Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Franffurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illufkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 101
Sonntag, den 12. April 1931.
194. Jahrgang
Z mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspig.
Finanz=Anzelgen 40 Reichepfg. Reilamezelle (92 mm
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(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streilt uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beltreibung ſällt ſeder
Nabatt weg. Bankonte Deuiſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationalbant
Mons Berfnher Mint baighiei enogn
Gereizke engliſch=franzöſiſche Polemik. — Berſailler Unvernunft hälk Europa friedlos.
Debalken um Doumergue und Briand. — Schalten der franzöſiſchen Präſidenkenwahl.
Außenpolikiſche Akkivikät in Paris.
Pariſer Gegenpläne.
TU. Paris, 11. April.
Obgleich über die franzöſiſchen Vorbereitungen für Genf
amt=
licherſeits ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt wird, verlautet in
ullitiſchen Kreiſen, daß ſich die Tätigkeit des Quai de Orſay in
o*gender Richtung entwickeln müſſe: 1. Mobiliſierung der
öttlichen „Vaſallenſtaaten”, 2. Vorbereitung
heines allgemeinen Vorzugs=Zollſyſtems
zu=
zunſten Oeſterreichs und 3. Schaffung einer
wirt=
caftlichen Donau=Föderation. Man habe erkannt,
ſeB die Zerſchlagung der Donaumonarchie vom
anzöſiſchen Standpunkt ein Fehler geweſen
ei. und wolle jetzt alle Mittel verſuchen, ein
ähn=
iches pölitiſch wirtſchaftliches Gebilde gegen
deutſchland zu ſchaffen. Briand werde zweifellos alle
U—ſtrengungen machen, um ſein Anſehen zu retten, wozu nach Lage
e Dinge die Anbahnung einer Verſtändigung mit England
ge=
öre. Durch franzöſiſche Zugeſtändniſſe laſſe ſich
nelkeicht eine wohlwollende Neutralität
Eng=
ands in Genfherbeiführen. In jedem Falle mißt man
ei= von der franzöſiſchen Regierung geplanten Aktion in
poli=
iſchen Kreiſen größte Bedeutung bei und läßt ſogar durchblicken,
ais das Schickſal Oſteuropas auf der Maitagung in gewiſſem
öinine entſchieden werden müſſe.
Briand fagt „Neinl” .
WTB. London, 11. April.
„Daily Expreß” widmet ſeinen heutigen Leitartikel der
Be=
rachtung der durch die öſterreichiſch=deutſche Zollunion geſchaffenen
axe. Frankreich, ſo heißt es darin, iſt verärgert, denn Deutſchland
m.5 Oeſterreich haben die „Unverſchämtheit” gehabt, eine
Zoll=
nuon anzuregen. Das abgelagerte Ueberbleibſel der alten
Habs=
ngmonarchie ſollte an der kommerziellen Wiederbelebung des
eſzegten, aber entſchloſſenen Deutſchlands teilnehmen. Briand
tgre: Nein!. Die Zentralmächte legten dar, daß man ihnen, um
ie Zahlung von Reparationen zu ermöglichen, alle Möglichkeiten
ielen müſſe, um ihre Handelsbeziehungen zu ſtärken. Briand
grre: Nein!. Es wurde angeregt, daß die Vorkämpfer der
Zoll=
nwn nach London kommen ſollten, um ſich mit dem britiſchen
irtiſterpräſidenten zu beſprechen. Macdonald ſagte: Jal, Briand:
WTB. Paris, 11. April.
Der engliſche Botſchafter Lord Tyrrell, der am Donnerstag
it dem Außenminiſter Briand eine ziemlich eingehende
Beſpre=
unrg hatte, iſt geſtern nach London gereiſt. Man nimmt an, daß
ve Tyrrell das Foreign Office darüber unterrichten will, welche
oſ ſchläge die franzöſiſchen Delegierten am kommenden Dienstag
ei der Wiederaufnahme der Flottenpaktverhandlungen den
eng=
ſchen und italieniſchen Delegierten über die ſtrittigen Punkte
neerbreiten werden.
50 wird gehetl.
Die republikaniſche Föderation, deren Vorſitzender Louis
la—in iſt, läßt in Paris folgenden Aufruf anſchlagen: „
Fran=
ſen! Die verſöhnliche Politik des Außenminiſters Briand hat
ire Früchte getragen. Seine überreichlichen Verſprechungen
mach=
n aus dem ſiegreichen Frankreich eine von
chrwierigkeiten bedrückte Nation. Deutſchland
cärker denn je!Der Anſchluß, d. h. die
Vereini=
ung Oeſterreichs mit Deutſchland, iſt im
Be=
tiffe, Wirklichkeit zu werden! Sollen wir dieſe
Po=
lik fortſetzen laſſen, die unter dem Vorwand des Friedens um
dem Preis, ganz ſicher, zu einem neuen Kriege führen
tr) ? Es iſt unmöglich, daß das Land nicht gegen
1i uns drohende Gefahr reagiert. Eine gewaltige
keirnungsäußerung muß ſich geltend machen, um endlich der
ver=
mng nisvollen bisherigen Politik ein Ende zu bereiten. Wir laden
Bhaalb alle nationalen Republikaner ein, an der erſten Proteſt=
Fſammlung gegen den Anſchluß am Montag, den 13. April,
ends 9 Uhr, im Wagramſaal teilzunehmen. Dieſe Verſammlung
urd, unter dem Vorſitz von Louis Marin ſtattfinden, der neben
elen anderen, darunter dem ehemaligen Mitglied der
Repa=
kin nskommiſſion, Dubois, das Wort ergreifen wird.
Krilik an Doumergues Rede.
Werſchiedene Blätter nehmen zur Rede des Präſidenten
Dou=
ix ue in Nizza in ablehnendem Sinne Stellung. So verwahren
—Ere Nouvelle” und „Volonté” bei grundſätzlicher Billigung
Ausführungen Doumergues dagegen, daß die nationaliſtiſche
ſeſte ſich dieſer Aeußerungen bemächtige, um gegen die Politik
Liamds Sturm zu laufen. — „La République” bedauert,
nach ſiebenjähriger muſterhafter
Zurück=
lſtung der erſte Beamte des Staates geglaubt
bie, Männern, die deſſen keineswegs
bedürf=
in, eine patriotiſche Lektion erteilen zu ſollen.
Noch ſchärfer urteilt das ſozialiſtiſche Organ „Le
Popu=
ir-e‟ Seit Monaten bereits ſtehe Doumergue im Widerſpruch
auswärtigen Politik Briands. Der geſunde
Menſchen=
iſſtand müßte ihm geraten haben, den Mund zu
ſſten und nicht noch mehr die internationale
19e zuerſchweren. Sie ſei ſchon ſchlecht genug.
In der „Victoire” verurteilt Guſtave Hervé das
Verhal=
ſees Präſidenten der Republik. Doumergue teile die
blendung der meiſten franzöſiſchen Patrio=
ten und Nationaliſten über die Richtlinien der
franzöſiſchen Außenpolitik. Wolle er den Frieden
unter gleichzeitiger Beibehaltung des Vertrages von Verſailles,
der, wenn man ihn nicht abändere, einen viel ſchlimmeren Krieg
als den letzten heraufbeſchwören werde? Doumergue wolle wie
alle franzöſiſchen Nationaliſten den Frieden, treibe aber direkt auf
den Krieg zu. Das Drama und die Tragik der gegenwärtigen
Stellung Frankreichs ſei, daß die beſten Patrioten aus
patrio=
tiſcher Verblendung ſich weigerten anzuerkennen, daß der
Ver=
ſailler Vertrag das Leben Europas vergifte und für Frankreich
unvermeidlich ein neue Kataſtrophe bringen werde.
Der Sluhl im Elyſée wird frei.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 11. April.
Die Rede des franzöſiſchen Präſidenten Doumergue in Nizza
wurde in der Weltpreſſe ſehr viel kommentiert, wohl in erſter
Linie wegen der außenpolitiſchen Anſpielungen, die ſie enthielt.
Dieſe Rede widerſpiegelt die Stimmung in Frankreich und iſt auch
darüber hinaus intereſſant, obzwar ſie nichts grundſätzlich Neues
enthielt. Es kommt ſelten vor, daß der Präſident der Republik in
Frankreich ſo offen Stellung nimmt. Bei Doumergue iſt dies ſeit
ſieben Jahren der erſte Fall.
Die Aufmerkſamkeit in Frankreich iſt ohnehin auf das Elyſée
gerichtet, denn am 19. Maiwirddie
Nationalverſamm=
lung in Verſailles den neuen Präſidenten
wäh=
len. Hinter den Kuliſſen wird ſchon eifrig im Intereſſe der
ein=
zelnen Kandidaten gearbeitet. Die politiſche Bedeutung des
Prä=
ſidenten in Frankreich iſt größer, als man im Auslande oft
an=
nimmt; ganz beſonders, wenn ein aktiver Politiker zum
Präſiden=
ten gewählt wird. Es wird von allen Seiten und immer wieder
betont, daß der Poſten des Präſidenten zu den undankbarſten
ge=
hört. Ueberhäuft mit Repräſentationspflichten, ein „Gefangener”
der Verfaſſung und der Etikette, ſoll der Präſident nicht in der Lage
ſein, ſeinen politiſchen Willen durchzuſetzen. All das mag ſtimmen,
dennoch will jeder Politiker einmal Präſident werden. Diesmal
iſt der Kampf beſonders heftig und auch beſonders intereſſant —
auch für das Ausland —, denn Briands Name ſteht im
Vor=
dergrund. In der Umgebung des Außenminiſters wird zwar
ver=
ſichert, daß Briand nicht nach der Präſidentenwürde ſtrebt, aber die
politiſchen Propheten bleiben ſkeptiſch, umſo mehr, da die meiſten
Kandidaten die Belaſtung eines etwaigen Mißerfolges ſcheuen,
und darum fällt die Entſcheidung nur im letzten Augenblick.
Die Rede Doumergues ſoll in der Campagne um den
Präſidentenſtuhl ihre beſondere Bedeutung
haben. Man erblickt darin das Gegenteil einer Ermutigung für
die Anhänger Briands, und manche wollen daraus auch folgern,
daß der ſcheidende Präſident die Kandidatur des Juſtizminiſters
Bérard unterſtützt. Allerdings muß man Kombinationen um
die Präſidentenwahl ganz vorſichtig aufnehmen, ſie ſind gewöhnlich
noch kühner und unkontrollierbarer als das politiſche Rätſelraten
in Frankreich.
Doumergue in Tunis.
Das Feſtprogramm zu Ehren des Präſidenten der franzöſiſchen
Republik, Doumergue, wurde heute morgen in Tunis durch eine
glänzende Parade von 12000 Soldaten eröffnet. Unzählige
Ver=
eine und arabiſche religiöſe Geſellſchaften hatten ſich dieſer
Pa=
rade angeſchloſſen, die mehrere Stunden dauerte. Auf der
Ehren=
tribüne hatten neben dem Präſidenten der Republik der Bey von
Tunis und die den Präſidenten begleitenden Miniſter Platz
ge=
nommen. Eine große Zuſchauermenge verfolgte das impoſante
Schauſpiel. Dann legte Präſident Doumergue den Grundſtein zu
einem Siegesdenkmal. Am Nachmittag beſuchte der Präſident die
Stätte, auf der einſt Carthago ſtand.
Die Umſturzbewegung auf den porkugieſiſchen Inſeln.
TU. London, 11. April.
Zahlreiche Meldungen beſtätigen jetzt einwandfrei, daß die
portugieſiſchen Garniſonen auf den Azoren zu den Aufſtändiſchen
übergegangen ſind. Es heißt, daß die Aufrührer längere Zeit
Widerſtand leiſten können und daß ſie genügend Munition,
Ge=
ſchütze und ſonſtige Kampfmittel haben. Ueber die Lage in
Ma=
deira liegen nähere Berichte vor. Es wird erklärt, daß die
revo=
lutionäre Bewegung in Madeira auf die Selbſtändigkeit der
Inſel hinziele. Der Militärdiktator hat ein Manifeſt erlaſſen,
worin es heißt, daß die vollſtändige Autonomie der Inſel die
einzig mögliche Löſung der Schwierigkeiten ſei. Der britiſche
Konſul in Funchal hat die engliſchen Reiſenden aufgefordert,
Madeira zu verlaſſen, da er mit der Möglichkeit rechne, daß keine
Schiffe mehr anlaufen werden und daß die Reiſenden die
In=
ſel nicht mehr verlaſſen können. Das Geſchäftsleben liegt
voll=
ſtändig ſtill. Die Bevölkerung hat möglichſt viele Lebensmittel
aufgekauft und in den Banken ſoviel Geld abgehoben, wie nur
möglich war. Die Revolutionäre haben die
Telephonverbindun=
gen unterbrochen und eine ſtrenge Zenſur eingeführt. Sie
ſchicken Wachen auf die anlaufenden Schiffe und haben den
ge=
ſamten Betrieb der Motorfahrzeuge zu Lande und zu Waſſer
übernommen. Die Umſturzpläne ſind von den erfahrenen
Revo=
lutionären bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet geweſen.
Soll=
ten die portugieſiſchen Regierungstruppen vor Funchal
eintref=
fen, ſo ſollen zunächſt Verhandlungen eingeleitet werden. Sollte
es aber zu einer Landung von Truppen kommen, ſo würden die
Revolutionäre dies mit Gewalt verhindern Alle
regierungs=
treuen Beamten und Offiziere ſind verhaftet.
Die Lage in Portugal wird trotz aller gegenteiligen
Verſicherungen der Regierung als kritiſch angeſehen. General
Norton Matos, der bei einer erfolgreichen Revolution die
portun=
gieſiſche Präſidentſchaft übernehmen ſollte, iſt in dem Militär=
1
hoſpital von Liſſabon eingeſperrt worden.
Die Woche.
Während der letzten ereignisreichen Wochen und Monate
war die Aufmerkſamkeit der deutſchen Oeffentlichkeit ſo ſtark
durch die Innenpolitik in Anſpruch genommen, daß die
außen=
politiſchen Ereigniſſe, abgeſehen von der deutſch=öſterreichiſchen
Zollunion, kaum die ſtarke Beachtung gefunden, die ihnen
zu=
kommt. Das iſt bedauerlich und ſogar nicht ganz unbedenklich, nicht
nur weil die deutſche Innenpolitik, insbeſondere während des
letzten halben Jahres, die außenpolitiſche Entwicklung mehrfach
erheblich geſtört hat, ſondern weil es ſich um Dinge von
außer=
ordentlich weittragender Bedeutung handelt, die nur dann zum
guten Ende geführt werden können, wenn die deutſche
außen=
politiſche Führung in der öffentlichen Meinung jederzeit einen
ſtarken Rückhalt beſitzt. Allmählich beginnt ſich, nachdem die
innenpolitiſche Erregung etwas abgeebbt iſt, das Intereſſe
wie=
der mehr der Außenpolitik zuzuwenden, und es iſt recht
inter=
eſſant, die Krititen von rechts und links zu verfolgen.
Eine „aktivere” Außenpolitik wurde von der Rechten
bekannt=
lich ſchon ſeit längerem gefordert. Schon Streſemann wurde ja
immer Mangel an Aktivität vorgeworfen. Daß ſeine wohl
ab=
gewogene und klug durchgeführte Politik ſchließlich zur Räumung
des Rheinlandes führte, wurde ihm nicht weiter als Verdienſt
angerechnet, ſondern als Selbſtverſtändlichkeit hingenommen.
Aber das braucht heute ja nicht nochmals eingehend erörtert zu
werden. Die Befreiung des Rheinlandes von der franzöſiſchen
Beſetzung war jedenfalls die erſte unerläßliche Vorausſetzung für
jede aktive deutſche Außenpolitik, von deren Notwendigkeit
Streſemann ſo durchdrungen war, daß er für die Erreichung
die=
ſes Zieles ſogar das Opfer des Youngplanes gebracht hat. Von
vornherein war es ſomit klar, daß der 30. Juni 1930, der Tag,
an dem zu Mainz die franzöſiſche Trikolore niederging, einen
neuen Abſchnitt der deutſchen Nachkriegspolitik einleiten würde.
Das erkannte man wohl auch im Ausland, insbeſondere in
Frank=
reich, und aus dieſem Empfinden heraus kamen auch die
un=
erfreulichen Kommentare der franzöſiſchen Rechtspreſſe zur den
rheiniſchen Befreiungsfeiern. Die Wendung wäre zweifellos
noch viel deutlicher in die Erſcheinung getreten, wenn nicht im
Zuſammenhang mit der ſchweren Wirtſchaftskrifis die deutſche
Innenpolitik eine Entwicklung genommen hätte, die uns
außen=
politiſch zeitweilig in verhängnisvoller Weiſe lahm legte. Das
Anwachſen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die mit dem
Geſang „Siegreich wollen wir Frankreich ſchlagen” in den
Wahl=
kampf des letzten Sommers gezogen war, erregte auch in
ver=
nünftigen franzöſiſchen Kreiſen ſo ſtarke Beſorgnis, daß die
Be=
ſprechungen und Verhandlungen über eine logiſche Weiterführung
einer deutſch=franzöſiſchen Annäherungspolitik völlig ins Stocken
gerieten, und daß dann ſpäter der Führer der
nationalſozialiſti=
ſchen Bewegung recht beachtliche franzöſiſche Fühler recht wenig
geſchickt beantwortete, trug auch nicht gerade zur Beſſerung der
Lage bei. Nun wäre es gewiß ein außerordentlich ſchwerer
Feh=
ler, wenn man, von den Vorteilen einer weitgehenden
deutſch=
franzöſiſchen Verſtändigung überzeugt, eine Außenpolitik
befür=
worten wollte, die völlig im franzöſiſchen Schlepptau ſegeln
müßte. Wir haben den Franzoſen deutlich genug unſere
Bereit=
ſchaft zu einer weitgehenden Verſtändigung mit Frankreich
ge=
zeigt. Wir haben dafür ſchwere Opfer gebracht. Nun iſt es an
den Franzoſen — das betonten wir ſchon anläßlich der
Rhein=
landräumung an dieſer Stelle —, den Beweis zu liefern, daß
auch ſie unter einer deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung etwas
anderes verſtehen als eine neuerliche Befeſtigung der Ketien
von Verſailles. Man kann dies garnicht deutlich genug
aus=
ſprechen, garnicht oft genug wiederholen. Trotzdem aber bleibt
natürlich der Entwicklung des deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes
während der letzten Wochen und Monate eine recht unerfreuliche
Tatſache. Unerfreulich im Intereſſe beider Länder, unerfreulich
auch im Intereſſe Europas. Daran ändert auch das Bewußtſein
nichts, daß jedenfalls die verantwortliche Führung der deutſchen
Außenpolitik nicht die Verantwortung für die Verſchärfung der
Lage trägt.
Man muß, wenn man die derzeitige europäiſche Lage
beur=
teilen will, davon ausgehen, daß das deutſch=franzöſiſche
Pro=
blem ja nicht für ſich allein beſteht. Der italieniſch=franzöſiſche
Gegenſatz, durch Mittelmeer= und nordafrikaniſche Intereſſen
bedingt, iſt ſo tiefgehend, daß man auch die Bedeutung des
letzt=
hin geſchloſſenen Flottenpaktes in dieſer Beziehung nicht
über=
ſchätzen ſollte. Den beſten Beweis dafür liefern die
Schwierig=
keiten, die neuerdings wieder wegen der Formulierung dieſes
Paktes zwiſchen Paris und Rom entſtanden ſind. Bedeutſamer
aber noch, nicht nur für die europäiſche Politik, ſondern auch für
die Weltpolitik, iſt das noch immer ungelöſte ruſſiſche Problem.
Gerade hier überſchneiden ſich wirtſchaftliche und politiſche
Inter=
eſſen ſo ſtark wie kaum irgend wo anders. Wirtſchaftlich
möch=
ten faſt alle großen Induſtrievölker mit Rußland möglichſt
um=
fangreiche Geſchäfte machen, politiſch fühlen ſich faſt alle mehr
oder weniger unmittelbar vom Sowjetregime bedroht. Nun
haben in den weſtlichen Ländern die politiſchen Erwägungen
offenbar die Oberhand bekommen, insbeſondere, nachdem ſich auch
die Zweifel an der „Bonität” des Ruſſengeſchäftes als nur zu
begründet erwieſen haben. Die Engländer haben beim Abſchluß
des franzöſiſch=italieniſchen Flottenpaktes den ehrlichen Makler
geſpielt, nicht nur um Schwierigkeiten in der
Seeabrüſtungs=
frage zu verhindern, ſondern in Romiſtdamals auch ſehr
ausführlich über das ruſſiſche Problem
geſpro=
chen worden. In der Sowjetpreſſe iſt viel zu leſen von der
drohenden Einheitsfront der kapitaliſtiſchen Staaten gegen das
kommuniſtiſche Rußland. Ob das richtig iſt, oder ob es ſchon
ſo weit iſt, mag dahin geſtellt bleiben. Daß das Deutſche Reich
in ſeiner derzeitigen Lage nicht imſtande wäre, eine
Auseinander=
ſetzung zwiſchen Rußland und den Weſtmächten zu
verhin=
dern, ſteht außer allem Zweifel. Es kann alſo ſehr wohl ſein,
daß wir eines Tages vor die ernſte Frage einer Option zwiſhen
Oſt und Weſt geſtellt werden, und zwar in einer Form, die eine
ausweichende oder dilatoriſche Behandlung nicht zuläßt.
Berück=
ſichtigt man nun die ausgeſprochen feindliche Haltung, die
Frank=
reich den Sowjets gegenüber einnimmt, ſo gewinnt in dieſem
Zuſammenhang das deutſch=franzöſiſche Problem erneute
Aktuali=
tät. Klärung muß daher die Loſung für unſere Außenpolitik
lauten, insbeſondere in dieſem Augenblick, in dem die ruſſiſchen
Unterhändler in Berlin eingetroffen ſind, die nicht nur über
wirtſchaftliche Dinge, ſondern auch über eine Verlängerung des
Seite 2
Sonntag, den 12. April 1931
Nummer 101
ſ. Zt. zwiſchen Deutſchland und Rußland abgeſchloſſenen
Ber=
liner Vertrages verhandeln ſollen, der im Mai abläuft.
Zu einer Klärung werden auch die Auseinanderſetzungen
über die beabſichtigte deutſch=öſterreichiſche Zollunion führen.
Da=
von, daß der abgeſchloſſene Vorvertrag nicht nur den Verträgen
von Verſailles und St. Germain, ſondern auch dem Genfer
Pro=
tokoll in jeder Weiſe Rechnung trägt, dürften ſich inzwiſchen auch
die Franzoſen überzeugt haben. An dem Recht Deutſchlands
Wirtſchaftsverträge abzuſchließen, die ſeinen Jutereſſen dienen
wird auch Herr Briand nicht rütteln können. Aber der
fran=
zöſiſche Außenminiſter, der Apoſtel einer Annäherungspolitik,
wie er ſie verſteht, iſt gleichzeitig der größte Gegner einer
wirk=
lichen Verſtändigungspolitik. Das iſt zwar ſchon ſeit langem
be=
kannt, hat ſich aber bei dieſer Gelegenheit wiederum beſonders
deutlich erwieſen. Der Abſchluß einer deutſch=öſterreichiſchen
Zollunion widerſtreitet ganz gewiß nicht den Intereſſen eines
Frankreich, das eine deutſch=franzöſiſche Verſtändigung ernſthaft
will, er würde nur eine franzöſiſche Politik empfindlich ſtören,
die auch heute noch an den alten Einkreiſungsgedanken von 1919
feſthalten will. Die Einladung der deutſchen Staatsmänner nach
Chequers, dem Landſitz der engliſchen Premierminiſter, iſt
er=
folgt unmittelbar nach dem Abſchluß des römiſchen
Flottenpak=
tes, geraume Zeit noch vor dem Bekanntwerden der
deutſih=
öſterreichiſchen Zollunionspläne. Man wird bei dieſer
Gelegen=
heit ſicherlich auch über die kommende große Abrüſtungskonferenz
eingehend ſprechen. Den eigentlichen Anlaß aber zu dieſer
Ein=
ladung dürfte das erhöhte Intereſſe Englands an der
euro=
päiſchen Politik gegeben haben, das durch das ruſſiſche Problem
bedingt iſt.
Die deutſche Regierung hat auf dem Gebiet der Außenpolitik
während der letzten Wochen eine ſtarke Aktivität entwickelt. Eine
Aktivität, die ſich mit logiſcher Notwendigkeit aus der
Vergaugen=
heit ergab. Sie darf ſich durch die ſcharfe Kritik derjenigen, die
früher immer lärmend Aktivität verlangten, ebenſowenig beirren
laſſen wie durch die Beſorgniſſe linksſtehender Kreiſe, die
neuer=
dings ein Verlaſſen des „Streſemann=Kurſes” befürchten. Man
würde dem verſtorbenen Reichsaußenminiſter bitter Unrecht tun,
wenn man ſeine Außenpolitik ſo auffaſſen würde, wie das
offen=
bar in gewiſſen ſozialdemokratiſchen Kreiſen geſchieht. Im
übrigen aber gibt es auch auf dem Gebiet der Außenpolitik keine
Rezepte von dauernder Gültigkeit. Der wirkliche Staatsmann
wird ſowohl in ſeiner Zielſetzung, wie in ſeinen Methoden ſtets
den jeweiligen Verhältniſſen Rechnung tragen müſſen. Seine
Politik wird niemals abhängig ſein dürſen von Parteidoktrinen.
Er darf nur ein Ziel haben: das Wohl der geſamten Nation. Alle
Deutſchen aber, ſie mögen parteipolitiſch ſtehen, wo ſie wollen,
ſollten nur den einen Wunſch haben, die deutſche Regierung nach
Kräften zu unterſtützen in ihrem ſchweren außenpolitiſchen Kampf
um den Wiederaufſtieg unſeres deutſchen Vaterlandes. M.
Die preußiſchen Lehrer erheben Einſpruch.
Koblenz, 11. April.
Die 10. Vertreterverſammlung des Preußiſchen Lehrervereins
in Koblenz fand am Samstag ihren Abſchluß. In einer einmütig
gefaßten Entſchließung wird auf die durch die Sparmaßnahmen
des Staats und der Gemeinden geplanten Lehrerentlaſſungen
hin=
gewieſen, die das Heer der rund 15 000 beſchäftigungsloſen
Jung=
lehrer ins Ungeheuere anſchwellen laſſen würden. Die entlaſſenen
Lehrer würden als Unterſtützungsempfänger der Staatswohlfahrt
zur Laſt fallen und in Verbitterung und Staatsverdroſſenheit
hin=
eingetrieben werden. Die Vertreterverſammlung des Preußiſchen
Lehrervereins erhebe gegen dieſe unſozialen und nach ihrer
An=
ſicht pädagogiſch unvertretbaren Maßnahmen mit aller
Entſchie=
denheit Einſpruch. Ferner wird gefordert, daß die Bevorzugung
von Abſolventen der pädagogiſchen Akademien bei der Anſtellung
unterbleibt, da die in Seminaren ausgebildeten Junglehrer zum
Teil bereits zehn Jahre und länger auf Anſtellung warteten.
Die Vertreterverſammlung des Preußiſchen Lehrervereins
be=
ſchloß die Verlegung der Geſchäftsſtelle von Magdeburg nach
Berlin. Zum Vorſitzenden des Vereins wurde unter ſtarkem
Bei=
fall der bisherige Vorſitzende, Lehrer Diekmann=Magdeburg,
wie=
dergewählt.
Günſtiger Verlauf
der deukſch=rumäniſchen Verhandlungen.
CND. Berlin, 11. April.
Die deutſch=rumäniſchen Verhandlungen ſind nach einer
Oſter=
pauſe in Wien wieder aufgenommen worden. In unterrichteten
Kreiſen wird damit gerechnet, daß ſie anfangs Mai zum Abſchluß
kommen. Ihr bisheriger Verlauf berechtige zu der Erwartung,
daß dieſer Abſchluß mit poſitiven Ergebniſſen zuſammenfallen
werde. Das Abkommen werde auf der Gewährung von
Preferenzzöllen aufgebaut ſein und ſich logiſch eingliedern
in die Bemühungen um regionale europäiſche
Wirtſchaftsverſtän=
digung, die in dem deutſch=öſterreichiſchen Zollabkommensvertrag
ihren Anfang genommen hätten, doch werde das Abkommen mit
dieſem letzteren Vertrage in keinem direkten Zuſammenhang
ſtehen.
Ein Berliner Mittagsblatt bringt die Meldung, daß die Abberufung
des deutſchen Botſchafters in London, Freiherrn von Neurath, im
Aus=
wärtigen Amt „beſchloſſene Sache” ſei. Wie von zuſtändiger Stelle
er=
klärt wird, entbehrt dieſe Behauptung jeglicher Begründung. Sie iſt
mit ſämtlichen von dem Blatt im Zuſammenhang damit gebrachten
Kombinationen glatt aus den Fingern geſogen.
In der Strafſache gegen Moritz und den Inhaber des Verlages
Lehmann in Berlin wegen Beleidigung, begangen durch die
Veröffent=
lichung des Buches „Gefeſſelte Juſtiz”, iſt auf Antrag der Verteidigung
der Verhandlungstermin vom 15. April aufgehoben worden.
In Danzig=Ohra kam es abends zu ſchweren blutigen
Zuſammen=
ſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten, wobei 14
Per=
ſonen zum Teil durch Schüfſe verletzt wurden.
Die nationalſozialiſtiſche Wochenſchrift „Illuſtrierter Beobachter”
wurde wegen Beſchimpfung von Polizeibehörden auf Grund der
Ver=
ordnung des Reichspräſidenten zur Bekämpfung politiſcher
Ausſchreitun=
gen vom 28. März bis 3. Mai einſchließlich verboten.
Bei der rumäniſchen Regierungsbildung haben ſich Schwierigkeiten
eregeben, ſo daß das neue Kabinett erſt im Laufe der Woche zuſtande
kommen bürfte.
Der ruſſiſche Botſchafter in Berlin, Chinſchuk, iſt in Moskau
ein=
getroffen und hat dem Außenminiſter Litwinow und ſeinem Gehilfen
Kreſtinski Bericht über die deutſch=ruſſiſchen Beziehungen erſtattet. Der
Botſchafter wird Ende der Woche wieder nach Berlin zurückkehren.
Die deutſche „La Plata=Zeitung” eröffnete geſtern ihr neues,
ſieben=
ſtöckiges Verlagsgebäude in Buenos Aires, das im Zentrum der Stadt
gelegen iſt. Die „La Plata=Zeitung” iſt das größte deutſche Blatt
Süd=
amerikas und erſcheint im 63. Jahrgang.
Wie aus Tokio gemeldet wird, hat ſich der frühere japaniſche
Mini=
ſterpräſident Wakatſuki bereit erklärt, das Miniſterpräſidium zu
über=
nehmen.
Der Sekretär des Völkerbundes hat einen Beamten des
amerikani=
ſchen Staatsdepartements, de Wolf, in die Abrüſtungsabteilung des
Völkerbundsſekretariats berufen. Das neue Mitglied der
Abrüſtungs=
abteilung tritt ſeinen Dienſt am 1. Juli d. Js. an.
Die deutſch=ſowiekruſſiſchen Beſprechungen.
CNB. Berlin, 11. April.
Heute vormittag wurden die Verhandlungen zwiſchen der
deutſchen und der ſowjetruſſiſchen Kommiſſion über generelle
Be=
dingungen für beſtimmte Lieferungen deutſcher Firmen nach
Ruß=
land fortgeſetzt. Es wurde bisher nicht über eine quotenmäßige
Aufteilung der ſowjetruſſiſchen Aufträge auf die einzelnen
Indu=
ſtriezweige oder gar auf einzelne Firmen geſprochen. Dieſe Frage
wird in den generellen Verhandlungen überhaupt nicht erörtert
werden. Die Verteilung der Aufträge liegt vielmehr in den
Händen des ſowjetruſſiſchen Beſtellers. Man hofft, die
Beſpre=
chungen über die allgemeinen Bedingungen bis Mitte dieſes
Monats zu einem allgemein günſtigen Abſchluß zu bringen.
Pjatakow,
der Direktor der ſowjetruſſiſchen Staatsbank, Leiter der ruſſiſchen
Delegation. Im Kreis: Generaldirektor Hans Krämer (deutſches
Tiefdruckſyndikat), Leiter der deutſchen Delegation.
Beſchwerde des Stahlhelms gegen das
Berlin, 11. April.
Wie das Bundesamt des Stahlhelm mitteilt, iſt beim
Poli=
zeipräſidenten von Berlin Einſpruch gegen das Zeitungsverbot
erhoben worden. Die Beſchwerde werde wie folgt begründet:
Eine Beſchimpfung der Staatsform iſt in keiner Weiſe
erkennt=
lich, auch nicht beabſichtigt, ebenſo wenig eine Beſchimpfung der
Reichs= oder einer Landesregierung oder eines einzelnen
Mit=
gliedes derſelben. Die Ausführungen des Artikels beſagen
viel=
mehr in durchaus fachlichem und ruhigem Tone nur, daß die
unter ſozialdemokratiſchem Einfluß ſtehende preußiſche Regierung
infolge ihrer aus der Internationalität des ſozialdemokratiſchen
Parteiprogramms ſich ergebenden Einſtellung und der von ihr
betriebenen bzw. beeinflußten Weſtpolitik nicht geeignet und in
der Lage iſt, die nach Anſicht des Beſchwerdeführers maßgebenden
Intereſſen Preußen—Deutſchland hinreichend wahrzunehmen.
Begründung im einzelnen bleibt vorbehalten. Sollte der
Be=
ſchwerde nicht abgeholfen werden, ſo wird gebeten, ſie ſofort im
Inſtanzenwege weiterzuleiten, damit im Hinblick auf das zurzeit
laufende Volksbegehren die Aufhebung des Verbots durch eine
der höheren Behörden, evtl. des 4. Strafſenats des
Reichsge=
richts, ſo ſchnell als möglich und jedenfalls noch vor Ablauf der
Eintragungsfriſt bzw. vor dem planmäßigen Erſcheinen der
nächſten Nummer des „Stahlhelm” ausgeſprochen werden kann.
Gez. Franz Seldte. 1. Bundesführer des Stahlhelm, B. d. F.
Die Berliner Preſſe zum „Stahlhelm”-Verbok.
Berlin, 11. April.
Zu dem Verbot der Stahlhelm=Zeitung durch die preußiſche
Regierung nimmt die „D.A.3.” in ſcharfer Weiſe
Stel=
lung. Das Blatt ſchreibt u. a.: Das Verbot der Stahlhelm=Zeitung
ſei nicht mit den zahlloſen Zeitungsverboten gleichzuſetzen, die in
kritiſchen Situationen von den verſchiedenen Regierungen
er=
laſſen worden ſeien, um eine akute Gefahr abzuwehren.
Möch=
ten die Entgleiſungen noch ſo peinlich ſein, ſo
rechtfertigten ſie dennoch nicht ein Verbot für
ein volles Vierteljahr, obendrein unter den
gegenwärtigen beſonderen Verhältniſſen. Das
müſſe dem nur allzu begründeten Verdacht
Vor=
ſchub leiſten, daß hier ein willkommener Anlaß
benutzt werde, um dem Volksbegehren Abbruch
zu tun, und vor allem die geſamte Agitation der
Volksbegehrensfront dauernd unter Drohung
und Druck zu ſetzen. Die preußiſche Regierung habe es ſtets
verſtanden, ſich in vielleicht zweifelhaften Fragen ſchließlich doch
noch ins Unrecht zu bringen. Das gelte auch für das Verbot der
Stahlhelmzeitſchrift, das ſich nicht als verſtändliche Notwehr,
ſon=
dern in ſeiner jetzigen Geſtalt als ein neuer Gewaltakt gegen
un=
bequeme Gegner enthülle. Die „Nationalliberale Korreſpondenz”
ſagt, das Verbot auf drei Monate ſei zweifellos von drakoniſcher
Schärfe. Es ſei dringend zu hoffen, daß die Staatsregierung
eine Milderung eintreten laſſe. Der „Vorwärts” vertritt die
Auf=
faſſung, daß es ſich bei dem Verbot im Grunde doch nur darum
handle, daß eine Zeitlang, bis ſich die Dinge wieder beruhigt
hätten, nicht mehr ſo ordinär geſchimpft werden ſolle wie bisher,
China drohl.
Berlin, 11. April.
Nach einer Meldung Berliner Blätter aus London hat der
chineſiſche Außenminiſter Wang in einer Mitteilung an die Preſſe
erklärt, daß die Geduld Chinas durch die Weigerung
Eng=
lands, Amerikas und Frankreichs, der
Abſchaf=
fung der Exterritorialitätsrechte zuzuſtimmen,
auf eine harte Probe geſtellt ſei. Wenn eine befriedigende
Lö=
ſung nicht bald in Ausſicht ſtände, werde man gezwungen ſein,
andere als freundſchaftliche Maßnahmen zu
er=
greifen, wodurch die im Inland lebenden Ausländer nur
ge=
ſchädigt würden.
Ausweiſung eines öſterreichiſchen Preſſeverkrekers
aus Moskau.
TU. Moskau (über Kowno), 11. April.
Wie amtlich gemeldet wird, hat die Sowjetregierung
beſchloſ=
ſen, den Moskauer Korreſpondenten der „Neuen Freien Preſſe”,
Nikolaus Baſſeches, aus der Sowjetunion auszuweiſen,
weil er in der „Neuen Freien Preſſe”, ein Telegramm über
Zwangsarbeiten in der Sowjetunion veröffentlicht hat. Die
Aus=
weiſung hat bei den ausländiſchen Preſſevertretern in Moskau
großes Aufſehen erregt.
Heie Woärielt auf een Kahnng.
Von Paul Eipper.
(Nachdruck verboten.)
Seit Monaten lebe ich auf einem einſamen Gutshof zwiſchen
Wald und Seen, und während dieſer langen Zeit habe ich wohl
weniger Menſchen geſehen als mancher auf ſeinem jäglichen
Weg vom Büro nach Hauſe.
Aber vieles Getier iſt um mich, in Ställen, unter freiem
Himmel, im Moor und Tannengrund, gefiedertes und
fellver=
hülltes. Wir haben gute Kameradſchaft miteinander gehalten,
uns redlich bemüht, die Wochen der Kälte und des Schnees zu
überwinden.
Manche Stunde bin ich in jenem langgeſtreckten niedrigen
Gebäude geweſen, wo zu zwölfen in einer Reihe die
ſchwarz=
bunten Kühe ſtehen, ſauber gepflegt auf ſauberem Stroh. Es
iſt nicht ſehr licht in dieſem „Saal”, wenn man aus der
Winter=
helligkeit kommt; aber ein anheimelnder Dunſt von Milch und
Wärme weht einem entgegen, und geheimnisvolle Geräuſche —
monotones Schnarren, Mahlen und Raſcheln, leiſes
Kettenge=
klirr — beſchäftigen das Ohr. Allmählich ſchauen uns aus dem
Dämmer die großen dunkelglänzenden Kuhaugen ſanft und
fra=
gend an; neugierig ſind dieſe Tiere, und immer wieder brummt
da oder dort ein tiefes, langgedehntes Muh.
Aber über der Stille, die von den kleinen Naturgeräuſchen
untermalt wird, ſchwingt herriſch und faſt wild ein immer
wieder=
kehrender Laut, als ob ein Nebelhorn kurze ſcharfe
Warnungs=
töne von ſich gebe. Das iſt die Stimme des rieſenhaften,
zwan=
zig Zentner ſchweren Bullen, der „König” heißt und in
Wahr=
heit der Herrſcher dieſer hundertachtzig Kühe iſt. Die
verſchieden=
artigſten Verwandtſchaftsbeziehungen verknüpfen ihn mit ſeiner
Umgebung: er iſt der Vater, der Gatte, Schwiegerſohn und in
einigen Ausnahmefällen auch der Großvater.
Seit Ende Oktober ſtehen die Kühe in dieſem Stall,
leben=
dige Milchmaſchinen eines kalkulierten Betriebes, werden mit
Kraftfutter verſorgt nach Maßgabe ihrer Milchleiſtung; ja es
iſt ſogar wie in der Schule: die beſten bekommen leckere
Prä=
mien. Aber die Monotonie ihrer Tage geht nun zu Ende; ich
glaube faſt, ſie ſpüren es, denn ſeit die Frühlingsſonne zu den
kleinen Fenſtern hereinſcheint, werden ihre Rufe lauter und voll
Sehnſucht.
Ende April ſpringt das Stalltor auf; die Halsbänder werden
von den Futtertrögen losgemacht, und in langem Zug trollen die
Kühe hinaus auf die Weidekoppel, brauchen nun nicht mehr in
Reih und Glied zu ſtehen, zu warten, bis die „Schweizer” das
Heu und die Rüben herbeikarren. Gottes ſchöne Natur gehört
ihnen, das ſaftige Gras und die vielen ſüß, herb, würzig und
bitter ſchmeckenden Blumen und Kräuter. Aller Zwang iſt
vorüber: Tag und Nacht, während die Lerche ſingt und das
Käuzchen ſchreit, können ſie nach eigenen Regungen weiden,
ſpringen und ſchlafen. Zwei Waſſertümpel gehören zu ihrem
Reich und viele ſchattenſpendende Bäume.
Jenſeits ihres Koppelzauns, auf der Nachbarwieſe, toben
die Kälber, die ſie während der Wintermonate geboren haben
und nur einen Tag bei ſich behalten durften. Damals ſchrien
die Kuhmütter und klagten eine ganze Nacht, wenn die Kleinen
fortgeführt wurden in den Gemeinſchaftsraum. Nun iſt man
ſich fremd geworden, reibt nur zuweilen über den Stacheldraht
hinweg die weichen Muffeln aneinander.
Während ich dieſe Zeilen ſchreibe, geht vor den Fenſtern
meiner kleinen Bauernſtube ein glutrotes Leuchten" über den
Himmel, die Sonne ſank eben unter den Horizont. Von der
Birke ſchwingt ſich ein Star in die Luft und ſingt melodiſch
einen Gruß an den Frühling. Aber noch iſt es nicht ganz ſo
weit, grau und leer liegt die Koppel, und wir werden heute
wieder eine kalte Nacht bekommen, obwohl um die Mittagszeit
warm, ja ſogar heiß die Sonne ſchien.
Trotzdem treffen Tag um Tag Scharen von Zugvögel ein
— in Erwartung des Frühlings. Mit hellem Trompeten kam
geſtern das Kranichheer, immer wieder ſchwebte ein dunkler Keil
aus ſchlanken Vogelleibern über das Hausdach, und unter
viel=
ſtimmigen Krah=krah=Lauten kreiſten ſie mehrere Male über dem
See, fielen dann am Wieſenhang ein, ſuchten ſich Nahrung —
und vielleicht ſchon Niſtgelegenheiten.
Auch die Finken ſind ſchon da, die Lerchen, vom Star ganz
zu ſchweigen. Die Rohrdommel dröhnt am Abend mit dumpfem
Schlag, und Kiebitze ſehe ich auf allen Wegen. Schnepfen
ſtrei=
chen über den Waldſaum; es iſt geradezu ein Gewimmel in der
Luft und im Gezweig. Und ein dauerndes, immer
wechſelvolle=
res Konzert. Denn auch die Standvögel rühren ſich jetzt mehr;
ſie müſſen ja gegen die Neuankömmlinge ihr Quartier
behaup=
ten; jedes ſucht ſein Neſt, einen Schlupfwinkel, eine Röhre, ein
Aſtloch, um zu brüten, ſobald der Frühling wirklich
einge=
zogen iſt.
Nun handelt es ſich nur noch um Tage, und auch das
Futter=
ſuchen bereitet keine allzu großen Schwierigkeiten, denn ſchon
gaukeln Mücken durch die Luft und fette Spinnen krabbeln über
das vorjährige Laub. Aber vor drei Wochen, als die erſten
Wild=
gänſe durch den Nebel und Schnee dahergezogen kamen, war
manche Not im Reich der Zugvögel. Wir fanden eines Abends
zwiſchen Scheune und Schuppen einen Krammetsvogel ſchwach
und flugunfähig vor Kälte und Hunger, ſichere Beute der Katzen.
Die ſchöne braun=weiß=geſprenkelte Droſſel ließ ſich unſchwer
greifen, und ich trug ſie in meine warme Stube. Das kleine
Vogelherz ſchlug in ſchauerlicher Haſt, und nach einer Weile
ſank die Droſſel in meinen Händen müde zur Seite, der Flügel
ſpreizte ſich, das Köpfchen ſchlug ruckartig nach links und rechts,
und aus dem geöffneten Schnabel zuckte der Atem. Immer ſtile
ler wurde es um die arme Kreatur; plötzlich bewegten ſich die
Füße ſchnell, als wollten ſie den Körper forttragen, alle Krallen
zogen ſich zuſammen und gingen wieder auseinander, der
Glanz wich aus den kleinen ſchwarzen Augenperlen, und das
winzige Gefieder an der Kehle bewegte ſich nicht mehr — tet.
Noch einen anderen verfrühten und notleidenden Zugvogel
habe ich für einige Stunden beherbergt, ein erſchöpftes
Waſſer=
huhn. Es ſtand ſchutzſuchend am Hauseingang, wollte die
Broi=
krumen und Kohlſtücke nicht freſſen, die ich ihm aus der Küche
holte. Aber ruhig ſaß der wildlebende, ſonſt ſcheue Vogel in
meiner Stube, ließ ſein ſchwarzſamtiges Gefieder ſtreicheln und
die ſeltſam breitlappigen Schwimmfüße betrachten, das Süirne
ſchild, das in ſeiner ſpitzen Keilform elfenbeinweiß auf dem
ſchwarzen Kopfe ruht. Schließlich ſchien ſich das Waſſerhuhn in
der Stille und Wärme gekräftigt zu haben, flatterte zum
Fenſter=
pickte gegen die Schewen, wollte fort. Ich öffnete ihm und ganc
gemächlich watſchelte mein Gaſt über den Schnee der Tannens
ſchonung zu, nächſte Etappe auf dem Weg zum Frühling.
Alle Tiere warten auf den Frühling! Bald wird auch der
große Schafſtall leer und verlaſſen ſein, in dem ich ſo oft als
einziger Menſch unter dreihundert wolligen Tiergeſchöpfen
ſtang=
dem vielſtimmigen Mähgeblöck lauſchte und verſuchte,
feſtzu=
ſtellen, welche Lämmer zu welchen Müttern gehörten. Die altenl
Tiere ſind grau, ſchmutzig gelb und einige gar dunkelbraun. Aus
haben ſie milde Geſichter von ägyptiſchem Schnitt. Weiß wis
Schnee ſind die Lämmchen; ihr Fell faßt ſich an, als ſei es dick*
weiße Seide. Aber trotz ihrer zerbrechlichen Schlankheit, ſin ?
dieſe Lämmer recht lebendig, hüpfen in munteren Sprüngen, un?
auch die Neugeborenen ſtoßen ſchon ganz robuſt nach dem mütter
lichen Euter.
Der Schafſtall hat mich manche trübe Winterſtunde froh ge
macht. Eine gelbweiß geſtromte Katze lebt hier, jagt Mäuf”
und Ratten, windet ſich wie eine Schlange durchs Stroh, ſpring
hinauf zum Hürdengeländer und balanciert über den Schafe?
hinweg auf dem ſchmalen Geſims, die Schwanzfahne ſteil
na=
oben gereckt. Es iſt, als nehme eine graziöſe Königin die Paraw”
ab, denn wo die Katze auch geht, wenden ſich ihr die Köpfe 9E
Wolligen zu, beſchnuppern ihre weichen Pfötchen, ſo daß ich
zr=
weilen den Eindruck habe, als werde das Katzentier geträße”
von der rthythmiſchen Woge der emporgereckten Köpfe meiſſe
Schafe.
