Einzelnummer 10 Pfennigs
T
Mat
N
T1
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bei wöchenſich 7mallgem Erſcheinen vom 1. Mal
Anzeigenpreis:
bié 33. Mal 2us Reichemark und 2 Pfennig
Abtragegebühr, abgebolt 2.28 Reichsmark, durch die
Agenturen 2.40 Reichsmart frei Haus. Poſtbezugspreie.
im Mal ehne Beſtellgeld monatlich 2.45 Reichemart.
Verantwortlichkelt für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht bernommen.
Nicht=
erſchelnen einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf obne Verbindlichkeit für une. Poſiſcheckonio
Frankfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 148
Samstag, den 30. Mai 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichet
zeiſe 300 Reſchemari. Alle Preſe in Reſchemack
(4 Doſlſar — 4.20 Martl. — Im Falle höheres
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſchs
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtiſcher Belireibung ſäll ſeder
Rabatt weg. Banſionto Deutſche Bank und Darm=
Kädter und Nationalban.
Die neue Notverordnung.
Abſtriche am Ekak. — Kriſenſteuer von 1 bis 5 Prozenl. — Neues Beamken=Nolopfer von 4 bis 8 Prozenl.
Verdoppelung der Zuckerſteuer. — Erhöhung der Tabak= und Benzinſtener. — Leiſtungsabbau bei den
Sozialverſicherungen. — Schaffung eines Ausgleichsfonds zur Enklaſtung nokleidender Gemeinden.
Reſerven
Eine ernſte Warnung
anzuſammeln, die eingeſetzt werden ſollen, ſobald ſich wiederum
Fehlbeträge zeigen ſollten. Aus dieſem Grunde wird eine
Ver=
doppelung der Zuckerſteuer angeregt, durch die ſich
für die Reparakionsgläubiger.
Mehreinnahmen in Höhe von 120 bis 150 Millionen ergeben
wür=
den. Weiter wird ein neuer Umbau der Tabak= und
Deutſchland am Ende ſeiner Leiſtungsfähigkeit.
der Benzinſteuer vorgenommen, um aus dieſen beiden
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
* Das Reichskabinett hat den ganzen Freitag über die
Not=
verordnung beraten und wird noch einige Tage brauchen, bis es
die Vorſchläge verabſchieden und dem Reichspräſidenten zur
Unter=
zeichnung vorlegen kann. Ueber die Bedeutung der
Notverord=
nung läßt ſich bereits ſo viel ſagen, daß es dem Kanzler
nicht nur darauf ankommt, das Loch im Etat zu
ſchließen. Er will die Finanzen derart in
Ord=
nung bringen, daß er ohne neue Schwierigkeiten über den
bevorſtehenden Winter mit der unzweifelhaft vermehrten
Arbeits=
loſigkeit hinwegkommen, und — auch beſſer gerüſtet, als das vor
der Haager Konferenz der Fall war — an die Aufrollung
des Reparationsſyſtems herangehen kann. Der Kanzler
will alſo nicht nur nach der innenpolitiſchen Seite klare
Ver=
hältniſſe ſchaffen. Er will vor allem auch dem
Außenmini=
ſter unter die Arme greifen und, was im gegenwärtigen
Augen=
blick beſonders wichtig iſt, den Engländern in der
Wochenend=
beſprechung in Chequers unter Hinweis auf dieſe Notverordnung
ſehr deutlich auseinanderſetzen, daß wir nunmehr am Ende
unſerer Leiſtungsfähigkeit ſind, und daß die
Gläu=
bigerſtaaten ſich die denkbar ſchlechteſten Dienſte
erweiſen würden, wenn ſie uns weiter unter dem
unerträglichen Reparationsdruck halten und
da=
mit in Deutſchland innenpolitiſche Umwälzungen hervorrufen, die
die Beſeitigung dieſer Staatsform zum Ziele haben. Was der
Kanzler und der Außenminiſter den Engländern zu ſagen haben,
gilt aber ebenſo auch für die Franzoſen und die
übrigen Gläubiger, die ſich mehr und mehr auf die großen
reparationspolitiſchen Auseinanderſetzungen mit Deutſchland
ein=
zurichten beginnen. Jedenfalls hat das Kabinett Aufgaben zu
er=
füllen, deren Schwere und Tragbarkeit niemand unterſchätzen
darf.
Der Nolverordnungs=Enkwurf
ſelbſt, ſo wie er in das Kabinett hineingegangen iſt, iſt in erſter
Linie darauf abgeſtellt, das Defizit im Reichshaushalt
aus der Welt zu ſchaffen. Der Reichsfinanzminiſter hat
heraus=
gerechnet, daß ein Fehlbetrag von 7 30 Millionen vorhanden
iſt. Auf zwei Wegen will man dieſem Fehlbetrag zu Leibe
gehen. Einmal ſollen Etatabſtriche das Ziel erreichen
hel=
fen, zum anderen wird die Steuerſchraube wieder feſter
an=
gezogen. Die ſogenannte Kriſenſteuer ſieht geſtaffelte
Einkommenſteuerzuſchläge vor, die ſich zwiſchen 1—5 Prozent
be=
wegen. Im weſentlichen ſollen alle Einkommen, die über 8400
Reichsmark liegen, erfaßt werden. Oder, andersherum geſehen,
diejenigen Steuerpflichtigen, die in der Arbeitsloſenverſicherung
verſichert ſind, ſollen nicht unter die Kriſenſteuer fallen. Die 8400=
Reichsmark=Grenze gilt aber nicht für die Beamten, für kleinere
Gewerbetreibende und für Kapitalrentner. Die Kriſenſteuer ſoll
400 Millionen einbringen. Es bleibt dann noch ein Reſtbetrag
von 330 Millionen, der folgendermaßen aufgeteilt wird: Die
Beamten ſollen ein neues Notopfer bringen, das
ebenfalls geſtaffelt ſein wird und 4—8 Prozent des Einkommens
ausmachen ſoll. Das Reichskabinett verſpricht ſich davon
Einſpa=
rungen in Höhe von 70 Millionen Reichsmark. Dann ſoll das
Reichsarbeitsminiſterium auf Ausgaben im Umfange von 130
Millionen verzichten. Die Vorlage ſieht eine
Kürzung der Sozialrenken und der
Kriegs=
beſchädigkenrenken
vor; aber hierbei ſoll ſo verfahren werden, daß unnötige Härten
nicht entſtehen. Nur die Kriegsbeſchädigtenrenten kleineren
Aus=
maßes ſollen in Fortfall kommen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß
die Kriegsbeſchädigten, die zu einem erheblichen Teil
erwerbs=
unfähig ſind, im Genuß ihrer Bezüge nicht geſchmälert werden.
Man glaubt aber, dort, wo nur noch einige Mark gezahlt
werden, die Rentner aber in feſtem Arbeitsverhältnis ſtehen,
ſo=
viel Einſparungen vornehmen zu können, daß ſie ernſthaft ins
Gewicht fallen.
Schließlich bleiben noch die übrigen Etatpoſitionen,
nament=
lich der Etat der Reichswehr und die verſchiedenen Fonds, die
um 120 Millionen zuſammengeſtrichen werden ſollen. Die
Reichs=
wehr ſoll auf 50 Millionen verzichten. Es iſt nun die Befürchtung
aufgetaucht, daß die Heeresleitung Lieferungsverträge in dieſer
Höhe rückgängig machen wird, ſo daß dadurch in den
Verſor=
gungsbetrieben des Heeres und der Marine Arbeiterentlaſſungen
vorgenommen werden. Das iſt jedoch nicht bezweckt. Vielmehr
ſollen aus der Preisſenkung Vorteile gezogen werden, d. h. die
laufenden Verträge werden nicht gelöſt, dagegen werden die
Preisdifferenzen, die für den Reichswehretat praktiſch als
Min=
derausgaben in die Erſcheinung treten, zugunſten des Reiches
ein=
geſpart. Insgeſamt hofft man alſo, auf dieſe Weiſe zu einer
Be=
ſeitigung des Defizits von 730 Millionen zu kommen. Während
Dor der Haager Konferenz der verhängnisvolle Irrtum begangen
wurde, einen Etat aufzuſtellen, der bereits gewiſſe
Reparations=
nachläſſe berückſichtigte, will das Kabinett Brünin; diesmal
daran=
geloen.
Steuerquellen noch einen Mehraufbetrag von 80 Millionen
her=
auszuholen. Insgeſamt iſt alſo damit zu rechnen, daß die
Not=
verordnung etwa 1 Milliarde bringen ſoll. Ob aber die
Kri=
ſenſteuer und auch die übrigen Steuerarten
tat=
ſächlich die erhofften Mehreinnahmen bringen
werden, bleibt abzuwarten. Die Regierung rechnet
nun ſo, daß ſie den Reſervefonds unter Umſtänden
auch dazu benutzen kann, um neue
Arbeitsmög=
lichkeiten zu ſchaffen und zu erreichen, daß die
Zahl der Steuerpflichtigen wieder anwächſt. Mit
der Reichsbahn wird bereits verhandelt, um ſie dahin zu
bringen, Zuſatzaufträge zu vergeben. Auch das Reich will
von ſich aus Aufträge erteilen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß
es dabei auf die Anregungen des zweiten Brauns=Gutachtens
zu=
rückgreift. Weſentlich iſt jedoch jener Teil der Notverordnung,
der ſich mit den
Sozialverſicherungen.
namentlich mit der Arbeitsloſenverſicherung, beſchäftigt. In dem
Entwurf, der dem Reichskabinett vorliegt, iſt eine Erhöhung der
Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung nicht enthalten, wohl aber
iſt ein umfaſſender Leiſtungsabbau vorgeſehen. Die
Möglichkeit einer geringfügigen Beitragserhöhung beſteht aber
noch. Doch zeigen ſowohl der Reichsfinanzminiſter, als auch der
Reichsarbeitsminiſter keine Neigung, eine weitere Schmälerung
der Einkommensverhältniſſe vorzunehmen. Aus dieſem Grunde
iſt auch der Gedanke einer Umſatzſteuererhöhung abgelehnt
wor=
den, weil ſie preisſteigernd wirken würde. Schließlich müſſen noch
die Länder und die Gemeinden zufriedengeſtellt werden. Anfangs
der nächſten Woche dürften vermütlich die
Miniſterprä=
ſidenten der Länder erneut in Berlin erſcheinen, um
mit dem Kanzler eine erneute Rückſprache zu haben. Den
Län=
dern wird erheblich geholfen, wenn auch ihre Beamtengehälter
einen neuen Abſtrich erfahren, wie ſie das wiederholt verlangt
haben. Das gleiche gilt auch für, die Gemeinden. Ungewiß iſt,
ob es ſchon jetzt zu einer Reform der Kriſen= und
Wohlfahrtsfür=
ſorge kommen wird. Es ſieht dagegen ſo aus, als ob man an die
Schaffung eines Ausgleichsfonds denkt, um die
Ge=
meinden zu unterſtützen, die am ſtärkſten unter der Wohlfahrtslaſt
zu leiden haben.
In den Kabinettsberatungen wird der Entwurf ſicherlich noch
einige Aenderungen erfahren, da namentlich die Staffelung der
Kriſenſteuer und des Beamtengehaltsabbaues umſtritten iſt. Sonſt
dürften die Vorſchläge des ſogenannten „Finanzkränzchens” die
Zuſtimmung des geſamten Kabinets erhalten.
Nokkonferenz der Miniſterpräſidenken.
Beſprechung der verankworklichen Länderführer
über die Nolverordnung am Dienskag.
BB. Berlin, 29. Mai.
Wie wir von gut unterrichteter Seite hören, hat der
Reichskanzler die Miniſterpräſidenten der
Län=
der zu einer Konferenz, die ſchon am kommenden
Dienstag in Berlin ſtattfindet, eingeladen. Da dieſer
Termin nunmehr feſtſteht und den Miniſterpräſidenten der
Länder der Entwurf der zu erlaſſenden Notverordnung
vor=
gelegt werden ſoll, iſt das Reichskabinett gezwungen, bis
Diens=
tag zu einem abſchließenden Ergebnis mit ſeinen
Notverord=
nungsberatungen zu kommen. Der Konferenz der
Mi=
niſterpräſidenten ſteht irgendeine
Beſchluß=
faſſung nicht zu. Die Tatſache der Einladung zeigt aber
deutlich, daß Dr. Brüning die einſchneidenden Verordnungen
nicht ohne Fühlungnahme und möglichſt auch nicht ohne
weit=
gehendſtens Einverſtändnis mit den Länderregierungen erlaſſen
will. Er folgt damit ſeiner alten Tradition, im Gegenſatz zum
Reichstag ausgeſprochenermaßen die Länder zu informieren und
ſetzt im übrigen eine alte Traditoin fort, nach der ſeine
Vor=
gänger wiederholt bei wichtigen Maßnahmen des Reiches
vor=
her die verantwortlichen Führer der Länder gehört haben. Die
Miniſterpräſidentenkonferenz, bei der es zu lebhaften
Spannun=
gen kommen kann, wird einen Tag in Anſpruch nehmen.
Franzöſiſche Flugzeuggeſchwader über Kehl.
Ueber der Stadt Kehl erſchienen geſtern vormittag gegen 10
Uhr zahlreiche franzöſiſche Militärflugzeuge. Sie gehörten einem
aus etwa 40 Flugzeugen beſtehenden Geſchwader an, das
militä=
riſche Uebungen veranſtaltete. Etwa 25 der an dieſen Uebungen
beteiligten Flugzeuge überflogen den Rhein und ſetzten ihre
Uebungen über der Stadt Kehl fort. Einzelne Flugzeuge flogen
ſogar bis nach dem 5—6 Kilometer entfernten Orten Auenheim
und Kork. Nach etwa zehn Minuten kehrten die Flugzeuge über
die Grenze zurück. Es iſt dies ſeit dem Spätjahr 1930 wieder der
erſte Fall, daß franzöſiſche Militärflugzeuge die Grenze bei Kehl
überflogen haben. Der deutſche Botſchafter in Paris iſt
angewie=
ſen worden, wegen dieſer Grenzverletzung bei der franzöſiſchen Re=
gierung formell Proteſt einzulegen
*
Prager Probleme.
Hinker den Kuliſſen des tſchechiſchen Pazifismus.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, Ende Mai.
Noch immer geiſtert in der tſchechiſchen Preſſe die
Kandida=
tur des Außenminiſters Dr. Beneſch für den Poſten des
Vor=
ſitzenden auf der kommenden Abrüſtungskonferenz herum, noch
immer behauptet die Tſchechoſlowakei ihre durchaus friedliche
Einſtellung den Nachbarſtaaten gegenüber, und noch immer
verſteht man es in Prag trefflich, der Welt ſchöne pazifiſtiſche
Augen zu machen — aber dann und wann fällt „man” dennoch
ſo heftig aus der Rolle, daß es nicht wundernimmt, wenn
Europa den Prager Phraſeuren ſteigendes Mißtrauen
entgegen=
bringt. Erſt in den letzten Tagen wieder hat der Abrüſtungs=
und Friedenswille der Tſchechen einen ganz merkwürdigen
Aus=
druck gefunden in einer Aufforderung der ſogenannten „
natio=
nalen Schützenvereine”, die in den tſchechiſchen Mittelſchulen
ver=
teilt wurde und die insbeſondere im Hinblick auf den
reichs=
deutſchen Nachbar der Tſchechoſlowakei intereſſant iſt. In dieſer
„Aufforderung” die zum Vortrag eines Oberſtleutnants der
tſchechoflowakiſchen Armee einlädt, heißt es u. a.:
„Der nationale Schützenverein in Prag lädt alle jungen
Bürger, denen das Geſchick des Vaterlandes nicht gleichgültig
iſt, in ſeine Reihen zur Vorbereitung einer wirkſamen
Ver=
teidigung des Staates. Zu dieſem Zweck erteilt der Verein
allen Mitgliedern eine ordentliche militäriſche Ausbildung in
allen modernen Waffen! Tretet maſſenweiſe unſeren Reihen
bei! Eure Belohnung außer Erleichterung des Präſenzdienſtes
wird das Bewußtſein bilden, Eure Pflicht gegen den Staat
erfüllt zu haben! Denkt daran, daß Ihr nur zwei
Möglich=
keiten habt: entweder tſchechoflowakiſcher oder
preußiſcher Soldat zu ſein, da wir doch im
Falle der Abrüſtung gewiß von der
Germani=
ſationswelle verſchluckt und ſo gezwungen
würden, ineiner fremden Armeezudienen .. ."
Im Falle der Abrüſtung . . ., wahrhaftig, der Aufruf
be=
darf faſt keines Kommentars! Aus ihm ſpricht ſo deutlich die
wahre Einſtellung der Tſchechen zum Problem der ſogenanntent
Befriedung, daß er eine wirkſame Ergänzung der unkängſt
ver=
öffentlichten Berichte über die ungeheuren tſchechiſchen
Kriegs=
rüſtungen und über die Ausgeſtaltung des tſchechiſchen
Heer=
weſens bildet. Es iſt im Rahmen der einmal in der
Tſchecho=
ſlowakei geübten Gepflogenheiten ſelbſtverſtändlich, daß ſich die
Lehrperſonen der Mittelſchulen unbedenklich zu Handlangern
eines Deutſchenhaſſes dieſer Art hergeben, beſonders
bedauer=
lich aber iſt der Umſtand, daß auch in deutſchen
Mittel=
ſchulen dieſer Aufruf verbreitet wird. Die heranwachſende
ſudetendeutſche Jugend ſoll ſolcherart gegen das eigene Volk
unter die Waffen gerufen werden, ſie ſoll ſich, unter tſchechiſche
militäriſche Führung gebracht, gegen die „Germaniſation” zur
Wehr ſetzen und gegen den Zwang, in einer „fremden” Armee
zu dienen! Wohin dieſer methodiſche Wahnwitz führen ſoll?
Die Tſchechen vergeſſen offenbar ihre eigene militäriſche
Ver=
gangenheit: ſie waren es, die, zum Bruderkampf gezwungen,
das öſterreichiſche Heer zerſetzt und zu ſeinem Zuſammenbruch
hervorragend beigetragen haben . . . Wie dem aber auch immer
ſein möge: dieſe beharrliche Kriegsſpielerei, dieſe Verherrlichung
der Aufrüſtung, dieſe ſyſtematiſche Erziehung zu Haß und
Feind=
ſchaft in einer Zeit, da Phosgengas und elektrolythiſche
Bom=
ben erfunden ſind, iſt bezeichnend für die wirkliche Einſtellung
der Tſchechoſlowakei zum Friedensproblem.
Von dem im Vorjahr im Prager Parlamente beſchloſſenen
ſogenannten Mehlmiſchungsgeſetz hatte ſich die Landwirtſchaft
der Tſchechoſlowakei eine Milderung der auf ihr laſtenden Kriſe
verſprochen, und darum auch war es den tſchechiſchen Agrariern
trotz des Widerſtandes der übrigen Parteien möglich, jene
Bei=
mengungsvorſchrift herbeizuführen, die zum Abbruch der
han=
delspolitiſchen Beziehungen zum ungariſchen Nachbarſtagte
ge=
führt hat. Die Zeche mußte bekanntlich die Induſtrie der
Tſchechoflowakei bezahlen, insbeſondere die ſudetendeutſche
Tex=
tilinduſtrie, die gegen 20 000 neue Arbeitsloſe verzeichnen
konnte. Heute ſieht man, daß das Geſetz der Bauernſchaft,
ins=
beſondere den Kleinlandwirten, keinen Nutzen gebracht hat.
Da=
her verſucht man jetzt, den Bauern auf eine andere Weiſe zu
helfen: mit einem Benzinmiſchungsgeſetz. Danach ſollen 80 Teilen
Benzin 20 Teile Spiritus beigemiſcht werden; man verſpricht
ſich davon eine Erhöhung des Kartoffelumſatzes, da Spiritus
aus Kartoffeln gebrannt wird. In der Tſchechoſlowakei wachſen
ſehr große Kartoffeln, deren Menge den Bedarf des normalen
Konſums weit überſteigt. Deswegen alſo . . . Nun, die Bauern
ſind über die in Ausſicht geſtellte Erhöhung des Kartoffelabſatzes
ſehr erfreut, denn ſie erwarten ſich davon eine Belebung des
matten Geſchäftes während der kommenden Kampagne. Es
bleibt freilich ſehr fraglich, ob der Erfolg dieſer Aktion ſie
zu=
friedenſtellen wird. Die bisherige Spirituserzeugung von 500 000
Hektolitern ſoll um ganze 50 000 Hektoliter geſteigert werden.
Schön. Gut ſo. Aber es hat jedes Ding ſeine zwei Seiten.
Das neue Benzinmiſchungsgeſetz erfordert Opfer; es ſind die
bedauernswerten Automobiliſten, die ihre Tanks mit dem
fabel=
haften neuen Original=„Tſchecho=Benzin” anfüllen müſſen! . . ."
Aber wenn auch das neue Gemiſch die Motore früher kaputt
macht — dadurch kann nur die tſchechiſche Autoinduſtrie
gewin=
nen, denn da in der Tſchechoſlowakei der Kauf ausländiſcher
Autos durch die famoſen neuen Autozölle geradezu unmöglich
gemacht worden iſt, wird das zugrunde gerichtete Auto durch
ein neues tſchechiſcher Provenienz erſetzt werden müſſen. Eine
einfache Löſung, nicht wahr? Das Intereſſanteſte an der ganzen
Angelegenheit aber iſt, daß als Grund für das
Benzinmiſchungs=
geſetz, angeführt wird, es müßten große
Betriebsſtoff=
vorräte fürdas Heerreſerviert werden; dies wäre
nur dann möglich, wenn eine entſprechende Spiritusbeimiſchung
erfolgen würde. Deutlicher ausgedrückt, heißt das, daß die
Be=
völkerung gezwungen wird, indirekt zu den Aufwendungen für
Kriegszwecke neuerliche Laſten auf ſich zu nehmen. Man ſieht,
wie verſchlungen und eigenartig die Wege der Prager
Handels=
politik ſind!
Seite 2
Samstag, den 30. Mai 1931
Nummer 148
Der Deutſche Landkreiskag
zum Problem
der Arbeitsloſenhilfe und ihre Sanierung.
Mainz, 29. Mai.
Die diesjährige Tagung des Deutſchen Landkreistages in
Mainz unter dem Vorſitz des Landrats Dr. v. Achenbach
ver=
ſammelte etwa 150 Vertreter der ländlichen
Bezirksfürſorge=
verbände aller deutſchen Länder zur Beſprechung des
brennen=
den Problems der Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge. Unter den
Anweſenden bemerkte man als Vertreter der Reichsregierung
den Präſidenten des Landesarbeitsamtes Heſſen Dr.
Eng=
ler, als Vertreter der heſſiſchen Regierung die Miniſter
Leuſchner und Kirnberger Provinzialdirektor Dr
Wehner, Bürgermeiſter Maurer als Vertreter der Stadt Mainz,
ferner die Reichstagabgeordneten Bockius=Mainz und Ritzel=
Gießen, ſowie den heſſiſchen Landtagspräſidenten
und eine große Anzahl heſſiſcher
Landtagsabge=
ordneter. Sehr zahlreich war auch die Preſſe vertreten.
Nach Begrüßungsworten des Hauptvorſitzenden. Dr.
v. Achenbach, der unter lebhaftem Beifall der Verſammlung
mit=
teilte, daß auch die Landkreiſe Danzigs vertreten ſeien,
er=
griff Präſident Dr. v. Stempel das Wort zu einem Vortrag, in
dem er die Probleme, die den Bezirksfürſorgeverbänden
augen=
blicklich als die wichtigſten erſcheinen, umriß. Er betonte, bei
den Landkreiſen, die in ihrer finanziellen Wirtſchaft bisher
im=
mer ſehr vorſichtig geweſen ſeien, ſei man nun am Ende der
Sparſamkeit angelangt. Weitere Sparmaßnahmen würden eine
ſchwere Vernachläſſigung der von den Landkreiſen für die ihnen
anvertrauten Menſchen zu löſenden Aufgaben bedeuten.
Jetzt ſei der Augenblick gekommen, wo die Sorge um den
deutſchen Menſchen näher ſtehen müſſe, als die
Bezah=
lung der Reparationen an das Ausland. Von der
Sen=
kung der völlig unerträglichen Kriegstribute ſei letzten
Endes die Arbeitsmöglichkeit der Kommunalverbände
ab=
hängig.
Er ſchloß mit einem Aufruf an die deutſchen Landkreiſe, in der
Hoffnung auf eine Beſſerung auch für die
Wohlfahrtserwerbs=
loſigkeit, den Willen zum Aufbau, zur Tat und der
Verantwor=
tung in den deutſchen Landkreiſen wachzuhalten.
Das Hauptreferat zu dem Thema „Arbeitloſenverſicherung
und =fürſorge” erſtattete Syndikus Dr. Cuba, Geſchäftsführer
des Verbandes der ſächſiſchen Bezirksverbände in Dresden. Er
beleuchtete die Frage unter dem Geſichtspunkte der finanziellen
Lage der Landkreiſe. Die gemeinſame Forderung der
Bezirks=
verbände auf Zuſammenlegung der Wohlfahrtserwerbsloſen= und
Kriſenfürſorge ſei die konſequente Fortentwicklung der alten
Forderung nach Ausbau der Kriſenfürſorge. Neu ſei in erſter
Linie die berechtigte Forderung nach einer Beteiligung der
Lan=
der. Der Zuſtand, daß das Riſiko einzig und allein auf den
Gemeinden und Gemeindeverbänden laſte, müſſe auf die Dauer
zu einem finanziellen Zuſammenbruch der Gemeinden und
Ge=
meindeverbände führen. Dieſer Zuſammenbruch ſei tatſächlich
ſchon da, er ſei nur noch nicht in ſeiner ganzen Größe in die
Erſcheinung getreten. Die Auswirkungen der in Ausſicht
ſtehen=
den Notverordnungen, die eine Zuſammenlegung der
Kriſen=
fürſorge mit der Wohlfahrtserwerbloſenfürſorge bringen ſollen
hält der Redner für äußerſt ungünſtig für die Gemeinden und
die Gemeindeverbände.
Im Anſchluß an die Vorträge wurde folgende Reſolution
ein=
ſtimmig angenommen:
„Die Entwicklung der allgemeinen Wirtſchaftslage, verbunden
mit dem ſich hieraus ergebenden, alle Befürchtungen
überſteigen=
den Ausmaß der Arbeitsloſigkeit, hat auch die deutſchen
Landkreiſe in ſchwere finanzielle Notlage
ge=
bracht. Die bisher durchaus geſunde Finanzwirtſchaft der
Land=
kreiſe wurde auf das empfindlichſte getroffen und erſchüttert durch
die Laſten, die den Landkreiſen aus der ihnen obliegenden
Betreu=
ung der Wohlfahrtserwerbsloſen erwachſen. Mit der anhaltenden
Dauer der Wirtſchaftskriſe und der Zunahme der Erwerbsloſigkeit
iſt die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen im Verhältnis zu der
Zahl der von der Arbeitsloſenverſicherung erfaßten kurzfriſtigen
Arbeitsloſen immer mehr geſtiegen und hat zu einer ſtärkeren
Ver=
lagerung der Arbeitsloſenunterſtützungslaſt von den Schultern
des Reiches auf die weit ſchwächeren der Gemeindeverbände und
Gemeinden geführt. Die Landkreiſe fordern daher, daß die
unter=
ſtützende Arbeitsloſenhilfe mit möglichſter Beſchleunigung ſo
um=
geſtaltet wird, daß alle arbeitsfähigen, arbeitswilligen und
un=
freiwillig arbeitslos gewordenen Perſonen außerhalb der
öffent=
lichen Wohlfahrtspflege unterſtützt werden. Soweit dies nicht im
Wege der Arbeitsloſenverſicherung geſchehen kann, halten die
Landkreiſe nach wie vor die Zuſammenfaſſung der Kriſenfürſorge
Die Hranzeſn,
Sühier und ZunneV Att.
Zum 500. Todestag der Jungfrau von Orleans
(3 0. Mai.)
Von Profeſſor Dr. phil. h. c. Karl Berger.
Fünfhundert Jahre ſind ſeit dem 30. Mai 1431, dem
Todes=
tage der damals neunzehnjährigen Jungfrau von Orleans,
ver=
floſſen, der Kultus aber, den die Grande Nation mit dem
loth=
ringiſchen Heldenmädchen als franzöſiſcher Nationalheiligen
treibt, iſt noch keine vierzig Jahre alt: erſt nachdem der große
Papſt Leo XIII. die Jungfrau im Jahre 1894 ſelig geſprochen
hatte, beſchloß die franzöſiſche Regierung, die Erinnerung an ihre
Nuhmestaten alljährlich im zweiten Drittel des Monats Maf
durch ein Nationalfeſt zu feiern. Die vaterlandsſtolze
Begei=
ſterungsfähigkeit, die das ganze franzöſiſche Volk bei dieſer
Ver=
ehrung ſeiner Nationalheldin aufbringt, iſt bewundernswert;
noch erſtaunlicher freilich ſind die theatraliſchen Gaben und
Künſte, die alljährlich bei den Jeanne=d’Arc=Feiern entwickelt
werden: bei dieſem Schaugepränge läßt man die Jungfrau eine
Rolle ſpielen, die in peinlichſtem Gegenſatz ſteht zu der
Behand=
lung, die der Jungfrau faſt 500 Jahre lang in ihrem
Vater=
lande zuteil geworden iſt. Nur holder Selbſtbetrug und völliger
Verzicht auf unangenehme hiſtoriſche Erinnerungen kann ein
franzöſiſches Nationalfeſt in Szene ſetzen, in dem die zu ihren
Lebzeiten wie nach ihrem Tode von den eigenen Landsleuten
aufs übelſte behandelte Jungfrau eine ruhmumſtrahlte Heldin
darſtellen ſoll.
Schon bei Beginn ihres Siegeszuges, der die gottbegeifterte
Bauerntochter von Domremy im Vorfrühling 1429 über
Vau=
couleurs nach Chinon an der Vienne zum Dauphin und von
da zur Entſetzung der Stadt Orleans, weiterhin zur Befreiung
des Loiregebietes von den Engländern führte, begegnete
Jo=
hanna Zweifeln und Bedenken. Der 17. Juli 1429, der Tag, an
dem der Dauphin als König Karl VII. zu Reims mit dem
heiligen Oele geſalbt wurde, war der Höhepunkt ihrer
Lauf=
bahn. Aber die eben noch vom Volke Umjubelte, mit religiöſer
Jubrunft Verehrte ſtieß mit ihrer Abſicht, Frankreichs Boden
ganz von den fremden Eindringlingen zu ſäubern, auf
wachſen=
ben Widerſtand: ſie wurde von einer höfiſchen Friedenspartei
angefeindet, von der franzöſiſchen Geiſtlichkeit beargwöhnt, von
den Engkändern g’s Teufelsdienerin verleumdet. Die Erbärm=
EIſch=vergeſſenden Königs wurde ihr
Ver=
litt
Vom Tage.
Reichsminiſter Dr. Curtius hat an den Grafen Albert
Apponyi, „den hervorragenden Mitſtreiter für die
Gleichberech=
tigung der Völker und eine wahre Befriedung Europas” zu
ſei=
nem 85. Geburtstag ein Glückwunſchtelegramm geſchickt.
Ueber den Miniſterbeſuch in Chequers wird von zuſtändiger
Stelle darauf hingewieſen, daß es ſich hier um einen allgemeinen
Meinungsaustauſch handele und ein konkretes Programm dafür
nicht vorliege.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei iſt von
ihrem Vorſitzenden für kommenden Montag zu einer Ausſprache
über die politiſche Lage einberufen worden.
Der Zechenverband hat wegen der ſchlechten Wirtſchaftslage
die ab 1. Januar gültigen Gehälter der techniſchen und
kauf=
männiſchen Bergbauangeſtellten zum 30. Juni 1931 gekündigt, d.
h. zu dem gleichen Tage, zu dem auch die Löhne der Bergarbeiter
durch den Zechenverband gekündigt worden ſind.
Der Thüringiſche Landtag lehnte am Freitag nach lebhafter
Ausſprache den von Miniſter a. D. Dr. Frick mit dem Leiter der
Vereinigten Staatlichen Kunſtlehranſtalt in Weimar, Prof. Dr.
Schultze=Naumburg, abgeſchloſſenen Vertrag ab, der nachträglich
zur Abſtimmung geſtellt war.
In Königsberg kam es anläßlich der Beiſetzung des von
Kom=
muniſten ermordeten Nationalſozialiſten zu Zuſammenſtößen mit
Publikum und Polizei, wobei mehrere Perſonen verletzt wurden.
Das Amtsgericht Danzig hat die „Gazeta Gdankſa” wegen
un=
erhörter Beſchimpfungen der Danziger Polizei beſchlagnahmt.
Geſtern wurden im polniſchen Außenminiſterium zwiſchen dem
Geſandten v. Moltke und dem Unterſtaatsſekretär im
Außenmini=
ſterium Oberſt Beck die Ratifikationsurkunden des am 10.
Dezem=
ber 1927 in Berlin unterzeichneten deutſch=polniſchen
Fiſcherei=
abkommens ausgetauſcht.
Im Oeſterreichiſchen Nationalrat wurde im Dringlichkeitswege
eine Geſetzesvorlage über die Haftung der Bundesregierung für
die Kreditanſtalt angenommen.
Der öſterreichiſche Bundesrat hat in ſeiner geſtrigen Sitzung
das Kreditanſtalt=Geſetz genehmigt.
In einem Innenhofe des Forts Braſchi bei Rom iſt geſtern
früh 4.27 Uhr der Anarchiſt Michel Schirru durch Erſchießen
hin=
gerichtet worden.
Wie aus Waſhington berichtet wird, ſoll der Fehlbetrag im
amerikaniſchen Staatshaushalt eine Milliarde Dollar (4,2
Mil=
liarden Mark) überſchritten haben.
und der Fürſorge für Wohlfahrtserwerbsloſe für notwendig und
dringlich. Auf allen Gebieten der ſozialen Verſicherung dürfen
künftig Sanierungsmaßnahmen unter keinen Umſtänden zu Laſten
der Fürſorgeverbände durchgeführt werden.
Der heſſiſche Innenminiſter Leuſchner wies auf die
Verbun=
denheit der Gemeinden mit Reich und den Ländern hin und
be=
tonte, daß nur durch gemeinſame Anſtrengungen aller beteiligten
Körperſchaften und Verbände ein Zuſammenbruch vermieden
wer=
den könne.
Als nächſter Tagungsort des Deutſchen Kreistages wurde
dann noch Weimar gewählt.
Vor dem Rückkrikk des Reichsfinanzminiſters?
TU. Eſſen, 29. Mai.
Die „Eſſener Allgemeine Zeitung” hatte, eine Unterredung
mit dem Eſſener Oberbürgermeiſter Dr. Bracht veröffentlicht über
die Frage, ob Dr. Bracht aufgefordert worden ſei, in die
Re=
gierung Brüning einzutreten. Die „Kölniſche Zeitung”, nimmt
auf dieſe Veröffentlichung Bezug und ſchreibt, man verrate kein
Geheimnis, wenn man mitteile, daß die „Eſſener Zeitung” auf
einen Erſatz des Reichsfinanzminiſters Dr. Dietrich durch Dr.
Bracht hinziele.
Die „Kölniſche Zeitung” ſchreibt dann über die Stellung des
Reichsfinanzminiſters im Kabinett Brüning u. a. folgendes: „Daß
die Stellung Dr. Dietrichts nicht mehr ſo ſtark iſt wie in dem
Augenblick, als er die glückliche Formulierung von dem „
Staats=
volk” und dem „Intereſſentenhaufen” fand, läßt ſich wohl nicht
länger mehr verheimlichen. Geſchadet hat Dr. Dietrich vor allem
ſein mangelnder Ueberblick über den Wirtſchaftsgang und damit
über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Reichseinnahmen.
Außerdem hat er häufig eine allzu einſeitige Betrachtungsweiſe
an den Tag gelegt, die das Schickſal der anderen Körperſchaften,
insbeſondere der Gemeinden, allzu ſehr außer acht ließ. Man
wird abwarten müſſen, wie ſich die Dinge weiter entwickeln
Jedenfalls werden die bevorſtehenden Enthüllungen über die
tat=
ſächliche Finanzlage des Reiches und die anſcheinend den
frühe=
ren Regierungsverſprechungen" ſtracks zuwiderlaufenden
Laſten=
vermehrungen zeigen, daß die Stellung des immer ſo optimiſtiſchen
Finanzminiſters Dr. Dietrich nicht mehr ſehr befeſtigt iſt.
Dazu iſt feſtzuſtellen, daß Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich
ſchon vor mehreren Monaten die Abſicht geäußert hat, zum
näch=
ſten möglichen Termin aus dem Amte zu ſcheiden. Es iſt
aller=
dings nicht anzunehmen, daß ſein Rücktritt erfolgen wird, ehe die
neue Sanierungsgeſetzgebung unter Dach und Fach iſt.
hängnis. Ihren weiteren Kämpfen ſah der Gekrönte ebenſo
müßig zu wie den Anfeindungen der Gottesſtreiterin durch die
einzig auf Frieden erpichten Höflinge. Aber auch die Bitten
der Jungfrau, ſie heimziehen zu laſſen an den ſtillen väterlichen
Herd, wurden abgelehnt: die Siegesgöttin, die beſcheiden
zurück=
treten wollte, „in den Kreis, über den (nach Fr. Hebbels Wort) nur
der Geiſt des Herrn ſie hinausgetrieben hatte”, wurde zur
ge=
meinen Kriegerin erniedrigt. Ohne Verſtändnis für das
ge=
heimnisvolle Weſen der Befreierin verſagte ihr der König
hin=
fort die notwendige Unterſtützung, ſuchte dagegen die
Gott=
geſandte theatraliſch aufzuputzen, indem er ihr allerlei
äußer=
liche Ehren aufnötigte und ſie in einen prächtigen Waffenrod
von Goldſtoff kleidete. Nach einigen halben Erfolgen und
Nie=
derlagen fiel ſie, von ihren Begleitern verlaſſen, bei einem
Aus=
fall aus Compiegne am 23. Mai 1430 in die Hände der
Bur=
gunder; deren Herzog lieferte ſie den Engländern aus.
Die Briten immer bereit, ihren jeweils gefährlichſten
Geg=
ner als teufliſchen Feind des Menſchengeſchlechts zu behandeln,
befolgten auch damals, wie während des letzten Weltkrieges, die
Politik moraliſcher Vernichtung des Feindes. Dazu bedurften
ſie franzöſiſcher Beihilfe; denn nur ſo konnte der Schein
un=
parteiiſchen und unpolitiſchen Verfahrens bei der zu Ronen
ein=
geleiteten Komödie eines geiſtlichen Prozeſſes vor der ganzen
Welt gewahrt werden. Die Anklage ging auf Zauberei, Ketzerei
und gröbſte Ausſchweifungen. Unter den Richtern zeichneten
ſich Pierre Cauchon, Biſchof von Beauvais, und Thomas de
Courcelle, der Vertreter der Pariſer Univerſität, durch Härte und
Inquiſitionseifer beſonders aus; daneben drängte ſich ein
fran=
zöſiſcher Geiſtlicher unter falſchen Vorſpiegelungen als Behorchei
an die ſchändlich mißhandelte Gefangene heran. Sie antwortete,
ohne Rechtsbeiſtand gelaſſen, auf alle peinlichen Fragen
un=
erſchrocken, klug und klar, aber auch mit unverhohlenem Haß
gegen die Engländer. Da alle Treibjagden nach einem
Rechts=
titel zur Verurteilung der Schuldloſen ergebnislos blieben,
griff man zu Fälſchungen und Unterſchlagungen; denn ſie ſollte
und mußte ſterben. Da Johannas Jungfräulichkeit gerichtlich
erwieſen ward und Notzuchtsverſuche ſcheiterten, ließ man die
Anklage auf Zauberei fallen; denn nach dem Glauben der Zeit
hatte der Teufel über ein jungfräulich reines Weſen keine
Ge=
walt. So wurde ſie ſchließlich mit Hilfe eines ſpitzfindig
ver=
logenen Gutachtens des Domkapitels von Rouen und eines
ebenſolchen der Pariſer Univerſität nach unſäglichen leiblichen
und ſeeliſchen Martern, erpreßten Geſtändnis und tapferem
Widerruf als kirchenabtrünnige Ketzerin verurteilt und am 30.
Mai 1431 verbrannt.
Doch auch nach ihrem Tode ging es der von ihren eigenen
Landsleuten Verratenen, Gepeinigten und widerrechtlich
Hinge=
richteten ſchändlich genug: Erne gerichtliche Ehrenrettung, die man
Heſſiſche Polikik.
Aenderung des Wahlgeſetzes.
* Der Geſetzgebungsausſchuß des Landtages iſt auf
Frei=
tag, 5. Juni, und folgende Tage zu einer Sitzung einberufen.
Neben zahlreichen Eingaben bringt die Tagesordnung einen
Geſetzentwurf zur Aenderung des Wahlgeſetzes und
das Zweckverbandsgeſetz. Die letztere Vorlage iſt eine
Ergänzung der Gemeindeordnung, mit der ſich der Ausſchuß in
der zweiten Juni=Woche weiter beſchäftigt. Die Wahlreform=
Vorlage iſt der Oeffentlichkeit und den an der Regierung nicht
beteiligten Parteien noch nicht zugängig, ſo daß über ihren
In=
halt Einwandfreies noch nicht geſagt werden kann. Mit der
Vorlage wird ſich, da innerhalb der Regierungsparteien
an=
ſcheinend letzte Bedenken noch nicht ausgeräumt ſind, erſt noch
einmal der Interfraktionelle Ausſchuß der Koalition befaſſen.
Wird das Brok billiger?
Berlin, 29. Mai.
Nachdem die D.G.H. zum Zwecke der Brotpreisverbilligung
den Berliner 10000 Tonnen und den Leipziger Mühlen 3500
Tonnen Roggen zu beſtimmten Bedingungen überlaſſen hat,
finden, dem „Börſen=Courier” zufolge, zurzeit Verhandlungen
ſtatt, die darauf hinzielen, auch den rheiniſchen und
mitteldeut=
ſchen Mühlen verbilligten Roggen zur Beeinfluſſung des
Brot=
preiſes zu überlaſſen. In Frage kommen ausſchließlich größere
Provinzſtädte, in denen infolge Mehlknappheit eine
Brotpreis=
erhöhung eingetreten iſt. Verhandlungen mit rheiniſchen
Müh=
len wegen Abgabe von 15 000 Tonnen Roggen ſtehen vor dem
Abſchluß. Ferner werden mit einigen mitteldeutſchen Städten,
u. a. mit Magdeburg und Halle gleichartige Verhandlungen
ge=
führt. Die Bedingungen, zu denen der Roggen den Mühlen
überlaſſen werden wird, werden ſich an die Bedingungen bei der
Abgabe von Roggen an die Berliner und Leipziger Mühlen
an=
lehnen und vor allem vorſehen, daß die Mühlen das aus dieſem
Roggen gewonnene Mehl zu einem zu vereinbarenden Preis nur
an ſolche Bäcker abgeben, die ſich verpflichten, das Mehl
aus=
ſchließlich zur Herſtellung verbilligten Brotes zu verwenden. Die
Roggenbeſtände der D.G.H. gingen bis Ende April auf rund
140 000 Tonnen zurück, ſind aber inzwiſchen durch Abwicklung
und Uebernahme eines Engagements von weiteren 60 000 Tonnen
auf rund 200 000 Tonnen erhöht worden.
Das überſtürzte Gukachken.
* Berlin, 29. Mai. (Priv.=Tel.)
