Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 75
Montag, den 16. März 1931.
194. Jahrgang
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(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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auſtäge und keſtung von Schodenerſat. Bei
Konkurs oder gerſchtilicher Beitreibung fäll jeder
Nabat weg. Banſkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Mitten hinein in die Feuerlinie"
neichsernährungsminiſter Schiele beim Thüringer Landvolk. — Schwere Gefahren der Rechtsſezeſſion.
„Heraus aus der Romankik!”
„Akkige Mikarbeik!”
Weimar, 15. März.
Im Anſchluß an den hier abgehaltenen Reichsparteitag der
Chriſtlich=Nationalen Bauern= und Landvolk=Partei fand heute
große Kundgebung des Landvolkes ſtatt.
Im Deutſchen Nationaltheater und in allen verfügbaren=
Sälen waren die Bauern aus ganz Thüringen
zuſammengekom=
men, um ihren Führern ein Treugelöbnis abzulegen. Der zweite
Vorſitzende des Thüringer Landbundes, Finanzminiſter
Baum, leitete im Deutſchen Nationaltheater die Kundgebung.
Er richtete Dankesworte an den anweſenden
Reichs=
ernährungsminiſter Schiele für deſſen tatkräftiges
Eintreten für die Belange der Landwirtſchaft und betonte, daß
das Verſagen der Rechtsoppoſition bei der
Mit=
arbeit im Reichstag außerordentliche Gefahren
mit ſich bringe.
Darauf erklärte der
Reichsernährungsminiſter Schiele
u. a., die Zeit verlange nach Ordnung und Sammlung der
Fron=
ten und nach klaren Marſchparolen. Das deutſche Land habe keine
Wahl in ſeinem harten Schickſal. Seine Parole heiße kämpfen.
Es müſſe
ſchöpferiſch poſitiv eingeſtellt ſein, und ſeine Miſſion ſei,
mitten in der Feuerlinie des politiſchen Ringens zu ſtehen,
Deshalb müſſe es heraus aus der Unfruchtbarkeit des
Reſig=
nierens und des Revolutionierens, heraus aus der
Jagd nach unerreichbaren, fernen Zielen. Heute heiße es:
Beherrſcht zufaſſen und klar Farbe bekennen, und
nicht ausweichen vor dem Ernſt der
Entſchei=
dung.
Nur in täglicher politiſcher Aktivität könne das Landvolk ſich den
Weg ins Freie bahnen. Wehe denen, die abſeitsſtehen,
erklärte der Miniſter, und fuhr dann fort: Wehe denen, die uns
in dieſer elementaren Not den Rücken kehrten, in der es täglich
gilt, unſere Scholle neu zu erobern. Mit der Parole „Macht
euren Dreck allein!” ſei weder der Landwirtſchaft noch dem
deut=
ſchen Volke zu helfen. Es iſt ja ſo bequem, wenn man nur
fern von den politiſchen Geſchäften im Lande umherzieht und
er=
klärt: All das Elend von heute haben wir ja längſt
vorausge=
ſagt, jetzt wird das Volk erkennen, wie es unter der Laſt eines
unfruchtbaren Syſtems zu kämpfen hat. Jetzt mögen doch
diejeni=
gen Parteien, die die „Suppe” unſerer heutigen Not eingebrockt
haben, ſie auch auslöffeln. Demgegenüber frage ich: Muß das
ganze deutſche Volk, namentlich auch das deutſche Landvolk, dieſe
Waſſerſuppe des Elends auslöffeln? Verſtärken wir wirklich
un=
ſere Stellung im Kampf um das Syſtem, wenn wir uns ſelbſt
von den entſcheidenden Machtpoſitionen im Staate ausſchalten?
In der Frage, ob die Regierung nicht die Abſicht habe, mit
dem neuen Ermächtigungsgeſetz den polniſchen
Handels=
dertrag unter Umgehung des Reichstags in Kraft zu ſetzen,
habe die amtliche Mitteilung ja die nötige Klarheit
ge=
caffen. Er müſſe aber die Frage zurückgeben:
Glaubt man in den Kreiſen der Sezeſſioniſten, daß man
einer befriedigenden handelspolitiſchen Entwicklung anders
erfolgreich begegnen könne als durch aktive Mitarbeit im
Brennpunkt der politiſchen Entſcheidungen?
Sind nicht faſt alle Handelsverträge ſeit dem übereilten Exodus
der Deutſchnationalen im Jahre 1925 auf Koſten der deutſchen
Binnenwirtſchaft abgeſchloſſen worden? Will man der
Landwirt=
caft helfen, wenn man Ermächtigungszölle ablehnt, nur weil ſie
Dn einer behaupteten „landwirtſchaftsfeindlichen Regierung” zur
Dolligen Niederreißung des Zollſchutzes verwandt werden könnten?
Vohin führt denn der Weg der unentwegten Negation? Gerade
deil wir um die ſeeliſche Widerſtandskraft im Lager der Rechten
Lämpfen, treten wir mit offenem Viſier denen entgegen, die auf
Urrwegen wandeln. Wir kämpfen nicht etwa gegen die äußerſte
Nechte, vielmehr iſt unſer Ziel, ſie aus ihrer
Welt=
lerne und Romantik herunterzuzwingen in den
Ealen Kampf um Sein oder Nichtſein der Na=
I9u. Für uns und die Grüne Front kann es nur eine
Narſchparole geben:
zähes Feſthalten an dem Errungenen, keine übereilte
Preis=
gabe von Machtpoſitionen, und ſtändiges Bereitſein zu
akti=
vem Handeln,
Sweit und ſolange ich es vor meinem Gewiſſen verantworten
kann. Das iſt der Weg, den ich bisher gegangen bin, und den ich
weiter gehen werde. Hierzu verlange ich aber Ihre Mithilfe und
Ihr Vertrauen. Ohne unmittelbares Verhältnis von Führer und
Gefolgſchaft kann ich das Werk nicht vollenden.
Anſchließend ſprachen der Vorſitzende des Reichslandbundes,
Graf Kalckreuth, ein Vertreter des Bayriſchen Jungland=
Lundes und ein Vertreter des Bundes der Landwirte in Böhmen.
Im Auftrage des zurzeit erkrankten Vorſitzenden der Landvolkpar=
„, des thüringiſchen Landtagsabgeordneten Höfer, ſprach ſodann
Reichstagsabgeordneter Hepp.
Den Schluß der Tagung bildete die Annahme einer
Ent=
ſchließung, in der erklärt wird, daß
die bisher von der Reichsregierung beabſichtigten
Maßnah=
men, insbeſondere was die Laſtenſenkung betrifft, noch nicht
zur Beſeitigung der Not der Landwirtſchaft genügten. Im
Vertrauen auf die zielbewußte vaterländiſche Arbeit des
früheren Reichslandbundpräſidenten Schiele für die deutſche
Landwirtſchaft werde der Thüringer Landbund ihm weiter
Gefolgſchaft leiſten. Allen Kräften, die die nationale Front
ſchwächen und die Erreichung der Rettung der
Landwirt=
ſchaft hemmen, ſagen die Thüringer Bauern den ſchärfſten
Kampf an.
Eeſt Ordeung, dann Reviſionsoffenſive!
Dingelden in München.
CNB. München, 15. März
Am Nachmittag des Vertretertages des Landesverbandes
der Deutſchen Volkspartei in Bayhern ſprach der Parteivorſitzende
Reichstagsabgeordneter Dingeldey über „Die Arbeit der
Deutſchen Volkspartei in der Reichspolitik”
wobei er u. a. ausführte: An unſerem heutigen Elend ſeien
nicht nur Youngplan und Weltwirtſchaftskriſe ſchuld, ſondern
das Syſtem eines entarteten Parlamentarismus, der ſich ſeit
der Weimarer Verfaſſung weiterentwickelt habe unter Mithilfe
aller Parteien. Die Abkehr von dieſem entarteten
Parlamen=
tarismus müſſe heute unſer innerpolitiſches Ziel ſein. Der
internationale Sozialismus ſei eine ſchwere Gefahr für das
deutſche Volk.
Der „Sozialismus in nationaſem Gewande bedeute eine
noch ſchwerere Gefahr, wenn ſein Führer nicht den WeNſ
finde, einmal klar und deutlich auszuſprechen, wie er ſich
die Maßnahmen zur Rettung unſeres Volkes denkt.
Ju den letzten zehn Jahren hätten wir das Syſtem eines
dilet=
tantiſch geführten Wohlfahrtsſtaates geübt. Auch hiervon
müßten wir mit allen Mitteln loskommen.
Auch wirtſchafts= und finanzpolitiſch geſehen ſtünden wir
vor einer Gefahr; weniger ſei die Gefahr eines weiteren
An=
ſchwellens der Erwerbsloſenziffern gegeben, als dielmehr die
Gefahr des Verſiegens der Steuerquellen. Gegenüber ſolchen
Schwierigkeiten könne, ſo erklärte Dingeldey weiter, die
Reichs=
regierung nur den Weg erhöhter Sparſamkeit
beſchreiten. Die Deutſche Volkspartei unterſtützte die Regierung
Brüning, ſo erklärte der Redner, als die derzeit einzig ſichtbare
Form zur Abkehr von dem bisherigen Syſtem. Sie erkläre
aber, daß ſie
von dem Reichskanzler erwarte, daß er alle, politiſchen
Machtgelüſten entſprungenen Verſuche der
Sozialdemo=
kratie, ihn von ſeinem Wege abzudrängen, ablehne. In
dem Augenblick, in dem es ſich zeigen werde, daß der
Reichskanzler den ſozialiſtiſchen Machtgedanken weiche,
ge=
fährde er das in einer Arbeit von vielen Monaten
müh=
ſam geſchaffene Vertrauen.
Die deutſchen Städte, ſo fuhr Dingeldey fort, könnten und
dürften in ihrer Not nicht verlaſſen werden. Hilfe des Neiches
dürfe aber erſt dann erwartet werden, wenn auch die Städte
in ihrem Verwaltungsapparat ſich auf das
Maß beſchränken, das allein auf die Dauer
er=
träglich fei. Gegenüber dem großen Ziel unſerer
Reichs=
politik müßten auch Sonderwünſche einzelner
Län=
der zurückſtehen.
Große Leiſtungen ſtünden uns bevor, ehe wir im Herbſt
an die Reviſion der Verträge herangehen könnten.
Aufgabe gerade der franzöſiſchen Staatsmänner werde es dann
ſein, rechtzeitig zu erkennen, ob nicht das, was ſie von uns
erzwingen wollten, zur Verzweiflung unſeres Volkes führen
müſſe.
Zum Schluß erklärte der Redner,
wir wollen die kulturelle Fortenwicklung der einzelnen
deutſchen Länder, wir wollen unbedingt Schutz unſerer
religiöſen Kultur vor rohem Eingreifen, wir achten die
Symbole des neuen Reiches, aber wir verehren auch die
Farben des alten Reiches ſchwarz=weiß=rot.
Polikiſcher Mord im Aufobus.
Hamburg, 15. März.
Das kommuniſtiſche Bürgerſchaftsmitglied Ernſt Henning
iſt in der vergangenen Nacht gegen 12.40 Uhr in einem Autobus,
der von Zollenſpieker nach Hamburg fuhr, kurz hinter
Ochſenwer=
der erſchoſſen worden.
Wie die Hamburger Polizei mitteilt, befand ſich Henning in
Begleitung eines Parteigenoſſen auf der Fahrt nach Hamburg.
In Fünfhauſen beſtiegen drei Männer den Autobus, die zunächſt
ruhig Platz nahmen. Plötzlich erhoben ſie ſich, zogen Revolver
hervor und riefen den Fahrgäſten zu: „Hände hoch!‟ Dann
frag=
ten ſie Henning, ob er das kommuniſtiſche Bürgerſchaftsmitglied
André ſei und forderten ihn auf, ſeine Papiere zu zeigen. Als
Henning ſeinen Namen nannte, riefen ſie: „Dich ſuchen wir
ge=
rade!” In demſelben Augenblick gaben ſie eine Anzahl Schüſſe
auf Henning ab, ſprangen alsdann aus dem Wagen und ſchoſſen
noch von draußen mehrfach in den Wagen hinein. Henning wurde
dabei getötet, während, eine Lehrerin Beinſchüſſe erhielt. Die
Täter konnten in der Dunkelheit entkommen. Im Intereſſe der
Unterſuchung können weitere Einzelheiten zurzeit nicht bekannt
gegeben werden.
Tſchechiſcher Skandal um das
Kohlen=
abkommen mit Deutſchland.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, Mitte März.
Es erſcheint angezeigt, anläßlich des poſitiven Abſchluſſes der
Verhandlungen zur Erneuerung des Kohlenabkommens zwiſchen
der Tſchechoſlowakei und Deutſchland eines intereſſanten
Kapi=
tels aus den Geheimniſſen tſchechiſcher „Wirtſchaftspolitik”
Er=
wähnung zu tun, weil daraus hervorgeht, wie raffiniert man in
der Tſchechoflowakei Angelegenheiten der Wirtſchaft mit
poli=
tiſchen Geſchäftsmanövern zu verquicken verſteht. Es iſt heute
ein öffentliches Geheimnis, daß durch das Kohlenabkommen mit
Deutſchland eine notleidende tſchechiſche Regierungspartei ſaniert
werden ſollte, und zwar dadurch, daß man für die Einfuhr
deut=
ſcher Kohle ein Bewilligungsverfahren vorgeſehen hat; ſchon
früher hat man dieſen Weg beſchritten: durch die Bindung der
polniſchen Kohleneinfuhr, an ein Bewilligungsverfahren,
über das die tſchechiſchen Agrarier zu entſcheiden hatten, floſſen
er tſchechiſchen Agrarpartei, jährlich etwa 3½ Millionen
Kro=
nen zu, Anlaß genug für die in der Zwiſchenzeit der Koalition
beigetretene tſchechifch=klerikale Partei, auf gleicher Baſis den
Verſuch einer Sanierung zu unternehmen. Die bevorſtehenden
Kohlenvertragsverhandlungen mit Deutſchland, ſchienen ihnen
eine günſtige Gelegenheit zu bieten: die Abſicht, auch die
Ein=
fuhr deutſcher Kohle in die Tſchechoſlowakei einem
Bewil=
ligungsverfahren zu unterwerfen, konnte indeſſen ohne
Zuſtim=
mung des deutſchen Vertragspartners nicht durchgeführt werden,
weshalb im September des vergangenen Jahres zwei
Ver=
trauensleute der tſchechiſch=klerikalen Partei beim
Reichskom=
miſſär in Berlin erſchienen und ihm in einer „
unverbind=
lchien Ausſprache”, ein höheres Einfuhrkontingent
zuſicherten, wenn er dem in Prag erwongenen
Bewilligungsverfahren ſeine Zuſtimmung
ge=
ben würde. Die Beſprechung verlief ergebnislos, weil der
Reichskommiſſär ſich für den Vorſchlag der Prager Herren nicht
erwärmen konnte und mit höflicher Entſchiedenheit das Angebot
ablehnte.
Selbſtverſtändlich war die deutſche Abordnung, die dieſer
Tage zum Abſchluß des Kohlenübereinkommens in Prag
ein=
traf, von dem dem Reichskommiſſär unterbreiteten Vorſchlag auf
Erhöhung des deutſchen Einfuhrkontingents als Aequivalent für
die Zuſtimmung zur Einführung eines Bewilligungsverfahrens
unterrichtet — und deshalb war ihre Ueberraſchung begreiflich,
als ſie erkahren mußte, daß die Prager offiziellen Kreiſe von
einem Beſuch beim Reichskommiſſär in der Angelegenheit eines
Betvilligungsverfahrens nichts wußten. Es ſtellte ſich heraus,
daß die Vorſprache in Berlin rein pribaten, vielmehr parteilichen
Charakters geweſen war: die tſchechiſch=klerikale, Volkspartei
hätte, wenn der deutſche Reichskommiſſär ſich von der
Zuſiche=
rung eines höheren Einfuhrkontingentes hätte bluffen laſſen, das
Bewilligungsverfahren auf den Import deutſcher Kohle an ſich
zu reißen verſtanden und ſich damit eine Einnahmequelle er
ſchloſſen, die recht ergiebig geweſen wäre; denn da das in den
Hän=
den der tſchechiſchen Agrarier befindliche Bewilligungsverfahren
für die Einfuhr polniſcher Kohlen jährlich rund dreieinhalb
Millionen Kronen abwirft, würde die gleiche Maßnahme bei der
Loppelt ſo ſtarken Einfuhr deutſcher Kohle in die Tſchechoſlowakei
den iſchechiſchen Klerikalen das immerhin erkleckliche Sümmichen
von 7 Millionen Kronen (faſt 1 Million Reichsmark) gebracht
haben.
Das Projekt iſt wohl fehlgeſchlagen, aber es verdient
er=
hähnt und feſtgehalten zu werden als kleine Illuſtration dafüz.
velche Methoden bei den Handelsvertragsverhandlungen der
Tſchechoſlowakei angewendet werden. Durch das erwähute
Be=
hilligungsverfahren, wäre der Konſum mit erbeblichen ueuen
Abgaben belaſtet worden, die ausnahmslos in die Kaſſen einen
tſchechiſchen Partei gefloſſen wären. Dieſer jüngſte Skandal bedarf
1s Beweis dafür, mit welcher Selbſtverſtändlichkeit einzelne
chechiſche Parteien dank ihres Einfluſſes in der Regierung,
zubzüge in Szene ſetzen können, keines Kommentars!
Vom Tage.
In der Geſamtvorſtandsſitzung der Deutſchen
Staatspar=
tei wurde am Sonntag eine Entſchließung angenommen, in der dem
Parteivorſitzenden, Reichsfinanzminiſter Dietrich, der Dank für ſeine
Leiſtungen ausgeſprochen wurde. Der Geſamtvorſtand ſei ſich einig in
dem Willen, den vaterländiſchen Kampf der Staatspartei für die innere
Befriedung und äußere Befreiung fortzuſetzen.
Der D. G. B. veranſtaltete in Eſſen eine ſtark beſuchte Kundgebung.
in der nach einleitenden Begrüßungsworten des Geſchäftsvorſitzenden
Breddemann Reichsarbeitsminiſter Stegerwald und der Vorſitzende
des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, Imbuſch, ſprachen.
Anläßlich einer Kundgebung der K.P.D. in Düſſeldorf kam es in
den Nachmittagsſtunden des Sonntags zu ſchweren
Schläge=
reien zwiſchen Kommuniſten und Stahlhelmleuten. Sieben
Stahl=
helmleute wurden teils ſchwer, teils leicht verletzt. Eine Anzahl
Per=
ſonen wurde feſtgenommen.
In der Angelgenheit des Lübecker
Säuglingsſter=
bens iſt nunmehr nach Abſchluß der Vorunterſuchung gegen die
beteiligten Aerzte Anklage wegen fahrläſſiger
Tö=
tung und Körperverletzung erhoben worden. Die Anklage
rich=
tet ſich gegen Obermedizinalrat Dr. Eichſtedt, Profeſſor Dr.
Deycke und Profeſſor Dr. Klotz.
Ariſtide Briand feierte geſtern das Jubiläum ſeiner 25jäh
rigen Tätigkeit als Miniſter. Am 14. März 1906, trat
Briand, der damals 43 Jahre alt war, zum erſten Male in eine R
gierung ein. Seit dieſem Zeitpunkt hat der jetzige Miniſter 25 verſchi
denen Miniſterien angehört und iſt elfmal Miniſterpräſident geweſen
Am häufigſten war er Außenminiſter, nämlich nicht weniger als 16 Mal.