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Nummer 101
Sonntag, den 12. April 1931
Was die Angeſtellken von der
Arbeitsloſenverſicherungsreform
Eeidätien.
ein
Von W. Böſche (GDA.)
Die von der Reichsregierung für die Beratung der
Arbeits=
loſenfrage eingeſetzte Sachverſtändigen=Kommiſſion hat nunmehr
zur Frage der Arbeitszeitverkürzung und des
Doppelverdiener=
miweſens ihr Gutachten erſtattet. Eine nicht weniger wichtige
Aufgabe der Kommiſſion iſt die Beratung von Vorſchlägen über
dre Reform der Arbeitsloſenverſicherung. Es iſt bekannt, daß
ſich die Arbeitsloſenverſicherung nach den verſchiedenſten
Richtun=
gen hin als abänderungsbedürftig erwieſen hat. Dazu gehört
insbeſondere auch die Frage der Betreuung der Angeſtellten.
Das Arbeitsſchickſal der Angeſtellten unterſcheidet ſich
weſent=
lich von dem des Arbeiters. Der Angeſtellte tritt in der Regel auch
heute noch in ein engeres und feſteres Verhältnis zu demArbeitgeber
als der Arbeiter. Die Einſtellung eines Angeſtellten wird daher vom
Arbeitgeber ſorgfältiger erwogen als die Einſtellung eines
Ar=
beiters, zumal die ſoziale Geſetzgebung den Angeſtellten auch
ſtärker gegen Entlaſſungen, Gehaltsausfälle bei Krankheit uſw.
ſchützt. Der Stellenwechſel ſpielt infolgedeſſen im Leben der
An=
geſtellten zahlenmäßig nicht die Rolle, wie der Wechſel des
Ar=
beitsplatzes beim Arbeiter. So erklärt es ſich, daß die Zahl der
Stellenloſigkeitsfälle bei den Angeſtellten geringer als bei den
Arbeitern iſt — das Verhältnis ſtellt ſich etwa wie 1:3 —, daß
aber die Beſchäftigungsloſigkeit, ſofern ſie erſt einmal eingetreten
if, zumeiſt länger andauert als beim Arbeiter. Dieſe Tatſache
it bereits in der Regierungsdenkſchrift über die Lage der älteren
Anigeſtellten vom 20. Dezember 1927 anerkannt worden. Die
Sonderregelung der Angeſtellten findet auch ihren Ausdruck in
der längeren — monatlichen — Gehaltszahlungsfriſt, die es mit
ſich bringt, daß der Angeſtellte bei Verluſt ſeiner Stellung nicht
ſe ſchnell in Bedrängnis gerät wie der Arbeiter, der bei
Ent=
lafſung lediglich einen Wochenlohn zur Verfügung hat. Auch die
Frage der Annahme berufsfremder Arbeit wird vom
Angeſtell=
temiſtandpunkte aus anders beurteilt werden müſſen, als vom
Arbeiterſtandpunkt aus. Zweifellos kann man — um nur ein
Beiſpiel zu nennen — einem Maurer oder Steinſetzer weit eher
zu muten, ſich bei Straßenbau und ähnlichen körperlichen
Arbei=
teri im Freien zu beteiligen, als einen an ſolche Außenarbeiten
nuht gewöhnten kaufmänniſchen oder Büroangeſtellten.
Die geſamte ſoziale Geſetzgebung nimmt auf dieſes
Eigen=
ſchen der Angeſtellten die weiteſtgehende Rückſicht. Man hat es
bssher geradezu für ſelbſtverſtändlich gehalten, daß man die
An=
atſtellten nicht mit den Arbeitern in einen Topf wirft, ſondern
ou=ß man ihnen Einrichtungen zur Verfügung ſtellt, die ihren
be=
ſrmderen Verhältniſſen und Bedürfniſſen Rechnung tragen. So
hat man beiſpielsweiſe auf dem Gebiete der Invaliditäts=,
Aters= und Hinterbliebenenverſorgung für die Angeſtellten die
bfſondere Angeſtelltenverſicherung geſchaffen, der im Rahmen der
mppſchaftlichen Verſicherung die beſondere Angeſtelltenabteilung
entſpricht. Auch im Arbeitsnachweisweſen iſt man den
Ange=
tllltenbedürfniſſen durch die Einrichtung beſonderer
Angeſtellten=
mteilungen, ſowie Zulaſſung der nichtgewerbsmäßigen
Arbeits=
nuchweiſe gerecht geworden. Erinnert ſei ferner an die
beſon=
demen Angeſtelltenräte im Betriebsrätegeſetz, an die beſonderen
Angeſtelltenkammern im Arbeitsgerichtsgeſetz, an die Erſatzkaſſen
n. der Krankenverſicherung, die, wenn ſie auch formell nicht auf
die Angeſtellten beſchränkt ſind, in der Praxis doch faſt nur
die=
em zugute kommen. Schließlich die beſonderen arbeitsrechtlichen
Vorſchriften für die kaufmänniſchen Angeſtellten im HGB., für
vie techniſchen Angeſtellten in der RGO. und für die übrigen
Angeſtelltengruppen im BGB. Ueberall ſehen wir alſo die ſtärkſte
Aeſtellung der ſozialen Geſetzgebung auf die Beſonderheiten des
Axgeſtelltenverhältniſſes.
Nur die Arbeitsloſenverſicherung läßt bis jetzt eine ſolche
ſtäckſichtnahme auf die Angeſtelltenbelange völlig vermiſſen.
Ob=
vehl auch dieſe Verſicherung, ebenſo wie die allgemeine
Inva=
id enverſicherung, die Ortskrankenkaſſen uſw. in ihrem Aufbau
icllig auf die Verhältniſſe der Arbeiter zugeſchniiten iſt, was
ſei= dem ſtarken Ueberwiegen der Zahl der Arbeiterverſicherten
mt etwa 5:1 auch verſtändlich iſt, hat man ſich ſeinerzeit nicht
ieicheut, die Angeſtellten mit in dieſes allgemeine Schema
hinein=
uSreſſen. Zu welchen unhaltbaren finanziellen Auswirkungen
ieſe Vergewaltigung für die Angeſtellten geführt hat, iſt bekannt.
Oſe Angeſtellten ſind gezwungen, etwa dreimal ſo viel an
Bei=
ragen aufzubringen, als ihnen an Leiſtungen wieder zugute
ommt, während umgekehrt z. B. die Bauarbeiter nach den
Schätzungen des Präſidenten der Reichsanſtalt etwa das
drei=
ache der eingezahlten Beiträge regelmäßig wieder herausholen.
Nun wird von den Freunden des heutigen Syſtems und
usbeſondere von den Arbeitgeberorganiſationen mit Vorliebe
Auff den großen und an ſich durchaus geſunden Gedanken der
Splidarhaftung aller Arbeitnehmer und darauf hingewieſen, daß
unn auf die Angeſtellten als günſtige Riſiken nicht verzichten
könne. Dabei wird aber völlig überſehen, daß auch der
Soli=
daritätsgedanke ſeine Grenzen hat und nicht überſpannt werden
darf, daß außerdem Solidarität die hier gerade fehlende
Ein=
heitlichkeit und Gleichheit der Verhältniſſe vorausſetzt und daß
ſchließlich die Angeſtellten doch nur ſo lange ein günſtiges Riſiko
darſtellen, als man ſie eben in die allgemeine Verſicherung
hineinpreßt, ihren beſonderen Verhältniſſen, namentlich alſo ihrer
längeren Stellenloſigkeitsdauer, ihrem berechtigten Verlangen
nach höheren Unterſtützungen uſw. nicht gerecht wird. In
dem=
ſelben Augenblick, in dem man dieſer Gleichmacherei und
gewalt=
ſamen Beſchränkung der Angeſtellten auf das Arbeiterniveau
ge=
recht wird, iſt es mit dem guten Riſiko der Angeſtellten ein für
allemal vorbei.
Jeder Einſichtige wird zugeben, daß es die höchſte Zeit iſt,
mit dieſer aus dem Rahmen der geſamten übrigen ſozialen
Ge=
ſetzgebung herausfallenden Behandlung der Angeſtellten, durch
die Arbeitsloſenverſicherung endlich Schluß zu machen. In
wel=
cher Form das geſchieht, ob in Geſtalt der Bildung einer
beſon=
deren Angeſtelltenkaſſe im oder außerhalb des Rahmens der
all=
gemeinen Verſicherung, ob durch Zulaſſung von Erſatzkaſſen nach
dem bewährten Vorbilde der Krankenerfatzkaſſen oder in
irgend=
einer anderen Weiſe, iſt zwar keine untergeordnete, aber
immer=
hin mehr eine Zweckmäßigkeits= als eine Grundſatzfrage. Für
jede der in Betracht kommenden Möglichkeiten laſſen ſich gute
Seite 3
Gründe ins Feld führen. Die Hauptſache iſt aber, daß bei den
zuſtändigen Stellen überhaupt erſt einmal der Wille zur Tat
er=
kennbar wird.
Zweifellos würden wir auf dieſem Gebiete bereits ein großes
Stück weiter ſein, wenn nicht in den eigenen Reihen Widerſtände
vorhanden ſein würden. Ebenſo wie ſich der Afabund ſeinerzeit
als der ſchärfſte Gegner der beſonderen Angeſtelltenverſicherung
gebärdet hat, will er nunmehr Arm in Arm mit den
Arbeiter=
organiſationen auch von einer beſonderen Behandlung der
An=
geſtellten in der Arbeitsloſenverſicherung nichts wiſſen. Erſt vor
wenigen Wochen hat ſich der Abgeordnete Aufhäuſer,
Vor=
ſitzender des Afabundes, in einem Leitartikel des „Vorwärts”
entſchieden gegen die Zulaſſung von Erſatzkaſſen ausgeſprochen.
Würde es ſich dabei lediglich um die Ablehnung dieſer einen
Form der Berückſichtigung der Angeſtelltenwünſche gehandelt
haben, ſo wäre das vielleicht zu verſtehen. Tatſächlich bekämpft
der Afabund aber die von den übrigen
Angeſtelltenorganiſatio=
nen geforderte Sonderbehandlung der Angeſtellten in der
Ar=
beitsloſenverſicherung in jeder Form. Die Parteiintereſſen ſtehen
ihm auch hier höher als die Angeſtelltenintereſſen.
Daß das Gutachten der Sachverſtändigen=Kommiſſion
nun=
mehr endlich den Weg dafür freimachen möge, daß auch in der
Arbeitsloſenverſicherung die Angeſtellten zu ihrem Rechte
kom=
men, das iſt es, was die Angeſtellten erwarten.
Gefahr einer Schiele=Kriſe?
Die Katze bleibt im Stall. Der ſchwarzrote Spißhund wird
ſeßt die Herrſchergewalt über die Schafe bekommen und unter
ſe nem Kommando ziehen ſie alle hinaus zum Seegelände, am
Amtsmannsbruch vorbei, dem Weideplatz entgegen. Vielleicht,
dafß dann ein Storch neben ihnen ſtolziert, auf Fröſche hungrig;
uch die Rehe werden am frühen Morgen erſcheinen, denn ſie
iſen gern zwiſchen Wald und See, wenn die Wieſenblumen
elfihen.
Jeden Samstag abend erſteht für den tierliebenden
Men=
cen die größte Freude. Da werden die ſchweren Ackerpferde
dei reit von Zaum und Joch, alles Geſchirr bleibt zurück, und
iher den Gutshof brauſt mit ſchrecklichem Gepolter eine wilde
ſa=gd. Unſere fünfundzwanzig Gäule toben am Park vorbei
auff die Wieſe, werfen ſich voll Uebermut und Freude ins Gras,
valzen ſich und wiſſen nicht wohin mit ihrem Temperament.
Dns ganze Wochenende verbringen ſie ſo und kommen am
Mon=
ag um vier Uhr willig zurück, ſobald der Vorknecht ruft. Ich
m ine dieſe ſchweren Pferde, die ja im Winter auf vereiſten
und auf grundloſen Wegen beſonders harte Arbeit verrichten
näſſen, ſie freuen ſich am meiſten auf Frühling, Sonne und
beiheit.
Amſkriktene Zollerhöhungen
für Buner and Ruſe.
* Berlin, 11. April. (Priv.=Tel.)
Die innere Politik hat immer noch Ferien und wird ſie wohl
auch behalten, bis der Kanzler am 20. April nach der
Reichshaupt=
ſtadt zurückkehrt. Der Reichsernährungsminiſter Schiele hat zwar
den Verſuch gemacht, die ihm beſonders am Herzen liegenden
agrariſchen Dinge weiter zu treiben, har aber damit vor Oſtern
keinen vollen Erfolg gehabt. wo er auf den Erlaß einer
Notver=
ordnung zugunſten einzelner Produkte der landwirtſchaftlichen
Veredelungswirtſchaft drängte. Damals wies das Kabinett
be=
reits Lücken auf, und die Abſtimmung ergab nicht die für dieſen
Fall vorgeſchriebene Einſtimmigkeit. Der Entwurf der
Notver=
ordnung mußte daher bis zur nächſten Kabinettsſitzung, am 21.
April, zurückgeſtellt werden. Hier wird er wohl mit großer
Mehr=
heit durchgehen, zumal Herr Schiele ſich auf beſtimmte Zuſagen des
Kanzlers ſtützen kann.
Anders und ſchwieriger liegen die Dinge, wenn die Frage der
Zollerhöhungen für Butter und Käſe ſpruchreif wird,
was noch im Laufe des Monats der Fall ſein wird, weil hier
ver=
mutlich der Arbeitsminiſter und vielleicht auch das
Aus=
wärtige Amt Bedenken anmelden könnten. Auf der
anderen Seite iſt, ſoweit wir wiſſen, Herr Schiele entſchloſſen, mit
dieſer Forderung zu ſtehen und zu fallen. Er will dann vom
Reichspräſidenten ſeinen Rücktritt erbitten, wenn es ihm nicht
möglich iſt, die Widerſtände im Kabinett, zu überwinden, eine
Möglichkeit, mit der immerhin gerechnet werden muß. Dann würde
es ſich aber vermutlich kaum um eine partielle Kriſe handeln.
Herr Schiele iſt immerhin der Exponent der Landvolkpartei und,
wenn auch nicht ſachlich, ſo doch politiſch auch der der
Wirtſchafts=
partei. Sein Ausſcheiden müßte faſt automatiſch ein Abbröckeln
der Regierungsparteien von rechts her zur Folge haben und könnte
daher ſehr leicht das ganze Kabinett Brüning in die Luft ſprengen.
Gerade deshalb ſind die Forderungen, die der
Reichsernährungs=
miniſter jetzt angemeldet hat, ſo bedeutungsvoll, weil ſie nicht
allein ſein Reſſort angehen, ſondern ins Politiſche hinüberſpielen
und ſo der Sommerpauſe des Reichstages ein plötzliches Ende
be=
reiten könnten.
Streik in den welklichen Schulen Braunſchweigs.
Braunſchweig, 11. April.
Der Streik in den Schulen des Freiſtaates Braunſchweigs
hat alle weltlichen Schulen ergiffen. In Wolfenbüttel ſind von
den 282 Kindern nur 18 zum Unterricht erſchienen. In
Schönin=
gen mußte der Schulunterricht völlig ausfallen, weil keine Kinder
zum Unterricht gekommen waren. Von den etwa 3000 Kindern
in Braunſchweig, die die weltlichen Schulen beſuchen, ſind über
75 v. H. nicht zum Unterricht erſchienen. Die Abgeordneten des
weltlichen Elternbundes, die den Streik eingeleitet haben,
erſchie=
nen mittags im Miniſterium, um Verhandlungen zu führen. Sie
wurden aber abgewieſen, und jede Verhandlung mit ihnen
ab=
gelehnt.
Außenpolikiſche Angeſchicklichkeit.
Zar Ferdinands deutſche Apanage.
* Berlin, 11. April. (Priv.=Tel.)
Unmittelbar vor der Vertagung des Reichstages haben die
Kommuniſten noch eine Bombe platzen laſſen. Sie traten
da=
mals mit der Behauptung hervor, daß der ehemalige König
Ferdinand von Bulgarien vom Reich wiederholt Zuwendungen
erhalten habe, womit er ſich noch nachträglich ſeinen Eintritt in
den Krieg bezahlen laſſe. Mit der Wirkung ihrer Bombe
konn=
ten die Kommuniſten allerdings nicht ſehr zufrieden ſein.
Reichs=
finanzminiſter Dr. Dietrich trat die Zündung ſofort aus und
gab zu, daß allerdings noch alte Verträge beſtünden,
über die er in der Vertraulichkeit des Auswärtigen Ausſchuſſes
gern volle Auskunft geben würde. Inzwiſchen hat auch der
Generalbevollmächtigte des Zaren Ferdinand eine offizielle
Er=
klärung abgegeben, daß der König kein Geld für einen
Eintritt Bulgariens inden Krieg verlangtoder
gar erhalten habe. Damit konnte man den Fall zunächſt
ruhen laſſen, bis im Auswärtigen Ausſchuß die
zu=
geſagte Aufklärung gegeben war. Eine ſolche
Auf=
klärung wäre eigentlich gerade für die Sozialdemokraten am
Platze geweſen, die ja durch ihr Mitglied Scheidemann es
jeder=
zeit in der Hand haben, den Auswärtigen Ausſchuß
einzuberu=
fen. Statt deſſen hat die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion
im Reichstag eine kleine Anfrage eingebracht, worin ſie ſich
er=
kundigt, ob es wahr iſt, daß an den Zaren Ferdinand jährlich
ein größerer Betrag aus Reichsmitteln gezahlt werde und bis
zu ſeinem Tode weitergezahlt werden ſolle, weiter ob es im
beſonderen wahr iſt, daß im Frühjahr 1931 eine Sonderzahlung
von einer halben Million erfolgte. Außerdem wird gefragt, wvelche
Zahlungen ſeit dem Eintritt Bulgariens in den Krieg aus
Reichsmitteln erfolgt ſind. — Der Stein iſt damit ins Nollen
gekommen, dank der höchſt überflüſſigen Neugierde der
Sozial=
demokraten, die damit an die Oeffentlichkeit traten, um mit den
Kommuniſten konkurrieren zu können. Es muß doch daran
er=
innert werden, daß die Sozialdemokraten oft und lange als
Kanzler und ſogar als Finanzminiſter in der Reichsregierung
ſaßen, um die Verträge, die unzweifelhaft beſtehen, genau zu
kennen. Richtig iſt wohl, daß Zar Ferdinand ſich irgendwie
ge=
ſichert, und vom Reich eine Entſchädigung erhalten hat für
die Vermögensverluſte, die er durch den Krieg
erlitt. Dieſe Entſchädigung ſtellt nur einen Bruchteil des
wirklichen Schadensbetrages dar, wobei wir vorläufig mit
unſe=
rem Urteil zurückhalten, inwieweit ein Vertrag dieſer Art
ver=
tretbar iſt. Man darf aber nicht vergeſſen, daß der Sohn des
Zaren Ferdinand heute noch König von Bulgarien, mit dem
wir in beſten politiſchen Beziehungen ſtehen, iſt und in
Bulga=
rien eine Erörterung dieſer Angelegenheit vor aller
Oeffentlich=
keit höchſt peinlich empfunden wird. Soviel hätten ſich die
Sozialdemokraten ſelbſt ſagen können, die tapfer an der Arbeit
ſind, aus innenpolitiſchen Gründen wieder einmal
außenpoli=
tiſche Fenſterſcheiben einzuſchlagen, worin ſie auch in anderer
außenpolitiſcher Hinſicht eine bemerkenswerte Geſchicklichkeit an
den Tag legen.
us Matterhorn” — „Stürme über dem Montblanc” — „Hölle von
Lis Palü” — „Der Heilige Berg” u. a. m.) wird häufig der Vorwurf
ernacht, ihre Bilder ſeien „geſtellt” und die „Senſationen”, d. h. die
vaghalſige und gefährliche Situationen enthaltenden Szenen trickmäßig
aberiziert und zurechtgeſchnitten. Nun hat Sepp Allgeier, der
Mei=
teroperateur des bekannten Bergfilmregiſſeurs Dr. Fanck, uns ein Buch
Fſchrieben, in dem er die oft unerhört ſchwierigen und ſtärkſte An=
Sepp Allgeier: „Die Jagd nach dem Bild.” Achtzehn Jahre
Kamera=
mann in Arktis und Hochgebirge! 160 Seiten mit 150 Bildern.
Stutt=
nart 1931. J. Engelhorns Nachf. Kart. 5.— RM., Leinen 6,80 RM.
Den Schöpfern der großen Alpenfilme (ich erwähne nur den „Kampf
or derungen an die menſchliche Willenskraft ſtellenden Aufnahmen ſolcher
ſothalpinen Filme ſchildert und an Hand erſtklaſſigen Bildmaterials
um Nachweis erbringt, daß die dabei erlebte Gefahr und Mühe oft bis
in die Grenzen des Möglichen geht und Darſteller wie Leiter nicht ſelten
höchſt bedrohliche Lagen bringt. Gefährliche Kletter= und
Abſeil=
na növer in ſteilſtem Eis und Fels ſind an der Tagesordnung; Froſt und
9Se machen Transport und Handhabung der ſchweren Apparatur zur
Dral; die dünne Luft in 4000 Metern Höhe bedrängt die Bruſt, und der
SEneeſturm, ein richtiges Filmobiekt, umfängt Menſchen und Kamera
nie eiſiger Hülle.
Dutzende von Abenteuern ſchildert Allgeier in einfacher, jeder Poſe
bwolder Form, deren Urwüchſigkeit und ſtiller Humor tiefe Liebe zum
Dſchauten birgt und beredt zum Herzen jedes Bergfreundes ſpricht.
Au geier iſt nicht nur ſportgewandter Bergſteiger, ſondern auch
ausge=
eic hneter Skiläufer. Dieſe Kunſt kommt ihm namentlich bei ſeinen
ſhhrten nach Grönland und Spitzbergen zu den Schauplätzen der großen
Lallartragödien zuſtatten und die Schilderung ſeiner Erlebmiſſe im
Po=
aneis iſt der ſchönſte Teil des Buches.
Als Achtzehnjähriger hat Allgeier bereits das Glück, an einem
Hilfs=
unternehmen für die verunglückte Schröder=Stranz=Expedition
teilneh=
men zu dürfen. Sein Schiff wird vor Spitzbergen von den Feſteismaſſen
zermalmt, und unter unſäglichen Mühen und Gefahren retten ſich die
Schiffbrüchigen in winzigen Fangbooten, um nach 69ſtündiger Irrfahrt
auf Leben und Tod das feſte Land zu erreichen. Selbſt im Augenblick
höchſter Gefahr bleibt er ſeiner Aufgabe als Kameramann treu und
bringt eine reiche Ausbeute herrlicher Bilder heim, die nun die
Haupt=
zierde des Buches bilden.
Eine nochmalige Reiſe nach Spitzbergen und Grönland, im Auftrage
der Ufa unternommen, läßt ihn manchem weiteren Abenteuer begegnen
und gibt ihm Gelegenheit, Leben und Treiben der Eskimos mit dem
Objektiv einzufangen.
Das ganze Buch wirkt bei aller Schlichtheit des Ausdrucks als
Zeug=
nis echten Mannestums und iſt ein glühendes Bekenntnis zur Schönheit
und Größe der Hpchgebirgswelt. Dem Alpenwanderer, ſei er
genießen=
der Naturfreund oder gipfelſtürmender Sportsmann, wird dieſes ſchöne
Werk mit ſeinen wundervollen Aufnahmen ebenſoviel Freude machen wie
dem abenteuerfrohen Jungvolk, dem es als Vorbild zur Feſtigung von
Hans Baumeiſter.
Körper und Geiſt zu dienen berufen iſt.
Ap. Die Mädchen. Roman von Edna Ferber. Aus dem
Ameri=
kaniſchen überſetzt von Gertrud von Hollaender. (Verlag Gebr. Enoch,
Hamburg.) Die vielgeleſene amerikaniſche Schriftſtellerin gibt in dieſem
Familienroman ein Spiegelbild, des geſchichtlichen Werdens Amerikas
während dreier Generationen, die in der in den ſiebziger Jahren
ſtehen=
den Großtante Charlotte Trift, ihrer in den dreißiger Jahren ſtehenden
Nichte Lottie Payſon und der zwanzigjährigen Großnichte Charley Kemp
verkörpert ſind. Die alte Großtante repräſentiert die „gute alte Zeit”.
Sie hatte in ihrer Jugend einen kurzen, tragiſchen Liebesroman erlebt,
ihr Geliebter war im Bürgerkriege 1862 gefallen, und ſie blieb
unver=
mählt; ſie iſt Gegenſtand der Verehrung der Familie und lebt ihren
Erinnerungen. Lottie, das Hausmütterchen, ein friſches und flinkes
Mädchen, mit ausgeprägtem Sinn für Humor, iſt gleichfalls unvermählt
geblieben, ſie ging im Weltkrieg nach Frankreich als Pflegerin und brachte
ein „franzöſiſches Waiſenkind” mit, die Frucht eines heimlichen
Liebes=
verhältniſſes mit einem franzöſiſchen Leutnant, der im Kriege fiel. Die
Jüngſte, das enfant terrible der Familie, iſt ein ganz modernes
Mäd=
chen, die mit dem größten Freimut über Dinge ſpricht, von der Tante
Charlotte noch nicht einmal gehört hat, ſelbſtändig, energiſch, praktiſch
und allen Sentimentalitäten abhold; ſie tritt zum Entſetzen ihrer
alt=
modiſchen Großmutter als Verkäuferin in ein Modegeſchäft ein und wird
von einer ruſſiſchen Tanztruppe als Tänzerin für Gaſtreiſen engagiert.
Auch ihr Geliebter, ein Dichter, iſt im Krieg gefallen, aber, ſie geht
dar=
über nicht kaputt”, hofft vielmehr, daß ihr Wunſch. fünf Kinder zu
be=
kommen, noch in Erfüllung gehen werde. So werden die alte Zeit der
Krinoline mit ihren überlebten Anſichten und die neue der Sweater und
Turnhoſen, von Tradition und Standesbewußtſein ſich freimachende
gegenübergeſtellt. Das Familienleben der Familie Trift wird mit allen
Einzelheiten bis zu den Toiletten, den Geheimniſſen der Küche, der
Kaffeegeſellſchaften uſw ausführlich geſchildert. Daneben werden wir
mit der Denkungsart, den Anſchauungen über Familie und Staat, der
Lebensweiſe und Sitten des Amerikaners, dem amerikaniſchen
Geſchäfts=
leben und den Nachwirkungen des Krieges auf die wirtſchaftliche Lage
bekannt gemacht.
H. P. O. Lifſagaray: „Der Pariſer Kommune=Aufſtand” Volksausgabe
mit einem Anhang: Marx, Briefe über die Kommune (z. T. bisher
unveröffentlicht). 432 Seiten. Leinen 2,85 RM.
Liſſagaray, ſchrieb das anerkannt klaſſiſche Werk über die Pariſer
Kommune, die vor 60 Jahren im Mittelpunkte des europäiſchen
Inter=
eſſes ſtand. Der Verfaſſer ſtand ſelbſt auf den Barrikaden der
Kom=
mune Er ſchildert die letzten Stunden der Herrſchaft Napoleons III.,
den Krieg 1870/71, die Belagerung von Paris, die Kämpfe zwiſchen der
Bevölkerung und der Regierung, die den inneren Feind mehr fürchtet
als den äußeren. Der Verſuch, Paris zu entwaffnen, ſchlägt fehl und
führt zur Herrſchaft des Volkes über Paris, zur Kommune. Das
Stadt=
haus, Sitz des Zentralkomitees der Nationalgarden und der
Kommune=
verwaltung, wird der Schauplatz erbitterter Partei= und Cliquenkämpfe,
verzweifelter militäriſcher Entſchlüſſe und großer ſozialer Pläne; die
Front leiſtet trotz Mangel an wirklichen militäriſchen Führern
heroi=
ſchen Widerſtand; die Provinz verſucht, Paris zu Hilfe zu kommen.
Dann das Ende: acht Tage blutigen Straßenkampfes,
Maſſenerſchießun=
gen, Kriegsgerichte Todesurteile und Verbannungen. Eine Darſtellung,
die von einem heißen Temperament durchpulſt iſt, dabei aber ſtets nach
hiſtoriſcher Objektivität ſtrebt, die ungeſchminkt die Fehler und Schwächen
der großen Bewegung und ihrer Führer zeigt, aber auch die Größe der
Kämpfenden herausarbeitet. Der Ueberſetzung liegt die letzte von
Liſſa=
garay ſelbſt ſtark umgeänderte franzöſiſche Ausgabe zugrunde.
Gegen=
über der früheren deutſchen Ausgabe hat dieſe den Vorzug größerer
Knappheit und ſtrafferer Geſtaltung, bei vielfacher Ergänzung durch
wichtiges neueres Material.
— Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit
des Regiments Gensdarmes. Mit einem Nachwort von Eduard
Berend. In Halbleder gebunden 2,90 RM. (Volksverband der
Bücherfreunde, Wegweiſer=Verlag, G. m. b. H., Verlin=
Charlotten=
burg 2.)
Aus dem Vorgefühl der Kataſtrophe, die 1806 über den preußiſchen
Staat hereingebrochen iſt, erſteht die Handlung dieſer Novelle.
Fon=
taue hat mit ſeinem kulturgeſchichtlichen Wiſſen und ſeinem
pſychologi=
ſchen Tiefblick eine Begebenheit aus der Geſchichte des märkiſchen Adels
zu einer Dichtung ausgeſtaltet, die den Widerſtreit von natürlichem
Gefühl und äußerer Konvention zum Inhalt hat. Die anziebende Figur
des heldenhaften Prinzen Louis Ferdinand beherrſcht das Geſchehen,
auch das preußiſche Königspaar wird mit ehrlicher Bewunderung
porträ=
tiert. Aber Fontane hat auch mitleidslos die Schwächen und Gebrechen
enthüllt, die ſchuld an der vorübergehenden Verdunkelung des
preußi=
ſchen Ruhmes geweſen ſind.
— Ein Richarb=Tauber=Album. Für den beliebteſten aller deutſchen
Tenöre, für Richard Tauber, hat die „Muſik für Alle” ein
Sonder=
heft herausgebracht, das viele Lieder und Arien aus Opern, Operetten
und Filmoperetten enthält, mit denen ſich der Künſtler ins Herz ſeiner
zahlreichen Bewunderer geſungen hat. Lieder von Mozart und
Schu=
bert, die der Sänger ſelbſt mit ſeinen Phraſierungs= und Vortragszeichen
verſehen hat, ſtehen neben dem von Tauber für den Tonfilm „Das
lok=
kende Ziel” komponierten Schlager „Rot iſt dein Mund, der mich
ver=
lacht”, neben Rotter=Jurmanns berühmten „Mutterlied‟. Einen großen
Teil des Heftes füllen natürlich die Kompoſitionen, die Franz Lehär
eigens für Tauber in ſeinen Operetten geſchaffen hat: Das Wolgalied”,
„Dein iſt mein ganzes Herz”, „Lächeln, immer nur lächeln” u. v. a.
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Nummer 101
Sonntag, den 12. April 1931
Seite 5
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 12. April 1931.
Um die Süddeutſche Handball=Meiſterſchaft
auf dem Stadion am Böllenfalltor kämpfen heute, Sonntag,
nach=
mittags 3 Uhr, die beiden beſten ſüddeutſchen Mannſchaften:
Sportverein 98 Darmſtadt — Spielvereinigung Fürth. Wir
ver=
weiſen auf die Mitteilungen im Sportteil unſerer letzten
Aus=
gaben.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 1. April der Lehrer
Peter Wahlig an der Volksſchule zu Nieder=Saulheim. Kreis
Oppenheim, zurzeit kommiſſariſch an der Volksſchule zu Neckar=
Steinach, Kreis Heppenheim, auf ſein Nachſuchen vom 1. Mai
1931 an.
— Hohes Alter. Kaufmann Franz Heller Witwe begeht
am 12. d. M. in voller geiſtiger und körperlicher Geſundheit ihren
82. Geburtstag. Frau Heller wohnt bereits über 50 Jahre im
Hauſe Alexanderſtraße 7.
— Kunſtausſtellung. In den Räumen der Buchhandlung
Berg=
ſtraeßer ſind zurzeit Arbeiten des hieſigen Malers Philipp
Bleſ=
ing ausgeſtellt. Es handelt ſich um Aquarelle und Zeichnungen
von meiſt heſſiſchen Motiven, Land= und Ortſchaften in buntem
Wechſel. Der Beſuch der Ausſtellung iſt unentgeltlich. (S. Anz.)
— Eine Verbeſſerung im Sommerfahrplan. Der um 7 Uhr in
Mannheim abgehende Eilzug E 306 wird im Sommerfahrplan bis
Baſel (S B.B.) durchgeführt wo er die gleichen Anſchlüſſe nach
Luzern—St. Gotthard—Mailand und nach Bern (Interlaken)—
Lauſanne—Genf erreicht wie der D 308, der 4.45 Uhr Darmſtadt
verläßt. Einer Anregung des Darmſtädter Tagblatts zufolge hat
nun in dankenswerter Weiſe die Reichsbahndirektion Karlsruhe
für Darmſtadt und alle Stationen der Bergſtraße dadurch
einen günſtigen Zugang zu dieſem Eilzug von Mannheim
geſchaf=
ſen, daß ſie über die Strecke Friedrichsfeld=Nord—
Schwetzingen Anſchluß zwiſchen Zug 508 (Darmſtadt ab 5.20)
and dem genannten Eilzug E 306 geſchaffen hat. Man wird alſo
im Sommer aus unſerem Gebiet nicht nur ſpäter (für Darmſtadt
ſind es 35 Minuten, für Weinheim bereits über 1 Stunde)
mor=
gens abzufahren brauchen, um die erwähnten Anſchlüſſe in der
Schweiz zu erreichen, ſondern es tritt vor allem eine weſentliche
Fahrpreisverbilligung ein Dieſe dürfte in der 3. Klaſſe für
Darmſtadt etwa 3,50 RM. für die Fahrkarte ausmachen, nämlich den
Unterſchied zwiſchen D=Zugzuſchlag Darmſtadt—Baſel (5.— RM.)
und Eilzugzuſchlag Schwetzingen-Baſel (2.— RM.) und durch die
Berkürzung der Wegſtrecke über Friedrichsfeld=Nord—Schwetzin=
Fen bei entſprechender Ausſtellung der Fahrkarte. Allerdings muß
ſSwohl in Friedrichsfeld=Nord als in Schwetzingen umgeſtiegen
Derden, wozu aber jedesmal genügend Zeit zur Verfügung ſteht.
Auch für ſolche, die nicht nach der Schweiz reiſen, ſondern nur nach
Karlsruhe und ſüdwärts, iſt auf dieſe Weiſe eine neue raſche
Des.
ſand billige Frühverbindung geſchaffen worden.
Heſſiſches Landestheaker.
Sonntag,
12 April
Rontag,
13. April
Letenstag
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Turandot
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T7 Gr. 2 u. 8
Preiſe 1—10 Mk
20. Ende gegen 22.30 Uhr
Adie tote Tante und andere
Be=
gebenheiten. 1.50—7.50 Mk.
Außer Miete
ATittwoch.
15 April
T onnerstag,
16. April
äreitag,
17. April
Eamstag,
18. April
* onntag
19. April
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Darmſt. Volksb. Gr. IIlu, 19
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Colin=Roß=Tonfilm:
„Achtung Auſtralien.
Achtung Aſien!“
Preiſe 0 80—2.80
15, 7 30, 20 15 Uhr
Colin=Roß=Toufilm:
„Achtung Auſtralien,
Achtung Aſien!“
Preiſe 0.80—2.80 Mk.
15. 17 30, 20.15 Uhr
Ufa= Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tanlſtelle
Preiſe 1—2.60 Mk
15, 17.30, 20.15 Uhr
U a=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 1—2,60 Mk.
15, 17.30, 20.15 Uhr
Uf.=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 1—2 60 Mk.
15, 17.30, 20.15 Uhr
Ufa=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 1—2,60 Mk.
15, 17.30, 20,15 Uhr
Ufa=Tonfilm=Operette
Die Dr i von der Tankſtelle
Preiſe 1—2.,60 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. „Aüda” von Verdi wird heute
Sonntag, im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Karl
Maria Zwißler in Szene gehen. Als Aida gaſtiert Julie
echützendorf=Körner, deren frühere Gaſtſpiele als Jſolde
umd Ortrud in Darmſtadt ſtärkſte Beachtung und Anerkennung
finden konnten. Die Partie des Rhadames ſingt Albert Seibert
vom Stadttheater in Augsburg als Gaſt.
— Curt Götz=Gaſtſpiel im Kleinen Haus. Curt Götz, deſſen
alljährlicher Beſuch auch in Darmſtadt zu den beſonders freudig
erwarteten Ereigniſſen der Spielzeit gehört, wird mit Valerie
von Martens und ſeinem prominenten Berliner Darſteller=
En=
emble Dienstag, den 14. April, im Kleinen Haus ſeine
Ko=
mödie Die tote Tante” zur Aufführung bringen. Das
tück iſt dem Darmſtädter Publikum bereits durch die frühere
Eufführung des Heſſiſchen Landestheaters bekannt geworden; es
ird daher den Theaterfreunden beſonders willkommen ſein, das
ngewöhnlich amüſante Werk nun in der Interpretation des
Ver=
ſaſſers genießen zu können. Außer der „Toten Tante” gelangen
die beiden luſtigen Einakter „Das Märchen” und „Der
Mörder” zur Aufführung.
— Ufa=Bildſpiele im Kleinen Haus. Der Colin=Roß=Tonfilm
Achtung Auſtralien, Achtung Aſien!” ein
Spitzen=
derk unter den Expeditionsfilmen der letzten Jahre, wird heute,
onntag, und morgen, Montag, im Kleinen Haus mit einem
feſſelnden Beiprogramm (tönende Wochenſchau, Trickfilm)
wieder=
holt. An beiden Tagen finden je 3 Vorſtellungen ſtatt. Ab
Mitt=
och, den 15. April, wird im Kleinen Haus die Ufa=Tonfilm=
Operette „Die Drei von der Tankſtelle” laufen.
— Achtes Sinfoniekonzert im Landestheater. Felix
Men=
delsſohn=Bartholdy und Robert Schumann ſind
Namen, die immer wieder verdienen, auf den Programmen der
großen Kunſtinſtitute zu erſcheinen. Die „Rheiniſche
Sin=
ſynie” von Robert Schumann und die „Schottiſche” Felix
Mendelsſohns werden weiterleben, wenn manches Erzeugnis der
ſetztzeit von den Programmen verſchwunden ſein wird. Beide
Werke werden morgen Montag, im Großen Haus unter
muſika=
liſſcher Leitung von Dr. Karl Böhm zur Aufführung gebracht
werden. Außerdem wird das Violinkonzert H=Moll von Saint=
Eaens (Soliſt: Otto Drumm) das Programm vervollſtändigen.
Chormeiſterkurſus des Heſſiſchen Sängerbundes.
Auch am letzten Tag der Veranſtaltung war eine große
An=
zahl von Chordirigenten zu den wiederum von Prof. Gambke
und Prof. Dr. Noack geleiteten Chorübungen ſowie zu den die
Tagung beſchließenden Vorträgen erſchienen. Für das Thema des
erſten Vortrags „Schulmuſik und Chorvereine” konnte ja auch
kaum ein beſſerer Referent gewonnen werden als Prof. Gambke,
der Leiter hervorragender Chorvereinigungen zu Frankfurt a M.
Einſt bildeten, ſo führte der Redner etwa aus, Muſik und Volk
eine Einheit; Schülerchöre und Kirche waren die Träger der
Muſikpflege. In den Jahren der Spaltung des Volkskörpers
ge=
riet die Schulmuſik aufs tote Geleiſe und das Volk ſelbſt verlor
die lebendige Fühlung zur Muſik. Erſt die Romantik fand ein
einigermaßen wirkſames Mittel gegen dieſe Stauung in der
Gründung von Geſangvereinen”. Aber auch heute iſt die deutſche
muſikaliſche Kultur ſchwer gefährdet; denn auch der Rundfunk hat
ſeine muſikaliſche Miſſion noch nicht genügend erkannt. Umſo
wich=
tiger iſt die Bindung Schule—Chormuſik. Die preußiſchen
miniſte=
riellen, Richtlinien” ſind aus ſolcher Erkenntnis entſtanden. Aber
die Stellung der Schulmuſik entſpricht ihnen noch keineswegs, und die
Möglichkeiten fruchtbarer Bindungen zwiſchen ihr und den übrigen
Schulfächern werden nicht ausgenützt. Die Schule ſieht in
Ver=
kennung des tiefſten Weſens deutſcher Kultur ihre Aufgabe mehr
in der Bildung des Kopfes als des Herzens, in logiſchem Erfaſſen,
theoretiſchem Durchdringen mehr als in Erweckung und Förderung
ſchöpferiſcher Kräfte. Mögen die Richtlinien” ſich endlich
frucht=
bar auch für unſere die Muſikkultur mittragenden Chorvereine
auswirken.
Mit beſonderer Spannung ſah man dem Vortrag des Herrn
Dipl.=Ing. Simony über „die Jugend=Singbewegung” und den
Darbietungen ſeiner ausgezeichneten Muſikantengilde entgegen.
In feiner und kluger Weiſe gab der Redner mit wenigen Sätzen
eine Entwicklungsgeſchichte der „Singbewegung”, ſchilderte die Art
ihres Arbeitens und ſtellte ſie als Bindeglied zwiſchen die
Sport=
jugend und die alten Chorvereinigungen. Oeffentliche
Darbie=
rungen gibt die „Gilde” nur aus ihrem Ueberfluß; eigentlicher
Zweck iſt ihr die „offene Singſtunde” für alle und der „
Chor=
abend” für die wenigen. Sie erzieht zu bewußtem
gemein=
ſamen Muſizieren, das jeden Tonmaterialismus, jedes
perſön=
liche Heraustreten aus der muſizierenden Gemeinſchaft ablehnt.
Dem Vortrag folgten Geſänge aus der Zeitſpanne Walthers
v. d. Vogelweide bis zu H. L. Hasler, und die ſich beſonders
durch vollendete relative wie abſolute Reinheit bei feinſter
Ab=
gewogenheit der Stimmen auszeichneten.
Herr Miniſterialrat Dr. Siegert ſchloß hierauf die
Ta=
gung mit warmen Worten des Dankes an den Kurſusleitern,
Profeſſor Dr. Noack, der neben hervorragendem Wiſſen
Füh=
lung mit der Praxis der Chorvereine und außergewöhnliches
pä=
dagogiſches Geſchick beſitze, was ihn für ſolche Veranſtaltungen
beſonders befähige, er dankte weiter den Dozenten, den Vereinen,
die ſich an mehreren Tagen zu angeſtrengten Proben zur
Ver=
fügung geſtellt hatten, der Muſikantengilde und
Madrigalver=
einigung für ihre Mitwirkung, dem Geſchäftsführer, Herrn Roth,
für die gute Erledigung aller mit der Tagung verbundenen
Ver=
waltungsarbeiten. Im Rückblick auf den Kurſus ſtellte Redner
feſt, daß der Kurſus ein großer Fortſchritt gegen das Seitherige
bedeute, daß aber das Ziel des Bundes noch höher ſtehe. Er dankte
dem anweſenden Herrn Schulrat Haſſinger für die 1922 und 1923
abgehaltenen Dirigentenkurſe. Dieſe ſeien die erſten ihrer Art
geweſen, auf den damals gemachten Erfahrungen habe man heute
aufbauen können. Er forderte die Hörerſchaft auf, ihm die Auf=
Reiſebüro des Berkehrsvereins.
Wie uns von dem Verkehrsverein mitgeteilt wird benutzt das
reiſende Publikum die Einrichtung des neuen Reiſebüros in
be=
vorzugtem Maße. Das Perſonal gibt ſich die denkbar größte Mühe,
allen Anforderungen gerecht zu werden. Immerhin werden
manch=
mal einige Wünſche vorgetragen, deren Erfüllung nicht ſo ohne
weiteres möglich iſt. So fällt es z. B. dem geſchulten Reiſebüro=
Fachmann auch nicht ganz leicht, innerhalb 1 oder 2 Stunden ein
Fahrſcheinheft nach Roſario oder Angora zuſammenzuſtellen. Die
Erfüllung eines ſolchen Verlangens ſtößt bereits ſchon bei
Eiſen=
bahnſtationen auf große Schwierigkeiten. So kam z. B. neulich
ein Reiſender ſehr aufgeregt in das Büro und verlangte um 11 Uhr
vormittags ein Fahrſcheinheft nach Oſtpreußen über eine ganz
verzwickte und gar nicht leicht feſtzuſtellende Reiſeroute. Der Herr
wollte gegen 11.30 Uhr von Darmſtadt abfahren. In dieſem Falle
wurde unter Zurückſetzung des geſamten Betriebes dem Wunſch
des Reiſenden Rechnung getragen.
Im allgemeinen ſieht der V.V. ſich aber gezwungen, darauf
hinzuweiſen, daß in den anderen Büros der mitteleuropäiſchen
Reiſedirektion Fahrſcheinhefte nur bei einer Vorbeſtelldauer von
1—4 Tagen ausgegeben werden. Der V.V hat ſein Perſonal
ſelbſtverſtändlich angewieſen, nach allen Kräften den Wünſchen
des Publikums gerecht zu werden, aber man kann und darf nichts
Unmögliches verlangen, und deswegen bittet der V.V. alle
In=
tereſſenten, ſich der Verkehrseinrichtung des Reiſebüros zu
bedie=
nen, aber bei etwas ſchwierig gelagerten Fällen, in denen die
Zuſammenſtellung eines Fahrſcheinheftes kompliziert iſt, ein oder
zwei Tage vorher die Beſtellung aufzugeben.
Städtische Sparlasse Darmstadt
Unsere Hauptstelle
Rheinstraße 34
ist für den Spareinlagenverkehr
ununterbrochen
geöffnet von 7½ Uhr vorm. bis 5½g Uhr nachm.,
* Samstags nur von 7½ bis 12½ Uhr vormitt.
Kleines Haus.
Der neue Colin=Roß=Tonfilm „Achtung
Auſtra=
lien, Achtung Aſien!” zeichnet ſich durch ein ſelbſt für den
Film ungewöhnliches Tempo aus. Eine unglaubliche Fülle von
Einzelheiten. Streiflichter über zwei Kontinente und die Inſelwelt
zwiſchen ihnen gleiten am Betrachter in ſo mannigfaltigem Wechſel
vorüber, daß man häufig länger verweilen möchte bei bisher nicht
geſehenen Schönheiten und Merkwürdigkeiten, die der Autor mit
kurzen, unaufdringlichen Erläuterungen begleitet. Auſtralien,
Land ohne Volk mit urweltlicher Tier=, Pflanzen= und
Menſchen=
welt, China, überquellend von Menſchen, die ſich ſogar in
ſelt=
ſamen Flußſiedlungen ſtauen, indiſche Tempel und endlich die
Süd=
ſee. Neu=Guinea und Neuſeeland mit varadieſiſcher und grandioſer
Landſchaft. Ein Film voll von der Buntheit und
Märchenhaftig=
keit der Welt.
