Knzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 135
Samstag, den 16. Mai 1931.
194. Jahrgang
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Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankionto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationabant.
Botfeisgeſehhre iin die Souniont i Senf!
Die deutſch=öſterreichiſche Zuſammenarbeik erneuk öffenklich feſtgelegt. — Ausſprache der 4 Außenminiſter
über die Probleme der Genfer Tagung. — Kritiſche Aufnahme des franzöſiſchen Gegenproſekkes in Genſ.
Die Zollunion marſchiert
kroß aller diplomakiſchen Kämpfe.
* Die diplomatiſchen Kämpfe in Genf bewegen ſich
einſt=
weilen noch im Vorfelde. Man taſtet erſt gegenſeitig die
Stel=
lungen ab, die völlig unüberſichtlich geworden ſind, weil ſich ja
noch gar nicht überſehen läßt, welche Linie Frankreich nach der
Kaltſtellung Briands verfolgt.
Das politiſche Ereignis des erſten Tages iſt zweifellos die
öffentlich erklärte Verſtändigung der
öſter=
reichiſchen und der deutſchen Delegation, die beide
darüber einig gehen, daß ſie die Zollunion unter allen
Um=
ſtänden weitertreiben wollen. Damit iſt erneut ausgeſprochen,
daß beide Länder bereit ſind, an der Prüfung
aller Mittel zur Beſſerung der wirtſchaftlichen
Lage Europas mitzuarbeiten, daß ſie aber nicht
bereit ſind, während dieſer Friſt die Arbeiten
an der Zollunion ſtillzulegen, alſo auch einer
Kommiſſionsberatung nur inſoweit zuſtimmen
können, als dadurch der Beginn der
deutſch=
öſterreichiſchen Sonderbeſprechungen über die
Ausgeſtaltung der Zollunion nicht
hinausge=
zögert wird. Ob letzten Endes der Rat, der ja am
Dienstag erſt mit den Beſprechungen der Zollunion beginnen
wird, darauf abkommt, den Haager Schiedsgerichtshof um ſein
Urteil zu bitten, iſt eigentlich noch unſicher. Deutſchland
hat erklärt, daß es ſich dem nicht widerſetzen wird, weil es von
der Unanfechtbarkeit ſeines
Rechtsſtandpunk=
tes überzeugt iſt. Aber es könnte doch ſein, daß die
Fran=
zoſen ſchließlich zurückſchrecken. Praktiſch würden ſie damit ja
nicht allzuviel erreichen. Indem für uns günſtigften Falle würde
der Haager Gerichtshof die juriſtiſchen Einwendungen ablehnen
und damit international die Zuläſſigkeit des von Deutſchland
und Oeſterreich beſtrittenen Weges feſtlegen. In dem für uns
ungünſtigen Falle wird der Haager Gerichtshof die
Einwendun=
gen für berechtigt halten, doch iſt dabei nicht viel verloren.
Es darf einmal darauf aufmerkſam gemacht werden, daß die
erſten Abmachungen über die Zollunion nicht zufällig in mehrere
Richtlinien gegoſſen ſind. Der Haager Schiedsgerichtshof könnte
alſo ſchlimmſten Falls die eine oder andere dieſer Richtlinien
für juriſtiſch anfechtbar erklären, worauf dann Deutſchland und
Oeſterreich gezwungen wären, eine andere Formulierung zu
ſuchen, aber der Gedanke der Zollunion würde dadurch nicht
berührt.
Zu gewinnen haben alſo die Franzoſen bei dieſem Spiele
nichts. Sie würden die Zollunion dadurch in keiner Weiſe
unmöglich machen, ſondern lediglich eine andere juriſtiſche
Kon=
ſtruktion erzwingen. Es ſpricht deshalb ſchon mancherlei dafür,
daß ſie ſchließlich doch dieſes Hindernis nicht verſpeiſen,
ſon=
dern andere diplomatiſche oder wirtſchaftliche Wege gehen.
Meinungsauskauſch der großen Bier.
Die vier Außenminiſter Henderſon, Briand, Grandi und
Cur=
tius traten am Freitag nachmittag auf Einladung Henderſons am
Sitz der engliſchen Delegation zu gemeinſchaftlichen Beſprechungen
über die Fragen dieſer Genfer Tagung zuſammen.
In der Beſprechung wurde nach 2½ſtündiger und, wie man
hört, ſehr lebhafter und eingehender Auseinanderſetzung
beſchloſ=
ſen, am Samstag vormittag im Europa=Ausſchuß die
allgemeine Ausſprache über die
Wirtſchaftsfra=
gen zu eröffnen, die auf der Tagesordnung des Europa==
Aus=
ſchuſſes ſtehen. Bei dieſer Gelegenheit dürfte Curtius ſeine
an=
gekündigten Erklärungen über die Ziele und Zwecke der
deutſch=öſterreichiſchen Zollunion abgeben und
da=
mit das Thema der geplanten Union offiziell anſchneiden. Die
Ausſprache wird ſich außerdem auf den Bericht Albert
Tho=
mas über die Arbeitsloſigkeit, die
Agrarkre=
dite, den italieniſchen und den franzöſiſchen
Vorſchlag erſtrecken, der am Samstag vormittag
bekanntgege=
ben werden ſoll. Der franzöſiſche Vorſchlag wird augenblicklich
in der franzöſiſchen Delegation noch einmal einer Durchprüfung
unterzogen und ſoll eine verkürzte Form erhalten.
Nachdem die Atmoſphäre durch die allgemeine Ausſprache
einigermaßen vorbereitet worden iſt, ſoll am Montag im
Völkerbundsrat der engliſche Antrag auf
Erör=
terung der deutſch=öſterreichiſchen Zollunion
behandelt werden. Am Montag nachmittag dürfte die
Aus=
ſprache über den gleichen Punkt im Europa=Ausſchuß fortgeſetzt
werden, ſo daß der kommende Montagſchon den erſten
Höhepunkt in der Frage der deutſch=
öſterreichi=
ſchen Zollunion bringen wird.
Die vier Miniſter wahren im übrigen über den Inhalt ihrer
Beſprechungen vereinbarungsgemäß Schweigen. Lediglich Briand,
der die franzöſiſſche Preſſe ſah, gab einige Erläuterungen zur
Zollunion, in denen er erklärte, daß noch nicht genau feſtſtehe.
wann die deutſch=öſterreichiſche Frage den Rat beſchäftigen werde.
Möglich ſei es, daß die Frage erſt am Dienstag vor den Rat
ge=
lange. Als eine Löſungsmöglichkeit für die gegenwärtige Tagung
bezeichnete Briand die Ueberweiſung der deutſch=öſterreichiſchen
Zollunionsfrage an den Ständigen Internationalen Gerichtshof
im Haag, der zu dem Vertrag ein Rechtsgutachten abgeben ſoll.
Briands Gegenplan gegen die Zoll=Union.
Der vielbeſprochene franzöſiſche Gegenplan zur deutſch=
öſter=
reichiſchen Zoll=Union, der verſchiedenen Delegationen bereits
übergeben worden iſt, wurde am Freitag in Genf auszugsweiſe
bekannt. Er ſoll in drei Abteilungen gegliedert ſein. Davon
handelt die erſte von dem Agrarproblem und ſeinen
Löſungsmög=
lichkeiten durch Organiſation des Abſatzes des Getreideüberſchuſſes
mit Hilfe gegenſeitiger Präferenzen. Die zweite Abteilung gilt
den Induſtriefragen und verlangt eine Verſtändigung über die
Induſtrieprodukte ſowie die Bildung neuer Kartelle für Stahl,
Eiſen, Elektrizität, Kohle, chemiſche Erzeugniſſe, Automobile,
Tex=
tilien und Holz. Die dritte Abteilung iſt den Finanzfragen
ge=
widmet. In ihr bildet die geplante Schaffung einer
internationa=
len Agrarkredit=Geſellſchaft den Kernpunkt.
Angeblich erklärt ſich Frankreich außerdem auch bereit,
aus=
ländiſche Anleihen dem franzöſiſchen Kapitalmarkt zugänglich zu
machen und finanziell zur Durchführung eines Programms
inter=
nationaler öffentlicher Arbeiten beizutragen, die unter die
Kon=
trolle des Finanzausſchuſſes des Völkerbundes geſtellt werden
ſol=
len. Die franzöſiſchen Banken hätten ſich bereits mit der Frage
beſchäftigt, wie derartigen Anleihen der Zugang zu dem
franzö=
ſiſchen Kapitalmarkt zu erleichtern ſei. — Ein beſonderer
Ab=
ſchnitt gilt der Lage Oeſterreichs, die durch Eröffnung großer
Abſatzmärkte verbeſſert werden ſoll.
Die Aufnahme dieſer noch unvollſtändig bekannt gewordenen
Gegenvorſchläge iſt in Genf ziemlich kritiſch. Man weiſt darauf
hin, daß eine Finanzhilfe durch die Agrarkredit=Geſellſchaft keine
wirkliche Löſung des Problems bedeute, wenn nicht gleichzeitig
die Abſatzfrage geklärt werde. Die induſtriellen Vorſchläge ſeien
eine Wiederholung der früheren Ideen Loucheurs. Ihr Wert ſei
außerordentlich problematiſch, da die Bildung von Kartellen
voll=
ſtändig dem Entwicklungsſtand und der Annäherung der
Indu=
ſtrien der einzelnen Länder überlaſſen bleiben müſſe. Der
Vor=
ſchlag gegenſeitiger Zollpräferenzen werde vorausſichtlich nur
Frankreich einige Vorteile bringen.
Engliſch=italieniſche Uebereinfimmung.
In unterrichteten Genfer Kreiſen herrſcht übereinſtimmend die
Auffaſſung, daß in der Haltung der italieniſchen und engliſchen
Regierung zum Zollabkommen weitgehende Uebereinſtimmung
er=
zielt worden iſt und daß die italieniſchen Vorſchläge auf
Neu=
belebung des Zollwaffenſtillſtandes mindeſtens weitgehende
Unter=
ſtützung von engliſcher Seite finden werden. Dem Vernehmen
nach beabſichtigt Grandi, allgemeine Anregungen zollpolitiſchen
Charakters der Europa=Kommiſſion vorzulegen, die ſich
insbeſon=
dere in der Richtung der neuen Handelsvertragsverhandlungen
zwiſchen Italien, Oeſterreich und Ungarn bewegen und eine
weſentliche Erleichterung des geſamten Handelsverkehrs
herbei=
führen ſollen. Das italieniſch=öſterreichiſche und italieniſch=
unga=
riſche zollpolitiſche Abkommen beſteht in der Hauptſache in einer
Vereinbarung, die den Ländern die Möglichkeit geben ſoll, ſich
gegenſeitig größere Abſatzmöglichkeiten zu ſichern,
ohne daß die Meiſtbegünſtigungsklauſel in
an=
deren Handelsverträgen verletzt wird. Es iſt
be=
abſichtigt, dies auf dem Wege der Bildung von
Zollvor=
ſchußkaſſen zu verſuchen, aus denen den Exportinduſtrien eine
gewiſſe Differenz zu den Einfuhrzöllen bezahlt wird. Man kann
den Plan als einen Kontingentsvertrag auf der Grundlage der
Zoll=Refundierung durch Clearing bezeichnen. Der deutſch=
öſter=
reichiſche Plan konnte nach Auffaſſung unterrichteter Kreiſe durch
dieſe Vorſchläge eine Unterſtützung und Ergänzung erfahren.
Ikalien beankragk
Inkraftſehung der Genſer Handelskonvenkion.
Der italieniſche Antrag zur Inkraftſetzung der Genfer
Han=
delskonvention iſt mit folgender Begründung verſehen:
Die italieniſche Regierung iſt, wie dies ihre Vertreter
wie=
derholt auf den letzten Wirtſchaftskonferenzen dargelegt haben,
der Auffaſſung, daß die Handelskonvention vom 24. März 1930
die unerläßliche und grundlegende Vorausſetzung für die weitere
Entwicklung jeder Aktion auf dem Gebiete der Abkommen
zwi=
ſchen den Staaten darſtellt. Infolge des Nichtzuſtandekommens
einer Einigung zwiſchen den Parteien iſt der Termin des 1. April
1931 verfallen, ohne daß die fragliche Konvention hätte in Kraft
treten können. Es ſcheint angezeigt, die geeigneten Mittel und
gegebenenfalls das einzuſchlagende Verfahren zu ſuchen, um zu
bewirken, daß die Frage unverzüglich zur Erreichung des
ange=
gebenen Zieles einer Vorprüfung unterzogen wird.
Die Befugniſſe des Konkroll=Ausſchuſſes.
Der Kontrollausſchuß für die öſterreichiſche Völkerbundsanleihe,
dem Frankreich. England, Italien, die Tſchechoſlowakei,
Bel=
gien, Holland, Schweden und Dänemark angehören, iſt am
Frei=
tag vormittag im Völkerbundshaus zuſammengetreten. Ueber den
Verlauf der Verhandlungen in dem Kontrollausſchuß für die
öſterreichiſche Völkerbundsanleihe wird von unterrichteter
öſter=
reichiſcher Seite mitgeteilt: Der Kontrollausſchuß hat ſich in der
Frage der rechtlichen Vereinbarkeit des Zollunionplanes mit den
Protokollen vom Jahre 1922 nicht für zuſtändig erklärt, dagegen zu finden, die über alle Augenblicksſchwierigkeiten
hinweggehol=
ſeine Berufung feſtgeſtellt, im Falle des endgültigen Abſchluſſes
einer Zollunion, die Einflüſſe eines ſolchen neuen Zollregimes
auf den Ertrag der für den Anleihedienſt verpfändeten Zölle zu
prüfen. Der bis jetzt vorliegende Plan bilde für den Kontroll= zugeben, daß in der Tat ernſtlich der Gedanke einer Aufgabe
zuſchätzen. Dies kann nicht geſchehen, ehe nicht der endgültige
Zollunionvertrag vorliegt.
Da der Ertrag der verpfändeten Zölle um ein Mehrfaches den
Anleihedienſt überſteigt, wird es durchaus möglich ſein, in den
künftigen Zollvertrag eine Sicherheitsklauſel aufzunehmen,
der=
zufolge jährlich zwölf beſtimmte Monatsraten aus dem künftigen
Ertrag der Zolleinnahmen für den Anleihedienſt reſerviert
wer=
den. Der Kontrollausſchuß dürfte ſich mit einer ſolchen Regelung
um ſo wahrſcheinlicher einverſtanden erklären, als es ſich dabei ſüdchineſiſchen Provinzen gegen Nanking kämpften, hatten
wach=
um verhältnismäßig kleine Beträge handelt, die 60 Millionen
Schilling im Jahre oder drei Millionen Mark monatlich nicht
überſteigen.
Im Beilerwciinten.
Die ewige Friedenskonferenz. — Kommunismus in China.
Magnet Mandſchurei. — Japan im Vormarſch.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Mai 1931.
Wer die Sowjetpreſſe der letzten Wochen mit Aufmerkſamkeit
geleſen hat, dem wird nicht entgangen ſein, daß im fernöſtlichen
Wetterwinkel neuerdings eine Verſteifung eingetreten iſt, die
wachſende Möglichkeiten eines neuen Kriegsausbruchs in ſich
birgt. Seit dem ruſſiſch=chineſiſchen Oſtbahn=Konflikt im
Som=
mer 1929 ſind nahezu zwei Jahre vergangen, — man iſt aber
bis heute um keinen Schritt weitergekommen, und die einzige
Etappe der ſogenannten ruſſiſch=chineſiſchen Einigung bildet das
im Dezember 1929 unterzeichnete Protokoll von
Chaba=
rowſk, das zugleich überhaupt die einzige Grundlage für die
Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten darſtellt. Alle anderen
Fragen, deren Löſung ſpäteren Verhandlungen vorbehalten
blieb, ſo die der Wiederaufnahme der diplomatiſchen
Beziehun=
gen, der Regelung der techniſchen Seite der Bahnfrage, der
Ausſprache über den etwaigen Rückkauf der Bahn durch China,
ſind heute noch ebenſo offen, wie im Sommer vor zwei Jahren,
als China glaubte, die bewußten vollendeten Tatſachen zu
ſchaf=
fen und ſich mit einem mutigen Griff in den Beſitz der
Oſt=
bahn, dieſes für die Beherrſchung der Mandſchurei
ausſchlag=
gebenden Inſtrumentes zu ſetzen, Moskau aber unvermutet
mobiliſierte, im Lande auf und ab zum Kriege predigte und
ſchließlich durch das Bombardement der Grenzſtation des
Amur=
bogens China zum Nachgeben zwang. Man erinnert ſich, daß es
damals ſchon ſo erheblich nach Pulverdampf roch, daß ſelbſt
Amerika aus ſeiner Reſerve, die es in allen Rußland betreffenden
Fragen beobachtet herausging und Staatsſekretär Stimſon
durch den franzöſiſchen Außenminiſter Briand einen
Vermitt=
lungsvorſchlag unterbreiten ließ. Man weiß auch, daß Moskau
dieſe „Einmiſchung” ſehr ungnädig zurückwies, weil es keine
Verhandlungen mit China wollte, die als ſtillſchweigende
An=
erkennung eines chineſiſchen Anſpruches hätten ausgelegt werden
können. Nun, wohl hat die Artillerie der Armee Blücher auf
China ihre Wirkung nicht verfehlt, Nanking gab klein bei, die
Lage auf der Bahn wurde, wie es in dem offiziellen Bericht
hies, „wiederhergeſtellt”. — Noch heute aber muß
Mos=
kau die Armee Blücher vollzählig an der
chine=
ſiſchen Grenze belaſſen und Rieſenſummen für
den Unterhalt des Heeres auswerfen, während
die Lage an der Bahn von Tag zu Tag
geſpann=
ter wird, die chineſiſch=ruſſiſche Friedenskonferenz ſeit faſt
eineinhalb Jahren ergebnislos tagt und in der Mandſchurei
ſelbſt ſich inzwiſchen neue Faktoren in den Vordergrund
ſchie=
ben, die die Möglichkeit einer Einigung überhaupt in Frage
ſtellen
Das Kräfteverhältnis an der Oſtbahn wurde im Protokoll
von Chabarowſk entſprechend dem Abkommen von 1924 über
die gemeinſame Verwaltung der Bahn wiederhergeſtellt, in
Wahrheit hatte jedoch die Sowjetregierung infolge der
chineſi=
ſchen Niederlage einen erheblichen Preſtigegewinn zu
verzeich=
nen. Es mag auf dieſe Erwägung zurückzuführen ſein, daß man
in Moskan zunächſt keine beſondere Eile zeigte, die
Beziehun=
gen zu der Regierung von Nanking offiziell wieder
aufzuneh=
men. Man argumentierte in Moskau, der „Sieg” der Armee
Blücher werde von ſo dauerhafter Auswirkung ſein, daß die
Chineſen „auf dem Bauche angekrochen kommen würden”.
In=
deſſen mußten die Sowjets die merkwürdige Tatſache erleben,
daß auch in Nanking keine Neigung beſtand, die Dinge zu
über=
ſtürzen, und ſchon garnicht, ſich etwa auf Gnade und Ungnade
zu ergeben. Die für den 25. Januar 1930 angeſetzte
Frie=
denskonferenz wurde von dem Vertreter Chinas, Modegui,
nach einigen formellen Sitzungen unterbrochen und konnte
erſt wieder im Herbſt aufgenommen werden. Aber auch da
machte der Chineſe ſo offenſichtliche Verſchleppungsverſuche, daß
der Kreml aus dem Staunen nicht herauskam. China fühlte
ſich nicht als „Beſiegter”, China ſtellte vielmehr Forderungen,
deren Ablehnung von Moskau ſelbſtverſtändlich war und deren
bloße Erwähnung auf das Fehlen des bekannten guten Willens
auf chineſiſcher Seite ſchließen ließ. So kam man auch da
wie=
der nicht zum Ende und erſt vor zwei Wochen iſt dieſe
ewige Friedenskonferenz von
neuemzuſammen=
getreten.
Nun liegen allerdings bündige Beweiſe dafür vor, daß man
in Moskau unzweifelhaft auf eine beſchleunigte Regelung der
offen gebliebenen Fragen gedrungen hätte, wenn — man ſelbſt
ein Intereſſe daran gehabt hätte. Dieſes Intereſſe hat
aber — wenn auch aus vollkommen gegenſätzlichen
Grün=
den — weder damals beſtanden noch beſteht es heute. —
Im Oktober vergangenen Jahres alſo gerade um die
Zeit des Wiederzuſammentritts der Konferenz, wurden im
ge=
heimen Verhandlungen über einen Verkauf der
rufſiſchen Anteile an der Oſtchinabahn an eine
chineſiſch=amerikaniſche Kapitaliſtengruppe
geführt. Es war in der Zeit der größten Geldnot der
Sowjets. Der Fünfjahresplan hatte das entſcheidende kritiſche
Stadium erreicht, in dem er an der Finanzohnmacht des
Staa=
tes zu ſcheitern drohte. Da glaubte man in Moskau, durch die
Veräußerung der Anteile der China=Bahn eine Einnahmequelle
fen hätte. Als die ausländiſche Preſſe die erſten Meldungen
über die Vorbereitung dieſer Verhandlungen brachte, wurde in
Moskau wütend dementiert. Später mußte man aber
ausſchuß jedoch noch keine Grundlage, dieſe etwaigen Einflüſſe ab= der Bahn erwogen wurde. Man geht nicht fehl, wenn man
das Scheitern dieſer Finanzverhandlungen auf die Sowjets
zurückführt und zwei Gründe dabei für maßgebend erachtet.
Die Getreideerfaſſung hat nach der guten Ernte ſolche
Fort=
ſchritte gemacht, daß Moskau mit einem Mehr von 5 Millionen
Tonnen rechnen konnte. Dieſe Erträgniſſe ſtopften das größte
Loch in der Kaſſe. Dann waren aber auch in China Ereigniſſe
eingetreten, die mit einem Schlag die Situation änderten. Die
ſogenannten „Roten Lanzen” „Roten Dolche” uſw. die in den
ſende Erfolge zu verzeichnen. Hier erwuchs Moskau ein
Ver=
bündeter. Zwar hatte der Beherrſcher des chineſiſchen
Nor=
den, Tſchanghſueliang, und der Diktator von Nanking, Tſchiang=
Seite 2
Samstag, den 16. Mai 1931
Nummer 135
kaiſchek, ein Bündnis zur gemeinſamen Abwehr ſowohl der
bol=
ſchewiſtiſchen Gefahr im Norden wie der kommuniſtiſchen im
Süden geſchloſſen, — aber Provinz um Provinz fielen den
Kommuniſten zu und Moskau witterte eine neue Möglichkeit,
die Schlappe, die Borodin 1927 durch Nanking erlitt, wieder
wettzumachen.
So kam es, daß Moskau gegenüber der chineſiſchen
Ver=
ſchleppung ein Maß von geduldiger Zurückhaltung zeigte, wie
es ſonſt nicht üblich iſt. Heute bezeichnet man bereits im ſtillen
Kämmerlein die Verkaufsverhandlungen im Herbſt vorigen
Jah=
res als einen „unerklärlichen Fehler”, denn heute iſt das
Intereſſe an China in vollem Umfang neu
er=
wacht. Man ſpricht zunehmend von „chineſiſchen
Provoka=
tionen”, findet die Lage an der Oſtbahn bedrohlich, und heute
erklärt ſelbſt Woroſchilow offen, „man denke nicht daran, die
Armee Blücher zurückzuziehen‟ Die Mandſchurei übt ihre alte
Anziehungskraft auf Moskau aus und man iſt ſich wieder
dar=
über klar geworden, daß die Oſtbahn der entſcheidende Stützpunkt
der fernöſtlichen Intereſſen Rußlands iſt.
Aber damit hat die Situation auch eine entſchiedene
Ver=
ſchärfung erfahren. In dem Staatendreieck Rußland=China=
Japan ſind die Beziehungen zwiſchen Moskau und Nanking
völlig ungeregelt und können durch die chineſiſche
Abwehrſtel=
lung gegenüber der kommuniſtiſchen Propaganda nur noch
ge=
ſpannter werden. Die Tätigkeit der ſogenannten Weißgardiſten
gegen die Sowjets auf chineſiſcher Seite, die kommuniſtiſche
Propaganda der offiziellen Sowjetvertreter auf der Oſtbahn und
ſchließlich das beiderſeitige Machtſtreben — das Chinas nach
alleinigem Beſitz der Bahn und das Moskaus nach Erweiterung
des Einfluſſes im fernöſtlichen Wetterwinkel — ſchaffen die
ſtändige Gefahr einer neuen akuten Kriſe. — Entſcheidend
be=
einflußt wird aber die Lage durch das Verhalten Japans.
Es iſt heute ſicher, daß die Regierung in Tokio in dem gleichen
Maße den Sowjets mit ſtändigem Mißtrauen gegenüberſteht,
wie ſie ihre Beziehungen zu Nanking zu verbeſſern beſtrebt iſt.
Mit der Zeit der wohlwollenden Neutralität Japans gegenüber
Rußland, die Moskau entſcheidend zu dem „Sieg” über China
1929 verholfen hat, iſt es vorbei. Das Attentat auf den
ſowjet=
ruſſiſchen Vertreter Anikejew in Tokio iſt in Moskau mit einer
regelrechten Hetzkampagne gegen Japan beantwortet worden,
und das erſt in dieſen Tagen zuſtandegekommene vorläufige
Fiſcherei=Abkommen hat Moskau wegen ſeiner drückenden
Be=
dingungen in eine verbiſſene Wut verſetzt. Es iſt in der
Tat beachtlich, daß in dieſem Abkommen der
Nubel zum erſten Mal gegenüber einer
auslän=
diſchen Macht nicht zu Pari angenommen,
ſon=
dern zu einem Kurs von 32, 2 Sen, gleich etwa
68 Pfennige (gegenüber den offiziellen 2,10
Mark) feſtgeſetzt wurde. Die Japaner haben den
Mos=
kauer Deviſenhunger und die Verpflegungskriſe ſehr geſchickt
ausgenutzt, um den Sowjets dieſe Bedingungen aufzuzwingen
Die Folge iſt, daß Japan heute zu den beſtgehaßten Mächten
in Moskau gehört. — Jedoch iſt dieſer Druck Japans auf
Moskau nur ein Teilausſchnitt aus der neuen japaniſchen
Ruß=
landpolitik, die längſt nicht mehr im Zeichen der Neutralität
ſteht, die die Mandſchurei als Domäne eigenen Einfluſſes
be=
trachtet und dem Moskauer Ausbreitungsſtreben den eigenen
Einfluß entgegenſetzen will. Man macht in Moskau ganz offen
Japan für die „chineſiſche Intranſigenz” verantwortlich und
weiſt u. a. darauf hin, daß General Feng ſchon ſeit langem
Stimmung für ein chineſiſch=japaniſches Zuſammengehen macht.
Wird dieſer Plan aber verwirklicht, dann iſt die Zeit der großen
ruſſiſch=japaniſchen Auseinanderſetzung um die Mandſchurei
ge=
kommen.
Die Sanierung der Oeſterreichiſchen Kreditanftalk
vor dem Konkroll=Ausſchuß.
Am Freitag nachmittag ſetzte der Kontrollausſchuß ſeine
Be=
ratungen über die Ausgabe von 150 Millionen öſterreichiſchen
Schatzſcheinen zur Aufbringung der Sanierungsſumme für die
Oeſterreichiſche Credit=Anſtalt fort. An dieſen Verhandlungen
nahmen der bſterreichiſche Sektionschef Dr. Schüller und der
Prä=
ſident der Oeſterreichiſchen Nationalbank, Reiſcher, teil. Es
han=
delt ſich bei dieſen Beſprechungen darum, daß der Kontroll=
Aus=
ſchuß ſeine Zuſtimmung zur Ausgabe der Schatzſcheine erteilt.
Schon im Jahre 1926, gelegentlich der Aufhebung der
Zimmer=
mann=Finanzkontrolle über Oeſterreich, war dem öſterreichiſchen
Staat die Ausgabe von 75 Millionen Schatzſcheinen als
Ueber=
brückungskredit zugeſtanden worden. Oeſterreich hat jedoch von
dieſer Möglichkeit bisher keinen Gebrauch gemacht, will dies aber
jetzt, und zwar für den erhöhten Betrag von 150 Millionen
Schil=
ling infolge der unvorhergeſehenen Ereigniſſe ausnützen. Die
Schatzſcheine ſollen zum Teil auf dem inneröſterreichiſchen Markt
placiert werden, zum größeren Teil durch Vermittlung der B.J.3.
an den ausländiſchen Märkten als internationale Anleihe
auf=
gelegt werden.
Vom Tage.
Mit Rückſicht auf die ſchlechte Wirtſchaftslage hat ſich der
Zechen=
verband, wie er mitteilt, gezwungen geſehen, das Lohnabkommen zum
30. Juni 1931 zu kündigen.
Die Rahmentarifverhandlungen für die nordweſtliche Gruppe der
Eiſen= und Stahlinduſtrie wurden am Freitag vormittag fortgeſetzt und
nach mehrſtündiger Dauer auf Montag, den 18. Mai, vertagt.
Die Staatsanwaltſchaft I Berlin hat den braunſchweigiſchen
Mini=
ſter des Innern und für Volksbildung, Dr. Anton Frantzen. M. b. R.,
angeklagt, zu Berlin=Mitte am 13. Oktober 1930 fortgeſetzt handelnd den
Landwirt Guth nach der Begehung eines Vergehens begünſtigt zu haben.
um ihn der Beſtrafung zu entziehen
Die litauiſche Regierung hat dem Rechtsbeiſtand der deutſchen
Ge=
ſandtſchaft in Litauen, Rechtsanwalt Dr. Baumfärtel, der in Litauen
ſeit 1920, anſäfſig iſt, den Ausweiſungsbefehl zugeſtellt. Er ſoll am
14. Juni das Land verlaſſen.
Am Donnerstag iſt es in Adalen (Nordſchweden) zu blutigen
Zu=
ſammenſtößen zwiſchen ſtreikenden Arbeitern und einer Militärabteilung
gekommen, wobei 6 Perſonen getötet und ebenſo viele verletzt wurden.
Noch niemals iſt in Schweden ein derartiger Zuſammenſtoß
vor=
gekonmmen.
Die ruſſiſche Regierung hat von der griechiſchen Regierung die
Be=
zahlung der rückſtändigen Zinſen der Anleihe gefordert, die Rußland
gemeinſchaftlich mit Frankreich und England im Jahre 1833
Griechen=
land gewährt hat.
Die Verhaftung des bekannten kommuniſtiſchen Agenten Viktot
Farkar wird von der Pariſer Polizeipräfektur bekannt gegeben.
Die franzöſiſche Polizei ſoll in Naney einer neuen großzügigen
Spionage=Angelegenheit auf die Spur gekommen fein, über die im
Augenblick noch ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt wird.
Auf der Tagung der Liberalen Vereinigung hielt Lloyd George in
Buxton eine längere Rebe, in der er ſehr entſchieden für eine
Unter=
ſtützung der engliſchen Regierung durch die Liberalen eintrat. Ein
An=
trag auf uneingeſchränkte Unabhängigkeit der Liberalen gegenüber der
Regierung wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.
Der Wahltag hat in Kairo zu ſchweren Zuſammenſtößen geführt,
bei denen 18 Perſonen getötet und 167 verwundet worden ſein ſollen,
während die ägyptiſche Regierung nur 7 Tote und 60 Verletzte zugibt.
2.
Briands Meortinge.
Frankreichs künfliger außenpolikiſcher Kuts.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. Mai.
Die Niederlage Briands iſt wohl im Ausland mehr
kom=
mentiert worden als die Wahl Doumers. Denn Doumer iſt
zwar eine ſtarke politiſche Perſönlichkeit, der über eine ſehr
große moraliſche Autorität, wenn auch keine allzugroße
Popu=
larität verfügt, aber dem Ausland ſagt ſein Name wenig. Sein
Einfluß wird aber bald fühlbar werden, denn das ganze
Ka=
binett muß, dem Brauche gemäß am 13. Juni beim Amtsantritt
des neuen Präſidenten ſeine Demiſſion geben. Nichts würde
Briand daran hindern, weiter Außenminiſter zu bleiben, hat
doch die Kammer ihm erſt vor kurzem einen großen Erfolg
bereitet. Dennoch verlautet, daß er über ſeine Niederlage in
Verſailles ſtark verſtimmt ſei.
Es ſteht feſt, daß die Rechte einen großen Sieg errang.
Paul Doumer gehört zwar offiziell einer Linkspartei an, der
demokratiſchen Linken im Senat, beſitzt auch einige Prinzipien,
auf Grund deren man ihn als linksſtehenden Politiker
ab=
ſtempeln könnte, war aber doch der Kandidat der Rechten, ſogar
der der äußerſten Rechten. Seine Vergangenheit macht ihn den
Linksparteien wenig ſympatiſch. Und der Mißerfolg der Linken,
der ſie übrigens ſeit den letzten Kammerwahlen immer mehr
verfolgt, iſt unableugbar. Ihre Gründe beſtehen in der
ſchlech=
ten Organiſation und Uneinigkeit, übrigens die wichtigſten
Fak=
toren, welche die ſo erhoffte Revanche der Linken bei den
Kammerwahlen 1932 gefährden.
Eine unmittelbare Auswirkung der Niederlage Briands
auf die Außenpolitik iſt nicht zu erwarten. Der Weg, den die
franzöſiſche Außenpolitik einſchlagen wird, iſt einerſeits von der
diplomatiſchen Lage und anverſeits von der letzten Abſtimmung
in der Kammer ſo ſehr vorgezeichnet, daß für die perſönliche
Initiative des Außenminiſters weniger Platz übrig bleibt als
ſonſt. Um ſo mehr, da die perſönlichen Beziehungen zwiſchen
den verantwortlichen Politikern in Genf — wenigſtens was
Frankreich betrifft — diesmal eine weſentlich geringere Rolle
ſpielen werden als ſonſt.
Wenn man früher immer den Fehler beging, die Rolle des
Präſidenten der Republik in Frankreich zu unterſchätzen, ſo ſoll
man jetzt nicht in den entgegengeſetzten Fehler verfallen. Schon
darum weil Doumer, ein ausgeſprochen praktiſcher Politiker, der
zu vermitteln und auf die verſchiedenen Parteien Rückſicht zu
nehmen verſteht, ſich hüten wird, vor den Wahlen in 1932 eine
ſehr einſeitige Richtung zu forcieren.
Deylnn der entopr Mngung in Genf.
Briand die große Frage.
* Genf, 15. Mai. (Prib.=Tel.)
Der erſte Genfer Verhandlungstag wurde eingeleitet durch
Miniſterbeſprechungen, die ſchon am frühen Morgen zwiſchen
Curtius und Henderſon ſowie zwiſchen Grandi und Curtius
ſtattfanden. Im übrigen iſt die große Frage: Briand.
Trotz den Erklärungen, daß Briand bis zum Ende der
Bera=
tungen in Genf bleiben wird, heißt es heute, bei der
franzöſi=
ſchen Delegation, daß er wahrſcheinlich ſchon in einigen Tagen
wieder nach Paris zurückkehrt und ſeinem präſumtiven
Nach=
folger Poncet Gelegenheit geben wird, ſich in Genf die erſten
Lorbeeren zu erringen.
Schon frühzeitig vor Beginn der geheimen Sitzung, des
Europa=Ausſchuſſes, die ſpäter in eine offentliche Sitzung
ver=
wandelt wurde, herrſchte in den Hallen des
Völkerbundsgebäu=
des lebhafte Bewegung. Briand, den man mit einer bedrückten
Freundlichkeit, aber ohne jede äußere Ovation begrüßte nahm
den Borſitz ein und verlas ziemlich mechaniſch eine vom Völker
bundſekretariat vorbereitete Rede, in der er die Größe der
Ge=
fahren und den drohenden Charakter der heutigen
Weltwirt=
ſchaftskriſe mit ihren Auswirkungen auf die europäiſche
Wirt=
ſchaft unterſtrich und die Notwendigkeit ſofortiger praktiſcher
Maßnahmen hervorhob. Briand berichtete ſodann über die
zahl=
reichen Ausſchußverhandlungen der Europa=Kommiſſion in
Pa=
ris und Genf und ging hierbei auf die Regelung der
Agrarfragen und die Notwendigkeit der
Abſatz=
beſchaffung für die landwirtſchaftlichen
Staa=
ten Südoſteuropas ſowie auf die Vorſchläge für die
Schaffung einer internationalen
Hypotheken=
bank ein. Die Kommiſſion werde ſich nunmehr
aufgrund des Antrages von Dr. Curtius mit der
entſcheidenden Frage der Orientierung der
eu=
ropäiſchen Zollpolitik und mit dem heutigen
europäiſchen Wirtſchaftsſyſtem zu befaſſen
haben. Zum Schluß hob Briand den Zufammenhang zwiſchen
der Europa=Kommiſſion und dem Völkerbundsrat hervor und
verlangte, daß der Rat richtunggebend auf die Arbeiten der
Europa=Kommiſſion einzuwirken habe.
Eine Berkrauenskundgebung der Europakommiſion
für Briand.
Henderſon gab dann im Namen der Ausſchußmitglieder der
Hoffnung Ausdruck, daß Briand auch weiterhin Leiter der
ſran=
zöſiſchen Außenpolitik bleiben möge. Briand ſei nicht nur ein
großer franzöſiſcher, ſondern darüber hinaus ein großer
inter=
nationaler Staatsmann, der ſich die größten Verdienſte um den
Frieden und die Zuſammenarbeit der Völker erworben habe.
Henderſon betonte, es liege ihm fern, ſich in die innenpolitiſchen
Verhältniſſe Frankreichs einzumiſchen. Jedoch beſitze Briand
heute ohne Zweifel das allergrößte Vertrauen, wenn auch ſeine
Stellung heute nicht die gleiche ſei wie vor wenigen Tagen.
Im Intereſſe des Völkerbundes und der Europakommiſſion ſei
dringend zu wünſchen, daß Briand weiter auf dem
entſcheiden=
den Poſten des Leiters der franzöſiſchen Außenpolitik bleiben
werde.
Briand dankte mit dem ihm eigenen Pathos für das
Ver=
trauensvotum, das vielleicht nicht von allen Mitgliedern der
Kommiſſion in gleicher Weiſe geteilt würde. Er habe ſein
ganzes Leben lang verſucht, für ben Frieden zu wirken und
beglückwünſche ſich, daß er in der Genfer Atmoſphäre und in
der friedlichen Zrſammenarbeit der Völker eine leitende
Stel=
lung habe einnehmen können. Unabhängig von allen
Schwan=
kungen und Zwiſchenfällen des öffentlichen Lebens werde er
weiter im Sinne des Friedens wirken. Der Völkerbund und die
Eu=
ropa=Kommiſſion ſeien Organe des Friedens. Frankreich würde
mitarbeiten an dem Friedensgedanken. Er würde, ob er nun
der Leiter der franzöſiſchen Außenpolitik bleibe oder als
altern=
der Pilger mit dem Stabe in der Hand ſein Leben
weiter=
wandeln werde, ſich immer mit allen Kräften für den Gedanken
des Friedens einſetzen.
Danzig zu den Wirkſchaftsverhandlungen eingeladen
Die Europa=Kommiſſion hat dann auf Antrag des polniſchen
Außenminiſters ohne Ausſprache beſchloſſen, die Freie Stadt
Dan=
zig in gleicher Weiſe wie Sowjetrußland, die Türkei und Island
zu den wirtſchaftspolitiſchen Verhandlungen der Kommiſſion
hinzuzuziehen. Danzig wird aufgefordert werden, ſchon an der
am Samstag beginnenden wirtſchaftspolitiſchen Verhandlung der
Europa=Kommiſſion teilzunehmen.
Ein „Welkkomikee für Rakekenforſchung”
in Beinn.