Das Schweizer Volk hatte geſtern über zwei Vorlagen
abzu=
ſtimmen. Die erſte Vorlage betraf die Herabſetzung der
Mit=
gliederzahl des Nationalrates und wurde, mit 232
gegen 242 132 Stimmen angenommen. Die zweite Vorlage betraf die
Verlängerung der Amtszeit des Bundesrats,
Nationalrats und des Bundeskanzlers von drei auf
Jahre, die mit 294 282 gegen B5 629 Stimmen angenommen wurde.
Seite 2
Montag, den 16. März 1931
Nummer 75
1.
Darmſtadt, den 16. März 1931.
Neue Erwerbungen (Auswahl)
vom 16. März an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt.
Beradt, Martin: Der deutſche Richter. Frankfurt 1930.
Ber=
natzik, Hugo Adolf: Rieſenpelikane und ihre Kinder. Wien 1930.
Bernheimer, Richard: Romaniſche Tierplaſtik und die Urſprünge
ihrer Motive. München 1931. Bibliographie, Schleſiſche.
Heraus=
gegeben v. d. Hiſtor. Kommiſſion für Schleſien. Bd. 3: Boehlich,
Ernſt: Bibliographie der Schleſiſchen Volkskunde. Breslau 1930.
Bismard, Fürſtin Herbert von: Die Brautbriefe der Fürſtin
Jo=
hanna von Bismarck. Stuttgart 1931. Curtius, Ludwig: Die
Wandmalerei Pompeiis. Eine Einführung in ihr Verſtändnis.
Leivzig 1929. Gradmann, Robert, Süddeutſchland. Teil 1:
All=
gemeiner Teil. Teil 2: Die einzelnen Landſchaften. Stuttgart 1931
Graeſer, Wolfgang: Körperſinn, Gymnaſtik, Tanz, Sport.
Mün=
chen 1930. Greiner, F.: Vater Greiner. Der Pionier der
Rhein=
heſſiſchen Gemeinſchaftsarbeit. Gießen 1930. Guardini, Romano:
Briefe über Selbſtbildung. Neue Ausgabe von Gottes Werkleute.
Mainz 1930. Handbuch der Experimentalphyſik, Bd. 11, Teil 3:
Schering. Helmuth: Elektriſche Beleuchtung. Küpfmüller, K.:
Schwachſtromtechnik. Leipzig 1931. Handbuch der normalen und
pathologiſchen Phyſiologie, Bd. 12, 2: Receptionsorgane II.
Photo=
receptoren. Bd 16, 2: Correlationen II, 2. Berlin 1931. Heſſe,
Hermann und Adele: Zum Gedächtnis unſeres Vaters. Tübingen
1930. Kadner Siegfried: Urheimat und Weg des Kulturmenſchen.
Jena 1931. Mayer, Auguſt L: El Greco, Berlin 1931 Menghin,
Oswald: Weltgeſchichte der Steinzeit. Wien 1931. Muſeum der
Weltgeſchichte. Feldhaus, Franz: Die Technik der Antike und des
Mittelalters. Wildpark=Potsdam 1931. Roß, Colin: Die Welt
auf der Waage. Der Querſchnitt von 20 Jahren Weltreiſe.
Leip=
zig 1930. Rümann, Arthur: Das illuſtrierte Buch des 19.
Jahr=
hunderts in England, Frankreich und Deutſchland 1790—1860.
Leipzig 1930. Sauſſure, Ferdinand de: Grundfragen der
allge=
meinen Sprachwiſſenſchaft. Berlin 1931. Scheid, Karl: Aus der
Geſchichte des Dorfes Altheim (Heſſen). Darmſtadt 1930.
Schrif=
ten, aus den, der ſächſiſchen Kommiſſion. Thomas Müntzers
Brief=
wechſel. Herausgegeben von Heinrich Böhmer und Paul Kirn.
Leipzig 1930. Schriften des Vereins für Sozialpolitik. Bd. 177,
Teil 1—3: Beiträge zur ſtädtiſchen Wohn= und Siedelwirtſchaft.
Herausgegeben von Waldemar Zimmermann. München 1930.
Wartenweiler, Fritz: Fridtjof Nanſen. Leipzig 1930. Wilms,
Hie=
ronymus: Albert der Große. München 1929.
Vom 30. März an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſe=
ſaale entgegengenommen.
80. Geburtstag. Morgen Dienstag, den 17. März, feiert
Frl. Toni v. Willich, gen. v. Pöllnitz, in geiſtiger und
körperlicher Friſche ihren 80. Geburtstag. Frl. p. Willich wohnt
über 40 Jahre in ihrer jetzigen Wohnung Eichbergſtraße 11.
Der Aeltere Sterbekaſſeverein Darmſtadt.
Verſicherungs=
verein a. G., gegründet 1870, hielt im Konkordiaſaal ſeine
61. ordentliche Generalverſammlung ab. Die Verſammlung war
gut beſucht und nahm einen befriedigenden Verlauf. Der
Jahres=
bericht und die Rechnungsablage erweckten großes Intereſſe. Die
anweſenden Mitglieder erkannten die von dem Vorſtand
ent=
faltete rührige Tätigkeit und geleiſtete Arbeit dankbar an. Die
Darlegungen über die günſtigen Kaſſen= und
Vermögensverhält=
niſſe wurden allgemein mit großer Freude aufgenommen. Dem
Vorſtand wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. Die
ausſcheiden=
den Vorſtandsmitglieder Dietz, Malſy und Simmerer wurden
ein=
ſtimmig wiedergewählt. Neu gewählt wurde Mitgl. Hemberger.
Durch die im letzten Jahre entfaltete Werbetätigkeit iſt die
Mit=
gliederzahl ſtetig im Steigen. Die Sterberente beträgt bei einem
verhältnismäßig geringen Beitrag nahezu 500. — RM. Die
Generalverſammlung genehmigte auf Empfehlung des
Reichsauf=
ſichtsamtes hin einen beſonderen Plan, nach dem zukünftig
Neu=
aufnahmen erfolgen und nach dem jüngere Mitglieder bedeutend
niedrigere Beiträge bei gleichen Leiſtungen zahlen. Nach dieſem
Plan können auch die Sterbegeldbeträge bis zu 2000.— RM.
erhöht werden. Alle Perſonen ohne Unterſchied des Standes und
der Konfeſſion im Alter bis zu 60 Jahren können nach dieſem
Plan gegen eine geringe Einſchreibgebühr um Aufnahme
nach=
ſuchen. Keine ärztliche Unterſuchung keine
War=
tezeit unbedingter Rechtsanſpruch. Nähere
Aus=
kunft erteilt und Anmeldungen nimmt entgegen: der Rechner,
Herr Otto Simmerer, Darmſtadt, Waldſtraße 38, Parterre.
Volkskonzerte (Brahms=Zyklus) im Heſſiſchen Landestheater.
In den letzten Jahren waren für die vom Landestheater
veranſtal=
teten drei Volkskonzerte ſtets möglichſt einheitliche Vortragsfolgen
aufgeſtellt. Werke der klaſſiſchen und romantiſchen Epoche
wechſel=
ten mit Tänzen deutſcher Meiſter u. a. ab. Um einmal zeitlich
über dieſe Vortragsfolgen hinauszugehen, wählte
Generalmuſik=
direktor Dr. Karl Böhm für die dieswinterlichen Volkskonzerte
einen auf drei Abende berechneten Brahms=Zyklus. Seit Felix
Weingartners Tätigkeit am Heſſiſchen Landestheater hat keine
zvkliſche Aufführung der vier Sinfonien Brahms ſtattgefunden.
Die große Brahmsgemeinde in hieſiger Stadt wird es ſicher
be=
grüßen. an drei in kürzeren Zwiſchenräumen aufeinander
folgen=
den Abenden die vier Sinfonien des großen Hamburger Meiſters
in chronologiſcher Folge hören zu können. Für dieſen Brahms=
Zyklus werden Sondermietkarten zu bedeutend ermäßtigten
Prei=
ſen ausgegeben, die ab heute für die Mieter des Landestheaters
und ab Mittwoch, den 18. März. für Nichtmieter an der
Tages=
kaſſe erhältlich ſind. Der Verkauf der Einzelkarten für den erſten
Abend beginnt am Freitag, den 20. März. — Sämtliche
Volks=
konzerte ſtehen unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl
Böhm.
16. März 20,15. Enbe gegen 22 Uhr
Konzert der Liedertafel
Preiſe 1, 2, 3 Mr. Keine Vorſtellung Dienstag
17. März 20—22 Uhr
Sturm im Waſſerglas
1 20
Preiſe 1—10 Mk Keine Vorſtellung Mitttpoch,
18. März 20—22 Uhr.
Der Tartuffe
K 13, Bühnenvolksbund
T Gr. 3 Preiſe 0.80—8 Keine Vorſtellung Donnerstag,
19. März 19 30—22 45 Uhr
Biktoria und ihr Huſar
Dſtot. Volksb. Gruppe 1-1V
G12 Preiſe 0 80—8 Mk Keine Vorſtellung Freitag,
20, März 20—22 15 Uhr
Wozze4k
D 19
Preiſe 1—10 Mk. 20 Uhr
Kundgebung des Kulturkarkells
Unkoſtenbeitrag 50 H Gamstag.
21. März 20—22 UIfr
Sturu im Waſſerglas
Preiſe 1—10 Mk.
E.19 19 30—22 Uhr
Blaubart
Zuſ.=D II 10
Preiſe 1.20—6 M* Sonntag
22. März 14.30—18.30 Uhr
Lohengrin
Heſſenlandm 11 5.n, III,10
u. N 4, U. 3
Darmſt. Volksb. Gr. I—
Preiſe 1—10 Mr. 15— 16.30 Uhr
Schneewittchen
Marionettenbühne
Preiſe 0.40—2 Mk. 20—22 Uhr
In neuer Inizenierung
Torguato Taſſo
—10 Mk inſtimmt
Reit- und Spring-Turnier.
Der Darmſtädter Reiterverein e. V. veranſtaltete geſtern
nachmittag in der Reitbahn des Reit=Inſtituts Schott, Annaſtraße, ſein
diesjähriges Frühjahrs=Reit= und Springturnier unter
Mit=
wirkung der Reitabteilung der Schutzpolizei. Darmſtadt hatte von alters
her eine große Anhängerſchaft des edlen Reitſports, der nur während
der ſchweren Kriegs= und Nachkriegszeiten notgedrungen zurückging,
deſſen Pflege aber wieder der alten Tradition gemäß einen erfreulichen
Aufſchwung genommen hat. So waren auch geſtern wieder alle treuen
Anhänger erſchienen, ſo daß kein Platz in der großen Reithalle mehr
frei war. Man bemerkte die Prominenten des Pferdeſports, u. a. die
Herren Landſtallmeiſter Hertel und Schörke. Die gebotenen Leiſtungen
ſtanden durchweg auf einem beachtenswert hohen Niveau, raſſiges
Pferdematerial, namentlich aus Privatbeſitz, aus dem Reitſtall Schott
und von der heſſiſchen Schutzpolizei, waren am Start. Die Zuſchauer
folgten unermüdlich mit lebhaftem Intereſſe der über vierſtündigen
Veranſtaltung, und manches Reiterherz ſchlug höher beim Anblick des
glänzenden Reitſports. Preisrichter und Schiedsgericht hatten bei
Ver=
teilung der Siegespalmen oft keine leichte Aufgabe. Als Preisrichter
fungierten die Herren Oberſtleutnant Freyer, Landſtallmeiſter Hertel.
Du. Fritz Merck für die Dreſſurleiſtungen und Major Geppert für das
Springen. Das Schiedsgericht ſetzte ſich zuſammen aus den Herren
Karl Neuſchäffer, dem Vorſitzenden des Darmſtädter Reitervereins. A.
Müller=Georgenhauſen. E. Stegmüller und E. Trier.
Das Turnier nahm einen flotten Verlauf, die glatte Abwicklung
des reichhaltigen Programms ließ eine tadelloſe Organiſation erkennen.
Schon vormittags hatten die genauen Reitprüfungen nach Punktzahl
vor den Preisrichtern ſtattgefunden. Das Turnier begann mit einem
Mufikreiten für alle Damen und Herren, dem die
Reiterprü=
fung für leichteres Reiten und für die Anfänger um den
Preis von Darmſtadt folgte. An dieſem Reiten durften ſich
Reiter, die ſchon an einer öffentlichen Dreſſurprüfung teilgenommen
hatten, nicht beteiligen. Es waren neben anderen 4 Ehrenpreiſe
vor=
geſehen. Unter den neun Teilnehmern, die ſämtlich über eine ſehr gute
Reittechnik verfügen, lagen an den erſten Stellen 1. die Herren Schmunk,
2. Zanders, 3. Habich, 4. Frau Baronin p. d. Recke, 5. Frl. Kleinſchmidt,
6. San.=Nat Dr. Nebelthau und 7. Frl. Sengel.
Nach dieſem erſten Preisreiten zeigte Oberſtleunant Freyer die
hohe Schule auf „Quäcker‟ Die erſtaunlichen Dreſſuren, die in
jeder Gangart vorgeführt wurden, fanden berechtigterweiſe vollſte
Be=
wunderung. Die verſchiedenen Schulgänge, die „Quäcker” unter ſeinem
vortrefflichen Reiter ausführte, bewieſen deſſen erfolgreiche, kaum zu
überbietende Arbeit und reittechniſches Können.
Die folgende Dreſſurprüfung. Klaſſe I, umden Preis
der Tanne war für Damen und Herren des Vereins und für
ge=
ladene Gäſte frei, die in Klaſſe I noch nicht geſiegt hatten und in eine
ſöhere Klaſſe noch nicht placiert wurden. Preiſe erhielten die Herren:
1. Rolf Müller, 2. Schmunk, 3. Frau N. Trier, 4. Habich, 5. Kriſcher,
6. Frl. Keim, 7. Schnabel.
Eine lebendige, farbenfrohe Abwechſlung in den ſchweren
Reitvor=
führungen bat die hübſche Koſtüm=Quadrille der Jugend=
Abteilung unter Leitung des erfolgreichen Reitpädagogen Oskar
Schubert. Die Kinder trugen einheitlich oberheſſiſche Koſtüme. Schon
bei dieſer Quadrille bewieſen die Kleinen gute Anlagen, und
verſpre=
hen dem Reitſport treue und erfolgreiche Anhänger zu werden.
Das Jagdſpringen, Klaſſe A, um den Preis der
Kuralp ſtellte ſchon ſehr bedeutende Anfovderungen an die
Teil=
nehmer. Die Hinderniſſe waren bis 90 Zentimeter hoch, die Zäumung
be=
liebig. In der erſten Abteilung ſprangen nur Verleihpferde des
Reit=
ſtalles Schott. Das gute Pferdematerial dieſes Inſtituts, das man hier
beſonders werten konnte, verdient alle Anerkennung. Preiſe errangen:
1. Frl. Kleinſchmidt (mit 0 Fehlern in 30 Sekunden), 2. Herr Schäfer
(0, 37), 3. Frl. E. v. Wedekind (4, 44), 4. Frau Baronin v. d. Recke
(5. 31), und die Herren 5. Reg.=Nat Dr. Pabſt (5, 33), 6. Habich (8, 29).
Die zweite Abteilung nahm dieſelben Hinderniſſe auf eigenen Pferden.
Es ſiegten nach einem zweiten Sterkreiten die Herren: 1. R. Müller
(3. 19, im erſten Reiten 5 Fehler, 29 Sekunden), 2. Oberleutnant Rettig
(5. 19, im erſten Reiten 0 Fehler, 29 Sekunden), 3. Rob. Roſenthal
(3, 2
Das nächſte Jagdſpringen, Klaſſe I, Preis vom
Frankenſtein, war nur offen für Privatpferde der Mitglieder, der
geladenen Gäſte und der Pferde der Schutzpolizeioffiziere. Die
Hinder=
ſtiſſe waren bis 1.10 Meter hoch. Es ſiegten: 1. Oberleutnant Rettig
auf „Jenny Lind” (0, 41), 2. Oberleutnant Rettig auf „Alwine” 3. R.
Müller auf „Telf”, 4. R. Roſenthal auf „Betty” In der zweiten
Ab=
teilung ritten Offiziere der Schutzpolizei je 2 Pferde. Sieger waren:
1. Oberſtleutnant Freyzer, 2. Hauptmann Bechtel, 3. Oberleutnant Spatz.
Den Abſchluß des großzügigen Reitturniers bildete das ebenfalls
ſchwierige Jagdſpringen, Klaſſe I, Preis vom
Don=
nersberg, das nur für Wachtmeiſter der heſſiſchen Schutzpolizei
offen war. Es beteiligten ſich 18 Polizeiwachtmeiſter. Den Sieg
erran=
gen die Polizeioberwachtmeiſter bzw. Polizeiwachtmeiſter: 1. Flügel,
2. Gubſch, 3. Peter, 4. Kraus, 5. Bauer, 6. Wiesmann.
Alle Turnierteilnehmer ritten feweils nach Abſchluß der Prüfungen
eine Ehrenrunde. Im Verlaufe des Turniers wurden vielfach
reitſport=
liche Höchſtleiſtungen, beſonders im Springen, erzielt. Ganz allgemein
war eine ſorgfältige Reitſchulung feſtzuſtellen; die Geſamtleiſtungen
ver=
dienen und fanden auch bei den Zuſchauern höchſte Anerkennung. Die
ausgezeichnet verlaufene Veranſtaltung des Darmſtädter Reitervereins
bewies von neuem, daß dieſer ſchöne Sport in Darmſtadt beſonders
ge=
pflegt wird und infolgedeſſen auch immer weitere Fortſchritte zu
ver=
zeichnen hat. Die geſtrigen tadelloſen Vorführungen haben dem Reit=
ſport ſicher viele neue begeiſterte Freunde gewonnen.
„Das Land des Lächelns.” Heute Erſtaufführung
im Oxpheum. In der Inſzenierung des Berliner Metropol=
Theaters (Rotter=Bühnen) gelangt Franz Lehars
Welterfolgs=
öperette „Das Land des Lächelns” mit dem ausgezeichneten Gaſt=
Enſemble mit Kammerſänger Hans Gredinger in ſeiner
Glanz=
partie als Prinz Sou=Pong erſtmalig im Orpheum zur
Auffüh=
rung. Die Tatſache, daß die Aufführung in Mannheim am
geſtrigen Sonntag ſich zum 100. Male wiederholte, ſpricht für die
Qualität des Enſembles ſowohl, aber auch für die Operette.
Kam=
merſänger Hans Gredinger gilt als einer der beſten Darſteller in
der Rolle des Prinzen Sou=Pong. Die Mannheimer Preſſe ſchreibt
anläßlich der 100. Aufführung wie folgt: Einhundert Mal „Land
Heſſiſches Landestheater. Donnerstag, den 19. März, wird
Großen Haus die erfolgreiche Operette „Viktoria und ihr
Huſar” von Abraham in der Premierenbeſetzung wiederholt.
Offenbachs komiſche Oper „Blaubart” in der textlichen
Be=
arbeitung von Nenato Mordo, geht Samstag, den 21. März. im
Kleinen Haus in Szene. — Sonntag, den 22. März, dem 19.
Todes=
tag Goethes, findet die Premiere von „Torquato Taſſo” im
Großé. Haus ſtatt. Regie: Günter Haenel.
rechtfertigen, und überſchüttete die Mitwirkenden mit Beifall.
Gredinger konnte das Lied „Dein iſt mein ganzes Herz” nicht oft
genug wiederholen, und die Hörer ließen ihn kaum mehr von der
Bühne. Am Schluſſe des zweiten Aufzuges häuften ſich die
Ova=
tionen. Eine Fülle von Blumenſpenden wurden auf die Bühne
geſchleppt, die Mehrzahl für Gredinger, dem auch zwei goldene
Kränze groß wie Wagenräder, zu Füßen gelegt wurden.