— Hausfrauenbund. Unſere Mitgliederverſammlung iſt am
Dienstag, dem 14. April, um 4 Uhr, in den ſchönen neuen
Vor=
tragsräumen des Heaghauſes, Luiſenſtraße 16. Die Vortragsdame
der Heag, Fräulein Hellwig, wird uns mit allen neuen
elektri=
ſchen Apparaten bekannt machen und praktiſche Koch=, Brat= und
Backvorführungen im elektriſchen Herd uſw. halten mit
anſchließen=
den Koſtproben. Wir bitten unſere Mitglieder zu dieſem
lehr=
reichen Nachmittag um rege Beteiligung.
faſſung über die heute beendete Tagung ſchriftlich mitzuteilen. Er
wies dann weiter auf die vom Kultusminiſterium ermöglichten
lokalen Chormeiſterkurſe hin, die — 35 an der Zahl — in
Landge=
meinden abgehalten worden ſeien. Dieſe ſeien gewiſſermaßen die
Vorſtufe für eine Teilnahme an der heutigen Tagung, ſie ſeien
nicht zu entbehren, er bitte ſolche Kurſe von 1½tägiger Dauer auch
ferner ſtattfinden zu laſſen. Er verabſchiedete ſich von dem
Hörer=
kreis mit Worten der Anerkennung für ihre rege und angeſtrengte
Mitarbeit und den beſten Wünſchen für ſie und ihre Vereine.
Prof. Dr. Noack widmete noch ein herzliches Wort des Dankes
dem verdienſtvollen Vorſitzenden des Bundes Miniſterialrat Dr.
Siegert, deſſen Initiative und Tatkraft die Bundesarbeit
ſtändig neu belebe, ſo daß der Blick der großen Nachbarbünde,
wie er feſtzuſtellen Gelegenheit hatte, ſtets auf den Heſſiſchen
Sängerbund gerichtet ſei.
H.8.‟
Kircheumuſikaliſche Paſſionsfeier.
Der dreitägige Dirigentenkurs, veranſtaltet vom heſſiſchen
Sängerbund, fand geſtern ſeinen Abſchluß durch eine Darbietung
der Madrigal=Vereinigung Darmſtadt in der Schloßkirche. Zur
Aufführung gelangte die „Hiſtoria des Leidens und Sterbens
unſeres Herrn und Heilandes Jeſu Chriſti” nach dem
Evange=
liſten Matthäus, komponiert von Heinrich Schütz (1585—1672).
Als Einlagen in dieſer Paſſionsmuſik wurden „Vier Sprüche
aus den deutſchen Sprüchen von Leben und Tod” geſungen, die
vertont ſind von Leonhard Lechner (1550—1606).
Den Schluß der Darbietung machte ein Chorgeſang „Die
ſieben Kerzen” aus dem Oſterweiheſpiel der „Unbekannte” von
Georg Stammler, aus der Feder des Arnold Mendelsſohn=
Schülers Kurt Thomas. Dieſe ganze Darbietung war gewiß die
Krönung aller Eindrücke, aller Belehrung und Förderung, die
dieſer Dirigentenkurs ſeinen Teilnehmern bot. Sie zeigte, was
bei voller Hingabe der Mitwirkenden unter willensſtarker,
über=
legener Führung geleiſtet werden kann. Die Madrigal=
Vereini=
gung Darmſtadt iſt eine Schöpfung von Profeſſor Friedrich
Noack, und iſt in kurzer Zeit weit über die Grenzen Darmſtadts
von Bedeutung geworden. In den Darbietungen dieſer
Ver=
einigung wirkt neben dem zum Teil hervorragenden
Stimm=
material, choriſche und ſtiliſtiſche Kultur, und ihr in jeder Hinſicht
überragender Leiter war geſtern Dirigent, Organiſt und Sänger
in einer Perſon. Ihm zur Seite ſtanden die die ſehr ſchwvierigen
a Cappella=Chöre in tadelloſer Reinheit ſingende Madrigal=
Ver=
einigung ſowie die Herren Landzettel (Evangeliſt), Peter Schäfer
(Jeſus), der mit ſchönem Erfolge an der Veredlung ſeiner
ergie=
bigen Baßſtimme arbeitet, Wilhelm Jung (Petrus), die kleinen
Partien des Judas, Caiphas, Pilatus und des zweiten Zeugen,
ſang Friedrich Noack ſelbſt. Beſonders gut gelang der
Schluß=
chor der Paſſion „Ehre ſei Dir Chriſte” und ebenſo gut hielt ſich
die Madrigal=Vereinigung beim Vortrag der „Sieben Kerzen”
von Thomas, einem Werke, das durch kontrapunktige Satzkunſt
und Wärme der Empfindung für die reiche Begabung ſeines
Schöpfers ſpricht. — Es war ein ſchöner Abſchluß des ſicher
Früchte tragenden Dirigentenkurſus.
O.
Neuerwerbungen der Stadkbächerei.
(Außer Romanen.)
Karl Wehrhan. Die ſchönſten Sagen der alten Reichsſtadt
Frankfurt a. M. 12 A 225. Felix Eberty. Jugenderinnerungen
eines alten Berliners, 5 L 1685. Franz Blei, Erzählung eines
Lebens. 1930. 5 L. 620. Will Durant, Die großen Denker. 1930.
10 Ph 115. Theodor Litt, Kant und Herder als Deuter der
gei=
ſtigen Welt. 1930. 7 Ph 1260. Hans Wahl. Goethe im Bildnis.
55 Kl 558. Otto Güntter, Mörike als Zeichner. 60 Zeichnungen.
1930. 50 Kl. 2243. Lytton Strachey, Eliſabeth und Eſſex. Eine
tragiſche Hiſtorie. 10 Bf. Max Valentiner Der Schrecken der
Meere. Meine U=Boot=Abenteuer. 1931. 45 Bk 470. H. R.
Bern=
dorff, Diplomatiſche Unterwelt. 1930. 9 B 10. V. Senſinow,
Die Tragödie der verwahrloſten Kinder Rußlands. 1930. 15 Bf 420.
Eliſabeth Schucht Gezeichnete. Meine Erlebniſſe unter
Ge=
fangenen und Strafentlaſſenen. 1930 5 Ff 210. C. Borchling
und R. Muuß. Die Frieſen. 1931. 65 Cz 43. Theodor Wundt,
Zermatt und ſeine Berge. 1930. 140 Cz 317. H. Kröller=
Müller. Die Entwicklung der modernen Malerei. Ein
Weg=
weiſer für Laien. Mit Abbildungen. 50 Kg 237. DasDeutſche
Lichtbild. Jahresſchau 1931. Mit 160 Tafeln. 20 Ep 225.
Marie Eichler, Das Formen in Plaſtilin. Anleitung für Kinder
zum Modellieren. J 35. Fritz Brehmer Melodieauffaſſung und
melodiſche Begabung des Kindes. 1925. 10 Ps 17. Hans
Mers=
mann, Die Tonſprache der neuen Muſik. 1930. 25 Km 260.
Ru=
dolf Bode, Rhythmus und Körpererziehung. 5 Abhandlungen,
20 Ks 60. Adolf Rude. Die Neue Schule und ihre
Unterrichts=
lehre. Band 1: Die Neue Schule. 1930. 10 Pa 325.
— Verein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters. Aus
Anlaß der Neugründung einer Tonfilmbühne im Kleinen Haus,
die für die Zukunft des Landestheaters nicht ohne Bedeutung ſein
kann, findet am Donnerstag, den 16. April, im Fürſtenſaal ein
Diskuſſionsabend über das Thema „Theater und Film”
un=
ter beſonderer Berückſichtigung der hieſigen Verhältniſſe ſtatt, zu
dem auch Nichtmitglieder unſeres Vereins Zutritt haben. (Vergl.
Anzeige in den nächſten Tagen.)
— Die Darmſtädter Turnerſchaft E. V. Die der Deutſchen
Turnerſchaft angehörenden hieſigen Vereine: Turngemeinde 1846,
Tgde. Beſſungen 1865, Tgeſ. 1875, Akad. Turnverb. Alemannia,
Akad. Turnverb. Ghibellinia, Reichsbahn=Turn= und Sportverein
und Poſtſportverein ſind als „Darmſtädter Turnerſchaft” vereinigt.
Der auf den 25. April feſtgeſetzten Hauptverſammlung ging am
vergangenen Freitag eine Vorſtandsſitzung voraus, bei der die
obengenannten Vereine faſt vollzählig vertreten waren. In dieſer
Sitzung wurden die Neuwahlen vorgenommen, wie ſie der
Haupt=
verſammlung zur Beſtätigung, vorgeſchlagen werden ſollen. Auch
die friſtgerecht geſtellten Anträge wurden durchberaten, über deren
endgültigen Beſchluß ebenfalls die Hauptverſammlung zu
entſchei=
den hat. In der Beſetzung der Vorſtandsämter iſt mit Ausnahme
der Beſetzung des Schriftführeramtes keine Aenderung eingetreten.
Es wurden gewählt: Turner Kalbhenn zum 1. und Turner
Leh=
mann zum 2. Vorſitzenden; Turner Wolff zum Schriftführer,
Tur=
ner Keßler zum Kaſſenwart. Turner Biſchoff zum Oberturnwart
und Turner Oldendorf zum Preſſewart. Rechnungsprüfer ſind die
Turner Kochendörfer und Hirſch. Der ſeitherige Schiftführer,
Turner Emig, wird der Hauptverſammlung aus Anerkennung für
ſeine langjährige verdienſtvolle und ehrenamtliche Tätigkeit, als
Ehrenmitglied in Vorſchlag gebracht. Die Hauptverſammlung, die
im Hauſe der Turngemeinde 1846 (Woogsplatz) ſtattfindet, wird
u. a. durch den Vortrag des 1. Vorſitzenden über Entſtehung, Zweck
und Ziele der Darmſtädter Turnerſchaft, beſondere
Anziehungs=
kraft ausüben. Ueber einen Vorſchlag zur Bildung einer
Arbeits=
gemeinſchaft zwiſchen der Darmſtädter Turnerſchaft und den
hieſi=
gen Sportverbänden wird der Vortragende ebenfalls an dieſem
Abend Bericht erſtatten.
Der Gabelsberger Stenographenverein, gegr. 1861, macht
unter Hinweis auf die heutige Anzeige nochmals darauf
auf=
merkſam, daß morgen abend 8 Uhr in der Ballonſchule, und zwar
unter der Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrkräfte neue
Anfänger=
kurſe in Einheitskurzſchrift eröffnet werden. Die Anmeldung
kann in der erſten Unterrichtsſtunde erfolgen.
Maſchinenſchreib=
unterricht nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode wird in
eigener Schule, Ballonplatz 7. erteilt.
Seite 6
Sonntag, den 12. April k931
Nummer 701
Monalskalender des Vereins für Aguarien- und
Zerrarientunde „hontonia in Darmftadt.
Der April iſt der Monat, in welchem man eigentlich erſt
mit der Zucht exotiſcher Zierfiſche beginnen ſoll. Zur Zucht wähle!
man keine zu großen alten Tiere aus, ſondern man ſetze junge
Paare zuſammen, die beſſere Zuchterfolge verſprechen als alte
Tiere, die meiſtens über die Grenze der Fortpflanzungsperiode
hinaus ſind. Zur Zucht nehme man keine ſchwächlichen, ſchlecht
ge=
nährten Exemplare, denn dieſe werden niemals zur Zucht ſchreiten.
Auch iſt dafür zu ſorgen, daß die Einrichtung der Behälter für die
Zucht der betreffenden Fiſche zweckentſprechend iſt. Es iſt bei
Ein=
richtung dem beſonderen Bedürfnis der Laichenden Rechnung zu
tragen, und es ſind Maßnahmen zu treffen, von deren
Vorhanden=
ſein das Gelingen der Zucht abhängig iſt. Auf eine Beſchreibung
bis ins Einzelne kann man hier nicht eingehen, aber in folgenden
Aucführungen ſind allgemeine Richtlinien für die Zucht der
häu=
figſten Bewohner unſerer Aquarien angegeben. Von einheimiſchen
Fiſchen die eventuell im Aquarium gezogen werden können, kämen
unſer Bitterling und der Stichling in Betracht. Für ihre Zucht
ſind große Behälter mit reichlichem Pflanzenwuchs zu benützen.
Da ſich der Bitterling bei ſeinem Laichgeſchäft der Malermuſchel
bedient, ſo iſt bei der Einrichtung des Behälters auf dieſe
Rück=
ſicht zu nehmen. Die Malermuſchel verläßt häufig ihren
Stand=
ort und hinterläßt auf dem Boden tiefe Furchen; alle Pflanzen,
die ihr im Wege ſind, werden auf ihrer Wanderung ausgeriſſen,
und empfiehlt es ſich daher, als Bodenbelag nur reinen Flußſand
zu verwenden. Erde wird nur zu leicht aufgewühlt, wodurch das
Waſſer trübe wird. Die Pflanzen ſetzt man deshalb am beſten
in Blumentöpfe.
Von den fremdländiſchen Zierfiſchen erfreuen ſich beſonders die
lebendgebärenden Zahnkarpfen (Girardinus. Poezilia,
Platy=
poezilia, Cambuſia, Xiphophorus uſw.) großer Beliebtheit. Die
alten Tiere haben meiſt nur den einen, allerdings recht großen
Fehler, daß ſie meiſtens ihre Jungen freſſen. Um dies zu
ver=
hüten und den Jungen die Möglichkeit des Entwiſchens zu bieten,
ſind die Zuchtbehälter recht dicht mit Pflanzen zu verſehen und
zwar vor allem die dem Lichte zugewendete Seite des Aquariums,
denn die eben Geborenen ſtreben bei den erſten
Schwimmbewe=
gungen dem Lichte zu. Wenn dies geſchieht, wird der Liebhaber
bei einiger Aufmerkſamkeit immer, wenn nicht alle, ſo doch den
größten Teil der Jungfiſche retten. Ablaichkäſten oder
Draht=
geflechte uſw. ſind nicht zu empfehlen, da ſich die Fiſche an ſolchen
ſehr leicht verletzen.
Der Liebhaber einheimiſcher Gewächſe hat jetzt ſchon reichlich
Gelegenheit Pflanzenmaterial zu ſammeln. Man verſäume nicht,
die jetzt bei den Ausflügen mit ins Netz geratenen Larven der
verſchiedenen Waſſertiere in mit Gaze zugebundene Gläſer (
grö=
ßere Einmachgläſer, verſehen mit Bodenbelag und Pflanzen) —
jede Art für ſich — zu ſetzen und die oft hochintereſſante
Entwick=
lung zu beobachten.
Bei exotiſchen Tieren iſt an kühleren Tagen durch Heizung für
eine entſprechende Erhöhung der Waſſertemperatur Vorſorge zu
treffen, doch hüte man ſich auch in dieſem Falle vor einem mehr
ſchadenden als nützenden Uebermaße.
Die Reptilien und Amphibien haben nun ihren Winterſchlaf
beendet und muß der Liebhaber, ſeine Behälter, neu bepflanzen
und die Tiere den Ueberwinterungskäſten entnehmen. Endlich
iſt die Kälte vorüber, die Natur iſt erwacht und draußen beginnt
ein munteres Leben. Fröſche und Kröten, die vor kurzem noch
halb erſtarrt waren, ſind nun beim Laichgeſchäft. In Bächen,
Tümpeln und Teichen hören wir ihre lieblichen Stimmen, ein
Be=
weis, daß die erſten Frühlingsboten, der Grasfroſch und die
Erdkröte zur Fortpflanzung ſchreiten. Der Froſchlaich iſt an der
großen Klumpen= und Haufenform der Eimaſſen, die oft rieſige
Dimenſionen erreichen, leicht zu erkennen, während der
Kröten=
laich in Form von Schnüren, einer Perlenkette gleich, um
Waſſer=
pflanzen, Reiſer und dergleichen geſchlungen wird. Wir finden
Fröſche und Kröten in feſter Umarmung. Außer den beiden
erſt=
genannten Arten trifft man auch ſchon den Waſſer= und den
Moor=
froſch an. Ein Laubfroſch, noch tief im Sand und Erde
eingebud=
delt, kam beim Graben zum Vorſchein. Unſere Tritonen (
Waſſer=
molche) zeigen ſich jetzt im prächtigſten Hochzeitskleid und können
eine Konkurrenz mit ihren Auslandskollegen gut aufnehmen. In
hieſiger Gegend kommen die vier Arten Tritonen vor, und zwar
der Kammolch, der Streifenmolch, der Bergmolch und der für
un=
ſere Gegend äußerſt ſeltene Fadenmolch. Der zu den
landbewoh=
nenden Schwanzlurchen gehörende Feuerſalamander gebiert ſeine
Jungen (Larven) im Waſſer. Zauneidechſen und die ſelteneren
lebendgebärenden Bergeidechſen kommen zum Vorſchein. Auch die
Flora bietet dem Terrarienfreund ſchon Gelegenheit, die ihm für
ſein Terrarium am geeignetſten erſcheinenden Pflanzen zu
ſammeln.
(Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde
„Hottonia” in Darmſtadt. Vereinsabende jeden erſten und dritten
Samstag im Monat im neuen Vereinslokal „Zum Gutenberg”,
Ecke Grafen= und Wieſenſtraße. Eigene Freilandanlage. Pachtung
von Teichen und Fiſcherei. Gäſte ſtets willkommen.) 4. Fa.
Anelodien, einſte uno genere Gelagrangenkasdemn Häuftierieven
„Alk=Darmſtadk”. Berein für Orisgeſchichke und Heimakkunde. — 327. Beranſtalkung.
Als Redner des Abends ſprach Herr Profeſſor Adolf Beyer
über „Anekdoten; ernſte und heitere Erzählungen
aus dem Künſtlerleben”. Aus der reichen Kenntnis
heſſi=
ſcher Kunſt heraus, die Profeſſor Beyer ſchon ſo oft bewieſen, und
die es ihm ermöglicht hatte, im Vorjahre gelegentlich der
Aus=
ſtellung „200 Jahre Darmſtädter Kunſt” für den
Kata=
log derſelben erſtmalig eine zuſammenhängende Geſchichte der
Darmſtädter Kunſt im 19. Jahrhundert zu ſchreiben, eine
über=
aus mühevolle Arbeit, die dem Künſtler reiche Anerkennung
brachte, erzählte dieſer in launiger Weiſe eine ganze Reihe von
Epiſoden aus dem Leben heſſiſcher Maler, die dieſe äußerſt nahe
brachten und einen Einblick in das Leben und Treiben, in
Sor=
gen und Nöte und Freuden derſelben gaben.
Sehr intereſſant war das Leben des merkwürdigen
Schlachten=
malers Freiherrn Chriſtian von Löwenſtern, der
neben=
bei auch als das älteſte Darmſtädter Original gelten kann, am
10. Auguſt 1701 in Darmſtadt geboren. Seine großen, vielſeitigen
Kenntniſſe und ſein zurückgezogenes Weſen brachten ihn in den
Ruf eines Schwarzkünſtlers, der ſich unter anderem auch
verdop=
peln und unſichtbar machen könne. Sein Freund und Zeitgenoſſe,
der Maler Johann Chriſtian Fiedler (geb. 31.
Okto=
ber 1697), der 1724 als Hofmaler in den Dienſt des Landgrafen
Ernſt Ludwig trat, galt ebenfalls als Sonderling, der unter
an=
derem auch die Sonderlichkeit beſaß, jedermann ohne Unterſchied
des Standes mit „Du” anzureden, und davon auch bei, ſeinem
Fürſten keine Ausnahme machte, was beſonders in einem Gedicht
aus den 1740er Jahren zum Ausdruck kommt, in dem er in
Reim=
form den Landgrafen um Erlaubnis zur Ausübung der
Nieder=
jagd bittet.
Des weiteren behandelte der Redner unſeren bedeutenden
Landsmann und Künſtler Auguſt Lukas, der nicht nur
Künſt=
ler, ſondern auch ein Original im beſten Sinne war und der,
wenn er einmal im Erzählen war, ſeiner reichen Phantaſie die
Zügel äußerſt ſtark ſchießen ließ.
So erzählt Lukas unter anderem, daß er einſt beim Baden
im Tiber bei Rom eingeſchlafen ſei und nach längerer Zeit
end=
lich am fremden Strand wieder erwachte. Fremd ſei da auch die
Sprache des Fiſchers geweſen, der mit ihm reden wollte, und es
ſoll ſich herausgeſtellt haben, daß er von der Strömung
fortge=
riſſen, an der ſpaniſchen Küſte angeſchwemmt war. Der Fiſcher
verſorgte ihn wieder mit Kleidern, und zum Dank habe er die
Fiſcherstochter, die er da kennen gelernt habe, geheiratet.” Man
wußte aber, daß ſeine Frau eine geborene Stolz und ſeine zweite
Frau eine Heidelbergerin war.
Auch in ſeinen Urteilen war Lucas äußerſt draſtiſch; ſo meinte
er, wenn jemand von grünen Bäumen ſprach: „Die Bäume ſind
nicht grün, ſie ſind rot, grau, blau, braun; der Salat iſt grün”,
und von den Wäldern pflegte er oft zu ſagen, „ſie ſeien bei uns
keine Wälder, ſondern Holzzuchtanſtalten”,
Des weiteren erzählte der Meiſter allerlei launige Dinge vom
Kupferſtecher Jakob Felſing, von Johann Baptiſt
Scholl dem Jüngeren, deſſen Landgrafenſtandbilder leider
immer noch fern von den leeren Sockeln am Herrngarten weilen,
der ſich durch ſein freimütiges, offenes Weſen auch bei Hofe
man=
ches verſcherzte.
Dann folgten Skizzen über den bekannten Maler „Joſef
Hartmann. Peter App, Heſſemer, Schwanthaler
Schwind, Rudolf Hofmann, Menzel, Feuerbach,
Leibl, und mit einer Huldigung unſeres leider zu früh
verſtor=
benen Meiſters und Künſtlers Eugen Bracht an Böcklin
ließ Meiſter Beyer ſeine wohlgelungenen Ausführungen
aus=
klingen.
Das Ganze bot einen Ausſchnitt von heiteren Stückchen.
Ge=
dichten und Künſtlerverſen, ſowie feierliche Rhythmen aus dem
Künſtlerleben.
Die Zuhörerſchaft dankte mit reichem Beifall. In ſeinen
Dankesworten an den Redner betonte der Vorſitzende, Herr
Phi=
lipp Weber, daß Meiſter Beyer nicht nur fein zu malen
ver=
ſtehe, ſondern daß er auch die Farben meiſterhaft miſchen könne
und damit lebenswahre und frohe Geſtalten aus dem
Künſtler=
leben vor den Augen ſeiner Zuhörer ſkizziert habe, die durch ihre
Bilder nachwirkten.
Nächſte Veranſtaltung am 23. April. Herr Amtsgerichtsrat
Hans Otto Becker hält einen volkskundlichen Vortrag über
den „Frühling in Kunſt, Kultur und Literatur”.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ausſtellung Ruth
Meier, Dresden. In der Reihe ihrer regelmäßigen
Aus=
ſtellungs=Veranſtaltungen zeigt die Bücherſtube ab Mittwoch, den
15. April. Aquarelle, Zeichnungen und Holzſchnitte der Dresdnerin
Ruth Meier. Anläßlich einer Leipziger Ausſtellung ſchreibt
Dr. Delpy: „Die Tierholzſchnitte der Dresdnerin Ruth Meier
zei=
gen charaktervolle Lebendigkeit, verbunden mit techniſcher Raſſe.
Man fühlt irgendwie: dieſem Talent wird man ſpäterhin noch
be=
deutungsvoller begegnen.” — Anfangs Mai wird die ſchon
ange=
kündigte Ausſtellung der Bauhausmaler, Deſſau, eröffnet. Für
Juni iſt eine Ausſtellung des jungen Bildhauers Fritz
Schwarzbeck, Bingen, geplant.
— Der Hausfrauenbund e. V., Darmſtadt hielt am 9. April
eine Verſammlung ab, in welcher das Vermieten
möblier=
ter Zimmer zur Sprache kam. Dieſe für Vermieter und
Mie=
ter gerade jetzt zu Semeſterbeginn, ſo beſonders aktuelle Frage
wurde nach allen Richtungen hin erwogen. Die Mitglieder des
Hausfrauenbundes kamen darin überein, Einheitspreiſe
aufzu=
ſtellen die alles, was geboten wird, in ſich vereinen, vor allem
jede kleinliche Extraberechnung fallen zu laſſen. In dieſer
Be=
rechnung ſoll enthalten ſein: das möblierte Zimmer, der
Morgen=
kaffee (ohne Brot), Bedienung, Bettwäſche, Teewaſſerkochen am
Abend. Bezüglich der Beleuchtung müſſen jeweilige
Sonderabkom=
men getroffen werden, da ein großer Unterſchied im Verbrauch
be=
ſteht, je nachdem der Mieter viel und lange in ſeinem Zimmer
arbeitet oder nicht. In der Geſchäftſtelle des Hausfrauenbundes,
Rheinſtraße 7, werden zu den Sprechſtunden, vormittags von 10
bis 12,30 Uhr (außer Samstags), möblierte Zimmer in großer
Anzahl angewieſen in der Preislage von 25—35 Mark für
ein=
fache Zimmer, je nach Einrichtung und Lage, und von 40 Mark
an für elegantere Zimmer. Unſere Mitglieder haben ſich den
Grundſatz zur Regel gemacht: „Wie mache ich meinem Mieter das
Wohnen bei mir angenehm?” Bezüglich des Mietpreiſes für die
Ferien wurde das Uebereinkommen getroffen, die Hälfte des
Prei=
ſes zu verlangen, wenn der Mieter nicht hier bleibt.
— Vortrag von Profeſſor D. Matthes. Auf den Vortrag „Der
Gemeinſchaftsgedanke und deſſen Verwirklichung im kirchlichen
Gemeindeleben” im Gemeindehaus der „Petrusgemeinde.
Eich=
wieſenſtraße 8 Dienstag, den 14. April, abends 8.15 Uhr, ſei
noch=
mals aufmerkſam gemacht. Es bietet ſich hier für alle
evange=
liſchen Gemeindeglieder Darmſtadts Gelegenheit, ſich über eine
hochwichtige Frage zu unterrichten, die der berufene Redner unter
großem Beifall auf dem unlängſt in Reichelsheim abgehaltenen
Gemeindetag behandelt hat.
— „Nathanel”. Auf dieſe Vortragsdichtung in Sprechchören,
die am Sonntag, dem 12. April, abends 8 Uhr, in der
Stadtmiſ=
ſion, Mühlſtraße 24, ſtattfindet, werden noch einmal alle Freunde
des Volkes und der Jugend beſonders aufmerkſam gemacht. Was
iſt die Urſache unſerer Not der Gegenwart, und welches iſt der
Weg der Hilfe für unſer geknechtetes Volk? Das iſt mit wenigen
Worten der Inhalt dieſer höchſt zeitgemäßen Dichtung. Die hier
berührten Fragen ſind augenblicklich ſo brennend und erregen
heute ſo viele Gemüter, daß ihre rechte Beantwortung für jeden
Gegenwartsmenſchen von größtem Intereſſe ſein dürfte.
Mitwir=
kende in dieſem Abend ſind: der Sprechchor des Jugendbundes für
Entſchiedenes Chriſtentum, der gemiſchte Chor der Stadtmiſſion
und Herr Wundenberg als Soliſt. Der Eintritt iſt frei.
Pro=
gramme ſind am Saaleingang zu haben.
— Chriſtl. Verein Junger Männer E.V., Darmſtadt.
Alexan=
derſtraße 22 (Inf.=Kaſerne). Heute Sonntag, abends 8 Uhr. ſpricht
in unſerem Heim Herr Fr. Kiſſel über das intereſſante Thema:
„Die Bedeutung der Leibesübungen für den Körper‟ Wir laden
auch heute, wie zu allen unſeren Veranſtaltungen, nicht nur unſere
Mitglieder, ſondern auch Freunde und Gäſte herzlich ein.
Beſon=
dere Einführung iſt nicht erforderlich.
— Die „Liedertafel” verweiſt auf ihre heutige Anzeige.
Sonderfahrien der Reichsbahndirektion Mainz.
Die Reichsbahndirektion Mainz beabſichtigt, auch in dieſem
Jahre ein= und mehrtägige Sonderfahrten auszuführen. Die dazu
notwendigen Vorbereitungen ſind bereits getroffen worden. In
großen Zügen ſteht jetzt ſchon das Programm feſt. Um den
weite=
ſten Kreiſen Gelegenheit zu geben, ſich die ihnen zuſagenden
Fahr=
ten auszuſuchen, ihren Urlaub oder ihre Ferien danach
einzurich=
ten, geben wir nachſtehend das Programm der Reichsbahndirekrion
Mainz kurz bekannt. Es iſt daraus zu erſehen, daß nur ſolche
Ziel=
orte aufgenommen worden ſind, die den Teilnehmern einen vollen
Genuß — ohne jede Ueberanſtrengung — verſprechen.
Den Auftakt bildet Sonntag, den 3. Mai, eine eintägige Fahrt
nach dem bekannten Heilbad Baden=Baden, das ſchon infolge ſeiner
unvergleichlich ſchönen Lage mitten in der Wald= und
Bergroman=
tik des Schwarzwaldes eine Sehenswürdigkeit iſt. An Chriſti=
Himmelfahrt, Donnerstag, den 14. Mai, ſoll ein Sonderzug die
Sonderzuggemeinde und neue Freunde, nach dem inmitten der
fruchtbaren badiſchen Rheinpfalz gelegenen Schwetzingen, wo ſich
Deutſchlands ſchönſter Schloßgarten befindet, und nach Heidelberg,
der „Stadt an Ehren reich”, bringen. Freunden des Meeres wird
anſchließend eine ſiebentägige Sonderfahrt an die Nordſee geboten.
In der Zeit vom 4. Juni bis einſchließlich 11. Juni ſollen hierbei
Bremen, Bremerhaven, Norderney, Helgoland und Hamburg
be=
ſucht werden. Nach dem Kleinod aus deutſcher Vergangenheit, nach
Rothenburg ob der Tauber, ſoll am 20. Juni, nachmittags, ein
Sonderzug fahren, der am 21. Juni, abends, zurückkehren wird.
Zwei große mehrtägige Fahrten ſind dem Bodenſee mit ſeiner
Um=
gebung und dem bayeriſchen Gebirge gewidmet. Die erſte ſoll in
der Zeit vom 1. bis einſchließlich 5. Juli ausgeführt werden,
wo=
bei Beſichtigungen von Konſtanz, Lindau, Bregenz (Pfänder) uſw.
vorgeſehen ſind, und eine Bodenſeerundfahrt ſowie Ausflüge in
die Schweiz unternommen werden ſollen. Die andere Fahrt iſt in
der Zeit vom 1. bis einſchließlich 7. September nach München, dem
herrlichen Chiemſee, Berchtesgaden und dem ſchönen Königſee
ge=
plant. Für Kochendorf mit ſeinem intereſſanten Salzbergwerk und
dem benachbarten maleriſchen Bad=Wimpfen am Neckar iſt der
Sonntag, 19. Juli, beſtimmt. Nach dem immer gern beſuchten
Laacher See und nach Mayen in der Eifel ſoll am Sonntag, den
2. Auguſt d. J., ein Sonderzug verkehren. Eine 1½tägige
Son=
derfahrt ſoll von Samstag, den 15. Auguſt, nachmittags. bis
ein=
ſchließlich Sonntag, den 16. Auguſt, einem Beſuch der
Wartburg=
ſtadt Eiſenach dienen. Am Sonntag, den 13. September, iſt eine
Sonderfahrt nach Bad=Dürkheim und Neuſtadt an der Hardt
vor=
geſehen. Dem reizvollen Lahngebiet, gilt die nächſte Fahrt am
Sonntag, den 27 September. Mit einer Winterfahrt im
Novem=
ber oder Dezember wird der Reigen der Sonderzüge beendet ſein.
Jede Sonderfahrt wird ſorgfältig ausgearbeitet und frühzeitig
durch die Tageszeitungen, durch Plakate uſw. bekanntgegeben. Das
Haſten und Jagen, die Mühen und Sorgen des Lebens erheiſchen
Zeiten der Ausſpannung und Erholung, der Erfriſchung für
Kör=
per und Geiſt. Dieſe Möglichkeit wird der Bevölkerung durch die
Deutſche Reichsbahn geboten, die uns durch ihre
Ausflugsſonder=
züge Deutſchland, unſer Vaterland und unſere Heimat, in ſeiner
Schönheit und Größe erkennen und empfinden läßt.
Zur Blutreinigung im Frühling
nehmen Sie morgens und abends 2 Herbex=Kerne
Dieſes Blut und Säfte auffriſchende Mittel erhalten Sie
in Apotheken (1,75 RM.).
(I BIn 379
— Warmwaſſerbereitung und Heizung ſind Arbeitsgebiete der
Hausfrau, die in ihren Ausmaßen meiſtens unterſchätzt und nicht
erkannt werden. Gasbeheizte Warmwaſſerapparate bringen der
Hausfrau weitgehende Zeit= und Arbeitserſparnis, da ſie den im
Haushalt geforderten Anſprüchen in beſonderem Maße
entſpre=
chen. Denn Gasapparate ſind keine Warmwaſſerſpeicher, die nur
eine beſtimmte Menge heißes Waſſer, deren Entnahme zeitlich
begrenzt iſt, liefern können. Bei den gasbeheizten Apparaten
kann zu jeder Zeit beliebig viel Waſſer entnommen werden. Außer
dem Vorzug der ſtetigen Betriebsbereitſchaft zeichnen ſich die
Ge=
räte durch einen niedrigen Anſchaffungspreis und geringe
Be=
triebskoſten aus. Beſonderes Intereſſe wird den
Kleinwarm=
waſſerbereitern entgegengebracht, da ein zweckentſprechender
Appa=
rat bereits für 45.— RM. geliefert wird. Auf Grund der
Lei=
ſtungsfähigkeit und Preiswürdigkeit hat auch die Gasheizung in
letzter Zeit eine ſtarke Ausbreitung gefunden. In den meiſten
Haushaltungen macht man ſich heute mit dem Heizen viel zu viel
Arbeit und Mühe. Dem abzuhelfen iſt die Gasheizung berufen
und befähigt. Sie bürgert ſich in ihren verſchiedenen Tormen
er=
freulich raſch ein. Denn die Leiſtungsfähigkeit und Müheloſigkeit,
mit der die Gasheizung zu bedienen iſt, iſt der beſte Erzieher zur
Erhaltung einer geſundheitsfördernden Zimmertemperatur. Den
nächſten Vortrag, der ausſchließlich die Gebiete der
Warmwaſſer=
bereitung und Gasheizung umfaßt, hat Herr Dipl.=Ing. Malzi
übernommen, der ſeine Ausführungen durch Lichtbilder ergänzt.
Die Veranſtaltung findet bei freiem Eintritt am Donnerstag,
den 16. d. M., abends 8 Uhr, im Bürgerhof
Eliſabethen=
ſtraße 2, ſtatt. Nach dem Vortrag wird jede gewünſchte Auskunft
erteilt. (Siehe heutige Anzeige.)
Muſikverein. Die nächſte Probe zur E=Moll=Meſſe von
An=
ton Bruckner, mit deren Aufführung das nächſte Vereinsjahr
er=
öfſnet werden ſoll, findet für Damen am Montag, den 13., für
Herren am Donnerstag, den 16. April, ſtatt. (Vgl. auch Anzeige.)
— Lichtbildervortrag im Starkenburger Automobil=Club. Eine
der wichtigſten Fragen für den Kraftfahrer iſt die gute und ſichere
Fahrbahn. Dr. Oſtwald, ſelbſt Kraftfahrer und auf dem
Ge=
biete des Straßenweſens Sachverſtändiger, ſpricht am kommenden
Dienstag, den 14. April, abend 8.30 Uhr, auf Veranlaſſung des
Starkenburger Automobil=Clubs im
deutſchen Kraftfahrers. Für Kraftfahrer iſt dieſer
inter=
eſſante Vortrag mit Lichtbildern im eigenſten Intereſſe von großer
Bedeutung. Aus dieſem Grunde ſind auch Nichtmitglieder als
Gäſte herzlich willkommen. Eintritt frei.
A
Union=Theaker. — Micky=Maus=Sondervorſtellung.
Wer kennt nicht Micky=Maus ihre grotesken Abenteuer,
Tänze, Streiche und muſikaliſchen Akrobatenſtückchen? Groß und
klein ſchwärmen für die fidele Maus, die ſchon gar manchem ſelbſt
bei kürzeſtem Auftreten Sorgen verſcheucht hat und ein ſonniges
Lachen auf die Geſichter aller zaubern kann. Und nun erſt ein
ganzes Programm, das in der Hauptſache von Micky=Maus
be=
ſtritten wird! — Es war zu erwarten, daß ein Maſſenandrang
zu dieſen Sondervorſtellungen einſetzen wird, und tatſächlich
wur=
den die Erwartungen nicht getäuſcht, ſchon geſtern ſtrömten
Er=
wachſene und Kinder zur Micky=Maus.
Eine ganze Reihe toller Abenteuer wurde gezeigt, in allen
ſpielte der berühmte Star „Micky” die Hauptrolle; ſei es der
Kurztonfilm „Ein Schiff ſtreicht durch die Wellen”,
oder „Der raſendeGaucho”, „Herbſt” oder „
Imwunder=
ſchönenMai”. Ueberall muſiziert, tanzt, rennt Micky=Maus und
ihre grotesken Partner, ſo daß der Jubel im Hauſe oftmals (man
könnte faſt ſagen: leider), ſogar die Muſik übertönte. Aber auch in der
erzwungenen „ſtummen Pantomime” wirkt Micky unbedingt
er=
heiternd. — Bewundernswert iſt die Ideen= und
Gedankenviel=
ſeitigkeit des geiſtigen Vaters der Micky=Maus, der immer wieder
neue, unwahrſcheinliche, aber phantaſtiſche und ergötzliche Figuren
zuſammenſtellt und die ganze Natur mit allem was da kreucht und
fleucht, Tiere aller Art, Bäume und Sträucher, Blumen und
Pflanzen, um die Wette mit Micky tanzen und muſizieren läßt
Die Vorſtellung löſte allgemeine Freude aus, das reichhaltige
hei=
tere Sonderprogramm, das heute und morgen nochmals wieder
holt wird, wird ergänzt durch ein hübſches Märchenſpiel „Der
Zinnſoldat”, eine Groteske, einen inſtruktiven Gymnaſtikfilm und
die neueſte Wochenſchau. — Wer tüchtig lachen will, möge ſich
ge=
troſt der kleinen Maus im U.=T. einige Stunden verſchreiben. *
— Orpheum. Heute, Sonntag, zwei Vorſtellungen; nachm.
4 Uhr bei ungekürztem vollen Abendprogramm zu ganz kleinen
Preiſen von 60 Pfg. an, abends 8.15 Uhr letzte
Sonntagsauf=
führung der internationalen Prunkſchau in 23 Bildern. Wer die
erſtklaſſige Ausſtattung, welche in ähnlicher Pracht und
Koſt=
ſpieligkeit hier noch nicht gezeigt wurde, noch nicht ſah. verſäume
nicht eine der heutigen Sonntagsvorſtellungen.
Rundfunkteil=
nehmer haben auch heute zur Abendvorſtellung eine Ermäßigung
von 33:/ Prozent. Karten von 80 Pfg. bzw. 1 Mark an im
Ver=
kehrsbüro von 11 bis 1 Uhr, Kiosk am Paradeplatz von 1 bis 6
Uhr und an der Orpheumskaſſe ab 11 Uhr vorm. ununterbrochen
ſowie telephoniſch unter 389. (Siehe Anzeige.)
— Berufsausbildung. Die ſchwere Zeit ſtellt an jeden, der
beruflich vorwärtsſtrebt, die höchſten Anforderungen. Wer ſich in
ſeinem Berufe durchſetzen will, muß nicht nur über ein hohes Maß
von Charakterfeſtigkeit und Wiſſen, ſondern auch von praktiſchem
Können verfügen. Die Kaufmänniſche Stenographen=
Geſell=
ſchaft e. V. eröffnet, wie in unſerem Blatte bereits mehrfach
be=
kannt gegeben, am kommenden Dienstag, dem 14. April,
abends 7.30 Uhr, neue Kurſe für Anfänger in der
Reichskurz=
ſchrift. Auch Unterricht im Maſchinenſchreiben kann täglich
begon=
nen werden. Der geſamte Unterricht findet nicht in einem
Schul=
hauſe ſtatt, ſondern in den eigenen Räumen, Ecke Zeughaus=
und Schleiermacherſtraße (Eingang
Schleiermacher=
ſtraße).
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten
wird die Beckſtraße von Landgraf=Georgs=Straße bis Soderſtraße
und die Heinrich=Fuhr=Straße von Beckſtraße bis Wilhelm=Jäger=
Straße vom 14. April 1931 bis auf weiteres für Fahrzeuge allet
Art geſperrt.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 12. April 1931, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med. Erb. Wenckſtr. 23, Telephon 1208; Dr. med. Hof.
Ger=
vinusſtr. 46½, Telephon 48; Dr. med. Jockel, Oſannſtr. 50,
Tele=
phon 4784.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 11. April bis 18. April die
Apothke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9, Einhorn=
Apo=
theke, Kirchſtraße 10½
Aus den Parkeien.
— Deutſchnationale Frauengruppe. Mittwoch,
den 15 d. M. nachmittags 4 Uhr, iſt unſere monatliche
Zuſammen=
kunft bei Sitte, wozu wir unſere Mitglieder und Freunde herzlich
und dringend einladen. Der Landesgeſchäftsführer Freiherr von
Schilling wird einen Vortrag halten über das Thema:
Kampfziele der nationalen Oppoſition. Wir
hof=
fen auf vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder. Gäſte und
Freunde willkommen.
Tageskalender für Sonntag, den 12. April 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 18.30 Uhr=
Ende 22 Uhr: „Aida”. 4 21. — Kleines Haus, Anfang 15, 17.30
und 20 15 Uhr: Colin=Roß=Tonfilm „Achtung Auſtralien. Ach”
tung Aſien!” — Orpheum, 16 und 20 Uhr: „Le Chic de
Paris”. — Konzerte: Zur Oper, Rheingauer Weinſtubs
Datterich Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant Böllenfalltor
Theater=Reſtaurant. Hotel und Reſtaurant Poſt. Alter
Rats=
keller, Café Jöſt, Reſtaurant Bürgerhof, Rummelbräu, Reichs”
hof. Zum Tropfſtein, Monopol, Wiener Kronenbräukeller;
Schweizerhaus Eberſtadt ab 4 Uhr Ludwigshöhe nachm. 4 Uhr=
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Pglaſt=
Lichtſpiele. — Union vorm. 11.15 Uhr: „Micky=Maus”
Helia, vorm 11.15 Uhr: Emden III. fährt um die Welt:
Verein. Geſellſchaft: Ausſtellung „Der Menſch”
Stadtkapelle, nachm. 18 Uhr: Vortrag von Frau Gallie
ſon=Reuter „Aus meinem Leben in zwei Welten”,
Stuhlverſtopfung. Nach den an den Kliniken für innere
Kran=
heiten geſammelten Erfahrungen iſt das natürliche „Franz=Joſel.”
(Tr96
Bitterwaſſer ein äußerſt wohltuendes Abführmittel.
Nummer 101
Sonntag, den 12. April 1931
Seite 7
Heſſen.
Dd. Arheilgen, 11. April. Die Generalverſammlung des Obſt= und
Gartenbauvereins nahm einen ſehr regen Verlauf. Wie wertvoll die
Arbeit dieſes Vereins iſt, zeigt der von dem erſten Vorſitzenden
vorge=
tragene Jahresbericht. Daraus geht hervor, daß die Tätigkeit des
Ver=
eins im Jahre 1931. insbeſonders die Schädlingsbekämpfung, die
Um=
pfropfung und Düngung der Obſtbäume und den Vogelſchutz umfaßte.
Zur Bekämpfung der Schädlinge wurde das obligatoriſche Spritzen der
Obſtbäume im ſüdlichen Teile des Ortes fortgeſetzt. In Düngungsfragen
wurde aufklärend gewirkt durch Abhalten von Vorträgen, in denen
be=
ſonders die Kalkdüngung empfohlen wurde, und durch Verteilung
lehr=
reicher Schriften. Zur Förderung des Vogelſchutzes wurde von Profeſſor
Spilger ein Lichtbildervortrag abgehalten, bei dem zirka 30 Niſtkäſten
zur Verteilung kamen. Obwohl die Beteiligung bei dem gemeinſamen
Obſtbaumbezug zu wünſchen übrig ließ, konnten doch insgeſamt 140
junge Bäumchen bezogen werden, zu denen das Reich einen geringen
Zuſchuß gewährt hatte. An Obſtausſtellungen konnte infolge der
vor=
jährigen Mißernte nicht teilgenommen werden. Der Vorſitzende gab der
Hoffnung Ausdruck, daß das Jahr 1931 eine beſſere Ernte bringen
möge, damit der gewaltigen Einfuhr ausländiſchen Obſtes erfolgreich
entgegengetreten werden könne. Der Vorſtand, der zur vollſten
Zu=
friedenheit die laufenden Geſchäfte erledigt hatte, wurde einſti mig
wiedergewählt. Bei Punkt Verſchiedenes wurde beſchloſſen, daß der
Verein zu dem Feuerwehrfeſt einen Beitrag leiſtet und ſich an dem am
4. und 5. Juli ſtattfindenden Bundesfeſt der Jungbauern durch Stellung
eines Feſtwagens beteiligt. — Der Turnverein veranſtaltet am nächſten
Samstag in der Turnhalle einen Gymnaſtik= und Tanzabend deſſen
um=
fangreiches Programm allein von den Turnerinnen des Vereins
be=
ſtritten wird.
Cp. Weiterſtadt, 11. April. Unfall. Auf der Landſtraße nach
Darmſtadt kam ein Motorradfahrer, als er einer Schafherde anſichtig
wurde und ſcharf bremſen mußte, zu Fall. Er mußte ſich in ärztliche
Behandlung begeben. — Im Nachbarort Braunshardt konnte
die=
ſer Tage die Witwe M. Schuchmann ihren 82. Geburtstag begehen.
J. Griesheim, 11. April. Waldbrand. Am Freitag
nachmit=
tag, zwiſchen 2 und 3 Uhr, entſtand in Flur 6 der hieſigen Gemarkung
„Auf die Harras”, ein Waldbrand, der den 10jährigen Kiefernbeſtand
einiger Privat=Waldgrundſtücke auf einer Fläche von zirka 1400
Quadrat=
metern teilweiſe beſchädigte. Der Brand, der durch die dürren
Gras=
flächen reichlich Nahrung gefunden hätte, wurde, bevor er einen
größe=
ren Umfang annehmen konnte, von Herrn Förſter Ahlheim vom
Forſt=
haus Harras und einem Landwirt aus Weiterſtadt gelöſcht. Nach
Wahr=
nehmungen ſcheint der Brand von einigen Kindern angelegt worden zu
ſein. — Die diesjährige Generalverſammlung der hieſigen Freiwilligen
Feuerwehr findet am Sonntag, 12. April d. J., nachmittags 4 Uhr,
im Gaſthaus „Zum grünen Baum” hier ſtatt. Vorhergehend, um 3 Uhr,
Uebung mit Geräten. — Nach einer Bekanntmachung der hieſigen
Bür=
germeiſterei iſt ein großer Teil der Baumbeſitzer mit dem Entfernen
dürrer Bäume und Aeſte. Entfernung der Raupenneſter und Miſteln,
ſowie Abnahme der Klebgürtel noch im Rückſtande. Die ſäumigen
Baum=
beſitzer ſind deshalb aufgefordert worden, das Verſäumte bis ſpäteſtens
15. April d. J. nachzuholen, widrigenfalls die Entfernung der
Schäd=
linge und Klebgürtel auf ihre Koſten und weiterhin Strafanzeige
er=
folgt. — Am Dienstag, 14. April d. J., abends 8 Uhr, findet auf dem
Rathaus eine Gemeinderatsſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt:
1. Arbeitsvergebung, 2. Waſſerleitungs=Angelegenheiten, 3. Anſtellung
eines Hausmeiſters, 4. Krankenkaſſenbeiträge für die Ausgeſteuerten.
5. Mitteilungen, 6. Steuer= und Stundungsgeſuche, 7. Wohlfahrts= und
Armenſachen.
