Ginzelnummer 10 Pfennige
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Franffurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 100
Samstag, den 11. Aprul 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reiiamezelle (92 mm
breit) 2 Reichsmarl. Anzelgen von auswäris 40 Reichspfg.
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4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streilt uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf -Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fäll jeder
Nabatt weg. Banſonio Deutſche Bani und Darm=
Kädter und Natſonalbanl
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit.
Mit ſozialiſſiſchen Erperimenken nichts anzufangen. — Ueberwindung der Arbeitslofigkeit nur durch die
Wirkſchaft, nichk aber durch die Geſehgeber möglich. — Schemakiſche
Arbeitszeit-
verkürzung eher ſchädlich als nüklich.
ken. Bis auf die verheirateten Beamtinnen, denen gegenüber
auf Bereitſtellung von nach dem Dienſtalter zu ſtaffelnden Ab=
Die nächſte Aufgabe der Reichsregierung
findungen als Anreiz zu freiwilligem Ausſcheiden durch Mehr=
* Die Mehrzahl der Reichsminiſter wird Ende der nächſten
Woche wieder in Berlin ſein, ſo daß dann in der zweiten
April=
hälfte die Regierungsarbeit ihren Fortgang nehmen kann. Im
„Vordrergrund der vordringlichſten Aufgaben ſteht die Bekämpfung
Dder Arbeitsloſigkeit, um die ſich das Kabinett Brüning aber ſchon
ſſeit vielen Monaten bemüht. Sie hat ſich inzwiſchen die
Unter=
ſſtützung der ſogenannten Brauns=Kommiſſion verſchrieben, von der
ſſie brauchbare Anregungen erwartet. Das erſte Teilgutachten der
ſElfer=Kommiſſion, deſſen weſentlicher Inhalt unmittelbar vor dem
Oſterfeſt veröffentlicht wurde, liegt jetzt im Wortlaut vor. Es iſt
ſtatſächlich ungewöhnlich mager ausgefallen, was aber kein
Vor=
wurf gegen die Mitglieder der Kommiſſion ſein ſoll. Vielmehr
Beſtätigt das Gutachten im weſentlichen, daß mit ſozialiſtiſchen
Experimenten nichts anzufangen iſt und daß die Arbeitsloſigkeit
mur durch die Wirtſchaft, nicht aber durch die Geſetzgeber
über=
wunden werden kann. Merkwürdigerweiſe hat ſie aber doch wider
Beſſeres Wiſſen Vorſchläge formuliert, die mit Recht ernſte Be=
Denken auslöſen müſſen. Zwar hält ſie es für bedenklich, die
Arbeitszeit auf 40 Stunden zu ſenken, ſie fordert aber doch eine
Ermächtigung für die Regierung, damit durch behördliche
Ein=
griffe Arbeitszeitverkürzungen vorgenommen werden können. Da=
Begen läßt ſie wieder zahlreiche Ausnahmen zu, weil ſie ſich
Ver=
riunftgründen doch nicht reſtlos zu verſchließen vermag, mindeſtens
mber weil ſie nicht verſäumen will, an Hand von Beiſpielen
dar=
z.ulegen, daß mit ſchematiſcher Arbeitszeitverkürzung eher Schaden
ſals Nutzen geſtiftet wird. Exakte Angaben über die Auswirkung
Uhrer Anregungen auf das Erwerbsloſenheer gibt die Kommiſſion
micht an. Bei den Doppelverdienern ſind ihre
Unterſuchungs=
argebniſſe poſitiver ausgefallen. Sie hat herausgerechnet, daß bei
ſsharfer Bekämpfung der Doppelverdiener vielleicht 280000
Ar=
leitskräfte freigemacht werden können. Aber auch dieſer Teil des
Gutachtens iſt ſehr vorſichtig abgefaßt, woraus ebenfalls
hervor=
geht, daß das Gutachten ſich nicht allzuviel von einer
Verwirk=
ſächung ſeiner Vorſchläge verſpricht, denn ſonſt wären ſie weſentlich
anergiſcher auf ihr Ziel abgeſteckt. Geſetzliches Einſchreiten gegen
die Doppelverdiener lehnt die Kommiſſion ab. In der nächſten
Beit ſind die weiteren Gutachten, namentlich über die
Arbeits=
loſenverſicherung und die Wohlfahrtsfürſorge zu erwarten.
So=
bald das geſamte Material vorliegt, iſt für die Regierung die
Möglichkeit gegeben, den Reichsarbeitsminiſter zu hören, der nun
ſeinerſeits Vorſchläge zu machen haben wird. Ob aber ſchon
hiinnen kurzem die Reichsoffenſive gegen die Arbeitsloſigkeit
ein=
geleitet wird, darf wohl bezweifelt werden, weil das Kabinett
ſcherlich erſt einmal abwarten will, wie weit die Erwerbsloſigkeit
rrückgeht, um dann bei ihrem Wiederanſteigen einzugreifen.
Das Gukachten zur Arbeitsloſenfrage.
Berlin, 10. April.
Der erſte Teil des Gutachtens zur Arbeitsloſenfrige der
umter dem Vorſitz des ſrüheren Reichsarbeitminiſters Dr. Prauns
tngenden Gutachterkommiſſion, iſt heute als
Sonderveröffent=
chung des Reichsarbeitsblattes erſchienen. Seine weſentlichen
3üge ſind von uns bereits verbreitet worden, doch verdienen
e nige intereſſaute Einzelangaben noch beſonderer Erwähnung.
In der Einleitung wird über den Umfang der
Arbeits=
lpſigkeit ausgeführt, daß Ende Februar 1931 von der
in den Gewerkſchaften organiſierten Arbeiterſchaft 34,5 v. H.
grbeitslos waren, 19,5 v. H. verkürzt arbeiteten und nur 16 v. H.
volle Beſchäftigung hatten.
Bei der Behandlung der Bekämpfung der
Arbeits=
loſigkeit durch Verkürzung der Arbeitszeit wird
ausdrücklich darauf hingewieſen, daß nicht angenommen werden
konne, daß die Arbeitsſtunden, die nach einer rein zahlenmäßigen
Berechnung bei einer Herabſetzung der jetzigen längeren
Arbeits=
zeit auf wöchentlich 40 Stunden von den bisher beſchäftigten
Anbeitern nicht mehr geleiſtet werden würden in gleicher oder
ännlicher Höhe von neueinzuſtellenden Arbeitern zu übernehmen
nären.
Trotzdem ſei nicht zu bezweifeln, daß auf dieſem Wege das
ungeheure Heer der Arbeitsloſen nicht unbeträchtlich vermindert
nerden könne. Es könne nicht erwartet werden, daß auf dem
Frage ernſtlicher Prüfug, ob zur Erreichung des
Zie=
le s geſetzliche Vorſchriften angezeigt ſeien. Den
Ge=
durnken, eine für die geſamte Arbeiterſchaft günſtigere
Ver=
teilung der vorhandenen Arbeitsplätze dadurch herbeizuführen,
9.ß alle Angehörigen der höheren Altersklaſſen, etwa vom 60.
zahre an, von der Beſchäftigung als Arbeitnehmer
ausgeſchloſ=
ſeri werden, könne ſich die Kommiſſion nicht zu eigen machen.
Sowohl ein geſetzliches Verbot dieſer Art wie eine geſetzliche
Ermächtigung des Reichsarbeitsminiſters würde zu
unerträg=
ſichen Härten führen. Die Gutachterkommiſſion ſchlage deshalb
dem: Geſetzentwurf, der dieſe ganze Materie regeln ſolle, in der
Form vor, wie ſie bereits vor einigen Tagen von uns veröffent=
den insgeſamt 12,7 Millionen verheirateter Frauen 361500
Neich 28,7 v. H. hauptberuflich erwerbstätig waren, ein Beweis
ſi die große Not, die gegenwärtig in Deutſchland herrſcht.
Cegen die Anwendung jeder als Zwang auftretenden
Maß=
ha hmte ird eine Reihe von Bedenken geltend gemacht. Als
indſätzliches Bedenken wird in erſter Linie die
unmög=
ichkeit genannt, das Recht auf Arbeit zu beſchrän=
heitsbeſchluß erkannt wurde, wurde nach Abwägung des Für
und Wider Einigkeit dahin erzielt, daß Eingriffe auf geſetzlichem
Wege nicht verlangt werden ſollen. Privaten Arbeitgebern ſoll
die Berückſichtigung der ſozialen Verhältniſſe bei der Beſeßzung
der Arbeitsplätze angelegentlich empfohlen werden.
Die Ruſſenaufträge.
Beginn der deutſch=ruſſiſchen Beſprechungen.
Berlin, 10. April.
Am Freitag haben in den Räumen der hieſigen Handelsver=,
tretung der UdSSR. die Beſprechungen zwiſchen der
Wirtſchafts=
delegation der Sowjetunion und den Vertretern der deutſchen
Induſtrie begonnen. Auf deutſcher Seite ſind u. a. beteiligt der
Vorſitzende des Rußlandausſchuſſes beim Reichsverband der
Deutſchen Induſtrie, Direktor Hans Krämer, ferner
General=
direktor Reuter von der Demag, Generaldirektor Dr. Köttgen
von Siemens.
Führer der Sowjetdelegation iſt der ehemalige
Staatsbank=
präſident Piatakow. Zu ſeinen Unterhändlern gehört auch der
Chef der Sowjetruſſiſchen Elektrizitätsinduſtrie, ſo daß beſtimmt
mit der Vergebung von Aufträgen an die einſchlägige deutſche
In=
duſtrie gerechnet werden kann.
Ein Teil der Aufträge wird näch dem Rheinkand und
Weſt=
falen, ein anderer nach Oberſchleſien gehen. Da auf beiden
Sei=
ten das Beſtreben vorherrſcht, möglichſt raſch zu einer endgültigen
Verſtändigung über die Durchführung des 300=Millionen=
Auf=
trages zu kommen, iſt anzunehmen, daß ſpäteſtens im Laufe der
nächſten Woche der Vertrag unterzeichnet wird, ſo daß ſich dann
auch ſagen läßt, welche Induſtrien und welche deutſche
Gebiets=
teile Berückſichtigung finden. Es wird ſich bei dieſer Gelegenheit
wohl auch herausrechnen laſſen, ob die berückſichtigten induſtriellen
Unternehmungen ſo reichlich mit=Aufträgen bedacht ſind, daß ſie
neue Arbeiter einſtellen können.
Die Verhandlungen erſtrecken ſich auf die Durchführung der
zuſätzlichen ruſſiſchen Aufträge, die ſeinerzeit bei den Moskauer
Beſprechungen in Ausſicht genommen worden ſind, und betreffen
in erſter Linie die Klärung der Lieferbedingungen. Die heutigen
Beſprechungen waren ebenſo wie die Moskauer von dem Wunſche
gegenſeitiger Verſtändigung getragen. Die ruſſiſche
Wirtſchafts=
delegation wird übrigens Gelegenheit haben, eine Reihe
bedeu=
tender Werke der Montan=, Maſchinen= und Elektroinduſtrie zu
beſuchen, wie ja auch die deutſchen Induſtriellen ſich bei ihrem
Beſuch in Rußland über die dortigen induſtriellen Verhältniſſe
orientiert haben.
Das preußiſche Konkordak.
* Berlin, 10. April. (Priv.=Tel.)
Am 20. April tritt in Berlin die Evangeliſche Generalſynode
zuſammen, um zu dem Entwurf des Kirchenvertrages Stellung zu
nehmen. Wenn man der Regierungspreſſe glauben darf, handelt
es ſich dabei nur um eine reine Formſache, da an der Annahme
des Vertrages durch die Synode angeblich kein Zweifel beſteht.
Nach unſeren Informationen liegen die Dinge doch weſentlich
anders. Soweit wir wiſſen, haben zwar einige der kleinen
Lan=
deskirchen den Vertrag paraphiert, hat aber der Kirchenſenat der
Altpreußiſchen Union die Unterzeichnung des Vertrages mit
Mehr=
heit abgelehnt und die Entſcheidung der Synode überwieſen. Der
Widerſtand konzentriert ſich hauptſächlich auf die Art, wie der
Be=
griff der politiſchen Klauſel gefaßt iſt. Die preußiſche Regierung,
die dem Vatikan gegenüber im Konkordat, ſehr weitherzig war,
hat den evangeliſchen Kirchen gegenüber den Gedanken der
Staats=
autorität um ſo ſchroffer herausgekehrt und ſich nach langen
Ver=
handlungen nur zu einem Entgegenkommen bereit erklärt, das mehr
in der Form als in der Sache beruht. Der Wortlaut der
ent=
ſcheidenden Vertragsbeſtimmungen wird zwar ängſtlich geheim
ge=
halten, er ſcheint aber darin zu beſtehen, daß bei etwaigen
Mei=
nungsverſchiedenheiten zwiſchen Staat und Kirche über den
Tat=
beſtand durch den Staat zwecks Einſpruchs gegen die Ernennung
eines kirchlichen Würdenträgers eine Kommiſſion eingeſchaltet
wird. Dieſe Kommiſſion hat aber nur Feſtſtellungen zu treffen,
während der Staat nach wie vor allein ſich vorbehalten will, die
Würdigung der Tatſachen nach eigenem Ermeſſen vorzunehmen
und danach ſeinen Einſpruch aufrechtzuerhalten, ohne daß die
Kirche einen Rechtsſchutz gegen Mißbräuche hat. Es wäre alſo
nach wie vor möglich, daß die Regierung Einſpruch gegen die
Be=
rufung einer Perſönlichkeit in ein hohes Kirchenamt einlegt, nur
weil ihr die politiſche Einſtellung dieſes Kandidaten nicht gefällt.
Es iſt ſogar der Fall denkbar, daß die Zentrumsminiſter im
Ka=
binett ihren Einfluß zur Verhinderung der Ernennung eines
Generalſuperintendenten geltend machen, nur weil er in der
Ver=
tretung ſeines evangeliſchen Glaubens vor ſeiner Berufung eine
führende Rolle im Kampf gegen den Katholizismus geſpielt hat.
Daß ſolche Möglichkeiten eines unzureichenden Schutzes gegen
poli=
tiſche Einmiſchungsverſuche des Staates in die Verwaltung der
Kirche eintreten können, iſt einleuchtend. Es iſt daher begreiflich.
wenn ſich innerhalb der Generalſynode gegen die Annahme dieſes
Vertrages eine ſtarke Gegnerſchaft bemerkbar macht, wenn
natür=
lich auch über die Mehrheitsbildung innerhalb dieſes Gremiums
von mehr als 200 Köpfen ſchwer etwas zu ſagen iſt.
* Kündigung des ſogen. Port Caltache-
Abkommens durch Danzig.
Selbft am Karfreitag polniſche Kriegsmaterialtransporte.
Von unſerem Berichterſtatter.
Danzig, Anfang April 1931.
Am 8. Oktober 1921 batte die Danziger Regierung durch
Vermittlung des Völkerbundkommiſſars mit Polen ein
pro=
viſoriſches Abkommen getroffen, nach dem für die Winterzeit
den polniſchen Kriegsſchiffen die Möglichkeit des Verweilens im
Danziger Hafen in Ermangelung eines polniſchen Kriegshafens
gewährt ſein ſollte. Von Danziger Seite lag darin zweifellos
ein großes Entgegenkommen. Bei der polniſchen Regierung
beſtanden damals nur erſt die Pläne für den Ausbau des
Konkurrenzhafens in Gdingen zur wirtſhaftlichen und
politi=
ſchen Niederzwingung Danzigs. Inzwiſchen iſt in Gdingen ſchon
vor Jahren ein beſonderes Kriegshafenbecken fertigeſtellt
wor=
den. In dieſem Becken liegt die polniſche Kriegsflotte für
ge=
wöhnlich. Als vor etwa vier Jahren die Erneuerung des
pro=
viſoriſchen Abkommens über das Recht. Danzig als Port
dattache zu benutzen, im Danziger Volkstage verhandelt wurde,
war es nicht zu verſtehen, daß die damalige Danziger
Links=
regierung ſich mit der Verlängerung des Abkommens
einverſtan=
den erklärte. Nun hat die jetzige Danziger Rechtsregierung das
Abkommen zum 1. Juli 1931 gekündigt. Sie befindet ſich
da=
mit in vollem Recht, ja, ſie tut nur ihre Pflicht, denn nach der
vom Völkerbundsrat genehmigten Verfaſſung Danzigs darf die
Freie Stadt nicht als Militär= und Marinebaſis dienen,
Feſtungswerke errichten und die Herſtellung von Munition oder
Kriegsmaterial auf ihrem Gebiete geſtatten.
Mit der Benutzung Danzigs als Port dattache, d. h. als
polniſcher Kriegshafen, ſtehen in engem Zuſammenhange „das
polniſche Munitionsbecken” und „die polniſche Militärwache” auf
der Weſterplatte, für deren Verbleiben auf Danziger Gebiet jede
Begründung fortfällt, ſeitdem Gdingen als Kriegshafen völlig
ausgebaut iſt. (Es ſei denn, der Völkerbund ſtellt ſich auf
den=
ſelben Standpunkt wie verſchiedene polniſche, militäriſche
Druck=
fchriften, die ganz offen von der polniſchen Marinebaſis Danzig=
Gdingen reden. Man wird ſich dieſe Auslegung für die
Ab=
rüſtungskonferenz am 2. Februar 1932 zu merken haben.)
Polen hat von Danzig als Port Uattache einen Gebrauch
gemacht, der alles andere als friedliche und Völker verſöhnende
Abſichten erkennen ließ. In der Nähe der Anlegeplätze ſeiner
Kriegsſchiffe ließ es die polniſchen Marinemannſchaften auf
Danziger Hoheitsgebiet einfach militäriſche und andere
Uebun=
gen vornehmen, ohne dabei an das Recht oder gar an das
natio=
nale Ehrgefühl der Danziger Bevölkerung zu denken.
Das Auftreten der polniſchen Matroſen in Danzig auf
Ur=
laub, nicht nur der Handels=, ſondern auch der Kriegsſchiffe,
über das in letzter Zeit ſelbſt von der belgiſchen Preſſe geklagt
worden iſt, hat ſchon manchmal zu unliebſamen
Auseinander=
ſetzungen zwiſchen Danzig und Polen geführt; die polniſchen
Matroſen fühlen ſich auf Danziger Boden wie im eigenen Lande,
wobei ſie noch durch die Hetzartikel polniſcher Zeitungen
auf=
geputſcht werden. Die polniſche Regierung hat auch ſonſt nichts
unverſucht gelaſſen, um das macht= und wehrloſe Danzig das
Joch des polniſchen Port dattache möglichſt oft fühlen zu
laſſen. Jedesmal, wenn ein fremdes
Kriegs=
ſchiff den Danziger Hafen beſuchte, lief kurz
vorher oder möglichſt mit dieſem zuſammen ein
polniſches Kriegsſchiff in den Danziger Hafen
ein, um dann ſpäter durch den Austauſch der
international vorgeſchriebenen Beſuche
zwi=
ſchen den Kriegſchiffen den Eindruck zuerwecken,
als ob das fremde Kriegsſchiff nicht einen rein
deutſchen, ſondern einen polniſchen Hafen
be=
ſucht hätte.
Fortgeſetzt kommen und gehen über das Munitionsbecken
auf der Weſterplatte polniſche Munitions= und
Kriegsmaterial=
transporte; ſelbſt an einem ſo hohen chriſtlichen Feiertag wie
dem Karfreitag war das Munitionsbecken aus Anlaß eines
polniſchen Kriegsmaterialtransportes geſperrt. Da die
durch=
ſchnittliche Monatsproduktion der polniſchen
Kriegsinduſtrie 20 Millionen Stück Gewehr=
und Maſchinengewehrmunition, 60 000
Artil=
leriegeſchoſſe 18 000 Gewehre, 500
Maſchinen=
gewehre, 20 Geſchütze, 40 Flugzeuge beträgt,
ohne dabei der chemiſchen Kriegsinduſtrie zu
gedenken, kann man ſich vorſtellen, wie Polen
für die Abrüſtung, und den Frieden arbeitet,
wenn es außerdem noch eine „Ständige
Kriegs=
material=Einkaufs=Kommiſſion” in Frankreich
beſchäftigt, die das in Frankreich eingekaufte
Kriegsmaterial von Cherbourg über das
Muni=
tionsbecken auf der Weſterplatte, d. h. über
Danzig, nach Polen befördern läßt. Ferner
be=
tätigt ſich das polniſche Kriegsminiſterium auch in der Ausfuhr
von Kriegsmaterial nach verſchiedenen Oſtſeeſtaaten, nach China
und nach ſonſtigen Ländern, wo es nach „dicker Luft” riecht.
Gegen ſolche Sachen iſt der Völkerbundsrat blind. Es iſt nicht
nur Danzigs, ſondern namentlich auch Deutſchlands Sache,
gegen das ſich die Rüſtungen Polens nach polniſchen
Preſſeſtim=
men in erſter Linie richten, dem Völkerbund den Blick zu
ſchär=
fen. Leider geſchieht in dieſer Hinſicht wenig oder garnichts von
ſeiten der deutſchen Regierung.
Der kleine Danziger Staat, der dem Kelloggpakt zur
Ver=
meidung neuer Kriege beigetreten iſt, will verſuchen, für ſein
unverteidigtes und wehrloſes Gebiet die infolge der ſtändigen
Aufrüſtung Polens im Oſten drohende Kriegsgefahr
auszu=
ſchließen. Es war Pflicht der Danziger Regierung, ſich aus
Rückſicht auf die Sicherheit der Bewohner der Freien Stadt mit
allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln dafür einzuſetzen, daß
Danzig mit ſeinem Hafen vor dem Schickſal einer weiteren
Entwicklung als polniſch=franzöſiſche Marine= und Militärbaſis
bewahrt bleibt. Deswegen mußte die Kündigung des
proviſori=
ſchen Abkommens ſo buld wie möglich, alſo am 1. April für den
1. Juli ds. Js. erfolgen. Es bleibt abzuwarten, wie der
Völ=
kerbund ſein ſchon ſo oft zur unvorteilhaft entſtellten
Schau=
ſpielermaske gewordenes Geſicht in dieſer Frage wieder einmal
wahren wird
Seite 2
Samstag, den 11. April 1931
Nummer 100
Das Bundesorgan des Skahlhelms
verbofen.
Berlin, 10. April.
Wegen eines Artikels des Bundeskanzlers des Stahlhelms
„Außenpolitik und Preußen=Volksbegehren” in der Oſternummer
des Stahlhelms vom 5. April hat der Berliner Polizeipräſident
das Erſcheinen des Stahlhelms auf Grund der Notverordnung
für drei Monate verboten.
In der Begründung des Verbots, das ſich auf die
Beanſtan=
dung einer Reihe von Stellen in dem Oſterartikel des
Bundes=
kanzlers, Major a. D. Wagner, „Außenpolitik und Preußen=
Volks=
begehren” ſtützt, heißt es am Schluß: „Die Ausführungen ſtellen
in ihrem Inhalt und in ihrer Form eine beſonders verletzende
rohe Aeußerung der Mißachtung dar. Der beſchimpfende Inhalt
iſt darin zu erblicken, daß der preußiſchen Regierung
eine äußerſt, ſchimpfliche Handlungsweiſe
vor=
geworfen wird. Es wird von ihr behauptet, ſie ſei
völlig ungeeignet zur Abwehr, der polniſchen
Gefahr, ſie habe die Sabotage des Ruhrkampfes
auf dem Gewiſſen, ſie werde ſtets ein Verbündeter
Frankreichs und damit Polens ſein, und werde ſtets
ſuchen, aus ihrem Haß gegen jede ſtolze Regung der Nation heraus
Volk und Reich zuentmachten.
Der preußiſchen Regierung wird weiter vorgeworfen,
daß ſie außenpolitiſch die Reichsregierung
bremſe und anſtatt ſtützend, ausweichend auf ſie wirke, und daß
dadurch das Ausland bei ſeinen Verhandlungen mit der
Reichsregierung in Genf hoffen könne, die preußiſche
Regierung werde dem Reich in den Rücken fallen.
Es iſt weiter die Rede von dem Haß der preußiſchen
Staatsregie=
rung gegen das Preußentum, von dem Beſtreben der
preu=
ßiſchen Regierung, dem Willen, des feindlichen
Auslandes, ſichindie deutſchen und deutſch=
öſter=
reichiſchen Angelegenheiten einzumiſchen, eher
Vorſchub zu leiſten, als ſich ihm zu widerſetzen.
Die oben angeführten Geſetzesbeſtimmungen ſind ſomit erfüllt.
Für die Dauer des Verbots war die Tatſache maßgebend, daß der
Artikel nicht etwa nur eine einzelne beſchimpfende Aeußerung
ent=
hält, die als einmalige gelegentliche Entgleiſung aufgefaßt werden
könnte, ſondern eine Kette planmäßiger gehäſſiger und in
politi=
ſcher Hinſicht denkbar ſchwerwiegender Vorwürfe, erhoben gegen
die Regierung eines deutſchen Freiſtaates. gez. Greſzinſki.
Da der Erſcheinungsort des „Stahlhelms” Berlin iſt, und das
Verbot ſich auf Reichsgeſetz ſtützt, gilt es damit auch für das
ge=
ſamte übrige Reich.
* Es geht in der Tat über die Grenzen des Erträglichen
hinaus, wenn der preußiſchen Regierung vorgeworfen wird,
ſie ſei ein Verbündeter Frankreichs und Polens. Zugegeben,
daß dieſe und andere Formulierungen reichlich ſcharf ſind. Aber
daraufhin unter Berufung nicht nur auf das Republikſchußgeſetz,
ſondern auch auf die Notverordnung des Reichspräſidenten vom
28. März ein Verbot auf drei Monate auszuſprechen, das iſt
mehr als eine politiſche Unklugheit. Wenn wir uns recht
er=
innern, hat der Reichspräſident vor der Unterzeichnung der
Not=
verordnung die Zuſage erbeten und erhalten, daß durch dieſe
Notverordnung das Volksbegehren des Stahlhelms nicht
ein=
geengt werden dürfe. Auch die preußiſche Regierung hat ſich
dafür ſtark gemacht. Statt deſſen erleben wir jetzt faſt
tagtäg=
lich Verbote von Verſammlungen, Plakaten und Druckſchriften,
die mit einer ſolchen Zuſage kaum in Einklang zu bringen ſind.
Es iſt immerhin auffallend, daß die geſamte Berliner
Regie=
rungspreſſe ſich mit dem Abdruck der amtlichen Mitteilung
be=
gnügt, ohne ein Wort des Kommentars hinzuzufügen, während
der „Jungdeutſche”, der gewiß dem Stahlhelm keine beſonderen
Sympathien entgegenbringt, kein Hehl daraus macht, daß er
dieſes Verbot nicht für ein geeignetes Mittel halte, um zur
Sach=
lichkeit zu kommen. Wir fürchten gerade die entgegengeſetzte
Wirkung. Die Agitationskraft des Stahlhelms wird durch den
Ausfall ſeiner Zeitſchrift nicht ſtark unterbunden. Dagegen wird
er durch das Eingreifen des Polizeipräſidenten aus dem Gefühl
der Ungerechtigkeit dieſes Vorgehens heraus neue
Propagunda=
möglichkeiten gewinnen mit dem Endergebnis, daß wir zu einer
neuen Radikaliſierung der Stimmung kommen in einem
Augen=
blick, in dem ſich die Zeichen einer allmählichen Beruhigung
be=
mnerkbar machten. Es wäre deshalb ganz begreflich, daß die
Sozialdemokraten, wie uns angedeutet wird, über das Vorgehen
des Berliner Polizeipräſidenten, ihres Parteigenoſſen, alles
andere eher als entzückt ſind, ſo daß Herr Severing ſich darum
emühen muß, dieſen Fehler wieder auszugleichen.
Das Einmalige.
Vielleicht wird man nicht wegen der Landſchaft nach
Portu=
gal reiſen, vielleicht auch nicht wegen der Architektur — ſo einzig
ſie in ihren großen Werken iſt —; was an dieſem Lande
be=
jaubert, iſt ſeine Seele, was hier erſchüttert, iſt die rückſichtskoſe,
gewaltige Linie ſeine Schickſals. Von ihnen ſtrahlt es auf die
ſchroffen Gebirge und verhangenen Täler, auf die leeren Felder,
die verwilderten Gärten und die feſtlichen Palmenalleen am
Neere zurück, auf das Meer ſelbſt, das Schöpfer und Vernichter
iſt; ſie umſpielen jeden Stein, der gefügt iſt, und alle die
Trüm=
liches Los am Rande des Erdteils, am Anfang des Meeres,
und weil er immerfort ſpürbar iſt in jedem Stein, den er
ein=
mal brauchte, auf jedem Stück Erde, darauf er ging, wird endlich
der ganze ſchmale Küſtenſtreifen zu einem Erlebnis, das ſich nicht
wiederholen kann.
Es handelt ſich nicht darum, ein Erlebnis zu konſtruieren
aus Geſchichtswverken, etwas Antiquariſches mühevoll in eine
gleichzeitig leere und überſättigte Gegenwart zu tragen; wer
einmal vor der kleinen Kapelle Noſſa Sennora do Monte über
Liſſabon ſtand oder unter der ganzen Fülle des Lichts durch
die ſchimmernden, ewig unfertigen Straßen ging, der weiß, daß
das Unglück dieſer Stadt noch ſeltſam nah iſt und geheimnisvoll
im blaueſten Himmel blitzt, daß das Weltreich gleichſam über
Nacht verlorenging — in der letzten vergangenen Nacht —, der
hört die Höhen jenſeits des Tejo noch widerhallen von einem
ſingeheuren Sturz. Das Schickſal iſt unmittelbarſte Gegenwart
und kommt nah mit der Luft, die man atmet; das Unbegreifliche
an dieſem Spiel mit Erdteilen wird ſelbſtverſtändlich auf dem
Boden, wo es begann, im Rhythmus dieſes uneuropäiſchen
Lebens, der ſo fremd iſt, daß unſer Ohr erſt lernen muß, auf
ihn zu achten.
Oder es ſteht ein Mann in grüner, rotgeſäumter Wollmütze
auf einem Eſelskarren und ruft, um eine Ecke biegend, den
ſelt=
ſamen Ruf arbuuh, in deſſen armem Laut etwas ganz
Unaus=
ſprechliches ſchwingt. Eigentlich genügte dieſe grundloſe
Schwer=
mut ſchon als Erklärung für das ruinenhafte Bild der
Haupt=
ſtadt und den Zuſammeubruch, den die Geſchichte doch nur
regi=
ſtriert. Könnte man ihn ausſchöpfen, dieſen Schmerz verdorren=
Leiden genügt und ſich endlich des Leidens erfreut, dieſe alte
Weisheit von der Vergeblichkeit der Tat! Forſcht man dann
dem Leben dieſer Menſchen nach, und hat man das Glück, dieſes
Leben zu teilen, ſo weiß man bald, wie nahe die Gefahren ſind,
die Macht und Glanz zerſtören, und daß ſie auch heute wirk=
) Leſeprobe aus: Reinhold Schneider: Portugal Ein
Reiſetage=
buch. Georg Müller Verlag, München. In Leinen 6,50 RM.
Vom Tage.
Reichstagspräſident Loebe iſt mit einigen anderen
Abgeord=
neten des Deutſchen Reichstages zur Teilnahme an einer Sitzung
des Verwaltungsrates der Interparlamentariſchen Union in Genf
eingetroffen.
Die Sitzung der Zentrumsfraktion des Reichstages, die für
Juni in Trier vorgeſehen war, fällt aus. Dafür findet eine
Sitzung des Fraktionsvorſtandes im Laufe des April in Berlin
ſtatt.
Die Preſſemeldungen über eine angeblich bevorſtehende
Kon=
tingentierung der Weizeneinfuhr entbehren jeder Grundlage. Die
Regierung hat ſolche Pläne bisher nicht erwogen. Ihre
Verwirk=
lichung wäre aber auch angeſichts des Genfer Abkommens
un=
möglich.
In Braunſchweig. Wolfenbüttel und Schöningen ſind am
Freitag morgen die Schüler und Schülerinnen der weltlichen
Schulen nicht zum Unterricht erſchienen. Dieſer Schulſtreik iſt
ein=
geleitet worden auf Beſchluß einer Verſammlung des weltlichen
Elternbundes, wegen der Entlaſſung weltlicher Lehrer.
Dem Antrage auf Zulaſſung des Volksbegehrens über
Auf=
löſung des Anhaltiſchen Landtages, der von der Deutſchen
Volks=
partei, der Wirtſchaftspartei und der Haus= und
Grundbeſitzerpar=
tei geſtellt wurde, iſt vom anhaltiſchen Staatsminiſterium
ſtatt=
gegeben worden.
In der Klageſache der 19 Nationalſozialiſten gegen den
Ham=
burger Senat auf Zahlung von Schadenerſatz wegen zu Unrecht
verhängter ſechstägiger Schutzhaft unmittelbar vor den
Reichstags=
wahlen im September vorigen Jahres, hat das Landgericht
Ham=
burg die Klageanſprüche dem Grunde nach für berechtigt erklärt.
Hauptmann a. D. Stennes hat am Donnerstag zum erſtenmal
die angekündigte Halbwochenzeitung erſcheinen laſſen, die den
Titel „Arbeiter, Bauern, Soldaten” führt.
Hitler hat einen Aufruf erlaſſen, in dem er alle
Nationalſozia=
liſten und Nationalſozialiſtinnen auffordert, ſich ausnahmslos in
die Liſten des Stahlhelm=Volksbegehrens einzuzeichnen.
Der Oeſterreichiſche Nationalrat wird für den 15. April zu
ſeiner Frühjahrstagung einberufen werden. Er dürfte die
parla=
mentariſchen Arbeiten am 21. April aufnehmen.
