Darmstädter Tagblatt 1931


16. April 1931

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Einzelnummer 10 Pfennlgs

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Nummer 105
Donnerstag, den 16. April 931.
194. Jahrgang

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Nabatt weg. Banfkonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Naiſonalbanf

Das neue Regime in Spanien.
Ruhe im ganzen Lande. Nur in Barcelona kam es zu Zuſammenſtößen. Rückkrikt der diplomaliſchen
Verkreker im Auslande. Heer und Marine anerkennen die neuen Gewalken.

Der Wechſel der Skaaksform
offiziell vollzogen.
Feierliche Uebergabe der Regierungsgewalt
durch Azuar an das republikaniſche Kabinett.
EP. Madrid, 15. April.
Die erſte Amtshandlung der republikaniſchen proviſoriſchen
Regierung war, ſämtliche politiſchen Gefangenen, die im Verlaufe
der letzten revolutionären Umtriebe verhaftet worden waren, in
Freiheit zu ſetzen. Der heutige Tag iſt zum Nationalfeiertag der
Republik ernannt worden. Am Vormittag hat der frühere
Miniſterpräſident, Admiral Aznar, dem repu=
blikaniſchen
Kabinett feierlich die Regierungs=
gewalt
übertragen. Das Madrider Amtsblatt veröffent=
licht
das proviſoriſche Statut der Republik. Darin betont die
proviſoriſche Regierung, daß die an die Macht gelangte republika=
niſche
Konzentration nicht nur durch das Beſtreben zuſammenge=
halten
worden ſei, Spanien von der Monarchie zu befreien, ſon=
dern
daß ſie auch an der Organiſation des republikaniſchen Staa=
tes
zuſammenarbeiten werde. Eine verfaſſunggebende National=
verſammlung
werde die Bürgerrechte ausarbeiten. Bis dahin
werde die Regierung jeden Willkürakt vermeiden.
Der neue Kriegsminiſter Azana hat an die Kommandanten
ſämtlicher ſpaniſchen Garniſonen ein Begrüßungstelegramm ge=
richtet
, in dem er den Patriotismus und die Diſziplin aller Offi=
ziexe
während der Tage des Umſturzes anerkennt. Der Chef der
Kriegsmarine hat telegraphiſch mitgeteilt, daß auf allen Kriegs=
ſchiffen
die republikaniſche Flagge gehißt worden ſei.
Die meiſten diplomatiſchen Vertreter Spaniens im Auslande,
ſo auch der Pariſer Botſchafter Quinones de Leon, haben der
neuen Regierung telegraphiſch ihre Demiſſion bekannt gegeben.
WWie jetzt verlautet, wird voausſichtlich der frühere Außenminiſter
Santiago Alba zum Botſchafter in Paris, Perez
De Ayala zum Botſchafter in London und Joſé
OrtegoyGaſſet zum Botſchafter in Berlin ernannt
werden.
Der geſtern auf Grund der Amneſtie aus dem Gefängnis ent=
Taſſene Rechtsanwalt Galarza ſoll zum Generalſtaatsanwalt des
Oberſten Gerichtshofes ernannt werden. Der ehemalige Präſident
des Oberſten Gerichtshofes, General Burguette, der wegen einer
Miteilung an die Preſſe zu zwei Monaten Feſtungshaft verur=
teilt
worden war, iſt geſtern ebenfalls freigelaſſen worden.
Im ganzen Lande veranſtaltet die Bevölkerung Freudenkund=
gebungen
, doch herrſcht überall völlige Ruhe. In Madrid hat eine
ſſozialiſtiſche Delegation dem Miniſterpräſidenten Zamora die Ver=
ſicherung
abgegeben, daß über 100 000 Arbeiter ſich verpflichtet
hätten, die Aufrechterhaltung der Ordnung zu gewährleiſten.
Abreiſe des Königs aus Spanien.
König Alfons XIII. hat ſich in der Frühe kurz nach 4 Uhr in
Cartagena an Bord des Kreuzers Pricipe Alfonſo begeben. Er
war in Begleitung des Kronprinzen. Als der König in das Boot
ſſitieg, das ihn zu dem Kreuzer brachte, riefen einige Perſonen des
Gefolges: Es lebe der König! Das Boot entfernte ſich und kurze
ZZeit darauf ging der König mit unbeſtimmtem Beſtimmungsort
in See. Die Königin und die übrigen Mitglieder des Königs=
hauſes
ſind heute vormittag nach Paris abgereiſt. Wie aus
Gibraltar gemeldet wird, iſt der dritte Sohn des Exkönigs Alfons,
Prinz Juan Carlos, dort heute früh an Bord eines ſpaniſchen
Kanonenbootes eingetroffen, wo er vorläufig bleiben ſoll.
Ein Manifeſt König Alfons. Kein Verzicht
auf ſeine Rechte.
Wie verlautet, hat der ſpaniſche König, als er Madrid ver=
ließ
, ein Manifeſt hinterlaſſen, das folgenden Wortlaut hat:
Die Wahlen, die am Sonntag ſtattfanden, zeigen mir klar,
daß ich heute die Liebe meines Volkes verloren habe. Mein Ge=
wiſſen
ſagt mir, daß dieſe Abneigung keine endgültige ſein wird,
weil ich ſtets bemüht war, Spanien zu dienen. War doch mein
einziges Ziel das öffentliche Intereſſe ſelbſt unter den kritiſchſten
Umſtänden. Ein König kann ſich täuſchen, und zweifellos habe ich
ſelbſt bisweilen geirrt. Aber ich weiß wohl, daß unſer Vater=
land
ſich ſtets gegenüber Fehlern, denen keine Böswilligkeit zu=
grunde
lag, großmütig gezeigt hat. Ich bin der König aller Spa=
nier
, und ich bin ſelbſt Spanier. Ich hätte verſchiedene Mittel
anwenden können, um die königlichen Vorrechte aufrecht zu er=
halten
und meine Gegner wirkſam zu bekämpfen. Aber ich will
alles beiſeite laſſen, was meine Landsleute in einen mörderiſchen
Bruderkrieg ſtürzen könnte. Aber ich verzichte auf keines meiner
Rechte, weil ſie über meine Anſprüche hinaus ein von der Ge=
ſchichte
angehäuftes Gut ſind, und weil ich eines Tages freie
Rechenſchaft über die Verwaltung dieſes Schätzes abzugeben habe,
Ich warte den wahren Ausdruck der öffentlichen Meinung des
Volkes ab, und bis die Nation ſich geäußert hat, ſetze ich freiwillig
Sie Ausübung der königlichen Gewalt aus und entferne mich aus
Spanien. Hiermit erkenne ich an, daß Spanien allein Herr ſei=
Nes Geſchickes iſt. Auch heute glaube ich, die mir durch die Liebe
Su meinem Vaterland diktierte Pflicht zu erfüllen. Ich flehe Gott
an, daß die übrigen Spanier ſich ihrer Pflicht ebenſo bewußt ſein
mögen wie ich.

der neue ſpaniſche Miniſterpräſident Alcala Zamora

bei einer Wahlrede. Unten rechts: Miguel Maura, der neue
Innenminiſter.
Proklamierung der Republik Kakalonien.
Barcelona, 15. April.
Oberſt Macia hat einen Aufruf an die Katalanen erlaſſen,
in welchem die Proklamierung der Republik Katalonien als
Staat innerhalb der iberiſchen Staatenföderation mitgeteilt wird.
Im Einvernehmen mit dem Präſidenten der ſpaniſchen Bundes=
republik
übernehme Oberſt Macia, ſo erklärt er, Proviſoriſch die
Befugniſſe des Regierungspräſidenten von Katalonien, bis das
ſpaniſche und das katalaniſche Volk ihren Willen geäußert haben.
Jeder, der die öffentliche Ordnung zu ſtören verſuche, werde als

Oberſt Macia
Präſident der ſelbſtändigen katalaniſchen Republik.
Vertäter am Vaterland angeſehen. Die proviſoriſche katalaniſche
Regierung umfaßt unter dem Vorſitz des Oberſten Macia fünf
Vertreter der katalaniſchen Linksparteien einſchließlich der
Sozialiſten ſowie zwei Vertreter der Gewerkſchaften.
Oberſt Macia, der proviſoriſche Präſident der kataloniſchen
Republik, hat einem Vertreter der ſpaniſchen Nachrichtenagentur
in Barcelona gegenüber erklärt: Wir haben die kataloniſche Re=
publik
ausgerufen, was jedoch keineswegs einen Zwieſpalt mit
der ſpaniſchen Republik bedeutet. Zwiſchen ihr und uns herrſcht
engſtes Einvernehmen. Doch durften wir die öffentliche Mei=
nung
Kataloniens, die jetzt faſt reſtlos für die autonomiſtiſche
katalaniſche Idee gewonnen iſt, nicht außer Acht laſſen.
Generalſtreik und Straßenkämpfe in Barcelona.
Die Exchange=Agentur verbreitet eine aus Barcelona ſtam=
mende
Meldung über die Lage in dieſer Stadt, die noch der Be=
ſtätigung
bedarf. Danach ſei es im Zuſammenhang mit der Aen=
derung
der Staatsform zum Generalſtreik gekommen. Bei Stra=
ßenkämpfen
in Barcelona ſollen mehrere Perſonen getötet und
eine weitere Anzahl verwundet worden ſein. Die Läden wurden
geplündert und die Gefängniſſe der Stadt geſtürmt. Die Gefan=
genen
mußten auf das Drängen der Menge hin ſämtlich freige=
laſſen
werden. Zur Wiederherſtellung der Ruhe iſt der Belage=
rungszuſtand
über Barcelona verhängt worden. Soldaten
patrouillieren durch die Straßen der Stadt.

* Enkwicklungskendenzen
der inkernakionalen Wirkſchaft.
In einem unſerer letzten Artikel (vergleiche Nr. 90 vom
31. März) hatten wir den Verſuch unternommen, eine Prognoſe
der Lage der deutſchen Wirtſchaft im gegenwärtigen Zeitpunkt
zu geben, und waren dabei zu der Feſtſtellung gekommen, daß
das Ende der Wirtſchaftskriſe erreicht und damit der Zuſtand
der Depreſſion als der Baſis für den Wiederanſtieg der Kon=
junktur
eingetreten iſt. Auch für die wichtigſten Induſtrieländer
der Welt iſt, wie ausgeführt wurde, der ſaiſonmäßige Tiefpunkt
der Wirtſchaft erreicht oder überſchritten. Der konjunkturelle
Liquidationsprozeß nähert ſich ſeinem Abſchluß, und an dieſe
Erkenntnis knüpft ſich die Hoffnung, daß die Depreſſion nach
einer gewiſſen Zeit in einen neuen Aufſchwung einmünden werde.
Unter dieſen Umſtänden ſcheint es angebracht zu ſein, wenn das
Inſtitut für Konjunkturforſchung Betrachtungen über die Gren=
zen
des künftigen Aufſchwunges, die durch die Strukturtendenzen
der Weltwirtſchaft gegeben ſind, anſtellt und dabei zu recht inter=
eſſanten
Ergebniſſen kommt. Man kann natürlich derartigen
Ueberlegungen, wie es das Inſtitut ſelbſt zugibt, entgegenhalten,
daß ſie ſich in ſo theoretiſchen Gedankengängen bewegen, daß ſie
ſelbſt für den Fall ihrer Richtigkeit kaum in praktiſche Nutz=
anwendung
umgeſetzt werden können. Da zudem alle Entwick=
lungsprognoſen
zunächſt von den kurzfriſtigen, konjunkturellen
und ſonſtwie vorübergehenden Veränderungen im Wirtſchafts=
gefüge
abſehen müſſen, geraten ſie allzu leicht in den Geruch
wirklichkeitsfremder Zahlenſpielerei. Das Inſtitut hält aber
dieſen Einwendungen das Recht der Erfahrung, die ſich auf die
wirtſchaftlichen und ſtatiſtiſchen Geſetzmäßigkeiten ſtützt, entgegen.
Seit den erſten Vorſtufen der modernen Weltwirtſchaft, alſo
ſeit nunmehr etwa 200 Jahren, hat ſich gezeigt, daß ſich die großen
Entwicklungstendenzen in allen Volkswirtſchaften mit einer er=
ſtaunlichen
Geſetzmäßigkeit über alle Konjunkturen, Kriege, über
alle ſozialen und politiſchen Umwälzungen hinweg durchgeſetzt
haben. Es verhält ſich mit den Entwicklungsprognoſen der
Wirtſchaft ähulich wie mit den Strukturprognoſen der Bevöl=
kerung
: Es iſt zwar kaum möglich, die vorausſichtliche Lebens=
dauer
eines Einzelnen zu errechnen; wohl aber kann man mit
Hilfe ſtatiſtiſcher Beobachtungen verhältnismäßig leicht die durch=
ſchnitliche
Lebenserwartung einer größeren Bevölkerungsmaſſe
feſtſtellen, ohne daß man dabei man denke an die Nutzanwen=
dung
derartiger Berechnungen bei den Kalkulationen im Lebens=
verſicherungsgeſchäft
in den Verdacht der Phantaſterei gerät.
Auf die Wirtſchaft im weiteſten Sinne übertragen, können der=
artige
Entwicklungsprognoſen, wie das Inſtitut für Konjunktur=
forſchung
mit Recht betont, vor manchen Kapitalfehlleitungen
und vor vielen wirtſchaftspolitiſchen Trugſchlüſſen bewahren, zu
denen vorübergehende Konjunkturkonſtellationen erfahrungs=
gemäß
leicht verführen. Von dieſem Geſichtspunkt aus hat das
Inſtitut ſeit laugem ſchon beſonderes Gewicht auf Entwicklungs=
prognoſen
gelegt, und auf Grund dieſer ſtellt es nunmehr auch
ſeine Betrachtungen über die Grenzen des künftigen Konjunktur=
aufſchwunges
an, ſoweit ſie durch die Strukturtendenzen der
Weltwirtſchaft gegeben ſind.
Als eines der wichtigſten Probleme der künftigen Wirt=
ſchaftsgeſtaltung
ſind gegenwärtig die Langen Wellen der Kon=
junktur
zu betrachten, d. h. die Erſcheinung, daß ſich ſeit Jahr=
hunderten
ſchon die einzelnen Konjunkturzyklen ihrerſeits wieder
zu längeren Bewegungserſcheinungen mit Anſtieg und Abſtieg
zuſammenſchließen. Dieſe Langen Wellen laſſen ſich für einen
Zeitraum von 2½ Jahrhunderten (ab Ende des 17. Jahrhun=
derts
) eindeutig nachweiſen. Bei den Preiſen z. B. ſind ſie
deutlich zu beobachten. Auf etwa 20= bis 30jährige Perioden
ſteigender Grundtendenz folgten Perioden ſinkender Grundten=
denz
. Dieſer Abſtieg der Preiſe vollzog ſich aber nicht ſo, daß
etwa 25 Jahre lang alle Preiſe zurückgegangen wären. Viel=
mehr
entwickelten ſich auch innerhalb der Abwärtsbewegung der
langen Welle regelrechte Konjunkturen mit Auf= und Abſtieg,
nur daß diesmal die Höhenpunkte nicht ganz an die vorange=
gangenen
heranreichten, während jeder Tiefpunkt tiefer lag als
die vorherigen. Die Parallelerſcheinung zeigte ſich auf der Men=
cenſeite
: Der Aufſtieg der langen Welle war von ſtürmiſchem
Expanſionsdrang, umfangreichen Neugründungen und ſprung=
hafter
Steigerung des Welthandels und des Konſums begleitet.
Beim Abſtieg der langen Welle wuchſen Inveſtitionen, Verbrauch
und Welthandel kaum ſtärker als die Bevölkerung. Gegenwärtig,
d. h. ſeit etwa 1920, ſcheint ſich die Weltwirtſchaft auf einem
abfallenden Teil der langen Welle, d. h. in einer Periode der
Uebermüdung zu befinden. Die Ruhepauſe erlaubt im ganzen
eine nur verhältnismäßig langſame Entfaltung der Konjunk=
turen
, ſie führt zu einem Abbau der Preiſe und der Zinsſätze,
ſie geſtattet aber gerade dadurch die Anſammlung neuer Kräfte
für einen weiteren Ausbau des Wirtſchaftsgebäudes in kommen=
den
Jahrzehnten. Dabei ergeben ſich freilich für das unmittel=
bar
bevorſtehende Jahrzehnt beſondere Probleme: Die Herab=
ſchreibung
der Werte, die Senkung der Preiſe und der Zins=
ſätze
, begünſtigt die Gläubiger und Gläubigerländer, die auf
Grund alter Schuldtitel Forderungen (in unveränderter Höhe)
geltend machen können; ſie bedrückt andererſeits die Schuldner,
die zur Erfüllung dieſer Verpflichtungen einer größeren Arbeits=
aufwand
als urſprünglich geplant, leiſten müſſen. Das gewinnt
ſelbſtverſtändlich beſonders im internationalen Güter= und
Kapitalaustauſch Bedeutung, indem die Schuldnerländer zu
größeren Realleiſtungen (vergleiche die deu ſchen Reparations=
zahlungen
) verrflichtet werden; andererſeits erſchwert die Ruhe=
pauſe
in der weltwirtſchaftlichen Entwicklung eine raſche Aus=
dehnung
des Warenabſatzes und des Welthandels.
Dieſe Problemſtellung gewinnt, wie in der Darſtellung aus=
geführt
wird, etwas Beängſtigendes, wenn man von der vielfach
rertretenen Anſicht von einem Geſetz der ſinkenden Exportquote‟
ausgeht, d. h. der Anteil der Ausfuhr an der Produktion eines
Landes ſinkt, je mehr die wirtſchaftliche Entwicklung in dieſem
Lande fortſchreitet. Dieſes Geſetz würde für ein Schuldner=
land
wie Deutſchland nichts anderes bedeuten, als daß es mit
wachſender Induſtrialiſierung der Welt immer ſchwerer wird,
ſeinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen. Es be=
deutet
, daß eine Erhöhung der Realleiſtung im internationalen
Warenverkehr eine Erhöhung der inländiſchen Produktion um
ein Vielfaches der erforderlichen Exportſteigerung notwendig

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Donnerstag, den 16. April 1931

Nummer 105

machen würde. Nach Anſicht des Inſtituts für Konjunktur=
forſchung
iſt aber die Tendenz der fallenden Exportquote keines=
wvegs
ſo eindeutig feſtzuſtellen. Offenſichtlich walten nämlich in
der wirtſchaftlichen Entwicklung zwei mächtige Tendenzen, die
dem Sinken der Exportquote entgegen wirken. Das iſt zunächſt
der fortſchreitende Erſatz von Dienſtleiſtungen durch Güter, eine
Folge der wachſenden Techniſierung der ganzen Bedarfsdeckung.
Indem ſich die Geſamtſachgüterproduktion im Verhältnis zu den
Dienſtleiſtungen verſtärkt, erhöht ſich auch der Zuſammenhang
der Wirtſchaft mit dem Ausland im Rahmen der geſamten Wirt=
ſchaftsleiſtung
. Dazu kommt als weitere Gegenwirkung die Tat=
ſache
, daß der Verbrauch von Auslandsgütern mit wachſender
Iutenſität, anders ausgedrückt, daß die internationale Arbeits=
teilung
immer mehr zunimmt, ſofern die Wirtſchaftspolitik dieſen
Prozeß nicht aufhält. Auch die Betrachtung der Handelsſtatiſtik
macht es wahrſcheinlich, daß der Welthandel ſtärker wächſt als
die Binnenwirtſchaft. Allerdings iſt dafür, da man teilweiſe
auf Schätzungen angewieſen iſt, der Beweis nicht reſtlos zu
liefern. Vor dem Kriege iſt der Welthandel jährlich um etwa
35½ Prozent gewachſen. Durch den Weltkrieg iſt dieſe Entwick=
lung
unterbrochen worden. Im Jahre 1929, dem Jahr des höch=
ſten
Umſatzes, war der Welthandel mengenmäßig um etwa
24 Prozent größer als im Jahre 1913; das würde einen durch=
ſchnittlichen
jährlichen Zuwachs um nur 1½ Prozent bedeuten.
In der letzten Zeit war jedoch der jährliche Zuwachs erheblich
größer, in den Jahren 1925 bis 1929 durchſchnittlich um je
4 Prozent. Es erſcheint deshalb nicht ausgeſchloſſen, daß man
in der Nachkriegszeit mit ungefähr dem gleichen Grundzug der
Welthandelsentwicklung rechnen kann wie in der Vorkriegszeit.
Im Jahre 1913 war in Deutſchland, Frankreich und England
der Anteil der Ausfuhr am Volkseinkommen höher als um die
Jahrhundertwende. Frankreich hat im Jahre 1928 eine noch
höhere Ziffer erreicht. Dagegen iſt in Deutſchland und England
ver Exporthandel am Volkseinkommen wieder auf den Stand
der Jahrhundertwende, d. h. 15 Prozent, zurückgegangen. In
den Vereinigten Staaten von Amerika iſt von der Jahrhundert=
wende
bis zur Gegenwart eine leichte Senkung der Exportquote
von 8 auf 6 Prozent feſtzuſtellen.
Wie iſt nun die Entwicklungstendenz der Exportquote für
die nächſten Jahrzehnte zu beurteilen? Hierbei wird man vor
allem den bemerkenswerten Unterſchied im Wachstum der Pro=
duktivgüter
= und der Verbrauchsgüter=Ausfuhr beachten müſſen.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert iſt für Deutſchland,
Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Amerika
feſtzuſtellen, daß die Verbrauchsgüter=Ausfuhr weit langſamer
zunimmt als die von Produktivgütern. Wenn man die durch=
ſchnittliche
Entwicklung dieſer drei großen Staaten betrachtet,
ſo zeigt ſich, daß ſich die Produktivgüterausfuhr von 1880 bis
1913 nahezu verſechsfacht, die Verbrauchsgüterausfuhr dagegen
wenig mehr als verdoppelt hat. Der eigentliche Grund für dieſe
Erſcheinung, die auch für die Zukunft des Welthandels von
außerordentlicher Bedeutung iſt, iſt das Gefälle der Weltwirt=
ſchaft
, das ſich u. a. in der fortſchreitenden Induſtriealiſierung
der neu= und halbkapitaliſtiſchen Länder äußert. Die Induſtrieali=
ſierung
zieht eine Erweiterung des Binnenmarktes, aber auch
eine zunehmende Verſelbſtändigung in der induſtriellen Bedarfs=
deckung
nach ſich. Dieſe Verſelbſtändigung erſtreckt ſich aber in
der Regel nur auf die induſtriellen Verbrauchsgüter, deren
Herſtellung mit eingeführten Maſchinen und anderen Produk=
tionsmitteln
erfolgt. Zuſammenfaſſend kommt das Inſtitut für
Konjunkturforſchung zu dem Ergebnis, daß, ſoweit die bisherige
Erfahrung reicht, eine Tendenz zur ſinkenden Exportquote nur
für die Verbrauchsgüterausfuhr feſtzuſtellen iſt. Die Produktiv=
güterausfuhr
wird auch wohl weiterhin mit ſteigendem Anteil
an der Produktion rechnen dürfen, denn hinter ihr ſteht, anders
als bei der Verbrauchsgüterausfuhr, als treibende Kraft das
Gefälle der Weltwirtſchaft.
Engliſche Sympathie für König Alfons.
Die Kommentare der Londoner Preſſe zum Umſturz in
Spanien ſind voller Sympathie für König Alfons. Die Blätter
heben ſeine Verdienſte um Spanien hervor, und drücken faſt
durchweg Beſorgniſſe um das weitere Schickſal Spaniens aus.
Die Times ſchreibt, der kluge König habe durch ſeine ent=
ſchloſſene
Handlungsweiſe ſeinem Lande den Bürgerkrieg erſpart.
Nach langer und ſchwieriger Regierungszeit habe ein präch=
tiger
König, der ſein Land inbrünſtig liebte, ſich ſelbſt geopfert,
um ſeinem Volke Blutvergießen zu erſparen.
Franzöſiſche Sympakhie für das neue Regime.
Die franzöſiſche Preſſe widmet den Ereigniſſen in Spanien
ganze Seiten. Die republikaniſchen Blätter jubeln der ſpaniſchen
Republik zu, während ſich die Rechtspreſſe eine gewiſſe Zurückhal=
tung
auferlegt. Hinſichtlich der zukünftigen Entwicklung der ſpa=
niſchen
Republik hegt man in Erinnerung an das fehlgeſchlagene
Experiment von 1873 ein gewiſſes Mißtrauen.

Tage.

Reichspräſident von Hindenburg empfing geſtern den neu=
ernannten
japaniſchen Botſchafter Yukichi Obata zur Entgegen=
nahme
ſeines Beglaubigungsſchreibens.
Der Reichsrat iſt für Dienstag, 21. April, 12 Uhr, zu einer
Vollſitzung einberufen worden. Auf der Tagesordnung ſtehen nur
kleinere Vorlagen.
Der Zentralvorſtand der D.V.P. tritt am Sonntag, 19. April,
im Reichstag zu einer Sitzung zuſammen. Den Beratungen des
Zentralvorſtande geht eine Sitzung des Reichsausſchuſſes vorauf,
die am Samstag im Reichsklub ſtattfindet.
Nach einer Bekanntmachung des badiſchen Miniſters des In=
nern
tritt das am 4. März 1931 erlaſſene Verbot von Anſamm=
lungen
und Verſammlungen unter freiem Himmel mit einer
Reihe Einſchränkungen außer Kraft.
Der ernſte Arbeitskonflikt in der norwegiſchen Induſtrie, der
bereits zur Ausſperrung von 56 000 Arbeitern geführt hat, hat eine
erhebliche Ausdehnung erfahren. Am Mittwoch ſind weitere
25 000 Arbeiter in der chemiſchen Induſtrie, der Elektroinduſtrie,
in den Brauereibetrieben und einer Reihe anderer Induſtrie
zweige ausgeſperrt worden.
Das isländiſche Parlament iſt unerwartet aufgelöſt und Neu=
wahlen
für den 12. Juni angeſetzt worden.
Die Zahl der Arbeitsloſen in Italien iſt im März um 56 000
auf 709 486 geſunken. 230 000 Erwerbsloſe bezogen Unterſtützung.
Der Vizekönig von Indien, Lord Irwin, hat am Dienstag in
Begleitung ſeiner Gattin nach fünfjähriger Amtszeit Neu=Delhi
verlaſſen, um die Heimreiſe nach England anzutreten.

Der Schulſtreit vor dem Haager Gerichtshof.
Haag, 15. April.
Vor dem Ständigen Internationalen Gerichtshof beginnen
heute nachmittag die öffentlichen Verhandlungen im deutſch= pol=
niſchen
Streit wegen des Beſuches der deutſchen Minderheits=
ſchulen
in Polniſch=Oberſchleſien. Der Standpunkt der deutſchen
Regierung wird von dem Völkerrechtslehrer Univerſitätsprofeſſor
Dr. Kaufmann vertreten werden. Es handelt ſich bei dieſem
Streitfall, wie erinnerlich, um eine Beſchwerde des Deutſchen
Volksbundes als Vertreter der deutſchen Minderheiten in Pol=
niſch
=Oberſchleſien über die Nichtzulaſſung von 60 Schulkindern in
den oberſchleſiſchen Minderheitenſchulen. Dieſer Beſchwerde hat
der Völkerbundsrat, nachdem vorher der als Berichterſtatter fun=
gierende
Vertreter Japans ausdrücklich feſtgeſtellt hatte, daß die
polniſchen Behörden die Ausführung einer zugunſten der deutſchen
Minderheit ergangenen Entſcheidung des Präſidenten der Gemiſch=
ten
Kommiſſion für Oberſchleſien, Calonder, verweigert hatten,
durch eine Entſchließung vom 24. Januar d. J. inſofern ſtattgege=
ben
, als er die Angelegenheit zur gutachtlichen Entſcheidung an
den Haager Gerichtshof verwies.
Polniſche Jukrigen gegen Danzig.
Danzig, 15. April.
Miniſter Strasburger, der Leiter der diplomatiſchen Ver=
tretung
der Republik Polen in Danzig, hat heute ſein Rück=
trittsgeſuch
eingereicht mit der Begründung, daß nach den Vor=
gängen
der letzten Zeit die Sicherung der polniſchen Bevöl=
kerung
in Danzig nicht mehr gewährleiſtet ſei.
Von zuſtändiger Danziger Stelle wird daraufhin mitgeteilt,
daß dieſe Behauptung jeder Grundlage entbehre. Jeder pol=
niſche
Staatsangehörige in Danzig genieße genau den gleichen
Rechtſchutz wie jeder Danziger Staatsangehörige und wie jeder
Fremde. Der Hohe Kommiſſar des Völkerbundes in Danzig,
Graf Gravina, der über alle hier in Betracht kommendens Fälle
vom Danziger Senat eingehend unterrichtet worden iſt; hat ſich
heute abend nach Warſchau begeben, um in dieſer Angelegenheit
zwiſchen Danzig und Polen zu vermitteln.
Die Richkſähe der öfſenklichen Fürſorge
beſtimmt der Oberbürgermeiſter.
Nach einer Verfügung des Miniſters für Arbeit und Wirt=
ſchaft
auf Grund des Art. 41 des heſſiſchen Ausführungsgeſetzes
zur Reichsfürſorgeverordnung hat von jetzt ab nicht mehr die
Wohlfahrtsdeputation über die öffentliche Fürſorge zu beſchlie=
ßen
, wie dies bisher der Fall war, ſondern der Oberbürger=
meiſter
. Da jetzt die Beratungen über die Voranſchläge der
Gemeinden gepflogen werden, kann das von weittragender Be=
deutung
ſein, weil der Oberbürgermeiſter die Richtſätze ſenken
oder erhöhen kann, wie es gerade die Umſtände erfordern. Die
gleiche Befugnis iſt den Kreisdirektoren hinſichtlich der
Kreiſe als Bezirksfürſorgeverbänden übertragen worden.

* Berlin, 15. April. (Priv.=Tel.)
Die Entrüſtung über das einſeitige Vorgehen der preußiſchen
Polizei gegen den Stahlhelm iſt nun doch ſo ſtark geworden,
daß der preußiſche Innenminiſter inbeſ. unter dem Zentrums=
druck
ſich zu einer Rechtfertigung gezwungen ſieht, die ſchon
mehr wie ein halber Rückzug anmutet. Er behauptet zwar, daß
insgeſamt nur 1015 Beſchwerden vorgebracht ſeien, woraus zu
ſchließen ſei, daß im allgemeinen die Polizei vorbildlich ge=
arbeitet
habe. Dieſe Beweisführung iſt indes keineswegs ſchlüſ=
ſig
. In der Sache iſt es doch kennzeichnend, daß zwei Verbote
gegen Flugblätter des Stahlhelms zurückgenommen werden
mußten, davon eines von allgemeinem politiſchen Intereſſe. Der
Stahlhelm hatte in einem Flugblatt einen Aufruf des Rates
der Volksbeauftragten abgedruckt, der am 9. November 1918
erſchienen ſein ſoll. In dieſem ſtehen die lapidaren Sätze, daß
das deutſche Volk auf der ganzen Linie geſiegt hat, daß das fran=
zöſiſche
und engliſche Volk das deutſche Volk zum Sturz ſeines
Imperialismus beglückwünſche und daß die engliſche Marine die
rote Flagge gehißt habe. Dieſer Aufruf iſt vor einem halben
Jahr vom Reichsinnenminiſterium angeblich auf Grund ein=
gehender
Unterſuchungen als eine plumpe Fälſchung bezeichnet
worden. Das iſt er zweifellos nicht. Die Unterſuchung des
Innenminiſteriums iſt offenbar reichlich oberflächlich geweſen,
jedenfalls muß die preußiſche Regierung heute zugeben, daß am
13. November 1918 in der Tat ein derartiges Flugblatt ver=
teilt
worden iſt. Wenn man auch dem Rat der Volksbeauf=
tragten
die Verantwortung dafür abnehmen möchte, ſo ſteht doch
feſt, daß dieſes heute für die Sozialdemokraten ſo unbequeme
Flugblatt einen Anlaß zum Verbot gegen den Stahlhelm nicht
geben durfte. Der einzige Erfolg iſt jetzt, daß nun Tauſendé
von Exemplaren die Erinnerung an jene ungeheuerlichen Vor=
gänge
vom 9. November 1918 auffriſchen werden.
Auch das Verbot der Stahlhelm=Zeitung durch den Ber=
liner
Polizeipräſident hält der preußiſche Innenminiſter offen=
bar
nicht für einen Meiſterſtreich. Er deckt das Verbot zwar
formell, möchte aber doch gleichzeitig dem Stahlhelm eine goldene
Brücke bauen und bietet ihm öffentlich an, daß bei Abgabe
entſprechender Erklärungen das Verbot aufgehoben werden ſoll:
Damit iſt eigentlich ſchon zugegeben, daß die Auslegung, auf die
hin das Verbot erfolgte, in den Text erſt hineininterpretiert
worden iſt, daß alſo Herr Grzeſinſki mit ſeinem Verbot weit
über das Ziel hinausgeſchoſſen hat. Wozu alſo dann der ganze
Lärm? Jedenfalls kann aber der Stahlhelm den preußiſchen
Behörden für die unfreiwillige Propaganda zugunſten des
Volksbegehrens nicht dankbar genug ſein.
In einer ſozialdemokratiſchen Verſammlung im Berliner
Sportpalaſt erklärte der preußiſche Miniſterpräſident Braun, die
Preußenwahlen würden ſtattfinden, nicht wenn Hitler und der
Stahlhelm, ſondern wenn die preußiſche Regierung es wolle.
Prokeſt des Deutſchen Offiziersbundes
gegen die Verleumdung der Fronkſoldaten.
Berlin, 15. April.
Mit der vom Stahlhelm und von der Rheiniſch= Weſtfäli=
ſchen
,Zeitung gebrachten Darſtellung der Rede des Schwelmer
Landrats Hansmann befaßt ſich auch der Deutſche Offiziersbund
in einem Schreiben an den preußiſchen Innenminiſter, in dem es
heißt: Wenn dieſe Beſchuldigung richtig iſt, woran nach den bis=
her
vorliegenden Nachrichten kaum zu zweifeln iſt, ſo würden dieſe
Worte, noch dazu von einem höheren Beamten, eine ungeheuerliche
Verleumdung bedeuten, wie ſie niederträchtiger nicht begangen
werden kann. Die im D.O.B, vereinigten Führer des deutſchen
Heeres im Weltkriege fordern ſofortige gründliche Unterſuchung
und gegebenenfalls ſtrenge Beſtrafung des Verleumders.
Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt nimmt dagegen zu der
Angelegenheit in dem bereits gemeldeten Sinne Stellung, wonach
Landrat Hansmann derartiges nie geſagt habe, und bemerkt zum
Schluß, Landrat Hansmann, der übrigens als Kanonier ſchon ſehr
früh im Weltkrieg mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe ausgezeich=
net
worden iſt, hat mit keinem Worte die Leiſtungen des deutſchen
Frontheeres verkleinert. Er hat im Gegenteil die übermenſch=
liche
Leiſtung unſeres Heeres gewürdigt und nur zeigen wollen,
daß all dieſe heroiſchen Eigenſchaften im kommenden Kriege gegen
die Uebermacht des Gastodes und der Kriegsmaſchinen aus den
Werkſtätten überlegener Technik nichts Entſcheidendes mehr aus=
richten
können.