. Eberſtadt, 11. April. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtrigen Gemeinderatsſitzung beſchloß der Gemeinderat, ſämtliche
an=
läßlich der in Ausſicht genommenen Herſtellung der Alten
Darmſtädter=
traße ſvom Hauſe Pritſch bis zur Schillerſtraße) vorkommenden
Arbei=
ten und Lieferungen, mit Ausnahme der Randſteinlieferung, den
ver=
geinigten Maurermeiſtern Hindermeyer=Rückert=Zickler zu den
Angebots=
ſpreiſen zu übertragen. Die Lieferung der Randſteine (in Baſaltlava)
verhält zum Submiſſionspreis Steinmetzmeiſter Johannes Dieter 3. Die
kUnterhaltungsarbeiten und Lieferungen für die Gemeinde im
Rech=
rmungsjahr 1931 werden wie folgt zugeſchlagen: Maurerarbeiten:
Ver=
geinigte Maurermeiſter; Zimmerarbeiten: Peter Schäfer 6.
Dachdecker=
garbeiten: Johannes Becker=Traiſa; Spengler= und Inſtallationsarbeiten:
„Kehrer und Berghaus: Schloſſerarbeiten: Fritz Hofmann; „
Schreiner=
rund Glaſerarbeiten: Vereinigte Schreiner= und Glaſermeiſter: Weiß=
Wbinderarbeiten: Georg Geißler; Ofenſetzerarbeiten: Konrad Kirſchner:
Tapezierarbeiten: Wilhelm Spangenberg= Pflaſterarbeiten: Georg
Wie=
mner: Steingeröll= und Kieslieferung: Wilhelm Schott 1.; Putzgerät=
Fchafts= und Farbenlieferung: Anna Fölſing; Verbrauchsartikel= und
Ffarbenlieferung: Philipp Eyſenbach; Fuhren: Ludwig Harniſchfeger:
Georg Harniſchfeger 2. und Heinrich Neuſel 3.: Schlammabfuhr: Georg
Rnell Witwe; Sprengwagen: Ludwig Kölſch 5. Leichenwagen: Georg
BHarniſchfeger 2.; Steinſplitt= und Steinſchlaglieferung: Odenwälder
Hartſteininduſtrie. Folgende Baugeſuche fanden Genehmigung: 1. Frau
Kath. Fornoff=Darmſtadt für Wohnhausneubau an der Alten
Darm=
ſtädterſtraße. 2. Adam Feik=Darmſtadt für Wohnhausneubau an der
Neuen Darmſtädterſtraße; 3. Frau Käthe Schmidt Witwe am
Elfen=
nrund, für eine Einfriedigung: 4. Philipp Knieß für Wohnhausneubau
in der Blumenſtraße. Für die an der Provinzial=Pflege=Anſtalt von der
Gemeinde erſtellten Wohnbaracken (Flachbauten) werden die Mieten wie
folgt feſtgeſetzt: Für eine Dreizimmerwohnung: 21 NM., für eine
Zwei=
zimmerwohnung 15 RM. Gegen das Konzeſſionsgeſuch des Valentin
Krämer („Mainzer Rad”) fand der Gemeinderat nichts zu erinnern, da
es ſich hier lediglich um die räumliche Erweiterung einer ſchon
beſtehen=
den Konzeſſion handelt.
Aa. Eberſtadt, 11. April. Aus der evangel
Jugendbe=
wegung. Die Knaben und Mädchen ſämtlicher Jungſchargruppen
haben Donnerstagnachmittag im Gemeindehaus eine Zuſammenkunft, bei
ber die Feſtlegung der Jungſcharſtunden für das Sommerhalbjahr
ge=
regelt werden ſoll. — Werbeabend des Odenwaldklubs.
Am kommenden Mittwoch, 15. April, findet ein Werbeabend der hieſigen
Ortsgruppe des Odenwaldklubs ſtatt. Im Mittelpunkt des Werbeabends
tehen zwei Vorträge, von denen der eine vom „Sinn und Wollen des
Odenwaldklubs” handelt — Auszeichnung eines
Lebens=
retters. Kaufmann Karl Janſohn von hier wurde wegen einer
vor Jahren erfolgten Lebensrettung durch das Innenminiſterium mit
einer Urkunde ausgezeichnet. Die Urkunde wurde ihm dieſer Tage im
Auftrage des Miniſteriums durch die Bürgermeiſterei ausgehändigt.
4a. Eberſtadt, 11. April. Vereinswettkampf. Der fällige
Rückampf zwiſchen dem Turnverein Gr.=Zimmern und dem Turnverein
1876 Eberſtadt findet nunmehr am Samstag, den 18. d. M., abends im
Schwanenſaal ſtatt. Jeder Verein ſtellt zwei Mannſchaften, beſtehend
aus je zehn Teilnehmern (ſechs Turnern und vier Jugendlichen). Es
Handelt ſich dabei um einen Geräte=Wettkampf
für die Woche vom 12. bis 18. April 1931.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſtverrt. Umleitung: Eichen-Oſtheim.
Grünberg—Hungen (Ortsdurchfahrt Hungen) vom 10. 11. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung für den Schwerverkehr (über 2,5 Tonnen)
Richtung Grünberg und Laubach über Langsdorf-Villingen-
Nonnen=
roth, Richtung Nidda über Trais=Gorloff—Steinheim—Rodheim.
Klein=Linden—Wetzlar (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 3. 11.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Garbenheim-Dorlar—Atzbach—
Heuchelheim—Gießen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Neuſtadr i. O.—Seckmauern, zwiſchen dem Straßenkreuz unterhalb
Lützelbach bis zum Weſtende der Ortsdurchfahrt Wiebelsbach, vom 8. 1.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lützelbach.
Darmſtadt—Roßdorf (Noßdörfer Straße zwiſchen Botaniſchem
Gar=
ten und Halteſtelle Glasberg) vom 28. 1. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Beck= und Erbacher Straße in Darmſtadt.
Kelſterbach-Schwanheim-Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt
Kel=
ſterbach) vom B. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Goldſtein,
Niederrad, Schwanheim oder rechtsmainiſch über Flörsheim, Höchſt.
Oberurſel—Oberhöchſtadt im Heſſiſchen Wald (Haide) vom 31. 3.
bis 15. 4. geſperrt. Umleitung: Weißkirchen, Steinbach i. T.
Klein=Linden-Lützellinden (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 29.
12. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Großen=Linden.
Heppenheim-Lorſch am Uebergang Nr. 54 im Bahnhof Heppenheim
am 14. und 15. April jeweils von 6 bis 14 Uhr geſperrt. Umleitung:
Bensheim.
Ober=Ingelheim—Groß=Winternheim vom 13 4. für 8 Wochen
ge=
ſperrt. Umleitung nach Groß=Winternheim von Mainz über Eſſenheim.
Elsheim, von Bingen über Ober=Hilbersheim. Nieder=Hilbersheim,
Engelſtadt. Schwabenheim.
Trais=Münzenberg—Wohnbach (Ortsdurchfahrt Münzenberg), vom
11. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hörgern-Griedel—
Oppershofen—Södel—Bellersheim—Trais Münzenberg.
Münzenberg—Rockenberg (Ortsdurchfahrt Münzenberg) vom 9. 4.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Oberhörgern, Griedel,
Oppers=
hofen, Södel und Eberſtadt, Trais=Münzenberg, Bellersheim.
Cp. Pfungſtadt, 11. April. Waldbrand. Am hellen Tage brach
in der Abteilung 20 des Diſtrikts „Klingsackertanne” ein Waldbrand
aus. Der Brand erſtreckte ſich auf ungefähr 200 Quadratmeter eines 2 Waldbeſtandes. Zur Bekämpfung des Brandes war die
Feuer=
wehr aufgeboten worden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 11 April. Obſt= und
Gartenbauver=
ein. Am Sonntag, 19 d. M., findet unter Führung von Herrn
Obſt=
bauinſpektor Behne=Darmſtadt ein Gemarkungsrundgang ſtatt.
Zu=
ſammenkunft der Teilnehmer um 3 Uhr nachmittags am Rathaus zu
Nieder=Namſtadt. Anſchließend an den Nundgang wird eine
Beſpre=
chung über die gemachten Erfahrungen im Vereinslokal. Gaſthaus Zum
Löwen, ſtattfinden. Alle Mitglieder und Obſtbaumbeſitzer können ſich
an dieſem Nundgang beteiligen. Fragen über Behandlung einzelner
Obſtbäume oder Obſtbaumſtücke können bei dieſer Gelegenheit durch
Be=
ſichtigung an Ort und Stelle behandelt werden. — Geſangverein
„Eintracht=Freundſchaft” Vielſeitigem Wunſche entſprechend
und angeſichts des großen Erfolges, den das Volksſtück „Die Lieder des
Muſkanten” bei der letzten Auführung hatte, findet am Sonntag, den
19. April, abends, im Saale des Darmſtädter Hofes” eine
Wieder=
holungsaufführung ſtatt. Für ein billiges den wirtſchaftlichen
Verhält=
niſſen angepaßtes Eintrittsgeld iſt hier Gelegenheit geboten, ſich einen
wirklichen Kunſtgenuß zu verſchaffen.
C. Ober=Ramſtadt, 11. April. Klein= und Sozialrentner=
Fürſorge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für Monat
Abril werden am Mittwoch, den 15. d. M., nur vormittags von 8.—19
Uhr bei der Gemeindekaſſe ausgezahlt. — Säuglingsfürſorge.
Montag, den 13. April, nachmittags von 2—3 Uhr, findet im Zimmer 18
des Rathauſes Säuglingsberatungsſtunde ſtatt.
T Groß=Zimmern, 11. April. Die von den Verbänden der freien
Wohlfahrtspflege unter der Bezeichnung „Winterhälfe 1931‟
durchgeführte Sammlung hatte in anbetracht der allgemein ſchlechten
wirtſchaftlichen Verhältniſſe doch noch ein recht befriedigendes Ergebnis.
Es konnten hiervon in Groß=Zimmern an 58 Perſonen Lebensmittel und
Kleiderpakete, an 40 Perſonen je 1 Zentner Kartoffeln und an 57
Per=
ſonen Gutſcheine zum Einkauf von Waren im Werte von 4 Mark zur
Verteilung gelangen. Wenn damit auch keinem über, die Not
hinweg=
geholfen werden konnte, ſo war doch jedem Empfänger dieſer Gaben
da=
mit wenigſtens eine kleine Beihilfe” zur Beſtreitung dringendſter
Bedürf=
niſſe geleiſtet worden.
T. Reinheim, 11. April. Die Handwerkskammer hält
näch=
ſten Freitag, den 17. April, 11.45—13 Uhr, im Gaſthaus Appel hier eine
Sprechſtunde ab.
Bw. Langſtadt 11. April. Die älteſte Einwohnerin unſeres Dorfes,
Frl. Eliſabethe Diehl, wurde unter großer Anteilnahme der
Ge=
meinde dieſer Tage zur letzten Ruhe gebettet. Die Verblichene ſtand im
91. Lebensjahre und war taubſtumm. Trotzdem war es ihr noch möglich,
bis in die letzten Tage hinein leichte häusliche Arbeiten zu verrichten.
— Zu Beginn des neuen Schuljahres werden 12 Schulrekruten, 6
Kna=
ben und 6 Mädchen, aufgenommen.
Biologiſch=kosmekiſcher Fragekaſten.
Bearbeitet von Dr. P. Born.
Anfrage P. H.: Gibt es wirklich wirkſame Mittel zur
Beſei=
tigung von Runzeln, Falten oder ſchlaffer Haut?
Antwort: Für die genannten Zwecke werden Hautpflegemittel
empfohlen, die das ſogenannte Verjüngungshormon aus den
Keim=
drüſen enthalten. Hormone ſind Anregungsſtoffe, die von
ver=
ſchiedenen Drüſen im Organismus produziert werden. In einer
dermatologiſchen Univerſitätsklinik wurde ermittelt, daß auch bei
äußerlicher Anwendung dieſes Keimdrüſenhormon zu geſteigerter
Zellneubildung führt, wodurch ſchlaff gewordene, geſchrumpfte
Geſichtshaut wieder prall, elaſtiſch und ſtraff wurde. Die
Patien=
ten machten einen um mehrere Jahre verjüngten Eindruck. Eine
ſolche hormonartige Hautereme iſt das Eukutol 3, das ich
Ihnen empfehle, weil es von einem durchaus zuverläſſigen und
vertrauenswürdigen Werk hergeſtellt wird. Wenden Sie ſich an
(TV.5585
eine Apotheke oder Drogerie.
T. Riebernhaufen, 11. April. Ein vierjähriges Kind, das
anſchei=
nend mit Zündhölzern ſpielte, ſteckte dabei einen Stall mit
Schup=
pen in Brand. Der aus dieſem Brandunglück entſtandene Schaden
iſt beträchtlich.
Cd Michelſtadt. 11. April. Der Deutſche Pfadfinderbund, Horſt
Michelſtadt, veranſtaltete geſtern abend im Schmerkers Garten einen
Sing= und Spielabend. Das zurzeit auf dem Breuberg tagende
Führer=
ſchulungslager des Deutſchen Pfadfinderbundes ſowie ein Teil des
Hor=
ſtes Frankfurt a. M. wirkten hierbei mit und halfen den Abend
ver=
ſchönern. — Nach dem von den Pfadfindern geſungenen Lied: „Auf. auf,
zum fröhlicken Jagen”, begrüßte der Führer des hieſigen Horſtes, Kurt
Friedrich, die erſchienenen hieſigen Freunde und Eltern der Pfadfinder,
ſowie die auswärtigen Gäſte. Nach ihm ergriff der ebenfalls in der
Pfadfinderbewegung tätige F. C. Schiffer das Wort zu einer kurzen
Anſprache, wobei er hauptſächlich Zweck und Ziele des Pfadfinderweſens
erläuterte. Nach drei kleinen Sinngedichten mit den Titeln;
Pfadfiu=
der: Deutſchland; Heſſentreue; die von den kleinſten der hieſigen
Pfad=
finderſchar vorgetragen wurden, begann der Führer des Horſtes Gießen
und Reichsmuſikmeiſter des Deutſchen Pfadfinderbundes, Walter von
Hahn mit ſeinem Vortrag, betitelt: Aus dem Leben des Deutſchen
Pfadfinderbundes”. An Hand von Lichtbildern zeigte der Vortragende
zunächſt das Leben und Treiben einer Pfadfindergruppe auf einer
Wan=
derung, oder wie der Pfadfinder ſagt, auf einer Fahrt am Rhein und
eine weitere Fahrt der älteren Pfadfinder nach Eſtland und Finnland.
Beſonders eindrucksvoll war das Bild des von der Bevölkerung
Finn=
lands den bei den Freiheitskämpfen für Finnland gefallenen deutſchen
Soldaten erſtellten Ehrenmales, an dem auch durch die Pfadfinderaruppe
ein Kranz niedergelegt wurde. Die im Saale anweſenden Pfadfinder,
die dieſe Fahrt mitgemacht häben, brachten im Anſchluß hieran ein
finn=
ländiſches Soldatenlied in deutſcher Ueberſetzung zum Vortrag, wie
überhaupt der ganze Vortrag mit dem Geſang von alten Volksliedern
und zu den Bildern paſſenden Liedern ausgeſchmückt wurde. Während
ſich nun die älteren der Pfadfinder auf dieſer weiten Fahrt befanden.
tummelten ſich die jüngeren auf dem Vogelsberg in dem dort
aufge=
ſchlagenen Zeltlager. Nach einer kurzen Pauſe leitete ein altes
Volks=
lied, das von den Pfadfindern geſungen wurde, zum zweiten Teil. des
Abends ein, der im Gegenſatz zum erſten Teil heiteren Inhalts war.
Ein heiteres Singſpiel brachte denn auch ſchon die Lachmuskeln der
Zu=
hörenden in Bewegung, und die anſchließende Pfadfinderſchrammelmuſik
löſte einen ſolchen Beifallsſturm des bis auf den letzten Platz beſetzten
Saales aus, daß ſich die Hauskapelle der Pfadfinder zu Zugaben verz
ſtehen mußte. Ein Theaterſtück, betitelt „Kaſper bei den Kannibalen”,
erntete auch ſehr lebhaften Beifall. Mit einem Lied wurde dann der
gemitliche Abend geſchloſſen und hoffen wir, daß das Gebotene der
Pfadfinderbewegung viele Freunde gebracht haben wird. —
Ge=
meinderatsſitzung. Am kommenden Montag, 13. April 1931,
findet nachmittags 6 Uhr, in den „3 Haſen” eine öffentliche
Gemeinde=
ratsſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. verſchiedene
Vor=
anſchläge, ſowie die Vergebung von Bauarbeiten.
b. Erbach, 11. April. Ernennung. Herr Hans Flach, ſeither
Baupraktikant beim Kreisamt Erbach, wurde mit Wirkung vom 1. April
1931 ab zum Oberbauſekretär ernannt. — Operettengaſtſhiel
in Erbach. Am Sonntag, den 12. April, abends 8.15 Uhr, findet in
Erbach im Saale des „Schützenhof” ein Operettengaſtſviel durch den
be=
kannten Wiener Theaterdirektor Th. Könner ſtatt. Zur Aufführung
kommt die große Schlager=Operette „Wenn in Wien der Flieder blüht”
in 3 Akten. Für die Jugend iſt am Nachmittag des gleichen Tages die
Auffüihrung des Märchenſpieles „Rübezahl und der geizige Müller”
vor=
geſehen. Beginn nachmittags 4 Uhr. — Die Künſtler ſind von früheren
Veranſtaltungen hier bekannt und genießen beſten Ruf, ſo daß ſie ſicher
mit einem vollen Haus rechnen dürfen. —Gemeinderatsſitzung.
Am Donnerstag, den 16. d. M., abends 6 Uhr, findet im Rathausſaale
eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen:
Einführung des neugewählten Beigeordneten, ſowie verſchiedene
intereſ=
ſante Kommiſſionsberichte (Wohlfahrtsdeputation.
Waſſerwerksdevuta=
tion. Eulhacher Marktkommiſſion und Straßenbenennungskommiſſion.)
D. Biblis, 11. April. Schwerer Unfall. Am Freitag
nach=
mittag verunglückte der 46 Jahre alte Eiſenbahn=Rottenarbeiter Joh.
Lehmann von hier beim Abladen von Eiſenbahnſchienen auf der Strecke
Biblis—Groß Rohrheim ſchwer. Eine 30=Meter=Schiene traf ihn ſo
un=
glücklich, daß er ſchwere Verletzungen erlitt, die ſeine ſofortige
Ueber=
führung ins Wormſer Krankenhaus notwendig machten.
Ca. Lorſch, 11. April. Unfall. Ein Unfall, der leicht
ſchlim=
mere Folgen hätte haben können, ereignete ſich geſtern um die
Mittags=
zeit in der Kirchſtraße. Ein von der Wormſerſtraße kommendes
Ver=
ſonenauto wollte dort den Fußgänger Johs. Stumpf überholen, dieſer
überhörte aber das gegebene Signal, wodurch der Wagenführer genötigt
war, ſeinen Wagen ſcharf nach rechts abzubiegen und dadurch trotz des
Randſteines gegen das Wohnhaus des Maklers Koch rannte und dort
einige Gefache einrannte. Während die Beteiligten mit dem Schrecken
davonkamen, erlitt das Fahrzeug leichte Beſchädigungen. —
Beerdi=
gung. Unter zahlreicher Beteiligung wurde am Freitag der zweitletzte
Altveteran, Herr Valentin Reiſinger 2. zu Grabe getragen. Es
betei=
ligten ſich der Kriegerverein und der Soldatenverein am Trauerzuge,
die Muſikkapelle Gutſchalk ſpielte die Tauerweiſen. — Geburtstag.
Herr Bäckermeiſter Nikolaus Maſſoth, der älteſte Bewohner unſeres
Ortes und der einzige noch lebende Altveteran, begeht am Weißen
Sonn=
tag, 12. April, ſeinen 89. Geburtstag in geiſtig und körverlich guter
Rüſtigkeit. Bereits vor zwei Jahren wurde Herr Maſſoth aus Anlaß
ſeines Geburtstages durch Ueberreichung eines Bildes vom Herrn
Reichs=
präſidenten don Hindenburg und durch den Herrn Staatspräſidenten von
Heſſen geehrt. Möge dem hochbetagten Manne ein weiterer heiterer und
froher Lebensabend beſchieden ſein. — Sport. Der Sportklub
Olym=
via Lorſch hat die alten Freundſchaftsbeziehungen zu dem
Fußballver=
ein Weinheim wieder aufgenommen und fährt am Sonntag zu dieſem,
um dort ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Am 19. April beginnen
dann die Aufſtiegsſpiele. Lorſch iſt am 1. Sonntage ſpielfrei.
Dm. Wolfskehlen, 11. April. Standesamtsregiſter. Im
Monat März wurden in unſerer Gemeinde zwei Sterbefälle, fünf
Ge=
burten und keine Eheſchließung verzeichnet.
— Gernsheim., 11. April. Waſſerſtand des Rheins am
10. April: 153 Meter; am 11. Abril:; 149 Meter (Morg. 5.30 Uhr.)
— Hirſchhorn, 11. April. Waſſerſtand des Neckars am
10. April: 1.96 Meter: am 11. April: 198 Meter. (Morg. 5.30 Uhr.)
4a. Langen, 11. April. Seinen 80. Geburtstag begebt am
kommenden Montag, den 13. April, Chriſtian Heuß, wohnhaft
Rhein=
ſtraße.
Oberheſſen.
h. Gießen, 11. April. Selbſtmord eines
Reichswehr=
grenadiers. Der ſeit ſechs Wochen ſpurlos verſchwundene
Ober=
grenadier Wagner vom hieſigen Reichswehrbataillon wurde von
Spaziergängern im Stadtwalde an einer Fichte erhängt aufgefunden.
Der im 25. Lebensjahre ſtehende Soldat hat ſeinem Leben durch
Selbſt=
mord ein Ende bereitet. Ueber die Urſachen dieſes Schrittes ſind
gericht=
liche Unterſuchungen im Gange.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Sonntag, den 12. April 1931
Nummer 101
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Mathilde Schricker
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Verlobte
Darmstadt
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Holland".
Statt Karten.
Für die uns anläßlich unserer Ver-
Jobung überaus zahlreich erwiesenen
Aufmerksamkeiten sagen wir Allen
herzlichsten Dank.
Else Eitenmüller
Christien Schepp
Darmstr. 3
Soderstr. 21
Für die mir anläßlich meines
Jubi=
läums erwieſenen Aufmerkſamkeiten,
Gratulationen und Geſchenke kann ich
leider nicht jedem perſönlich danken.
Ich möchte deshalb meinen herzlichſten
Dank auf dieſem Wege zum Ausdruck
(5711
bringen.
Katharine Ritſert
Hebamme, Nieder=Ramſiadt.
Für die anläßlich unſerer
Ver=
lobung überfandten Glückwünſche,
Blumenſpenden und Geſchenke
ſagen wir Allen, die uns damit
bedachten, unſeren herzl. Dank.
5771)
Elſe Döpcke
Karl Möſer
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtigſter Teilnahme bei dem
Heimgang unſeres lieben Sohnes
und Bruders
Hans Bärthel
ſagen wir allen unſeren
herzlich=
ſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Becker für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe,
ſowie ſeinen Freunden und allen
die unſerem teuren Entſchlafenen
die letzte Ehre erwieſen. (5728
Für die tieftrauernden Hinterbliebenen
Familie H Borthel.
Statt Karten.
Dankſagung.
Für alle Zeichen teilnehmender Liebe und Verehrung
für unſere nun in Gott ruhenden lieben teuren
Ent=
ſchlafenen
Frau Eliſe Klingelhöfer
geb. Joſt
ſagen wir hiermit herzlichſten Dank. Beſonders Dank
allen, die an ihrem ſchweren Krankenlager hilfreich
zur Seite ſtanden, ſowie Herrn Pfarrer Winkler für
die troſtreichen Worte am Grabe.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Friedr. Klingelhö er.
Meſſel, den 9. April 1931.
Statt Karten.
Für die erwiesenen Aufmerksamkeiten
anläßlich unserer Verlobung danken
herzlichst
Erna Oroh
Fritz Wagner.
Unſere liebe Mutter, Großmutter u. Schweſter
Frau
Leonie Sander
geb. Oeſtreicher
iſt am 7. April nach langem ſchwerem Leiden
verſchieden.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ada Guggenheim, geb. Sander
Dr.=Ing. Alexander Sander
Ludwig Guggenheim
.=Margareie Sander, geb Bendix
Darmſtadt, Worms, Berlin, London,
Wien.
Die Feuerbeſtattung hat auf Wunſch der Verſtorbenen
in der Stille ſtattgefunden. Von Beileidsbeſuchen
bittet man abſehen zu wollen.
Statt beſonderer Anzeige.
Nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden entſchlief, wohlverſehen mit den hl.
Sterbe=
ſakramenten, mein innigſtgeliebter Mann, unſer
herzensguter und treuſorgender Vater,
Schwieger=
ſohn, Bruder, Schwager und Onkel
Hans Rupp
Inſtitutsvorſteher
im beinahe vollendeten 57. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Johanna Rupp, geb. Haun
Paul Nupp
Hilde Rupp.
Darmſtadt, den 12. April 1931.
Grüner Weg 19.
(5765
Die Beerdignng findet am Montag, den 13. April,
nachmittags um 2 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu nehmen.
Nachruf.
Schon wieder haben wir den Verluſt eines
lieben Kollegen durch den Tod zu beklagen. Am
8. April ds. J., verſchied der Kammermuſiker i. R.
Paul Uhlmann.
32 Jahre gehörte er als 1. Geiger unſerem Orcheſter
an, bis ihn ein hartes Geſchick zwang, frühzeitig
ſeiner geliebten Kunſt zu entſagen. Er war ein
ſtiller, gütiger Menſch, der in rührender
Beſcheiden=
heit durchs Leben ging, und als ſolcher wird er
uns als Freund und Kollege unvergeßlich bleiben.
Die Mitglieder
des Heſſ. Landestheater=Orcheſters.
Darmſtadt, den 1
Dank agung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang
un=
ſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
Allen innigſten Dank. Insbeſondere
danken wir den Schweſtern des
Eli=
ſabethenſtifts für die lieb volle Pflege
ſowie Herrn Pfarrer Waldeck und
Herrn Pfarrer Rückert für ihre
troſtreichen Worte.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Grete Rauſch und Kinder.
5777). Familie Georg Rauſch.
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit verſchied unſere liebe Mutter
Frau
ANTONIA RARIA OOUSTOL
geb. Velten
Doris Charlotte Couſiol
Eliſabeth Antoinette Couſtol
Darmſtadt, am 8. April 1931.
Dem Wunſche der Heimgegangenen folgend, fand die Einäſcherung in
der Stille ſtatt. Beileidsbeſuche dankend verbeten. (5156
Statt Karten.
Meine heißgeliebte, unvergeßliche Frau
Tnheiniite keigel
geb. Henſing
meine unerſetzliche liebe Mutti, mein treubeſorgtes ſonniges
Kind mußte am 8. April 1931 im 36. Lebensjahre von
uns gehen.
Walther Reitzel
Bernhardt Reitzel;
Margarethe Henſing, geb. Netz.
Die Beiſetzung fand auf dem alten Friedhof in aller
Stille ſiatt.
Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, meinen
innigſt=
geliebten Mann, unſeren guten Schwager und Onkel
Andreas Rüffer
heute Nacht im 72. Lebensjahre zu ſich zu ruſen.
In tiefem Schmerz
im Namen der Hinterbliebenen:
Frau M. Rüffer.
Die Beerdigung hat auf Wunſch des lieben Entſchlafenen in der
Stille ſtattgefunden.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei
dem Heimgange unſeres lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen,
ſowie für die vielen Kranzſpenden, ſage ich hiermit innigſten
Dank. Insbeſondere danke ich Herrn Dekan Zimmermann ſür
die troſtreichen Worte, der Schweſter Emma Schuſter vom
Eliſabethenſtift für die liebevolle, aufopfernde Pflege, ſowie
allen denen, die dem teuren Dahingeſchiedenen die letzte Ehre
erwieſen haben.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau M. Rüffer.
Darmſtadt, den 11. April 1931.
Kondolenzbeſuche dankend verbeten.
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Großer
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Schützenstr. 5
Stützer Nchf
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme, wie auch für die
zahl=
reichen Blumenſpenden beim
Heim=
gange unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Marie Krämer Bwe.
geb. Müller
ſagen wir hiermit unſeren innigen
Dank. Ganz beſonders danken wir
auch der Krankenſchweſter Marie
für ihre liebevolle Pflege, Herrn
Pfarrer Paul für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe, ſowie dem
Frauen=
verein, für den ergreifenden
Grab=
geſang.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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Die Lage am Geldmarkk.
Verhältnismäßig raſch konnte ſich der Frankfurter Geldmarkt über
die Anſpannung, welche der Ultimo und die Oſterfeiertage verurſacht
hatten, hinwegſetzen. Entgegen den vielfach gehegten Befürchtungen,
daß der Quartalsultimo größeren Schwierigkeiten begegnen werde
konnte der Monatswechſel ziemlich glatt überwunden werden.
Tages=
geld wurde zu Beginn der Woche in größeren Poſten angeboten und
er=
mäßigte ſich auf bis 3,5 Prozent. Erſt gegen das Wochenende zog der
Satz wieder etwas an, da ſich in Zuſammenhang mit der Fälligkeit der
Einkommenſteuer regere Nachfrage einſtellte. Die Gerüchte über eine
Senkung des Reichsdiskonts wollen nicht verſtummen; es iſt jedoch
heute noch kaum zu ſagen, ob ſich das Inſtitut in anbetracht der
gerin=
gen Entlaſtung, die der Ausweis der erſten Aprilwoche zeigte, ſchon in
der nächſten Zeit zu dieſer Maßnahme entſchließen wird. Andererſeits
fehlt es nicht an Argumenten, die für eine Diskontermäßigung ins
Tref=
fen geführt werden können. Auch am Diskontmarkt war die Lage
er=
leichtert. Warenwechſel hatten recht ſtilles Geſchäft.
Infolge des ſtarken Deviſenbedarfs für die Zinszahlungen und auf
Käufe der Reichsbank, die vermutlich mit den Reparationsleiſtungen in
Zuſammenhang zu bringen ſind, ergaben ſich am Deviſenmarkt nach
an=
fänglich recht ſtabiler Lage größere Kursſteigerungen. Die neuerlichen
Goldankäufe der Bank von England und die in Ausſicht ſtehenden
wei=
teren Goldzufuhren wirkten ſich naturgemäß auch auf den Pfundkurs
aus. Der Dollar blieb ohne weſentliche Veränderungen. Dagegen ließ
der franzöſiſche Franken Schwächeneigung erkennen, was mit der, auch
durch den Ultimo kaum beeinflußten, anhaltenden Geldflüſſigkeit am
Pariſer Markt zu begründen ſein dürfte. Durch ſehr feſte Tendenz
zeichneten ſich Debiſe Schweiz aus, und die ſpaniſche Peſeta, die
inter=
national höher lag, da man mit einer erfolgreichen Durchführung des
Stabiliſierungsprogramms rechnen zu können glaubt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 8. April. Die vom
Sta=
tiſtiſchen Reichsamt für den 8. April berechnete Indexziffer der
Groß=
handelspreiſe iſt mit 113,5 gegenüber der Vorwoche (113,6) nahezu
un=
verändert. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe
106,9 (minus 0,1 v.H.), Kolonialwaren 97,2 (minus 0,4 v. H.), induſtrielle
Rohſtoffe und Halbwaren 105,4 (minus 0,1 v.H.) und induſtrielle
Fer=
tigwaren 137,8 (minus 0,2 v. H.).
Der Schiedsſpruch für das Berliner Baugewerbe. Nach ſehr langen
Verhandlungen vor dem Schlichter von Groß=Berlin kam geſtern
nach=
mittag eine Verſtändigung zwiſchen dem Verband der Baugeſchäfte von
Groß=Berlin und dem Reichsverband des Deutſchen Tiefbaugewerbes,
Bezirksverein 2, einerſeits und den beteiligten Gewerkſchaften
anderer=
ſeits zuſtande, wonach die Parteien einen einſtimmig gefällten
Schieds=
ſpruch annehmen würden. Die darauf unter dem Vorſitz des Schlichters
Wiſſell gebildete Schlichterkammer fällte nach längerer Beratung einen
Schiedsſpruch, wonach ab 8. April d. Js. der Facharbeiterlohn 1,42 Mk.
der Bauhilfsarbeiterlohn 1,18 Mk. und der Tiefbauarbeiterlohn 0,92
Mark beträgt. Der Spruch wurde einſtimmig gefällt und iſt ſomit für
die beteiligten Organiſationen bindend.
Der Handelsverkehr mit Chile. Der deutſche Generalkonſul in
Val=
paraiſo, Herr Dr. Soehring, hält am Freitag, 1. Mai, bei der
Außen=
handelsſtelle für das Rhein=Maingebiet in Frankfurt a. M.
Sprech=
ſtunden über den Handelsverkehr mit Chile ab. Firmen, die an den
Sprechſtunden teilnehmen wollen, werden gebeten, dies der
Außenhan=
delsſtelle, für das Rhein=Maingebiet, Frankfurt a. M., Börſe, bis zum
2. April mitzuteilen, damit eine Verteilung der Beſucher auf die zur
Verfügung ſtehende Zeit erfolgen kann.
— Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Beendete Vergleichsverfahren. Gießen: Fabrikant Karl
Müller, Inhaber der Firma Emil H. Müller, Holzwarenfabrik.
p. Italieniſche Liquidationsüberſchüfſe. Bei der Verteilung der von
Italien herausgegebenen Ueberſchüſſe können nur Geſchädigte
berück=
ſichtigt werden, die einen Liquidationsſchaden in Italien erlitten
haben, ſofern ihnen hierfür eine Entſchädigung auf Grund des
Liqui=
dationsſchädengeſetzes gewährt oder trotz Vorhandenſeins eines
Liquida=
tionserlöſes wegen verſpäteter Anmeldung verſagt worden iſt.
Berück=
ſichtigt werden nur Geſchädigte, die das Vorliegen beſonderer Härten
glaubhaft machen, wenn insbeſondere der Geſchädigte bedürftig iſt oder
der Wert des von der Liquidation betroffenen Vermögens oder des
ein=
behaltenen Liquidationserlöſes die gewährte Entſchädigung erheblich
überſteigt. Anträge auf Berückſichtigung bei der Verteilung ſind bis
ſpäteſtens 30. Juni 1931 zu ſtellen. Formblätter ſind koſtenlos vom
Bund der Auslandsdeutſchen, Berlin C. 2, Breite Straße 8/9, erhältlich.
Bei dieſem ſind auch die Anträge zu ſtellen. Ueber die Anträge
ent=
ſcheidet endgültig und unanfechtbar ein Ausſchuß. Die feſtgeſetzten
Be=
träge werden durch die Reſtverwaltung für Reichsausgaben unter
Ab=
zug eines Koſtenbetrages von jedem auszuzahlenden Betrag, der 2
Pro=
zent nicht überſteigen darf, zugeſtellt.
Die Lohnſtreitigkeiten in Frankreich. Die Beſprechungen zwiſchen
den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern der Textilinduſtrie von
Rou=
baix=Tourcring werden erſt im Laufe der nächſten Woche beginnen. Die
Arbeitgeber werden erſt bei dieſen Beſprechungen die Führer der
Arbeit=
nehmerverbände von der Höhe der beabſichtigten Lohnkürzung
unter=
richten. Im Departement Aube iſt ebenfalls ein Lohnſtreit
ausgebro=
chen, da die Arbeitgeber der Strick= und Webwareninduſtrie eine
Lohn=
kürzung von 6 v.H. für männliche und 8 v.H. für weibliche Arbeiter
angekündigt haben. — Eine Reihe von kommuniſtiſchen Arbeitern und
Arbeiterinnen ſind am Freitag in einen mehrſtündigen Proteſtſtreik
getreten.
Produkkenberichke.
Mainzer Produktenbericht vom 10. April. Großhandelspreiſe pro
100 Kilo loko Mainz: Weizen 30,25—30,50; rheinheſſ. Roggen 20,50;
Hafer 19,50; Futtergerſte 19,50—20,25; Malzkeime 10,50; ſüdd.
Weizen=
mehl Spezial Null 43,90—44,40: Roggenmehl 60proz. 29—29,50;
Wei=
zenkleie fein 12,25—12,50; desgl. grob 13,25—13,50; Roggenkleie 13,50;
Weizenfuttermehl 13,50—14; Biertreber 10,25; Erdnußkuchen 14,25 bis
14,50; Kokoskuchen 14—18,50: Palmkuchen 12—13,75; Rapskuchen 10
bis 11: Sohaſchrot 14—15; Trockenſchnitzel 7—7,50. Tendenz: Stetig;
Futtermittel weiter feſt.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 11. April. Infolge der
mehrtägigen Unterbrechung durch die Oſterfeiertage iſt eine weſentliche
Veränderung in der Marktlage nicht eingetreten. Die Preiſe blieben
im ganzen behauptet, nur die Balkanſorten gaben erneut etwas nach.
Die Umſätze waren ſehr gering. Es notierten in Pfg. pro Stück ab loko
Frankfurt a. M.: italien. 8,5—9, bulgar 7,5—7,75, jugoſlav. 7,75—8,
rumän. 7,25—7,50, holländ. 7,5—10,5, däniſche 7,5—11, belgiſch=flandriſche
8,5—8,75, ſchleſiſche 7,5—8, baher. 7,75—8, norddeutſche 7,5—10,25.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 11. April. Das knappe
Angebot bewirkte eine unveränderte Preislage bei weiterhin ſchwachem
Abſatz. Holländiſche Butter 1 Faß 1,54; einhalb Faß 1,56, in
Halb=
pfundſtücken 1,60; deutſche Butter 1,45. Preiſe in RM. für 1 Pfund
im Großhandelsverkehr.
Verſtändigung auf der Pariſer Welkzuckerkonferenz.
Die internationale Konferenz der Zuckerausfuhrländer iſt nach
Ab=
lehnung der japaniſchen Vorſchläge durch Kuba in ihrer Sitzung zur
Verſtändigung auf folgender Grundlage gelangt: 1. Erreicht der Preis
je Pfund Zucker fob Cuba 2 Cents, ſo werden automatiſch 225 000
Ton=
nen für den Export frei. 2. Erreicht der Zuckerpreis 2,25 Cents, ſo
kann der Zuckerexportausſchuß 2,5 Prozent der Quote für den Export
freigeben. 3. Erreicht der Zuckerpreis 3,50 Cents, ſo werden je
nach=
dem „ob bei einem Preis von 2.25 Cents das Exportkontingent von 2.,5
Prozent durch den Ausſchuß freigegeben worden iſt oder nicht,
zwangs=
läufig 225 000 Tonnen oder 112 500 Tonnen für den Export frei.
Frankfurker und Berliner Efſekienbörſe.
Frankfurt a. M., 11. April.
Auch zum Wochenſchluß verkehrte die Börſe in feſter Haltung, da
für Spezialwerte erneut Kauforders vorgelegen haben. Anregend wirkte
die bereits geſtern von uns verbreitete Meldung von beſchleunigter
Durchführung der deutſchruſſiſchen Verhandlungen. Die Spekulation
nahm in Verbindung mit den eingetroffenen Kundenorders ebenfalls
neue Deckungen und Käufe vor. Das Geſchäft war für einen
Samstags=
verkehr zeitweiſe ziemlich lebhaft. Die erſten Notierungen lagen gegen
die feſte Abendbörſe überwiegend bis zu 1.5 Prozent höher. Beſonderes
Intereſſe wandte ſich erneut dem Elektromarkt zu. an dem AEG. mit
plus 1.,5 Prozent, Licht und Kraft mit plus 2,75 Prozent und Siemens
mit plus 2,25 Prozent lebhafter umgeſetzt wurden. Geſfürel und
Schuk=
kert gewannen je 1.25 Prozent. J. G. Farben eröffneten 1,5 Prozent
höher, lagen aber ſpäter leicht gedrückt. Rütgerswerke gaben nach den
Steigerungen von geſtern 1,5 Prozent nach. Sehr feſt tendierten am
Kunſtſeidemarkt Aku, die 3,25 Prozent anzogen und Bemberg mit plus
4 Prozent. Am Kalimarkt Salzdetfurth 3 Prozent höher, Weſteregeln
behauptet. Von Verkehrswerten gewannen A.=G. für Verkehr 2.5
Pro=
zent und Allgemeine Lokal= und Kraftwerke 1,5 Prozent.
Reichsbahn=
vorzugs=Aktien plus 0,5 Prozent. Montanwerte ruhig und gut
behaup=
tet. Höher ſetzten noch ein: Südd. Zucker, Waldhof, Holzmann und
Daimler bei Beſſerungen bis zu 1,5 Prozent. Banken ruhig und teils
bis 0,5 Prozent niedriger. Am Anleihemarkt blieben Alt= und Neubeſitz
gut gehalten. Ausländer ruhig. Der Pfandbriefmarkt lag faſt
geſchäfts=
los und teils um eine Nuance ſchwächer.
Im Verlaufe wurde die Stimmung rubig, doch blieben die Kurſe
behauptet. Weiter befeſtigt waren A.E.G. mit erneut plus 1,5 Prozent.
Stark erhöht waren bis zum Schluß der Börſe Allgemeine Lokal= und
Kraftwerke, die 5 Prozent anzogen. Im übrigen war die Börſe nicht
ganz einheitlich, aber im allgemeinen gegen Anfang doch gut behauptet
und eher etwas feſter. Am Geldmarkt blieb Tagesgeld mit 4 Prozent
unverändert. Der Deviſenmarkt lag ohne Veränderungen. Man nannte
Mark gegen Dollar 4,2001. gegen Pfunde 20,41½/, London—New York
4,8592½, Paris 124,27. Mailand 92,85, Madrid 43,82, Schweiz 25,22‟/8,
Holland 12,11:/s.
Berlin, 11. April.
Unſere geſtrige Mitteilung, daß entgegen allen anderslautenden
Meldungen die deutſch=ruſſiſchen Verhandlungen nicht abgebrochen,
ſon=
dern im Gegenteil mit Beſchleunigung durchgeführt und in einigen
Tagen wahrſcheinlich ſchon zu Ende geführt werden, hatte bereits an
der Frankfurter Abendbörſe wieder eine freundliche Stimmung
hervor=
gerufen, die ſich auch heute erhielt. Außer dieſem Moment regte die
Mitteilung eines Blattes an, nach der die Auflegung einer
Inlands=
anleihe, wie an der geſtrigen Börſe gerüchtweiſe verlautete, für
ausge=
ſchloſſen gehalten wird, nachdem ſich gerade jetzt Beſſerungszeichen am
Kapitalmarkt bemerkbar gemacht haben. Ferner intereſſierte der
Monatsbericht der Dresdner Bank, der die Abwärtsbewegung für
be=
endet und die deutſchen Aktien für international am beſten verzinslich
hält, und das Projekt der Linderung der Arbeitsloſigkeit. Infolge des
frühen Börſenbeginnes war das Geſchäft nicht ſehr umfangreich, doch
lagen aus dem Auslande und der Provinz kleine Kauforders vor, und
die Spekulation, die geſtern Blankoabgaben vorgenommen hatte, ſchritt
heute zu Deckungen. Im allgemeinen ergaben ſich 1 bis Zprozentige
Beſſerungen, denen nur vereinzelt Rückgänge um 1 Prozent
gegenüber=
ſtanden. Im Verlaufe wurde es zunächſt etwas ruhiger und leichter,
dann ſetzte ſich, ausgehend von Montanen, Schiffahrtswerten und A.=G.
für Verkehrsweſen, die bis faſt 3 Prozent anzogen, eine neue
Aufwärts=
bewegung durch. An den betreffenden Märkten beobachtete man Käufe
von Großbankſeite. Gegen 12 Uhr war es nicht ganz einheitlich, im
allgemeinen aber behauptet, nur Farben etwas ſtärker rückgängig.
2
Deutſche Anleihen waren etwas gebeſſert.
Berliner Kursbericht
vom 11. April 1931
Vom füddeutſchen Eiſenmarkt.
In den letzten Wochen hat die Belebung am ſüddeutſchen Eiſenmarkt,
die als Folge der vormonatlichen Preisermäßigung eingetreten war,
keinerlei Fortſchritte gemacht. Die ſaiſonmäßige Belebung des
Bau=
marktes geht in weit langſamerem Maße vor ſich als im Vorjahre. Der
Bedarf in Stab= und Formeiſen für Bauzwecke läßt daher ſehr zu
wünſchen übrig. Trotz gewiſſer Anzeichen, die auf eine
Konjunktur=
belebung hinweiſen, hat auch die verarbeitende Induſtrie noch keinen
ſtärkeren Auftragseingang feſtſtellen können. Vor allem die
Waggon=
induſtrie leidet ſehr unter Beſchäftigungsmangel. Man beſchränkt ſich
allgemein auf die Deckung des notwendigſten Bedarfes. Etwas lebhafter
geſtaltete ſich das Händlergeſchäft. Der Provinzhandel iſt noch mit der
Komplettierung ſeiner Läger für den Frühjahrsbedarf beſchäftigt und
erteilt in allerdings mäßigem Umfange Stabeiſenſpezifikationen, die
meiſt auf die bis 15. April verlängerten Verbandsabſchlüſſe verrechnet
werden können. Zu Neukäufen beſtand jedoch keinerlei Neigung. Die
Beſchäftigung der Werke iſt unverändert ſchlecht und an eine
Wieder=
inbetriebnahme der verſchiedenen ſtillgelegten Werke und Walzſtraßen
konnte noch nicht gedacht werden. Beſonders ſchlecht ließ ſich das
Band=
eiſengeſchäft an, während in Blechen, beſonders in Feinblechen,
ver=
ſchiedentlich größere Objekte zur Abwalzung kommen konnten. Die
Un=
einheitlichkeit des Marktes ſpiegelt ſich wieder in den ſehr
unterſchied=
lichen und oft raſch wechſelnden Lieferzeiten der Werke. Zwar können
glatte Spezifikationen in Form= und Stabeiſen meiſt prompt ausgeführt
werden, aber die Lieferfriſten für wenig gangbare Abmeſſungen
be=
wegen ſich zwiſchen 3—6 Wochen. Für Bleche, Bandeiſen und
Univerſal=
eiſen beſteht ebenfalls faſt ſtets raſche Lieferungsmöglichkeit.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am
8. April 1931 auf 72.7 gegen 72,8 am 1. April (Durchſchnitt 1909=
13 — 100), fiel alſo um 0.1 Prozent. Für die einzelnen Metalle
wurden nach dem Preisſtande vom 8. April folgende
Einzelindex=
ziffern errechnet: Kupfer 71,3 (am 1. April 1931: 71,5), Blei 76,6
(76,6), Zink 49,3 (47,7), Zinn 61,5 (64,4), Aluminium 118,1
(118,1); Nickel 107,7 (107,7); Antimon 79,2 (79,2).
Da ſich die Goldmarkumſtellung im Verhältnis 2:1 auf 4,6
Mill. RM. gegenüber dem Friedenskapital von 3,3 Mill. RM.
als zu hoch darſtellt, und ſich außerdem für 1930 erhebliche
Kunden=
verluſte ergeben haben, wird bei der Ludwigshafener
Walzmüh=
len A.=G. eine Zuſammenlegung des Stammkapitals ſowie der
Vorzugsaktien im Verhältnis 5:3 erwogen.
Der Arbeitsminiſter hat die Entſcheidung des
Schlichtungs=
ausſchuſſes, die eine Herabſetzung des Lohnes im Zinkerzbau um
6 v. H. rückwirkend vom 1. März vorſieht, für verbindlich erklärt.