Am Donnerstag hat ſich die reichsdeutſche Kolonie in Wien
von dem ſcheidenden Wiener Geſandten, Graf Lerchenfeld, der
be=
kanntlich nach Brüſſel verſetzt iſt, verabſchiedet. Die Feier trug
einen überaus herzlichen Charakter.
Im franzöſiſchen Außenminiſterium ſind die
Ratifizierungs=
urkunden zu den am 28. April 1930 in Paris unterzeichneten
Ab=
kommen über die Verpflichtungen aus dem Trianon=Vertrag
aus=
getauſcht worden. Die Abkommen ſind damit am 9. April in
Kraft getreten.
Der Quai d’Orſay bezeichnet alle Gerüchte über ein angebliches
Abkommen zwiſchen der franzöſiſchen Regierung und dem Emir
Ali, wonach dieſer zum König von Syrien ausgerufen werden ſoll,
als falſch.
Nach in Liſſabon eingegangenen Meldungen haben ſich die
Garniſonen von Punta del Gada und Angra de Heroismo auf den
Azoren der auf der Inſel Madeira ausgebrochenen revolutionären
Bewegung angeſchloſſen.
Die auſtraliſche Bundesregierung hat einen Zahlungsbefehl
gegen die Regierung von Neuſüdwales erlaſſen, und verlangt von
ihr die Zahlung der Zinſen, die am 1. April an engliſche Banken
fällig waren und infolge der Weigerung der Regierung in
Sid=
ney zunächſt von der Bundesregierung vorgeſchoſſen wurden.
der Geſetzgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landkags
beendete am Donnerstag und Freitag die erſte Beratung
der neuen Gemeindeordnung. Mit nur ganz geringen
Aenderungen wurde die Vorlage der Regierung in den Artikeln
72—104 (Gemeindebedienſtete, Stiftungsvermögen, Voranſchlag
und deſſen Ausführung, Käſſen= und Rechnungsweſen)
ein=
ſtimmig gebilligt. Die neue Gemeindeordnung ſoll nach
dem Entwurf bereits am 1. Juli d. J. in Kraft treten.
Während der Plenarberatungen wird der Ausſchuß die zweite
Leſung vornehmen, ſo daß im Anſchluß an die Etatberatung die
Verabſchiedung der neuen Gemeindeordnung erfolgen kann.
Der Petitionsausſchuß
lehnte zahlreiche Eingaben und kommuniſtiſche Anträge gegen
Maßnahmen der Reichsregierung ab. Ein volksparteilicher
An=
trag bzgl. gemeinſamen Warenbezugs von
Beamtenvereinigun=
gen wird für erledigt erklärt, da die Regierung in gewiſſem
Sinne dem Wunſch, dadurch das heimiſche Handwerk nicht zu
benachteiligen, bereits entſprochen hat. Eine Denkſchrift der
Volksrechtpartei zum Reparationsproblem wird für erledigt
er=
klärt. Ein Antrag der kommuniſtiſchen Oppoſition und eine
ähnliche Eingabe der Bürgermeiſterei Groß=Zimmern auf
Ver=
kehrsverbeſſerung der Strecken Reinheim—Spachbrücken und
Gr.=Zimmern — Dieburg—Oberroden —Sprendlingen—Frankfurt
werden der Regierung überwieſen mit dem Erſuchen um
neuer=
liche Verhandlungen mit der Reichsbahn im Sinne des
An=
trages.
ſam ſein müßten, wenn Macht und Glanz noch zu verlieren
wären. Noch immer iſt die Wirklichkeit ganz im Innern: Herz,
Verlaugen, Phantaſie erſchaffen ſie rückſichtslos, ewig wechſelnd.
Vielleicht iſt das Erlebnis Portugals nur in Muſik zu
ge=
ſtalten; denn es iſt hier alles Melodie, Zwiſchenton, feinſte und
zugleich entſcheidende Nuance. Das Wort abſtrahiert, der
Ge=
dauke tötet, weil man uirgends dem Gedanken und der
Leiden=
ſchaft zu denken ferner ſteht als im Lande der „Saudade”, des
alles überſchwemmenden und in ſich ſelber ſchwelgenden Gefühls.
Wie fern iſt die Erlöſung durch den Geiſt, wie unmöglich die
Bewältigung des Lebens durch das Gehirn!
Der problematiſche Begriff Europa wird hier völlig zur
ier, die ſich löſten. Hier feſſelt der Menſch und ſein eigentüm= Utopie. Wie ſollten auch die zackigen Umriſſe unſeres Erdteils
zu einem Bilde ſich fügen, wenn ſchon die ſcheinbare
Geſchloſſen=
heit der Pyrenäenhalbinſel zerteilt wird durch den ungeheuren
Spalt zwiſchen ihren beiden Nationen. Nein, die vielberufene
„iberiſche Einheit” kann nicht beſtehen: ſie will zwei Charaktere
verſchiedenſter Art, zwei ſich entgegengerichtete Tendenzen
ver=
binden. So willkürlich die Erſcheinung Portugals iſt; dieſe
Abtrennung eines Küſtenſtreifens aus dem Körper eines von
Meer und Gebirge eindeutig umgrenzten Landes, ſo begründet
iſt ſeine Exiſtenz. Man kann Spanien von Norden nach Süden,
von Oſten nach Weſten durchreiſen, und man wird nichts
ge=
wonnen haben zum Verſtändnis des portugieſiſchen Charakters;
man kann jahrelang in Portugal leben, und man wird nicht
wiſſen, was Spanien iſt. Eine kurze Charakteriſtik wäre zu
all=
gemein, als daß ſie umſchreiben könnte, was ſich ſo leicht
er=
fühlen läßt: es genügt, einmal die Grenze zwiſchen beiden
Län=
dern zu überſchreiten und mit der Verſchiedenheit der Sprachen
den Wechſel des Tempos zu erleben. Es iſt kaum begreiflich,
daß die Schriftbilder ſich ſo nah, die Lautbilder ſo entfernt ſind,
daß zwei Völter in dieſem Maße auseinanderleben. Im
Spani=
ſchen iſt alles klar, hart, ſtreng; kein Apoſtroph, keine Verkürzung,
trotz des treibenden Temperamentes; es ſind unerbittlich geformte
Linien unter einem grauſam klaren Himmel; Satz und Wort
ſind vom Geiſt geläutert zu Kriſtall, geſchaffen zur Dialektik, zur
Antitheſe, zur leidenſchaftlichen Diskuſſion der Dramatiker; denn
ihre Geiſtigkeit iſt Leidenſchaft im höchſten Sinn. Im
Portu=
gieſiſchen iſt alles Vermählung, Verfließen, Aufhebung der
Gren=
zen zwiſchen den Worten, der Scheidung zwiſchen den Vokalen,
zugunſten eines unendlichen Geſangs. Hier wird die
Leiden=
der Palmen, verbrannter Aecker, dieſe Ergebenheit, die ſich im ſchaft nicht mehr gebändigt vom Geiſt: die Sprache iſt ihr
willen=
los ausgeliefert, und ſie formt ſie überſtürzend, verkürzend,
ver=
miſchend um, aber doch nur, um am Ende ihrer Jagd ruhend zu
verſtrömen und ſich hinzugeben an das nachhallende Vibrieren
ihres Sturms. Dann tönt das Echo ihres Kampfes zurück von
den Bergen, und die Seele ſchwingt im Genuß ihrer ſelbſt und
aller verſchleierten Tiefen ihrer Verlaſſenheit.
Es gibt vielleicht keine bunteren Straßen in Europa als in
der Alfama und der Mouraria von Liſſabon; es gibt vielleicht
Für das Gemeinwohl.
Zorderungen der chriſtlichen Gewerkſchaften.
Eſſen, 10. April.
Der Ausſchuß des Geſamtverbandes der chriſtlichen
Gewerk=
ſchaften trat hier am 8. und 9. April zu einer Tagung
zuſam=
men, der am Mittwoch auch Reichsarbeitsminiſter Dr.
Steger=
wald beiwohnte. Zur Eindämmung der Kriſe des deutſchen
Wirtſchaftslebens und der daraus entſpringenden Gefahren
for=
derte der Ausſchuß, daß in erſter Linie die kataſtrophale
Arbeits=
loſigkeit beſeitigt wird. Die Wiederbelebung der Wirtſchaft
ſetzt weiter eine entſchiedene und raſche Senkung der Preiſe
voraus.
Sobald dieſe von einer Verminderung der Geſtehungskoſten
abhängt, müſſen Unternehmerverbände und Gewerkſchaften
ge=
meinſchaftlich nach wirklich ausſichtsreichen Wegen ſuchen. Das
einſeitige Vorgehen im Sinne eines Lohnabbaues erſchließt
keine ſolchen Wege. Wir fordern daher mit größter
Entſchieden=
heit: Schluß mit dem Abbau der Löhne.
Ebenſo entſchieden wenden wir uns gegen eine
Verfchlech=
terung des deutſchen Knappſchaftsgedankens und
Sozialgeſetz=
gebung ſowie gegen jede Störung der tarifvertraglichen
Ent=
wicklung.
Die gemeinſame Anſtrengung von Unternehmerverbänden
und Gewerkſchaften ſoll dem unabläſſigen Bemühen gewidmet
ſein, die Koſten der öffentlichen Verwaltung auf jenes
Min=
deſtmaß zurückzuführen, das Deutſchlands ſchwieriger Lage
ent=
ſpricht.
Von der Reichsregierung fordern wir, daß ſie auf Grund
der ihr vom Reichstag erteilten Ermächtigung alle Schichten
des Volkes ohne Ausnahme, nicht zuletzt die Landwirtſchaft, zu
geſunder Selbſthilfe anhält.
Eine endgültige Bereinigung der faſt unlöslich ſcheinenden
Verwicklungen und ein fruchtbarer Ausbau der Weltwirtſchaft
iſt undenkbar ohne eine Geſtaltung des Reparationsproblems,
die das deutſche Volk bei Aufbietung ſeiner beſten Kraft
kultur=
würdig leben läßt. Die chriſtlichen Gewerkſchaften erklären ſich
nach wie vor zu jeder ehrlichen Gemeinſchaftsarbeit, die dag
Gemeinwohl zum Ziele hat, bereit.
Der Kampf um die denkſche Domkirche in Riga.
Riga, 10. April.
Auf der Tagung der lettiſchen Synode, der oberſten Behörde
der evangeliſch=lutheriſchen Kirche Lettlands, wurde die Frage der
Enteignung der deutſchen Domkirche erneut beſprochen. Die
let=
tiſche Garniſonsgemeinde, die knapp 2000 Mitglieder zählt, wollte
unter allen Umſtänden die 12 000köpfige deutſche Domgemeinde
aus der Kirche herausdrängen und blies Sturm gegen den kürzlich
zwiſchen der deutſchen Domgemeinde und der lettiſchen
Friedens=
gemeinde abgeſchloſſenen Vertrag, über den gemeinſamen Beſitz
und die gemeinſame Nutzung der Domkirche. Obwohl die lettiſche
Garniſongemeinde von Teilen der lettiſchen Preſſe ſtark unterſtützt
wurde, iſt es den deutſchfeindlichen Elementen nicht gelungen, ihre
Wünſche durchzuſetzen. Mit 216 gegen 144 Stimmen wurde der
Antrag angenommen, daß die lettiſche Garniſongemeinde ſich auf
gütlichem Wege mit der Friedensgemeinde und der deutſchen
Dom=
gemeinde zu einigen habe, daß die beſtehenden Rechte der
Ge=
meinde nicht angetaſtet werden dürften, und daß für die
Garni=
ſongemeinde eine neue Kirche erbaut werden ſoll. Der Bau einer
neuen Kirche würde eine poſitive, Löſung des Kirchenſtreites
be=
deuten.
Das erwarkeie demenki.
New York, 10. April.
Die in London verbreiteten Gerüchte, wonach der
Gouver=
neur der Bank von England, Montague Norman in ſeinen
Be=
ſprechungen mit Hoover, Mellon und Stimſon für eine
nach=
giebigere Haltung der Vereinigten Staaten in der
Kriegs=
ſchuldenfrage eingetreten ſei, werden von zuſtändigen
Waſhing=
toner Stellen für völlig unbegründet erklärt. Es wird
hinzu=
gefügt, daß Norman die reviſionsfeindliche Haltung der
Negie=
rung und des Kongreſſes allzugut kenne, als daß er ſich von
einer ſolchen Anregung einen Erfolg verſpreche. Gegenſtand der
Waſhingtoner,Beſprechungen Normans ſeien finanz= und
wirt=
ſchaftspolitiſche Fragen, wie die Goldverteilung, die allgemeine
Geſchäftslage und die Silberfrage geiveſen.
keine ſeeliſche Eigenart, die in ſolchem Maße fremd iſt und den
Reiz des Fremden hat, als die portugieſiſche. Und läßt nicht
allein die allen ſichtbare Hieroglyphe des Schickſals den Schluß
vom außergewöhnlichen Erlebnis auf ſeinen außergewöhnlichen
Träger zu? Gerade aber um des Fremden willen lohnt die
Reiſe; etwas noch nie Empfundenes aufzunehmen und ſich zu
eigen zu machen, bedeutet die größte Erweiterung des
Lebens=
kreiſes, der weiter und weiter ſich ausbreitend uns immer tiefer
verwachſen läßt mit der Welt der Erſcheinung und ihrem
ge=
heimnisvollen Grund.
Kolbenheyer gegen die Dichkerakademie.
Die Kriſenerſcheinungen in der Sektion für Dichtkunſt an
der Berliner Akademie der Künſte haben das Intereſſe der
Oeffentlichkeit in einem von den kürzlich ausgetretenen
Mit=
gliedern kaum erwarteten Maße erregt. In einem gleichzeitig
im Aprilheft der „Süddeutſchen. Monatshefte” (München) und
des „Deutſchen Volkstums (Hamburg) erſcheinenden Aufſatz gibt
nun einer der Ausgetretenen, Dr. Erwin Guido Kolbenheher,
die erſte auf dokumentariſches Material geſtützte Darſtellung der
Entwicklung, die zum Bruch geführt und Kolbenheyer ſelbſt zum
Austritt aus der Sektion veranlaßt hat. Der Bericht ſtellt die
völlig abwegigen Informationen richtig, die der Amtliche
Preußiſche Preſſedienſt über die Beweggründe der Austritte ver”
öffentlicht hat und kennzeichnet gleichzeitig Art und Höhe der
Geiſtigkeit, von der die Sektion getragen iſt. Kolbenheyer
ſchil=
der den im Verein mit Wilhelm Schäfer und Emil Strauß
unter=
nommenen letzten Verſuch, aus der kulturpolitiſch einſeitig und
engſtirnig eingeſtellten Sektion der Preußiſchen Akademie eine
allgemeine deutſche Dichterakademie jenſeits der Politik zu
ent=
wickeln. In Berlin erkannte man um einen Augenblick zu ſpät,
„daß die geſchickt gedeckten Ziele der Berliner Sektionsführer
und ihrer Förderer durch unſeren Verſuch geſchädigt würden,
und deshalb hat man ſich in der ſicheren Vorausſetzung, daß wir
die Folgerungen ziehen würden, wenn illohal vorgegange‟
werde, zu einem Verhalten hinreißen laſſen, das ähnlich kaum
ſonſt in einer Körperſchaft denkbar wäre, die ſich den ſtolzen
Namen der Sektion einer Akademie beilegt.” Man erſieht aus
der Darſtellung Kolbenhehers, wie es um die „Loyalität, Weile
herzigkeit, Klugheit und Geiſtesfreiheit” beſtellt iſt, die von der
kleinen, kulturpolitiſch ganz einſeitig eingeſtellten Berliner
Gruppe propagiert werden. „Es wird verſtändlich ſein, daß
man eine Akademie, in der Umgangsformen dieſer Art
Anwen=
dung finden, nicht durch Werk und Namen unterſtützen
kann‟. Methoden dieſer Art werden „jede Geſellſchaft, ſie
braucht nicht erſt den Rang einer Akademie zu beſitzen, vor den
Augen nicht nur des Volkes, ſondern der Ziviliſation unmog:
lich machen.”
Nummer 100
Samstag, den 11. April 1931
Radikale Rebiſion derfranzöſiſchen Bollpolitik
Die Kleine Enkenke im Wanken. — Zunehmende Spannung der engliſch=franzöfiſchen Beziehungen.
Die ikalieniſche Prefſe findek ihren alken franzoſenfeindlichen Ton wieder. — Franzöſiſche Abwehr.
Seite 3
* Frankreichs Iſolierung.
Große MißRimmung in Bariſer polikiſchen Kreiſen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. April.
Man berbirgt in Paris nicht die Genugtuung darüber, daß,
vie deutſch=engliſche Zuſammenkunft in Chequers ſpäter ſtatt=
Findet, als es urſprünglich hieß. Die Verſchiebung der Zu=
Fammenkunft wird vielfach als ein Erfolg Briands hingeſtellt.
Trotzdem verliert die deutſch=engliſche Zuſammenkunft für
FFrankreich ihre Bedeutung nicht. Man erblickt darin vielmehr
Sine ſymboliſche Geſte der engliſchen Politik. Sie ſoll nicht nur
vie deutſch=engliſche Annäherung im Augen=
Slick unterſtreichen, da die deutſch=franzöſiſchen
Be=
iehungen beſonders geſpannt ſind, ſondern
dar=
üüber hinaus beweiſen, wie wenig die engliſche Politik der
Zoll=
mnion gegenüber einzuwenden hat.
Alles in allem, die Spannung gegen England hat
ſielbſt auf die Nachricht hin, daß die Zuſammenkunft in Chequers
zpäter ſtattfindet, nicht nachgelaſſen. Henderſon wird von der
ranzöſiſchen Preſſe auch perſönlich ſehr wenig geſchont. Das
ſt wohl nichts neues. In Anbetracht der Vorarbeiten
ür die allgemeine Abrüſtungskonferenz hat
as aber ſeine Bedeutung.
Ueber die Frage des Navalabkommens wird in der
eng=
ſiſchen und franzöſiſchen Preſſe heftig debattiert. Viel ſchärfer
ſaber als die engliſchen Angriffe ſind die italieniſchen. Die
talieniſche Preſſe hat ihren alten,
franzoſen=
eindlichen Ton wiedergefunden. Man glaubt ſich
im die Tage der heftigſten Kontroverſen zurückverſetzt. Blätter,
die als beſonders offiziös gelten, zeichnen ſich beſonders darin
(-us.
Zur großen Verſtimmung der politiſchen Kreiſe in Paris
lauten die Berichte, die aus Bukareſt und Belgrad kommen, auch
behr ungünſtig. Sorvohl in Rumänien wie auch in
Fugoſlawien, ſoll man demonſtrativ freundſchaft=
Sefühle für Deutſchland zur Schau tragen. Es iſt
miöglich, daß man hier gewiſſe, nicht einmal politiſch gemeinte
Ereigniſſe allzu empfindlich auffaßt, jedenfalls iſt es
unableug=
ar, daß man zum erſten Male die Solidität der
Kleinen Entente bezweifelt. Die Haupturſache
die=
ier unſicheren Haltung ſoll teils die franzöſiſche Anleihepolitik
und teil die große Anziehungskraft, die der Gedanke der
Zoll=
u. nion im Südoſten Europas ausübt, ſein. Man gedenkt hier,
diieſer Anziehungskraft durch eine radikale Reviſion der
frranzöſiſchen Zollpolitik entgegenzutreten. Sogar das
25allenlaſſen des Prinzips der Meiſtbegünſtigung wird erwogen.
Ureberhaupt mangelt es nicht an Anregungen. Jeden Tag
ſtei=
gen neue Verſuchsballons auf. In der allgemeinen Konfuſion
lann man aber vielleicht bereits einen einheitlichen Ton
bemer=
hen. Die jetzige Kriſe der Beziehungen iſt ſchlimm, aber die
arntſpannung durch engliſche Vermittlung herbeizuführen, wäre
heinahe ſchlimmer.
Die franzöſiſche Breſſe billigk Doumergues Rede.
Die franzöſiſche Preſſe unterſtreicht allgemein die Bedeutung
der Ausführungen Doumergues in Nizza als eine Art „
Ver=
nrächtnis an die Nation”. In politiſchen Kreiſen wird
hänzugefügt, daß dieſe Kundgebung von höchſter Stelle
zweifellos nicht ſpontan erfolgte, ſondern das
Er=
aebnis eingehender Beſprechungen im Schoße
dier Regierung geweſen ſei. Man habe dieſe
Gelegen=
heit wahrgenommen, um die Haltung der
fran=
zöſiſchen Außenpolitik in Gegenwart und
Zu=
kwinft noch einmal autoritativ feſtzulegen. In
du eſem Lichte gewinnen die Aeußerungen Doumergues zur
Ab=
räſtungsfrage höchſte Bedeutung. In die nüchterne Sprache des
Alltags überſetzt, bedeuten ſeine Ausführungen über
diie Rolle der Militärmacht Frankreichs ein
un=
umwundenes Bekenntnis zur bisherigen
fran=
zöſiſchen Sicherheitspolitik und gegen die
Ab=
rüſtung.
„Echo de Paris” betont, daß es ſich bei den Ausführungen des
Sttaatspräſidenten nicht um eine gewöhnliche Rede,
ſondern um ein Manifeſt und eine Erteilung der
letzten Ratſchläge an das franzöſiſche Volk
han=
dele. Pertinax unterſtreicht dabei, daß die Worte Doumergues
entweder als eine Verurteilung des
Völker=
bundes und als eine Ablehnung jeder Abrüſtung
wie man ſie ins Auge gefaßt habe, aufzufaſſen
ſei, oder aber ſeine Worte ſeien abſolut
be=
deutungslos. Das „Journal” hebt hervor, daß die
Aus=
führungen Doumergues nicht nur für
Frank=
reich, ſondern auch für andere Staaten
außer=
halb der franzöſiſchen Grenzen beſtimmt
ge=
weſen ſeien. Der „Figaro” begrüßt es, daß Frankreich heute
noch über ſolche Patrioten verfüge, und ſpricht die Hoffnung aus,
daß Briand ſich die Worte zu Herzen nehme und in Zukunft
danach handle.
Der engliſche Bolſchafter bei Briand.
Paris, 10. April.
Briand empfing am Donnerstag nachmittag den
engliſchen Botſchafter in Paris, Lord Tyriell, mit
dem er eine recht ausgedehnte Unterredung hatte. Obgleich
amtlicherſeits über den Gegenſtand der Beſprechung
nichts bekannt gegeben wurde, glaubt man in gut unterrichteten
Kreiſen zu wiſſen, daß der engliſche Botſchafter den
Außen=
miniſter über die Programmänderungen der
Mini=
ſterbeſprechung in Chequers unterrichtet hat.
Außer=
dem ſollen die Schwierigkeiten, die in der
Redi=
gierung des Flottenabkommens aufgetaucht
ſind, Gegenſtand eingehender Erörterungen geweſen ſein.
Jugoflawien wird auf dem Laufenden gehalken.
EP. Paris, 10. April.
Außenminiſter Briand hatte heute morgen mit dem
jugo=
ſlawiſchen Geſandten Spalaikowitſch eine längere Unterredung.
Ueber den Inhalt dieſer Beſprechung iſt nichts bekannt geworden,
doch dürften die auch Jugoſlawien beſonders intereſſierenden
gegenwärtig aktuellen europäiſchen Probleme erörtert worden
ſein.
Der Arbeitsplan
der 63. Völkerbundsrals=Tagung.
EP. Genf, 10. April.
Die Tagesordnung der 63. Tagung des Völkerbundsrats, die
am 18. Mai in Genf unter dem Vorſitz des deutſchen
Reichsaußen=
miniſters Curtius beginnt, weiſt außer zahlreichen wirtſchaftlichen,
völkerrechtlichen und verwaltungstechniſchen
Völkerbundsangele=
genheiten eine ganze Reihe wichtiger politiſcher Fragen auf. Unter
den Problemen, die zur Behandlung ſtehen, wird die
Ab=
rüſtungsfrage das meiſte Intereſſe beanſpruchen, da in ihr
ein deutſcher Antrag und eine engliſche Anregung auf
Be=
kanntgabe des Rüſtungsſtandes vorliegen. Dieſe beiden Anträge
dürften wahrſcheinlich däzu führen, daß der Rat einen beſonderen
Unterausſchuß zur Ausarbeitung der näheren Regeln der
Offen=
legung der Rüſtungen einſetzt. Außerdem liegt ein
deut=
ſcher Antrag vor, Veröffentlichungen über die Entwicklung und
den Umfang der Zivilluftfahrt, aus dem Abrüſtungsvorentwurf
herauszulaſſen und zum Gegenſtand eines beſonderen
internatio=
nalen Abkommens zu machen. Der Rat hat auch Beſchluß zu faſſen
über die weiteren Verhandlungen wegen der Herbeiführung eines
Abkommens über die Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie.
Die Präſidentſchaft der künftigen
Weltabrüſtungs=
konferenz von 1932 wird auf der Maitagung vorausſichtlich
noch nicht entſchieden werden. Dagegen dürfte die
Entſchei=
dungüber den Tagungsort fallen, wobei die
Völkerbunds=
ſtadt Genf in erſter Linie in Frage kommt.
Die Einberufung eines beſonderen Ausſchuſſes zur
Herbeifüh=
rung eines internationalen Abkommens über die Maßnahmen
zur Kriegsperhütung dürfte der Rat abermals
hinaus=
ſchieben, da die Vorarbeiten dazu noch nicht beendet ſind.
Dem Rat liegen im Mai auch wieder zahlreiche
Min=
derheitenfragen vor, von denen die wichtigſte den Bericht
der volniſchen Regierung über die Abſtellung der deutſchen
Min=
derheitenklagen in Polniſch=Oberſchleſien betrifft. Außerdem
ſind noch eine Reihe weiterer Einzelklagen aus Oberſchleſien zu
behandeln ſowie die Beſchwerde, der Szekler aus Rumänien
und eine Reihe Minderheitenſtreitfragen zwiſchen Polen und
Danzig. Die ukrainiſche Minderheitenbeſchwerde
wird erſt in der kommenden Woche durch den Dreierausſchuß
Hen=
derſon=Pilotti=Mowinckel in London geprüft, und es ſteht noch
nicht feſt, ob ſie ebenfalls auf der Maitagung des Völkerbundsrats
zur Behandlung gelangt.
An politiſchen Fragen liegen dem Rat wieder die deutſchen
Memel=Beſchwerde und der polniſch=litauiſche Grenzſtreit
mit dem litauiſchen Antrag auf Einſetzung eines neutralen
Unter=
ſuchungsausſchuſſes vor, ebenſo ein Unterſtützungsantrag der
Re=
gierung Liberias auf Mithilfe bei dem Wiederaufbau der
liberi=
ſchen Verwaltung und Finanzen.
Ob der Rat in irgendeiner Form, ſich mit dem
deutſch=
öſterreichiſchen Zollabkommen befaſſen wird, kann ſich
erſt nach Eingang des angekündigten engliſchen Antrages beim
Völkerbund, mit dem man in Genf für die nächſte oder übernächſte
Woche rechnet, ergeben.
Zuſammen mit der Tagung des Europa=
Ausſchuſ=
ſes, in dem das deutſch=öſterreichiſche Zollabkommen eingehend
beſprochen werden dürfte, werden die politiſchen Verhandlungen
in Genf vom 15. Mai bis unmittelbar vor Pfingſten, vielleicht
auch noch darüber hinaus, dauern. Die Tagesordnung, die
ſatzungs=
gemäß den Mitgliedern vier Wochen vor Beginn der Ratstagung
mitgeteilt wurde, läßt vorausſehen, daß die bevorſtehende
Rats=
tagung eine der politiſch wichtigſten der letzten Jahre ſein wird.
Frankreich will die Völkerbundsarbeiken ſabokieren.
Paris, 10. April.
Während die ganze franzöſiſche Preſſe ſich im ſtillen darüber
freut, daß die Unterredung der Miniſter Deutſchlands und
Englands in Chequers, doch noch bis nach der Genfer Tagung
verſchoben worden iſt, bezeichnet der ſozialiſtiſche „
Popu=
laire” mit ſcharfen Worten die Angriffe der
fran=
zöſiſchen Nationaliſten als grotesk und
lächer=
lich. Wenn man auch engliſcherſeits betone, daß die
Verſchie=
bung in voller Uebereinſtimmung mit der Reichsregierung
vor=
genommen worden ſei, ſo müſſe man der deutſ hen Preſſe doch
Recht geben, wenn ſie die Schuld daran auf Frankreich ſchiebe,
das in der Zuſammenkunft eine Bedrohung und eine Belaſtung
der franzöſiſch=engliſchen Beziehung geſehen habe. Es ſei
be=
dauerlich, daß die franzöſiſche Regierung und mit ihr die große
Preſſe, dieſen Standpunkt unterſtützt habe. Auf dem
Arbeits=
programm der kommenden Genfer Ratstagung ſtänden ſo
ſchwer=
wiegende Fragen, daß man es hätte begrüßen müſſen, wenn
die maßgebenden Staatsmänner dieſe Schwierigkeiten durch
perſönliche Fühlungnahme abzuſchwächen verſuchten.
Hender=
ſon, der ſich über die Verſchlechterung der deutſch=franzöſiſchen
Beziehungen beunruhigt zeige, habe ſich nicht damit
zufrieden=
geben wollen, den franzöſiſchen Außenminiſter allein zu ſprechen,
ſondern habe auch die anderen Parteien anhören wollen. Wenn
die franzöſiſchen Nationaliſten ſich hiergegen auflehiten, ſo
ge=
ſchehe es nur, um den Völkerbund daran zu
verhin=
dern, eine Löſung der bevorſtehenden
politi=
ſchen Fragen zu finden, ſowie jede
Vorberei=
tung der kommenden Abrüſtungskonferenz zu
ſabotieren.
Frankreich gegen engliſchen Vorfik auf der
Abrüſtungskonferenz.
Die Meldungen der engliſchen Preſſe, die von einer
Ueber=
nahme des Vorſitzes der künftigen Weltabrüſtungskonferenz durch
den engliſchen Außenminiſter Henderſon ſprechen, werden in Genf
abwartend, aber nicht ungünſtig aufgenommen. Die franzöſiſchen
und die mit ihnen alliierten Völkerbundskreiſe machen davon
je=
doch eine Ausnahme und ſprechen ſich ſehr ſcharf gegen den Vorſitz
Henderſons aus, ebenſo gegen eine Verlegung der
Abrüſtungskon=
ferenz nach London. An andern Stellen jedoch, welche die
Mög=
lichkeiten eines engliſchen Vorſitzes ruhiger und weniger aufgeregt
beurteilen, wägt man Vor= und Nachteile der Frage ab, neigt
je=
doch im allgemeinen zu der Auffaſſung, daß ein engliſcher
Vor=
ſitzender mehr Vermittlungsſpielraum und Ausgleichsmöglichkeiten
zur Verfügung haben werde, als etwa einer der bisher
vorgſehe=
nen Kandidaten, die alle mehr oder weniger in einem
Abhängig=
keitsverhältnis zu einer der großen Rüſtungsmächte ſtehen. Dem
Einwand von franzöſiſcher Seite, daß kein Menſch wiſſen könne, ob
Henderſon bei der innerpolitiſchen Schwäche ſeiner Regierung im
Jahre 1932 noch Außenminiſter ſein werde, hält man in dieſen
Kreiſen entgegen, daß das politiſche Schickſal anderer Kandidaten
wohl auch nicht geſchert ſei, daß im übrigen aber die Frage des
Vorſitzenden der Weltabrüſtungskonferenz in den geſamten Kreis
der politiſchen Vorbereitungen der Konferenz gehöre und als eine
Entſcheidung erſter Ordnung noch ſehr reiflicher Prüfung bedürfe,
bevor eine endgültige Stellungnahme, der verſchiedenen
Regie=
ungen zu ihr zu erwarten ſei.
Großes Haus. — Freitag, den 10. April.
Fidelio.
Oper von Ludwig van Beethoven.
Der Opernſpielplan, der durch das Fehlen eines vollgültigen
eiſten Tenors, dann aber auch weſentlich durch eine Kette
unvor=
herzuſehender Erkrankungen im Perſonal unliebſam behindert
ur, erlebt in dieſen Oſterwochen eine erfreuliche Auffriſchung
durch den Wiedereinſatz größerer Werke, wenn ſie auch nur durch
Mitwirkung von Gäſten ermöglicht werden können.
Fidelio, der in keiner Spielzeit vermißt werden ſollte,
ge=
wainn in ſeiner heutigen Aufführung durch Johanna Heſſe
in der Titelrolle erhöhtes Intereſſe. Die Leonore iſt wohl ihre
befſte Rolle. In ihr nahm ſie vor 9 Jahren Abſchied von unſerer
Bihne mit einer Darſtellung, die unvergeßlich war. Sie iſt als
Kinſtlerin dieſelbe geblieben, vielleicht noch einfacher in der
Lrnienführung, noch großzügiger in der Geſtaltung, völlig
aus=
gerreift und perſönlich verarbeitet. Das war bei der unermüdlich
an ſich ſchaffenden, intelligenten Perſönlichkeit zu erwarten. In
erfitaunlicher Friſche aber hat ſich die Subſtanz ihrer
hochdrama=
tiſchen Stimme erhalten. Auch ſie erntete die Früchte unabläſſiger
Ue bung und Feilung und ermöglichte heute — allein techniſch
be=
trachtet — eine geſangliche Beherrſchung der anſpruchsvollen
Par=
hie, wie ſie ganz ſelten zu Gehör kommt. Das Zuſammenwirken
au s ſeeliſchen und muſikaliſchen Bezirken ergab die heutige von
Beethovenſchem Geiſt erfüllte, vollendete Leiſtung.
