Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 73
Samstag, den 14. März 1931.
194. Jahrgang
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(1 Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Alufruhr, Strelk uſtw., erliſcht
jede Verpſſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufräge und Leiſſung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchticher Beſtreibung ſälli jeder
Rabat weg. Bankkonio Deutſche Bank und
Darm=
fädter und Nationalbank.
Der Reichsrat erhebt (inſpruch
gegen die Anfhebung des Brokgeſetzes ſowie gegen die Wiedereinführung des Gefrierfleiſchkonkingenks
und beſchließt Zollermächkigung für die Regierung.
Schieles Erfolg im Reichstal.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Während der Reichstag in aller Breite den Etat des
Arbeits=
miniſteriums, durchberät, iſt in den interfraktionellen
Verhand=
lungen wenigſtens inſofern eine gewiſſe Pauſe eingetreten, als
die Steuerforderungen der Sozialdemokraten nach ihrer
theoreti=
ſchen Annahme im Steuerausſchuß erſt einmal liegen geblieben
ſind, vielleicht, weil auch der Kanzler ſich ſagt, daß
Ausgleichsver=
handlungen im letzten Augenblick, alſo unter dem Druck der
un=
mittelbaren Entſcheidung, größere Erfolgsmöglichkeiten in ſich
ſchließen. Inzwiſchen hat der Ernährungsminiſter Dr. Schiele im
Reichsrat einen doppelten Erfolg zu verzeichnen gehabt: Der
Reichsrat hat Einſpruch erhoben ſowohl gegen die Aufhebung des
Brotgeſetzes wie auch gegen die Wiedereinführung eines
Gefrier=
fleiſchkontingents. Dabei hat ſich das Eigenartige ergeben, daß
die preußiſche Regierung ihre Stimmen nicht gegen den Einſpruch
abgab, aber wahrſcheinlich erſt, nachdem ſie ſich überzeugt hatte,
daß auch ohnedies eine Mehrheit für den Einſpruch vorhanden
war und für ſie deshalb keine Notwendigkeit beſtand, ſich
unmit=
telbar mit den ſozialdemokratiſchen Forderungen in Widerſpruch
zu ſetzen. Der Reichsernährungsminiſter hat außerdem die von
ihm geforderte Zollermächtigung im Reichsrat durchgeſetzt mit
einer für ihn ſehr nützlichen Ergänzung. Die Regierungsvorlage
verlängert die Ermächtigung der Reichsregierung zur
anderweiti=
gen Feſtſetzung der Zollſätze für Roggen, Gerſte, Hafer und
Erb=
ſen bis zum 31. März 1932, ſie dehnt dieſe Ermächtigung auf
an=
dere Waren aus und fügt die Ermächtigung zur Kündigung
lau=
fender Handelsverträge hinzu. Ferner wird auch die
Ermächti=
gung zur anderweitigen Regelung der Einfuhrſcheine auf ein
Jahr verlängert und ihre Ausdehnung auf Holz hinzugefügt. Nach
der Vorlage ſollte die von der Regierung beſchloſſene Aenderung
des Zollgeſetzes dem Reichstag nachträglich vorgelegt und auf
ſei=
nen Wunſch aufgehoben werden. Hier hat ſich der Reichsrat voll
eingeſchaltet und für die Wiederaufhebung einen
übereinſtimmen=
den Beſchluß von Reichsrat und Reichstag gefordert, der natürlich
weſentlich ſchwerer zu erzielen iſt als eine einſeitige
Mehrheitsbil=
dung im Reichstag.
Schieles Vorbehalke
für das Genfer Handelsgbkommen.
* Am 16. März tritt in Genf die internationale
Zollwaffen=
ſtillſtandskonferenz zuſammen, um die notwendigen Beſchlüſſe über
die Inkraftſetzung des Genfer Handelsabkommens zu treffen.
Reichlich ſpät, weil dieſer Zollwaffenſtillſtand eigentlich ſchon am
April abläuft. Die Reichsregierung hat erſt vor wenigen
Tagen dem Reichstag die entſprechende Vorlage zugeleitet, und
der Reichstag will nun noch den krampfhaften Verſuch machen,
ihn im Eiltempo durchzuberaten, was bei dem Widerſtand, den
zum mindeſten die Landvolkpartei leiſtet, noch Ueberraſchungen
bringen kann, obwohl am Samstag das Landvolk ſeinen Parteitag
in Weimar hat und infolgedeſſen im Plenum ausfällt. In
parla=
mentariſchen Kreiſen wird viel von einer Mitteilung geſprochen,
die der Ernährungsminiſter Schiele an das Reichskabinett
ge=
richtet hat.
Bereits im interminiſteriellen handelspolitiſchen Ausſchuß der
Reichsregierung hatte der Vertreter des Ernährungsminiſteriums
verlangt, daß der deutſche Delegierte in Genf beauftragt werde,
die Inkraftſetzung des Handelsabkommens in Deutſchland nicht
nur von dem Beitritt Englands und Frankreichs, ſondern von dem
Beitritt auch der übrigen Staaten abhängig zu machen, mit denen
Deutſchland Handelsverträge beſitzt, vor allem der ſüdeuropäiſchen
Saaten. Die Vertreter der übrigen Miniſterien haben jedoch
dieſer Forderung widerſprochen. Jetzt hat der
Reichsernährungs=
miniſter in einem Brief dieſe Forderung widerholt. Er weiſt
Sakauf hin, daß die in einem Genfer Unterſuchungsausſchuß
ab=
begebene deutſche Erklärung, daß ſich Deutſchland mit dem
Bei=
kkitt Englands und Frankreichs begnügen werde, ſich auf das
Vſcheiterte Zollfriedensprojekt und nicht auf das
Handelsabkom=
hen bezog, und macht auf die Gefahren aufmerkſam, die aus dem
Derzicht aus dem Beitritt der übrigen Staaten entſtehen könnten.