Das Reichsarbeitsminiſterium hüllt ſich zunächſt noch über
das wichtigſte und letzte Gutachten der Braunskommiſſion,
das ſich auf die Reform der
Arbeitsloſenverſiche=
rung, auf die Kriſen= und Wohlfahrtsfürſorge beſchränkt, ins
Schweigen. Wenn man aber dem chriſtlichen Gewerkſchaftsblatt,
„Dem Deutſchen” Glauben ſchenken darf, das über die beſten
Beziehungen zu Stegerwald und Brauns verfügt, dann iſt
ge=
rade dieſes Gutachten am dürftigſten ausgefallen. Die
eigentliche Reform der Arbeitsloſenverſicherung ſoll wegen der
Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit nur noch in ganz
großen Zügen behandelt worden ſein. Das Gutachten ſoll nur
einige Einſparungen zur Erleichterung der Finanzlage des
Reiches und der Gemeinden vorſchlagen. Von den
grund=
ſätzlichen Fragen, wie die Aufrechterhaltung
der Verſicherung oder ihre Gliederung nach
Ge=
fahrenklaſſen oder die Bildung von
Erſatzklaſ=
ſen, nimmt das Gutachten kaum Notiz. Die
Feſt=
ſtellungen des „Deutſchen” dürften zutreffen, daß die Kommiſſion
in einer einzigen Sitzung zu ihren Beſchlüſſen über die
Ar=
beitsloſenverſicherung gekommen iſt, während ſie die weniger
wichtigen Probleme in den voraufgegangenen Wochen in
zahl=
loſen Sitzungen behandelt hat. Das Hetztempo iſt offenbar
er=
folgt, weil der Kommiſſionsvorſitzende, Dr. Brauns, zur
Inter=
nationalen Arbeitskonferenz nach Genf fahren mußte.
ein Vierteljahrhundert ſpäter der Jungfrau zuteil werden ließ,
konnte ihre geheimnisvolle Erſcheinung vor übler literariſcher
Behandlung nicht bewahren. Ihre Weſensart blieb den Franzoſen
fremd, einerlei, ob ſie mit Gunſt oder Abneigung ſich ihr
näher=
ten. Von den myſtiſchen Tiefen der Gottesſtreiterin blieben
ſo=
wohl die ausgeſchloſſen, die ſie im einfachen Tone der Reimchronik
als arme Hirtin feierten, als auch die, welche ihr die Heroenpoſe
einer illuſtren Amazone in ſteif klaſſiziſtiſcher Form andichteten.
Dem humaniſtiſch aufgeklärten, ſatiriſch gerichteten Joachim
de Bellay (1525—1560) war die Jungfrau nichts weiter als
ein Werkzeug politiſcher Ränke. Einige Dramatiker vor und nach
1600 ſahen in ihr eine Art Wundertäterin. Im 17. Jahrhundert,
der Zeit ſchwärmeriſcher Frauenverehrung, und der Anſchwellung
vaterländiſch=kirchlichen Eifers, verarbeitete einer der äſthetiſchen
Machthaber des franzöſiſchen Klaſſizismus, Jean Chapelain,
die Geſchichte der Befreierin in einem mühſeligen, langatmigen
Epos von zwölf Geſängen, einem geiſt= und geſchmackloſen
Mach=
werk, das den Spott eines jungen Dichters und Kritikers, des
Nicolas Boileau, über den akademiſch hochtrabenden,
allego=
riſch verbrämten Heldengeſang des ſteifleinenen Verſemachers
heraufbeſchwor. Dadurch aber war mit dem als abgeſchmackt
emp=
fundenen Epos auch die jämmerlich mißverſtandene und
mißhan=
delte Heldin dem Fluche der Lächerlichkeit preisgegeben. „le
ridicule tue” „Lächerlichkeit tötet”, — die Wahrheit dieſes
franzo=
ſiſchen Sprichwortes ſollte ſich auch an der Jungfrau erweiſen.
Zu=
erſt erſtarb in der parfümierten Luft des Rokoko und in der kalten
Zone der Aufklärung der letzte Sinn für alles Wunderbare und
Erhabene. Dann verſank die Heilige und Reine in einen
Ab=
grund ſchlüpfrig witziger Gemeinheit, als Voltaire in ſeinem
unzüchtig komiſchen Epos „La Pucelle” die rührende Geſtalt zum
Gegenſtand ſchmutziger, geſchlechtlich anſtößiger Späße machte. Wo
man das zyniſch freche Schandwerk geleſen — und es wurde von
der ganzen gebildeten Welt Europas mit Behagen verſchlungen —,
konnte von der „Jungfrau” nur noch mit anzüglichem Lächeln
ge=
redet werden. Einmal dem Bereich der Zote und der dreckigen
Phantaſie verfallen, erſchien dieſer Stoff einer anderen als
prik=
kelnd=amüſanten, ironiſierenden Behandlung nicht mehr fähig,
Als daher im Frühjahre 1801 verlautete, Schiller habe die
Jung=
frau von Orleans in einem Trauerſpiel dargeſtellt, erſchrak der in
der herrſchenden Auffaſſung befangene Herzog Karl Auguſt
von Weimar über dieſe „Jungfrauſchaft unter dem Panzer”, weil
er befürchtete, der Dichter könne ſich mit dieſem heiklen Thema
bei Perſonen, die Voltaires „Pucelle” faſt auswendig wüßten,
dem Gelächter ausſetzen. Selbſt als das herzögliche Mißtrauen
durch die ſieghafte Gewalt der Dichtung überwunden war, duldete
der Fürſt nicht, daß die Schauſpielerin Karoline Jagemann, „die
Geſellſchafterin ſeiner Erholungsſtunden”, die Rolle der Johanna
übernehme: er wollte ſeine Gekiebte wicht gern als panzer= und
Nummer 148
Samstag, den 30.:Mai 1931
Seite 3
Die Tagung des Deutſchen Lehrervereins.
der Deutſche Lehrerverein für einheitliche Geſtallung des deutſchen Schulweſens auf der Grundlage
der Volksgemeinſchaft und gegen jede Spalkung und Abſonderung im öffenklichen Schulweſen.
Der Ruf nach enkſchiedener Reichs=
Tallarponint.
Die Schlußſihung des Deutſchen Lehrervereins.
Frankfurt a. M., 29. Mai.
Auf der zweiten Hauptverſammlung des Deutſchen
Lehrer=
vereins am Donnerstag übermittelten zunächſt die Vertreter der
Lehrerſchaft Frankreichs, Englands, der Schweiz, Ungarns,
Hol=
lands und Dänemarks der deutſchen Lehrerſchaft ihre Grüße. Mit
beſonderer Herzlichkeit wurden die Grüße der 30000
ſudeten=
deutſchen Lehrer
entgegengenom=
men, die der Vorſitzende des
Deutſchen Lehrerbundes in der
Tſchechoſlowakei, Lehrer Hobn,
überbrachte. Schulrat Horn
dankte den Vertretern der
aus=
ländiſchen Lehrerſchaft und
er=
klärte, daß die deutſche
Lehrer=
ſchaft auf ihrer
Vertreterver=
ſammlung einmütig beſchloſſen
habe, in der Internationale der
Lehrerſchaft nach Kräften
mit=
zuarbeiten.
Nach einer kurzen Pauſe hielt
Univerſitätsprofeſſor Dr.
Hoff=
mann (Heidelberg) ſein
Refe=
rat über
„Welkanſchanuung,
Erziehung und Schule.
Der Redner ging von der
mo=
dernen Theorie aus, daß wir in
der Kultur ein Nebeneinander
von Wertgebieten haben, unter
denen die vier Gebiete des
Wahren und Guten, des
Schö=
nen und Heiligen die
maß=
gebenden ſind, alſo Wiſſenſchaft
und Moral, Kunſt und Religion.
Unter dieſen Gebieten iſt die
Wiſſenſchaft das einzige Gebiet,
dem es auf nichts anderes
an=
der Erarbeitung des wahren
Wiſſens zu erzeugen. In der
Ge=
ſchichte der Wiſſenſchaft vollzieht ſich demgemäß das fortſchreitende / Nur große Opfer können Volk und Staat retten, tiefe
Leben der Menſchheit, und gerade der Staatsgedanke der deutſchen Eingriffe müſſen ertragen, ſeither für unmöglich gehaltene
Philoſophie ſeit Fichte iſt es geweſen, der unſerer Nation dieſe Sparmaßnahmen im Intereſſe der Geſamtheit hingenom=
Tatſache zum Bewußtſein gebracht hat. Tatſächlich iſt der Kampf,
in welchen heute die deutſche Schule geſtellt iſt, dadurch bedingt,
daß es ſich darum handelt, jene Weltanſchauung
zu verteidigen, welche die Aufgabe der Schule Deutſchlands Lehrer empfinden es als Gewiſſenspflicht,
ein=
in der Erziehung zu einem Menſchentum erblickt, oringlich zu warnen vor den Angriffen auf die Schule und auf
das berufen ſein ſoll jenen Fortſchritt der Na= die Aufwendungen für die Jugend. Der Referent ging auf
tion in Freiheit zu erarbeiten. Der Redner kam zu die einzelnen Spar= und Abbaumaßnahmen ein und warnte
be=
dem Reſultat, daß die drei Begriffe Weltanſchauung, Erziehung, ſonders vor den Angriffen auf die ſozialen und ſchulgeſund=
Schule theoretiſch nur in Fichtes Idee des fortſchreitenden Lebens heitlichen Einrichtungen der Schulen. Die deutſche Schule iſt
gedanken im Wertgebiet der Wiſſenſchaft anſiedeln, heißt nicht, niſationen ſchlagen noch weitere Maßnahmen vor. Das war
dividualismus das Wort reden.
. . . Unſer neuer Staat hat ſeine eigene Freiheit und
ſchützen gegen Bolſchewismus, Faſchismus und
Klerikalis=
mus, ſondern vor allem auch nach innen gegen jede Par= zubauen, ſchloß der Referent.
tei, welche ihr eigenes Programm bereits für eine
Welt=
anſchauung ausgibt, dadurch den Weltanſchauungsbegriff
relativiert und die Teilanſprüche einer einzelnen Partei
mit den Geſamtanſprüchen der Nation verwechſelt.
Aber das in Wiſſenſchaft fortſchreitende Leben der Nation, zu gegen jede Spaltung und Abſonderung im öffentlichen
welchem die Schule den Einzelnen erziehen ſoll, iſt nicht das Schulweſen und verlangt deshalb eine entſchiedene Reichs=
endliche und fragmentariſche Daſein einer Partei oder ſonſt
irgendeines begrenzten Bildungstypus, ſondern iſt das Leben
in derjenigen Sphäre, wo Idee, Nation und Menſchentum ihr
Sein haben. Als nächſter Redner behandelte der Vorſitzende
des Heſſiſchen Lehrerverbandes, Rektor Julius Reiber,
Darm=
ſtadt, das Thema
„Schule in Gefahr”.
Deutſchlands Lehrer richten einen Notſchrei an das deutſche Volk
für die deutſche Schule um des Kindes, um der Jugend willen.
Auch die deutſche Lehrerſchaft erkennt den furchtbaren Ernſt
unſerer wirtſchaftlichen Notlage, die für viele Volksgenoſſen
troſtloſes Elend, für den Staat faſt Gefährdung ſeiner Exiſtenz
bedeutet.
kommt, als den Fortſchritt in „Blick auf den Lehrerkongreß im Frankfurter Hippodrom während der Rede des Vorſitzenden,
Schulrat Wolf.
men werden. Hierfür haben wir Lehrer Verſtändnis. Nur
ein Gebiet muß ausgenommen bleiben: Es muß halt
ge=
macht werden vor dem Kind um des Volkes willen.
der Nation zur Einheit zu bringen ſind. Dieſen Fortſchritts= zum Sparobjekt geworden, und große Körperſchaften und
Orga=
einem Intellektualismus und ebenſowenig einem ungeſunden In= noch uie in Zeiten der Not der Fall, ſtets hat man da
be=
griffen, daß gerade dann der Schule eine beſonders pflegliche
Behandlung zukommen müſſe. So muß es auch bei uns jetzt
die ſeiner nationalen Schule nicht nur nach außen zu werden. Mit einem Appell an das Gewiſſen aller
Verantwort=
lichen, dem Deutſchen Volk ſeine Schule zu erhalten und aus=
Unter großem Beifall der Verſammlung wurde ſodann
fol=
gende Entſchließung einſtimmig angenommen:
„Der Deutſche Lehrerverein verlangt, daß das deutſche
Schulweſen einheitlich geſtaltet und auf der Grundlage
der Volksgemeinſchaft aufgebaut wird. Er verwahrt ſich
kulturpolitik. Gegenüber rein hiſtoriſch entwickelten
For=
derungen muß auch den gegenwärtigen ſozialpolitiſchen
und weltanſchaulichen Spannungen Rechnung getragen
werden.”
Als Abſchluß der Tagung wurde noch einmal Stellung zu
der Frage der Gehaltskürzung der Beamtenſchaft genommen und
in einer Entſchließung zum Ausdruck gebracht, daß die Geduld
der Beamten einer weiteren Belaſtungsprobe nicht mehr
ſtand=
halte. Niemand ſollte den Warnungsruf überhören.
Gemiſchke Gefühle.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Rom, Ende Mai.
Es ſind recht gemiſchte Gefühle, mit denen man in Rom den
Erfolg der italieniſchen Einſtellung auf der Genfer Tagung
be=
trachten muß. Dieſe ſüßſauren Folgen der treuengliſchen
Hal=
tung Grandis bei den Verhandlungen über den deutſch=
öſter=
reichiſchen Zollplan verdanken die Italiener den reichlich
bos=
haften Preſſedeutungen in Frankreich, wo man mit einer hier
höchſt peinlich empfundenen wohlwollenden Betonung darauf
hinweiſt, wie erfreulich es ſei, daß Italien als treuer alter
Ver=
bündeter mit Frankreich auf der gleichen Seite beim Vorgehen
gegen die deutſch=öſterreichiſchen Zollpläne gekämpft habe.
Man verſteht hier ſehr genau, wie heimtückiſch bei der
all=
gemein geſpannten Lage zwiſchen Paris und Rom in der
Abrüſtungsfrage dieſes Lob der Freundſchaft gemeint iſt. Man
weiß auch, daß dieſe Art der franzöſiſchen Beiſtimmung zur
ita=
lieniſchen Haltung in Genf von Grund aus unehrlich iſt, und
daß dieſe franzöſiſche Herzlichkeit gerade, bei den weiteren
Ver=
handlungen betreffs einer Löſung der Schwierigkeiten in der
Flottenabrüſtung nur zu weiteren Unſtimmigkeiten führen kann.
Denn es iſt für die franzöſiſche Preſſe unter Umſtänden ein
Leichtes, ihren Leſern bei nächſter Gelegenheit zeigen zu können,
daß Italien in Genf zwar vollkommen einig mit den
Weſt=
mächten geweſen ſei, daß dasſelbe Italien aber, wenn es ſich
um Frieden und Abrüſtung handele, nicht gewillt ſei, auf
der=
ſelben Front zu bleiben, auf die es ſich in Genf geſtellt habe.
Man hat hier mit einem kleinen Schreck gemerkt, daß dieſe
Folge der italieniſchen Haltung in Genf, die man offenbar
vor=
her nicht in Rechnung geſtellt hatte, nicht gerade ſehr rühmlich
für die italieniſche Geſchicklichkeit wirkt. Aber man fühlt auch,
daß andere Mächte mit einer gewiſſen Heiterkeit feſtſtellen
kön=
nen: auch Italien iſt nicht ſchlauer als manche andere Macht
geweſen, wenn ſie im Bündnis mit Albion für die Engländer
nur die Kaſtanien aus dem Feuer holen darf, ohne dabei ſelbſt
einen Gewinn einzuheimſen. Denn eins darf man als ſicher
annehmen: Hoffnungen, die England wahrſcheinlich bei Italien
für den Fall genährt hat, daß Italien treu im Fahrwaſſer der
Briten bei der Genfer Tagung ſteuern würde, ſind nicht erfüllt
worden. Man hat von engliſcher Seite, wie verlautete, zu
ver=
ſtehen gegeben, daß London in Paris auf eine Beſchleunigung
der ſteckengebliebenen Beſprechungen über die Tunis= und
Saharafrage dringen werde.
Dadurch mögen ſich hier gewiſſe Kreiſe der Erwartung
hin=
gegeben haben, daß als Frucht eines gut=engliſchen Verhaltens
in Genf wenigſtens die leidigen Streitigkeiten betreffs der
afri=
kaniſchen Intereſſen endlich zu einer Regelung gelangen könnten.
Das wäre immerhin eine lohnende Genfer Folge und ein Dank
für die Mitwirkung bei der deutſchen Iſolierung geweſen. Nichts
iſt bisher geſchehen oder ſteht in Ausſicht. Dafür hat man
ver=
ſteckten, aber doch deutlich ſpürbaren Spott in der franzöſiſchen
Preſſe geerntet.
Außerdem muß man befürchten, daß ſogar Deutſchlands
fabelhafte Politiker endlich merken, wie wenig ſie von Rom
bekommen können. Daß das Auswärtige Amt nicht Hoffnungen
auf Italien ſetzt, das iſt bekannt. So dumm iſt man an
leiten=
der Stelle in Berlin glücklicherweiſe nicht. Aber im deutſchen
Volke werden die Dummen nicht alle, die von Rom das Heil
erhoffen. Immer wieder kann man hören oder leſen, daß nur
mit Italien für Deutſchland eine Erneuerung zu erwarten iſt.
Automobilklubs kommen nach Rom und machen vor dem Duce
Männchen, Einzelbewunderer ſuchen Audienzen nach, in der
deutſchen Preſſe findet man Hymnen auf die italieniſche
Freund=
ſchaft.
Was aber erlebt man immer wieder? Einen Verſager
nach dem andern. Heut vor ſechzehn Jahren — auch gerade zu
Pfingſten — wurden wir letzten Deutſchen aus dem vorher mit
uns verbündeten Italien herausgeworfen. Italien war in den
Krieg eingetreten. Und ſo wie damals der Dreibund nichts nutzte,
ſo wird auch weiterhin kein enger Zuſammenſchluß mit Italien.
helfen. Italien treibt ſeine reine Utilitätspolitik. Dieſe aber
liegt auch in Zukunft auf der Linie des Schutzes durch England
und eines ſchließlichen Ausgleichs mit Frankreich. Deutſchland
kann dabei für Italien nur eine Genfer Attrappe bleiben.
ſchwertgegürtete Jungfrau zum Gegenſtand unliebſamer
Bemer=
kungen gemacht ſehen. Auf Hohn und Aergernis war ſogar
Schil=
lers Freund Körner gefaßt, aber er war auch überzeugt, daß
Schillers mächtige Darſtellung die Jungfrau aus dem Staube
wie=
der emporheben werde, in den ſie ihre eigenen Volksgenoſſen
ge=
ſtürzt hatten.
Und ſo geſchah es. Der deutſche Dichter erſt hat in der
kind=
lichen Heldin die menſchliche Seele entdeckt, das edle Bild der
Gottbegeiſterten ſowohl dem bloßen Wunderglauben wie der
dünkelhaft ſpottenden Zweifelſucht entrückt. Durch ihn hat die
von den Engländern und noch nachhaltiger von Franzoſen
mora=
liſch Erledigte neues Leben empfangen, dieſe dem nüchternen
Ver=
ſtande wie dem wirren Wahn gleich unbegreifliche Geſtalt, in der
Geiſt vom Geiſte unſeres Dichters wirkt und waltet, jener zur
Tat drängende und über alle Widerſtände der ſtumpfen Welt
ſie=
gende Glaube an die göttlichen Kräfte in der Menſchenſeele, ein
Glaube, der ſeines eigenen Lebens Atem war.
Und nur in Deutſchland hat ſich die franzöſiſche
National=
heldin ganz eingebürgert in der Geſtalt, die ihr Schiller gegeben
hat. Hier wirkte ſie unmittelbar ins Leben; kaum zwölf Jahre
nach ihrem Erſcheinen, als die Deutſchen zur Befreiung vom Joche
Napoleons ſich erhoben, da erkannten ſelbſt Franzoſen unter den
Geiſtesgeſtalten, die unſeren Heeren Begeiſterung entflammend
voranzogen, auch Schillers Jungfrau. Seine Darſtellung hat aber
noch in anderer Richtung ihre Lebenskraft und Lebenswahrheit
erwieſen: unrettbar ſind vor ihr alle anderen dichteriſchen
Ab=
bilder des wunderbaren Mädchens dahingeſunken, und ſie wird
auch Bernhard Shaws rationaliſtiſche Johanna überdauern; mit
ſeiner Auffaſſung hat Schiller auch der Entdeckung der
geſchicht=
lichen Jeanne d’Arc vorgearbeitet; die von ihm angeregte
For=
ſchung hat im weſentlichen das Bild beſtätigt, das der Dichter
ſchaut und dargeſtellt hat.
Und die Franzoſen? Von einer beſonderen Verehrung der
ungfrau, einem tieferen Verſtändnis für ihr Weſen laſſen ſie
ußer in einer Reihe von geſchichtlichen Werken auch während
5 19. Jahrhunderts wenig ſpüren. Gewiß, man errichtete ihr
denkwürdigen Stätten die üblichen Denkmäler. Endlich, mit
m Anſchwellen des Chauvinismus ſtieg ihr Anſehen: freigeiſtige,
rchenfeindliche Politiker wetteiferten mit ſtrenggläubigen
Dich=
in, die königstreue Jungfrau im Dienſte des Revanchegedankens
ine Rolle auf dem politiſchen Theater der République francaiſe
ielen zu laſſen. Sie ſollte den Willen zur „Aktion”, die
kriege=
ſche Stimmung ſteigern helfen! Doch ihre Hauptrolle war der
ſungfrau erſt im Weltkrieg beſchieden: das „Wunder an der
arne” am 9. September 1914, geboren aus unſeligen
Mißver=
andniſſen und Mißgriffen einzelner Vertreter der deutſchen
eekesführung, dieſer plötzliche, die „Sieger” verblüffende „Sieg‟
— wem konnte ein ſo unerklärlicher Glücksumſchlag anders zu
verdanken ſein als der wunderbaren Jungfrau, der Verkörperung
franzöſiſchen Schwungs und unwiderſtehlichen Ungeſtüms?
Wie=
der waren Freigeiſter und Fromme einig, als ſie das rettende
Ereignis mit der Glorie des Ueberirdiſchen umwoben. Dieſer
ge=
ſchickt inſzenierten Komödie mußte eine beſondere Weihe zuteil
werden: auf den franzöſiſchen Sieg ſollte der Schein einer
Heili=
gen fallen. Die nunmehr zur „Schutzpatronin” Frankreichs
Er=
hobene wurde im April 1919 kurz vor der Bekanntgebung des
Verſailler Schanddiktats, heilig geſprochen; auch Papſt
Bene=
dikt XV. wies in ſeiner Beantwortung der Rede des Biſchofs
Touchet von Orleans (laut „Oſſervatore Romano” Nr. 97 vom
7. April 1919) auf das „Wunder an der Marne” hin, bedauernd,
daß er Franzoſe nur von Herzen ſei, und machte dann
Ausfüh=
rungen, die, nebenbei bemerkt, damals beſonders niederſchmetternd
auf die deutſchen Katholiken wirkten, wie man z. B. aus der
„Augsburger Poſtzeitung” (Nr. 195 vom 4. Mai 1919) erſehen mag.
Doch wie dem auch ſei, in der Tatſache, daß die Franzoſen
nach Jahrhunderten eigener Verkennung und Schändung die
Jungfrau zu ihrer Nationalheldin erkoren haben, liegt etwas
Widerſinniges und mit der Heroenverehrung bei anderen Völkern
Unvereinbares. Wenn die Griechen einem Theſeus oder Herakles,
die Deutſchen einem Arminius oder Siegfried, die Schweizer
ihrem Wilhelm Tell eine mythiſche, faſt religiöſe Verehrung
zol=
len, ſo bekunden ſie damit, daß ſie in dieſen ſagenumwobenen
Ge=
ſtalten das Höchſte und Beſte ihres eigenen Weſens verkörpert
finden; zu Nationalhelden ſind ſie geworden, von der dichtenden
Phantaſie einzelner und des ganzen Volkes getragen und
ver=
klärt. Die Franzoſen aber haben das Mädchen aus Domremy
willkürlich und in beſtimmter Abſicht dazu gemacht, ohne Rückſicht
auf gewiſſe Eigenſchaften der Jungfrau, die zu dem franzöſiſchen
Nationalcharakter in Widerſpruch ſtehen. Von Johanna, die
ſchon als Kind gütig und barmherzig mit aller Kreatur geweſen
ſein ſoll, wird erzählt, ſie habe nach, der Schlacht den Feinden
ſelbſt die Wunden verbunden und wehrloſe Gefangene vor der
Wut ihrer grauſamen Volksgenoſſen geſchützt; ſie ſei beſcheiden,
demütig, hochherzig und mitfühlend auch beim Triumph über die
Feinde geblieben. Aus franzöſiſchen Kriegsgefangenenlagern und
aus den beſetzten deutſchen Gebieten iſt nie eine von dieſen
Eigen=
ſchaften als ſpezifiſch franzöſiſch gerühmt worden; im Gegenteil.
Man kann alſo ſagen: die Franzoſen, deren Dichtung niemals im
Mythus wurzelt, haben ſich als Schutzpatronin und Volksheldin
eine Perſönlichkeit gekürt, die, abgeſehen von der
Vaterlands=
liebe, nicht der Ausdruck franzöſiſchen Weſens, ſondern deſſen
ſchroffſter Gegenſatz iſt. Theater! Tartarin wäre ein echteres
Sinnbild!
— Trotz allem! Ein Buch der Front. Von Helmut Stellrecht.
J. F. Lehmanns Verlag, München. Geh. 4,50 Mk., Lwd. 6 Mk.
Ein 18jähr. Schüler wird Feldartilleriſt, erlebt eine ſchwere
Aus=
bildungszeit als Rekrut in der Heimat und noch ſchwere Wochen
voll Hunger und Entbehrung, voll Demütigung durch allerlei
Ka=
meraden in den erſten Frontwochen beim Durchbruch nach Italien
hinein. Aber Stellrecht zerbricht nicht am Kriege. Er erkämpft
ſich die Kameradſchaft, und er wird in Kampf und Todesnot, in
Mühſal und Ueberwinden aus dem weichen Jüngling zum harten
Manne gehämmert. Es gibt wenige Kriegsbücher, die in ſolcher
Anſchaulichkeit, in ſolch epiſcher Wucht nnd ſo bildhafter Sprache
wirkliches Erleben nachzuſchaffen verſtanden haben. Ob er ſeine
Pferde tränkt, ob er einen Stollenrahmen ſetzt, ob er im
Höllen=
orkan des Sperrfeuers die Leitung flickt, ob er in den
Rückzugs=
gefechten noch um die geſprengten Geſchütze kämpft, ob er am
An=
fang die erſchreckende Kluft zwiſchen den „Gebildeten” und dem
„Volk” ſchildert, ob er ſpäter die von echter Liebe und wirklichem
Verſtehen getragene Kameradſchaft lebendig werden läßt, immer
hat man das Gefühl, ſelbſt mitten drin zu ſtehen, alles leibhaftig
mitzuerleben. Er tadelt, was ſchlecht iſt, er verſchweigt nichts,
er macht aber auch dem Leſer das Herz warm und den Sinn ſtolz,
wenn er männlich und ehrfürchtig vom Kämpfen Dulden und
Ueberwinden ſeiner Kameraden vom 29. württ. Feldartillerie=
Re=
giment erzählt. Die alten Soldaten wie der junge Nachwuchs
werden ihm dankbar ſein für dieſe wunderſchöne, reine und
ehr=
liche Darſtellung und Deutung des Größten, was Menſchen
un=
ſerer Tage erleben konnten.
„Humor bei uns!” Ein lachendes Hausbuch. Von Adamſon bis
Zuckmayer, von Wilhelm Buſch bis Zille. Einführung von
Roda Roda. 350 Seiten mit 241 zum Teil bunten Bildern und
farbigem Umſchlag von Erich Büttner. Paul Franke Verlag
(Inh. Paul Franke u. Rudolph Henßel G. m. b. H.), Berlin.
In Leinen gebunden 4,80 RM.
Einen Bringer froher Laune einen Grillen=Verjager und
Griesgram=Bekämpfer wird man ſtets willkommen heißen.
Be=
ſonders in der heutigen Zeit mit ihren Widerwärtigkeiten und
ihrer Trübſal — da fehlte geradezu ein Buch wie dieſes „Humor um
uns!”, das mit ſeinem Ausrufungszeichen die kategoriſche
Forde=
rung erhebt: „Laßt uns lachen! Das unſere Seele für den
Lebenskampf ſtählt, das uns zuruft, wie Paul Simmel es auf
ſeinem bunten Widmungsblatt formuliert: „Der Dumme läßt ſich
unterkriegen. / Mut und Humor!, die helfen ſiegen!” Genannter
Paul Simmel gibt ſelbſt aus ſeiner Mappe einige ſeiner
witzig=
ſten Blätter her, die wieder ſeinen unerſchöpflichen Reichtum an
Ideen zeigen; ihm tritt Walter Trier mit ſeinen luſtigen Idyllen
zur Seite und Koch=Gotha und die Münchener „Kanonen”;
Th. Th. Heine Gulbranſſon, Karl Arnold und viele andere
Mei=
ſter unſerer Zeit, darunter einige glückliche Entdeckungen und
Darbietungen Langvermißter, wie Feininger, Finetti, Bruno
Paul, Heilemann, Paul Haaſe uſw. Ein Buch, deſſen
Anſchaf=
fung ſich lohnt, das man auf lange hinaus immer wieder
her=
vorholen wird, das ſeinen Haupttitel. Humor um uns!” ebenſo
verdient wie ſeinen Untertitel „Ein lachendes Hausbuch”.
Seite 4
Samstag, den 30. Mai 1931
Nummer 148
8396
250 Rabatt
auf einen Posten
erstklassiger
Fahrräder
Gütting
Scbuchardstraße 10
Auto= n. Motorrad
Garagen frei!
Valdſtraße 30.
I
Einzelne Dame ſucht
Mehrere geſpieltePianos
dar. 2 erſte Mark.,
mit Garantie,
äußerſt billig.
Piano=Berg,
Hügelſtraße 32.
Telefon 126. (*dsi Beſchäftsräume
groß u. hell, z. ver=
mieten. Anfrag. u.
S. 27 Gſchſt. (3855a E Ernſt=Ludwigſtr. 5 Geſchäfts=Etage,
ſeither
Fa. Sophie Duft,
Modes, Fa. Emmy
Schulte, Korſetts,
teilw, als Wohnung
benutzt, iſt prrisw
anderw. zu veem.
B. Roſenhain,
Fa, Roſenhain=Duft.
(8391) mit Laden=Alnteil in
beſter Geſchäftslage,
Filial=Uebernahme
1. kl. Firma bevorzugt,
Angebote unter S 209
an d. Geſchäftsſt. (8389 Laden‟
in beſt. Geſchäftslage
z. vm. Näh. b. Graulich,
Ecke Kirch= u. Schulſtr. Hoffmannſtr. 28, 2. Skod
freie Lage, 7 Zimmer Badezimmer,
große Veranda, elektriſches Licht und
Gas nebſt reichl. Zubehör, zum 1. Juli
zu vermieten. Näheres 1. Stock. (7658a Moderne 2 Zimmerwohnung
mit Zentralheizung per 1. Xl. an 2 Per=
ſonen (u. Kinderloſe) zu vermieten. Mo=
natsmiete inkl. Heizung Rm. 40.—. An=
fragen u. S 233 an die Geſchſt. (8411b
72n Min.
Heizung, gute Lage.
Bietet: ſehr ſchön
ger. 5=Z.=Wohn. m
reichl. Zub., beſte L
u. bill. Miete.
Eil=
angeb. u. S 133 Gſch.
T8276b)
Tausche!
2 Zimmer=Wohnung
mit Küche gegen
1 Zimmer mit Küche,
nehme evt. Wohn. in
Untermiete. Ang. u.
S 192 Geſchäftsſt. *
Außere Ringſtr. 108,
zum 1. Juli, i.
Erd=
geſchoß, herrſchaftl.
neuhergerichtete
6=Zimmer=Wohn.
zu verm. Zentralhzg.,
Gartenbenutz.,
reich=
liche Nebengelaſſe.
Waldſt. 46, I.
Beſchlagnahmefreie
5-Zim.-Wohn.
p. 1. Juni 1931 zu
verm. Näh. i. Büro
Waldſtr. 46. (8265b
Mod. 4=Zim.=
Woh=
nung, 1. Stock, mi
Bad, neu
hergerich=
tet, m. Autogarage
weg. Verſetzung ſof.
zu vermieten
Näher.:
Artillerie=
ſtraße Nr. 10, II.
Eliſabethenſtr. 61
2 leere Zimmer im
Vorderhaus m.
Koch=
gelegenheit z. vm. l.
Beſchlagnahmefreie
2 Zimmer mit Küche
preisw. z. verm. Ang.
u. S 201 a. d. Geſchſt (*
Mathildenſtr. 32, I.,
2 Zimmer mit Küche,
Keller, elektr. Licht,
an eine ruhige ältere
Perſon zu verm. (*
2 Zimmer u. Nüche in
ſchön. Lage an
allein=
ſtehende Dame zuvm.
Näh. Geſchäftsſt
Sehr preisw. zentr.
gel., vornehm möb.
2=Zimm.=Wohnung
m. Küche ab 1. Juli
zu vermieten.
Lagerhausſtr. 16, I.
In beſter Lage des
2-Zim.-Wohn.
vornehm eingerich= zu vermieten. (*19
tet, Zentr.=Heiz., fl.
Waſſ., Gartenben.,
ſofort od. ſpäter zu
vermiet. Anfr. u.
Zimmer u. Küche
zu vermiet.
Gries=
heim, Uebungspl.=
Beſſungerſtr. 187.
(*sg)
Rheinſtraße 12½
mod 6=Zi.=Wohng.,
Stock. Parkett,
Erker, 3 Balk., Bad,
Nebenräume, z. vm.
Näh. 2. Stock. (6671a
4 Zimmer=Wohnung
mit Küche, Bad und Zentralheizung,
be=
ſchlagnahmefrei, in beſter Lage, per ſofort
zu vermieten. Angebote unter 8 225 an
die Geſchäftsſtelle.
In der Landgraf=Georgs=Straße
gegen=
über dem Gaſthaus „Zur Krone” iſt
alsbald der Laden Nr. 1 zu vermieten
Nähere Auskunft wird auf Zimmer 66
des Stadthauſes erteilt. (St.8204
Der Oberbürgermeiſter.
6 Zimmer=
Wohnung
2. Stock
(Mathildenhöhe)
mit Balkon, Loggia,
Veranda, Badezim.
nebſt reichl. Zubehör
an ruh. Mieter per
1. Juli od, ſpäter zu
vermieten. Einzuſeh.
von 9½—12 Uhr
vor=
mitt. Angeb. u. S 221
an die Geſchäftsſt.
Riedeſelſtr. 70, II., leeres
od. teilw. möbl. Zim.
m. Küchenb. z. vm. (*
Herrſchaftliche
5-Zim.-Wohng.
in der mittl. Wil=
helminenſtr.,
Erd=
geſchoß, zum 1. Juli
1931 zu vermieten.
Näh. Hausbeſitzer=
Verein. Telef. 560.
(8105b)
Sie sparen Geld.
wenn Sie Ihre Herren-Stoffe nur
im Spezial-Geschäft kaufen.
Heute biete ich Ihnen
etuas außergewöhnliches!
Einen Posten
Kerren-Stoßfe
Nur Oualitätsware!
Serie
reine Wolle
r 3D0TEANZNg ... . Meter Uk. 0.10
Serie
rr Kämmgarn-Anaug Ueter Uk. 4.00
Serie
rir Aäfdmgar d-aadag Meter Uk. 11.50
Serie
DT KämdMgar d-Rualg Meter Uk. 13.90
Mein neuestes Sustem:
Auf vielseitigen (unsch meiner Kundschaft
übernehme die Verarbeitung der bei mir
ge=
kauſten otoffe unter Garantie bester
Oer=
arbeitung und tadelloser Daßform.
Spezialgeschäft
Toit. Contlad
Darmstadt
Schulstraße 6
(8385
frdl., ruh möbl: Zim.
m el. L. u. Schreibt. Waldſtr. 15,p. gt. mb.
Zimm. zu verm. 8c gut mbl. Zimmerm
S. 215 a. d. Geſch.* Schreibtiſch z. vm. Einf. möol. Zimmer. Gut möbl. Zimm. m.
Näh. Geſchäftsſt. Schützenſtr. 10, Voß,
gt. mbl. Z. el L. * möbl. B. z. verm. Gr. mbl. Manſarden=
Zimmer, mit oder
ohne Verpflegung
billig zu vermieten
Näh. Geſchäftsſt. Schlafſt. 4Xw z.v. ſ* Liebigſtr. 15, pt.
möbl. Zim. evtl. mit
Mittagstiſch z. v. T*sg (Fink) 2 ſchön möbl.
Zim., auch getrennt,
el. Licht, ſep. Eing",
ſofort zu verm. (* Lauteſchlägerſtr. ½, II.,r.
möbl. Zim. zu vm. /* Nieder=Ramſtädterſtr. 18,
möbl. Zim. m. el. Licht
zu vermieten. gr. ſchön möbl. Zim.
zu vermieten. Hochſtr. 15. I., möbl.
Zim.m. Penſ.z. vm. (* Herdweg 91, I., ſchön
möbl. Zimmer mit
Zentralh., ſep. Eing.,
zu vermieten. (reid von 12—15 und Liebfrauenſtr. 85, Arras,
großes möbl. Manſz. N.=Ramſt. Str. 49,II.
billig zu vermieten. (* Brafenſtr. 25, III.,
ſchön möbl. Zimmer
ut vermieten. Karlſtr. 2, 1. Stock, gut
möbl. Zimmer, p. ſof.
zu vermiet. (*sa Hügelſtr. 6, 3. St., frdl.
hell. Zim., mit elektr.
Licht, herrl. Ausſ. n.
Palaisg., ſof. z. vm. (*
Ber Ulahenendschkager
In reicher Auswahl bei
Sectrola=Jäger
Seorgenstr./1(841z/ Cel. 2579
ELECTROLA
Sorgt für Stimmung-1
kaunusſtr. 39 ſchönmbl.
Manſ.=Z.m. eig.
Koch=
gel. billig zu vermiet.
Näh part., 1, Tür r./”
Beckſtraße 14, II. r. möbl. Zim. m. el. L. in
ruh. freier Lage z. v. (* Alexanderſtraße 10
o. ohne Penſ. z. v. (* Niesſtr. 55, part. 7
möbliertes Zimmer,
Gutenbergſtr. 58,pt., Mk. 20 — mon. z. v. Kirchſtr. 27, II., I.
möbl. Zimm. z. v. Dihtoriapl. 1, III., nett
mobl. Zim zu vm. ſ* Grafenſtr. 16, 2. St., gut
mbl. Zim. bill. z vm * Heinheimerſtr. 8, I.r. Frankfurterſtr. 32,
part., möbl. Zim. mit
elektr. Licht zu vm. (* Frankfurterſtr. 32, I., r.,
möbl. Zim. m. eletr.
Waldſtr. 22 Licht zu vermiet. Mauerſtr. 12, II., möbl.
B.m.el. L. ſof. z. vm. ( Herdweg 98, Behagl.
m. Wohn= u. Schlafz.
mon. Mk. 45 z. vm. (* Neckarſtr. 4, Hth. p. r.
2. Stch., r., ſaub, frdl. Zim. m. 2 B. z. v.
(8341b) Wendelſtadtſtr. 26,II
Luiſenſtr. 10, part., gut möbl. Zim. m.
el. L., Schreibt. u.
Balk zu vm. (*ms Bismarckſtr. 80,
part., gut möbl.
) Zimmer mit od.
ohne Penſ. ſofort
zu verm. Einzuſ.
Mi R.2 ſchön möbl. Zim. i.
gut. Hſe. zu verm.* 2 gut möbl., ſonn.
Zimm. an 1 od.
Perſ. zu vermiet.
Grafenſtr. 22, III.,Ilk. Riedeſelſtr. 72, II.:
g. m. 3., el. L.ſ.3.v Lauteſchlägerſtr. 22,,
grß. g. möb. Z. z.v. Fuhrmannſtr. 18, II
ſchön möb. 3. z.v.*
Viktoriaſtr. 79, II
groß ſonn. Zi., el.
L., Schreibt. z. v.
Pankratiusſtr. 6, II
frdl. möb. Zim. m
el. L. u. Schreibt.
3. 1. 6. o. ſpät. z.v.*
Schlafſtelle z vm.
Nd.=Ramſt. Str. 3,I.
Karlſtr. 30, II. r.
gut möb. 3. 3. vm.
Landwehrſtr. 5, I.
(a. Herrng.) möbl.
Z. m. el. L. i. ruh.
H. an ſol. Hrn. per
ſofort zu vermiet.
Pankr.=Str. 5, II. r.
m. 3. m. el. T. z.v.*
Heinrichſtr. 89, III.
mob. Zim. z. v. (*so
I
Garage geſucht in
Gegend., Heinrichſtr.,
Nähe d. Hochſtr. Ang.
unt. S 205 Geſchſt. (
Sonnige, kompl.
Zim. Wohnung
in gut Hauſe, nahe
Zentrum, von beſſ.,
einz. Dame p. 1. Juli
d. ſpät. geſ.
Inſtand=
ſetzung od. kl. Abſtand
kann geleiſtet werden.
Angeb. m. Preis u.
S 181 an d. Gſchſt.
Pol.=Beamter ſucht
2—-33im.-Vohn.
Ang. u. S 222 Gſchſt.*
Dame
beruflich tätig ſucht
2 Zimmer= Wohnuug
mit Küche. Ang. u.
S199 a. d. Geſchſt.
Jung. Ehepaar ſucht
ab 1. 7. 2 Zimmer
m. Küche. Pr. 30-35M.
Ang. u. S 195 an die
Geſchäftsſtelle.
Zum 2. Juniſuchtgeb
Herr möbl.
Schlaf=
zim., evtl. mit
Wohn=
raum u. wenn mögl.
m. ſep. Eing. Angeb
mit Preis unt. S 20
an Geſchäftsſt.
Ruh. Miet. (3 erw.
P.) ſucht z. 1. Juli
od. früh. freiwerd.
4—5=Zim.=Wohn.
(ev. 3=Z.=W. gegen
Tauſch) Oſtviertel
bevorzugt. Off u.
S. 232 a. d. Geſch.*
Berufstätig. Ehepaar
ſucht 1 Zim. u. Küche
30—35 ℳ, od. gr. leer.
Zim. Martinsviertel)
Ang. u. S 204 Gſchſt.*
O
Ver erteilt 9 jährig.
Mädchen
Klav.=Unterricht
mit täglicher
Uebe=
möglichkeit. Nähe
Olyſtraße. Angebote
mit Honorarang, unt.
S 210 Geſchäftsſtelle,
8386
An einem
Tanzkurſus
von Schülerinnen
höh. Schulen
kön=
nen (für d. Herbſt)
noch junge Herren
(Schüler) aus gut.
Kreiſen teilnehm.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Für 11 jähr. Jungen
gut erh. Fahrrad zu
kaufen geſucht. Ang
mit Preisang, unter
S 180 Geſchſt.
Achtung!
Herren=u. Dacenrad
zu kaufen geſucht,
w. auch defekt. Ang.
u. 2 189 Geſchſt.
Geſ.: Gebr Gasherd,
mittelgr. Tiſch, II.
Eisſchrank. Angeb.:
Ohlyſtraße 31, parte
(8314)
Inval. m. ger. Eink. ſ.
Bett. Ob.=Namſtadt;
Adlergaſſe 56, pt. (*
NEied ONIA
Ein Zauber für alle Hausfrauen, alle Bräute. Der
Verkauf dieser außergewöhnlich großzügig
aufge-
zogenen Veranstaltung beginnt Montag, morgen
8½ Uhr! Um Sie jedoch an den außergewöhnlich
preiswerten Waren, ob Wäsche — ob Kleider —
ob Weillwaren oder helle Sommerstoffe, jetzt
schon profitieren zu lassen, haben wir uns
ent-
schlossen, bereits
heute ab I0 Uhr
einen Vorverkauf
zu veranstalten. — Ab „o Uhr zeigen Ihnen auch
unsere Schaufenster eine Auslese des Gebotenen.
Kommen Sie — prüfen Sie — und Sie werden
staunen. —
Nummer 148
Samstag, den 30. Mai 1931
Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 30. Mai 1931.