Die Vorhänge wollten kein Ende nehmen. Auch bei
Be=
endigung des letzten Aufzuges gab es noch einmal
end=
loſen Beifall. Die Aufführung war ein großer Tag für
das Apollo=Theater. — Das Gaſtſpiel dürfte auch in
Darmſtadt berechtigtes Intereſſe erwecken, zumal es gelungen iſt,
ein allererſtklaſſiges Enſemble zu gewinnen. Das Orcheſter leitet
Kapellmeiſter Rudolf Funkenſtein vom Theater des Weſtens
Ber=
lin. Die Regie führt Guſtav Mahnke. Es gelten kleine
Gaſtſpiel=
preiſe von 1 Mark an. Die Aufführungen ſind nur für wenige
Tage vorgeſehen. Beginn der heutigen erſten Aufführung
pünkt=
lich abends 8.15 Uhr. Die noch im Umlauf befindlichen
Plakat=
vorzugskarten der Zauberſchau Kaßner werden heute Montag
letzt=
der Sozialdemokratiſchen Partei malia in Umtauſch genommen. (Siehe Anzeige.)
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes am
21. März 1931, vormittags 9 Uhr: 1. Klage der Frau Franz
Koch. Witwe, zu Trebur, gegen die Entſcheidung des Kreisamts
Groß=Gerau vom 2. 12. 1930 wegen Nichterteilung der Erlaubnis
zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank im
Hauſe Aſtheimer Straße 14 zu Trebur. — 2. Klage der Firma
Ehape, A.=G., Köln, gegen die Entſcheidung des Kreisamts
Darmſtadt vom 24. Auguſt 1930 wegen Nichterteilung der
Er=
laubnis zum Ausſchank alfoholfreier Getränke in ihrem
Waren=
haus in Darmſtadt Rheinſtraße 2.
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 14. März 1931 (in
Reichspfennig ver Stück bzw. Pfund). Gemüſe: Erdkohlraben
6—10, gelbe Rüber 6—10. rote Rüben 8—12, weiße Rüben 8—10,
Schwarzwurzeln 30—45. Sninat 40—50, Rotkraut 20—30,
Weiß=
kraut 15—20, Wirſing 20—30. Grünkohl 30—40. Roſenkohl 40—50,
Zwiebeln 6—10. Knoblauch 80. Tomaten 60—80. Feldſalat (
Lat=
tich) 150—180. Endivienſalat 20—30, Kopfſalat 25—30.
Blumen=
kohl 40—80, Rettich 5—20. Meerrettich 60—80. Ohſt: Tafeläpfel
30—60, Wirtſchaftsänfel 25—35, Anfelſinen 5—15, Zitronen 4—10,
Bananen 55—60. Eßwaren: Süßrahmhutter 180—200.
Land=
butter 120—150. Weichkäſe 30—35. Handkäſe 4—12. Eier (friſche)
11—13. Wild und Geflügel; Gärſe 120—125. Hühner 80
bis 130. Enten 140. Tauben 60—90, Haſen 80. Ziegenlämmer 75.
Fleiſch= und Wurſtwaxen; Rindfleiſch (friſch) 80—100,
Kalbfleiſch 100. Hammelfleiſch 100. Schweinefleiſch 100—110
Dörr=
fleiſch 140, Wurſt 60—140, Wurſtfett 60, Schmalz (ausgckaſſen) 90.
Provinzial-Berſammlung
wes Junglandoandes.
*t. Am Sonntag nachmittag kamen die Mitglieder des
Jun=
landbundes aus Heſſen=Starkenburg im großen Sag
des „Rummelbräu” zu einer Provinzialverſammlung zuſammen, die unt
einer ſehr regen Beteiligung und einer intereſſanten Tagesordnung, u
dies vorweg zu nehmen, einen ausgezeichmeten und alle
Teilnehm=
ſehr befriedigenden Verlauf nahm.
Die Provinzialverſammlung begann offiziell mit dem traditionelle
und höchſt eindrucksvollen Einmarſch der Banner, deren Träg
auf der Bühne Aufſtellung nahmen. Hierauf begrüßte Jungbau
Heinrich Funk=Harreshauſen, der Propinzialvorſitzende, die E
ſchienenen, beſonders die Ehrengäſte und gedachte der Toten, die de
Junglandbund im letzten Jahre aus den Kreiſen ſeiner Mitglied
oder aus Reihen derer, die ihm naheſtanden, entriſſen wurden. D
Reduer kam dann in großen Zügen auf die pplitiſch=wirtſchaftliche La
zu ſprechen und forderte u. a. im Reich die Errichtung einer zweit=
Kammer auf berufsſtändiſcher Grundlage. Es gelte, wieder einen g
ſunden, lebensfähigen Bauernſtand in einem freien, reinlichen und gr
ßen deutſchen Vaterland ſchaffen.
Nach der Erſtattung des Geſchäftsberichtes, der eine Uebe
ſicht über die vielſeitige Betätigung des Junglandbundes gab, und na
der Erledigung anderer geſchäftlicher Fragen ſprach Herr Schulr
Haſſinger herzliche Worte der Begrüßung im Namen des Lar
desausſchuſſes Heſſen, der deutſchen
Jugendve=
bände.
Nach einer weiteren Begrüßungsanſprache nahm Herr D
Burchardt=Halle, der Hauptgeſchäftsführer des Landbundes Proviy
Sachſen, das Wort zu dem erſten Referat über das Thema: „De
Kampf um das deutſche Eigentum.‟ Der Redner ging d
von aus, daß der Landbund auf den drei großen Grundlagen „Vate
land”, „Chriſtentum” und „Privateigentum” beruhe. Wenn man ſich fi
die Aufrechterhaltung des Privateigentums einſetze, dann müſſe ma
beim Eintreten hierfür auch betonen, daß man hierbei gleichzeitig au
für die Wohlfahrt des ganzen deutſchen Volkes und jedes Einzelne
eintrete und ſorge, auch für diefenigen, die kein Eigentum an Grur
und Boden beſäßen. Das Privateigentum ſei die Vorbedingung f1
jeden wirtſchaftlichen Fortſchritt. Der Redner ſetzte ſich dann eingeben
mit den Forderungen der Bodenreformer und mit dem Program
der Nationalſozialiſten, ſoweit es ſich um landwirtſchaftliche Frage
handelt, auseinander und ſprach dann nach den direkten Angriffen gege
das Privateigentum über die indirekten Angriffe, die viel gefährliche
und die mit dem Begriff „kalte Sozialiſierung” gekennzeichnet ſeie
Die Verſchuldung der Landwirtſchaft habe ſeit der Stabiliſierung Jal
für Jahr um 1½—2 Milliarden Mark zugenommen, ohne daß die
Verſchldung durch Anlagen oder Verbeſſerungen auf der anderen Sei
ausgeglichen ſei. Auch die Eingriffe in das Privatleben (ſo z. B. de
vorerſt nur in Preußen geplante Städtebaugeſetz) ſeien geeigne
ſchwerſte Bedenken wachzurufen. Dieſem allen gegemüber dürfte nie
vergeſſen werden, daß die Nahrungsfreiheit Voxau;
ſetzung ſei für die politiſche Freiheit.
Für die verhinderte Referentin des zweiten Vortrages war d
neue Landes=Geſchäftsführer des Landbundes, Herr Dumas, eine
ſprungen, der über das Thema „Die Frau in der Politi
ſprach und die Feſtſtellung traf, daß die angeſchnittene Frage auch
Landbund gelöſt werden müſſe, und zwar beſſer als bisher. Das a
Hausfrauenideal ſei heute nicht mehr zeitgemäß, ſo, ſehr ihm mane
auch nachtrauern mögen. Moderner Geiſt im beſten Sinne des Wort
möge auch die Weiblichkeit auf dem Lande beeinfluſſen.
Die Ausſpxache, die der Landesvorſitzende des Alt=Landbu
des, Herr Dr. v. Helmolt, mit einer Anſprache exöffnete; brack
mancherlei Anregungen. Herr Dr. Müller unterſtrich die Ausfü
rungen des Hauptreferenten in verſchiedener Hinſicht und nahm er
ſchieden Stellung gegenüber dem Nationalſozialismus. — Herr Fu
ſprach das Schlußwort.
Im Anſchluß an die Proviuzialverſammlung und als Abſchluß d
Tagung wurde ein „Deutſcher Abend” veranſtaltet, der den Te
nehmern Gelegenheit gab, auch einige frohe Stunden im Freundes= u.
Bekanntenkreiſe zu verbringen. Die Ortsgruppe Hähnlein des Jun
landbundes führte mit lebhaftem Exfolg ein Stück „Schlagete
ein deutſcher Held” auf, und unter Mitwirkung des bekannt
Schauſpielers Herrn Ausfelder vergingen bei Darbietungen ve
ſchiedener Axt, die von Mitgliedern des Junglandbundes abwechſlung
reich geboten wurden, die „Stunden des Ausklangs nur zu rafſh.
— Der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband (DHV
Ortsgruppe Darmſtadt, konnte zur Monatshauptverſammlung i
Heim wiederum eine ſehr rege Beteiligung feſtſtellen. Die Tage
ordnung enthielt u. a. ein intereſſantes Referat des 1. Vertrauen
mannes, Koll. Herold, über die Frage der Kurzarbeit und d
damit verbundenen Gehaltsabbaues. Die Ausſprache ergab d.
einmütige Auffaſſung der Anweſenden, daß der DHV. verſuche
müſſe, dieſe Frage ſo erträglich wie nur irgend möglich zu g
ſtalten. Sollte in den einzelnen Betrieben verſucht werden, m
den Angeſtellten Kurzarbeit zu vereinbaren, dann iſt es erforde
lich, ſich vorher mit der Geſchäftsſtelle in Verbindung zu ſetze
Diplom=Handelslehrer Koll. Treſſer gab dann in einem Vo
trag mit Lichtbildern einen umfaſſenden Ueberblick über die wie
tigſten Unternehmungsformen. Von der urſprünglichen For
eines Unternehmens, dem Einzelunternehmen, ausgehend, erlä
terte der Redner die Geſellſchaftsformen mit ihren Unterſchiede
nach Stellung der Inhaber oder Geſellſchafter zu dem Unterne
men, nach dem inneren Aufbau, den Formen der Geſchäftsführnr
und der Haftung gegenüber den Gläubigern. Einen weſentliche
Teil der Ausführungen bildeten das Aktienrecht und die dara
bezüglichen Reformwünſche. Reicher Beifall dankte dem Redn
für ſeinen in hohem Maße belehrenden Vortrag.
— Eine Oberſchleſien=Jubiläums=Poſtkarte. Die
Reichsv=
gibt anläßlich der 10. Wiederkehr des Abſtimmungstages in Obe
ſchleſien am 22. März eine beſondere 8=Pfennig=Poſtkaute herau
Die Karte trägt den Freimarkenſtempel der gewöhnlichen Po
karte und auf dem linken Teil der Vorderſeite die Abbildung d
oberſchleſiſchen Wappens in farbiger Ausführung mit der Ur
ſchrift: „Oberſchleſien 1921 — 22. März 1931‟ Die Karte iſt au
für den Auslandsverkehr zugelaſſen, nachdem die für den Au
landsverkehr notwendigen Freimarken nachgeklebt werden. D
Ausgabe an den Poſtſchaltern erfolgt am 21. März. Die Po
karte wird nur in beſchränkter Auflage ausgegeben.
— Ein tödlicher Motorradunfall ereignete ſich geſtern abend gege
16 Uhr an der Abzweigung der Griesheimer Chauſſee nach Gro
Gerau. Der in Frankfurt a. M., Niddaſtraße 105, wohnhafte 22jähri
Martin Friedrich Kirſch nahm anſcheinend in zu ſchnellem Tempo d.
Kurve und ſtürzte ſo unglücklich, daß er eine Stunde nach ſeiner Ei
lieferung ins hieſige Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlag.
Aus den Parkeien.
Reichstagsabgeordneter Dr. Stolper ſprich
in Darmſtadt! Wie aus der Anzeige in dieſer Nummen du
Blattes erſichtlich, ſpricht heute abend 8 Uhr im großen Saal 9e
„Städtiſchen Saalbaus” der ſtaatsparteiliche Neichstagsabgeordnete D
Stolper über das Thema: „Der Weg aus deutſcher Not.‟ Der Re
ner, ein anerkannter Kenner der wirtſchaftlichen Zuſammenhänge ur
Herausgeber der angeſehenen Zeitſchrift „Der Volkswirt”, hat kürzli
in einer großen öffentlichen Verſammlung in Frankfurt a. M. m
ſeinen tiefdurchdachten und von ſtürmiſchem Beifall begleiteten Ausfüi
rungen den nachhaltigſten Eindruck hervorgerufen. Die Darmſtädte
Wählerſchaft wird ſich die Gelegenheit, die Anſichten eines bedeutende
Wirtſchaftsführers über die Wiederaufſtiegsmöglichkeit unſeres
Volk=
zu hören, ſicherlich nicht entgehen laſſen.
Die hierunter
erſcheinenden Rotizen ſind ausſchſießlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
in keinem Falie irgendwie als Beſprechung eder Kritik.
Ar
— Voxtrag. Es wird nochmals auf den heute abend im Fei
ſgal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlſtraße, ſtattfindenden Vo
trag von Kavitänleutnant a. D. H. Dorſch über „Kriſhnamurti un
ſeine Botſchaft” hingewieſen.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugseulitung beizufügen. Anonys Hafragen wade
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindiichtett.
R. in B. Darüber dürfte eine endgültige Entſcheidung wohl er
im Plenum des Landtags fallen; der letztere tritt zur Beratung de
Staatsvoranſchlags erſt im April zuſammen.
Nach W. Wegen Aufnahme in die deutſche Staatsangehörig
keit (Naturaliſation) muß ſich der Geſuchſteller an die Bürger
meiſterei der Gemeinde wenden, in welcher er ſeinen Wohr
ſitz hat.
A. D. hier. An der jetzigen Miete,
Nummer 75
Montag, den 16. März 1931
Seite 3
Jahres=Kaupiverſammlung des Hetſiſchen Jagdklubs e. P., Darmſtadt.
Der große Saal des Brauereiausſchanks „Zur goldenen Krone” war
bis zum letzten Plätzchen gefüllt mit Angehörigen der grünen Farbe,
die aus Heſſen und deſſeu Randgcbieten hierhergeeilt waren zur Gen.=
Verſammlung des Heſſiſchen Jagdklubs.
Die Tagung wurde geleitet von Herrn Geheimrat Oberforſtmeiſter
Ehel, dem erſten Vorſitzenden des Klubs.
Den Jahresbericht des Hauptklubs erſtattete der geſchäftsführende
Vorſitzende, Ehrenvorſitzender Profeſſor Zimmer, der ein
anſchau=
liches Bild gab von der außerordentlich vielſeitigen Tätigkeit der
Ver=
einigung im Intereſſe der Mitglieder und der Erhaltung unſerer
heimiſchen Wildbeſtände.
Zum Beginn ſeiner Darlegungen dankte der Redner den
Mitglie=
deru für ihre Anhänglichkeit, mit der ſie trotz der ſchlechten Zeiten, die
fo manchen zum Austritt aus liebgewordenen Vereinigungen bewogen
hätten, dem Heſſiſchen Jagdklub treu geblieben ſeien. Die Zahl der
Mitglieder hat ſich trotz zahlreicher Todesfälle und einer Anzahl
Ab=
gänge im abgelaufenen Jahre auf der alten Höhe gehalten, und was
viel mehr noch bedeutet, die Opferwilligkeit der Mitglieder für einzelne
große Veranſtaltungen des Klubs, wie ſie auch das verfloſſene
Vereins=
jahr brachten, hat ſich gegen früher noch erhöht.
Die neue Geſchäftsſtelle im Hauſe Heinrichſtraße 21 iſt der
Mittel=
punkt regen geſchäftlichen Lebeus geworden, wo die Mitglieder Rat und
Hilfe in allen jagdlichen Angelegenheiten brieflich und mündlich gerne
einholen.
Dem Grundſatz getreu, nur im Intereſſe der Mitglieder und der
Ziele des Klubs uneigennützig zu arbeiten, ſind durch die Geſchäftsſtelle
zahlreiche Jagden und Fiſchereien, Jagdaufſeherſtellen, Hunde,
Wild=
futtermittel. Salzleckſteine und lebendes Wild nachgewieſen bzw.
ver=
mittelt wörden.
Mit vielen Gemeinden wurde um Herabſetzung der Jagdpachtpreiſe
im Intereſſe der Mitglieder verhandelt, Streitigkeiten mit Erfolg
ver=
ſönlich geſchlichtet. Privatverträge entworfen, die Intereſſen der
Mit=
glieder, vor dem Pachteinigungsamt vertreten und als Sachverſtändiger
gedient.
Jagdrechtliche Gutachten und Ratſchläge erſtattete und erteilte das
Vörſtandsmitglied, Herr Oberlandesgerichtsrat Conradi, der Verfaſſer.
des Heſſiſchen Jagdrechtes, in großen Mengen und kompetenter Art,
wo=
für ihm der ganz beſondere Dank des Klubs gebührt.
„Mit der Staatsregierung und den Behörden des Landes trat die
glubleitung häufig in Verbindung und fand überall Entgegenkommen
und Verſtändnis für berechtigte Wünſche.
Die neuen Sckonzeitverordnungen haben ſich zum erſten Male ein
Jahr lang ausgewirkt und den Beweis erbracht, daß mit ihnen
auszu=
lonſten iſt. Aenderungen jetzt an ihnen vorzunehmen, dürfte ſich nicht
empfehlen, da ſich einmal feſte Begriffe einleben müſſen.
Noch iſt es nicht gelungen, in Bayern vernünftige Verordnungen
über die Jagdpäſſe zu erreichen, aber die Bemühungen darum werden
nicht aufgegeben.
Herabſetzung der Jagdpachtſtempelgebühren und Hundeſteuern
dürf=
ten bei der jetzigen Finanzlage des Staates und der Gemeinden kaum in
Frage kommen.
Gegen das Vernichten der Hecken und Raine, gegen das Vergiften
des Raubwildes, gegen die übertriebenen Forderungen der
Katzen=
freunde und =Züchter und gegen die Enteniagd mit Lockenten u. a., wandte
ſich der Klub in Eingaben an die Staatsregierung.
Wir traten ein für die Zulaſſung kleiner Drückiagden auch an Sonn=
und Feiertagen mit wenigen Treibern und Schützen, die — ohne
Stö=
rung des Sonntags=Gottesdienſtes — ſo manchem, der die Woche
hin=
durch beruflich ſtark überanſtrengt iſt. Erholung bringen könnte.
Vorträge jagdwiſſenſchaftlicher Art wurden wiederholt im
Haupt=
kub und in den einzelnen Ortsaruppen gehalten.
Das Verhältnis zu unſeren Ortsgruppen war das denkbar beſte und
zeigte frendiges Zuſammenarbeiten der Zentrale mit den einzelnen
Tochtertlubs.
Auch die jüngſte unſerer Gruppen, die Förſterſchule in Schotten,
wurde in ihren Zielen unterſtützt durch Vorträge und Schießpreiſe.
Mit den zahlreichen Vereinen der Umgebung unſeres Landes
ver=
binden den Klub innige Freundſchaftsbande, was namentlich in der
Zu=
ſammenarbeit bei den großen Schieß= und Hundeveranſtaltungen
förder=
lich war.
Der Fonds für die Hinterbliebenen von im Jagdſchutz verunglückten
Förſtern und Jagdſchutzbeamten wurde durch Zuwendungen von dort,
von den Ortsgrupben und Einzelmitgliedern ſo geſtärkt: daß er in den
nächſtet Jahren die alte Höhe vor dem Kriege erreicht haben, wird.