Zwei weitere Rollen waren neu beſetzt. Der Gouverneur
fiadet in Albert Lohmanns Natur, ſtimmlicher Beanlagung
un.d geſanglicher Ausbildung nur geringe Entſprechung. Man
kann ihm den Böſewicht nicht glauben.
Der Floreſtan liegt Joachim Sattler nicht angenehm.
ſang ihn anſtändig, wie überhaupt eine Aufwärtsbewegung in
dert Leiſtungen dieſes Sängers unverkennbar wird.
Vortrefflich wie immer iſt der Rocco Theo Herrmanns,
Att die Marzelline Regina Harres und der Jaquino
fugen Vogts. Den Miniſter gab E. Overlack. Die Chöre
Daren lobenswert. Das Orcheſter, in Dr. Böhms ſicherer,
begeiſternder Hand, erſpielte ſich mit der glänzenden Wiedergabe
derr großen Leonoren=Ouvertüre im Zwiſchenakt einen Sonder=
En folg. Der Orcheſter= und Chorſatz des Finales gab dem Werk
dein feſtlichen, nie genug zu bewundernden Ausklang. v, H.
Schnurtbuſch=Quarkett.
Roſenſtock als Klavierſpieler zu hören, das Forellenquintett
zu hören, und das Forellenquintett von Roſenſtock zu hören —
dieſe Ausſicht füllte geſtern abend das Kleine Haus mit
er=
wartungsvollen Hörern. Dies Quintett und ſeine Wiedergabe
bildeten denn auch den Höhepunkt des Abends, der eröffnet
wurde durch das C=Moll=Klavierquartett von Brahms; man
weiß, daß ſeine Entſtehung in die Zeit ſchſverſter
Herzens=
kämpfe ſeines Schöpfers fällt, daß Leidenſchaft und ſchmerzvoll
erkämpfte Entſagung aus dieſen Tönen ſprechen; dieſe Sprache
der Leidenſchaft traf die Wiedergabe geſtern nicht reſtlos; ſie
war zu gedämpft, zu lyriſch, zu weich, zu ſehr E=Dur (3. Satz);
das C=Moll kam zu kurz.
Ein liebenswürdig plätſcherndes Mozarttrio (B=Dur) weckte
in ſeiner grazilen Wiedergabe durch Roſenſtock, Schnurrbuſch
und Andrä dann die Freude aufs Forellenquintett, und da war
die Wiedergabe auf höchſter Stufe. Roſenſtock als Klavierſpieler
ganz hervorragend in Anſchlag und Technik, als klavierſpielender
Kapellmeiſter eine Klaſſe für ſich, und die Quartettgenoſſen
Schnurrbuſch, Horn, Andrä und Fricke (Contrabaß) in
liebens=
würdigſter Spielfreude. Das gab ein Forellenquintett, das gab
insbeſondere einen Variationenſatz von ſo entzückender
Klar=
heit und klanglichem Reiz, daß die Hörer die unvergängliche
Schönheit dieſes Werkes ebenſo dankbar genoſſen, wie die hoch=
O.
künſtleriſche feinſt abgetönte Wiedergabe.
Helia. — „Ariane‟
Dem erſten Sprechfilm. Eliſabeth Bergners konnte man mit
großer Spannung entgegenſehen, aber er übertrifft alle
Erwar=
tungen. Mit ihm hat der Tonfilm erſtmalig die Höhe erreicht,
die der ſtumme Film mit ſeinen Spitzenleiſtungen inne hatte.
Die Diskuſſion über die künſtleriſchen Möglichkeiten des
Ton=
films iſt mit dieſem Meiſterwerk endgültig abgeſchloſſen. Dieſer
Film iſt ſo unwahrſcheinlich, ſo ungewohnt gut, daß ein Teil
des Publikums, vermutlich derſelbe, der ſich von jedem Kitſch
willig rühren läßt, an jenen Stellen lachte, wo man vor innerſter
Spannung und Erſchütterung durch die Echtheit kleinſter
Ge=
bärden nur den Atem anhalten konnte. Einzelheiten für ſolche
Behauptung aufzuzählen, iſt angeſichts der künſtleriſchen Einheit
und vollkommenen Geſchloſſenheit dieſes Films unmöglich: man
müßte ſonſt von Anfang bis zu Ende mit Fingern auf jede
Be=
wegung, jeden Wechſel im Ausdruck der Stimme und des Geſichts
Eliſabeth Bergners und ihres Partners Rudolf Forſter
hindeuten, müßte ebenſo die unerhörte Leiſtung der Regie Paul
Czinners durch eine endloſe Kette von Hinweiſen auf treueſte
Milieugeſtaltung, überlegene Kompoſition, glänzende Uebergänge,
vorbildlich gepflegte Bildbehandlung belegen, um all das hervor=
zuzerren, was hier wundervoll einheitlich und unaufdringlich für
jeden verborgen liegt, der die Feinheit ſeeliſcher Vorgänge
wahr=
zunehmen fähig iſt. Für einen ſolchen Zuſchauer aber iſt es
un=
möglich, von dieſem Film nicht gepackt zu ſein. Wie trivial ſind
äußere Ereigniſſe, und ſchon mit ihnen läßt ſich Spannung
er=
zeugen. Dieſer Film aber iſt in bisher unerhörter Weiſe auf der
Spannung ſeeliſcher Vorgänge aufgebaut.
Die Handlung iſt im weſentlichen dem Roman Claude Anets
entnommen, nur die unſympathiſche Moralphiloſophie, die die
Ariane des Romans an ſich hat, iſt weggeblieben. Statt deſſen iſt
es im Film einfach ſo, daß die Liebe der Frau die ſchweifende
Abenteuererluſt des Mannes beſiegt. Daß dies erſt im letzten
Augenblick und ganz unerwartet geſchieht, iſt der Höhepunkt im
Ablauf dieſes Filmgeſchehens, das den abenteuerluſtigen
Frauen=
kenner konfrontiert mit der Scheu des unberührten Mädchens,
die zu ſchamhaft iſt, um ihre Mädchenhaftigkeit zu geſtehen. All
das iſt mit einem Höchſtmaß an pſychologiſchem Wiſſen und ſo
viel ſeeliſcher Diskretion und Feinfühligkeit geſtaltet, daß der
Film nicht nur als der beſte Eliſabeth Bergners, ſondern auch
als der bisher beſte Tonfilm bezeichnet werden kann.
— Hermann Keſſer: Die Stunde des Martin Jochner. Ein Roman aus
der vorletzten Zeit. In Halbleder gebunden 3,10 RM. (
Volksver=
band, der Bücherfreunde. Wegweiſer=Verlag G. m. b. H., Berlin=
Charlottenburg 2.)
„Die Stunde des Martin Jochner” iſt Keſſers dichteriſches
Haupt=
werk. Noch bevor Europa den Ausbruch des Weltkrieges ahnte, iſt die
kommende Kataſtrophe ſchon in dieſem Roman geſtaltet worden. Erſt
heute iſt es möglich, den prophetiſchen Blick und die eindringende
Seelen=
deutung Keſſers zu würdigen. Dieſe Dichtung iſt der Weltgeſchichte
vor=
ausgeeilt, ſie iſt aber auch mit einer veränderten Weltſituation jung,
lebendig und intereſſant geblieben.
— Otto Gyſae: Die Bilanz der Terborgs. Roman In Halbleder
ge=
bunden 3,70 RM. (Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiſer=
Verlag G. m. b. H., Berlin=Charlottenburg 2.)
Der Verfaſſer des bekannten Romans „Die Schweſtern Hellwege” iſt
der Jugend treu geblieben. In ſeinem neueſten Werke, einen, in
Ueber=
ſee beginnenden Geſellſchaftsroman, ſtellt er der älteren Generation, die
mit ihren Gefühlen nicht zurechtkommt, weil ſie in veralteten
Konden=
tionen hängt, die tabfere Betrachtungsweiſe der heutigen Jugend
gegen=
über, die nach reinerer Luft und eigener Verantwortung ſtrebt. Er
hat ſeine tiefgehende Pſychologie mit der atemloſen Spannung einer
Kriminalgeſchichte verbunden. Verwirrung der Gefühle wird zur
Ver=
wirrung von Schickſalen, die erſt langſam mit raffinierter Technik und
höchſtem Können vor dem Leſer enthullt werden.
— Die Entwicklung der Reichso amtengehälter ſeit Inflationsende.
Tabelle nebſt Erläuterungen; herausgegeben von A. Meißner,
Ber=
lin=Wilmersdorf, Poſtfach 43 (Poſtſcheck: Berlin 24 757). Preis 3 RM.
Die Tabelle und ihre Erläuterungen geſtatten, durch einfachſtes Addieren,
die frühere und die neue Beſoldung der Reichsbeamten für jedes
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Nummer 100
Samstag, den 11. April 1931
Aus der Landeshauptftadk.
Darmſtadt, den 11. April 1931.
Hefiſcher Abend im Südwgeſtfunk.
Die Heſſiſchen Abende des Frankfurter Senders — auf den
erſten Abend am 13. April ſollen weitere folgen — gelten dem
Menſchen und der Erde des Heſſenlandes. Unſere rhein=mainiſche
Heimat iſt ja ſo vielfältig in der Anmut ihrer Landſchaften, der
Menſchenſchlag iſt je nach der Gegend eigenartig differenziert, das
Land liegt auf dem älteſten deutſchen Kulturboden, an großen
Menſchen war die mittelweſtdeutſche Ecke reich, ſogar überreich,
ſie iſt es auch heute; das heutige Leben wahrt noch auf Schritt
und Tritt den Charakter des lokalen regionalen, des autochthonen
Volkstums. Das Programm des erſten Abends trägt dieſen
Tat=
fachen Rechnung. Eine alte darmſtädtiſche Inſtrumentalmuſik aus
dem 17. Jahrhundert leitet ihn ein Dann wird Carl
Zuck=
mayer, ein Mainzer Kind, über heſſiſche Art ſprechen. Drei
heſſiſche Volkslieder, die die Darmſtädter
Muſikanten=
gilde ſingt, werden dieſe Weſensart illuſtrieren. Darauf wird
Hans Schiebelhuth, ein Darmſtädter oberheſſiſcher Abkunft,
darüber reden, wie ſich dieſe Menſchenart in ihren großen
Min=
nern erläutert. Es folgen drei Lieder Arnold
Mendels=
ſohns, des Seniors der in Heſſen anſäſſigen Komponiſten zu
Tex=
ten der aus Darmſtadt ſtammenden Lyriker Karl Wolfskehl
und Gottfried Schwab. In kurzer Konferenz wird die
Obſt=
blüte der ſchönſten deutſchen Frühlingslandſchaft, der Bergſtraße,
gefeiert. Die Muſikantengilde ſingt zwei der ſchönſten deutſchen
Lieder: „Der Mond iſt aufgegangen” und „Bekränzt mit Laub den
lieben vollen Becher”, die Matthias Claudius in ſeiner
Darm=
ſtädter Zeit ſchrieb. Das Rheinweinlied leitet, über zu dem
ab=
ſchließenden Höhepunkt des Abends: Staatsdomänenrat Mader,
Dr. Paul Laven und Carl Zuckmayer werden ſich in den
tiefen Kellereien der heſſiſchen Staatsdomänen in Mainz über
Ge=
wicht und Würze des rheinheſſiſchen Weins unterhalten. Ein alter
Barockmarſch aus einer Darmſtädter Handſchrift beendet das
Pro=
gramm.
— Ortsverband des B.D.J. Hiermit werden noch einmal alle
Bundesbrüder und =ſchweſtern ſowie die Einzelmitglieder des
Ortsverbandes zu dem Zuſammentreffen mit einigen Franzoſen
und Belgiern aus der Kreuzrittterbewegung am kommenden
Sonn=
tag, den 12. April abends 8 Uhr, ins Gemeindehaus der
Johan=
mesgemeinde, Kahlertſtraße 26, eingeladen. Der Eintritt iſt frei.
Freunde der Jugend und ſonſtige Freunde der Friedensarbeit ſind
willkommen.
Heſſiſches Landeskheater.
— Heſſiſches Landestheater. Sonntag, den 12. April, findet im
Großen Haus um 18,30 Uhr eine Vorſtellung von Verdis Oper
„Aida” ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler. Die
Litelrolle ſingt Julie Schützendorf=Körner. Düſſeldorf, den
Rha=
dames Albert Seibert vom Stadttheater Augsburg. — Sonntag,
den 12., und Montag, den 13. April, werden im Kleinen Haus die
Ufa=Bildſpiele wiederholt; Anfangszeiten: 15 17.30 und 20.15 Uhr.
zur Aufführung gelangt der Colin=Roß=Tonfilm „Achtung
Auſtralien, Achtung Aſien!” und ein reichhaltiges
Beiprogramm. — Dienstag, den 14. April, wird Puccinis Oper
„Turandot” unter muſikaliſcher Leitung von Karl Maria
Awißler und der Regie von Renato Mordo wiederholt. Im Kl.
aus gaſtiert am Dienstag Kurt Götz mit Valerie v. Martens
und ſeinem eigenen Enſemble in ſeinen drei luſtigen Einaktern
„Die tote Tante”, „Der Mörder” und „Das
Mär=
ch en”. — Am 11. und 12. April gaſtiert Hermine Körner
m it dem Enſen=ble des Landestheaters in „Die erſte Frau
S elby” von Ervine in Worms und Bad Nauheim. Mittwoch,
den 15., und Donnerstag, den 16. April, finden die gleichen
Vor=
ſtellungen im Großen Haus ſtatt — Samstag, den 18 April, wird
Eliſabeth von England” mit Hermine Körner in der
Tſitelrolle zur Aufführung gelangen. Die Premiere des
Zuck=
mayerſchen Volksſtücks Der Hauptmann von Köpenick”
iſt- auf Freitag, den 17. April, feſtgeſetzt. Regie führt Carl Ebert;
das Bühnenbild entwarf Elli Büttner; in der Titelrolle: Günter
hmenel.
Seite 5
Chormeiſterkurſus des Hefſiſchen Sängerbundes.
Großes Haus Kleines Haus SSamstag11. April 19,30. Ende gegen 22.15 Uhr
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Achtung Aſien!”
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12 April 18.30—2 Uhr
Aida
A 21
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Wahlgutſcheine beſchränkt gültig 13, 17 30, 0.15 Uhr
Colin=Roß=Tonfilm:
„Achtung Auſtralien.
Achtung Aſien!!
Preiſe 0 80—2.80
Montag,
13. April 20, Ende gegen 22 Uhr
8 Sinfonie=Konzert
Preiſe 1.20 —8 Mr. 15, 7. 30, 20 15 Uhr
Colin=Roß=Toufilm:
„Achtung Auſtralien,
Achtung Aſien!! Dienstag
14. April 19.30, Ende nach 22.,30 Uhr
4 22. Turandot
I, Gr. 2 u. 3
Preiſe 1—10 Mk 20. Ende gegen 22.30 Uhr
die tote Tante und andere Be=
Außer Miete
Mittwoch.
15 Aprilk . 20— 22 Uhr
Gaſtſpiel Hermine Körner
215 De erſte Frau Selvy
Darmſt. Volksb. Gr ru. 1
Preiſe 1—10 Mk. Ufa= Tonfilm=Operette
Die Drei von der Taniſtelle
Preiſe 1—2,60 Mk. Donnerstag,
16. April 20—32 Uhr
Gaſtſpiel Hermine Körner
G15 Die erſte Frau Telbs)
Darmſt. Volksb. Gr. 1111, 19
Preiſe 1—10 Mk. 15, 17.30, 20.15 Uhr
U a=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle / 2
Preiſe 1—2,60 Mk.
Freitag,
17. April
19.30 Ende gegen 22.30 Uhr
Zum erſten Male:
Der Hauptmann von Köpenich
E22 Preiſe 1—0 Mk 15, 17.30, 20.15 Uhr
Uf.=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 1—2 60 Mk. Samstag.
18. April 19.30—22.30 Uhr
Gaſtſviel Hermine Körner
Eliſabeth von England
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15, 17.30, 20.15 Uhr
Ufa=Tonfilm=Operette
Die Drei von der Tankſtelle
Preiſe 1—2.60 Mk. SSonntag
19. April )
18—22 Uhr
Lohengrin
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Gutſcheine beſchränkt gültig 15, 17.30, 20,15 Uhr
Ufa=Tonfilm=Operette
Die Or i von der Tankſtelle
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Die Teilnehmer dieſes für den Männerchorgeſang
hochbedeut=
ſamen Kurſus, deren Zahl ſich auf 150 erhöht hat, und die aus
allen Teilen des weiten Bundesgebietes nach Darmſtadt geeilt
ſind, bewältigten am zweiten Tage mit unverdroſſenem Eifer
ein gewaltiges Arbeitspenſum. Das Schwergewicht war auf die
praktiſche Uebung gelegt. Die Leitung hatten für einzelne
Gruppen Profeſſor Dr. Noack, Profeſſor Gambke und Dr.
Werner übernommen, der verhinderte Konzertſänger
Jo=
hannes Willy hatte mit ſeiner Vextretung den Frankfurter
Dirigenten Otto Rottſieper beauftragt.
Zwei wichtige Fragen behandelte der Komponiſt Franz
Willms aus Mainz „Welche Geſichtspunkte ſind maßgebend
für die Wahl wertvoller moderner Chorkompoſitionen?” „Wie
will der Heſſiſche Sängerbund eine Beratung in dieſer Beziehung
beſonders für die kleineren Vereine organiſieren und nutzbringend
geſtalten?" Von der Betrachtung war bewußt ausgeſchloſſen das
koſtbare Gut vergangener Zeiten, das immer edler Beſitz
eines Männerchors bleiben wird. In den Blickpunkt geſtellt waren
die Kompoſitionen der Gegenwart. Bei der Wahl eines Chores
muß der Dirigent verantwortungsbewußt ſein gegenüber ſeinem
Verein und gegenüber der Kunſt. Er muß an die
Leiſtungsfähig=
keit ſeines Chors denken, er darf ſich nicht „übernehmen‟. Die
Probe muß der ſchönſte Teil des Sängertums ſein, die Tätigkeit
des Chors darf ſich nicht erſchöpfen in der Vorbereitung für ein
ein= oder zweimaliges Auftreten auf dem Podium. In den
ſan=
gesfreudigeren Jahrhunderten durfte das Publikum auch
zu=
hören, heute bemüht ſich der Chor um ein Publikum, um ihm
ſeine Erfolge zu zeigen. Kleine Chöre dürfen ſich nicht an
Kom=
poſitionen wagen, die für große Chöre geſchrieben ſind. Die
Schwierigkeit eines Chorwerkes iſt kein Merkmal der Güte, leichte
Kundgebung der Angeſtellten
gegen die Forderung der Invalidenverſicherang.
Die Forderung der Invalidenverſicherung, daß die
Angeſtell=
tenverſicherung eine einmalige Zahlung von 500 Millionen
lei=
ſten und weiterhin jährlich auf 30 Millionen Rückzahlung
ver=
zichten ſoll, hat in der Angeſtelltenſchaft eine große Unruhe
her=
vorgerufen. Gegen dieſe Forderung hat der Gewerkſchaftsbund der
Angeſtellten Stellung genommen, und die Angeſtellten zu einer
Proteſtkundgebung aufgerufen. Der Vorſitzende Herr Jayme, gab
ſeiner Genugtuung Ausdruck, daß die Angeſtellten ſo großes
In=
tereſſe dieſer Frage entgegenbrachten und durch ihren zahlreichen
Beſuch bewieſen, daß ſie nicht gewillt ſind, in dieſer Sache
nachzu=
geben. Vor vollbeſetztem Saale ſprach dann der Vertrauensmann
der Angeſtelltenverſicherung, der Geſchäftsführer des GDA. Hugo
T nſims: „Achtung Auſtralien, Weinberg, über: Der Raub an unſerem Eigentum. Der Redner
ging auf alle Forderungen und Begründungen der
Invalidenver=
ſicherung ein und nahm Punkt für Punkt die einzelnen
Forderun=
gen durch. Er wies nach, daß die Forderung in keiner Weiſe einer
Nachprüfung ſtandhalten kann, ſo daß nichts anderes übrig bleibt,
als der Verſuch, die Invalidenverſicherung auf Koſten der
Ange=
ſtelltenverſicherung zu ſanieren. Nach kurzer Ausſprache wurde der
Verſammlung die nachfolgende Entſchließung vorgelegt, die
ein=
ſtimmige Annahme fand.
Entſchließung:
Die im GDA.=Heim verſammelten Angeſtellten erheben den
ſchärfſten Proteſt gegen die maßloſe Forderung des Reichsverban=
Preiſe 0.80—2 80 Mk. des Deutſcher Landesverſicherungsanſtalten an die
Angeſtellten=
verſicherung. Die Prüfung ergab, daß die
Landesverſicherungs=
anſtalten ihre Forderung in keine Weiſe begründen konnten. Die
Forderung ſtellt nichts weiter dar, als ein Verſuch, die Sanierung
gebenheiten. 1.59—7.50 Mk. der Invalidenverſicherung auf Koſten der Angeſtelltenverſicherung
vorzunehmen. Hierdurch könnte aber noch nicht einmal eine durch=
13. 17 30, 70.15 Uhr greifende Hilfe geſchaffen werden. Anderſeits würde aber die
ein=
zige noch geſunde Verſicherung an den finanziellen Abgrund
ge=
bracht.
Der Verſuch bedeutet ein Angriff auf das Sparguthaben der
Angeſtelltenſchaft. Die Folgen dieſer Maßnahmen wären von einer
weittragenden Bedeutung, da die Angeſtelltenſchaft in ihrem
Ver=
trauen ſchwer erſchüttert würde.
Wir fordern, daß die Reichsregierung dieſen Anſchlag auf das
Buldehen.
Die Verſammlung erkennt an,
daß das Direktorium der
Die Beſetzung der Verwaltung der Angeſtelltenverſicherung
Dieburger-
Taunusburg-Casino straße"
T5300a
das intime, vornehme Abendlokal.
—Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag vormittag um 11 und
11,30 Uhr und an den übrigen Tagen nächſter Woche um 11 und
11,30 Uhr vormittags und um 3 und 3,30 Uhr nachmittags
Füh=
rungen. Die Madonna des Bürgermeiſters Meyer von H. Holbein
d. J. kann ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
Von Montag, den 13. d. M. ab werden wieder die normalen
Eintrittspreiſe erhoben. Es bietet ſich alſo am Sonntag letztmalig
die Gelegenheit, die Holbeinſche Madonna und die reichhaltigen
Sammlungen des Schloßmuſeums zu niedrigem Eintrittspreis
kennen zu lernen.
Die ruſſiſche Kirche auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10—12.30 Uhr und von 3—7 Uhr geöffnet.
— Frühlingsfahrten an den Altrhein. Kaum ſendet die
Früh=
lingsſonne ihre erſten Strahlen, ſo rüſtet ſich der Waſſerſportler
zum Aufbruch an den ſo beliebten Altrhein. Reges Leben herrſcht
jetzt ſchon in den Bootshäuſern, und alt und jung tummelt ſich auf
den ſich allmählich grünenden Hängen. Wie in Sportkreiſen
be=
kannt iſt, veranſtaltet das Reiſebüro Wilhelm Köhler, G. m. b. H.,
Luiſenplatz 1, Telephon 2418, bei günſtigem Wetter und guter
Be=
teiligung jeden Sonntag Wanderfahrten an den Altrhein. Die
Fahrpreiſe ſind ſo billig gehalten, daß dieſe Sonderfahrten nur bei
genügender Beteiligung durchgeführt werden können. Das
Reiſe=
büro richtet daher an alle Waſſerſportler, Wanderer und Freunde
des Altrheins die Bitte, die Plätze rechtzeitig zu beſtellen. Karten
und Platzbeſtellung bei Reiſebüro W. Köhler, G. m b. H.,
Luiſen=
platz 1. Telephon 2418, Sporthaus Adelmann, Rheinſtraße, und
Friſeur und Zigarrenhaus Hartmann, Grafenſtraße 20.
Chöre können von gewaltiger Wirkung ſein. Der Komponiſt muß
vor allem dem Dichterwort gerecht werden. Die Ballade, der
Hegars ſtümpernde Nachahmer einen ſchlechten Dienſt erwieſen
haben, iſt heute etwas überlebt. Es iſt geſchmacklos, Sätze die
nur im Kinder= und Frauenmund Sinn haben, dusch Männer
ſingen zu laſſen. Auch der ausgeſprochenen Ich=Poeſie widerſtrebt
der Männerchor. Kitſch wuchert in den ſogenannten
Volkstüm=
lichen Liedern”, in denen man mit erheuchelten Gefühlen dem
echten Volkslied nahe kommen will. Zu verbannen ſind alle Chöre,
deren Gefühlsgehalt übertrieben, überſpannt, weinerlich und
un=
eiht iſt. Das Benehmen mancher „Komponiſten”, die ihre Chöre
ſelbſt drucken und den Vereinen aufdrängen, grenzt an
Bauern=
fängerei. Die Polyphonie wird die Siegerin ſein, weil bei ihr
jede Stimme etwas zu ſagen hat. Ehe man einen Chor anſchafft,
muß man der Partitur gründlich „in den Magen ſehen”. Man
ſinge jede Stimme durch und ſehe, ob ſie eine Linie hat, oder ob
ihr nur Gruppen zuſammengefügter Töne zugemutet werden,
Die Beratung der Vereine ſoll in der „Heſſiſchen Sängerwarte‟,
erfolgen. Ein Ausſchuß von Fachleuten wird dort gute neue
Chöre beſprechen. Die Partituren werden in der Landesbibliothek
geſammelt und können von dort aus bezogen werden. Der
Be=
ſprechung werden beigefügt Bemerkungen über Schwierigkeit,
Stimmumfang, Zeitdauer Stilart. Inſtrumentalbegleitung. Man
hofft auf dieſe Weiſe Mißgriffen und Auswüchſen wirkſam zu
begegnen. An den inhaltreichen Vortrag ſchloß ſich eine ſehr
rege Ausſorache.
Für die praktiſchen Uebungen mit dem Männerchor hatten ſich
im Intereſſe der Sache wiederum in dankenswerter Weiſe der
Mozartchor und der Liederkranz zur Verfügung geſtellt.
Profeſſor Gambke leitete den Mozartchor, Dr. Werner den
Liederkranz.
E. K
Zikzl im Kleinen Haus.
Zu einer Probevorführung der neuen Lautſprech= und
Ton=
film=Anlage waren geſtern nachmittag zahlreiche Intereſſierte
eingeladen worden. Einleitend gab Herr, Generalintendant
Ebert einige Mitteilungen über Zweck und Ziel der neuen
Ein=
richtung. Prof. Ebert verſprach ſich von ihr zunächſt eine
Ein=
nahmequelle, da Film und Tonfilm als populäre
Kunſtgattun=
gen weiteſte Kreiſe des Publikums anzögen, die ſonſt dem Theater
fernblieben. Darüber hinaus gab er ſeiner Meinung Ausdruck,
nach der Theater und Film zum Vorteil für beide Hand in Hand
gehen können, ohne daß die künſtleriſche Tradition und
Beſtim=
mung des Theaters darunter zu leiden habe. Im Gegenteil
könne ſich das Theater mit Vorteil der zeitgemäßen techniſchen
Mittel, die ihm der Film im allgemeinen und die neue Tonfilm=
Anlage zur Verfügung ſtelle, bedienen.
Von der Leiſtungsfähigkeit dieſer Anlage wurde ſodann dem
Publikum ein vielſeitiges Bild gegeben, indem einige Konzert=
und Geſangſchallplatten, ein Trickfilm, die tönende Ufa=
Wochen=
ſchau und Abſchnitte aus dem Colin=Roß=Film „Achtung Aſien,
Achtung Auſtralien!” und aus der Tonfilmoperette „Drei von der
Tankſtelle” vorgeführt wurden. Nach dieſen Proben zu urteilen iſt
die Tonfilmanlage des Kleinen Hauſes, ohne natürlich ſchon
män=
gelfrei zu ſein, auf der Höhe des heute Erreichten.
Dagegen alſo ſind keine Einwände zu machen. Anders ſteht
es um die Tatſache ſelbſt, daß nämlich die Direktion des
Landes=
theaters ſich überhaupt entſchloſſen hat, in bisher nicht üblichem
Maß Filme zu bringen und zu dieſem Zweck die Produktion der
Ufa erworben hat. Es ſcheint uns hier ein Vorgang in der
Darm=
ſtädter Kinogeſchichte vorzuliegen, der einer grundſätzlichen
Be=
trachtung bedarf. Erſt in zweiter Linie iſt uns dabei wichtig, daß
das Landestheater mit ſeinem Verhalten die Stellung des
Film=
verleihs, in dieſem Falle der Ufa, gegen die Filmtheaterbeſitzer
kräftigſt unterſtützt, obwohl es beſtimmt nicht im Intereſſe des
Kinobeſuchers liegen kann, daß Filmproduzent und =Verleiher
übermächtig wird und Bedingungen diktieren kann, nach denen
für jeden guten Film eine Reihe ſchlechter mit in Kauf
genom=
men werden müſſen.
Zur ſchärfſten Kritik aber fordert die Tatſache als ſolche
her=
aus. Iſt es die Aufgabe des Landestheaters, Filme vorzuführen?
Keineswegs, ſondern gutes Theater zu machen. Allein zu dieſem
Zweck iſt es da. Dieſe Aufgabe iſt vom künſtleriſchen und
kulturel=
len Standpunkt aus gar nicht hoch genug zu bewerten, und das
Landestheater ſelbſt liebt es, die Größe und den Ernſt dieſer
Be=
ſtimmung zu betonen. Die Vorführung von Filmen aber liegt
außerhalb dieſer Aufgabe und widerſpricht ihr in eben dem Maße,
in dem der Ton= und Sprechfilm ein Konkurrent des Theaters
wird. Es gibt kulturelle, geiſtige und künſtleriſche Probleme, um
die ſich der Tonfilm mit Recht nie kümmern wird, weil ſein Wert
auf anderem Gebiete liegt, um deren Erhaltung und Pflege ſich
aber das Theater zu einem geiſtigen Exiſtenzkampf aufzuraffen
hätte. Statt deſſen macht es ſich zum geſchäftlichen Konkurrenten
und geiſtigen Mitläufer des Kinos. Es verwendet öffentliche
Mit=
tel zu einer Beſtimmung, die niemals die ihre iſt.
Staat und Stadt geben jährlich 1,6 Millionen RM. einzig
um der hohen kulturellen Aufgabe des Theaters willen. Einzig
und allein für dieſe Aufgabe ſind unſerer beſcheidenen Meinung
nach die Mittel zu verwenden, nicht aber zur Anſchaffung von
teuren Tonfilmapparaturen.
Dabei wollen wir die Frage, ob die Filmvorführungen im
Kleinen Haus ein geſchäftlicher Erfolg für das Theater werden
können, ganz außer acht laſſen, rundweg bejahen wird ſie ſowieſo
kein Menſch. Ganz davon abgeſehen alſo können wir es nicht in
Ordnung finden, daß die Mittel, die allein zur Unterhaltung des
Theaters beſtimmt ſind, verwendet werden, um Filme zu
er=
werben, eine ſehr teure Apparatur, die unſeres Wiſſens allein
20 000 RM. koſtet, anzuſchaffen uſw.
Endlich iſt mit dieſem Unternehmen ein Bedenken gegeben,
deſſen Berechtigung wir nicht voll prüfen können, das aber zu
ſchwerwiegend iſt, um unausgeſprochen bleiben zu dürfen. Es
han=
delt ſich um die Frage, ob das Kleine Haus den beim Film
erhöh=
ten Sicherheitsanforderungen genügt, ſo daß jede Gefährdung der
Beſucher mit Sicherheit als ausgeſchloſſen gelten kann.
Orpheum. Nur noch 3 Tage währt das Gaſtſpiel der
internationalen, Prunkſchau „Der Chic von Paris‟. Die
erſtklaſſige Ausſtattung, welche in ähnlicher Pracht und
Koſtſpielig=
keit hier noch nicht gezeigt wurde, findet allabendlich vollſte
Be=
wunderung. Es ſei noch beſonders darauf hingewieſen, daß
mor=
gen Sonntag, nachmittags 4 Uhr, eine Volks= und
Frem=
denvorſtellung bei kleinſten Preiſen von 60 Pfg.
an ſtattfindet. Karten für die Nachmittags= und Abendvorſtellung
im Verkehrsbüro und bei Hugo de Waal ſowie telephoniſch unter
389. (Siehe Anzeige.)
— Deutſch=Evang. Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Wir
weiſen noch einmal auf den Vortrag Galliſon hin, der Sonntag,
den 12. April, nachmittags 6 Uhr, in der Stadtkapelle ſtattfindet.
Thema: Aus meinem Leben in zwei Welten. (Siehe Anzeige im
Blatt vom 2. April.)
Or een Ane SoPire
schun vod RM. 100O.-4
Die Kaufkraft joder Mark ist
größer, wenn Sie Opel wählen.
Seite 6
Samstag, den 11. April 1931
Nummer 100
Reiſe mit dem Fahrſcheinheft!
Die verſchiedenen Vorkeile, die es biekek.
RDV In der Benutzung der MER.=Fahrſcheinhefte iſt am
April eine bemerkenswerte Erleichterung in Kraft getreten.
Auf dem Umſchlag der Hefte fallen fortan der Vermerk „Nicht
übertragbar, und die Unterſchrift des Inhabers
fort. Damit werden die Fahrſcheinhefte allgemein
über=
tragbar, ſolange die Reiſe noch nicht angetreten iſt.