Die bekannte Schuhfirma Louis Spier in Frankfurt a. M.
hat geſtern ihre Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt einen
außerge=
richtlichen Vergleich an. Die Forderungen der Warengläubiger
einſchließlich der Banken belaufen ſich auf 178 000 RM. Die Höhe
der Aktiven ſteht noch nicht feſt. 23. April Gläubigerverſammlung.
In der A.=R.=Sitzung des Vereins Deutſcher Oelfabriken,
Mannheim, wurde beſchloſſen, der auf den 4. Mai
einzuberufen=
den G.=V. die Verteilung einer Dividende von wieder 5 Prozent
für das abgelaufene Geſchäftsjahr vorzuſchlagen.
Die vor dem Haupttarifamt in Berlin am 9. April geführten
Lohnverhandlungen für die Chemiſche Induſtrie,
Sek=
tion 6, Baden=Rheinpfalz, ſind geſcheitert.
Bei den Durchſchnittsarbeiten am Neckarkanal waren
Lohndifferenzen aufgetreten, die zu einer Arbeitsniederlegung der
rund 270 Mann zählenden Belegſchaft führten. Nunmehr iſt eine
Verſtändigung auf Baſis einer 10,5prozentigen Lohnkürzung
zu=
ſtandegekommen. Die Arbeit wurde wieder aufgenommen.
Wie aus Luxemburg gemeldet wird, werden infolge der
Wirtſchaftskriſe Ende dieſes Monats ungefähr 10 000 ausländiſche
Bergarbeiter entlaſſen werden. Von dieſer Maßnahme werden in
der Mehrzahl deutſche Staatsangehörige betroffen, die von den
Behörden angewieſen werden ſollen, das luxemburgiſche Gebiet
nach ihrer Entlaſſung ſofort zu verlaſſen.
Wie aus Paris gemeldet wird, fand geſtern die konſtituierende
Sitzung der Oberſchleſien=Baltik=Eiſenbahngeſellſchaft ſtatt. Zum
Präſidenten wurde der frühere franzöſiſche Geſandte in Bern,
Charles Laurent, gewählt. Das Geſellſchaftskapital beträgt 150
Millionen Francs.
Oeviſenmarkt
vom 11. April 1931
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank . . . . . . .
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Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Unin.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell 56.—
Ae
157.625
88.—
134.625
78.75
75.—
102.50
177.50
75.25
82.—
83.—
47.25
70.25
84.—
Polyphonwerie
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerkel 62.875
Weſteregeln Alkali
Agsb..Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirich Kupfei
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
175.—
62.—
269.—
122.875
11e.50
181.—
69.—
26.50
53.—
10 Schilling 58.98 59.10 Spanien
100 Peſetas 46.50 46.60 Prag
10 Tſch. Kr 12.42c 12.44 Danzig
100 Gulden 81.53 7.69 Budap 100 Pengö 73.15 73.29 Japan 1 Yen 2.073 2.077 Sofia
100 Leva 3.C4 3.05 Rio de Janerro Milre 0.307 (.E09 Hollan!
Oslo 100 Gulden 168.2 168.6 Jugoſlawien 100 Dinar 7.38 .:94 100 Kronen 112.26 1124 Portugal 100 Escndo 18.85 17.19 Lopenhagen. 100 Kronen 112.25 112.47 Athen
P 100 Drachn 5.44 *.45 Stockholm 00 Kronen 112.3: 112.54 Iſtam bu 1 türk. 2 London
&=Stg. 20.389 20.429 Kairo
ägypt. 4 20.31 Re Buenos=Aireé 1 Pap. Peſo 1.451 1.45 Kanad=
canad. Dol 4. 19= 4.201 New Yor)
Belgien Dollar. 1.156 4.2045 Uruguay 1 Goldpeſo 2.827 2.833 100 Belgo 58.32 58.44 Jsland 100 eſtl. Kr. 1 92.02 22.70
Italien 100 Lire 21.965! 22.00 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr 111.69 171.91 Paris
00 Franc9 16 404 16.444 Riga
100 Lats" 60.7 C0.89
Viebmärkke.
* Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag, den
11. April, waren 541 Tiere zugeführt worden. Verkauft wurden 476
Stück, und zwar Milchſchweine das Stück von 10—19 Mk., Läufer das
Stück von 20—30 Mk. Der Marktverlauf war gut.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 11. April:
Getreide. Weizen; Mai 84, Juli 63, September 61½,
De=
zember 64,50; Mais: Mai 61½, Juli 62½, September 60,75,
De=
zember 53,75; Hafer: Mai 30,50, Juli 30½, September 30,75,
Dezember 32,25; Roggen: Mai 36½, Juli 39. Sept. 40¾.
Schmalz: Mai 8,82½, Juli 8,95, Sept. 9,10, Okt. 9,07½.
Schweine: Leichte 7,75—8,00, ſchwere 6,85—7.20;
Schweine=
zufuhren in Chicago 5000, im Weſten 26 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 11. April:
Schmalz: Prima Weſtern 9,55: Talg, extra loſe 4½.
Getreide. Weizen: Rotwinter 93½; Mais: loco New York 75;
Mehl: ſpring wheat clears 4,10—4,55; Getreidefracht nach
Eng=
land 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—8½ C.
Kakao: Tendenz ruhig, Umſätze 22, Loconotiz 5½: Mai 5,41,
Juli 5,60, September 5,75, Oktober 5,83, Dezember 5,93, Januar
1932 6,01, März 6,12.
72 Dtſch. Reichsan!
%0
5½%Intern.,
6%Baden .......
% Baher ......
6%
.....
8½ Heſſen v. 28
8‟
v. 2‟
50 Preuß. Staat.
8½ Sachſen ......"
6%
..
7% Thüringen.
Frankfurter Kursbericht vom 11. April 1931.
786
80.5
100.5
82.25
92.25
95.7
96
100.5
80.5
87
Dtſche. Anl. Auslo
ſunsſch. 41/.
Ab=
löſungsanl. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche Schutzge
bietsanleihe .. ..
—
8% Aachen v. 29
8% Baden=Baden
6% Berlin ......
8% Darmſtadt v. 26
8%
v. 28
7% Dresden......
8% Frankfurt a.M
v. 26
7%0
6%
c. 2
8% Mainz.......
8½ Mannheim v. 26
6% „ v.27
8½ München ...
8% Nürnberg. .
8% Wiesbaden
8% Heſt. Landesbl.
70
8% „ Goldoblig.
4½% Heſſ. Ld8.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾½ „Kom.=Obl
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
22 „Gebdeblis
59.3
6.5
2.9
916
93
87
99
89
78.5
26.5
93.25
100.5
95.5
96.5
915I.
85.25
2o Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl
32 Kaſſeler Land
kredit Goldofbr. . /100
7½ Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.. 1 95
62
8% Naſſ. Lamdesbk.
6%
4½% „ Liqu. Ob
—
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
„ „ Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)../ 116
—
80 Berl. Hyp. Bt./10e
4½½„Liqu.=Pfbr.
18% Frkf. Hyp.=Bk.
4½% — Lig. Pfbr
8% „ Pfbr.=Bk./101.75
4½% „ Liau
2 Mein. Hyp.=Bl
„
4½% „Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=B
4½% „ Lia.Pfbr.
18% Preuß.
Boden=
cred.=Ban1
4½% „Lig. Pfbr.
18% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank ./100.25
4½0 „ Lig. Pfb=
8% Rhein. Syp. B!
4½% Lig. Pſbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bb.=Credit .. ..
8% Südd. Bod.
Cred.=Banl
4½x• A.Bfbr
A.
86.5
100.25
95
86.75
93*/,
R
76.6
97
91.5
101.5
95.75
92.95
95.75
94.6
102.5
97
101
94
1101.75
97
92.25
102
9n
931/,
101
3% Württ. Hyp.=B
60 Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
7%
8% Klöckner=Werk
7% Mainkrw. v. 26
70 Mitteld. Stahl
80 Salzmannu. Ee
7% Ver. Stahlwerke
8% Voigt &Häffne
J. G. Farben Bondsl
—
5% Bosn. L. E.B
„ L. Inveſt.
5% Bulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
4% Türk. Admin.
4½ „ 1. Bagdad
4% „ Zollanl.
4½0 ungarn 1913
4½2
1914
Goldr.
4½
42
1910
Autien
Rig. Kunſtziide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffba. Brauere‟
Zellſtof
Bemberg. 3. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen.
Cement Heidelbert
Karlſtad
J. G.Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade
...."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Karann .44
100
96.25
90.25
88
—
88.25
96.5
104
28G
381l=
a6
15.5
4.5
9a
118
131
88.5
106.5
97.5
— F
58.5
82.75
87
188.5
—
Dt. Atl. Telegr .
„ Erdöl ...."
Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel. .
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Eleftr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchw. Berowerk.
EßlingenMaſchiner
Ettlingen Spinnere
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gas :. Lia.
Hof....."
melſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. . .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Haſenmühle Friſ=
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauk
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufſerm
Hirſch Kupfer
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil
Zlſe Ber
ſe
Junghans
Kali Chemte
„ Aſchersleben
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. .
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke
Knorr C. H...
Lahme: Co.
Laurahütte
Lech, Augskarz ..
102
84.5
138
977
45
110x
210
42.5
—
104
157.5
50
95
119
40
87.5
133.75
55.75
—
178
116
136
79.5
— G
656
119
80.75
101.75
—
112
31.75
55
100
76
162
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm.= Röhren
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf.
Migg, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtad
Deutz
Oberurſe
Tberbedar)
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen ..
Elektr. Stamm
Metallwaren.
Stahlwerke ..
Riebeck Montan. .
Roeder Gebr.
Rütgerswerie
Sachtleben 9. G...
Salzdetſurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriſtg. Stempel
Schuckert Eleftr. .
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemen & & Halsle
Südd. Immobilier
„ Zucker=A. G.
Svensla Tändſtic?
Tellu=Bergbau ...
Thür. Lieſer.=Geſ.
Tietz Leonhard
Tucher=Brauerei
Unterfranlen
Veithwerſe
Ver. f. Chem. Ind
„ Stahlwerke
Strohſtoffabr.
Utranert ...
180
40
13.75
73.5
125.5
78
74.5
40
55
67
126
94.5
66
616
149
769
183
196
55
145.75
180
25
136.25
41
25. 25
18
63.25
130
135
Maie Mi
Voigt & Haeffner
Wahß 4 Freytag
Wegelin, Rußfabril
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein ..
Waldhof ......
Miemel
—
Alig. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank....
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BarmerBanlverein
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Berl. Handelsgeſ.. 131.5
„ Eypothelbl./C8
Comm. u. Privatb
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Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban1...
Frankf. Bank
„ Hyp.=Ban:
Pfdbr.=B1....
Mein. Hyp. Ban ..
Oſt. Creditanſta!
Pfälz. Shp.=Ban
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. B!
Wiener Bankverein
Württk Notenbar
A.-G. ſ. Veriehrsw
Allg. Lokalb. Kraftw)
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag .......
Nordd. Llehd. . .
Südd. Eiſenb.=Ge
—
Alllanz. n. Stutto.
Verſicherung ...
„ „ Verein. Verſ.
FrankonaRück-u. M
Mannh. Verſich=
38
42
181.5
112.5
68b
KKF
143
129.5
134
122.5
150
115.25
94.25
115.25
94.5
160.75
160.75
171.75
135
140
1426
9.5
129
72
tavi Minen
Schentgbadeßl !
N
E9
200b
2186
26.5
[ ← ][ ][ → ]Nummer 101
Sonntag, den B2.=Aprilz1931
Seite 11
34)
Unatangsaadastien,
Ein Roman von Walter Bloem.
(Nachdruck verboten.)
Copyright b9y Nobiſſima Verlag G. m. b. H., Berlin SW 61, Belle Alliance Straße 92.
nis, mein Lieber!‟ Das aufgeriſſene Auge hinterm Einglas war
ein einziges Spottgefunkel.
„Und der Gelbe — den ſie geſtern abend aufgetan hat —?‟
„Der iſt all right . . . Den ſoll ſie ruhig die letzten paar Tage der
Fahrt glücklich machen, wenns die Schiffsleitung nicht merkt. Bei
dem iſt was zu holen.” „Sieh, ſieh .. . und wenn ich nun
hin=
ginge — und petzte dem Kapitän?” „Sie werden nicht, mein
Lie=
ber”, ſchmunzelte Schiewelbein. „Ich wette, Sie ſind froh, wenn
Sie erſt glücklich von dem Kaſten da runter ſind.”
Das mächtige Schiff, eben noch ein unerſchütterlicher
Be=
zwinger des Ozeans, iſt plötzlich ſein wehrloſes Opfer geworden
In raſendem Anprall unſichtbarer, unbegreiflicher Kräfte, die mit
ihm Fangball ſpielen, iſt kein Rhythmus, keine Richtung. Der
Parkettboden des Saales, die Linoleumpfade der Korridore
heben und ſenken ſich unter den Füßen der Flüchtenden, als
ſchlügen die Planken ſelber regelloſe Wellen
Zwei andere Unerſchütterliche ſitzen im ſchmalen Barraum
neben dem Rauchzimmer. Seit Stunden beide ohne Anſchluß.
der eine freiwillig, der andere unfreiwillig. Haben ſich
zuſam=
mengefunden, durch irgendwelche geheime Sympathie zueinander
hingezogen. Die Herren Schiewelbein und Doktor Müller. Es
ſtellte ſich im Geſpräch heraus, daß ſie ein gemeinſames Intereſſe
haben: Edelſteine. Der eine handelt mit Juwelen, der andere
kennt die Technik ihrer künſtlichen Herſtellung. Ein
inter=
efſantes Thema. Beide wiſſen genau Beſcheid, tauſchen leiſe
ihre Erfahrungen aus.
„Mit künſtlichen Edelſteinen iſt viel Geld zu machen”, ſagt
Herr Schiewelbein. Namentlich an der oberen Nahe iſt man da
ſehr weit. Leider ſitzt die Firma, die das Miethe=Verfahren
ausbeutet, auf ihren Geheimrezepten wie des Teufels
Groß=
mutter auf der ewigen Seligkeit.”
„Wiſſen Sie da auh von” ſtaunt der Doktor. „Ich habe
bei dieſer Firma gearbeitet.” „Donnerwetter! und dann
unter=
wegs nach Amerika?” „Na, ich habe da gewiſſe.. Verhand=
Tungen zu führen — wegen Rohmaterialien . . ." „Mann
„Gottes!” meint Herr Schiewelbein. „Kennen Sie denn das
Ver=
fahren — genau?”
Doktor Müller ſieht den Zechgenoſſen prüfend an. „Nein”,
ſagt er zögernd. „Das ganze Verfahren — das kennt wohl
nie=
mand von den Angeſtellten. Es iſt natürlich ſo eingerichtet,
Ddaß jeder nur einen Teil des Prozeſſes überſieht.” „Schade‟,
Fkopfſchüttelte Schiewelbein. „Sonſt hätten Sie gleich drüben
bleiben können. Menſch, ſoviel Millionen gibt’s ja gar nicht,
Avie man Ihnen bezahlen würde.”
„Meinen Sie?” grinſt Müller. „Schade, daß wir uns nicht
früher begegnet ſind. Wenn Sie mich vor meiner Reiſe auf den
Einfall gebracht hätten, vielleicht, daß ich doch noch dieſes und
jenes herausbekommen hätte, was ſich drüben — verwerten ließe,
Gahaha!” Schiewelbein lachte fröhlich mit. Endlich einen Ge=
Tinnungsgenoſſen gefunden unter all den feinen Leuten.
„Und Sie —” taſtet Müller ſich an den neuen Freund heran,
„Sie wollen drüben — kaufen oder verkaufen?” „Vielleicht
bei=
des”, blinzelt der Magdeburger. „Aber das nur im Nebenamt.
Eigentlich hab’ ich hier und drüben nur einen einzigen Edelſtein
zu Gelde zu machen — einen weiblichen.” „Was iſt das?!” ſtaunt
der Chemiker. „Na, Mädchenhändler werden Sie ſchon keiner
ſein. So was tut man vielleicht, aber dann ſpricht man nicht
da=
von — auch nicht nach dem zehnten Gin=Cocktail.” „Na, ſo was
ähnliches bin ich ſchon. Ich bin der Impreſario der
preisgekrön=
ten Schönheit an Bord. Ihrer Tiſchnachbarin.”
Müller fährt in die Höhe. „Der — Frömmel? Die hat einen
Impreſario?” „Na, oder Manager — oder Rentmeiſter — oder,
wenn mans mit dem rechten Namen nennen will, ihr Aufpaſſer.
Sie können ſich wohl vorſtellen, daß ſo ein Mädel nicht aus eigener
Taſche nach Amerika zur Welt=Schönheitskonkurrenz reiſt. Hinter
der ſteht ein Konſortium, das ſie finanziert. Und der Vertreter
der Geldgeber, der dafür verantwortlich iſt, daß der Anteil, den
ſie abzugeben hat von allem, was ſie drüben verdient, für die
Unternehmer gerettet wird — der bin ich.” „Donnerwetter! Und
das ahnt kein Menſch .. . Nicht mal ich habe bemerkt, daß die in
irgendwelchem Zuſammenhang mit Ihnen —
„So etwas hängt man am beſten nicht an die große Glocke.
Das zerſtört nur Illuſionen .. . . Schließlich muß das Mädel doch
auch was von ſeiner Reiſe haben — außer ſeinen Prozenten. Ich
ſorge nur aus der Entfernung väterlich dafür, daß ſie ſich nicht
— verplempert. Wenn ich merke, daß ſie mit jemand anbändelt,
der mir nicht genügend mündelſicher erſcheint, dann gebe ich ihr
einen heimlichen Wink: Hände weg!”
Müller ſann einen Moment nach, ohne ſein Gegenüber eine
Sekunde lang aus den Augen zu verlieren. „Hm — nun ſagen Sie
mal ganz offen, Herr — Schiewelbein: dann hab’ ichs alſo wohl
Ihnen zu verdanken, daß für mich bei ihr — nichts zu machen
war, wie?‟
Der Magdeburger grinſte frech=vertraulich: „Na, aber
ſelbſt=
verſtändlich doch! Ich bin ja nicht blind!” „Alſo ich danke Ihnen
recht ſchön!” Müller hieb auf den Schenktiſch, daß die Gläſer
tanz=
ten. „Womit habe ich Ihr Vertrauen verdient?”
„Ja — man wird eben nicht umſonſt mit ſolchen ehren=, aber
auch verantwortungsvollen Aufträgen betraut. Menſchenkennt=
Müller ſchien nicht recht zu wiſſen, ob er dem feixenden
Ge=
ſellen nicht an die Gurgel ſpringen ſolle. Er zog es ſchließlich
doch vor, das alkoholglühende Geſicht in die gleichen Falten eines
wiſſenden Grinſens zu ziehen. „Sie ſind ja ein ganz Geriſſener,
mein lieber Schiewelbein! Mixer, noch zwei Cocktails!”
Die beiden Biederen hatten eben das zwölfte Glas
herunter=
gekippt, da wurden ſie inne, daß ſie plötzlich ins Wanken kamen.
„Donnerwetter — kommt das von — den paar —
Schnäp=
ſen?” ſtammelte Müller. „Nee” lachte Schiewelbein, auf deutſch,
mit einem Blick des Einverſtändniſſes zu dem Barkeeper, „das
kommt vom Zyklon.” „Vom — —” Müller erblaßte. „Wir
krie=
gen — einen —‟. Er fühlte, wie ſein Magen ſich plötzlich
umzu=
ſtülpen begann.
„Sie!” ſagte der Magdeburger, und ſein tückiſch=joviales
Ge=
ſicht wurde eiſig und ſachlich, „ziehen Sie mal ſchnell Ihr
Porte=
monnaie, zahlen Sie und geben Sie dem Mixer außer dem
Trink=
geld gleich zwei Mark Vorſchuß für Heimtransport und
Säube=
rung. Mit Ihnen is Schluß.”
In dieſem Augenblick erſchien draußen das Geſicht des
Ober=
ſtewards. Er zeigte einen Ausdruck maßloſeſter Verblüffung.
„Nun?” ſtammelte er, „waren die Herren denn nicht — im —
Konzert?”
„Tun Sie doch nicht ſo, als ob Sie das nicht wüßten!” höhnte
Schiewelbein, „Sie Alleswiſſer, Sie! Wir haben hier ſchon ſeit
drei Stunden geſeſſen. Fragen Sie den Barkeeper, wenn Sie’s
mir nicht glauben wollen!“
14.
Ellen Winterfeldt und Bernd Wilczek ſaßen droben auf dem
Sportdeck, in ihre Mäntel gehüllt, in der ſtrandkorbähnlichen
zweiſitzigen Laube auf der Steuerbordſeite. Von Backbord raſte
der Sturm. Das Leinwandverdeck bot einigen Schutz gegen den
Anpräll der Luft= und Waſſerwogen, die den gewaltigen Bau des
hart ringenden Seerieſen überſpülten.
In Bernd Wilczeks Erinnerung wurde der Graus
durch=
littener Schlachtennächte wach. Der Menſch von heute verſtands,
ſich mit der wildeſten Wut der Elemente in Wettbewerb zu ſtellen
... Aber das war Vergangenheit. Der Augenblick war groß genug.
(Fortſetzung folgt.)
Rlst sie
das wirklich?
Schlank und elastisch wie ein
junges Mädchen? So günstig
kann Schlankheit Ihr Au- beeindussen, darum
trinken Sie den angenehmen,
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Sonntag, den 12. April 1931
Rummer 101
Seite 12
[ ← ][ ][ → ]Nummer 101
Jugendherberge als Gefallenen=Ehrenmal.
Sonntag, den 12. April 1931
Seite 13
Afghaniſkans Soldaken kragen deutſche Skahlhelme.
Die neue Jugendherberge von Limburg (Lahn),
Die kürzlich ihrer Beſtimmung übergeben werden konnte. Das Gebäude iſt als Ehrenmal für die
Gefallenen des Weltkrieges errichtet worden.
Afghaniſche Infanterie mit den neuen deutſchen Helmen.
Die afghaniſchen Truppen, noch vor kurzem ein Haufen mehr oder weniger wilder Bergſtämme,
ſollen jetzt nach europäiſchem Vorbild ausgerüſtet und ausgebildet werden. So tragen die Soldaten
heute ſchon deutſche Stahlhelmes die ſich über den dunklen bärtigen Geſichtern recht ſeltſam ausnehmen.
Reich und Ausland.
Der 10jährige Todestag
der Kaiſerin Augufte Bikkoria.
Potsdam. Am Antiken Tempel, dem
Mauſoleum der Kaiſerin Auguſte Viktoria,
wurden am Samstag, dem zehnjährigen
Todes=
age, eine unüberſehbare Zahl von Kränzen und
ſernderen Blumenſpenden niedergelegt. Gegen
! Uhr erſchien der Kronprinz, um den
Sarko=
whag mit einem Kranze ſeines Vaters zu
ſahmücken. Kurze Zeit darauf trafen Prinz
Eitel Friedrich ein, ferner Prinz und Prinzeſſin
Udalbert, ſowie Prinz Auguſt Wilhelm und
Sohn, der einen Kranz des Herzogspaares von
Braunſchweig niederlegte, und Prinz Oskar. Die
iiſerlichen Familienmitglieder verſammelten ſich
m einer längeren Andacht im Mauſoleum.
Spä=
ter erſchien Graf von Finckenſtein, um namens
der jetzigen Gemahlin des Kaiſers einen Kranz
niederlegen zu laſſen. Auch Abgeordnete der
Adelsgenoſſenſchaft, des Deutſchen
Offiziersbun=
des, des Nationalverbandes deutſcher Offiziere,
räeler Deutſchnationaler Frauengruppen und
Paterländiſcher Verbände legten Kränze nieder.
Das Erſatzflugzeug für Elly Beinhorn geſtartet.
Stuttgart. Nach mehreren Probeflügen
ick das von einem Berliner Verlag zur
Ver=
jägung geſtellte Klemm=Flugzeug am Freitag
in Böblingen geſtartet, das Elly Beinhorn, die
iar Flugzeug in der Sahara im Stich laſſen
mußte, den Weiterflug ermöglichen ſoll. Das
öllugzeug wird von dem Flieger Oſterkamp
ge=
ſteuert. Der Flug geht über Paris und Madrid
nach Afrika.
Fabrikbrand in Koblenz.
500 Zimmereinrichtungen vernichtet.
Koblenz. Am Samstag früh brach in dem
muptlagerhaus einer hieſigen Möbelfabrik aus
besher unbekannter Urſache ein Feuer aus, das
aich die angrenzenden Gebäude einer
Auto=
mobilfabrik ernſthaft bedrohte. Die
Berufs=
fmuerwehr rückte mit allen Löſchzügen an die
Brrandſtelle, ſah aber bei der rieſigen
Ausdeh=
ning des Flammenmeeres keine Möglichkeit, das
entfeſſelte Element zu bekämpfen. Es mußten
deshalb ſogar die dienſtfreien Mannſchaften der
Berufsfeuerwehr und ein großer Teil der
Frei=
nälligen Feuerwehr aufgeboten werden, die ſich
leSiglich darauf beſchränkten, die angrenzenden
Gebäude, insbeſondere das
Automobilunter=
mhmen und das Keſſelhaus vor den Flammen
zu ſchützen. Nach eifrigen Bemühungen gelang
es ſchließlich, den Flammenherd abzuriegeln.
Je=doch war nicht zu vermeiden, daß das geſamte
Dach= und Obergeſchoß des Möbellagerhauſes
eimgeäſchert wurden. In den Räumlichkeiten
beFanden ſich 500 fertige Zimmereinrichtungen,
die ebenfalls reſtlos den Flammen zum Opfer
ie len.
Einbruch in eine Waffenhandlung.
Leipzig. Am Samstag früh wurde ein
Eimbruch in eine Waffenhandlung in der
Gott=
chedſtraße verübt. Der Täter wurde von einem
Lolizeibeamten verfolgt und feſtgenommen.
Maan fand bei ihm 17 Piſtolen und etwa 5600
Scuß Munition, die er aus der
Waffenhand=
unng geſtohlen hatte. Er gab an, daß er nach
he 1d geſucht habe. Da er kein Bargeld gefunden
ſSe, habe er die Waffen geſtohlen, um ſie zu
5e 1d zu machen.
Raubüberfall auf einen Konſumverein.
Breslau. Am Freitag abend kurz nach
Sabdenſchluß drangen zwei Männer mit
vorge=
halltenen Revolvern in das Warenlager des
zieelauer Konſumvereins in der Gräbſchenſtraße
in. Dem Lagerhalter, der gerade mit dem
Zäh=
en der Einnahmen beſchäftigt war, entriſſen ſie
as Geld und zwangen ihn, auch noch das in
im em Treſor enthaltene Geld herauszugeben.
ie Räuber entkamen unerkannt mit der Beute
n Höhe von 1300 Mark.
Wieder Neuſchnee im Rieſengebirge.
Hirſchberg. Seit Freitag vormittag hat
s im Hochgebirge zeitweiſe wieder kräftig
ge=
hreit, ſo das zehn bis 20 Zentimeter
Neu=
hmee gefallen ſind. Die Temperatur betrug
eſtkern vormittag auf der Schneekuppe 10 Grad,
u. dem Kamm 5 Grad Kälte.
„Graf Zeppelin” in Aegypten.
Abſtecher nach Ober=Aegypken. — Begeiſterke Aufnahme in Kairo.
Rundflug über Paläſtina.
Die Abfahrt nach Paläſtina
Die Landung in Kairo.
Die begeiſterke Menge durchbricht
die Abſperrung.
Kairo, 11. April.
„Graf Zeppelin” iſt am Samstag vormittag
in Kairo glücklich gelandet. Das Luftſchiff
„Graf Zeppelin”, das erheblich früher in
Aegyp=
ten eintraf, als man es erwartet hatte,
unter=
nahm zunächſt einen Abſtecher nach Oberägypten.
Durch Funkſpruch wurde der Luftſchifführung
nach dem Eintreffen über Kairo mitgeteilt, daß
die Vorbereitungen für die Landung noch nicht
be=
endet ſeien und daß das Programm auch nicht
mehr abgeändert werden könne. Infolgedeſſen
hatte ſich Dr. Eckener zu einer Fahrt über
Ober=
ägypten entſchloſſen. Die Ankunft des „Graf
Zeppelin” auf dem Flugplatz von Almaza hatte
trotz der frühen Morgenſtunde eine Menge von
über 25 000 Köpfen angelockt. Der Zeppelin war
die Nacht über den Nil aufwärts und wieder
zurückgeflogen und näherte ſich beim
Morgen=
gräuen dem Flugplatz, wo mehrere hundert
eng=
liſche Soldaten bereitſtanden. Sie waren unter
dem Kommando eines Fliegerleutnants Luck,
der eigens zu dieſem Zweck nach Aegypten
ge=
kommen war. Zunächſt ließ „Graf Zeppelin”
einen Mann ſeiner Beſatzung in einem
Fall=
ſchirm abſpringen, der für das Landemanöver
Anweiſungen geben ſollte. Die bereitſtehenden
engliſchen Soldaten ergriffen die Landetaue und
hielten den Zeppelin etwa eine Stunde lang
feſt, der dann nach Jeruſalem weiterflog. Der
Polizei war es zunächſt gelungen, die begeiſterte
Menge während der Landung im Zaume zu
hal=
ten, aber als das Schiff den Boden berührte,
und Dr. Eckener erſchien, durchbrach die Menge
die Abſperrung, umringte das Luftſchiff und
jubelte Dr. Eckener und ſeiner Beſatzung zu.
Feuerwehrleute mußten mit Waſſerſpritzen die
Mengen abwehren, um Beſchädigungen des
Luftſchiffes zu vermeiden.
vollzog ſich ſehr glatt. Der Zeppelin wird von
ſeiner Fahrt nach Paläſtina noch im Laufe des
Samstag nachmittags zurückerwartet. Dr.
Ecke=
ner hat den Fliegerleutnant Luck eingeladen,
die Nückreiſe nach Deutſchland mitzumachen. Auf
ſeiner Paläſtinafahrt wurde das Luftſchiff um
10.10 Uhr Ortszeit
über Jeruſalem
geſichtet. Ueber Jeruſalem und den Heiligen
Stätten kreuzte „Graf Zeppelin” etwa eine
Viertelſtunde. Er flog ſo niedrig, daß die
Men=
ſchenmaſſen auf den Straßen mühelos die
Num=
mer am Schiff leſen konnten. Die ganze
Bevöl=
kerung war trotz ſtarker Regenſchauer auf den
Straßen zuſammengelaufen. Der Beſuch des
Luftſchiffes fiel mit den Feierlichkeiten des
Heiligen Feuers in der Grabeskirche zuſammen.
Als die Gläubigen das Motorengeräuſch hörten,
ſtrömten ſie aus der Kirche, um ſich den Anblick
des Luftſchiffes nicht entgehen zu laſſen.
Das Luftſchiff hatte während der Nacht
über Ober=Aegypten gekreuzt, und war am
frühen Morgen nur für ganz kurze Zeit auf dem
Flugplatz von Kairo Almaza verankert worden,
um ſofort zum Fluge über Paläſtina wieder
auf=
zuſteigen. Man rechnet damit, daß das Luftſchiff
noch am Samstag abend von Kairo aus die
Rückfahrt antritt. Am Montag würde danach
„Graf Zeppelin” wieder im Heimatshafen
Fried=
richshafen landen.
„Graf Zeppelin” auf der Rückfahrt
nach Deutſchland.
Friedrichshafen. Die Bodenfunkſtelle
des Luftſchiffbaues Zeppelin erhielt Samstag
abend von Bord des Luftſchiffes „Graf
Zeppe=
lin” folgenden Funkſpruch: „17.30 Uhr
aufgeſtie=
gen zur Rückfahrt. Kurs Sollum. Alles in
Ordnung.”
Franzöſiſcher Artillerieoffizier als Einbrecher,
Paris. Am Freitag wurde ein franzöſiſcher
Artillerieoffizier während eines Einbruches bei
einem reichen Gutsbeſitzer überraſcht und
er=
ſchoſſen. Der Beſitzer des Gutes, ein über 70
Jahre alter Herr, hörte in der Nacht plötzlich
ein Geräuſch, das von einer Tür herzurühren
ſchien. Er begab ſich in das Nebenzimmer und
ſtand dort einem Einbrecher gegenüber, der ſich
auf ihn ſtürzte. Trotz ſeines hohen Alters gelang
es ihm, nach faſt einſtündigem Kampf den
Ein=
brecher bis in das Schlafzimmer zu drängen und
den dort auf einem Stuhl liegenden Revolver
zu ergreifen. Während er ſeinen Angreifer mit
der einen Hand feſthielt, feuerte er mit der
anderen zwei Revolverſchüſſe auf ihn ab, von
denen der eine den ſofortigen Tod herbeiführte.
Erſt bei Eintreffen der Gendarmerie ſtellte man
bei der Unterſuchung der Papiere des
Ein=
brechers feſt, daß es ſich um den Sohn eines
benachbarten Gutsbeſitzers handelte, der als
Offizier in einem Artillerie=Regiment Dienſt
tat. Man vermutet, daß Schulden ihn zu dieſem
unüberlegten Schritt getrieben haben. Der
Gutsbeſitzer wurde auf freiem Fuß belaſſen, da
alle Anzeichen dafür ſprechen, daß er in
Not=
wehr gehandelt hat.
Unwetter über Smyrna. — 10 Tote.
Smyrna. Ein ſchweres Unwetter ging
über die Stadt und Umgebung nieder. Mehrere
Stadtviertel ſtehen unter Waſſer. Fünf Perſonen
wurden durch Blitzſchlag getötet; weitere fünf
ſind bei der Ueberſchwemmung ertrunken.
Aljechin nimmt Capablancas Forderung an.
New York. Weltſchachmeiſter Aljechin hat
die Herausforderung des früheren
Weltſchach=
meiſters Capablanca, mit ihm um den Titel in
Havanna zu kämpfen, angenommen,
Kann Managua noch aufgebaut werden?
Paris. Nach einer Mitteilung der Liga
der Geſellſchaften vom Roten Kreuz ſind, die
erſten Berichte des von dem amerikaniſchen
Roten Kreuz im Flugzeug nach Nicaragua
ent=
ſandten Delegierten Swift eingetroffen. Danach
nimmt die von dem Hilfskomitee des Roten
Kreuzes organiſierte Hilfeleiſtung einen raſchen
Verlauf. Die Stadt Managua iſt vollſtändig
geräumt; man nimmt an, daß dieſe ehemals
60 000 Einwohner zählende Stadt nach Lage der
Dinge wahrſcheinlich nicht wieder aufgebaut
werden kann. — Präſident Moncada von
Nica=
ragua hat den Ehrenvorſitz des Hilfskomitees
übernommen, das ſich ſofort nach der Kataſtrophe
gebildet hat und deſſen Vorſitz der Geſandte der
Vereinigten Staaten führt. — Inzwiſchen ſind
von den Geſellſchaften des Roten Kreuzes von
Panama, Guatemala und San Salvador
Hilfs=
miſſionen in Managua eingetroffen, und aus
Chile und Venezuela ſind Transporte zur
Linde=
rung der Not angekommen.
Ein franzöſiſcher Propagandaflug
rund um Afrika.
Paris. Von dem Flugplatz Touſſus=le=
Noble iſt der Eindecker „Paris” mit einer
vier=
köpfigen Beſatzung aufgeſtiegen, der in etwa
40 Etappen einen Flug rund um Afrika
unter=
nehmen will.: Es iſt beabſichtigt, zunächſt von
Caſablanca aus der ganzen franzöſiſchen
Weſt=
küſte bis zum Kap zu folgen und von dort auf
der Oſtküſte Afrikas über Madagaskar, Aegypten,
Tunis und Algier zurückzufliegen. Der Flug
wird ausdrücklich als franzöſiſcher
Propaganda=
flug bezeichnet. Die erſte Etappe führte das
Flugzeug nach Alicante in Spanien. Die
Ge=
ſamtſtrecke des Fluges ſoll rund 35 000
Kilo=
meter betragen.
Prozeß um ruſſiſches Gold.
New York. Vor den New Yorker Gerichten
hat ein auf 14 Tage berechneter Prozeß
begon=
nen, den die Banken von Frankreich gegen zwei
große amerikaniſche Banken, die Chaſe National
Bank und die Equitable Truſt=Cy, angeſtrengt
hat. Es handelt ſich um eine Forderung von
fünf Millionen Dollar, die die Bank von
Frank=
reich auf Grund der Anſprüche gegen die
Sow=
jetregierung geltend macht. Die Bank von
Frankreich fordert Goldbarren in dem
genann=
ten Werte, die den Banken vor einigen Jahren
von der Sowjetregierung zugegangen ſind.
In der erſten Verhandlung erregte es einiges
Aufſehen, als die Vertreter der beklagten
Ban=
ken erklärten, daß die Goldbarren, die bei ihnen
im Februar 1928 aus Rußland eingetroffen ſind,
bereits vor längerer Zeit wieder nach Rußland
zurückverſchifft worden ſind.
Der Anwalt der Bank von Frankreich
be=
gründete die Anſprüche ſeiner Mandantin damit,
daß während des Krieges die Sowjets
unrecht=
mäßig 10 Millionen Dollar in Goldbarren, die
die Bank von Frankreich in Rußland gekauft
hatte, beſchlagnahmt hätten. Im Jahre 1928
habe die Sowjetregierung fünf Millionen Dollar
in Goldbarren, die zum Verkauf an die
ameri=
kaniſche Regierung beſtimmt geweſen ſeien, an
die New Yorker Banken verſchifft. Die
Ver=
kaufsverhandlungen ſeien jedoch geſcheitert, und
erſt als die Bank von Frankreich ihre Anſprüche
geltend machte, ſei das Gold nach Rußland
zu=
rückgeſandt worden. Die Banken ſeien
demzu=
folge zum Erſatz des hierdurch der Bank von
Frankreich entſtandenen Schadens haftbar.
Die Vertreter der beklagten Banken lehnten
jede Erſatzpflicht ab. Sie wieſen hierbei darauf
hin, daß das ruſſiſche Gold ſeinerzeit durch ein
deutſches Bankhaus nach Amerika verſchifft
wor=
den iſt. Außerdem hätten die betreffenden
Gold=
barren Stempel aufgewieſen, aus denen
hervor=
gehe, daß es ſich unmöglich um das Gold
han=
deln könnte, das im Jahre 1917 zu Ungunſten
von Frankreich in Rußland beſchlagnahmt
wor=
den iſt.
Der Zuſammenſtoß zwiſchen „Glorius” und
„Florida” — höhere Gewalt.
London. Das Kriegsgericht, das den
Zu=
ſammenſtoß zwiſchen dem engliſchen Flugzeug=
Mutterſchiff „Glorius” und dem franzöſiſchen
Dampfer „Florida” unterſuchte, hat, wie aus
Gibraltar gemeldet wird, entſchieden, daß das
Unglück, dem 32 Menſchen zum Opfer gefallen
ſind, auf höhere Gewalt zurückzuführen ſei. Das
Ergebnis der Unterſuchung wird jedoch erſt
ver=
öffentlicht werden, wenn die Admiralität den
Bericht genehmigt hat.
Von den deutſchen Heeres=Waldlauf=
Meiſterſchaften 1931.
General v. Hammerſtein, der Chef der
Heeres=
leitung, begrüßt den Sieger, den Gufreiten
Schönfelder.
Nummer 101
Sonntag, den 12. April 1931
Seite 14
Empfang des amerikaniſchen Präſidenken in den Kolonien.
Die Sternwarke Berlin=Trepkow 35 Jahre all.
Das ungeheuere Fernrohr der Treptower Sternwarte.
Oben: Der Begründer der Sternwarte Dr. Archenhold.
Im April kann die Sternwarte Berlin=Treptow, die zu den beſten Obſervatorien der ganzen Welt
gehört, auf ein 35jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Sternwarte ſtand in dieſer Zeit unter der
ausgezeichneten Leitung ihres Gründers Dr. Archenhold.
Einzug des Präſidenten Hoover (X) in Porto=Rico (Mittelamerika).
Der Präſident der U. S. A. Hoover ſtattete kürzlich der Inſel Porto=Rico einen Beſuch ab, bei der er
von der Bevölkerung und den Behörden außerordentlich begeiſtert empfangen wurde.
Vom Romflug.
Rom, 8. April.
Es ſcheint weſentlich weniger anſtrengend zu ſein, von
Ber=
lin nach Rom oder umgekehrt von Rom nach Berlin zu fliegen,
als all die Befeierung — nicht etwa „Befeuerung” die allerdings
auch zum Wege Rom-Berlin gehört, — auszuhalten, die den
Teilnehmern der erſten Flugreiſe von Berlin nach Rom in der
Ewigen Stadt geboten wurde. Herr von Guerard hält zwar
mit vorbildlicher Friſche alle Feſte und Empfänge aus, die dem
deutſchen Verkehrsminiſter wiederholt Gelegenheit gaben, in
fri=
ſcher und lebhafter Weiſe auf die völkerverbindende Vedeutung
der neuen Fluglinie Berlin—Rom hinzuweiſen, abei man könnte
verſtehen, wenn er auf die Ruheſtunden der Rückkehr mit einem
gewiſſen Aufatmen warten würde.
Man hat die deutſchen Herren in Rom mit einer
Gaſtfreund=
ſchaft von außerordentlicher Freigebigkeit aufgenommen. Daß ſie
auf Staatskoſten im erſten Hotel Roms wohnen, iſt
ſelbſtver=
ſtändlich. Außerdem ſtehen ihnen dauernd drei Automobile zur
Verfügung, was natürlich den Aufenthalt und den Beſuch aller
Sehenswürdigkeiten in Rom ſehr erleichtert. Der
Reichsmini=
ſter und ſeine beiden Begleiter, der Miniſterialdirigent Dr.
Brandenburg und der Direktor der Lufthanſa Wronſky müſſen
da=
für aber auch tüchtig arbeiten. Von früh bis abends ſind ſie
bis zur morgigen Abreiſe nach Berlin ununterbrochen durch
Be=
ſuche, Einladungen oder „Befeierungen” feſtgelegt.
Geſtern abend empfing die Deutſche Vereinigung in Rom die
deutſchen Luftgäſte. Nach einer geſchickten Begrüßungsrede des
Vorſitzenden der Vereinigung hielt Herr von Guerard eine
tem=
veramentvolle und ſehr anſprechende Rede, die jedem Deutſchen
im Auslande gefallen mußte. Dabei konnte er erwähnen, daß die
Flugzeuge zwiſchen Rom und Berlin und umgekehrt bisher ſtets
voll beſetzt waren.
Ehe dieſe Feier in der deutſchen Kolonie ſtattfand, an der
natürlich auch der deutſche Botſchafter Herr von Schubert
teil=
nahm, hatte ein Tee=Empfang im „Circolo della Stampa Eſtera”,
den Vereinsräumen der „Fremden Preſſe” ſtattgefunden, wo Herr
von Guerard angeſichts einer großen Zahl von Preſſevertretern
des Auslandes und einer Anzahl hieſiger Miſſionschefs ebenfalls
ſeiner Genugtuung über den geglückten neuen Luftweg zwiſchen
Rom und Berlin Ausdruck gab. Die deutſchen Luftfahrer kamen
zu dieſem Tee aus der Villa d’Eſte in Tivoli, wo ſie als Gäſte
Cianos, des italieniſchen Verkehrsminiſters, in dieſer ſchönſten
aller italieniſchen Villen mit ihren berühmten Waſſerkünſten zu
Mittag gegeſſen hatten.
Dieſer Beſuch in Tivoli iſt normal ſchon ein voller
Halb=
tagsausflug, wenn man ein Auto zur Verfügung hat. Es iſt
alſo ſchon allerlei, wenn die deutſchen Herren am Mittag in
Tivoli tafeln, am Nachmittag im Preſſeklub Tee trinken und am
Abend in der deutſchen Kolonie feiern. Daß ſie die Tage vorher
neben Beſuchen beim Papſt, Eſſen beim vatikaniſchen
Botſchaf=
ter Herrn von Bergen zuſammen mit dem Kardinalſtaatsſekretär
Paccelli, neben einem Empfang bei Muſſolini und anderen
Be=
ſuchen von Menſchen und Orten, Kirchen und Muſeen, durch die
ſie pflichtſchuldigſt geführt wurden, auch am Oſterſonntag noch einen
Ausflug — (Aus=,flug” im wörtlichen Sinne, denn ſie flogen mit
einem Waſſerflugzeug) — nach Neapel gemacht haben, zeigt, daß
die deutſchen Herren nach dem Süden kräftige Nerven
mitge=
bracht haben. Nun müſſen ſie heute, am Tage vor ihrer Abreiſe,
noch das Muſeum des Vatikans durchſtreifen, beim Flugminiſter
Balbo Mittagbrot eſſen und abends noch an einem großen
Feſt=
eſſen teilnehmen, das der Botſchafter Herr von Schubert gibt.
Die deutſchen Herren haben obendrein noch Glück mit dem
Wetter gehabt, das in der Woche vor Oſtern gar nicht
frühlings=
mäßig ſein wollte. Vielfach Regen und obendrein
außergewöhn=
lich kalt. Dafür zeigte ſich der Oſterſonntag ganz plötzlich im
ſchönſten Gewande, das der Süden bieten kann. Ein ſtrahlender
Sonnentag, faſt ohne Wind und zum erſten Male ſo warm, daß
man mit Vergnügen im Freien ſitzen konnte. Die Luftreiſe nach
Neapel iſt denn auch, wie die Herren erzählten, von einem ganz
außerordentlichen Reiz geweſen. Hoffentlich werden die
Wetter=
verhältniſſe morgen am Tage der Rückfahrt nach Berlin gerade
ſo freundlich die deutſchen Gäſte behandeln, wie ganz Rom ſich
ihnen in ſeiner Gaſtfreundſchaft gezeigt hat.
Die Forkpflanzung der Erdbebenwellen.
Die furchtbare Erdbebenkataſtrophe in Nicaragua lenkt erneut
das Intereſſe auf die theoretiſche Erdbebenkunde, die in den
letzten Jahrzehnten durch die vervollkommneten Regiſtrierapparate
Die Ausbreitung der Erdbebenwellen.
—Direkte Wellen
Reflexionen der
direkten Wellen
1000 km (1
Mega-
meter)
„SErdmittelpunkt:
Rach
weſentlich ausgebaut wurde. Unſere Darſtellung zeigt die
Fort=
pflanzung der Erdbebenwellen unter der Erdoberfläche. Die
direk=
ten oder Raumwellen, die vom Bebenzentrum ausgehen und zum
Teil einen unterirdiſchen Weg von 10 000 Kilometern zurücklegen,
werden beim Auftreffen auf die Erdoberfläche als
Reflexions=
wellen zurückgeworfen, die die oft beachteten Nachbeben erklären.
Auf Blindflugſchule.
Die diesjährigen Kurſe der Luft=Hanſa beendet.
mv. Wie die Hohe Schule des Sportfliegers der Kunſtflug iſt,
ſo gibt der Ausbildung des Verkehrsfliegers erſt die
Schu=
lung im Blindflug, d. i. der Flug ohne Sicht, die letzte
Vollen=
dung. Erſt dann iſt er in der Lage, auch wirklich jedem
Wet=
ter zu trotzen, erſt dann können ihm Wolken und Nebel bei Tag
und Nacht nichts mehr anhaben; und das muß ſchließlich im
In=
tereſſe der Verkehrsregelmäßigkeit des Luftverkehrs gefordert
werden.