Tunis.
Es gibt keine Entfernungen mehr!
Samstag abend Abſchied im Darmſtädter Ratskeller, Diens=
tag
abend als einziger Europäer mitten im bunteſten Gemiſch
zwiſchen Arabern, Negern und Berbern auf der bewegten Place
Halfaouine in Tunis! Schnellzug DarmſtadtStraßburg
Marſeille, Dampfer MarſeilleTunis: bequemſte und raſcheſte
Verbindung zwiſchen der Stadt Niebergalls und dem Land des
Beys Sidi Mohammed El Habib! Ein Oſter=Ausflug; faſt hätte
ich gefagt, ein Wochenend=Ausflug!
Unter den nordafrikaniſchen Städten liebe ich Tunis am
meiſten, weil es ſein arabiſches Gepräge am ſchönſten bewahrt
hat. Durch ein mauriſch=römiſches Stadttor tritt man aus dem
Europäer=Viertel in die vergangene und doch ſo lebendige
arabiſche Altſtadt. Ein Gewirr enger Gaſſen ſteigt zur
Kasba an. Um die Zitouna=Moſchee mit dem prächtigen Arkaden=
hof
ſchlingen ſich die Souks, die mittelalterlichen Bazargaſſen
der Eingeborenen. Die ſchmalen Straßen ſind überdacht; Halb=
dunkel
umfängt den Beſucher und ſchließt ihn in eine eigene
Welt ein. Laden reiht ſich an Laden, oft Verkaufsraum und
Werkſtatt zugleich. Jedes Gewerbe hat ſeinen Bazargang: die
Parfümeure mit den duftenden Eſſenzen, Roſenöl, Henna=Pulver,
farbigen Hochzeitskerzen; die Schneider mit einer Fülle ſchöner
Stoffe und Schals; die Juweliere, die Schmuck und feinziſelierte
Platten vor den Augen der Beſucher fertigen; die Verkäufer herr=
licher
Teppiche und Lederarbeiten. Wie ein Märchen aus 1001
Nacht mutet die Farbenpracht der in ſich abgeſchloſſenen, mittel=
alterlichen
Bazarwelt an.
In den Souks und mehr noch in dem Europäer=Viertel
rüftete man zu dem Beſuch des Staatspräſidenten Doumer=
gue
, der anläßlich des 50jährigen Beſtehens des franzöſiſchen
Protektorats bevorſtand und inzwiſchen erfolgt iſt. An allen
amtlichen Gebäuden die Bündel franzöſiſcher Fähnchen, auf der
Avenue Jules Ferry zwiſchen den grünenden Bäumen Ketten
bunter Lämpchen für die Feſtbeleuchtung.
Es gab mir Veranlaſſung, einen älteren Araber, der uns in
ſein Haus eingeführt hatte, zu befragen, wie die eingeborene Be=
völkerung
mit dem franzöſiſchen Protektorat zufrieden ſei: Es
geht; die Franzoſen laſſen uns unſere Religion ungeſtört
ausüben; das iſt uns das Wichtigſte. Und die Steuern?
wandte ich ein, denn ich hatte in einer franzöſiſchen Zeitung
gerade eine lebhafte Klage über die Höhe der Impots geleſen
Ja, die Steuern, das iſt eine andere Sache!, antwortete reſig=
niert
der Araber.

Fahnen und Lämpchen blieben daher auch eine offizielle
franzöſiſche Angelegenheit!
II.
Karfreitag in Kairuan.
Man fährt von Tunis mit der Bahn ſtundenlang durch die
nordafrikaniſche Steppe. Kein Baum, kein Strauch, manchmal
ein verwehtes Gras!
Wie eine Fata Morgana tauchen am Horizont plötzlich Kup=
peln
, Türme, Mauern und Häuſer einer weißen Stadt auf:
Kairuan, das zweite Mekka.
Als der Iſlam im ſiebenten Jahrhundert Nordafrika eroberte,
ſchuf ſich Sidi Okba ben Nafi in Kairuan den Stützpunkt für die
vorwärts dringende Bewegung. Ein Jahrhundert ſpäter wurde
es Univerſität und unter den Aglabiten die blühende Haupt=
ſtadt
des Landes.
Heute hat Kairuan im weſentlichen religiöſe Bedeu=
tung
. Als zweitheiligſte Stadt des Iſlams iſt es für alle Streng=
gläubisen
Nordafrikas während des Lebens Wallfahrtsziel, nach
dem Tode Begräbnisort. Endlofe, offene Friedhöfe dehnen ſich
um die von Mauern umſchloſſene Stadt.
Die Grabmoſchee für Okba ben Nafi iſt eine der glän=
zendſten
der Welt. Ein Wald von 800 Säulen trägt die weite
Gebetshalle, vergleichbar nur der wundervollen Kathedrale in
Cordoba.
Die Moſchee des Sidi Sahab birgt das Grab des Freundes
und Barbiers des Propheten; des Heiligen, der in ſeinem Grab
die drei Barthaare des Propheten in einer Kapſel auf der Bruſt
tragen ſoll.
Den ſeltenſten Eindruck aber gab die an der Stadtmauer
gelegene kleine Moſchee des Sidi ben Aiſſa. Wir kamen am Kar=
freitag
=Nachmittag dort hin. Die Sekte der Aiſſauias ver=
richtete
ihre Andacht. In dem engen, einfachen Gebetsraum
kniete ein Kreis von Männern und Knaben auf der Matte. Sie
ſprachen Gebete. Aus den Gebeten wurden Geſänge. Die Ge=
ſänge
wurden von Tamburinen, dann von Gongs begleitet.
Die Geſänge wurden wilder, die Schläge der Gongs wuchtiger,
der Rhythmus immer raſender. Aus dem Kreiſe der ekſtatiſchen
Gläubigen ſprangen plötzlich einzelne Beter vor, riſſen ſich die
Kleider vom Leib, ergriffen Schwerter, durchbohrten ſich Wangen
und Schultern mit den Schwertern, und führten wilde Tänze
aus, während andere die Schwerter ihnen immer ſtärker in den
Körper trieben. Die Andacht ſteigerte ſich zur wildeſten, raſend=
ſten
Selbſtpeinigung!
Wie betäubt flüchteten wir aus der unheimlichen Fakir=Orgie
in die freie Luft vor dem oberen Stadttor. Es war inzwiſchen
Abend geworden. Die letzten Strahlen der Sonne fielen auf
die weißen Kuppeln der Stadt. Die Karawanen der Kamele
rüſteten zum Aufbruch, und befreit ſchweifte der Blick über die
unendliche Weite der Wüſte

III.
Oſtern in der Oaſe.
Von Kairuan ſtößt eine Schmalſpurbahn nach Südweſt in
das Innere des Landes vor. Eine Aktiengeſellſchaft erhielt die
Erlaubnis zur Ausbeutung der Phosphatlager unter der Be=
dingung
, die Bahn zu bauen und mit der Abfuhr des Phosphats
die Beförderung von Perſonen zu verbinden. Einem Güterzug
ſind zwei Perſonenwagen angehängt. Täglich fährt ein Zug, und
zwar die Nacht hindurch. Doch die Fahrt iſt nicht unangenehm, da
man ſich das Abteil in Schlafwagen umwandeln laſſen kann.
Nach langer Fahrt durch die Einſamkeit wird in der endloſen
Ebene ein dunkelgrüner Fleck ſichtbar: die Oaſe Tozeur,
Endpunkt der Eiſenbahn. Man verläßt den Wagen und watet.
im Wüſtenſande, bald gemildert durch das ſchlanke Auto des Be=
ſitzers
eines netten, ſauberen Gaſthofes.
Die Zahl der Dattelpalmen, die die Oaſe Tozeur bilden,
wird auf 200 000, ihr jährlicher Ertrag an Datteln auf 100000
Zentner geſchätzt. 200 Quellen ſpeiſen den Palmenwald. Der Kanoun,
das Steuer=Aufkommen für den franzöſiſchen Staat, iſt bedeutend.
Das warme Frühlingswetter lockte zu Ausflügen in die
benachbarten Oaſen. Mit Autocar fuhren wir am Oſterſonntag
durch die Wüſte auf ſchauderhaftem Spurweg nach der Oaſe
Neffta. Als der Weg das Auto nicht mehr weiterfahren ließ,
wurden der Autocar=Geſellſchaft Eſel zur Verfügung geſtellt. Ruth,
die weiß, was ihr ſteht, beſtieg ſofort das größte Tier, das ſchon
einem Reitpferd glich, und ſetzte ſich forſch an die Spitze der
Kavalkade, mit dem Erfolg, daß bals darauf ein junger frau=
zöſiſcher
Gent, der ſich neben ſie geſchlängelt hatte, von ſeinem
Reittier in den Wüſtenſand rutſchte, nur um die ſchneidige Rei=
terin
aus Allemagne photographieren zu können!
Der Eindruck der Palmenwälder iſt überwältigend.
Schön ſind die berühmten Gärten Europas, in Sevilla der
Alcazar, deſſen Waſſerkünſte zwiſchen Roſen, Palmen und Oran=
gen
ſprühen, in Granada das Generalif, deſſen Blütenduft der
ewvige Schnee der Sierra Nevada grüßt, das römiſche Tivoli mit
ſeinen romantiſchen Tempeln und Waſſerfällen, Cooks Mont=
ſerrate
bei Liſſabon mit ſeiner exotiſchen Pflanzenfülle. Nirgends
aber erlebt man die Pracht der überſtrömenden urwüchſigen Natur
ſo vollkommen, wie unter den Palmen der Oaſen; Palmen, ver=
einigt
mit Orangen, Feigen, Aprikoſen, blühenden Roſen und
Geranien.
Europäer kommen nur in geringer Zahl in dieſe vorgeſcho=
benen
Poſten. Die Eingeborenen, Beduinen und Araber, zeigen
eine zutrauliche Freundlichkeit. Ohne Führer bummelten wir
durch die weiten Palmenwälder. Ein Araber, der als Gärtner
in den Pflanzungen arbeitete, bot uns Palmwein friſch vom
Stamm; ein anderer kletterte mit der Geſchicklichkeit eines Affen
am Stamme einer Palme hinauf bis in die Krone und warf
uns die letzten überreifen Datteln zu. Sein bildhübſcher Junge
blies auf der ſelbſtgeſchnitzten Flöte. Ein Oſter=Idyll! X.

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Nummer 105

Donnerstag, den 16. April 1931

Seite

in der Zollunion=Frage. Der Appell an Europa.

* Berlin, 15. April. (Priv.=Tel.)
Während die franzöſiſche Regierung noch nach einem Ausweg
ſucht, um aus der engliſchen Anregung einer Ueberprüfung der
juriſtiſchen Zuläſſigkeit der deutſch=öſterreichiſchen Zollunion vorbei
die Möglichkeit einer mehr politiſchen Ausſprache zu ſchaffen, hat
der deutſche Reichsaußenminiſter bereits die Initia=
tive
wieder an ſich geriſſen und die franzöſiſchen Pläne etwas
durcheinander gebracht. Er hat in einer Note an den
Generalſekretär des Völkerbunds den Vor=
ſchlag
gemacht, auf die Tagesordnung des vor
dem Völkerbundsrat in Genf zuſammentreten=
den
Europa=Ausſchuſſes eine Ausſprache über
die Entwicklung der Zollverhältniſſe in Europa
zu ſetzen und gleichzeitig hinzugefügt, er lege Wert darauf,
hierbei eine Erklärung über die Ziele abzugeben, die
bei den deutſch=öſterreichiſchen Zollverhand=
lungen
maßgebend geweſen ſind. Er erreicht dadurch,
daß Frankreich zunächſt keine Möglichkeit mehr
hat, ſeine politiſchen Bedenken ins Feld zu
führen. Er kann darüber hinaus auch den Nachweis führen,
daß die deutſch=öſterreichiſchen Pläne tatſächlich genau in derſel=
ben
Richtung des wirtſchaftlichen Programms liegen, das Briand
in ſeiner Denkſchrift aufgeſtellt hat. Nachdem gerade eben erſt
der Verſuch eines Zollwaffenſtillſtandes geſcheitert iſt, muß es je=
dem
Unbefangenen einleuchten, daß die deutſch=öſterreichiſchen Be=
mühungen
nur in dem Rahmen einer wirtſchaftlichen Befriedung
Europas liegen, zumal wenn dabei noch die Bemühungen heran=
gezogen
werden, die gerade von Deutſchland zur Ausbildung des
Syſtems der Präferenzzölle gemacht ſind. Es dürfte Herrn
Briand einigermaßen ſchwer werden, über dieſes Hindernis ein=
fach
hinwegzuſpringen und dann, nachdem die wirtſchaftliche Ent=
ſcheidung
gefallen iſt, im Rat mit neuen politiſchen Schwierig=
keiten
zu kommen.

Befriedigung in Genf über den deutſchen Ankrag.

Der deutſche Antrag auf Behandlung der zollpolitiſchen Lage
Europas vor dem Europäiſchen Studien=Ausſchuß wird in Genf
mit ſichtlicher Befriedigung aufgenommen. Vor allem begrüßt
man die Ankündigung von Dr. Curtius, vor dem Ausſchuß eine
Erklärung über die Ziele der deutſch=öſterreichiſchen Zollverhand=
lungen
abzugeben, auf die man ſchon ſeit der Ankündigung Dr.
Curtius' im Reichsrat vorbereitet war. In den Genfer Völker=
Dundskreiſen, und bemerkenswerterweiſe beſonders auf engliſcher
Seite, erklärt man, daß dadurch das deutſch=öſterreichiſche regionale
ollabkommen vor den Ausſchuß und diejenige Völkerbundsinſtanz
gebracht werde, vor die es ſeiner wirtſchaftlichen Natur nach
eigentlich gehört. Jetzt ſei mit dem deutſchen Antrag Gelegenheit
gegeben, die ganze Frage dort aufzugreifen und dort zu beginnen,
wo ſie notwendigerweiſe doch hinführen müſſe, nämlich bei den
wraktiſchen wirtſchaftlichen Forderungen, vor die ſich die euro=
wäiſchen
Länder heute geſtellt ſehen.
Frankreich haf kein Monopol auf Inikiakive
in Europa.
Stockholm, 15. April.

Im Svenska Dagbladet ſetzt ſich heute der weltbekannte
ſichwediſche Nationalökonom, Profeſſor Guſtav Caſſel, in einem
Unvernünftiger Widerſtand überſchriebenen Leitartikel mit der
weutſch=öſterreichiſchen Zollunion auseinander. Caſſel führt aus,
waß die entſcheidende Frageſtellung ſei: Wie kann der Vertrag
wweltwirtſchaftlich beurteilt werden? Die Union ſei wünſchens=
wert
und notwendig. Briands Paneuropapläne unter franzöſiſcher
Leitung hätten die Diskuſſion über eine wirtſchaftliche Annähe=
rung
der europäiſchen Länder nur in verſchwommene Regionen
erhoben. Vielleicht fühle ſich Frankreich unangenehm davon be=
rührt
, daß die Initiative zur Erweiterung der europäiſchen Han=
welsgebiete
von anderer Seite ausgegangen ſei. Frankreich habe
aber doch ſchließlich kein Monopol auf Initiative in Europa. An=
ſtatt
ſich zur ſchaffenden Handlung zu bekennen, verſchwende Frank=
reich
jetzt ſeine Kräfte auf Proteſte gegen den erſten kleinen Schritt
in der richtigen Richtung, den Deutſchland und Oeſterreich vorbe=
reiteten
. Der außerordentlich klar und logiſch geſchriebene Caſſel=
ſache
Artikel ſchließt mit einem Appell an den Völkerbund. Dieſer
habe allen Grund, derartige Zuſammenſchlüſſe anzuregen und zu
unterſtützen. Sollte dagegen der Völkerbund etwa den franzö=
ſiſchen
Widerſtand unterſtützen, ſo würde er ſich damit in den
Dienſt kurzſichtiger Intereſſen ſtellen und gegen ſeine eigenen
Sdeale arbeiten. Wirkliche moraliſche Stärke könne der Völker=
bund
nur gewinnen, indem er ſich kraftvoll für alles einſetze, was
wirklicher Fortſchritt im Leben der Völker bedeute.

Der geplahke‟ Eros.
Die Meldung der Johannesburger Sternwarte vom Jahre 1924.
Die jetzigen Beobachtungen des Eros Profeſſor Archenhold
glaubt nicht an das Unglück des Planeten.
Ueber den Untergang des Planeten Eros
wurden jüngſt teils irrige, teils überholte Mit=
teilungen
verbreitet.
Im Jahre 1924 beobachtete die Johannesburger Sternwarte,
haß der kleine Planet Eros eine längliche Form angenommen
habe, und berichtete dieſe Feſtſtellung nach Berlin. Dieſe Mit=
teilung
ging aber, wie Profeſſor Archenhold vor einiger Zeit in
der Zeitſchrift Das Weltall mitteilte, wahrſcheinlich bei der
Poſt verloren, ſo daß ſie damals nicht in Europa bekannt wurde.
Erſt durch eine neue Mitteilung vom 18. Dezember erfuhren
wir ſchreibt Archenhold, daß Eros damals länglich erſchien
Dies war im Jahre 1924. Nun iſt in dieſem Jahre bekanntlich
der Eros wegen ſeiner Erdnähe das meiſt erſehnte Objekt der
Tſtronomen, und 10 Sternwarten teilten ſich in den Wach=
dienſt
um dieſen kleinen Weltkörper ſtändig zu beobachten, näm=
uich
Heidelberg, Babelsberg, Begedorf, Greenwich, Padua, Cape,
Lick, Uccle und Waſhington. Ein Himmelsraum, der ungefähr
von 800 Sternen umgrenzt wird, wurde abgemeſſen und als das
vorausſichtliche Operationsfeld des Eros feſtgeſtellt. Hier mußte
er erſcheinen und ſeine Geheimniſſe den Fernrohren offenbaren.
So hatten die Aſtronomen auf Grund der Himmelsgeſetze die
Bahn des Planeten vorausberechnet. Aber der kleine Weltkörper
gehorchte nicht. Er kam nicht dort an, wo er nach allen Regeln
der Himmelsmechanik hätte eintreffen müſſen. Die Fahrpläne der
Sterne ſind mindeſtens ebenſo ſicher, wie die der deutſchen Eiſen=
hahnen
. Wenn es Verzögerungen oder Veränderungen gibt,
dann müſſen gewichtige Gründe vorliegen. Eros hatte jedenfalls
ſeine Bahn verändert. Fernerhin aber hatte er auch andere
Helligkeitsphaſen, wie er nach den Vorausberechnungen hätte
haben müſſen. Profeſſor Hartmann von der Sternwarte zu
La Plata ſuchte nach Gründen für dieſe ungewöhnlichen und un=
geſetzlichen
Erſcheinungen und glaubte ſie darin gefunden zu
haaben, daß der Eros geplatzt ſei. Auf dieſe Weiſe ließen ſich
die ungewöhnlichen Umſtände erklären, denn wenn der kleine
Flanet Stücke ſeiner Subſtanz verloren hat, dann mußte er auch
ene andere Bahn einſchlagen und andere Erſcheinungen zeigen,
als man vorher berechnet hatte. Es ſind aber auch andere Er=
Närungen für dieſen Sonderfall möglich, und Prof. Archenhold
iſt der Ueberzeugung, daß der Planet nicht geplatzt iſt, ſondern
in ſeiner urſprünglichen Form durch den Weltenraum wandert.
Eudgültig kann die Frage heute weder nach der einen oder ande=
ren
Seite hin beantwortet werden. Wichtig ſind die Meſſungen,
die vorgenommen werden, und die leider bisher durch das
ſchlechte Wetter vielfach verhindert wurden. Durch dieſe Meſſun=

Teilnahme Henderſons
an der europäiſchen Ausſprache.
EP. London, 15. April.
Ueber den deutſch=öſterreichiſchen Zollangleichungsantrag
wurden im engliſchen Unterhaus verſchiedene Anfragen an
Außenminiſter Henderſon gerichtet. Henderſon betont in ſeiner
Antwort, daß er ſeinen Erklärungen vom 30. März in dieſer
Angelegenheit nichts hinzuzufügen habe. Er wolle jedoch dar=
auf
hinweiſen, daß Reichsaußenminiſter Curtius in ſeiner Nede
vom 31. März erklärte, daß er damit rechne, daß die Frage des
deutſch=öſterreichiſchen Zollabkommens auf der Konferenz des
Europa=Ausſchuſſes des Völkerbundes am 15. Mai in Genf er=
örtert
werden würde. Henderſon gab dann ſeiner Hoff=
nung
Ausdruck, daß er perſönlich an der Genfer

Tagung des Europa=Komitees teilnehmen
würde. Wie er weiter mitteilte, werde das deutſch=öſterreichiſche
Zollabkommen zur Zeit im Handelsminiſterium einer eingehen=
den
Prüfung vom rein wirtſchaftlichen Standpunkt aus unter=
zogen
.
Der öſterreichiſche Handelskammerkag
zum Zollabkommen.
Wien, 15. April.
Der TX. Oeſterreichiſche Handelskammertag faßte am Mitt=
woch
in Gegenwart des Vizekanzlers Schober und des Handels=
miniſters
Heinl eine Entſchließung, in der er es einmütig be=
grüßt
, daß die öſterreichiſche und die deutſche Regierung auf dem
Boden international gutgeheißener regionaler Vereinbarungen
mit gutem Beiſpiel vorangehend, als erſte zu klarem und poſi=
tivem
Handeln übergegangen ſind.

1932 Abſchlußjahr für den gegenwärkig laufenden erſten Fünf=Jahres=Plan. Ab 1933 ein zweiter Fünf=
Jahres=Plan. Elekkrifizierung und Chemiſierung des ganzen Landes die Parole.
Großzügiger Ausbau des Transporkweſens geplank.

ein neuer Hanf Juhtes wan.
Gewallige Induſtrialiſierungspläne für das rufſiſche
Ruhrgebiel.
Moskau, 15. April.
Der Vorſitzende der Staatsplankommiſſion Kujbyſchew hielt
auf der Tagung der Planwiſſenſchaftler eine Rede, in der er die
Aufgabe des kommenden neuen Fünfjahresplans zeichnete.
Kujbyſchew erklärte, das Jahr 1932 werde das Abſchlußjahr für
die Geltung des gegenwärtig laufenden, erſten Fünfjahresplanes
ſein. Im Jahre 1933 werde ein neuer Fünfjahresplan in Kraft
treten. Wenn ſchon der erſte Fünfjahresplan einen
in der Weltwirtſchaft noch nie dageweſenen
Aufſtieg der ruſſiſchen Induſtrie und der ruſ=
ſiſchen
Landwirtſchaft gebracht haben werde, ſo
werde im zweiten Fünfjahresplan die Maſchi=
niſierung
der Landwirtſchaft und des Dorfes
beendet werden und der Sozialismus in der Stadt endgültig
geſiegt haben. Das Problem, wie die Gegenſätzlichkeit zwiſchen
Stadt und Land aus der Welt geſchafft werden könne, werde
dann gelöſt ſein. Die Erzeugung der Elektroenergie werde um
das Acht= bis Zehufache anwachſen. Die Chemiſierung
des ganzen Landes werde zur Parole gemacht und im
weſentlichen in die Tat umgeſetzt werden. Es werde notwendig
ſein, neue Städte zu bauen und einen gewaltigen
Ausbau des Transportweſens durchzuführen. Der
Wiſſenſchaft und der Technik werde ein Ehrenplatz in dem ſozi=
aliſtiſchen
Aufbau gewährt werden. Die ſchon im erſten Fünf=
jahresplan
begonnene Induſtriealiſierung werde in
einem gewaltigen Tempo fortgeführt werden.
In einer Mitteilung der ruſſiſchen Telegraphenagentur wer=
den
auch die Induſtriealiſierungspläne für das neue rufſiſche
Kohlengebiet in Kuznezk (Weſtſibirien) bekanntgegeben. Danach
ſoll die Förderungsfähigkeit ſo geſteigert werden, daß das neue
Kohlengebiet im Jahre 1937 80 Millionen Tonnen Kohle liefern
ſoll. Es wird hervorgehoben, daß im verfloſſenen Jahr in den
Kohlengruben von Kuznezk erſt 3,5 Millionen Tonnen gefördert
wurden. Weiterhin ſollen bis dahin fünf Eiſengießereien ge=
baut
werden, die insgeſamt 7 Millionen Tonnen Roheiſen zu
liefern haben. Im Jahre 1937 ſoll Sibirien 1,2 Millionen
Kilowattſtunden Elektro=Energie erzeugen, d. h. mehr, als vor
dem Krieg das ganze Rußland. Bis 1937 iſt der Bau von neuen
Eiſenbahnlinien in einer Geſamtlänge von 10 000 Kilometer
Länge vorgeſehen, wovon ein Drittel elektrifiziert werden ſoll.
Schließlich ſollen eine mit mittelaſiatiſcher Baumwolle arbeitende
eigene Textilinduſtrie errichtet und 20 große Maſchinenfabriten
gebaut werden.
Rückgang der Ruſſenbeſtellungen in Amerika.
Nach einer Mitteilung des Außenhandelskommiſſariats ſind
die ſowjetruſſiſchen Beſtellungen in Amerika für die Zeit vom
1. Oktober bis 1. April auf 33,5 Millionen Dollar zurückgegangen,
gegenüber 60,5 Millionen Dollar für die gleiche Zeit des Vor=

jahres. Der Rückgang beträgt 45 v. H. Nach Auskünften des
Kommiſſariats von der New Yorker Handelsgeſellſchaft Amtorg
iſt dieſer Rückgang ſowohl auf die ungünſtiger gewordenen
Kreditbedingungen Amerikas als auch auf die Propaganda
zurückzuführen, die in Amerika gegen das Handelsgeſchäft mit
Rußland im Gange iſt.
Der parlamentariſche Sekretär im engliſchen Handelsamt,
Smith, teilte auf eine Anfrage mit, daß die Einfuhr ruſſiſcher
Waren nach England, während der erſten zwei Monate dieſes
Jahres 3 676 951 Pfund, die Ausfuhr engliſcher Waren nach Ruß=
land
926 093 Pfund Sterling betragen habe.
Das. Geſchäft mit den Ruſſen.
* Die, wie bereits kurz gemeldet, jetzt mit den Ruſſen zum
Abſchluß gekommenenen Vereinbarungen beziehen ſich ausſchließlich
auf die Grundlagen der noch abzuſchließenden Lieferverträge. So
iſt vor allem die Uebernahme der Haftung für die
ruſſiſchen Importgeſellſchaften geklärt worden.
Berlin iſt als Gerichtsſtand bei Schiedsgerichtsanwendung verein=
bart
. Kreditfriſten und Zahlungsbedingungen haben eine beider=
ſeits
zufriedenſtellende Regelung erfahren. Die Kreditfriſten wur=
den
um durchſchnittlich 20 Prozent verlängert. Jetzt begin=
nen
die Verhandlungen mit den einzelnen Fir=
men
über Umfang und Einzelheiten der Auf=
träge
.
Es iſt notwendig geworden, in dieſem Zuſammenhang darauf
zu verweiſen, daß das Ruſſengeſchäft ein Geſchäft wie andere iſt.
Es iſt zwar zu begrüßen, fällt aber bei unſerem ganz gewaltigen
Ausfuhretat nicht ſonderlich ins Gewicht, vor allem deswegen
nicht, weil die Ruſſen nicht bar bezahlen, ſondern ſehr lange Zah=
lungsfriſten
durchgedrückt haben. Angeſichts unſerer großen Ar=
beitsloſigkeit
iſt es verſtändlich, wenn man den Verhandlungen
mit den Ruſſen beſondere Aufmerkſamkeit widmet. Es geht aber
zu weit, die Bedeutung des Ruſſengeſchäfts für die Milderung der
Arbeitsloſigkeit zu übertreiben, wie das in einem Teil unſerer
Linkspreſſe, namentlich der kommuniſtiſchen Preſſe, getan wird.
Dieſe läßt ſich natürlich die Gelegenheit nicht entgehen, für die
Sowjetunion und den Bolſchewismus mit verdoppelter Wucht die
Reklametrommel zu rühren. Die Rote Fahne ſpricht von einem
Moskauer Rieſenauftrag, und behauptet, daß 200 000 Arbeiter
Beſchäftigung erhalten, und daß dadurch nicht viel weniger als
1 Million in Deutſchland wieder Brot bekommen. Selbſtverſtänd=
lich
wird die Kataſtrophenpolitik der Kapitaliſten angeprangert
und die bolſchewiſtiſche Wirtſchaftspolitik in den Himmel gehoben.
Bei Licht betrachtet, werden aber nur die Belegſchaften einer
Reihe deutſcher Fabriken, die unter Arbeitsmangel leiden, fort=
beſchäftigt
werden. Eine wirkliche Bekämpfung unſerer Arbeits=
loſigkeit
wird ſich nur dann erreichen laſſen, wenn die deutſche
Wirtſchaft finanziell ſo entlaſtet wird, daß ſie wieder mit dem
Ausland konkurrieren und ihren Export verſtärken kann.

gen will man bekanntlich einen feſten Maßſtab gewinnen, um den
Himmelsraum neu auszumeſſen und andere hochbedeutſame
aſtronomiſche Beſtimmungen zu treffen. Bei der großen Anzahl
von Beobachtungspoſten werden immerhin zahlreiche günſtige
Ergebniſſe erzielt, und man kann hoffen, daß die Erdnähe des
Eros die Grundlage, für eine künftige exaktere Arbeit der
Aſtronomen werden wird. Die Berechnungen aus dieſen Meſſun=
gen
werden aber Jahre in Anſpruch nehmen. Die Sichtung des
Beobachtungsmaterials wird aber allein die Möglichkeit gewäh=
ren
, die Frage zu beantworten, ob der Eros geplatzt iſt oder
nicht. In einigen Jahren werden wir darüber Beſcheid wiſſen
und feſtſtellen können, warum dieſer eigenwillige kleine Planet
aus der Reihe tanzt, nachdem er ſchon im Gegenſatz zu den
meiſten anderen Himmelskörpern nicht eine Kugelform hat, ſon=
dern
die Geſtalt einer rieſigen Lanzenſpitze angenommen hat.
Dieſe Berechnungen werden für die aſtronomiſche Wiſſenſchaft
größte Bedeutung haben, denn ſie werden es ermöglichen, die
Bahn des Eros einwandfrei zu beſtimmen und die Urſachen
für ſein anſcheinend ungeſetzliches Verhalten aufzudecken. Die
Nachforſchungen nach den Seitenſprüngen des Eros haben aus
dieſem Grunde nicht nur hohen wiſſenſchaftlichen Wert, ſondern
auch große Bedeutung. Es ſei nur daran erinnert, daß der
Planet Neptun durch die Abweichungen feſtgeſtellt wurde, die
der Planet Uranus in ſeiner Bahn aufwies, gegenüber dem
geſetzmäßigen Lauf, den er nach den Vorſchriften der Himmels=
mechanik
hätte nehmen müſſen. Sterne haben keine Launen, auch
der kleine Eros nicht, darum muß ſich hinter ihren Irrfahrten,
ſobald dieſe feſtgeſtellt ſind, eine weſentliche Urſache befinden.
Es gilt, die Geheimniſſe dieſer bisher unbekannten Dinge auf=
zudecken
.

