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ſſt einen einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
ſnchtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
euugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſſellungen durch
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Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 166
Mittwoch, den 17. Juni 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig.
Finanz=llnzeigen 40 Reichspfg. Reliamezelle (9 mm
breit) 2 Reſchsmacl. Anzeigen von auswäris 40 Reichspfg.
FinanzeAnzeigen 60 Reichepfg. 92 mm breite
Reſſame=
zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Doſlar — 420 Mark). — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banſlonio Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Reine (Einberufung des Reichstags
Der Kanzler ſekzt ſeinen Willen durch. — Sozialdemokraken und Deutſche Volksparkei ſtimmen gegen
die Einberufung. — Das Kabinekt vorausſichllich für die nächſte Zeik geſicherk. — Die Nolverordnung
bleibt aber weiker eine ſchwere Belaſtung für unſere innenpolikiſche Enkwicklung.
Die Kraftprobe.
Brüning behaupkel das Feld.
Berlin, 16. Juni.
Das Reichskabinett hat am Dienstag vormittag noch einmal
ſne kurze Sitzung abgehalten. Es kam dabei zu der einmütigen
luffaſſung, daß die bisher verfolgte Linie innegehalten werden
füßſe und den Parteien weder die Einberufung des
Reichstags=
lemums, noch die des Haushaltsausſchuſſes zugeſtanden werden
ſyme. Die letzte Entſcheidung lag nunmehr bei den Fraktionen.
Daraufhin traten die Fraktionen der Sozialdemokraten, der
V. P., der Wirtſchaftspartei, des Landvolkes, der Bayeriſchen
andvolkspartei und die Staatspartei, ſowie die Chriſtlich=
Sozia=
zm. zu entſcheidenden Beratungen zuſammen. Die Sitzung des
ie teſtenrates war für 12 Uhr mittags feſtgeſetzt. Während die
ſruktion des Deutſchen Landvolks einſtimmig beſchloß, im
Aelte=
ſei rat für die frühere Einberufung des Reichstages einzutreten,
kam die Deutſche Volkspartei kurz vor Beginn der
Sitzung des Aelteſtenrates zu dem Beſchluß, gegen eine
Einberufung des Reichstages zu ſtimmen.
Die Fraktion bereitet eine Entſchließung vor, die nach der
kſit ung des Aelteſtenrates bekanntgegeben werden ſoll. Gleich=
Uilss ſprachen ſich der Chriſtlich=Soziale Volksdienſt und die
Kon=
lrnative Volkspartei gegen die Einberufung aus. Dagegen hatte
e Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei beſchloſſen, im
Aelte=
zerrat für die Einberufung des Reichstages zu ſtimmen,
Unent=
chloſſen waren lediglich die Sozialdemokraten, deren Fraktion um
Uhr erneut zuſammentreten wollte. Mittlerweile war um
* Uhr der Aelteſtenrat zuſammengetreten.
Die Enkſcheidung des Aelkeftenrakes
fel gegen 14 Uhr nachmittags. Für die Einberufung des
leichstages fanden ſich nur 265 Stimmen, während 289
Stim=
ten erforderlich geweſen wären. Die vorzeitige
Ein=
krufung des Reichstages wurde ſomit gegen die
ſtimmen der Nationalſozialiſten, der Deutſchnationalen, der
ſommuniſten, der Wirtſchaftspartei und des Landvolkes abge=
Uhnt. Die Sozialdemokraten beantragten
nraufhin die Einberufung des
Haushaltsaus=
ſhuſſes des Reichstages zur Beratung über
Ab=
inderung der Notverordnung. Die Kommuniſten und
te Nationalſozialiſten behielten ſich ihre Stellungnahme zu
die=
im Antrag vor. Infolgedeſſen vertagte der Aelteſtenrat die
(ntſcheidung über die Einberufung des
Haus=
haltsausſchuſſes bis 18 Uhr.
Dazwiſchen lag eine Beſprechung des Kanzlers mit den
ſzialdemokratiſchen Führern, die keine
Aende=
ung der Lage brachte. Das Kabinett hält nach
lie vor an ſeiner Rücktrittsdrohung für den
jall der Einberufung des
Haushaltsaus=
huſſes feſt. um 15 Uhr traten die Sozialdemokraten zu
ger neuen Sitzung zuſammen. Die Vertreter der
Deutſch=
ationalen und Nationalſozialiſten im
Aelteſten=
ut werden, wie wir hören, für den
ſozialdemokrati=
hen Antrag auf Einberufung des Haushaltsausſchuſſes
mmen. Damit wäre eine Mehrheit für den Antrag ohne
wei=
ſes gegeben.
Als jedoch der Aelteſtenrat des Reichstages am Dienstag
ſend wieder zuſammentrat, verzichteten die
Sozial=
ſemokraten, die bis 18 Uhr getagt hatten, darauf,
inen Antrag auf Einberufung des
Haushalts=
uSſchufſes formell einzubringen. Sie
ſtimm=
in auch gegen den kommuniſtiſchen Antrag auf
ſnberufung des Haushaltsausſchuſſes. Dieſer Antrag wurde
ſher gegen die 225 Stimmen der Kommuniſten,
Nationalſozia=
ſten und Deutſchnationalen abgelehnt.
* In fünftägigem hartnäckigen Ringen iſt es dem Kanz=
1 gelungen, den Widerſtand der Fraktionen
brechen und ſeinen Willen durchzuſetzen, daß
eder der Reichstag noch der Reichstagsaus=
Auß einſtweilen wenigſtens einberufen wird, alleroings
den Preis, daß von dem ohnehin ſchon ſtark
Eeſchädigten Anſehen, des Parlamentarismus
ſieder ein großes Stück abgebrochen iſt.
Vom Montag abend ab war eigentlich faſt die ganze Nacht
mdurch mit Unterbrechung von wenigen Stunden verhandelt
orden. Das Bild wechſelte ſtündlich. Schließlich lag die
poli=
ce Entſcheidung zuletzt bei den beiden Flügelparteien, der
c ialdemokratie und der Volkspartei. Wenn
Sozialdemokra=
oder Volkspartei nicht nachgaben, war ein Beſchluß gegen
28 Kabinett und damit der Rücktritt der Regierung unvermeid=
9. Die Volkspartei hat am Dienstag mittag mit 18:8
Stim=
en ihren Beſchluß wieder revidiert, nachdem der Parteiführer
ſhrmals beim Kanzler geweſen war.
es liegt nahe, von einem Umfall der Volkspartei
wrechen. Dem wird entgegengehalten, daß von
Anfang an die Einberufung des Reichstages nicht Selbſtzweck,
ſondern nur Mittel zum Zweck geweſen wäre. Die Fraktion
habe dem Kanzler zeigen wollen, daß ſie von ihm eine ſtärkere
Aktivität erwarte. Sie glaubt, die entſprechenden Garantien
dafür jetzt bekommen zu haben, daß künftighin ihre Wünſche
durch die Politik des Kabinetts weitgehende Berückſichtigung
finden. Inwieweit dieſe Zuſagen bindend ſind, bleibt
abzu=
warten. Wenn wir das von der DVP. herausgegebene
Com=
munigué richtig verſtehen, dann hat
ſich der Kanzler dazu verpflichtet, die Tributreviſion zu
einem ſehr viel früheren Zeitpunkt einzuleiten, als er das
noch unmittelbar nach ſeiner Rückkehr aus Chequers
beab=
ſichtigt hatte, und gleichzeitig auch, in Verbindung damit,
ſein Kabinett umzugruppieren in ein Miniſterium der
Nationalen Verteidigung, das durch die Einfügung ſtarker
Charaktere feſt genug iſt, durch die ſchweren Zeiten der
nächſten Zukunft hindurchzukommen, womit außerdem
wei=
tergehende Maßnahmen auf dem Gebiete der
Wirtſchafts=
politik und der Verwaltungsreform verbunden wären.
Zunächſt iſt allerdings noch fraglich, ob hier zeitlich begrenzte
Verpflichtungen tatſächlich übernommen worden ſind, und
die Notverordnung mit allen ihren Ungeheuerlichkeiten bleibt
beſtehen. Höchſt unerfreulich hat ſich
die Enkwicklung für die Sozialdemokralen
geſtaltet, deren Anhängermaſſen gegen die Notverordnung
rebel=
lieren, denen aber trotzdem nichts anderes übrig bleibt, als die
Regierung zu unterſtützen, weil ſie ſonſt befürchten müſſen, daß die
Regierung weiter nach rechts abgedrängt wird. Die
Sozialdemo=
kraten haben am Dienstag ihre Forderungen nach Einberufung
des Reichstages preisgegeben und dadurch die Mehrheitsbildung
im Aelteſtenrat verhindert. Die Hauptforderung der Oppoſition
war dadurch niedergeſtimmt. Aber die Sozialdemokraten ſuchten
nach einem Ausweg, indem ſie den Kanzler wenigſtens für die
Einberufung des Ausſchuſſes gewinnen wollten, um die
Möglich=
keit zu haben, durch eine offene Kritik an der Notverordnung ſich
ein Sicherheitsventil gegen die Unzufriedenheit in ihren eigenen
Reihen zu ſchaffen. Auch das hat der Kanzler abgelehnt und iſt
von dieſer Haltung nicht abgegangen, trotzdem ihn die
ſozial=
demokratiſchen Unterhändler geradezu beſtürmten. Da feſtſtand,
daß der ſozialdemokratiſche Antrag auf Einberufung des
Aus=
ſchuſſes von der geſamten Oppoſition angenommen würde, wobei
die Regierung geſtürzt werden konnte, blieb zuletzt den
Sozial=
demokraten gar nicht anders übrig, als ihren eigenen Antrag
zu=
rückzuziehen, d. h. ſie erklärten plötzlich, daß es ſich nicht um einen
Antrag, ſondern nur um eine Anregung gehandelt habe und
fan=
den dadurch den Weg zum
Umſall.
Als einziges poſitives Ergebnis können ſie dabei vorweiſen,
daß der Kanzler ſich bereit erklärt hat, bei den
Ausführungsbeſtimmungen zur Notverordnung
für die Milderung von Härten Sorge zu tragen.
Da der Kanzler außerdem bereit iſt, die
Ver=
handlungen über eine Umgeſtaltung der
Not=
verordnung fortzuſetzen unter der
Vorausſet=
zung, daß das finanzielle Ergebnis nicht
ge=
fährdet werde, ſo vertagten die Sozialdemokraten auch die
Ausſchußeinberufung auf einen ſpäteren Zeitpunkt. So blieb die
Oppoſition unter ſich. Ein von den Kommuniſten
einge=
brachter Antrag auf Einberufung des
Haushalts=
ausſchuſſes verfiel der Ablehnung, weil eben die
Unterſtützung der Sozialdemokraten fehlte. Die angeblichen
Zu=
ſagen des Kanzlers an die Sozialdemokraten ſind allerdings
prak=
tiſch ziemlich bedeutungslos. Nur in den Uebergangsbeſtimmungen
iſt wohl die Zuſage eingelöſt, daß bei der Herausnahme
der Jugendlichen aus der
Arbeitsloſenfür=
ſorge ſehr vorſichtig vorgegangen werden ſoll,
allerdings lediglich im Rahmen der finanziellen
Mit=
tel der Verſorgungsanſtalt, und in dieſem Rahmen
wird auch kaum viel zu machen ſein. Die
Sozialdemokra=
ten bringen alſo praktiſch ſo gut wie nichts nach
Hauſe und werden, wie ſich heute ſchon vorausſagen läßt, in
ihren eigenen Reihen einen erbitterten Kampf gegen
die Oppoſition zu führen haben, denn
die Talſache iſt nichk aus der Welt zu ſchaffen, daß die
Nolverordnung bleibt und am 1. Juli in Kraft krikk.
Iſt ſie aber erſt einmal in Wirkſamkeit, dann iſt es
ſelbſtverſtänd=
lich ſehr ſchwer, geradezu unmöglich, ſie durch einen Beſchluß des
Reichstages nach Monaten zu beſeitigen und an Abänderungen
auf geſetzlichem Wege iſt bei den großen
Meinungsverſchiedenhei=
ten innerhalb der Parteien des Reichstages ohnehin kaum zu
denken.
Das Kabinett iſt einſtweilen, und vorausſichtlich für einige
Monate, geſichert. Man darf ſich aber darüber keinen Illuſionen
hingeben, daß dieſes Kabinett, dem bisher von weiten Kreiſen
des deutſchen Volkes ein ſtarkes Vertrauen entgegengebracht
wurde, dieſes Vertrauen trotz ſeines heutigen Sieges weitgehend
verſcherzt hat. Die Erbitterung über die Notverordnung
mit allen ihren Ungerechtigkeiten wird eine ſchwere
Be=
laſtung ſein für unſere weitere innenpolitiſche
Entwicklung.
* Transfermorakorium oder nichk?
Von
Dr. Wellthor.
In den letzten Tagen iſt von vielen Seiten die Einſtellung
des Widerſtandes gegen die Notverordnung vom 5. Juni und
der Verzicht auf die Einberufung des Reichstages damit
be=
gründet worden, daß der vom Kabinett Brüning eingeleitete
Kampf um die Ermäßigung unſerer Reparationsbelaſtung nicht
geſtört werden dürfe. Bisher hat die Reichsregierung lediglich
(in ihrem Aufruf vom 5. Juni) erklärt: „Die Regierung iſt ſich
bewußt, daß die aufs äußerſte bedrohte wirtſchaftliche und
finan=
zielle Lage des Reichs gebieteriſch zur Entlaſtung Deutſchlands
von untragbaren Reparationsverpflichtungen zwingt.‟ Dieſer
Satz iſt überall im Ausland, beſonders auch in Amerika, als
die Vorankündigung eines formellen Schritts bei den
Repara=
tionsmächten aufgefaßt worden. Die Folge war eine ſcharfe
Abwanderung ausländiſcher Guthaben aus Deutſchland. Es iſt
kein Geheimnis, daß der Abzug von Gold und Deviſen in der
erſten Junihälfte nicht viel weniger als eine Milliarde Mark
betragen hat. Die Reichsbank hat ſich gegen die weiteren Gold=
und Deviſenabflüſſe durch eine Maßnahme gewehrt, die den
Ernſt der Lage deutlich kennzeichnet: ſie hat den Diskontſatz, der
bisher 5 Prozent ausmachte, auf 7 Prozent erhöht.
Normaler=
weiſe betragen Diskonterhöhungen höchſtens 1 Prozent, häufig
ſogar nur ½ Prozent. Es wird ſich zeigen, ob dieſe
Maß=
nahme, die den ausländiſchen Geldbeſitzern eine um 2% höhere
Verzinſung ihrer Guthaben in Deutſchland verheißt, der
Kapi=
talflucht ein Ende bereiten oder gar die geflüchteten Gelder
wenigſtens zum Teil nach Deutſchlano zurückführen wird. Man
kann wohl ſagen, daß bei einem Diskontſatz von 7 Prozent in
Deutſchland ein Maximum von geſchäftlichem Anreiz geboten
wird, wo in London und Brüſſel 2½, in Paris, Baſel und
Amſterdam 2, in New York ſogar nur 1½ Prozent Diskont
be=
rechnet werden.
Wie mit großer Entſchiedenheit verlautet, hat Reichskanzler
Dr. Brüning bei ſeinem Beſuch in Chequers ſeinen britiſchen
Kollegen zugeſagt, die Reichsregierung werde irgendwelche
for=
mellen Schritte in der Reparationsfrage bis zur Ankunft des
amerikaniſchen Staatsſekretärs Stimſon in Europa verſchieben.
Als ſolche Schritte kommen nach dem „neuen Plan” (Young=
Plan) die Inanſpruchnahme des ſogenannten
Transfermora=
toriums und die Benachrichtigung der Gläubigerregierungen
ſowie der B.J.3. (Bank für Internationale Zahlungen in
Baſel) in Betracht, daß die deutſche Finanz= und
Wirtſchafts=
lage die weitere Durchführung des geltenden
Reparationsab=
kommens gefährde. Staatsſekretär Stimſon und vielleicht in
ſeiner Begleitung auch Schatzſekretär Mellon werden im letzten
Julidrittel auf ihrer Rundfahrt durch Europa in Deutſchland
weilen. Der Beſuch trägt keinen offiziellen Charakter; Mellon
hat ſogar geäußert, er glaube nicht, ſich bei dieſer Gelegenheit
über das internationale Schuldenproblem unterhalten zu
brau=
chen. Vor einigen Tagen wurde ſogar die Lesart verbreitet,
die amerikaniſchen Staatsmänner hegten den Wunſch, daß die
Reichsregierung mit einem etwaigen amtlichen
Reparations=
ſchritt warten möge, bis Stimſon und Mellon der
Waſhing=
toner Regierung über ihre Eindrücke in Europa Bericht
er=
ſtattet hätten. Damit würde die Reichsregierung für mindeſtens
zwei Monate in ihrer Initiative lahmgelegt werden. Wir
müſſen uns allen Ernſtes die Frage vorlegen, ob wir eine ſolche
Selbſtbeſchränkung in bezug auf die wenigen Rechte, die der
„neue Plan” uns gibt, ertragen können.
Vor einigen Wochen wurde uns von amtlicher deutſcher
Seite verſichert, die Stimmung der Regierenden und der
Re=
gierten im Ausland ſei ſo einmütig gegen eine Reviſion der
internationalen Schulden und damit auch der Reparationen,
daß es völlig ausſichtslos ſei, vor Ablauf vielleicht eines
Jah=
res einen Reparationsſchritt mit einiger Ausſicht auf Erfolg zu
unternehmen. Die inzwiſchen eingetretenen Tatſachen haben es
nicht vermocht, die für die Führung der deutſchen
Reparations=
politik verantwortlichen Stellen in ihrem Urteil zurückhaltender
zu machen. Das Glockenzeichen auf der Bühne iſt erklungen,
aber kein Akteur tritt vor den Vorhang. Man läßt der
öffent=
lichen Meinung in den fremden Ländern Zeit, ſich zu der
tröſt=
lichen Anſicht durchzuringen, daß der Aufruf der
Reichsregie=
rung vom 5. Juni „ein deutſcher Bluff” geweſen ſei. Als ob
ſich die im Aufruf als „äußerſt bedroht” bezeichnete
wirtſchaft=
liche und finanzielle Lage Deutſchlands ohne ſchwerſte Gefahr
monatelangem Zuwarten ausgeſetzt werden kann! Welche
Aus=
drücke müßten denn eigentlich gewählt werden, um darzulegen, daß
die finanzielle Entlaſtung Deutſchlands nicht einmal mehr einige
Monate Aufſchub verträgt?
Wir wiſſen aus der Haltung Frankreichs zum
deutſch=
öſterreichiſchen Zollunionsabkommen und aus den letzten Reden
des franzöſiſchen Außenminiſters Briand, daß wir aus Paris
nichts anderes zu erwarten haben, als hartnäckigen Widerſtand
gegen alles, was wir nach ehrlicher Ueberzeugung als deutſche
Lebensnotwendigkeit anſehen. Seht man an verantwortlicher
Stelle in Berlin nicht ein, welche Gefahr wir über uns
herauf=
beſchwören, wenn wir Frankreich Zeit laſſen, an die Stelle eines
zwar auch nicht überſchnellen Reviſionsverfahrens ein groß
aufgemachtes, aber nahezu ausſichtsloſes Erſatzverfahren zu
ſetzen? Der Leiter der Bank für Internationalen
Zahlungs=
ausgleich in Baſel, Quesnay, war früher Vizegouverneur der
Banque de France. Er hat ſein Regiment in Baſel dazu
be=
nutzt, um jeden Akt zur Hebung der deutſchen
Ausfuhrmöglich=
keit und der deutſchen Wirtſchaftsbetätigung in überſeeiſchen
Ländern zu verhindern. Er hat das Recht, das Deutſchland auf
ſolche Bemühungen der B.J.3. hat, hintertrieben. Er macht
eben franzöſiſche, nicht aber ehrliche
Schuldenliquidierungspoli=
rik. Die Gläubigerregierungen und die Bank für
Internatio=
nalen Zahlungsausgleich werden bei einigem Geſchick in der
Auslegung des deutſchen Regierungsaufrufs vom 5. Juni von
ſich aus Anſpruch erheben können, eine Nachprüfung der
deut=
ſchen Zahlungsfähigkeit zu veranlaſſen. Wenn man uns dann
ein internationales Gremium vorſetzt, das mit reichlichem
Gir=
landenſchmuck unverbindlicher Redensarten ins Leben tritt,
werden wir in den Augen der Welt nicht mehr das moraliſche
Recht haben, uns der Möglichkeit des „neuen Plans” zu
be=
dienen. Wenn dann zunehmende Wirtſchafts= und Finanznot,
— wie ſie nachgerade wahrlich nicht allein von „unverbeſſer=
Seite 21
Mittwoch, den 17. Juni 1931
lichen Schwarzſehern” befürchtet wird, — die Reichsregierung
zwingen ſollte, doch die Rechte aus dem „neuen Plan” in
An=
ſpruch zu nehmen, ſo wird das unter denkbar ſchlechteſten
mate=
riellen und pſychologiſchen Bedingungen geſchehen.
Gegen die Erklärung des Transfermoratoriums wenden ſich
auch ernſte und urteilsfähige Männer mit dem Hinweis darauf,
däß durch die Erklärung des Moratoriums eine neue Woge der
Kapitalflucht heraufbeſchwören werden würde. Aber bleibt uns
denn in den Monaten der Ungewißheit eine ſolche Entwicklung
erſpart? Beſteht nicht Grund zu der Befürchtung, daß der
nach der Erklärung des Moratoriums erfolgende neue Run
auf die deutſchen Deviſen= und Goldbeſtände ſehr viel
gefähr=
licher ſein wird, nachdem unſer Geldmarkt durch die lange
Ungewißheit ausgemergelt worden iſt? Mit der Erklärung
des Transfermoratoriums werden wir vielleicht einen „Sturm
der Entrüſtung unter denjenigen ausländiſchen Politikern
hervorrufen, die uns ſeit zwölf Jahren mit ihrer wohlwollenden
„Fürſorge” immer tiefer ins Elend hineingetrieben und —
hineingelockt haben. Aber dieſe Leute werden ſich ſehr ſchnell
zur Sachlichkeit zurückfinden, wenn Friſten zu laufen beginnen,
an, deren Ende ſie in ihren Reparationseinkünften verkürzt
werden. Wenn Reichskanzler Dr. Brüning in Chequers
ver=
ſprochen haben ſollte, vorläufig von der Erklärung des
Trans=
fermoratoriums abzuſehen, ſo muß er eben unter Berufung auf
die kataſtrophalen Deviſen= und Goldabzüge der letzten Tage
ſich von ſeinen britiſchen Kollegen ſein Wort zurückgeben laſſen.
Tut er das nicht, ſo nimmt er eine ſchwere Verantwortung
auf ſich.
Die Parkeien zur Lage.
Eine Erklärung der Deutſchen Volksparkei.
Berlin, 16. Juni.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei gibt
fol=
gende Erklärung aus:
1. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat ſtets
weitere Maſſenbelaſtungen und neue Steuern
nur nach dem Ausſchöpfen aller Möglichkeiten
der Ausgabenſenkungen und nach der
Durchfüh=
rung von Reformen nach einem einheitlichen
Finanz= und Wirtſchaftsplan für tragbar
ange=
ſehen. Die Notverordnung enthält aber auf dieſem
Ge=
biet nur völlig unbefriedigende Anſätze.
2. Die Reichstagsfraktion hat weitere Laſten für das
deutſche Volk nur für tragbar erklärt, wenn
gleich=
zeitig im ſchnellen Tempo die Reviſion der
Tri=
butlaſten von der Reichsregierung in Gang gebracht
wird.
3. Die Reichstagsfraktion hält die Reichsregierung
in ihrer gegenwärtigen Zuſammenſetzung nicht
für geeignet zur Durchführung der genannten
Aufgaben, und verlangt vielmehr unter der Führung des
Kanzlers eine Regierung, in der für den ſchweren Abwehrkampf
der Nation parteipolitiſch nicht einſeitig gebundene, vom ganzen
Volk anerkannte Perſönlichkeiten vertreten ſind, durch die allein
die Vertrauensgrundlage wieder geſchaffen und erhalten werden
kann.
4. Die Reichstagsfraktion nimmt davon Kenntnis, daß auf
Grund ihrer letzten Beſchlüſſe zwiſchen dem Reichskanzler und den
Fraktionsvorſitzenden eingehende Verhandlungen über die in der
nächſten Zeit auf dem tributpolitiſchen und
innenpolitiſchen Gebiet von der Reichsregierung zu
er=
greifenden Maßnahmen ſtattgefunden haben, die zu einem
vollen Einvernehmen führten. Die Fraktion vertraut darauf, daß
durch die weitere Fühlungnahme ihres Vorſitzenden mit dem
Reichskanzler Gewähr für die alsbaldige Durchführung dieſer
Maßnahmen geboten iſt.
5. Die infolge der Tributkriſe entſtandene, durch die
ausländiſchen Kapitalabzüge im gefährlichſten
Um=
fange vermehrte Kriſengefahr für das ganze Deutſche Reich
und ſeine Wirtſchaft erfordert ſchnellſtes Handeln. Die
Gefährdung der Zahlungsfähigkeit des Deutſchen Reichs iſt
gleich=
bedeutend mit einer Gefährdung der Exiſtenz des Beamtentums,
der geſamten Wirtſchaft und ungeheurer Vermehrung der
Arbeits=
loſigkeit. Die Reichstagsfraktion weiſt darauf hin, daß die
Deutſchnationale und Nationalſozialiſtiſche
Par=
tei durch ihre Preſſe jede Bereitſchaft auch bei Erfüllung der von
der D. V. P. vorſtehend aufgeführten Bedingungen, eine
Mit=
verantwortung zu übernehmen, für die beiden genannten
Parteien eindeutig abgelehnt haben.
Aus allen dieſen Gründen hat die
Reichs=
tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei die
von den genannten Parteien im Aelteſtenrat
geſtellten Anträge auf Einberufung des
Reichs=
tages abgelehnt.
Vom Tage.
Zwiſchen der Staatspartei und dem aus der
Wirtſchafts=
partei ausgeſchiedenen Abg. Coloſſer ſchweben Verhandlungen,
die den Eintritt Coloſſers in die Fraktion zum Ziele haben.
Im ſächſiſchen Landtag wandte ſich Miniſterpräſident Schieck
namens der ſächſiſchen Staatsregierung gegen die Notverordnung.
Der von den Nationalſozialiſten gegen die oldenburgiſche
Re=
gierung Caſſebohm eingebrachte Mißtrauensantrag wurde am
Dienstag vom Landtag mit 24 gegen 4 Stimmen bei 20
Ent=
haltungen angenommen. Die Regierung iſt darauf zurückgetreten.
Die Schlichtungsverhandlungen im Lohnſtreit im
Ruhrberg=
bau ſind durch den Schlichter auf Samstag, 20. Juni, vormittags
10 Uhr, im Verwaltungsgebäude des Zechenverbandes angeſetzt
worden.
In Dortmund kam es anläßlich von
Erwerbsloſenkundgebun=
gen zu Zuſammenſtößen mit der Polizei, wobei beiderſeits Schüſſe
gewechſelt wurden.
Die Unterſchriftenſammlung für das Volksbegehren zur
Ent=
eignung der deutſchen Domkirche in Riga hat zum Erfolg der
not=
wendigen Unterſchriftenzahl geführt, ſo daß ſehr wahrſcheinlich
mit der entſchädigungsloſen Enteignung der deutſchen Domkirche
zu rechnen iſt.
Die ungariſche Telegraphenagentur bringt eine Belgrader
Meldung, wonach Achmed Zogu von Albanien in Tirana
ermor=
det worden ſein ſoll. Eine Beſtätigung war nicht zu erhalten.
Eine Delegation italieniſcher Induſtrieller und Handelsleute
bereiſt gegenwärtig Sowjetrußland, um die dortigen
Induſtrie=
verhältniſſe zu ſtudieren für die weiteren Lieferungen aus
Ruß=
land und den Bezug von Rohſtoffen.
Die politiſche Kriſe in England iſt vermieden worden.
Zwi=
ſchen der Regierung und den Liberalen wurde eine Einigung
über die Form der Anwendung des Landſteuergeſetzes auf
bebau=
tes Gelände erzielt, obgleich ſich Schatzkanzler Snowden bis
zu=
letzt der neuen Faſſung des Geſetzes widerſetzt hatte.
Im „Daily Herald” wird die Anſicht vertreten, daß, wenn
Deutſchland die Zahlungen einſtelle, der Youngplan in Stücken ſei.
Briands Gerede von der Entgültigkeit des Youngplanes ſei
Unſinn.
Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hatte geſtern nach dem
Empfang des diplomatiſchen Korps durch den Präſidenten der
franzöſiſchen Republik Doumer eine längere Unterredung mit
Außenminiſter Briand.
Der amerikaniſche Schatzſekretär Mellon iſt geſtern in
Ply=
mouth angekommen. Er wird von Plymouth weiter reiſen und
heute abend London einen Beſuch abſtatten, bevor er ſeine Fahrt
nach dem Feſtlande fortſetzt.
Die Arbeitszeit im Kohlenbergbau.
Inkernakionales Arbeilszeitabkommen
in Genf in erſter Leſung angenommen.
Genf, 16. Juni.
Dchiang Kai=ſchek iſt vom Kongreß der Kuomintang=Partei
zum Präſidenten der chineſiſchen Nationalregierung wiedergewählt
worden.
Die 5.P.2. begründel ihre Halkung.
Berlin, 16. Juni.
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion gibt über ihre am
Dienstag abgehaltenen Sitzungen folgende Mitteilung heraus:
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion war am Dienstag
den ganzen Tag über im Reichstag verſammelt, um zu den
An=
trägen auf Einberufung des Reichstags Stellung zu nehmen.
Zu=
nächſt wurde beſchloſſen, die Einberufung des Haushaltsausſchuſſes
des Reichstags zu verlangen, um dort die Möglichkeiten der
Ver=
beſſerung der Notverordnung zu prüfen. Nach der erſten Sitzung
des Aelteſtenrats gab der Reichskanzler den Vertretern der
ſozial=
demokratiſchen Fraktion Erklärungen zur Notverordnung ab, aus
denen hervorging, daß die Reichsregierung bereit iſt,
bei den Ausführungsbeſtimmungen für die
Mil=
derung von Härten Sorge zu tragen. Von
ent=
ſcheidender Bedeutung für die Haltung der
ſo=
zialdemokratiſchen Fraktion war eine weitere
Erklärung des Reichskanzlers, er ſei bereit,
un=
ter der Vorausſetzung, daß das finanzielle
Ge=
ſamtergebnis nicht gefährdet werde, die
Ver=
handlungen mit der ſozialdemokratiſchen
Frak=
tion fortzuſetzen. Er ſei gewillt, im gegebenen
Zeit=
punktder Einberufungdes
Reichshaushaltsaus=
ſchuſſeszuzuſtimmenund anſeinen Arbeiten
mit=
zuwirken.
Angeſichts dieſer Erklärungen faßte die ſozialdemokratiſche
Reichstagsfraktion folgenden Beſchluß:
„Nachdem die Regierung ſich zur alsbaldigen Aufnahme
von Verhandlungen zur Aenderung der Notverordnung bereit
erklärt hat, nimmt die ſozialdemokratiſche Fraktion von der
Einberufung des Haushaltsausſchuſſes angeſichts der
bedroh=
lichen Finanz= und Wirtſchaftslage im gegenwärtigen Zeitpunkt
Abſtand."
Die Vollverſammlung der Internationalen
Arbeitskonferen=
hat heute in erſter Leſung über den Entwurf einer Konvention
über die internationale Regelung der Arbeitszeit in den Kol
lenbergwerken abgeſtimmt. Das Abkommen wurde mit eine
Mehrheit von 67 gegen 16 Stimmen angenommen. Das Ergebni. von den Arbeitnehmervertretern und einem Teil der
Re=
gierungen mit großem Beifall aufgenommen. Die deutſchen
Regierungsverteter, Reichsarbeitsminiſter a. D. Dr. Brauns un:d
Miniſterialdirektor Sitzler, ſowie der deutſche
Arbeitnehmerver=
treter, Reichstagsabgeordneter Hermann Müller=Lichtenberg,
ha=
ben für, der deutſche Arbeitgebervertreter, Kommerzienrat Vogen
gegen das Abkommen geſtimmt. Die entſcheidende Schlußabſtim
mung, bei der zur Annahme des Abkommens eine
Zweidrittell=
mehrheit erforderlich iſt, wird erſt am Montag erfolgen. Die end= huh M
gültige Annahme der Konvention ſcheint geſichert.
mcht, daß
Der Abſtimmung ging eine längere Debatte voraus, di ggen das
hauptſächlich von den Vertetern der Ueberſeeſtaaten
beſtritte-
wurde, und die ſich namentlich um die Frage drehte, ob das vor” „chem Ausf
liegende Abkommen univerſellen, d. h. verpflichtenden Charakte
für alle Staaten haben ſolle, oder ob es nur auf Europa be= bleibt. Während die Arbeitnehmer der Ueberſeeſtaaten vom 9un!
die Anwendung des Abkommens, das ihnen eine kürzere Arbeits= den haben
zeit ſichert, forderten, fanden ſich Regierungsverteter und Arbeitz= rungen n!
gebervertreter der Ueberſeeſtaaten gegen die Einbeziehung in die in Sinne w
Konvention. Der ſüdafrikaniſche Arbeitgebervertreter beantragte miſchuſſes St
daß die Konvention auf die Ueberſeeſtaaten keine Anwendung
Sozi
finden, und daß für die Regelung der Arbeitszeit in den
Kohlem=
den Sta
bergwerken der Ueberſeeſtaaten eine beſondere Konferenz im
näch=
ſten Jahre einberufen werde. Dieſer Antrag wurde mit 89 gegen / Der Vert
14 Stimmen abgelehnt.
uung. Inne
Aus der Debatte iſt noch eine kurze Rede des Vertreters de
deutſchen Grubenunternehmer, Generaldirektors Wiskott, zu er ſäctrut wit
wähnen, der ausführte, daß für den deutſchen Bergbau eine Bim wortung d
dung durch eine internationale Konvention bedenklich ſei im Hin gſtungen f.
blick auf die Reparationslaſten, die Deutſchland zu leiſten habe
Millionen
Ein Antrag der ſogenannten kleinen Kohlenproduktionslände
(Oeſterreich, Ungarn, Rumänien, Jugoſlawien, Griechenland und/ Der übe
Portugal), eine Ausnahme von der Konvention zuzugeſtehen, ſiakler, des
wurde, nachdem ſich der rumäniſche Regierungsvertreter für den ung hat die
Antrag eingeſetzt hatte, abgelehnt. Der öſterreichiſche Regierungs ſer akut g
vertreter begründete ſeine Stimmenthaltung gegenüber der Kon /s Vorgan”
vention mit dem Hinweis auf die geſetzgeberiſchen Schwierigkei ſchiebbare
ten, denen die vorgeſehenen Neuerungen in Oeſterreich begegnetem ſer eigentlid
Aus dem Verlauf der Debatte iſt ſchließlich noch zu erwähnen, daß wefend Erk
der engliſche Bergbauminiſter Shinwell in ſeiner Eigenſchaft als ſatz feſtgeſe
Berichterſtatter über den Konventionsentwurf mit ſehr
anerkem=
nenden Worten die unparteiiſche und glückliche Verhandlungsführ / Der
Mi=
rung der Kommiſſionsarbeiten durch den ehemaligen Reichs uuch das 2
arbeitsminiſter Dr. Brauns beſonders unterſtrich.
