Darmstädter Tagblatt 1931


12. April 1931

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Einzelnummer 15 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illufkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 101
Sonntag, den 12. April 1931.
194. Jahrgang

Z mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspig.
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Konkurs oder gerichticher Beltreibung ſällt ſeder
Nabatt weg. Bankonte Deuiſche Bank und Darm=
ſädter
und Nationalbant

Mons Berfnher Mint baighiei enogn
Gereizke engliſch=franzöſiſche Polemik. Berſailler Unvernunft hälk Europa friedlos.
Debalken um Doumergue und Briand. Schalten der franzöſiſchen Präſidenkenwahl.

Außenpolikiſche Akkivikät in Paris.
Pariſer Gegenpläne.
TU. Paris, 11. April.
Obgleich über die franzöſiſchen Vorbereitungen für Genf amt=
licherſeits
ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt wird, verlautet in
ullitiſchen Kreiſen, daß ſich die Tätigkeit des Quai de Orſay in
o*gender Richtung entwickeln müſſe: 1. Mobiliſierung der
öttlichen Vaſallenſtaaten, 2. Vorbereitung
heines allgemeinen Vorzugs=Zollſyſtems zu=
zunſten
Oeſterreichs und 3. Schaffung einer wirt=
caftlichen
Donau=Föderation. Man habe erkannt,
ſeB die Zerſchlagung der Donaumonarchie vom
anzöſiſchen Standpunkt ein Fehler geweſen
ei. und wolle jetzt alle Mittel verſuchen, ein ähn=
iches
pölitiſch wirtſchaftliches Gebilde gegen
deutſchland zu ſchaffen. Briand werde zweifellos alle
Uſtrengungen machen, um ſein Anſehen zu retten, wozu nach Lage
e Dinge die Anbahnung einer Verſtändigung mit England ge=
öre
. Durch franzöſiſche Zugeſtändniſſe laſſe ſich
nelkeicht eine wohlwollende Neutralität Eng=
ands
in Genfherbeiführen. In jedem Falle mißt man
ei= von der franzöſiſchen Regierung geplanten Aktion in poli=
iſchen
Kreiſen größte Bedeutung bei und läßt ſogar durchblicken,
ais das Schickſal Oſteuropas auf der Maitagung in gewiſſem
öinine entſchieden werden müſſe.
Briand fagt Neinl .
WTB. London, 11. April.
Daily Expreß widmet ſeinen heutigen Leitartikel der Be=
rachtung
der durch die öſterreichiſch=deutſche Zollunion geſchaffenen
axe. Frankreich, ſo heißt es darin, iſt verärgert, denn Deutſchland
m.5 Oeſterreich haben die Unverſchämtheit gehabt, eine Zoll=
nuon
anzuregen. Das abgelagerte Ueberbleibſel der alten Habs=
ngmonarchie
ſollte an der kommerziellen Wiederbelebung des
eſzegten, aber entſchloſſenen Deutſchlands teilnehmen. Briand
tgre: Nein!. Die Zentralmächte legten dar, daß man ihnen, um
ie Zahlung von Reparationen zu ermöglichen, alle Möglichkeiten
ielen müſſe, um ihre Handelsbeziehungen zu ſtärken. Briand
grre: Nein!. Es wurde angeregt, daß die Vorkämpfer der Zoll=
nwn
nach London kommen ſollten, um ſich mit dem britiſchen
irtiſterpräſidenten zu beſprechen. Macdonald ſagte: Jal, Briand:

WTB. Paris, 11. April.
Der engliſche Botſchafter Lord Tyrrell, der am Donnerstag
it dem Außenminiſter Briand eine ziemlich eingehende Beſpre=
unrg
hatte, iſt geſtern nach London gereiſt. Man nimmt an, daß
ve Tyrrell das Foreign Office darüber unterrichten will, welche
oſ ſchläge die franzöſiſchen Delegierten am kommenden Dienstag
ei der Wiederaufnahme der Flottenpaktverhandlungen den eng=
ſchen
und italieniſchen Delegierten über die ſtrittigen Punkte
neerbreiten werden.
50 wird gehetl.
Die republikaniſche Föderation, deren Vorſitzender Louis
lain iſt, läßt in Paris folgenden Aufruf anſchlagen: Fran=
ſen
! Die verſöhnliche Politik des Außenminiſters Briand hat
ire Früchte getragen. Seine überreichlichen Verſprechungen mach=
n
aus dem ſiegreichen Frankreich eine von
chrwierigkeiten bedrückte Nation. Deutſchland
cärker denn je!Der Anſchluß, d. h. die Vereini=
ung
Oeſterreichs mit Deutſchland, iſt im Be=
tiffe
, Wirklichkeit zu werden! Sollen wir dieſe Po=
lik
fortſetzen laſſen, die unter dem Vorwand des Friedens um
dem Preis, ganz ſicher, zu einem neuen Kriege führen
tr) ? Es iſt unmöglich, daß das Land nicht gegen
1i uns drohende Gefahr reagiert. Eine gewaltige
keirnungsäußerung muß ſich geltend machen, um endlich der ver=
mng
nisvollen bisherigen Politik ein Ende zu bereiten. Wir laden
Bhaalb alle nationalen Republikaner ein, an der erſten Proteſt=
Fſammlung gegen den Anſchluß am Montag, den 13. April,
ends 9 Uhr, im Wagramſaal teilzunehmen. Dieſe Verſammlung
urd, unter dem Vorſitz von Louis Marin ſtattfinden, der neben
elen anderen, darunter dem ehemaligen Mitglied der Repa=
kin
nskommiſſion, Dubois, das Wort ergreifen wird.
Krilik an Doumergues Rede.
Werſchiedene Blätter nehmen zur Rede des Präſidenten Dou=
ix
ue in Nizza in ablehnendem Sinne Stellung. So verwahren
Ere Nouvelle und Volonté bei grundſätzlicher Billigung
Ausführungen Doumergues dagegen, daß die nationaliſtiſche
ſeſte ſich dieſer Aeußerungen bemächtige, um gegen die Politik
Liamds Sturm zu laufen. La République bedauert,
nach ſiebenjähriger muſterhafter Zurück=
lſtung
der erſte Beamte des Staates geglaubt
bie, Männern, die deſſen keineswegs bedürf=
in
, eine patriotiſche Lektion erteilen zu ſollen.
Noch ſchärfer urteilt das ſozialiſtiſche Organ Le Popu=
ir
-e‟ Seit Monaten bereits ſtehe Doumergue im Widerſpruch
auswärtigen Politik Briands. Der geſunde Menſchen=
iſſtand
müßte ihm geraten haben, den Mund zu
ſſten und nicht noch mehr die internationale
19e zuerſchweren. Sie ſei ſchon ſchlecht genug.
In der Victoire verurteilt Guſtave Hervé das Verhal=
ſees
Präſidenten der Republik. Doumergue teile die
blendung der meiſten franzöſiſchen Patrio=

ten und Nationaliſten über die Richtlinien der
franzöſiſchen Außenpolitik. Wolle er den Frieden
unter gleichzeitiger Beibehaltung des Vertrages von Verſailles,
der, wenn man ihn nicht abändere, einen viel ſchlimmeren Krieg
als den letzten heraufbeſchwören werde? Doumergue wolle wie
alle franzöſiſchen Nationaliſten den Frieden, treibe aber direkt auf
den Krieg zu. Das Drama und die Tragik der gegenwärtigen
Stellung Frankreichs ſei, daß die beſten Patrioten aus patrio=
tiſcher
Verblendung ſich weigerten anzuerkennen, daß der Ver=
ſailler
Vertrag das Leben Europas vergifte und für Frankreich
unvermeidlich ein neue Kataſtrophe bringen werde.
Der Sluhl im Elyſée wird frei.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 11. April.
Die Rede des franzöſiſchen Präſidenten Doumergue in Nizza
wurde in der Weltpreſſe ſehr viel kommentiert, wohl in erſter
Linie wegen der außenpolitiſchen Anſpielungen, die ſie enthielt.
Dieſe Rede widerſpiegelt die Stimmung in Frankreich und iſt auch
darüber hinaus intereſſant, obzwar ſie nichts grundſätzlich Neues
enthielt. Es kommt ſelten vor, daß der Präſident der Republik in
Frankreich ſo offen Stellung nimmt. Bei Doumergue iſt dies ſeit
ſieben Jahren der erſte Fall.
Die Aufmerkſamkeit in Frankreich iſt ohnehin auf das Elyſée
gerichtet, denn am 19. Maiwirddie Nationalverſamm=
lung
in Verſailles den neuen Präſidenten wäh=
len
. Hinter den Kuliſſen wird ſchon eifrig im Intereſſe der ein=
zelnen
Kandidaten gearbeitet. Die politiſche Bedeutung des Prä=
ſidenten
in Frankreich iſt größer, als man im Auslande oft an=
nimmt
; ganz beſonders, wenn ein aktiver Politiker zum Präſiden=
ten
gewählt wird. Es wird von allen Seiten und immer wieder
betont, daß der Poſten des Präſidenten zu den undankbarſten ge=
hört
. Ueberhäuft mit Repräſentationspflichten, ein Gefangener
der Verfaſſung und der Etikette, ſoll der Präſident nicht in der Lage
ſein, ſeinen politiſchen Willen durchzuſetzen. All das mag ſtimmen,
dennoch will jeder Politiker einmal Präſident werden. Diesmal
iſt der Kampf beſonders heftig und auch beſonders intereſſant
auch für das Ausland , denn Briands Name ſteht im Vor=
dergrund
. In der Umgebung des Außenminiſters wird zwar ver=
ſichert
, daß Briand nicht nach der Präſidentenwürde ſtrebt, aber die
politiſchen Propheten bleiben ſkeptiſch, umſo mehr, da die meiſten
Kandidaten die Belaſtung eines etwaigen Mißerfolges ſcheuen,
und darum fällt die Entſcheidung nur im letzten Augenblick.
Die Rede Doumergues ſoll in der Campagne um den
Präſidentenſtuhl ihre beſondere Bedeutung
haben. Man erblickt darin das Gegenteil einer Ermutigung für
die Anhänger Briands, und manche wollen daraus auch folgern,
daß der ſcheidende Präſident die Kandidatur des Juſtizminiſters
Bérard unterſtützt. Allerdings muß man Kombinationen um
die Präſidentenwahl ganz vorſichtig aufnehmen, ſie ſind gewöhnlich
noch kühner und unkontrollierbarer als das politiſche Rätſelraten
in Frankreich.
Doumergue in Tunis.
Das Feſtprogramm zu Ehren des Präſidenten der franzöſiſchen
Republik, Doumergue, wurde heute morgen in Tunis durch eine
glänzende Parade von 12000 Soldaten eröffnet. Unzählige Ver=
eine
und arabiſche religiöſe Geſellſchaften hatten ſich dieſer Pa=
rade
angeſchloſſen, die mehrere Stunden dauerte. Auf der Ehren=
tribüne
hatten neben dem Präſidenten der Republik der Bey von
Tunis und die den Präſidenten begleitenden Miniſter Platz ge=
nommen
. Eine große Zuſchauermenge verfolgte das impoſante
Schauſpiel. Dann legte Präſident Doumergue den Grundſtein zu
einem Siegesdenkmal. Am Nachmittag beſuchte der Präſident die
Stätte, auf der einſt Carthago ſtand.
Die Umſturzbewegung auf den porkugieſiſchen Inſeln.
TU. London, 11. April.
Zahlreiche Meldungen beſtätigen jetzt einwandfrei, daß die
portugieſiſchen Garniſonen auf den Azoren zu den Aufſtändiſchen
übergegangen ſind. Es heißt, daß die Aufrührer längere Zeit
Widerſtand leiſten können und daß ſie genügend Munition, Ge=
ſchütze
und ſonſtige Kampfmittel haben. Ueber die Lage in Ma=
deira
liegen nähere Berichte vor. Es wird erklärt, daß die revo=
lutionäre
Bewegung in Madeira auf die Selbſtändigkeit der
Inſel hinziele. Der Militärdiktator hat ein Manifeſt erlaſſen,
worin es heißt, daß die vollſtändige Autonomie der Inſel die
einzig mögliche Löſung der Schwierigkeiten ſei. Der britiſche
Konſul in Funchal hat die engliſchen Reiſenden aufgefordert,
Madeira zu verlaſſen, da er mit der Möglichkeit rechne, daß keine
Schiffe mehr anlaufen werden und daß die Reiſenden die In=
ſel
nicht mehr verlaſſen können. Das Geſchäftsleben liegt voll=
ſtändig
ſtill. Die Bevölkerung hat möglichſt viele Lebensmittel
aufgekauft und in den Banken ſoviel Geld abgehoben, wie nur
möglich war. Die Revolutionäre haben die Telephonverbindun=
gen
unterbrochen und eine ſtrenge Zenſur eingeführt. Sie
ſchicken Wachen auf die anlaufenden Schiffe und haben den ge=
ſamten
Betrieb der Motorfahrzeuge zu Lande und zu Waſſer
übernommen. Die Umſturzpläne ſind von den erfahrenen Revo=
lutionären
bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet geweſen. Soll=
ten
die portugieſiſchen Regierungstruppen vor Funchal eintref=
fen
, ſo ſollen zunächſt Verhandlungen eingeleitet werden. Sollte
es aber zu einer Landung von Truppen kommen, ſo würden die
Revolutionäre dies mit Gewalt verhindern Alle regierungs=
treuen
Beamten und Offiziere ſind verhaftet.
Die Lage in Portugal wird trotz aller gegenteiligen
Verſicherungen der Regierung als kritiſch angeſehen. General
Norton Matos, der bei einer erfolgreichen Revolution die portun=
gieſiſche
Präſidentſchaft übernehmen ſollte, iſt in dem Militär=
1
hoſpital von Liſſabon eingeſperrt worden.

Die Woche.
Während der letzten ereignisreichen Wochen und Monate
war die Aufmerkſamkeit der deutſchen Oeffentlichkeit ſo ſtark
durch die Innenpolitik in Anſpruch genommen, daß die außen=
politiſchen
Ereigniſſe, abgeſehen von der deutſch=öſterreichiſchen
Zollunion, kaum die ſtarke Beachtung gefunden, die ihnen zu=
kommt
. Das iſt bedauerlich und ſogar nicht ganz unbedenklich, nicht
nur weil die deutſche Innenpolitik, insbeſondere während des
letzten halben Jahres, die außenpolitiſche Entwicklung mehrfach
erheblich geſtört hat, ſondern weil es ſich um Dinge von außer=
ordentlich
weittragender Bedeutung handelt, die nur dann zum
guten Ende geführt werden können, wenn die deutſche außen=
politiſche
Führung in der öffentlichen Meinung jederzeit einen
ſtarken Rückhalt beſitzt. Allmählich beginnt ſich, nachdem die
innenpolitiſche Erregung etwas abgeebbt iſt, das Intereſſe wie=
der
mehr der Außenpolitik zuzuwenden, und es iſt recht inter=
eſſant
, die Krititen von rechts und links zu verfolgen.
Eine aktivere Außenpolitik wurde von der Rechten bekannt=
lich
ſchon ſeit längerem gefordert. Schon Streſemann wurde ja
immer Mangel an Aktivität vorgeworfen. Daß ſeine wohl ab=
gewogene
und klug durchgeführte Politik ſchließlich zur Räumung
des Rheinlandes führte, wurde ihm nicht weiter als Verdienſt
angerechnet, ſondern als Selbſtverſtändlichkeit hingenommen.
Aber das braucht heute ja nicht nochmals eingehend erörtert zu
werden. Die Befreiung des Rheinlandes von der franzöſiſchen
Beſetzung war jedenfalls die erſte unerläßliche Vorausſetzung für
jede aktive deutſche Außenpolitik, von deren Notwendigkeit
Streſemann ſo durchdrungen war, daß er für die Erreichung die=
ſes
Zieles ſogar das Opfer des Youngplanes gebracht hat. Von
vornherein war es ſomit klar, daß der 30. Juni 1930, der Tag,
an dem zu Mainz die franzöſiſche Trikolore niederging, einen
neuen Abſchnitt der deutſchen Nachkriegspolitik einleiten würde.
Das erkannte man wohl auch im Ausland, insbeſondere in Frank=
reich
, und aus dieſem Empfinden heraus kamen auch die un=
erfreulichen
Kommentare der franzöſiſchen Rechtspreſſe zur den
rheiniſchen Befreiungsfeiern. Die Wendung wäre zweifellos
noch viel deutlicher in die Erſcheinung getreten, wenn nicht im
Zuſammenhang mit der ſchweren Wirtſchaftskrifis die deutſche
Innenpolitik eine Entwicklung genommen hätte, die uns außen=
politiſch
zeitweilig in verhängnisvoller Weiſe lahm legte. Das
Anwachſen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die mit dem
Geſang Siegreich wollen wir Frankreich ſchlagen in den Wahl=
kampf
des letzten Sommers gezogen war, erregte auch in ver=
nünftigen
franzöſiſchen Kreiſen ſo ſtarke Beſorgnis, daß die Be=
ſprechungen
und Verhandlungen über eine logiſche Weiterführung
einer deutſch=franzöſiſchen Annäherungspolitik völlig ins Stocken
gerieten, und daß dann ſpäter der Führer der nationalſozialiſti=
ſchen
Bewegung recht beachtliche franzöſiſche Fühler recht wenig
geſchickt beantwortete, trug auch nicht gerade zur Beſſerung der
Lage bei. Nun wäre es gewiß ein außerordentlich ſchwerer Feh=
ler
, wenn man, von den Vorteilen einer weitgehenden deutſch=
franzöſiſchen
Verſtändigung überzeugt, eine Außenpolitik befür=
worten
wollte, die völlig im franzöſiſchen Schlepptau ſegeln
müßte. Wir haben den Franzoſen deutlich genug unſere Bereit=
ſchaft
zu einer weitgehenden Verſtändigung mit Frankreich ge=
zeigt
. Wir haben dafür ſchwere Opfer gebracht. Nun iſt es an
den Franzoſen das betonten wir ſchon anläßlich der Rhein=
landräumung
an dieſer Stelle , den Beweis zu liefern, daß
auch ſie unter einer deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung etwas
anderes verſtehen als eine neuerliche Befeſtigung der Ketien
von Verſailles. Man kann dies garnicht deutlich genug aus=
ſprechen
, garnicht oft genug wiederholen. Trotzdem aber bleibt
natürlich der Entwicklung des deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes
während der letzten Wochen und Monate eine recht unerfreuliche
Tatſache. Unerfreulich im Intereſſe beider Länder, unerfreulich
auch im Intereſſe Europas. Daran ändert auch das Bewußtſein
nichts, daß jedenfalls die verantwortliche Führung der deutſchen
Außenpolitik nicht die Verantwortung für die Verſchärfung der
Lage trägt.
Man muß, wenn man die derzeitige europäiſche Lage beur=
teilen
will, davon ausgehen, daß das deutſch=franzöſiſche Pro=
blem
ja nicht für ſich allein beſteht. Der italieniſch=franzöſiſche
Gegenſatz, durch Mittelmeer= und nordafrikaniſche Intereſſen
bedingt, iſt ſo tiefgehend, daß man auch die Bedeutung des letzt=
hin
geſchloſſenen Flottenpaktes in dieſer Beziehung nicht über=
ſchätzen
ſollte. Den beſten Beweis dafür liefern die Schwierig=
keiten
, die neuerdings wieder wegen der Formulierung dieſes
Paktes zwiſchen Paris und Rom entſtanden ſind. Bedeutſamer
aber noch, nicht nur für die europäiſche Politik, ſondern auch für
die Weltpolitik, iſt das noch immer ungelöſte ruſſiſche Problem.
Gerade hier überſchneiden ſich wirtſchaftliche und politiſche Inter=
eſſen
ſo ſtark wie kaum irgend wo anders. Wirtſchaftlich möch=
ten
faſt alle großen Induſtrievölker mit Rußland möglichſt um=
fangreiche
Geſchäfte machen, politiſch fühlen ſich faſt alle mehr
oder weniger unmittelbar vom Sowjetregime bedroht. Nun
haben in den weſtlichen Ländern die politiſchen Erwägungen
offenbar die Oberhand bekommen, insbeſondere, nachdem ſich auch
die Zweifel an der Bonität des Ruſſengeſchäftes als nur zu
begründet erwieſen haben. Die Engländer haben beim Abſchluß
des franzöſiſch=italieniſchen Flottenpaktes den ehrlichen Makler
geſpielt, nicht nur um Schwierigkeiten in der Seeabrüſtungs=
frage
zu verhindern, ſondern in Romiſtdamals auch ſehr
ausführlich über das ruſſiſche Problem geſpro=
chen
worden. In der Sowjetpreſſe iſt viel zu leſen von der
drohenden Einheitsfront der kapitaliſtiſchen Staaten gegen das
kommuniſtiſche Rußland. Ob das richtig iſt, oder ob es ſchon
ſo weit iſt, mag dahin geſtellt bleiben. Daß das Deutſche Reich
in ſeiner derzeitigen Lage nicht imſtande wäre, eine Auseinander=
ſetzung
zwiſchen Rußland und den Weſtmächten zu verhin=
dern
, ſteht außer allem Zweifel. Es kann alſo ſehr wohl ſein,
daß wir eines Tages vor die ernſte Frage einer Option zwiſhen
Oſt und Weſt geſtellt werden, und zwar in einer Form, die eine
ausweichende oder dilatoriſche Behandlung nicht zuläßt. Berück=
ſichtigt
man nun die ausgeſprochen feindliche Haltung, die Frank=
reich
den Sowjets gegenüber einnimmt, ſo gewinnt in dieſem
Zuſammenhang das deutſch=franzöſiſche Problem erneute Aktuali=
tät
. Klärung muß daher die Loſung für unſere Außenpolitik
lauten, insbeſondere in dieſem Augenblick, in dem die ruſſiſchen
Unterhändler in Berlin eingetroffen ſind, die nicht nur über
wirtſchaftliche Dinge, ſondern auch über eine Verlängerung des

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Sonntag, den 12. April 1931

Nummer 101

ſ. Zt. zwiſchen Deutſchland und Rußland abgeſchloſſenen Ber=
liner
Vertrages verhandeln ſollen, der im Mai abläuft.
Zu einer Klärung werden auch die Auseinanderſetzungen
über die beabſichtigte deutſch=öſterreichiſche Zollunion führen. Da=
von
, daß der abgeſchloſſene Vorvertrag nicht nur den Verträgen
von Verſailles und St. Germain, ſondern auch dem Genfer Pro=
tokoll
in jeder Weiſe Rechnung trägt, dürften ſich inzwiſchen auch
die Franzoſen überzeugt haben. An dem Recht Deutſchlands
Wirtſchaftsverträge abzuſchließen, die ſeinen Jutereſſen dienen
wird auch Herr Briand nicht rütteln können. Aber der fran=
zöſiſche
Außenminiſter, der Apoſtel einer Annäherungspolitik,
wie er ſie verſteht, iſt gleichzeitig der größte Gegner einer wirk=
lichen
Verſtändigungspolitik. Das iſt zwar ſchon ſeit langem be=
kannt
, hat ſich aber bei dieſer Gelegenheit wiederum beſonders
deutlich erwieſen. Der Abſchluß einer deutſch=öſterreichiſchen
Zollunion widerſtreitet ganz gewiß nicht den Intereſſen eines
Frankreich, das eine deutſch=franzöſiſche Verſtändigung ernſthaft
will, er würde nur eine franzöſiſche Politik empfindlich ſtören,
die auch heute noch an den alten Einkreiſungsgedanken von 1919
feſthalten will. Die Einladung der deutſchen Staatsmänner nach
Chequers, dem Landſitz der engliſchen Premierminiſter, iſt er=
folgt
unmittelbar nach dem Abſchluß des römiſchen Flottenpak=
tes
, geraume Zeit noch vor dem Bekanntwerden der deutſih=
öſterreichiſchen
Zollunionspläne. Man wird bei dieſer Gelegen=
heit
ſicherlich auch über die kommende große Abrüſtungskonferenz
eingehend ſprechen. Den eigentlichen Anlaß aber zu dieſer Ein=
ladung
dürfte das erhöhte Intereſſe Englands an der euro=
päiſchen
Politik gegeben haben, das durch das ruſſiſche Problem
bedingt iſt.
Die deutſche Regierung hat auf dem Gebiet der Außenpolitik
während der letzten Wochen eine ſtarke Aktivität entwickelt. Eine
Aktivität, die ſich mit logiſcher Notwendigkeit aus der Vergaugen=
heit
ergab. Sie darf ſich durch die ſcharfe Kritik derjenigen, die
früher immer lärmend Aktivität verlangten, ebenſowenig beirren
laſſen wie durch die Beſorgniſſe linksſtehender Kreiſe, die neuer=
dings
ein Verlaſſen des Streſemann=Kurſes befürchten. Man
würde dem verſtorbenen Reichsaußenminiſter bitter Unrecht tun,
wenn man ſeine Außenpolitik ſo auffaſſen würde, wie das offen=
bar
in gewiſſen ſozialdemokratiſchen Kreiſen geſchieht. Im
übrigen aber gibt es auch auf dem Gebiet der Außenpolitik keine
Rezepte von dauernder Gültigkeit. Der wirkliche Staatsmann
wird ſowohl in ſeiner Zielſetzung, wie in ſeinen Methoden ſtets
den jeweiligen Verhältniſſen Rechnung tragen müſſen. Seine
Politik wird niemals abhängig ſein dürſen von Parteidoktrinen.
Er darf nur ein Ziel haben: das Wohl der geſamten Nation. Alle
Deutſchen aber, ſie mögen parteipolitiſch ſtehen, wo ſie wollen,
ſollten nur den einen Wunſch haben, die deutſche Regierung nach
Kräften zu unterſtützen in ihrem ſchweren außenpolitiſchen Kampf
um den Wiederaufſtieg unſeres deutſchen Vaterlandes. M.
Die preußiſchen Lehrer erheben Einſpruch.
Koblenz, 11. April.
Die 10. Vertreterverſammlung des Preußiſchen Lehrervereins
in Koblenz fand am Samstag ihren Abſchluß. In einer einmütig
gefaßten Entſchließung wird auf die durch die Sparmaßnahmen
des Staats und der Gemeinden geplanten Lehrerentlaſſungen hin=
gewieſen
, die das Heer der rund 15 000 beſchäftigungsloſen Jung=
lehrer
ins Ungeheuere anſchwellen laſſen würden. Die entlaſſenen
Lehrer würden als Unterſtützungsempfänger der Staatswohlfahrt
zur Laſt fallen und in Verbitterung und Staatsverdroſſenheit hin=
eingetrieben
werden. Die Vertreterverſammlung des Preußiſchen
Lehrervereins erhebe gegen dieſe unſozialen und nach ihrer An=
ſicht
pädagogiſch unvertretbaren Maßnahmen mit aller Entſchie=
denheit
Einſpruch. Ferner wird gefordert, daß die Bevorzugung
von Abſolventen der pädagogiſchen Akademien bei der Anſtellung
unterbleibt, da die in Seminaren ausgebildeten Junglehrer zum
Teil bereits zehn Jahre und länger auf Anſtellung warteten.
Die Vertreterverſammlung des Preußiſchen Lehrervereins be=
ſchloß
die Verlegung der Geſchäftsſtelle von Magdeburg nach
Berlin. Zum Vorſitzenden des Vereins wurde unter ſtarkem Bei=
fall
der bisherige Vorſitzende, Lehrer Diekmann=Magdeburg, wie=
dergewählt
.
Günſtiger Verlauf
der deukſch=rumäniſchen Verhandlungen.
CND. Berlin, 11. April.
Die deutſch=rumäniſchen Verhandlungen ſind nach einer Oſter=
pauſe
in Wien wieder aufgenommen worden. In unterrichteten
Kreiſen wird damit gerechnet, daß ſie anfangs Mai zum Abſchluß
kommen. Ihr bisheriger Verlauf berechtige zu der Erwartung,
daß dieſer Abſchluß mit poſitiven Ergebniſſen zuſammenfallen
werde. Das Abkommen werde auf der Gewährung von
Preferenzzöllen aufgebaut ſein und ſich logiſch eingliedern
in die Bemühungen um regionale europäiſche Wirtſchaftsverſtän=
digung
, die in dem deutſch=öſterreichiſchen Zollabkommensvertrag
ihren Anfang genommen hätten, doch werde das Abkommen mit
dieſem letzteren Vertrage in keinem direkten Zuſammenhang
ſtehen.

Ein Berliner Mittagsblatt bringt die Meldung, daß die Abberufung
des deutſchen Botſchafters in London, Freiherrn von Neurath, im Aus=
wärtigen
Amt beſchloſſene Sache ſei. Wie von zuſtändiger Stelle er=
klärt
wird, entbehrt dieſe Behauptung jeglicher Begründung. Sie iſt
mit ſämtlichen von dem Blatt im Zuſammenhang damit gebrachten
Kombinationen glatt aus den Fingern geſogen.
In der Strafſache gegen Moritz und den Inhaber des Verlages
Lehmann in Berlin wegen Beleidigung, begangen durch die Veröffent=
lichung
des Buches Gefeſſelte Juſtiz, iſt auf Antrag der Verteidigung
der Verhandlungstermin vom 15. April aufgehoben worden.
In Danzig=Ohra kam es abends zu ſchweren blutigen Zuſammen=
ſtößen
zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten, wobei 14 Per=
ſonen
zum Teil durch Schüfſe verletzt wurden.
Die nationalſozialiſtiſche Wochenſchrift Illuſtrierter Beobachter
wurde wegen Beſchimpfung von Polizeibehörden auf Grund der Ver=
ordnung
des Reichspräſidenten zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitun=
gen
vom 28. März bis 3. Mai einſchließlich verboten.
Bei der rumäniſchen Regierungsbildung haben ſich Schwierigkeiten
eregeben, ſo daß das neue Kabinett erſt im Laufe der Woche zuſtande
kommen bürfte.
Der ruſſiſche Botſchafter in Berlin, Chinſchuk, iſt in Moskau ein=
getroffen
und hat dem Außenminiſter Litwinow und ſeinem Gehilfen
Kreſtinski Bericht über die deutſch=ruſſiſchen Beziehungen erſtattet. Der
Botſchafter wird Ende der Woche wieder nach Berlin zurückkehren.
Die deutſche La Plata=Zeitung eröffnete geſtern ihr neues, ſieben=
ſtöckiges
Verlagsgebäude in Buenos Aires, das im Zentrum der Stadt
gelegen iſt. Die La Plata=Zeitung iſt das größte deutſche Blatt Süd=
amerikas
und erſcheint im 63. Jahrgang.
Wie aus Tokio gemeldet wird, hat ſich der frühere japaniſche Mini=
ſterpräſident
Wakatſuki bereit erklärt, das Miniſterpräſidium zu über=
nehmen
.
Der Sekretär des Völkerbundes hat einen Beamten des amerikani=
ſchen
Staatsdepartements, de Wolf, in die Abrüſtungsabteilung des
Völkerbundsſekretariats berufen. Das neue Mitglied der Abrüſtungs=
abteilung
tritt ſeinen Dienſt am 1. Juli d. Js. an.

Die deutſch=ſowiekruſſiſchen Beſprechungen.
CNB. Berlin, 11. April.
Heute vormittag wurden die Verhandlungen zwiſchen der
deutſchen und der ſowjetruſſiſchen Kommiſſion über generelle Be=
dingungen
für beſtimmte Lieferungen deutſcher Firmen nach Ruß=
land
fortgeſetzt. Es wurde bisher nicht über eine quotenmäßige
Aufteilung der ſowjetruſſiſchen Aufträge auf die einzelnen Indu=
ſtriezweige
oder gar auf einzelne Firmen geſprochen. Dieſe Frage
wird in den generellen Verhandlungen überhaupt nicht erörtert
werden. Die Verteilung der Aufträge liegt vielmehr in den
Händen des ſowjetruſſiſchen Beſtellers. Man hofft, die Beſpre=
chungen
über die allgemeinen Bedingungen bis Mitte dieſes
Monats zu einem allgemein günſtigen Abſchluß zu bringen.

Pjatakow,
der Direktor der ſowjetruſſiſchen Staatsbank, Leiter der ruſſiſchen
Delegation. Im Kreis: Generaldirektor Hans Krämer (deutſches
Tiefdruckſyndikat), Leiter der deutſchen Delegation.

Beſchwerde des Stahlhelms gegen das

Berlin, 11. April.
Wie das Bundesamt des Stahlhelm mitteilt, iſt beim Poli=
zeipräſidenten
von Berlin Einſpruch gegen das Zeitungsverbot
erhoben worden. Die Beſchwerde werde wie folgt begründet:
Eine Beſchimpfung der Staatsform iſt in keiner Weiſe erkennt=
lich
, auch nicht beabſichtigt, ebenſo wenig eine Beſchimpfung der
Reichs= oder einer Landesregierung oder eines einzelnen Mit=
gliedes
derſelben. Die Ausführungen des Artikels beſagen viel=
mehr
in durchaus fachlichem und ruhigem Tone nur, daß die
unter ſozialdemokratiſchem Einfluß ſtehende preußiſche Regierung
infolge ihrer aus der Internationalität des ſozialdemokratiſchen
Parteiprogramms ſich ergebenden Einſtellung und der von ihr
betriebenen bzw. beeinflußten Weſtpolitik nicht geeignet und in
der Lage iſt, die nach Anſicht des Beſchwerdeführers maßgebenden
Intereſſen PreußenDeutſchland hinreichend wahrzunehmen.
Begründung im einzelnen bleibt vorbehalten. Sollte der Be=
ſchwerde
nicht abgeholfen werden, ſo wird gebeten, ſie ſofort im
Inſtanzenwege weiterzuleiten, damit im Hinblick auf das zurzeit
laufende Volksbegehren die Aufhebung des Verbots durch eine
der höheren Behörden, evtl. des 4. Strafſenats des Reichsge=
richts
, ſo ſchnell als möglich und jedenfalls noch vor Ablauf der
Eintragungsfriſt bzw. vor dem planmäßigen Erſcheinen der
nächſten Nummer des Stahlhelm ausgeſprochen werden kann.
Gez. Franz Seldte. 1. Bundesführer des Stahlhelm, B. d. F.
Die Berliner Preſſe zum Stahlhelm-Verbok.
Berlin, 11. April.
Zu dem Verbot der Stahlhelm=Zeitung durch die preußiſche
Regierung nimmt die D.A.3. in ſcharfer Weiſe Stel=
lung
. Das Blatt ſchreibt u. a.: Das Verbot der Stahlhelm=Zeitung
ſei nicht mit den zahlloſen Zeitungsverboten gleichzuſetzen, die in
kritiſchen Situationen von den verſchiedenen Regierungen er=
laſſen
worden ſeien, um eine akute Gefahr abzuwehren. Möch=
ten
die Entgleiſungen noch ſo peinlich ſein, ſo
rechtfertigten ſie dennoch nicht ein Verbot für
ein volles Vierteljahr, obendrein unter den
gegenwärtigen beſonderen Verhältniſſen. Das
müſſe dem nur allzu begründeten Verdacht Vor=
ſchub
leiſten, daß hier ein willkommener Anlaß
benutzt werde, um dem Volksbegehren Abbruch
zu tun, und vor allem die geſamte Agitation der
Volksbegehrensfront dauernd unter Drohung
und Druck zu ſetzen. Die preußiſche Regierung habe es ſtets
verſtanden, ſich in vielleicht zweifelhaften Fragen ſchließlich doch
noch ins Unrecht zu bringen. Das gelte auch für das Verbot der
Stahlhelmzeitſchrift, das ſich nicht als verſtändliche Notwehr, ſon=
dern
in ſeiner jetzigen Geſtalt als ein neuer Gewaltakt gegen un=
bequeme
Gegner enthülle. Die Nationalliberale Korreſpondenz
ſagt, das Verbot auf drei Monate ſei zweifellos von drakoniſcher
Schärfe. Es ſei dringend zu hoffen, daß die Staatsregierung
eine Milderung eintreten laſſe. Der Vorwärts vertritt die Auf=
faſſung
, daß es ſich bei dem Verbot im Grunde doch nur darum
handle, daß eine Zeitlang, bis ſich die Dinge wieder beruhigt
hätten, nicht mehr ſo ordinär geſchimpft werden ſolle wie bisher,

China drohl.
Berlin, 11. April.
Nach einer Meldung Berliner Blätter aus London hat der
chineſiſche Außenminiſter Wang in einer Mitteilung an die Preſſe
erklärt, daß die Geduld Chinas durch die Weigerung Eng=
lands
, Amerikas und Frankreichs, der Abſchaf=
fung
der Exterritorialitätsrechte zuzuſtimmen,
auf eine harte Probe geſtellt ſei. Wenn eine befriedigende =
ſung
nicht bald in Ausſicht ſtände, werde man gezwungen ſein,
andere als freundſchaftliche Maßnahmen zu er=
greifen
, wodurch die im Inland lebenden Ausländer nur ge=
ſchädigt
würden.
Ausweiſung eines öſterreichiſchen Preſſeverkrekers
aus Moskau.
TU. Moskau (über Kowno), 11. April.
Wie amtlich gemeldet wird, hat die Sowjetregierung beſchloſ=
ſen
, den Moskauer Korreſpondenten der Neuen Freien Preſſe,
Nikolaus Baſſeches, aus der Sowjetunion auszuweiſen,
weil er in der Neuen Freien Preſſe, ein Telegramm über
Zwangsarbeiten in der Sowjetunion veröffentlicht hat. Die Aus=
weiſung
hat bei den ausländiſchen Preſſevertretern in Moskau
großes Aufſehen erregt.

Heie Woärielt auf een Kahnng.
Von Paul Eipper.
(Nachdruck verboten.)
Seit Monaten lebe ich auf einem einſamen Gutshof zwiſchen
Wald und Seen, und während dieſer langen Zeit habe ich wohl
weniger Menſchen geſehen als mancher auf ſeinem jäglichen
Weg vom Büro nach Hauſe.
Aber vieles Getier iſt um mich, in Ställen, unter freiem
Himmel, im Moor und Tannengrund, gefiedertes und fellver=
hülltes
. Wir haben gute Kameradſchaft miteinander gehalten,
uns redlich bemüht, die Wochen der Kälte und des Schnees zu
überwinden.
Manche Stunde bin ich in jenem langgeſtreckten niedrigen
Gebäude geweſen, wo zu zwölfen in einer Reihe die ſchwarz=
bunten
Kühe ſtehen, ſauber gepflegt auf ſauberem Stroh. Es
iſt nicht ſehr licht in dieſem Saal, wenn man aus der Winter=
helligkeit
kommt; aber ein anheimelnder Dunſt von Milch und
Wärme weht einem entgegen, und geheimnisvolle Geräuſche
monotones Schnarren, Mahlen und Raſcheln, leiſes Kettenge=
klirr
beſchäftigen das Ohr. Allmählich ſchauen uns aus dem
Dämmer die großen dunkelglänzenden Kuhaugen ſanft und fra=
gend
an; neugierig ſind dieſe Tiere, und immer wieder brummt
da oder dort ein tiefes, langgedehntes Muh.
Aber über der Stille, die von den kleinen Naturgeräuſchen
untermalt wird, ſchwingt herriſch und faſt wild ein immer wieder=
kehrender
Laut, als ob ein Nebelhorn kurze ſcharfe Warnungs=
töne
von ſich gebe. Das iſt die Stimme des rieſenhaften, zwan=
zig
Zentner ſchweren Bullen, der König heißt und in Wahr=
heit
der Herrſcher dieſer hundertachtzig Kühe iſt. Die verſchieden=
artigſten
Verwandtſchaftsbeziehungen verknüpfen ihn mit ſeiner
Umgebung: er iſt der Vater, der Gatte, Schwiegerſohn und in
einigen Ausnahmefällen auch der Großvater.
Seit Ende Oktober ſtehen die Kühe in dieſem Stall, leben=
dige
Milchmaſchinen eines kalkulierten Betriebes, werden mit
Kraftfutter verſorgt nach Maßgabe ihrer Milchleiſtung; ja es
iſt ſogar wie in der Schule: die beſten bekommen leckere Prä=
mien
. Aber die Monotonie ihrer Tage geht nun zu Ende; ich
glaube faſt, ſie ſpüren es, denn ſeit die Frühlingsſonne zu den
kleinen Fenſtern hereinſcheint, werden ihre Rufe lauter und voll
Sehnſucht.
Ende April ſpringt das Stalltor auf; die Halsbänder werden
von den Futtertrögen losgemacht, und in langem Zug trollen die
Kühe hinaus auf die Weidekoppel, brauchen nun nicht mehr in
Reih und Glied zu ſtehen, zu warten, bis die Schweizer das
Heu und die Rüben herbeikarren. Gottes ſchöne Natur gehört

ihnen, das ſaftige Gras und die vielen ſüß, herb, würzig und
bitter ſchmeckenden Blumen und Kräuter. Aller Zwang iſt
vorüber: Tag und Nacht, während die Lerche ſingt und das
Käuzchen ſchreit, können ſie nach eigenen Regungen weiden,
ſpringen und ſchlafen. Zwei Waſſertümpel gehören zu ihrem
Reich und viele ſchattenſpendende Bäume.
Jenſeits ihres Koppelzauns, auf der Nachbarwieſe, toben
die Kälber, die ſie während der Wintermonate geboren haben
und nur einen Tag bei ſich behalten durften. Damals ſchrien
die Kuhmütter und klagten eine ganze Nacht, wenn die Kleinen
fortgeführt wurden in den Gemeinſchaftsraum. Nun iſt man
ſich fremd geworden, reibt nur zuweilen über den Stacheldraht
hinweg die weichen Muffeln aneinander.
Während ich dieſe Zeilen ſchreibe, geht vor den Fenſtern
meiner kleinen Bauernſtube ein glutrotes Leuchten" über den
Himmel, die Sonne ſank eben unter den Horizont. Von der
Birke ſchwingt ſich ein Star in die Luft und ſingt melodiſch
einen Gruß an den Frühling. Aber noch iſt es nicht ganz ſo
weit, grau und leer liegt die Koppel, und wir werden heute
wieder eine kalte Nacht bekommen, obwohl um die Mittagszeit
warm, ja ſogar heiß die Sonne ſchien.
Trotzdem treffen Tag um Tag Scharen von Zugvögel ein
in Erwartung des Frühlings. Mit hellem Trompeten kam
geſtern das Kranichheer, immer wieder ſchwebte ein dunkler Keil
aus ſchlanken Vogelleibern über das Hausdach, und unter viel=
ſtimmigen
Krah=krah=Lauten kreiſten ſie mehrere Male über dem
See, fielen dann am Wieſenhang ein, ſuchten ſich Nahrung
und vielleicht ſchon Niſtgelegenheiten.
Auch die Finken ſind ſchon da, die Lerchen, vom Star ganz
zu ſchweigen. Die Rohrdommel dröhnt am Abend mit dumpfem
Schlag, und Kiebitze ſehe ich auf allen Wegen. Schnepfen ſtrei=
chen
über den Waldſaum; es iſt geradezu ein Gewimmel in der
Luft und im Gezweig. Und ein dauerndes, immer wechſelvolle=
res
Konzert. Denn auch die Standvögel rühren ſich jetzt mehr;
ſie müſſen ja gegen die Neuankömmlinge ihr Quartier behaup=
ten
; jedes ſucht ſein Neſt, einen Schlupfwinkel, eine Röhre, ein
Aſtloch, um zu brüten, ſobald der Frühling wirklich einge=
zogen
iſt.
Nun handelt es ſich nur noch um Tage, und auch das Futter=
ſuchen
bereitet keine allzu großen Schwierigkeiten, denn ſchon
gaukeln Mücken durch die Luft und fette Spinnen krabbeln über
das vorjährige Laub. Aber vor drei Wochen, als die erſten Wild=
gänſe
durch den Nebel und Schnee dahergezogen kamen, war
manche Not im Reich der Zugvögel. Wir fanden eines Abends
zwiſchen Scheune und Schuppen einen Krammetsvogel ſchwach
und flugunfähig vor Kälte und Hunger, ſichere Beute der Katzen.

Die ſchöne braun=weiß=geſprenkelte Droſſel ließ ſich unſchwer
greifen, und ich trug ſie in meine warme Stube. Das kleine
Vogelherz ſchlug in ſchauerlicher Haſt, und nach einer Weile
ſank die Droſſel in meinen Händen müde zur Seite, der Flügel
ſpreizte ſich, das Köpfchen ſchlug ruckartig nach links und rechts,
und aus dem geöffneten Schnabel zuckte der Atem. Immer ſtile
ler wurde es um die arme Kreatur; plötzlich bewegten ſich die
Füße ſchnell, als wollten ſie den Körper forttragen, alle Krallen
zogen ſich zuſammen und gingen wieder auseinander, der
Glanz wich aus den kleinen ſchwarzen Augenperlen, und das
winzige Gefieder an der Kehle bewegte ſich nicht mehr tet.
Noch einen anderen verfrühten und notleidenden Zugvogel
habe ich für einige Stunden beherbergt, ein erſchöpftes Waſſer=
huhn
. Es ſtand ſchutzſuchend am Hauseingang, wollte die Broi=
krumen
und Kohlſtücke nicht freſſen, die ich ihm aus der Küche
holte. Aber ruhig ſaß der wildlebende, ſonſt ſcheue Vogel in
meiner Stube, ließ ſein ſchwarzſamtiges Gefieder ſtreicheln und
die ſeltſam breitlappigen Schwimmfüße betrachten, das Süirne
ſchild, das in ſeiner ſpitzen Keilform elfenbeinweiß auf dem
ſchwarzen Kopfe ruht. Schließlich ſchien ſich das Waſſerhuhn in
der Stille und Wärme gekräftigt zu haben, flatterte zum Fenſter=
pickte
gegen die Schewen, wollte fort. Ich öffnete ihm und ganc
gemächlich watſchelte mein Gaſt über den Schnee der Tannens
ſchonung zu, nächſte Etappe auf dem Weg zum Frühling.
Alle Tiere warten auf den Frühling! Bald wird auch der
große Schafſtall leer und verlaſſen ſein, in dem ich ſo oft als
einziger Menſch unter dreihundert wolligen Tiergeſchöpfen ſtang=
dem
vielſtimmigen Mähgeblöck lauſchte und verſuchte, feſtzu=
ſtellen
, welche Lämmer zu welchen Müttern gehörten. Die altenl
Tiere ſind grau, ſchmutzig gelb und einige gar dunkelbraun. Aus
haben ſie milde Geſichter von ägyptiſchem Schnitt. Weiß wis
Schnee ſind die Lämmchen; ihr Fell faßt ſich an, als ſei es dick*
weiße Seide. Aber trotz ihrer zerbrechlichen Schlankheit, ſin ?
dieſe Lämmer recht lebendig, hüpfen in munteren Sprüngen, un?
auch die Neugeborenen ſtoßen ſchon ganz robuſt nach dem mütter
lichen Euter.
Der Schafſtall hat mich manche trübe Winterſtunde froh ge
macht. Eine gelbweiß geſtromte Katze lebt hier, jagt Mäuf
und Ratten, windet ſich wie eine Schlange durchs Stroh, ſpring
hinauf zum Hürdengeländer und balanciert über den Schafe?
hinweg auf dem ſchmalen Geſims, die Schwanzfahne ſteil na=
oben
gereckt. Es iſt, als nehme eine graziöſe Königin die Paraw
ab, denn wo die Katze auch geht, wenden ſich ihr die Köpfe 9E
Wolligen zu, beſchnuppern ihre weichen Pfötchen, ſo daß ich zr=
weilen
den Eindruck habe, als werde das Katzentier geträße
von der rthythmiſchen Woge der emporgereckten Köpfe meiſſe
Schafe.