Zuſammenarbeit von Deutſchland und Amerika
„Amerioan? Interplanetary Society” und „Verein für
Raum=
ſchiffahrt”. —Beteiligung der „Société d’Aſtronautique. — Der
Arbeitsplan. — Deutſchlands führende Stellung in der
Raketen=
forſchung.
* Die jüngſten großen Erfolg deutſcher Raketenforſcher —
Tilling. Poggenſee, Dr. Heyland u. a. — waren die
Veran=
laſſung zu einer kommenden großen Organiſation, die den
Aus=
bau der Raketenforſchung in größtem Maßſtabe zum Zwecke hat.
Es ſoll auf Anregung des augenblicklich in Berlin weilenden
Vizepräſidenten der „American Interplanetary Society” G. E.
Pendray in Verbindung mit dem deutſchen „Verein für
Raum=
ſchiffahrt” ein „Weltkomitee für Raketenforſchung” begründet
werden. Die Leitung des Zentralbüros für Raketenforſchung
wird vorausſichtlich der „Verein für Raumſchiffahrt” in Berlin
häben. Die franzöſiſche „Société d’Aſtronautique”, die ſich
gleichfalls mit der Konſtruktion der Weltraumrakete befaßt,
ohne allerdings bisher greifbare Erfolge erzielt zu haben, hat
bereits ihr Einverſtändnis zu einer internationalen
Zuſammen=
arbeit auf dieſem zukunftsreichen Gebiete der modernen
Tech=
nik erklärt. Damit tritt die Raketenforſchung in ein neues
Stadium.
Der Arbeitsplan bezweckt eine Zuſammenfaſſung aller auf
dieſem Gebiete tätigen Kräfte. Die Raketenforſchung kann ſich in
Deutſchland nicht gerade einer beſonderen Förderung durch
amt=
liche und zuſtändige Stellen erfreuen. Es iſt der bekannte
Standpunkt des Abwartens und Zweifels, den wir aus der
Ge=
ſchichte des „Zeppelins” kennen. Aus dieſem Grunde ſind auch
die Mittel, die den Bahnbrechern der Rakete in Deutſchland
zur Verfügung ſtehen, ſehr beſchränkt, und jeder der großen
Fortſchritte iſt nur unter allergrößten Anſtrengungen möglich
geweſen. Die „American Interplanetary Society” befindet ſich
in dieſer Beziehung in einer angenehmeren Lage. Darum iſt
die internationale Organiſierung der Raketenforſchung für ihre
zukünftige Entwicklung vorr größter Bedeutung. Ein
gemein=
ſamer Arbeitsplan wird dafür forgen, daß Doppelarbeiten in
den verſchiedenen Lagern der Raketenbauer nicht mehr gemacht
werden. Man hat ſich ſchon jetzt darüber geeinigt, daß beſtimmte
Arbeiten den verſchiedenen Büros zugewieſen werden. Newy
York wird alle Experimente erledigen, für die sbefonderssgroße
Aufwendungen erforderlich ſind, die in Deutſchland nicht gemacht
werden können, da die Mittel hierfür nicht vorhanden ſind.
Durch dieſe internationale Zuſammenarbeit, an der ſich unter
Umſtänden auch Rußland beteiligen will, wird die Bearbeitung
aller wichtigen Probleme mit größter Beſchleunigung und
ent=
ſprechenden Kräften vorgenommen werden können. Allen
Zwei=
feln gegenüber ſind die Fachleute der Ueberzeugung, daß der
Rakete die Zukunft gehört und ihre Entwicklung darum als
eine Angelegenheit von größter internationaler Bedeutung zu
betrachten iſt. Die letzten großen Erfolge Tilings, deſſen Rakete
vollkommen den Erwartungen entſprach, die bei ihrem Bau an
ſie geknüpft worden ſind, haben dieſe Hoffnungen der
Raketen=
bauer noch verſtärkt. Die erſten Flugzeuge, die in die Lufte
ſtiegen, waren techniſch ſicherlich nicht ſo vervollkommnet, wie es
heute bereits die Raketen ſind. Wie die Entwicklung gezeigt
hat, daß das Flugzeug zu einem bedeutungsvollen
Verkehrs=
mittel geworden iſt, ſo wird auch die Rakete in abſehbarer
Zeit imſtande ſein, in den Dienſt der Menſchheit geſtellt zu
wer=
den. Die Vervollkommnungen, die dazu notwendig ſind,
durch=
zuführen, bleibt dem neuzugründenden Komitee für Raketenbau
vorbehalten. Wie die heutigen Flugzeuge mit den erſten
primi=
tiven Apparaten nur noch geringe Aehnlichkeit aufweiſen, ſo
wird vielleicht auch ſchon in kurzer Zeit die Rakete die zum
erſten Male nach Amerika ſauſt und Poſt, ja vielleicht ſogar ſchon
Menſchen mit ſich führen wird, eine vervollkommnete Art der
heutigen Verſuchsgeſchoſſe ſein. Das gemeinſame internationale
Büro für Raketenforſchung in Berlin ſoll von den drei
Organi=
ſationen, der deutſchen, der amerikaniſchen und franzöſiſchen,
unterhalten werden.
Die Bedeutung dieſes künftigen „Weltkomitees für
Raketen=
forſchung iſt in techniſch=wiſſenſchaftlicher und in politiſcher
Be=
ziehung ungewöhnlich. Die Arbeit wird dadurch ration liſiert.
Jeder Abteilung wird ihr beſonderes Tätigkeitsfeld
vorbehal=
ten bleiben, ſo daß die einzelnen Gebiete der Raketenforſchung
eine viel intenſivere Bearbeitung erfahren werden, als bisher,
zumal auch Mangel an Mitteln nicht mehr hinderlich ſein wird.
Aus dieſen Einzelarbeiten wird ſich dann eine erſprießliche
Zu=
ſammenarbeit zur Förderung des Ganzen ergeben. Der
Wett=
ſtreit der Völker auf techniſchem Gebiete iſt wohl anregend und
förderlich, aber das friedliche Zufammenwirken zu einem
gro=
ßen Ziele, das für alle Völker die gleiche Bedeutung hat, iſt
ſicherlich geeignet, die freundſchaftliche Beziehung der Völker
zueinander zu ſtärken und ihren gegenſeitigen Wert kennen zu
lernen. Aus wiſſenſchaftlichen, wirtſchaftlichen und politiſchen
Gründen iſt darum dieſer erſte große geiſtige Zuſammenſchluß
zu begrüßen.
z.
* Berliner Premieren.
Der Engländer Noel Coward übernimmt jetzt im
Ber=
liner Renaiſſance=Theater die Rolle eines freiwilligen Sexual=
Aufklärers. Sollte es noch in der deutſchen Reichshauptſtadt
Leutg geben, die über die Mannigfaltigkeit der
Schlafzimmer=
vorgänge nicht Beſcheid wußten, ſo wird ſie das ſogenannte
Luſt=
ſpiel „Intimitäten” des britiſchen Ehrenmannes hierüber
vorbildlich belehren. Der Dreiakter wimmelt von — —
Intimi=
täten und darüber hinaus von Kraftausdrücken, wie man ſie
ſonſt in Kutſcherkneipen zu hören bekommt. Man kann getroſt
daran zweifeln, daß Miſter Coward ein „Gentleman” ſei. Ob
nicht zum Teil die reichlich plumpe Ueberſetzung
mitverantwort=
lich gemacht werden kann, läßt ſich allerdings nicht feſtſtellen. Auf
alle Fälle wollen wir ſolche Werke nicht ſehen und hören; auch
dann nicht, wenn ſie in einwandfrei abgerundeter Aufführung
aufgetiſcht werden!
Sehr anmutig fiel demgegenüber die erſte ſommerliche
Neu=
heit des Theaters in der Behrenſtraße aus, das Luſtſpiel
„Chauffeur Antvinette” von Robert Blum.
Gut=
gebaute Handlung, luſtige Zwiſchenfälle und glänzende
Darſtel=
lung: großer Erfolg.
Im Metropol=Theater ſtartete die Operette „Die
Toni aus Wien” von Steffan und Knepler, Muſik von Ernſt
Steffan. Ein ſogenanntes „tragiſches” Singſpiel: Sein Held
iſt kein kleinerer als Theodor Körner. Ein ſauber gearbeitetes
Textbuch, ohne Geſchmackloſigkeit und ohne Scheinpathos, was
den Autoren bei dieſem Stoff hoch anzurechnen iſt. Die Muſik
ebenfalls „ſauber”, melodiſch und gut inſtrumentiert, wenn auch
keineswegs erſchütternd originell. Glanzaufführung: Mady
Chri=
ſtians ſpielt die Wiener Schauſpielerin Toni Adamberger, die
Braut des als Lützower Jäger gefallenen Dichters. Körner ſtellt
Michael Bohnen auf die Singſpielbühne; gut in der Maske,
glänzend im Geſang. Unzählige Hervorrufe laſſen auf
Serien=
aufführungen deuten.
Frikz=Lang=Welt=Uraufführung in Berlin.
Fritz Lang, der deutſche Filmregiſſeur von größtem Format,
unternimmt in ſeinem neueſten „A” betitelten Werke den
Ver=
ſuch, einen „Zeitprozeß” in Bild und Ton feſtzuhalten. Der Film
zeigt folgendes: Eine Stadt ſucht einen Kindesmörder à. la
Kür=
ten. Zwei grundverſchiedene Menſchengruppen, nämlich die
Krimi=
nalpolizei und die ſogenannte Unterwelt fahnden nach der Spur
der Beſtie in Menſchengeſtalt und finden zuguterletzt den
Mör=
der. Er ſoll von der Unterweltorganiſation, die auch ihren „
Ehren=
kodex” hat, abgeurteilt werden; im letzten Moment „befreit” die
Behörde den Mann, und der Staatsanwalt kann ſeines Amtes
walten. Mit dieſem etwas disharmoniſchen Akkord endet der
Film. Dies iſt nun keine zufriedenſtellende Schlußlöſung: Man
erwartete hier mit vollem Recht einen ſtark ausgearbeiteten
Appell an die Mütter, ſie mögen ihre Kinder behüten oder
irgend eine andere ähnliche, ſagen wir einmal „Apotheoſe‟. Um
ſa mehr, als es ſich bei dieſem Werk um das erſte richtig:
Nummer 135
Samstag, den 16. Mai 1931
Oine pagſtce ennhinta hüt fohmien Grage
Pius II. fordert Neuordnung der Wirkſchaft, Enkprolekariſierung der Prolekarier, Neuordnung der
Geſell=
ſchaft nach den Geboken der Gerechtigkeik, ſtakt Klaſſenkampf Zuſammenarbeit aller Skände
und Rückkehr zu den Grundſätzen chriſtlicher Geſellſchaftslehre.
Seite 3
Die Enzhklika Quadragesimo anno.
Rom, 15. Mai.
Anläßlich der heutigen 40. Wiederkehr des Jahrestages der
Herausgabe der Enzyklika rerum novarum durch Leo III. hat
Pius XI. eine neue Enzyklika zur ſozialen Frage erlaſſen. Das
Rundſchreiben beginnt mit den Worten: Guadtzgesimo anno
und geht von dem Gedanken aus, wie notwendig und
zeitge=
mäß rerum noarum ſeinerzeit geweſen ſei. Es enthält drei
Hauptteile. Im erſten würdigt der Heilige Vater die
Bedeu=
tung der rerum norarum=Enzyklika für die Ausbildung einer
Geſellſchaft und Wirtſchaftslehre nach katholiſchen Grundſätzen,
ferner für eine aus neuem Geiſt geborene Sozialpolitik und für
die gründliche religiöſe, ſittliche wie geſellſchaftlich wirtſchaftliche
Durchbildung der Arbeiterſchaft, die den Arbeiter zur
zielbe=
wußten und planvollen Vertretung der ſittlichen und
wirt=
ſchaftlichen Belange der Arbeiterſchaft und ſelbſt zur Uebernahme
der Führung auf dieſem Gebiete befähigte. So ſei die rerum
norarum die magna charta aller katholiſchen ſozialen Arbeit
geworden. Im zweiten Teil werden
die heutigen Zeitverhältniſſe
einer beſonderen Berückſichtigung unterzogen.
Die Kirche hat nicht nur das Recht, ſondern geradezu die
Pflicht, auch in ſoziale Fragen einzugreifen, nicht in ihrer
tech=
niſchen Seite und nicht in ihrer rein diesſeitigen Zielſetzung,
wohl aber ſoweit ſie auf das Sittengeſetz und das Evangelium
Bezug haben. Das Rundſchreiben beſtätigt die Eigentumslehre
der Kirche und Leos XIII. Ueber das Verhältnis von Kapital
und Arbeit wird erklärt, daß keiner von beiden Teilen den
Geſamtertrag ihres Zuſammenwirkens beanſpruchen könne. In
Der Vergangenheit, ſo wird ausgeführt, ergab ſich
zwiſchen Kapital und Arbeit zweifellos ein zu ſtarkes
und ungerechtes Mißverhältnis.
Sehen wir doch auf der einen Seite ungeheure Vermögen in
der Hand ganz weniger Ueberreicher zuſammengeballt, aber auf
der anderen Seite eine unabſehbare Maſſe von
Barlohnarbei=
tern, die nichts beſitzen als ihre Arbeitskraft.
Eine Neuordnung der ganzen Wirtſchaft iſt daher
unerläß=
lich. Sie muß der Richtſchnur der
Gemeinwohlgerechtig=
keit wieder angepaßt werden in der Form, daß der
ge=
meinſame Ertrag von Kapital und Arbeit mehr der
Bil=
ligkeit entſprechend geteilt wird.
Damit kommen wir zu der von Leo XIII. ſo dringend
ver=
langten Entproletariſierung der Proletarier.
Die Verſchiedenheit der geſellſchaftlichen
Le=
bensverhältniſſe innerhalb der Menſchheitsfamilie iſt
vom Schöpfer in dieſer Weiſe abſichtlich gewollt und
kann nie verſchwinden. Aber dauernde
Prole=
karität kann nicht der Regelzuſtand ſein für den
größeren Teil der Menſchheit. Allmählich muß
die beſitzloſe Lohnarbeiterſchaft zu einer
ent=
ſprechenden Wohlhabenheit gelangen können.
Dieſes Ziel iſt in der beſtehenden Ordnung der
Dinge nur erreichbar im Wege gerechter und
an=
gemeſſener Löhne. Mit rechtſchaffener Arbeit muß die
Lohnhöhe nicht allein die Beſtreitung ſeiner ehrbaren eigenen
Lebenshaltung, ſondern auch ſeiner Familienlaſt ermöglichen
und ihn überdies geſtatten, ſeine Lage in der bezeichneten Weiſe
mit Erfolg zu verbeſſern. In dieſem Zuſammenhang zeichnet
der Heilige Vater dann die allgemein umriſſenen Linien einer
Neuordnung der Geſellſchaft nach den Geboten
der Gerechtigkeit.
An die Stelle des Klaſſenkampfes muß ſich die Welt zur
einträchtigen Zuſammenarbeit der Stände emporarbeiten.
Die Arbeit darf nicht auf die Stufe einer beliebigen Wace
geſtellt werden. Es liegt vielmehr in ihr, immer die
Men=
würde des Arbeiters zu achten.
Im Schlußteil endlich gibt der Papſt einen Geſamt=
Ueber=
blick über die gegenwärtige Lage des herrſchenden
Wirtſchaftsſyſtems. Ohne es an und für ſich als ſchlecht
zu verwerfen, kennzeichnet er es doch als ſtark
mißbil=
det und an ſchweren Gebrechen krankend. Die
all=
zuoft zügelloſe Konkusenzfreiheit ſoll abgelöſt werden durch
die maßloſe Zuſammenballung wirtſchaftlicher Macht nicht
bloß innerhalb einzelner Volkswirtſchaften, ſondern wirklicher
Weltmacht in den Händen ganz weniger Menſchen, einer
Macht=
anhäufung, die zur rückſichtsloſen Willkürherrſchaft
ent=
artet.
Die einzig wirkſame Abhilfe gegen dieſe Verkehrung
be=
ſtehe in der Nückkehr zu den gediegenen Grundſätzen
chriſt=
licher Geſellſchaftslehre und ihrer Anwendung auf das
Ka=
pital, die Arbeit und deren wechſelſeitigen Beziehungen.
Der Sozialismus habe ſeit der Zeit Leos XIII.
tief=
gehende Wandlungen durchgemacht und ſich in zwei
Rich=
tungen geſpalten. Die eine Richtung unter dem Namen
Kommunismus führte die ſozialen Grundſätze bis zu ihren
äußerſten Folgerungen durch. Ihre völlige
Unverein=
barkeit mit der Lehre der Kirche ſteht außer jeder
Erörterung. Die andere Richtung, die den Namen
Sozialis=
mus führt, habe vielfach ſtarke Abſtriche an ihrem
Prgramm vorgenommen und ſei in einer Reihe von
Punk=
ten mehr oder weniger den katholiſchen ſozialen Prinzipien
nahe gekommen.
Trotzdem erklärt der Heilige Vater: Man kann nicht
gleich=
zeitig guter Katholik und wirklicher Sozialiſt ſein. Er beſchwört
deshalb zum Schluß alle jene, die von trügeriſchen Hoffnungen
betört ins Lager des Sozialismus übergegangen ſind, zur
als=
baldigen Rückkehr zur Katholiſchen Kirche. Mit Freude
be=
grüßt der Heilige Vater zahlreiche Beſtrebungen und
Veran=
ſtaltungen in den verſchiedenen Ländern, wo jetzt nicht allein
die Geiſtlichkeit, ſondern auch die Laienwelt beſeelt vom Geiſte
der Katholiſchen Kirche an der Erneuerung der Geſellſchaft
arbeiten.
Albert Thomas zu Arbeitsloſigkeik u. Reparakionen.
Der Direktor, des Internationalen Arbeitsamtes in Genf,
Albert Thomas, widmet ſeinen Jahresbericht zur 15.
Internatio=
nalen Arbeitskonferenz, die am 28. Mai zuſammentritt,
vollſtän=
dig der Frage der Arbeitsloſigkeit und ihrer Bekämpfung. Der
Bericht iſt ausſchließlich auf dieſe ſoziale Kernfrage der
Weltwirt=
ſchaftskriſe zugeſchnitten und gibt in einer höchſt perſönlich und faſt
ſpannend geſchriebenen Studie eine Darſtellung der Urſachen und
Milderungsmöglichkeiten der Arbeitsloſigkeit. Wie der deutſche
Brauns=Bericht, ſo ſieht auch Albert Thomas die Urſachen der
Ar=
beitsloſigkeit in der Landwirtſchaftskriſe, in der induſtriellen
Ueberproduktion, in der weitgehenden Rationaliſierung, der
ſchlech=
ten Goldverteilung, dem Preisfall des Silbers, dem Preisſturz der
Rohſtoffe, den zu hohen Produktionskoſten, den
Handelshinder=
niſſen aller Art und dem Mangel an Vertrauen.
Thomas betont, daß die Mitwirkung des Internationalen
Ar=
beitsamtes nur auf einigen eng begrenzten Gebieten erfolgen
könne, die ihm ſein Statut offen laſſe, daß eine Hoffnung auf
Be=
ſeitigung des Uebels aber nur beſtehe, wenn alle Stellen der
internationalen Staaten, der Privatwirtſchaft, der
Gewerkſchaf=
ten uſw. ſich ihrer beſonderen Aufgaben bewußt ſeien. Als
Bei=
trag des Internationalen Arbeitsamtes zur Milderung der
Ar=
beitsloſigkeit bringt er, wie ſchon in ſeinem Bericht an den
Eu=
ropa=Ausſchuß, einige ſehr umſtrittene Mittel zum Vorſchlag,
näm=
lich: 1. Bildung einer internationalen Arbeitsbörſe. 2.
Allgemei=
nes Programm für Wanderungen der Arbeitskräfte und
Er=
ſchließungsarbeiten in brachliegenden Gebieten. 3. Prüfung eines
internationalen Abkommens über die Arbeitsloſenverſicherung auf
einer der nächſten Arbeitskonferenzen. 4. Aufſtellung und
Durch=
führung eines internationalen Programms öffentlicher Arbeiten.
Im übrigen vertritt Thomas die Auffaſſung, daß die Arbeitszeit
international verkürzt werden müſſe, und zwar über das in
Waſhington vorgeſehene Maß von 48 Stunden hinaus, vielleicht
auf 40 Stunden, daß es aber vor allem notwendig ſei, daß alle
Staaten das alte Waſhingtoner Achtſtundenabkommen ratifizieren.
An einer Stelle ſeines Berichts geht Thomas auch kurz auf
das Reparationsproblem ein und ſagt: „Hier iſt nicht der Ort,
dieſes delikate und ſchon oft behandelte Problem der Reparationen
aufzugreifen. Seine juriſtiſche, politiſche und moraliſche Seite
können nicht vergeſſen werden. Aber Tatſache iſt es doch, daß die
international=wirtſchaftliche Auswirkung des
Reparationspro=
blems und ſeine Rückwirkungen auf den Beſchäftigungsgrad der
Arbeitermaſſen mehr und mehr Aufmerkſamkeit finden, ſowohl
vom Geſichtspunkt der Schuldner= als auch der Gläubigerländer
aus. Ohne prüfen zu wollen, ob Deutſchland zahlen kann oder
nicht, wie kürzlich der italieniſche Finanzminiſter de Stefani
ſchrieb, beſteht kein Zweifel, daß die Schulden=
und Reparationsfrage erneut geprüft werden
muß, nicht im Sinne des Wohlwollens gegen dieſes oder jenes
Land, ſondern als ein Kriterium des Weltnutzens, das mit
Vor=
teil ſogar für die Gläubigerländer ſelbſt gelöſt werden kann.”
Bemerkenswert iſt, daß Thomas ſich ziemlich ſcharf gegen eine
wirtſchaftliche Antidumping=Aktion gegen Rußland ausſpricht. Es
ſtehe nicht einwandfrei feſt, daß Rußland wirklich Dumping im
tatſächlichen Sinne des Wortes treibe und andererſeits hätten die
billigen ruſſiſchen Rohſtofflieferungen zur Belebung europäiſcher
Märkte beigetragen. — Thomas ſchließt ſeinen Bericht mit einem
pathetiſch geſteigerten Warnungsruf: „Gebt acht! Wenn die
indu=
ſtrielle Welt nicht den notwendigen Mut und Geiſt findet, die
neue Ordnung des Friedens und der Gerechtigkeit zu ſchaffen, dann
wird der Geiſt der Zerſtörung und der Revolte, dem ſich heute
fertige Schlagworte anbieten, nicht verfehlen, fürchterliche
Um=
ſtürze herbeizuführen, und das in einer Stunde, wo es ohne
Zwei=
fel möglich iſt, Werkzeuge zu einer neuen Ordnung und
Ziviliſa=
tion zu ſchmieden.”
Der oberſchleſiſche Schulſtreit.
der Haager Gerichtshof
entſcheidek zugunſten der deutſchen Minderheit.
Haag, 15. Mai.
Der ſtändige Internationale Gerichtshof im Haag hat am
Freitag in öffentlicher Sitzung das vom Völkerbundsrat
ange=
forderte Gutachten in dem deutſch=polniſchen Schulſtreit in
Oſt=
oberſchleſien bekanntgegeben. Bei dieſem Schulſtreit handelt es
ſich bekanntlich um die Frage, ob den Kindern, die aufgrund
der in der Völkerbundsratsentſchließung vom 12. März 1927
vor=
geſehenen Sprachprüfungen von den deutſchen
Minderheits=
ſchulen in Oſtoberſchleſien ausgeſchloſſen worden waren, auch
jetzt noch die Zulaſſung zu dieſen Schulen verweigert werden
könne. Der Gerichtshof kam mit 11 gegen 1 Stimme zu der
Anſicht, daß den Kindern, die ſeinerzeit aufgrund der
Sprachen=
prüfungen von den deutſchen Minderheitsſchulen ausgeſchloſſen
wurden, jetzt aus dieſem Grunde die Zulaſſung zu den Schulen
nicht verweigert werden dürfe.
* Wir begrüßen es, daß gerade jetzt ein Urteil des Haager
Schiedsgerichtshofes herausgekommen iſt, der ſich in der Frage
der deutſch=polniſchen Minderheit 100prozentig auf den
deut=
ſchen Standpunkt ſtellt, und zwar mit allen Stimmen gegen
Polen. Nach dieſem Spruch alſo haben die Eltern allein zu
entſcheiden, in welchen Schulen ſie ihre Kinder erziehen laſſen
wollen und es ſteht weiter feſt, daß die von den Polen
ver=
anſtalteten Prüfungen, durch die ſie einen Teil der Kinder den
deutſchen Schulen entziehen wollten, ungeſetzlich geweſen ſind, ſo
daß auch die Eltern dieſer Kinder das Recht haben, den Beſuch
der deutſchen Schule zu erzwingen. Das iſt eine Unterſtützung
der deutſchen Auffaſſung, die jetzt vor dem Rat ausgenutzt
wer=
den muß, denn wenn Deutſchland nicht erreicht, daß Polen
dauernd unter internationalem Druck gehalten wird, iſt es
ſelbſt=
verſtändlich, daß dann von Warſchau aus der Kampf um die
Minderheit rückſichtslos fortgeſetzt wird und dahin dürfen wir
es nicht kommen laſſen.
Der Kampf um die deukſche Minderheit in Genf.
* Durch den diplomatiſchen Streit um die Zollunion iſt
das allgemeine Intereſſe von den anderen Fragen, die in
Genf zur Debatte ſtehen, faſt vollſtändig abgelenkt worden.
Leider, denn neben der Abrüſtung ſoll ja programmäßig auch
die Auseinanderſetzung über die Lage in
Ober=
ſchleſien auf Grund der Beſchwerde der
Deut=
ſchen Minderheiten weitergeführt werden. Im Januar
hatte der Rat den Polen aufgegeben, vor der Mai=Tagung
einen Bericht zu übermitteln, der den Regierungen noch die
Möglichkeit einer eingehenden Prüfung bieten ſollte. Der
Be=
richt, 60 Seiten ſtark, iſt im Generalſekretariat erſt jetzt
ein=
gegangen, und zwar offenbar abſichtlich ſo ſpät, ſo daß eine
genaue Prüfung, vor allem durch die Deutſche Regierung kaum
mehr möglich iſt. Die Polen rechnen offenbar damit, daß
über dem eigentlichen politiſchen Zankapfel dieſe Angelegenheit
in Vergeſſenheit geraten wird, und ſchließlich die Frage des
Minderheitenſchutzes aus Zeitmangel vertagt wird. Dagegen
muß die deutſche Delegation rechtzeitig Vorkehrung treffen.
Wir müſſen den Anfangserfolg, den wir im Januar erzielt
haben, ausnutzen, um jetzt den Weg zur Sicherung der
Deut=
ſchen Minderheit nicht nur in polniſch Oberſchleſien, fondern
in allen ehemaligen deutſchen Provinzen zu erzwingen.
gehende „Zeitſtück” der einheimiſchen Tonfilminduſtrie
han=
delt; noch nie gab es ſo erſchreckend viel pathologiſche Verbrechen
wie gerade in unſerem unruhigen Zeitalter. Daß es Fritz Lang
nicht im Film gelingen konnte, das Problem grundlegend zu
löſen, verſteht ſich von ſelbſt; auch ſo bleibt aber ſein Verdienſt,
Aktuelles, Inderluftliegendes aus verſchiedenen menſchlichen
Ge=
ſichtspunkten heraus lebenswahr aufzuzeichnen, ſehr groß. Bis
auf einige Längen iſt der Film, entſtanden in gemeinſamer Arbeit
von nicht weniger als zehn Verantwortlichen, fabelhaft gebaut
und in höchſtem Grade das, was man kurzum, filmiſch=plaſtiſch”
zu nennen pflegt. Keine Durchſchnittsware, ſondern ein nicht zu
unterſchätzendes Zeitdokument von geradezu erſchütternder
Reali=
tät. Schade nur, wie geſagt, daß der Schluß abfällt; eigenartig,
daß Lang, dem Mann mit dem unverkennbaren „Stich ins
Geniale”, ſo häufig eine Kleinigkeit mißlingt Regie
Photo=
graphie und Darſtellung repräſentierten ebenfalls
Ueberdurch=
ſchnittsniveau. Die Welt=Uraufführung erzielte ehrlichen Erfolg.
A. v. K.
* Uraufführung von Karl Rößlers Luſtſpiel in drei Akten
im Neuen Wiener Schauſpielhaus:
Schuh und Leder.
Dieſes Luſtſpiel zur Aufführung zu bringen, war kein glücklicher
Griff der Theaterleitung. Nach einem recht banalen Anfangsakt, der
allzu billigen Humor verzapfte, kam ein unterhaltſamerer zweiter Akt.
Nach dem dritten Akt fiel dann der Vorhang ſo plötzlich und
über=
raſchend, daß das Publikum auf eine Fortſetzung wärtete. Aber es kam
nichts mehr. Wahrſcheinlich ſollte dieſer offene Schluß beſonders
geiſt=
reich ſein.
Was während der drei Akte vorgeht, iſt herzlich wenig. Eine
Exzel=
lenz, geweſener Miniſter, iſt verarmt und lernt das
Schuhmacherhand=
wert, um ſich ernähren zu können. Sein Hausmeiſter aber, der bei den
Wahlen kandidiert, iſt reich geworden und erwirbt das Haus ſeines
ehemaligen Brotherrn. Dann iſt da ein neuer Reicher” ein geweſener
Schuſter, der ſich vergeblich anſtrengt, „Kultur” zu erwerben. Er hat
eine Fabrik mit 800 Arbeitern und eine Villa mit zwei Springbrunnen
auf die er beſonders ſtolz iſt. Natürlich fehlt auch nicht der Mann aus
Amerika, der ſich zuerſt als ungemütlicher Polterer gibt, dann aber eitel
Freude und Wonne verbreitet. Zuguterletzt ſchicken ſich drei Paare an,
im Hafen der Ehe zu landen.
All das hat man ſchon oft und beſſer geſehen. Nichtsdeſtoweniger
zeigten ſich die Zuſchauer bei der Aufführung, der auch der Autor
bei=
wohnte, recht beifallsfreudig, vor allem dank guter ſchauſpieleriſcher
Leiſtungen, die das Möglichſte aus dem Stücke herausholten. Beſonders
wußte Irene Seidner zu gefallen, die in ihren beſten Momenten
an Hanſi Nieſe erinnerte
Man iſt ſicher kein falſcher Prophet, wenn man dem Stücke kein lan=
Dr. 4. 8.
ges Leben im Theaterſpielplan vorausſagt.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Bruno Schoenfeld, Intendant in Koblenz. Zum
Inten=
dantn des Theaters der Stadt Koblenz wurde Brup Schoenfeld, der
Obervegiſſeur des Stadttheaters in Bonn. gewählt.
Neue Schallplakten.
Eine Fülle von Neuaufnahmen beſter techniſcher und
künſtle=
riſcher Qualität bringt wiederum Electrola auf den Markt,
der vor der Schallplatte trotz zunehmender Radiokonkurrenz
be=
herrſcht bleibt. Da iſt zunächſt eine ausgezeichnete Fritz=
Kreis=
ler=Platte. Der König der Geiger ſpielt ſouverän beherrſchend
das Larghetto von Weber und die Ballettmuſik aus Schuberts
„Roſamunde”, einen der köſtlichſten heiteren Ballettſätze, am
Flü=
gel von Michael Raucheiſen meiſterlich begleitet (D. 4. 1137).
Und Auſtin Egen, der ſchmelzende Bariton, der immer mehr
vom Tonfilm beanſprucht wird, ſingt eigene Kompoſitionen zu
Flügel mit Banjo und Schlagzeug: einen Tango mit Lied „In
einer Laube” und „Was nützt dem Soldaten” uſw. K. Schneider
und Raisfeld halfen heim Dichten und Komponieren und Hans
Sommer begleitet (b. G. 2249). Tonfilmſchlager vermitteln die
Platten aus „Ihre Majeſtät die Liebe‟: „Du biſt nicht
die erſte‟, Tango mit Refraingeſang von Walter Jurmann. Die
andere Seite bringt den Tango „Im Roſengarten von La Plata”,
ebenfalls mit Refraingeſang von Leo Moll, geſpielt von Juan
Lloſſas' Tangoorcheſter (F. G. 2202); dann aus. Nie wieder
Liebe” von Marlene Dietrich (am Flügel Miſcha
Spo=
lianſky) geſungen. „Leben ohne Liebe kannſt du nicht” und
Wenn ich mir was wünſchen dürfte” (am Flüel Fr. Holländer)
(B. G. 2265); und endlich aus „Die Drei von der
Tank=
ſtelle” den entzückend ſchmalzigen Schlager „Liebling, mein
Herz läßt dich grüßen” und „Ein Freund, ein guter Freund”,
Geſangsquintett der Comedian=Harmoniſts bekanntlich mit die
beſten zeitgenöſſiſchen Geſangskünſtler (F. d. 2032). — Wer
Marſch= und Militärmuſik liebt, oder doch ſolche in peitſchendem
Rhythmus, dem ſeien empfohlen E. G. 2078, Muſikkorps des
III. Btl. 9. Inf.=Regts. Spandau, das unter Obermuſikmeiſter
Bardien den Parademarſch des ehem. Pion.=Batls. Nr. 12. den
Erzherzog=Albrecht=Marſch” und den Parademarſch des ehemal.
5. Kgl. Sächſ. J.=Rgts. 104 ſchneidig und klangſicher ſpielt;
(B. G. 2078): und Marek Weber, der mit ſeinem Orcheſter
den immer friſch=lebendigen Deutſchmeiſter=Regimentsmarſch und
das Marſch=Intermezzo „Frühlingsluſt” von Albout, mit
Xolo=
plonſolo, unter ſeiner routinierten Stabführung ſpielt (F. G.
2217). — Mit der großen Platte E. H. 660, die in zwei Teilen
ein großes Potpourri aus „Viktoria und ihr Huſar”
zuſammengeſtellt von Nico Doſtal, ebenfalls geſpielt von Marek
Weber und ſeinem Orcheſter (R H. 660), ſei die Beſprechung
dieſer empfehlenswerten Reihe beſchloſſen.
Unter den Neuheiten, die Homocord=Electro
heraus=
brachte ſind beſonders erwähnenswert eine Platte aus dem
Ton=
film „Die Privatſekretärin” mit den ſehr beliebt
gewor=
denen Schlagern. Ich bin ja heut ſo glücklich” und. Ich hab ne
alte Tante” (4—4025), ſehr flott geſpielt von Fred Bird
Rhyth=
micans, der Refraingeſang von Luigi Bernauer, dann vom
gleichen Orcheſter mit Verve geſpielt und beſonders volltönend
das große Potpourri. Das Veilchen vom Montmartre‟
(4—4073, I u. II). Eine Platte, die E. Kalmans eigenen
Rhyth=
mus beſonders gut trifft, und ſchließlich eine ſehr intereſſante
Platte für Feinſchmecker, auf der unter Franz Dolls Leitung das
Homocord=Orcheſter ſpielt „Sonja” ruſſiſche Ballade (E.
Partos) und „O ſole mio”, ein Neapolitaniſches Lied von
E. di Capua. In beiden klingt mit vollen, bewegten
Schmelz=
tönen führend die „ſingende Säge” mit (4—4052).
Reich an Qualität und Quantität ſind wieder die
Neuerſchei=
nungen der Grammophon (Stimme ſeines Herrn), deren
techniſch ſo ausgezeichnete elektriſche Raumtonplatten „
Poli=
far” weiter vervollkommnet werden. Da iſt z. B. eine
ent=
zückende Platte für Freunde hell=fröhlichen Kindergeſangs und
ſchöner Volkslieder „DasWanderniſtdes Müllers Luſt”
und „Friſch auf zum fröhlichen Jagen” geſungen vom
Schwarz=
meierſchen Kinderchor, Berlin, mit einer bewundernswerten
Her=
ausarbeitung der klanglichen Feinheiten und reifem Vortrag.
Chormeiſter Bernhard Hauk vollbrachte das Wunder (Kat. B.
55 016). Emund Kandls grundgewaltiger, dabei ſehr
modu=
lationsfähiger, weich=voller Baß kommt auf der Platte B. 43377
beſtens zur Geltung. Er ſingt unter Alois Melichar mit
Orcheſter=
begleitung. Wenn ich einmal der Herrgott wär” und „Im tiefen
Keller ſitz ich hier”, eine ausgezeichnete Unterhaltungsplatte.
Eine der ſchönſten Schlusnus=Platten neueſter Aufnahmen iſt
Polifar R. (Kat. B. 21 281) „Adelgide” zu der Franz Rupp
die diskret führende Begleitung am Flügel ſpielt. In dieſen
elektriſchen Raumtonaufnahmen kommt Schlusnus'
wunder=
voll weicher Bariton beſonders ſchön und lebendig heraus. Auf
ganz großem Kunſtniveau ſteht auch die Platte des Baſilia=Chores
(B. 25 096) mit Mozarts „Ave verum corpus” und „Ave Maria
in Venedig”, mit Orgel und Harfen. Der Chor iſt von
bewun=
dernswerter Reinheit und (auch im zarteſten Piano) Fülle. —
Dazu ſind noch beſonders erwähnenswert zwei
Inſtrumentalplat=
ten. Vaſa Prihoda ſpielt in virtuoſer Technik die entzückende
Burmeſter=Gavotte und Cernés Serenata mit Charles Cerné am
Flügel (B. 7609), und die Kapelle der Staatsoper Berlin, unter
Alois Melichar volltönend und temperamentvoll den
Triumph=
marſch aus Verdis Aida” und Intermezzo ſinfonico aus
„Cavalleria ruſticana” (B. 61 626).
— Es iſt wieder ſchwer dem reichhaltigen Inhalt der
Junf=
nummer von Weſtermanns Monatsheften in einer kurzen
Beſpre=
chung gerecht zu werden. Zu den brennendſten Problemen der
Gegenwart nehmen zwei Artikel Stellung, die beſonderes
Inter=
eſſe beanſpruchen dürfen. Wir meinen die Abhandlung von
Tor=
mann „Konjunktur und Kriſen” und den hiermit in einem
ge=
wiſſen Zuſammenhang ſtehenden, lebendig geſchriebenen Artikel
von Philipp „Spionage in Handel und Induſtrie‟ Ernſt Wiechert
bringt in dem Heft ſeine flott hingeworfene Novelle „Demetrius”
Die vielen Beſucher der Schweiz wird die Beſchreibung von Land
und Leuten Graubündens intereſſieren. An wichtigen Artikeln
heben wir noch hervor: Voigtländer: „Motorlos in den Lüften”,
Müller=Neudorf: „Frauen auf dem Balkan” und eine ſehr
leſens=
werte Abhandlung mit bunten Bildern über den Maler und
Bild=
hauer Geyger von Adrian Lukas Müller, während Dr. William
Cohn einen ebenfalls reich mit Bildern geſchmückten Artikel über
die moderne japaniſche Malerei bringt. Wie immer, werden die
dramatiſche Rundſchau, der Regenbogen und die literariſche
Rund=
ſchau beſondere Aufmerkſamkeit finden.
Strümpfe
Hachene
Hüesberus
LLanmran
Seite 4
Zum Kampf
und Berſicherkenbefkand und Vermögen
der Angeſkellkenverſicherang
teilt die Geſchäftsſtelle des Ortsausſchuſſes Darmſtadt der
Ver=
trauensleute für die R. f. A. folgendes mit:
In Nr. 5 der „Mitteilungen der Reichsverſicherungsanſtalt
für Angeſtellte” hat nunmehr auch das Direktorium der R. f. A.