St-Aung zu
Waugoin wu
Kommuniſtenkrawalle in Mainz.
* Mainz, 16. Juni. (Priv.=Tel.) Eintreffen
Im Laufe des Dienstag kam es in Mainz wiederholt zu Aumen, in
Zuſammenrottungen kommuniſtiſcher Elemente. Die Polizei wan en Rück
in ſtändiger Bereitſchaft und ließ die Waffengeſchäfte bewachen: Mie es hei
Ein Trupp von 15 Kommuniſten verſuchte die Wohnung desr Bastſuche be
früheren Oberbürgermeiſters Dr. Külp zu ſtürmt ſirden
Das Ueberfallkommando war alsbald zur Stelle und konnte ſechs
Täter, die zwei Fenſterſcheiben eingeworfen hatten //enlt
feſtſtellen. Um 7 Uhr abends kam es zu größeren Zuſammen
rottungen in der Altſtadt und im Geſchäftsvier
tel, ſo daß die Polizei mehrmals unter Anwendung des Gummi
Geſte=
knüppels die Straßen räumen mußte. Eine für den Abend anbe, üſdent
raumte kommuniſtiſche Verſammlung war verboten worden. Die / Sank von
erlende F
Kommuniſten verteilten Handzettel mit der Aufforderungſtdie m
zu Plünderungen von Lebensmittelgeſchäften ſiſt Oeſter=
bick. Er t
Gegen 9.30 Uhr wurde ein einzelner Nationalſozialiſt in ſ Intereſſen
Zivil von etwa 60 Kommuniſten in der Ludwigſtraße überfal=ühren kann.
len und zu Boden geſchlagen. Das war der Auftakt z—
einem allgemeinen Tumult. Die Polizei ſäuberte darauf das
Höfchen und den Markt und ſiſtierte mehrere Aufſäſſige. Unteg
den Demonſtranten war auch das weibliche
Ge=
ſchlecht ſtark vertreten. Leider fand die Polizei bei ihren
Arbeit nicht immer das notwendige Verſtändnis bei der
ſchau=
luſtigen Menge. Bei Redaktionsſchluß herrſchte in Mainz noch
ſtarke Erregung.
Oeſterrei
Rührt.
der neuen
Interna=
Frſahren.
reichiſchen
humen wort
und M
Unter dieſem Titel erſchien zur Hundertjahrfeier der
Tech=
niſchen Hochſchule Hannover eine Feſtſchrift reichen Inhalts. Wir
geben nachſtehendes aus dem Vorwort wieder:
Im März dieſes Jahres hatte die Architekturabteilung der
Fakultät für Bauweſen beſchloſſen, für die Hundertjahrfeier der
Techniſchen Hochſchule Hannover ein Bekenntnis ihrer Einſtellung
in Lehre und Leiſtung in allen Fragen der Heranbildung der
ſtudierenden Jugend zu geben. So iſt dieſes Buch entſtanden.
Hundert Jahre Hochſchularbeit galten der ringenden Uebertragung
und methodiſchen Pflege nutzbarer Erfahrungen, der Ausbreitung
wiſſenſchaftlicher Erkenntniſſe und techniſcher Fortſchritte für die
Ausbildung der Jugend zu künftiger leitenden Tätigkeit. In
die=
ſen hundert Jahren iſt die deutſche Technik zum mächtigen Hebel
der Neuordnung unſerer ganzen deutſchen Wirtſchaft geworden.
Die Hochſchularbeit war es, die die großen Werkkräfte der Nation
wiſſenſchaftlich geſchult hat. Der ganze techniſche Richtungsdrang
dieſes Jahrhunderts mit ſeinen großen Umwandlungen weiter
Bezirke unſeres Lebens iſt nicht denkbar ohne die vorbereitende
und in die Tiefe gehende Beeinfluſſung durch die Techniſche
Hoch=
ſchule.
Während einſt die Alten mit ihrem Maß= und
Propor=
tionsſchlüſſel und Modul an ihr Werk herantraten und ihn
tauſend Jahre lang feſthielten, gebiert die Neuzeit in Jahrzehnten
tauſend neue wiſſenſchaftliche Erkenntniſſe, die von der Hochſchule
als Saat ausgeſtreut werden. Die Frucht dieſer Saat in hundert
Jahren iſt das völlig veränderte bauliche Bild der Welt. Hier
iſt der gewaltige äußere Unterſchied zur Vergangenheit geſchaffen!
Für den jeweiligen Kulturzuſtand war immer die Baukunſt
das dauernde Kennzeichen; ſie zeigt in ihren Symbolen die
Wand=
lungen der Geiſtigkeit und ihren Formwillen und macht die
Ein=
flüſſe der veränderten Wirtſchaft im dauerhaften Werke ſichtbar.
Erloſchene Kunſtformen künden die großen Ströme der
Ver=
gangenheit; neue Zeit gebiert mit ihrer Geiſtigkeit und ihrer
Technik in eigenen Formen ein erneuertes Weltbild.
Als werkhafte Zeugniſſe erſtanden die großen
Verkebrs=
bauten, die dem Einſt gegenüber unvergleichbaren
Unter=
richtsanſtalten unſerer Zeit, die großen Staatsbauten,
die der Organiſation, der Verwaltung und Kontrolle dienen, die
dem Volksheile gewidmeten Krankenhäuſer, die
Konſtruk=
tionswunder unſerer Rieſenarbeitsſtätten, wie alle die
Nationalwirtſchaft hebenden Hafen= und Brückenbauten
und die groß angelegten Verſuche der neuen
Siedlungsauf=
gaben. In allem, was gerade in dieſen Bauten den
ſchöpfe=
riſchen und rdnenden Geiſt des Jahrhunderts manifeſtiert, ſind
die Reizſtröme der Jetztzeit mit ihrer unberechenbaren Kraft durch
die Hochſchularbeit freigemacht.
Gegenüber dieſen grandioſen Leiſtungen erſcheint das
bro=
delnde Weſen der Unfertigkeit und der Theorienſtreit um die neue
Stilformung oder Beurteilung dekorativer Tendenzen wie ein
Herantreten an Aeußerlichkeiten. Die Aufgaben der Baukunſt
ſtehen höher und ſind zwiegeteilt: neue techniſche Notwendigkeiten
für eine lebensfähige und verfeinerte Wirtſchaft durch Bauwerke
zu verkörpern und dem Zeitgeiſt und der dunklen Sehnſucht nach
Form nicht einfach gültige Symbole, ſondern hochwertige
Funk=
tionsſtätten zu ſchaffen!
Gegenüber der heute oft ſelbſtgefälligen Behauptung der
Schaffung eines neuen kosmopolitiſchen Stils bleibt die Lehre und
Arbeit des alten Hochſchullehrers K. W. Haſe bezeichnend, der mit
ſeinen beſten Schülern davon ausging, daß für die künftige Zeit
nicht die Gotik ſchlechthin gültig werden ſolle, ſondern „jene
früheſte Gotik, die ſich aus der romaniſchen Knoſpe loslöſt” und
die aus den Bedürfniſſen der (Haſeſchen) Zeit weiter entwickelt
werden müſſe. Zugleich mit den ſtrengen Konſtruktionsweisheiten
der Gotik wurde aber in der fachlich noch taſtenden Umwelt die
neue techniſche Ideenfülle vorbereitet. Zu jener Zeit war das
geiſtige Flutwellengeſetz nicht erkannt, das romantiſche Formen
hebt und fallen läßt: wenn das erwachte politiſche Leben zum
Sättigungspunkte hineilt, ſteigt die Dekorationsluſt, wenn in
Zeiten politiſcher Illuſionen ein Zurückweichen der Maſſe mit dem
Kinderglauben an viele ſoziale Heilswahrheiten vor dem
Schick=
ſal ſtattfindet, anwortet geſetzmäßig die glatte Bauform mit
zieratloſer Faſſung und wird zum neuen Ausgangspunkt. Was die
älteſte Gotik betrifft, ſo war ja auch ſie einmal eine neue Technik,
die ſich durchſetzte infolge ihres bedeutend billigeren
Materialver=
brauchs und ihrer geringeren Transportkoſten, wodurch jede
Wie=
derholung eines romaniſchen Dombaues erledigt wurde.
Architektur iſt die allerſchönſte Arbeitskunſt. Weil
erfreulicher=
weiſe der Markt unſeres Denkens nicht eng, ſondern unendlich
weit=
räumig und bunt iſt, ſo iſt Bauen keine ameiſenhafte Tätigkeit.
Die architektoniſche Tat, die frei von falſchen Hemmungen der
Ver=
gangenheit entſteht, verwirklicht vielmehr den großen Rhythmus
hoher Geſtaltergedanken über ihre eigene Zeit hinaus. Auch
die recht verſtandene Tradition wird dann zur Quelle neuer Kraft
für friſche geſunde Entwicklung.
In hundertjähriger Zeit iſt Arbeit von der zur Kette
ver=
ſchlungenen Hochſchullehrerſchaft als Dienſt am deutſchen Volke
aufgefaßt. Aufgaben, die von Zeit und Volk geſtellt wurden,
er=
hielten aus dieſer techniſchen Schulung heraus die Löſung, die
verantwortungsvoll beiden entſprach. Die Baukunſt ſpiegelt
völlig organiſch geiſtige Zuſtände: einſt ein äſthetiſch=künſtleriſches
Zukunft die Vereinigung beider,
Die Freiheit eines Volkes, der Kampf um ſeine
Unabhängio=
keit, iſt immer aufgebaut auf kluges Haushalten der eigener
Kräfte. Für das neue Bauen zeigt die Aufſatzreihe dieſes Buches
welche Bedeutung das bautechniſche Wirklichkeitsziel hat: die
Reichweite der Anwendung, die Dauerhaftigkeit und die
ver=
ſchwendungsfeindliche Kalkulation; denn der künftige Fachmanr: Au
wird der große Treuhänder für die ſorgfältige Verwaltung der
Baugelder ſein und zugleich in der Kunſt, mit wenigem viel z
erreichen.
Zum erſten Male in der Geſchichte der Techniſchen Hochſchules
gibt hier die Architekturabteilung der Fakultät des Bauweſens
in einer gemeinſamen Darſtellung und in einer ſtattlichen
Reih=
von Beiträgen Einblick in das Werk ihrer Kulturaufgabe.
Was die Architekturabteilung der Techniſchen Hochſchule will
iſt vertiefte Erkenntnis der Zweckbedingungen des Bauens, iſt
be=
der Planung Wahrhaftigkeit der Anlagen. Dazu kommt das krk
tiſche Prüfen der Einzelbedingungen, die Vermeidung jener deke
rativen Scheinform, die beziehungslos oder gar fabrikations
mäßig wirkt. Die Architekturabteilung lehrt zugleich im ſchönes
Einverſtändnis mit den Beſchlüſſen des letzten Internationalen
Architektenkongreſſes die wirtſchaftliche Durchdenkung der Einzel
heiten, damit der junge Architekt vor verantwortungsloſer un?
verſchwenderiſcher Plänemacherei behütet wird. Und ſchließlich 1)
es ein Hauptziel der Erziehungsarbeit zum Architekten, daß aus
im kleinen Bau der Perſönlichkeitswert als größte
ſchöpferiſcher Teil unſerer Arbeit ſein Unterſchei
dungsmerkmal von werklicher oder Maſſenfertigung zeigt.
Unendlich viele Baubefliſſene haben von der Techniſchen Hoch
ſchule Hannover ihre glückliche Erziehung zur Baukunſt erhalten!
in vielen anderen ſind die Fähigkeiten zum großen Konſtrukten
geweckt und weitblickende Leiter bedeutſamer Werke ausgebilde?
Selbſt mit wenig Phantaſie und techniſchem Erfindungsgeiſt
Be=
gabte haben durch die erlernte Vertiefung in die Aufgaben, de
Befähigung zum Organiſieren und zur wertvollen Verwaltungs
arbeit erhalten.
Eins kommt hinzu, an dem unſere Techniſche Hochſchule feſt
hält: das iſt Deutſchlands Stellung im internationalen Wett
bewerb. Die Ausbildung des Studierenden der Baukunſt geſchieb
unter der Beobachtung des Austauſches techniſcher Welterfahrung
Seit einem Menſchenalter ſind von der ganzen Welt für viek
Großaufgaben im Bauweſen deutſche Städtebauer, deutſche Hofen
und Brückenbauer, Spezialiſten für den Waſſerbau und der
Krankenhausbau, aber ebenſo für viele induſtrielle
Großanlage-
in die Ferne gerufen worden. In ihnen allen war die golden!
Saat der Hochſchule aufgegangen. Sie und alle, die einſt als jung”
Studenten von ihren Lehrern die erſte Führung zur Bau
Wunſchbild — heute das wirtſchaftlich=techniſche Ringen — in der kunſt erhielten, gedenken in Dankharkeit ihrer Ams Me
K
Cart=Pingent.
Nummer 166
Mittwoch, den 17. Juni 1931
Reglerangstthe i Befterteicf.
11 öſterreichiſche Innenminiſter Winkler lehnk weitergehende Haflungen der Regierung für die
Kredit=
anſtalt ab und krikk zurück. — Der Miniſterrak beſchließt demiſſion des Geſamkkabinekks.
laufen. An den Verhandlungen nehmen natürlich New York und
Die Sanierung der Kredikanſtalk
London aktiven Anteil.
führk zur Kriſe.
Wien, 16. Juni.
Am Dienstag vormittag hielten ſämtliche Partei=Klubs
d heute ſtattfindenden Sitzungen des Hauptausſchuſſes ſtehenden
Keditanſtalts=Frage beſchäftigten. Im Groß=Deutſchen
füb wurde, ſoviel bekannt, die Anſicht zum Ausdruck ge= Seit vielen Wochen bereits bildet dieſe Angelegenheit den
Gegen=
ſicht, daß die Uebernahme der Generalhaftung ſtand eingehender Prüfung ſeitens der intereſſierten
Kreditinſti=
agen das Ermächtigungsgeſetz verſtoße, weil dem
huptausſchuß das Recht eingeräumt ſei, zu beſtimmen, in der öſterreichiſchen Regierung und den Privatbanken geführten
Goß=Deutſchen ſind der Meinung, daß es mit den bisher
ym Bund garantierten Beträgen ſein
Bewen=
ſtin gen nicht übernommen werden ſollen. In
die=
iſ Sinne werden ſie auch in der heutigen Sitzung des
Haupt=
uſchuſſes Stellung nehmen. — Auch der Landbund und
Pe Sozialdemokraten vertreten einen
ähn=
ſihzen Standpunkt.
Der Vertreter des Oeſterreichiſchen Landbundes in der Re=
zirung, Innenminiſter Winkler, hat ſeinen Rücktritt erklärt. Der
Mctritt wird damit begründet, daß ſeine Partei nicht die
Ver=
wwortung dafür übernehmen könne, daß die Regierung weitere
öftungen für die Kreditanſtalt eingehe, wovon die nächſte
Millionen Dollar betragen müßte.
Der überraſchend erfolgte Rücktritt des Innenminiſters
Unkler, des bisherigen Vertreters des Landbundes in der
Regie=
ng. hat die ſeit Tagen in der Luft liegende Kriſe des Kabinetts
ider akut geſtaltet. Der Nationalrat nahm unter dem Eindruck
* Vorganges in kaum halbſtündiger Sitzung einige kleinere un=
„ſchiebbare Geſetzentwürfe an, verſchob dagegen die Erledigung
egegne zeigentlichen Tagesordnung, die zweite Leſung der Vorlage,
be=
ſähnen/=ufend Erhöhung der Tee= und Kaffeezölle, auf die nächſte, noch
enſchaft” wut feſtgeſetzte Vollſitzung.
Der Miniſterrat iſt um 16 Uhr zuſammengetreten, um zu der
en Ree kuuch das Ausſcheiden des Miniſters Winkler entſtandenen Lage
ätllung zu nehmen. Der in Urlaub weilende Heeresminiſter
Laxoin wurde von dem Rücktritt des Innenminiſters verſtän=
7M4. Er traf am Nachmittag in Wien ein. Sofort nach ſeinem
Htseffen trat der Miniſterrat zu einer kurzen Sitzung
zu=
erholf gmen, in der beſchloſſen wurde, dem Bundespräſidenten
olizei 11Rücktritt des Geſamtkabinetts bekanntzugeben.
bewach; le es heißt, wird Bundeskanzler Dr. Ender mit dem
nung /:hſſache betraut werden, eine neue Regierung zu
u füm kHiden.
en 4u Jſunkreich und die öſterreichiſche Sanierungsaklion.
Paris, 16. Juni.
spit
es Gun. Geſtern nachmittag fand eine Beſprechung zwiſchen
Miniſter=
gend xutident Laval, Finanzminiſter Flandin und dem Gouverneur
e/Bank von Frankreich, Moret, ſtatt, in der die immer ſchwieriger
bioeh, roedende Finanzlage Oeſterreichs erörert wurde. Man prüft zur=
:9e: ze die Möglichkeit, ob Frankreich und der franzöſiſche
Finanz=
ſchäft rnkt Oeſterreich unter gewiſſen Garantien und unter Wahrung
ialiſ=aIntereſſen der franzöſiſchen Sparer Anleihe und Vorſchüſſe
ge=
überfrvören kann. Die Bank für internationale Zahlungen hat
kürz=
ſuftat 1=Oeſterreich einen erſten Kredit von 100 Millionen Schilling
9ährt. Inzwiſchen hat die öſterreichiſche Regierung dringend
mn neuen Kredit von 100 Milionen Schilling verlangt. Als
17 Internationale Hahlungsbank nun in Paris nachfragte, hat
iche ierfahren, daß auch in Paris Schritte zur Auflegung einer
ibei”z ſiereichiſchen Anleihe in Höhe von 150 Millionen Schilling
unter=
der ſtramen worden ſind. Falls nun in Paris eine günſtige Regelung
m äühndekommt, würden ſich die Oeſterrcich zu gewährenden
Vor=
hiſe und Anleihen auf insgeſazt 350 Millionen Schilling be=
* Die Bibliothek Napoleons I.
Mihrer Ausſtellung in der Staatsbibliothek zu Berlin. — Die
Bücher der Kaiſerin Marie Louiſe. — Wie die Bibliothek
zuſtande kam.
In der Staatsbibliothek zu Berlin befindet ſich ſeit einigen
Gen die koſtbare und hiſtoriſche Bibliothek Napoleons I.,
ür deren Herkunft allerdings von den amtlichen Stellen ſtreng=
M Stillſchweigen bewahrt wird. Es iſt jedenfalls bemerkens=
*t, daß eine ſo große und geſchloſſene Bibliothek des Korſen,
ungefähr 12000 Bände umfaßt, außerhalb Frankreichs
an=
ſteffen iſt, ohne daß der Urſprung einwandfrei zu erraten iſt.
die tragiſchen Schickſale des Kaiſers laſſen dieſe eigenartige
Kheinung erklärlich werden, denn es handelt ſich um die
Gliothek der Kaiſerin Marie Louiſe, die Napoleon auf der
Ae ſeiner Macht zu Repräſentationszwecken gekauft hat. Die
Uüntliche zum Gebrauch Napoleons beſtimmte Bibliothek ſah
ſſers aus. Es war ſeine berühmte „Reiſebibliothek”, die er
allen ſeinen Feldzügen mit ſich führte. Sein Sekretär
on Meneval bekam von ihm eines Tages den Auftrag, eine
Aliothek zuſämmenzuſtellen, deren Bücher nur in kleinem
hmat gedruckt ſein durften, um nicht viel Platz einzunehmen,
Napoleon zahlreiche Wünſche betreffs des Inhalts der
Aliothek hatte. Da die ganze Bibliothek in einem großen
ihfer untergebracht werden mußte, ſo durfte ſie nicht aus gro=
9 ſchön gedruckten und dickbändigen Exemplaren beſtehen.
9 ſchönſte Bibliothek, die Napoleon zuſammengekauft hatte,
. die im Schloſſe Malmaiſon, die ganz dem Charakter jener
R entſprechend großenteils aus Büchern der erotiſchen
Lite=
ſir beſtand. Es war die große Zeit der franzöſiſchen Buch=
Nt, die von ungefähr 1730 bis 1800 reichte. Die hervorragend=
Kupferſtecher und Maler wie Eiſen, Gravelot, Fragonaro
iten ſich in den Dienſt des Buchſchmucks und ſchufen Koſt=
Neiten wie Dorats „Les Baifers‟. Die Werke Boccaccios in
ſazöſiſcher Sprache mit den herrlichen Illuſtrationen, die
Nße Ausgabe des Voltaire, die Werke Molieres mit den
ſoferſtichen von Boucher, das Heptameron. Die Werke von
WFontaiye und viele anders mehr. Als Napoleon durch ſeine
hrat mit der öſterreichiſchen Kaiſertochter ſeine Herrſchaft
ge=
ermaßen legitimiert hatte, wollte er auch in geiſtigen Din=
A würdig als Kaiſer auftreten und ſchuf eine neue Bibliothek
N 12000 Bänden, von denen ein Teil in Berlin zu ſehen iſt.
1h dieſe gehört zu den größten Koſtbarkeiten, die an
Bücher=
ten vorhanden ſind, denn die berühmteſten Buchbinder wur=
*herangezogen, um die Bücher für die kaiſerliche Bibliothek
Ndrg auszuſtatten. Da gibt es Einbände des berühmteſten
Havas veröffentlicht dazu folgende Auslaſſung: Entgegen den
in gewiſſen Blättern erſchienenen Nachrichten hat keine
Konfe=
renz zwiſchen dem Miniſterpräſidenten, dem Finanzminiſter und
dem Gouverneur der Bank von Frankreich ſtattgefunden, um die
Szungen ab, die ſich hauptſächlich mit der auf der Tagesordnung Finanzlage in Mitteleuropa und inſonderheit die Bedingungen zu
prüfen, unter denen die franzöſiſchen Banken ſich an der
Unterbrin=
gung von 150 Millionen Schilling Schatzanweiſungen, die die
öſterreichiſche Regierung auszugeben gedenkt, beteiligen könnten.
tute. Bisher hat das franzöſiſche Schatzamt in die direkten, zwiſchen
nchem Ausmaß die Haftung übernommen werden ſoll. Die Vechandlungen nicht einzugreifen gewagt. Nichtdeſtoweniger iſt
die Regierung über dieſe Verhandlungen auf dem laufenden
ge=
halten worden. Es ſcheint, daß heute die Lage inſofern ſich etwas
geändert hat, als gewiſſe Garantien internationaler Art von den
dn haben müſſe, und daß weitere Garantiehaf= intereſſierten Banken gefordert worden ſind und die öſterreichiſche
Regierung in eine direkte Fühlungnahme mit der franzöſiſchen
Regierung getreten iſt. Unter dieſen Umſtänden wäre es möglich,
daß eine endgültige Löſung ſehr bald erfolgt.
Frankreichs Rußlandpolikik.
Polikiſche und Pekroleum=Spekulakionen.
Von unſerem A=Korreſpondenten
Paris, 16. Juni.
Ueber die ruſſiſchen Annäherungsverſuche an Frankreich
ſchweigt man ſich hier mit einer Beharrlichkeit aus, die
über=
raſchend wirkt, ſelbſt in einer Zeit der innenpolitiſchen
Kon=
fuſion, wie ſie der Präſidentenwechſel notwendigerweiſe mit ſich
bringt. Seit den ſauerſüßen Worten Briands in Genf an die
Adreſſe Litwinows zirkulieren viele Gerüchte. Aber über den
eigentlichen Stand der Beziehungen verlautet kaum etwas
poſitives.
Es iſt eine Tatſache, daß die Beurteilung Rußlands durch
die Erfolge des Fünfjahresplans und durch das Fühlbarwerden
der ruſſiſchen Konkurrenz in Paris eine Aenderung erfahren
hat. Die Periode der abſoluten Mißachtung und
Herab=
ſchätzung iſt vorbei. Seit einiger Zeit ſpielt
Mos=
kauwieder eine größere Rolle in den politiſchen
Berechnungen Frankreichs. Das bedeutet aber noch
nicht, daß dem außenpolitiſchen Verhalten Rußlands eine
all=
zugroße Bedeutung beigemeſſen wird. Jedenfalls iſt die hier
herrſchende Auffaſſung in dieſer Hinſicht ganz auffallend
ver=
ſchieden von der in Deutſchland.
Ueber die ruſſiſchen Annäherungsverſuche gibt es hier
mehrere Auffaſſungen. Alle gehen aber von der Vorausſetzung
aus, „die Nuſſen wollen Geld”. Angeblich ſoll der
Kapital=
bedarf der Sowjets ſehr erheblich und ſehr dringend ſein. Es
gibt wohl keinen verantwortlichen Politiker heute in Paris der
ausländiſche Anleihen ohne weiteres empfehlen würde. Paris
wurde allzuſehr um Anleihen in Anſpruch genommen. Man
iſt wähleriſch geworden und die Geldquellen ſind nicht
uner=
ſchöpflich. Trotzdem beſchäftigt man ſich aber mit der Frage
über die Vorteile, die Rußland bieten kann. Läßt man die
handelspolitiſchen Vereinbarungen allgemeiner Art — ſie wären
der franzöſiſchen Induſtrie zwar erwünſcht, aber nicht
lebens=
wichtig — beiſeite, ſo fällt in erſter Linie die Petroleumfrage
in die Waagſchale. Um des ruſſiſchen Petroleums willen brach
man die Beziehungen mit den Sowjets in den ſchlimmſten
Augenblicken außenpolitiſcher Spannung nicht ab. Frankreich
wollte nicht den angelſächſiſchen Petroleumsgeſellſchaften
reſt=
los ausgeliefert ſein. Und dieſe erweiſen ſich, da ſie jetzt durch
die Rohſtoffkriſe beſonders bedrängt ſind — ſehr aktiv. Sie
ſchrecken ſelbſt nicht vor dreiſten Intrigen in Kleinaſien, aber
auch am Seineufer nicht zurück. Neben den wirtſchaftlichen
ſpielen aber auch manche rein politiſche Berechnungen mit. Eine
in Oſteuropa ſtärken. Doch die Gerüchte, die darüber im Um= unter Wahrung der Sicherheit Frankreichs durch Handaufheben
ſchen Kreiſen will man vorläufig nur über die Möglichkeit einer
gewiſſen Zuſammenarbeit in Genf wiſſen; vorausgeſetzt, daß die
Annäherungsverſuche überhaupt nicht ſtecken bleiben.
franzöſiſchen Buchbinders Bozerian, der mit Recht den Ruf eines
Meiſters genoß, und deſſen Einbände heute mit Tauſenden von
Mark bezahlt werden. Er hat hauptſächlich Maroquin verarbeitet.
Von ihm allein befinden ſich hier mehr als 100 blaue
Maroquin=
bände, die zu den ſchönſten Schöpfungen dieſes Meiſters gehören.
Handwerkerſtandes fühlten ſich nicht zu gering, um ihre Werke
mit ihrem Namen zu zeichnen, wie es ſonſt nur Maler, Bild= wohl geweſen, wenn die Zahl der verfügbaren Plätze doppelt ſo
Namen des Binders aufweiſen würden, dann könnte der Kenner
aus der beſonderen Art die Urheberſchaft erkennen, denn jeder
dieſer großen Buchbinder hatte ſeinen beſonderen Stil. Neben
den bedeutenoſten Vertretern der franzöſiſchen Literatur und der
dieſer Bibliothek auch die herrlichſten Tafelwerke, deren
Anfer=
tigung Hunderttauſende gekoſtet hat. Eine der Hauptvorzüge noch iſt ihr Tanz ganz Gefühl, ganz Muſikalität, ganz Weichheit,
dieſer Bibliothek beſteht darin, daß ſie mit ganz wenigen
Aus=
nahmen völlig ungebraucht iſt. Als die Bibliothek
zuſammen=
geſtellt war, war die Herrlichkeit der Napoleoniſchen
Kaiſerherr=
ſchaft zu Ende. Marie Louiſe mußte nach Wien gehen, wohin
ſie den größten Teil der Bibliothek mitnahm. Hier ergänzte ſie
den Bücherſchatz durch die Werke der zeitgemäßen Dichter wie vollendetſte Technik nicht erſetzen kann und die ihrem Tanz ſo
Victor Hugo, Balzac, Alexander Dumas. Bemerkenswert iſt,
daß auch die Werke von E. T. A. Hoffmann vorhanden ſind, kalität. Ein Rüſtzeug das, harmoniſch zuſammengefügt und durch
Im Jahre 1822 vermählte ſie ſich in morganatiſcher Ehe mit eine gute und ernſte Schule gebändigt, zu ſtarkem Ausdruck
ange=
dem Grafen Neipperg, dem ſie im Jahre 1821 den Fürſten von
Erbſchaft in den Beſitz der Familie überging und von hier aus
wurde.
Edih Bielefeld kanzt in Darmſtadt.
„Im Kleinen Haus findet am Samstag, den 20. Juni. 20 Uhr,
ein Tanzabend von Edith Bielefeld ſtatt. Edith Bielefeld dürfte
den Darmſtädtern noch in lebhafter Erinnerung ſein. Vor neun
Jahren trat ſie als 14jährige erſtmalig als Solotänzerin im
ling der Darmſtädter fühlen. Jetzt nach neun Jahren nachdem wiegt als für ſie.
Edith Bielefeld ſich einen Weltnamen erworben hat — ſie kommt
gerade von einer achtmonatigen Gaſtſpielreiſe aus Indien zurück
— kommt die Künſtlerin wieder zu uns, um uns mit ihrer Kunſt
zu erfreuen.
In dankbarer Erinnerung an ihre Darmſtädter Zuſchauer
ge=
ſtaltet Edith Bielefeld ihr Gaſtſpiel zu einem
Wohltätig=
keitsabend, ſie tarzt für die Akademiſche Flieger= z
gruppe Darmſtadt e. V., die es ſo bitter nötig hat.
unter=
ſtützt zu werden. Herr Erwin Palm hat ſich bereitwilligſt in Theodor Ottenfeld erhalten.
Seite 3
Franzöſiſche Kammer.
Die Botſchaft Doumers.
EP. Paris, 16. Juni.
Die Regierung Laval hatte heute in der franzöſiſchen Kammer
einen neuen Anſturm Franklin=Bouillons und ſeiner Freunde
aus=
zuhalten.
Die Sitzung begann mit den Erklärungen des
Kammer=
präſidenten Bouiſſon und des Miniſterpräſidenten Laval, die im
Namen des Parlaments und der Regierung den Hinterbliebenen
der Opfer der Schiffskataſtrophe an der Loire=Mündung ihr
Mit=
gefühl ausdrückten.
Der Miniſterpräſident verlas darauf, hin und wieder von dem
Beifall des Hauſes unterbrochen, die Botſchaft des neuen
Präſi=
denten Doumer an das Volk. Der Präſident verſichert darin, den
öffentlichen Intereſſen und dem Vaterland zu dienen, außerhalb
des Parteikampfes zu ſtehen und ein unparteiiſcher Schiedsrichter
zu bleiben, die republikaniſchen Einrichtungen zu ſchützen und
gleiche Freiheit für alle Angehörigen des Volkes garantieren zu
wollen. Die gewaltige Wirtſchafts=Stockung in
Frankreich ſei weniger durch die innerpolitiſchen Verhältniſſe,
als vielmehr durch die Verlegenheiten und die
Lei=
den der Frankreich benachbarten Länder
hervor=
gerufen, Ackerbau, Weinbau, Induſtrie und Handel verlangten
die Beihilfe der ausführenden Organe der Republik. Man
könneſichjedoch nichtverheimlichen, daßder Kampf
gegen die Wirtſchafts=Depreſſion durch die
Pro=
bleme der Kriegsregelung und der
Durchfüh=
rung der Verträge ziemlich kompliziert ſei. Um
die Fragen zu löſen, die noch zwiſchen den Staaten ſchwebten.
brauche es einen Willen zur Einigung, Freimut und guten
Glau=
ben. Frankreich werde am Werke des menſchlichen Heiles
mit=
arbeiten und in Genf in gemeinſamem Ideal, aber mit der
not=
wendigen Vorſicht, alle Löſungen prüfen und diskutieren, die den
Frieden der Welt ſichern können. Den Frieden erhalten
und organiſieren ſei in der „Tat die dringendſte
Pflicht, die die Völker und Frankreich mit aller Energie zu
betreiben hätten. Dieſe Pflicht richte ſich jedoch nach der erſten
Verpflichtung für Frankreich, ſein eigenes Land, ſeine Sicherheit
und ſeine Unabhängigkeit zu garantieren.