[ ][  ][ ]

Nummer 101

Sonntag, den 12. April 1931

Was die Angeſtellken von der
Arbeitsloſenverſicherungsreform
Eeidätien.

ein

Von W. Böſche (GDA.)
Die von der Reichsregierung für die Beratung der Arbeits=
loſenfrage
eingeſetzte Sachverſtändigen=Kommiſſion hat nunmehr
zur Frage der Arbeitszeitverkürzung und des Doppelverdiener=
miweſens
ihr Gutachten erſtattet. Eine nicht weniger wichtige
Aufgabe der Kommiſſion iſt die Beratung von Vorſchlägen über
dre Reform der Arbeitsloſenverſicherung. Es iſt bekannt, daß
ſich die Arbeitsloſenverſicherung nach den verſchiedenſten Richtun=
gen
hin als abänderungsbedürftig erwieſen hat. Dazu gehört
insbeſondere auch die Frage der Betreuung der Angeſtellten.
Das Arbeitsſchickſal der Angeſtellten unterſcheidet ſich weſent=
lich
von dem des Arbeiters. Der Angeſtellte tritt in der Regel auch
heute noch in ein engeres und feſteres Verhältnis zu demArbeitgeber
als der Arbeiter. Die Einſtellung eines Angeſtellten wird daher vom
Arbeitgeber ſorgfältiger erwogen als die Einſtellung eines Ar=
beiters
, zumal die ſoziale Geſetzgebung den Angeſtellten auch
ſtärker gegen Entlaſſungen, Gehaltsausfälle bei Krankheit uſw.
ſchützt. Der Stellenwechſel ſpielt infolgedeſſen im Leben der An=
geſtellten
zahlenmäßig nicht die Rolle, wie der Wechſel des Ar=
beitsplatzes
beim Arbeiter. So erklärt es ſich, daß die Zahl der
Stellenloſigkeitsfälle bei den Angeſtellten geringer als bei den
Arbeitern iſt das Verhältnis ſtellt ſich etwa wie 1:3 , daß
aber die Beſchäftigungsloſigkeit, ſofern ſie erſt einmal eingetreten
if, zumeiſt länger andauert als beim Arbeiter. Dieſe Tatſache
it bereits in der Regierungsdenkſchrift über die Lage der älteren
Anigeſtellten vom 20. Dezember 1927 anerkannt worden. Die
Sonderregelung der Angeſtellten findet auch ihren Ausdruck in
der längeren monatlichen Gehaltszahlungsfriſt, die es mit
ſich bringt, daß der Angeſtellte bei Verluſt ſeiner Stellung nicht
ſe ſchnell in Bedrängnis gerät wie der Arbeiter, der bei Ent=
lafſung
lediglich einen Wochenlohn zur Verfügung hat. Auch die
Frage der Annahme berufsfremder Arbeit wird vom Angeſtell=
temiſtandpunkte
aus anders beurteilt werden müſſen, als vom
Arbeiterſtandpunkt aus. Zweifellos kann man um nur ein
Beiſpiel zu nennen einem Maurer oder Steinſetzer weit eher
zu muten, ſich bei Straßenbau und ähnlichen körperlichen Arbei=
teri
im Freien zu beteiligen, als einen an ſolche Außenarbeiten
nuht gewöhnten kaufmänniſchen oder Büroangeſtellten.
Die geſamte ſoziale Geſetzgebung nimmt auf dieſes Eigen=
ſchen
der Angeſtellten die weiteſtgehende Rückſicht. Man hat es
bssher geradezu für ſelbſtverſtändlich gehalten, daß man die An=
atſtellten
nicht mit den Arbeitern in einen Topf wirft, ſondern
ou=ß man ihnen Einrichtungen zur Verfügung ſtellt, die ihren be=
ſrmderen
Verhältniſſen und Bedürfniſſen Rechnung tragen. So
hat man beiſpielsweiſe auf dem Gebiete der Invaliditäts=,
Aters= und Hinterbliebenenverſorgung für die Angeſtellten die
bfſondere Angeſtelltenverſicherung geſchaffen, der im Rahmen der
mppſchaftlichen Verſicherung die beſondere Angeſtelltenabteilung
entſpricht. Auch im Arbeitsnachweisweſen iſt man den Ange=
tllltenbedürfniſſen
durch die Einrichtung beſonderer Angeſtellten=
mteilungen
, ſowie Zulaſſung der nichtgewerbsmäßigen Arbeits=
nuchweiſe
gerecht geworden. Erinnert ſei ferner an die beſon=
demen
Angeſtelltenräte im Betriebsrätegeſetz, an die beſonderen
Angeſtelltenkammern im Arbeitsgerichtsgeſetz, an die Erſatzkaſſen
n. der Krankenverſicherung, die, wenn ſie auch formell nicht auf
die Angeſtellten beſchränkt ſind, in der Praxis doch faſt nur die=
em
zugute kommen. Schließlich die beſonderen arbeitsrechtlichen
Vorſchriften für die kaufmänniſchen Angeſtellten im HGB., für
vie techniſchen Angeſtellten in der RGO. und für die übrigen
Angeſtelltengruppen im BGB. Ueberall ſehen wir alſo die ſtärkſte
Aeſtellung der ſozialen Geſetzgebung auf die Beſonderheiten des
Axgeſtelltenverhältniſſes.
Nur die Arbeitsloſenverſicherung läßt bis jetzt eine ſolche
ſtäckſichtnahme auf die Angeſtelltenbelange völlig vermiſſen. Ob=
vehl
auch dieſe Verſicherung, ebenſo wie die allgemeine Inva=
id
enverſicherung, die Ortskrankenkaſſen uſw. in ihrem Aufbau
icllig auf die Verhältniſſe der Arbeiter zugeſchniiten iſt, was
ſei= dem ſtarken Ueberwiegen der Zahl der Arbeiterverſicherten
mt etwa 5:1 auch verſtändlich iſt, hat man ſich ſeinerzeit nicht
ieicheut, die Angeſtellten mit in dieſes allgemeine Schema hinein=
uSreſſen
. Zu welchen unhaltbaren finanziellen Auswirkungen
ieſe Vergewaltigung für die Angeſtellten geführt hat, iſt bekannt.
Oſe Angeſtellten ſind gezwungen, etwa dreimal ſo viel an Bei=
ragen
aufzubringen, als ihnen an Leiſtungen wieder zugute
ommt, während umgekehrt z. B. die Bauarbeiter nach den
Schätzungen des Präſidenten der Reichsanſtalt etwa das drei=
ache
der eingezahlten Beiträge regelmäßig wieder herausholen.
Nun wird von den Freunden des heutigen Syſtems und
usbeſondere von den Arbeitgeberorganiſationen mit Vorliebe
Auff den großen und an ſich durchaus geſunden Gedanken der
Splidarhaftung aller Arbeitnehmer und darauf hingewieſen, daß
unn auf die Angeſtellten als günſtige Riſiken nicht verzichten

könne. Dabei wird aber völlig überſehen, daß auch der Soli=
daritätsgedanke
ſeine Grenzen hat und nicht überſpannt werden
darf, daß außerdem Solidarität die hier gerade fehlende Ein=
heitlichkeit
und Gleichheit der Verhältniſſe vorausſetzt und daß
ſchließlich die Angeſtellten doch nur ſo lange ein günſtiges Riſiko
darſtellen, als man ſie eben in die allgemeine Verſicherung
hineinpreßt, ihren beſonderen Verhältniſſen, namentlich alſo ihrer
längeren Stellenloſigkeitsdauer, ihrem berechtigten Verlangen
nach höheren Unterſtützungen uſw. nicht gerecht wird. In dem=
ſelben
Augenblick, in dem man dieſer Gleichmacherei und gewalt=
ſamen
Beſchränkung der Angeſtellten auf das Arbeiterniveau ge=
recht
wird, iſt es mit dem guten Riſiko der Angeſtellten ein für
allemal vorbei.
Jeder Einſichtige wird zugeben, daß es die höchſte Zeit iſt,
mit dieſer aus dem Rahmen der geſamten übrigen ſozialen Ge=
ſetzgebung
herausfallenden Behandlung der Angeſtellten, durch
die Arbeitsloſenverſicherung endlich Schluß zu machen. In wel=
cher
Form das geſchieht, ob in Geſtalt der Bildung einer beſon=
deren
Angeſtelltenkaſſe im oder außerhalb des Rahmens der all=
gemeinen
Verſicherung, ob durch Zulaſſung von Erſatzkaſſen nach
dem bewährten Vorbilde der Krankenerfatzkaſſen oder in irgend=
einer
anderen Weiſe, iſt zwar keine untergeordnete, aber immer=
hin
mehr eine Zweckmäßigkeits= als eine Grundſatzfrage. Für
jede der in Betracht kommenden Möglichkeiten laſſen ſich gute

Seite 3

Gründe ins Feld führen. Die Hauptſache iſt aber, daß bei den
zuſtändigen Stellen überhaupt erſt einmal der Wille zur Tat er=
kennbar
wird.
Zweifellos würden wir auf dieſem Gebiete bereits ein großes
Stück weiter ſein, wenn nicht in den eigenen Reihen Widerſtände
vorhanden ſein würden. Ebenſo wie ſich der Afabund ſeinerzeit
als der ſchärfſte Gegner der beſonderen Angeſtelltenverſicherung
gebärdet hat, will er nunmehr Arm in Arm mit den Arbeiter=
organiſationen
auch von einer beſonderen Behandlung der An=
geſtellten
in der Arbeitsloſenverſicherung nichts wiſſen. Erſt vor
wenigen Wochen hat ſich der Abgeordnete Aufhäuſer, Vor=
ſitzender
des Afabundes, in einem Leitartikel des Vorwärts
entſchieden gegen die Zulaſſung von Erſatzkaſſen ausgeſprochen.
Würde es ſich dabei lediglich um die Ablehnung dieſer einen
Form der Berückſichtigung der Angeſtelltenwünſche gehandelt
haben, ſo wäre das vielleicht zu verſtehen. Tatſächlich bekämpft
der Afabund aber die von den übrigen Angeſtelltenorganiſatio=
nen
geforderte Sonderbehandlung der Angeſtellten in der Ar=
beitsloſenverſicherung
in jeder Form. Die Parteiintereſſen ſtehen
ihm auch hier höher als die Angeſtelltenintereſſen.
Daß das Gutachten der Sachverſtändigen=Kommiſſion nun=
mehr
endlich den Weg dafür freimachen möge, daß auch in der
Arbeitsloſenverſicherung die Angeſtellten zu ihrem Rechte kom=
men
, das iſt es, was die Angeſtellten erwarten.

Gefahr einer Schiele=Kriſe?

Die Katze bleibt im Stall. Der ſchwarzrote Spißhund wird
ſeßt die Herrſchergewalt über die Schafe bekommen und unter
ſe nem Kommando ziehen ſie alle hinaus zum Seegelände, am
Amtsmannsbruch vorbei, dem Weideplatz entgegen. Vielleicht,
dafß dann ein Storch neben ihnen ſtolziert, auf Fröſche hungrig;
uch die Rehe werden am frühen Morgen erſcheinen, denn ſie
iſen gern zwiſchen Wald und See, wenn die Wieſenblumen
elfihen.
Jeden Samstag abend erſteht für den tierliebenden Men=
cen
die größte Freude. Da werden die ſchweren Ackerpferde
dei reit von Zaum und Joch, alles Geſchirr bleibt zurück, und
iher den Gutshof brauſt mit ſchrecklichem Gepolter eine wilde
ſa=gd. Unſere fünfundzwanzig Gäule toben am Park vorbei
auff die Wieſe, werfen ſich voll Uebermut und Freude ins Gras,
valzen ſich und wiſſen nicht wohin mit ihrem Temperament.
Dns ganze Wochenende verbringen ſie ſo und kommen am Mon=
ag
um vier Uhr willig zurück, ſobald der Vorknecht ruft. Ich
m ine dieſe ſchweren Pferde, die ja im Winter auf vereiſten
und auf grundloſen Wegen beſonders harte Arbeit verrichten
näſſen, ſie freuen ſich am meiſten auf Frühling, Sonne und
beiheit.

Amſkriktene Zollerhöhungen
für Buner and Ruſe.
* Berlin, 11. April. (Priv.=Tel.)
Die innere Politik hat immer noch Ferien und wird ſie wohl
auch behalten, bis der Kanzler am 20. April nach der Reichshaupt=
ſtadt
zurückkehrt. Der Reichsernährungsminiſter Schiele hat zwar
den Verſuch gemacht, die ihm beſonders am Herzen liegenden
agrariſchen Dinge weiter zu treiben, har aber damit vor Oſtern
keinen vollen Erfolg gehabt. wo er auf den Erlaß einer Notver=
ordnung
zugunſten einzelner Produkte der landwirtſchaftlichen
Veredelungswirtſchaft drängte. Damals wies das Kabinett be=
reits
Lücken auf, und die Abſtimmung ergab nicht die für dieſen
Fall vorgeſchriebene Einſtimmigkeit. Der Entwurf der Notver=
ordnung
mußte daher bis zur nächſten Kabinettsſitzung, am 21.
April, zurückgeſtellt werden. Hier wird er wohl mit großer Mehr=
heit
durchgehen, zumal Herr Schiele ſich auf beſtimmte Zuſagen des
Kanzlers ſtützen kann.
Anders und ſchwieriger liegen die Dinge, wenn die Frage der
Zollerhöhungen für Butter und Käſe ſpruchreif wird,
was noch im Laufe des Monats der Fall ſein wird, weil hier ver=
mutlich
der Arbeitsminiſter und vielleicht auch das Aus=
wärtige
Amt Bedenken anmelden könnten. Auf der
anderen Seite iſt, ſoweit wir wiſſen, Herr Schiele entſchloſſen, mit
dieſer Forderung zu ſtehen und zu fallen. Er will dann vom
Reichspräſidenten ſeinen Rücktritt erbitten, wenn es ihm nicht
möglich iſt, die Widerſtände im Kabinett, zu überwinden, eine
Möglichkeit, mit der immerhin gerechnet werden muß. Dann würde
es ſich aber vermutlich kaum um eine partielle Kriſe handeln.
Herr Schiele iſt immerhin der Exponent der Landvolkpartei und,
wenn auch nicht ſachlich, ſo doch politiſch auch der der Wirtſchafts=
partei
. Sein Ausſcheiden müßte faſt automatiſch ein Abbröckeln
der Regierungsparteien von rechts her zur Folge haben und könnte
daher ſehr leicht das ganze Kabinett Brüning in die Luft ſprengen.
Gerade deshalb ſind die Forderungen, die der Reichsernährungs=
miniſter
jetzt angemeldet hat, ſo bedeutungsvoll, weil ſie nicht
allein ſein Reſſort angehen, ſondern ins Politiſche hinüberſpielen
und ſo der Sommerpauſe des Reichstages ein plötzliches Ende be=
reiten
könnten.
Streik in den welklichen Schulen Braunſchweigs.
Braunſchweig, 11. April.
Der Streik in den Schulen des Freiſtaates Braunſchweigs
hat alle weltlichen Schulen ergiffen. In Wolfenbüttel ſind von
den 282 Kindern nur 18 zum Unterricht erſchienen. In Schönin=
gen
mußte der Schulunterricht völlig ausfallen, weil keine Kinder
zum Unterricht gekommen waren. Von den etwa 3000 Kindern
in Braunſchweig, die die weltlichen Schulen beſuchen, ſind über
75 v. H. nicht zum Unterricht erſchienen. Die Abgeordneten des
weltlichen Elternbundes, die den Streik eingeleitet haben, erſchie=
nen
mittags im Miniſterium, um Verhandlungen zu führen. Sie
wurden aber abgewieſen, und jede Verhandlung mit ihnen ab=
gelehnt
.

Außenpolikiſche Angeſchicklichkeit.
Zar Ferdinands deutſche Apanage.
* Berlin, 11. April. (Priv.=Tel.)
Unmittelbar vor der Vertagung des Reichstages haben die
Kommuniſten noch eine Bombe platzen laſſen. Sie traten da=
mals
mit der Behauptung hervor, daß der ehemalige König
Ferdinand von Bulgarien vom Reich wiederholt Zuwendungen
erhalten habe, womit er ſich noch nachträglich ſeinen Eintritt in
den Krieg bezahlen laſſe. Mit der Wirkung ihrer Bombe konn=
ten
die Kommuniſten allerdings nicht ſehr zufrieden ſein. Reichs=
finanzminiſter
Dr. Dietrich trat die Zündung ſofort aus und
gab zu, daß allerdings noch alte Verträge beſtünden,
über die er in der Vertraulichkeit des Auswärtigen Ausſchuſſes
gern volle Auskunft geben würde. Inzwiſchen hat auch der
Generalbevollmächtigte des Zaren Ferdinand eine offizielle Er=
klärung
abgegeben, daß der König kein Geld für einen
Eintritt Bulgariens inden Krieg verlangtoder
gar erhalten habe. Damit konnte man den Fall zunächſt
ruhen laſſen, bis im Auswärtigen Ausſchuß die zu=
geſagte
Aufklärung gegeben war. Eine ſolche Auf=
klärung
wäre eigentlich gerade für die Sozialdemokraten am
Platze geweſen, die ja durch ihr Mitglied Scheidemann es jeder=
zeit
in der Hand haben, den Auswärtigen Ausſchuß einzuberu=
fen
. Statt deſſen hat die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion
im Reichstag eine kleine Anfrage eingebracht, worin ſie ſich er=
kundigt
, ob es wahr iſt, daß an den Zaren Ferdinand jährlich
ein größerer Betrag aus Reichsmitteln gezahlt werde und bis
zu ſeinem Tode weitergezahlt werden ſolle, weiter ob es im
beſonderen wahr iſt, daß im Frühjahr 1931 eine Sonderzahlung
von einer halben Million erfolgte. Außerdem wird gefragt, wvelche
Zahlungen ſeit dem Eintritt Bulgariens in den Krieg aus
Reichsmitteln erfolgt ſind. Der Stein iſt damit ins Nollen
gekommen, dank der höchſt überflüſſigen Neugierde der Sozial=
demokraten
, die damit an die Oeffentlichkeit traten, um mit den
Kommuniſten konkurrieren zu können. Es muß doch daran er=
innert
werden, daß die Sozialdemokraten oft und lange als
Kanzler und ſogar als Finanzminiſter in der Reichsregierung
ſaßen, um die Verträge, die unzweifelhaft beſtehen, genau zu
kennen. Richtig iſt wohl, daß Zar Ferdinand ſich irgendwie ge=
ſichert
, und vom Reich eine Entſchädigung erhalten hat für
die Vermögensverluſte, die er durch den Krieg
erlitt. Dieſe Entſchädigung ſtellt nur einen Bruchteil des
wirklichen Schadensbetrages dar, wobei wir vorläufig mit unſe=
rem
Urteil zurückhalten, inwieweit ein Vertrag dieſer Art ver=
tretbar
iſt. Man darf aber nicht vergeſſen, daß der Sohn des
Zaren Ferdinand heute noch König von Bulgarien, mit dem
wir in beſten politiſchen Beziehungen ſtehen, iſt und in Bulga=
rien
eine Erörterung dieſer Angelegenheit vor aller Oeffentlich=
keit
höchſt peinlich empfunden wird. Soviel hätten ſich die
Sozialdemokraten ſelbſt ſagen können, die tapfer an der Arbeit
ſind, aus innenpolitiſchen Gründen wieder einmal außenpoli=
tiſche
Fenſterſcheiben einzuſchlagen, worin ſie auch in anderer
außenpolitiſcher Hinſicht eine bemerkenswerte Geſchicklichkeit an
den Tag legen.

us Matterhorn Stürme über dem Montblanc Hölle von
Lis Palü Der Heilige Berg u. a. m.) wird häufig der Vorwurf
ernacht, ihre Bilder ſeien geſtellt und die Senſationen, d. h. die
vaghalſige und gefährliche Situationen enthaltenden Szenen trickmäßig
aberiziert und zurechtgeſchnitten. Nun hat Sepp Allgeier, der Mei=
teroperateur
des bekannten Bergfilmregiſſeurs Dr. Fanck, uns ein Buch
Fſchrieben, in dem er die oft unerhört ſchwierigen und ſtärkſte An=

Sepp Allgeier: Die Jagd nach dem Bild. Achtzehn Jahre Kamera=
mann
in Arktis und Hochgebirge! 160 Seiten mit 150 Bildern. Stutt=
nart
1931. J. Engelhorns Nachf. Kart. 5. RM., Leinen 6,80 RM.
Den Schöpfern der großen Alpenfilme (ich erwähne nur den Kampf

or derungen an die menſchliche Willenskraft ſtellenden Aufnahmen ſolcher
ſothalpinen Filme ſchildert und an Hand erſtklaſſigen Bildmaterials
um Nachweis erbringt, daß die dabei erlebte Gefahr und Mühe oft bis
in die Grenzen des Möglichen geht und Darſteller wie Leiter nicht ſelten
höchſt bedrohliche Lagen bringt. Gefährliche Kletter= und Abſeil=
na
növer in ſteilſtem Eis und Fels ſind an der Tagesordnung; Froſt und
9Se machen Transport und Handhabung der ſchweren Apparatur zur
Dral; die dünne Luft in 4000 Metern Höhe bedrängt die Bruſt, und der
SEneeſturm, ein richtiges Filmobiekt, umfängt Menſchen und Kamera
nie eiſiger Hülle.
Dutzende von Abenteuern ſchildert Allgeier in einfacher, jeder Poſe
bwolder Form, deren Urwüchſigkeit und ſtiller Humor tiefe Liebe zum
Dſchauten birgt und beredt zum Herzen jedes Bergfreundes ſpricht.
Au geier iſt nicht nur ſportgewandter Bergſteiger, ſondern auch ausge=
eic
hneter Skiläufer. Dieſe Kunſt kommt ihm namentlich bei ſeinen
ſhhrten nach Grönland und Spitzbergen zu den Schauplätzen der großen
Lallartragödien zuſtatten und die Schilderung ſeiner Erlebmiſſe im Po=
aneis
iſt der ſchönſte Teil des Buches.

Als Achtzehnjähriger hat Allgeier bereits das Glück, an einem Hilfs=
unternehmen
für die verunglückte Schröder=Stranz=Expedition teilneh=
men
zu dürfen. Sein Schiff wird vor Spitzbergen von den Feſteismaſſen
zermalmt, und unter unſäglichen Mühen und Gefahren retten ſich die
Schiffbrüchigen in winzigen Fangbooten, um nach 69ſtündiger Irrfahrt
auf Leben und Tod das feſte Land zu erreichen. Selbſt im Augenblick
höchſter Gefahr bleibt er ſeiner Aufgabe als Kameramann treu und
bringt eine reiche Ausbeute herrlicher Bilder heim, die nun die Haupt=
zierde
des Buches bilden.
Eine nochmalige Reiſe nach Spitzbergen und Grönland, im Auftrage
der Ufa unternommen, läßt ihn manchem weiteren Abenteuer begegnen
und gibt ihm Gelegenheit, Leben und Treiben der Eskimos mit dem
Objektiv einzufangen.
Das ganze Buch wirkt bei aller Schlichtheit des Ausdrucks als Zeug=
nis
echten Mannestums und iſt ein glühendes Bekenntnis zur Schönheit
und Größe der Hpchgebirgswelt. Dem Alpenwanderer, ſei er genießen=
der
Naturfreund oder gipfelſtürmender Sportsmann, wird dieſes ſchöne
Werk mit ſeinen wundervollen Aufnahmen ebenſoviel Freude machen wie
dem abenteuerfrohen Jungvolk, dem es als Vorbild zur Feſtigung von
Hans Baumeiſter.
Körper und Geiſt zu dienen berufen iſt.
Ap. Die Mädchen. Roman von Edna Ferber. Aus dem Ameri=
kaniſchen
überſetzt von Gertrud von Hollaender. (Verlag Gebr. Enoch,
Hamburg.) Die vielgeleſene amerikaniſche Schriftſtellerin gibt in dieſem
Familienroman ein Spiegelbild, des geſchichtlichen Werdens Amerikas
während dreier Generationen, die in der in den ſiebziger Jahren ſtehen=
den
Großtante Charlotte Trift, ihrer in den dreißiger Jahren ſtehenden
Nichte Lottie Payſon und der zwanzigjährigen Großnichte Charley Kemp
verkörpert ſind. Die alte Großtante repräſentiert die gute alte Zeit.
Sie hatte in ihrer Jugend einen kurzen, tragiſchen Liebesroman erlebt,
ihr Geliebter war im Bürgerkriege 1862 gefallen, und ſie blieb unver=
mählt
; ſie iſt Gegenſtand der Verehrung der Familie und lebt ihren
Erinnerungen. Lottie, das Hausmütterchen, ein friſches und flinkes
Mädchen, mit ausgeprägtem Sinn für Humor, iſt gleichfalls unvermählt
geblieben, ſie ging im Weltkrieg nach Frankreich als Pflegerin und brachte
ein franzöſiſches Waiſenkind mit, die Frucht eines heimlichen Liebes=
verhältniſſes
mit einem franzöſiſchen Leutnant, der im Kriege fiel. Die
Jüngſte, das enfant terrible der Familie, iſt ein ganz modernes Mäd=
chen
, die mit dem größten Freimut über Dinge ſpricht, von der Tante
Charlotte noch nicht einmal gehört hat, ſelbſtändig, energiſch, praktiſch
und allen Sentimentalitäten abhold; ſie tritt zum Entſetzen ihrer alt=
modiſchen
Großmutter als Verkäuferin in ein Modegeſchäft ein und wird
von einer ruſſiſchen Tanztruppe als Tänzerin für Gaſtreiſen engagiert.
Auch ihr Geliebter, ein Dichter, iſt im Krieg gefallen, aber, ſie geht dar=
über
nicht kaputt, hofft vielmehr, daß ihr Wunſch. fünf Kinder zu be=
kommen
, noch in Erfüllung gehen werde. So werden die alte Zeit der
Krinoline mit ihren überlebten Anſichten und die neue der Sweater und
Turnhoſen, von Tradition und Standesbewußtſein ſich freimachende
gegenübergeſtellt. Das Familienleben der Familie Trift wird mit allen
Einzelheiten bis zu den Toiletten, den Geheimniſſen der Küche, der
Kaffeegeſellſchaften uſw ausführlich geſchildert. Daneben werden wir
mit der Denkungsart, den Anſchauungen über Familie und Staat, der
Lebensweiſe und Sitten des Amerikaners, dem amerikaniſchen Geſchäfts=
leben
und den Nachwirkungen des Krieges auf die wirtſchaftliche Lage
bekannt gemacht.

H. P. O. Lifſagaray: Der Pariſer Kommune=Aufſtand Volksausgabe
mit einem Anhang: Marx, Briefe über die Kommune (z. T. bisher
unveröffentlicht). 432 Seiten. Leinen 2,85 RM.
Liſſagaray, ſchrieb das anerkannt klaſſiſche Werk über die Pariſer
Kommune, die vor 60 Jahren im Mittelpunkte des europäiſchen Inter=
eſſes
ſtand. Der Verfaſſer ſtand ſelbſt auf den Barrikaden der Kom=
mune
Er ſchildert die letzten Stunden der Herrſchaft Napoleons III.,
den Krieg 1870/71, die Belagerung von Paris, die Kämpfe zwiſchen der
Bevölkerung und der Regierung, die den inneren Feind mehr fürchtet
als den äußeren. Der Verſuch, Paris zu entwaffnen, ſchlägt fehl und
führt zur Herrſchaft des Volkes über Paris, zur Kommune. Das Stadt=
haus
, Sitz des Zentralkomitees der Nationalgarden und der Kommune=
verwaltung
, wird der Schauplatz erbitterter Partei= und Cliquenkämpfe,
verzweifelter militäriſcher Entſchlüſſe und großer ſozialer Pläne; die
Front leiſtet trotz Mangel an wirklichen militäriſchen Führern heroi=
ſchen
Widerſtand; die Provinz verſucht, Paris zu Hilfe zu kommen.
Dann das Ende: acht Tage blutigen Straßenkampfes, Maſſenerſchießun=
gen
, Kriegsgerichte Todesurteile und Verbannungen. Eine Darſtellung,
die von einem heißen Temperament durchpulſt iſt, dabei aber ſtets nach
hiſtoriſcher Objektivität ſtrebt, die ungeſchminkt die Fehler und Schwächen
der großen Bewegung und ihrer Führer zeigt, aber auch die Größe der
Kämpfenden herausarbeitet. Der Ueberſetzung liegt die letzte von Liſſa=
garay
ſelbſt ſtark umgeänderte franzöſiſche Ausgabe zugrunde. Gegen=
über
der früheren deutſchen Ausgabe hat dieſe den Vorzug größerer
Knappheit und ſtrafferer Geſtaltung, bei vielfacher Ergänzung durch
wichtiges neueres Material.
Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit
des Regiments Gensdarmes. Mit einem Nachwort von Eduard
Berend. In Halbleder gebunden 2,90 RM. (Volksverband der
Bücherfreunde, Wegweiſer=Verlag, G. m. b. H., Verlin= Charlotten=
burg
2.)
Aus dem Vorgefühl der Kataſtrophe, die 1806 über den preußiſchen
Staat hereingebrochen iſt, erſteht die Handlung dieſer Novelle. Fon=
taue
hat mit ſeinem kulturgeſchichtlichen Wiſſen und ſeinem pſychologi=
ſchen
Tiefblick eine Begebenheit aus der Geſchichte des märkiſchen Adels
zu einer Dichtung ausgeſtaltet, die den Widerſtreit von natürlichem
Gefühl und äußerer Konvention zum Inhalt hat. Die anziebende Figur
des heldenhaften Prinzen Louis Ferdinand beherrſcht das Geſchehen,
auch das preußiſche Königspaar wird mit ehrlicher Bewunderung porträ=
tiert
. Aber Fontane hat auch mitleidslos die Schwächen und Gebrechen
enthüllt, die ſchuld an der vorübergehenden Verdunkelung des preußi=
ſchen
Ruhmes geweſen ſind.
Ein Richarb=Tauber=Album. Für den beliebteſten aller deutſchen
Tenöre, für Richard Tauber, hat die Muſik für Alle ein Sonder=
heft
herausgebracht, das viele Lieder und Arien aus Opern, Operetten
und Filmoperetten enthält, mit denen ſich der Künſtler ins Herz ſeiner
zahlreichen Bewunderer geſungen hat. Lieder von Mozart und Schu=
bert
, die der Sänger ſelbſt mit ſeinen Phraſierungs= und Vortragszeichen
verſehen hat, ſtehen neben dem von Tauber für den Tonfilm Das lok=
kende
Ziel komponierten Schlager Rot iſt dein Mund, der mich ver=
lacht
, neben Rotter=Jurmanns berühmten Mutterlied‟. Einen großen
Teil des Heftes füllen natürlich die Kompoſitionen, die Franz Lehär
eigens für Tauber in ſeinen Operetten geſchaffen hat: Das Wolgalied,
Dein iſt mein ganzes Herz, Lächeln, immer nur lächeln u. v. a.

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Nummer 101

Sonntag, den 12. April 1931

Seite 5

Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 12. April 1931.
Um die Süddeutſche Handball=Meiſterſchaft
auf dem Stadion am Böllenfalltor kämpfen heute, Sonntag, nach=
mittags
3 Uhr, die beiden beſten ſüddeutſchen Mannſchaften:
Sportverein 98 Darmſtadt Spielvereinigung Fürth. Wir ver=
weiſen
auf die Mitteilungen im Sportteil unſerer letzten Aus=
gaben
.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 1. April der Lehrer
Peter Wahlig an der Volksſchule zu Nieder=Saulheim. Kreis
Oppenheim, zurzeit kommiſſariſch an der Volksſchule zu Neckar=
Steinach, Kreis Heppenheim, auf ſein Nachſuchen vom 1. Mai
1931 an.
Hohes Alter. Kaufmann Franz Heller Witwe begeht
am 12. d. M. in voller geiſtiger und körperlicher Geſundheit ihren
82. Geburtstag. Frau Heller wohnt bereits über 50 Jahre im
Hauſe Alexanderſtraße 7.
Kunſtausſtellung. In den Räumen der Buchhandlung Berg=
ſtraeßer
ſind zurzeit Arbeiten des hieſigen Malers Philipp Bleſ=
ing
ausgeſtellt. Es handelt ſich um Aquarelle und Zeichnungen
von meiſt heſſiſchen Motiven, Land= und Ortſchaften in buntem
Wechſel. Der Beſuch der Ausſtellung iſt unentgeltlich. (S. Anz.)
Eine Verbeſſerung im Sommerfahrplan. Der um 7 Uhr in
Mannheim abgehende Eilzug E 306 wird im Sommerfahrplan bis
Baſel (S B.B.) durchgeführt wo er die gleichen Anſchlüſſe nach
LuzernSt. GotthardMailand und nach Bern (Interlaken)
LauſanneGenf erreicht wie der D 308, der 4.45 Uhr Darmſtadt
verläßt. Einer Anregung des Darmſtädter Tagblatts zufolge hat
nun in dankenswerter Weiſe die Reichsbahndirektion Karlsruhe
für Darmſtadt und alle Stationen der Bergſtraße dadurch
einen günſtigen Zugang zu dieſem Eilzug von Mannheim geſchaf=
ſen
, daß ſie über die Strecke Friedrichsfeld=Nord
Schwetzingen Anſchluß zwiſchen Zug 508 (Darmſtadt ab 5.20)
and dem genannten Eilzug E 306 geſchaffen hat. Man wird alſo
im Sommer aus unſerem Gebiet nicht nur ſpäter (für Darmſtadt
ſind es 35 Minuten, für Weinheim bereits über 1 Stunde) mor=
gens
abzufahren brauchen, um die erwähnten Anſchlüſſe in der
Schweiz zu erreichen, ſondern es tritt vor allem eine weſentliche
Fahrpreisverbilligung ein Dieſe dürfte in der 3. Klaſſe für
Darmſtadt etwa 3,50 RM. für die Fahrkarte ausmachen, nämlich den
Unterſchied zwiſchen D=Zugzuſchlag DarmſtadtBaſel (5. RM.)
und Eilzugzuſchlag Schwetzingen-Baſel (2. RM.) und durch die
Berkürzung der Wegſtrecke über Friedrichsfeld=NordSchwetzin=
Fen bei entſprechender Ausſtellung der Fahrkarte. Allerdings muß
ſSwohl in Friedrichsfeld=Nord als in Schwetzingen umgeſtiegen
Derden, wozu aber jedesmal genügend Zeit zur Verfügung ſteht.
Auch für ſolche, die nicht nach der Schweiz reiſen, ſondern nur nach
Karlsruhe und ſüdwärts, iſt auf dieſe Weiſe eine neue raſche
Des.
ſand billige Frühverbindung geſchaffen worden.

Heſſiſches Landestheaker.

Sonntag,
12 April

Rontag,
13. April

Letenstag
14. Apkik

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8 Sinfonie=Konzert
Preiſe 1.208 Mr.

19.30, Ende nach 22,30 Uhr
Turandot
4 23,,
T7 Gr. 2 u. 8
Preiſe 110 Mk

20. Ende gegen 22.30 Uhr
Adie tote Tante und andere Be=
gebenheiten
. 1.507.50 Mk.
Außer Miete

ATittwoch.
15 April

T onnerstag,
16. April

äreitag,
17. April

Eamstag,
18. April

* onntag
19. April

2022 Uhr
Gaſtipiel Hermine Körner
(15 De erſte Frau Selby
Darmſt. Volksb. Gr 1u. 17
Preiſe 110 Mk

2022 Uhr
Gaſtſpiel Hermine Körner
G15. Die erſte Frau Selby
Darmſt. Volksb. Gr. IIlu, 19
Pr iſe 110 Mr.

19.30 Ende gegen 22.30 Uhr
Zum erſten Male:
Der Hauptmann von Köpenick
E22 Preiſe 10 Mk

19.3022.30 Uhr
Gaſtſviel Hermine Körner
Eliſabeth von England
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Zuſatzmiete X
Preiſe 110 Mk.

1822 Uhr
Lohengrin
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Gutſcheine beſchränkt gültig

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15. 17 30, 20.15 Uhr
Ufa= Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tanlſtelle
Preiſe 12.60 Mk

15, 17.30, 20.15 Uhr
U a=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 12,60 Mk.

15, 17.30, 20.15 Uhr
Uf.=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 12 60 Mk.

15, 17.30, 20.15 Uhr
Ufa=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 12,60 Mk.

15, 17.30, 20,15 Uhr
Ufa=Tonfilm=Operette
Die Dr i von der Tankſtelle
Preiſe 12.,60 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Aüda von Verdi wird heute
Sonntag, im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Karl
Maria Zwißler in Szene gehen. Als Aida gaſtiert Julie
echützendorf=Körner, deren frühere Gaſtſpiele als Jſolde
umd Ortrud in Darmſtadt ſtärkſte Beachtung und Anerkennung
finden konnten. Die Partie des Rhadames ſingt Albert Seibert
vom Stadttheater in Augsburg als Gaſt.
Curt Götz=Gaſtſpiel im Kleinen Haus. Curt Götz, deſſen
alljährlicher Beſuch auch in Darmſtadt zu den beſonders freudig
erwarteten Ereigniſſen der Spielzeit gehört, wird mit Valerie
von Martens und ſeinem prominenten Berliner Darſteller= En=
emble
Dienstag, den 14. April, im Kleinen Haus ſeine Ko=
mödie
Die tote Tante zur Aufführung bringen. Das
tück iſt dem Darmſtädter Publikum bereits durch die frühere
Eufführung des Heſſiſchen Landestheaters bekannt geworden; es
ird daher den Theaterfreunden beſonders willkommen ſein, das
ngewöhnlich amüſante Werk nun in der Interpretation des Ver=
ſaſſers
genießen zu können. Außer der Toten Tante gelangen
die beiden luſtigen Einakter Das Märchen und Der
Mörder zur Aufführung.
Ufa=Bildſpiele im Kleinen Haus. Der Colin=Roß=Tonfilm
Achtung Auſtralien, Achtung Aſien! ein Spitzen=
derk
unter den Expeditionsfilmen der letzten Jahre, wird heute,
onntag, und morgen, Montag, im Kleinen Haus mit einem
feſſelnden Beiprogramm (tönende Wochenſchau, Trickfilm) wieder=
holt
. An beiden Tagen finden je 3 Vorſtellungen ſtatt. Ab Mitt=
och
, den 15. April, wird im Kleinen Haus die Ufa=Tonfilm=
Operette Die Drei von der Tankſtelle laufen.
Achtes Sinfoniekonzert im Landestheater. Felix Men=
delsſohn
=Bartholdy und Robert Schumann ſind
Namen, die immer wieder verdienen, auf den Programmen der
großen Kunſtinſtitute zu erſcheinen. Die Rheiniſche Sin=
ſynie
von Robert Schumann und die Schottiſche Felix
Mendelsſohns werden weiterleben, wenn manches Erzeugnis der
ſetztzeit von den Programmen verſchwunden ſein wird. Beide
Werke werden morgen Montag, im Großen Haus unter muſika=
liſſcher
Leitung von Dr. Karl Böhm zur Aufführung gebracht
werden. Außerdem wird das Violinkonzert H=Moll von Saint=
Eaens (Soliſt: Otto Drumm) das Programm vervollſtändigen.

Chormeiſterkurſus des Heſſiſchen Sängerbundes.

Auch am letzten Tag der Veranſtaltung war eine große An=
zahl
von Chordirigenten zu den wiederum von Prof. Gambke
und Prof. Dr. Noack geleiteten Chorübungen ſowie zu den die
Tagung beſchließenden Vorträgen erſchienen. Für das Thema des
erſten Vortrags Schulmuſik und Chorvereine konnte ja auch
kaum ein beſſerer Referent gewonnen werden als Prof. Gambke,
der Leiter hervorragender Chorvereinigungen zu Frankfurt a M.
Einſt bildeten, ſo führte der Redner etwa aus, Muſik und Volk
eine Einheit; Schülerchöre und Kirche waren die Träger der
Muſikpflege. In den Jahren der Spaltung des Volkskörpers ge=
riet
die Schulmuſik aufs tote Geleiſe und das Volk ſelbſt verlor
die lebendige Fühlung zur Muſik. Erſt die Romantik fand ein
einigermaßen wirkſames Mittel gegen dieſe Stauung in der
Gründung von Geſangvereinen. Aber auch heute iſt die deutſche
muſikaliſche Kultur ſchwer gefährdet; denn auch der Rundfunk hat
ſeine muſikaliſche Miſſion noch nicht genügend erkannt. Umſo wich=
tiger
iſt die Bindung SchuleChormuſik. Die preußiſchen miniſte=
riellen
, Richtlinien ſind aus ſolcher Erkenntnis entſtanden. Aber
die Stellung der Schulmuſik entſpricht ihnen noch keineswegs, und die
Möglichkeiten fruchtbarer Bindungen zwiſchen ihr und den übrigen
Schulfächern werden nicht ausgenützt. Die Schule ſieht in Ver=
kennung
des tiefſten Weſens deutſcher Kultur ihre Aufgabe mehr
in der Bildung des Kopfes als des Herzens, in logiſchem Erfaſſen,
theoretiſchem Durchdringen mehr als in Erweckung und Förderung
ſchöpferiſcher Kräfte. Mögen die Richtlinien ſich endlich frucht=
bar
auch für unſere die Muſikkultur mittragenden Chorvereine
auswirken.
Mit beſonderer Spannung ſah man dem Vortrag des Herrn
Dipl.=Ing. Simony über die Jugend=Singbewegung und den
Darbietungen ſeiner ausgezeichneten Muſikantengilde entgegen.
In feiner und kluger Weiſe gab der Redner mit wenigen Sätzen
eine Entwicklungsgeſchichte der Singbewegung, ſchilderte die Art
ihres Arbeitens und ſtellte ſie als Bindeglied zwiſchen die Sport=
jugend
und die alten Chorvereinigungen. Oeffentliche Darbie=
rungen
gibt die Gilde nur aus ihrem Ueberfluß; eigentlicher
Zweck iſt ihr die offene Singſtunde für alle und der Chor=
abend
für die wenigen. Sie erzieht zu bewußtem gemein=
ſamen
Muſizieren, das jeden Tonmaterialismus, jedes perſön=
liche
Heraustreten aus der muſizierenden Gemeinſchaft ablehnt.
Dem Vortrag folgten Geſänge aus der Zeitſpanne Walthers
v. d. Vogelweide bis zu H. L. Hasler, und die ſich beſonders
durch vollendete relative wie abſolute Reinheit bei feinſter Ab=
gewogenheit
der Stimmen auszeichneten.
Herr Miniſterialrat Dr. Siegert ſchloß hierauf die Ta=
gung
mit warmen Worten des Dankes an den Kurſusleitern,
Profeſſor Dr. Noack, der neben hervorragendem Wiſſen Füh=
lung
mit der Praxis der Chorvereine und außergewöhnliches =
dagogiſches
Geſchick beſitze, was ihn für ſolche Veranſtaltungen
beſonders befähige, er dankte weiter den Dozenten, den Vereinen,
die ſich an mehreren Tagen zu angeſtrengten Proben zur Ver=
fügung
geſtellt hatten, der Muſikantengilde und Madrigalver=
einigung
für ihre Mitwirkung, dem Geſchäftsführer, Herrn Roth,
für die gute Erledigung aller mit der Tagung verbundenen Ver=
waltungsarbeiten
. Im Rückblick auf den Kurſus ſtellte Redner
feſt, daß der Kurſus ein großer Fortſchritt gegen das Seitherige
bedeute, daß aber das Ziel des Bundes noch höher ſtehe. Er dankte
dem anweſenden Herrn Schulrat Haſſinger für die 1922 und 1923
abgehaltenen Dirigentenkurſe. Dieſe ſeien die erſten ihrer Art
geweſen, auf den damals gemachten Erfahrungen habe man heute
aufbauen können. Er forderte die Hörerſchaft auf, ihm die Auf=

Reiſebüro des Berkehrsvereins.
Wie uns von dem Verkehrsverein mitgeteilt wird benutzt das
reiſende Publikum die Einrichtung des neuen Reiſebüros in be=
vorzugtem
Maße. Das Perſonal gibt ſich die denkbar größte Mühe,
allen Anforderungen gerecht zu werden. Immerhin werden manch=
mal
einige Wünſche vorgetragen, deren Erfüllung nicht ſo ohne
weiteres möglich iſt. So fällt es z. B. dem geſchulten Reiſebüro=
Fachmann auch nicht ganz leicht, innerhalb 1 oder 2 Stunden ein
Fahrſcheinheft nach Roſario oder Angora zuſammenzuſtellen. Die
Erfüllung eines ſolchen Verlangens ſtößt bereits ſchon bei Eiſen=
bahnſtationen
auf große Schwierigkeiten. So kam z. B. neulich
ein Reiſender ſehr aufgeregt in das Büro und verlangte um 11 Uhr
vormittags ein Fahrſcheinheft nach Oſtpreußen über eine ganz
verzwickte und gar nicht leicht feſtzuſtellende Reiſeroute. Der Herr
wollte gegen 11.30 Uhr von Darmſtadt abfahren. In dieſem Falle
wurde unter Zurückſetzung des geſamten Betriebes dem Wunſch
des Reiſenden Rechnung getragen.
Im allgemeinen ſieht der V.V. ſich aber gezwungen, darauf
hinzuweiſen, daß in den anderen Büros der mitteleuropäiſchen
Reiſedirektion Fahrſcheinhefte nur bei einer Vorbeſtelldauer von
14 Tagen ausgegeben werden. Der V.V hat ſein Perſonal
ſelbſtverſtändlich angewieſen, nach allen Kräften den Wünſchen
des Publikums gerecht zu werden, aber man kann und darf nichts
Unmögliches verlangen, und deswegen bittet der V.V. alle In=
tereſſenten
, ſich der Verkehrseinrichtung des Reiſebüros zu bedie=
nen
, aber bei etwas ſchwierig gelagerten Fällen, in denen die
Zuſammenſtellung eines Fahrſcheinheftes kompliziert iſt, ein oder
zwei Tage vorher die Beſtellung aufzugeben.
Städtische Sparlasse Darmstadt
Unsere Hauptstelle
Rheinstraße 34
ist für den Spareinlagenverkehr
ununterbrochen
geöffnet von 7½ Uhr vorm. bis 5½g Uhr nachm.,
* Samstags nur von 7½ bis 12½ Uhr vormitt.
Kleines Haus.
Der neue Colin=Roß=Tonfilm Achtung Auſtra=
lien
, Achtung Aſien! zeichnet ſich durch ein ſelbſt für den
Film ungewöhnliches Tempo aus. Eine unglaubliche Fülle von
Einzelheiten. Streiflichter über zwei Kontinente und die Inſelwelt
zwiſchen ihnen gleiten am Betrachter in ſo mannigfaltigem Wechſel
vorüber, daß man häufig länger verweilen möchte bei bisher nicht
geſehenen Schönheiten und Merkwürdigkeiten, die der Autor mit
kurzen, unaufdringlichen Erläuterungen begleitet. Auſtralien,
Land ohne Volk mit urweltlicher Tier=, Pflanzen= und Menſchen=
welt
, China, überquellend von Menſchen, die ſich ſogar in ſelt=
ſamen
Flußſiedlungen ſtauen, indiſche Tempel und endlich die Süd=
ſee
. Neu=Guinea und Neuſeeland mit varadieſiſcher und grandioſer
Landſchaft. Ein Film voll von der Buntheit und Märchenhaftig=
keit
der Welt.
Hausfrauenbund. Unſere Mitgliederverſammlung iſt am
Dienstag, dem 14. April, um 4 Uhr, in den ſchönen neuen Vor=
tragsräumen
des Heaghauſes, Luiſenſtraße 16. Die Vortragsdame
der Heag, Fräulein Hellwig, wird uns mit allen neuen elektri=
ſchen
Apparaten bekannt machen und praktiſche Koch=, Brat= und
Backvorführungen im elektriſchen Herd uſw. halten mit anſchließen=
den
Koſtproben. Wir bitten unſere Mitglieder zu dieſem lehr=
reichen
Nachmittag um rege Beteiligung.

faſſung über die heute beendete Tagung ſchriftlich mitzuteilen. Er
wies dann weiter auf die vom Kultusminiſterium ermöglichten
lokalen Chormeiſterkurſe hin, die 35 an der Zahl in Landge=
meinden
abgehalten worden ſeien. Dieſe ſeien gewiſſermaßen die
Vorſtufe für eine Teilnahme an der heutigen Tagung, ſie ſeien
nicht zu entbehren, er bitte ſolche Kurſe von 1½tägiger Dauer auch
ferner ſtattfinden zu laſſen. Er verabſchiedete ſich von dem Hörer=
kreis
mit Worten der Anerkennung für ihre rege und angeſtrengte
Mitarbeit und den beſten Wünſchen für ſie und ihre Vereine.
Prof. Dr. Noack widmete noch ein herzliches Wort des Dankes
dem verdienſtvollen Vorſitzenden des Bundes Miniſterialrat Dr.
Siegert, deſſen Initiative und Tatkraft die Bundesarbeit
ſtändig neu belebe, ſo daß der Blick der großen Nachbarbünde,
wie er feſtzuſtellen Gelegenheit hatte, ſtets auf den Heſſiſchen
Sängerbund gerichtet ſei.
H.8.
Kircheumuſikaliſche Paſſionsfeier.
Der dreitägige Dirigentenkurs, veranſtaltet vom heſſiſchen
Sängerbund, fand geſtern ſeinen Abſchluß durch eine Darbietung
der Madrigal=Vereinigung Darmſtadt in der Schloßkirche. Zur
Aufführung gelangte die Hiſtoria des Leidens und Sterbens
unſeres Herrn und Heilandes Jeſu Chriſti nach dem Evange=
liſten
Matthäus, komponiert von Heinrich Schütz (15851672).
Als Einlagen in dieſer Paſſionsmuſik wurden Vier Sprüche
aus den deutſchen Sprüchen von Leben und Tod geſungen, die
vertont ſind von Leonhard Lechner (15501606).
Den Schluß der Darbietung machte ein Chorgeſang Die
ſieben Kerzen aus dem Oſterweiheſpiel der Unbekannte von
Georg Stammler, aus der Feder des Arnold Mendelsſohn=
Schülers Kurt Thomas. Dieſe ganze Darbietung war gewiß die
Krönung aller Eindrücke, aller Belehrung und Förderung, die
dieſer Dirigentenkurs ſeinen Teilnehmern bot. Sie zeigte, was
bei voller Hingabe der Mitwirkenden unter willensſtarker, über=
legener
Führung geleiſtet werden kann. Die Madrigal= Vereini=
gung
Darmſtadt iſt eine Schöpfung von Profeſſor Friedrich
Noack, und iſt in kurzer Zeit weit über die Grenzen Darmſtadts
von Bedeutung geworden. In den Darbietungen dieſer Ver=
einigung
wirkt neben dem zum Teil hervorragenden Stimm=
material
, choriſche und ſtiliſtiſche Kultur, und ihr in jeder Hinſicht
überragender Leiter war geſtern Dirigent, Organiſt und Sänger
in einer Perſon. Ihm zur Seite ſtanden die die ſehr ſchwvierigen
a Cappella=Chöre in tadelloſer Reinheit ſingende Madrigal= Ver=
einigung
ſowie die Herren Landzettel (Evangeliſt), Peter Schäfer
(Jeſus), der mit ſchönem Erfolge an der Veredlung ſeiner ergie=
bigen
Baßſtimme arbeitet, Wilhelm Jung (Petrus), die kleinen
Partien des Judas, Caiphas, Pilatus und des zweiten Zeugen,
ſang Friedrich Noack ſelbſt. Beſonders gut gelang der Schluß=
chor
der Paſſion Ehre ſei Dir Chriſte und ebenſo gut hielt ſich
die Madrigal=Vereinigung beim Vortrag der Sieben Kerzen
von Thomas, einem Werke, das durch kontrapunktige Satzkunſt
und Wärme der Empfindung für die reiche Begabung ſeines
Schöpfers ſpricht. Es war ein ſchöner Abſchluß des ſicher
Früchte tragenden Dirigentenkurſus.
O.