Wie ſchon im vergangenen Jahre, ſo veranſtaltete die Deutſche
Luft=Hanſa auch in dieſem Winter für ihre Flugzeugführer wieder
Blindflugkurſe unter Leitung der beiden erfahrenen Flugkapitäne
Polte und Hucke. Im Gegenſatz zum vergangenen Jahr ging
man aber diesmal mehr auf die Forderungen des praktiſchen
Flugbetriebs ein, man flog alſo nicht nur in der
Umge=
bung des Heimathafens mit abgedunkeltem Führerſitz und nach
Kursweiſungen des Lehrers, ſondern man ſtellte den Führern
praktiſche Aufgaben, wie ſie eben im Verkehrsbetrieb verlangt
werden.
So wurden ohne Rückſicht auf die vorherrſchende Wetterlage,
und auf die Auskunft der Wetterſtellen Streckenflüge angeſetzt und
durchgeführt, auch wenn die planmäßigen Maſchinen den
Flug aus Witterungsgründen nicht antraten. Die
Blindflug=
ſchulmaſchine — es wurden die verſchiedenſten Typen für dieſe
Zwecke benutzt — war beſetzt mit dem Lehrer und 4 oder 5
Schü=
lern, die ſich unterwegs in der Führung ablöſten. Wenn die
meteorologiſchen Vorbedingungen für den Blindflug ohnehin
durch ſchlechtes Wetter gegeben waren, wurde die Maſchine nicht
beſonders hergerichtet, ſondern ſo eingeſetzt, wie ſie auch im
ge=
wöhnlichen Verkehr zu fliegen pflegt. Herrſchte dagegen gutes
Wetter, ſo wurde der Führerſitz des Schülers abgedunkelt, ſo daß
auch in dieſem Falle die Notwendigkeit zum Blindfliegen
her=
geſtellt wurde.
Der Schüler hatte bei einem ſolchen Flug die Aufgabe, das
Flugzeug mit Hilfe ſeiner Inſtrumente und der Funkortung an
das Ziel zu bringen. Und, wie man bereits im regelmäßigen
Streckenverkehr dieſes Winters bemerken konnte, ſind die
techni=
ſchen Vorausſetzungen für die Löſung dieſer Aufgabe heute
durch=
aus gegeben, wenn nicht die Landung durch ſtarken Bodennebel
verhindert wird.
Beſonders intereſſant waren die Flüge, die mit dem
Groß=
flugzeug Junkers „G 31” durchgeführt wurden, da dieſe Maſchine
bereits mit einem Eigenpeilgerät ausgerüſtet iſt, das ſie
alſo in die Lage ſetzt, direkt an Bord ihren Standpunkt und
Kurs feſtzuſtellen, während die anderen Maſchinen ſich erſt von
Bodenſtationen peilen laſſen und ihren Standpunkt errechnen
laſ=
ſen müſſen. Die „G 31” war zu dieſem Zweck mit einem
Karten=
tiſch in der Kabine ausgerüſtet, navigierte ſich alſo wie ein
See=
ſchiff an ihr Ziel.
Die Ergebniſſe der diesjährigen Ausbildungsperiode ſind
in=
folge der Umſtellung auf den praktiſchen Betrieb ſehr
zufrieden=
ſtellend, ſo daß mit einer immer weiter fortſchreitenden
Regel=
mäßigkeit im Luftverkehrsbetriebe gerechnet werden kann.
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Nummer 101
Sonntag, den 12. April 1931
Seite 15
Oporn Opiet und Turnen.
Heuke 15 Uhr im Skadion
Bayeriſches „Kleeblatt”- Darmſtädter „Lilien”.
Heute nachmittag 3 Uhr findet im Stadion am Böllenfalltor
eine beinahe ſchon „Tradition" gewordene Begegnung der beiden
Rivalen um die ſüddeutſche Handballmeiſterſchaft,
Sportver=
ein 98 und Spielvereinigung Fürth ſtatt. Bereits
viermal ſtanden ſich dieſe beiden Spitzenvereine, die auch in die
Deutſche Meiſterſchaft eingreifen, um den ſtolzen Titel ſüddeutſcher
Meiſter gegenüber. Beide Parteien zeigten in ihren letzten
Kämpfen eine beſtechende Form, ſo daß ihr Wettſtreit ſicherlich
wieder zu einem Leckerbiſſen für die Freunde des Handballes und
des Raſenſportes werden dürfte. Die ſpieleriſchen Qualitäten der
beiden Gegner haben wir bereits genügend gewürdigt und ſind
daher unſeren Leſern bekannt. Die Mannſchaften treten in ihrer
ſtärkſten Aufſtellung an, wodurch der Reiz des Spieles noch
er=
höht wird. Für die Hintermannſchaft der 98er wird es ſicherlich
wie in den früheren Begegnungen darauf ankommen, ihr
Augen=
merk auf die beſonderen Fähigkeiten Zacherls, des „
Schützen=
königs” der Elf aus Fürth. zu richten. Das Spiel wird
auf=
ſchlußreich ſein für die Ausſichten, die am nächſten Sonntag die
beiden ſüddeutſchen Vertreter in der Vorrunde um die „Deutſche‟
haben, und ein Kampf erſter Klaſſe dürfte daher den Zuſchauern
ſicher ſein. — Vorher ſpielt die Liggerſatz=Elf gegen S.V.
Brauns=
hardt, während anſchließend im Fußball die „Alten Herren” von
S.V. 98 und Germania Pfungſtadt ſich gegenüberſtehen.
Handball in der 9.T.
Wie wir in letzter Minute erfahren, iſt das Entſcheidungsſpiel auf
dem Reichsbahnerplatz Groß=Zimmern — Groß=Wallſtadt
abermals abgeſetzt worden. Der Zeitpunkt des Austragens ſteht
noch nicht feſt.
Tade. Befſungen — Turnerſchaft Griesheim.
Mit obigem Spiel hat Beſſungen ſich einen ernſthaften Gegner
ver=
bflichtet. Griesheim gehört ſeit Jahren zur Kreisklaſſe und konnte auch
in dieſem Jahre den „Platz an der Sonne” behaupten. Die
Leiſtungs=
larve zeigte bei Beſſungen zuletzt nach oben, heute können und müſſen
ſe ſich allerdings gehörig anſtrengen, wenn ſie gewinnen wollen. Das
Spiel beginnt um 3,15 Uhr, um 2 Uhr treffen ſich die 2. Mannſchaften.
Tgde. 1846 Darmſtadt — Tv. König.
Heute nachmittag 3 Uhr empfängt die Tgde. 1846 auf dem
Tlatze der Turngeſellſchaft, Kranichſteinerſtraße, den Tv. König. Das
Torſpiel konnten die 46er für ſich entſcheiden, ob es ihnen auf eigenem
Platze wieder gelingen wird, iſt in Frage geſtellt. Die Gäſte haben in
ltzter Zeit ſehr gute Reſultate erzielen können, die darauf ſchließen
hſſen, daß in der Mannſchaft ein ſtetiger Fortſchritt feſtzuſtellen iſt.
Die 46er, welche zu dieſem Spiele mit einer ſtark verfüngten Mannſchaft
aitreten, müſſen alles hergeben, um gegen ihren Gegner in Ehren zu
beſtehen.
Turnverein Arheilgen.
Heute Sonntag, nachmittags 3 Uhr, ſpielt die 1. Mannſchaft gegen
die gleiche des Turnvereins Mainz 1817. Es iſt ein intereſſantes Spiel
zu ſehen: Mainz iſt eine eingeſpielte Mannſchaft, in der Kreisklaſſe auf
dm 2. Tabellenplatz. — Um 2 Uhr ſpielt die 2. Mannſchaft gegen
Mainz, um 1 Uhr unſere Jugend=Mannſchaft gegen die gleiche vom
Zw. Bickenbach.
Süuoalt.
Dr. Tade. Darmſtadt- Jüdiſcher Arb. 5. C. Frankfurk.
Obiger Gegner hat ſich am heutigen Sonntag mit drei
Mann=
ſcaften nach hier verpflichtet. Frankfurt hat in letzter Zeit beachtliche
R=ſultate erzielt und wird Darmſtadt den Sieg nicht leicht machen. Die
nrmiſche Elf, die mit Beginn des neuen Spieljahres ſtark verfüngt
varde und zuerſt nicht recht befriedigen konnte, hat ſich in letzter Zeit
durch eifriges Training zu einer der beſten Mannſchaften des Bezirks
urwickelt. Sie hat in ihrer jetzigen Aufſtellung 12 Spiele abſolviert,
ſavon 9 gewonnen. 1 unentſchieden geſtaltet und 2 gingen knapp
ver=
oren. — 1. Mannſch. ſpielt um 15 Uhr, vorher die 2. Garnituren; die
Frgend nach der 1. Mannſch.; die 3. Mannſch. in Büttelborn. Die
Sendermannſchaft fährt nach Weiterſtadt.
Reichsbahn Darmſtadt — Olympia Biebesheim.
Nach dem Oſterſpiel in dem ſchönen Büdingen gegen den dortigen
FfRR., das für Reichsbahn 2:3 verloren ging, haben die
Reichsbahnſport=
er am Sonntag um 11 Uhr am Dornheimerweg den Sportverein
Olym=
via Biebesheim als Gaſt. Biebesheim hat außer in dem flinken Sturm
ine Hauptſtütze in der Hintermannſchaft. Reichsbahn tritt zu dieſem
Spiel mit der zurzeit ſtärkſten Aufſtellung an, ſo daß mit einem
ſpan=
nenden Spielverlauf zu rechnen iſt. Um 10.15 Uhr 2. Mannſchaften.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd. — 1. Jgd. Pfungſtadt, Stadion, 13.15 Uhr: 2. Jgd. —
Jgd. SV. 98, Stadion, 9.15 Uhr.
Das geſtrige Abendſpiel nnion Darmſtadt — Eintracht
darmſtadt gewann Union etwas zu hoch 4:0 (1:0).
Sportklub Ober=Ramſtadt.
Am Sonntag, 15 Uhr, empfängt der Sportklub Ober=Ramſtadt den
5B. Lengfeld zum fälligen Verbandsſpiele. Da beide Mannſchaften
twa gleich ſpielſtark ſind, wird es zu einem harten, intereſſanten Spiel
primen. Die Oberramſtädter werden mit beſſeren Leiſtungen als in den
etzken beiden Spielen aufwarten müſſen, wenn ihnen ein Sieg über die
vielſtarken Gäſte gelingen ſoll. Um 1 Uhr ſpielt die 2. Mannſchaft gegen
spielvereinigung Klein=Zimmern 1. im Verbandsſpiel.
* Kreisliga Südheſſen.
Die beiden letzten Verbandsſpiele!
Endlich ſtehen wir am Ende der diesjährigen, ſehr in die Länge
ge=
ogenen Verbandsſerie. Allerdings fehlen noch zwei behördliche Urteile,
on denen die Entſcheidung der Sache Hochheim—Heppenheim evtl. noch
vn großer Bedeutung ſein kann. Heppenheim könnte nämlich bei einem
ünſtigen Urteil noch mit Bürſtadt punktgleich werden, ſo daß alſo bei
ſin führung des neuen Spielſyſtems ein Entſcheidungsſpiel der
Tabellen=
veiten notwendig würde. Im Falle Gernsheim-Biblis iſt es weniger
ſichtig, wer die Punkte zugeſprochen bekommt, da die Entſcheidung auf
ſe Platzbeſetzung der beiden „Delinquenten” keinen Einfluß hat. Die
eiden Punkteſpiele des kommenden Sonntags:
Starkenburgia Heppenheim — Spv. Horchheim;
Spv. Hochheim — Olympia Worms
erſprechen recht intereſſant zu werden. Horchheim iſt in letzter Zeit
ſieder ſehr gut in Schwung; die Bergſträßer werden ſich zum
letzten=
kal ganz gewaltig anſtrengen müſſen, wenn ſie dieſes für ſie äußerſt
ſichtige Treffen zu ihren Gunſten entſcheiden wollen. Eine Punktabgabe
äre für Heppenheim der Verluſt aller Ausſichten evtl. bei den „
Zweit=
ſten” mitwirken zu können. Schon aus dieſem Grunde kann man mit
mem knappen aber ſicheren Sieg von Starkenburgia Heppenheim
rech=
en. In Hochheim wird ſich Olympia Worms mit einer Punkteteilung
Ffrieden geben müſſen, wenn die Einheimiſchen in ſtärkſter Beſetzung
ſtreten werden. Somit haben wir zum Schluß der Saiſon 1930/31
bchmals zwei ganz intereſſante Begegnungen.
An Freundſchaftsſpielen ſind nur zwei Treffen bekannt:
Spv. Arheilgen — FV. Biblis:
Konkordia Gernsheim — Spv. Waldhof Reſ.
Beide Spiele ſind erſt im Laufe dieſer Woche verfekt geworden; wir
ſhnen mit einem ehrenvollen Abſchneiden der Bibliſer bei den Gaſt=
Gern aus dem Nachbarkreis und einem ſchönen Sieg der Gernsheimer
ber, die bekanntlich gute Waldhof=Reſervemannſchaft. Uebrigens hat
ernsheim am 1. Oſterfeiertag ſeinen Gäſten aus Kirchheimbolanden
ſe nette Oſterpackung von 7:1 mit nach Hauſe gegeben.
Zurzeit iſt man ſich noch nicht klar, wie die Geſchichte mit dem
uen Syſtem eigentlich werden ſoll Zur Vorſorge will man deshalb
mrjächſt mit den Aufſtiegſpielen, der Kreismeiſter beginnen.
im 19. April treffen ſich im erſten Entſcheidungsſpiel Viktoria
taldhof — FVgg. Kaſtel. Unſer Vertreter iſt ſpielfrei und kann
bin Ruhe die Sache beſchauen.
Darmſtädter Sporkkalender.
Sonntag, den 12. April.
Handball.
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
15,00 Uhr: Stadion: S.V. 98 — S.Vgg. Fürth.
15,00 Uhr: Kranichſteinerſtraße: Tgde. 46 — T.V. König.
15,15 Uhr: Rennbahn: Tgde. Beſſungen — Tſch. Griesheim.
15,30 Uhr: Maulbeerallee: Merck — T. S.V. Langen.
Fußball.
11,00 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — Union Darmſtadt.
11.00 Uhr: Dornh. Weg: Reichsbahn — Olympia Biebesheim.
15,00 Uhr: Müllersteich: Fr. Tgde. — Jacs Frankfurt.
Leichtakhlekik.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Die Tgſ. 1875 Darmſtadt wird bei den am Sonntag in Frankfurt
a. M.=Oberrad zum Austrag kommenden Waldlaufmeiſterſchaften des
Mittelrheinkreiſes der D.T. durch ihre bekannten Langſtreckler Aßmuth,
Fornoff, Haag und Stenger vertreten, die ſämtlich am Einzellauf
teil=
nehmen und gleichzeitig den Mannſchaftskampf beſtreiten. Trotz der
gerade diesmal beſonders ſtarken Konkurrenz ſollte es den Darmſtädtern
nach dem glänzenden Abſchneiden beim Gau=Waldlauf in Bickenbach und
nach den gezeigten Trainingsleiſtungen durchaus möglich ſein, ſich
erfolg=
reich durchzuſetzen. Die Sieger haben Berechtigung zur Teilnahme an
den am 26. April in Hannover ſtattfindenden Deutſchen
Waldlaufmeiſter=
ſchaften, die gemeinſam mit der D. S.B. ausgetragen werden, ſo daß ein
Anreiz zum Einſatz aller Kräfte gegeben iſt. — Abfahrt: 10 Uhr ab
Darmſtadt Hauptbahnhof.
Kegler=Bereinigung Darmftadt und Umgebung.
200=Kugelkampf.
Dieſer ſportliche Kampf hat nunmehr ſeine Beendigung gefunden.
Es haben ſich 23 Kegelbrüder daran beteiligt, von denen die drei Beſten:
1. Grün („L. L. 08) 1077 Holz, 2. Becher („D. K. 1911” Bv.) 1075 Holz,
3. Hübner („Haſſia 1919‟) 1061 Holz, prämiiert werden.
Weitere bemerkenswerte Reſultate erreichten: Reichert („Zwölfer”
1054 Holz, Reinhardt („Zwölfer”) 1020 Holz, Schild („Konkordia”,
1011 Holz, Bangert („Kranz”) 1008 Holz, Chriſt („D.K.K. 23‟) 1007
Holz.
Seniorenkegeln.
Auch dieſes Kegeln hat ſeinen Abſchluß und reges Intereſſe bei den
20 alten Herren gefunden. Der Kampf ging über 50 Kugeln auf der
Konkordiabahn. Den Sieg erkämpften ſich: 1. Hammer („Lokälchen”
282 Holz, 2. Frank („Chattia”) 269 Holz, 3. Schieferdecker („Zwölfer”)
268 Holz. — Weitere Ergebniſſe, die der Erwähnung bedürfen:
Schembs („D. K. 1911” Bv.) 265 Holz. Harres („Keglerluſt”) 24 Holz,
Sallwey („Lokälchen”) 261 Holz.
Frauenkegeln — 50 Kugeln.
Auch die Frauen wollen in dem Drange ſportlicher Betätigung nicht
zurückſtehen und haben im Konkordiaſaal ebenfalls einen 50=Kugelkampf
ausgetragen. Zehn Teilnehmerinnen traten zum Start an. Es
erziel=
ten: 1. Frau Reichert („Goldene Kugel”) 270 Holz, 2. Frl. Bäumer
(Roll. Glück”) 265 Holz, 3. Frau Schwinn („Goldene Kugel”) 263
Holz, 4. Frl. Bangert (Einzelmitglied) 253 Holz. Die übrigen
Ergeb=
niſſe liegen unter dem Durchſchnitt.
Die Beſtleiſtungen werden durch Medaillen geehrt.
Vor 100 000 Zuſchauern kam am Samstag in Glasgow
das Endſpiel um den Schottiſchen Fußballpokal zur
Durch=
führung, zu dem ſich Celtie und Motherwell qualifizierten; ſie trennten
ſich 2:2 (0:2).
Auch im engliſchen Amateur=Fußballſpiel fiel am
Samstag die Entſcheidung. Der Endkampf, der rund 30 000 Zuſchauer
angelockt hatte, wurde in Highbury von Wilcombe Wanderers
knapp und nicht ganz verdient mit 1:0 (0:0) gegen Hahes gewonnen.
Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtik.
O 6.45: G: nnaſtik. 7.15: Konzert (Schallpl.). O 8.30: Waſſerſtd.
6 11.50: Zeit, Wirtſchaftsmeld. Nachr. Programm. e 12: Konzert
(Ec allpl.). O 12.40: Nachr., Wetter, Sport, Programm. O 12.55:
Nauener Zeit. O 13.05: Konzert (Schallpl.) Fortſ. O 14:
Werbe=
konzert O 14.55: Nauener Zeit. O 15.05: Zeit, Wirtſchaftsmeld.
15.15: Gießener Wetterber. O 16.20, 18.00: Wirtſchaftsmeld. o
ca 19.05: Zeit. ca. 22: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Sonntag, 12. April.
7.00: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.15: Evangeliſche Morgenfeier. Ausf.: Pfarrer Dapper (Anſpr.),
Pfarrer lic. theol. R. Wallau (Liturgie und Anſage), Henriette
Keiper (Alt), B. Dreier (Orgel).
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Volkschor „Union” e. V.
10.15: Laienmuſik. Mitw.: H. Rosbaud (Klavier), M. Wolfsthal
(Violine). Anne Lönhold, Mitglieder eines Sing=Chors.
11.00: G. Pohl: Zu Unrecht vergeſſene deutſche Dichter.
11.30: Amtsgerichtsrat Dr. Unger und Rechtsanwalt Dr.
Als=
berg: Probleme der Vorunterſuchung.
12.00: Berlin: Volkstümliches Konzert der vereinigten
Staats=
opern=Orcheſter.
13.50: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden,
14.00: Stunde des Landes: Inſpektor Pfeiffer: Weinbau im
Früh=
jahr. — Landwirtſchaftsrat Dr. Cordes: Die wirtſchaftlichen
Be=
dingungen des Reichsmilchgeſetzes für das Land.
15.00: Stunde der Jugend.
16.30: Nachmittagskonzert. Frankfurter Rundfunkorcheſter.
18.15: Gerda von Bremen=Hirſchhendt: Rheiniſche Romantik und
moderner Vers, eine Klangſtudie.
18.45: E. Bloch: Anekdoten mit Nutzanwendung,
19.10: Stunde der Frankfurter Zeitung.
19.35: Sportnachrichten.
19.45: Muſikaliſcher Zeitvertreib.
21.15: Symphonie=Konzert des Rundfunkorcheſters. Mitw.: Anna
Maria Lenzberg (Sopran).
22.55: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.20:
Zeit. Wetter für den Landwirt. 6.30: Gymnaſtik, anſchl. Früh=
Frühkonzert. O 10.35, 13.30: Nachrichten. O 12.00: Schallplatten.
bezw. Schulfunk. O 12.25: Wetter für Landwirte (So. 12.50). o
12.55: Nauener Zeit. O 14: Schallpl. O 15.30: Wetter, Börſe. o
19.55: Wetter f. Landwirte. O ca. 21: Wetter, Tages= u. Sportn.
Deutſche Welle: Sonntag, 12. April.
7.00: Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Mitteil. u. prakt. Winke f. d. Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Beſuch des Wirtſchaftsberaters auf einem Bauernhof.
9.00: Morgenfeier. Stundenglockenſpiel der Potsdamer
Garniſon=
kirche. — Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms,
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Elternſtunde: Schulanfang.
11.30: A. d. Thomaskirche, Leipzig: „Halt im Gedächtnis Jeſum
Chriſt”, Mitw.: Städt. u. Gewandhaus=Orcheſter, Thomanerchor.
Soliſten: H. Lißmann (Tenor), Dorothea Schröder (Alt).
12.00: Jubiläumsfeier zum 10jährigen Beſtehen der „Kinderfreunde‟
12.20: A. d. Sportpalaſt: Volkstümliches Konzert der vereinigten
Staatsopern=Orcheſter.
14.30: Jugendſtunde: Märchen.
15.00: A. d. Stadion Wannſee: Radfernfahrt Berlin—Kottbus—
Berlin. (Ziel)
15.30: Armin Knab: Lieder. Mitw.: Elſe Wachsmann (Alt). Am
Flügel: Julius Bürger.
16.00: Prediger Kreuzer: Auf den Spuren des Apoſtels Paulus.
16.30: Unterhaltungsmuſik (A. Pachernegg und ſein Orcheſter).
18.00: Aus: Die verſunkene Glocke. Von Gerhart Hauptmann.
19.00: Deutſche Charaktere: H. Kyſer: Freiherr vom Stein,
19.20: Margarete Jokl: Sonnenſtrahlen im Leben.
19.35: Dichterſtunde: Ein Liebling Gottes. Novelle von Gomoll,
20.00: Bunter Abend. Leipziger Rundfunkorcheſter,
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten. — Anſchl. Tanz=
Muſik, Kapelle Marek Weber.
Geſchäftliches.
Die ſchöne Jahreszeit beginnt. Rüſten Sie auch Ihre
Kleidung hierzu! Sie machen Kleidungsſtücke, wie Anzüge, Koſtüme,
Mäntel, Uniformen, aber auch Tepriche, Polſtermöbel uſw. wieder wie
neu, wenn Sie dieſelben mit Necetin=Pulver durchbürſten. Einweichen
der Waſchen iſt nicht erforderlich. Deutſches Reichspatent! Necetin
entfernt nicht nur Schmutz und läſtigen abgetragenen Glanz, ſondern
es friſcht auch verſchoſſene Farben auf und gibt den Stoffen neue
Appretur! Seit mehr als 10 Jahren im In= und Ausland beſtens
be=
währt! Eine Schachtel reicht zur Auffriſchung eines kompletten
An=
zuges aus! Für helle farbige Schuhe und zur Entfernung ſchwieriger
Flecken von Oel, Teer, Wagenſchmiere, Oelfarbe uſw. aus Stoffen
be=
nutzt man vorteilhaft das vorzügliche Necetin=Fleckwaſſer, welches in
Flaſchen erhältlich iſt. Die beſtens bewährten Spezialerzeugniſſe ſind in
Drogerien uſw. erhältlich, Herſtellerin iſt die bekannte Necetin=
Geſell=
ſchaft Alfred Hoffmann & Co., Leipzig C.
Sind Sie für einen Unfall, den ein Gaſt in Ihrem Hauſe
erleidet, verantwortlich?
Dieſe Frage iſt für jeden ſicherlich von nicht geringer Bedeutung
und ſtets dann zu bejahen, wenn ein Mitverſchulden des
Wohnungs=
inhabers vorliegt. Ein praktiſches Beiſpiel: Auf den zu glatt
geboh=
nerten Boden kommt ein Gaſt zu Fall. Er bricht ein Bein. Sie ſind
für den Schaden verantwortlich, weil Sie den Fußboden nicht mit
Perwachs, der modernen Boden=Creme, behandelt haben, die wohl
herrlichen Hochglanz erzeugt, jedoch den Boden nicht glatt macht. Da
Sie die Vorſicht — die Verwendung des richtigen Fußboden=
Pflegemit=
tels — außer acht gelaſſen haben, machen Sie ſich an dem Unfall
mit=
ſchuldig und dadurch haftbar. Es iſt für jede Hausfrau von allergrößter
Wichtigkeit, für Fußböden und Treppen nur die moderne ideale Boden=
Creme Perwachs zu benutzen.
Beſichtigungsfahrt zur Sektkellerei Henkell u. Co.
Wie aus heutiger Anzeige erſichtlich, veranſtaltet das
Reiſe=
büro Wilhelm Köhler, G. m. b. H. am Mittwoch, den 15. d. M.,
13.30 Uhr, ab Luiſenplatz eine Geſellſchaftsfahrt im
Großkraft=
wagen nach Wiesbaden zur Beſichtigung der Henkells Sektkellerei.
Die Direktion der Firma Henkell u. Co. hat ſich in liebenswürdiger
Weiſe bereit erklärt, den Gäſten, ein klares Bild, über
Keilerei=
anlagen und Herſtellung des edlen Tropfens zu geben. Um jedem
Teilnehmer Gelegenheit zu geben, die Qualitäten der
Henkells=
kellerei kennen zu lernen, werden kleine Koſtproben verabreicht.
Es dürfte daher die Fahrt nach Wiesbaden ſehr empfohlen
wer=
den, da die Fahrt nicht nur ſehr lehrreich, ſondern auch
ſtimmungs=
voll verlaufen dürfte.
Die Nachteile einer mangelhaften Mundpflege ſind viel
grö=
ßer als die einer mangelhaften Hautpflege, nur treten ſie nicht
ſo klar zutage, denn das allgemeine Schönheitsgefühl wird erſt
verletzt, wenn die Vorderzähne ſchadhaft geworden ſind; wie es
aber im übrigen in der Mundhöhle ausſieht, entzieht ſich den
Blicken und leider auch oft der Sorgfalt der Menſchen.
Schließ=
lich entdeckt dann der Gerusſinn die Mängel, die für das Auge
unſichtbar ſind. Ein vorzügliches Mittel, um die Mundbakterien,
die den Hauptſchaden anrichten, in ihrer Entwicklung zu hemmeit
iſt die regelmäßige Pflege des Mundes und der Zähne mit dem
bewährten Odol=Mundwaſſer in Verbindung mit Odol=Zahnpaſta
— mindeſtens dreimal am Tage.
Koſten Seereiſen mehr?
Es iſt eine leider viel verbreitete Meinung, daß Reiſen zur
See erheblich mehr Ausgaben beanſpruchten als irgendwelche,
mit gleicher Bequemlichkeit ausgeführte Reiſen zu Lande. Nichts
iſt irriger als dieſe Meinung. Im Preis einer Seereiſe ſind
be=
kanntlich nahezu alle Ausgaben von vornherein einbegriffen —
nächſt Fahrpreis auch Unterkunft Verpflegung uſw., in einem
Preiſe der in ſeiner Endſumme den flüchtigen Betrachter
vieſ=
eicht höher vorkommen mag als die meiſt viel zu vorſichtig
kal=
kulierten Einzelpoſten einer Landreiſe, bei der man — will man
ſeine Lebensform während dieſer der Erholung beſtimmten
Wochen nicht allzu ſehr beſchneiden — infolgedeſſen oft vor nicht
geahnten Mehrausgaben ſteht. Der Norddeutſche Lloyd, Bremen,
und ſeine Vertretungen ſind jederzeit bereit, Ihnen alle
Aus=
künfte zu geben und Vorſchläge auszuarbeiten.
Reich dem Glück die Hand!
Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Werbeproſpekt der
Staat=
lichen Lotterie=Einnahme Carl Leo Külp in Darmſtadt bei. Wie
aus den Mitteilungen hervorgeht, wurden bei der Preußiſch=
Süd=
deutſchen Klaſſenlotterie die Mittelgewinne auf die dreifache Zahl
gebracht und hierdurch die Gewinnequote auf 43,5 Prozent aller
Loſe geſteigert. Wer alſo den Wunſch hat, ſein Leben zu verbeſſern,
ſich ein Haus zu kaufen, ein Auto zu erwerben oder aber an
einem gutgehenden Geſchäft Beteiligung zu ſuchen, der
greife zu und benutze die angeheftete Karte, fülle ſie aus und werfe
ſie baldigſt in den Briefkaſten. Nur ſo hat er die Gewißheit, für
die bereits am 20. April ſtattfindende erſte Gewinnziehung ein
Los zu erhalten und die Gewinnausſicht zu haben. Aber nur wer
ein Los hat, kann gewinnen. Deshalb heißt die Parole: Los
beſtellen, dem Glück die Hand bieten, denn morgen
in einer Woche iſt ſchon Ziehung.
Ein wichtiger Stützpunkt für alle Kraftfahrer.
Heutzutage wiſſen die meiſten Auto= und Motorrad=Beſitzer,
daß die Leiſtungen ihrer Motoren von der Zuverläſſigkeit und
genauen Arbeitsweiſe der Zündung abhängen, und daß nur
elek=
triſches Licht und Signal voll Fahrſicherheit und Bequemlichkeit
verbürgen. Sie überwachen und pflegen deshalb das elektriſche
Zubehör beſonders ſorgfältig.
Sind aber einmal Reparaturen notwendig, ſo pfuſcht der
kluge Kraftfahrer nicht daran herum, vertraut ſich auch nicht
irgend einer Reparaturwerkſtätte, ſondern nur einem geſchulten
Fachmann an. Die Firma Adalbert Kempa, Tel. 2894,
Darmſtadt. Sandſtraße 44, iſt ein ſolches Spezialgeſchäft: Sie
wurde von der Robert Boſch A.G Stuttgart mit dem Boſch=
Dienſt betraut. Das iſt mehr als ein begrüßenswerter Erfolg
der Bemühungen, das Kraftfahren immer noch ſicherer und
be=
quemer zu machen, das iſt, was wir beſonders feſtſtellen wollen,
auch ein erfreuliches Zeichen der Hochſchätzung, der ſich dieſe
Firma auch außerhalb unſerer Stadt erfreut. Dieſer Boſch=
Dienſt iſt, wie alle Boſch=Dienſte eine Spezialwerkſtätte mit in
Boſch=Werkſtätten geſchulten Spezialmechanikern, erſtklaſſigen
Maſchinen und Prüfgeräten. Hier wird das Uebel an der Wurzel
gefaßt. Alle Störungsquellen werden ſchnell gefunden und die
Fehler behoben. Neuheiten werden zweckmäßig eingebaut und
alles Zubehör prompt geliefert. Ein reichhaltiges Erſatzteillager,
eine leiſtungsfähige Ladeſtation für Batterien in Verbindung
mit großen Unterſtellräumen für mehrere Wagen, ermöglichen
eine flotte und tadelloſe Bedienung. Ueber alle Neuerungen
wer=
den die Boſch=Dienſte durch die Robert Boſch A.G.
Stutt=
gart ſtets auf dem Laufenden gehalten.
Jetzt im Frühjahr, ehe wieder größere Fahrten unternommen
werden, iſt es ſehr zu empfehlen, die elektriſche Ausrüſtung der
Autos und Motorräder auf ihr einwandfreies Arbeiten
durch=
ſehen und insbeſondere die Beleuchtungsanlage daraufhin prüfen
zu laſſen, ob ſie den neuen Beleuchtungsvorſchriften entſpricht.
Peinliche Ueberraſchungen und Polizeiſtrafen werden dadurch ver=
(5744
mieden.
Weiterbericht.
Im Laufe des geſtrigen Tages hat die Kaltluft an der Rückſeite der
Störung auch unſeren Bezirk erreicht und nach der
raſ=
wieder Temperaturrückgang gebracht. Durch den gleichzeitig
ſtattfinden=
den Barometeranſtieg hat ſich der hohe Druck über den Britiſchen Inſeln
bſtwärts nach Deutſchland ausgebreitet. Vorerſt verbleiben wir in
ſei=
nem Bereich, ſo daß trockenes Wetter herrſcht. Jedoch kommt es zu
verbreiteter Dunſt= und Wolkenbildung, die gelegentlich durch
Aufheite=
rung durchbrochen wird.
Ausſichten für Sonntag, den 12. April: Dunſtig und bewölkt, auch
auf=
heiternd, trocken, Temperaturen vorerſt wenig verändert.
Ausſichten für Montag, den 13. April: Milder, ſonſt wenig Aenderung
der Wetterlage.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirh=Zaſt: Rudolf Maupe: für Feullleion, Reich und
Auslan: und H=ſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl BJzmann;
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mlttellungen: Willv Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 24 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 16
Sonntag, den 12. April 1931
Nummer 101
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ATAu de AerL
12. April 1931
Nummer 16
Merapi, Zabaniſche Kataſtrophen
Merapi — vielleicht Sanſkrit=Malauiſch und zu Deutſch
„Heiliger Feuerberg” — im alten Neiche Java, welches mehr
iſt als das heutige. Denn es umfaßte zeitweiſe auch Sumatra
und Bali. Erſt Umwälzungen der Erde zerſtückelten es
zu Eilanden, wahrſcheinlich noch in hiſtoriſcher Seit. Drei
Bergrieſen, jeder um die 3000 Meter, tragen dort den
gleichen Namen, einer am Idjen=Hochlande im Oſten, ſein
Bruder inmitten Javas, Wahrzeichen der Vorſtenlanden,
und der dritte in Mittelſumatra/ 109 Kilometer zweiter
weſtlich. Letzte beide. — Geſetz der Serie? Sufall? —
machten jüngſt faſt gleichzeitig von ſich in der Welt reden.
Dem Merapi Sumatras fiel ein deutſcher Gelehrter
zum Opfer, ein Einzelgänger, der allzu kühn und
landes-
unerfahren, Warnungen in den Wind ſchlug. Urwaldſchrecken
packte ihn, ſo daß er nicht auf den Nat ſeines
Javanen=
dieners hörte, ſondern ein unwegſames Bachtal hinabirrte.
Erfahrung lehrt, wegloſe Bachtäler hierzulande in den
Bergwäldern meiden, ſo ſicher ſie auch als Wegweiſer
hinab ins Menſchenland erſcheinen mögen. In ihren
feuch=
ten Lichtungen iſt der Pflanzenwuchs genau ſo
undurchdring=
lich wie an den Waldrändern. Sudem ſind die natürlichen
Hinderniſſe, geſtürzte Bäume, Felſen, Abſtürze in den
Bach=
ſchluchten am tollſten. Kein Wunder, daß ein ganzes
Mili=
täraufgebot, von der holländiſchen Negierung hilfsbereit
ent=
ſandt, erfolglos tagelang ſuchte, bis man alle Hoffnung
aufgeben mußte. Uns geht das Schickſal des
gipfelſtürmen=
den Landsmannes nahe, weil wir uns verwandt fühlen. Aber
der jungfranzöſiſche Dichter Claude Eylan hat recht in
ſeinen Sumatrageſchichten „L’ile au coeur
double”, da er ſagt: „Wenn der Menſch, der
winzige, ſich allein in den Urwald ſtürzt,
ge=
trieben von der ſtärkſten aller menſchlichen
Verſuchungen, der Sucht nach dem
Unbekann=
ten, ſo geht er leicht in die Irre. Und ſein
Fleiſch, zuſammengeſchmolzen zu einem Häufchen
Humus, wird dem lebensgierigen Walde zur
Nahrung.‟ Dieſe Seilen dem jungen
Ham=
burger Dr. Borchardt zum Gedächtnis!
Ganz anders, rein vulkaniſche
Angelegen=
heit, iſt die Maſſenkataſtrophe des von neuem
ausgebrochenen Merapi auf Mitteljava. Keiner
der ſeit dem 17. Jahrhundert mit Einzelheiten
überlieferten Ausbrüche des ſeit altersher
tätigen Berges wuchs ſich zu einer Kataſtrophe
erſten Nanges aus. Aber man kann die Größe
eines Ausbruchs nicht nach der Sahl der Opfer
abſchätzen. Denn in einem ſo dicht bevölkerten
Lande wie Java, wo die Menſchen mehr als
doppelt ſo dicht ſitzen wie in Deutſchland,
ver=
mag ſchon ein kleiner Ausbruch unſagbaren
Jammer hervorzurufen. Das kann ſelbſt der
von der holländiſchen Verwaltung muſtergültig
durchgeführte vulkanologiſche
Ueberwachungs=
dienſt, mit einem deutſchen Gelehrten an der
Spitze, nicht ganz verhüten. Auch am Merapi,
da er in jedem der letzten Jahrhunderte mehrere
Male ausbrach, horcht ein wiſſenſchaftlich
aus=
gebildeter Beobachtungspoſten tagtäglich an
den Wunden der Erdkruſte herum, mißt dem Feuerteufel
Puls und Cemperatur, ſo daß auch der Ausbruch vom
Dezember vorigen Jahres, der jetzt verebbt, nicht
un=
erwartet kam.
Aber unſere braunen Brüder, die ihre Dörflein und Felder
und Fruchtgärten den Bergen hier meiſt bis an die 2000
Meter Höhe an den Hals legen, haben ihre eigenen
vulka=
niſchen Cheorien und laſſen ſich ſelbſt mit Polizeigewalt nur
ſchwer von ihrer Scholle treiben, wem der Negierung
Näu=
mung geboten ſcheint. 1926 zufällig beim Ausbruche des
Batur auf Bali lernte ich, wie zäh und allen Gefahren
trotzend dies liebenswerte braune Volk an ſeiner Scholle
hängt. Damals ſchwoll der Lavaſtrom noch ſtündlith. Doch
die Bauern, deren Felder darunter begraben wurden, wichen
nicht von ſeinen ſchwelenden Ufern. Immer wieder taſteten
ſie ihn ab, ob nicht vielleicht ſchon eine Ecke kühl genug ſei,
eine Grashütte zu tragen. Jeder möchte natürlich bei der
Neuverteilung des Bodens der erſte ſein. Aber auch der
Volksglaube — „Aberglaube” — ſpielt ſeine Nolle. Damals
auf Bali vertraute man dem Schutze durch einen altheiligen
Cempel, hier, diesmal auf Java, war es ein heiliger Mann,
ein Kjai, der die Menge zum zuverſichtlichen Ausharren
veranlaßte. Erſt als Glutaſche und Schlammſtröme 300
Men=
ſchen erſtickt hatten, ganze Wohnbezirke, Häuſer und
Fel=
der vernichtet waren mit Vieh und Frucht, als ſich blühendes
Cropenland verwandelt hatte in ein Schlammfeld voll
hell=
grauen Cones, der eine Schneelandſchaft vortäuſchte und aus
dem verkohlte Baumſtümpfe und Dorfruinen ragten, da ließ
ſich der Heilige mit ſanfter Gewalt fortführen, und die Menge
folgte ihm gläubig nach. Ein von Gluthauch umwehtes und
von Lava umſchloſſenes Dorf konnte glücklich vom Flugzeug
aus ſolange verproviantiert werden, bis die Lava genügend
abgekühlt war, um die Bewohner hinauszulaſſen. An den
weniger glücklichen Plätzen wiederholten ſich Szenen und
Bilder aus dem alten Herkulanum und Pompeji. Uederdies
wurden 25 000 Menſchen obdachlos. Obwohl in der
Haupt=
ſache nur eine Schlucht an der Oſthelling des Berges ſchwer
betroffen worden iſt, bekam doch auch die weitere Umgebung
die Schrecken zu ſpüren. Am ſchlimmſten, als die Güſſe der
augenblicklichen Negenzeit die tonigen Aſchenmaſſen zu
Strömen werden ließen, die Felſen und Steine bergab
trugen.
Das alte Muntilan, ein bekamnter Chieſenplatz und Sitz
einer katholiſchen Miſſionsſtation, durchlebte Schreckenstage,
als die wandernden Geſteinsmaſſen in kochenden Flüſſen
her=
abkamen und alle Brücken bedrohten. Selbſt Djokjakarta,
ſeit alters Sultanſitz und Großſtadt nach inländiſchen
Be=
griffen, obwohl in Luftlinie zirka 70 Kilometer entfernt,
wurde ſchwer m Mitleidenſchaft gezogen, da ſeine
Waſſer=
leitungen, die vom Südgehänge des Merapi geſpeiſt werden,
verſiegt ſind bis auf den heutigen Cag. Dieſe vorzüglichen
Waſſerleitungen hier in allen größeren Plätzen des
hollän=
diſchen Kolonialreiches ſind die beſten Förderer der
Volks=
geſundheit. Ihre Ausſchaltung bringt für die unſagbar dicht
bevölkerten Inländerquartiere ſtets geſteigerte
Epidemiegefahr. Aber das Volk iſt gut dran
unter holländiſcher Verwaltung. Nicht wr den
2
geſundheitlichen Gefahren in den vom
Peſt=
hauch der Verweſung durchzogenen,
ver=
ſchütteten Dörfern wird geſteuert, ſondern
all-
gemeine weiteſtgehende Hilfe wurde organiſiert.
Im Archipel und im Mutterlande kamen durch
Sammlungen raſch über eine halbe Million
Mark zuſammen. Das bedeutet für jeden Kopf
der Vertriebenen 20 Mark. Damit kann ein
Javane ſchon etwas anfangen, zumal auch die
Hilfsbereitſchaft untereinander ſehr weit geht.
So wird ſich wohl das ſchlimmſte Los,
Ueber=
ſiedlung in weniger bevölkerte Bezirke des
Archipels, vermeiden laſſen; im Weltintereſſe
wäre wohl eine Erfüllung der weiten leeren
Näume heute erwünſcht, unſeren Javanen aber
wäre die Umſiedlung gleich Verbamnung. Nur
daraus erklärt ſich auch wohl beiläufig das
harte Nebeneinander von dichteſt und wenigſt
dicht bevölkerten Inſeln hier im Archipel.
Crotz der Kataſtrophen geht die
Welt=
geſchichte eben ihren alten Lauf. Sind alte
Quellen verſiegt, ſo brechen neue auf, und bald
wird der Bauer unter ihrem Segen auf den
neuen vulkaniſchen Sanden Mais und Reis
bauen, wie auf der verſchütteten Fläche von einſt.
Hexenverbrennung, nach einem Holzſchnitt im Germaniſchen Muſeum, Nürnberg.
Mittelalterliche
Hexenverfolgungen in Heſſen.
Von Hilda v. Schad.
Vor kurzem meldete die Preſſe, daß ein Bauernhof in Stade
einer Brandſtiftung zum Opfer gefallen ſei. Der Anſchlag galt
der Mutter des Bauern, die als Hexe in der Umgegend üblen
Ruf genoß. Dieſer Vorfall ruft die Erinnerung an Geſchehniſſe
wach, die ſich vor Generationen in heſſiſchem Land abſpielten und
die zu dem Schlimmſten gehören, was die traurige Geſchſichte der
Hexenprozeſſe zu berichten hat.
Etwa elf Kilometer weſtlich von Büdingen liegt zwiſchen
Hügeln, Bach und Wieſen Lindheim, um die Mitte des 17.
Jahr=
hunderts die freie Neichsburg Lindheim geheißen. Su jener Seit,
als die Stürme des Dreißigjährigen Krieges leiſe verebbten und
das ausgeblutete und verheerte Land langſam neue Kräfte zu
ſchöpfen begann, ſtand Lindheim unter der ganerblichen
Negie=
rung einer Reihe adliger Jamilien, als deren Haupt und Seele
die Chronik Hermann von Oynhauſen, Landdroſten in
braun=
ſchweig=lüneburgiſchen Dienſten, und Hartmann von
Noſen=
bach, Domdechanten zu Würzburg, nennt. Sern von ihrem Beſitz,
durch andere Lebensintereſſen gebunden, brachten ſie ihrer
Ge=
meinde Lindheim wenig mehr Ceilnahme entgegen, als Steuern
und Abgaben erforderten. Alle obrigkeitliche Gewalt und
Ent=
ſcheidung legten ſie in die Hände ihres Amtmannes Georg
Lud=
wig Geis. Als Sohn eines verarmten fränkiſchen Edelmannes
hatte dieſer die Jahre ſeiner Kindheit und Jugend in den
Söld=
nerlagern, des großen Krieges verbracht und war mit Noheit
und Suchtloſigkeit früher vertraut geworden als mit Leſen und
Schreiben.
Bereits in den Jahren 1631—1633 und 1650—1653 waren
Hexenprozeſſe über Lindheim verhängt worden, die Not und
Ent=
ſetzen über den von den Schweden halb zerſtörten Ort brachten.
Aus welchen Anläſſen Geis im Jahre 1662 neue Verfolgungen
einleitete, die alle früheren an Umfang und Grauſamkeit weit
übertrafen, läßt ſich bei dem ſpärlichen Material heute ſchwer
feſtſtellen. Wenig glaubhaft will die Begründung erſcheinen, die
er ſelbſt in ſeinem Schreiben an die regierenden Baumeiſter der
Ganerbenſchaft angibt, nämlich „das verfluchte Hexengeſchmeiß
zur Ehre des dreifaltigen Gottes zu Lindheim und allerorten vom
Ueberraſchende Begegnung.
Von Hans Här.
Seit Wochen beobachtete ich den eigenartigen Mann, der
dem oberflächlichen Betrachter ſo ſtill und beherrſcht erſchien,
in jähen Augenblicken aber hinter ſeinen ſanften Geſten eine
unterdrückte Glut, eine gebändigte Leidenſchaft verriet. Er war
Wirt, ſeine kleine Schenke ſprang auffällig in den belebten
Negentenplatz vor. In dem ſchlichten, aber außerordentlich
ſauberen Lokal, dem man das gepflegteſte Bier der Stadt
nach=
ſagte, fand ſich ein ſehr buntes Publikum zuſammen: Nichter
und Anwälte, Kanzliſten und Boten vom Gerichtsgebäude,
Kon=
toriſten, Chauffeure und Fuhrleute eines großen
Speditions=
geſchäftes, das im hohen Nebenhauſe untergebracht, war, viele
Handwerksmeiſter aus allen Ceilen der Stadt, Studenten der
Univerſität und Angehörige des Nadſportklubs, der im
Neben=
zimmern des Neſtaurants ſeine Verſammlungen und Feiern hielt.
War es ſchon feſſelnd, zu ſehen, wie Herbert Neinkens, der
ſchmale, großäugige, bewegliche Wirt, dieſem vielfältigen
Publi=
kum gerecht wurde, ſo ſteigerte ſich die Freude über dieſen
Schenkwirt, wenn man den Worten nachhorchte, mit denen er
den Gäſten den Aufenthalt in ſeinem kleinen Lokale wohlig
machte. Mitten zwiſchen vertrauter Begrüßung in heimiſchem
Dialekt blitzten plötzlich Worte auf, die fremd und vornehm in
dem biederen Naume hingen, durchdachte, wiſſende Worte. Das
geſchah in den Minuten, wo Neinkens ſich einem feinnervigen
Gaſte gegenüber ſah. Dann blühte die hagere, männliche Geſtalt
auf. Sein Profil bekam jene Linien, wie man ſie bei Menſchen
beobachtet, die durch viele Länder und Wärmegrade reiſten. Seine
Worte erhielten eine weltmänniſche Prägung, und ihre
Aus=
ſprache, läſſig und gepflegt, erinnerte an die Art ſener Männer,
die, an Geſellſchaften aller Schichten gewöhnt, nie ihre
Sicher=
heit verlieren.