Neuer Vorſtoß Franklin=Bouillons gegen Briand.
Das Haus beſchloß darauf mit überwältigender Mehrheit,
ſofort in die vom Abgeordneten Franklin=Bouillon eingebrachte
Interpellation, die ſich gegen das Verbleiben des Außenminiſters
Briand in der gegenwärtigen Regierung richtet, einzutreten.
Franklin=Bouillon erging ſich maßloſer denn je unter wachſendem
Lärm und Proteſten des ganzen Hauſes in unerſchöpflichen
An=
griffen gegen jedermann, gegen die Mehrheit und gegen die
Min=
derheit der Kammer, gegen jedes einzelne Mitglied der Regierung
und ſchließlich auch noch gegen die Preſſe, die er als käuflich
be=
zeichnete. Dabei mußte auch die Stahlhelm=Kundgebung in
Bres=
lau als Beweis für den Kriegswillen des deutſchen Volkes
her=
halten. Selbſt die vom Reichspräſidenten Hindenburg an das
deutſche Volk gerichtete Aufforderung, die innere Einigkeit
herzu=
ſtellen, um die Kriſe zu überwinden, deutete Franklin=Bouillon
als eine Drohung gegen Frankreich. Als der Abgeordnete die
Tribüne verließ, rührte ſich im ganzen Haus nicht der geringſte
Beifall. Miniſterpräſident Laval verlangt von der Kammer einen
Akt der politiſchen Klugheit. Allzuoft habe das Kabinett ſchon auf
die gleichen Interpellationen antworten müſſen. Es gebe keine
Politik eines einzelnen Miniſters, ſondern nur eine Politik der
Geſamtregierung. Er fordere daher für dieſe der Kammer bekannte
Politik und für alle Miniſter, die auf ſeiner Seite auf der
Regie=
rungsbank ſäßen, das Vertrauen des Hauſes. (Lebhafter Beifall
im ganzen Hauſe.)
Franklin=Bouillon verlangte darauf die Abſtimmung über
eine Tagesordnung, in der er der Regierung das Vertrauen nicht
ausſpricht. Der Miniſterpäſident lehnte dieſe Tagesordnung unter
Stellung der Vertrauensfrage ab und nahm eine von dem
Abge=
ordneten Barety eingebrachte Vertrauenskundgebung für die
Re=
gierung an.
Der Ankrag Franklin=Bonillon abgelehnk.
Der Antrag Franklin=Bouillon wurde daraufhin nach
Aus=
zählung mit 310 gegen 267 Stimmen, alſo mit einer Mehrheit von
43 Stimmen für die Regierung abgelehnt.
Das Haus ging darauf zur Tagesordnung Barety über, deren
kleine Extratour mit Rußland könnte die Poſition Frankreichs erſter Teil mit der Billigung der franzöſiſchen Friedenspolitik
lauf ſind, klingen phantaſtiſch und unſicher. In ernſten politi= angenommen wurde, während der zweite Teil mit dem
Ver=
trauensvotum für das Kabinett in namentlicher
Ab=
ſtimmung mit 312:261 Stimmen, alſo 51 Stimmen
Mehrheit, Annahme fand.
den Dienſt der Sache geſtellt und wird die Künſtlerin mit einem
von ſtellenloſen Muſikern des Darmſtädter Arbeitsamtes
zu=
ſammengeſtellten Orcheſter begleiten.
Das „Darmſtädter Tagblatt” ſchrieb im Oktober 1922: Edith
Aber auch andere hervoragende Binder wie Thevenin, Simier / Bielefeld gab wieder im Kleinen Haus einen eigenen Tanzabend.
jener Zeit ſind hier zahlreich vertreten. Dieſe Zier den des Diesmal auf Einladung der Freien Literariſch=Künſtleriſchen
Ge=
ſellſchaft. Das Haus war ausverkauft, und es wäre dies auch
hauer und Radierer tun. Wenn auch nicht die Bänoe den groß geweſen wäre. Edith Bielefeld nimmt noch immer eine
ganz eigene Stellung ein in dem Kranz der Tanzkünſtlerinnen.
Offenſichtlich hat ſie in den Monaten, ſeit ſie hier zum letzten
Male tanzte, an der Vollendung ihrer Kunſt in techniſcher
Hin=
ſicht gearbeitet. Aber mit einer gewiſſen Befriedigung darf man
feſtſtellen, daß dieſes „Arbeiten” bei ihr noch lange nicht zur
Rou=
wundervollſten illuſtrierten Werke jener Zeit befinden ſich in tine geworden iſt, daß ſie nach wie vor verzichtet richtiger: ſich
be=
wahrt hat vor einem Hinübergleiten ins artiſtiſche Gebiet. Immer
Duft der Jugend und — Schönheit. Aus dem harmoniſchen
Zu=
ſammenhang von Gefühl, Rhythmus, Muſikalität und Bild
ent=
ſteht bei Edith Bielefeld das Kunſtwerk in ſeltener Geſchloſſenheit.
Edith Bielefeld bringt Gaben und Veranlagung mit, die auch
ungemein Sympathiſches verleiht: Jugend, Schönheit
natür=
lichen Rhythmus Anmut, Gefühl und eine ſicher leitende
Muſi=
borenen Schönheitswillen, zu temperamentvoller Plaſtizierung
Montennovo gebar. Es iſt anzunehmen, daß die Bibliothek durch innerlich empfundener rhythmiſcher Gefühlsregungen in der
Freude mannigfacher Verkörperung des Höchſtgrades rein
tech=
zum erſten Male jetzt der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht niſcher Vollendung wohl entraten kann. Ihre zarten ſchlanken
Glieder ſind untertan ihrem Gefühl und ihrem natürlichen
Mit=
empfinden. Ihre Jugend iſt äußerlich ein Uebergang zur
Maien=
blüte, wurzelt und gipfelt ganz in der Freude und dem ſicheren
Inſtinkt, daß der Tanz von freudigen Empfindungen nicht zu
löſen, daß beide geeint mit der Muſik die Vollendung der
Tanz=
kunſt gebären. — Geſtern trat ſie wieder mit eigenem neuen
Pro=
gramm vor das kritiſche Darmſtädter Publikum, und wieder war
ihr voller Sieg beſchieden. Die Blumentafel darf ihr beweiſen,
daß man ihrer ſchönen Kunſt hier freudig bekanntes Verſtändnis
entgegenbringt. Wie wir hören, wird uns E. B. demnächſt ver=
Landestheater auf. Damals konnte ſie ſich mit Recht als Lieb= laſſen. Es ſcheint uns, daß ihr Scheiden für Darmſtadt ſchwerer
Von Deufſchlands Hohen Schulen.
Jena: Der o. Profeſſor der Augenheilkunde und Direktor der
Univerſitäts=Augenklinik Dr. med. Walther Löhlein, der
der=
zeitige Rektor der Univerſität, hat einen Ruf an die Univerſität
Freiburg i Br. als Nachfolger des verſtorbenen Geheimrats
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Seite 4
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ſmmmer 166
Mittwoch, den 17. Juni 1931
Seite 5
Aus der Landeshaapintadt.
Darmſtadt, den 17. Juni 4933.
Nochmals die Inkendankenfrage.
Die Entſcheidung der Verwaltungskommiſſion des
Landes=
heters in der Frage der Intendantenwahl hat, wie
muszuſehen war, in der Darmſtädter Bevölkerung eine
außer=
zſüntlich ſtarke Erregung ausgelöſt, und es iſt unter dieſen
1Mänden verſtändlich, daß man ſich ganz allgemein ſehr ſtark
Dfüdre Einzelheiten des Vertrags intereſſiert, den die Ver=
F-0 poaungskommiſſion mit dem neuen Generalintendanten abzu=
Iſtslßen gedenkt. Der Staatszuſchuß, den das Heſſiſche Landes=
ᛋpter erhält, muß alljährlich im Rahmen des Etats vom
Land=
ubewilligt werden. Die Mehrheit für den Theateretat war
ſ ha in den letzten Jahren recht ſchwach. Da nun aber zum
Bei=
ſo das Zentrum, wie die Entſchließung der Landtagsfraktion
(leſin beweiſt, den neuen Intendanten ſcharf ablehnt, würde
umr den jetzigen Umſtänden ſchon der derzeitige Landtag keine
Sch A0rheit mehr für den Theater=Etat zuſammenbringen, der im
Hubſt zu wählende Landtag aber, bei den mit
Stiherheit zu erwartenden Verſchiebungen, ganz
ceviß nicht. Eine Feſtlegung des Theaters durch einen
mehr=
jſihigen Vertrag wäre alſo völlig unverantwortlich, da dadurch
fürdas nächſte Frühjahr eine geradezu hoffnungsloſe
OAue geſchaffen würde. Auch wenn man in gewiſſen heſſiſchen
Rſerungskreiſen ſeit einiger Zeit offenbar keinerlei Wert mehr
wudie öffentliche Meinung legt, ſo können wir uns doch vorerſt
mo kaum vorſtellen, daß man die Exiſtenz des Heſſiſchen Lan=
IUchediesheaters, das bisher ſtets als ein wertvolles Kulturgut
an=
gancye mnt wurde, ſo leichten Herzens aufs Spiel zu ſetzen bereit iſt.
100z/T üheſſiſche Regierung hüllt ſich in olympiſches Schweigen. Wir
ſider ketzeriſchen Meinung, daß die Oeffentlichkeit ein Recht
Aauf hat, zu erfahren, was die Regierung in dieſer Frage zu
Itlw gedenkt, und nicht erſt vielleicht in einiger Zeit, was
Ciſigetan hat.
Der ſtädtiſche Theaterausſchuß iſt, wie wir erfahren, auf
twoch, den 17. d. M. zu einer Sitzung einberufen worden.
Euder Tagesordnung ſteht die Ausſprache über die Nachfolge
De Böhms. Ohne Zweifel wird aber auch auf die
Intendanten=
mi eingegangen werden.
Deutſche Volkspartei, Landesverband Heſſen. Den
viel=
foihn Anregungen und Wünſchen Folge leiſtend, veranſtaltet die
Duſche Volkspartei in Heſſen in dieſem Jahr wieder eine
Rhein=
fcihr. Sie findet am 28. Juni ſtatt und geht von Mainz nach
Sſoar. Dort wird auf der Ruine Rheinfels eine vaterländiſche
Kzugebung ſtattfinden, bei der Landtagsabgeordneter D. Keller
übe Waterland und Freiheit” ſprechen wird. Die Feier wird um=
Farhit von Geſangsdarbietungen des Männerchors, der
Arbeit=
innhrergruppe der Deutſchen Volkspartei Worms. — Die Fahrt iſt
vrein früheren Jahren ausgezeichnet durch ihre Billigkeit. Die
Flukkarte für den Dampfer koſtet nur 3,50 Mark, was gegenüber
on vormalen Fahrpreis von 8 Mark wohl als eine ganz
außer=
orditlliche Verbilligung zu bezeichnen iſt. Die Fahrt ſoll allen
dutan, die in ſchwerer Zeit ſich einſchränken müſſen und ſich einen
Soneraufenthalt nicht leiſten können, wenigſtens etwas Freude
ſludenen kleinen Erſatz bieten. Selbſtverſtändlich iſt jedermann
eenlabmeberechtigt, d. h. auch die Nichtmitglieder der Partei
kön=
tanich beteiligen. Für Kinder bis 14 Jahren tritt eine
Ermäßi=
zun auf 1,75 Mark, für Jugendliche von 14—20 Jahren ſowie für
Scuenten eine ſolche auf 2.50 Mark ein. Der Kartenverkauf hat
beiets begonnen auf der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei,
Mmſkadt, Zimmerſtraße 1. Fernſprecher 1304 und 3540, von
vor=
mugs 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von
Straßenbau=
xisteAllhiten wird der Haardtring zwiſchen Eſchollbrückerſtraße
undMoltkeſtraße vom 17. Juni 1931 bis auf weiteres für
Fahr=
zeuit aller Art geſperrt.
=Verbotene Verſammlung. Das Polizeiamt hat die von den
Kmmuniſten geplante Verſammlung im Saalbau mit dem Thema
„Ihizeiterror und Verbot der letzten Tage” verboten.
Heſſiſches Landeskheater.
ittwoch, 17. Juni
Donnerstag, 18. Juni
freitag 19. Juni
11
Samstag, 20. Juni
Sonntag, 21. Juni
Samstag, 20. Juni
Großes Haus
MiGie i
Ve
Gaſtſpiel Hans Grahl
Cavalleria rusticana hier.: Der Balazzo
Preiſe 1—10 Mk.
Gültigkeit der Gutſcheine aufgehoben.
19.30—22.15 T Gr. 1,2, 3.4, 5, 6,7 u.8
Alt=Heidelberg
Vorſtellung zu halben Preiſen 0.50—5.—
D 26
19.30, Ende gegen 22,30 Uhr
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B 25
19.3 Ende gegen 22.30 Uhr
Die drei Musketiere Pr. 1—10 Mk.
E 27
19.30, Ende gegen 22.30 Uhr
Die drei Musketiere Pr. 1—10 Mk
Kleines Haus
20, Ende gegen 21.30 Uhr Pr 1.2,3 Mk.
Tanz=Abend Edith Bielefeld
laſtſpiele des Hefſiſchen Landestheaters in Bad=Nanheim
MNittwoch, den 17. Juni 1931: Der Tartuffe
Sonntag, den 21. Juni 1931; „Die Silberſchnur”
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
Eut ein Gaſtſpiel von Hans Grahl in der Oper ,Bajazzo”
v0Leoncavallo ſtatt., Muſikaliſche Leitung Karl Maria Zwiß=
Z In den übrigen Hauptrollen: Colombine: Regina Harre,
Edo: Albert Lohmann Beppo: Eugen Vogt, Sylvio: Carl
Stra=
lAwrf. Vorher geht „Cavalleri a ruſtican a” von Mas=
(0 in Szene. Die Santuzza ſingt Anita Mitrovic, Turriddu:
Fonnes Schocke, Alfio: Albert Lohmann, Lola: Maria Kienzl,
Lty; Martha Liebel. Die Vorſtellung wurde der Miete C zu=
9Bielt. Gültigkeit der Gutſcheine aufgehoben — Donnerstag, den
88uni findet um 19,30 Uhr eine Vorſtellung des Schauſpiels
At=Heidelberg” von Meyer=Förſter zu halben Preiſen
8 Regie: Renato Mordo, Bühnenbild: Elli Büttner. Die
BMellung gebört der Miete T. Gruppe 1. 2. 3 4 5, 6 7 und 8.
—die Premiere, der mit außerordentlichem Erfolg in Berlin
Uhan allen größeren Theatern Deutſchlands geſpielten Operette
e drei Musketiere” findet am Freitag, den 19. Juni,
V19.30 Uhr, im Großen Haus ſtatt. Die nächſten Wiederholun=
Abſind für Samstag, den 20., und Sonntag, den 21. Juni, an=
Aet. — Das Heſſiſche Landestheater gaſtiert heute, Mittwoch,
Tſad=Nauheim mit „Tartuffe” von Moliere und am Sonn=
Aden 21. Juni, mit dem Schauſpiel „Die Silberſchnur”
BMHoward.
die Bueiſtauter Heumienſchaft jar Kolveroronang.
Das Ortskartell Darmſtadt des Deutſchen Beamtenbundes
hat geſtern abend in einer von ſämtlichen Vertretern der
ange=
ſchloſſenen Verbände beſuchten Hauptausſchuß=Sitzung die
bei=
folgende Entſchließung gefaßt:
Mit ſtärkſter Empörung hat die Darmſtädter Beamtenſchaft
von der neuen Notverordnung des Reichspräſidenten zur
Siche=
rung von Wirtſchaft und Finanzen Kenntnis genommen.
Durch dieſe Notverordnung wird weder die allgemeine
Wirt=
ſchaftslage gehoben, noch werden die öffentlichen Finanzen in
Ord=
nung gebracht. Sie drückt im Gegenteil die Kaufkraft erneut
er=
heblich herab und bringt eine weitere Schwächung der
Produk=
tion und des Steueraufkommens.
Dazu kommt, daß dieſe Notverordnung an Ungerechtigkeit und
unſozialem Geiſt alle bisherigen Maßnahmen gegen die Gehalts=
und Lohnempfänger überbietet.
An Stelle des vom Deutſchen Beamtenbund geforderten
all=
gemeinen Volksnotopfers nach der wirtſchaftlichen
Leiſtungsfähig=
keit jedes einzelnen Staatsbürgers iſt den Gehalts= und
Lohn=
empfängern erneut ein weiteres Sonderopfer ſchärfſten Ausmaßes
aufgezwungen worden. Unter dieſen werden die Beamten und
Angeſtellten der öffentlichen Verwaltung ganz beſonders
ſchonungs=
los trotz der bereits im Februar d. J. eingetretenen
ſechsprozen=
tigen Gehaltskürzung erfaßt.
Am ſchärfſten trifft die neue Gehaltskürzung die Beamten
und Angeſtellten mit den niedrigſten Einkommen, weil man neben
der Gehaltskürzung auch die Kinderzuſchläge für das erſte Kind
um 50 Prozent gekürzt hat, eine Maßnahme, die ſich gerade für
die Angeſtellten der unteren Beſoldungsgruppen unſozial
aus=
wirkt.
Ueber die Sonderbelaſtung der Beamten und öffentlichen
An=
geſtellten hinaus enthält die Notverordnung noch eine Reihe
wei=
terer Beſtimmungen, die ſich einſeitig gegen die Arbeitnehmer und
Verbraucher richten, ſo z. B. Wegfall der Lohnſteuererſtattungen,
weſentliche Verſchlechterungen der Arbeitsloſenverſicherung ſowie
der ſonſtigen Sozial= und Verſorgungsleiſtungen, ja an den
Kriegsopfern iſt man nicht vorbeigegangen, während der
lei=
ſtungsfähige Beſitz auffällig geſchont, ja ſogar aus den durch die
Notverordnung gewonnenen Mitteln ſubventioniert wird.
Das Ortskartell Darmſtadt des Deutſchen Beamtenbundes
er=
hebt gegen die für die Gehalts= und Lohnempfänger, insbeſondere
für die Beamten= und Angeſtelltenſchaft der öffentlichen
Verwal=
tung untragbare Sonderbelaſtung ſtärkſten Proteſt.
Die jetzige Wirtſchafts= und Finanzpolitik der
Reichsregie=
rung zerſtört die Grundlagen des Vertrauens bei der Beamten=
und Angeſtelltenſchaft.
Infolge der Ausnahmebehandlung, die die ſeit Jahren unter
einer beiſpielloſen Hetze leidende Beamtenſchaft wiederum erfährt,
hat ſich bei ihr eine nie gekannte Verbitterung breitgemacht, die
für den Staatsgedanken gefährlich werden muß, weil durch ſolche
Maßnahmen der Glaube an Recht und Gerechtigkeit vernichtet
wird
Wir wenden uns deshalb an die Reichstagsabgeordneten,
als die gewählten Vertreter des Volkes, mit der Forderung,
in dieſer ernſten Stunde das ſelbſtgewollte Beiſeiteſtehen
endlich aufzugeben und die Geſtaltung der gegenwärtigen
und künftigen Verhältniſſe ſelbſt in die Hand zu nehmen.
In Uebereinſtimmung mit der geſamten Beamtenſchaft
for=
dern wir in voller Einmütigkeit als die Vertreter von 6000 in
Darmſtadt wohnender Reichs=, Staats= und Gemeindebeamten
und Lehrer die ſofortige Einberufung des Reichstages.
Wir fordern die Aufhebung der Notverordnung und an ihrer
Stelle die Heranziehung aller noch leiſtungsfähiger Volksſchichten
zu einem allgemeinen Volksnotopfer, ferner durchgreifende
Maß=
nahmen gegen die Preisdiktatur der Kartelle, die jede
nennens=
werte Senkung der Lebenshaltungskoſten unterbindet, und
end=
lich die Reichs= und Staatsreform, die zur Verbilligung der
öf=
fentlichen Verwaltung notwendig iſt.
Einmütig mit dem geſamten Volk, halten auch wir die
Tri=
butlaſten in dieſer furchtbaren Not des deutſchen Volkes für
uner=
träglich und fordern ihre ſofortige Einſtellung.
* Heute beginnt unſer neuer Roman „Kautſchuk” von Hans
Dominik. Dominik, dem wir ſchon ſo viele hervorragende
Zu=
kunftsromane verdanken und den man den deutſchen Jules
Verne genannt hat, zeigt hier den Kampf um eine für die
Welt=
wirtſchaft außerordentlich wichtige Erfindung. Deutſche Werke
verſuchen die Herſtellung künſtlichen Kautſchuks —
Milliarden=
verluſte der Amerikaner, wenn der Verſuch gelingt! Kampf
um die Erfindung mit allen Mitteln: Akten werden
photo=
graphiert, Ueberfälle mit Lachgas, ſchöne Frauen als
Spionin=
nen. Ein Wirbel ſich überſtürzender Ereigniſſe, ein Roman
von höchſter Spannung.
MATTHIAS WEBER
spielt bei treiem Eintritt Mittwoch Abend 8 Uhr im
Restaurant „PrinzHeinrich‟ Bleichstr. 48
(Konzert findet bei jeder Witterung statt.)
(9112a
Ausflug=Sonderzug nach dem Bodenſee.
Wie aus dem Sommerprogramm der Reichsbahndirektion
Mainz hervorgeht, wird ſie in der Zeit vom 1. bis 5. Juli eine
Sonderfahrt nach dem Bodenſee veranſtalten. Am Mittwoch, den
1. Juli, wird Konſtanz, die alte Biſchofſtadt, die Hauptſtadt des
deutſchen Bodenſeegebiets, erreicht. Von dieſer inmitten des
See=
gebietes gelegenen Stadt aus ſollen die Seeteile und
Sehens=
würdigkeiten des Bodenſeegebietes beſichtigt werden. U. a. iſt
für Donnerstag, den 2. Juli, eine Bodenſeefahrt, dem Schweizer
Gebiet entlang über Romanshorn, Rorſchbach nach Bregenz
vor=
geſehen, von wo aus zu Fuß oder mit der Pfänderbahn der 1100
Meter hohe Pfänder leicht erreicht werden kann. Dort lohnt eine
unvergleichlich ſchöne Ausſicht. Der Beſchauer ſieht vom Bregenzer
Wald, das Rheintal entlang bis Ragaz, die Berge von
Grau=
bünden und Glarus, und Santis mit ihren ſchneebedeckten
ge=
zackten Gipfeln, ein unvergeßlicher Eindruck, der allein die Fahrt
lohnt. Für den dritten und vierten Tag ſind Ausflüge in das
Seegebiet der Inſeln Mainau oder Reichenau, der Orte
Meers=
burg und Ueberlingen, des Rheinfalls bei Schaffhauſen und eine
eintägige Schweizerfahrt nach Zürich-Luzern mit Rundfahrt auf
dem Vierwaldſtätter See vorgeſehen. Am Sonntag, den 5. Juli,
erfolgt die Rückfahrt in die Heimat. Hier ſteht den
Reiſeteil=
nehmern noch ein Sondergenuß bevor. Während die Hinfahrt
mit der Schwarzwaldbahn über Offenburg—Triberg erfolgen
wird, ſoll die Rückfahrt mit der Höllentalbahn über Freiburg
(Breisgau) ausgeführt werden, wo noch ein mehrſtündiger
Aufenthalt zur Beſichtigung der Stadt der Gotik vorgeſehen iſt.
Je nach den Anſprüchen des Einzelnen kann die geſamte Fahrt
mit Eiſenbahnfahrt und Schiffahrt, einſchließlich der Schweizerreiſe
und vier Uebernachtungen in Konſtanz, mit 90—100 RM.
aus=
geführt werden. Alles weitere ergibt ſich aus der amtlichen
Be=
kanntmachung, den Aushängen auf den Bahnhöfen und den
Mittel=
europäiſchen Reiſebüros.
Ausflug=Sonderzug nach Rokhenburg ob d. Tauber.
Wie nicht anders zu erwarten, erfreut ſich der Sonderzug der
Reichsbahndirektion Mainz nach Rothenburg ob der Tauber,
Hin=
fahrt am Samstag, den 20. Juni, Rückfahrt am Sonntag, den 21.
Juni, guten Zuſpruchs. Abgeſehen davon, daß für bequeme
Be=
förderung, Unterkunft und Verpflegung in Rothenburg in jeder
Weiſe geſorgt iſt, lockt dieſe Stadt mit ihren alten Mauern,
ver=
träumten Straßen und Plätzen, mit ihren lieben Menſchen
un=
widerſtehlich den, der einmal dort war, wie den, der ſie noch
kennen lernen will. Die Märchenſtadt Rothenburg, das Kleinod
aus deutſcher Vergangenheit, iſt dankbar.
Es ſteht zu erwarten, daß die Fahrkarten für die zur
Ver=
fügung ſtehenden Sitzplätze in dieſem Sonderzug in den nächſten
Tagen vergriffen ſind. Wer rechtzeitig die Fahrkarte löſt, wird
an einer Fahrt teilnehmen, von der er ſagen wird, ſie war ein
Erlebnis.
— Die Orcheſtervereinigung der Angeſtellten und Arbeiter
der Firma E. Merck, die am 9. Mai d. J. ein
Wohltätigkeits=
konzert veranſtaltete, hat den bei dieſem Konzert erzielten
Rein=
erlös von 211,22 RM. an den Herrn Oberbürgermeiſter zur
Ver=
wendung in geeigneten Fällen abgeführt. Es ſei an dieſer Stelle
allen Beteiligten, beſonders dem um das Zuſtandekommen der
Veranſtaltung verdienſtvollen Herrn Prokuriſt Hammer herzlicher
Dank geſagt. Möge das Vorgehen der genannten Vereinigung,
die ſich ſchon wiederholt in den Dienſt der Wohltätigkeit geſtellt
hat, recht viele Nachahmer finden. Es wird dann in dieſer ſo
ſchweren Zeit möglich ſein, wenigſtens da und dort ſo manche Not
lindern zu helfen.
Tagung der Lichtſpieltheakerbeſiter.
Ipd. Frankfurt a. M., 16. Juni.
Der Verband der Heſſiſchen und Heſſen=Naſſauiſchen
Lichtſpiel=
theaterbeſitzer befaßte ſich am Dienstag in einer
Mitgliederver=
ſammlung in Frankfurt a. M. mit der Notlage des Lichtſpiel=
Gewerbes, deren Urſachen eingehend erörtert wurden. Bei der
Beſtellung von Filmen werden den Theaterbeſitzern von den
Filmverleihern oft unmögliche Bedingungen aufgezwungen, die
ſich in Einzelfällen, nach der Behauptung der
Lichtſpieltheater=
beſitzer, als unhaltbar erwieſen haben. Man will deshalb
ver=
ſuchen, auf dem Wege über den Reichsverband der
Lichtſpielthea=
terbeſitzer mit den Filmverleihern einen einheitlichen Beſtellſchein
zu ſchaffen. Die Verſammlung beſchloß, die Einberufung eines
Dele=
giertentages des ſüddeutſchen Verbandes zu fordern, der einen
neuen einheitlichen Beſtellſchein formulieren ſoll. Vom Vorſtand
wurde dann den Mitgliedern empfohlen, bei unrentablem Betrieb
von Möglichkeiten der Steuerermäßigungen und =Stundungen
Ge=
brauch zu machen, die die einſchlägigen Richtlinien vorſehen. Der
Vorſitzende Watter erklärte u. a., es bleibe den Theaterbeſitzern
letzten Endes nichts anderes übrig, als die Häuſer zu ſchließen.
Man erlebe immer noch, daß unkundige Perſonen, die die Lage
des Lichtſpielgewerbes verkennen würden, geſchloſſene
Lichtſpiel=
theater kaufen würden. Bei der heutigen Wirtſchaftslage und den
Geſchäftsaufſichten müſſe vor dem Ankauf von Kinos direkt
ge=
warnt werden. Es wurde dann noch bekanntgegeben daß der
Vorſtand Schritte gegen die Degato” (Deutſche Geſellſchaft für
Ton und Bild) unternommen hätte. Dieſe Geſellſchaft, die vom
Preußiſchen Kultusminiſterium und anderen öffentlichen
Behör=
den unterſtützt wird, will ausländiſche Filme, die wegen der
Kon=
tingentierung in öffentlichen Theatern nicht vorgeführt werden
dürfen, überall im Reiche vorführen laſſen, wodurch ſich die
Licht=
ſpieltheaterbeſitzer geſchädigt fühlen.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
Diens=
tag in zweiter Inſtanz gegen den Friedhofaufſeher und
die Frau des Totengräbers von Lampertheim.
wegen Friedhofsſchändung. Der Mann hatte ein
Verhältnis mit der Frau des Totengräbers, wozu ausgerechnet
als Kuliſſe der Friedhof herhalten mußte. Eines Tages bekam
aber der Friedhofaufſeher mit dem Totengräber Streit um die
Trinkgelder. Anſcheinend erwachte in der Frau wieder die
ehe=
liche Zuneigung. Sie geſtand ihrem Mann alles. Die beiden
liefen zum kommuniſtiſchen Gemeinderat. Die Sache wurde
öffent=
lich und kam vor die Staatsanwaltſchaft. Die Frau blieb nach
wie vor bei ihren Behauptungen. Der Mann beſtritt alles. In
erſter Inſtanz wurden beide freigeſprochen, da dem Gericht die
Frau weniger glaubwürdig erſchien als der Mann, und Tatzeugen
nicht vorhanden waren. Das heutige Gericht kommt jedoch zu der
Anſicht, daß die Frau die Wahrheit ſagte, und daß der Mann
tat=
ſächlich der Haupttäter ſei. Es verurteilte ihn zu drei
Mo=
naten und die Frau zu ſechs Wochen Gefängnis
und erkennt beiden eine fünfjährige Bewährungsfriſt zu.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
Diens=
tag weiter gegen den Zwingenberger
Gendarmerie=
hauptwachtmeiſter (verſehentlich hieß es geſtern
Ober=
wachtmeiſter). Den ganzen Vormittag wurden weitere Zeugen
vernommen. Die Ausſagen belaſteten ſtark den erſten
Angeklag=
ten. Er ließ keine Gelegenheit vorübergehen, um zu Geld zu
kommen. Der Staatsanwalt iſt der Meinung, daß der Angeklagte
ſich in dreißig Fällen des Betrugs ſchuldig gemacht hat und
be=
antragt eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren Gefängnis, dazu drei
Jahre Ehrverluſt. Für den erſten Kraftfahrer beantragt er für
16 Fälle des Betrugs insgeſamt neun Monate Gefängnis, und
für den zweiten Kraftfahrer zwei Monate Gefängnis, unter
Zu=
billigung einer vierjährigen Bewährungsfriſt. Für die Frauen
werden, da ſie wohl mehr die Gedrängten waren, unter
Anerken=
nung mildernder Umſtände entſprechende Geldſtrafen beantragt.
Die beiden Verteidiger plädieren auf Freiſpruch, insbeſondere
be=
tont der Vertreter des Hauptwachtmeiſters, daß der Angeklagte
niemals unwahre Angaben gemacht habe, daß alſo von
irgend=
welchen betrügeriſchen Abſichten gar keine Rede ſein könne. Gegen
6 Uhr wird die Verhandlung vertagt. Das Urteil wird am
Freitag verkündet.
— Orpheum. Für die Abſchiedswoche des Intimen
Theaters Nürnberg iſt ein ſehr luſtiger Schwank von
Rei=
mann und Schwartz einſtudiert, „Börſenfieber”. In der
Hauptrolle K. L. Lindt als „Apotheker Emmerling”. Wieder
kann Lindt ſeine große Kunſt zeigen, ſeine Rolle gibt ihm dazu
reichlich Gelegenheit. Vom „Börſenfieber” befallen, gerät er bei
der übereifrigen Schwiegermutter in falſchen Verdacht. Aber aus
allen Nöten geht er als Sieger hervor und findet in ſeiner
Schwie=
germama ſogar einen Geſchäftspartner. Mehr ſoll von dem
In=
halt nicht verraten werden. Auch die anderen Rollen ſind bei
den vielbewährten Kräften in den beſten Händen. Es ſeien noch
genannt: Willi Minauf. Gretelotte Braxis, Traute
Rei=
mann, Herbert Waſhington, Freia Sturmfels. Heinz
von Cleve, Kläre Randolf und Giſa Alexander. —
Die Vorſtellungen beginnen 830 Uhr. Es gelten die kleinen
Sommerpreiſe von 60 Pfg. an. Das Orpheum iſt gut
ventiliert und bietet auch in den heißen Tagen einen angenehmen
Aufenthalt. Kartenverkauf in den bekannten Verkaufsſtellen
Ver=
kehrsbüro und H. de Waal. Telephoniſche Beſtellungen unter 389.
(Siehe Anzeige.)
Nummer 165
Seite 6
Mittwoch, den 17. Juni 1931
die Schleßſtatten der Deukſchen Meiſterſchaftsſchießen am Neuen Schießhaus.
Die Deutſchen Meiſterſchaftsſchießen des
Ver=
bandes der Schießvereine deutſcher Jäger ſind bekanntlich für 1931
dem Heſſiſchen Jagdklub übertragen. Die Meiſterſchaftsſchießen
werden ab 12. Juli hier auf den neuen Schießanlagen —
Wurf=
taubenanlagen — beim Neuen Schießhaus ſtattfinden, die
geſtern mit einer ſchlichten Feier eingeweiht und dem
Schieß=
betrieb freigegeben wurden.