Neuerwerbungen der Stadkbächerei.
(Außer Romanen.)
Karl Wehrhan. Die ſchönſten Sagen der alten Reichsſtadt
Frankfurt a. M. 12 A 225. Felix Eberty. Jugenderinnerungen
eines alten Berliners, 5 L 1685. Franz Blei, Erzählung eines
Lebens. 1930. 5 L. 620. Will Durant, Die großen Denker. 1930.
10 Ph 115. Theodor Litt, Kant und Herder als Deuter der gei=
ſtigen
Welt. 1930. 7 Ph 1260. Hans Wahl. Goethe im Bildnis.
55 Kl 558. Otto Güntter, Mörike als Zeichner. 60 Zeichnungen.
1930. 50 Kl. 2243. Lytton Strachey, Eliſabeth und Eſſex. Eine
tragiſche Hiſtorie. 10 Bf. Max Valentiner Der Schrecken der
Meere. Meine U=Boot=Abenteuer. 1931. 45 Bk 470. H. R. Bern=
dorff
, Diplomatiſche Unterwelt. 1930. 9 B 10. V. Senſinow,
Die Tragödie der verwahrloſten Kinder Rußlands. 1930. 15 Bf 420.
Eliſabeth Schucht Gezeichnete. Meine Erlebniſſe unter Ge=
fangenen
und Strafentlaſſenen. 1930 5 Ff 210. C. Borchling
und R. Muuß. Die Frieſen. 1931. 65 Cz 43. Theodor Wundt,
Zermatt und ſeine Berge. 1930. 140 Cz 317. H. Kröller=
Müller. Die Entwicklung der modernen Malerei. Ein Weg=
weiſer
für Laien. Mit Abbildungen. 50 Kg 237. DasDeutſche
Lichtbild. Jahresſchau 1931. Mit 160 Tafeln. 20 Ep 225.
Marie Eichler, Das Formen in Plaſtilin. Anleitung für Kinder
zum Modellieren. J 35. Fritz Brehmer Melodieauffaſſung und
melodiſche Begabung des Kindes. 1925. 10 Ps 17. Hans Mers=
mann
, Die Tonſprache der neuen Muſik. 1930. 25 Km 260. Ru=
dolf
Bode, Rhythmus und Körpererziehung. 5 Abhandlungen,
20 Ks 60. Adolf Rude. Die Neue Schule und ihre Unterrichts=
lehre
. Band 1: Die Neue Schule. 1930. 10 Pa 325.

Verein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters. Aus
Anlaß der Neugründung einer Tonfilmbühne im Kleinen Haus,
die für die Zukunft des Landestheaters nicht ohne Bedeutung ſein
kann, findet am Donnerstag, den 16. April, im Fürſtenſaal ein
Diskuſſionsabend über das Thema Theater und Film un=
ter
beſonderer Berückſichtigung der hieſigen Verhältniſſe ſtatt, zu
dem auch Nichtmitglieder unſeres Vereins Zutritt haben. (Vergl.
Anzeige in den nächſten Tagen.)
Die Darmſtädter Turnerſchaft E. V. Die der Deutſchen
Turnerſchaft angehörenden hieſigen Vereine: Turngemeinde 1846,
Tgde. Beſſungen 1865, Tgeſ. 1875, Akad. Turnverb. Alemannia,
Akad. Turnverb. Ghibellinia, Reichsbahn=Turn= und Sportverein
und Poſtſportverein ſind als Darmſtädter Turnerſchaft vereinigt.
Der auf den 25. April feſtgeſetzten Hauptverſammlung ging am
vergangenen Freitag eine Vorſtandsſitzung voraus, bei der die
obengenannten Vereine faſt vollzählig vertreten waren. In dieſer
Sitzung wurden die Neuwahlen vorgenommen, wie ſie der Haupt=
verſammlung
zur Beſtätigung, vorgeſchlagen werden ſollen. Auch
die friſtgerecht geſtellten Anträge wurden durchberaten, über deren
endgültigen Beſchluß ebenfalls die Hauptverſammlung zu entſchei=
den
hat. In der Beſetzung der Vorſtandsämter iſt mit Ausnahme
der Beſetzung des Schriftführeramtes keine Aenderung eingetreten.
Es wurden gewählt: Turner Kalbhenn zum 1. und Turner Leh=
mann
zum 2. Vorſitzenden; Turner Wolff zum Schriftführer, Tur=
ner
Keßler zum Kaſſenwart. Turner Biſchoff zum Oberturnwart
und Turner Oldendorf zum Preſſewart. Rechnungsprüfer ſind die
Turner Kochendörfer und Hirſch. Der ſeitherige Schiftführer,
Turner Emig, wird der Hauptverſammlung aus Anerkennung für
ſeine langjährige verdienſtvolle und ehrenamtliche Tätigkeit, als
Ehrenmitglied in Vorſchlag gebracht. Die Hauptverſammlung, die
im Hauſe der Turngemeinde 1846 (Woogsplatz) ſtattfindet, wird
u. a. durch den Vortrag des 1. Vorſitzenden über Entſtehung, Zweck
und Ziele der Darmſtädter Turnerſchaft, beſondere Anziehungs=
kraft
ausüben. Ueber einen Vorſchlag zur Bildung einer Arbeits=
gemeinſchaft
zwiſchen der Darmſtädter Turnerſchaft und den hieſi=
gen
Sportverbänden wird der Vortragende ebenfalls an dieſem
Abend Bericht erſtatten.
Der Gabelsberger Stenographenverein, gegr. 1861, macht
unter Hinweis auf die heutige Anzeige nochmals darauf auf=
merkſam
, daß morgen abend 8 Uhr in der Ballonſchule, und zwar
unter der Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrkräfte neue Anfänger=
kurſe
in Einheitskurzſchrift eröffnet werden. Die Anmeldung
kann in der erſten Unterrichtsſtunde erfolgen. Maſchinenſchreib=
unterricht
nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode wird in
eigener Schule, Ballonplatz 7. erteilt.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Sonntag, den 12. April k931

Nummer 701

Monalskalender des Vereins für Aguarien- und
Zerrarientunde hontonia in Darmftadt.
Der April iſt der Monat, in welchem man eigentlich erſt
mit der Zucht exotiſcher Zierfiſche beginnen ſoll. Zur Zucht wähle!
man keine zu großen alten Tiere aus, ſondern man ſetze junge
Paare zuſammen, die beſſere Zuchterfolge verſprechen als alte
Tiere, die meiſtens über die Grenze der Fortpflanzungsperiode
hinaus ſind. Zur Zucht nehme man keine ſchwächlichen, ſchlecht ge=
nährten
Exemplare, denn dieſe werden niemals zur Zucht ſchreiten.
Auch iſt dafür zu ſorgen, daß die Einrichtung der Behälter für die
Zucht der betreffenden Fiſche zweckentſprechend iſt. Es iſt bei Ein=
richtung
dem beſonderen Bedürfnis der Laichenden Rechnung zu
tragen, und es ſind Maßnahmen zu treffen, von deren Vorhanden=
ſein
das Gelingen der Zucht abhängig iſt. Auf eine Beſchreibung
bis ins Einzelne kann man hier nicht eingehen, aber in folgenden
Aucführungen ſind allgemeine Richtlinien für die Zucht der häu=
figſten
Bewohner unſerer Aquarien angegeben. Von einheimiſchen
Fiſchen die eventuell im Aquarium gezogen werden können, kämen
unſer Bitterling und der Stichling in Betracht. Für ihre Zucht
ſind große Behälter mit reichlichem Pflanzenwuchs zu benützen.
Da ſich der Bitterling bei ſeinem Laichgeſchäft der Malermuſchel
bedient, ſo iſt bei der Einrichtung des Behälters auf dieſe Rück=
ſicht
zu nehmen. Die Malermuſchel verläßt häufig ihren Stand=
ort
und hinterläßt auf dem Boden tiefe Furchen; alle Pflanzen,
die ihr im Wege ſind, werden auf ihrer Wanderung ausgeriſſen,
und empfiehlt es ſich daher, als Bodenbelag nur reinen Flußſand
zu verwenden. Erde wird nur zu leicht aufgewühlt, wodurch das
Waſſer trübe wird. Die Pflanzen ſetzt man deshalb am beſten
in Blumentöpfe.
Von den fremdländiſchen Zierfiſchen erfreuen ſich beſonders die
lebendgebärenden Zahnkarpfen (Girardinus. Poezilia, Platy=
poezilia
, Cambuſia, Xiphophorus uſw.) großer Beliebtheit. Die
alten Tiere haben meiſt nur den einen, allerdings recht großen
Fehler, daß ſie meiſtens ihre Jungen freſſen. Um dies zu ver=
hüten
und den Jungen die Möglichkeit des Entwiſchens zu bieten,
ſind die Zuchtbehälter recht dicht mit Pflanzen zu verſehen und
zwar vor allem die dem Lichte zugewendete Seite des Aquariums,
denn die eben Geborenen ſtreben bei den erſten Schwimmbewe=
gungen
dem Lichte zu. Wenn dies geſchieht, wird der Liebhaber
bei einiger Aufmerkſamkeit immer, wenn nicht alle, ſo doch den
größten Teil der Jungfiſche retten. Ablaichkäſten oder Draht=
geflechte
uſw. ſind nicht zu empfehlen, da ſich die Fiſche an ſolchen
ſehr leicht verletzen.
Der Liebhaber einheimiſcher Gewächſe hat jetzt ſchon reichlich
Gelegenheit Pflanzenmaterial zu ſammeln. Man verſäume nicht,
die jetzt bei den Ausflügen mit ins Netz geratenen Larven der
verſchiedenen Waſſertiere in mit Gaze zugebundene Gläſer ( grö=
ßere
Einmachgläſer, verſehen mit Bodenbelag und Pflanzen)
jede Art für ſich zu ſetzen und die oft hochintereſſante Entwick=
lung
zu beobachten.
Bei exotiſchen Tieren iſt an kühleren Tagen durch Heizung für
eine entſprechende Erhöhung der Waſſertemperatur Vorſorge zu
treffen, doch hüte man ſich auch in dieſem Falle vor einem mehr
ſchadenden als nützenden Uebermaße.
Die Reptilien und Amphibien haben nun ihren Winterſchlaf
beendet und muß der Liebhaber, ſeine Behälter, neu bepflanzen
und die Tiere den Ueberwinterungskäſten entnehmen. Endlich
iſt die Kälte vorüber, die Natur iſt erwacht und draußen beginnt
ein munteres Leben. Fröſche und Kröten, die vor kurzem noch
halb erſtarrt waren, ſind nun beim Laichgeſchäft. In Bächen,
Tümpeln und Teichen hören wir ihre lieblichen Stimmen, ein Be=
weis
, daß die erſten Frühlingsboten, der Grasfroſch und die
Erdkröte zur Fortpflanzung ſchreiten. Der Froſchlaich iſt an der
großen Klumpen= und Haufenform der Eimaſſen, die oft rieſige
Dimenſionen erreichen, leicht zu erkennen, während der Kröten=
laich
in Form von Schnüren, einer Perlenkette gleich, um Waſſer=
pflanzen
, Reiſer und dergleichen geſchlungen wird. Wir finden
Fröſche und Kröten in feſter Umarmung. Außer den beiden erſt=
genannten
Arten trifft man auch ſchon den Waſſer= und den Moor=
froſch
an. Ein Laubfroſch, noch tief im Sand und Erde eingebud=
delt
, kam beim Graben zum Vorſchein. Unſere Tritonen ( Waſſer=
molche
) zeigen ſich jetzt im prächtigſten Hochzeitskleid und können
eine Konkurrenz mit ihren Auslandskollegen gut aufnehmen. In
hieſiger Gegend kommen die vier Arten Tritonen vor, und zwar
der Kammolch, der Streifenmolch, der Bergmolch und der für un=
ſere
Gegend äußerſt ſeltene Fadenmolch. Der zu den landbewoh=
nenden
Schwanzlurchen gehörende Feuerſalamander gebiert ſeine
Jungen (Larven) im Waſſer. Zauneidechſen und die ſelteneren
lebendgebärenden Bergeidechſen kommen zum Vorſchein. Auch die
Flora bietet dem Terrarienfreund ſchon Gelegenheit, die ihm für
ſein Terrarium am geeignetſten erſcheinenden Pflanzen zu
ſammeln.
(Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde
Hottonia in Darmſtadt. Vereinsabende jeden erſten und dritten
Samstag im Monat im neuen Vereinslokal Zum Gutenberg,
Ecke Grafen= und Wieſenſtraße. Eigene Freilandanlage. Pachtung
von Teichen und Fiſcherei. Gäſte ſtets willkommen.) 4. Fa.

Anelodien, einſte uno genere Gelagrangenkasdemn Häuftierieven
Alk=Darmſtadk. Berein für Orisgeſchichke und Heimakkunde. 327. Beranſtalkung.

Als Redner des Abends ſprach Herr Profeſſor Adolf Beyer
über Anekdoten; ernſte und heitere Erzählungen
aus dem Künſtlerleben. Aus der reichen Kenntnis heſſi=
ſcher
Kunſt heraus, die Profeſſor Beyer ſchon ſo oft bewieſen, und
die es ihm ermöglicht hatte, im Vorjahre gelegentlich der Aus=
ſtellung
200 Jahre Darmſtädter Kunſt für den Kata=
log
derſelben erſtmalig eine zuſammenhängende Geſchichte der
Darmſtädter Kunſt im 19. Jahrhundert zu ſchreiben, eine über=
aus
mühevolle Arbeit, die dem Künſtler reiche Anerkennung
brachte, erzählte dieſer in launiger Weiſe eine ganze Reihe von
Epiſoden aus dem Leben heſſiſcher Maler, die dieſe äußerſt nahe
brachten und einen Einblick in das Leben und Treiben, in Sor=
gen
und Nöte und Freuden derſelben gaben.
Sehr intereſſant war das Leben des merkwürdigen Schlachten=
malers
Freiherrn Chriſtian von Löwenſtern, der neben=
bei
auch als das älteſte Darmſtädter Original gelten kann, am
10. Auguſt 1701 in Darmſtadt geboren. Seine großen, vielſeitigen
Kenntniſſe und ſein zurückgezogenes Weſen brachten ihn in den
Ruf eines Schwarzkünſtlers, der ſich unter anderem auch verdop=
peln
und unſichtbar machen könne. Sein Freund und Zeitgenoſſe,
der Maler Johann Chriſtian Fiedler (geb. 31. Okto=
ber
1697), der 1724 als Hofmaler in den Dienſt des Landgrafen
Ernſt Ludwig trat, galt ebenfalls als Sonderling, der unter an=
derem
auch die Sonderlichkeit beſaß, jedermann ohne Unterſchied
des Standes mit Du anzureden, und davon auch bei, ſeinem
Fürſten keine Ausnahme machte, was beſonders in einem Gedicht
aus den 1740er Jahren zum Ausdruck kommt, in dem er in Reim=
form
den Landgrafen um Erlaubnis zur Ausübung der Nieder=
jagd
bittet.
Des weiteren behandelte der Redner unſeren bedeutenden
Landsmann und Künſtler Auguſt Lukas, der nicht nur Künſt=
ler
, ſondern auch ein Original im beſten Sinne war und der,
wenn er einmal im Erzählen war, ſeiner reichen Phantaſie die
Zügel äußerſt ſtark ſchießen ließ.
So erzählt Lukas unter anderem, daß er einſt beim Baden
im Tiber bei Rom eingeſchlafen ſei und nach längerer Zeit end=
lich
am fremden Strand wieder erwachte. Fremd ſei da auch die
Sprache des Fiſchers geweſen, der mit ihm reden wollte, und es

ſoll ſich herausgeſtellt haben, daß er von der Strömung fortge=
riſſen
, an der ſpaniſchen Küſte angeſchwemmt war. Der Fiſcher
verſorgte ihn wieder mit Kleidern, und zum Dank habe er die
Fiſcherstochter, die er da kennen gelernt habe, geheiratet. Man
wußte aber, daß ſeine Frau eine geborene Stolz und ſeine zweite
Frau eine Heidelbergerin war.
Auch in ſeinen Urteilen war Lucas äußerſt draſtiſch; ſo meinte
er, wenn jemand von grünen Bäumen ſprach: Die Bäume ſind
nicht grün, ſie ſind rot, grau, blau, braun; der Salat iſt grün,
und von den Wäldern pflegte er oft zu ſagen, ſie ſeien bei uns
keine Wälder, ſondern Holzzuchtanſtalten,
Des weiteren erzählte der Meiſter allerlei launige Dinge vom
Kupferſtecher Jakob Felſing, von Johann Baptiſt
Scholl dem Jüngeren, deſſen Landgrafenſtandbilder leider
immer noch fern von den leeren Sockeln am Herrngarten weilen,
der ſich durch ſein freimütiges, offenes Weſen auch bei Hofe man=
ches
verſcherzte.
Dann folgten Skizzen über den bekannten Maler Joſef
Hartmann. Peter App, Heſſemer, Schwanthaler
Schwind, Rudolf Hofmann, Menzel, Feuerbach,
Leibl, und mit einer Huldigung unſeres leider zu früh verſtor=
benen
Meiſters und Künſtlers Eugen Bracht an Böcklin
ließ Meiſter Beyer ſeine wohlgelungenen Ausführungen aus=
klingen
.
Das Ganze bot einen Ausſchnitt von heiteren Stückchen. Ge=
dichten
und Künſtlerverſen, ſowie feierliche Rhythmen aus dem
Künſtlerleben.
Die Zuhörerſchaft dankte mit reichem Beifall. In ſeinen
Dankesworten an den Redner betonte der Vorſitzende, Herr Phi=
lipp
Weber, daß Meiſter Beyer nicht nur fein zu malen ver=
ſtehe
, ſondern daß er auch die Farben meiſterhaft miſchen könne
und damit lebenswahre und frohe Geſtalten aus dem Künſtler=
leben
vor den Augen ſeiner Zuhörer ſkizziert habe, die durch ihre
Bilder nachwirkten.
Nächſte Veranſtaltung am 23. April. Herr Amtsgerichtsrat
Hans Otto Becker hält einen volkskundlichen Vortrag über
den Frühling in Kunſt, Kultur und Literatur.

Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ausſtellung Ruth
Meier, Dresden. In der Reihe ihrer regelmäßigen Aus=
ſtellungs
=Veranſtaltungen zeigt die Bücherſtube ab Mittwoch, den
15. April. Aquarelle, Zeichnungen und Holzſchnitte der Dresdnerin
Ruth Meier. Anläßlich einer Leipziger Ausſtellung ſchreibt
Dr. Delpy: Die Tierholzſchnitte der Dresdnerin Ruth Meier zei=
gen
charaktervolle Lebendigkeit, verbunden mit techniſcher Raſſe.
Man fühlt irgendwie: dieſem Talent wird man ſpäterhin noch be=
deutungsvoller
begegnen. Anfangs Mai wird die ſchon ange=
kündigte
Ausſtellung der Bauhausmaler, Deſſau, eröffnet. Für
Juni iſt eine Ausſtellung des jungen Bildhauers Fritz
Schwarzbeck, Bingen, geplant.
Der Hausfrauenbund e. V., Darmſtadt hielt am 9. April
eine Verſammlung ab, in welcher das Vermieten möblier=
ter
Zimmer zur Sprache kam. Dieſe für Vermieter und Mie=
ter
gerade jetzt zu Semeſterbeginn, ſo beſonders aktuelle Frage
wurde nach allen Richtungen hin erwogen. Die Mitglieder des
Hausfrauenbundes kamen darin überein, Einheitspreiſe aufzu=
ſtellen
die alles, was geboten wird, in ſich vereinen, vor allem
jede kleinliche Extraberechnung fallen zu laſſen. In dieſer Be=
rechnung
ſoll enthalten ſein: das möblierte Zimmer, der Morgen=
kaffee
(ohne Brot), Bedienung, Bettwäſche, Teewaſſerkochen am
Abend. Bezüglich der Beleuchtung müſſen jeweilige Sonderabkom=
men
getroffen werden, da ein großer Unterſchied im Verbrauch be=
ſteht
, je nachdem der Mieter viel und lange in ſeinem Zimmer
arbeitet oder nicht. In der Geſchäftſtelle des Hausfrauenbundes,
Rheinſtraße 7, werden zu den Sprechſtunden, vormittags von 10
bis 12,30 Uhr (außer Samstags), möblierte Zimmer in großer
Anzahl angewieſen in der Preislage von 2535 Mark für ein=
fache
Zimmer, je nach Einrichtung und Lage, und von 40 Mark
an für elegantere Zimmer. Unſere Mitglieder haben ſich den
Grundſatz zur Regel gemacht: Wie mache ich meinem Mieter das
Wohnen bei mir angenehm? Bezüglich des Mietpreiſes für die
Ferien wurde das Uebereinkommen getroffen, die Hälfte des Prei=
ſes
zu verlangen, wenn der Mieter nicht hier bleibt.
Vortrag von Profeſſor D. Matthes. Auf den Vortrag Der
Gemeinſchaftsgedanke und deſſen Verwirklichung im kirchlichen
Gemeindeleben im Gemeindehaus der Petrusgemeinde. Eich=
wieſenſtraße
8 Dienstag, den 14. April, abends 8.15 Uhr, ſei noch=
mals
aufmerkſam gemacht. Es bietet ſich hier für alle evange=
liſchen
Gemeindeglieder Darmſtadts Gelegenheit, ſich über eine
hochwichtige Frage zu unterrichten, die der berufene Redner unter
großem Beifall auf dem unlängſt in Reichelsheim abgehaltenen
Gemeindetag behandelt hat.
Nathanel. Auf dieſe Vortragsdichtung in Sprechchören,
die am Sonntag, dem 12. April, abends 8 Uhr, in der Stadtmiſ=
ſion
, Mühlſtraße 24, ſtattfindet, werden noch einmal alle Freunde
des Volkes und der Jugend beſonders aufmerkſam gemacht. Was
iſt die Urſache unſerer Not der Gegenwart, und welches iſt der
Weg der Hilfe für unſer geknechtetes Volk? Das iſt mit wenigen
Worten der Inhalt dieſer höchſt zeitgemäßen Dichtung. Die hier
berührten Fragen ſind augenblicklich ſo brennend und erregen
heute ſo viele Gemüter, daß ihre rechte Beantwortung für jeden
Gegenwartsmenſchen von größtem Intereſſe ſein dürfte. Mitwir=
kende
in dieſem Abend ſind: der Sprechchor des Jugendbundes für
Entſchiedenes Chriſtentum, der gemiſchte Chor der Stadtmiſſion
und Herr Wundenberg als Soliſt. Der Eintritt iſt frei. Pro=
gramme
ſind am Saaleingang zu haben.
Chriſtl. Verein Junger Männer E.V., Darmſtadt. Alexan=
derſtraße
22 (Inf.=Kaſerne). Heute Sonntag, abends 8 Uhr. ſpricht
in unſerem Heim Herr Fr. Kiſſel über das intereſſante Thema:
Die Bedeutung der Leibesübungen für den Körper‟ Wir laden
auch heute, wie zu allen unſeren Veranſtaltungen, nicht nur unſere
Mitglieder, ſondern auch Freunde und Gäſte herzlich ein. Beſon=
dere
Einführung iſt nicht erforderlich.
Die Liedertafel verweiſt auf ihre heutige Anzeige.

Sonderfahrien der Reichsbahndirektion Mainz.
Die Reichsbahndirektion Mainz beabſichtigt, auch in dieſem
Jahre ein= und mehrtägige Sonderfahrten auszuführen. Die dazu
notwendigen Vorbereitungen ſind bereits getroffen worden. In
großen Zügen ſteht jetzt ſchon das Programm feſt. Um den weite=
ſten
Kreiſen Gelegenheit zu geben, ſich die ihnen zuſagenden Fahr=
ten
auszuſuchen, ihren Urlaub oder ihre Ferien danach einzurich=
ten
, geben wir nachſtehend das Programm der Reichsbahndirekrion
Mainz kurz bekannt. Es iſt daraus zu erſehen, daß nur ſolche Ziel=
orte
aufgenommen worden ſind, die den Teilnehmern einen vollen
Genuß ohne jede Ueberanſtrengung verſprechen.
Den Auftakt bildet Sonntag, den 3. Mai, eine eintägige Fahrt
nach dem bekannten Heilbad Baden=Baden, das ſchon infolge ſeiner
unvergleichlich ſchönen Lage mitten in der Wald= und Bergroman=
tik
des Schwarzwaldes eine Sehenswürdigkeit iſt. An Chriſti=
Himmelfahrt, Donnerstag, den 14. Mai, ſoll ein Sonderzug die
Sonderzuggemeinde und neue Freunde, nach dem inmitten der
fruchtbaren badiſchen Rheinpfalz gelegenen Schwetzingen, wo ſich
Deutſchlands ſchönſter Schloßgarten befindet, und nach Heidelberg,
der Stadt an Ehren reich, bringen. Freunden des Meeres wird
anſchließend eine ſiebentägige Sonderfahrt an die Nordſee geboten.
In der Zeit vom 4. Juni bis einſchließlich 11. Juni ſollen hierbei
Bremen, Bremerhaven, Norderney, Helgoland und Hamburg be=
ſucht
werden. Nach dem Kleinod aus deutſcher Vergangenheit, nach
Rothenburg ob der Tauber, ſoll am 20. Juni, nachmittags, ein
Sonderzug fahren, der am 21. Juni, abends, zurückkehren wird.
Zwei große mehrtägige Fahrten ſind dem Bodenſee mit ſeiner Um=
gebung
und dem bayeriſchen Gebirge gewidmet. Die erſte ſoll in
der Zeit vom 1. bis einſchließlich 5. Juli ausgeführt werden, wo=
bei
Beſichtigungen von Konſtanz, Lindau, Bregenz (Pfänder) uſw.
vorgeſehen ſind, und eine Bodenſeerundfahrt ſowie Ausflüge in
die Schweiz unternommen werden ſollen. Die andere Fahrt iſt in
der Zeit vom 1. bis einſchließlich 7. September nach München, dem
herrlichen Chiemſee, Berchtesgaden und dem ſchönen Königſee ge=
plant
. Für Kochendorf mit ſeinem intereſſanten Salzbergwerk und
dem benachbarten maleriſchen Bad=Wimpfen am Neckar iſt der
Sonntag, 19. Juli, beſtimmt. Nach dem immer gern beſuchten
Laacher See und nach Mayen in der Eifel ſoll am Sonntag, den
2. Auguſt d. J., ein Sonderzug verkehren. Eine 1½tägige Son=
derfahrt
ſoll von Samstag, den 15. Auguſt, nachmittags. bis ein=
ſchließlich
Sonntag, den 16. Auguſt, einem Beſuch der Wartburg=
ſtadt
Eiſenach dienen. Am Sonntag, den 13. September, iſt eine
Sonderfahrt nach Bad=Dürkheim und Neuſtadt an der Hardt vor=
geſehen
. Dem reizvollen Lahngebiet, gilt die nächſte Fahrt am
Sonntag, den 27 September. Mit einer Winterfahrt im Novem=
ber
oder Dezember wird der Reigen der Sonderzüge beendet ſein.
Jede Sonderfahrt wird ſorgfältig ausgearbeitet und frühzeitig
durch die Tageszeitungen, durch Plakate uſw. bekanntgegeben. Das
Haſten und Jagen, die Mühen und Sorgen des Lebens erheiſchen
Zeiten der Ausſpannung und Erholung, der Erfriſchung für Kör=
per
und Geiſt. Dieſe Möglichkeit wird der Bevölkerung durch die
Deutſche Reichsbahn geboten, die uns durch ihre Ausflugsſonder=
züge
Deutſchland, unſer Vaterland und unſere Heimat, in ſeiner
Schönheit und Größe erkennen und empfinden läßt.

Zur Blutreinigung im Frühling
nehmen Sie morgens und abends 2 Herbex=Kerne
Dieſes Blut und Säfte auffriſchende Mittel erhalten Sie
in Apotheken (1,75 RM.).
(I BIn 379

Warmwaſſerbereitung und Heizung ſind Arbeitsgebiete der
Hausfrau, die in ihren Ausmaßen meiſtens unterſchätzt und nicht
erkannt werden. Gasbeheizte Warmwaſſerapparate bringen der
Hausfrau weitgehende Zeit= und Arbeitserſparnis, da ſie den im
Haushalt geforderten Anſprüchen in beſonderem Maße entſpre=
chen
. Denn Gasapparate ſind keine Warmwaſſerſpeicher, die nur
eine beſtimmte Menge heißes Waſſer, deren Entnahme zeitlich
begrenzt iſt, liefern können. Bei den gasbeheizten Apparaten
kann zu jeder Zeit beliebig viel Waſſer entnommen werden. Außer
dem Vorzug der ſtetigen Betriebsbereitſchaft zeichnen ſich die Ge=
räte
durch einen niedrigen Anſchaffungspreis und geringe Be=
triebskoſten
aus. Beſonderes Intereſſe wird den Kleinwarm=
waſſerbereitern
entgegengebracht, da ein zweckentſprechender Appa=
rat
bereits für 45. RM. geliefert wird. Auf Grund der Lei=
ſtungsfähigkeit
und Preiswürdigkeit hat auch die Gasheizung in
letzter Zeit eine ſtarke Ausbreitung gefunden. In den meiſten
Haushaltungen macht man ſich heute mit dem Heizen viel zu viel
Arbeit und Mühe. Dem abzuhelfen iſt die Gasheizung berufen
und befähigt. Sie bürgert ſich in ihren verſchiedenen Tormen er=
freulich
raſch ein. Denn die Leiſtungsfähigkeit und Müheloſigkeit,
mit der die Gasheizung zu bedienen iſt, iſt der beſte Erzieher zur
Erhaltung einer geſundheitsfördernden Zimmertemperatur. Den
nächſten Vortrag, der ausſchließlich die Gebiete der Warmwaſſer=
bereitung
und Gasheizung umfaßt, hat Herr Dipl.=Ing. Malzi
übernommen, der ſeine Ausführungen durch Lichtbilder ergänzt.
Die Veranſtaltung findet bei freiem Eintritt am Donnerstag,
den 16. d. M., abends 8 Uhr, im Bürgerhof Eliſabethen=
ſtraße
2, ſtatt. Nach dem Vortrag wird jede gewünſchte Auskunft
erteilt. (Siehe heutige Anzeige.)
Muſikverein. Die nächſte Probe zur E=Moll=Meſſe von An=
ton
Bruckner, mit deren Aufführung das nächſte Vereinsjahr er=
öfſnet
werden ſoll, findet für Damen am Montag, den 13., für
Herren am Donnerstag, den 16. April, ſtatt. (Vgl. auch Anzeige.)
Lichtbildervortrag im Starkenburger Automobil=Club. Eine
der wichtigſten Fragen für den Kraftfahrer iſt die gute und ſichere
Fahrbahn. Dr. Oſtwald, ſelbſt Kraftfahrer und auf dem Ge=
biete
des Straßenweſens Sachverſtändiger, ſpricht am kommenden
Dienstag, den 14. April, abend 8.30 Uhr, auf Veranlaſſung des
Starkenburger Automobil=Clubs im

deutſchen Kraftfahrers. Für Kraftfahrer iſt dieſer inter=
eſſante
Vortrag mit Lichtbildern im eigenſten Intereſſe von großer
Bedeutung. Aus dieſem Grunde ſind auch Nichtmitglieder als
Gäſte herzlich willkommen. Eintritt frei.

A

Union=Theaker. Micky=Maus=Sondervorſtellung.
Wer kennt nicht Micky=Maus ihre grotesken Abenteuer,
Tänze, Streiche und muſikaliſchen Akrobatenſtückchen? Groß und
klein ſchwärmen für die fidele Maus, die ſchon gar manchem ſelbſt
bei kürzeſtem Auftreten Sorgen verſcheucht hat und ein ſonniges
Lachen auf die Geſichter aller zaubern kann. Und nun erſt ein
ganzes Programm, das in der Hauptſache von Micky=Maus be=
ſtritten
wird! Es war zu erwarten, daß ein Maſſenandrang
zu dieſen Sondervorſtellungen einſetzen wird, und tatſächlich wur=
den
die Erwartungen nicht getäuſcht, ſchon geſtern ſtrömten Er=
wachſene
und Kinder zur Micky=Maus.
Eine ganze Reihe toller Abenteuer wurde gezeigt, in allen
ſpielte der berühmte Star Micky die Hauptrolle; ſei es der
Kurztonfilm Ein Schiff ſtreicht durch die Wellen,
oder Der raſendeGaucho, Herbſt oder Imwunder=
ſchönenMai
. Ueberall muſiziert, tanzt, rennt Micky=Maus und
ihre grotesken Partner, ſo daß der Jubel im Hauſe oftmals (man
könnte faſt ſagen: leider), ſogar die Muſik übertönte. Aber auch in der
erzwungenen ſtummen Pantomime wirkt Micky unbedingt er=
heiternd
. Bewundernswert iſt die Ideen= und Gedankenviel=
ſeitigkeit
des geiſtigen Vaters der Micky=Maus, der immer wieder
neue, unwahrſcheinliche, aber phantaſtiſche und ergötzliche Figuren
zuſammenſtellt und die ganze Natur mit allem was da kreucht und
fleucht, Tiere aller Art, Bäume und Sträucher, Blumen und
Pflanzen, um die Wette mit Micky tanzen und muſizieren läßt
Die Vorſtellung löſte allgemeine Freude aus, das reichhaltige hei=
tere
Sonderprogramm, das heute und morgen nochmals wieder
holt wird, wird ergänzt durch ein hübſches Märchenſpiel Der
Zinnſoldat, eine Groteske, einen inſtruktiven Gymnaſtikfilm und
die neueſte Wochenſchau. Wer tüchtig lachen will, möge ſich ge=
troſt
der kleinen Maus im U.=T. einige Stunden verſchreiben. *
Orpheum. Heute, Sonntag, zwei Vorſtellungen; nachm.
4 Uhr bei ungekürztem vollen Abendprogramm zu ganz kleinen
Preiſen von 60 Pfg. an, abends 8.15 Uhr letzte Sonntagsauf=
führung
der internationalen Prunkſchau in 23 Bildern. Wer die
erſtklaſſige Ausſtattung, welche in ähnlicher Pracht und Koſt=
ſpieligkeit
hier noch nicht gezeigt wurde, noch nicht ſah. verſäume
nicht eine der heutigen Sonntagsvorſtellungen. Rundfunkteil=
nehmer
haben auch heute zur Abendvorſtellung eine Ermäßigung
von 33:/ Prozent. Karten von 80 Pfg. bzw. 1 Mark an im Ver=
kehrsbüro
von 11 bis 1 Uhr, Kiosk am Paradeplatz von 1 bis 6
Uhr und an der Orpheumskaſſe ab 11 Uhr vorm. ununterbrochen
ſowie telephoniſch unter 389. (Siehe Anzeige.)
Berufsausbildung. Die ſchwere Zeit ſtellt an jeden, der
beruflich vorwärtsſtrebt, die höchſten Anforderungen. Wer ſich in
ſeinem Berufe durchſetzen will, muß nicht nur über ein hohes Maß
von Charakterfeſtigkeit und Wiſſen, ſondern auch von praktiſchem
Können verfügen. Die Kaufmänniſche Stenographen= Geſell=
ſchaft
e. V. eröffnet, wie in unſerem Blatte bereits mehrfach be=
kannt
gegeben, am kommenden Dienstag, dem 14. April,
abends 7.30 Uhr, neue Kurſe für Anfänger in der Reichskurz=
ſchrift
. Auch Unterricht im Maſchinenſchreiben kann täglich begon=
nen
werden. Der geſamte Unterricht findet nicht in einem Schul=
hauſe
ſtatt, ſondern in den eigenen Räumen, Ecke Zeughaus=
und Schleiermacherſtraße (Eingang Schleiermacher=
ſtraße
).
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten
wird die Beckſtraße von Landgraf=Georgs=Straße bis Soderſtraße
und die Heinrich=Fuhr=Straße von Beckſtraße bis Wilhelm=Jäger=
Straße vom 14. April 1931 bis auf weiteres für Fahrzeuge allet
Art geſperrt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 12. April 1931, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med. Erb. Wenckſtr. 23, Telephon 1208; Dr. med. Hof. Ger=
vinusſtr
. 46½, Telephon 48; Dr. med. Jockel, Oſannſtr. 50, Tele=
phon
4784.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich an=
ſchließenden
Woche den Nachtdienſt vom 11. April bis 18. April die
Apothke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9, Einhorn= Apo=
theke
, Kirchſtraße 10½
Aus den Parkeien.
Deutſchnationale Frauengruppe. Mittwoch,
den 15 d. M. nachmittags 4 Uhr, iſt unſere monatliche Zuſammen=
kunft
bei Sitte, wozu wir unſere Mitglieder und Freunde herzlich
und dringend einladen. Der Landesgeſchäftsführer Freiherr von
Schilling wird einen Vortrag halten über das Thema:
Kampfziele der nationalen Oppoſition. Wir hof=
fen
auf vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder. Gäſte und
Freunde willkommen.

Tageskalender für Sonntag, den 12. April 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 18.30 Uhr=
Ende 22 Uhr: Aida. 4 21. Kleines Haus, Anfang 15, 17.30
und 20 15 Uhr: Colin=Roß=Tonfilm Achtung Auſtralien. Ach
tung Aſien! Orpheum, 16 und 20 Uhr: Le Chic de
Paris. Konzerte: Zur Oper, Rheingauer Weinſtubs
Datterich Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant Böllenfalltor
Theater=Reſtaurant. Hotel und Reſtaurant Poſt. Alter Rats=
keller
, Café Jöſt, Reſtaurant Bürgerhof, Rummelbräu, Reichs
hof. Zum Tropfſtein, Monopol, Wiener Kronenbräukeller;
Schweizerhaus Eberſtadt ab 4 Uhr Ludwigshöhe nachm. 4 Uhr=
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Pglaſt=
Lichtſpiele. Union vorm. 11.15 Uhr: Micky=Maus
Helia, vorm 11.15 Uhr: Emden III. fährt um die Welt:
Verein. Geſellſchaft: Ausſtellung Der Menſch
Stadtkapelle, nachm. 18 Uhr: Vortrag von Frau Gallie
ſon=Reuter Aus meinem Leben in zwei Welten,
Stuhlverſtopfung. Nach den an den Kliniken für innere Kran=
heiten
geſammelten Erfahrungen iſt das natürliche Franz=Joſel.
(Tr96
Bitterwaſſer ein äußerſt wohltuendes Abführmittel.

[ ][  ][ ]

Nummer 101

Sonntag, den 12. April 1931

Seite 7

Heſſen.