Zur Inkendankenfrage.
Geſtern mittag fand eine eingehende Ausſprache der Preſſe,
bzw. Kritik, mit dem Oberbürgermeiſter über die
Intendanten=
frage ſtatt.
Nachmittags tagte ab 6 Uhr im Staatsminiſterium der
Ver=
waltungsrat des Heſſiſchen Landestheaters. In dieſer Sitzung
wurde noch einmal über die noch vorhandenen Kandidaten
ge=
ſprochen, wie wir hören auch eine neue Kandidatur in Betracht
gezogen. Ein Beſchluß wurde nicht gefaßt, die Sitzung vielmehr
auf nächſte Woche vertagt.
— Ernannt wurde: Am 13. Mai: der Kanzleigehilfe
Ver=
ſorgungsanwärter Wilhelm Hillgärtner aus Pfungſtadt
vom 1. Mai 1931 an zum Kanzleiaſſiſtenten.
— In den Ruheſtand tritt der Gendarmeriemeiſter Adolf
Schade zu Reißkirchen auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom
1. Juni 1931.
— 40jähriges Dienſtjubiläum. Herr Oberſekretär Wilhelm
Creter, Kranichſteiner Straße 59, zurzeit bei den ſtädtiſchen
Betrieben, begeht am 2. Juni ſein 40jähriges Dienſtjubiläum bei
der Stadt Darmſtadt.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die viel diskutierte
Ausſtellung der Malklaſſe des Bauhauſes Deſſau wird am
Mon=
tag, dem 1. Juni, geſchloſſen. Am 3. Juni eröffnet die
Bücher=
ſtube die ſchon angekündigte Ausſtellung des der „Darmſtädter
Gruppe” angehörenden Plaſtikers und Malers Fritz
Schwarz=
beck Bingen. Schwarzbeck machte ſeine erſten Studien auf
der Gewerbeſchule in Nürnberg unter Prof. Roth und Schmid=
Riegel. 1927—1930 arbeitete Schwarzbeck an der Akademie in
Düſſeldorf unter Prof. Lenger, ſeit 1930 am Staedel in
Frank=
furt. Wie ſchon erwähnt, zeigt er u a. eine in letzter Zeit
ge=
ſchaffene Plaſtik des Miniſters Korell. Die Ausſtellung iſt zum
erſten Male am Mittwoch, dem 3. Juni, geöffnet.
Schnellverkehr. Nachdem vor einigen Tagen der
Fern=
ſprechverkehr zwiſchen Darmſtadt und Heidelberg auf den
Schnell=
verkehr umgeſtellt worden iſt, wird nunmehr am 30. Mai, um
14 Uhr, auch der Schnellverkehrsbetrieb zwiſchen Darmſtadt und
Worms aufgenommen werden. Bei Geſprächen nach Worms iſt
von dieſer Zeit ab auf die Meldung des Amtes nicht mehr das
Fernamt, ſondern der Schnellverkehr zu verlangen.
— Bezirksverband Darmſtadt für Handwerk und Gewerbe. Zur
mächſten Mitgliederverſammlung unſeres
Bezirksver=
bandes am Sonntag, dem 3 1. Mai, nachmittags 3.30 Uhr,
in Ober=Ramſtadt im Gaſthaus zum Löwen” ſind ſämtliche
angeſchloſſenen Mitglieder der Ortsgewerbevereine. Innungen
und Fachvereinigungen des Kreiſes Darmſtadt
teilnahmeberech=
tigt. Die Einladungen nebſt Tagesordnung befinden ſich in den
Händen der Herren Vorſitzenden.
Heſſiſches Landestheaker.
Gaftſpiele des Heſſiſchen Landestheaters in Bad=Ranheim
Mittwoch, den 3. Juni 1931: Sturm im Waſſerglas
Sonntag, den 7. Juni 1931: Im weißen Rößl.
Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag findet im
Klei=
nen Haus eine Wiederholung der Oper „Ariadne auf
Na=
xos” von Strauß unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl
Böhm, in der Inſzenierung von Heinz Arnold ſtatt. — Im
Gro=
ßen Haus geht das „Weiße Röß!” in der Inſzenierung von
Re=
nato Mordo in Szene. — Sonntag wird außer Miete im
Klei=
nen Haus Shaws Komödie „Der Kaiſer von Amerika” in
der Inſzenierung von Günter Haenel mit Bühnenbildern von
Wilhelm Reinking gegeben. — Im Großen Haus geht „
Par=
ſifal” von Richard Wagner unter muſikaliſcher Leitung von Dr.
Karl Böhme in Szene — Montag, den 1. Juni, findet im
Klei=
nen Haus die Erſtaufführung der Tanzpantomime „Baby in
der Bar” von Wilhelm Groß ſtatt. Die choreographiſche
Lei=
tung liegt in den Händen des Ballettmeiſters Hans Macke, der
zu=
ſammen mit Irene Scheinpflug die Hauptrollen verkörpert. Die
muſikaliſche Leitung hat Erwin Palm, die Bühnenbilder wurden
von Elli Büttner entworfen.
Oritte und vierte Jahresſitzung
dei DeinſchenSoafttie und Sandelstaninel Bamſtäst
am 31. März und 18. Mai 1931
30. Mai G
Im weißen Rößl
Außer Miete.
Halbe Preiſe 0.60—3 Mk. Mr Miee
Ariadne auf Naxos
Zuſatzmiete V.14
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Sonntag,
31. Mai 17—22 Uhr
Parſifal
K18 Bühnenvolksbund
Preiſe 1.20—12 Mk. 20—22.30 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Außer Miete
Halbe Preiſe 0.60—3 Mk Montag,
1. Juni Keine Vorſtellung 20—21.30 Uhr Außer Miete
Kammertänze
Hierauf zum erſten Male:
Baby in der Bar
Tanzpantomime von Groß
Preiſe 0.50—2.50 Mr. Dienstag
2. Juni 19.30, Ende vor 23 Uhr
Der Hauptmann von Köpenich
Außer Miete
Halbe Preiſe 0 50—5 Mk 20—22 Uhr
Ariadne auf Naxos
Zuſatzmiete I,12
Preiſe 1 20—6 Mk. Mittwoch,
3. Juni 19.30—22.15 Uhr
Der fliegende Holländer
T, Gr. 1 und 5
Preiſe 0.80—8 Mk Keine Vorſtellung Donnerstag,
4. Juni 20. Ende gegen 22.15 Uhr
Pentheſileg
C24.
Preiſe 1—10 Mk. Keine Vorſtellung Freitag,
5. Juni 19.30—22.30 Uhr
Valerio
D 25. T. Gr. 6, 7 u. 8
Preiſe 1—10 Mk. Keine Vorſtellung Samstag
6. Juni 19.30 Ende gegen 23 Uhr
Viktoria und ihr Huſar
Außer Miete
Preiſe 0 50—4 Mk. Keine Vorſtellung Sonntag,
7. Juni 17—22 Uhr
Parſifal
Dſtdt. Volksb. Gruppe I-IV
GG18 Preiſe 1.20—12 Mk
Gutſcheine nicht gültig Keine Vorſtellung
Im Rahmen des in der dritten Vollverſammlung erſtatteten
Geſchäftsführungsberichts konnten nähere Darlegungen über die
im Bereich der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern erfolgte
Ausſprache über die Auswirkungen des Vertrags der
Reichs=
bahn mit der Speditionsfirma Schenker gemacht
wer=
den. Eine zur Stellungnahme über dieſen Gegenſtand einberufene
und von ſämtlichen heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern
be=
ſuchte Verſammlung ſtellte ſich vorbehaltlos, auf den Boden der
Entſchließung der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, in
der unter näherer Begründung den ſtarken Bedenken der
von der Reichsbahn geplanten Regelung Ausdruck verliehen
wor=
den war. Im weiteren Verfolg der Angelegenheit hat der Vorort
des Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammertags zweckdienliche
Schritte unternommen, die auf eine Reviſion des Schenker=
Ver=
trags abzielen.
Auf einer Vertreterbeſprechung der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskammern wurde u. a. auch zu dem im Heſſiſchen Landtag
vorgebrachten Antrag, eine Verpflichtung zur
Beſchäf=
tigung von Lehrlingen nach Beendigung der
Lehrzeit geſetzlich feſtzulegen, unter Betonung der
ſchwerwie=
genden Bedenken, die einem ſolchen erneuten Eingriff in das freie
Spiel der Kräfte entgegenſtehen, in verneinendem Sinne Stel=
(faſte 2. o9 üuie Käſf eliſchideDe Landfilff der
S=
herigen Zuſtandes, die eine ſtarke Unterbrechung des
Nachrichten=
dienſtes zur Folge haben müſſe, hintangehalten werde; hinzu
komme, daß durch derartige Einſchränkungsmaßnahmen die
Ver=
dienſtmöglichkeiten der Arbeitnehmer im Zeitungsgewerbe in
un=
günſtigem Sinne beeinflußt werden müßten. — Auf Grund der
neuen Beſtimmungen für die Zulaſſung und Prüfung von
Wirtſchaftstreuhändern wurde für das Rhein=Main=
Gebiet eine gemeinſchaftliche Zulaſſungs= und
Prüfungs=
ſtelle mit dem Sitz in Frankfurt a. M. errichtet, und zwar
paritätiſch von den heſſiſchen und den heſſen=naſſauiſchen Induſtrie=
und Handelskammern. In der Zulaſſungsſtelle ſowie in der
Prü=
fungsſtelle werden außer den Vertretern der beteiligten
Kammer=
verbände je ein heſſiſcher und ein preußiſcher Staatskommiſſar,
Vertreter der in Betracht kommenden Berufsverbände ſowie
Do=
zenten der Betriebswiſſenſchaft und Rechtswiſſenſchaft beteiligt
ſein. Notwendig erſcheint es hierbei, daß bei der Auswahl der
Perſönlichkeiten neben der zur Univerſität ausgebauten
Handels=
hochſchule in Frankfurt a. M. auch die altehrwürdige Univerſität
Gießen ſowie die als Pflegeſtätte der techniſchen und geiſtigen
Wiſſenſchaften ſich eines Weltrufs erfreuende Techniſche Hochſchule
zu Darmſtadt ausreichend berückſichtigt werden. Erwünſcht wäre
es auch, wenn die Städte und Gemeindeverbände im Rhein=Main=
Gebiet ſich entſchlöſſen, ſich ebenfalls in dieſe neue Organiſation,
wie dies geplant iſt, einzugliedern, da es auch im
wohlverſtan=
denen Intereſſe der öffentlichen Verwaltungen liegen dürfte, ſich
die Erfahrungen der aus dem freien Wirtſchaftsleben
hervorge=
gangenen Wirtſchaftstreuhänder für die laufende Prüfung ihrer
Rechnungsabſchlüſſe zunutze zu machen.
Der Hausausſchuß des Deutſchen
Studenten=
heims in Prag hat ſich an die Kammer mit der Bitte
ge=
wandt, durch Stiftung von Büchern zur Ergänzung der
Haus=
bücherei des dortigen Studentenheims beizutragen. Die Kammer
vertritt die Auffaſſung, daß im Intereſſe der Erhaltung des
Deutſchtums im Auslande dieſem Wunſche, von den beteiligten
Firmen ſoweit wie irgend möglich entſprochen werden ſollte.
Ueber die 51. Vollverſammlung des Deutſchen
Induſtrie= und Handelstags am 25. März wurde ein
ausführlicher Bericht erſtattet. Die Verhandlungen gewannen
da=
durch beſondere Bedeutung, daß neben dem Herrn Reichskanzler
Vertreter der Landesregierungen, des Reichsrats, des Reichstags
und des Reichswirtſchaftsrats ſowie der Spitzenverbände der
Wirt=
ſchaft anweſend waren. Die Vollverſammlung befaßte ſich mit den
derzeitigen aktuellen Fragen der Finanzpolitik ſowie mit den
Erforderniſſen der Sozialpolitik und unſerer Außenhandelspolitik.
Den Abſchluß bildete ein mit beſonderem Beifall aufgenommener
Vortrag von Frau Charlotte Mühſam=Werder, einer
Vorkämpfe=
rin der Hausfrauen=Organiſationen, über „Die Hauswirtſchaft als
Teil der Volkswirtſchaft”
Vor Eintritt in die Tagesordnung der vierten
Vollverſamm=
lung wurde des allzu frühen Heimgangs des Vorſitzenden der
Schweſterkammer Mainz, Chriſtian Scholz, gedacht, der
gleich=
zeitig als Vorſitzender des Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskam=
mertags und als Vertreter der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handels=
kammern im Vorſtand des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags
ſich um die Förderung der heſſiſchen Wirtſchaft bedeutende
Ver=
dienſte erworben hat. Der Vorſitzende hob die hervorragenden
Eigenſchaften des Verſtorbenen gebührend hervor, insbeſondere
ſeine außergewöhnliche Eignung zum Führer auch in ſchwierigſter
Lage. Das reiche Maß an Wiſſen und die den Heimgegangenen
auszeichnenden Züge hohen Menſchentums, die alle, mit denen er
zu wirken berufen war, aufs ſtärkſte für ihn einnahmen, machen
den Verluſt des ſo verdienſtvollen Mannes für die heſſiſchen
Kam=
mern und für die deutſche Wirtſchaft beſonders ſchmerzlich. Die
hohen Verdienſte Chriſtian Scholzens werden ihm im Kreiſe der
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern ein immerwährendes
dankbares Gedenken ſichern.
Fernerhin nahm der Vorſitzende der Kammer Gelegenheit,
dem anweſenden langjährigen Mitglied der Kammer, Geheimen
Kommerzienrat Dr.=Ing. e. h. Wilhelm von Opel, die
herzlich=
ſten Glückwünſche zum 60. Geburtstage zu übermitteln. Hierbei
gab der Vorſitzende der Hoffnung Ausdruck, daß Geheimrat von
Opel ſeine reichen Erfahrungen und Kenntniſſe wie bisher auch
fernerhin der Kammer und damit der Allgemeinheit zur
Ver=
fügung ſtellen möchte. Geheimrat von Opel nahm Gelegenheit,
für die ihm in reichem Maße zuteil gewordenen Glückwünſche den
Dank zum Ausdruck zu bringen und feſtzuſtellen, daß er wie
bis=
her, ſo auch in Zukunft ſich der Arbeit der Kammer in treuer
Verbundenheit weiter widmen werde.
In der Verkehrskommiſſion der Kammer waren die
Vor=
ſchläge zur Auflockerung des Perſonentarifs der
Reichsbahn, die in einer Denkſchrift „Wertſcheinheft und
Halb=
karte” zuſammengefaßt ſind, Gegenſtand eingehender Erörterung.
Die Kommiſſion ſtellte ſich vorbehaltlos auf den Standpunkt
die=
ſer Denkſchrift, deren grundſätzliche Forderungen in einer
gemein=
ſamen Entſchließung des Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskam=
mertags und des Heſſiſchen Verkehrsverbandes vom 15. April
1931 zuſammengefaßt und bereits der Oeffentlichkeit übergeben
worden ſind.
Eine Vertreterbeſprechung der Heſſiſchen Induſtrie= und
Han=
delskammern nahm Gelegenheit, ſich nochmals gegen die Verdrei=
fachung der Grundſteuern und die teilweiſe außerordentlich
weitgehende Erhöhung der Sondergebäudeſteuern in
Heſſen mit allem Nachdruck zu wenden. Bereits bei Vorlage der
Geſetzentwürfe im Dezember vorigen Jahres hatten die Kammern
ihre warnende Stimme erhoben. Nachdem nunmehr die
Auswir=
kungen dieſer ſteuerlichen Maßnahmen in Heſſen voll zu überſehen
ſind, hielten es die Kammern für ihre Pflicht, das Augenmerk der
heſſiſchen Regierung erneut und mit allem Nachdruck auf die
ſchweren Gefahren hinzulenken, die eine derartige Ueberſpannung
der Beſteuerung des Grundbeſitzes naturnotwendig in ſich
ſchlie=
ßen muß. — Beſchwerden einzelner Firmen wegen der Höhe der
in Darmſtadt für die Abfuhr gewerblicher Abfälle angeforderten
Müllabfuhrgebühren hatten zu Verhandlungen mit der
zuſtändigen Stelle der Stadtverwaltung Darmſtadt Veranlaſſung
gegeben, die zu einem im allgemeinen befriedigenden Ergebnis
geführt haben, zumal feſtgeſtellt werden konnte, daß die
Stadtver=
waltung ſelbſt bemüht iſt, aufgetretene Härten nach Möglichkeit
auszugleichen. — Auf eine Anfrage aus dem Kreiſe der
Vollver=
ſammlung wurde über den Stand der Verhandlungen bezüglich
der Uebernahme der Kraftwagenlinie von
Darm=
ſtadt nach der Bergſtraße durch die Reichspoſt im
Einvernehmen mit der Reichsbahn Bericht erſtattet. Die
Ver=
ſammlung ſteht auf dem Standpunkt, daß die Durchführung dieſer
Maßnahme unter organiſcher Angliederung eines Teiles des
bis=
her durch die Nebenbahn Bickenbach—Seeheim betriebenen
Ver=
kehrs zweckmäßig erſcheint, wofern die bisherigen Tarife nicht
überſchritten werden und namentlich hinſichtlich der
Linienfüh=
rung und der Fahrplangeſtaltung berechtigten Wünſchen
ausrei=
chend entſprochen wird.
Nachdem nunmehr der Entwurf der
Durchführungsbeſtimmun=
gen zum Reichsbewertungsgeſetz vorliegt, war
Veran=
laſſung gegeben, ſich mit dieſer in die Bewertung des bebauten
Grundbeſitzes tief einſchneidenden Frage eingehend zu befaſſen.
Gegenüber den aus dem Entwurf der
Durchführungsbeſtimmun=
gen erſichtlichen Abſichten, eine Bewertung der
zwangsbewirtſchaf=
teten Grundſtücke mit einem Vielfachen der Rohmiete und der
nicht zwangsbewirtſchafteten Grundſtücke mit dem Ertrags= oder
gemeinen Wert vorzunehmen, ſtellte ſich die Kammer nach wie vor
auf den Standpunkt, daß es zweckmäßiger ſei, auch die diesmalige
Einheitsbewertung der bebauten Grundſtücke auf die
Wehrbei=
tragswerte zu ſtützen. Die Durchführung der Einheitsbewertung
nach den beabſichtigten Geſichtspunkten wird außerordentlich
lang=
wierig ſein und doch nicht die derzeitigen tatſächlichen Werte
rich=
tig erfaſſen, da bei der Bewertung der zwangsbewirtſchafteten
Grundſtücke der Vervielfacher aus den Verkäufen der Jahre 1929
und 1930 gewonnen werden ſoll, in welchen Jahren die
Verhält=
niſſe auf dem Grundſtücksmarkt noch immer verhältnismäßig beſſer
lagen wie gegenwärtig. Die Bewertung der nicht
zwangsbewirt=
ſchafteten Grundſtücke nach dem Ertrags= oder gemeinen Wert
birgt die Gefahr in ſich, daß dieſe Grundſtücke im Vergleich zu den
zwangsbewirtſchafteten höher bewertet und damit ſteuerlich mehr
belaſtet werden. Da unter dieſe Gruppe insbeſondere die
gewerb=
lichen und Fabrikgrundſtücke fallen, bedarf es größter
Aufmerk=
ſamkeit der mit der Wahrnehmung der allgemeinen Intereſſen
be=
auftragten Stellen, damit etwa drohende Verſchiebungen in der
Grundlaſtenverteilung vermieden bleiben. Sollte die neue
Ein=
heitsbewertung der Grundſtücke nach den Gedanken der
Durchfüh=
rungsbeſtimmungen trotz dieſer Bedenken zur Durchführung
ge=
langen, ſo dürfte für die heſſiſchen Verhältniſſe bei den
zwangs=
bewirtſchafteten Grundſtücken die Rohmiete als Grundlage in
Be=
tracht kommen, vorausgeſetzt, daß die umliegenden
Finanzamts=
bezirke ſich ebenfalls dieſe Bewertungsgrundlage zu eigen machen.
Bei den nichtzwangsbewirtſchafteten Grundſtücken müßte auch bei
den der Sondergebäudeſteuer unterliegenden ein
hundertprozen=
tiger Abzug der Steuerlaſten zugeſtanden werden, da die Frage
des Geldentwertungsausgleichs heute als überholt anzuſehen iſt.
Bei der Ertragsbewertung kann, auf lange Sicht geſehen,
höchſten=
falls von einer 5prozentigen Verzinſung ausgegangen werden,
was bei einem heute üblichen Zinsſatz von etwa 8 Prozent einen
Vervielfacher von 12,5 ergäbe. Schließlich wurde noch die Frage
der Offenlegung der Einheitswerte berührt und hier die
For=
derung zum Ausdruck gebracht, daß es zweckmäßiger ſei, dem
ein=
zelnen Zenſiten durch Steuerbeſcheid ſeinen Einheitswert
ſchrift=
lich mitzuteilen. Abgeſehen von ſonſtigen Nebenwirkungen wird
die Offenlegung der Einheitswerte beſonders bei
Unternehmun=
gen, die in zahlreichen Gemeinden Grundſtücke beſitzen, die
Kennt=
nisnahme der Einheitswerte nicht nur erſchweren, ſondern auch
unvermeidbar mit Koſten belaſten.
Weiterhin wurden die Auswirkungen, die die Durchführung
der Steuervereinheitlichungsvorſchriften der Notverordnung des
Herrn Reichspräſidenten vom Dezember 1930 zur Folge haben
wird, näher beleuchtet. Während zu der Vereinheitlichung der
Grundſteuer von dem heſſiſchen Standpunkt aus mit Rückſicht
dar=
auf, daß das heſſiſche Grundſteuergeſetz neueſten Datums iſt, wenig
zu erinnern iſt, wird die Durchführung der
Gewerbeſteuerverein=
heitlichung in Heſſen tief einſchneidende Wirkungen nach ſich
ziehen. Dadurch, daß die Hauptſteuergrundlage der
vereinheitlich=
ten Gewerbeſteuer der Gewerbeertrag ſein ſoll, wird die
Steuer=
baſis als ſolche außerordentlich zuſammenſchrumpfen, zudem durch
die weitgehende Staffelung der Steuermeßbeträge ein großer Teil
der gewerbeſteuerpflichtigen Betriebe in Zukunft ganz oder nahezu
gewerbeſteuerfrei ſein wird. Auch der vorgeſehene Mindeſtbetrag
von 6 Prozent des Anlage= und Betriebskapitals wird einen
Aus=
gleich nicht bringen können, vielmehr zu außerordentlichen Härten
führen. Die Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern haben ſich
daher auf den Standpunkt geſtellt, daß neben dem Gewerbeertrag
auch in Zukunft, das Anlage= und Betriebskapital, als
Steuer=
grundlage herangezogen werden ſoll, wobei es dem Ermeſſen der
einzelnen Länder überlaſſen bleiben müßte, das Anlage= und
Be=
triebskapital oder die Lohnſumme zu wählen. Die Einführung
der Lohnſummenſteuer kommt für die heſſiſchen Verhältniſſe in
Anbetracht der Vielgeſtaltigkeit der Induſtrie keinesfalls in
Be=
tracht.
Ein weiterer Punkt der Tagesordnung brachte die
Erörte=
rung eines zeitgemäßen weiteren Ausbausdes
Per=
ſonenverkehrs auf dem Schienenwege. Hierbei wurde
zum Ausdruck gebracht, daß die vielfach zu beobachtende
Einſtel=
lung, angeſichts der ſchwierigen Wirtſchaftslage auf einen
wei=
teren Ausbau der Reiſeverbindungen zu verzichten, ſich überaus
bedenklich auswirken müſſe. Wer der Eiſenbahn im Wettbewerb
mit dem Kraftwagen zu helfen gewillt ſei, dürfe nicht aus einer
reſignierten Stimmung heraus auf eine organiſche Ausgeſtaltung
verzichten, die Konkurrenz anderer modernerer Verkehrsmittel
könne vielmehr nur dann wirkſam bekämpft werden, wenn die
Eiſenbahn auf dem Wege einer großzügigen
Auflocke=
rung des Perſonenverkehrs, folgerichtig voranſchreite.
Spgren oa. Spdren aa . spdren
Blitz spart für Sie, weil die großen Ladeflächen der Blitz Lastwagen
volle Ausnutzung der Tragfähigkeit gestatten. Blitz spart für Sie, weil
die Leistungsfähigkeit und Schnelligkeit dieser Lastwagen die
Versor-
gung größerer Gebiete in noch kürzerer Zeit als bisher ermöglichen.
Blitz spart für Sie, denn ein nach dem Wucht-Prinzip gebautes Chassis
mit der Tragfähigkeit von 2,25 Tonnen kostet nur RM 3295.-
6 Zylinder 3,5 Liter von RM 4395.- bis
4 Zylinder 2,6 Liter von RM 3295.- bis
M RMS39S.- siebenfach bereiſt- abWerk
RM 4175.- fünffach bereiſtt - ab Werk
Der Händler erklärt ihnen den günstigen Zahlungsplan der Allgemeinen FinanzierungsGesellschaft.
ERTFUSNIS DTT AIBAA OPRT
G.
RÜSTFLTNFIR
PERSONENWAGFNASTWAGFH FAHRRÄDER
TASSE 19/21 8
Kt
GENERAL -VERIREIER: HAAS & BERNHARD, DARMS
Seite 6
Samstag, den 30. Mai 1931
Nummer 148
Als Vorbild wurde hierbei der Ausbau des
Bezirkseilver=
kehrs im Rhein=Main=Gebiet angeführt, der den
Be=
weis dafür erbracht habe, daß die Bahn durchaus gut daran tue,
bis in alle Einzelheiten durchgearbeiteten und wohlbegründeten
Vorſchlägen aus Kreiſen der Verkehrsintereſſenten Rechnung zu
tragen. Wenn beim Bezirkseilverkehr mit verhältnismäßig
nied=
rigem Fahrpreis erwieſen ſei, daß leichte Zugeinheiten durchaus
fahrwürdig ſeien, ſo müſſe dies insbeſondere für den ſchnellen
Fernverkehr gelten, hinſichtlich deſſen die derzeitigen im
allgemei=
nen den völlig anders gearteten Vorkriegsverhältniſſen
entſpre=
chenden Verkehrsleiſtungen keineswegs mehr genügten. Die
Kam=
mer beſchloß hierauf, in Gemeinſchaft mit den anderen Heſſiſchen
Induſtrie= und Handelskammern, auf der Grundlage der
nach=
ſtehenden Erklärung einen weiteren zeitgemäßen Ausbau der
ſchnellſten Fernverbindungen anzuſtreben:
„Im Wettbewerb mit anderen Verkehrsmitteln iſt es geboten,
daß die Reichsbahn innerhalb des Rahmens eines weiteren
zeit=
gemäßen Ausbaus ihres Fahrplans die Zahl der ED=Züge
weſent=
lich vermehrt. In geeigneten Fällen empfiehlt ſich die Führung
der PD=Züge in Geſtalt leichter Kurzzüge, die nach Bedarf unter
Zuſammenfaſſung mehrerer Verkehrsbeziehungen zu ſchwereren
Zügen zu vereinigen wären.
Da im Jahre 1930 93,61 Prozent der Reiſenden gegenüber
92,8 Prozent im Vorjahre, die auf eine zeitgemäße, beſonders
ſchnelle Beförderung ebenfalls Anſpruch erheben können, die
Holz=
klaſſe benützten, ſollte die beſonders bevorzugte Zuggattung der
FD=Züge ebenfalls mit der 3. Wagenklaſſe ausgeſtattet werden.
Auf dieſem Wege ſoll ermöglicht werden. Reiſen auf weitere
Ent=
fernungen in ſämtlichen Wagenklaſſen unter weſentlicher
Abkür=
zung der Reiſezeiten zurückzulegen. Gegenüber den beſtehenden
dreiklaſſigen Schnellzügen mit einer durchſchnittlichen
Reiſege=
ſchwindigkeit von rund 60 Km. ſollte den neuen, als ineinander
greifendes FD=Zug=Netz auszugeſtaltenden Zugverbindungen 1. bis
3. Klaſſe eine Reiſegeſchwindigkeit von durchſchnittlich 70 Km.
ge=
geben werden, was eine Abkürzung der Reiſezeiten um rund 15
Prozent ermöglicht.
Angeſichts der namentlich durch die Tributlaſten verurſachten
ſchwierigen Finanzlage der Reichsbahn iſt nichts dagegen
einzu=
wenden, daß für die höherwertige Verkehrsleiſtung auch in der
3. Klaſſe der ED=Züge ein beſonderer Zuſchlag zu den
Schnellzugs=
fahrpreiſen erhoben wird, der nach oben durch den Satz des
ſeit=
herigen ED=Zuſchlags in der 1. und 2. Klaſſe — 4 RM. — zu
be=
grenzen wäre.
Während in der dritten Vollverſammlung der Kammer der
Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1931/32
be=
handelt worden war, der gegenüber dem des Vorjahres weſentlich
herabgeſetzt wurde, wurde in der vierten Vollverſammlung über
die im neuen Rechnungsjahr gültigen Ausſchlagskoeffizienten
Be=
ſchluß gefaßt. Trotz des Rückgangs der Anlage= und
Betriebskapi=
talien und insbeſondere der gewerblichen Erträge können mit
Rückſicht auf erhebliche Einſparungen die gleichen
Ausſchlags=
koeffizienten wie im Vorjahre beibehalten werden.
— Der Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darm=
ſtadt bittet ſeine eingeſchriebenen Mitglieder dringend, die
or=
dentliche Mitgliederverſammlung des
Bezirks=
verbandes am Sonntag, dem 3 1. Mai, nachmittags 3.30
Uhr, im Gaſthaus „Zum Löwen” in Ober=Ramſtadt zu
be=
ſuchen. Es handelt ſich dabei um eine beſonders bedeutſame
Tagesordnung! Um punktliches Erſcheinen wird herzlichſt gebeten.
— Evangeliſche Stadtmiſſion Darmſtadt, Mühlſtraße 24. Die
angekündigte Gebetsverſammlung im großen Saale der
Stadt=
miſſion, die Herr Pfarrer Köhler leiten wird, findet nicht wie
im Heſſiſchen Sonntagsblatt irrtümlich angegeben iſt, am
Sonn=
tag, ſondern am Montag, um 8.30 Uhr, ſtatt. Die Verſammlung
iſt für jedermann und wird herzlich dazu eingeladen.
— Ausſtellung. In der Blumenhandlung „Blumen und Kunſt”
von Schulenburg iſt zurzeit das Bildnis des Profeſſors Heinrich
Reinhard Kröh von Robert Fuchs, dahier, gemalt, zu ſehen,
was viele Freunde des Dargeſtellten zu beſichtigen wünſchten. Das
Bildnis iſt in lebensvoller Wiedergabe des liebenswürdigen
Künſtlers von glücklicher Auffaſſung und gediegener Ausführung
und zeigt uns das Können dieſes früher in Frankfurt a. M.
tätigen Malers aufs trefflichſte. Seit nunmehr 18 Jahren iſt
Robert Fuchs hier in Darmſtadt tätig und hat ſich dieſer
reich=
begabte Künſtler ſchon vielfach aufs beſte in Ausſtellungen
be=
wahrt. Still und beſchaulich wirkt er in ſeinem Atelier in der
Neuen Niederſtraße 22, wo man ihn immer tätig an ſeinen
Bild=
niſſen, aber auch an anderen Motiven, meiſtens Tierſtücken
arbei=
tend trifft. Die Stadt Darmſtadt hat das Bild „ihrem Kröh”,
der ſchon die Silberne Plakette der Stadt beſitzt, zu ſeinem
Ehren=
tag überreichen laſſen und damit ihrem Sohn eine hervorragende
Auszeichnung zuteil werden laſſen.
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. „Wohlauf, die Luft geht
friſch und rein, wer lange ſitzt, muß roſten. Die letzte
Vereins=
veranſtaltung hätte kaum ſchöner eingeleitet werden können, als
mit dem gemeinſchaftlichen Abſingen dieſes ſchwungvollen
Scheffel=
ſchen Wanderliedes. Denn einerſeits iſt gerade jetzt die
Früh=
lingszeit auf ihrem Höhepunkt angelangt, und überall hat der
Lenz ſeine glänzende Pracht mit verſchwenderiſcher Fülle über die
Erde ausgebreitet. Andererſeits aber führte uns der überaus
intereſſante Lichtbildervortrag von Herrn Otto Mehrens,
Vorſitzender der Photographiſchen Geſellſchaft Frankfurt, „ins
Land der Franken”, das dem Dichter des Liedes zum Vorwurf
diente. Etwa 90 künſtleriſch ganz hervorragende Lichtbilder zogen
vorüber und führten den Beſchauer zunächſt nach Würzburg in
ſeine berühmte Reſidenz, in den Dom und in maleriſche Winkel
der Stadt, weiter nach Veitshöchheim mit ſeinem einzigartigen,
wunderſchön angelegten Hofgarten, lauter Oertlichkeiten, die einſt
der Zielpunkt einer gemeinſchaftlichen Wanderung des
Garten=
bauvereins geweſen ſind. Dann gings mainaufwärts durch die
zahlreichen fränkiſchen Dörfer und Städtchen, von denen nur
Ochſenfurt, Marktbreit, Kitzingen und Iphofen genannt ſeien.
Stilvolle Kirchen und blumengeſchmückte Rathäuſer, altertümliche
Bürgerbauten und trotzige Mauertürme, rebenumränzte. Hüge
und herrliche Landſchaften, vom „allerſonnigſten Sonnenſchein”
durchflutet, zogen in bunter Abwechſelung vorüber. Der
Vor=
trag zeigte wieder einmal, daß es auch in Deutſchland köſtliches
Kulturgut gibt, das nur entdeckt zu werden braucht, um das Herz
immer von neuem mit Freude zu erfüllen. Die Darbietungen
in Wort und Bild waren von hoher Vollendung und verdienten
den überaus reichen Beifall, der von ſeiten der Anweſenden
ge=
zollt wurde. — In den Sommermonaten finden keine
Verſamm=
lungen ſtatt, aber es ſei ſchon auf den nächſten Ausflug am
14. Juni zum Beſuch des Botaniſchen Gartens in Heidelberg und
der Schloßanlagen hingewieſen.
— Orpheum. Ab heute Samstag, 30 Mai geht im
Rahmen des Gaſtſpiels des Intimen Theaters Nürnberg abends
8.15 Uhr erſtmalig die beſtgelungenſte Zeitſatire Deutſchlands
be=
liebteſter Schwankautoren, Arnold und Bachs „Weekend im
Paradies, in Szene. Reicher, bunter und mannigfaltiger als
ſonſt geht es diesmal zu. W. Minauf ſpielt einen
Regierungs=
rat, welcher nur Dittchen heißen kann. Dieſer arme Dittchen,
wie ſeit vielen Jahren ſchon, übergangen, muß es erdulden, daß
der Konkurrent ſtatt ſeiner befördert wird. Aus Kummer darüber
betrinkt er ſich, bis alles um ihn in Schleiern verſinkt und er ganz
und gar nicht mehr weiß, was er tut, und was mit ihm geſchieht.
Aber im dritten Akt klettert er um ſo raſcher die Stufenleiter
herauf, und alle 5 Minuten fällt ihm eine neue Würde in den
Schoß: Oberregierungsrat, Miniſterialrat, ja ſogar
Miniſterial=
direktor. Und das alles bringt das Weekend im
Para=
dies für ihn mit, im Hotel Paradies am Schnackenſee: der
2. Akt, in dem ſich alle hohen Regierungsvertreter zu Abenteuern
zuſammengefunden haben — auch Frau Dittchen mit dem Herrn
Miniſterialrat. Jedoch ſoll der Inhalt an dieſer Stelle nicht zu
weit verraten werden, da er beſſer Ueberraſchung bleibt. Jeder
ſollte den größten Arnold= und Bach=Schlager „Weekend im
Paradies, welcher unbedingt den Gipfel der Heiterkeit
aus=
löſt, ſich anſehen. Karten von 80 Pf. an im Verkehrsbüro und
bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14. Kaſſaruf 389. (Siehe Anz.)
Kraftpoſthalteſtelle. Die Halteſtelle der Kraftpoſt
Darm=
ſtadt-Neunkirchen an der Ecke der Nieder=Ramſtädter Straße—
Heinrichſtraße wird am 1. Juni vor das Haus Heinrichſtraße 125
verlegt werden.
Baden im Grubenkeich ſtreng verboken!
Der allgemeinen Befolgung empfohlen!
Der Vorſtand des Anglervereins Darmſtadt bittet
uns um Aufnahme folgender Warnung:
Am Donnerstag abend ertrank beim Baden im Grubenteich
der ehemaligen Braunkohlengrube „Prinz von Heſſen” unſer
Mitglied Poth. Dieſer bedauerliche Vorfall gibt dem
Angler=
verein Veranlaſſung, eine ernſte Warnung an alle die
Bade=
luſtigen ergehen zu laſſen, die der Meinung ſind, dieſen Teich
als Badeplatz benutzen zu dürfen. Der Verein, der den Teich und
deſſen Ufergelände ab 1. Januar dieſes Jahres von der
Stadtver=
waltung vertraglich auf längere Zeit in Pacht genommen hat,
betreibt in dem Teich Fiſchzucht und Angelſport. Seinen
Mitgliedern hat der Verein das Baden in
die=
ſem Gewäſſer ſtreng verboten. Unſer Mitglied Poth
iſt ein Opfer der Nichtbeachtung dieſes Verbots geworden.
Zur gegenwärtigen warmen Jahreszeit wird nun des öfteren,
ja täglich die Beobachtung gemacht, daß trotz deutlich
ſicht=
barer Warnungstafeln von Unbefugten nicht nur
das verbotene Gelände, das in ſeiner ganzen Abgrenzung
abgeſperrt iſt, betreten wird, ſondern daß auch von derartig
Unbefugten Gelegenheit genommen wird, zu baden. Der
Angler=
verein warnt hiermit alle dieſe Beſucher vor dem Betreten des
Geländes und des Waſſers und macht auf die ſtrafrechtlichen
Folgen aufmerkſam. Der Verein lehnt auch jegliche
Verantwortung bei etwa eintretenden Unfällen, die ſich
Unbefugte innerhalb des eingefriedigten Geländes zuziehen,
ſtrikte ab.
Da in letzter Zeit insbeſondere von auswärtigen Beſuchern
des Teichgeländes trotz Warnung der mit der Aufſicht betrauten
Vereinsperſonen und trotz der gut lesbaren Warnungstafeln
immer wieder in rechtswidriger Weiſe und teils in recht ſchroffer
Form ein Anſpruch auf das Baderecht in unſerem Teich erhoben
und den gegebenen Weiſungen keine Folge geleiſtet wurde ſah
ſich der Verein gezwungen, polizeiliche Ueberwachung ſeines
Pacht=
geländes zu verlangen. Wer ſich der Gefahr nicht ausſetzen will,
in Strafe genommen zu werden, der füge ſich den Anordnungen,
zeige ſich den Ueberwachungsorganen gegenüber als anſtändiger
Menſch und unterlaſſe vor allem das Baden in dem Teich, deſſen
Tiefe große Gefahren auch für Schwimmer mit ſich bringen kann.
Die ernſteſte Warnung ſei der Tod unſeres Mitgliedes Poth, deſſen
junges Leben einer Unachtſamkeit geopfert wurde.
— Oeffentliche Bauſparkaſſe. Die dritte Baugeldzuteilung
der Oeffentlichen Bauſparkaſſe (Abteilung der
Lan=
deskommunalbank=Girozentrale) für Heſſen in Darmſtadt
findet am Freitag, dem 3. Juli 1931, vormittags 10 Uhr, im
Sitzungsſaale des Rathauſes am Marktplatz ſtatt.
Zuteilungs=
berechtigt ſind ſämtliche Bauſparer, deren Vertrag ſpäteſtens am
1. April (für Tarif 18 am 1. März) 1931 begonnen hat, und die
mit Einzahlungen nicht im Rückſtand ſind. Jeder Bauſparer, der
ſich als ſolcher ausweiſt, kann der Zuteilungshandlung beiwohnen.
Alle Oeffentlichen Bauſparkaſſen in Deutſchland haben bis Ende
März insgeſamt 31823 Vertrage über 183½ Millionen
Reichs=
mark abgeſchloſſen. Davon wurden bisher 1604 Verträge mit
einer Geſamtvertragsſumme von 11,6 Millionen Reichsmark
zu=
geteilt.
— Turngemeinde 1846 (Schwimmabteilung). Wie bereits
an=
gekündigt, unternimmt die Turngemeinde 1846 (
Schwimmabtei=
lung) morgen Sonntag einen gemeinſamen Ausflug nach dem
Stettbacher Tal, bzw. dem dort gelegenen Schwimmbad. Der
Ausflug iſt zugleich Auftakt für den diesjährigen
Sommer=
ſchwimmbetrieb, der ja inzwiſchen bei dem herrlichen
Sonnen=
ſchein bereits überall mächtig eingeſetzt hat. Die Abteilung
ver=
bindet damit einen Tag der Erholung, und der Aufenthalt dort
in friſcher Waldesluft ſoll jedem Einzelnen ein wenig
Daſeins=
freude vermitteln. Nachmittags 3 Uhr wird die Abteilung in
friſch=fröhlicher Weiſe einige ſchwimmeriſche Darbietungen
man=
cherlei Art bringen. Gemeinſame Abfahrt iſt Sonntag vormittag
8 Uhr ab Weißer Turm mit dem Omnibus nach Seeheim. Alle
Mitglieder der Turngemeinde 1846 ſowie Freunde der
Schwimm=
abteilung und auch Gäſte ſind zu zahlreicher Beteiligung herzlich
eingeladen.
Im Uniontheater läuft ab heute in Erſtaufführung der
Ton=
film aus dem alten Wien „Schuberts
Frühlings=
traum”, Regie: Rich. Oswald, Kammerſänger Karl Böken als
Franz Schubert und in weiteren Hauptrollen Gretel Theimer,
Lucie Engliſch, Siegfried Arno, Oscar Sima, Willi Stettner,
Guſtl Stark=Gſtettenbauer u. v. a. Der Film iſt eine romantiſche
Epiſode aus dem Leben Franz Schuberts, deſſen Melodien die
Menſchen froh und glücklich machen. Dazu ein gutes Beiprogramm.
Jugendliche ſind zugelaſſen. Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
Im Heliatheater bleibt „Die Dreigroſchenoper” des
großen Erfolges wegen noch einige Tage auf dem Spielplan.
Be=
ginn der Vorſtellungen: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Die Palaſt=Lichtſpiele, Grafenſtraße, warten heute und
fol=
gende Tage mit einem Stummfilm=Doppelprogramm auf, und
zwar ſieht man Emil Jannings in „Das Geheimnis
ſei=
ner Frau” und im 2. Teil Wallace Beery und Raymond
Hat=
ton in „Riff und Raff als Revolverhelden. Der Film iſt eine
tolle ſenſationelle Angelegenheit. Beginn: 3.30, 5.45 und 8.15 Uhr.
Billige Sonderzugsfahrten. Um weiteſten Kreiſen die
Mög=
lichkeit zu geben, den Urlaub in den Bayeriſchen Alpen verbringen
zu können, veranſtaltet die Bayeriſche Zugſpitzbahn erſtmals am
6. und 20. Juni Sonderzugsfahrten von Darmſtadt nach Garmiſch=
Partenkirchen, bzw. Mittenwald. Das Fahrtprogramm iſt ſo
ge=
ſtaltet, daß es den Reiſenden freiſteht, im Rahmen der
Sonder=
zugsfahrt einen Aufenthalt von 8, 14 Tagen oder 3 Wochen mit
oder ohne Verpflegung zu nehmen. Mit eingeſchloſſen in den
Fahrpreis, der eine Ermäßigung von rund 50 Prozent aufweiſt,
iſt eine Fahrt auf Deutſchlands höchſten Gipfel, die Zugſpitze,
(2966 Meter) mit der Bayeriſchen Zugſpitzbahn. Koſtenloſe
aus=
führliche Proſpekte. Auskunft und Anmeldung nehmen die
ge=
ſamten Reiſe= und Verkehrs=Büros entgegen. (Vergl. Anzeige.)