Die Anlage iſt nach dem neueſten Stande der Technik
her=
gerichtet und iſt mit 15 elektriſch betriebenen
Wurf=
maſchinen nicht nur die landſchaftlich ſchönſte, ſondern auch
die größte und in der Geſamtanlage modernſte in
ganz Deutſchland. Die Schießſtände liegen unmittelbar
neben den Kleinkaliberſchießſtänden der Priv. Schützengeſellſchaft,
mit der der Heſſiſche Jagdklub eng befreundet iſt, aber völlig von
dieſen getrennt, ſo daß eine gegenſeitige Behinderung ausgeſchaltet
iſt. Das Schußfeld wird von dichtem Hochwald und Unterholz
eingeſäumt, von dem die Tauben ſich im Fluge gut abheben. Die
ſchußſicher eingebauten 15 Wurfmaſchinen ſind ſo eingeſtellt, daß
15 Jägern in je 5 Gruppen je 3 Maſchinen zur Verfügung ſtehen.
Die Einſtellung iſt ſo erfolgt, daß jedem Schützen die gleichen
Schwierigkeiten — jede Maſchine wirft anders —, bzw.
Erleich=
terungen geboten werden. Die Auslöſung der Maſchinen erfolgt
von einem ſeitlich errichteten Beobachtungsturm aus, durch
ein=
faches Niederdrücken eines elektriſchen Knopfes in einer
Schalt=
anlage, die genau der gruppenweiſen Anordnung der
Wurf=
maſchinen entſpricht. In dieſem Beobachtungsturm ſitzen auch
Liſten= bzw. Protokollführer und Richter, die ſowohl Jäger wie
Schußfeld beſtens überſehen und kontrollieren können.
Wenn die Schützen nicht mehr ihre Tauben abrufen, vielmehr
nach Belieben der elektriſche Wurfknopf gedrückt wird, iſt, beſonders
mit dem im Heſſ. Jagdklub geübten jagdlichen Anſchlag (nicht
ſportlichen), beſte Gewähr für rein jagdliche Schießausbildung
gegeben.
Unmittelbar hinter dem Schützenſtand iſt eine geräumige und
luftige Halle errichtet, von der ebenfalls eine freie Ueberſicht über
die Schützenſtände und das Schußfeld geboten iſt. — Ein
Rot=
kehlchenpaar hat hier ſchon geniſtet, trotz ganz friſchen Anſtrichs,
den man ſorgfältig um das Neſt zog, und die Jungen machen
fleißig Flugverſuche, laſſen ſich durch das Schießen gar nicht ſtören,
ebenſowenig wie die Alten, die getreulich füttern. —
Mit einer ſchlichten Feier wurden geſtern nachmittag und
abend die neuen Schießanlagen, durch die uns Herr Hübner
der im weſentlichen für die Anlage verantwortlich zeichnet, und
Herr Schützenobermeiſter Engel liebenswürdig führten,
einge=
weiht. Der geſchäftsführende Vorſitzende des Heſſ. Jagdklubs,
Herr Prof. Karl Zimmer hieß in ſeiner Weiheanſprache die
Erſchienenen, beſonders die Gäſte aus Frankfurt, Mainz,
Offen=
bach, Sprendlingen uſw., im Namen des Heſſ. Jagdklubs herzlichſt
willkommen und führte dann etwa folgendes aus: Die Geſchichte
dieſes Hauſes und ſeiner Anlagen ſpiegelt wider einen Teil der
Geſchichte unſerer Stadt und unſeres Volkes. Als in den Zeiten
des Glanzes unſeres Vaterlandes die Stadt Darmſtadt ſich mächtig
ausreckte und herrliche Villenviertel bis zu dem ſie umgebenden
Kranz von Wäldern entſtanden, da hatte die Stunde für unſer
Altes Schießhaus beim Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße
geſchlagen. Die Anlage mit ihrem geräuſchvollen Leben vertrug
ſich nicht mehr mit der Weihe des ernſten Platzes, der in ihrer
Nachbarſchaft lag, und mit der Ruhe, die die Bürger der Stadt
dort in ihren gartenreichen Villen ſuchten. So begab ſich die
Priv. Schützengeſellſchaft im Jahre 1903 auf die
Wan=
derſchaft und fand hier hart an der Grenze des ſtädtiſchen
Be=
zirkes und Beſitzes ein Unterkommen, das hinſichtlich ſeiner Lage
und der Verbindungsmöglichkeiten mit der Stadt geeignet
er=
ſchien. Der Reichtum der Bürger der Stadt Darmſtadt ſpricht
ſich aus in der geſchmackvollen Anlage der Schießſtände und in
dem ſchmuckvollen Reſtaurationsgebäude mit dem ihn
umgeben=
den Garten. Aus eigenen Mitteln konnte die Priv.
Schützen=
geſellſchaft damals dies alles entſtehen laſſen, und ich brauche nur
an das Jahr 1907 zu erinnern. wo die Anlagen für das große
Schießen des Verbandes der Schießvereine deutſcher Jäger die
Feuerprobe auf ihre Brauchbarkeit beſtanden.
Den Zeiten des Glanzes folgten die Tage und Wochen
vater=
ländiſcher Begeiſterung, und unſer Schießhaus ſah ein ganzes Jahr
hindurch die Mitglieder der Priv. Schützengeſellſchaft und des
Heſſ. Jagdklubs als Schießleiter für die zum Feldzug
vorzuberei=
tenden Landſturmmannſchaften, denen die Militärbehörde nicht
hinreichend Gelegenheit zum Ueben mit der Waffe geben konnte.
Der Dank der damaligen Regierung ſpricht ſich aus in der
ge=
waltigen Betonblende, die heute noch ihren Dienſt auf den
Feldſtänden verſieht.
— Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt E. V.,
Alexanderſtraße 22 (Inf.=Kaſ.). Zu unſerer Bibelſtunde, heute,
Mittwoch, abends 8,30 Uhr, laden wir hiermit herzlich ein. Herr
Studienrat Knöpp iſt an dieſem Abend in unſerem Kreiſe.
Freunde und Gäſte ſind jederzeit willkommen. Eine beſondere
Einführung iſt nicht notwendig.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie
(Auſtral/Kosmos=Linien) Ohne Verbindlichkeit. — Aenderungen
vorbehalten. Ab Hamburgnach New York: D. New York
7. 6. (ab Cuxhaven 18. 6.), D. Albert Ballin 24. 6 (25. 6.),
MS. St. Louis 26. 6. (27. 6.). D. Hamburg 1. 7. (2. 7.). D.
Deutſch=
land 8. 7 (9. 7.), MS. Milwaukee 11. 7. (12 7.) D. New York
14. 7. (15. 7.) — Nach Kanada (Gemeinſchaftsdienſt Hapag=
Lloyd): D. Hagen 26. 6., MS. St. Louis (ab Cuxhaven 27. 6.)—
Nach Boſton, Philadelphia, Baltimore, Norfolk
(Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd): D. Elmshorn 24. 6.. D.
Weſt=
falen 1. 7.. D. Hanau 14. 7. — Nach der Weſtküſte
Nord=
amerikas (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd); MS. San
Francisco 24. 6. — Nach Cuba: MS. Phrygia 20. 6.. D.
Weſterwald 2. 7. — Nach Mexiko (in Gemeinſchaft mit der
Ozean=Linie): MS. Phrygia 20. 6., D. Syra 2. 7., D. Werra 14. 7.
— Nach Weſtindien (in Gemeinſchaft mit der Roland=Linie,
Bremen, und der Reederei H. C. Horn, Flensburg): M.S. „
Pre=
ſidente Gomez (Horn) ab Hamburg 20. 6.. D. „Kreta” (Hapag)
ab Hamburg 20 6., D. „Grunewald” ab Hamburg 27. 6.. M.S.
„Mimi Horn” ab Hamburg 4. 7. — Nach den Weſtindiſchen
Inſeln (in Gemeinſchaft mit der Reederei H. C. Horn,
Ham=
burg) ab Hamburg: D. Amaffia” (Hapag) 16. 6., M.S. „Zulia
(Horn) 30. 6. — Nach der Weſtküſte Zentral=
Ameri=
kas (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd) ab Hamburg: D. „
Weſter=
wald” (Hapag) 23. 6., M.S. „San Francisco” (Hapag) 24. 6.,
D. „Eſte (Lloyd) 4 7., M.S. „Orinoco” (Hapag) 11. 7. — Nach
der Oſtküſte Südamerikas, ab Hamburg: M. S. „General
Oſorio” 17 6., D. „Kyphiſſia” 27. 6., D. .„Adalia” 27 6.. D. „
Würt=
temberg” 11 7.. D. „Kyphiſſia” 15. 7.. D. General Mitre” 25. 7.
— Nach Südbraſilien, (in Gemeinſchaft mit der Hamburg=
Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft und dem
Nord=
deutſchen Lloyd) ab Hamburg: D. „Entrerios” (H. S.D,G.) 18. 6.,
M. S. „Pernambuco” (H. S.D. G.) 9 7. D. „Paraguay” (Hapag)
23. 7. — Nach der Weſtküſte Südamerikas (in
Gemein=
ſchaft mit der Roland=Linie, Bremen) ab Hamburg: M. S. Rhein”
(Hapag) 18. 6., M.S. „Königsberg” (Roland) 25. 6., D. „Sachſen”
(Kosmos) 27. 6., D. „Amaſis” (Kosmos) 2. 7. — Nach
Oſt=
aſien (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd) ab Hamburg: D. „
Ol=
denburg” (Hapag) 17. 6., D. Scheer” (Hapag) 20. 6. D. „Saale‟
(Lloyd) 24. 6., D. „Pfalz” (Lloyd) 27. 6., M.S. „Burgenland‟
(Hapag) 1. 7., D. „Mecklenburg” (Hapag) 4. 7. M. S. „Fulda‟
(Lloyd) 8. 7., D. Franken” (Lloyd) 11. 7
ach Nieder=
Dann kam der unglückliche Ausgang des Krieges und mit ihm
die Beſetzung der Schießanlagen, die Abſperrung der Mitglieder
der Priv. Schützengeſellſchaft und des Heſſ. Jagdklubs von der
ge=
wohnten Schießſtätte während des Ruhrkampfes. Noch gedenkt Ihnen
allen der Schlagbaum, der wenige Schritte von hier die
Gries=
heimer Straße abſperrte. Noch iſt Ihnen im Gedächtnis, daß die
Grenze des Brückenkopfes Mainz mitten durch unſer Beſitztum
ging
Die Priv. Schützengeſellſchaft ſah ſich gezwungen, das
Reſtau=
rationsgebäude zu verkaufen. Die Schießſtände waren
Stein=
brüche geworden, der Jagdſtand eine franzöſiſche Wachſtube.
Alles Eiſen und ſonſt Begehrenswerte war
ge=
ſtohlen, ein grauenvoller Trümmerhaufen
bot ſich uns dar, als wir zum erſtenmal wieder das
Schießhaus betraten.
Wir waren angewieſen auf den guten Willen von Freunden,
um mit der Waffe üben zu können, und es ſei hier beſonders
dank=
bar anerkannt, daß die Heſſiſche Flugbetriebs=A. G. dem
Heſſ. Jagdklub ein Aſyl bot auf dem Flugplatz, um wenigſtens,
wenn auch in primitiver Art, den Gedanken an die einſtige Größe
unſerer Veranſtaltungen wach halten zu können. Vergeblich waren
die Geſuche an die fremden Gewaltherrſcher, unſere Schießanlagen
in Ordnung bringen zu dürfen. Nur unter feindlicher Aufſicht
wollte man uns von Fall zu Fall geſtatten zu üben.
Kaum ſind die Franzoſen aber 1 Jahr aus dem Lande, da iſt
das Schießhaus, wie der Phönix aus der Aſche, neu erſtanden in
alter Herrlichkeit, eingerichtet mit den modernſten Hilfsmitteln
und derartig großzügig in der Anlage, daß es weitgehendſten
Be=
dürfniſſen entſpricht. Die enge Freundſchaft zwiſchen
der Priv. Schützengeſellſchaft und dem Heſſ.
Jagd=
klub hat namentlich in der neuen Wurftaubenanlage, die heute
zum erſten Male benützt wird, einen beredten Ausdruck
gefunden. Beide Vereinigungen, beſeelt von dem glühenden
Wunſch, dem Weidwerk zu dienen, haben hier ihrer Freundſchaft
ein Denkmal geſetzt.
Deshalb danke ich in erſter Linie der Priv.
Schützengeſell=
ſchaft für ihr weitgehendes Entgegenkommen und darf außerdem
allen denen herzlichen Weidmannsdank zum Ausdruck bringen, die
uns in unſerer Sorge um die Aufbringung der Mittel zur
Er=
richtung der neuen Wurſtaubenaulage ſo wirkſam unterſtützt
haben. Es ſind das die Stadt Darmſtadt, das Amt für
Leibesübungen. Herr Fabrikant Mathias Braun
Frank=
furt a. M., und der Jagdklub St. Hubertus, Frankfurt a. M.,
Herr Dr. Haller. Worms a. Rh., und die Herren Hans
Kriſcher und Ernſt Stegmüller von Darmſtadt. Ihnen
allen herzlicher Dank in dieſer Stunde ſagen zu können, iſt mir
eine große Freude und ein dringendes Bedürfnis. Möge das
Zu=
ſammenarbeiten ſo vieler Stellen zum guten Endzweck vorbildlich
ſein für unſer ganzes deutſches Volk, möge an dieſer Stätte, die
nur ſportlicher Ertüchtigung dienen ſoll, ſtets der gleiche Geiſt der
Freundſchaft und Brüderlichkeit und der zielbewußte Wille
herr=
ſchen, für deutſches Weidwerk auch in den Zeiten größter Not
ein=
zuſtehen, um dieſes hehre Gut unſerem Vaterland und unſerem
Volk zu erhalten bis in die fernſten Zeiten!
Lebhafter Beifall aller Anweſenden bewies, daß Prof.
Zim=
mer allen aus dem Herzen geſprochen. Dem gab noch beſonders
herzlich Ausdruck das älteſte Ehrenmitglied, Herr Sanitätsrat
Dr. Kogk=Offenbach, der launig erzählte, wie ſeine erſten
Be=
ziehungen zu dem Jagdklub und den Schützen ſchon bis in die
Pennälerzeit zurückreichen, da das Schießen ihn viel mehr
inter=
eſſierte, als die Weisheit, die ihm im Darmſtädter Gymnaſium
vermittelt wurde. Er empfinde es beſonders dankbar, daß nach
den Jahren ſchwerer Not es den Jägern wieder möglich iſt, in
dieſen herrlichen Anlagen frei walten und ſchießen zu dürfen. Mit
dem Wunſch, daß Zeiten wie die letzten nicht wiederkehren mögen,
daß es auch unſeren Nachkommen noch vergönnt ſein möge, hier
zu ſchießen, ſchloß der Redner mit dem Weiheſpruch:
„Jagdklub halt rein dein Schild.
Sei Schützer und Jäger von deutſchem Wild,
Feſt die Hand und ruhig das Blut,
Immer vorwärts, nie zurück!”
Ein Beſichtigungsrundgang ſämtlicher Anweſenden unter
Führung von Ehrenoberſchützenmeiſter Engel beſchloß die Feier,
an die ſich unmittelbar ein Uebungsſchießen anſchloß, an
dem ſich zahlreiche Jäger=Gruppen beteiligten und das bis zum
Einbruch der Dunkelheit ausgedehnt wurde. Alle Schützen waren
voll des Lobes über die muſterhafte und ſchöne Anlage, die
aller=
beſte Ausſichten für die kommenden deutſchen Meiſterſchaften
bietet, die Schützen und Jäger aus allen Gauen Deutſchlands in
Darmſtadt zu ſchönem weidmänniſchen Wettbewerb. vereinen
werden.
M. St.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
Der Richard=Tauber=Tonfilm „Das Land des Lächelns; der
hier vor einem halben Jahr dieſelben ſtürmiſchen Erfolge wie
anderswo gefunden hat, läuft hier auf vielfachen Wunſch nochmals
für ein paar Tage. Eine beſſere Empfehlung als dieſe kann man
dieſer vielleicht populärſten Tonfilmoperette nicht ausſtellen, die
Melodien Franz Lehars, und vor allem die Stimme Richard
Tau=
bers brauchen noch weniger eine beſondere Empfehlung. Wer alſo
die einſchmeichelnden Melodien dieſer entzückenden Operette noch
nicht kennt, wer Richard Tauber noch nicht den berühmten
Schla=
ger „Dein iſt mein ganzes Herz” ſingen hörte, hat Gelegnheit, das
jetzt nachzuholen.
Helia
bringt eine Wiederholung des letzten (ergänzten?)
Kriegston=
films „Weſtfront 1918”, in der Regie von G. W. Pabſt
und mit Fritz Kampers, Guſtav Dießl, H. J. Moebis,
Claus Clauſen und Jackie Monnier in den Hauptrollen.
— Wir haben uns gelegentlich ſeiner erſten Aufführung
ausführ=
lich kritiſch zu dieſem Tonfilm geäußert. Seine filmiſch=
künſtle=
riſchen, vor allem regielichen und darſtelleriſchen Qualitäten
recht=
fertigen die Wiederholung, bzw. Wiederaufnahme in den
Spiel=
plan. Wenn man die, übrigens ſehr wenig hervortretende
Ten=
denz außer acht läßt, gehört „Weſtfront 1918”, die Verfilmung
des Romans „Vier von der Infanterie” von Ernſt
Johannſen, zu den beſten Kriegsreportagen des Films.
Aller=
dings gibt er nur einen Ausſchnitt aus der Fülle des gigantiſchen
Geſchehens, aber einen erſchütternd eindringlichen und —
typiſchen.
Das Beiprogramm bringt u. a. eine intereſſante filmtechniſche
Studie „Bewegungsſpiel”, d. h. rein ornamental=figürliche Be=
*
wegungsſtudien nach Klangtönen. —
ländiſch=Indien (Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch=
Auſtra=
liſche Dampfſchiffs=Geſellſchaft, Aktiengeſellſchaft, Hamburg, und
der N. V. Nederlandſche Stoompaart Maatſchappii „Oceaan”)
M. S. „Clytoneus (Oceaan) ab Hamburg 24. 6.. M.S. „
Heidel=
berg” (Hapag) ab Rotterdam 30. 6.. D. „Uckermark” (Hapag) ab
Hamburg 8. 7. — Nach Auſtralien (Gemeinſchaftsdienſt der
Deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffs=Geſellſchaft. Hamburg, des
Norddeutſchen Lloyd, Bremen, und der Reederei Alfred Holt u.
Co., Liverpool) ab Hamburg: M. S. „Magdeburg” (Hapag) 17. 6.,
D. „Neckar” (Lloyd) 2. 7 D. Bitterfeld” (Hapag) 18. 7. —
— Nach Südafrika (Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs=
Geſell=
ſchaft, Aktiengeſellſchaft, Hamburg) ab Hamburg: D „Lüneburg”
20, 6.. D. „Eſſen” 18. 7. — Hamburg—Rhein=Linie:
ab Hamburg: D. „Köln” 16. 6.. D. „Straßburg 20. 6., D. „
Karls=
ruhe 25. 6.. D. „Mannheim” 30 6. — Hamburg—London=
Linie; Wöchentlich drei Abfahrten. — Mitgeteilt durch das
Reiſebüro der Hamburg—Amerika=Linie, Luiſenplatz I.
Tele=
phon 1308/09.
—Das Union=Theater zeigt nur noch heute und
mor=
gen vielſeitigen Wünſchen entſprechend in Wiederholung Richard
Tauber, den beliebten Tenor, in „Das Land des Lächelns”, nach
der erfolgreichen Operette von Franz Léhar. Regie: Max
Reich=
mann. In weiteren Hauptrollen: Margit Ludwig, Hella Kürtly,
Willi Stettner, Georg John. Bruno Kaſtner und Karl Platen.
Dazu ein gutes Beiprogramm. Jugendliche haben Zutritt.
Be=
ginn: 3,45, 6.00 und 8,20 Uhr.
— Im Helia=Theater läuft nur noch zwei Tage in
Neuaufführung der Groß=Tonfilm „Weſtfront 1918” nach dem
vielgeleſenen Roman „Vier von der Infanterie” von Ernſt
Jo=
hannſen Regie: G. W. Papſt. Fritz Kampers Guſtav Dießl.
Claus Clauſen und Hans J. Moebis ſind die Träger der
Haupt=
rollen. Dazu ein reichhaltiges Beiprogramm. Beginn: 3.45. 6.00
und 8,20 Uhr.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute zum letzten
Male das ſenſationelle Doppelprogramm, und zwar „Der Ring
des Unheils”, ein Abenteuerfilm aus den Diamantfeldern Afrikas,
und „Brand im Oſten” mit Lon Chaney, ein Film von den
Kämp=
fen in China. Beginn: 3,45, letzte Vorſtellung 8,15 Uhr,
Zus Ainlopſen der Kalireil.
Von Elly Peterſen.
Aus dem „Gelben Gartenbuch” von Elly Peterſen (V=
Knorr und Hirth, G. m. b. H., München, 400 Seiten mit 125
nungen und 7 farbigen Tafeln. Geheftet 5.—. Leinen 7.—
Elly Peterſen teilt darin alle ihre Erfahrungen arbeitsre,
Jahre mit, aber nicht trocken und lehrhaft, ſondern anſchaulich
lebhaft, und ſo einfach und klar, daß das Arbeiten danach
Freude iſt.
Man halte bereit: Eine Lupe, um Ungeziefer zu
mitteln, aber auch, um winzige Knoſpenanſätze zu entdecken
Sauber gewaſchene Töpfe. Sind ſie neu, ſollen ſie me r
Stunden gewäſſert haben, ſind ſie gebraucht, mit einer her
Bürſte gereinigt werden. Denn die Topfwand muß porös
der Durchlüftung wegen. (Deshalb ſind glaſierte Töpfe
ein=
ding!) Sauber gewaſchene kleingeſchlagene Topfſcher
dienen zum Bedecken des Abflußloches der Töpfe. Gewaſ
Steinchen ſollen als erſte Schicht zentimeterdick auf die 2
ſcherben folgen, um ſicheren Abfluß des Waſſerüberſchuſſes
auch Durchlüftung von unten zu ſchaffen. Hat man Steinchen
zur Hand, nimmt man dazu auch eine Lage der Topfſcherben.
Wer über keinen Garten verfügt, wo ihm Erdmiſchungem
Verfügung ſtehen, wo Sand bereit liegt, der beſorge ſich in er
Spezialgeſchäft ſogenannte Kakteenerde‟ Sie muß unbe3
Sand und etwas geſtoßene Holzkohle enthalten.
Epiphyllen, die beliebten Weihnachtsblüher, laſſe
jetzt beiſeite, die werden nach ihrer Blüteperiode, wenn es
iſt, das heißt, wenn die Erde verbraucht oder der Topf zu
geworden, umgeſetzt. — Ebenſo wollen Phyllo=Kakteeni
ihre Ruhe haben und nicht geſtört werden. Man ſehe gut u
jede Areole trägt bereits ihr Knöſpchen. Darum lockern
nur die Erdoberfläche vorſichtig, füllen evtl. den Topf mit
tiger Erde auf und ſorgen für regelmäßiges Gießen und Uc
ſprühen. In trockener Zimmerluft fallen viele Knoſpen un
öffnet ab.
Jetzt betrachten wir aufmerkſam unſere Cereen. Die hän
den Arten (flagelliformis Silvestrii uſw.) knoſpen auch.
ſorge man ebenfalls nur für Lüftung der Erdoberfläche, di
verkruſtet iſt, und für Waſſer, Waſſer, Waſſer!
wird mit Trockenheit geſündigt an Kakteen, die im Trieb
Früher gab man zuviel Waſſer. Heute heißt es allgem
Kakteen darf man nicht gießen! — Kleinere Exemplare die
nicht blühfähig ſind, zeigen durch Wackeln in den Töpfen.
grünlichen Belag am Topfrande, daß ſie in erneuter, friſcher
ihre neue Wachstumsperiode beginnen wollen.
Mamillarien, die etwas geſchrumpft waren, füllen
friſch mit Saft — hier ſehen wir, der Topf iſt nun zu klein
finden wir, wenn wir genau hinſehen: Jede Art. jedes Exemo
unſerer Sammlung hat ſeine Frühlingswünſche. Heraus aus
Topf! Und in den neuen, ein wenig größeren nur. Die alte E
muß fort. Hierbei muß man aufpaſſen, ob an der inneren
wand weiße Läuſe, ſogenannte Wurzelläuſe hängen, auch ob
Ballon vielleicht damit behaftet iſt. Dann kann der ganze We
ſtock unter der Waſſerleitung abgewaſchen werden, vielleicht
in eine desinfizierende Alkohollöſung, in Paraſitol oder in
anderes Mittel gegen Ungeziefer getaucht werden. Denn
Läuſe zerſtören die Wurzeln!
Hat man nun ſo eine Pflanze ausgetopft in der Hand.
zeugt man ſich gleich, ob ſie verſtaubt iſt. Und ſäubert ſie mit M
ſer und einer Bürſte oder einem Pinſel. Findet man bei nähe
Zuſchauen Wolläuſe, die weißen, ſchmierigen Feinde, ſo enti
man ſie mit einem in Spiritus (es kann Brennſpiritus ſein
tauchten Pinſel oder mit einer Federpoſe oder einem ſni
Hölzchen für ganz verſteckte Plätze. Die Lupe iſt ein ſiche
Finder.
Die ſaubere Pflanze hält man mit der linken Hand in
Topf. Nicht zu tief. Verkorkte Stellen am Grunde bleiben
von Exde. Mit der rechten Hand füllt man die Erde ein und
die Wurzeln unter Rütteln und Schütteln des Topfes und u
Aufſtoßen, damit ſie ſich ſetzt. Man fülle den Topf ganz y
drücke mit dem Daumen die Erde feſt. Bei kleinen Pflanzen)
einem Hölzchen. Erſt am dritten Tage gießt man; nun wirdn
bemerken, daß die Erde ſich ſo geſetzt hat, daß der Gießrand we
ſichtbar iſt. Warum gießt man nicht gleich? Weil Kakteen
Wunden bekommen, die erſt abtrocknen müſſen. Waſſer ni
Fäulnis hervorrufen. Auch wenn man einen Ableger ein
will, läßt man ihn erſt ein paar Tage ruhig liegen, am beſten
der Sonne, damit die Schnittwunde trocknet. (Daher kann
auch ſo gut Kakteenableger von Reiſen mitbringen; da hatten
Zeit zu heilen.) Gießen und gießen iſt zweierlei. Ich halt
Pflanze über den Topfrand in lauwarmes Waſſer, bis keine 3
mehr aufſteigt. Nun weiß ich, daß wirklich richtig Feuchtigkei
ihr kam. Sie wird auch dadurch feſter im Topf. Und feſt n
ſie im Topf ſtehen — ein ganzes Jahr in dieſem kleinen, nahi
ten Fleck Boden, der ihr Heim und Wohnung gibt und ſie
Wachſen und zum Blühen bringen muß. Denn wir wollen
nur grüne, intereſſante Gewächſe. Wir wollen blühe
Kakteen um uns haben!
„Dein Glück kommt alle Tage!” Unter dieſem Lein
verſammelte der Landesjugendpfarrer, Lic, von der Au, die
geliſchen Jugendbünde der Petrusgemeinde zu einer fröh!
Volksliedmiſſion. Schon am Samstag abend wurde fleißi
Gemeindehaus geſungen und die Arbeit am Sonntag im Land
zu Nieder=Ramſtadt weiter vertieft und fortgeſetzt. Eine
Zahl von alten und neuen Liedern im Volkston ſollten nich
der Jugend wieder geſchenkt, ſondern auch in der Abendfeier
Prinz=Emils=Garten am Sonntag einer geladenen Gemeinde
Gehör gebracht werden. War das ein friſches, fröhliches Sil
unter dem Dom der alten Kaſtanien in warmer Sommerra
Wie lieblich klangen die Geigen und Flöten in die Nacht, d
auch wie ſchnell hatten ſich Publikum und Jugend zuſamm
funden zu einer begeiſterten Singgemeinde, die dem Leiter vN
ſich fügte, als er bat, nun auch ſelbſt einmal die drei vorgeſch!d
nen Lieder mitzuſingen. Wie ſchön iſt das gelungen; man ne
ordentlich allen die Freude an! Und war es auch kein Kunſtſi
das da geboten werden ſollte, ſondern nur ein ſchlichtes Ce
und Erfreuenwollen nach beſten Kräften und Können, ſo hit
doch das Kunſtſtück vollbracht, eine bunt zuſammengewürfelte
ſchenſchar zu einer fröhlichen Gemeinſchaft zu einen. Aber
Glück lag in dieſem ſingenden Gebendürfen, daß man wil
etwas verſpürte von dem Segen des Leitwortes, dem Glück.
alle Tage bei uns iſt, wenn wirs nur zu nehmen wiſſen.
— Kirchlich=Poſitive Vereinigung. Am Donnerstag, der
Juni, wird abends 8½ Uhr im Saale der Stadtmiſſion (2,
ſtraße 24) Profeſſor D. Weimar einen Vortrag halten übe
Thema: Gibt es eine Gewißheit über die überſinnlichen Dirg
Die Mitglieder und Freunde werden um zahlreichen Veſ
dieſer letzten Zuſammenkunft vor der Sommerpauſe gebeten.
Lokale Veranftalkungen.
eriſcheimenden Rotlzen find ausfchhießllch als Hinweiſe auf Anzeigen mu betr‟
im leinem Falſe irgendwie als Beſprrchung oder Kril”
Sportplatz=Reſtaurant und Café am Bil
falltor ſtaubfreie ſchattige Gärten, gedeckte Terraſſen. Mittol
und Samstag Kaffee= und Kuchentag. Täglich Künſtler=Kol
Schuls Felſenkeller, Heute Mittwoch,, finde
freiem Eintritt ein bunter Abend ſtatt. Dem Beſucher bieteil
im kühlen Garten genußreiche Stunden.
Saalbaugarten. Morgen Donnerstag 2 gl
Militärkonzert, verſtärktes Orcheſter, Leitung Kapellmeiſte
Schlupp. Illumination und bengaliſche Beleuchtung der Gan
anlagen. Die Kapelle bietet ein ausgewähltes Programm. (*
morgiges Inſerat.)
Herrngarten=Café Heute Mittwoch, abend
im Herrngarten=Café großes Militärkonzert, ausgeführt
Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Sd
ſtatt.
—Der Zyklus volkstümlicher Konzerte
Leitung von Matthias Weber wird heute, Mittwoch, abend i.
herrlichen Garten des Hotel Prinz Heinrich in der unteren Zl
ſtraße fortgeſetzt. (Siehe auch Inſerat.)
Tageskalender für Mittwoch, den 17. Juni 1931.
Heſſ Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr Ende
a”.
Orpheum, 20.30 Uhr: „Börſenfieber”. — Konzerte:9
wigshöhe nachm 4 Uhr; Zur Oper, Schloßkeller. Datel
Schuls Felſenkeller, Tropfſtein, Sportpl.=Reſt. am Böllen
tor, Herrngartenkaffee, Hotel Prinz Heinrich, Hotel Schm!
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt=”
ſpiele.
Nummer 166
Mittwoch, den 17. Juni 1931
Aus Heiſen.
Bundeskag des Heſſiſchen Beamkenbundes E. V.
Der Heſſiſche Beamtenbund E. V. (Spitzenorganiſation von
0000 hefſiſchen Staatsbeamten, Polizeibeamten und Lehrern)
efſammelt ſeine Vertreter zum 12. Bundestage in Jugenheim
n. der Bergſtraße, Sonntag, den 21. Juni 1931, vormittags
170 Uhr. Chefredakteur Heßlein aus Berlin wird einen
Vor=
iagg halten über „Volksnot und
Berufsbeamten=
urm”. Angeſichts der ſcharfen Angriffe auf die materielle und
eHtliche Stellung des Berufsbeamtentums und angeſichts der
eiseſten Notverordnung der Reichsregierung kommt dem
dies=
iſrrigen Bundestage eine beſondere Bedeutung zu. Gäſte aus
l en Beamtenkreiſen ſind willkommen.
buirtu
Dd. Arheilgen, 16. Juni. Volksfeſt. Als Abſchluß des
Feuer=
e riubiläums fand am Montag abend auf dem Feſtplatz ein
allge=
eres Volksfeſt ſtatt. Zahlreich beſucht von der Einwohnerſchaft,
ent=
it elte ſich auch am letzten Tag ein farbenfrohes lebhaftes Treiben auf
ens Feſtplatz. Während die eifrige Feſtkavelle durch unermüdliches
t elen für Unterhaltung ſorgte, waren die Inhaber der Wein= und
i rwirtſchaften, des Kaffees, der Bäckerei und der Metzgerei bemüht,
Sorbildlicher Weiſe auch für die leiblichen Genüſſe Sorge zu tragen.
us der geräumigen Bühne, die auch als Tanzpodium diente huldigte
e Jugend ausgiebig dieſem Vergnügen. Sportliche Vorführungen
uden noch geboten von dem Kraft=Sport=Klub Arheilgen, der mit
in er erſten Mannſchaft im Stemmen gute Leiſtungen zeigte. Den
bichluß bildete ein großes Feuerwerk. das faſt 10 Minuten dauerte.
anvärmer, Raketen, Feuerräder in allen Farben beleuchteten die
Zu=
naier mit ihrer Leuchtkraft und entlockten ihnen immer wieder Rufe
t Bewunderung. Das großartige Schlußbild, das Feuerwehrabzeichen,
enn mit den 2 Aexten darſtellend kann als Vergleich für das ganze
uniläumsfeſt dienen: „Glänzend ging es zu Ende‟.