* Alpines Handbuch.
(Herausgegeben vom D. u. Oe. Alpenverein. 2 Bände mit 176 Abbildg.,
4 Bunttafeln 8 Tiefdrucktafeln und 2 Karten. Leipzig 1931. Verlag
F. A. Brockhaus. Leinen 14,50 RM. pro Band.)
Der ungeheure Aufſchwung des Alpinismus im Laufe der letzten
Jahrzehnte hat allmählich immer ſtärker den Ruf nach einem alpinen
Sammelwerk laut werden laſſen; einem Handbuch, das nicht ſo ſehr den
in unzähligen Aufſätzen geformten Sinn und Zweck alpiner Betätigung
betont, als vielmehr das Publikum mit den Bergen ſelbſt, ihrem Weſen,
ihrer Geſtalt und Geſchichte vertraut macht. In gediegener Form hat
jetzt der D. u. De. Alpenverein dank der Mitwirkung hervorragender
Fachmänner ein Kompendium des Alpinismus hereusgebracht, wie es er=
freulicher
und ſinnvoller nicht gedacht werden kann. Der Verlag Brock=
haus
hat dem bis jetzt vorliegenden 1. Band in Druck und Bildſchmuck
eine überaus geſchmackvolle Ausſtattung verliehen.
Der erſte Band enthält zunächſt eine allgemeine Einführung über
Die Gebirge der Erde aus der Feder des bekannten Alpiniſten Dr.
Nickmers, des Führers der Deutſch=Nuſſiſchen Alai=Pamir=Expedition.
In geiſtvoller und ſprachlich blendender Form gibt der Verfaſſer einen
Ueberblick über die 500 000 vom bergſteigeriſchen Standpunkt aus zu
wertenden Gipfel unſeres Erdballs.

In das Gebiet der alpinen Geologie führt uns als namhafter Fach=
gelehrter
Profeſſor Dr. G. Dyhrenfurth, der in faßlicher Form über Auf=
bau
, Werden und Vergehen unſerer Hochgebirge unterrichtet.
Der Dichter=Alpiniſt Dr. Henry Hock bringt uns in anregender
Weiſe die noch viel zu wenig gewürdigte Wiſſenſchaft alpiner Wetter=
kunde
nahe. Ihm ſchließen ſich Dr. H. Erhard und der verſtorbene
Profeſſor Dr. A. Hayek mit Beiträgen über die alpine Tier= und Pflan=
zenwelt
an. Hier lernen wir die Lebensbedingungen der Alpentiere,
Naturſchutzbeſtrebungen und nicht zuletzt eine hochintereſſante Sammlung
volkstümlicher Tiernamen kennen. Die Kapitel über Erforſchung, Glie=
derung
und Verbreitung der Alpenflora ſind beſonders reich und zweck=
entſprechend
illuſtriert.
Der für den ſportlichen Bergſteiger intereſſanteſte Teil des Werkes
iſt unzweifelhaft (neben einem Wörterbuch alpiner Begriffe und Aus=
drücke
) eine mit unendlicher Mühe und Sorgfalt auf 150 Seiten zuſam=
mengeſtellte
Alpine Geſchichte in Einzeldaten; eine eingehende Ueber=
ſicht
über den Werdegang des Bergſteigens, beginnend mit Xenophons
Anabaſis, wie ſie in ſolcher Vielſeitigkeit und Genauigkeit weder einen
Vorläufer noch ein Gegenſtück aufweiſt. Dieſer Abſchnitt hat zum Autor
den bekannten Münchener Schriftſteller Walter Schmidkunz,
dem auch die mit liebevoller Sorgfalt gepflegte herausgeberiſche Bear=
beitung
des ganzen Werkes oblag.
Der im Mai erſcheinende zweite Teil des Sammelwerkes ſoll haupt=
ſächlich
den Beziehungen des Menſchen zu den Alpen und den Belangen
des Bergſteigers gewidmet ſein und Aufſätze über Bergſteigen und Ski=
lauf
. Unfall und Rettung, Führer= und Hüttenweſen uſw. enthalten.
Zuſammenfaſſend ſei geſagt, daß dem Alpenverein und mit ihm dem
Verlag Brockhaus ein überaus wertvolles und zweckmäßiges Werk ge=
lungen
iſt, das in ſeinem Inhalt durchaus vollſtändig und erſchöpfend
wirkt, ohne zum unhandlichen Wälzer geraten zu ſein, und deſſen künſt=
leriſche
Form jeder Bücherei zur Zierde dient. Hans Baumeiſter.

Krebsbekämpfung. Wir hören ſoeben, daß dem Bezirksamt
Mannheim, dem Wohnort des Herrn Dr. Wetterer, offiziell fol=
gendes
gemeldet wurde. Es iſt Herrn Dr. Wetterer=Mannheim
geglückt, von einem ausländiſchen Freunde des deutſchen Bundes
für Krebsbekämpfung (Ehrenprotektorin Madame Curie, Präſ.
Dr. Wetterer, an der Spitze des Ehrenkomitees verſchiedene
karitativ eingeſtellte Perſönlichkeiten des bayeriſchen Fürſten=
hauſes
) eine größere Menge Radium zur Behandlung armer
Krebskranker des Bundes leihweiſe koſtenlos zur Verfügung ge=
ſtellt
zu bekommen. Außerdem hat der Präſident des Bundes in
Brüſſel angeregt, daß für arme deutſche Krebskranke 1020 Bet=
ten
bereit gehalten werden. Dieſen Kranken ſoll die Radium=
gebühr
vollſtändig erlaſſen werden. Herr Dr. Wetterer will
vom Bunde aus in verſchiedenen deutſchen Krebszentren centres
anticaneéreux nach franzöſiſchem Muſter Gelegenheit für koſten=
loſe
Radiumüberlaſſung in moderner Moulagenbehandlung ( Re=
gaud
=Wetterer) ſchaffen. Meldungen ſeitens der Bundesmitglie=
der
können ſchon jetzt erfolgen. Die Krebsbekämpfung unter der
von Wetterer geſchaffenen De iſe Kampf dem Krebs iſt im
Fluſſe. Der Bund iſt übrigens keine ſtaatliche Schöpfung, ſondern
die aus dem Volke heraus en andene für das Volk karitativ
tätige Inſtitution.

[ ][  ][ ]

welches Sie aus nachfolgendem Angebot erneut ersehen

Eier-Gemüse-Audeln
2 Pfund .
nur

Eier-Maccaroni
2 Pfund.

Feinst. Teebutter
½, Pfund
Amerik, Sehmalz
1 Pfund
Margarine, frisch
1 Pfund
Kokosfett, gar. rein
1 Pfund
Eier, frisch
10 Stück ..
Haselnußkerne
1 Pfund .

Bierwurst
1, Pfund ..
Preßkopf
1, Pfand . . .
Blutwurst
1, Pfand ....
Leberwurst
½. Pfand . . . .
Cervelatwurst
1, Pfund ...."
Mettwurst
ca. 150 gr.

Ohne Rücksicht auf unsere bereits sehr billigen Konservenpreise geben
wir auf alle Obst- und Gemüsekonserven bis einschl. Montag, 20, 4. 31.

9Rabatt in
O Rahattmarken

Karlstraße 2

O

Seite 4

Donnerstag, den 16. April 1931

die Glatverctang iin Landiag.
Ausflüge in die hohe Polikik. Immer wieder
Ablehnung der Adelung’ſchen Pädagog=Pläne.
Im Landtag kam in der Generaldebatte über den Etat 1931
geſtern die erſte Rednergarnitur zu Ende. Es ſprachen in der
Hauptſache die Vertreter der kleineren Fraktionen, die, mit Aus=
nahme
der beiden kommuniſtiſchen Redner, die den Etat als Gan=
zes
ablehnten ſich auch gegen eine Aenderung des bisherigen Zu=
ſtandes
der Pädagogiſchen Inſtitute in Darmſtadt und Mainz
ausſprachen. In der von ſchweren politiſchen Wehen durchzitter=
ten
Zeit dürfe niemand ſich den Luxus religiöſer Kämpfe erlau=
ben
, da der Stadt Mainz und dem ehemals beſetzten Gebiet auf
anderem Wege geholfen werden könne. Allerdings habe das
Reich hier bisher ſeine Verſprechen und übernommenen Ehren=
pflichten
nicht eingehalten. Im übrigen galten die Ausführun=
gen
der Redner meiſt Dingen der hohen Politik, ſo daß heſſiſche
Fragen erſt in zweiter Linie zur Debatte ſtanden. Finanzmini=
ſter
Kirnberger beabſichtigt, die Beratungen des Donnerstag zu
eröffnen, worauf dann die zweite Reihe der Redner zu Worte
kommt und man ſich auf Einzelheiten des Etats einlaſſen kann.
96. Sitzung.
Präſident Delp eröffnet die Sitzung um 10.15 Uhr zur Fort=
ſetzung
der Generaldebatte zum Etat 1931.
Abg. Reiber (Dem.)
ſpricht der Regierung die Anerkennung für den ausgeglichenen
Etat aus. Dieſe Anerkennung wird nicht geſchmälert durch die
Methoden, wie man das Defizit beſeitigte, die wir vielfach nur
ſchwer mitmachen konnten. Steuererhöhungen ſind in Zukunft
unmöglich. Die Zeit iſt reif für eine Ueberprüfung des Finanz=
ausgleichs
zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden. Die bisheri=
gen
teilweiſen Laſtenverſchiebungen in Heſſen zuungunſten der
Kommunen dürfen nicht fortgeſetzt werden. Die Beamtenſchaft
hat für den 6prozentigen Gehaltsabzug Verſtändnis aufgebracht.
Weitere Einbrüche in die eigentümliche Rechtsſphäre der Beam=
tenſchaft
machen wir nicht mit. Der Abgeordnete Dr. Leuchtgens
ſpricht ſtets vom Agrar= und Konſum=Index, um weitere Gehalts=
und Lohnherabſetzungen zu fordern; er ſoll uns einmal einen
Index der Gehälter des Reichsbahn= oder Reichsbankpräſidenten
oder des Einkommens des jetzigen Reichspräſidenten mit dem des
früheren Reichspräſidenten aufmachen, beſonders aber von den
Leuten, die immer wieder das Einkommen der anderen kürzen
wollen. Für Beamte, die den heutigen Staat und ſeine Verfaſ=
ſung
ablehnen oder gewaltſam ändern wollen, iſt kein Platz in der

Beamtenſchaft. (Widerſpruch.) Das Spargutachten hat ein Mann
aufgeſtellt, der Vorkriegsmaßſtäbe an unſere heutige Zeit legt.
an vielen Stellen Politik treiben will, kurz Reaktion macht. (Hört!
Hört!) Die Haltung meiner Freunde zum Pädagogiſchen Inſti=
tut
enthält keine Spitze gegen die Stadt Mainz und Rheinheſſen.
Uns leiten andere Motive. Dem befreiten Gebiet muß vom Reich
geholfen werden, durch vermehrte Reichsaufträge uſw. Die Re=
gierung
muß hier auf das energiſchſte das Reich an ſeine Pflich=
ten
und Verſprechen erinnern. Die ſoziale Demokratie iſt die ein=
zige
Lebensform mündiger Völker. An einem Zipfel Europas
wird eben der Erfolg der Diktatur bewieſen, wo die Monarchie
abtreten muß. In Deutſchland wird das Jahr der Entſcheidung
allen diktaturlüſternen Parteien eine Enttäuſchung bereiten.
Abg. Galm (Komm. Opp.):
Wir ſehen in der heutigen Wirtſchaftskriſe die Kriſe der kapi=
taliſtiſch
=anarchiſchen Produktion, die durch die ſozialiſtiſche
Planwirtſchaft abgelöſt werden muß und wird. Sowjetrußland
mit ſeiner Planwirtſchaft kann allein das Volk einer Beſſerung
entgegenführen, ſelbſt wenn heute dort Hungerlöhne gezahlt
würden. In Deutſchland ſtehen wir am Grabe des Parlamenta=
rismus
. Die Balancierung des heſſiſchen Etats und des Reichs=
etats
iſt allein auf Koſten des Proletariats erfolgt. Reichskanz=
ler
Brüning iſt der Totengräber der deutſchen Sozialgeſetzgebung,
wobei ihn die Sozialdemokratie noch unterſtützt. Wir lehnen den
Etat ab, da er mit den Lebensintereſſen des Volkes Schindluder
treibt.
Abg. von der Schmidt (Komm.)
polemiſiert gegen die Sozialdemokratie, die den Arbeits= und
Kultur=Faſchismus der Regierung Brüning mitmache. Bei den
kleinen Beamten baut die heſſiſche Regierung ab, taſtet jedoch die
hohe Bürokratie nicht an. Hier ſitzen auch die Doppelverdiener
mit Nebeneinkommen, die höher ſind als das geſamte Gehalt vieler
unteren Beamten. An allen Sozial= und Kulturpoſten ſind un=
geheure
Abſtriche erfolgt. Wir lehnen dieſen Etat der Reaktion
ab und rufen das Volk auf zur kommuniſtiſchen Revolution.

Abg. Böhm (Dntl.)

erklärt, die heſſiſche Koalition iſt in voller Auflöſung begriffen.
(Heiterkeit.) Die Sozialdemokratie wird von Kommuniſten und
Nationalſozialiſten dezimiert, die Demokraten haben ſich ſchon in
ein halbes Dutzend Gruppen geſpalten, und auch im Zentrums=
bau
kniſtert es. Die geſtrigen Aeußerungen des Abg. Hoffmann=
Zentrum haben in evangeliſchen Kreiſen Erregung hervorgerufen.
Gerade im Augenblick dürfen wir uns den Luxus konfeſſioneller
Kämpfe nicht geſtatten, um die Grundlagen des deutſchen Volkes:
chriſtliche Kirche, chriſtliche Schule und chriſtliche Ehe nicht zu un=
terhöhlen
. Wir bedauern jede Aeußerung, die den konfeſſionel=
len
Frieden ſtören könne. Der uns vorgelegte Voranſchlag iſt ein
Etat der Illuſion. Wir blicken mit Genugtuung auf die Lei=

Nummer 105
ſtungen der Hochſchule und der Univerſität. Weitere Einſparungen
bei ihnen müſſen daher ſorgfältig geprüft werden. Der Staat
ſoll die Erlaubnis zu Nebenbeſchäftigung widerrufen, um Staats=
dienſtanwärter
oder Aſſeſſoren zu beſchäftigen. Die Staatsanleihen
tragen effektiv 9 Prozent Zinſen, die herabgeſetzt werden können
durch Stellung von dinglichen Sicherheiten. Seit Jahren lehnt
die Koalition unſere Erſparungs= und Reformanträge ab, um ſie
ſpäter als eigene Anträge hervorzuholen und anzunehmen. Wir
fordern Zweikammerſyſtem, Heraufſetzung des Wahlalters Ein=
führung
der Tributabgabe, Enſchuldung der Landwirtſchaft und
Zurückweiſung der Kriegsſchuldlüge.
Abg. Dr. Werner (Natſoz.)
beſtreitet dem jetzigen Landtag die Exiſtenzberechtigung. Wir un=
terhalten
uns über den Etat in einem Parlament, das zu Unrecht
beſteht, um der Weimarer Koalition die Macht zu erhalten. Ich
bin kein Freund des Parlamentarismus, aber die geſtrigen Aus=
führungen
des Abg. Hoffmann (Z.) gegen den Reichsboten ge=
hörten
nicht in den Landtag. Im übrigen iſt durch Zeitungsartikel
des Abg. Kaul (Soz.) erwieſen, daß über die Beſetzung der Pro=
feſſorenſtühle
ein Hin und Her und Verhandeln zwiſchen den
Regierungsparteien erfolgt iſt. Der Bürgermeiſter von Mainz und
der Staatspräſident haben wiederholt mit tiefem Bedauern feſt=
geſtellt
, daß das Reich ſeinen Verſprechungen für das durch die
Beſetzung ſchwer geſchädigte Rheinheſſen nicht nachgekommen. Die
Tatſache, daß von Zentrumsſeite Anträge eingingen, energiſch bei
der Reichsregierung auf beſſere Beteiligung Heſſens an den Reichs=
aufträgen
vorſtellig zu werden, beweiſt, daß etwas faul in der
Geſandtſchaft in Berlin iſt. Die heutige Gliederung Deutſchlands
entſpricht nicht den Wünſchen eines volksdeutſchen Menſchen.
Meine Anfrage nach den gezahlten Miniſterpenſionen iſt noch
immer nicht beantwortet. Auf das Wölfersheimer Problem müſ=
ſen
wir beim Etat des Finanzminiſteriums eingehen. Das jetzige
Schweigen der Regierung zu den Stillegungsplänen der Preußen=
Elektra iſt bezeichnend. Die Verfaſſung iſt von ihren Vätern ſelbſt
aufgehoben worden. Reichskanzler Brüning regiert allein auf
Grund des Diktaturparagraphen der Reichsverfaſſung. Die Ein=
führung
der Schnellrichter habe ich ſchon vor 20 Jahren gefordert.
In Thüringen und Braunſchweig haben die Nationalſozialiſten
das Schulgebet und chriſtliche Sitten wieder eingeführt. Es wäre
beſſer geweſen, wenn der Kultusminiſter an dem jetzigen Zu=
ſtand
der Pädagogiſchen Inſtitute nichts geändert hätte.
Abg. Dr. Wolf (fraktionslos) erklärt u. a.: Bis zur Stunde
gibt es in Oberolm kein Stahlhelm=Mitglied, und keine dem
Stahlhelm naheſtehende Perſon hat den verhängnisvollen Schuß
abgegeben. (Anm. d. Red.: Die amtlichen Stellen halten an der
bisherigen Darſtellung feſt.)
Damit iſt die erſte Rednergarnitur beendet, und das Haus
vertagt ſich gegen ½3 Uhr auf Donnerstag, 10 Uhr, zur Fort=
ſetzung
der Generalausſprache.

Jüng. penſ. Beamt.
alleinſteh., groß u.
kräftig, ſucht Beſch.
gleich w. Art gegen
freie Station. Geht
auch aufs Land.
Ang. u. K. 4 Gſchſt.

WElRLIcK

Nettes Mädel ſucht
ſofort Servierſtelle.
Nur auswärts. An=
geb
. u. K. 3 Gſchſt.*

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Stellg. in kl. bürg.
Haush. bis 15. Mai.
Dasſelbe iſt in all.
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erfahr. Näh. Schul=
ſtraße
3, III.

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ſucht b. 1. Mai Stel=
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! (Auch z. allein=
ſteh
. Dame, nicht un=
bedingt
in Darmſt.)
Dieſelbe iſt gewillt,
alle vork. Hausarb.
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auszuführen. Ang.
unt. K. 28 Gſchſt.

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A

MANALICH

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Donnerstag, den 16., Aril 1931

Seite 5

Nummer 105

Darmſtadt, den 16. April 1931.

* Bei den am heutigen Tage durchgeführten Schleppſegel=
flügen
gelang es dem Piloten Fuchs auf dem Segelflugzeug
Starkenburg, von der Akademiſchen Flieger=
gruype
Darmſtadt, den bisherigen Rekord Kronfelds im
Segelflug mit Rückkehr zur Startſtelle um das Vierfache zu über=
bieten
. Fuchs ſegelte nach dem Start nach dem Melibokus,
die Bergſtraße entlang nach Heidelberg, überflog Hei=
delberg
und kehrte nach längerem Segelflug nach dem
Flugplatz Griesheim zurück, wo er glatt landete. Die=
ſer
Flug ſtellt einen neuen Erfolg des deutſchen Segelfluges dar
und berechtigt zu weiteren großen Erwartungen.

Ernennungen. Am 23. März wurde der Kanzleigehilfe bei
dem Amtsgericht Offenbach Jakob Boſche zum Kanzliſten, mit
Wirkung vom 1. April 1931 an, ernannt. Am 2. April 1931
wurde der Miniſterialamtsobergehilfe bei dem Miniſterium der
Juſtiz Otlo Rung zum Juſtizoberwachtmeiſter bei dem Land=
gericht
der Provinz Starkenburg, mit Wirkung vom 1. Mai 1931
an. ernannt.
Offene Stellen. Bei dem Landgericht in Darmſtadt iſt
demnächſt die Stelle eines Bürodirektors (Beſ.=Gr. A 3b) zu be=
ſetzen
. Bewerbungen ſind bis zum 25. April 1931 an den Juſtiz=
miniſter
einzureichen. Bei dem Landgericht in Mainz iſt dem=
nächſt
die Stelle eines Kanzleivorſtehers (Beſ.=Gr. 4 5 + 300
RM. ruhegehaltsfähig. Zulage) zu beſetzen. Bewerbungen von
Juſtizſekretären ſind bis zum 25. April 1931 an den Juſtizminiſter
einzureichen.

Goldene Hochzeit. Heute feiern Herr Wilh. Göbel und
Ehefrau Eliſe, geb. Bohl, Barkhausſtraße 18, das Feſt der Gol=
denen
Hochzeit. Die Eheleute Adolf Schnabel und Frau
Dorothea, geb. Haußner, Gutenbergſtraße 54, begehen am 17. April
bei beſter Geſundheit das Feſt ihrer Goldenen Hochzeit.

Kriegerverein Darmſtadt. Die Monatsverſammlung er=
freute
ſich guten Beſuchs. Zunächſt fand die Ehrung verdienter
Kameraden ſtatt. Anſchließend hielt Kam. Kol.=Sekretär a. D.
Dietz an Stelle des Lichtbildervortrags einen Vortrag über die
Größe und den Wert unſerer Kolonien, insbeſondere über Deutſch=
Oſtafrika, ſowie die Fähigkeit Deutſchlands, Kolonialpolitik zu
betreiben, und über die Notwendigkeit eines Kolonialbeſitzes. So
war Deutſch=Oſtafrika viermal ſo groß wie Deutſchland, birgt un=
geheure
Vorräte an Kohlen, Kupfer, Zinn uſw., und landwirt=
ſchaftlichen
Erzeugniſſen, wie Baumwolle, Gummi, Palmen, Süd=
früchten
derart, daß nicht allein unſer Vaterland vollends ver=
ſorgt
werden kann, ſondern für Ausfuhr erübrigt wird. Nach aus=
ländiſchen
Berichten bringen Anpflanzungen der Vorkriegszeit
jetzt erſt erhebliche Ernten zutage. Die Werte unſerer Kolonien
ſollen nach Feſtſtellungen unſerer ehemaligen Feinde ſo groß ſein,
daß ſie die Höhe der ganzen Kriegsſchulden haben, die wir an un=
ſere
Feindmächte bezahlen müſſen. Weiter beſtätigen heute Be=
richte
unſerer eheialigen Feinde, daß Deutſchland kolonialpoli=
tiſch
an erſter Stelle ſtand. Daß Deutſchland auch in gutem Ein=
vernehmen
mit den Eingeborenen ſtand beweiſt der Weltkrieg.
Wenige Tauſend Deutſche unter Lettow=Vorbeck leiſteten mit den
Eingeborenen einem zahlenmäßig weſentlich größeren Feinde
Widerſtand und beſiegten ihn. Weiter beſtätigen die wiederholten
Eingaben der Eingeborenen an den Völkerbund und an Deutſch=
land
wegen Rückgabe der Kolonien, daß es Deutſchland verſtand,
Kolonien zu verwalten. Der Beſitz von Kolonien iſt für uns
mehr denn je eine Notwendigkeit geworden und kann erreicht wer=
den
, wenn das geſamte deutſche Volk ſich dafür einſetzt. Liefern
nachweislich unſere früheren Kolonien mehr als die notwendigen
Rohſtoffe für unſere Induſtrie, ſo würde dadurch erreicht, daß das
Heer der Arbeitsloſen verringert, die Kaufkraft geſtärkt und un=
ſere
Arbeitsmöglichkeit erweitert wird. Einiges Humoriſtiſche
aus dem Kolonialleben lenkte von dem ernſten Teil ab, und
muſterhafte Muſikvorträge der Kapelle Rühlemann umrahmten die
Unterhaltung.

Arbeitsausſchuß Deutſcher Verbände. Der bisherige Gene=
ralſekretär
der Geſchäftsſtelle für Süddeutſchland des von Gou=
verneur
z. D. Dr. Schnee und Dr. Draeger geleiteten Ar=
beitsausſchuſſes
Deutſcher Verbände. Dr. Werner Schwarz,
zieht ſich nach ſechsjähriger Tätigkeit auf eigenen Wunſch von der
Leitung der Geſchäfte zurück, um ſich einer anderen Aufgabe zu
wwidmen. Die Leitung der Geſchäfte wird Dr. Kurt Trampler
als Generalſekretär gemeinſam mit Hermann Lutz Sachverſtän=
digem
im Unterſuchungsausſchuß des Reichstags für die Kriegs=
ſchuldfrage
, übernehmen. Die Geſchäftsſtelle wird nach dem
Wittelsbacher Palais, München, Briennerſtraße 50, verlegt.
Vortrag. Wir machen nochmals auf den heute abend 8 Uhr
ſtattfindenden Lichtbildervortrag von Dipl.=Ing. K. Malzi über
Die Bedeutung der Warmwaſſerverſorgung
und Gasheizung für den Haushalt aufmerkſam. Die
Veranſtaltung findet im Bürgerhof. Eliſabethenſtraße 2, ſtatt.
Nach dem Vortrag wird jede gewünſchte Auskunft erteilt. (Siehe

Großes Haus Kleines Haus Donnerstag,
16. April Me7Nffe
Gaſtſpiel Hermine Körner
G15. Die erſte Frau Telbt
Darmſt. Volksb. Gr. III u, 1.
Preiſe 110 Mr. 15, 17.30, 20.15 Uhr
U a=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 12.60 Mk. Freitag,
17. April 19.30 Ende gegen 22.30 Uhr
Zum erſten Male:
Der Hauptmann von Köpenich
E 22 Preiſe 110 Mk 15, 17.30, 20.15 1r
Ufa=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 12 60 Mk. Samstag,
18. April 19.3022.30 Uhr
Gaſtſ iel Hermine Körner
Eliſabeth von England
K/4, Bühnenvolksbund
Zuſatzmiete X1 und XII
Preiſe 110 Mk. 15, 17.30, 20.15 Uhr
Ufa=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 12.60 Mk. Sonntag,
19. April 1822 Uhr
Lohengrin
Preiſe 110 M;
D 22
Gutſcheine beſchränkt gültig 15, 17.30, 20,15 Uhr
Ufa=Tonfilm=Operette
Die 2r i von der Tankſtelle
Preife 12.60 Mr. Montag,
20, April Keine Vorſtellung 15, 17.30, 20 15 Uhr
Ufa=Tonfilm= Operette
Die Drei von der Zankſtelle
Preiſe 12.60 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Hermine Körner= Gaſt=
piele
. Hermine Körner wird heute, Donnerstag, ihr Gaſtſpiel
S Dieerſte Frau Selby, im Großen Haus wiederholen.
Uebermorgen, Samstag, gelangt Ferdinand Bruckners Schau=
ſiel
Eliſabeth von England, mit Hermine Körner in
r Titelrolle, einmalig zur Aufführung.
Erſtaufführung Der Hauptmann von Köpenick, Morgen,
reitag, findet im Großen Haus die Erſtaufführung des Volks=
ucks
Der Hauptmann von Köpenick von Carl Zuckmayer, in der
inſzenierung von Carl Ebert (Bühnenbild: Elli Büttner), mit
ünter Haenel in der Titelrolle ſtatt. Die Uraufführung des
euen Bühnenwerkes von Zuckmayer wurde zum erfolgreichſten
reignis der Berliner Spielzeit. Bekanntlich hat ſeinerzeit der
eſſiſche Staatspräſident Dr. Adelung, den Dichter Carl Zuckmayer
um Erfolg des Hauptmann von Köpenick telegraphiſch beglück=
inſcht
.

Vom Darmſtädter Hausbeſitzerverein wird uns geſchrieben:
Die am Dienstag ſtattgefundene Hauptverſammlung des
Darmſtädter Hausbeſitzervereins fiel durch einen Maſſenbeſuch
aus dem Rahmen der ſonſt üblichen Jahresverſammlungen. Sie
entwickelte ſich infolge der ſteuerlichen Maßnahmen der heſſiſchen
Regierung zu einer machtvollen Kundgebung des Darmſtädter
Hausbeſitzes. Die geſamten oberen Räume der Krone, waren
überfüllt, und auf Treppen und Gängen drängten ſich an die 1000
Zuhörer. Zahlreiche Beſucher mußten wieder umkehren, weil alle
Zugänge beſetzt waren.