Is müſſe daher an dem Beitritt auch der übrigen Staaten zum
Lenfer Handelsabkommen feſtgehalten werden, bevor das
Abkom=
men für Deutſchland wirkſam werden kann.
Schieles Mitteilung dient alſo im weſentlichen dem Zweck,
Deitere Sicherungen für die deutſche Wirtſchaft
zu ſchaffen. Die Genfer Konvention iſt an ſich ſehr weitmaſchig
Blaßt und läßt den einzelnen Staaten die Möglichkeit offen, auch
Are Sonderwünſche durchzuſetzen. Nur in einem Punkt iſt ſie ſtarr,
Dem ſie nämlich die Kündigung einzelner Handelsverträge für
de Dauer ihrer Exiſtenz unterſagt. Gerade das aber ſteht mit
den Abſichten des Ernährungsminiſters und wohl auch des
Kabi=
netts in Widerſpruch. Herr Schiele will deshalb die
Ratifikation des Abkommens an die
Zuſtim=
mung der ſüdoſteuropäiſchen Staaten knüpfen,
die praktiſch nicht zu haben ſein wird. Sein Vorſtoß hat alſo nur
den Zweck, die Vorausſetzungen, unter denen überhaupt für
Deutſchland eine Ratifizierung des Genfer Handelsabkommens in
Frage kommen kann, zu erſchweren und der deutſchen Delegation
protokollariſchen Erklärung feſt, daß die Ratifikation
keit einer Fortſetzung ſeiner Tätigkeit im
Kabi=
lett bedeutet und deshalb automatiſch zu ſei=
In Rücktritt aus der Regierung führen müßte.
Des Genfer Abkommens für ihn die Unmöglich=
Der Karpf um die Etak=Ermächkigung.
Keine weſenkliche Beränderung des Reichsdefiziks.
Berlin, 13. März.
In einer Abendſitzung des Haushaltsausſchuſſes des
Reichs=
tags am Freitag wurde der Etat der allgemeinen
Finanzverwal=
tung beraten. Im Mittelpunkt der Debatte ſtand der von der
Deutſchen Volkspartei, vom Zentrum, von der Wirtſchaftspartei
und von den Chriſtlich=Sozialen eingebrachte Antrag, wonach ein
neuer § 17a in das Reichshaushaltsgeſetz eingefügt werden ſoll,
der folgendermaßen lautet:
„Sofern im Laufe des Rechnungsjahres Mehrausgaben
oder Mindereinnahmen gegenüber den Anſätzen im
Reichs=
haushaltsplan zu erwarten ſind, wird die Reichsregierung
ermächtigt. Ausgaben des ordentlichen Haushalts bis zu
der Geſamthöhe der Mehrausgaben oder Mindereinnahmen
abzuſetzen. Die hiernach verbleibenden Ausgabemittel
tre=
ten für die Haushaltsführung und Rechnungslegung im
Sinne der Reichshaushaltsordnung an die Stelle der im
Reichshaushaltsplan vorgeſehenen Anſätze; ſie ſind dem
Reichstag, dem Reichsrat und dem Rechnungshof des
Deut=
ſchen Reiches mitzuteilen.
Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich gab einen allgemeinen
Ueberblick über die Entwicklung der Reichseinnahmen in ihrem
Verhältnis zum Voranſchlag und zu den im September dem
Aus=
ſchuß angegebenen Zahlen.
Der Miniſter kam dann auf die Rede zurück, die er bei
Be=
ginn der Etatsberatung hier im Haushaltsausſchuß gehalten
hatte, und legte an Hand einer Einnahmeüberſicht dar, daß
ſeine damaligen Schätzungen über die Höhe des
Reichsdefizits im großen und ganzen auch heute noch
zutreffen. Hatte er damals das Geſamtdefizit mit
Einſchluß des aus dem Vorjahre übernommenen Defizits mit
einer Milliarde angegeben, ſo ergibt ſich heute, daß das
Geſamtdefizit ſich um 40 —60 Millionen vermehren
wird. Dabei iſt zu bemerken, daß wir heute ſo gut wie keine
Weizeneinfuhr mehr haben, und daß, wenn wir noch im Laufe des
Haushaltsjahres einige hundertauſend Tonnen Weizen einführten,
dieſes Defizit von 60 Millionen Mark verſchwinden würde. Die
Einnahmegeſtaltung zeige, ſo führte der Miniſter weiter aus, daß
der übertriebene Peſſimismus gewiſſer Kreiſe nicht in dieſem
Maße gerechtfertigt ſei. Trotzdem könne niemand abſolut
zutref=
fende Angaben über das künftige Einnahmeaufkommen machen;
es ſeien Gefahrenpunkte vorhanden, denen man rechtzeitig
be=
gegnen müſſe, er lehne es aber ab, die Dinge ſo ſchwarz in ſchwarz
zu malen, wie das von gewiſſen Kreiſen ſyſtematiſch geſchehe, mit
dem einzigen Erfolge, daß die Bekämpfung der immer noch
vor=
handenen Unruhe erſchwert werde.
In der Ausſprache vertrat der Vertreter der Volkspartei die
von ihr ſchon immer verfochtenen Spargrundſätze, während
Ver=
treter der Sozialdemokratie und des Zentrums auf die
Schwierig=
keiten bei den Ländern verwieſen. Den Schlüſſel zu dem
Geheim=
nis, wie man die finanziellen Nöte der Gemeinden mildern könne,
hat man aber bisher weder in den in Frage kommenden
Miniſte=
rien der Länder und des Reiches, noch bei den Gemeinden ſelbſt
gefunden.