E. Wixhauſen. 16. Juni. Akademiſche Feier des
Fußball=
uvs „Union‟. Der Verein, der am nächſten Sonntag ſein 25jähriges
ſerehen feiert, hielt am Samstag abend im Saale des Gaſthauſes
Zar Krone” eine gkademiſche Feier ab. Nachdem der Vorſitzende, Herr
Sh. Koch, alle Anweſenden begrüßt hatte fand ein Aufmarſch der
täven ſtatt. Frau Büchner ſprach alsdann den Prolog. Der
Be=
irssvorſitzende, Herr Herth aus Offenbach, hielt die Feſtrede. Herr berichtete über die Tätigkeit der Ortsgruppe im verfloſſenen
Vereins=
ſeth ſprach unter anderem über die ſportliche Erziehung der Jugend.
s folgte eine Ehrung der Gründer des Vereins. Die Vertreter
aus=
rssvereine verſchönerten dieſe Feier durch Geſangsvorträge,
Muſikvor=
äge und Turnreigen.
„ Griesheim, 16. Juni. Am Donnerstag, 18. Juni d. J., abends
BA Uhr, findet auf dem Rathaus eine Gemeinderatsſitzung mit
fol=
nser Tagesordnung ſtatt: 1. Beſetzung der Hausmeiſterſtelle, 2.
Bau=
ſach des Philipp Schober, 3. Geſuch um Aufnahme in den Heſſiſchen
Aſtnatsverband, 4. Mitteilungen, 5. Bürgſchaftsübernahme, 6. Steuer=
. Stundungsgeſuche, 7. Wohlfahrts= und Armenſachen. — Der 19
Ya re alte Paul Heß von hier iſt beim Abbruch einer Baracke auf dem
eägen Truppenübungsplatz durch umſtürzende Balken verunglückt.
0o außer einer leichten Gehirnerfchütterung ein Schlüſſelbein= und ein
itspenbruch feſtgeſtellt wurde. Die Verletzungen ſind glücklicherweiſe
nes dem ärztlichen Befund nicht ernſter Natur und iſt bereits eine
ſeientliche Beſſerung in dem Befinden des Verunglickten eingetreten.
Bei dem Gewitter in der Sonntagnacht ſchlug der Blitz in die Tele= bach aus iſt der ſogenannte Talweg. Da er aber ſehr ſonnig iſt und
hrm=Anlage der Pasquah=Werke, ohne jedoch beſonderen Schaden
an=
an=chten. Durch dieſen Einſchlag war auch die Lichtleitung in dem
eußßen Bierzelt auf dem Feſtplatz der Sängervereinigung „Germania”
ſit kurze Zeit unterbrochen. — Am Mittwoch, 17. Juni d. J.,
nach=
irags 3 Uhr, findet auf dem Rathaus eine Säuglingsberatungsſtunde
nr—. — Die Ehrengaben, die der Sängervereinigung „Germania”
an=
ßiich ihres 50jährigen Jubiläums überreicht wurden, ſind bis auf wei= Nickel dieſen Verbindungsweg anlegen laſſen, ſo daß ſich der weitere
rös im Schaufenſter der Buchdruckerei Valentin Baſſenauer ausgeſtellt.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 16. Juni. Selbſtmord durch
Er=
äungen. Ein in den 40er Jahren ſtehender Arbeiter namens Philipp
iGhmitt 5. von hier hat ſich in einer Halle einer Pfungſtätter
Dampf=
enelei, in der er beſchäftigt war, aus unbekannten Gründen durch
ruängen das Leben gerommen.
Mu
Cp. Eſchollbrücken, 16. Juni. Eine Heugrasverſteigerung
uget ſeitens der Gemeinde am Donnerstag, 18 Juni, ſtatt. Dabei
elrngt das anfallende Heugras von den Gemeindewieſen in ungefähr
)Toſen an Ort und Stelle zum Ausgebot.
F Eberſtadt, 16. Juni Arbeitsvergebung. Die Weißbinder=,
arreiner= und Maurerarbeiten zur Inſtandſetzung eines Schulſaales
t Dder Eleonorenſchule, die Erd= und Maurerarbeiten zur Herſtellung
yer Einfriedigungsmauer im Eleonorenſchulhof und die Maurer=,
la ttenleger= Spengler=, Inſtallations= und Weißbinderarbeiten an=
6 ich der Inſtandſetzung der Schulküche in der Eleonorenſchule ſollen
ez dem Submiſſionswege vergeben werden.
4a. Eberſtadt, 16. Juni. Soldatenkameradſchaft.
Be=
werer Umſtände halber ſieht ſich die Schießleitung der
Soldaten=
ty eradſchaft veranlaßt, das ſeither an Sonntagvormittagen
ſtattfin=
ense Kleinkaliberſchießen auf Sonntag nachmittags zu verlegen. Das
ſaſießen findet ab 4 Uhr auf dem Schießſtand im Griesheimer Wald
ant, aber nur bei ſchönem Wetter.
G. Ober=Ramſtadt, 16. Juni. Steuervortrag. Auf
Veran=
tſſuung des Ortsgewerbevereins Ober=Ramſtadt findet am Mittwoch, den
Juni, abends 8.30 Uhr, im Gaſthaus von Heinrich Fiſcher,
Schaf=
racben, ein Steuervortrag durch die Beratungsſtelle der
Handwerks=
anmer ſtatt, bei dem die bis zum 30. d. M. abzugebenden
Vermögens=
evererklärungen behandelt werden ſollen.
G. Ober=Ramſtadt, 16. Juni. Gemeinderatsſitzung. Aus
er Beſchlüſſen iſt folgendes erwähnenswert: Am 3. d. M. hatte der
emeinderat die Erhebung von Kanalbenutzungsgebühren allgemein
be=
hoſſen und den Entwurf einer hierüber zu erlaſſenden Ortsſatzung
usgeheißen. Lediglich über die Höhe des Gebührenſatzes ſollte nach
eckerer Kommiſſionsberatung ſpäter noch beſchloſſen werden. Die
Ge=
üür wurde nunmehr auf 15 Rpfg. pro 100 RM.
Brandverſicherungs=
girtal bei bebauten Grundſtücken für das Jahr feſtgeſetzt. Bei
unbe=
aleten Grundſtücken werden die Kanalbenutzungsgebühren mit dem
glei=
r Satz nach dem Steuerwert der Grundſtücke berechnet. Gemeinderat
dumkel ſtimmt gegen die Erhebung von Kanalbenutzungsgebühren. —
Inäßlich der Reichshandwerkswoche fand im März d. J. eine
Ge=
ve beſchau, des Ortsgewerbevereins Ober=Ramſtadt ſtatt, für die der
sein nunmehr Befreiung von der Billettſteuer erſtrebt. Dem Antrag
bid aus Billigkeitsgründen ſtattgegeben. — Ab 1. Juli 1931 ſoll zu
en im Tarif feſtgeſetzten Wanderlagerſteuerſatz ein Zuſchlag von 100
ſrözent für die Gemeinde erhoben werden. — Friedrich Arth. Heinz
uot um Erlaubnis zum Ausſchank von Kaffee und alkoholfreien
Ge=
rärrken im Hauſe Darmſtädterſtraße 9, nach. Der Gemeinderat findet
egen das Geſuch nichts zu erinnern und bejaht die Bedürfnisfrage,
Anſchließend werden in nichtöffentlicher Sitzung Wohlfahrtsſachen
ye Stundungsgeſuche beraten.
— Reinheim. 16. Juni. Von der Kleingarten=
Sied=
um g. Die Frühjahrsbeſtellung in den Gärten iſt beendet. Die erſten
dertenerzeugniſſe können geerntet werden. Um nun, nach getaner
Ar=
eis, den Mitgliedern Gelegenheit zu geben, ſich mit anderen
Kultur=
ärten und =gütern vertraut zu machen, veranſtaltet die Kleingarten=
Sie dlung am Sonntag, dem 21. Juni, eine Omnibus=Fahrt nach Groß=
Imſtadt, um das dortige Muſter= und Verſuchsgut der
Landwirtſchafts=
ommer in Augenſchein zu nehmen. Ueber 100 Teilnehmer haben ihre
Breiligung zugeſagt. Die Abfahrt erfolgt nachmittags 1 Uhr. Nach
ſichtigung des Muſter= und Verſuchsgutes in Groß=Umſtadt erfolgt
B iterfahrt über König, Eulbacher Park nach Michelſtadt. Daſelbſt
an gerer Aufenthalt zwecks Beſichtigung der Stadt ſowie des
Berg=
tywions.
— Groß=Bieberau, 16. Juni. Die Pferdezüchtervereinigung Groß=
Dieberau und Ungegend veranſtaltet am 1. Juli in Groß=Bieberau eine
ſehlenſchau mit Prämiierung. Es werden Mutterſtuten
hir Fohlen, ſowie 2= und 3jährige Fohlen prämiiert. Bei genügender
Sckeiligung findet eine Fohlenverſteigerung ſtatt, bei der Gelegenheit
zel oten iſt, erſtklaſſiges Material zu erwerben. Anmeldungen werden
” ſpäteſtens 25. Juni an den Vorſitzenden Ludwig Schönberger=Groß=
Zieberau erbeten.
Le. Groß=Nmſtadt, 15. Juni. Volksbibliothek. Die von dem
üeſigen Volksbildungsverein errichtete Bücherei hat nunmehr die
ſtatt=
iarr Zahl von 864 Bänden aufzuweiſen. Außer dem Beitrag der Mit=
Ueder werden die Koſten der Beſchaffung neuer Bücher — im letzten
luhre waren es 77 — durch einen Zuſchuß von 50 Mark von ſeiten der
Siadt und den Einnahmen an Leihgebühren (10 Pfg. für ein Bnch auf
N Zeit von 4 Wochen) beſtritten. Fünf Bücher wurden von der
ſtaat=
ſcheen Beratungsſtelle für volkstümliches Bücherweſen und einige andere
Dr befreundeter Seite geſtiftet. Die Zahl der Leſer iſt eine recht er=
Rbliche. Sie ſchwankt zwiſchen B und 63 an einem Abend. Im ganzen
Murden in dem letzten Winter 1381 Bücher ausgegeben. Die Leitung
— Bücherei liegt in den Händen von Fräulein Sophie Gathmann, das
ſn ſeit Jahren mit großer Liebe und Hingabe das Amt eines
Bücher=
mrtes verſieht.
Die Straßenbahn nach Ober=Ramſtadt.
Das heſſiſche Finanzminiſterium hat nunmehr der Heſſiſchen
Eiſen=
bahn=Aktiengeſellſchaft in Darmſtadt (Heag) die Konzeſſion zum
Bau und Betrieb einer elektriſchen Straßenbahn von Darmſtadt
(Böllenfalltor) über Traiſa, Nieder=Ramſtadt nach Ober=Ramſtadt
als Verlängerung der Straßenbahnlinie 2 verliehen.
. Wie aus der Konzeſſionsurkunde hervorgeht, iſt die Bahn
vom Böllenfalltor ab auf Grund der landespolizeilich genehmigten
Entwurfspläne vorläufig nur eingleiſig zu bauen. Für den
ſpä=
teren zweigleiſigen Ausbau der Bahnlinie iſt eine beſondere
lan=
despolizeiliche Genehmigung erforderlich.
Die vorgeſehenen Halteſtellen ſind als ſolche für alle Züge
einzuhalten. Schnellzugsbetrieb unter Ueberfahrung benachbarter
Halteſtellen iſt unterſagt. Soweit nichts anderes beſtimmt iſt,
gelten für die Bahnſtrecke Böllenfalltor bis Ober=Ramſtadt die
einſchlägigen Vorſchriften der allgemeinen Konzeſſion vom 31.
März 1897 zum Bau und Betrieb einer elektriſchen Straßenbahn
innerhalb der Stadt Darmſtadt und ihrer Gemarkung, ferner
die einſchlägigen Vorſchriften aller beſonderen der Heag und ihrer
Rechtsvorgänger bis heute verliehenen Straßenbahnkonzeſſionen,
die einſchlägigen Bahn= und Polizeiverordnungen ſowie die
all=
gemeinen bau= und betriebstechniſchen Vorſchriften. Die Heag iſt
verpflichtet, hinſichtlich der Beſetzung der Unterbeamtenſtellen mit
Verſorgungsanwärtern die jeweils gültigen einſchlägigen Reichs=
und Landesvorſchriften zu beachten.
Für den Umfang der von der elektriſchen Bahn Darmſtadt—
Böllenfalltor nach Ober=Ramſtadt zu übernehmenden Beförderung
gelten die gleichen Beſtimmungen wie für die übrigen
Darm=
ſtädter Vorortſtrecken. Die Vollendung und Inbetriebnahme der
Bahnſtrecke nach Ober=Ramſtadt muß längſtens innerhalb eines
Zeitraumes von zwei Jahren nach der jetzigen
Konzeſſionsertei=
lung erfolgen. Wird dieſer Termin erheblich überſchritten, ſo
kann eine erneute landespolizeiliche Prüfung angeordnet werden.
D.n. Beerfelden, 15. Juni. Odenwaldklub. Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs hielt im Gaſthaus „Zum Adler”
ihre Jahreshauptverſammlung ab, die ſich allerdings eines beſſeren
Be=
ſuches von ſeiten der Mitglieder hätte erfreuen dürfen. Der Vorſitzende
jahre, über die ſtattgefundenen Vereinsabende mit den intereſſanten
Vorträgen unſeres Wanderfreundes Ing. Pfeiffer=Birkenau, ſowie
lä=tiger Sportvereine überreichten dem Verein Plaketten. Die hieſigen auch über die vorgenommenen Wanderungen, die immer eine ſtattliche
Beteiligung aufwieſen. Der Mitgliederſtand iſt trotz der Notzeit ſtabil.
Auch der von dem Klubrecher erſtattete Rechnungsbericht zeigte ein
gutes Ergebnis, ſo daß die Ortsgruppe mit einem, wenn auch nicht ſehr
großen Kaſſenbeſtande in das neue Vereinsjahr eintreten und dem
Rech=
ner Entlaſtung erteilen konnte. Die Vorſtandswahl fand eine glatte
Erledigung, indem die ſeitherigen Vorſtandsmitglieder in ihren Aemtern
weiter beſtätigt wurden. Im laufenden Jahre, bzw. bis zum
kommen=
den Frühjahre iſt wieder die Aufſtellung noch einiger Ruhebänke an
einigen, einen guten Fernblick bietenden Punkten in Ausſicht genommen.
Die Hauptverſammlung des Geſamt=Odenwaldklubs, die in dieſem Jahre
am 27. und 28. Juni in Miltenberg am Main ſtattfindet, ſoll bei
mög=
ſei kam in bewußtloſem Zuſtande in das Krankenhaus nach Darmſtadt, lichſt zahlreicher Beteiligung beſucht und damit eine Wanderung nach
dem ſchönen Maintale verbunden werden.
O. Reichenbach i. Odw., 15. Juni. Neuer Weg nach dem
Felsberg. — Der übliche Zugangsweg zum Felsberg von
Reichen=
ſteil anſteigt, kommt der Wanderer oft ſchweißbedeckt am Waldeingang
(Margaretenruhe) an. Viel günſtiger iſt dagegen die Benutzung des
unteren Zugangsweges, des Lochwieſenweges. Er iſt wohl auch ſonnig,
führt aber vollſtändig eben nach dem unteren Felſenmeer (
Lochwieſen=
ruhe). Von hier fehlte ſeither die Verbindung mit der
Margareten=
ruhe. Der Verkehrsverein hat nun unter Leitung von Herrn Förſter
Aufſtieg von der Lochwieſenruhe aus in ſanften Serpentinen durch
ſchat=
tigen Wald vorgenommen werden kann. Der neue Zugang zum
Fels=
berg iſt durch Schilder kenntlich gemacht. Der Abſtieg wird vorteilhaft
nach wie vor über den Talweg genommen.
Ce. Seeheim, 16. Junk. Einen ſchweren Unfall erlitt der
hieſige Maurermeiſter Ad. Dingeldein am Samstag nachmittag in
ſei=
nem Steinbruch. Ein herabſtürzender Felsblock ſchlug ihm mit ſolcher
Wucht das Brecheiſen an den Unterſchenkel, daß beide Knochen ſofort
zerbrachen. Ein des Weges komemnder Radfahrer rief Hilfe herbei,
wobei er beinahe ſelbſt zu Fall gekommen wäre. Bis das Darmſtädter
Krankenauto zur Stelle war, nahmen ſich Mitglieder des hieſigen
Arbeiter=Samariterbundes des Verunglückten an. Die am anderen Tage
vorgenommene Operation mußte wegen eintretender Herzſchwäche
unter=
brochen werden, und am Sonntagabend erlag D. ſeinen ſchweren
Ver=
letzungen. Die ganze Bevölkerung bringt der vielgeprüften Familie des
allzeit fleißigen und ſparſamen Mannes herzliche Teilnahme entgegen.
Er iſt das dritte Kind unſerer älteſten, 90jährigen Einwohnerin, das ſie
auf ſolch tragiſche Weiſe verliert: 1900 wurde ein Bruder durch einen
einſtürzenden Keller verſchüttet und dort lebendig begraben, vier Jahre
ſpäter erſchlug der Blitz im nahen Stettbach die Schweſter.
Bb. Jugenheim, 16. Juni. Die Geſchäftsleitung des Hotels „Zur
goldenen Krone” veranſtaltete am Sonntag im prächtigen Garten des
beliebten Hotels ihr erſtes diesjähriges Garten=Konzert im Militär=
Muſik=Stil, zu dem ſie Herrn Obermuſikmeiſter a. D. Matthias Weber
mit ſeiner Kapelle gewonnen hatte. Der Beſuch war ein recht guter
und bewies, wie richtig die Auffaſſung der Hotelleitung iſt, wenn ſie
ihren Hotelgäſten, wie auch den Paſſanten, mit derartigen
Veranſtaltun=
gen etwas Beſonderes zu bieten beſtrebt iſt. Ausſchlaggebend war
da=
bei aber auch die Wahl der weitbekannten guten Kavelle Weber, deren
Leiter ein tadelloſes Programm zuſammengeſtellt hatte, deſſen ebenſo
tadelloſe Wiedergabe unter dem ſpontanen Beifall aller Beſucher
er=
folgte. Es ſollen für die Folge regelmäßig derartige Konzerte
ſtatt=
finden.
Dz. Bickenbach, 16. Juni. Betriebsunfall. In der
Arma=
turenfabrik und Metallgießerei von K. Weber, hier, ereignete ſich ein
bedauernswerter Unfall. Der Inhaber, Herr Weber, war mit Schleifen
beſchäftigt. Da ſich der Schleifſtein unbemerkt gelockert hatte, flog er
beim Schleifen auseinander, ein Stück flog Herrn Weber in das Geſicht
und verletzte ihn erheblich. Der ſofort hinzugezogene Arzt, Herr Dr.
Miſchlich=Zwingenberg, ordnete ſeine Ueberführung in das Städtiſche
Krankenhaus in Darmſtadt an.
Dz. Bickenbach, 16. Juni. Die Bezirksſparkaſſe
Zwingen=
berg wertet endgültig nach ihrer amtlichen Bekanntmachung mit 15
Prozent auf. Gleichzeitig macht ſie darauf aufmerkſam, daß ſie die
Aufwertungsguthaben ſtatt mit 3 Prozent ab 1. Juli mit 6 Prozent
verzinſt ohne Abzug eines Zwiſchenzinſes wenn ſich der betreffende
Gläubiger verpflichtet, ſein Guthaben nicht vor dem 1. Juli 1932
ab=
zuheben. Hoffentlich ſchließen ſich dieſem oder ähnlichen Beiſpielen
viele Geldinſtitute an. Gewiß werden viele von dem Zinsgewinn
Ge=
brauch machen. Einer Geldknappheit am 1. Januar 1932 wird dadurch
vorgebeugt.
Bb. Bensheim, 16. Juni. Stein=Gedächtnisfeier. Die
Kreisbruderſchaft Bensheim des Jungdeutſchen Ordens veranſtaltete am
13. und 14. Juni in den Orten Zwingenberg, Rodau, Bensheim und
Auerbach eine Stein=Gedächtnis= nebſt Sonnenwendfeier. Der in
Bens=
heim und Auerbach ſich abwickelnde Teil der Feier am Sonntag beſtand
in einem Aufmarſch auf dem Bensheimer Marktplatz, wobei der
Ordenskomtur Ritter=Berlin die Anſprache hielt. Abends ſchloß ſich
daran im unteren Sagle des Hotels Weigold eine Steinfeier, bei der
der gleiche Redner, der auch in Bensheim geſprochen hatte, ſich über die
umſichtige Wirkſamkeit des vor 100 Jahren verſtorbenen preußiſchen
Miniſters Freiherrn vom Stein verbreitete und daran die idealen
Ge=
danken knüpfte, die heute die Nichtlinien des Jungdeutſchen Ordens und
ſeines Führers bilden. Der Beſuch der Auerbacher Feier war leider
nur mäßig. — Hebammentagung. Am Samstag nachmittag
tag=
ten im Bahnhofshotel die Hebammen des Kreiſes Bensheim. Die
Be=
teiligung war ſehr ſtark und gelangten auf der Konferenz viele
Berufs=
fragen zur Beratung. — Eiſenbahner=Ausflug. Der
Eiſen=
bahner=Verein Bensheim=Weinheim hatte am Montag unter ſehr ſtarker
Beteiligung einen Ausflug nach Aſchaffenburg unternommen, von wo
die Rückunft bei allſeitiger Befriedigung der Teilnehmer gegen 9 Uhr
abends erfolgte. — Tagungsvorbereitung. Zur Vorbereitung
des Verbandstages des Verbandes der Heſſiſchen Geſchichts= und
Alter=
tumsvereine, am 20. und 21. Juni, unternahmen einzelne Mitglieder
der Ortsgruppe Bensheim des Hiſtoriſchen Vereins für Heſſen einen
Rundgang durch einen verhältnismäßig kleinen Teil der Stadt, wobei
die zahlreichen hiſtoriſchen Wahrzeichen des alten, früher befeſtigt
ge=
weſenen Bensheims beſichtigt und von berufener Führerſeite erläutert
wurden. Die hochintereſſanten Ausführungen und Veranſchaulichung
ließen gar vieles erkennen, was ſonſt unbeachtet bleibt, ſie zeigten, daß
Bensheim — um mit Goethe zu ſprechen: „voller Merkwürdigkeiten
ſtickt‟. Nach dem Rundgang fand man ſich noch zu einer gemütlichen
Ausſprache im Reſtaurant „Germaniahof” ein.
— Hirſchhorn, 16. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
15. Juni: 1.80 Meter; am 16. Juni: 1.75 Meter.
— Gernsheim, 16. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
15. Juni: 1.98 Meter; am 16. Juni: 1.93 Meter.
Seite 7
* Die Einweihung des Skreſemann=Ehrenmals
in itainz am 5. Jult.
Das Streſemann=Ehrenmal auf dem Fiſchtorplatz in Mainz
geht ſeiner Vollendung entgegen. Die Arbeiten ſind ſo weit
vor=
geſchritten, daß es beſtimmt am 5. Juli eingeweiht werden kann.
Das wuchtige Denkmal iſt faſt vollſtändig fertiggeſtellt. Nur die
Innen= und Außenarchitektur harrt noch ihrer Vollendung.
Zur=
zeit iſt man mit der Bekleidung von Boden und Wänden der Halle
mit Marmor beſchäftigt. Die Straße und der Platz vor und hinter
dem Ehrenmal werden bereits durch die Stadt= und
Gartenbau=
verwaltungen eingeebnet und gärtneriſch ausgearbeitet.
In=
ſchriften am Fries des Denkmals geben die bei der
Grundſtein=
legung im Vorjahre geſprochenen Worte wieder: „Dem Andenken
Guſtav Streſemanns”. „Der Freiheit der Rheinlande” und „Der
Größe des deutſchen Vaterlandes‟. Die Front ziert ein aus Stein
gehauener Reichsadler. An der Rückſeite der Halle, die die
Her=
menbüſte Streſemanns birgt, ſteht die Inſchrift: „Errichtet von
dem dankbaren deutſchen Volke‟. Eine Preſſebeſichtigung gab
Gelegenheit, ſich von der wuchtigen, monumentalen Wirkung der
Gedächtnisſtätte zu überzeugen, die ſich harmoniſch in das
Stadt=
bild von Mainz eingliedert, ſofern man ſich entſchließt, ſtörende
Bäume, die den Ausblick auf den Dom, und auch von der
Stadt=
ſeite aus auf das Denkmal verſperren, zu entfernen. Das
Denk=
mal iſt die Dominante des Fiſchtorplatzes. Es ſteht zwiſchen den
Häuſerreihen des Fiſchtorplatzes und kommt nur dann voll zur
Geltung, wenn alles ſtörende Beiwerk verſchwindet. Darum ſei
man bei der gartenarchitektoniſchen Umgeſtaltung des
Fiſchtor=
platzes nicht zu kleinlich. Es hat keinen Wert, die dort noch
ſtehen=
den Bäume zu erhalten, wenn dadurch die Wirkung des Denkmals
auf den Beſchauer nicht zur vollen Auswirkung kommen kann.
Die zukünftige gärtneriſche Anlage iſt ſo gedacht, daß eine breite
Raſenfläche, die von einem Roſenſtreifen durchzogen iſt, den Raum
zwiſchen Denkmal und Fiſchtorbrunnen ausfüllt. An den
Feier=
lichkeiten werden Vertreter des Völkerbundes, der Reichs= und
Länderregierungen teilnehmen. Miniſter Dr. Curtius und der
Vorſitzende der Reichstagsfraktion der D. V. P. Rechtsanwalt
Dingeldey werden Anſprachen bei der Einweihung ſelbſt am
Sonntag, den 5. Juli, 11.15 Uhr, wie auch am Vorabend bei dem
Feſtakt in der Stadthalle halten. Die Feier mit allen Anſprachen.
wird durch die in= und ausländiſchen Sender übertragen. Wie
aus dem Programm der Einladung zur Einweihung des
Streſe=
manndenkmals hervorgeht, ſoll am Sonntag, den 5. Juli,
nach=
mittags, nach der Einweihung des Mainzer Ehrenmals, eine
Streſemann=Gedenktafel, die am Hotel Roſe in Wiesbaden
ange=
bracht wird, wo der Miniſter wiederholt während ſeiner Kur
wohnte und auch die Silberne Hochzeit mit ſeiner Gattin feierte,
ebenfalls offiziell und feierlich enthüllt werden. Dieſe rein private
und geſchäftliche Abſicht des Wiesbadener Hotelbeſitzers zu einer
offiziellen Enthüllung zu ſtempeln und auch die geſellſchaftliche
Rahmenveranſtaltung, das Konzert mit Feuerwerk, in das
Wies=
badener Kurhaus zu verlegen, hat in weiten Kreiſen der Mainzer
Bevölkerung ſtarkes Befremden ausgelöſt. Werden doch auf dieſe
Weiſe die vielen Ehrengäſte und die Fremden aus Mainz
weg=
gelockt. Es war doch eigentlich ſelbſtverſtändlich, daß auch die
geſellſchaftlichen Rahmenveranſtaltungen in der Stadt
durchge=
führt werden, in der das Streſemann=Ehrenmal ſeinen Standort
hat und die für das Vaterland wohl mehr wie alle anderen
deutſchen Städte ſchwer gelitten hat.
5. Alzeyer Rei- und Fahrkurnier.
Ah. Alzey, 15. Juni. Der Samstagnachmittag brachte als
Ein=
leitung die Vorprüfungen (die am Sonntag vormittag fortgeſetzt
wur=
den) und den Wettkampf der ländlichen Reitervereine um die
Provin=
zialſtandarte und um den von der Volkerſtadt Alzey geſtifteten
Wander=
preis. Sechs Vereine traten hierbei in Wettbewerb. Titelverteidiger
war Undenheim, Sieger wurde nach heißem Kampf der Reit= und
Fahr=
verein Dittelsheim, der auf ein Jahr die Standarte erhielt, während
der Wanderpreis an Monsheim fiel und Undenheim mit dem 3. Platz
vorlieb nehmen mußte. Am Samstag abend durchritten die Teilnehmer
die feſtlich geſchmückte Stadt in der ſich ſchon viele Gäſte eingefunden
hatten. Abends fand man ſich bei Muſik und Tanz und gemütlicher
Unterhaltung zuſammen. Das Schaufahren für ländliche Geſpanne am
Sonntag vormittag zeitigte folgende Ergebniſſe: 1. L. Stallmann=
Uel=
versheim (Rich. Stallmanns 9jähr. br. W. Max”); leichter Einſpänner:
1. E. Schumacher=Neuoffſtein (9jähr. br. W. „Trepidus”);
Zweiſpän=
ner: 1. J. Müller=Blödesheim (Stuten „Hilde” und „Flora‟);
Eig=
nungsprüfung für Gebrauchsgeſpanne: 1. A. Dettweiler= Wintersheim
und J. Brand=Alzeh. Bei dem Prüfungs=Wettbewerb um das Heſſiſche
Achenbach=Fahrer=Abzeichen wurden ſämtliche 12 Bewerber ausgezeichnet.
Der Beſuch der Hauptrennen am Nachmittag war trotz der ungünſtigen
Wirtſchaftslage ein recht guter. Im herrlich auf dem „Wartberg”
in=
mitten der Natur gelegenen Stadion erfolgte der Aufmarſch der
Rei=
tervereine, woran ſich die feierliche Standartenübergabe durch den
Pro=
vinzialverbandsvoxſitzenden, Gutsbeſitzer Phil. Wolf=Albig an die
ſieg=
reiche Dittelsheimer Mannſchaft anſchloß. Dann wickelten ſich die
Wett=
bewerbe ab. Die Preisverteilung bildete die Krönung der reibungslos
verlaufenen Reitſportveranſtaltungen, an die ſich abends ein Kommers
im Stadion=Reſtaurant anſchloß, in deſſen Verlauf der
Verbandsvor=
ſitzende Wolf und Alzehs Bürgermeiſter Dr. Hill das Wort ergriffen.
Nachfolgend die erſten Sieger: Jagdſpringen Klaſſe 4: Peter
Jung=Wöllſtein; Dreſſurprüfung Kl. L, Abteilung 4: A. Müller=
Geor=
genhauſen. Abt. B: Egon Schumacher=Neuoffſtein. Jagdſpringen, Kl. I,
Abt. 4: Oberamtsrichter Becker=Wöllſtein; „Abt. B: Egon Schumacher=
Neuoffſtein. Reiterſpiel „Der Kampf um den Hut”: Adolf Juſtus
Dückert=Undenheim. Jagd mit Auslauf: „Joh. Waller=Wöllſtein.
Trabreiten: K. Hofmann=Bad Kreuznach (auf Barths Fuchsſtute Lotte).
Alzeyer Jagdrennen (Querfeldeinrennen): Dr. Dencker=Darmſtadt (auf
Magda Feudners=Dintesheim Fuchsw. „Harrh”).
Ca. Lorſch, 16. Juni. Rotkreuztag. Auch Lorſch ſtand trotz
vieler anderweitiger Veranſtaltungen im Zeichen des Rotkreuztags. Schon
am Samstag nachmittag ſetzten zahlreiche Schulmädchen mit dem
Blu=
menverkauf ein, der ſich dann am Sonntag noch verſtärkte. Ueberall,
wohin man kam, wurden die weißroten Blümchen angeboten. Der
Reinertrag, der nach dem Verlauf des Tgges ſicherlich ein guter iſt,
ſoll zur Gründung einer Sanitätskolonne innerhalb der Freiwilligen
Feuerwehr Lorſch verwendet werden. Schon im voraus zeigte ſich die
Feuerwehr für die geſpendeten Gaben dankbar, indem ſie durch ihre
Muſikkapelle am Sonntag mittag ab 12,30 Uhr am Kriegerplatz und
Marktplatz Platzkonzerte veranſtaltete — Meiſterehrung. Aus
Anlaß der Erringung der Heſſenmeiſterſchaft wurde die
Meiſtermann=
ſchaft am Sonntag nach dem Spiel von einer begeiſterten Muſikkapelle
auf dem Platze in Empfang genommen und in das Vereinslokal geleitet.
Dort fand am Abend ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt. Der
eigent=
liche Meiſterſchaftsball, auf dem 2 Meiſterſchaften gefeiert werden ſollen,
wird in Kürze ſtattfinden.
D. Biblis, 15. Juni. Die von der Freiw. Feuerwehr erworbene
Feueralarmſirene wurde einer Prüfung unterzogen. Die
Vor=
richtung klappte ganz vorzüglich, jedoch ſcheint dieſe Sirene durch ihren
hohen ſingenden Ton nicht ganz den Anſprüchen einer wirkſamen
Feuer=
alarmvorrichtung zu entſprechen. Es war beiſpielsweiſe ungefähr 200
Meter von der Sirene entfernt hinter verſchloſſener Tür nur ein leiſes
Singen gleich dem Lauf einer Transmiſſion zu vernehmen.
Aa. Wolfskehlen, 16. Juni. Kirchengeſangverein
Als=
bach zu Gaſt. Der evgl. Kirchengeſangverein Alsbach unternimmt
am Sonntag, 28. Juni, einen Ausflug nach hier, der Heimat des jetzigen
Alsbacher Pfarrers Keitzer, deſſen Vater hier Lehrer war. Der
Alsbacher Verein nimmt am Gottesdienſt teil und verſchönt ihn durch
mehrere Chöre. Nachmittags findet zuſammen mit dem hieſigen
Kirchen=
geſangverein ein gemeinſamer Ausflug nach Oppenheim ſtatt.
