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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 142
Gamstag, den 23. Mai 1931.
194. Jahrgang
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Finanzanzelgen 60 Relchepſg. 92mm breiſte
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Kädter und Nationalbanl.
Geruchle ui die niene Kalderoronang.
Enkſcheidung noch vor der Reiſe nach Chequers. — Der Engere Ausſchuß des Kabinelts beräl.
Kampf gegen Einnahmeausfälle und Reparakionszahlungen.
Die Woche der Kabinektsſihungen.
* Berlin, 22. Mai. (Priv.=Tel.)
Die deutſche Delegation wird wahrſcheinlich am Sonntag
nachmittag aus Genf in Berlin eintreffen. Unmittelbar nach
Pfingſten ſoll die erſte Kabinettsſitzung ſein. Wahrſcheinlich wird
Der Außenminiſter ſchon am Dienstag eingehenden Bericht
erſtat=
ken über das, was in Genf offen und geheim zur Sprache
gekom=
unen iſt, und ſich die Zuſtimmung der Regierung einholen.
Dann iſt die Woche frei für die Beratung der kommenden
Motverordnung. Man hat früher einmal von einem Engeren
Ausſchuß innerhalb des Kabinetts geſprochen. Der Ausdruck
iſt nicht ganz zutreffend gewählt. Tatſächlich aber haben in den
Tetzten Tagen Reichskanzler, Reichsfinanzminiſter,
Reichsarbeitsminiſter und Reichsbankpräſident
wiederholt beraten — meiſt unter Hinzuziehung auch des
Reichs=
wirtſchaftsminiſteriums. Dabei wurden auch die verſchiedenen
Möglichkeiten auf dem Gebiete der Steuergeſetzgebung
durch=
geſprochen, wobei ſich herausgeſtellt hat, daß in dieſem Kreiſe
mmer noch erhebliche Meinungsverſchiedenheiten beſtehen. Es iſt
alſo damit zu rechnen, daß die Verhandlungen im Kabinett recht
chwierig werden. Der Kanzler hält aber daran feſt, daß die ſach=
Tiche Entſcheidung gefallen ſein muß, bevor er nach Chequers
fährt, daß er aber die Notverordnung zurückhält, bis er die
eng=
iſche Regierung von ſeinen Abſichten in Kenntnis geſetzt hat, um
zu zeigen, daß Deutſchland am Ende ſeiner Kräfte angelangt iſt,
und um zu erreichen, daß auch England an den Bemühungen zur
Aenderung des Youngplanes ſich beteiligt.
Neue Steuern?
* Berlin, 22. Mai. (Priv.=Tel.).
Die Gerüchte und Andeutungen über die Abſichten der
Reichsregierung, die in der kommenden Notverordnung ihren
Kiederſchlag finden ſollen, reißen in den politiſchen Kreiſen
nicht ab. Die Behauptung, daß die Regierung
Steuererhöhun=
gen vornehmen werde, haben wir ſchon einmal regiſtriert. Wir
frnd auch jetzt noch der Meinung, daß ein Kern von
Wahr=
eit darin ſteckt, wenn es ſich vorläufig allerdings auch
rur um Pläne handelt. Kanzler und Reichsfinanzminiſter
haben ſich wiederholt dahin ausgeſprochen, daß eine
Steuer=
erhöhung für ſie nicht in Frage komme, ebenſo wie ſie ſich gegen
jeden weiteren Eingriff in die Beamtengehälter feſtgelegt haben.
Aber es könnte der Fall eintreten, daß die Not des Reiches
ſtär=
ler iſt als ihr guter Wille. Bei nahezu 2 Milliarden Defizit
iri den öffentlichen Haushalten kommt man mit dem Rotſtift
alllein wohl nicht aus. Was aber an Steuermöglichkeiten
übrig=
geblieben iſt nach dem Raubbau der letzten Jahre iſt nicht allzu
tiiel. Man hat daran gedacht, die Umſatzſteuer wieder auf ihre
alte Höhe zu bringen, ſie alſo um ½ Prozent zu ſteigern, da
ſich nach den früheren Erfahrungen gezeigt habe, daß die
Um=
ſatzſteuer auch in wirtſchaftlich ſchlechten Zeiten in ihrem
Ein=
gang die geringſten Schwankungen zeigt. In amtlichen Kreiſen
hat man bisher die Erhöhung der Umſatzſteuer als
lietzte Reſerve für den Fall bezeichnet, daß der Kampf
u m die Reparationen von außen her mit
Kredit=
ſlperren beantwortet werden ſollte. Dieſe Reſerve auch
iri das fürchterliche Defizit des Etat zu werfen, kann eigentlich
nicht in Frage kommen. Wir nehmen deshalb auch an, daß der
Finanzminiſter an eine Erhöhung der Umſatzſteuer nur denkt
iumn Zuſammenhang mit dem Beginn der Reparationsſchlacht.
Da=
neben ſpielt aber auch die Erhöhung der Steuer für
Einkommen über 8 400 RM. eine Rolle. Es iſt der
Vor=
ſchlag der Sozialdemokraten, der ja im Reichstag angenommen
wurde, aber im Reichsrat ſcheiterte. Es wäre alſo möglich,
daß die Reichsregierung auf dieſen Vorſchlag zurückgreift
namentlich auch, um den Sozialdemokraten den Eingriff auf
ſozialpolitiſchem Gebiet tragbar zu machen.
Kanzler und Sozialdemokraken.
Der Fraktionsvorſtand der Sozialdemokratiſchen
Reichstags=
fraktion hat an den Reichskanzler ein Schreiben
ge=
lichtet, in dem ſofortige Durchführung der zu einer
Brotpreisſen=
king erforderlichen Maßnahmen, insbeſondere von
Zollherab=
ſetzungen, von der Reichsregierung verlangt wird. Wie wir
er=
fahren, wird der Reichskanzler die Vertreter der S.P.D.
z einer Ausſprache über ihr ſchriftlich eingereichtes Vorbringen
ach den Feiertagen empfangen.
eiit Berſacsoanon ans Bufci.
Mik oder ohne B.3.3. zur Reparakionsreviſion.
Von Berlin aus iſt die Meldung, daß die Reichsregierung die
B. J. 3. um Entſendung eines Ausſchuſſes zur Feſtſtellung der
deut=
ſchen Leiſtungsfähigkeit erſuchen wolle, formell dementiert
wor=
den. Sie iſt auch unbedingt falſch. Intereſſant wäre nur zu wiſſen,
woher die Meldung ſtammt. Die Vermutung liegt nahe, daß es
ſich um einen Verſuchsballon der B. J.3. ſelbſt handelt, die ſich
bisher mit der Rolle eines Mauerblümchens begnügte oder
be=
gnügen mußte. Sie ſcheint ihre Exiſtenzberechtigung nachweiſen
zu wollen, obwohl ſie in der Zwiſchenzeit hinreichend Gelegenheit
gehabt hätte, ſich zu betätigen.
In welcher Form die Reichsregierung im Sommer ihren
Vor=
ſtoß gegen die Reparationen machen will, darüber gehen die
Meinungen auch innerhalb des Kabinetts noch ſehr weit
ausein=
ander. Man ſpricht von dem im Youngplan vorgeſehenen
Mecha=
nismus: dem Moratorium und der Anrufungdes
Sachver=
ſtändigenausſchuſſes; man ſpricht von einem
Repara=
tionsfeierjahr oder Reparations=„Ferien” und man
er=
wägt ſchließlich die Möglichkeit, ganz außerhalb des
Young=
plans mit Rückſicht auf die Verſchiebung der Wirtſchaftslage
neue Verhandlungen einzuleiten. Eine Entſcheidung darüber wird
wahrſcheinlich erſt fallen, wenn der Kanzler in Chequers die
Stimmung der engliſchen Regierung ſondiert hat, und wenn der
amerikaniſche Botſchafter Sackett aus Waſhington
zu=
rückgekehrt iſt, deſſen Eindrücke von der amtlichen
amerika=
niſchen Aufaſſung für die Beſchlußfaſſung der Regierung von
großer Bedeutung ſein können.
Eine langfriſtige- Anleihe für Deutſchland?
CNB. London, 22. Mai.
Der Genfer Korreſpondent des Daily Herald”, nennt die
Ernennung eines Ausſchuſſes zur
Erleichte=
rung internationaler Anleihen unter den Auſpizien
des Völkerbundes hoch wichtig. Es werde davon, geſprochen, daß
die Folge eine große langfriſtige Anleihe für
Deutſchland ſein werde, die die Gefahr ſeines völligen
wirt=
ſchaftlichen Zuſammenbruchs abwenden und hundert andere
Pro=
bleme erleichtern würde.
Die Ausdehnung der Oſthilfe.
Berlin, 21. Mai.
Wie amtlich mitgeteilt wird, wird in organiſcher
Fortentwick=
lung der Hilfsmaßnahmen, die bisher für den Oſten getroffen
worden ſind, das Gebiet der einzelnen Betreuungsvorgänge im
Rahmen der gebotenen Möglichkeiten erweitert. Mit Wirkung
vom 1. April 1931 wird die Laſtenſenkung über das
bis=
herige Betreuungsgebiet hinaus noch aufbeſtimmte Kreiſe
der Provinz Niederſchleſien und der Provinz
Brandenburg ſowie auf die Stadt Stettin
aus=
gedehnt. Für die Frachtenerleichterung wird, wie
bisher ausſchließlich die Rückſichtnahme auf die
Ver=
kehrs=Zerreißung durch den Weichſel=Korridor
Leitgedanke ſein. Neu hinzu tritt die Erweiterung des
Oſthilfege=
bietes durch die teilweiſe Befreiung der
gewerb=
lichen Betriebe von der Aufbringungsumlage.
Dadurch werden über 96 v. H. aller bisher
aufbringungs=
pflichtigen Betriebe von der
Aufbringungsum=
lage befreit werden. Zur Durchführung der
landwirtſchaft=
lichen Entſchuldung iſt eine erſte Durchführungsverordnung
er=
laſſen. Nach ihr wird mit Wirkung vom 1. Juli dieſes Jahres ab
das Entſchuldungsverfahren auf ſämtliche Gebietsteile
öſtlich der Elbe mit Ausnahme der Provinz Schleswig=
Holſtein erweitert, alſo auf die ganzen
Provin=
zen Pommern, Niederſchleſien und
Branden=
burg, die öſtlich der Elbe gelegenen Teile der
Provinz Sachſen der Freiſtaaten Anhalt und
Sachſen ſowie auf das Gebiet der beiden
Meck=
lenburg.
In der Mitteilung heißt es dann weiter, daß die Beſchlüſſe
der Reichsregierung, die in enger Fühlung mit den zuſtändigen
Landesregierungen in Verbindung mit den beteiligten Kreiſen
die Vorarbeiten für die Durchführung des Oſthilfegeſetzes vom
31. März 1931 zu einem vorläufigen Abſchluß gebracht habe, die
Möglichkeiten ausſchöpften, die dem Reich und den Ländern in der
harten Kriſenzeit gegeben ſeien. Die Beſchlüſſe ließen den Weg
offen, für noch weitergehende Hilfe, falls ſie von der öffentlichen
Hand bei einer Beſſerung ihrer Lage verantwortet werden könne.
Außerordenkliche Tagung des 2.B. B.
CNB. Berlin, 22. Mai.
Die Bundesleitung des Deutſchen Beamtenbundes nahm in
ſhrer geſtrigen außerordentlichen Sitzung zu den in der Preſſe
znigekündigten Maßnahmen der Reichsregierung auf finanz= und
wirtſchaftspolitiſchem Gebiete Stellung. Sie ſprach ſich
er=
neut mit aller Entſchiedenheit gegen jede
Ge=
haltskürzung oder Sonderbelaſtung der
Be=
amtenſchaft aus und gab ſogleich ihrem Bedauern
Aus=
di uck, daß der Reichskanzler bis jetzt noch keine Gelegenheit zu
der Ausſprache gegeben hat, um die der Deutſche Beamtenbund
bereits am 23. April nachgeſucht habe. Die Bundesleitung
hat eine außerordentliche Tagung der Führer des Deutſchen
Beamtenbundes aus dem ganzen Reiche für Mittwoch den 27.
Riai nach Berlin einberufen; für den gleichen Abend iſt eine
große Kundgebung vorgeſehen.
Ein „brauchbares Ergebnis” für München.
München, 22. Mai.
Wie die „Bayeriſche Staatszeitung” mitteilt, haben die
Ver=
handlungen der Führer der Bayeriſchen Volkspartei mit dem
Reichskanzler wegen der Herausnahme des
Steuerverein=
heitlichungsgeſetzes, aus der Notverordnung nach der
einmütigen Auffaſſung der bayeriſchen
Unter=
händler nunmehr zu einem brauchbaren
Ergeb=
nis geführt. Wie weit das Entgegenkommen des Reiches in
der von Bayern und anderen größeren deutſchen Ländern
gefor=
derten Reform der Dezembernotverordnung im einzelnen gehe, ſei
zur Stunde noch nicht in allen Einzelheiten bekannt. Die Zeitung
ſchreibt, es beſtehe die Hoffnung, daß das Verhältnis
zwiſchen Reich und Bayern von nun ab einer
grundſätzlichen Beſſerung zuſtrebe.
A good business.
Als „gutes Geſchäft hat vor kurzem Mr. Albert H. Wiggin,
Vorſitzender der Chaſe National Bank. New York, die Linderung
der internationalen Schuldenlaſt bezeichnet. — Nur wenn man
die Reparationsfrage unter dieſem Geſichtspunkt von ſeiten aller
Beteiligten anpackt, iſt die Gewähr für eine vernünftige Regelung
gegeben.
Dazu muß man zunächſt die Vorausſetzungen einmal
über=
prüfen. Hat Amerika wirklich Nutzen von den
Schuldenforde=
rungen? Iſt es gewillt, an den Schuldenforderungen nachzulaſſen?
Und wenn es gewillt wäre, könnte es dieſen Nachlaß ohne
Scha=
den durchführen?
Bei der Betrachtung des internationalen Schuldenproblems
ergibt ſich immer wieder dasſelbe eigenartige Bild: die
Schulden=
zinſen nebſt Amortiſationen werden ja in der Tat entweder in
Gold oder Waren bezahlt. Eine Bezahlung in Gold ſcheidet aus:
die Goldkonzentration in den U. S. A. macht es für die anderen
unmöglich, ihrerſeits Gold an die Vereinigten Staaten
abzu=
führen. So bleibt nur die Zahlung in Waren. Dieſe Waren
nun prallen an der amerikaniſchen Hochſchutzzollmauer ab und
fluten zurück. D. h. die anderen Staaten müſſen ſuchen, ihre
Waren auf dritten Märkten loszuwerden, ſelbſt zu
Schleuder=
preiſen, um mit den erzielten Wechſelerlöſen dann die Schulden
zu begleichen. Amerika aber läßt dieſes Geld nicht herein, ſondern
inveſtiert es zum größeren Teil ſofort wieder im Ausland.
Da=
durch wächſt die Summe der Zinſen immer mehr. Auf der
an=
deren Seite wird die amerikaniſche Induſtrie aus dritten Märkten
verdrängt, hat alſo ſelbſt den Schaden davon. Die rapid
geſtie=
gene Zahl, der amerikaniſchen Arbeitsloſen iſt ein Symptom.
(Allerdings ſprechen dabei andere Dinge mit, u. a. Schwächung
des inneren Marktes durch die Agrarkriſe.) Es wäre eine
Mög=
lichkeit der Schuldenzahlung denkbar: Amerika verzichtet ſelbſt
auf die Herſtellung beſtimmter Produkte, die ihm dann gratis
von den anderen geliefert würden. Nehmen wir beiſpielsweiſe
die chemiſche Induſtrie. Amerika liquidiert ſeine chemiſche
Indu=
ſtrie, läßt ſich mit chemiſchen Produkten von Deutſchland
verſor=
gen und kann die in der chemiſchen Induſtrie feſtgelegten
Kapi=
talien anderweit verwenden. Dadurch würde in der Theorie eine
Erweiterung der Produktivkraft zweifellos erreicht. Aber: erſtens
würde die Liquidation eines ganzen Induſtriezweiges zunächſt
rieſige direkte Kapitalverluſte mit ſich bringen, auch bei der engen
Verflechtung der chemiſchen mit anderen Induſtrien nur ſchwer
durchzuführen ſein. Die vollkommene Abhängigkeit vom Ausland
für eine beſtimmte Warengruppe wäre auch im Intereſſe der
amerikaniſchen Wirtſchaft nicht gelegen. Zweitens iſt die Frage,
ob das freigewordene Kapital wirklich mit Nutzen in anderen
Induſtrien noch inveſtiert werden könnte. Würde nun das
frei=
gewordene Kapital etwa zur Erweiterung der Stahlinduſtrie
ver=
wendet, ſo würden deren Erzeugniſſe auf dem inneren oder
Welt=
markt die entſprechenden europäiſchen Induſtrien
niederkonkur=
rieren. Das führte dann zur Schwächung der europäiſchen
Kauf=
kraft und damit Verringerung amerikaniſcher Exportmöglichkeiten
Und ſchließlich ſtände die amerikaniſche Wirtſchaft nach Ablauf
der Schuldenzahlung vor dem Problem, die chemiſche Induſtrie
wieder neu aufzubauen. Alſo auch auf dieſem Wege wäre eine
Löſung der Schuldenzahlungsfrage nicht zu finden.
Verwunderlich bleibt dann nur, daß nicht längſt die
ameri=
kaniſche Oeffentlichkeit ſich für eine Regelung der
Schuldenzah=
lung im Sinne einer Herabſetzung ausgeſprochen hat. Nun: die
Finanz tut das in zunehmendem Maße. Die Regierung
aller=
dings ſträubt ſich dagegen mit dem Hinweis auf das zu
erwar=
tende Defizit von ca. einer Milliarde Dollars im
Staatshaus=
halt. Der amerikaniſche Steuerzahler würde es, ſo argumentiert
man, nicht verſtehen, wenn er durch erhöhte Steuern die Koſten
einer internationalen Schuldenherabſetzung zu bezahlen hätte.
Nun iſt aber die Frage berechtigt, woher dieſes Defizit im
Staats=
ſäckel ſtammt. Aus der geſunkenen Wirtſchaftskraft des Landes,
der demgemäß geſunkenen Steuerkraft. Und die geſunkene
Wirt=
ſchaftskraft wiederum reſultiert zum guten Teil aus dem oben
geſchilderten Mechanismus der Reparationszahlungen. Eine
Schuldenſenkung würde höchſtens eine vorübergehende
Mehr=
belaſtung des amerikaniſchen Steuerzahlers zur Folge haben
können. Auf die Dauer müßte infolge der geſunkenen
Schulden=
zahlungen die Konkurrenz der europäiſchen Induſtrien weniger
empfindlich werden. Zugleich würde die gewaltig geſunkene
Kauf=
kraft europäiſcher Märkte ſteigen. Denn dieſes Sinken der
euro=
päiſchen Kaufkraft iſt ja der andere wichtige Grund für die
man=
gelnde Rentabilität amerikaniſcher Induſtrien und ein
weſent=
licher Grund der amerikaniſchen Agrarkriſe. Wenn die
amerika=
niſche Regierung ſich einer ſolchen Schuldenregelung widerſetzt, ſo
handelt ſie eben nur ſcheinbar vernünftig, indem ſie auf die
not=
wendige Erhöhung des Defizits hinweiſt. Sie macht ſich aber
über die Urſachen dieſes Defizits nicht die richtigen Vorſtellungen.
Es iſt ſehr erfreulich geweſen, daß trotz der hemmenden
Ein=
flüſſe vom Kapitol und Weißen Haus die Internationale
Handels=
kammer eine Entſchließung gefaßt hat, in der es heißt:
„Die internationalen Verpflichtungen ſind dem Betrage und
den Bedingungen nach feſtgeſetzt worden. Die Unantaſtbarkeit
ſolcher Verpflichtungen iſt ſtets die Grundlage für den Beſtand
des internationalen Kredits und für die Ausbreitung von
Han=
del und Induſtrie. Indeſſen ſteht die Beachtung dieſes
weſent=
lichen Grundſatzes nicht im Widerſpruch zu einer
unpartei=
iſchen Prüfung der Wirkungen dieſer Verpflichtungen auf
den Welthandel, wenn veränderte wirtſchaftliche
Verhältniſſe dies rechtfertigen. Eine ſolche
Prü=
fung muß auf den Grundſätzen aufbauen, die die Internationale
Handelskammer in früheren Konferenzen niedergelegt hat.”
Das iſt ſehr vorſichtig. Aber ſchließlich iſt die J. H. K. ein
Gremium, in dem man mit anderwärts beliebten
Agitations=
methoden ſein Heil beſſer nicht verſucht. Die „in früheren
Kon=
ferenzen niedergelegten Grundſätze” beſagen, daß es ſich bei dem
Problem um ein wirtſchaftliches, nicht politiſches handelt. Die
Rechtfertigung durch „veränderte wirtſchaftliche Verhältniſſe” iſt
gegeben: ſeit dem „Neuen Plan” hat ſich auf dem Weltmarkt eine
Preisverſchiebung eingeſtellt, deren Ergebnis eine etwa 20
pro=
zentige Erhöhung des Realwertes der Schuldverpflichtungen
dar=
ſtellt. Fallende Warenpreiſe, ſteigender Goldwert haben — am
Beiſpiel dargelegt — dahin geführt, daß ich heute für 100 000
Mark das kaufen kann, wofür ich ſeinerzeit etwa 120 000 Mark
aufwenden mußte. Schon das rechtfertigt die Aufrollung der
Reviſionsfrage. Noch mehr aber die damit eingetretene effektive
Seite 2
Samstag, den 23. Mai 1931
Nummer 142
Mehrbelaſtung Deutſchlands, die zu einer erneuten
Aufbringungs=
kriſe führt bzw. ſchon geführt hat. Man braucht nur die
poli=
tiſchen Folgen einer weiteren Verſchärfung der deutſchen
innen=
politiſch=finanziellen Lage zu bedenken. Man wird zur
Erkennt=
nis gelangen, daß auch hier eine Schuldenerleichterung ſich als
„good business” erweiſen würde.
In Amerika will man an die Schuldenregelung auch deshalb
nicht recht herangehen, weil man ſagt: zwei Drittel der den
Alliierten gewährten Schuldenerleichterung kommt automatiſch —
nach dem Young=Plan — Deutſchland zugute. Deutſchland hat
bereits abgerüſtet. Die anderen rüſten aber nicht ab. Man
möchte erreichen, daß zunächſt etwa Frankreich von ſeinen
Forde=
rungen gegenüber Deutſchland etwas nachläßt; damit würde die
Finanzierung weiterer Rüſtungen erſchwert. Daran iſt viel
Rich=
tiges, denn in der Tat erhält ja Frankreich mehr, als es an
Amerika zu zahlen hat. Da aber mit einer Nachgiebigkeit
Frank=
reichs kaum zu rechnen iſt, ſo bleibt als einzige Möglichkeit eben
doch die internationale Ueberprüfung der geſamten Frage, wobei
eine Ausſchaltung der Zwiſchenglieder in der Schuldenzahlung
durchaus erwünſcht wäre, ſchon um zu vermeiden, daß dieſe
Zwi=
ſchenglieder mehr erhalten, als ſie ihrerſeits abführen müſſen.
Damit käme endlich auch einmal eine Frage zur Diskuſſion, die
noch längſt nicht — auch nicht in Deutſchland — in ihrer vollen
Bedeutung erkannt iſt: die der Rechtmäßigkeit der amerikaniſchen
Forderungen.
Rein wirtſchaſtlich liegen die Dinge doch ſo, daß die
Vereinig=
ten Staaten ſich für ihre Kriegslieferungen ſehr gutes Geld
be=
zahlen ließen. Das Recht dazu ſoll man ihnen nicht beſtreiten,
denn jeder Monopoliſt wird aus ſeiner Monopolſtellung möglichſt
viel herauszuholen verſuchen. Durch die Kriegslieferungen war
ja Amerika ſchließlich imſtande, ſeine Induſtrie weiter aufzubauen.
Das bleibt ihm, wie ihm auch die ſonſtigen Vorteile aus dem
Weltkrieg verbleiben (Verdrängung europäiſcher Konkurrenz aus
Südamerika). Aber wenn man ſchon von „veränderten
Bedin=
gungen” ſpricht und damit das unterſchiedliche Preisniveau meint
dann ſollte man auch darauf hinweiſen, daß für dieſelbe
Waren=
menge, für die ich heute 100 000 und zur Zeit des „Neuen Plans”
120 000 Mark bezahlte, im Krieg und der direkt dem Krieg
fol=
genden Zeit vielleicht 140 000, wenn nicht mehr Mark erlegt
wer=
den mußten. D. h., daß die heutigen Forderungen um 40 bis 50
Prozent — dem Goldwert nach, ohne Berückſichtigung ihrer
ſon=
ſtigen Berechtigung — zu hoch ſind.
Es iſt auch gewiß ſehr begrüßenswert, daß man in Amerika
zwiſchen Schuldenerleichterung und Abrüſtung einen inneren
Zu=
ſammenhang herſtellen will. Der Weltmoral kann ein
finan=
zieller Druck nur nützlich ſein. Indes, dann darf man auch
einmal die Frage aufwerfen: wieweit ſind denn überhaupt die
amerikaniſchen Forderungen an die Alliierten berechtigt? Als
Amerika 1917 in den Krieg eintrat, da konnte es keine Soldaten
ſtellen, ſondern mußte als Erſatz Kredite geben. Die
Englän=
der und Franzoſen kämpften mit ihrem Blut, die Amerikaner mit
ihrem Gut. Es iſt eigentlich klar, daß man nicht hinterher für
dieſe nur erſatzweiſe gegebenen Kredite Zinſen und Amortiſation
fordern kann. Wenn alſo ſchon moraliſche Erwägungen in die
Debatte geworfen werden, dann wird man auch dieſe Frage ſtellen
dürfen.
Aber ſelbſt, wenn dieſe Dinge nicht erörtert würden, ſo wäre
mit einer Reviſion, wie ſie den amerikaniſchen Bankkreiſen
vor=
ſchwebt, ſchon ein Fortſchritt erzielt. Bei all dem iſt die wichtigſte
Tatſache noch nicht erwähnt worden, die auch in der deutſchen
Oeffentlichkeit nicht genügend beachtet wird; der Dawes=Plan
war zugegebenermaßen ein Proviſorium. Der Young=Plan ſollte
expressis verbis eine endgültige Löſung ſein. Deutſchland ſtellte
ſich im Haag auf den Standpunkt, daß die Löſung nicht endgültig
ſein könne. Dieſer Standpunkt ſetzt ſich unter dem Zwang der
Verhältniſſe durch. Eine verfrühte Aufrollung der Frage von
deutſcher Seite könnte dieſem nützlichen Prozeß nur ſchaden. Nur,
wenn ſich die Erkenntnis Bahn bricht, daß eine
Schuldenherab=
ſetzung „a good business” iſt, wird Amerika bereit ſein, für dieſes
Dr. Sch.
gute Geſchäft auch etwas dranzugeben.
Die Inkendankenkriſe am Heſſiſchen Landestheaker
war der Anlaß, daß bereits anfangs der Woche die
Theaterrefe=
renten der Landtagsparteien in Fühlungnahme getreten waren
und am Freitag der Theaterausſchuß des Landtags eine Sitzung
abhielt. In den zweiſtündigen Unterhaltungen, über die man
Stillſchweigen bewahrte, iſt eine Entſcheidung, wer als Nachfolger
für den nach Berlin gehenden Generalintendanten des
Landes=
theaters, Prof. Ebert, einziehen ſoll, nicht gefallen, konnte auch
noch nicht fallen. Der Ausſchuß beſchäftigte ſich vor allem mit
den Gaſtſpielen des Landestheaters in Bad=Nauheim.
Von Th. Vogel.
1631 ſiegte Guſtav Adolf bei
Breitenfeld über Tilly.
Nuova hieß die Stute Muoniavaras. Mit ihr war er von
den Weibeln des ſchwediſchen Königs in den Bergen Suomis
da=
heim angeworben und in das finniſche Reiterregiment eingereiht
worden, mit ihr war er unter den Bannern Guſtavus über das
Meer nach Deutſchland gefahren, ihr Verdienſt war es, daß er bald
zum Korporal vorrückte und beſſeren Sold erhielt.
Denn Nuova war klug und Mouniavara liebte ſie. Sie war
ihm in den kalten Nächten bei dem Zug durch das fremde Land
Lager= und Heimatboden zugleich, in ihr Ohr raunte er von ſeiner
Sehnſucht nach den hellen Nächten, ſang von den tauſend Inſeln.
Sie verſtand ihn, redete mit ihm in der Sprache der finniſchen
Landſchaft, ſoweit Menſch und Tier in ihren Seelen einander
nahe=
kommen. Sie gehorchte ihm, ſie kannte ſeine Worte und Zeichen,
ſie blieb auf der Erde kauernd, bis er ſie rief aus weiteſter Ferne,
ſie war das Leitpferd und die klügſte Stute im ganzen Regiment,
der die anderen Pferde folgten im vertrauenden Inſtinkt der
Tiere, die auch unter ſich die Klugen erkennen und ihnen
gehor=
ſam ſind. Darum wurde Muoniavara Korporal und Weibel,
als es im fremden Lande galt, zu nächtlichen Ritten aufzubrechen,
den Feind zu ſuchen, die Wege zu finden.
Und Nuova, die Stute, war es, der Guſtavus Adolfus den
Sieg über den Generaliſſimus Tilly zu Breitenfeld verdankte,
wenn man den kleinen und unweſentlichen Dingen im großen
Ge=
ſchehen Gerechtigkeit und Geltung widerfahren läßt. Denn das
Schickſal der Völker wird von dem der Menſchen, und das Geſchick
der Menſchen von dem Spiel des Zufalls beſtimmt, der freilich
im letzten Grunde wiederum Gottes Werk und Wille iſt. So aber
geſchah es am Tage von Breitenfeld, da die ſächſiſchen
Hilfstrup=
pen des Königs Guſtavus allbereits auf der Flucht waren, und
die ſchwediſchen Reiterregimenter, die zum Kern der lutheriſchen
Armada die Verbindung herſtellen ſollten, nicht mehr um Leben
und Sieg, ſondern nur um Ehre und Freiheit gegen die vielfache
Uebermacht kämpften. Hilfe war keine, die Sonne ſtand hoch am
Mittag, die Maſſe der anderen erdrückte die Schweden,
umbran=
dete ſie, riß ſie von den Gäulen, nahm ſie gefangen.
Noch war es in dieſen Jahren des großen Krieges nicht Sitte
und Geſetz geworden, daß die Gefangenen getötet oder in die
eige=
nen Reihen geſtellt wurden, noch hielt man ſie unter Wache, wenn
ſie ihrer Waffen und Rüſtung beraubt waren, und führte ſie zur
Seite. Alſo geſchah es auch den hilfloſen und überwältigten Fin=
Von unſerem T=Korreſpondenten.
Rom, 20. Mai.
Als der italieniſche Außenminiſter Grandi in der
vergan=
genen Woche nach Genf abreiſte, konnte man darauf hinweiſen,
daß Muſſolinis Sprachrohr bei der Ratstagung vermutlich
zu=
gleich auch das Sprachrohr der Engländer ſein werde. Die
Vor=
beſprechung zwiſchen Grandi und Henderſon ließ ja auch ſchon
rein äußerlich dieſe Vermutung als der Wahrheit ſehr
nahe=
kommend erſcheinen. Nun hat man gehört, daß tatſächlich
Ita=
lien wieder ganz im engliſchen Fahrwaſſer über den Genfer
See ſteuert. Wer in Deutſchland vielleicht wieder einmal
ge=
hofft hatte, daß Muſſolini in einer ſchwachen (— oder ſoll man
ſagen: ſtarken —) Stunde ſich von England unabhängig machen
könnte, daß er möglicherweiſe die Frage der deutſch=
öſter=
reichiſchen Zollunion zu einer etwas ſelbſtändigeren Haltung auf
der Genfer Tagung benutzen könnte, ſieht ſich wieder enttäuſcht.
Muſſolini will in dem jetzigen Zeitpunkt die internationale
Ruhe nicht ſtören.
Denn der Duce iſt von den Engländern ſehr genau „ins
Bild” geſetzt worden. Die Engländer, an ihrer Spitze
Hender=
ſon, wollen, bis der Tag der Abrüſtungskonferenz gekommen iſt,
alle nur immer möglichen Trübungen der europäiſchen Lage
ver=
meiden. Für England ſteht die große bevorſtehende Konferenz
über das entſcheidende Abrüſtungsproblem über allen andern
politiſchen Fragen der nächſten Monate. Wer deshalb mit
irgendeiner politiſchen Maßnahme die notwendige Ruhe über
Europa zu ſtören verſucht, iſt von vornherein als ein
unbe=
quemer Nachbar, wenn nicht als Feind Albions zu betrachten.
Darum die unfreundliche Haltung der Engländer gegenüber den
deutſch=öſterreichiſchen Zollplänen.
Darum aber auch die ablehnende Sprache, die Grandi im
Namen Muſſolinis in Genf gefunden hat. Die Engländer ſtehen
bei der Abrüſtungsfrage zweifellos den Wünſchen Italiens viel
näher, als es ſchon aus den bisherigen Vorgängen erſichtlich
war. Da Muſſolini auf die Dauer nur mit England ſich gegen
Frankreichs Hegemoniebeſtrebungen wehren kann, und da
oben=
drein noch aus den Zeiten des Weltkrieges die italieniſche
An=
ſchauung beſteht, daß die langgeſtreckte Halbinſel im Mittelmeer,
der Stiefel Italien, ohne Englands Rieſenflotte ſchwer
vertei=
digt werden kann, ſo bleibt Muſſolinis nun ſeit Jahren befolgte
Richtung, ſtets nach Möglichkeit mit England, nicht gegen das
britiſche Reich zu marſchieren, auch heute noch an der
Tages=
ordnung.