Südweſtdeuiſche Bankbeamkenkagung
Dieſer Tage hielt der Gau Südweſtdeutſchland im Deutſchen
Bankbeamten=Verein im Zoologiſchen Garten in Frankfurt a. M
ſeine diesjährige Vorſtandskonferenz ab. Sämtliche
ſüdweſtdeut=
ſchen Bankplätze hatten Vertreter, in großer Zahl entſandt. Der
Gauvorſteher Decker=Frankfurt a. M. erſtattete den
Geſchäfts=
bericht, indem er ſich zunächſt mit den großen wirtſchaftspolitiſchen
und ſozialpolitiſchen Problemen beſchäftigte, die gegenwärtig im
Vordergrund des Intereſſes ſtehen. Auch das abgelaufene
Ge=
ſchäftsjahr habe weitere erfreuliche organiſatoriſche und ſonſtige
Fortſchritte gebracht. Ueberzeugendes Zahlenmaterial, das
zwang=
los in den Bericht eingefügt war, ergänzte trefflich dieſe
Feſt=
ſtellungen. 403 neue Mitglieder konnten in der abgelaufenen
Berichtsperiode in Südweſtdeutſchland dem D.B.V. zugeführt
wer=
den. In den letzten Wochen ſind zahlreiche weitere Beitritte zu
verzeichnen, ſo daß der Deutſche Bankbeamten=Verein in
Südweſt=
deutſchland nunmehr nahezu 85 Prozent aller kaufmänniſchen
Bankangeſtellten umfaßt. Auch in den Wahlen zu den
Betriebs=
vertretungen kommt dieſe überragende organiſatoriſche
Vormacht=
ſtellung zum Ausdruck. Ende 1930 wurden in 119
ſüdweſtdeut=
ſchen Bankbetrieben 293 D.B.V.=Mitglieder in den
Betriebsver=
tretungen gezählt, während andere Verbände nur ganz vereinzelt
Mitglieder in dieſen Körperſchaften beſitzen. Durch den
Rechts=
ſchutz, der im Berichtsjahre in ſehr ausgedehnter Weiſe tätig ſein
mußte, wurden an Gehaltsnachzahlungen, Abfindungen uſw., ſei
es durch direkte Verhandlungen oder Inanſpruchnahme der
Ge=
richte, insgeſamt rund 112 000 Reichsmark erzielt! Die
Bildungs=
arbeit, die in verſtärktem Maße durchgeführt wurde, erforderte
wiederum große Aufwendungen. Tauſende von Teilnehmern
fan=
den die an allen größeren Bankplätzen veranſtalteten großen
bankwiſſenſchaftlichen und volkswirtſchaftlichen Vorträge.
Auch die Bankangeſtellten ſeien gewillt, mitzuwirken an der
Ueberwindung der gegenwärtigen Notzeiten, und mitzuarbeiten
an der nationalen Zukunftsgeſtaltung Deutſchlands. Der
Ge=
ſchäftsbericht fand den lebhafteſten Beifall der Anweſenden.
In der ſehr regen Ausſprache wurde dem Gauvorſtand für
ſeine umfangreiche und erfolgreiche Tätigkeit herzlicher Dank
aus=
geſprochen. Einmütig erhielt der Gauvorſtand Entlaſtung und
ebenſo einmütig erfolgte auch deſſen Wiederwahl. Unter
lebhaf=
ter Zuſtimmung fand folgende Entſchließung Annahme=
Die am 17. Mai 1931 in Frankfurt a. M. abgehaltene, ſtarr
beſchickte Vorſtandskonferenz des Deutſchen Bankbeamten=Vereins,
Gau Südweſtdeutſchland, ſtellt mit Bedauern feſt, daß der vor der
Senkung auch der Bankangeſtelltengehälter verſprochene
Preis=
abbau nicht nur in völlig unzulänglichem Rahmen erfolgte,
ſon=
dern daß inzwiſchen ſogar eine Verteuerung der Lebenshaltung
eingetreten iſt. Namens der ſüdweſtdeutſchen Bankbeamtenſchaft
muß die beſtimmte Erwartung ausgeſprochen werden, daß die
Reichsregierung die verſprochene Preisverbilligung ſtärkſtens
för=
dert und auch durch Senkung der Verbrauchertarife und Mieten
wirkſam unterſtützt, da nur dann der unbedingt notwendige
Aus=
gleich im Angeſtellten=Haushalt möglich iſt.
Auch zahlreiche Bankangeſtellten ſind ſtellenlos. Die
Ver=
ſammelten richten daher erneut das dringende Erſuchen an die
geſetzgebenden Körperſchaften, baldigſt umfaſſende Maßnahmen zur
Behebung der Arbeitsnot und zur Sicherung des Arbeitsplätzes
zu ergreifen und inſonderheit geſetzliche Beſtimmungen zum
Schutze der älteren Angeſtellten zu erlaſſen. Arbeits=Mehranfall
in den Bankbetrieben darf nicht durch Ueberarbeit bewältigt
wer=
den, ſondern es ſind hierfür Aushilfskräfte einzuſtellen.
Die ſüdweſtdeutſchen Bankangeſtellten ruft die
Vorſtandskon=
ferenz auf, das Gebot der Stunde zu erkennen und mit
unver=
minderter Energie an der Stärkung und Vertiefung der
natio=
nalen, geiſtigen und ſozialen Gedankenfront des Deutſchen
Bank=
beamten=Vereins mitzuarbeiten und ſo ſchickſalsverbunden zum
Wiederaufbau Deutſchlands beizutragen.”
— Die Fliegergruppe Darmſtadt in Berlin. Die Akademiſche
Fliegergruppe Darmſtadt hat ein kurzes Gaſtſpiel in der
Reichs=
hauptſtadt abgeſchloſſen, um den Berliner Bürgern, die nur an
Flugzeuge mit Motorgeknatter gewöhnt ſind, auch einmal ein
Segelflugzeug vorzuführen. Schon am Freitag abend hatten die
Berliner Gelegenheit, ein Segelflugzeug mit dem Piloten Fuchs
an Bord auf dem Berliner Flughafen als Anhänger eines
Motor=
flugzeuges ſtarten zu ſehen. Es erhob ſich mit ſeinem
Schritt=
macher in die Luft und wurde mittels einer Verbindungsleine
immer höher und höher getragen. In etwa 600 Meter Höhe warf
der Führer des Segelflugzeuges die Leine ab und begann ſeinen
ſelbſtändigen Flug, der ihn über Südberlin hinweg und wieder
nach dem Flughafen zurück trug. Den eleganten Flug eines
Segel=
flugzeuges werden die Berliner am kommenden Sonntag im
Tem=
pelhofer Flughafen noch einmal bewundern und würdigen können.
— Sonderzüge zur Regimentsfeier der 117er in Mainz. Zur
Verbeſſerung der beſtehenden Zugverbindungen werden aus
An=
laß der Regimentsfeier ehemaliger 117er in Mainz am Sonntag,
31. Mai, auf den Strecken Darmſtadt—Mainz und Worms—
Mainz folgende Sonderzüge gefahren: Harmſtadt=Hbf. ab 9,08,
Mainz=Hbf. an 9.43. mit Durchfahrt auf den Zwiſchenſtationen,
Worms ab 7.50, Mainz=Hbf. an 9,05, mit Halt auf allen
Unter=
wegsſtationen. Fahrkarten des öffentlichen Verkehrs haben
Gül=
tigkeit. Näheres auch über die Unterweghalte, iſt aus den
An=
ſchlägen in den Bahnhöfen erſichtlich.
— Kinder nicht mit auf das Rad nehmen. Die Unſitte,
Kin=
der auf die Lenkſtange von Rädern zu ſetzen, hat wiederum in
Frankfurt einen bedauerlichen Unfall herbeigeführt. Ein junger
Mann führte auf dem Rade ſeinen 8jährigen Bruder, mit ſich.
Beim Anfahren verlor der Radfahrer das Gleichgewicht und
ſtürzte mit dem Knaben um. Dabei wurde das Kind von einem
gerade vorüberfahrenden Omnibus erfaßt und überfahren, ſo daß
es kurz nach der Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb.
Lokale Veranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu Vcrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechuns oder Kritik.
— Der D. H. V., Ortsgruppe Darmſtadt, lädt alle Kollegen
zum Volksliederabend ein, den der Männerchor im
D.H.V. in Vereinigung mit mehreren hieſigen
Geſangsabteilun=
gen bzw. =vereinen heute Samstag abend 8.15 Uhr im „
Mathil=
denhöhſaal”. Dieburger Straße 26. veranſtaltet. (Siehe Anzeige
in der Dienstags=Nummer.)
— Weintraub=Gaſtſpiele in Jugenheim a. d. B.
Auf die heute Samstag, den 30., und morgen Sonntag, den 31.
Mai, in der „Goldenen Krone” zu Jugenheim a. d. B.
ſtattfin=
denden Gaſtſpiele der berühmten Weintraubs Synkopators ſei
hiermit nochmals hingewieſen. Wie ja bekannt, bilden die
Wein=
traubs das berühmteſte Jazz=Orcheſter Deutſchlands. Am
Sams=
tag abend findet Ball im Saale und am Sonntag nachmittag
Tanz im Freien ſtatt. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig.
— Herrngarten=Café, Täglich Abendkonzert. Sonnkag
vormittag von 11—1 Uhr Frühkonzert. (Siehe Anzeige.)
— Im Hotel=Reſt. Zur Poſt, am Hauptbahnhof, finden
heute, Samstag, und morgen, Sonntag, in ſämtlichen
Partekre=
räumen die allerſeits beliebten, ſchönen Geſellſchaftsabende mit
Tanz ſtatt. Es ſei an dieſer Stelle nochmals auf die Abende
beſonders aufmerkſam gemacht. (Vergl. Anzeige.)
— Saalbau=Garten eröffnet am Samstag, dem 30.
Mai, das erſte große Gartenkonzert im Rahmen eines großen
Militärkonzerts (verſtärktes Orcheſter). Verſäume niemand,
die=
ſem genußreichen Abend beizuwohnen. (Siehe morgige Anzeige.)
— Im Pfungſtädter Biergarten, Reſtaurant
Dat=
terich, Kiesſtraße 27, finden heute und morgen, ab 5 Uhr, Garten=
Groß=Konzerte mit dem großen, verſtärkten Orcheſter ſtatt. (Siehe
Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 30. Mai 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr: „Im weißen
Rößl”. — Kleines Haus 19.30 Uhr, V 14: Ariadne auf Naxos”
—Orpheum, 8.15 Uhr: Weekend im Paradies” —
Kon=
zerte: Zur Oper, Schloßkeller, Herrngartenkaffe, Zum
Tropf=
ſtein. Hotel zur Poſt, Schuls Felſenkeller, Reſt. Datterich.
Mar=
tinibar. — Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſpiele.
Nnmmer 148
Samstag, den 30. Mai 1931
Seite 7
14, uroenihe Seneralderfammang ver Lanuwitli
ſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt.
** Geſtern fand die 41. ordentliche Generalverſammlung der
Landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft in der Woogsturnhalle
ſtatt, die ſehr gut beſucht war. Es waren 564
Genoſſenſchaftsmit=
glieder, davon 338 ſtimmberechtigt, erſchienen. Den Vorſitz führte
Aufſichtsratspräſident Gutsbeſitzer Beiſer=St. Johann. Der
Vorſitzende gab einleitend einen kurzen Rückblick auf das
vergan=
gene Jahr, wies auf die beſondere Bedeutung der
Generalver=
ſammlung hin, begrüßte herzlich die erſchienenen Ehrengäſte und
gedachte in warmen Worten des im Berichtsjahr verſtorbenen
erſten Direktors der Landw. Zentralgenoſſenſchaft, Oekonomierat
Strecker, dem die Verſammlung durch Erhebung von den Plätzen
beſondere Ehre erwies. Daraufhin erteilte er Direktor Berg
zur Erſtattung des Geſchäftsberichts und der
Vor=
lage der Jahresrechnung und Bilanz das Wort.
Den Ausführungen des Referenten entnehmen wir folgendes
Nach wie vor laſtet überaus ſchwer der Druck der Depreſſion auf
der deutſchen Wirtſchaft. Erhöhte Arbeitsloſigkeit,
Zuſammen=
brüche, Zahlungseinſtellungen und Liquidationen ſind die
Symp=
tome der außerordentlich ſtarken Kriſe. Beſonders ſtark iſt die
Landwirtſchaft in Mitleidenſchaft gezogen worden. Die
entſchloſ=
ſenen Maßnahmen, der Reichsregierung, haben wenigſtens den
deutſchen Getreidemarkt vor der Ueberſchwemmung mit billiger
Auslandsware geſchützt und den Inlandspreis für Getreide vom
Weltmarktpreis losgelöſt. Weitere einſchneidende Maßnahmen
—namentlich zum Schutze der Veredelungsproduktion — ſind von
der Reichsregierung teils durchgeführt, teils geplant. Wenn Hand
in Hand mit dieſen Maßnahmen tatkräftig an die Ausgeſtaltung
der genoſſenſchaftlichen Abſatzorganiſation gegangen wird, dann
dürfte doch in abſehbarer Zeit Ausſicht auf Erleichterung der Lage
beſtehen. In der Geſchäftsorganiſation der Landw.
Zentralge=
noſſenſchaft, die ſich vorher auch auf Wiesbaden erſtreckte, iſt
in=
ſofern eine Aenderung eingetreten, als im Zuge der
Rationaliſie=
rung des landw. Genoſſenſchaftsweſens im Rhein=Main=Gebiet die
Verbände Wiesbaden und Frankfurt und ihre
Zentralgeſchäfts=
anſtalten fuſionierten. Damit iſt der Geſchäftsbetrieb der Landw.
Zentralgenoſſenſchaft wieder auf den Freiſtaat Heſſen beſchränkt.
Die Mitgliederbewegung zeigte auch in 1930 ein erfreuliches
An=
wachſen von 557 auf 583 Genoſſenſchaften. Der Umſatz (
Warenaus=
gang) betrug mengenmäßig 3972 575 Ztr. und wertmäßig
20 063 798 RM. und iſt trotz der allgemeinen ſchwierigen Lage
und unter Berückſichtigung des Abganges des naſſauiſchen
Geſchäf=
tes nur wenig zurückgegangen. Im Berichtsjahr wurde das Ziel
der erweiterten, möglichſt vollſtändigen Erfaſſung der Erzeugniſſe
nachdrücklichſt von der Zentralgenoſſenſchaft verfolgt und den
Zeit=
erforderniſſen in bezug auf Güteklaſſen und beſter
Marktfähig=
machung der Ware Rechnung getragen. Standardiſierte 3.G.=
Ware wird von der einſchlägigen Induſtrie, den Mühlen und der
Verbraucherſchaft gern gekauft. Die mit Hilfe unſerer
Genoſſen=
ſchaften erzielten Erfolge berechtigen zu der Hoffnung, daß in
die=
ſer ſo wichtigen Frage von Jahr zu Jahr die Einſtellung auf
Güte=
klaſſen und auf die Anſprüche der verarbeitenden Induſtrie und
der Verbraucherſchaft immer mehr zunimmt und in der Erzeugung
und Bereitſtellung von landwirtſchaftlichen Produkten der Grad
erreicht wird, der unerläßlich iſt, um eine befriedigende
Preisbil=
dung und eine Verdrängung des ausländiſchen Wettbewerbs,
na=
türlich unterſtützt durch geſetzgeberiſche Maßnahmen, zu erreichen.
Nach der gedruckt vorliegenden Bilanz und Jahresrechnung für
1930 konnte ein Gewinn von 170 677,61 RM. ausgewieſen werden.
Die Debitoren ſind weiter angeſtiegen, ein Ausfall iſt aber, da
bei der Kreditgewährung vorſichtig vorgegangen wurde, nicht zu
befürchten.
Schließlich ſtreifte Direktor Berg kurz die 40. ordentliche
Ver=
ſammlung und erläuterte dann die Bilanz per 31.
Dezem=
ber 1930. Die Aktiva weiſen einen Kaſſenbeſtand von 5659 Mk.,
Bankguthaben 177574 Mk., Wechſelbeſtand 138 535 Mk.
Wert=
papiere 43 281 Mk., Debitoren 8 501 544 Mk. aus. Von letzteren
ſcheiden die Beträge der Naſſauer aus, die ihre Guthaben
ab=
bezahlt haben. Auf Heſſen entfallen ca. 7.2 Millionen Mk. und
davon auf Starkenburg 30 Prozent, Oberheſſen 31 Prozent und
Rheinheſſen 39 Prozent. Für Starkenburg habe die Verſchuldung
zugenommen. 51 Prozent der Ausſtände ſeien über 1 Jahr alt.
Auch in Oberheſſen und Rheinheſſen ſei die gleiche Erſcheinung
feſtzuſtellen, d. h. die Ausſtände über 1 Jahr hätten zugenommen.
Die Zentrale könne nicht zuſchauen; jede verſagende
Selbſtver=
waltung müſſe erſetzt werden, da ſolche Zuſtände ſonſt zu einem
ſchlechten Ende führten. Man müſſe alſo vorher auf Aenderung
und auf Ordnung bedacht ſein. Die Warenbeſtände, die mit
1 Mark ausgewieſen ſeien, würden im nöchſten Jahre wieder mit
einem großen Betrag eingeſetzt werden. Die Paſſivſeite weiſt für
Reſerven 1 700 000 Mk., für Geſchäftsguthaben der Mitglieder
232 500 Mk. Bankſchulden 150 052 Mk. und
Wechſelverbindlich=
keiten 5 762 048 Mk. Kreditoren 962 409 Mk. und Reingewinn
(Vortrag aus 1929 14 110 Mk. Gewinn, in 1930 170 677 Mk.) in
Summe 184 788 Mk. aus. Die Bilanzſumme beträgt 8 991 798 Mk.
Die Gewinn= und Verluſtrechnung ſchließt auf der
Soll= und Habenſeite mit 989 925 Mk., wobei auf der Sollſeite
die Geſchäftsunkoſten mit 787 483 Mk. die
Inventarabſchreibun=
gen mit 17 653 Mk. und der Reingewinn, wie oben ausgewieſen
iſt. Der Bruttogewinn auf Waren 1930 auf der Habenſeite
be=
trägt 814 006 Mk., die Ausgleichsforderung der
Zentralgenoſſen=
ſchaft Wiesbaden 161 808 Mk., der Gewinnvortrag aus 1929
14 110 Mk.
Eindringlich unterſtrich Direktor Berg die Notwendigkeit der
Qualitätsbelieferung des heimiſchen Marktes.
Seine Ausführungen wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Ueber
Wichtige Tagesfragen im genoſſenſchaftlichen Warenverkehr
berichtete Direktor Strasburger. Er zeichnete die überaus
ſchlechte wirtſchaftliche Lage nicht nur Deutſchlands, ſondern auch
Amerikas. Die Schwere der Zeit komme auch in den
Jahres=
berichten der landwirtſchaftlichen Korporationen zum Ausdruck.
Ein Umſatzrückgang und eine finanzielle Verſchlechterung, dagegen
kein weſentlicher Rückgang der Außenſtände ſei typiſch für dieſe
Kriſenzeiten. Weſentlich ſei die Abſatzſteigerung, Erfaſſung der
landwirtſchaftlichen Produkte, und ihr Abſatz ſei im Intereſſe der
Landwirtſchaft durch die Zentrale ausgebaut und fortgeführt
worden. Z. B. ſei die deutſche Landwirtſchaft im vergangenen
Jahre preisführend für die Kartoffeln geweſen, da 90 000
Zent=
ner (gegen 25 000 im Vorjahre) an die Zentrale abgeführt und
von dieſer zum Teil ins aufnahmefähige Ausland abgeführt
wur=
den. Und erfreulich ſei dabei geweſen, daß von der großen Menge
nicht einmal 1000 Zentner beanſtandet wurden. Dadurch, daß die
Zentrale führend ſein konnte, konnte ſie auch die Preisgeſtaltung
angemeſſen beeinfluſſen und der Landwirtſchaft das zuführen, was
ihr zukommt. Zur Standardiſierung müſſe er bemerken, daß eine
ausgeſprochene „Anſtändigkeit” Platz greifen müſſe, d. h. daß
ge=
liefert werde, was verſprochen werde, aber eine falſche
Stan=
dardiſierung könne uns auch nicht vorwärts bringen. Die
Zen=
trale habe die Aufgabe, die Standardiſierung mehrerer
eingebrach=
ter Waren durchzuführen, und das koſte natürlich Geld. Nötig
ſei, daß auch genoſſenſchaftliche Stellen (Marktgenoſſenſchaften,
die ſich mit Obſt und Gemüſe betätigen) ſich dem großen
genoſſen=
ſchaftlichen Gedanken anſchließen. Eine großkaufmänniſch
arbei=
tende Stelle wie die Zentrale arbeite beſſer und leichter als
Ein=
zelſtellen. Verſtändnis für die Arbeiten der Zentralgenoſſenſchaft
müſſe auch bei den Marktgenoſſenſchaften immer mehr Platz
grei=
fen. Redner wies auch auf die Erfolge der Zentrale auf dem
Spargelmarkt hin. In einem Werbefilm werde auf die
Vorzüg=
lichkeit des heſſiſchen Spargels Marke, 3. G.” aufmerkſam gemacht.
Es ſei die Abſicht, eine derartig einheitliche Bezeichnung z. B.
auch für das Obſt (Winterobſt) anzuwenden. Er ſchloß mit einem
warmen Appell, die Zentralgenoſſenſchaft zu ſtärken, da ſie eine
ſtarke Stütze bedeute und auf genoſſenſchaftlichem Gebiete tätig
ſei zum Vorteile der Landwirte.
Eine Diskuſſion ſchloß ſich an die beiden Berichte an. Ein
Vertreter der Kleingenoſſenſchaften brachte einen Vorfall zur
Sprache und bat im Anſchluß daran, das gegenſeitige
Vertrauens=
verhältnis durch geeignete Preisgeſtaltung zu ſtärken. Direktor
Strasburger gab Erklärungen zur Preisgeſtaltung nach der
je=
weiligen Marktlage ab; die Preisgeſtaltung erfolge ſtets gerecht.
Ein anderer Diskuſſionsredner, Dr. Haſter, wünſcht zur Stärkung
des genoſſenſchaftlichen Geiſtes beſſere Aufklärung in den
Ver=
einen. Er übte dann Kritik an der Zentralgenoſſenſchaft und
ins=
beſondere der Geſchäftsführung. Direktor Berg antwortet auf die
Anregung, mehr Fühlung mit dem Land zu nehmen, aber der
Vorſtand habe leider keine Zeit, in dem Maße auf das Land zu
kommen, wie das vielleicht gewünſcht werde, ſtehe aber zu jeder
Auskunft zur Verfügung. Den „guten Glauben” dürfe man der
Leitung der Zentrale unter keinen Umſtänden abſprechen. Er
wies dann auf die ſchwere genoſſenſchaftliche Geſchäftstätigkeit
hin und wandte ſich ſcharf gegen die übrigen Ausführungen des
Diskuſſionsredners. Man nehme dankbar jede gerechtfertiate
Kritik an, wehre ſich aber gegen alle ungerechtfertigten Angriffe.
Auch Direktor Strasburger äußerte ſich nochmals zu den
Aus=
führungen Dr. Haſters. Der Gedanke der kommiſſionsweiſen
Er=
faſſung hätte wohl etwas Beſtechendes, leider ſei ſie jetzt in Heſſen
nicht durchführbar, auch eine kommiſſionsweiſe Erfaſſung könne
zu ſchweren Schlägen führen. Er hoffe aber, daß aus dem
Un=
gläubigen doch noch ein Gläubiger werde. Dr. Haſter präziſiert
nochmals ſeine Ausführungen — Ueber die Preispolitik im
Zu=
ſammenhang mit der unklaren Zollpolitik ſprach ein anderer
Dis=
kuſſionsredner. Er unterſtrich die großen Vorteile, die durch das
Exiſtieren der Zentralgenoſſenſchaft der Landwirtſchaft entſtehen.
Er glaube an die Zentralgenoſſenſchaft und vertraue auf ſie.
(Lebhafter Beifall.)
Zu Punkt 2 der Tagesordnung gab der Vorſitzende den
Re=
viſionsbericht des Generalreviſors, des Reichsverbands bekannt
und verſicherte, daß die geſchäftliche Ueberwachung ſeitens des
Auf=
ſichtsrats ſtets gewiſſenhaft vorgenommen worden ſei,
Molkerei=
direktor Keipp erſtattete den Bericht über die Prüfung der
Jahresrechnung und Bilanz, die zu keinerlei Beanſtandungen
ge=
führt hatte, und anſchließend trug Vorſitzender Beiſer folgende
Anträge des Aufſichtsrats vor: 1. Genehmigung der
Jahresrech=
nung und Bilanz für das Geſchäftsjahr 1930, 2. Entlaſtung des
Vorſtandes 3. Verwendung des Reingewinns, beſtehend aus
184 788,43 RM. (einſchließlich Gewinnvortrag 1929) in der
folgen=
den Weiſe: Für den Reſervefonds 100 000 RM., für die
Betriebs=
rücklage 50 000 RM., für die 1iprozentige Verzinſung der
Ge=
ſchäftsguthaben (Stand 31 12. 30) 25 542 RM., Vortrag auf neue
Rechnung 9246,/43 RM. Jahresrechnung, Bilanz und Vorſchläge
über Gewinnverteilung wurden ohne Ausſprache einſtimmig
an=
genommen, ebenſo wurde dem Vorſtand und Aufſichtsrat
einſtim=
mig Entlaſtung erteilt. Zu Punkt 5 der Tagesordnung wurde
Gutsbeſitzer Walter=Lengfeld per Akklamation einſtimmig
wie=
der in den Vorſtand und die Herren Gutsbeſitzer Beiſer=St.
Johann, Altbürgermeiſter Frey=Wirhauſen. Bürgermeiſter
Linck=Oberhilbersheim. Gutsbeſitzer Lawall=
Erbesbüdes=
heim und an Stelle des durch Wegzug ausgeſchiedenen
Verſiche=
rungsdirektors Schröder=Halle, Bürgermeiſter Eifländer=
Brauerſchwend einſtimmig in den Aufſichtsrat gewählt.
Jüng=
ling=Stockheim ſprach namens der Verſammlung dem Vorſtand
und Aufſichtsrat für ſeine Mühe und Arbeit herzlichſten Dank
aus, ebenſo dankte der Vorſitzende den Direktoren und der
Be=
amtenſchaft für ihre treue Pflichterfüllung. In der Hoffnung, daß
die Tagung den genoſſenſchaftlichen Gedanken in Heſſen wiederum
um ein ſchönes Stück weitergebracht haben möge, ſchloß der
Vor=
ſitzende die anregend verlaufene Verſammlung.
*
Abends fand geſelliges Beiſammenſein im Garten des
Saal=
baus ſtatt. Bei einem flotten Konzert der ſtädtiſchen Kapelle, die
Kapellmeiſter W. Schlupp in altbewährter Friſche leitete
ver=
flogen die Stunden im Flug. Im Verlauf des Abends hielt ein
Genoſſenſchaftsmitglied eine flammende Damenrede, der die 2.
Strophe des Deutſchlandliedes folgte. Ein anderer Feſtredner
dankte Reichsminiſter a. D. Hermes für ſeine Teilnahme an dem
Feſtabend. Nur zu ſchnell verflogen die Stunden geſelligen
Bei=
ſammenſeins.
Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10 bis 12½ und von 3 bis 7 Uhr geöffnet.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes vom
6. Juni 1931, vormittags 9 Uhr; 1. Berufung der Gemeinde
Auerbach gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Bensheim vom
23. Januar 1931 wegen Heranziehung der Frau Eliſe Pleßmann
zu Auerbach, Bahnhofsſtraße 3o, zu den Koſten der
Fußſteigher=
ſtellung. 2. Berufung des Gemeinderats der Gemeinde Rimbach.
Kreis Heppenheim, gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes
Heppen=
heim vom 1. April 1930. betreffend die Beſoldung des
Bürger=
meiſters Schäfer zu Rimbach. 3. Beſchwerde des Bäckermeiſters
Franz Joſt zu Bensheim gegen die Veranlagung zur
Hausange=
ſtelltenſteuer durch die Stadt Bensheim. 4 Klage des Georg
Fritſch zu Schönberg gegen den Beſcheid des Kreisamts Bensheim
wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheins. 5. Klage des
Karl Adt zu Offenbach a. M. gegen den Beſcheid des Kreisamts
Offenbach vom 17. April 1931 wegen Nichterteilung eines
Wan=
dergewerbeſcheins.
Briefkaſten.
er Latens / M cr Bezustzutitung brhufüne. 2
nic Dundwurtet. Oie Deantwertung enſpigt ahe Nochteerttmdticheut.
„Vorzugsrente.‟ Wir möchten empfehlen, ſich in der befragten
An=
gelegenheit an die Reichsſchuldenverwaltung in Berlin SO.,
Oranien=
ſtraße, unter ausführlicher Darlegung des Sachverhaltes zu wenden.
8. G. Wenden Sie ſich wegen dieſer Frage an den Verein „Alt=
Darmſtadt”, Verein für Ortsgeſchichte und Heimatkunde. Vorſitzender:
Ph. Weber, Noßdörfer Straße 34, hier.
W. L. Nach 8 33a des Mieterſchutzgeſetzes findet, wenn durch
Teilung einer unbenutzten Wohnung von 5 oder
mehr Wohnräumen eine neue räumlich und wirtſchaftlich
ſelb=
ſtändige Wohnung gewonnen wird, auf die neue Wohnung der im Geſetze
geregelte Mieterſchutz keine Anwendung. Das ſcheint nach Ihren
Dar=
legungen hier nicht der Fall zu ſein.
P. A. 31. Wenden Sie ſich mit Beſchwerde an das Kreisamt
Bens=
heim.
Teilgeſkändnis der Sprendlinger Mörder
Vorbereikefer Mord an der Ehefrau.
Zu dem bereits mitgeteilten ſchweren Verbrechen in
Sprend=
lingen, Kreis Offenbach, wo bekanntlich die Leiche der vermißten
Frau Baumgarten gefunden und die mutmaßlichen Täter, Fritz
Baumgarten, Heinrich Brand und Chriſtoph Baumeiſter,
feſtge=
nommen wurden, wird noch folgendes berichtet:
Die Obduktion der Leiche hat ergeben, daß der Tod durch
ge=
waltſames Einwirken, vermutlich durch Schläge mit einem
ſchar=
fen kantigen Werkzeug, offenbar einem Beil, erfolgte. Mehrere
Verletzungen am Kopfe weiſen darauf hin. Die Leiche wurde,
nachdem die notwendigen Feſtſtellungen getroffen waren,
freigege=
ben und beerdigt. Es hat ſich ſomit feſtſtellen laſſen, daß die
Vermißte getötet wurde und daß Mord vorliegt, der von
Baumgarten und Baumeiſter eingeſtanden wurde.
Nach ihren Angaben ſoll das Motiv der Tat darin zu ſuchen ſein,
daß die Getötete den Beteiligten läſtig war. Sie habe ſich nach
Angaben der Feſtgenommenen ſchlecht in die Verrichtung der
häus=
lichen Arbeiten einfügen können, weil ſie früher faſt ausſchließlich
in landwirtſchaftlichen Betrieben, u. a. auch auf einem Gutshofbei
Darmſtadt, gearbeitet hat.
Der Mord iſt nach den Geſtändniſſen vorbereitet worden. So
haben die Täter am Vorabend das Grab bereits ausgeſchaufelt
und die Tat eingehend beſprochen. Am Mordtag ſetzten ſie mit
der Frau Baumgarten einen Streit über das Kind in Szene und
verübten bei dieſer Gelegenheit die abſcheuliche Tat.
Dy. Die Staatsanwaltſchaft und die Landeskriminalpolizei
weilten geſtern wiederum den ganzen Tag in Sprendlingen, wo
die drei Mordgeſellen ſtändig verhört wurden und auch ſonſtige
Vernehmungen ſtattfanden. In Sprendlingen herrſcht über die
unmenſchliche Tat um ſo mehr die größte Aufregung, als man die
Mordtat dem Ehemann eigentlich nicht zutraute. Er hat ſeit dem
angeblichen „Verſchwinden” ſeiner Frau mehrmals, wann
irgendwo im Main oder Rhein weibliche Leichen geländet
wur=
den, Fahrten dorthin unternommen, um angeblich ſeine vermißte
Ehefrau feſtzuſtellen. Die Umgrabungen bzw. Ausgrabungen in
dem Garten des Baumgartenſchen Anweſens wurden geſtern
fort=
geſetzt, da man anſcheinend noch weitere Verbrechen vermutet. So
konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, wo das 2 Jahre alte Kind
des Baumgarten untergebracht iſt. B. gibt an, das Kind in einem
Erziehungs= bzw. Kinderheim untergebracht zu haben, konnte aber
bisher nähere Angaben noch nicht machen. Selbſtverſtändlich
wer=
den, wie in ſolchen Fällen immer, weitere Vermutungen laut.
So erinnert man ſich, daß auch die Schwiegermutter des B. ganz
plötzlich verſchied.
Hunderte von Einwohnern Sprendlingens umlagerten geſtern
den ganzen Tag das Rathaus, wo die unterſuchungsrichterlichen
Vernehmungen ſtattfanden. B. iſt durchaus ruhig, er verſucht
möglichſt viel auf ſeine Mittäter abzuwälzen. Die
Unterſuchungs=
behörden haben zur völligen Aufklärung des Falles wahrſcheinlich
noch harte Arbeit zu leiſten.
Eigentümer geſucht. Am 30. März 1931 wurde in Groß=Gerau.
im Stadtgraben, ein Herrenfahrrad, Marke „Sport” Nr. 23 837,
gefunden, das bislang noch nicht untergebracht werden konnte.
Das Rad hat ſchwarzen Rahmen und Schutzbleche, gelbe Felgen,
Phönix=Bereifung, Freilauf, deutſchen Lenker mit einem roten
Gummigriff und Glocke, ſowie Radlaufglocke, braunen Sattel,
zwei braune Satteltaſchen mit einem Schlüſſel und Klebſtoff,
elektriſche Berko=Beleuchtung und am vorderen Schutzblech unten
ein Stück Deckmantel. Es iſt auf der Bürgermeiſterei Groß=Gerau
ſichergeſtellt. Perſonen, die Eigentumsanſprüche geltend, machen
wollen, werden gebeten, ſich an die zuſtändige Polizeibehörde oder
an das Landeskriminalpolizeiamt in Darmſtadt. Wilhelm=
Gläſ=
ſingſtraße 21. zu wenden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 30. Mai.
15.00: Stunde der Jugend.
16.30: Nochmittagskonzert des Rundfunkorcheſters: Mitw.:
Mar=
garete Wetter (Sopran), M .v. Wiſtinghauſen (Bariton), O.
Sey=
fert (Flügel).
17.50: Wirtſchaftsmeldungen.
18.00: Frankfurter Motette.
18.40: Präſident Bähr: Der Staat und die Evangeliſche Kirche.
19.05: Zeit. Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.16. Poſtinſpektor Bender: Das Reiſen im Poſtkraftwagen.
19.25: Spaniſch.
19.45: Marieluiſe Fleißer: Erlebte Geſchichten.
20.15: Im weißen Rößl; Singſpiel von H. Müller, Muſik von
Ralph Benatzky.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22,35: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 30. Mai.
11.55: Medizinalrat Dr. Seiffert: Die hygieniſche Volksbelehrung
auf dem Lande.
15.00; Kinderbaſtelſtunde.
15.35: Frieda Radel: Lebensgeſtaltung im Arbeiterhaushalt.
16.0: Stud. Dir. Waterſtradt: Rundfunk und moderner
Sprach=
unterricht in der Kleinſtadt.
18.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Geh. Med. Rat Prof. Dr. Klemperer: Wohin reiſe ich,
um mich zu erholen?
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.30: Dir. Jacobs: Das Reichspoſtmuſeum.
18,55: Wetterbericht für die Landwirtſchaft.
19.90: Prof. Dr. Utitz: Charakterkunde auf Reiſen.
19.25: Wetterbericht für die Landwirtſchaft.
19.30: Heiteres Konzert.
21.00: Von dem D. S.C.=Sportplatz, Dresden: Militärkonzert.
aus=
geführt von den zehn Reichswehrkapellen d. ſächſiſchen Standorte.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Marek. Weber.
.
Größte Auswahl
N6
B0SSie Umof
PHoTo
Fachmännische
Bedienung
Ludwigsplatz Nr. 3
Tel. 2140. (erog
Weieleiſcl.
Ausſichten für Samstag, den 30. Mai: Teils bewölkt, teils
aufhei=
ternd, ſchwül, vereinzelte Gewitterſtörungen oder gewitterartige
Niederſchläge mit vorübergehender Abkühlung.
Ausſichten für Sonntag, den 31. Mai: Weiterhin zu Gewitter
neigen=
des, im ganzen aber noch warmes Wetter.
LEICHTLASTWAGEN
führend durch Wirtschaßlichkeit
—22113
2: Tonnen
3 Mutzlast
Generalvertretung: Motorwagen-Verkaufsgesellschaft m. b. H.,
Frankkurt Main, Solmsstk. 12, Fernruk: Amt gingau 73041:42
IBin. 1814
Seite 8
Samstag, den 30. Mai 1931
Nummer 148
Aus Heſſen.
Rundfunkvorkräge am Sonnkag, den 31. Mai 1931.
—Am Sonntag, den 31. Mai, nachmittags zwiſchen 2 und 3 Uhr,
fin=
det durch den Frankfurter Rundfunk die Uebertragung einer Führung
durch das Muſter= und Verſuchsgut der Landwirtſchaftskammer
Sel=
genhof (Vogelsberg) ſtatt. Die Berichterſtattung und Führung hat
Generaldirektor Dr. Hamann von der Landwirtſchaftskammer
über=
nommen. Die Uebertragung erfolgt mit Hilfe einer für dieſen Zweck
angelegten Leitung, ſo daß die Rundfunkhörer gleichſam an der
Füh=
rung durch den Selgenhof und ſeine Einrichtungen teilnehmen.
Weiterhin wird in der genannten Zeit ein Zwiegeſpräch über die
Frage: „Kann man ſtädtiſche Arbeiter in der Landwirtſchaft beſchäftigen?“
durch den Frankfurter Rundfunk übertragen. Das Zwiegeſpräch erfolgt
zwiſchen Baron von Wangenheim, Hof Hayna, und
Gewerkſchafts=
ſekretär Schaub=Herborn.
Wir machen die Landwirte auf dieſe beiden Rundfunkvorträge
auf=
merkſam.
Großes Reit- und Fahrkurnier in Pfungſtadt.
Sonntag, den 31 Mai, 1.30 Uhr mittags.
Am kommenden Sonntag wird Pfungſtadt einen großen Tag haben,
insbeſondere, wenn die große Turnierveranſtaltung vom Wetterglück
be=
günſtigt wird. Das Programm iſt außerordentlich vielgeſtaltig, und die
ſportliche Seite bei dem Pfungſtädter Reit= und Fahrturnier wird durch
die Nieſenzahl von Meldungen eine ganz ausgezeichnete
wer=
den. Faſt ſämtliche Reit= und Fahrvereine der Provinz Starkenburg
entſenden ihre Mannſchaften nach Pfungſtadt. Im ganzen ſind 17
Rei=
tervereinsmannſchaften für den geſamten Wettkampf
gemel=
det. Die Vielſeitigkeitsprüfung, welche aus den Teilprüfungen Dreſſur,
Geländeritt, Fahren, Jagdſpringen und Vorführen eines Pferdes
be=
ſteht, wird durch die große Anzahl von faſt 70 Teilnehmern ſcharfe
Kämpfe bringen. Das Programm enthält weiter 3 Jagdſpringen.
2 Springen ſind jeweils mit 50 Nennungen wiederum ſehr ſtark
be=
ſtritten. Ein ſchweres Jadſpringen für ſtädtiſche Reiter wird 10
Teil=
nehmer an den Start bringen, und zwar größtenteils Mitglieder des
Darmſtädter Reitervereins, außerdem einige ſehr gute Reiter aus
Worms. Die an der Pferdezucht intereſſierten Kreiſe aus Stadt und
Land werden in den 4 Fahrwettbewerben, beſonders im Schaufahren für
Zweiſpänner Oldenburger Pferde, ſehr gutes Pferdematerial ſehen. Das
Programm wird durch 2 Trabrennen und ein Reiterſpiel vervollſtändigt.
Der Turnierplatz befindet ſich in Pfungſtadt in direkter Nähe der
Bahnſtation und der Omnibushalteſtelle Zurzeit ſind fleißige Hände
dabei, die Platzabſperrung herzuſtellen, Einzäunung, Bau der
Hinder=
niſſe uſw. Die Turnierbahn bietet von allen Seiten einen ſehr guten
Ueberblick. — Die Eintrittspreiſe ſind mit 50 bzw. 60 Pfg. natürlich
außerordentlich niedrig gehalten, ſo daß jedem der Beſuch des Turniers
möglich iſt.
Schon am Samstag nachmittag um 3 Uhr beginnen die Vorläufe
für verſchiedene Wettbewerbe. Am Sonntag früh 6 Uhr iſt bereits der
Beginn des Geländeritts anberaumt. Die Hauptveranſtaltung am
Sonn=
tag nachmittag nimmt mit einem Umzug aller Teilnehmer durch die
Stadt ihren Anfang, alsdann Aufmarſch der Reitervereine.
Aa. Gräfenhauſen, 29. Mai. Die hieſige
Milchabſatzgenoſ=
ſenſchaft zählt 25 Mitglieder Insgeſamt wurden im abgelaufenen
Geſchäftsjahr 1930 130 384 Liter Vollmilch eingeliefert.
— Gernsheim, 29. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 28. Mai 1,80 Meter, am 29. Mai 1,78 Meter, jeweils morgens
5.30 Uhr.
Straßenbericht
für die Woche vom 31. Mai bis 6. Juni 1931.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Heppenheim—Ebersberg (von Wegſcheide nach Hüttental) vom 11. 5. bis
20. 6. gefperrt. Umleitung: Unter=Oſtern Rohrbach Unter=Moſſau.
Alzey—Nieder=Flörsheim bis Km. 8,5 (Flomborn) vom 8. 5. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung nach Worms über Dautenheim,
Blödesheim und nach Flomborn, Nieder=Flörsheim über
Dauten=
heim, Hangen—Weisheim. Eppelsheim.
Worms—Pfeddersheim (zwiſchen Pfiffligheim und Pfeddersheim), Km.
3,554—6,252. vom 15. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Lei=
ſelheim.
Nieder=Olm—Wörrſtadt (Pariſer Straße) wegen Umbauarbeiten an der
Eulenmühle bei Nieder=Olm, Km. 13,0—14,6, vom 27. 5. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung: Sörgenloch, Wahlheimer=Hof,
Hahn=
heim, Undenheim.
Ober=Hilbersheim—Wörrſtadt vom Abzweig der Straße nach Jugenheim
bis zur Straßenkreuzung Partenheim—Wolfsheim vom 26. 5. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Jugenheim, Partenheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen, Oſtheim.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Neuſtadt i. Odw.—Seckmauern zwiſchen dem Straßenkreuz unterhalb
Lützelbach bis zum Weſtende der Ortsdurchfahrt Wiebelsbach vom
8. 1. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lützelbach.
Darmſtadt—Noßdorf (Roßdörfer Straße zwiſchen Botaniſchem Garten
und Halteſtelle Glasberg) vom 28. 1. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Beck= und Erbacherſtraße in Darmſtadt.
Kelſterbach—Schwanheim—Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Kelſterbach)
vom 23. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Goldſtein,
Nieder=
rad. Schwanheim oder rechtsmainiſch über Flörsheim, Höchſt.
Nauheim—Trebur, Km. 18,084—20,741, vom 12. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Hof Schönau.
Zell-Langen=Brombach vom 28 5. bis 3 6. geſperrt. Umleitung (nur
für Kraftfahrzeuge bis 3 Tonnen Geſamtgewicht): Rehbach oder
Nieder=Kinzig.
Ober=Ingelheim—Groß=Winternheim vom 13. 4. für 8 Wochen geſperrt.