Rechtsanwalt Dr. Oppenheimer, der die Verſammlung
mit außerordentlicher Gewandtheit und Umſicht leitete, gab in ſei=
ner
Begrüßungsanſprache der Genugtuung über das Intereſſe Aus=
druck
, das der Darmſtädter Hausbeſitz, wie dieſer unerwartet
ſtarke Beſuch beweiſe dem Verein entgegenbringe. Wenn man
mit einem ſolchen Maſſenbeſuch gerechnet hätte, hätte der Vor=
ſtand
einen größeren Saal gewählt. Nachdem der Redner die
ordnungsmäßige Einberufung der Verſammlung ohne Widerſpruch
feſtgeſtellt hatte, widmete er dem am 5. Februar d. J. verſtorbenen
Vorſitzenden, Herrn Konrad Haury, einen ehrenden Nachruf.
Ueber ein Jahrzehnt habe Konrad Haury an der Spitze des Ver=
eins
geſtanden, er habe trotz ſeiner vielfachen beruflichen und
ehrenamtlichen Inanſpruchnahme immer Zeit gefunden, ſich den
Aufgaben des Hausbeſitzes zu widmen. Mit der ihm eigenen
Zähigkeit, mit Umſicht und Geſchick habe er die Intereſſen des
Hausbeſitzes immer unermüdlich vertreten. Der geſamte heſſiſche
Hausbeſitz habe in Herrn Haury einen Führer verloren, der kaum
zu erſetzen ſei. Allen, die ſich in ihrer Not an ihn gewandt haben,
ſei er der immer bereite Helfer und Berater geweſen. Der Name
Haury ſei dem Darmſtädter Hausbeſitz in bleibender Erinnerung,
und den Verein in ſeinem Sinne weiterzuführen, ſei eine Dankes=
ſchuld
an den verſtorbenen Führer. Der herzliche Nachruf wurde
von der Verſammlung mit tiefer Ergriffenheit angehört.
Nach einigen geſchäftlichen Mitteilungen unter
denen der Redner auch die Zeitungsfrage ſtreifte und es begrüßte,
daß der heſſiſche Hausbeſitz nunmehr ein eigenes Organ habe, das
Eigentum des Verbandes ſei, erteilte er zur

Erſtattung des Geſchäftsberichts

dem Geſchäftsführer, Herrn Ziegler, das Wort, der einleitend
bemerkte, daß, wenn der Vorſtand gewußt hätte, daß das Finanz=
amt
ſeine Steuerzettel aus Anlaß der Generalverſammlung
herausſchicken würde, ſich der Verein die Koſten für die beſonderen
Einladungen hätte ſparen können. Das heutige volle Haus be=
weiſe
die Wirkung, die dieſe Steuerzettel ausgeübt hätten. Red=
ner
bezweifelte, daß es gelungen ſei, den Darmſtädter Hausbeſitz
in ſolch großer Zahl zur Verſammlung zu bringen, wenn das
Finanzamt die Einladung nicht in ſo wirkungsvoller Weiſe unter=
ſtützt
hätte. Er wolle damit ſagen, daß es notwendig ſei, daß die
Hausbeſitzer dem Rufe des Vereins zu jeder Zeit Folge leiſten.
Da die Mitglieder über alles Wiſſenswerte durch die Zeitung auf
dem Laufenden gehalten werden, erübrige es ſich, ſie für Ver=
ſammlungen
in Anſpruch zu nehmen. Er verweiſt auf die Proteſt=
verſammlung
, die der verſtorbene 1. Vorſitzende Ende vorigen Jah=
res
anberaumt habe, als es galt, Proteſt einzulegen gegen die
Steuern, die in den neuen Steuerzetteln zum Ausdruck gekommen
ſeien. Damals hätte der Beſuch ſehr zu wünſchen übrig gelaſſen,
ſo daß ein ſozialdemokratiſcher Abgeordneter am nächſten Tage
im Landtag auf den ſchwachen Beſuch der Verſammlung hingewie=
ſen
hat. Eine machtvollere Proteſtkundgebung der Darmſtädter
Steuerzahler hätte zweifellos eine günſtigere Wirkung ausgeübt.
Redner nimmt Bezug auf den in der letzten Nummer der Ver=
bandszeitung
veröffentlichen ausführlichen Jahresbericht, nur
einige Themen wolle er kurz behandeln. Er verweiſt auf die Um=
lagemöglichkeit
des Waſſergeldes, auf die geplante
nochmalige Grundſteuererhöhung der Stadt Darmſtadt Ende vori=
gen
Jahres, die glücklicherweiſe verhindert werden konnte, verur=
teilt
die Heranziehung der Ladenmieten zur Umſatzſteuer, die dazu
führe, daß der Haueigentümer für die Steuern, die er erheben
und an das Finanzamt abliefern müſſe, Umſatzſteuer bezahlen
müſſe. Er ſtreift die Erhöhung der Freigrenze auf 20 000 Mark
bei der Vermögensſteuer, und behandelt die Schwierigkeiten der
bevorſtehenden neuen Einheitsbewertung. Zu den Mietberech=
tigungskarten
übergehend, richte der Redner an die Hausbeſitzer
die eindringliche Mahnung, nicht durch ungerechtfertigte Mietfor=
derungen
und Zurückweiſung kinderreicher Familien den nach vie=
len
Schwierigkeiten errungenen Erfolg aufs Spiel zu ſetzen. Nach
Schilderung der Schwierigkeiten bei der Aufwertungsumſchuldung
kommt der Redner auf die Zwangswirtſchaft zu ſprechen. Er be=
zeichnet
Heſſen als das gelobte Land des Mieterſchutzes. Die
jahrelangen Bemühungen, den heſſiſchen Hausbeſitz rechtlich dem
übrigen deutſchen Hausbeſitz gleichzuſtellen, ſeien an der Hart=
näckigkeit
des Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft geſcheitert, der
jede Rückſicht auf die Belange des Hausbeſitzes vermiſſen laſſe. Er,
Redner, habe keine Hoffnung mehr, daß unter der Amtszeit des
heſſiſchen Miniſters der Hausbeſitz in Heſſen zu ſeinem Rechte
komme, es bleibe die einzige Hoffnung, daß deſſen Amtszeit in
aller Kürze ablaufe Trotz einleuchtendſter Begründung finde der
Hausbeſitz kein Gehör für ſeine rechtlichen Belange, bei jeder Miet=
feſtſetzung
und Steuererhöhung werde er benachteiligt. Wenn es
dem Hausbeſitz in Heſſen weſentlich ſchlechter gehe als dem übrigen
deutſchen Hausbeſitz, ſo ſei das das zweifelhafte Verdienſt dieſes
Miniſters.
Zu den neuen Steuern übergehend, erklärte der Redner, daß
die neuen Steuerzettel der ſinnfälligſte Ausdruck ſeien für den be=
vorſtehenden
Bankerott. Eine Regierung, die den Hausbeſitz
derart kahlſteuere, könne kein Vertrauen mehr beanſpruchen.
Viele hätten beim Leſen der Steuerzettel im erſten Schrecken an
einen Irrtum geglaubt. Solche Steuern wirkten wertzerſtörend
und ſtaatsfeindlich. Die Zahl der Zwangsverſteigerungen nehme
beängſtigende Formen an. Damit verliere nicht nur der Haus=
beſitzer
ſein Haus, ſondern auch die Hypothekengläubiger ihr Geld,
da kein Menſch mehr auf Häuſer biete. Dieſe würden dadurch
entwertet und der Realkredit würde in Mißkredit gebracht. Der
Hausbeſitz werde ausgeſogen, um ein Syſtem zu halten, das an
allen Ecken und Enden Schiffbruch erlitten habe. Er müſſe die
traurige Tatſache konſtatieren, daß dieſe Beſteuerungsmethoden
von bürgerlichen Parteien mitgemacht würden, die in der Bewilli=
gungsfreudigkeit
oft noch die Sozialdemokraten überböten. Dieſe
hätten Erleichterungen für ihre Anhänger durchgeſetzt, während

Vorrunde um die Deutſche Meiſterſchaft!

Sonniag, den 19. April, nachmittags 3½ Uhr
Sporiplatz am Böllenfalltor:
Sportfreunde Siegen

gegen
Sportverein Darmſtadt 1898

Eintriitspreiſe an der Tageskaſſe:
Tribüne 1.50, Stehplatz 1., Jugendliche 0.50, Schüler 0.30
Eintrittskarten im Vorverkauf:
Tribüne 1.20, Stehplatz 0.70.

Erwerbsloſe nur Vergünſtigung im Vorverkauf bei Hut=
(5987
Herold, Große Ochſengaſſe.

die bürgerlichen Koalitionsparteien unſere Erleichterungsanträge
niedergeſtimmt hätten. Daraus ergebe ſich für den Hausbeſitz
eine nicht zu vergeſſende Lehre für die Wahlen. Bei dieſer Sach=
lage
gäbe es kein Verſteckſpielen, nur rückſichtsloſeſte Offenheit könne
hier zum Ziele führen. Mit Proteſtverſammlungen könne man
das herrſchende Syſtem nicht beſeitigen. Der Hausbeſitzerverband
habe ſich beſchwerdeführend an die Reichsregierung gewandt.
Unterm 19. Januar habe der Verband um eine Ausſprache bei dem
Herrn Staatspräſidenten nachgeſucht. Trotzdem im März dieſes
Geſuch erneuert worden ſei, habe es der Staatspräſident bis heute
noch nicht für notwendig gehalten, eine Antwort zu geben. Darin
liege eine Nichtachtung gegenüber dem deſſiſchen Hausbeſitz. gegen
die derſelbe ganz entſchieden nun Proteſt erhebe. Dieſe Mittei=
lung
wurde von der Verſammlung mit ſtarker Erregung aufge=
nommen
. Redner erwartet, daß der Proteſt, den die geſamte heſ=
ſiſche
Wirtſchaft gegen dieſe unerhörten Steuern erhebe, ſeine Wir=
kung
nicht verfehle. Der heſſiſche Hausbeſitz ſei einig und werde
geſchloſſen hinter ſeiner Führung ſtehen. Redner n.echt dann
Mitteilungen über die eingeleiteten Maßnahmen und erw.irtet die
reſtloſe Unterſtützung des Darmſtädter Hausbeſitzes. Die Ausfüh=
rungen
fanden wiederholt den ſtürmiſchſten Beifall der Ver=
ſammlung
.
Herr Rechtsanwalt Dr. Oppenheimer ſpricht den Dank
für die muſterhafte Erſtattung des Berichts aus und dankt auch
im übrigen dem Redner für ſeine mühevolle Arbeit im Dienſte
des Darmſtädter Hausbeſitzes.
Kaſſen= und Rechenſchaftsbericht werden von den
Herren Schembs und Krebs erſtattet, die über tadelloſe Buch=
und Kaſſenführung berichten.
Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder, die Herren Dr. Op=
penheimer
, Rechnungsdir. Knierim und P. Baumann,
werden einſtimmig wiedergewählt. Neu in den Vorſtand werden
gewählt die Herren Bürgermeiſter a. D. Buxbaum und Glaſer=
meiſter
Werner. Dieſe Neuwahl begleitet die Verſammlung
mit ſtürmiſchem Beifall.
Herr Bürgermeiſter a. D. Buxbaum wies als erſter Dis=
kuſſionsredner
die Hausbeſitzer auf die Pflicht hin, bei den Wahlen
ihre Schuldigkeit zu tun. Wenn die zuhauſe gebliebenen bürger=
lichen
Wähler gewählt hätten, wäre es nicht möglich geweſen, von
einer Mehrheit regiert zu werden, die nur von einer Minderheit
getragen werde. Redner fand mit ſeinen temperamentvollen Aus=
führungen
lebhaften Widerhall in der Verſammlung.
Herr Rechtsanwalt Dr. Mattern behandelte in längeren
Ausführungen die juriſtiſche Seite der Steuererhöhungen. Er ver=
urteilte
die Tendenz, die in dieſer Beſteuerung des Beſitzes zum
Ausdruck komme. Die Hausbeſitzer in Heſſen ſeien hinſichtlich ihrer
Rechte Bürger zweiter Klaſſe, nur ſteuerlich behandele man ſie
erſtklaſſig. Dem Hausbeſitz werde die letzte Rente, ſoweit man
von einer ſolchen überhaupt noch reden könne, weggenommen und
die Häuſer damit wertlos gemacht. Man könne ſeine Erſparniſſe
überall rentabel anlegen, nur wer ein Haus erwerbe, dem werde
die Rente weggeſteuert. Er begrüßt es, daß der Hausbeſitz ſich
geſchloſſen zuſammengefunden habe, um gegen dieſes Unrecht zu
proteſtieren. Er weiſt noch auf die künftige Regelung gelegentlich
der Erhöhung der Aufwertungszinſen hin, die Anträge hierzu
müſſen zeitig geſtellt werden. (Beifall.)
Herr Finger ſpricht dem Vorſtand den Dank der Mitglie=
der
für die wirkungsvolle Vertretung der Intereſſen des Haus=
beſitzes
aus.
Herr Volksbankdirektor Weiler weiſt darauf hin, daß mit
dem Hausbeſitz auch die übrigen Wirtſchaftsgruppen, wie Hand=
werk
, Handel und Induſtrie, von dieſen Steuern empfindlich ge=
troffen
würden. Er empfiehlt, gemeinſam mit dieſen die Proteſt=
aktion
durchzuführen. Von Herrn Dr. Oppenheimer wird darauf
erwidert, daß die Schritte hierzu bereits eingeleitet ſeien. Es
fände außerdem am Freitag dieſer Woche eine Ausſprache der
Hausbſitzervertreter beim Herrn Finanzminiſter ſtatt. Eine Reihe
weiterer Rednev gaben ihrer Erregung über die neue Steuer=
belaſtung
unter dem Beifall der Verſammlung den ſtärkſten Aus=
druck
. In jedem Einzelnen kam das Gefühl über die ungerechte Be=
handlung
des Hausbeſitzes durch die heſſiſche Regierung zum Durch=
bruch
.
Der als Gaſt anweſende. Abgeordnete, Bürgermeiſter Dr.
Niepoth, der ſich wiederholt im Heſſiſchen Landtag insbeſondere
bei der Behandlung der neuen Steuern für die gerechte Behand=
lung
des Hausbeſitzes mit aller Wärme eingeſetzt hatte, ging bei
ſeinen Ausführungen auf die Zuſammenarbeit mit dem verſtor=
benen
Vorſitzenden, Konrad Haury, ein, die ſo harmoniſch geweſen
ſei, daß ſie für ihn eine der angenehmſten Erinnerungen im poli=
tiſchen
Leben bleiben werde; denn das ſei das Große an Konrad
Haury geweſen, daß er trotz der Leidenſchaftlichkeit, mit der er
auch die ſpeziellen Intereſſen des Hausbeſitzes vertreten habe, dieſe
ſtets in den Rahmen des Großen und Ganzen geſtellt habe. Des=
halb
ſei ihm auch ſtets die Unterſtützung der geſamten Fraktion
der Deutſchen Volkspartei ſicher geweſen. Die Intereſſen des
Hausbeſitzes, ſeien nicht nur die Intereſſen einer beſtimmten
Gruppe der Bevölkerung, ſondern ſie lägen richtig verſtanden
im geſamtwirtſchaftlichen Intereſſe einer Wirtſchaftsordnung, die
aufgebaut ſei auf Eigentum und Erbrecht. Deshalb müſſe jede
Politik bekämpft werden, die eine Expropriation auf ſtaatlichem
Wege herbeiführen wolle oder in der Praxis herbeiführe. Nach
ſozialiſtiſchen Gedankengängen ſeien die Grundſteuern Beſitzſteuern.
Das ſei ein fundamentaler Irrtum, denn es handele ſich hier nicht
um Beſitzſteuern, ſondern um Objektſteuern, denn auf das Ver=
mögen
des Eigentümers nehme dieſe Beſteuerung, von einzelnen
Ausnahmen abgeſehen, genau ſo wenig Rückſicht wie auf die Be=
laſtung
des Beſitzes durch Hypotheken u. a. m. In dem Augenblick,
in dem die Realſteuern, wie z. B. beim Hausbeſitz, in vielen Fällen
drei und mehr Prozent des Wertes des Objektes betragen, könne
die Steuer unmöglich aus dem Ertrag bezahlt werden, ſie ver=
mindere
die Subſtanz und bedeutet damit unbedingt eine Sozia=
liſierung
der zufälligen Beſitzer auf ſtaatlichem Wege. Trotz allem
müſſe heute noch alles daran geſetzt werden, um den erſtrebten
Erfolg zu erreichen, denn es handele ſich nicht um eine Entlaſtung
Einzelner, es handele ſich darum, das Eigentum, das Fundament
unſerer Wirtſchaftsordnung zu ſtützen und unabſehbare Folgen für
die Geſamtheit zu vermeiden, die mit der Erhöhung der Steuern,
die eine Sabotage der Beſtrebungen der Reichsregierung bedeute,
verbunden ſei. (Stürmiſcher Beifall.)
Herr Dr. Oppenheimer dankte den Rednern für ihr be=
kundetes
Intereſſe und beantragte die Annahme der folgenden
Entſchließung:
Die heute zur Hauptverſammlung im Saale der Krone in
Darmſtadt verſammelten zahlreichen Darmſtädter Hausbeſitzer
haben mit Schrecken Kenntnis genommen von den unerhörten
Steueranforderungen, die durch die neuen Steuerzettel an ſie ge=
ſtellt
werden. Dieſe Beſteuerung bedeutet den ſicheren Untergang
zahlloſer Exiſtenzen, denen damit der letzte Reſt ihrer Exiſtenzmög=
lichkeit
genommen wird. Sie verlangen mit allem Nachdruck die
Zurückziehung dieſer neuen Steueranforderungen, da ſie zu deren
Tragung nicht in der Lage ſind. Sie beauftragen den Vorſtand
des Darmſtädter Hausbeſitzervereins, der heſſiſchen Regierung von
dieſer Entſchließung Kenntnis zu geben, und ſie auf die Folgen
einer zwangsweiſen Durchführung dieſer Beſteuerung mit Nach=
druck
aufmerkſam zu machen. Die Verſammlung wünſcht dringend
ein gemeinſchaftlichs Vorghen mit Handwerk. Gewerbe, Einzel=
handel
und anderen Wirtſchaftsorganiſationen.
Die Entſchließung fand die einſtimmige Zuſtimmung der Ver=
ſammlung
, die daraufhin von dem Verſammlungsleiter geſchloſſen
wurde. Der Darmſtädter Hausbeſitz hat mit dieſer ſpontanen
Kundgebung zum Ausdruck gebracht, wie ſtark er ſich in ſeiner
Exiſtenz durch die neuen Steueranforderungen gefährdet ſieht, und
daß er bereit iſt, alle Maßnahmen ſeiner Führung nachdrücklichſt
zu unterſtützen.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 16. April 1931

Nummer 105

Privalwirtſchaft oder Sozialisnus?

Vor einer leider nicht allzugroßen Zahl Intereſſierter ſprach
der Gießener Philoſoph Prof. Horneffer über das Thema
Privatwirtſchaft oder Sozialismus,
Nicht irgendwelche Zukunftsprophetien habe die Wiſſenſchaft,
und insbeſondere die Philoſophie anzuſtellen: ſolches Unternehmen
müßte immer irgendwo im Dilettantismus enden. Sondern ſie
habe darzuſtellen, was ſein ſolle, und indem ſie das tue, gewinne
ſie zugleich die Maßſtäbe, mit denen ſie das Seiende zu meſſen
habe. Die gegenwärtige Lage unter dem Blickpunkt der Anti=
theſe
Sozialismus-Privatwirtſchaft ſolle nicht von volkswirt=
ſchaftlicher
, ſondern von philoſophiſcher Seite aus betrachtet wer=
den
. Sei doch Karl Marx ſelbſt, der Begründer des wiſſenſchaft=
lichen
Sozialismus, ein Philoſoph, ein Schüler Hegels geweſen,
indes er ſeine nationalökonomiſchen Argumente der Rüſtammer
der britiſchen klaſſiſchen Nationalokonomie entnommen habe. Be=
trachte
man aber das zur Debatte ſtehende Problem einmal von
philoſophiſcher Seite aus ſo ergebe ſich klar, daß nicht in der Ver=
ſtaatlichung
der Prsouktionsmittel, in dem rein materiellen alſo,
das Weſentliche oer ſozialiſtiſchen Forderungen zu erblicken ſei,
ſondern in der dieſer Verſtaatlichung der materiellen Bedin=
gungen
gleichlaufenden Abſchnürung der freien, ſelbſtverantwort=
lichen
Oerſönlichkeit. Nicht die Gegnerſchaft gegen den Kapitalis=
muc
ſondern die gegen den Individualismus ſei das Kenn=
zeichen
des Sozialismus. (Und in der Tat kann natürlich der
ſozialiſtiſche Staat nicht des Kapitals im Sinne der produ=
zierten
Produktionsmittel entbehren; die Gegenüberſtellung
Sozialismus-Kapitalismus iſt ja an ſich ſachlich falſch: der freien
Erwerbswirtſchaft ſteht die ſtaatliche Planwirtſchaft, dem Sozia=
lismus
der Individualismus gegenüber.) Die freie, ſelbſtverant=
wortliche
Perſönlichkeit aber ſei nicht wegzudenken aus der Ent=
wicklung
der Menſchheit. Die ſchöpferiſchen, führenden geiſtigen
Kräfte ſeien die Organiſatoren der Maſſe, ja ſie ſeien ihre Väter
in einem geradezu buchſtäblichen Sinn. Bismarck habe Mil=
lionen
Deutſcher aus der Erde geſtampft dadurch, daß ſeine Reichs=
gründung
dieſen Millionen erſt Lebensmöglichkeiten gegeben habe.
Und wie die politiſchen Führer, ſo ſeien auch die geiſtigen und
religiöſen Genies die Väter der Maſſe. Die großen Männer
ſeien die Erzeuger der Maſſe, die Koloniſatoren des Menſchen=
lebens
. Wenn aber auch, genau betrachtet, jeder Menſch eine
Perſönlichkeit für ſich ſei, ſo ſei er doch wiederum Maſſe, er
gehöre zum Volk. Das müſſe ſo ſein. Aber doch: einen Goethe,
einen Bismarck gebe es nur einmal. Genie wie Talent ſeien nicht
zu entbehren.
Die Wirtſchaft, als der Kampf des Menſchen mit der Materie
um ſein tägliches Brot, ſei ein materieller, und es ſei zugleich
die erſte Pflicht des Menſchen, dieſen Kampf zu beſtehen. Der
große Irrtum des Marxismus aber ſei es. die geiſtige Entwick=
lung
der Menſchheit wie des Einzelnen aus dieſen materiellen
Gegebenheiten zu erklären. Und ſo biete ſeine Einteilung der
Menſchen in wirtſchaftliche Klaſſen, und die Erklärung der
menſchlichen Geſchichte als einen ewigen Klaſſenkampf eine Schein=
löſung
dar, die geboren ſei aus dem determiniſtiſch= naturwiſſen=
ſchaftlichen
Denken des 19. Jahrhunderts. (Und wir ſehen heute
führende Sozialiſten eine Vertiefung des ſozialiſtiſchen Gedan=
kens
abſeits jener kauſal=mechaniſchen Denkweiſe ſuchen. Beſtre=
bungen
, die an Namen wie etwa de Man anknüpfen.) Nicht in wirt=
ſchaftliche
, ſondern in geiſtige Klaſſen ſei die Menſchheit einzutei=
len
: in die Klaſſen der Erfinder, d. h. der wirtſchaftlichen und
kaufmänniſchen Bahnbrecher; dann der Unternehmer, zu denen
alle ob Groß= oder Kleinunternehmer gehören; und ſchließ=
lich
der Arbeiter, d. h. all der geiſtigen und Handarbeiter, der
Beamten und Angeſtellten, ſoweit ſie nicht in leitender Stellung dem
Unternehmer gleichkämen. Wenn man dieſer Einteilung vor=
werfe
, daß in ihrem Gefolge es für den begabten Angehörigen der
Arbeiterklaſſe unmöglich ſei, Unternehmer oder Erfinder zu wer=
den
, ſo ſei dem entgegenzuhalten, daß eine unbedingte Gerechtig=
keit
nie erreichbar ſei, und daß der Wandel der Generationen, das
Aufſteigen und Abſinken jene über perſönliche Gerechtigkeit am
eheſten und ganz ſelbſttätig verwirkliche. Der Sozialismus, mit
ſeiner Abneigung gegen die Führerperſönlichkeit, habe ſchon auf
dem Gebiete des ſtaatlichen Lebens ſeine unheilvollen Folgen
gehabt. Die politiſche Entwicklung habe es dahin gebracht, daß
nicht der Führer, die Perſönlichkeit, etwas zu ſagen habe, ſon=
dern
durch den deutſchen Parlamentarismus ſei es dahin gekom=
men
, daß die Parteien die Parteiführer in die Regierung
ſchicken und aus ihr herausziehen (ſo, wie z. B. die Wirt=
ſchaftspartei
ſeinerzeit ihren Juſtizminiſter Bredt herauszog.) Der
deutſche Parlamentarismus habe im Gegenſatz zum engliſchen
den Führer zum Geführten gemacht. Eines aber ſei dem deut=
ſchen
Volk geblieben: in der Wirtſchaft ſei der freiſchaffende Un=
ternehmer
noch vorhanden. Der Sozialismus aber ſchlachte dieſe
Führer im Wirtſchaftsleben ab. Das Buch, das ſeinerzeit Naph=
tali
u. a. im Auftrage des A. D.G.B. herausgegeben hätten, zeige
deutlich, worauf der Sozialismus hinziele: eben auf jene Wirt=
ſchaftsdemokratie
, die im Titel des Werkes programmatiſch ge=
fordert
werde. Auf die Beteiligung der Maſſe an Geſtaltung und
Beherrſchung der Wirtſchaft. Oder, wie es im Vorwärts in
einem konkreten Fall gefordert worden ſei: die Eiſeninduſtrie ſolle
von zwei Generaldirektoren geleitet werden, von denen der eine
ein Unternehmer, der andere ein Arbeitnehmer, d. h. ein Gewerk=
ſchaftsbeamter
ſein ſolle. Ob dieſe Gewerkſchaftsbeamten, mit
ihrem Gehorſam vor der Maſſe", die geeigneten Leiter großer
induſtrieller Werke ſeien, müſſe man bezweifeln.
Die Erhaltung der Funktion des Unternehmers bei Beſei=
tigung
des privaten Eigentums, wie es die Wirtſchaftsdemo=
kratie
fordere, ſei eine Utopie. Leider ſei es ſchon dahingekom=
men
, daß das Streben nach Wohlſtand, das früher als achtbar
gegolten habe, heute mit einem ſittlichen Makel behaftet ſei. Das
Streben nach Wohlſtand, nach wohlerworbenem Beſitz, aber müſſe
erhalten bleiben, und erhalten bleiben müſſe darum auch der
freie Wettbewerb, in dem die freie Perſönlichkeit ſich entfalten
könne. Rotte man die freie Wirtſchaft aus, ſo rotte man damit
die freie Perſönlichkeit aus. Das aber wolle der Sozialismus,
der darum nicht die Ankündigung eines neuen Morgens, ſon=
dern
eine Entartung der Menſchheit ſei.
Nach dieſen allgemeinen Ausführungen beſchäftigte ſich der
Redner noch mit einzelnen Fragen der heutigen Sozialpolitik, der
Behandlung des mittelſtändiſchen Hausbeſitzes, der Wohnungs=
zwangswirtſchaft
und ſchließlich der ſteuerlichen Ueberlaſtung der
Induſtrie bei verſtärkter Konkurrenz der öffentlichen Hand. Das
Beſtreben der Arbeiterſchaft, bei höherem Verdienſt weniger zu
arbeiten, habe zum Ruin der Wirtſchaft geführt. Der Ruin der
Wirtſchaft aber führe über kurz oder lang zum Hunger, wenn nicht
in letzter Stunde die Gefahr erkannt werde.
Die Ausführungen Prof. Horneffers wurden mit ſtarkem Bei=
fall
aufgenommen. Mag man auch im Einzelnen manche Ein=
wendungen
zu machen haben, ſo kann man es angeſichts des
hohen Niveaus der Ausführungen, die jeden zu eigener Stellung=
nahme
anregten, nur nochmals lebhaft bedauern, daß die Zahl der
Intereſſierten nicht weitaus größer war. Setzt man der wohl=
tuenden
Objektivität und Ruhe des Vortrages den kleinen Beſuch
entgegen und vergleicht damit den Maſſenbeſuch ſachlich unbe=
deutender
, demagogiſcher Verſammlungen, ſo wird man das be=
drückende
Gefühl nicht los, daß im deutſchen Volk der Sinn für
objektives Denken und das Streben nach ſachlicher Erkenntnis

Palaſt=Lichtſpiele.
Die Jagd nach der Erbſchaft hat, wie der Titel be=
reits
erhoffen läßt, alle Beſtandteile, die zu einem Senſationsſtück
von altem Schrot und Korn gehören: ein Teſtament aus Ueberſee,
einen kleinen Jungen als Erben, zwei abgefeimte Halunken, einen
ollen ehrlichen Seebären, einen ehemaligen Schiffskoch mit einer
auf den Bauch tätowierten Klapperſchlange, nächtliche Ueberfälle
und Entführungen und als Schluß und Höhepunkt einen Kampf
im Flugzeug und an der Fallſchirmſtrippe, der ebenſo aufregend
wie unmöglich iſt. Unnötig, die Zuſchauer im voraus zu beruhigen
noch iſt im Film kein Halunke ungeſtraft ausgegangen, noch hat
der ſchöne und tafere Marineflieger ſtets ſeinen wohlverdienten
Lohn in Geſtalt der geliebten Kapitänsnichte gefunden. Kaum
weniger amüſant iſt der zweite Film: das Mädchen, das ihren
Eltern und dem ungeliebten Freier ausrückt, unterwegs ſofort den
Richtigen trifft, dies natürlich ſchamhaft verbirgt, zur Strafe da=
für
mit ihm für ein Hochzeitsreiſepaar angeſehen wird, bis beide
nach allerlei Irrfahrten und Verwechſlungen (ſo muß ſie z. B. die
Dame ohne Unterleib im Abnormitätenkabinett mimen) den väter=
*
lichen Segen erpreſſen.
Kleines Haus.
Die Ufa=Tonfilm=Operette. Die Drei von der Tank=
ſtelle
, iſt in ihrem ganzen Aufbau außerordentlich wirkungs=
voll
, ſie bietet alles, was man von einer zugkräftigen Operette
verlangt, eine neckiſche, abwechſlungsreiche und flotte Handlung.
mit reichlichem Humor durchwürzt, mit einem ganz kleinen Schuß
ins Sentimentale, der aber erfreulicherweiſe gar nicht auffällt,
und hübſche, einſchmeichelnde Muſik von Werner R. Heymann.
Jede Operette ſteht und fällt mit der Qualität der Darſteller,
an die bei einer Filmoperette ganz beſondere und eigene Anfor=
derungen
geſtellt werden. Allerdings hat der Film größere und
vielſeitigere Möglichkeit der ſzeniſchen Ausgeſtaltung und Unter=
ſtreichung
des Geſchehens durch wechſelnde Bilder, aber ſelbſt die
beſte Regie würde verſagen, wenn die Rollenverteilung unvorteil=
haft
oder lückenhaft wäre. Die beſondere Eigenheit dieſer Ton=
filmoperette
liegt in der ſehr guten Regie Wilhelm Thieles,
der die Filmtechnik ſehr vorteilhaft ausgenutzt hat, weiter in dem
natürlich lebendigen Spiel der drei Helden von der Tankſtelle,
Willy Fritſch, Oskar Karlweis, Heinz Rühmann und
dem erfriſchenden Temperament ihrer entzückenden Partnerin
Lilian Harvey, die mit beneidenswertem Geſchick alle Schwie=
rigkeiten
überwindet, die ſich ihr in den Weg ſtellen. Dazu kom=
men
noch eine ganze Reihe ſehr guter Mitwirkender., Schließlich
iſt dieſer Tonfilm mit in die erſte Reihe der ſeither gehörten zu
ſtellen, denn die Sprache und Muſik uſw. iſt rein und ſehr gut
verſtändlich.
Die luſtige Handlung iſt kurz folgende: Drei vom Glück be=
vorzugte
Freunde verlieren durch einen Bankkrach ihr Vermögen,
gründen aber nach dem Verkauf ihrer letzten Habe, eines Autos,
das der Kuckuck des Gerichtsvollziehers noch nicht geholt hat,
eine eigene Tankſtelle an einer belebten Landſtraße. In ſonnigem
Optimismus arbeiten, ſie in Schichten. Eine feſche Herrenfah=
rerin
fängt die Herzen der drei Freunde, aber ſo, daß keiner von
der Liebe des anderen etwas weiß. Nach einem heiteren Spiel
voller Irrungen und Wirrungen führt der auserwählte erſte Tank=
ſtelleninhaber
die Braut heim, während ſich ſeine beiden Freunde
und Compagnons mit einem guten Direktorenpoſten in einer neu=
gegründeten
A.=G. zufrieden geben. Ein origineller Filmſchluß
mit Girltanz und ſtrahlenden Geſichtern läßt den Film aus=
klingen
, wie er begonnen hat und durchgeführt wurde, heiter, leb=
haft
und voll ſpannender Abwechſlungen. Der Film fand bei den
Zuſchauern freudige Aufnahme.
Das reichhaltige Beiprogramm bringt außer einem intereſ=
ſanten
und geſchickt aufgenommenen Kulturfilm vom Leben der
Pelikane, das tonlich von einem Naturforſcher erläutert wird, eine
hübſche Micky=Maus=Muſik=Groteske und die tönende Welt=
ſchau
.

Der diesjährige traditionelle Darmſtädter Frühjahrs=Pferde=
und Fohlenmarkt findet am Montag, den 20. April 1931, auf
dem Darmſtädter Pferdemarktplatz, Holzhofallee 32, ſtatt. Wie in
früheren Jahren, ſo iſt auch diesmal mit regem Auftrieb und zahl=
reichem
Beſuch von Stadt und Land zu rechnen. Neben Händler=
pferden
werden auch jüngere und ältere Pferde von Landwirten
zum Verkauf geſtellt ſein. Von großem Intereſſe iſt vor allem die
Prämiierung von Zuchtmaterial für beide Schläge, Arbeitsſchlag
und Wagenſchlag. Für die Prämiierung ſind die Anmeldungen
diesmal noch zahlreicher eingegangen als in den letzten Jahren,
was als ein erfreuliches Zeichen für die Beſtrebungen der heſſi=
ſchen
Pferdezucht angeſehen werden darf.
Mit dem Pferdemarkt iſt die übliche Verloſung verbunden, als
deren Spitzenpreis wiederum ein Pferdegeſpann zu gewinnen iſt.
Die Loſe ſind in den bekannten Lotteriegeſchäften überall zu
haben. Preis 1 RM. Beginn des Pferdemarktes vormittags
8 Uhr. Markt=Telephon=Nr. 4929.

in einem Maße ſchwindet, der der innerpolitiſchen Entwicklung
nur ſchädlich ſein kann.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Der Vortrag Galliſon=Reuter am Sonntag, den 12. April, in der
Stadtkapelle war ſehr gut beſucht, ſo daß dem Liebeswerk Elſa
Brandſtröms eine für die heutige Zeit hübſche Summe zugefloſſen
iſt. Damit hat Frau Galliſon=Reuter einen Hauptzweck ihres Vor=
trags
erreicht. Uns hat ſie in überzeugender, feſſelnder Weiſe ge=
zeigt
, wie ein ernſter Wille und die Gewißheit, eine Aufgabe zu
erfüllen, die Gott uns geſtellt hat und zu der er uns die Kraft
gibt, auch uns Frauen inſtandſetzt, zum Beſten unſerer Mitmen=
ſchen
, ja zum Segen eines ganzen Volkes, nachdrucksvoll zu
wirken.
Orpheum. und ſie betrügt dich doch! die char=
mante
und überaus luſtige muſikaliſche Luſtſpiel=Neuheit in drei
Akten (Muſik von Kurt Zorlig) gelangt heute Donnerstag,
abends 8.20 Uhr, im Orpheum zur Erſtaufführung. Die
ganz hervorragende Enſemblebeſetzung der erſtklaſſigen Berliner
Künſtler, wie Lori Leux, die beſtens bekannte Meiſterin der
geſanglichen Vortragskunſt. Curt v. Moellendorf, der ele=
gante
Bonvivant (ehem. am Burgtheater Wien), Ferry Sikla,
der famoſe Film= und Bühnen=Grotesk=Komiker, Lucie Manen,
die von der Frankfurter Oper eingeladen wurde, dort die Partie
der Viktoria zu ſingen, Guſtav Wilfan, ein Gent beſten For=
mats
, und die kapriziöſe Mara Léslie, von ihrer Filmtätigkeit
beſtens bekannt, ſowie Max Roſen u. a., ſorgen für eine ganz
erſtklaſſige Aufführung. Die Regie führt C. v. Moellendorf, die
muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Franz Zubal. Es ſei be=
ſonders
darauf hingewieſen, daß die Eintrittspreiſe nicht erhöht
ſind. (Nur 1 bis 3 Mark.) Karten Verkehrsbüro und Hugo de
Waal, Rheinſtraße 14. (Siehe Anzeige.)