In Kleinigkeiten — man denke an Malta — mag man ſich
in Rom auch einmal gegen die Engländer wehren, aber in
weſentlichen Fragen wiro man ihnen Folge leiſten, nicht gegen
ſie arbeiten. Das ſollten endlich auch jene Leute in Deutſchland
erkennen, die glauben, daß Muſſolini ſchon um der
National=
ſozialiſten willen ſein Herz für Deutſchland entdeckt habe oder
entdecken werde. Muſſolini macht ſich herzlich wenig aus den
deutſchen Nazis, denen er bitter ſpottend vorwirft, daß ſie trotz
ihrer Rieſenzahl von Abgeordneten aus dem Parlament
fort=
gelaufen ſind.
Für Muſſolini iſt und bleibt Deutſchland ein ſehr
erfreu=
liches Spielzeug, das man manchmal freundlich betrachtet, oder
mit dem man herumfuchtelt, damit der Nachbar Frankreich
nei=
diſch werden ſoll. Paris aber denkt nicht daran, dieſes Spiel
des Duce ernſt zu nehmen. Nur in manchen Kreiſen in
Deutſch=
land jubelt man laut, wenn das huldvolle Lächeln des Duce
über die Alpen nach Deutſchland ſtrahlt. Denn in Deutſchland
nimmt man immer noch ernſt, was in Italien kein Menſch ernſt
nimmt: nämlich die „Gentilezza”, die Liebenswürdigkeit, die
auch in der Politik ſehr praktiſch dann angewandt wird, wenn
man als Freund erſcheinen will, ohne dabei irgendeine
Ver=
bindlichkeit einzugehen.
Wer die Italiener nicht kennt und ihre gewinnenden
For=
men des täglichen Umgangs als echte Neigung und Freundſchaft
— Thpus „Nibelungentreue” — einſchätzt, wird gerade ſo auf
dem Trockenen ſitzen bleiben, wie die Leute, die jene in letzter
Zeit übliche politiſche „Gentilezza” von Rom gegenüber Berlin
auf Genfer Boden als nutzbringend erhofften. Von Rom kommt
das Heil für Deutſchland nicht.
Der Reichspräſident empfing geſtern den beutſchen Botſchafter in
Moskau Dr. v. Dirkſen.
Der Berliner Oberbürgermeiſter Dr. Sahm hat in einem Brief den
Oberpräſidenten gebeten, die Genehmigung zur Verdoppelung der
Bier=
ſteuer ab 1. Juni zu erteilen.
Auf Grund verſchiedener erheblicher Störungen der Sicherheit und
Ordnung, die durch Zuſammenſtöße von Angehörigen politiſcher
Par=
teien neuerdings in Württemberg verurſacht worden ſind, hat das
Innen=
miniſterium für Württemberg bis zum 30. September d. Js alle
politi=
ſchen Verſammlungen unter freiem Himmel, einſchließlich der Umzüge und
Propagandafahrten, verboten.
nen. Ihre Gäule freilich dienten ſogleich dem Feind. Denn die
kaiſerliche Artillerie war ſchlecht beſpannt und konnte ſie
gebrau=
chen: Stränge waren raſch geknüpft, Zügel geſchlungen, und mit
Heiſa=Juchhei trieben die Sieger des Feldes ihre Batterien auf
die nahen Hügel, um von dort auf des Schwedenkönigs ſchwer
bedrängte Regimenter Tod und Verderben zu ſenden. Wenn
ſol=
ches geſchah, dann waren die jetzt noch tapfer ausharrenden
Schwe=
den im doppelten Feuer, dem ſie nicht würden ſtandhalten können.
Das Schickſal des Tages und damit der ganzen ſchwediſchen
Ar=
mada hing fürwahr daran, daß des kaiſerlichen Generaliſſimus
Plan gelang.
Staub und mittäglich brütende Hitze und Pulverdampf
ver=
hüllten die Hügel. Von den Schweden in der weiten Ebene
konnte keiner das drohende Unheil erkennen oder ahnen. Sie
hatten genug zu tun, ſich ihrer Haut vor den ſtürmiſch drängenden
Kroaten und Bayern zu wehren und die nicht mehr von den
Sach=
ſen gedeckte Flanke in Eile zu ſchützen. Das Schickſal des Tages
und des Krieges hing an einem Faden.
Schon waren die Geſchütze der Kaiſerlichen auf dem
Gipfel=
rücken angelangt, ſchon ſprangen die Kanoniere mit Schanzkörben
und Kugeln, ſchon riefen die Offiziere Tillys Viktoria, da ſie den
Sieg ſo greifbar nahe in der Hand zu halten glaubten, ſchon
ſchick=
ten ſich die Fahrer an, die Stränge zu löſen und die Zügel zu
zer=
ſchneiden, da nun die kleinen, zähen Finnengäule ihre Pflicht
ge=
tan hatten. Nichts ſchien die Niederlage der Schweden aufhalten
zu können.
Doch war es dem Korporal Muoniavara gelungen, ſich zu
be=
freien: In dumpfem Erſtaunen hatte er mit ſeinen Landsleuten
das Geſchick der Gefangenen über ſich ergehen, ſich die Waffen und
ſein Pferd nehmen laſſen, war hilflos geſtanden und erſt nach
lan=
ger Zeit aus ſeiner Benommenheit aufgewacht. Das war, als er
die Kanonen auf dem Gipfel erkannte, erkannte, daß die eigenen
Gäule ſie hatten hinaufziehen und dem Feind zu Dienſt ſein
müſſen. Er ſah ſeine Stute ſich mühen unter den Peitſchenſchlägen
der Feinde, und dumpfer Groll erwachte in ihm.
Er rief den neben ihm kauernden Kameraden ein Wort zu,
ſprang auf und traf mit der Fauſt den jungen deutſchen Soldaten,
der ihm zunächſt ſtand. Wie er taten die anderen, erwachten aus
Traum zur Tapferkeit und Wildheit, bemächtigten ſich der Waffen
ihrer Wächter, ſcharten ſich um den Korporal. Sie hätten ſich
ver=
loren geben müſſen, inmitten der ſiegestrunkenen Kaiſerlichen,
wenn nicht Nuova geweſen wäre, Mouniavaras Stute: Ihr Herr
rief ſie. Und das Geſchrei und der Donner und Sturm und
Wir=
bel des Tages vermochten nicht den Schrei zu erſticken, mit dem
der Herr ſein treueſtes Tier mahnte.
Nuova vernahm den Befehl. Laut wieherte ſie auf, ſtellte die
Ohren, gab ihren Gefährten das Zeichen und wandte ſich ſchreiend
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 22, Mai.
Die Labour=Regierung ſetzte, auf Grund einer
Verſtändi=
gung mit der Sowjetmacht, im September vorigen Jahres eine
gemiſchte anglo=ruſſiſche Kommiſſion ein, „zur Prüfung der
eng=
liſchen Forderungen und der ſowjetruſſiſchen Gegenforderungen”
die von ſich aus drei Unterkommiſſionen, A., B. und C.,
er=
nannte. Von dieſen 3 Unterkommiſſionen wurde von Anfang
an die Kommiſſion B. als die bei weitem wichtigſte betrachtet,
Denn dieſe war damit beauftragt worden, die Privatforderungen
britiſcher Staatsbürger an die Sowjetmacht zu prüfen.
Nun ſind ſeit dem September vorigen Jahres ganze acht
Monate vergangen, und die britiſche Oeffentlichkeit beginnt ſich
zu fragen: was hat die Sowjetſchulden=Kommiſſion all die Zeit
getan, welches ſind die Ergebniſſe ihrer bisherigen Beratungen?
Dieſe Fragen ſind auch mehrfach im Parlament vorgebracht
wor=
den. Doch die Labour=Regierung gab jedesmal ausweichende
Antworten und rückt auch jetzt noch mit der vollen Wahrheit
nicht heraus. Deſſenungeachtet iſt einiges über den Stand der
Arbeiten der Schulden=Kommiſſion dennoch durchgeſickert und
die wenig erfreulichen Tatſachen, die man hierüber erfährt, laſſen
ſich etwa in folgender Weiſe reſümieren.
Vor allem erweiſt es ſich, daß die bisher geleiſtete Arbeit
aller vier Kommiſſionen eine äußerſt beſcheidene iſt: die
Kom=
miſſion A. (Anſprüche der britiſchen Banken und des
Schatz=
amtes) haben im Laufe all der acht Monate nicht ein einziges
Mal getagt; Kommiſſion C. (Gegenforderungen der
Sowjet=
macht) und die Hauptkommiſſion ſind beide nur je einmal
zu=
ſammengetreten; und die Kommiſſion B. (Forderungen britiſcher
Staatsbürger) iſt als die einzige Körperſchaft zu betrachten, die
einige Arbeit geleiſtet hat. Indeſſen iſt das Arbeitsergebnis
der Kommiſſion B. ein rein negatives. Die britiſchen Vertreter
dieſer Unterkommiſſion haben eine ganze Reihe klar
ſormulier=
ter Fragen (betr. einer ſtaffelweiſen Befriedigung der britiſchen
Privatforderungen) ausgearbeitet und dieſe den Sowjetvertretern
zur Beantwortung vorgelegt. Doch im Laufe all der acht Monate
erwies es ſich als gänzlich unmöglich, von den Sowjetruſſen
irgendwelche konkrete Antworten oder auch nur gemäßigte
Gegen=
vorſchläge zu erhalten. Schließlich riß den britiſchen
Delegier=
ten, Lord, Goſchen, Mr. Trotter und M. Pawle, die Geduld.
Sie traten zu einer internen Beratung zuſammen und
benach=
richtigten von ſich aus die Hauptkommiſſion, daß ſie, infolge der
von den Sowjetdelegierten eingenommenen Haltung, einen
wei=
teren Fortſchritt in den Beratungen für nicht wahrſcheinlich
halten und den Abbruch der geſamten Verhandlungen
empfehlen.
Dieſes war ungefähr der Stand der Dinge Mitte Mai, als
Mr. Arthur Henderlon ſich nach Genf zu der dortigen
Völker=
bundstagung begab. Mr. Henderſon zeigte ſich von den
Arbei=
ten der gemiſchten Schuldenkommiſſion „äußerſt enttäuſcht‟. Doch
Mr. Henderſon nimmt, ebenſo wie die geſamte Labour=
Regie=
rung, in allen ſowjetruſſiſchen Dingen eine recht
voreingenom=
mene Haltung ein. Der Labour=Außenminiſter betrachtet es als
eine Art Ehrenfrage, mit der Sowjetmacht in der
Schulden=
frage zu irgendeiner Regelung zu gelangen. Hemmend von
engliſcher Seite hatte, wie ſtets, Mr. Philipp Snowden gewirkt.
Doch die übrigen Mitglieder der Labour=Regierung ſind in der
Frage der Sowjetſchulden anſcheinend zu recht weitgehenden
Zugeſtändniſſen bereit. Daher hat, trotz des Widerſtandes von
ſeiten des Schatzkanzlers, es durchaus nicht als ausgeſchloſſen
zu gelten, daß die Labour=Regierung — zum Zwecke einer „
reſt=
loſen Verſtändigung” mit der Sowjetmacht — letzten Endes den
Moskauer Unterhändlern gegenüber dennoch nachgeben und, um
den Preis großer materieller Opfer, eine Regelung mit ihnen
zuſtande bringen dürfte.
Der Genfer Korreſpondent der „Morningpoſt” berichtet, daß
die Anweſenheit Litwinows in Genf in erſter Linie
dazu beſtimmt ſei eine Annährung zwiſchen
England und Rußland anzubahnen. Ein genaues
Studium der Rede Henoerſons vom Dienstag zeige, daß er
an=
ſcheinend einen Fühler ausgeſtreckt habe, um die wirtſchaftlichen
Beziehungen zwiſchen beiden Ländern zu verbeſſern. Litwinow
habe ſich auch der engliſchen Delegation gegenüber in den
letz=
ten Tagen weniger zurückhaltend als ſonſt gezeigt. In der Tat
liefen ſchon jetzt Gerüchte um, daß die engliſche
Re=
gierung bereit ſei, eine erhebliche Anleihe an
Rußland zu gewähren, die durch ruſſiſche Exporte gedeckt
werden ſolle.
zurück. Nichts hielt ſie und mit ihr die kleinen finniſchen Gäule,
weder Peitſche noch Drohſchrei, noch die Gewalt der Menſchen, noch
die Laſt in den Strängen. Mit Ungeſtüm bahnte ſie den Weg,
hob die Hufe, ſchlug die Menſchen nieder, die ſie hemmen wollten,
ſtürmte die Hügel hinunter, nach dem rufenden Herrn hin. Und
die Batterien der Kaiſerlichen, die juſt eben im Abprotzen waren,
jagten und rollten mit den Gäulen der feindlichen Reiter zurück,
ohne Aufenthalt, ein entfeſſelter Sturm, Tücke des Schickſals,
Macht und Schrei der vergewaltigten Natur des Tieres, das ſich
aus erwachendem Inſtinkt heraus zuweilen an den Menſchen
rächt.
Der Korporal Mouniavara ſtand mit blitzenden Augen. Auf
ihn zu ging die wilde Jagd. Jauchzend ſah er ihr entgegen, ſang
das laute Lied ſeiner Berge und Ströme, vermeinte in den
krei=
ſenden Waſſern zu ſtehen der heimiſchen Landſchaft, wie er es di*
getan in jungen Jahren, um die Stämme zu flößen. Jauchzend
empfing er ſeine Stute, ſchwang ſich im Sturm in den Satkel,
beugte ſich herunter zu ihrem Ohr, liebkoſte ſie und raunte ihr zu,
daß ſie reiten ſollte in das weite Feld, hemmungslos und wild,
wie die Wogen daheim am Imatra von den Bergen herunter
ſtürzten und alles zerſchmettern.
Ein wildes Heer ſtürmte in die Rotten der Kaiſerlichen. Kein
Reiterregiment, ſondern jagende Gäule mit den eigenen
Geſchut=
zen. Da und dort ſtürzte ein Pferd, ſtiegen Todesſchreie
ſterben=
der Tiere zum Himmel, aber immer mit den Schreien der
ſterben=
den und von ihnen bgrabenen Menſchen. Da und dort
vermoch=
ten Beherzte den Lauf eines ſinnloſen Geſchehens zu hemmen und
der ungeheueren Verwirrung Einhalt zu tun. Aber erſt dann
gelang es, den wilden Mahlſtrom der Gäule zu ſteuern, erſt dann,
als eine Piſtolenkugel den rufenden, jauchzenden Muoniavara
und ſein Pferd traf, Herr und Tier in ein gemeinſames Schickſal
ſtoßend.
Da erſt ſtanden die übrigen Tiere mit jagenden Flanken,
brachen ſie zuſammen, verwirrten im Sturze Stränge, Geſchirre
und Zügel, noch im Zuſammenbrechen Sieger über den Menſchen.
Nicht dieſer Sturmangriff der Finnengäule wider die
Regi=
menter Tillys, die von der Seite her den Schwedenkönig angreifen
ſollten, entſchied die Schlacht. Die Kraft des ſchwediſchen Königs
mußte mit der Kraft des kaiſerlichen Generals dennoch ſich meſſen
und die ſchwediſche Manneszucht die Unfrommheit der wilden
Scharen Tillys dennoch beſiegen. Aber, wenn Gott richten will,
dann dienen ihm alle Dinge, das Schickſal zu erfüllen, und viele
Helden vollbringen im Kleinen ihre Tat, damit ein anderer in
die Unſterblichkeit eingeht.
Solch einer war der Korporal Muoniavara, da er über
ſei=
nem Gaul ſterbend auf dem Schlachtfeld lag. Er wußte nicht, daß
er beſtimmt war, dem König Guſtavus Sieg und Heer zu erhal=
Nummer 142
Samstag, den B. Mai 1981
Seite 3
Memel und Danzig vor dem Rat.
Henderſon als Vorſihender der Abräſtungskonferenz beftäkigk. — Likaniſche Niederlage: die Signakarmächte
der Memelkonvenkion greifen ein. — Keine „beſonderen Schritke” gegen die „freie” Stadt Danzig.
Haager Gerichkshof eingeſchaltek.
Braf Gravina bleibt in Danzig.
WTB. Genf. 22. Mai.
Der Völkerbundsrat hat heute nachmittag ſeine Arbeiten mit
einer ſehr reichhaltigen Tagesordnung fortgeſetzt.
Angenommen wurde der Bericht des ſpaniſchen Delegierten
über den deutſchen Antrag, die Zivilluftfahrt nicht in die
Arbeiten der Abrüſtungskonferenz einzubeziehen.
Der Bericht erklärt, daß es Sache der Abrüſtungskonfernz ſei,
auf Grund der bis dahin auszuarbeitenden Unterlagen eine
Ent=
ſcheidung zu treffen. Ferner wurden angenommen der Bericht
über die Vorbereitung der Abrüſtungskonferenz, der außer
ver=
ſſchiedenen techniſchen Einzelheiten die Wahl Henderſons
zum Vorſitzenden und die Abhaltung der
Kon=
ferenz in Genf vorſieht, der Bericht über die auf der dritten
Tagung des Europaausſchuſſes gefaßten Beſchlüſſe und ſchließlich
der vom deutſchen Vertreter erſtattete Bericht über die zweite
Kon=
ferenz für eine planmäßige Wirtſchaftspolitik. Die auf der
Tages=
ordnung ſtehenden Punkte: Schutz der Minderheiten in
Oberſchleſien und in den polniſchen
Woiwod=
ſchaften Schleſien, Poſen und Pommerellen
wur=
den ſodann auf morgen zurückgeſtellt.
Ueber die deutſche Memelbeſchwerde
berichtete der norwegiſche Delegierte. Er ſprach in ſeinem Bericht
die Hoffnung aus, daß es gelingen werde, auf der Grundlage der
Memelkonvention eine Regelung ſowohl der juriſtiſchen als auch
der finanziellen Fragen zu finden. Was die juriſtiſchen Fragen
betrifft, ſo ſollen ſich die Signatarmächte der
Memel=
konvention auf Grund des Artikels 17 dieſer Konvention mit
Litauen in Verbindung ſetzen. Komme eine Einigung
micht zuſtande, ſo ſoll auf Grund des gleichen Artikels der
Haa=
ger Gerichtshof angerufen werden. Bezüglich der
Finanziellen Fragen verwies der Berichterſtatter auf die im
An=
ſchluß an ſeinen Bericht von dem litauiſchen
Außenmi=
niſter Zaunis abgegebene Erklärung, daß der
Anteil des Memelgebietes an den Einnahmen
Litauens durch ſtatiſtiſche Erhebungen mit
Un=
kerſtützung von Sachverſtändigen des
Völkerbun=
des ermittelt werden ſolle. Reichsaußenminiſter Dr.
Curtius begrüßte es, daß die finanzielle Frage im Memelgebiet
mit der autoritativen Hilfe von Sachverſtändigen des
Völker=
bundes gelöſt werden ſolle, Hoffentlich werde ſich nach Erledigung
der beiden Fragen der Völkerbund nicht mehr mit dem
Memel=
gebiet zu befaſſen haben.
Als nächſter Punkt der Tagesordnung wurde der Bericht
des Oberkommiſſars in Danzig über die
Be=
ziehungen zwiſchen der Freien Stadt und Polen
behandelt. Der britiſche Außenminiſter Henderſon als
Berichter=
ſtatter analyſierte die hauptſächlichen Beſtimmungen des Berichtes
und hob deſſen Feſtſtellung hervor, daß der gegenwärtige Konflikt
kein Konflikk zwiſchen Danzig und dem Völkerbund
ſei und daß infolgedeſſen zu beſonderen Schritken,
insbeſondere zur Heranziehung polniſcher
Truppen, keine Veranlaſſung ſei.
In der von Henderſon vorgeſchlagenen Entſchließung fordert
Der Völkerbundsrat die beiden Teile auf, alles in ihren Kräften
Stehende zur Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu tun. Der
Oberkommiſſar wird aufgefordert, für die nächſte Ratstagung einen
meuen Bericht vorzulegen.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki erklärte, daß er ſich
bei der Abſtimmung über dieſe Entſchließung der
Stimme enthalten werde, da ſie nicht dazu
ange=
tan ſei, die Lage zubeſſern.
Der Danziger Senatspräſident Dr. Ziehm behielt ſich vor,
ſſeine Bemerkungen zu gegebener Zeit vorzubringen, insbeſondere
auch gegenüber dem Oberkommiſſar des Völkerbndes,
en. Es hätte ihm im Sterben und Tod nichts genützt. Ihm
ge=
mügte — und ſo gering kann eines Menſchen Glück und
Helden=
ſtum ſein —, daß er mit ſeinem treuen Tier zuſammen die Nacht
auf ſich herabſinken ſah und den Weg in die Heimat finden durfte.
Die Wälder Suomis rauſchten und raunten. Die Waſſer
er=
zählten, die hellen Nächte waren da. Nuovas Leib hob und ſenkte
ſich, als ob es der Heimatboden ſei, der da atmet. Der Schrei des
Bergadlers war in der Luft ſo laut und gewaltig, daß nichts von
wem Stöhnen und Schreien des dunkelnden Schlachtfeldes in die
Sterbensträume Muoniavaras drang, als der Siegesſchrei des
ge=
waltigen Vogels, des Königs aus Mitternacht, wie — Symbol
und Spiel zugleich des Schickſals — ſein Volk und Völker und
Geſchlechter nach ihm den Sieger der Schlacht von Breitenfeld
nannten.
Käthe=Kollwitz=Mappe. Herausgegeben vom Kunſtwart. 6., erweiterte
und verbeſſerte Auflage; neu bearbeitet von Profeſſor Joſ. Popp.
12 Tafeln und 7 Bilder im Text, Größe 31: 42,5 Zentimeter.
Mün=
chen, Verlag Georg D. W. Callwey. Preis 7,50 RM.
Die neue, weſentlich veränderte und erweiterte Auflage, für die jetzt
der bekannte Münchener Kunſtlehrer Prof. Joſef Popp als Bearbeiter
zeichnet, gibt eine charakteriſtiſche Auswahl aus dem Lebenswerk der
großen Künſtlerin, Proben von zugleich menſchlicher und künſtleriſcher
Bedeutung, Zeugniſſe einer tiefſt erfühlten Schau menſchlicher Not.
Per=
ſönliches Erleben ließen in der Künſtlerin, der Gattin eines Berliner
Armenarztes, eine überwältigende, erſchütternde, ſchwermütige Liebe
zum menſchlichen Schickſal, insbeſondere zu allen Leidenden, erſtehen.
Das Soziale wird ihr Ideal, ſie wurde die ſtärkſte Darſtellerin des
arbei=
tenden und leidenden Volkes.
Weltreiſen‟. Eine Bücherreihe für Länder= und Völkerkunde, Band 1
und 2. Alma M. Karlin: „Myſtik der Südſee” Liebeszauber,
Todeszauber, Götterglaube, ſeltſame Bräuche bei Geburten uſw.
Teil 1 und 2. Mit Federzeichnungen von A. F. Seebacher. Hugo
Bermühler Verlag, Berlin=Lichterfelde. Preis jeden Bandes
gebun=
den 2,4 RM., broſchiert 1,50 RM.
Das Intereſſe für die Südſee=Inſelgruppen, die der Sage nach nur
die Vergſpitzen des einſtigen Erdteils Polyneſien darſtellen, iſt in letzter
Zeit ganz beſonders in den Vordergrund gerückt. Frühere Forſcher
be=
onten oft den paradieſiſchen Zuſtand auf dieſen Inſeln; aber die
Wirk=
ichkeit ſieht doch etwas anders aus. Kannibaliſche Sitten ſind auch
Heute in der Südſee noch lebendig; die Speiſekarte weiſt hier noch oft
das „Langſchwein” als beſondere Delikateſſe auf. — Die Verfaſſerin hat
in den vorliegenden Büchern eine beſondere Eigentümlichkeit dieſer
Be=
wohner: „Aberglaube und Zauberei” behandelt, durch die der
Südſee=
inſulaner von der Wiege bis zum Grabe beherrſcht wird. Das Kind iſt
noch nicht geboren, und ſchon üben Aberglaube und Zauber ihre Macht
aus. Der Tote iſt längſt begraben, und noch immer iſt er im Banne der
magiſchen Kräfte. Geburt, Liebe und Tod, ebenſo auch die kleinſte
Handlung unterſtehen irgendeiner Geiſtergewalt, und für alles hat der
Inſulaner ein Zaubermittel, um die böſen Geiſter zu bannen, die guten
an ſich heranzuziehen.
dem er anläßlich ſei ner Wiederwahl ſein volles
Vertrauen ausſprach.
Der Oberkommiſſar des Völkerbumdes in Danzig, Graf
Gravina, führte aus, daß
in letzter Zeit die Lage in Danzig ſich in recht bedrohlicher
Weiſe entwickelt habe.
Er kehre aber nach den heutigen Erklärungen im Völkerbundsrat
nach Danzig mit der Hoffnung auf eine Beſſerung der Lage zurück.
Henderſon gab noch eine kurze Erklärung ab, in der er
zum Ausdruck brachte, daß der vorliegende Bericht ergeben habe,
daß in Danzig Zwiſchenfälle vorgekommen ſeien, die geeignet
ſeien, das Verhältnis zwiſchen Polen und der Freien Stadt
Danzig zu erſchweren. Er richtete an die Stadt Danzig einen
Ap=
pell, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Möglichkeit einer
Wiederholung ſolcher Zwiſchenfälle zu
unter=
binden.
Dr. Curtius ergriff zum Schluß das Wort, um als
Präſi=
dent des Rates dem Völkerbundskommiſſar Graf Gravina dafür
zu danken, daß er ſich bereit erklärt habe, ſeine ſchwierige Stelle
für weitere drei Jahre beizubehalten. Dann richtete Dr. Curtius
an alle Parteien den Appell, ſich vom Geiſte völliger
Unpartei=
lichkeit leiten zu laſſen.
Der Rat beſchloß ſodann auf Vorſchlag Henderſons, die Frage
der von Polen geforderten Gleichberechtigung der
pol=
niſchen Staatsangehörigen auf Danziger
Ge=
biet mit den Danziger Staatsangehörigen dem
Haager Gerichtshof zu überweiſen. — Der
Völker=
bundsrat vertagte ſich ſodann auf Sonntag vormittag.
Der Völkerbundsrat hat in einer geheimen Sitzung heute
nach=
mittag zum Vorſitzenden des Danziger
Hafenaus=
ſchuſſes den Schweizer Benſiger gewählt.
An die pelniſche Adreſſe.
Moskau ftühl Danzig. — Warſchauer Unnachgiebigkeit.
Genf, 22. Mai.
Der heutige ſitzungfreie Vormittag wurde von den
Dele=
gationsführern zu einer regen perſönlichen Fühlungnahme
be=
nutzt. Der italieniſche Außenminiſter Grandi hatte im Hotel
Metropole eine Unterredung mit dem ruſſiſchen
Volks=
kommiſſar Litwinow, der überhaupt die Gelegenheit ſeiner
Genfer Anweſenheit wahrgenommen hat, um mit den
ver=
ſchiedenſten Delegationen, in gründliche
Aus=
ſprachen über wirtſchaftliche Fragen einzutreten,
bei denen er ſich durchweg poſitiv einſtellte. Litwinow
hatte heute vormittag insbeſondere eine längere
freund=
ſchaftliche Unterredung mit dem Danziger
Senatspräſidenten Dr. Ziehm, der ihn in Begleitung
des Oberregierungsrats Ferber aufgeſucht hatte. Dr. Ziehm
dankte dem ruſſiſchen Volkskommiſſar für die Unterſtützung, die
die Danziger Wirtſchaft ſeitens der Regierung der Sowjetunion
durch Erteilung von Schiffbauaufträgen und Abnahme von
Pro=
dukten der Danziger Landwirtſchaft erfahren habe. Er ſprach
die Hoffnung aus, daß ſich die wirtſchaftlichen Beziehungen
zwi=
ſchen beiden Ländern immer enger geſtälten werden. Litwinow
erklärte, er könne Danzig verſichern, daß die Sowjetunion an
allen Vorgängen in Danzig, insbeſondere auch an der
Entwick=
lung ſeines Wirtſchaftslebens das lebhafteſte Intereſſe nehme.
Die Sowjetregierung werde alles tun, um ihrerſeits die
Be=
ziehungen zu Danzig immer mehr auszubauen und enger zu
geſtalten. Außer Deutſchlano ſtehe wohl kein Staat
Danzig mit ſolchem Wohlwollen gegenüber wie
gerade die Sowjetunion.
Den noch vor dem Völkerbundsrat ſchwebenden
deutſch=
polniſchen Fragen galt ein Beſuch, den
Reichsaußen=
miniſter Dr. Curtius heute vormittag, wie gemeldet, dem
Berichterſtatter Yoſhiſawa abſtattete. „Bei ſeiner Rückkehr
wurde Dr. Curtius von dem polniſchen Außenminiſter
Zale=
leſki erwartet. Die Regelung der zur Erörterung ſtehenden
Fragen iſt gegenwärtig noch ganz in der Schwebe, da Polen
dem Vernehmen nach in allen Nebenfragen ſich
un=
nachgiebig zeigt, wenn Deutſchland nicht den
in=
zwiſchen mit großer Verſpätung eingegangenen
Heſſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. — Freitag, den 22. Mai.
Ariadne auf Naxos.
Oper von R. Strauß, Text von H. v. Hofmannsthal.
Wie die meiſten Komponiſten, ſtand auch Richard Strauß in
ſtändigem Kampf mit dem Opernbuch. Er hat ihn nicht glücklich
geführt.
„Guntram” hat einen ſelbſtgefertigten ſchwülſtigen
Wagne=
rianer=Text. Der „Feuersnot”=Text Joh. v. Wolzogens iſt eine
aktuelle Angelegenheit. „Salome” und „Elektra” ſind Schauſpiele
mit Muſik. Im „Roſenkavalier” und „Frau ohne Schatten” fand
Strauß muſikaliſch den Weg zur Oper, wurde aber durch die
lite=
rariſchen Texte Hofmannsthals wiederum ſtark gehemmt, ſo daß
die Wirkungen zwieſpältig bleiben. Auch Ariadne iſt keine Oper
geworden. Vielfach umgearbeitet, hält ſich die zweite Faſſung
auf den Spielplänen, weil die Muſik das Schönſte und
Perſön=
lichſte iſt, das Strauß für die Bühne geſchrieben hat.
Der Stoff iſt preziös, der Text Literatur, Handlung iſt ſo
gut wie keine vorhanden. Die Unterlagen der Muſik ſind alſo
dem Allgemeinverſtändnis fernliegend. Es iſt eine Kunſt für
Aeſtheten. Einen äſthetiſchen Einſchlag hat auch die Muſik, und
die kammermuſikähnliche Form, die Beſchränkung auf einen
Orcheſterapparat von nur 30 Inſtrumenten macht ſie erſt recht zu
einer Muſik für Feinſchmecker. Es liegt aber im Weſen der
Muſik, daß ſie auch, ohne in ihren formalen und techniſchen
Ele=
menten begriffen zu werden, auf Muſikaliſche, wenn auch ſonſt
wenig oder gar nicht Gebildete tiefgehende Wirkungsmöglichkeiten
beſitzt und auch ausübt. Nur muß ſie kein Ergebnis des
Ver=
ſtandes, ſondern aus ſinnlichen und ſeeliſchen Bezirken geſchöpft
ſein, die, in jedes Menſchen Bruſt verwandte Saiten anſchlagend,
aus der Welt des Alltags zu Ueberirdiſchem entführt Hierin
liegt die Kraft und die Bedeutung auch der Ariadne=Muſik,
ſo=
viele Mängel ihr auch ſonſt anhaften. Vor allem der, daß hier,
das Vorſpiel etwa ausgenommen, von Bühne und Orcheſter eine
völlig undramatiſche Muſik erklingt, die ebenſogut im
Konzert=
ſaal aufzuführen wäre, wie jedes Händel=Oratorium, welch’
letz=
teres vielfach ſogar erheblich mehr Dramatik enthält. Es zeigt
ſich deutlich, daß Strauß, wie in allen ſeinen Bühnenwerken, auch
in dieſem ſeinen ſchönſten, kein Dramatiker iſt, ſondern ein Epiker
und Sinfoniker, deſſen Muſik im Orcheſter ſeinen Schwerpunkt
findet.
Die Aufführung des Werkes hat mir nicht ſo gut gefallen,
wie die früher hier erlebten. Die muſikaliſche Vorbereitung
und Ausführung dieſer letzten Einſtudierungsarbeit auſeres lei=
und vom Standpunkt ſowohl der
oberſchleſi=
ſchen Bevölkerung als auch vom Standpunkt der
Januarentſchließung des Völkerbundsrates
durchaus ungenügenden Bericht der polniſchen
Regierung wenigſtens grundſätzlich annimmt.
Pariſer Echo.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 22. Mai.
Man will hier der Zuſammenkunft zwiſchen Curtius und
Briand nachträglich eine ſehr große Bedeutung zulegen. Sie
ſoll den Beginn einer Wiederannäherung darſtellen.
Weſentlich kühler beurteilt man dagegen die Bedeutung der
Zuſammenkunft zwiſchen Briand und Grandi, trotzdem dieſe
in Anweſenheit der Marineſachverſtändigen Maſſigli und Roſſo
vor ſich ging. Die Chancen der Einigung über das
Navalabkom=
men ſollen jetzt etwas beſſer ſein.
Die Annäherung Rußlands an den
Völker=
bund iſt wohl eine der überraſchendſten Ereigniſſe der Tagung.
Es verlautet hier, daß die Annäherung nicht nur an England,
ſondern auch an Frankreich ſpürbar würde. Ueber ihre
Bedeu=
tung iſt noch ſehr ſchwer ein Urteil zu geben. Man iſt im
Zwei=
fel darüber, inwieweit die diplomatiſche Haltung Litwinoffs ſich
mit der wirklichen Einſtellung der Moskauer Allgewaltigen deckt.
Auch muß man in Betracht ziehen, daß faſt alle
wirtſchaftspoli=
tiſchen Entſcheidungen, die in Genf getroffen werden, einen etwas
theoretiſchen Beigeſchmack haben.