Dd. Arheilgen, 11. April. Die Generalverſammlung des Obſt= und
Gartenbauvereins nahm einen ſehr regen Verlauf. Wie wertvoll die
Arbeit dieſes Vereins iſt, zeigt der von dem erſten Vorſitzenden vorge=
tragene
Jahresbericht. Daraus geht hervor, daß die Tätigkeit des Ver=
eins
im Jahre 1931. insbeſonders die Schädlingsbekämpfung, die Um=
pfropfung
und Düngung der Obſtbäume und den Vogelſchutz umfaßte.
Zur Bekämpfung der Schädlinge wurde das obligatoriſche Spritzen der
Obſtbäume im ſüdlichen Teile des Ortes fortgeſetzt. In Düngungsfragen
wurde aufklärend gewirkt durch Abhalten von Vorträgen, in denen be=
ſonders
die Kalkdüngung empfohlen wurde, und durch Verteilung lehr=
reicher
Schriften. Zur Förderung des Vogelſchutzes wurde von Profeſſor
Spilger ein Lichtbildervortrag abgehalten, bei dem zirka 30 Niſtkäſten
zur Verteilung kamen. Obwohl die Beteiligung bei dem gemeinſamen
Obſtbaumbezug zu wünſchen übrig ließ, konnten doch insgeſamt 140
junge Bäumchen bezogen werden, zu denen das Reich einen geringen
Zuſchuß gewährt hatte. An Obſtausſtellungen konnte infolge der vor=
jährigen
Mißernte nicht teilgenommen werden. Der Vorſitzende gab der
Hoffnung Ausdruck, daß das Jahr 1931 eine beſſere Ernte bringen
möge, damit der gewaltigen Einfuhr ausländiſchen Obſtes erfolgreich
entgegengetreten werden könne. Der Vorſtand, der zur vollſten Zu=
friedenheit
die laufenden Geſchäfte erledigt hatte, wurde einſti mig
wiedergewählt. Bei Punkt Verſchiedenes wurde beſchloſſen, daß der
Verein zu dem Feuerwehrfeſt einen Beitrag leiſtet und ſich an dem am
4. und 5. Juli ſtattfindenden Bundesfeſt der Jungbauern durch Stellung
eines Feſtwagens beteiligt. Der Turnverein veranſtaltet am nächſten
Samstag in der Turnhalle einen Gymnaſtik= und Tanzabend deſſen um=
fangreiches
Programm allein von den Turnerinnen des Vereins be=
ſtritten
wird.
Cp. Weiterſtadt, 11. April. Unfall. Auf der Landſtraße nach
Darmſtadt kam ein Motorradfahrer, als er einer Schafherde anſichtig
wurde und ſcharf bremſen mußte, zu Fall. Er mußte ſich in ärztliche
Behandlung begeben. Im Nachbarort Braunshardt konnte die=
ſer
Tage die Witwe M. Schuchmann ihren 82. Geburtstag begehen.
J. Griesheim, 11. April. Waldbrand. Am Freitag nachmit=
tag
, zwiſchen 2 und 3 Uhr, entſtand in Flur 6 der hieſigen Gemarkung
Auf die Harras, ein Waldbrand, der den 10jährigen Kiefernbeſtand
einiger Privat=Waldgrundſtücke auf einer Fläche von zirka 1400 Quadrat=
metern
teilweiſe beſchädigte. Der Brand, der durch die dürren Gras=
flächen
reichlich Nahrung gefunden hätte, wurde, bevor er einen größe=
ren
Umfang annehmen konnte, von Herrn Förſter Ahlheim vom Forſt=
haus
Harras und einem Landwirt aus Weiterſtadt gelöſcht. Nach Wahr=
nehmungen
ſcheint der Brand von einigen Kindern angelegt worden zu
ſein. Die diesjährige Generalverſammlung der hieſigen Freiwilligen
Feuerwehr findet am Sonntag, 12. April d. J., nachmittags 4 Uhr,
im Gaſthaus Zum grünen Baum hier ſtatt. Vorhergehend, um 3 Uhr,
Uebung mit Geräten. Nach einer Bekanntmachung der hieſigen Bür=
germeiſterei
iſt ein großer Teil der Baumbeſitzer mit dem Entfernen
dürrer Bäume und Aeſte. Entfernung der Raupenneſter und Miſteln,
ſowie Abnahme der Klebgürtel noch im Rückſtande. Die ſäumigen Baum=
beſitzer
ſind deshalb aufgefordert worden, das Verſäumte bis ſpäteſtens
15. April d. J. nachzuholen, widrigenfalls die Entfernung der Schäd=
linge
und Klebgürtel auf ihre Koſten und weiterhin Strafanzeige er=
folgt
. Am Dienstag, 14. April d. J., abends 8 Uhr, findet auf dem
Rathaus eine Gemeinderatsſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt:
1. Arbeitsvergebung, 2. Waſſerleitungs=Angelegenheiten, 3. Anſtellung
eines Hausmeiſters, 4. Krankenkaſſenbeiträge für die Ausgeſteuerten.
5. Mitteilungen, 6. Steuer= und Stundungsgeſuche, 7. Wohlfahrts= und
Armenſachen.
. Eberſtadt, 11. April. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtrigen Gemeinderatsſitzung beſchloß der Gemeinderat, ſämtliche an=
läßlich
der in Ausſicht genommenen Herſtellung der Alten Darmſtädter=
traße
ſvom Hauſe Pritſch bis zur Schillerſtraße) vorkommenden Arbei=
ten
und Lieferungen, mit Ausnahme der Randſteinlieferung, den ver=
geinigten
Maurermeiſtern Hindermeyer=Rückert=Zickler zu den Angebots=
ſpreiſen
zu übertragen. Die Lieferung der Randſteine (in Baſaltlava)
verhält zum Submiſſionspreis Steinmetzmeiſter Johannes Dieter 3. Die
kUnterhaltungsarbeiten und Lieferungen für die Gemeinde im Rech=
rmungsjahr
1931 werden wie folgt zugeſchlagen: Maurerarbeiten: Ver=
geinigte
Maurermeiſter; Zimmerarbeiten: Peter Schäfer 6. Dachdecker=
garbeiten
: Johannes Becker=Traiſa; Spengler= und Inſtallationsarbeiten:
Kehrer und Berghaus: Schloſſerarbeiten: Fritz Hofmann; Schreiner=
rund
Glaſerarbeiten: Vereinigte Schreiner= und Glaſermeiſter: Weiß=
Wbinderarbeiten: Georg Geißler; Ofenſetzerarbeiten: Konrad Kirſchner:
Tapezierarbeiten: Wilhelm Spangenberg= Pflaſterarbeiten: Georg Wie=
mner
: Steingeröll= und Kieslieferung: Wilhelm Schott 1.; Putzgerät=
Fchafts= und Farbenlieferung: Anna Fölſing; Verbrauchsartikel= und
Ffarbenlieferung: Philipp Eyſenbach; Fuhren: Ludwig Harniſchfeger:
Georg Harniſchfeger 2. und Heinrich Neuſel 3.: Schlammabfuhr: Georg
Rnell Witwe; Sprengwagen: Ludwig Kölſch 5. Leichenwagen: Georg
BHarniſchfeger 2.; Steinſplitt= und Steinſchlaglieferung: Odenwälder
Hartſteininduſtrie. Folgende Baugeſuche fanden Genehmigung: 1. Frau
Kath. Fornoff=Darmſtadt für Wohnhausneubau an der Alten Darm=
ſtädterſtraße
. 2. Adam Feik=Darmſtadt für Wohnhausneubau an der
Neuen Darmſtädterſtraße; 3. Frau Käthe Schmidt Witwe am Elfen=
nrund
, für eine Einfriedigung: 4. Philipp Knieß für Wohnhausneubau
in der Blumenſtraße. Für die an der Provinzial=Pflege=Anſtalt von der
Gemeinde erſtellten Wohnbaracken (Flachbauten) werden die Mieten wie
folgt feſtgeſetzt: Für eine Dreizimmerwohnung: 21 NM., für eine Zwei=
zimmerwohnung
15 RM. Gegen das Konzeſſionsgeſuch des Valentin
Krämer (Mainzer Rad) fand der Gemeinderat nichts zu erinnern, da
es ſich hier lediglich um die räumliche Erweiterung einer ſchon beſtehen=
den
Konzeſſion handelt.
Aa. Eberſtadt, 11. April. Aus der evangel Jugendbe=
wegung
. Die Knaben und Mädchen ſämtlicher Jungſchargruppen
haben Donnerstagnachmittag im Gemeindehaus eine Zuſammenkunft, bei
ber die Feſtlegung der Jungſcharſtunden für das Sommerhalbjahr ge=
regelt
werden ſoll. Werbeabend des Odenwaldklubs.
Am kommenden Mittwoch, 15. April, findet ein Werbeabend der hieſigen
Ortsgruppe des Odenwaldklubs ſtatt. Im Mittelpunkt des Werbeabends
tehen zwei Vorträge, von denen der eine vom Sinn und Wollen des
Odenwaldklubs handelt Auszeichnung eines Lebens=
retters
. Kaufmann Karl Janſohn von hier wurde wegen einer
vor Jahren erfolgten Lebensrettung durch das Innenminiſterium mit
einer Urkunde ausgezeichnet. Die Urkunde wurde ihm dieſer Tage im
Auftrage des Miniſteriums durch die Bürgermeiſterei ausgehändigt.
4a. Eberſtadt, 11. April. Vereinswettkampf. Der fällige
Rückampf zwiſchen dem Turnverein Gr.=Zimmern und dem Turnverein
1876 Eberſtadt findet nunmehr am Samstag, den 18. d. M., abends im
Schwanenſaal ſtatt. Jeder Verein ſtellt zwei Mannſchaften, beſtehend
aus je zehn Teilnehmern (ſechs Turnern und vier Jugendlichen). Es
Handelt ſich dabei um einen Geräte=Wettkampf

für die Woche vom 12. bis 18. April 1931.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
HeldenbergenWindecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſtverrt. Umleitung: Eichen-Oſtheim.
GrünbergHungen (Ortsdurchfahrt Hungen) vom 10. 11. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung für den Schwerverkehr (über 2,5 Tonnen)
Richtung Grünberg und Laubach über Langsdorf-Villingen- Nonnen=
roth
, Richtung Nidda über Trais=GorloffSteinheimRodheim.
Klein=LindenWetzlar (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 3. 11.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Garbenheim-DorlarAtzbach
HeuchelheimGießen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Neuſtadr i. O.Seckmauern, zwiſchen dem Straßenkreuz unterhalb
Lützelbach bis zum Weſtende der Ortsdurchfahrt Wiebelsbach, vom 8. 1.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lützelbach.
DarmſtadtRoßdorf (Noßdörfer Straße zwiſchen Botaniſchem Gar=
ten
und Halteſtelle Glasberg) vom 28. 1. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Beck= und Erbacher Straße in Darmſtadt.
Kelſterbach-Schwanheim-Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Kel=
ſterbach
) vom B. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Goldſtein,
Niederrad, Schwanheim oder rechtsmainiſch über Flörsheim, Höchſt.
OberurſelOberhöchſtadt im Heſſiſchen Wald (Haide) vom 31. 3.
bis 15. 4. geſperrt. Umleitung: Weißkirchen, Steinbach i. T.
Klein=Linden-Lützellinden (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 29.
12. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Großen=Linden.
Heppenheim-Lorſch am Uebergang Nr. 54 im Bahnhof Heppenheim
am 14. und 15. April jeweils von 6 bis 14 Uhr geſperrt. Umleitung:
Bensheim.
Ober=IngelheimGroß=Winternheim vom 13 4. für 8 Wochen ge=
ſperrt
. Umleitung nach Groß=Winternheim von Mainz über Eſſenheim.
Elsheim, von Bingen über Ober=Hilbersheim. Nieder=Hilbersheim,
Engelſtadt. Schwabenheim.
Trais=MünzenbergWohnbach (Ortsdurchfahrt Münzenberg), vom
11. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hörgern-Griedel
OppershofenSödelBellersheimTrais Münzenberg.
MünzenbergRockenberg (Ortsdurchfahrt Münzenberg) vom 9. 4.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Oberhörgern, Griedel, Oppers=
hofen
, Södel und Eberſtadt, Trais=Münzenberg, Bellersheim.

Cp. Pfungſtadt, 11. April. Waldbrand. Am hellen Tage brach
in der Abteilung 20 des Diſtrikts Klingsackertanne ein Waldbrand
aus. Der Brand erſtreckte ſich auf ungefähr 200 Quadratmeter eines 2 Waldbeſtandes. Zur Bekämpfung des Brandes war die Feuer=
wehr
aufgeboten worden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 11 April. Obſt= und Gartenbauver=
ein
. Am Sonntag, 19 d. M., findet unter Führung von Herrn Obſt=
bauinſpektor
Behne=Darmſtadt ein Gemarkungsrundgang ſtatt. Zu=
ſammenkunft
der Teilnehmer um 3 Uhr nachmittags am Rathaus zu
Nieder=Namſtadt. Anſchließend an den Nundgang wird eine Beſpre=
chung
über die gemachten Erfahrungen im Vereinslokal. Gaſthaus Zum
Löwen, ſtattfinden. Alle Mitglieder und Obſtbaumbeſitzer können ſich
an dieſem Nundgang beteiligen. Fragen über Behandlung einzelner
Obſtbäume oder Obſtbaumſtücke können bei dieſer Gelegenheit durch Be=
ſichtigung
an Ort und Stelle behandelt werden. Geſangverein
Eintracht=Freundſchaft Vielſeitigem Wunſche entſprechend
und angeſichts des großen Erfolges, den das Volksſtück Die Lieder des
Muſkanten bei der letzten Auführung hatte, findet am Sonntag, den
19. April, abends, im Saale des Darmſtädter Hofes eine Wieder=
holungsaufführung
ſtatt. Für ein billiges den wirtſchaftlichen Verhält=
niſſen
angepaßtes Eintrittsgeld iſt hier Gelegenheit geboten, ſich einen
wirklichen Kunſtgenuß zu verſchaffen.
C. Ober=Ramſtadt, 11. April. Klein= und Sozialrentner=
Fürſorge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für Monat
Abril werden am Mittwoch, den 15. d. M., nur vormittags von 8.19
Uhr bei der Gemeindekaſſe ausgezahlt. Säuglingsfürſorge.
Montag, den 13. April, nachmittags von 23 Uhr, findet im Zimmer 18
des Rathauſes Säuglingsberatungsſtunde ſtatt.
T Groß=Zimmern, 11. April. Die von den Verbänden der freien
Wohlfahrtspflege unter der Bezeichnung Winterhälfe 1931
durchgeführte Sammlung hatte in anbetracht der allgemein ſchlechten
wirtſchaftlichen Verhältniſſe doch noch ein recht befriedigendes Ergebnis.
Es konnten hiervon in Groß=Zimmern an 58 Perſonen Lebensmittel und
Kleiderpakete, an 40 Perſonen je 1 Zentner Kartoffeln und an 57 Per=
ſonen
Gutſcheine zum Einkauf von Waren im Werte von 4 Mark zur
Verteilung gelangen. Wenn damit auch keinem über, die Not hinweg=
geholfen
werden konnte, ſo war doch jedem Empfänger dieſer Gaben da=
mit
wenigſtens eine kleine Beihilfe zur Beſtreitung dringendſter Bedürf=
niſſe
geleiſtet worden.
T. Reinheim, 11. April. Die Handwerkskammer hält näch=
ſten
Freitag, den 17. April, 11.4513 Uhr, im Gaſthaus Appel hier eine
Sprechſtunde ab.
Bw. Langſtadt 11. April. Die älteſte Einwohnerin unſeres Dorfes,
Frl. Eliſabethe Diehl, wurde unter großer Anteilnahme der Ge=
meinde
dieſer Tage zur letzten Ruhe gebettet. Die Verblichene ſtand im
91. Lebensjahre und war taubſtumm. Trotzdem war es ihr noch möglich,
bis in die letzten Tage hinein leichte häusliche Arbeiten zu verrichten.
Zu Beginn des neuen Schuljahres werden 12 Schulrekruten, 6 Kna=
ben
und 6 Mädchen, aufgenommen.

Biologiſch=kosmekiſcher Fragekaſten.
Bearbeitet von Dr. P. Born.
Anfrage P. H.: Gibt es wirklich wirkſame Mittel zur Beſei=
tigung
von Runzeln, Falten oder ſchlaffer Haut?
Antwort: Für die genannten Zwecke werden Hautpflegemittel
empfohlen, die das ſogenannte Verjüngungshormon aus den Keim=
drüſen
enthalten. Hormone ſind Anregungsſtoffe, die von ver=
ſchiedenen
Drüſen im Organismus produziert werden. In einer
dermatologiſchen Univerſitätsklinik wurde ermittelt, daß auch bei
äußerlicher Anwendung dieſes Keimdrüſenhormon zu geſteigerter
Zellneubildung führt, wodurch ſchlaff gewordene, geſchrumpfte
Geſichtshaut wieder prall, elaſtiſch und ſtraff wurde. Die Patien=
ten
machten einen um mehrere Jahre verjüngten Eindruck. Eine
ſolche hormonartige Hautereme iſt das Eukutol 3, das ich
Ihnen empfehle, weil es von einem durchaus zuverläſſigen und
vertrauenswürdigen Werk hergeſtellt wird. Wenden Sie ſich an
(TV.5585
eine Apotheke oder Drogerie.

T. Riebernhaufen, 11. April. Ein vierjähriges Kind, das anſchei=
nend
mit Zündhölzern ſpielte, ſteckte dabei einen Stall mit Schup=
pen
in Brand. Der aus dieſem Brandunglück entſtandene Schaden
iſt beträchtlich.
Cd Michelſtadt. 11. April. Der Deutſche Pfadfinderbund, Horſt
Michelſtadt, veranſtaltete geſtern abend im Schmerkers Garten einen
Sing= und Spielabend. Das zurzeit auf dem Breuberg tagende Führer=
ſchulungslager
des Deutſchen Pfadfinderbundes ſowie ein Teil des Hor=
ſtes
Frankfurt a. M. wirkten hierbei mit und halfen den Abend ver=
ſchönern
. Nach dem von den Pfadfindern geſungenen Lied: Auf. auf,
zum fröhlicken Jagen, begrüßte der Führer des hieſigen Horſtes, Kurt
Friedrich, die erſchienenen hieſigen Freunde und Eltern der Pfadfinder,
ſowie die auswärtigen Gäſte. Nach ihm ergriff der ebenfalls in der
Pfadfinderbewegung tätige F. C. Schiffer das Wort zu einer kurzen
Anſprache, wobei er hauptſächlich Zweck und Ziele des Pfadfinderweſens
erläuterte. Nach drei kleinen Sinngedichten mit den Titeln; Pfadfiu=
der
: Deutſchland; Heſſentreue; die von den kleinſten der hieſigen Pfad=
finderſchar
vorgetragen wurden, begann der Führer des Horſtes Gießen
und Reichsmuſikmeiſter des Deutſchen Pfadfinderbundes, Walter von
Hahn mit ſeinem Vortrag, betitelt: Aus dem Leben des Deutſchen
Pfadfinderbundes. An Hand von Lichtbildern zeigte der Vortragende
zunächſt das Leben und Treiben einer Pfadfindergruppe auf einer Wan=
derung
, oder wie der Pfadfinder ſagt, auf einer Fahrt am Rhein und
eine weitere Fahrt der älteren Pfadfinder nach Eſtland und Finnland.
Beſonders eindrucksvoll war das Bild des von der Bevölkerung Finn=
lands
den bei den Freiheitskämpfen für Finnland gefallenen deutſchen
Soldaten erſtellten Ehrenmales, an dem auch durch die Pfadfinderaruppe
ein Kranz niedergelegt wurde. Die im Saale anweſenden Pfadfinder,
die dieſe Fahrt mitgemacht häben, brachten im Anſchluß hieran ein finn=
ländiſches
Soldatenlied in deutſcher Ueberſetzung zum Vortrag, wie
überhaupt der ganze Vortrag mit dem Geſang von alten Volksliedern
und zu den Bildern paſſenden Liedern ausgeſchmückt wurde. Während
ſich nun die älteren der Pfadfinder auf dieſer weiten Fahrt befanden.
tummelten ſich die jüngeren auf dem Vogelsberg in dem dort aufge=
ſchlagenen
Zeltlager. Nach einer kurzen Pauſe leitete ein altes Volks=
lied
, das von den Pfadfindern geſungen wurde, zum zweiten Teil. des
Abends ein, der im Gegenſatz zum erſten Teil heiteren Inhalts war.
Ein heiteres Singſpiel brachte denn auch ſchon die Lachmuskeln der Zu=
hörenden
in Bewegung, und die anſchließende Pfadfinderſchrammelmuſik
löſte einen ſolchen Beifallsſturm des bis auf den letzten Platz beſetzten
Saales aus, daß ſich die Hauskapelle der Pfadfinder zu Zugaben verz
ſtehen mußte. Ein Theaterſtück, betitelt Kaſper bei den Kannibalen,
erntete auch ſehr lebhaften Beifall. Mit einem Lied wurde dann der
gemitliche Abend geſchloſſen und hoffen wir, daß das Gebotene der
Pfadfinderbewegung viele Freunde gebracht haben wird. Ge=
meinderatsſitzung
. Am kommenden Montag, 13. April 1931,
findet nachmittags 6 Uhr, in den 3 Haſen eine öffentliche Gemeinde=
ratsſitzung
ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. verſchiedene Vor=
anſchläge
, ſowie die Vergebung von Bauarbeiten.
b. Erbach, 11. April. Ernennung. Herr Hans Flach, ſeither
Baupraktikant beim Kreisamt Erbach, wurde mit Wirkung vom 1. April
1931 ab zum Oberbauſekretär ernannt. Operettengaſtſhiel
in Erbach. Am Sonntag, den 12. April, abends 8.15 Uhr, findet in
Erbach im Saale des Schützenhof ein Operettengaſtſviel durch den be=
kannten
Wiener Theaterdirektor Th. Könner ſtatt. Zur Aufführung
kommt die große Schlager=Operette Wenn in Wien der Flieder blüht
in 3 Akten. Für die Jugend iſt am Nachmittag des gleichen Tages die
Auffüihrung des Märchenſpieles Rübezahl und der geizige Müller vor=
geſehen
. Beginn nachmittags 4 Uhr. Die Künſtler ſind von früheren
Veranſtaltungen hier bekannt und genießen beſten Ruf, ſo daß ſie ſicher
mit einem vollen Haus rechnen dürfen. Gemeinderatsſitzung.
Am Donnerstag, den 16. d. M., abends 6 Uhr, findet im Rathausſaale
eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen:
Einführung des neugewählten Beigeordneten, ſowie verſchiedene intereſ=
ſante
Kommiſſionsberichte (Wohlfahrtsdeputation. Waſſerwerksdevuta=
tion
. Eulhacher Marktkommiſſion und Straßenbenennungskommiſſion.)
D. Biblis, 11. April. Schwerer Unfall. Am Freitag nach=
mittag
verunglückte der 46 Jahre alte Eiſenbahn=Rottenarbeiter Joh.
Lehmann von hier beim Abladen von Eiſenbahnſchienen auf der Strecke
BiblisGroß Rohrheim ſchwer. Eine 30=Meter=Schiene traf ihn ſo un=
glücklich
, daß er ſchwere Verletzungen erlitt, die ſeine ſofortige Ueber=
führung
ins Wormſer Krankenhaus notwendig machten.
Ca. Lorſch, 11. April. Unfall. Ein Unfall, der leicht ſchlim=
mere
Folgen hätte haben können, ereignete ſich geſtern um die Mittags=
zeit
in der Kirchſtraße. Ein von der Wormſerſtraße kommendes Ver=
ſonenauto
wollte dort den Fußgänger Johs. Stumpf überholen, dieſer
überhörte aber das gegebene Signal, wodurch der Wagenführer genötigt
war, ſeinen Wagen ſcharf nach rechts abzubiegen und dadurch trotz des
Randſteines gegen das Wohnhaus des Maklers Koch rannte und dort
einige Gefache einrannte. Während die Beteiligten mit dem Schrecken
davonkamen, erlitt das Fahrzeug leichte Beſchädigungen. Beerdi=
gung
. Unter zahlreicher Beteiligung wurde am Freitag der zweitletzte
Altveteran, Herr Valentin Reiſinger 2. zu Grabe getragen. Es betei=
ligten
ſich der Kriegerverein und der Soldatenverein am Trauerzuge,
die Muſikkapelle Gutſchalk ſpielte die Tauerweiſen. Geburtstag.
Herr Bäckermeiſter Nikolaus Maſſoth, der älteſte Bewohner unſeres
Ortes und der einzige noch lebende Altveteran, begeht am Weißen Sonn=
tag
, 12. April, ſeinen 89. Geburtstag in geiſtig und körverlich guter
Rüſtigkeit. Bereits vor zwei Jahren wurde Herr Maſſoth aus Anlaß
ſeines Geburtstages durch Ueberreichung eines Bildes vom Herrn Reichs=
präſidenten
don Hindenburg und durch den Herrn Staatspräſidenten von
Heſſen geehrt. Möge dem hochbetagten Manne ein weiterer heiterer und
froher Lebensabend beſchieden ſein. Sport. Der Sportklub Olym=
via
Lorſch hat die alten Freundſchaftsbeziehungen zu dem Fußballver=
ein
Weinheim wieder aufgenommen und fährt am Sonntag zu dieſem,
um dort ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Am 19. April beginnen
dann die Aufſtiegsſpiele. Lorſch iſt am 1. Sonntage ſpielfrei.
Dm. Wolfskehlen, 11. April. Standesamtsregiſter. Im
Monat März wurden in unſerer Gemeinde zwei Sterbefälle, fünf Ge=
burten
und keine Eheſchließung verzeichnet.
Gernsheim., 11. April. Waſſerſtand des Rheins am
10. April: 153 Meter; am 11. Abril:; 149 Meter (Morg. 5.30 Uhr.)
Hirſchhorn, 11. April. Waſſerſtand des Neckars am
10. April: 1.96 Meter: am 11. April: 198 Meter. (Morg. 5.30 Uhr.)
4a. Langen, 11. April. Seinen 80. Geburtstag begebt am
kommenden Montag, den 13. April, Chriſtian Heuß, wohnhaft Rhein=
ſtraße
.

Oberheſſen.

h. Gießen, 11. April. Selbſtmord eines Reichswehr=
grenadiers
. Der ſeit ſechs Wochen ſpurlos verſchwundene Ober=
grenadier
Wagner vom hieſigen Reichswehrbataillon wurde von
Spaziergängern im Stadtwalde an einer Fichte erhängt aufgefunden.
Der im 25. Lebensjahre ſtehende Soldat hat ſeinem Leben durch Selbſt=
mord
ein Ende bereitet. Ueber die Urſachen dieſes Schrittes ſind gericht=
liche
Unterſuchungen im Gange.

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Seite 8

Sonntag, den 12. April 1931

Nummer 101

O

Mathilde Schricker
Dio van Mimegen Schonegelel
Verlobte

Darmstadt
Weinbergstr. 45

Miimegen
Holland".

Statt Karten.
Für die uns anläßlich unserer Ver-
Jobung überaus zahlreich erwiesenen
Aufmerksamkeiten sagen wir Allen
herzlichsten Dank.
Else Eitenmüller
Christien Schepp

Darmstr. 3

Soderstr. 21

Für die mir anläßlich meines Jubi=
läums
erwieſenen Aufmerkſamkeiten,
Gratulationen und Geſchenke kann ich
leider nicht jedem perſönlich danken.
Ich möchte deshalb meinen herzlichſten
Dank auf dieſem Wege zum Ausdruck
(5711
bringen.
Katharine Ritſert
Hebamme, Nieder=Ramſiadt.
Für die anläßlich unſerer Ver=
lobung
überfandten Glückwünſche,
Blumenſpenden und Geſchenke
ſagen wir Allen, die uns damit
bedachten, unſeren herzl. Dank.

5771)

Elſe Döpcke
Karl Möſer

Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe auf=
richtigſter
Teilnahme bei dem
Heimgang unſeres lieben Sohnes
und Bruders
Hans Bärthel
ſagen wir allen unſeren herzlich=
ſten
Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Becker für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe,
ſowie ſeinen Freunden und allen
die unſerem teuren Entſchlafenen
die letzte Ehre erwieſen. (5728
Für die tieftrauernden Hinterbliebenen
Familie H Borthel.

Statt Karten.
Dankſagung.
Für alle Zeichen teilnehmender Liebe und Verehrung
für unſere nun in Gott ruhenden lieben teuren Ent=
ſchlafenen

Frau Eliſe Klingelhöfer
geb. Joſt
ſagen wir hiermit herzlichſten Dank. Beſonders Dank
allen, die an ihrem ſchweren Krankenlager hilfreich
zur Seite ſtanden, ſowie Herrn Pfarrer Winkler für
die troſtreichen Worte am Grabe.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Friedr. Klingelhö er.
Meſſel, den 9. April 1931.

Statt Karten.
Für die erwiesenen Aufmerksamkeiten
anläßlich unserer Verlobung danken
herzlichst
Erna Oroh
Fritz Wagner.

Unſere liebe Mutter, Großmutter u. Schweſter
Frau
Leonie Sander
geb. Oeſtreicher
iſt am 7. April nach langem ſchwerem Leiden
verſchieden.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ada Guggenheim, geb. Sander
Dr.=Ing. Alexander Sander
Ludwig Guggenheim
.=Margareie Sander, geb Bendix
Darmſtadt, Worms, Berlin, London,
Wien.
Die Feuerbeſtattung hat auf Wunſch der Verſtorbenen
in der Stille ſtattgefunden. Von Beileidsbeſuchen
bittet man abſehen zu wollen.

Statt beſonderer Anzeige.
Nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden entſchlief, wohlverſehen mit den hl. Sterbe=
ſakramenten
, mein innigſtgeliebter Mann, unſer
herzensguter und treuſorgender Vater, Schwieger=
ſohn
, Bruder, Schwager und Onkel
Hans Rupp
Inſtitutsvorſteher
im beinahe vollendeten 57. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Johanna Rupp, geb. Haun
Paul Nupp
Hilde Rupp.

Darmſtadt, den 12. April 1931.
Grüner Weg 19.

(5765

Die Beerdignng findet am Montag, den 13. April,
nachmittags um 2 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu nehmen.

Nachruf.
Schon wieder haben wir den Verluſt eines
lieben Kollegen durch den Tod zu beklagen. Am
8. April ds. J., verſchied der Kammermuſiker i. R.
Paul Uhlmann.
32 Jahre gehörte er als 1. Geiger unſerem Orcheſter
an, bis ihn ein hartes Geſchick zwang, frühzeitig
ſeiner geliebten Kunſt zu entſagen. Er war ein
ſtiller, gütiger Menſch, der in rührender Beſcheiden=
heit
durchs Leben ging, und als ſolcher wird er
uns als Freund und Kollege unvergeßlich bleiben.
Die Mitglieder

des Heſſ. Landestheater=Orcheſters.
Darmſtadt, den 1

Dank agung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang un=
ſeres
lieben Entſchlafenen ſagen wir
Allen innigſten Dank. Insbeſondere
danken wir den Schweſtern des Eli=
ſabethenſtifts
für die lieb volle Pflege
ſowie Herrn Pfarrer Waldeck und
Herrn Pfarrer Rückert für ihre
troſtreichen Worte.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Grete Rauſch und Kinder.
5777). Familie Georg Rauſch.

Nach kurzer, ſchwerer Krankheit verſchied unſere liebe Mutter
Frau
ANTONIA RARIA OOUSTOL
geb. Velten
Doris Charlotte Couſiol
Eliſabeth Antoinette Couſtol
Darmſtadt, am 8. April 1931.
Dem Wunſche der Heimgegangenen folgend, fand die Einäſcherung in
der Stille ſtatt. Beileidsbeſuche dankend verbeten. (5156

Statt Karten.
Meine heißgeliebte, unvergeßliche Frau
Tnheiniite keigel
geb. Henſing
meine unerſetzliche liebe Mutti, mein treubeſorgtes ſonniges
Kind mußte am 8. April 1931 im 36. Lebensjahre von
uns gehen.
Walther Reitzel
Bernhardt Reitzel;
Margarethe Henſing, geb. Netz.
Die Beiſetzung fand auf dem alten Friedhof in aller
Stille ſiatt.

Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, meinen innigſt=
geliebten
Mann, unſeren guten Schwager und Onkel
Andreas Rüffer
heute Nacht im 72. Lebensjahre zu ſich zu ruſen.
In tiefem Schmerz
im Namen der Hinterbliebenen:
Frau M. Rüffer.
Die Beerdigung hat auf Wunſch des lieben Entſchlafenen in der
Stille ſtattgefunden.

Für die überaus zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei
dem Heimgange unſeres lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen,
ſowie für die vielen Kranzſpenden, ſage ich hiermit innigſten
Dank. Insbeſondere danke ich Herrn Dekan Zimmermann ſür
die troſtreichen Worte, der Schweſter Emma Schuſter vom
Eliſabethenſtift für die liebevolle, aufopfernde Pflege, ſowie
allen denen, die dem teuren Dahingeſchiedenen die letzte Ehre
erwieſen haben.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau M. Rüffer.
Darmſtadt, den 11. April 1931.
Kondolenzbeſuche dankend verbeten.
(5800

Großer
Tapeten-Herbe-Verkauf
z u Ausnahmepreisen
Schützenstr. 5
Stützer Nchf

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme, wie auch für die zahl=
reichen
Blumenſpenden beim Heim=
gange
unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Marie Krämer Bwe.
geb. Müller
ſagen wir hiermit unſeren innigen
Dank. Ganz beſonders danken wir
auch der Krankenſchweſter Marie
für ihre liebevolle Pflege, Herrn
Pfarrer Paul für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe, ſowie dem Frauen=
verein
, für den ergreifenden Grab=
geſang
.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Traiſa, den 10. April 1931. (5745

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Die Lage am Geldmarkk.

Verhältnismäßig raſch konnte ſich der Frankfurter Geldmarkt über
die Anſpannung, welche der Ultimo und die Oſterfeiertage verurſacht
hatten, hinwegſetzen. Entgegen den vielfach gehegten Befürchtungen,
daß der Quartalsultimo größeren Schwierigkeiten begegnen werde
konnte der Monatswechſel ziemlich glatt überwunden werden. Tages=
geld
wurde zu Beginn der Woche in größeren Poſten angeboten und er=
mäßigte
ſich auf bis 3,5 Prozent. Erſt gegen das Wochenende zog der
Satz wieder etwas an, da ſich in Zuſammenhang mit der Fälligkeit der
Einkommenſteuer regere Nachfrage einſtellte. Die Gerüchte über eine
Senkung des Reichsdiskonts wollen nicht verſtummen; es iſt jedoch
heute noch kaum zu ſagen, ob ſich das Inſtitut in anbetracht der gerin=
gen
Entlaſtung, die der Ausweis der erſten Aprilwoche zeigte, ſchon in
der nächſten Zeit zu dieſer Maßnahme entſchließen wird. Andererſeits
fehlt es nicht an Argumenten, die für eine Diskontermäßigung ins Tref=
fen
geführt werden können. Auch am Diskontmarkt war die Lage er=
leichtert
. Warenwechſel hatten recht ſtilles Geſchäft.
Infolge des ſtarken Deviſenbedarfs für die Zinszahlungen und auf
Käufe der Reichsbank, die vermutlich mit den Reparationsleiſtungen in
Zuſammenhang zu bringen ſind, ergaben ſich am Deviſenmarkt nach an=
fänglich
recht ſtabiler Lage größere Kursſteigerungen. Die neuerlichen
Goldankäufe der Bank von England und die in Ausſicht ſtehenden wei=
teren
Goldzufuhren wirkten ſich naturgemäß auch auf den Pfundkurs
aus. Der Dollar blieb ohne weſentliche Veränderungen. Dagegen ließ
der franzöſiſche Franken Schwächeneigung erkennen, was mit der, auch
durch den Ultimo kaum beeinflußten, anhaltenden Geldflüſſigkeit am
Pariſer Markt zu begründen ſein dürfte. Durch ſehr feſte Tendenz
zeichneten ſich Debiſe Schweiz aus, und die ſpaniſche Peſeta, die inter=
national
höher lag, da man mit einer erfolgreichen Durchführung des
Stabiliſierungsprogramms rechnen zu können glaubt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 8. April. Die vom Sta=
tiſtiſchen
Reichsamt für den 8. April berechnete Indexziffer der Groß=
handelspreiſe
iſt mit 113,5 gegenüber der Vorwoche (113,6) nahezu un=
verändert
. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe
106,9 (minus 0,1 v.H.), Kolonialwaren 97,2 (minus 0,4 v. H.), induſtrielle
Rohſtoffe und Halbwaren 105,4 (minus 0,1 v.H.) und induſtrielle Fer=
tigwaren
137,8 (minus 0,2 v. H.).
Der Schiedsſpruch für das Berliner Baugewerbe. Nach ſehr langen
Verhandlungen vor dem Schlichter von Groß=Berlin kam geſtern nach=
mittag
eine Verſtändigung zwiſchen dem Verband der Baugeſchäfte von
Groß=Berlin und dem Reichsverband des Deutſchen Tiefbaugewerbes,
Bezirksverein 2, einerſeits und den beteiligten Gewerkſchaften anderer=
ſeits
zuſtande, wonach die Parteien einen einſtimmig gefällten Schieds=
ſpruch
annehmen würden. Die darauf unter dem Vorſitz des Schlichters
Wiſſell gebildete Schlichterkammer fällte nach längerer Beratung einen
Schiedsſpruch, wonach ab 8. April d. Js. der Facharbeiterlohn 1,42 Mk.
der Bauhilfsarbeiterlohn 1,18 Mk. und der Tiefbauarbeiterlohn 0,92
Mark beträgt. Der Spruch wurde einſtimmig gefällt und iſt ſomit für
die beteiligten Organiſationen bindend.
Der Handelsverkehr mit Chile. Der deutſche Generalkonſul in Val=
paraiſo
, Herr Dr. Soehring, hält am Freitag, 1. Mai, bei der Außen=
handelsſtelle
für das Rhein=Maingebiet in Frankfurt a. M. Sprech=
ſtunden
über den Handelsverkehr mit Chile ab. Firmen, die an den
Sprechſtunden teilnehmen wollen, werden gebeten, dies der Außenhan=
delsſtelle
, für das Rhein=Maingebiet, Frankfurt a. M., Börſe, bis zum
2. April mitzuteilen, damit eine Verteilung der Beſucher auf die zur
Verfügung ſtehende Zeit erfolgen kann.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Beendete Vergleichsverfahren. Gießen: Fabrikant Karl
Müller, Inhaber der Firma Emil H. Müller, Holzwarenfabrik.
p. Italieniſche Liquidationsüberſchüfſe. Bei der Verteilung der von
Italien herausgegebenen Ueberſchüſſe können nur Geſchädigte berück=
ſichtigt
werden, die einen Liquidationsſchaden in Italien erlitten
haben, ſofern ihnen hierfür eine Entſchädigung auf Grund des Liqui=
dationsſchädengeſetzes
gewährt oder trotz Vorhandenſeins eines Liquida=
tionserlöſes
wegen verſpäteter Anmeldung verſagt worden iſt. Berück=
ſichtigt
werden nur Geſchädigte, die das Vorliegen beſonderer Härten
glaubhaft machen, wenn insbeſondere der Geſchädigte bedürftig iſt oder
der Wert des von der Liquidation betroffenen Vermögens oder des ein=
behaltenen
Liquidationserlöſes die gewährte Entſchädigung erheblich
überſteigt. Anträge auf Berückſichtigung bei der Verteilung ſind bis
ſpäteſtens 30. Juni 1931 zu ſtellen. Formblätter ſind koſtenlos vom
Bund der Auslandsdeutſchen, Berlin C. 2, Breite Straße 8/9, erhältlich.
Bei dieſem ſind auch die Anträge zu ſtellen. Ueber die Anträge ent=
ſcheidet
endgültig und unanfechtbar ein Ausſchuß. Die feſtgeſetzten Be=
träge
werden durch die Reſtverwaltung für Reichsausgaben unter Ab=
zug
eines Koſtenbetrages von jedem auszuzahlenden Betrag, der 2 Pro=
zent
nicht überſteigen darf, zugeſtellt.
Die Lohnſtreitigkeiten in Frankreich. Die Beſprechungen zwiſchen
den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern der Textilinduſtrie von Rou=
baix
=Tourcring werden erſt im Laufe der nächſten Woche beginnen. Die
Arbeitgeber werden erſt bei dieſen Beſprechungen die Führer der Arbeit=
nehmerverbände
von der Höhe der beabſichtigten Lohnkürzung unter=
richten
. Im Departement Aube iſt ebenfalls ein Lohnſtreit ausgebro=
chen
, da die Arbeitgeber der Strick= und Webwareninduſtrie eine Lohn=
kürzung
von 6 v.H. für männliche und 8 v.H. für weibliche Arbeiter
angekündigt haben. Eine Reihe von kommuniſtiſchen Arbeitern und
Arbeiterinnen ſind am Freitag in einen mehrſtündigen Proteſtſtreik
getreten.

Produkkenberichke.

Mainzer Produktenbericht vom 10. April. Großhandelspreiſe pro
100 Kilo loko Mainz: Weizen 30,2530,50; rheinheſſ. Roggen 20,50;
Hafer 19,50; Futtergerſte 19,5020,25; Malzkeime 10,50; ſüdd. Weizen=
mehl
Spezial Null 43,9044,40: Roggenmehl 60proz. 2929,50; Wei=
zenkleie
fein 12,2512,50; desgl. grob 13,2513,50; Roggenkleie 13,50;
Weizenfuttermehl 13,5014; Biertreber 10,25; Erdnußkuchen 14,25 bis
14,50; Kokoskuchen 1418,50: Palmkuchen 1213,75; Rapskuchen 10
bis 11: Sohaſchrot 1415; Trockenſchnitzel 77,50. Tendenz: Stetig;
Futtermittel weiter feſt.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 11. April. Infolge der
mehrtägigen Unterbrechung durch die Oſterfeiertage iſt eine weſentliche
Veränderung in der Marktlage nicht eingetreten. Die Preiſe blieben
im ganzen behauptet, nur die Balkanſorten gaben erneut etwas nach.
Die Umſätze waren ſehr gering. Es notierten in Pfg. pro Stück ab loko
Frankfurt a. M.: italien. 8,59, bulgar 7,57,75, jugoſlav. 7,758,
rumän. 7,257,50, holländ. 7,510,5, däniſche 7,511, belgiſch=flandriſche
8,58,75, ſchleſiſche 7,58, baher. 7,758, norddeutſche 7,510,25.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 11. April. Das knappe
Angebot bewirkte eine unveränderte Preislage bei weiterhin ſchwachem
Abſatz. Holländiſche Butter 1 Faß 1,54; einhalb Faß 1,56, in Halb=
pfundſtücken
1,60; deutſche Butter 1,45. Preiſe in RM. für 1 Pfund
im Großhandelsverkehr.

Verſtändigung auf der Pariſer Welkzuckerkonferenz.
Die internationale Konferenz der Zuckerausfuhrländer iſt nach Ab=
lehnung
der japaniſchen Vorſchläge durch Kuba in ihrer Sitzung zur
Verſtändigung auf folgender Grundlage gelangt: 1. Erreicht der Preis
je Pfund Zucker fob Cuba 2 Cents, ſo werden automatiſch 225 000 Ton=
nen
für den Export frei. 2. Erreicht der Zuckerpreis 2,25 Cents, ſo
kann der Zuckerexportausſchuß 2,5 Prozent der Quote für den Export
freigeben. 3. Erreicht der Zuckerpreis 3,50 Cents, ſo werden je nach=
dem
ob bei einem Preis von 2.25 Cents das Exportkontingent von 2.,5
Prozent durch den Ausſchuß freigegeben worden iſt oder nicht, zwangs=
läufig
225 000 Tonnen oder 112 500 Tonnen für den Export frei.
Frankfurker und Berliner Efſekienbörſe.
Frankfurt a. M., 11. April.
Auch zum Wochenſchluß verkehrte die Börſe in feſter Haltung, da
für Spezialwerte erneut Kauforders vorgelegen haben. Anregend wirkte
die bereits geſtern von uns verbreitete Meldung von beſchleunigter
Durchführung der deutſchruſſiſchen Verhandlungen. Die Spekulation
nahm in Verbindung mit den eingetroffenen Kundenorders ebenfalls
neue Deckungen und Käufe vor. Das Geſchäft war für einen Samstags=
verkehr
zeitweiſe ziemlich lebhaft. Die erſten Notierungen lagen gegen
die feſte Abendbörſe überwiegend bis zu 1.5 Prozent höher. Beſonderes
Intereſſe wandte ſich erneut dem Elektromarkt zu. an dem AEG. mit
plus 1.,5 Prozent, Licht und Kraft mit plus 2,75 Prozent und Siemens
mit plus 2,25 Prozent lebhafter umgeſetzt wurden. Geſfürel und Schuk=
kert
gewannen je 1.25 Prozent. J. G. Farben eröffneten 1,5 Prozent
höher, lagen aber ſpäter leicht gedrückt. Rütgerswerke gaben nach den
Steigerungen von geſtern 1,5 Prozent nach. Sehr feſt tendierten am
Kunſtſeidemarkt Aku, die 3,25 Prozent anzogen und Bemberg mit plus
4 Prozent. Am Kalimarkt Salzdetfurth 3 Prozent höher, Weſteregeln
behauptet. Von Verkehrswerten gewannen A.=G. für Verkehr 2.5 Pro=
zent
und Allgemeine Lokal= und Kraftwerke 1,5 Prozent. Reichsbahn=
vorzugs
=Aktien plus 0,5 Prozent. Montanwerte ruhig und gut behaup=
tet
. Höher ſetzten noch ein: Südd. Zucker, Waldhof, Holzmann und
Daimler bei Beſſerungen bis zu 1,5 Prozent. Banken ruhig und teils
bis 0,5 Prozent niedriger. Am Anleihemarkt blieben Alt= und Neubeſitz
gut gehalten. Ausländer ruhig. Der Pfandbriefmarkt lag faſt geſchäfts=
los
und teils um eine Nuance ſchwächer.
Im Verlaufe wurde die Stimmung rubig, doch blieben die Kurſe
behauptet. Weiter befeſtigt waren A.E.G. mit erneut plus 1,5 Prozent.
Stark erhöht waren bis zum Schluß der Börſe Allgemeine Lokal= und
Kraftwerke, die 5 Prozent anzogen. Im übrigen war die Börſe nicht
ganz einheitlich, aber im allgemeinen gegen Anfang doch gut behauptet
und eher etwas feſter. Am Geldmarkt blieb Tagesgeld mit 4 Prozent
unverändert. Der Deviſenmarkt lag ohne Veränderungen. Man nannte
Mark gegen Dollar 4,2001. gegen Pfunde 20,41½/, LondonNew York
4,8592½, Paris 124,27. Mailand 92,85, Madrid 43,82, Schweiz 25,22‟/8,
Holland 12,11:/s.
Berlin, 11. April.
Unſere geſtrige Mitteilung, daß entgegen allen anderslautenden
Meldungen die deutſch=ruſſiſchen Verhandlungen nicht abgebrochen, ſon=
dern
im Gegenteil mit Beſchleunigung durchgeführt und in einigen
Tagen wahrſcheinlich ſchon zu Ende geführt werden, hatte bereits an
der Frankfurter Abendbörſe wieder eine freundliche Stimmung hervor=
gerufen
, die ſich auch heute erhielt. Außer dieſem Moment regte die
Mitteilung eines Blattes an, nach der die Auflegung einer Inlands=
anleihe
, wie an der geſtrigen Börſe gerüchtweiſe verlautete, für ausge=
ſchloſſen
gehalten wird, nachdem ſich gerade jetzt Beſſerungszeichen am
Kapitalmarkt bemerkbar gemacht haben. Ferner intereſſierte der
Monatsbericht der Dresdner Bank, der die Abwärtsbewegung für be=
endet
und die deutſchen Aktien für international am beſten verzinslich
hält, und das Projekt der Linderung der Arbeitsloſigkeit. Infolge des
frühen Börſenbeginnes war das Geſchäft nicht ſehr umfangreich, doch
lagen aus dem Auslande und der Provinz kleine Kauforders vor, und
die Spekulation, die geſtern Blankoabgaben vorgenommen hatte, ſchritt
heute zu Deckungen. Im allgemeinen ergaben ſich 1 bis Zprozentige
Beſſerungen, denen nur vereinzelt Rückgänge um 1 Prozent gegenüber=
ſtanden
. Im Verlaufe wurde es zunächſt etwas ruhiger und leichter,
dann ſetzte ſich, ausgehend von Montanen, Schiffahrtswerten und A.=G.
für Verkehrsweſen, die bis faſt 3 Prozent anzogen, eine neue Aufwärts=
bewegung
durch. An den betreffenden Märkten beobachtete man Käufe
von Großbankſeite. Gegen 12 Uhr war es nicht ganz einheitlich, im
allgemeinen aber behauptet, nur Farben etwas ſtärker rückgängig.
2
Deutſche Anleihen waren etwas gebeſſert.

Berliner Kursbericht
vom 11. April 1931

Vom füddeutſchen Eiſenmarkt.
In den letzten Wochen hat die Belebung am ſüddeutſchen Eiſenmarkt,
die als Folge der vormonatlichen Preisermäßigung eingetreten war,
keinerlei Fortſchritte gemacht. Die ſaiſonmäßige Belebung des Bau=
marktes
geht in weit langſamerem Maße vor ſich als im Vorjahre. Der
Bedarf in Stab= und Formeiſen für Bauzwecke läßt daher ſehr zu
wünſchen übrig. Trotz gewiſſer Anzeichen, die auf eine Konjunktur=
belebung
hinweiſen, hat auch die verarbeitende Induſtrie noch keinen
ſtärkeren Auftragseingang feſtſtellen können. Vor allem die Waggon=
induſtrie
leidet ſehr unter Beſchäftigungsmangel. Man beſchränkt ſich
allgemein auf die Deckung des notwendigſten Bedarfes. Etwas lebhafter
geſtaltete ſich das Händlergeſchäft. Der Provinzhandel iſt noch mit der
Komplettierung ſeiner Läger für den Frühjahrsbedarf beſchäftigt und
erteilt in allerdings mäßigem Umfange Stabeiſenſpezifikationen, die
meiſt auf die bis 15. April verlängerten Verbandsabſchlüſſe verrechnet
werden können. Zu Neukäufen beſtand jedoch keinerlei Neigung. Die
Beſchäftigung der Werke iſt unverändert ſchlecht und an eine Wieder=
inbetriebnahme
der verſchiedenen ſtillgelegten Werke und Walzſtraßen
konnte noch nicht gedacht werden. Beſonders ſchlecht ließ ſich das Band=
eiſengeſchäft
an, während in Blechen, beſonders in Feinblechen, ver=
ſchiedentlich
größere Objekte zur Abwalzung kommen konnten. Die Un=
einheitlichkeit
des Marktes ſpiegelt ſich wieder in den ſehr unterſchied=
lichen
und oft raſch wechſelnden Lieferzeiten der Werke. Zwar können
glatte Spezifikationen in Form= und Stabeiſen meiſt prompt ausgeführt
werden, aber die Lieferfriſten für wenig gangbare Abmeſſungen be=
wegen
ſich zwiſchen 36 Wochen. Für Bleche, Bandeiſen und Univerſal=
eiſen
beſteht ebenfalls faſt ſtets raſche Lieferungsmöglichkeit.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft ſtellte ſich am
8. April 1931 auf 72.7 gegen 72,8 am 1. April (Durchſchnitt 1909=
13 100), fiel alſo um 0.1 Prozent. Für die einzelnen Metalle
wurden nach dem Preisſtande vom 8. April folgende Einzelindex=
ziffern
errechnet: Kupfer 71,3 (am 1. April 1931: 71,5), Blei 76,6
(76,6), Zink 49,3 (47,7), Zinn 61,5 (64,4), Aluminium 118,1
(118,1); Nickel 107,7 (107,7); Antimon 79,2 (79,2).
Da ſich die Goldmarkumſtellung im Verhältnis 2:1 auf 4,6
Mill. RM. gegenüber dem Friedenskapital von 3,3 Mill. RM.
als zu hoch darſtellt, und ſich außerdem für 1930 erhebliche Kunden=
verluſte
ergeben haben, wird bei der Ludwigshafener Walzmüh=
len
A.=G. eine Zuſammenlegung des Stammkapitals ſowie der
Vorzugsaktien im Verhältnis 5:3 erwogen.
Der Arbeitsminiſter hat die Entſcheidung des Schlichtungs=
ausſchuſſes
, die eine Herabſetzung des Lohnes im Zinkerzbau um
6 v. H. rückwirkend vom 1. März vorſieht, für verbindlich erklärt.
Die bekannte Schuhfirma Louis Spier in Frankfurt a. M.
hat geſtern ihre Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt einen außerge=
richtlichen
Vergleich an. Die Forderungen der Warengläubiger
einſchließlich der Banken belaufen ſich auf 178 000 RM. Die Höhe
der Aktiven ſteht noch nicht feſt. 23. April Gläubigerverſammlung.
In der A.=R.=Sitzung des Vereins Deutſcher Oelfabriken,
Mannheim, wurde beſchloſſen, der auf den 4. Mai einzuberufen=
den
G.=V. die Verteilung einer Dividende von wieder 5 Prozent
für das abgelaufene Geſchäftsjahr vorzuſchlagen.
Die vor dem Haupttarifamt in Berlin am 9. April geführten
Lohnverhandlungen für die Chemiſche Induſtrie, Sek=
tion
6, Baden=Rheinpfalz, ſind geſcheitert.
Bei den Durchſchnittsarbeiten am Neckarkanal waren
Lohndifferenzen aufgetreten, die zu einer Arbeitsniederlegung der
rund 270 Mann zählenden Belegſchaft führten. Nunmehr iſt eine
Verſtändigung auf Baſis einer 10,5prozentigen Lohnkürzung zu=
ſtandegekommen
. Die Arbeit wurde wieder aufgenommen.
Wie aus Luxemburg gemeldet wird, werden infolge der
Wirtſchaftskriſe Ende dieſes Monats ungefähr 10 000 ausländiſche
Bergarbeiter entlaſſen werden. Von dieſer Maßnahme werden in
der Mehrzahl deutſche Staatsangehörige betroffen, die von den
Behörden angewieſen werden ſollen, das luxemburgiſche Gebiet
nach ihrer Entlaſſung ſofort zu verlaſſen.
Wie aus Paris gemeldet wird, fand geſtern die konſtituierende
Sitzung der Oberſchleſien=Baltik=Eiſenbahngeſellſchaft ſtatt. Zum
Präſidenten wurde der frühere franzöſiſche Geſandte in Bern,
Charles Laurent, gewählt. Das Geſellſchaftskapital beträgt 150
Millionen Francs.