Mit der jagdlichen Spitzenorganiſation des Deutſchen Weidwerks
im Reiche hielt der Klub rege Verbindung.
Die Tontaubenmeiſterſchaftsſchießen nahmen eine ungeahnte
Aus=
dehnung an, die Beteiligung an den Konkurrenzen im abgelaufenen
Jahre war größer wie je zuvor. Durch das Verſtändnis und die
groß=
zügige Unterſtützung der Behörden, der Induſtrie, der mit uns
befreun=
deten Vereinigungen und zahlreicher Einzelmitglieder und Freunden
des Klubs wurde uns die würdige Herrichtung der Gabentiſche für die
Schieß= und Hundeveranſtaltungen außerordentlich erleichtert.
Die Prüfungen kynologiſcher Art zählen laut der Zuſammenſtellung
des Redakteurs des Deutſchen Gebrauchshundeſtammbuches zu den
meiſt=
beſchickten in ganz Deutſchland.
Eine beſondere Note hatte die Graf=Raimund=Gedächtnisſuche, die
der Verein der Rotwildjäger im ſüdlichen Odenwald zuſammen mit
un=
ſerer Ortsgruppe Odenwald und dem Hauptklub veranſtaltete, und die
das Intereſſe weiteſter Kreiſe durch die Neuartigkeit der dort der Natur
ganz angepaßten, Prüfungsmethode erweckte.
Die Jagdhaftpflichtverſicherung des Klubs wurde ſtark in Anſpruch
genommen ſie erledigte alle, vorgekommenen Schadensfälle zur vollen
Zu=
friedenheit der Verſicherten. Auch von der Unfall= und
Krankenkaſſen=
verſicherung, für die wir Spezialverträge haben, wurde von
zahl=
reichen Mitgliedern Gebrauch gemacht.
Mit dem herzlichen Dank an alle die vielen Helfer und Förderer
der Klubarbeiten, an die vieſen Spender und Teilnehmer an den
Veran=
ſtaltungen ſchloß Profeſſor Zimmer ſeinen Jahreshericht, indem er auch
weiterhin in Ausſicht ſtellte, daß der Heſſiſche Jagdklub ſeinen
Mit=
gliedern ein treuer und uneigennütziger Berater in allen jagdlichen
Dingen bleiben wverde.
Der Tagesordnung entſprechend, erſtatteten nach dem Bericht des
Hauptklubs, der mit großem Beifall aufgenommen wurde, die
anweſen=
den Vorſitzenden oder Vertreter der elf Ortsgruppen Bericht über ihre
Tätigkeit im abgelaufenen Jahre. Aus ihnen war zu entnehmen, daß
innerhalb der Ortsgruppen außerordentlich reaſam für die Ziele
un=
ſerer Vereinigung gearbeitet wurde, und daß die Organiſation des
Klubs auch im abgelaufenen Jahre ſich glänzend bewährte.
Mit Recht wurde betont, daß das große Haus des Heſſiſchen
Jaad=
klubs für alle Bewohner immer wohnlicher geworden ſei, und daß die
Bande der Anhänglichkeit und des Verſtändniſſes ſich immer feſter um
die große Familie des Klubs ſchlingen.
Die Rechnungsablage des Schatzmeiſters, Herrn Waffenmeiſters
Robert Hübner, zeugte ebenſo deutlich wie der Jahresbericht des
ge=
ſchäftsführenden Vorſitzenden, von der gewaltigen Arbeit, die im
abge=
laufenen Jahre im Intereſſe der Mitglieder und zum Wohle des
Deut=
ſchen Weidwerks geleiſtet wurde.
Die Rechnungsprüfer erkannten die außergewöhnlich ſorgfältige und
umfangreiche Arbeit des Schatzmeiſters lobend an und beantragten
deſ=
ſen Entlaſtung, die mit den Worten des Dankes erteilt wurde.
Es verbleibt aus dem vergangenen Jahre ein Ueberſchuß von zirka
500 Mark.
Aus der vorgelegten Rechnung über die Zimmer=Spende, die als
Notpfennig für den Klub feſtgelegt iſt, iſt zu erwähnen, daß der heutige
Stand ſich auf 3767,35 Mk. beläuft.
Unter der Leitung des Herrn Geh. Regierungsrates Dr. Wallau,
Rüſſelsheim, erfolgte hierauf die Wiederwabl des ſeitherigen
Geſamtvor=
ſtandes. An Stelle eines ausgeſchiedenen Herrn trat Herr
Oberregie=
rungsrat Dr. Bernheim in den Vorſtand ein.
Den Haushaltsplan für 1931 entwickelte darauf Herr Hübner.
Von den geſtellten Anträgen wurde ein Teil dem Vorſtand als Material
überwieſen.
Zum Schluß ſprach Herr Direktor Roeder dem Vorſtand des
Hauptkluhs und Herr Fabrikdirektor Rerroth dem Ehrenvorſitzenden
den Dank der Verſammlung für die geleiſtete Arbeit des letzten Jahres
mit herzlichen Worten aus.
Tageskalender für Montag, den 16. März 1931.
Heſſiſches Landestheater, Großes Haus. Anfang 20.15
Uhr, Ende gegen 22 Uhr: Konzert der Liedertafel — Kleines
Haus: Keine Vorſtellung. — Konzerte: Zur Oper,
Schloß=
keller, Datterich, 3. Tropfſtein — Kinonorſtellungen:
Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. — Vortrag, abends
20 Uhr, Feſtſaal d. Ludwig=Georgs=Gymnaſiums Karlsſtr. 2‟
„Kriſhnamurti und ſeine Botſchaft” von Kapitänleutnant H.
Dorſch=Frankfurt a. M.
Aus Heſſen.
F. Eberſtadt, 14. März. Brennholzverſteigerung. Am
Dienstag, den 17. März, vormittags 10 Uhr beginnend, werden aus
dem Eberſtädter Gemeindewald. Diſtrikt Klingsackertanne, im Gaſthaus
„Zur Harmonie” verſchiedene Holzſortimente verſteigert. Auskunft
er=
teilt Hilfsförſter Mohr, Neue Darmſtädter Straße 51. —
Stempel=
abgaben. Die Stempelabgaben für Automaten und Muſikapparate
für 1931 ſind bis ſpäteſtens 1. April 1931 zu entrichten. Die Zahlung
erfolgt im Kreisamtsgebäude, Neckarſtraße 3, Zimmer 9.
Cp. Dieburg, 14. März. Neugründung des
Kapellen=
bauvereins. Der bereits vor dem Kriege beſtandene, aber in der
Inflationszeit eingegangene Kapellenbauverein, der ſich die Erhaltung
und Wiederherſtellung der Wallfahrtskapelle zum Ziele geſetzt hat, iſt
in dieſen Tagen wieder neu ins Leben gerufen worden. Lehrer i. R.
Blank, der Mitbegründer des alten Vereins war, wurde zum
Ehren=
vorſitzenden ernannt. Vorſitzender des neuen Vereins wurde Inſpektor
Heinrich Steinmetz.
Cp. Eppertshauſen, 15. März. Beigeordneter Gruber
wiedergewählt. Die bereits ausgeſchriebene Beigeordnetenwahl
braucht nicht abgehalten zu werden, da nur ein Wahlvorſchlag, auf den
Namen des jetzigen Beigeordneten Gruber lautend, eingegangen iſt.
Beigeordneter Johann Gruber 6. gilt alſo als wiedergewählt. Gruber
gehört dem Zentrum an.
Cd. Michelſtadt, 14. März. Der Dienſtmann Karl Falkenſtein,
über deſſen Unfall wir in der Samstagsnummer berichteten, iſt
inzwi=
ſchen ſeinen Verletzungen erlegen. — Deutſche Bergwacht. Die
hieſige Ortsgruppe hat beſchloſſen, in der bevorſtehenden Blütezeit eine
verſchärfte Kontrolle auszuüben, um den Schädigungen durch
mutwilli=
ges Blütenabreißen vorzubeugen. Nicht lange mehr, dann werden die
Kätzchen von Erle, Haſel und Weide den Naturfreund und
Spazier=
gänger erfreuen, und ebenſo raſch betrüben. Beſonders die ockergelben
Kätzchen des Haſel und die weißbehaarten Blüten unſerer Weidenarten
werden von Menſch und Biene begehrt. Den Vienen entbieten ſie die
erſte Nahrung der Natur, während der Menſch in den kommenden
Ta=
gen des Oſterfeſtes dieſe erſten Frühlingsboten nur ungern in ſeiner
Wohnung entbehrt. Er vergißt dahei nur zu leicht, daß ſolches Tun die
Natur ihres lebenden Schmuckes beraubt und das Wachstum der ſich
gerade zu neuem Leben entfaltenden Sträucher gefährdet. Auch
diejeni=
gen, die die Frühlingsſehnſucht ins Freie treibt, finden nicht das reiche
und ſchöne Erleben, das ihnen Kraft zu neuer Arbeit gibt. Jeder, der
in dieſen Tagen erſchüttert vor einem geplünderten Weidenbuſch ſteht,
deſſen Zweige mutwillig geknickt zu Boden hängen und deſſen
Ninden=
fetzen ſich im lauen Winde bewegen, ſollte das Gelöbnis ablegen, den
farbenfrohen Kindern der Natur in Zukunft ewigen Frieden zu halten
und lieber bei dem heimiſchen Gärtner unter ſorgſamer Hand
entſtan=
dene und gepflegte Blumen zu erwerben.
By. Egelsbach, 14. März. Gemeinderatsbericht. Dem
fetzigen Beſitzer des Gaſthauſes „Zur Weſtendhalle‟, Herrn Philipt
Haas 5., wird die Konzeſſion erteilt. Herrn Bauunternehmer Müller=
Sprendlingen, der die hieſigen Kanaliſationsarbeiten ausführt, wird
geſtattet, an Stelle der Kaution von 10 000 Mark in bar zwei
Grund=
ſchuldbriefe zu verpfänden. Bei der Kommunal=Landesbank in
Darm=
ſtadt ſollen 25 000 Mark aufgenommen werden, die noch zur
Fertigſtel=
lung des Kanals benötigt werden. Dadurch verändern ſich die
Kanal=
gebühren nicht. Die Errichtung eines Flachbaues mit acht Wohnungen
muß zurückgeſtellt werden, da noch nicht feſtſteht, ob der Staat
verbil=
ligte Baudarlehen in dieſem Jahre vergeben kann. Herr Bürgermeiſter
Anthes verlas den Entwurf des Voranſchlags. In der nächſten Sitzung
ſollen die einzelnen Poſitionen beraten werden. Der Voranſchlag weiſt
einen Fehlbetrag von 83 000 Mark auf. Das Kreisamt aber ſchreibt vor,
daß Ausgaben und Einnahmen ſich ausgleichen ſollen.
Au. Raunhrim, 15. März. Ein Verkehrsunglück. Zwei
Raunheimer Motorradfahrer erlitten einen ſchweren Unfall, als ſie auf
einen Bulldogg ſauſten. Der Führer des Motorrades, H. Buchmann,
und der Beifahrer L. Bihlmann erlitten ſchwere Verletzungen an den
Unter= und Oberſchenkeln.
Bm. Hofheim (Ried). 14. März. Aus dem Gemeinderat.
Gemäß einem Schreiben des Kreisamts Bensheim ſollte über die
Bei=
behaltung bzw. weitere Erhöhung der Bierſteuer für 1931 baldigſt ein
Beſchluß herbeigeführt werden. Genannte Steuer ſollte ab 1. April in
Wegfall kommen, jedoch kann die Gemeinde nach Anſicht des
Bürger=
meiſters infolge der enormen Woblfahrtslaſten auf dieſe Steuer nicht
verzichten und muß leider die verfügbaren Steuerquellen reſtlos
aus=
ſchöpfen. Nach längerem Hin und Her wurde ſchließlich mit 8:4
Stim=
men die Beibehaltung der ſeither erhobenen Steuer beſchloſſen. — Als
Waſſerableſer und Waſſergelderbeber wurde von 13 gemeldeten
Bewer=
bern unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit Herr Emil Maaß gewählt,
Das Goldmundstück ist kein über-
Rh
InEuckBukél
Glinzl Hüssiger Luzus; sonst würde die
deutsche Zigaretten-Industrie nicht so
erheb-
liche Beträge dafür ausgeben. Es hat schon
seinen Grund, daß die Zigarette ein
Gold-
mundstück hat, eine Isolierschicht zwischen
Lippen und Papier. Denn absolut trocken
sind die Lippen eigentlich nie. Wenn dann die
Zigarette am Munde haften bleibt und die
zarte Haut der Lippen verletzt, ist die Freude
am Rauchen dahin.
Wir haben wohlüberlegt Ravenklau ein
Gold-
mundstück gegeben, weil ihre zarte Mischung
das Goldmundstück besonders nötig hat.
Die Higarette mit dem Gol8mundſtück
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[ ← ][ ][ → ]Montag, den 16. März 1931
Nummer 75
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Geſtern verſchied, unſer lieber
Kamerad und langjähriges, treues
Mitglied Herr
417
Am 14. März 1931 verſchied unſer
langjähriges, treues Mitglied,
Kainerad
Keine paßt wie sie in diese
Zeit — Sanella die Feine!
Die Hausfrau von heute muß
sparen. Aber sie will auch
et-
was Gutes haben für ihr Geld.
Sanella Margarine wird alle
Frauen begeistern, die sparsam
und doch anspruchsvoll sind.
Kanzlei=Sekretär i. R.
Die Beerdigung finder Dienstag,
17. März, nachm. 3 Uhr, auf dem
alten Friedhof ſtatt
Wir bitten unſere Mitglieder, dem
verſtorbenenKameraden recht
zahl=
reich die letzte Ehre zu erweiſen.
Der Vorſtand
Kanzleiſekretär i. R.
Die Beerdigung findet Dienstag
17. März, nachm. 3 Uhr, auf dem
Friedhof an der N.=Ramſtädterſtr.,
ſtatt. Wir bitten um zahlreiche
Der Vorſtand.
Beteiligung.
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Abschriften
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8 Wilhelminenstr. 8
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Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden
ent=
ſchlief ſantt am 14. ds. Mts. ganz plötzlich meine
innigſi=
geliebte Frau, unſere herzensgute Tochter,
Schwieger=
tochter, Schweſter, Schwägerin, Tante und Couſine
werden von 1 M. an
geflocht., Korbmöbel,
Körbe blligſt
repa=
riert. Arbeit wird
ab=
eholt. Karte genü t.
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geb. Weigold
im Alter von 34 Jahren.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Fr. Mangold
Darmſtadt, den 16 März 1931.
Beſſungerſtraße 44
(4176
Die Beerdigung findet am Dienstag, 17. März, vormittags 11 Uhr,
auf dem Alten Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſiand zu nehmen.
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[ ← ][ ][ → ]
Nummer 75
Montag, den 16. März 1931
Seite 5
Im erſten Zußball= Treffen nach dem Krieg ſiegen die Franzoſen verdient vor 60 000 Zuſchauern. — 15 000 deutſche Beſucher erleben eine Enkkäuſchung.
Webelige der deiſhen duch ein Selfſre.
Paris, 15. März. (Eig. Drahtber.)
Selten hat in Deutſchland ein Fußballkampf ein ſolches
Auf=
ſehen erregt, wie dieſes erſte Fußball=Länderſpiel gegen
Frank=
reich, ſelten war aber auch nach dem Spiel die Enttäuſchung
größer. Man kann nicht ſagen, daß Deutſchland bei aller
Unter=
ſchätzung des Gegners das Spiel zu leicht genommen hätte. Im
Gegenteil: die deutſche Mannſchaft iſt für dieſen Kampf ſehr
ſorgfältig ausgewählt und vorbereitet worden. Ein Sieg der
deutſchen Elf ſtand für uns alle faſt außer Frage. Man war
ſich zwar darüber klar, daß die Franzoſen auf ihrem eigenen
Boden einen ſehr energiſchen Widerſtand leiſten würden, aber
man rechnete auch ſicher damit, daß dieſer Widerſtand von dem
beſſeren Spiel der Deutſchen, von ihrem reiferen Syſtem
über=
wunden werden würde.
Wieder einmal iſt alles anders gekommen als man ſich
ge=
dacht hat. Den Länderkampf haben die Franzoſen und nicht wir
gewonnen, Franzöſiſcher Elan, ein ungekünſteltes, aber
zweck=
volles Spiel hat über das methodiſche, vielleicht ſpielkulturell
reifere, aber nicht zu ſeiner Eutwicklung gekommene deutſche Spiel
geſiegt. Es war ein durchaus verdienter Sieg, den die
Fran=
zoſen errangen, denn ſie hatten mehr vom Kampf, ſie brachten
ihren Gegner aus dem Konzept und diktierten ihm die eigene
Spielweiſe auf, die ihm natürlich nicht lag.
Von dem Ergebnis dieſes Spieles ſind die Frauzoſen faſt
noch ſtärker überraſcht als wir.
Wir wollen dieſe Niederlage aber nicht zu tragiſch nehmen.
Der Länderkampf im Stade de Colombes war ein ſportliches
Ereignis wie viele ſeiner Art, wenn es auch durch die
Begleit=
umſtände ſcheinbar eine größere Bedeutung erhielt. Schon im
nächſten Jahre wird es auf deutſchem Boden zur Revanche
kommen und dann haben unſere Internatiolalen ja die
Ge=
legenheit, die Scharte vom 15. März 1931 auszuwetzen.
Wichtiger faſt noch als Ergebnis iſt die Taiſache, daß dieſes
Spiel durch keinerlei Mißklänge geſtört worden iſt. Die
Mann=
ſchaften kämpften energiſch, aber ritterlich, und das Publikum
war beiderſeits ſehr objektiv. Auch unſere zahlreichen Paris=
Reiſenden haben eine erfreulich gute Haltung gezeigt.
Es war das Spiel zweier Sportnationen, von einem
freund=
ſchaftlichen Geiſte getragen. Als vor dem Spiel Nichard
Hof=
mann im Namen ſeiner Mannſchaft den Franzoſen einen
Blumenſtrauß überreichte, da feierten die Frauzoſen die deutſche
Manuſchaft ebenſo ſtark, wie es umgekehrt nachher der Fall war,
als bei der Pauſe der franzöſiſche Torhüter Thépot den Deutſchen
einen Wimpel übergab. Jetzt feierten die deutſchen
Schlachten=
bummler die franzöſiſche Elf.
Die deutſche Mannſchaft traf unter der Führung der
Offi=
ziellen, Prof. Glaſer, Dr. Schricker, Knehe=Duisburg,
Rechts=
anwalt Ferſch und Dr. Xandry am Freitag abend gegen
Mitter=
nacht auf dem Pariſer Oſtbahnhof ein. Zu ihrem Empfang
hatte ſich der geſamte Vorſtand des franzöſiſchen Verbandes,
der Fifa=Präſident Rimet, der Fifa=Generalſekretär Hirſchmann
und einige Herren der deutſchen Botſchaft eingefunden. Es
waren aber auch zahlreiche in Paris lebende Deutſche und viele
franzöſiſche Sportleute gekommen.
Botſchafter von Hoeſch gab am Samstag nachmittag
D deutſchen Expedition und den Vertretern des franzöſiſchen
Verbandes einen kurzen, aber herzlichen Empfang. Der
Bot=
ſchaften gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß ſich die
Sports=
leute der beiden Länder in einem ſo freundſchaftlichen Geiſte
9efünden hätten, und er hoffte weiter, daß auch dieſes
Länder=
ſbiel ein weiterer Schritt im Dienſte der Verſtändigung der
beiden Völker ſein möge. Abend beſuchte die Mannſchaft ein
Theater. Bei ihrer Rückkehr erlebte ſie eine freudige
Uieber=
raſchung. Unbekannte franzöſiſche Sportsleute
hatten der deutſchen Mannſchaft ein rieſiges
Alumenarrangement überſandt, eine Geſte, die im
deutſchen Lager große Freude auslöſte.