Die Finanzſchwierigkeiten der Gemeinden.
* Berlin, 13. März. (Priv.=Tel.)
Nachdem am Freitag eine Unterredung zwiſchen dem Kanzler
und dem preußiſchen Innenminiſter Severing ſowie mit dem
preu=
ßiſchen Finanzminiſter Höpker=Aſchoff über die Finanznöte der
preußiſchen Gemeinden ſtattgefunden hat, wird nunmehr am
Sams=
tag im Reichsarbeitsminiſterium eine große Konferenz über
das Problem der Wohlfahrslaſten der deutſchen
Gemeinden vor ſich gehen. In dieſer Konferenz werden
ſämt=
liche preußiſchen Finanz= und Kommunalſachverſtändigen
erſchei=
nen, ebenſo Vertreter des Deutſchen Städtetags, ſowie
wahrſchein=
lich auch ein großer Teit der Länder durch ihre
Reichsratsvertre=
ter. Der Konferenz liegt der Entwurf des Deutſchen
Städtetags zugrunde, wonach Kriſenfürſorge und
Wohlfahrtsfürſorge zuſammengelegt und
außer=
dem die Unterſtützungen derart aufgeteilt werden
ſollen, daß 50 Prozent auf das Reich, ein Viertel
auf die Länder und das reſtliche Viertel auf die
Gemeinden entfallen. Irgendwelche Beſchlüſſe ſind ſehr
wahrſcheinlich nicht zu erwarten, da dieſe Konferenz zunächſt nur
einen vorbereitenden Charakter hat. Sie iſt aber doch von größerer
Bedeutung, als alle bisher geführten Beſprechungen ähnlicher
Art, da ihr ein präzis ausgearbeiteter Geſetzentwurf zugrunde
liegt.
Komnk ein Nachkragsekak?
In der vorigen Woche iſt bereits von der Notwendigkeit
ge=
ſprochen worden, dem Reichstag einen Nachtragsetat zuge ſen zu
laſſen. Inzwiſchen haben ſich noch mancherlei Dinge angeſammelt,
die durchgeführt werden müſſen, und die Geld koſten. Die
Stellen=
vermittler müſſen entſchädigt werden. Die dafür auszuwerfenden
Summen ſind aber im Etat nicht vorgeſehen. Die Knappſchaft
fordert einen Zuſchuß, der ihr auf die Dauer nicht verſagt werden
kann. Auch die hierzu erforderlichen Geldmittel müſſen neu
be=
willigt werden. Weiter wollen die notleidenden Gemeinden durch
das Reich über die größten Schwierigkeiten hinweggebracht
wer=
den. Sehr wahrſcheinlich werden auch andere Anforderungen an
den Reichstag geſtellt werden, ſo daß über kurz oder lang ein
Nachtragsetat zuſammengeſtellt werden muß. Schwierig iſt aber
die Deckungsfrage. Im Reichsfinanzminiſterium unternimmt man
bereits jetzt alle Anſtrengungen, um für die noch vorzunehmenden
neuen Ausgaben neue Einnahmequellen zu erſchließen.
Das Schiffsbauprogramm
der deutſchen Reichsmarige.
Von
Erich Metzenthin, Korvettenkapitän a. D., M. d. L.
Einer Anregung aus dem Reichstage folgend, hat das
Reichswehrminiſterium zugleich mit dem Haushaltsplan für
1931 ein Schiffsbauprogramm vorgelegt, das ſich über ſechs
Jahre erſtrecken ſoll. Der Zweck dieſes Vorgehens liegt auf der
Hand. Man will den ſich wiederholenden Streit im Reichstage
um einzelne Schiffsbauten vermeiden, die Möglichkeit zu
zweck=
mäßiger Verteilung der Arbeiten auf die Reichswerft in
Wil=
helmshaven und die Deutſchen Werke in Kiel gewinnen und
durch vorausſchauende Beſtellungen die Baukoſten ſenken.
In=
folge der Feſſeln des Verſailler Vertrages iſt der Rahmen des
Flottenausbaues ſicher eng gezogen. Unſere Flotte darf
ledig=
lich aus 6 gepanzerten Schiffen und 2 Reſerveſchiffen, 6 leichten
Kreuzern und zwei Neſerveſchiffen, 16 Torpedobootzerſtörern,
(davon 4 Reſerbe) und 16 Torpedobooten (3 Reſerve) beſtehen.
Nach drückender als die Beſchränkung der Zahl, iſt die
Feſt=
ſetzung einer beſtimmten Höchſtgrenze für die Größe jedes
Schiffstyps. So dürfen die Panzerſchiffe nur eine
Waſſerver=
drängung von 10 000 Tonnen haben, während die Schlachtſchiffe
der großen Seemächte durchſchnittlich 35 000 Tonnen groß ſind,
die Kreuzer dürfen 6 000 Tonnen, die Torpedobootzerſtörer 800
Tonnen nicht überſchreiten, während die übrigen Seemächte
Fahrzeuge dieſer Art von 1500 bis 2000 Tonnen Größe bauen.
Unterſeeboote und Flugzeuge ſind uns ganz verboten. Eine
weitere Schwierigkeit beſteht darin, daß die Geſamtzahl des
Marineperſonals auf 15 000 Köpfe feſtgeſetzt iſt.