Stellung zur obigen Frage genommen. Das Direktorium der
R. f. A. weiſt eingangs ſeiner Ausführungen ebenfalls
ausdrück=
lich darauf hin, daß für die R. f. A. ſchon aus dem Grunde kein
Anlaß beſtünde, ſich über dieſe Forderungen mit dem
Reichsver=
band deutſcher Landesverſicherungsanſtalten in Erörterungen
ein=
zulaſſen, weil durch Artikel 4 des Geſetzes über Leiſtungen und
Beiträge in der Invalidenverſicherung vom 8. April 1927 eine
endgültige Auseinanderſetzung zwiſchen Invalidenverſicherung
und Angeſtelltenverſicherung ſtattgefunden habe. Die R. f. A.
zahlte damals 33 Millionen RM. an die Invalidenverſicherung,
ohne damit ein verſicherungstechniſches oder ſonſt begründbares
Recht zu einer derartigen Forderung anzuerkennen. Sie hat
viel=
mehr ausdrücklich an ihrer grundſätzlichen Auffaſſung feſtgehalten,
daß ſie zu einer Entſchädigung der Verſicherungsträger der
Inva=
lidenverſicherung nicht verpflichtet ſei. Um aber für alle Zukunft
dieſen Streitpunkt zu beſeitigen, hat ſich die R. f. A. damals
ver=
gleichsweiſe zu dieſer Zahlung einverſtanden erklärt. Die
dama=
lige Abgeltung von 33 Millionen RM. war alſo der ausdrückliche
Preis für eine endgültige finanzielle
Auseinan=
derſetzung der Angeſtelltenverſicherung mit der
Invaliden=
verſicherung. Zu bemerken iſt hierbei, daß die R. f. A. zur
Zah=
lung der 33 Millionen RM. im Jahre 1927 faſt ihr geſamtes
Auf=
wertungsvermögen hingegeben hat. In ſehr eingehenden und
überzeugenden Ausführungen weiſt die R. f. A. die Forderungen
der Invalidenverſicherung zurück und bemerkt ausdrücklich, daß ſie
ſachlich in keiner Weiſe begründet ſeien. Zum beſſeren Verſtändnis
werden die Forderungen der Invalidenverſicherung von der R. f.
A. in zwei Gruppen gegliedert, nämlich:
1. in die Angriffe auf den Verſichertenbeſtand der
Angeſtellten=
verſicherung und
2. in die Forderungen auf Abänderung der Vorſchriften über
die Wanderverſicherung.
Zu Punkt 1 fordert die Invalidenverſicherung bekanntlich
nicht mehr und nicht weniger als daß alle diejenigen
Berufs=
gruppen, die früher zur Invalidenverſicherung gehört haben, dieſer
wieder zugeführt werden müßten. Damit wendet ſich die
Invali=
denverſicherung gegen ihre „angebliche Aushöhlung . Das
Direk=
torium der R. f. A. kommt in ſeinen Darlegungen zu dem
Ergeb=
nis, daß es ſich hier aber um einen ganz beſchränkten
Perſonen=
kreis handelt, der die Zahl von einigen Hundert kaum
über=
ſteigen dürfte, alſo um eine Zahl, die gegenüber dem
Verſichertenbeſtand der
Invalidenverſiche=
rung (rund 18 Millionen) überhaupt nicht ins Gewicht
fällt. Damit ſchon iſt der Beweis der Unhaltbarkeit dieſer
For=
derung erbracht, und es geht weiter daraus hervor, wie wenig
be=
gründet die Behauptung der Landesverſicherungsanſtalten iſt,
wenn ſie den Verluſt der Invalidenverſicherung durch dieſe „
an=
gebliche Aushöhlung” auf 1 Million oder ſogar mehr ſchätzt.
Wenn der Reichsverband der deutſchen
Landesverſicherungsanſtal=
ten, ſo führt die R. f. A. weiter aus, hier zur Begründung auf die
ſteigende Zahl der Verſicherten in der Angeſtelltenverſicherung
hin=
weiſt, die von rund 2 Millionen im Jahre 1922 auf 3.4 Millionen
Ende 1929 geſtiegen ſei, ſo überſieht er dabei, daß die Vermehrung
in der Hauptſache in anderen Gründen ihre natürliche Erklärung
findet. Zunächſt einmal hat ſich nämlich die Zahl der Angeſtellten
unverhältnismäßig ſtärker vermehrt, als die Zahl der ſonſtigen
Berufstätigen. In der Zeit von 1907 bis 1025 — für die ſpätere
Zeit fehlen entſprechende Unterlagen — iſt die Zahl der
Angeſtell=
ten von 1,5 auf 3,5 geſtiegen, alſo eine Steigerung um 133 Proz.,
während die Zahl der Arbeiter nur um etwa 37 Prozent
zuge=
nommen hat. Hinzu kommt, daß durch die Erhöhung der
Verſiche=
rungspflichtgrenze auf 8400 RM.. Aufhebung der unteren Alters=
Samstag, den 16. Mai 1931
grenze, ferner durch die Unterſtellung ſämtlicher Lehrlinge unter
die Verſicherungspflicht, Ausdehnung der Verſicherungspflicht auf
Selbſtändige, der Kreis der Verſicherungspflichtigen ſich erweitert
hat. Ferner wird dank der wachſenden Wertſchätzung, der ſich die
A.=V. erfreut in ſteigendem Maße von dem Recht der
frei=
willigen Verſicherung Gebrauch gemacht. Alle dieſe
Umſtände tragen zu einer Vermehrung der Zahl
der Verſicherten bei, ohne daß dadurch der
Ver=
ſichertenbeſtand der Invalidenverſicherung
eine Beeinträchtigung erfährt. Hiernach iſt alſo ein
Anſpruch auf Rückgliedrung von Berufsgruppen keineswegs
be=
gründet. Aber auch verſicherungstechniſch würde eine
Rückgliederung von Berufsgruppen der J.=V. Vorteile nicht
bringen, was an Hand von verſicherungstechniſchen Berechnungen
ſehr gut nachgewieſen wird. Die R. f. A. kommt in dieſer
Be=
ziehung zu dem Schluß, daß das Leiden der Invalidenverſicherung
ein inneres ſei; außere Vorgänge, wie die Vermehrung der
Ver=
ſicherten in der Angeſtelltenverſicherung, haben nichts damit
zu tun.
Zu Punkt 2 werden von den Landesverſicherungsanſtalten
Forderungen erhoben, die ſich auf die Beſeitigung von
Beſtim=
mungen über die Regelung der Wanderverſicherung beziehen, und
die angeblich die Invalidenverſicherung einſeitig belaſten ſollen.
Auch hierzu nimmt das Direktorium der R. f. A. in eingehender
Weiſe Stellung und kommt zu dem Ergebnis, daß die Forderung
der Invalidenverſicherung, die Berechnung der Steigerungsbeträge
einzuſtellen, jeder ſachlichen Begründung entbehre. Auch die
Be=
hauptung der Landesverſicherungsanſtalten, daß die
Erſtattungs=
belaſtung „einmal eine Haupturſache ſein werde, für die
kom=
mende Zahlungsunfähigkeit der Invalidenverſicherung”, wird als
ſtark übertrieben bezeichnet, weil die Behauptung in keiner Weiſe
zutreffe. Dieſer Poſten ſei für die Invalidenverſicherung
unbedeu=
tend und werde auch in Zukunft für ſie keine Bedeutung
ge=
winnen. Im Vergleich zu den Leiſtungen der
Invalidenverſiche=
rung mit Reichszuſchuß betragen die Erſtattungen der J.=V. an die
Angeſtelltenverſicherung im Jahre 1930 ganze 2½/ Prozent.
Da=
mit iſt die Behauptung, daß dieſe Erſtattungen einmal eine
„Haupturſache der Zahlungsunfähigkeit der
Invalidenverſiche=
rung” ſein würden, widerlegt. Durch den Wegfall der
Verrech=
nung werde zwar die Angeſtelltenverſicherung in ihrer
finanziel=
len Grundlage gefährdet, die Inpalidenverſicherung dagegen nur
unmerklich entlaſtet werden. Eine Belaſtung der
Invalidenver=
ſicherung beſteht vielmehr nur inſoweit, als Steigerungsbeträge
aus Beiträgen der Invalidenverſicherung zu Renten der
Ange=
ſtelltenverſicherung gewährt werden in Fällen, in denen die
beſon=
deren Leiſtungsvorausſetzungen der Invalidenverſicherung noch
nicht erfüllt ſind. Aber für dieſe Belaſtung, die auf geſetzlicher
Regelung der Wanderverſicherung beruht, und zwar eine
Begün=
ſtigung der Wanderverſicherten, nicht aber auch eine Entlaſtung
der Angeſtelltenverſicherung bedeutet, kann nicht die
Angeſtellten=
verſicherung verantwortlich gemacht werden. Vom
verſicherungs=
techniſchen Standpunkt aus iſt gegen den Vorſchlag, die
Steige=
rungsbeträge eines Verſicherungszweiges erſt zu gewähren, wenn
die Leiſtungsvorausſetzungen dieſer Verſicherung erfüllt ſind, im
allgemeinen nichts einzuwenden. Die nicht unerhebliche
Vermeh=
rung der Verwaltungsarbeit könnte nach Anſicht der R. f. A. evtl.
mit in Kauf genommen werden. Für den Verſicherten aber würde
dieſe Regelung eine Verſchlechterung der Leiſtungen bedeuten und
ihm außerdem die Durchführung ſeiner Anſprüche erſchweren. Wie
hoch dabei die durch dieſe Aenderung eintretende Entlaſtung der
Invalidenverſicherung ſein würde, läßt ſich nach den Aeußerungen
der R. f. A. nicht ſchätzen, jedoch werden die Erwartungen
hin=
ſichtlich einer Entlaſtung der Invalidenverſicherung hieraus nicht
allzu hoch geſpannt werden dürfen, und zwar aus Gründen, die in
der Denkſchrift angegeben ſind.
Auch über die Höhe der geltend gemachten Forderung und
ihre Errechnung ſpricht ſich die Denkſchrift der R. f. A. eingehend
aus und kommt auch hier zu dem Schluß, daß die Grundlagen
die=
ſer Forderung jeder Begründung entbehren. Außer den eingangs
erwähnten Gründen der geſetzlichen Regelung weiſt die R. f. A.
mit Recht noch darauf hin, daß die an die
Reichsverſicherungs=
anſtalt gezahlten Beiträge für beſtimmte Leiſtungen der
Ange=
ſtelltenverſicherung entrichtet worden ſind und von den
Verſicher=
ten und ihren Arbeitgebern im Vertrauen und in der Erwartung
der Zweckerfüllung eingezahlt wurden. Eine andere, nicht
gerecht=
fertigte Verwendung, etwa für Renten der Invalidenverſicherung,
könne ſchon aus Gründen der Rechtsſicherheit und des Vertrauens
auf ſie nicht verantwortet werden. Wollte man dieſer Sachlage
ungeachtet die Beiträge der Angeſtelltenverſicherung oder, was
dasſelbe iſt, das Beitragsvermögen der R. f. A., zu Zwecken der
Invalidenverſicherung in Anſpruch nehmen, ſo würde eine
dop=
pelte Inanſpruchnahme entſtehen, die nur zur Folge
haben kann, daß die Leiſtungsfähigkeit der
Angeſtelltenverſiche=
rung gegen ihre eigenen Verſicherten in Frage geſtellt wird. In
welchem Maße dies der Fall ſein würde, zeigt ſich bei einer kurzen
Betrachtung der Forderung der Invalidenverſicherung auf
Zah=
lung von über 500 Millionen RM. Nach dem
Ge=
ſchäftsbericht 1930 iſt die R. f. A. noch in ſolcher Lage, daß die bei
ihr laufenden eigenen Renten der Angeſtelltenverſicherung voll
durch Kapitaldeckung geſichert ſind. Würde die Forderung
der Invalidenverſicherung auf Zahlung von
500 Millionen RM. erfüllt, ſo würden rund
40 Prozent der laufenden Renten der
Ange=
ſtelltenverſicherung der Deckung beraubt
wer=
den. In dieſem Zuſammenhang macht auch die Denkſchrift
noch=
mals aufmerkſam auf die ſchlechte Vermögenslage der
Invaliden=
verſicherung, für die die Angeſtelltenverſicherung ganz gewiß nicht
verantwortlich gemacht werden könne, ſondern die in der
Haupt=
ſache auf ganz andere Urſachen zurückzuführen ſei, wobei u. a. auch
auf die Höhe der Bezüge, insbeſondere auf die Höhe der
Steige=
rungsbeträge, hingewieſen wird, die bekanntlich bei der
Invali=
denverſicherung 20 Prozent betragen, während die
Angeſtellten=
verſicherung einen Steigerungsbetrag von nur 15 Prozent für
tragbar erachtet. Auch an die freiwillige Höherverſicherung, für
die beſondere Gehaltsklaſſen in der Angeſtelltenverſicherung
ge=
ſchaffen ſind, und von der ausgiebig Gebrauch gemacht wird,
wird wiederholt erinnert. Die Denkſchrift des Direktoriums der
R. f. A. ſchließt mit den Worten: „Noch iſt die
Angeſtelltenverſiche=
rung finanziell geſund. Es muß der Erwartung Ausdruck gegeben
werden, daß die Organe der Geſetzgebung nicht die Hand dazu
bieten, auch dieſen Zweig der Sozialverſicherung in ſeinem
finan=
ziellen Beſtande zu gefährden. Die notwendige Sanierung der
Invalidenverſicherung wird auf anderem Wege gefunden werden
müſſen, als in dem in den gemeinſamen Abgrund führenden
Aus=
weg. auf den die Eingabe des Reichsverbandes deutſcher
Landes=
verſicherungsanſtalten verweiſt”.
H.
Heſſiſche Staatsparkei und Skevererhöhang.
Landtagsabgeordneter Schreiber erklärt zu den
Ausfüh=
rungen der D. V. P. in unſerer Nummer vom 12. d. M., über
die Ermäßigung der Grund= und Sondergebäudeſteuer in Heſſen
folgendes: „1. Ich habe mich bei der Abſtimmung über den Antrag
Dr. Leuchtgens, der eine generelle Senkung der Grundſteuer (alſo
auch der Grundſteuer auf landwirtſchaftliche Liegenſchaften), der
Stimme enthalten, weil ich der Auffaſſung bin, daß dies mit
Rück=
ſicht auf die Finanzlage des Landes nicht verantwortet werden
kann und ich lediglich für eine Senkung der Hausgrundſteuer von
0,36 auf 0,24 zu haben war. — 2. Ich habe ſelbſt dem Abg. Niepoth
den Vorſchlag gemacht, keinen Antrag, der letztgenannte Senkung
vorſieht, im Landtag einzubringen und habe ihm auch erklärt,
daß ich für dieſen Antrag ſtimmen würde. Daß derſelbe aus rein
geſchäftsordnungsmäßigen Gründen nicht zur Abſtimmung kam,
kann mich nicht belaſten. — 3. Ich habe mit der Deutſchen
Volks=
partei für den Antrag Niepoth, der die Begrenzung der
Sonder=
ſteuer vom Dezember 1930 bezweckte, geſtimmt. — Damit dürfte
die Haltung der Deutſchen Staatspartei in dieſer Frage
hin=
reichend feſtgeſtellt ſein.
Das Programm des engliſchen Beſaches Brünings
und Curkius”.
Bei ihrem bevorſtehenden Beſuch werden Reichskanzler Dr.
Brüning und Reichsaußenminiſter Dr. Curtius vom König im
Buckingham=Palaſt empfangen werden. Im Foreign Office wird
am 5. Juni zu ihren Ehren ein Bankett ſtatfinden. Das
Wochen=
ende verbringen die beiden Herren hierauf auf dem Landſitz
Mac=
donalds; ſie reiſen am 9. Juni wieder von Chequer zurück.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 135
Samstag, den 16. Mai 1931
Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 16. Mai 1931.
Die Kämpfe um die Deutſche Handball=Meiſterſchaft
ſtehen bereits in der Vorſchlußrunde. Von den urſprünglich 14
Teilnehmern haben ſich durchgeſetzt der Deutſche Meiſter Polizei=
SV. Berlin, Polizei Spandau, Spielvereinigung Fürth und
SV. 98 Darmſtadt. Am kommenden Sonntag ſpielen in Bamberg
Fürth und Polizei Berlin, während ſich hier in Darmſtadt um
½4 Uhr auf dem Hochſchulſportplatz der Süddeutſche Meiſter
SV. 98 Darmſtadt und Polizei Spandau
gegenüberſtehen. Ueber die ſportlichen Qualitäten der beiden
Gegner, deren Können ſich die Waage hält, war und iſt Näheres
im Sportteil enthalten.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Am Sonntag
um 11 und 11.30 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um
11 und 11.30 Uhr vormittags und 3 und 3.30 Uhr nachmittags.
Die Madonna des Bürgermeiſters Meyer von Baſel von Hans
Holbein dem Jüngeren kann ſtets getrennt von den Führungen
be=
ſichtigt werden.
— Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm wurde vom Wiener
Konzertverein eingeladen, in der kommenden Spielzeit zwei
Abonnements=Konzerte mit dem Wiener Sinfonie=Orcheſter zu
dirigieren.
Heſſiſches Landestheaker.
16. Mai Ne7
Sturm im Waſſerglas
Vorſtellung zu halb. Preiſen
T. Gr. 2, 3, 7 u. 8
Preiſe 0.50—5 Mk. 20—22.30 Uhr
Liebesluſt
oder die weißen Schuhe
Preiſe 0.50—2.50 Mr. Sonntag,
17. Mai 19.30—-22.30 Uhr
Balerio
C 23
Preiſe 1—10 Mk. 19.30—22.15 Uhr
Zum letzen Male:
Der Graue
Zuſatzmiete 1V,11
Preiſe 1—5 Mk. Montag,
18. Mai 19.30. Ende vor 23 Uhr
Der Hauptmann von Köpenich
K17, Bühnenvolksbund
Preiſe 1—10 Mk. Keine Vorſtellung Dienstag
19, Mai 19.30—22 Uhr
Turandot
Dſtdt. Volksb. Gruppe I-IV
G17 Preiſe 1—10 Mf. Keine Vorſtellung Mittwoch,
20. Mai 20—22.30 Uhr
Ein Walzertraum
Letztes Auftreten
Hans Shylveſter Bunſel
Außer Miete
Halbe Preiſe 0.70—5 Mk. 19.30—22.15 Uhr
Zum letzten Male:
Die Wildente
Zuſatzmiete 11,12
Preiſe 1.20—6 Mk. Donnerstag,
21. Mai Unbeſtimmt 20, Ende vor 22 Uhr
Zum letzten Male:
Der Kreis
Zuſatzmiete III,11
Preiſe 1.20—6 Mk. Freitag;
22. Mai Keine Vorſtellung 20—32 Uhr
Ariadne auf Naxos
Zuſ.=Miete 1V,12
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Samstag
23. Mai 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr
Pentheſileg
B24 Preiſe 1—10 Mk. 19.30—22 Uhr
Der Waffenſchmied
Zuſatzmiete V,13
Preiſe 1—5 Mk. Pfingſt=
Sonntag,
24. Mai 18.30—22 15 Uhr
4 24. Tannhäuſer .
Preiſe 1— 10 Mk. Keine Vorſtellung
Gaſtſplele des Hefſiſchen Landestheaters in Bad=Nauheim
Sonntag, 17. Mai: Der Kreis — Dienstag, 19. Mai: Meine Schweſter
und ich — Donnerstag, 21. Mai: Biktoria und ihr Huſar —
Sonntag, 24. Mai: X 9 3.
— Heſſiſches Landestheater. „Sturm im Waſſerglas”
die vielgeſpielte Komödie von Bruno Frank, wird heute Samstag
im Großen Haus einmalig bei halben Preiſen wiederholt. — Im
Kleinen Haus findet morgen Sonntag die letzte Aufführung des
erfolgreichen Schauſpiels „Der Graue von Friedrich Forſter
mit Curt Max Richter in der Titelrolle ſtatt. — Hans Simons
heitere Oper „Valerio” wird morgen Sonntag im Großen
Haus unter muſikaliſcher Leitung des Komponiſten mit den
Kräften der erfolgreichen Uraufführung in Szene gehen. —
„Ariadne auf Naxos” von Richard Strauß wird Freitag,
den 22. Mai, im Kleinen Haus unter muſikaliſcher Leitung von
Dr. Karl Böhm (Inſzenierung: Heinz Arnold, Bühnenbild: Lothar
Schenck von Trapp) zur Darſtellung kommen.
Wanderung nach Hirſchhorn und Eberbach a. Neckar.
Sonntagskarte Hetzbach. Vom Bahnhof Hetzbach Zeichen
I gelb nach Etzean (Landheim des Realgymnaſiums). Zeichen
+ blau in ſüdlicher Richtung durch Wieſen und Gärten nach
1 Stunde Beerfelden. (420 Meter, Mümlingquelle, Kirche mit
Glasmalereien, Galgen.) Durch die Stadt zur Beerfelder Höhe
mit ſchönem Fernblick. An Wegweiſer links ab immer durch
Wald nach 3 Stunden Rothenberg. Im Orte links aufwärts,
autBgew
4:IR000
dann rechts; achten auf Farbzeichen! Durch Feld, Kortellshütte
bleibt rechts, ſpäter durch Wald zum Neckarblick, von hier ſteil
ab zum Schloß und Stadt Hirſchhorn nach 5 Stunden, (Ulfen=
und Finkenbachtal, Schloß, Karmeliterkirche, Stadtmauer,
Ers=
heimer Kapelle mit Friedhof und Elendſtein von 1393 auf der
anderen Neckarſeite).
Mit der Bahn nach Eberbach (Türme: „Blauer Hut”,
Pulver=, Haſpel= und Roſenturm, Amtsgericht, Fachwerkhäuſer,
Hohenſtaufenburg). Rückfahrt einfache Karte bis Hetzbach
löſen, von dort gilt die Sonntagskarte.
* Empfehlenswerke
Ankokouren.
(Mitgeteilt vom Starkenburger
Automobil=Club E. V.,
Sitz Darmſtadt, A. D. A. C.)
Darmſtadt — Mainz=Kaſtel —
Biebrich — Schierſtein — Eltville
(Vorſicht, Einbahnſtraße!) —
Hat=
tenheim — Oeſtrich — Winkel —
Geiſenheim—Rüdesheim („
Knuſper=
häuschen”, „Felſenkeller”), 62,6 km.
Oder Weiterfahrt nach
Aßmanns=
hauſen („Bauernſchenke‟) — Kaſtel
— Groß=Gerau (Achtung, ſehr
ſchlechte Ortsdurchfahrt!) —
Darm=
ſtadt 62,6 km. Geſamtſtrecke 125,2 km.
Schierstein
Gross Gerod
CVormsloc
Unfallverhütung ſpart Unfallvergütung!
* Fuchs wiederholk ſeinen Welkrekordflug.
Das herrliche Sommerwetter des vergangenen Feiertags, das
gute Aufwindverhältniſſe an der Bergſtraße verhieß, veranlaßte
Fuchs, einen Segelflug durchzuführen. Er ſtartete vom Flugplatz
Griesheim, flog die Bergſtraße entlang nach Heidelberg, kreuzte
hier längere Zeit und kehrte dann auf demſelben Wege wieder
nach dem Startplatz zurück, wo Fuchs glatt landete. Mit dieſem
Fluge wiederholte Fuchs, der die „Starkenburg” der Akademiſchen
Fliegergruppe flog, ſeine vor kurzem durchgeführte
Weltrekordlei=
ſtung. Die vielen Beſucher der Bergſtraße am Himmelfahrtstage
verfolgten begeiſtert dieſe neue Glanzleiſtung des hervorragenden
Piloten.
K,
Oberbürgermeiſter Mueller hat an Herrn Geheimerat Dr.=
Ing. Wilhelm v. Opel=Rüſſelsheim zu ſeinem ſechzigſten
Ge=
burtstag folgendes Glückwunſchſchreiben gerichtet: Hochverehrter
Herr Geheimerat! An Ihrem ſechzigſten Geburtstag Ihrer in
herz=
licher Verehrung zu gedenken, iſt auch für die Stadt Darmſtadt und
für mich ein aufrichtiger Wunſch. Voll innerer Genugtuung
wer=
den Sie heute bei einer ſtillen Rechenſchaft ſich ſagen dürfen, daß
Sie Ihre Erfolge und den Weltruf des Hauſes Opel einer ſeltenen
und beneidenswerten Eigenſchaft zu danken haben: in guten
Zei=
ten maßvoll zu bleiben und in den Tagen der Anfechtung den Mut
nicht zu verlieren! Mögen Ihnen, hochverehrter Herr Geheimerat,
noch viele Jahre körperlichen und ſeeliſchen Wohlbefindens und
geiſtiger Lebendigkeit beſchieden ſein, und möge Ihnen noch lange
der erfriſchende Humor erhalten bleiben, mit dem Sie Ihr reiches
Innenleben ſo vielen aufrichtigen Freunden und Bewunderern
Ihrer Perſönlichkeit und Ihres Hauſes erſchloſſen haben. Mit
ausgezeichneter Hochachtung und verbindlichſter Empfehlung
ver=
bleibe ich ſtets Ihr ergebenſter Mueller.
— Ernannt wurden: Am 7. Mai: der
Gendarmeriehauptwacht=
meiſter a. Pr. Wilhelm Wurm aus Darmſtadt zum
Gendarmerie=
hauptwachtmeiſter bei der Gendarmerieſtation Worms, mit
Wir=
kung vom 1. Mai an; am 21. April: der
Arbeitshaushauptwacht=
meiſter i. e. R. Jakob Kuhn aus Dieburg zum Amtsgehilfen bei
dem Polizeiamt Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Auguſt an.
— Landesſchiedsgericht. Auf Grund von Art. 11 Abſ III des
Geſetzes, die Rechtsverhältniſſe der Gemeindebeamten betreffend,
vom 22. März 1929, und des § 2 der Schiedsgerichtsordnung vom
15. April 1930 ſind durch Entſchließung des Miniſters des Innern
ernannt worden: 1. Zum Vorſitzenden des
Landesſchieds=
gerichts für gemeindliche Beſoldungsangelegenheiten der Präſident
des Verwaltungsgerichtshof Spamer in Darmſtadt; 2. zu ſeinem
Stellvertreter Miniſterialrat Diehl im Miniſterium des Innern;
3. zu Beiſitzern des Landesſchiedsgerichts: Kreisdirektor Dr.
Jann in Schotten, Regierungsrat Dr. Probſt in Darmſtadt,
Bur=
germeiſter Dr. Völſing in Alsfeld, Stadtamtmann Goſenheimer
in Darmſtadt; 4. zu ſtellvertretenden Beiſitzern: Regierungsrat
Dr. Wolff in Groß=Gerau, Regierungsrat Dr. Rindfuß in Erbach,
Bürgermeiſter Dr. Kraus in Mainz. Gemeindebaumeiſter
Rocken=
feld in Lampertheim.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchenregie=
rung wurde dem Pfarrer Friedrich Bernbeck zu Mainz die
evangeliſche Pfarrſtelle im 1 Bezirk der Chriſtusgemeinde zu
Mainz. Dekanat Mainz, die Pfarrer Friedrich Wacker zu
Offen=
heim die evangeliſche Pfarrſtelle zu Heppenheim a. d. Wieſe,
De=
kanat Worms, dem Pfarrverwalter Georg Otto Blümler zu
Dalheim die evangeliſche Pfarrſtelle zu Dalheim. Dekanat
Oppen=
heim, und dem Pfarrer Ernſt Sahner zu Erndtebrück die
evan=
geliſche Pfarrſtelle zu Rodheim v. d. Höhe, Dekanat Rodheim.
übertragen.
* Berufung eines Darmſtädter Wiſſenſchaftlers nach Amerika.
Wie wir erfahren, hat Herr Dr.=Ing. K. O. Lange, der aus
der Darmſtädter Meteorologen=Schule hervorgegangen iſt, einen
Ruf an das Maſſachuſetts Inſtitute of Technology in
Cam=
bridge/USA. erhalten. Dr. Lange iſt ſeit 4 Jahren beim
For=
ſchungs=Inſtitut der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft als Leiter der
wiſſenſchaftlichen Flugſtelle tätig und hat ſich durch eine Reihe
wiſſenſchaftlicher Arbeiten über ſtrömungstechniſche Probleme
be=
reits in jungen Jahren einen Namen in der Wiſſenſchaft
ge=
macht. Auch ſeine Arbeiten auf inſtrumentellem Gebiet, zur
Ver=
vollkommnung der Meßmethoden und Ausbau neuerer
Metho=
den, ſind für die meteorologiſche Wiſſenſchaft von großer
Be=
deutung geworden. Ob Dr. Lange der an ihn ergangenen
Be=
rufung Folge leiſten wird, iſt noch nicht bekannt.
— Landestheater. — Wohltätigkeitsvorſtellung. Am Montag,
den 8. Juni, findet zugunſten der Wohlfahrtskaſſen der
Genoſſen=
ſchaft deutſcher Bühnenangehöriger eine einmalige Aufführung
des bekannten Schauſpiels „Alt=Heidelberg” ſtatt, an der
nahezu das geſamte Perſonal des Schauſpiels und der Oper
be=
teiligt ſein wird. Ueber die von Renato Mordo beſorgte
Inſzenie=
rung, die beſondere, reizvolle Ueberraſchungen bringen wird
er=
folgen, ebenſo wie über Vorverkaufsbeginn, Preiſe der Plätze
uſw., in den nächſten Tagen weitere Mitteilungen.
— Bühnenvolksbund. Nächſte Woche wird der Hauptmann
von Köpenick” der Miete K zugeteilt. Wir bitten unſere
Mitglie=
der, die das Stück nicht beſuchen wollen, die Mietkarten bis
Mon=
tag, den 18. d. M., vormittags 10 Uhr, in unſerer Geſchäftsſtelle
bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm zurückzugeben. Die Miete
ſchließt Anfang Juni mit einer Oper. Die Miete I ſchließt mit
der Oper „Turandot
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taufenstraße 5, Telephon Maingau 71075.
Fabriklager;
iner Ger
S
ie verändenn sich nze.
99
„„.und dann vergessen Sie nicht.
mir wie immer meine Abdulla
OTALVOAR mitzuschieken
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SOpt.
Gross-Packung
1,50 EH.
Seite 6
Samstag, den 16. Mai 1931
Nummer 135
Neues Eilzugspaar Darmſtadt-Aſchaffenburg.
Der neue Fahrplan hat erfreulicherweiſe die bisher
vernach=
läſſigte Strecke Darmſtadt —Aſchaffenburg wiederum in den
Schnell=
verkehr einbezogen, nachdem leider im vergangenen Winter das
einzige Paar ſchnellfahrender Züge geſtrichen worden war. Im
neuen Fahrplan verkehren nicht nur die Züge 0 168, Darmſtadt=H.
ab 18.13, mit durchgehenden Wagen nach Würzburg—Nürnberg,
und D 167. Darmſtadt an 11.23, mit durchgehenden Wagen von
Nürnberg—Würzburg, wieder, die Strecke Darmſtadt—
Aſchaffen=
burg hat vielmehr auch noch ein Eilzugspaar erhalten. Der aus
Wiesbaden—Mainz kommende E286, der bisher in Darmſtadt
endete, wird, Darmſtadt ab 14.46, mit Halten in Dieburg und
Bnbenhauſen nach Aſchaffenburg fortgeſetzt, wo er 15.26
ankom=
mend, den Anſchluß an den wichtigen dreiklaſſigen Schnellzug nach
Würzburg—München ſowie Nürnberg—Wien hat. Dieſer Zug
ſtellt eine ganz weſentliche Verbeſſerung der beſtehenden
Verbin=
dungen dar, da es bisher notwendig war, in Aſchaffenburg auf den
bayeriſchen Schnellzug rund eine Stunde zu warten. In
umgekehr=
ter Richtung wird der bisher in Darmſtadt beginnende Eilzug
E 279 bereits ab Aſchaffenburg gefahren, und zwar in
unmittel=
baren Anſchluß an den in einen Eilzug umgewandelten,
weſent=
lich ſchneller geführten, früheren beſchleunigten Perſonenzug
Nürn=
berg—Würzburg—Aſchaffenburg mit Anſchluß aus München—
Augsburg über Nürnberg. Dieſer Eilzug verläßt Aſchaffenburg
19,00, um 19.47 in Darmſtadt einzutreffen. Hierdurch ſpart man
nicht weniger als 2 Stunden gegenüber den Möglichkeiten des
bisherigen Fahrplans. Der letztere Zug hat einen vorzüglichen
Uebergang in ſüdlicher Richtung auf U 100. Darmſtadt ab 19.52,
nach der Bergſtraße während in der umgekehrten Richtung der
Eilzug, Darmſtadt ab 14.46, den Anſchluß des neuen Bezirkseilzugs
E 345 aus Worms—Bensheim aufnimmt. Durch dieſe Anſchlüſſe
iſt die Bedeutung Darmſtadts als Knotenpunkt weſentlich geſtärkt
worden, um ſo mehr, als auch der bereits im vorigen Sommer
be=
ſtehende Anſchluß zwiſchen E 97 aus Freiburg—Heidelberg und
Mannheim an D 168 nach Würzburg—Nürnberg
wiederherge=
ſtellt iſt.
— Dag Eleonorenheim (Säuglingsheim und Mutterheim) in
Darmſtadt iſt eine der älteſten Ausbildungsſtätten für Säuglings=
und Kleinkinderpflegerinnen in Deutſchland. Dasſelbe hat ſchon
nach Miniſterialerlaß vom 15. Juli 1914 die ſtaatliche
Anerken=
nung für ſeine Pflegerinnenſchule erhalten. Im Laufe der Jahre
haben ſich daſelbſt zirka 450 Säuglingspflegerinnen dieſer
ſtaat=
lichen Prüfung unterzogen. Die meiſten haben hier im
Eleonoren=
heim die Grundlage zu einem ſpäteren Beruf als
Säuglings=
pflegerinnen in Anſtalten, als ſolche in Familien, als
Wochen=
pflegerinnen, Hebammen und als Fürſorgeſchweſtern gelegt. Bis
zum Jahre 1930 war die Ausbildung einjährig mit abſchließender
ſtaatlicher Prüfung. Nach Miniſterialerlaß vom 30. Auguſt 1930,
Heſſiſches Regierungsblatt Nr. 18, hat das Eleonorenheim zu
Darmſtadt außer der ſtaatlichen Anerkennung zur Ausbildung von
Säuglingspflegerinnen für die Familie in einjährigem Kurſus
auch diejenige für Säuglings= und Kleinkinderſchweſtern in
zwei=
jährigem Kurſus erhalten. Die ſtaatlichen Prüfungen, die im
ganzen Reiche anerkannt werden, finden zweimal im Jahre,
je=
weils Ende März und Ende September, ſtatt. Mädchen vom 19.
bis 30. Lebensjahre, welche über eine gute Allgemeinbildung, gute
Geſundheit und Liebe zu Kindern und Luſt und Willen zu den
da=
mit verbundenen Arbeiten haben, können ſich bei der Oberin des
Eleonorenheims melden; die Satzung der Anſtalt enthält alles
Nähere und ſteht auf Wunſch zur Verfügung. Der Penſionspreis
beträgt im erſten Ausbildungsjahr monatlich 60 Mark, das
Unterichtsgeld jährlich 50 Mark. Im zweiten
Ausbildungs=
jahr wird das Penſionsgeld um die Hälfte ermäßigt. Die
Schüle=
rinnen werden Hausgenoſſinnen der Anſtalt und werden durch
die Leitung für ihr weiteres Fortkommen beraten, auch werden
ihnen nach Möglichkeit Stellungen vermittelt. (Siehe Anzeige.)
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Die Städtiſche Akademie
für Tonkunſt wurde von der Südweſtdeutſchen Rundfunk A. G.,
Frankfurt a M., eingeladen am Sonntag, dem 17. Mai, im
Senderaum in Frankfurt die Stunde Laienmuſik” zu übernehmen.
Das Programm ſetzt ſich nur aus Werken Darmſtädter
Kompo=
niſten zuſammen. Bei der Auswahl mußte berückſichtigt werden,
daß ſich die Werke für Laienmuſik eignen. Es kommen zum
Vor=
trag: 1. Abt Vogler: Variationen für Klavier und Orcheſter über
das Thema „Ab aue dirai-ie Maman”, geſpielt von Herta Maſte.
2. Bodo Wolf: 3 Lieder für Sopran und Klavier geſungen von
Helene Kühling, am Klavier: der Komponiſt. 3. Wilhelm Peter=
Elektriſche Bahn nach Jugenheim.
In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrats der Heag wurde
die ſeit langem geplante Fortſetzung der Linie Darmſtadt—
Eber=
ſtadt-Jugenheim und gegebenenfalls bis Zwingenberg erneut
be=
ſprochen. Man nahm Kenntnis davon daß Reichspoſt und
Reichs=
bahn die Errichtung einer Omnibuslinie Darmſtadt-Jugenheim
in Ausſicht genommen haben, daß aber auch für die Fortſetzung
der elektriſchen Bahn durch die Heag die von den Gemeinden zu
ſchaffenden Vorausſetzungen noch nicht gegeben ſind. Unter
beſon=
derem Hinweis darauf, daß mehrere Betriebe nebeneinander auf
der gleichen Strecke von vornherein zur Unrentabilität verurteilt
ſind, gab der Aufſichtsrat ſeiner Meinung dahin Ausdruck, daß
das Bahnprojekt weiter zu verfolgen und der Ausbau
vorzuneh=
men iſt, wenn die Gemeinden die geſtellten Bedingungen erfüllen.
SCHRÄN E (Kleinkühler) 23.-
MASCMINEN
B.50
0.25
GLASAR
0.95
FORNAN
Ton-Butterkühler mit Ginseinsatz, ½ Pfund 0 45
. 0.30
Limonaden-Gläser, oplisch . .
Zitronen-V ressen
0.20
... 100 Stück 0.25
Strohhalme, gebleicht.
Swargeln
Platten, Kocher, Hebor
u. w. sehir proikwert
Der Fruco-Schnell-
Kochtop!
kocht in 10 Min, alle Speisen.
Viele Dutzende la Anerken
nungen aus Darmsladt.
Bowlen
in Kun tglas Krystall, Schleifglas.
Preßzlas, Messing sowiosteinzeug usw.
Ludwigs=
platz
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
„Wenn die Soldaten . . .”, dieſer Militärſchwank aus
einer kleinen öſterreichiſchen Garniſon, iſt wirklich ein
übermüti=
ges Filmwerk, deſſen Starke in Uebertreibungen und
Unmöglich=
keiten liegt und in dem von allen Schauſpielern eine ſtarke
Por=
tion Ausgelaſſenheit und — Naivität verlangt wird. Die
weib=
lichen Rollen ſind mit ſympathiſchen Schauſpielerinnen ſehr gut
beſetzt, ein ganzer Stab luſtiger Filmkünſtler repräſentiert ſich in
„zweierlei Tuch”. Am ſchönſten iſt das Pferdematerial, das man
hin und wieder bei geſchloſſenen Aufzügen des
DragonerRegi=
ments zu ſehen bekommt.
Ueber die Handlung in derartigen Militärſchwänken, macht
man ſich im allgemeinen nicht viel Kopfzerbrechen, auch hier nicht
Ein allzu reichlich leichtſinniger, feſcher Leutnant, der ſeinen
Dienſt unwahrſcheinlich lax auffaßt, flirtet mit einem hübſchen
Ge=
neralstöchterchen, das er ſchließlich nach mancherlei Abweiſungen
heimführt. Dazu einige luſtige und geriſſene Burſchen, ein
Gene=
ral, ein Rittmeiſter uſw. ein ſo angenehmes Soldatenleben, wie
man es nur im Film erleben kann, das alles zuſammengemengt,
und fertig iſt der Schwank. Viel Unſinn, viel draſtiſche Situationen,
Komik und Humor zwingen ſelbſt in einem anſpruchsloſen Film
zur Heiterkeit und zu herzhaftem Lachen. — Neben dieſem
Haupt=
film wird ein reichhaltiges Beiprogramm, u. a. ein origineller
Mi
Micky=Maus=Film, geboten.