Umleitung nach Groß=Winternheim von Mainz über Eſſenheim,
Elsheim, von Bingen über Ober=Hilbersheim, Nieder=Hilbersheim,
Engelſtadt, Schwabenheim.
Wolfsheim—Sprendlingen, Km. 26,0—29,4, vom 11. 5. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Gau=Weinheim, Wallertheim. Gau=Bickelheim.
Wendelsheim—Wonsheim bis Abzweigung nach Eckelsheim, Km. 9,0 bis
10,0, vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Wörsfeld,
Steinbockenheim.
Herrnsheim—Worms—Neuhauſen vom 2. bis 6. 6. geſperrt.
Umlei=
tung: Hochheim (Wormſer Friedhof).
Klein=Linden — Lützellinden (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 29. 12.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Großen=Linden.
Trais=Münzenberg—Wohnbach (Ortsdurchfahrt Münzenberg) vom 11. 3.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hörgern, Griedel,
Op=
pershofen, Södel, Bellersheim, Trais=Münzenberg.
Münzenberg—Rockenberg (Ortsdurchfahrt Münzenberg) vom 9. 4. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hörgern, Griedel,
Oppers=
hofen, Södel und Eberſtadt, Trais=Münzenberg, Bellersheim.
Fauerbach (bei Nidda)—Wallernhauſen (Ortsdurchfahrt Fauerbach) vom
27. 5. bis 6. 6. geſperrt Umleitung: Michelnau oder
Boben=
hauſen I.
— Hirſchhorn, 29. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 28. Mai 1,96 Meter, am 29. Mai 1,88 Meter, jeweils morgens
5.30 Uhr.
27. Verbandskag der Ingenieure der Reichsbahn
(E. V.) in Mainz.
Der Verbandsta d Ingenieure der Deutſchen Reichsbahn tagte
in der Stadthalle in Mainz. Der Tagung ging am Donnerstag abend
eine Begrüßung im „Rheingoldſaal” der Stadthalle voraus. Geſtern
vormittag begannen unter der Leitung des Verbandsvorſitzenden
Göt=
tert=Berlin die ernſten Beratungen. Der Vorſitzende begrüßte die
Vertreter des Zentralgewerkſchaftsbundes, des Deutſchen
Beamtenbun=
des, der Reichsarbeitsgemeinſchaft, der techniſchen Beamtenverbände und
des Verbandes der höheren techniſchen Lehranſtalten. Im Auftrage
ihrer Organiſationen dankten die Vertreter für die Begrüßung und
wünſchten einen guten Verlauf der Tagung. Es wurde hierauf in die
Tagung eingetreten, deren Schwerpunkt auf den allgemeinen, alle
Be=
amten bewegenden Fragen der Abwehr der geplanten
Beſoldungskür=
zungen und ferner auf die Behandlung der Wünſche der Ingenieure und
beſonders der Techniker lag. Die eingehenden Beratungen bewieſen das
Zuſammengehörigkeitsgefühl und den Willen der Verbandsvertreter zur
gemeinſamen Arbeit in allen Fragen des Verbands= und Berufslebens.
— Aus dem Geſchäftsbericht ging hervor, daß der Verband zurzeit aus
20 Bezirksvereinen, 4 Landesſtellen und einer Ortsgruppe beſteht und
daß die Mitgliederzahl gegenüber dem Vorjahre um 113 geſtiegen iſt.
Das Schlußwort des Geſchäftsberichts wies darauf hin, daß die
beamten=
politiſche Lage zurzeit eine äußerſt ernſte ſei. Auch wenn man annehme,
daß vieles günſtiger für die Beamtenſchaft hätte auslaufen können, ſo
erweiſe ſich doch die Richtigkeit des Satzes, daß es dem Perſonal der
Reichsbahn nicht gut gehen könne, wenn es der Reichsbahn ſchlecht gehe,
Nach beſten Kräften mitzuarbeiten daran, daß die Reichsbahn wieder zu
geſünderen Wirtſchaftsverhältniſſen komme, wäre erſte Pflicht eines
jeden Beamten. — Eine große Anzahl von Standesfragen,
Satzungs=
änderungen und Kaſſenangelegenheiten fanden ihre Erledigung. Die
Tagung klang aus in dem feſten Willen der Teilnehmer, ſtets
zuſammen=
zuſtehen mit der geſamten deutſchen Beamtenſchaft und alles daran zu
ſetzen, die ihrem Stande zukommende Anerkennung zu erringen. — Der
Tagung ſchloſſen ſich Beſichtigungen der Sehenswürdigkeiten von Mainz
und Wiesbaden ſowie eine Rheinfahrt nach Rüdesheim-Koblenz an,
wobei auf dem Niederwalddenkmal eine Kundgebung der Ingenieure der
Reichsbahn ſtattfand.
Oberheſſen.
Bad=Nauheim, 29. Mai. Vom 18. bis 21. Juni findet in Bad=
Nauheim eine Internationale Tanzwoche ſtatt. Im
Rah=
men des Programms ſind vorgeſehen: Gaſtſpiele von Soliſten des
Bal=
letts der Frankfurter Oper und von Mr. Victor Sylveſter (London),
dem weltbekannten Tanzpädagogen. Ferner werden veranſtaltet:
In=
ternationale Tanzturniere um die Meiſterſchaft von Europa und den
Heſſ. Staatspreis für Amateure und um die Meiſterſchaft von Europa und
den Heſſ. Staatspreis für Profeſſionals unter Beteiligung der
Cham=
pions aller Länder Europas. Eine Internationale Tanzſchau wird die
neueſten Tänze durch die bekannteſten Tanzpaare Europas
veranſchau=
lichen. Unter den zahlreichen Ausländern, die zurzeit in Bad=Nauheim
weilen, befindet ſich der bekannte Schriftſteller und Dramatiker James
Forbes aus New York, der im Sanatorium Groedel eingetroffen iſt.
Im Grand Hotel iſt der Preſident of the Carnegie Foundation, Mr.
Henry S. Pritchett aus New York, angekommen.
h. Gießen, 27. Mai. Spielende Kinder in Gefahr. Eine
Gruppe Kinder ſpielte in der Stephanſtraße auf dem Bürgerſteig, als
plötzlich ein Firſtziegel am Hauſe ſich löſte und in die kleine Schar fiel.
Mit einem Schrei ſtürzte der 5jährige O. Wagner bewußtlos zu Boden.
Der Ziegel hatte ihn am Kopfe ſchwer verletzt, ſo daß der Kleine in der
Klinik operiert werden mußte.
Nachrichken des Skandesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 22. Mai: Lotter, Rudolf, 7 Tage, Jugenheim,
Kreis Bensheim, hier Heinheimerſtr. 21. Am 23 Mai: Rothſchild,
Elſe, 1 J., Gräfenhauſen, hier Heinheimerſtr. 21. Am 22. Mai:
Hen=
rich. Eliſe, geb. Aßmuth, 81 J.. Witwe des Buchdruckers,
Ludwigshöh=
ſtraße 2: Volz, Barbara, geb. Olbert, 71 J.. Witwe des
Haupt=
lehrers, Roßdörferſtraße 3: Gerhard, Eliſe, Diakoniſſe, 76 J., ledig,
Erbacherſtraße 25: Schott, Anna, geb. Eppelsheimer, 72 J., Witwe des
Arztes, Dr., Martinsſtr. 2½. Am 23. Mai: Vollrath Heinrich,
Schreiner, 53 J., Arheilgen, hier Erbacherſtr. 25; Grahn, Ludwig
Wilhelm, Reviſor; Heleine, Marie, geb. Göckel, 57 J., Ehefrau des
Landwirts, Zeilhard, hier Grafenſtr. 9; Frankenberger, Wilhelm,
Hilfsarbeiter, 64 J., Rhönring 35. Am 24. Mai: Ammon. Auguſt
Wilhelm. Reiſender, 54 J., Gernsheim a. Rh., hier Grafenſtr. 9. Am
25. Mai: Völger, Anna, Bürobeamtin, 36 J., ledig, Arheilgen;
Holdenreuter, Erwin Hans, 19 Tage, Große Ochſengaſſe 6;
Kämmerer, Katharina, geb. Bangert, 88 J.. Witwe des
Knopf=
machers. Riedeſelſtraße 68; Metzler, Chriſtian, Keſſelſchmied, 75 J.,
Pankratiusſtraße 43; Reibold, Friedrich, 19 Tage, Mauerſtraße 9½;
Rühl. Philipp, Lackierer, 50 J., Schwanenſtraße 8. Am 26. Mai:
Fornoff, Chriſtine, geb. Günther, 63 J.. Ehefrau des Formers,
Viktoriaplatz 2; Dillmann, Karl Heinz, 1 J., Forſtmeiſterſtraße 5.
Am 25. Mai: Fiſcher Apollonia, ohne Beruf ledig,
Herrngarten=
ſtraße 23. Am 2. Mai: Rakuſan, Anna, geb. Nawratil, 77 J.,
Ehe=
frau des Maurers, Rundeturmſtraße 7. Am 27. Mai: Leidner,
Wil=
helm. Bauführer, 27 J., Lorſch, Kr. Bensheim, hier Landgraf=Georg=
Straße 100. Am 28. Mai: Herwig, Georgine Karoline, geb. Rau,
48 J., Ehefrau des Buchbindermeiſters, Waldſtr. 5; Werkmann,
Katharine, geb. Avemaria, 56 J., Witwe des Lokomotivführers, in
Egelsbach, hier Erbacherſtraße 25; Liebold, Franz Friedrich,
Loko=
motivführer i. R., 47 J. Heinheimerſtraße 82; Aßmuth, Anna Maric,
geb. Nungeſſer, 47 J., Ehefrau des Dachdeckermeiſters, Erbacher Str. 15;
Ammann, Anna, geb. Steuernagel, 74 J., Witwe des Schreinermeiſters,
Ober=Ramſtadt, hier, Grafenſtraße 9. Am 29. Mai: Hartmann, Anna
Sabina, geb. Sauer, 56 J., Witwe des Zugführers i. R.,
Friedrich=
ſtraße 18
Kirchliche Nachrichten.
Samstag (30. Mai).
Stadtkirche. Abends 8.30 Uhr: Andacht.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks in
Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Aben
8.15 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarraſſiſtent Becker.
Sonntag Trinitatis (31. Maf).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Röhricht
Direktor der Inneren Miſſion. (Kollekte für Innere Miſſion.)
Die Stadtkiche iſt wochentags von 9—7 Uhr zu ſtiller Andacht ge
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte
Vorm. 9.30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. — Vorn
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahles. Pf
Lautenſchläger. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Irle.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 2. Juni, abends 8 Uhr
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Donnerstag, 4. Juni, abds
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag. 6. Jun
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 31. Mai, abends 8 Uhr
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (gemeinſamer Abend), — Mon
tag. 1. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. — Diens
tag, 2. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemein!
(ältere Abtlg.). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jün
gere Abteilung). — Mittwoch, 3. Juni, nachm. 4 Uhr: Jungſchar de
Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde
— Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung)
— Freitag, 5. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeind
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Mai: Pfarrer Dr. Be
gér: vom 1. Juni ab: Pfarrer Köhler,
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag, 31. Ma
vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 3. Juni, abends 8.15 Uhr
Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, anſchließend Chri
ſtenlehre für beide Abteilungen der Martinsgemeinde Oſt. Kandid
Vögler. — Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, zugleich Jahresfeſt de
Frauenvereins. Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr: Kindergotte
dienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchenrat D. Waitz.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag. 2. Jun
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwock
3. Juni, nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Stri
ſchule. — Donnerstag, 4. Juni. abends 8 Uhr. im Martinsſtift: Mädcher
vereinigung (Oſt); im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung (Weſt
Mauerſtr. 5: Poſaunenchor. — Freitag, 5. Juni, abends 8 Uhr, im E
meindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Veranſtaltungen: Montag, 1. Juni, abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor und Mütterabend. — Donnerstag, 4. Juni, abends 8 Uhr: Sitzung
der Gemeindevertreter im Gemeindehaus.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 830 Uhr:
Chriſten=
lehre (Weſtbezirk). Pfarrer Irle. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Irle. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt (Weſtbezirk).
Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 31. Mai, abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 1. Juni, nachm. 3 Uhr:
Vorſtands=
ſitzung des Frauenvereins. — Abends 8 Uhr: Poſaunenchor. Neue
Trainkaſerne. — Abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung. —
Jugendver=
einigung (Kleiner Kreis). — Dienstag, 2. Juni: Monatsverſammlung
der Männervereinigung um 8 Tage verſchoben. — Mittwoch, 3. Juni,
nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. — Donnerstag, 4. Juni, abds.
8 Uhr: Mädchenvereinigung: Gruppenabend im Heim. — Poſaunenchor,
Neue Trainkaſerne. — Freitag, 5. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenchor.
— 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 6. Juni, abends 7.30 Uhr:
Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
— Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 31. Mai, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung — Montag, 1. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Donnerstag, 4. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Samstag.
6. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangeliſcher
Sonntags=
verein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, 4. Juni,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr:
Miſ=
ſionsſtunde. Miſſionar Löwy. — Abends 8.30 Uhr: Zelt=
Gebetsverſamm=
lung. Herr Pfarrer Köhler. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenbibel=
ſtunde. Herr Bringmann. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Herr Bringmann. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Elias=Bibelſtunde. Herr Bringmann. —
Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſunger=
ſtraße 80. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. —
Abends 8.30 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für junge Mädchen. — Abends: Teilnahme am
Muſik=
abend in Nieder=Rawſtadt. Abfahrt für Radfahrer 7 Uhr
Vereins=
haus. Uebrige Teilnehmer mit dem Omnibus. — Dienstag, abends
8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund. —
Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer: Spielabend im
Freien. Leitung: Herr Stein. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde für junge Männer
Heimabende für ortsfremde funge Mädchen im Freundinnenheim.
Sandſtr. 24. Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft.
(Näharbeiten können mitgebracht werden.) — Jeden 1. und 3. Mittwoch
im Monat, abends 8,30—10 Uhr: Nähen und Zuſchneiden. —
Donners=
tag, 4. Juni: Pflicht=Abend; vorausſichtlich Frl. Fielitz, Burckhardt=
Haus, Berlin. — Sonntag, 21. Jum: Teilnahme an dem Jahresfeſt
auf der Orbishöhe.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22. Infant.=
Kaſerne, Hof links). Sonntag, nachm. 2 Uhr: Treffen am Böllenfalltor.
— Abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr:
Familien=Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Heimabend. —
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Jungvolkſtunde. — Freitag: Beide
Abtei=
lungen auf dem Sportplatz. — Jungſchar: Mittwoch, nachm. 3.30—5,30
Uhr: Singen, Spielen, Andacht.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (
Stifts=
ſtraße 51). Dienstag, 2. Juni, abends 8,30 Uhr: Mitgliederverſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft. (In der Städt. Akademie f. Tonkunſt,
Eliſabethenſtr.). Sonntag, 31. Mai: 10 Uhr: Menſchenweihehandlung
mit Predigt.
Möttlinger Freundeskreis: Montag, den 1. Juni, abends 830 Uhr,
im Feierabend, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
31. Mai. vorm. 9,30 Uhr: Andacht. — 11.15 Uhr: Sonntagsſchule. N
mittags 3,30 Uhr: Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr:
Evangeli=
verkündigung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science So
in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3.
Gottesdi=
jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittn
im Monat, abends 8.15 Uhr. — Thema am 31. Mai: Die Zauberei
Altertums und der Neuzeit — auch genannt Mesmerismus und Hy
tsmus — bloßgeſtellt: Predigt: 5. Moſe 18: 10.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, vorm 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt;
Thema: Die Verſuchungen der Frommen. Prediger E. Bültge —
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde. Prediger E. Bültge.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 31. Mai, vorm. 10 Uhr, Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule, nachm. um 4 Uhr Predigt; abends 8.15 Uhr Jugendſtunde. —
Mittwoch, den 3. Juni, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, den
5. Juni. abends 8.30 Uhr: Gebetsverſammlung.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Samstag, den 30. Mai: ab 8,30
Uhr: Gottesdienſt. — Sonntag: Jugendwandern It. V. — Mittwoch,
2.30 Uhr: Religions= und Erſatzunterricht; abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
— Donnerstag: Näh= und Baſtelabend. — Freitag, abends 8 Uhr:
Er=
bauungsſtunde. — Samstag, den 6. Juni, 8.30 Uhr: L. Verſ. 9.30 Uhr:
Sab. Schule. 10,30 Uhr: Predigt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt,
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal). Sonntags, vorm. 10 Uhr:
Kinderver=
ſammlung. — Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr: Oeffentlicher Vortrag
im Saalbau. Redner: Dr. phil. Merk.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, den 31. Mai,
vorm. 11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 3. Juni, abends 8,15 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 5. Juni, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Kindertagfeier im Saal; nachm. 2.30 Uhr: Spaziergang mit den
Kin=
dern der Sonntagsſchule. Bei ſchönem Wetter fällt der
Abendgottes=
dienſt aus. — Montag, abends 8,30 Uhr: Beteiligung an der
Allianz=
gebetſtunde in der Stadtmiſſion, Mühlſtraße; Leitung Pfarrer Köhler,
— Denstag, nachm. 4 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Abends 8.15 Uhr:
Singſtunde. — Donnerstag, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtraße (ehem.
Kaſino), Sonntag, den 31. Mai, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mittwoch, den 3. Juni, abends 8,30 Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtraße 54.
Sonn=
tag, den 31. Mai, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr. und Mittwoch, den
3. Juni, abends 8,30 Uhr, Gottesdienſt.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 31. Mai, 8.45 Uhr
Chriſtenlehre: 9.30 Uhr Gottesdienſt; 10,30 Uhr Kindergottesdienſt
der Gr., 13 Uhr Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag;
Frauen=
verein.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 31. Mai,
vorm. halb 10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. halb 11 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Dienstag, den 2. Juni: Jugendvereinigung. — Mittwoch, den
3. Juni: Kirchenchor. — Donnerstag, den 4. Juni: Frauenverein. —
Freitag, den 5. Juni: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 31. Mai, 9.30 Uhr:
Gottesdienſt. 10,30 Uhr Kindergottesdienſt. — Montag: Jugendverein.
— Dienstag: 6—7 Uhr Bücherausgabe: 8.30 Uhr Bibelſtunde. —
Mitt=
woch: Kirchenchor. — Donnerstag: Mütterabend. — Poſaunenchor im
Schulſaal. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. halb 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt; vorm. halb 11 Uhr: Chriſtenlehre; abends halb 9 Uhr:
Bibelſtunde. — Montag: Frauenverein. — Dienstag: Poſaunenchor. —
Freitag: Jungmädchenverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den 31. Mai, vorm. 9,30 Uhr, und Donnerstag, den 4. Juni,
abends 8.30 Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer=Straße 3.
Sonntag, den 31. Mai, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 3. Juni,
abends 8.30 Uhr, Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsaruppe Eberſtadt,
Pfungſtädter Straße 7. 1 (Reſtaurant „Zur Harmonie‟). Jeden
Don=
nerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde mit Diskuſſion.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35.
Sonntag, den 31. Mai, vorm. 9,30 Uhr, und Donnerstag, den 4. Juni,
abends 8.30 Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofsſtraße 25.
Sonntag, den 31. Mai, vorm. 9,30 Uhr, und Donnerstag, den 4. Juni,
abends 8.30 Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofsſtraße 22.
Sonn=
tag, den 31. Mai, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den 4. Jun,
abends 8.30 Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf, Dieburger=Straße 22.
Sonn=
tag, den 31. Mai, nachmittags 4 Uhr, und Mittwoch, den 3. Juni,
abends 8.30 Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Rüfſelsheim, Mainzerſtraße 82.
Sonn=
tag, den 31. Mai, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den 4. Juni,
ibends 8 Uhr, Gottesdienſt.
Internationale Bibelforfcher=Vereinigung, Ortsgruppe Reinheim
im Odenwald, Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auerbach,
Darmſtädter Straße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung. Ortsgruppe Bickenbach,
Darmſtädter Straße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde
mit Diskuſſion.
Nummer 148
Samstag, den 30. Mai 1931
Seite 9
Verbeügfend billige Angebote! Erst vergleichen, dann kaufen! Ueberzeugen Sie sich ohne jeden Kaufzwang!
Jede Kausfrau weiß es seit Jahren, daß man bei Rehleld aubergewöhndich bidlig kauft.
Für Kotels, Pensionen, Wirtschaften, Brautleute und Ergänzungen für den Wäscheschrauk.
Bett-Damast
Bett-Damast
Beit-Damast
Bett-Damast Ia Mako Hoch-
Blumenmuster, 130 cm breit . . Ueter 0.10 glanzware für keinste Ausstener
Weißwaren Bettwäsche
Beit-Damast
Bettuoh-Halbleinen
Streifenmuster,130 cm breit . . . Ueter Wa00 130 cm breit, gute Mako-Ware „Meter 1EU 160 cm breit, Streifenmuster . Meter Ga0U 150 cm breit, gute Oualität, Meter 1.50, Geuu
130 cm breit,
160 cm breit,
beste
Beit-Damast ra 0nzlität für
Bettuch-Halbteinen Ans-
1.00 feinste Austener
. . Neter 1710 stener Oual, 150 u. 160 cm br., Utr. 2,50. 100
Tischwäsche Handtdchen
ausge-
Aissenbezüge bost
0.68
Kissenbezüge
095
mit
Aissenbezuge 15em
1.40
breiten Einsätzen
feinste Aussteuer .
Ueter 0.00
echt
Hobls.- Bettücher
Mak0-Batiste Indan-
Gr. 150/220, gute Onalitäten
threnfarbig".
„ Ueter 0.40
2.95, 2.50, 190
Unge-
gute Ge-
Halb-
regnl.
bleicht NOSSGl
brauchs-
ſeinen Bettücher Mert.
analitäten Meter 0.48, 0.38, U.10 bis 7.50,
jetrt 450 0.00
für Kleider und
Fanama Hemden, weis
und indanthrenfarbig Ieter 000 aus gutem Stonk
für alle
Hemdentuoh
Wische-
zmecke, schöne, neicheWſare llt. 0.40 Ia Seidengarubogen
Ia Südd.
Hemdeniuch Mare, f.
Lager-Beslände
einer allerersten
Wäschefabrik
Damen-Taghemden
aner Hallienfel
nur allerfeinste Sachen
teilweise zum
aPreis
Sie sparen enorm viel Geld.
wrotweiß /
Damask-Fischtücher
Gläsertücher kaliert,
1.0d enorm billig
vollgebleicht, dr. 110/150
Stück 0.00
besond.
Damast-Tischtücher
Gläsertucher gute
vollgebleicht, Gr. 130/160 . 100 Qualitäten
Stück 0.25, 0.10
Jacguard-Tischlücher
Gerslenkora-Handtücher
Halbleinen, Gr. 130/160
4,50 mechtindanthr Kantedr 48100 0.00
weit
Damast-ZerVietien unter
Gerslenkorn-Handlücher
Preis
Stüek 0,75, 0.40 gs. schnere Oualit, dr. 48100 0.40
Tafel-Tücher
Damast-Handlücher
Ia Gnaltzten . . . 750, 6.50, 0.00 estra schnere Onalit. Stick 0.10
Enorme
Posten Parade-Koprkissen
mit allerfeinsten Stickereien und Einsätzen. Restposten einer großen Bettwäschefabrik, regulärer
Verkaufswerk bis 10.50, nur hochfeine Sachen
Posten 1 Posten 11 Posten 11 Posten IV Posten V
zm Luncian 1.95 2,98 3.50 3,95 4.95
Enorme W
Posten Frottier-Handtucher ung Bade-Tücher
große Lagerbestände, nur ganz hervorragende Oualitäten, ganz bedeutend unter regulärem Preis,
Handtücher zum Aussuchen
Serie V
Serie IN
Serie 11
Serie III.
Serie !
0.25
0.58
0.98
7.25
7.56
Während der Weißen Woche
Betten und
Ratragsen
zu ganz außergewöhnlich
billigem Preis.
Wer Geld
Sparen will
kauft bei
Darmstadt
Ludwigstr. 15
Das Haus der Vertrauens-oualitäten.
(8404
F
wxnntich
Vertreter.
für Photo=Blitzlicht
geg. 20 % Pr. geſ.
H. Czeckay.
D.=Benrath. (*
Ae
Kn echt,
geſucht, welcher alle
landwirtſchaftl.
Ar=
beiten verrichten kann!,
Griesheim b. D.,
Oberndorferſtraße 38.
(83881
Monopol-Verkrieb—
auf eigene Rechnung für einen in allen
Kulturſtaaten patentierten, einzig exiſtieren=
Bezirk zu vergeben. Größte
Abſatz=
möglichkeiten in allen Hotels,
Reſtau=
ranis. Cafés, Sanatorten und in jedem
Haushalt. GeringerAnſchaffungspreis.
Herren oder JFirmen, die Beziehungen
zu obigen Kreiſen haben, bevorzugt.
Einige Hundert Mark Barkapital zur ,
Lagerhaltung Bedingung. (1.8369
Moſtris Verkaufs=Geſ. m. b. H.
Frankfurt a. M. Taunusſtr. 52/60
Induſtriehaus).
Redegewandte Reiſende
die bereits in Tees, Kräuterluren,
pharma=
ſeutiſchen Präparaten, mediz. Büchern, oder
ihnlichem gereiſt ſind, ſof. geſucht.
Meldungen von 9—5 Uhr. Schulſfraße 8 III.
Weshalb werten Sie Ihre 0
reichen Erfahrungen nicht
rich-
tig aus —
Warum getzen Sie Ihr 0
Können nicht in bare Mänze
um —
Bewerben
Sie sich sofort
Wir stellen Sie bei Eignung sofort
ein. — Wir zahlen Prorisſonen nnd
Tagesspesen. Ausfährl
Bewerbnn-
gen unter F. V. 381 beförd. Rudolf
Masse, Frankfurt 2. M. (8368
Ke
ſucht für Darmſtadt u. Umgebung tüchtigen
Verteter
zur Kundenwerbung. Wir erbitten
aus=
führliche Angebote nur von Herren, die
beachtenswerte Erfolge nachweiſen können.
Offerten unter B 7365 an Unnoneenmoyer,
WI.8371
Franlfurtmain.
den Bedarfsartikel für den dortigen 1Kuchtig. Platzdeltreier
für Darmſtadt
von ausw. leiſtungsfähiger Schokoladen=
Großhandlung geſucht. Es kommt nur
ein bei Bäckereien, Kolonialwarenhandel
uſw. gut eingeführter Bewerber in Frage,
der den Platz intenſiv bearbeitet. Angeb.
unt. S 237 an die Geſchäftsſtelle
Privatreiſende!!
Nur der Verkauf meiner
Qualitätsſrünpſe
Zeit noch Erfolg. Die laufenden Ne
beſtellungen, bedingt durch die un
reichte Haltbarkeit der Strümpfe,
währleiſten Ihnen eine geſicherte.
Lebensexiſtenz.
Haltwinkel & Co., Rüchertstr. 23
Schuhfabrik, gegründet 1883 / an der Viktoriaschule
Um der großen Nachfrage weiter zu genügen, geben wir vom
30. Mai ab meitere extra 1000 P. Spangen- u. Halbschnhe
in den Verkauf zu Sonderpreisen:
Nr. 23—26 3.— 27—30 3.50 31—35 4.— 36—42 5.50—7.—
Turn-, Bade-, Paddelschuhe: Nr. 25—35 0.70 Nr. 36—45 0.75
Opanken — Sandalen — Wanderschuhe — Orthopädische Schuhe
für Damen und Herren 14.— bis 18.— Ik. „Der Schuh, der jeden
znfriedenstellt."
Knaben- und Herrenstiefel, ged. u. echt, Halbschuhe
(2394
schwarz und farbig, Rahmenarbeit.
Damen- u. Mädchen- feinfarb. Spangen-u. Schnürschuhe
Beste Qualität — billigster Preis. Wir erwarten Sie gerne.
Bei Vorzeigen dieser Anzeige 5% Extra-Rabatt!
für Darmſtadt und Umgebung gut=
eingeführten, tüchtigen
Vertreter
der hauptſächlich die größeren Detail=
en
geſchäfte und Großiſten bearbeitet.
h=
Angebote unt. 8 208 an die Geſchſt.
r=I
zIV 83661
ge= Me
Reiſende
ſich geſucht, h. Prov., ſp
B1. feſtes Gehalt.
Muſter frei.
W. pötters, Barmen
Brill.=Met.=
Schilderfabrik.
(lI. K6 83631 Damen u. Herren,
die in Hochfrequ.
Aerzteb., Kräuterk.,
Nährm., Bioch, ete.
erfolgr. ger, hab., f.
ſof. außerg. h. Ver=
dienſt in wirkl. l=
verk. Artik, da wir
Unterſt mit Film=
vortr. biet. Da. u.
Herr, mögl m. eig.
Auto, d. Vortr. h.
könn, kom. a Bez.=
Vertreter i. Frage.
Angebote an!
F. Dannenhauer,
Frankfurt a. M.
Taunusſtraße 25. Kräft. Junge
für abends nach 5uhr
u. Samstag nachm.
Algeſ. Glaſerei Felmer.
Hölgesſtlaße. WElBLIER Mäochen mit guten
Beugniſſen bis nach
dem Spülen geſucht. A. Kuniſch.
Neckarſtr. 18, IIr. (!. Lehrmädchen
. Damenſchneiderei
geſucht.
Mathildenſtr. 58, I.
Nur durch
FEAcant WEBER
FERNkFURTAM MAIN
Ssnaweg 6. Gartenhaus
Telephon 46588. Kei. Umbau
10 jähr Garantie.
(T 5235
HScHSTUERDIENST
erzielen (ITHbs.,8334
Damen und Herren
(Haupt= oder Nebenberuf)
durch Verkauf von unſerem bekannten
Bremer Qualitäts-Kaffee
(Einrichtung von Verteilungsſtellen)
Alt=Bremer Importu. Verſandhaus
Addicks & Go., Bremen
Kaffee=Import und Großröſterei
Hausmädchen
n. unt 20 Jahr., mögl.
v. Lande, f.
Zimmer=
arbeit, nicht Koch, ſof
od. 1. Fuli geſ. Büg
ſervier, etwas nähen
erwünſcht Mögl
per=
ſönliche Vorſtellung.
FrauGertrud Müller
Holgut Georgenhauſen,
b. Reinheim i. odw. (*sg
Fräulein ſucht für
nachm. Beſchäftig,,
lev. z. Kindern.
Off. u. S. 229 Gſch.
Kindlb. Mädch.
für nachmittags
ge=
ſucht. Bildoff unt.
S. 236 a. d. Geſch.*
Gut empf. Mädch,
d. Fortbildungsſch.
beſ. od. beſ. hat, b.
nach d. Spülen geſ.
15—20 M. (8410
Wittmannſtr. 19, II
R
S
Mädchen v. Lande
ſucht tagsüber.
Be=
ſchäftigung. Näheres
Liebfrauenſtr. 77, I.
Gebild, eb. 36 jähr
alleinſt. Waiſe, jucht
Stellung
in gt. frauenl. Haush.
Ang. u.S 194 Gſchſt. (* 1
Flotte Stenotypiſtin
mit eigener Maſchine
ſucht Beſchäftigung
(Büro od. Heimarb.)
Ang. u. 8 191 Geſchſt.”*
BoF
Stell, in b. Haushalt.
Gervinusſtr.48, Inr
Saub. ehrl., fleiß.
elternl., ſchulfreies
Mädch, ſucht Arbeit
im Haushalt. Ang.
4. S. 231 Geſchſt.
Frau vom Lande
hat noch Tage frei
z. Waſch. u. Putz.
Näh. Geſchäftsſt. (*
MANRLIER
Junger Mann
22 Jahre, ſucht
Be=
ſchäftig am liebſten
auf dem Lande, da
mit Landarbeit
ver=
traut. Angeb. unter
8 219 Geſchäftsſt (*
Tücht. fleiß. Faß=
Küfer ſucht Stell.
Uebernimmt auch
and Arbeit. Ang
u. S. 235 Geſch. (*
Seite 10
Samstag, den 30. Mai 1931
Nummer 248
Statt Karten.
Die Verlobung ihrer
ein=
zigen Tochter Annemarie mit
dem chem. Betriebsleiter Herrn
C. A. Brähler beehren ſich
an=
zuzeigen
Ober=Poſtinſpektor Carl Scheid
u. Frau Eliſabeth, geb. Stenger.
Darmſtadt, Beckſtraße 75.
Mai 1931.
Annemarie Scheid
Calo Brähler
Verlobte
Darmſtadt
2403
Wo kann Dame das
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Walter Matthes und Frau
Aenne, geb. Manneſchmidt
Darmſtadt
30. Mai 1931
Gießener Str. 1
Kirchliche Trauung: Samstag, den 30. Mai, nachm. 3 Uhr.
in der Martinslirche
(*
Siegfried Salomon I.
Hella Salomon
Vermählte
Beerfelden
Eberstadt
Trauung: Sonntag, 31. Mai, 1 Uhr, „Stadt Frankfurt”
Bleichstraße 22
„Frl., 34 J., berufst.,
wünſcht anſt, ſol.
Täneburg
Junggeſelle, 38 J. a
gut. Fam., kath., 1. 76m
gr., gut. Aeuß.,
ein=
wandfr. Vergangenh.
Todes=Anzeige.
m. gutgeh. ſchuldeufr.
Geſchäft in ein. Stadt
Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung,
a. Rh. RM. 80000—
daß unſere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß=
Verm, w. mit kath.
mutter, Urgroßmutter und Tante
hübſch. jg. Fräulein, v.
tadell. Ruf,gt. bürgerl.
Erzieh., Sinn f. einf.
ſol. Familienleb. zw.
Frau Anna Ammann
Heiratin Verb. z. tret.
geb. Steuernagel
(am liebſt.
Geſchäfts=
od Landwirtstochter)
Witwe des Schreinermeiſters Heinrich Ammann
Frdl.Zuſchr m. Bild
im 75. Lebensjahr ſanft entſchlafen iſt.
u. Ang d. Verhältn d.
ehrenw. vertr. beh. u.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
zurückgeſch. werd. u.
S 200 a. d. Geſchſt. *
Friedrich Karl Breitwieſer
Gemeinderechner.
Wilwer
40er, ſucht ſ. wied.
Ober=Ramſtadt, den 29. Mai 1931.
18378
zu verheirat. Off.
u. S. 214 Geſch. (*
Die Beerdigung findet Sonntag, den 31. Mai 1931,
nachmittags 3 Uhr, vom Friedhof in Roßdorf aus
1 zweirädr.
Hand=
ſtatt.
Karrenpreisw. zu
iverk. Angeb. u. S 227
lan die Geſchäftsſt. I*
Auf Sommerhüte 25% Rabatt Auf Sommerhüte 25% Rabatt
Kartenspiel „Franzefuss Herrn zwecks Heirat
gegen Bezahlung erlernen kennen z. lern. Ang
Off. u. S 228 Geſchäftsſtelle, u. S150 a. d. Gſchſt. *
Lodes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß unſre gute Mutter,
Schwiegermutter, Schweſiter und Schwägerin
Frau
Margurele Schupp Lwr.
geb. Nothnagel
heute früh 4 Uhr ſanft verſchieden iſt.
Wir bitten um ſille Teilnahme.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Schupp
Wilhelm Bangert.
Griesheim, den 29. Mai 1931. 18415
Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe, Ecke Sand= und Hofmannſtraße aus ſiatt.
K
K
Am Donnerstag, den 28. Mai entſchlief ſanft meine
liebe Frau, unſere herzensgute Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter, Schweſter und Tante
Frau Marie Aßmus
geb. Nungeſſer
im Alter von nahezu 48 Jahren.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frd. Wilhelm Aßmus, Dachdeckermeiſter
und Kinder.
Darmſtadt, Erbacherſtraße 15.
18397
Die Beerdigung findet Samstag, den 30. Maſ,
nach=
mittags 4 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ftatt.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine gute
Fran, unſere unvergeßliche Mutter, Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Amalie Katter
geb. Geus
hente nach ſchwerer, mit großer Geduld getragener
Krankheit im Alter von 43 Jahren zu ſich zu rufen.
Die trauernd Hinterbliebenen.
Arheilgen, Maulbeerallee 10½, Kaiſerslautern,
Cann=
ſiadt, Mainz, den 29. Mai 1931.
18424
Die Einäkſcherung findet Montag, den 1. Juni 1931
im Krematorium Darmſtadt, Waldfriedhof ſtatt.
42
8400
Sommerhüte 25% Rabatt Auf Sommerhüte 25% Rabatt
Riie
Vorteil dem Verbraucher
viele
1000 soien APAAEN
weit unter Preis
Machf.
Bangmann Ludwigsplats 6
TAPETEN P LINOLEUM + STRAGULA
Der sehr geehrten
Nachbar-
schaft, Freunden u. Bekannten
zur Kenntnisnahme, daß ich
Im Hause Ecke Mollerstraße
u. Pallaswiesenstraße, frühere
Post-Agentur einen
DAMEN- u. HERREN-
FRISEUR-SALON
eröffnet habe.
Eine aufmerksame u. saubere
fachmännische
Bedienungwer-
den Sie hier tinden und bitte
um Ihren geneigten Zuspruch.
Hochachtungsvoll
Heinrich Heess, Friseur.
Weniger Raum
erfordert die neue"
Brot-Trommel
wird seitlich geöffnet
durch Rollklappe D. R. G. M.
Stück 6.75 7.50
8.75
ein passendes Geschenk
für die Hausfrau
Philipp Schaaf
Küchen-Neuheiten
Ernst-Ludwigstraße 20 8sei
und in neuesten
Aus-
führungen u. Farben
Dade-anzuge
Bade-Hosen
Bade-Hauben
Bade-Tücher
Bade-Mäntel
in vielseitig. Auswahl
sehr preiswert bei
Hachenburger
Rheinstraße 1
Caféhaus-Einrichtungen
Wiener Stühle — Garderoben — Harmortische
liefert zu Fabrikpreisen
WV 7678
Langestr. 35
Tacob Dies, Frankkurt a. M. Fernepr-Hansasost
Spezial-Fahrik für Gaststätten-Einrichtungen
— Metall- und Holzbearbeitung —
Aufruf!
Schütze Deine Familie u. Dich selbst
Die große wirtschaftliche Not unserer Zeit kennzeichnet
die kleinen Einkommen. Sie nehmen dem einzelnen
die Möglichkeit, Rücklagen zu machen für Zeiten der
Krankheit und Not. Sie machen es aber jedermann
zur sittlichen Pficht, vorzusorgen für den Fall der
Krankheit und Unfälle in der Familie. Die
Kranken-
6
Unterstützungs-
Kasse
„Mothilfe"
Deutscher Landwirte und freier Berufe
bietet jedermann nnd seiner Familie gegen den niedrigen
Wochenbeitrag von Mk. 1.20 (für die ganze Familie)
Schutz gegen Elend bei Krankheit und Unfällen.
Was bietet die Mothilfe? (268a
Freie Arztwahl, Vergätg, der Arznei-, Operations- und
Krankenhauskosten, Zahnbehdlung., Heilmittel, Wochen.
hilfe, Sterbegeld usw. nach Tarif. Auskunft erteilt:
Wilhelmstr. 53, part.
Bezirksdireklion Darmstadt Telefon 5057
Dr. med. Sieler
verreist.
Vertretung: (8383b
Frl. Dr. Vaubel
Heinrichstr. 100
Herr Dr. Blach
Hügelstr. 45
Kinderwagen
Klappwagen
Kinderstühle
Liegestühle
Feldstühle
Gartenmöbel
Balkonmöbel
Bubiräder
Strassenroller
Turnapparate
Hängematten
Rucksäcke
Reisekoffer
Stadtkoffer
billigst bei (8427
Hertscne
Ernst-Ludwigstr. 19
Ausverkauf!
Schüler
Rheinstr. gegenüb, der Saalbaustr.
Wäsche Trikotagen Strämpfe
Kommen Sie noch heute.
Friſche
zarte Spargel
—2
dann zu Faßbender
Heute 2X friſch — billig —
4ſaftige Zitronen 0.25
friſche Tomaten, friſche Gurken
Faßbender, Ludwigſt. 6, Saalbauſtr. 38,
Dieburgerſtr. 40, Früchteſtand a. d. Markt.
Preisabbau
Hausstanduhren
kauft man am beſten da,
wo ſie hergeſtellt werden.
Schwenningen, die
größte Uhrenſtadt der
Welt, bietet Ihnen
Ge=
legenheit, direkt
vomHer=
ſtellungsort zu kaufen.
Wir gewähren Ihnen
mehrjährige Garantie.
Lieferung: Franko Haus.
Jede Uhr wird durch
un=
ſeren Fachmann koſtenlos
nachgeprüft. Angenehme
Teilzahlung. Überzeugen
Sie ſich bitte ſelbſt und
verlangen Sie heute noch
per Poſtkarte die
koſten=
loſe Zuſendung unſeres
Kataloges. TV1.5762
Standuhren G.m.b. H.
Schwenningen M:
(Schwarzwald), Alleenstraße 17.
äußerst
DPSreUr! V9see
Stragula-Reste
billigst
Auf Wunsch
durch unsere eigenen
— Leger verlegt —
Tritsch & Heppenheiner /
Tapeten und Linolenm
Rheinstraße 31
Telefon 3525
18431
Nummer 148
Samstag, den 30. Mai 1931
Seite 11
unserer
F Selsptele Leistungspreise Heerrenr Wasce
aus gutem hellgemusterten
Zefir, mit Binder ......
... Popeline-Oberhemden
gute Oualität, mit 1 Kragen
zu0
und unterfütterter Brust, moderne
Dessins ....."
... Uni Popeline-Oberhemden
mit einem Iosen Kragen,
5
blau und beige, gute
Qualität ... Panama-Sporthemden
mit festem Kragen und Binder, Aüu
la Oualität, indanthren, in blau und beige ........................."
unserer.
*Seisptete Leistungspreise Danenz Wasce
glatt, mit verschiedener Spitzen- AGu
Garnierung, gute Oualität, in
hübschen Parben .............." Damen-Nachthemden
mit Kragen und kurzem Arm, in
entzückender Kurbel-Garnierung,
nur moderne Farben.... 5 Charmeuſe-Unterkleider
75
mit hübscher Bogenspitze, be-
sonders gute Oualität, in
verschiedenen Parben......" Damen-Schlafanzüge
gute Popeline-Oualität, fesche
Form, aparte Farben......"
unserer
Selsptele Leistungspreise
Steimple
Damen-StrümpfeMako finish, kräftige Qualität,
mit Doppelsohle, in vielen Earben
Sortiert ......................" Damen-Strümpfe
künstliche Waschseide, besonders
schöne Oualität, mit und ohne
Zwickel ..........
Damen-Strümpfe
Seidenflor, gute schwere
Qualität, in vielen modernen
Farben..............."
Kinder-Söckchen
Mako mit hübschem Wollrand
Gr. 9u.10 959 Gr. Su. 6 559
Gr.7 u. 8 759 Gr.öu. 4 408 Gr. 1u.2
unserer
Jeikotagen
Selsblele Leistungspreise
nur gut bewährte Oualität,
in Größe 4—6...... . . . .'. . . '“ 2 A 9 Damen-Schlupfhoſen
Kunstseiden-Atlastrikot,, in
Pastell-Parben, Größe 42—48 Damen-Schlupfhoſen
gute Mako-Qualität, Größe 42-48,
in vielen hellen Parben sortiert.. . 2 ! 9 Damen-Hemdhosen
Kunst seide, Windelform,
Größe 42—46, in schönen Parben" 40
beginnen heute.
Sie sind das größte Verkaufs-
Ereignis des Augenblicks.
Es wurde nichts
unter-
lassen um neue, moderne
Ware zu dieser Sonder-
Veranstaltung zum Verkauf
zu stellen.
Preise und Qualitäten
vereiniget M„Möchstleistungen..
Beachten Sie unsere Fenster
undExtra-Auslagen und verfolgen
Sie unsere laufenden Anzeigen.