Der Geſamteindruck iſt, daß in Genf alles aufgeboten wurde,
um der Alarmſtimmung in Europa entgegenzuarbeiten. Alles
wurde dieſem — tatſächlich ſehr wichtigen — Zweck untergeordnet
und auch auf manche klare Entſcheidung verzichtet. Dieſe
Hand=
lungsweiſe entſpricht übrigens vortrefflich der perſönlichen Politik
Briands, der alles daran ſetzen mußte, diesmal aus Genf nicht
mit einem Mißerfolg heimzukehren
Opfer für die Rettung der Stimmung wurden von allen
Seiten gebracht, und dieſen Konzeſſionen iſt es zu verdanken, daß
die Atmoſphäre überhaupt die Vorbereitung der allgemeinen
Ab=
rüſtungskonferenz erlaubt. Man muß aber bezweifeln, daß
dieſe Konzeſſionen tatſächlich einen realen
Wert haben und nicht nur für den Augenblick beſtimmt ſind.
Wenn man die wirklichen Abſichten der einzelnen Mächte näher
prüft, muß man befürchten, daß bei der allgemeinen
Abrüſtungs=
konferenz in Genf — jetzt ſoll Genf ſchon endgültig gewählt ſein
— die Gegenſätze mit unverminderter Heftigkeit
aufeinander=
prallen werden. Allerdings würde die zur Verfügung ſtehende
Zeit zu einer diplomatiſchen Vorbereitung ausreichen, aber
vor=
läufig iſt noch nicht erlaubt, auf den Erfolg einer ſolchen zu
hoffen.
Tendenziöſer Vierkeljahresbericht der Saarregierung.
Der Vierteljahresbericht der Saarregierung über die Lage im
Saargebiet wurde am Freitag vom Völkerbundsſekretariat
ver=
öffentlicht. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes nimmt
darin völlig tendenziöſer Weiſe zu dem Schulſkandal
Stel=
lung. Bekanntlich hat die franzöſiſche Grubenverwaltung im
Widerſpruch zum Verſailler Vertrag im Saargebiet franzöſiſche
Volksſchulen eingerichtet und zwingt die deutſchen Saarbergleute
unter Drohung mit Entlaſſung und anderen wirtſchaftlichen
Zwangsmaßnahmen, ihre Kinder in dieſe Schulen zu ſchicken. Die
Regierungskommiſſion behauptet nun in ihrem Bericht, die
fran=
zöſiſche Grubenverwaltung habe derartige Maßnahmen nicht
er=
griffen und ſich völlig loyal verhalten. Dagegen haben deutſche
Lehrer und Geiſtliche in einer Weiſe gegen den Beſuch der
fran=
zöſiſchen Volksſchulen agitiert, die den Beſtimmungen der
Regie=
rungskommiſſion zuwiderlaufe.
Der Bericht enthält auch nähere Angaben über die
Finanz=
lage des Saargebietes. Es geht daraus hervor, daß die
Regierungskommiſſion im Laufe der vergangenen Jahre aus der
Steuerkraft der Saarbevölkerung einen Ueberſchuß von 180
Mil=
lionen Franken herausgewirtſchaftet hat, aus dem nach den
Be=
ſtimmungen den franzöſiſchen internationalen Beamten der
Völ=
kerbundsverwaltung eine hohe Abfindung gezahlt werden ſoll.
Dieſe Maßnahme ſteht zu der Notlage im Saargebiet, der
wach=
ſenden Arbeitsloſigkeit und den von der franzöſiſchen
Grubenver=
waltung vorgenommenen erheblichen Lohnkürzungen in
kraſ=
ſem Widerſpruch.
Ausdehnung des Streiks in Nordfrankreich.
EP. Paris, 22. Mai.
Die Zahl der ſtreikenden Textilarbeiter in Nordfrankreich
hat auch heute weiter zugenommen und beträgt gegenwärtig
117000. Heute nachmittag fand im Arbeitsminiſterium eine
Zuſammenkunft zwiſchen Vertretern der Arbeitgeber und
Ar=
beitnehmer ſtatt, in der Arbeitsminiſter Landry verſuchte, eine
Verſtändigung zwiſchen den beiden Parteien herbeizuführen. Zu
einer Einigung kam es noch nicht.
der ſcheidenden Generalmuſikdirektors war wieder ein Beleg
für die überragende Befähigung Dr. Böhms an unſerer
Bühne. Alles war von innen, unmittelbar muſikaliſch
empfun=
den und mit ſtärkſtem Temperament geſtaltet. Mir ſchien indes
die Aufführung des Werkes zu derb und ſtark, viele Tempi
übereilt. Ich denke es mir zart, ſehr lyriſch, durchaus im
Kam=
mermuſikſtil. Der Orcheſterklang, beſonders im Vorſpiel, aber
auch teilweiſe in der Oper, war dick und undurchſichtig. Das
hatte zur Folge, daß auch die Stimmen der Bühne ungewöhnlich
forciert werden mußten. Es kam dadurch eine Note in das
Werk, die ihm m. E. nicht gemäß iſt.
Die Inſzenierung war intereſſant, jedoch nicht durchweg
ge=
löſt. Ebenſo zeigte die Regie viele Lücken und Gebundenheiten.
Die Aufgabe iſt für einen Anfänger, Heinz Arnold, doch zu
ſchwer. Die Bühnenbilder Schencks wie immer voll Phantaſie
und Reiz; das erſte etwas dünn, das zweite neuartig und
zweck=
mäßig. Die Koſtüme originell, ſtanden aber nicht allen gut
(Harre).
Von den Perſonen des Vorſpiels treten der Muſiklehrer, den
Albert Lohmann etwas farblos gab, und der Komponiſt
hervor, den Regina Harre erſtaunlich füllig ſang, ihm aber
keine Geſtaltung geben konnte. In der „Oper” überragte Anny
von Stoſch mit einer ſchon primadonnenhaften Leiſtung
gro=
ßen Stils. Auch Johannes Schocke ſang ſeinen Bacchus
mit beachtenswertem Gelingen. Mit einer flotten, virtuos
ge=
ſungenen Zerbinetta legte Käte Walter Ehre ein, iſt aber
noch nicht damit fertig. Auch darſtelleriſch wußte die ſonſt nie
verlegene Künſtlerin aus der Rolle wenig herauszuſchlagen. Das
groteske Quartett hatte in den Herren Stralendorf,
Vogt, Kuhn, Bunſel ſpiel= und ſtimmgewandte Vertreter;
aber gerade hier hat die Regie noch manches nachzuholen. Die
drei Nymphen waren mit unſeren ſchönſten, tragendſten Stimmen
beſetzt: Regina Harre, Martha Liebel, Maria
Kienzl; ihre fabelhaft geſchriebenen Terzette kamen
ent=
ſprechend ſchön zur Geltung.
Die Wiederaufnahme der Oper fand viel Beifall. v.HI.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Breslau: Der nichtbeamtete a.o Profeſſor für Geologie und
Paläontologie Dr phil Erich Bederke wird als Nachfolger
von Prof. Soergel auf den Lehrſtuhl der Geologie und
Paläon=
tologie an der Univerſität Breslau berufen werden.
Leipzig: Auf Grund der Habilitationsſchrift „Zur Theorie
der Wellenbewegungen in Luft und Waſſer” iſt dem Dr. ph.
Bern=
hard Haurwitz ſeitens der philoſophiſchen Fakultät der
Uni=
verſität Leipzig die Lehrberechtigung für „Geophyſik” erteilt
worden.
Seite 4
Samstag, den 23. Mai 1931
Nummer 142
OPM
Gertrud Schemehl
Dr. Heinrich Stump
Gerichtsassessor
Darmstadt
Eichwiesenstr. 2
Verlobte
Pfingsten 1931.
Frankfurt a. M.
Leipzigerstr. 35
A. Paradeplatz 3 Püngsten 1931
Willi Schönberger
Drene Schönberger
geb. Amberg
beehren sich ihre Vermählung anzuzeigen
Darmstadt, Mühlstr. 46, I., den 22. Mai f931. (8134
Statt Karten.
Alwin E. Seidel
Gussi Seidel
geb. Brusius
VERMAHLTE
Darmstadt
Gutenbergstr. 55
Kirchliche Trauung: Samstag, den 23. Mal, ½3 Uhr,
in der Martinskirche.
Stat Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Peter Völger, Friſeurmeiſter
und Frau Mariechen, geb. Günther
Dieburgerftr. 12 Arheilgen Darmſtädterſtr. 4
Kirchl. Trauung Pfingſi=Sonntag, den 24. Mai, nachmittags
3 Uhr in der ev. Kirche. 18141
Todes=Anzeige.
Nach langem, ſchwerem Teiden iſt unſer lieber
Vater, Schwiegervater und Großvater
Heinnich Heiſt
Steinbildhauer
geſtern Abend im Alter von 23 Jahren ſanft
entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Heiſt
Bürgermeiſter.
Reichelsheim i. Odw., den 22. Mai 1931.
Die Beerdigung findet Pfingſiſonntag, nachmittags
1½ Uhr ſiatt.
Heute verſchied plötzlich und unerwartet nach
eintägiger Krankheit unſer lieber Sohn und
Bruder, Enkel und Neffe
Talter Seſt
im jugendlichen Alter von 18 Jahren.
In tiefer Trauer:
Familie Joſ. Herkert
Chriſiel Beſt
Franz Beſt
Familie Gg. Sommer
Familie Gg. Bock
Familie Franz Sommer.
Darmſtadt, den 21. Mai 1931.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 23. Maſ 1931,
nachmittags 3 Uhr auf dem Friedhof Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße ſtatt.
Marie Hofferbert
Josef Hühn
Verlobte
Pfingsten 1951
Darmstadt
Gladbeck
Liebfrauenstr. 105. z. Zt. Darmstadt
Riegerplatz 15.
Statt Karten.
Als Verlobte grüßen
Else Busold
Ferd. Schlitt
Darmstadt
Darmstadt
Lichtenbergstr. 73 Holzhofallee 25
Pfingsten 1931.
Kätha Zulauf
Karl Schröder
Verlobte
Pfingsten 1931.
Darmstadt
Pankratiustr. 28.
Statt Karten.
Karl Eg)
Maria Egly
8114
geb. Avemarie
Vermählte
Parkusstr. 21
Darmstadt
Kirchliche Trauung: 1. Pfingstfeiertag,
nachmittags 3 Uhr, Martinskirche.
Lebewohl!
Leider iſt es mir und meiner Frau nicht möglich, perſönlich
von all unſeren Freunden und Bekannten Abſchied zu nehmen.
da unſer Weggang von Darmſtadt in die pfälziſche Heimat
(Godramſtein) ſich ſo raſch vollzogen hat. So ruten wir denn
allen auf dieſem Wege ein herzliches Lebewohl zu.
Jakob Flickinger und Frau
Inſelſtraße 19.
Statt Karten.
IhreVermählung beehren ſich anzuzeigen
Georg Roth
Käthe Roth, geb. Weihert
Altheim
Dieburg
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 24. Mai,
nachmittags 1¾ Uhr, in der ev. Kirche
zu Dieburg. 18135
Statt Karten.
Ihre Vermählung geben bekannt
Adolf Lortz und Frau
Lina, geb. Golling
Darmstadt
Schwanenstr. 38
Kirchliche Trauung 1.
Pfngstfeier-
tag, ½5 Uhr, in der Martinskirche.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen:
Paul Schiller und Frau
Anny geb. Kuhn
Darmstadt, Pfingsten 1931
Kiesbergstraße 10
Liebfrauenstraße 84
Kirchliche Trauung am 1. Pfingstfeiertag (24. Mai),
nachmit-
tags 3 Uhr, in der Pauluskirche.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme beim Heimgang unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen
Rechnungsrat i. R.
Friedrich Scharmann
ſagen wir herzlichſien Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Oipl.=Ing. Fritz Scharmann
Margarete Glatzel, geb. Scharmann
Hans Scharmann.
Zell, Lengede, Darmſtadt, den 21. Mai 1931.
Nach Gottes hl. Willen verſchied am 21. Mai, nachmittags
4½ Uhr, mein innigſtgeliebter Mann
Herr Rechnungsrat
Friedrich Freimuth
Langjähriger Oberzahlmeiſter im Leib=Dragoner=Regiment Nr. 24
Kriegsveteran von 1870/71
im 86. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Auguſte Freimnth, geb. Salzmann.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 26. Mai, vormittags
10½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend abgelehnt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Hinſcheiden meiner lieben Frau, unſerer guten
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Kätchen Bauer
ſage ich allen herzlichen Dank, beſonders Herrn Pfarrer
Vogel für die troſtreichen Worte.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Bauer.
Darmſtadt, den 22. Mai 1931.
(8091
Grüner Weg 13.
Dankſagung.
Für die ſchönen Blumenſpenden und die vielen Beweiſe‟
inniger Teilnahme an unſerer tiefen Trauer ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren allerherzlichſten Dank.
Im Namen der Trauernden;
Adolf Tuch und Kinder.
Darmſtadt, den 22. Mai 1931
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Nummer 142
Samstag, den 23. Mai 1931
Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 23. Mai 1931.
— Ernannt wurde: am 13. Mai 1931: der
Polizeihauptwacht=
m eiſter der Bereitſchaftspolizei Richard Schneider zu
Lampert=
beim zum Polizeihauptwachtmeiſter mit Wirkung vom 1. Mai
1B31.
— Hohes Alter. In geiſtiger und körperlicher Friſche feiert
arm 23. Mai Fräulein Doris Anton, Nieder=Ramſtädterſtraße 30,
inren 90. Geburtstag.
— Heſſiſche Landesbibliothek. Die techniſchen und
bibliothe=
knriſchen Arbeiten, die zur Fertigſtellung des neuen
Zeitſchriften=
ſeſaales und zur Neuaufſtellung der Handbibliothek des großen
Leſeſaales nötig waren, ſind planmäßig beendet. Daher können
beide Säle von Dienstag, den 26. Mai 1931, an wieder benutzt
werden; Montag bis Freitag, von 9 bis 1 Uhr vormittags und
8 bis 6 Uhr nachmittags, Samstags von 9 bis 1 Uhr vormittags.
— Volkshochſchule. Zu den Vorſtellungen des Landestheaters
„Der Graue” am Sonntag, dem 24. Mai und der „Hauptmann
von Köpenick”, am Montag, dem 25. Mai, erhalten unſere
Mit=
glieder ermäßigte Karten. Sie ſind zu haben bis Samstag, den
B3. Mai, 13 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule.
Heſſiſches Landeskheaker.
23. Mai 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr
Pentheſileg
B24
Preiſe 1—10 Mk. 19.30—22 Uhr
Der Waffenſchmied
Zuſatzmiete V,13
Preiſe 1—5 Mk. PFingſt=
Sonntag,
24. Mat 18.30—22 15 Uhr
4 24 Tannhäuſer
Preiſe 1— 10 Mr 19.30—22.15 Uhr
Der Graue
Außer Miete
Preiſe 0 60—3 Mk. Pfingſt=
Uontag,
25. Mai 19, Ende gegen 22.30
Vorſtellung zu halb Preiſen
Der Hauptmann von Köpenich
Außer Miete
Preite /50—5 Mk. 19.30—22 15 Uhr
Ariadne auf Naxos
Zuſatzmiete 1II,12
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Drenstag
26. Mai 19.30, Ende gegen 23 Uhr
Vorſtellung zu halb. Preiſen
Biktoria und ihr Huſar
Außer Miete
Preiſe 0 50—5 Mk. 20—21 45 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
Zuſatzmiete 1,11
Preiſe 1.20—6 Mk. Hräittwoch,
27. Mai 19.30—22 Uhr
Turandot
H12, Bühnenvolksbund
Preiſe 1—10 Mr. Keine Vorſtellung Aonnerstag,
28. Mai 19,30. Ende gegen 22.30 Uhr
Pentheſilea
E25, T Gr. 6, 7 u. 8
Preiſe 1—10 Mr. 19.30—22 Uhr
Ariadne auf Naxos
Buſ.=M VI, 14 T, Gr. 1u. 2
Preiſe 150—7.50 Mk. Freitag,
29. Mai 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr
Pentheſilea
D 34. 1. Gr. 3, 4 u. 5
Preiſe 1—10 Mk. Keine Vorſtellung Eamstag,
30. Mai 19.30— 22 30 Uhr
Einmaliges Gaſtſpiel
Eliſabeth Beraner
mit Enſemble
Amphytrion 38
Außer Miete
Preiſe 1—10 Mk 19.30—22 Uhr
Ariadne auf Naxos
Zuſatzmiete V.14
Preiſe 1.50—7,50 Mk. Sonntag,
31. Mai 17—22 Uhr
Parſival
K18 Bühnenvolksbund
Preiſe 1.20—12 Mk. 20—22.30 Uhr
Im weißen Röß’!
Außer Miete
Preiſe 0.60 bis 3 Mk
Und was kakeſt du an deinem Teil?
Von Schulrat Heinrich Hafſinger, Darmſtadt.
Weißt du, daß jährlich weit über drei Millionen jugendlicher
Wan=
derer aus allen Kreiſen und Schichten des deutſchen Volkes in den
deut=
ſchen Jugendherbergen einkehren und dort in behaglichen Stuben
Aufenthalt und in ſauberen Betten Lager finden?
Weißt du, daß der Deutſche Jugendherbergsverband nahezu zwei
und ein halbes Tauſend ſolcher Jugendherbergen unterhält, daß er ſie
unter ſtarker Mithilfe von Reich, Ländern und Gemeinden und
Selbſt=
verwaltungskörpern aufgeführt und ausgeſtattet hat?
Weißt du auch, daß Jahr für Jahr Tauſende von Obdachſuchenden
abgewieſen werden müſſen, weil die vorhandenen Herbergen und Räume
nicht ausreichen?
Weißt du, daß in immer ſtärkerem Maße dieſe Jugendherbergen
auch von den Schulen aller Gattungen benutzt werden, teils als
Her=
bergsräume bei mehrtägigen Wanderungen, teils als Schüler=,
Er=
holungs= und Ferienheime?
Und kannſt du dir denken, wie ſich dieſes gewaltige Werk mit ſeiner
Millionenzahl von Benutzern in ſteter Fortführung zu einem großen
Segen für unſer Volk auswirken muß? Wie dadurch die allgemeine
Geſundheit gehoben, das Verſtändnis der jungen Menſchen
untereinan=
der gefördert der Erfahrungs= und Wiſſenkreis erweitert, die eigene
Verantwortlichkeit geſtärkt, die Liebe zu Land und Natur, zu Volk und
Heimat gepflegt wird?
Kannſt du dir aber auch denken, daß die Erhaltung und
Fort=
führung eines ſolchen Werkes für den tragenden Verband immer
ſchwie=
riger wird?. Daß aber der Verband auch gleichzeitig nicht zerfallen
laſſen werden kann, was in vielen Jahren mühſam aufgerichtet wurde?
Kannſt du dir denken, daß dieſes Werk, das der Jugend eines
gan=
zen Volkes dient, auf die Dauer nicht allein von dieſer Jugend getragen
werden kann, um ſo weniger, als dieſe Jugend heute ſo unſagbar
zahl=
reich außer Arbeit und Verdienſt ſteht? Daß aber gerade dieſe Jugend
heute, ſo gut es geht, herausgeführt werden muß aus ſeeliſchem und
geiſtigem Zuſammenbruch?
Wirſt du dann nicht antworten müſſen, daß ein ſolches Werk Sache
des ganzen Volkes ſein müßte?. Daß es wirklich ein kleines Scherflein
iſt, wenn von jedem Deutſchen, der Mitglied und dadurch Mithelfer
werden will, ganze drei Mark im Jahre gefordert werden?
Wirſt du nicht antworten müſſen, daß körperliche und geiſtige und
ſeeliſche Geſundung unſerer Jugend ſo viel ſicherlich wert ſeien?
Nun gut .
Und was tateſt du an deinem Teil?
Sonntag, den 24. Mai 1931, von 11½ bis 13 Uhr
FRÜH-RONZERR
Henry Schaefer und sein Orchester. (8138
im Café-Restaurant
UT AI
— Heſſiſches Landestheater. Kleiſts Trauerſpiel „
Penthe=
lea” gelangt heute. Samstag, im Großen Haus als letzte
In=
zenierung von Profeſſor Carl Ebert vor ſeinem Weggang nach
Berlin zur Aufführung. In den Hauptrollen: Hoffart Conradi,
Kmott, Peach, Kutſchera. Nürnberger Weſtermann, Baumeiſter,
Gaallinger, Hinz, Leitner, Schindler. Bühnenbild: Wilhelm Rein=
Eing. — Richard Wagners „Tannhäuſer” wird morgen,
Pringſtſonntag, im Großen Haus in der Inſzenierung von Renato
Mordo, (Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp), unter
muſika=
liocher Leitung von Karl Maria Zwißler zur Aufführung kommen.
Als Tannhäuſer gaſtiert Reiner Minten vom Städtiſchen Theater
in Leipzig. — Friedrich Forſters vielbeſprochene Schülertragödie
„Der Graue”, die zu den wichtigſten Schauſpielneuheiten dieſer
Swielzeit gehört, wird morgen, Pfingſtſonntag, im Kleinen Haus
n. ßer Miete bei halben Preiſen wiederholt. Ebenfalls bei halben
Treiſen wird Pfingſtmontag im Großen Haus Carl Zuckmayers
Sthauſpiel „Der Hauptmann von Köpenick” mit Franz
Praudler in der Titelrolle in Szene gehen. Im Kleinen Haus
findet am Pfingſtmontag die erſte Wiederholung der Oper
Ariadne auf Naxos” von Richard Strauß unter
muſika=
liſ cher Leitung von Dr. Karl Böhm ſtatt.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Bauhaus=Deſſau=
Ausſtellung. Die Ausſtellung der vier jungen
Bauhaus=
maler Thiemann, Arend, Leiteritz und Beihelfer,
die der unter Leitung von Prof. Kandinſky ſtehenden Malklaſſe
des Bauhauſes Deſſau angehören, begegnet ſehr lebhaftem
Inter=
eſſe. Es dürfte intereſſieren, was der junge Künſtler. Hans
Thie=
mann ſelbſt u. a. über das Bauhaus ſchreibt: Aber was
man draußen unter Bauhausſtil verſteht, iſt etwas Nachgemachtes,
es gibt keinen Bauhausſtil . .. im Bauhaus will man keinen
Stil machen, das wäre Nonſens. Stil muß wachſen aus innerer
Notwendigkeit. . . . Man ſtößt ſich an Formen, die man nicht
er=
leben kann, man ſtellt ſich über Bilder, die man nicht verſteht
und maßt ſich abfällige Urteile an.‟ Die Ausſtellung, die
Oel=
bilder, Aquarelle, Zeichnungen, Photomontagen und Stickereien
aus der Bauhausweberei bringt, wird Ende des Monats
ge=
ſchloſſen. Für Juni iſt eine Ausſtellung des Bingener Bildhauers
und Malers Fritz Schwarzbeck, der im Staedel in
Frank=
furt arbeitet in Borbereitung. U. a. zeigt Schwarzbeck eine von
ihm in jüngſter Zeit geſchaffene Plaſtik des Heſſiſchen Miniſters
Korell, die ſpäter im Arbeitsminiſterium zur Aufſtellung kommen
wird.
— Ehren=Ausſtellung Kröh=Müller. Wie zu erwarten war,
wies der Beſuch der Jubiläumsſchau in der Kunſthalle am
Rhein=
tor bereits in der erſten Woche einen Beſuch auf, wie ihn viele
vorhergehenden Ausſtellungen in einer Dauer von 4—5 Wochen
nicht hatten. Wie ſchon mitgeteilt, iſt an allen in die jetzige
Ausſtellungsdauer fallenden Sonntagen der Eintrittspreis auf
die Hälfte auf 50 Rpf ermäßigt, um weiteren Kreiſen
der Bevölkerung die Beſichtigung zu ermöglichen. Der erſte
der=
ſelben iſt der kommende Pfingſtſonntag. Am zweiten
Pfingſt=
feiertag bleibt die Ausſtellung geſchloſſen. Der Kunſtverein hat
das ſchöne im Oberlichtſaal hängende Bild Profeſſor H. R. Kröhs
„Der Hirſchberg am Tegernſee” für ſeine Weihnachtsverloſung
erworben. Für den Fall, daß ſich hierfür ein anderer
Kauflieb=
haber finden ſollte, iſt der Kunſtverein gerne bereit, vom Kauf
zurückzutreten und anſtelle dieſes Bildes ein anderes ſich
aus=
zuwählen.
— Die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10—12½ Uhr und von 3—7 Uhr geöffnet.
— Die Landesverbandsausſtellung der Kaninchenzüchter
fin=
det, wie der Landesverband Heſſiſcher Kaninchenzüchter. Sitz
Darmſtadt, bekannt gibt, in dieſem Jahre am 1. Januar 1932 in
Daubringen, Oberheſſen, ſtatt.
Der enkgangene Pfingſtbraken.
Aufklärung zahlreicher Geflügel= und Kleinkier=
Diebſtahle.
Vereitelte Mahlzeit.
In der Nacht zum 19. Mai wurden in Königſtätten mehrere
Einbruchsdiebſtähle von unbekannten Tätern, die auf Fahrrädern
ankamen, verübt. Sie benutzten die Maiennacht, um ſich einen
guten Pfingſtbraten zu beſorgen, denn ſie ſtahlen einer Witwe
aus dem Schweineſtall ein neun Wochen altes Ferkel und
ſchlach=
teten es an Ort und Stelle ab. Das zweite im Stall befindliche
Ferkelchen entging ſeinem Schickſal dadurch, daß es eiligſt in den
Hof flüchtete. Aus einem anderen Gehöft entwendeten die
glei=
chen Täter zwei große gut gemäſtete Stallhaſen, im dritten
Ge=
höft beließen es die Täter bei einer Beſichtigung des Hühner= und
Schweineſtalles. Wahrſcheinlich waren ihnen die dort
befind=
lichen Schweine doch ſchon etwas zu groß zum Mitnehmen,
viel=
leicht war es jedoch auch nur eine Orientierung für eine ſpäter
geplante Abholung. Der Tat folgte aber doch ſofort die ſtrafende
Gerechtigkeit, denn es gelang dem Landeskriminalpolizeiamt in
Darmſtadt im Verein mit der zuſtändigen Gendarmerie und den
örtlichen Polizeibeamten, vorläufig wenigſtens den Haupttäter in
Biſchofsheim bei Mainz dingfeſt zu machen und ihn hinter Schloß
und Riegel zu bringen. Bei ihm, der bei einer Witwe in
Biſchofs=
heim wohnt, fand man Teile des bereits ſchon abgekochten
Schweinchens und einen der entwendeten, in Eſſig gelegten
Stall=
haſen. Der Haupttäter, der der Kriminalpolizei nicht unbekannt
iſt, verſorgte ſchon längere Zeit die Witwe und ihre Familie mit
Stallhaſen, Gänſen, Enten, Trut= und anderen Hühnern, die dann
als Leckerbiſſen in der Familie verzehrt wurden. Die Witwe die
wußte, daß ihr Hausgenoſſe dieſe Sachen von ſeinen nächtlichen
Pirſchgängen nach Hauſe brachte, ſie dort auch oftmals
abſchlach=
tete wird ſich deshalb auch ſtrafrechtlich zu verantworten haben.
Nach den Komplizen des Feſtgenommenen wird noch gefahndet.
Hoffentlich gelingt es recht bald, auch ihrer habhaft zu werden,
ſo daß einer Wiederholung der in der letzten Zeit erheblich
zuge=
nommenen Geflügel= und Kleintierdiebſtähle für die Folgezeit
ein gewiſſer Abbruch getan iſt.
Autodiebſtahl.
Am Donnerstag abend wurde vor einer Wirtſchaft in Nieder=
Ingelheim ein offener, blaßgelb lackierter zweiſitziger Opelwagen
mit braunen Kotflügeln und dem polizeilichen Kennzeichen V8
15 979 geſtohlen. Der Motor trägt die Nummer 71 581.
Sach=
dienliche Mitteilungen, an die nächſte Polizeibehörde oder das
Landeskriminalpolizeiamt in Darmſtadt.
Eigentümer geſucht.
Ende April wurde in Dittelsheim (Rheinheſſen) ein älteres
Herrenfahrrad gefunden. Die Duplizität der Fälle machte ſich
auch hier bemerkbar, weil am gleichen Tage in der Schleuſe bei
Kelſterbach ebenfalls ein Herrenrad Suprema 1 597 386 it
grü=
nem Rahmen und roter Verzierung, Rennlenker, grüne Felgen,
rote Continentalbereifung und Boſch=Lampe gefunden wurde. Bis
jetzt war es noch nicht möglich, die Eigentümer feſtzuſtellen.
Per=
ſonen, die Eigentumsanſprüche geltend machen wollen, werden
gebeten, der zuſtändigen Polizeibehörde oder dem
Landeskriminal=
polizeiamt in Darmſtadt, Wilhelm=Gläſſing=Straße 21. Mitteilung
zu machen.
Verdächtiger Beſitz.
Bei einem Fürſorgezögling wurde eine goldene 14kar. Herren=
Sprungdeckeluhr Nr. 16 958, mattgoldenes Zifferblatt mit
ara=
biſchen 24=Stunden=Zahlen, auf dem äußeren Deckel die
Buch=
ſtaben H. E. ſowie eine länglich goldene Gliederkette gefunden,
deren Eigentümer bis jetzt noch nicht bekannt iſt. Die Uhr iſt
beim Polizeipräſidium Frankfurt a. M. zu K. II 4 K. ſichergeſtellt.
Wer glaubt, Eigentumsanſprüche geltend machen zu können, wird
gebeten, dem Polizeipräſidium Frankfurt a. M. oder dem
Landes=
kriminalpolizeiamt in Darmſtadt, Wilhelm=Gläſſing=Straße 21,
Mitteilung zu machen.
— Familie Seeger! Am 5. Februar d. J. ſtarb in Amerika
ein Fräulein Wilhelmine Seeger im Alter von 81 Jahren. Sie
muß alſo gegen 1850 geboren ſein. Ein Halbbruder von ihr,
Wil=
helm Seeger, iſt angeblich auf einer Mühle in der Nähe von
Darmſtadt tätig geweſen und ſoll eine große Zahl Kinder gehabt
haben. Wer kann über den Halbbruder bezw. über ſeine
Nach=
kommen Auskunft erteilen? Schriftliche Antwort an das
Staats=
archiv in Darmſtadt erbeten. (Uebernahme dieſer Nachricht in
andere Zeitungen erwünſcht!)
— Fahrpreisermäßigung für Schwerkriegsbeſchädigte.
Bezüg=
lich dieſer in letzter Zeit erſchienenen Notiz teilt der Bund
deut=
ſcher hirnverletzter Krieger e. V. zur Vermeidung irgendwelcher
Irrtümer und zur Aufklärung der Oeffentlichkeit mit, daß dieſe
Verfügung keine Neuerung darſtellt, im Gegenteil, ſchon ſeit
Jahren in Kraft iſt. Die in Frage ſtehende Ermäßigung ſteht
jedem Beſchädigten zu, ganz unabhängig von der Zugehörigkeit
zu einer Kriegsbeſchädigtenorganiſation. Sie tritt aber nur ein
bei Fahrten des Kriegsbeſchädigten, die in urſächlichem
Zuſam=
menhang mit ſeinem D.B=Leiden ſtehen, d. h. zu ärztlichen oder
beruflichen Beratungsſtellen, zum Aufſuchen von Heil= und
Er=
holungsſtätten, zu Ausbildungsanſtalten oder zur Vorſtellung
beim Arbeitgeber.
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Hert
Seite 6
Samstag, den 23. Mai 1931
Nummer 142
Der Frauenverein vom Roken Kreuz
für Deutſche über See
hielt in Hamburg unter dem Vorſitz der Herzogin Adolf Friedrich
zu Mecklenburg ſeine 41. ordentliche Hauptverſammlung ab. zu
der die meiſten Abteilungen aus dem Reich Vertreterinnen
ge=
ſchickt hatten. Die Vorſitzende eröffnete die Sitzung mit einem
Dank an die Vorſtände der Abteilungen, deren eifriger Mitarbeit
es zu danken ſei, daß der Verein trotz der Not der Zeit ſeine
Aufgabe fortführen und erweitern konnte.
Aus dem Jahresbericht ergab ſich ein lebendiges Bild von der
weitverzweigten Arbeit des Vereins. Durch ſeine Anſtalten in
Südweſtafrika läßt er den Deutſchen auf den verſchiedenſten
Ge=
bieten der Rotkreuzarbeit ſeine Fürſorge angedeihen. Mütter
und Kinder werden in den beiden modern eingerichteten
Mütter=
heimen in Swakopmund und Windhuk betreut; der Kindergarten
in Swakopmund gilt der Kleinkinderfürſorge, Erholungsfürſorge
für größere Kinder und für Erwachſene wird in den beiden
Er=
holungsheimen gewährt.
Als beſonders erfreulich wurde die Uebernahme von 3 neuen
Arbeitsgebieten begrüßt, und zwar iſt ein kleines Krankenhaus
in Omaruru in Südweſtafrika übernommen worden und 2
Heb=
ammen und Gemeindeſchweſtern ſind an deutſche Siedlungsgebiete
im Ganda=Bezirk in Portugieſiſch Angola und nach Mufindi im
Iringa=Bezirk in Oſtafrika entſandt worden. Mit dieſer
Aus=
ſendung trägt der Verein ſeine Arbeit endlich wieder in die ſchöne
alte Kolonie Oſtafrika.
Ferner ſchickt der Verein Schweſtern an deutſche
Kranken=
häuſer nach Oſtaſien und Südamerika, und als beſonders wichtig
an deutſche Siedlungen, die fern von aller Kultur jede ſanitäre
Fürſorge entbehren müſſen.
Aus dem Jahresbericht ging ferner hervor, daß der Verein
im Laufe des Jahres eine erhebliche Ausdehnung genommen hat
und ietzt 170 Abteilungen und Gruppen zählt.
In Anſchluß an die Sitzung berichtete Geheimrat Gunzert
vom Auswärtigen Amt in einem feſſelnden Vortrag über die
augenblickliche Lage in Oſtafrika unter Berückſichtigung der dem
Verein dort erwachſenen Aufgaben, deſſen Arbeit er zum Wohle
der deutſchen Pflanzer möglichſte Verbreitung wünſchte.