Im Laufe des Samstags waren bereits
die erſten Sonderzüge aus Deutſchland und die erſten
Autokarawanen.
eingetroffen. Gegen Abend nahm dann der Zuſtrom der
deut=
ſchen Schlachtenbummler immer mehr zu. Das deutſche Element
Nachte ſich in den Straßen und großen Lokalen des
Stadt=
zentrums immer mehr bemerkbar. Ueberall hörte man deutſche
Leute, und es muß zur Ehre unſerer Landsleute geſagt werden,
daß ſie allenthalben ein durchaus würdiges, zurückhaltendes
Benehmen zeigten. Die deutſchen Beſucher, deren Zahl ſchon
an Samstag abend die 10 000 erreichte, widmete ſich weit uehr
den Sehenswürdigkeiten dieſer ſchönen Stadt als dem
ſogenunn=
ten „Betrieb‟. Es war ein prachtvoller, weicher
Frühlings=
cend und die Lichterſtadt zeigte ſich von ihrer
liebenswürdig=
ſten Seite.
Am Sonntag morgen trafen noch weitere Sonderzüge aus
Deutſchland ein. Die franzöſiſche Oeffentlichkeit,
die ſich zunächſt nur wenig um das Länderſpiel gekümmert hat,
weil es ein Ereignis unter vielen dieſer Weltſtadt iſt, zeigte ſich
außerordentlich erſtaunt über den Enthuſias=
us der Deutſchen. Die Morgenblätter vom Sonntag
brachten bereits Bilder und Berichte von der großen Deutſ chen=
Indaſion und es iſt bemerkenswert, daß in dieſen Blätteru den
deutſchen Beſuchern ihr gutes Benehmen anerkennend
be=
ſcheinigt wird=
Schon gegen 2 Uhr deutſcher Zeit waren faſt 40 000 Menſchen
im Stadion, und als die Stunde des Spieles näher rückte, wies
das Stadion einen Beſuch auf, wie es ihn ſeit 1924 und bei einem
Fußballſpiel überhaupt nicht gekannt hat.
60 009 Menſchen waten gekommen.
dernier 17 00 deſche.
in der Hauptſache aus dem Rheinland und aus Süddeutſchland.
Der Niederrhein, die mainiſche Ecke und das Saargebiet waren
beſonders ſtark vertreten. Das ſah man auch am Autopark vor
dem Gelände, wo man über 600 deutſche Wagen und Omnibuſſe
zählte.
Auf den Ehrenplätzen ſah man die erlauchte Verſammlung
von Vertretern der Behörden. Faſt alle franzöſiſchen Miniſterien,
die Kommunalbehörden, internationalen Sportverbände und
aus=
ländiſchen Botſchaften hatten Vertretungen geſchickt.
Selbſtver=
ſtändlich war auch die geſamte Deutſche Botſchaft mit Botſchafter
von Hoeſch an der Spitze vertreten.
Die Mannſchaften.
Kurz vor 4 =Uhr verſtärkte ſich die Erregung in der ohnehin
ſchon ſehr lebendigen Menſchenmauer, Kurz hintereinander
ſpran=
gen die beiden Mannſchaften ins Feld, beide von ihren
National=
hymnen und von einem außerordentlichen, vollkommen
gleichſtar=
ken Beifall begrüßt. Faſt wurde die deutſche Mannſchaft nöch um
eine Idee freundlicher empfangen.
Deutſchland:
Kreß
(Rot=Weiß Frankfurt)
Schütz
Weber
(Eintr. Frankfurt (Kurh. Kaſſel)
Leinberger
Knöpfle
Münzenberg
(Fürth) (FSV. Frankfurt)
(Aachen)
Bergmaier Haringer Hergert Rich, Hofmann 2. Hofmann
(beide Bayern Münch) (Pirmaſens) (Dresden) (B. Münch)
Frankreich:
Langillier Laurant Rolhion Delfour Monſallier
(Roubaix) (Sochaux) (beide Racing Paris) (Red Star Ol.)
Kaueſar
Finot
Hornus
(Montpellier) (St. Raphael) (CA. Paris)
Mattler
Anatol
(Racing Cl. Paris)
(FC. Sochaur)
Thspot
(Red Star Olympique)
Bei der Wahl hatte Richard Hofmann Glück, die Franzoſen
ſpielten in der erſten Halbzeit gegen die Sonne, hatten aber den
Wind für ſich. Vom Anſtoß der Franzoſen weg entwickelte ſich
ein Spiel, das für die Deutſchen zunächſt bis zur Pauſe eine
ſchwere Enttäuſchung war. Die Franzoſen waren in dieſer
Spiel=
phaſe entgegen allen Erwartungen die einwandfrei beſſere
Mann=
ſchaft, und als ſie beim Wechſel 1:0 in Front lagen, war das
durchaus verdient.
Die körperlich außerordentlich kräftige, in dieſer Beziehung
ſogar der ſicher nicht ſchwachen deutſchen Elf überlegenen
Fran=
zoſen ſpielten unbekümmert ihren Stil. Sie ſetzten ihren ganzen
Elan und ihre große Schnelligkeit, ihre Wucht im Treiben und
Schießen des Balles ein. Das war zwar kein modernes, aber
im=
merhin ein Syſtem, während ſich die deutſche Mannſchaft zu dem
ihr eigenen Syſtem überhaupt nicht fand. Unſere Leute ſpielten
befangen, ohne Temperament und Wucht. Nur drei Mann der
Elf zeigten in dieſer Spielphaſe ihre wirkliche Form: der
Tor=
mann Kreß, der linke Läufer Knöpfle und der Halblinke Richard
Hofmann, der wieder überall aushalf. Ganz ſchwach waren
Her=
gert, Ludwig Hofmann und Münzenberg. Die übrigen kamen
über den Durchſchnitt nicht hinaus. Nur ganz ſelten blitzte das
wirkliche Können der Deutſchen durch. Dann ſah man für wenige
Zeit gutes Paßſpiel.
In den erſten Minuten ſchien es ſo, als ſollte ſich die deutſche
Elf ganz gut finden. Als aber erſt einmal die ſehr kräftigen und
wuchtigen franzöſiſchen Verteidiger kraftvoll in den deutſchen
An=
griff gefahren waren, als die ſchnellen Leute auf dem linken
Flü=
gel einigemale dem rechten deutſchen Läufer Münzenberg
durch=
gegangen waren, da kam eine anhaltende Unſicherheit in die
deutſche Elf. Das Kampfbild wechſelte in den erſten 45 Minuten
ſtändig, aber
das Spiel hatte doch keinen Fluß und kein Niveau,
es war zerfahren.
In dieſem ſtändigen Wechſel von ruſhartigen Vorſtößen kamen die
Franzoſen weit mehr zur Geltung ſie griffen häufiger an und
hat=
ten auch die beſſeren Chancen. Die deutſche Verteidigung wurde
ſtändig unter Druck gehalten, und dabei gab es manchen Fehler
der Abwehr. Weber hielt ſich aber beſſer als der etwas langſame
Schütz. Der Frankfurter litt allerdings unter dem Verſagen ſeines
Vordermannes Münzenberg, während Weber durch eine ſehr gute
Leiſtung von Knöpfle entlaſtet wurde. Leinberger wurde von
ſeinem Gegenüber Kaucſar übertroffen. Im deutſchen Angriff
waren Hergert und Haringer viel zu langſam.
Die wenigen bemerkenswerten Ereigniſſe dieſer Halbzeit ſind
ſchnell aufgezählt.
In der 14. Minute kam Frankreich zum Führungstor.
Die linke Seite war gut durchgekommen. Langillier überſpielte
Münzenberg, der Weſtdeutſche lief zurück, und als Langillier
flankte, lenkte Münzenberg den Ball ins eigene Tor. Die Deut=
ſchen griffen dann für eine Weile ſtärker an. Richard Hofmann
hatte mit zwei Bombenſchüſſen Pech, ſie ſtreiften knapp am Tor
vorbei. Auf der anderen Seite zeichnete ſich Kreß einige Male
durch ruhige Abwehr aus. Die Franzoſen hatten dank ihres
gro=
ßen Elans ſtändig ein Uebergewicht. In der 35. Minute ſchied
Ludwig Hofmann, der fünf Minuten vorher verletzt worden war,
aus. Für ihn trat Welker ein. Kurz vor der Pauſe wechſelte
auch der Gegner einen Mann aus, ſein Halblinker trat ab. In
den letzten Minuten vor dem Wechſel gewann endlich das Spiel
der Deutſchen etwas mehr Fluß. Eckbälle hatte es in dieſer
Spiel=
hälfte nicht gegeben.
Auch nach dem Wechſel gaben zunächſt die Franzoſen den Ton
an. Sie zeigten weiter ihr einfaches, aber zweckvolles Spiel, das
der deutſchen Abwehr ſehr zu ſchaffen machte. Bei den deutſchen
Angriffen wurde der einzige gefährliche Mann im Sturm.
Ri=
chard Hofmann, jetzt ſehr gut abgedeckt. Wenn das Spiel nun
all=
mählich ausgeglichener wurde, dann war das in erſter Linie doch
ein Verdienſt der drei Leute Richard Hofmann, der vielfach
vierten Läufer ſpielte, Knöpfle und Leinberger, Knöpfle, ſchaffte
mit einem Rieſeneifer. Die deutſchen Angriffe verſtärkten, ſich
unter den anfeuernden Rufen der Schlachtenbummler. Aber
Her=
gert und der rechte Flügel, der jetzt mit Haringer—Welker ſpielte,
während Bergmaier linksaußen ſtürmte, blieben zu ſchwach. Die
franzöſiſche Verteidigung machte mit raumgreifenden Abſchlägen
immer wieder Luft. Knöpfle trat nach Handſpiel, von Anatol
einen Strafſtoß gut vors Tor, aber Mattlet klärte. Es zeigte ſich
vorübergehend ein leichtes Uebergewicht der Deutſchen, die auch
eine Ecke erzwangen. Bei Gegenangriffen klärte Kreß wiederholt
ſehr ſicher. Hergert ſtand abſeits, Bergmaier verpaßte eine ſchöne
Vorlage Richard Hofmanns. Ganz gefährlich wurde es für Kreß,
als Schütz umſpielt war, aber auch diesmal klärte Kreß.
Nichard Hofmann umſpielte elegant vier Leute, aber
Thö=
paut im Tor hielt. Kurz darauf ſchoß Haringer dem Tormann in
die Hände. Die Deutſchen erzielten zwei weitere Ecken, bei der
letzten köpfte Hergert knapp neben den Pfoſten. In der 21.
Mi=
nute hielt Kreß einen ſcharfen Schuß des Mittelſtürmers. Vier
Minuten ſpäter nahm Richard Hofmann eine Flanke Bergmaiers
aus der Luft und ſchoß, um Millimeter ging der Ball am Pfoſten
vorbei. Dann kam Frankreich zu zwei Ecken, denen die deutſche
Mannſchaft ihre vierte entgegenſetzte. Dann flaute das Spiel ab,
und in der letzten Viertelſtunde wurde es ſogar unintereſſant.
Vergeblich berannte die deutſche Elf noch einige Male das
franzö=
ſiſche Tor. Die Franzoſen bemühten ſich, Zeit zu gewinnen und
das Ergebnis zu halten.
Der Schlußpfiff kam, die Pariſer ſtrömten aufs Spielfeld und
trugen die ſiegreiche Mannſchaft vom Platz, während die
geſchla=
gene deutſche Mannſchaft in der Menge verſchwand und ſich
depri=
miert zu den Kabinen begab.
Ein in ſpielkultureller Hinſicht enttäuſchender, aber doch durch
ſein Tempo und den ſtändigen blitzſchnellen Wechſel, der
Hand=
lungen feſſelnder, raſſiger Kampf war zu Ende. Im erſten
Fuß=
ball=Länderkampf Deutſchland—Frankreich hatten, die Franzoſen
einen verdienten Sieg errungen.
Zur Krikik.
In der franzöſiſchen Mannſchaft machte der
Tor=
hüter Thépot während des ganzen Spieles kaum einen Fehler, er
war ſehr fangſicher und lief immer zur rechten Zeit hinaus. In
der Verteidigung war Mattlet beſſer als Anatol. Beide
Vertei=
diger ſpielten etwas hart, waren aber äußerſt ballſicher und ſchnell.
Der Mittelläufer Kaucſar wir der erfolgreichſte Spieler, beider
Mannſchaften. Seine weiten Flügelvorlagen ſchufen immer
Ge=
fahren für das deutſche Tor. Die Außenläufer genügten. Im
Sturm waren die beiden Außen ſehr ſchnell, ſie gaben ſaubere,
brauchbare Flanken. Laurent, der nach ſeiner Verletzung durch
den Elſäſſer Korb erſetzt wurde, war der beſte Halbſtürmer,
Rol=
hion führte den Angriff gut, war aber vor dem Tore nicht
ent=
ſchloſſen genug.
In der deutſchen Elf bot Kreß im Tor eine
Glanzlei=
ſtung. Bei jedem anderen deutſchen Torhüter wäre das Treffen
zweifelsohne höher verloren gegangen. Schütz brauchte einige
Zeit, um ſich zu finden, war aber dann gut. Weber ſpielte
aus=
gezeichnet, hatte aber nach der Pauſe einige Schwächen. In der
Geſamtleiſtung reichte die deutſche Verteidigung nicht an die
fran=
zöſiſche heran. In der Läuferreihe verſagte Münzenberg
vollkom=
men. Leinberger war in den erſten 15 Minuten gut, ſpielte aber
ſpäter meiſt zu defenſiv. Der beſte Mann war Knöpfle, in
Dek=
kung und Angriff gleich gut. Er ſchaffte zudem für zwei Mann.
Im Sturm war Bergmaier brauchbar, mehr nicht. Haringer
ſpielte techniſch ganz hübſch, war aber zu weich. Hergert
ent=
täuſchte ſehr, er war zu ſchwerfällig und zu langſam. Zudem
fand er auch keinen Kontakt zu ſeinen Nebenleuten. Darunter
litt auch Richard Hofmann, der ſchließlich das Heil nur noch in
Einzelleiſtungen ſuchte. Aber der Dresdener wurde zu ſcharf
abge=
deckt. L. Hofmann, der ja früh ausſchied, ging an, auch Welker
war nicht gerade ſchlecht. Beſondere Leiſtungen ſah man aber von
all dieſen Spielern nicht.
Beim engliſchen Schiedsrichter Crew lag die Leitung des
Spieles in guten Händen. Er war korrekt, wenn er auch
manch=
mal nicht alles ſah. So wäre einmal in der erſten Halbzeit ein
Elfmeter für Deutſchland fällig geweſen.
Für die in der Heimat Verbliebenen gab es eine weitere
intäuſchung. Die angekündigte Radioübertragung des
pieles war der ſchlimmſte Reinfall, ſeit Jahren.
er Fehler lag allerdngs nicht bei den deutſchen Sendern,
viel=
ehr ſcheint die Uebertragung durch ſtarke franzöſiſche Stationen
ſtört worden zu ſein.
Seite 6
Die füddenkſchen Endſpiele.
Auch hier Ueberraſchungen.
Neben dem Länderkampf in Paris verblaßten am Sonntag
alle anderen deutſchen Fußball=Ereigniſſe, auch die ſüddeutſchen
Endſpiele. Es gab unter den acht Schlußſpielen des Tages
aller=
dings auch keine Treffen von beſonderer Bedeutung. Das einzige
Treffen, das ſtärker hätte intereſſieren können, weil es für die
Klärung der Lage in der Troſtrunde Südoſt wertvoll geweſen
wäre, das Spiel zwiſchen Schwaben Augsburg und FC.
Pforz=
heim, wurde übrigens noch im letzten Moment wegen der
ſchlech=
ten Bodenverhältniſſe abgeſagt.
Auch das eingeſchränkte Spielprogramm des Tages
verzeich=
nete natürlich Ueberraſchungen. Ein Endſpielſonntag in
Süd=
deutſchland ohne unerwartete Ergebniſſe, das gibt es nun einmal
nicht. In der Meiſterrunde brachte es die in letzter Zeit ſo
ſtark dezimierte Elf des Heſſenmeiſters Wormatia Worms fertig,
gegen den SV. Waldhof ein verdientes Unentſchieden von 3:3
(3:2) zu erreichen. Der Schiedsrichter dieſes Treffens war wieder
einmal ſehr ſchwach; es war nicht ſein Verdienſt, daß der Kampf
ohne Zwiſchenfall zu Ende ging. Immerhin mußte wieder von
jeder Partei ein Spieler aus dem Felde gewieſen werden, und
zwar von Worms der Verteidiger Cloſet, von Waldhof der Läufer
Kiefer. — Eine kräftige Revanche holte ſich der Karlsruher FV.
im Spiel gegen Union Böckingen. Vor wenigen Wochen hatten
in Böckingen die Schwaben knapp 4:3 gewonnen, diesmal ſiegte
der K.F.V. mit 7:2 (2:1) Treffern. Auch dieſes Spiel wurde
reichlich hart durchgeführt. — Die große Ueberraſchung des Tages
kam in der Troſtrunde Nordweſt zuſtande. Der bislang
ungeſchlagene Tabellenführer VfL. Neu=Iſenburg ließ ſich in
Neckarau 4:1 (1:0) beſiegen. Die Iſenburger Elf iſt
augenſchein=
lich etwas überſpielt, ſie war ſehr nervös und brachte bei weitem
nicht den Kampfgeiſt des Gegners auf. Phönix Ludwigshafen
ſiegte in Idar verdient 4:2 (1:1). Damit ſind die Phönixleute
dem VfL. Neu=Iſenburg bedenklich nahe gerückt. Ein recht gutes
Treffen lieferte Union Niederrad gegen den SV. Wiesbaden. Die
Niederräder revanchierten ſich mit einem 4:1 (2:0) für die
Nieder=
lage, die ſie im Vorſpiel in Wiesbaden erlitten haben. Leichter II,
Kirſch II und Schreyer ſchoſſen die Tore für Niederrad. — Einige
hohe Ergebniſſe gab es in der Troſtrunde Südoſt. München
1860, fertige mit ſeiner techniſch famoſen Elf. den Tabellenletzten,
FV. Raſtatt, mühelos 8:1 (2:0) ab. Etwas überraſchend kommt
die Höhe des 7:1=Reſultates, das der bislang recht ſchwache VfR.
Fürth zu Hauſe gegen Phönix Karlsruhe erzielte.
Geſellſchaftsſpiele: FSV. Frankfurt — FV. 04 Würzburg 5:1.
Kickers Offenbach — Germania Bieber 5:0. V. f. B.
Stutt=
gart — V. f. R. Mannheim 3:1. Sportfreunde Saarbrücken —
SV. 05 Saarbrücken 3:1. SvVg. Rüla — Hanau 93 0:3. SV.
98 Darmſtadt — V. oria Walldorf 1:2. SpVg. Mundenheim
V. f. B. Karlsruhe 1:2. Dresdener SC. — SpVgg. Fürth
:0. Fortuna Leipzig — SpVgg. Fürth 1:3.
Kreisligg Starkenburg.
Viktoria Griesheim — Union Darmſtadt 1:2.
Germanja Pfungſtadt — Arheilgen 04 2: 2.
Münſter — Egelsbach ausgefallen.