Aa. Langen, 15. Juni. Ertrunken aufgefunden. In dem
Weiher an der Krämerſchen Mühle wurde Geſchäftsführer Heinrich
Schack tot aufgefunden. Schack wurde zuletzt in Dreieichenhain geſehen
und war von dort aus in den Abendſtunden auf dem Heimweg nach
hier. Der Verſtorbene war über 40 Jahre bei der Holzhandlung Max
Strauß als Geſchäftsführer tätig. Die näheren Umſtände zu ſeinem
Tode ſind unbekannt.
Cp. Heuſenſtamm, 16. Juni. Verſuchter Ueberfall. In
der Nähe des Friedhofes am Bieberer Wald wurde ein elfjähriges
Mäd=
chen von hier, das ein kleines Kind im Kinderwagen ſpazieren fuhr,
plötzlich von einem Nadfahrer angehalten und überfallen. Das Kind
konnte bereits nicht mehr ſchreien, als durch Zufall ein Mann des
Weges daherkam und ſich auf den Unhold ſtürzte. Dieſer ſchwang ſich
aber ſchnell auf ſein Rad und entkam trotz ſofortiger Verfolgung
un=
erkannt in den nahen Wald.
Hornhaut, verdickte Hornſchwielen an
Händen und Füßen, überhaupt alle 2
gründlich auf ſauberſte und bequemſte
Art beſeitigt durch „Leolin”, Packung für mehrmaligen Gebrauch mit genauer 8
Gebrauchsanweiſung 60 Pf. In allen Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben.
AuAHOTAAgOL harten Hautwucherungen werden s
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Mittwoch, den 17. Juni 1931
Bertel Reubold
Andre Renart
Verlobte
Darmstadt
Karlsstr. 58I.
Schweiz
Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod hat es
ge=
fallen, heute morgen um 9½ Uhr unſeren lieben
Vater, Großvater und Onkel
Herrn
Ludwig Bach
Kanzleirat i. R.
nach kurzem Leiden im 74. Lebensjahr in die
Ewigkeit abzurufen.
In tieſer Trauer:
Studienrat Dr. Bach
und Familie.
Darmſtadt, Groß=Umſtadt, 16. Juni 1931.
Auf Wunſch des Verſtorbenen findet die Beerdigung
in der Stille ſtatt.
(9320
Todes=Anzeige.
Nach kurzem Leiden iſt unſere liebe Mutter und
Schwiegermutter
im Alter von 89 Jahren von uns in die Ewigkeit
gegangen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie J. Waſſum
Roßdörferſtr. 24.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 18. Juni,
nachmittags um ½4 Uhr, von der Kapelle des alten
Friedhofs an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſerer unvergeßlichen
Luiſe
ſagen wir Allen herzlichen Dank. Beſonderen Dank den
Herren Aerzten und Schweſtern des Städt.
Kranken=
hauſes für die liebevolle Behandlung und Pflege,
ſo=
wie Herrn Pfarrer Köhler für die troſtreichen Worte
am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Stier
und Ludwig Graulich.
Darmſtadt, den 16. Juni 1931
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme beim
Hin=
ſcheiden unſeres lieben, treubeſorgten Vaters,
Schwieger=
vaters und Großvaters
Herrn Adam Mager
ſprechen wir unſeren herzlichſien Dank aus. Ganz
be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer Schmidt=Neunkirchen
Gaſtwirt
für ſeine troſtreiche Grabrede. Ferner danken wir Herrn
Bürgermeiſier Daub=Darmſtadt für den im Namen des
Geſamtodenwaldklubs und des Hauptausſchuſſes desſelben
geſprochenen Nachruf und Niederlegung eines Kranzes,
ſowie Herrn Fr. Seibert=Brandau für Niederlegung des
von der Ortsgruppe „Neunkircher Höhe” des
Odenwald=
klubs gewidmeten Kranzes. Dankbar ſei auch des Herrn
Joh. Leonh. Späth=Tützelbach gedacht, der ſeinem „lieben
Kameraden” einen Kranz am Grabe niederlegte. Auch
für alle anderen Kranz= und Blumenſpenden ſei vielmals
gedankt. Schſſeßlich bitten wir alle die ſehr verehrten
Stamm= und Kurgäſte, ſowie alle dieſevigen, die uns ihr
Beileid ſchriftlich zum Ausdruck gebracht haben, auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank entgegennehmen zu wollen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Mager, Neunkirchen
Familie Böhm, Tützelbach.
Neunkirchen, den 15. Juni 1931.
(9302
Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe inniger Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres teueren Entſchlafenen ſagen
wir hiermit unſeren aufrichtigen Dank. Ganz beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Weigel für die troſtreiche
Grahrede, ferner danken wir Herrn Dr. Schultheiß für
die überaus aufopfernde Behandlung, ebenſo der
Ge=
meindeſchweſter Margarethe. Auch danken wir Herrn
Dr. Müller für ſeine geleiſteten Dienſte: Wir danken
weiter dem Pflegeperſonal des Eliſabethenſtiftes, ſowie
dem Fabrikarbeiterverband, ebenſo der Firma E. Merck
und ſeinen Arbeitskollegen, ſowie ſeinen
Schulkame=
raden für das ehrenvolle Geleit und der geſamten
hieſigen Einwohnerſchaft für die vielen Kranzſpenden,
Im Namen der krauernden Hinterbliebenen:
Familie Ph. Fiſcher III.
Nieder=Ramſtadt, den 16. Juni 1931.
(9300
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, unſeren lieben Vater,
Schwiegervater und Großvater
Herrn
Heinrich Wagner
durch einen ſanften Tod vonſeinem
langen ſchweren Leiden im Alter
von nahezu 72 Jahren zu erlöſen.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Thierauf
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 12. Juni 1931
(9326
Langgaſſe 29
Die Beerdigung findet
Donners=
tug nachmittag 3½ Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt
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bitte um Benntzung der Vormittagsstunden.
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Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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halt. 1 Katechismus. 1 Herrenmütze. 1
Maulkorb. 1 Kette mit einigen Schlüſſeln
und einem Meſſer. 1 Bund Schlüſſel,
mehrere einzelne Schlüſſel. 2 Bierzipfe
mit Anhänger. 1 größerer Geldſchein.
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decke. 2 Herrenfahrräder. 1 Kneifer. 1
Trauring. 1 Knabenpullover. 1
Arbeits=
anzug. 1 Damenweſte. — Zugelaufen:
1 Wolfshund. 1 engl. Boxer. —
Zuge=
flogen: 2 Kanarienvögel.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet waren.
Intereſſen=
en können die Fundgegenſtände während
den Büroſtunden auf dem Fundbüro des
heſſt. Polizeiamts, Hügelſtr. 11, beſichtigen
Pekanntmachung.
bedentet die neue Erfindung
Akustik-Silber-Type 0 X doppelt
Dieses von allen Schwerhörigen sehnlichst gewünschte Instrument
besitzt eine ganz natürliche Sprachwiedergabe, dabei ist auch das
geringste Nebengeräusch vollkommen ausgeschaltet. Jeder, der
probiert,ist überrascht über die wunderbare Ruhe und Tonreinheit.
Das neue Instrument wird von unserem langjährigen
schwerhörigen Sachverständigen und Hauptvertreter Herrn
Fr. Behrend, Hannover, benutzt, welcher
am Donnerstag, den 18. Juni, in Darmstadt
im Hansa-Hotel von 10—1 und 3—5 Uhr
gerne Rat und Auskunft erteilt.
(,K5.9167
In dem
Zwangsverſteigerungsver=
fahren gegen die Eheleute Steinmetz
Wil=
helm und Peter Arnold in
Darm=
ſtadt, Kranichſteinerſtraße 67, fällt der
Termin vom 18. Juni 1931, nachmittags
/,4 Uhr, aus.
Darmſtadt, den 15. Juni 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I. (9281
m. b. H.
Dentsche Hanstik-Gesellschallserin-Feiniekendork-Ost.
Größte, älteste und führende Spezial-Fabrik für Hörapparate.
Behr wichtfg! Iilie Apparzte werden auf Wunsch geäntert.
Am 18. Juni 1931, vormittags
10 Uhr, verſteigere ich zwangsweiſe
gegen Barzahlung:
(st.9309
Mehrere Holzlüſter — Prachtſtücke —
eine Klublampe mit Schirm und
Tiſch=
lampengeſtelle aus Holz — neu —
ferner 2 gebrauchte Schreibmaſchinen,
darunter eine
Buchhaltungsſchreib=
maſchine.
Zuſammenkunft Grafenſtraße 30 (Laden).
Fiſcher
ſtädt. Pfandmeiſter.
Am Donnerstag, den 18. Ju
1931, nachmittags 3 Uhr, verſteig el
ich in meinem Verſteigerungslokal Luiſe‟
ſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbiete?
(93
gegen Barzahlung:
1. Damenarmbanduhr, 1 Klavier,
Lampenſtänder, ſowie Möbel aller At
Anſchließend an Ort und Stelle:
2 Ladentheken, 1 Schnellwaage, 1ON
behälter, 1 Warenregal.
Hieran:
1 Schreibmaſchine (Kappel).
Darmſtadt, den 17. Juni 1931.
Jung
Stellv. des Gerichtsvollziehers
Weinheim=
in Darmſtadt
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Neue u. gebrauchte
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Guterh. Kinderwar
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Kiesſtraße 34, I.
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Bei Magenleiden jed. Art, wi=
Magenkrampf, „Magenſchmerzer:
und deren Folgen, ſo
Unverdau=
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Magen, Erbrechen, Entkräftung
Gemütsleiden wirkt der übe
60 Jahre bewährte
Hubert Ullrich’sche
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Zuſammenſetzung auf die Magen.”
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und RM. 4.— 1 Liter zu RM. 7.54
in allen Apotheken. ( I.I.33
Nummer 166
Mittwoch, den 17. Juni 1931
Seite 9
us furchtbare Unglück an der Mündung der Loire. — Immer wieder: Wellenkod nahe dem Ufer. —wie 1000
Kinder und Frauen unmitkelbar vor New York umkamen. — Der Unkergang des Künſtlerſchiffes
vor Hollands Küſte. — Schiffbruch auf dem Lorenzſtrom: über 1000 Toke.
Von Bernhard Neukamp.
Ein Segler gleitet ſicher und elegant über das Waſſer, er ſich ſeit Jahrzehnten ſelbſt in dieſen unruhigen Gewäſſern
ſt ge Menſchen freuen ſich der ſchönen Fahrt. Plötzlich eine nicht ereignet hatte. Nur wenige Paſſagiere waren zur Ruhe
der Windſtoß iſt zu kräftig, das Boot wird umgeworfen, gegangen. Als der 1800 Tonnen große Dampfer ſchon in der
ſenſchen ringen mit dem Tode, und es gelingt nicht, vom Ufer Nähe des Leuchtturms von Hoek van Holland gelangt war,
nell genug Hilfe zu bringen. Wie oft iſt das geſchehen! brach plötzlich die Kette des Steuerruders. Mit ungeheurer
ſtum ein ſchöner Sommerſonntag vergeht, ohne daß irgendwo Gewalt wurde das Schiff gegen die Mole geſchleudert. Es
zer=
nwpaar junge Menſchen ihre Freude am Waſſerſport mit dem brach in drei Stücke. Das Mittelſchiff ging ſofort unter; bald
ben bezahlen.
Aber ein Segelboot iſt kein Ausflugsdampfer. Daß ein gieren und Mannſchaften, und nur das Hinterſchiff ſaß auf der
ſusdampfer auf das Meer hinausfährt, auf eine Klippe läuft, Mole feſt. 142 Opfer hatte die wütende See verſchlungen, unter
im. Sturm umgeblaſen, nahe der Küſte zum Kentern gebracht ihnen 90 Paſſagiere und 52 Mann von der Beſatzung. Anfänglich
ſrr, — das iſt noch nicht vorgekommen. Doch hat es ſich leider glaubte man, daß alle an Bord befindlichen Perſonen
umge=
fom ſehr oft ereignet, daß man Hunderten von Schiffbrüchigen, kommen ſeien; aber als der Tag anbrach, beobachtete man vom
ſen ſo wie jetzt bei dem Unglück an der Loiremündung, keine Land aus, daß auf dem Wrack noch Menſchen weilten, die ſich
iie bringen konnte, obwohl das Unglück nahe dem Ufer geſchah verzweifelt mühten, auf ſich aufmerkſam zu machen. Doch die
d. die Rettungsmannſchaften ſofort alarmiert wurden. Die mit ungehinderter Gewalt raſenden Wellen geſtatteten keine An=
tſcht, daß große Schiffskataſtrophen nur auf offenem Meer zu
ieren Verluſten an Menſchenleben führen, iſt falſch. Wenn
½s beſchädigte Schiff ſchnell verſinkt, wenn eine Panik ausbricht,
iym ein heftiger Sturm die Rettungsboote bei ihrer Arbeit
üd ert, wenn die Mehrzahl der Paſſagiere im Innern des
chFfes eingeſchloſſen iſt, ſo ſteht der Menſch, mag er auch mit
ger modernen Hilfsmitteln des Rettungsweſens ausgerüſtet
w machtlos vor dem tobenden Element, ein hilfloſes Weſen,
* unfähig iſt, dem Mitmenſchen in der größten Not
beizu=
hiemn.
Eine der größten Kataſtrophen aller Zeiten war der
Unter=
aa des „General Slocum” im Hafen von New York. Auch
tnals wurden Menſchen, die zu ihrem Vergnügen einen
Sonn=
ausflug machten, in die Tiefe geriſſen. Am 15. Juni 1904
uſummelte die deutſch=lutheriſche Schulgemeinde von New
A1. mehr als 1500 ihrer Mitglieder auf dem Ausflugsdampfer
ſeneral Slocum” unter der Führung des deutſchen Paſtors
ſas. Das Schiff, das 1300 Tonnen faßte, war dicht beſetzt;
9 Mehrheit der Gäſte beſtand aus Frauen und Kindern. Kaum
ur man ein Stück von der Landungsbrücke entfernt, als ein
Rurr ausbrach, das ſich mit raſender Geſchwindigkeit ausbreitete.
zr Kapitän benahm ſich ſo ungeſchickt wie möglich. Statt ſofort
ſtztkehren — das Land war vielleicht ſechzig Meter entfernt
fruerte er auf eine kleine Inſel zu, die in einer Viertelſtunde
irreichen geweſen wäre, wenn das Schiff ſolange ſtandgehal=
ℳ wätte. Schon war es unmöglich, die Rettungsboote hinunter=
Rarſen. Die Fahrgäſte gerieten in Verzweiflung. Es fehlte
Rettungsgürteln, und als ſich die Paſſagiere auf den oberen
dB anſammelten, wurde das Gedränge ſo heftig, daß viele
ſier, Bord fielen. Andere ſprangen nach, in der Hoffnung, ſich
ſ wieſe Weiſe zu retten. Frauen, die den Verſtand verloren,
ſarien ihre Kinder in das Waſſer, obwohl ſie wußten, daß dieſe
ſyh ſchwimmen konnten. Nun ſah der Kapitän, daß alles
ver=
leix war. Gewiſſenlos ließ er die Paſſagiere im Stich, ſprang
ſier Bord, die Mannſchaft folgte ihm, und ſie erreichten
ſchwim=
dno das Ufer. Indeſſen verbrannten die Menſchen auf dem
Eirf. Etwa 250 Perſonen kamen auf dem Schiff ſelbſt um,
ho mehr als 750 ertranken. Ein paar hundert Ausflügler
hroen von den Rettungsmannſchaften, die ſofort vom Ufer
Litießen, noch lebend aufgefiſcht. Der Kapitän wäre mit ſeinen
Annſchaften von der empörten Volksmenge faſt gelyncht
wor=
h. Er wurde verhaftet und zu Zuchthaus verurteilt. Aber
Hurch konnte ja der Schaden nicht wieder gutgemacht werden.
war ein furchtbarer Beweis dafür, daß ſogar im Hafen einer
Alſſtadt, am hellen Tage und bei der Bereitſchaft großer, am
U1 verſammelter Menſchenmaſſen, helfend einzugreifen, ein
uhatbares Unglück geſchehen kann.
drei Jahre darauf ſcheiterte der engliſche Kanaldampfer „Ber=
N bei der Einfahrt in den Hafen von Hoek van Holland. Im
Bisengrauen des 21. Februar 1907 näherte ſich das Schiff, das
SAbend vorher Harwich verlaſſen hatte, der holländiſchen
ſiſte. Es war eine fürchterliche Nacht. Ein Orkan tobte, wie
darauf verſank auch das Vorderſchiff mit mehr als 100
Paſſa=
näherung. Obwohl die holländiſchen Schiffer immer wieder ihr
Leben einſetzten, konnten ſie das Wrack nicht erreichen.
Schließ=
lich gelang es einem Hilfsdampfer, bis in die unmittelbare Nähe
des Unglücksſchiffes zu gelangen; man verſuchte, ein
Rettungs=
boot auszuſetzen, doch erwies ſich dies bei dem Toben der
Wel=
len als unmöglich. Viele Stunden weilte der Dampfer in der
Nähe. Er mußte kehrtmachen. Ein Boot, das ihn ablöſte, kam
ſogar ſo nahe an das Wrack heran, daß den Schiffbrüchigen
eine Troſſe zugeworfen werden konnte: die Unglücklichen
ver=
mochten ſie nicht aufzufangen. Den ſicheren Tod vor Augen,
fahen ſie das Boot zwieder zurückſteuern. Endlich, gegen 1 Uhr
nachts am nächſten Tag, nachdem die Gewalt des Orkans ſich
etwas gelegt hatte, alſo nach über 40 Stunden, befreite ein
Schlepper die noch lebenden fünfzehn Schiffbrüchigen aus ihrer
furchtbaren Lage. Der größte Teil der Reiſenden beſtand aus
Mitgliedern der deutſchen Operngeſellſchaft, die unter der
Lei=
tung des berühmten Sängers van Dyck in London ſechs Wochen
gaſtiert hatte, Soliſten und Chormitglieder aus Berlin,
Dres=
den, Mannheim, Straßburg, Trier und Köln fanden den Tod
in den Wellen.
Ein Brand hatte den General Slocum vernichtet, einem
Orkan fiel der Kanaldampfer „Berlin” zum Opfer. Im
Früh=
jahr 1914 ereigneten ſich zwei furchtbare Schiffskataſtrophen in
unmittelbarer Nähe der Küſte durch Zuſammenſtöße. Am 19.
März 1914, gegen halb ſechs Uhr nachmittags, ſtieß ein
Tor=
pedoboot im Hafen von Venedig mit einem Vaporetto
zuſam=
men. Ein Vaporetto iſt ein Ausflugsdampfer, der in der
Lagunen=
ſtadt etwa die Funktionen des Omnibuſſes erfüllt. Das
Dampf=
boot wurde glatt entzweigeſchnitten, Waſſermaſſen ſtürzten
in die Kajüten, und etwa 60 Menſchen ertranken mitten im
Hafen von Venedig. 20 konnten gerettet werden. In der Nacht
vom 28. zum 29. Mai 1914 wurde dann der kanadiſche Dampfer
„Empreß of Ireland” durch einen Zuſammenſtoß zerſtört. Es
war ein großes Schiff, das 15 000 Tonnen faßte und und
gerade den Hafen von Quebee verlaſſen hatte, um auf dem
Lorenzſtrom das offene Meer zu erreichen und dann die Reiſe
über den Atlantiſchen Ozean anzutreten. Der Nebel in jener
Nacht nahm jede Sicht. Die Nebelhörner des Dampfers heulten,
um auf das Fahrzeug aufmerkſam zu machen, und die Wachen
wurden verdoppelt. Aber trotz allen Vorſichtsmaßnahmen
rammte ein norwegiſcher Kohlendampfer das mächtige Schiff,
das ſich auf die Seite legte und in zehn Minuten abſackte. Als
zwei Regierungsdampfer, die die drahtloſen Hilferufe
vernom=
men hatten, zwanzig Minuten nach dem Zuſammenſtoß zur
Stelle waren, fanden ſie nur noch Trümmer und einige
Ret=
tungsboote, auch Menſchen, die mit Rettungsgürteln im Waſſer
trieben, aber der Dampfer war verſchwunden. Ueber tauſend
Menſchen waren ertrunken, über 300 wurden gerettet. Der
norwegiſche Kohlendampfer hatte die Stahlwand des
Paſſagier=
dampfers einfach zerſchnitten. Der Lorenzſtrom iſt an jener
Stelle, an der ſich übrigens ſchon ein Jahr vorher ein Un=
glück ereignet hatte, breit wie ein See und 200 Meter tief.
Ret=
tung hätte nur der Kohlendampfer bringen können, deſſen Bug
zerquetſcht war, der aber den Hafen noch gut erreichen konnte.
Der Kapitän des Kohlendampfers hatte jedoch angenommen, daß
das mächtige Schiff, mit dem er zuſammengeſtoßen war, weniger
beſchädigt ſei, als ſein eigenes, und ſo hatte er unbekümmert
die Fahrt fortgeſetzt. Rings vom Land umgeben, ertranken
1000 Menſchen! Der erſte Hilfszug, der aus Quebee entſandt
wurde, entgleiſte, und es dauerte ziemlich lange, bis Aerzte
und Sanitäter eintrafen. Das Bild, das ſich ihnen bot, war
fürchterlich. Die Ueberlebenden ſtanden entgeiſtert neben den
Leichen, die aus dem Waſſer gezogen wurden. — Es iſt
zu=
weilen leichter, auf dem offenen Meer Hilfe zu bringen als
Menſchen zu retten, die nur ein paar hundert Meter vom Land
entfernt mit den Wellen ringen, und ſehnſüchtig nach dem Ufer
hinüberſehen, an dem andere Menſchen ſtehen, die zu jeder
Hilfeleiſtung bereit ſind und doch nichts tun können.
Imporkware.
(m) Kattowitz. Seit Oberſchleſien durch den
ſalomo=
niſchen Spruch der alliierten Weltgeſetzgeber in zwei Teile
zer=
ſtückelt wurde, iſt Europa nicht nur durch eine neue blutende
Grenze bereichert worden, — auch in mehrfacher Hinſicht
wur=
den geradezu groteske Zuſtände geſchaffen, die ſich noch heute voll
auswirken und zu immer neuen Blüten polniſcher
Verwaltungs=
kunſt führen. Hüben und drüben wohnen Deutſche, hüben und
drüben gibt es Freunde und Bekannte, die man beſucht und
von denen man beſucht wird, und was der ſogenannte kleine
Grenzverkehr faſt täglich an Neuem erbringt, damit könnte man
allein Bände füllen. — Dieſer Tage hat ſich nun wieder ein Fall
beſonderer Auslegungswillkür der geltenden Beſtimmungen durch
einen polniſchen Grenzwächter ereignet, der werr iſt, auch im
Reiche bekannt zu werden. Ein in Hindenburg wohnhafter
Berg=
arbeiter und ſeine in Schwientochlowitz, alſo auf polniſcher Seite,
bei ihren Cinrn lebende Braut ſind ſich einig duribe:, daß ihre
Verlobung in Hindenburg bei den Eltern des Bräutigams an
einem beſtimmten Tage feſtlich begangen werden ſoll. Der Tag
kommt, die Gäſte, und zwar von hüben und drüben der
neu=
geſchaffenen Grenze, amüſieren ſich aufs beſte, und es iſt ſpät
geworden, als man endlich auseinandergeht. Der Weg nach
Schwientochlowitz iſt weit, der Bräutigam begleitet alſo ſeine
Braut bis zur Grenze — und iſt hier Zeuge folgenden Vorfalls.
Der Grenzwächter, ein alter Bekannter, erkundigt ſich
teilneh=
mend, was das Mädchen ſo lange auf deutſchem Boden
getrie=
ben hat, läßt ſich von der Feſtlichkeit erzählen, betrachtet mit
Intereſſe die Ringe, — bis er aber hier in den Berufston verfällt.
und neugierig fragt, wo ſie gekauft worden ſeien. „In
Hinden=
burg” lautet die Antwort. Darauf er: „Dann muß ich den Ring
der Braut beſchlagnahmen und den Vorfall melden. Gold darf
nämlich nicht ohne Zoll importiert werden. Sie haben außerdem
mit einem Strafbefehl wegen Schmuggelverſuchs zu rechnen”.
Vergebens iſt das Eingreifen des Bräutigams, vergebens der
Hinweis, man hatte doch nicht ſchmuggeln wollen — die Braut
muß den Ring abziehen, der in den Taſchen des Grenzwächters
verſchwindet. Traurig muß ſie ihres Weges gehen, des
Ehe=
rings, der Importware, beraubt und der Strafe harren, die ſie
erwartet.
Wetterbericht.
Sehr raſch hat ſich das füdweſtliche Hoch nach Zentraleuropa
aus=
gebreitet und dabei ſeinen Kern nach Mitteldeutſchland verlagert.
In=
folgedeſſen hat die kühle Luft der Nordſeeſtörung, welche mittlerweile
nach Finnland abgewandert iſt, keinen Einfluß mehr auf unſere
Wetter=
lage gewonnen, und raſche Beſſerung iſt eingetreten. Im Bereich
zu=
ſammenſinkender Luftmaſſen dauert das vielfach heitere und trockens
Wetter fort und die Erwärmung nimmt weiter zu. Im Nordweſten
nähert ſich bereits eine neue Störung, deren Vorderſeite über England.
und dem Kanal Luft aus ſüdlicheren Breiten vorſchiebt und in deren
Begleitung Bewölkung und auch Niederſchläge auftreten. Sehr
wahr=
ſcheinlich werden die Randſtörungen ſpäter auch bei uns Anlaß zu
Ge=
witterbildungen oder einzelnen gewitterartigen Niederſchlägen geben.
Ausſichten für Mittwoch, den 17. Juni: Vorerſt meiſt heiter kräftige
Erwärmung und trocken, ſpäter aufkommende gewitterdrohende
Be=
wölkung.
Ausſichten für Donnerstag, ben 18. Juni: Schwüles Wetter, Anhalten
der Gewitterneigung oder einzelne gewitterartige Niederſchläge.
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Dankſpende an Kärnken!
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und der Oeſterreichiſch=Deutſche Volksbund Ber=”
lin haben einen, von ihren Vorſitzenden, Reichs=;
tagspräſident Loebe und Reichsminiſter
Em=
minger unterfertigten Aufruf für eine Dank
ſpende in Kärnten ergehen laſſen. Trotz den
ſchweren Wirtſchaftskriſe iſt das
Sammelergeb=
nis als günſtig zu bezeichnen. Aus allen Teilern
des Reiches, von Behörden, Körperſchaften undd
Einzelperſonen ſind Beträge eingegangen, umu
den deutſchen Kärntnern für den
Abſtimmungs=
ſieg vor mehr als zehn Jahren zu danken, den
die deutſche Südmark dem Deutſchtum erhielt3
Der Betrag wurde am 4. Juni d. J. dem
Lan=
deshauptmann von Klagenfurt, Herrn
Ferdi=
nand Kernmaier, übermittelt und im Schreiben,
beider deutſcher Anſchlußorganiſationen wurds
der innigen Verbundenheit Reichsdeutſchlandss
mit Kärnten Ausdruck gegeben und der Wunſch
nach Errichtung eines Abſtimmungsdenkmalss
ausgeſprochen.
Die Mutter beim Spatzenſchießen erſchoſſen.
Monheim (Bezirk Düſſeldorf). Beim
Spatzenſchießen mit einer Flobert=Büchſe iraf
der 18jährige Peter Stüttgen ſeine Mutter, eine
Kriegerwitwe, ins Naſenbein. Die Mutter brach /
zuſammen und ſchlug dabei ſo unglücklich auf denm
Boden auf, daß ſie eine tiefklaffende Kopfwundes
erlitt. Sie ſtarb auf dem Wege ins Krankenhauss
Opladen. Ob der Tod infolge des Schuſſes oden
durch den nachfolgenden ſchweren Aufſchlag
ein=
getreten iſt, wird die gerichtsärztliche Untet:
ſuchung ergeben, die geſtern nachmittag in Oplau
den erfolgte. Der Sohn, der vollkommen zu.
ſammengebrochen iſt, wurde auf freiem Fuß
belaſſen.
Verſicherungsbetrug mit der abgehackten Hank
Koburg. Im Prozeß gegen den
Verſiche=
rungsſchwindler Schad, dem zur Laſt geleg
wird, ſich in betrügeriſcher Abſicht eine Han
von einem Dritten habe abhacken laſſen, er
kannte das Gericht auf ein Jahr Gefängnis un
ſofortige Verhaftung des Angeklagten. Die Be
hauptung des Angeklagten. Einbrecher hätte:
ihm die Hand in einer Tür eingeklemmt un
dann mit einem ſcharfen Gegenſtand abgehackr) wan die
wurde von dem ſachverſtändigen Oberarzt, de- c denn
den Angeklagten im Krankenhaus zuerſt bes Mir bezer
handelt hatte, widerlegt, der feſtſtellte, daß diu
Abtrennung der Hand nur auf einem feſte
Gegenſtand ausgeführt ſein könnte. Ein mü
Menſchenblut getränkter Hackklotz war auf der
Hof des Angeklagten gefunden worden.
Senſationspreis bei der Nemes=Verſteigerung—
München. Die Verſteigerung von Gemäll
den des 14. bis 18. Jahrhunderts aus der Samm!
lung Nemes erbrachte einen Erlös von 180000
RM. Ein Gemälde von Franz Hals „
Bildn-
eines Gelehrten”, wurde für 86 000 RM. en
ſteigert. Rembrandts „Fabius
Maxi=
mus” erzielte die Höchſtſumme von 335000 RNc.
es ging, wie die meiſten Stücke, nach Amerika
Ein zweiter Rembrandt „Saskia als Athena.
brachte 80 000 RM.
Autounglück ſlowakiſcher Wallfahrer.
Prag. In dem Wallfahrtsort Ungariſch
Raditſch fuhr ein Autobus mit 25 ſlowakiſche
Wallfahrern mit einem mit vier Perſonen de
ſetzten Kraftwagen zuſammen. Beide Fahrzeug
überſchlugen ſich und ſtürzten die SStraßer)
böſchung hinab. Aus den Trümmern wurden w
Schwer= und 12 Leichtverletzte geborgen,
vo=
denen zwei während ihrer Ueberführung in der
Krankenhaus ſtarben.
Verheerender Wirbelſturm in Belgien.
Brüſſel. Ein Wirbelſturm hat in
Be=
gien große Verheerungen angerichtet, bei dene
drei Leute getötet und mehrere verletzt wurde 1
In verſchiedenen Ortſchaften wurde die Ern
vollkommen vernichtet. In einem Dorf bei L.9
wen iſt ein Schlammregen niedergegangen.
Anhaltende Dürre in Amerika.
New York. Durch die anhaltende Dür—
wird im Weizengebiet der Nordweſt=Staate
anſcheinend eine bedrohliche Lage geſchaffe 1
Vielfach wird befürchtet, daß ſich die Kataſtroplk
des Vorjahres in größerem Umfange wiederhon.
Auch im mittleren Weſten und in Weſt=Kanal
iſt die Weizenernte durch zu geringe Regew
fälle gefährdet.
Ridler
ein der
uuven E
ENhm m
Auaren g
A., Sie
Rinem
Seite 10
Mittwoch, den 17. Jnni 1931
Die 700=-Jahrfeier des Deutſchen Ordens in Marienburg.
Die Flugzeugkakaſtrophe bei Saarbrücken.
Nummer 166
Bürgermeiſter Pawelzik begrüßt den Reichspräſidenten (X) vor der Marienburg.
Auf der Marienburg, dem einſtigen Sitz des Hochmeiſters des Deutſchen Ordens, fand in
Anweſen=
heit des Reichspräſidenten eine große Feier ſtatt, die den Auftakt zu der 700=Jahrfeier des deutſchen
Ordenslandes bildet.
Reich und Ausland.
Beim Baden vom Tode ereilt.
Ba. Wiesbaden. Im Strandbad
Schier=
ſtein erlitt am Sonntag nachmittag der 35jährige
Kaufmann Joſef Charles aus Niederwalluf einen
Herzſchlag, ſo daß er in den Fluten verſank und
nur noch tot geborgen werden konnte. — Auf der
Rettbergsau außerhalb des Strandbades hatte ſich
die 17 Jahre alte Luiſe Dormann aus
Wies=
baden, Rheingauer Straße 11 wohnhaft, auf die
dem Ufer vorgelagerten Steinbänke
herausge=
wagt und fiel beim Vorbeifahren eines Dampfers
durch den ſtarken Wellenſchlag in den Rhein. Das
Mädchen iſt anſcheinend in einen Waſſerſtrudel
geraten. Trotzdem ſofort Hilfe zur Stelle war,
blieben die Nachforſchungen ergebnislos.
Großfeuer auf einem Fabrikgrundſtück.
Frankfurt a. M. Geſtern abend gegen
22 Uhr brach in einer Metalldrückerei auf dem
Grundſtück der Maſchinenfabrik Fries Sohn in
Sachſenhauſen ein Brand aus, der durch die
Erzeugung hoher Stichflammen zunächſt ein
ge=
fährliches Ausſehen hatte. Die Feuerwehr rückte
deshalb mit drei Löſchzügen aus; es gelang ihr
aber in kurzer Zeit, das Feuer auf ſeinen Herd
zu beſchränken und ein weiteres Umſichgreifen
zu verhindern. Die Metalldrückerei und eine im
gleichen Gebäude befindliche Fabrik für
Decken=
beleuchtung ſind von dem Brand ſchwer betroffen
worden, zumal der Schaden nur teilweiſe durch
Verſicherung gedeckt ſein ſoll.
Der Mann auf dem Dach.