Guſtav=Adolf=Frauenverein. Jedes Jahr um die Frühlings=
zeit
, wenn die Menge der Vorträge und Teeabende in den Gemein=
den
nachzulaſſen beginnt, kommt der Guſtav=Adolf=Frauenverein
und bietet ſeinen Mitgliedern und Freunden einen beſonders in=
tereſſanten
und belehrenden Vortrag im Rahmen eines Teeabends.
Dieſes Jahr iſt es gelungen, in Herrn Pfarrer Erich Meyer

Ich möchte Ihnen mit=
Imer Wele gAun8 teilen, daß wir ſchon
über 15 Jahre die Zahn=
paſte
Chlorodont be=
nutzen
. Noch nie hat ſie uns entäuſcht! Wir hatten immer weiße Zähne und
einen angenehmen Geſchmack im Munde, umſomehr, da wir ſchon längere Zeit
das Chlorodont=Mundwaſſer benutzen. Auch benutzt die ganze Familie nur
Chlorodont=Zahnbürſten. gez. C. Chudoba, Fr. . . . . Man verlange nur
die echte Chlorodont=Zahnpaſte, Tube 54 Pf. und 90 Pf., und weiſe jeden
Erſatz dafir zuräck.
IDr. 5236

auf weite Kreiſe aus. Der Guſtav=Adolf=Frauenverein iſt Herrn
Pfarrer Meyer zu großem Dank verpflichtet, daß er eingewilligt
hat, hier zu ſprechen. Herr Pfarrer Meyer wird berichten über
die deutſch=evangeliſchen Gemeinden in Aegyp=
ten
und ägyptiſches Leben. Er war längere Jahre
Pfarrer in Kairo. Im vorigen Jahre hat er eine Studienreiſe
nach Paläſtina unternommen. Auch über die dabei gewonne=
nen
Eindrücke vom Wiederaufbau evangeliſchen Lebens nach dem
Kriege wird der Redner erzählen. Kein evangeliſches Gemeinde=
glied
ſollte dieſe Möglichkeit verſäumen, ſich über dieſe Gebiete aus
authentiſchem Munde berichten zu laſſen. Zumal jeder durch den
Beſuch des Abends der ſegensreichen Arbeit des Guſtav=Adolf=
Vereins neue Anregung bringt. Nach der Teepauſe wird noch
wertvolle Muſik zu Gehör gebracht. Viele werden es freudig be=
grüßen
, daß Fraulein Lina Cramer, die durch ihren Geſang in
meiſt geiſtlichen Konzerten bekannt iſt, ihre Mitwirkung zugeſagt
hat. Sie wird eine Reihe ernſter und heiterer Lieder ſingen und
mit ihrer klaren, wohlausgebildeten Sopranſtimme allen einen
reinen Genuß bereiten. Frau Profeſſor Kleinen, die glänzende
Klavierſpielerin, hat freundlichſt die Begleitung übernommen. Der
Teeabend wird am Montag, 20. April, abends 8 Uhr, im
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17 ſtattfinden. Teekarten zu
30 Pfg. bei Herrn Kirchendiener Göriſch, Kiesſtr. 17, und abends
an der Kaſſe.
Haushilfe. Die Abteilung Haushilfe des Alice= Frauenver=
eins
entſendet vertrauenswürdige Frauen zur Haushilfe, dieſe ſind
ſorgfältig ausgebildet und werden ſtändig überwacht. Sie ſind
einer Haushilfenordnung unterſtellt. Haushilfe bedeutet Sorge
für Haushalt und Kinder einer niederkommenden oder erkrankten
Frau. Der Haushalt der Wöchnerin, der Haushalt der zu Hauſe
krank liegenden Frau, der Haushalt einer alleinſtehenden erkrank=
ten
Perſon, der Haushalt der im Wöchnerinnenheim befindlichen
Frau, der Haushalt einer kürzlich verſtorbenen Frau, ſofern nicht
Verwandte die Hausfrau erſetzen, bedarf der Haushilfe. Die
Koſten der Haushilfe können von der Familie ſelbſt ganz oder teil=
weiſe
getragen werden; außerdem kommen als Koſtenträger das
Wohlfahrtsamt oder die Krankenkaſſe in Frage. Ziel der Haus=
hilfe
iſt vor allem die Erhaltung von Frauenkraft und Volksge=
ſundheit
, Verhütung von frühzeitigem Siechtum und Schutz der
Kinder vor Verwahrloſung. Wie verſchafft man ſich Haushilfe?
Man wendet ſich ſchriftlich, mündlich oder telephoniſch an die Ge=
ſchäftsſtelle
des Alice=Frauenvereins, Dieburgerſtr. 21, Tel. 2101.
Sprechſtunden 1012 Uhr vormittags.

Geſtern wurde den bekanntlich bereits vor einigen Wochen
von der Hekoga und der Ruhrgas unterzeichneten Ferngasverträ=
gen
auch die Unterſchrift der Saargas m. b. H., Saarbrücken, gleich=
zeitig
als Treuhänderin des Preußiſchen Bergfiskus beigefügt,
nachdem auch das Preußiſche Miniſterium für Handel und Ge=
werbe
ſeine Zuſtimmung hierzu erteilt hat. Gleichzeitig wurde die
in den Verträgen vorgeſehene Südweſtdeutſche Fernleitungsgeſell=
ſchaft
, deren Aufgabe bekanntlich in der Erbauung der der Er=
füllung
der Verträge dienenden Fernleitung beſteht, durch nota=
riellen
Akt gegründet.

Aw. Vor dem Bezirksſchöffengericht wurde am Mittwoch
um 4 Uhr die Verhandlung gegen den Herausgeber einee
Wochenſchrift wegen Beleidigung des Miniſters
Korell weitergeführt. Nach der Vernehmung der von der Verteidi=
gung
geladenen Zeugen, die vollkommen verſagten, wird die Verhand=
lung
äußerſt erregt, als der Verteidiger, Rechtsanwalt Daniel=
czik
, teilweiſe unmögliche Beweisanträge ſtellen will. Der erſte Be=
weisantrag
über eine Aeußerung des verſtorbenen Landtagsabgeordneten
Haury wird als nicht beweiskräftig abgelehnt. Es werden dann noch der
Wirt des Pfälzer Hofes und ein Bäckermeiſter über den ſeinerzeit in der
Preſſe veröffentlichten Vorfall zwiſchen Miniſter Korell und diverſen
Bäckermeiſtern gehört. Der Bäckermeiſter bekundet, daß die Bemerkung
Volksbetrüger ſie wohl momentan etwas verſchnupft habe, daß man ſich
aber wieder ganz friedlich getreunt habe. Sie hätten ſich auch bemüht,
den Vorfall, der von anderen gleich ausgeſchlachtet werden ſollte, nicht an
die Oeffentlichkeit zu bringen. Es ſei ja doch ſtets ſo, daß es in einer
Weinwirtſchaft immer etwas heftiger zugehe. Um 6 Uhr beginnt dann
der Staatsanwalt Dr. Meuſezahl ſein Plädoyer: Er
ſpricht zunächſt eingehend über die Rechte und Pflichten eines Redak=
teurs
. Aus ethiſchen und moraliſch hochſtehenden Gründen habe man
das Recht, zu kritiſieren, aber nicht aus Senſationsluſt und Geſchäfts=
intereſſe
. Es ſei geradezu unglaublich, wenn ein junger Menſch, der
ſeine berufliche Qualifikation bisher noch nicht erbracht habe, es wage,
einem in Ehre ergrauten, anerkannt tüchrigen Miniſter die Quclifikation
abzuſprechen. Die Art der Veröffentlichungen, die Art der geradezu
ſchamloſen Verteidigung beweiſe, daß es dem Angeklagten nicht um eine
Aufklärung, ſondern nur um Senſation und geſchäftlichen Vorteil zu
tun ſei, denn die ganzen behaupteten Vorgänge ſeien rein privater
Natur und für die Oeffentlichkeit von keinerlei tieferem Intereſſe. Dr.
Meuſezahl führt weiter aus, daß die Wahrheitsbeweiſe vollkommen
mißglückt ſeien. Da gegen den Angeklagten, der bereits dreimal wegen
Beleidigung vorbeſtraft ſei, ganz ſcharf vorgegangen werden müfſe, zu=
mal
die Art der Verteidigung derartig unſympathiſch und gehäſſig ge=
weſen
ſei, beantragt er wegen öffentlicher Beleidigung in
zwei Fällen insgeſamt 6 Monate Gefängnis. Außerdem
bittet er, Miniſter Korell die Publikationsbefugnis zuzuſprechen.
Der Verteidiger beginnt ſein Plädoyer damit, daß es äußerſt
peinlich geweſen ſei, im Schmutz herumzuwühlen, daß er es aber zur
Erbringung eines Wahrheitsbeweiſes für nötig erachtet hätte. Er weiſt
Senſationsluſt von ſich, im Gegenteil halte der Angeklagte als ſein Ziel,
für die Reinheit des öffentlichen Lebens (!) zu kämpfen. Nach einem
Vergleich des Miniſters mit Hitler beantragt er Vertagung zum Er=
bringen
erneuter Beweisanträge, im Falle das Gericht den Wahrheits=
beweis
im Falle des Bäckermeiſters nicht für erbracht hält. Nachdem
Rechtsanwalt Neuſchäffer als Vertreter des Nebenklägers
noch plädierte und die Art der Verteidigung ganz beſonders ſcharf rügte,
man müſſe ſich beinahe ſchämen, ſelber Rechtsanwalt zu ſein, wird die
Verhandlung, da ein Schöffe noch den letzten Zug in ſeinen Heimatort
erreichen muß, um 9 Uhr abends auf Freitag vormittag 9 Uhr vertagt.

Verſuchte Notzucht. Gute Belohnung zugeſichert. Am 14.
April 1931, nachmitags, etwa um 3 Uhr, erſchien in einem Hauſe
in der Wilhelmſtraße ein junger Mann, der das anweſende Dienſt=
mädchen
um Arbeit anhielt. Als ihm ſolche nicht gegeben werden
konnte, forderte er ein Stück Brot. Das Dienſtmadchen, das ſich
allein in der Küche befand, machte hierauf die Türe zu, worauf
der unbekannte Mann die Küchentüre von außen mit dem an der
Türe ſteckenden Schlüſſel abſchloß, denſelben abzog und mitnahm.
Das Mädchen hat dann ſeinen Weg durch das Fenſter genommen
und den Vorfall ſeiner Herrſchaft gemeldet. Am gleichen Nachmit=
tag
ſprach in einem Hauſe in der Heinrichſtraße ebenfalls ein jun=
ger
Mann vor, der dem anweſenden Dienſtmädchen Arbeitsdienſt,
wie Teppichklopfen uſw., anbot. Das Dienſtmädchen erklärte
hierauf, daß ſeine Herrſchaft bereits einen jungen Mann enga=
giert
hat für ſolche Arbeiten, er möge aber einmal im erſten Stock
des Hauſes Nachfrage halten, worauf ſich der Unbekannte ent=
fernte
. Nach ganz kurzer Zeit klingelte es wieder, und als das
Mädchen die Türe öffnete, ſtand derſelbe Mann wieder vor ihr.
Nach wenigen unbedeutenden Worten faßte der Mann das Mäd=
chen
und trug es förmlich in einen Vorraum vor der Küche im
Kellergeſchoß. Hier verſuchte er das Mädchen unter Anwendung
von Gewalt geſchlechtlich zu gebrauchen. Durch die energiſchen
Hilferufe des Mädchens wurde der Täter in die Flucht getrieben.
Beſchreibung: 18 bis 20 Jahre alt. mittlere Größe, ſchmale Figur,
ſchmales, blaſſes Geſicht, dunkelblonde, nach hinten gekämmte
Haare, trug helle Patſchkappe, dunklen, wahrſcheinlich bläulichen
Anzug, gelbe bis braune Halbſchuhe. Perſonen, die in bezug auf
die gegebene Beſchreibung des Täters irgendwelche Angaben
machen können, werden gebeten, alsbald bei der Kriminalpolizei,
Hügelſtraße 31/33, Zimmer 3, vorſprechen zu wollen.
Feſtnahme eines Betrügers. Der angebliche Kaufmann
Karl Kroll aus Stallupönen hatte eine Scheinfirma Behrens u.
Schmidt, Hoch=, Tief= und Eiſenbetonbau. Baumaterialiengroß=
handlung
. München. Hamburg und Berlin gegründet und in Ber=
lin
ein Büro eröffnet. Bei einer Reihe von Hotelbeſitzern in
Süd= und Norddeutſchland meldete er jeweils eine Baukommiſ=
ſion
, beſtehend aus 6 Herren, an und beſtellte für dieſe Zimmer.
In einem weiteren Schreiben teilte er dann mit, daß ſich die An=
kunft
der Kommiſſion verzögere, und erſuchte die Hotelleitung,
inzwiſchen eingehende Poſtſachen und Gepackſtücke in Empfang zu
nehmen und Nachnahmebriefe einzulöſen. Perſonen, die auf dieſe
Weiſe durch Kroll geſchädigt wurden, werden erſucht, bei dem Po=
lizeiamt
Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Anzeige zu erſtatten.
Zeugen geſucht. Am 11. Februar 1931 iſt ein Radfahrer
in der Hochſchulſtraße von einem bis jetzt unbekannten Auto an=
gefahren
worden. Nach dem Unfall wurde der Radfahrer von
zwei Männern zu dem praktiſchen Arzt Dr. Schiffer verbracht. Der
Radfahrer erlitt einen Schädelbruch und war bis jetzt im Kran=
kenhaus
in Darmſtadt. Die beiden Herren, welche den Verletzten
zu dem Arzt verbrachten, werden gebeten, bei der Kriminalpolizei
Darmſtadt, Zimmer 8, zwecks Vernehmung vorzuſprechen.
Unfall. Beim Nachſehen einer Antenne fiel geſtern ein
Schloſſer aus der Grafenſtraße vom erſten Stock in den Hof. Er
zog ſich dabei Knieverletzungen zu.
Bekämpfung der Schnaken. Nach § 3 der Polizeiverord=
nung
über die Bekämpfung der Schnakenplage vom 6. Februar
1913 ſind die Grundſtückseigentümer oder, falls die Grundſtücke
vermietet oder verpachtet ſind, die Mieter oder Pächter verpflich=
tet
, auf Aufforderung der Ortspolizeibehörde in den von ihr be=
zeichneten
Orts= und Gemarkungsteilen in den Monaten April
bis September einſchließlich mindeſtens einmal monatlich die auf
ihrem Grundſtücke befindlichen Jauchen= und Abortgruben mik
einem zur Vernichtung der Schnakenbrut geeigneten Mittel ( Sa=
prol
, Petroleum oder dgl.) zu übergießen. Bei Unterlaſſung er=
folgt
Beſtrafung und polizeiliche Durchführung der Maßregeln auf
Koſten der Säumigen. Das Polizeiamt fordert alle Grundſtücks=
eigentümer
, Mieter und Pächter in der Stadt und Gemarkung
Darmſtadt auf, obengenannte Bekämpfungsmaßregeln aufs ge=
naueſte
durchzuführen.

Straßenſperre. Wegen Vornahme von Bauarbeiten wird
der Hohle Weg zwiſchen Speſſartring und Kittlerſtraße bis aul
weiteres für Fahrzeuge aller Art geſperrt.
Standſicherheit der Fahnenſtangen nachprüfen. Die au
den Dächern und an den Häuſerfronten befeſtigten eiſernen Fal
nenſtangen werden im Laufe der Zeit infolge von Witterungsein
flüſſen, namentlich an den durch die Verkleidung verdeckten
Stellen, von Roſt ſtark angegriffen, ſo daß ihre Standſicherheit ge
fährdet iſt. Durch das Herabſtürzen von Fahnenſtangen können
nicht nur Beſchädigungen an den Häuſern, ſondern auch erhebliche
Gefahren für den Verkehr herbeigeführt werden, für die die Haus
eigner verbindlich gemacht werden müßten. Da die Schäden au
den Fahnenſtangen infolge der Verkleidung durch die Bundring
nicht leicht erkennbar ſind, empfiehlt es ſich dringend, die vorhan=
denen
eiſernen Fahnenſtangen von Zeit zu Zeit von einem Sach=
verſtändigen
auf ihre gute Beſchaffenheit und ſichere Befeſtigum
unterſuchen und die Schäden beſeitigen zu laſſen.

[ ][  ][ ]

Nummer 105

Serenlde‟.

Donnerstag, den 16. April 1931

Seite 7

Aus der Vortragsfolge des Konzertes des Sängerchors der
Beſſunger Turngemeinde verdient die Serenade von Hans
Sachße beſondere Würdigung. Sie iſt 1928 entſtanden und wird in
der Tages= und Fachpreſſe als eines der bedeutendſten Werke der
neueren Chorliteratur bezeichnet. Sachße (Dr.=Ing.) 1891 in
Bautzen geboren machte ſich 1919 erſtmalig als Komponiſt im
Dresdener Tonkünſtlerverein bekannt. Nach intenſiven Studien
bei Johannes Schreyer u. a., aber noch nebenberuflich, fand ſeine
muſikaliſche Ausbildung auf der Münchener Akademie unter Haus=
egger
und Waltershauſen ihren Abſchluß. Die Leitung des Chors
und Orcheſters der Bürgerſängerzunft, als Nachfolger Richard
Trunks, und eine Lehrſtelle an der ſtaatlichen gen. Trappſchen
Muſikſchule in München ſind jetzt außer der Kompoſition ( ſympho=
niſche
, Kammer=, Chor= und Liedmuſik) das Betätigungsfeld.
Der Text zur Serenade, aus Chriſtian Morgenſterns Ge=
dichtband
Wir fanden einen Pfad entnommen, findet durch den
Komponiſten eine philoſophiſche Ausdeutung in muſikaliſchen
Stimmungsmomenten von höchſiem Reiz. Neben dreiſtimmigem
Chor werden Sopran, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Laute
benötigt. In ſechs zuſammenhängenden Teilen baut ſich die wert=
volle
Schöpfung in reſponſoriſchem Zwiegeſang auf. Faſt durch das
ganze Werk bewegen ſich die Chorſtimmen in klangvollem, freien
Imitationsſtil, welcher zu der durch weltanſchauliche Bekenntnis=
freudigkeit
wirkenden Dichtung in kongenialem Verhältnis ſteht
und ihre Tiefe noch ausgeprägter und erhabener geſtaltet. Das
durchſichtig gehaltene Stimmungsgewebe zeigt den Komponiſten
als ſicheren Beherrſcher des Kontrapunktes und iſt die Eigenheit
ſeiner Schreibweiſe als moderne Bach=Nachfolge zu charakteriſieren.
In ſeiner formalen Gebundenheit und Geſchloſſenheit zwingt das
Werk zur Beachtung. Zu einer großangelegten Lobpreiſung ent=
wickelt
ſich der Schluß. Nach einem einfach kontrapunktierten
Choral, dem ſich ein kurzer rezitativiſcher Zwiſchenſatz des Chors
anſchließt, vereinigen ſich Solo und Chor (figurierter Choral) und
geben dem Werk einen gewaltigen Ausklang: In Dank verſchlingt
ſich alles Sein.
Wenn Sachße die klaſſiſche Formengebung bevorzugt, ſo geht
er klanglich völlig neue und unbekannte Wege. Die Verwendung
von Holzblasinſtrumenten ermöglicht eigenartige, wohlklingende
Klangkombinationen. Nicht unterſtützend, ſondern ganz ſelbſtän=
dig
rankt ſich der Holzbläſerſatz um das chorige Fundament, deſſen
verhältnismäßig gedrängter tonlicher Umfang ſich hierdurch in
natürlich harmoniſcher Weiſe erweitert. Wirkungsvolle Gegenſätze
werden erreicht durch die von Lauten begleiteten und zuweilen
von Bläſern untermalten rezitativiſchen Zwiſchengeſängeder in hohen
Bögen aufſchwingenden und vollendet deklamierten Soloſtimme.
Wie kaum ein Werk ſeiner Gattung hat die Serenade, die in
Darmſtadt ihrer Erſtaufführung entgegenſieht, trotz einer ſtatt=
lichen
Anzahl von Mitwirkenden kammermuſikaliſches Gepräge.
Friedel Fiſcher.
Hygiene=Ausſtellung Der geſunde und kranke Menſch, in
der Vereinigten Geſellſchaft. Infolge der großen Anmeldungen
von ſeiten hieſiger und auswärtiger Vereine und Belegſchaften,
ebenſo, um auch dem auswärtigen Beſucher Gelegenheit zu geben,
die hochintereſſate Ausſtellung zu beſichtigen, hat ſich die Ausſtel=
lungsleitung
entſchloſſen, noch bis einſchließlich 26. April die
Hygiene=Ausſtellung zu verlängern.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat März
20mal glarmiert, und zwar zu zwei Großfeuern (Waldbrände),
zwei Mittelfeuern, zwei Kleinfeuern, vier Schornſteinbränden,
drei Waſſerrohrbrüchen, ſechs Verkehrsſtörungen und einmal zum
Heben eines Großtieres. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf
109 Transporte. Die zurückgelegte Fahrtſtrecke betrug 1071 Kilo=
meter
. Auf der Wache, Kirchſtraße 13 (Fernſprecher 600 und
3500) wurde in 9 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Lotale Veraniiaikungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie als Beprchung oder Krlt.
Vereinigung ehem. elſaß=lothring. Feld=
artilleriſten
Darmſtadt und Umgebung. Am Sonn=
tag
. 19. April, findet um 15 Uhr in der Krone (Jagdzimmer),
Schuſtergaſſe, unſere Monatsverſammlung ſtatt, zu der wir unſere
Mitglieder herzlichſt einladen. In Anbetracht der Wichtigkeit der
Tagesordnung bitten wir um zahlreiches und pünktliches Erſchei=
nen
. Anſchließend gemütliches Beiſammenſein. Jetzt noch fern=
ſtehende
Kameraden, die in elſaß=lothringiſchen Feldartillerie=
Regimentern (8, 15, 31. 33, 34, 51, 66, 67, 69 70, 80, 84) und deren
Kriegsformationen, ferner in den Feldartillerie=Regimentern 500,
502, 601 und ähnlichen zuſammengeſtellten FAR., ſowie in ver=
wandten
Truppenteilen (Fuß=Art. 8, 10. 12. 13 und 14, Train 15,
16 und 21) gedient haben, ſind herzlich eingeladen und willkom=
men
, ebenſo auch Elſaß=Lothringer, die außerhalb der Reichslande
bei Regimentern gleicher Waffengattung ihrer Dienſtpflicht genügt
haben.
Tageskalender für Donnerstag, den 16. April 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus 2022 Uhr: Gaſtſpiel
Hermine Körner, G 15: Die erſte Frau Selby‟ Darmſt. Volksb.
Gr. III u. TV. Kleines Haus, 15 17.30, 20.15 Uhr: Ufa=Ton=
Orpheum,
film=Operette: Die Drei von der Tankſtelle‟
20.15 Uhr: ... und Sie betrügt Dich doch! Konzerte:
Zur Oper, Schloßkeller, Tropfſtein, Theater=Reſtaurant.
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt= Licht=
ſpiele
.

Aus Heſſen.
Die deutſche Landwirtſchaft
zur Noi des deufſchen Waldes.
Seitdem die allgemeine Wirtſchaftskriſe auch die forſtlichen Betriebe
in Mitleidenſchaft gezogen hat, wirkt ſich die Notlage der Landwirtſchaft
immer ſchärfer aus. Ein großer Teil der landwirtſchaftlichen Betriebe
aller Größenklaſſen beſteht ja nicht nur aus Grünland= und Ackerflächen,
ſondern auch aus Wald. So lange der Wald noch einen Nutzen ab=
warf
, konnte dieſer mehr oder weniger zum Ausgleich der Jahresbilanz
beitragen. Aber auch die Holzpreiſe fielen immer weiter und liegen
heute im Durchſchnitt unter den Vorkriegspreiſen. Die ſchwindende
Kaufkraft des deutſchen Volkes, die ſich in immer ſtärkeren Betriebsein=
ſchränkungen
der Induſtrien bemerkbar macht, wirkt ſich in hohem Maße
gerade auf das Holz aus. Denn Holz als Roh= oder Grundſtoff wird
in nahezu allen Induſtriezweigen verwendet.
Die natürliche Folge der ſchlechten Preiſe und die Abſatzſtockungen
ſind Einſchränkungen auch innerhalb der forſtlichen Betriebe. Dieſe Ein=
ſchränkungen
bedeuten eine Rieſengefahr für die Zukunft. Wenn der
Wald nicht die nötige Pflege hat, dann verkommt er. Das geht ſehr
ſchnell. Eine verwahrloſte Forſtwirtſchaft dagegen wieder zur alten Höhe
aufzubauen, iſt eine Arbeit von vielen Jahrzehnten. Rieſenſummen
deutſchen Volksvermögens ſtehen auf dem Spiel.
In der Erkenntnis dieſer Bedeutung wird die diesjährige Vollver=
ſammlung
des Deutſchen Landwirtſchaftsrates am Mittwoch, den 6. Mai,
ſich eingehend mit der Frage der Notlage der deutſchen Forſtwirtſchaft
beſchäftigen. U. a. wird Geh. Landesökonomierat Prieger,Hafenpreppach,
der Präſident der Bayeriſchen Landesbauernkammern, und Hofkammer=
präſident
Garnier=Berlin über Verſchärfung der Agrarkriſe
durch die Notlage des deutſchen Waldes berichten.

Dg. Arheilgen, 15. April. Jubiläumsfeſt der Freiwil=
ligen
Feuerwehr Arheilgen. In dieſem Jahre kann unſere
überans rührige Freiwillige Feuerwehr das Feſt ihres 50jährigen Be=
ſtehens
feiern. Geplant iſt ein über 3 Tage ſich erſtreckendes Feſt, zu
deſſen Ausgeſtaltung ſich die hieſigen Vereine zur Verfügung geſtellt
haben. Nachdem die umfangreichen Vorarbeiten ſoweit beendet ſind,
findet die Feier in den Tagen vom 13. bis 15. Juni ds. Js. ſtatt. Zum
Feſtplatz wurde das Gelände in der Viehtrift (Dreſchhalle der Dreſch=
genoſſenſchaft
) beſtimmt. Das Programm für die 3 Tage wurde folgen=
dermaßen
feſtgelegt: Samstag, den 13. Juni, abends 8.30 Uhr:
Fackelzug nach dem Feſtplatz mit anſchließendem Kommers daſelbſt. An=
ſprachen
und Darbietungen der hieſigen Vereine. Sonntag, den
14 Jnni vormittags 6 Uhr: Weckruf; ab 7 Uhr: Empfang der aus=
wärtigen
Wehren und Vereine; 10 Uhr: Schul= und Angriffsübung;
ab 11.30 Uhr: Platzkonzert der Feſtkapelle; 12 Uhr: Mittagspauſe.
Nachmittags 1 Uhr: Feſtzug durch die Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz
(Aufſtellung in der Dieburger Straße). Auf dem Feſtplatz: Muſikſtück,
Begrüßung, Feſtrede, geſangliche und ſportliche Darbietungen hieſiger
Vereine, Konzert, Tanz und Beluſtigungen aller Art. Montag, den
15. Juni, vormittags 9 Uhr: Frühſchoppen mit Konzert auf dem
Feſtplatz. Nachmittags 4 Uhr: Großes Volksfeſt, Konzert und Kinder=
beluſtigungen
. Als Abſchluß der Feſtlichkeiten iſt für den Montag abend
nach eingetretener Dunkelheit ein großes Brillantfeuerwerk vorgeſehen,
das ſicher ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen wird. Da der Reinertrag
des Feſtes doch ſicher für die gemeinnützigen Zwecke der Wehr beſtimmt
iſt, wünſchen wir den Veranſtaltungen ein richtiges Feſtwetter und einen
guten Verlauf.
Dg. Arheilgen, 15. April. Gemeinde=Schwimmbad. Unſer
idhlliſch gelegenes Gemeinde=Schwimmbad am Arheilger Mühlchen wird
gegenwärtig einer gründlichen Reparatur unterzogen Die einzelnen
Holzbrücken werden ausgebeſſert. Eine neue 50=Meter=Bahn mit Brücken
zum Start und Ziel wurde hergeſtellt. Der etwas primitive Umkleide=
raum
für Frauen wird abgeriſſen und dafür ein neuer erſtellt, und zwar
getrennt für Frauen und Mädchen. Auch die Friſchwaſſerzuführung ſoll
durch eine kleine Schleuſe auf der Bahnſeite entſchieden verbeſſert wer=
den
. Für die Abwäſſer wird ein weiterer Ablauf geſchaffen, ſo daß nun=
mehr
auf beiden Seiten ein ſolcher vorhanden iſt, um den ſich anſammeln=
den
Schmutz beſſer abführen zu können. Am Zugang nach der Seite
zum Wege nach dem Mühlchen ſoll die Holzbrücke, die über den Bach
führt, entfernt werden. Dieſelbe wird durch eine Betonbrücke erſetzt,
wozu die Arbeiten in dieſen Tagen durch Maurermeiſter Wild von hier
in Angriff genommen werden. Nach Fertigſtellung der Arbeiten ſoll
das Schwimmbad möglichſt Anfang Mai eröffnet werden. Hoffentlich
tragen dieſe Verbeſſerungen dazu bei, um unſerem gewiß herrlichen
Naturbade immer noch neue Badegäſte zuzuführen. Schulent=
laſſungsfeier
mit Kinderſchauturnen. Der hieſige Ar=
beiter
=Turn= und Sportverein veranſtaltet am kommenden Sonntag,
abends, im Gaſthaus Zum goldenen Löwen aus Anlaß der Ueber=
leitung
der Schulentlaſſenen in die Jugendabteilungen eine Schulent=
laſſungsfeier
, verbunden mit Kinderſchauturnen. Turneriſche Uebungen
der Buben und Mädels, Spiele und Tänze werden in bunter Reihen=
folge
miteinander abwechſeln und die Beſucher einige ſchöne Stunden
mit den Kleinen verleben laſſen Vergebung. Die Ortsgruppe
Arheilgen des Junglandbundes hat aus Anlaß des am 4. und 5. Juli in
unſerem Orte ſtattfindenden Bundesfeſtes folgende Plätze auf dem Feſt=
gelände
, das ſich wie beim Feuerwehrfeſt in der Viehtrift befindet, zu
vergeben: Bierwirtſchaft, Weinwirtſchaft, Metzgerei, Bäckerei, Kaffee, Eis
und Rauchwaren. Die Bedingungen ſind bei Mitglied Georg Knöbel,
Darmſtädter Straße, einzuſehen. Daſelbſt ſind auch die Angebote bis
ſpäteſtens 20. ds. Mts. abzugeben. Ortsgewerbeverein und
Handwerkervereinigung. Am Donnerstag, den 16 April,
abends, findet in der Turnhalle des Turnvereins eine Mitgliederver=
ſammlung
ſtatt. Es iſt dies die erſte Verſammlung nach der Reichs=
handwerkswoche
und die Tagesordnung ſehr wichtig.