Dann ahnte man wohl, daß hinter dieſem Manne ein
Ge=
ſchick lebte, und daß der Weg zu der Cheke dieſer zwar
ertrag=
reichen, aber immerhin beſcheidenen Wirtſchaft, keinen ruhigen
Ablauf hatte. Wenn er auf Sragen, mit denen man an ſeine
Seele taſten wollte, ſcheu und geſchickt auswich, ſpürte man einen
Hauch von Cragik. Aber dann ſah man wieder ſeine
ſchwarz=
haarige, wohlgeſtaltete, ſumpathiſche Frau Martha, eine Frau in
den vierziger Jahren, die die kräftige Küche des Hauſes führte
und ihren Mann auch am Schanktiſch erſetzte, die ihm eine
unverkennbare Kameradſchaft entgegenbrachte, die mit
Liefe=
ranten ſicher und mit Gäſten herzlich=barſch umging. Dann ſah
Erdboden zu vertilgen.” Weit eher iſt zu vermuten, daß
Hab=
ſucht und Geldgier die Motive ſeines Handelns waren. Denn es
war Geſetz nach des Kaiſers Karl V. Halsordnung, daß Hab und
Gut der Gerichteten der regierenden Herrſchaft und ihren
Nich=
tern anheimfalle. Jedenfalls gelang es ihm, die Einwilligung der
Ganerben zur Erneuerung der Hexenverfolgungen und ſeine
Er=
nennung zum Unterſuchungsrichter zu erwirken. Mag es
dahin=
geſtellt bleiben, wie weit zu dieſem Entſchluß ſein Hinweis auf
den unwürdigen Suſtand der Burg und Häuſer der Ganerben
in Lindheim beitrug, dem durch die zu konfiszierenden Vermögen
der verdächtigten Perſonen leicht abzuhelfen ſei. In Gemeinſchaft
mit einer Neihe von Blutſchöffen, die er ſelbſt ernannte,
er=
öffnete er im Frühjahr des Jahres 1665 aufs neue den
ge=
fürchteten Prozeß.
Für die Bewohner Lindheims begann eine Seit der Angſt
und Hilfloſigkeit, die die Catkraft des ganzen Ortes lähmte. Die
Aecker lagen brach, die Pflugſcharen roſteten. Wozu das Land
beſtellen, wenn niemand wußte, wer die Ernte einfahren würde!
Man ſchloß ſich in die Häuſer ein und lauſchte voll Grauen, vor
weſſen Cür der Büttel Einlaß begehrte. Was heute dem Nach:
barn geſchah, konnte morgen über die eigene Samilie
herein=
brechen.
Der Widerſtand, den einige der Blutzeugen anfangs den
Abſichten des Amtmanns entgegengebracht hatten, erlahmte bald,
als Geis ſeine Helfer an den Vermögen der Gerichteten
teil=
haben ließ. Auf dieſe Weiſe erreichte er, daß ihn ſeine Schöffen
mit den haltloſeſten und unſinnigſten Anklagen unterſtützten, die
genügten, um unbeſcholtene Bürger und ihre Frauen der Folter
zu unterwerfen. Die wenigſten der Unglücklichen, über die die
Cortur verhängt wurde, vermochten den Qualen ſtandzuhalten: in
der Verzweiflung der unerträglichen Schmerzen bejahten ſie alles,
was ihnen Geis und ſeine Geſellen vorſagten. Beſchuldigten ihre
eigene Scmilie, verrieten Freunde und Nachbarn. In wenigen
Wochen war das ganze Dorf in den Prozeß verwickelt. Kaum
ein Haus, das nicht mit hineingeriſſen wurde, ſei es durch alte,
verſteckte Feindſchaft, die ungehemmt hervorbrach, ſei es durch
erlöſchende Kräfte, die den Werkzeugen der Folter erlagen. Wer
ſich ſchließlich ſelbſt als Hexe oder Hauberer bekannte, wurde
dem Scheiterhaufen oder dem Galgen überliefert, wenn er nicht
in den Klammern der Cortur ſein Leben verlor.
Noch heute iſt im Park von Lindheim die Nuine des
Hexen=
turmes erhalten, in welchem in jener Seit die Angeklagten
man die ungewöhnlich reizvollen Kinder, den blonden,
ſieben=
ährigen Knaben, das hochbegabte Neſthäkchen, das aus Holz
und Knetgummi Flugzeuge und Motoren, Maſchinen und Brücken
modellierte und den künftigen Ingenieur verriet. Dann ſah man
Eliſabeth, Hertha und Luiſe, drei Mädchen zwiſchen zehn und
achtzehn Jahren, die, früh aufgeſchoſſen, auffallend ihrem Vater
ähnelten. Dieſe Jamilie war gefeſtigt, dieſer Kreis war voll
ſtiller Freude, aber das iſt nicht immer ſo geweſen. Einmal war
der Ruf der Serne in dieſen Kreis gedrungen und hatte hier das
Unglück heimiſch gemacht.
Einige Stammgäſte kannten die Geſchichte des Herbert
Neinkens und ſeiner Familie wohl, aber ſie fühlten ſich ihm
ver=
bunden, ſie hatten mit ihm zuſammen auf der Schulbank geſeſſen
oder ſie waren mit ihm im Feld geweſen. Sie ſchwiegen. Und ſo
hätte ich mich mit Ahnungen begnügen müſſen, wenn mich nicht
jener ſpäte Abend zum Zeugen einer Szene gemacht hätte, die
mir alles offenbarte. Ich werde mich immer jenesAbends entſinnen,
jener ſpäten Stunde, die mir einen erſchütternden Blick in die
Fährniſſe gewährte, denen auch der gutwillige Menſch
aus=
geſetzt iſt.
Ich kam aus der Verſammlung einer wiſſenſchaftlichen
Ge=
ſellſchaft, fühlte mich nach den vergangenen Stunden des
Gedankenaustauſches herzhaft hungrig und hatte einen recht
erdenhaften Durſt. Bald fand ich mich bei Reinkens wieder, aß
eine appetitliche Siſchſpeiſe, trank mit Genuß, hörte Canzmuſik
aus dem Gehäuſe des Nadioapparates und freute mich über die
Annehmlichkeit dieſes kleinen gemütlichen Naumes. . . .
.... da ſtand der Neinkens der Vergangenheit neben dem
Neinkens der Gegenwart auf. Vor einer Viertelſtunde war ein
widerlich herkuliſcher Mann eingetreten, der durch die falſche
Eleganz ſeiner Kleidung, durch die breitfleiſchigen, tätowierten
Hände, den brutalen Schädel, der auf einem kurzen Halſe ſaß,
zur inſtinktiven Abwehr zwang. Ich hatte verſucht, die
unerfreu=
liche Erſcheinung nicht zu beachten, und hatte mich mit anderen
Gedanken beſchäftigt. Dies war mir gelungen, bis ich plötzlich
den häßlichen Fremdling mit Neinkens im Streite ſah, bis ich
beobachtete, wie Neinkens ſich wild veränderte, wie er
geſtiku=
lierte und dem Fremden ins Geſicht ſchrie und wie dieſer Hüne
vor dem ſchmalen, ſchwachen Wirte bleich und bleicher,
ſtam=
melnd und ſtockend zurückwich. — Es war offenbar: hier hatten
ſich zwei Männer getroffen, zwiſchen die tiefe Erlebniſſe eine
unauslöſchliche Bitternis gelegt hatten. Emil Litke — ſo hieß
der Mann mit der Calmieleganz — hatte dem blaſſen, ſchmalen
Neinkens unermeßlichen Schaden zugefügt. Nun war er nach
Jahren wieder in dieſe Stadt gekommen und durch Sufall in die
gefangengehalten, gefoltert und teilweiſe auch hingerichtet wurden.
In drei engen Löchern, in denen man Halseiſen, eiſerne Ketten
und Ninge fand, wurden manche der Gefangenen monatelang
eingeſperrt, ehe ſie der Cod erlöſte.
Alle Bemühungen des Pfarvers Hölker von Lindheim
ſo=
wie der angeſehenſten Bürger des Ortes, die ſich mit
verzwei=
felten Bittſchreiben an den Ganerben wandten, um den Prozeß
zum Stillſtand zu bringen, ſcheiterten an deren Gleichgültigkeit.
Ganze Familien wurden in den Hexenturm geworfen. Als Sweifel
darüber entſtanden, ob auch Kinder als Hexen anzuſehen und zu
richten ſeien, und ein Büdinger Nechtsgelehrter die Frage nicht
zu beantworten vermochte, wandte man ſich um ein Gutachten
an die Univerſität Rinteln, die das Urteil fällte, die Kinder nicht
zu verbrennen, ſondern ihre Seele durch Gebet dem Ceufel zu
entreißen. Kaum eine Woche verging, ohne daß nicht neue
Hin=
richtungen ſtattfanden. Pfarrer Hoelker berichtet in ſeinen
Auf=
zeichnungen, daß das ganze Dorf wie ausgeſtorben und keine
Seele zu ſehen ſei. Der Gottesdienſt wurde nicht abgehalten,
weil niemand ſich zur Kirche wagte. Keiner kam freiwillig vom
Dorf über die Brücke zur Burg.
Den Höhepunkt erreichte der Prozeß, als ſich Geis gegen
den Müller Schüler, einen der reichſten und angeſehenſten Bürger
Lindheims wandte. Die Frau des Müllers, eine für jene Seiten
ſehr gebildete und kluge Frau, hatte vor Jahresfriſt ein totes
Kind geboren. Geis ließ die Amme, die der Müllerin bei der
Geburt geholfen hatte, foltern, bis ſie angab, daß ſie das Kind
umgebracht und eine Hexenſalbe daraus gefertigt habe. Obwohl
der Müller in Anweſenheit des Pfarrers und verſchiedener
Seugen das Grab ſeines Kindes öffnen ließ und die kleine Leiche
gefunden wurde, ließ Geis die Amme hinrichten, da ſie doch in der
Cortur bekannt habe. Verzweifelt über die Willkür des Amt=
Wirtſchaft am Negentenplatz geraten. Als er Neinkens — den
er offenſichtlich hier nicht vermutete — erblickte, hätte er das
Lokal gerne wieder verlaſſen. Aber es war ſchon zu ſpät.
So ſtanden ſich die beiden Männer in langen Minuten ſtumm
haſſend gegenüber, wie zwei Dſchungeltiere. Neinkens konnte
vor Erregung keinen Gedanken faſſen, ſeine Augenbrauen
wölb=
ten ſich dunkler als ſonſt, Litke aber wälzte alle dumm=dreiſte
Piffigkeit, die ihm zur Verfügung ſtand, in ſeinem Kopfe hin und
her. Er fand wieder Worte, und fing an, berliniſch zu ſprechen.
Aber er ſprach dieſen Dialekt wie jene in der Reichshauptſtadl
Sugewanderten, die ſich gerne mit ihrer großen Heimat brüſten.
Er frug etwas ſo Unpaſſendes, Dummes, daß es für den andern
geradezu Stichwort und Streit zur Abrechnung ſein mußie: Od
Neinkens beim Wiederſehen nach ſo langer Seit keinen
Srei=
ſchoppen geben wolle?
Da ſprang Neinkens, der bisher hinter der Cheke und an
der Kaſſe hantiert hatte, vor das Büfett, ſtellte ſich ſchmal,
hoch=
rot und bebend vor den abſtoßenden Hünen: „Nein, nein, nein!”
rief er, ſeiner nicht mehr mächtig. „Jedem Bettler, jedem
Srem=
den, nur dir nicht!‟ Dann ſchüttelte er die Hände der Freunde
ab, die ihn beruhigen wollten, rannte zum Büfettſchrank und
holte mit fliegenden Singern ein Paket Spielkarten, das er nun
vor dem Geſicht Litkes hin= und herſchwang, indem er rieſ:
„Damit habt ihr mich unglücklich gemacht! Oh, ihr habt es
verſtanden! Ihr habt trefflich zuſammengearbeitet, du, Hans Leig
und Fritz Engel. Auf meiner Dummheit habt ihr euer Cänzchen
gewagt. Alle wußten von eurem Betrug, eurer Suſammene
arbeit, eurer Falſchſpielerei. Man warnte mich, aber ich traule
euch! Und ihr habt meine Narrheit, meine Leidenſchaft auss
gebeutet. An meiner Verirrung habe ich mich ſchuldig gemächl,
und ich habe auch dafür gebüßt. Aber daß du es wagſt, hier”
herzukommen, hierherzukommen, zu mir, den du ruinieren halfſi
— Scher dich zum Ceufel!” Es war grotesk, den ſchwachen
Neinkens vor dem hohen, breiten Litke zu ſehen und zu horen.
wie er den tätowierten Nieſen anklagte. Aber irgend etwae
machte den Muskelſchwachen ſtärker als den Schlaggeübten. Liiße
gurgelte abgeriſſene Worte der Entgegnung, die keiner verſtand.
Der hohe, rotbackige Mann war ein Bär geworden, der ſich felg
und plump zurückzog.
Litke ging. Noch lange zitterte die Erregung durch die
Schenke. Noch lange blickte der ſichere und raſche Neinkens
verſtört auf die Gäſte, auf die Flaſchen, auf die Caſten ſeiner
Regiſtrierkaſſe. Und da an dieſem Abend jene
vermittelnde=
freundliche Gewalt fehlte, die ſonſt von ihm ausging, brachen Oike
meiſten Gäſte bald auf.
manns und voll böſer Ahnung, daß nun die Verfolgungen ſich
gegen ſein Haus wenden würden, reiſte der Müller nach
Würz=
burg, um die Hilfe eines Verwandten des Herrn von Oynhauſen
anzurufen. Mit einem Schreiben, worin dem Amtmann
Surück=
haltung in des Müllers Sache anbefohlen wurde, kehrte Schüler
zurück. Er kam zu ſpät: zwei Cage zuvor hatte Geis ſeine Frau
in den Curm werfen laſſen. Das eigenmächtige Vorgehen des
Müllers erboſte den Amtmann aufs höchſte. Jener reiſte in
ſeiner Not nach Würzburg zurück und beſchwor den
Dom=
dechanten von Noſenbach, ſein Weib zu retten. Aber während
ſeiner Abweſenheit ließ Geis die Müllerin auf die Folter werfen.
Ihr zarter Körper war der Cortur nicht gewachſen: ſie bekannte,
ihr Kind ermordet zu haben, und gab ihren Mann als
Mit=
ſchuldigen an. Als der Müller von Würzburg, vertröſtet auf
baldige Hilfe, zurückkehrte, ward er an der Grenze der
Gemar=
kung von den Schergen des Amtmannes gefaßt und zu ſeiner Frau
in den Curm gebracht. Den letzten Graden der Folter
unter=
worfen, kämpfte er übermenſchlich: dreimal bekannte er auf
ſchuldig, dreimal widerrief er. In einer Nacht im Februar 1664
gelang es einigen beherzten Männern unter der Führung des
Pfarrers, dem Müller zur Flucht zu verhelfen. Sein Weib,
aus=
gezehrt und erſchöpft von den überſtandenen Qualen, war nicht
imſtande, mit ihm zu fliehen. Sie beſchwor ihr, für ſie und
Lind=
heim Nettung bei den Ganerben zu ſuchen. Noch in derſelben
Nacht warf er ſich auf ein Pferd und ritt, krank und ausgehöhlt
von Schmerzen, nach Würzburg. Aber der Domdechant war bei
ſeiner Ankunft nach Lindheim abgereiſt. Um keine Seit zu
ver=
lieren, wandte er ſich an das Neichskammergericht nach Speuer,
obwohl er wußte, daß das Recht des kleinen Mannes dort einen
gar weiten Weg zu gehen hatte. Als er nach Würzburg
zurück=
kehrte, erfuhr er, daß im Morgengrauen des fünften Cages nach
leiner Flucht ſein unglückliches Weib in aller Heimlichkeit, ohne
anderes Seugnis als das des Geis und ſeiner Helfer, verbrannt
worden war.
Es war dem Amtmann nicht verborgen geblieben, daß
Pfarrer Hölker dem Müller zur Flucht verholfen hatte. Neue
Folterungen wurden angeſetzt, und eine Frau fand ſich, die den
Ofarrer und ſein Weib der Sauberei bezichtigte. Als jedoch der
Prozeß eröffnet werden ſollte, ritt der Domdechant von
Noſen=
bach mit ſeinem Gefolge in Lindheim ein. Er erkannte ſofort die
Lage der Bürgerſchaft und ſchlug ſämtliche Verfolgungen nieder.
Ohne Zuſtimmung der übrigen Ganerben war es ihm jedoch nicht
rnöglich, den Hexenprozeß aufzuheben, und Geis verſtand es ſehr
Zuſpielen. So blieb letzten Endes alles beim alten, und als der
Seſchickt, die Herren ſeinen Wünſchen gemäß gegeneinander aus=
SDomdechant abgereiſt war, ſetzten die Verfolgungen wieder ein.
Su den am meiſten gefürchteten Einrichtungen ſeiner blutigen
Juſtiz gehörten des Geis berüchtigte Hexenjagden. Immer
häu=
figer geſchah es, daß Bürger, denen der Prozeß drohte, oder
Sefangene, die entwichen waren, in den Wäldern um Lindheim
Schutz und Nettung ſuchten. Dann richtete Geis mit der Noutine
und Sorgfalt des leidenſchaftlichen Jägers ſeine Fahrten aus.
Mahm für ſich und ſeine Schöffen die zäheſten Pferde, hielt ſich
eine Koppel der flinkſten Hunde. Und mit Schwert und Spieß,
mit Geſchrei und Geheul wurde das verzweifelte Wild
auf=
geſtöbert und durch Wald und über Feld zuſchanden gejagt. Wer
babei in die Hände des Amtmanns fiel, der ward am nächſten
Sag, als durch ſeine Flucht doppelt verdächtig, ohne Prozeß und
Werteidigung hingerichtet.
Crotz all dieſer Bedrückung und Not wuchs, unmerkbar
nunächſt, ſeit des Domdechanten Beſuch ein neues Weſen unter
der Lindheimer Bevölkerung heran. Die Leutſeligkeit des Herrn.
von Noſenbach hatte einen Junken Hoffnung und Mut entfacht,
Eer weiterglomm und durch die Berichte des Müllers Schüler
über die Fortſchritte ſeiner Bemühungen beim
Neichskammer=
gericht genährt wurde. Man veranſtaltete heimliche
Zuſammen=
künfte im Ort und ſchloß Bündniſſe zum gegenſeitigen Beiſtand.
Sefangenen verhalf man zur Flucht. Als Geis es wagte, zwei
blutjunge, zarte Mädchen, die wegen ihrer Schönheit in der
ganzen Gemeinde beliebt waren, auf die Folter zu werfen, brach
der Aufruhr offen aus. Männer, Frauen und Kinder griffen
zuu den primitivſten Waffen und lieferten Geis und ſeinen
Ge=
ſellen in der Burg vor dem Nathaus ein regelrechtes Gefecht.
Der Amtmann mußte, durch Steinwürfe verwundet, fliehen, die
Henker wurden verprügelt, der Büttel ſchwer verletzt. Die
Ge=
fängniſſe wurden geöffnet, in die Folterkammern Seuer gelegt.
Die Chronik berichtet, daß die beiden Mütter der Mädchen,
zuſammen mit acht anderen Frauen, ſich zu Suß auf den Weg
Ich aber blieb, ich fühlte, daß hier noch etwas folgen werde,
das den Verluſt einer mitternächtigen Stunde lohnte. Allmählich
beruhigte ſich Neinkens, zündete ſich eine Sigarette an und ſchritt
langſam auf mich zu. Erſt wunderte ich mich, dann entſann ich
mich, daß mir Neinkens verſchiedene Beweiſe ſeiner
Aufmerk=
ſamkeit und ſeines Sutrauens gegeben hatte. Ich ſpürte, daß
er mich, der ich Zeuge des wilden Auftritts geworden, über die
Urſachen aufklären wollte. So ſetzte er ſich unvermittelt zu mir.
Dann ſah er mir bedeutungsvoll ins Geſicht, und erſt nach einer
hurzen Pauſe begann er zu erzählen. Leiſe und tonlos, dann
be=
megt und mit tiefer Erſchütterung. Ich unterbrach ihn mit keinem
Worte, keiner betulichen, vorwitzigen Frage.
„Sie haben ſich”, lagte Neinkens, „über die Szene ſicher
ſchon Ihre Gedanken gemacht. Sie haben erkannt, daß der
Mann, der mich hier überraſchte und in Erregung brachte, für
wich eine ſchlimme Erinnerung bedeutet.” Sch nickte, Neinkens
zog den Nauch ſeiner Sigarette ein, dann fuhr er fort: „Ich war
nicht immer der brave, kleine Wirt. Ich war einmal ein Narr,
eine lebendige Fackel der Leidenſchaft. Ich war nicht immer der
Pfennigrechner, der kleine Einnahmen aus Bier und Schnäpſen,
Schnittchen und Nauchwaren ſummiert. Die Eingeweihten, meine
Schulkameraden, werden Ihnen beſtätigen, daß ich einmal zehn
wertvolle Grundſtücke beſaß. Von meinem Vater ererbte ich eins
der größten Hotels dieſer Stadt. Außerdem war ich an einer
Großkellerei, einer Nadrennbahn, an techniſchen und chemiſchen
Unternehmungen beteiligt. Damals beſaß ich eine blaugelb
ge=
tänte Limouſine und einen zuverläſſigen Nennwagen. Fünf
Lie=
ferautos fuhren für meine Firma. Mein Name bürgte für
Srhecks und Wechſel über Summen, die heute phantaſtiſch klingen.
Als der ſchmerzliche Crubel der Inflation begann, eröffnete ich
nach eine Bar. Sie lockte die wertvollen Noten der Ausländer
an, ſie brachte mir bunten Beſuch. Gelehrte und Ingenieure,
Räinſtler und Kaufleute, Abenteurer und exotiſche Schönheiten.
hier lernte ich mit neuen, zügelloſen Menſchen neue zügelloſe
Leidenſchaften kennen. Hier geriet ich an jene Kreiſe, die heute
vereinſamt und geſcheitert ſind, damals aber in dem Strudel
unſicherer Seiten ihre dunklen Exiſtenzen mit zweifelhaften
Mit=
teln zu verankern ſuchten.
Ich geriet ans Spiel. Mit Ekarté begann es, bei „Meine
Cante, deine Cante” verlor ich Cauſende, und als ich endlich beim
Aoulette angelangt war, verfiel ich ganz der zerreibenden Macht
des grünen Ciſches. Das Va banque” fraß mich auf, alle
Ver=
mnft war betäubt. Um ſich dies ganz zu erklären, müſſen Sie ſich
erümern, wie damals alles um und in den Menſchen i ſtetigem
nach Speyer machten und, dort angekommen, die Stadt mit
ihrem Jammergeſchrei erfüllten. Sie erreichten, daß das
Neichs=
kammergericht eine Kommiſſion ernannte, die die Sache
Lind=
heims unterſuchen ſollte. Inzwiſchen war Geis, von Hanauer
Truppen unterſtützt, wieder nach Lindheim in die Burg
zurück=
gekehrt. Er ließ einige der aufſäſſigen Bürger gefangenſetzen
und drohte mit neuen Verbrennungen. Aber der offene
Wider=
ſtand war erwacht. Als der Blutſchöffe Krieger eine Frau in
den Curm ſchleppen wollte, zerſchlug ihm deren Ehemann den
Arm. Keiner der Geſellen des Geis war ſeines Lebens mehr
ſicher.
Die Empörung über dieſe Vorfälle ergriff das ganze Land.
Die juriſtiſche Fakultät der Univerſität Gießen befahl den
Gan=
erben Mäßigung und Vorſicht in ihrer Sache, das
Neichskam-
mergericht gebot, die Verfolgungen einzuſtellen. So blieb denn
ſchließlich auch dem Landdroſten von Oynhauſen nichts anderes
mehr übrig, als im Frühjahr 1664 den Prozeß zu beenden.
Von ſeien Helfern verlaſſen, die die Nache der Bevölkerung
fürchteten, von den Einwohnern Lindheims wie die Peſt
ge=
mieden, blieb Geis noch zwei Jahre in ſeinem Dienſt. Keiner
ſprach mit ihm ein Wort, der nicht von Amts wegen dazu
ge=
zwungen war. Wenn ſeine harten Schritte übers Pflaſter hallten,
verſtummte das Lachen der Kinder. Im Jahre 1666 ließen ihn
ſeine Herren endgültig fallen und enthoben ihn ſeines Amtes.
Kurze Seit ſpäter, an einem Sommerabend, als die Sonne
hinter dunklen Gewitterwolken verſank und der ſüße Heuduft
ſchwer in der Schwüle des Abends hing, ritt Geis langſam
zwiſchen den Wieſen entlang. An einem Nain, jenſeits des
Grabens, ſchnitt ein Lindheimer Weib Gras für ihre Siegen. Als
ſie den finſteren Neiter erblickte, ſpürte ſie aufs neue die Sähne
der Cortur in ihrem Leib. Voll Haß hob ſie die Hand: „Hol
dich der Ceufel, verdammter Schinder!” Ihre hagere Geſtalt
wuchs drohend in den dunklen Himmel.
Wütend riß Geis ſein Pferd herum und trat ihm die Sporen
in die Flanken. Aber der Nappe ſcheute, ſtieg ſteil empor und
ſtürzte mit ſeinem Neiter in den Graben.
Das Weib lief und holte die Bauern von den Feldern.
Schweigend ſtanden ſie in einiger Entfernung und ſahen den Coten
liegen. Keine Hand rührte ſich, ihn zum Kirchhof zu bringen.
Die Nacht ſtieg herauf, und Füchſe und das andere Naubgeſindel
der Wälder hatte bald friſche Beute gefunden.
Der Salathund.
Eine kynologiſche Studie.
Von Dr. Eugenie Schwarzwald.
Immer wieder kommt man darauf: wir haben in der Schule
nichts Nützliches gelernt. Wozu hatte ich es nötig, vom Cier
Okapi zu lernen? Kein Menſch kann ſich vorſtellen, was für
Unannehmlichkeiten mir daraus erwachſen ſind. Als ich
näm=
lich ſeinerzeit — es war an einem glutheißen Julinachmittag —
in der Naturgeſchichte nicht wußte, daß dieſes Cier, als ein
zwie=
ſpältiger Charakter, halb Giraffe halb Antilope iſt, ſagte der
Profeſſor mit ſchneidendem Hohne: „Wenn Sie ſich nicht einmal
für das Okapi mtereſſieren, wofür intereſſieven Sie ſich denn
überhaupt?” Ich war zerſchmettert. Die Kolleginnen blickten
mitleidsvoll auf mich. Als ich dann am Schluß des Examens
nicht einmal wußte, daß das Okapi ſeinen Séjour im Kongo hat,
mußte ich mich ſetzen. Kein Menſch kann wiſſen, warum „ſich
ſetzen müſſen”, eine Schande iſt. Aber die Schuie hat ihren eigenen
Ehrenkodex.
Nie werde ich das Okapi vergeſſen. Und doch gibt es
nach=
weislich von dieſer Cierſpezies nur ſehr wenige Exemplare.
Da=
gegen habe ich in meiner ganzen Schulzeit nie auch nur ein
ein=
ziges Wort vom Salathund gehört, obgleich von dieſem Tier
die Welt voll iſt.
Der kommune Salathund (canis lactucarius communis) iſt
ein Hund, der, wenn man ihm eine Schüſſel voll Salat hinſetzt,
dieſe zwar mit äußerſtem Widerwillen betrachtet, da ihm ſeiner
Natur nach Salat nicht nur nicht begehrenswert erſcheint,
ſon=
dern geradezu widerſtrebt, ſich aber gierig auf die verachtete
Speiſe ſtürzt, wem ſich ein anderes Lebeweſen der Schüſſel
nähert.
Dieſer Trieb darf keineswegs mit Neid oder Mißgunſt
ver=
wechſelt werden, da dieſe ja einen Sinn haben. Wenn die zweite
Primadonna wünſcht, die erſte bekäme einen ganz, ganz kleinen
Nachenkatarrh, damit endlich ſie drankommt, den Noſenkavalier
zu ſingen, ſo iſt das ekelhaft, aber begreiflich. Der Salathund
aber iſt ganz uneigennützig, wenigſtens kann kein
Vernunft=
begabter die Gründe ſeiner Handlungsweiſe erkennen. Er han=
delt ohne Konſequenz, ohne Logik, und das macht ihn ſo
inter=
eſſant und ſo muſteriös.
Das beſte Beiſpiel für den gemeinen Salathund iſt die
Schei=
dungsverweigerin. Ihr Gatte iſt ihr zuwider. Die Art, wie er
ſich die Sähne putzt, macht ſie nervös. Sigarrenrauch kann ſie
nicht vertragen, und wenn er lacht, iſt ihr zumute, als ob jemand
auf Glas kratzt. Aber ſie hält treulich bei ihm aus, denn irgendwo
lebt eine, für die er Chriſtus, Antonrus und Sokrates in einer
Perſon iſt. Hierher gehören die meiſten freigeſprochenen
Mör=
derinnen aus ſogenannter Eiferſucht, die es vorziehen, den Gatten
bei ſich tot, als bei einer anderen glücklich zu ſehen.
In die gleiche Abteilung gehört alles, was mit
Geſchlechts=
neid zuſammenhängt. Aber auch das Verhalten des Alters gegen
die Jugend iſt nicht frei rom Salathündiſchen. Woz braucht der
alte Menſch den Canzabend, die Bergpartie, die Eroberung.
Aber die Jugend ſoll auch nichts haben, wozu dem Alter die
Sähne fehlen.
Komiſch wirkt es, wem ein wenſchlicher Salathund Dige
begehrenswert findet, die er ſelbſt nicht zu ſchlucken vermöchte.
Ein Literat ſagte letzthin, und ein gelber Strahl blitzte dabei aus
ſeinen Augen: „Ja, der Jakob Waſſermann hat es leicht, ein
Caumel und Wandel war. Nichts ſtand feſt, nichts galt für
immer, nur der Augenblick war Gewißheit, und darum lebte man
Spieler an mich herandrängte, um meine Leidenſchaft erſt
vor=
ſichtig, dann brutal auszuſchlachten. Ich ſchlug Warnungen in
den Wind. Ich hatte kein Auge für das Widerliche,
Gefähr=
liche in den Geſichtern der Mäner, die mich verdarben. Ich
hatte kein Ohr für die Vorſtellungen und Klagen meiner Frau,
die zuſehen mußte, wenn ich die abendlichen Einnahmen m den
Nachtklubs verſpielte. Ich hielt ſie für ſpießbürgerlich und lachte
lie aus.
es, der mich immer wieder zu nächtlichen „Streifzügen”, zu
Auto=
fahrten animierte. Er und ſeine dunklen Freunde, der Reiſende
Hans Leib und der Chemiker Fritz Engel, feſſelten mich ans
Spiel, führten mich in Klubs ein, zeigten mir in Frankfurt,
Stuttgart, Sürich und Genf die „Nachtſeiten des Lebens”. Ich
taumelte dahin, ich merkte kaum, wie ich in der Geſellſchaft des
Kleeblattes Abertauſende verlor. Lange bemerkte ich auch nicht,
daß die blonde junge Ingeborg Nehn im Bunde mit dieſen drei
Lockvögeln war. Wer Ingeborg Nehn war? Leider nicht das
junge; entwicklungsfähige Kind, als das ſie mir erſchien. Als
junge Schauſpielſchülerin wurde ſie mir in der Bar vorgeſtellt,
und ihr Calent war nicht zu leugnen. Ich hatte immer den
Ehr=
geiz gehabt, ein Förderer junger Künſtler zu ſein, und da mir
das täuſchend reine, großgeſchnittene Geſicht und die Altſtimme
des Mädchens gefielen, beſchloß ich, ihre Ausbildung zu
finan=
zieren, freundete ſie meiner Frau an und ſah ſie oft an
gemein=
ſchaftlicher Mittagstafel. — Erſt allmählich erkannte ich, wie
ſich meine Gefühle gegen ſie gefährlich entwickelten, und dieſe
Erkenntnis ſchmerzte mich tief, denn ich achtete und verehrte
meine Frau und liebte die Kinder, die ſie mir geſchenkt hatte.
Ich verſuchte nachdrücklich, die Autofahrten und Ausflüge
mit Ingeborg vor anderen und mir ſelbſt harmlos erſcheinen zu
laſſen. Aber ich geriet mehr und mehr unter den Einfluß des
blonden gefährlichen Mädchens. Ich erkannte nicht, wie ſehr ſie
mit Litke, mit Leib und Engel befreundet war, ich merkte nicht,
wie ſie mich immer wieder zu dieſen Männern lockte und meinem
häuslichen Kreiſe entfremdete. Nur meine Frau ſah alles und
lirt unſäglich. Als ſie mir endlich in heftigen Worten den Spiegel
vorhielt, verließ ich das Haus und überließ die ſchon
überſchul=
deten Geſchäfte ihrem Schicklal. Ich war nur noch Crieb und
Serſtreuung.
Darum erſparen Sie mir, Ihnen Einzelheiten zu ſchildern, es
klänge troſtlos. Sie werden ſich die Begebniſſe ſelbſt ausmalen,
ungehemmt, uferlos, fiebrig. Ich war ein Cor, aber ich erkannte wenn ich ſage, daß ich in der Geſellſchaft meiner Freunde und
es nicht. Ich ſpürte es nicht, wie ſich eine Gruppe verſippter des Spielteufels ruhelos herumreiſte. Von Paris nach Niza,
von Nizza nach Genf und Sürich. In Frankfurt fand ich mich,
nachdem ich meine letzten Deviſen verſpielt und mein Auto
ver=
pfändet hatte, plötzlich allein in einer nebligen Nacht. Wo waren
Ingeborg und Litke und Leib und Engel? Da, als ich an einer
Kirche mit hohen, ſchlanken Umriſſen vorüberkam, als die erſten
Arbeiter mit ſchweren Schritten zur Frühſchicht gingen, überfiel
mich eine ſchreckhafte Unruhe eine unſägliche Sehnſucht nach
meiner mißachteten, gequälten Frau, nach meinen vernachläſſigten,
Sie erraten ſchon, daß auch der Mann, der mich in ſolche großäugigen Kindern. In dem fahlen Morgendämmer erkannte
Aufregung brachte, in jener Seit in meiner Nähe war. Er war ich meine Verſtrickung. Der Platinring, den mir einſt ein Nuſſe
verkaufte und den ich nun am Morgen verpfändete, brachte mir
Mittel zur Heimreiſe. Und als ich anlangte, erfuhr ich, was
mich ſo zwingend und quälend nach Hauſe getrieben hatte:
Meine Frau lag im Krankenhaus, die Kinder hatte ſie ihrer
Schweſter anvertraut. Nach Monaten ſtillen Leidens hatte ſie ſich
in der vorvergangenen Nacht einer Operation unterzogen, und
nun ſchwebte ſie zwiſchen Cod und Leben. Ich fühlte mich ſchuldig
an dieſer Entwicklung. Sie dürfen mir glauben, daß ich in den
Cagen, die ich wartend und büßend vor der Cüre zu ihrem
Krankenzimmer zubrachte, bis man mich endlich an das Bett der
Geneſenden treten ließ, um Jahre gealtert und geläutert worden
bin. Vor dieſer Türe habe ich vom Crieb zum Denken
zurück=
gefunden. Meine Frau durfte mir glauben, als ich ihr verſprach,
als neuer Menſch mit den Neſten des Vermögens, die ſie klug
und kühn gerettet hatte, überlegt zu wirtſchaften. — Wir haben
„von unten auf” unſere Arbeit in ganz kleinen Ausmaßen wieder
aufgenommen. Doch bin ich heute glücklicher über eine ſolide,
erarbeitete Neichsmark, als über einen Hundertdollarſcheck aus
der Seit meines Barbetriebes.
Verſtehen Sie nun meine Erregung, als plötzlich
die=
ſer Kerl, dieſes tätowierte Ungeheuer wieder auftauchte wie
ein Wolf, der die Herde bedroht? Verſtehen Sie es, wie ich
alles haſſe, was mich einſt in ſo verwerflicher Form beſaß?‟
Ja, ich verſtand ihn gut. Ich freute mich, daß er über ſeinen
Erlebniſſen nicht dumpf und ſtumpf geworden iſt. Er iſt geiſtig
beweglich geblieben, aber er dient nicht mehr der Leidenſchaft,
ſie dient ihm. Er nimmt auch gerne den Vorwurf mancher
Spötter hin, die ihn ummännlich nennen, wenn er ſich dem Nate
ſeiner Frau beugt. Sie wiſſen nicht, was er vor jener Cüre im
Krankenhaus erlebte. Sie wiſſen nicht, wieviel ein unbeherrſchten
4 Mann einer beſonnenen Frau verdanken kann.
ſchönes Buch nach dem andern zu ſchreiben, wenn er das ganze
Jahr in Ali=Auſſee lebt”. Als ob er, um Waſſermanns ganzen
Nuhm, es über ſich bringen könnte, einen Wintertag ohne Wiener
Kaffeehaus zu exiſtieren und als Premierentiger, der er iſt; einen
Winterabend ohne Cheater!
Es gibt Berufsklaſſen, in denen der Salathund häufiger
vorkommt als in anderen. Da ſind die Bibliothekare, die
Sehn=
tauſende von Büchern in Negalen ſtehen haben, die ſie weder
leſen können, noch wollen, und die ſie doch mit allen Mitteln, die
ihnen zur Verfügung ſtehen, ihrer Beſtimmung, benutzt zu
wer=
den, entziehen, indem ſie behaupten, die Bücher wären beim
Buchbinder, außer Haus, unauffindbar. Hierher gehört auch der
Papyrusſammler, der die Papyri weder ſelbſt herausgeben will,
noch kann, und doch jeden Gelehrten wegekelt, der ſich ihnen auf
Neichweite nähert. Ueber den Schauſpieler, der eine ihm
wider=
wärtige Nolle zähneknirſchend ſpielt, damit ſie ſein Kollege nicht
bekommt, exiſtiert eine ganze Literatur.
Daß die Menſchen einander bei Lebzeiten auch das
vorent=
halten, was ſie ſelber nicht brauchen können, iſt ſicher. Aber der
Salathund iſt unſterblich, und ſeine Wirkſamkeit pflanzt er noch
auf dem Grabe auf. Häufig entſpringt das Ceſtament, welches
das Vermögen dem Staate oder einer ähnlichen abſtrakten
Ein=
richtung vermacht, nicht ſo ſehr edlem Gemeinſchaftsſinn, als
ſalathündiſchen Crieben gegen Kinder, Verwandte und Freunde.
Bis jetzt hat man immer angenommen, daß die Sitte, Schätze
ins Grab mitzunehmen oder ſeine Diener, Lieblingstiere und
Lieblingsfrauen mit ſich verbrennen zu laſſen, auf Aberglauben
beruhe. Es wird notwendig ſein, Unterſuchungen anzuſtellen, ob
nicht auch hier ſalathündiſche Gefühle mitſpielen. Alles iſt ja
ge=
miſcht, nichts tun die Menſchen mit glatt verbreitetem Gefühl.
Wenn griechiſche Kaufleute eine ganze Korinthenernte ins Meer
verſenken oder eine Oelgeſellſchaft im Srak Felder erſchließt und
ſie nicht ausbeutet, ſo hat das ſcheinbar rein merkantile Gründe.
Aber, daß die Leute das tun können, beweiſt, daß ſie Salathunde
ſind.
Auch ganze Völker ſind in der Geſchichte als Salathunde
nachweisbar. Wer ein Land exobert, um es zu genießen, macht
ſich ſicher nicht beliebt. Wer es aber zwecklos=zerſtört wie die
Hunnen, deſſen Name bleibt für ewige Seiten ins Gedächtnis
der Völker eingebrannt.
Es gibt innerhalb des Salathündiſchen Dinge, die ſo komiſch
ſind, daß ſie etwas Entwaffnendes haben. Wenn ein Mann mit
Lebensgefahr in einer unzuganglichen, unfruchtbaren Polargegend
die Flagge ſeines Vaterlandes flattern läßt, damit dort keine
andere Flagge, flattere, iſt das ſo zwecklos, daß es beinahe
ſchön iſt.
Ueber die Salathunde, die ſchon tot ſind, brauchen wir uns
keine Gedanken zu machen. Unſere erwachſenen Mitſalathunde
müſſen wir ertragen, wie ſie ſind. Nur wäre zu wünſchen, daß
uns keine neuen nachwachſen. Eltern, denen kleine Salathündchen
erblühen, müſſen rechtzeitig eingreifen und da zuſehen, daß dieſe
Spezies allmählich noch ſeltener werde als das Okapi. Bisher
aber geſchieht das Gegenteil. Die Mutter, die ihrem einjährigen
Säugling die Nahrung, die er ablehnt, begehrenswert zu machen
verſucht, indem ſie ſagt: „Iß den guten Brei, ſonſt ißt ihn die
Mama”, hat der Welt einen kleinen Salathund geſchenkt.
Nächtliche Viſion am Volant.
Von Werner Suhr.
Nachtfahrten gehören zu den idealen Erlebniſſen eines
modernen Nomantikers. Moderne Nomantiker lieben die
Gegenſätze, und ſie erkennen neben der Macht der Cechnik die
unerreichbare Natur. Aber die Idylliker, die nicht ausſterben,
und die ſich rückwärts blickend gegen die Produktion am
laufen=
den Band verteidigen, wurden beſonders den Nachtfahrern böſe.
Denn Idulliker gehen nicht nur am Cage ſpäzieren; ſie ſehen ſich
nachts durch grelle Sucher geblendet. Sie bleiben blind für die
Neize und Möglichkeiten der Cechnik, und ſie finden Aergernis
dort, wo andere Zeitgenöſſiſches Glück der Volkkommenheit,
ſuchen.
Wenn die Stille grillendurchzirpter oder weißverſchneiter
Nacht plötzlich durch das Knattern eines elotors geſtört wird,
wenn ſich verſunkene Liebespaare unſanft an die Exiſtenz nicht
teilnehmender Mitwelt erinnern müſſen, dann ſchimpfen die
Freunde Mörickes auf die Leute am Volant, die nicht einmal das
Dunkel verträumter Landſchaft und die b=ſcheidenen Wünſche
Abſeitiger reſpektieren.
Man verſteht den feſten Standpunkt emes, der zu Suß gehen
muß und deshalb und beſonders während der Nacht eine ſehr
verkürzte Perſpektive hat. Aber die Welt gehört nicht nur den
Romantikern von geſtern oder um Einſamkeit beſorgten
Liebes=
paaren.
In einer Limouſine über mondbeſchienene, ſtille Straßen oder
durch geſpenſtiſch wirkende Wälder zu gleiten, bodeutet für
mancherlei Empfindungen Glück. Die Solidarilät gleichen
Ge=
jühis blendet die Scheinwerfer vor überraſchten und
überraſchen=
den Szenen ab.
Auf Automobile und gute Beziehungen ſchimpfen leicht die,
welche noch keine haben. Der Automobilismus gehörf zu jenen
ſchwer beſchreibbaren Erlebniſſen, die man ſelber erfahren muß,
um ihnen und all ihren Möglichkeiten gerecht zu werden.
Und ſchönſte Möglichkeiten bleiben die Fahrten durch die
Nacht. Kein verſtändnisvoller Führer wird die Nuhe
abgeſchie=
dener Dörfer durch ſinnloſes Hupen und nnatternden Auspuff
ſtören; wer nicht nur ein Auge für den zitternden Seiger des
Cachometer hat, wer bei aller Motoriſierung den Sim für das
Gegenlätzliche und ſchlicht Märchenhafte behielt, der fährt im
eigenen Intereſſe rückſichtsvoll. Gerade ihn empört es, wenn
ſauſende Motorradflegel oder angeheiterte Spießer ihr
Selbſt=
gefühl durch Lärm und mit ſinnloſen Geſchwindigkeiten erhöhen.
Derart unromantiſche Fahrer, denen das ſonſt ſelbſtverſtändliche
Gefühl für die berechtigten Wünſche und Forderungen der andern
verloren ging, brachten eine ganze Bewegung in Mißkredit.
Das Schönſte aber iſt: Plötzlich, einem ſpontanen Einfall
zufolge, in verſchneiter oder verſtaubter Nacht den Motor
anzu=
werfen und über den Aſphalt der Stadt in den Wechſel der
Land=
ſchaft hinauszugleiten. Wie die Freunde Mörickes hört man, daß
die Hunde nicht anders als vor hundert Jahren den Mond
an=
bellen; man ſieht, wie die Augen der Katzen, der einzigen, nicht
durch das Licht geblendeten Ciere, überall an der Straße glühen,
oder man fährt durch leiſen Flockenfall oder durch den Duft von
Jasmin — bei 50 PS und dem Summen des Motors wird es
einem lyriſch ums Herz. Man würde kein rechter Nomantiker
ſein, könnte die Möglichkeit, einer Panne oder ein bißchen Oel= den Genuß der beſchaulichen Stunde ſtören. Draußen
weitet ſich der Blick und weitet ſich das Herz. Man könnte
ſeeliſche Herzerweiterung kriegen, wie ein ſchlechter Schriftſteller
ſagt, der aber damit etwas ganz Sutreffendes meint.
Als ob die alten Nomantiker das Gefühl und all das
ſee=
liſche Drumrum gepachtet hätten. Als ob der Neiz des heimlichen
Abenteuers — Nachtfahrten wirken immer etwas abenteuerlich
— die Stimmung nicht erhöhtel
Wege verlocken ins Unbekannte. Wir wiſſen gar nicht, wohin
wir fahren. Einmal fuhren wir dreimal im Kreiſe und kamen
immer wieder an einem unheimlichen, kleinen Kirchhof vorbei.
Es war eine ſternenloſe Nacht, wir hatten Seit und fanden des-
halb ein am Cage beſtimmt verärgerndes Intermezo auf ſolcher
Spazierfahrt ganz entzückend.
Haſen und Nehe verlieren ſich im Kegel der Scheinwerfer
und finden micht wieder heraus. Nur ganz verrohte Naturen
werden nicht ſofort bei derartiger Begegnung bremſen und den
verängſtigten Cieren die Flucht ins Dunkel ermöglichen.
In der Nähe eines Fluſſes beginnen zerriſſene Nebelfetzen;
vor der Brücke hat man kaum noch genügend Sicht. Plötzlich
iſt man direkt in einer Nebelwand, und nur langſam, immer
vor=
ſichtig hupend, bahnt man ſich den Weg. — Es gibt Wagen, die
trotz aller Blinkproteſte nicht abblenden und einem mit großen
Scheinwerfern entgegenfahren. Da gibt es nur ein: Stoppen,
ganz zur Seite gehen und jenem unverſchämten Burſchen drei
kräftige Flüche ſenden.
Autotrotter haben im geſchloſſenen Wagen die Möglichkeit
proviſoriſcher Uebernachtung errichtet. Nach Mitternacht, wenn
es ſich kaum noch lohnt, für wenige Stunden einen verſchlafenen
Gaſtwirt oder Portier aus dem Bett zu klingeln, fahren ſie ihren
Wagen in irgendeine Schneiſe und machen ſich dort ihr Quartier
zurecht. Kann ſein, daß am Morgen ein Gendarm oder der
Sorſtgehilfe mit ſtrenger Miene vor dem Kühler ſteht und ſchon
ſein Notizbuch gezückt hat. Da helfen meiſt ein paar
verſtän=
digende Worte. Mit Diplomatie und Menſchenkenntnis werden
die Möglichkeiten unliebſamer Konſequenzen raſcher als durch
heftige Debatten im Keime erſtickt. Es gibt merkwürdige und
höchſt überflüſſige Beſtimmungen in Deutſchland.