5B. Darmſtadt 1898 — Pikkorig Walldorf 1:2 11:1).
digendes Spiel. Es zeigte ſich wieder das alte Uebel, daß trotz zur Pauſe auf 3:0. — Nach Wiederbeginn liegt Polizei
Darm=
gut herausgeſpielter Torchancen keine Erfolge erzielt werden
konn=
ten; als einziger Eutſchuldigungsgrund mag dabei gelten, daß
für Frey und Richter Erſatz eingeſtellt werden mußte und
da=
durch gerade im gegneriſchen Strafraum das Verſtändnis der
Darmſtädter Stürmer fehlte. Und da die Darmſtädter
Läufer=
reihe unter ihrer durchſchnitlichen Form ſpielte, kamen die
Wall=
dörfer zu einem leichten Sieg, der nach dem Spielverlauf nicht
verdient war. Ligakönnen zeigten die Gäſte nur in ihrem
Ab=
wehrtrio, während die übrigen Mannſchaftsteile nur durch einen
unermüdlichen Eifer und große Schnelligkeit die fehlende Technik
erſetzen konnten. Die Gäſte ſpielten auch — vornehmlich in der
erſten Halbzeit — viel zu hart.
Der Spielverlauf ſah zuerſt die Gäſte leicht überlegen.
Wall=
dorf kam auch zum Führungstor, und zwar durch Verwandlung
eines Strafſtoßes. Daraufhin gehen die Einheimiſchen ſtärker aus
ſich heraus und erkämpfen auch bei einem Durchſpiel des
Innen=
ſturmes mit gütiger Unterſtützung eines Gäſteverteidigers den
Ausgleich, nachdem ſie vorher eine Elfmeterchance mit Abſicht
ausgelaſſen hatten. In der zweiten Hälfte ſind die Darmſtädter
faſt ſtändig überlegen. In der Zeit der ſtärkſten Drangperiode
fällt jedoch für Walldorf bei einem Durchbruch des rechten
Flü=
gels durch ſchönen Schuß der Siegestreffer. Klinger=Groß=Gerau
leitete korrekt.
Vikkoria Griesheim — Anion Darmſtadt 1:2 (1:2).
Durch einen knappen Sieg errangen die Beſſunger die zwei
zum Verbleib in der Kreisliga nötigen Punkte. Der Sieg iſt um
ſo höher zu bewerten, da für Butz und Aßmuth wiederum Erſatz
eingeſtellt werden mußte. Arnold, durch Verletzung behindert,
tauſchte mit Eberhard und hütete das Tor vorzüglich.
Griesheim geht ſchon in der 3. Minute durch prächtigen Schuß
in Führung. Ein Strafſtoß Nollers wird von Eberhard zum
Gleich=
ſtand eingedrückt. Fiſſel ſichert Sieg und Punkte, indem er einen
ſauber hereinkommenden Eckball ſcharf einſchießt. In der zweiten
Hälfte verteidigt Union geſchickt den Vorſprung. Schiedsrichter, daß Birmingham in der erſten Liga ziemlich am Schluß der Ta=
Schloſſer=Wiesbaden nicht überzeugend. — Reſerven —Reſerven
Griesheim 2:1.
Rol=-Weiß Darmſtadt — Bu. Epperkshaufen 3:2 (2:2)
Mit der Verpflichtung der Eppertshäuſer hatten die
Rot=
weißen keinen Fehlgriff getan, denn die Mannſchaft zeigte in
Tech=
nik und Zuſammenarbeit ein Spiel, wie man es von einer A=
Klaſ=
ſen=Vertretung wenig zu ſehen bekommt. Die Gäſte hatten nur das
Pech, daß bei dieſem Spiel neben der guten Verteidigung auch
Breuer im Tor einen guten Tag hatte, ſonſt hätten die Rotweißen
jedenfalls dieſesmal das Nachſehen gehabt. Die erſte Halbzeit bei
gleichmäßig verteiltem Spiel brachte beiden Mannſchaften zwei
Erfolge, während nach der Pauſe die Rotweißen die glücklicheren
waren und kurz vor Schluß durch einen Handelfmeter den Sieg
an ſich bringen konnten. Dem Spielverlauf nach wäre ein
Unent=
ſchieden richtiger geweſen. Rotweiß konnte heute nur in dem
Schlußtrio gefallen, während die Läuferxeihe nicht wie ſonſt wirkte
und auch der Sturm welcher ohne ſeinen Führer ſpielte, fiel
ziem=
lich ab. Alle drei Tore konnte der erſtmalig wieder ſpielende
Plößer auf ſein Konto bringen. Schiedsrichter Lauſcher=Reichs=
bahn fungierte in ruhiger Weiſe
Die zweite Mannſchaft brachte es vormittags fertig, die in
der B=Klaſſe an erſter Stelle ſtehenden Eſchollbrücker mit 6:3 zu
ſchlagen und damit erneut ihre derzeitige Form zu beſtätigen.
Freie Tgde. Darmſtadt — Griesheim 8:1 (3:1).
Vor dem Handball=Kreismeiſterſchaftsſpiel Darmſtadt-—Langen
ſtanden ſich die erſten Fußball=Mannſchaften obengenannter
Ver=
eine im friedlichen Wettkampf gegenüber. Das Spiel war
hoch=
lage mit ſportlichem Anſtand hin. Darmſtadts Sieg iſt auf Grund Verlauf genommen. Dabei konnten die Mannſchaften
Göbel=
ſeiner ſpieleriſchen Ueberlegenheit verdient. Die Mannſchaft zeigte
ſehr anſprechende Leiſtungen, es wurde auch recht nett kombiniert
uud geſchoſſen.
Griesheim 2. 8:1 (2:0)
rinſtadt 2.
Darmſtadt A. H. — Crumſtadt 1. 5:3 (1:2)=
Montag, den 16. März 1931
Nummer 75
Frühjahrswaldläufe im Sau Bergſtraße.
Sporlverein 1898 Darmftadt wieder Doppeimeiſter.
Geſtern wurden in faſt allen Gauen des Süddeutſchen
Fuß=
ball= und Leichtathletik=Verbandes die Frühlingswaldläuf=
aus=
getragen. Die Veranſtaltung des Gaues Bergſtraße führte der
Sportverein 1898 Darmſtadt durch, der die Vorarbeiten aufs
beſte getroffen hatte. Im Stadion am Böllenfalltor und in
den ſchönen Wäldern herrſchte daher am Vormittag reges
Trei=
ben, waren doch insgeſamt 247 Läufer zu den Waldläufen der
verſchiedenen Klaſſen angetreten. Durch die Teilnahmepflicht
für Jugendliche entfiel der größere Teil, nämlich 202, auf die
drei Jugendklaſſen, von denen wiederum die Klaſſe A mit 113
Läufern vor den Klaſſen B mit 61 und C mit 28 die ſtärkſte
Beſetzung aufwies. In Anbetracht der großen
Teilnehmer=
zahlen, der Austragung der Jugendläufe als
Vereinsmann=
ſchaftsläufe und der jeweiligen Länge der Strecken darf man
die Abwicklung der Veranſtaltung wohl ruhig als eine raſche
und ſichere kennzeichnen. Beſonders erfolgreich und auch am
ſtärkſten vertreten war SV. 1898 Darmſtadt, der in den drei
Jugendklaſſen jeweils den erſten Platz belegte, obwohl er für
jede Mannſchaft die höchſte Teilnehmerzahl (6) zu ſtellen hatte.
Sehr gut hielten ſich auch die Jugendlichen vom SV. 1915 Groß=
Gerau. Die Beteiligung an den Pflichtwaldläufen der Tugend
war alſo recht befriedigend.
Dieſe Feſtſtellung trifft nicht gerade für die Aktiven zu, da
in der Klaſſe 2 (Leiſtungsklaſſe 3, Hand= und Fußballer) etliche
Meldungen nicht eingehalten wurden. Nachdem die
Pflichtwald=
läufe der Jugend ausgetragen waren, ſtarteten zunächſt die
Läufer dieſer Klaſſe 2, zuſammen mit den Alten Herren,
ins=
geſamt 41 Teilnehmer über etwa 4 Kilometer. Nach
inter=
eſſantem Endkampf ſiegte ſchließlich Karl Jeſſer=Rot=Weißz vor
ſeinem überraſchend gut gelaufenen Klubkameraden Pofmann
und Bünſack=Polizei. Auf Grund der beſſeren Placierung konnte
ſich Rot=Weiß=Darmſtadt auch vor den punktgleichen Poliziſten
mir 15 Punkten den Mannſchaftsſieg ſichern. Etwas enttäuſcht
haben hier die Nachwuchsläufer des Sportvereins 1898, die im
Mannſchaftslauf mit 27 Punkten „nur” den 3. Platz belegen
konuten. Auch die Alten Herren lieferten ſich über dieſelbe
Strecke einen ſchönen Kampf, allerdings liefen Schröck=SV. 1898
und Meyer=Polizei zuſammen durch das Ziel. Entſcheidung des
Kampfgerichts (da nach den Wettkampfbeſtimmungen eine
Placierung feſtgeſtellt werden muß): 1. Schröck, 2. Meyer.
Wäh=
rend noch dieſe Klaſſen auf der Strecke waren, ſtarteten zum
Abſchluß die dier Sportvereinler, Gellweiler, Habich, Hebel,
Lindner, um die Gau=Meiſterſchaft im Einzellauf. Der Titel
im Mannſchaftslauf fiel kampflos wieder an den Sportverein
1898. Im Einzellauf konnte, wie erwartet, Habich ſeinen Litel
erfolgreich vor Lindner, Gellweiler und Hebel verteidigen. Die
Strecke war etwa 7 Kilometer. Die Zeit des Siegers iſt
aus=
gezeichnet. Bei dem wunderſchönen Frühlingswetter hatten ſich
auch etliche Zuſchauer eingefunden, die die gezeigten Lciſtungen
beiſällig aufnahmen.
Die Ergebniſſe.
Valdläufe der Aktiven.
Klaſſe 1 (etwa 7 Kilometer): Gaumeiſter Habich 21,35 Miü,
2 Linduer 22,35 Min., 3. Gellweiler 23,30 Min., 4. Hebel 24,0=
Min. alle SV. 98 Dſtdt. Mannſchaftslauf: Gaumeiſter SB
Klaſſe 2 (Leiſtgskl. 3, Hand= u. Fußballer) etwa 1 Kilomicter
1. Geſſer, Karl, Rot=Weiß=D., 13,15 Min.; 2. Hofntaun, Fr=
Rot=Weiß=D., 13,16 Min.; 3. Bünſack, Franz, Polizei=D., 13,1,
Min.; 4. Fornoff, Polizei=D.; 5. Kolb, Polizei=D.; G. Kiesling
Merck=D.
Mannſchaftslauf: 1. Rot=Weiß I., 15 P.: 2. Polizei I., 15 P.
3. SV. 98 II., 27. P.; 4. Merck, 32 P.; 5. SV. 98 III., 41. P,
6. Polizei II., 52 P.; 7. SC. 28 Ober=Ramſtadt, 62 P.; 2. Not
Weiß II., 79. P.
Alte Herren: 1. Schröck, SV.
14,29 Min.: 2. Meher
Polizei, 14,29 Min.; 3. Pfeil, SV. 93, 15,16 Min.; 1. Kalttpaſſer
Merck, 15,41 Min.; 5. Krichel, SV. 98 D., 16,12 Min. Mann
ſchaftslauf: 1. SV. 98 D.
Pflichtwaldläufe der Jugend.
Jugendklaſſe A. (Strecke 3,5 Kilometer): 1. SV. 4: I. 16,2,
Min.; 2. SV. 1916 Groß=Gerau 16,45 Min; 3. Rot=Wciß 16,5,
Min.; 4. Merck 16,59 Min.; 5. Arheilgen 04 1705 Min.; 6. Polize
17,36 Min.; 7. SV. 98 II. 17,42 Min.; 8. Germania Eberſtad=
18,51 Min.; 9. SV. 98 III. 19,39 Min.; 9. F.Sp.V. Groß
Zimmern 19,39 Min.; 10. SV. 98 IV. 19,40) Min.; 11. Haſſie
Dieburg 20,15 Min.; 12. SV. Weiterſtadt 20,54 Min.; 13. Münſte
1919 20,56 Min.; 14. Union Oſtdt. 21,57 Min.
Jugendklaſſe B (Strecke 2,5 Kilometer): 1. SV. 98 I. 10,2
Min.; 2. Polizei 10,44 Min.; 3. Arheilgen 04 11/09 Min.
4. SV. 98 II. 11,13 Min.; 5. Haſſia Dieburg 11,48 Min=
5. Viktoria Griesheim 11,48 Min.; 6. SV. 38 III. 11.35 Min.
7. SV. 1922 Roßdorf 12,33 Min.; 8. SV. 98 TV. 12,43 Min.
Jugendklaſſe C (Strecke 1,5 Kilometer): SV. 98 1,50 Min.
2. SV. 1916 Groß=Gerau I. 5,15 Min.: 3. SV. 1916 Groß=Gera=
II. 6,32 Min.; 4. Union=Dſtdt. 7,34 Min.; 5. Polizei 7,00 Mir
(zurückgeſetzt, da nur 4 Läufer geſchloſſen durchs Ziel liefen,
Polizei Darmſtadt — Polizei Maunheim 8:0 (3:0).
Nach langer Zeit, ſtanden ſich wieder einmal zwei Polizei=
Mannſchaften im Wettkampfe gegenüber. Leider war das Treffen
nicht gut beſucht. Obwohl die Darmſtädter Poliziſten dem Gegner
acht Dingerchen in ſchöner Reihenfolge ins Tor legten, waren die
Kollegen aus Mannheim nicht ſo ſchlecht, wie das Reſultat beſagt.
Sie konnten manchmal recht hübſche Angriffe vortragen, doch
Ueberkombination in Tornähe geſtatteter dem Gegner
rechtzei=
tiges Eingreifen. — Müller eröffnete in der 5. Minute durch
Die 98er lieferten dem neuen Kreismeiſter ein wenig befrie= flachen Riſtſchuß den Torreigen Pfeiffer und Göbel erhöhen bis
ſtadt auch weiterhin im Angriff, um bis zum Schlußpfiff auf 8:0
zu erhöhen. Daß das Reſultat nicht höher ausfiel, iſt auf den
Mannheimer Torwächter zurückzuführen, der eine Reihe
gefähr=
licher Bälle unſchädlich machte. Der Schiedsrichter war dem Spiel
ein gerechter Leiter.
Eintracht Darmſtadt—Chattia Wolfskehlen 3:1. (1:1).
Das war ein typiſcher Punktekampf; auf beiden Seiten
wurde hart gekämpft. Eintracht repräſentierte ſich in einer
Neu=
aufſtellung, die ſich aber nur zum Teil bewährte. Der Sieg
von Eintracht war trotzdem verdient. Abgeſehen von einigen
Spielphaſen gaben die Einheimiſchen doch ſtändig den Ton an.
Die Läuferreihe arbeitete recht gut, die Verteidigung war ſtabil.
Im Sturm konnten beſonders die Außenſtürmer gefallen. Heilig
auf Rechtsaußen konnte auch die Führung erzielen. Durch
einen Fehler der Hintermannſchaft erzielte aber Wolfskehlen
noch bis zur Pauſe den Ausgleich. In der 2. Spielhälfte ſpielte
die Eintracht mächtig auf Sieg, und es gelang ihr auch durch
2 ſchöne Tore von Böhmann und Ganß das Endergebnis
her=
zuſtellen. Wolfskehlen zeigte ſehr gute Leiſtungen, kommt aber
für die Meiſterſchaft nicht mehr in Frage.
Engliſche Pokal=Borſchlußrunde.
Birmingham und Weſtbromwich Albion im Endſpiel.
Unter der rieſigen Anteilnahme des Publikums (155 000
Zu=
ſchauer!) wurde am Samstag in England die Vorſchlußrunde um
den Fußball=Pokal ausgetragen. Die Ueberraſchungen, die es in
dieſem Jahre beim Pokalkampf in beſonders reichlichem. Maße
gab, griffen auch auf die Vorſchlußrunde über. Weſtbromwich
Albion ſchlug Everton 1:0, und Firmingham ſchaltete Sunderland
mit einem 2:0 aus. Birmingham und Weſtbromwich Albion
haben ſich damit alſo überraſchenderweiſe für das am 24. April
im Wembley=Stadion ſtattfindende Endſpiel qualifiziert. Es iſt
bemerkenswert, daß Weſtbromwich der zweiten Liga angehört und
belle ſteht. Weſtbromwich Albion war allerdings in der
Vor=
kriegszeit eine berühmte Pokalmannſchaft, ſie kam nicht weniger
als ſechsmal ins Endſpiel und brachte zweimal den Pokal an ſich.
Hegler-Vereinigung Darmſtadt u. Amgebung.
Bezirksmeiſterſchaften.
Am vergangenen Sonntage gingen die Vorkämpfe im
3. Bezirke zu Ende. Es ſtarteten die Verbände Bensheim,
Gelnhauſen und Hanau. Darmſtadt und Offenbach
konn=
ten mit ihren ausgezeichneten Vorlagen nicht erreicht
werden.
Es erzielten: Hanau 5301 Holz, Gelnhauſen 5202 Holz,
Bensheim 5170 Holz.
Die Geſamtreſultate des Vorkampfes ſind: 1. Offenbach a. M.
5416 Holz, 2. Darmſtadt 5416 Holz, 3. Aſchaffenburg 5361 Holz,
4. Hanau 5301 Holz, 5. Gelnhaufen 5208 Holz, 6. Beusheim
5170 Holz, 7. Neu=Iſenburg 5121 Holz.
An Höchſtleiſtungen ſind zu erwähnen: bei 100 Kgl.: Chr.
Gredolf=Bensheim 579 Holz, bei 50 Kgl.: Zipf=Geluhaufen
312 Holz, bei 10 Kgl.: Mees=Darmſtadt 70 Holz. Die
Rück=
kämpfe finden am 19. und 26. April in Wiesbaden ſtatt.
Die Süddeutſche Tiſchtennismeiſterſchaften, die vom
Frank=
furter T. C. 14 durchgeführt wurden, brachten folgende neue
Titelhalter; Herren=Einzel: Biener=Frankfurt, Damen=Einzel:
Frl. Szipos=Ungarn; Herren Doppel: Schwarzſchild/Stein=
Frankfurt; „Gemiſchtes Doppel: Frl. Szivos/Schwarzſchild;
Damen=Doppel: Frl. Szipos/Frl. Ratſchlager.
Das Berliner Sechstagerennen hat in der Nacht zum
Soun=
anſtändig und jederzeit fair. Griesheim nahm ſeine hohe Nieder= ta9 und am Sonutagnachmittag bei gutem Beſuch einen bewegten
Dinale und Schön=Pijnenburg erneut ihre Ueberlegenheit zeigen.
Dieſe beiden Mannſchaften führten auch am Sonntagabend mit
einer Runde vor Rieger=Maezinſky, während das übrige Feld
vier bis 17 Runden zurückgefallen iſt. Die Mannſchaft Rauſch=
Hürtgen iſt ausgeſchieden, da ſich Rauſch bei einem Sturz eine
Kuieverletzung zugezogen hatte.
Turn=Wekkiampf
Arheilgen — Eberſtadk — Nieder=Ramſtadi.