Paslaugan Vin
nicht kurzweg eine Flaſche Waſſer: wenn Sie
ein wirklich gutes, natürliches Mineralwaſſer
trinken wollen, dann fordern Sie ausdrücklich
Kaitr
Srindrick
Oarun
Laſſen Sie ſich kein anderes Waſſer vorſetzen als
K. F. Ou.!
Großvertrieb: MartinJahn
Darmstadt / Pallaswiesenstraße 30 / Tel. 305
A
ENK
BEZUG DURCT DIE EACHGESCEMETE
LL.Mgd 32s0
Apfelwein
Ltr.=Fl. v. Gl. 0.45.4
„ „ „ 0.35.4
2
Johannisbeerwein
½ Ltr. v. Gl. 0.75 ℳ
Verkauf nur in der
Kelterei i. Hof Iks.
Obſt= u.
Beeren=
weinkelterei
A. Wolk
Waldſtraße 23, I.
Senſakion!
Maſſenverkauf
erſt=
klaſſiger
Fahrradreifen
Schläuche
Zubehör
zu außergewöhnlich
billigen Preiſen.
Fr. Gükling
Schuchardſtraße 10.
(7245a)
ElSaBEtUd 1931
Aufträge zur täglichen Lieferung von
Kunst-Eis aus Trinkwasser
bei weſentlich ermäßigten Preiſen, werden prompt ausgeführt durch
B. M. Hachenburger Aug Orlemann Friedr. Stumpf
Wilhelminenſtr. 31
Beckſtr. 54
Frankfurterſtr. 85
Fernſpr. 9
Fernſpr. 957
Fernſpr. 869
Afte
Großabnehmer Vorzugspreiſe
Säuglingsheim
ſtaatlich anerkannte Säuglings=und Klein=
kinder=Krankenpflegerinnenſchule, nimmt
Schülerinnen zu ein= und zweijährigem
Lehrgang auf. Bedingungen: Alter von
19—30 Jahren, gute Allgemeinbildung.
Näheres durch die Oberin, Darmſtadt,
Heinheimerſtraße 21. (7689b Bücher, Bilder, Foto-Rahmen
Foto-Alben
besonders preiswert
bei
(330a
Wagner
7 Elisabethenstraße 7 Wer lagert und ver=
legt ca. 300 qm Fuß=
boden, verdeckteNage=
lung ohne jegliche
Materialſtellung pre
qm? Angebote unter
8 193 Geſchäftsſt. (* Wenig gebrauchter
Sprechapparat
m. Schallpl. ſehr bill.
abzugeben (7243b
Schuchardſtraße 10
Laden).
FAchenhach-Garagen
1V.75
ab Lager
Wellblech-, Stahl- und Belonbauten
jeder Art. Angeb. u. Prosp. kostenlos
Gebr. Achenbach G. m. b. H., Weidenau/Sieg
Eisen- und Wellblechwerke, Postfach Nr. 167
Vertreter: W. Röper, Darmstadt, Orangerie-Allee 6. Tel. 290.
DeutscheBau-Ausstellung Berlin: Freigeländ., Abt. Garagen
Bäumer’s G
Rotaprint-
Vervielfältigungen
befriedigen stets!
353a / Bäumer’s Büro
Rheinstr. 8.
Tel. 1223
Fahrräder
beſte Fabrikate,
auf bequeme
Ratenzahlung.
Donges & Wieſt,
Heinrichſtraße 52.
(7936b)
Beiladung
per Auto=
Möbel=
wagenzug n.
Rich=
tung Karlsruhe p.
4. 6. ſucht (8379
J. Glückerk
Darmſtadt,
Wohnungstauſch,
Möbeltransport,
Bleichſtraße 29.
Zeiß=Brikells
abGrubeMeſſel b. D.
10—50 Ztr. je Ztr.
1.10 ℳ. 50 u. mehr
Ztr. je Ztr. 1.07 M
in Darmſtadt bill.
bei Georg Schmitt,
Schwanenſtraße 15,
Telefon 2660.
Gewerkſchaft Meſſel,
Telefon 2601.
(8104a)
Aotor-Boot
m. Autoklapp=Verdeck für 4—6
Perſonen Außenbord=Motor,
1350.—Kn
SchnellaBoot
mit Johnſon Außenbord=
Motor, 45 km Geſchwindigkeit,
af 4
Stahl-Boot
mit 30 PS Overland=Motor,
Licht, Starter
1500.-Kn
Faltboote-Zelte
zu Fabrikpreiſen"
Sport-Adelmann
8390
Darmſtadt
Wein=Verſteigerung
Donnerstag, den 25. Juni 1931, vorm.
11 Uhr, im Saale der „Stadt Mainz”
Mainz, Gr. Bleiche 4, verſteigern die
Bereinigten Nackenheimer
Wein=
bergsbeſitzer Nackenheim aſMh.
2/2 Stück 1929er verb. V.8370
12/1 „ 1930er
19/ „
Natur und
jie
„ aus
beſſeren und beſten Lagen der
Ge=
markung Nackenheim.
Probetage für die Herren
Kommiſſiv=
näre am Freitag, den 5. Juni 1931, in der
Liedertafel Mainz, Gr. Bleiche, für die
Intereſſenten am Freitag, den 12. Juni
1931, in der Stadt Mainz”, Mainz,
Gr. Bleiche 4, ſowie am Tage der
Ver=
ſteigerung ebendaſelbſtv. vorm. 9 Uhr ab
Vereinigte Nackenheimer
Weinbergsbeſitzer Nackenheim a/Mh.
Seite 12
Samstag, den 30. Mai 1931
Nummer 148.
Sber, Sater Ttio Sesieve
Waſſerball.
Jung=Deutſchland — Rol=Weiß Darmſtadt 3:2 (2:1).
Die „freie” Waſſerballſaiſon eröffnete geſtern abend im Woog
das Treffen der hieſigen Konkurrenten. Beiden Mannſchaften
ſpürte man an, daß ihnen der Kampf im freien Waſſer noch
un=
gewohnt war, weshalb von einer Kritik abgeſehen ſei. Unter der
zuverläſſigen Leitung von Gauwaſſerballwart Belz=Frankfurt
nahm das Treffen einen harten und ſpannenden Verlauf, da der
gegneriſche Vorſprung meiſt nur 1 Tor betrug. Jung=Deutſchland
ging durch Berges und Richter in Führung, Trinkaus ſetzte, in
ſchöner Form den 1. Gegentreffer in die Maſchen. Kurz nach
Be=
ginn täuſcht Berges das gute Rot=Weiß=Schlußtrio und ſtellt das
Ergebnis auf 3:1. Die übrigen Vorſtöße I.s verpuffen, während
Hanſt II Fuhrländer noch einmal ſchlagen kann. Bei Rot=Weiß
fehlte Hanſt I im Sturm, war aber gut erſetzt. Der Sieg der
Jung=
deutſchen hätte bei beſſerer Stürmerarbeit eindeutiger ausfallen
-6.
Zußball.
SV. Darmſtadt 1898 — Boruſſia Neunkirchen.
Wie wir ſchon berichtet haben, trägt der Sportverein
Darm=
ſtadt 1898 am Sonntag auf dem Platz am Böllenfalltor ein
Freundſchaftstreffen gegen Boruſſia Neunkirchen aus. Nach
län=
gerer Zwiſchenpauſe iſt damit wieder einmal Gelegenheit geboten,
eine der bekannteſten ſüddeutſchen Fußballmannſchaften hier in
Darmſtadt ſpielen zu ſehen. Die Gäſteelf iſt wohl die bekannteſte
Mannſchaft des Saargebiets. Durch die großen Erfolge, die
Neun=
kirchen in den erſten Nachkriegsjahren unter der Leitung des
Wie=
ner Fiſchera erzielte, wurde eine ruhmreiche Tradition begründet.
Wenn auch das große Können der damaligen Zeit nicht ganz
er=
halten werden konnte, ſo iſt doch im weſentlichen die Spielſtärke
erhalten geblieben.
Man darf geſpannt ſein, wie ſich die 98er gegen dieſen
Geg=
ner aus der Affäre ziehen werden. Nachdem die Sportvereinler
wohl auch in der im Auguſt beginnenden neuen Spielzeit in der
1. Klaſſe ſpielen werden, gilt es für ſie, ſich möglichſt ſchnell
wie=
der ein feſtes Mannſchaftsgefüge aufzubauen. Mit dem nötigen
Eifer ſollte es bald gelingen, wieder die Spielſtärke zu erreichen,
die für die Zugehörigkeit zur Bezirksliga notwendig iſt. Wir
er=
warten daher von den Lilienträgern, daß ſie das bevorſtehende
Treffen ernſt nehmen und alles Können einſetzen, um dem
Geg=
ner ein gleichwertiges Spiel liefern zu können.
Der Spielbeginn iſt auf 4 Uhr feſtgeſetzt. Da das
Entſchei=
dungsſpiel um die Deutſche Handballmeiſterſchaft in Magdeburg
gleichfalls um 4 Uhr beginnt, wird im Laufe der 2. Spielhälfte
das Reſultat von Magdeburg, das ſofort nach Spielbeendigung
telephoniſch zum Sportplatz übermittelt wird, eintreffen. Wer
alſo am morgigen Sonntag ein ſchönes Fußballſpiel ſehen und
frühzeitig das Magdeburger Ergebnis erfahren will, der beſuche
das Spiel Sportverein 1898 — Boruſſia Neunkirchen.
(4:0) ſchlagen. In Schaafheim fanden noch Werbeſpiele ſtatt,
die folgende Ergebniſſe brachten: Spv. Lengfeld — V. f. R. Groß=
Oſtheim 2:1, Viktoria Schaafheim — Spvg. Klein=Zimmern 1:2,
S.=V. Pflaumhein — F.=C. 07 Bensheim, 2. 1:2. Damit dürften
die Pfingſtereigniſſe im Fußball reſtlos erfaßt ſein.
Die Spiele am kommenden Sonntag.
F.=Vgg. 06 Mainz=Kaſtel — Viktoria Walldorf; „Sppg. 60/94
Hanau — Viktoria Urberach; Germania 03 Pfungſtadt — Viktoria
Aſchaffenburg (4.30 Uhr); S.=C. Haſſia Dieburg — Viktoria
Griesheim; „S.=V. Mörfelden — Eintracht Frankfurt, Pokalelf;
Spiele der unteren Klaſſen:
V. f. L. Michelſtadt — F. S.V. Groß=Zimmern; Germania
Die=
burg — V. f. R. Erbach (beides Verbandsſpiele); Privatſpiele:
S.=V. 98 Darmſtadt, 2. — T.= u. S.=V. Meſſel; Erzhauſen — S.=V.
Weiterſtadt; Germania Pfungſtadt, Reſerve — Olympia
Biebes=
heim. 1.
25 Jahre F.=C. Union Wixhauſen.
Am Samstag nehmen auch die vom F.=C. Union Wixhauſen
geplanten Veranſtaltungen im Rahmen des 25jährigen Jubiläums
der Wixhäuſer ihren Anfang. Die Wixhäuſer haben ſich reichlich
viel vorgenommen, denn vom 30. Mai bis zum 21. Juni erſtrecken
ſich die Feſttage. Die nächſten Ereigniſſe ſind am Samstag, den
30. Mai, ein Spiel zwiſchen Union Wixhauſen und Spv. Münſter,
dem dann am Sonntag (bereits vormittags beginnend) ein
Fuß=
ballturnier folgt, an welchem die Vereine Polizei Darmſtadt,
F.=C 03 Egelsbach, Rot=Weiß, V. f. R. Darmſtadt und
Starken=
burgia Heppenheim teilnehmen. Man darf in den Darmſtädter
Ordnungshütern wohl den Turnierſieger vermuten. Jedenfalls
wünſchen wir den Wixhäuſern ein gutes Gelingen der mit großer
Sorgfalt aufgezogenen Veranſtaltung.
Die Leichtathleten des SV. 98 föhren am Samstag im
Sta=
dion am Böllenfalltor eine Abendveranſtaltung durch. Dieſe
Ver=
anſtaltung beginnt pünktlich um 6 Uhr. Zunächſt werden die
Jung=Leichtathleten vom Sportverein und von Rot=Weiß, V.f.R.,
in einem 1500=Meter=Lauf der Jugendklaſſe B (1915/16) und in
einem 3000=Meter=Lauf der Jugendklaſſe 4 (1913/14) zeigen daß
ſie nach guter Vorbereitungsarbeit im Winter und im Frühjahr
dieſe Strecken in beſter körperlicher Verfaſſung und in ſchon
ge=
reiftem Laufſtil leicht und ſicher bewältigen können. Anſchließend
an dieſe beiden Läufe der Jugend werden dann die aktiven
Lang=
ſtreckler zu einem
Halbſtunden=Paarlaufen
SV. 98 A.H. — Germania Pfungſtadt A.H.
Im weiteren Verlauf der A.H.=Runde empfängt am Sonntag,
vormittags 9.30 Uhr, die A.H.=Mannſchaft der 98er die gleiche
Mannſchaft von Germania Pfungſtadt. Gerade dieſe Begegnung
verdient in der Runde beſonders hervorgehoben zu werden, da
beide Mannſchaften nicht nur als ſpielſtark bekannt ſind, ſondern
auch mit vielen bekannten Spielern — die lange Jahre ihren
erſten Mannſchaften als Stützen angehörten — antreten werden.
Eintritt frei!
an den Start gehen. Damit bietet der Sportverein nach
jahre=
langer Pauſe den Sportanhängern in Darmſtadt die Gelegenheit,
Wettkämpfe in einer Sportart zu verfolgen, deren Verlauf
kämpfe=
riſch überaus intereſſant iſt. Dies um ſo mehr gerade bei, dem
Paarlaufen, zumal hier den bekannten Langſtrecklern des
Sport=
vereins 98 als Gegner die beſten Läufer der Frankfurter Vereine,
Fußballſportverein, Bar Kochba und des Vereins ehemaliger
Bethmannſchüler, gegenübertreten. Ueberdies trägt dieſer Lauf
über eine halbe Stunde inſofern den Charakter der ſportlichen
Re=
vanche, als die Sieger des letzten Paarlaufs in Frankfurt —
Kauf=
mann und Hetzel vom Fußballſportverein — dem damals von
ihnen beſiegten Darmſtädter Paar Gellweiler-Lindner vom
Sportverein Gelegenheit geben, die vor allem durch falſche Taktik
erlittene Niederlage auszugleichen. Der Start zum Paarlaufen
6.30 Uhr. Die Veranſtaltung iſt alſo kurz nach 7 Uhr beendet.
Reichsbahn Darmſtadt — SV. Bad=Nauheim (Liga=Erſatz).
Die Reichsbahnſportler haben für kommenden Sonntag, 11
Uhr vormittags, die Liga=Reſerven des SV. Bad=Nauheim als
Gaſt. — 2. Mannſchaft 9,15 Uhr gegen Germania Eberſtadt 2.
— Am Samstag, 18.30 Uhr, tritt Reichsbahn 1. auf dem
Stadion gegen die 98er Liga=Reſerven an.
Rot=Weiß, Darmſtadt.
Am Sonntag begibt ſich die erſte Mannſchaft der Fußballer
nach Wixhauſen, um an dem Jubiläums=Pokalturnier der dortigen
Union teilzunehmen. Die beteiligten Vereine ſind: Starkenburgia
Heppenheim, Polizei Darmſtadt. F.=C. Egelsbach und Rot=Weiß
Darmſtadt. Die Rot=Weißen müſſen ſich bei dieſer Konkurrenz
ſchon mächtig anſtrengen, um ehrenvoll beſtehen zu können, zumal
die Mannſchaft noch nicht komplett antreten kann. Die
Mann=
ſchaft trifft ſich um 7.30 Uhr am Gaswerk, Frankfurter Straße.
Die 2. Mannſchaft hat mit F=C. Jugenheim einen ſpielſtarken
A=Klaſſen=Gegner. Die Alten Herren empfangen die
Spielver=
einigung Arheilgen, A. H., nachmittags 4 Uhr.
Sppg. 04 Arheilgen — Sp.=Cl. Bad=Nauheim.
Arheilgen hat als Gaſt obigen Verein am Sonntag
nachmit=
tag 4.30 Uhr am Arheilger Mühlchen. Das Vorſpiel, das am
vorletzten 1. Pfingſtfeiertage in Bad=Nauheim zum Austrag kam,
konnten die Arheilger 2:1 gewinnen. Arheilgen befindet ſich
zur=
zeit in einer guten Form. Die letzt erzielten Reſultate gegen
Bürſtadt 3:2 und in Biblis 5:2 bezeugen das zur Genüge. Auch
obiges Treffen dürfte den Beweis erbringen, daß die Mühlches=
Leute wieder ihre Schlagkraft beſitzen.
Sportklub Ober=Ramſtadt.
Zu Freundſchaftsſpielen empfing SC. Ober=Ramſtadt am 1.
Feiertag die 1. und 2. Mannſchaft der Reichsbahn Darmſtadt. Im
Spiele der erſten Mannſchaften blieben die Ober=Ramſtädter in
einem torreichen Treffen mit 6:5 Sieger. Schiedsrichter Lerch=
Eberſtadt leitete das faire und anſtändige Spiel zur beiderſeitigen
Zufriedenheit. Das Spiel der 2. Mannſchaften endete mit einem
1:0=Siege der Gäſte.
Am 2. Feiertag weilte Ober=Ramſtadt bei der
Sportge=
meinde Sprendlingen. In einem ſchönen, fairen Spiele gelang
der 1. Elf, trotz mehreren Erſatzleuten, ein ſchöner 3:1=Sieg. Der
eingeſtellte Erſatz fügte ſich gut ein, der Erſatztorwart, der am
Vortage reichlich unſicher war, bot eine überraſchend gute
Lei=
ſtung. Die Sportgemeinde ſtellt eine gut eingeſpielte Mannſchaft,
in der Torwart, Mittelläufer und die beiden Flügelſtürmer
über=
ragten. Das faire und intereſſante Spiel wurde von Kullmann=
FV. Sprendlingen ausgezeichnet geleitet. Das Spiel der 2.
Gar=
nituren endete 7:1 für den Platzbeſitzer.
Zußball im Kreis Slarkenburg.
Sportverein Mörfelden Kreisſieger im Bezirkspokal.
Denen bereits von uns oder von den Vereinen direkt an dieſer
Stelle ſchon gemeldeten Ergebniſſen der Pfingſt=Fußballkämpfe
ſind noch einige hinzuzufügen. In erſter Linie intereſſiert da das
Endſpiel im Kreis um den Bezirkspokal, das am 2. Feiertage in
Groß=Zimmern den dortigen FSV. und den Sportverein
Mörfel=
den gegeneinander fügte. Mörfelden gewann mit 3:1 (2:1) in
einem Treffen, das ſtark unter der Hitze zu leiden hatte und auch
auf keiner ſonderlichen Höhe ſtand. Das Ergebnis iſt für Groß=
Zimmern durchaus ehrenvoll. Mörfelden hat nun das Recht, in
die Kämpfe der Bezirksliga einzugreifen. Wann das aber wird,
iſt eine offene Frage, da die Spiele um den Bezirkspokal in
an=
deren Kreiſen ziemlich verfahren worden ſind und es durchaus
möglich iſt, daß einzelne Kreiſe ihren Kreisſieger im alten
Spiel=
jahr nicht mehr herausbringen.
Eine ganze Reihe von Privatſpielen wurden noch bekannt.
Eine Stunde Leichtaiglettt.
Tennis.
T. u. E.C. Darmſtadt — Heimgarten Frankfurt.
Am 31. Mai iſt auf den Plätzen des T. E.C. Hochbetrieb. Die
Medenmannſchaft des Klubs ſpielt, im weiteren Verlauf der
Kämpfe um die Bezirksmeiſterſchaft gegen den Tennisklub
Heim=
garten Frankfurt, der ſich durch einen 5:4=Sieg gegen Blau=Weiß
Wiesbaden für die 2. Runde qualifiziert hat. Der Frankfurter
Mannſchaft ſtellt der T E.C. folgende Spieler gegenüber: Endriß,
Werner, Sennewald, Steffan, Dr. Ivers und Müller. In dieſer
Aufſtellung ſollten die Darmſtädter trotz des Fehlens von Claß
und Kleinlogel dennoch einen glatten Sieg erringen. Gleichzeitig
ſpielt eine kombinierte Mannſchaft des T.E.C. gegen den
Tennis=
klub Hanau. Die bekannteſten Spieler der Hanauer ſind Schultze.
der 1926 deutſcher Juniorenmeiſter war, und Hamel, einer der
befähigſten Nachwuchsſpieler in unſerem Bezirk. Die Mannſchaft
des T. E. C. beſteht gegen Hanau aus den Damen Frl. Fiſcher, Frl.
Pfotenhauer, Frl. Scriba, während bei den Herren außer den
Spielern der Medenmannſchaft die zum Teil gegen beide Vereine
antreten, noch Krämer, Dr. Merck, Dr. Andre und Dr. Mößner
aufgeſtellt ſind. Beide Wettſpiele beginnen um 9 Uhr. Da es
be=
ſonders gegen Hanau zu ſpannenden Kämpfen kommen wird,
dürfte ſich ein Beſuch dieſer Doppelveranſtaltung unbedingt lohnen.
Polizei Darmſtadt — Polizei Frankfurk.
Am Sonntag beginnen die Spiele um die deutſche
Poli=
zeihandballmeiſterſchaft. Die Darmſtädter Poliziſten haben
Polizei Frankfurt als erſten Gegner. Die Frankfurter ſpielen in der
D. T. und waren im vorigen Jahre Meiſter in ihrem Bezirk. Die
Einheimiſchen werden alles daranſetzen, ſich in dieſen Spielen
durch=
zuſetzen und ihre derzeitige gute Form beweiſen. Das Spiel findet um
3 Uhr auf dem Polizei=Sportplatz ſtatt
Die 2. Mannſchaft ſpielt um 11 Uhr ebenfalls auf dem Polizei=
Sportplatz gegen Turngeſellſchaft 1875. — Die Damen
haben um 2 Uhr Olympia Worms zum Gegner.
Meiſterſchaft der Reichsbahn.
Nachdem am 1. Pfingſtfeiertag Königsberg (O.Pr.) in Stettin
F.=C. Eintracht 1919.
Hunooan in der d.2.
2:15 unverdient hoch verlor, Recklinghaufen gegen Münſter auf
eigenem Platz knapp und überraſchend 6:5 gewann, ſtehen die
Sie=
ger der 1. Bundesrunde endgültig feſt.
Die 2. Bundesrunde ſteigt am Sonntag, den 31. Mai, und hat
der Bundesfachwart, Urmitzer=Frankfurt a. M., dafür folgende
Paarung beſtimmt:
1. Oppeln—Dresden, 2. Frankfurt (Oder)—Magdeburg, 3.
Recklinghauſen—Hagen, 4. Darmſtadt—Saalfeld, 5.
Stet=
tin ſpielfrei.
Unſere einheimiſche Elf hat abermals Gelegenheit, im
Sta=
dion von Bamberg ihr Können zu zeigen. Gelingt es derſelben,
Saalfeld überzeugend zu ſchlagen, ſo wäre noch der Sieger aus
Spiel 3 in der Vorſchlußrunde zu überwältigen, um am Endſpiel
in Darmſtadt am Sonntag, den 5. Juli. auf dem Hochſchulſtadion
teilzunehmen. Wir erwarten, daß die Grün=Weißen alles
daran=
ſetzen, um die „Deutſche” ihres Bundes nach Darmſtadt zu landen.
Als Vorbild diene die kampfesfreudige und aufovfernde
Spiel=
weiſe der Lilienträger. Die Darmſtädter Mannſchaft ſpielt in
fol=
gender Aufſtellung:
Hahndorff: Naumann, Metzler: Schuchmann, Arnold, Fey;
Weſp, Hartmann, Recke, Wolf, Schmidt.
Welfskehlen — Arheilgen; Seeheim — Griesheim;
Beſ=
ſungen — Bickenbach; Egelsbach — Tgſ. Offenbach; Lorſch — Wies=
Oppenheim; Crumſtadt — Olympia Biebesheim; Groß=Hauſen —
Zell; Auerbach — Bürſtadt, komb.; Roßdorf — Stockſtadt;
Schwan=
heim — Biebesheim.
Der rührigen Spielleitung von Wolfskehlen iſt es gelungen.
auch Arheilgen auf den eigenen Platz zu bekommen. Nachdem
Pfungſtadt ſo glatt beſiegt wurde, ſieht man im Wolfskehler
Lager mit Spannung der Begegnung mit dem Gruppenmeiſter
entgegen. Seeheim ſtützt ſich auf ſeine ſchönen Erfolge in letzter
Zeit und will daher ſeine Kräfte mit einer Kreisklaſſenelf meſſen.
Das Reitturnier in Pfungſtadt hat dermaßen Anklang gefunden,
daß der Turnverein keine Spieler nach Beſſungen entſenden kann.
Bickenbach iſt dafür eingeſprüngen und bedeutet für Beſſungen
keine unbekannte Elf, da beide Vereine jahrelang in der
Meiſter=
klaſſe ſpielten. Die Vorſtädter werden die gute Verfaſſung der
Bickenbacher anerkennen müſſen. Unter den übrigen Spielen
kann man die Treffen in Crumſtadt gegen die benachbarte
Olympia (D.S.B.) und in Auerbach beſonders nennen.
So konnte Haſſia Dieburg ihrem 4:2=Sieg in Lampertheim
am 2. Feiertag noch einen 3:1=Sieg über Concordia Gernsheim
anfügen. S.=C Ober=Ramſtadt ſchlug am 1. Feiertag die
Darmſtädter Reichsbahnſportler knapp mit 6:5, um am nächſten
Tag in Sprendlingen gegen die dortige Sportgemeinde mit 3:1
erfolgreich zu ſein. Spam. Sprendlingen hatte tags
zu=
vor in Dornheim gegen Boruſſia 2:2 geſpielt V f. R
Beer=
felden ſchlug am 1. Feiertag die 3. Elf von Rot=Weiß Frankfurt
mit 8:1, unterlag aber am Montag in Hirſchhorn mit 0:2.
Ger=
mania Dieburg ſpielte in Leiſelsheim (Rheinh.) 4:4, und
zum Schluß konnte die recht ſtarke Reſerve der Pfungſtädter
Ger=
manen in Auerbach die 1. Elf der dortigen Germanen mit 4:2
Handball in der 2. T. (9denwaldgau).
Die Pfingſtfeiertage brachten folgende Ergebniſſe:
1. Feiertag:
König — Tv. Alzey 10:5, Mümling=Grumbach — Sp.V. Baben=
Am Sonntag nachmittag 4 Uhr empfängt Eintracht auf dem
Platz hinter der Feſthalle die ſpielſtarke Elf des TSV.
Brauns=
hardt. Da Eintracht wieder mit kompletter Elf antreten kann,
verſpricht das Spiel intereſſant zu werden. Die Gäſte, denen
ein guter Ruf in ſportlicher Hinſicht vorausgeht, ſind zurzeit in
beſter Verfaſſung, das beweiſen die letzten Reſultate gegen
nam=
hafte Gegner.
hauſen 10:5, Hergershauſen 1./2 — Eberſtadt 1./2. 8:1, Kirch=Brombach
— SV. Darmſtadt 98 1b 7:17, Momart — Okriftel 2:1, Groß=Zimmern
— Nauheim 5:7, Groß=Zimmern Jgd. — Eppertshauſen Jgd. 1:0,
Zell 1. — König 2. 4:8, Steinbuch 1. — Michelſtadt 3. 8:2, Neinheim
— Groß=Bieberau 3:4, 2. Mannſchaften 2:3, Richen — Reichsbahn
Darmſtadt 2. 4:8, Langſtadt — Schlierbach 9:2, Ginsheim — Lengfeld
4:9, Nieder=Saulheim — Nieder=Klingen 9:4.
2. Feiertag:
König — VfR. Schwanheim 2:5, König 2. — Zell 3. 5:0, Steinbach
— Sportklub Weiſenau 5:7, Groß=Bieberau — Viktoria Griesheim 06
4:0 Michelſtadt — Tv. Alzey 3:14, Steinbuch — Nieder=Ramſtadt 6:7,
2. Mannſchaften 7:4, Kirch=Brombach — Okriftel 6:4, Mümling=
Grum=
bach — Momart 6:1, Klein=Zimmern — Heubach 13:1, 2. Mannſchaften
6:0, Groß=Bieberau 2. — Reinheim 2. 1:0, Habitzheim 2. — Groß=
Zim=
nern 2. 3:8, Jugendmannſchaften 1:4 Erbach 3. — Kirch=Brombach 3.
3:1, Semd — Münſter 2:4, Groß=Umſtadt 2. — Gundernhauſen 1. 2:5,
Spachbrücken 2. — Ober=Ramſtadt 2./Jgd. 7:8.
Die Gäſte aus Alzey pflegten im Sturm hauptſächlich das
Innen=
ſpiel, ſie drangen hiermit in König nicht durch. Die Babenhäuſer
hat=
ten Schußpech, auch ließ ihr Tormann einige Bälle ſehr leichtſinnig ins
Netz. Eine ſehr ſchwache Mannſchaft ſchickte Eberſtadt nach
Hergers=
hauſen. Der Sieg der Hergershäuſer iſt in der Höhe nur gerecht. Der
Sportverein Darmſtadt 98 hielt es nicht unter ſeiner Würde, mit einer
Mannſchaft, die aus Spielern der in ganz Deutſchland bekannten
Mei=
ſtermannſchaft und ſolchen der 1b beſtand, Kirch=Brombach
gegenüberzu=
treten. Daß die Darmſtädter den Spielverlauf diktieren würden, ſtand
von vornherein feſt. Als Lehrſpiel hat der Kampf ſeinen Zweck erfüllt.
Es wäre zu wünſchen, daß auch erſtklaſſige D.T.=Vereine ab und zu
dieſem Beiſpiel folgten. Bis 6 Minuten vor Schluß ſtand die Partie
in Momart noch auf unentſchieden, da gelang es Momart, den
Sieges=
treffer einzuholen. Okriftel kombinierte vor dem Tore zu viel. Immer
noch leidet Groß=Zimmern an dem Weggang verſchiedener Spieler,
ſeine Mannſchaft kommt dadurch zu ſpät in Fahrt und kann den
geg=
neriſchen Vorſprung dann nicht mehr einholen. Der Zeller Sturm
zer=
fiel nach der Pauſe, der Tormann wehrte nicht mehr ab, ein Verhalten,
das alles andere, nur nicht ſportlich iſt. Eine ſchnelles, zeitweiſe hartes
Spiel trug man in Reinheim aus. Das ſiegbringende Tor fiel durch
Strafſtoß kurz vor dem Schlußpfiff. In Richen zeigten beide
Mann=
ſchaften ein gleichgutes Können, nur verſagte der Richer Torhüter, ſo
daß eine Niederlage ſeiner Elf nicht zu vermeiden war. Das Ergebnis
in Langſtadt entſprach dem Spielverlauf. Lengfeld weilte an beiden
Feiertagen in Ginsheim. Nach ſchönem Spiel ſiegte es mit 9:4 und
machte ſo die auf eigenem Platz erlittene Niederlage wieder wett.
Nie=
der=Klingen verlor die Partie in Saulheim hielt ſich aber beim
Blitz=
turnier mit den anderen beteiligten Vereinen punktgleich. Ein
Be=
grüßungsabend am 1. Feiertag in König gab Gelegenheit, daß ſich die
Leute vom Main und aus Rheinheſſen mit denen vom Odenwald
an=
freundeten. Der Abend verlief ſehr harmoniſch. Das Spiel zwiſchen
VfR. Schwanheim und König geſtaltete ſich wechſelvoll. In der 1.
Halb=
zeit war Königs Tor öfters ſtark bedroht, doch Grasmück ſtellte ſeinen
Mann. Nach der Pauſe gab es verteiltes Feldſpiel, wobei auch
Ben=
der zweimal den Ball an ſich vorbeilaſſen mußte. Weiſenau ſiegte auf
Grund ſeiner techniſchen Ueberlegenheit verdient, auch verausgabten ſich
die Einheimiſchen anfangs zu ſtark. Die Gäſte aus Griesheim lieferten
in Groß=Bieberau einen ſehr ruhigen, fairen Kampf. Der Sieg von
Groß=Bieberau war nicht ſo leicht erſtritten, wie es dem Ergebnis nach
den Anſchein hat. Wäre Groß=Bieberaus Tormann nicht in Hochform
geweſen, dann hätten die Griesheimer auch Treffer aufzuweiſen, ihre
Hintermannſchaft war gut, ihr Sturm etwas zu ſchwach. Michelſtadt
hatte gegen Alzey nichts zu beſtellen. Wenn es auch mit Erſatz ſpielte,
ſo hätte dieſe hohe Niederlage nicht eintreten dürfen. Iſt man in
einer Kriſe?. Erſt in den letzten Minuten konnte Nieder=Ramſtadt den
ſiegbringenden Treffer erzielen. Bei den 2. Mannſchaften beider
Ver=
eine war Steinbuch eine Klaſſe beſſer. Nach vollſtändig verteiltem
Feldſpiel wurde Kirch=Brombach gegen Okriftel glücklicher Sieger.
Mo=
mart wird hoch von Mümling=Grumbach abgefertigt. In beiden
Spie=
len war Klein=Zimmern Heubach ſtark überlegen. Bei Groß=Zimmerns
2. gefielen beſonders Mittelſtürmer und Mittelläufer, nur müßte die
Mannſchaft ſich einprägen, daß der Mund nicht Handball zu ſpielen hat.
Münſter fand ſich ſchnell und ſchoß kurz hintereinander 4 Tore, denen
Semd erſt gegen Schluß zwei entgegenſetzen konnte.
Sonntag, den 3 1. Mai, ſpielen: Groß=Umſtadt 1. — SV.
Darmſtadt 98 1b, Groß=Umſtadt 2. — Kirch=Brombach 1., König 1. —
Büttelborn 1 Groß=Zimmern 1. — Tade. Jügesheim 1., Groß=
Zim=
mern 2. — Münſter 1., Groß=Zimmern Jgd. — Reinheim Jgd., Erbach
1. — Momart 1., Klein=Zimmern 1. und 2. — Reinheim, Semd —
Alt=
heim, Habitzheim 1. und 2. — Nieder=Klingen, Gundernhaufen 1. u. 2.
— Götzenhain, Schlierbach — Heubach, Lengfeld — Groß=Bieberau,
Langſtadt 1. und 2. — Steinbach, Zell 2. — Steinbuch 2., Steinbuch 1.
— Kirch=Brombach 2.
Fauſtball im Odenwaldgau D.T.
In Erbach finden die Endſpiele um die Gaumeiſterſchaft ſtatt. In
der Meiſterklaſſe ſtreiten ſich um den Titel „Gaumeiſter” die 1
Mann=
ſchaften der Vereine Beerfelden Ernſthofen, Hetzbach und Groß=
Bieberau. Der Beſte der 4=Klaſſe wird zwiſchen Hetzbach und
Ernſi=
hofen ausgetragen.
Main=Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft.
Aufſtiegſpiel: Sppg. 04 Arheilgen — V. f. L. Sachſenhauſen.
Mit dieſem Spiel beenden die Arheilger ihre Aufſtiegkämpfe.
Für den Gaſtgeber ſteht ſehr viel auf dem Spiel. Wird der Kampf
gewonnen, ſo beſteht immer noch Ausſicht, Bezirksligiſt zu werden,
allerdings iſt Sachſenhauſen Tabellenerſter und aufſtiegsberechtigt,
aber Sachſenhauſen gehört durch die neue Dreiklaſſenteilung zum
Bezirk Frankfurt und kommt demnach für Arheilgen nicht mehr in
Frage. Der Konkurrent wäre Braunshardt, der noch zwei Spiele
auszutragen hat. Alſo muß Arheilgen ſchon gegen die ſtarken
Sach=
ſenhäuſer ſiegen. Der Ausgang des Spiels iſt völlig offen
Spiel=
beginn: Sonntag vormittag 10.30 Uhr, am Arheilger Mühlchen.
Hauptſchriftleitung: Rudelf Maupe
Veranzwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Radelf Maupe: für Feuillenon, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bshmanvi
ſür den Handel: Dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdlenſt: Andrcat Bauer ;ſ.4
„Dſe Gegenwart”, Tageſplegel in Bild und Wort: De. Herdert Neiie
für, den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Wills Kuble
Druck und Verlag: C.C. Wittlch — ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Met
Al
hohe Vern
Habe, di
meng
Brathn
ſt, wird
Für den heutigen und morgigen Tag ſteht auf dem
Arbeits=
programm des Gaues die Fortſetzung und Abſchluß des
diesjäh=
rigen Volksturnlehrganges auf dem Sportplatzgelände der
Tur=
nerſchaft Griesheim. Wenn auch als Fortſetzung gedacht, ſo bildet
doch der Lehrſtoff je eines Tages ein in ſich geſchloſſenes Ganze,
um auch denjenigen noch Gelegenheit an der Teilnahme zu geben,
die an den beiden erſten Lehrtagen nicht anweſend ſein konnten.
In Goddelau findet am Sonntag eine Gauübungsſtunde für
Leiter und Leiterinnen im Kinderturnen ſtatt. Der Lehrſtoff
ent=
hält: Turnen und Geſang der Kinder, Volkstänze, neues
Wer=
tungsverfahren, und ganz beſonders ſtehen im Mittelpunkte der
Turnfolge die Wettkampfübungen, der ſchulpflichtigen
Turner=
jugend für die Kinderturntreffen. Letztere werden in dieſem Jahre
durchgeführt am 14. Juni in Nieder=Ramſtadt für den Oſtbezirk,
5. Juli in Auerbach für den Mittel= und Südbezirk, 30. Auguſt
für den Weſtbezirk in Goddelau.
Kraffſpork.
Athl.=SV. 91 Darmſtadt.
Am 2. Pfingſtfeiertage weilte der Athl.=SV. 1891 Darmſtadt
Gundernhauſen. Sämtliche Ringer konnten beachtliche Erfolge
zielen. Es errangen im Fliegengewicht W. Göckel den 1, Preis,
Bantamgewicht Gg. Schnauber den 2., Leichtmittelgewicht Fr.
Zopf den 1. und im Schwergewicht H. Kratz den 1. Preis. Im
Stemmen, Federgewicht. H. Keitz den 3. Preis. In der
Schüler=
klaſſe, Fliegengewicht. Artur Lorenz den 3. Preis, Bantamgewicht
F. Venter den 1., O. Schütz den 4 Preis, Federgewicht Willi
Lorenz den 2. Preis. In der Jugendklaſſe, Federgewicht. H. Bickel
den 2. Preis, im Leichtgewicht A. Bernhardt den 1. Preis.
Die heutige Nummer bat 18 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 148
DarmſtäderCagblatt.
Geſchäftsbericht der Landesgenoſſenſchaftsbank.
Die Landesgenoſſenſchaftsbank e G. m. b. H. zu Darmſtadt hat
ihren Geſchäftsbericht über das 18. Geſchäftsjahr verſandt. Am 31.
De=
zember 1930 waren der Bank 1 Zentralgeſchäftsanſtalt, 418
Kredit=
genoſſenſchaften, 22 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften, 11
Winzergenoſ=
ſenſchaften, 16 ſonſtige Genoſſenſchaften, 2 Vereinigungen, 2
Einzelper=
ſonen, zuſammen 472 Mitglieder, mit 844 Geſchäftsanteilen zu je 3000
RM. — 2 532 000 RM. Geſchäftsguthaben und einer Geſamthaftſumme
von 16 880 000 RM. angeſchloſſen.
Der Jahresumſatz belief ſich auf rund 1057 000 000 RM. und
über=
ſteigt ſomit trotz des allgemeinen wirtſchaftlichen Rückganges die Ziffer
des Vorjahres um mehr als 100 000 000 RM. Der Rückgang in der
Vilanzſumme einſchließlich der Wechſelverbindlichkeiten von etwa
3 200 000 RM. erklärt ſich durch die im Laufe des Jahres 1930 in
er=
freulichem Umfange geleiſteten Rückzahlungen in laufender Rechnung
und die Ablöſung von Wechſelverbindlichkeiten. Die Guthaben in
lau=
fender Rechnung haben ſich um 1 230 000 RM. erhöht, die Einlagen auf
Termingeldkonto dagegen um 29 000 RM. vermindert. Der
Wechſelein=
gang von 74 112 716 RM. verteilt ſich auf 16 700 Diskontwechſel und
13 800 Inkaſſowechſel. Der Eingang an Schecks betrug 41 149 262 RM.
und ſetzt ſich aus 158 000 Abſchnitten zuſammen.
Die Liquidität der Bank hat ſich im Jahre 1930 weiter gehoben und
ſtellte ſich am Schluſſe des Berichtsjahres auf 31,6 Prozent.
Beachtens=
wert ſind die weſentlichen Einſparungen auf dem Unkoſtenkonto, die
durch die rationellere Betriebsführung und durch eine gerechtere
Steuer=
veranlagung erreicht wurden. In der ſehr harmoniſch verlaufenen
Generalverſammlung am 29. Mai ds. Is wurde der Vorſchlag des
Vorſtandes bezüglich der Verteilung des Reingewinns von 151 071,60
RM. gegen eine Stimme genehmigt.
Es gelangt eine Dividende von 4 Prozent zur Ausſchüttung (im
Porjahre 0 Prozent). 49 551,60 RM. werden den Reſerven zugewieſen.
Wirkſchaftliche Rundſchan.
Die Kupfer=Hüttenproduktion im April 1931. Laut Mitteilung der
Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M., betrug die Weltproduktion
von Hüttenkupfer im April 1931 insgeſamt 115 384 Tonnen gegen
*22 149 Tonnen im März 1931 und 136 388 Tonnen im
Monatsdurch=
ſchnitt des Jahres 1930. Hiervon entfielen auf Amerika 81 758 Tonnnen
gegen 87 083 Tonnen bzw. 98 966 Tonnen, auf Europa 15 526 Tonnen
gegen 15 757 Tonnen bzw. 16 499 Tonnen, auf Afrika 10 700 Tonnen
gegen 10800 Tonnen bzw. 12 916 Tonnen. Aſien produzierte 7005
Ton=
nen gegen 6744 Tonnen bzw. 6899 Tonnen und Auſtralien 395 Tonnen
gegen 1765 Tonnen bzw. 1108 Tonnen. Die deutſche
Hüttenkupfererzeu=
gung erreichte eine Höhe von 5340 Tonnen gegen 5694 Tonnen bzw.
4235 Tonnen. Die durchſchnittliche Tagesproduktion belief ſich im April
1931 auf 3846 Tonnen gegen 3940 Tonnen im März 1930 und 4523
Tonnen im April des Vorjahres. Die durchſchnittliche Tagesproduktion
fär das ganze Jahr 1930 wird mit 4484 Tonnen errechnet.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt
TeueVerfahren. Offenbach a. M.: Georg Giegling, Reſtaurateur.
Anmeldefriſt 10. 6. Gläubigerverſammlung 4. 6 Prüfungstermin 2. 7.
Büdingen: Handlung Siegmund Eulau in Rohrbach. Anmeldefriſt
13. 6. Gläubigerverſammlung und Prüfungstermin 26. 6. Beendete
Konkurſe. Darmſtadt: Fa. J. W. Schneider G. m b. H. Mainz
Agnes Hubertine, geb. Giersberg, Wwe. des Kfm. Joſef Seidel in
Fin=
thyen. Vilbel: Heinrich Schuchmann. Worms: Kfm. Wilhelm
Jung=
becker. Mainz: Kaufleute Otto Stöckl u. Hans Reiß Neue
Ver=
gleichsverfahren. Alsfeld: Kfm. Iſidor Lorſch. Vergleichster=
—in 1. 6. Beendete Vergleichsverfahren. Offenbach a. M.:
7a. Guſtav Herrſcher, Lederfabrik. Worms; Fa. Hermann Wolff,
Lack=
frbrik.
Faber u. Schleicher A.=G., Offenbach a. M. Trotz der allgemein
peiter verſchlechterten Wirtſchaftslage konnte die Geſellſchaft im
ver=
gangenen Jahre einen immer noch recht befriedigenden Gewinn erzielen.
Die Werkſtätten waren faſt das ganze Jahr hindurch voll beſchäftigt.