Nach Kriegsende haben wir unſer gefamtes modernes
Kriegsſchiffmaterial abliefern müſſen und nur Schiffe behalten,
die ſchon in den letzten Kriegsjahren, weil veraltet, nicht mehr
zum Frontdienſt verwendet wurden. Trotz der finanziellen und
politiſchen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit hat mit dem Jahre
1924 beginnend eine allgemeine Erneuerung unſeres
ſchwimmen=
den Materials eingeſetzt. Da es zunächſt unmöglich ſchien, mit
der geringen uns erlaubten Tonnage ein leiſtungsfähiges
Pan=
zerſchiff zu bauen, wurde zuerſt an den Erſatz der kleinen
Kreu=
zer herangegangen. „Emden” „Königsberg”, Karlsruhe” und
„Köln” ſind fertiggeſtellt und haben die deutſche Kriegsflagge in
ausgedehnten Reiſen über alle Meere der Welt getragen. „
Leip=
zig” wird Ende dieſes Jahres die Flagge zur erſten
Indienſt=
ſtellung hiſſen. In den gleichen Jahren ſind ſechs
Torpedoboot=
zerſtörer der Möwe=Klaſſe, ſechs vom Iltis=Typ gebaut worden,
Ein entſcheidender Schritt vorwärts wurde 1928 mit dem
Bau=
beginn des erſten Panzerſchiffes, Erſatz Preußen, getan. Dieſes
Schiff ſtellt einen durchaus neuen Typ dar. Es iſt ein
Pan=
zerkreuzer, der 26 Seemeilen laufen und eine ſchwere Armierung
von 6—28 Zentimeter Sk in Tripeltürmen tragen wird und
guten Panzerſchutz erhält.
Das Schiffsbauprogramm ſieht den Baubeginn von drei
wei=
teren ähnlichen Schiffen in den nächſten Jahren vor. Ende 1936
ſoll planmäßig der deutſchen Kriegsmarine eine ſchwere
Divi=
ſion von vier Panzerkreuzern zur Verfügung ſtehen. Mit der
Annahme des Bauprogramms iſt die grundſätzliche Entſcheidung
darüber gefallen, daß Deutſchland das verhältnismäßig geringe
Maß an Wehrkraft zur See, das ihm die Feſſeln des
Friedens=
vertrages nur erlauben, tatſächlich erreichen will. Die jährlichen
Baukoſten ſollen durchſchnittlich 50 Millionen Mark betragen.
Das iſt eine hohe Summe, und die Frage iſt berechtigt, ob das,
was an Kampfkraft dafür geſchaffen werden kann, mehr als ein
koſtſpieliges militäriſches Spielzeug bedeutet. Ein Teil der
öffentlichen Meinung nicht nur in Deutſchland, ſondern überall
in der Welt, gefällt ſich darin, davon zu ſprechen, daß die Zeit
der Kampfſchiffe vorüber ſei, daß in einem künftigen Kriege die
Aufgaben der Flotten lediglich in der Handelszerſtörung und im
Handelsſchutz liegen würden. Dazu glaubt man nur leichte
Kreuzer, große Zerſtörer und Unterſeeboote notwendig zu haben,
Laſſen wir zunächſt einmal die grundſätzliche Frage auf ſich
beruhen und fragen wir uns, worin die wahrſcheinliche
Haupt=
aufgabe der deutſchen Kriegsflotte liegen wird. Sie iſt
be=
zeichnet durch das Wort — Oſtpreußen. Durch den Korridor vom
Mutterlande getrennt, mit zahlenmäßig nur ſchwachen
Reichs=
wehrgarniſonen, faſt ohne Induſtrie, kann die „Inſel in der
ſlawiſchen Flut” ſich bei kriegeriſchen Verwicklungen im Oſten
Europas nur dann halten, wenn die Verbindung über See zum
Nachſchub von Verſtärkungen und Materialien ſichergeſtellt iſt,
Transportflotten kann man gegen kriegeriſche Angriffe nicht mit
kleinen Kreuzern ſichern, die bei ihrer großen Verletzbarkeit ſich
dem Kampf entziehen müſſen, ſobald ein Linienſchiff oder ein
Panzerkreuzer einen derartigen Geleitzug angreift. Kreuzer ſind
ihrem Weſen nach Aufklärungsſchiffe, Augen, die die Stärke des
Feindes erkunden; ſie ſind nutzlos, wenn hinter dem Auge nicht
der Arm ſteht, der zuſchlagen kann. Mit Weglaufen kann man
die Seeherrſchaft, auch in beſchränkten Meeresteilen und für
eine begrenzte Zeit nicht gewinnen, ſondern nur mit
Stand=
halten und Kämpfen. Dazu muß man nicht nur ſtark im
Schla=
gen ſein, — ſchwere, weittragende Artillerie beſitzen, — ſondern
auch hart im Nehmen, nämlich genügenden Panzerſchutz tragen.
Der Bau der „Erſatz Preußen” hat in der ganzen Welt
Auf=
ſehen erregt. Das iſt deswegen berechtigt, weil das Schiff in
der Tat namentlich infolge ſeiner Ausrüſtung mit Dieſelmotoren
als Antriebskraft und infolge ſchiffbaulicher Fortſchritte, die in
den letzten zehn Jahren erreicht worden ſind, eine erhebliche
Kampfkraft für ſeine Größe darſtellt. Es kann ſelbſtverſtändlich
im Ernſt keine Rede davon ſein, daß es etwa den
Großlinien=
ſchiffen der Hauptſeemächte an Kampfkraft überlegen wäre, dafür
iſt es aber ſoviel ſchneller, daß es die Kampfentfernung für ſeine
ſehr weittragenden Geſchütze nach Belieben wählen und ſich
not=
falls der Fortſetzung des Gefechts entziehen kann. In allen
Kriegsflotten der Welt gibt es nur acht Schlachtſchiffe, nämlich
vier engliſche und vier japaniſche Panzerkreuzer, die bei
über=
legener Kampfkraft auch einen Geſchwindigkeitsüberſchuß
be=
ſitzen. Die ganze große Flotte der modernen 10 000 Tonnen=
Kreuzer, die während der letzten Jahre von allen Marinen
gebaut worden ſind, haben zwar eine beträchtlich größere
Ge=
ſchwindigkeit, ſind aber infolge des Fehlens von Panzerſchutz
und wegen ihres Geſchützkalibers von nur 20,3 Zentimeter dem
Seite 2
Samstag, den 14. März 1931
Nummer 73
Breußentyp derartig unterlegen, daß ſie ſich auf ein Gefecht
überhaupt nicht einlaſſen können.