Zum zweiten Male trafen ſich drei Turnvereine der Vorort
Darmſtadts zu einem Geräte=Turnwettkampf am Samstag in de
Turnhalle zu Arheilgen. Arheilgen mußte diesmal auf zwei gut
Kräfte, welche es im Vorkampfe im Oktober v. J. ins Treffe
führte, Verzicht leiſten und konnte ſo naturgemäß nicht den vor
jährigen hohen Vorſprung wiederholen. Der Erſatz für den Ausfa
hielt ſich jedoch gut, und auch die übrige Mannſchaft zeigte ein
ſichtliche Formverbeſſerung. Eberſtadt ſtellte mit einer Ausnahm
ſeine alte, erprobte Mannſchaft zum Kampfe. Auch hier konnt
ein weſentlicher Fortſchritt in den Leiſtungen feſtgeſtellt werder
Anders bei Nieder=Ramſtadt, das ſtark erſatzgeſchwächt antrete
mußte. Wenn auch der Erſatz nicht an die evtl. Leiſtungen de
Ausfalles heranreichen konnte, ſo hätte doch Nieder=Ramſtadt be
voller Beſetzung wiederum mit dem dritten Platz vörlieb nehme
müſſen. Der Verlauf des Kampfes: Mit dem erſten Gerät, Sprun
über das langgeſtellte Pferd, erreichte Eberſtadt 187, Arheilge
181 und Nieder=Ramſtadt 162 P. In der folgenden
Frejübun=
geturnt von je drei Turnern einer Mannſchaft, zeigt die Wertun
für Eberſtadt 97, Arheilgen 94 und Nieder=Ramſtadt 95 P.
Ebe=
ſtadt ſtand mit dieſen zwei Uebungen mit 9 P. Vorſprung in erſte
Stelle. Bei den Uebungen am Barren gelingt es Arheilgen, m
193 P. ſeinen Verluſt gegen Eberſtadt mit 188 P. einzuſchränker
Nieder=Ramſtadt fällt mit 175 P. mehr zurück. Das Querpfer)
turnen brachte Arheilgen durch beſſere Leiſtungen mit 191. P. a
die Spitze. Eberſtadt erreichte 180, Nieder=Ramſtadt 175 P. Ol
wohl jetzt Arheilgen einen kleinen Vorſprung aufweiſen konnt
brachte erſt das am Schluß folgende Reckturnen die Entſcheidung
Hier entſchieden die drei letzten Mann Arheilgens: Hahn, Schäfe
und Brücher I durch beſondere Glanzleiſtungen für ihren Verei
den Sieg. Mit 205 P. am Reck vor Eberſtadt mit 192 und Niede=
Ramſtadt mit 168 P. blieb Arheilgen an der Spitze und gewan
zum zweiten Male den Turn=Wettkampf der Vorſtädter.
Geſamt=Ergebnis; Arheilgen 864, Eberſtadt 844 un
Nieder=Ramſtadt 775. P.
Auf Grund der Einzelleiſtungen ergibt ſich aus dem Kamp
folgende Rangliſte nach Punkten: a) Geräteturnen und Fre
übungen: 1. Brücher (Arheilgen) 185; 2. Dunz (Nieder=Ramſtadt
171; 3. Wilh. Spieß (Eberſtadt) 164; 4. Pet. Hofmann (Eberſtadt
162: 5. Hermann (Arheilgen) 160; 6. Hahn (Arheilgen) 164
7. Ludw. Hofmann (Eberſtadt) 151; 8. Becker (Nieder=Ramſtadt
149; 9. Trautmann (Nieder=Ramſtadt) 146. b) Nur Gerätetur
nen: 1. Schäfer (Arheilgen) 137; 2. Weißmantel, (Eberſtadt) 128
3. Aug. Spieß (Eberſtadt) 122; 4. Brücher II (Arheilgen 115
5. Völger (Arheilgen) 113; 6. Hch. Bauer (Eberſtadt) 109; 7. Lud
haupt (Nieder=Ramſtadt) 108; 8. Knaap (Nieder=Ramſtadt) 107
9. Spengler (Nieder=Ramſtadt) 94.
Fr. Tgde. Darmſtadt II. — Worfelden 1I. 494:502.
Mit knapper Punktmehrheit konnte Worfelden den Geräte
wettkampf der B=Klaſſe gewinnen. Die Reſultate: Worfelden
Pferd 153, Barren 163, Reck 150, Gymnaſtik 36 Punkte. Darm
ſtadt: Pferd 149, Barren 160, Reck 152, Gymnaſtik 33 Punkte.
Fechfen.
Darmſtädter Fecht=Club.
Am Samstag veranſtaltete der Darmſtädter Fecht=Club be
Sitte in Wertungsfechten für Schülerinnen. Die Wertungsfechte
waren im vergangenen Jahre mit einem ſolchen für Schüler ein
geführt worden, um den jüngſten Anhängern des Fechtſports di
Freude am Fechten zu vergrößern, und um einen Maßſtab für di
Fortſchritte der Anfänger zu bekommen. Zunächſt nahm der Vor
ſitzende des Clubs, Direktor Steffan, die Prüfungen im Schul
fechten aß. Hierbei wurde durchweg ſehr ſchön gefochten, und e
war bei der Bewertung recht ſchwer, die Leiſtungen zu differen
zieren. Alsdann hatten die 7 Schülerinnen unter ſich noch je
Freigefechte auszutragen, wobei es lediglich auf die richtige Durch
führung der einzelnen Aktionen ankam und auf Treffer keine=
Wert gelegt wurde. Einzelne Gefechte zeigten recht ſauber durch
geführte Aktionen, und was die Haltung der Teilnehmerinnen an
betrifft, ſo kann ſie durchweg als ſehr gut angeſprochen werden
Bei der Begeiſterung, mit der an dieſem Abend gefochten, und be
dem Eifer, mit dem an den letzten Uebungsſtunden geübt wurde
dürfte es immerhin nicht ſchwer fallen; dieſe Mängel alsbald zu
beſeitigen. Den Sieg errang Frl. Beck, den 2. und 3. Platz beleg
ten Frl. Sachs und Frl. Rack”.
Der frühere däniſche Tennismeiſter Azel Peterſen iſt i.
Skaudinavien einer der geſuchteſten Davispokaltrainer. Augenblicklic
bereitet Peterſen die ſchwvediſche Mannſchaft in Stockholm auf den Da
dispokalkampf vor. Am 1. Mai wird dann den Altmeiſter mit den
Training des norwegiſchen Davispokalteams, das gegen Polen anzutre
Nummer 75
Montag, den 16. März 1931
99. 90 Büraftäge Beitgrapper meifter
SV. 98 — Polizei Darmſtadt 5:5 (2:2).
* Mit dem geſtrigen Spiel hat ſich SV. 98 den einen noch
feh=
lenden Punkt zur Weſtgruppenmeiſterſchaft geſichert. Selbſt beim
Verluſt des noch in Mainz auszutragenden Rückſpieles gegen
Mainz 05 wäre die Poſition gehalten, und die Berechtigung zur
Teilnahme an den Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft iſt
ge=
geben.
Die an zweiter Stelle liegende Darmſtädter Polizei hat ſich
für die hohe Vorſpiel=Niederlage ausgezeichnet revanchiert und
dem Süddeutſchen Meiſter den erſten Punkt abgenommen, da der
ſonſt ausgezeichnete Schiedsrichter, Gieſemann=Nürnberg, ein auch
vom Linienrichter anerkanntes Tor für die Platzherren nicht
an=
erkannte. Das Ergebnis entſpricht aber auch am beſten den
ge=
zeigten Leiſtungen. Während ſich im Sturm der „Blauen” einige
Schwächen und Eigenſinnigkeiten unliebſam bemerkbar machten,
entpuppte ſich die neue Aufſtellung der „Grünen als durchaus
ebenbürtig, von eminentem Spieleifer beſeelt. Beide
Mannſchaf=
ten legten, namentlich in der zweiten Hälfte, ein ungeheures
Tempo an den Tag, und bei aller Härte der Defenſivreihen war
das Treffen ſichtlich fair durchgeführt, wozu das energiſche
Auftre=
ten des Pfeifenmannes beitrug.
Der Spielverlauf
ſah den 98er Anwurf abgewehrt. Die „Blauen” ſtreben ſofort
mit großem Elan auf Erfolge, die ihnen bei der guten und
ſiche=
ren Abwehr der Polizei=Deckung zunächſt nicht gelingen. In der
5. Minute eröffnete Feick den Torreigen: ſein wuchtiger Strafwurf
lndet im Polizeitor. Im Gegenzug verwirft Huber, und einen
weiteren placierten Schuß Schliffers meiſtert Henß. Die Polizei
wird einige Minuten ſtark zurückgedrängt, aber im Anſchluß an
einen abgegebenen Strafwurf erzielt der freiſtehende Rößler in
der 10. Minute den Ausgleich. Eine Viertelſtunde wogt das
Spiel in ſchnellen Zügen auf und nieder. Beide Stürmerreihen
ſind gleichmäßig mit Pech geſegnet. Henß und Weber meiſtern den
Reſt. In der 24. Minute bringt eine ſchöne Kombination der
rechten Sturmſeite durch Fiedler das 2. Tor für die Platzherren.
Schon zwei Minuten ſpäter egaliſiert nach ebenſo zügiger
Zuſam=
menarbeit Huber für die Polizei. Zweimal winkt den 98ern die
Führung, doch die Strafwürfe prallen gegen die Verteidigung —
während die völlig freiſtehenden Nebenleute untätig zuſehen
kön=
nen —, oder landen im Aus.
Nach der Pauſe drückt die Polizei aufs Tempo. Der
Innen=
ſturm, von der Läuferreihe nach vorn geſchoben, zieht in wenigen
Zügen in den Strafraum, wo die behenden Huber, Rößler und
Koch am gefährlichſten ſind. In der 3. Minute erringt Huber
durch Strafwurf den Führungstreffer für die Polizei. Der blaue
Sturm vergibt wieder mehrere Gelegenheiten durch eigenſinniges
Soloſpiel. In der 6. Minute ſtellt Feick auf genaue Rechtsflanke
den Gleichſtand wieder her. Die Polizei wehrt ſich mit allen
Kräften, Weber zeigt mehrere erfolgreiche Paraden. Zehn
Minu=
ten hält Henß das 98er=Tor rein, trotz mehrerer blitzſchneller
Durchbrüche mit placiertem Torſchuß. Dann holt Koch für die
Polizei erneut die Führung zurück. Das dauert keine zwei
Mi=
nuten, und Fiedler, der jetzt unwiderſtehlich nach vorn drängt,
erhöht nach Abgabe Werners auf 4:4 und 5:4. Der
Schiedsrich=
ter verſagt dann ein augenfälliges 6. Tor trotz Beſtätigung durch
den Linienrichter. Immer wieder feuern die Anhänger „ihre‟
Sturmreihen an, noch 2 Minuten Spielzeit. Die Blauen ſtürmen
mit 4 Mann, haben ihre Verteidigung zurückgeſtaffelt, doch eine
Minute vor Abpfiff gelingt es Huber, das 5:5=Remis zu
erzwin=
gen (wodurch meine Vorherſage erfüllet ward).
Die merkwürdige Erfahrung wurde beſtätigt, daß die
jewei=
ligen Platzherren ſtets in der „Höhle des Löwen” die beſſeren und
erfolgreicheren Kämpfe liefern. Die Polizei=Elf perdient
unein=
geſchränktes Geſamtlob, denn kein Mann fiel aus dem Rahmen,
jeder gab ſein Beſtes, was ihm der Gegner nicht leicht machte. Im
Vergleich mit den Leiſtungen beim Sieg gegen Mannheim=
Wald=
hof zeigten drei Mann des 98er=Enſembles gewiſſe
Ermüdungs=
erſcheinungen, die jedoch bis zum kommenden Kampf wieder
aus=
geſtanden ſein ſollten. Am ſtabilſten und zuverläſſigſten war das
Abwehrdreieck. Erfolgreicher und energiſcher erwies ſich die rechte
Hälfte des Sturmes; allerdings wurde die linke ſtark eingedeckt.
Die Läuferreihe hatte gegen den ſchnellen Polizeiſturm mit ſeinen
wechſelnden Vorſtößen ſchweren Stand, entledigte ſich jedoch ihrer
Aufgabe ohne Tadel.
Mainz 05 revanchierte ſich mit einem knappen 2: 1=Sieg
über die im Vorſpiel gegen Waldhof erlittene Niederlage.
Huuoban inder 9.a.
Um den Aufſtieg zur Kreisklaſſe:
Groß=Zimmern — Bensheim 3:1 (2:0).
Beide Parteien lieferten ſich mit ſtärkſter Beſetzung ein
ſpan=
nendes Spiel. Groß=Zimmern war vor der Pauſe tonangebend
und erzielte 2:0 Tore. Dann kam Bensheim auf, und es gab oft
bange Augenblicke, als die Partie 2:1 ſtand. Doch ein weiterer
Treffer löſte die Spannung zugunſten der Odenwälder. Budion=
Aſchaffenburg gut.
Main=Rhein=Gau.
Bickenbach=Worfelden 4:3 (2:1), Zweite 2:3, Sprendlingen —
„Vorwärts” Bockenheim 4:2 (4:2), Jugend 1:3, Seeheim —
Egels=
bach 4:2 (3:1), Nieder=Ramſtadt — Groß=Bieberau 4:2 (2:2),
Zweite 2:2, Erfelden — Weiterſtadt 3:3 (2:1), Wallerſtädten —
Wolfskehlen 1:5 (0:1), Zweite 4:8, Crumſtadt — Groß=Gerau 2:3
(1:3), Jugend 9:5, Urberach — Klein=Zimmern 6:4 (4:3),
Eber=
ſtadt — Auerbach 0:5 (0:2), Zweite 1:7, Stockſtadt — Groß=Hauſen
0:1 (0:0), Zweite 1:0, Hähnlein — Büttelborn 1:6 (1:2), Lorſch
Heppenheim 4:4 (4:2), Zweite 2:1.
Bickenbach zeigte nicht die gewohnten Leiſtungen und hatte alle
Mühe, den knappen Sieg gegen die Worfelder herauszuholen.
Rechel=Hähnlein etwas weich. Sprendlingen bot trotz dreier
Er=
ſatzleute ein gutes Spiel, worunter ſich der Hüter beſonders
her=
vortat. Bockenheim reichte nicht ganz an dieſe Leiſtung heran und
verlor verdient. Bald nach Beginn lag Seeheim 3:0 in Führung.
Egelsbach ſchoß ein Tor vor der Pauſe, und bald das zweite.
Hier=
durch wurde es ſehr ermutigt, und Seeheim wurde zurückgedrängt.
Doch gehörte die letzte Viertelſtunde wieder dem Platzverein.
Nie=
der=Ramſtadts Sieg gegen Groß=Bieberau iſt ſehr glücklich zu
nen=
nen, da die Gäſte gewiß nicht ſchlechter waren und ein
Unent=
ſchieden verdient hätten. Das Spiel verlor jedoch an Wert, als
Hamm=Büttelborn zwei zweifelhafte Torentſcheidungen gab. Schluß
3:3. Weiterſtadt enttäuſchte angenehm. Wallerſtädten —
Wolfs=
kehlen war vor der Pauſe ausgeglichen und hatte ein zu
lebhaf=
tes Tempo. Daher flaute der Kampf ab, und namentlich auf der
Wallerſtädter Seite, da der Gäſtehalblinke ſchwer gehalten werden
konnte. Er ſchoß alle fünf Tore. Crumſtadt ließ ſich mit 0:3 von
Groß=Gerau überrumpeln und konnte dann gegen die verſtärkte
Gäſteabwehr nur zwei Tore aufholen. Eberſtadts Niederlage
gegen Auerbach iſt lediglich dem ſchußſchwachen Sturm
zuzuſchrei=
ben, der wohl genügend Gelegenheiten hatte, jedoch keine
verwer=
ten konnte. Auch bei Hähnlein dieſelben Mängel. Eigenſinniges
Spiel hat noch ſelten zu Erfolgen geführt. Lorſch lag 4:2 gegen
Heppenheim in Führung.
Im Vorſpiel um die Handballmeifterſchaft des
Mittelchein=
kreiſes der D. T. beſiegte Worms=Herrnsheim den TV.
Algen=
rodt mit 9:3 (4:0).
Sgf. 1875 Darmſtadt-Polizei Darmſtadt 1b Reſerve 4:8 (1:6).
Die zahlreich Erſchienenen ſahen ein ſchönes, ſaires und fehr
ſchnelles Spiel, das, wenn auch das Torverhältnis einen
an=
deren Anſchein erweckt, jederzeit ausgeglichen war. Die
Platz=
herren ließen ſich in der 1. Halbzeit durch die temperamentvollen
Angriffe der Poliziſten überraſchen, insbeſondere die
Verteidi=
gung ſpielt anfänglich etwas kopflos. Nur langſam fanden ſich
die 75er und leiteten überlegte Gegenangriffe ein, die aber
größtenteils an der Polizeiverteidigung und dem Torhüter
Otto wirkungslos abprallten. In der 2. Hälfte kamen die Blau=
Weißen mehr zur Geltung. Otto mußte ſich dreimal geſchlagen
bekennen, auf der anderen Seite mußte Deißroth 2, den Ball
zweimal aus den Maſchen holen. Die Tore für die Poliziſten,
die das Spiel dank der großen Wurfkraft ihrer Stürmer
ge=
wannen, ſchoſſen Erb (3), Stahl (3) und Holl (2). Für die
Platzherren waren Neutzſch (3) und Schulz (1) erfolgreich.
Ueber die Leiſtung des Schiedsrichters war man geteilter
Meinung.
Reichsbahn Darmſtadt—Reichsbahn Mannheim 7:2 11.1).
Unter der einwandfreien Leitung von Schiedsrichter
Avemarie=Griesheim, wurde am Sonntag das erſte Spiel in der
Bezirksrunde obiger Mannſchaften ausgetragen. In der erſten
Halbzeit taſteten beide Mannſchaften ihre Spielſtärke ab. Nach
Anſtoß von Mannheim drückten die Grün=Weißen faſt
aus=
ſchließlich auf das Mannheimer Tor, jedoch ging jeder Schuß
ins Aus. Man vermißte den placierten Schuß und merkte, daß
Recke und Hornoff fehlten. Auch nahm man die Gäſte nicht
ernſt genug. In der 2. Halbzeit, nachdem Wolf das zweite Mal
einſenden konnte, drehte denn die Platzelf auf. Schuß auf Schuß
folgte auf das Heiligtum der Mannheimer, wovon 6 in den
Maſchen landeten. Mannheim konnte nach guter Kombination
nur noch ein Tor erzielen. Bei den Mannſchaften beobachtete
man eine faire Spielweiſe. Der Sieg für Darmſtadt eutſpricht
der Spielſtärke beider Mannſchaften.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Fr. Tgde. Langen 3:4 (3:1).
Um die Kreismeiſterſchaft des 9. Kreiſes.
FSV. Mainz 05—SV. Waldhof 2:1 (1:1).
In dieſem Treffen, das am Sonntag morgen vor wenigen
Zuſchauern am „Fort Bingen” in Mainz ſtattfand, waren die
Nannheimer Gäſte die techniſch beſſere Mannſchaft. Mainz war
WDek eifriger und errang dadurch einen knappen Sieg. Waldhof
Ang zuerſt durch Spengler in Führung, die Gräf noch vor der
Pauſe ausglich. Nach dem Wechſel erzielte dann Gräf den zweiten
Tkeſfer, während Waldhof leer ausging, zumal die Schußkanone
Spengler ſehr gut bewacht wurde.
FC. Freiburg—Sppgg. Fürth ausgefallen.
Das nach Freiburg angeſetzte Handball=Endſpiel, das zwiſchen
ei hadiſchen und nordbayeriſchen Meiſter deren erſtes
Zuſam=
eſſtreffen bringen ſollte, fiel wegen des hohen Schnees aus.
Nie Weiß Darmſtadt - Polizei Biesbaden 9:5 (5:3).