Daß die MER.=Fahrſcheinhefte infolge ihrer 60tägigen
Gül=
tigkeitsdauer gegenüber den nur 4 Tage geltenden amtlichen
Fahr=
karten mancherlei Vorteile bieten, iſt wohl allgemein bekannt.
Daß man mit ihnen jedoch auch in beſtimmten Fallen
weſent=
lichbilliger als mit der gewöhnlichen Fahrkarte reiſt wird noch
nicht genügend beobachtet. Allerdings iſt die Ausgabe derMER.=
Fahr=
ſcheinhefte an beſtimmte Bedingungen gebunden. Sie werden nur
ausgegeben für einfache Reiſen über 600 Kilometer, für
Rund=
reiſen über 300 Kilometer und in Verbindung mit einem
Aus=
landsfahrtausweis ohne Einſchränkung durch eine
Mindeſtentfer=
nung. Treffen dieſe Vorausſetzungen zu, dann ſollte man nicht
zögern, auf alle Fälle ein Fahrſcheinheft zu wählen; denn die
Vorteile ſind mannigfach. Innerhalb der 60tägigen
Geltungs=
dauer kann die Fahrt beliebig oft und beliebig lange
unterbrochen werden — mit der Fahrkarte nur einmal —
das Reiſegepäck kann nach der Beſtimmungsſtation abgefertigt
werden, auch wenn der Reiſende ſelbſt unterwegs noch allerlei
Umwege macht. Für dieſe Umwege müßte der Reiſende ohne
Fahrſcheinheft jedesmal eine neue Fahrkarte löſen — im Heft ſind
alle gewünſchten Kreuz= und Querfahrten enthalten.
Billiger als gewöhnliche Fahrkarten werden die MER.=
Fahr=
ſcheinhefte in den Fällen, in denen der Reiſende ſeine Fahrt
mehr=
mals unterbrechen will. Er braucht dann den
Schnellzugs=
zuſchlagnur einmal für die geſamte Strecke, und zwar für
je 650 Km. zu zahlen. Ein Beiſpiel möge dies erläutern: Eine
einfache Fahrt von Berlin nach der Schweiz über Halle—Frank=
furt-Baſel koſtet einſchließlich Schnellzugszuſchlag in der zweiten
Klaſſe 62.— RM., in der driten Klaſſe 40,20 RM. Für
Fahrſchein=
heft oder amtliche Fahrkarte iſt der Preis der gleiche. Will man
jedoch dieſe Reiſe beiſpielsweiſe in Weimar, Eiſenach, Frankfurt
und Heidelberg jedesmal für mehrere Tage unterbrechen, müßte
man ſich — wenn es kein Fahrſcheinheft gäbe — für jede
Teil=
ſtrecke, alſo für Berlin—Weimar, Weimar—Eiſenach, Eiſenach—
Frankfurt, Frankfurt-Heidelberg und Heidelberg-Baſel eine
neue Karte löſen. Und das iſt nicht nur unbequem, ſondern auch
weſentlich teurer, da man jedesmal den Schnellzugszuſchlag für
eine beſtimmte Zone bezahlen muß, die zumeiſt größer als die
tatſächlich zuruckgelegte Kilometerzahl iſt. Die Preiſe für die
ein=
zelnen Fahrkarten koſten einſchl Schnellzugszuſchlag von Berlin
nach Weimar 2. Klaſſe 22,60 RM. 3. Kl. 14.—RM., Weimar-
Eiſenach 8,60 RM. bzw. 5,20 RM., Eiſenach—Frankfurt 18,40 RM.
bzw. 11,50 RM., Frankfurt-Heidelberg 9,20 RM. bzw. 5,60 RM.
und Heidelberg-Baſel 22,60 RM. bzw. 14,20 RM. Rechnet man
nun dieſe einzelnen Beträge zuſammen, ſo wird man finden, daß
man für dieſe Reiſe, die mit dem MER.=Fahrſcheinheft 2. Kl.
62.— RM. und 3. Kl. 40.20 RM. koſtet insgeſamt 81,40 RM. in
der 2. Klaſſe und 50,50 RM. in der 3. Klaſſe hätte zahlen müſſen.
Ebenſo vorteilhaft, iſt auch das Fahrſcheinheft für
Rundreiſen. Nehmen wir eine Rundreiſe Berlin—Dresden—
Leipzig-Naumburg—Weimar — Nordhauſen — Hannover—
Frank=
furt -Köln-Hamburg-Hannover-Berlin an. Die Geſamtſtrecke
beträgt 2129 Km. Wird ein Fahrſcheinheft gewählt, iſt für je 650
Km. ein Schnellzugszuſchlag zu zahlen; er koſtet für die 2. Klaſſe
36.— RM., für die 3. Klaſſe 18.— RM. Würde der Reiſende von
einem Orte zum nächſten jedesmal eine neue Fahrkarte löſen,
ſtei=
gen die Zuſchläge auf 64,— bzw. 32.— RM. Die Reiſe würde
da=
durch in der 2. Klaſſe um 28.— RM., in der 3. Klaſſe um 14.—
RM. teurer. Die Vorteile, die die MER.=Fahrſcheinhefte
beſon=
ders bei weiten Reiſen bieten, ſind alſo recht beträchtlich.
— Achtes Sinfoniekonzert im Landestheater. Lange Jahre
fehlte auf den Programmen, der Sinfoniekonzerte des
Landes=
theater=Orcheſters die Es=Dur=Sinfonie Robert Schumanns.
Unmittelbar nach ſeiner Ueberſiedelung nach Düſſeldorf ſchrieb
Schumann dieſe, die „Rheiniſche” genannte Sinfonie unter
dem Eindruck der lebhaften und lebensfrohen neuen Umgebung.
Das rheiniſche Volkstum in ſeiner ganzen Heiterkeit und
tem=
veramentvollen Lebendigkeit muſikaliſch zu feiern, lag in der
Be=
ſtimmung dieſes wirklich heiteren ſinfoniſchen Werkes. In
Düſſel=
dorf fand unter des Komponiſten Leitung am 6. Februar 1851 die
erſte Aufführung ſtatt. Seitdem iſt dieſe Sinfonie eines der
be=
liebteſten Werke aus der Zeit der Romantik. Felix
Mendels=
ſohns „Schottiſche” Sinfonie eröffnet die Vortragsfolge
des am Montag, den 13. April, unter der Leitung von
General=
muſikdirektor Dr. Karl Böhm ſtehenden achten Sinfoniekonzertes.
Soliſt iſt der hochgeſchätzte erſte Konzertmeiſter des Landestheater=
Orcheſters, Otto Drumm, der das lange Jahre nicht mehr
ge=
hörte Violinkonzert H=Moll von Saint=Saens ſpielt.
Kampf dem Krebs! Der Redner der drei
zuſammenhängen=
den Vorträge, Präſident des Deutſchen Bundes für
Krebsbekämp=
fung, Herr Dr. Wetterer=Mannheim, ſchreibt uns u. a.: Am
20. und 21. April finden in Darmſtadt meine drei Vorträge des
Deutſchen Bundes für Krebsbekämpfung ſtatt (zwei
aufeinander=
folgende Abende und einen Vormittagsvortrag,
Ernährungsvor=
trag mit dem Thema: „Sind wir imſtande, durch Umſtellung der
Ernährung das ſtete Anwachſen der Magen=, Darmkrebſe zu
redu=
zieren?). Der Deutſche Bund ſteht unter dem Ehrenprotektorat
der Madame Curie, Profeſſor an der Sorbonne, Paris, die
Mit=
entdeckerin des Radiums iſt. Die „Strahlenkönigin” wie ich ſie
vor einigen Jahren huldigend nannte, iſt zu den deutſchen
Früh=
jahrsvorträgen in Darmſtadt, München, Wiesbaden beſonders
herzlich von mir eingeladen; wir hoffen, daß die berühmte
Wiſſen=
ſchafterin, Nobelpreisträgerin an einem der Vorträge teilnimmt,
in dieſem Falle wird ſie ſich durch einen kleinen Vortrag, den ich
verdolmetſchen werde, der deutſchen Bevölkerung zum erſten Male
vorſtellen. Madame Curie hat außer in Frankreich bis jetzt nur
in Amerika, Dänemark, Polen, ihrem Heimatlande, geſprochen.
Ich erlaube mir, folgendes zu bemerken: Als Präſident des
Bun=
des erhalte ich von einem ausländiſchen Mäzen eine größere
Menge Radium=Element zur Behandlung armer deutſcher
Krebs=
kranker des Bundes leihweiſe gratis zur Verfügung. Ich habe
dies=
bezügliche Mitteilung an das Bezirksamt Mannheim gegeben.
Ferner habe ich die Anregung gegeben, daß in einem Hoſpital in
Brüſſel, in welchem eine beſonders große Menge Radium
dis=
ponibel iſt. 10—20 Betten zur Radiumbehandlung armer deutſcher
Bundesmitglieder zur Verfügung ſtehen mögen, damit könnten
Krebskranke ohne Gebühr auch dort behandelt werden. So ſteht
zu hoffen, daß durch die Arbeit des Bundes auch Armen hieſiger
Gegend mehr und mehr die Möglichkeit der Ueberlaſſung von
Ra=
dium verſchafft werde.
Eine Darmſtädter Woche auf Mallorca. Ende März fand
in Formentor, dem ſchönſten Orte Mallorcas, die erſte richtige
Tagung der Schule der Weisheit außerhalb Darmſtadts ſtatt.
Graf Keyſerlings ſpaniſche Freunde hatten ihn ſchon voriges Jahr
darum gebeten. Dieſes Jahr konnte er es einrichten, im Anſchluß
an ſeine Vorträge in Paris und Barcelona. Dem ſpaniſchen
Tem=
peramente entſprechend, trug die Veranſtaltung weniger ſtraffen
und improviſierteren Charakter als ſonſt in Darmſtadt. Zweimal
täglich vereinigte man ſich unter den Pinien am Meer. Graf
Key=
ſerling oder ein anderer Tagungsteilnehmer hielt einen kurzen
Vortrag, der dann lebhaft beſprochen wurde. Aber gerade dank
dem war die Woche ſelten ergiebig. Unter prominenten
Cata=
loniern nahmen u. a. die Politiker und Schriftſteller Joan
Eſtel=
rich und Vizconde de Güell, die Dichter Joſep Maria de Sagarra
und Carles de Soldevila und der Maler Julient, unter Caſtiliern
der Dichter Ramon Gomez de la Serna aktiv an der Tagung teil
(Don Franciſo Cambo. Don Joſé Ortega y Gaſſet und Don
Ra=
mon Perez de Ayalä, die ihr Erſcheinen feſt zugeſagt hatten, waren
im letzten Augenblick durch die politiſchen Verhaltniſſe am
Kom=
men verhindert). Im übrigen kamen und gingen Zuhörer von
ganz Mallorca und Barcelona und auch aus dem Auslande, ſoweit
ſie ſpaniſch verſtanden. Das Ergebnis der Tagung ſoll auf
ſpa=
niſch und franzöſiſch unter dem Titel „Les entretiens de
Formen=
tor” veröffentlicht werden. Indeſſen brachten die Hauptzeitungen
von Barcelona und Madrid täglich Berichte, und das geweckte
In=
tereſſe iſt ſo groß, daß von jetzt ab jährlich Darmſtädter Tagungen
außerhalb Darmſtadts ſtattfinden ſollen. Für nächſtes Jahr kommt
wieder ein ſchöner Ort am ſpaniſchen Mittelmeer in Frage. Auch
von Mexiko und anderen ſüdamerikaniſchen Staaten iſt ſchon die
Rede.
Feſtnahme. Ein von der Staatsanwaltſchaft Mosbach
we=
gen Diebſtahls ausgeſchriebener Arbeiter aus Nürnberg wurde in
Darmſtadt feſtgenommen und dem Gericht zugeführt.
Das erſte Geld des Bakikans.
Die erſte Serie der vatikaniſchen Münzen wurde in Rom zu
Oſtern in Umlauf gebracht. Die Münzen ſind in Größe und
Ge=
wicht dem italieniſchen Geld angepaßt, mit dem ſie in ganz Italien
gleiches Recht genießen.
— Der Bund Alter Herren der Höheren Landesbauſchule
Darmſtadt (Ortsgruppe Darmſtadt) hatte zu einer Verſammlung
in den „Kronenſaal” eingeladen. Zahlreich waren die
Bundes=
mitglieder mit ihren Damen ſowie die techniſchen Verbindungen
der hieſigen Höheren Landesbauſchule dieſer Einladung gefolgt.
Galt es doch, die mit Verordnung des Reichsrats vom 31. März
d. J. für die Abſolventen der Höheren Bauſchulen und Höheren
techniſchen Staatslehranſtalten (vorm. Baugewerkſchulen) mit
Wirkung vom 1. Oktober d. J. genehmigte, langumſtrittene, mit
echtem deutſchen Wort benannte Berufsbezeichnung „
Baumei=
ſter” zu feiern und derer, die zur Erreichung dieſes ſchönen
Er=
folges beigetragen haben, zu ehren und zu würdigen. Beſonderer
Dank galt den Reichs= und Länderregierungen und nicht zuletzt
dem 1. Vorſitzenden des Deutſchen Bauſchulbundes,
Bauoberinſpek=
tor Koch, nebſt den bewährten übrigen Vorſtandsmitgliedern
die=
ſes über ganz Deutſchland verbreiteten und anerkannten Bundes.
Als weitere Anerkennung für die Wertmeſſung der Technik wurde
die Bekanntgabe der ab 1. April d. J. erfolgten Umbenennung der
ſtaatlichen und ſtaatlich anerkannten preußiſchen Baugewerkſchulen
in „Höhere Techniſche Staats=Lehranſtalt” mit
großem Beifall aufgenommen. — Möge der Deutſche Bauſchulbund
und mit ihm der „BAH. der genannten Studienanſtalten weiter
wachſen, blühen und gedeihen. Die erzielten Erfolge dürften allen
denen, die dem Bunde heute noch fernſtehen, ein Anſporn ſein,
auch ihrerſeits Bauſteine beizutragen zur weiteren Hebung und
Wertung des deutſchen Technikerſtandes.
Die Eigentümerin hat ſich gemeldet. Die Dame, die am
3. April im Walde bei Traiſa den Damenpelzkragen gefunden hat
(Pelzhaus Schlitt) wird erſucht, beim Fundbüro des Polizeiamts
(Zimmer 11) vorzuſprechen und ihren Finderlohn in Empfang zu
nehmen.
Lokale Beranſkalkungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendmie als Beſprechung oder Krit”
Geſellſchaftsabend. Heute Samstag, morgen
Sonn=
tag, ab 20 Uhr, finden im Hotel und Reſtaurant Poſt am
Haupt=
bahnhof in ſämtlichen Parterreräumen die allerſeits beliebten,
ſchönen Geſellſchaftsabende mit Tanz ſtatt. (Siehe heutige Anz.)
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
* Palaſt=Lichtſpiele.
Achtung! Autodiebe. Schon in dem Titel dieſes Harry=
Piel=Films, der zurzeit in den Palaſtlichtſpielen läuft, liegt alles,
was man von einem „knorken‟ Detektivfilm verlangt. Gauner,
die mit Erfolg einen ſchwunghaften Handel mit geſtohlenen Autos
treiben, ein raffinierter Anführer in der Maske eines
Gentle=
mans, der noch dazu eine entzückende Frau hat, verfolgte Diebe,
jagende Autohetzen durch die belebteſten Großſtadtſtraßen und
ſchließlich nach einer herzerfriſchenden Keilerei mit den Banditen
das happy end und die Feſtnahme der ganzen ſauberen Bande
durch die Polente. Harry Piel mit überlegener Routine bleibt
natürlich, wenn auch ihn mancher K.o.=Schlag einige Zeit
kampfunfähig macht, Sieger. Harry Piel führt die Regie, und
wer ihn kennt, weiß, daß bei ihm kein Abenteuer unmöglich iſt
und daß die fürchterlichſten Kataſtrophen ſtets in letzter Minute
vermieden werden und ſogar dem Meiſterdedektiv zum Erfolg
verhelfen. Senſation hält von Anfang bis Schluß in Atem, die
gefährlichſten und gewagteſten Situationen löſen in ihrer
ver=
blüffenden Löſung ein heiteres Lachen aus. Achtung! Autodiebe!
fand bei den Kinobeſuchern freudige Aufnahme. Ein reiches
Bei=
programm vor dem Hauptfilm bringt eine tolle Groteske, hübſche
Naturbilder und die Wochenſchau.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Die Angeſtellten in der Deutſchen Volkspartei
beabſich=
tigen, ſich innerhalb der hieſigen Ortsgruppe der DVP. zu einem
Angeſtelltenausſchuß zuſammenzuſchließen. Dieſer Ausſchuß ſetzt
ſich zur Aufgabe, die Intereſſen der Angeſtelltenſchaft innerhalb
der Partei wahrzunehmen und gemeinſam mit den übrigen
Be=
rufsſtänden für die Partei zu arbeiten und den
Volksgemein=
ſchaftsgedanken zu pflegen. Die Gründungsverſammlung findel
am Mittwoch den 15. April, abends 8.15 Uhr, im gelben
Zimmer bei Chriſt. Darmſtadt, Grafenſtraße, ſtatt. Der Deutſchen
Volkspartei naheſtehende Angeſtellte ſind zur Teilnahme herzlichſ
eingeladen.
Tageskalender für Samstag, den 11. April 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr,
Ende gegen 22.15 Uhr: „Turandot‟
— Kleines Haus,
Anfang 15, 17.30 und 20,15 Uhr: Erſtaufführung des Colin=
Roß=Tonfilms: „Achtung Aſtralien, Achtung Aſien!“ —
Or=
pheum, 20.15 Uhr: „Le Chic de Paris”. — Konzerte:
Rheingauer Weinſtube, Zur Oper, Schloßkeller. Datterig
Sportplatz=Reſtaurant „Böllenfalltor”, Theater=Reſtaurant, D.
Tropfſtein, Alter Ratskeller. Reſt. zur Poſt. Parcuseck.
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt=Licht
ſpiele. — Vereinigte Geſellſchaft: Ausſtellung „Der=
Menſch”. — Gewerkſchaftshausſaal. 20 Uhr: „
Muk=
ter, Kind und Kirche‟,
Ine
geh
eimnisvolle
Ligarett
(G ENER
Die Ziseretten der italienischen labskresie bergen ein Geheimnis in sich.
Kenner sagen: „Endlich eine Ziserette, die stets aufs Neue anrest!"
MACEDONIA Packuns 50 P.
GlUBER Pockuns 50 P. EVA Pockuns 50 P. OPIENT Poduns 60 P. SAVOIA Pocuns 80 P.
mit und ohne Mundstück
LA-ZIGARETTEN
Immer wieder interessont — prüfen Sie, Warum!
„Italis‟ Tebekweren nach den Vorschriſten der ltal. lcbakresie G.m.b. H. Mannheim
RETER: . MESEL, MANNHETM
U. 3. 2 2.,, TELEFON
3.0 7 6 5
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte, am
Freitag annähernd vier Stunden gegen einen 30jährigen
Kaufmann aus Leipzig wegen Betrugs im
Ruck=
fall. Der junge Mann, der auf Betreiben ſeiner Frau wegen
Geiſtesſchwäche entmündigt wurde, war einſtens ſelber vermögend.
Er hatte in Leipzig ein gutgehendes eigenes Geſchäft, das ſeinen
Anſprüchen aber anſcheinend nicht mehr genügend abwarf. In
leichtfertigſter Weiſe ging er mit dem Geld um, ſo daß er bald nur
noch Schulden hatte. Er verband ſich dann vor einigen Jahren
mit einer Firma, die ein Werk: Deutſchlands Köpfe der
Gegen=
wart, herausgab, und die, um es abzuſetzen, einen Vertrag machte,
wonach ſie von jedem verkauften Buch einen gewiſſen Prozentſatz
an die Hindenburgſpende abführte. Ein großer Gewinn war das
wohl allerdings nicht für die Hindenburgſpende — es waren etwa
2—3 Prozent — aber die Firma ſtellte ihre wohltätigen Abſichten
beim Verkauf recht in den Vordergrund. Nach einiger Zeit machte
ſich der junge Mann jedoch ſelbſtändig. Er fing an, dieſe Bücher
beſonders an Hochſchulen zu verkaufen. Zu dieſem Behuf machte
er Beſuch bei den Rektoren, ließ ſich ein Werbeſchreiben
unter=
ſchreiben, ſchenkte den Herren großzügig ein Freiexemplar und
ließ ſie ſich in die Käuferliſte eintragen. Er machte dann dasſelbe
Manöver bei Bürgermeiſtern, hohen Beamten und anderen
„Prominenten”, und hatte ſo zugkräftige Namen, die Fabrikbeſitzer
u. a. dazu veranlaßte, ein Buch bei ihm zu beſtellen, das er ihnen
in zwei Ausführungen — zu 60 und 200 Mark — vorlegte. Doch
ein Frankfurter Ingenieur traute ihm nicht, und brachte die
Straf=
verfolgung gegen ihn ins Rollen. Als er nach drei Wochen
ver=
haftet wurde, hatte er von über 1000 Mark noch 190 Mark im
Be=
ſitz, und keines der Bücher war geliefert. Der Angeklagte
behaup=
tet heute, er ſei ja ſo ſchnell verhaftet worden, daß er keine Zeit
mehr zum Liefern der Bücher gehabt habe. Er habe auch nie eine
Betrugsabſicht gehabt uſw. Doch das Gericht kommt zu der
Ueber=
zeugung, daß der Angeklagte es ſogar, recht geſchickt verſtanden
habe, die Leute zu betrügen, und verurteilt ihn wegen
fortge=
ſetzten Betrugs und Betrugsverſuchs im
Rück=
fall zu ſieben Monaten Gefängnis, abzüglich vier Monaten und
zwei Wochen Unterſuchungshaft. Es werden ihm mildernde
Um=
ſtände zugebilligt, da er wirklich in Not war, ſo daß er noch
ein=
mal vor dem Zuchthaus bewahrt bleibt. Außerdem hat er wegen
unerlaubten Sammelns zu wohltätigen Zwecken eine Geldſtrafe
von 60 Mark zu entrichten. Er nimmt das Urteil an.
Verkehrsunfall. Am 9. April 1931, nachmittags, ereignete
ſich auf der Straßenkreuzung Landgraf=Georg= und Stiftsſtraße
wiederum ein Verkehrsunfall. Ein 30jähriger Radfahrer aus
Ober=Ramſtadt fuhr auf ſeinem Rad in ſüdlicher Richtung die
Stiftsſtraße herunter und rannte auf dem genannten Straßenkreuz
auf einen Perſonenkraftwagen, der die Landgraf=Georgſtraße,
Richtung Oſtbahnhof, fuhr, auf. Der Radfahrer wurde verletzt nach
dem Eliſabethenſtift verbracht. Die Inſaſſen des aus Alzey
ge=
kommenen Autos konnten ihre Fahrt fortſetzen.
Freitod. Am 9. April 1931, vormittags wurde auf der
Bahnſtrecke Heidelberg—Darmſtadt, zwiſchen Station Eberſtadt
und Darmſtadt=Süd, bei Kilometerſtein 32./, die Leiche eines
jun=
gen Mannes gefunden, die von einem Zuge überfahren worden
war. Bei dem Toten handelt es ſich um einen jungen Mann aus
Eberſtadt der ſich aus Liebeskummer das Leben genommen hat. —
Am 10. April 1931, vormittags, hat ſich ein Spengler= und
In=
ſtallateurmeiſter aus Darmſtadt in ſeiner Werkſtatt in der
Lieb=
frauenſtraße erhängt. Seine wirtſchaftlichen Verhältniſſe dürften
ihn zu dieſem Schritt veranlaßt haben.
Geſtohlen wurde am Mittwoch, den 8. April 1931, gegen
10.30 Uhr, einer Frau in dem Kaufhaus Ehape in der Rheinſtraße
aus ihrer Einkaufstaſche ein Portemonnaie mit 11 Mark Inhalt.
Der Diebſtahl iſt wahrſcheinlich vor der Porzellan= oder
Lebens=
mittelabteilung begangen worden. Perſonen, die Wahrnehmungen
hinſichtlich dieſes Diebſtahls gemacht haben, werden gebeten,
ent=
ſprechende Mitteilung bei der Kriminalpolizei, Hügelſtraße 31/33,
Zimmer 2, zu machen.
Nummer 100
Samstag, den 11. April 1931
Seite 7
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Hunantsrafangen des Dei. Sagorkaos.
Alljährlich, wenn das erſte Grün unſere Felder und Wieſen ſchmückt.
beranſtaltet der Heſſiſche Jagdklub in den drei Provinzen unſeres
Lan=
des ſeine Frühjahrs=Preisſuchen für Jagdgebrauchshunde.
Es gilt da, eine Parade der Jährlinge abzunehmen und dabei zu
ergründen, was die Eltern und die Mutter Natur ihnen an
Eigenſchaf=
ten für ihren kommenden Beruf mitgegeben haben. Nicht fertige
Leiſtungen alſo ſollen dabei gezeigt werden, ſondern der junge
Spring=
insfeld ſoll durch ſein Benehmen am Wild zeigen, was an Naſe, Suche,
Vorſtehwillen, was in Spurwillen. Hetzpaſſion und allgemeiner
Veran=
lagung für ſeine ſpäteren ernſten Aufgaben in ihm ſteckt.
Für den, der alljährlich dieſen drei großen Veranſtaltungen des
Heſſiſchen Jagdklubs beiwohnt, und der die Stämme unſeres Landes
kennt, bringen dieſe Jugendſuchen außerordentlich viel Reizvolles.
Wie ſich alle Eigenſchaften der Elterntiere wieder in den jungen
Flegeln zeigen, die da zum erſtenmal vorgeführt werden, wie aus noch
grober Form ſich ſchon alle die Gebrauchshunde=Feinheiten ahnen laſſen,
die der ſpätere vierbeinige Jagdgehilfe zu ſeiner Tätigkeit bedarf, das
iſt zu beobachten und zu ſtudieren ſehr intereſſant.
Die Suchen in Oberheſſen und Rheinheſſen finden in der
kommen=
den Woche bei Echzell und Oſthofen ſtatt, die für Starkenburg wurde am
9. April zuſammen mit dem Gau Süd des Vereines der
Pudelpointer=
züchter bei Gernsheim abgehalten.
28 Meldungen waren eingegangen und 26 Prüflinge ſtellten ſich
vor=
geſtern früh dem Preisrichterkollegium.
Strahlender Sonnenſchein lag auf der weiten Ebene, als ſchon bald
nach 8 Uhr die große Jägerſchar hinauszog, um in ſtrenger
Ausſonde=
rung die einzelnen Fächer durchzuprüfen, um die Beſten und Fähigſten
herauszufinden. Noch hatten es die Hunde, die am frühen Morgen
ar=
beiten konnten, relativ leicht, wenn auch die Staubwolke, die jeder
Sprung hinterließ, nicht gerade fördernd für den Gebrauch der
Hunde=
naſe war, aber der Nachmittag mit ſeinem wirklichen Sommerwetter
ſtellte bei dem vollſtändig ausgedorrten Feld erheblich größere
Anforde=
rungen, denen mancher Prüfling nicht gewachſen war. 6 Stück mußten
zurückgezogen werden.
Intereſſant iſt auch bei dieſen Suchen, daß nicht nur eine Raſſe
ge=
prüft wird, ſondern daß Liebhaber der verſchiedenſten bei uns
boden=
ſtändigen Jagdhunderaſſen ihre Jährlinge bringen können. So waren
anweſend: 6 Deutſchkurzhaar, 8 Pudelpointer, 5 Griffons, 3
Deutſch=
drahthaar, 3 Deutſchlanghaar und 1 Jriſh Setter.
Den Vogel ſchoß ab Direktor M. Gſchwindt=Nierſtein mit zwei ideal
ſchönen typiſchen Vertretern ſeines bekannten Kurzhaarzwingers
Süd=
weſt, von denen einer mit la., der andere mit Ib. Preis ausgezeichnet
werden konnte. Beide beſtanden in brillanter Manier alle Einzelheiten
der Prüfung und erhielten in allen Fächern die Note „ſehr gut”.
Ihnen zunächſt ſtand der kapitale Pudelvointer=Rüde des
Revier=
jägers Voß=Eberſtadt — Peter v. d. Faſanerie” —, ein Sohn des
be=
rühmten „Stropp v. d. Wette”, der von den ausgezeichneten
Eigenſchaf=
ten ſeines Vaters ſchon jetzt viel ahnen läßt. Er wurde mit le. Preis
ausgezeichnet.
Id. Preis erhielt eine Langhaarhündin des Herrn Pertl=Dieburg —
Gazelle Wurzen” —, die durch ihr baſſioniertes raſſiges Benehmen in
den verſchiedenen Prüfungsfächern auffiel.
Der bekannte Griffonzwinger v. d. Kreuzeiche des Fabrikdirektors
Otto Nexroth. Erbach i. Odw., hatte in „Taſſo” und „Tyra v. d.
Kreuz=
eiche” zwei Vertreter entſandt, die glänzende Bilder boten. „Taſſo” (
Be=
ſitzer und Führer: Gräfl. Fürſtenauiſcher Förſter Joh. Ad. Lehr 2.,
Fhs. Kohlgrube bei Michelſtadt) errang le. Preis, „Tyra”, im Beſitze
und in Führung von Forſtaſſeſſor Gilmer, Steinbach i. Odw., If. Preis.
Ig. Preis erhielt die Pudelpointer=Hündin. Draga Waldhorſt”, im
Beſitze und Führung von Förſter Gg. Klipſtein=Darmſtadt.
Mit dem 2. Preis konnten ausgezeichnet werden die
Deutſchkurz=
haar: „Forelle vom ſchwarzen Ort”, eine hübſche Hündin, gezüchtet und
O
im Beſitze von Ga. Nungeſſer=Gernsheim (Führer: Förſter Reubold=
Langwaden), und „Haſſo”, der jüngſte der vorgeführten Prüflinge, ein
erſt acht Monate alter, vielverſprechender Rüde, im Beſitz und geführt
von Peter Kadel=Darmſtadt; die Pudelpointer: „Aſtor von Fenchelberg”
(Züchter und Beſitzer Auguſt Gangloff=Nackenheim, Führer: Fritz Beck=
Gimbsheim) und „Birke Hergershauſen” (Züchter: Leo Happel=
Hergers=
hauſen, Beſitzer und Führer: Eduard Frühwein, Münſter bei Dieburg);
der Griffonrüde: „Tell von der Kreuzeiche”, im Beſitz und geführt vom
Gräfl. Förſter Hofjäger Albrecht Dick, Erbach i. Odw.; der
Langhaar=
rüde, Gernot Wurzen”, Beſitzer A. Pertl=Dieburg, Führer: Revierjäger
Löh=Seligenſtadt; die Drahthaar=Hündin „Alma von Armberg” (Förſter
Hirſchmann, Wendelsheim), und ſchließlich noch der Iriſh=Setter „Ergo
Lydia”, geführt von Revierjäger O. Weiß=Babenhauſen.
Die Qualifikation zum 2. Preis wurde der außer Konkurrenz
ge=
laufenen Pudelpointerhündin „Hertha Eiringhauſen” zugeſprochen, die
von Hilfsförſter Reubold, Hainſtadt i. Odw., geführt wurde.
Der 3. Preis erhielten: „Erno v. d. Schlotlache‟,
Deutſchkurz=
harr=Rüde geführt von Lehrer Hepp=Babenhauſen, „Trudel v. d.
Kreuzeiche”, Griffonhündin im Beſitz und geführt von Fabrikdirektor
Otto Rexroth, Erbach i. Odw.; „Aſta von Armberg”, D.D.=Hündin,
Züchter, Beſitzer und Führer: Förſter Hirſchmann, Wendelsheim, und
„Gieſa Wurzen”, Dlh.=Hündin (Pertl, Dieburg).
Die ganze Preisſuche ſtand unter der Leitung von Prof. Zimmer,
der bei dem gemeinſamen Abendeſſen, das die Prüfung abſchloß,
Ver=
anlaſſung nahm allen denen herzlichen Dank zu ſagen, die die
glän=
zende Veranſtaltung ermöglicht hatten. Dazu gehören in erſter Linie
die Herren der Gernsheimer Jagdgeſellſchaft, die Gönner des Heſſiſchen
Jagdklubs, die den Ehrengabentiſch wieder reich geſchmückt hatten. Daß
aber die ganze Veranſtaltung ſo abſolut reibungslos und
zweckentſpre=
chend durchgeführt werden konnte, war ein Zeichen der hohen Diſziplin,
die in deh Führern wohnt.
Dem deutſchen Jäger und dem deutſchen Gebrauchshund, dem
deut=
ſchen Wald und ſeinem Wild galt das Horrido des Leiters der Suche.
Direktor Nexroth dankte in markigen Worten im Namen der Führer
den Veranſtaltern. Direktor Heyne, Bad=Homburg, feierte in
be=
geiſterten Ausführungen den deutſchen Weidmann im Vergleich zu den
Rekordſchützen anderer Völker
Die ſpäten Abendzüge erſt entführten die Jäger aus den gaſtlichen
Mauern von Gernsheim.
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Seite 8
Samstag, den 11. April 1931
Nummer 100
Skarkenburg.