Unſere Panzerkreuzer ſollen die Brückenpfeiler nach
Oſt=
preußen ſein. Sie werden bei Verwicklungen fremder Mächte
miteinander es uns erleichtern, unſere Neutralität aufrecht zu
erhalten und die Reſpektierung unſerer Handelsflotte
durchzu=
ſetzen, ſie können ſchließlich ein Gewicht bedeuten, das ſchwer in
die Wagſchale fällt, wenn es ſich darum handelt, Verträge mit
auswärtigen Mächten abzuſchließen.
Wirtſchaftsfragen im Reichskag.
Das Ringen un den Menſchen und
das Wirkſchaftsfyſtem.
Berlin, 13. März.
Im Reichstag wurde am Freitag die zweite Beratung des
Haus=
halts des Reichsarbeitsminiſteriums fortgeſetzt.
Abg. Schroter=Merſeburg (Komm.) wandte ſich gegen die
Me=
rhoden des ſtagtlichen Schlichtungsweſens.
Abg. Her=mann (W.P.) bezeichnete die Theorie vom politiſchen
Lohn als eine von ſozialdemokratiſcher Seite ofk aufgeſtellte Forderung.
Handwerk und Gewerbe wehrten ſich mit Recht gegen die ſtarre
Bin=
dung des Lohns sdurch Zwangsmaßnahmen. Ebenſo ſchädlich wirke
aber auch beim Einkauf der Rohſtoffe und Halbfabrikate die ſtarke
Preis=
bindung durch Kartelle, Sundikate und Konzerne. Der gewerbliche
Mit=
telſtand werde unter dieſen Umſtänden nur zum Objekt der Wirtſchaft
ſtatt als Subſekt zu wirken. Das Handwerk richtet an alle, die es
an=
geht, den dringenden Appell, von Schwarzarbeit Abſtand zu nehmen.
Der Lehrling ſoll nicht zum Objekt des Arbeitskampfes gemacht
wer=
den. Das Arbeitsſchutzgeſetz begrüßen wir; aber wir wollen uns nicht
auf alle Einzelheiten des Wafhingtoner Abkommens feſtlegen laſſen. Die
40=Stunden=Woche ſei für Handwerk und Kleingeverbe ganz unmöglich.
Wir lehnen das kollektidiſtiſche Denken ab; aber wir wollen, daß der
Menſch, der Arbeitnehmer wie der Arbeitgeber, wieder Freude an ſeiner
Arbeit haben kann. (Beifall.)
Von den Sozialdemokraten war inzwiſchen eine Entſchließung
ein=
gegangen, in der verlangt wird, daß von der Induſtriebelaſtung (Auf=
Eringungsumlage) jährlich mindeſtens 50 Millionen für Zwecke der
Knappſchaftsverſicherung bereitgeſtellt werden.
Abg. Thiel (D.V.P.) führte aus: Wer die Weltwirtſchaftskriſe
überwinden will, muß die Reviſion des Verſailler Vertrags fordern. In
der Innenpolitik hat ſich gezeigt, wie falſch die Rechnung jener Kreiſe
war, die mit der Wegſteuerung der großen Vermögen und Einkommen
den minderbemittelten Schichten helfen wollten. Wir müſſen an dem
privatkapitaliſtiſchen Wirtſchaftsfyſtem in Deutſchland feſthalten, denn
wir brauchen Auslandskapital zur Wiederbelebung der deutſchen
Wirt=
ſchaft. Die Rationaliſierung darf nicht in Bauſch und Bogen verdammt
werden; aber aus den begangenen Fehlern ſollte man lernen. Es muß
davor gewarnt werden, von der Arbeitsſtreckung zu viel für die
Lin=
derung der Arbeitsloſigkeit zu erwarten. In einer ganzen Reihe von
Induſtrien iſt jetzt ſchon die Arbeitszeitverkürzung auf 40 Stunden und
weniger wöchentlich freiwillig durchgeführt worden. Die geſetzliche
Ein=
führung einer 40=Stunden=Woche iſt jetzt noch nicht ſpruchreif.
Deutſch=
land hätte am wenigſten Intereſſe an einem Wettlauf um die billigſten
Löhne und die längſte Arbeitszeit. Ein ſoziales Dumping wird in
Deutſchland nicht eintreten, wenn es nicht von unſeren
Reparationsgläu=
bigern erzwungen wird. Es wird alles getan werden müſſen um das
Privatkapital in ſtärkerem Maße als bisher für den Wohnungsbau
her=
anzuziehen. Der Weg der politiſchen Beſtimmung des Mietpreiſes muß
verlaſſen werden.