Neben dem Ernſt der Sitzung ſorgte die Gaſtfreundſchaft der
Abteilung Hamburg dafür, daß die aus ganz Deutſchland
er=
ſchienenen Gäſte ſich auch geſellig zuſammenfanden und
gelegent=
lich eines Empfanges auf der „Cap Arcona” und einer
Hafenrund=
fahrt ein Bild von der Bedeutung und dem Leben unſerer größten
Hafenſtadt erhielten.
* Aus den Darmſtädter Lichkſpieltheakern.
Helia.
„Der wahre Jakob” nach dem bekannten Schwank von
Arnold und Bach, dürfte einer der größten Lacherfolge der letzten
Zeit ſein, denn ſchon in der ungewöhnlich gut beſetzten
Nachmit=
tagsvorſtellung erwies ſich das Publikum äußerſt dankbar für
jeden komiſchen Effekt und begleitete den Film mit kräftigen
Lachſalven. Der Hauptgrund liegt einerſeits in der Handlung,
die nach altbewährtem, ſeit Kotzebue erprobtem Rezept von
Situationskomik ſtrotzt, andererſeits in der ſchauſpieleriſchen
Ko=
mik, durch die ſich beſonders Ralph Arthur Roberts und Felix
Breſſart in den Hauptrollen auszeichnen. Beide ſind in
die=
ſem Luſtſpiel Mitglieder eines keinſtädtiſchen Sittlichkeitsvereins,
als deſſen Abgeordnete ſie nach Berlin geſchickt werden, wo
als=
bald unter ihrer Sirtenſtrenge der „wahre Jakob, ihrer
provinz=
leriſchen Lebensneugier zum Vorſchein kommt und ſie in die
un=
möglichſten Situationen bringt. Die ganze Fülle der
Verwechs=
lungen und Komplikationen ſoll hier nicht erzählt ſein, die
ge=
ringſte iſt, daß der biedere Stadtrat ſich um die Gunſt ſeiner ihm
unbekannten Stieftochter, einer Revuetänzerin, bewirbt. — Die
Regie von Hans Steinhoff hat das ihre zur amüſanten und
luſtigen Geſtaltung des Filmes getan.
*
Das Union=Theater bringt ab heute das erfolgreich
verton=
filmte Bühnenſtück von Franz Molnar „Olympia” (Hochſtapler
der Liebe). Ein Enſemble hervorragender deutſcher Bühnen= und
Filmdarſteller — Nora Gregor, Theo Shall, Julie Serda, Arnold
Korff, Hans Junkermann, Karl Ettlinger — verkörpert die
tra=
genden Rollen unter der Regie Jacques Feyders, der heute
un=
zweifelhaft zu den Größten ſeines Faches zählt. „Olympia”, ein
hundertprozentiger deutſcher Sprechfilm, behandelt auf
reizvoll=
ironiſche Weiſe die Liebesaffäre einer öſterreichiſchen Prinzeſſin
mit einem einfachen ungariſchen Rittmeiſter Kovacs. Dazu das
gute Beiprogramm. Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Im Helia=Theater läuft heute und folgende Tage ein witziger
Tonfilm=Schwank „Der wahre Jakob” nach dem bekannten
gleich=
namigen Bühnenſtück von Arnold und Bach. Regie: Hans
Stein=
hoff. Die Hauptdarſteller ſind Ralph A. Roberts Felix Braſſart,
Anny Ahlers, Margot Walter, J. Henkels. Jul. Falkenſtein u. a.
mehr. Dazu ein köſtlicher Micky=Film „Mickys Wochenend” und
das gute Beiprogramm.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen noch bis einſchließlich Montag
das große Filmwerk. Cyankali” nach dem gleichnamigen
Bühnen=
werk von Dr. Friedrich Wolf. Die Hauptrolle in dieſem Film
ſpielt Grete Mosheim.
— Das Glockenſpiel. Zur Betätigung des Glockenſpieles, das
zu den ganzen und halben Stunden durch ein Uhrwerk ausgelöſt
wird befindet ſich in einem beſonderen Raum über dem Uhr= und
Spielwerk auch ein Spielſtuhl („Beierſtuhl”) von dem aus die
Glocken auf Klaviaturen durch Hände und Füße unmittelbar
ge=
ſpielt werden können. Durch Niederdrücken der Taſten werden
Drahtſeile und durch dieſe Hämmer in Bewegung geſetzt, die von
innen gegen die Glocken ſchlagen. Dieſer Spielſtuhl war in der
Kriegs= und Nachkriegszeit unbrauchbar geworden. Er wurde
un=
längſt wieder inſtand geſetzt und ſoll nun ab und zu wieder in
Ge=
brauch genommen werden. Am Pfingſtſonntag 12 Uhr werden
einige Stücke auf dieſe Weiſe geſpielt werden.
— Das Nürnberger Intime Theater eröffnet heute,
Sams=
tag. 23. Mai, abends 8,15 Uhr, ein auf kurze Zeit berechnetes
Gaſtſpiel im Orpheum, und zwar wird das etwa 20 Dar
ſteller umfaſſende Enſemble den größten Schwank=Erfolg der
beliebten Schwank=Autoren Franz Arnold und Ernſt Bach
„Hulla di Bulla zur Aufführung bringen. In Nürnber
konnten, dank der ausgezeichneten Darſtellung des Intimen
Thea=
ters, 60 Aufführungen in Szene gehen. Die Aufführungen im
Orpheum gehen in der gleichen Rollenbeſetzung von ſtatten wie
in Nürnberg. Ueber die Mitwirkenden ſelbſt wurde ſchon Nähe
res an dieſer Stelle mitgeteilt. — Wer an den Pfingſtfeiertagen
ſeine Abende in beſter Laune verbringen will, beſuche die
Gaſt=
vorſtellungen der Nürnberger im Orpheum! Kleine Preiſe vor
„— Mark an; Karten im Verkehrsbüro und bei Hugo de Waal.
Telefanbeſtellungen Nr. 389. (Siche Anzeige.)
— Schaufenſter=Werbung des Verkehrsvereins. Der
Ver=
kehrsverein Darmſtadt hat in den Schaufenſtern ſeines Reiſebüros
auf dem Luiſenplatz 4, das ſich einer beſonderen Beliebtheit bei
dem Publikum erfreut, eine beſondere Werbung für den Flug
verkehr eingeleitet. Der Verkehrsverein hat ſich hierzu um ſo
leichter bereitfinden können, als nur in ſeinem Reiſebüro auf
dem Luiſenplatz Buchungen für die Flüge der Deutſchen Luft
Hanſa vorgenommen werden. Die ganze Anlage des Schaufenſters
iſt ſo originell und geſchmackvoll, daß ſie viele zu einem
Ver=
weilen an dieſem Schaufenſter zwingt. In dieſem
Zuſammen=
hang ſei nochmals auf die Einrichtung des Reiſebüros des
Ver=
kehrsvereins hingewieſen, die dieſer Verein unter Aufwendun
erheblicher Mittel im Dienſte der Allgemeinheit unterhält. Nur
in dieſem Büro ſind Fahrſcheine, Fahrſcheinhefte uſw. zu den
amt=
lichen Preiſen der Deutſchen Reichsbahn ohne irgendwelchen Auf
ſchlag zu erhalten.
— Sonderzug. Aus Anlaß der Vorſtellungen des Zirku=
Gleich in Mainz verkehrt ein Verwaltungsſonderzug von Main
Hbf. bis Darmſtadt mit Halt auf allen Unterwegsſtationen von
22. bis 26. Mai wie folgt: Mainz Hbf. ab 23.24, Darmſtadt Hbf
an 0.12 Uhr. Fahrkarten des öffentlichen Verkehrs haben
Gültig=
keit. Ferner werden an den vorgenannten Tagen die T. 542
Mainz Hbf. ab 23.11 nach Oppenheim bis zu 7 Minuten un
P 1458 Mainz Hbf. ab 23.10 Uhr nach Wörrſtadt—Alzey bis zu
10 Minuten ſpäter gelegt.
Lokale Veranſkalfungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu Errracht
in keinem Falle irsendmi- al" Ve prechung oder Kritik.
Das Sportplatz=Reſtaurant u. Café am
lenfalltor mit ſeinen ſtaubfreien Gärten und Terraſſen mit ſchö
Ausblick veranſtaltet über die Feiertage große Konzerte. (S
Anzeige.)
— Schuls Felſenkeller, Konzert: Pfingſt=Sams
=Sonntag und =Montag bei guter Muſik genußreiche Stunden. (2
Anzeige.)
Au. Heſſen.
Skarkenburg.
Dd. Arheilgen, 22. Mai. Familienausflug. Der
Eiſenbahn=
verein beabſichtigt, ſeinen diesjährigen Ausflug, der immer eine ſtarke
Beteiligung aufzuweiſen hat, nach Schwetzingen zu unternehmen. Der
Ausflug findet am 7. Juni ſtart. Der Fahrpreis iſt ſehr niedrig
gehal=
ten. — Junglandbundtag. Am 4. und 5. Juli d. Js. findet in
Arheilgen die diesjährige Tagung des Junglandbundes Heſſen=
Starken=
burg ſtatt. Das Programm dieſer beiden Tage ſieht vor: für Samstag
nachmittag die Austragung der Bundesmeiſterſchaften im
Kleinkaliber=
ſchießen des Südweſtdeutſchen Kleinkaliberſchützenverbandes, Abholen der
auswärtigen Vertreter des Junglandbundes mit Muſik,
Vertreterver=
ſammlung im Gaſthaus „Zur Sonne‟, Begrüßungsabend auf dem
Feſt=
platz unter Mitwirkung der Arheilger Vereine. Am Sonntag finden
morgens volkstümliche Wettkämpfe, Feſtgottesdienſt mit Totenehrung
auf dem Friedhof, nachmittags ein Feſtzug durch die Ortsſtraßen zum
Feſtplatz, Feſtanſprache, Geſangsvorträge, turneriſche Vorführungen,
Vorführungen der Reiterabteilung des Junglandbundes und
Siegerver=
kündung ſtatt. Den Abſchluß des Feſtes bildet ein großes Volksfeſt mit
Feuerwerk — Saatenſtand. Nach dem Bericht an das Heſſiſche
Landesſtatiſtiſche Amt in Darmſtadt des Berichterſtatters für den
Er=
hebungsbezirk Arheilgen iſt der Stand des Winterweizens mit
mittel=
mäßig, des Winterroggens mit gut, der Wintergerſte mit mittelmäßig,
der Sommergerſte ebenfalls, des Hafers mit gut, der Rüben, des Klees
und der Luzerne mit mittelmäßig und der Wieſen mit gut zu bezeichnen.
Die anormal hohen Niederſchlagsmengen in der erſten Hälfte des Mai
haben an den bereits geſteckten Kartoffeln erheblich Schaden angerichtet.
E. Wixhauſen, 22. Mai. Jubelfeſt. An Pfingſten feiert die
hieſige „Freie Sport= und Sängervereinigung” ihr 25jähriges Beſtehen.
Eingeleitet wird das Feſt durch einen Fackelzug am Samstag abend. Der
Feſtplatz befindet ſich auf dem Gelände der hieſigen Dreſchhalle. Außer
den hieſigen Ortsvereinen beteiligen ſich mehrere auswärtige Vereine
an dieſem Feſt. — Der hieſige Fußballklub Union feiert am 21. Juni
ſein 25jähriges Beſtehen und der Geſangverein Liederkranz feiert am
5. Juli das 60jährige Beſtehen.
J. Griesheim, 22. Mai. Die Vorbereitungen für das Juibläums=
Gauturnfeſt vom 27. bis 29. Juni haben auch in den letzten
Wo=
chen gute Fortſchritte gemacht. Wiederholt weilten Gauleitung und die
Fachwarte auf dem Sportplatz, um an Ort und Stelle über techniſche
Einzelheiten Rückſprache zu nehmen. In der letzten Woche trat auch der
Ehrenausſchuß zuſammen, der einſtimmig Herrn Bürgermeiſter
Feld=
mann zu ſeinem Vorſitzenden wählte. Die große Anteilnahme, welche
allenthalben an den Vorbereitungen zum Turnfeſt genommen wird, gibt
neuen Anſporn, in den nächſten Wochen erſt recht alle Kräfte einzuſetzen
zum Gelingen des 50. Gauturnfeſtes. — Platzkonzert. Am erſten
Pfingſtfeiertage, vormittags von 11—12 Uhr, veranſtaltet das Harmonie=
Orcheſter und Muſikverein im alten Schulhofe unter Leitung ſeines
Dirigenten, Herrn Karl Müller, ein Platzkonzert, welches nur bei
gün=
ſtiger Witterung ſtattfindet. — Die hieſige Ortsgruppe des
Oden=
waldklubs veranſtaltet zu Pfingſten eine Wanderung in den
Vogels=
berg. Abfahrt Samstag 12.12 Uhr mit der Elektriſchen.
Das
Darmsläater Tanrdian Buun
Bommer-Ausgabe
ist an allen bekannten Verkaufsstellen zum
Preise von 80 Pfennig erhältlich.
Aa. Eberſtadt, 22 Mai. Die Stärke des
Durchgangsver=
kehrs an der Bergſtraße kann man am beſten aus den Feſtſtellungen
erkennen, welche gegenwärtig von Schupobeamten bei der Zählung der
Fahrzeuge in den wichtigen Ortsdurchfahrten vorgenommen werden.
Danach wurde für Eberſtadt an einem Werktag ein durchſchnittliches
Paſſieren von 40 Motorrädern, etwa 130 Perſonenautos und mehr als
30 Laſtkraftwagen in der Stunde feſtgeſtellt.
Cp. Pfungſtadt, 22. Mai. Erfolge des
Ziegenzuchtver=
eins. Auf dem zu Beginn der Woche ſtattgefundenen Groß=Rohrheimer
Zuchtviehmarkt konnte der hieſige Ziegenzuchtverein bei den
Vereins=
ſammlungen den 1b=Preis erringen. Außerdem konnten von
Mit=
gliedern des Vereins mit ihren ausgeſtellten Ziegen insgeſamt 15
Einzel=
preiſe, darunter ein Ehrenpreis und vier erſte Preiſe errungen werden.
— Grasverſteigerung. Eine größere Grasverſteigerung findet
ſeitens der Gemeinde am Freitag nachmittag an Ort und Stelle (
Weid=
äckerdamm. Gewanne Neurott, Oberrollern, Sandborn uſw.) ſtatt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 22. Mai. Gemeinderatsbericht, Der
bereits in der letzten Sitzung durchberatene Gemeindevoranſchlag für Rj.
1931 wurde nunmehr endgültig verabſchiedet, ohne daß ſich noch
nennens=
werte Abänderungen ergaben. Lediglich bei Rubrik 36 wurde im
Hin=
blick auf die ſchlechte Wirtſchaftslage der Landwirtſchaft die Aufhebung
der Faſelviehdeckabgabe einſtimmig beſchloſſen. Der hierdurch entſtehende
Fehlbetrag von 250 Mk. finder Deckung aus dem Reſervefonds.. Bei
allen übrigen Rubriken werden die Anſätze der Verwaltung ungekürzt
angenommen. Was die Feſtſetzung der Steuerausſchlagsſätze anbelangt,
wurde zunächſt beſchloſſen, die für das Rj. 1930 genehmigten vorläufigen
Sätze als endgültige zu erklären. Für das Rj. 1931 werden die gleichen
Sätze übernommen unter Abzug der vorgeſchriebenen Abzüge von ſechs
Prozent für Grund= und 12 Prozent für Gewerbeſteuern. Hiernach
be=
rechnen ſich die Ausſchlagſätze für 1931 wie folgt: auf je 100 Mk.
Steuer=
wert a) der Gebäude und Bauplätze 18,8 Pfg., b) des land= und
forſt=
wirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes 37,6 Pfg., c) des Gewerbekapitals
54,56 Pfg., d) des Gewerbeertrags 162,8 Pfg. Die der Senkung nicht
unterliegenden Ausſchlagsſätze der Sondergebäudeſteuer bleiben die
glei=
chen wie im Vorjahre. — Auf Grund des Art. 13 in Verbindung mit
Art. 12 des Sondergebäudeſteuergeſetzes werden die dorten vorgeſehenen
Erleichterungen bei der ſtaatlichen Sondergebäudeſteuer auch auf die
Ge=
meindeſteuer ausgedehnt. Es kommen hauptſächlich in Frage
Ermäßi=
gungen in bezug auf die ſogen. Reparaturhypotheken, ſolche, für die die
Sondergebäudeſteuer auf Grund einer fiktiven Friedensmiete zu
berech=
nen iſt und ſolche, wo für den Zeitraum vom 1. 4. 1929 bis 31. 3. 1932
ein außerordentlicher Inſtandſetzungskoſtenaufwand nachzuweiſen iſt. —
Die eingelaufenen Angebote über die Errichtung einer Unterkunftshalle
auf dem Sportplatz werden zur Kenntnis genommen. Wegen
Beteili=
gung an dem Koſtenaufwand ſoll mit den in Frage kommenden
Sport=
vereinen Rückſprache genommen werden. Bis dahin wird die
Beſchluß=
faſſung ausgeſetzt. Abſchlägig beſchieden wurde aber der Antrag des K.
Kindinger, ſich mit einem Getränkeverkaufsraum an dieſe
Unterkunfts=
halle anzuſchließen. — Zufolge Eröffnung des neuen Friedhofsteils wird
eine Ueberprüfung der Gebührenordnung für den Friedhof notwendig.
Die Friedhofskommiſſion wird beauftragt, bis zur nächſten Sitzung
ge=
eignete Vorſchläge zu unterbreiten. — Das hohe Alter und der
Um=
ſtand, daß einige Feldgeſchworene ſtets behindert ſind, dienſtlichen
Ge=
ſchäften beiwohnen zu können, erfordert die Neubeſtellung eines weiteren
Feldgeſchworenen. Hierfür wird der Landwirt Hch. Peter Wilhelm
Müller in Vorſchlag gebracht. — Die nachgeſuchte Genehmigung des Frl.
Marg. Jage auf Uebernahme der Gemeindebürgſchaft für einen
aufzu=
nehmenden Zwiſchenkredit von 900 Mk. wird erteilt. Ebenſo wird der
nachgeſuchten Vorrangseinräumung hinſichtlich des der Gemeinde
ein=
geräumten An= und Vorkaufsrechts zugeſtimmt. — Die Erbauung eines
Wohnhausneubaues an der Ober=Ramſtädter Straße durch den
Tech=
niker W. Wacker fordert eine Klärung der Frage, welche Baugebiete zu
dem Villenviertel Lohberg zu zählen ſind. Der Gemeinderar beſtimmt
hierüber, daß gegen die Oberramſtädter Straße zu die Friedrichſtraße
die Grenze bildet und daß ſonach alle Grundſtücke, die unterhalb dieſer
Straße liegen, nicht zum „Lohberg” zählen. Verſchiedene Anträge und
Wohlfahrtsſachen bilden den Schluß der Sitzung.
Tageskalender für Samstag, den 23. Mai 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr,
Ende gegen 22.30 Uhr: Pentheſilea”, B 24. Kleines Haus,
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr: „Der Waffenſchmied”
Zuſatz=
miete V 13. — Orpheum, 8.15 Uhr: Geſamt=Gaſtſpiel des
Intimen Theaters Nürnberg: „Hulla di Bulla”, —
Kon=
zerte: Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am
Böllenfalltor, Herrngarten=Café, Hotel=Reſtaurant Poſt (
Ge=
ſellſchaftsabend mit Tanz), Zum Tropfſtein, Reſtaurant
Datte=
rich. Schuls Felſenkeller (bei ungünſtiger Witterung in der
Schloßgaſſe), Alter Ratskeller (Tanz). — Kino=
Vorſtel=
lungen: Union=Theater, Helia und Palaſt=Lichtſpiele.
die Tagung der heſſiſchen landwirkſchaftlichen
Genoſſenſchafken.
Der Verband der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften hatz
ſeinen 67. Verbandstag auf Samstag, den 30. Mai, nach Darmſtadt.
im „Städtiſchen Saalbau” einberufen. Tags zuvor finden die
ordent=
lichen Generalverſammlungen der Landesgenoſſenſchaftsbank und der
Landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft in der Turnhalle, Woogsplatz,
ſtatt. — Aus dem Jahresbericht iſt erſichtlich, daß trotz verſchärfter
Kriſis der Landwirtſchaft ſich das landwirtſchaftliche
Genoſſenſchafts=
weſen ſchnell den veränderten Verhältniſſen angepaßt hat und auch in
dieſen kritiſchen Zeiten geſund geblieben iſt. Das Berichtsjahr brachte
die endgültige Rationaliſierung und Verſchmelzung der Spitzenverbände,
ſo wurde auch im Rhein=Main=Gebiet mit dem Ziel der ſpäteren
Schaf=
fung einer rhein=mainiſchen Genoſſenſchaftsorganiſation zunächſt eine
Teilrationaliſierung durchgeführt. Die Zahl der dem Verband
angeſchloſ=
ſenen Genoſſenſchaften ſtieg in 1930 um 25 auf 1095. Die Zunahme
ent=
fällt auf die Gruppe der Verwertungsgenoſſenſchaften, am ſtärkſten auf
die Milchabſatzgenoſſenſchaften. In der ſtarken Gruppe der
Kredit=
genoſſenſchaften wird die Entwickelung durch weitere erhebliche Zunahme
der Einzelmitglieder und Stärkung der eigenen Mittel gekennzeichnet,
Auch das Spareinlagengeſchäft zeigt trotz ſchlechter Wirtſchaftslage eine
befriedigende Weiterentwickelung. Das genoſſenſchaftliche Abſatzgeſchäft
wurde weiter ausgebaut. Der Schaffung einheitlicher marktgängiger
Ware (Standardware) wurde beſonderes Augenmerk gewidmet. Bei den
Molkereigenoſſenſchaften ſtieg die Anlieferung gegenüber 1925 um 48
Prozent. Immer mehr Genoſſenſchaften unterſtellen ſich der
Marken=
kontrolle. Der Ausbau der Milchabſatzorganiſation ſchreitet erfreulich
weiter. Die Winzergenoſſenſchaften hatten zum Schluſſe des
Geſchäfts=
jahres ſowohl in preislicher wie in mengenmäßiger Hinſicht
zufrieden=
ſtellenden Abſatz. In der Gruppe der Obſt= und
Gemüſeverwertungs=
genoſſenſchaften und hier insbeſondere der
Gurkenverwertungsgenoſſen=
ſchaften ſind durch enge Bindungen der Mitglieder an die Genoſſenſchaft,
durch Sortenauswahl. Regelung der Anbaufläche, ſcharfe Sortierung
und Durchführung der Lieferpflicht beachtenswerte Erfolge erzielt
wor=
den. Die Eier= und Viehverwertung zeigt gute Anſätze. Der Bericht
ſchließt mit einem ſtarken Bekenntnis zur genoſſenſchaftlichen Sache und
mit der Feſtſtellung, daß von dem Grade der Selbſthilfeenergie,
ge=
fördert durch eine verſtändige Staatshilfe, letzten Endes die
Wieder=
geſundung der deutſchen Landwirtſchaft abhängt.
f. Roßdorf, 22 Mai. Aus dem Gemeinderat. Die
vorläu=
figen Steuerſätze für das Rj. 1930 werden für endgültige erklärt. Die
Zahlung des noch begehrten Wartegeldes von 190 RM. für die
Ge=
meindehebamme wird wiederum abgelehnt. Die Verzinſung des
An=
lagekapitals des Waſſerrohrſtranges zu Kayſer u. Seibert wird nach den
Vorſchlägen der Verwaltung gutgeheißen. Als Badediener hatten ſich
zehn Perſonen gemeldet. Bei ſchriftlicher Abſtimmung wurde Valentin
Lorenz mit neun Stimmen gewählt. Gleichzeitig wurden auch die
Ein=
trittspreiſe zum Schwimmbad feſtgeſetzt, und zwar wie folgt: Erwachſene
20 Pfg., Kinder 10 Pfg., Dutzenhkarten für Erwachſene 2 Mk.,
Arbeits=
loſe 10 Pfg., Zuſchauer 10 Pfg. Der Badebetrieb ſoll alsbald eröffnet
werden. Der Antrag des Brauereibeſitzers Schmucker um Einziehung
der Bierſteuer direkt von den ortsanſäſſigen Wirten wird abgelehnt. Bei
der kommunalen Sondergebäudeſteuer treten bezüglich
Reparaturhypo=
theken dieſelben Ermäßigungen ein wie bei der ſtaatlichen
Sonderge=
bäudeſteuer. Der Gemeindevoranſchlag für Rj. 1931 wurde
rubriken=
weiſe vorgetragen, die Abſtimmung jedoch wegen vorgerückter Stunde
bis zur nächſten Sitzung zurückgeſtellt.
f. Roßdorf, 22. Mai. Ausflug. Der vom hieſigen evangeliſchen
Frauenverein unternommene Ausflug nach der Neunkircher Höhe wies
eine ſtarke Beteiligung auf. In ſechs Heag=Omnibuſſen führte die Fahrt
durch das Modautal nach dem Beſtimmungsort. 255 Frauen hatten ſich
beteiligt, gewiß ein ſchönes Zeichen der Zuſammengehörigkeit. Nach
Be=
ſichtigung des Kaiſerturms und der Kirche in Neunkirchen, in der eine
kurze Andacht ſtattfand, bot das Gaſthaus Böhm in Lützelbach bei Kaffee
und Kuchen eine gemütliche Ruheſtätte. Gemeinſamer Geſang und
Muſikvorträge des hieſigen Poſaunenchors unter bewährter Leitung des
unermüdlichen Dirigenten Geis wechſelten miteinander ab. Sämtliche
Teilnehmer kamen am Abend wohlbehalten zurück und waren vollauf
befriedigt über die ſchönen verlebten Stunden,
— Gernsheim, 22. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
21. Mai: 1.46 Meter; am 22. Mai: 1,71 Meter. (Morgens 5,30 Uhr.)
— Hirſchhorn, 22. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
21. Mai: 2,08 Meter; am 22. Mai: 2.46 Meter. (Morgens 5.30 Uhr)
Oberheſſen.
r. Friebberg, 21. Mai. Förderung der
Heimatfor=
ſchung. Eine begrüßenswerte Einrichtung hat das heſſiſche evangeliſche
landeskirchenamt mit der Veranſtaltung von heimatgeſchichtlichen Kurſen
getroffen, deren vierter am 18. und 19. d. M. am hieſigen
Prediger=
ſeminar für Predigtamtskandidaten und Geiſtliche abgehalten wurde.
Die Durchführung des Lehrganges lag bei Archivdirektor Dr.
Her=
mann=Darmſtadt wieder in beſten Händen. Mit viel methodiſchem
Geſchick führte Dr. Hermann die Teilnehmer in die Grundfragen der
kirchlichen Heimatforſchung ein, machte praktiſch mit dem Leſen der
Ur=
kunden vertraut und leitete zur Benützung der ſo wichtigen Quellen an.
wie ſie in den Pfarr= und Gemeinde=Archiven und im Staatsaxchiv
vor=
liegen. Den Abſchluß des Kurſus bildete am Dienstag nachmittag ein
Vortrag von Prälat D. Dr. Diehl, der die Veranſtaltung derartiger
Lehrgänge begrüßte und in ausgezeichneten Ausführungen an der Hand
praktiſcher Beiſpiele nachwies, wie große Gebiete der hiſtoriſchen
Wiſſen=
ſchaft ohne die Heranziehung der Lokal= und Territorialgeſchichte nicht
auskommen können. Er behandelte vor allem wichtige Fragen der
kirch=
lichen Wirtſchaft und zeigte beſonders an dem Gebiet der kirchlichen
Baupflicht, wie notwendig eingehende Kenntnis der Rechte der Kirche
ſei, wenn deren Beſitzſtand gewahrt werden ſolle. Das Studium der
Pfarrchroniken und Kirchenrechnungen leiſte im Kampf der Kirche um
Beſitzſtand und Recht oft die wertvollſten Dienſte. Der arbeitsreiche
Kurſus hat, wie ſeine Vorgänger, wieder viel Anregung für die
heimat=
geſchichtliche Forſchung gegeben."
v. Friedberg, 21. Mai. Ehrung eines Siebzigjährigen.
Der Vorſitzende der Induſtrie= und Handelskammer Friedberg,
Kommer=
zienrat Langsdorf, feierte geſtern ſeinen 70. Geburtstag. Er iſt
Mit=
begründer der hieſigen Handelskammer und ſeit faſt 20 Jahren ihr
ver=
dienter Präſident. Dem verdienten Jubilar wurden zahlreiche Ehrungen
zuteil. Bürgermeiſter Dr. Seyd überreichte ihm die Urkunde, die die
Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Friedberg
aus=
ſpricht. Die Induſtrie= und Handelskammer ehrte ihren Präſidenten
nach einer kurzen geſchäftlichen Sitzung durch eine beſondere Feier, der
als Gäſte auch Kreisdirektor Rechthien und Bürgermeiſter Dr. Sehd
beiwohnten. Der Geſchichtsverein ernannte Langsdorf zum
Ehrenmit=
glied, die hieſige Ortsgruppe der Staatspartei ehrte ihn durch
Ernen=
nung zum Ehrenvorſitzenden. Zahlreiche Glückwunſchtelegramme wareil
eingelaufen, u. a. vom heſſiſchen und deutſchen Induſtrie= und
Handels=
tag und von den benachbarten Induſtrie= und Handelskammern.
— Bad=Nauheim. 22. Mai. Bis zum 21. Mai 1931 betrug der
Ge=
ſamtbeſuch 8570 Gäſte, darunter 1165 Ausländer; anweſend am 21. Mal
1931 3606 Gäfte.
— Bad=Nauheim. 22. Mai. Am Mittwoch, dem 20. Mai, hatte
Bad=Nauheim den Beſuch prominenter engliſcher Aerzte zu
ver=
zeichnen. Etwa 180 Teilnehmer der Tagung des Royal Inſtituts
of Public Health in Frankfurt a. M. hatten an dieſem Tage
einen Ausflug nach Bau=Nauheim unternommen. Beſichtigungen
der Anlagen und Einrichtungen des Bades, vor allem des
Bal=
neologiſchen Univerſitäts=Inſtituts und der William Kerckhoff=
Stiftung, verbunden mit erläuternden Vorträgen, zeigten den
engliſchen Gäſten die wichtigſten Weſenszüge Bad=Nauheims, zur
offenſichtlichen Zufriedenheit aller Beteiligten. — Am 29. Mai
trifft eine Geſellſchaft von 20 engliſchen Aerzten in Bad=Nauheim
ein, die hier zwei Tage Aufenthalt nehmen, um die Anlagen und
Einrichtungen des Bades zu ſtudieren.
h. Gießen, 22. Mai. Ungetreuer Viehkaſſenrechner.
In Langsdorf fehlten bei der Reviſion der dortigen Viehkaſſe etwa 7000
Mark, die von dem Rechner der Kaſſe nach und nach veruntreut worden
waren. Der Kaſſe gehörten etwa 150 Landwirte an, die hierdurch ſchwer
geſchädigt wurden. Das Gericht erkannte wegen groben
Vertrauens=
bruches des Rechners auf 4 Monate Gefängnis unter Zubilligung einer
Bewährungsfriſt von 5 Jahren, gleichzeitig erhielt er 20 Mk. Geldſtrafe.
h. Bermutshain, 22. Mai. Die Beerdigung des
Land=
tagsabgeordneten Friedrich Joſt hatte zahlreiche
Ver=
treter der Staatsregierung, des heſſiſchen Landtags, der Parteien, des
Landbundes, der landwirtſchaftlichen Organiſationen, der Provinzial=
und Kreisbehörden uſw., in unſer Vogelsbergſtädtchen geführt, wo die
ſterblichen Reſte des ſo jäh Verſtorbenen um 2 Uhr beigeſetzt wurden.
Joſt war ſeit Jahrzehnten ein eifriger Förderer der heimiſchen
Land=
wirtſchaft und nahm ſchon regen Anteil an dem Generalkulturplan, der
leider vor dem Kriege ſcheiterte. Von 1902 bis 1926 war er
Bürger=
meiſter unſeres Dorfes, ſeit 1921 gehörte er dem Landtag als Vertreter
des Landbundes, ſeit 1919 dem Kreistag und Kreisausſchuß des Kreiſes
Lauterbach an. Beſonders verdient machte er ſich um das Feldbereini
gungsverfahren in den Orten des hohen Vogelsberges. Sein Nachfolger
im heſſiſchen Landtag wird Friedrich Wilhelm Stein aus Stumpertene
rod bei Ulrichſtein.
Nummer 142
Samstag, den 23. Mai 1931
Nachrichten des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 15. Mai: Erwin Heppenheimer, 26 Tage, Kolonie
Grohberg 8b. Am 17. Mai: Philipp Keil, Fabrikarbeiter i. R., 74 J.,
Weinbergſtraße 14; Karoline Luiſe Rady, geb. Thiemann, 77 J., Witwe
des Kaufmanns, Zimmerſtraße 1 Am 16. Mai: Anna Luiſe Pfaff, geb.
Kloos, 27 J., Ehefrau des Schloſſers, Groß=Zimmern, hier,
Grafen=
ſtraße 9. Am 17: Gg. Friedrich Scharmann, Rechnungsrat i. R., 67 J.,
Beckſtraße 63; Marie Tuch, geb. Fiſcher, 53 J., Ehefrau des
Innen=
architekten, Martinsſtraße 47. Am 19. Mai: Katharina Hoffarth, geb.
Schulz, 53 J., Ehefrau des Metzgermeiſters, Herchenrode, hier Erbacher
Straße 25; Sofie Grimm, geb. Hötzel, 63 J., Ehefrau des Schleifers,
Nieder=Roden, hier, Landgraf=Georg=Straße 100. Am 20. Mai: Emma
Schwarzhaupt, 24 J., ledig, Rheinſtraße 103; Roſa Bender, geb.