7721
Sonntag, den 17. Mai 1931, von 11½ Uhr bis 13 Uhr
FRÜH-RONZERT
HIenry Schaefer
im Café-Restaurant Oper, und gein Orehester.
ſen: Träumeriſches Intermezzo für Orcheſter, vorgetragen vom
Inſtrumental=Verein (Orcheſter der Städt. Akademie für
Ton=
kunſt) unter Leitung von Muſikdirektor Profeſſor Wilh. Schmitt.
4 Bernd Zeh: „Nachtmuſikanten”, heitere Kantate für gemiſchten
Chor mit Streichquartett, Flöte und Klavier; Ausführende: der
Kammerchor der Städt. Akademie für Tonkunſt: 1. Violine: Fritz
Müller, 2. Violine: Paul Paluczak, Viola: Willy, Hannewald,
Violoncell: Rotrud Friedrich, Flöte: Ludwig Wilk. am Klavier:
Eliſabeth Klauß. 5. Paul Ottenheimer: 3 Lieder für Sopran,
ge=
ſungen von Annemarie Ottenheimer; am Flügel; der Komponiſt.
G. Hans Simon: Berceuſe für Violine und Klavier, vorgetragen
von Fritz Müller, 7. Carl Beines: 2 Lieder für Tenor und
Kla=
vierbegleitung, geſungen von Georg Koop, am Flügel: der
Kom=
poniſt. Zum Schluſſe Valſe favorite und Marſch aus der Suite
nach Klavierſtücken von Mozart, für Orcheſter zuſammengeſtellt
von Arnold Mendelsſohn; vorgetragen vom Inſtrumental=Verein
(Orcheſter der Städt. Akademie für Tonkunſt) unter Leitung von
Städt. Muſikdirektor Prof. Wilhelm Schmitt — Die
Uebertra=
gung findet vormittags von 10.10 bis 11.10 Uhr ſtatt.
— Die Weintraubs Synkopators ſpielen!!! Morgen,
Sonn=
tag, abends 8½ Uhr, und folgende Tage — nur bis
Mitt=
woch — bringen die ausgezeichneten Weintraub Synkopators im
Orpheum ihr phänomenales Schlagerprogramm zur
Darbie=
tung. Nachfolgend einiges aus dem Inhalt der Programmfolge:
„Dein iſt mein ganzes Herz”, ein ſinfoniſches Arrangement nach
Franz Lehar „Sonny boy” im Stile alter Meiſter, „Zehn Jahre
Jazz. „Mütterlein bleib bei mir” „Chou, Chou” Berceuſe‟,
Potpourri Wiener Lieder” von George Haentzſchel, „Adieu, mein
kleiner Gardeoffizier”, Marſch aus dem Tonſilm „Das Lied iſt
aus” von Stolz. „My melancholy baby” ſinf, Arrangement von
Burnett und Morton. „Wenn du einmal in Hawaii biſt”, Tango
von Willi Roſen. Happy Feet”, Foxtrott aus dem Tonflim „Der
Jazzköntig, von Yellen u. Ager, Weintraubiade” uſw. uſw. Das
intereſſante Gaſtſpiel dürfte Allgemeinintereſſe finden.
Wer die Weintraubs nicht gehört hat — hat eines der beſten
Orcheſter der Welt nicht gehört! — — und — wer Bobby Hind
und Sam Wooding hörte, muß unbedingt auch die
deut=
ſchen Jazz=Konige hören. (Siehe Anzeige.)
* Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Bei günſtiger
Witte=
rung findet am nächſten Sonntag ein Ausflug nach dem Kühkopf
ſtatt. Unter Führung von Herrn Miniſterialrat Dr. Walther ſollen
dortſelbſt die Baumanlagen. Vogelkolonien, insbeſondere die
Reiherneſter, beſichtigt werden, evtl, kommt auch noch ein
Spazier=
gang zur Schwedenſäule und Knoblochsaue in Frage. — Die
nachſte Monatsverſammlung mußte mit Rückſicht auf den
Himmel=
fahrotag um eine Woche verſchoben werden. Sie findet am
näch=
ſten Donnerstag ſtatt. Im Hauptteil desſelben wird ein
Lichtbil=
dervortrag gebracht, der den Teilnehmern an einen früheren
Aus=
flug nach Würzburg und Veitshöchheim angenehme Erinnerungen
wachrufen wird, denn es werden darin Originalaufnahmen aus
dortiger Gegend von beſonderer Schönheit vorgeführt werden.
Nä=
heres im Anzeigenteil.
— Im Heliatheater läuft ab heute die reizende
Tonfilm=
komödie „Liebe auf Befehl” nach dem bekannten Luſtſpiel „Die
Republik befiehlt” von Rudolf Lothar und Fritz Gottwald. Regie:
Ernſt L. Frank und Joh. Riemann, Olga Tſchechowa, Johannes
Riemann, Tala Birell, Arnold Korff und Hans Junkermann ſind
die Hauptdarſteller. Dazu ein reichhaltiges Beiprogramm.
— In den Palaſt=Lichtſpielen wird ab heute die Kriminal=
Tragödie, Schachmatt” gezeigt. Die Regie führt Georg Aſagaroff,
und eine Reihe erſter Darſteller ſind in dem Film beſchäftigt, wie
herda Maurus, Trude Berliner, Walter Rilla, Hans Rehmann,
Hans Brauſewetter, Siegfried Arno, Hermann Speelmann. Hugo
Werner=Kahle, Victor Schwannecke, Bernh. Goetzke u. a. Dazu ein
umfangreiches Beiprogramm.
Das
Bonnnnner-Ausgaa0o
Ist erschienen und an allen bekannten
Verkaufs-
stellen zum Preise von 80 Pfennig erhältlich.
Im Union=Theater wird bis auf weiteres der übermütige
Militärſchwank aus einer kleinen Garniſon „Wenn die
Sol=
daten
vorgeführt. Regie: J. und L. Fleck, mit Charlotte
Ander, Ernſt Verebes, Gretl Theimer, Paul Heidemann und
an=
deren in den Hauptrollen. Dazu das gute Beiprogramm.
— Film=Morgenfeier. Im Heliatheater läuft am Sonntag
vormittag 11.15 Uhr unwiderruflich zum letzten Male der
hervor=
ragende Kulturfilm „Silberkondor über Feuerland”. Kapitän
Günther Plüſchow, der ruhmreiche Flieger von Tſingtau”,
wel=
cher erſt kürzlich auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben kam, hat in
zweijähriger Expedition das Feuerland mit Flugzeug und Kamera
durchſtreift und dieſen Film geſchaffen. Das Werk berichtet von
Plüſchows tollkühner Fahrt im kleinen Segelkutter über den
Atlantik zu Braſiliens, Argentiniens und Chiles Küſten nach dem
Wunderland „Feuerland” ſowie von ſeinen verwegenen Flügen
über unerforſchte, wilde Hochgebirge ins unbekannte Patagonien.
Jugendliche haben Zutritt.
Aus den Parkeien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Morgen Sonntag Tageswanderung Goddelau-Kühkopf zur
Baum=
blüte. Treffpunkt 8 Uhr Hauptbahnhof. Ruckſackverpflegung.
Sonn=
tagsfahrkarte bis Goddelau—Erfelden löſen.
„Caſé=Reſtaurank Hindenburgkurm”.
Groß=Gerau. 15. Mai.
Groß=Gerau hat ſeine neueſte „Senſation”, und zwar in
Ge=
ſtalt einer gaſtlichen Stätte in luftiger Höhe. Das
Hinden=
burgturmcafé liegt zwar nicht ſo hoch wie das Café auf
dem Eifelturm in Paris oder das des Ausſichtsturms der Geſolei
in Düſſeldorf, aber es darf mit der reſpektablen Höhe von über
45 Metern immerhin Anſpruch darauf machen, eine der höchſten
Turmgaſtſtätten, der näheren und weiteren Umgebung zu ſein.
Und es bietet neben leiblichen Genüſſen noch weitere, nicht zu
ver=
achtende Annehmlichkeiten. Von dem Café aus hat der Beſucher
einen prachtvollen Blick auf das Gerauer Land, das ſich wie ein
maleriſches Bild in lichten, prächtigen Farben weithin ausdehnt,
Groß=Geraus rührigem Bürgermeiſter und Gemeinderat iſt es zu
danken, daß durch Eröffnung dieſer Gaſtſtätte ein Anreiz gegeben
iſt, die Schönheiten der engeren Heimat von oben herab
bewun=
dern und —, dabei zugleich ein Stück „Geographie” lernen zu
können.
Im Rahmen des Heimatfeſtes des Gerauer Landes, das
be=
kanntlich vom 14. bis 17. Mai in Groß=Gerau veranſtaltet wird,
fand geſtern in ſchlichtem Rahmen die Eröffnung der Gaſtſtätte
ſtatt. Außer dem Groß=Gerauer Bürgermeiſter und Gemeinderat
hatten ſich als Ghäſte Oberbaurat Hauck und Braurat Bruſius,
Darmſtadt, die Bürgermeiſter und Gemeinderäte des
Zweckver=
bandes des Gerauer Landes und zahlreiche Einwohner Groß=
Geraus auf dem Hindenburgturmreſtaurant eingefunden, um die
neueſte Gaſtſtätte Groß=Geraus einweihen zu helfen. Den
Reſtau=
rationsbetrieb hatte die Freie Sport= und Sängervereiniguns
GroßGerau übernommen.
Da dieſes neue Café vorausſichtlich Anziehungspunkt vieler
einheimiſcher und fremder Beſucher ſein wird, ſei hier kurz eine
Beſchreibung des Hindenburgturmes gegeben, wie man ſie in dem
geſchmackvollen neuen Werbeblatt der Stadt findet. Dort heißt es:
Charakteriſtikum kommunaler Gemeinſchaftsarbeit und Ausdruck
des Zielſtrebens der neueren Zeit bedeutet der Waſſerturm
unweit des Bahnhofs Dornberg—Groß=Gerau. Weil
Reichspräſi=
dent v. Hindenburg die Patenſchaft übernommen hat und die
Ein=
weihung im Befreiungsjahr 1930 erfolgte, nennt man ihn
Hin=
denburg=Befreiungsturm. 48 Meter iſt er hoch; nach
ſieben Stockwerken erreicht man den Waſſerbehälter, und nach der
200. Stufe ſteht man auf einer großen Ausſichtsplattform, die
freien Blick gibt weit ins Land, bis dort, wo die Berge des
Rhein=
gaues, des Taunus, und des Odenwaldes eine Grenze ziehen.”
Bürgermeiſter Dr. Lüdecke wies in einer herzlichen
Be=
grüßungsanſprache namentlich auf die wirtſchaftliche Bedeutung
dieſes Turmes hin; er knüpfte noch manche Zukunftshoffnungen
an das Unternehmen, das man heute eröffne, dankte allen, die
geholfen hatten, das Werk zu vollenden, und wünſchte einen ſchönen
Verlauf des Abends.
In dem Turm ſelbſt, d. h. in den Räumen des Cafés, ſind
mancherlei Veränderungen vorgenommen worden. Elektriſches
Licht wurde gelegt, bequeme Stühle und Tiſche wurden
aufge=
ſtellt, moderne Toilettenräume eingerichtet, und in Kürze ſoll
der — beſonders für ältere Leute, die gerne das ſchöne Gerauer
Land von hoher Warte aus betrachten wollen — unbedingt
not=
wendige Fahrſtuhl in Betrieb genommen werden, der bequem und
ſanft in friſche Höhenluft führt. Man munkelt ſogar noch von
viel mehr und hofft ganz im Stillen, daß ſich der Turm zu einem
Hotel ausbauen läßt, in dem man in geſunder, kräftiger Luft
einige Tage mitten im Gerauer Land verbringen kann, eine
Hoff=
nung, die übrigens gar nicht ſo abſurd iſt, wie ſie manchem Laien
im erſten Augenblick erſcheinen mag, denn das Innere des
Hin=
denburgturmes iſt außerordentlich geräumig und Zimmer laſſen
ſich dort leicht einteilen und einräumen. Jedenfalls lohnt ſich die
Erbauung des Waſſerturmes in ſeiner eigenartigen Geſtaltung
ſchon heute, er iſt als Wahrzeichen Groß=Geraus und des Gerauer
Landes weit über die Heimatgrenzen bekannt. — Die Eröffnung
der erſten Gaſtſtäte wurde in fröhlichem Zuſammenſein von der
Bürgerſchaft, dem Gemeinderat und ihrem Oberhaupt ausgiebig
gefeiert.
— Volksbühne. Zu dem ab Sonntag, dem 17. Mai 1931, im
Orpheum ſtattfindenden Sondergaſtſpiel der deutſchen Jazzkönige,
die berühmten Weintraubs=Synkopaters, erhalten die Mitglieder
der Volksbühne an der Abendkaſſe des Orpheums gegen, Vorzeigen
ihrer Mitgliedskarte ein Drittel Preisermäßigung, auf allen
Plätzen.
— Odenwaldfahrten im Dreiachſer=Allwetter=Großkraftwagen.
Da der kommende Sonntag für die Darmſtädter Geſchäftswelt als
Werbetag gilt, hat das Reiſebüro Wilhelm Köhler, G. m. b. H.,
ſeine geplante billige Geſellſchafts=Nachmittagsfahrt auf einen
an=
deren Sonntag verlegt. Nähere Mitteilung folgt.
Furchtbarer Tod eines Motorradfahrers. Auf der Landſtraße
nach Mainz, in der Nähe des Wartbaches bei Oſthofen, ereignete
ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Ein Motorradfahrer aus Darmſtadt
wollte mit ſeiner Maſchine ein Laſtauto überholen. Zur gleichen
Zeit fuhr aber das Laſtauto ſtark nach links, um an einem
Fuhr=
werk vorbeizukommen. Der Motorradfahrer mußte, um einen
Zuſammenſtoß zu vermeiden, am äußerſten Straßenrand fahren
Hierbei rannte er gegen eine Telegraphenſtange, wobei er vom
Rad fiel und direkt vor den Laſtwagen geſchleudert wurde, deſſen
Räder ihm über den Kopf gingen. Der Tod trat auf der Stelle
ein.
Lokale Veranſtalkungen.
Die dierunter erſchelnenden Notizen ſind autſchlleßiich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie ald Deſprechung oder Krit
— Auf Schuls Felſenkeller finden ab heute die ſo
beliebten Gartenkonzerte, ausgeführt vom Stadtorcheſter, ſtatt. Im
ſtaubfreien Garten bei einem vorzüglichen Märzen hell ſtehen dem
Beſucher genußreiche Stunden bevor. Anfang der Konzerte am
Samstag 8 Uhr, Sonntag 7 Uhr abends.
Heute Samstag und morgen Sonntag finden im Hotel
und Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof die beliebten Geſell= mit Tanz ſtatt. Bei ſchönem Wetter angenehmes
Sitzen im Vorgarten. (Siehe Anzeige.)
— Das Waldreſtaurant Neues Schießhaus (am
Wald=
friedhof) erinnert an die beliebten Kaffee= und Kuchentage. (Siehe
Anzeige.)
Vereinskalender.
D.H.V., Ortsgruppe Darmſtadt. Samstag mittag
Beſichtigung der Chemiſchen Fabrik E. Merck. Treffen
pünktlich 2.15 Uhr vor dem Haupteingang der Fabrik.
Tageskalender für Samstag, den 16.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20—22 Uhr. T, Gr. 2,
u. 8, Vorſt. zu halb. Preiſen: Sturm im Waſſerglas.
Mai 1931.
Konzerte: Zur Oper, Schloßkeller Rheingauer
Weinſtube. Datterich, Sportplatz=Reſt. am Böllenfalltor. Reſt.
Rhönring, Café und Bar Martini, Brauerei Schul. Sport=Café
Schuhe‟
ſtellungen: Union, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Kleines Haus, 20—22.15 Uhr: „Liebesluſt oder die weißen
Reſt. am Meßplatz, Reichshof. Hotel=Reſt Poſt. Monopol. Zum
Tropfſtein. Alter Ratskeller, Gaſthaus zum Roten Löwen,
Orangeriehaus, Chauſſeehaus, Zum Haferkaſten. Rummelbräu,
Wiener Kronenbräukeller Herrngarten=Café — Kinovor=
DE
E
Dm
Nummer 135
Samstag, den 16. Mai 1931
Seite 7
Aus Heſſen.
Landwirkſchafkliche Einheitsſteuer.
—Vom Finanzamt Darmſtadt=Land wird uns
geſchrie=
ben: Der Reichsminiſter der Finanzen hat die
landwirtſchaft=
liche Einheitsſteuer bereits für das Rechnungsjahr 1931 in
Kraft geſetzt. Infolgedeſſen ſind Pflichtige, die zuletzt mit
Reineinkünf=
ten aus landwirtſchaftlichem, forſtwirtſchaftlichem und gärtneriſchem
Vermögen von nicht mehr als 6000 RM., veranlagt worden ſind, und
die Einkünfte anderer Art nicht oder im Betrage von weniger als 1000
RM. bezogen haben, von den Einkommenſteuer=Vorazszahlungen
erſt=
mals am 15. Mai 1931 befreit, Steuerpflichtigen, bei denen die
landwirtſchaftlichen Reineinkünfte mehr als 6000 RM., oder bei denen
die Einkünfte anderer Art 1000 RM. oder mehr betragen haben, wird
der auf die erſten 6000 RM. des landwirtſchaftlichen Einkommens
ent=
fallende Teilbetrag der Vorauszahlungen nach näherer Mitteilung des
Finanzamtes geſtundet. Pflichtige, denen eine Mitteilung bis zum 8. 6.
1931 nicht zugegangen iſt, haben die Vorauszahlungen in der bisherigen
Höhe ſpäteſtens bis zum 15. Juni 1931 zu leiſten.
Dg. Arheilgen, 15. Mai. Himmelfahrtstag. Wie das ſchon
in früheren Jahren in unſerem Orte allgemein Sitte war, ſo
unter=
nehmen auch heute noch die hieſigen Vereine am Himmelfahrtstage
Aus=
flüge in die nähere und weitere Umgebung. Mit klingendem Spiel zieht
an dieſem Tage alt und jung hinaus, um ſich an den Herrlichkeiten der
wiedererwachten Natur zu erfreuen. Nach einer beſchränkten
Marſch=
zeit ſuchen dann die einzelnen Vereine die im voraus ausgeſuchten
Raſt=
plätze im Walde auf, wo nun ein allgemeines Waldfeſt ſtatrfindet.
Muſi=
kaliſche und geſangliche Darbietungen und Volksſpiele wie Wettlaufen,
Eierlaufen, Sackhüpfen Tauziehen, Wurſtſchnappen und dergleichen
mehr ſowie ſportliche Kämpfe aller Art bilden die Unterhaltung. Ein
reges Leben und Treiben ſetzt ein, und nach einigen amüſant verlebten
Stunden in der freien Natur geht es am Nachmittag wieder nach Hauſe.
Auch am geſtrigen Tage hatte ein großer Teil der hieſigen Vereine trotz
der Ungunſt der Verhältniſſe zu den beliebten Waldſpaziergängen
ein=
geladen und eine zahlreiche Teilnehmerſchar zu verzeichnen, obwohl der
vormittags einſetzende leichte Gewitterregen manchen Nachzügler
ab=
hielt. So raſtete zum Beiſpiel die Freiwillige Feuerwehr in der
Täuh=
cheshöhle am „Brünnchen”, der Turnverein unweit der Hahnwieſe an
der Prinzenſchneiſe, die im Kulturkartell zuſammengeſchloſſenen freien
Vereine im Faſanentännchen, der Geſangverein „Sängerluſt” am
Hir=
tenhäuſer Falltor, weiter unternahmen Waldſpaziergänge die
Geſang=
vereine „Frohſinn” und „Eintracht” und der Arbeiter=Turn= und
Sport=
verein eine Kinderwanderung. Auch ſonſt herrſchte ein reger
Spazier=
gängerverkehr, und die an den Waldfeſten beteiligten Geſchäftsleute
konnten mit dem Erfolg in geſchäftlicher Hinſicht zufrieden ſein. Im
Orte ſelbſt herrſchte eine ungewohnte Ruhe, abgeſehen von dem
Kraft=
fahrzeugverkehr, der infolge des ſchönen Wetters wieder übermäßig
ſtark war.
„. Griesheim, 15. Mai. Aus Anlaß des Darmſtädter Werbetages
am 17. Mai d. J. iſt auch den hieſigen Geſchäftsleuten die Offenhaltung
ihrer Verkaufslokale von nachmittags 1 bis 6 Uhr geſtattet worden. —
Die drei jugendlichen Einbrecher ins Lager des Landwirtſchaftlichen
Kon=
ſumdereins wurden durch die Polizei einem eingehenden Verhör
unter=
zogen. Sie geſtanden dabei auch, daß ſie noch weitere Einbrüche
ge=
meinſam verübt haben, und zwar kommen noch fünf Einbrüche im
Kon=
ſumverein, ein Einbruch im Sägewerk der Firma Gebrüder Diefenbach
und ein vor einiger Zeit ausgeführter Diebſtahl, wobei ihnen ein
ziem=
lich hoher Geldbetrag in die Hände fiel, auf ihr Konto. Die Geſellſchaft ſetzt
ſich nach einem Geſtändnis aus zirka 10 hoffnungsvollen Bürſchchen im
Alter bis zu 16 Jahren zuſammen. Der älteſte von ihnen wurde wegen
Verdunkelungsgefahr in Schtzhaft genommen. — An dem Hauſe des
Kaffees Sander, Pfungſtädter Straße 1, hier, hat ein Schwalbenpaar ſein
Neſt. Beim Herausfliegen aus dem Neſt blieb eine Schwalbe zwiſchen
den Riſſen des Geſimſes am Dache mit dem Fuß hängen und hing ſo
längere Zeit frei in der Luft. Da man weder von einem Fenſter noch
mit einer Leiter das Tierchen befreien konnte, nahmen ſich hilfsbereite
Feuerwehrleute des bedrängten Tierchens an und befreiten es unter
Zuhilfenahme der großen Feuerwehrleiter aus ſeiner qualvollem Lage.
Da das Tierchen ſehr ermattet war und nicht mehr fliegen konnte, hat
es ein Tierfreund in Pflege genommen.
F. Eberſtadt, 15. Mai. Lieferungsvergebung. Die
Liefe=
rung von 275 Kubikmeter Steingeröll nach dem Bäckerweg und der
Schlangenſchneiſe ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
An=
gebote ſind. bis ſpäteſtens Dienstag, den 19. Mai, nachmittags 3 Uhr,
bei dem Gemeindebauamt einzureichen. — Verrilgung der
Blut=
laus. Das Auftreten der Blutlaus an Obſtbäumen in der hieſigen
Gemarkung iſt verſchiedentlich feſtgeſtellt worden. Die Bürgermeiſterei
fordert alle Grundſtücksbeſitzer und Pächter auf, ihre Bäume alsbald
grüindlich zu reinigen und Vorkehrungen für die Vertilgung der
Blut=
laus zu treffen. Säumige werdem beſtraft, auch kann die Reinigung auf
Koſten dieſer durch die Gemeinde bewerkſtelligt werden. —
Eröff=
nung des Gemeinde=Schwimmbades. Das Gemeinde=
Schwimmbad wird am Mittwoch, den 20. Mai 1931, eröffnet.
Bade=
zeiten und Badepreiſe wie im Vorjahre. — Aerztlicher
Sonn=
tagsdienſt. Am Sonntag, den 17. Mai 1931, verſieht Dr. med.
Gaßner den Sonntagsdienſt. An ihn wende man ſich, wenn der
Haus=
arzt nicht erreichbar iſt.
Cp. Pfungſtadt. 15. Mai. Verlängerter Ladenſchluß.
Auf Antrag der Vereinigung des Einzelhandels Pfungſtadt iſt der
Ladenſchluß für offene Ladengeſchäfte für den kommenden Samstag
(16. Mai) ſowie für den Freitag und Samstag vor Pfingſten (22. und
23. Mai) bis 9 Uhr abends verlängert worden.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 15 Mai. Der Gemeinderar
geneh=
migte in ſeiner letzten Sitzung, in der übrigens der neue Beigeordnete
in ſein Amt eingeführt wurde, ohne größere Debatte den Voranſchlag
für 1931. Die vorläufigen Steuern für das Rechnungsjahr 1930 wurden
als endgültig anerkannt. Ein Antrag des Gemeinderechners Schmitt
auf Einſtufung in Beſoldungsgruppe 5. (bei einem Beſchäftigungsgrad
von 90 Prozent) wurde abgelehnt. Die projektierte Straßenlinie am
Viehweg wurde genehmigt, dagegen die Verbreiterung der Pfungſtädter
Straße abgelehnt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Mai. Feuerwehrfeſt. Die
Vorbereitungen für das am 6. und 7. Juni I. J. ſtattfindende 50
jäh=
rige Jubiläumsfeſt der Freiwilligen Feuerwehr ſind nun ſoweit
getroffen, daß das Feſtprogramm in ſeinen großen Umriſſen
feſt=
ſteht. Eingeleitet wird das Feſt durch einen Kommers am Abend
des 6. Juni 1. J. auf dem Feſtplatz, bei dem ſämtliche hieſigen
Ge=
ſang= und Turnvereine mitwirken. Dieſem voraus geht ein
Lam=
vionzug durch die Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz. Der Feſtſonntag=
Vormittag ſieht eine größere Schulübung vor. Am Nachmittag
be=
wegt ſich ein Feſtzug mit den Ortsvereinen und den auswärtigen
teilnehmenden Wehren durch die Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz,
woſelbſt wieder turneriſche Darbietungen und anderes mehr den
Feſtteilnehmern geboten werden. Im Vordergrund ſteht die
Ehrung und Auszeichnung der noch lebenden Gründer. Es ſind
dies an Zahl fünf, und zwar der Ehrenkommandant Hch.
Caſtri=
tius, der 2. Ehrenkommandant Ad Wittersheim, ſowie
Wil=
helm Heppenheimer, Karl Spengler und Johs.
Bau=
mert. Bei der Bannerweihe wird Herr Pfarrer Weigel von
hier die Feſtrede halten. Alle Veranſtaltungen, auch der Feſtball,
finden auf dem Feſtplatz, am Ortsausgang nach Waſchenbach zu
gelegen, ſtatt.
*
Von A. Keutzer, stud. met.
Schon während des Krieges waren Wetterberatungsſtellen
ein=
gerichtet, die die Englandflüge der Luftſchiffe und Nachtflüge in
das Feindesland zu beraten hatten. Der nach dem Kriege
aufge=
nommene Luftverkehr und die an ihn zu ſtellenden Forderungen
der Sicherheit und Regelmäßigkeit bedingten die Einrichtung einer
großen Anzahl von Stellen, die die Aufgabe hatten, Beratungen
über die Flugmöglichkeiten abzugeben. Dieſe Stellen wurden im
Laufe der Jahre mehr und mehr ausgebaut und heute verfügt
Deutſchland über eine große Anzahl von Flugwetterwarten,
Wet=
terflugſtellen, Drachenwarten, Strecken= und Gefahrenmeldeſtellen,
denen allen die Aufgabe obliegt, dem Luftverkehr beratend zur
Seite zu ſtehen. Es iſt ſehr intereſſant zu erfahren, in welcher
Weiſe dieſe Beratung der Verkehrsflugzeuge vor ſich geht. Auf
allen größeren Flugplätzen befinden ſich Flugwetterwarten. Hier
werden mittels eines Empfangsgerätes die Wettermeldungen
ſämtlicher in= und ausländiſchen Stationen aufgenommen. Es
dürfte wohl bekannt ſein, das alle Länder über ein ausgedehntes
Netz von meteorologiſchen Beobachtungsſtellen verfügen, die täglich
dreimal Wetterbeobachtungen anſtellen und ihre Aufzeichnungen
über Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit, Nebel, Wolken,
Wind=
richtung und =Stärke, Art der Wolken= und Zugrichtung, Regen,
Gewitter und andere meteorologiſchen Elemente an eine
Zentral=
ſtelle weitergeben. Hier werden die Beobachtungen der einzelnen
Stationen geſammelt und ausgearbeitet, um ſo einen Ueberblick
zu erhalten über die in einem Lande herrſchenden
Witterungsver=
hältniſſe. Ein größerer Teil dieſer meteorologiſchen
Beobachtungs=
ſtationen, die ſich an wichtigen Orten befinden, geben — in
Deutſchland — ſofort nach der Wetterbeobachtung ihre Ergebniſſe
telephoniſch an die Deutſche Seewarte weiter, wo ſie zur
Herſtel=
lung der täglichen Wetterkarte Verwendung finden. Andere
Be=
obachtungsſtellen wieder geben ihre Ergebniſſe funkentelegraphiſch
weiter. Dieſe werden auf den Flugwetterwarten aufgenommen
und von den Meteorologen in einer Wetterkarte eingetragen, die
dann einen Ueberblick geſtattet über das in einem größeren
Ge=
biet herrſchende und in der nächſten Zeit zu erwartende Wetter,
Auf Grund dieſer Wetterkarten erfolgt dann die Beratung der
Flugzeugführer. Außerdem wird täglich von den
Flugwetter=
warten eine Pilotballonviſierung vorgenommen, die den Zweck hat,
Wind=Stärke und =Richtung bis in große Höhen über dem
Flug=
platz feſtzuſtellen. Hierbei werden kleine Ballone, etwa von der
Größe der Kinderballone, geſtartet, die einen bekannten Auftrieb
haben, d. h., von denen man weiß, daß ſie in der Minute eine
be=
ſtimmte Höhe, z. B. 200 Meter ſteigen. Bei völlig ruhiger Luft
würden dieſe Ballone mit einer gleichmäßigen Geſchwindigkeit
ſenk=
recht aufſteigen. Herrſcht jedoch Wind, ſo wird der Ballon
abge=
trieben. Die mittels eines Theodoliten durchgeführten
Beobach=
tungen des Ballonzuges geben in minütlicher Ableſung die
Ab=
weichungen von der normalen ſenkrechten Bahn wieder. Aus den
Ableſungen des an dem Theodoliten befindlichen Höhen= und
Azi=
mutkreiſes kann dann die Richtung und Stärke des Windes
be=
rechnet werden. Die Meſſungen werden im allgemeinen bis in
Höhen von 3000—4000 Meter durchgeführt. Jedoch ſind
beiſpiels=
weiſe beim Forſchungs=Inſtitut der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft in
Darmſtadt ſchon Piloten bis in Höhen von über 20 000 Meter
ver=
folgt worden. Dieſe Meſſungen von Pilotballonen ſind nicht
allein für die Beſtimmung der Wind=Geſchwindigkeit und =Stärke
in der Höhe von Wert, ſondern geben auch, wenn ſie am
Gebirgs=
hange ausgeführt werden, ein ſehr anſchauliches Bild von dem
Stromungsverlauf der Luft und der Art der Wirbel, die an dem
betreffenden Gebirge durch die Anblaſung des Windes entſtehen.
In dieſem Falle kommen allerdings ſogenannte ausgewogene
Pilo=
ten in Frage, alſo ſolche, die ſich völlig im Gleichgewicht befinden
und keinen Auftrieb beſitzen. Dieſe Ballone bleiben natürlich in
der Bahn des Luftſtromes und ſteigen nicht infolge eines
vorhan=
denen Auftriebes, ſondern werden höchſtens von der aufſteigenden
Luft emporgetragen.
Eine weitere ſehr wichtige Einrichtung für die Sicherung des
Luftverkehrs ſind die Wetterflugſtellen, von denen zurzeit in
Deutſchland 5 eingerichtet ſind, und zwar in Hamburg, Darmſtadt,
Königsberg, München und Berlin. Dieſe Wetterflugſtellen ſind
bis auf die letztere, die dem Preußiſchen Aeronautiſchen
Obſerva=
torium in Lindenberg unterſteht, dem Reichsverkehrsminiſterium
unterſtellt. Die Aufgabe der Wetterflugſtellen beſteht darin, jeden
Morgen zu einem beſtimmten Termin — um 8 Uhr — einen
Flug=
zeugaufſtieg bis in große Höhen — etwa bis 5000 Meter —
aus=
zuführen, um die bis in dieſe Höhen herrſchenden meteorologiſchen
Verhältniſſe (Druck, Temperatur und Feuchte) feſtzuſtellen.
Nach=
ſtehend wird mitgeteilt, in welcher Weiſe dieſe Flugzeugaufſtiege
vor ſich gehen. Zur Verwendung gelangen bei dieſen Flügen nur
Flugzeuge, welche eine gute Steigfähigkeit beſitzen, um möglichſt
ſchnell die erforderliche Gipfelhöhe zu erreichen und ebenſo ſchnell
wieder am Boden zu ſein. In Darmſtadt z. B. gelangt für dieſe
Flüge eine Junkers A 20= oder Junkers A 35=Maſchine zur
Ver=
wendung, die in etwa 30 Minuten 5000 Meter zu erreichen im
Stande iſt. Das Flugzeug wird mit 2 Boſch= und Boſch=
Meteoro=
graphen ausgerüſtet. Dies ſind ſogenannte Dreifachſchreiber, bei
denen Druck, Temperatur und Feuchte, auf einer regiſtrierenden
Rußtrommel durch 3 Federn aufgezeichnet wird. Dieſe Inſtrumente
vereinigen alſo in ſich einen Barographen, einen Thermographen
und einen Hygrographen. Sie werden vor dem Start in einer
Ventilatorhütte dem Luftſtrom ausgeſetzt und hierdurch an die
meteorologiſchen Verhältniſſe am Boden angepaßt. Dann erfolgt
ihre Anbringung am Flugzeug an einer Stelle, die nicht durch
den Propellerwind oder durch Strömungen der Luft um den
Flü=
gel geſtört iſt (beim Eindecker unter dem Flügel, beim
Doppel=
decker zwiſchen den Tragdecks). Außerdem iſt das Flugzeug noch
mit einer Einrichtung verſehen, die es geſtattet, beſonders
wich=
tige Erſcheinungen in der Atmoſphäre (Dunſtgrenzen, Böigkeit,
ober und untere Wolkengrenzen uſw.) durch einen mittels eines
vom Führer betätigten Magneten auf der Rußtrommel
aufzuzeich=
nen. Der Flug wird von dem Meteorologen mit durchgeführt, um
die Ergebniſſe des Flugzeugaufſtieges durch Augenbeobachtung zu
ergänzen. Vor dem Beobachter iſt deshalb in der Maſchine ein
Brett angebracht, auf dem ſich ein Höhenmeſſer, eine Uhr und ein
Schreibblock befinden. Außerdem trägt der Flügel noch ein gut
ſichtbares Thermometer, um eine Temperaturableſung während
des Fluges zu geſtatten. In Abſtänden von 500 Metern werden
von dem Beobachter die Beobachtungen über Temperatur, Wolken,
Sicht uſw. aufnotiert. Der Führer bringt das Flugzeug in
mög=
lichſt gleichmäßig ſteigendem Fluge bis zur Gipfelhöhe und kehrt
dann zur Erde und zum Heimathafen zurück. Nach der Landung
werden die Inſtrumente wieder abgehängt, in der Ventilatorhütte
wieder an die Bodenverhältniſſe angeglichen, das berußte Papier
fixiert, und dann erfolgt die Auswertung der aufgezeichneten
Kur=
ven in der Weiſe, daß beſonders auffallende Punkte
herausgegrif=
fen und in dieſen Punkten die Höhe des Flugzeuges und die in ihr
herrſchenden Verhältniſſe unter Zugrundelage ſogenannter
Eich=
kuryen ausgewertet werden. — Bei den Wetterflugſtellen werden
ebenfalls Pilotballonmeſſungen vorgenommen und deren Ergebnis
zuſammen mit den Ergebniſſen des Flugzeugaufſtieges telephoniſch
an die Flugwetterwarte in Berlin durchgegeben. Die Aufſtiege
ſowohl als auch die Pilotballonmeſſungen werden nach einem
in=
ternationalen Schlüſſel chiffriert. Von der Flugwetterwarte in
Berlin werden nunmehr die Reſultate der gemeldeten
Flugzeug=
aufſtiege auf funkentelegraphiſchem Wege den einzelnen
Wetter=
warten zugänglich gemacht und bilden für dieſe ein wichtiges
Hilfs=
mittel für die Beratung der einzelnen Flugſtrecken. — Weiterhin
ſind noch die Drachenwarten zu nennen, wie ſie ſich in
Friedrichs=
hafen am Bodenſee und in Roſtock befinden. Hier erfolgt die
Auf=
ſtiegstätigkeit in ähnlicher Weiſe wie bei den Wetterflugſtellen,
allerdings mit dem Unterſchied, daß ſtatt der Flugzeuge Drachen
verwendet werden. Dieſe Methode iſt inſofern von Bedeutung,
als ſie noch den Aufſtieg auszuführen geſtattet bei Wetterlagen,
die den Einſatz des Flugzeuges unmöglich machen, alſo z. B. bei
dichtem Nebel oder ſehr tiefen Wolken oder ſtarkem Schneefall.
Allerdings führen auch die Wetterflugſtellen mitunter bei ſehr
ungünſtigen Wetterlagen noch ihren Aufſtieg durch. So iſt es z. B.
in Darmſtadt einige Male der Fall geweſen, daß der Start bei
ſehr niedriger und dichter Wolkendecke erfolgte, die eine Landung
in Darmſtadt infolge der überaus ſchlechten Bodenſicht unmöglich
machte. Unter dieſen Umſtänden wurde das Flugzeug ſchon vor
dem Start mit dem erforderlichen Auswertmaterial verſehen und
landete nach dem Höhenfluge, in Frankfurt a. M., von wo aus
dann die Aufſtiege nach der Auswertung der Flugwetterwarte in
Berlin übermittelt wurden. — Von weiterer ſehr großer
Bedeu=
tung für die Wetterberatung und die gefahrloſe Durchführung
eines Fluges, ſind noch die Strecken= und Gefahrenmeldeſtellen.
Dieſe ſind an beſonders wichtigen Punkten, z. B. Gebirgsſtationen
uſw., eingerichtet und haben die Aufgabe, einbrechende Gewitter,
dichten Nebel und ähnliche plötzliche einſetzende Erſcheinungen
ſo=
fort den Flughäfen mitzuteilen, um die Gefährdung der Flugzeuge
beim Paſſieren dieſer Orte zu vermeiden. Die Wetterberatung
er=
folgt dann in der Weiſe, daß dem Piloten für ſeine Flugſtrecke die
vorherrſchenden Witterungsverhältniſſe mitgeteilt werden, ſoweit
ſie ſich auf Nebel, Wolkenhöhe und =dicke, Gewitter uſw. beziehen,
ſo daß für den Piloten bei genauer Kenntnis der Wetterlage
immer noch die Möglichkeit beſteht, durch Umfliegen der
Gefahren=
zonen den Beſtimmungsort zu erreichen und auf dieſe Weiſe den
Flug doch noch zu ermöglichen. Ein Startverbot, ſelbſt bei
ſchlech=
teſten Wetterlagen, abzugeben, iſt die Flugwetterwarte nicht in
der Lage. In dieſem Falle ſchreitet die Luftfahrt=Ueberwachungs=
Polizei ein und verbietet den Start.