Oeviſenmarkt
vom 11. April 1931

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank . . . . . . .
Deutſche Bank u
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Heutſche Erdöl

Nee
150.50
115.25
115.875
76.125
77.625
117.625
82.375
104.75
98.
53.625
118.50
143.875
85.

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75.25
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26.50
53.

Mährung Geide e Währung Geld Brie Helſingfore 100 finn. Mt. 0.55 10.576 Schweiz 100 Franken 80.825 C0.c85 Wien
10 Schilling 58.98 59.10 Spanien
100 Peſetas 46.50 46.60 Prag
10 Tſch. Kr 12.42c 12.44 Danzig
100 Gulden 81.53 7.69 Budap 100 Pengö 73.15 73.29 Japan 1 Yen 2.073 2.077 Sofia
100 Leva 3.C4 3.05 Rio de Janerro Milre 0.307 (.E09 Hollan!

Oslo 100 Gulden 168.2 168.6 Jugoſlawien 100 Dinar 7.38 .:94 100 Kronen 112.26 1124 Portugal 100 Escndo 18.85 17.19 Lopenhagen. 100 Kronen 112.25 112.47 Athen
P 100 Drachn 5.44 *.45 Stockholm 00 Kronen 112.3: 112.54 Iſtam bu 1 türk. 2 London
&=Stg. 20.389 20.429 Kairo
ägypt. 4 20.31 Re Buenos=Aireé 1 Pap. Peſo 1.451 1.45 Kanad=
canad. Dol 4. 19= 4.201 New Yor)
Belgien Dollar. 1.156 4.2045 Uruguay 1 Goldpeſo 2.827 2.833 100 Belgo 58.32 58.44 Jsland 100 eſtl. Kr. 1 92.02 22.70
Italien 100 Lire 21.965! 22.00 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr 111.69 171.91 Paris
00 Franc9 16 404 16.444 Riga
100 Lats" 60.7 C0.89

Viebmärkke.

* Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag, den
11. April, waren 541 Tiere zugeführt worden. Verkauft wurden 476
Stück, und zwar Milchſchweine das Stück von 1019 Mk., Läufer das
Stück von 2030 Mk. Der Marktverlauf war gut.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 11. April:
Getreide. Weizen; Mai 84, Juli 63, September 61½, De=
zember
64,50; Mais: Mai 61½, Juli 62½, September 60,75, De=
zember
53,75; Hafer: Mai 30,50, Juli 30½, September 30,75,
Dezember 32,25; Roggen: Mai 36½, Juli 39. Sept. 40¾.
Schmalz: Mai 8,82½, Juli 8,95, Sept. 9,10, Okt. 9,07½.
Schweine: Leichte 7,758,00, ſchwere 6,857.20; Schweine=
zufuhren
in Chicago 5000, im Weſten 26 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 11. April:
Schmalz: Prima Weſtern 9,55: Talg, extra loſe 4½.
Getreide. Weizen: Rotwinter 93½; Mais: loco New York 75;
Mehl: ſpring wheat clears 4,104,55; Getreidefracht nach Eng=
land
1,62,3 sh, nach dem Kontinent 88½ C.
Kakao: Tendenz ruhig, Umſätze 22, Loconotiz 5½: Mai 5,41,
Juli 5,60, September 5,75, Oktober 5,83, Dezember 5,93, Januar
1932 6,01, März 6,12.

72 Dtſch. Reichsan!
%0

5½%Intern.,
6%Baden .......
% Baher ......
6%
.....
8½ Heſſen v. 28
8
v. 2
50 Preuß. Staat.
8½ Sachſen ......"
6%
..
7% Thüringen.

Frankfurter Kursbericht vom 11. April 1931.

786
80.5
100.5
82.25
92.25
95.7
96
100.5
80.5
87

Dtſche. Anl. Auslo
ſunsſch. 41/. Ab=
löſungsanl
. . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge
bietsanleihe .. ..

8% Aachen v. 29
8% Baden=Baden
6% Berlin ......
8% Darmſtadt v. 26
8%
v. 28
7% Dresden......
8% Frankfurt a.M
v. 26
7%0
6%
c. 2
8% Mainz.......
8½ Mannheim v. 26
6% v.27
8½ München ...
8% Nürnberg. .
8% Wiesbaden

8% Heſt. Landesbl.
70
8% Goldoblig.
4½% Heſſ. Ld8.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾½ Kom.=Obl
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
22 Gebdeblis

59.3
6.5

2.9

916
93

87
99
89
78.5

26.5
93.25
100.5
95.5
96.5
915I.
85.25

2o Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl
32 Kaſſeler Land
kredit Goldofbr. . /100
7½ Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.. 1 95
62
8% Naſſ. Lamdesbk.
6%
4½% Liqu. Ob

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)../ 116

80 Berl. Hyp. Bt./10e
4½½Liqu.=Pfbr.
18% Frkf. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr
8% Pfbr.=Bk./101.75
4½% Liau
2 Mein. Hyp.=Bl

4½% Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=B
4½% Lia.Pfbr.
18% Preuß. Boden=
cred
.=Ban1
4½% Lig. Pfbr.
18% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank ./100.25
4½0 Lig. Pfb=
8% Rhein. Syp. B!
4½% Lig. Pſbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bb.=Credit .. ..
8% Südd. Bod.
Cred.=Banl
4½x• A.Bfbr

A.
86.5
100.25
95
86.75
93*/,

R
76.6
97
91.5
101.5
95.75
92.95
95.75
94.6
102.5
97
101
94
1101.75
97
92.25
102
9n
931/,
101

3% Württ. Hyp.=B
60 Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
7%
8% Klöckner=Werk
7% Mainkrw. v. 26
70 Mitteld. Stahl
80 Salzmannu. Ee
7% Ver. Stahlwerke
8% Voigt &Häffne

J. G. Farben Bondsl

5% Bosn. L. E.B
L. Inveſt.
5% Bulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
4% Türk. Admin.
4½ 1. Bagdad
4% Zollanl.
4½0 ungarn 1913
4½2
1914
Goldr.
4½
42
1910
Autien
Rig. Kunſtziide Unie
A. E. G.

AndregeNoris Zahn
Aſchaffba. Brauere‟
Zellſtof
Bemberg. 3. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen.
Cement Heidelbert
Karlſtad
J. G.Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade
...."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Karann .44

100

96.25
90.25
88

88.25
96.5
104

28G
381l=

a6
15.5

4.5

9a
118
131
88.5
106.5
97.5
F
58.5
82.75
87
188.5

Dt. Atl. Telegr .
Erdöl ...."
Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel. .
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Eleftr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchw. Berowerk.
EßlingenMaſchiner
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Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
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ſe
Junghans
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Lahme: Co.
Laurahütte
Lech, Augskarz ..

102
84.5
138
977
45
110x

210
42.5

104
157.5
50
95
119
40
87.5
133.75
55.75

178
116
136
79.5

G
656
119
80.75
101.75

112
31.75

55
100
76
162

Löwenbr. Münch.
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Lutz Gebr Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
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Mannesm.= Röhren
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Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen ..
Elektr. Stamm
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Stahlwerke ..
Riebeck Montan. .
Roeder Gebr.
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Sachtleben 9. G...
Salzdetſurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriſtg. Stempel
Schuckert Eleftr. .
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemen & & Halsle
Südd. Immobilier
Zucker=A. G.
Svensla Tändſtic?
Tellu=Bergbau ...
Thür. Lieſer.=Geſ.
Tietz Leonhard
Tucher=Brauerei
Unterfranlen
Veithwerſe
Ver. f. Chem. Ind
Stahlwerke
Strohſtoffabr.
Utranert ...

180
40
13.75
73.5
125.5

78
74.5

40
55

67

126

94.5
66
616
149
769
183
196
55
145.75

180
25
136.25
41

25. 25
18
63.25
130
135

Maie Mi
Voigt & Haeffner
Wahß 4 Freytag
Wegelin, Rußfabril
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein ..
Waldhof ......
Miemel

Alig. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank....
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanlverein
Bayer. Kyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.. 131.5
Eypothelbl./C8
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.=Bl
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban1...
Frankf. Bank
Hyp.=Ban:
Pfdbr.=B1....
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Oſt. Creditanſta!
Pfälz. Shp.=Ban
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. B!
Wiener Bankverein
Württk Notenbar
A.-G. ſ. Veriehrsw
Allg. Lokalb. Kraftw)
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag .......
Nordd. Llehd. . .
Südd. Eiſenb.=Ge

Alllanz. n. Stutto.
Verſicherung ...
Verein. Verſ.
FrankonaRück-u. M
Mannh. Verſich=

38
42
181.5
112.5
68b
KKF
143
129.5
134
122.5
150
115.25
94.25
115.25
94.5
160.75
160.75
171.75
135
140
1426
9.5
129
72

tavi Minen
Schentgbadeßl !

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E9

200b
2186

26.5

[ ][  ][ ]

Nummer 101

Sonntag, den B2.=Aprilz1931

Seite 11

34)

Unatangsaadastien,
Ein Roman von Walter Bloem.
(Nachdruck verboten.)
Copyright b9y Nobiſſima Verlag G. m. b. H., Berlin SW 61, Belle Alliance Straße 92.

nis, mein Lieber! Das aufgeriſſene Auge hinterm Einglas war
ein einziges Spottgefunkel.
Und der Gelbe den ſie geſtern abend aufgetan hat ?
Der iſt all right . . . Den ſoll ſie ruhig die letzten paar Tage der
Fahrt glücklich machen, wenns die Schiffsleitung nicht merkt. Bei
dem iſt was zu holen. Sieh, ſieh .. . und wenn ich nun hin=
ginge
und petzte dem Kapitän? Sie werden nicht, mein Lie=
ber
, ſchmunzelte Schiewelbein. Ich wette, Sie ſind froh, wenn
Sie erſt glücklich von dem Kaſten da runter ſind.

Das mächtige Schiff, eben noch ein unerſchütterlicher Be=
zwinger
des Ozeans, iſt plötzlich ſein wehrloſes Opfer geworden
In raſendem Anprall unſichtbarer, unbegreiflicher Kräfte, die mit
ihm Fangball ſpielen, iſt kein Rhythmus, keine Richtung. Der
Parkettboden des Saales, die Linoleumpfade der Korridore
heben und ſenken ſich unter den Füßen der Flüchtenden, als
ſchlügen die Planken ſelber regelloſe Wellen
Zwei andere Unerſchütterliche ſitzen im ſchmalen Barraum
neben dem Rauchzimmer. Seit Stunden beide ohne Anſchluß.
der eine freiwillig, der andere unfreiwillig. Haben ſich zuſam=
mengefunden
, durch irgendwelche geheime Sympathie zueinander
hingezogen. Die Herren Schiewelbein und Doktor Müller. Es
ſtellte ſich im Geſpräch heraus, daß ſie ein gemeinſames Intereſſe
haben: Edelſteine. Der eine handelt mit Juwelen, der andere
kennt die Technik ihrer künſtlichen Herſtellung. Ein inter=
efſantes
Thema. Beide wiſſen genau Beſcheid, tauſchen leiſe
ihre Erfahrungen aus.
Mit künſtlichen Edelſteinen iſt viel Geld zu machen, ſagt
Herr Schiewelbein. Namentlich an der oberen Nahe iſt man da
ſehr weit. Leider ſitzt die Firma, die das Miethe=Verfahren
ausbeutet, auf ihren Geheimrezepten wie des Teufels Groß=
mutter
auf der ewigen Seligkeit.
Wiſſen Sie da auh von ſtaunt der Doktor. Ich habe
bei dieſer Firma gearbeitet. Donnerwetter! und dann unter=
wegs
nach Amerika? Na, ich habe da gewiſſe.. Verhand=
Tungen zu führen wegen Rohmaterialien . . ." Mann
Gottes! meint Herr Schiewelbein. Kennen Sie denn das Ver=
fahren
genau?
Doktor Müller ſieht den Zechgenoſſen prüfend an. Nein,
ſagt er zögernd. Das ganze Verfahren das kennt wohl nie=
mand
von den Angeſtellten. Es iſt natürlich ſo eingerichtet,
Ddaß jeder nur einen Teil des Prozeſſes überſieht. Schade‟,
Fkopfſchüttelte Schiewelbein. Sonſt hätten Sie gleich drüben
bleiben können. Menſch, ſoviel Millionen gibt’s ja gar nicht,
Avie man Ihnen bezahlen würde.
Meinen Sie? grinſt Müller. Schade, daß wir uns nicht
früher begegnet ſind. Wenn Sie mich vor meiner Reiſe auf den
Einfall gebracht hätten, vielleicht, daß ich doch noch dieſes und
jenes herausbekommen hätte, was ſich drüben verwerten ließe,
Gahaha! Schiewelbein lachte fröhlich mit. Endlich einen Ge=
Tinnungsgenoſſen gefunden unter all den feinen Leuten.

Und Sie taſtet Müller ſich an den neuen Freund heran,
Sie wollen drüben kaufen oder verkaufen? Vielleicht bei=
des
, blinzelt der Magdeburger. Aber das nur im Nebenamt.
Eigentlich hab’ ich hier und drüben nur einen einzigen Edelſtein
zu Gelde zu machen einen weiblichen. Was iſt das?! ſtaunt
der Chemiker. Na, Mädchenhändler werden Sie ſchon keiner
ſein. So was tut man vielleicht, aber dann ſpricht man nicht da=
von
auch nicht nach dem zehnten Gin=Cocktail. Na, ſo was
ähnliches bin ich ſchon. Ich bin der Impreſario der preisgekrön=
ten
Schönheit an Bord. Ihrer Tiſchnachbarin.
Müller fährt in die Höhe. Der Frömmel? Die hat einen
Impreſario? Na, oder Manager oder Rentmeiſter oder,
wenn mans mit dem rechten Namen nennen will, ihr Aufpaſſer.
Sie können ſich wohl vorſtellen, daß ſo ein Mädel nicht aus eigener
Taſche nach Amerika zur Welt=Schönheitskonkurrenz reiſt. Hinter
der ſteht ein Konſortium, das ſie finanziert. Und der Vertreter
der Geldgeber, der dafür verantwortlich iſt, daß der Anteil, den
ſie abzugeben hat von allem, was ſie drüben verdient, für die
Unternehmer gerettet wird der bin ich. Donnerwetter! Und
das ahnt kein Menſch .. . Nicht mal ich habe bemerkt, daß die in
irgendwelchem Zuſammenhang mit Ihnen
So etwas hängt man am beſten nicht an die große Glocke.
Das zerſtört nur Illuſionen .. . . Schließlich muß das Mädel doch
auch was von ſeiner Reiſe haben außer ſeinen Prozenten. Ich
ſorge nur aus der Entfernung väterlich dafür, daß ſie ſich nicht
verplempert. Wenn ich merke, daß ſie mit jemand anbändelt,
der mir nicht genügend mündelſicher erſcheint, dann gebe ich ihr
einen heimlichen Wink: Hände weg!
Müller ſann einen Moment nach, ohne ſein Gegenüber eine
Sekunde lang aus den Augen zu verlieren. Hm nun ſagen Sie
mal ganz offen, Herr Schiewelbein: dann hab’ ichs alſo wohl
Ihnen zu verdanken, daß für mich bei ihr nichts zu machen
war, wie?
Der Magdeburger grinſte frech=vertraulich: Na, aber ſelbſt=
verſtändlich
doch! Ich bin ja nicht blind! Alſo ich danke Ihnen
recht ſchön! Müller hieb auf den Schenktiſch, daß die Gläſer tanz=
ten
. Womit habe ich Ihr Vertrauen verdient?
Ja man wird eben nicht umſonſt mit ſolchen ehren=, aber
auch verantwortungsvollen Aufträgen betraut. Menſchenkennt=

Müller ſchien nicht recht zu wiſſen, ob er dem feixenden Ge=
ſellen
nicht an die Gurgel ſpringen ſolle. Er zog es ſchließlich
doch vor, das alkoholglühende Geſicht in die gleichen Falten eines
wiſſenden Grinſens zu ziehen. Sie ſind ja ein ganz Geriſſener,
mein lieber Schiewelbein! Mixer, noch zwei Cocktails!
Die beiden Biederen hatten eben das zwölfte Glas herunter=
gekippt
, da wurden ſie inne, daß ſie plötzlich ins Wanken kamen.
Donnerwetter kommt das von den paar Schnäp=
ſen
? ſtammelte Müller. Nee lachte Schiewelbein, auf deutſch,
mit einem Blick des Einverſtändniſſes zu dem Barkeeper, das
kommt vom Zyklon. Vom Müller erblaßte. Wir krie=
gen
einen . Er fühlte, wie ſein Magen ſich plötzlich umzu=
ſtülpen
begann.
Sie! ſagte der Magdeburger, und ſein tückiſch=joviales Ge=
ſicht
wurde eiſig und ſachlich, ziehen Sie mal ſchnell Ihr Porte=
monnaie
, zahlen Sie und geben Sie dem Mixer außer dem Trink=
geld
gleich zwei Mark Vorſchuß für Heimtransport und Säube=
rung
. Mit Ihnen is Schluß.
In dieſem Augenblick erſchien draußen das Geſicht des Ober=
ſtewards
. Er zeigte einen Ausdruck maßloſeſter Verblüffung.
Nun? ſtammelte er, waren die Herren denn nicht im
Konzert?
Tun Sie doch nicht ſo, als ob Sie das nicht wüßten! höhnte
Schiewelbein, Sie Alleswiſſer, Sie! Wir haben hier ſchon ſeit
drei Stunden geſeſſen. Fragen Sie den Barkeeper, wenn Sie’s
mir nicht glauben wollen!
14.
Ellen Winterfeldt und Bernd Wilczek ſaßen droben auf dem
Sportdeck, in ihre Mäntel gehüllt, in der ſtrandkorbähnlichen
zweiſitzigen Laube auf der Steuerbordſeite. Von Backbord raſte
der Sturm. Das Leinwandverdeck bot einigen Schutz gegen den
Anpräll der Luft= und Waſſerwogen, die den gewaltigen Bau des
hart ringenden Seerieſen überſpülten.
In Bernd Wilczeks Erinnerung wurde der Graus durch=
littener
Schlachtennächte wach. Der Menſch von heute verſtands,
ſich mit der wildeſten Wut der Elemente in Wettbewerb zu ſtellen
... Aber das war Vergangenheit. Der Augenblick war groß genug.
(Fortſetzung folgt.)

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das wirklich?
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Sonntag, den 12. April 1931

Rummer 101

Seite 12

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Nummer 101

Jugendherberge als Gefallenen=Ehrenmal.

Sonntag, den 12. April 1931

Seite 13

Afghaniſkans Soldaken kragen deutſche Skahlhelme.

Die neue Jugendherberge von Limburg (Lahn),
Die kürzlich ihrer Beſtimmung übergeben werden konnte. Das Gebäude iſt als Ehrenmal für die
Gefallenen des Weltkrieges errichtet worden.

Afghaniſche Infanterie mit den neuen deutſchen Helmen.
Die afghaniſchen Truppen, noch vor kurzem ein Haufen mehr oder weniger wilder Bergſtämme,
ſollen jetzt nach europäiſchem Vorbild ausgerüſtet und ausgebildet werden. So tragen die Soldaten
heute ſchon deutſche Stahlhelmes die ſich über den dunklen bärtigen Geſichtern recht ſeltſam ausnehmen.

Reich und Ausland.
Der 10jährige Todestag
der Kaiſerin Augufte Bikkoria.
Potsdam. Am Antiken Tempel, dem
Mauſoleum der Kaiſerin Auguſte Viktoria,
wurden am Samstag, dem zehnjährigen Todes=
age
, eine unüberſehbare Zahl von Kränzen und
ſernderen Blumenſpenden niedergelegt. Gegen
! Uhr erſchien der Kronprinz, um den Sarko=
whag
mit einem Kranze ſeines Vaters zu
ſahmücken. Kurze Zeit darauf trafen Prinz
Eitel Friedrich ein, ferner Prinz und Prinzeſſin
Udalbert, ſowie Prinz Auguſt Wilhelm und
Sohn, der einen Kranz des Herzogspaares von
Braunſchweig niederlegte, und Prinz Oskar. Die
iiſerlichen Familienmitglieder verſammelten ſich
m einer längeren Andacht im Mauſoleum. Spä=
ter
erſchien Graf von Finckenſtein, um namens
der jetzigen Gemahlin des Kaiſers einen Kranz
niederlegen zu laſſen. Auch Abgeordnete der
Adelsgenoſſenſchaft, des Deutſchen Offiziersbun=
des
, des Nationalverbandes deutſcher Offiziere,
räeler Deutſchnationaler Frauengruppen und
Paterländiſcher Verbände legten Kränze nieder.
Das Erſatzflugzeug für Elly Beinhorn geſtartet.
Stuttgart. Nach mehreren Probeflügen
ick das von einem Berliner Verlag zur Ver=
jägung
geſtellte Klemm=Flugzeug am Freitag
in Böblingen geſtartet, das Elly Beinhorn, die
iar Flugzeug in der Sahara im Stich laſſen
mußte, den Weiterflug ermöglichen ſoll. Das
öllugzeug wird von dem Flieger Oſterkamp ge=
ſteuert
. Der Flug geht über Paris und Madrid
nach Afrika.
Fabrikbrand in Koblenz.
500 Zimmereinrichtungen vernichtet.
Koblenz. Am Samstag früh brach in dem
muptlagerhaus einer hieſigen Möbelfabrik aus
besher unbekannter Urſache ein Feuer aus, das
aich die angrenzenden Gebäude einer Auto=
mobilfabrik
ernſthaft bedrohte. Die Berufs=
fmuerwehr
rückte mit allen Löſchzügen an die
Brrandſtelle, ſah aber bei der rieſigen Ausdeh=
ning
des Flammenmeeres keine Möglichkeit, das
entfeſſelte Element zu bekämpfen. Es mußten
deshalb ſogar die dienſtfreien Mannſchaften der
Berufsfeuerwehr und ein großer Teil der Frei=
nälligen
Feuerwehr aufgeboten werden, die ſich
leSiglich darauf beſchränkten, die angrenzenden
Gebäude, insbeſondere das Automobilunter=
mhmen
und das Keſſelhaus vor den Flammen
zu ſchützen. Nach eifrigen Bemühungen gelang
es ſchließlich, den Flammenherd abzuriegeln.
Je=doch war nicht zu vermeiden, daß das geſamte
Dach= und Obergeſchoß des Möbellagerhauſes
eimgeäſchert wurden. In den Räumlichkeiten
beFanden ſich 500 fertige Zimmereinrichtungen,
die ebenfalls reſtlos den Flammen zum Opfer
ie len.
Einbruch in eine Waffenhandlung.
Leipzig. Am Samstag früh wurde ein
Eimbruch in eine Waffenhandlung in der Gott=
chedſtraße
verübt. Der Täter wurde von einem
Lolizeibeamten verfolgt und feſtgenommen.
Maan fand bei ihm 17 Piſtolen und etwa 5600
Scuß Munition, die er aus der Waffenhand=
unng
geſtohlen hatte. Er gab an, daß er nach
he 1d geſucht habe. Da er kein Bargeld gefunden
ſSe, habe er die Waffen geſtohlen, um ſie zu
5e 1d zu machen.
Raubüberfall auf einen Konſumverein.
Breslau. Am Freitag abend kurz nach
Sabdenſchluß drangen zwei Männer mit vorge=
halltenen
Revolvern in das Warenlager des
zieelauer Konſumvereins in der Gräbſchenſtraße
in. Dem Lagerhalter, der gerade mit dem Zäh=
en
der Einnahmen beſchäftigt war, entriſſen ſie
as Geld und zwangen ihn, auch noch das in
im em Treſor enthaltene Geld herauszugeben.
ie Räuber entkamen unerkannt mit der Beute
n Höhe von 1300 Mark.
Wieder Neuſchnee im Rieſengebirge.
Hirſchberg. Seit Freitag vormittag hat
s im Hochgebirge zeitweiſe wieder kräftig ge=
hreit
, ſo das zehn bis 20 Zentimeter Neu=
hmee
gefallen ſind. Die Temperatur betrug
eſtkern vormittag auf der Schneekuppe 10 Grad,
u. dem Kamm 5 Grad Kälte.

Graf Zeppelin in Aegypten.
Abſtecher nach Ober=Aegypken. Begeiſterke Aufnahme in Kairo.
Rundflug über Paläſtina.
Die Abfahrt nach Paläſtina
Die Landung in Kairo.

Die begeiſterke Menge durchbricht
die Abſperrung.
Kairo, 11. April.
Graf Zeppelin iſt am Samstag vormittag
in Kairo glücklich gelandet. Das Luftſchiff
Graf Zeppelin, das erheblich früher in Aegyp=
ten
eintraf, als man es erwartet hatte, unter=
nahm
zunächſt einen Abſtecher nach Oberägypten.
Durch Funkſpruch wurde der Luftſchifführung
nach dem Eintreffen über Kairo mitgeteilt, daß
die Vorbereitungen für die Landung noch nicht be=
endet
ſeien und daß das Programm auch nicht
mehr abgeändert werden könne. Infolgedeſſen
hatte ſich Dr. Eckener zu einer Fahrt über Ober=
ägypten
entſchloſſen. Die Ankunft des Graf
Zeppelin auf dem Flugplatz von Almaza hatte
trotz der frühen Morgenſtunde eine Menge von
über 25 000 Köpfen angelockt. Der Zeppelin war
die Nacht über den Nil aufwärts und wieder
zurückgeflogen und näherte ſich beim Morgen=
gräuen
dem Flugplatz, wo mehrere hundert eng=
liſche
Soldaten bereitſtanden. Sie waren unter
dem Kommando eines Fliegerleutnants Luck,
der eigens zu dieſem Zweck nach Aegypten ge=
kommen
war. Zunächſt ließ Graf Zeppelin
einen Mann ſeiner Beſatzung in einem Fall=
ſchirm
abſpringen, der für das Landemanöver
Anweiſungen geben ſollte. Die bereitſtehenden
engliſchen Soldaten ergriffen die Landetaue und
hielten den Zeppelin etwa eine Stunde lang
feſt, der dann nach Jeruſalem weiterflog. Der
Polizei war es zunächſt gelungen, die begeiſterte
Menge während der Landung im Zaume zu hal=
ten
, aber als das Schiff den Boden berührte,
und Dr. Eckener erſchien, durchbrach die Menge
die Abſperrung, umringte das Luftſchiff und
jubelte Dr. Eckener und ſeiner Beſatzung zu.
Feuerwehrleute mußten mit Waſſerſpritzen die
Mengen abwehren, um Beſchädigungen des
Luftſchiffes zu vermeiden.

vollzog ſich ſehr glatt. Der Zeppelin wird von
ſeiner Fahrt nach Paläſtina noch im Laufe des
Samstag nachmittags zurückerwartet. Dr. Ecke=
ner
hat den Fliegerleutnant Luck eingeladen,
die Nückreiſe nach Deutſchland mitzumachen. Auf
ſeiner Paläſtinafahrt wurde das Luftſchiff um
10.10 Uhr Ortszeit

über Jeruſalem

geſichtet. Ueber Jeruſalem und den Heiligen
Stätten kreuzte Graf Zeppelin etwa eine
Viertelſtunde. Er flog ſo niedrig, daß die Men=
ſchenmaſſen
auf den Straßen mühelos die Num=
mer
am Schiff leſen konnten. Die ganze Bevöl=
kerung
war trotz ſtarker Regenſchauer auf den
Straßen zuſammengelaufen. Der Beſuch des
Luftſchiffes fiel mit den Feierlichkeiten des
Heiligen Feuers in der Grabeskirche zuſammen.
Als die Gläubigen das Motorengeräuſch hörten,
ſtrömten ſie aus der Kirche, um ſich den Anblick
des Luftſchiffes nicht entgehen zu laſſen.
Das Luftſchiff hatte während der Nacht
über Ober=Aegypten gekreuzt, und war am
frühen Morgen nur für ganz kurze Zeit auf dem
Flugplatz von Kairo Almaza verankert worden,
um ſofort zum Fluge über Paläſtina wieder auf=
zuſteigen
. Man rechnet damit, daß das Luftſchiff
noch am Samstag abend von Kairo aus die
Rückfahrt antritt. Am Montag würde danach
Graf Zeppelin wieder im Heimatshafen Fried=
richshafen
landen.
Graf Zeppelin auf der Rückfahrt
nach Deutſchland.
Friedrichshafen. Die Bodenfunkſtelle
des Luftſchiffbaues Zeppelin erhielt Samstag
abend von Bord des Luftſchiffes Graf Zeppe=
lin
folgenden Funkſpruch: 17.30 Uhr aufgeſtie=
gen
zur Rückfahrt. Kurs Sollum. Alles in
Ordnung.

Franzöſiſcher Artillerieoffizier als Einbrecher,
Paris. Am Freitag wurde ein franzöſiſcher
Artillerieoffizier während eines Einbruches bei
einem reichen Gutsbeſitzer überraſcht und er=
ſchoſſen
. Der Beſitzer des Gutes, ein über 70
Jahre alter Herr, hörte in der Nacht plötzlich
ein Geräuſch, das von einer Tür herzurühren
ſchien. Er begab ſich in das Nebenzimmer und
ſtand dort einem Einbrecher gegenüber, der ſich
auf ihn ſtürzte. Trotz ſeines hohen Alters gelang
es ihm, nach faſt einſtündigem Kampf den Ein=
brecher
bis in das Schlafzimmer zu drängen und
den dort auf einem Stuhl liegenden Revolver
zu ergreifen. Während er ſeinen Angreifer mit
der einen Hand feſthielt, feuerte er mit der
anderen zwei Revolverſchüſſe auf ihn ab, von
denen der eine den ſofortigen Tod herbeiführte.
Erſt bei Eintreffen der Gendarmerie ſtellte man
bei der Unterſuchung der Papiere des Ein=
brechers
feſt, daß es ſich um den Sohn eines
benachbarten Gutsbeſitzers handelte, der als
Offizier in einem Artillerie=Regiment Dienſt
tat. Man vermutet, daß Schulden ihn zu dieſem
unüberlegten Schritt getrieben haben. Der
Gutsbeſitzer wurde auf freiem Fuß belaſſen, da
alle Anzeichen dafür ſprechen, daß er in Not=
wehr
gehandelt hat.
Unwetter über Smyrna. 10 Tote.
Smyrna. Ein ſchweres Unwetter ging
über die Stadt und Umgebung nieder. Mehrere
Stadtviertel ſtehen unter Waſſer. Fünf Perſonen
wurden durch Blitzſchlag getötet; weitere fünf
ſind bei der Ueberſchwemmung ertrunken.
Aljechin nimmt Capablancas Forderung an.
New York. Weltſchachmeiſter Aljechin hat
die Herausforderung des früheren Weltſchach=
meiſters
Capablanca, mit ihm um den Titel in
Havanna zu kämpfen, angenommen,

Kann Managua noch aufgebaut werden?
Paris. Nach einer Mitteilung der Liga
der Geſellſchaften vom Roten Kreuz ſind, die
erſten Berichte des von dem amerikaniſchen
Roten Kreuz im Flugzeug nach Nicaragua ent=
ſandten
Delegierten Swift eingetroffen. Danach
nimmt die von dem Hilfskomitee des Roten
Kreuzes organiſierte Hilfeleiſtung einen raſchen
Verlauf. Die Stadt Managua iſt vollſtändig
geräumt; man nimmt an, daß dieſe ehemals
60 000 Einwohner zählende Stadt nach Lage der
Dinge wahrſcheinlich nicht wieder aufgebaut
werden kann. Präſident Moncada von Nica=
ragua
hat den Ehrenvorſitz des Hilfskomitees
übernommen, das ſich ſofort nach der Kataſtrophe
gebildet hat und deſſen Vorſitz der Geſandte der
Vereinigten Staaten führt. Inzwiſchen ſind
von den Geſellſchaften des Roten Kreuzes von
Panama, Guatemala und San Salvador Hilfs=
miſſionen
in Managua eingetroffen, und aus
Chile und Venezuela ſind Transporte zur Linde=
rung
der Not angekommen.
Ein franzöſiſcher Propagandaflug
rund um Afrika.
Paris. Von dem Flugplatz Touſſus=le=
Noble iſt der Eindecker Paris mit einer vier=
köpfigen
Beſatzung aufgeſtiegen, der in etwa
40 Etappen einen Flug rund um Afrika unter=
nehmen
will.: Es iſt beabſichtigt, zunächſt von
Caſablanca aus der ganzen franzöſiſchen Weſt=
küſte
bis zum Kap zu folgen und von dort auf
der Oſtküſte Afrikas über Madagaskar, Aegypten,
Tunis und Algier zurückzufliegen. Der Flug
wird ausdrücklich als franzöſiſcher Propaganda=
flug
bezeichnet. Die erſte Etappe führte das
Flugzeug nach Alicante in Spanien. Die Ge=
ſamtſtrecke
des Fluges ſoll rund 35 000 Kilo=
meter
betragen.

Prozeß um ruſſiſches Gold.
New York. Vor den New Yorker Gerichten
hat ein auf 14 Tage berechneter Prozeß begon=
nen
, den die Banken von Frankreich gegen zwei
große amerikaniſche Banken, die Chaſe National
Bank und die Equitable Truſt=Cy, angeſtrengt
hat. Es handelt ſich um eine Forderung von
fünf Millionen Dollar, die die Bank von Frank=
reich
auf Grund der Anſprüche gegen die Sow=
jetregierung
geltend macht. Die Bank von
Frankreich fordert Goldbarren in dem genann=
ten
Werte, die den Banken vor einigen Jahren
von der Sowjetregierung zugegangen ſind.
In der erſten Verhandlung erregte es einiges
Aufſehen, als die Vertreter der beklagten Ban=
ken
erklärten, daß die Goldbarren, die bei ihnen
im Februar 1928 aus Rußland eingetroffen ſind,
bereits vor längerer Zeit wieder nach Rußland
zurückverſchifft worden ſind.
Der Anwalt der Bank von Frankreich be=
gründete
die Anſprüche ſeiner Mandantin damit,
daß während des Krieges die Sowjets unrecht=
mäßig
10 Millionen Dollar in Goldbarren, die
die Bank von Frankreich in Rußland gekauft
hatte, beſchlagnahmt hätten. Im Jahre 1928
habe die Sowjetregierung fünf Millionen Dollar
in Goldbarren, die zum Verkauf an die ameri=
kaniſche
Regierung beſtimmt geweſen ſeien, an
die New Yorker Banken verſchifft. Die Ver=
kaufsverhandlungen
ſeien jedoch geſcheitert, und
erſt als die Bank von Frankreich ihre Anſprüche
geltend machte, ſei das Gold nach Rußland zu=
rückgeſandt
worden. Die Banken ſeien demzu=
folge
zum Erſatz des hierdurch der Bank von
Frankreich entſtandenen Schadens haftbar.
Die Vertreter der beklagten Banken lehnten
jede Erſatzpflicht ab. Sie wieſen hierbei darauf
hin, daß das ruſſiſche Gold ſeinerzeit durch ein
deutſches Bankhaus nach Amerika verſchifft wor=
den
iſt. Außerdem hätten die betreffenden Gold=
barren
Stempel aufgewieſen, aus denen hervor=
gehe
, daß es ſich unmöglich um das Gold han=
deln
könnte, das im Jahre 1917 zu Ungunſten
von Frankreich in Rußland beſchlagnahmt wor=
den
iſt.
Der Zuſammenſtoß zwiſchen Glorius und
Florida höhere Gewalt.
London. Das Kriegsgericht, das den Zu=
ſammenſtoß
zwiſchen dem engliſchen Flugzeug=
Mutterſchiff Glorius und dem franzöſiſchen
Dampfer Florida unterſuchte, hat, wie aus
Gibraltar gemeldet wird, entſchieden, daß das
Unglück, dem 32 Menſchen zum Opfer gefallen
ſind, auf höhere Gewalt zurückzuführen ſei. Das
Ergebnis der Unterſuchung wird jedoch erſt ver=
öffentlicht
werden, wenn die Admiralität den
Bericht genehmigt hat.
Von den deutſchen Heeres=Waldlauf=
Meiſterſchaften 1931.

General v. Hammerſtein, der Chef der Heeres=
leitung
, begrüßt den Sieger, den Gufreiten
Schönfelder.

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Nummer 101

Sonntag, den 12. April 1931

Seite 14

Empfang des amerikaniſchen Präſidenken in den Kolonien.

Die Sternwarke Berlin=Trepkow 35 Jahre all.

Das ungeheuere Fernrohr der Treptower Sternwarte.
Oben: Der Begründer der Sternwarte Dr. Archenhold.
Im April kann die Sternwarte Berlin=Treptow, die zu den beſten Obſervatorien der ganzen Welt
gehört, auf ein 35jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Sternwarte ſtand in dieſer Zeit unter der
ausgezeichneten Leitung ihres Gründers Dr. Archenhold.

Einzug des Präſidenten Hoover (X) in Porto=Rico (Mittelamerika).

Der Präſident der U. S. A. Hoover ſtattete kürzlich der Inſel Porto=Rico einen Beſuch ab, bei der er
von der Bevölkerung und den Behörden außerordentlich begeiſtert empfangen wurde.

Vom Romflug.

Rom, 8. April.
Es ſcheint weſentlich weniger anſtrengend zu ſein, von Ber=
lin
nach Rom oder umgekehrt von Rom nach Berlin zu fliegen,
als all die Befeierung nicht etwa Befeuerung die allerdings
auch zum Wege Rom-Berlin gehört, auszuhalten, die den
Teilnehmern der erſten Flugreiſe von Berlin nach Rom in der
Ewigen Stadt geboten wurde. Herr von Guerard hält zwar
mit vorbildlicher Friſche alle Feſte und Empfänge aus, die dem
deutſchen Verkehrsminiſter wiederholt Gelegenheit gaben, in fri=
ſcher
und lebhafter Weiſe auf die völkerverbindende Vedeutung
der neuen Fluglinie BerlinRom hinzuweiſen, abei man könnte
verſtehen, wenn er auf die Ruheſtunden der Rückkehr mit einem
gewiſſen Aufatmen warten würde.
Man hat die deutſchen Herren in Rom mit einer Gaſtfreund=
ſchaft
von außerordentlicher Freigebigkeit aufgenommen. Daß ſie
auf Staatskoſten im erſten Hotel Roms wohnen, iſt ſelbſtver=
ſtändlich
. Außerdem ſtehen ihnen dauernd drei Automobile zur
Verfügung, was natürlich den Aufenthalt und den Beſuch aller
Sehenswürdigkeiten in Rom ſehr erleichtert. Der Reichsmini=
ſter
und ſeine beiden Begleiter, der Miniſterialdirigent Dr.
Brandenburg und der Direktor der Lufthanſa Wronſky müſſen da=
für
aber auch tüchtig arbeiten. Von früh bis abends ſind ſie
bis zur morgigen Abreiſe nach Berlin ununterbrochen durch Be=
ſuche
, Einladungen oder Befeierungen feſtgelegt.
Geſtern abend empfing die Deutſche Vereinigung in Rom die
deutſchen Luftgäſte. Nach einer geſchickten Begrüßungsrede des
Vorſitzenden der Vereinigung hielt Herr von Guerard eine tem=
veramentvolle
und ſehr anſprechende Rede, die jedem Deutſchen
im Auslande gefallen mußte. Dabei konnte er erwähnen, daß die
Flugzeuge zwiſchen Rom und Berlin und umgekehrt bisher ſtets
voll beſetzt waren.
Ehe dieſe Feier in der deutſchen Kolonie ſtattfand, an der
natürlich auch der deutſche Botſchafter Herr von Schubert teil=
nahm
, hatte ein Tee=Empfang im Circolo della Stampa Eſtera,
den Vereinsräumen der Fremden Preſſe ſtattgefunden, wo Herr
von Guerard angeſichts einer großen Zahl von Preſſevertretern
des Auslandes und einer Anzahl hieſiger Miſſionschefs ebenfalls
ſeiner Genugtuung über den geglückten neuen Luftweg zwiſchen
Rom und Berlin Ausdruck gab. Die deutſchen Luftfahrer kamen
zu dieſem Tee aus der Villa d’Eſte in Tivoli, wo ſie als Gäſte
Cianos, des italieniſchen Verkehrsminiſters, in dieſer ſchönſten
aller italieniſchen Villen mit ihren berühmten Waſſerkünſten zu
Mittag gegeſſen hatten.
Dieſer Beſuch in Tivoli iſt normal ſchon ein voller Halb=
tagsausflug
, wenn man ein Auto zur Verfügung hat. Es iſt
alſo ſchon allerlei, wenn die deutſchen Herren am Mittag in
Tivoli tafeln, am Nachmittag im Preſſeklub Tee trinken und am
Abend in der deutſchen Kolonie feiern. Daß ſie die Tage vorher
neben Beſuchen beim Papſt, Eſſen beim vatikaniſchen Botſchaf=
ter
Herrn von Bergen zuſammen mit dem Kardinalſtaatsſekretär
Paccelli, neben einem Empfang bei Muſſolini und anderen Be=
ſuchen
von Menſchen und Orten, Kirchen und Muſeen, durch die
ſie pflichtſchuldigſt geführt wurden, auch am Oſterſonntag noch einen

Ausflug (Aus=,flug im wörtlichen Sinne, denn ſie flogen mit
einem Waſſerflugzeug) nach Neapel gemacht haben, zeigt, daß
die deutſchen Herren nach dem Süden kräftige Nerven mitge=
bracht
haben. Nun müſſen ſie heute, am Tage vor ihrer Abreiſe,
noch das Muſeum des Vatikans durchſtreifen, beim Flugminiſter
Balbo Mittagbrot eſſen und abends noch an einem großen Feſt=
eſſen
teilnehmen, das der Botſchafter Herr von Schubert gibt.
Die deutſchen Herren haben obendrein noch Glück mit dem
Wetter gehabt, das in der Woche vor Oſtern gar nicht frühlings=
mäßig
ſein wollte. Vielfach Regen und obendrein außergewöhn=
lich
kalt. Dafür zeigte ſich der Oſterſonntag ganz plötzlich im
ſchönſten Gewande, das der Süden bieten kann. Ein ſtrahlender
Sonnentag, faſt ohne Wind und zum erſten Male ſo warm, daß
man mit Vergnügen im Freien ſitzen konnte. Die Luftreiſe nach
Neapel iſt denn auch, wie die Herren erzählten, von einem ganz
außerordentlichen Reiz geweſen. Hoffentlich werden die Wetter=
verhältniſſe
morgen am Tage der Rückfahrt nach Berlin gerade
ſo freundlich die deutſchen Gäſte behandeln, wie ganz Rom ſich
ihnen in ſeiner Gaſtfreundſchaft gezeigt hat.

Die Forkpflanzung der Erdbebenwellen.

Die furchtbare Erdbebenkataſtrophe in Nicaragua lenkt erneut
das Intereſſe auf die theoretiſche Erdbebenkunde, die in den
letzten Jahrzehnten durch die vervollkommneten Regiſtrierapparate

Die Ausbreitung der Erdbebenwellen.
Direkte Wellen

Reflexionen der
direkten Wellen
1000 km (1 Mega-
meter
)

SErdmittelpunkt:

Rach

weſentlich ausgebaut wurde. Unſere Darſtellung zeigt die Fort=
pflanzung
der Erdbebenwellen unter der Erdoberfläche. Die direk=
ten
oder Raumwellen, die vom Bebenzentrum ausgehen und zum
Teil einen unterirdiſchen Weg von 10 000 Kilometern zurücklegen,
werden beim Auftreffen auf die Erdoberfläche als Reflexions=
wellen
zurückgeworfen, die die oft beachteten Nachbeben erklären.

Auf Blindflugſchule.

Die diesjährigen Kurſe der Luft=Hanſa beendet.

mv. Wie die Hohe Schule des Sportfliegers der Kunſtflug iſt,
ſo gibt der Ausbildung des Verkehrsfliegers erſt die Schu=
lung
im Blindflug, d. i. der Flug ohne Sicht, die letzte Vollen=
dung
. Erſt dann iſt er in der Lage, auch wirklich jedem Wet=
ter
zu trotzen, erſt dann können ihm Wolken und Nebel bei Tag
und Nacht nichts mehr anhaben; und das muß ſchließlich im In=
tereſſe
der Verkehrsregelmäßigkeit des Luftverkehrs gefordert
werden.
Wie ſchon im vergangenen Jahre, ſo veranſtaltete die Deutſche
Luft=Hanſa auch in dieſem Winter für ihre Flugzeugführer wieder
Blindflugkurſe unter Leitung der beiden erfahrenen Flugkapitäne
Polte und Hucke. Im Gegenſatz zum vergangenen Jahr ging
man aber diesmal mehr auf die Forderungen des praktiſchen
Flugbetriebs ein, man flog alſo nicht nur in der Umge=
bung
des Heimathafens mit abgedunkeltem Führerſitz und nach
Kursweiſungen des Lehrers, ſondern man ſtellte den Führern
praktiſche Aufgaben, wie ſie eben im Verkehrsbetrieb verlangt
werden.
So wurden ohne Rückſicht auf die vorherrſchende Wetterlage,
und auf die Auskunft der Wetterſtellen Streckenflüge angeſetzt und
durchgeführt, auch wenn die planmäßigen Maſchinen den
Flug aus Witterungsgründen nicht antraten. Die Blindflug=
ſchulmaſchine
es wurden die verſchiedenſten Typen für dieſe
Zwecke benutzt war beſetzt mit dem Lehrer und 4 oder 5 Schü=
lern
, die ſich unterwegs in der Führung ablöſten. Wenn die
meteorologiſchen Vorbedingungen für den Blindflug ohnehin
durch ſchlechtes Wetter gegeben waren, wurde die Maſchine nicht
beſonders hergerichtet, ſondern ſo eingeſetzt, wie ſie auch im ge=
wöhnlichen
Verkehr zu fliegen pflegt. Herrſchte dagegen gutes
Wetter, ſo wurde der Führerſitz des Schülers abgedunkelt, ſo daß
auch in dieſem Falle die Notwendigkeit zum Blindfliegen her=
geſtellt
wurde.
Der Schüler hatte bei einem ſolchen Flug die Aufgabe, das
Flugzeug mit Hilfe ſeiner Inſtrumente und der Funkortung an
das Ziel zu bringen. Und, wie man bereits im regelmäßigen
Streckenverkehr dieſes Winters bemerken konnte, ſind die techni=
ſchen
Vorausſetzungen für die Löſung dieſer Aufgabe heute durch=
aus
gegeben, wenn nicht die Landung durch ſtarken Bodennebel
verhindert wird.
Beſonders intereſſant waren die Flüge, die mit dem Groß=
flugzeug
Junkers G 31 durchgeführt wurden, da dieſe Maſchine
bereits mit einem Eigenpeilgerät ausgerüſtet iſt, das ſie
alſo in die Lage ſetzt, direkt an Bord ihren Standpunkt und
Kurs feſtzuſtellen, während die anderen Maſchinen ſich erſt von
Bodenſtationen peilen laſſen und ihren Standpunkt errechnen laſ=
ſen
müſſen. Die G 31 war zu dieſem Zweck mit einem Karten=
tiſch
in der Kabine ausgerüſtet, navigierte ſich alſo wie ein See=
ſchiff
an ihr Ziel.
Die Ergebniſſe der diesjährigen Ausbildungsperiode ſind in=
folge
der Umſtellung auf den praktiſchen Betrieb ſehr zufrieden=
ſtellend
, ſo daß mit einer immer weiter fortſchreitenden Regel=
mäßigkeit
im Luftverkehrsbetriebe gerechnet werden kann.
W. Sp.