Frankfurt a. M. Die hieſige
Kriminal=
polizei, die den Zuhältern in letzter Zeit ſcharf
auf die Finger ſieht, intereſſierte ſich auch für
den gleichzeitig von der Staatsanwaltſchaft in
Hagen zur Strafverbüßung geſuchten Arbeiter
Paul Neumann und unternahm eine
unver=
mutcte Reviſion der Wohnung eines Mädchens,
wo ſich der Geſuchte befinden ſollte. Sie fand
ihn zunächſt aber weder dort noch in einer
nebenanliegenden Manſarde, bemerkte aber,
daß deren Fenſter oſfen ſtand. Bei einem Blick
auf das Dach ſaben die Beamten den Geſuchten,
nur mit einem Heide bekleidet, in der
Dach=
rinne liegen. Er befolgte die freundliche
Auf=
forderung der Beamten, wieder durch das
Fen=
ſter hereinzukommen, und konnte feſtgenommen
werden.
Schwere Ausſchreitungen gegen einen Lehrer.
Kaſſel. In der Nacht zum Montag wurde
nach Beendigung des Kelzer Schützenfeſtes von
mehreren Burſchen aus Hofgeismar vor der
Wohnung des Kelzer Lehrers, dem ſchon
wieder=
holt von beſtimmter Kelzer Seite übel
mitge=
ſpielt worden iſt, das Lied vom armen
Dorf=
ſchulmeiſterlein geſungen und auch ſonſt der
Lehrer und deſſen Frau provoziert. Auf Grund
früherer ähnlicher Vorkommniſſe, bei denen ein
Kind des Lehrers durch einen Steinwurf von
der Straße aus beinahe getötet worden iſt,
wollte der Lehrer den Burſchen entgegentreten.
Er wurde von dieſen ſofort tätlich angegriffen,
zu Boden geworfen und mit Steinſchlägen am
Kopf und am rechten Auge ſchwer verwundet.
In der größten Not ſchoß der Lehrer mit einem
alten Revolver, den er in der Taſche hatte,
mehrere Schüſſe auf ſeine Angreifer und
ver=
letzte einen ſchwer und zwei andere leicht. Der
Lehrer und der Schwerverletzte, deſſen Zuſtand
nicht hoffnungslos iſt, mußten durch ein
Sani=
tätsauto in ein Kaſſeler Krankenhaus überführt
werden.
Tragiſches Ende einer Waſſerwanderung.
Kaſſel. Als auf einer Waſſerwanderung
ein junges Mädchen beim Abkochen in der Nähe
von Bittershauſen einen noch brennenden
Spirituskocher aus der Flaſche nachfüllen wollte,
ſchlug die Flamme in die Flaſche hinein und
brachte ſie zur Exploſion. Die Flammen
er=
griffen ſofort auch die Bekleidung des jungen
Mädchens, das an Armen und Beinen ſowie im
Geſicht ſchwere Brandwunden davontrug.
Straßenbahnzuſammenſtoß in Stuttgart.
Stuttgart. In der Wilhelmſtraße ſtießen
geſtern nachmittag zwei Straßenbahnzüge
zuſam=
men. Drei Wagen wurden zertrümmert. Dabei
wurden zwei Perſonen ſchwer und zehn bis zwölf
Perſonen hauptſächlich durch Glasſplitter leicht
verletzt. Der Unfall ſoll durch Verſagen der
Bremſe des einen Motorwagens verurſacht
wor=
den ſein.
Bleibt Jules Vernes „Naukilus”-Ukopie auch weiker ein Traum!
Das U=Boot „Nautilus”,
mit dem Kapitän Wilkins (Porträt unten rechts) den Nordpol unter dem Eiſe erreichen wollte,
konnte ſchon die erſte Etappe nach London nicht bewältigen. Infolge Maſchinenſchadens trieb es
hilflos mitten auf dem Ozean und wird jetzt von dem amerikaniſchen Kriegsſchiff „Wyoming” nach
Irland abgeſchleppt.
Zu der furchtbaren Schiffskakaſtrophe bei Nankes.
Oben: Die felſige Küſte am Kap St. Gildas, in deſſen unmittelbarer Nähe ſich die Kataſtrophe
abſpielte. — Unten: Partie auf der Inſel Noirmoutier. Auf der Rückfahrt von dieſer Inſel nach
Nantes ereignete ſich das entſetzliche Unglück.
465 Tote beim Untergang des „St. Philbert”.
Paris. Wie Havas aus St. Nazaire
be=
richtet, iſt nunmehr eine zweite Liſte der Opfer
des Schiffsunglücks veröffentlicht worden. Sie
umfaßt 97 neue Namen, was mit den geſtern
früh veröffentlichten 368 eine
Verunglückten=
ziffer von 465 ergibt einſchließlich der
ſieben=
köpfigen Beſatzung des „St. Philbert”. Unter
den Verunglückten befindet ſich eine große
An=
zahl von Oeſterreichern, nämlich 13, ſowie ein
Deutſcher, der 27jährige Nikolaus Krutten, der
in Nantes wohnhaft war. Zwei Schlepper ſind
am Dienstag früh von St. Nazaire ausgelaufen,
um weitere Leichen zu ſuchen. Die geſtern
ge=
borgenen 70 Leichen ſind durch Militärlaſtwagen
nach Nantes übergeführt worden.
Die ausgebrannten Trümmer des Flugzeugs „Dornier=Merkur”,
das mit vier Inſaſſen bei Saarbrücken abſtürzte. Sämtliche Inſaſſen kamen ums Leben,
Mummer 166
Mittwoch, den 17. Juni 1931
Sasd.sdd da Abt
Das Kölner Endſpiel um die Deukſche Zußballmeifkerſchaft.
Seite 17
Oben links: Ein Münchener wehrt durch Köpfen den Berliner Angriff ab.
Oben rechts: Münchens Torwart Riemke wirft ſich dem Schuß des Berliner Stürmers Hahn entgegen.
uren links: Sobek, der 2 von den 3 Hertha=Toren ſchoß, wird von begeiſterten Anhängern im Triumph vom Spielfeld getragen.
Unten rechts: Riemke fauſtet.
Handballkampf Süd — Mikkel.
Die ſüddeutſche Vertretung.
2en Abſchluß des leichtathletiſchen „Vierverbändekampfes”, den am
wmenden Sonntag in Leipzig die Landesverbände Süddeutſchland.
hmtenburg, Weſtdeutſchland und Mitteldeutſchland beſtreiten, bildet
Kundballſpiel zwiſchen den Auswahlmannſchaften von Mittel= und
ädrutſchland.
Säiddeutſchland hat für dieſes Treffen eine Mannſchaft aufgeſtellt,
Ebrtſentlich ſtärker iſt als die Garnitur, die vor zwei Wochen in Aachen
mBeſtdeutſchland 12:8 bezwungen wurde. Die Mannſchaft ſpielt mit.
Henß
(SV. Darmſtadt 98)
Denzer
Förſter
(Fürth)
(Darmſt. 98)
Gebhardt
Delv
Klein
(Darmſt. 98)
(Fürth)
(Poſt Fkm.)
Freund
Fuchs
Feick
Werner
Fiedler
(alle vom Sportverein 1898 Darmſtadt)
Irr der Mannſchaft kommen Henß und Förſter erſtmals zu
reprä=
eatwen Ehren. In der Läuferreihe wird eventuell noch der Münche=
1460er Nothelfer an Stelle von Klein eingeſetzt werden. Dieſe
Mann=
gt kann man mit gutem Gewiſſen nach Leipzig ſchicken, ſie wird der
ulachen geweſenen Garnitur um eine gute Klaſſe überlegen ſein.
Polizei — Techn. Hochſchule Darmſtadt.
Am Donnerstag nachmittag 5.45 Uhr findet auf dem
lizeiſportplatz eine Begegnung obengenannter Mannſchaften
t. Das Spiel ſoll der Hochſchulmannſchaft vor ihrem entſchei=
Eden Spiel am kommenden Dienstag nochmals eine Gelegenheit
neinem ſchweren Training geben. Die Polizeimannſchaft wird
gen die Mannſchaft der Hochſchule einen ſehr ſchweren Stand
her, denn die Namen Werner Feick, Freund. Ploch und
Rothen=
hger bezeugen, daß die Mannſchaft eine große Spielſtärke beſitzt.
Anſchließend an das Handballſpiel tragen die
Altherren=
ſan ſchaften der Polizei und des Sportvereins 98 ein
ußballſpiel auf dem Polizeiſportplatz aus.
Meiſterſchaft der Reichsbahn.
In der 2. Bundesrunde ſtanden ſich am Sonntag, den 7. Juni,
Dresden auf dem Sportplatz des V. f. L. der oberſchleſiſche Mei=
Oppeln und die ſpielſtarke Elf von Dresden gegenüber. Hier
es eine große Ueberraſchung, denn der Favorit Oppeln ver=
6:3 (3:3). Am Sonntag, den 14. 6., ſpielten Stettin—
Magde=
g auf dem wunderſchönen Reichsbahnſportplatz in Kirchmöſer
Brandenburg. Bei ausgeglichenem Spiel ſteht die Partie bei
zbzeit 5:4 für Stettin. Nach Wiederanpfiff ſind die flinken
ladeburger nicht zu halten, und beim Schlußpfiff haben ſie
ver=
ſit 9:5 gewonnen. Stettin verſagte in den letzten 20 Minuten
Cſtändig. Der Schiri aus Kaſſel war nicht immer korrekt.
In der Vorſchlußrunde am 21. 6. ſtehen ſich nun
Dresden=
lodeburg in Halle und Darmſtadt —Hagen in
Düſſel=
rf gegenüber. Aus dem Spiel in Halle erwartet man
Dres=
als Sieger. Wer in Düſſeldorf der Unterlegene ſein wird, iſt
ber zu ſagen. Zwei gleichwertige Gegner kämpfen um die
ſince, das Endſpiel um die Deutſche Reichsbahn=
Handballmei=
ſch aft beſtreiten zu dürfen. Die Hagener Mannſchaft iſt keines=
S zu unterſchätzen. Im Bezirk Elberfeld die ſpielſtärkſte Elf,
aran ſie gegen Münſter, Köln, Recklinghauſen hoch und ſicher.
Inn man die Spielſtärke betrachtet und die Gegner, über die die
ſere einheimiſche Mannſchaft einwandfrei ſiegte, ſo müßte es
zh am Sonntag reichen. Hagen, wenn auch knapp, zu ſchlagen.
Darmſtädter werden alle Regiſter ihres Könnens ziehen und
lan denken müſſen, daß nur durch gutes Zuſammenſpiel der
29 errungen werden kann. Wir wünſchen den Grün=Weißen
ſolg, damit ſie am 5. Juli im Hochſchulſtadion am Endſpiel teil=
Imen können.
A. S. C.—Reichsbahn Darmſtadt.
Am Donnerstag, abends 7.15 Uhr, findet auf dem
Hochſchul=
hin ein Geſellſchaftsſpiel zwiſchen obigen Mannſchaften ſtatt.
Reichs=
u ſpielt in der gleichen Aufſtellung, wie kommenden Sonntag in
Mkdorf gegen Hagen im Spiel der Vorſchlußrunde um die Reichs=
MMeiſterſchaft. Da ſich obige Mannſchaften bis jetzt noch nicht
Füberſtanden, darf man auf den Ausgang des Spieles geſpannt ſein.
Em Davispokalſpiel, der Vorſchlußrunde in der Europa=Zone zwi=
Dänemark und der Tſchechoflowakei in Kopenhagen gewann der
Aun chböhme Roderich Menzel das Einzelſpiel gegen den Dänen Ulrich
16:3 6:2 7:5.
Dr Wiederholungskampf um die Deutſche Hochſchul=Fußballmeiſter=
Ia zwiſchen der Univerſität Berlin und der Techniſchen Hochſchule
mäg wurde in Danzig von den in erſter Beſetzung antretenden Ber=
Enr überlegen mit 6:1 (2:1) gewonnen, nachdem der erſte Kampf trotz
Nangerung nur unentſchieden 1i1 endete. Die Univerſität Berlin
ſt nun im Endſpiel auf den Sieger der Gruppe Weſt.
Main=Rheingaukurner auf dem Feldberg.
Das am letzten Sonntag auf dem Feldberg i. T. ſtattgefundene 78
Feldbergturnfeſt, ſah wiederumm aus dem Main=Rheingau eine
Reihe von Sieger und Siegerinnen. Beſonders in der Hauptklaſſe
(Turner) und Altersturner konnten ſich die Volksturner des Gaues mit
Erfolg durchſetzen und marſchierten mit an der Spitze der Sieger. Der
Auszug aus der umfangreichen Siegerliſte:
Turner 19 Jahre und älter (702 Teilnehmer, 507 Sieger): 8. Ludw.
Winter, Tv. Groß=Gerau (80 Punkte); 9. J. Richter, Tv. Rüſſelsheim
(79 P.) 14. K. Grünig, Tv. Pfungſtadt (74 P.); 16. E. Fiſcher, Tgſ.
Ober=Ramſtadt, W. Heckmann, Tv. Vorwärts Langen (72 P.); 17. W.
Edler, Tv. Rüſſelsheim (71 P.); 20. Ed. Nieble, Tgde. Darmſtadt (68
P.); 22. H. Doland, Tgſ. Walldorf (66 P.): 24. H. Göriſch, Tgſ. Ob.=
Ramſtadt. W. Glock, Tgd. Darmſtadt, H. Gernandt, Tv. Groß=Gerau
(64 P.); R. J. Keller, Tv. Seeheim, K. Schad, Tv. Groß=Gerau (61
P.); 28. H. Schad, Tv. Groß=Gerau, D. Eckert, Tv. Vorwärts Langen
(60 P.); 29. H. Feldmann, Tſch. Griesheim (59 P.): 30. A. Geiß, G.
Schickedanz, Tgd. Neu=Iſenburg, H. Schlichting, L. Emmel., Tgſ.
Wall=
dorf (58 P.); 31. P. Weſterwald, Tv. Groß=Gerau G. Becker=Goddelau,
J. Sterckel, Tv. Dieburg, Fr. Engel, Tgd. Darmſtadt (57 P.); 32. Dr.
Rudi Schmidt, Tgd. Sprendlingen (56 P.) 33. J. Deißroth, Tgſ.
Darm=
ſtadt, Ph. Roßmann, Tv. Seeheim (55 P.); 34. H. Meher, Tv. Groß=
Gerau, Ph. Neumann, T.u. Spv. Worfelden, Ph. Schneider, Tgſ.
Darm=
ſtadt (54 Punkte).
Turnerinnen: 19. K. Kienzle Tgd. Darmſtadt (60 P.): D. H.
Schö=
mer, Tv. Pfungſtadt (59 P.); 22. E. Hühn, Tv. Groß=Gerau, G.
Nie=
bel, Tgd. Darmſtadt, F. Wolf, Tv. Rüſſelsheim (57 P.); 24. A.
Ger=
lach, Tv. Rüſſelsheim (55 P.); 25. L. Umpfenbach, Tv. Vorw. Langen
(54 P.); 27. E. Hartmann, Tgd. Darmſtadt, J. Wagenführ, Tv
Pfung=
ſtadt (52 P.); 28. A. Mehlbrech, Tv. Rüſſelsheim, G. Pons, Turngeſ.
Walldorf (51 Punkte),. — 262 Teilnehmer, 164 Sieger.
Jugendturner: 19. Ph. Rühl, T.u. Spv. Worfelden (69 Punkte);
21. H. Reinheimer, Tv. Rüſſelsheim (67 P.); 23. W. Luley, Tgde.
Darmſtadt (65 P.); 24. L. Cezanne, Tgſ. Walldorf (64 P.); 33. K.
Leher, Tv. Vorwärts Langen (55 Punkte), 402 Teilnehmer, 256 Sieger.
Altersklaſſe 35—39 Jahre (59 Teilnehmer 51 Sieger): 15. Chr.
Wenzel, Tgd. Neu=Iſenburg (66 P.); 25. Fr. Ziegler, Tv. Rüſſelsheim
(55 Punkte).
Altersklafſe 40—44 Jahre (54 Teilnehmer, 46 Sieger): 9. J.
Rem=
ſpecher, Tv. Dieburg (73 P.); 10. L. Diehl, Tv. Goddelau (72 P.);
22. Ludw. Hill, Tv. Goddelau (56 P.).
Altersklafſe 45 Jahre und älter (60 Teilnehmer, 54 Sieger): 11. Fr.
Huthmann, Tgſ. 1875 Darmſtadt (74 P.); 18. Gg. Diedel, Tgd.
Darm=
ſtadt (67 Punkte).
Fußball.
Rot=Weiß — Viktoria Griesheim.
Heute abend 7 Uhr empfangen die Rot=Weißen zum
fälligen Rückſpiel die Ligamannſchaft der Griesheimer Viktoria.
Die Gäſte haben nach den vergangenen Verbandsſpielen ihre
Mannſchaft ſehr vorteilhaft umgeſtellt und durch Morlock (früher
V. f. L. Iſenburg) eine weſentliche Verſtärkung erzielt. Das letzte
Unentſchieden gegen Haſſia Dieburg iſt hierfür der beſte Beweis.
Rot=Weiß tritt zu dieſem Treffen mit ſeiner zurzeit ſtärkſten
Auf=
ſtellung an, und man kann annehmen, daß es der Elf gelingt, den
Gäſten einen ebenbürtigen Gegner abzugeben.
Germania Eberſtadt — S.=C. Ober=Ramſtadt 8:0 (5:0).
200 Zuſchauer hatte dieſes Samstagabendſpiel auf den
Ger=
mania=Sportplatz gelockt. Sie erlebten einen überlegenen Sieg
der Einheimiſchen. Das Spiel zeigte eine drückende
Ueberlegen=
heit des 4=Meiſters. Vor der Pauſe fielen bereits fünf Treffer.
Nach dem Wechſel kamen die Gäſte kaum aus ihrer Hälfte heraus,
hatten aber in dieſer Zeit das Glück auf ihrer Seite, ſonſt wären
ſie um eine zweiſtellige Niederlage kaum herumgekommen. Ihre
Spielweiſe war ſehr primitiv. Von Zuſammenarbeit und
Ver=
ſtändnis ſah man wenig, doch ihr ſehr großer Eifer war
lobens=
wert. Für die Tore zeichnen Weizenmüller 4, Kaltwaſſer 3. Sah
1 verantwortlich. Ecken 16:4. Mit Schiri Enzler=Spv. Jugenheim
konnte man zufrieden ſein.
Bezirksliga ſpielt in Michelſtadt.
Im Stadion der Stadt Michelſtadt i. Odw. ſpielen alljährlich zwei
Bezirksligamannſchaften, die gleichzeitig für einige Tage Gäſte der
Stadt ſind. In dieſem Jahre wird das Spiel am 2. Juni vom
Fuß=
ballſportverein Frankfurt und den Stuttgarter
gik=
kers ausgetragen.
Berichtigung. Hiermit ſei richtiggeſtellt, daß das 1:4=Spiel
Reichsbahn—SV. Liggerſatz zwiſchen den Fußballern ausgetragen wurde.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortich für Poililk und Wirtſchaft: Rudelf Manpe; für Feuilleten, Reich um
Aueland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport Karl Bilwann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſf: Andreas Vouer; ſich
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herdert Neite:
für, den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willv Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämſtich in Darmſladt.
Ifr unverlangte Mannitripte wird Garanfe der Mildlendung B181 In
Tennis.
Bei den am Sonntag ſtattgefundenen
Gruppenmeiſterſchafts=
kämpfen des 9. Turnkreiſes blieben erwartungsgemäß in allen
Gruppen die von der Turngemeinde Darmſtadt 1846
beteiligten Herren Kabel, Schwarz, Opp, Binſack und Schildt 2
Sieger und ſind ſomit zur Teilnahme an den
Kreismeiſterſchafts=
ſpielen in Frankfurt a. M. am 8. und 9. Auguſt d. J. berechtigt.
Der Negerweltmeiſter Al Brown wurde in London im Kampf gegen
den Engländer Johnny Cuthbert in der 8. Runde wegen Tiefſchlages
disqualifiziert.
Einen neuen deutſchen Rekorb ſtellte der frieſiſche Langſtreckenläufer
Holthuis über eine deutſche Meile mit 23:10 Min. auf.
Preußiſch=Süddeukſche Staatslotkerie.
Gewinnauszug
3. Klaſſe 37. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterſe.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
1. Ziehungstag
15. Juni 1931
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
4 Orohne m 5000 m. 207921 256281
8 Oewinne m 2000 M. 124863 295296 337924 381794
30 Sewinne zu 1000 M. 46234 74444 91083 180204 186897 194083
198009 250662 252777 275058 290943 300316 339442 370144 398651
48 Gewinne u 800 M. 18436 19367 24438 32444 40842 86912
77934 78780 81844 121637 162864 207566 219383 242460 277815
280804 291369 294782 326614 336937 345576 364802 376346 380064
48 Gewinne zu 500 M. 11402 13097 27132 73137 82274 97688
2156 161207 189884 194234 194357 231001 232236 237530 261244
273656 296836 324866 338675 368907 369153 380930 393877 398244
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M,
gezoger
2 Orsinne m 50000 M. 117108
2 Oewinne mu 10000 M. 231870
4 oewinne z 5000 M. 329344 346397
6 oewinne zu 3000 M. 65081 314423 360332
4 Bewinne z 2000 M. 35035 262368
24 Gewinne zu 1000 M. 13175 14508 39865 64856 88889 91981
154826 173600 182953 239532 294325 314278
30 Gewinne zu 800 M. 8020 13191 36530 60403 127845 159117
178659 182634 199056 199809 206205 216391 253586 326481 342098
60 Oewinne u 500 M. 30823 37489 50794 51457 52886 68043
e7970 93128 94964 95021 99126 121083 125640 136626 186098
206727 207813 224388 236909 242341 266009 279611 325241 350368
360856
Geſchäftliches.
Motten=Tod. Ein vollſtändig neues Verfahren zur Motten=
Vernichtung aus Polſtermöbeln, Matratzen, Teppichen uſw. hat
die Firma Karl Roth, Tapeziermeiſter und Bettfedernreinigung.
hier am Platze eingerichtet. Wir verweiſen auf die heutige
An=
zeige.
Gemüſe für Säuglinge. Das ſo vitaminreiche friſche Gemüſe.
wird den Säuglingen mit Vorteil ſchon vom fünften Monat ab
gegeben. Es zeigt ſich allerdings oft, daß es, wohl infolge des
mehr oder minder großen Zelluloſegehaltes, der wegen ſeiner
Un=
verdaulichkeit den Darm mechaniſch reizt, zu Durchfällen kommt,
die vielfach zu unangenehmen Gewichtsſtürzen führen können. Es
iſt deshalb zweckmäßig, dem Gemüſe das allbekannte Kufeke
zuzu=
fügen; der Stuhl bleibt dann geregelt und locker, was von nicht
zu unterſchätzender Bedeutung iſt.
Fettzehrer „Schlankol”, das neue Entfettungswaſſer
für Damen und Herren
hat ſich in ganz kurzer Zeit weit über die Grenzen Deutſchlands
hinaus viele Freunde erworben. Das auf wiſſenſchaftlicher
Grundlage hergeſtellte Präparat Schlankol, welches äußerlich zur
Anwendung gelangt, läßt alle unerwünſchten Fettpolſter in kurzer
Zeit verſchwinden. Die uns vorliegenden notariell beglaubigten
Anerkennungen und Gutachten beweiſen erſtaunliche Reſultate.
Schlankol wird von den Prominenten des Theaters und des Films
als ſicher und ſchnell wirkendes unſchädliches kosmetiſches
Schlank=
heitsmittel empfohlen U a. ſchreibt der bekannte
Schlager=
komponiſt Walter Kollo über Schlankol: „Bei dickſter Form —
Schlankol enorm.” — Ausführliche Proſpekte verſendet die „
Kos=
ma‟ Fabrik kosmetiſcher Erzeugniſſe G. m. b. H., Berlin SW 68/R.
Ritterſtraße 54.
Pflegen Sie Ihren Fußboden
mit der neuen idealen Boden=Creme Perwachs. Sie erleichtern
ſich dadurch die Arbeit ganz weſentlich, denn die Perwachs=Creme
läßt ſich ſehr leicht auftragen und verteilen, iſt zudem ſehr
er=
giebig und äußerſt ſparſam. Perwachs ſchafft frappierenden
Hoch=
glanz ohne Gätte. Perwachs iſt ein Univerſal=Poliermittel, denn
auch für alle Möbel, Lederſachen, Schuhe Marmoxplatten uſw. iſt
es einfach fabelhaft. Ein Verſuch beſtätigt auch Ihnen, was
be=
reits tauſende Hausfrauen durch glänzende Urteile anerkannt
haben.
Für Schwerhörende. Die Deutſche Akuſtik=Geſellſchaft Berlin
hat anläßlich ihres 25jährigen Geſchäftsbeſtehens einen ganz
neu=
artigen Hörapparat für Schwerhörende herausgebracht, welcher
die läſtigen Nebengeräuſche nicht mehr beſitzt und ſo klar und
rein arbeitet, daß auch nervösſchwerhörige Perſonen die Benutzung
des Apparates als große Wohltat empfinden. (Siehe heutige
An=
zeige.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 17. Junt.
7.30: Bad Salzſchlirf: Konzert des Kurorcheſters.
10.20: Schulfunk: Wo machten Deutſche Weltgeſchichte?
15.20: Stunde der Jugend.
16.30: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters.
18.15: O. Neurath: Statiſtik in Bildern.
18.40: Zeit Programmänderungen.
18.45: F. Jäger: Die Suche nach dem Eldorado.
19.10: Zeit, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.15: Dr. Breitinger: Schulbegabung, Studienbegabung und
Be=
rufsbegabung.
19.45: Heitere Plauderei von Guſtav Jacoby.
20.20: Bad, Homburg: Sinfonie=Konzert. Ausf. Rundfunkorcheſter.
Edith Lorand (Violine).
21.45: Die Hand, die Samstags ihren Beſen führt . . . Heiteres
Spiel für verträgliche Leute von Hans Funk.
22.45: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 17. Jum.
9.00: Schulfunk: Wie der Berliner Zoo ſeine Löwen bekommr.
10.10: Schulfunk: Freiherr vom und zum Stein (z. 100. Todestag),
14.30: Engliſch für Anfänger.
15.00: Wir fotografieren d. Alltag. Fotowettbewerb f. d. Jugend.
15.45: Ellt Heeſe: Wie hilft ſich die Landfrau in d. Abſatzkriſe?
16.0: Schulrat Eberhard: Wege in die Zukunft des evangeliſchen
Religionsunterrichts.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: W. Apel: Moderne Muſik in kurzen Klavierſtücken.
18.00: Dr. Kern: Das Problem der Liebe in der Philoſophie.
— Das politiſche Erbe des Freiherrn v. Stein.
18.30: Präſident Dr. Mulert: Die Selbſtverwaltung u. d. Staat,
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Dr. Völter: Die Berufsauffaſſung des Beamten.
19.20: Dr. Conrad; Praktiſche Fragen d. Rundfunkſtörproblems
19.40: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.45: Alt=Berliner Tanz=Abend: Otto Kermbach und ſein Orcheſter:
Mitw.: Alexander Fleßburg (Tenor).
20.,35: Als Einlage: Stockholm: Fußball=Länderkampf Deutſchland
Schweden; Letzte Viertelſtunde der 2. Halbzeit.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: P. Ryttenberg: Im Unterſeeboot unter den Nordpol.
21.35: Deutſche Volksweiſen, Scherzlieder und Balladen. Geſungen
von dem E. Wiedermann=Chor.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl, Abendunterhaltung des Berliner Konzert=Venziung
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris im Juni.
Die finanziellen Erſchütterungen im Auslande drücken ſchwer auf
die franzöſiſche Wirtſchaft. Zuſammenbrüche, wie die der Kreditanſtalt
und des Royal Mail, bleiben für Paris nicht gleichgültig. Das kommt
auch in den Bilanzen der Banque de France zum Ausdruck. Der ſtarke
Rückgang des internationalen Deviſen= und Akzepten=Verkehrs iſt
auffällig.
Die wirtſchaftliche Aktivität verlangſamt ſich auf der ganzen Welt.
Dafür macht man hier jetzt vielfach die übertrieben hohen Zölle in den
weiſe anerkannt, daß Frankreich an erſter Stelle zwiſchen dieſen
Län=
dern ſteht. Die Zollpolitik der franzöſiſchen Regierung, die noch auf
weitere Zollerhöhungen hinausgeht — nach den Agrarprodukten ſollen
jetzt auch die Induſtrieprodukte energiſcher geſchützt werden —, wird
keineswegs von allen Seiten gebilligt. Die Kritiken werden immer lauter.
Die Effektenbörſe reagierte einige Tage lang panikartig auf die
ausländiſchen Ereigniſſe, ſpäter erfolgte eine gewiſſe Erbolung. Die
Schwierigkeiten der Transportgeſellſchaften jeglicher Art ſind groß. Das
Defizit der Eiſenbahnen wächſt ſich zu einem ſchier unlösbaren Problem
aus. Eine der größten Schiffahrtsgeſellſchaften (Transatlantique) wird
mit ſtaatlicber Hilfe reorganiſiert; ſonſt wäre der Zuſammenbruch
un=
vermeidlich geweſen.
Auf dem Kohlenmarkt iſt die Lage unverändert ſchwierig. Die
aus=
ländiſche Konkurrenz iſt ſchärfer als fe. Die Textilkriſe im Norden
ver=
mindert auch ſtark den franzöſiſchen Kohlenabſatz. Die Vorräte ſind
ſehr groß und auf faſt allen Zechen wurde Kurzarbeit eingeführt.
Die Lage des Eiſen= und Stahlmarktes iſt ungünſtig. Die
Spar=
maßnahmen in den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Budgets, ebenſo wie die
Sparmaßnahmen bei den großen Eiſenbahngeſellſchaften, drücken ſtark
auf die Schwerinduſtrie. Man verſucht in allen Betrieben die
Produk=
tion einzuſchränken. Die Baiſſe der Schwerinduſtriewerte war trotz der
allgemein ungünſtigen Lage erſchreckend.
Die Kupferpreiſe erfuhren eine anhaltende Baiſſe. Die Preiſe ſind
ſo niedrig, daß in Amerika die größten und unter den vorteilhafteſten
Bedingungen arbeitenden Geſellſchaften die Herſtellungskoſten kaum
auf=
bringen. Mehrere kleinere Geſellſchaften haben den Betrieb eingeſtellt.
Die Baiſſe der Zinnpreiſe dauert weiter an und ſelbſt die günſtigen
Nachrichten über die Maßnahmen der kolonialen (zuletzt der malaiiſchen)
Regierungen vermochten nicht, den Markt vorteilhaft zu beeinfluſſen.
Die Vorräte in London und Livervool ſollen aber ſeit einigen Wochen
ziemlich unverändert ſein; eine beruhigende Tatſache in einer Zeit, in
der die Aufhäufung der Vorräte ein ſchweres Problem bedeutet. In
hieſigen Wirtſchaftskreiſen wird übrigens die Zukunft des Zinnmarktes
verhältnismäßig optimiſtiſch beurteilt.
Der Bleimaukt war ſehr ruhig. Die Bleibreiſe weiſen kaum
irgend=
welche Schwankungen auf. Dieſe Stabilität läßt wohl auf die
Stabili=
tät der zum Abſatz gelangenden Mengen ſchließen.
Die Zinkpreiſe lagen etwas feſter. Man erwartet biel von den
Einſchränkungsplänen, die allerdings bisher auf anderen Gebieten der
Wirtſchaft verſagten. Die Lage der zinkverbrauchenden Induſtrien
beſ=
ſerte ſich etwas.
Die Ausſichten des Petroleummarktes werden peſſimiſtiſch beurteilt.
Zu den bisherigen großen Schwierigkeiten geſellt ſich noch eine: der
Ab=
ſatzrückgang, welcher beſonders in den fernöſtlichen Ländern, deren
Kaufkraft die Silberkriſe ruinierte, bemerkbar iſt. Gleichzeitig mit der
Abſatzkriſe verſchärft ſich das Sowfetdumping. Selbſt in den
Vereinia=
ten Staaten beainnt man, die Situation für kataſtrophal zu halten, und
als einziges Heilmittel betrachtet man eine Einigung zwiſchen den
Produzenten über die Regelung der Produktion. Es iſt bekannt, daß
Präſident Hoover einen Plan zur Erhaltung der Petroleumbeſtände
ausarbeitete; auch die Petroleum=Geſellſchaften baben faſt alle eigene
Pläne. In Paris betrachtet man aber dieſe Beſtrebungen ſkeptiſch;
denn die Ereigniſſe haben bisher erwieſen, daß die Kartelle und
ähn=
liche Einigungen zu verſagen pflegen. Die Ueberproduktion herrſcht
auch in Europa vor. Beſonders in Rumänien. Angelſächſiſche
Geſell=
ſchaften verſuchen, die rumäniſche Erdölinduſtrie wieder unter ihren
Ein=
fluß zu bringen: ein Unternehmen, das ſchon in der Vergangenheit ſich
als koſtſpielig und wenig erfolgreich erwies.
Der Kautſchukmarkt lag ſchwach, die Preisſchwankungen ſind aber
unweſentlich. Die Spekulation auf dem Kautſchukmarkte ſoll noch
im=
mer nicht aufgehört haben, und die Baiſſe ſoll mehr eine Folge der
Spekulation als der realen Lage ſein. Es iſt möglich, daß die
Kautſchuk=
kriſe bald überwunden wird, da es gelang, einerſeits die
Herſtellungs=
koſten herabzuſetzen, andererſeits den Abſatz zu ſteigern. Trotz der
Wirtſchaffskriſe wird die Zahl der Automobile immer größer: die
Automobilinduſtrie nimmt vier Fünftel des geſamten
Kautſchukverbrau=
ches auf. Auch in anderen Branchen iſt der Kautſchukverbrauch größer
geworden.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Das Rheiniſch=Weſtfäliſche Kohlenſyndikat zur Frage der
Kohlen=
preisſenkung. Auf der Zechenbeſitzerverſammlung wurde folgende
Stel=
lungnahme des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats zur neuen
Koh=
lenpreisſenkung feſtgelegt: Nach Preſſeäußerungen ſoll der
Reichsfinanz=
miniſter in einer Sitzung der Deutſchen Staatspartei die Mitteilung
ge=
macht haben, daß mit den Vertretern des Bergbaues über eine
Herab=
ſetzung der Kohlenpreiſe von 1 RM. je Tonne verhandelt werde.