Neuerdings ſind von der Deutſchen Verkehrsfliegerſchule Kurſe
im Blindfliegen eingerichtet worden um den Piloten an das
Fliegen ohne jede Erdenſicht zu gewöhnen und ſo für Wolkenflüge
oder Flüge bei tiefhängenden Wolken mit ſchlechter Sicht und bei
Nebel vorzubereiten. Der Führer ſitzt bei dieſen Flügen in einem
völlig abgeſchloſſenen Raum, der keine Erdſicht zuläßt, und muß
den ganzen Flug vom Start bis zur Landung ausführen, lediglich
mit Hilfe der Inſtrumente. Ein mitfliegender Begleiter korrigiert
evtl. vorkommende Irrtümer. Dieſe Kurſe ſind dadurch von großer
Bedeutung, als es mitunter notwendig iſt, Flüge bei ſehr
ungün=
ſtigen Wetterlagen auszuführen, die zu ihrer gefahrloſen
Durch=
führung eine aufmerkſame Beobachtung des Inſtrumentariums zur
Bedingung haben. Nicht unerwähnt ſoll hier noch bleiben, daß
auch für den ausgebildeten Verkehrsflieger die Erlernung des
Segelfliegens von Wichtigkeit iſt, da er bei dieſen Flügen gewöhnt
wird, unter, in oder über den Wolken zu fliegen, außerdem mit
den meteorologiſchen Faktoren der Atmoſphäre vertraut wird und
Erfahrungen ſammeln kann über das Fliegen in den Wolken. Es
hat ſich gezeigt, daß Verkehrsflieger mit Segelflieger=Ausbildung
auf Gebirgsſtrecken z. B. über die Alpen ſich außerordentlich
be=
währt haben, da ſie während ihrer Segelflieger=Ausbildung die
Auf= und Abwindſtrömungen an Gebirgshängen zur Genüge
ken=
nen gelernt haben und dieſe Erfahrungen ihnen auf dieſen
ſchwie=
rigen Flügen ſehr von Nutzen waren.
In letzter Zeit werden auch Funkpeilverſuche in größerem
Um=
fange durchgeführt, die den Zweck verfolgen, durch
funkentelegra=
phiſche Anfrage eines Flugzeuges nach ſeinem Standort und dem
einzuhaltenden Kurs, dieſem vom Boden aus die erforderlichen
Auskünfte zu geben. Aus dieſem Grunde iſt geplant, die größeren
Verkehrsflugzeuge mit Sende= und Empfangsgerät auszurüſten.
Dieſe Verſuche ſind noch nicht völlig abgeſchloſſen, laſſen jedoch ſchon
jetzt erkennen, daß ſie für die planmäßige Durchführung des
Luft=
verkehrs und zur Erhöhung der Sicherheit einen weſentlichen
Fak=
tor bilden werden.
Aus vorſtehenden Ausführungen dürfte hervorgehen, daß
wei=
teſtgehende Maßnahmen getroffen worden ſind, um den
Luftver=
kehr ſo ſicher wie nur irgend möglich zu geſtalten und es wird für
denjenigen, der das Flugzeug der Eiſenbahn vorzieht, eine
Beruhi=
gung ſein zu wiſſen, daß alles zu ſeinem Schutze getan iſt.
— Nieder=Ramſtadt, 15. Mai. Werbetag fär deutſche
Ju=
gendherbergen. Der von der hieſigen Ortsgruppe zum
kommen=
den Sonntag. 17. Mai, geplante Werbetag verſpricht ein rechter Tag
der Jugend zu werden. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſteht ein
von den Jugendgruppen unſerer Gemeindem mit Singen und Spielen,
Reigen und luſtigen Scherzen erfüllter Nachmittag am Spielplatz auf
dem Lohberg. Die Jugend wird nach einem Zug durch Traiſa um 2 Uhr
dort eintreffen. Und die Teilnehmer des März/April=Kurſes ſeien
noch=
mals auf die ſie erwartende Ueberraſchung hingewieſen, die ſie ja nicht
verſäumen ſollen. Nur bei ſchlechtem Wetter würde man ſich um 2 Uhr
im Saale „Zur Poſt” einfinden. Von den mancherlei noch zu
erwar=
tenden weiteren Ereigniſſen des Tages ſeien noch erwähnt, daß um 9.30
Uhr die evangel. Jugendvereinigungen einen Jugendgottesdienſt in der
Ortskirche Nieder=Ramſtadt mit der Gemeinde zuſammen feiern wollen.
Und auf den abends 8 Uhr zu erwartenden „heiteren Spielabend”, der
mit reichem, rechtem Humor gewürzt, ſehr gehaltvoll zu werden ver=
ſpricht, ſei nochmals hingewieſen. Das von der Jugenb dargebotene
Spiel „Lapp im Schnakenloch” hat an anderem Orten ſchon manchen
Anſpruchsvollen überraſcht.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Mai.
Himmelfahrtstagber=
kehr. Das wunderſchöne Wetter brachte am Himmelfahrtstage unſerem
Ort einen überaus ſtarken Fremdenverkehr. Schon in den früheſten
Morgenſtunden ſetzte dieſer ein. Unſere benachbarten Waldungen waren
ſtark durchlaufen. Ueberall fand man Gruppen von Wanderern, die
teils ſingend weiterzogen oder aber in kurzer Raſt Erholung ſuchten.
Trotz alledem kann der diesjährige Himmelfahrtstag an ſeine Vorgängev
in geſchäftlicher Beziehung nicht heran. Die vorherrſchende
Arbeits=
loſigkeit mit der damit verbundenen Geldknappheit macht ſich eben ſehr
bemerkbar. Die meiſten Leute beſchränken ſich auf Ruckſackverpflegung.
Um ſo beſſer war der Omnibusverkehr der „Heag”, Beſonders in den
Abendſtunden mußte von Nieder=Ramſtadt aus Viertelſtundenverkehr
eingelegt werden, um die ermüdeten Wanderer zurückzubringen.
7655
E
Sonntag, von 1—6 Uhr geöffnet
DARMSTADT
Ludwigstraße 13
Ludwigstraße 13
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Samstag, den 16. Mai 1931
Nummer 135
*Große Kundgebung des Reichsverbandes
der Deutſchen Gebirgs= und Wandervereine
in Friedberg.
(Sonderbericht des Darmſtädter Tagblatts.)
v. Friedberg, 14. Mai.
Um in der breiten Oeffentlichkeit für die deutſche Wanderſache zu
werben, veranſtaltete der Reichsverband der deutſchen Gebirgs= und
Wandervereine, dem etwa 60 deutſche Gebirgsvereine mit rund 220 000
Mitgliedern angeſchloſſen ſind, erſtmals ein großes Wanderertreffen.
Es führte heute ins Heſſenland nach der Hauptſtadt der goldenen
Wet=
terau: Friedberg. Nahezu 2000 Wanderfreunde aus dem Reiche,
darunter Vertreter faſt aller deutſchen Gebirgsvereine und größere
Wandergruppen aus den benachbarten Wandervereinen (Odenwaldklub,
Taunusklub, Speſſartbund, Vogelsberger Höhenklub, Rhönklub.
Weſter=
waldverein), waren bei ſchönſtem Wanderwetter in unſere Stadt
ge=
kommen, um die Veranſtaltung zu einer machtvollen Kundgebung
ge=
ſtalten zu helfen.
Den bereits geſtern eingetroffenen Gäſten galt zur Begrüßung ein
von den hieſigen Wandervereinen veranſtalteter Heimatabend, in
deſſen Verlauf nach Begrüßung durch den Vorſitzenden des
Ortsaus=
ſchuſſes, Oberregierungsrat Hoos (Friedberg) und den 2. Vorſitzenden
des Reichsverbandes, auch Schulrat Haſſinger (Darmſtadt) in
ſei=
ner Eigenſchaft als Referent für Volksbildung und Jugendpflege im
Kultusminiſterium ſprach, ſtürmiſch begrüßt von der großen
Feſtver=
ſammlung. Er führte unter lebhaftem Beifall aus, daß er ſich mit der
Wanderbewegung aufs engſte verbunden fühle. Warm ſetzte er ſich für
den Ausbau des Jugendherbergswerkes ein, damit auch der Aermſte des
Volkes hinauswandern könne, um ſein Volk und Vaterland kennen zu
lernen. Insbeſondere wünſchte er auch der Metropole „der goldenen
Wetterau” bald eine „goldene” Jugendherberge. Redner begrüßte die
Ziele der Wanderbewegung, die mithelfe, heimatfeſte und
heimatver=
wachſene Menſchen zu bilden, wie wir ſie in dieſer zerriſſenen Zeit
brauchten. Volkstum und Heimat ſeien etwas Heiliges, vom Schöpfer
in die Seele des Menſchen gelegt, darum müſſe die Pflege des
Wan=
derns die Unterſtützung aller finden.
Eine Sternwanderung führte heute die zahlreichen
Wander=
gruppen der obengenannten Vereine im Laufe des Vormittags nach
unſerer Stadt, die zu Ehren der Gäſte feſtlichen Schmuck angelegt hatte.
Nachmittags bewegte ſich ein Zug von faſt 1500 Teilnehmern nach der
Burg, woſelbſt auf hiſtoriſchem Boden die eigentliche Kundgebung
ſtattfand. Sie geſtaltete ſich zu einem ſtarken Bekenntnis zum
Heimat=
gedanken und zur deutſchen Wanderſache.
Für den gaſtgebenden großen Verein, den Vogelsberger Höhenklub,
entbot deſſen Vorſitzender, Dr. Bruchhäuſer (Ulrichſtein), den Gruß an
die Vertreter der Behörden. Bürgermeiſter Dr. Sehd entbot den
Wanderern den Gruß der Stadt Friedberg. Für die
Kreisver=
waltung des Kreiſes Friedberg überbrachte Kreisdirektor Rechthien
herzlichen Dank dafür, daß man als Ziel des Treffens die ſchöne heſſiſche
Kreisſtadt in der Wetterau gewählt habe.
Schulrat Hafſinger (Darmſtadt) verſicherte unter lebhaftem
Beifall im Namen und Auftrag des heſſiſchen Staatspräſidenten und
Kultusminiſters Dr. Adelung, daß die heſſiſche Regierung wie
ſeit=
her, ſo auch für die Zukunft, alles tun werde, die Beſtrebungen des
Wanderweſens in Heſſen zu unterſtützen, denn die Wanderbewegung ſei
eine Volksbewegung, die mithelfen wolle an der inneren Erneuerung
unſeres Volkes. Alle politiſchen und wirtſchaftlichen
Wiederaufbaumaß=
nahmen ſeien zwecklos, wenn es nicht gelinge, die Menſchen in ihrem
innevſten Weſen umzugeſtalten. Wir brauchten ein Volk, das in
tapfe=
rem Mut und Treue zuſammenſtehe, geeint durch Heimat= und
Vater=
landsliebe. Dieſes Wandertreffen ſolle ein Anſporn ſein zu
gemein=
ſamer Arbeit, damit aus Not und Bekümmernis herauswachſe eine
ſon=
nige Zukunft für unſer Volk. Mit einem herzlichen Wort an die
Jugend, von den zahlreich vertretenen Jugendgruppen begeiſtert
auf=
genommen, ſchloß Schulrat Haſſinger ſeine gedankenreichen Ausführungen.
Landtagsabgeordneter Rektor Jaſpert Frankfurt a M.), der bekannte
Schöpfer und Leiter des Kinderdorfes Wegſcheide, ſprach als 1.
Vor=
ſitzender des Reichsverbandes der deutſchen Gebirgs= und Wandervereine
in einem erfriſchenden Schlußwort den Dank an alle aus, die dem
Tref=
fen ihren Gruß entboten, beſonders auch an Schulrat Haſſinger, Red=
ner bezeichnete die Wanderbewegung als eine Kulturbewegung, die eine
große ſtaatspolitiſche Aufgabe habe. Es gelte, in unſerem Volke die
Eintracht wieder herzuſtellen durch eine große Kulturwelle. Das
ge=
meinſame Ziel der Sternwanderung, auf der ſich Millionen Deutſcher
befänden, heiße: Freiheit und Vaterland. Begeiſtert wurde
in das Hoch auf das deutſche Vaterland eingeſtimmt.
Einmütig kam als Ergebnis des Treffens zur Annahme die folgende
Entſchließung:
Die zum Wanderertreffen des Reichsverbandes Deutſcher Gebirgs=
und Wandervereine e. V. am Himmelfahrtstage 1931 in Friedberg i. H.
zuſammengekommenen Wanderer und Vertreter deutſcher Gebirgs= und
Wandervereine fühlen ſich tief innerlich verbunden mit dem deutſchen
Land und Volk. Sie gküßen alle Volksgenoſſen und gedenken beſonders
der Brüder an der Saar, die noch unter fremdem Zwange ſtehen, und
der Brüder im Hauptverband der Deutſchen Gebirgs= und
Wanderver=
eine in der Tſchechoflowakiſchen Republik. Die deutſchen Gebirgs= und
Wandervereine können mit Befriedigung zurückblicken auf die ſeit
Jahr=
zehnten ausgeübte uneigennützige Tätigkeit. Wegebezeichnungen von
zehntauſenden Kilometern Länge mit Karten und Führern, die den
Wanderer ſicher geleiten, Türme, die weite Blicke erſchließen über die
deutſche Heimat, Unterkunftsſtätten, die billige Raſt ermöglichen,
Hei=
matzeitſchriften mit Millionenauflagen und vieles andere mehr ſind das
Ergebnis einer Arbeit, die es Millionen Menſchen leicht machte Körper
und Geiſt am Jungbrunnen der Natur zu laben und die Schönheiten
deutſcher Gaue kennen zu lernen.
In der Zeit der Mechaniſierung und Rationaliſierung der Arbeit,
der ſich täglich ſteigernden Ausdehnung des Kraftfahrverkehrs, der dem
Fußwanderer eine Straße nach der anderen entzieht, in einer Zeit, die
im Zeichen einer immer mehr vordringenden Verarmung weiter
Volks=
kreiſe ſteht, bedarf es beſondever Anſtrengungen, um all dieſen
ſchäd=
lichen Einflüſſen entgegenzuwirken. Deshalb ſtellt der Reichsverband
Deutſcher Gebirgs= und Wandervereine für ſich und die ihm
angeſchloſſe=
nen Gebietsvereine in den Vordergrund ſeiner Beſtrebungen die
Au=
legung beſonderer Wandererſchutzpfade, die die Benutzung der
ſtark befahrenen Straßen vermeiden laſſen, den Schutz der
Wegehezeich=
nungen, die Erwirkung beſonderer Vergünſtigungen, bei
Be=
nutzung von Unterkunftshäuſern, die Aufſtellung von Tarifen der
verſchiedenen Verkehrsmittel, die zum Beſuch deutſcher Kur=
und Erholungsorte anreizen oder die es auch dem Mindeſtbemittelten
geſtatten, aus der Enge der Stadt herauszukommen. Gegenüber der
immer noch viel verbreiteten Sehnſucht, die Freizeit im Auslande
zuzu=
bringen, ertönt immer wieder eindringlich die Mahnung: „Reiſet,
wandert, erholt euch in Deutſchland!“
Natürlich bedarf es, wenn dieſe Ziele zum allgemeinen Beſten
ver=
wirklicht werden ſollen, der Mitwirkung der Gefamtheit. Zunächſt
er=
geht an alle Wanderer, die ſeither nur Nutznießer der Arbeit
unſe=
rer Gebirgsvereine waren, die eindringliche Mahnung: „Fördert dieſe
Beſtrebungen durch tätige Mitarbeit! Werdet Mitglied eines
deutſchen Gebirgs= und Wandervereins!”
In ganz beſonderem Maße aber darf und muß bei den
ſtaatspoliti=
ſchen Auswirkungsmöglichkeiten der in den deutſchen Gebirgs= und
Wan=
dervereinen geleiſteten Arbeit die Mithilfe der
Regierungsſtel=
len im Reich und in den Ländern bei jeder Gelegenheit erwartet
wer=
den; denn faſt ihnen allein iſt es gegeben, durch geſetzgeberiſche
Maßnahmen und Erſchließung geeigneter Hilfsquellen einer im
Dienſte des Volksganzen ſtehenden Arbeit zur vollen Entfaltung zu
verhelfen. Ebenſo iſt an die Hauptverwaltung der Deutſchen
Reichs=
bahngeſellſchaft und ihre nachgeordneten Stellen die dringende
Bitte zu richten, durch verſtändnisvolle Tarifpolitik den Verkehr in
Deutſchland zu beleben und für alle Beteiligten nutzbringend zu geſtalten.
Niemand mehr ſollte ſich heute der Wahrheit verſchließen, daß nur
das rechte Wandern es iſt, das die Menſchen hinführt zum
Ge=
ſundbrunnen Natur, zu den Schönheiten der Heimat, zur echten
Volts=
gemeinſchaft und wahren Liebe zum deutſchen Vaterland.
Ein miftverfandener Manzennane.
Die „Heſſiſche Hauptſtelle für Pflanzenſchutz” hat auf die
Ge=
fahr hingewieſen, die den angebauten Flächen das Kreuzkraut”
bringt, und aufgefordert, ſeiner Verbreitung zu wehren. Dieſe
Mahnung geht auch einen anderen Schutzverein etwas an: den
Sprachverein. Er will nicht nur unſeren Wortgarten gegen
Ueberwucherung durch fremde Gewächſe hüten, weil unter ihnen
die eigenen erſticken; er möchte auch das heimiſche Gut vor
Ent=
ſtellung bewahren. Solch ein Fall liegt hier vor. Das angebliche
Kreuzkraut iſt in Wahrheit ein Greiskraut. Darauf weiſt der
lateiniſche Name hin: Lengeſo, der wie Senior (der Aeltere) zu
seyes gehört, das alt, greis und Greis bedeutet. Die grauen und
weißen Büſchel, die beim Abblühen erſcheinen, haben den
treffen=
den Namen veranlaßt; Baldgreis heißt es auch. Wie ein
Wort mißverſtanden werden kann, dafür iſt das Greiskraut ein
hübſches Beiſpiel. Gar mancher, dem die Berechtigung des Namens
unbekannt war, meinte hier die Ausſprache der Mundart zu
ver=
nehmen, die für Kreuz Kreiz ſagt, und hielt ſich für verpflichtet,
die ſchriftdeutſche” Form anzuwenden. Der Irrtum iſt bereits
in Büchern zu finden, aber die echte Bezeichnung iſt keineswegs
geſchwunden. So darf der Sprachverein die Hauptſtelle für
Pflan=
zenſchutz bitten, den ſinnigen Namen zu gebrauchen und den
un=
ſinnigen zu bekämpfen wie das Unkraut ſelbſt. Pickert.
G. Ober=Namſtadt, 15. Mai. Himmelfahrtsgottesdienſt.
Herrliches Frühlingswetter ermöglichte auch diesmal, den Frühgottesdienſt
am Himmelfahrtstag nicht in der Kirche, ſondern als Waldgottesdienſt
im „Silberberg” zu halten. Um 9.30 Uhr marſchierten die Teilnehmer
unter Vorantritt des Poſaunenchors vom Marktplatz aus zum Wald,
und Hunderte lauſchten dort der eindrucksvollen Predigt unſeres
Orts=
geiſtlichen. Geſänge der Gemeinde und ein vom Poſaunenchor
geſpiel=
ter Choral „Die Himmel rühmen” umrahmten die Feierſtunde. In
langem Zuge ging es dann unter Begleitung des Poſaunenchors wieder
zum Ort zurück. — Kirchengeſangvereinsfeſt. Das
Pro=
gramm für das Kirchengeſangvereinsfeſt am Sonntag, den 17. Mai,
liegt nunmehr feſt. Bei ſchönem Wetter foll der Gottesdienſt im Freien
gehalten werden. Die Kirchenchöre. 400 Sängerinnen und Sänger,
mar=
ſchieren dann zuſammen zum Feſtgottesdienſt nach dem Garten des
Turnvereins in der Wehrſtraße, den dieſer freundlichſt zur Verfügung
ſtellte. In dem Gottesdienſt werden 4 Maſſenchöre geſungen werden.
Prediger iſt Pfarrer Wagner von Darmſtadt. Die Nachverſammlung
findet von 4 Uhr ab im „Eliſenbad” ſtatt. Dort werden die einzelnen
Chöre ihre ſelbſtgewählten Lieder ſingen. Es haben ſich angemeldet die
Chöre von Biebesheim Crumſtadt Eherſtadt Gernsheim, Goddelau,
Nieder=Ramſtadt, Ober=Beerbach, Ober=Ramſtadt, Pfungſtadt und
See=
heim. Im Gottesdienſt wird auch der Poſaunenchor mitwirken.
C. Ober=Ramſtadt, 14. Mai Gemeinderatsſitzung.
Aus den Beſchlüſſen der letzten Gemeinderatsſitzung iſt folgendes
erwähnenswert: Der Errichtung von weiteren 3 Flachbauten für
lungenkranke bzw. gefährdete Familien ſtimmt der Gemeinderat
zu. Der Preis für den an Peter Mink 8. abzugebenden Bauplatz
Flur I Nr. 767 in der Lichtenbergſtraße wird auf 4,20 RM. pro
Quadratmeter feſtgeſetzt. Die Koſten der Uebereignung gehen zu
Laſten des Käufers. Ueber die in dieſem Jahre auf Ober=
Ram=
ſtadt entfallenden verbilligten Baudarlehen wird Beſchluß gefaßt.
Sie werden überwiegend von der Gemeinde ſelbſt für die
Errich=
tung des vierten Doppelhauſes im Siedlungsweg in Anſpruch
ge=
nommen. Das Geſuch des Militärvereins „Germania” Ober=
Ramſtadt um Abgabe von Gelände im Forſtort „Schorrsberg” zur
Errichtung eines Schießſtandes wird mit 9 gegen 7 Stimmen
ab=
gelehnt. Mit 9 Stimmen wird weiter das Gartengelände der
Baumſchule in der Friedhofſtraße ab 1. April 1931 dem Peter
Frankenberger 4. zum Preiſe von 12 RM. pro Jahr pachtweiſe
überlaſſen. Die Unterhaltung der Obſtbaumſchule ſelbſt bleibt der
Gemeinde vorbehalten. 7 Stimmen entſchieden ſich für Abgabe
des Geländes an den weiteren Bewerber Chriſtian Vetter.
* Groß=Zimmern, 15. Mai. Der Turnverein 1863, E.V.,
Groß=Zimmern, veranſtaltete im „Kaiſerſaal” einen Jugendwerbetag,
der bei ſeinen zahlreichen Beſuchern Beifall und Anklang fand. Der
1. Vorſitzende. Herr Göbel, hielt die Begrüßungsanſprache, mit einem
Appell an die Eltern, ihre Kinder zur Teilnahme an dem Turnſport
zu veranlaſſen. Herr Schulrat Haſſinger iſt erſt nach einem weiteren
Verlauf des Abends eingetroffen und hielt eine treffende Anſprache.
Der erſte Gauvertreter, Herr Dr. Shalt, konnte an dem Abend nicht
teilnehmen, da er durch eine wicktige Kreisausſchußſitzung der Deutſchen
Turnerſchaft verhindert war. Der weitere Verlauf des reichhaltig und
füt zuſammengeſtellten Programms bot, eine bunte Reihenfolge von
theatraliſchen Darbietungen, Prologen, Geſangs= und Muſikvorträgen,
Spielen, Tänzen und Reigen, und konnte dem edlen turneriſchen Geiſte
Rechnung tragen.
r. Babenhauſen, 14. Maf Turner= und
Künſtler=
erfolg. Anläßlich ſeiner Werbearbeit für die Deutſche
Turner=
ſchaft hatte der Kreisausſchuß des Mittelrheinkreiſes der D.T. alle
Künſtlerinnen und Künſtler in einem Preisausſchreiben zur
Schaf=
fung einer Werbepoſtkarte aufgerufen. Die Beteiligung war
ſehr groß. Unſer Turnverein 1891 und ſein Volksturnwart,
Turner Fritz Kehr, ſind ſtolz darauf, den Sieg davongetragen
zu haben. Die von dem jungen Künſtler entworfene Karte zeigt
die allgemein bekannten Symbole des Bundes; das rote D.T.=
Zeichen und das rote Turnerjugendkreuz. In ſchlichter,
geſchmack=
voller Koch=Schrift ſtehen als Werbeworte darunter: „Friſch,
fromm, fröhlich, frei — Deutſche Jugend, komm herbei!”
r Babenhauſen, 14. Mai. Auf Grund einer Verfügung des
Heſſiſchen Miniſteriums für Kultus und Bildungsweſen führt die
hieſige Höhere Bürgerſchule jetzt die Bezeichnung „Realſchule”.
T. Eppertshauſen, 15. Mai. Das Feſt der Goldenen
Hochzeit feiern heute die Eheleute Herr Johann Dürr und Frau
Katharina, geb Roth. Das Jubelpaar befindet ſich noch bei
an=
nehmbarer Geſundheit.
Cg. Reinheim, 14. Mai. Nachdem am vergangenen Sonntag hier
ein groß angelegter Deutſcher Tag der
Nationalſozia=
liſtiſchen Arbeiterpartei ſtattgefunden hatte, ſtand der
heu=
tige Himmelfahrtstag im Zeichen der Veranſtaltungen der
Soziali=
ſtiſchen Axbeiterjugend. Vorführungen im Volkshaus, auf
dem Sportplatz und ein Werbeumzug durch die Straßen des Städtchens
bildeten die Hauptprogrammpunkte. — Die letzte
Gemeinderats=
ſitzung brachte die ausgedehnte Beratung des neuen
Gemeindevor=
anſchlags. Zur Herſtellung des Gleichgewichts im Gemeindehaushalt
mußte nach der Einfihrung der Bierſteuer nunmehr auch der
Einfüh=
rung der Bürgerſteuer nähergetreten werden. Als Nachfolger des vor
kurzem verſtorbenen Wieſenwärters im Reinheimer Teich wurde deſſen
Bruder Fiedrich Stuckert gewählt. Hartnäckig erhalten ſich die Gerüchte
über die geplante Aufhebung des hieſigen
Vermeſſungsam=
tes, nachdem deſſen Leiter, Vermeſſungsrat Volz, nach Büdingen
ver=
ſetzt wurde. Die Aufhebung des Amtes würde natürlich der hieſigen
Gemeinde und auch der Bevölkerung der zugehörigen etwa 50 anderen
Orte mancherlei Nachteile bringen und wegen der dadurch entſtehenden
größeren Enfernungen zum nächſten Amt wohl kaum weſentliche
Er=
ſparniſſe. Von ſeiten der Gemeinde ſind daher mit Recht Schritte zur
Erhaltung des Amtes unternommen worden.
Cs. Ueberau, 14. Mai. Ausdem Gemeinderat. Dem
Ankauf eines Faſelochſens wurde zugeſtimmt. Als Punkte 2
er=
folgte die Vorlage des neuen Entwurfs des Ortsbauplans. Auf
die Submiſſionsangebote über Lieferung und Anfahren von
Chauſ=
ſierungsſteinen für Wegbau legten 4 Bewerber Angebote für
An=
fahren ein; es werden pro Kubikmeter 4 Mark bezahlt und dem
H. v. d. Schmitt, Fritz Stuckert, Gg. Michel und Hch. Berg
zuge=
ſchlagen. Für den neuen Beigeordneten wurde die Feſtſetzung
des Wahltermins für die vorzunehmende Beigeordnetenwahl
vor=
genommen und auf den 5. Juni 1931 feſtgelegt. — Todesfall.
Geſtern früh entſchlief der im 81. Lebensjahre ſtehende Landwirt
Philipp Waldhaus 2. an den Folgen von Altersſchwäche.
Ct. Hering i. Odw., 15. Mai. Haſſia=Bezirkstag. Der 100.
Bezirkstag der Kriegerkameradſchaft Haſſia des Bezirks Groß=Umſtadt
wurde bei Kamerad Förſter Hamel auf der Feſte Otzberg abgehalten.
Der Vorſitzende, Kamerad Krapp, begrüßte zunächſt die Vertreter der
berſchiedenen zugehörigen Vereine, ſowie die zahlreich evſchienenen Gäſte.
Nach Feſtſtellen der Anweſenheitsliſte verlas der Bezirksgeſchäftsführer
die Niederſchrift des letzten Bezirkstages. Anſchließend daran gab der
Vorſitzende Krapp den Geſchäftsbericht von 1930, unter gleichzeitiger
Vorlage der Bezirksrechnung. Die Kaſſe wurde geprüft und in allen
Teilen für richtig befunden, ſo daß dem Nechner einſtimmig Dank und
Entlaſtung erteilt werden konnte ueber Kriegsbeſchädigten= und
Krie=
gerhinterbliebenen=Fürſorge berichtete eingehend Bezirksobmann
Blüm=
ler (Babenhauſen). Weiter wurden die vorzubringenden Anträge zur
nächſten Haſſia=Tagung am 14. Juni 1931, die zu Michelſtadt
ſtattfin=
det, durchgeſprochen. Als Vertreter zu dieſem Verbandstag ſoll der
Vor=
ſitzende Krapp entſandt werden. Nach Annahme der
Kalenderbeſtellun=
gen und Erledigen von Punkt „Verſchiedenes” ſchloß nach Einnahme
eines Imbiſſes die in allem harmoniſch, kameradſchaftlich verlaufene
Frühjahrsberſammlung.
n. Reichelsheim i. Odw., 15. Mai. Verſchiedenes. Unſer am
Fuße des Reichenbergs gelegenes Gemeindeſchwimmbad wurde geſtern
wieder eröffnet. Wenn die herrliche Witterung anhält, dürfte der
Bade=
betrieb dieſes Jahr beſonders früh beginnen. Hofentlich erfreut es ſich
in dieſem Jahre eines ebenſo regen Zuſpruchs wie in den letzten
Jah=
ren. Badepreiſe und Badezeiten ſind dieſelben wie im Vorjahr. —
Der Gemeinderat ſetzte in ſeiner letzten Sitzung als Gehalt des
neuzuwählenden Bürgermeiſters die Pauſchalſumme von 4000 RM. feſt.
Die Kandidaten ſollen ſich durch Unterſchrift vor der Wahl verpflichten,
mit dieſem Gehalt zufrieden zu ſein. — Die Frage des Schulabbaues
in unſerer Nachbargemeinde Rohrbach wurde auf folgende Weiſe
geregelt: Herr Lehrer Müller unterrichtet die erſten drei Tage der
Woche ſeine Klaſſe in Erzbach, in der zweiten Wochenhälfte die Klaſſe in
Rohrbach. Da die Kinder nur den Unterricht in ihrer Heimatſchule
beſuchen, ſind ſie immer die eine Wochenhälfte ſich ſelbſt überlaſſen. Daß
dieſer Zuſtand nicht auf die Dauer aufrecht erhalten werden kann, bedarf
keiner beſonderen Begründung.
Ck. Birkenan, 15 Mai. unglücksfälle. Dieſer Tage
ereig=
neten ſich hier zwei Verkehrsunfälle, die noch verhältnismäßig gut
ab=
gingen. Ein Motorradfahrer fuhr eine Radfahrerin an, die zu
Boden ſtürzte und ſich eine Verletzung am Arm zuzog. Wenige
Augen=
blicke ſpäter wurde an einer Kurve innerhalb des Ortes ein
Motorrad=
fahrer von einem Kraftwagen geſtreift, wodurch der Motorradfahrer zu
Fall kam und eine nicht unerhebliche Verletzung am Fuß davontrug.
Der Verkehr mit Krafffahrzeugen iſt im Durchgangsverkehr der
Pro=
vinzialſtraße Weinheim-Fürth ſowie auch innerhalb des Ortes an
Wochentagen ſo ſtark, daß Vorſicht geboten iſt.
„0‟ Reichenbach i. Odw., 15. Mai. Odenwaldklub. Eine
herr=
liche Fahrt nach Schwetzingen und Speher unternahm am
Himmelfahrt=
tage der hieſige Odenwaldklub. Etwa 35 Perſonen hatten ſich um 7 Uhr
am Marktplatz eingefunden und auf bequemen Stühlen in Brüchers
neuem Laſtwagen ging es durch das blühende Lautertal, die
verkehrs=
reiche Bergſtraße entlang, über Weinheim und Heidelberg nach
Schwetzingen. Der dortige Park prangte im Blütenſchmuck von Flieder
und Kaſtanien. Schloß, Badehaus und Moſchee wurden beſichtigt. Nach
einer Mittagspauſe ging die Fahrt weiter nach Speher. Nachdem alle
den Dom mit ſeinen intereſſanten Kaiſergräbern geſehen hatten, wurde
die Heimfahrt über Frankenthal und Worms wieder angetreten.
C. Jugenheim, 12. Mai. Einige Herren der Eiſenbahn=
Direktion Mainz und der Ober=Poſtdirektion Darmſtadt waren
geſtern mit dem Vorſtand des Kraftwagen=Verkehrsvereins
Berg=
ſtraße und den Herren Bürgermeiſtern von Seeheim, Jugenheim
und Alsbach zu einer Sitzung erſchienen, um über die Uebernahme
der Omnibuſſe und eine Abfindungsſumme des Herrn Mendel,
welcher ſelbſt bei der Zuſammenkunft nicht gegenwärtig war, zu
beraten. Reichsbahn und Reichspoſt gaben das Verſprechen, daß
ſie die Fahrpreiſe nicht erhöhen, und erwarten eine Steigerung
des Verkehrs an der Bergſtrßae.
Dp. Zwingenberg, 15. Mai. Dienstag abend 8 Uhr fand eine
öffentliche Gemeinderatsſitzung mit folgender
Tagesord=
nung ſtatt: 1. Abgabe eines Reihengrabes und Abgabe von vier
Erbbegräbniſſen; 2. Geſuch des Hermann Garncarz.
Zwingen=
berg, um Genehmigung zur Errichtung eines öffentlichen
Obſtver=
kaufsſtandes auf dem Löwenplatz; 3. Erweiterung des
Ortsbau=
planes auf der Ebene; hier: Baugeſuch des Karl Wilch,
Zwingen=
berg; 4. Einführung einer Filialſteuer. Den Geſuchen zu Punkt1
wurde unter den üblichen Bedingungen entſprochen. Das Geſuch
zu Punkt 2 wurde genehmigt gegen Zahlung einer monatlichen
Platzmiete von 10 RM. — Zu Punkt 3 wurde das fragliche
Bau=
geſuch genehmigt, jedoch von der Erweiterung des Ortsbauplanes
Abſtand genommen. Herr Wilch verpflichtet ſich auf Gas= und
elektriſche Leitung vorerſt zu verzichten. — Der Punkt 4,
Einfüh=
rung einer Filialſteuer, wurde vertagt.
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Deshalb nur Blitz Lastwagen! Bislesusgen gchdenticht.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 135
Samstag, den 16. Mai 1931
Seite 9
Skraßenbericht
für die Woche vom 17. bis 23. Mai 1931.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Heppenheim—Ebersberg (von Wegſcheide nach Hüttental) vom 11. 5. bis
20. 6. geſperrt. Umleitung: Unter=Oſtern Rohrbach Unter=Moſſau.
Alzey—Nieder=Flörsheim bis Km. 8,5 (Flomborn) vom 8. 5. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung nach Worms über Dautenheim,
Blödesheim und nach Flomborn, Nieder=Flörsheim über
Dauten=
heim, Hangen—Weisheim. Eppelsheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen, Oſtheim.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Neuſtadt i. Odw.—Seckmauern zwiſchen dem Straßenkreuz unterhalb
Lüitzelbach bis zum Weſtende der Ortsdurchfahrt Wiebelsbach vom
8. 1. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lützelbach.
Darmſtadt—Roßdorf (Roßdörfer Straße zwiſchen Botaniſchem Garten
und Halteſtelle Glasberg) vom 28. 1. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Beck= und Erbacherſtraße in Darmſtadt.
Kelſterbach—Schwanheim—Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Kelſterbach)
vom 23. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Goldſtein,
Nieder=
rad. Schwanheim oder rechtsmainiſch über Flörsheim, Höchſt.
Nauheim-Trebur, Km. 18,084—20,741, vom 12. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Hof Schönau.
Dreieichenhain—Götzenhain und Dreieichenhain-Philippseich am 16. 5.
von 21 bis 23 Uhr geſperrt. Umleitung: Offenthal—Straße nach
Langen, Langen—Sprendlingen, Sprendlingen-—Dreieichenhain und
Philippseich—Götzenhain—Neuhof—Sprendlingen.
Ober=Ingelheim—Groß=Winternheim vom 13. 4. für 8 Wochen geſperrt.
Umleitung nach Groß=Winternheim von Mainz über Eſſenheim,
Elsheim, von Bingen über Ober=Hilbersheim, Nieder=Hilbersheim,
Engelſtadt, Schwabenheim.
Sprendlingen-Pfaffen=Schwabenheim (Km. 31,4—33,0) vom 27. 4. bis
18. 5. geſperrt. Umleitung: Hoheſtraße, Badenheim.
Wolfsheim—Sprendlingen, Km. 26,0—29,4, vom 11. 5. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Gau=Weinheim, Wallertheim, Gau=Bickelheim.
Klein=Linden — Lützellinden (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 29. 12.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Großen=Linden.
Trais=Münzenberg—Wohnbach (Ortsdurchfahrt Münzenberg) vom 11. 3.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hörgern, Griedel,
Op=
pershofen, Södel, Bellersheim, Trais=Münzenberg.
Münzenberg—Rockenberg (Ortsdurchfahrt Münzenberg) vom 9. 4 bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hörgern, Griedel,
Oppers=
hofen, Södel und Eberſtadt, Trais=Münzenberg, Bellersheim.
Nieder=Wöllſtadt—Okarben am 20 und 21. 5. jeweils von 9—14 Uhr
geſperrt. Umleitung: Ilbenſtadt, Burggräfenrode, Groß=Karben,
Kloppenheim.
4a. Offenbach, 13. Mai. Jubiläum des Kirchenchors
Bieber. Der evangeliſche Kirchenchor Bieber feierte am Sonntag ſein
20jähriges Beſtehen. Die Feſtpredigt im Feſtgotresdienſt hielt der
frü=
here Ortspfarrer und jetzt in Darmſtadt wirkende Pfarrer Weiß, zu
deſſen Amtszeit vor 20 Jahren der Chor ins Leben gerufen worden
war. Bei einer Nachfeier waren die evangeliſchen Kirchengeſangvereine
von Offenbach, Dietzenbach, Heuſenſtamm, Mühlheim und Rumpenheim
zugegen.
P. Kelſterbach, 14. Mai. Am Sonntag fand hier das
Deka=
natsfeſt der evangeliſchen Kirchengeſangvereine
des Kreiſes Groß=Gerau ſtatt, zu dem über 300 Sänger und
Sän=
gerinnen des Dekanats Groß=Gerau herbeigeeilt waren. Die
Hauptſtraßen unſeres Städtchens zeigten reichen Flaggenſchmuck.
Nachdem die Teilnehmer vollzählig eingetroffen waren, begann
um 2.30 Uhr der Feſtgottesdienſt, in dem Pfarer Illert=Groß=
Gerau die Predigt hielt. Umrahmt wurde der Feſtgottesdienſt
von Geſangsvorträgen des Kelſterbacher Kirchengeſangvereins.
Nach Beendigung des Gottesdienſtes fand im Gaſthaus „Zur
Sonne” eine Nachfeier ſtatt, in der Pfarrer Fritſch=Kelſterbach die
Erſchienenen begrüßte und dann anſchließend 11 Mitgliedern des
Kirchengeſangvereins Kelſterbach die Ehrenurkunde des
Landes=
vereins überreichte. Pfarrer Scriba=Groß=Gerau überbrachte die
Grüße des Dekanats, und mit einem Schlußwort des Pfarrers
Fritſch fand der in allen Teilen harmoniſch verlaufene Tag ſeinen
Abſchluß.
a. Mühlheim, 15. Mai. Seltenes Zuſammentreffen. Es
iſt wohl ein ſehr ſeltener Fall, daß der Gründer eines Geſchäfts auch
das 50jährige Beſtehen dieſes Geſchäfts unter ſeiner Leitung erlebt.
Unſer Mitbürger Heinrich Köhler, der im letzten Februar ſein 70.