Sei herrlichſtem Frühlingswetter ſtanden ſich obige
Mann=
aſten in einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. Kurz nach Be=
Sun kann Michel das erſte Tor für Rot=Weiß erzielen, dem
„enau in gleichen Abſtänden zwei weitere folgen läßt. Dann
Setfngt den Poliziſten der erſte Gegentreffer, doch wieder iſt es
„enau, der durch zwei Prachtſchüſſe auf 5:1 erhöht. Doch jetzt
Seihen ſich auch die Poliziſten mit den Verhältniſſen vertraut ge=
Ak zu haben, ſie legen ſich mächtig ins Zeug und können bis zur
„zeit noch zwei Tore buchen. Nach Wiederbeginn ſpielen die
Rköiſten etwas überlegen und können bald den Ausgleich her=
Slhren, doch dann kommen auch die Rot=Weißen wieder auf,
Schäfer, der als Mittelſtürmer für den noch immer geſperrten
Dider ſpielt, kann bis zum Schluß noch 4 Tore einſenden und
ſo=
den Sieg von Rot=Weiß ſicherſtellen. — Bedenkt man, daß
„EWeiß mit 6 Mann Erſatz ohne Rettig und Merz ſpielte, ſo iſt
* Thrergebnis ſehr zufriedenſtellend. Die Mannſchaft ſpielte
* eifrig, und man ſah ein paar ſchöne Kombinationszüge,
be=
ts Roſenau war ſehr ſchußfreudig und zeigte ſich von ſeiner
eien Seite. Man ſieht, es geht, wenn der nörige Wille da iſt.
„0 die Poliziſten ſpielten gut, zeigten ſich jedoch wenig ſchuß=
Ig und verloren ſich zeitweiſe in endloſen Ueberkombinatio=
* Dodurch ſie ſich manche Chance verdarben. Schiedsrichter
„nde.=Darmſtadt hatte bei dem faisen Spiel einen leichten Stand
4nd leitete zufriedenſtellend.
Das erſte Spiel um die Kreismeiſterſchaft brachte in mancher
ſeziehung eine Enttäuſchung, einmal dadurch, daß die Technik
ſeider Mannſchaften manche Wünſche offen ließ, zum anderen, daß
beſonders in der zweiten Halbzeit — eine Note in das Spiel
ebracht wurde, die manchmal direkt unfair war. Dieſem harten
Spiel hat Langen allein den Sieg, auf den es nicht ſtolz zu ſein
raucht, zu verdanken. Wie die Darmſtädter Stürmer vor dem
ore des Gegners, ſelbſt wenn ſie noch nicht am Balle waren,
jedergeriſſen wurden, hat mit Sport nichts mehr gemein. Daß
jarmſtadt dann mit gleicher Münze glaubte zahlen zu müſſen,
bar begreiflich, ob aber richtig, iſt die andere Frage. Der
Schieds=
ſchter hätte hier unbedingt energiſcher durchgreifen müſſen, mit
ſerwarnungen allein war nichts getan.
Bei Darmſtadt war der Sturm der beſte Mannſchaftsteil. Zu
mängeln wäre die ſchlechte Bedienung der Außenſtürmer. Die
äuferreihe ließ in der zweiten Halbzeit die nötige Unterſtützung
s Sturmes vermiſſen. Die Verteidigung erlaubte ſich manchen
chnitzer, auf ihr Schuldkonto ſind beſtimmt zwei Tore zu buchen.
azu ließ der Torer noch zwei haltbare Bälle paſſieren, die bei
hnellerem Eingreifen zu vermeiden geweſen wären. Daß bei dem
Stande von 3:0 für Darmſtadt Langen noch ſiegen konnte, ſtellt
m Kampfgeiſt der heimiſchen Mannſchaft kein gutes Zeugnis
aus.
Bei Langen verhütete der Torer die Niederlage. Die
Ver=
teidigung iſt äußerſt ſtabil, während man die Läuferreihe als den
wohl ſchlechteren Mannſchaftsteil anſprechen muß. Der Sturm
verlegte ſich größtenteils auf das Drei=Innenſpiel. Die ganze
Mannſchaft war eifriger als die Darmſtädter, dann ſpielte ſie
ihren Ball immer ſchneller ab.
Zum Spiel: Das Spiel iſt zunächſt reichlich nervös. Man ſieht
verteiltes Spiel, in dem man eigentlich von einem Vorteil der
einen oder anderen Mannſchaft nicht ſprechen kann. Nach einer
Viertelſtunde tritt dann eine gewiſſe Ueberlegenheit der
Darm=
ſtädter Mannſchaft zutage, die dann für den Reſt der erſten
Spiel=
hälfte anhält. Darmſtadts Linksaußen zieht ſeine Gegner auf ſich,
gibt in bedrängter Lage an den freiſtehenden Halbrechten, der
un=
haltbar für den vergeblich ſich werfenden Torhüter einſendet.
Durch den Rechtsaußen führt Darmſtadt 2:0. Als kurz darauf
Linksaußen das 3. Tor erzielt, ſcheint Langens Niederlage
unab=
wendbar. Doch Darmſtadt läßt im Gefühl einer gewiſſen
Ueber=
legenheit in ſeinen Leiſtungen nach, zudem wird die Spielweiſe
Langens härter, Kurz vor Halbzeit erzielt dann Langen durch
Seite 7
Alleingang des Mittelſtürmers das erſte Tor, halthar für den ſich
nicht rührenden Hüter. Nach der Pauſe iſt die Schönheit des
Spie=
les dahin. Trotzdem Darmſtadt noch des öfteren
Erfolgsmöglich=
keiten hatte, konnte der Sturm, teilweiſe verurſacht durch die ſchon
oben geſchilderte Spielweiſe, keine Tore mehr erzielen. Dafür.
ſpielt Langen jetzt produktiver, erzielt den Ausgleich und ſtellt
durch ein viertes Tor ſeinen Sieg ſicher. Als die Engelsgeduld
des Unparteiiſchen erſchöpft iſt, muß ein Langener Spieler den
Platz verlaſſen.
Waſſerball.
1. Darmſtädter Blitzturmer.
Zu dem am heutigen Montag, abends 19.45 Uhr, ſtattfindenden
Turnier kann Rotweiß Darmſtadt infolge Terminſchwierigkeiten nicht
an=
treten. Es beteiligen ſich alſo: Tgde. 46, Tgde. Beſſungen,
Schwimm=
klub 04 Niederrad, Akademiſcher Sportklub Darmſtadt, Turngeſellſchaft
1875 Darmſtadt und der Veranſtalter Reichsbahn Darmſtadt. Man
darf geſpannt ſein, wie die D.T.=Vereine gegen die dem D. S.V.
ange=
hörenden Vereine abfchneiden. Die Schiedsrichter, Späth. Schmidt,
Ihrig und Volk, dürften Gewähr für einwandfreie Durchführung der
Spiele geben.
Anstrichfarben, Schiffsteer
BoOTSIACNe Carbolineum liefert bligst. s
Gebr. Vierheller Schustergasse 14 Tel. 200
Geſchäftliches.
Die Metzger=Innung
hat als Auftakt zur „Reichshandwerkswoche” beſchloſſen, durch den
Ver=
trieb einer hochwertigen deutſchen Qualitäts=Margarine erneut ein
Zei=
chen von dem Aufbauwillen und der Leiſtungsfähigkeit des Gewerbes zu
geben. Es iſt den Hausfrauen Gelegenheit gegeben, ſich in den
Metzger=
läden durch Koſtproben von der hervorragenden Qualität und der Preis=
Amortiſation für die verſchiedenſten Zwecke, wie Bau, Kauf oder
Ent=
ſicher in jeder Hinſicht befriedigen. (Siehe geſtrige Anzeige.)
Die Heimſtättenfürſorge, Siedlungs= und Bauſparkaſſe für Wohn=
und Wirtſchaftsheimſtätten, G.m.b.H. in Berlin=Tegel, Hauptſtr. 31/32,
gibt Spardarlehen geſchäftsplanmäßig zu 3 Prozent Jahreszins und
Amortiſation für die verſchiedenſten Zwecke, wie Bau, Kauf' oder
Ent=
ſchuldung von Heimſtätten, Aufnahme und Ablöſung hochverzinslicher
Hypotheken uſw. Der Zweck des Unternehmens iſt ausſchließlich
gemein=
nützig. Sämtliche Gewinne der Geſellſchaft kommen den Sparern zugute,
welche außerdem noch Hinterbliebenenſchutz genießen. Es wird auf das
Inſerat der Heimſtättenfürſorge in der geſtrigen Nummer verwieſen.
— Hiſtoriſche Strumpfſchau. In der Zeit von Dienstag, 17. März,
bis einſchließlich Montag, 23. März, wird in den Geſchäftsräumen der
Firma G. Hauptmann, Ludwigsplatz 2, eine hiſtoriſche Strum=”
amm=
lung gezeigt, die den Werdegang des Strumpfes an vielen kunſtvollen
Originalmuſtern darſtellt. Es iſt eine bemerkenswerte Tatſache, daß
ur=
ſprünglich durch das Tragen der Kniehoſen der Mann Träger der
Strumpfmode war, wogegen bei den Frauen durch das Tragen langer
Gewänder eine Strumpfmode nicht aufkommen konnte. Es galt früher
als ganz und gar unſchicklich, vom Bein oder Damenſtrumpf zu ſprechen.
Erſt die fußfreie Mode, die um 1900 einſetzte, brachte hierin Wandel.
Wenn vorher nur weiße und ſchwarze Strümpfe getragen wurden, ſo
kam dann der braune Strumpf noch hinzu, und erſt die allerjüngſte
Zeit brachte das reiche Farbenſpiel in Damenſtrümpfen in allen nur
er=
denklichen Farben, wie es heute von der Mode vorgeſchrieben iſt. Die
Strumpfſammlung wurde ſchon in einer ganzen Reihe größerer Städte
gezeigt und fand überall größtes Intereſſe. — Die Ausſtellung iſt den
ganzen Tag und zu zwangloſem Beſuch geöffnet.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lokkerie.
29. Ziehungsrag
13. März 1931
In der heutigen Ziehung wurden Gewinne über 400 M. gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 136357
8 Gewinne zu 5000 M. 135955 182587 182864 286462
22 Gewinne zu 3000 M. 25369 74667 117640 138382 164046 183548
225006 244205 347549 386543 388663
82 Gewinne zu 2000 M. 8961 19809 90877 47585 59709 63232 63652
79985 127958 128327 135674 150907 182876 187869 203933 238636
246397 248906 260964 286355 288834 295259 298220 303721 307719
309255 333735 334391 368445 362337 396630
72 Gewinne zu 1000 M. 1223 6440 29335 29808 56894 78169
81081 88605 98782 112963 135590 138049 139778 140827 149291
160786 183137 187481 218107 224103 228239 238460 239444 247412
248031 248967 273435 278413 286823 301169 311043 818572 340970
352110 377707 399103
150 Gewinne zu 500 M. 3228 8569 10368 11819 17180 17521 19681
22001 31269 34074 42038 62513 65099 7038c 70967 73668 78327
89962 91025 98512 98996 99825 100549 106058 113557 116477
117505 117998 132357 141343 146285 160027 162795 170323 176484
178669 180341 196572 206736 207782 210234 211194 218200 220967
226067 234141 250515 2600ß1 265250 280045 282133 284450 290863
293543 311691 315042 315559 324207 328028 329756 337164 342631
347070 347511 354067 364779 356049 358322 361445 362576 371426
386086 388648 391976 395374
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 6 Gewinne
zu je 10000, 6 zu je 5000, 14 zu je 3000, 28 zu je 2000,
70 zu je 1000, 80 zu je 500, 220 zu je 400 Mark.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 16. März.
15.20: Prof. Dr. Egersdorf: Die Mutter als Führerin ihrer
her=
anwachſenden Jugend.
16.30: Liederſtunde und neue Tanzmuſik. Ausf. Roſi Hahn —
Ka=
pelle Döbert.
18.15: Dr. H. Lehrecke: Das Gold im Meerwaſſer.
18.45: Landeshauptmann Dr. Körten und Dr. Neikes: Deutſchland
und das Saargebiet.
19.15: Engliſch.
19.35: Stunde der Kammermuſik. Ausf.: Amar=Quartett des
Süd=
weſtfunks, L. Amar, W. Caſpar (Violine), E. Kraack (Bratſche),
M. Frank (Violoncello).
20.30: In einem Handwerksbetrieb.
21.00: Unterhaltungskonzert.
22.20: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 16. März.
14.50: Kinderſtunde. Wir machen eine Kinderzeitung.
15.40: Stunde für die reifere Jugend: Städtebilder: Nürnberg.
16.00: R. P. Mettke: Heimatkunde am Ackerboden.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Juſt: Wilh. Berger zum Gedächtnis: Mitw.: Knorr=Trio.
18.00: Dr. Joh. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Hauptmann Rohde: Hochſchulfunk. Das Mittelmeer und die
großen Mächte.
19.60: Engliſch.
19.30: Frh. v. Richthofen: Praktiſche Fragen d. Frühjahrsbeſtellung.
20.00: Nürnberg: Nürnberger Patrizierhoch eit. Mitw.: Nürnberger
Madrigalchor und Mitglieder des Nürnberger Kammerorcheſters;
F. Ehrlinger, W. Götz, Trommler und Pfeifer des Muſikkorps 2.,
2. (bayer.) Inf. Reg., M. Savan, T. Nebuſchka, H. Pfund,
A. Starke, A. Rückert, H. Kram, E. Henninger (Rezitation).
21.05: Nürnberg: Unterhaltungskonzert d. Kapelle Bernhard Biſchoff.
Mitw.: Pauſala.
ca. 22.35 Tanz=Muſik: Kavelle Sam Bask
Wekkerbericht.
Ausſichten für Montag, den 16. März: Weitere Milderung, nur noch
leichter Nachtfroſt, bewölkt und aufheiternd, trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 17. März: Fortſchreitende nächtliche
Mil=
derung, noch trocken und bewölkt mit Aufheiterung.
Hauptſchriftleitung. Rudoll Maupe
Verantwerilich) für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulllelon, Reich und
Aucland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für Sport: Karl Böhmann;
tür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Reite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willo Kuhle.
Druck und Verlag L.C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
FEr unverlangte ManuTripie wird Garaniie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Montag, den 16. März 1931
Nummer 75
Von der Erd=Oelquelle
bis zur Tankſtelle
Lichtbilder=Vortrag
am Dienstag, den 17. März 31
abends 8 Uhr, im großen Saal
der „goldenen Krone‟”
Schuſtergaſſe.
Gäſte willkommen.
Deutſcher Touring=Club
Ortsgruppe Darmſtadt.
Nur noch wenige Tage
Nur noch bente und
morgen
Nur noch heute
Das entzückendste Lustspiel welches seit
Jahren über eine Tonfilm-Bühne ging
Die reizende
Das unsterbliche Abenteuer
des Sheriock Holmes
Baskerville
Ein Film. frei nach dem
weltbekannten Roman von
Conan Dovle, von
unge-
beuren Spannungsreizen,
mitreißend von Anfang bis
Ende. Die Handlung
ztembeklemwend,
geheim-
nisvoll — rollt in immer
wiederkehrenden
Höhen-
punkten vorüber.
Regie: Richard Oswald.
In den Hauptrollen:
Betfy Bird, Livio Pavanelii,
Fritz Rasp, C. Blackwall,
Valy Arnheim
u. a.
Im Beiprogramm:
Syd Chaplin u. Beity Balfour
Der Draufgänger
Unter Mitwirk. d. berühmten
Londoner-Plaza-Tiller-Girls
Regie: Jess Robins.
Regie: Hans Steinhoff
In den Hauptrollen sind
beschättigt:
Anny Ahlers, Camilla Spira,
Arna Müller-Linke, Ernst
Verebes, Viktor de Kowa,
Harrykalm, WalterJanssen,
Szöke Szakail und
Julius Falkenstein
Unter der Regie Hans
Stein-
hoffs bat sich ein Ensemble
reizender undsympathischer
Darsteller
zusammengefun-
den, die, unterstützt von
Emerich Kalmäns
liebrei-
zenden u. einschmeichelnden
Melodien, diesem
wunder-
schönen Filmwerk zu einem
vollen Erfolg verhelfen.
Dazu das zute
Beiprogramm.
10 ℳ
Matratzen aufarbeiten
Ehaiſelongue aufarbeiten
15 ℳ
Ta eten aufziehen
Rolle 75 9
— Woli= und Kapokmatratzen billigſt —
Th. Gehbauer
Tapezier= und Polſter=Werkſtätte
nur Neue Niederſtraße 13.
sollen eine tadellos aussehende Tischwäsche
und von fachkundiger Hand wieder wie
nen hergerichtete Vorhänge dazn beitragen,
die Feier zu erhöhen.
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sich seit 75 Jahren immer bewährten und
mit einer nenzeitlichen technischen
Einrichtang ausgeststteten
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Jahnstraße 4
„Talefen 3249
waschen und bügeln, eo sind Sie sicher, daß
Sie von Ihrem Besuch nur Gutes zu hören
bekommen.
Ein lustiger Traum
von einem bißſclren Glück
Regie: Wilhelm Thiele
In den Hauptrollen Renate Müller
Felix Bressart Hermann Thimig
Ludwig Stößel Gertrud Wolle
Man lacht und lacht, und beim Verlassen
des Theaters trägt man noch den schmiss.
Schlager im Ohr, den Panl Abraham zu
diesem Film beigesteuert hat: „lch bin
ja heut so glücklich . . !" Und wan ist
tatsächlich glücklich. einen so charmanten
Tonfilm zu sehen und zu hören, wie diese
Privatsekretürin!!! (V.4101
Dazu das reichhaltige Beiprogramm
zu den
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Grafenſtraße
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Wegen baulicher Veränderungen
geschlossen.
Kleines Haus
uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeien, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſiens zurück=
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zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Original=
zeugniſſe einſenden.
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Orpheum
Orpheum
für die Kleinwohnungen (12 Häuſer) an
der Beſſungerſtraße ſollen vergeben
werden.
Bedingungeu und Muſter liegen auf
Zimmer 24 der unterzeichneten Direktion
zur Einſicht offen, woſelbſt auch die
Angebolsformulare an zugelaſſene, hieſige
Inſtallateure abgegeben werden.
An=
gebote ſind verſchloſſen mit der
Auf=
ſchrift: „Angebot auf Gasſteigleitungen
Beſſungerſtraße” bis Montag, den
23. März 1931, 10 Uhr, bei der
Direktion einzureichen.
(st,4161
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe,
Frankfurterſtraße 100.
„Montag, den 16. März, abends 8½ Uhr und folgende Tage
Erstaufführung Lehärs Welterfolgs-Operette
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Orpheum
Für den Neubau des Finanz= und
Zollamtes zu Bensheim an der
Berg=
ſtraße ſollen auf Grund der
Reichsver=
dingungsordnung öffentlich vergeben
werden:
I. Spenglerarbeiten.
II. Inſtallationsarbeiten (
Apparate=
lieferung, Abflußleitungen, Waſſer=
und Gasleitungen).
Die Verdingungsunterlagen werden,
ſoweit der Vorrat reicht, von der
unter=
zeichneten Dienſtſtelle, Rathaus Zimmer
Nr. 19, von Montag, den 16. März ds. Js.,
ab während der Dienſtſtunden
vormit=
tags von 9—12‟/, Uhr abgegeben.
Da=
ſelbſt können auch die Zeichnungen
ein=
geſehen werden. Die Angebote ſind bis
zum 7, April ds. Js., vormittags
11 Uhr, verſchloſſen, mit entſprechender
Aufſchrift verſehen, porto= und
beſtell=
geldtrei an die unterzeichnete Stelle
(Zimmer Nr. 15) einzureichen. Die
An=
gebotseröffnung erfolgt im Beiſein etwa
erſchienener Bewerber. Freie Auswahl
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vorbehalten.
Stadtbauamt Bensheim.
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Wäſche ſowie
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Montag, den 16. März, abends 8 Uhr, im
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