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[ ][  ][ ]

Nummer 101

Sonntag, den 12. April 1931

Seite 15

Oporn Opiet und Turnen.

Heuke 15 Uhr im Skadion
Bayeriſches Kleeblatt- Darmſtädter Lilien.
Heute nachmittag 3 Uhr findet im Stadion am Böllenfalltor
eine beinahe ſchon Tradition" gewordene Begegnung der beiden
Rivalen um die ſüddeutſche Handballmeiſterſchaft, Sportver=
ein
98 und Spielvereinigung Fürth ſtatt. Bereits
viermal ſtanden ſich dieſe beiden Spitzenvereine, die auch in die
Deutſche Meiſterſchaft eingreifen, um den ſtolzen Titel ſüddeutſcher
Meiſter gegenüber. Beide Parteien zeigten in ihren letzten
Kämpfen eine beſtechende Form, ſo daß ihr Wettſtreit ſicherlich
wieder zu einem Leckerbiſſen für die Freunde des Handballes und
des Raſenſportes werden dürfte. Die ſpieleriſchen Qualitäten der
beiden Gegner haben wir bereits genügend gewürdigt und ſind
daher unſeren Leſern bekannt. Die Mannſchaften treten in ihrer
ſtärkſten Aufſtellung an, wodurch der Reiz des Spieles noch er=
höht
wird. Für die Hintermannſchaft der 98er wird es ſicherlich
wie in den früheren Begegnungen darauf ankommen, ihr Augen=
merk
auf die beſonderen Fähigkeiten Zacherls, des Schützen=
königs
der Elf aus Fürth. zu richten. Das Spiel wird auf=
ſchlußreich
ſein für die Ausſichten, die am nächſten Sonntag die
beiden ſüddeutſchen Vertreter in der Vorrunde um die Deutſche‟
haben, und ein Kampf erſter Klaſſe dürfte daher den Zuſchauern
ſicher ſein. Vorher ſpielt die Liggerſatz=Elf gegen S.V. Brauns=
hardt
, während anſchließend im Fußball die Alten Herren von
S.V. 98 und Germania Pfungſtadt ſich gegenüberſtehen.
Handball in der 9.T.
Wie wir in letzter Minute erfahren, iſt das Entſcheidungsſpiel auf
dem Reichsbahnerplatz Groß=Zimmern Groß=Wallſtadt
abermals abgeſetzt worden. Der Zeitpunkt des Austragens ſteht
noch nicht feſt.
Tade. Befſungen Turnerſchaft Griesheim.
Mit obigem Spiel hat Beſſungen ſich einen ernſthaften Gegner ver=
bflichtet
. Griesheim gehört ſeit Jahren zur Kreisklaſſe und konnte auch
in dieſem Jahre den Platz an der Sonne behaupten. Die Leiſtungs=
larve
zeigte bei Beſſungen zuletzt nach oben, heute können und müſſen
ſe ſich allerdings gehörig anſtrengen, wenn ſie gewinnen wollen. Das
Spiel beginnt um 3,15 Uhr, um 2 Uhr treffen ſich die 2. Mannſchaften.
Tgde. 1846 Darmſtadt Tv. König.
Heute nachmittag 3 Uhr empfängt die Tgde. 1846 auf dem
Tlatze der Turngeſellſchaft, Kranichſteinerſtraße, den Tv. König. Das
Torſpiel konnten die 46er für ſich entſcheiden, ob es ihnen auf eigenem
Platze wieder gelingen wird, iſt in Frage geſtellt. Die Gäſte haben in
ltzter Zeit ſehr gute Reſultate erzielen können, die darauf ſchließen
hſſen, daß in der Mannſchaft ein ſtetiger Fortſchritt feſtzuſtellen iſt.
Die 46er, welche zu dieſem Spiele mit einer ſtark verfüngten Mannſchaft
aitreten, müſſen alles hergeben, um gegen ihren Gegner in Ehren zu
beſtehen.
Turnverein Arheilgen.
Heute Sonntag, nachmittags 3 Uhr, ſpielt die 1. Mannſchaft gegen
die gleiche des Turnvereins Mainz 1817. Es iſt ein intereſſantes Spiel
zu ſehen: Mainz iſt eine eingeſpielte Mannſchaft, in der Kreisklaſſe auf
dm 2. Tabellenplatz. Um 2 Uhr ſpielt die 2. Mannſchaft gegen
Mainz, um 1 Uhr unſere Jugend=Mannſchaft gegen die gleiche vom
Zw. Bickenbach.
Süuoalt.
Dr. Tade. Darmſtadt- Jüdiſcher Arb. 5. C. Frankfurk.
Obiger Gegner hat ſich am heutigen Sonntag mit drei Mann=
ſcaften
nach hier verpflichtet. Frankfurt hat in letzter Zeit beachtliche
R=ſultate erzielt und wird Darmſtadt den Sieg nicht leicht machen. Die
nrmiſche Elf, die mit Beginn des neuen Spieljahres ſtark verfüngt
varde und zuerſt nicht recht befriedigen konnte, hat ſich in letzter Zeit
durch eifriges Training zu einer der beſten Mannſchaften des Bezirks
urwickelt. Sie hat in ihrer jetzigen Aufſtellung 12 Spiele abſolviert,
ſavon 9 gewonnen. 1 unentſchieden geſtaltet und 2 gingen knapp ver=
oren
. 1. Mannſch. ſpielt um 15 Uhr, vorher die 2. Garnituren; die
Frgend nach der 1. Mannſch.; die 3. Mannſch. in Büttelborn. Die
Sendermannſchaft fährt nach Weiterſtadt.
Reichsbahn Darmſtadt Olympia Biebesheim.
Nach dem Oſterſpiel in dem ſchönen Büdingen gegen den dortigen
FfRR., das für Reichsbahn 2:3 verloren ging, haben die Reichsbahnſport=
er
am Sonntag um 11 Uhr am Dornheimerweg den Sportverein Olym=
via
Biebesheim als Gaſt. Biebesheim hat außer in dem flinken Sturm
ine Hauptſtütze in der Hintermannſchaft. Reichsbahn tritt zu dieſem
Spiel mit der zurzeit ſtärkſten Aufſtellung an, ſo daß mit einem ſpan=
nenden
Spielverlauf zu rechnen iſt. Um 10.15 Uhr 2. Mannſchaften.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd. 1. Jgd. Pfungſtadt, Stadion, 13.15 Uhr: 2. Jgd.
Jgd. SV. 98, Stadion, 9.15 Uhr.
Das geſtrige Abendſpiel nnion Darmſtadt Eintracht
darmſtadt gewann Union etwas zu hoch 4:0 (1:0).
Sportklub Ober=Ramſtadt.
Am Sonntag, 15 Uhr, empfängt der Sportklub Ober=Ramſtadt den
5B. Lengfeld zum fälligen Verbandsſpiele. Da beide Mannſchaften
twa gleich ſpielſtark ſind, wird es zu einem harten, intereſſanten Spiel
primen. Die Oberramſtädter werden mit beſſeren Leiſtungen als in den
etzken beiden Spielen aufwarten müſſen, wenn ihnen ein Sieg über die
vielſtarken Gäſte gelingen ſoll. Um 1 Uhr ſpielt die 2. Mannſchaft gegen
spielvereinigung Klein=Zimmern 1. im Verbandsſpiel.

* Kreisliga Südheſſen.
Die beiden letzten Verbandsſpiele!
Endlich ſtehen wir am Ende der diesjährigen, ſehr in die Länge ge=
ogenen
Verbandsſerie. Allerdings fehlen noch zwei behördliche Urteile,
on denen die Entſcheidung der Sache HochheimHeppenheim evtl. noch
vn großer Bedeutung ſein kann. Heppenheim könnte nämlich bei einem
ünſtigen Urteil noch mit Bürſtadt punktgleich werden, ſo daß alſo bei
ſin führung des neuen Spielſyſtems ein Entſcheidungsſpiel der Tabellen=
veiten
notwendig würde. Im Falle Gernsheim-Biblis iſt es weniger
ſichtig, wer die Punkte zugeſprochen bekommt, da die Entſcheidung auf
ſe Platzbeſetzung der beiden Delinquenten keinen Einfluß hat. Die
eiden Punkteſpiele des kommenden Sonntags:
Starkenburgia Heppenheim Spv. Horchheim;
Spv. Hochheim Olympia Worms
erſprechen recht intereſſant zu werden. Horchheim iſt in letzter Zeit
ſieder ſehr gut in Schwung; die Bergſträßer werden ſich zum letzten=
kal
ganz gewaltig anſtrengen müſſen, wenn ſie dieſes für ſie äußerſt
ſichtige Treffen zu ihren Gunſten entſcheiden wollen. Eine Punktabgabe
äre für Heppenheim der Verluſt aller Ausſichten evtl. bei den Zweit=
ſten
mitwirken zu können. Schon aus dieſem Grunde kann man mit
mem knappen aber ſicheren Sieg von Starkenburgia Heppenheim rech=
en
. In Hochheim wird ſich Olympia Worms mit einer Punkteteilung
Ffrieden geben müſſen, wenn die Einheimiſchen in ſtärkſter Beſetzung
ſtreten werden. Somit haben wir zum Schluß der Saiſon 1930/31
bchmals zwei ganz intereſſante Begegnungen.
An Freundſchaftsſpielen ſind nur zwei Treffen bekannt:
Spv. Arheilgen FV. Biblis:
Konkordia Gernsheim Spv. Waldhof Reſ.
Beide Spiele ſind erſt im Laufe dieſer Woche verfekt geworden; wir
ſhnen mit einem ehrenvollen Abſchneiden der Bibliſer bei den Gaſt=
Gern aus dem Nachbarkreis und einem ſchönen Sieg der Gernsheimer
ber, die bekanntlich gute Waldhof=Reſervemannſchaft. Uebrigens hat
ernsheim am 1. Oſterfeiertag ſeinen Gäſten aus Kirchheimbolanden
ſe nette Oſterpackung von 7:1 mit nach Hauſe gegeben.
Zurzeit iſt man ſich noch nicht klar, wie die Geſchichte mit dem
uen Syſtem eigentlich werden ſoll Zur Vorſorge will man deshalb
mrjächſt mit den Aufſtiegſpielen, der Kreismeiſter beginnen.
im 19. April treffen ſich im erſten Entſcheidungsſpiel Viktoria
taldhof FVgg. Kaſtel. Unſer Vertreter iſt ſpielfrei und kann
bin Ruhe die Sache beſchauen.

Darmſtädter Sporkkalender.
Sonntag, den 12. April.
Handball.
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
15,00 Uhr: Stadion: S.V. 98 S.Vgg. Fürth.
15,00 Uhr: Kranichſteinerſtraße: Tgde. 46 T.V. König.
15,15 Uhr: Rennbahn: Tgde. Beſſungen Tſch. Griesheim.
15,30 Uhr: Maulbeerallee: Merck T. S.V. Langen.
Fußball.
11,00 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß Union Darmſtadt.
11.00 Uhr: Dornh. Weg: Reichsbahn Olympia Biebesheim.
15,00 Uhr: Müllersteich: Fr. Tgde. Jacs Frankfurt.

Leichtakhlekik.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Die Tgſ. 1875 Darmſtadt wird bei den am Sonntag in Frankfurt
a. M.=Oberrad zum Austrag kommenden Waldlaufmeiſterſchaften des
Mittelrheinkreiſes der D.T. durch ihre bekannten Langſtreckler Aßmuth,
Fornoff, Haag und Stenger vertreten, die ſämtlich am Einzellauf teil=
nehmen
und gleichzeitig den Mannſchaftskampf beſtreiten. Trotz der
gerade diesmal beſonders ſtarken Konkurrenz ſollte es den Darmſtädtern
nach dem glänzenden Abſchneiden beim Gau=Waldlauf in Bickenbach und
nach den gezeigten Trainingsleiſtungen durchaus möglich ſein, ſich erfolg=
reich
durchzuſetzen. Die Sieger haben Berechtigung zur Teilnahme an
den am 26. April in Hannover ſtattfindenden Deutſchen Waldlaufmeiſter=
ſchaften
, die gemeinſam mit der D. S.B. ausgetragen werden, ſo daß ein
Anreiz zum Einſatz aller Kräfte gegeben iſt. Abfahrt: 10 Uhr ab
Darmſtadt Hauptbahnhof.
Kegler=Bereinigung Darmftadt und Umgebung.
200=Kugelkampf.
Dieſer ſportliche Kampf hat nunmehr ſeine Beendigung gefunden.
Es haben ſich 23 Kegelbrüder daran beteiligt, von denen die drei Beſten:
1. Grün (L. L. 08) 1077 Holz, 2. Becher (D. K. 1911 Bv.) 1075 Holz,
3. Hübner (Haſſia 1919) 1061 Holz, prämiiert werden.
Weitere bemerkenswerte Reſultate erreichten: Reichert (Zwölfer
1054 Holz, Reinhardt (Zwölfer) 1020 Holz, Schild (Konkordia,
1011 Holz, Bangert (Kranz) 1008 Holz, Chriſt (D.K.K. 23) 1007
Holz.
Seniorenkegeln.
Auch dieſes Kegeln hat ſeinen Abſchluß und reges Intereſſe bei den
20 alten Herren gefunden. Der Kampf ging über 50 Kugeln auf der
Konkordiabahn. Den Sieg erkämpften ſich: 1. Hammer (Lokälchen
282 Holz, 2. Frank (Chattia) 269 Holz, 3. Schieferdecker (Zwölfer)
268 Holz. Weitere Ergebniſſe, die der Erwähnung bedürfen:
Schembs (D. K. 1911 Bv.) 265 Holz. Harres (Keglerluſt) 24 Holz,
Sallwey (Lokälchen) 261 Holz.
Frauenkegeln 50 Kugeln.
Auch die Frauen wollen in dem Drange ſportlicher Betätigung nicht
zurückſtehen und haben im Konkordiaſaal ebenfalls einen 50=Kugelkampf
ausgetragen. Zehn Teilnehmerinnen traten zum Start an. Es erziel=
ten
: 1. Frau Reichert (Goldene Kugel) 270 Holz, 2. Frl. Bäumer
(Roll. Glück) 265 Holz, 3. Frau Schwinn (Goldene Kugel) 263
Holz, 4. Frl. Bangert (Einzelmitglied) 253 Holz. Die übrigen Ergeb=
niſſe
liegen unter dem Durchſchnitt.
Die Beſtleiſtungen werden durch Medaillen geehrt.

Vor 100 000 Zuſchauern kam am Samstag in Glasgow
das Endſpiel um den Schottiſchen Fußballpokal zur Durch=
führung
, zu dem ſich Celtie und Motherwell qualifizierten; ſie trennten
ſich 2:2 (0:2).
Auch im engliſchen Amateur=Fußballſpiel fiel am
Samstag die Entſcheidung. Der Endkampf, der rund 30 000 Zuſchauer
angelockt hatte, wurde in Highbury von Wilcombe Wanderers
knapp und nicht ganz verdient mit 1:0 (0:0) gegen Hahes gewonnen.

Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtik.
O 6.45: G: nnaſtik. 7.15: Konzert (Schallpl.). O 8.30: Waſſerſtd.
6 11.50: Zeit, Wirtſchaftsmeld. Nachr. Programm. e 12: Konzert
(Ec allpl.). O 12.40: Nachr., Wetter, Sport, Programm. O 12.55:
Nauener Zeit. O 13.05: Konzert (Schallpl.) Fortſ. O 14: Werbe=
konzert
O 14.55: Nauener Zeit. O 15.05: Zeit, Wirtſchaftsmeld.
15.15: Gießener Wetterber. O 16.20, 18.00: Wirtſchaftsmeld. o
ca 19.05: Zeit. ca. 22: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Sonntag, 12. April.
7.00: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.15: Evangeliſche Morgenfeier. Ausf.: Pfarrer Dapper (Anſpr.),
Pfarrer lic. theol. R. Wallau (Liturgie und Anſage), Henriette
Keiper (Alt), B. Dreier (Orgel).
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Volkschor Union e. V.
10.15: Laienmuſik. Mitw.: H. Rosbaud (Klavier), M. Wolfsthal
(Violine). Anne Lönhold, Mitglieder eines Sing=Chors.
11.00: G. Pohl: Zu Unrecht vergeſſene deutſche Dichter.
11.30: Amtsgerichtsrat Dr. Unger und Rechtsanwalt Dr. Als=
berg
: Probleme der Vorunterſuchung.
12.00: Berlin: Volkstümliches Konzert der vereinigten Staats=
opern
=Orcheſter.
13.50: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden,
14.00: Stunde des Landes: Inſpektor Pfeiffer: Weinbau im Früh=
jahr
. Landwirtſchaftsrat Dr. Cordes: Die wirtſchaftlichen Be=
dingungen
des Reichsmilchgeſetzes für das Land.
15.00: Stunde der Jugend.
16.30: Nachmittagskonzert. Frankfurter Rundfunkorcheſter.
18.15: Gerda von Bremen=Hirſchhendt: Rheiniſche Romantik und
moderner Vers, eine Klangſtudie.
18.45: E. Bloch: Anekdoten mit Nutzanwendung,
19.10: Stunde der Frankfurter Zeitung.
19.35: Sportnachrichten.
19.45: Muſikaliſcher Zeitvertreib.
21.15: Symphonie=Konzert des Rundfunkorcheſters. Mitw.: Anna
Maria Lenzberg (Sopran).
22.55: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.20:
Zeit. Wetter für den Landwirt. 6.30: Gymnaſtik, anſchl. Früh=
Frühkonzert. O 10.35, 13.30: Nachrichten. O 12.00: Schallplatten.
bezw. Schulfunk. O 12.25: Wetter für Landwirte (So. 12.50). o
12.55: Nauener Zeit. O 14: Schallpl. O 15.30: Wetter, Börſe. o
19.55: Wetter f. Landwirte. O ca. 21: Wetter, Tages= u. Sportn.
Deutſche Welle: Sonntag, 12. April.
7.00: Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Mitteil. u. prakt. Winke f. d. Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Beſuch des Wirtſchaftsberaters auf einem Bauernhof.
9.00: Morgenfeier. Stundenglockenſpiel der Potsdamer Garniſon=
kirche
. Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms,
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Elternſtunde: Schulanfang.
11.30: A. d. Thomaskirche, Leipzig: Halt im Gedächtnis Jeſum
Chriſt, Mitw.: Städt. u. Gewandhaus=Orcheſter, Thomanerchor.
Soliſten: H. Lißmann (Tenor), Dorothea Schröder (Alt).
12.00: Jubiläumsfeier zum 10jährigen Beſtehen der Kinderfreunde‟
12.20: A. d. Sportpalaſt: Volkstümliches Konzert der vereinigten
Staatsopern=Orcheſter.
14.30: Jugendſtunde: Märchen.
15.00: A. d. Stadion Wannſee: Radfernfahrt BerlinKottbus
Berlin. (Ziel)
15.30: Armin Knab: Lieder. Mitw.: Elſe Wachsmann (Alt). Am
Flügel: Julius Bürger.
16.00: Prediger Kreuzer: Auf den Spuren des Apoſtels Paulus.
16.30: Unterhaltungsmuſik (A. Pachernegg und ſein Orcheſter).
18.00: Aus: Die verſunkene Glocke. Von Gerhart Hauptmann.
19.00: Deutſche Charaktere: H. Kyſer: Freiherr vom Stein,
19.20: Margarete Jokl: Sonnenſtrahlen im Leben.
19.35: Dichterſtunde: Ein Liebling Gottes. Novelle von Gomoll,
20.00: Bunter Abend. Leipziger Rundfunkorcheſter,
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten. Anſchl. Tanz=
Muſik, Kapelle Marek Weber.

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Mäntel, Uniformen, aber auch Tepriche, Polſtermöbel uſw. wieder wie
neu, wenn Sie dieſelben mit Necetin=Pulver durchbürſten. Einweichen
der Waſchen iſt nicht erforderlich. Deutſches Reichspatent! Necetin
entfernt nicht nur Schmutz und läſtigen abgetragenen Glanz, ſondern
es friſcht auch verſchoſſene Farben auf und gibt den Stoffen neue
Appretur! Seit mehr als 10 Jahren im In= und Ausland beſtens be=
währt
! Eine Schachtel reicht zur Auffriſchung eines kompletten An=
zuges
aus! Für helle farbige Schuhe und zur Entfernung ſchwieriger
Flecken von Oel, Teer, Wagenſchmiere, Oelfarbe uſw. aus Stoffen be=
nutzt
man vorteilhaft das vorzügliche Necetin=Fleckwaſſer, welches in
Flaſchen erhältlich iſt. Die beſtens bewährten Spezialerzeugniſſe ſind in
Drogerien uſw. erhältlich, Herſtellerin iſt die bekannte Necetin= Geſell=
ſchaft
Alfred Hoffmann & Co., Leipzig C.
Sind Sie für einen Unfall, den ein Gaſt in Ihrem Hauſe
erleidet, verantwortlich?
Dieſe Frage iſt für jeden ſicherlich von nicht geringer Bedeutung
und ſtets dann zu bejahen, wenn ein Mitverſchulden des Wohnungs=
inhabers
vorliegt. Ein praktiſches Beiſpiel: Auf den zu glatt geboh=
nerten
Boden kommt ein Gaſt zu Fall. Er bricht ein Bein. Sie ſind
für den Schaden verantwortlich, weil Sie den Fußboden nicht mit
Perwachs, der modernen Boden=Creme, behandelt haben, die wohl
herrlichen Hochglanz erzeugt, jedoch den Boden nicht glatt macht. Da
Sie die Vorſicht die Verwendung des richtigen Fußboden= Pflegemit=
tels
außer acht gelaſſen haben, machen Sie ſich an dem Unfall mit=
ſchuldig
und dadurch haftbar. Es iſt für jede Hausfrau von allergrößter
Wichtigkeit, für Fußböden und Treppen nur die moderne ideale Boden=
Creme Perwachs zu benutzen.
Beſichtigungsfahrt zur Sektkellerei Henkell u. Co.
Wie aus heutiger Anzeige erſichtlich, veranſtaltet das Reiſe=
büro
Wilhelm Köhler, G. m. b. H. am Mittwoch, den 15. d. M.,
13.30 Uhr, ab Luiſenplatz eine Geſellſchaftsfahrt im Großkraft=
wagen
nach Wiesbaden zur Beſichtigung der Henkells Sektkellerei.
Die Direktion der Firma Henkell u. Co. hat ſich in liebenswürdiger
Weiſe bereit erklärt, den Gäſten, ein klares Bild, über Keilerei=
anlagen
und Herſtellung des edlen Tropfens zu geben. Um jedem
Teilnehmer Gelegenheit zu geben, die Qualitäten der Henkells=
kellerei
kennen zu lernen, werden kleine Koſtproben verabreicht.
Es dürfte daher die Fahrt nach Wiesbaden ſehr empfohlen wer=
den
, da die Fahrt nicht nur ſehr lehrreich, ſondern auch ſtimmungs=
voll
verlaufen dürfte.
Die Nachteile einer mangelhaften Mundpflege ſind viel grö=
ßer
als die einer mangelhaften Hautpflege, nur treten ſie nicht
ſo klar zutage, denn das allgemeine Schönheitsgefühl wird erſt
verletzt, wenn die Vorderzähne ſchadhaft geworden ſind; wie es
aber im übrigen in der Mundhöhle ausſieht, entzieht ſich den
Blicken und leider auch oft der Sorgfalt der Menſchen. Schließ=
lich
entdeckt dann der Gerusſinn die Mängel, die für das Auge
unſichtbar ſind. Ein vorzügliches Mittel, um die Mundbakterien,
die den Hauptſchaden anrichten, in ihrer Entwicklung zu hemmeit
iſt die regelmäßige Pflege des Mundes und der Zähne mit dem
bewährten Odol=Mundwaſſer in Verbindung mit Odol=Zahnpaſta
mindeſtens dreimal am Tage.

Koſten Seereiſen mehr?
Es iſt eine leider viel verbreitete Meinung, daß Reiſen zur
See erheblich mehr Ausgaben beanſpruchten als irgendwelche,
mit gleicher Bequemlichkeit ausgeführte Reiſen zu Lande. Nichts
iſt irriger als dieſe Meinung. Im Preis einer Seereiſe ſind be=
kanntlich
nahezu alle Ausgaben von vornherein einbegriffen
nächſt Fahrpreis auch Unterkunft Verpflegung uſw., in einem
Preiſe der in ſeiner Endſumme den flüchtigen Betrachter vieſ=
eicht
höher vorkommen mag als die meiſt viel zu vorſichtig kal=
kulierten
Einzelpoſten einer Landreiſe, bei der man will man
ſeine Lebensform während dieſer der Erholung beſtimmten
Wochen nicht allzu ſehr beſchneiden infolgedeſſen oft vor nicht
geahnten Mehrausgaben ſteht. Der Norddeutſche Lloyd, Bremen,
und ſeine Vertretungen ſind jederzeit bereit, Ihnen alle Aus=
künfte
zu geben und Vorſchläge auszuarbeiten.

Reich dem Glück die Hand!
Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Werbeproſpekt der Staat=
lichen
Lotterie=Einnahme Carl Leo Külp in Darmſtadt bei. Wie
aus den Mitteilungen hervorgeht, wurden bei der Preußiſch= Süd=
deutſchen
Klaſſenlotterie die Mittelgewinne auf die dreifache Zahl
gebracht und hierdurch die Gewinnequote auf 43,5 Prozent aller
Loſe geſteigert. Wer alſo den Wunſch hat, ſein Leben zu verbeſſern,
ſich ein Haus zu kaufen, ein Auto zu erwerben oder aber an
einem gutgehenden Geſchäft Beteiligung zu ſuchen, der
greife zu und benutze die angeheftete Karte, fülle ſie aus und werfe
ſie baldigſt in den Briefkaſten. Nur ſo hat er die Gewißheit, für
die bereits am 20. April ſtattfindende erſte Gewinnziehung ein
Los zu erhalten und die Gewinnausſicht zu haben. Aber nur wer
ein Los hat, kann gewinnen. Deshalb heißt die Parole: Los
beſtellen, dem Glück die Hand bieten, denn morgen
in einer Woche iſt ſchon Ziehung.

Ein wichtiger Stützpunkt für alle Kraftfahrer.
Heutzutage wiſſen die meiſten Auto= und Motorrad=Beſitzer,
daß die Leiſtungen ihrer Motoren von der Zuverläſſigkeit und
genauen Arbeitsweiſe der Zündung abhängen, und daß nur elek=
triſches
Licht und Signal voll Fahrſicherheit und Bequemlichkeit
verbürgen. Sie überwachen und pflegen deshalb das elektriſche
Zubehör beſonders ſorgfältig.
Sind aber einmal Reparaturen notwendig, ſo pfuſcht der
kluge Kraftfahrer nicht daran herum, vertraut ſich auch nicht
irgend einer Reparaturwerkſtätte, ſondern nur einem geſchulten
Fachmann an. Die Firma Adalbert Kempa, Tel. 2894,
Darmſtadt. Sandſtraße 44, iſt ein ſolches Spezialgeſchäft: Sie
wurde von der Robert Boſch A.G Stuttgart mit dem Boſch=
Dienſt betraut. Das iſt mehr als ein begrüßenswerter Erfolg
der Bemühungen, das Kraftfahren immer noch ſicherer und be=
quemer
zu machen, das iſt, was wir beſonders feſtſtellen wollen,
auch ein erfreuliches Zeichen der Hochſchätzung, der ſich dieſe
Firma auch außerhalb unſerer Stadt erfreut. Dieſer Boſch=
Dienſt iſt, wie alle Boſch=Dienſte eine Spezialwerkſtätte mit in
Boſch=Werkſtätten geſchulten Spezialmechanikern, erſtklaſſigen
Maſchinen und Prüfgeräten. Hier wird das Uebel an der Wurzel
gefaßt. Alle Störungsquellen werden ſchnell gefunden und die
Fehler behoben. Neuheiten werden zweckmäßig eingebaut und
alles Zubehör prompt geliefert. Ein reichhaltiges Erſatzteillager,
eine leiſtungsfähige Ladeſtation für Batterien in Verbindung
mit großen Unterſtellräumen für mehrere Wagen, ermöglichen
eine flotte und tadelloſe Bedienung. Ueber alle Neuerungen wer=
den
die Boſch=Dienſte durch die Robert Boſch A.G. Stutt=
gart
ſtets auf dem Laufenden gehalten.
Jetzt im Frühjahr, ehe wieder größere Fahrten unternommen
werden, iſt es ſehr zu empfehlen, die elektriſche Ausrüſtung der
Autos und Motorräder auf ihr einwandfreies Arbeiten durch=
ſehen
und insbeſondere die Beleuchtungsanlage daraufhin prüfen
zu laſſen, ob ſie den neuen Beleuchtungsvorſchriften entſpricht.
Peinliche Ueberraſchungen und Polizeiſtrafen werden dadurch ver=
(5744
mieden.

Weiterbericht.

Im Laufe des geſtrigen Tages hat die Kaltluft an der Rückſeite der
Störung auch unſeren Bezirk erreicht und nach der raſ=
wieder
Temperaturrückgang gebracht. Durch den gleichzeitig ſtattfinden=
den
Barometeranſtieg hat ſich der hohe Druck über den Britiſchen Inſeln
bſtwärts nach Deutſchland ausgebreitet. Vorerſt verbleiben wir in ſei=
nem
Bereich, ſo daß trockenes Wetter herrſcht. Jedoch kommt es zu
verbreiteter Dunſt= und Wolkenbildung, die gelegentlich durch Aufheite=
rung
durchbrochen wird.
Ausſichten für Sonntag, den 12. April: Dunſtig und bewölkt, auch auf=
heiternd
, trocken, Temperaturen vorerſt wenig verändert.
Ausſichten für Montag, den 13. April: Milder, ſonſt wenig Aenderung
der Wetterlage.

Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirh=Zaſt: Rudolf Maupe: für Feullleion, Reich und
Auslan: und H=ſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl BJzmann;
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mlttellungen: Willv Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 24 Geiten.

[ ][  ][ ]

Seite 16

Sonntag, den 12. April 1931

Nummer 101


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[ ][  ][ ]

Agesſpiege
ATAu de AerL

12. April 1931

Nummer 16

Merapi, Zabaniſche Kataſtrophen

Merapi vielleicht Sanſkrit=Malauiſch und zu Deutſch
Heiliger Feuerberg im alten Neiche Java, welches mehr
iſt als das heutige. Denn es umfaßte zeitweiſe auch Sumatra
und Bali. Erſt Umwälzungen der Erde zerſtückelten es
zu Eilanden, wahrſcheinlich noch in hiſtoriſcher Seit. Drei
Bergrieſen, jeder um die 3000 Meter, tragen dort den
gleichen Namen, einer am Idjen=Hochlande im Oſten, ſein
Bruder inmitten Javas, Wahrzeichen der Vorſtenlanden,
und der dritte in Mittelſumatra/ 109 Kilometer zweiter
weſtlich. Letzte beide. Geſetz der Serie? Sufall?
machten jüngſt faſt gleichzeitig von ſich in der Welt reden.
Dem Merapi Sumatras fiel ein deutſcher Gelehrter
zum Opfer, ein Einzelgänger, der allzu kühn und landes-
unerfahren
, Warnungen in den Wind ſchlug. Urwaldſchrecken
packte ihn, ſo daß er nicht auf den Nat ſeines Javanen=
dieners
hörte, ſondern ein unwegſames Bachtal hinabirrte.
Erfahrung lehrt, wegloſe Bachtäler hierzulande in den
Bergwäldern meiden, ſo ſicher ſie auch als Wegweiſer
hinab ins Menſchenland erſcheinen mögen. In ihren feuch=
ten
Lichtungen iſt der Pflanzenwuchs genau ſo undurchdring=
lich
wie an den Waldrändern. Sudem ſind die natürlichen
Hinderniſſe, geſtürzte Bäume, Felſen, Abſtürze in den Bach=
ſchluchten
am tollſten. Kein Wunder, daß ein ganzes Mili=
täraufgebot
, von der holländiſchen Negierung hilfsbereit ent=
ſandt
, erfolglos tagelang ſuchte, bis man alle Hoffnung
aufgeben mußte. Uns geht das Schickſal des gipfelſtürmen=
den
Landsmannes nahe, weil wir uns verwandt fühlen. Aber
der jungfranzöſiſche Dichter Claude Eylan hat recht in
ſeinen Sumatrageſchichten L’ile au coeur
double, da er ſagt: Wenn der Menſch, der
winzige, ſich allein in den Urwald ſtürzt, ge=
trieben
von der ſtärkſten aller menſchlichen
Verſuchungen, der Sucht nach dem Unbekann=
ten
, ſo geht er leicht in die Irre. Und ſein
Fleiſch, zuſammengeſchmolzen zu einem Häufchen
Humus, wird dem lebensgierigen Walde zur
Nahrung. Dieſe Seilen dem jungen Ham=
burger
Dr. Borchardt zum Gedächtnis!
Ganz anders, rein vulkaniſche Angelegen=
heit
, iſt die Maſſenkataſtrophe des von neuem
ausgebrochenen Merapi auf Mitteljava. Keiner
der ſeit dem 17. Jahrhundert mit Einzelheiten
überlieferten Ausbrüche des ſeit altersher
tätigen Berges wuchs ſich zu einer Kataſtrophe
erſten Nanges aus. Aber man kann die Größe
eines Ausbruchs nicht nach der Sahl der Opfer
abſchätzen. Denn in einem ſo dicht bevölkerten
Lande wie Java, wo die Menſchen mehr als
doppelt ſo dicht ſitzen wie in Deutſchland, ver=
mag
ſchon ein kleiner Ausbruch unſagbaren
Jammer hervorzurufen. Das kann ſelbſt der
von der holländiſchen Verwaltung muſtergültig
durchgeführte vulkanologiſche Ueberwachungs=
dienſt
, mit einem deutſchen Gelehrten an der
Spitze, nicht ganz verhüten. Auch am Merapi,
da er in jedem der letzten Jahrhunderte mehrere
Male ausbrach, horcht ein wiſſenſchaftlich aus=
gebildeter
Beobachtungspoſten tagtäglich an

den Wunden der Erdkruſte herum, mißt dem Feuerteufel
Puls und Cemperatur, ſo daß auch der Ausbruch vom
Dezember vorigen Jahres, der jetzt verebbt, nicht un=
erwartet
kam.
Aber unſere braunen Brüder, die ihre Dörflein und Felder
und Fruchtgärten den Bergen hier meiſt bis an die 2000
Meter Höhe an den Hals legen, haben ihre eigenen vulka=
niſchen
Cheorien und laſſen ſich ſelbſt mit Polizeigewalt nur
ſchwer von ihrer Scholle treiben, wem der Negierung Näu=
mung
geboten ſcheint. 1926 zufällig beim Ausbruche des
Batur auf Bali lernte ich, wie zäh und allen Gefahren
trotzend dies liebenswerte braune Volk an ſeiner Scholle
hängt. Damals ſchwoll der Lavaſtrom noch ſtündlith. Doch
die Bauern, deren Felder darunter begraben wurden, wichen
nicht von ſeinen ſchwelenden Ufern. Immer wieder taſteten
ſie ihn ab, ob nicht vielleicht ſchon eine Ecke kühl genug ſei,
eine Grashütte zu tragen. Jeder möchte natürlich bei der
Neuverteilung des Bodens der erſte ſein. Aber auch der
Volksglaube Aberglaube ſpielt ſeine Nolle. Damals
auf Bali vertraute man dem Schutze durch einen altheiligen
Cempel, hier, diesmal auf Java, war es ein heiliger Mann,
ein Kjai, der die Menge zum zuverſichtlichen Ausharren
veranlaßte. Erſt als Glutaſche und Schlammſtröme 300 Men=
ſchen
erſtickt hatten, ganze Wohnbezirke, Häuſer und Fel=
der
vernichtet waren mit Vieh und Frucht, als ſich blühendes
Cropenland verwandelt hatte in ein Schlammfeld voll hell=
grauen
Cones, der eine Schneelandſchaft vortäuſchte und aus

dem verkohlte Baumſtümpfe und Dorfruinen ragten, da ließ
ſich der Heilige mit ſanfter Gewalt fortführen, und die Menge
folgte ihm gläubig nach. Ein von Gluthauch umwehtes und
von Lava umſchloſſenes Dorf konnte glücklich vom Flugzeug
aus ſolange verproviantiert werden, bis die Lava genügend
abgekühlt war, um die Bewohner hinauszulaſſen. An den
weniger glücklichen Plätzen wiederholten ſich Szenen und
Bilder aus dem alten Herkulanum und Pompeji. Uederdies
wurden 25 000 Menſchen obdachlos. Obwohl in der Haupt=
ſache
nur eine Schlucht an der Oſthelling des Berges ſchwer
betroffen worden iſt, bekam doch auch die weitere Umgebung
die Schrecken zu ſpüren. Am ſchlimmſten, als die Güſſe der
augenblicklichen Negenzeit die tonigen Aſchenmaſſen zu
Strömen werden ließen, die Felſen und Steine bergab
trugen.
Das alte Muntilan, ein bekamnter Chieſenplatz und Sitz
einer katholiſchen Miſſionsſtation, durchlebte Schreckenstage,
als die wandernden Geſteinsmaſſen in kochenden Flüſſen her=
abkamen
und alle Brücken bedrohten. Selbſt Djokjakarta,
ſeit alters Sultanſitz und Großſtadt nach inländiſchen Be=
griffen
, obwohl in Luftlinie zirka 70 Kilometer entfernt,
wurde ſchwer m Mitleidenſchaft gezogen, da ſeine Waſſer=
leitungen
, die vom Südgehänge des Merapi geſpeiſt werden,
verſiegt ſind bis auf den heutigen Cag. Dieſe vorzüglichen
Waſſerleitungen hier in allen größeren Plätzen des hollän=
diſchen
Kolonialreiches ſind die beſten Förderer der Volks=
geſundheit
. Ihre Ausſchaltung bringt für die unſagbar dicht
bevölkerten Inländerquartiere ſtets geſteigerte
Epidemiegefahr. Aber das Volk iſt gut dran
unter holländiſcher Verwaltung. Nicht wr den
2
geſundheitlichen Gefahren in den vom Peſt=
hauch
der Verweſung durchzogenen, ver=
ſchütteten
Dörfern wird geſteuert, ſondern all-
gemeine
weiteſtgehende Hilfe wurde organiſiert.
Im Archipel und im Mutterlande kamen durch
Sammlungen raſch über eine halbe Million
Mark zuſammen. Das bedeutet für jeden Kopf
der Vertriebenen 20 Mark. Damit kann ein
Javane ſchon etwas anfangen, zumal auch die
Hilfsbereitſchaft untereinander ſehr weit geht.
So wird ſich wohl das ſchlimmſte Los, Ueber=
ſiedlung
in weniger bevölkerte Bezirke des
Archipels, vermeiden laſſen; im Weltintereſſe
wäre wohl eine Erfüllung der weiten leeren
Näume heute erwünſcht, unſeren Javanen aber
wäre die Umſiedlung gleich Verbamnung. Nur
daraus erklärt ſich auch wohl beiläufig das
harte Nebeneinander von dichteſt und wenigſt
dicht bevölkerten Inſeln hier im Archipel.

Crotz der Kataſtrophen geht die Welt=
geſchichte
eben ihren alten Lauf. Sind alte
Quellen verſiegt, ſo brechen neue auf, und bald
wird der Bauer unter ihrem Segen auf den
neuen vulkaniſchen Sanden Mais und Reis
bauen, wie auf der verſchütteten Fläche von einſt.

[ ][  ][ ]

Hexenverbrennung, nach einem Holzſchnitt im Germaniſchen Muſeum, Nürnberg.

Mittelalterliche
Hexenverfolgungen in Heſſen.
Von Hilda v. Schad.
Vor kurzem meldete die Preſſe, daß ein Bauernhof in Stade
einer Brandſtiftung zum Opfer gefallen ſei. Der Anſchlag galt
der Mutter des Bauern, die als Hexe in der Umgegend üblen
Ruf genoß. Dieſer Vorfall ruft die Erinnerung an Geſchehniſſe
wach, die ſich vor Generationen in heſſiſchem Land abſpielten und
die zu dem Schlimmſten gehören, was die traurige Geſchſichte der
Hexenprozeſſe zu berichten hat.
Etwa elf Kilometer weſtlich von Büdingen liegt zwiſchen
Hügeln, Bach und Wieſen Lindheim, um die Mitte des 17. Jahr=
hunderts
die freie Neichsburg Lindheim geheißen. Su jener Seit,
als die Stürme des Dreißigjährigen Krieges leiſe verebbten und
das ausgeblutete und verheerte Land langſam neue Kräfte zu
ſchöpfen begann, ſtand Lindheim unter der ganerblichen Negie=
rung
einer Reihe adliger Jamilien, als deren Haupt und Seele
die Chronik Hermann von Oynhauſen, Landdroſten in braun=
ſchweig
=lüneburgiſchen Dienſten, und Hartmann von Noſen=
bach
, Domdechanten zu Würzburg, nennt. Sern von ihrem Beſitz,
durch andere Lebensintereſſen gebunden, brachten ſie ihrer Ge=
meinde
Lindheim wenig mehr Ceilnahme entgegen, als Steuern
und Abgaben erforderten. Alle obrigkeitliche Gewalt und Ent=
ſcheidung
legten ſie in die Hände ihres Amtmannes Georg Lud=
wig
Geis. Als Sohn eines verarmten fränkiſchen Edelmannes
hatte dieſer die Jahre ſeiner Kindheit und Jugend in den Söld=
nerlagern
, des großen Krieges verbracht und war mit Noheit
und Suchtloſigkeit früher vertraut geworden als mit Leſen und
Schreiben.
Bereits in den Jahren 16311633 und 16501653 waren
Hexenprozeſſe über Lindheim verhängt worden, die Not und Ent=
ſetzen
über den von den Schweden halb zerſtörten Ort brachten.
Aus welchen Anläſſen Geis im Jahre 1662 neue Verfolgungen
einleitete, die alle früheren an Umfang und Grauſamkeit weit
übertrafen, läßt ſich bei dem ſpärlichen Material heute ſchwer
feſtſtellen. Wenig glaubhaft will die Begründung erſcheinen, die
er ſelbſt in ſeinem Schreiben an die regierenden Baumeiſter der
Ganerbenſchaft angibt, nämlich das verfluchte Hexengeſchmeiß
zur Ehre des dreifaltigen Gottes zu Lindheim und allerorten vom

Ueberraſchende Begegnung.
Von Hans Här.
Seit Wochen beobachtete ich den eigenartigen Mann, der
dem oberflächlichen Betrachter ſo ſtill und beherrſcht erſchien,
in jähen Augenblicken aber hinter ſeinen ſanften Geſten eine
unterdrückte Glut, eine gebändigte Leidenſchaft verriet. Er war
Wirt, ſeine kleine Schenke ſprang auffällig in den belebten
Negentenplatz vor. In dem ſchlichten, aber außerordentlich
ſauberen Lokal, dem man das gepflegteſte Bier der Stadt nach=
ſagte
, fand ſich ein ſehr buntes Publikum zuſammen: Nichter
und Anwälte, Kanzliſten und Boten vom Gerichtsgebäude, Kon=
toriſten
, Chauffeure und Fuhrleute eines großen Speditions=
geſchäftes
, das im hohen Nebenhauſe untergebracht, war, viele
Handwerksmeiſter aus allen Ceilen der Stadt, Studenten der
Univerſität und Angehörige des Nadſportklubs, der im Neben=
zimmern
des Neſtaurants ſeine Verſammlungen und Feiern hielt.
War es ſchon feſſelnd, zu ſehen, wie Herbert Neinkens, der
ſchmale, großäugige, bewegliche Wirt, dieſem vielfältigen Publi=
kum
gerecht wurde, ſo ſteigerte ſich die Freude über dieſen
Schenkwirt, wenn man den Worten nachhorchte, mit denen er
den Gäſten den Aufenthalt in ſeinem kleinen Lokale wohlig
machte. Mitten zwiſchen vertrauter Begrüßung in heimiſchem
Dialekt blitzten plötzlich Worte auf, die fremd und vornehm in
dem biederen Naume hingen, durchdachte, wiſſende Worte. Das
geſchah in den Minuten, wo Neinkens ſich einem feinnervigen
Gaſte gegenüber ſah. Dann blühte die hagere, männliche Geſtalt
auf. Sein Profil bekam jene Linien, wie man ſie bei Menſchen
beobachtet, die durch viele Länder und Wärmegrade reiſten. Seine
Worte erhielten eine weltmänniſche Prägung, und ihre Aus=
ſprache
, läſſig und gepflegt, erinnerte an die Art ſener Männer,
die, an Geſellſchaften aller Schichten gewöhnt, nie ihre Sicher=
heit
verlieren.
Dann ahnte man wohl, daß hinter dieſem Manne ein Ge=
ſchick
lebte, und daß der Weg zu der Cheke dieſer zwar ertrag=
reichen
, aber immerhin beſcheidenen Wirtſchaft, keinen ruhigen
Ablauf hatte. Wenn er auf Sragen, mit denen man an ſeine
Seele taſten wollte, ſcheu und geſchickt auswich, ſpürte man einen
Hauch von Cragik. Aber dann ſah man wieder ſeine ſchwarz=
haarige
, wohlgeſtaltete, ſumpathiſche Frau Martha, eine Frau in
den vierziger Jahren, die die kräftige Küche des Hauſes führte
und ihren Mann auch am Schanktiſch erſetzte, die ihm eine
unverkennbare Kameradſchaft entgegenbrachte, die mit Liefe=
ranten
ſicher und mit Gäſten herzlich=barſch umging. Dann ſah