Abg. Schmidt=Kaſſel (Chr.=Soz.) meinte, die jetzige
Wirtſchafts=
kriſe ſei nicht nur eine Wirtſchaftsfrage. Es gehe um die Arbeit, um
den Menſchen. Die jetzige Inflation der Maſchine verdränge den
Men=
ſchen auf allen Gebieten. Die Menſchen müſſen ſich jetzt entſcheiden, ob
fie pertieft chriſtlich leben, leiden und aufwärtskommen wollen. Arbeiter
und Arbeitgeber in gemeinſamer Zuſammenarbeit. Die bisherigen rein
kapitaliſtiſchen Methoden haben auf vielen Gebieten verſagt; aber noch
viel weniger iſt zu erhoffen von der ſozialiſtiſchen Wirtſchaft in
Sowiet=
rußland. Wenn die Führer der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft in Weſteuropa
nicht rechtzeitig die Gefahr erkennen, dann kommt vom Oſten auf dem
Umwege über die Wirtſchaft, der furchtbare Stoß ſener Menſchen, die
von aller Autorität, auch von aller göttlichen Autorität, losgelöſt ſind.
Die deutſche Wirtſchaft kann nur gerettet werden durch Senkung der
Geſtehungskoſten auf die äußerſte Grenze. Die Sozialverſicherung müſſe
durch dieſe Notzeit hindurch gerettet werden.
Um 19 Uhr wurde die Weiterberatung auf Samstag, 10 Uhr,
ver=
tagt. Auf der Tagesordnung ſteht weiter die Genfer Handelskonvention.
Reine Reichskagsvertagung bis zum Herbft.
Wie wir erfahren, gilt es jetzt bereits als ſicher, daß eine
Ver=
txagung des Reichstags bis zum Herbſt nicht erfolgt. Das
gegen=
wärtige Arbeitsprogramm des Reichstags beſteht in der
Haupt=
ſache aus dem Etat, der Oſthilfe und der Zollnovelle. Es wird
jedenfalls bis Ende März erledigt werden. Es bleiben dann aber
noch zahlreiche Vorlagen, wie die Wahlreform, das
Diſziplinar=
recht für die Beamten, das Beamtenvertretungsgeſetz und andere,
deren Inangriffnahme bzw. Erledigung in den nächſten Monaten
noch für wünſchenswert gehalten wird. Im Reichstag dürfte eine
breite Mehrheit für die Fortſetzung der Reichstagsarbeiten
vor=
handen ſein. Man glaubt, daß auch die Regierung ſich ſchließlich
damit abfinden wird. Es iſt nicht nur mit einer
Reichs=
tagstagung im Laufe des Mai zu rechnen, ſondern
der Reichstag wird vorausſichtlich auch nach Pfingſten im
Juni noch einmal zu einer Tagung zuſammentreten.
Bom Tage.
Zur Erinnerung an den Zehnjahrestag der Wiederkehr der
Abſtim=
mung in Oberſchleſien am 20. März veranſtalteten die Verbände
heimat=
treuer Oberſchleſier in Stuttgart und Ludwigsburg zuſammen mit dem
Württembergiſchen Bund für Grenz= und Heimatſchutz und der
Oſtdeut=
ſchen Vereinigung eine Gedenkfeier. Es wurde einſtimmig eine
Ent=
ſchlfeßung gefaßt, in der gegen die Grenzziehung im Oſten, durch die das
wirtſchaftliche Leben und die kulturellen Zuſammenhänge zerſtört
wor=
den ſeien, Einſpruch erhoben wird. Das Recht, heißt es weiter, ſei
auf deutſcher Seite, und ein dauernder Friede könne nur auf der
Grund=
lage der Gerechtigkeit gegründet ſein.
Die Oſthilfegeſetze ſind dem Reichstag zugegangen. In den drei ſchon
bekannten Streitpunkten mit dem Reichsrat, der Einbeziehung
Schles=
win=Holſteins in die Entſchuldung, der Einſchiebung des Reichsrats bei
der Induſtriebank und der Zuſammenſetzung des Aufſichtsrats der Bank,
ſind dem Reichstag Doppelvorlagen gemacht worden. In der Einleitung
legt die Regierung ihre vom Reichsrat abweichende Stellungnahme dar.
Die FilmOberprüfſtelle hat den ſozialdemokratiſchen Propaganda=
Fily „Jus dritte Reich” zugelaſſen.
Der deutſche Botſchafter in Rom, von Schubert, iſt nach Berlin
ab=
gereiſt. Er wird Dienstag früh in Rom wieder zurückerwartet. Es liegt
auf der Hand, daß die Reiſe des Botſchafters mit Fragen der
Borberei=
tung der Abrüſtungskonferenz zuſammenhängt, denen nach dem
römi=
ſchen Flottenpakt noch erhöhte Bedentung zukommt.
Im öffentlich=rechtlichen Ausſchuß des lettiſchen Parlaments wurde
das Geſetz über die Enteignung der deutſchen Domtirche abgelehnt.
Der ungarifche Miniſter des Aeußern, Graf Karolyi, wird am 22.
März anläßlich der Internationalen Getreidekonferenz zum Beſuch
Muſ=
ſolinis in Rom erwartet.
Das Budget des italieniſchen Staatshaushaltes 1931/32 ſieht ein
Defizit von 575 Millionen Lire vor und rechnet mit einem Rückgang der
Einnahmen um rund eine Milliarde, während die Ausgaben allein für
die Landesverteidigung eine Zunahme um 290 Millionen erfahren und
die für den Schuldendienſt um 113 Millionen.
Die franzöſiſche Kammer nahm am Freitag nachmittag mit 460 genten
120 Stimmen das Geſamtbudget an. Das Budget ſchließt nunmehr bei
50,75 Milliarden Einnahmen und 50,74 Milliarden Ausgaben mit einent
Ueberſchuß von nur etwa 10 Millionen Franken.
Die Rede Baldwins während der Indiendebatte im enaliſchen
Unter=
haus wird allgemein als ein politiſches Ereianis erſten Ranges
betrach=
tet, weil Baldwin ſowohl den Ertremiſten ſeiner Partei gegenüber es
an Mut und Aufrichtigkeit nicht hat fehlen laſſen, andererſeits aber
be=
tonte, daß das indiſche Problem nur durch die Zuſammenarbeit aller
engliſchen Parteien gelöſt werden könne.