0. Erzhauſen, 15. April. Der Unterricht an der hieſigen
Volksſchule beginnt im kommenden Schuljahre am 20. d. M.,
vormittags 7 Uhr. Am gleichen Tage findet die Aufnahme der 44 ſchul=
pflichtigen
Kinder um 10 Uhr in der Friedrich=Ebert=Schule ſtatt. Auf=
genommen
we. en die Kinder, wie es bei der Vorunterſuchung feſtgeſtellt
wurde. Rückſtändige Impfſcheine und für auswärts Geborene auch Ge=
burtsſcheine
ſind vorzulegen.
Cp. Gräfenhauſen, 15. April. Um die Jagdpacht. Der Ge=
meinderat
hat die Eingabe der Jagdpächter der hieſigen Gemeidejagd
um Nachlaß des Pachtpreiſes abſchlägig beſchieden. Die Angelegenheit
ging daher an das Pachteinigungsamt nach Darmſtadt, das nunmehr
dahin entſchied, daß die Jachtpacht für den geſamten Bezirk um rund
500 RM. herabzuſetzen ſei. Der Gemeinderat wird ſich nunmehr erneut
mit der Angelegenheit zu befaſſen und zu der Entſcheidung des Pacht=
eingungsamtes
Stellung zu nehmen haben. Das ſozialdemokratiſche
Gemeinderatsmitglied Peter Zimmermann hat ſeinen Poſten zur
Verfügung geſtellt. Sein Nachfolger im Gemeinderat wird vorausſicht=
(nh Johann Langendorf werden.
J. Griesheim, 15. April. Am Sonntag herrſchte herrliches Früh=
lingswetter
. Am Vormittag entwickelte ſich ein reger Verkehr nach dem
Rhein. Auch in unſeren Waldungen, hauptſächlich in der Harras,
wimmelte es von Spaziergängern, die ſich das ſchöne Wetter zunutze
machten und mit Kind und Kegel hinauszogen. Auch verſchiedene Ver=
eine
und Körperſchaften hatten am Nachmittag ſowie am Abend Ver=
anſtaltungen
. Die Freiwillige Feuerwehr hatte am Nachmittag ihre erſte
Uebung, zu der ſie unter Vorantritt der Muſikkapelle nach dem Schulhof
marſchierte, woſelbſt eine Geräteübung ſtattfand und die Geräte auf
ihre Dauerhaftigkeit geprüft wurden. Die Uebung beſtätigte von neuem
ihre Brauchbarkeit. Anſchließend fand im Gaſthaus Zum grünen Baum
die diesjährige Generalverſammlung der Wehr ſtatt. Die Sängerver=
einigung
Germania hatte am Nachmittag den Ehrenausſchuß zu ihrem
50jährigen Jubiläumsfeſte und die noch ſebenden Gründer zu einer Be=
ſprechung
eingeladen. Nach einem Begrüßungschor gab der Vorſitzende
in kurzen Umriſſen die Geſtaltung des Jubiläumsfeſtes den Anweſenden
bekannt. Am Abend fand im Saale des Gaſthauſes Zum Rebſtock eine
Wiederholung der am 1. Oſterfeiertag vom Geſangverein Liedertafel
mit großem Erfolg und bei ausverkauftem Hauſe aufgeführten Singſpiel=
operette
Frühling der Liebe ſtatt. Wie am 1. Oſterfeiertag, ſo war
auch am Sonntag der Saal wieder überfüllt, und die Beſucher waren
von dem ſchauſpieleriſchen Talent der Mitwirkenden ſichtlich überraſcht.
F. Eberſtadt, 15. April Straßenherſtellungen. Um den
hieſigen Wohlfahrtserwerbsloſen (das ſind ſolche, die aus der allgemeinen
Erwerbsloſenfürſorge und der Kriſenfürſorge ausgeſteuert ſind) Arbeits=
und Verdienſtmöglichkeit zu bieten, hat die Gemeinde in der letzten Zeit
einzelne Ortsſtraßen, deren Herſtellung eine dringende Notwendigkeit
war, befeſtigen laſſen. So wurde z. B. die Wilhelmſtraße und der obere
Teil der Weingartenſtraße reguliert und mit Steingeröll befeſtigt. Hier=
bei
wurden 10 Wohlfahrtserwerbsloſe abwechſlungsweiſe fünf. Wochen
beſchäftigt und etwa 1000 RM. an Arbeitslöhnen verausgabt. Weiter
wurden die Paliſadenſtraße und der ſüdliche Teil des Rödernwegs pla=
niert
, die Fahrbahn und die Fußſteige mit Steingeröll befeſtigt, letztere
auch eingekieſt. In den nächſten Tagen wird auch die Fahrbahn noch
abgewalzt werden. Hier konnten 10 bis 15 Wohlfahrtserwerbsloſe etwa
ſieben Wochen beſchäftigt werden. Die Koſten der Herſtellung belaufen
ſich auf rund 5500 RM., wovon 3500 RM. auf Arbeitslöhne entfallen.
Im Laufe dieſer Woche wird mit der Herſtellung der Alten Darmſtädter
Straße vom Hauſe Pritſch bis zur Schillerſtraße begonnen werden.
Eine Strecke von 1340 Meter wird chauſſiert und mit Fußſteigen ver=
ſehen
, dieſe durch Randſteine in Baſaltlava nach der Fahrbahn hin ab=
gegrenzt
werden. Die Herſtellung dieſer Straße iſt drei hieſigen Unter=
nehmern
übertragen worden, die ſich verpflichten mußten, nur hieſige
Wohlfahrtserwerbsloſe zu beſchäftigen. 25 Arbeiter, die alle 14 Tage
wechſeln, werden etwa drei Monate Verdienſtmöglichkeit finden. Die
Entlohnung erfolgt nach dem Tiefbauarbeitertarif. Die Geſamtkoſten
der Herſtellung dieſer Straße belaufen ſich auf etwa 100 000 RM. Hierin
ſtecken etwa 30 000 RM. Arbeitslöhne.
Cp. Pfungſtadt, 15. April. Gemeinderatsſitzung. Im
Mittelpunkt der letzten Gemeinderatsſitzung ſtand erneut die Frage der
Beſoldung der Gemeindebeamten. In der vorletzten Sitzung war be=
kanntlich
der Antrag der bürgerlichen Gemeinderatsfraktion, die im
weſentlichen den Vorſchlägen des Kreisamtes angepaßt war, abgelehnt
worden. Nach längerer Ausſprache wurde jetzt der zu dieſer Frage ge=
ſtellte
Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion bei ſieben Stimmenthal=
tungen
mit acht gegen vier Stimmen angenommen. Bürgermeiſter
Schwinn erklärte im Anſchluß daran, daß der Antrag keine Ausſicht auf
Genehmigung durch die vorgeſetzte Behörde habe und wohl ein Schieds=
gericht
die Entſcheidung herbeiführen müſſe. Der Gemeinderat beſchloß
ferner den Ankauf von zwei Waldparzellen zu dem Taxationspreis der
Forſtverwaltung. Das Geſuch mehrerer Grundſtückspächter um Ermäßi=
gung
des Neupachtpreiſes von Gemeindegrundſtücken wurde nach den
Vorſchlägen des Feldausſchuſſes mit allen gegen vier Stimmen abge=
lehnt
. Sodann behandelte man einige Arbeits= und Lieferungsvergebun=
gen
. Der Antrag der Darmſtädter Firma Ibel u. Lotz (Plakatinſtitut)
um Aufſtellung von Anſchlagſäulen in Pfungſtadt wurde abgelehnt, da
ein Bedürfnis dazu nicht vorhanden ſei. Wegen der Uebereignung von
noch im Privatbeſitz befindlichem Gelände in der Frankenſteiner=, Mühl=
berg
= und Melibokusſtraße ſoll mit den Eigentümern erneut Rückſprache
genommen werden. Schließlich wurde beſchloſſen, Friſtgeſuche im allge=
meinen
durch den Wohlfahrtsausſchuß erledigen zu laſſen. Ein Antrag
um Abgabe der Losholzzettel an Wohlfahrtserwerbsloſe gegen eine An=
zahlung
von 2 Mark bis zum 1. Mai wurde einſtimmig angenommen.
Im Städtiſchen Elektrizitätswerk mußte der Transformator zum Gleich=
richter
mit einem Koſtenaufwand von 2946 RM. erneuert werden.
Die hieſige Arbeiter=Samariterkolonne hat mit einem
neuen Ausbildungskurſe über erſte Hilfe bei Unglücksfällen begonnen.
T. Münſter bei Dieburg, 14. April. Am Samstag, den 30., und
Sonntag, den 31. Mai, findet hier ein Gau=Sängerfeſt des Män=
nergeſangvereins
Münſter ſtatt. Vorbereitungen hierzu ſind bereits in
vollem Gange An der Kommunionfeier am Sonntag nah=
men
hier 52 Knaben und 48 Mädchen zum erſten Male teil.
Gernsheim 15. April. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 14. April 1,43 Meter, am 15. April 1.40 Meter.

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im Alter von 39 Jahren.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
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Darmſtadt, den 15. April 1931.
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Die Beerdigung findet Freitag, den 17. ds. Mts.,
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Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.

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15. April meine herzensgute Frau, unſere liebe Mutter, Schwieger=
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in faſt vollendetem 60. Lebensjahr fanft entſchlafen.
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Adam Halkenhäußer und Frau
Alex. Halkenhäußer und Frau
Heinrich Halkenhäußer und Frau.
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Die Beerdigung findet am Freitag, den 17. April, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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unerwartet zu ſich in die Ewigkeit zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
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Familie Willy Seip
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und 5 Enkelkinder.
Die Beerdigung findet Freitag, den 17. April 1931,
nachmittags 4 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes
aus ſtatt.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſe=
res
lieben Kindes ſagen wir auf
dieſem Wege innigſten Dank. Be=
ſonders
danken wir Herrn Pfarrer
Weiß für die troſtreichen Worte
am Grabe, ſowie für die zahlreichen
Blumen= und Kranzſpenden und
allen denen, die der Entſchlafenen
die letzte Ehre erwieſen.
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der trauernden Hinterbliebenen:
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Meidung des Ausſchluſſes bis ſpäteſtens
den 30. April d. J8. bei dem Unterzeich=
neten
geltend zu machen.
Bis zum gleichen Tage ſind Forde=
rungen
der Nachlaßmaſſe an denſelben zu
begleichen.
Darmſtadt, den 15. April 1931.
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53 RLCKVERGUTUNGI

Nummer 105

Donnerstag, den 16. April 1931

Seite 9

Uan dla
MrNe wi kalag!

V 5958

Am Freitag, den 17. April 1931,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale, hier, Hügelſtr. 27,
werſchiedene Gegenſtände öffentlich
zwangsweiſe gegen Barzahlung.
Darunter vorausſichtlich beſtimmt:
1 Klavier, 1 Piano, 1 Büfett, 1 Sprech=
apparat
, mit 23 Platten, 1 Schreib=
tiſch
(Diplomat).
Hieran verſteigere ich an Ort und
Stelle:
1 Kreisſcheere, verſch. Büromöbel, ca.
30 Ztr. Pappe, 1 Kreisſäge, 1 Ecken=
(5982
abrundmaſchine.
Darmſtadt, den 16. April 1931.
Scharmann,
ſckellv. Gerichtsvollzieher des Ger.=Voll,
Portner, Heinrichſtr. 93, I.

Am Freitag, den 17. April 1931,
machmittags 3 Uhr, verſteigere ich in:
meinem Verſteigerungslokal, Ludwigs
platz 8, zwangsweiſe gegen Barzahlung:
1 Spiegelſchrank, 1 Damentoilette.
Regiſtrierkaſſe. 1 Vitrine, 2 Gram=
mophon
, 3 Ladentheken, 6 Schreib=
tiſche
, 1 Radio=Apparat, 3 Bücher=
ſchränke
, 1 Eisſchrank. 1 Eiswagen
1 Sekretär, 3 Schreibmaſchinen, ein
Peckeo=Schaumlöcher, 1 Kaſſenſchrank,
1 Gutenbergſtatur, 1 Klavier uſw.

Darmſtadt, den 15. April 1931.
Eißer
Gerichtsvollzieher Kr. A.,
Rheinſtraße 28, H., II. Hof. (5988

Am Freitag, den 17. April 1931,
vorm, 10 Uhr, ſollen in meinem
Berſteigerungslokale Luiſenſtraße 32/34
ſolgende Pfänder zwangsweiſe gegen
Barzahlung verſteigert werden: (5995
1 Diwan, 1 Teppich, 1 Tiſch, 4 Stühle,
1 Sprechapparat mit 9 Platten, eine
Partie Parfüm, Haarwaſſer und Puder,
1 Ladenkaſſe (National), 1 Reklame=
Transparent, 1 Tiſchlampe (Meſſing),
1Klavier (Arnold), 1 Theke, 40 Dahlien=
Knollen, Möbel aller Art uſw.
Eerner hieran im Anſchluß an Ort
und Stelle Heinrichſtraße 155:
1 Büfett, 1 Schreibtiſch, 1 Bücher=
ſchrank
, 1 Standuhr, 1 Schreibtiſch=
ſeſſel
, 1 Ausziehtiſch, 1 Credenz.
Darmſtadt, den 15. April 1931.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Vert
bung von Bauarbeiten
Auf Grund der Reichsverdingungs=
ordnung
werden die nachſtehenden Ar=
beiten
für den Neubau des Inſtituts
für Fernmeldetechnik an der Tech=
niſchen
Hochſchule zu Darmſtadt
öffentlich ausgeſchrieben.
1) Erd=, Maurer=, Beton= und
Eiſenbetonarbeiten (900 cbm Erd=
aushub
, 660 cbm Beton= 1000 cbm
Ringofenſteinmauerwerk, 2360 qm Eiſen=
betondecken
). 2) Steinhauerarbeit
(22 cbm harte Naturſteine).
Angebotsunterlagen werden, ſolange
Vorrat reicht, auf unſerem Amte, Parade=
platz
3, Zimmer 12, abgegeben, die Zeich=
nungen
und Bedingungen ſind dort ein=
zuſehen
. Die Angebote ſind verſchloſſen
mit entſprechender Aufſchrift, poſtfrei,
bis zum Eröffnungstermin Donners=
tag
, den 7. Mai, 10 Uhr, bei uns
inzureichen.
(IV.5980
Darmſtadt, den 14. April 1931.
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.

Spülung des Baſſerrohrnetzes.
In der Zeit vom Samstag, 11. Apri
bis Mittwoch, den 29. April 1931,
wird das ſtädtiſche Waſſerrohrnetz geſpült.
Dabei läßt ſich eine Trübung desLeitungs=
waſſers
nicht vermeiden; auch muß die
Waſſerlieferung von 22 Uhr bis. 5 Uhr
unterbrochen werden. Den Waſſerab=
nehmern
wird deshalb empfohlen, ſich
rechtzeitig mit Waſſer zu verſorgen.
Bei den Druckrohrſpülungen wird die
Waſſerlieferung nur verringert.
Straßenverzeichniſſe mit der Bezeich=
nung
der einzelnen Spülabteilungen
können an den bekannten Aushangſtellen
des Herrn Oberbürgermeiſters eingeſehen
werden. Außerdem erteilt die ſtädtiſche
Fernſprechzentrale (Fernruf 3500) ſowie
die Feuerwache (Fernruf 600) Auskunft
Spülplan:
Hochdruckſtrang I Samstag, 11. April
Abteilung A Montag, 13.
B Mittwoch, 15.

b Freitag, 17.
C Samstag, 18.
Montag, 20.
D Mittwoch, 22.
d Freitag, 24.
E Samstag, 25.
von 22 Uhr ab
Hochdruckſtrang II Montag, 27.
III Mittwoch, 29.
(st. 5462
von 16 Uhr ab.
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Caracciola verabſchiedet ſich beim Start von ſeiner Frau.
Der italieniſche Sportsmann Turati gibt das Startzeichen zu dem 1000=Meilen=Rennen, das
Caracciola mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 100 Kilometern gewann.

An der Unglücksſtätte.
In Düren (Rheinland) ſtieß ein überfüllter Autobus, in dem ſich u. a. zahlreiche Konfirmanden
befanden, an einen eiſernen Maſt und ſtürzte um. 12 Inſaſſen wurden ſchwer verletzt, 44 Perſonen
erlitten leichtere Verletzungen.

Ein Einbrecher, der 123 Einbrüche auf dem
Kerbholz hat, gefaßt.
Frankfurt a. M. Der Frankfurter Kri=
minalpolizei
gelang vor einigen Wochen die
Feſtnahme eines gewiſſen Wilhelm Stüber aus
Bonn, der im Verdacht ſtand, zahlreiche Ein=
brüche
in Frankfurt, Offenbach, Bad=Homburg,
Gonzenheim uſw. verübt zu haben. Nach
längeren Bemühungen gelang es jetzt der Poli=
zei
, den Stüber zum Reden zu bringen und ihn
zu einem Geſtändnis zu veranlaſſen, über deſ=
ſen
Umfang ſelbſt Kriminalpolizei und Staats=
anwaltſchaft
erſtaunt ſind. Stüber, der im Jahr
1928 aus der Strafanſtalt entlaſſen wurde,
wandte ſich zuerſt nach Frankreich, wo er in
Paris und verſchiedenen Provinzſtädten mehrere
Einbrüche verübte. Er wurde ſchließlich gefaßt
und zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt. Er
kam dann nach Frankfurt, hielt ſich aber nur
kurze Zeit hier auf, um nach Lübeck zu gehen,
wo er einen Villeneinbruch ausführte, bei dem
ihm 1600 Mark in die Hände fielen. Nun trat
er in Berliner Hotels als Kavalier auf und
verübte im Verlaufe weniger Wochen in Ber=
lin
ſelbſt zirka 50 Villeneinbrüche. Als ihm dort
der Boden zu heiß wurde, ging er in die Pro=
vinz
. Bisher hat er zugegeben, in thüringiſchen
und ſächſiſchen Städten, aber auch in Hanau,
73 weitere Einbrüche verübt zu haben. Die
Polizei nimmt an, daß das Sündenregiſter
Stübers noch weit größer iſt.
Sprung auf den fahrenden D=Zug
Düſſeldorf. Ein bisher unbekannter
Mann im Alter von 20 bis 25 Jahren ſprang
von der Eiſenbahnbrücke am Vogelſanger Weg
auf einen in Richtung Duisburg fahrenden D=
Zug. Er blieb zunächſt auf dem Dache eines der
D=Zug=Wagen liegen, ſtürzte aber nach etwa
60 Meter Fahrt die Eiſenbahnböſchung hinab
und trug eine tödliche Schädelverletzung davon.
Selbſtmordverſuch des Kapellmeiſters
Borchardt.
Saarbrücken. Der am Montag wegen
fahrläſſiger Tötung der 23jährigen Margot
Candelier verhaftete Berliner Kapellmeiſter
Borchardt hat am Mittwoch morgen in ſeiner
Zelle im Unterſuchungsgefängnis einen Selbſt=
mordverſuch
durch Oeffnen der Pulsadern un=
ternommen
. Borchardt wurde ſofort in ein
Krankenhaus überführt. Die Anklage gegen ihn
wird, wie jetzt endgültig feſtſteht, auf fahrläſ=
ſige
Körperverletzung lauten.
Buſtav=-Adolf=Jahr in Erfurk.

*Jahr.
1931

Adam und Eva, das berühmte Werk des großen Holzbildhauers Tilman Riemenſchneider.
Das Jahr 1931 ſteht unter dem Zeichen des 400. Todestages Tilman Riemenſchneiders. Ausſtellungen
ſeiner unſterblichen Werke in Hannover und im alten Würzburg, wo Riemenſchneider einſt Rats=
herr
und Bürgermeiſter war, ehren den großen Künſtler und letzten Gotiker.

Großfeuer im Blücher=Palais.

Der Palaſt völlig ausgebrannk. Schwierige
Brandes noch unbekannk. Mehrere

Löſcharbeiten. Die Urſache des
Dekonakionen im Palais.

1631/32 weilte Guſtav Adolf von Schweden
wiederholt in Erfurt. Er wohnte damals in der
berühmten Hohen Lilie‟. Als eine der inter=
eſſanteſten
Bauten unter den zahlreichen alten
Bürgerhäuſern und anderen Sehenswürdigkei=
ten
der zwölfhundertjährigen Luther=, Blumen=
und Domſtadt wird ſie heute von den Fremden
viel beſucht. Gelegentlich der 1931 und 1932
ſtattfindenden• Guſtav=Adolf=Erinnerungsfeiern
wird dieſe bedeutendſte der Erfurter Schweden=
ſtätten
im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſtehen

Berlin, 15. April.
In der Nacht zum Mittwoch, etwa in der
vierten Morgenſtunde, brach in dem früheren
Blücher=Palais am Pariſer Platz, das vor kur=
zem
von Amerika für 8 Millionen RM. als
Botſchaftsgebäude gekauft wurde, ein Großfeuer
aus, das ſich infolge des Windes mit raſender
Schnelligkeit ausbreitete. Als die Feuerwehr
um etwa 3.30 Uhr alarmiert wurde, mußten
unter dem Stichwort Großfeuer bereits zehn
Züge unter Leitung des Branddirektors Gempp
ausrücken. Eine halbe Stunde ſpäter wurden
drei weitere Züge zur Brandſtätte beordert. Im
erſten Stockwerk des Blücher=Palais befand ſich
die renovierte Wohnung des Fürſten Henckell
von Donnersmarck, der zurzeit noch dort wohnt.
Einige Treppen höher befinden ſich die Woh=
nung
und die Büroräume des amerikaniſchen
Handelsattachés.
Das Feuer iſt vermutlich in dem zweiten
Stockwerk ausgebrochen und hatte, als die
Feuerwehr alarmiert worden war, bereits das
ganze Gebäude von der Friedrich=Ebert=Straße
bis zum Pariſer Platz ergriffen. Die Brand=
ſtätte
zeigt ein Bild grauſiger Verwüſtung. Die
Räume des Handelsattachés und des Fürſten
Henckell von Donnersmarck ſind vollkommen
ausgebrannt. Die Decke des erſten Stockwerks
iſt eingeſtürzt. Die Urſache iſt noch vollkommen
ungeklärt. Zeugen berichten, daß kurz nach
Alarmierung der Feuerwehr mehrere Detona=
tionen
gehört wurden, deren Herkunft eben=
falls
ungeklärt iſt. Beſonders tragiſch iſt, daß
die Wohnung des Fürſten Henckell von Don=
nersmarck
vollkommen neu ausgeſtattet worden
war und heute abend wieder bezogen werden
ſollte.
Einzelheiten zu dem Großfeuer im neuen
amerikaniſchen Botſchaftsgebäude.
Obwohl über die Urſache des Groß=
feuers
im Blücher=Palais Endgültiges noch
nicht geſagt werden kann, ſcheint doch ſchon jetzt
feſtzuſtehen, daß der Brand unmittelbar nach
den von verſchiedenen Zeugen gehörten Deto=
nationen
ausgebrochen iſt. Vermutlich handelt
es ſich um die Exploſion von Gasmunition.

Ueber den Verlauf der Löſchaktion
wird noch folgendes berichtet: Von der in
großem Aufgebot erſchienenen Feuerwehr wur=
den
unaufhörlich rieſige Waſſermengen in das
brennende Gebäude gepumpt. Die Dächer der
Nachbargebäude waren von der Feuerwehr be=
ſetzt
, um ein Uebergreifen des Feuers zu ver=
hindern
. Auch auf dem Brandenburger Tor,
neben dem das Blücher=Palais, eines der ſchön=
ſten
Berliner Baudenkmäler liegt, waren
mehrere Feuerwehrleute poſtiert. Beſonders
ſchwer mitgenommen iſt auch der Haupteingang
vom Pariſer Platz aus. Die ſehr koſtbare
Inneneinrichtung des Gebäudes iſt nahezu völ=
lig
vernichtet. Auch die Räume im Erdgeſchoß
haben nie wieder gutzumachenden Waſſerſchaden
erlitten. Lediglich die Räume in der äußerſten
Südecke des Flügels von der Friedrich=Ebert=
Straße aus ſind verſchont geblieben. Der Innen=
hof
des Palaſtes iſt ein einziges Trümmerfeld.
Der Reviernachtwächter hat noch um 3.15
Uhr die Kontrolluhr geſteckt, ohne etwas von
dem Brand zu bemerken. Als er eine Viertel=
ſtunde
darauf ſich etwa 100 Meter von dem Ge=
bäude
entfernt aufhielt, war der Dachſtuhl nach
ſeinen Ausſagen bereits in Rauch gehüllt. Er
alarmierte ſofort die Feuerwehr, den Haus=
meiſter
und die Hausbewohner, darunter den
ebenfalls im Blücher=Palais wohnenden Bank=
direktor
Guthmann. Das Eindringen der Feuer=
wehr
in das Gebäude des amerikaniſchen Han=
delsattachés
war erſchwert, da nach den inter=
nationalen
Beſtimmungen das Betreten der
Räume ausländiſcher Vertretungen nur in An=
weſenheit
von deren Beamten möglich iſt. Ge=
gen
5.30 Uhr war das Feuer ſo weit eingekreiſt,
daß keine Gefahr mehr für die umliegenden
Gebäude beſtand.
Das Gebäude am Pariſer Platz, das Fürſt
Blücher 1813 als Geſchenk des Staates erhielt,
iſt völlig vernichtet. Die Exploſionen, die bald
nach Eintreffen der Feuerwehr zu hören waren,
ſcheinen aus der Wohnung des Fürſten Don=
nersmarck
gekommen zu ſein, und man vermutet,
daß ſich unter den Sammlungen dort verſchie=
dene
alte Patronen befanden.

Die Urſache des Flugzeugunglücks
bei Görliß.
Wie die Deutſche Lufthanſa mitteilt, ergibt
ſich auf Grund des Berichts der an die Unfall=
ſtelle
bei Ritſchen entſandten Sachverſtändigen
und der Ausſagen des Funkers, der Paſſagiere
ſowie einiger Erdbeobachter folgendes Bild über
die Urſache des Unfalls der D 1928
Das Flugzeug befand ſich am 14. 4. gegen
15.50 Uhr auf einem Sonderflug von Tempelhof
nach Görlitz in etwa 200 Meter Flughöhe über
Ritſchen. Nach dem Bericht betrug die Wolken=
höhe
300 Meter bei einer Sicht von vier Kilo=
metern
. Eine am Flugzeug vorüberziehende
Regenböe brachte ſehr ſtarke Luftwirbel mit ſich.
Die Inſaſſen des Flugzeuges hörten einen Knall,
ähnlich dem plötzlichen Zerreißen eines Segels.
Gleich darauf ging die Maſchine ungewollt in
eine Linkskurve und drehte ſich in einer flachen
Spirale dem Boden zu. Der Führer verſuchte
das Flugzeug wieder aufzurichten, was ihm auch
kurz über dem Boden gelang. Hierdurch ſowie
durch einen Wald wurde der Aufprall des Flug=
zeuges
bedeutend gemildert. Infolgedeſſen kamen
die Inſaſſen der Kabine teils ohne, teils mit
leichteren Verletzungen davon. Bei der genauen
Interſuchung des noch erhaltenen Rumpfend=
ſtückes
mit Leitwerk wurde durch die Sachver=
ſtändigen
feſtgeſtellt, daß die Kielfloſſe und das
Seitenruder umgeknickt und gegenüber der nor=
malen
Lage um 60 Grad verdreht waren. Es
muß angenommen werden, daß die ſtarke Böe
das Nachgeben der Kielfloſſenholme und ſomit
auch die Knickung der Kielfloſſe und des Seiten=
ruders
verurſacht hat. Auf dieſe Formverände=
rung
dürfte auch das knallartige Geräuſch zu=
rückzuführen
ſein, das von den Inſaſſen des
Flugzeuges gehört wurde. Durch das Umknicken
des Seitenleitwerks iſt ein Verſagen des Steuers
eingetreten und das Flugzeug in die ungewollte
Fluglage geraten. Worauf das Nachgeben der
Kielfloſſen zurückzuführen iſt, ob auf Material=
fehler
oder anderes, wird durch eine genaue
Unterſuchung in der Deutſchen Verſuchsanſtalt
für Luftfahrt feſtgeſtellt werden. Die Deutſche
Lufthanſa hat ſofort den in Frage kommenden
Flugzeugtyp aus dem Betrieb gezogen.

Erſchreckende Statiſtik der Verkehrsunfälle
in England.
London. Einer Statiſtik des Innenmini=
ſteriums
zufolge, ſind während des Jahres 1930
in Großbritannien bei Verkehrsunfällen täg=
lich
durchſchnittlich 20 Perſonen getötet und
mehr als 487 verletzt worden. Im ganzen wur=
den
während des Jahres 7305 Perſonen getötet
und 177 895 verletzt, gegen 6696 Tote und
170817 Verletzte im Jahre 1929.
Erdbeben.
Mailand. In Trient wurde am Diens=
tag
, nachts um 11.15 Uhr, ein Erdbeben ver=
ſpürt
, das etwa vier Sekunden dauerte.
Der öſterreichiſche Dichker
Ankon Wildgans 50 Jahre alt.

Anton Wildgans,
der öſterreichiſche Lyriker und Dramatiker, be=
geht
am 17. April ſeinen 50 Geburtstag. Wild=
gans
, deſſen Sonette weite Verbreitung gefunden
haben und deſſen Dramen Armut, Liebe‟,
Dies jras uſw. über alle deutſchen Bühnen
gingen, iſt Direktor des Burgtheaters in Wien=

Seite 19,

Donnerstag, den 16. April 1931

Nummer 105

Schweres Aukobusunglück in Düren.