J. Griesheim, 10. April. Am Mittwoch, den 8 April, beging unſer
verehrter Mitbürger, Herr Karl Wenz, früher Maſchiniſt am
ſtädti=
ſchen Waſſerwert im Eichwäldchen, ſeinen 89jährigen Geburtstag in
kör=
perlicher und geiſtiger Friſche. Herr Wenz iſt der älteſte Mann unſerer
Gemeinde und Mitkämpfer von 1866 und 1870/71. Bei ſeiner
Stamm=
tiſchgeſellſchaft iſt er durch ſeinen geſunden Humor ein gern geſehener
Geſellſchafter. Möge dem alten Herrn auch weiterhin noch eine Reihe
von Jahren in gleicher körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit beſchieden
ſein. — Am Samstag, den 11. April, findet auf dem
Truppenübungs=
platz Griesheim eine öffentliche Verſteigerung ſtatt. Zum
Aus=
gebot kommen: 1 Dampfpumpe mit Zubehör, 4 Tonnenwagen,
verſchie=
dene Kaſten= und Rollwagen, kleinere Wagen, 2 Pferde, Geſchirre und
andere Wirtſchaftsgeräte, transportable Schmiede, Ambos,
Handwerks=
zeug und andere Gegenſtände. — Baulandumlegung. Am
Mitt=
woch, den 22. ds. Mts., wird im hieſigen Rathaus über den
Umlegungs=
plan, betreffend „Baulandumlegung am Heagbahnhof”, verhandelt und
abgeſtimmt. Die Pläne und Unterlagen liegen in der Zeit vom 8. bis
21. April d3. Js. werktäglich während der Dienſtſtunden auf der
Bür=
germeiſterei zur Einſicht offen. Die auf den Grundſtücken laſtenden
Rechte und Anſprüche Dritter ſind, ſoweit ſie im Grundbuch eingetragen
wurden, aus dem offenliegenden Umlegungsverzeichnis erſichtlich.
Dritt=
beteiligte ſind: Volksbank Griesheim, Heſſ. Handwerker=
Zentralgenoſſen=
ſchaft, gem. A.=G. in Darmſtadt. Alle Beteiligten ſind aufgefordert, in
der angegebenen Tagfahrt zu erſcheinen und abzuſtimmen, widrigenfalls
ſie als zuſtimmend angeſehen werden. Etwaige Einwendungen gegen
den Umlegungsplan und die vorgeſehene Ausgleichung ſind in der
Tag=
fahrt vorzubringen, auch ſind ſpäteſtens hierbei noch nicht angemeldete
Anſprüche und Rechte einſchließlich derjenigen der Mieter und Pächter,
denen ein Grundſtück auf Grund des Miet= oder Pachtverhältniſſes
über=
laſſen iſt, bei Meidung des Nachteils anzumelden, da ſie widrigenfalls im
Verfahren unberückſichtigt bleiben.
Aa. Eberſtadt, 10. April. Kirchliches. Der hieſige evangeliſche
Frauenverein veranſtaltet am Dienstagabend (14. April) im Saale des
Bergſträßer Hofes” (Peter) einen Kaffeeabend. — Die Nähſchule
des Frauenvereins wird am Montag, den 2. April, eröffnet. — Die
Jugendgemeinde veranſtaltet am Donnerstag abend im
Ge=
meindehaus einen kleinen Feſtabend für die Neukonfirmierten. — Am
Samstag, den 18. April, findet im Gemeindehaus eine Beſprechung über
die Einrichtung eines Helferkreiſes ſtatt. — Die
Schuttab=
ladeſtelle an der Alten Darmſtädterſtraße iſt um 100 Meter in der
Richtung nach der Villenkolonie zu verlegt worden. Es darf nur der
eingezäunte Zufahrtsweg benutzt werden. — Eine Uebung der Freiw.
Feuerwehr findet am Sonntag vormittag um 7.30 Uhr ſtatt. Es
wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß das Signal mit der
Alaumſirene gegeben wird. — Die Turngeſellſchaft E. V. hält
vom kommenden Montag ab ihren Turnbetrieb wieder auf ihrem
Turn=
platz in der Schloßſtraße ab.
F Eberſtadt, 10. April. Aerztlicher Sonntagsdienſt.
Am Sonntag, den 12. April 1931, ſteht, wenn der Hausarzt nicht
er=
reichbar iſt, Dr. Blum zur Verfügung.
F. Eberſtadt, 10. April. Freitod auf den Schienen.
Un=
weit der Griesheimer Brücke ließ ſich ein 19jähriger junger Mann von
hatte, ſich die
lung des Ortsgewerbevereins. In der Ver
geſtern abend im Saale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” (Laun)
ſtattfand, erſtattete der Vorſitzende, Bildhauer Heinrich Dieter, den
Jah=
resbericht, Schneidermeiſter Ludwig Bauer 2. den Kaſſenbericht. Es
wurde beſchloſſen, im Laufe des Sommers oder Herbſtes hierorts eine
Handwerks= und Gewerbeſchau abzuhalten . In den Vorſtand, der im
übrigen wiedergewählt wurde, wählte die Verſammlung Kaufmann
Jakob Dächert 2. als neuen zweiten Vorſitzenden.
Aa. Eberſtadt, 10. April. Hohes Alter. Die Witwe E.
Berg=
ſträßer in der Weingartenſtraße konnte Mitte der Woche ihren 88.
Ge=
burtstag begehen. — Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs unternimmt am Sonntag ihre 4. Wanderung, die über das
Oberwaldhaus bis nach Dreieichenhain führt.
Cp. Pfungſtadt, 10. April. Die Ausſchreibungen für das
Reit= und Fahrturnier, das von der Kreisgruppe Darmſtadt
des Junglandbundes Heſſen=Starkenburg Ende Mai hier abgehalten
wird, ſind nunmehr ergangen. Aus den einzelnen
Wettkampfbeſtim=
mungen iſt erſichtlich, daß das Turnier in einige Abteilungen (
Wett=
kampf der Reitabteilungen, Vielſeitigkeitsprüfungen, Jagdſpringen,
Trab=
reiten Schaufahren, Jagdfahren uſw.) zerfällt. Nennungsſchluß iſt der
18. Mai. Der Turnierplatz befindet ſich in nächſter Nähe des
Bahn=
hofs. Die Preisverteilung ſoll im Rahmen eines gemütlichen
Beiſam=
menſeins abends im „Rheiniſchen Hof” abgehalten werden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 10. April. Schulanfang. Der
Unter=
richt an der hieſigen Volksſchule beginnt am D. d. M. An dieſem Tag
findet auch die Aufnahme der ſchulpflichtigen Kinder ſtatt, und zwar
vor=
mittags um 9 Uhr. Aufzunehmen ſind alle geiſtig und leiblich nicht
un=
reifen Kinder, die bis zum 30. September d. J. das 6. Lebensjahr
voll=
enden. Impfſchein und für auswärts Geborene auch der Geburtsſchein
ſind bei der Aufnahme mitzubringen. Die Geſamtzahl der
Neuaufzu=
nehmenden beträgt in dieſem Jahre 42. — Neubautätigkeit im
Jahre 1931. Die Beſtimmungen über die Gewährung von
verbillig=
ten Baudarlehen zur Förderung des Wohnungsbaues im Jahre 1931 ſind
jetzt herausgegeben. Gegenüber den Vorjahren ſind dieſe bedeutend
ver=
ſchärft. Die Förderung von Mittel= und Großwohnungen iſt vollſtändig
ausgeſchaltet. Nur noch Klein= bzw. Kleinſtwohnungen bis zu 45
Qua=
dratmeter Geſamtwohnfläche, in Ausnahmefällen bis zu 60
Quadrat=
meter für ſtärkere Familien, haben Ausſicht auf Bewilligung eines
Dar=
lehens. Die einſchlägigen Beſtimmungen können auf der Bürgermeiſterei
eingeſehen werden.
G. Ober=Ramſtadt, 10. April. Obſtbauverein Ober=
Ram=
ſtadt. Nach längerem Dornröschenſchlaf entfaltete der hieſige
Obſt=
bauverein am Donnerstag im Gaſthaus „Zum heſſiſchen Hof” dahier
wieder neue Lebensenergie. Trotzdem dieſer Tagung eine
Gratiszutei=
lung von Buſchroſen in auserleſenen Sorten an die
Verſammlungsteil=
nehmer winkte, war nur ein mäßiger Beſuch zu verzeichnen, und doch
entwickelte ſich ein Arbeitsgeiſt und Obſtbauintereſſe, wie es beſſer nicht
erhofft werden konnte. Nach der Eröffnung durch den Vorſitzenden,
Herrn Jakob Bernhard, referierte Herr Lehrer Röſch über
Schädlings=
bekämpfung und Umpfropfung der Obſtbäume in recht anregender Weiſe.
Er hatte photographiſche Aufnahmen von dielen Obſtbauſchädlingen
mitgebracht und ließ dieſe an der Tafelrunde kreiſen. Dieſe waren ſo
vortrefflich gelungen, daß der Antrag des Herrn Rektors i. R. Hofmann.
Herr Aköſch möge in Bälde einen Lichtbildervortrag über
Obſtbauſchäd=
linge halten, allſeitige Billigung fand. Im Monat Mai dürfte ſomit
allen Obſtbauintereſſenten Gelegenheit geboten werden, ſich über die
Be=
kämpfung der Obſtbauſchädlinge gründlich zu orientieren. Auch wurde
der Antrag des Rektors i. R. Hofmann, etwa alle zwei Monate im
Obſt=
bauverein einen Rundgang mit praktiſcher Unterweiſung oder einen
ge=
eigneten Vortrag zu halten, angenommen. Noch viele andere
Obſtbäu=
angelegenheiten wurden erörtert und geſtellte Obſtbaufragen beantwortet.
Herr Bürgermeiſter Rückert gab ſeine Befriedigung über den Verlau
der Verſammlung kund und dankte den Referenten für ihre
Mühewal=
tung. Den Abſchluß bildete die Gratisverteilung, die ſich für die
Ver=
ſammlungsteilnehmer dadurch äußerſt ergiebig erwies, daß die
Buſch=
roſenzahl groß und die der Teilnehmer mäßig war. Auf jeden derſelben
entfielen 8—9 prächtige Buſchroſen. Mit dieſen trennten ſich die höchſt
befriedigten Obſtbauintereſſenten in ſpäter Abendſtunde.
G. Ober=Ramſtadt, 9. April. Feuerwehr. Nach dem
Uebungs=
plan 1931 findet die erſte diesjährige Uebung der Freiwilligen und
Pflichtfeuerwehr am Sonntag, den 19. April, nachmittags 2 Uhr, ſtatt.
— Nachtſchutzdienſt. Feldſchütz Göriſch wurde vertretungsweiſe
als Nachtſchutzmann für den erkrankten Nachtſchutzmann Hofmann vom
Kreisamt verpflichtet.
T. Groß=Zimmern, 10. April. Zu dem kürzlich berichteten Auto=
Unfall auf der Straße Dieburg—Klein=Zimmern wird uns mitgeteilt,
daß mittlerweile in dem Befinden des hierbei ſchwerverletzten Fritz Lorz,
der ſich noch in Dieburg im Krankenhaus befindet, eine merkliche
Beſ=
ſerung eingetreten iſt.
D. Spachbrücken, 10. April. Der hier wohnhafte Altveteran des
Feldzuges 1870/71, Herr Adam Neurorh 5., erhielt durch den
Reichs=
präſidenten von Hindenburg eine Spende im Betrage von 20 Mark
überwieſen. Neuroth ſteht im hohen Alter von 84 Jahren und erfreut
ſich noch guter geiſtiger und körperlicher Geſundheit. Seine gleichfalls
noch lebende Ehefrau ſteht im 77. Lebensjahr.
T. Habitzheim, 10. April. Vor drei Wochen ſind hier Enten
geſtoh=
len worden. Die Diebe konnten durch die Polizei nach einigen
Nachfor=
ſchungen ermittelt werden. Es handelt ſich hier um drei Arbeitslofe aus
Hanau.
— Hirſchhorn, 10. April. Waſſerſtand des Neckars am
9. April: 2,00 Meter; am 10. April: 1,96 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
— Gernsheim, 10. April. Waſſerſtand des Rheins, am
9. April: 1,58 Meter; am 10. April: 1,53 Meter. (Morg. 5.30 Uhr.)
— Bad=Nauheim, 10. April. Bis zum 9. April betrug der
Geſamt=
beſuch 3085 Gäſte, darunter 211 Ausländer. Anweſend am 9. d. Mts.
insgeſamt 1074 Gäſte.
h. Gießen, 10. April. In der Scheune abgeſtürzt und
lebensgefährlich verletzt iſt der 41 Jahre alte Landwirt W.
Mandler aus Launsbach. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und
wurde in die Klinik verbracht.
h. Gießen, 10. April. Kinderärzte=Tagung. Eine Tagung
der Kinderärzte Südweſtdeutſchlands iſt für den kommenden Sonntag
hier vorgeſehen. Die Tagung iſt mit Beſichtigung der Kinderklinik und
fachwiſſenſchaftlichen Vorträgen ausgefüllt.
Geſtorbene. Am 1. April: Roſalia Ihrig, geb. Goldmann, Ehefrau
des Fuhrmanns, 54 J., Schwanenſtraße 8; Käte Mavie Truber, 1 J.,
Langgaſſe 33. Am 2. April: Eliſe Hof, geb. Röhrig, 84 J., Witwe des
Kaufmanns. Mauerſtraße 28; Eliſe Hölzer, geb. Uhrig, 49 J., Ehefrau
des Bierbrauers Groß=Umſtadt; Joſef Schäfer, 2 Srd., Weiterſtadt;
Johann Heinrich Möſer, Generalagent, 75 J., Ruthsſtraße 24; Lina
Ritſert, ledig, Taunusſtraße 18. Am 3 April: Joſeph Friedrich Böhm,
Schriftſetzer, 65 J., Wienerſtraße 40; Margarete Lautenſchläger,
Schü=
lerin, 11 J., Heinheimerſtraße 90; Michael Reuter, Landwirt 60 J.
Arheilgen, hier, Erbacher Straße 25. Am 4. April: Konrad Morchel,
Zimmermeiſter, 73 J., Kaupſtraßze 20; Friedrich Gerhard Schmitt,
Pri=
vatmann, 75 J., Jahnſtraße 120. Am 5. April: Carl Hermann Böhm,
Werkmeiſter, 61 J., Sandbergſtraße 60; Chriſtina Wiegand, geb.
Schin=
del, 64 J., Witwe des Amtsgehilfen i. R., Kiesbergſtraße 54. Am
4. April: Heinrich Hübner, Krankenpfleger 40 J., Goddelau, hier,
Er=
hacher Straße 25. Am 5. April: Margaretha Martha Ida Müller, geb.
Kreutz, 39 J., Ehefrau des Muſikers in Gernsheim, hier, Grafenſtr. 9;
Ludwig Rauſch, Kaufmann, 34 J., Mathildenſtraße 12: Eliſabeth Seip,
geb. Nolte, Ehefrau des Bäckers, Pallaswieſenſtraße 121. Am 6. April:
Eliſe Klingelhöfer, geb. Joſt, 38 J., Ehefrau des Verw.=Sekr., Meſſel,
hier, Erbacher Straße 25. Am 7. April: Adreas Rüffer, Steuer=
Be=
triebsaſſiſtent i. R., 71 J., Beſſunger Straße 40; Leonie Sander, geb.
Oeſterreicher, 72 J., Witwe des Kaufmanns, Viktoriaſtraße 50½; Laura
Weitz, geb. Carl, 83 J., Witwe des Lehrers, Im Geiſenſee 5; Eliſabeth
Charlotte Louiſe Stumpf, geb. Roßmann, 76 J., Witwe des Privatiers,
Schloßgartenſtraße 51: Johanna Magdalena Roſa Meyer, geb. Mutz,
26 J., Ehefrau des Kaufmanns, Alexanderſtraße 10; Lieſelotte Mahr,
4 J., Eberſtadt, hier, Grafenſtraße 9. Am 8. April: Paul Uhlmann,
Kammermuſiker i. R., 59 J., Roßdörfer Straße 31; Adam Beyer, 3.,
Schmied und Landwirt, 69 J., Nieder=Modau hier, Grafenſtraße 9;
Antonie Marie Couſtol, geb. Velten, 46 J., Witwe des Privatmannes,
Heidelbergerſtr. 81½/zo. Am 9. April: Irmgard Margar. Weißmantel,
2. J.. Niederſtraße 15. Am 9. April: Katharine Lautenſchläger geb.
Stier, 56 J., Ehefrau des Drehers, Moosbergſtr. 60; Ellen Klöpfer
geb. Hunius, Dr. phil., 49 J., Witwe des Rechtsanwalts, in Auerbach,
hier Grafenſtr. 9. Am 10. April: Chriſtian Schmitt, Emaillebrenner,
22 J., in Hahn bei Pfungſtadt, hier Erbacher Str. 2. Am 9: Anna
Weingart, 17 J., Riedeſelſtraße 46: Eliſe Marie May geb. Brücher,
58 J., Ehefrau des Fabrikanten in Groß=Zimmern, hier Landgraf=Georg=
Straße 100; Helene Marg. Käthchen Schäfer, Grüner Weg 10.
Samstag, den 11. April.
Stadtkirche. Abends 8.30 Uhr: Andacht.
Schloßkirche. Nachmittags 5 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Feier (
Mat=
thäuspaſſion von Schütz).
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Landeskirchenrat D. Waitz.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des Südbezirks im
Gemeindehaus. Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 8 Uhr:
Vorbereitungs=
gottesdienſt für das Konfirmationsabendmahl des Oſtbezirks. Pfarrer
Weiß.
Sonntag Quaſimodogeniti, den 12. April.
Stadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde.
Pfarrer Kleberger. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wagner.
Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Abends 6 Uhr:
Vor=
trag von Frau Galliſon=Reuter über: „Amerikas Volk und Kirche in
ſeinem Verhalten zu Deutſchland während des Krieges und nach
dem=
ſelben”
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Studienrat Knöpp.
Konfirmandenfaal im Schloß. Dienstag, den 14. April, abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Donnerstag, den
16. April, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Samstag, den 18. April, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, den 12. April vormittags
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde=Oſt. Pfarrer
Lau=
tenſchläger. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde=
Weſt. Pfarrer Wagner. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde (gemeinſamer Abend). — Montag, den 13. April, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde; Jugendbund der
Lukas=
gemeinde. — Dienstag, den 14. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkirche; Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung);
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung);
Frauenverein der Kaplaneigemeinde. — Mittwoch, den 15. April, nachm.
4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkapelle und Schloßkirche; Jugendbund der Markusgemeinde;
Mäd=
chenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung). —
Don=
nerstag, den 16. April, abends 8 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde
(Nothilfe=Kreis). — Freitag, den 17. April, abends 8 Uhr: Jugendbund
der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer
Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde
Feſt, 2. Abteilung, im Gemeindehaus. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm
Uhr: Konfirmation einer Konfirmandenabteilung der Martinsgemeinde
Weſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Landeskirchenrat D. Waitz.
Nollekte für kirchliche Zwecke. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt für
die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag, den 13.
April, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Gemeinſame Helfer= und
Hel=
ferinnenverſammlung mit Vortrag von Pfarrer Dr. Berger über die
„Miſchehenfrage‟. — Dienstag, den 14. April, abends 8 Uhr, im
Mar=
tinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. —
Don=
nerstag den 16. April, abend 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mädchenvereini=
gung (Oſt) im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung (Weſt);
Mauer=
ſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, den 17. April, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend
(Weſt); Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Veranſtaltungen: Montag, den 13. April, abends 8 Uhr:
Kirchenchor und Mütterabend.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Veranſtaltungen: Donnerstag, den 16. April, abnds 8 Uhr:
Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 9.30 Uhr: Konfirmation
der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Montag, den 13. April, abends 8.15 Uhr:
Mädchenvereinigung. — Dienstag, den 14. April, abends 8.15 Uhr:
Monatsverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag von Prof.
D. Matthes über: „Der Gemeinſchaftsgedanke und ſeine Verwirklichung
im Gemeindeleben”. — Donnerstag, den 16. April, abends 8.15 Uhr:
Frauenabend mit Lichtbildervortrag von Frl. Schulz über: „Chriſtliche
Blindenmiſſion”, Mädchenvereinigung (Gruppe 2). — Freitag, den
17. April, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor.
— Samstag, den 18. April, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche (Kollekte für die Pauluskirche.) Vorm. 9.30 Uhr:
Konfirmationsfeier für den Oſtbezirk. Parrer Rückert. Nachm. 5 Uhr:
Nachfeier mit Austeilung der Gedenkſcheine. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, den 12. April, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, den 13. April, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund — Dienstag, den 14. April, vormittags 10 Uhr: Vorſtandsſitzung
des Frauenvereins. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, den
16. April, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Samstag, den 18. April,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgortesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Oſterfeier. — Donnerstag, den 16. April, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Abends 8 Uhr: Aufführung des Deklamatoriums: „Nathanael”.
— Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8.30 Uhr:
Männerbibelſtunde. Thema: „Was wirkt das heil. Abendmahl in denen,
die es gebrauchen?” — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Stadtmiſſionar Anders.
Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag fällt die
Bibel=
ſtunde in Beſſungen aus. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=
Ver=
einigung. Abend 8.15 Uhr: Poſaunenchor
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9.30 Uhr:
Weißkreuzſtunde. Nachm. 2.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge
Män=
ner. Nachm. 4.45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. Abends
8 Uhr: Deklamatorium: „Nathangel‟. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund. Abends 8.30
Uhr: Freundeskreis für junge Männer: „Lebensbild von Hünefeld‟ —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen im Freundinnenheim,
Sandſtraße 24. In der Oſterwoche fallen die Heimabende aus. —
Mitt=
woch, den 15. April, abends 8.30—9.30 Uhr: Nähen und Zuſchneiden. —
Donnerstag, den 16. April, abends 8.15 Uhr: Spaziergang. Treffen:
Tierbrunnen. Abmarſch 8.20 Uhr.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links). Sonntag, abends 8 Uhr: Vortrag von Dr.
Kiſſel: „Die Bedeutung der Leibesübungen für den Körper” (mit
Licht=
bildern). — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Jungvolkſtunde. — Mittwoch,
abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde mit Studienrat Knöpp. — Donnerstag:
Heimabend der Aelteren. — Freitag abend auf dem Sportplatz. —
Jung=
ſchar iſt auf Fahrt.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt, Alexanderſtr. 22.
Samstag, den 11. April, nachm. 4.30—5.30 Uhr: Singen und Spielen;
anſchließend: Andacht. — Montag—Donnerstag (13.—16. Axril);
Wan=
derfahrt. Näheres am Samstag im Heim. — Samstag, den 18. April,
nachm. 2.30 Uhr: Böllenfalltor: Geländeſpiele.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 12. April, vorm. 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung mit Predigt.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 13. April, abends 8 Uhr,
im Feierabend (Stiftſtraße 51): Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt. —
Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendbundſtunde. — Dienstag, abends
8.15 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, abends 8.15 Uhr: Bibel= und
Gebetſtunde. P. Schanz, Prediger.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
12. April, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. (Pr. Kruſt.) Vorm. 11.15 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 2.30 Uhr: Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr:
Evangeliumsverkündigung (Pr. Kruſt). — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde.
Chriſtlich wifſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtracke 3. Gottesdienſte
jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr und jeder erſten und dritten im Monat,
abends 8.15 Uhr „Thema am 12. April: Gehören Sünde, Krankheit und
Tod der Wirklichkeit an? Predigt: Sprüche 19, 23.
Chriftliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vormittags
11.15 Uhr: Sonntagsſchule; nachmittags 4.30 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes — Mittwoch, abenbs 8.15 Uhr: Gebetsſtunde. —
Frei=
tag, den 17. April, abends 8.15 Uhr: Betrachtung des Wortes Gottes
(2. Theſſ. Kap. 3).
Gemeinde glaubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 12. April, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Thema: „
Strah=
lendes Leben der Wüſtenwanderer” Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Nachm. 4 Uhr: Predigt. Thema: „Die Vorboten der erſten Auferſtehung”.
(Prediger N. Rudnitzky.) Abends 8.15 Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch,
den 15. April, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, den 17. April,
abends 8.15 Uhr: Gebetsverſammlung.
Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikirche). Sonntag, den
12. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt.
Thema: Chriſtusgeſinnung. Prediger E. Bültge. — Mittwoch, den
15, April, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde. Prediger E. Bültge,
— Freitag, den 17. April, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtraße (ehemaliges
Kaſino). Sonntag, den 12. April, vorm. 9.30 und nachm. 4 Uhr, und
Mittwoch, den 15. April, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtraße 54.
Sonn=
tag, den 12. April, vorm 9.30 und nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
15. April, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Gotenſähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag Treffen.
— Samstags, nachm. 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim. — Sonntags, nachm.
2 Uhr: Treffen beim Führer zum Gang. — Sonntag, abends 8 Uhv:
Aelterenkreis
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt,
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal); Jeden Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. — Sonntags, vormittags 10 Uhr:
Kinderver=
ſammlung.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, den 12. April, vorm.
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Kand, theol. Calgan Kindergottesdienſt
fällt aus — Dienstag, 8 Uhr: Frauenabend im „Bergſträßer Hof”,
Mittwoch, 4 Uhr: Vorbeſprechung über die Nähſchule des Frauenvereins
im Gemeindehaus. — Donnerstag, 2 Uhr: Nähſtube. 4 Uhr:
Jungſchar=
verſammlung. 8 Uhr: Feſtabend der Jugendgemeinde für die
Neukon=
firmierten.
Provinzial=Pflege=Anſtalt. Sonntag, den 12. April, vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 12. April, vorm.
9.30 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 10.30 Uhr: Kindergortesdienſt der Gr.
13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Montag: Mädchengruppe. —
Mittwoch: Bubengruppe. — Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 12. April,
vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre.
Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. — Montag:
Jugendver=
einigung. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein. —
Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 12. April, vorm.
9.30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Mon=
tag: Jugendverein. — Dienstag: Bibelſtunde — Mittwoch: Kirchenchor,
— Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein. — Samstad:
Jugendverein
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 12. April, vorm.
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm.
2 Uhr: Evang. Arbeiterverein. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Montag:
Frauenverein. — Dienstag: Kirchengeſangverein. — Mittwoch:
Jugend=
bund Wartburg. Hauptverſammlung. — Donnerstag:
Jungmädchenver=
ein. — Freitag: Poſaunenchor.
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag, vorm 10 Uhr:
Gottes=
dienſt; 11 Uhr: Kindergottesdienſt; abends 8.30 Uhr: Jugend.
Dienstag: Jungmannſchaft. — Mittwoch, 9 Uhr: Frauenabend. —
Don=
nerstag: Kirchenchor. — Freitag: Mädchengruppe. — Samstag:
Jung=
mannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eberſtad”,
Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie): Jeden
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Reinheim i. O=
Kirchſtraße 93: Jeden Samstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit
Dis=
kuſſion.
Internationale Bibelforſcher Vereinigung, Ortsgruppe Auerbach,
Darmſtädter Straße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtudium
mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforfcher=Vereinigung. Ortsgruppe Bickenbach,
Darmſtädter Straße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibet
ſtudium mit Diskuſſion.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädter Straße 14:
Sonntag, den 12. April, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 16. Aprie
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35. Sonntaß
den 12. April, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 16. April, abende
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25. Sonne
tag, den 12. April vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 16.
Apri=
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoftoliſche Gemeinde Griesheim Groß=Gerauer Straße 3. Soni
tag, den 12. April, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 15. April, abende
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Straße 22. Sonntade
den 12. April, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 15. April, abenee
8 Uhr: Gortesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 22. Scmie
tag, den 12. April, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 16. Am.
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
N uapoſtoliſche Gemeinde Rüffſelsheim. Mainzer Straße 82. Somi
tag, den 12. April, nachmittags 4 Uhr. und Donnerstag, den 15. MF
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Nummer 100
Samstag, den 11. April 1931
Seite 9
* Fahek und Wanderung in den Sonnkag.
Das Böllenfalltor iſt eine der Eingangspforten in das
wunderſchöne Wald= und Gartenland im Süden unſerer Stadt.
Von hier tragen die geräumigen Wagen der Heag und der Poſt
die Ausflügler in das Innere des Odenwaldes. Die Wanderer
wenden ſich rechts in ſanftem Anſtieg der Schneiſe zu, die durch
das blau=weiße Kreuz des Odenwaldklubs die Richtung weiſt zu
dem lohnenden Gang auf den Frankenſtein und zu dem
gartengeſchmückten Jugenheim. Andere wählen den roten
Strich der Hauptlinie 1, der einen rüſtigen Wanderer in 4½
Stun=
ben durch ein an Ausblicken reiches Gelände, fern von ſtaubwir=
Helnder Landſtraße, in die friſche Bergluft von Neunkirchen
führt. Der Sonntagsbummler ſchlendert, links abbiegend,
zwi=
chen den hohen Säulen dieſer ſtolzen Wälder zur Kaffeeraſt nach
Traiſa und Nieder=Ramſtadt. Auf der gut gepflaſterten Straße,
Ser zur Rechten im Schutze des Waldes ein vielbegangener
Fuß=
wweg folgt, ſteuern nach unſerem Plan die Autler nach Nieder=
Ramſtadt, das durch die Exkneipen der Darmſtädter
Studen=
ſen bekannter geworden iſt als durch ſeine, ſehenswerte Kirche.
Beim Verlaſſen der Darmſtädter Waldzone tritt vor das Auge ein
Dandſchaftsbild von unbeſchreiblichem Reiz. Die ganze Lieblichkeit
wer Odenwaldlandſchaft offenbart ſich mit einem Mal. Zur
Rech=
nen grüßt der bemaldete Hang der die Bergſtraße umrandenden
Söhe, als nördlichſter Vorpoſten ragt hervor der Frankenſtein mit
geiner Ruine. Soweit das Auge reicht, gleitet es auf und ab an
ſoen ſanft geſchwungenen Linien dieſer Höhen und weidet ſich an
deieſem friedlichen Gewoge waldreichen Berglandes. In nächſter
Mähe ſtört die Aufdringlichkeit der großen gelben Tafeln, die
Re=
ſlamezwecke mit der Belehrung über den Weg zu bemänteln
wichen Nieder=Modau, ein beliebtes Ausflugsziel, der
Darmſtädter, erreicht der Fußgänger über den Breitenſtein.
ſseltener wird er den Umweg über das kleine Waſchenbach
machen. Rohrbach und Wembach erinnern ebenſo wie das
enachbarte Dorf Hahn an die Zeiten, in denen der Unverſtand
gespotiſcher Willkür aus Frankreich die beſten Landeskinder
aus=
ieß. Was Ludwig XlV, verbrach, der auch dem Glauben ſeiner
Antertanen befehlen wollte wie den Schmarotzern ſeines Hofes,
rnachte der weitblickende heſſiſche Landgraf wieder gut, der den
yertriebenen Hugenotten willig Aufnahme gewährte. Wir leſen
n och Namen wie Gaydoul. Guyot, Lantelme. Dieſe haben aber eine
Odenwälder= oder gar Heinerklangfarbe erhalten, daß das Ohr
ihren franzöſiſchen Urſprung nur ſchwer feſtſtellen kann. Das
ſau=
here, langgezogene, bierberühmte Groß=Bieberau iſt für
Wanderer kurzatmigen Gebeins Ausgangspunkt für den Aufſtieg
vach Schloß Lichtenberg, einem der ſchönſten Plätze im
ganzen Odenwald, die Rüſtigeren ſtreben von Ober=Ramſtadt oder
von Zeilhard nach der ragenden Feſte. Wer einmal einen Blick
gstan hat aus den hohen Fenſtern des ernſten, wuchtigen Schloſſes,
reird das farbenſatte Bild des lieblichen Fiſchbachtales mit den
amgrenzenden waldgekrönten Höhen ſo leicht nicht vergeſſen. Wer
dn oben zur Kur weilt oder im Schloßpark hingeſtreckt Erinnerung
an Nöte und Steuern verſcheucht, denkt nicht daran, daß dieſe alte
Liurg, durch die Entſchlußkraft Georgs I hufeiſenförmig um einen
nrächtigen Hof geſtellt, einſt Schutz und Schirm war vor
plündern=
der Soldateska in den Stürmen des Dreißigjährigen Krieges, eine
Zufluchtsſtätte, als in der Hauptſtadt der Landgrafſchaft die Peſt
dre Menſchen gierig fraß. Neben dem trotzigen Steinrieſen ſteht
der ältere Bruder, der kurzdicke Wartturm, das Bollwerk”
ge=
yannt. Aus ſeinem Zinnenrand klemmt ſich ein Kirſchbaum der
i. Frühlingstagen in üppigem Blütenſchmuck prangt und durch
ſäin Daſein beweiſt, wie beſcheiden ein Lebeweſen ſein kann. Groß=
Pieberau—Lichtenberg—Lützelbach—Neunkirchen iſt der Hauptpfad
der alten Odenwaldklübler, und vieljährige Wanderſchaft hat bei
ih nen hier viele perſönliche Beziehungen mit den Einwohnern
ge=
hrüpft. Wer wollte bei Schönberger in Groß=Bieberau
vorbei=
gehen, wer wollte ſich nicht zur Raſt niederlaſſen auf der
geräu=
migen Terraſſe oder in der grünen Trinkſtube beim Bürgermeiſter
Euchellhags in Lichtenberg, wer kennt nicht den Gaſtwirt Böhm
in- Lützelbach und den alten Odenwaldfreund Mayer im „Grünen
Yaum” zu Neunkirchen? In Lichtenberg auf der Höhe hat der
Maler Johannes Lippmann ſein Heim aufgeſchlagen, der
Maler des Odenwaldes und ſeiner erdgebundenen, an harte
Ar=
beit gewöhnten, anſpruchsloſen Menſchen. Ein Stündchen beim
A rofeſſor in ſeinem Atelier iſt keine verlorene Zeit. Gleich
ſei=
nem Darmſtädter Kollegen, dem greiſen Jüngling Kröh, ſchafft
der ſiebzigjährige Meiſter mit tizianiſcher Friſche und
Fruchtbar=
kät. ſich ſelbſt getreu, unbekümmert um Modeſcherze.