Aber der am Volant und die hinten im Wagen hatten die
merkwürdigſten Aſſoziationen. Ein Baum ſah aus wie ein
rieſiger Mann, und die Neblfetzen vor dem Kühler wirkten genau
wie eine ſpiritiſtiſche Viſion. Der Kühler durchſchnitt die Setzen,
doch 10 Meter weiter leuchtete geſpenſtiſch die Blinkanlage einer
Verſuchsſtation auf. Grotesk und verzaubert ſtanden verſchlafene
und winkelige Häuſer, ein plätſchernder Brunnen und ein
ſchwan=
kender Bürger wurden für Sekunden vom Licht erfaßt. Man
glitt an Dörfern und an unbekannten Schickſalen vorüber. Da
war Stiftungsfeſt der Seuerwehr, die Mädchen ſtanden draußen
mit vom Canz erhitzten Wangen und warfen übermütig Kußhände
zu. Ein Handwerksburſche ließ ſich, ohne aufzublicken, überholen;
Gewohnheiten der Jahrhunderte begegneten ſich, Sigeuner raſten
bei einem Feuer am Wege.
Vor einer Biegung blitzten Signale auf und ab, geräuſchlos
glitt mit einer ſchönen Frau ein großer Wagen vorüber. Bei der
Schnelligkeit und dem gleich darauffolgenden Dunkel ließen ſich
Nummer und Einzelheiten nicht erkennen; man wußte nicht von
wo er kam und wohin er fuhr. Er fuhr mit über 90 Kilometer
in der Stunde einem unbekannten Siel entgegen; mochte Merkur,
auch Gott der Gummiromantik, der kühnen Fahrerin günſtig
ſein...
Sonnenaufgang am Volant. Uebernächtig blinzelt man durch
die Scheiben. Eine der ſchönſten, unbeſchreiblichſten Stimmungen
beginnt. Es kommen Empfindungen ganz beſonderer Art, die ſo
kein Neiſender in der Eiſenbahn, auch kein Wanderer zu Suß
erleben kann. Es gibt eine eigenartige Nomantik. Und ſie wäre
nur halb ſo ſchön, müßte man dabei auf das monotone Geräuſch
des Motors verzichten. Es gibt Menſchen, die kennen und
lie=
ben ihren Motor wie andere einen Hund oder ein Pferd. Sie
ſtreicheln den Kühler und ſehen verliebt unter die Haube. Ihnen
ſchlägt ihr Herz im Motortakt.
Nummer 410.
Aufgabe 592.
W. A. Shinkmann in Grand Rapids.
(Detroit Free Preß, 1882.)
d
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen me
Druck. Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei.
Prüfſtellung: Weiß: Kh2 DF3 Tb7 Lo7 Sg1 Ba2 b6 c2 c6 g2 (10);
Schwarz: Ka8 Ta5 e8 Bh5 (4), 3-.
Aufgabe 593.
L. J. Loſchinsky in Roſtoff.
(Tijdſchrift v. d. Ned. Schaakb., 1930.)
Weiß: Ke8 Df4 Te7 Le4 8b5 Bd4 (6);
Schwarz: Ke6 Ta7 h7 La8 h8 8d5 Bf7 (7).
Matt in zwei Zügen.
Vöſungen der Aufgaben 582—585.
582. H. Meidinger. Urdruck. (Ka7 Tc2 Lc8 g7 8a6 c7 Ba4 b8 c5 13; Ke6
Dh6 8d2 Bb4 d3 f7; 8X.) Nicht 1. 8b5(1) wegen 1. .. . Dk41— 1. 8c7—d5!
(Droht 2. 8:b4 u. 2. Seic) 1.... Dh41 2. Tc2—e4 3. 8—b4:(—e7m.
Ge=
fällige Schnittpunktaufgabe.
583. Dr. E. Zepler. Die Schwalbe 1928. (Kt4 Dd5 Sg8h6; Kg7: 24.) 1. 8f77
K:g81 1. Dh57 Kh81 — 1. Sg8—r6! 5 Steine, 5 Fluchtfelder und 5 Abſpiele;
glänzend!
584. 8. Lolodnas. Die Schwalbe, 1930. (Kas De8 Ta4 e8 La2 g1 8b4 e8
Be2 14; Kd4 Tel h3 Ld6 h7Bb5 b6d2: 2F) 1. Te8—d8! broht 2. Deßt)
1... . . Ke3 (Ke5) 2. Sed5 (Sa6)c. Entfeßlung von 2 weißen 8 durch den
ſchwarzen K.
585. H. Weenink. Schweiz. Schachztg. 1918. (Ke7 Dg3 Tb5 8c5 Ba6 e3 e6;
Kf5 Da3 Bc4; 3ℳ) 1. Ba6—a7! (broht Ba7 a8D) 1. .. . . D:a7+ 2. 8b7+
Dc5+1 3. Sd6. Eine gehäufte Darſtellung des Breda=Kreuzſchachs: Feſſelung
durch Schwarz mit folgender Entfeſſelung wiederum durch Schwarz unter Kreuzſchach.
Löſerliſte: Hermann Garnier (alle); Georg Peter in Schwarz
(Oberheſſen) 588, 584).
Anfragen, Beiträge, Löſungen uſw. nur an die Schriftleitung des
„Darmſtädter Tagblatts” mit der Aufſchrift „Schach”.
Kätſel
Der verwandelte Talg.
A
Durch Umlegung von 4 Hölzchen wird der Talg zur ſchönen
Carl. Der
Dreierlei.
Mit in iſt es ein harter Mann,
Der ſchlechtes et uns bringen kann;
Mit er war es ein junger Mann,
Berühmt aus einem berühmten Roman.
Anflöſungen der Rätſel ans Nummer 1
Rätſelſtern.
1—2 Major, 2—3 Rudel, 3—4 Largs, 4—5 Steig, 5—1 Gl.
jeder
Silbenrätſel.
1 Deichſel, 2 Almanach, 3 Sozius, 4 Erwiderung, 5 Rh.
tismus, 6 Spion, 7 Titan, 8 Ebenholz. 9 Sanskrit, 10 —
11 Epigone, 12 Hannibal. 13 Tadel, 14 Urwald, 15. Ne=
16 Serbien 17 Fakir, 18 Rinde, 19 Exemplar, 20 Jſck
21 Batiſt, 22 Ebene — Das Zitat lautet: Das erſte ſtel
frei, beim zweiten ſind wir Knechte.
Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. 5 Nette. Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2292. — Alle Rechte vorbebalten. Nachdr. *
[ ← ][ ][ → ] Js waaß net, ’s gibt Leid die ſchenne jetzt noochdräglich
widder iwwer’s Oſterivädder. Ich kennt eichendlich net grad
ſage, daß es ſo ſchlecht gewäſe weer, mir hadde ſchun
ſchlech=
tereres, un mir denke Oſtern, wo’s ſogar geſchneid hott, ſo daß
die Leit in ihre Verzweiflung noch net emol gewißt hawwe,
ob’s Oſtern odder Weihnachte is, un ob ſe net es Schlechte mit’m
Nitzliche verbinne, un die Oſtereier ſich vum Kriſtkindche lege
loſſe ſolle, däß weer dann in aam hiegange".
Freilich, ganz ſo, wie=en mein Ooſepfeil am letztemol ins
Bläddche gemolt hott, ganz ſo hott er jo net ausgeſähe, der
Friehling, odder wie er ſich ſo gern nenne heert: der Lends,
der liebliche Junge. Un mit eme Arm voll Blume is er mer
aach net „ins Haische” gelaafe kumme. Awwer wie geſagt, däß
dicke, mobbeliche Stebbesche vun Lends, däß wo meim
Ooſe=
pfeil do vorgeſchwebt hott, däß muß mer ſchun ſeine ausgeſchwiffene
Molerfandaſie zugud halte; dann bekanntlich ſähe jo unſer
Moler die Wäld, un alles was ſo draerum bammbelt, immer
mit e bische annere Aage a, wie mir gewehnliche Erdenwirmer,
die wo mir erſt gucke lärne miſſe; un es dhet mich drum wärklich
emol indräſſiern, wie erſt unſer verneiſachlichte Therjadermoler,
beiſpielsmeßich de Herr Schenk vun Drabbdrabb, ſo=en liebliche
Junge vun Lends unner de jetziche Umſtend ſich vorſtellt.
No alſo, mit aam Wort, der Friehling ſieht in Wärklichkeid
noch e bische aſch ärmlich, unnerernehrt un zurickgebliwwe aus.
Awwer ſo zurickgebliwwene Kinner endwiggele ſich mitunner
raſcher, als mer’s denkt, un wärrn dann um ſo kräfdicher. Uin
mit aam Schlag kann ſich alles ennern, hott ſäller Bauer
ge=
ſagt, der wo mit ſeine Zibbelkabb die Micke dodſchlage wollt,
un hott dobei die Fenſterſcheib enausgehaage
Wann alſo aach die Kärſche= Abbrigoſe= un Pärrſichbeem
an Oſtern noch hilflos ihr nackeliche Aeſt in die Luft geſtreckt
hawwe, ſo is es doch wohl nor noch um e korzes, do wärd
die Nadur ihr ſogenannte „weiße Woch” veraſtalde, un mei
Geſchlächtsgenofſinne wärrn ihr Friehjohrskoſtiem ſpäziern
drage kenne, ohne daß=en ſchuckert.
Freilich, in Bezug uff die Friehjohrskoſtieme, do is diß Johr
die Gedult vun unſere holde Weiblichkeid uff e hadd Brob
geſtellt worrn. Schun ſeit ausgangs Februwah worde ſe mit
Schmärze druff, damit ſe’s aziehe kenne, un kenne ihr
Freun=
dinne mit ärchern. Awwer leider war’s die Zeit her noch ſo
rauh, daß mer ſchun beim bloße Gedanke an ſo e lufdich
Frieh=
johrskoſtiemche e Genshaud krickt hott. Awwer um bei de
Wahrheid zu bleiwe, nemlich ſälbſt die Genshaud hott doch
manche vun meine Geſchlächtsgenoſſinne net abhalde kenne, un
niet der Verſuchung widderſteh loſſe, un hott ſe ſchwach genug
ſei loſſe, ſich eneizuwärfe, in den neie Friehjohrsſtaat. Un awwer,
zver’s als Mann wagt, gäje ſo verzeihliche Schwäche en Staa
uffzuhewe, der verſteht däß erſtensmal net, no un zweidensmal
krieje die Menner jo aach net de Schnubbe devo; alſo geht ſe
die Sach aach gornix a. Däß haaßt, wann ſe dann net doch noch
hinnenooch de Schnubbe krieje —, die Mannsbilder, dann däß
is a vum Schnubbe ſeine komiſchſte Eigenſchafte, nemlich er geht
uff die Wanderſchaft . . .
No valleicht hott ſich aach de Petrus — veruhzt wie er nu
emol is — mit dem Oſterwädder en noochdrägliche Erſte=
Abrill=
witz leiſte wolle; däßhalb hott=er am erſte Feierdag ſo gedho
als ob; am zweide hott=er ſpaßhallwer an ſeim Räjefaß de
Hahne uffgedreht; no un am dridde worn morjens die
Weſch=
labbe vor’m Kichefenſter gefrorn.
Korzum, es war alſo aach ſo e richdich Feierdagswädder
for Zauderer un ſo Art Leid, die wo ſich zu nix entſchließe
kenne, un wo noch wädderwendicher ſin, wie’s Wädder ſälbſt.
Un wann alſo der aane gärn enauszieht, un ſich de Mudder
Nadur an die Bruſt wärft, aanerlaa un wann’s Backſtaa
räjend, ſo bleibt bekanntlich der anner dehaam, wann hinner
de Ludwigsheeh e klaa ſchwazz Wolk harmlos de Milchſtroß
her ſpäziern geht. s is ſchun ſo, es menſchliche Gemied reaſchiert
verſchiedenlich. Genaa wie in die Bolledick. Wann do der aane
en „Sillwerſtreife” am färne Horizont blinke ſieht, dann
maant=
er, ſchun alle Nod un Zwiedracht hedd e End, un die
Völker=
verſehnung weer nahe herbei gekommen; während der annere,
wann ſich driwwe iwwerm Rhei e ſchwazz Wölkche zeiche dhut,
ſchun glaabt, er mißt ſei „Sillwer” vergrawe
In dem Fall ſin die am beſte dra, die wo ſich wäder
vun=eme Sillwerſtreife, noch vun=ere ſchwazze Wolk, 8
Konnzäbt verſaue loſſe; aanerlaa, ob ſich’s nu um’s Wädder
odder um die Bolledick hannelt. In jedem Fall haaßt’s do:
Kald Blud un warm a gezoge.
Däßhalb gerad ich aach net gleich in Verzickung, wann
ſich beiſpielsmeßich de Herr Miſter Henderſohn unſern
Brü=
ning un unſern Kurzius zu ſich uff’s Wocheend uff ſei
Ridder=
gud nooch England eileed; noch reech ich mich groß driwwer
uff, weil, wäje däre Eiladung, der Zeus vun Pan=Eiroba
nemlich de Herr Moſſiee Briand in Frankreich, e Brttſch
zieht, un bedeckt ſein Himmel mit Wolkedunſt ... Un wann’s,
in Bezugnahm uff’s Wädder, in dem Fall haaßt: „De „Malche‟
kocht Hutzel, un mir krieje die Brieh”, ſo kann mich däß im
Ernſtfall aach net weiders ſteern, ſundern do haaßt’s bei mir:
Hoſe in die Stiwwel un los maſchiert.
Noja, was mich abelangt, ſo bin ich, ich will mich gewiß
net lowe, aach in Bezugnahm uff’s Wädder, elend beſcheide.
Vun mir aus kann alſo jeweils des Feierdagswädder ſei wie’s
will, dann warum? — „Ich hab kein Audo, un auch kein
Ridder=
gud‟ . . . ja noch net emol e Wocheendhundsftällche, indem
ich mei korze Feierdäg verbringe kennt. Ja, wann ich ſoviel
Bäld hett, wie unſer Stadtverwaldung nodwennich brauche
kennt, alſo ſoviel Geld, wann ich hedd, dann kennt ich’s aach
ſchun nowel dreiwe, un kennt mer beiſpielsmeßich vum
Ver=
ſcheenerungsverein mei Dobbelkinn in Bliſſeefalde uffbiejele
loſſe, un kennt mir ſo e modärne vollſchlanke Friſur zuleje, un
kennt mer ſo e Feierdagsraas erlaawe, un kennt mich ärjend=
wo in=eme Kurbadeblatz braadmache, un kennt den Friehling
im geheizte Kurſaal uff mich wirke loſſe —
Awwer gottlob, ich hab, wie geſagt, kaa Audo, un bin
däß=
halb zu meim Glick gezwunge, mei Feierdäg dehaam zu
ver=
läwe. Freilich, däß gilt zwar net for vornehm, weil mer heid,
wann mer in de ſogenannte „Geſellſchaft” noch was gälde will,
iwwer Oſtern ganz weit fortfahrn muß, weil däß mehr koſt,
un aach bloß zwaa Dag dauert. Wenich Vergnieje, wo awwer
viel koſt, däß is heit ſchick
No, dem bin ich iwwerhowe, ich brauch weder vornehm
zu dhu, noch ſchick zu ſei, un kann demgemeß mei Feierdäg
aach beim ſchlechte Wädder aldfrenkiſch dehaam verläwe.
Höch=
ſtens kann ich mich iwwer die ammiſiern, die wo ihrm
geſell=
ſchaftliche Air zulieb, in ihre Limmonad — =ſien wollt ich ſage —
am erſte Feierdag in aller Frieh losziehe, ärchendwo
iwwer=
nachte, un am zwadde Feierdag ſped owends widder
haam=
kumme; bloß um zu ſähe, daß es annerwärts aach net ſchenner
räjene kann, wie dehaam. Un wißt=er wos mer die, die wo ſich
ihrm Aſähe zulieb, zum Obfer bringe, dhu kenne? — Laad
kenne mer ſe dhu ..
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdum; Halt, däß hedd ich bald vergäſſe.
Nem=
lich außer de iebliche Oſteriwwerraſchunge famillonerer
Nadur, als da ſind: Verlowunge, Hochzeide un ſo, hott’s aach e
paar gäwwe, die wo mehr bollidiſcher Nadur ſin, un ſozuſage
diräckt ins Sennſatzionälle ſpiele. Die Eiladung vun unſere zwaa
Owwerminiſter nooch England hab ich in Owichem bereits a
ge=
didde. Un die Iwwerraſchung war in dem Fall mehr uff
franzö=
ſiſcher Seid. Ich kann=ſen noochfiehle. Nemlich die in Baries
hadde ſich kaum vun ihrm erſte Erſtaune iwwer däß deitſch=
öſtrei=
chiſche Zollabkumme erholt, do drifft ſe däß mit däre
Miniſter=
zuſammekunft! — Däß war=en e bißche zu viel, dann deß warn ſe
ſeidher net gewehnt, in Baries, daß iwwer ihrn Kobb ewäck was
geſchieht; ja, daß ſe noch net emol vorher was devo erfahrn! . . ."
Däß war alſo, wie geſagt, die Oſteriwwerraſchung in de aißere
Bolledick. —
In Darmſtadt dohärngäje hott’s weiders kaa
Oſteriwwer=
raſchunge gäwe, wann mer net grad die Verlegung vum
Verkehrs=
verein ſein Reiſebieroh als Oſteriwwerraſchung hinnemme
will. Es befind ſich alſo jetzt zweckmäßicherweis hinnerm
Wetter=
haische näwerm Landdagsbajes. Hoffe mer alſo, daß der „
Zu=
ſtrom” vun Indräſſende a hellt, damit däß Biero endlich eine
blei=
wende Statt hott, un waaß, wo’s ſei miedes Haubt hielege kann;
hoffe mer, daß nu alle Winſch vun de Darmſtädter domit erfillt
ſin, un daß=es bei alle Geläjenheide benitze, s liegt jo jetzt
dad=
ſächlich im Zenndrum vun unſerm Städtche, mehr kann mer
wärk=
lich net verlange; dann im annern Fall dhet ſchließlich nix
anner=
ſter iwwrich bleiwe, als daß ſich der Vorſtand vum Verkehrsverein
en Bauchlade vorbinne dhut, un geht hauſiern; no, un däß kann
ner dem aach widder net zumude
Als letzte un noochdrägliche Oſteriwwerraſchung mecht ich noch
verrode, daß aach jetzt, wo der Winder erum is, de „
Verſchö=
nerungsverein” dadkräftig an’s Werk geh will, zum Beſte
vun unſerm liewe Städche un ſeine ſcheene Umgäwung. De
nechſte Mondag — alſo morje in acht Dag, um hallwer ſiwwe
awends — is Haubtverſammlung beim „Sitte‟. Jeder gude
Darm=
ſtädter un all die, die ſich dezu zehle, ſin freundlichſt ei gelade, un
for alle Winſch un Anregunge is der Vorſtand dankbar. Frieher
var’s Ehrenſach, Mitglied vum Verſcheenerungsverein zu ſei; er
ollt aach heit noch jedem am Härz lieje! — Arweid un Uffgawe
git’s genug, un was die Bliſſeefalde an meim Doppelkinn bedrifft,
domit hott’s vorerſt noch gude Wähk, do denke mer de allerletzt
dro
Wann mer dohärngäje unſer nei Kino im „Klaane Haus” als
Oſteriwwerraſchung bedrachte will, ſo wärd mer ſich deiſche; dann
vun unſerer Therjäder=Indendanz kann uns nix mehr
iwwer=
raſche, die is zu allem fähich, un bringt’s alſo ſogar ferdich,
die=
ſelb Seid (Hugenberg!), die ſe welta’ſchaulich bekembft,
finan=
ziäll zu kräfdiche. — Alſo, in dem Fall ſing ich bloß des Liedche
uus de „Fatinitza”: Vorwärts mit friſchem Mut
Küchenzettel für die Zeit vom 13.—19. April.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Die Koſten des Speiſezettels ſind für 6 Perſonen berechnet.
Montag, den 13. April:
Sellerieſuppe
0,30
Riſotto mit Tomatenſoße
1.30
1,60
Dienstag, den 14. April:
Sagoſuppe
0,30
Spinat mit Käſeſchnitten
2.30
260
Mittwoch den 15. April:
Grünkernſuppe
0.30
2.10
Gefülltes Kraut, Kartoffel
2,40
Donnerstag, den 16. April:
Ochſenſchwanzſuppe
0.30
2,50
Dampfnudeln, Vanilleſoße . . .
2,80
Freitag, den 17. April:
0,40
Haferſuppe mit geröſt. Weckbröckchen
1,70
Fiſchfrikaſſee, Salzkartoffeln
2,10
0,30
1.30
0.90
Samstag, den 18. April:
Kartoffelſuppe
Arme Ritter .. .
..
mit Obſt
2,50
Sonntag, den 19. April:
0.30
Reisſuppe
3,60
Kalbsbraten, Kartoffeln . . .
1,60
Konſerven=Gemüſe . . . . .
1,35
Haſelnußcreme . . . . . .....
6,85
Fiſchfrikaſſee: 2½ Pfd. Fiſch, 34 Liter Fiſchbrühe, 80 Gr. Fett,
1 Eigelb, 80 Gr. Mehl, Salz, Pfeffer, Zitronenſaft, 2 feingehackte
Sardellen. Der Fiſch wird geſchuppt oder gehäutet,
ausgenom=
men, entgrätet und in nicht zu kleine Stücke geſchnitten. Butter
und Mehl werden geröſtet, mit Fiſchbrühe, die man von den
Fiſch=
gräten gekocht hat, aufgegoſſen und gut durchgekocht. Die Soße
wird mit Salz, Pfeffer, Zitronenſaft abgeſchmeckt, der Fiſch
hinein=
ſchüttet und 10—15 Min. langſam gekocht. Zum Schluß gibt man
die Sardellen daran und zieht die Soße mit einem Eigelb ab.
Haſelnußcreme: 100 Gr. Haſelnüſſe, 1 Liter Milch, 3 Eier,
30 Gr. Zucker, etwas Vanillin, 20 Gr. Kartoffelmehl, /or Liter
Rahm. Die Haſelnüſſe werden auf einem Kuchenblech im Ofen
wenig geröſtet, in einem Tuch abgerieben und durch die
Reib=
mühle getrieben. Dann gibt man die Nüſſe und den Zucker in
die ſiedende Milch. Das Kartoffelmehl wird mit etwas kalter
Milch und den Eiern glattgerührt, nach und nach die kochende
Milch dazu gegoſſen und alles zurück in die Kaſſerole gegeben und
unter beſtändigem Schlagen mit dem Schneebeſen bis ans Kochen
gebracht. Dann gießt man Creme in eine Schüſſel, rührt öfters
darin, bis ſie kalt iſt, und zieht den geſchlagenen Rahm darunter.
Die ſachgemäße Vorbereitung der Seefiſche.
Viel mehr, als ſo manche Hausfrau glaubt, iſt die wichtige
Zu=
bereitung des Seefiſches für den guten Geſchmack desſelben
aus=
ſchlaggebend. So ſollte z. B. Seefiſch möglichſt erſt kurz vor dem
Verbrauch gekauft werden, wenn ein geeigneter Küchenraum oder
Keller zur Aufbewahrung fehlt. Dann ſollte er ſofort ausgepackt,
geſchuppt und gereinigt werden, um jeden ſtrengen Geſchmack und
Geruch zu verlieren, der manche Hausfrau vom öfteren Verbrauch
des Seefiſches abhält. Ein großes, breites Meſſer iſt am beſten
geeignet, den ſauber geſchuppten Fiſch von den Gräten zu befreien.
Nachdem man zuvor Floſſen und Schwanz mit der Schere entfernt
hat, ſetze man das Meſſer am Schwanzende möglichſt flach mit
tiefem Schnitt bis zur Gräte an, halte dieſes mit der linken Hand
feſt und löſe das Fiſchfleiſch mit der rechten Hand bis zum Kopf
hin davon ab. Dann entferne man auch das andere Filet auf
die gleiche Weiſe von den Gräten, ſalze die beiden Fiſchſtücke durch
gleichmäßiges Beſtreuen gut ein, beſpritze mit Eſſig oder
Zitronen=
ſaft und lege ſie am beſten auf einen Durchſchlag, damit die
Ma=
rinade nach dem Durchdringen des Fleiſches abtropfen kann. Die
Gräten und den von Augen und Kiemen befreiten und
ausge=
bürſteten Fiſchkopf, koche man dann mit Wurzelwerk,
Pfeffer=
körnern, einer nelkenbeſteckten Zwiebel, etwas Lorbeerblatt und
Zitronenſchale ½ Stunde in wenig Waſſer und kann dann die
Filets, will man den Fiſch kochen, in ein breites Gefäß gelegt, mit
dem durchgeſeihten Fiſchwaſſer übergießen und darin garziehen
laſſen oder aus dieſem Fiſchkochwaſſer eine kräftige Suppe
be=
reiten. Wichtig iſt bei kleineren Fiſchen, die Bauchhöhle von der
ſchwarzen Haut zu befreien, evtl. auszubürſten und ſie recht ſauber
zu ſchuppen, wenn ſie mit der Haut gegeſſen werden ſollen. Seefiſch
ſollte niemals gekocht werden, ſondern nur bis zum Kochen
kom=
men und auf ſchwachem Feuer garziehen. Er iſt tiſchfertig, wenn
ſich die Floſſen leicht herausziehen laſſen.
Lamm=Frikaſſee. Zutaten: 1—1½ Pfund Lammfleiſch,
1 Bündchen Suppengrün, 3—4 Gewürzkörner, ebenſoviel
Pfeffer=
körner, 1—2 Teelöffel Kapern, 2 Eßlöffel Champignons, 1—2
Sar=
dellen oder 1 Meſſerſpitze Sardellenpaſte, 75 Gramm Fett, 2
Eß=
löffel Mehl, 1 Taſſe Wein, 1 Eigelb, Salz und Pfeffer, ſowie
Zitronenſaft zum Abſchmecken. — Zubereitung: Das roh in
gleich=
große Stückchen geſchnittene Lammfleiſch ſetze man mit dem
Sup=
pengrün, 1 kleinen Zwiebel und dem Gewürz zum Kochen auf,
füge, wenn es gar iſt, die hellgelbe Mehlſchwitze bei, verquirle
das Ei im Weißwein und füge es der Soße bei, nachdem man ſie
zuvor durch ein Haarſieb. gegoſſen hat. Erhitze in der Soße das
Fleiſch, füge Kapern und Champignons bei und ſchmecke mit Salz,
Pfeffer und Zitronenſaft recht pikant ab.
In der Küche. „Marie, ich habe vorhin in der Küche einen
Krach gehört, als wenn etwas in die Brüche gegangen wäre.”
„Sie haben richtig gehört, gnädige Frau, es war meine Verlobung
(Nebelſpalter.)
mit dem Milchmann.
Widerſpruch.
„Emilchen, heute ſind neun Grad!”
„Nee, Mutter, der Herr Lehrer hat geſtern erſt geſagt, neun iſt
ungrad."
Keine Ruhe. „Nach Ihren Zeugniſſen ſcheinen Sie ja ſehr oft
Ihre Stellungen gewechſelt zu haben”, ſagte die Hausfrau zu dem
neuen Dienſtmädchen. — „Ja, gnädige Frau, mein Bräutigam iſt
beim Wanderzirkus!”
(London Opinion.)
Freundinnen. „Der Fritz gefällt mir ſoweit ganz gut, nur er
hat ſo kleine Augen!“ — „Deswegen kannſt du ihn ruhig heiraten,
nach der Hochzeit wird er ſchon große machen!” (Paſſing Show.)
In der Schule. „Welches wichtige Ereignis war im Jahre
1483?‟ „Da wurde Luther geboren!“ — „Und was geſchah im
Jahre 1487?‟ — „Da wurde Luther vier Jahre alt!“
(Söndagsniſſe.)
Die drei Kinder des berühmten Schriftſtellers ſind recht
leb=
haft und ſtürmen trommelnd und lärmend durch die ganze
Woh=
nung. „Kann denn Ihr Mann bei dieſem Lärm arbeiten?” fragt
verwundert der Beſuch. „Für gewöhnlich nicht,” meint die Frau
des Hauſes, „aber er arbeitet augenblicklich an einem
Kriegs=
roman.
(Everybodys Weekly.)
Der Schwur. „Sie wollen mich bis in die Ewigkeit lieben,
Herr Kugel? Kann ich das auch glauben?” — „Ich ſchwöre es
Ihnen!“ — „Schwören Sie es bei etwas Unvergänglichem!“
„Ich ſchwöre es bei meinen Schulden!“
(Pages Gaies.)
Rekonvaleſzenz. „Ich ſoll drei Pillen täglich mit einem
Eß=
löffel Kognak einnehmen. Mit den Pillen bin ich ja um 14 Tage
im Rückſtand, aber dafür habe ich mit dem Kognak einen Vor=
(Rire.)
prung von mindeſtens vier Wochen!“
„Ihr erſter Mann war wirklich ein reizender Menſch! Zu
ſchade, daß er ſo früh ſterben mußte!” — „Ja, ja das ſagt mein
(Lafayette Lyre.)
zweiter auch immer.
Abfuhr. „Sie ſind Vegetarierin, mein Fräulein?” — „Ja,
aber damit iſt noch nicht geſagt, daß ich für alles Grüne ſchwärme,
(Kaſper.)
junger Mann!”
Das Mantelkleid
war ſeit jeher die Lieblingsaufmachung
der Dame, und eben darum mußte es
wundernehmen, daß es eigentlich
jahre=
lang vollkommen ausgeſchaltet war
und erſt heuer wieder den Eingang in
die Mode findet. Die Erklärung für
die Vernachläſſigung dieſer Type liegt
wohl darin, daß vor vielen Jahren die
„Gargonne=Mode”, dem Mantelkleid
ein jähes Ende bereitete; wurde doch
damals die Parole „Ultra=Maskulin
geſchaffen, ſo daß eine Form, die im
abſoluten Gegenſatz dazu ſtand und
durchaus feminin wirkte, von
vorn=
herein erledigt ſein mußte.
Späterhin wurde die „Gargonne=
Mode” durch einen etwas gemilderten
Stil abgelöſt, der das Jumperkleid als
Neuheit in den Vordergrund ſtellte
und damit der Mode eine ganz neue,
bisher unbekannt geweſene Wendung
gab; ſomit waren auch damals für das
Mantelkleid keinerlei Möglichkeiten
gegeben.
Es kamen dann die verlängerten
Kleider, womit wir auch ſchon bei der
Mode der letzten Saiſons angelangt
ſind; die verlängerte Rockpartie aber
machte ein Wiederaufkommen des
Mantelkleides neuerlich abſolut
un=
möglich, da dieſe Form, wenn ſie nicht
eine gewiſſe Kürze wahrt —
unvorteil=
haft und plump ausſieht, ſo daß ſich
ihre Vorteile geradezu in Nachteile
verwandeln.
Da nun aber die kommende Mode,
wie man weiß, im Zeichen der
kür=
zeren Rockpartien ſteht, hat man
wieder die Möglichkeit, ſich mit
man=
telkleidartigen Schaffungen zu befaſſen,
und die großen Modeſalons, die dieſe
Richtung ſofort aufgriffen, brachten in
ihren Kollektionen auch ſehr viele
Ent=
würfe dieſer Art, ſo daß man mit dem
Mantelkleide als wiedererſtandener
Modetype zu rechnen haben wird.
Die Vorteile ſolcher Modelle ſind
be=
kannt; ſie laſſen, wie man weiß, auch
unterſetzte Figuren ſchlank und
ge=
ſtreckt erſcheinen und geben ſomit die
Möglichkeit, die Mängel der Geſtalt
ausgezeichnet zu „vertuſchen”.
Kein Wunder alſo, daß man
Man=
telkleider mit einem Male wieder in
den allerverſchiedenſten Aufmachungen
zu ſehen bekommen wird, und zwar ſowohl in Form einfacher
Trotteurſachen, als auch in Geſtalt nachmittäglicher Modelle; ja
ſogar, aus ganz leichtem, duftigem Imprimé=Chiffon ſollen
Mantelkleider gearbeitet werden, bei denen ſich allerdings das
Charakteriſtiſche dieſer Form zu „verwiſchen” pflegt, da ja in
dieſen Fällen in erſter Linie das Material zur Geltung kommt
und die Einzelheiten der Machart infolge der reichen Muſterung
verſchwinden.
Am gebräuchlichſten ſind natürlich immer jene
Mantel=
kleider, die Trotteurzwecken dienen ſollen; man verarbeitet
hier gerne gemuſterte Modeſtoffe, die immer
wirkungs=
voll und doch dezent ſind und in richtiger Zuſammenſtel=
lung eine ausgezeichnete Ornamentik
ergeben, ſoferne man es verſteht, das
Material in ſeiner Längs= und Quer=
Richtung in glücklicher Art zu
kombi=
nieren.
Ein Beiſpiel hierfür ſoll unſer erſtes
Bild ſein: man hat es hier mit einem
typiſchen Vertreter dieſer Modelltype
zu tun. Der Stoff iſt in der
Haupr=
ſache der Länge nach verwertet,
wäh=
rend die in die Vorderbahn
eingeſetz=
ten, unten glockigen Keile (die für die
neue Silhouette bezeichnend ſind)
quer geſchnitten werden. Die ſo
ent=
ſtehende glockige Vorderpartie ergibt
mit der ſonſt geraden Form des
Klei=
des eine ganz vorzügliche
Geſamtwir=
kung. Die einzige Garnierung beſteht
aus einem Herrenfaſſonſchalkragen aus
Piqué und ebenſolchen Streifen an den
Aermeln. Eine Anſteckblume aus „
ge=
ſchnittenem” Piqué (Nelken können
wieder als Modeblüte bezeichnet
wer=
den) iſt der einzige erlaubte Aufputz,
da jedes Zuviel die Note eines ſolchen
Trotteurs ganz entſchieden ungünſtig
beeinfluſſen würde.
Wie ſchon früher angedeutet wurde,
gibt es auch ganz ausgezeichnete
Nach=
mittagsmodelle in
Mantelkleid=
form. Dieſe Stücke pflegt man
ent=
weder aus leichtem, ungemuſtertem
Stoff (Wollgeorgette, Panama, Fresko
uſw.) oder aber aus gut fallender
Seide zu arbeiten, alſo vornehmlich
aus Marokko=Krepp oder aus Mongol.
Marineblau, Schwarz, Negerbraun,
Blattgrün gehören zu den
dominieren=
den Schattierungen.
Die Garnierung iſt natürlich immer
beſonders fein ausgearbeitet, dennoch
aber in ihrem Effekt beſcheiden; als
beliebt gelten eng aneinandergereihte
Bahnen aus Spitze oder Rüſchen aus
Georgette in heller Farbe. Breite Re
vers verlieren in dieſer Ausführung
jede Wucht und Schwere; bauſchige
Aermel wirken dazu anmutig und
graziös (vorletztes Bild).
Wir hatten ſchon Gelegenheit, zu er
wähnen, daß die neue Form des
bun=
ten Imprimekleides ſich oftmals
man=
telkleidartige Typen zum Vorbilde
nimmt. Kelchförmig erweiterte
Aer=
mel ſind Vorläufer der
frühſommer=
lichen Mode; ein Anſteckſtrauß aus
Kunſtblumen (die natürlich den
Blü=
tenmuſtern des Imprimés möglichſt genau nachempfunden ſein
müſſen) iſt immer entzückend.
Natürlich trägt man zu ſo duftigen, graziöſen Kleidern einen
breiten Stroh= oder Roßhaarhut als vornehmſte Ergänzung der
Aufmachung (letztes Bild).
Willy Ungar.
Der Leuchter aus getriebenem Metall
iſt nicht nur eines der reizvollſten Dekorationsſtücke des
moder=
nen Wohnraumes, ſondern auch inſoferne ſehr beliebt, als man
abends für kleine Geſellſchaften nach dem Abendeſſen
Kerzen=
beleuchtung für ſehr geſchmackvoll findet, weil dadurch unleugbar
jene trauliche Stimmung geſchaffen wird, die ſo wundervoll
an=
heimelnd iſt . . .! Solche Leuchter gibt es vorwiegend in weißem
Metall, aber auch in Meſſing. Sie ſind im allgemeinen
zwei=
armig und „kannelliert” (gerippt), verjüngen ſich nach unten zu
bis zu der Vereinigung der beiden Arme und ſtehen auf einem
ganz ungeſchmückten, ſachlichen. Poſtament aus gleichem Metall.
Solche Leuchter ſind unter anderem die ſchönſte Zierde der
moder=
nen Klinkerkamine, nehmen ſich aber auch auf den niederen „
Ab=
legetiſchchen” vortrefflich aus. (Skizze.)
W. U.
Geometriſche Ornamente und
metalliſche Effekte
ſind auf den neueſten Frühjahrs=Handſchuh=Modellen nicht
ſelten, doch wird unter keinen Umſtänden außer acht gelaſſen,
nur ſolche Wirkungen heranzuziehen, die die Hand ſchlank und
ſchmal erſcheinen laſſen.
In dieſem Sinne iſt ein Motiv wie das in unſerer Skizze
feſtgehaltene inſofern das richtige, als dieſen aneinandergereihten
Ornamenten der ſchlanke Akzent nicht fehlt.
Man verwendet hier merkwürdigerweiſe ſogar für die
Tages=
mode gerne metalliſches Leder, und zwar hauptſächlich
zar=
tes Silber, Gold und Kupfer.
Den in unſerem Bilde ſkizzierten weißen Stulpenhandſchuh
hat man ſich derart vorzuſtellen, daß der breite Streif ſowie das
letzte Dreieck in Silber gehalten ſind, während die beiden
Drei=
ecke in der Mitte geſchmackvolle, feine Farbenabtönungen bringen
ſollen, die mit der übrigen Aufmachung harmonieren. So zum
Beiſpiel wäre dunkles mit hellem Grau zu einem ſchwarzen
Modell, andererſeits Dunkelblau mit Aquamarin zu blauen
Schaf=
fungen, endlich auch zwei abſchattierte Töne in Roſa zu
Früh=
jahrskleidern in entſprechender Farbe ſehr zu empfehlen.
Natürlich laſſen ſich auch dunkle und beſonders ſchwarze
Handſchuhe mit metalliſchem Leder und zwei hellen Farbtönen
kombinieren, wobei die neuartigen Ornamentaleffekte, von denen
früher die Rede war, womöglich noch ausdrucksvoller
hervor=
treten.
W. U.
Die Weſten=Complots
die uns die Jerſey=Mode heuer
bringt, dürfen wohl zu den
reizvoll=
ſten Schaffungen der Saiſon gezählt
werden, denn die aparte Note
die=
ſer Modelle iſt nicht allein in ihrer
Form zu ſuchen, ſondern auch in
ihrer flotten
Farbenzuſammenſtel=
lung, die ſchon auf den erſten Blick
gefangennimmt.
Abgeſehen davon, ſind dieſe
ent=
zückenden Schöpfungen der
Strick=
induſtrie auch außerordentlich gut
verwendbar, denn man kann ſie zu
allen erdenklichen Kleidern tragen
und wird in dieſer Aufmachung
unter allen Umſtänden vorteilhaft
ausſehen, was natürlich immer
Freude bereitet,
Unſere Skizze zeigt ein ſchickes, helles Jerſeykleid in
Verbin=
dung mit dem kleidſamen Jerſey=Jäckchen in greller Farbe (
brand=
rot, giftgrün oder ſchwefelgelb), das mit einem Gürtel in der
Farbe des Kleides zuſammengehalten erſcheint.
Sehr gewinnend ſind auch die flügelartigen „Stutzärmel”
die=
ſes geſtrickten Jäckchens, die ein markantes Moment der
allerletz=
ten Mode und übrigens ſicherlich dazu angetan ſind, die
Aufmerk=
ſamkeit der eleganten Frau auf ſich zu lenken.
W. U.
Das „Puder=Cäſchchen”
wird in letzter Zeit von manchen Damen der „Doſe” vorgezogen,
da man die Erfahrung gemacht hat, daß man in dieſem Falle eine
größere Puderquaſte zu verwenden vermag, an der natürl
Puder bedeutend beſſer haftet, ſo daß die Verteilung auf 4
ſicht auch in viel gleichmäßigerer Art erfolgen kann.
Es iſt wohl ſelbſtverſtändlich, daß ſolche Taſchen niemal
Seide gearbeitet ſein dürfen, da ja der Puder daran haften
ben würde, ſondern aus einem glatten, lackartigen Leder
ſtellt ſein müſſen. Mit gleichem Materiale (natürlich in
hellen Farbe) muß auch die Innenſeite ausgeſchlagen ſein,
jede Dame hier die Schattierung ihres bevorzugten Pud
wählen pflegt.
Der Spiegel an der Innenſeite iſt eine sonditio sine du
Manche Pudertäſchchen werden auch aus grellfarbigem Gu
hergeſtellt; dieſe Typen ſind zwar weniger elegant, aber
zu reinigen und darum weitaus hygieniſcher.
W
Seite 23
Eintritt
mit Lichtbildern von Dipl.-Ing. K. Malzi
am Donnerstag, den 16. April 1931,
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Blaſen=, Nieren= u. Harnleiden
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Unrein. Blut, Harnſäureleiden,
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Bruſt= und Lungenkatarrhen
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Diabetes (Zuckerkrankheit)
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beugend)
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Gallenſteinen und =grieß
Harnſäure, Gicht, Rheuma
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Herzſchwäche, Herzleiden
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Kropf= und Drüſenleiden
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verzeichnet. Bitte fordern Sie dieſe an!
Einige der Tauſende von Dankſchreiben
Bin im 70. Lebensjahr und benutze
Arterio=
ſkleroſe=Tee und Arterioſkleroſe=Tabletten ſeit
einigen Wochen, der Erfolg iſt überraſchend.
Durchblutung des Körpers bedeutend beſſer.
Schwindelanfälle ſind fortgeblieben. Mein Arzt
empfiehlt, die Kur noch möglichſt lange
fortzu=
ſetzen.: gez.: E. Bartels, Berlin=Weißenſee.
Mit den Kräuter=Kapſeln Nr. 4 für
Arterien=
leiden bin ich ſehr zufrieden, ſchon am 2. Tag
habe ich Beſſerung gefühlt. gez.: Magdalena
Pöſchel, Hohendamm.
Habe mir vor einigen Wochen zwei Schachteln
Kapſeln Nr. 12 für Blaſenleiden ſenden laſſen.
Die Kapfeln haben mir gut geholfen. gez.-E. L.=
Lautawerk.
Nach Gebrauch von ſieben Paketen Herbaria=
Blutentgiftungs=Tees Nr. 19 kann ich berichten:
Stuhlgang wurde gelinder. 2 Beißen und
Jucken am Körper hörte auf. 3. Am Unter= und
Oberarm zeigte ſich früher hier und da ein
biſſi=
ger Ausſchlag, der bis jetzt nicht
wiedergekom=
men iſt. gez.: Chr. Fremmel, Oberlehrer a. D.,
Königsheim.
Möchte nochmals um Zuſendung von 3
Packun=
gen Kräuterkapſeln Nr. 19 (zur Blutentgiftung
uſw.) bitten. Bin mit der Wirkung ſehr
zufrie=
den, denn die Flechten ſind faſt verſchwunden.
gez.: Johs. Jenſen, Satrup=Harm.
Bin ſo froh, Herbaria=Entfettungs=Tee
bekom=
men zu haben. Habe 30 Pfund abgenommen
und kann den Tee allen empfehlen, die recht
ſtark ſind. gez.: Frau Fl., Feldkirchen.
Habe ſeit Gebrauch der Kräutertabletten (gegen
Gallenſteine uſw.) keine Kolikanfälle mehr
ge=
habt, und nach Gebrauch der fünften Schachtel
iſt der Stein aus der rechten Niere abgegangen.
gez.: Carl Becker, Springfield (U. S. A.).
Ihr Gicht=Tee hat wundervoll gewirkt. Kann
bald ohne Stock gehen. Herzlichen Dank. gez.:
Wilhelm Hilgenfeld, Berkau (Altmark).
Ueber den Erfolg mit Ihren Kräuterkapſeln
Nr. 49 (bei Hämorrhoiden) bin ich hochſt
er=
freut und ſchon heute von meinem ſehr ſchweren,
ich möchte ſagen veralteten Leiden ſo gut wie
erlöſt; keine Schmerzen mehr normaler Stuhl
ſind die Erfolge. gez.: W. Böhm, Karlsruhe.
Bin mit Ihren Kapſeln, ſehr zufrieden, bitte,
ſenden Sie mir wieder 3 Packungen
Kräuter=
kapſeln gegen Herzleiden. gez.: Friedrich
Ben=
dix, Ilberſtadt.
Habe mir im Felde ein Lungenleiden zugezogen.
welches in Tuberkuloſe ausartete. Nahm in drei
Monaten 45 Pfund ab. Nach 14tägigem Gebrauch
Ihres Herbaria=Lungennährſalz=Tees kam das
Fieber zum Stillſtand. Gewichtszunahme 3½
Pfund. Nach 4monatigem Gebrauch 26 Pfund,
gez.: E. F., Saſel bei Hamburg.
Senden Sie mir bitte noch 2 Schachteln
Herba=
ria=Kräuterkapſeln Nr. 66 (für
Lungentuberku=
loſe). Der Erfolg war überraſchend gut, die
Temperatur iſt nach kaum 10tägigem Gebrauch
auf Normal geſunken, auch das ſonſtige
Befin=
den iſt ſehr gut. gez.: Paul R...., Gütersloh.
Litt ſeit 30 Jahren an Magenſchmerzen, die ſich
von Jahr zu Jahr ſteigerten. Nach einer Kur
von 6 Wochen mit Herbaria=Magenbittertee bin
ich meine Schmerzen los. Kann wieder jede Nacht
ſchlafen und auch alles eſſen, was vorher nicht
der Fall war. gez.: Emil L., Reichsbahn=
Amt=
mann, Berlin.
Seitdem ich Herbaria=Nerven=Tee trinke, bin ich
ein ganz anderer Menſch geworden und fühle
mich wie neugeboren. gez.: Ludwig Borſky,
Nikiſch=Schacht.
Der Grundgedanke iſt ſo verblüffend und die
Wirkung ſo gut, daß ich Ihre Säfte ſtets
emp=
fehlen werde. gez.: Dr. E., Elberfeld.
Die Sendung Ihres Kräuterſaftes kam gut in
meinen Händen an und kann ich Ihnen nur
be=
richten, daß es mir jeden Tag beſſer geht . . .
gez.: Fr. F. C. in Ulm.
Bin mit Ihren Kräuter=Kapſeln ſehr zufrieden,
der Erfolg iſt überraſchend. Senden Sie mir
bitte noch 2 Pack. Kräuterkapſeln Nr. 82 (gegen
Sexual=Nervenſchwäche). gez.: H. H., Stuttgart.
Viele weitere Dankſchreiben und ärztliche Erfolgsberichte ſind, in unſerer Hauptbroſchüre: „Die
Heilkraft der Kräuter” zum Abdruck gebracht, die wir jedermann auf Wunſch koſtenlos zuſenden.
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Blutbildungs= und Blutreinigungs=Kuren), Huflattichſaft (Bronchial= und Lungenleiden, Huſten,
Verſchleimung) Spitzwegerichſaft (gleiche Wirkung) Knoblauchſaft (bei Arterienverkalkung, ſetzt
den Blutdruck herab), Löwenzahnſaft (bei Leber=, Milz= und Gallenleiden), Meerrettichſaft (
Harn=
ſäure, Zuckerkrankheit), Wermut= und Enzianſaft (bei Appetitloſigkeit, Magenſäure Magenleiden),
Spinatſaft (eiſenreich, blutbildend, kräftigend) Möhrenſaft (eiſenreich, vitaminreich, kräftigt und
fordert das Wachstum der Kinder), Tomatenſaft (lebensnotwendig am Krankenbett,
nervennäh=
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