Eber=
hardt, 53 J., Ehefrau des Schneidermeiſters, Nieder=Ramſtadt, hier,
Grafenſtraße 9. Am 21. Mai: Philipp Schaaf 4., Maurer, 49 J., in
Griesheim (Kreis Darmſtadt), hier, Grafenſtraße 9 Am 20. Mai:
Marie Bernhardt, geb. Mahlerwein, 77 J., Witwe des Küfermeiſters,
Heinrichſtraße 148. — Am 21. Mai: Werkmeiſter i. R. Aloiſius Müller,
70 J., Karlſtraße 117: Oberzahlmeiſter i. R. Friedrich Freimuth,
Rech=
nungsrat, 85 J., Kiesſtraße 84; Steinbildhauer Heinrich Heiſt, 73 J.,
Reichelsheim, hier Grafenſtraße 9; „Walter Georg Beſt, 18 J.,
Ludwigs=
höhſtraße 43: Sofie Ackermann, 41 J., Ober=Ramſtadt, hier
Grafen=
ſtraße 9. — Am 22. Mai: Packer Georg Jakob Müllex, 55 J.,
Ballon=
platz 3.
Seite 7
Kirchliche Nachrichten.
Samstag (23. Mai).
Stadtkirche. Abends 8 30 Uhr: Andacht.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8.15
Uhr: Chriſtenlehre. Pfaraſſiſtent Becker.
1. Pfingſtfeiertag (24. Mai).
Kollekte in allen Kirchen für die Heſſiſche Lutherſtiftung.
Stadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Choralblaſen vom Turm. Vorm, 10
Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Vogel. (Lirchenchor.) Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Stadtkapelle. Vorm. 7 Uhr: Pfingſtmette. Pfarrer Heß. Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Heß. Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan
Zimmer=
mann. Vorm. 11.55 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Nachm. 5 Uhr: Abendoyttesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. (Kollekte für die Lutherſtiftung.) Vorm. 7 Uhr:
Pfingſtmette unter Mitwirkung des Poſaunenchors. Landeskirchenrat D.
Waitz. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des
Kir=
chenchors mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler
An=
meldung von 9.30 Uhr ab in der Sakriſtei. Vorm. 11.15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
Altersheim Vorm 10 Uhr: Landeskirchenrat D. Waitz.
Johanneskirche. Vorm. 7 Uhr: Pfingſtmette. Pfarrer Goethe.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und
Vor=
bereitung. Pfarrer Marx. Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Feſtgottesdienſt; anſchließend: Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarraſſiſtent Becker. Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Becker.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 7 Uhr: Frühfeier.
Pfar=
rer Weiß. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Anmeldung von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer
Irle. Vorm. 11.45 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. (Kollekte für die Lurherſtiftung.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller. Feier des heiligen Abendmahls mit
Vorbereitung. Anmeldung von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
2. Pfingſtfeiertag (25 Mai).
Kollekte in allen Kirchen für das hieſige Diakonenheim.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler,
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Mai: Pfarrer Dr.
Ber=
ger; vom 1. Juni ab: Pfarrer Köhler.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, den 26. Mai, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Donnerstag, den B8. Mai,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, den
30. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
Poſau=
nenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Dienstag, den 26. Mai, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung).
Mäd=
chenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mittwoch, den 27. Mai nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde. Mädchenvereinigung
der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung) — Donnerstag, den 28.
Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Freitag,
den 29. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer
Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Martinskirche (Kollekte für das Diakonenheim.) Vorm. 10 Uhr:
Pfarrer Dr. Bergér.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag, den
26. Mai, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung. — Donnerstag, den 28. Mai, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im Gemeindehaus:
Mädchen=
vereinigung (Weſt); Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, den
29. Mai, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere
Abteilung).
Johanneskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Scheune=
mann.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Veranſtaltungen: Dienstag, den 26. Mai: Ausflug des
Kin=
dergottesdienſtes nach der Bauers=Eiche. Abmarſch um 2 Uhr am Paul=
Gerhardt=Haus.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt (50jähriges Konfirmationsjubiläum) mit Feier des heiligen
Abend=
mahls. Anmeldung von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Freitag, den 29. Mai, abends 8.15 Uhr:
Kirchenchor — Samstag, den 30. Mai, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für das hieſige Diakonen= und
Männer=
heim.) Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Rückert. Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, den 24. Mai, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung (Pfingſtfahrt). — Donnerstag, den B. Mai, abends
8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, den 30. Mai, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 19 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. —
Evang. Sonntagsverein: Fällt aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). 1. Pfingſttag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — 2.
Pfingſt=
tag, nachm 3 Uhr: Ausflug des Starkenburger Gemeinſchafts=Verbandes
nach der Marienhöhe. Darbietungen der Poſaunen= und Gemiſchten
Chöre. Anſprachen von Herrn Stadtmiſſionsinſpektor Bringmann und
anderen Rednern. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
— Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor, — Donnerstag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann, — Freitag, abends 8.30 Uhr:
Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80. Herr Bringmann.
— Samstag, abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E C. (Mühlſtraße 24). 1. Pfingſttag, nachmittags
2.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen — 2. Pfingſttag, vorm 7.30 Uhr:
Abmarſch vom Vereinshaus zum Waldlager: Nachmittags: Beteiligung
im Waldfeſt auf der Marienhöhe. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Mäd=
ſhenkreis. Leitung: Frl. Sann. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinder=
bund. Abends 8.30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Leitung:
Herr Bringmann. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen im Freundinnenheim,
Sandſtr. 24. Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, abends 8.30—10 Uhr:
Näh= und Zuſchneideabend. — Jeden Donnerstag abends 8.30—10 Uhr:
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag (Pfingſtſonntag und =montag);
Fahrt nach Bullau i. O. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde.
Sekr, König. — Donnerstag: Heimabend. — Freitag: Auf dem
Sport=
platz. — Jungvolk: Dienstag, abends 8.30 Uhr: Jungvolkſtunde. —
Jung=
ſchar: Mittwoch, nachm. 3.30—5.30 Uhr: Singen, Spielen, Andacht.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe. Donnerstag, den 21. Mai,
abends 8 Uhr: 2. Kreis (Unterhaltungsſtunde), Stiftsſtraße 16. —
Frei=
tag, den 22. Mai, abends 5.30—6.30 Uhr: „Heller Schein” (
Schülerin=
nen), Stiftsſtraße 9 — Samstag, den 23. Mai, nachmittags 3—4 Uhr:
„Kleine Lichter”, Stiftsſtraße 9. — Pfingſten: Freizeit (Flenſunger Hof).
— Dienstag, den 2. Juni, abends 8.30 Uhr: Arbeitsgemeinſchaft (ältere
Gruppe), Stiftsſtraße 2 pt. — Mittwoch, den 3. Juni, nachm. 5—6 Uhr:
„Heller Schein” (Schülerinnen), Stiftsſtraße 9 pt. — Donnerstag, den
4. Juni, abends 8 Uhr: 2. Kreis (Johannes=Ev.), Stiftsſtraße 9 pt.
Hauptverſammlung des Hefſiſchen Landes=Verbandes evangeliſcher
Männervereinigungen in Rüffelsheim. Samstag, den 30. Mai, nachm.
6 Uhr, im Gaſthof „Ztr Mainluſt”: Delegiertenverſammlung. —
Sonn=
tag, den 31. Mai, nachm. 2 Uhr, im Evang. Gemeindehaus:
Hauptver=
ſammlung mit Vortrag des Herrn Superintendenten Dr. Müller,
Darm=
ſtadt: „Kirche, Heimat, Vaterland”
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für
Ton=
kunſt, Eliſabethenſtraße). Pfingſtſonntag, den 24. Mai vorm. 9.30 Uhr:
Kinderſonntagshandlung. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Altkatholiſcher Gottesdienſt.
Pfingſtmontag, den 25. Mai, vorm 10.30 Uhr, findet altkatholiſcher
Gottesdienſt im Evang. Gemeindeſaal, Kiesſtraße 17, ſtatt. Pfarrer Dr.
Waeber=Offenbach.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag (Pfingſtfeſt),
vorm. 10 Uhr: Predigt (P. Schanz); 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends
8 Uhr: Gliederaufnahme. — Pfingſtmontag: Ausflug nach der
Neun=
kircher Höhe. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde. —
Donners=
tag, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag den 24 Mai
(Pfingſten), nachmittags 4.30 Uhr: Verkündigung des Wortes Gottes.
— Montag (Pfingſtmontag), 25. Mai vorm. 10 Uhr; Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, 27. Mai, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde,
— Freitag, 29. Mai, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Abvent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Samstag, den 23. Mai, abends
8.30 Uhr: L.=Verſammlung. Vorm. 9.30 Uhr: Predigt. Vorm. 10.30
Uhr: Sabbatſchule. Nachmittags: Gemeinſamer Spaziergang, n. V.
Sabbatſchlußandacht im Wald. — Sonntag: Tagesausflug n. V.
Wald=
andacht. — Mittwoch, 2.30 Uhr: Sigſtunde und Spielzeit für Kinder.
Abends: Bibelſtunde b. E. Donnerstag: Tabea= und Baſtelabend. —
Freitag, abends 8 Uhr: Oeffentliche Verſammlung. (Erbauungsſtunde.)
Methodiſten=Gemeinde (Evangel, Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, vorm 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt.
Thema: „Die Pfingſtgaben”. Prediger E. Bültge. — Mittwoch, abends
8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger E. Bültge. — Freitag, abends
8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Chriſtlich=wiffenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3: Gottesdienſte
jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch
im Monat, abends 8.15 Uhr. Thema am 24. Mai: Seele und Leib;
Predigt: Hebräer 4, 12.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 24. Mai (1. Pfingſtfeiertag), vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15
Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch, den 27. Mai, abends 8.15 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Freitag, den 29. Mai, abends 8.30 Uhr: Gebetsverſammlung.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtraße (ehem.
Kaſino). Sonntag, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
27. Mai, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtraße 54.
Sonn=
tag, vorm. 9.30 Uhr, nackm. 4 Uhr, und Mittwoch, 27. Mai, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſchervereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt,
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Sonntags, vormittags 10 Uhr:
Kinderver=
ſammlung.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. 1. Pfingſtfeiertag, vorm. 10 Uhr:
Gottes=
dienſt unter Mitwirkung des Poſaunenchors. Pfarrer Grein=Arheilgen.
Evang. Gemeinde Eberſtadt. 1. Pfingſttag, vorm. 9.30 Uhr:
Häupt=
gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Abends 8 Uhr:
Abend=
feier unter Mitwirkung von Frau Horn=Stoll=Darmſtadt (Sopran) und
Lehrer Eidenmüller (Orgel). — 2. Pfingſttag, vorm. 9.30 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. (E.J.G.: Nachm. 5—6.30 Uhr: Leſeſtunde; abends 8 Uhr:
Gemeinſamer Abend.) — Dienstag, 8.15 Uhr: Frauenabend,
Beſpre=
chung des Ausfluges. — Donnerstag, 8 Uhr: E. J. G., Singekreis. —
Samstag: Chriſtenlehre der Buben.
Provinzial=Pflegeanſtalt. Am 2. Pfingſttag, vorm. 10 Uhr:
Gottes=
dienſt. Prediger Neuber.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. 1. Pfingſttag, vorm. 9.30 Uhr:
Hauptgottesdienſt Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für die
Heſſiſche Lutherſtiftung. Im Anſchluß an den Gottesdienſt: Feier des
heiligen Abendmahls. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. —
2. Pfingſttag, vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prediger: Pfarrer
Paul, Traiſa. Mitwirkung des Poſaunenchors der Evang Gemeinſchaft.
Kollekte für die Anſtalt für Epileptiſche. — Dienstag:
Jugendvereini=
gung. — Mittwoch: Kirchenchor, — Freitag: Jungmädchenverein.
Evang. Gemeinde Traifa. 1. Pfingſtfeiertag, vorm. 9.30 Uhr:
Feſt=
gottesdienſt mit heiligem Abendmahl. — 2. Pfingſtfeiertag, vorm. 9.30
Ihr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Weigel.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Pfingſtſonntag, den 24 Mai, vorm.
9.30 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchores. Kollekte.
An=
ſchließend: Abendmahl. — Pfingſtmontag, den 25. Mai, vorm. 9.30 Uhr:
Gottesdienſt. — Dienstag, 8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch:
Kirchen=
chor. — Donnerstag: Poſaunenchor. Helferbeſprechung im Pfarrhaus.
— Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Pfingſtſonntag, den 24. Mai,
vormit=
tags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchengeſangvereins
und des Poſaunenchors. Feier des heiligen Abendmahles. Kollekte für
die Heſſ. Lutherſtiftung. Nachm 1.30 Uhr: Dankgottesdienſt. —
Pfingſt=
montag, den 25. Mai, vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30
Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag: Poſaunenchor. — Donnerstag:
Kirchengeſangverein. — Freitag: Jungmädchenverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädter Straße 14.
Sonntag, den 24. Mai, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 28. Mai,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35. Sonntag,
den 24. Mai, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 28. Mai, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtr. 25.
Sonn=
tag, den 24. Mai, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den B. Mai, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer Straße 3.
Sonn=
tag, den 24. Mai, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 27. Mai, abends
3.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Straße 22. Sonntag,
den 24 Mai, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 27. Mai, abends 8.30
Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 22
Sonn=
tag, den 24. Mai nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 28. Mai, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Rüffelsheim, Mainzer Straße 82.
Sonn=
tag, den 24. Mai, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 27. Mai, abends
8 Uhr: Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eberſtadt,
Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration „Zur Harmonie‟): Jeden
Don=
nerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung Ortsgruppe Reinheim i.
Odw., Kirchſtraße 93: Jeden Samstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit
Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Bickenbach,
Darmſtädter Straße 28: Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtudium
mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auerbach,
Darmſtädter Straße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium
mit Diskuſſion.
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Beginn der V. 2. A.-Tagung in Aachen.
Aachen. In Aachen nahm die 51.
Jahres=
tagung des Vereins für das Deutſchtum im
Aus=
lande am Freitag ihren Anfang. Man erwartet
zu der Tagung wenigſtens zehntauſend. Gäſte
aus dem Reich, Oeſterreich, den übrigen deutſchen
Siedlungsgebieten in Europa und den anderen
Weltteilen. Bisher ſind u. a. erſchienen:
Reichs=
miniſter a. D. Dr. Krohne, der Vizepräſident des
Preußiſchen Landtags, von Kries, Fürſt zu Wied,
Generaldirektor Wiedemann=Berlin,
Oberbür=
germeiſter Dr. Adenauer, Staatsſekretär a. D.
von Hintze, Oberpräſident Dr. Fuchs, Präſident
Freiherr von Lüninck und Vertreter mehrerer
Hochſchulen. Der Pionier der Deutſchtumsarbeit,
der 82jährige Oberregierungsrat a. D. Dr. Groos=
Pforzheim, iſt, wie jedes Jahr zu den
Haupt=
tagungen des V.D.A., auch diesmal zu Fuß nach
Aachen gewandert. — Reichskanzler Dr.
Brü=
ning hat folgendes Begrüßungstelegramm
ge=
ſchickt: „Dem Verein für das Deutſchtum im
Auslande und dem zur Dankeskundgebung für
das Rheinland, zur Treuekundgebung für den
deutſchen Volksgedanken verſammelten
Vertre=
tern des deutſchen Volkes aus aller Welt
wünſche ich einen erfolgreichen Verlauf der
Ta=
gung. Möge der Gedanke der Verbundenheit
aller Deutſchen im Geiſte der
Kulturgemein=
ſchaft durch die Arbeit des V.D.A. in immer
weitere Volkskreiſe getragen werden und
beſon=
ders auch die Jugend begeiſtern und ſie zur
Arbeit und zu Opfern anſpornen.”
Weikerer Geburkenrückgang
nur in deutſchland.
Soweit die Ergebniſſe der
Bevölkerungsbe=
wegung der europäiſchen Länder für das Jahr
1930 bisher vorliegen, zeigt ſich, daß faſt nur
in Deutſchland eine weitere
Ver=
ſchärfung des Geburtenrückganges
eingetreten iſt. Für England, Italien, die
Schweiz ſind bereits die Ergebniſſe für das ganze
Jahr bekannt. Danach iſt die Zahl der
Lebend=
geborenen in dieſen drei Ländern nach dem
durch ungünſtige Geſundheitsverhältniſſe
beding=
ten vorjährigen Geburtenausfall im Jahre 1930
durchweg wieder geſtiegen. In Italien
wur=
den ſogar rund 45000 Kinder mehr geboren,
als im Jahre 1929, ſo daß auch hier die
Geburten=
zahl des Jahres 1928 (1 072 000) um rund 13 000
übertroffen wurde. In den meiſten anderen
eu=
ropäiſchen Staaten war auch ſchon in den erſten
drei Vierteljahren 1930 eine nicht unbeträchtliche
Zunahme der Geburten zu verzeichnen,
insbe=
ſondere in Polen (um rund 22 000),
Frank=
reich (7000), Portugal (4000), in den
Nie=
derlanden (3000) und in der
Tſchecho=
ſlowakei (2000).
Deutſche Fliegerin nach Tokio geſtarket
und ſchwer gefkürzk.
Profeſſor Alfred Wegener.
(Letzte Aufnahme in Deutſchland.)
Durch den nun beſtätigten Tod des
Grönland=
forſchers Profeſſor Wegener iſt die geologiſche
Wiſſenſchaft eines ihrer hervorragendſten
Ge=
lehrten und kühnſten Theoretikers beraubt
wor=
den. Profeſſor Wegeners geologiſche Theorie
ſtellt die Theſe auf, daß die Kontinente in den
Hunderttauſenden von Jahren der Erdgeſchichte
Die Goethe=Geſellſchaft
kommk nach Frankfurk.
Frankfurt a. M. Als Auftakt für die
großen Frankfurter Veranſtaltungen zum Goethe=
Jahr 1932 iſt am 19. Februar d. J. der 200.
Ge=
burtstag von Goethes Mutter, der Frau Rat, in
Frankfurt feierlich begangen worden. Im
Rah=
men dieſer Würdigung der Frau Aja wird die
Goethe=Geſellſchaft im Anſchluß an ihre übliche
Hauptverſammlung in Weimar in den Tagen
vom 29. bis 31. Mai auf Einladung der Stadt
Frankfurt die Frankfurter Goetheſtätten beſuchen
und das Gedächtnis der Frau Rat feiern. Die
Teilnehmer der Hauptverſammlung der Goethe=
Geſellſchaft, die in Weimar am 28. Mai ihre
geſchäftliche Sitzung abhalten und dort einen
Feſtvortrag von Profeſſor Dr. Moſer=Berlin
über „Goethe und die neuere Muſik”
entgegen=
nehmen, kommen am Freitag, den 29. Mai, nach
Frankfurt. Abends findet eine Feſtvorſtellung
im Schauſpielhaus ſtatt, bei der Goethes
Jugend=
werk „Clavigo” gegeben wird. Nach dem Theater
erfolgt eine Begrüßung der Feſtteilnehmer im
Kaiſerſaal des Römers durch Oberbürgermeiſter
Dr. Landmann. Es ſchließt ſich ein Bierabend
in den Römerhallen an. Auch für Samstag ſind
einige Veranſtaltungen vorgeſehen.
Die Sportfliegerin Chriſtel Schulthes
ſtartete zu einem Weltflug mit dem Ziel Tokio,
ſtürzte aber kurz darauf ab und wurde ſchwer
verletzt.
Ein Jahr Gefängnis für Betrügereien mit
gefälſchten Hindenburgbriefen.
Berlin. Das Schöffengericht Berlin=Mitte
verurteilte den 40jährigen Kaufmann Adolf
Thum wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in
Tateinheit mit verſuchtem Betrug und wegen
vollendeten Betruges zu einem Jahr Gefängnis.
Thum hatte verſucht, mit Hilfe von gefälſchten
Briefen des Reichspräſidenten und des
Auswär=
tigen Amtes vom Reichsentſchädigungsamt
200 000 Mark zu erſchwindeln. In dem
gefälſch=
ten Schreiben vom Büro des Reichspräſidenten
hieß es, daß der Reichspräſident anordne, Thum
ſofort eine Entſchädigungsſumme von 200 000
Mark auszuzahlen. Thum, der neunmal
vorbe=
ſtraft iſt, will ein abenteuerreiches Leben hinter
ſich haben.
rieſige Strecken gewandert ſeien und ſich auch
jetzt noch in dauernder Bewegung befänden.
Der Urkontinent der Steinkohlenzeit, den
Wege=
ner „Gondwanaland” nennt, erſtreckte ſich im
Süden bis in die Gegend der heutigen Ant=
Wieder ein Ueberfall
auf einen Geldbriefträger.
Duisburg. Am Freitag gegen 11 Uhr
wurde der Geldbriefträger Müller, als er in
der Hindenburgſtraße 12 eine Nachnahme
er=
heben wollte, von zwei jungen Burſchen
über=
fallen und mit einem Sandſack niedergeſchlagen,
worauf die Täter verſuchten, ihm die Geldtaſche
zu entreißen. Der Beamte konnte laut um Hilfe
rufen und ſchließlich die Verfolgung der beiden
Burſchen aufnehmen, die über den
Hindenburg=
platz, auf dem gerade Markt abgehalten wurde,
zu flüchten verſuchten. Nach kurzer Verfolgung,
an der ſich Publikum, Markthändler und
Polizei=
beteiligten, konnte einer der Täter in der
Moltkeſtraße gefaßt werden. Der andere Burſche
wurde auf dem Speicher eines Hauſes in der
Moltkeſtraße feſtgenommen. Wie bekannt wird,
hatte der eine der Täter vor einigen Tagen unter
falſchem Namen in der Hindenburgſtraße 12 ein
Zimmer gemietet und an ſich eine
Poſtſchecknach=
nahme über zwei Mark gerichtet. Als der
Geld=
briefträger am Freitag erſchien, verſetzte der
hinter der Tür ſtehende Täter dem Beamten mit
einem mit Sand gefüllten Strumpf einen Schlag
über den Kopf. Einer der Täter iſt ein 30
jähri=
ger Heilgehilfe aus Weſel, der andere ein 20jähr.
wohnungsloſer Schuhmacher aus Hamborn.
Erſterer iſt bereits vorbeſtraft; gegen letzteren
ſchwebt zurzeit ein Haftbefehl wegen
Einbruchs=
diebſtahls.
Mord an einem Journaliſten in Los Angeles.
New York. Großes Aufſehen hat die
Er=
mordung eines bekannten Journaliſten in Los
Angeles, des früheren Chefredakteurs des „Los
Angeles Expreß” und jetzigen Leiters einer
Wochenzeitſchrift, Spencer, erregt. Der
Journa=
liſt befand ſich gerade bei einem Bankier zu
Be=
ſuch, als er von einem Unbekannten erſchoſſen
wurde. Auch der Bankier wurde ein Opfer des
Attentats und ſtarb kurz darauf. Man nimmt
als ziemlich ſicher an, daß der Mord von einem
früheren Poliziſten begangen iſt, der jetzt an der
Spitze einer Banditenorganiſation ſteht. Man
ſchritt zu ſeiner Verhaftung, doch konnte er ſein
Alibi nachweiſen. Der ermordete Journaliſt
be=
reitete zurzeit eine Artikelſerie über dieſen
Ver=
brecherhäuptling vor, den man als Al Capone
von Los Angeles bezeichnete.
arktis und iſt dann nach Norden gewandert und
in die heutigen Erdteile auseinandergeriſſen.
Grönland, an dem Profeſſor Wegener ſeine
Theorie nachweiſen wollte, reichte bis an die
heutigen Grenzen Skandinaviens.
Neue Höchſtleiſtung des Fliegers Hawk.
Paris. Der bekannte amerikaniſche
Re=
kordflieger Hawk, der erſt kürzlich einen
Schnel=
igkeitsrekord zwiſchen London und Berlin
auf=
ſtellte, hat am Donnerstag wieder eine
Glanz=
leiſtung vollbracht. Hawk hat Malmö am
Don=
nerstag um 13 Uhr verlaſſen und traf auf dem
Pariſer Flugplatz Le Bourget um 16,15 Uhr ein.
Die Geſamtſtrecke, die über Hamburg führte,
be=
trägt 1150 Kilometer, ſo daß der Flieger eine
Stundengeſchwindigkeit von über 353 Kilometern
erreichte.
Vor 25 Jahren ſtarb der norwegiſche
Dichter Henrik Ibſen.
Henrik Ibſen,
der größte norwegiſche Dramatiker, ſtarb vor
25 Jahren, am 23. Mai 1906, in Oslo. Sein
dramatiſches Werk, deſſen Siegeszug durch gand
Europa der Dichter noch erlebte, war beherrſcht
von dem Willen, die Unwahrhaftigkeiten und.
Lebenslügen in der Geſellſchaft aufzuweiſen
Der Dichter verwandte dazu in ſeiner Jugend
das Mittel der kraſſen realiſtiſchen Schilderung
im Alter die ſymboliſche For
Mummer 142
Samstag, den 23. Mai 1931
Seite 9
Dr. Rau — Dr. Rikau — Brenken.
SStuttgart. Zu der Aufſehen erregenden
rſHaftung des Generalbevollmächtigten der
zu=
nmmengebrochenen Deutſchen
Automobilverſiche=
mns A. G. Dr. Otto Rau werden von maßgeben=
)Seite Einzelheiten bekannt: Danach wurde
rc eine Anzeige des Konkursverwalters die
zuurtgarter Staatsanwaltſchaft auf Dr. Rau
auf=
uſsſam, der ſchon vorher verſchwunden und nach
uüger Zeit von der Polizei in einem Züricher
ſtal ermittelt worden war. Als Beamte ihn
nehmen wollten, war er jedoch abgereiſt.
In=
nſchen hatte es ſich zufällig herausgeſtellt, daß
hu, mit Dr. Ritzau identiſch iſt, der 1922 in
üüchen ein Verſicherungsunternehmen gegrün=
Hatte, das nach einigen Jahren mit großem
Hrmuſte zuſammengebrochen war. Ritzau war
Emmls wegen betrügeriſchen Bankerotts zu neun
hin aten Gefängnis verurteilt worden. Weitere
mättlungen ergaben, daß ſich Ritzau bei
ſurrnau einen feudalen Grundbeſitz
Ug/ſchafft hatte, wo er auf großem Fuße lebte.
iri wurde er auch feſtgenommen. Der Haftbe=
A lautet auf Betrug. Bei weiteren
Nachfor=
ungen ſtellte man feſt, daß ſein Vorgänger
u Brenken ebenfalls einen falſchen Namen
ſui= und in Wahrheit der Bruder Ritzaus, Paul
itza u iſt. Letzterer war ſeinerzeit in München
mfaglls zu einer längeren Freiheitsſtrafe
ver=
vel lt worden. Beide Brüder, die in Stuttgart
ſe Wiederholung ihrer Münchener
Schwinde=
her beabſichtigt haben, hatten rieſige
Ein=
hie. Paul Ritzau hatte bei der Geſellſchaft
Bahresgehalt von 58 000 Mark und bei zwei
ſogent Umſatztantieme etwa 320 000 Mark
Tan=
men. Bei ſeinem Weggang wurde er mit
1000 Mark abgefunden. Otto Ritzau erhielt
Sälfte dieſer Bezüge. Ob der Murnauer
rdbeſitz Ritzaus für die Konkursmaſſe
ver=
nit werden kann, ſcheint noch ſehr fraglich.
* Ermittlungen werden ſehr erſchwert, da die
nze Angelegenheit in die Schweiz
hinüber=
thel.-. Auch die Perſon des Vorſtandsmitgliedes
Schmitthauſer=Zürich iſt für die
Staatsan=
rltſchaft noch ein großes Fragezeichen. Bei
ſtie Vernehmung erklärte Otto Ritzau, er
be mit ſeinem Bruder andere Namen geführt,
dbe unter ihrem früheren Namen keine
ge=
ſifl=lichen Erfolge mehr hätten erzielen können.
Ir Aufenthalt Paul Ritzaus iſt zurzeit noch
un=
hannt, wie er auch merkwürdigerweiſe, obwohl
eerne Wohnung in Stuttgart beſaß, polizeilich
dercaupt nicht gemeldet war. Auch der Beſitz
hrorntal bei Stuttgart iſt eine luxuriös
ein=
giſhtete Villa, die jedoch auf den Namen ſeiner
fa: eingeſchrieben iſt.
Aiier Kinder beim Kalklöſchen verunglückt.
9 eichenhauſen (Rhön). Vier Kinder
tei: hieſigen Einwohners im Alter von zwei
ffieben Jahren beſchäftigten ſich mit
Kalk=
lhnen. Bei dieſer Gelegenheit ſpritzte den
Kin=
ani das Kalkwaſſer in die Augen, wodurch
ſämt=
hel Kinder die Sehkraft verloren. Dreien konnte
Eä. geeignete Behandlung das Augenlicht
wie=
tgſeſchenkt werden. Das vierte Kind liegt
im=
ir noch blind im Krankenhaus.
Waſſerhilfe auf dem Tegeler See bei Berlin.
Links: Rettungsboot des Arbeiter=Samariter=Bundes. — Rechts: Abſchuß einer
Signalraketen=
piſtole zur Herbeiholung eines Rettungsbootes.
Auf dem Tegeler See bei Berlin hat der Arbeiter=Samariter=Bund einen Rettungsdienſt
orga=
niſiert, der bei allen Unfällen auf dem Waſſer in Aktion treten ſoll. Dem Bund ſtehen zwei
Rettungsboote zur Verfügung, die von fünf Beobachtungsſtellen aus herbeigerufen werden können.
Das ſchwere Motorbootunglück auf dem Wannſee.
Berlin. Am Mittwoch abend war mitten
auf dem Wannſee ein heller Feuerſchein
wahr=
genommen worden. Man nahm an, daß ein
Motorboot in Brand geraten und untergegangen
war. Bei einer ſofort angeſtellten Suche konnte
man jedoch weder von einem Boot noch von
ſei=
nen Inſaſſen etwas entdecken. Die Angelegenheit
hat nunmehr eine harmloſe Aufklärung
ge=
funden. Einige Knaben hatten den Auftrag
ge=
habt, trockenes Schilf zu ſammeln. Sie bauten
aus dem geſammelten Schilf ein Floß und
zün=
deten es an. Ein plötzlich aufkommender
Wind=
ſtoß entführte das brennende Floß auf den See
hinaus, das den Anlaß zu dem Gerücht über ein
ſchweres Motorbootunglück gab.
Zuchthausurteil für eine hundertfache Betrügerin
Berlin. In dem Prozeß gegen die
Ange=
klagte Marie Ludwig, die mehr als hundert
Frauen um ihre Erſparniſſe gebracht hat,
wur=
den nur einige der greiſen Opfer als Zeugen
ge=
hört, da die Angeklagte im weſentlichen geſtändig
war. Der Staatsanwalt beantragte ſechs Jahre
Zuchthaus. Das Gericht urteilte jedoch mit Rück=
ſicht auf das Gutachten der Sachverſtändigen, das
zwar den § 51 für die Angeklagte verneinte, aber
ſie doch als Pſychopathin bezeichnete, weſentlich
milder, Frau Ludwig wurde wegen fortgeſetzten,
teils vollendeten, teils verſuchten Betruges im
Rückfall zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus, 500
Mark Geldſtrafe und fünf Jahren Ehrverluſt
verurteilt.
Schweres Bootsunglück auf der Moſel.
Koblenz. Ein ſchweres Bootsunglück
er=
eignete ſich am Donnerstag auf der Moſel in der
Nähe der Bullayer=Brücke. Als ein beladener
Sandkahn, auf dem ſich drei Perſonen, ein
Va=
ter mit ſeinen beiden Söhnen befanden, einem
entgegenkommenden Moſeldampfer ausweichen
wollte, faßte der Kahn Waſſer und ſank. Die
drei Perſonen ſprangen ins Waſſer und
ver=
ſuchten, ſchwimmend das Ufer zu erreichen,
wo=
bei der Vater ſeinem 11jährigen Sohn, der nicht
ſchwimmen konnte, behilflich war. Während der
ältere Sohn mit Mühe und Not das Ufer
er=
reichte, verließen den Vater plötzlich die Kräfte,
ſo daß er mit ſeinem Sohn in den Fluten
verſank.
Drei Benzol=Exploſionen in Seraing.
15 Perſonen verletzt.
Brüſſel. In den Cockerill=Werken in
Se=
raing ereigneten ſich am Donnerstag abend drei
aufeinanderfolgende Benzol=Exploſionen, die gro,
ßen Sachſchaden verurſachten. 15 Perſonen
wur=
den verletzt. Durch die Exploſion eines
Rieſen=
gaſometers in der Kokerei Seraing iſt eine
ge=
waltige Feuersbrunſt entſtanden, die auf die
Deſtillationsanlagen übergriff und ſie
vollkom=
men zerſtörte. Die Verwüſtungen in der
Um=
gebung der Fabrik ſind ungeheuer. In dem
be=
nachbarten Dorfe wurden durch den Luftdruck
alle Fenſterſcheiben zerbrochen. Außer den 15
Verletzten wird noch eine Perſon vermißt. Die
Feuerwehrleute waren die ganze Nacht mit der
Bekämpfung des Feuers beſchäftigt.
Zu der Exploſion in den Betrieben Cockerill
in Seraing wird noch gemeldet: Ueber die
Ur=
ſachen, die den Gaſometer zur Exploſion brachten,
iſt näheres noch nicht bekannt. Das Feuer, das
der Exploſion folgte, breitete ſich mit ungeheurer
Geſchwindigkeit aus. Es erfaßte im beſonderen
die benachbarten Deſtillationsbetriebe, die
voll=
kommen zerſtört wurden. Aber nicht nur die
ge=
nannten Anlagen wurden vernichtet, auch in der
Umgebung wurde großer Schaden angerichtet.
Die Wirkung der Exploſion erſtreckte ſich ſo weit,
daß in der Bahnhofſtraße der benachbarten
Ge=
meinde Ougree ſämtliche Fenſterſcheiben aller
Häuſer herausgedrückt oder zerſplittert wurden.
Zu den Verletzten gehört auch eine Frau; ihr
Zuſtand iſt ernſt. Weiter wird noch eine Perſon
vermißt. Erſt in der Nacht gelang es der
Feuer=
wehr, den Brand zu löſchen.
Eine albaniſche Räuberbande wird vernichtet.