Markt=
gſchrei, Schulen und Richtungen. Zu Füßen des Berges hallt
luſtiges Gezwitſcher und helles Lachen friſcher Mädchen. In
Nie=
dernhauſen hat die Eleonorenſchule ihr Landheim, in dem
all=
möſchentlich von Darmſtadt aus weitſchreitenden Schrittes, die
PFeife ſchmauchend, zu behördlich=väterlichem Einblick der als
„WPandervater” bekannte Direktor eintrifft. Dem ſchönen Schwimm=
6a d, das die Tatkraft des Lichtenberger Bürgermeiſters geſchaffen
Art, führt der verlogene und verlegene Lenz dieſes Jahres noch
ß.ne Gäſte zu. Von benachbarter Höhe winken die ſtillen Häuſer
Nonrods, der Friſche für zerſchlagene Nerven. Bett und Baum
tennen hier nur ein paar Meter. Die Fahrt Groß=Bieberau—
ſeinheim—Lengfeld tritt in die Herrſchaft des weithin ſichtbaren,
nnſſigen Otzbergs. Gebieteriſch und trotzig ſteht die einſame
Brſaltgruppe da, ein Revolutionskind der Erde, ſchon in alter
Zät durch Ringswalls Rund von Kriegsnot bedrängten Bewoh=
Empfehlenswerke Sahrt mit Aufo und Mokorrad.
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club,
Sitz Darmſtadt (A.D.A.C.).
Halbtagsfahrt.
Nr. 4.
Darmſtadt—Nieder=Ramſtadt, durch den Ort, dann halblinks
—Waſchenbach, am Ortsausgang rechts, nicht in den Ort
hinein=
fahren, an einem Wirtshaus vorbei — Frankenhauſen, nach dem
Ort an Straßenkreuzung links nach — Nieder=Modau, im Ort
(Wegweiſer) rechts nach — Rohrbach, wieder Wegweiſer
Wembach, rechts auf — Waſſerwerk, ſchöner Rundblick, ſteile
Ab=
fahrt nach — Groß=Bieberau, links im Ort nach — Reinheim,
nach der Einfahrt rechts nach — Lengfeld, durch den Ort, durch
Torbogen Vorſicht! — Weiler Zipfen, rechts auf nach — Ober=
Nauſes, Schloß Nauſes — Höchſt — König, nach dem Ort rechts
ab nach — Kirchbrombach — Spreng, rechts halten —
Vier=
ſtöck
62 Km.
Ober=Gerſprenz, im Tal links nach — Reichelsheim,
Klein=Gumpen, dann rechts ſteil auf nach — Laudenau
— Winterkaſten — Neunkirchen — Brandau — Hoxhohl
— Darmſtadt
48 Km.
Frankerhausen
Waschend.
Horhohl
Brandau
Neuntirchen
Winſerhasten.
Ober Gerserenz 2
Verstöck
ISnreng
Kirchbrombge
Geſamtſtrecke: 110 Km.
Darmstadt
Mieder Ramstaat
SLengfeld
BLipſen
SchrsdgFOber-Mautses
Brüöchst
Ro
Wanderung von Höchſt nach Reichelsheim.
Sonntagskarte Höchſt. Farbzeichen + gelb. Im Ort rechts
über die Mümling, bei Wegweiſer links, im Walde ſteil auf
ſpäter durch Feld in 1 Stunde nach Rimhorn. Zeichen X rot,
auf der Straße nach Höchſt ab, wo dieſe ſcharf nach rechts biegt,
geradeaus, durch Feld, ſpäter durch Wald und Feld ab nach 2½
Stunden Stahlbad König (Erbach=Schönbergiſches Schloß. Fafnir=
Brunnen, Guſtav= und Marienquelle) Zeichen — gelb über die
Mümling, auf durch Wald über die Eichekshöhe (340 Meter), auf
breitem Fahrweg nach 3½ Stunden Kirch=Brombach (Kirche mit
Altarſchrein) Zeichen + blau nach Langenbrombach, auf Straße
ſteigend nach 434 Stunden „Spreng” (376 Meter, Gaſthaus)
Zeichen A gelb, achten auf Farbzeichen am Morsberg her (517
Meter) nach 5½ Stunden „Vier Stöcke” (362 Meter Gaſthaus),
durch Wald über die Wieſe dem Tälchen entlang nach 6½4
Stun=
den Kirch=Beerfurth, über die Gerſprenz nach Pfaffen=Beerfurth
1: 150o0o
über Schloß Reichenberg (308 Meter, lohnende Rundſicht) nach
7 Stunden Reichelsheim. Rückfahrt; einfache Fahrkarte nach
Reinheim löſen, von da gilt die Sonntagskarte.
nern der Ebene Schutz gewährend, als Beherrſcher der Gegend
zu ſtarken Befeſtigungsanlagen herausfordernd. Durch Turm und
Mauern ſchier uneinnehmbar, kam der Otzberg durch Kauf in
den Beſitz der Pfalz, ſicherte die Verbindung von dem
pfälzi=
ſchen Weinheim nach dem Maintal und wurde erſt bei dem großen
Reinemachen des Jahres 1803 heſſiſch. Die Burg, umſtrahlt von
dem Ruhm ihrer tapferen Verteidiger, ſank zum heſſiſchen
Staats=
gefängnis. Nachdem das Schloß zu Babenhauſen als
Staats=
gefängnis eingerichtet worden war, wurde 1826 verfügt, die
Ge=
bäulichkeiten von Holz auf Abruch zu verſteigern, die übrigen von
Stein aber dem Einſturz mit der Zeit preiszugeben. So hat
Un=
verſtand der Regierung eine Ruine geſchaffen. Der wuchtige
Berg=
frit, einſt Schirmer und Retter weiter Umgebung, heißt heute im
Volksmund „Weiße Rübe”, weil der dicke Kerl früher, eine
kegelförmige Abdeckung hatte und ein heller Verputz ſeine
Weiß=
heit verkündete. In den Schutz der Feſtung gebettet war die kleine
Siedlung vor dem Burgtor, die ſich ſtolz Stadt nennt. obgleich ſie
keine 500 Einwohner hat. „Der Hering” wird das Städtchen
ge=
meinhin genannt. Um den Streit der Gelehrten über den Namen
— Hering hat nichts zu tun mit dem Freund der Pellkartoffel,
Otzberg nichts mit Odin — kümmert ſich der Wanderer nicht, wenn
er herumſtolpert in den buckeligen, holperigen Gäßchen und die
maleriſchen Gruppen alter Fachwerkhäuſer durchmuſtert. Gerade
jetzt ſoll man den Otzberg beſteigen. Der Sommer iſt weniger
ge=
eignet dazu, weil man beim Aufſtieg das ſchattende Dach des
Wal=
des vermißt. Wer ſich einen ehrlichen Marſch zutraut, kann von
Groß=Bieberau aus über die Gehöfte „Hundert Morgen” und
durch Oberklingen nach dem Otzberg emporſteigen, und dieſelbe
weiße Scheibe der Hauptlinie 2 der Odenwaldwegbezeichnung kann
den Rüſtigen noch nach der Burg Breuberg geleiten, ſo daß er an
einem Tag zwei ganz verſchiedene charakteriſtiſche Burgen, des
Odenwaldes kennen lernen kann. Weſentlich kürzer iſt die Strecke
der Nebenlinie 12, die von Lengfeld zum Otzberg führt. Schön
und bequem iſt die Wanderung nach der Berghöhe von der
Sta=
tion Wiebelsbach—Heubach über den Weiler Zipfen, den
Grün=
dungsort des Odenwaldklubs.
Der Wagen lenkt nach dem kleinen Ober=Nauſes, in
deſſen Gemarkung merkwürdige Hügelgräber aufgedeckt worden
ſind, nach Schloß Nauſes, einer alten Waſſerburg, und trägt
uns mit der Einfahrt in das fröhliche Höchſt in die Schönheit
des Mümlingtals. Ein kleiner Abſtecher führt durch die
Blumenau nach Neuſtadt an den Fuß des Breubergs, der
eine der ſchönſten Burgen Süddeutſchlands trägt. Wir folgen
aber der Mümling in der Richtung nach König. Wie eine träge
Schlange liegt das Flüßchen im Wieſengrund. Zu beiden Seiten
des Tales hebt ſich der Wald mit den ſanften Hängen empor.
König, das mit brennendem Begehren den „Namen. Bad
König wünſcht und mit Recht auf die Erfolge ſeines Stahlbades
ſtolz iſt, iſt jedoch in ein weites Wieſental gebettet und lädt den
Wanderer zu genußreichen Ausflügen, beſonders nach dem Maintal
hin. Es geht allerdings kräftig bergauf und bergab, bis man
über das Hainhaus und über Vielbrunn nach
Milten=
berg gelangt. Heute wollen wir von der Mümling aus die
Gerſprenz grüßen. Immer bewegen wir uns auf Boden, auf
dem ſchon der eherne Schritt römiſcher Legionäre wuchtete, und
nahen uns den Orten, die die weinfrohe Poeſie Scheffels mit dem
Rodenſteiner in Verbindung gebracht und damit unſterblich
ge=
macht hat. Durch Wieſe und Wald geht es über die Eichelshöhe
nach Kirch=Brombach, dann ſüdlich durch breite Ackerflur
nach der „Spreng” der Quelle der Brombach, wir erreichen
waldumgeben das idylliſche Fleckchen am Morsberg „Burgviertel”,
allgemein „Vierſtöck” genannt, und neigen uns bei Ober=
Ger=
ſprenz ins Flußtal, durch das das „Lieschen”, die Bahn
Rein=
heim—Reichelsheim, ſchlendert. Um das Bild zu verändern und
zu verſchönen, fügt unſer Führer, eine Auffahrt nach
Neun=
kirchen an. Wir tummeln uns in altem Beſitztum der Grafen
von Erbach=Erbach. An ihre Geſchichte mahnt uns der
Reichen=
berg, der uns bei unſerem Aufenthalt in Reichelsheim grüßt.
Das windgeſchützte Winterkaſten bewährt ſich, als Stätte,
leidender Lunge Heilung zu bringen. Neunkirchen, herrlich
im Gebirge gelegen, der einzige Ort, der auch in dieſem
ſchwäch=
lichen Winter die Freunde des Skilaufs in hellen Haufen
herbei=
lockte, lädt zu Raſt und Umſchau. Unter der Dorflinde hat der
Odenwaldklub ſeinem verdienten Vorſitzenden, dem Darmſtädter
Oberbürgermeiſter Ohly, ein Brunnendenkmal errichtet. Kein
Odenwaldwanderer verſäumt den Aufſtieg zur Neunkircher Höhe
und zum Kaiſerturm. Durch dieſes mächtige Bauwerk, an dem
die Winterſtürme vergeblich zauſen, hat die Ortsgruppe Darmſtadt
des Odenwaldklubs unter Aufwendung erheblicher Mittel einen
Rundblick erſchloſſen, mit deſſen Reichweite und Mannigfaltigkeit
keine Warte des Odenwalds weteifern kann. Zugleich iſt in
die=
ſer ſteinernen Gipfelkrone in Stoff und Form ein Vorbild
geſchaf=
fen für den Bergturm ſchlechthin kein zitterndes Balkengemengſel,
kein eiſernes Korkziehergebilde, ſondern ein Steinwerk von Wucht
und Macht, das ſich ſinnvoll in die Umgebung eingliedert. Noch
ſchöner iſt es freilich hier oben im hohen Sommer, wenn uns
gol=
dene Aehren übermannen und die weiten Wälder uns labende
Kühle ſchenken. Der Abend rollt uns aus dem alten
Wallfahrts=
ort, in dem einmal ein Herr von Rodenſtein Pfarrer war, über
Brandau in die Scharen der Kaffeeſchlürfer und Kotletteſſer, die
von ihrem kleinen Bummel in die Umgebung Darmſtadts
befrie=
digt mit Weib und Kind heimkehren. Dr. Eugen Köſer.
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Samstag, den 11. April 1931 Seite 10
Deutſche Reichswehr. Früh hiah hrsat uisſt kel Ilun 19. des B Zei eil ins Be Delt ine Dr Künftler.
Eidesleiſtung der jungen Rekruten eines Potsdamer Regiments.
Alljährlich werden für die aus dem Heeresdienſt ſcheidenden Mannſchaften neue Rekruten in die
„Maria”, Plaſtik von Arthur Hoffmann.
Reichswehr eingereiht. Der Tag der Eidesleiſtung iſt eines der großen Ereigniſſe im militäriſchen
Leben des jungen Soldaten, der in der deutſchen Reichswehr vom einfachen Mann zum hohen Im Künſtlerhaus in Berlin wurde die Frühjahrsausſtellung des Vereins Berliner Künſtler eröffnet,
die mit einer ungewöhnlichen Menge hervorragender neuer Arbeiten Aufſehen erregt.
Offizier aufſteigen kann.
Reich und Ausland.
Dr. Berſu=Frankfurt zum Direktor der Römiſch=
Germaniſchen Kommiſſion ernannt.
Frankfurt a. M. Der Reichspräſident hat
zum erſten Direktor der Römiſch=Germaniſchen
Kommiſſion des Archäologiſchen Inſtituts des
Deutſchen Reichs in Frankfurt a. M. Dr.
Ger=
hard Berſu, den bisherigen zweiten Direktor
und zum zweiten Direktor Dr. Hans Zeiß, den
bisherigen Aſiſtenten, ernannt. Als deutſche
Zweiganſtalt des Archäologiſchen Inſtituts des
Deutſchen Reichs dient die Römiſch=Germaniſche
Kommiſſion der Erforſchung der heimiſchen
Bo=
dendenkmäler von den älteren Zeiten an bis in
das frühe Mittelalter. Zum Aufgabenkreis der
Kommiſſion gehört ferner die Pflege der
Be=
ziehungen zwiſchen der deutſchen Wiſſenſchaft und
der Forſchung des Auslandes. Mir Direktor Dr.
Gerhard Berſu (geboren 1889 zu Jauer in
Schle=
ſien) übernimmt zum erſten Male ein
Prä=
hiſtoriker die Leitung der Kommiſſion. Dr. Hans
Zeiß (geb. 1895 zu Straubing in Bayern) hat
ſich die Aufgabe geſtellt, das Geſamtgebiet der
deutſchen Altertumskunde im europäiſchen
Zu=
ſammenhang zu betrachten.
Eine Schmiergelderaffäre in Wiesbaden.
Wiesbaden. Durch die wegen
Unregel=
mäßigkeiten erfolgte Entlaſſung des Wiesbadener
Vertreters einer Benzin=Lieferfirma der
ſtädti=
ſchen Verkehrsbetriebe iſt eine
Schmiergelder=
affäre ins Rollen gebracht worden. Der
Ver=
treter hatte behauptet, daß die verſchwundenen
Beträge als Dotationen an ſtädtiſche Angeſtellte,
die Abnahme und Kontrolle der
Benzinliefe=
rungen zu überwachen hatten, verwendet worden
ſeien. Die ſofort angeſtellte Unterſuhung lzw.
die Nachprüfung der Bücher erbrachte lisher nur
die Feſtſtellung, daß eine unmittelbare
Schädi=
gung der Stadt nicht vorliegt, führten aber auch
zu erheblicher Belaſtung eines Angeſtellten, der
einen photographiſchen Apparat als Geſchenk
an=
genommen hatte, und ſofort friſtlos entlaſſen
wurde. Die Angelegenheit wurde der
Staats=
anwaltſchaft übergeben. Die Unterſuchung iſt im
Gange und hat ſich beſonders auch damit zu
be=
faſſen, ob es, wie behauptet wird, zutrifft, daß
bei der Abliefrung des Benzins bzw. der
Um=
leitung in die Tanks Manipulationen zum
Scha=
den der Stadt vorgenommen wurden. Die Stadt
hat die geſchäftlichen Beziehungen zu der in
Frage ſtehenden Lieferfirma, von der ſie
erheb=
liche Mengen Benzin bezog, abgebrochen.
Piccard verſchiebt ſeinen Start.
Augsburg. Nachdem von der Landeswarte
über die Wetterlage ungünſtige Nachrichten bei
der Ballonfabrik Riedinger eingetroffen ſind,
hat Profeſſor Piccard ſich entſchloſſen, den Start
in die Stratoſphäre neuerdings zu verſchieben.
Der neue Präſidenk
des Reſckenftſchalsgeicfs.
Zur Aegypkenfahrt des „Graf Zeppelin”.
Blick auf die Zitadelle von Kairo.
„Graf Zeppelin” auf der Fahrt.
Alexandria. Das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” wurde um 1,45 Uhr nachmittags
ört=
licher Zeit (12,20 Uhr MEZ.) geſichtet. Es zog
eine Schleife über der Stadt und nahm ſodann
Kurs auf Abukir.
„Graf Zeppelin” über Kairo.
„Graf Zeppelin” hat kurz nach 16 Uhr
Orts=
zeit Kairo erreicht.
Die Bodenfunkſtelle des Luftſchiffbaues
Fried=
richshafen erhielt am Freitag abend von Bord
des Luftſchiffes „Graf Zeppelin”, folgende
Standortmeldung: „17,30 Uhr Kairo. Kreiſen
über der Stadt.”
Der „Graf Zeppelin” überflog um 16,20 Uhr
örtlicher Zeit, alſo 13 Stunden vor der
programmäßigen Zeit Kairo und
fragte durch Funkſpruch an, ob er landen könne.
Es mußte dem Luftſchiff geantwortet werden,
daß die Vorbereitungen zur Landung noch nicht
beendet ſeien. Der „Graf Zeppelin” wird die
Zwiſchenzeit zu einer Fahrt nach Oberägypten
benutzen und heute früh um 5.30 Uhr nach
Kairo zurückehren.
Feſtliche Veranſtaltung für Dr. Eckener
in Kairo,
Kairo. Dr. Eckener wird, wie verlautet,
nicht an der Paläſtingfahrt des „Graf Zeppelin”.
teilnehmen, ſondern bis zur Rückkunft des
Luft=
ſchiffes in Kairo bleiben. Nach der Rückkehr des
„Graf Zeppelin” wird der Verkehrsminiſter zu
Ehren Dr. Eckeners und der Beſatzung ein Eſſen
geben, an dem der Premierminiſter ſowie
ſämt=
liche Mitglieder des Kabinetts und des
diplo=
matiſchen Korps teilnehmen werden.
Miniſterialrat Bogatſch
wurde zum Präſidenten des
Reichswirtſchafts=
gerichts und zum Vorſitzenden des Kartellgerichts
ernannt.
Bürgermeiſter wegen Verleitung zum Mord
und Unterſchlagungen verhaftet.
Hohenſtein. Der Bürgermeiſter der
Ge=
meinde Hermsdorf (Sachſen) iſt wegen
Ver=
dachts der Anſtiftung zum Morde und wegen
größerer Unterſchlagungen verhaftet und dem
Amtsgericht Hohenſtein zugeführt worden.
Bür=
germeiſter Werner ſoll ſeinen früheren Knecht
zum Mord an dem früheren Sandgrubenbeſitzer
Schmidt in Pleiſſa angeſtiftet haben, um in den
Beſitz der Schmidtſchen Lebensverſicherungspolice
in Höhe von etwa 30 000 Mark zu gelangen,
die Werner in Verwahrung hatte. Er ſoll dem
Knecht zu dieſem Zweck einen Gummiknüppel
und einen Revolver übergeben haben.
Inzwi=
ſchen hat eine Prüfung der Gemeindekaſſe
Unter=
ſchlagungen ergeben, die in die Zehntauſende
gehn dürften. Eine genaue Summe konnte noch
nicht feſtgeſtellt werden, da die Veruntreuungen
etwa ſechs Jahre zurückreichen. Bereits vor
einem Jahre wurde gegen Werner auf Grund
verſchiedener Unregelmäßigkeiten in der
Ge=
meindeverwaltung ein Diſziplinarverfahren mit
dem Ziel der Dienſtentlaſſung eingeleitet. Das
Gericht erkannte damals in dieſem Sinne, doch
wurde das Urteil ſpäter in eine Geldſtrafe
um=
gewandelt.
Verſuche mit einem Vertikalflugzeug.
Paris. In Beſangon iſt es, wie der „
Ma=
tin” meldet, dem Ingenieur Oehmichen
gelun=
gen, mit einem Schraubenflugzeug, an dem er
ſeit ſechs Jahren gearbeitet hat, einen
ſenk=
rechten Flug bis zu 80 Meter Höhe auszuführen.
Die Landung erfolgte ebenfalls in der
Verti=
kalen. Eine zahlreiche Zuſchauermenge wohnte
den Vorführungen des Schraubenflugzeuges bei.
Schwerer Verkehrsunfall.
Berlin. Am Freitag verunglückte bei einem
Kraftwagenzuſammenſtoß der Geſchäftsführer des
Röhrenverbandes G. m. b. H. in Düſſeldorf,
Guſtav Koecke. Er trug eine erhebliche
Schädel=
verletzung davon.
Durch wildernde Hunde überfallen.
Ziegenhain. Eine Schafherde wurde
während der Nacht durch wildernde Hunde
über=
fallen, die 6 Tiere zerriſſen. Der Ueberfall
ver=
anlaßte eine Flucht der Herde, die erſt ſpäter
wieder geſammelt werden konnte.
Säuberungsaktion in Chicago.
Chicago. Der neue Bürgermeiſter von
Chicago, Cermak, wurde am Donnerstag in ſein
Amt eingeführt. Die aus Anlaß dieſes
Ereig=
niſſes veranſtaltete Feier war äußerſt kurz und
ſchlicht. Cermak, der verſprochen hat, Chicago
innerhalb von ſechzig Tagen von ſeinen
berüch=
tigten Verbrechern zu befreien, hat bereits die
Entlaſſung von Tauſenden von Hilfsangeſtellten
bei der Chicagoer Stadtverwaltung vornehmen
laſſen. Unter den Entlaſſenen ſollen ſich zahlreiche
Günſtlinge des früheren Bürgermeiſters
befin=
den. Auf eine Frage, was er mit dem
Banditen=
könig Al Capone anfangen werde, entgegnete
Cermak, es ſei nicht nötig, irgend einen
Ban=
diten mit Namen zu nennen. Sie ſeien alle
gleich reif für die Gerichte und müßten
ver=
ſchwinden. Er werde dafür ſorgen, daß die
Ban=
diten keinen Schutz mehr fänden, und daher die
Stadt von ſelbſt verlaſſen würder. — Cermak
ſprach ſich weiter energiſch für die Aufhebung der
Prohibition aus.
5.9.5.-Rufe eines brennenden
Fulaunfers.
New York. Die Funkſtationen an der
Oſ=
küſte von Nordamerika fingen SOS=Rufe des
4470 Motorfrachtdampfers „Nordhval” auf. Das
Schiff befindet ſich an der Küſte des Staates
Virginia in Brand und treibt im Meer. Die
Beſatzung des Dampfers iſt 35 Mann ſtark.
Man vermutet, daß es etwa 60 Meilen von der
Küſte entfernt iſt. Nach einer hier
eingegan=
genen Funkmeldung befanden ſich an Bord des
in Brand geratenen Motorfrachtdampfers 22
Mann Beſatzung und ein Fahrgaſt. Alle haben
in Rettungsbooten den Dampfer verlaſſen. Der
Dampfer „Cherchee” der Clide=Linie iſt als
erſter an der Unglücksſtelle eingetroffen und hat
mit der Bergung der auf See treibenden
Be=
ſatzung begonnen. Küſtenboote und Zerſtörer
befinden ſich unterwegs.
Schweres Unwetter an der Küſte von Korea.
Große Schiffsverluſte. — 125 Tote.
Tokio. Ein ſchweres Unwetter hat in der
Nacht die Südweſtküſte von Korea heimgeſucht.
Mehr als 100 Fiſcherboote ſind dem Sturm zum
Opfer gefallen. Die Zahl der dabei ertrunkenen
Fiſcher wird auf mindeſtens 125 geſchätzt.
Ueberſchwemmungen in Pern.
Lima. Die Umgebung der Stadt Cuzco iſt
durch rieſige Ueberſchwemmungen verwüſtet
wor=
den. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind 30
Perſonen ertrunken. Hunderte von Familien
ſind obdachlos. Die Sachſchäden ſind ſehr
be=
deutend.
Rekordflug London—Auſtralien in 9 Tagen
4 Stunden.
London. Der engliſche Flieger Scott hat
den bisher von Kingsford Smithy gehaltenen
Rekord für einen Flug von London nach
Auſtralien um 18 Stunden unterboten. Scott,
der geſtern vormittag in Port Darwin eintraf,
hat die Strecke in der neuen Rekorzeit von 9
Tugen vier Stunden zurückgelegt.
Neuer Höhenweltrekord der 20jährigen
amerikaniſchen Fliegerin Smith.
New York. Die 20jährige Fliegerin Ellie
nor Smith ſtellte einen neuen Höhenweltrekord
für Verkehrsflugzeuge auf. Sie kreiſte mit einet
Bellance=Maſchine in Höhen bis zu 32500 5ub
(etwa 9750 Meter) über den New Yorker
Wol=
kenkratzern und landete glatt auf dem Rooſevelt.
field Erſt vor zwei Wochen war die wagemutige
Fliegerin bei einem Rekordverſuch knapp dem
Tode entgangen.
Ehrung eines Pioniers im Flugzeugbal
Dipl.=Ing. H. Fokke,
der Begründer und techniſche Leiter der Folkes=
Wulf=Flugzeugbau=AG., wurde vom Breme
Senat in Anerkennung ſeiner Verdienſte im Fluge
weſen mit dem Profeſſor=Titel ausgezeichnet=
Nummer 100
Samstag, den 11. April 1931
Seite 11
Die deutſche Kirche und Schule gefährdet. — Pfarrer und Lehrer
hungern. — Die 800jährige Kulturarbeit darf nicht untergehen!
Es mag vielleicht unangebracht erſcheinen, in Zeiten ſo
gro=
ßer Not im Deutſchen Reich von der Not anderer Menſchen zu
ſprechen, ja ſogar um Hilfe für dieſe zu bitten, aber da die älteſte
auslandsdeutſche Siedlung in eine Epoche ſchwerſten
Lebens=
kampfes eingetreten iſt und die allergrößte Gefahr beſteht, daß
eine faſt achthundertjährige beiſpielloſe Kulturarbeit zerſchlagen
wird und damit ein wichtiger Aktivpoſten deutſchen Anſehens
im Ausland verloren geht, ſo muß die reichsdeutſche
Oeffent=
lichkeit erfahren, wie es um das Deutſchtum in Siebenbürgen
ſteht, umſomehr als dieſer deutſche Stamm Zehntauſende von
Freunden im Reich hat, ſeien dies ehemalige Krieger, die
wäh=
rend des Weltkrieges in Siebenbürgen geſtanden haben, ſeien
es die zu Männer und Frauen herangewachſenen ehemaligen
Ferienkinder, die in der Hungerszeit des Mutterlandes liebevolle
Aufnahme in Siebenbürgen gefunden hatten.
Die Siebenbürger Sachſen, im 11. Jahrhundert von Moſel
and Rhein ins Land gerufen, um es halbwilden Völkern zu
entreißen und urbar zu machen, haben dem ganzen Lande einen
deutſchen Stempel aufgedrückt. Wenn das Gebiet zu
Mittel=
europa gehört, ſo deshalb, weil die deutſchen Siedler hier die
deutſche Wirtſchaftsweiſe einführten, weil ſie gotiſche Kirchen
und wehrhafte Städte bauten, weil ihre Handwerker und
Kauf=
leute das Land an der unteren Donau dem deutſchen Handel
erſchloſſen und — dies iſt die große, unvergängliche Ruhmestat
des zahlenmäßig immer kleinen Volkes, weil dieſe deutſchen
Männer und Frauen in zäheſtem Abwehrkampf gegen den
noma=
diſch=mohammedaniſch=tatariſchen Oſten das chriſtlich=germaniſche
Abendland in ihren vielen hundert Kirchenburgen verteidigten
und ſolange ausharrten, bis das geeinte Abendland unter
deut=
ſcher Führung die Türken aus Europa vertrieb. In dieſer
ſchweren 300jährigen Kriegszeit iſt das deutſche Volk in
Sieben=
bürgen kulturell und religiös zu einem ſtahlharten Block
zu=
ſammengeſchweißt worden und es vermochte ſich auch in ſpäterer
Zeit gegen die vielgeſtaltigen Uebergriffe böswilliger Herrſcher
urfolge ſeiner Einigkeit durchzuſetzen. Die innige Vereinigung
von Kirche und Schule, von nationalem Leben und
wirtſchaft=
ſicher Aufbauarbeit überbrückte die ſozialen Gegenſätze und ließ
erne tatſächliche Volksgemeinſchaft beſtehen.
Die tiefgehende und gründliche Volkserziehung durch eine
eig mit der Kirche verbundene Volksſchule ſicherte den
Sieben=
krirger Sachſen ſtets den erſten Platz in kultureller Beziehung
unter den zahlreichen Volksſtämmen des alten Ungarn. Im
Qaufe der Jahrhunderte hatten die Sachſen in kluger Erkenntnis
teſſen, daß die Kirche eine dem politiſchen Tageskampf ziemlich
eitrückte Inſtitution ſei, der ſiebenbürgiſchen Landeskirche, die
teiter der Leitung eines Biſchofs ſteht, materielle Grundlagen
geſchaffen, die es ihr ermöglichten, ſelbſt in den Tagen des
ſchwer=
ſien Kampfes dem Volk ſtets die religiöſen und ſchuliſchen
Not=
pendigkeiten zu ſichern. Die 235 000 Siebenbürger Sachſen
ver=
figen heute noch über 255 Kirchengemeinden mit 277 Volks=,
Mittel= und höheren Schulen mit zuſammen 689 Klaſſen, die
von rund 40 000 Schülern beſucht werden; außerdem wirken 102
karltureller Arbeit, über die ſich 3 Obergymnaſien, 1
Oberreal=
ſchule, 2 Lehrerbildungsanſtalten und weitere Fachſchulen auf= auch noch die ſchwere Agrarkriſe auf den Bauern. So ſteht dieſes
bauen. Erhalten wurden dieſe vielen Lehranſtalten, ſodann die
G eiſtlichen, alſo Pfarrer und Prediger, durch oft recht hoch
ver=
anſchlagte Kirchenſteuern, die meiſtens die Staatsſteuern
über=
rurgten, durch Schulgelder und durch die Pachteinkünfte der
AEindereien, die meiſt an Gemeindemitglieder vergeben waren.
Als im Jahre 1918 Siebenbürgen an Rumänien kam,
be=
gunn man auch in Siebenbürgen mit einer Agrarreform, die
der evangeliſch=ſächſiſchen Kirche mit einem Schlage die
mate=
relle Grundlage entzog, denn nahezu 60 000 Hektar oder
1240 000 preußiſche Morgen Landes wurden ins= ſchen Pfarrer und die noch ſchlechter geſtellten
geſamt den 255 Kirchengemeinden, enteignet. Lehrer, die zum Teil ſeit Monaten keine Gehäl=
2er Staat übernahm zwar die Verpflichtung, die enteigneten
2regenſchaften durch jährliche Beitragsleiſtungen abzulöſen —
ler iſt aber bisher in nur ſehr geringem Maße ſchulen ihrem Volkstum und vielleicht auch
ſ inen Verpflichtungen nachgekommen, und er ihrem Glauben entfremdet. Durch einen Notetat hofft
zählt den Gemeinden auch nicht die Summen, die ihnen aus den
Deutſche Hochſeeflokkenſchau in der Swinemünder Buchk.
R
Oben links: Linienſchiff „Hannover”.
Oben rechts: Kreuzer „Königsberg”.
Unten links: Kreuzer „Köln”.
Unten rechts: Linienſchiff „Heſſen”.
Im Kreis: Admiral Oldekop, Chef der deutſchen Hochſeeflotte.
Vom 16. bis 20. April findet in der Bucht von Swinemünde eine große deutſche Flottenſchau ſtatt, bei der das Publikum Gelegenheit
haben wird, vier Linienſchiffe, zwei Kreuzer, ſowie die erſte und zweite Torpedobootflottille zu beſichtigen.
Der Führer der deutſchen Partei hat gelegentlich der letzten
Budgetdebatte den rumäniſchen Volksvertretern vorgerechnet, daß
der Staat auf dieſe Weiſe der evangeliſchen ſächſiſchen
Landes=
kirche rund 850 Millionen Lei (d. ſ. 21 Millionen
Reichsmark) vorenthalten habe.
Bisher hat das kleine Völkchen mit angeſtrengteſter
Zuſam=
menfaſſung aller Kräfte ſich ſein kulturelles Rüſtzeug erhalten.
Aus den Erſparniſſen der Nation konuten 12 Jahre hindurch
Kindergärten und 210 Fortbildungsſchulen in klarliniger deutſch= Pfarrer und Lehrer kümmerlich erhalten worden — — — die
Kraft der Kirchengemeinden iſt aber jetzt zu Ende, denn es drückt
namenlos tapfere Volk heute vor der Tatſache, daß es dem
kul=
turellen Ruin entgegengehen muß, wenn nicht von irgendwoher
Hilfe kommt. Alle die heroiſchen Heldentafen ſollen vergeblich
geweſen ſein? Die Kulturarbeit dieſes Völkchens, ſelbſt von
ſeinen Feinden anerkannt, ſucht ihresgleichen auf der ganzen
Welt. In einer Kriſenzeit, wie der heutigen, laſſen ſich bei einer
ſo kleinen Zahl von Menſchen nur ſehr ſchwer neue Quellen
erſchließen — für eine Umorganiſation braucht man vor allem
Zeit. In dieſer Zeit aber verhungern uns die
deut=
ter erhalten haben, verkommen Tauſende
deut=
ſcher Kinder, werden Hunderte in den
Staats=
man in Siebenbürgen den großen Bau zu retten — — — in
Staatsſteuern zur Erhaltung ihrer Minderheitenſchulen zuſtehen. 40 bis 50 Gemeinden aber müſſen die deutſchen, von den Geiſt=
lichen ſelbſt geleiteten Kirchenſchulen geſperrt werden, wenn nicht
ſofort Hilfe kommt. Mit je eintauſend Mark kann je eine ſolche
Kirchenſchule ein Jahr hindurch über Waſſer gehalten werden
— — welch kleiner Betrag im Verhältnis zu dem, was auf dem
Spiele ſteht!