Rich=
tig iſt, daß vor Erlaß der Notverordnung der Ruhrbergbau darüber
unterrichtet wurde, was die Notverordnung bringen werde, und daß bei
dieſer Gelegenheit erörtert wurde, welche Erſparniſſe für die Zechen
erzielt werden würden und für eine Preisſenkung verwendet werden
könnten. Der Bergbau hat aber zum Ausdruck gebracht und begründet,
daß er den Plan der Regierung für verfehlt hält. Deshalb kann man
von einer Verhandlung mit dem Vergbau über eine Preisſenkung nicht
ſprechen. Dieſer kann ſeine Hand zu einem Vorhaben der Regierung,
das er für ſchädlich hält, nicht bieten.
Wayß u. Freytag A. G.,, Frankfurt a. M. In der G.V., in der 6,04
Mill. RM. Aktienkapital vertreten waren, entwickelte ſich
erwartungs=
gemäß wegen des hohen Verluſtabſchluſſes 1930/31 eine längere
Aktio=
närdiskuſſion. Die Verwaltung begründete nochmals den
Verluſtab=
ſchluß mit der Verſchlechterung des Inland=Baumarktes, ſowie durch
mittelbare Bauſchäden infolge nicht vorherzuſehenden
Abſchreibungs=
bedürfniſſes auf ein Objekt in München ſowie auf das Waldenburger
Stickſtoffbauobjekt. Ferner ſei die Geſellſchaft durch die allgemeine Kriſe
infolge ihrer beſtehenden Organiſation, die einen völligen
Dezentralis=
mus vorſah, ſtärker betroffen. Die Umformung zur zentralen
Organi=
ſation werde jetzt angeſtrebt.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 16. Juni ſtellten ſich für
je 100 Kg. für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg. Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz auf 79.25 RM. — Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
ver=
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Be=
zahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 170 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent. 174 RM.,
Rein=
nickel 98 bis 99 Prozent. 350 RM., Antimon=Regulus 48—51 RM.,
Feinſilber (1 Kg. fein) 36,50—38,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 16. Juni ſtellten ſich für
Kupfer: Juni 66.50 (66,75), Juli 68 (68.25). Auguſt 68 (68,50),
September 68,50 (69), Oktober 68,50 (69,50). November 69,50
(69,75). Dezember. Januar 69,75 (70). Februar 69,75 (70,25),
März. April 70 (70,25), Mai 70.25 (70.50) Tendenz: ſtetig. Für
Blei; Juni 21,50 (23,50). Juli 22 (23), Auguſt, September,
Ok=
tober, November 22 (23.50), Dezember 22,50 (23.75). Januar.
Februar 22,75 (23.75). März. April. Mai 23 (24). Tendenz: ſtill.
Für Zink: Juni 22 (23), Juli 22,25 (23.50) Auguſt 23 (23,75).
September 23,75 (24,25), Oktober 24 (24,50), November 24,50
(24,75), Dezember 24,75 (25) Januar 24,75 (25.50), Februar 25.25
(25,75). März 25.25 (26) April 25,50 (26,50), Mai 26 (26,50).
Tendenz: befeſtigt. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klammern Brief.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Amtliche Notierung vom 15./16.
Juni. Auftrieb: 13 Ochſen, 6 Bullen, 507 Kühe oder Färſen. 290
Kälber, 910 Schweine. Marktverlauf; ruhig bei ſinkenden Preiſen,
langſam geräumt. Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen: a) 44—47,
b) 35—38: Bullen: c) 33—35: Kühe: a) 32—35, b) 26—30, c) 18—24:
Färſen: a) 42—46: Kälber: c) 40—54, d) 36—40; Schweine: b) 44 bis
46. c 46—48.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 16. Juni.
Die heutige Börſe ſtand vollkommen unter dem Eindruck der erneut
verſchärften innerpolitiſchen Lage. Die Ungewißheit, ob der Reichstag
einberufen wird oder nicht, drückte ſich in einer ſtarken Luſtloſigkeit und
äußerſten Zurückhaltung der Spekulation aus. Die Tendenz neigte aber
infolge des matten Schluſſes der geſtrigen New Yorker Borſe und der
Zuſpitzung der Situation in Oeſterreich leicht zur Schwäche. Da jedoch
das Angebot relativ klein war, hielten ſich die Kursrückgänge gegen die
befeſtigte Abendbörſe in mäßigen Grenzen. Bei nicht ganz einheitlicher
Kursentwicklung überwogen jedoch meiſt Abſchwächungen bis zu 1
Pro=
zent. Einige Spezialwerte waren etwas mehr gedrückt. Die Tendenz
des Rentenmarktes war heute ſehr uneinheitlich. Es kam zwar noch
überwiegend Material heraus, doch war das Angebot nicht mehr ſo
um=
fangreich. Auch wurden verſchiedentlich noch Briefrepartierungen
vor=
genommen, doch war die Zahl weſentlich geringer. Im allgemeinen
iſt doch eine gewiſſe Beruhigung feſtzuſtellen. Goldpfandbriefe lagen
meiſt noch 0,25—0,75 Proz. niedriger. Liquidationspfandbriefe waren
geſucht und bis zu 1 Proz. feſter. Stadtanleihen uneinheitlich bei
Ab=
weichungen bis zu 1 Proz, nach beiden Seiten. Induſtrieobligationen
zogen teilweiſe bis zu 2 Proz. an. Reichsſchuldbuchforderungen konnten
ſich weiter um etwa 2 Proz, erholen. Staats= und Länderanleihen
meiſt uneinheitlich. Auslandsrenten nur wenig verändert. Deurſche
Fonds: Altbeſitz 50.70—40—50,60 (51), Neubeſitz und Schutzgebiete
ge=
halten. Im Verlaufe war die Haltung je nach Beurteilung der
politi=
ſchen Lage ſtärkeren Schwankungen unterworfen, doch wurde die
Stim=
mung ſpäter ausgeſprochen feſt, da die Mitteilung, wonach der
Aelteſten=
rat gegen eine Einberufung des Reichstages ſei, ſtark anregte. Die
Spekulation ſchritt zu verſtärkten Deckungen, ſo daß bei ziemlich
lebhaf=
tem Geſchäft gegen den Anfang Kursbeſſerungen von 1—2,5 Prozent
zu verzeichnen waren. Im Vordergrunde ſtanden J.G. Farben, die
3 Prozent gewannen. Bis zum Schluß der Börſe hielt die feſte
Ten=
denz an, wobei man auch auf die Beruhigung des Rentenmarktes und
auf die feſte Haltung des Kaſſamarktes verwies. Die Erhöhungen
betru=
gen erneut 1—2 Proz., ſehr feſt ſchloſſen Salzdetfurth (plus 7 Proz.),
Siemens (plus 5,5 Proz.) und Karſtadt, die ihren Kursſtand bis auf
297/s Prozent verbeſſerten. Am Geldmarkt war Tagesgeld zum Satz
von 6 Proz, ſtark geſucht. Am Deviſenmarkt lagen das Pfund und der
franzöſiſche Franes international feſt. Man nannte Mark gegen Dollar
4.2130, gegen Pfund 20.49¾, London—New York 4.8647, —Paris
124.17½. —Mailand 92.92, —Madrid 48.10. —Schweiz 25.05¼,
—Holland 12.08¼.
An der Abendbörſe herrſchte im Hinblick auf die noch
unge=
klärte innerpolitiſche Lage ziemliche Zurückhaltung, doch ſetzten die Kurſe
auf dem ermäßigten Berliner Schlußniveau behauptet ein und zogen
im Verlaufe meiſt weiter an. Stärker gebeſſert waren Deutſche Erdöl
(pl. 2,25 Proz.), Gelſenkirchen (pl. B/s Proz.), Mannesmann und
Reichs=
bank mit je plus 1,5 Proz. Die Umſatztätigkeit war ziemlich lebhaft,
doch war die Tendenz trotz feſterer Grundſtimmung recht unſicher. Im
Verlaufe gaben die Kurſe meiſt etwas nach wobei man von einer
Zu=
ſpitzung der Lage in Oeſterreich wiſſen wollte. Die Börſe ſchloß in
un=
ſicherer Haltung, und die Mehrzahl der erzielten Gewinne gingen
wie=
der verloren.
Berlin, 16. Juni.
Schon heute vormittag herrſchte allgemeine Zurückhaltung, da die
ungeklärte innerpolitiſche Situation, insbeſondere die Verſchärfung der
Regierungskriſe, die ſich im Verlaufe der Verhandlungen mit den
Par=
teien ergeben hatte, keine Unternehmungsluſt aufkommen ließ. Auch zu
Beginn der Börſe herrſchte Geſchäftsſtille, und die etwas feſteren
vor=
börslichen Schätzungskurſe vermochten ſich nicht zu behaupten. Gegen
den geſtrigen Schluß ergaben ſich meiſt kleine Abbröckelungen. Der matte
Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe wirkte ſich kaum aus, zumal
auch London hiervon nicht ſtärker beeinflußt worden war. Im Verlauf
war die Tendenz außerordentlich unſicher und ſchwankend. Die
Kurs=
geſtaltung hing von der jeweils vorherrſchenden Auffaſſung der
politi=
ſchen Lage ab. Zunächſt gaben die Notierungen bis zu 3 Prozent unter
der Eröffnung nach, dann konnte ſich eine Erholung durchſetzen.
Spä=
ter, als die Entſchließungen der einzelnen Parteien” zur Frage der
Reichstagseinberufung bekannt wurden, und die Stellung der Regierung
ſich zu befeſtigen ſchien, wurde es — vom Farbenmarkt ausgehend —
allgemein freundlicher. Gegen 1 Uhr wurde die Ablehnung der
Ein=
berufung, des Reichstagsplenums durch den Aelteſtenrat bekannt, und
auch die Einberufung einer neuen Sitzung des Aelteſtenrats auf 6 Uhr
nachmittags zum Zwecke der Entſcheidung zur Einberufung des
Reichs=
haushaltsausſchuſſes. Die Stimmung wurde weſentlich zuverſichtlicher
und die Hauptpapiere vermochten ſich bis zu 3 Prozent zu beſſern.
Berliner Produktenbericht vom 16. Juni. Die Unſicherheit bezügli
der weiteren politiſchen Entwickelung lähmt auch am Produktenmark.*
die Unternehmungsluſt in erheblichem Maße und drückt ſich in der ur
ausgeglichenen Preisgeſtaltung aus. Gegenüber dem Vormittagsverkegl
bildete die Börſeneröffnung eine gewiſſe Enttäuſchung; die ſtetige
Tern=
denz machte einer faſt allgemeinen Abſchwächung Platz, der ſich ledigliä
der Markt für promptes Brotgetreide entziehen konnte, da das
erßſ=
händige Angebot von Weizen und Roggen für kurzfriſtige Lieferurm
knapp bleibt und die Forderungen kaum nachgiebig ſind. Auch
Ner=
roggen iſt keineswegs reichlich offeriert, Abſchlüſſe kommen aber kaum
zuſtande, da die auf Baſis des um 2—3 Mark abgeſchwächten
Lieferungy=
marktes abgegebenen Gebote nicht akzeptiert werden. Für Neuweizen
zeigt ſich dagegen mehr Verkaufsluſt und die Eigner ſind auch zu
Preij=
konzeſſionen bereit. Der Weizenlieferungsmarkt eröffnete bis 2 Man
niedriger. Weizen= und Roggenmehle liegen ruhig bei wenig
verändes=
ten Preiſen. Hafer iſt, gemeſſen an der vorſichtigen
Konſumnachfrag=
ausreichend angeboten und im Preiſe kaum behauptet. Gerſte alter urm
neuer Ernte bleibt weiter ſtark vernachläſſigt.
10 fine
FM gege
adentabet
Emien L2itt
tiertintnbreß
82
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
endert
ung. A
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16. Junz mi dem Stift
Getreide. Weizen: Juli 57½, September 57,25, Dezemb./ 00 Mau9*s
61: Mais: Juli 57½, September 52½, Dezember 46; Hafe0
Juli 25,50, September 26½, Dezember 28½; Roggen: Juli 37,7
Maat jetzt
September 39,25. Dezember 41¾8.
gem B
Schweine: Leichte 6,75—7,00, ſchwere 5,90—6,60; Schwein:
wir berſd
zufuhren in Chicago 22 000, im Weſten 74 000.
hnen:
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 16. Junu0, hlliger
Getreide. Mais; loco New York 71,50; Mehl: ſpring whe bpbracht
clears 4,30—4,55; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh, naat Fchtlich zur
dem Kontinent 8—8½ C.
* güſchen
Kakao: Tendenz feſt, Umſätze 122, Loconotiz 5½; Juli 4,S.mohen We
September 5,02, Oktober 5,08, Dezember 5,22, Januar 1932 5,2, Meh und
März 5,40, Mai 5,48.
„„Verzeih
ent ein. „!
Eutn ſagten
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
nu reiſierten
Für 1930 iſt bei der Voltohm Seil= und Kabelwerke A. G Frart /Brooler
furt a. M. mit einem größeren Verluſtabſchluß zu rechnen, deſſen
Höſ=
ſich erſt endgültig in der Bilanzſitzung am 2. Juni ent heidet (i. Vor, „80
oas geſa
noch 16800 RM. Reingewinn, der vorgetragen wurde).
Die Heidelberger Straßen= und Bergbahn A.G., Heidelberg, die m M4 baupt
einem A,K. von 4 Mill. RM. arbeitet und deſſen Mehrheit ſich im E dem m
ſitze der Stadt Heidelberg befindet, ſchloß das Geſchäftsjahr 1930 mi chtſonen z
einen Verluſt von 254 000 RM. ab. Einſchließlich des Verluſtportra-/ egenſache
aus 1923 ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 420 923 RM., der auf nes Alz. B
Rechnung vorgetragen werden ſoll.
In Auswirkung der neuen Notverordnung und der dadurch bedirk Aſſimh um
ſen Unſicherheit bei der Zigarettenherſtellung haben die Reemtſma=Wer ℳ/ ſich ger
in Baden=Baden die Belegſchaft von etwa 450 Köpfen vorläufig em ytwand
be=
laſſen.
Der Aufſichtsrat der Magirus A.G., Ulm, beſchloß, die Bilanz Fi offfin, wer
das Geſchäftsjahr 1930 mit einem Verluſt von 289 904 RM., durch Arg /Beder
der Geſamtverluſt ſich auf 1 179 036 RM. erhöht, einer auf den 11. 3.—fſoſſen, daf
einzuberufenden G.V. vorzulegen.
Ich n
Die Techniſche Hochſchule Hannover hat anläßlich ihrer
Hunderhah=
feier den Direktor der Schmidtſchen Heißdampf=Geſellſchaft in Kaſſe
Hartmann, zum Dr.=Ing. ehrenhalber ernannt.
Die ſeit 50 Jahren beſtehende Firma Fiſcher u. Wolf, Berlin, einz
der größten deutſchen Teppich= und Möbelſtoffhandlungen, hat ihre Y=3
lungen eingeſtellt. Wie erklärt wird, betragen die ungedeckten Gläubi,
ger etwa 2 Mill. RM. Hinzu kommen aber noch Millionenbeträge u
deckter Gläubiger, die vor allem durch den erheblichen Grundbeſitz den
Unternehmens geſichert ſein ſollen.
Die Wohnungsbautätigkeit im Jahre 1930 hielt ſich laut „Wino
ſchaft und Statiſtik” ungefähr auf der gleichen Höhe der Vorjahre. R
geſamt wurden 330 300 Wohnungen neu erſtellt, d. ſ. 2,5 Proz. wene
als 1929 und ebenſoviel wie 1928. Hiervon entfielen auf Neubauti
307 933 gegen 315 703 i. V. Bei den durch Umbauten entſtandenen Wr
nungen ergab ſich eine Verringerung von 3,4 Proz. gegenüber 1929.
Berliner Kursbericht
vom 16. Juni 1931
Mianrderobe
Deviſenmarkt
W Wleiderſch
vom 16. Juni 1932
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank. . . . . ."
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga=
Deutſche Erdö
102.50
109.75
100.—
100.—
43.875
69.75
46.—
81.50
38.—
73.—
63.875
34.75
93.50
109.—
58.75
Flektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Berow.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bow.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
92.50
118.875
59.50
86.875
50.75
45.—
67.50
108.—
45.75
50.875
56.50
30.—
20.125
57.625
34.—
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali 1168.—
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Aupfer ...
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
112.50
38.25
83.50
38.50
113.—
47.—
19.—
35.50
101.75
117.—
29.75
43.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris
Währung /Geld
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch.Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
00 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Sta.
1 Pap. Peſo
Dollar
100 Belga
100 Lire
00 Francs
10.593
59.16
12.466
73.48
3.047
169.4
112.66
112.69
112.79
20.473
1.285
4.209
58.60
22.045
16.47
Niit
10.613
59.28
12.486
73.62
3.053/
169.75
112 90
112.9
113.01
20.513
1.289
4.217
16.515
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
zugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguan
58.72 1Jsland
22.085 Tallinn (Eſtl.
Riga
b.S
„Kaufm
Rüchen
Nuwand k
inmer,
Marsant, Kommänontgefeaſchaft
Frankfurter Kursbericht vom 16. Juni 1931.
Pee
6½% „
½%Inter.,
6% Baden ......"
8% Baher ......
6% „
8% Heſſen v. 28
%0
v. 29
6% Preuß. Staat
8% Sachſen ......
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7% Thüringen. . .
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4:/.
Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl.
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ſungsſch. (Neub.
Deutſche Schutzge
bietsanleihe ...
8% Aachen v. 29
8% Baden=Baden.
6%Berlin ......"
8% Darmſtadt v. 2
v. 281
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79 Dresden.....
8% Frankfurt a.M
v. 26
7%0
6%
„ v. 26
8% Mainz ......"
8% Mannheim v. 26
6%
v. 27
8% München ...
8% Nürnberg. . .
8% Wiesbaden.
5% Heſſt. Landesbl
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8% „ Goldoblie
4½% Heſſ.= Lbs.
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾% „Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds.,
pfbr.=Anſt. G. P
72 Goldoblig
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96
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Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
3½ Kaſſeler Land. Goldpfbr..
7% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr..
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7% „
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Dt. Komm.
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Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..
3% Berl. Hyp. Bk.
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8% Frkf. Hyp.=Bk..
7% „
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8% „ Pfbr.=Bk
4½% Liau
32 Mein. Hyp.=Bk.
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41
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189 Pfälz. Hyp.=Bk.
14½%- Lia. Pfbr.
18% Preuß.
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cred.=Bant . . ..
4½% „Lig. Pfbr
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank".
4½2 „ Lig. Pfbr.
18% Rhein. Shp. Bk.
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8‟ Rhein.=Weſtf.
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8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank".
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6% Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
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8% Salzmannu. Co
7% Ver. Stahlwerke
8% VoigtckHäffner
J. 0. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
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5% Bulg. Tab. v. 0:
½% Oſt. Schätzel
4% Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
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4% „ 1. Bagdadl
4% „ Zollanl.;
4½% Ungarn 1913
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Alg. Kunſtziide Und
A. E. G... . .. ....
AndreaeNoris Zahn!
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtof
Bemberg, J. P...
Bergm. El.=Werke
Brown BoverickCie.
Buderus Eiſen. ..
Cement Heidelbere
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J. G. Chemie, Baſell
Chem. Werke Albert
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Contin. Gummiw.
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98
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71.5
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Dt. Atl. Telegr.
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Gold=u. Silber
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„ Linoleumwerke
„ Eiſenhandel. . .
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnere
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Gnilleaume
Frankf. Gas i. Lig.
Hof..
Zelſen:. Bergwer!
Geſ. f.elettr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger .
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.!
Harpener Bergbaul
Henninger. Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer....
Hochtief Eiſen
Holzmann, Phil.
Jlſe Bergb. Stamm
„ Genüſſel
Junghans
Kali Chemie
„ Aſchersleben.
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.. . . . .
Klein, Schanzlin".
Klöcknerwerke".
Knorr C. H...
Lahmener ECo. ..
Laurahütte ... ..."
Lech, Augsburg...
68
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112.75
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R.
25
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100
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91
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143
Minge ich
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg. .
Metallgeſ. Frankf.
Miag; Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtad
Deutz
Oberurſel
Oberbedari
Phönix Bergbau.
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen" .
„ Elektr. Stamm
„ Metallwaren".
Stahlwerte ..
Riebeck Montan. .
Roeder Gebr.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G.
Salzdetfurth Kali,
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsfe
Südd. Immobilier
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard.
Tucher=Brauere;
Nnterfranken.
Beithwerle
Ver. f. Chem. Ind.
Stahlwerke
Strohſtoffabr.
Ultramari ...
36
18
53
106.5
56
52.5
48.5
37
70
95.25
63.75
DI.25
168.25
165
147
39
75
104
133.5
21
93.25
30
Ra
41
39.5
93
1
Ma He
Voigt & Haeffner
Wahß & Frehtag.
Wegelin Ruffabrik
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff=Verein ..."
„Waldhof....."
Memel ..."
Allg. Dt. Erediranſt.
Badiſche Bank....
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Bayer. Hhp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.,
„ Hypothelbk.,
Comm. u. Privat
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Dt. Ban1 und Dic,
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank...
Frankf. Bank
„ Hyp.=Ban ...
„ Pfdbr.=Bf....
Mein. Hyp. Pan1.
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Syp.=Ban!
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bf.
Wiener Bankverein
Württb. Notenbank.
25-
8E
m
109
A..G. I. Veriehrsw.
Allg. Lofalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ....."
Nordd. Lloyd..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz. u. Stung.
Verſicherung .."
„ „ Verein. Verſ.
FrankonaRſick=u. M 102
Mannh. Verſich
Aa
100-
1095
100
92
100
85
122
Otavt Minen
Aa
Hnnne 6
[ ← ][ ][ → ]Pütt6
Cophyright by Ernſt Keils Nachſ
UTnited Chemical”.
im Rieſenlettern leuchtete von allen Etagen des
Wolken=
küwrs das Wort. Und tatſächlich waren ſämtliche Räume des
aſatſchen Baues nur von Büros des großen amerikaniſchen
Gſniskonzerns beſetzt. Die Buchſtaben glänzten noch in friſchen
Fwen. Der Zuſammenſchluß der beiden größten Geſellſchaften,
dimksſtern Chemical und der Central Chemical, war erſt vor
eife knappen halben Jahr erfolgt. Der Mann, der das
Un=
muiche möglich gemacht hatte, die beiden Konzerne, die ſich
jamla ng bis anfs Blut bekämpft hatten, zu einer Geſellſchaft
zu uſmenzuzwingen, was James Headſtone.
ör einem kleinen Raum im elften Stock ſaßen Headſtone
umſ ine Mitarbeiter Brooker mit einem Dritten zuſammen.
Sſte gen herrſchte in dem Zimmer. Headſtone blickte beharrlich
aumie gegenüberliegende Wand, als ob die bizarren Linien der
Sſirtapete ſein ganzes Intereſſe gefangennähmen; nur daß die
ſoſulen Lippen über dem maſſigen Kinn ſich immer ſchärfer
zu=
ſameipreßten, verriet, daß er angeſtrengt nachdachte.
Elias Brooker, ſein Partner — ſein Gegenpart ungefähr in
alſſnderen Dingen bis auf einen gleich gut entwickelten
Ge=
ſahs inn —, überflog mit nervöſem Bleiſtift eine
Zahlenauf=
ſta ilng. Wie an einem Magneten hingen die Blicke des Dritten
augen: Stift. Je mehr dieſer ſich der Schlußſumme näherte,
daſturuhiger wurden ſeine Augen; immer tiefer ſank er in ſich
zu unmien, duckte ſich, wie vor einem Schlag.
ünmöglich, Herr Boffin, daß das ſo weitergeht!” brach
Buker jetzt los. Er ſprang auf, maß ſein Gegenüber mit
zu igem Blick. „Ihr Konto wird immer größer. Unſummen,
diwie verſchwenden. Ihre Erfolge ſind kümmerlich. Ich
wieder=
huMähnen: Ihre Kollegen in Paris und London arbeiten beſſer
mnbilliger als Sie. Was haben Sie uns denn jetzt Großes
mütbracht?” Brooker hob ein paar Schriftſtücke hoch, warf ſie
wüchllich zur Seite. „Ein verbeſſertes Fabrikationsverfahren der
Sſchen Werke für Triphenolblau, ein neues Migränemittel
damhen Werke. Das letzte Beryllſchmelzverfahren der Weſer=
Wer nd .
Verzeihen Sie gütigſt, Herr Brooker!” warf Boffin
ſchüch=
te mneſm. „Bei unſerem Zuſammentreffen in Paris vor einem
Jſch ſaagten Sie mir, daß gerade dieſe Sachen Sie beſonders
inuſäerten."
(wooker wandte ſich mit einer ärgerlichen Bewegung zur
Sift. „Vor einem Jahr? — Ja, vor einem Jahr, da mag
ichins geſagt haben. Sie wiſſen aber doch ganz genau, daß es
Jlägh=auptaufgabe iſt, uns über die Arbeiten der Rieba=Werke
ſit ſch anyenn neuen Fortuynſchen Kautſchukverfahren beſte
Infor=
ſahr mutnen zu bringen, und daß alles andere dagegen vorläufig
Nichſporſäche iſt.”
IIls Brooker geendet, drehte ſich Headſtone langſam zu
ſiarmmer 166
Mittwoch, den 17. Juni 1931
Ein Roman aus der Induſtrie
von Hans Dominik
(Aug. Scherl), G.m.b.H., Berlin.
(Nachdruck verboten.)
BIffy um. Und als der die gefürchteten kalten grauen Augen
gemtnau ſſa, gerichtet ſah, kroch er noch mehr in ſich zuſammen,
ver=
vorla ſch uno beinah in dem weiten Klubſeſſel.
ch würde Zweifel an Ihren Fähigkeiten bekommen, Herr
Bffn, wenn ich mich genötigt ſehen müßte. Ihnen nochmals
dienB=deutung des Fortuyn=Verfahrens klarzumachen. Sie
wi=ſſt, daß dieſe Elektroſyntheſe des Kautſchuks alle anderen bis=
her bekannten Verfahren ſchlagen wird. Die Zweifel, die von
mancher Seite ausgeſprochen wurden, halte ich für törichtes
Konkurrenzgewäſch. Ich habe mich über den Mann eingehend
erkundigt. Meine Meinung über ihn ſteht feſt. Früher oder
ſpäter wird er ſiegen, und die Unterlegenen — dazu würden auch
wir gehören, Herr Boffin — werden die Zeche bezahlen müſſen.
Was, nebenbei geſagt, für uns ungefähr — ich denke da an
notwendige Lizenzen — mit fünf bis zehn Millionen Dollar in
Rechnung zu ſtellen wäre; von den Preſtigegründen ganz zu
ſchweigen, deren Wert eventuell noch höher anzuſchlagen wäre. —
Bisher hatte ich bezüglich Ihrer Geſchäftstüchtigkeit keine
Beden=
ken. Sie waren ſtets großzügig, ſogar großzügiger als . . .
nun, laſſen wir die alten Geſchichten! Mir kommt es ſo vor,
als ob Sie in dieſer Angelgenheit Ihre Großzügigkeit
ver=
miſſen laſſen.”
—miſch doch mal Bohnmtaffe
mn Kdrnreiner!
Bas iſt geſünder — indnur
halb ſoteuer..
Bei Headſtones letzten Worten hatte ſich der eingezogene
ſchwarze Schopf Boffins wie der Kopf einer Schildkröte
vor=
ſichtig ein Stück vorgeſchoben. Er wollte ſprechen, da fiel ihm
Headſtone wieder ins Wort: „Ich weiß ſchon, was Sie ſagen
wollen! Verdoppelte Sicherungsmaßnahmen in Rieba . . .
Un=
beſtechlichkeit der Aſſiſtenten . . . verſchärfte Ueberwachung des
Perſonals und ſo weiter.
Hier ſchoß der Schildkrötenhals mit einer verzweifelten
Kraftanſtrengung weit vor. „Noch nicht das Schlimmſte, Herr
Headſtone! Es gibt ja keinen außer Fortumn ſelbſt, der über
das Verfahren vollkommen Beſcheid weiß. Seine Aſſiſtenten
machen nur Einzelunterſuchungen, ohne das Geſamtproblem zu
beherrſchen. Die Ergebniſſe werden von Fortuyn allein
ausge=
wertet. Es iſt unmöglich .
„Unmöglich iſt nichts auf dieſer Welt, mein lieber Boffin!
Das Wort kenne ich nicht. Tauſend Wege führen nach Rom.
Nicht immer auf den alten, ausgetretenen Pfaden gehen! Neue
Seite 13
Gedanken, neue Ideen müſſen Sie haben! — Ah, zum Beiſpiel:
Was iſt es mit dieſem einen Direktor der Rieba=Werke? Wie
hieß er doch gleich?”
„Meinen Sie Direktor Düſterloh? Unmö . . ." Boffin
ver=
ſchluckte erſchrocken den Reſt des verpönten Wortes.
„Ja, richtig! Den meine ich. Es iſt mir bekannt, daß er
ein Gegner Fortuyns iſt. Schon das allein läßt gewiſſe Schlüſſe
auf ſeine Intelligenz zu. Was wiſſen Sie weiter über ihn,”
„Seine Verhältniſſe ſind glänzend. Er iſt Junggeſelle, ein
hoher Vierziger, hat außer der Jagd keine beſonderen Paſſionen,
liebt Wein und Weib . . ."
„Wein und Weib” murmelte Headſtone vor ſich hin. „Sogar
zwei Schwächen . . . Angriffspunkte, Herr Boffin — follt’ ich
denken."
Boffin nickte beſtätigend. „Gewiß. Die eine Schwäche habe
ich auch ſchon benutzt. Manches, was er in der Weinlaune
ge=
ſprochen, war zweifellofs von Intereſſe. Auf dieſe Weiſe erfuhr
ich ja auch, daß er in einer gewiſſen Gegnerſchaft zu Fortuyn
ſteht.”
„So verſuchen Sie es doch mal an der anderen ſchwachen
Poſition „Weib’!” warf Brooker ein. „Ich erinnere mich, daß
Sie damit während Ihrer Tätigkeit als Leiter unſeres deutſchen
Nachrichtenbüros ſchon ganz gut operiert haben.”
Boffin kniff die Augen zuſammen, als käme ihm plötzlich
eine Idee. „Ich glanbe, meine Herren ... vielleicht . . . es
wäre durchaus möglich, wenn mir ein geeignetes Objekt zur
Verfügung ſtünde . . . worüber ich mir im Augenblick nicht klar
bin".
„Nun gut! Ueberlegen Sie ſich die Sache gründlich!” fuhr
Brooker fort. „Haben Sie ſich übrigens unſern Chemiker Smith
unten im Büro angeſehen, auf den ich Sie aufmerkſam machte?"
„Ja, Herr Brooker. Es iſt ausgeſchloſſen, den Mann nach
Rieba zu bringen. Er ſpricht zwar korrektes Deutſch, aber ſein
Akzent würde ihn ſofort verraten. Das iſt, wie ſchon früher
geſagt, die größte Schwierigkeit: ausgebildete Chemiker zu
be=
kommen, die geeignet ſind, für uns in Rieba zu arbeiten. Es
iſt nicht nur die Angſt vor dem Zuchthaus. Sie ſcheuen auch
das entbehrungsreiche Leben dort. Nur als gewöhnliche
Ar=
beiter kann man ſie reinbringen — und wie ſolche müſſen ſie
auch leben, um ſich nicht zu verraten. Das paßt nicht jedem."
„Hm!” Headſtone ſtieß es durch die Zähne. „Da hätte
ich ...
„Wie meinen Sie?” fragte Boffin.
„Schon gut! Ich dachte eben an etwas. Später davon!“
„Noch eine Frage”, wandte ſich Brooker an Boffin. „Wiſſen
Sie Näheres über die Gegnerſchaft dieſes Direktors Düſterloh
gegen Fortuyn?”
Boffin machte eine zweifelnde Handbewegung. „Darüber
kann ich nicht mal Vermutungen ausſprechen.”
„Es wäre wichtig, Herr Boffin, ob außer Düſterloh etwa
noch andere Mitglieder des Direktoriums perſönliche Gegner
Fortuyns ſind. Bitte, merken Sie ſich dieſen Punkt genau und
geben Sie uns darüber ſo bald wie möglich Bericht!”
Headſtone ſtand auf. „Ich muß jetzt fort. Kommen Sie
morgen um dieſe Zeit noch einmal hierher, Herr Boffin!
Viel=
leicht, daß ich Ihnen noch etwas zu ſagen hätte.”
Er verließ mit kühlem Gruß den Raum. Ein kurzes
Tele=
phongeſpräch noch, bei dem eine weibliche Stimme ihm
antwor=
tete; dann ſtand er auf der Straße. Blieb plötzlich ſtehen, ſah
auf die Uhr. „Ah, Teufel! Hätte ja bald mein „Paket”
ver=
geſſen!‟ Er ging in das Gebäude zurück und trat nochmals in
die Telephonzelle. Wieder war’s eine Frauenſtimme, die ihm
antwortete; doch eine andere als vorher.
(Fortſetzung folgt.)
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Freitag, den 19. Juni 1931, 20 Uc
im Großen Saal des Städt. Saalbansn
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Bizet, Mozart, Nicolai und Wagw
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„Ia Bohéme” von Puccini, 1.44.
(in Konzertform)
Am Flügel: Paul Ottenheimer
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Unkostenbeitrag 0.50. Karten im Sekrru
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