Belgrad. Ein Kampf, in dem ſämtliche
ſieben Mitglieder einer albaniſchen Räuberbande
ihren Tod fanden, ſpielte ſich an der
albaniſch=
jugoſlawiſchen Grenze ab. Die Bande des Azen
Ajrule war ſchon ſeit langem der Schrecken
ſo=
wohl der albaniſchen wie der jugoſlawiſchen
Grenzbevölkerung. Vorgeſtern wurde ſie auf
al=
baniſchem Gebiet von den dortigen Gendarmen
überraſcht und verfolgt. Die Bande flüchtete
auf jugoſlawiſches Gebiet, wo ſie aber auf eine
jugoſlawiſche Gendarmeriepatrouille ſtieß, welche
den Kampf mit den Banditen aufnahm. Drei
Mitglieder der Bande und ihr Führer wurden
auf jugoſlawiſchem Gebiet getötet, die übrigen
fanden den Tod, als ſie die albaniſche Grenze
erneut überſchreiten wollten.
ISlwen Amtsverkündigungen des Kreisamts
Eyuſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
9Sefunden: 1 goldenes Armband. 1
ſhnene Sicherheitsnadel. 1
Damenhand=
che aus ſchwarzem Leder. 1 Täſchchen
r Schreibutenſilien 1 Schülermüte
Zar Damenlederhandſchuhe. 1Eiſernes
eutz Orden. 1 Reißverſchluß. 2
Akten=
oen. 1 Roman „Die goldene
Mos=
vi. 2 Photographien. 1 ſchwarzer
rngnſchirm. 1 Paar Kinderſchuhe und
Eimpfe. 1 Paar
Damenmappahand=
tulte. 3 Bund Schlüſſel. — Zugelaufen:
Sichäferhund 1 Dackel (ſchwarz).
aer ſchwarzer Hund mit weißem Fleck
äwer Bruſt. 1 Dackel. 1 Pintſcher. —
Zuge=
gu=n: 2 Kanarienvögel. 1 Wellenſittich
Vir machen wiederholt darauf
auf=
mläam, daß auch noch Fundgegenſtände
rhmnden ſind, die in früheren
Bekannt=
ncu ungen verzeichnet waren.
Intereſſen=
önnen die Fundgegenſtände, während
nBBüroſtunden auf dem Fundbüro des
5 Polizeiamts, Zimnter 11, beſichtigen
Vergebung
von Weißbinderarbeiten.
Anuf Grund der
Reichsverdingungs=
dmrung werden die nachſtehenden
Ar=
tyrn für die äußere Herſtellung des
ſubaues des Landgerichtsgefängniſſes
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in Eröffnungstermin Freitag, den
Runi 1931, 10 Uhr, bei uns
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ichren.
Darmſtadt, den 23. Mai 1931.
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
jagdverpachtung.
SSamstag, den 30. Mai 1931,
naomittags 2 Uhr, wird der
Jagd=
ziük I der hieſigen Gemeindejagd,
be=
hed aus etwa 280 ha Feld und
ſaſßd, im Gaſthaus zum Heſſiſchen Hof
rden Reſt der Pachtperiode — 7 Jahre—
ſonderer Umſtände halber anderweit
jen:tlich verpachtet.
Das Jagdgebiet iſt von Station
ls= Kirch=Biombach, wohin täglich
nſunal Kraftpoſtverbindung fähri, in
ſ Minuten zu erreichen. Ein ſehr
uer Wildſtand iſt vorhanden, zumal
r ſſeitherige Pächter während der ſeit
Jahren laufenden Pachtzeit kein Reh=
1 zum Abſchuß brachte. (7672b
(Tirch=Brombach, den 13. Mai 1931,
ſiſſche Bürgermeiſterei Kirch=Brombach.
Meiſinger.
Freiwillige Verſteigerung
von Grundſtücken.
Am Mittwoch, den 27. Mai ds. Js
nachmittags 3 Uhr (15 Uhr) verſteigere
ich im Rathausſaale zu Schönberg
i. Odw. das auf den Namen des Herrn
Oskar Fiebig, Bankier in Bensheim im
Grundbuch für Schönberg, Band 1
Blatt 56 eingetragene Grundſtück und
zwar:
Flur II Nr. 130 Hofreite im Ort.
425 qm.
Das zu verſteigernde Anweſen iſt in
guter Geſchäftslage in der Hauptſtraße
in Schönberg gelegen und beſteht aus
8 Zimmern, Badezimmer, Küche nebſt
Zubehör, Werkſtattraum von ca. 120 qm
Fläche, Maſchinenraum ungefähr
ebenſ=
groß, einen eingebauten Trockenraum mi
Anlage und einer weiteren Werkſtatt vor
ca. 40 qm. Als Zubehör befinden ſich
in ihm 2 Elektromotore von 5 und 7 PS.
Die Verſteigerung iſt eine freiwillige
Die Verſteigerungsbedingungen können in
dem Büro des Unterzeichneten in
Bens=
heim, Rodenheinerſtraße 7, während der
Büroſtunden eingeſehen werden.
Bensheim, den 18. Mai 1931.
gez. Blechner, Notar. T7928b
WElBLIcH
Freihändiger Verkauf
Mittwoch, den 27. Mai, vormittags
präzis 10½ Uhr, verkaufe ich freihändig
auf meinem Lagerplatz Heinrich=Fuhr=
Straße 49 gegen ſofortige Barzahlung:
1 Gerüſtſchuppen, mit Falzziegel ge=
Maurer oder Zimmermann uſw.,
ſo=
wie die ca. 130 Mtr. lange
Einfrie=
digung des Lagerplatzes, zuſammen
oder in 3 Teilen, beſtehend in Pfoſten
u. Schwarten mit großem
Einfahrts=
tor, 5 Mtr. I. Weite u. kl. Tür, nach
den vorher bekannt gegebenen Be=
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uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
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den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſiens zurück=
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zuſenden.
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zeugniſſe einſenden.
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Der Nothelfer aus Amerika.
Aufheben!
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Milster Toungspleen hat sich, getren den GrundsStzen seiner trockengelesten
Heimat, in der Hotelbar tapfer bei der Vernichtung des Kluchwürdigen
Alko-
hols betätigt und intolgedessen einen sehr tiefen Schlaf getan. Im Traume
eind ihm Teutel in der Gestalt amerikanischer Zollwächter erschienen, die
ihn zuerst gräblich geängstigt, dann aber mit dem ewig schönen Gesange
von Gertrud Hauptmann versöhnt haben:
Dem Herzen tut die Liebe wohl,
Den schwachen Füßen Kukirol.
Als bilster Voungspleen um 12 Uhr mittags zum Frühstück erscheht.
Hindet er bereits die Antwort des Reichskanzlers vor:
„Ihre geschätzte Anregung lst Gegenstand eingehender Erwägungen des
Keicheminlsterlums gewesen, doch kann dem Vorschlage, die Kukrol-
Fabri-
katton zu verstaatlichen aus verfassungsmäßigen Gründen keine Folge
geleistet werden.
Die Resierung msbesondere aber der Herr Reichsänanmminlster,
be-
dauert das schr de neue Steuerquellen und erhöhte Geldeingänge rur
Vermeldung neuer Notopter sehr erwünscht wören.
(ch werde mich jedoch freuen einen so promlnenten Wirtschaftsführer
persönlich empfangen zu können, denn ich gehe wohl nicht tehl in der
An-
sahme, daß Sie bei Ihren groben Erfahrungen wertvolle Hinweise für eine
Gelebung unseres gonzen Geschäftslebenz, die wir hler Ankurbelung der
Wirtschaft nennen, saben können. Genehmigen Sle, hochverehrter Mr.
Voungspleen dev Ausdruck meiner vorzüglichsten Hochachtung. Der
Reichskonzler, ser. Unterschriſt.”
Obsleich Mlster Vounsspleen als grobsügiger Amerikaner dle Unvemund
der Resterung nicht begreift, besibt er sich am nächsten Tage, andetan
mlt seinen weltesten Gewitterhosen und mit einer Mützc, s0 groß wie ein
Honomog zur Audlenz.
Unterwegs läßt er den Chautteur plötzlich halten, springt aus dem Auto
und umarmt einen des Weges kommenden Herrn mit den Worten: „Oh.
do vou sein berühmte Mr. Unblutig ?
Ehc Dr. Unblutig
sich von der herrlichen Umarmung erholen kenn, erzählt ihm Mister
Toung-
spleen von seiner groben Bewunderung für Kuktrol und von seinen Plänen.
Oeutschland aut den Hühnereugen der gonzen Welt ein festes Fundament
zu schaffen.
Dr. Unblutig erwidert, dab er sich von seiner Praxis zurückgerogen habe
und sich nur noch den ldealen des polltischen Lebens widme. Er sel
Ab-
geordneter der von ihm gegründeten Partel der Fußschwachen, deren
Parole lautet: „Kuktrolen Siel" Er erklärt seine Bereitwilligkelt, dle
Be-
mühungen Milster Voungspleens zu unterstützen worauf ihn dleser ein-
I5dt. mit zur Audlenz zu kommen.
Miister Voungspleen ist von dem Zusommentrefien mit Dr. Unblutig so
griſfen, daß er im welten Bogen auf die Straße spuckt und vor sich
hin-
lüstert: Kukirol sein wonderful. indeed. jedes Mensch ob Frau. Menn
oder Kind. sein schnell entternt von dle Hühneraugen. Auch der
härte-
sten Hornhaut werden weich wie die Hand von die Domen in Hotelbar,
well. And Kuktrol-Badetuß-Salz seien sehr herrlich und moken dle Füßen
s0 stork, dab men möchte gehen zu Fuß und nicht nur fahren in Aute
oder Lift. Nur sehr zu billig sein dlese guten Mittel. —
Das hundertmilllonentach bewährte Kuktrol-Hühneraugen-Pfoster kostet
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Seite 10
Samstag, den 23. Mai 1931
Nummer 142
*Das Ozeanflugzeug marſchiert.
Von Hauptmann a. D. Dr. ing. h. e. Hermann Köhl.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Hauptmann Köhl, der Pilot der „Bremen” dem
erſten Flugzeug, dem der Sprung über den
Nord=
atlantik in oſt=weſtlicher Richtung gelang, beſchäftigt
ſich ſeit ſeinem erſten Siegesfluge eingehend mit
dem Problem eines künftigen transozeaniſchen
Luft=
verkehrs zwiſchen der Alten und der Neuen Welt,
in dem er die ureigene Beſtimmung der
Verkehrs=
luftfahrt überhaupt ſieht. In den nachfolgenden
Ausführungen ſpricht der Flieger zum erſten Male
von ſeinen theoretiſchen und praktiſchen Arbeiten an
der Löſung dieſes Problems und von den Erfolgen,
die dieſe Arbeiten heute ſchon gezeitigt haben.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ich mit dem erſten Fluge über
den Nordatlantik von Baldonnel in Irland nach Greely Island
das Problem eines ſtändigen transatlantiſchen Luftverkehrs,
deſ=
ſen Idee ſeinerzeit ja die Grundlage unſeres „Bremen”=Fluges
war, keineswegs als gelöſt betrachtet habe. Er war für mich
und meinen, durch einen ſo tragiſchen Tod mitten aus der
ge=
meinſamen Arbeit geriſſenen Freund und Kameraden,
Ehren=
fried Günther von Hünefeld, lediglich die Grundlage, auf die
wir unſer weiteres Schaffen aufbauen wollten.
Heute — nach mehr als drei Jahren — erſcheint es mir recht
intereſſant, noch einmal auf die Anfänge meiner Verſuche
zurück=
zublicken. Fachleute, die uns entgegenhielten, daß ein ſolcher
Flug mit den vorhandenen techniſchen Hilfsmitteln auf keinen
Fall möglich ſei, mußten ſich ſpäter durch die nicht zu
beſtrei=
tende Tatſache des gelungenen Fluges eines Beſſeren belehren
laſſen.
Auch über die Bedeutung des Fluges unſerer „Bremen”
iſt damals viel geſchrieben worden. Es darf natürlich nicht
ver=
wundern, daß diejenigen, die zuerſt von der Unmöglichkeit
ge=
ſprochen hatten, nun von einem ganz außergewöhnlichen
Glücks=
fall ſprachen, dem lediglich ſportliche Bedeutung zukommen
könne. Andere wieder erblickten darüber hinaus in ihm auch
eine Pioniertat für einen künftigen Luftverkehr zwiſchen den
beiden großen, durch den Atlantik geſchiedenen Kontinenten.
In gewiſſer Hinſicht hatten beide Gruppen recht. Ich ſelbſt
möchte den Flug ſportlich deshalb gewertet wiſſen, weil wir
durch ihn die von allen Nationen der Welt heißumſtrittene
Sie=
gespalme an Deutſchland bringen konnten. Seine Bedeutung
für den Luftverkehr aber liegt darin, daß er uns unendlich viel
Wiſſen und Erfahrungen vermittelte, die — da man an den
ver=
antwortlichen Stellen in Deutſchland bisher ihre nutzbringende
Verwendung für die Verkehrsfliegerei verſäumte — zum
größten=
teil noch heute ihrer praktiſchen Auswertung harren.
Es dürfte bekannt ſein, daß ich bereits im Jahre 1925 beim
Junkers=Luftverkehr — erfolgreicher als ſpäter bei der Deutſchen
Lufthanſa — Gebiete bearbeiten konnte, die das Fundament
unſerer ſpäteren Unternehmungen waren. Ein Noro=Atlantik=
Verkehr, der mir als Zukunftstraum ſchon damals vorſchwebte
und deſſen immenſe wirtſchaftliche und politiſche Bedeutung wir
längſt erkannt hatten, läßt ſich natürlich nicht von heute auf
morgen ſchaffen, — ganz beſonders nicht mit einem ſo jungen
Verkehrsmittel, wie es die Fliegerei iſt. Aber wir ſahen das
Ziel und gingen darauf los, und im Jahre 1928 waren unſere
Erfahrungen ſchon ſoweit gediehen, daß wir mit einer ganz
anderen Sicherheit und einem viel feſteren Vertrauen an die
praktiſche Verwirklichung unſerer Idee herangehen konnten, als
dies uns Fernſtehende ahnten.
Der erſte, in einer Sturmnacht über Irland abgebrochene
Verſuch im Jahre 1927 und der „Bremen”=Flug im Jahre
darauf wurden zu einer Beſtätigung unſerer, der Oeffentlichkeit
noch ganz unbekannten Erkenntniſſe, darüber hinaus aber zu
einem Quell unendlich vieler Ideen und neuen Anregungen.
Jede Stunde nach dem Start lehrte uns Neues, jede Stunde
be=
ſtätigte aber auch in weiteſtem Maße die Richtigkeit unſerer
Vorausſetzungen.
Die Sturmnacht und der nächtliche Nebel vor Labrador
be=
wieſen, daß alles, was nur in der Theorie vorbereitet worden
war, auch der härteſten Wirklichkeit ſtandhielt, und als unter
unſerer braven „Bremen” das Eis von Greenly Island barſt,
da war für uns der unerſchütterliche Glaube an einen künftigen
Transatlantik=Verkehr geboren. Nicht allein der Glaube,
ſon=
dern auch die beſtimmte Gewißheit, daß ein ſolcher Verkehr in
nicht allzu ferner Zeit Tatſache werden muß und werden wird.
Dieſer Gedanke wurde zum Leitſtern meines Lebens. Wo
ich überall Gelegenheit dazu hatte, ſuchte ich für ihn zu werben
und zu arbeiten, denn ein Land, das von ſo ſchweren Laſten
bedrückt wird wie Deutſchland, ein Volk, das unter den Folgen
des Verſailler Vertrages ſo leidet und in ſeinem Schaffen ſo
gehemmt wird, das muß ſich neue Möglichkeiten ſuchen. Am
beſten wird es dieſe dort finden, wo es ſtets bahnbrechend war,
nämlich in der Luftfahrt.
Gewiß, ſo gut und brauchbar unſere „Bremen” damals war und
ſo gute Dienſte ſie uns leiſtete, ſie konnte doch niemals allen
Forderungen eines planmäßigen Verkehrs über den Atlantik
ge=
nügen. Ich bin auch jetzt noch der Anſicht, daß der „Bremen”=
Typ des Profeſſors Junkers heute noch das beſte und
leiſtungs=
fähigſte Flugzeug der Welt iſt, — den Erforderniſſen eines
transozeaniſchen Luftverkehrs jedoch, der unbedingte Sicherheit
und Wirtſchaftlichkeit zur Vorausſetzung haben muß, iſt ſie nicht
gewachſen. Sie iſt einmotorig, und eine einmotorige Maſchine
kann aus Sicherheitsgründen niemals das ideale Ozeanflugzeug
ſein. Auch die bisher im Luftverkehr verwendeten mehrmotorigen
Typen reichen keineswegs aus, denn die Anordnung der
Mo=
toren und ihre Unzugänglichkeit während des Fluges — dies
gilt in erhöhtem Maße von der Do. X., bei der dieſe Faktoren
beſonders unangenehm ins Gewicht fallen, wie die bedauerlichen
Mißerfolge dieſes Flugſchiffes beweiſen — laſſen bei ſchwerem
Wetter, bei Nacht= und Nebelflug immerhin mögliche
Kata=
ſtrophen auf weiten Strecken nicht vermeiden. Ganz abgeſehen
davon haben alle dieſe mehrmotorigen Maſchinen einen zu
be=
grenzten Aktionsradius, ſo daß ſie bei Ozeanflügen von
vorn=
herein ausſcheiden müſſen.
Es mußte alſo etwas Neues gefunden werden, das das
Vor=
handene mit den neuen techniſchen Erkenntniſſen verbindet. Die
wiſſenſchaftliche Erforſchung der Grundlagen für die Fliegerei iſt
nicht etwa ſtehen geblieben in den letzten Jahren. Im
Gegen=
teil: unendlich viel wertvolles Neuland haben unſere Gelehrten
entdeckt und einer praktiſchen Verwertung erſchloſſen. Denkt
man daran, einen wie bedeutſamen Vorteil z. B. die neue
Jun=
kers G. 38 dadurch beſitzt, daß man bei ihr die Motoren in die
großen geräumigen Flügel verlegte und zugänglich machte, ſo
wird man den Fortſchritt leicht erkennen. Allerdings iſt auch
dieſes Flugzeug dreimotorig — eine Anordnung der
Kraft=
quellen, die mir aus Sicherheitsgründen nicht ideal erſcheint.
Das Fliegen ſolcher Maſchinen iſt bei Ausfall eines Motors —
beſonders, wenn es einer der beiden Außenmotoren iſt — in
Nacht und Nebel ſo kompliziert, daß ich keinen Piloten in dieſe
Lage bringen möchte. Die Mehrmotorigkeit muß jedoch für
ein Ozeanflugzeug höchſte Forderung bleiben. Sie erſcheint mir
in der Tandemanordnung, wie ſie Dornier baut, außerordentlich
glücklich gelöſt. Setzt hierbei eine der beiden
hintereinander=
liegenden Kraftquellen aus — ſei es der Schub= und der
Zug=
motor, ſo wird die Stabilität der Maſchine in keiner Weiſe
ge=
ſtört, da die Achſe, auf der die beiden Motoren liegen, auf keinen
Fall verändert wird. Dies ermöglicht einen völlig gefahrloſen
Nacht= und Nebelflug, was ebenfalls eine Vorausſetzung des
Ozeanluftverkehrs iſt.
So formte ſich denn aus vielen kleinen Moſaikſteinen ſtetig
die Form eines neuen Typs. Es kam aber noch barauf an, die
vielfachen Erfahrungen, die beſonders von der Segelfliegerei
gemacht worden waren, zuſammenzufaſſen und anzuwenden, um
dadurch das Ziel zu erreichen, das ich in der Konſtruktion eines
Flugzeuges ſah, das die größtmögliche Ausnutzung aller den
Luftverkehr bedingenden Faktoren wie Aerodynamik, Sicherheit,
Eigenſtabilität und dadurch erleichterte Navigation und
Wirt=
ſchaftlichkeit mit größter Schnelligkeit verbindet.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ich die Verſuche mit
ſchwanz=
loſen Flugzeugen, wie ſie von Soltenhoff, Riediger, Eſpenlaub
und Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft gemacht wurden, aufmerkſam
verfolgte, weil dieſe Verſuche auf neuen Forſchungen baſierten,
die die Wiſſenſchaft in ärodynamiſcher Hinſicht angeſtellt hatte.
Hier fand ich eine vielverſprechende Richtung, die zum Ziele
führen konnte.
Es war ein ſeltſamer und ein entſcheidender Tag, an dem
ich zum erſten Male den „Storch”, den die Rhön=Roſſitten=
Ge=
ſellſchaft gebaut hatte, in Darmſtadt kennen lernte. Profeſſor
Georgi, der verdienſtvolle Vater der Segelflugbewegung und
Leiter der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft, aber auch unſer
bedeu=
tendſter Flugwiſſenſchaftler, hatte mich eingeladen.
Das Wetter war ſchlecht, jedenfalls ſo, daß ich im ſtillen
ſchon die Hoffnung aufgab, etwas zu ſehen. Auch die Stirn
des Fliegerprofeſſors kräuſelte ſich ſorgenvoll, wenn er zum
Himmel aufblickte. Trotzdem fuhren wir zum Flugplatz hinaus,
fanden viele alte und junge Piloten draußen auf dem Feld,
und unter ihnen ein ganz kleines, ganz junges Fliegerlein: das
iſt Groenhoff, der den „Storch” vorfliegen ſoll, — derſeilbe
Groenhoff, der in dieſen Tagen mit einem grandioſen
Segel=
flug von München nach Kaaden in der Tſchechoſlowakei über
265 Kilometer unter denkbar ungünſtigen Verhältniſſen einen
neuen Weltrekord aufſtellte.
Man führt uns in die Halle. Da ſteht in einer Ecke etwas
ganz Unſcheinbares. Segelflugtragflächen ſind es; drunter hängt
ein kleiner Rumpf. Und hinten dran iſt ein winziges
Propeller=
chen an einem ebenſo winzigen Motor, von dem geſagt wird,
daß er ſelten — und wenn, dann auch nicht immer zuverläſſig
laufe. Alles ſieht ganz anders aus, als man es bisher zu ſehen
gewohnt war, und es ähnelt dem, was mir vorſchwebt.
Jungflieger bringen die Maſchine an den Startplatz.
Wäh=
rend der Vorbereitungen friſcht der Wind ſtark auf, und ich
wundere mich, daß man von dem Verſuch nicht ganz abſieht.
Aber trotz der Böen wird der Vogel mit dem Gummiſeil
ge=
ſtartet, der kleine Motorradmotor brummt — — die Kiſte fliegt!
In niedriger Höhe brauſt ſie auf die Gebäude am anderen Ende
des Platzes zu, der Pilot geht in eine Linkskurve, macht kehrt
und kommt mit großer Fahrt wieder heran. Da ſetzt der Motor
aus, die Maſchine muß mit dem Wind zu Boden und macht
beim Aufſetzen einen ganz paſſablen Bruch. Als wir Groenhoff
unverletzt, nur ein wenig zerſchunden aus der zertrümmerten
Kiſte ſteigen ſehen, fällt uns allen hörbar ein Stein vom Herzen.
Die Vorführung war nicht ſo gelungen, wie es ſich
Pro=
feſſor Georgi gedacht hatte. Er glaubte, mein Vertrauen zu der
neuen Sache ſei erſchüttert. Das Gegenteil war der Fall. Ich
hatte geſehen, daß hier viel Brauchbares vorhanden war, und
nun erfuhr ich auch, daß zur Weiterführung dieſer wichtigen
Ver=
ſuche keine Mittel mehr vorhanden waren, und es ausgeſchloſſen
erſchien, irgendwo neue Gelder aufzutreiben. Da entſchloß ich
mich, dem guten Profeſſor Georgi unter die Arme zu greifen
und ihm die Möglichkeit zu ſchaffen, das Begonnene weiter
aus=
zubauen.
An dieſem Tage vereinbarten wir, daß die Rhön=Roſſitten=
Geſellſchaft mir ein Flugeug konſtruieren ſolle, das ſich auf die
bisherigen Erfahrungen mit ſchwanzloſen Flugzeugen aufbaut
und außerdem eine Reihe meiner Gedankengänge verwirklicht.
Mir ſchwebte dabei ein „Nur=Flügel=Flugzeug” vor — alſo der
Idealtyp des Flugeugs überhaupt. Kein ganz neuer Gedanke
zwar, denn Profeſſor Junkers hat bereits im Jahre 1910 ein
Patent darauf angemeldet, aber es war noch niemals gebaut
worden.
Durch dieſen ſchnellen Entſchluß, den ich übrigen niemals
bereute, kam ich mit jenen netten Leuten in Berührung, die da
oben auf der Waſſerkuppe ſitzen und in Aerodynamik ſchwelgen.
An ihrer Spitze ſteht Alexander Lippiſch, ein überaus fähiger
Kopf und begabter Konſtrukteur, mit dem ich in vielen
Be=
ſprechungen in Berlin und auf der Waſſerkuppe bald einig
wurde über unſeren Aufgabenkreis und den zu ſchaffenden Typ.
Da ich in unſer Unternehmen auch nicht unbegrenzte
Geld=
mittel ſtecken konnte, gingen wir zunächſt vorſichtig zu Werke
und machten vorläufig nur Verſuche mit Segelflugmodellen, denn
— obwohl wir voller Hoffnungen waren, die Sache konnte doch
ſchief gehen, und dann war die ganze Summe, die ſich durch
immer wieder notwendig werdende „Nachſchüſſe” ganz erheblich
erhöhte, verloren. So ging es Schritt für Schritt vorwärts,
und unſer Vertrauen zu der gemeinſamen Arbeit wuchs von
Verſuch zu Verſuch.
Als nächſte Stufe ſollte ein Segelflugzeug die Modelle
ab=
löſen. Viel Zeit, viel Arbeit und auch viel Geld verſchlang der
Bau. Aber was tat’s: im vergangenen Sommer war die Kiſte
fertig, und wieder mußte ſich der kleine Groenhoff in den Vogel
ſetzen. Er flog! — beſſer als wir es erhofft hatten. Die
Probe=
fluge beſtärkten uns in unſerem Glauben an unſer Flugzeug
und bewieſen, daß wir die begonnene Entwicklung getroſt
fort=
ſetzen konnten.
Bemerkenswert iſt, daß nach dem Bekanntwerden unſerer
ge=
glückten Verſuche — alſo ein Jahr nach der erſten öffentlichen
Vorführung des ſchon erwähnten „Storches” — auch Junkers in
Deſſau aktivere Verſuche einleitete und daß das
Reichsverkehrs=
miniſterium 30 000 Mark zum Bau einer ähnlichen Maſchine,
wie wir ſie vorhatten, zur Verfügung ftellte.
Es war von vornherein beſchloſſene Sache, unſere
Segel=
flugkonſtruktion, in ein Motorflugzeug umzubauen, wenn die
Segelflugverſuche geklappt hatten.
Und das hatten ſie ja! So mußte nur noch die finanzielle
Seite ſichergeſtellt und ein tiefer Griff in die Brieftaſche getan
werden. Nachdem auch dieſe Schwierigkeiten beſeitigt waren,
ging es im letzten Winter an den Umbau, eine Arbeit, die recht
kompliziert war und ſehr viel Zeit erforderte. Eine ganz
be=
ſonders gefährliche Klippe war hierbei die Frage des Motors,
die große Opfer gefordert hätte, wäre uns nicht in dem
Direk=
tor der Deutſchen Verkehrsflug A.=G. Croneiſz ein Helfer aus
der Not erſtanden. Er ſah unſeren Kummer, und er half uns.
In ſeinem Werklager gab es zwei Briſtol=Cherub=Motoren, die
als befonders zuverläſſig bekannt ſind. Dieſe ſtellte er uns zur
Verfügung.
So wertvoll uns dieſe materielle Hilfe auch war, mehr
ſchätzten wir noch, daß wir in Croneiſz, der ein ausgezeichneter
Flieger iſt, einen Kameraden fanden, der an unſer neuartiges
Flugzeug glaubte und uns mit ſeinem fachmänniſchen Rat
unter=
ſtützte. So lange es die Schneeverhältniſſe erlaubten, mußte
mein kleiner B.M.W. gar manches Mal auf die Waſſerkuppe
hinauf klettern, und wir alle, die wir gemeinſam an unſerem
Vogel ſchufen, ſind gute Freunde geworden in dieſer Zeit.
Am Himmelfahrtstage war der Umbau beendet. Wir wollen /
hoffen, daß das nunmehrige Motorflugzeug das hält, was ſeine
bisherigen Leiſtungen als Segelflugzeug verſprachen. Damit
iſt dann aber erſt die zweite Etappe zurückgelegt, der noch einige
weitere folgen müſſen, die uns noch manche harte Nuß zum
Knacken aufgeben dürften. Wie lange Zeit noch dahingehen
wird, ehe wir ſagen können: „Wir haben erreicht, was wir
woll=
ten! — das läßt ſich ſchwer vorausſagen. Sicher aber iſt das
Eine, daß wir unſere Arbeit nicht aufgeben werden, ehe ſie uns
zum Ziele geführt hat, ehe wir nicht den wirklich brauchbaren
Typ eines Transozeanflugzeuges geſchaffen haben, das allen
Eventualitäten gewachſen iſt.
Die Zukunft unſeres Flugzeuges liegt in dem beinahe voll
ſtändig durchgeführten „Nur=Flügel”=Prinzip. Schon dem Laien
wird es klar ſein, daß letzten Endes nur der tragende Flügel
notwendig iſt, und daß alles andere Beiwerk, daß durch die
Entwicklung der Technik und die Erkenntniſſe der Forſchung als
überholt angeſehen werden muß, fortfallen kann, da es nu
ſchädliche Widerſtände erzeugt. Dieſe wieder beeinträchtigen die
Tragfähigkeit, Schnelligkeit und Aktionsradius, was wiederum
die Wirtſchaftlichkeit des Verkehrs gefährdet. Deshalb muß für
die Zwecke des Ozeanfluges wie auch für die des Verkehrs über
weite Landſtrecken das Nur=Flügel=Flugzeug unbedingt
bevor=
zugt werden, da es auch rein rechneriſch die idealſte
Flugzeug=
type iſt, — ſelbſtverſtändlich unter der Vorausſetzung, daß der
Flügel genau ſo ſteuerfähig iſt wie das Flugzeug mit Rump
Unſere Verſuche haben gezeigt, daß der „Nur=Flügel” nicht
allein die gleichen fliegeriſchen Qualitäten aufweiſt wie der
bis=
her bekannte Flugzeugtyp, ſondern daß er darüber hinaus noch
den durch einen Rumpf beſchwerten Flugzeugen in Vielem
be=
deutend überlegen iſt. Die Arbeiten darüber ſind natürlich noch
nicht abgeſchloſſen; ein Urteil, das Wert auf Vollſtändigkeit legt,
wird ſich erſt im Laufe der Jahre fällen laſſen, wenn uns auch
die Erfahrungen der Praxis zugute kommen.
Wie ſchon erwähnt, fällt zugunſten des „Nur=Flügel” die
Möglichkeit der Tandemanordnung der Motoren ins Gewicht,
wobei ſich — dies kommt erſt bei einer entſprechenden Ver
größerung des Verſuchsbaues in Frage — die Vorteile der
Ver=
legung des Triebwerkes in den Flügel, die eine Wartung
wäh=
rend des Fluges ermöglicht, bemerkbar machen werden. Dies
und die natürliche Eigenſtabilität der Maſchine bieten die
Ge=
währ dafür, daß ein Fliegen eines der beiden für das nächſte
Modell projektierten Motoren abſolut gefahrlos iſt, ſo daß
im=
mer einmal mögliche Defekte während des Fluges behoben
wer=
den können. Dazu kommt die immenſe Fortentwicklung des
Rohölmotors, die es uns ermöglicht, dieſe vollkommen
explo=
ſionsſicheren Motoren einzubauen, die noch dazu weit weniger
Betriebsſtoff benötigen als gleichwertige Benzinmotoren. Auch
dieſe Tatſache wirkt ſich entſprechend auf den Aktionsradius aus
und ſtellt außerdem einen nicht zu unterſchätzenden
Sicherheits=
koeffizienten dar.
Schwer läßt ſich heute ſchon der Prozentſatz feſtſtellen, um den das
Nur=Flügel=Flugzeug den Rumpfmaſchinen in bezug auf
Zulade=
fähigkeit und relative Schnelligkeit überlegen iſt. Unbeſtreitbar
iſt es jedoch, daß nach unſeren praktiſchen Modell= und
Segel=
flugverſuchen und unſeren theoretiſchen Berechnungen dieſe
Fähigkeiten eine nicht unbeträchtliche Steigerung erfahren. Dieſe
beeinflußt den Aktionsradius ebenfalls ſo ſtark, daß auch dieſe
Eigenſchaften die gefahrloſe Durchführung verkehrsmäßiger
Ozeanflüge gewährleiſten, zumal ja die rein fliegeriſchen
Lei=
ſtungen und die Eigenſtabilität des Nur=Flügel=Flugzeuges aule
bisher bekannten Flugzeugtypen übertreffen.
So kann heute — wo wir uns ja noch immer auf dem
Wege und noch recht weit vom geſteckten Ziel befinden,
zujam=
menfaſſend geſagt werden, daß das Problem des
Ozeanflug=
zeuges wenigſtens im Prinzip gelöſt worden iſt. Die Praxis
und die Erfahrungen, die uns unſere Verſuchsflugzeuge
ber=
mitteln, werden unſer Wiſſen ergänzen und uns helfen, unſere
Arbeit zu vollenden.
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U
[ ← ][ ][ → ]Nummer 142
Samstag, den 23. Mai 1931
Seite 11
Sport, Spiel und Fucnen
Die deutſche Handball=Meiſterſchaft.
Das 2.5.B.-Endſpiel.
ds6. Am 31. Mai ſtehen ſich in Magdeburg auf dem
FPlatze von Cricket=Viktoria der achtfache Deutſche Meiſter
„Polizei=Sportverein Berlin und der mehrfache
ſüd=
weutſche Meiſter Sportverein Darmſtadt 1898 unter
Der Leitung von Marienhagen=Magdeburg gegenüber.
Der Weg beider Vereine in die DSB.=Endrunde: Polizei
Berlin: V. f. L. Halle 96 7:3 Spielvgg. Fürth 13:5. In der
Zwiſchenrunde war Berlin ſpielfrei. Darmſtadt 1898:
Sportfreunde Siegen 8:3. Polizei Gotha 9:5, Polizei Spandau
A1:8.