Ein Hilfswerk iſt gegründet worden, denn das Völkchen, das
bisher ſtets aus eigener Kraft ſich geholfen hat, muß bittend an
die Türen fremder Menſchen klopfen. So groß die Not im Reich
auch iſt, ſo groß iſt ſie noch nicht, als daß die notwendigen
Be=
träge durch Spenden nicht aufgebracht werden könnten. Da die
Siebenbürger Sachſen evangeliſch ſind, ſo hat es der ſeit 99
Jahren wirkende „Guſtav=Adolf=Verein” in Leipzig übernommen,
Spenden für das „Siebenbürgiſche Hilfswerk” zu ſammeln (
Poſt=
ſcheckkonto Nr. 3830, Leipzig). Es iſt aber dieſe Unterſtützung des
Deutſchtums in Siebenbürgen durchaus keine konfeſſionelle
Teil=
frage, ſondern eine allgemeindeutſche. Gerade in den
aller=
letzten Tagen konnte man ſehen, daß in Rumänien recht
erheb=
liche Perſönlichkeiten ſich dafür einſetzten, in wirtſchaftlicher
Be=
ziehung in engere Verbindung mit dem Reich zu kommen, da
man zu erkennen beginnt, daß der mitteleuropäiſche deutſche
Block für Rumänien wirtſchaftlich ſehr viel wichtiger iſt, als die
„lateiniſche Schweſter Frankreich”. Aufgabe des
Reichsdeutſch=
tums muß es deshalb ſein, das augenblicklich in Not gekommene
Deutſchtum Rumäniens zu ſtützen, denn dieſe deutſchen Menſchen
in Rumänien ſind die beſten und billigſten Propagandiſten
deut=
ſcher Kultur und deutſcher Waren.
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Seite 12.
Samstag, den 11. April 1931
Nummer 100
Beachten Sie bitte meine Schaufenzker
LupwiGsTR.
DARMS TADT
UulokkTockiniek
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen.
Adam Schäfer
Anna Schäfer
geb. Schmitt
Darmſtadt
Schwanenſtr. 2
Martinſtr. 23
Anläßlich unſerer goldenen Hochzeit
ſagen wir Allen für die ſchönen
Ge=
ſchenke und die vielen Glück= und
Segenswünſche unſeren herzlichſten
5653
Dank.
Jakob Plößer und Frau
Regina, geb. Pabſi.
Schmal=Beerbach i. Odw.
Für die uns anläßlich unſerer
Silbernen Hochzeit
erwieſenen Au merkiamkeiten und
zahl=
reichen Gratulationen, ſowie Geſchenle
iſt es uns nicht möglich einem jeden
7 perſönlich zu danken. Wir bitten deshalb
un eren herlichſten Dank auf dieſem
T5680
Wege enige enzunehmen.
Ludwig Petzinger, Zimmermeiſter
und Frau, geb Holl
Darmſtadt, Heidelbergerſtraße 108½
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
am Donnerstag, den 9. April, abends
10 Uhr, unſere innigſigeliebte Tochter,
Schweſter und Schwägerin
Helene Schäfer
nach langem, ſchwerem, mit großer
Ge=
duld getragenem Teiden im faſi
vol=
lendeten 24. Lebensjahre in die
Ewig=
keit abzurufen.
Für die
tieftrauernden Hinterbliebenen:
Adam Schäfer, Lehrer
Grüner Weg 10.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. April,
nachmittags ½3 Uhr, auf dem alten Friedhof
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute früh ½9 Uhr wurde meine liebe, gute Frau,
unſere treuſorgende Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Katharing Stöhr
geb. Krell
im Alter von 64 Jahren von ihrem kurzen, ſchweren
Leiden durch einen ſanften Tod erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Stöhr, Schreinermeiſier.
Billings, den 10. April 1931.
(5691
Die Beerdigung findet Montag, den 13. April,
nachmittags 1 Uhr, vom Sterbehaus aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Anſere liebe
Dora
iſt am Donnerstag Abend ſanft eingeſchlafen.
In tiefem Schmerz:
Chriſtian Weingart, als Vater
Paula Kath. Beingart, als Schweſter
Karl Graf, als Verlobter.
Darmſtadt, den 10. April 1931.
Die Beerdigung ſindet am Montag, den 13. April,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle auf dem Friedhof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
(Sür die überaus zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Zeil=
( nahme bei dem ſo unerwartet raſchen Heimgange
unſeres lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
Konrad Morchel
Zimmermeiſter
ſowie für die vielen Kranzſpenden ſagen wir hiermit
innigſten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer
Berger für die troſtreichen Worte, dem
Kameradſchaft=
lichen Kriegerverein 1874 und der Freiw lli en
Feuer=
wehr Darmſtadt für die Kranzniederlegungen,
ehren=
den Nachrufe und für die erhebende Trauermuſik, ſowie
Allen, die dem teuren Dahingeſchiedenen die letzte Ehre
ertvieſen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. April 193
616
Todes=Anzeige.
Heute Nachmittag 5 Uhr entſchlief ſanft nach
ſchwerem, mit Geduld ertragenem Leiden unſer
einziger, innigſt geliebter und hoffnungsvoller Sohn
und herzensguter Bräutigam
Herr
Heinrich Breitwieſer
Kaufmann
im Alter von 23 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Breitwieſer Xl. und Frau
Eliſe, geb. Müller nebſt Angehörigen
Marie Rambaud als Braut
Familie Georg Rambaud (Metzgerei).
Ober=Ramſtadt, den 9. April 1931.
Die Beerdigung ſindet Sonntag nachmittag 3 Uhr
vom S erbehauſe, Darmſtädterſtraße 36 aus ſtatt.
Vorteil dem Verbraucher
viele
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Rachf.
weit unter Preis
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe au richtigſier Teilnahme
bei dem Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
danken wir herzlichſt, vor allem der
aufopfern=
den Pfiege der Schweſitern im Städt.
Kranken=
haus, den troſtreichen Worten des Herrn Pfarrer
Becker, ſowie für die zahlreichen Kranz= und
Blumenſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Seip und Kinder.
Darmſiadt, den 11. April 1931.
(5685
Statt beſonderer Anzeige.
Heute Nacht entſchlief, wohlverſehen mit den
hl. Sterbeiakramenten, meine innigſigeliebte,
unvergeßliche Frau und treubeſorgte Mutter
ihres Kindes, unſere liebe Tochter, Schweſter,
Schwägerin, Tante, Nichte und Couſine
Frau Eliſabeth Dorn
geb. Schmitt
nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenen
Leiden im 40. Lebensjahre.
Stadtamtmann Robert Dorn
Otto Dorn.
Darmſtadt, Camberg, Villmar, Los Angeles,
den 10. April 1931.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. April 1931,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Dankſagung,
Allen denen, die uns von Nah und
Fern bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Verluſte unſeres lieben. unvergeßlichen
Kindes die letzte Liebe erwieſen, für
die überaus zahlreichen Blumenſpenden
und ganz beſonders Herrn Pfarrer
Köhler für ſeine troſtſpendenden Worie
am Grabe ſei auf dieſem Wege
herz=
lich gedankt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie peter Lautenſchläger.
Darmſtadt, den 10. April 1931.
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Nummer 100
Samstag, den 11. April 1931
Seite 13
Dent
Sport. Spiel und Turnen.
gen gegen Mainz 1817. Die Gäſte kehrten ſchon öfters als Sieger
nach Hauſe, ſo daß Arheilgen mit allerbeſter Verfaſſung den Main=
Entſcheidung der Süddeutſchen
Rhein=Gau gut vertreten müßte. In Pfungſtadt iſt
Doppelver=
anſtaltung. Nauheims Hand= und Fauſtballer kommen. Faſt iſt
der Ruf als Fauſtballer noch beſſer, ſo daß dieſes Spiel am Vor=
Hunooant meiſterſchaft.
mittag ebenfalls Beachtung findet. Pfungſtadt iſt als Hochburg
bekannt, und man freut ſich, die Nauheimer wieder einmal
begrü=
ßen zu können. Die Beziehungen im Handball rühren ſchon aus
5.9. Darmſtadr 1898 — Sptelvereinlgung Zurkh. den Entwicklungsjahren her. Die Darmſtädter Reichsbahn ſoll ihr
Die große Bedeutung des bevorſtehenden Treffens iſt in den
vorangegangenen Berichten, ſchon derart ausführlich gewürdigt
worden, daß wohl weitere Ausführungen ſich erübrigen. Die
Darmſtädter Handballgemeinde ſteht vor einem Großkampf, deſſen
Verlauf erneut beſtätigen ſoll, daß der Darmſtädter Handballſport
nach wie vor in hoher Blüte ſteht.
Die 98er werden das Spiel in folgender Aufſtellung beſtreiten:
Henß
Rothenburger
Förſter
Pabſt
Delp
Dittmar
Fiedler
Werner
Fuchs Freund
Feick.
Das Spiel beginnt nachmittags 3 Uhr Vor dem Treffen
ſtehen ſich die Ligareſerven der 98er und die 1. Mannſchaft des
Sportvereins Braunshardt gegenüber. Da die Reſerven der
Li=
lienträger zurzeit beſonders gutes Können aufzuweiſen haben,
werden diejenigen, die ſich auch dieſes Spiel anſehen werden, ihr
Ffrühzeitiges Kommen nicht zu bereuen haben.
Der Vorverkauf zu bedeutend ermäßigten Preiſen hat
be=
reits begonnen. Karten bei Friſeurgeſchäft Opp. Riegerplatz,
Zi=
warrenhaus Becher, Grafenſtraße, und Kiosk Skurnik, Poſtgebäude.
Rol=Weiß.
Die Leichtathleten haben ihr Wintertraining in der Feſthalle abge=
Fchloſſen; dabei betrieb man in erſter Linie Gymnaſtik und pflegte das
Sandballſpiel. Am kommenden Dienstag beginnt das Platztraining für
Die L.=A. Vorher will man gegen die in letzter Zeit in die Höhe ge=
Sommene 2. Handballmannſchaft ein Spiel austragen. Die Mannſchaften
Etehen: L.=A.: Schäfer; Weber, Weigand; Krichbaum. K. Geſſer,
Kies=
ich; Bräunig, Georg, A. Geſſer, Hechler, Griesheimer. Die 2.
Mann=
chaft: Fries, Knös, H. Geſſer, Schwerd, Braun; Schwöbel. Hotz,
Schmitt; Weil, Stumpf; Buchert.
Man darf geſpannt ſein, wie ſich am Sonntag (10,30 Uhr) die
Leicht=
athleten gegen eine dauernd im Spiel befindliche Handballmannſchaft
Halten werden. Eintritt frei.
Freie Tade. Darmſtadt.
Am Sonntag fahren die 1. und 2. Mannſchaft nach Frankfurt
zu Spielen gegen Nordend. Die beiden Spiele, die Darmſtadt bis
vetzt gegen Nordend ausgetragen hat, gingen hoch verloren. Jetzt ſteht
Darmſtadt in weit günſtigeren Verhältniſſen, ſo daß eine Revanche
ſehr=
geicht möglich iſt. Spielt die Mannſchaft ihr gewohntes Shſtem, dann
wird ſich Nordend ſchon ſtrecken müſſen. Die zweite Mannſchaft ſollte
beei ihrer guten Aufſtellung das Spiel gewinnen.
Sportabtlg. Merck Darmſtadt — TSV. Langen.
Am Sonntag werden die 1. und 2. Mannſchaft des TSV. Langen
als Gäſte erwartet. Dieſe Freundſchaftsſpiele ſtellen an die Merckſchen
Mannſchaften große Anforderungen, da die in der Liga ſpielenden Gäſte
beſten Ruf genießen. Die 1. Mannſchaften treten um 3.30 Uhr an, die
4- um 2.30 Uhr.
2. Polizei— Auerbach.
Morgen nachmittag um 2.30 Uhr ſpielt die zweite Mannſchaft des
Bolizei=Sportvereins gegen die erſte des Sportvereins Auerbach. Die
herzeitige Form der Auerbacher läßt auf ein intereſſantes Spiel hoffen.
DDie 1. Jugend hat die 2. Jugend des Sportv. 98 zum Gegner.
Spiel=
beginn 11 Uhr. Die 2. Jugend des Polizei=Sportvereins ſpielt gegen
z8raunshardt (10 Uhr). Alle Spiele finden auf dem Polizei=Sportplatz
batt.
* Handball in der 9.T.
Um den Aufſtieg zur Kreisklaſſe:
imn Darmſtadt (Reichsbahn) Groß=Zimmern — Groß=Wallſtadt.
Am Sonntag, vormittags 10.30 Uhr, ſtehen ſich auf dem
Reichs=
bahn=Spielplatz (Dornheimer Weg) die beiden Gaumeiſter vom
Adenwald und Main=Speſſart im Entſcheidungsſpiel gegenüber.
Gaumeiſter Bensheim iſt der eine Aufſteigende. Beide, Groß=
Zim=
wern und Groß=Wallſtadt, folgen punktgleich, ſo daß obige
Ent=
ſoeidung notwendig wurde. Der Odenwaldmeiſter traf Groß=
A8allſtadt zweimal in beſter Verfaſſung an und konnte nur einen
Awunkt erzielen. Es iſt daher nicht ausgeſchloſſen, daß im dritten
Swiel die Odenwälder abermals den Kürzeren ziehen; was ſehr
bitter für die Elf wäre, die dann zweimal den Meiſtertitel errang,
dan Aufſtieg jedoch verpaßte. Da ſich dieſer Umſtand fortgeſetzt
niederholen kann, wäre eine entſprechende Einteilung ernſtlich
nachzuprüfen.
Main=Rhein=Gau.
Weniger die Maſſe der Spieler als deren Güte machen das
Arrogramm aus. Wäre als erſtes die Begegnung Bensheims mit
du m vorjährigen Kreismeiſter, Polizei Frankfurt, zu nennen. Die
Cäſte ſind aus ihrem Spiele in Darmſtadt gegen Herrnsheim
ge=
nüigend bekannt, ſo daß es nicht verwunderlich iſt, wenn an der
Bergſtraße der übrige Spielbetrieb faſt ruht. Dann käme Arheil=
Bundesſpiel gegen Heidelberg austragen und dürfte abermals
zwei Punkte einheimſen. Auch die Meiſterklaſſe nennt zwei ſchöne
Spiele. Beſſungen erwartet die benachbarten Griesheimer, die
Kreisklaſſe vertreten und darum die Vorſtädter zur vollen
Ent=
faltung ihres Könnens herausfordern. Worfelden empfängt Gäſte
aus dem Odenwald, die Lengfelder. Wenn dieſe auch ſchon lange
das Handballſpiel pflegen, ſo dürfte das zurzeit gut aufgelegte
Worfelden doch die Oberhand behalten. Wolfskehlen verſucht es
mit „Boruſſia” Dornheim. Die Gäſte ſind bei uns noch wenig
be=
kannt, ſo daß wir das Ergebnis abwarten. Es ſpielen ferner:
Crumſtadt gegen Wallerſtädten Großhauſen gegen Groß=
Rohr=
heim (DSB.), Urberach gegen Buchſchlag. Seeheim gegen Roßdorf,
Hüttenfeld von Heppenheims Reſerve, Hähnl ein gegen Erfelden,
Nieder=Ramſtadt gegen Groß=Umſtadt und Weiterſtadt gegen
Erz=
hauſen.
Rol=Weiß Darmſtadt — Union Darmſtadk.
Zum erſten Privatſpiel nach den Verbandsſpielen empfangen die
Rotweißen am Sonntag, vormittags 11 Uhr, auf dem Platze
an der Rheinallee die Ligamannſchaft der hieſigen Union. Beide
Mann=
ſchaften ſtanden ſich ſchon oft mit wechſelndem Erfolg gegenüber, ſo daß
über den Ausgang ſchwer etwas im Voraus zu ſagen wäre. Beide
Mannſchaften haben nicht wie erwartet in den Verbandsſvielen
abge=
ſchnitten, ſind aber beide dafür bekannt, gerade in den Privatſpielen ſtets
die beſten Leiſtungen zu zeigen. Union hat ſeine Elf durch einige junge
Spieler ſcheinbar recht gut zuſammengeſtellt, während bei Rotweiß
im=
mer noch die Aufſtellung eines zu der guten Hintermannſchaft paſſenden
Sturmes gefunden werden muß. Die Aufſtellungen ſind folgende:
Rot=Weiß:
Breuer
Wettengl
Römer
Engel Süßenböck Trumpfheller
Heiſer Plößer Vogelmann Beutel Eiſinger
Fpühtvein Mehring Dony Beck Eberhardt
Heilmann
Fiſſel
Schäfer
Rückert
Scelbach
Union:
Arnold
In Anbetracht des nachmittags ſtattfindenden Handballſpieles iſt das
Spiel, wie bereits erwähnt, auf vormittags feſtgeſetzt worden, ſo daß
es jedermann möglich iſt, das intereſſante Treffen zu beſuchen.
Eintritts=
preis volkstümlich.
Darmſtädter Bormeiſterſchaften 1931.
* Die beiden Darmſtädter Sportvereine, Rotweiß und SV. 98,
trugen geſtern abend im ſehr gut beſetzten Städtiſchen Saalbau
einen Clubkampf ihrer Boxmannſchaften aus, bei dem die „
Stadt=
meiſterſchaften” vergeben wurden, die den Siegern eine recht nette
Medaille eintrug. — Nach einem einleitenden Juniorenkampf
zwiſchen Friedmann=Rw. — Widmann=98, in dem der Rotweiße.
gegen den noch nicht fertigen 98er in der zweiten Runde Sieger
wurde, folgten die eigentlichen Meiſterſchaften von Darmſtadt.
Ringrichter Kaltwaſſer=Darmſtadt leitete die vier erſten Kämpfe,
rief aber mit ſeinen Entſcheidungen zum Teil berechtigten
Wider=
ſpruch des Publikums hervor. Für ihn führte dann der Vorſitzende
von Sparta Frankfurt a. M., Renneberg, die Kämpfe glatt und
korrekt zu Ende.
Die Ergebniſſe: Schwergewicht: W. Weckbach=Rw.
Trumpfheller=98. Meiſter T., der ſeinen Gegner ſchon in der
er=
ſten Runde an der Grenze des Kinns trifft, worauf W. aufgibt.
Die Unterſuchung des Ringarztes beſtätigt, daß kein Genickſchlag
vorlag. — Fliegengew.: Kuhn=Rw. — Crößmann=98. Meiſter
K. wegen Uebergewichts von C. K. erzielt auch im Kampf einen
verdienten Punktſieg. — Bantamgew.: Blum=Rw. —
Rüg=
ner=98. Meiſter B. wegen eines geringen Uebergewichtes von R.
R. holt dann gegen B., der ſehr viel verträgt, einen hohen
Punkt=
ſieg heraus. — Federgew.: Eiſenberg=Rw. — Schmidt=98.
Mei=
ſter Sch. in der 3. Runde durch techn. k. o. — Leichtgew.:
Bek=
ker=Rw. — Zickler=98. Meiſter 3. in der 2. Runde durch Aufgabe
B.s — Weltergew.: Diehl=Rw. — Heß=Rw. Ohne
Enr=
ſcheidung abgebrochen, da H., der ſeinem Gegner techniſch in jeder
Richtung überlegen iſt, dieſen nicht „erledigt”, ſondern zappeln
läßt, alſo einen Scheinkampf zeigt, der nicht erlaubt iſt. —
Mit=
telgew.: Hechler=Rw. — Drott=98. Meiſter D. durch hohen
Punktſieg, wobei H. eine erſtaunliche Härte im Nehmen beweiſt,
und ſich dadurch über die 3 Runden (2 zu je 3 Min., 1 zu 4 Min.)
rettet. — Halbſchwergew.: Stephan=Rw. — Gerhardt=98.
Meiſter St. nach Punkten. Beide Kämpfer clinchten zuviel,
wo=
durch dem Kampf alle Schönheit genommen wurde.
Die Tatſache, daß es ſich um Amateure im Ring handelt,
trö=
ſtet darüber hinweg, daß nicht alle Gänge techniſch und
kämpfe=
riſch befriedigen konnten. Dennoch boten einige Treffen,
nament=
lich im Bantam=, Feder= und Mittelgewicht, einige ſehr ſchöne
Szenen.
Der Abend bewies, daß in den veranſtaltenden Vereinen auch
der Fauſtkampf eine verdiente und gute Pflegeſtätte gefunden hat,
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ſeſtlo en: 1 rote Elſtertaube.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
nearkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
ſon handen ſind, die in früheren
Bekannt=
nochungen verzeichnet waren.
Intereſſen=
en, können die Fundgegenſtände während
Nei: Büroſtunden auf dem Fundbüro des
ſeſſä, Polizeiamts, Zimmer 11, beſichtigen.
Verhütung von
Ueber=
ſchwemmungen.
In den für den Aushang der ſtädt.
Bekanntmachungen beſtimmten Kaſten
ſind auf einige Tage die zur Verhütung
von Grundſtücksüberſchwemmungen
maß=
geblichen Vorſchriften veröffentlicht.
Darmſtadt, den 8. April 1931. (st.5661
Städt. Tiefbauamt,
Sofelags=Derſſeierung.
Nächſten Dienstag, den 14. ds.
Mts., vorm. 10 Uhr, wird im ſtädti
ſchen Faſelſtall, Rodenſteinergaſſe, ein
zum Sprung untauglich gewordener,
(5655
gut erhaltener
Faſelochs
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Groß=Umſtadt, den 9. April 1931.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lampe.
Einen größeren Poſten
(7½ Proz. Zinſen) hat 1. Hypolhei.
anzul. Bankvertr. H. Heldmann,
Kaſino=
ſtr. 2, I (Ecke Rheinſtr.), Tel. 4251.
was für ſpätere Treffen ſicherlich noch beſſere Leiſtungen in
Aus=
ſicht zu ſtellen vermag.
Als Punktrichter amtierten im übrigen die Herren: Zilch=
Wiesbaden, Feldhus=Frankfurt und Kaltwaſſer=Darmſtadt.
Ring=
arzt Dr. Nauheim brauchte nur einmal als Gutachter zu wirken.
5=
Kraffſpork.
Ringer=Meiſterſchaftskämpfe in Roßdorf.
Zu den ſportlichen Ereigniſſen dieſes Jahres, die in Roßdorf vom
Stapel gehen, gehört das am Sonntag, nachm. 4 Uhr. im Saale „Zur
Sonne”, ſtattfindende Gaumeiſterſchafts=Entſcheidungsringen im
Feder=
gewicht der A= und B=Klaſſe des DASV. (Odenwaldgau). Die
Durch=
führung der Veranſtaltung wurde dem Kraftſportverein „Deutſche Eiche‟
übertragen, der Gewähr für eine einwandfreie Durchführung bieten
wird. Im Rahmen=Programm ſtehen noch Jugendkämpfe. Ein Beſuch
dieſer Veranſtaltung kann daher empfohlen werden.
Geſchäftliches.
Italieniſche Zigaretten in Deutſchland.
Die italieniſche Tabakregie ſtellt jetzt ihre bekannten
Fabri=
kate auch in Deutſchland her. Die mit der Marke „Italia”
gekenn=
zeichneten Zigaretten werden in einer großen, modernen Fabrik
in Mannheim nach den bewährten Miſchungsrezepten der
italieni=
ſchen Regie unter Anwendung deutſcher Methoden und der
deut=
ſchen Geſchmacksrichtung entſprechend fabriziert und in
verſchie=
denen Formaten, mit und ohne Mundſtück, in Deutſchland
vertrie=
ben. Italia=Zigaretten zeichnen ſich durch einen eigenartig
an=
regenden Geſchmack aus, den ihnen ein beſonderes Geheimnis der
Tabakrezepte verleiht. Die Firma hat dieſes erleſene Aroma in
der raſch populär gewordenen Schlagzeile „Italia=Zigaretten
immer wieder intereſſant, — prüfen Sie warum!” zum Ausdruck
gebracht, und jeder Raucher wird dieſe Zigaretten, deren man
nie=
mals überdrüſſig wird, mit Genuß verſuchen.
Frühjahrskur: Teure Reiſen und Kuraufenthalte können ſich
nur wenige in der heutigen ſchweren Zeit erlauben, und doch braucht der
Körper ſo nötig eine Auffriſchung des Blutes und der Lebensſäfte. Das
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 11. April.
15.20: Stunde der Jugend.
16.30: Nachmittagskonzert: Mitw.: Julie Heinrich (Sopran) —
Am Flügel: Otto Seyfert.
18.15: Dr. Keßler: Die Maifröſte im Wein= und Obſtbau.
18.45: Dr. Beer: Das Buch als Geſtaltungsfaktor des geiſt. Lebens.
19.20: Spaniſch.
19.45: Stunde über Oeſterreich; Mitw.: Julie Heinrich (Sopran,
K. Köſtlin (Rezitation), A. Körner, O. Seyfert (Klavier).
20.45: Bunter Abend.
22.45: Budapeſt: Zigeunermuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 11. April.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Wie man Affen fängt.
15.45: Frauenſtunde: Die neue Mode und ihr Echo.
16.00: Min=Rat. Profeſſor Erich Hylla: Der Ausbau der oberen
Jahrgänge der Volksſchule.
16.30: Nachmittagskonzert Hamburg.
17.30: Prof. Dr. Gins: Viertelſtunde für die Geſundheit: Für u.
gegen den Impfzwang.
18.00: Franzöſiſch.
18.30: Geh.=Rat Prof. Dr. F. Saran: Pſyche, Körper u. Stimme.
19.00: Carl Meißner: Konſtantin Meunier zum 100. Geburtstag.
19.30: Stille Stunde: Arbeitende Hände.
20.00: Ein Tanz=Abend in Alt=Berlin. Kapelle Otto Kermbach.
Während der Pauſe: Dieſer und Jener.
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wechſelnd, einzelne ſchauerartige Niederſchläge, im ganzen etwas
kühler.
Ausſichten für Samstag, den 12. April: Noch leicht bewölkt, aber mehr
aufheiternd, trocken, tagsüber wieder Temperaturanſtieg.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſſeton, Reich un=
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdienſt: Andreat Bauer; ſü=
„Die Gegenwart”,„ Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willv Kuble:
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Die inkernakionalen Großbanken im Kriſenjahr 1930
Nachdem die Jahresabſchlüſſe der deutſchen Großbanken und auch
der großen ausländiſchen Bankinſtitute vorliegen, veröffentlicht das
Bankhaus Gebr. Arnhold, Dresden=Berlin, eine Aufſtellung, in der die
wichtigſten Bilanzziffern der vier deutſchen Großbanken, der acht
größ=
ten amerikaniſchen, drei franzöſiſchen, zwei italieniſchen Inſtitute und
der engliſchen Big=Fi erfaßt worden ſind. Es zeigt ſich, daß vor allem
die Höhe der Debitoren bei den größten Inſtituten der einzelnen Länder
überwiegend gleich geblieben iſt oder, ſo vor allem in England, eine
weitere Erhöhung zeigt. Gerade in dieſer Entwicklung kommt zum
Ausdruck, daß die Wirtſchaftsdepreſſion in immer ſtärkerem Maße
Kapi=
talien freigeſetzt hat, deren Anlage in Aktien oder auch Rentenwerten
infolge der Börſenkriſe nur in ſehr geringem Umfange erfolgt. Um ſo
mehr tritt, abgeſehen von einzelnen amerikaniſchen Inſtituten, der
einheitliche Kreditorenſchwund der deutſchen Großbanken in Erſcheinung,
der als Auswirkung der deutſchen Sonderkriſe, insbeſondere natürlich
ber Kapitalfluchtbewegung anzuſehen iſt. Ebenſo wie die Bewegung der
Kreditoren ſteht auch die Entwicklung der anderen Bilanzpoſitionen im
Zeichen der Wirtſchaftskriſe.
Für die deutſchen Inſtitute kommt, die u. a., da die Ausleihungen
an die Wirtſchaft nicht ebenſo beſchränkt wurden, wie es den
Kreditoren=
ermäßigungen entſprach, in einer leichten Verminderung der anderen
Anlagewerte zum Ausdruck. Noch ſtärker vielleicht zeigt die
Ermäßi=
gung der Gewinnziffern, die überall zurückgegangen ſind, die
Auswir=
kungen des Kriſenjahres. In nur wenigen Fällen wieder mit Ausnahme
der deutſchen Inſtitute, waren nennenswerte Dividendenkürzungen die
Folge. Obwohl ſich hierdurch eine Verminderung der
Effektivverzin=
ſung bei den deutſchen Banken und eine Erhöhung der ausländiſchen
Renditen ergibt, blieb das Niveau der deutſchen Bankaktienrenditen mit
etwa 5¾ bis 6”/s Prozent nicht unerheblich höher als das der meiſten
ausländiſchen Verzinſungsfätze, ſo etwa auf doppelter Höhe der
Er=
trägniſſe mancher amerikaniſcher Bankaktien. Die Rendite der engliſchen
Bankaktien bewegt ſich zwiſchen 4¾4 und 5½ Prozent, der franzöſiſchen
zwiſchen 3,6 und 4,9 Prozent und die der italieniſchen zwiſchen 4,4 und
5,7 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Verhandlungen im Erzbergbau. Nachdem die Weitergewährung der
Staatshilfe für den Eiſenerzmarkt im Lahn=Dill=Gebiet und Oberheſſen
ſowie für das Siegerland zunächſt geſichert iſt, konnte in den Monaten
Januar bis März 1931 die Vorausſetzung für die ſtaatliche Subvention,
daß nämlich monatlich mindeſtens 100 000 To. gefördert und verwendet
werden, erreicht werden. Um politiſchen Beſtrebungen einer
Zwangs=
abnahme des Inlandabſatzes im beſtimmten Verhältniſſe zur Einfuhr
von Erzen entgegenzutreten, ſind, wie wir erfahren, Verhandlungen mit
den Erzabnehmern aus der weſtfäliſchen Großinduſtrie im Gange, die
den Zweck haben, den Gruben des Siegerlandes, des Lahn=Dill=Gebietes
und Oberheſſen den für ihre Exiſtenz erforderlichen Mindeſtabſatz an
Erzen unbedingt zu ſichern. Es iſt anzunehmen, daß noch im Laufe des
April die Verhandlungen mit den Großkonzernen zu einer freiwilligen
Abnahme erfolgreich abgeſchloſſen werden, um eine geſetzliche
Zwangs=
regelung für den Inlandsabſatz zu vermeiden.
Von der Frankfurter Börſe. Vom 13. April ab wird die Notierung
für Aktien der Vereinigten Jute=Spinnereien Lit. B wegen Ablauf der
Einreichungsfriſt anläßlich der Zufammenlegung des Aktienkapitals an
der hieſigen Börſe eingeſtellt.
Die Regreßforderungen bei der Vereinsbank Höchſt. Den
Mitglie=
dern der früheren Verwaltung der Vereinsbank Höchſt wurde ſeitens der
neuen Verwaltungsmitglieder und des Gläubigerausſchuſſes
angekün=
digt, daß die alten Aufſichtsratsmitglieder mindeſtens 250 000 RM.
auf=
bringen müſſen. Selbſtverſtändlich werden auch an den alten Vorſtand
Regreßforderungen geſtellt, die ſie im äußerſten Rahmen ihrer
Ver=
mögensverhältniſſe befriedigen müſſen. Dem alten Aufſichtsrat und dem
alten Vorſtand wurde Friſt bis nächſten Montag gelaſſen, ſich dazu zu
äußern, bis zu welcher Höhe ſie den Regreßforderungen und ihrer
Sicher=
ſtellung entſprechen können, wobei ausdrücklich an der Mindeſtleiſtung
von 250 000 RM. feſtgehalten wird.
Deutſche Bau= und Siedlungsgenoſſenſchaft „Sitz Darmſtadt. Auf
der in Haßloch abgehaltenen Tagung des Pfälziſchen Landesbeirates
waren ſämtlich. 51 pfälziſche Ortsgruppen vertreten. Nach dem
Jahres=
bericht iſt die Zahl der Mitglieder in der Pfalz um 282 geſtiegen. Es
wurden 1930 65 Darlehen zinsfrei vergeben, davon 44 in der Vorder=
und 21 in der Weſtpfalz. Die Mitgliedereinzahlungen beliefen ſich auf
1897000 RM. Insgeſamt ſind bis jetzt in der Pfalz 109 Darlehen
für die Vorder= und 63 für die Weſtpfalz gewährt worden mit 1,632
bzw. 0,855 Mill. RM. Darlehensſumme. Der Kaſſenbericht zeigte einen
Ueberſchuß von 484 RM. Die Neuwahlen des Landesbeirates hatten
folgendes Ergebnis: Kram=Bad Dürkheim, Diehl=Zweibrücken, Schorr=
Oppau, Tremmel=Ludwigshafen.
Lindes Eismaſchinen A.G., Wiesbaden. Nach Zuweiſung von 200000
Reichsmark an den Beamtenfonds, ſowie 275 000 RM. an die
Unter=
ſtützungsvereine ſchließt die Geſellſchaft per 1930 mit einem faſt
unver=
änderten Reingewinn von 3,19 (3,20) Millionen, woraus unverändert
15 Prozent Dividende auf 16,5 Mill. Stammaktien vorgeſchlagen
wer=
den. Die 143 000 RM. Vorzugsaktien erhalten 6 Prozent Dividende.