[ ][  ][ ]

Nummer 105

Donnerstag, den 16. April 1994

Seite 11

Der Kürtenprozeß.
Am driiteg Tag Beginn der Beweisaufnahme. der Anfmarſch der Zengen. Ein Brief führte zur

Verhaffung des
Düſſeldorf, 15. April.
Bei Beginn des dritten Verhandlungstages im Kürten=
Prozeß wurde die Oeffentlichkeit zunächſt wieder hergeſtellt. Vor
der Zeugenvernehmung erklärte Kürten auf Befragen, daß er
nicht nur Mitleid mit ſeinen unglücklichen Opfern habe, ſondern
ſeine Taten verabſcheue. Die Frage des Vorſitzenden, ob er
ſchon bei Begehen der Taten Mitleid gehabt habe, verneinte der
Angeklagte. Darauf wurde mit der Beweisaufnahme begonnen.
Gerichtsarzt Dr. Plemper ſchilderte den Befund der Leiche der
Chriſtine Klein. Der Kreisarzt von Köln=Mülheim, Dr. Meer=
beck
, hebt bei ſeiner Vernehmung hervor, daß ein Sittlichkeits=
verbrechen
an der kleinen Chriſtine Klein nicht verübt wor=
den
iſt. Anſchließend werden noch mehrere andere Zeugen ver=
nommen
, die zu dieſem Mordfall Ausſagen machen konnten. Aus
zahlreichen Protokollverleſungen ergibt ſich, daß ſih der Verdacht
damals zunächſt auf einen Familienangehörigen lenkte, da Erb=
ſchaftsſtreitigkeiten
beſtanden. Die Ausſagen der Mutter der
Ermordeten werden gleichfalls verleſen.
Als Sachverſtändigee gibt Dr. Regenſteiner eine Schilderung
der Verletzungen der Frau Kühn. Dr.=Ing. Pomm, der nächſte
Zeuge, berichtet über die Unterſuchungen an der abgebrochenen
Scherenſpitze, die aus dem Kopfe der Verletzten operativ ent=
fernt
wurde. Auf eine Frage des Staatsanwalts ſagt er, daß
er nicht mit hundertprozentiger Sicherheit ſagen könne, das
Stück gehöre zu der Schere Kürtens; aber es ſpricht nichts da=
gegen
. Im Falle Ohliger wird der 24jährige Bruder Albert
vernommen, der ausſagt, daß die kleine Roſa bei einer älteren
Schweſter zu Beſuch war und ſich auf dem Heimwege befand.
Auf die Vernehmung der Mutter des Kindes wird im Einver=
ſtändnis
mit Staatsanwalt und Verteidigung, die im Namen
des Angeklagten darum bittet, verzichtet. Der Zeuge Muſſehl
fand morgens zwiſchen 9 und 9½ Uhr die Leiche der Roſa
Ohliger und benachrichtigte die Polizei.
Der Kriminalbeamte. Irrgart berichtet eingehend über die
Auffindung der Leiche der kleinen Ohliger. Er iſt der Meinung,
daß die Leiche erſt nach der Tat an die Fundſtelle gebracht wor=
den
war.
Profeſſor Dr. Berg=Düſſeldorf nahm die Obduktion der
Leiche der Ohliger vor und unterſuchte auch Frau Kühn, deren
Verletzungen keine dauernden Nachwirkungen haben würden.
Scheer habe offenbar noch bis zum Morgen gelebt. Der ſtarke
Alkoholgenuß, die Kälte und die Verletzungen hätten zuſammen
den Tod herbeigeführt.
Der nächſte Zeuge, Kriminalrat Momberg, gibt zunächſt
eine eingehende Darſtellung der letzten aufregenden
Jagd nach Kürten und ſeiner endgültigen Feſtnahme. Be=
kanntlich
hatte ein junges Mädchen namens Butlick, das von
Kürten überfallen worden war, einer Freundin einen Brief ge=
ſchrieben
, ſie habe einen Zuſammenſtoß mit einem Mann gehabt,
der vielleicht der Düſſeldorfer Mörder ſein könnte. Dieſer Brief
gelangte an eine falſche Adreſſe und wurde der Polizei über=
geben
. Dadurch kam die Polizei auf die richtige Spur. In dem
Briefe ſchilderte die Butlick den Ueberfall Kürtens, und aus
dieſer Schilderung erkannte die Polizei, daß der Täter der lang=
geſuchte
Mörder ſein mußte. Unter dem Beiſtande der Butlick
wurde der Name und die Wohnung des Täters feſtgeſtellt und
dieſer verhaftet. Der Zeuge gibt eine Darſtellung der erſten
Vernehmung Kürtens zum Mülheimer Mord, die ſich mit den
Angaben des Angeklagten deckt. Der Vorſitzende fordert den
Zeugen auf, ſeine Anſicht über die Glaubwürdigkeit der Ge=
ſtändniſſe
Kürtens zu äußern. Momberg erklärt, Kürten ſei eine
Stunde nach der Feſtnahme an die Tatorte geführt worden, habe

Maſſenmörders.
dort die Art der Ausführung ſeiner Taten geſchildert und auch
angegeben, wie er zu den Tatorten gelangt ſei und ſich wieder
entfernt habe. Die Gleichheit der Verletzungen, die Würgmerk=
male
und die charakteriſtiſchen Stichverletzungen in den Schläfen
der Opfer wieſen auf den gleichen Täter hin. Auf eine Frage
des Verteidigers erklärt der Zeuge, daß der Mörder alle
Morde, auch die an den kleinen Mädchen, zugegeben habe.
Seiner Frau gegenüber habe er ſich nicht offenbart, um ihr die
Belohnung zukommen zu laſſen, denn dieſe Ausſagen ſeien erſt
ſpäter gemacht worden. Im Falle Hahn ſeien die Mörderbriefe
die Hauptbeweisſtücke. Die Echtheit der Briefe ſtand feſt, als
Kürten im Falle Albermann, ohne von den Ermittlungen der
Polizei zu wiſſen, die richtige Stelle als Fund= und Tatort
angab."
Der Zeuge Momberg führt weiter an, der Hut, die Taſche
und die Schlüſſel der Hahn ſeien tatſächlich in dem Haferfeld
gefunden worden, in das Kürten ſie geworfen hatte. Die
Schaufel, mit der er die Ermordete eingrub, habe Kürten als
die ſeine wiedererkannt. In der Mordnacht und in der Nacht
darauf ſei er nach Ausſage ſeiner Frau nicht zu Hauſe geweſen.
Zum Falle Reuter berichtet der Zeuge, bei der Leiche habe der
Handkoffer gefehlt, der in einem Vorgarten gefunden wurde.
Der Ring der Reuter ſei unter einem Dachſparren des Spei=
chers
im Hauſe des Kürten gefunden worden. Im Falle Dörrier
wurde von der Polizei der Abdruck eines Gummiabſatzes ge=
nommen
, den Kürten getragen hatte. Im Falle Albermann
ſeien die Briefe, die Gleichartigkeit der Verletzungen und die
Angaben Kürtens über die Lage der Leiche als hinreichende
Indizien anzuſehen. Die Lage ſei niemand ſonſt bekannt ge=
weſen
, Kürten habe ſie genau geſchildert. Im Falle der Frau
Wanders habe Kürten den zu dem Ueberfall benutzten Hammer
ſofort erkannt, nachdem er ihn vorher genau beſchrieben und
ſogar ſkizziert hatte. Mit dieſem Hammer ſeien die Taten an
der Reuter, der Dörrier und an Frau Meurer verübt worden.
Nunmehr werden einige Zeugen über den vor dem Kriege ver=
übten
Ueberfall an der Ecke der Ulmen= und Münſterſtraße ver=
nommen
. Dabei ſagt die Mutter des überfallenen Knaben aus,
daß ſie das Beil, das Kürten in dem Zimmer zurückließ, der
Kriminalpolizei gebracht habe.
Kürten hatte das Zimmer verlaſſen, nachdem er von einem
im Nebenraum ſchlafenden Manne angerufen worden war. Der
Zeuge, Kriminalkommiſſar Reibel, ſchildert das erſte Geſtändnis
Kürtens; es habe mit den Brandſtiftungen begonnen und ſei
dann auf die einzelnen Mordtaten übergegangen, wobei der
Angeklagte auch den Vorkriegsmord an Chriſtine Klein geſchildert
habe. Der Zeuge, Kriminalkommiſſar Wehrmeiſter, berichtet
darauf über den Tatbefund im Falle Klein. Er gibt über die
Geſtändniſſe Kürtens und die Ermittlungen der Polizei eine
ähnliche Schilderung wie Kriminalkommiſſar Momberg. Danach
ſei objektiv und einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß Kürten der
langgeſuchte Maſſenmörder ſei. Nach der Vernehmung des Zeu=
gen
Wehrmeiſter erklärt der Vorſitzende den Fall Klein für ab=
geſchloſſen
.
Nach Vernehmung einiger Zeuginnen, die ſchon vor der
Mordtat von 1913 von Kürten überfallen worden waren, ſchil=
derte
Kriminalkommiſſar Reibel, wie Kürten ihm gegenüber
zum erſtenmale ein Geſtändnis ablegte. Der Zeuge erklärte,
Kürten ſei plötzlich zuſammengebrochen und leichenblaß gewor=
den
. Dann habe er ſich ganz langſam erholt und mit der Er=
zählung
ſeiner Verbrechen begonnen.
Nach einer kurzen Pauſe ſchildert als nächſte Zeugin, Frau
Kühn, wie Kürten am 9. Februar 1929 den Mordverſuch an ihr
beging.

Bei der Behandlung des Mordfalles Noſa Ohliger vom
8. Februar, ſchildern zahlreiche Zeugen die letzten Stunden des
Kindes, ſeinen Gang nach der elterlichen Wohnung, und die
Auffindung der halbverkohlten Leiche, die zahlreiche Stichwun=
den
aufwies.
Nach der Vernehmung einiger weiterer Zeugen wurde die
Verhandlung auf Donnerstag 9 Uhr vertagt.

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und Dienstag, den 12. Mai, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) bei freiem
Eintritt um ½4 und ½8 Uhr ſtatt. In anderen Städten hat dieſe
Veranſtaltung begeiſterte Aufnahme und reichen Beifall gefunden. Be=
ſonders
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zufrieden ſind, iſt der Beſuch ſehr zu empfehlen. In unſerer leichtlebi=
gen
Zeit ſind ernſte Worte und Unterweiſungen oft vonnöten. Näheres
im heutigen Anzeigenteil.

Frühjahrs=Modenſchau. Am Montag, den 20. April.
abends 8 Uhr. veranſtaltet das Dürerhaus, Eliſabethenſtr. 25, im
Fürſtenſaal, Grafenſtr. 18, eine Frühjahrs=Modenſchau. Es wer=
den
zahlreiche neue Modelle und Baſthüte, ferner Reformſchuhe
des Reformhauſes Eos=Thalyſia, Luiſenſtraße 42, vorgeführt. Die
beiden hieſigen Vertreterinnen der Laban=Schule Frl. Vilma Hoff=
mann
und Frl. Elsbeth Müller, werden einige Tänze zeigen. Der
Eintritt iſt frei. Der Abend verſpricht ſehr anregend zu werden.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 16. April.
15.20: Stunde der Jugend.
16.30: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters. Mitw.: A. Per=
mann
(Bariton).
18.15: Dr. F. Könekamp: Das Leben an einer freien Gemein=
ſchaftsſchule
.
18.45: Dr. Scharp: Brüning
19.15: E. Jacob: Anton Wildaans zum 50 Geburtstag.
19.45: Operettenkonzert des Philharmoniſchen Orcheſters Stuttgart.
Soliſtin: Liſa Hettmann (Sopran).
21.00: Renaiſſance, Barock, Rokoko.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 16. April.
10.10: Eine Wildentenmutter und ihre Kinder.
15.00: Kinderſtunde: Kunterbunt.
15.45: Frauenſtunde: Paula Steiner: Frau und Gegenwartsnot.
16.00: Neue Wege der Aus= und Fortbildung für ländliche Fort=
bildungsſchullehrer
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16.0: Neue Wege der Aus= und Fortbildung für ländliche Fort=
16.30: Nachmittagskonzert aus Berlin.
17.30: Prof. Dr. Mersmann: Hausmuſik.
18.00: Ludwine v. Broecker: Die deutſche Frau in der Volkstums=
bewegung
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18.30: Prof. Dr. Saran: Pſyche, Körper und Stimme.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.360: Unterhaltungsmuſik aus Berlin. Werke von J. Strauß,
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20.45: Breslau: Das Märchen von Charlie Chaplin. Hörſpiel von
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[ ][  ][ ]

Seite 12

Donnerstag, den 16. April 1931

Nummer 105

Sport,. Spiel und Turnen.
ſetzten, die oft die Grenze des Noch=Erlaubten ſtreiften. König, das im
Vorſpiel unterlegen war, kehrte mit einem Sieg aus Darmſtadt zurück.
un die Beurige HanooanMeinteenchaft In Steinbuch kämpften bis zur Pauſe zwei gleichwertige Gegner mit=
einander
. Nach dem Wechſel fiel der Sturm des Platzvereins ſtark ab.
Unnötiges lautes Zurufen ſollten die Steinbacher unterlaſſen! Weil es
Spokiverein Darmſtadi 1898 Sporkfreunde Siegen.
bei Langſtadts 2. am zweckmäßigen Aufbau ſehlte, mußte ſie die hohe

Nachdem die einzelnen Landesverbände der Deutſchen Sport=
behörde
am vergangenen Sonntag die letzten Vertreter, die an
den Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft teilnahmeberechtigt ſind,
ermittelt haben, ſteigt am kommenden Sonntag die Vorrunde der
Meiſterſchaftsentſcheidungskämpfe. Teilnahmeberechtigt ſind ins=
geſamt
14 Vereine, von denen je 3 auf Weſt= und Mitteldeutſch=
land
, je 2 auf Süddeutſchland, Norddeutſchland und den Branden=
burgiſchen
Verband und je 1 auf Südoſtdeutſchland und den Bal=
tiſchen
Verband entfallen. Wenn man die Namen der diesjäh=
rigen
Teilnehmer mit den Endſpielgegnern der vorangegangenen
Jahre vergleicht, ſo fällt auf, daß zahlreiche alte Pioniere des
Handballſportes dem erſtarkten Können anderer Vereine weichen
mußten. So fällt insbeſondere ins Auge, daß drei bekannte Poli=
zeiſportvereine
, nämlich diejenigen von Hamburg, Hannover und
Halle, ſich in dieſem Jahre nicht durchſetzen konnten. Der Mittel=
deutſche
Verband ſtellt für die diesjährigen Endſpiele im Polizei=
ſportverein
Gotha und Weißenfels und in V. f. L. Halle 96 drei
ſeither unbekannte Könner, wie auch der norddeutſche Verband in
St. Georg Hamburg und Hannover 96 ganz neue Anwärter auf
den deutſchen Meiſtertitel herausbrachte. Nur der Brandenbur=
giſche
und Süddeutſche Verband hat im Polizeiſportverein Berlin
und Spandau, bzw. im Sportverein Darmſtadt 1898 und in der
Spielvereinigung Fürth die gleichen Vertreter wie im Vorjahre
benannt.
Die vorgenommenen acht Paarungen ſind unter ſich nicht alle
gleichwertig. Mancher Neuling der Runde iſt mit einem alten
Routinier gepaart, ſo daß hierbei der Endſieger kaum zweifelhaft
ſein dürfte. Die beiden ſüddeutſchen Vertreter allerdings haben
äußerſt ſpielſtarke Gegner gefunden. Ebenſo wie die Spielvereini=
gung
Fürth es in dem handballbegeiſterten Barmen äußerſt ſchwer
haben wird, ſich erfolgreich durchzuſetzen, genau ſo hartnäckig wer=
den
die 98er gegen den weiteren weſtdeutſchen Vertreter, Sport=
freunde
Siegen, um den Sieg zu kämpfen haben. Gerade wegen
der Gleichwertigkeit der am Spiel in Darmſtadt beteiligten Mann=
ſchaften
darf
das Darmſtädter Treffen als eines der intereſſanteſten Spiele
der diesjährigen Vorrunde bezeichnet werden.
Bekanntlich haben die 98er bisher ſchon fünfmal an der Deutſchen
Runde teilgenommen, ohne ſich jedoch jemals bis zum Endſpiel
durchkämpfen zu können. In dieſem Jahr hat ſich in den ſüddeut=
ſchen
Spielen gezeigt, daß das Können der Elf ſtabiler und aus=
geglichener
iſt als in früheren Jahren. Man geht daher nicht ohne
Hoffnung in die Endrunde, wenn ſelbſtverſtändlich auch der Aus=
fall
von Jäger und unter Umſtänden von Fuchs die Chancen ab=
ſchwächt
. Der vorigjährige Finaliſt, Sportfreunde Siegen, kann
gleich in der Vorunde ſämtliche Hoffnungen der Darmſtädter
Handballgemeinde für dieſes Jahr zerſtören; das Können der
Gäſteelf iſt erprobt genug, um ſie den Kampf in Darmſtadt nicht
ohne Chancen für den Enderfolg aufnehmen zu laſſen. Es wird
alſo unter normalen Umſtänden zu einem erbitterten Ringen um
den Sieg kommen, bei dem der große Anhang der 98er hofft, daß
die Darmſtädter Mannſchaft ihn nicht enttäuſcht.
Handball in der 2. T. 19denwaldgan).
Der 12. April brachte folgende Ergebniſſe: Groß=Umſtadt Eber=
ſtadt
5:2, Tgde. Darmſtadt König 1:2, Steinbuch Steinbach 3:4,
Semö 1. Langſtadt 2. 10:3, Gundernhauſen Altheim 5:1, Gundern=
hauſen
2. Ober=Ramſtadt 2. 1:6, Momart Kirch=Brombach 11:8,
2. Mannſchaften 3:6, Spachbrücken Schaafheim 3:1, 2. Mannſchaften
0:4, Schlierbach Langſtadt 1:2.
Groß=Umſtadt mußte mit Erſatzleuten antreten, lieferte aber trotz=
dem
ein ſehr flinkes Stürmerſpiel, dem die Gäſte eine Härte entgegen=

Niederlage einſtecken. Ein echtes Freundſchaftsſpiel trugen Gundern=
hauſen
1. Altheim 1 aus. Bei ritterlicher Spielweiſe gewann Gun=
dernhauſen
auf Grund ſeiner größeren Spielerfahrung. Ober=Ramſtadt
hielt von Anfang an das Heft feſt in der Hand, dürfte aber den Mund
etwas mehr im Zaume halten! Kirch=Brombach, in der erſten Halbzeit
leicht überlegen, verſagte mit ſeiner Hintermannſchaft in der zweiten
Halbzeit und mußte eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Das
beſſere Stürmerſpiel gab Spachbrücken den Sieg; es ſollte ſich aber
merken, daß Koſenamen nicht auf das Spielfeld gehören. Bei den
2. Mannſchaften gewann Schaafheim infolge ſeines beſſeren Zuſammen=
ſpiels
.
Am Sonntag, den 19. April, ſpielen: Spachbrücken 1.
Richen 1. (rückſtänd. Pflichtſpiel) um 1 Uhr; Klein=Zimmern 1.
Urberach 1. um 3 Uhr; Kirch=Brombach 1. König 1. um 3.15 Uhr;
Kirch=Brombach 2. König 2. um 2 Uhr; Steinbuch 1. Hirſch=
horn
1. um 2 Uhr; Lengfeld 1. Michelſtadt 1. um 3.15 Uhr; Schaaf=
heim
1. Habitzheim 1. um 3 Uhr; Gundernhauſen 1. Reichsbahn
Darmſtadt 2. um 2.30 Uhr; Groß=Zimmern 2. Semd 1. um 2 Uhr;
Groß=Umſtadt 1./2. Sportverein 98 Darmſtadt 1b um 3.30 Uhr; Groß=
Umſtadt 3. Wald=Amorbach 1. um 2 Uhr; Erbach 2. Reinheim 1.
um 2 Uhr: Michelſtadt 2. Hainſtadt 1. um 2 Uhr.

Main=Rhein=Gau der 9.T.
Lehrarbeit im April=Volkstanzabend in Arheilgen.
Kreisausſchuß tagt.

Der

Mit der vorgeſtern abend ſtattgefundenen Uebungsſtunde der
Gauſchule für Frauenturnen im Turnhauſe der Turngemeinde
Darmſtadt, die unter der Leitung von Gaufachwart Klenck= Bens=
heim
ſtand, eröffnete der Main=Rhein=Gau ſeine turneriſche Ar=
beit
für den Monat April. Für nächſten Sonntag, den 19. April,
ſteht auf dem Arbeitsprogramm eine Gauübungsſtunde für Volks=
turner
in Weiterſtadt, die ſich zunächſt mit der Ausbildung
von Vereinsſportwarten befaſſen wird, außerdem ſollen hier die
Uebungen zu den Sportfeſten für 1931 behandelt werden. In
der Ausſprache die ſich dieſer Uebungsſtunde anſchließen wird, ſoll
im Mittelpunkt der Verhandlungen die Beratung über den Aus=
bau
der Volksturnveranſtaltungen für das laufende Wettkampf=
jahr
ſtehen. Die Schiedsrichter=Anwärter treffen ſich am gleichen
Tage in Beſſungen zur vierten diesjährigen Ausbildungslehr=
ſtunde
. Neben den Gauveranſtaltungen gewinnt der Volkstanz=
abend
des Turnvereins Arheilgen am Samstag abend an be=
ſonderem
Intereſſe. Die eigens hierzu aufgeſtellte Vorführungs=
folge
ſieht zunächſt Einzel= und Gruppenvorführungen von Frei=
und Handgerätübungen vor, die ſodann zur Gymnaſtik überleiten,
die wiederum von Volks= und neuzeitlichen Tänzen abgelöſt wird.
Die Turnerinnenabteilung des Tv. Arheilgen, die zurzeit unter
ſehr bewährter Leitung ſteht, wird mit dieſer Veranſtaltung eine
vorzügliche Werbung für den Turngedanken des Frauenturnens
tätigen und hierin ihr ein Erfolg ſicher ſein. Mit lebhaftem In=
tereſſe
wird man die am 18. und 19. April auf der Ebernburg bei
Münſter am Stein ſtattfindende Kreisausſchußſitzung, die an
Stelle eines Kreisturntages tritt, verfolgen. In den Verhand=
lungen
werden vornehmlich Fragen organiſatoriſcher Natur zur
Ausſprache gebracht. Außerdem wird hier die Entſcheidung fallen,
ob und wo im nächſten Jahr das Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt
ſtattfinden ſoll.
Weltmeiſter im Weltergewicht wurde wieder der Negerboxer Jack
Thompſon, der ſeinen ehemaligen Bezwinger Tommy Freemann in
Cleveland in der 21. Nunde k.o. ſchlug.
Unter Leitung von Dr. Bauwens=Köln hält der International=
Board, die Regelkommiſſion des Fußball=Weltverbandes, ſeine Sitzung
am 13. Juni in Gleneagles (Schottland) ab.

Schwerathletik.
Athl.=SV. 1891 Darmſtadt.
Am Samstag abend 8 Uhr empfängt Darmſtadt Gäſte aus
Lampertheim. Dieſer Kampf iſt die Vorentſcheidung um die Kreis=
meiſterſchaft
. Lampertheim, das zurzeit die Tabelle anführt, wird
beſtrebt ſein, ſeinen Tabellenſtand zu verbeſſern. Für Darmſtadt
iſt der Meiſtertitel noch nicht verloren, und es werden daher ſpan=
nende
Kämpfe zu erwarten ſein.
Am Sonntag, den 19. April, vormittags 10 Uhr, empfängt
SV. 91 die Mannſchaft von Silzbach um die Kreismeiſterſchaft.
Sulzbach konnte in den Olympia=Kreisausſcheidungskämpfen in
Mainz ganz beachtliche Erfolge erzielen. Wenn Darmſtadt dieſe
Kämpfe gewinnen will, muß die Mannſchaft ihr ganzes Können
aufbieten. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr gering gehalten. Die
Kämpfe finden in der Turnhalle des Realgymnaſiums ſtatt.
Pferdeſpork.
Frühjahrs=Rennen in Frankfurt a. M.
Auf der Niederräder Bahn iſt am kommenden Sonntag Sai=
ſonbeginn
für Südweſtdeutſchland. Das Frühjahrs=Meeting er=
ſtreckt
ſich über zwei Sonntage. Die Rennen werden außergewöhn=
lich
ſtark beſchickt, da der Durchſchnittsſatz der Nennungen weſent=
lich
höher liegt als auf Berliner und weſtdeutſchen Plätzen. An
jedem der beiden Renntage finden je drei Flach= und Hindernis=
rennen
ſtatt. In beſonders großer Zahl greifen Pferde der Ber=
liner
Zentrale in die Ereigniſſe ein. Zahlreich iſt beſonders die
Beteiligung der Ställe Halma, M. J. Oppenheimer und v. Opel
in den Flachrennen. Von Hindernispferden bieten aus Berlin die
Ställe v. Mitzlaff, Frhr. v. Sternfeld und v. Eckartsberg gutes
Material auf. Naturgemäß wird München mit ſeinen beſten Ga=
lopierern
zur Stelle ſein. Aber auch aus der Pfalz und aus Weſt=
deutſchland
kommen viele Pferde nach Frankfurt. Am Platz ſelbſt
iſt in dieſem Jahr ausgedehnter Trainingsbetrieb, denn außer R.
Mätzig trainieren hier E. v. Moßner, St. Bencze und zwei Schwei=
zer
Trainer ein halbes Hundert Pferde, die faſt ausnahmslos in
Niederrad an den Start gehen werden, darunter der Sieger im
Großen Hamburger Ausgleich, Gutenberg, die gute Oppenhei=
merſche
Galleria Reale, der Sieger im Bayeriſchen Zuchtrennen
Fortunatus u. a. Schon der Eröffnungstag wird ſehr guten Sport
bringen, darunter als beſondere Zugſtücke das lange Rodenſtein=
Jagdrennen und den Preis von Mariahall, in dem dreijährige
und ältere Inländer zuſammentreffen.

Wekterbericht.

Der Einfluß der Oſtſeeſtörung geht durch weitere Verlagerung
und Auffüllung für unſeren Bezirk allmählich zurück und von
Weſten her ſteigt der Luftdruck an. Trotz des hohen Druckes dürfte
ſich keine Schönwetterlage entwickeln, denn nunmehr gelangen wir
in den Bereich ozeaniſcher Luft. In ihrer Begleitung folgt Be=
wölkung
und mit dem Auftreten einzelner Niederſchläge iſt zu
rechnen.
Ausſichten für Donnerstag, den 16. April: Wechſelnd wolkig mit
Aufheiterung, etwas kuhler, vereinzelt geringe Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 17. April: Bewölkt mit Aufheiterung
und tagsüber etwas anſteigende Temperaturen, noch verein=
zelte
Niederſchläge.
Kauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veranwortich für Pollit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feutlleion, Reich um
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Que tſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer ifür
Die Gegenwar, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
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[ ][  ][ ]

Ah. Die Heſſiſche Staatliche Weinbaudomäne Mainz führte am
Dienstag in Mainz bei guter Beteiligung ihre große Naturweinver=
ſteigerung
1925er, 1928er und 1929er Gewächſe durch. Es herrſchte eine
gute Kaufluſt. Die gutgepflegten Weine, darunter feine und feinſte
Spät= und Ausleſen, erhielten zufriedenſtellende, teilweiſe recht ſchöne
Belvertungen, natürlich gemeſſen an den heutigen Verhältniſſen auf dem
Weinmarkt. 100 Flaſchen 1925er Oppenheimer Herrnberg Trockenbeer=
Ausleſe koſteten je 15 Mk. Für die 1929er Oppenheimer Weine des
Weingutes Oppenheim wurden weiter 6001520 Mark je
Halbſtück und 15102190 Mark je Viertelſtück, durchſchnittlich je
Halbſtück 1520 Mark, bezahlt, während die 1928er 460760 Mark,
im Durchſchnitt 550 Mark das Halbſtück, brachten. Binger
und Kempter des Weingutes Bingen erlöſten 420670 Mk.,
durchſchnittlich 490 Mk. das Halbſtück 1928er, 510260 Mk. das Halbſtück
1929er und 1340 Mk. das Viertelſtück (durchſchnittlich 915 Mk. das
Halbſtück). Das Halbſtück 1928er Nierſteiner des Weingutes Nier=
ſtein
ſtellte ſich auf 470710 Mk., durchſchnittlich auf 615 Mk.; 1929er
Nierſteiner koſteten 6301200 Mk. das Halbſtück, 7702400 Mk. das
Viertelſtück. Der Durchſchnittspreis beträgt hier 1540 Mk. das Halb=
ſtück
. Die beſten Bewertungen erhielten Nierſteiner Glöck Riesling
Ausleſe und Rehbach Riesling Ausleſe. Für das Halbſtück 1929er Boden=
heimer
(Weingut Bodenheim) wurden 6101100 Mk., durchſchnittlich
775 Mk., bezahlt. Das Halbſtück 1929er Nackenheimer des Weingutes
Nackenheim erlöſte 8702540 Mk. das Viertelſtück 1540 Mk., im Durch=
ſchnitt
das Halbſtück 1595 Mk. Aus dem Weingut Bergſtraße
gelangten 1929er Bensheimer, Seeheimer, Schönberger und Auerbacher
Gewächſe zum Ausgebot. Das Halbſtück brachte 7101210 Mk., im Durch=
ſchnitt
855 Mk. Insgeſamt wurden 108 Halb= und 2 Viertelſtück ſowie
100 Flaſchen ausgeboten und bis auf 7 Halbſtück flott zugeſchlagen. Ge=
ſamtergebnis
rund 108 000 Mk.

Die Lage der deutſchen Baumwollſpinnerei im März 1931. Der Ar=
beitsausſchuß
der Deutſchen Baumwollſpinnerverbände berichtet über
die Lage der deutſchen Baumwollſpinnerei im März 31: Die Geſchäfts=
belebung
, die im Verlauf des Februar namentlich in amerikaniſchen
Garnen zu verzeichnen war, hat nicht angehalten; bereits in der erſten
Hälfte des Monats März machte ſich wieder eine ſtarke Zurückhaltung
am Garnmarkte bemerkbar, die während des ganzen Berichtsmonats an=
dauerte
. Neue Abſchlüſſe kamen nur für geringe Mengen und zu unzu=
länglichen
Preiſen zuſtande. Lediglich in Strumpf= und Trikotgarnen
war die Nachfrage etwas belebter; der Abruf auf früher erteilte Auf=
träge
war zum Teil befriedigend
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der Koh=
lenproduktion
des Volksſtaates Heſſen weiſt für den März 1931 folgende
Zahlen nach: An Braunkohlen wurden gefördert 75 422 Tonnen, davon
wurden 69 327 Tonnen zu Schwelereiprodukten verarbeitet. Aus den
verſchwelten Kohlen wurden gewonnen: 4310,7 Tonnen Rohteer, 471,02
Tonnen Leichtöl aus Schwelgaſen, 19 874 Tonnen Koks ohne die Schwel=
rückſtände
des Meſſeler Kohlenſchiefers.
Außergerichtlicher Vergleich Michgel Lavis, Eiſenkonſtruktion, Offen=
bach
a. M. Wie wir erfahren, kam nunmehr ein außergerichtlicher Ver=
gleich
zuſtande. Die freien Gläubiger (über 130000 RM, ohne die ge=
ſicherten
Bankgläubiger) erhalten zunächſt 30 Prozent Abſchlagsquote, die
durch das Bankhaus S. Merzbach, Offenbach, garantiert ſind. Die reſt=
lichen
70 Prozent ſollen ab Oktober 1932 in Vierteljahresraten bezahlt
werden, wobei den Gläubigern Sicherheiten durch zweite Hypotheken
gegeben werden.
Adlerwerke vorm. Hch. Kleyer A.=G., Frankfurt a. M. Der Abſchluß
der Adlerwerke für 1930 zeigt nach Abzug der Unkoſten einen Rohgewinn
von 2,62 Mill. RM., wovon 2,25 Mill. (2,75 Mill.) dem im Vorjahre
neu geſchaffenen Wertberichtigungskonto überwieſen werden. 250 000
RM. erhält der Reſervefonds, der damit auf 750 000 RM. anſteigt, und
die reſtlichen 124 860 RM. (6522 RM.) werden vorgetragen. Das Aktien=
kapital
von 25 Mill. RM-bleibt alſo wie erwartet nochmals ohne Divi=
dende
, obwohl eine Ausſchüttung möglich war. An dem kurzen Berichts=
auszug
fällt die weitere weſentliche Beſſerung des Finanzſtatuts der
Adlerwerke auf. Der Lagerbeſtand ermaßigt ſich auf 7,5 (11,93) Mill.
RM., die Kreditoren einſchl. Bankſchulden und Akzepte auf 9,2 (14)
Mill., Debitoren betragen 5,0 (4,66) Mill. RM. Wie wir hören, ſind
die Bankſchulden augenblicklich weit niedriger, was angeſichts des augen=
blicklichen
Saiſongeſchäftes durchaus günſtig zu beurteilen bleibt. Das
Bauprogramm ſcheint abgeſchloſſen, da nur noch etwa der zehnte Teil
von rund 4 Mill. Zugänge auf Anlagen in 1929 im abgelaufenen Jahre
erfolgten. Die Adlerwerke haben jetzt ihr Verhältnis zwiſchen Umſatz
und Lagerbeſtand, der übrigens etwa achtmal im Jahre umgeſetzt würde,
verbeſſert. Der Geſamtumſatz betrug 1930 rund 58 Mill. RM. gegen
71 Mill. RM. in 1929, wobei mehrmalige Preiserhöhungen im letzten
Jahre zu berückſichtigen ſind. Stückmäßig konnte der Abſatz 1930 auf
der Vorjahreshöhe gehalten werden. Auch in den bisherigen Monaten
1931 ſei der ſtückmäßige Umſatz gleich geblieben.
Süddeutſche Induſtrie= und Handelsbörſe, Stuttgart. Baumwoll=
garne
Nr. 2 engl. Troſſels, Warbs und Pincobs 1,821,88 RM. Nr. 30
dito 2,182,24 RM., Nr. 36 dito 2,262,32 RM., Nr. 42 Pinc. 2,36 bis
2,42 RM. je Kilo; Baumwollgewebe echte ſüddeutſche Qualität 88 Zenti=
meter
Cretonnes 16/16 pr ¼ frz. Zoll aus 20/20 34,535,5 Pfg.,
88 Zentimeter Renforce 18/18 pr. ¼ frz. Zoll aus 30/30 32,533,5
Pfg., 92 Zentimeter glatt Kattune 19/18 pr. ¼ frz. Zoll aus 36/42
26,727,7 Pfg. Nächſte Börſe am 6. Mai.
China kauft Eifenbahnmaterial in England. Der Treuhänder des
britiſchen Anteils an der Boxer=Entſchädigung hat beſchloſſen, daß der
Anteil der in London liegenden vier Millionen Pfund Sterling unver=
züglich
zum Ankauf von Eiſenbahnmaterial in England verwandt wer=
den
ſoll.