Erdboden zu vertilgen. Weit eher iſt zu vermuten, daß Hab=
ſucht
und Geldgier die Motive ſeines Handelns waren. Denn es
war Geſetz nach des Kaiſers Karl V. Halsordnung, daß Hab und
Gut der Gerichteten der regierenden Herrſchaft und ihren Nich=
tern
anheimfalle. Jedenfalls gelang es ihm, die Einwilligung der
Ganerben zur Erneuerung der Hexenverfolgungen und ſeine Er=
nennung
zum Unterſuchungsrichter zu erwirken. Mag es dahin=
geſtellt
bleiben, wie weit zu dieſem Entſchluß ſein Hinweis auf
den unwürdigen Suſtand der Burg und Häuſer der Ganerben
in Lindheim beitrug, dem durch die zu konfiszierenden Vermögen
der verdächtigten Perſonen leicht abzuhelfen ſei. In Gemeinſchaft
mit einer Neihe von Blutſchöffen, die er ſelbſt ernannte, er=
öffnete
er im Frühjahr des Jahres 1665 aufs neue den ge=
fürchteten
Prozeß.
Für die Bewohner Lindheims begann eine Seit der Angſt
und Hilfloſigkeit, die die Catkraft des ganzen Ortes lähmte. Die
Aecker lagen brach, die Pflugſcharen roſteten. Wozu das Land
beſtellen, wenn niemand wußte, wer die Ernte einfahren würde!
Man ſchloß ſich in die Häuſer ein und lauſchte voll Grauen, vor
weſſen Cür der Büttel Einlaß begehrte. Was heute dem Nach:
barn geſchah, konnte morgen über die eigene Samilie herein=
brechen
.
Der Widerſtand, den einige der Blutzeugen anfangs den
Abſichten des Amtmanns entgegengebracht hatten, erlahmte bald,
als Geis ſeine Helfer an den Vermögen der Gerichteten teil=
haben
ließ. Auf dieſe Weiſe erreichte er, daß ihn ſeine Schöffen
mit den haltloſeſten und unſinnigſten Anklagen unterſtützten, die
genügten, um unbeſcholtene Bürger und ihre Frauen der Folter
zu unterwerfen. Die wenigſten der Unglücklichen, über die die
Cortur verhängt wurde, vermochten den Qualen ſtandzuhalten: in
der Verzweiflung der unerträglichen Schmerzen bejahten ſie alles,
was ihnen Geis und ſeine Geſellen vorſagten. Beſchuldigten ihre
eigene Scmilie, verrieten Freunde und Nachbarn. In wenigen
Wochen war das ganze Dorf in den Prozeß verwickelt. Kaum
ein Haus, das nicht mit hineingeriſſen wurde, ſei es durch alte,
verſteckte Feindſchaft, die ungehemmt hervorbrach, ſei es durch
erlöſchende Kräfte, die den Werkzeugen der Folter erlagen. Wer
ſich ſchließlich ſelbſt als Hexe oder Hauberer bekannte, wurde
dem Scheiterhaufen oder dem Galgen überliefert, wenn er nicht
in den Klammern der Cortur ſein Leben verlor.
Noch heute iſt im Park von Lindheim die Nuine des Hexen=
turmes
erhalten, in welchem in jener Seit die Angeklagten

man die ungewöhnlich reizvollen Kinder, den blonden, ſieben=
ährigen
Knaben, das hochbegabte Neſthäkchen, das aus Holz
und Knetgummi Flugzeuge und Motoren, Maſchinen und Brücken
modellierte und den künftigen Ingenieur verriet. Dann ſah man
Eliſabeth, Hertha und Luiſe, drei Mädchen zwiſchen zehn und
achtzehn Jahren, die, früh aufgeſchoſſen, auffallend ihrem Vater
ähnelten. Dieſe Jamilie war gefeſtigt, dieſer Kreis war voll
ſtiller Freude, aber das iſt nicht immer ſo geweſen. Einmal war
der Ruf der Serne in dieſen Kreis gedrungen und hatte hier das
Unglück heimiſch gemacht.
Einige Stammgäſte kannten die Geſchichte des Herbert
Neinkens und ſeiner Familie wohl, aber ſie fühlten ſich ihm ver=
bunden
, ſie hatten mit ihm zuſammen auf der Schulbank geſeſſen
oder ſie waren mit ihm im Feld geweſen. Sie ſchwiegen. Und ſo
hätte ich mich mit Ahnungen begnügen müſſen, wenn mich nicht
jener ſpäte Abend zum Zeugen einer Szene gemacht hätte, die
mir alles offenbarte. Ich werde mich immer jenesAbends entſinnen,
jener ſpäten Stunde, die mir einen erſchütternden Blick in die
Fährniſſe gewährte, denen auch der gutwillige Menſch aus=
geſetzt
iſt.
Ich kam aus der Verſammlung einer wiſſenſchaftlichen Ge=
ſellſchaft
, fühlte mich nach den vergangenen Stunden des
Gedankenaustauſches herzhaft hungrig und hatte einen recht
erdenhaften Durſt. Bald fand ich mich bei Reinkens wieder,
eine appetitliche Siſchſpeiſe, trank mit Genuß, hörte Canzmuſik
aus dem Gehäuſe des Nadioapparates und freute mich über die
Annehmlichkeit dieſes kleinen gemütlichen Naumes. . . .
.... da ſtand der Neinkens der Vergangenheit neben dem
Neinkens der Gegenwart auf. Vor einer Viertelſtunde war ein
widerlich herkuliſcher Mann eingetreten, der durch die falſche
Eleganz ſeiner Kleidung, durch die breitfleiſchigen, tätowierten
Hände, den brutalen Schädel, der auf einem kurzen Halſe ſaß,
zur inſtinktiven Abwehr zwang. Ich hatte verſucht, die unerfreu=
liche
Erſcheinung nicht zu beachten, und hatte mich mit anderen
Gedanken beſchäftigt. Dies war mir gelungen, bis ich plötzlich
den häßlichen Fremdling mit Neinkens im Streite ſah, bis ich
beobachtete, wie Neinkens ſich wild veränderte, wie er geſtiku=
lierte
und dem Fremden ins Geſicht ſchrie und wie dieſer Hüne
vor dem ſchmalen, ſchwachen Wirte bleich und bleicher, ſtam=
melnd
und ſtockend zurückwich. Es war offenbar: hier hatten
ſich zwei Männer getroffen, zwiſchen die tiefe Erlebniſſe eine
unauslöſchliche Bitternis gelegt hatten. Emil Litke ſo hieß
der Mann mit der Calmieleganz hatte dem blaſſen, ſchmalen
Neinkens unermeßlichen Schaden zugefügt. Nun war er nach
Jahren wieder in dieſe Stadt gekommen und durch Sufall in die

gefangengehalten, gefoltert und teilweiſe auch hingerichtet wurden.
In drei engen Löchern, in denen man Halseiſen, eiſerne Ketten
und Ninge fand, wurden manche der Gefangenen monatelang
eingeſperrt, ehe ſie der Cod erlöſte.
Alle Bemühungen des Pfarvers Hölker von Lindheim ſo=
wie
der angeſehenſten Bürger des Ortes, die ſich mit verzwei=
felten
Bittſchreiben an den Ganerben wandten, um den Prozeß
zum Stillſtand zu bringen, ſcheiterten an deren Gleichgültigkeit.
Ganze Familien wurden in den Hexenturm geworfen. Als Sweifel
darüber entſtanden, ob auch Kinder als Hexen anzuſehen und zu
richten ſeien, und ein Büdinger Nechtsgelehrter die Frage nicht
zu beantworten vermochte, wandte man ſich um ein Gutachten
an die Univerſität Rinteln, die das Urteil fällte, die Kinder nicht
zu verbrennen, ſondern ihre Seele durch Gebet dem Ceufel zu
entreißen. Kaum eine Woche verging, ohne daß nicht neue Hin=
richtungen
ſtattfanden. Pfarrer Hoelker berichtet in ſeinen Auf=
zeichnungen
, daß das ganze Dorf wie ausgeſtorben und keine
Seele zu ſehen ſei. Der Gottesdienſt wurde nicht abgehalten,
weil niemand ſich zur Kirche wagte. Keiner kam freiwillig vom
Dorf über die Brücke zur Burg.
Den Höhepunkt erreichte der Prozeß, als ſich Geis gegen
den Müller Schüler, einen der reichſten und angeſehenſten Bürger
Lindheims wandte. Die Frau des Müllers, eine für jene Seiten
ſehr gebildete und kluge Frau, hatte vor Jahresfriſt ein totes
Kind geboren. Geis ließ die Amme, die der Müllerin bei der
Geburt geholfen hatte, foltern, bis ſie angab, daß ſie das Kind
umgebracht und eine Hexenſalbe daraus gefertigt habe. Obwohl
der Müller in Anweſenheit des Pfarrers und verſchiedener
Seugen das Grab ſeines Kindes öffnen ließ und die kleine Leiche
gefunden wurde, ließ Geis die Amme hinrichten, da ſie doch in der
Cortur bekannt habe. Verzweifelt über die Willkür des Amt=

Wirtſchaft am Negentenplatz geraten. Als er Neinkens den
er offenſichtlich hier nicht vermutete erblickte, hätte er das
Lokal gerne wieder verlaſſen. Aber es war ſchon zu ſpät.
So ſtanden ſich die beiden Männer in langen Minuten ſtumm
haſſend gegenüber, wie zwei Dſchungeltiere. Neinkens konnte
vor Erregung keinen Gedanken faſſen, ſeine Augenbrauen wölb=
ten
ſich dunkler als ſonſt, Litke aber wälzte alle dumm=dreiſte
Piffigkeit, die ihm zur Verfügung ſtand, in ſeinem Kopfe hin und
her. Er fand wieder Worte, und fing an, berliniſch zu ſprechen.
Aber er ſprach dieſen Dialekt wie jene in der Reichshauptſtadl
Sugewanderten, die ſich gerne mit ihrer großen Heimat brüſten.
Er frug etwas ſo Unpaſſendes, Dummes, daß es für den andern
geradezu Stichwort und Streit zur Abrechnung ſein mußie: Od
Neinkens beim Wiederſehen nach ſo langer Seit keinen Srei=
ſchoppen
geben wolle?
Da ſprang Neinkens, der bisher hinter der Cheke und an
der Kaſſe hantiert hatte, vor das Büfett, ſtellte ſich ſchmal, hoch=
rot
und bebend vor den abſtoßenden Hünen: Nein, nein, nein!
rief er, ſeiner nicht mehr mächtig. Jedem Bettler, jedem Srem=
den
, nur dir nicht! Dann ſchüttelte er die Hände der Freunde
ab, die ihn beruhigen wollten, rannte zum Büfettſchrank und
holte mit fliegenden Singern ein Paket Spielkarten, das er nun
vor dem Geſicht Litkes hin= und herſchwang, indem er rieſ:
Damit habt ihr mich unglücklich gemacht! Oh, ihr habt es
verſtanden! Ihr habt trefflich zuſammengearbeitet, du, Hans Leig
und Fritz Engel. Auf meiner Dummheit habt ihr euer Cänzchen
gewagt. Alle wußten von eurem Betrug, eurer Suſammene
arbeit, eurer Falſchſpielerei. Man warnte mich, aber ich traule
euch! Und ihr habt meine Narrheit, meine Leidenſchaft auss
gebeutet. An meiner Verirrung habe ich mich ſchuldig gemächl,
und ich habe auch dafür gebüßt. Aber daß du es wagſt, hier
herzukommen, hierherzukommen, zu mir, den du ruinieren halfſi
Scher dich zum Ceufel! Es war grotesk, den ſchwachen
Neinkens vor dem hohen, breiten Litke zu ſehen und zu horen.
wie er den tätowierten Nieſen anklagte. Aber irgend etwae
machte den Muskelſchwachen ſtärker als den Schlaggeübten. Liiße
gurgelte abgeriſſene Worte der Entgegnung, die keiner verſtand.
Der hohe, rotbackige Mann war ein Bär geworden, der ſich felg
und plump zurückzog.
Litke ging. Noch lange zitterte die Erregung durch die
Schenke. Noch lange blickte der ſichere und raſche Neinkens
verſtört auf die Gäſte, auf die Flaſchen, auf die Caſten ſeiner
Regiſtrierkaſſe. Und da an dieſem Abend jene vermittelnde=
freundliche
Gewalt fehlte, die ſonſt von ihm ausging, brachen Oike
meiſten Gäſte bald auf.

[ ][  ][ ]

manns und voll böſer Ahnung, daß nun die Verfolgungen ſich
gegen ſein Haus wenden würden, reiſte der Müller nach Würz=
burg
, um die Hilfe eines Verwandten des Herrn von Oynhauſen
anzurufen. Mit einem Schreiben, worin dem Amtmann Surück=
haltung
in des Müllers Sache anbefohlen wurde, kehrte Schüler
zurück. Er kam zu ſpät: zwei Cage zuvor hatte Geis ſeine Frau
in den Curm werfen laſſen. Das eigenmächtige Vorgehen des
Müllers erboſte den Amtmann aufs höchſte. Jener reiſte in
ſeiner Not nach Würzburg zurück und beſchwor den Dom=
dechanten
von Noſenbach, ſein Weib zu retten. Aber während
ſeiner Abweſenheit ließ Geis die Müllerin auf die Folter werfen.
Ihr zarter Körper war der Cortur nicht gewachſen: ſie bekannte,
ihr Kind ermordet zu haben, und gab ihren Mann als Mit=
ſchuldigen
an. Als der Müller von Würzburg, vertröſtet auf
baldige Hilfe, zurückkehrte, ward er an der Grenze der Gemar=
kung
von den Schergen des Amtmannes gefaßt und zu ſeiner Frau
in den Curm gebracht. Den letzten Graden der Folter unter=
worfen
, kämpfte er übermenſchlich: dreimal bekannte er auf
ſchuldig, dreimal widerrief er. In einer Nacht im Februar 1664
gelang es einigen beherzten Männern unter der Führung des
Pfarrers, dem Müller zur Flucht zu verhelfen. Sein Weib, aus=
gezehrt
und erſchöpft von den überſtandenen Qualen, war nicht
imſtande, mit ihm zu fliehen. Sie beſchwor ihr, für ſie und Lind=
heim
Nettung bei den Ganerben zu ſuchen. Noch in derſelben
Nacht warf er ſich auf ein Pferd und ritt, krank und ausgehöhlt
von Schmerzen, nach Würzburg. Aber der Domdechant war bei
ſeiner Ankunft nach Lindheim abgereiſt. Um keine Seit zu ver=
lieren
, wandte er ſich an das Neichskammergericht nach Speuer,
obwohl er wußte, daß das Recht des kleinen Mannes dort einen
gar weiten Weg zu gehen hatte. Als er nach Würzburg zurück=
kehrte
, erfuhr er, daß im Morgengrauen des fünften Cages nach
leiner Flucht ſein unglückliches Weib in aller Heimlichkeit, ohne
anderes Seugnis als das des Geis und ſeiner Helfer, verbrannt
worden war.
Es war dem Amtmann nicht verborgen geblieben, daß
Pfarrer Hölker dem Müller zur Flucht verholfen hatte. Neue
Folterungen wurden angeſetzt, und eine Frau fand ſich, die den
Ofarrer und ſein Weib der Sauberei bezichtigte. Als jedoch der
Prozeß eröffnet werden ſollte, ritt der Domdechant von Noſen=
bach
mit ſeinem Gefolge in Lindheim ein. Er erkannte ſofort die
Lage der Bürgerſchaft und ſchlug ſämtliche Verfolgungen nieder.
Ohne Zuſtimmung der übrigen Ganerben war es ihm jedoch nicht
rnöglich, den Hexenprozeß aufzuheben, und Geis verſtand es ſehr
Zuſpielen. So blieb letzten Endes alles beim alten, und als der
Seſchickt, die Herren ſeinen Wünſchen gemäß gegeneinander aus=
SDomdechant abgereiſt war, ſetzten die Verfolgungen wieder ein.
Su den am meiſten gefürchteten Einrichtungen ſeiner blutigen
Juſtiz gehörten des Geis berüchtigte Hexenjagden. Immer häu=
figer
geſchah es, daß Bürger, denen der Prozeß drohte, oder
Sefangene, die entwichen waren, in den Wäldern um Lindheim
Schutz und Nettung ſuchten. Dann richtete Geis mit der Noutine
und Sorgfalt des leidenſchaftlichen Jägers ſeine Fahrten aus.
Mahm für ſich und ſeine Schöffen die zäheſten Pferde, hielt ſich
eine Koppel der flinkſten Hunde. Und mit Schwert und Spieß,
mit Geſchrei und Geheul wurde das verzweifelte Wild auf=
geſtöbert
und durch Wald und über Feld zuſchanden gejagt. Wer
babei in die Hände des Amtmanns fiel, der ward am nächſten
Sag, als durch ſeine Flucht doppelt verdächtig, ohne Prozeß und
Werteidigung hingerichtet.
Crotz all dieſer Bedrückung und Not wuchs, unmerkbar
nunächſt, ſeit des Domdechanten Beſuch ein neues Weſen unter
der Lindheimer Bevölkerung heran. Die Leutſeligkeit des Herrn.
von Noſenbach hatte einen Junken Hoffnung und Mut entfacht,
Eer weiterglomm und durch die Berichte des Müllers Schüler
über die Fortſchritte ſeiner Bemühungen beim Neichskammer=
gericht
genährt wurde. Man veranſtaltete heimliche Zuſammen=
künfte
im Ort und ſchloß Bündniſſe zum gegenſeitigen Beiſtand.
Sefangenen verhalf man zur Flucht. Als Geis es wagte, zwei
blutjunge, zarte Mädchen, die wegen ihrer Schönheit in der
ganzen Gemeinde beliebt waren, auf die Folter zu werfen, brach
der Aufruhr offen aus. Männer, Frauen und Kinder griffen
zuu den primitivſten Waffen und lieferten Geis und ſeinen Ge=
ſellen
in der Burg vor dem Nathaus ein regelrechtes Gefecht.
Der Amtmann mußte, durch Steinwürfe verwundet, fliehen, die
Henker wurden verprügelt, der Büttel ſchwer verletzt. Die Ge=
fängniſſe
wurden geöffnet, in die Folterkammern Seuer gelegt.
Die Chronik berichtet, daß die beiden Mütter der Mädchen,
zuſammen mit acht anderen Frauen, ſich zu Suß auf den Weg

Ich aber blieb, ich fühlte, daß hier noch etwas folgen werde,
das den Verluſt einer mitternächtigen Stunde lohnte. Allmählich
beruhigte ſich Neinkens, zündete ſich eine Sigarette an und ſchritt
langſam auf mich zu. Erſt wunderte ich mich, dann entſann ich
mich, daß mir Neinkens verſchiedene Beweiſe ſeiner Aufmerk=
ſamkeit
und ſeines Sutrauens gegeben hatte. Ich ſpürte, daß
er mich, der ich Zeuge des wilden Auftritts geworden, über die
Urſachen aufklären wollte. So ſetzte er ſich unvermittelt zu mir.
Dann ſah er mir bedeutungsvoll ins Geſicht, und erſt nach einer
hurzen Pauſe begann er zu erzählen. Leiſe und tonlos, dann be=
megt
und mit tiefer Erſchütterung. Ich unterbrach ihn mit keinem
Worte, keiner betulichen, vorwitzigen Frage.
Sie haben ſich, lagte Neinkens, über die Szene ſicher
ſchon Ihre Gedanken gemacht. Sie haben erkannt, daß der
Mann, der mich hier überraſchte und in Erregung brachte, für
wich eine ſchlimme Erinnerung bedeutet. Sch nickte, Neinkens
zog den Nauch ſeiner Sigarette ein, dann fuhr er fort: Ich war
nicht immer der brave, kleine Wirt. Ich war einmal ein Narr,
eine lebendige Fackel der Leidenſchaft. Ich war nicht immer der
Pfennigrechner, der kleine Einnahmen aus Bier und Schnäpſen,
Schnittchen und Nauchwaren ſummiert. Die Eingeweihten, meine
Schulkameraden, werden Ihnen beſtätigen, daß ich einmal zehn
wertvolle Grundſtücke beſaß. Von meinem Vater ererbte ich eins
der größten Hotels dieſer Stadt. Außerdem war ich an einer
Großkellerei, einer Nadrennbahn, an techniſchen und chemiſchen
Unternehmungen beteiligt. Damals beſaß ich eine blaugelb ge=
tänte
Limouſine und einen zuverläſſigen Nennwagen. Fünf Lie=
ferautos
fuhren für meine Firma. Mein Name bürgte für
Srhecks und Wechſel über Summen, die heute phantaſtiſch klingen.
Als der ſchmerzliche Crubel der Inflation begann, eröffnete ich
nach eine Bar. Sie lockte die wertvollen Noten der Ausländer
an, ſie brachte mir bunten Beſuch. Gelehrte und Ingenieure,
Räinſtler und Kaufleute, Abenteurer und exotiſche Schönheiten.
hier lernte ich mit neuen, zügelloſen Menſchen neue zügelloſe
Leidenſchaften kennen. Hier geriet ich an jene Kreiſe, die heute
vereinſamt und geſcheitert ſind, damals aber in dem Strudel
unſicherer Seiten ihre dunklen Exiſtenzen mit zweifelhaften Mit=
teln
zu verankern ſuchten.
Ich geriet ans Spiel. Mit Ekarté begann es, bei Meine
Cante, deine Cante verlor ich Cauſende, und als ich endlich beim
Aoulette angelangt war, verfiel ich ganz der zerreibenden Macht
des grünen Ciſches. Das Va banque fraß mich auf, alle Ver=
mnft
war betäubt. Um ſich dies ganz zu erklären, müſſen Sie ſich
erümern, wie damals alles um und in den Menſchen i ſtetigem

nach Speyer machten und, dort angekommen, die Stadt mit
ihrem Jammergeſchrei erfüllten. Sie erreichten, daß das Neichs=
kammergericht
eine Kommiſſion ernannte, die die Sache Lind=
heims
unterſuchen ſollte. Inzwiſchen war Geis, von Hanauer
Truppen unterſtützt, wieder nach Lindheim in die Burg zurück=
gekehrt
. Er ließ einige der aufſäſſigen Bürger gefangenſetzen
und drohte mit neuen Verbrennungen. Aber der offene Wider=
ſtand
war erwacht. Als der Blutſchöffe Krieger eine Frau in
den Curm ſchleppen wollte, zerſchlug ihm deren Ehemann den
Arm. Keiner der Geſellen des Geis war ſeines Lebens mehr
ſicher.
Die Empörung über dieſe Vorfälle ergriff das ganze Land.
Die juriſtiſche Fakultät der Univerſität Gießen befahl den Gan=
erben
Mäßigung und Vorſicht in ihrer Sache, das Neichskam-
mergericht
gebot, die Verfolgungen einzuſtellen. So blieb denn
ſchließlich auch dem Landdroſten von Oynhauſen nichts anderes
mehr übrig, als im Frühjahr 1664 den Prozeß zu beenden.
Von ſeien Helfern verlaſſen, die die Nache der Bevölkerung
fürchteten, von den Einwohnern Lindheims wie die Peſt ge=
mieden
, blieb Geis noch zwei Jahre in ſeinem Dienſt. Keiner
ſprach mit ihm ein Wort, der nicht von Amts wegen dazu ge=
zwungen
war. Wenn ſeine harten Schritte übers Pflaſter hallten,
verſtummte das Lachen der Kinder. Im Jahre 1666 ließen ihn
ſeine Herren endgültig fallen und enthoben ihn ſeines Amtes.
Kurze Seit ſpäter, an einem Sommerabend, als die Sonne
hinter dunklen Gewitterwolken verſank und der ſüße Heuduft
ſchwer in der Schwüle des Abends hing, ritt Geis langſam
zwiſchen den Wieſen entlang. An einem Nain, jenſeits des
Grabens, ſchnitt ein Lindheimer Weib Gras für ihre Siegen. Als
ſie den finſteren Neiter erblickte, ſpürte ſie aufs neue die Sähne
der Cortur in ihrem Leib. Voll Haß hob ſie die Hand: Hol
dich der Ceufel, verdammter Schinder! Ihre hagere Geſtalt
wuchs drohend in den dunklen Himmel.
Wütend riß Geis ſein Pferd herum und trat ihm die Sporen
in die Flanken. Aber der Nappe ſcheute, ſtieg ſteil empor und
ſtürzte mit ſeinem Neiter in den Graben.
Das Weib lief und holte die Bauern von den Feldern.
Schweigend ſtanden ſie in einiger Entfernung und ſahen den Coten
liegen. Keine Hand rührte ſich, ihn zum Kirchhof zu bringen.
Die Nacht ſtieg herauf, und Füchſe und das andere Naubgeſindel
der Wälder hatte bald friſche Beute gefunden.
Der Salathund.
Eine kynologiſche Studie.
Von Dr. Eugenie Schwarzwald.
Immer wieder kommt man darauf: wir haben in der Schule
nichts Nützliches gelernt. Wozu hatte ich es nötig, vom Cier
Okapi zu lernen? Kein Menſch kann ſich vorſtellen, was für
Unannehmlichkeiten mir daraus erwachſen ſind. Als ich näm=
lich
ſeinerzeit es war an einem glutheißen Julinachmittag
in der Naturgeſchichte nicht wußte, daß dieſes Cier, als ein zwie=
ſpältiger
Charakter, halb Giraffe halb Antilope iſt, ſagte der
Profeſſor mit ſchneidendem Hohne: Wenn Sie ſich nicht einmal
für das Okapi mtereſſieren, wofür intereſſieven Sie ſich denn
überhaupt? Ich war zerſchmettert. Die Kolleginnen blickten
mitleidsvoll auf mich. Als ich dann am Schluß des Examens
nicht einmal wußte, daß das Okapi ſeinen Séjour im Kongo hat,
mußte ich mich ſetzen. Kein Menſch kann wiſſen, warum ſich
ſetzen müſſen, eine Schande iſt. Aber die Schuie hat ihren eigenen
Ehrenkodex.
Nie werde ich das Okapi vergeſſen. Und doch gibt es nach=
weislich
von dieſer Cierſpezies nur ſehr wenige Exemplare. Da=
gegen
habe ich in meiner ganzen Schulzeit nie auch nur ein ein=
ziges
Wort vom Salathund gehört, obgleich von dieſem Tier
die Welt voll iſt.
Der kommune Salathund (canis lactucarius communis) iſt
ein Hund, der, wenn man ihm eine Schüſſel voll Salat hinſetzt,
dieſe zwar mit äußerſtem Widerwillen betrachtet, da ihm ſeiner
Natur nach Salat nicht nur nicht begehrenswert erſcheint, ſon=
dern
geradezu widerſtrebt, ſich aber gierig auf die verachtete
Speiſe ſtürzt, wem ſich ein anderes Lebeweſen der Schüſſel
nähert.
Dieſer Trieb darf keineswegs mit Neid oder Mißgunſt ver=
wechſelt
werden, da dieſe ja einen Sinn haben. Wenn die zweite
Primadonna wünſcht, die erſte bekäme einen ganz, ganz kleinen

Nachenkatarrh, damit endlich ſie drankommt, den Noſenkavalier
zu ſingen, ſo iſt das ekelhaft, aber begreiflich. Der Salathund
aber iſt ganz uneigennützig, wenigſtens kann kein Vernunft=
begabter
die Gründe ſeiner Handlungsweiſe erkennen. Er han=

delt ohne Konſequenz, ohne Logik, und das macht ihn ſo inter=
eſſant
und ſo muſteriös.
Das beſte Beiſpiel für den gemeinen Salathund iſt die Schei=
dungsverweigerin
. Ihr Gatte iſt ihr zuwider. Die Art, wie er
ſich die Sähne putzt, macht ſie nervös. Sigarrenrauch kann ſie
nicht vertragen, und wenn er lacht, iſt ihr zumute, als ob jemand
auf Glas kratzt. Aber ſie hält treulich bei ihm aus, denn irgendwo
lebt eine, für die er Chriſtus, Antonrus und Sokrates in einer
Perſon iſt. Hierher gehören die meiſten freigeſprochenen Mör=
derinnen
aus ſogenannter Eiferſucht, die es vorziehen, den Gatten
bei ſich tot, als bei einer anderen glücklich zu ſehen.
In die gleiche Abteilung gehört alles, was mit Geſchlechts=
neid
zuſammenhängt. Aber auch das Verhalten des Alters gegen
die Jugend iſt nicht frei rom Salathündiſchen. Woz braucht der
alte Menſch den Canzabend, die Bergpartie, die Eroberung.
Aber die Jugend ſoll auch nichts haben, wozu dem Alter die
Sähne fehlen.
Komiſch wirkt es, wem ein wenſchlicher Salathund Dige
begehrenswert findet, die er ſelbſt nicht zu ſchlucken vermöchte.

Ein Literat ſagte letzthin, und ein gelber Strahl blitzte dabei aus
ſeinen Augen: Ja, der Jakob Waſſermann hat es leicht, ein

Caumel und Wandel war. Nichts ſtand feſt, nichts galt für
immer, nur der Augenblick war Gewißheit, und darum lebte man
Spieler an mich herandrängte, um meine Leidenſchaft erſt vor=
ſichtig
, dann brutal auszuſchlachten. Ich ſchlug Warnungen in
den Wind. Ich hatte kein Auge für das Widerliche, Gefähr=
liche
in den Geſichtern der Mäner, die mich verdarben. Ich
hatte kein Ohr für die Vorſtellungen und Klagen meiner Frau,
die zuſehen mußte, wenn ich die abendlichen Einnahmen m den
Nachtklubs verſpielte. Ich hielt ſie für ſpießbürgerlich und lachte
lie aus.
es, der mich immer wieder zu nächtlichen Streifzügen, zu Auto=
fahrten
animierte. Er und ſeine dunklen Freunde, der Reiſende
Hans Leib und der Chemiker Fritz Engel, feſſelten mich ans
Spiel, führten mich in Klubs ein, zeigten mir in Frankfurt,
Stuttgart, Sürich und Genf die Nachtſeiten des Lebens. Ich
taumelte dahin, ich merkte kaum, wie ich in der Geſellſchaft des
Kleeblattes Abertauſende verlor. Lange bemerkte ich auch nicht,
daß die blonde junge Ingeborg Nehn im Bunde mit dieſen drei
Lockvögeln war. Wer Ingeborg Nehn war? Leider nicht das
junge; entwicklungsfähige Kind, als das ſie mir erſchien. Als
junge Schauſpielſchülerin wurde ſie mir in der Bar vorgeſtellt,
und ihr Calent war nicht zu leugnen. Ich hatte immer den Ehr=
geiz
gehabt, ein Förderer junger Künſtler zu ſein, und da mir
das täuſchend reine, großgeſchnittene Geſicht und die Altſtimme
des Mädchens gefielen, beſchloß ich, ihre Ausbildung zu finan=
zieren
, freundete ſie meiner Frau an und ſah ſie oft an gemein=
ſchaftlicher
Mittagstafel. Erſt allmählich erkannte ich, wie
ſich meine Gefühle gegen ſie gefährlich entwickelten, und dieſe
Erkenntnis ſchmerzte mich tief, denn ich achtete und verehrte
meine Frau und liebte die Kinder, die ſie mir geſchenkt hatte.
Ich verſuchte nachdrücklich, die Autofahrten und Ausflüge
mit Ingeborg vor anderen und mir ſelbſt harmlos erſcheinen zu
laſſen. Aber ich geriet mehr und mehr unter den Einfluß des
blonden gefährlichen Mädchens. Ich erkannte nicht, wie ſehr ſie
mit Litke, mit Leib und Engel befreundet war, ich merkte nicht,
wie ſie mich immer wieder zu dieſen Männern lockte und meinem
häuslichen Kreiſe entfremdete. Nur meine Frau ſah alles und
lirt unſäglich. Als ſie mir endlich in heftigen Worten den Spiegel
vorhielt, verließ ich das Haus und überließ die ſchon überſchul=
deten
Geſchäfte ihrem Schicklal. Ich war nur noch Crieb und

Serſtreuung.

Darum erſparen Sie mir, Ihnen Einzelheiten zu ſchildern, es
klänge troſtlos. Sie werden ſich die Begebniſſe ſelbſt ausmalen,
ungehemmt, uferlos, fiebrig. Ich war ein Cor, aber ich erkannte wenn ich ſage, daß ich in der Geſellſchaft meiner Freunde und
es nicht. Ich ſpürte es nicht, wie ſich eine Gruppe verſippter des Spielteufels ruhelos herumreiſte. Von Paris nach Niza,
von Nizza nach Genf und Sürich. In Frankfurt fand ich mich,
nachdem ich meine letzten Deviſen verſpielt und mein Auto ver=
pfändet
hatte, plötzlich allein in einer nebligen Nacht. Wo waren
Ingeborg und Litke und Leib und Engel? Da, als ich an einer
Kirche mit hohen, ſchlanken Umriſſen vorüberkam, als die erſten
Arbeiter mit ſchweren Schritten zur Frühſchicht gingen, überfiel
mich eine ſchreckhafte Unruhe eine unſägliche Sehnſucht nach
meiner mißachteten, gequälten Frau, nach meinen vernachläſſigten,
Sie erraten ſchon, daß auch der Mann, der mich in ſolche großäugigen Kindern. In dem fahlen Morgendämmer erkannte
Aufregung brachte, in jener Seit in meiner Nähe war. Er war ich meine Verſtrickung. Der Platinring, den mir einſt ein Nuſſe
verkaufte und den ich nun am Morgen verpfändete, brachte mir
Mittel zur Heimreiſe. Und als ich anlangte, erfuhr ich, was
mich ſo zwingend und quälend nach Hauſe getrieben hatte:
Meine Frau lag im Krankenhaus, die Kinder hatte ſie ihrer
Schweſter anvertraut. Nach Monaten ſtillen Leidens hatte ſie ſich
in der vorvergangenen Nacht einer Operation unterzogen, und
nun ſchwebte ſie zwiſchen Cod und Leben. Ich fühlte mich ſchuldig
an dieſer Entwicklung. Sie dürfen mir glauben, daß ich in den
Cagen, die ich wartend und büßend vor der Cüre zu ihrem
Krankenzimmer zubrachte, bis man mich endlich an das Bett der
Geneſenden treten ließ, um Jahre gealtert und geläutert worden
bin. Vor dieſer Türe habe ich vom Crieb zum Denken zurück=
gefunden
. Meine Frau durfte mir glauben, als ich ihr verſprach,
als neuer Menſch mit den Neſten des Vermögens, die ſie klug
und kühn gerettet hatte, überlegt zu wirtſchaften. Wir haben
von unten auf unſere Arbeit in ganz kleinen Ausmaßen wieder
aufgenommen. Doch bin ich heute glücklicher über eine ſolide,
erarbeitete Neichsmark, als über einen Hundertdollarſcheck aus
der Seit meines Barbetriebes.
Verſtehen Sie nun meine Erregung, als plötzlich die=
ſer
Kerl, dieſes tätowierte Ungeheuer wieder auftauchte wie
ein Wolf, der die Herde bedroht? Verſtehen Sie es, wie ich
alles haſſe, was mich einſt in ſo verwerflicher Form beſaß?
Ja, ich verſtand ihn gut. Ich freute mich, daß er über ſeinen
Erlebniſſen nicht dumpf und ſtumpf geworden iſt. Er iſt geiſtig
beweglich geblieben, aber er dient nicht mehr der Leidenſchaft,
ſie dient ihm. Er nimmt auch gerne den Vorwurf mancher
Spötter hin, die ihn ummännlich nennen, wenn er ſich dem Nate
ſeiner Frau beugt. Sie wiſſen nicht, was er vor jener Cüre im
Krankenhaus erlebte. Sie wiſſen nicht, wieviel ein unbeherrſchten
4 Mann einer beſonnenen Frau verdanken kann.

[ ][  ][ ]

ſchönes Buch nach dem andern zu ſchreiben, wenn er das ganze
Jahr in Ali=Auſſee lebt. Als ob er, um Waſſermanns ganzen
Nuhm, es über ſich bringen könnte, einen Wintertag ohne Wiener
Kaffeehaus zu exiſtieren und als Premierentiger, der er iſt; einen
Winterabend ohne Cheater!
Es gibt Berufsklaſſen, in denen der Salathund häufiger
vorkommt als in anderen. Da ſind die Bibliothekare, die Sehn=
tauſende
von Büchern in Negalen ſtehen haben, die ſie weder
leſen können, noch wollen, und die ſie doch mit allen Mitteln, die
ihnen zur Verfügung ſtehen, ihrer Beſtimmung, benutzt zu wer=
den
, entziehen, indem ſie behaupten, die Bücher wären beim
Buchbinder, außer Haus, unauffindbar. Hierher gehört auch der
Papyrusſammler, der die Papyri weder ſelbſt herausgeben will,

noch kann, und doch jeden Gelehrten wegekelt, der ſich ihnen auf
Neichweite nähert. Ueber den Schauſpieler, der eine ihm wider=
wärtige
Nolle zähneknirſchend ſpielt, damit ſie ſein Kollege nicht
bekommt, exiſtiert eine ganze Literatur.
Daß die Menſchen einander bei Lebzeiten auch das vorent=
halten
, was ſie ſelber nicht brauchen können, iſt ſicher. Aber der
Salathund iſt unſterblich, und ſeine Wirkſamkeit pflanzt er noch
auf dem Grabe auf. Häufig entſpringt das Ceſtament, welches
das Vermögen dem Staate oder einer ähnlichen abſtrakten Ein=
richtung
vermacht, nicht ſo ſehr edlem Gemeinſchaftsſinn, als
ſalathündiſchen Crieben gegen Kinder, Verwandte und Freunde.
Bis jetzt hat man immer angenommen, daß die Sitte, Schätze
ins Grab mitzunehmen oder ſeine Diener, Lieblingstiere und
Lieblingsfrauen mit ſich verbrennen zu laſſen, auf Aberglauben
beruhe. Es wird notwendig ſein, Unterſuchungen anzuſtellen, ob
nicht auch hier ſalathündiſche Gefühle mitſpielen. Alles iſt ja ge=
miſcht
, nichts tun die Menſchen mit glatt verbreitetem Gefühl.
Wenn griechiſche Kaufleute eine ganze Korinthenernte ins Meer
verſenken oder eine Oelgeſellſchaft im Srak Felder erſchließt und
ſie nicht ausbeutet, ſo hat das ſcheinbar rein merkantile Gründe.
Aber, daß die Leute das tun können, beweiſt, daß ſie Salathunde
ſind.
Auch ganze Völker ſind in der Geſchichte als Salathunde
nachweisbar. Wer ein Land exobert, um es zu genießen, macht
ſich ſicher nicht beliebt. Wer es aber zwecklos=zerſtört wie die
Hunnen, deſſen Name bleibt für ewige Seiten ins Gedächtnis
der Völker eingebrannt.
Es gibt innerhalb des Salathündiſchen Dinge, die ſo komiſch
ſind, daß ſie etwas Entwaffnendes haben. Wenn ein Mann mit
Lebensgefahr in einer unzuganglichen, unfruchtbaren Polargegend
die Flagge ſeines Vaterlandes flattern läßt, damit dort keine
andere Flagge, flattere, iſt das ſo zwecklos, daß es beinahe
ſchön iſt.
Ueber die Salathunde, die ſchon tot ſind, brauchen wir uns
keine Gedanken zu machen. Unſere erwachſenen Mitſalathunde
müſſen wir ertragen, wie ſie ſind. Nur wäre zu wünſchen, daß
uns keine neuen nachwachſen. Eltern, denen kleine Salathündchen
erblühen, müſſen rechtzeitig eingreifen und da zuſehen, daß dieſe
Spezies allmählich noch ſeltener werde als das Okapi. Bisher
aber geſchieht das Gegenteil. Die Mutter, die ihrem einjährigen
Säugling die Nahrung, die er ablehnt, begehrenswert zu machen
verſucht, indem ſie ſagt: den guten Brei, ſonſt ißt ihn die
Mama, hat der Welt einen kleinen Salathund geſchenkt.
Nächtliche Viſion am Volant.
Von Werner Suhr.
Nachtfahrten gehören zu den idealen Erlebniſſen eines
modernen Nomantikers. Moderne Nomantiker lieben die
Gegenſätze, und ſie erkennen neben der Macht der Cechnik die
unerreichbare Natur. Aber die Idylliker, die nicht ausſterben,
und die ſich rückwärts blickend gegen die Produktion am laufen=
den
Band verteidigen, wurden beſonders den Nachtfahrern böſe.
Denn Idulliker gehen nicht nur am Cage ſpäzieren; ſie ſehen ſich
nachts durch grelle Sucher geblendet. Sie bleiben blind für die
Neize und Möglichkeiten der Cechnik, und ſie finden Aergernis

dort, wo andere Zeitgenöſſiſches Glück der Volkkommenheit,
ſuchen.
Wenn die Stille grillendurchzirpter oder weißverſchneiter
Nacht plötzlich durch das Knattern eines elotors geſtört wird,
wenn ſich verſunkene Liebespaare unſanft an die Exiſtenz nicht
teilnehmender Mitwelt erinnern müſſen, dann ſchimpfen die
Freunde Mörickes auf die Leute am Volant, die nicht einmal das
Dunkel verträumter Landſchaft und die b=ſcheidenen Wünſche
Abſeitiger reſpektieren.
Man verſteht den feſten Standpunkt emes, der zu Suß gehen
muß und deshalb und beſonders während der Nacht eine ſehr
verkürzte Perſpektive hat. Aber die Welt gehört nicht nur den
Romantikern von geſtern oder um Einſamkeit beſorgten Liebes=
paaren
.
In einer Limouſine über mondbeſchienene, ſtille Straßen oder
durch geſpenſtiſch wirkende Wälder zu gleiten, bodeutet für
mancherlei Empfindungen Glück. Die Solidarilät gleichen Ge=
jühis
blendet die Scheinwerfer vor überraſchten und überraſchen=
den
Szenen ab.
Auf Automobile und gute Beziehungen ſchimpfen leicht die,
welche noch keine haben. Der Automobilismus gehörf zu jenen
ſchwer beſchreibbaren Erlebniſſen, die man ſelber erfahren muß,
um ihnen und all ihren Möglichkeiten gerecht zu werden.
Und ſchönſte Möglichkeiten bleiben die Fahrten durch die
Nacht. Kein verſtändnisvoller Führer wird die Nuhe abgeſchie=
dener
Dörfer durch ſinnloſes Hupen und nnatternden Auspuff
ſtören; wer nicht nur ein Auge für den zitternden Seiger des
Cachometer hat, wer bei aller Motoriſierung den Sim für das
Gegenlätzliche und ſchlicht Märchenhafte behielt, der fährt im
eigenen Intereſſe rückſichtsvoll. Gerade ihn empört es, wenn
ſauſende Motorradflegel oder angeheiterte Spießer ihr Selbſt=
gefühl
durch Lärm und mit ſinnloſen Geſchwindigkeiten erhöhen.
Derart unromantiſche Fahrer, denen das ſonſt ſelbſtverſtändliche
Gefühl für die berechtigten Wünſche und Forderungen der andern
verloren ging, brachten eine ganze Bewegung in Mißkredit.
Das Schönſte aber iſt: Plötzlich, einem ſpontanen Einfall
zufolge, in verſchneiter oder verſtaubter Nacht den Motor anzu=
werfen
und über den Aſphalt der Stadt in den Wechſel der Land=
ſchaft
hinauszugleiten. Wie die Freunde Mörickes hört man, daß
die Hunde nicht anders als vor hundert Jahren den Mond an=
bellen
; man ſieht, wie die Augen der Katzen, der einzigen, nicht
durch das Licht geblendeten Ciere, überall an der Straße glühen,
oder man fährt durch leiſen Flockenfall oder durch den Duft von
Jasmin bei 50 PS und dem Summen des Motors wird es
einem lyriſch ums Herz. Man würde kein rechter Nomantiker
ſein, könnte die Möglichkeit, einer Panne oder ein bißchen Oel= den Genuß der beſchaulichen Stunde ſtören. Draußen
weitet ſich der Blick und weitet ſich das Herz. Man könnte
ſeeliſche Herzerweiterung kriegen, wie ein ſchlechter Schriftſteller
ſagt, der aber damit etwas ganz Sutreffendes meint.
Als ob die alten Nomantiker das Gefühl und all das ſee=
liſche
Drumrum gepachtet hätten. Als ob der Neiz des heimlichen
Abenteuers Nachtfahrten wirken immer etwas abenteuerlich
die Stimmung nicht erhöhtel
Wege verlocken ins Unbekannte. Wir wiſſen gar nicht, wohin
wir fahren. Einmal fuhren wir dreimal im Kreiſe und kamen
immer wieder an einem unheimlichen, kleinen Kirchhof vorbei.
Es war eine ſternenloſe Nacht, wir hatten Seit und fanden des-

halb ein am Cage beſtimmt verärgerndes Intermezo auf ſolcher
Spazierfahrt ganz entzückend.
Haſen und Nehe verlieren ſich im Kegel der Scheinwerfer
und finden micht wieder heraus. Nur ganz verrohte Naturen
werden nicht ſofort bei derartiger Begegnung bremſen und den
verängſtigten Cieren die Flucht ins Dunkel ermöglichen.
In der Nähe eines Fluſſes beginnen zerriſſene Nebelfetzen;
vor der Brücke hat man kaum noch genügend Sicht. Plötzlich
iſt man direkt in einer Nebelwand, und nur langſam, immer vor=
ſichtig
hupend, bahnt man ſich den Weg. Es gibt Wagen, die
trotz aller Blinkproteſte nicht abblenden und einem mit großen
Scheinwerfern entgegenfahren. Da gibt es nur ein: Stoppen,
ganz zur Seite gehen und jenem unverſchämten Burſchen drei
kräftige Flüche ſenden.
Autotrotter haben im geſchloſſenen Wagen die Möglichkeit
proviſoriſcher Uebernachtung errichtet. Nach Mitternacht, wenn
es ſich kaum noch lohnt, für wenige Stunden einen verſchlafenen
Gaſtwirt oder Portier aus dem Bett zu klingeln, fahren ſie ihren
Wagen in irgendeine Schneiſe und machen ſich dort ihr Quartier
zurecht. Kann ſein, daß am Morgen ein Gendarm oder der
Sorſtgehilfe mit ſtrenger Miene vor dem Kühler ſteht und ſchon
ſein Notizbuch gezückt hat. Da helfen meiſt ein paar verſtän=
digende
Worte. Mit Diplomatie und Menſchenkenntnis werden
die Möglichkeiten unliebſamer Konſequenzen raſcher als durch
heftige Debatten im Keime erſtickt. Es gibt merkwürdige und
höchſt überflüſſige Beſtimmungen in Deutſchland.
Aber der am Volant und die hinten im Wagen hatten die
merkwürdigſten Aſſoziationen. Ein Baum ſah aus wie ein
rieſiger Mann, und die Neblfetzen vor dem Kühler wirkten genau
wie eine ſpiritiſtiſche Viſion. Der Kühler durchſchnitt die Setzen,
doch 10 Meter weiter leuchtete geſpenſtiſch die Blinkanlage einer
Verſuchsſtation auf. Grotesk und verzaubert ſtanden verſchlafene
und winkelige Häuſer, ein plätſchernder Brunnen und ein ſchwan=
kender
Bürger wurden für Sekunden vom Licht erfaßt. Man
glitt an Dörfern und an unbekannten Schickſalen vorüber. Da
war Stiftungsfeſt der Seuerwehr, die Mädchen ſtanden draußen
mit vom Canz erhitzten Wangen und warfen übermütig Kußhände
zu. Ein Handwerksburſche ließ ſich, ohne aufzublicken, überholen;
Gewohnheiten der Jahrhunderte begegneten ſich, Sigeuner raſten
bei einem Feuer am Wege.
Vor einer Biegung blitzten Signale auf und ab, geräuſchlos
glitt mit einer ſchönen Frau ein großer Wagen vorüber. Bei der
Schnelligkeit und dem gleich darauffolgenden Dunkel ließen ſich
Nummer und Einzelheiten nicht erkennen; man wußte nicht von
wo er kam und wohin er fuhr. Er fuhr mit über 90 Kilometer
in der Stunde einem unbekannten Siel entgegen; mochte Merkur,
auch Gott der Gummiromantik, der kühnen Fahrerin günſtig
ſein...
Sonnenaufgang am Volant. Uebernächtig blinzelt man durch
die Scheiben. Eine der ſchönſten, unbeſchreiblichſten Stimmungen
beginnt. Es kommen Empfindungen ganz beſonderer Art, die ſo
kein Neiſender in der Eiſenbahn, auch kein Wanderer zu Suß
erleben kann. Es gibt eine eigenartige Nomantik. Und ſie wäre
nur halb ſo ſchön, müßte man dabei auf das monotone Geräuſch
des Motors verzichten. Es gibt Menſchen, die kennen und lie=
ben
ihren Motor wie andere einen Hund oder ein Pferd. Sie
ſtreicheln den Kühler und ſehen verliebt unter die Haube. Ihnen
ſchlägt ihr Herz im Motortakt.

Nummer 410.
Aufgabe 592.
W. A. Shinkmann in Grand Rapids.
(Detroit Free Preß, 1882.)
d

Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen me

Druck. Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei.