Der Umſatz blieb zwar hinter der Vorjahreshöhe zurück, doch konnte die
Geſellſchaft ihre Stellung auf den In= und Auslandsmärkten des
Spe=
zalgebietes trotz ſtarker Konkurrenz weiter befeſtigen. Im Hinblick auf
dre bisher im neuen Geſchäftsjahre noch verſchärfte Wirtſchaftskriſe hält
man es für angebracht, die Dividende für das abgelaufenen Jahr von
1 Prozent auf 6 Prozent zu ermäßigen. Aus einem Bruttogewinn
ton 901361 (935 565) RM. verbleibt nach Abzug der Steuern von (in
Mill. RM.) 0.2 (0,15), der Handlungsunkoſten von 0,43 (0,45) und der
Abſchreibungen von 0,96 (0,81) ein Reingewinn von 174 067 RM.
1049 838 RM.). In der Bilanz erſcheinen u. a.: Anlagen 0,606 (0,618),
Waren 0,70 (0,65), Schuldner 1,84 (1,78), Gläubiger 134 (1,19). Die
Generalverſammlung wird für den 23. Juni 1931 einberufen.
Pfälziſche Mühlenwerke, Mannheim. In der Generalverſammlung
der Gefellſchaft wurden die Anträge der Verwaltung genehmigt und
beſchloſſen, aus dem Reingewinn von 591 296 RM. eine Dividende von
8 (10) Prozent zu verteilen. Für das ausgeſchiedene
Aufſichtsratsmit=
ied Dr. Richard Kahn wurde Direktor Ludwig Janda (DD=Bank,
ATannheim) neugewählt. Auf eine Anfrage über die Auswirkungen
der agrarpolitiſchen Maßnahmen teilte die Verwaltung mit, daß ſeit
Abfaſſung des Geſchäftsberichts ſich durch die geſetzlich vorgeſchriebene
hohe Vermahlungsquote von Inlandsweizen die Notwendigkeit ergeben
habe, die bis zur neuen Ernte noch benötigten erheblichen
Weizen=
mengen aus dem Auslande einzuführen, und zwar wegen der dringend
geforderten Brotpreisſenkung zu einem ermäßigten Zollſatze von 20 RM.
pro 100 Kilo. Die Einzelheiten dieſer neuen Maßnahme ſeien für die
weſtlichen Mühlen wieder nicht günſtig, da die Bemeſſung dieſer
Aus=
landsweizenquote auf der geſamten Vermahlung in den entſprechenden
Monaten des Vorjahres von In= und Auslandsweizen beruht. Da der
Brotpreis zu einem politiſchen Faktor von großer Bedeutung geworden
iſt, wird unſere Induſtrie nun fortwährend von politiſchen Maßnahmen
beeinflußt, die eine Dispoſition auf längere Sicht nicht zuläßt.
Produkkenberichke.
Berliner Produktenbericht vom 29 Mai. Nach den geſtrigen
ſchar=
fen Preisrückgängen machte ſich bereits im heutigen Vormittagsverkehr
eine Erholung bemerkbar, und die Produktenbörſe eröffnete in feſterer
Haltung. Die für heute vorgeſehenen beträchtlichen Weizenandienungen
wurden geſtern abend zurückgezogen, ſo daß der Druck am Weizenmarkte
nachgelaſſen hat, für ſpätere Lieferung lagen auf dem ermäßigten
geſtri=
gen Preisniveau größere Kaufaufträge aus der Provinz vor, ſo daß die
Anfangsnotierungen 3 bis 4 Mark höher lagen. Am Effektivmarkte blieb
das Geſchäft ſchleppend, das Angebot von Neuweizen hat ſich etwas
ver=
ringert und die Forderungen lauteten 2 bis 3 Mark höher. Roggen
zur prompten Verladung wird, namentlich in Kahnmaterial, vermehrt
offeriert, die Mühlen kaufen infolge Qualitätsbefürchtungen nur
vor=
ſichtig. Am Lieferungsmarkt kam es zu Preisbeſſerungen um 1 bis
2,25 Mark;Weizen= und Roggenmehle haben bei unveränderten
Prei=
ſen ruhiges Geſchäft. Hafer in prompter Ware bei ausreichendem
An=
gebot ſtetig, der Lieferungsmarkt war erholt. Gerſte in unveränderter
Marktlage. Ab 1. Juni wird im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft
Oktobergerſte notiert werden.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 29. Mai ſtellten ſich für
je 100 Kilogr. für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg.
Bre=
men oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 84 RM. — Die Notierungen der
Kom=
miſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezah=
lung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium, 98= bis 99proz.
in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM., desgl in
Walz=
oder Drahtbarren 99proz. 174 RM., Reinnickel, 98= bis 99proz.
350 RM.. Antimon Regulus 48—51 RM., Feinſilber (1 Kilogr.
fein) 37.25—39.25 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 29. Mai ſtellten ſich für
Kupfer: Mai 67.50 (69.75), Juni 68 (68.50), Juli 70 (70.75),
Auguſt 70.75 (71.25), Sept. 71.50 (72), Okt. 71.75 (72) Nov. 72
(72.25), Dez. u. Jan. 72.25 (72.50), Febr. u. März 72.50 (72.75),
April 72.75 (72.75). Tendenz: flau. — Für Blei: Mai, Juni,
Suili 21 (22.50), Auguſt 21.25 (22.25), Sept. 21 (22). Okt. 21.50
(22), Nov. 20.75 (21.25), Dez. u. Jan. 20.75 (21.50). Febr., März,
April 21 (21.50). Tendenz: flau. — Für Zink: Mai 19 (20.50),
Jruni 19 (20) Juli 19.50 (20.50), Auguſt 19.50 (21), Sept. u. Okt.
20 (21.50), Nov. 21 (21.25), Dez. 21.25 (21.50). Jan. 21.25 (22),
Febr. 21.75 (22.25), März und April 22.25 (22.75). Tendenz:
ſchwächer. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Deviſenkredik für die Oeſterreichiſche Nakionalbank.
Frankfurt a. M., 29. Mai.
Die Hoffnung auf eine Erleichterung der Reparationszahlungen im
Zuſammenhang mit den bevorſtehenden Verhandlungen in Chequers
be=
wirkten zu Beginn der heutigen Börſe eine weitere Erholung des
Kurs=
niveaus. Die Spekulation nahm trotz der überwiegend ſchwachen
Aus=
landsbörſen weitere Rückdeckungen und einige Meinungskäufe vor, ſo
daß ſich zu den erſten Notierungen überwiegend leichte Kursbeſſerungen
einſtellten. Nach den erſten Kurſen ſcheint doch wieder etwas Material
herausgekommen zu ſein, dem nur geringe Aufnahmeluſt gegenüberſtand,
ſo daß ſich die erhöhten Kurſe ſpäter nicht mehr ganz behaupten konnten.
Die Stimmung wurde wieder recht unſicher. Anfangs feſter eröffneten
J. G. Farben mit plus 2½ Prozent, Elektroaktien bis plus 2 Prozent
und Montanaktien bei Erhöhungen bis 1 Prozent. Am Rentenmarkt
waren Ausloſungsanleihen bis 0,30 Prozent höher. Von fremden
Wer=
ten Mexikaner ¼ Prozent feſter, dagegen Rumänen unerholt. Am
Pfandbriefmaukt iſt ebenfalls eine Beruhigung eingetreten, und die
Kurſe zeigten überwiegend Erhöhungen von ¼—½ Prozent.
Induſtrie=
obligationen ſehr uneinheitlich bei Schwankungen bis zu ¼ Prozent.
Mainkraft und Stahlverein bis zu 1½ Prozent höher.
Reichsſchuldbuch=
forderungen lagen auf einiges Auslandsintereſſe bis 1½ Prozent feſter.
Younganleihe plus ½ Prozent.
An den Aktienmärkten war die Haltung im Verlaufe ſehr
ſchwan=
kend. Bis zum Schluß der Börſe nahm die Spekulation Deckungen vor,
ſo daß ſich erneut Kursbeſſerungen von 1—2 Prozent einſtellten. Der
heutige Zahltag wurde als überwunden betrachtet. Am Geldmarkt war
Tagesgeld zum Zahltag mit 5 Prozent geſucht. Am Deviſenmarkt lag
das Pfund weiterhin international feſt. Madrid hatte mit 53,75 gegen
Lendon einen neuen Tiefſtkurs. Sonſt nannte man Mark gegen Dollar
4,2110, gegen Pfunde 2,48½. London — New York 4,8650, Paris
124,31, Mailand 92,95, Schweiz 25,16, Holland 12,09½.
Die Abendbörſe war weiter freundlich, da die Kuliſſe erneut
Deckungen vornahm. Beſonders anregend wirkte der feſtere New Yorker
Börſenbeginn. Kunſtſeideaktien ſtärker erhöht und bis zu 2 Prozent.
Im Verlaufe blieb die Börſe freundlich. Farben ſchloſſen 133 Prozent.
Berlin, 29. Mai.
Die gegen Schluß der geſtrigen Börſe einſetzende Beſſerung nahm
heute zu Beginn des Verkehrs ihren Fortgang. Die Nachricht, daß der
New Yorker Ybung=Anleihekurs 66 und nicht, wie geſtern irrtümlich
ge=
meldet, 60 beträgt, ſowie die feſteren Kursmeldungen des Auslandes,
ins=
beſondere die kräftigere Erholung in Prag, trugen zu der Beruhigung
bei. Die Annahme des Garantiegeſetzes in Wien ließ hoffen, daß dem
Völkerbund von der Angelegenheit „Oeſterreichiſche Creditanſtalt”
nun=
mehr keine größere Störung mehr droht. Außerdem rechnet man damit,
daß die Geldabzüge des Auslandes zum Stillſtand kommen werden und
ſomit auch am Deviſenmarkt eine Beruhigung Platz greifen wird. Auch
die Möglichkeit, daß die Frage der Reparationen in nächſter Zukunft
ernſthaft behandelt werden wird, bot eine Anregung, zumal noch für
heute mit dem Bekanntwerden der Notverordnung zu rechnen iſt, und
dadurch auf alle Fälle ein Unſicherheitsmoment weniger für die Börſe
vorhanden iſt. Die Publikumsverkäufe haben faſt völlig aufgehört,
wäh=
rend es auf der anderen Seite verſchiedentlich zu nicht ganz freiwilligen
Deckungen gekommen ſein ſoll „Im Verlaufe blieb die Grundſtimmung
bei kleinen Schwankungen und nicht ganz einheitlicher Kursentwicklung
weiter freundlich. Anleihen ruhig.
Scharfes Nachgeben der Peſeia.
Schuhmaßnahmen der Regierung.
Der ſpaniſche Finanzminiſter hat eine energiſche Intervention
gegen die Baiſſe des Peſetakurſes angekündigt. Das engliſche
Pfund iſt geſtern von 49,80 auf 52,42 Peſeta geſtiegen. In
Re=
gierungskreiſen erklärt man dieſen Kursrückgang der Peſeta mit
den Zwiſchenfällen in San Sebaſtian und mit der Erhöhung des
Banknotenumlaufes. Der Finanzminiſter hat, um eine der
be=
deutendſten Spekulationsurſachen zu beſeitigen, die Gouverneure
der Provinzen angewieſen, die Exporteure von Orangen und
Wein, die ſich ihre Waren gewöhnlich in engliſchen Pfund
bezah=
len laſſen und mit dieſen Deviſen ſpekulieren, zum ſofortigen
Um=
tauſch in Peſeta zu zwingen. Zuwiderhandlungen werden mit
Gefängnisſtrafen bedroht.
Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich gibt bekannt, daß
die Maßnahmen, die anläßlich der letzten Sitzung des Verwaltungsrates
in Baſel im Zuſammenhang mit der aus den Schwierigkeiten der
Oeſter=
reichiſchen Creditanſtalt ſich ergebenden öſterreichiſchen Lage erörtert
worden ſind, jetzt zum Abſchluß gelangt ſind und jederzeit in Kraft
treten können. Außer der B.J.3. haben ſich zehn der größten
Zentral=
banken bereit erklärt, der Oeſterreichiſchen Nationalbank einen
Deviſen=
kredit zur Verfügung zu ſtellen, der nach Bedarf verwendet werden
kann. Die B.J.3. iſt überzeugt, daß die Oeſterreichiſche Nationalbank
mit Hilfe der ihr bereits zur Verfügung ſtehenden Mittel und mit der
Unterſtützung der anderen Zentralbanken ihrer normalen Funktion zur
Sicherung der Stabilität der öſterreichiſchen Währung auch fernerhin
gerecht werden wird. Eine enge Fühlungnahme wird zwiſchen der
B. J.Z. und der Oeſterreichiſchen Nationalbank aufrecht erhalten. Um
einen engen perſönlichen Kontakt herzuſtellen, befindet ſich ein Vertreter
der B. J.3. bereits auf dem Wege nach Wien.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 84½, Juli 60½, Sept. 59.50. Dez.
62¾: Mais: Mai 54½, Juli 56.75 Sept. 53½, Dez. 47.50; Hafer:
Mai 26½, Juli 26½, Sept. 26½, Dez. 29½; Roggen: Juli 38½8,
Sept. 38,75, Dez. 42.
Schmalz: Mai 7.30, Juli 7.35, Sept. 7.45, Okt. 7.40; Speck,
loko 7.62½.
Schweine: leichte 6.10—6.25, ſchwere 5.40—5.85;
Schweine=
zufuhren: Chicago 18 000, im Weſten 62 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 29. Mai!
Schmalz: Prima Weſtern 8.05; Talg, extra, loſe 3.50.
Getreide. Weizen: Rotwinter 91.25; Mais, loko New York
70.75: Mehl, ſpring wheat clears 4.10—4.50; Fracht: nach
Eng=
land 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8—8.50 Cents.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 111; Lokonotiz: 428;
Juli 4.56, Sept. 4.71, Okt. 4.78, Dez. 4.89, Jan. 4.95, März 5.06,
Mai 5.17.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Für den 2. Juni beruft die Vereinsbank Höchſt a. M. eine
außer=
ordentliche Generalverſammlung nach Frankfurt a. M. ein, um über
die nicht erledigten Punkte der Tagesordnung vom 16. Mai ds. Js.
Beſchluß zu faſſen.
Die Schraubenſpundfabrik W. Kromer A.=G., Freiburg i. Br.,
be=
richtet, daß im abgelaufenen Geſchäftsjahr der Geſchäftsrückgang bei den
Hauptabnehmern (insbeſondre Brauereien) auch einen weſentlichen
Rück=
gang des Umſatzes der Geſellſchaft hatte.
Die Trapp u. Münch A.=G., Fabrik photographiſcher Papiere, in
Friedberg in Heſſen, deren Aktienmajorität ſich im Beſitze der Mimoſa
A.=G. befindet, erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Rohgewinn
von 244 733 (333 996) RM.; nach Abzug der Unkoſten und der
Abſchrei=
bungen verbleibt ein Verluſt von 13 320 RM. (i. V. Gewinn 1574 RM.).
Im Juni ds. Js. ſoll der Betrieb nach Dresden verlegt werden.
Die Generalverſammlung der Weſtdeutſchen Kalkwerke A.=G. in Köln
genehmigte den dividendenloſen Abſchluß für 1930. Nur die
Vorzugs=
aktien werden mit 6 Prozent verzinſt. Sobald eine Beſſerung auf dem
Baumarkt eintritt, hofft man, daß ſich das Werk Söterich, für deſſen
Bau ein langfriſtiger Kredit aufgenommen worden war, rentieren
werde. Die zukünftige Geſchäftsentwicklung laſſe ſich noch nicht
über=
ſehen.
Der Zechenverband im Ruhrrevier hat wegen der ſchlechten
Wirt=
ſchaftslage die ab 1. Januar 1931 gültigen Gehälter der techniſchen und
kaufmänniſchen Bergbauangeſtellten zum 30. Juni 1931 gekündigt, d. h.
zu dem gleiechn Tage, zu dem auch die Löhne der Bergarbeiter durch
den Zechenverband gekündigt worden ſind.
Der Lohnſtreit im Dombrowaer Kohlenrevier iſt geſtern nachmittag
in Warſchau durch einen Schiedsſpruch entſchieden worden. Der
bis=
herige Lohnſatz ſoll bis zum 31. März 1932 ni Kraft bleiben. Die
Ar=
beitnehmer haben den Schiedsſpruch angenommen; der Standpunkt der
Arbeitgeber iſt noch nicht bekannt.
Berliner Kursbericht
vom 29. Mai 1931
Oeviſenmarkt
vom 29. Mai 1931
Berl.Handels=Geſ.
Danatbank . . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl..
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Vee
119.—
1101.—
100.50
49.50
71.25
50.125
88.75
44.—
74.25
67.875
48.50
100.50
112.50
60.25
Meie ee
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bow
Mannesm. Nöhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
100.—
130.50
63.25
94.50
55.75
48.50
69.50
118.—
49.25
53.50
64.50
33.75
40.50
63.75
40.—
Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah=
Wanderer=Werke
Vesf
46.125
181.—
92.50
78.—
46.75
125.50
53.—
19.50
36.75
109.—
34.—
121.50
37.50
47.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Lopenhagen
Stockholm
London
Zuenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilline
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Francs
Geld‟
10.584
59.11
12.461
73.30
3.045
169.15
112.64
112.6.
112.75
20.461
1.275
4.2065
58.57
22.01
16.456
rief
10.604
59.23
12.48
73.44
3.05
189.49
112 8
112.8
112.9
20.501
1.279
4.2145
18.69
22.05
16-496
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien.
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguay
Jsland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franken/81.335
100 Peſetas
400 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Dinar
Portugal 100 Escubos 18.21
4100 Drachm
1 türk. 2
1ägypt. 2
1 canad. Doll.
1 Goldpeſo
100 isl. Kr. 92.2
100 eſtl. Kr. 1r1.8
1100 Lats 181.03
Fe4
37.86
81.80
2.078
0.291
7.422
5.452
Au
4.204
2.298
Brie
81.495
37.94
8 1.96
2.083
0.293
7.436
18.95
5-462
21.52
4.212
2.302
92.46
1:2.08
81.19
Marsane, Kouimkänoitgefrafcaft
Frankfurter Kursbericht vom 29. Mai 1931.
72 Dtſch. Reichsan
GO
5½%Intern., .„
6%Baden .......
8% Bayem ......
8% Heſſen v. 28
„ v. 29
6% Preuß. Staat.
8% Sachſen ......
...
7% Thüringen. ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4:/.
Ab=
löſungsanl.. . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
38 Aachen v. 29/
8½ Baden=Baden
6% Berlin ......"
8% Darmſtadt v. 26
3½ „ v. 28
7½% Dresden....
8% Frankfurt a. M.
7½ „ v. 26
v. 26
5%0
8% Mainz......
8% Mannheim v. 26
„ v. 27
20
3% München ...."
8½ Nürnberg. . . .
8% Wiesbaden
39 Heſſ. Landesbl.
Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.
Hhp.=Bk.=Liquid.
4¾% „Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. P
70
82
Goldoblig
98
A
71
75.75
19.8
80.75
91
93.5
—
99.75
76.5
84
53.6
4.7
90
87.5
83.5
84
98
84
73.5
84.5
90.5
74.5
93
88.5
Aß
95
87.8
84.25
100.5
93.5
100.5
% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
3½ Kaſſeler Land. Goldpfbr..
7% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6%
8% Naſſ. Landesbk.
7% „ „
6% „ „
4½% „Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+AuslSer.
„ „ Ser.II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..
—
8% Berl. Hyp.Bk.
1Oio
4½½„Liqu.=Pfbr.
8% Frrf. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr
8% „ Pfbr.=Bk.
„ „ Liqu.
82 Mein. Ohp.=Bk.
4½%. Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank . ...
4½% „Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank".
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp.Bk.
4½% „Lig. Pfbr.,
18‟ Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit. . . . .
8% Südd. Bob.=
Cred.=Bank ...
4½% Lig. Pfbr.
1o0
95
94.5
86
101.25
97
85.25
89.1
51.6
70
11
100
97
100
97.5
88.5
100.75
97.5
91
00.4
94.5
90.75
99.75
91.95
997
89.5
99.5
88
99.5
89.5
99.5
100
95.25
92
8% Württ. Hhyp.=B
6% Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werkel
89 glöchner=Berke
Mainkrw. v. 26
Mitteld. Stahl.
8% Salzmannu. Co
7% Ver. Stahlwerke
8% VoigtcHäffner
—
F. G. Farben Bonds
%6 Boyn. 9.E. B.
„ L.Inveſt.
5% Bulg. Tab. b. 02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4%0 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4% „ Zollanl.
4½” Ungarn 1913
1914
4½%
Goldr
4%
1910
42
Altien
Rla. Kunſtziide Unie
A. E. G. .........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtof
Bemberg, J. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen...
Cement Heidelbere
Karlſtadt
F. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade ... ......"
Contin. Gummiw
„ Linoleum
Daimler=Benz....
99.5
36
g1.
A.
n7.25
76eI.
93
92.5
15.75
27.n5
35.75
13.4
5.35
15.1
16.25
14.75
60.5
89
100
119
65
49
37.7
52
88
161
98
58
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl ..
Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerke
„ Eiſenhandel. ..
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Gnilleaume
Frankf. Gas i. Lig.
Hof.
Gelſent. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kemp
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . . . .
Hochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghans ..
Kali Chemie ..
„ Aſchersleben".
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. . . . . .
Klein, Schanzlin . .
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H.......
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte .....
Lech, Augsburg ...
78
u18
64.25
63
82
99
2a6
30
78
—
130.7
32
—
—
35
62.75
941/=
36.1
28.5
156
132
56.75
121
68
108
71.5
68
3
32
43
100
Nane
101
28.75
79.5
Jne Hi
Lüdenſcheid Metalll
Lutz Gebr. Darmſt
Maintr..W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedar
Phönix Bergbau..
Reiniger, Gebber,
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
„ Metallwaren.
„ Stahlwerke ..
Riebeck Montan. . .
Roeder Gebr. . . ..
Rütgerswerke ..."
Sachtleben A. G..
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
„ Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ..
Tucher=Brauerei
Nnterfranken . . . . .
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Stahlwerke .. .
Strohſtoffabr.
Ultramarin ...
141
13.25
6221,
—
58
33
74
40
93
66
46.5
120
179
175
153
109.75
10
90
18.75
Aa44
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner..
Wahß & Frehtag.
Wegelin Rußfabrik=
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein .. .
„ Waldhof...
Memel.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. ..
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Bayer. Hyp. u. W
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothefbk..
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Dt. Bank und Die
Dt. Eff. u. Wechſell
Dresdner Bank.."
Frankf. Bank.."
„ Hyp.=Bank ..
„ Pfdbr.=Bk. . .. .
Mein. Hyp. Bank.
Oſt. Creditanſtalt".
8fälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bf./
Wiener Bankvereinſ
Württb. Notenbank
A.-G. 1. Verkehrsn
Ig. Lokalb. Kraftn
7% Dt. Reichsb. Vza
Hapag .........."
Nordd. Lloyd. . . . .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung .. . 1195
„ „ Verein. Verſ. /200.5
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſich. .
A.
Otavi Minen
Schantung Hanbelsl 60
100
23
28
122.5
*=
65
892),
140
98
118
210
101.75
120
100.75
92
100.25
86.5
132
143
10
126
135.75
127
133
129
Ak
94
85.5
Modadt kafblauo
Marktplatz 10
beginnend
AABVeTTäZT!
Die Firma
Darmstadt
veranstaltet wegen
am Rathaus
eschäftlicher Veränderung
(Ausscheiden eines Teilhabers)
Samstag, den 30. Mai=
einen
unfassend sämtliche Lagerbestände:
Herren-Anzugstoffe
Damen-Kleiderstoffe
Mantelstoffe — Seide
Kunstseide
Waschstoffe
Wollmusseline
für Knaben
Kieler Kleidung u. Mädchen
Seppl-Anzüge
Damen-Leibwäsche
Trikotagen
Dam.-/Kinderstrümpfe
Herren-Normalwäsche
Tischwäsche
Badewäsche
Weißwaren
Schürzen
Bettwäsche
L-einen und Halbleinen
Hemdentuche
Betten — Bettfedern
Bettbarchente
Matratzen
Koltern
Steppdecken
Rabatt auf alle neuen, vegulären Waren
19
iun zugetgestse Auffel
A4
Aub
9
0
Blelle-Fabrikate und einige wenige Markenartikel mit vorgeschriebenen Preisen
sind von der Rabattgewährung ausgeschlossen.:
Während des Ausverkaufs bleibt das Geschäft in der Mittagszeit von 1-½3 Uhr geschlossen.
Nummer 148
Die „Empreß of Britain” krak ihre Jungfernfahrk an.
Samstag, den 30. Mai 1931
Seite 15
600 Kilomeker in der Skunde.
Die Abfahrt des neuen Rieſendampfers „Empreß of Britain” von Southampton.
Das neueſte und größte engliſche Paſſagierſchiff „Empreß of Britain”, deſſen Bau 60 Millionen
Mark gekoſtet hat, trat von Southampton aus unter dem Jubel Tauſender von Zuſchauern ſeine
Jungfernfahrt nach Kanada an.
Die Rolls Royce=Maſchine des Rekordfliegers Orlebar (oben links),
Der engliſche Schneiderpokal=Flieger Orlebar, der auch bei dem diesjährigen Schneiderpokal=Rennen
im September die engliſche Mannſchaft führt, erreichte bei einer Verſuchsfahrt die
Geſchwindig=
keit von 600 Kilometern pro Stunde. Orlebars eigener Weltrekord ſtand auf 575,7 Kilometer
pro Stunde.
Die Weltrekordflieger nach 84½ Stunden
gelandet.
Berlin. Wie aus New York berichtet wird,
ſind die beiden Flieger Leds und Bröſſy
nun=
mehr nach einem Flug von 84 Stunden, 33 Min.
glatt gelandet. Die Piloten überboten damit den
Rekord, den die Franzoſen Boſſoutrot und Roſſi
auf ihrem „Bleriotiol” mit 600 PS Hiſpano in
Dran aufſtellten, um 9 Stunden und 10 Min.
Mord in Berlin.
Berlin. Donnerstag abend wurde die
51 Jahre alte Klara Richter in ihrer parterre
gelegenen Wohnung in der Rigaer Straße von
ihrem Sohn tot aufgefunden. Der Schloſſer
Emil Hermann, der die Witwe Richter in der
vorvergangenen Nacht ermordet hat, iſt bereits
verhaftet worden. Kriminalbeamte hatten in
der Nacht vergeblich die Lokale durchſucht, in
denen Hermann zu verkehren pflegte. Heute
vor=
mittag las ein Bekannter von Hermann den
Bericht über den Mord, während eines
Spazier=
ganges im Kölniſchen Park. Als er ſich umblickte,
ſah er den Mörder in ſeiner Nähe auf einer
Bank ſitzen. Er benachrichtigte ſofort eine Poli=
Zeiſtreife, die Hermann feſtnahm. Der Mörder
hat ſeine Tat bereits eingeſtanden. Er gibt an,
in der Erregung mit dem Beil auf Frau
Rich=
er eingeſchlagen zu haben.
Ueberfall auf einen Geldbriefträger.
Königsberg. Ein dreiſter Ueberfall
er=
folgte geſtern vormittag auf einen Geldbrief=
Kräger. Der Boſtbeamte befand ſich auf ſeinem
Beſtellgang in der Ziegelſtraße vor dem
Eliſa=
bethen=Krankenhaus. Plötzlich kamen zwei
Män=
ner auf einem Motorrad angefahren. Als ſie
Oen Geldbriefträger erreicht hatten, durchſchnitt
einer der beiden blitzſchnell dem Beamten den
Tragriemen ſeiner Geldraſche. Dieſer konnte
aber die Geldtaſche, in der ſich 9000 RM. befan=
Den, feſthalten, ſo daß der Raub mißlang. Die
Täter ergriffen ſchleunigſt die Flucht. Sie haben
lich anſcheinend vorher über den täglichen
Dienſt=
gang des Beamten unterrichtet und gerade die
wenig belebte Ziegelſtraße als am geignetſten
für den Ueberfall gewählt.
Schwerer Unfall eines Ausflüglerautos.
München. Ein Auto mit mehreren
Frem=
ben, die von einem Ausflug in das Jſartal nach
München zurückkehren wollten, ſtürzte in einer
ſcharfen Kurve beim Bergmann=Kolleg in
Pul=
lach um. Sechs Perſonen erlitten hierbei
Schä=
delbrüche und wurden in lebensgefährlichem
Zu=
ſtand ins Krankenhaus gebracht. Der Wagen
wurde zertrümmert.
Schweres Schadenfeuer bei den Bing=Werken.
Nürnbe rg. Am Donnerstag entſtand in
der Schwarzblech=Lackiererei der Bingwerke A.=
G. ein ſchweres Schadenfeuer. Da der Betrieb
ſtillſtand, wurde das Feuer erſt durch
Straßen=
paſſanten bemerkt. Die Feuerwehr bekämpfte
mit 15 Leitungen den Brand. Ferner mußten
neun Sauerſtoſfapparate verwendet werden.
Endlich gelang es der Feuerwehr, den Brand
zu lokaliſieren. Der Dachſtuhl des Gebäudes
brannte nieder. Außerdem erlitten die unteren
Räume ſchweren Schaden durch die Waſſermaſſen.
Feuer im Ludwigsluſter Schloß.
Ludwigsluſt. Freitag nachmittag iſt im
Ludwigsluſter Schloß Feuer ausgebrochen. Das
Dach über dem Portal, ſowie der linke Flügel
ſtehen in Flammen.
Auf der Dienſtreiſe vom Blitz erſchlagen.
Radevormwald. Der Stadtverordnete
Holzhaus, der als Mitglied der
Wegebaukom=
miſſion zuſammen mit anderen
Stadtverordne=
ten eine Beſichtigungsreiſe unternahm, wurde in
der Nähe von Hahnenberg vom Blitz getroffen
und ſofort getötet. Zwei andere Stadtverordnete,
die ſich in ſeiner nächſten Nähe befanden,
blie=
ben unverletzt.
Eine Chemiſche Fabrik in Flammen.
Bern. Die Chemiſche Fabrik Vander, A.=
G., in Bern, welche das bekannte Ovomaltine,
ferner Phormitrol=Paſtillen ſowie eine Reihe
von Malz= und Nährpräparaten herſtellt, ſteht
ſeit geſtern mittag in Flammen. Ein Flügel
der Fabrik iſt bereits vollſtändig abgebrannt.
Die Feuerwehr kämpft mit allen Kräften, um
zu xetten, was noch zu retten iſt.
Dus Gencht der indoernen Grepftade. Borlihand.
Schöne Neubauten aus Dortmund.
Links oben: Die Petri Nicolai=Kirche Unten: Die neue Handwerkskammer. Rechts
oben: Das Jugendhaus Mitte: Die Pädagogiſche Akademie. Unten: Das
Arbeits=
phyſiologiſche Inſtitut. — Dortmund hat ſich in den letzten Jahren zu einer der modernſten Städte
entwickelt. Die zahlreichen öffentlichen und privaten Neubauten zeichnen ſich durch ſtrenge
Form=
gebung, Helligkeit und reſtloſe Raumausnutzung aus.
Vereitelter Anſchlag auf den Simplon=Expreß.
Bukareſt. Bei Piteſzi wurde von einem
Streckenwärter ein Anſchlag auf den Simplon=
Expreß verhindert. Auf einem Kontrollgang
ent=
deckte er eine Schienenunterbrechung von zwölf
Metern. Die Täter ſind entflohen.
Erdölausbruch. — 40 Meter hoch.
Bukareſt. Bei Gura Oconitei erfolgte
eine ſehr ſtarke Oeleruption, wobei eine vierzig
Meter hohe Säule aus dem Boden
hervorſpru=
delte. Man ſchätze die Menge des täglich
aus=
fließenden Oels auf 20 Waggon. Gleichzeitig
da=
mit verbunden war ein Ausſtrömen von Gas,
das ſich auf ein Gebiet von fünf bis ſechs
Kilo=
metern ausbreitete. Die Vegetation iſt in
wei=
tem Umkreis ſchwarz von Rohöl. Die geſamte
Bohrgarnitur wurde mit hinausgeſchleudert. Es
wurden Maßnahmen getroffen, um ein
Inbrand=
geraten der Oelmaſſen zu verhindern.
Das Apollo=Theater in Nantes durch Großfeuer
zerſtört.
Paris. Wie aus Nantes gedrahtet wird,
iſt das dortige Apollo=Theater einem gewaltigen
Großfeuer zum Opfer gefallen. Der Brand wurde
zwei Stunden nach Schluß der Abendvorſtellung
von einem Wächter bemerkt, der ſofort Alarm
gab. Mehrere Feuerwehren verſuchten, der
Flammen Herr zu werden. Alle Anſtrengungen
waren jedoch vergebens, und nach kurzer Zeit
brach die Decke des Theaters mit ungeheurem
Getöſe zuſammen. Um eine Kataſtrophe zu
ver=
meiden, mußten die benachbarten Häuſer
ge=
räumt werden.
14 Perſonen durch abſtürzende Sandmaſſen
getötet.
Kario. Fünf Arbeiter wurden bei Arbeiten
an einem Sandhügel in der Gegend von Lukſor
von herabſtürzenden Sandmaſſen begraben und
getötet. Neun, den Verunglückten zu Hilfe
eilende Perſonen erlitten das gleiche Schickſal.
Die Unwetterſchäden in Wales.
London. Dem ſchweren Gewitterregen in
Wales ſind insgeſamt drei Menſchenleben zum
Opfer gefallen. Drei Militärlager ſind
vollſtän=
dig zerſtört worden. Viele Hunderte von
Men=
ſchen ſind obdachlos geworden. Acht Flüſſe ſind
aus ihren Ufern getreten und haben das Land
auf weite Strecken hin überſchwemmt. Dutzende
von Häuſern ſind durch Blitzeinſchläge zerſtört
worden. In Blaenavon war die Gewalt der
Fluten in den Straßen ſo ſtark, daß ſie einen
Mann mit ſich fortriſſen. Sein Leichnam wurde
ſpäter 300 Meter von der Unglücksſtelle entfernt
aufgefunden.
Sintflutartige Regenfälle in der Türkei.
Stambul. Sintflutartige Regenfälle
ha=
ben in der Gegend von Amaſſia ausgedehnte
Ueberſchwemmungen verurſacht. Mehrere
Wohn=
häuſer, eine Moſchee und eine Schule ſind
ein=
geſtürzt. Bisher wurden zwölf Tote und etwa
100 Verletzte feſtgeſtellt.
52 Opfer des Unglücks in der Kolar=Goldmine.
London. Nach einer Meldung des „Daily
Telegraph” hat ſich die Geſamtzahl der bei dem
Grubenunglück in der Kolar=Goldmine in Süd=
Indien getöteten Perſonen auf 52 erhöht.
Ver=
ſchiedene Perſonen befinden ſich noch in
ſchwer=
verletztem Zuſtand im Hoſpital.
Zahlreiche Opfer einer bisher unbekannten
Krankheit.
London. Einer Meldung aus Bangalore
(Indien) zufolge, befinden ſich unter den 36
Per=
ſonen, die an der bisher unbekannten Krankheit
im Krankenhaus „Zum guten Hirten” geſtorben
ſind, auch zwei europäiſche Krankenſchweſtern.
Vierzig neue Fälle, unter denen ſich fünf ſchwere
befinden, ſind neu ins Hoſpital eingeliefert
worden.
Die Luftkhanſa ſtellk das größke deutſche
Landflugzeng in Dienſt.
Berlin. Das größte deutſche Landflugzeug
Junkers „G. 38‟ (D. 2000) iſt geſtern von der
Deutſchen Lufthanſa übernommen worden. Dem
Wunſche zahlreicher deutſcher Städte folgend,
wird die Deutſche Lufthanſa mit dem
viermoto=
rigen Großflugzeug zunächſt einen
Deutſchland=
flug unternehmen und hierbei von Berlin
aus=
gehend Danzig, Königsberg, Breslau, Gleiwitz,
Chemnitz, Halle, Leipzig, Nürnberg, Fürth,
München, Stuttgart, Mannheim. Frankfurt am
Main, Köln, Düſſeldorf, Eſſen, Dortmund,
Bre=
men, Lübeck, Hamburg und Hannover
über=
fliegen. Der Start für dieſen Städteflug erfolgt
am Dienstag, den 2. Juni, vormittags 10 Uhr,
in Tempelhof. Nach dem Deutſchlandflug wird
die Deutſche Lufthanſa die „G. 38” im
regel=
mäßigen Luftverkehr auf der Strecke Berlin—
Hannover—Amſterdam-London einſetzen.
Schreckliches Ende eines Deutſchen
in Neu=Guinea.
London. Einer Meldung aus Canberra
zufolge, läßt die auſtraliſche Regierung
Nachfor=
ſchungen nach dem Schickſal eines deutſchen
Proſpektors” namens Baum im Innern des
Mandatsgebiets von Neu=Guinea anſtellen, der
mit ſeinen eingeborenen Begleitern von einem
feindlichen Stamm überraſchend angegriffen
und getötet worden ſein ſoll. Die Meldung
be=
ſagt weiter, daß Baums Leiche von den
Ein=
geborenen zu religiöſen Zwecken verſtümmelt
worden ſei. Bei dem Ueberfall ſeien auch ſieben
Diener niedergemacht worden, während es fünf
anderen gelungen ſei, zu entkommen. Der
bri=
tiſche Bezirkskommiſſar von Morobe hat ſich ins
Gebiet des oberen Wattutfluſſes begeben, um
die Angelegenheit zu unterſuchen.
Ein Expreßzug vom Wirbelſturm erfaßt.
New York. In Sarco, im Staate
Nord=
dakota, wurde ein Expreßzug von einem
Wirbel=
ſturm erfaßt. Die Wucht des Sturmes war ſo
gewaltig, das mehrere Pullmann=Wagen aus
den Schienen geworfen wurden. Dabei wurde
ein Reiſender getötet und vier ſchwer verletzt.
Schomburgk brichk zu einer neuen
Afrika=Erpedikion auf.
Hans Schomburgk (links)
mit ſeiner Tonfilmapparatur. Links:
Mikro=
phon mit Inſektenſchutz, rechts: Filmapparat
mit den Fernrohrobjekten für Weitaufnahmen.
Der deutſche Afrikaforſcher Hans Schomburgk
iſt mit vier Kraftwagen zu einer neuen Afrika=
Expedition aufgebrochen. An der Reiſe nehmen
acht Perſonen teil, die mit den modernſten
Apparaten für Ton= und Filmaufnahmen
aus=
gerüſtet ſind.
Seite 16
Nummer 148
Samstag, den 30. Mai 1931
den und hat dazu geführt, daß am Vormittag
die Rettungsexpedition zur Hilfeleiſtung für
Profeſſor Piccard aufgebrochen iſt.
Zur Erleichterung der Atmung auf
der Fahrt wurde ſowohl
Kohlen=
ſäure abſorbiert wie Sauerſtoff
zu=
gegeben. Der Preßſauerſtoff, der mitgeführt
wurde, betrug 750 Liter. — Mit Lebensmitteln
war Profeſſor Piccard nicht ſehr gut
ausge=
rüſtet, insbeſondere wurde angeſichts der langen
Fahrtdauer der Mangel an Getränken ſtark
emp=
funden. Der Forſcher erzählte hierzu noch im
kleinen Kreiſe, daß er froh war, das durch die
Kondenſierung des Atmens in der Innenwand
der Kabine herabſtrömende Waſſer trinken zu
können, und daß ihm niemals ein Getränk beſſer
geſchmeckt hat, als nach der Landung das
gerie=
bene Gletſchereis, mit etwas Orangenſchalen
vermiſcht.
Die größte Ueberraſchung bereitete, wie der
Sonderberichterſtatter der „Neuen Augsburger
Zeitung” noch ſchreibt, Profeſſor Piccard, daß
er ſo lange auf einer Höhe von 15 000 Metern
ſich gehalten hat. Freilich wurde dieſe Flughöhe
nicht freiwillig gehalten. Das Gasventil
funk=
tionierte nicht, und die beiden Piloten waren
nicht in der Lage, Gas abzulaſſen, wodurch ein
Fallen des Ballons eingetreten wäre. „Wir
waren alſo rund 16 Stunden in der
Strato=
ſphäre. Unſer Sauerſtoff ging zur Neige, als
wir — es war inzwiſchen 8 Uhr abends
gewor=
den — plötzlich zu ſinken begannen, wohin, war
uns gleichgültig. Es war ein großes Glück, daß
wir in den Alpen niedergingen, weil das
Nie=
dergehen im Flachlande ſturzartige Folgen hätte
annehmen können.
Ueber die weiteren Abſichten Profeſſor
Pic=
cards iſt zu ſagen, daß er beabſichtigt, die
Gon=
del auf dem Gletſchereis zu laſſen.
Vorbereitungen für den Abtransport des
Piccard=Ballons.
Während Profeſſor Piccard geſtern in Gurgl
ausruhte, bereiteten Dr. Kipfer und
Univerſi=
tätsprofeſſor Dr. Wagner, aus Innsbruck als
Ballonſachverſtändiger mit Hilfe der durch die
Tiroler Landesregierung zur Verfügung
gehal=
tenen Militärabteilung den Abtransport des
Ballons vor, der am Samstag durch die Firma
Riedinger in Augsburg, der Herſtellerin des
Ballons, erfolgen wird. Das Wetter iſt wieder
beſſer geworden. Allenthalben macht ſich
größ=
tes Intereſſe des Auslandes an den Vorgängen
bemerkbar.
Ehrungen der beiden Forſcher.
Die Stadt Augsburg hat anläßlich des
Er=
folges Piccards das Rathaus feſtlich beflaggt
und an Prof. Piccard folgendes Telegramm
geſandt: „Dem kühnen Eroberer des Luftraums
und ſeinem treuen Begleiter ſendet die
herzlich=
ſten Glückwünſche zum guten Gelingen ſowie
zur glücklichen Landung die Start=Stadt.”
Miniſterpräſident Dr. Held hat namens der
bayeriſchen Staatsregierung Herrn Prof
Pic=
card und ſeinem Aſſiſtenten Dr. Kipfer zu dem
mit großer Umſicht und außerordentlicher
Tat=
kraft durchgeführten Forſchungsflug
Glück=
wünſche ausgeſprochen. Ebenſo hat der bayeriſche
Miniſterpräſident die Ballonfabrik Riedinger
zu ihren Bemühungen um das Gelingen des
Fluges beglückwünſcht.
Bundespräſident Miklas (Oeſterreich) ließ
Prof. Piccard und Ingenieur Kipfer nach ihrer
Landung auf dem Gurgler Ferner ſeine
herzlich=
ſten Glückwünſche ausſprechen und allen, die bei
der Bergungsaktion behilflich waren, ſeinen
Dank übermitteln.
Der belgiſche Außenminiſter Hymans hat
ſofort nach Bekanntwerden der glücklichen
Lan=
dung der Forſcher Piccard und Kipfer ein
Glück=
wunſchtelegramm an die beiden Luftfahrer
ge=
richtet, worin er ihnen mitteilt, daß Prof.
Pic=
card das Kommandeurkreuz und Kipfer das
Rit=
terkreuz des Leopoldordens verliehen worden iſt.
200 Mark
v. Selbſtgeber gegen
ſehr gute Sicherh. geſ
Zinſen, Ratenrückz
Angeb, erb. u. S 224
an die Geſchäftsſt. /*
M. 60000
gegen hyp Sicherheit
anzulegen. Verm
verb. Ang u. S 198
a, d. Geſchäftsſt. (*
Beamter ſucht 500
RM. (Rückzahl. 600
RM. und hohe Ver”
zinſung auf 2 Jahrt
vom Selbſtgeb. Am
geb. u. S 223 Gſchſt.!”
Größte und
bedeutendste
Zeitung der
Rheinpfalz
Tägliche Aufloge
33000
Meeutin Simofpyareniag.
Proſeſſor Piccard über ſeine Forſchungen. — Seine Landung und Einzelheiten
über den Flug. — Die Ehrungen des kühnen Forſchers.
Inerdieid mn Prof. Pirraro
Gurgl im Oetztal, 29. Mai.