Le=
bensjahr vollendete, gründete am 15. Mai 1881, nachdem er im
benach=
barten Offenbach ſeine Lehrzeit beendet und bei ſeinem Lehrherrn noch
zwei Jahre gearbeitet hatte, im Alter von wenig mehr als 20 Jahren
die erſte hieſige Drogerie. Damals, als hier noch keine Apotheke beſtand
und die Krankenkaſſen die Artikel zur Krankenpflege noch nicht ſelbſt
führten und abgaben, wurde das Beſtehen eines ſolchen Geſchäfts ſehr
wohltätig empfunden. Die Zeiten ſind anders geworden. Wir bekamen
vor etwa 25 Jahren eine Apotheke, und weitere Drogerien erſchwerten
und beeinträchtigten den Abſatz der älteſten Drogerie am Orte. Die
Tat=
kraft Köhlers erhielt das Geſchäft aber doch auf ſeiner Höbe.
Unge=
achtet der geſchäftlichen Sorgen widmete Kaufmann Köhler ſeine Zeit
und Kraft aber auch gemeinnützigen Unternehmungen und dem
Gemein=
wohl. Dem Gemeinderat gehörte er vor dem Weltkriege neun Jahre
an. Mitglied des evangeliſchen Kirchenvorſtandes war er ebenfalls. Das
zunehmende Alter zwang ihn allerdings, ſich zu entlaſten. Da Köhler
aus dem benachbarten Dietzenbach, ſeine Frau aus Rumpenheim ſtammt,
war es aus dieſem Grunde nicht leicht, das Geſchäft zur Blüte zu
bringen.
v. Bad=Nauheim 12. Mai. Verabſchiedung des
ſtädtiſchen Voranſchlags. In einer Sitzung von kaum
mehr als halbſtündiger Dauer verabſchiedete der Stadtrat den
ſtädtiſchen Haushaltsvoranſchlag für das Rechnungsjahr ohne
Ausſprache durch en bloc=Annahme. Der Voranſchlag, der vom
Berichterſtatter, Stadtrat Krauß (D.V.P.) als eine äußerſt
über=
ichtliche und klare Arbeit bezeichnet wurde, ſchließt in Betriebs=
und Vermögensrechnung mit 2 242 000 RM. ab und bleibt damit
um 20700 RM. hinter der vorjähhrigen Abſchlußſumme zurück
Wie überall, erſcheint die eigentliche Wohlfahrtspflege mit
we=
ſentlich höheren Beträgen. Sie erfordert mit 307 800 RM. 37 500
RM. mehr als im Vorjahre. Rechnet man einen Steuerrückgang
on 47 100 RM. mit ein, ſo fehlen dem Voranſchlag 84 600 RM.,
die ohne Erhöhung oder Neueinführung von
Steuern, Gebühren und Abgaben faſt durchweg durch weniger
Ausgaben beſchafft werden. Dadurch werden allerdings zum Teil
Einſparungen notwendig, die ſich auf die Dauer nicht aufrecht
erhalten laſſen. Intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß laut einer
Mitteilung des Heſſiſchen Landesſtatiſtiſchen Amtes über die
beſ=
ſiſchen Landesſteuern von 1926 an ſtaatlicher Grund=, Gewerbe=
und Sonderſteuer in Bad=Nauheim 67,57 RM. auf den Kopf der
Bevölkerung entfallen, während der Landesdurchſchnitt 26,89 RM.
beträgt.
Bad-Ranheim ſenki die Kurkaxe.
Wenn Bad=Nauheim trotz ſeiner Weltbedeutung nicht als ein
teurer Luxusort zu gelten braucht, ſo iſt das nicht zuletzt die Folge
des traditionellen Strebens auf jeden Anſpruch und jede
Lei=
ſtungsfähigkeit Rückſicht zu nehmen. Die ſtaatliche Verwaltung
will jetzt der Wirtſchaftslage noch dadurch Rechnung tragen, daß
die Kurtaxe geſenkt wird. Während der Hauptkurzeit
tritt eine Ermäßigung von 10 Prozent ein auf die Hauptkurkarte
zum vollen Preis und auf die innerhalb der erſten Stufe
er=
mäßigte Hauptkurkarte. Die Bad= und Kurverwaltung gibt auf
Anfragen alle Auskünfte über die Kurverhältniſſe, ſo daß jeder
Kurgaſt ſich einen Ueberſchlag über die Koſten ſeines
Kur=
aufenthaltes machen kann.
Rheinheſſen.
III. Alsheim, 14. Mai. Unter dem Vorſitz des Herrn
Bürger=
meiſters Wetzel fand im „Deutſchen Haus”, am Sonntag eine
Verſammlung der Arbeitgeberverbände für die
Provinz Rheinheſſen ſtatt. Ausgehend, von der
wirt=
ſchaftlichen Not unſerer Zeit, erſtattete hierauf der
Verbandsvor=
ſitzende, Herr Otto Stallmann=Uelversheim, ein eingehendes
Re=
ferat über die Sozial= und Lohngeſetzgebung. Als zweiter
Refe=
rent behandelte Herr Dr. Stöber=Mainz das Thema „Notpolitik
und interne Angelegenheiten des Verbandes”. In einem
Schluß=
wort dankte der Verſammlungsleiter Herr Bürgermeiſter Wetzel,
den beiden Referenten und gab dem Wunſche Ausdruck, daß es
ge=
lingen möge, dem Verbande auch am hieſigen Orte zahlreiche
Mit=
glieder zuzuführen.
Ad. Oppenheim, 13. Mai. Noch ein Opfer des Rheins.
Zur ſelben Zeit, als der hoffnungsvolle Nackenheimer Kaumann Jakob
Sans beim Paddeln an der Hohenau ein Opfer des reißenden Stromes
wurde, ertrank hier ebenfalls bei Ausführung des Paddelſportes, die
25jährige Gertrud Kipp Tochter des Schutzmannes Kipp. Das
Fahr=
zeug, in dem ſie mit noch zwei Perſonen ſaß, erhielt durch einen
Weiden=
ſtumpf, der infolge des Hochwaſſers nicht ſichtbar war, Leckage.
Wäh=
rend die beiden anderen Inſaſſen des Bootes ſich durch Schwimmen
ret=
teten, ſollte ſich die Ertrunkene an den Zweigen eines Weidenbaumes
feſthalten, bis Hilfe kam. Wahrſcheinlich ſind ſie aber abgeriſſen, und
nach mehrmaligen Hilferufen ertrank das junge Mädchen.
Eich (Rheinh.), 15. Mai. Ein gefährlicher Fund. Beim
Aufräumen eines Schuppens fand man eine Granate, die aus dem Jahre
1870 ſtammt. Wie dieſe an den Fundort kam, iſt unbekannt. Sie war
noch geladen und mit Zünder verſehen. Weiter wurde eine franzöſiſche
Bombe gefunden, die jedenfalls während des Weltkrieges von einem
Flieger abgeworfen wurde. Die geführlichen Funde wurden am hieſigen
Rheinufer geſprengt. Die franzöſiſche Fliegerbombe zerbarſt mit lautem
Krach. Die alte deutſche Granate, deren Pulver ſich jedenfalls ſchon
zer=
ſetzt hatte, riß nur in Stücke, die in den Rhein geworfen wurden.
HI. Ibersheim, 13. Mai. Ein nicht alltägliches Ereignis war für
unſer ſonſt ſo ſtilles Dorf die Konferenz der Mennoniten
die hier ſtattfand und über 200 Gläubige von nah und fern
herbei=
geführt hatte. In der feſtlich geſchmückten Kirche hielt Herr Paſtor
Göttner aus Danzig die Feſtrede. Weitere Anſprachen wurden gehalten
von Pfarrer Braun=Ibersheim, Profeſſor Unruh=Karlsruhe, Geheimer
Rat Dettweiler=Heidelberg und Pfarrer Dr. Neef=Weierhof (Pfalz). Der
Jahresbericht der ſüddeutſchen Mennonitenkonferenz wurde von Rudolf
Stuffer=Ibersheim erſtattet.
Ab. Alzey, 13. Mai. Der Hauptvoranſchlag der Stadt
Alzey ſchließt in der Betriebsrechnung mit 1032 580 RM., in der
Vermögensrechnung mit 213 580 RM., insgeſamt alſo mit 1245 771 RM.
ab. Es iſt ein ungedeckter Fehlbetrag von 120 000 RM. vorhanden.
Geſtorbene. Am 8. Mai: Falk, Lippmann, ohne Beruf, ledig,
90 J.. Mathildenplatz 4: Egner, Georg, Lehrer, 40 J., Mörfelden,
hier, Grafenſtr. 9; Lang. Philipp, Landwirt, 83 J., Heidelbergerſtr. 38;
Gölz, Katharina, geb. Winter; 33 J., Ehefrau des Spenglers,
Auer=
bach, Kr. Bensheim, hier, Grafenſtr. 9: Ringler, Hermann Karl,
Kaufmann. 59 J., Soderſtr. 67. Am 10. Mai: Stahlecker, Anna
Wilhelmine Marie, Kontoriſtin, ledig, 17 J., Kiesſtr. 123. Am 5. Mai:
Storck, Gottlieb, Juwelier und Goldſchmied, 79 J.. Schulſtr. 12. Am
10. Mai: Stäudinger, Sophie Antonie, geb. Füllberth, 68 J.,
Witwe des Füllberth, Beckſtr. 72: Frank, Clara, geb. Mühlhäuſer,
82 J., Ehefr. des Metalldrehers. Hoffmannſtr. 21: Hedderich, Marie
Magdalene, geb. Dickel, 86 J., Witwe des Schuhmachers, Hinkelsgaſſe 2.
Am 11. Mai: Weill. Beniamin, Privatier, 67 J., Heidelbergerſtr. 5.
Am 10. Mai: Leyrer, Alb., Kfm., 63 J.,Weinweg 6; Rentrop. Marie
Magdalene Gottliebe Philippine Wilhelmine, geb. Lang, 41 J., Witwe
des Chemikers, Wenckſtr. 43: Sauerwein, Luiſe, ohne Beruf, ledig,
22 J.. Langſtadt, hier Alicehoſpital; Gerbig. Eliſabeth. Diakoniſſe,
ledig, 76 J., Eliſabethenſtift. Am 13. Mai: Jockel, Anna, ohne Beruf,
ledig, 53 J., Kranichſteiner Str. 12. Zörb, Franz Friedrich,
Geo=
meter, 53 J., Heidelberger Str. 87. Borchardt, Anna, Schneiderin,
ledig, Beckerſtr. 33. Am 14. Mai: Decher, Luiſe, geb. Bloß, 85 J.,
Witwe des Förſters, Aliceſtr. 35. Schütz, Heinrich, Dachdecker, 51 J.,
Große Kaplaneigaſſe 15. Am 15. Mai: Bauer, Katharina
Wilhel=
mine, geh. Barg, 63 J., Ehefrau des Kaufmanns Grünerweg 13. Am
14., Mai: Thomas, Kurt Georg, 4 Mon., Gervinusſtraße.
UIl=
mann, Amalie, Privatin, ledig, 87 J., Nieder=Ramſtädter Str. 1.
Samstag, den 16. Mai.
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Andacht.
Sonntag Exaudi (17. Mai).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Profeſſor D.
Mat=
thes. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. — Eingang Nordtüre.
Evangeliſche Stadtgemeinde. Wir machen daxauf aufmerkſam, daß
am nächſten Sonntag, den 17. Mai, im Hauptgottesdienſt Herr Profeſſor
Dr. theol. Marthes die Predigt halten wird.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß,
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann. —
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Nachm. 5 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 19. Mai, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, den 20. Mai,
und Samstag, den 23. Mai, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadtgemeinde. — Donnerstag, 21. Mai, abends 8 Uhr:
Jugendvereini=
gung der Stadtgemeinde. — Samstag, 23. Mai, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 17. Mai, vorm. 9 Uhr:
Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde Oſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Vorm. 11,15 Uhr: Chriſtenlehre für die
Reformations=
gemeinde Weſt. Pfarrer Wagner. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (gemeinſamer Abend). — Montag. 18. Mai, abends
8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. — Männervereinigung der
Lukasgemeinde: Leſeabend. — Dienstag. 19. Mai, abends 8 Uhr;
Kirchenchor der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
(ältere Abtlg.). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (
jün=
gere Abtlg.). — Mittwoch, 20. Mai, nachm. 4 Uhr: Jungſchar der
Stadt=
gemeinde. — Frauenverein der Lukasgemeinde (Guſtav=Adolf=Kreis). —
Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. —
Jugend=
bund der Markusgemeinde — Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (ältere Abtlg.). — Donnerstag, 21. Mai, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Freitag, 22. Mai, abends 8
Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Dr. Bergér.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, anſchließend
Chri=
ſtenlehre für beide Abteilungen der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer
Beringer. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Landeskirchenrat
D. Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde
Weſt. Landeskirchenrat D. Waitz.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Bergér.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag, 19. Mai,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Jugend=
vereinigung. — Mittwoch. 20. Mai, nachm. 2 Uhr. im Gemeindehaus:
Handarbeits= und Strickſchule. — Donnerstag, 21. Mai, abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im Gemeindehaus:
Mäd=
chenvereinigung (Weſt); Mauerſtr. 5: Poſaunenchor. — Freitag, 22.
Mai, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere
Ab=
teilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Montag, 18. Mai, abends 8 Uhr: Kirchen=
hor. — Dienstag. 19. Mai, nachm. 5 Uhr: Helferſitzung des Nordbezirks.
— Donnerstag, 21. Mai, nachm. 5 Uhr: Helferſitzung des Südbezirks.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andaiht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Scheunemann. — Vorm. 11.15 Uhr=
Kindergottesdienſt. Pfarrer Scheunemann.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 830 Uhr:
Chriſten=
lehre (Weſtbezirk). Pfarrer Weiß. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Weiß. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt (Weſtbezirk).
Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 17. Mai, abends 8,15 Uhr:
Jugendvereinigung (Nieder=Ramſtadt). — Montag. 18. Mai, nachm. 2.30
Uhr: Hauptverſammlung des Verbandes der Frauenvereine im
Rummel=
bräu. — Abends 8.15 Uhr: Elternabend beider Jugendbünde. —
Don=
nerstag, 21. Mai. Mädchenvereinigung fällt aus. — Freitag, 22. Mai,
abends 8 Uhr: Mädchenchor. — 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 23.
Mai, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk:
Pfarrer Rückert; für den Weſtbezirk im Saal: Pfarrer Müller. —
Vor=
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag. 17. Mai, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung (Mitgliederaufnahme). — Montag, 18. Mai, abends 8 Uhr:
Jugendbund. — Dienstag. 19. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 21. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Samstag, 23.
Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. —
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein:
Beteiligung am Jubiläum in Arheilgen. Abfahrt: Morgens 9 Uhr:
Luiſenplatz. — Donnerstag, 21. Mai, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde.
Herr Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Frau
Miſſionar Hofmann=Lindenfels. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=
Bibel=
ſtunde. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtr. 80. Prediger
Neuber. — Samstag abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45 Uhr:
Bibel=
beſprechſrunde für junge Mädchen. — Abends 8.30 Uhr: Spielabend für
junge Männer und junge Mädchen. — Gebetsſtunde für junge Mädchen.
— Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis: Bibelbeſprechſtunde von
Herrn Brinamann. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund. — Abends
8.30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer: Spielabend im Freien;
an=
ſchließend Programmbeſprechung. Leitung: Herr Stein. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen im Freundinnenheim,
Sandſtr. 24. Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, abends 8,30—10 Uhr:
Näh= und Zuſchneideabend. — Donnerstag, 21. Mai, abends 8,15 Uhr:
Singabend. — Donnerstag. 28. Mai: Vorkochen von friſchem Gemüſe
von Frau Weiſe in der Küche des Freundinnenheims.
Chriſtlicher Vereine junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, Inf.=
Kaſerne, Hof links). Hauptabteilung: Sonntag, abends 8 Uhr;
Vor=
trag von Herrn Dr. Grünwald über: „Die Großmächte der
Vergangen=
heit und Gegenwart” — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde mit
Herrn Studienrat Knöpp. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Heimabend.
— Jungvolk: Sonntag, nachm. 3—5 Uhr: Unterhaltung und Spiel. —
Abends 8 Uhr: Mit der Hauptabteilung zuſammen. — Dienstag, abds.
8,30 Uhr: Jungvolkſtunde. — Freitag, abends: Beide Abteilungen auf
dem Sportplatz. — Jungſchar: Mittwoch, nachm. 3,30—5.30 Uhr:
Sin=
gen, Geſchichte, Ausklang.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt, Alexanderſtraße 22.
Samstag. 16. Mai, nachm. 4—5,30 Uhr: Spielen und Singen; anſchl.
Andacht. — Dienstag. 19. Mai. abends 8.15 Uhr: Zuſammenkunft der
Greiz=Fahrer. — Mittwoch, 20. Mai, nachm. 4 Uhr: Spielen am
Böllen=
falltor. — Donnerstag, 21. Mai, abends 8.15 Uhr: Heimabend für
ltere.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Freitag, 15. Mai, nachm.
4 Uhr: Arbeitsbeſprechung. Stiftsſtr. 16. — Samstag, 16. Mai, nachm.
4 Uhr: Schülerinnenkreis (Kleine Lichter), Stiftsſtr. 16. — Diens=
19. Mai, nachm. 3—4 Uhr: Arbeitsbeſprechung (Aeltere Gruppe),
iftsſtraße 16. — Mittwoch, 2. Mai, nachm. 5—6 Uhr: Schülerinnen=
3 (über 14 Jahre), Stiftsſtr. 16. — Donnerstag, 21. Mai, abends
hr: 2. Kreis (Johannesev.), Stiftsſtr. 16.
Hauptperſammlung des Verbandes evangeliſch=kirchlicher
Frauen=
eine in Heſſen. Montag, 18. Mai, nachm. 2.30 Uhr, im
Rummel=
in; Vortrag von Frau Agnes Schnapper=Heidenheim. Thema: „Wie
inen wir evangeliſche Frauen die Gottloſenbewegung bekämpfen?”
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt),
Eliſabethenſtraße. Sonntag, den 17. Mai. 10 Uhr:
Menſchenweihehand=
lung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society) in
Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3: Gottesdienſte jeden
Sonntag. vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im
Mo=
nat, abends 8.15 Uhr. Thema am 17. Mai: Die Sterblichen und die
Unſterblichen: Predigt: 2. Korinther 6. 15.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag vormittag 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Predigt.
Thema: „Der Wert der religiöſen Erziehung.” Prediger E. Bültge.
Mittwoch abend 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde. Prediger E. Bültge.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 17. Mai, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt; abends 8.15 Uhr:
Jugend=
ſtunde. — Mittwoch, den 20. Mai, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. —
Freitag, den 22. Mai, abends 8.30 Uhr: Gebetsverſammlung.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Samstag, ab 8.45 Uhr: L.=Verſ.=
Sabbatſchule, Miſſionsſtunde. Nachmittags gemeinſamer Spaziergang
laut Vereinbarung. Sonntag: Jugendtreffen auf dem Feldberg i. T.,
Sammeln am Hauptbahnhof um 5 Uhr morgens, — Montag, abends
8 Uhr: Sitzung i. S. — Dienstag: L.=Vorbereitung b. W. — Mittwoch:
Bibelſtunde b. E. — 2.30 Uhr: Schule i. S. — Donnerstag:
Armen=
nähabend. Baſtelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr, öffentliche
Verſamm=
lung (Erbauungsſtunde). — Samstag, den 23. Mai, 8.45 Uhr: L.=Verf.=
Schule, Predigt.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
17. Mai, vorm. 9.30 Uhr: Andacht (Prediger Kruſt); 11.15 Uhr:
Sonn=
tagsſchule; nachm. 3.30 Uhr: Jugendbundſtunde; abends 8 Uhr:
Evan=
geliumsverkündigung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I. Hindenburgſtr. (ehem.
Ka=
ſino). Sonntag, den 17. Mai. vorm. 9.30, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
den 20. Mai, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoftoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtr. 54. Sonntag,
den 17. Mai, vorm. 9.30, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 20. Mai,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt,
Grafenſtraße 2 (Fürſtenſaal). Sonntags, vorm. 10 Uhr:
Kinderver=
ſammlung. — Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr: Oeffentlicher Vortrag
im Saalbau. Redner: Dr. phil. Merk.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eberſtadt,
Pfungſtädter Straße 7 1 (Reſtaurant zur Harmonie). Jeden
Donners=
tag, abends 8 Uhr; Bibelſtunde mit Diskuſſion.
Internationale Vibelforſcher=Vereinigung Ortsgruppe Reinheim im
Obw., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde mit
Diskuſſion.
Juternationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auerbach,
Daruiſtädter Straße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung. Ortsgruppe Bickenbach,
Darmſtädter Stiaße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde
mit Diskuſſion.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädter Straße 14.
Sonntag, den 17. Mai, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 21. Mai,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35. Sonntag.
den 17. Mai, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 21. Mai, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Ncugpoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtr. 2.
Sonn=
tag, den 17. Mai, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 21. Mai, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim. Groß=Gerauer Str. 3.
Sonn=
tag, den 17. Mai, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 2. Mai, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Str. 22. Sonntag,
den 17. Mai, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 2. Mai, abends 8.30
Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtr. 22. Sonntag,
den 17. Mai, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 21. Mai, abendo
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Rüſſelsheim, Mainzer Str. 82. Sonntag,
den 17. Mai. nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 21. Mai, abends 8,30
Uhr: Gottesdienſt.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 17. Mai, 8.45 Uhr:
Ehrt=
ſtenlehre: 9.30 Uhr: Gottesdienſt: 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt der
Großen: 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen, — Dienstag:
Mädchen=
gruppe. Mittwoch: Jungengruppe.
Euangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 17. Mai, vorm.
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Zugleich Feſtgottesdienſt aus Anlaß des
Werbetags der Ortsgruppe Nieder=Ramſtadt=Traiſa des Deutſchen
Ju=
gendherbergsverbandes. Prediger: Pfarrer Irle=Darmſtadt.
Mitwir=
kung der Jugendgruppen der Darmſtädter Petrusgemeinde. — Dienstag:
Jugendvereinigung. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag:
Frauen=
verein. Freitag: Jungmädchenverein.
Euangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 17. Mai, 9.30
Uhr; Gottesdienſt; 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. — Kirchengeſangvereinsfeſt
des Dekanats Eberſtadt. 2 Uhr: Feſtgottesdienſt im Garten des
Turn=
vereins (Wehrſtraße). 4 Uhr: Nachverſammlung im Saal Eliſenbad. —
Montag: Jugendverein. Dienstag. 6—7 Uhr: Bücherausgabe; 8.30 Uhr=
Bibelſtunde. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Mütterabend.
Po=
faunenchor im Schulſaal. Freitag: Mädchenverein. Samstag:
Jugend=
verein.
Cuang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Go
tes=
vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt; mittags 12 Uhr: Ausflug
des Frauenvereins. — Dienstag: Kirchengeſangverein und
Poſaunen=
chor, Donnerstug= Jungmädchenverein. Freitag: Jugendbund Wartbura.
Seite 10
Samstag, den 16. Mai 1931
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 135
Samstag, den 16. Mai 1931
Seite 11
OüütStd doAat
Handball.
Morgen nachmittag 3,30 Uhr:
Sporkverein Darmſtadk 1898 — Polizei Spandau.
Das für den Darmſtädter Handballſport bedeutungsvolle Treffen
zwiſchen dem 1. Spandauer Polizei=Handballklub und dem Sportverein
Darmſtadt 1898 wird mit größter Spannung erwartet. Es wird die
Frage löſen, ob es den 98ern, die zum 6. Mal bei den Endſpielen um
die Deutſche Meiſterſchaft beteiligt ſind, in dieſem Jahre gelingt, ſich
für das Endſpiel ſelbſt zu qualifizieren. Nach dem erfolgreichen
Ab=
ſchneiden der 98er in der Vor= und Zwiſchenrunde gehen die
Darm=
ſtädter nicht ohne Chaneen in den Kampf, zumal es ihnen möglich iſt,
in ſtärkſter Aufſtellung anzutreten. Die Sportvereinself in der
Grup=
vierung
Henß
Rothenburger
Förſter
Pabſt
Delp
Dittmar
Hile.
Werner
Fuchs
Freund
Feick
hat es in der Hand, die Hoffnung ihrer Anhänger zu verwirklichen.
Man braucht die Lilienträger wohl nicht beſonders zu monieren, mit
vollem Einſatz des Könnens zu arbeiten. Die Darmſtädter Mannſchaft
weiß von ſelbſt, um was es geht; ſie weiß auch insbeſondere, daß der
Gegner äußerſt ſpielſtark iſt und nur dann bezwungen werden kann, wenn
die Darmſtädter es verſtehen, mit ruhigen Nerven und ſtarker Energie
ihr gewohntes Syſtem zur Anwendung zu bringen. Die Spielſtärke
bei=
der Mannſchaften verſpricht auf jeden Fall ein hochklaſſiges Spiel. Da
in Pöthmann=Barmen wohl der beſte Schiedsrichter zur Verfügung ſteht,
den die deutſche Sportbehörde ſtellen kann, wird es zweifellos auch zu
einer reibungsloſen Spielabwicklung kommen.
Wir möchten nochmals darauf hinweiſen, daß das Spiel nicht auf
dem Sportvereinsplatz, ſondern auf dem Stadion der Techniſchen
Hoch=
ſchule ſtattfindet. Der Zugang zur Platzanlage iſt ſo geregelt, daß die
Stehplatzbeſucher tunlichſt am Eingang in der Kekuluſtraße ihre
Ein=
trittskarten löſen, während die Tribünenbeſucher am Haupteingang
ab=
gefertigt werden.
Das Spiel heginnt pünktlich um ½4 Uhr. Vor dem
Haupttreffen ſpielen die Ligareſerven der 98er gegen die 1. Mannſchaft
der Turngemeinde Darnſtadt 1846. In dieſem Spiel ſtebt zum erſten
Male eine Mannſchaft de8 Sportvereins einer Darmſtadter Turnerelf
gegenüber ſo daß ſchon aus dieſem Grunde dem Treffen eine gewiſſe
Bedeutung zukommt. Da beide Mannſchaften auch über ein reſpektables
Können verfügen, werden viele Anhänger des Handballſpiels ſich ſchon
rechtzeitig zu dem Vorſpiel, das um 2.15 Uhr beginnt, einfinden. An
das Hauptſpiel ſchließt ſich ein Hockehtreffen.
Noch eine kleine Mahnung an das Darmſtädter Handballpublikum:
Es iſt durchaus verſtändlich, wenn die Sympathie mit der einheimiſchen
Mannſchaft dieſer bei guten Spielleiſtungen großen Beifall einbringt.
Bei allem lokalſportlichen Intereſſe darf man aber nicht vergeſſen, daß
auch die Gäſtemannſchaft ein ſportliches Anrecht darauf hat, daß ihre
Leiſtungen gerecht gewürdigt werden. Deshalb: man ſei in der
Ver=
teilung des Beifalls nicht ungerecht, man würdige vielmehr auch
Span=
dau, der ja der Gaſt der geſamten Darmſtädter Handballgemeinde iſt.
Am Himmelfahrtstag ſpielten die Liga=Reſerve gegen V. f. R.
Wörr=
ſtadt 8:3 (3:2).
FC. Phönix Mannheim 1. Jgb. — SV. 98 1. Jgb. 5:15.
Anläßlich der Nationalen Jugendwettkämpfe veranſtaltet von
Phönix Mannheim, ſpielte die 1. Jgd. des SV. 98 gegen die dortige
Jugendmeiſtermannſchaft im Mannheimer Bezirk und gewann nach
ſchönem, ſchnellem Spiel verdient 15:5. Sie zeigte echten Darmſtädter
Handball.
Handball in der 2.T.
Gau Main=Rhein — Gau Frankfurt.
Da der Tv. Arheilgen glaubt, auf ſeine Spieler gegen die
Sport=
abteilung Merck nicht verzichten zu können, mußte eine Aenderung in
der geplanten Aufſtellung eintreten. Der Beſſunger Kaltenbach wird
daher den Sturm führen. Es ſpielen: Neubecker (Sprendlingen), Doll
und Werner (Langen), Weigold und Schweickert (Bickenbach) und
Wer=
ner (Langen) in der Abwehr und Leonhardt (Sprendlingen),
Henne=
mann (Bickenbach), Kaltenbach (Beſſungen), Kreiſel (Sprendlingen),
Spalt (Seeheim) im Sturm. Das Spiel hat der Tv. Sachſenhauſen
übernommen (4.30 Uhr am Haſenpfad).
Hockey=-Turnier der Techniſchen Hochſchule.
Heute nachmittag beginnt das vielverſprechende Hockeyturnier der
Techniſchen Hochſchule auf dem ſchönen Hochſchulſtadion. Der Spielplan
iſt folgender: Samstag, den 16. Mai: 16.15 Uhr: T. H. Darmſtadt —
Mainzer T.V. 1817; 17.45 Uhr: Heidelberger Hockehelub — TV. 1860
Frankfurt (Jugend). Sonntag, den 17. Mai: 10.00 Uhr: Eintracht
Frankfurt — T.V. 1860 Frankfurt (Damen); 11.15 Uhr: T.H.
Darm=
ſtadt — T.V. 1860 Frankfurt; 17.00 Uhr: Eintracht Frankfurt — T.H.
Darmſtadt.
Die Darmſtädter Hochſchüler treten in ſtärkſter Aufſtellung an mit:
Leuchs; Schorr, Richter; Ruther, Faber, Zerres; Botzong, Gärtner,
Scholz (Seitz), Ganzel, Harzer.
Der Beſuch des Turniers iſt in Anbetracht der Güte der
Mann=
ſchaften und der Niedrigkeit des Eintrittspreiſes empfehlenswert.
Tennis der Tade. 46.
Die B=Mannſchaft fährt am Sonntag zur Austragung des fälligen
Nückſpiels zum Tennisklub Michelſtadt.
Deutſcher Florettmeiſter wurde Eiſenecker=Frankfurt vor
ſei=
nem Landsmann Roſenbauer und dem Dresdener Leonhard.
Eintracht Frankfurt wird nun doch am Sonntag in Altona
gegen den Hamburger S.=V. ſpielen, nachdem der D. F. B. die
Frankfurter auf Grund des § 124 der D.F B.=Satzungen für den
Einnahmeausfall des Spieles verantwortlich gemacht hat.
Im Davispokalſpiel Italien—Holland in Turin führen die
Italiener nach dem erſten Tage mit 2:0.
Die Süddeutſchlandreiſe der Waſſerballmannſchaft von U. T. E.
Budapeſt wurde abgeſagt.
Aus dem Main=Rhein=Gau der 2.T.
Veranſtaltungen der D.T., Kreis, Gau, Vereine, im Mai.
War der erſte Maiſonntag der Lehrgangsarbeit für das
Volks=
turnen vorbehalten, ſo brachte der zweite Sonntag eine
abwech=
ſelnde Note durch die Gauwanderung nach Rüſſelsheim. Nun
ſteht der dritte Maiſontag wieder im Zeichen der Lehrarbeit, und
zwar ſind es an dieſem Tage (17. Mai) zunächſt die Turnerinnen,
die zur dritten Gauübungsſtunde auf dem Turn= und Sportplatz
der Turnerſchaft Griesheim bei Darmſtadt zuſammenkommen.
Dort will man die letzten Vorbereitungen zum 12.
Gaufrauentur=
nen treffen, welches in Verbindung mit dem 50. Gauturnfeſt am
28. Juni gefeiert werden ſoll. Die Schiedsrichter=Anwärter für
das Handballſpiel halten in Beſſungen am 17. Mai einen
Lehr=
tag ab. Pfingſten ſieht die Turnerjugend auf der Fahrt zur
Zelt=
lagerwoche auf den Hoherodskopf. Der Ausbildung von Leitern und
Leiterinnen im Kinderturnen iſt die Gauübungsſtunde am 31. Mai
in Goddelau vorbehalten. Die Fortſetzung des Lehrgangs im
Volksturnen am 30. und 31. Mai auf dem Turnplatz der
Grieshei=
mer Turnerſchaft dürfte nicht nur für ſolche, die an den beiden erſten
Lehrgangstagen teilnahmen, wichtig erſcheinen, ſondern auch für
diejenigen, die noch den Reſtlehrgang zu beſuchen beabſichtigen,
wird ſich eine Fülle von Neuanregungen für den Vereinsbetrieb
bieten. Aus der Reihe der Vereinsveranſtaltungen iſt beſonders
die 2. Turnſchau „Deutſches Turnen”, welche „Vorwärts” Langen
am 16. Mai veranſtaltet, hervorzuheben. Pfingſten weiht der
T.V. Reichenbach ſeine neu erſtellte Turnhalle, und in Urberach
veranſtaltet der Männer=T. V. in Verbindung mit dem 30jährigen
Vereinsbeſtehen einen Handball=Werbetag, zu welchem eine Reihe
namhafter Turner= und Turnerinnenmannſchaften aus
benachbar=
ten Gauen verpflichtet ſind. Die alte Nibelungenſtadt Worms
wird in den Tagen vor Pfingſten und an den Feiertagen ſelbſt
eine große Anzahl Mitglieder der D.T. zu ernſter Arbeit
verſam=
melt ſehen. Zu ihrer jährlichen Tagung kommen hier der
Preſſe=
ausſchuß der D.T., die Kreispreſſewarte und die Mitglieder des
Vereins. Deutſche Turnpreſſe” zuſammen. Zu gleicher Zeit treffen
ſich die Waſſerfahrer des Mittelrheinkreiſes und die Obleute der
Waſſerfahrer der D. T.=Kreiſe zu einem Lehrgang, der in
Stock=
ſtadt fortgeſetzt wird und mit einer Fahrt nach Nieder=Walluf
en=
digt. Die Mittelrheiniſche Fechterſchaft ſteht mit einem Lehrgang
für Ausbildung von Kampfrichtern auf dem Arbeitsprogramm.
und endlich iſt noch von Bedeutung die Geſamtfachwartetagung
der D.T. in Stralſund.
Zußball.
Heute abend Polizei Darmſtadt — 1. FC. Langen.
Wir verweiſen noch einmal auf das heute abend ſtattfindende Spiel
der beiden Vereine: Polizei (Kreisliga) gegen 1. FC. Langen (
Bezirks=
liga). Eintrittspreiſe ſehr niedrig; alle Zuſchauer finden gedeckten
Sitzplatz.
FC. Eintracht 1919.
Am kommenden Sonntag begibt ſich die 1. und 2. Mannſchaft nach
Lengfeld, um gegen den dortigen Sportverein Freundſchaftsſpiele
aus=
zutragen. Die zweite Garnitur wird keinen leichten Stand gegen die
ſpielſtarke Elf des Gaſtgebers haben, jedoch werden die Grün=Weißen
alles verſuchen, um ein ehrenvolles Reſultat zu erzielen. Die 1.
Mann=
ſchaft konnte bis jetzt immer einen knappen Sieg mit nach Hauſe
neh=
men, ob auch diesmal? Leider kann Eintracht nicht mit kompletter Elf
antreten, die Umſtellung jedoch läßt darauf ſchließen, daß mit einem
ſchönen Spiel zu rechnen iſt.
Svag. Arheilgen — Eintracht Frankfurt (Pokal).
Wir weiſen darauf hin, daß dieſes Spiel Sonntag in Arheilgen
am Mühlchen ſtattfindet, nicht in Frankfurt a. M.
Union Wixhauſen — FC. 07 Bensheim.
Der Vereinsleitung von Union Wixhauſen iſt es gelungen, für den
kommenden Sonntag, den 17. Mai, die 1. Mannſchaft des FC. 07
Bensheim nach Wixhauſen zu einem Freundſchaftsſpiele zu verpflichten.
Man darf wohl mit einem intereſſanten Spiele rechnen, zumal
Bens=
heim als alter A=Klaſſenverein einen guten Fußball ſpielt und durch die
errungenen Siege der letzten Spiele ſein Können bewieſen hat.
Fr. Tade. Darmſtadt — Wolfskehlen.
Am Sonntag herrſcht wieder reger Spielbetrieb auf dem Sportplatz
„Am Müllersteich‟. Das Spielprogramm: Jugend 1.30, um 3 Uhr das
vom Bezirk angeſetzte Handball=Entſcheidungsſpiel, anſchließend um
4 Uhr treten obengenannte Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel
an. Es iſt das erſtemal, daß ſich beide Gegner gegenüberſtehen, und eine
Vorausſage über den Ausgang des Spiels iſt nicht gut möglich.
Darm=
ſtadt wird das Treffen in verſtärkter Aufſtellung beſtriten mit:
Stecken=
reuther: Schäfer, J.. Müller, O.: Schmidt, P. Schmitt, H.,
Trumpf=
heller; Feldmann, F., Steiger, Mühlbach, Weicker, A., Porzel, E.
Anſchließend treten die 2. Garnituren beider Vereine zum friedlichen
Wettkampf an.
Kreisliga Südheſſen.
Walldorf zum zweiten Male in Lorſch!
Der Himmelfahrtstag wurde allgemein als Ruhetag im Fußballſport
angeſehen; allerdings gab es auch einige freundſchaftliche Begegnungen.
Die Reſultate lauten: FC. Käferthal — VfR. Bürſtadt 2:1; VfR.
Oggersheim — Olympia Lampertheim 2:3; Alemannia Groß=Rohrheim
— VfR. Mannheim Neſ. 3:4: FV. Hofheim — Viktoria Neuhauſen 4:3;
Olympia Lorſch Reſ. — FV. Laudenbach 5:4. Die Spiele verliefen
recht nett; mit den gebotenen Leiſtungen konnte man allgemein
zu=
frieden ſein.
Der kommende Sonntag bringt neben dem letzten Verbandsſpiel in
Südheſſen den Kampf um den Aufſtieg zwiſchen
Olympia Lorſch — Viktoria Walldorf.
Vor drei Wochen waren die Gäſte bereits ſchon einmal in Lorſch
an=
getreten und haben durch einen knappen Sieg Aufſehen erregt. Zum
Glück für den Vertreter unſeres Kreiſes wurde das Spiel 20 Minuten
vor Schluß wegen fortdauernder Regengüſſe abgebrochen. Damals war
Lorſch erſatzgeſchwächt und kam nicht zur gewohnten Spieltüchtigkeit.
Nachdem man nun weiß, wie die Neueinteilung für die nächſtjährige
Serie vorgenommen werden ſoll iſt zu erwarten, daß Lorſch ſich durch
einen Sieg den erſten oder doch mindeſtens zweiten Platz ſichert und
damit in die Bezirksliga aufrückt — die Gelegenheit iſt diesmal
wirk=
lich günſtig. Lorſch wird in beſter Aufſtellung antreten, und da auch
Walldorf mit ſeiner beſten Beſetzung aufwarten wird, iſt mit einem
ſpannenden Spiel zu rechnen. — In Heppenheim treffen ſich zum letzten
Verbandsſpiel
Starkenburgia Heppenheim — Sportverein Horchheim.
Man kann mit einem klaren Sieg der Einheimiſchen rechnen. — Nach
Vormeldungen bezüglich der Freundſchaftsſpiele treffen ſich diesmal:
FC. Käferthal — Konkordia Gernsheim; Spv. Jugenheim — Spogg.
Klein=Hauſen; Olympia Lorſch Reſ. — „Vorwärts”, Bobſtadt; VfM.
Fehlheim — Starkenburgia Heppenheim Reſ.; FV. Biblis — Spu.
Wallſtadt, Pokalſpiel anläßlich des Sportfeſtes in Heddesheim.
Neue Sporlliterakur.
„Der vielſeitige Kaſten‟ Ein Hilfsbuch neuzeitlicher
Bewegungs=
ſchulung von Carl Drücker. 67 S., 48 Zeichnungen. Preis
broſch 1.50 RM. Wilhelm LimpertWerlag, Dresden=A. 1.