Die enaliſche Regierung entging im Unterhaus mit nur 5 Stimmen
Mehrheit einer Riederlage. Hätten die Liberalen nicht wieder einmal
die Regierung unterſtützt, ſo wäre ſie erbeblich in die Minderheit
ge=
raten. Die kritiſche Abſtimmung brebte ſich um einen Zufatzantrag zum
Budget des Berawerksminiſteriums, der eine Herabſetzung des Gehalts
des von der Regierung ernannten Vorſitzenden des Neorganiſatiyns=
Komitees für die Kohlen=Induſtrie, Sir Erneſt Gowers, forderte Der
Zufatzantrag wurde ſchließlih mit 173 gegen 168 Stimmen abgelehnt.
Drohung wit der Rückkehr?
* Berlin, 13. März. (Pxiv.=Tel.)
Nach dem Erfolg Schieles im Reichsxat bildet trotzdem das
große Geheimnis für die weitere Entwicklung der innerpolitiſchen
Lage nach wie vor die Haltung der Rechtsoppoſition. Ueber ſie iſt
eine ſo vieldeutige Erklärung erfolgt, die in den Satz ausklingt,
daß mit dem bloßen Fernbleiben vom Reichstag
die Kampfmittel der nationalen Oppoſition bei
weitem noch nicht erſchöpft ſeien. Das kann natürlich nur
eine Drohung ſein und kann aber auch ankündigen, daß die
na=
tionale Oppoſition entſchloſſen iſt, der Regierung
alle nur erdenklichen Schwierigkeiten zu
ma=
chen und unter Umſtänden aus dieſem Grunde ſogar in
den Reichstag zurückzukehren. Sie würde es zwar
an=
geſichts der ſtarken agrariſchen Intereſſen kaum darauf ankommen
laſſen, bei einer qualifizierten Mehrheitsbildung für eine erneute
Abſtimmung über das Gefrierfleiſch mitzuwirken. Sie konnte es
aber darauf ablegen, plötzlich im Reichstag wieder zu erſcheinen
und den ſozialdemokratiſchen Steueranträgen, gegen die mit der
Deutſchen Volkspartei auch die übrigen Parteien der bürgerlichen
Rechten ſtehen, zu einer ſtarken Mehrheit zu verhelfen, um dadurch
die Anfänge einer Verſtändigung zwiſchen der Regierung und der
Sozialdemokratie zu zerſtören. Vielleicht wird die nationale
Oppo=
ſition ſchon in den nächſten Tagen eine Generalprobe abhalten.
Der Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichstages hat nämlich
be=
ſchloſſen, einem Antrag der Staatsanwaltſchaft auf Verhaftung
des Nationalſozialiſten Dr. Goebbels zuzuſtimmen, und ebenſo dem
Plenum vorzuſchlagen, die Immunität des nationalſozialiſtiſchen
Abgeordneten Münchmeyer, der eine halbjährige Gefängnisſtrafe
abzuſitzen hat, aufzuheben, mit der Begründung, daß Herr
Münch=
meyer ja ohnehin an den Arbeiten des Reichstages nicht
teil=
nimmt. Es wäre immerhin möglich, daß die Nationalſozialiſten,
um ihre Parteifreunde vor dem Gefängnis zu retten, eine kurze
Gaſtrolle im Reichstag geben, und dadurch ihre Taktik für die
ent=
ſcheidende letzte Märzwoche vorbereiten, die ja praktiſch erſt
er=
weiſen ſoll, ob die Sozialdemokraten bereit ſind, eine unpopuläre
Verantwortung mit ihrer Zuſtimmung zum Etat und dem
Er=
mächtigungsgeſetz zu übernehmen.
Das Arkeil
im Leipziger Waffendiebſtehlsprazeß.
Schwere Sitafen wegen Borbereikung
zum hochverral.
Leipzig, 13. März.
Reichsgerichtsrat Schmitz verkündete heute vormittag gegen.
11 Uhr als Vorſitzender des Vierten Strafſenats des
Reihs=
gerichts das Urteil im Leipziger Waffendiebſtahlsprozeß.
Ver=
urteilt wurden wegen ſchweren Diebſtahls in
Tatein=
heit mit einem Vergehen gegen das
Schußwaffen=
geſetz und das Kriegsgerätegeſetz Peſtner zu
fünf Jahren Zuchthaus und 10 Jahren
Ehrver=
luſt; wegen Vorbereitung eines
hochverräte=
riſchen Unternehmens, ſchweren Diebſtahls und
Ver=
gehens gegen das Schußwaffengeſetz und Kriegsgerätegeſetz
Hoffmann zu fünf Jahren Gefängnis, Döring zu vier
Jah=
ren Gefängnis, Wagner, zu drei Jahren ſechs Monaten
Ge=
fängnis, Schäfer und Seidewitz zu drei Jahren Gefänguis,
Wiedemann und Röbel, zu zwei Jahren ſechs Monaten
Ge=
fängnis, Naumann zu zwei Jahren drei Monaten Gefängnis,
Mettin zu zwei Jahren und Schönerſtedt zu zwei Jahren
Ge=
fängnis, Krumm, Kohl und Mund zu einem Jahr ſechs
Mona=
ten Gefängnis und Schulz zu einem Jahr Gefängnis; wegen
Vergehens gegen das Schußwaffen= und Kriegsgerätegeſetz zu
Feſtungshaftſtrafen von zwei Jahren Spitzner, zu einem Jahr
ſechs Monaten Winkler, Jurich, Thaler, Lindau und Groth.