Profeſſor Piccard hatte die
Liebenswürdig=
keit, einige Zeit nach ſeiner Ankunft in Gurgl
dem Münchener Vertreter des W. T. B. eine
Un=
terredung zu gewähren. Er nahm die
Glück=
wünſche zu ſeinem gelungenen Vorſtoß in die
Stratoſphäre ſichtlich erfreut entgegen und
ſchil=
derte dann an Hand ſeiner in kleinen
Notiz=
büchern niedergelegten Fahrtaufzeichnungen die
Ergebniſſe ſeines Fluges,
ſoweit ſie ihm wiſſenſchaftlich beſonders
bemer=
kenswert erſchienen. Dabei wies Prof. Piccard
darauf hin, daß ein Teil der Apparate gut
funk=
tioniert hatte, daß aber auf die Verwendung
eines anderen Teils der Apparate, wie
voraus=
zuſehen war, verzichtet werden mußte. Die
Hauptmeſſung, auf die der Forſcher den größten
Wert legte, nämlich die Meſſungder durch
die kosmiſchen Strahlen erzeugten
Leitfähigkeit der Gaſe, iſt, wie Prof.
Piccard betonte, vollkommen gelungen,
jedoch nur in ſehr großen Höhen, was dadurch
veranlaßt wurde, daß der Ballon äußerſt ſchnell
ſtieg. Er hatte in 25 Minuten bereits eine
Höhe von 15 Km. erreicht, alſo viel
ſchnel=
ler, als urſprünglich beabſichtigt. Piccard
er=
klärte weiter: Durch einige techniſche Fragen,
die auf den Ballon Bezug hatten und uns
wäh=
rend des Aufſtiegs vollauf beſchäftigt haben,
haben wir die Hauptmeſſung erſt in 15
Kilo=
meter Höhe anfangen können. Die größte Höhe
von 16 Kilometern wurde nach den
Aufzeichnun=
gen Profeſſor Piccards, wie er auf Befragen
weiter mitteilte, bereits um 7.45 Uhr erreicht.
Der äußere Luftdruck betrug um dieſe Zeit 76
Millimeter (alſo ungefähr ein Zehntel
atmoſphä=
riſchen Drucks), nachdem kurz vorher 77
Milli=
meter gemeſſen worden waren.
Auf die Beſtimmung der Flugroute hat Prof.
Piccard keinerlei Wert gelegt, da er mit Dr.
Kipfer vollauf mit wiſſenſchaftlichen Meſſungen
beſchäftigt war. Hie und da hat er die
Trift=
beſtimmung vorgenommen. Die ſeitliche
Ge=
ſchwindigkeit betrug im Durchſchnitt etwa 15
Se=
kundenmeter. Piccard verglich mit großem
In=
tereſſe ſeine wenigen Aufzeichnungen über die
Beobachtung der Flugroute mit den
verſchiede=
nen Standortbeſtimmungen, die von der Erde
aus vorgenommen worden waren. Aus der
Gon=
del ſelbſt konnte immer nur ein kleiner
Aus=
ſchnitt der überflogenen Landſchaft
wahrgenom=
men werden, was eine genaue Beſtimmung des
Standortes vom Ballon aus unmöglich machte.
Der Mond erſchien weſentlich heller als bei
Be=
obachtung vom Erdboden aus. Das Relief der
Berge gewährte einen überwältigenden
Ein=
druck. Auf die Frage, weshalb Profeſſor Piccard
die ausgezeichnete Landemöglichkeit in
Ober=
bayern und im Inntal, beſonders in Innsbruck,
nicht ausgenutzt habe, erwiderte der Forſcher,
daß es nicht möglich war, das Ventil zu ziehen.
Er hätte ſonſt unbedingt die Landung gegen 11
Uhr vormittags im Lechtal vorgenommen, weil
er dort ſehr gute Landegelegenheit feſtſtellte.
Die Signale des Flugplatzes Innsbruck haben
die Balloninſaſſen überhaupt nicht
wahrgenom=
men, ſo daß auch dort eine Landung unterblieb.
Erſt in den Abendſtunden war es Profeſſor
Pic=
card möglich, zur Landung zu ſchreiten, die nach
ſeinen eigenen Aufzeichnungen um 20,52 Uhr
er=
folgte. Zu dieſem Zeitpunkt war er in der Lage,
nachdem der innere Druck der Gondel durch
Ab=
laſſen von Sauerſtoff in Uebereinſtimmung mit
der Außenluft gebracht war, die Mannlöcher zu
öffnen.
Die Temperatur in der Stratoſphäre,
die ja bekannt iſt, betrug außerhalb der
Gondel 55 bis 60 Grad unter Null,
im Innern der Gondel herrſchte infolge der
Sonnenbeſtrahlung eine ziemlich hohe
Tempera=
tur, zeitweiſe bis zu 41 Grad über Null. Von
mit dem frühen Morgen über den Gletſcher
hinunter zu kommen. Dies erwies ſich aber als
unmöglich, ſo daß ſie um 9 Uhr aufbrachen, um
in den Felſen ſeitlich des Ferners den Abſtieg zu
verſuchen. Sie hatten ſich hierzu mit einem der
Seile des Ballons in doppelter Seilſicherung
an=
geſeilt und trafen dann in den Felſen auf die
Hilfsexpedition.
Geſtern abend war Profeſſor Piccard und ſein
Aſſiſtent, Ingenieur Kipfer, mit den mittlerweile
in Gurgl eingetroffenen Vertretern der
Behör=
den und der Preſſe in engerem Kreiſe
beiſam=
men und gab weitere Einzelheiten über ſeine
Fahrt bekannt. Beſonders bemerkenswert iſt
noch, daß Profeſſor Piccard nur ein einziges
Mal Signal gegeben hat, und zwar ein Signal,
was ſich als außerordentlich glücklich erwieſen
Zur Landung des Skrakoſphärenballons auf dem Gurgl=Ferner.
Obergurgl mit Blick auf den Großen Gurgl=Ferner.
außerordentlicher Wichtigkeit für das Gelingen
des Fluges hat ſich die kluge Vorausſicht des
Forſchers erwieſen, nicht, wie ihm angeraten
war, nur eine Sauerſtoffflaſche, ſondern den
dop=
pelten Sauerſtoffvorrat mitzunehmen. Profeſſor
Piccard erklärte hierzu: Ich treffe für alle
wich=
tigen Unternehmungen Vorſichtsmaßregeln und
hatte daher zwei Sauerſtoffapparate
mitgenom=
men, obwohl mir die Lieferfabrik mitgeteilt
hatte, daß die Sauerſtoffflaſchen mit abſoluter
Sicherheit funktionierten. Daß wir zwei
Appa=
rate mitführten, hat uns zweifellos gerettet,
denn wir hatten bei der Landung nur noch für
eine Stunde Sauerſtoff mit.
Die Landung ſelbſt
hat ſich, wie Profeſſor Piccard zum Schluß der
Unterredung mitteilte, glatt vollzogen. Die
Gon=
del rollte einige Male, kam aber dann ſchnell)
zum Stillſtand. Bei der Landung hatten wir
noch 350 Kilogramm Ballaſt an Bord, alſo
weſentlich mehr, als wir beabſichtigt hatten. Wir
hätten aber nicht riskieren können, Ballaſt in
größeren Mengen abzugeben, da wir dadurch
wieder in größere Höhen getrieben worden
wären, und unter allen Umſtänden
beabſichtig=
ten, wegen der Abnahme des Sauerſtoffvorrats
ſo ſchnell wie möglich zu landen. Erſt im
letz=
ten Augenblick gaben wir ſtärker Ballaſt ab, um
ein zu ſtarkes Aufſetzen der Gondel zu vermeiden.
Die Forſcher haben die Nacht außerhalb der
Gondel auf dem Gletſcher verbracht und dachten
hat, nämlich, als er im Oetztal der Lichter des
Ortes Gurgl anſichtig wurde. Dieſes Signal mit
ſeiner Taſchenlampe iſt in Gurgl bemerkt wor=
Lindau 20b. Am
Garmisch.
Nnnt a
TIR0L
Surg
SCHWEIZ
TTALIEN
XLendungsstelle
Augsburg
kochrl-Fr.4
Gbeefeld
OLirl
Eerdgdl gsrist
Bozen
Karte des Kreuz= und Querflugs
von Augsburg bis zum Gurgl=Gletſcher.
Podolibibank
Kieler= und Kittel=Anzüge,
Sporthemden und Bluſen,
Sporthoſen und Sweater,
Tiroler Kleidung.
Unſere Auswahl iſt ſehenswerk!
Wir bringen nur die guken, bewährten
Heß= Qualikäten
zu außerordentlich billigen Preiſen!
Gepflegte Kleidung zum billigſten Preis
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Geldbeutel in der
Wolfs=
chlucht. 1 Herrenfahrrad. 1 Feldſtecher.
4 Bund Schlüſſel. 3 einzelne Handſchuhe.
Maritnetz. 1 Taſchenmeſſer 2
Damen=
gürtel. 1 Aktentaſche. 1 ſchwarzes Tuch
1 Stoffgürtel blau). 1 Jäckchen. 3 Zähne
an der Platte. 1 ſilberne
Sicherheits=
nadel. 1 Tulaſilberuhr bei Webern. 1
Weinzipfel. 6 Schlüſſel, einzeln. 3 Paar
Damenhandſchuhe. 1 Perlenhalskette, 1
rote Baskenmütze, 2 Baskenmützen. 1
Knabenſchildmütze. 1 Autokurbel. 1
Horn=
brille. 1 Zahngebiß (Platte). 1
Damen=
ſchirm. 1 uneifer. — Zugelaufen: 1
hell=
brauner Pinſcher. 1 Wolfshund. —
Zu=
geflogen: 2 Kanarienvögel.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet waren.
Intereſſen=
ten können die Fundgegenſtände während
den Büroſtunden auf dem Fundbüro des
heſſ. Polizeiamts, Zimmer 11, beſichtigen
Aufhebung der
Verbrauchs=
abgabe=Erhebeſtelle
in Heidelberger Straße 112.
Die vorbezeichnete Verbrauchsabgabe=
Erhebeſtelle wird mit Wirkung vom 1.
k. Mts. ab aufgehoben.
Als Erſatz hierfür kommen von dem
genannten Zeitpunkt ab als Zahlſtellen
für die Verbrauchsabgabe in erſter
Linie die Erhebeſtellen in der
Heidel=
bergerſtraße 17 — Ecke Eſchollbrücker=
und Heidelbergerſtraße — ſowie die
Er=
hebeſtelle Klappacherſtraße 90 in Betracht:
Darmſtadt, den 29. Mai 1931. (st.8416
Der Oberbürgermeiſter.
Schlachkhof bank.
Frei=
Heute v. 8—11 u. v.
4 Uhr ab:
Ochſen=
u. Schweinefl. (195a
Tiger=Dogge
(deutſch) männlich,
präm, wird abgeg.
Eberſtadt.
Heidelbergerſtr. 9.
Einkagsküken
w. a Leghorn 50.3
ſchw. Rheinländ. 60.J
Junghennen.
Geflügelhof Haag,
Kaſtanien=Allee (1
(Ziegelhütte).
(3910a)
Werſucht Geld?
Darleh., Hypothek.,
Baugelder etc., der
wende ſich perſ. u.
R. 91 a. d. Geſchſt.
15.5 Rückporto erb.
(Fl. 2193)
Größ. Fabrik
nahe Darmſtadt.
flotte Beſchäftig.,
mit groß. Erfolg,
ſucht
größeres
Kapikal
zur Ausdehnung
gegen erſte beſte
Sicherheit und
hohem Zins. —
Angeb. u. S. 65
a. d.
Geſchäfts=
ſtelle. (8188b
Suche von Privat
1000-1200 m.
gegen gute Verzinſ
bei beſter hypothek.
Sicherheit. Off. u
S. 230 a. d. Geſch.*
Nummer 148
Samstag, den 30. Mai 1931
Seite 17
Stawia wind austiht.
Roman von Alexandra von Boſſe.
(Nachdruck verboten.)
Cophright 1930 by Kärl Köhler u. Co., Berlin=Zehlendorf.
Seine Unterredung mit Roccaferri dauerte nicht lange. Sie
ſprachen, ſoweit ſich dieſe Unterredung um Flavia und den
Deut=
ſchen handelte, im Flüſtertone, ſo daß etwaige Horcher um den
Lohn ihrer Mühe betrogen wurden. Laut bat Oreſte den
Mar=
cheſe, ſofort nach Raſano zu fahren und ſeiner armen, kranken
Mutter ſchonend über das Vorgefallene Mitteilung zu machen,
wie auch dann ſeine Tochter, ſobald er nach Valcena zurückgekehrt
ſein würde.
Im Hotel San Marco, wohin ſich der Marcheſe begab, als er
das Unterſuchungsgefängnis verließ, erfuhr er weitere
Einzel=
heiten über den Vorfall. Der Wirt war überzeugt, Graf Bronchi
ſei in dem Augenblick verrückt geweſen. Er wäre ſchon bei ſeiner
Ankunft durch ſein aufgeregtes Weſen aufgefallen, und offenbar
ſei der Wahnſinn ausgebrochen, als ihm geſagt vurde, daß ein
Fremder nach ihm gefragt habe und nach Raſano gefahren ſei,
ihn zu ſprechen. Es handele ſich gewiß um einen Anfall von
Ver=
folgungswahn. Dieſer Anſicht ſtimmte Roccaferri voll
Ueber=
zeugung zu.
Am folgenden Morgen fuhr er nach Naſano.
Vorher hatte er in dem Hoſpital, in dem der Verwundete
lag, ſich teilnahmsvoll nach deſſen Befinden erkundigen laſſen und
ſein lebhaftes Bedauern geäußert, als man ihm berichtet hatte,
daß heftiges Wundfieber ſich eingeſtellt habe und für das Leben
des Verletzten zu fürchten ſei. Natürlich war er durch dieſe
Aus=
kunft ſehr befriedigt.
Flavia erwartete Oreſte. Nach Raſano war bisher Kunde
über die aufregenden Vorgänge im Hotel San Marco in Forli,
nicht gedrungen, denn da eine Bahnverbindung nicht beſtand,
kamen Zeitungen immer ſehr verſpätet. Als ſie das Geräuſch
ver=
nahm, das von dem den Berg herauffahrenden Auto verurſacht
wurde, nahm ſie als gewiß an, daß Oreſte heimkam, und wappnete
ſich für die Auseinanderſetzung, die ihr nun mit ihm bevorſtehen
würde. Sie eilte an ein Fenſter im kleinen Saal, von dem aus
ſie ein Stück der Straße überblicken konnte, und zu ihrer
Ver=
wunderuneg ſah ſie, daß es ein geſchloſſenes Auto war, das
herauf=
fuhr. Oreſtes Auto war ein hellackierter, offener Wagen. Für
einen Augenblick blitzte in ihr die Vermutung auf, Richard käme
noch einmal zurück, wollte ſie überreden, mit ihr Raſano zu
ver=
laſſen.
Wer beſchreibt ihren Schrecken, als ſie, dem Ankommenden
entgegeneilend, ſich plötzlich ihrem Vater gegenüber ſah. Was
hatte das zu bedeuten? Wie hatte er erfahren, daß ſie in Raſano
war? Beabſichtigte er, ſie nach Valcena zurückzuholen?
Roccaferri ſah ihr Erſchrecken und freute, ſich daran. Er
glaubte, die Tochter zu haſſen. Zorn und Wut gärte in ihm. Sie
hatte es gewagt, ihm zu trotzen, ſie hatte es gewagt, ſein Haus
heimlich zu verlaſſen und ſich vor ihm verborgen zu halten. Dazu
kam nun noch die Geſchichte von der heimlichen Ehe mit dem
Deutſchen, die natürlich ungültig war. Geſetzlich ungültig
ohne=
hin, aber daß auch die kirchliche Trauung als nicht gültig erklärt
wurde, dafür wollte er ſorgen. Und dann mußte ſie ſofort
Tos=
celli heiraten, der immer noch dazu bereit war, ſie zu ehelichen,
und weiter, trotz allem, dazu bereit ſein würde. Eine ſofortige
Heirat war der einzige Weg, Flavias Ehre wieder herzuſtellen.
und die Ehre des Hauſes Roccaferri erforderte es. Oreſte Bronchi
kam nicht in Betracht. Starb der Deutſche, wie anzunehmen war,
wurde Oreſte ebenfalls doch für einige Jahre eingeſperrt, wenn
nicht in einem Gefängnis, ſo doch in einem Irrenhaus.
In Gegenwart Giacomos, der ihm den Mantel abnahm, ſagte
er ſehr ruhig zu Flavia:
„Wie geht es dir? Ich hoffe, deine Geſundheit läßt nichts
zu wünſchen übrig!”
„Danke, ich bin geſund”, antwortete ſie tonlos. Sie war
toten=
bleich, ſah aus, als ſei ſie einer Ohnmacht nahe.
Auf Roccaferris Frage ſagte Giacomo, Gräfin Amadea ſei
am Vormittag, ſich frommen Uebungen widmend, nicht zu
ſpre=
chen, was ihn befriedigte. Väterlich freundſchaftlich nahm er
Flavias Arm und ſagte:
„Gehen wir in ein Zimmer, in dem wir ungeſtört bleiben.
Ich habe Wichtiges mit dir zu beſprechen.”
Flavia führte ihn durch den kleinen Saal, in dem ſie mit
Richard zuſammengetroffen war, in ein daran anſtoßendes
Ge=
mach, das als Bibliothek diente und faſt nie von Gräfin Amadea
betreten wurde. Hier ſtanden bequeme Lederſeſſel, in denen ſie
Platz nahmen.
„Darf ich dir eine Erfriſchung kommen laſſen?” fragte ſie,
aber er lehnte kurz ab. Die gleichmütige Miene, die er in
Ge=
genwart des alten Dieners bewahrt, war nun einem finſteren
und drohenden Geſichtsausdruck gewichen, und ſtreng ſagte er:
„Was haſt du für Sachen angeſtellt, Flavia? Nachdem du
dich mit einem Liebhaber heimlich aus meinem Hauſe entfernteſt,
triffſt du in ſeinem Hauſe mit einem anderen ehemaligen
Lieb=
haber zuſammen, bringſt Schande über das Haus, Kummer und
Elend über die edle, kranke Frau, die, von deiner
Verwerflich=
keit nichts ahnend, dich gaſtfreundlich aufnahm.”
Noch bleicher wurde Flavia, wenn das möglich war, ganz
grau wurde ihr Geſicht.
„Was — was meinſt du?” ſtammelte ſie.
Erbarmungslos ſah er ſie an, die gar nicht begreifen konnte,
auf wen ſeine Worte zielten. Wie hatte er von Richards
Be=
ſuch in Raſano etwas erfahren können” unmöglich konnte er
etwas davon wiſſen.
„Was ich meine?” ſagte Roccaferri. „Deinetwegen ſitzt Oreſte
Bronchi im Kerker, weil er einen Deutſchen niederknallte, der
deine Ehre beſudelte!”
Noch ehe Roccaferri zu Ende geſprochen, war Flavia
auf=
geſprungen, fank aber ſogleich wieder in den Seſſel zurück, weil
ihre Knie nachgaben.
„Vater”, ſchrie ſie, „was ſagſt du! Was ſagſt du!”
„Jawohl, einen deutſchen Abenteurer, der vorgibt, dein
Gatte zu ſein — haha!”
„IIſt er — tot?” ſtöhnte Flavia. „Oh, mein Gott, welcher
entſetzliche Zufall führte ihn mit Oreſte zuſammen! Ich muß
zu ihm!. Ich will —”
„Du wirſt mit mir nach Valcena zurückkehren”, unterbrach
ſie ihr Vater. „Iſt es wahr, daß du dich mit dieſem Menſchen
vor Jahren heimlich haſt trauen laſſen, ſo wird dieſe Trauung,
bleibt der Deutſche unglücklicherweiſe am Leben,
ſelbſtverſtänd=
lich für ungültig erklärt werden, nachdem geſetzlich —”
„So lebt er!” rief Flavia aufſpringend, und Freude
leuch=
tete in ihren Augen auf. „Vater — Vater — nichts auf der
Welt wird mich hindern, zu ihm zu eilen; an ſeiner Seite iſt
mein Platz! Vor Gottes Altar wurde ich ſeine Gattin!
Nie=
mals kann das ungültig erklärt werden!“
Auch Roccaferri ſprang auf, ganz rot vor Wut.
„Ein junger Narr war es, der dieſe lächerliche Trauung
vollzog, ein Narr, mögen ſie ihn auch heilig ſprechen, den
Do=
menico Sarti, der ſich zu ſolcher Schandtat hergab. Du aber
warſt damals noch ein unmündiges Kind, das, von einem
Ha=
lunken verführt, nicht wußte, was es tat. Niemals kann eine
auf ſolche Weiſe eingegangene Ehe Gültigkeit haben! Geſetzlich
hat die kirchliche Trauung ohnehin keine rechtliche Bedeutung.
Es wird ein leichtes ſein, die Ehe als nicht vollzogen, als nicht
beſtehend erklären zu laſſen. Ich werde dafür ſorgen, daß das
ſchnellſtens geſchieht, wenn — wenn der Deutſche nicht den
Ver=
letzungen erliegt, die Oreſte ihm beibrachte.”
„Oreſte —” murmelte Flavia. „Oreſte hat mich verraten?”
„Oreſte, jawohl, benachrichtigte mich, nachdem er verhaftet
worden war, teilte mir mit, wo ich dich finden würde, um dich
nach Valcena zurückzunehmen.”
Starr blickte ihn Flavia an.
„Oreſte verriet mich? Oreſte, dem ich vertraute —
„Er beſann ſich endlich auf ſeine Pflicht. Er wünſcht, daß
ich dich ſogleich nach Valcena zurückbringe und wieder unter
meinen väterlichen Schutz nehme. Schlimm genug, daß ich
dich aus dem Hauſe deines Liebhabers zurückholen muß.”
„Ich war hier Gaſt der Gräfin Amadea Bronchi und ſtehe
unter ihrem Schutz.”
„Lächerlich, als wenn eine Halbverrückte die Ehre eines
jungen Mädchens ſchützen könnte, das als Geliebte ihres Sohnes
heimlich das Vaterhaus verließ. Aber alles das braucht niemand
zu erfahren, es kann vertuſcht werden. Auch in der Affäre, die
Oreſte ins Gefängnis brachte, iſt dein Name bisher nicht
ge=
nannt worden, was auch nicht geſchehen wird, wenn der Deutſche,
wie es zu hoffen iſt, ſeinen Verletzungen erliegt, ehe er
ver=
nehmungsfähig wird.”
„Er darf nicht ſterben!” rief Flavia, die Hände ringend, aus.
„Gott ſei Dank”, erklärte mitleidlos Roccaferri, „war, als
ich mich erkundigte, wenig Hoffnung, ſein Leben zu erhalten.
Sein Tod wird ſchlimme Folgen für Oreſte nach ſich ziehen;
mag er ſich damit abfinden, wie er kann. Es würde nur die
gerechte Strafe dafür ſein, daß er dich aus deinem väterlichen
Hauſe entführte.”
„Wo iſt er?” fragte Flavia. „Wo traf er mit — mit dem
Deutſchen zuſammen?”
Blitzſchnell überlegte Roccaferri, daß es beſſer war, Flavia
erfuhr vorläufig nicht, wo der Verletzte ſich befand, damit ſie,
wenn er doch geneſen ſollte, ſich mit ihm nicht in Verbindung
ſetzen konnte.
„In Rom”, erwiderte er, „es kann dir aber ganz
gleich=
gültig ſein. Du wirſt heute mit mir nach Frascati fahren, und
ſobald wie es möglich zu machen iſt, werde ich dich mit Cavaliere
Tocelli verheiraten. Er liebt dich ſo ſehr, daß er großmütig
genug iſt, dich trotz allem zu ſeiner Gattin machen zu wollen.
Auch der Umſtand, der ihm noch nicht bekannt iſt, deine
heim=
liche, ungültige Trauung mit dem deutſchen Abenteurer, wird
ihn nicht abſchrecken.”
Flavia hörte gar nicht mehr auf das, was ihr Vater ſagte.
Sie dachte nur an Richard, und wie ſie es möglich machen
könnte, zu ihm zu gelangen. Wie ſehr bereute ſie es nun, nicht
mit ihm Raſano verlaſſen zu haben, ſich gleich unter ſeinen
Schutz ſtellend, wie es doch das einzig Richtige geweſen wäre.
Verzweiflung wollte ſie packen, faßte ſie die Möglichkeit ins
Auge, Richard könnte ſterben, ehe ſie ihn wiedergeſehen hatte —
ſterben, von Oreſtes Hand meuchlings getötet. In Rom war er.
Schwerverletzt lag er in einem der Hoſpitäler von Rom, von
fremden, gleichgültigen Händen gepflegt. Sie mußte — ſie
mußte zu ihm!
(Fortſetzung folgt.)
V
Haus i. Oſtviertel
zu kaufen geſ. Ang.
u. S. 238 Geſch. (
Herrſchaftl., neuzeitl.
Einfamilien=
Haus
mit Zentralheiza.,
Erdgeſch. : 4 8. ,Küche,
Bad, 1. Stock: 5 3.,
Ankleidez ,Bad,
Dach=
ſtock: 4 Kammern, in
beſt.Lage d. Tintenv.
m. gr. ſchön. Garten,
ab 1. Aug. od. ſp. zu
verm. Mon. Miete
420 ℳ. Anfr. unter
S 216 Geſchäftsſt. 1*
Bergſtraße!
Landhaus, 8 Zim.
u Zubeh.,1200qm.
Garten, preiswert
zu 12500 ℳ,
An=
zahlung nach
Ver=
einbahrung, z.
ver=
kaufen durch:
Wolff, Moos EEo.
Immobilien
Bensheim a. d. B.
rII. 83651
Am Pfarrweſenweg
ehem. Gärtnerei
in kl. Parz. zu verk.
Alb. Mittelſtädt,
Eliſabethenſtraße 34
Fernſpr. 2340.
(8316b)
Bauplatz i
Oſtvier=
tel zu kauf. geſ.
Off. u. S. 239 Gſch.
Brauerei=Ausſchank
Wein= und Bier=
„Wirtſchaft. Nähe
Darmſt., 5000
Ein=
wohn., an tüchtige,
kautionsfäh. Leute
zu verpacht. Näh.:
Adolf Dingeldein
ſen, Landwehrſt.39.
Telef. 2067. (84141
Neu eingetroften:
Hochsommer-Kleidung
TAnsltt
Kleider, Complets, Mäntel
auch für starke Damen in sehr großer Auswahl.
Uatdergite
OR
B.
A
AallBtELbttn
Aparte Sommer-Hleider Flotte Sommer-Mänkel
in den neuesten Geweben, einfarbig und bedruckt
90
2900
b 3 15 15 44 ab. 30 40
10 10 au 30
1 *
Ze
45
Ber große Konfektions-derkauf vei
428
B
D TTb
KLAAAEA
Ludwigstr. 5
äft für schöne Damenkleidung
Das Spezialgesch
Darmstadt
Tüchtige kautionsfähige
2½, ſöciges 5=Zimmer=Haus
Wirtsleutelmit Bad, Zentralheizung, großer Garten,
geſucht. *
Näh. Geſchäftsſtelle.
2½hſtöckiges Wohnhaus
Nähe Martinskirche, in allerbeſtem Zuſtand,
Einfahrt, ſchöner Garten, ca. 8 Zimmer,
baldigſt beziehbar, iſt ſterbefallhalber
ver=
käuflich. Preis ℳ 20 000, Anzahl. ca. ℳ 8000
Zwiſchenhändl. nichterwünſcht. Ernſte Inte=
Teſſent. wollenſich u. 8 121 Geſchſtmelden.”
Existenz.
Geschäftshäuser:
Metzgerei und Wirtſchaft
für 20000.— ℳ, 25 000.— ℳ, 35 000.— M,
Metzgerei 17000.— ℳ, 30 000.— ℳ,
Debensmittelgeſchäft mit
Waſſer=
wertretung 32000.— ℳ Bäckerei
20 000.—, zu verkaufen durch
Rud. Ebert, Immobilien
Auerbach=Heſſen. 18420
Auskunft und Beratung koſtenlos.
in ruhiger vornehmer Lage Darmſtadts,
ſofort beziehbar, ſehr preiswert, bei
10 000 ℳ Anzahlung, zu verkaufen durch
P. Hellmund, Immobilien
Telephon 538
Grafenſtraße 4
(*
Kl.-Lieferwag.
½ Tonne, neu
üb=
holt, neu bereift,
neue Pritſche mit
Führerſitz, ſt.
fahr=
bereit bill. zu
ver=
kaufen bei (8337b
Stadian Metzger
Goddelau.
Zündapp
250 ccm., komplett
mit elektr. Licht u.
Horn, gut erhalt,
billig abzugeben.
Arheilgen.
Darm=
ſtädterſtr. 25. (8429
Sial= Wagen
4/20 PS.. zu
ver=
kaufen.
Ballonplatz Nr. 6.
Perſ.=Wagen I=
(fahrbereit) ſofort
geg, bar zu kaufen
geſucht. Angeb u.
S. 218 a. d. Geſch.* 751-Mokorrad)
350 cm, mit Sot=/ Aulet=
Sitz ℳ 90.—
Pankratiusſtr. 2½
(8264b
(Laden). Dunduyps
ſcheinfrei, el. Licht,
6 Mon Garantie.
Otto Darmſtädter
Heinheimerſtr. 86. Re
Mo
vergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hauskrau kennt den sichersten Weg zur Erlangung
guten Hauspersonals: die Hleine Anzeige im
werbe=
starken Darkstädter Tasblatt!
Dier Jiher
6/24, vorzügl lau=
fend ſehr. billig,
Müller & Ober.
ſteuer= und führer= Rheinſtr. 39. (8343b Ehaiſelongue, Woll=
u. Kapokmatratz bill.
zu verkaufen. Eich=
wieſenſtr. 7, Werkſtatt,
von 9 Uhr ab.
I. Ein wenig gebr. weiß.
eiſernes Kinderbett!=
und eine Bettſtelle
wegzugshalb z. verk.
Inſelſtr. 41, II. (*I K Ein neuer, moderner
Kinderwagen billig
z. verk. Obergaſſe 38. * fabrikneue .
Schlaf=
zimmer
zu günſtigen Be=
dingungen zu verk.
Angeb. unt. 8 226
an die Geſchäftsſt.4* Weißer, guterh. Sitz=
Liegewagen Mk. 8.00,
Kinderſtühlchen (*
Mk. 5.00, zu verk.
Jahnſtraße 41, I.
Verſchiedene alte
Möbel zu verk.
Roßdörferſtr. 31, I.
Gut erh. w. Herd, 1
Küchenſchr. zu verk.
Arkeilgerſtr. 31.
Elektr. und
Hand=
ſpiel=Klavier, faſt
neu, zu verkaufen
Schuſtergaſſe 13.
Herrenxad
mit Freilauf, 25.ℳ, b.
Brunner,
Hein=
heimerſtraße 16. I*
Stark. HerrenRad
(WBanderer), größerer
Bentilator, bill. z. verk.
Barkhausſtr. 30,III. 4
Im Auftrage zu
ver=
kaufen: Valken
Bretter, Fenſter,
gut erhalt. bei Failer,
Schwanenſtr. 19
Damenrad „Adler”
30 ℳ. gut.
Herren=
rad, wie neu, bill.
zu verkauf. (8353b
Karlſtr. 14, Laden.
Nähmaſchine
ſehr billig abzugeb.
Gütting,
Schuchardſtr. 10.
(8399b)
Badewanne, ſ. gut
erh. Bett m. Matr.
Stühle, neue elekt.
Hängelampe pr.z. vk.
Heinrichſtr. 120, II.
Extra billiges
Angebot!
3 hochaparte,
modernſte
Schlaf=
zimmer
in echt eiche mit
nußb. abgeſetzt
Nur Mk. 550.—
afrikaniſch
Birnbaum (59444
Nur Mk. 790.—
Goldbirke
hoch=
glanz auspoliert
Nur Mk. 950.—
Möbel=
Müller
Link Roederherd
in beſt. Zuſt., 107)
70, wegen
Platz=
mang. zu verkauf.”
Steinackerſtr. 14, I.
Gut erh.
Gasbade=
ofen zu verkaufen.
Näh. Geſchäftsſt. E*
Neuer Lautſprecher
(Rundf.) 10.— ℳ.
Jahresuhr, Hr.= u=
Frauenkl., Stiefel
uſw. bill. zu verk.
Viktoriaplatz 1, III.
1 weißer Gashero
mit Backofen z.
ver=
kaufen. Anzuſeyen
Samstag nachin.
Landwehrſtr.1 ½,pt.
Eisſchrank,
mittel=
groß, z. vk.
Lang=
gaſſe 6. Laden. C
Hochfrequ.=Apparat
(faſt neu)
zu verkaufen.
Eberſtadt,
Pfungſtädterſt. 47, I.
Pfingſtmontag
a. Oſtbahnhof, Kleid
in Paket verlor. Geg.
Belohn, abzugeben.
Sliſabethenſtift,
Er=
bacherſtraße 25.
Seite 18
Tel. 2463
am Hauptbahnhof
gegenüber der Bahnpoſt 7d.
Heute Samstag, Morgen Sonntag
Gesellschaftsabend:
mit Tanz
Die überall bekannt gute Küche.
Das gute Familien Hotel. 8402
E
Ab heute
in Erstaufführung.
Aiter Ratskeller
Heute Samstag / morgen Sonntag
Tanzabend
3344 a
Kaffen Mansast
Bleichstr. 43 am alten Bahnhof
Heutelacht geöffnet
Ein Lied von Lenz und Liebe
aus dem alten Wien.
Bchaberi
Prannagsttäun
Regie: Richard Oswald.
Kammersänger Karl döken
als Franz Schubert
In weiteren Hauptrollen:
Gretel Theimer, Lucie Englisch,
Siegfried Arno, Oscar Sima.
Wiili Stettner, Gustl Stark-
Gstettenbauer u. v. a.
Der Film ist eine romantische
Episode aus dem Leben des
großen Musikus von Wien.
Alte traute Melodien erstehen
um eine alte Mär, und das
lebenslustige Wien von 1827
steigt empor mit seinen
Menschen und seiner Mnsik.
Dazu
das gute Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.
Samstag, den 30. Mai 1931
Heute und folgende Tage
Ein zanz besonderes Ereignis.
DIE
Rühler Geund.
im herrlichen Mähltal
Apfelwein. Pfungstädter Bier. laWeine.
Vorzügl. Speisen. Eigene Schlachtung.
Bohnenkaffee, die Kanne ca. 4 Tassen
0.80. Torten und Kuchen, d. Stck 0.25.
Eis und Eisgetränke.
Großer schattiger Garten.
Gemätliche Räume.
Tel. 8, Eberstadt — Autobushaltestelle.
Aaßt
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Regie: G. W. Pabst
Frei nach Bert Brecht
und mit der Orig.-Musik von Kurt Weill.
In den Hauptrollen: Rudolf Forster
Garola Neher, Reinh. Schünzel, Fritz Rasp
u. V. 2.
Im tönenden Reiprogramm:
Phil. Ohmann und Viktor Arden,
die bekannten Virtuosen auf zwei Konzert-
Hägeln.
Beginn: 3.45, 6.00 und 820 Uhr.
Hente und folgende Tage
Wiederum ein erstklassiges
stummes Doppelprogramm
Emil Jannings
in dem spannenden Filmwerk
DasGeheimnis
seiner Frau
Nach einer Novelle
von Victor Scherzinger und
Nicholas Soussanin
Regie: Lewis Milestone
In weiteren Hanptrollen:
Esther Ralston u. Gary Gooper.
Emil Janninge, der große
Menschendarsteller läßt durch
seine einzigartige
Schauspiel-
kunst den Film zu einem
er-
schütternden Erlebnis werden.
Im II. Teil
Wallace Beeiy und
Raymond Hatton in
Rift u. Raf als Bevolverhelden
m. Mary Brian, William Powell u.
Jack Luden. (V.8375
Regie: Frank Strayer.
Eine tolle und sensationelle
Angelegenheit.
Beginn: 3.30, 5.45 und 8.15 Uhr.
Nummerd
In die (lI.Mch.sss
Bayer, Alpen
und auf die Zugspltze
(2966 m)
mit Sonderzug
von Darmstadt
6. u. 20. Junk
50%o
Fahrpreis-
Einsparung
Kostenlose Prospekte, Auskunft und
Anmeldung In allen Reisebürog.
Purg Frankenſiein
ſchönſt gelegener Ausflugsort.
Herrl. Fernſicht nach dem Rhein.
Odenwald und Taunus. (V 2820
Neu errichtete Teraſſe nach der
Rheinſeite.
Vorzügl. Restauration, mäßige Preiſe.
Gute Autoauffahrt v. Eberſtadt
u. Seeheim. Tel. 318, Eberſtadt.
Chr. Hechler.
Erholungsheim
und Penſion
Kümmelbacherhof
bei Heidelberg,
unmittelb. a. Wald
gel m. herrl.
Aus=
ſicht i. d. Neckartal.
Das ganze Jahr
ge=
öffnet. Vorzügliche
Verpfl. (4 Mahlz.).
Penſionspr. 5—6ℳ,
Wochenend 7.50
3.=Hz. Proſp. a. W.
(3976a)
Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Samstag
30. Mai 1931
0—22.30 Uhr
Außer Miete
Zus.M. V, 14
Kleines Haus 19.30—21.45 Uhr
Im weißen R6ß!!
Lustspiel von Blumenthal u. Kadelburg
Preise 0.50—2.50 Mk.
Ariadne auf Naxos
Oper von Richard Strauß
Preise 1.50 — 7.50 Mk.
Rheinstr. 50
Hotel Schmitz Tel. 192
Mittagessen: 1.20 1.50 2.00 und 2.50 (8426
Auswahlreiche Speisekarte
Schönstgelegener darten
Qualitätsbiere, Iaoffene u. Flaschenweine
ausgeführt von der
Unterhaltungsmusik Kapelle „Raffkeini”
Sohdls
Felsen-
Dieburgerstr. 85 DNc6 Nelef
Samstag und Sonntag
Gartenkenzerte
Eintritt frei! (Stadtorchester) Eintritt frei!
ff. Schul-Hell
Gute Küche
Kiesſtraße
Pfungſtädter
Biergarten Reſtaurant „Datterich”
27
Heute und Morgen
ab 5uhr Garten=Groß=Konzerte
Großes verſtärktes Orcheſter
Schloßkeller
Sonntag, den 51. Mai 7 Ab Montag, den 1. Junl 2
(84 9
des
Stadtorchesters
unter Leitung seines
Abschiedsabend / Die große Stimmungskanone
Wai Hanel
Kapellmeist. Willy Schlupp / mit sein. gelbenDragonern
leden Sonntag von 11½—15 Uhr Früh-Konzert
Oſchloßkeller
A
Heute
Samstag,
30. Mai
erstmalig
Gastspiel Intimes Theater Nürnberg
Der große Treffer:
„WEEKEND IM PARADIES‟
(W. Minauf als Regierungerat Dittchen) 8412
Preise v. Mk. 0.80 an. Karten
Verk.-Büro u. de Waal. Rheinstr. 14.
EI8 ISA MICH EIS
Grundbestimmend für ein bekömmliches Eis, ist die Verwendung
von nur besten Waren, die entsprechende Kühl-Anlage zur
Her-
stellung und Aufbewahrung und die Art der Verabreichung. O
Hygienisch einwandfreie fachmännische Zubereitung unter
Ver-
wendung von Milch, Eier, Sahne und frischem Obst machen diese
Sommerspeise zum Nahrungsmittel e Mein Haus, das seit über 25
Jahren in Ehren besteht, bürgt mit seinem Namen für beste Onalität.
EIS-SPEZIALITATEN: Nongat-. Pistatien-, Aprikosen-, Mirabellen-
Becher, Punsch-Romain, Tutti- Frutti, Ernst Lndwig-Spezialbecher,
Sorbet, Ananas auf Eis, Erdbeer-Eiscréme, Eisbaiser ete. (4707a
Rheinstraße 12, gegenüber der Hauptpost
Mittwochs und Sonntags bis 3 Uhr, Samstags nachts geöffnet
im ſchönen Vogels=
berg, außerhalb des
Ortes, ſchöne Wal=
dungen, geſ. Klima,
gute u. reichl. Ver
pfleg, bei 4 Mahl=
zeiten 3.50 ℳ. Anfr.
Heinr. Seim, Lar=
denbach (Oberh.).
(8101b) Weinheim a. d. Bergstralle
Gasthaus
u. Pensien „Maldschläßehen”
herrl. geleg. i. waldumſäumten Gorxheimer
Tal, dir. a. Schwimmbad. — Schöne Garten=
wirtſchaft. — Sonntag, 31 Mai,ab 3 Uhr Konzert
mit anſchließendem Tanz. Bayr. Komiker.
Fremdenzimmer, Gute Küche u. Keller. (V 8393
Neuer Beſitzer: Wilh. Erny. — Tel 63 Pfaffen=Beerfurth i. Odenw.
Eaſthaus und Penſion „Zur Poſt”, Inh.
Ph. Tritſch. Waldr. Gegend, Burgruinen,
Schlöſſer, Schwimmbad in nächſter Nähe,
fließ. Waſſer in ſämtl. Fremdz., Bad,
Garten mit Anl., Penſionspr. — 4 Mahlz.—
Mk. 4.— inkl. Speſ. Telefon im Hauſe,
(I.63741 Fahrräder bill. zu
verleih Eliſabeth.=
Str. 35. Werkſt. (* Cafe artini Bar
Heute Eröffnung des
Gartens im gleichen Hause
Dieburger Straße 72
Samstag Nachts geöffnet
Sonntag
Große Unterhaltungskonzerte
5300a)
Es ladet ergebenst ein: Kurt Bohlander
Union-Café Konditorei
Mittwochs, Samstags
und Sonntags
nachts geöffnet!
Hn4
Erites Reinheimer Lichtipielhaus
Samstag
den 30. Mai
läutt
Sonntag
den 31. Mar
das große Filmwerk
Der Würger
Er ist einer der besten Sensationsfilme der je gezeigt
wurde, ein Film aut Leben und Tod.
Beiprogamm:
18387
Hoot Gibson
Der Sherriff von Arizona
Auf Verbrecheriagd in Wild-West.
Sonntag 2 Uhr: Große Vorstellung.
Sonntag, 31. Mai, abds. 8 Uhr
Torannelge. Großes KOnzert im
K
Herrngarten-Café
Sonntag vorm.
Täglich Abend-Konzert von 11-1 Uhr Prüh-Konzert szoz
REIT- U. FAHRTURNIER
PFUNGSTADT
Sonntag, den 31. Mai, nachmittags ½2 Uhr
in Pfungstadt (Turnierplatz in der Nähe des
Bahnhots).
Wettkämpfe von Reitabtlg., Jagdspringen,
Schaufahren, Trabreiten und Reiterspiele.
Vorprüfungen bereits Samstag nachm. ab 3 Uhr
und Sonntag morgen ab 6 Uhr.
Eintrittspreis Mk. 0.60, im Vorverkaut Mk. 0.50
Zu zahlreicher Teilnahme ladet ein
Junglandbund Hessen-Starkenburg
Bowlen-Weine
Apfelwein, ff. Export
30er Hainfelder p. Fl.
29er Edenkobener „
29 er Niersteiner
30er Moselwein,
Obst-Sekt.
. . p. Fl. 0.45
0.55 Ltr. 0.70
0.70 „ 0.90
0.90 „ 1.20
1.00 „ 1.20
2.00 und 2.50
Schaumweine . p. Fl. 4.50 5.90 7.25
Hammer
Elisabethenstraße 48
Telefon 1116 s4u7
3 Prozent Rabatt
Falzziegel, Plattziegel, Bretter,
IDbrUA Sparren, Pfoſten, Brennholz.
1 Halle, 17X4.50 m
1 Halle, 5X12 m, faſt neu, mit Falzziegel
Halle, 1 Seite off., 40X10m (gedeckt
1 Verkaufsbude, 3.80X3m, zerlegbar, zu
rkaufen.
Erbacherſtraße 15
H. Herbert Seitenbau, pt. (
Heute letzter Tag!
Wegen bevorstehendem
UNZUK
empfehlen wir uns bei Bedarf von
Herren- u. Damenkonfektion
zu ganz besonders niedrigen
Ausnahme-Preisen?
(8418
HELIO
Darmstadt, Elisabethenstraße 6