Das natürliche Turnen ſtößt vielfach noch auf Widerſtand,
weil man ſeine tiefere Bedeutung noch nicht erkannt hat. Es will
die lebensnotwendigen Bewegungen des Kindes zunächſt durch
tummelhafte, dem „Bewegungsleben des Kindes angepaßte
Uebungsformen ſchulen und geht erſt dann über zu den bekannten
Formen des ſogenannten Geräteturnens. Dieſe Entwicklung zeigt
der Verfaſſer in dem obigen Büchlein. — Der erſte Teil behandelt
ausführlich die Schulung der lebenswichtigen Bewegungen. Es
iſt hier der Verſuch gemacht, das Gerät — den Kaſten — durch
geſchickte Zuſammenſtellungen uſw. ſo zu benutzen, daß möglichſt
naturnahe Umweltverhältniſſe geſchaffen werden. Ein beſonderer
Abſchnitt iſt den Spiel= und Kampfformen am Gerät gewidmet.
— Der zweite Teil beſchäftigt ſich mit den Bewegungskünſten,
und im dritten Teil wird das Stiliſieren der Bewegung
behan=
delt. Die Ausführungen des Verfaſſers über dieſes Gebiet ſollten
die Beachtung der Turnlehrer finden.
Geſchäffliches.
Das goldene Band von Wiesbaden.
Die Reihe der großen automobilſportlichen Veranſtaltungen
des Jahres wurde am letzten Samstag mit dem traditionellen
Internationalen Automobil=Turnier in Wiesbaden exöffnet. Den
Auftakt bildete die deutſche Sternfahrt ſowie die 48=Stundenfahrt,
bei der ausgezeichnete ſportliche Leiſtungen erzielt wurden. Der
Sonntag brachte bei prächtigem Maiwetter die Internationale
Schönheitskonkurrenz, die mit großem Erfolg in dem überaus
ſchönen Rahmen des Wiesbadener Kurparks ausgetragen wurde.
Die höchſte Auszeichnung des Wettbewerbs, das „Goldene
Band von Wiesbaden”,
das als heißumſtrittene Trophäe eine wertvolle Anerkennung für
das Werk auf dem Gebiet des modernen Karoſſeriebaues darſtellt,
wurde dem von Frau Oberſtleutnant von Volkmann vorgeführten
Adler=Gropius=Cabriolet verliehen. Außer dieſer höchſten
Aus=
zeichnung erhielten zwei Adler=Gropius=Wagen zwei 1. Preiſe,
während die bekannt zweckmäßig ſchönen Serienwagen des
Frank=
furter Werks zwei 2. und vier 3. Preiſe und außerdem zwei Preiſe
in der Sonderwertung erhielten.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 16. Mai.
10.20: Schulfunk: Was ein Schweizer im Siebenjährigen Kriege
erlebte.
15.00: Stunde der Jugend
16.30: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters: Mitw.: Käthe
Mann (Sopran). H. Hanus (Tenor) — Am Flügel: A. Haagen.
18.10: Dr. Th. Rudolf: Der polniſche Meereszugang und die
Kon=
kurrenz des neuerſtandenen polniſchen Korridorhafens Gdingen
gegen. Danzig.
18.35: Dr. F. Wallner: Eine Viertelſtunde Deutſch.
18.50: Prof. Dr. Perroux: Die Bank von Frankreich und die
Goldbewegung — Probleme der franz. Volks= u. Staatswirtſchaft.
19.20: Spaniſch.
19.45: Hans Reimann und ſeine Schallplatten.
20.30: Jabuka (Das Apfelfeſt), Operette von G. Davis und M.
Kalbeck; Muſik von Joh. Strauß.
22.40: Tanzmuſik. Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 16. Mai.
15.00: Kinderbaſtelſtunde. Ein Negermärchen.
15.45: Frauenſtunde: Die Schönheit im täglichen Leben.
16.00: Min.Dirigent Dr. Wende: Grundlagen des Elternrechts.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Bücherſtunde: Billige Romane.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.30: Prof. Dr. O. Hoetzſch: Die großen Mächte der Gegenwart.
19.00: Prof. Dr. Honigshe: Muſik und Geſellſchaft.
19.30: Stille Stunde: Leuchtende Tage.
20.00: Jabuka (Das Apfelfeſt). Operette von G. Davis und M.
Kalbeck. Muſik von Johann Strauß.
Danach: A. d. Hotel Eſplanade: Tanzmuſik. Kapelle Barnabas von
Géczy.
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Die atlantiſche Störung ſchlägt nordöſtliche Richtung ein und zieht
nach Skandinavien hin ab. Wenn auch durch ſie nicht eine
ausgeſpro=
chene Umgeſtaltung unſerer Wetterlage ſtattfindet, ſo führt doch ihre
Südſeite auf dem Feſtland zu vorübergehenden Störungsgebilden. Eine
Staffel kühlerer Ozeanluft hat heute morgen bereits über England ein
ausgeſprochenes Niederſchlagsfeld erzeugt. Da bei dem Weiterzug der
Störung kühlere Luftmaſſen bis in unſeren Bezirk hin vordringen
wer=
den, ſo dürfte zeitweiſe mit dem Aufkommen ſtärkerer Bewölkung zu
rechnen ſein, wobei ſich Gewitterſtörungen entwickeln, die teilweiſe auch
Regen mit ſich bringen.
Ausſichten für Samstag, den 16. Maf: Vorübergehend ſtärker
be=
wölkt, aber auch noch aufheiternd, ſchwül, einzelne
Gewitter=
ſtörungen mit Regen.
Ausſichten für Sonntag, den 17. Mai: Weiterhin teils bewölkt, teils
aufheiternd, vereinzelte gewitterartige Niederſchläge.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Poltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feullleton Reich um
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bshmann
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;; für
„Die Gegenwart” Tageeſpſegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Reite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteiſungen: Willy Kubls
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtiadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 22 Geiten
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Nummer 135
Samstog, den 16. Mai
Diskontherabſehung in London.
Und die Reichsbank?
Die Bauk von England hat am Donnerstag ihren Diskont um ½
auf 2½ v. H. geſenkt. Das iſt der niedrigſte Stand ſeit 20 Jahren.
Die Niederländiſche Bank hat ihren Diskontſatz um ½
Pro=
zent von 2½ auf 2 Prozent mit Wirkung vom 17. Mai 1931
herab=
geſetzt. Der bisherige Diskontſatz von 2½ Prozent war ſeit dem
23. Januar d. J. gültig.
Im Zuſammenhang mit der Frage, ob die Reichsbank der
Lon=
doner Diskontſenkung folgen wird, erfährt W. T.B.=Handelsdienſt aus
Bankkreiſen, daß der Beſchluß der Bank von England für die
Reichs=
bank unmittelbare Folgen zunächſt nicht haben wird. Es dürfte für das
Inſtitut notwendig ſein, zunächſt die Auswirkungen der engliſchen
Dis=
kontermäßigung abzuwarten, wie ja auch London erſt die Entwicklung
der Dinge nach der New Yorker Zinsſenkung beobachtet hat. Hierbei iſt
auch die Angelegenheit der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt zu
berückſich=
tigen, die, wie anzunehmen iſt. New York, Paris und London. vorläufig
zu größerer Zurückhaltung gegenüber Mitteleuropa veranlaſſen dürfte.
Dadurch dürfte trotz des Londoner Satzes das Zinsgefälle nicht ſo ſtark
ſein, daß eine plötzliche Entſcheidung der Reichsbank notwendig wird.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Zuckererzeugung und Verbrauch im Deutſchen Reich im März
1931. Im März 1931 wurden laut „Wirtſchaft und Statiſtik” noch
114 182 Dz. Rübenzucker erzeugt. Die geſamte Produktion belief
ſich vom 1. Dezember 1930 bis 31. März 1931 in Rohzuckerwert auf
25 154 592 Dz. gegen 19 582 078 Dz. im gleichen Zeitabſchnitt des
Jahres vorher. Die Zuckerausbeute ſtellt ſich im laufenden
Be=
triebsjahr in den Rübenzuckerfabriken bis einſchl. März 1931 auf
15,78 Proz. Die Verſteuerung von Verbrauchszucker übertraf in
der Zeit vom 1. Sept. 1930 bis 31 März 1931 die in der gleichen
Zeit des Vorjahres verſteuerte Menge um 9 Prozent.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt vom 6. bis 12. Mai 1931. Neue Verfahren;
Lampert=
heim: F. Mayers Haushaltungsmagazin, Inh. Rich. Dannheiſer.
Af. 16. 5., Gl.=V. u. Prft. 27.5. — Büdingen: Bäckermeiſter Hch.
Köſterich in Eckartshauſen. Af. 26. 5 Gl.=V. u Prft. 5. 6. —
Herbſtein: Joh Ferd. Narz. Af. 6. 6., Glv u. Prft. 15. 6. — Groß=
Umſtadt: Landwirt Joh. Sturmfels in Klein=Umſtadt. Af. 23. 5.,
Glv. u. Prft. 2. 6. — Beendete Konkurſe: Mainz:
Kauf=
mann Ludwig Thomas, Südfrüchtehandlung. — Offenbach a. M.:
Auguſt Sottocaſſa, Inſtallationsgeſchäft; Firma Gebr. Hofmann,
Automobile und Karoſſeriebau. — Gießen: Hdl. Karl Rühl in
Lang=Göns. — Schlitz: Firma Conrad Römer. — Neue
Ver=
gleichsverfahren: Lampertheim: Vereinsbank
Lampert=
heim, e. G m. b. H., Verglt. 22. 5. — Mainz; Kfm. Felix Lemel,
Spitzengeſchäft, Verglt. 29. 5. — Michelſtadt: Fa. Louis Rothſchild,
Verglt. 27. 5. — Offenbach a. M. Fa. Hirſch u. Schwab,
Leder=
warenfabrik in Mühlheim a. M. Verglt. 21. 5. — Worms: Fritz
Rücker, Ziegeleibeſitzer in Weinsheim. Verglt. 30. 5. —
Darm=
ſtadt: Kfm. Sally Lichtenſtein. Verglt. 1. 6.
Heſſiſche Eiſenbahn=AG., Darmſtadt. Die GV. der „Heag”
er=
ledigte debattelos ſämtliche Punkte der TO. Aus dem
Geſchäfts=
bericht für 1930 geht hervor, daß die Einnahmen der Geſellſchaft
bis zu den letzten fünf Monaten des abgelaufenen Geſchäftsjahres
gegenüber dem Vorjahre eine Steigerung erfuhren, während in
den letzten Monaten ein fühlbarer Rückgang eingetreten iſt, der
ſich im neuen Geſchäftsjahr verſtärkt hat. Die Vermögensrechnung
per 31. Dezember 1930 bilanziert mit 34,21 Mill. RM., die
Ge=
winn= und Verluſtrechnung mit 2,76 Mill. RM. Hierbei ſind
Er=
neuerungsrücklagen für die Straßenbahn mit 409 235 RM., für
Elektrizitätswerke mit 1 267 106 RM., für das Gaswerk Ober=
Roden mit 5715 RM., Zinſen mit 603734 RM. und der
Rein=
gewinn mit 472 728 RM. ausgewieſen. Der Vortrag aus 1929
be=
trug 56 825 RM., der Betriebsüberſchuß 2.70 Mill. RM. Die GV.
beſchloß die Verteilung von 10 Prozent Dividende. 57 368 RM.
ſollen zum Vortrag auf neue Rechnung kommen. Für das aus
dem AR. ausgeſchiedene Mitglied Profeſſor Dr. Heidebroek=
Darm=
ſtadt wurde Geheimrat Prof. Dr. Berndt gewählt. Die GV.
geneh=
migte ferner die von der „Heag übernommenen Bürgſchaften in
Höhe von 1 361 000 RM. für Materiallieferungen, und die
Ueber=
nahme einer Bürgſchaft gemeinſam mit dem RWE. in Höhe von
11.76 Mill. RM. für eine Hollandanleihe an die Neckar AG. in
Stuttgart. Letztere dient zum Bau der Kraftwerke an den Neckar=
Stauſtufen, deren Ausnutzung durch die Heag in Verbindung mit
dem RWE. durch langfriſtige Verträge geſichert iſt.
Stahlwerk Mannheim. Die Geſellſchaft veröffentlicht ihren
Bericht für das abgelaufene Geſchäftsjahr per 31. 12. 30, in dem
ein Betriebsgewinn von 313 472 Reichsmark ausgewieſen wird.
Nach Abzug der Verwaltungskoſten mit 209 811 Reichsmark und
48 300 Reichsmark Vertriebsunkoſten" verbleibt ein von 39 428
RM. auf 55 360 RM. ermäßigter Reingewinn, der ſich durch den
Vortrag aus dem vergangenen Jahre, auf 63 588 RM. erhöht.
Abſchreibungen ſind in der Gewinn= und Verluſtrechnung nicht
ausgewieſen. Der auf den 21. d. M. angeſetzten
Generalverſamm=
lung wird vorgeſchlagen, den geſetzlichen Reſerven 4000 RM.
zu=
zuweiſen und eine von 7 auf 5 ermäßigte Dividende auf das 1,2
Millionen Mark betragende A.K. auszuſchütten. Zum Vortrag
auf neue Rechnung verbleiben 3588 RM.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 84½. Juli 62½, Sept. 62. Dez. 65.25:
Mais: Mai 57, Juli 58.25, Sept. 57.25 Dez. 50.50: Hafer: Juli
28. Sept. 27½, Dez. 30.25; Roggen: Juli 39½, Sept. 39½8, Dez.
42¾8.
Schweine: leichte 7.20—7.35, ſchwere 6.40—6.85;
Schweine=
zufuhren: Chicago 15 000, im Weſten 66 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 15. Mai:
Schmalz: Prima Weſtern 8.70: Talg, extra, loſe 338.
Getreidefracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem
Kontinent 8 bis 8.50 Cents.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 97; Lokonotiz: 478
Mai 4.70. Juli 4.84, Sept. 4.97, Okt. 5.04. Dez. 5.16; Jan. 5.21
März 5.35.
Brodukkenberichte.
Berliner Probuktenbericht vom 15. Mai. An den Grundlagen des
hieſigen Produktenmarktes hat ſich kaum etwas verändert; die
Umſatz=
tätigkeit beſchränkt ſich in der Hauptſache auf das handelsrechtliche
Liefe=
rungsgeſchäft. Mit Ausnahme von Maiweizen, der auf Deckungen,
in=
folge der bisher geringen Andienungen, 2 Mark höher einſetzte, ergaben
ſich nur unbedeutende Preisveränderungen für beide Brotgetreidearten
im Rahmen von einer halben Mark. Im Promptgeſchäft beſteht weiter
Zurückhaltung ſeitens der Käufer und Verkäufer. Das geringe
Offerten=
material für Waggonverladung wird zumeiſt in der Prohinz
aufge=
nommen, während Kahnware nur ſchwer unterzubringen iſt. Das
Preis=
niveau war nominell kaum verändert. Weizenmehl hat ſtilles Geſchäft,
das Inkrafttreten der Neuregelung der Auslandsweizeneinfuhr
ver=
mochte nicht zu ſtimulieren. Roggenmehl wird weiter in billigeren
Qualitäten vereinzelt gekauft. Das Haferangebot trat angeſichts der
Zurlickhaltung des Konſums etwas mehr in Erſcheinung, die Preiſe
waren nicht ganz behauptet. Gerſte ſtill.
Diebmärkke.
Mannheimer Klein= und Großviehmarkt vom 15. Mai.
Auf=
trieb — Zufuhren: 120 Kälber, 5 Schafe, 116 Schweine, 687
Fer=
kel und Laufer; zuſammen 928. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht
in RM.: Kälber: b) 62—66, c) 56—62, d) 50—55: Schafe: b) 32
bis 34: Schweine: nicht notiert; Preiſe pro Stück in RM.:
Ferkel bis 4 Wochen 8—13. über 4 Wochen 15—18, Läufer 20—24.
Marktverlauf: Mit Kälbern: mittel, geräumt, mit Ferkeln und
Läufern: mittel.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 15. Mai. Der Auftrieb
des heutigen Nebenmarktes beſtand aus 72 Rindern, 961
Käl=
bern, 50 Schafen und 724 Schweinen, darunter befanden ſich 160
Litauer. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
ver=
gangenen Woche ſtanden 16 Rinder, 173 Kälber und 270 Schweine
mehr zum Verkauf, dagegen waren 27 Schafe weniger angetrieben.
Marktverlauf: Kälber und Schafe bei regem, zum Schluß
abflauendem Geſchäft ausverkauft. Schweine ruhig, geräumt.
Be=
zahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht in Mark: Kälber a) —
b) 66—70 c) 61—65, d) 55 —60. Schafe und Schweine wurden nicht
notiert. Fleiſchgroßmarkt: Beſchickung: 525 Viertel
Rind=
fleiſch, 102 ganze Kälber, 6 ganze Schafe und 526 Schweine=Hälfte.
Preis für 1 Ztr. friſches Fleiſch in Mark: Ochſen= und Rindfleiſch
11 70—78, 2) 60—70. Bullenfleiſch 68—72. Kuhfleiſch 1—2) 45
bis 60. 3) 35—45. Kalbfleiſch 1) 90—110. 2) 75—90.
Schweine=
fleiſch 1) 54—62. Geſchäftsgang des Fleiſchgroßmarktes: langſam.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 15. Mai.
Wie kaum anders zu erwarten, eröffnete die heutige Börſe in
ſchwa=
cher Haltung mit Kursrückgängen von 1—3 Prozent. Immerhin war
gegenüber dem Mittwochnachmittag und heute vormittag geäußerten
Be=
fürchtungen eine kleine Beruhigung eingetreten. Völlig auslöſchen ließ
ſich jedoch der ſchlechte Eindruck von der Niederlage
Briands beſonders, im Hinblick auf die bevorſtehende Genfer
Völkerbundstagung nicht. Selbſt die etwas überraſchende
Senkung des Londoner Diskontes wurde eher ungünſtig ausgelegt, da
man einerſeits nicht recht an eine Ermäßigung des Reichsbankdiskontes
glaubt und andererſeits die niedrigen internationalen Zinsſätze als
Zei=
chen der noch nicht überwundenen Weltwirtſchaftskriſe anſieht. New
York meldete erneut ſchwache Kurſe und berichtete von umfangreichen
Abgaben für Londoner Rechnung. Aus dem Reiche lag etwas Angebot
vor, das nur zögernd und zu gedrückten Kurſen Aufnahme fand. Eine
Anzahl von Spezialwerten war noch erheblich über den allgemeinen
Rahmen hinaus rückgängig. Im Verlaufe gaben die Kurſe weiter bis
zu 3 Prozent nach. Ganz vorübergehend kam es zu kleinen Erholungen,
da in der jetzigen unſicheren Zeit die Baiſſeſpekulation ſehr vorſichtig
zu Werke geht und ſtets kleine Gewinne mitzunehmen trachtet. Anleihen
uneinheitlich. Altbeſitz etwas freundlicher. Neubeſitz ſchwächer,
Auslän=
der ruhig, aber eher ſchwächer, 5prozentige Mexikaner und Hprozentige
Bosniſche Eiſenbahn zirka ½ Prozent gedrückt. Pfandbriefe
überwie=
gend angeboten, Reichsſchuldbuchforderungen ſchwach bei Verluſten bis
zu 1 Prozent, Deviſen ziemlich unverändert, Pfunde trotz der
Dis=
kontermäßigung und anſcheinend im Zuſammenhang mit den
unnatür=
lich leichten Geldverhältniſſen in New York feſter. Geld zum Medio
leicht verſteift, Tagesgeld 4—6. nur vereinzelt 334, Monatsgeld 5½ bis
6¾, Warenwechſel zirka 5—5½ Prozent.
Die Abendbörſe war ziemlich geſchäftslos. Man iſt
an=
geſichts der Genfer Tagung zurückhaltend. Verſtimmend wirkte der
Beſchluß der Bank von Frankreich, den Diskontſatz auf
unver=
ändert 2 Prozent zu belaſſen. Stärker gedrückt waren
Elektro=
werte. Kunſtſeideaktien auf Fortſchritte in den
Konventionsver=
handlungen behauptet. Im Verlauf war die Börſe unter
Schwan=
kungen gehalten.
Frankfurt a. M., 15. Mai.
Nach der Unterbrechung des Verkehrs, durch den geſtrigen
Feiertag kam das Geſchäft zu Beginn, der heutigen Börſe nur
langſam in Gang. Im Anſchluß an die rückgängigen Kurſe der
Abendbörſe vom Mittwoch neigte die Tendenz auch heute weiter
zur Schwäche. Die Tatſache, daß nach dem Bericht des Inſtituts
für Konjunkturforſchung der Tiefſtand vorerſt noch anhält und
der ſchwache Verlauf der New Yorker Börſe wirkten ebenſo wie
die Nichtwahl Briands zum franzöſiſchen Staatspräſidenten
ver=
ſtimmend, zumal man auch im Zuſammenhang damit
außenpoli=
tiſche Befürchtungen hegte. Auch die noch ungeklärte Lage der
Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt und die ſchlechte Placierung der
Reichspoſtſchatzanweiſungen fanden ſtärkere Beachtung. Die
Er=
mäßigung der Londoner Diskontrate hinterließ keinen beſonderen
Eindruck, da die Reichsbank zurzeit keine Herabſetzung ihres
Dis=
kontes vornehmen wird. Die Umſatztätigkeit bewegte ſich in
ziem=
lich engen Grenzen. Das herauskommende Material fand nur zu
ermäßigten Kurſen Aufnahme. Im Verlaufe lagen die Kurſe bei
ſtillem Geſchäft unerholt. Teilweiſe ergaben ſich nochmals kleine
Rückgänge bis zu ½ Prozent. Bis zum Schluß der Börſe war die
Haltung ziemlich ſchwankend. Am Geldmarkt war Tagesgeld zum
Steuertermin geſucht, ſo daß der Satz erneut um ½ Prozent auf
4½ Prozent erhöht wurde. Am Deviſenmarkt blieb die
Diskont=
ſenkung in London und die Ermäßigung der Bankakzepte in New
York ohne Einfluß. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1980,
gegen Pfunde 20,41½. London-New York 4,8628, —Mailand
92,89. —Madrid 48,45, —Schweiz feſter mit 25,227s. —Holland
12,10/s.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 15. Mai ſtellten ſich für
je 100 Kilogr. für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die deutſche
Elektrolytkupfernotiz( auf 88.75 RM. — Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
ver=
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium. 98= bis 99., in Blöcken=, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM., Reinnickel, 98= bis
99proz. 350 RM., Antimon Regulus 51—53 RM., Feinſilber
(1 Kilogr. fein) 39—41 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 15. Mai ſtellten ſich für
Kupfer: Mai und Juni 74 (76), Juli 76.75 (77), Aug. 77.50
(77.75), Sept. 78.25 (78.50), Okt. 78.50 (78.75), Nov. 78.50 (79),
Dez. 78.75 (79), Jan. 79 (79.25), Febr. 79.25 (79.50). März und
April 79.50 (79.75), Tendenz: befeſtigt. — Für Blei: Mai bis
Auguſt 22.50 (23.50). Sept. 23.75 (23.75), Okt. 23.25 (24). Nov
bis April 23.50 (24). Tendenz; luſtlos. — Für Zink: Mai 20.25
(21.25), Juni 20.75 (21.75), Juli 21 (21.75), Auguſt 21.50 (22)
Sept. 21.75 (22.25), Okt. 22 (22.50), Nov. 22.75 (23), Dez. 22.75
(23.50). Jan. 22.75 (23.75), Febr. 23 (23,75), Marz 23.25- (24),
April 23.75 (24). Tendenz: befeſtigt. — Die erſten Zahlen
bedeu=
ten Geld, die in Klammern Brief..
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Am 17. Mai 1931 blickt die Metallgeſellſchaft A.=G.,
Franr=
furt a. M., auf ein fünfzigjähriges Beſtehen zuruck.
In der Inſolvenz der Holzgroßhandlung Georg Münzer,
Frankfurt a. M., wurde das gerichtliche Vergleichsverfahren
er=
offnet. Bei 207 000 RM. geſicherten und 216 000 RM.
ungeſicher=
ten Forderungen ergibt ſich ein Fehlbetrag von 235 000 RM.
Er=
ſtrebt wurde bisher ein Vergleich mit 30 Prozent.
Die GV. des Frankfurter Lloyd, Verſicherungs= Verwaltungs=
und Vermittlungs=A.=G., beſchloß. aus dem im Jahre 1930
erziel=
ten Reingewinn von 22 479 RM. wieder 20 Prozent Dividende
zu verteilen und den Gewinnreſt von 12 228 RM. (i. V. 10 906)
auf neue Rechnung vorzutragen. Neu in den AR. wurde Prof.
Dr. A. Noß=München gewählt.
In der AR.=Sitzung der Dyckerhoff u. Widmann A.=G.,
Wies=
baden=Biebrich, wurde beſchloſſen, der auf den 12. Juni
einzube=
rufenden GV. die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent (10
Prozent) vorzuſchlagen.
Die Großkraftwerk Franken A.=G. beabſichtigt, ihre
Dampf=
kraftanlage auf Grund der neueſten Erfahrungen auf dem Gebiete
des Dampfturbinenbaues zu moderniſieren und hat in Ausſicht
ge=
nommen, eine Dampfturbine größter Leiſtung nach dem Syſtem
Ljungſtröm aufzuſtellen.
Die Zündapp=Werke in Nürnberg beabſichtigen, neben ihrer
Motorrad=Fabrikation die Herſtellung eines billigen Qualitäts=
Kleinwagens aufzunehmen. Zu dieſem Zweck muß die Teile=
Fa=
brikation und die Montage des Werkes vorübergehend ſtillgelegt
werden, damit die notwendigen Umſtellungen und Erweiterungen
vorgenommen werden können.
Der Einzelhandelsſtand, It. Inſtitut für Konjunkturforſchung,
litt in den letzten Monaten weiterhin unter einem ſtarken
kon=
junkturellen Druck, der weniger auf die Umſatzmengen, als auf
die Höhe der Preiſe wirkte. Die Umſätze im erſten Vierteljahr
1931 lagen wertmäßig insgeſamt um etwa 11,3 Prozent unter
Vorjahreshöhe.
Nach der Statiſtik der Preisberichtſtelle beim
Landwirtſchafts=
rat hat ſich die Abnahme der Weizen=, Gerſte= und Roggenvorräte
in der Zeit vom 15. 3. bis 15. 4. verlangſamt.
Im März 1931 betrug die Aufnahme von Wertpapieren It.
„Wirtſchaft und Statiſtik” im Inlande 195 Mill. RM. gegenüber
193 Mill. RM. im Vormonat. Die Ausgabe von
Schuldverſchrei=
bungen belief ſich auf 180,30 Mill. RM. gegen 145,82 Mill. RM.
im Februar 1931 und 222.45 Mill. RM. im Monatsdurchſchnitt
1930. Die Aktienemiſſion iſt mit 14,28 Mill. RM. auf ein Drittel
des Vormonatsbetrages (47,65 Mill. RM.) zurückgegangen. Sie
betrug im Monatsdurchſchnitt 1930 46,22 Mill. RM. Langfriſtige
Auslandsanleihen wurden im Betrage von 0,6 Mill. RM.
auf=
gelegt.
Berliner Kursbericht
vom 15. Mai 1931
Oeviſenmarkt
vom 15. Mai 1931
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London
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New York
Belgien
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00 Schilline
00 Tſch. Kr.
100 Pengö
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00 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
12=Stg.
1 Pap.Peſt
1 Dollar
100 Belga
00 Lire
00 Franc’s
Geld/
10.55:
58.93
12.426
73.14
3.028
168.48
112.2
12.42
112.42
20.3c5
1.307
4.194
58.33
21.96
16.413
Fe
10.572
9.09
12.446
73.28
3.044
168.82
112 48
112.46
112.641
20.435
1.307
4.2025
58.455
22.00
16.453
Schweiz
Spanien
Danzig
Jaxan
Rio de Janetro
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguay
J8land
Tallinn /Eſtl.
Riga
Frankfurter Kursbericht vom 15. Mai 1931.
77 Dtſch. Reichsanl
68
5½%Intern.,
5% Baden.
8% Bayern".
32ſ
8½ Heſſen
v. 2
60 Preuß. Staat
8% Sachſen ....."
..
7% Thüringen. .
Dtſche. Anl.
Anslo=
ſunsſch. *1/,
Ab=
löſungsanl. . .
Otſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe.
8%0 Nachen v. 29
3½ Baden=Baden
6% Berlin ......"
8% Darmſtadt v. 26
„ v. 28
7% Dresden.. .. ..
8% Frankfurt a.M
v. 26
6
„ v. 26
8% Mainz......."
8% Mannheim v. 26
6
v. 2
8% München ...."
8% Nümberg. . . . .
8½ Wiesbaden .."
8% Heſſ. Landesbl
8% „ Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.-
Hhp.=Bk.=Liquid
4:4% „ Kom.=Obl.
8½ Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. P
82 „Goldoblie
101
84.75
73.25
78
100.3
81.5
91.5
94.5
958/,
99I,
18
85
54.9
5
2.15
92
91
90
90
84
98:1,
88
77.25
93
76
95.25
100.25
95.25
96.5
A
84.75
100.5
97
We au
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
3½ Kaſſeler Land. Goldpfbr..
7% Kaſſeler Land.”
kredit Goldpfbr.
25 Naſſ. Lamdesbl
4½½ „ Liqu. Obl
—
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*AuslSer.
„ „ Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
—
8 Berl. Hyp. B!
2
4½½„Ligu.=Bfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk.
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8% „ Pfbr.=Bk.
4½% „ „ Liqu.
89 Mein.Hyp.=Bk.
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% „ Lig. Pfbr
8% Preuß.
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cred.=Bank ...!
4½% „ Lig. Pfbr.
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Bodencr.=Bank".
4½ „ Lig. Pfbr
8% Rhein. Hyp. Bk.
4½% Lig. Pſbr..
8% Rhein.=Weſtf.
Bb.=Credit .....
8½ Südd. Bob.=
Cred.=Bank ....
4½% Lig. Pfbr.
97.25
100
88
101.25
94.5
86.25
90I,
53
11
100
97
90
1013
97.5
90.25
101.25
97.5
—
101.5
97
91.25
101
92.9
101.5
91.75
100.75
89%e
101
i
90.75
100
100.75
95.5
92.5
8% Württ. Hyp.=B.
6‟ Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
2 Klöckner=Werke
Mainkrw. v. 26
70 Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co
7% Ver. Stahlwerke
8½ Voigt &Häffner
F. G. Farben Bond=
—
5% Bosn. L.E.B
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5% Bulg. Tah. v.02
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4% Oſt. Goldrente
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4½%
420 Türk. Admin.
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4% „ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
½2
1914
Goldr.
1910
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100.25
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95
87
84.5
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82.25
94
98.75
Re
35
14.5
6.3
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70
93.5
124
73
56
Re
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110
26
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83
106.5
107
203
28
—
89
137
31.25
.25
36
—
03
381/,
31
159.5
132
56
7
110
76
75.5
100
23.5
98.5
41
39.5
100
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39.5
13
63.1
123
675I=
29.55
65.5
37
49.2!
106
135
195
75
164
K
2n
115.25
18.5
57
115
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7
38
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90.25
141
100
122.5
212
103.25
126
101.5
102
88.5
140.5
129
140.25
130
138
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Samstag, den 16. Mai 1931
Nummer 135
Wir geben unsere Verlobung bekannt
Friedel Hild
Dr phil. Leo Besemer
Diplomlandwirt
Darmstadt, im Mai 1931.
Hans Oppenheimer
Hertha Oppenheimer
geb. Jacobsohn
Vermählte
Berlin-Steglitz, 16. Mai 1931
Blörnsonstr. 27.
Ihre Verlobung beehren sich
auzuzeigen
Betty Müssig
Christien Eckert
Michelstadt
Wertheim
Mai 1931
Darmstadt, Schillerplatz 8
Herr Heinrich von Alt, Nieder=
Wöllſtadt, feiert heute ſeinen (7711
20. Geburtstag.
Herzlichen Glückwunſch.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe
herzlicher Teilnahme beim
Heim=
gange unſeres lieben
Entſchlafe=
nen ſagen wir Allen unſeren
innigſten Dank.
Für die
trauernden Hinterbliebenen:
Karl Lang.
Darmſtadt, den 15 Mai 1931.
Kiesbergſtr. 53.
T
Geſchäft Gg. Oesterling
Lauteſchlägerſtr. 10, Telef. 1286. (6523a
Ludwig Hirsch
Martha Hirsch, geb. Heidelberger
Vermählte
Roßdorf b. Darmst.
Worms a. Rh.
Trauung: Sonntag, den 17. Mal, nachmittags 1½ Uhr,
Hotel Stadt Frankfurt, Bleichstr. 22.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Dem Herrn über Leben und Tod hat es
ge=
fallen, heute morgen meine gute, heißgeliebte
Tochter
Anng Sodei
nach längerem Teiden zu ſich in ſein
himm=
liſches Reich aufzunehmen.
In tiefer Trauer:
Frau Marie Jockel Pwe.
Darmſtadt, den 43. Mai 1931.
Kranſchſieinerſtr. 12.
Die Beerdigung fand auf Wunſch der
Ent=
ſchlafenen in der Stille ſiatt.
Heute wurde mir durch den unerbittlichen
Tod meine innigſigeliebte Schweſier
nach längerem, ſchweren Leiden im
87. L bensjahr entriſſen.
Die tiefbetrübte Schweſier:
Babette Ullmann.
Darmſtadt, den 15. Mai 1931.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Heute Nacht iſt meine liebe Frau, unſere gute
Schweſter und Schwägerin
Frau Katchen Jauer
geb. Barg
nach langen, ſchweren Leiden ſanft entſchlafen.
Zm Namen der trauernden Hinterbliebenen:
„Heinrich Bauer
Grüner Weg 13.
Wſesbaden, Karlsruhe, Berlin, Neuwied a. Ab., Bremen.
Die Beerdigung, findet Montag, den 18. Mai 1931,
vormittags 11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte ich abſehen zu wollen.
Am 14. Mal, morgens 8 Uhr, verſchſed nach kurzem,
aber ſchweren Krankenlager mein lieber Mann, unſer
guter Pater, Sohn, Großvater, Schwager und
Schwieger=
vater
Unſer langjähriges Mitglied,
Zrl. Anna porchardt
Heinrich Schütz
Dachdecher
nach vollendetem 51. Lebensſahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frieda Schütz Wwe.
nebſt Kinder und Eltern.
Darmſtadt, den 16. Mai 1931.
(7659
Gr. Kaplaneigaſſe 14.
Die Beerdigung findet Samstag, den 16. Mai, um
2 Uhr nachmittags, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
iſt am 13. Mai plötzlich und unerwartet
in ein beſſeres Jenſeits abgegangen.
Die Einäſcherung findet Samstag, den
16. Mai um 15 Uhr auf dem
Waldfried=
hof ſiatt.
7665
Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung.
Der Vorſtand.
Statt Karten.
Am 10. Mai wurde meine liebe Frau, meine
herzens=
gute Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Margarete Hamm, geb. Frieß
von ihrem langen Leiden erlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Hamm, Min.=Kanzleiſekretär
Elsbeth Hamm
Familie Ernſt Walther,
Darmſtadt, Erbach i. D., den 16. Mai 1981, (7656
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.
Dankſagung.
Für die uns erwieſene herzliche Teilnahme und die
Kranz=
ſpenden beim Heimgang unſeres lieben, herzensguten
Mätterleins, unſerer lieben Tochter, Schwiegertochter,
Schweſter, Schwägerin, Tante, Nichte und Couſine
Frau Marie Rentrop Wwe., geb. Kang
herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Wenckſir. 43, Wiebelsbach i. O., Altena i. W.,
den 14. Mal 4931.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die herzliche Teilnahme bei dem
Heim=
gang unſerer lieben Entſchlafenen innigſien
Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dr. med. Karl Staudinger.
Darmſiadt, den 15. Mai 1931.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Schickſalsſchlage ſagen wir Allen auf dieſem
Wege unſeren innigſien Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Reubold
Familie Bender.
Versaumen Sie nicht
die letzten Tage
unserer
Sonder- deranstattung
Dankſagung.
Für die bielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Albert Leyrer
ſowie für die Kranzſpenden ſagen wir auf dieſem Wege
herzlichen Dank. Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer
Irle für die troſtreichen Worte und Herrn Dr. Günther
für ſeine ärztlichen Bemühungen. Für die große
An=
teilnahme unſerer Nachbarſchaft ganz beſonderen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenent
M. Leyrer Witwe.
Darmſtadt, den 13. Mai 1931.
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Für alle Beweiſe liebevoller Anteilnahme
an unſerem ſchweren Verluſte, ſagen wir hier=
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mit herzlichſien Dank.
Darmſtadt, Schotten, den 13. Mai 1931.
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Samstag, den 16. Mai 1931
Seite 17
Dr. theol. Friedrich Veit,
der Präſident der evangeliſch=lutheriſchen Kirche
n Bayern, feiert am 18. Mai ſeinen 70.
Ge=
burtstag.
Ein Auto raſt in eine Pfadfindergruppe.
Dortmund. Auf der Straße von
Schwerte nach Aplerbeck ereignete ſich ein
ſchwerer Autounfall. Ein von einem anderen
Auto abgeſchleppter Perſonenwagen ſauſte, da
die Verbindungskette plötzlich riß, in eine
Pfad=
findergruppe. Der Schüler Lehr aus Dortmund
wurde ſchwer verletzt und mußte dem
Kranken=
haus zugeführt werden. Vier andere
Pfadfin=
der wurden leichter verletzt.
Ein fünfjähriger Junge verſehentlich erſchoſſen.
Geilenkirchen (Aachen). Ein ſchweres
Unglück ereignete ſich in Scherpenſee. Dort ſpielte
ein fünfjähriger Junge auf der Straße. Gerade
in dem Moment, als ihn ſeine Pflegemutter
nach Hauſe holen wollte, entlud ſich die
Dienſt=
piſtole eines Zollbeamten, der am Fenſter ſeines
gegenüberliegenden Hauſes mit der Reinigung
ſeiner Waffe beſchäftigt war. Die Kugel
ver=
letzte die Mutter am linken Oberarm und linken
Unterſchenkel und traf den kleinen Jungen in
den Hinterkopf, ſo daß er ſofort tot war. Der
Beamte wurde feſtgenommen und ins
Unter=
ſuchungsgefängnis geführt.
100 000=Mark=Stiftung für die Göttinger
Univerſität.
Göttingen. Konſul Fritz Groenewold=
Genf, ein gebürtiger Oſtpreuße, hat dem Inſtitut
für Leibesübungen an der Univerſität Göttingen
eine Stiftung in Höhe von 100 000 Mark
ge=
macht, die dazu dienen ſoll, dem Inſtitut große
zentrale Sportanlagen zu ſchaffen.
Gewitterſturm auf dem Müggel=See.
50 Segelboote gekentert.
Berlin. Das erſte ſchwere Gewitter
die=
ſes Jahres, das am Himmelfahrtstag nachmittag
über Berlin und ſeine Umgebung
niederge=
gangen iſt, hat überall beträchtlichen Schaden
angerichtet. Beſonders empfindlich wurden die
zahlreichen Waſſerſportler, die im Paddel=,
Ru=
der= oder Segelboot unterwegs waren,
betrof=
fen. Allein auf dem Müggel=See und den
um=
liegenden Gewäſſern kenterten etwa 50
Segel=
boote. Die Rettungsſtationen mußten
ununter=
brochen mit ihren beiden Motorbooten auf den
vom Sturm gepeitſchten See hinausfahren, um
60 Segler (darunter 32 Rennfahrer) vom Tode
des Ertrinkens zu erretten. Zwanzig weitere
Perſonen, die hilflos auf dem Waſſer trieben,
wurden von Sportfahrern in Sicherheit gebracht.