Berliner Produktenbericht vom 15. April. An der Produktenbörſe
hat ſich auch heute die feſtere Grundſtimmung erhalten können, obgleich
die Preisveränderungen zunächſt weniger erheblich waren als an den
Vortagen. Der Hauptfaktor für die Aufwärtsbewegung bleibt das an=
haltend
geringe erſthändige Angebot, während das Geſchäft naturgemäß
darunter ſtark leidet Für Inlandsweizen iſt allerdings auch die Nach=
frage
angeſichts der Unſicherheit bezüglich evtl. Regierungsmaßnahmen
gering, ſo daß die Preiſe ziemlich unverändert blieben, nur Maiweizen
ſetzte 1 Mark feſter ein. Bei Roggen überſteigt dagegen die Nachfrage
ziemlich erheblich das Angebot, für prompte Ware lauteten die Gebote
etwa zwei Mark höher. Am Lieferungsmarkte vermochte allerdings auch
nur Mairoggen von der Befeſtigung zu profitieren. Weizenmehl liegt
weiter ruhig, nur Auszugsmehle finden vereinzelt Beachtung. Roggen=
mehl
begegnet beſſerer Kaufluſt und ſtellt ſich bei geringem Angebot
erneut 25 Pfg. höher. Hafer und Gerſte liegen aus den mehrfach er=
wähnten
Gründen weiter feſt, der Haferliex ungsmarkt eröffnete gut
behauptet.
Frankfurter Produktenbericht vom 15. April. Bei im allgemeinen
kleinem Geſchäft verkehrte auch der heutige Produktenmarkt in feſter
Haltung, da das Angebot von Brotgetreide und Hafer ſehr gering war.
Für Weizen war die Nachfrage allerdings etwas geringer, während Rog=
gen
und Hafer ſtärker geſucht waren. Das Weizenmehlgeſchäft iſt an=
haltend
ruhig, dagegen war Roggenmehl etwas beſſer gefragt bei etwa
½ Mark höheren Forderungen. Auch für Futtermittel hielt die feſte
Tendenz an, beſonders für Roggenkleie, da durch den 70prozentigen Aus=
mahlungszwang
der Anfall bei den Mühlen nicht gering iſt. Es notier=
ten
in RM. (Getreide per Tonne, alles übrige je 100 Kilo) Weizen 306
bis 307,50 Roggen 215217,50, Gerſte 235240, Hafer 202,50210, Wei=
zenmehl
ſüdd. 43,5044,50, dito niederrhein. 43,5044, Roggenmehl
29,5031,25, Weizenkleic 12,1012,25, Roggenkleie 13.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. April:
Getreide. Weizen: Mai 84½ Juli 64½, Sept. 62¾, Dez.
65½: Mais: Mai 62.50 Juli 63.50, Sept. 61.50. Dez. 54½
Hafer: Mai 31. Juli 31½, Sept. 31.25, Dez. 33; Roggen: Mai
37.75 Juli 39,75, Sept. 41.75. Dez. 44.75.
Schweine: leichte 7.85 bis 8.00; ſchwere 6.85 bis 7.15; Schwei=
nezufuhren
: Chicago 14 000, im Weſten 62 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 15. April:
Schmalz: Prima Weſtern 9.45; Talg, extra, loſe 4½.
Getreide. Weizen, Rotwinter 94½; Mais loko New York
75½; Mehl, ſpring wheat clears 3.904.35; Fracht: nach Eng=
(and 1,62,3 Schilling, nach dem Kontinent 88.50 Cents.
Kakao, Tendenz: willig; Umſätze: 59; Loko; 5.50; Mai
5.40. Juli 5.57 Sept. 5.74, Okt. 5,82. Dez. 5.94, Januar 1932:
6.00, März 6.10, Mai 5.26.

der Rail-ubjaßz im Matz beievt.
Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſyndikat gehörenden Kali=
werke
waren im März infolge der außergewöhnlich günſtigen Witterung
namentlich in der zweiten Monatshälfte beſſer als anfänglich angenom=
men
werden durfte. Indeſſen erreichten ſie noch nicht die Vorjahrs=
abladungen
; man rechnet mit einem Minderergebnis von nur mehreren
10 000 Doppelzentnern gegen das Vorjahr, das 1874 869 Doppelzentner
Abſatz gebracht hat.
Die Landwirtſchaft des geſamten Oſtens iſt immer noch wenig auf=
nahmefähig
, wenngleich in jüngſter Zeit alle Betriebe ſich bemühen,
wenigſtens den allernotwendigſten Bedarf an Kali zu decken. Die Aus=
fälle
ſeit Oktober=November bis jetzt werden ſich aber im laufenden
Düngejahr, abſchließend mit dem 30. April, nicht mehr ausgleichen
laſſen.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. April.
Nach einem bereits unſicheren Vormittagsverkehr eröffnete die amt=
liche
Börſe in ſchwächerer Haltung. Beſonders verſtimmende Momente
lagen nicht vor. Es herrſchte weiterhin ſtärkſter Auftragsmangel. Die
Spekulation ſchritt zu erneuten Abgaben. Man vermutete einen Baiſſe=
vorſtoß
, der jedoch nach den erſten Kurſen wieder abgeſchlagen wurde,
da unbeſtätigte Gerüchte von einer bevorſtehenden Reichsbankdiskont=
ſenkung
geringfügig anregten. Der ſchwache Schluß der New Yorker
Börſe fand heute etwas mehr Beachtung. Bei ſehr geringer Umſatz=
tätigkeit
ergaben ſich nach den erſten Notierungen Kursabſchläge bis zu
2 Prozent gegenüber der geſtrigen Abendbörſe. Mehr angeboten waren
auch heute wieder Elektrowerte, die durchweg 12 Prozent niedriger er=
öffneten
. Nur Chadeaktien konnten auf den ruhigen Uebergang von der
Monarchie zur Republik 2. Mark gewinnen. Von Kunſtſeideaktien
wurden Bemberg mit minus 3 Prozent ſtärker realiſiert; Aku büßten
1½ Prozent ein. Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben und Rütgers=
werke
je 1 Prozent und Deutſche Erdöl 1½ Prozent ſchwächer. Montan=
aktien
verloren bis zu 1½ Prozent. Stahlverein konnten dagegen leicht
anziehen. Von Bankaktien Commerz= und Barmer Bank je 1½ Prozent
abgeſchwächt. Von ſonſtigen Terminwerten büßten Deutſche Linoleum
2¾ Prozent und Schiffahrtspapiere bis 1 Prozent ein. An den übrigen
Märkten kamen Umſätze infolge der Geſchäftsſtille zunächſt nicht zuſtande.
Am Anleihemarkt lagen Altbeſitz 7/s Prozent ſchwächer, im übrigen blie=
ben
die Kurſe behauptet. Von fremden Werten Türken und Rumänen
gehalten. Pfandbriefe ruhig. Schuldbuchforderungen ½ Prozent ſchwä=
cher
. Der weitere Börſenverlauf war ruhig und ohne Erholungen. Am
Geldmarkt beſtand zum Medio verſtärkte Nachfrage, ſo daß der Satz auf
4½ Prözent erhöht wurde. Am Deviſenmarkt lag Madrid mit 47,25
gegen London feſt. Sonſt nannte man Mark gegen Dollar 4,1995 gegen
Pfunde 20,407/s. London New York 4,8585, Paris 124,26, Mailand
92,80, Schweiz 25,22, Holland 12.10½
An der Abendbörſe herrſchte ſtarke Geſchäftsloſigkeit. Die
Kuliſſe ſchritt meiſt zu weiteren Abgaben, zumal auch aus New York
wieder ſchwächere Kurſe gemeldet wurden. Bei ſehr geringer Umſatz=
tätigkeit
ergaben ſich gegen die Berliner Schlußkurſe erneut Kurs=
abſchläge
bis zu 1½ Prozent. Bemberg lagen insgeſamt 2 Prozent
niedriger, dagegen konnten Chadeaktien auf die weitere Befeſtigung der
ſpaniſchen Valuta erneut 5 Mark anziehen. Im Verlaufe hielt die Ge=
ſchäftsſtille
an, und die Kurſe bröckelten meiſt weiter leicht ab. Am An=
leihemarkt
wurden Neubeſitz mit 65/s Prozent etwas mehr beachtet.
Berlin. 15. April.
Das Geſchäft an der Effektenbörſe hat ſchon in den letzten Tagen
eine nicht unerhebliche Verkleinerung erfahren, ſo daß die an ſich nicht
mehr bedeutende Abgabeneigung zu Beginn des heutigen Verkehrs
größere Kursabſchläge nach ſich zog. Die Nachricht von der Ausrufung
der Republik in Spanien löſte, beſonders am Markt der Chadeaktien,
die etwa 4 Mark niedriger einſetzten, eine ſtärkere Unſicherheit aus.
Auch für die anderen Gebiete fehlte es an Anregungen, zumal das Aus=
land
unter dem Eindruck der neuen Abſchwächung in New York rück=
läufige
Tendenz meldete. Im Verlaufe wurde es auf Deckungen bis zu
2 Prozent feſter. Als Grund hierfür wurde eine angeblich freundlichere
Auffaſſung der Lage in Spanien und damit zuſammenhängend auch die
Beſſerung der ſpaniſchen Valuta angegeben. Chadeaktien holten 3 Mark
auf. Wahrſcheinlich wird die Einſicht, daß von Kundenſeite kaum ſtär=
keres
Angebot vorgelegen hat, auf die Spekulation nicht ohne Wirkung
geblieben ſein. Außerdem verlautete von günſtigen Außenhandelssiffern
für März. Das Geſchäft blieb allerdings ſehr klein, ſo daß ſich die Er=
holungen
ſpäter nicht immer behaupten konnten, zumal zu den Kaſſa=
kurſen
der Terminpapiere Angebot vorliegen ſoll.

Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 15. April ſtellten ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 96 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium 98= bis
99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM.: Reinnickel 98= bis
99proz. 350 RM.. Antimon Regulus 5153 RM., Feinſilber
(1 Kilogramm fein) 38.7540,75 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 15. April ſtellten ſich für
Kupfer: April 82.75 (83.25), Mai 83 (83.25) Juni 83 (83.75),
Juli 84.75 (85.50), Auguſt 85 (86), Sept 85.25 (86), Okt 85.50
(86), Nov. und Dez. 85.75 (85.75), Jan., Febr., März 85.75 (86).
Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei: April 24.75 (26), Mai,
Juni und Juli 25 (25.50), Auguſt. Sept. und Okt. 25 (25.75), Nov.,
Dez. und Jan. 25.25 (25.75), Febr. und März 25.50 (26). Ten=
denz
: luſtlos. Für Zink: April 22.75 (23.50). Mai 22.50 (23),
Juni 23 (23.50). Juli 23.25 (23.75), Aug. 24 (24.25), Sept. 24
(24.50) Okt. 24.50 (25) Nov. 24.75 (25.50), Dez. 25 (25.50), Jan.
25.25 (25.75), Febr. 25.50 (25.75), März 25.75 (26). Tendenz:
ſchwächer. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.

Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat vor eini=
gen
Tagen den Entwurf einer Verordnung über die Kennzeichnung von
Eiern dem Reichswirtſchaftsrat zur gutachtlichen Stellungnahme über=
ſandt
. Der Entwurf ſtützt ſich auf das Ermächtigungsgeſetz vom 15.
April 1930.
Die Landwirtſchaft klagt darüber, daß die Futterausſichten in dieſem
Jahre recht ungünſtig ſind. Dagegen herrſcht Hoffnung auf eine gute
Obſternte. Die Vegetation iſt noch weit zurück, und man glaubt daher,
daß der kommenden Obſtbaumblüte in dieſem Jahre von Nachtfröſten
weniger Gefahr droht als in Jahren, als die Natur um dieſe Zeit
größere Fortſchritte aufwies.
In der Hauptverſammlung der Dresdener Bank, die den bekannten
Abſchluß für 1930 mit 6 gegen 10 Prozent genehmigte, wurden neu in
den Aufſichtsrat gewählt: Konſul M. Reimer=Dresden, Dr. h. c. Kurt
Steckner=Halle, Generaldirektor Hans Ullrich=Gotha, Generaldirektor
Erwin Dircks=Hamburg und Regierungsvizepräſident a. D. von Görſchen=
Aachen. Das neue Geſchäftsjahr hat ſich bisher befriedigend angelaſſen.
Die 2 Mill. RM. neuen Namensaktien der Ruhrgas A.=G., Eſſen,
ſollen um das zurzeit 25 Mill. RM. betragende Grundkapital der Ruhr=
gas
A.=G. in der am 4. Mai ſtattfindenden Generalverſammlung erhöht
werden. Die Geſellſchaft wird für 1930 wieder einen größeren Verluſt
ausweiſen.
Nunmehr iſt in der Baſaltlada=Induſtrie die Gründung eines Baſalt=
lava
=Bordſtein= und Pflaſterſtein=Verbandes in Mayen erfolgt. Um
eine gleichmäßige Beſchäftigung der Induſtrie während des ganzen Jah=
res
zu erzielen, benötigt der Verband Kredite in Höhe von 600 000 RM.,
für die der Kreistag des Mayener Kreiſes die Bürgſchaft übernom=
men
hat.
Der Aufſichtsrat des Vereins für chemiſche Induſtrie A.=G., Frank=
furt
a. M., beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, der am 21. Mai ſtatt=
findenden
Generalverſammlung die Verteilung von 5 Prozent (im Vor=
jahre
7 Prozent) Dividende auf das 6.5 Mill. RM. betragende Stamm=
aktienkapital
vorzuſchlagen.
Wie wir erfahcen, beginnen in Frankfurt a. M. am 16. ds. Mts.
Verhandlungen der Aluminiumblechinduſtrie zwecks Errichtung eines
Kartells. Man glaubt an ihren erfolgreichen Abſchluß, da ſich die größe=
ren
Gruppen über die Quotenfrage einig ſeien.
Das vor einiger Zeit inſolvent gewordene Bankgeſchäft Julius Kell=, Wetzlar, bietet ſeinen Gläubigern einen Vergleich von vorläufig
55 Prozent an, die innerhalb eines Jahres bezahlt werden ſollen. Die
weitere Befriedigung der Glänbiger wird abhängig ſein von dem Ein=
gang
der zweifelhaften Forderungen.
Der Unterſtaatsſekretär am Italieniſchen Finanzminiſterium. Exz.
Ettore Rosbach, wird am Montag in der Aula der Univerſität Frank=
furt
über Die Weltwirſchaftskriſe und die Goldfrage ſprechen. Der
Vortrag iſt öffentlich und findet auf Veranlaſſung der Deutſch= Italieni=
ſchen
Handelskammer ſtatt. Im Anſchluß wird die Generalverſammlung
der Kammer tagen.

Deviſenmarki
Berliner Kursbericht
vom 48. April 1931. Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaf
vom 15. Ppril 1931

Berl. Handels=Geſ. Nanfe Danatbank. . . .. .. 148.50 Deutſche Bank u. 115. Disconto=Geſ. Dresdner Ban 114. Hapag 72.375 Hanſa Dampfſch. 80.50 Nordd. Lloyd 74.375 A. E. G. 114.25 Bahr. Motorenw. 79.875 J. P. Bemberg. 103.25 Bergmann Elektr. 98. Berl. Maſch.=Bau 49. Conti=Gummi 120.50 geutſche Cont. Gas 1137. Heutſche Erdöl 78.75 Meit Mee
J. 9. Jarben. Nrfe
53.50 Inne
Rütgerswerſe Mie
58.125 Helſingfors Gelſ. Beraw 83.25 Salzdetfurt! Ka 258. Wien Geſ.f.elektr. Untern.) 129.75 Leonh. Tietz 122. Prag Harpener Bergbau 73.50 Verein. Glanzſtoft 120. Budar Hoeſch Eiſen. 69.,75 Verein. Stahlwerke E7.875 Sofig Bhil. Holzmann 100. Weſteregeln Alkali 169.50 Hollan
Oslo.
Kopenhagen
Stodholm.
London. Kali Aſchersleben 168. Agsb.=Nrnb. Maſch. 69. Klöcknerwerke 71. Baſalt Linz 26. Köln=Neueſſ. Bow. 75.25 Berl. Karlsr. Ind. 48. Mannesm. Röhr. 779. Hirſch Kupſei 118. Buenos=Aires Maſch.=Bau=Un in 45.50 Hoßenlohe=Werke 45. New Yort Nordd. Wolle 66. Lindes Eismaſch. 169.50 Belgien Oberſchlei. Kolsw. 79. VogelTelegr. Draht 45. Italien Orenſtein & Koppel 54.50 Wanderer=Werke 54.75 Paris H Kud Reit Brieſt 100 finn. Mt. 10.556 10.sie 100 Schilling 58.9e5 59.105 10( Tſch. Kr. 12.424 12.494 100 Pengö. 73.125 72.265 100 Leva 3.042 3.048 100 Gulden 168.3 18e.84 100 Kronen 112.17 112 3 100 Kronen 112.19 112.30 100 Kronen 112.26 112.49 1S.Sta. 20.361 20.421 1 Pap. Peo 1.442) 1.446 1 Dollar 4.195 4.203 100 Beige 59.31 59.43 100 Lire 21.96 22.00 100 Franc 6.396 16.436 Schwei. Währung
100 Franien Raid
80.80 drie
C0.96
Spanien 100 Peſetas 42.51 43.59 Danzie 100 Gnlden (81.51 (1.67. Japan Yen 2.073 2.07 Rio de Janerrolt Milre
Jugoſlawien. 0.307 (.209 100 Dinar 7.378 292 Portugal 100 Escndos 18.25 18.89 Aihen 100 Drachm. 5.84 5.45 Iſtam kn 1 türk. * Kairo
ägypt. * 20.Sos 20.945 Kanade tcanad. Doll. 4.192 4.2c0 Uruguay 1 Goldpeſo 2.717 4.723 Island. 100 eſtl. Kr. 92.02 22.30 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 111.71 111.93 Riga 100 Lats 60.741 C0.30

Frankfurter Kursbericht vom 15. April 1931.

75 Dtſch Reichsanl
6%

5½%Intern.,
6%Baden......."
8% Bayern".
..
6%
8% Heſſen v. 28
v. 29
89,
620 Preuß. Staat.
82KSachſen ....."

7% Thüringen.
Dtſche. Anl. Auslo=
ſunsſch
. 4ſ. Ab=
löſungsanl
. . . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.

Deurſche Schutzge=
bietsanleihe

32 Aachen v. 29
8% Baden=Baden.
6% Berlin.
8% Darmſtadt v. 26
2. 28
79 Dresden..
8%0 Frankfurt a. M.
v. 26
v. 26
82 Mainz ..
82 Mannheimv. 26
v. 27
88 Müinchen
82 Nürnbera..
82 Wiesbaden

V
84.75
nn.7
80.25
100.5
82
92.75
9s.25
96.5
100
80.25
87"

58.6
6.4

93
93
91
91.25
86
89
39
79.5
94.25
78
*6.25

Heſſ. Landesbl.
Golboblig.
% Heſſ. Ld8..=Bk.=Liauid.
%0 Kum.=Obl
Preuß. Lds.
zfbr., Anſt. 0. Pf. 100.5
Golbobligl 97

100.5
95.5
96.5
91.1
86

Ma
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
89 Kaſſeler Land=
kredit
Goldpfbr.. /
79 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
2 Naſſ. Lamdesbi.
428 Ligu.0b
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anil.
*AuslSer.
Ser, III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
Berl. Syp. Br.
Liqu.=Pfbr.
Frif.Hhp.=Bk.,
412% Licg. Pfbr
Pfbr.=Bk.
4P2
Liau
8% Mein. Hhp.=Bk.
26 Lig. Pfbr.,
Pfälz. Hyp.=B!.
Lig. Pfbr.
Preuß. Boden=
ereb
.=Bant ...
4½% Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank.
4½% Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp. Bl.
4½% 7 Lia.Pſbr.,
80 Rhein.=Weſtf.=
Bb.=Fredit..."
8% Südd. Bod.
Cred.=Banl ....
14½½ Lla. Pfbr.

97.25
100
95
86.5
100.25
gs"
86.75
93

58
75
11
100
97
O2
101.75
97.5
92.75
101.5
932,
102.5
90
22.75
3.75
102
95.25
101
91.5
M
93.25
101.5
100.75
95.75
93.9

Mitee
6 Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
120 Klöckner=Werke
2 Mainkrw. v. 26
7% Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co
7% Ver. Stahlwerke
8% Voigt &Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bo8n. L. E.B.
5%0 L.Inveſt.
50 Bulg. Tah. v.02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5 % vereinh. Rumänl
4½20
43 Türi. Admin.
48 1. Bagdad
Zollanl.
48
4½% Ungarn 19131
19141
1
Goldr.
1910
Aktien
Rlg. Kunſtziids Unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffba. Brauerei
Zellſtoft
Bemberg, J. P....
Berom. El.=Werle
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen..
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade ....... ."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimter=Bernz ....

Reik
98
90
96.25
89.75
88
87.5
174

103

28
38.5

15.15

4.3

155
16.25

90
114.25

84.5
102
66
57
81
87
186
38
119.5
95
32.25

Dt. Atl. Telegr
Erdöl
Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linoleumwerle
Eiſenhandel. .
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Eleltr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Berowerk..
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillegumel
Frankf. Gas 1. Lig.
Sof....."
Felſenk. Berawerl
Geſ. f.eleltr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger /u59
Dafenmühle Frift.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Oofbrauh. /135
Harpener Bergbau
Henninger, gempſ.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. ....
Hochtief Eſſen ..
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116.5
75

119
78.5
99
195
110.5
31.5
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192
53
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120
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114.5
94.5
114
86
161.5
161.5
168.5
26.75
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Donnerstag, den 16. April 1931

Nummer 105

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Die Jagd nach
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Regie: Spencer Bennet.
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und Virginia Brauford
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Spannungsmomente und dramatischer
Höhepunkte. Aufregender Kampf
im Flugzeng hoch in den Wolken.
Im II. Teil:
Dina Gralla in
Kehre zurück!
Alles vergeben!
Regie: Erich Schönfelder.
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Beginn: 3.45, 6.00 und 8 20 Uhr.

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getragen ist.
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Populärwissenschaftliche Lichtbildervorträge
veranstaltet vom
Deutschen Bund für Krebsbekämpfung.
Ehrenprotektorat des Bundes: Madame Gurie-Paris.
Präsident des Bundes: Dr. med. J. Wetterer-Mannheim, der Begründer der internationalen
Antikrebspropaganda, Autor des Handbuches für Röntgen- und Radiumtherapie, Ehrenmitglied
zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften.
Redner: Präs. Dr. Wetterer. 1. Abend:
Die neuesten Fortschritte in der Krebsbekämpfung.
Die Strahlen der Sonne, der Röntgenröhre und des wunder-
baren
Radiums als mächtige Eilfe in der Bekämpfung der
Tuberkulose und des Krebses. Die Bedectung des Ra-
diums
in der Krebsbekämpfung. Prinzip, Art der Wirkung
auf die Krebszelle (Demonstration) Uebersicht des Reduers
über seine Erfolge und Enttäuschungen, d. a. die Fortschritte
des Redners auf dem Gebiete der früher als verloren
geltenden Brustkrebse (Demonstration). Perspektiven.
2. Abend, Fortsetzung:
Was soll geschehen? Die Reinheit der Radiumtherapie‟
die Hauptforderung des Redners. Die Radiummoulagen Regaud-
Wetterer und ihr Aufbau. Krebsverhütung, ein Akt der
Selbsterhaltung. Vereinfachung unserer Ernährung zur Ver-
hütung
der ungeheueren Ziffer der Magen- und Darmkrebse,
Zwischenvortrag am Dienstag, vorm. 10 Uhr, im Hotel Aranbe.
Die Wichtigkeit der Magnesiumsalze in der Krebsverhütung. Die
Krebskontrolle des Redners.

Vorträge in Darmstadt: Montag, den 20. und Fortsetzung
Dienstag, den 21. April, abends 8 Uhr, im Mozartsaal.
Eintritt pro Peison und Abend 1 Mk., beide Abende 1.50 Mk. einschließlich des
Ernährungsvertrages, dessen Termin bekannt gegeben wird.
Der Erlös ist für arme Krebskranke bestimmt.
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[ ][  ][ ]

Nummer 105

Donnerstag, den 16. April 1931

Seite 15

Gaalangssalastien

38)

Ein Roman von Walter Bloem.
Copyright by Noviſſima Verlag G. m. b. H., Berlin SW 61, Belle Alliance Straße 92.

(Nachdruck verboten.)

16.

Gegen Abend ſchwoll die Gewalt des Sturmes wieder an.
Das Tagesprogramm lud zum Tanz. Der große Saal war aus=
geräumt
, die Kapelle ſpielte in ihren grünen Zigeunerkoſtümen
auf Tod und Leben. Unter Dmitri Waſſiljewitſchs anfeuernder
Leitung. Der geigte ſich in immer tollere Seligkeit hinein.
Ein einziges Paar wagte den verwegenen Verſuch: James
Hutchinſon und Edith Vaughan. Der Mittelweſtmann hielt die
ſtraffe Neuengländerin in ſicher führendem Arm nur die Beine
gehorchten ihm nicht. Unter allgemeiner Heiterkeit mußte das
Paar ſein Wagnis ruhmslos aufgeben. Die zwei zogen ſich lachend
in ein ſtilles Eckchen zurück.
Ihre Geſundheit, Miß Edith! Den nächſten Twoſtep tanzen
wir übermorgen abend in der Plaza! Ihre Geſundheit, James.
Aber dann ſind meine Eltern dabei. Denken Sie, ich hätte Angſt?
Ich habe gar keine Angſt. Mehr als nein ſagen können ſie nicht.
Nein, ſagen? Zu was?
Zu etwas das ich ſie dann vielleicht fragen werde.
Wenn ich mir’s inzwiſchen nicht anders überlegt haben ſollte. Zu
gewiſſen Dummheiten iſt man nur in der Langeweile des Bord=
lebens
fähig. Auf dem Feſtland verlieren ſie ihren Reiz. Edith
kniff ihn in den Arm. Sie ſind der frechſte Schlingel, der mir
je unter die Augen gekomemn iſt.
Merkwürdig, welche Verſchiebungen ſo ein paar Stunden
Sturm zuſtande bringen können. Eine Schiffsgeſellſchaft iſt ein
Kaleidoſkop. In der Ruhelage zeigen ſeine Steinchen unwandel=
bar
das gleiche Muſter. Wird’s durchgerüttelt, ergeben ſich unge=
ahnte
Kombinationen.
Meiſter Jgnaz muß heut auf ſeine getreue, einflußreiche Ver=
ehrerin
verzichten. Er ſcheint nicht allzu ſchwer daran zu tragen.
Auch er hat ein Eckchen gefunden, in dem ſich zu zwei recht herz=
haft
ſchäkern läßt. Emerentia hat heute keinen Anlaß, ihr Ge=
lübde
der Nicht=Eeiferſucht zu brechen. Iſt gut verſorgt. Auch
in dieſem Winkel zecht man auf Vorrat, ehe man aufs trockene Ge=
ſtade
der Freiheit entlaſſen wird.
Ein Glück, daß Theodor Stephany in ſeiner Kabine liegt. Sein
Vertrauen auf den rettenden Daddy würde einen Stoß erleiden.
Der Kapitänstiſch iſt in ſeine Atome aufgelöſt. Der Herr Prä=
ſident
nicht zum Vorſchein gekommen. Beweis genug, daß noch
allerhand bevorſteht, ehe man in den ſchirmenden Frieden der
Lower Bay einläuft.
Die drei Frauen, die den exkluſiven Kreis am Tiſch I zierten,
ſind nicht zu erblicken. Die drei jungen Mädchen exzentriſch aus=
einandergeſchwirrt
, Frömmelchen ſitzt in eifriger Ausſprache bei

Herrn Schiewelbein. Neben dieſem Tiſch ſteht ein Sektkühler.
Der Herr aus Magdeburg bleibt ſeinem Whisky Soda treu. Toni
nippt an einem ſüßen Schnaps. Die Unterhaltung iſt lebhaft, aber
anſcheinend ſehr ſachlich. Papiere werden eingeſehen und ausge=
tauſcht
, Notizen werden hingekritzelt. Hier fällt kein neckiſches,
kein zärtliches Wort. Schon etwas wie Kontinentalſtimmung.
Valentin Klamfoth beobachtet das Paar mit wachſender Ver=
blüffung
. Was haben die zwei miteinander? Iſt die Kleine etwa
ſtatt einer Geliebten eine Helfershelferin?! Vielleicht bei=
des
? In dieſen Kreiſen iſt man ja wohl auch in der Liebe für
das Reelle.
Jetzt erſcheint der Baron. Er iſt allein natürlich die Diva
ſpeiſte ja in ihrer Kabine. Er ſcheint kein Bedürfnis nach Geſeil=
ſchaft
zu empfinden. Würde überall nur ſtören, obendrein. Er
ſucht ſich einen möglichſt einſamen Tiſch darin gibt’s Auswahl
erteilt dem Steward einen Auftrag entzündet eine Ziga=
rette
ſtarrt düſter und tragiſch vor ſich hin. Jetzt hat ſein
intereſſelos umherſchweifender Blick den Oberſteward erfaßt. In
ſeine verbitterten Züge tritt ein ſeltſamer Ausdruck von jäher
Vergnügtheit. Er winkt.
Womit kann ich dienen, Herr Baron? Ich hätte ein paar
Fragen, mein Lieber. Die öſtlich ſcharfe Stimme ſenkt ſich zu einem
unſicheren, vorſichtigen Flüſtern. Sagen Sie mal iſt die ame=
rikaniſche
Zollreviſion ſehr genau? Eklig, Herr Baron, eklig ...
Auf was fahnden die Leute denn hauptſächlich? Nun, vor
allem natürlich auf Alkohol. Der neue Präſident H.0, Sie
wiſſen ja! Und dann auf ungebrauchte Toilettengegenſtände,
Wäſche, neue Photographieapparate, Films vor allem natürlich
auf Juwelen.
Der Baron ſchrickt unverkennbar zuſammen. So, ſo auf
Juwelen alſo auch . . . Hm aber eine Leibesviſitation hat
man doch wohl nicht zu fürchten? Auch das kommt gelegent=
lich
vor wenn die Beamten irgendwie Verdacht faſſen .." Der
Baron wird immer nervöſer. Wie ſollen ſie denn Verdacht faſſen
gegen harmloſe Reiſende?"‟
Es gibt auch weniger harmloſe Reiſende . . . Dafür haben die
Zöllner einen merkwürdigen Scharfblick. Zuweilen kommt’s vor,
daß die Hafenpolizei von Europa her auf den einen oder den an=
deren
Paſſagier ſcharf gemacht iſt oder daß ſie nach einem Unbe=
kannten
fahndet. Na, das intereſſiert Sie ja natürlich nicht. Was
werden Sie denn ſchon ſchmuggeln wollen außer vielleicht ein
paar Pullen Kognak. Laſſen Sie’s, ich warne Sie. Koſtet dolle
Strafe, wenn’s herauskommt. Und zuweilen taſten ſie doch mal
die Taſchen ab.

Der Sprecher beobachtet mit atemraubendem Entzücken, wie
ſein Opfer immer mehr die Selbſtbeherrſchung verliert. Sagen
Sie mal, Herr Oberſteward werden Sie für Ihre Perſon
auch revidiert?
Meinen Sie mich, Herr Baron? Nee, das iſt noch nie vorge=
kommen
. Mich laſſen ſie ſchon in Ruhe.
Hören Sie mal, mein Verehrteſter: ich habe unter meinem
Gepäck ein kleines Paket mit mit Geſchenken für meine ameri=
kaniſchen
Freunde. Wenn ich die auch noch hoch verzollen ſoll, dann
werden ſie mir zu teuer Sie verſtehen. Würden Sie wohl ſo
nett ſein und die für mich durch den Zoll mogeln? Ich werde mich
erkenntlich zeigen."
Aber mit dem größten Vergnügen, Herr Baron, mit dem
größten Vergnügen!"
Der Baron atmet tief auf. So na das iſt ja ausgezeichnet.
Nun kann ich mich beruhigt ſchlafen legen. Doch in bißchen ange=
griffen
, Sie verſtehen. Gut’ Nacht, Herr Oberſteward!
So ein Trottel! denkt Valentin Klamfoth. Spielt mir das
Corpus delicti ſelber in die Finger . . . Heute dürfte ich mir mein
warmes Abendeſſen verdient haben.
Auch Bernd Wilczek ſchickt dieſer Unterhaltung ein kurzes
Selbſtgeſpräch nach: Du Schnüffler dir werd’ ich Menſchen=
kenntnis
beibringen.
17.
Der letzte Tag auf hoher See! Der Wind hatte nach Nord
umgeſetzt. Immer noch Stärke zehn. Aber der Kapitän konnte
heute mit gutem Gewiſſen die Führung der Chicago Herrn
Martin Snethlage überlaſſen. Das Schiff lag ſtramm in Fahrt,
hatte von den ſechs Stunden Zyklon=Verſpätung bereits die
Hälfte eingeholt, würde trotz Gegenwind morgen früh elf Uhr
planmäßig am Pier liegen.
Zum Frühſtück ſaß Jens Mertens wieder an ſeinem Tiſch.
Vorerſt allein. Er hatte ſeinen Puffed Rice noch nicht herunter=
gelöffelt
da legte ſich eine Hand auf die vierfache Goldtreſſe.
Kapitän Mertens guten Morgen!"
Er brauchte nicht aufzuſchauen, um zu wiſſen, weſſen Stimme
das war. Hell klang ſie heut, unverſchleiert. Die graublauen
Nordlandsaugen ſtrahlten fröhlich in die blauen des Kapitäns.
Ah, unſere Nachtigall. Nun, wieder ganz friſch? Geſtern
ſollen Sie unſichtbar geweſen ſein. Aber nicht ſeekrank, lieber
Freund. Hab’ noch zwei Stunden auf dem Sportdeck geſeſſen
und den Aufruhr der Elemente genoſſen. Natürlich mit
dem Baron. Natürlich. Der Glückliche!
Wären Sie gern an ſeiner Stelle geweſen? Er mußte die
Augen niederſchlagen ſo ſchelmiſch und unwiderſtehlich lockte
ihr Blick.
Jens Mertens legte die breite Pranke aufs Herz. Oh,
Frau Ellen ! Sie haben noch einen ganzen Tag vor ſich.
Strengen Sie ſich mal an, mein Teuerſter!
Das ließ Jens Mertens ſich nicht zweimal ſagen. Frau
Ellen belohnte ſeine reumütige Wiederkehr. Bitte zum Sport=
deck
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(Fortſetzung folgt.)

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Seite 16

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