(G.V. am 30. April.)
Vereinigte Speyerer Ziegelwerke A. G., Mannheim. Das abgelaufene
Geſchäftsjahr der Geſellſchaft erbrachte eine Roheinnahme von 143 584
(235 989) RM. aus der Fabrikation und 4503 RM. ſonſtige Erträgniſſe.
Davon erforderten Unkoſten 76 388 (92 980) RM., Steuern immer noch
41943 (56 769) RM. und Zinſen und Proviſionen 15 942 (18 781) RM.
Nach 36 756 (53 022) RM. Abſchreibungen ergibt ſich ein Verluſt von
22 941 RM. (i. V. Ueberſchuß von 23 408 RM.), der aus dem
vorjähri=
gen Gewinnvortrag von 25 676 RM. getilgt wird, wonach dieſer noch in
Höhe von 2735 RM. als neuer Vortrag verbleibt. Wie der Vorſitzende
des Aufſichtsrats, Direktor Ludwig Janda (DD.=Bank Mannheim), in
der geſtrigen GV. erklärte, hat dieſes Ergebnis den Hoffnungen nicht
entſprochen, die man zu Beginn des Geſchäftsjahres hegte; das ſchlechte
Ergebnis ſei bedingt durch die allgemeine Verſchlechterung der
Wirt=
ſchaftslage, insbeſondere durch das völlige Darniederliegen des
Bau=
marktes.
Die Cakovee-Zagreber Eiſenbahn. Vorausſichtlicher Uebergang in
Staatsbeſitz. In der jüngſt abgehaltenen Generalverſammlung der
Ca=
kovec=Zagreber Eiſenbahn=Geſellſchaft wurde beſchloſſen, mit dem
jugo=
ſlawiſchen Fiskus Verhandlungen aufzunehmen, die eine Uebernahme
der Bahn durch den Staat vorſehen. Nachdem der Staat bereits für
andere Nebenbahnen Intereſſe gezeigt hat, rechnet man mit einem
bal=
digen Abſchluß dieſer Beſtrebungen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. April:
Getreide. Weizen: Mai 84, Juli 62, September 66,75.
De=
zember 63½; Mais: Mai 61,75, Juli 62,75, September 60¾,
Dezember 53½; Hafer: Mai 30½, Juli 30½, September 30¾,
Dezember 32½; Roggen: Mai 36,25, Juli 38,25, September 39½,
Dezember 41,75.
Schmalz: Mai 8,72½, Juli 8,85, September 8,97½.
Speck, loco 10,37½.
Schweine: Leichte 7,75—8,05, ſchwere 6,90—7,25;
Schweine=
zufuhren in Chicago 16 000, im Weſten 70 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 10. April:
Schmalz: Prima Weſtern 9,45; Talg, extra loſe 4½.
Getreide. Weizen: Rotwinter 93; Mais; loco New York
74,75: Mehl: ſpring wheat clears 4,00—4,45; Getreidefracht nach
England 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—8½ C.
Kakao: Tendenz kaum ſtetig, Umſätze 76, loco 5½; Mai 5,43,
Juli 5,60, September 5,75, Oktober 5,83, Dezember 5,93, Januar
1932 6,01.
Die Metallnotierungen in Berlin am 10. April ſtellten ſich
für je 100 Kg. für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg.
Bre=
men oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Dt.
Elektrolytkupfernotiz) auf 95,50 RM. — Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
ver=
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium 98 bis
99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 170 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent. 174 RM.,
Rein=
nickel. 98 bis 99 Prozent. 350 RM., Antimon=Regulus 50—53 RM..
Feinſilber (1 Kg. fein) 38,50—40,50 RM.
Frankfurter und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. April.
Nachdem es an der Vorbörſe infolge der verſchiedenen franzöſiſchen
Reden wegen der deutſch=öſterreichiſchen Zollunion und ſonſtiger
außen=
politiſcher Angelegenheiten, ferner wegen des marten geſtrigen New
Yorker Börſenſchluſſes etwas ſchwächer geworden war, eröffnete die
amt=
liche Börſe in gut behaupteter Haltung. Die Grundſtimmung war
un=
vermindert freundlich, umſomehr, als neue kleine Kundenorders zur
Ausführung kamen und ſich für einige Spezialpapiere weiteres
Börſen=
intereſſe erhielt. Die Kursentwicklung zu den erſten Notierungen war
gegenüber der feſten Abendbörſe nicht ganz einheitlich. Später lagen
die Kurſe jedoch meiſt bis 1 Prozent über dem Anfangsniveau.
Beſon=
ders für Oelwerte erhielt ſich verſtärkte Nachfrage; Deutſche Erdöl lagen
15/s Prozent und Rütgerswerke etwa 2 Prozent höher. J.G. Farben
lagen zum erſten Kurs gut behauptet, während Verein für Chem.
In=
duſtrie 3 Prozent verloren. Elektrowerte tendierten ſehr unregelmäßig.
Am Anleihemarkt lagen Altbeſitz feſt, die Papiere blieben behauptet.
Von fremden Werten Anatolier etwas niedriger, aber Goldmexikaner
0,25 Proz. höher. Der Pfandbriefmarkt lag freundlich, im ganzen aber
wenig verändert bei ruhigem Geſchäft. Im Verlauf war die Tendenz
ſehr ſchwankend, doch blieben die Kurſe allgemein gut behauptet.
Wei=
ter feſt blieben Deutſche Erdöl und Rütgerswerke, ferner Süddeutſche
Zucker. Verſpätet niedriger zur Notiz kamen noch Karſtadt und
Bem=
berg, die 1,5 Prozent verloren. Das Geſchäft war im ganzen recht
ruhig. Gegen Schluß der Börſe löſte ein Gerücht, wonach die
deutſch=
ruſſiſchen Verhandlungen verſchoben ſein ſollen, was nach unſeren
In=
formationen unzutreffend iſt, Verſtimmung aus. Die Spekulation ſtellte
in einigen Spezialwerten ſtärker glatt, ſo bei Siemens, J.G. Farben,
Bemberg und Kaliwerte, die bis 2 Prozent einbüßten. Gut gehalten
blieben Schiffahrtsaktien ſowie Deutſche Erdöl und Rütgerswerke. Miag
lagen ſogar 1,5 Prozent höher. Am Geldmarkt beſtand etwas
Nach=
frage, ſo daß der Satz auf 4 Prozent erhöht wurde. Am Deviſenmarkt
lag die Mark ſchwächer. Mark gegen Dollar 4.2005, gegen Pfunde
2,41½.
Nach dem überwiegend ſchwachen Verlauf der Mittagsbörſe trat an
der Abendbörſe eine leichte Erholung ein. Anregend wirkten
Meldun=
gen, daß Gerüchte über eine neue Reichsanleihe unrichtig ſeien und daß
ein neuer Kaſſenbedarf des Reiches erſt im Mai zu befriedigen ſein
wird. J.G. Farben gewannen 0.75 Proz. Am Elektromarkte A E. G.
1 Proz., Schuckert 15/s Proz. höher. Auch Kali, Montan und
Bank=
aktien freundlicher. Nur Kunſtſeidewerte leicht abgeſchwächt. Im
Ver=
laufe blieb die Börſe freundlich. Farben ſchloſſen 157.5.
Berlin, 10. April.
Nach der feſten Frankfurter Abendbörſe war die Tendenz heute
vor=
mittag nicht ganz einheitlich. Man konnte allgemein eine gewiſſe
Zu=
rückhaltung feſtſtellen. Der offizielle Verkehr eröffnete dann wieder in
freundlicher Grundſtimmung, obwohl die Kursgeſtaltung nicht ganz
ein=
heitlich war. Es ergaben ſich gegen die geſtrigen Mittagsſchlußkurſe im
allgemeinen nur Veränderungen bis 1 Prozent nach beiden Seiten. Aus
der Provinz lagen überwiegend Kauforders und nur vereinzelt kleine
Verekaufsaufträge vor, während bei der Spekulation nach den geſtrigen
Käufen eher Neigung zu Realiſationen beſtand, beſonders in
Salzdet=
furth und Elektrowerten, die z. T. 2 bis faſt 4 Prozent verloren. Die
ſchwächere New Yorker Börſe blieb ohne größeren Einfluß, der heutige
Beginn der Ruſſen=Verhandlungen in Berlin und die Erteilung großer
ruſſiſcher Aufträge an die Toberfchleſiſche Induſtrie, ſowie die weitere
Erleichterung am hieſigen Geldmarkte wirkten dagegen anregend. Im
Verlaufe wurde es zunächſt etwas ſchwächer, dann wieder auf die
Be=
wegung in Elektriſch Licht, die 3 Prozent anzogen, feſter und lebhafter.
Später ſchritt jedoch die Spekulation zu Realiſationen, ſo daß die Kurſe
bis 1,5 Prozent abbröckelten. Gegen 1 Uhr ſetzte ſich wieder eine
Be=
feſtigung durch. Allgem. Lokal u. Kraft plus 1,5 Prozent, Ilſe minus
3 Prozent Brown Boveri minus 2,5 Prozent. Deutſche Anleihen
ge=
ring befeſtigt.
Berliner Kursbericht
vom 10. April 1931
Broduktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 10. April. Die Unſicherheit, welche
gegenwärtig am Produktenmarkte herrſcht, und durch die Erörterungen
bezüglich der künftigen Regelung der Einfuhr von Auslandsweizen noch
vereſtärkt wird, kommt in den täglichen Tendenzſchwankungen deutlich
zum Ausdruck. Nach der geſtrigen Erholung machte ſich heute eine
ſchwächere Stimmung bemerkbar, von dre allerdings wiederum in der
Hauptſache das handelsrechtliche Lieferungsgeſchäft betroffen wurde,
zu=
mal man die gegenwärtigen Witterungsverhältniſſe als günſtig erachtet.
Weizen ſetzte in den vorderen Sichten bis 2 Mark niedriger ein.
Rog=
gen war um 1 Mark abgeſchwächt, während die Herbſtſichten ziemlich
gehalten blieben. Auch für das geringe Offertenmaterial zur prompten
Verladung waren die Forderungen wenig nachgiebig. Die
Umſatztätig=
keit hiell ſich angeſichts der niedriger lautenden Gebote in engen
Gren=
zen, beſonders da der Weizen= und Roggenmehlabſatz nach wie vor zu
wünſchen übrig läßt. In Hafer trat das Angebot vereinzelt etwas
mehr in Erſcheinung, jedoch führen die abgegebenen Untergebote kaum
zu Abſchlüſſen. Gerſte bleibt knapp angeboten und gut behauptet.
Viehmärkte.
* Darmſtädter Viehmarkt vom 10 April. Aufgetrieben waren 10
Ochſen, 143 Kälber. Die Preiſe geſtalteten ſich für Kälber a) 58—64,
b) 53—57, c) 48—52 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf ſchleppend,
Ueber=
ſtand.
Ausfall des Groß=Gerauer Ferkelmarktes. Der Groß=Gerauer
Fer=
kelmarkt wurde wegen der in Dorfelden ausgebrochenen Maul= und
Klauenſeuche bis auf weiteres verboten.
Frankfurter Viehmarkt vom 10. April. Auftrieb: Rinder (vom
letz=
ten Markt) 78, Kälber 985, Schafe 86, Schweine 737. Marktverlauf:
Kälber und Schafe ruhig, geräumt; Schweine ſchleppend, nahezu
aus=
verkauft. Preiſe: Kälber b) 64—68, c) 59—63, d) 50—58. —
Fleiſch=
großhandelspreiſe. Ochſenfleiſch 1. 75—80, do. 2. 65—75; Bullenfleiſch
73—77: Kuhfleiſch 2. 50—60, do. 3. 40—50; Kalbfleiſch 2. 95—105;
Schweinefleiſch 1. 60—65. Geſchäftsgang rege. Anfuhr: 674
Rinder=
viertel, 177 Kälber, 5 Hämmel, 223 Schweinehälften.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Im Berliner Baugewerbe ſtreiken gegenwärtig nach einer
Mittei=
lung des Verbandes der Baugeſchäfte Groß=Berlins von rund 12000
Bauarbeitern etwa ein Drittel. Von dem Streik werden ungefähr 30
bis 40 kleinere und größere Baugeſchäfte getroffen. Der Schiedsſpruch
des Schlichters wird heute erwartet.
Die Bilanzſitzung der Phönix A.G. für Bergbau und Hüttenbetrieb
in Düſſeldorf wird am 13. April ſtattfinden. Wie wir erfahren, iſt auf
Grund der um 2 Prozent gekürzten Dividende der Vereinigten
Stahl=
werke, die die Haupteinnahme der Geſellſchaft bildet, mit einer
Divi=
dende von 4,5 Prozent gegen 6,5 Prozent i. V. zu rechnen.
Die Vereinsbank Hanau e.G.m.b.H, ſchlägt der am 14. April
ſtatt=
findenden o. G.V. die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent (im
Vorj. 8 Prozent) vor.
Unter der Firma Hohmann=Moſer A.G. haben ſich in Pforzheim
die bisherige Karl Hohmann A.G (90000 RM. A.K.) und die o. H.
Fritz Link u. Co. zuſammengeſchloſſen. Der alleinige Inhaber der
Firma Fritz Link u. Co. Herr Emil Moſer, tritt als weiterer Direktor
in die A. G. ein, deren A.K. noch erhöht werden ſoll.
Die Verhandlungen zur Einſchränkung der Zuckerausfuhr, die über
die Oſtertage ausgeſetzt waren, ſind in Paris wieder aufgenommen
wor=
den. An dieſen Verhandlungen nehmen auch Vertreter der
Rübenzucker=
anbauenden Länder Deutſchland, Ungarn, die Tſchechoſlowakei, Polen,
Belgien teil. Die Frage der Feſtſetzung des Weltzuckeranbaues, von der
man eventuell eine Erhöhung der Ausfuhrquote abhängig machen will,
konnte noch nicht geklärt werden.
Das Konſortium der nordfranzöſiſchen Textilinduſtriellen in Lille
teilte geſtern der Arbeiterſchaft mit, daß angeſichts der ſchlechten
Ge=
ſchäftslage eine ſtarke Lohnherabſetzung unvermeidlich ſei. Ueber die
Höhe und den Zeitpunkt der Lohnkürzung wurden noch keine Angaben
gemacht. — Die Arbeiterſchaft hat beſchloſſen, dem Miniſterpräſidenten
Laval einen Proteſt zu übermitteln.
Der Jvan=Planina=Tunnel, der Bosnien mit der Herzegowina
ver=
bindet, wurde dem Verkehr übergeben. Der Tunnel hat eine Länge von
3233 Metern. Mit ſeinem Bau, der 52 Millionen Dinar koſtete, war
im Mai 1926 begonnen worden.
Oeviſenmarkt
vom 10. April 1931
Berl. Handels=Ge
Danatbank. . . . . .
Deutſche Bank u
Disconto=Gef.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lioyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Heutſche Erdö
130.—
151.25
115.875
116.—
76.25
97.75
n7.875
116.25
82.75
107.—
98.—B
53.25
116.—
144.75
87.—
Eleftr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Beraw
Geſ. f.eleftr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Vhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bow
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Unin
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppe
141.50
58.50
88.—
134.50
79.875
75.25
102.50
179.—
75.25
82.50
84.25
48.50
71.50
84.125
57.50
Polyphonwerie
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwer
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfei
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 1165.25
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
62.25
2772.—
123.—
125.—
63.75
183.25
E8.—
25.25
54.25
49.—
56.875
Helſingfors
Wien
Prag
Budap
Sofia
Hollan!
Lslo
Kopenhagen
Stodholm
London
Buenos=Aires
New Yor)
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk
100 Schilling
100 Tſch Kr
00 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
00 Kronen
2=Stg.
1 Pap. Peir
Dollar
100 Belge
100 Lire
100 France
Ve11
10.561
58.99
12.43
73.15
3.047
164.39
112.2c
112.26
112.35
20.392
1.458
4. 1970
Brief
10.58
59.11
12.45
73. 29
3.05:
168.7:
11251
112.48
112.56
20.43‟
1. 462
4.205(
58.345 58.46‟
21.965 22.00!
16 406/ 16.446
Schwei=
Spanier
Danzig
Japan
Rio de Janeir=
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtam bu
Kairo
Kanade
Urnguay
Jsland
Tallinn (Eſt. 1100 eſtl. K:
Riga
Halsant, Koumänengefeaſchäft
Frankfurter Kursbericht vom 10 April 1931
Metallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 10. April ſtellten ſich für
Kupfer: April 84 (84,25). Mai 84 (8450). Juni 84,50 (85),
Juli 85,75 (86,25), Auguſt 86 (86.50), September 86 (86,75),
k=
tober, November 86,25 (86,75). Dezember, Januar 86,50 (86,75),
Februar 86,75 (87) März 86,50 (86,75). Tendenz: ſtetig. Für
Blei: April 25.25, Mai, Juni 25,50. Juli 25,75. Auguſt.
Sep=
tember, Oktober, November, Dezember, Januar 26. Februar. März
26,25. Tendenz: feſt. Für Zint: April 23,25 (24,75), Mai
23,50 (24,75), Juni 23.75 (24.25). Juli 24 (24.50). Auguſt 24.50
(25) September 24,75 (25.25). Oktober 25 (25,75), November
25.25 (25.75). Dezember 25.50 (26), Januar 25,75 (26,50),
Fe=
bruar 26.25 (26.50), März 26.50 (26.50). Tendenz: ſtetig. — Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
% Dtſch. Reichsanl/100.5
5% „
5½%Intern., „ 77.75
6% Baden .......! 80.5
80 Bahern ... . . . 1100.5
6%
...
82 Heſſen v. 28
„ v. 291 25
50 Preuß. Staat
8‟ Sachſen .... . . 100.5
....
72 Thüringen. . / 86.75
—
Dtſche. Anl. Auslo
ſunsſch. 41),
Ab=
löſungsanl. . . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
fungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe.
—
80 Nachen v. 22
8% Baden=Baden
6% Berlin ..."
8% Darmſtadt v. 26
80
v. 28
7½ Dresden......!
8% Frankfurt a. M.
v. 26
628
v. 26
8% Mainz......."
80 Mannheim v. 26
60N
v. 2
82 München.
82 Nürberg..
8% Wiesbaden
8% Heſſ. Landesbl.
8% „ Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liauid
4½% „Kum.-Obl
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. P
82 „Soldobkel
84.75
82
92.25
968
80.5
59.75
6.7
2.9
% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen Boldobl.
8% Kaſſeler Land
kredit Goldpfbr.
7% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
8% Naſſ. Lamdesbk.
*
4½% „Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*AuslSer.
„ „ Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
89 Berl. Hyp. B!
m.n5
6.25
100.5
95.25
96.5
91.05
84.75
4½2„Ligu.=Pfbr
8% Frkf. Hyp.=Bk
4½2% „ Lig. Pfb.
„ Pfbr.=Bf./102.5
„ Liau.
6 Mein. Shp..=Bl.
„Lia. Pfbr.
325 Pfdlz. Hyp.=B‟
4½½ „ Lia. Pfbr.
18% Preuß.
Boden=
cred.=Ban! . .
4½% „Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Ban”..
4½0 „ Lig. Pfbr.
8% Rhein.Hhp.Bf.
4½% Lig. Pſbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .....
32 Südd. Bod
Cred.=Banl .. . . 1c0.75
1477 Hia. Pfbr.!
94.75
86
100.25
95
86.75
58?,
76
11
100
97
91.5
101.5
97.5
92.75
97
95
102.5
97
23
93.5
102
97
101
92.4
97
93.35
101.5
95.5
8% Württ. Hyp.=B.)
6‟ Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
8% Klöckner=Werle
7% Mainkrw. v. 26
70 Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co
7%Ver. Stahlwerke
3½ Voigt &Häffne
—
J. G. Farben Bond=
5% Bosn. L. E.B.
5% „ L.Inveſt.
59 Bulg. Tah. v.02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
420 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4% „ Zellanl.
4½%0 Ungarn 1913
1914
4½2
Goldr.
49
1910
Aktien
R1a. Funſtziide Unie
A. E. G........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffba. Brauerei
Zellſtol
Bemberg. ). P....
Bergm. El.=Werfel
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen.."
Sement Heidelberg
Karlſtad;
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade ......."
Contin. Gummit
Linoleum
Datmies-Dw...
100
76
978
89.5
96
90
GI.5
—
881/=
96
1041
27.75
38.5
95.75
16.25
75.5
Dt. Atl. Telegr
Erdöl .
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt /.
Linoleumwerke
„Eiſenhandel.
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwert..
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gas: Lia.
Hof......"
elſenk. Bergwerk
Geſ. f.eleitr. Untern.,
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frit;
Hammerſen (Osn
Hanauer Hofbrauf
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufſerm.
Hirſch Kupfer. .. .
Hochtief Eſſen".
Holzmann. Phil
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans
Kali Chemit
„ Aſchersleben
Kammgarnſvinn
Karſtadt, R..."
Klein. Schanzlin
Klöcknerwerke
Knorr C. H.
Lahme. Co.
Laurahütte
Lech. Apasbur=
85.5
138.25
26.75
104
157.5
50
136
79.5
125
64
119
80.75
101.75
113
31.5
112.5
175.5
63.5
100
76
135
Löwenbr. Munch
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr Darmſt
Mainkr.-W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . .
Mannesm.= Röhrer
Mansfeid Berg.
Metallgeſ. Frankt..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurie
Sberbedar;
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebbert
Rh. Brauntohlen . .
Elektr. Stamn
Metallwaren
Stahlwerfe ..
Riebed Montan.
Noeder Gebr.
Rütgerswerte
Zachtleben A. E. .
Salzdetfurth Kal:
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleftr. .
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemen& & Halsfe.
Südd. Immobilien
„ Zucker=A. G.
Svenska Tändſtics
TellusBergbau ..
Thür. Liefer.=Gei.
Tietz Leonhard
Tucher=Brauerei
Unterfranſen
Beithwerfe
Ver. f. Chem. Jud
„ Stahlwerke
Strohſtoffabr.
„ Ultramerin ...
180
40
13.75
71.5
126
83‟,
66.1
145
189
25
136
631½
128
135.5
Bogtland. Ma chir
Boigt & Haeſſner
Wayß a Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Weſteregeln Kali..
Zeliſtoff=Verein .."
Waldhof......"
Miemel
—
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bant.. . . 144
Br. f. Brauinduſt
BarmerBankverei
Bayer. Khp. u. W
Berl. Handelsgeſ.
Eypothetbt.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.=Bk. 150.5
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban1..
Frankf. Bant
Hyp.=Ban. .
Pfdbr.=Bt. „
Mein. Hyp. Ban ..
Oſt. Creditanſta!;
Pfälz. Syp.=Ban 1134
Reichsbank=Ant. . .
Rhein Hyp.=Bank.
Südd. Bod.-Cr. B!
Wiener Banlverein
Württh Notenban.
387I,
42
112.75
96
130
113.5
134.75
2C8
122.5
116.5
*4.5
115.25
94.5
160.25
160.25
170.5
273
140
142
9.5
129
A.-G. ſ.Veriehrew. 69.5
Allg. Lokalb. Kraftw 133
7% Dt. Reichsb. Vzg/ 94.75
Hapag ...."
Nordd. Lloyd.
78.5
Südd. Eiſenb.=Geſ./ 89
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung . . . 198
„ „ Verein. Verſ. 218
FrankonaRück-u.M
Mannb. Ver’ich 26.
Otavi Minen
Schantung Handell 785
Brie
0.S7:
4 7.66
2.073/ 2.C77
(.311
.:91
1e.19
*.411.
20.*5
4.201
2.E93
92.02/ 22.20
171.87
40.21
Nummer 100
Samstag, den 11. April 1931
Seite 15
Gaatengsantastien
33)
Ein Roman von Walter Bloem.
Copyright by Noviſſima Verlag G. m. b. H., Berlin SW 61, Belle Alliance Straße 92.
(Nachdruck verboten.)
Wenn man ſeinen Browning eingeſteckt hätte! Aber nein
— gebrauchen dürfte man ihn ja doch nicht — müßte als
pflicht=
eifriger Beamter ſich eher ohne Gegenwehr abkillen laſſen, als
daß man — ach, unmöglich —!
Eine phantaſtiſche Vorſtellung ſchießt dem Verſtörten durch
den Kopf. Wie, wenn das nun gar nicht „Er” wäre — gar nicht
der geſuchte Verbrecher — ſondern — ein Konkurrent?! Einer,
der ebenfalls Jagd machte — und dich, Valentin Klamfoth, für
den Dieb hielte?! Es wiſſen ja auch ſonſt noch allerhand Leute
von der Fahndungsgeſchichte . . . Der Staatsanwalt — der
Miniſterialrat — der Miſter Hutchinſon.
Dieſe Vorſtellung iſt von einer ſo grotesken Lächerlichkeit,
daß Klamfoth ſie einen Moment als die einzige Erklärung des
wahnwitzigen Abenteuers anſieht, in das er verſtrickt iſt.
Einerlei — ſo oder ſo — Klarheit muß werden. Opfer
oder Konkurrent — ich muß ihn faſſen, den Kerl — ihn ſehen,
Aug’ in Auge!
Ein greller Blitz zerreißt in dieſem Augenblick die
ſchleppen=
den Wolkenfetzen. In dieſem Schein — ſieht Valentin — —
„Ihn”!! Zehn Schritte entfernt — hinter einem Rettungsboot
verſteckt — ſteht „Er” —!
Valentin ſtürmt durch die jählings wieder eingefallene
Dun=
kelheit auf „Ihn” zu. Der flüchtet — ſeine Schritte hallen das
Bootsdeck entlang — nun ſchluckt der ausbrechende Donner ſie
ein. Wie er vergrollt, iſt wieder die tiefe Stille — nur daß der
Wind jetzt anfängt, mit ruckartigen Griffen am Takelwerk zu
zerren. Die Meeresfläche, bisher noch immer im Bann der
un=
geheuren Spannung, die das All durchfiebert, beginnt ſich ihrer
Feſſeln zu entraffen.
Ich muß ihn haben, ich muß! Valentin Klamfoth ſpannt letzte
Energien zuſammen. Er wartet auf den nächſten Blitz. Der
muß ihm zum zweiten Male den Stand des Verfolgten verraten.
Da! Der ganze Himmel flammt auf. Für eine Sekunde
taucht das unermüdliche Schiff aus der Schwärze, die leiſe
ſchau=
kelnden Boote, der ſchmale Gang, die blinkenden Kajütenfenſter
— und „Er‟ Hart am Eingang des rückwärtigen
Treppen=
ſchachts. Die Schirmmütze beſchattet das Geſicht — aus der
Finſternis blitzt nur ein grelles Lichtpünktchen auf: das ſpie=
Felnde Monokel!!
ran an den Feind! Der verſchwindet im Treppenſchacht . . .
Balentin hinterdrein. In der Haſt verfehlt er die Richtung —
mit dröhnendem Klack praſſelt ſein Schädel gegen ein
Rettungs=
boot — er taumelt — ſtürzt — im Verlöſchen fühlt er, wie eine
derb zugreifende Hand ihn im Nacken packt mit den engliſchen
Worten: „Habe ich dich endlich, verdammter Kerl?!”
13.
Heller ſchallend,
mich umwallend,
ſind es Wellen
ſanfter Lüfte?
Sind es Wogen —
wonniger Düfte?"
Hochaufgerichtet ragt ſie neben dem brauſenden Flügel — „der
Erde ſchönſte Königsbraut
Das iſt keine Frau aus Fleiſch und Blut — das iſt die
menſch=
gewordene Schönheit, die weibgewordene Liebe ſelbſt.
Und dieſes Inſtrument — kein Pianoforte — aus feinen
Sai=
ten, unter Jgnaz Richters Rieſenhänden, brauſt ein ganzes
Or=
cheſter.
Dimitri Waſſiljewitſch, der nach all ſeinen Triumphen
be=
ſcheiden bei Seite ſaß — mitten in die anſchwellenden Klänge
letz=
ter Entrückung iſt er leiſe wieder zum Inſtrument getreten, hat
die Geige ans Kinn gedrückt. In meiſterlicher Improviſation
um=
rankt ſein Spiel das immer mächtiger aufſtrebende Tongebäude,
das Richters Kunſt wie eine ragende Grabkapelle über Jſoldes
Verſinken webt.
Siegreich aufjubelnd entſchwebt Ellen Winterfeldts Stimme
der wogenden Tönebrandung — ſchwillt noch einmal zu ſeligſter
Schickſalsbejahung:
Frau Ellen ſteht ſekundenlang regungslos. Regungslos ſitzen
die Hörer.
Als hätte die Natur bisher den Atem angehalten, flammt in
dieſem Augenblick von draußen der erſte grelle Blitz. In den
auf=
brandenden Beifall der Gemeinde krachen die rollenden Salven
des entfeſſelten Unwetters.
„Bravol bravo! bravo!‟ Der „Liebestod” war ſchon
außer=
programmäßige Zugabe. Die Gäſte wollen noch eine weitere
er=
zwingen. Sie toben. Alles bleibt ſitzen, applaudiert, trampelt,
brüllt. Schon ſehen die Konzertgeber einander mit dem bekannten
verſchämten Lächeln an: Die laſſen ſcheint’s nicht locker — wollen
wir?
Da tritt der Kapitän an Frau Ellen heran: „So ſchön es
wäre — laſſen wir’s genug ſein. Der Zy — das Unwetter kann
jeden Augenblick losbrechen.”
Die drei Kunſtgenoſſen ſchauen ihn verblüfft an. „Da hätten
wir ja mehr Glück wie Verſtand gehabt”, lacht Jgnaz Richter.
„Ich hab' auf Kohlen geſeſſen” bekennt der Kapitän. „Meine
Herrſchaften”, ſpricht er laut in die erregte Menge, die ſich noch
immer ihre Zugabe zu erkämpfen hofft, „ich empfehle denjenigen
unter ihnen, die nicht vollkommen ſeefeſt ſind, ſofort die
Ka=
binen aufzuſuchen. Wir nähern uns einem barometriſchen
Minimum, es dürfte etwas unruhig werden."
Der Beifall iſt erſtorben. Einige Herzhafte, einige völlig
Hingeriſſene nehmen ihn noch einmal auf. Zum letzten Male
verneigen ſich die Spender des unvergleichlichen Feſtes. Dann
ſtrömt alles den Saaltüren zu. Die aufbrauſende Erregung
ver=
ſchluckt die abflauende.
Dennoch werden die Künftler umringt — von den
Fahrt=
genoſſen, die ihnen am nächſten gekommen ſind — von einer Schar
echter Enthuſiaſten. Die Begeiſterung ſchlägt über den glühenden
Köpfen der Gefeierten zuſammen. Die einen bringen Blüten,
die anderen erbitten Autogramme.
Miſſis Rahel hat ſich am Blumenſchalter zwei wunderbare
Gardenien reſervieren laſſen. Die eine heftet ſie nun ihrem
Freund ins Knopfloch. Ihre dunklen Augen ſtrahlen
beſinnungs=
loſe Huldigung, weltvergeſſene Hingabe. Auch der beſcheiden
ſtrahlende Geiger ſoll ſeinen Schmuck bekommen da —
Alles fährt zuſammen. Ein Blitz flammt auf, deſſen jäh
blendendes Weiß das ſtille gelbe Glühen der Birnen übergrellt.
Zu gleicher Zeit brüllt der Donner los. Stürzt der Himmel ein?
Schmettern die Fanfaren des jüngſten Tages?
Der Parkettboden, eben noch ſicherer Grund eines Feſtes,
das ſchon durch die leiſeſte Schwankung um ſeinen letzten Glanz
gebracht worden wäre, neigt ſich in tollem Abſturz nach
Steuer=
bord. Ein Waſſerſturz praſſelt wider die Scheiben, als hätte
ein rieſiges Meerungeheuer ein Maul voll Ozean dem Schiff
entgegengeſpien.
Ein allgemeines Flüchten hebt an. Neben Ellen Winterfeldt
iſt plötzlich Baron Wilezek aufgetaucht. Er bietet ihr ſtumm
den Arm. Darf ich Sie zu Ihrer Kabine bringen, gnädige
Frau?” „Mich — bringen?” lacht Ellen. „Nicht nötig, lieber
Freund. Ich glaube, ich bin ſeefeſt. Hab’s zwar nie ausprobiert
— aber ich denke, das hat man im Gefühl. Und Sie?” „Wer
Verdun und die Somme hinter ſich hat, dem kann das bißchen
Naturtheater nicht imponieren.”
„Herrlich”, ſtrahlt die Frau. „Alſo gehen Sie, geſchwind,
holen Sie ſich Mütze und Regenmantel, ich geh’ auch und ziehe
mich um. Sie holen mich vor meiner Kabine ab, wir ſteigen
aufs Sportdeck, ſuchen uns ein trocknes Plätzchen — und laſſen
uns von den Elementen was vortanzen.”
(Fortſetzung folgt.)
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2) Wahlen zum Auffichtsrat.
Es ſcheiden aus die Herren Drach, Engel, Schneider,
Gisbert, Traſer, Nungeſſer. Wiederwahl iſt zuläſſig.
3) Anträge.
Anträge (5 32II der Satzungen) müſſen bis ſpäteſtens
Mittwoch, den 15. April 1931 im Büro, Darmſtadt,
Eſchollbrückerſtraße 25, eingereicht ſein.
Als Legitimation zur Teilnahme an der Vertreter=
Verſammlung und zur Abſtimmung dient die blaue
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Gedächtnisfeier bei den Cocosinseln. — „Emden” lotet die größte
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