Prüfſtellung: Weiß: Kh2 DF3 Tb7 Lo7 Sg1 Ba2 b6 c2 c6 g2 (10);
Schwarz: Ka8 Ta5 e8 Bh5 (4), 3-.
Aufgabe 593.
L. J. Loſchinsky in Roſtoff.
(Tijdſchrift v. d. Ned. Schaakb., 1930.)
Weiß: Ke8 Df4 Te7 Le4 8b5 Bd4 (6);
Schwarz: Ke6 Ta7 h7 La8 h8 8d5 Bf7 (7).
Matt in zwei Zügen.
Vöſungen der Aufgaben 582585.
582. H. Meidinger. Urdruck. (Ka7 Tc2 Lc8 g7 8a6 c7 Ba4 b8 c5 13; Ke6
Dh6 8d2 Bb4 d3 f7; 8X.) Nicht 1. 8b5(1) wegen 1. .. . Dk41 1. 8c7d5!
(Droht 2. 8:b4 u. 2. Seic) 1.... Dh41 2. Tc2e4 3. 8b4:(e7m. Ge=
fällige
Schnittpunktaufgabe.
583. Dr. E. Zepler. Die Schwalbe 1928. (Kt4 Dd5 Sg8h6; Kg7: 24.) 1. 8f77
K:g81 1. Dh57 Kh81 1. Sg8r6! 5 Steine, 5 Fluchtfelder und 5 Abſpiele;
glänzend!
584. 8. Lolodnas. Die Schwalbe, 1930. (Kas De8 Ta4 e8 La2 g1 8b4 e8
Be2 14; Kd4 Tel h3 Ld6 h7Bb5 b6d2: 2F) 1. Te8d8! broht 2. Deßt)
1... . . Ke3 (Ke5) 2. Sed5 (Sa6)c. Entfeßlung von 2 weißen 8 durch den
ſchwarzen K.
585. H. Weenink. Schweiz. Schachztg. 1918. (Ke7 Dg3 Tb5 8c5 Ba6 e3 e6;
Kf5 Da3 Bc4; 3) 1. Ba6a7! (broht Ba7 a8D) 1. .. . . D:a7+ 2. 8b7+
Dc5+1 3. Sd6. Eine gehäufte Darſtellung des Breda=Kreuzſchachs: Feſſelung
durch Schwarz mit folgender Entfeſſelung wiederum durch Schwarz unter Kreuzſchach.
Löſerliſte: Hermann Garnier (alle); Georg Peter in Schwarz
(Oberheſſen) 588, 584).
Anfragen, Beiträge, Löſungen uſw. nur an die Schriftleitung des
Darmſtädter Tagblatts mit der Aufſchrift Schach.

Kätſel

Der verwandelte Talg.

A

Durch Umlegung von 4 Hölzchen wird der Talg zur ſchönen
Carl. Der

Dreierlei.
Mit in iſt es ein harter Mann,
Der ſchlechtes et uns bringen kann;
Mit er war es ein junger Mann,
Berühmt aus einem berühmten Roman.
Anflöſungen der Rätſel ans Nummer 1
Rätſelſtern.
12 Major, 23 Rudel, 34 Largs, 45 Steig, 51 Gl.
jeder
Silbenrätſel.
1 Deichſel, 2 Almanach, 3 Sozius, 4 Erwiderung, 5 Rh.
tismus, 6 Spion, 7 Titan, 8 Ebenholz. 9 Sanskrit, 10
11 Epigone, 12 Hannibal. 13 Tadel, 14 Urwald, 15. Ne=
16 Serbien 17 Fakir, 18 Rinde, 19 Exemplar, 20 Jſck
21 Batiſt, 22 Ebene Das Zitat lautet: Das erſte ſtel
frei, beim zweiten ſind wir Knechte.

Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. 5 Nette. Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892292. Alle Rechte vorbebalten. Nachdr. *

[ ][  ][ ]

Js waaß net, ’s gibt Leid die ſchenne jetzt noochdräglich
widder iwwer’s Oſterivädder. Ich kennt eichendlich net grad
ſage, daß es ſo ſchlecht gewäſe weer, mir hadde ſchun ſchlech=
tereres
, un mir denke Oſtern, wo’s ſogar geſchneid hott, ſo daß
die Leit in ihre Verzweiflung noch net emol gewißt hawwe,
ob’s Oſtern odder Weihnachte is, un ob ſe net es Schlechte mit’m
Nitzliche verbinne, un die Oſtereier ſich vum Kriſtkindche lege
loſſe ſolle, däß weer dann in aam hiegange".
Freilich, ganz ſo, wie=en mein Ooſepfeil am letztemol ins
Bläddche gemolt hott, ganz ſo hott er jo net ausgeſähe, der
Friehling, odder wie er ſich ſo gern nenne heert: der Lends,
der liebliche Junge. Un mit eme Arm voll Blume is er mer
aach net ins Haische gelaafe kumme. Awwer wie geſagt, däß
dicke, mobbeliche Stebbesche vun Lends, däß wo meim Ooſe=
pfeil
do vorgeſchwebt hott, däß muß mer ſchun ſeine ausgeſchwiffene
Molerfandaſie zugud halte; dann bekanntlich ſähe jo unſer
Moler die Wäld, un alles was ſo draerum bammbelt, immer
mit e bische annere Aage a, wie mir gewehnliche Erdenwirmer,
die wo mir erſt gucke lärne miſſe; un es dhet mich drum wärklich
emol indräſſiern, wie erſt unſer verneiſachlichte Therjadermoler,
beiſpielsmeßich de Herr Schenk vun Drabbdrabb, ſo=en liebliche
Junge vun Lends unner de jetziche Umſtend ſich vorſtellt.
No alſo, mit aam Wort, der Friehling ſieht in Wärklichkeid
noch e bische aſch ärmlich, unnerernehrt un zurickgebliwwe aus.
Awwer ſo zurickgebliwwene Kinner endwiggele ſich mitunner
raſcher, als mer’s denkt, un wärrn dann um ſo kräfdicher. Uin
mit aam Schlag kann ſich alles ennern, hott ſäller Bauer ge=
ſagt
, der wo mit ſeine Zibbelkabb die Micke dodſchlage wollt,
un hott dobei die Fenſterſcheib enausgehaage
Wann alſo aach die Kärſche= Abbrigoſe= un Pärrſichbeem
an Oſtern noch hilflos ihr nackeliche Aeſt in die Luft geſtreckt
hawwe, ſo is es doch wohl nor noch um e korzes, do wärd
die Nadur ihr ſogenannte weiße Woch veraſtalde, un mei
Geſchlächtsgenofſinne wärrn ihr Friehjohrskoſtiem ſpäziern
drage kenne, ohne daß=en ſchuckert.
Freilich, in Bezug uff die Friehjohrskoſtieme, do is diß Johr
die Gedult vun unſere holde Weiblichkeid uff e hadd Brob
geſtellt worrn. Schun ſeit ausgangs Februwah worde ſe mit
Schmärze druff, damit ſe’s aziehe kenne, un kenne ihr Freun=
dinne
mit ärchern. Awwer leider war’s die Zeit her noch ſo
rauh, daß mer ſchun beim bloße Gedanke an ſo e lufdich Frieh=
johrskoſtiemche
e Genshaud krickt hott. Awwer um bei de
Wahrheid zu bleiwe, nemlich ſälbſt die Genshaud hott doch

manche vun meine Geſchlächtsgenoſſinne net abhalde kenne, un
niet der Verſuchung widderſteh loſſe, un hott ſe ſchwach genug
ſei loſſe, ſich eneizuwärfe, in den neie Friehjohrsſtaat. Un awwer,
zver’s als Mann wagt, gäje ſo verzeihliche Schwäche en Staa
uffzuhewe, der verſteht däß erſtensmal net, no un zweidensmal
krieje die Menner jo aach net de Schnubbe devo; alſo geht ſe
die Sach aach gornix a. Däß haaßt, wann ſe dann net doch noch
hinnenooch de Schnubbe krieje , die Mannsbilder, dann däß

is a vum Schnubbe ſeine komiſchſte Eigenſchafte, nemlich er geht
uff die Wanderſchaft . . .
No valleicht hott ſich aach de Petrus veruhzt wie er nu
emol is mit dem Oſterwädder en noochdrägliche Erſte= Abrill=
witz
leiſte wolle; däßhalb hott=er am erſte Feierdag ſo gedho
als ob; am zweide hott=er ſpaßhallwer an ſeim Räjefaß de
Hahne uffgedreht; no un am dridde worn morjens die Weſch=
labbe
vor’m Kichefenſter gefrorn.
Korzum, es war alſo aach ſo e richdich Feierdagswädder
for Zauderer un ſo Art Leid, die wo ſich zu nix entſchließe
kenne, un wo noch wädderwendicher ſin, wie’s Wädder ſälbſt.
Un wann alſo der aane gärn enauszieht, un ſich de Mudder
Nadur an die Bruſt wärft, aanerlaa un wann’s Backſtaa
räjend, ſo bleibt bekanntlich der anner dehaam, wann hinner
de Ludwigsheeh e klaa ſchwazz Wolk harmlos de Milchſtroß
her ſpäziern geht. s is ſchun ſo, es menſchliche Gemied reaſchiert
verſchiedenlich. Genaa wie in die Bolledick. Wann do der aane
en Sillwerſtreife am färne Horizont blinke ſieht, dann maant=
er
, ſchun alle Nod un Zwiedracht hedd e End, un die Völker=
verſehnung
weer nahe herbei gekommen; während der annere,
wann ſich driwwe iwwerm Rhei e ſchwazz Wölkche zeiche dhut,
ſchun glaabt, er mißt ſei Sillwer vergrawe
In dem Fall ſin die am beſte dra, die wo ſich wäder
vun=eme Sillwerſtreife, noch vun=ere ſchwazze Wolk, 8
Konnzäbt verſaue loſſe; aanerlaa, ob ſich’s nu um’s Wädder
odder um die Bolledick hannelt. In jedem Fall haaßt’s do:
Kald Blud un warm a gezoge.
Däßhalb gerad ich aach net gleich in Verzickung, wann
ſich beiſpielsmeßich de Herr Miſter Henderſohn unſern Brü=
ning
un unſern Kurzius zu ſich uff’s Wocheend uff ſei Ridder=
gud
nooch England eileed; noch reech ich mich groß driwwer
uff, weil, wäje däre Eiladung, der Zeus vun Pan=Eiroba
nemlich de Herr Moſſiee Briand in Frankreich, e Brttſch
zieht, un bedeckt ſein Himmel mit Wolkedunſt ... Un wann’s,
in Bezugnahm uff’s Wädder, in dem Fall haaßt: De Malche‟
kocht Hutzel, un mir krieje die Brieh, ſo kann mich däß im
Ernſtfall aach net weiders ſteern, ſundern do haaßt’s bei mir:
Hoſe in die Stiwwel un los maſchiert.
Noja, was mich abelangt, ſo bin ich, ich will mich gewiß
net lowe, aach in Bezugnahm uff’s Wädder, elend beſcheide.
Vun mir aus kann alſo jeweils des Feierdagswädder ſei wie’s
will, dann warum? Ich hab kein Audo, un auch kein Ridder=
gud‟
. . . ja noch net emol e Wocheendhundsftällche, indem

ich mei korze Feierdäg verbringe kennt. Ja, wann ich ſoviel
Bäld hett, wie unſer Stadtverwaldung nodwennich brauche
kennt, alſo ſoviel Geld, wann ich hedd, dann kennt ich’s aach
ſchun nowel dreiwe, un kennt mer beiſpielsmeßich vum Ver=
ſcheenerungsverein
mei Dobbelkinn in Bliſſeefalde uffbiejele
loſſe, un kennt mir ſo e modärne vollſchlanke Friſur zuleje, un
kennt mer ſo e Feierdagsraas erlaawe, un kennt mich ärjend=

wo in=eme Kurbadeblatz braadmache, un kennt den Friehling
im geheizte Kurſaal uff mich wirke loſſe
Awwer gottlob, ich hab, wie geſagt, kaa Audo, un bin däß=
halb
zu meim Glick gezwunge, mei Feierdäg dehaam zu ver=
läwe
. Freilich, däß gilt zwar net for vornehm, weil mer heid,
wann mer in de ſogenannte Geſellſchaft noch was gälde will,
iwwer Oſtern ganz weit fortfahrn muß, weil däß mehr koſt,
un aach bloß zwaa Dag dauert. Wenich Vergnieje, wo awwer
viel koſt, däß is heit ſchick
No, dem bin ich iwwerhowe, ich brauch weder vornehm
zu dhu, noch ſchick zu ſei, un kann demgemeß mei Feierdäg
aach beim ſchlechte Wädder aldfrenkiſch dehaam verläwe. Höch=
ſtens
kann ich mich iwwer die ammiſiern, die wo ihrm geſell=
ſchaftliche
Air zulieb, in ihre Limmonad =ſien wollt ich ſage
am erſte Feierdag in aller Frieh losziehe, ärchendwo iwwer=
nachte
, un am zwadde Feierdag ſped owends widder haam=
kumme
; bloß um zu ſähe, daß es annerwärts aach net ſchenner
räjene kann, wie dehaam. Un wißt=er wos mer die, die wo ſich
ihrm Aſähe zulieb, zum Obfer bringe, dhu kenne? Laad
kenne mer ſe dhu ..
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdum; Halt, däß hedd ich bald vergäſſe. Nem=
lich
außer de iebliche Oſteriwwerraſchunge famillonerer
Nadur, als da ſind: Verlowunge, Hochzeide un ſo, hott’s aach e
paar gäwwe, die wo mehr bollidiſcher Nadur ſin, un ſozuſage
diräckt ins Sennſatzionälle ſpiele. Die Eiladung vun unſere zwaa
Owwerminiſter nooch England hab ich in Owichem bereits a ge=
didde
. Un die Iwwerraſchung war in dem Fall mehr uff franzö=
ſiſcher
Seid. Ich kann=ſen noochfiehle. Nemlich die in Baries
hadde ſich kaum vun ihrm erſte Erſtaune iwwer däß deitſch= öſtrei=
chiſche
Zollabkumme erholt, do drifft ſe däß mit däre Miniſter=
zuſammekunft
! Däß war=en e bißche zu viel, dann deß warn ſe
ſeidher net gewehnt, in Baries, daß iwwer ihrn Kobb ewäck was
geſchieht; ja, daß ſe noch net emol vorher was devo erfahrn! . . ."
Däß war alſo, wie geſagt, die Oſteriwwerraſchung in de aißere
Bolledick.
In Darmſtadt dohärngäje hott’s weiders kaa Oſteriwwer=
raſchunge
gäwe, wann mer net grad die Verlegung vum Verkehrs=
verein
ſein Reiſebieroh als Oſteriwwerraſchung hinnemme
will. Es befind ſich alſo jetzt zweckmäßicherweis hinnerm Wetter=
haische
näwerm Landdagsbajes. Hoffe mer alſo, daß der Zu=
ſtrom
vun Indräſſende a hellt, damit däß Biero endlich eine blei=
wende
Statt hott, un waaß, wo’s ſei miedes Haubt hielege kann;
hoffe mer, daß nu alle Winſch vun de Darmſtädter domit erfillt
ſin, un daß=es bei alle Geläjenheide benitze, s liegt jo jetzt dad=
ſächlich
im Zenndrum vun unſerm Städtche, mehr kann mer wärk=
lich
net verlange; dann im annern Fall dhet ſchließlich nix anner=
ſter
iwwrich bleiwe, als daß ſich der Vorſtand vum Verkehrsverein
en Bauchlade vorbinne dhut, un geht hauſiern; no, un däß kann
ner dem aach widder net zumude
Als letzte un noochdrägliche Oſteriwwerraſchung mecht ich noch
verrode, daß aach jetzt, wo der Winder erum is, de Verſchö=
nerungsverein
dadkräftig an’s Werk geh will, zum Beſte
vun unſerm liewe Städche un ſeine ſcheene Umgäwung. De
nechſte Mondag alſo morje in acht Dag, um hallwer ſiwwe
awends is Haubtverſammlung beim Sitte‟. Jeder gude Darm=
ſtädter
un all die, die ſich dezu zehle, ſin freundlichſt ei gelade, un
for alle Winſch un Anregunge is der Vorſtand dankbar. Frieher
var’s Ehrenſach, Mitglied vum Verſcheenerungsverein zu ſei; er
ollt aach heit noch jedem am Härz lieje! Arweid un Uffgawe
git’s genug, un was die Bliſſeefalde an meim Doppelkinn bedrifft,
domit hott’s vorerſt noch gude Wähk, do denke mer de allerletzt
dro
Wann mer dohärngäje unſer nei Kino im Klaane Haus als
Oſteriwwerraſchung bedrachte will, ſo wärd mer ſich deiſche; dann
vun unſerer Therjäder=Indendanz kann uns nix mehr iwwer=
raſche
, die is zu allem fähich, un bringt’s alſo ſogar ferdich, die=
ſelb
Seid (Hugenberg!), die ſe welta’ſchaulich bekembft, finan=
ziäll
zu kräfdiche. Alſo, in dem Fall ſing ich bloß des Liedche
uus de Fatinitza: Vorwärts mit friſchem Mut

Küchenzettel für die Zeit vom 13.19. April.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Die Koſten des Speiſezettels ſind für 6 Perſonen berechnet.
Montag, den 13. April:
Sellerieſuppe
0,30
Riſotto mit Tomatenſoße
1.30

1,60
Dienstag, den 14. April:
Sagoſuppe
0,30
Spinat mit Käſeſchnitten
2.30

260
Mittwoch den 15. April:
Grünkernſuppe
0.30
2.10
Gefülltes Kraut, Kartoffel
2,40
Donnerstag, den 16. April:
Ochſenſchwanzſuppe
0.30
2,50
Dampfnudeln, Vanilleſoße . . .
2,80
Freitag, den 17. April:
0,40
Haferſuppe mit geröſt. Weckbröckchen
1,70
Fiſchfrikaſſee, Salzkartoffeln

2,10
0,30
1.30
0.90

Samstag, den 18. April:
Kartoffelſuppe
Arme Ritter .. .
..
mit Obſt

2,50
Sonntag, den 19. April:
0.30
Reisſuppe
3,60
Kalbsbraten, Kartoffeln . . .
1,60
Konſerven=Gemüſe . . . . .
1,35
Haſelnußcreme . . . . . .....

6,85
Fiſchfrikaſſee: 2½ Pfd. Fiſch, 34 Liter Fiſchbrühe, 80 Gr. Fett,
1 Eigelb, 80 Gr. Mehl, Salz, Pfeffer, Zitronenſaft, 2 feingehackte
Sardellen. Der Fiſch wird geſchuppt oder gehäutet, ausgenom=
men
, entgrätet und in nicht zu kleine Stücke geſchnitten. Butter
und Mehl werden geröſtet, mit Fiſchbrühe, die man von den Fiſch=
gräten
gekocht hat, aufgegoſſen und gut durchgekocht. Die Soße
wird mit Salz, Pfeffer, Zitronenſaft abgeſchmeckt, der Fiſch hinein=
ſchüttet
und 1015 Min. langſam gekocht. Zum Schluß gibt man
die Sardellen daran und zieht die Soße mit einem Eigelb ab.
Haſelnußcreme: 100 Gr. Haſelnüſſe, 1 Liter Milch, 3 Eier,
30 Gr. Zucker, etwas Vanillin, 20 Gr. Kartoffelmehl, /or Liter
Rahm. Die Haſelnüſſe werden auf einem Kuchenblech im Ofen
wenig geröſtet, in einem Tuch abgerieben und durch die Reib=
mühle
getrieben. Dann gibt man die Nüſſe und den Zucker in
die ſiedende Milch. Das Kartoffelmehl wird mit etwas kalter
Milch und den Eiern glattgerührt, nach und nach die kochende
Milch dazu gegoſſen und alles zurück in die Kaſſerole gegeben und

unter beſtändigem Schlagen mit dem Schneebeſen bis ans Kochen
gebracht. Dann gießt man Creme in eine Schüſſel, rührt öfters
darin, bis ſie kalt iſt, und zieht den geſchlagenen Rahm darunter.
Die ſachgemäße Vorbereitung der Seefiſche.
Viel mehr, als ſo manche Hausfrau glaubt, iſt die wichtige Zu=
bereitung
des Seefiſches für den guten Geſchmack desſelben aus=
ſchlaggebend
. So ſollte z. B. Seefiſch möglichſt erſt kurz vor dem
Verbrauch gekauft werden, wenn ein geeigneter Küchenraum oder
Keller zur Aufbewahrung fehlt. Dann ſollte er ſofort ausgepackt,
geſchuppt und gereinigt werden, um jeden ſtrengen Geſchmack und
Geruch zu verlieren, der manche Hausfrau vom öfteren Verbrauch
des Seefiſches abhält. Ein großes, breites Meſſer iſt am beſten
geeignet, den ſauber geſchuppten Fiſch von den Gräten zu befreien.
Nachdem man zuvor Floſſen und Schwanz mit der Schere entfernt
hat, ſetze man das Meſſer am Schwanzende möglichſt flach mit
tiefem Schnitt bis zur Gräte an, halte dieſes mit der linken Hand
feſt und löſe das Fiſchfleiſch mit der rechten Hand bis zum Kopf
hin davon ab. Dann entferne man auch das andere Filet auf
die gleiche Weiſe von den Gräten, ſalze die beiden Fiſchſtücke durch
gleichmäßiges Beſtreuen gut ein, beſpritze mit Eſſig oder Zitronen=
ſaft
und lege ſie am beſten auf einen Durchſchlag, damit die Ma=
rinade
nach dem Durchdringen des Fleiſches abtropfen kann. Die
Gräten und den von Augen und Kiemen befreiten und ausge=
bürſteten
Fiſchkopf, koche man dann mit Wurzelwerk, Pfeffer=
körnern
, einer nelkenbeſteckten Zwiebel, etwas Lorbeerblatt und
Zitronenſchale ½ Stunde in wenig Waſſer und kann dann die
Filets, will man den Fiſch kochen, in ein breites Gefäß gelegt, mit
dem durchgeſeihten Fiſchwaſſer übergießen und darin garziehen
laſſen oder aus dieſem Fiſchkochwaſſer eine kräftige Suppe be=
reiten
. Wichtig iſt bei kleineren Fiſchen, die Bauchhöhle von der
ſchwarzen Haut zu befreien, evtl. auszubürſten und ſie recht ſauber
zu ſchuppen, wenn ſie mit der Haut gegeſſen werden ſollen. Seefiſch
ſollte niemals gekocht werden, ſondern nur bis zum Kochen kom=
men
und auf ſchwachem Feuer garziehen. Er iſt tiſchfertig, wenn
ſich die Floſſen leicht herausziehen laſſen.
Lamm=Frikaſſee. Zutaten: 11½ Pfund Lammfleiſch,
1 Bündchen Suppengrün, 34 Gewürzkörner, ebenſoviel Pfeffer=
körner
, 12 Teelöffel Kapern, 2 Eßlöffel Champignons, 12 Sar=
dellen
oder 1 Meſſerſpitze Sardellenpaſte, 75 Gramm Fett, 2 =
löffel
Mehl, 1 Taſſe Wein, 1 Eigelb, Salz und Pfeffer, ſowie
Zitronenſaft zum Abſchmecken. Zubereitung: Das roh in gleich=
große
Stückchen geſchnittene Lammfleiſch ſetze man mit dem Sup=
pengrün
, 1 kleinen Zwiebel und dem Gewürz zum Kochen auf,
füge, wenn es gar iſt, die hellgelbe Mehlſchwitze bei, verquirle
das Ei im Weißwein und füge es der Soße bei, nachdem man ſie
zuvor durch ein Haarſieb. gegoſſen hat. Erhitze in der Soße das
Fleiſch, füge Kapern und Champignons bei und ſchmecke mit Salz,
Pfeffer und Zitronenſaft recht pikant ab.

In der Küche. Marie, ich habe vorhin in der Küche einen
Krach gehört, als wenn etwas in die Brüche gegangen wäre.
Sie haben richtig gehört, gnädige Frau, es war meine Verlobung
(Nebelſpalter.)
mit dem Milchmann.

Widerſpruch.

Emilchen, heute ſind neun Grad!
Nee, Mutter, der Herr Lehrer hat geſtern erſt geſagt, neun iſt
ungrad."
Keine Ruhe. Nach Ihren Zeugniſſen ſcheinen Sie ja ſehr oft
Ihre Stellungen gewechſelt zu haben, ſagte die Hausfrau zu dem
neuen Dienſtmädchen. Ja, gnädige Frau, mein Bräutigam iſt
beim Wanderzirkus!
(London Opinion.)
Freundinnen. Der Fritz gefällt mir ſoweit ganz gut, nur er
hat ſo kleine Augen! Deswegen kannſt du ihn ruhig heiraten,
nach der Hochzeit wird er ſchon große machen! (Paſſing Show.)
In der Schule. Welches wichtige Ereignis war im Jahre
1483? Da wurde Luther geboren! Und was geſchah im
Jahre 1487? Da wurde Luther vier Jahre alt!
(Söndagsniſſe.)
Die drei Kinder des berühmten Schriftſtellers ſind recht leb=
haft
und ſtürmen trommelnd und lärmend durch die ganze Woh=
nung
. Kann denn Ihr Mann bei dieſem Lärm arbeiten? fragt
verwundert der Beſuch. Für gewöhnlich nicht, meint die Frau
des Hauſes, aber er arbeitet augenblicklich an einem Kriegs=
roman
.
(Everybodys Weekly.)
Der Schwur. Sie wollen mich bis in die Ewigkeit lieben,
Herr Kugel? Kann ich das auch glauben? Ich ſchwöre es
Ihnen! Schwören Sie es bei etwas Unvergänglichem!
Ich ſchwöre es bei meinen Schulden!
(Pages Gaies.)
Rekonvaleſzenz. Ich ſoll drei Pillen täglich mit einem =
löffel
Kognak einnehmen. Mit den Pillen bin ich ja um 14 Tage
im Rückſtand, aber dafür habe ich mit dem Kognak einen Vor=
(Rire.)
prung von mindeſtens vier Wochen!
Ihr erſter Mann war wirklich ein reizender Menſch! Zu
ſchade, daß er ſo früh ſterben mußte! Ja, ja das ſagt mein
(Lafayette Lyre.)
zweiter auch immer.
Abfuhr. Sie ſind Vegetarierin, mein Fräulein? Ja,
aber damit iſt noch nicht geſagt, daß ich für alles Grüne ſchwärme,
(Kaſper.)
junger Mann!

[ ][  ][ ]

Das Mantelkleid
war ſeit jeher die Lieblingsaufmachung
der Dame, und eben darum mußte es
wundernehmen, daß es eigentlich jahre=
lang
vollkommen ausgeſchaltet war
und erſt heuer wieder den Eingang in
die Mode findet. Die Erklärung für
die Vernachläſſigung dieſer Type liegt
wohl darin, daß vor vielen Jahren die
Gargonne=Mode, dem Mantelkleid
ein jähes Ende bereitete; wurde doch
damals die Parole Ultra=Maskulin
geſchaffen, ſo daß eine Form, die im
abſoluten Gegenſatz dazu ſtand und
durchaus feminin wirkte, von vorn=
herein
erledigt ſein mußte.
Späterhin wurde die Gargonne=
Mode durch einen etwas gemilderten
Stil abgelöſt, der das Jumperkleid als
Neuheit in den Vordergrund ſtellte
und damit der Mode eine ganz neue,
bisher unbekannt geweſene Wendung
gab; ſomit waren auch damals für das
Mantelkleid keinerlei Möglichkeiten
gegeben.
Es kamen dann die verlängerten
Kleider, womit wir auch ſchon bei der
Mode der letzten Saiſons angelangt
ſind; die verlängerte Rockpartie aber
machte ein Wiederaufkommen des
Mantelkleides neuerlich abſolut un=
möglich
, da dieſe Form, wenn ſie nicht
eine gewiſſe Kürze wahrt unvorteil=
haft
und plump ausſieht, ſo daß ſich
ihre Vorteile geradezu in Nachteile
verwandeln.
Da nun aber die kommende Mode,
wie man weiß, im Zeichen der kür=
zeren
Rockpartien ſteht, hat man
wieder die Möglichkeit, ſich mit man=
telkleidartigen
Schaffungen zu befaſſen,
und die großen Modeſalons, die dieſe
Richtung ſofort aufgriffen, brachten in
ihren Kollektionen auch ſehr viele Ent=
würfe
dieſer Art, ſo daß man mit dem
Mantelkleide als wiedererſtandener
Modetype zu rechnen haben wird.
Die Vorteile ſolcher Modelle ſind be=
kannt
; ſie laſſen, wie man weiß, auch
unterſetzte Figuren ſchlank und ge=
ſtreckt
erſcheinen und geben ſomit die
Möglichkeit, die Mängel der Geſtalt
ausgezeichnet zu vertuſchen.
Kein Wunder alſo, daß man Man=
telkleider
mit einem Male wieder in
den allerverſchiedenſten Aufmachungen
zu ſehen bekommen wird, und zwar ſowohl in Form einfacher
Trotteurſachen, als auch in Geſtalt nachmittäglicher Modelle; ja
ſogar, aus ganz leichtem, duftigem Imprimé=Chiffon ſollen
Mantelkleider gearbeitet werden, bei denen ſich allerdings das
Charakteriſtiſche dieſer Form zu verwiſchen pflegt, da ja in
dieſen Fällen in erſter Linie das Material zur Geltung kommt

und die Einzelheiten der Machart infolge der reichen Muſterung
verſchwinden.
Am gebräuchlichſten ſind natürlich immer jene Mantel=
kleider
, die Trotteurzwecken dienen ſollen; man verarbeitet
hier gerne gemuſterte Modeſtoffe, die immer wirkungs=
voll
und doch dezent ſind und in richtiger Zuſammenſtel=

lung eine ausgezeichnete Ornamentik
ergeben, ſoferne man es verſteht, das
Material in ſeiner Längs= und Quer=
Richtung in glücklicher Art zu kombi=
nieren
.
Ein Beiſpiel hierfür ſoll unſer erſtes
Bild ſein: man hat es hier mit einem
typiſchen Vertreter dieſer Modelltype
zu tun. Der Stoff iſt in der Haupr=
ſache
der Länge nach verwertet, wäh=
rend
die in die Vorderbahn eingeſetz=
ten
, unten glockigen Keile (die für die
neue Silhouette bezeichnend ſind)
quer geſchnitten werden. Die ſo ent=
ſtehende
glockige Vorderpartie ergibt
mit der ſonſt geraden Form des Klei=
des
eine ganz vorzügliche Geſamtwir=
kung
. Die einzige Garnierung beſteht
aus einem Herrenfaſſonſchalkragen aus
Piqué und ebenſolchen Streifen an den
Aermeln. Eine Anſteckblume aus ge=
ſchnittenem
Piqué (Nelken können
wieder als Modeblüte bezeichnet wer=
den
) iſt der einzige erlaubte Aufputz,
da jedes Zuviel die Note eines ſolchen
Trotteurs ganz entſchieden ungünſtig
beeinfluſſen würde.
Wie ſchon früher angedeutet wurde,
gibt es auch ganz ausgezeichnete Nach=
mittagsmodelle
in Mantelkleid=
form
. Dieſe Stücke pflegt man ent=
weder
aus leichtem, ungemuſtertem
Stoff (Wollgeorgette, Panama, Fresko
uſw.) oder aber aus gut fallender
Seide zu arbeiten, alſo vornehmlich
aus Marokko=Krepp oder aus Mongol.
Marineblau, Schwarz, Negerbraun,
Blattgrün gehören zu den dominieren=
den
Schattierungen.
Die Garnierung iſt natürlich immer
beſonders fein ausgearbeitet, dennoch
aber in ihrem Effekt beſcheiden; als
beliebt gelten eng aneinandergereihte
Bahnen aus Spitze oder Rüſchen aus
Georgette in heller Farbe. Breite Re
vers verlieren in dieſer Ausführung
jede Wucht und Schwere; bauſchige
Aermel wirken dazu anmutig und
graziös (vorletztes Bild).
Wir hatten ſchon Gelegenheit, zu er
wähnen, daß die neue Form des bun=
ten
Imprimekleides ſich oftmals man=
telkleidartige
Typen zum Vorbilde
nimmt. Kelchförmig erweiterte Aer=
mel
ſind Vorläufer der frühſommer=
lichen
Mode; ein Anſteckſtrauß aus
Kunſtblumen (die natürlich den Blü=
tenmuſtern
des Imprimés möglichſt genau nachempfunden ſein
müſſen) iſt immer entzückend.
Natürlich trägt man zu ſo duftigen, graziöſen Kleidern einen
breiten Stroh= oder Roßhaarhut als vornehmſte Ergänzung der
Aufmachung (letztes Bild).
Willy Ungar.

Der Leuchter aus getriebenem Metall
iſt nicht nur eines der reizvollſten Dekorationsſtücke des moder=
nen
Wohnraumes, ſondern auch inſoferne ſehr beliebt, als man
abends für kleine Geſellſchaften nach dem Abendeſſen Kerzen=
beleuchtung
für ſehr geſchmackvoll findet, weil dadurch unleugbar

jene trauliche Stimmung geſchaffen wird, die ſo wundervoll an=
heimelnd
iſt . . .! Solche Leuchter gibt es vorwiegend in weißem
Metall, aber auch in Meſſing. Sie ſind im allgemeinen zwei=
armig
und kannelliert (gerippt), verjüngen ſich nach unten zu
bis zu der Vereinigung der beiden Arme und ſtehen auf einem
ganz ungeſchmückten, ſachlichen. Poſtament aus gleichem Metall.
Solche Leuchter ſind unter anderem die ſchönſte Zierde der moder=
nen
Klinkerkamine, nehmen ſich aber auch auf den niederen Ab=
legetiſchchen
vortrefflich aus. (Skizze.)
W. U.
Geometriſche Ornamente und
metalliſche Effekte
ſind auf den neueſten Frühjahrs=Handſchuh=Modellen nicht
ſelten, doch wird unter keinen Umſtänden außer acht gelaſſen,
nur ſolche Wirkungen heranzuziehen, die die Hand ſchlank und
ſchmal erſcheinen laſſen.
In dieſem Sinne iſt ein Motiv wie das in unſerer Skizze
feſtgehaltene inſofern das richtige, als dieſen aneinandergereihten
Ornamenten der ſchlanke Akzent nicht fehlt.
Man verwendet hier merkwürdigerweiſe ſogar für die Tages=
mode
gerne metalliſches Leder, und zwar hauptſächlich zar=
tes
Silber, Gold und Kupfer.
Den in unſerem Bilde ſkizzierten weißen Stulpenhandſchuh
hat man ſich derart vorzuſtellen, daß der breite Streif ſowie das
letzte Dreieck in Silber gehalten ſind, während die beiden Drei=
ecke
in der Mitte geſchmackvolle, feine Farbenabtönungen bringen
ſollen, die mit der übrigen Aufmachung harmonieren. So zum

Beiſpiel wäre dunkles mit hellem Grau zu einem ſchwarzen
Modell, andererſeits Dunkelblau mit Aquamarin zu blauen Schaf=
fungen
, endlich auch zwei abſchattierte Töne in Roſa zu Früh=
jahrskleidern
in entſprechender Farbe ſehr zu empfehlen.

Natürlich laſſen ſich auch dunkle und beſonders ſchwarze
Handſchuhe mit metalliſchem Leder und zwei hellen Farbtönen
kombinieren, wobei die neuartigen Ornamentaleffekte, von denen
früher die Rede war, womöglich noch ausdrucksvoller hervor=
treten
.
W. U.

Die Weſten=Complots
die uns die Jerſey=Mode heuer
bringt, dürfen wohl zu den reizvoll=
ſten
Schaffungen der Saiſon gezählt
werden, denn die aparte Note die=
ſer
Modelle iſt nicht allein in ihrer
Form zu ſuchen, ſondern auch in
ihrer flotten Farbenzuſammenſtel=
lung
, die ſchon auf den erſten Blick
gefangennimmt.
Abgeſehen davon, ſind dieſe ent=
zückenden
Schöpfungen der Strick=
induſtrie
auch außerordentlich gut
verwendbar, denn man kann ſie zu
allen erdenklichen Kleidern tragen
und wird in dieſer Aufmachung
unter allen Umſtänden vorteilhaft
ausſehen, was natürlich immer
Freude bereitet,

Unſere Skizze zeigt ein ſchickes, helles Jerſeykleid in Verbin=
dung
mit dem kleidſamen Jerſey=Jäckchen in greller Farbe ( brand=
rot
, giftgrün oder ſchwefelgelb), das mit einem Gürtel in der
Farbe des Kleides zuſammengehalten erſcheint.
Sehr gewinnend ſind auch die flügelartigen Stutzärmel die=
ſes
geſtrickten Jäckchens, die ein markantes Moment der allerletz=
ten
Mode und übrigens ſicherlich dazu angetan ſind, die Aufmerk=
ſamkeit
der eleganten Frau auf ſich zu lenken.
W. U.

Das Puder=Cäſchchen
wird in letzter Zeit von manchen Damen der Doſe vorgezogen,
da man die Erfahrung gemacht hat, daß man in dieſem Falle eine

größere Puderquaſte zu verwenden vermag, an der natürl
Puder bedeutend beſſer haftet, ſo daß die Verteilung auf 4
ſicht auch in viel gleichmäßigerer Art erfolgen kann.
Es iſt wohl ſelbſtverſtändlich, daß ſolche Taſchen niemal
Seide gearbeitet ſein dürfen, da ja der Puder daran haften
ben würde, ſondern aus einem glatten, lackartigen Leder
ſtellt ſein müſſen. Mit gleichem Materiale (natürlich in
hellen Farbe) muß auch die Innenſeite ausgeſchlagen ſein,
jede Dame hier die Schattierung ihres bevorzugten Pud
wählen pflegt.
Der Spiegel an der Innenſeite iſt eine sonditio sine du
Manche Pudertäſchchen werden auch aus grellfarbigem Gu
hergeſtellt; dieſe Typen ſind zwar weniger elegant, aber
zu reinigen und darum weitaus hygieniſcher.
W

[ ][  ][ ]

Seite 23

Eintritt

mit Lichtbildern von Dipl.-Ing. K. Malzi
am Donnerstag, den 16. April 1931,
abends 8 Uhr, im Bürgerhof, Elisabethenstr. 2.

(St. 5775

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der städtischen Betriebe

Bühnenſpielſch r künſtl u. geſell. Vereinig.
uicht noch einige talent. Damen u. Herren
Swie Muſiktreibende als Mitgl. Gefl. An=
*hrift u 114 a. d. Geſchäftsſt.

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Leitung: Konzertmeiſter Reitz
Eintritt frei (5713

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Huhn auf Reis ...... . . . 160
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Arterienverkalk., hohemBlutdruck
Aſthma, Atemnot und
Verſchleimung
Bettnäſſen, Blaſenſchwäche
Blaſen=, Nieren= u. Harnleiden
Bleichſucht und Blutarmut
Blutkreislaufſtörungen,
Blutſtauungen
Unrein. Blut, Harnſäureleiden,
Geſichts= und Hautausſchläge,
Geſchwüren, Flechten
Bruſt= und Lungenkatarrhen
Darmverſtopf., Hartleibigkeit
Diabetes (Zuckerkrankheit)
Drüſenleiden und Skrofuloſe
Fettſucht, Korpulenz (auch vor=
beugend
)
Epilepſie und Krampfzuſtänden
Gallenſteinen und =grieß
Harnſäure, Gicht, Rheuma
Hämorrhoidalleiden
Herzſchwäche, Herzleiden
Kopfſchmerz, Migräne
Kropf= und Drüſenleiden
Leber=, Milz= und Gallenleiden
Lungen=Tuberkuloſe
Magenſchwäche, Magenſäure u.
allen daraus herrührenden
Magenleiden
Magen= und Darm=Geſchwüren
Nervenſchwäche, Nervenleiden
Sexual=Nervenſchwäche (Imp.)
Waſſerſucht, Nierenleiden
Band=, Spul= und Maden=
würmern

Weiere Spezial=sorten ſind in unſerer
Gratisbroſchüre Die Heilkra tder Kräuter
verzeichnet. Bitte fordern Sie dieſe an!

Einige der Tauſende von Dankſchreiben
Bin im 70. Lebensjahr und benutze Arterio=
ſkleroſe
=Tee und Arterioſkleroſe=Tabletten ſeit
einigen Wochen, der Erfolg iſt überraſchend.
Durchblutung des Körpers bedeutend beſſer.
Schwindelanfälle ſind fortgeblieben. Mein Arzt
empfiehlt, die Kur noch möglichſt lange fortzu=
ſetzen
.: gez.: E. Bartels, Berlin=Weißenſee.
Mit den Kräuter=Kapſeln Nr. 4 für Arterien=
leiden
bin ich ſehr zufrieden, ſchon am 2. Tag
habe ich Beſſerung gefühlt. gez.: Magdalena
Pöſchel, Hohendamm.
Habe mir vor einigen Wochen zwei Schachteln
Kapſeln Nr. 12 für Blaſenleiden ſenden laſſen.
Die Kapfeln haben mir gut geholfen. gez.-E. L.=
Lautawerk.
Nach Gebrauch von ſieben Paketen Herbaria=
Blutentgiftungs=Tees Nr. 19 kann ich berichten:
Stuhlgang wurde gelinder. 2 Beißen und
Jucken am Körper hörte auf. 3. Am Unter= und
Oberarm zeigte ſich früher hier und da ein biſſi=
ger
Ausſchlag, der bis jetzt nicht wiedergekom=
men
iſt. gez.: Chr. Fremmel, Oberlehrer a. D.,
Königsheim.
Möchte nochmals um Zuſendung von 3 Packun=
gen
Kräuterkapſeln Nr. 19 (zur Blutentgiftung
uſw.) bitten. Bin mit der Wirkung ſehr zufrie=
den
, denn die Flechten ſind faſt verſchwunden.
gez.: Johs. Jenſen, Satrup=Harm.
Bin ſo froh, Herbaria=Entfettungs=Tee bekom=
men
zu haben. Habe 30 Pfund abgenommen
und kann den Tee allen empfehlen, die recht
ſtark ſind. gez.: Frau Fl., Feldkirchen.
Habe ſeit Gebrauch der Kräutertabletten (gegen
Gallenſteine uſw.) keine Kolikanfälle mehr ge=
habt
, und nach Gebrauch der fünften Schachtel
iſt der Stein aus der rechten Niere abgegangen.
gez.: Carl Becker, Springfield (U. S. A.).
Ihr Gicht=Tee hat wundervoll gewirkt. Kann
bald ohne Stock gehen. Herzlichen Dank. gez.:
Wilhelm Hilgenfeld, Berkau (Altmark).

Ueber den Erfolg mit Ihren Kräuterkapſeln
Nr. 49 (bei Hämorrhoiden) bin ich hochſt er=
freut
und ſchon heute von meinem ſehr ſchweren,
ich möchte ſagen veralteten Leiden ſo gut wie
erlöſt; keine Schmerzen mehr normaler Stuhl
ſind die Erfolge. gez.: W. Böhm, Karlsruhe.
Bin mit Ihren Kapſeln, ſehr zufrieden, bitte,
ſenden Sie mir wieder 3 Packungen Kräuter=
kapſeln
gegen Herzleiden. gez.: Friedrich Ben=
dix
, Ilberſtadt.
Habe mir im Felde ein Lungenleiden zugezogen.
welches in Tuberkuloſe ausartete. Nahm in drei
Monaten 45 Pfund ab. Nach 14tägigem Gebrauch
Ihres Herbaria=Lungennährſalz=Tees kam das
Fieber zum Stillſtand. Gewichtszunahme 3½
Pfund. Nach 4monatigem Gebrauch 26 Pfund,
gez.: E. F., Saſel bei Hamburg.
Senden Sie mir bitte noch 2 Schachteln Herba=
ria
=Kräuterkapſeln Nr. 66 (für Lungentuberku=
loſe
). Der Erfolg war überraſchend gut, die
Temperatur iſt nach kaum 10tägigem Gebrauch
auf Normal geſunken, auch das ſonſtige Befin=
den
iſt ſehr gut. gez.: Paul R...., Gütersloh.
Litt ſeit 30 Jahren an Magenſchmerzen, die ſich
von Jahr zu Jahr ſteigerten. Nach einer Kur
von 6 Wochen mit Herbaria=Magenbittertee bin
ich meine Schmerzen los. Kann wieder jede Nacht
ſchlafen und auch alles eſſen, was vorher nicht
der Fall war. gez.: Emil L., Reichsbahn= Amt=
mann
, Berlin.
Seitdem ich Herbaria=Nerven=Tee trinke, bin ich
ein ganz anderer Menſch geworden und fühle
mich wie neugeboren. gez.: Ludwig Borſky,
Nikiſch=Schacht.
Der Grundgedanke iſt ſo verblüffend und die
Wirkung ſo gut, daß ich Ihre Säfte ſtets emp=
fehlen
werde. gez.: Dr. E., Elberfeld.
Die Sendung Ihres Kräuterſaftes kam gut in
meinen Händen an und kann ich Ihnen nur be=
richten
, daß es mir jeden Tag beſſer geht . . .
gez.: Fr. F. C. in Ulm.
Bin mit Ihren Kräuter=Kapſeln ſehr zufrieden,
der Erfolg iſt überraſchend. Senden Sie mir
bitte noch 2 Pack. Kräuterkapſeln Nr. 82 (gegen
Sexual=Nervenſchwäche). gez.: H. H., Stuttgart.

Viele weitere Dankſchreiben und ärztliche Erfolgsberichte ſind, in unſerer Hauptbroſchüre: Die
Heilkraft der Kräuter zum Abdruck gebracht, die wir jedermann auf Wunſch koſtenlos zuſenden.
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Blutbildungs= und Blutreinigungs=Kuren), Huflattichſaft (Bronchial= und Lungenleiden, Huſten,
Verſchleimung) Spitzwegerichſaft (gleiche Wirkung) Knoblauchſaft (bei Arterienverkalkung, ſetzt
den Blutdruck herab), Löwenzahnſaft (bei Leber=, Milz= und Gallenleiden), Meerrettichſaft ( Harn=
ſäure
, Zuckerkrankheit), Wermut= und Enzianſaft (bei Appetitloſigkeit, Magenſäure Magenleiden),
Spinatſaft (eiſenreich, blutbildend, kräftigend) Möhrenſaft (eiſenreich, vitaminreich, kräftigt und
fordert das Wachstum der Kinder), Tomatenſaft (lebensnotwendig am Krankenbett, nervennäh=
rend
), Wacholderſaft (blutreinigend, magenſtärkend), Zitronenſaft (v. friſch. Früchten gepreßt) uſw.
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[ ][  ]

Nummer 101

Sonntag, den 12. April 1931

Nächſte Probe
für Damen Mon=
tag
, d. 13., für Her=
ren
Donnerstag, d.
16. April. (5753

HELIA Heute vormittag 11½ Uhr

vormitt. 11¾ Uhr
rgen nachm. 3 Uhr
Die urfidele

Die erste Weltreise eines deutschen Kreuzers nach dem Kriege

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1931, um 20 Uhr.
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1. Mitteilungen.
F2. Lichtbildervor=
trag
über Zwerg=
hühner
.
8. Verloſung von
Bruteiern. (5748
Der Vorſtand.

Der Film schildert die Weltreise des Kreuzers in unerhört lebendigen,
bis zuletzt fesselnden Bildern.
Preise Mk. 1.00, 1.50 und 2.00
Jugendliche haben Zutritt.

Der Liebling v. Jung u. Alt
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billig angefertigt.
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Nur noch heute und morgen

Heute und folgende Tage

Nur noch heute und morgen

Ein spannungsgeladener
aufregender Sensationsfilm:

Dieaufsehenerregendste und folgen-
schwerste
Spionage-Affäre der Welt
als Tonfilm!
Ein gewaltiger Stoff, auf-
wühlend
erregend und
aktuell wie die Affäre
Dreyfus:

Das Filmwerk auf das Unzählige mit Spannung
gewartet haben.

HARRY PIEL
Achtung!

in ihrem ersten Sprechfilm:
Ein einzigartiges und unvergeßliches
Film-Erlebnis für jeden!

Autodiebe

Generalstabs

Dary Holm, Raimond van Riel
sind seine Partner
Regie Harry Piel
Ein Abenteuer in pächt-
lichen
Großstadtstraßen.
Ein Harry-Piel-Film unter der
Derise Tempo-Tempo u. nocbmals
Tempo!! So will man Harry Piel,
den gewitzten Tausendsassa
sehen.
Man staunt man lacht man
amüsiert sich köstlich und ist ge-
fesselt
von Anfang bis Ende.
Dazu das gute Beiprogramm.
Jugendliche sind zugelassen.

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Schiffchen,
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Frucht Eispulver
und Zutaten. (235a

oberst Redl

aus leicht. U=Eiſen=
Material, ſowie

Ein Weltskandal mit dem Hinter-
grund
einer tiefen, menschlichen
Tragödie.
Regie: Karl Anton.
In den Hauptrollen:
Theodor Loos, Lil Dagover.
Ein Spionagefall in den erst die
Oeffnung der Sowjet-Archive volle
Klarheit gebracht hat. (V.5549
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