Es treffen zwei Vereine aufeinander die ſich an Kampfkraft
rund Spielerfahrung nichts nachgeben. In beiden Sturmreihen
ſitehen erprobte Angriffsleute, die ihre ungewöhnliche Wurfkraft
enit ideenreichen Angriffen verbinden. Die gegneriſchen
Deckun=
gen und Verteidigungen werden vor ſchweren Aufgaben ſtehen.
DDer Ausgang des Spieles muß als völlig offen bezeichnet werden.
Slehnlich wie im Voxjahre in Siegen, iſt mit einem knapen, jedoch
Bahlenmäßig hohen Torreſultat zu rechnen.
Am gleichen Tage und auf dem gleichen Platze wird auch das
Endſpiel der Frauen durchgeführt. Es ſtehen ſich, wie
äm Vorjahre, Viktoria Hamburg und Sportclub
harlottenburg gegenüber. Das Spiel wird geleitet von
Illgner=Leipzig. Beide Vereine ſpielten in der Deutſchen Hand=
Sall=Meiſterſchaft bereits eine beachtliche Rolle. Im vorjährigen
Endſpiel gab die geſchloſſenere und abgerundetere Leiſtung von
Wiktoria den Ausſchlag.
Spielwarte=Tagung der DSB. in Magdeburg.
Am 31 Mai tagt unter Leitung von W. Burmeiſter (Ham=
Hurg) der Spielausſchuß der Deutſchen Sportbehörde in Magde=
Hurg im Hotel Continental. Von der umfangreichen
Tagesord=
nung intereſſieren folgende Punkte beſonders: Bericht des
Spiel=
ausſchuſſes, Auswirkungen des Vertrages DT.—DSB.—DFB.,
Spielbetrieb innerhalb der DSB. Kurstätigkeit, Spielregeln
und Handballordnung, Frauenfragen, Jugendangelegen=
Seiten, internationale Angelegenheiten (Länderſpiele, Basket=
Hall, Hallenhandball). Die Spielwarte=Tagung wird mit dem
Beſuch der beiden DSB.=Endſpiele abgeſchloſſen.
Polizeiſporkverein Darmſtadt.
Am erſten Pfingſtfeiertag, 15 Uhr, iſt die Handball=Liga der
Polizei nach Ludwigshafen verpflichtet. Pfalz
Ludwigs=
wafen iſt eine altbewährte Mannſchaft, die mit Mannheim=
Waldhof ſtark konkurriert. Das exakte Kombinationsſpiel und
die ausgeprägte Balltechnik ſind beachtenswerte Vorzüge der
Mannſchaft Die Ebenbürtigkeit mit der Polizei=Liga iſt in dieſen
Punkten völlig gleichgeſtellt. Nur die jetzige Form und die grö=
Bere Durchſchlagskraft der Poliziſten in ihrer neuen Aufſtellung
werden den Ausſchlag geben. Hoffen wir, daß auch diesmal die
GHrünen ihren Siegeszug erfolgreich fortſetzen.
Die Damen ſpielen Pfingſtſonntag, 15 Uhr, hier auf dem
Polizei=Sportplatz gegen Rot=Weiß Frankfurt. Dieſes
Spiel verdient beſonderes Intereſſe, da die Frankfurter Damen
wen Eintracht=Damen in ihrem Können kaum nachſtehen. Die
Polizei=Damen, die in letzter Zeit ſpieltechniſch etwas beſſer
ge=
worden ſind, werden alles hergeben müſſen, das Spiel erfolgreich
zru geſtalten.
Eintracht Darmſtadt.
Die 1. Mannſchaft begibt ſich am Sonntag zum fälligen
Rück=
wiel nach Ober=Ramſtadt, um gegen den dortigen
Turn=
werein anzutreten. Im Vorſpiel mußte die mit viel Erſatz ſpielende
Eintracht eine empfindliche Niederlage hinnehmen, was jedoch
ein Grund ſein ſoll, verzagt nach Ober=Ramſtadt zu fahren. Mit
eieſer Fahrt iſt eine Ausflug des geſamten Vereins verbunden.
* Pfingſthandball in der 9.T.
Die diesjährigen Pfingſtſpiele reichen bei weitem nicht an
wergangene Jahre heran. Der Spielbetrieb in allen Klaſſen iſt
mur gering Tv. Vorwäxts Langen und Tv. Bickenbach
unter=
mehmen größere Reiſen. Im übrigen ſpielen am erſten Feiertag:
Wolfskehlen — Pfungſtadt. Wallerſtädten — Worfelden und
Dorſch — Birkenau. Am zweiten Feiertag iſt das Programm
(Stwas reichhaltiger durch das 30jährige Jubiläum des
Männer=
rurnvereins Urberach, wo zwiſchen folgenden Vereinen
Werbe=
wpiele ausgetragen werden: Tgſ. Darmſtadt — Tv. Mainz=
Kaſtel, Tv. Groß=Zimmern — Tv. 1877 Frankfurt=Nied, Tv. See=
Heim — Tgſ. Mainz=Kaſtel und ein Damenſpiel Tv. Mainz=Kaſtel
— Tgſ. Frankfurt=Süd. Im Main=Rhein=Gau kommen folgende
Spiele zum Austrag: Bensheim — Eppſtein, Egelsbach —
Weiter=
ſtadt, Büttelborn — Erbenheim, Stockſtadt — Nieder=Iſſigheim,
Bickenbach 2. — Schwanheim und Arheilgen 2. — Groß=Gerau.
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
An den beiden Pfingſtfeiertagen empfängt die Freie
Turn=
gemeinde Darmſtadt zwei erſtklaſſige Handball=Mannſchaften aus
ſoem 10. und 7 Kreis. Am erſten Pfingſtfeiertag, nachmittags 3½
Uhr, ſpielt, Fr. Tgde. Darmſtadt — Ludwigshafen.
Darmſtadt ſollte durch ſein weites ſchnelles Spiel gegen das kurze
Waßſpiel der Gäſte eine größere Chance auf Sieg haben. Vorher
um 1 und 2 Uhr ſpielen die Jugend= und 1b=Mannſchaften gegen
Nudwigshafen. — Am zweiten Feiertag, 3 Uhr, geht es gegen
Fürthi. B. Darmſtadt konnte das Vorſpiel in Fürth an Oſtern
uach äußerſt ſpannendem Spiel mit 4:2 Toren gewinnen. Fürth
neigte ſich dabei von der beſten Seite. Man wird bei der
Gleich=
wertigkeit und fairen Spielweiſe der Gäſte ſchöne und ſpannende
Handballſpiele zu ſehen bekommen. Eintrittspreiſe äußerſt niedrig.
S.V. 1910 Weiterſtadt.
Die Fußballer des Sportvereins 1910 Weiterſtadt empfangen
am 1. Pfingſtfeiertag den S.V. Großkarben, der in der dortigen
A=Klaſſe die Meiſterſchaft in den letzten Verbandsſpielen erringen
wonnte. Weiterſtadt konnte an Oſtern in Großkarben einen 4:1=
Sieg landen, während die 2. Garnitur knapp unterlag. — Der
Gegner der Handballer, Rot=Weiß Darmſtadt Reſ., bürgt für
guten Sport. Die Spiele beginnen um 2,30 Uhr.
Sportverein 98 Handball=Jugend.
Die 1. Jugend des Sportvereins 98 hat für die beiden
Pfingſt=
fsiertage jeweils um 10,30 Uhr die Jugend von Weſtmark Trier
im einem Vor= und Rückſpiel zu Gaſt. Beide Mannſchaften ſind
jäemlich gleichwertig. An Oſtern ſiegte Darmſtadt in Trier in
inem Vor= und Rückſpiel 7:3 und 1:3. — Die 2. Jugend iſt in
Freiburg beim Fußball=Klub Freiburg zu Gaſt. (Abfahrt 6,30 Uhr
Hauptbahnhof.)
Leichkathletik.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Tv. Nieder=Ramſtadt.
Wir machen nochmals auf das heute abend 6. 30 Uhr
Eattfindende Spiel gegen Tv. Nieder=Ramſtadt aufmerkſam.
Neue deutſche Schwimmrekorde.
Ausgezeichnete Leiſtungen wurden am Donnerstag im Stadtbad zu
Düſſeldorf erzielt. Bei den angemeldeten Rekordverſuchen gelang
(3 Sparta Köln, über 4X50 Meter Crawl die bisherige deutſche
Beſt=
lgeiſtung von 1:52,8 des VfvS. München auf 1:52,2 zu ſtellen, während
in Verſuch in der Schwellſtaffel über 50, 100, 200, 100, 50 Meter
miß=
lückte, da hier Sparta um zwei Zehntel Sekunden mit 5:326 über dem
Fkekord blieb. Die Rekordſtaffel über 4X50 Meter ſetzte ſich zuſammen
us Lehnig, Tancre Deiters, Derichs. — Ueber 200 Meter Rücken brachte
Elfriede Saſſerath=Rheydt den Rekord mit 3:14,5 an ſich, den bisher
Ferl. Wiedemann=Charlottenburg mit 3:15,2 inne hatte.
In Berlin wurde am Freitag vormittag der 20. Kongreß des
Fuß=
all=Welwerbandes eröffnet.
Ungarns Nationalmannſchaft im Fußball wurde in Belgrad von
Bugoſlawien mit 3:2 (1:1) Treffern überraſchend geſchlagen.
Die Berliner Kickers ein Verein, der über 30 Jahre beſtand, hat ſich
wegen wirtſchaftlicher Schwierigkeiten aufgelöſt.
Fußball.
5. C. Union Darmſtadk.
Am Pfingſtſonntag empfängt Union die B. S.C. Schweinheim.
Die Gäſte vertreten gute Kreisliga, und darf man auf das Spiel,
das mittags 3 Uhr auf der Rennbahn beginnt, geſpannt ſein.
Morgens 10 Uhr ſpielen die „Alten Herren” gegen die von Union
Wixhauſen. 1.30 Uhr: 1. Jgd. — Michelſtadt, Rennbahn. 2. Jgd.
— Groß=Gerau in Groß=Gerau.
Am 2. Feiertag begibt ſich die Ligamannſchaft zum fälligen
Rückſpiel nach Wiesbaden=Biebrich. Das Vorſpiel endete
unent=
ſchieden.
5. C. Einkracht Darmſtadt.
Am Pfingſtmontag 11 Uhr empfängt Eintracht den Sp.V. 1919
Herrnsheim bei Worms. Da das Vorſpiel in Herrnsheim ſchon
Jahre zurückliegt und damals mit dem Reſultat 2:2 endete, iſt
über die derzeitige Spielſtärke nichts genaues bekannt. Eintracht
verzeichnet in letzter Zeit eine Formverbeſſerung. Leider muß
Eintracht für zwei noch verletzte Spieler Erſatz einſtellen.
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
An den Pfingſtfeiertagen weilt die erſte Elf der Fr Tgde. in
Heidelberg bzw. Edingen, um dort Freundſchaftsſpiele
auszutragen. — Die zweite Mannſchaft empfängt Gäſte aus
Gie=
ßen und Himbach in Oberheſſen. Die Spiele finden an beiden
Feiertagen vor dem Handballtreffen „am Müllersteich” ſtatt.
Sp.V. 1898 (Jugend).
1. Feiertag: 1 Jgd. — 1. Jgd. Kaiſerslautern dort.
Ab=
fahrt 6 Uhr Hbf. 2. Jgd. — Ludwigshafen, dort, Abfahrt 7.45
Uhr. 3. Jgd. — Kaiſerslautern hier, Abholen 11 Uhr. 4. Jgd.
Jgd. Griesheim dort. Abfahrt mit Auto 9,15 Uhr (Marſtall).
1. Schüler — 1. Schüler Union, Stadion, 10,45 Uhr.
2. Feiertag: 3. Jgd. — Kaiſerslautern, hier, 10 Uhr.
4. Jgd. — 2. Jgd. Hanau, hier 10 Uhr. 1 Schüler — 1. Schüler
Kreuznach, hier, 11 Uhr. 2. Schüler — 1. Schüler Eberſtadt, dort,
Abmarſch 9 Uhr von der Beſſunger Turnhalle.
Sporkvereinigung 04 Arheilgen.
Am erſten Pfingſtfeiertag, nachmittags 4 Uhr. iſt der V. f. R.
Bürſtadt Gaſt am Arheilger Mühlchen. Im Vorſpiel, das an
Oſtern in Bürſtadt ausgetragen wurde, mußte Arheilgen eine
empfindliche 7:2=Niederlage hinnehmen, allerdings mit
erſatz=
geſchwächter Mannſchaft. Die Bürſtädter haben inzwiſchen alle
Vertreter des Kreiſes Starkenburg, die in Bürſtadt gaſtierten,
mit ungefähr gleichhohen Niederlagen heimgeſchickt. — Arheilgen
befindet ſich zurzeit in einer ſehr guten Form und wird ſich für
die Vorſpiel=Niederlage revanchieren wollen.
Die Handballer ſind für den erſten Feiertag frei.
Am zweiten Feiertag folgt die 1. Fußballmannſchaft
einer Einladung nach Biblis. — Die Handballer haben
nach=
mittags 3.45 Uhr Reichsbahn Wiesbaden als Gaſt. Das
Treffen kann als Probe gelten für das am kommenden Sonntag
ſtattfindende letzte ſchwere Aufſtiegsſpiel gegen den
Tabellen=
erſten Sachſenhauſen am Arheilger Mühlchen. — Die zweite
Hand=
ballmannſchaft ſpielt vorher gegen Braunshardt. Im Anſchluß
an die erſte Mannſchaft 1. Jugend — FSV.
Arb. T. S.V. Arheilgen: Pfingſtſpiele.
Der Arb. T. S.V. Arheilgen hat ſich für den 1. Pfingſtfeiertag
(4 Uhr) die 1. Mannſchaft der Spielvereinigung Ilmenau in
Thüringen zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Die
Gäſte=
mannſchaft, die ſich zurzeit in Hochform befindet, iſt mehrfacher
und auch letztjähriger Kreismeiſter und ſpielt einen techniſch
hervorragenden Fußball. Vorher, um 2 Uhr, ſpielt die 1b=
Mann=
ſchaft gegen Turnerbund. Ingelheim 1. Die 2. Mannſchaft tritt
am 2. Feiertag gegen Jaſk Frankfurt 2. vormittags 10 Uhr an.
Aus dem Rhein=Main=Gau der 9.T.
Veranſtaltungen der Turner an Pfingſten.
Während der Pfingſttage wird beſonders auf den
Handball=
feldern wieder reger Betrieb herrſchen und zahlreich werden im
Gaugebiet Mannſchaften von Nachbargauen als Gäſte erwartet.
Aber auch eine Reihe von Main=Rheingau=Mannſchaften genießt
die Gaſtfreundſchaft auswärts. — Zu einem großen Handball=
Turnier, an welchem ſich Mainz, Frankfurt, Darmſtadt. Groß=
Zimmern, Seeheim u. a beteiligen, rüſtet der Männerturnverein
Urberach zum zweiten Pfingſttage. Anlaß hierzu bietet die Feier
des 30jährigen Beſtehens des Vereins, welches am erſten
Pfingſt=
tag abends in würdigem Rahmen begangen werden ſoll. — In
Reichenbach i. Odw. weiht der dortige Turnverein ſeine
neu=
erbaute Turnhalle mit entſprechender Feſtfeier am zweiten
Pfingſt=
tage. — Die Gaujugend geht über Pfingſten auf Fahrt zum
Zelt=
lager auf dem Hoherodskopf. — In Worms treffen ſich der
Preſſe=
ausſchuß der D.T., die Kreis=Preſſewarte, der Verein Deutſche
Turnpreſſe und die Waſſerfahrer der D.T. zu ernſter Arbeit. Die
Preſſetagung, die, zum zehnten Male abgehalten, als
Jubiläums=
tagung voll Stolz auf fruchtbare Arbeit zurückblicken kann, wird
in ernſten Beratungen für die zukünftige Arbeit neue Wege, neue
Ziele weiſen. Während die Preſſe als Vermittlerin mit der
Oef=
fentlichkeit die großen turneriſchen verbandspolitiſchen Fragen
erörtert, werden die Waſſerfahrer bei ihrem erſten Lehrgang auf
einem neuen Gebiet turneriſche Kleinaxbeit zeigen, welche ror
etwa zwei Jahren innerhalb der D.T. Fuß faßte und ſich ganz
gewaltig entwickelte. Ueberall ſchließen ſich jetzt die Waſſerfahrer
in den Vereinen zu Abteilungen und Riegen zuſammen, um ſich
Zeltlagerplätze zu ſchaffen oder Bootshäuſer und
Unterkunfts=
ſtätten zu bauen. Darüber wird das Waſſerfahren gefördert durch
eine außerordentlich rührige Lehrarbeit. Der Lehrgang der D.T.
in Worms ſoll dazu beitragen, alle dieſe Arbeit zu vertiefen und
Lehrkräfte heranzubilden, um dem jungen Zweig am Eichenbaume
der deutſchen Turnerei immer mehr. und mehr Nahrung
zuzu=
führen.
Auch in dieſem Jahre veranſtaltete der 9. Kreis (Mittelrhein)
D. T. einen Tennis=Lehrgang für fortgeſchrittene Tennis=Spieler
auf den Plätzen des Turnvereins 1860 Frankfurt a. M. Aus der
großen Anzahl der Teilnehmer konnte man erſehen, daß das
In=
tereſſe am Tennisſpiel in der Deutſchen Turnerſchaft ſtändig
wächſt. Der Kurſus wurde von dem Kreistennisobmann Fritz
Schildt. Darmſtadt geleitet und umfaßte einen theoretiſchen und
praktiſchen Teil. Die Unterrichtsleitung verſtand es, alle
Teil=
nehmer zur Lehrarbeit innerhalb ihres Vereins durch
gruppen=
weiſe Ausbildung der Anfänger zu befähigen. Aus dem Main=
Rheingau D T. nahmen die Herren H. Klingler, Bensheim, und
H. Schildt, Darmſtadt, teil.
Zu den ſüddeutſchen Medenſpielen.
An den Pfingſttagen in Stuttgart.
An den beiden Pfingſtfeiertagen werden auf der Tennisanlage des
TEV. Waldau=Stuttgart die ſüddeutſchen Medenſpiele in der
ſogenann=
ten Zone D zum Austrag gelangen. Am Pfingſtſonntag kämpft die
Vertretung von Baden gegen die von Württemberg und die von Heſſen
gegen die von Bahern. Für den Pfingſtmontag ſind dann die Kämpfe
der Sieger aus den beiden vorſtehenden Begegnungen und der
Unter=
legenen vorgeſehen.
Die heſſiſche Mannſchaft wird in dieſem Jahre leider ohne den
deutſchen Altmeiſter Froitzheim nach Stuttgart fahren müſſen. Der
Be=
zirkspräſident Dr. Grüder, der die Mannſchaft führt, wird ſeine Leute
vorausſichtlich in folgender Aufſtellung ſpielen laſſen: 1 Goſewich=
Frankfurt, 2. Erwen=Frankfurt, 3. Tücher=Kaſſel, 4. Halberſtadt=
Frank=
furt, 5. Henke=Frankfurt, 6 Kleinlogel=Darmſtadt. Erſatz ſind
Claß=Darmſtadt und Bermann=Frankfurt. Mit dieſer
Mann=
ſchaft dürfte es den Heſſen nicht allzu ſchwer ſein, den Bahern das
Nach=
ſehen zu geben. Bayern ſtützt ſich in erſter Linie wahrſcheinlich auf
Deſſart=Nürnberg, Dr. Reuter=München, Brunner=Nürnberg und
Mit=
tever=Regensburg, während es, wie im Vorjahre, auf den enkrankten=
Siedhoff verzichten muß. Auch Badens Vertretung, die aus Dr.
Buß, Oppenheimer, Dr. Fuchs, Klopfer, Weihe, Hildebrandt und evtl.
Wetzel=Pforzheim beſtehen dürfte, ſollte die erſte Runde gegen
Württem=
berg leicht überſtehen können. Die Schwaben beſitzen zwar in Willi=
Tübingen ein großes Talent, aber er allein und die eher noch an der
Grenze der Mittelklaſſe ſtehenden Brüder W. und A. Fritz ſowie Graf
Wrangel und Reindel dürften doch nicht ſtark genug ſein, um ſich gegen
die Extraklaſſe der Mannheimer durchſetzen zu können.
Das Hauptintereſſe wird alſo wohl der Kampf am Pfingſtmontag
zwiſchen Heſſen und Baden findea. Hier muß man den Vertretern
Badens dank ihrer Ueberlegenheit im Doppel auch in dieſem Jahre
wie=
der die größeren Chancen geben.
Am Ziel der Internationalen Opel=Deutſchlandfahrt.
Am Pfingſt=Sonntag ab 2 Uhr mittags treffen die
Radrenn=
fahrer, die eine 4000 Kilometer=Strecke zurückgelegt haben, in
Rüſſelsheim für den Endſpurt ein. Anläßlich dieſes Zieles
iſt von den veranſtaltenden Firmen Opel, Continental und Fichtel
u Sachs ein reichhaltiges Programm ausgearbeitet worden.
Zwi=
ſchen Rüſſelsheim und der Opelbahn wird Omnibus Pendelverkehr
eingerichtet, und die Reichsbahn hat, um allen Anforderungen
nachzukommen, verſtärkten Verkehr auf den Linien Mainz—
Rüſ=
ſelsheim eingelegt.
Die deutſchen Teilnehmer ſind bei den
Meiſterſchaftsſpie=
len in Paris, vom Pech verfolgt. Im Herren=Doppel ſtritten am
Donnerstag das einzige deutſche Paar Dr. Kleinſchrothſvon Cramm mit
den Engländern Hughes/Perry um den Eintritt in das Viertelfinale.
Die Briten gewannen den erſten Satz 6:2, mußten aber den zweiten 6:4
an die Deutſchen abtreten. Leider mußte das noch durchaus offene
Ge=
fecht bei dieſem Stande zugunſten der Engländer abgebrochen werden,
da ſich Kleinſchroth bei einer unglücklichen Ballrückgabe eine
ſchmerz=
hafte Knieverletzung zugezogen hatte und mit der Bahre vom Platze
getragen werden mußte.
Neue Sportliteratur.
Die Körperſchule des neuen deutſchen Turnens räumt auf mit
althergebrachten künſtlichen Bewegungsformen, ſie bringt
natür=
liche Bewegungen. Für dieſe Körperſchule brauchen keine
gei=
ſtigen Wertgefühle geſchaffen zu werden, denn die Hebung der
Lebensfreude iſt ihr oberſtes Ziel. Sie läßt keine lokale, ſondern
umfaſſende Arbeit leiſten; darum erfaßt ſie nicht nur das
Muskel=
ſyſtem, ſondern kräftigt auch in hohem Maße die lebenswichtigen
inneren Organe. Sie wirkt befreiend und verlebendigend und
kommt dem Streben der Jugend nach Leiſtung entgegen. Wer
Anregungen ſucht und Uebungsmaterial und Betriebsweiſe dieſer
Körperſchule kennen lernen möchte, findet Aufſchluß in der neuen
Schrift: „Gaukeln, Springen und Schwingen” von Hermann
Baumann (Hannover). Mit einer Einleitung von Erich
Harte, Direktor des ſtaatlichen Amtes für Leibesübungen in
Hamburg. 3. Bändchen der Reihe „Natürliches Turnen” 144 S.,
45 Zeichnungen, 2,50 RM. Wilhelm Limpert=Verlag, Dresden.
Geſchäftliches.
Vom 23. bis 30 Mai bietet das Weinhaus Philipp
Barth, Mathildenplatz, in einer Werbewoche für Moſel=,
Saar=, Ruverweine ſeinen Gäſten Gelegenheit, ſich an
erſt=
klaſſigen Weinen renommierteſter Lagen zu billigen Ausnahme=
Preiſen zu erfreuen. Wie in den beiden vorausgegangenen und
mit allgemeiner Anerkennung aufgenommenen Weinwochen gelten
auch diesmal die für die zum Ausſchank gelangenden Marken
an=
geſetzten niedrigen Werbepreiſe nur für die Dauer der Moſelwoche.
Die heutige Anzeige wird der Beachtung empfohlen.
Schönheitspflege iſt eine Frage des guten Geſchmacks, die beſonders
den Damen am Herzen liegt. Ihr ſehnlichſter Wunſch iſt ſchön zu ſein.
Ein viel angewandtes Mittel, nach außen ſchön zu wirken, iſt eine
ge=
ſchmackvolle Kleidung; aber etwas, das auf die Umgebung ungleich
an=
genehmer und berückender wirkt, iſt ein wohlgepflegter Teint, ein Teint,
der frei iſt von allen entſtellenden Hautunreinigkeiten, von Pickeln,
Mit=
eſſern, Runzeln (Riſſen) und dergl., ein Teint, der glatt und roſig iſt
und jedes Geſicht um Jahre jünger erſcheinen läßt: In
Obermeyers Herba=Seife und
Obermeyers Herba=Creme
haben die Damen die Mittel, ohne große Koſten das zu erreichen, was
ihnen beſonders am Herzen liegt.
Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Saustag, 23. Mai,
15.20: Stunde der Jugend: Die Drückeberger. Hörſpiel v. K. Freud,
16.20: Wirtſchaftsmeldungen.
16.30: Konzert der Kapelle Paul Godwin.
16.40: Opel=Deutſchlandfahrt: Etappe Trier.
17.10: Konzert (Fortſetzung).
18.00: Wirtſchaftsmeldungen.
18.15: Regierungspräſident Dr. Saſſen: Grenzlandnot.
18.40: Zeit, evtl. Programmänderungen.
18.45: Th. Thomas u. F. Algesheimer: Einſt und jetzt.
19.10: Zeit, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.15: Spaniſch.
19.45: Verräter. Von Karl Köſtlin.
20.15: Das Weib im Purpur. Operette von L. Jacobſon und R.
Oeſterreicher, Muſik von Jean Gilbert.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.35: Café Wilhelmsbau: Tanzmuſik der Kapelle Farkas Miska,
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 23. Mai.
15.00: Kinderbaſtelſtunde.
15.45: Frieda, Radel: Erwerbstätigkeit und Mutterſchaft.
16.00: Rektor O. Grapentin: Bekämpfung der Brandſchäden durch
Mitarbeit der Schule.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Lazarus: Unſere Jüngſte beim Zahnarzt.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.25: Prof. Dr. R. Saitſchick: Fauſt’s Ringen um das Kulturideal
und die innere Not unſeres Zeitalters.
19.05: Prof. Dr. Utitz: Charakterkunde auf Reiſen.
19.30: Stille Stunde: „Vorpfingſten”.
20.00: Luſtiger, Abend.
Anſchl. A. d. Eden=Hotel: Tanzmuſik der Kapelle O. Jooſt.
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Wetterberichl.
Eine Rinne tiefen Druckes erſtreckte ſich heute morgen von der
atlan=
tiſchen Störung oſtwärts quer über Deutſchland bis nach Polen hin mit
einem Kern über dem deutſchen Oſtſeeküſtengebiet. In ihr herrſcht meiſt
unfreundliches und zum Teil auch regneriſches Wetter. Ausſichten auf
eine Beſſerung ſind zurzeit nicht vorhanden, denn mit dem Vordringen
des weſtlichen Tiefs gelangen erneut die über den Britiſchen Inſeln
lagernden Niederſchläge nach dem Feſtland. Wenn auch ſpäter die
ver=
breiteten Regenfälle nachlaſſen werden, ſo iſt im Bereich der Ozeanluft
noch mit vereinzelten zu rechnen, und der Witterungscharakter bleibt
wechſelhaft.
Ausſichten für Samstag, den 23. Mai: Dunſtig und bewölkt mit
zeit=
weiſen Niederſchlägen, mäßig warm.
Ausſichten für Sonntag, den 24. Mai: Noch kein beſtändiges Wetter in
Ausſicht.
Hauptſchriftlettung: Rudelf Mauve
Veranwwortlich für Polltikk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bzhmanz;
ſür den Handel: dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdienſt: Andrea” Bauer;ſch
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratentell und geſchäftiche Mittellungen: Wills Kußle.
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 23. Mai
Die Hypothekendarlehen der deutſchen Sparkaſſen.
Ende 1930 hatten die deutſchen Sparkaſſen insgeſamt 4900
Mill. RM. in Hypotheken angelegt, d. ſ. rund 45,4 Prozent der
Spareinlagen. Eine ſtatiſtiſche Sondererhebung des Deutſchen
Sparkaſſen= und Giroverbandes für 1929 macht ergänzende
An=
gaben über die Anzahl der Hypotheken, die auch für die
Gegen=
wart geeignete Anhaltspunkte abgeben.
Ende 1929 wurden von den deutſchen Sparkaſſen 646 727
Hypo=
thekendarlehen in Höhe von 3749,5 Mill. RM. gewährt.
Hiervon entfieln auf:
nach der Stückzahl nach dem Betrage
in Mill. RM.
landw Grundſtücke 245 200 — 37,9 %
757,9 — 20,2%
ſtädtiſche Grundſtücke 401 527 — 62,1% 2991,6 — 79,8 %
Die Tatſache, daß rund viermal ſoviel Mittel dem ſtädtiſchen
Hypothekarkredit zur Verfügung geſtellt wurden, erklärt ſich
ein=
mal aus der ſtärkeren Kapitalkraft der ſtädtiſchen Sparkaſſen,
dann aber auch daraus, daß die von den Sparkaſſen ſtark
unter=
ſtützte Neubautätigkeit zur Hebung der ärgſten Wohnungsnot in
den Städten, auch den mittleren Städten, am größten war.
87.2 Prozent aller landwirtſchaftlichen und 66,2 Prozent aller
ſtädtiſchen Hypotheken wurden in Einzelbeträgen bis zu
5000 RM. gegeben. Zieht man die Grenze bei 20 000 RM., ſo
bleiben 99,0 Prozent der landwirtſchaftlichen und 93,6 Prozent
der ſtädtiſchen Sparkaſſenhypotheken unter dieſer Grenze.
Der Durchſchnittsbetrag einer
Sparkaſſen=
hypothek betrug 5800 RM., wobei eine landwirtſchaftliche
Be=
leihung durchſchnittlich 3090 RM., eine ſtädtiſche Beleihung 7450
RM. ausmachte. Regional läßt ſich deutlich die Beziehung
zwiſchen landwirtſchaftlicher Betriebsgröße und der
Durchſchnitts=
höhe der Sparkaſſenhypothek feſtſtellen. Bezirke mit überwiegend
kleinen Betriebsgrößen (Süddeutſchland) weiſen im Durchſchnitt
die kleinſten landwirtſchaftlichen Hypotheken auf, während der
Durchſchnittsbetrag der landwirtſchaftlichen Hypothek im Oſten
Deutſchlands am größten iſt.
Ausloſung der Heſſiſchen Hypokhekenbank.
Bei der geſtern ſtattgefundenen Verloſung wurden zur Rückzahlung
am 30. Juni 1931 ausgeloſt: 1. 4,5prozentige Liquidationsgoldpfandbriefe
(Reihe 1—24) alle Stücke, deren Nummern die Endzahlen 2, 43 und
68 tragen; 2. 4.5prozentige Liquidationsgoldpfandbriefzertifikate (Reihe
1—23) alle Stücke, deren Nummern die Endzahlen 4 und 5 tragen,
Reihe 24 alle Stücke, deren Nummern die Endzahlen 1 und 5 tragen.
Die Einlöſung erfolgt ab 1. Juli 1931 in Darmſtadt bei der Heſſiſchen
Landeshypothekenbank oder in Frankfurt a. M. bei der Naſſauiſchen
Landesbank. Bei der erſten Ausloſung am 16. Mai1930 wurden
ge=
zogen: 4,5prozentige Liquidationsgoldpfandbriefe, Reihe 1—B3: a) von
den Pfandbriefen zu 2000. 500 und 100 Goldmark alle Stücke, deren
Num=
mern die Endzahl 10, 51, 53 und 62 tragen: b) von den Pfandbriefen zu
1000, 200 und 50 Goldmark alle Stücke, deren Nummern die Endzahl
10, 46, 51. 43 und 62 tragen; 2. 45prozentige Goldpfandbriefzertifikate,
Reihe 1—23. alle Stücke, deren Nummern die Endzahl 0 und 1 tragen —
von dieſen Stücken iſt ein Teil bis jetzt noch nicht zur Einlöſung
vorgelegt worden.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Neue
Verfahren. Lorſch: Hdl. Joſeph Marx — Af. 26. 5 Prft.
u. Gl.=Verſ. 3. 6. Ortenberg Heſſen: Mühlenbeſitzer Karl Forth
in Dißberg. — Af. 1 7. Gl.=Verſ. 10 6, Prft 14. 7. Beendete
Konkurſe. Darmſtadt: Robert Leopold Landau Wwe. Toni,
geb. Landau. Neue Vergleichsverfahren, Mainz:
He=
lene Herrmann, geb. Secker. — Inh. der Fa. Joſef Herrmann,
Weinhandlung in Bodenheim. Vergl.=T. 3. 6. Offenbach, Main:
Adam Picard 2. Daniel Picard, Inh. der Fa. A u. D. Picard,
Lederwaren, in Obertshauſen. — Vergl=T. 4. 6. Offenbach, Main:
Julius Saper, Schneidermſtr. in Neu=Iſenburg. — Vergl.=T. 4.6.