„Graf Zeppelin” wieder in Friedrichshafen.
Friedrichshafen. Am Freitag, um
4 Uhr, iſt „Graf Zeppelin” von ſeiner
Oſtſee=
reiſe zurückgekehrt und um 6.05 Uhr gelandet.
Trauerfeier für den Tſingtau=Flieger.
Hamburg. Im Hamburger Hafen fand an
Bord des Dampfers, der die Aſche=Urnen des
in Südamerika abgeſtürzten Fliegers Günther
Plüſchow und ſeines Begleiters Ernſt Dreblow
nach Deutſchland brachte, eine Trauerfeier in
Anweſenheit von Angehörigen und Vertretern
des Hamburger Senats und mehrerer Vereine
ſtatt. Im Anſchluß fand die Ueberführung der
Urnen nach Berlin ſtatt.
Großfeuer im Bremer Holzhafen.
Bremen. Am Freitag mittag, gegen 12.15
Uhr, brach aus bisher noch nicht bekannter
Ur=
ſache auf dem Gelände der Firma J. H.
Bach=
mann, Speditions=, Lager= und Speicherbetriebe,
im Holzhafen ein Brand aus, der ſich in kurzer
Zeit zu einem Großfeuer auswuchs. Die
Feuer=
wehr rückte von drei Wachen gleichzeitig mit
fünf Rohren aus. Außerdem wurde der Brand,
der in einem Raum für Getreidereinigung
ent=
ſtanden war, von der Waſſerſeite aus mit einem
Dampflöſchboot bekämpft. Den vereinigten
Be=
mühungen der Wehren gelang es nach
ange=
ſtrengter Arbeit, ein weiteres Umſichgreifen der
Flammen zu verhindern, ſo daß die in der Nähe
gelegenen Oelfabriken, die anfangs bedroht
ſchienen, bereits außer Gefahr ſind. Nach
zwei=
ſtündiger Arbeit konnte das Feuer gelöſcht
werden. Verbrannt iſt der Elevatorenturm,
da=
gegen konnten die im Speicher gelagerten
großen Mengen von Hafer, Roggen und Mais
gerettet werden. Sie haben allerdings durch
Waſſer beträchtlichen Schaden erlitten. Die
Entſtehung des Brandes wird auf Heißlaufen
einer Maſchine zurückgeführt. Der Hauptbetrieb
iſt nicht geſtört.
Internationale Luftfahrt=Ausſtellung Stockholm
eröffnet.
Stockholm. Unter großer Beteiligung
wurde Freitag mittag die Internationale
Luft=
fahrtausſtellung in Stockholm eröffnet. Kurz
vorher wurde das Fliegerdenkmal auf dem
Karlaplan durch Prinz Karl von Schweden
feierlich enthüllt. Unter den ausländiſchen
Gäſten befindet ſich der deutſche Atlantikflieger
von Gronau.
Deutſche Gefallenen=Gedenkfeier in Flandern.
Brüſſel. Zahlreiche Mitglieder der
deut=
ſchen Kolonie von Antwerpen und Brüſſel
be=
ſuchten am Himmelfahrtstage die deutſchen
Kriegerfriedhöfe in Flandern. Auf dem
Fried=
hof von Zonnebeke fand eine ſchlichte
Gedenk=
feier ſtatt, bei der der deutſche Geſandte Graf
Lerchenfeld eine kurze Gedächtnisrede für die
gefallenen deutſchen Brüder hielt. Er gedachte
dabei der im Krieg von allen Seiten gebrachten
Opfer, die zu einer Förderung der Idee des
Friedens anregen müßten.
Nummer 135
Tragikomödie um einen Brillantring.
Frankfurt a. M. Der 26jährige
Ita=
liener Rudolfo M. aus Neapel gab ſich hier
als Sohn reicher Eltern aus. Er erzählte, daß
er in Frankfurt und Umgebung große Geſchäfte
zu tätigen hätte. Am Mittwoch kaufte er bei
einem Juwelier zwei Ringe mit dem Verſprechen,
für Bezahlung ſchnellſtens beſorgt zu ſein. Der
Zufall wollte es, daß der Juwelier an dem
gleichen Tage auf dem Pfandhaus vorſprach, und
daß er zu ſeinem größten Erſtaunen
wahrneh=
men mußte, daß einer der eben bei ihm
erſtan=
denen Ringe durch eine Frau zum Verſatz kam.
Er veranlaßte daher ſofort die Feſthaltung
die=
ſer Frau. Sie gab an, den Ring von dem
Ita=
liener geſchenkt bekommen zu haben. Daraufhin
wurde der Italiener feſtgenommen und dem
Rich=
ter vorgeführt, der gegen ihn Haftbefehl erließ.
Im Beſitze des Italieners wurde eine Piſtole
gefunden. Dieſe wurde eingezogen, da der
Trä=
ger nicht im Beſitze eines Waffenſcheines iſt.
Tödlicher Sturz eines Kindes.
Frankfurt a. M. Ein Knabe wollte
am Mittwoch abend ſeinen Vater von der
Arbeitsſtelle abholen. Da er auf ſeinen Vater
noch warten mußte, ſtieg er auf die Rampe beim
Konſumverein in der Rebſtöcker Straße. Dort
fiel das Kind herunter und ſchlug mit ſeinem
Kopf auf eine ſcharfe Kante auf, ſo daß es mit
einem Schädelbruch ſofort in das Krankenhaus
verbracht werden mußte. Das Kind iſt aber
kurz nach der Einlieferung verſtorben.
Tot vom Rade gefallen.
Frankfurt a. M. Am Mittwoch fuhr
ein 40jähriger Mann mit ſeinem Fahrrad in
der Eſchersheimer Landſtraße. Plötzlich fiel er
vom Fahrrad und verletzte ſich leicht. Als man
ihn aufheben wollte, mußte man feſtſtellen, daß
er tot war. Es handelt ſich um einen
Herz=
kranken, der infolge der Ueberanſtrengung beim
Radfahren einen Herzſchlag bekommen hat.
Schwerer Verkehrsunfall bei Kaſſel.
Kaſſel. In dem dicht bei Kaſſel gelegenen
Dorf Oberkaufungen ereignete ſich am Abend
des Himmelfahrtstages ein ſchwerer
Verkehrs=
unfall. In der Nähe der Gaſtwirtſchaft Batz
fuhr ein Kaſſeler Perſonenauto in eine Gruppe
Ausflügler, die auf dem Wege nach Hauſe
be=
griffen war. Ein Bauarbeiter erlitt eine
Ge=
hirnerſchütterung und klaffende Kopfwunden,
während ſein fünfjähriger Sohn neben ſchweren
inneren Verletzungen ebenfalls eine
Gehirner=
ſchütterung davontrug. Eine 13jährige Schülerin
erlitt einen Armbruch, während eine zu der
Ausflüglergruppe gehörende Ehefrau einen
Nervenſchock bekam. Nach Anlegung von
Notver=
bänden wurden die drei Schwerverletzten dem
Krankenhaus zugeführt.
Unter einer einſtürzenden Mauer begraben.
Ein Toter, zwei Schwerverletzte.
Eſchwege. Am Donnerstag nachmittag
ereignete ſich in einer Gartenwirtſchaft ein
ſchwerer Unglücksfall. Der ſtädtiſche Techniker
Streckhardt hatte mit ſeiner Frau und dem
Malermeiſter Maurer an einem Tiſch Platz
ge=
nommen, als ein Teil der in unmittelbarer
Nähe befindlichen Stützmauer, die den Garten
gegen den anſteigenden Abhang ſchützen ſollte,
plötzlich einſtürzte. Durch das Steingeröll und
die nachfolgenden Erdmaſſen wurden die drei
Perſonen verſchüttet. Während Streckhardt nur
noch als Leiche geborgen werden konnte, erlitten
ſeine Ehefrau und der Malermeiſter ſo ſchwere
innere und äußere Verletzungen, daß ihr
Zu=
ſtand ſehr beſorgniserregend iſt.
Spiritusexploſion.
Staßfurt. Auf dem hieſigen
Frühjahrs=
markt ereignete ſich ein ſchweres
Exploſions=
unglück. Die Ehefrau des Reiſenden
Hanne=
mann aus Berlin füllte den bereits brennenden
Spirituskocher neu auf. Dabei explodierte der
Kocher. Acht Perſonen, die ſich an dem Stand
aufhielten, wurden dabei verletzt und ins
Kran=
kenhaus übergeführt. Vier Perſonen konnten
nach Anlegung von Notverbänden wieder
ent=
laſſen werden, während die übrigen in
bedenk=
lichem Zuſtande darniederliegen. Eine
Unter=
ſuchung iſt eingeleitet.
Der evang. Kirchenpräſidenk Bayerns
70 Jahre all.
Von der Verſteigerung der ruſſiſchen Sammlung Stroggnoff in Berlin.
Zwei Porträts von van Dyck (1599—1641),
die auf der Berliner Verſteigerung der berühmten ruſſiſchen Kunſtſammlung Stroganoff zur
Ver=
ſteigerung gelangten und für den enormen Preis von 660 000 Mark nach Holland gingen.
Zur Aachener Jahreskagung des Bereins für das Deukſchkum im Ausland.
Geſandter a. D. Freiherr von dem Busſche=
Konteradmiral a. d. Seebohm,
Haddenhauſen, der Präſident des V. d. A. der geſchäftsführende Vorſitzende des V. d. A.
Zu Pfingſten hält der Verein für das Deutſchtum im Ausland ſeine Jahresverſammlung in der
alten Kaiſerſtadt Aachen ab.
Die lehken Hpuren Wegeners
im Grönland=Eis gefunden.
Berlin. Ein hier eingetroffenes
ausführ=
liches Radiotelegramm der Hilfsexpedition, die
im Grönland=Eis nach dem vermißten deutſchen
Forſcher ſuchte, gibt jetzt Einzelheiten über die
Tragödie, die ſich im letzten Winter dort
abge=
ſpielt hat. Nach einem 40=Tage=Marſch voll
un=
endlicher Strapazen hat Wegener am 30.
Okto=
ber die ſogenannte Station Eismitte, die 400
Kilometer weſtlich und 500 Kilometer von der
Oſtküſte Grönlands entfernt liegt, erreicht. Er
mußte nach und nach alle Schlittenlaſten
zurück=
laſſen, und ſeinem Begleiter Dr. Löwe erfroren
ſämtliche Zehen. Trotz der ſchweren Strapazen
gönnte ſich Wegener nur eineinhalb Tage Ruhe
und brach dann mit ſeinem grönländiſchen
Be=
gleiter wieder nach Weſten auf. Wegener wollte
anſcheinend auf alle Fälle die Hauptgruppe der
Expedition im Weſten ſchnellſtens wieder
er=
reichen, um dort die wiſſenſchaftlichen Arbeiten
zu überwachen. Bei ihrer Suche nach Wegeners
Spuren fand die Hilfsexpedition 150 Kilometer
vom Ausgangspunkt entfernt Wegeners
Schlit=
ten und nach weiteren 60 Kilometern auch ſeine
Skier, die er wie ein Wegzeichen im Schnee
aufgeſtellt hatte. Das ſind die letzten
Ueber=
reſte, die man von Wegener gefunden hat. Es
iſt nun wohl nicht mehr zweifelhaft, daß der
geniale Forſcher, deſſen Verluſt für die deutſche
Wiſſenſchaft unerſetzlich iſt, den Heldentod im
Eiſe gefunden hat.
Toscanini von Fasciſten mißhandelt.
Mailand. In Bologna hat ſich am
Him=
melfahrtstag abends ein Zwiſchenfall ereignet,
der in der italieniſchen Muſikwelt lebhaftes
Aufſehen erregt. Das renovierte Gemeinde=
Theater von Bologna ſollte durch ein von
Tos=
canini geleitetes Konzert eröffnet werden, das
dem Gedächtnis des italieniſchen Komponiſten
Giovanni Martucci gewidmet war. Toscanini
hatte ſich geweigert, vor dem Konzert den
Königsmarſch und das fasciſtiſche Lied „La
Gio=
vinezza” zu ſpielen. Der Theaterbeginn war
deshalb verſchoben worden. Als Toscanini dann
ins Theater fahren wollte, wurde er von einer
Gruppe Fasciſten, die von ſeiner Weigerung
Kenntnis erhalten hatten, geſtellt, wobei einer
von ihnen dem Kapellmeiſter vor dem Theater
eine Ohrfeige verſetzte. Karabinieri griffen
ſo=
fort ein und machten dem Zwiſchenfall ein Ende.
Toscanini verließ, in der gleichen Nacht im
Kraftwagen Bologna und begab ſich nach
Mai=
land. In Bologna veranſtalteten die Fasciſten
eine große Kundgebung unter Abſingen der
Nationalhymne und Schmährufen auf Toscanini.
Die 40=Jahrfeier der Enzyklika rerum novarum.
Rom. Im Rahmen der 40=Jahrfeier der
Enzyklika rerum novarum wurde am
Donners=
tag nachmittag eine große Pilgerverſammlung
aus 18 Staaten abgehalten, der auch Kardinal
Frühwirth und Reichstagsabgeordneter Joos
beiwohnten. Als Redner für die 1850 deutſchen
Pilger ſprach Prälat Walterbach=München über
die Bedeutung der Enzyklika rerum novarum für
die Entwicklung der Arbeitsgeſetzgebung und der
katholiſchen Gewerkſchaftsbewegung in
Deutſch=
land.
Eine Deutſche auf der Strecke Rom—Neapel
verunglückt.
Rom. Ein Bahnwärter fand am Freitag
früh auf der Strecke Rom-Neapel den
Leich=
nam einer 28jährigen Deutſchen, deren Ausweis
auf den Namen Wilma von Kaan lautete. Sie
hat augenſcheinlich auf der Station Itri die
Wagentür vorzeitig geöffnet und iſt dabei
her=
ausgeſtürzt. Nach dem „Meſſaggero” wohnte die
Verunglückte in einer Penſion in der Via
Sa=
laria in Rom.
Feuersbrunſt in Japan.
Tokio. Eine rieſige Feuersbrunſt hat in
der Stadt Schinane=Machi, etwa 200 Kilometer
nördlich von Tokio, über 500 Häuſer eingeäſchert.
Das Rathaus, das Poſtamt, eine Bank und ein
Theater ſind zuſammen mit vielen
Wohnhäu=
ſern ein Raub der Flammen geworden. Eine
Perſon iſt in dem Brand ums Leben gekommen,
20 andere wurden ſchwer und etwa 30 leicht
ver=
letzt. Etwa 2500 Perſonen wurden durch die
Feuersbrunſt obdachlos gemacht.
Zum 100. Geburkstag
des Erfinders des Mikrophons.
David Edward Hughes,
der berühmte engliſche Elektro=Phyſiker, wurde
vor hundert Jahren, am 16. Mai 1831, geboren.
Seine wichtigſten Entdeckungen ſind der
Typen=
drucktelegraph, das Mikrophon und die
Induk=
tionswaage. Er ſtarb 1900 in London.
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Mittwoch, den 20. d. Mts.,
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den im Hofe des ehemaligen
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nerstag, den 21. d. Mts., im Hofe
des Städt. Altersheims, Emilſtraße 1,
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Beſichtigung der am Mittwoch zur
Verſteigerung gelangenden Gegenſtände
iſt möglich am Dienstag, den 19. Mai,
in der Zeit von 10 bis 12 Uhr
vor=
mittags, und der am Donnerstag zu
verſteigernden Gegenſtände am
Mitt=
woch, den 20. d. Mts,, von 5 bis 6 Uhr
(st.7702
nachmit tags.
Darmſtadt, den 13. Mai 1931.
Städt. Wohlfahrts= und Jugendamt.
Jagdverpachtung.
Samstag, den 30. Mai 1931,
nachmittags 2 Uhr, wird der
Jagd=
bezirk 1 der hieſigen Gemeindejagd,
be=
ſtehend aus etwa 280 ha Feld und
Wald, im Gaſthaus zum Heſſiſchen Hof
für den Reſt der Pachtperiode — 7 Jahre—
beſonderer Umſtände halber anderweit
öffentlich verpachtet.
Das Jagdgebiet iſt von Station
Zell=Kirch=Brombach, wohin täglich
fünfmal Kraftpoſtverbindung fährt, in
20 Minuten zu erreichen. Ein ſehr
guter Wildſtand iſt vorhanden, zumal
der ſeitherige Pächter während, der ſeit
2 Jahren laufenden Pachtzeit kein
Reh=
wild zum Abſchuß brachte. (7672b
Kirch=Brombach, den 13. Mai 1931,
Hefſiſche Bürgermeiſterei Kirch=Brombach.
Meiſinger.
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DleTAt
[ ← ][ ][ → ]Nummer 135
Samstag, den 16. Mai 1931
Seite 19
„Graf Zeppelin” beſichk Berin.
In 2 Skunden 55 Minuken von London nach Berlin.
Der Niedergang des Hauſes Rothſchild.
Zu dem Zuſammenbruch der „Oeſterreichiſchen Kredikanſtalk”, der „Rothſchild=Bank”.
150 Jahre Welkherrſchaft einer Millionärsfamilie.
Baron Rothſchild, der Hauptaktionär der „Oeſterreichiſchen
Kre=
ditanſtalt. — Verluſt von mehr als 100 Millionen Schilling. —
Der Zerfall des Rieſenvermögens. — Der Sieg der
Aktien=
banken über die großen Einzelvermögen.
* Der Zuſammenbruch der „Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt”
be=
trifft in erſter Reihe das Wiener Haus Rothſchild, das einer der
Hauptaktionäre des Unternehmens war. Die Kreditanſtalt hieß
darum auch im Volksmunde die „Rothſchild=Bank‟. Der
unge=
heure Verluſt, den die Rothſchildgruppe ſoeben erlitten hat,
und der auf rund 100 Millionen Schilling angenommen wird,
wird nicht dazu beitragen, die Stellung dieſes einſtmals
all=
gewaltigen Bankhauſes zu ſtärken. Es liegt über derartigen
Häuſern eine Art von Verhängnis oder Schickſal. Nach einer
beſtimmten Epoche eines unerhörten Glanzes und größter, faſt
übermenſchlicher Erfolge, beginnt der Abſtieg. Geſetze ſind für
dieſe eigenartige Erſcheinung nicht vorhanden, aber ſie tritt faſt
tets mit ſo unheimlicher Sicherheit ein, daß man ſchon den
Satz geprägt hat: „Große Vermögen halten ſich nur drei
Gene=
rationen”. Natürlich ſind heut die Rothſchilds noch nicht arm;
ſie haben noch ſatt zu eſſen und ſogar noch ganz anſtändige
Summen zur Verfügung. Dazu war das Haus zu reich. Aber
für ein derartiges Weltunternehmen, das tatſächlich viele
Jahr=
zehnte die Weltherrſchaft auf dem Kapitalmarkt beſaß, bedeutet
es ſchon empfindliche Schlappen, wenn es von den großen
Transaktionen ausgeſchaltet wird, und es bedeutet den
Nieder=
gang, wenn das Einkommen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt
ge=
ringer wird, anſtatt anzuſteigen.
Das Haus Rothſchild hat vor allen Dingen bereits ſeit
mehr als einem Vierteljahrhundert ſeine überragende
Bedeu=
tung auf ſeinem früher unumſtrittenen Hauptgebiete, dem
Staatsanleihengeſchäft, eingebüßt. Die Aktienbanken haben, wie
es in der Linie der modernen Wirtſchaftsentwickelung liegt,
über die großen Einzelvermögen das Uebergewicht erlangt. Die
Glanzzeit des Wiener Hauſes Rothſchild war in den erſten
Jahren der Herrſchaft des Barons Albert v. Rothſchild, der im
Jahre 1911 ſtarb und 5 Kinder hinterließ. Er ſah ſchon gegen
Ende ſeines Lebens die Rothſchildgruppe, die unter ſeiner
Füh=
rung eine ungewöhnliche Bedeutung erlangt hatte, aus den
großen Staatsgeſchäften ausgeſchaltet. Mit dem Tode des Barons
Albert wurde der Geſchäftsbereich der Rothſchildgruppe immer
mehr eingeengt. Hundert Jahre hat das Haus, das im Jahre
1822 den Freiherrntitel erhielt, in Oeſterreich geblüht und eine
beherrſchende Stellung eingenommen, die ſeit dem Tode Alberts
immer mehr zurückging. In geſchäftlicher Beziehung gehören
zwar die Rothſchilds nicht nur in Wien, ſondern auch in Paris
und London immer noch zu den erſten Firmen, denn ihr noch
bedeutendes Vermögen weiſt der Familie ſelbſt in der heutigen
Zeit der großen Aktienbanken immer noch eine
Ausnahmeſtel=
lung an. Aber wo ſind die Zeiten, da ohne Rothſchild kein
Millionengeſchäft getätigt werden konnte, hin? Da Könige und
Staatsmänner die Rothſchild um Rat fragten, wenn es ſich um
wichige Kapitalangelegenheiten der Staaten handelte, da das
Wort eines Rothſchilds an der Börſe als Orakel galt, dem auch
die mächtigſten Börſenfürſten andächtig lauſchten, da mit dem
Namen Rothſchild der Name Reichtum verbunden war und die
Familie der „Fünf Frankfurter” faſt legendären Ruf hatte, ein
Zeichen für die größte Volkstümlichkeit?! Dieſe Zeiten ſind
end=
gültig vorüber. Zwar haben die Rothſchilds durch ihre
Hei=
raten innerhalb der eigenen Familie gewiſſermaßen „
Fideikom=
miſſe der Millionen” errichtet und dem Verfall der
Rieſenver=
mögen entgegengearbeitet. Aber wo nicht neue große Erfolge
blühen, dort gehen die Vermögen zurück, da Verluſte, Teilungen
und wirtſchaftliche Umgeſtaltungen an ihnen zehren. Zuerſt
kam die Entwickelung des Vermögens der Frankfurter
Roth=
ſchilds zum Stilſtande. Nach dem Tode des Wiener Albert von
Rothſchild wurde auch das Vermögen des öſterreichiſchen
Zwei=
ges ſtark durch Erbſchaftsteilungen vermindert. Aehnlich
er=
ging es den Londoner Rothſchilds, die ihr Rieſenvermögen auch
nicht wachſen ſahen, während der Beſtand mehrfach
Vermin=
derungen durch Teilungen erlitt. Am beſten erhalten iſt noch
das Vermögen der Pariſer Rothſchilos, die zwar heut noch zu
den reichſten Männern Frankreichs gehören, aber auch hier nicht
mehr die große Stellung der früheren Jahrzehnte haben. Als
dem Pariſer einſt der Beſuch des Grafen Morny, des
Halb=
bruders Napoleons III. gemeldet wurde, ließ er ihn eintreten
und ſagte zu ihm, ohne von der Arbeit aufzublicken: „Nehmen
ſie bitte einen Stuhl!”. Graf Morny war über dieſen
unzere=
moniellen Empfang ungehalten und, da er annahm, daß
Roth=
ſchild ſeinen Namen nicht verſtanden hatte, ſagte er: „Ich bin
Graf Morny”. Wieder blickte Rothſchild nicht auf, ſondern
er=
widerte nur: „Nun, dann nehmen Sie 2 Stühle‟. Damals
fühlten ſich die Rothſchild als Finanzherrſcher Europas. Und
ſie hatten recht, denn ſie waren es auch.
Heute aber haben ſie einen ſchweren Konkurrenzkampf mit
den großen Bankinſtituten zu führen. 150 Jahre ſind es her,
ſeit der erſte Rothſchild mit dem Kurfürſten von Heſſen die
Geſchäfte machte, die den Grundſtein zu dem Rieſenvermögen
legten. Heut ſind nicht nur zahlreiche Amerikaner viel reicher
als die Rothſchilds, ſondern die Einnahmen der Rothſchilds ſind
in den letzten 30 Jahren auch beträchtlich zurückgegangen, ſo daß
z. T., ſogar ſchon hier und da alter Kunſtbeſitz aufgelöſt wurde.
Die Weltherrſchaft der Rothſchilds iſt dahin.
j.
Deufschlands leiskumssfähjöste,
zunverlässioste und wirkschafflichste
Cebrauchsfahr
zeuge
S
Ein Flugzeug=Fernhörer der japaniſchen Armee.
„Graf Zeppelin” auf der neuen Landevorrichtung auf dem Flugplatz Staaken bei Berlin.
Zu einem kurzen Beſuch der Reichshauptſtadt traf der „Graf Zeppelin” in Berlin ein und landete
nacheinander auf den Flugplätzen Staaken und Tempelhof. In Staaken wurde zum erſten Male
der neue Schienenlandungswagen praktiſch erprobt.
Der amerikaniſche Rekordflieger Frank Hawks landet auf dem Tempelhofer Feld in Berlin.
Der amerikaniſche Flieger Hawks, der ſchon mehrfach Geſchwindigkeitsrekorde aufſtellte, legte die
Strecke von London nach Berlin in 2 Stunden 55 Minuten zurück. In London hatte er noch
ſeinen Lunch genommen, in Berlin traf er rechtzeitig zum Nachmittagskaffee ein.
Der Apparat geſtattet, das Nahen eines feindlichen Flugzeuges
auf 60 Kilometer Entfernung hörbar zu machen und zugleich die
genaue Richtung und Höhe des Fluges feſtzuſtellen.
Dei Ader gehören die Attribute der Luxuswagen nicht erst seit heute zur Normal-Ausrüstung: im Bau wirksamer Drrct Oualität zur Umaahs-
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und in vielen ähnlichen Fragen besitzt Adler einen Erfahrungsvorsprung von Jahren. Die Adlerwagen zählen heute O steigerung zur Preissenkung?
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[ ← ][ ][ → ]Seite 20
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leichtes Stückchen voller Cbarme
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großen Bosheiten.
Dazu ein reichhaltiges
Beiprogramm.
Ein übermütiger Militärschwank
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In den Hauptrollen:
Charlotte Ander, ErnstVerebes
Grete l Theimer, Paul
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Hleeblatt von besonderer Note
Die weitere große Besetzung: Hermann
Thiemig, Ida Wüst, Oskar Marion, Otta
Wallburg. Jack Mylong-Münz,
Else Reval, Eugen Rex.
Eine Situation jagt die andere
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Nummer 135
Samstag, den 16.-Mai 1931
Seite 21
Roman von Alexandra von Boſſe.
Copyright 1930 by Karl Köhler u. Co., Berlin=Zehlendorf.
(Nachdruck verboten.)
Er erwähnte Flavia nicht. Da fragte Richard, ob der
Mar=
cheſe denn keine Söhne habe, und der Wirt berichtete, gehabt habe
er zwei, aber der eine ſei gefallen, der andere auch ſchon tot, beide
wären Söhne aus erſter Ehe geweſen, wie auch die älteſte
Toch=
ter, die Marcheſina Flavia.
Nun hatte Richard ihn ſoweit, wie er ihn haben wollte, und
harmlos fragte er, ob die Marcheſina Flavia auch ſchon tot ſei.
„Nein, die Heiligen mögen ſie behüten und ihr ein langes
Leben ſchenken!” rief der Wirt. „Sie iſt ſchön wie eine Madonna
und gut wie ein Engel, aber ſie iſt nicht mehr in Valcena. Die
Tyrannei ihres Vaters und die Bosheit der Marcheſina Roſanna
haben ſie aus dem Hauſe getrieben. Der Vater wollte ſie mit
einem Neapolitaner, einem, der im Kriege reich wurde, einem
rechten „Pescecani”, verheiraten, da iſt ſie ihm davongelaufen.
Das war ſchon im Frühjahr, und ſeitdem fehlt jede Spur von ihr,
obgleich der Marcheſe durch ganz Italien nach ihr hat ſuchen laſſen.
Glücklicherweiſe kamen die Beſtien nie ganz nahe heran,
um=
kreiſten ihn jedoch fortgeſetzt und wollten ihn wohl zunächſt
er=
müden, um ihn dann zu überfallen. Sie kamen nie ſo nahe, daß
er einem von ihnen einen Stockhieb hätte verſetzen können. Er
war weitergegangen, meinend, daß ſie endlich zurückbleiben
wür=
den, aber ſie ließen nicht von ihm ab, und die fortgeſetzte
Auf=
merkſamkeit, zu der ſie ihn zwangen, begann wirklich ſchon, ihn
zu ermüden. Da wollte er umkehren. In dieſem Augenblick hörte
er einen hellen Aufſchrei oder Zuruf, einen Knall, wie von einem
ſchwachen Piſtolenſchuß, und dann Pferdegetrappel. Als er ſich
danach umwandte, ſah er einen einzelnen Reiter im Galopp
her=
ankommen, der ſeine Jagdpeitſche knallen ließ und nun damit auf
die Hunde eindrang, ſie dabei durch gellende Rufe einſchüchternd,
ſo daß ſie die Flucht ergriffen und nur aus der Ferne noch ihr
rauhes Gebell ertönen ließen.
Richard ſah, daß ſein Retter ein Knabe war, der ein auffal=
Gott und die Heiligen, mögen verhütet haben, daß das ſchöne lend ſchönes, langbeiniges Pferd ritt, anſcheinend einen engliſchen
Fräulein ſich ein Leid zufügte, wie manche glauben.” —
Vollblüter. Er war in knapp ſitzendem Reitanzug, trug weiße
Richard überlegte, wie er mit den Bewohnern der Villa di= Lederhoſe und kurze Stulpſtiefel, wie ein Reitknecht, dazu eine
rekt in Verbindung treten könnte. Aber wenn dieſe ſelbſt nicht weiche Jockeimütze. In ſeinem ſchmalen, bronzebraunen Geſichtchen
wußten, wo Flavia war, hatte es eigentlich keinen Zweck. Er funkelten ſpitzbübiſche ſchwarze Augen.
ging am folgenden Morgen wieder hinunter und um die Mauer
Richard dankte ihm für ſeine Hilfe, und der Bub machte
des Parkes herum. Am Parktor ſah er einen alten Mann, der lachend eine verächtliche Gebärde.
ein Gärtner zu ſein ſchien; ihn fragte er, ob es geſtattet ſei, den
„Ach, dieſe feigen Kanaillen, die greifen immer zu zweit
Park zu beſichtigen und vielleicht auch Sehenswürdigkeiten inner= einen einzelnen an, aber ſobald eine Peitſche knallt, laufen ſie
halb des Hauſes, was dieſer entſchieden verneinte. Der Herr Mar= davon.”
cheſe und ſeine Familie ſeien anweſend, da dürften Fremde in den
Das Pferd ſtreckte den Hals. Es hatte einen kleinen, langen
Park nicht eingelaſſen werden, der ſich übrigens mit dem der Kopf und ſehr feine, kleine Ohren.
Villa Torlinia oder Conti nicht meſſen könne. Im Hauſe gäbe es
„Du reiteſt ein ſchönes Pferd”, ſagte Richard. „Es iſt wohl
keine beſonderen Sehenswürdigkeiten.
ein Rennpferd?"
Richard bummelte darauf langſam in die Campagne hinab.
„Es iſt das ſchönſte Pferd auf der Welt”, erklärte ſtolz der
Es war ſehr heiß, aber vom Meere her wehte eine friſche Briſe. Bub. „Es iſt ,Blubard’, wiſſen Sie.” So ſprach er den Namen
Bald ließ er die letzte Vigne und die am weiteſten hinaus ſich er= aus und meinte wohl, jedermann müßte wiſſen, wie berühmt
ſtreckenden Brokkolifelder hinter ſich, kreuzte die gepflaſterte Straße Bluebird ſei.
und hatte nun das vertrocknete Gras der Champagna unter den
„So, Bluebird?” wiederholte Richard mit ſachverſtändiger
Füßen. Vor ihm dehnte ſich in ſanften Wellen die Ebene, deren Miene. „Gehört es dir?‟
Gleichförmigkeit hier und da durch Mauerreſte unterbrochen
Der Bub ſchüttelte den Kopf.
wurde. Die Luft war klar. In der Ferne konnte er den Rund=
„O nein, es gehört doch der Marcheſina Flavia, meiner
bau des Grabmahls „Cecilla Metella” erkennen und die langge= Herrin.”
ſtreckten Ruinen der alten römiſchen Waſſerleitung; daneben die
Richard war für den Augenblick verblüfft, als er den Namen
niedrigeren Bögen der neuen Waſſerleitung, die ſich gleich einem nennen hörte, es erſchien ihm als ein geradezu wunderbarer
Zu=
endloſen Wurm, der über die Ebene hinkriecht, abzeichneten. Da= fall, daß er hier draußen den kleinen Reitknecht Flavias getroffen
hinter erhoben ſich die Kuppeln und Türme Roms, überragt von hatte. Bluebird ſchritt nun langſam durch das raſchelnde, dürre
der gigantiſchen Kuppel dos St. Peter. Es waren die einzelnen Gras, er ging nebenher, überlegte, ob er wohl von dem kleinen
Bauten ſo genau zu erkennen, daß es ſchien, als brauche Richard Kerl irgend etwas über Flavia erfahren könnte. Ehe er fragte,
kaum eine halbe Stunde weiterzugehen, um die Porta S. Gio= ſprach dieſer weiter:
vanni zu erreichen.
„Nur ich darf Blubard reiten, ſo hat es Marcheſina Flavia
Er ging ziellos weiter, ſah ſich aber plötzlich von zwei großen befohlen, ehe ſie wegging. Seit ſie weg iſt, will der Marcheſe das
Hunden geſtellt, die Miene machten, ihn ernſtlich anzugreifen. Pferd verkaufen, aber bisher iſt ihm das nicht gelungen. Es iſt
Es waren das zwei weiße, langhaarige Tiere mit kurz geſtutzten ſehr teuer, aber außerdem verhindern Guiſeppe und ich, daß einer
Schwänzen, wie ſie in der Campagna als Hirtenhunde verwandt es kauft. Guiſeppe iſt der Stallmeiſter, der kann das, und ich
werden. Sie waren als biſſig und einem einzelnen Menſchen ge= helfe.”
genüber, war er waffenlos, ſogar als gefährlich bekannt. Richard
Es blitzte verſchmitzt in den ſchwarzen Augen des Buben auf,
wehrte ſie durch Steinwürfe ab, mußte dann auch ſeinen Stock als, als er hinzufügte:
Waffe benutzen, denn ſie wurden immer zudringlicher. Ihr rau=
„Blubard gehört doch Marcheſina Flavia, es darf nicht
ver=
hes Gebell erfüllte die Luft. Vergebens ſah ſich Richard nach kauft ſein, wenn ſie zurückkommt.”
einem Hirten um, kein Menſch war weit und breit zu ſehen. Die
„Sie wird wohl bald wieder zurückkommen?” fragte Richard.
Hunde waren wahrſcheinlich Wächter einer der Vignen und ihm
„Chiſa!” machte der Bub und zuckte die Achſeln.
„Das weißt du nicht?”
von da aus gefolgt.
„Niemand weiß es. Und niemand weiß, wo ſie iſt.”
„Niemand? Aber ihr Vater wird es doch gewiß wiſſen.”
„Oh. er am wenigſten. Marcheſina Flavia ſollte Cavalliere
Luigi Tocelli heiraten, das wollte ſie nicht, darum ging ſie fort.”
„Und ſeitdem weiß niemand, wo ſie iſt und ob ſie noch lebt?”
„Ob ſie noch lebt? Natürlich lebt ſie!"
„Das weißt du alſo?‟
„Ja, das weiß ich. Und ich allein weiß auch, wer genau weiß,
wo ſie iſt”, renommierte der Kleine ſelbſtbewußt, „aber das ſage
ich niemand.”
„Das darfſt du niemand ſagen?"
„Ich habe es geſchworen. Und ich, mein Herr, bin ein
Ehren=
mann, der ſein Wort hält.”
Das ſpitzbübiſche, braune Knabengeſicht nahm bei dieſen
Wor=
ten einen ſo drolligen Ausdruck erhabenen, männlichen Ernſtes
an, daß Richard ein Lächeln verbeißen mußte. Lobend ſagte er:
„Natürlich muß ein Ehrenmann ſein Wort halten. Es freut
mich ſehr; hier in der Campagna einem ſolchen Ehrenmann
be=
gegnet zu ſein, und gern würde ich ſeinen Namen wiſſen. Wie
heißt du denn?”
Der Knabe lächelte geſchmeichelt von ſeinem hohen Sitz herab
und erklärte bereitwillig:
„Ich bin Gino, Marcheſina Flavias Reitknecht. Gino Favella
iſt mein Name.”
„Ihr Reitknecht und ihr Page, nicht wahr?”
„Ich diene ihr auf jede Weiſe. Meine Mutter nämlich, müſſen
Sie wiſſen, war früher Marcheſina Flavias Amme, und noch heute
liebt ſie die Marcheſina, als ſei ſie ihr eigenes Kind. Das hat ſie
mir geſagt. Und ich, ich liebe Marcheſina Flavia.”
„Das iſt ſehr ſchön von dir” lobte Richard. Gewiß kann
ſie ſich ganz auf dich verlaſſen, wie auch auf deine Mutter. Dieſe
weiß doch gewiß, wo Marcheſina Flavia iſt, wenn auch ſonſt
nie=
mand es weiß.”
Gino nickte ernſthaft. Die Meinung des Fremden ſchmeichelte
ſeinem Selbſtbewußtſein.
„Kann ſchon ſein. Aber ſie würde es für kein Gold der Welt
verraten, ſolange Marcheſina Flavia verborgen zu bleiben
wünſcht.”
„Natürlich nicht” bekräftigte Richard mit Entſchiedenheit,
dabei klopfte ſein Herz erregt; es ſchien, als ſei er auf dem beſten
Wege, Flavias Spur zu finden. Vorſichtig ſetzte er nach kurzer
Ueberlegung hinzu: „Dagegen würde ſie wohl eine Nachricht an
die Marcheſina vermitteln, wenn eine ſolche für ſie von
Wichtig=
keit wäre, nicht wahr?‟
„Wie könnte ſie wiſſen, was wichtig iſt?” fragte der Bub
zurück, und ſchon blitzte es mißtrauiſch in ſeinen Augen auf.
„Natürlich nur, wenn ſie es weiß oder glaubt. Vielleicht hat
die Marcheſina ihr darüber Weiſung gegeben.”
Gino ſah plötzlich verdroſſen aus. Richards Fragen hatten
nun einmal ſein Mißtrauen geweckt, und plötzlich fragte er:
„Ihr ſeid doch nicht etwa ein Spion des Herrn Marcheſe,
Herr? Oder gar einer des Signor Tocelli?”
„Wie kannſt du ſo etwas von mir denken, Gino!” rief
Ri=
chard vorwurfsvoll aus. „Ich kenne weder den Herrn Marcheſe,
noch den anderen Herrn. Wie ſollte ich das, da ich ein Fremder
bin, der erſt vor wenigen Tagen nach Frascati kam.”
„Daß Ihr ein Fremder ſeid, hörte ich Eurer Sprache ſchon
an” nickte Gino, und dieſe Tatſache ſchien ſein Mißtrauen zu
be=
ſchwichtigen. Aber Richard hielt es für beſſer, keine weiteren
Flavia betreffenden Fragen an ihn zu richten.
Sie hatten jetzt die erſten Brokkolifelder wieder erreicht, es
ging zwiſchen Vignen der Villa Valcena zu. Von den Hunden
war nichts mehr zu ſehen oder zu hören. Dann zweigte der Weg
nach Frascati ab, den Richard nehmen mußte. Er blieb ſtehen.
„Danke dir nochmals für deine Hilfe, Gino”, ſagte er und
drückte dem Jungen einen kniſternden Fünflireſchein in die derbe,
kleine braune Hand. Der ſtrahlte nun über ſein ganzes, braunes,
ausdrucksfähiges Geſichtchen.
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