Deutſche Erdöl A.=G., Berlin. Die durch das Darniederliegen faſt
aller Induſtrien bedingte Abſatzſtockung auf dem Brennſtoffmarkt wurde
noch durch die ungewöhnlich milde Witterung zu Anfang und Ende des
Jahres 1930 berſcärft. Auf der Zeche „Graf Bismarck” war die
För=
derung mit 1,9 Mill. Tonnen um 18,6 Prozent niedriger. Der Abſatz
an Koks ging um mehr als 50 Prozent zurück. Auf der Zeche „
Königs=
grube” betrug der Förderausfall 20 Prozent. Im Braunkohlenbergbau
wurden infolge des ſcharfen Konjunkturrückganges die Fabriken
Marien=
grube und Fabrik Brennsdorf, ſowie die Grube „Altenberger
Kohlen=
werke”, außer Betrieb geſetzt. Die Geſamtförderung an Rohkohle betrug
5,59 Mill. gegen 7.11 Mill. Tonnen i. V., die an Briketts 2,05 gegen
2,60 Mill. Tonnen. Die Abſatzverhältniſſe für die von dem
Mineral=
ölwerk Roſitz hergeſtellten Produkte erfuhren eine außerordentliche
Ver=
ſchlechterung. Die Gewinn= und Verluſtrechnung zeigt in Millionen:
Bruttoeinnahmen 16,35 (21.47) Geſchäfts= und Verwaltungskoſten 187
(2,37), Steuern 4,67 (6.82), Abſchreibungen 4,97 (4,49), Reingewinn 5,55
(8,02). Nach der Dividendenzahlung von 5 (7) Prozent werden 0.43
Mill. vorgetragen. Die Bilanz zeigt Verbindlichkeiten von 1857 (19,64),
Bankguthaben und Forderungen von 18 73 (22,40). Vovräte 8,59 (7,79).
Die wirtſchaftliche Lage des laufenden Jahres ließ keine Beſſerung
er=
kennen. Trotz eines Rückganges der Stabelbeſtände auf den
Braunkohlen=
werken iſt mit nachhaltiger Belebung nicht zu rechnen. Dagegen ſind
weitere Produktionseinſchränkung und Feierſchichten wahrſcheinlich.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 22. Mai ſtellten ſich für
je 100 Kg. für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Dt.
Elek=
trolytkupfernotiz) auf 86 RM. — Die Notierungen der
Kommiſ=
ſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezah=
lung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium 98 bis 99
Pro=
zent. in Blöcken., Walz= oder Drahtbarren 170 RM., desgleichen
in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, 174 RM., Reinnickel,
98 bis 99 Prozent, 350 RM. Antimon=Regulus 51—53 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kg. fein) 38—40 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 22. Mai ſtellten ſich für
Kupfer: Mai, Juni 70.50 (71.50), Sili 72,75 (73,50), Auguſt
3,50 (74) September 74 (74,75), Oktober 74,25 (74,50), November
74,25 (74 75) Dezember Januar 74,75 (75), Februar, März 75
(75,50) April 75.25 (75.50) Tendenz: ſchwächer Für Blei;
Mai, Juni 22 (23), Juli 22 (23,25), Auguſt, September 22,25
(23,25), Oktober 22,75 (23,25), November. Dezember 22,75 (23,50),
Januar, Februar, März, April 23 (23,50). Tendenz: ſtill. Für
Zink: Mai, Juni 20 (21) Juli 20,50 (21,50) Auguſt 20.75
(21,75) September 21,50 „(22) Oktober 21,75 (22,25), November
S9
22 (22,75). Dezember 22.50 (23), Januar 23 (23.25). Februar 23,25
(23,50), März 23.25 (23,75), April 23,50 (23,75). Tendenz:
luſt=
los. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.
Produkkenberichke.
Berliner Produktenbericht vom 22. Mai. Angeſichts der bevorſtehe
den Verkehrsunterbrechung vermochte ſich an der Produktenbörſe kei
Geſchäftsbelebung durchzuſetzen: die Preisgeſtaltung war auch heute w
der nicht ganz einheitlich. Am Lieferungsmarkte erfolgten in Wei
verſchiedentlich Abgaben, ſo daß die Anfangsnotierungen bis 15 M
unter geſtrigem Schluß lagen, dagegen Roggen gut behauptet war u
in der Maiſicht auf Deckungen ſogar um 1 Mark befeſtigt. Das Ane
bot für prompte Lieferung iſt in beiden Brotgetreidearten ziemlich gerin
Weizen war allerdings wenig gefragt und wurde nur vereinzelt zu e
geſtrigen Preiſen aufgenommen. Beſſere Kaufluſt zeigt ſich jedoch
Roggen für Kahn= und Waggonverladung, und das Preisniveau erne
1—2 Mark höher. Das Geſchäft in Brotgetreide neuer Ernte war
ſtill. Weizen= und Roggenmehl hatten ſchlebpenden Abſatz bei unver
derten Mühlenofferten.
Vom Rohhäutemarkt. An den Rohhäutemärkten iſt trotz des n
malen Beſuches der Auktionen wieder eine Abſchwächung der Preiſe e
getreten. Auf der Stuttgarter Häuteauktion vom 2. Mai betrug
Abſchwächung bei Ochſen=, Rinds= und Kuhhäuten etwa 3—7 Pfg.,
Farrenhäuten 7—12 Pfg. pro Pfund. Leichte Kalbfelle bis 9 Pfd. bl
ben unverkauft, während die ſchweren freihändig verkauft wurden. Le
Ochſenhäute erzielten 46, ſchwere 62. leichte Rindshäute 59,25, ſchw
68, leichte Kuhhäute 30—49 Pfund 45—46, ſchwere 66,5, leichte
Far=
häute 50, ſchwere 32,5 Pfg. pro Pfund.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. Mai.
Die letzte Börſe vor der Unterbrechung durch die Feiertage eröffnete
wider Erwarten eher etwas ſchwächer, nachdem noch an der Vorbörſe
infolge der weiteren Entlaſtung am Arbeitsmarkte und der erholten
geſt=
rigen New Yorker Börſe recht feſte Kurſe genannt worden waren. Zum
amtlichen Beginn machte ſich wieder Verkaufsneigung bemerkbar. Man
ſprach auch wieder von Abgaben der Berliner Arbitrage, die aus ſchwach
gewordenen Depots herrühren ſollen. Die Unternehmungsluſt war ſehr
gering, ſo daß das herauskommende Material nur zu ermäßigten Kurſen
Aufnahme fand. Eine gewiſſe Unſicherheit beſtand wegen der
bevor=
ſtehenden Notverordnungen und der ungeklärten innerpolitiſchen — und
wirtſchaftlichen Lage. Bei ſehr geringer Umſatztätigkeit ergaben ſich
gegenüber der Abendbörſe überwiegend leichte Kursrückgänge. Am
Chemiemarkt blieben die Kurſe knapp behauptet. Elektrowerte ſtellten
ſich durchweg bis zu 1 Prozent. Chadeaktien um 2 Mark niedriger.
Kali=
werte gelangten je 1 Prozent ſchwächer zur Notiz. Zellſtoff Waldhof
und Karſtadt büßten je 1,5 Prozent ein. Am Montanaktienmarkt
gewan=
nen Rhein, Braunkohlen 2 Prozent. Kunſtſeideaktien behauptet.
Schiff=
fahrtswerte gaben bis zu 1.5 Prozent nach. Bankwerte konnten ſich
durch=
weg halten. Am Anleihemarkt blieben deutſche und ausländiſche Renten
knapp gehalten. Am Pfandbriefmarkt waren Goldpfandbriefe, die ſchon
ſeit einiger Zeit unter Druck ſtehen, weiter etwas ſchwächer.
Liquida=
tionspfandbriefe und Reichsſchuldbuchforderungen blieben etwa behauptet.
Im Verlaufe ſtagnierte der Verkehr faſt vollkommen, zumal die
Kuliſſe über die Feiertage keine Neigung zu Neuengagements zeigte. Die
Kurſe blieben auf dem ermäßigten Anfangsniveau gehalten. Später
nahm die Spekulation doch einige Deckungen zum Ultimo vor, ſo daß
für J. G. Farben, Siemens, Kaliwerte und Zellſtoff Waldhof
Kurs=
beſſerungen von 1—2 Prozent eintraten. Der Geldmarkt lag im Hinblick
auf den Ultimo etwas ſteifer, ſo daß der Satz für Tagesgeld abermals
um ein halbes Prozent auf 5 Prozent erhöht wurde. Am Deviſenmarkt
lag Stanien ſchwach. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1990, gegen
Pfunde 20,4234 London—Kabel 4,8552, Paris 124,38, Mailand 92,93,
Madrid 49.2, Schweiz 25,22, Holland 12.,1040.
Die Abendbörſe vom 22. Mai fiel aus. — Die nächſte Börſe
findet am Dienstag, den 25. Mai, ſtatt.
Berlin, 22. Mai.
Die heutige Börſe eröffnete in enttäuſchender Haltung. Das
Kurs=
niveau war jedoch gegen geſtern etwa behauptet und gelegentliche
Ver=
änderungen bis zu 1.5 Prozent nach beiden Seiten waren mehr oder
minder vom Zufall abhängig. Vorbörslich glaubte man, auf die gegen
Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe erfolgte leichte Erholung mit
Deckungen im Hinblick auf die bevorſtehende dreitägige
Verkehrsunter=
brechung rechnen zu können. Später zeigte es ſich aber, daß das
Beſtre=
ben der Kundſchaft, ihre Beſtände aufzugeben, einerſeits und die geringe
Unternehmungsluſt der Spekulation andererſeits, einer techniſchen
Beſſe=
rung hindernd im Wege ſtanden. Die Nachrichten über den weiteren
Rückgang der Arbeitsloſenziffer vermochten ſich kaum als Anregung
aus=
zuwirken. Die Ultimovorbereitungen ſcheinen ziemlich beendet zu ſein,
eine Tatſache, die im Hinblick auf die ſchon an der nächſten Börſe am
Dienstag erfolgende Liquidation nicht weiter verwunderlich iſt.
Stücke=
mangel war jedenfalls nicht mehr feſtzuſtellen. Im Verlaufe herrſchte
Vorfeiertagsſtimmung und die Kurſe bröckelten etwas ab, zumal die
europäiſchen Auslandsbörſen ebenfalls nachgiebige Tendenz meldeten.
Angeblich ſoll etwas amerikaniſches Angebot vorgelegen haben, und die
Börſe glaubt, aus dieſem Grunde auf weitere Verkäufe von dieſer Seite
gefaßt ſein zu müſſen. Papiere wie Chade, Salzdetfurth, Bemberg,
Bergmann und Nordd. Wolle verloren bis zu 2 Prozent. Vereinzelt
glaubte man aber auch, die Abgaben noch mit der Angelegenheit der
Oeſterreichiſchen Creditanſtalt in Zuſammenhang bringen zu können.
Gegen 13 Uhr wurde es etwas widerſtandsfähiger. Anleihen abbröckelnd.
Zuſammenſchluß in der Bleiſtifkinduſtrie.
Gemeinſchaft zwiſchen A. W. Faber — Bleiſtiftfabrik vorm. Joh. Faber
— Kohinoor S. u. C. Hardtmuth.
Wir hören daß die bekannten Weltfirmen der Bleiſtiftinduſtrie:
A. W. Faber Caſtell Bleiſtiftfabrik A.=G. Stein bei Nürnberg;
Blei=
ſtiftfabrik vorm. Johann Faber A.=G., Nürnberg; Kohinoor
Bleiſtift=
fabrik S. u. C. Hardtmuth. Budweis (Tſchechoflowakei), zum Zwecke
rationeller Ausnützung ihrer Betriebe, wirtſchaftlicher Organiſation ihrer
Verkaufsapparate und einheitlicher Leitung aller ihrer Unternehmungen
ſich zuſammenſchließen. Die weitverzweigten, ſich über die ganze Welt
erſtreckenden Intereſſen aller dieſer Unternehmungen werden in eine
Dachgeſellſchaft zuſammengefaßt werden. Die einzelnen
Unternehmun=
gen bleiben in ihrer Selbſtändigkeit erhalten, ſo daß auch die Eigenart
der verſchiedenen Erzeugniſſe und ihres Vertriebes beſtehen bleibt. Der
neue Konzern umfaßt außer den ausgedehnten Werken in Stein,
Gerold=
grün. Nürnberg und Budweis auch die Bleiſtiftfabrik Hardtmuth
Lechi=
ſtan A.=G. in Krakau (Polen). Rumäniſche Bleiſtiftfabrik. A.=G.
Her=
mannſtadt (Rumänien), Lapis Johann Faber Limitada in Sao Carlos
(Braſilien), und die Johann Faber Peneil Company ine. in
Wilming=
ton (U. S. A.).
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 22. Mai;
Getreide. Weizen: Mai 86, Juli 60,25, September 60½,
De=
zember 63,50; Mais: Mai 56,75, Juli 56½, September 54½,
De=
zember 48,75; Hafer: Juli, September 27,50. Dezember 298;
Roggen: Mai 37,50, Juli, September 39, Dezember 423.
Schmalz: Mai 7,55, Juli 7,625, Sept. 7,725, Okt. 7,675.
Schweine: Leichte 6,60—6,80, ſchwere 5,75—6,20;
Schweine=
zufuhren in Chicago 18 000, im Weſten 81000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 22. Mai:
Schmalz: Prima Weſtern 8,15—8,25; Talg, extra loſe 334.
Getreide. Weizen: Rotwinter 93,75; Mais: loco New York
70,25; Mehl: ſpring wheat clears 4,10—4,50; Getreidefracht nach
England 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—8½ C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 48, Loconotiz 4½; Juli 4,72,
September 4,86, Oktober 4,91, Dezember 5,05, Januar 1932 5,12,
März 5,23.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Für die noch außerhalb der Intereſſengemeinſchaft Deutſcher
Kar=
toffelſtärke=Induſtrie GmbH. ſtehenden Betriebe, die etwa 5 Prozent der
Leiſtungsfähigkeit der geſamten Induſtrie ausmachen, ſoll durch eine
Verordnung auf Grund der Notverordnung vom 1. Dezember 1930 der
Anſchluß an das Stärkeſyndikat erfolgen.
Bei einem A.K. von 200 000 RM., wovon 97500 RM. noch nicht
einbezahlt ſind erzielte die Rhön=Elektrizitäts=Lieferungs=Geſellſchaft
A.G. in Mellrichſtadt im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn
von 8680 (12 321) RM., über deſſen Verwendung keine Angaben gemacht
werden.
Die Farbwerke A. G., Gießen, weiſt für 1930 einen Verluſt von 3788
RM. aus, ſo daß ſich der Vorjahresverluſt auf 4785 RM. erhöht. Einem
Warenbruttogewinn von 42 663 RM. ſtehen Handlungsunkoſten von
44 851 RM., Steuern von 912 RM., Abſchreibungen von 686 RM.
gegen=
über.
Bei der vor einigen Monaten inſolvent gewordenen Frankfurter
Metallfirma Arnsberg u. Co. iſt ein Vergleich zuſtande gekommen. Den
Gläubigern wird eine Quote von 30 Proz. geboten. Die erſte
Raten=
zahlung von 5 Proz, wird Anfang Juni ausbezahlt; Forderungen bis
100 RM. werden voll befriedigt.
Wie wir erfahren ſind die Vorverhandlungen über die Einbeziehung
des Wickingkonzerns in den Intereſſenbereich der Gruppe Dyckerhoff u.
Söhne GmbH., Wiesbaden, ſoweit gediehen, daß noch Ende dieſes
Mo=
nats die Frage entſchieden wird, ob bei gleichzeitiger Sanierung dez
Wicking=Konzerns deſſen Fuſion mit Dyckerhoff erfolgen kann.
Das Kupferkartell ermäßigte den Kupferpreis auf 9,27½ c8. gegen
9,52½ es. bisher pro Libra.
Zu dem Bankſkandal in Höxter wird jetzt noch berichtet, daß eine
Reihe von Firmen, die ebenfalls ihre Kredite überzogen hatte,
inzwi=
ſchen ihre Zahlungen haben einſtellen müſſen. Wie wir weiter erfahren,
wird die Kreisſparkaſſe, um den Schaden einigermaßen zu mildern,
in=
tervenieren.
Nach einer amtlichen Mitteilung wurden Mitte Mai in Oeſterreich
insgeſamt 223 354 unterſtützte Arbeitsloſe gezählt. Im Vergleich zu
letzten Zählung ergibt ſich eine Abnahme um rund 23 400 Perſonen.
Der Londoner Goldpreis ſeit dem 20. Mai 1931 ſtellte ſich für ein
Unze Feingold auf 84 Sch. 9,75 Pence, für ein Gramm Feingold dem
nach 32,7214 Pence.
Die Federal Reſerve=Bank in San Franzisko hat, dem Beiſpiel der
bedeutendſten öſtlichen Schweſter=Anſtalt folgend, ihre Diskontrate von
3 auf 2,5 Prozent herabgeſetzt.
Deviſenmarki
Berliner Kursbericht
vom 22. Mai 1931 Srutſche Sunt unu Sibronto Gefeuſchaft vom 22. Mai 1931
Me
Danatbank. . ...
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A.E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas!1
Deutſche Erdöl
D
123.—
1102.—
101.—
50.375
51.625
90.—-
45.125
74.—
64.—
42.50
10—
114.—
62.—
Schweiz 100 Franken 80.935 81.09
Wien 100 Schilling!! 58.955 59.075 Spanien 100 Peſetas 42 48 42.54 Prag 100 Tſch.Kr. 12.334 12.4541 Danzig
100 Gulden ei.81 2177 Budapeſ .1 00 Pengö 73.13 73.27 Japan Den 2.074 2.074
Sofia 100 Leva 3.04 3.04s Rio de Janeirolt 1 Milreis 0.282 Taat
Holland 100 Gulden 168.66 3 169.00 Jugoſlawien 100 Dinar 7.388 02 Oslo 100 Kronen 112.341 112 56l Portugal 100 Eseudo= 18.38 19.92 Kopenhagen 100 Kronen 112.37 112.59 Athen
100 Drachm. 5.439 5.4 Stockholm 100 Kronen 112.38 112.70 Iſtambu 1 türk. 2 — — London s.Sta. 20.311 20.45 Kairo r äghvt. 2 20.sa5l. 20.95 Buenos=Aires 1 1 Pap. Peſo 1.28 1.282 Kanada
canad. Doll.,/4. 192 4.200 New Yorl. 1 Dollar. 4.196 4.204 urugnah Goldpeſo 2.459 2.462 Belgien 100 Belga 52.375 58.495 Fsland 100 isl. Kr. 22.C6 22.34 Italien 100 Lire. 21.97 22,01 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 1171.81 11.53 Paris 100 Franes 16. 406 18.446
Riga 00 Tats go.80 70.26
Durafftadter and Karionarbane, Koutanoitgefeaſcaft daf Aitien,
Frankfurter Kursbericht vom 22. Mai 1931.
Pe
5½%Intem., „
59Baden .......
8% Baher..
6%0
88 Heſſen v.28
80
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6% Preuß. Staat
8½ Sachſen ......
6%
......"
79 Thüringen..
99.5
84.25
n0.5‟
76.5
100.25
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1.94
106.2
99.75
78
85
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4ſ.
Ab=
löſungsanl.. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. . ."
8% Aachen v. 29
82 Baden=Baden.
6%Berlin ......"
8% Darmſtadt v. 26
8%0
„ v.28
79½ Dresden....
8% Frankfurt a. M.
v. 26
79
680
v. 28
8% Mainz......"
8%Mannheimv. 26
689
v. 27
8% München ....."
825 Nürnberg. . ..
8%Wiesbaden .
8% Heſſ. Landesbk.
8% Goldoblig
4½% Heſſ. Lbs.=
Hhp.=Bk.=Liquid.
43% „Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
8% Golo blgi
55.1
47
2.15
92
90
887l,
89
96.5
982),
85.5
25
G
75
98.75
95.25
95.5
88.75
ss
100.5
67
20 Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
8½ Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
72 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6%0
18% Naſſ. Lamdesbk.
78 „.
8% „
4½% „Liau.Ob
—
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAuslSer. I
„„ Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
—
8% Berl. Hyp. Bk.
4½0 Liqu.=Pfbr.
82 Frkf. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
18% „ Pfbr.=Bk.
79 „.
4½2
„ Liqu.
82 Mein. Hhp.=Bk.
73
4½% „Lig. Pfbr.
82 Pfälz. Hyp.=Bk.
14½% Lig. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
ered.=Bank ...."
4½% Lig. Pfbr..
182 Preuß. Centrl.=
Bobener.=Bank.I
4½% — Lig. Pfbr.
18% Rhein. Shp. Bk.
720
4½% „Lig. Pfbr.
825 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit.
18% Südd. B:
Cred.=Bank
14½B • Lig. Pfbr.
96.75
100
95
86
100
95
86.25
90.75
52.75
72
11
100
97
89
1101.25
97.5
89.9
100.25
97.5
921I,
1100.5
97
91.25
1101.5
92
10u.5
90.75
100,6
100.5
97.25
90.25
100
100
95.25
6% Daimler=Ben;
825 Dt. Linol. Werke
Klöckhner=Werkel
%o Mainkrw. v. 26
7%0 Mitteld. Stahl.
82 Salzmannu. Co
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—
3. G. Farben Bonds
—
%6 Bosn. L.E.B
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% Oſt. Schätze
Oſt. Goldrente
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4½%
48 Türk. Admin.
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42 „ Zollanl.
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14½% „ 19141
Goldr.
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1420
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i
67
95.5
86.5
93
80
—
80.25
94
95.25
18
18
281=
35
14.1
15
62
89.75
119
68
51
57
9o
163
30
108
58
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120
62.6
80
102
200
30
80
83
133
33.25
72
36
35
157
132
54.5
74
110
72
A.
23.25
97
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100
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205
200
66
[ ← ][ ][ → ]Nummer 142
Samstag, den 23. Mai 1931
Seite 13
31)
Siamia woind anstslnt.
Roman von Alexandra von Boſſe.
Copyright 1930 by Karl Köhler u. Co., Berlin=Zehlendorf.
Er kannte auch den weiteren Verlauf ihres an Kämpfen rei= rauſchenden Bächen kamen ſie vorbei. An kahlen Berghängen
wei=
cen Lebens. Nachdem Alexander Borgia zum Papſt erwählt wor= deten Schafe, dann waren die Berglehnen wieder mit dichtem
den, verlangte ihn, die Herrſchaft über die Romagna wieder für / Buſchwald bewachſen, daraus die Rauchwölkchen von
Kohlenmei=
den Kirchenſtaat zurückzuerlangen. Was keiner ſonſt wagte, Ca= lern abfſtiegen. Die Dörfer erſchienen als kleine graue Neſter,
u rina widerſtand den Wünſchen des mächtigen Papſtes. Da ſandte, die an zerklüfteten Felſen hingen.
er ſeinen Nipoten Ceſare Borgia mit großer Streitmacht, die ſich
durch franzöſiſche und ſchweizeriſche Truppen vermehrte, gegen die Tal, unterhalb des Felſens, den einſt die Burg Raſano gekrönt.
ſwnteſſa von Forli aus. Sie verſchanzte ſich in der Rocca, die erſt Das Dorf beſtand nur aus einigen eng zuſammengebauten
Häus=
ſach langer Belagerung endlich im Sturm genommen wurde, chen und einer im Verhältnis dazu viel zu großen Kirche, wie das
torauf Ceſare Borgia eindrang und die Caterina Sforza, die be= in Italien ſo oft der Fall iſt. Aber eine Schenke war doch da.
naißtlos unter Trümmern lag, gefangennahm und als Gefangene
nuch Rom führte. Dort verblieb ſie mehrere Jahre in der
Engels=
burg eingekerkert. Endlich befreit, heiratete ſie noch den edlen ſich bewölkt, ſchwül wehte der Schirokko über die Berge her, die
(Sovanni de Medici und wurde Mutter des berühmten Heerfüh= ganze Landſchaft machte wegen der ſchroffen Felſen, die das Tal
rs Giovanni delle Bande Nere, deſſen Sohn Coſimo de Medici umgaben, und der dunklen Zypreſſengruppen, die ſich ſchwarz da=
Tegründer einer großen Dynaſtie wurde.
Richard ſtellte ſich Caterina Sforza äußerlich Flavia ähnlich druck, wie man in Italien ihn ſelten empfindet. Der Kutſcher
der. Er meinte, Flavia verkörpere in ſich auch ähnliche Eigen= ſpannte ſeine ermüdeten Gäule an der Schenke aus.
ſchaften, wie dieſe heroiſche Frau ſie beſeſſen, Mut und
Entſchloſ=
ſeaheit, Treue und Standhaftigkeit. Unter gleichen Umſtänden an einem wackligen Tiſch nieder, beſtellte einen Fiasco Wein und
näirde Flavia nicht anders handeln, als Caterina es getan. Solche einen Eierkuchen, ſich ſo zu einem Gang nach dem Caſtello hinauf
(sdanken und Vergleiche erhöhten ſeine Sehnſucht nach ihr und zu ſtärken. Der Wein war kühl und gut, der Eierkuchen heiß und
dre Spannung auf das Wiederſehen mit der Geliebten. Allerdings ſaftig. Feigen, friſch vom Baum gepflückt, und ſüße Weintrauben
gente er nicht, daß ſie ſich in Raſano befand und wie nahe er ihr beſchloſſen das Mahl.
gar.
Er ſchlief ſchlecht in der folgenden Nacht, ſo erregt waren ſeine wurde, lag auf breiter Felsplatte, umgeben von den Ruinen der
ernne. Im Traum erſchienen ihm die Geſtalten Caterina Sforzas ehemaligen Burg, die ganz von dichtem Buſchwerk überwuchert
und Flavia Roccaferris, zu einer Geſtalt verſchmolzen. Er ſah ſind. Das Haus lag mit der Front nach Süden und erſchien, vom
7 in ſchimmerndem Panzer, einen funkelnden Helm über den Dorf aus geſehen, als ein ganz anſehnlicher Bau, ſich an einen
ſa warzen Locken und mit einem breiten Schwert an der Hüfte, kurzen, breiten Turm lehnend, der ganz von Efeu und wilden
2er Panzer umſchloß die hohe, kraftvolle Geſtalt der ehemaligen Roſen umkleidet war.
Sonteſſa di Forli, aber unter dem ſilbernen Helmviſier war
Fla=
vmas Antlitz jung, ſchön und ſtolz, und ihre dunklen Augen blickten
im daraus fremd und abweiſend an.
Mit ihrem Namen auf den Lippen erwachte er.
Richard Droſten hatte ſich für die Fahrt nach Raſano einen Straße hinaufführte, die ſehr wohl befahrbar war. Wahrſchein=
Wsagen beſtellt, denn ein Mietauto war in Forli nicht aufzutrei= lich war ſie von dem jungen Grafen Bronchi erſt angelegt worden,
bin geweſen. Gleich nach dem Morgenfrühſtück brach er auf. Er als er ſich ein Auto anſchaffte. Zypreſſengruppen, Platanen und
eſſchien ihm als gute Vorbedeutung, daß er von Flavia geträumt breitkronige Walnußbäume begleiteten die Straße, ihr an
ſonni=
hrtte.
gen Tagen Schatten ſpendend.
Aber er dachte nicht im geringſten an die Möglichkeit, ihr in
Rmſano zu begegnen, wo er nur den derzeitigen Aufenthaltsort maligen Befeſtigungen vorbei, an denen Efeu und wilde Roſen
des Grafen Bronchi zu erfahren hoffte.
Die Straße führte zunächſt durch Hügelland. Dann wurde die Haus umgab, von einer hohen Steinmauer umſchloſſen war. Die
Cegend bergiger, wilder, zerklüftete Täler öffneten ſich, an wild ! Straße führte zuletzt daran entlang, und Kaskaden von blühenden
(Nachdruck verboten.)
So ein Neſt war auch das Dörfchen Raſano, doch lag es im
Als ſie gegen Mittag Raſano erreichten, hatte der Himmel
gegen abhoben, bei fehlendem Sonnenſchein einen düſteren Ein=
Hier ließ ſich Richard unter einer zerriſſenen Segeltuchplane
Das Haus der Bronchi, das noch immer Caſtello genannt
Vom Turm wehte eine Fahne in den italieniſchen Farben.
Der Kutſcher hatte geſagt, man könnte nicht bis zum Caſtello
hinauffahren, dahin ſei der Weg zu ſchlecht und zu ſteil. Es ſtellte
ſich aber heraus, daß eine in ſanften Serpentinen ſich windende
Langſam ging Richard hinauf, kam an Mauerreſten der
ehe=
wucherten. Dann ſah er, daß der Garten, der von drei Seiten das
Roſenranlen hingen daran herab. Schwarz ragten dahinter
Zy=
preſſen auf, als umſchlöſſe die Mauer einen Friedhof. Dann
er=
reichte er ein breites Gittertor, das verſchloſſen war. Eine Glocke
befand ſich nicht daran, nur ein Klopfer, aber Richard zögerte,
damit Lärm zu machen und ſo die Friedhofsſtille, die ringsum
herrſchte, zu unterbrechen. Zur Seite befand ſich dann ein
nied=
riges Pförtchen, das ſich öffnen ließ, und er ging hindurch, in den
Garten hinein.
Kloſterſtille umgab ihn. Dichte Büſche ſäumten die ſchmale
Straße ein, auf der die Breite eines Autos nur gerade Platz hatte.
Aus dem dunklen Laub glühten Granatblüten gleich Blutflecken,
und am Wegrande leuchtere es bunt von mannigfaltigen Blumen,
die ſtarken Duft verbreiteten. Unſicher plätſcherte irgendwo ein
Brunnen. Dann machte der Weg eine Biegung, vor Richard lag
ein weiter, ſmaragdgrüner Raſenplatz, und dahinter ſah er nun
die Frontfaſſade des Hauſes. Ein ſchöner Portikus trat über den
Eingang vor, und einige breite Stufen führten auf den
Kies=
platz hinab, zu dem der Weg um den Raſenplatz herumführte,
Neben dem Portikus, an der Wand des Hauſes, ließ ein Brunnen
aus marmornem Löwenmaul Waſſer in ein bemooſtes
Marmor=
becken ſprudeln. Außer dem leiſen Singen und Gluckſen dieſes
Brünnleins war kein Laut ringsum wahrnehmbar.
Unwillkürlich trat Richard ganz leiſe auf, als er die Stufen
zu dem Haustor hinaufſtieg. Auch hier war keine Glocke, aber
zwei große meſſingne Klopfer blitzten vom dunklen Holz der
Tor=
flügel, dicke Meſſingringe, die von den Zähnen zweier Löwenköpfe
gehalten wurden. Nach kurzem Zögern hob Richard einen dieſer
ſchweren Ringe und ließ ihn fallen, was einen hallenden Ton
hervorrief. Bald nahten Schritte, der eine Torflügel wurde
ge=
öffnet, und ein alter Diener mit mürriſchem Geſicht fragte ihn
nach ſeinem Begehr, ihn dabei mißtrauiſch muſternd. Richard
fragte, ob Graf Bronchi zu Hauſe und zu ſprechen ſei. Der Diener
verneinte und fügte hinzu, der Herr Graf ſei verreiſt.
„Das iſt ſehr bedauerlich”, ſagte Richard. „Können Sir mir
ſagen, wann er zurückerwartet wird.”
„Nein, das weiß ich nicht.”
„So können Sie mir gewiß ſagen, wohin er reiſte, und mir
ſeine Anſchrift geben?”
„Nein, mein Herr, das kann ich nicht.”
„Ich bin”, erklärte Richard, „von Rom gekommen, dem Grafen
eine wichtige Mitteilung zu machen, würde nicht gern
unverrich=
teter Sache umkehren. Wäre es wohl möglich, die Frau Gräfin
zu ſprechen?”
Er hatte dabei ſeine Brieftaſche herausgenommen, entnahm
ihr eine Beſuchskarte, gab ſie dem Diener. Er war ſicher, daß die
alte Gräfin ſeinen Namen nie geſehen und gehört hatte.
Der Diener nahm die Karte und ſagte, er wolle fragen, ob
die Frau Gräfin Beſuch annehme. Inzwiſchen hatte er feſtgeſtellt.
daß der Fremde beſten Kreiſen angehörte und nicht etwa ein
Bittſteller war. So ließ er ihn eintreten, öffnete die Tür zu einem
kleinen Saal und bat Richard höflich, hier einige Augenblicke zu
warten.
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Oiympia
(Hochstapler der Liebe)
Nach dem Schauspiel v. Franz Molnar.
Regie: Jagues Feyder.
In den Hauptrollen:
Nora Gregor, Theo Shall, Hans
Junkermann, Karl Ettlinger, Arnold
Korff und Julie Serda.
Der Fim zeigt Intimes, Lustiges und
Ernstes und ist ein Husarenstreich
der Liebe, den sich ein charmanter
Drautgänger mit einer hohen Frau
erlaubte.
Nora Gregor, die berühmte Reinhardt-
Schauspielerin,Franz Molnars
Bühnen-
stück u. J. Feyders Regie garantieren
tür den Ertolg.
Dazu das gute Beiprogramm.
Heute
und folgende Tage
das mit großer Spannung
erwartete Filmwerk
„Uaunan
Ein tönender Film mit
Sprecheinlagen nach dem
bekannten gleichnamigen
Bühnenwerk von
Dr. Friedrich Wolt.
Regie: Hans Tintner.
In den Hauptrollen:
Grete Mosheim, Marg.
Kupter, Paul Henkels,
Alexander Murski u. a. m.
Unerhört schart tobt der
Kampt für und gegen den
S 218. Führende Politiker,
Aerzte, und Wissenschattler
führen einen erbitterten
Kampt für und gegen die
Retorm des § 218. In diesen
leidenschaftlich. Streit greift
auch dieser Film ein.
Dazu das V.8088
gute Beiprogramm.
Hente und folgende Tage
Ein hinreißend lustiger, pikanter und
witziger Tonfilmschwank
Der wahre
Jakob
Barihs Weinstuben
Telefon 1646
V
Nach dem bekannten, gleichnamigen
Bähnenstück von Arnold u. Bach.
Regie: Hans Steinhoff.
Im Spiel:
Ralph A. Roberts, Felix
Fressart, Anny Ahlers, Margot
Walter J. Henkels, Jul. Falkenstein,
Vicky Werkmeister u. a.
300 Bühnen im Reich
haben dieses Stück mit unglaublichem
Ertolg gespielt
in 300 Theatern
wurden Hunderttausende von dem
Stolf begeistert u. in Verlin liet der
Film wochenlang vor ausverkautten
Häusern.
Beginn; 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr. Beginn: 3.45, 6.00 u. 820 Uhr.
Dazu ein
relchhaltizes Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Mosel -— Saar — Ruwer
vom 25. Mai
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Angenehmer Familien=Aufenthalt.
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Pfingst-Spielplan
Heute Samstag Premiere
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Aulla — Bulla
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und Ernst Bach
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23. Mai 1931
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II. Teil
Kalif Storch
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