Wegen Beihilfe zum Hochverrat, ſchweren Diebſtahls
und Vergehens gegen das Schußwaffen= und Kriegsgerätegeſetz
erhielt der Kraftfahrzeugunternehmer Kurt Klepſch jr. neun
Monate Gefängnis, wegen Vorbereitung zum Hochverrat in
Tat=
einheit mit einem Vergehen gegen das Kriegsgerätegeſetz
Gütt=
ler ein Jahr ſechs Monate Feſtung, Lehmann und Gerlach ein
Jahr Feſtung; wegen Vorbereitung zum Hochperrat in
Tatein=
heit mit einem Verbrechen gegen das Sprengſtoffgeſetz
Schu=
mann drei Jahre ſechs Monate Zuchthaus; wegen Vorbereitung
zum Hochverrat der Angeklagte Hammer ein Jahr Feſtung.
Frei=
geſprochen wurden die Angeklagten Klepſch ſen., Herrmann und
Jerczyk. Sämtlichen Angeklagten bis auf Peſtner und
Schu=
mann wurde die Ueberzeugungstäterſchaft zugebilligt.
die Urkeilsbegründung im Baffengiebſtahlsprozeß.
Zur Begründung des Urteils im Waffendiebſtahlsprozeß führte
der Vorſitzende, Reichsgerichtsrat Schmitz, u. a. aus: Die
An=
geklagten, die in irgendeiner Weiſe an dieſer Tat beteiligt ſind.
ſei es als Mittäter, ſei es als Begünſtiger, ſind, wie das Bericht
als erwieſen unterſtellt hat, der Ueberzeugung geweſen, daß
das in Rede ſtehende Waffenlager zur Ausrüſtung politiſch
rechts eingeſtellter Organifationen, insbeſondere des Stahlhelms,
beſtimmt war. Mit Rückſicht darauf hat das Gericht allen
An=
geklagten mit Ausnahme von Peſtner, mildernde Umſtände
zu=
gebilligt. Selbſtverſtändlich wird aber durch dieſe Ueberzeugung
der Angeklagten keineswegs ausgeſchloſſen, daß ſie nicht auch
in der Abſicht gehandelt haben, die Waffen der
Kommuniſtiſchen Paxtei zugänglich zu machen,
und zwar zu deren Zwecken, d. h. zur Vorbereitung des
Hochverrats. Durch die Beweisaufnahme iſt voll exwieſen,
daß parteiamtliche Stellen der K.P.D. von dem Unternehmen.
keine Kenntnis gehabt haben. Aber auch das ſchließt in keiner
Weiſe aus, daß die Angeklagten ihrerſeits zu einem ſpäteren
Zeitpunkt die Waffen zu dem gekennzeichneten Zweck der
Kom=
muniſtiſchen Partei zugänglich machen wollten. Außer den.
direkt beteiligten Angeklagten iſt auch bei den Begünſtigern, die
Verſtecke für die Waffen zur Verfügung geſtellt haben, nach dem
Ergebnis der Hauptverhandlung die Annahme der
Por=
bereitung eines hochverräteriſchen
Unterneh=
mens rechtlich gerechtfertigt. Den Angeklagten
Peſt=
ner hat das Gericht zwar nicht wegen Vorbereitung zum
Hoch=
verrat verurteilt, wegen der Ehrloſigkeit ſeiner Geſinnung
muß=
ten ihm aber mildernde Umſtände verſagt werden. Hoffmanu,
Döring und Wagner mußten als geiſtige Urheber ſcharf
ange=
faßt werden, ebenſo der Angeklagte Schumann, da er ſich
be=
wußt ſein mußte, daß er auch Sprengſtoffe in Verwahrung
hatte. Im übrigen wurden Strafmilderungsgründe weitgehend
berückſichtigt, auch wurde den Angeklagten die Unterſuchungshaft
in weitem Umfange angerechnet. Die freigeſprochenen
Angeklag=
ten hat das Gericht, obwohl dringender Verdgcht nach wie vor.
vorliegt, nicht für voll überführt angeſehen.
Die Angeklagten nahmen das Urteil ruhig auf. Beim
Ab=
transport wurden von auf dem Reichsgerichtsplatz anweſenden
Perſonen Rot=Frontrufe ausgebracht.
Chriſtian Heinrich Rinck.
Von Geh. Sanitätsrat Dr. Arthur Hoffmann.
Das hieſige Stadt=Muſeum erhielt dieſer Tage ein bis
jetzt noch ganz unbekanntes Bildnis des berühmten Daxmſtädter
Organiſten Chr. H. Rinck (1770—1846). Unter dem Nachlaß
des hervorragenden Künſtlers fand ſich kürzlich ein bisher
gänz=
lich unbeachteter lithographiſcher Stein mit einem Bildnis Rincks
in der Größe von 16:23 Zentimeter, gezeichnet „Witzel fec..
Ueber den Künſtler Witzel konnte nach den polizeilichen
Ein=
wohnerregiſtern nur feſtgeſtellt werden daß im Jahre 1822 ein
33jahriger Maler Ludwig Witzel aus Weimar hier anſäſſig war.
In der lithographiſchen Anſtalt von H. Hohmann wurden nun
auf meine Veranlaſſung ſehr gelungene Abzüge des reichlich
hun=
dert Jahre alten Steins angefertigt. Das Bildnis ſtellt Rinck im
kräftigen Mannesalter vor und iſt nach dem Urteil von Kennern,
ſo auch von Herrn Prälat Dr. Diehl, als „ganz ausgezeichnet
ge=
raten” zu bezeichnen.
Rinck erfreute ſich eines weit über die Grenzen ſeiner engeren
Heimat hinausgehenden Rufes als Orgelſpieler und überaus
pro=
duktiver Komponiſt. Nahezu 150 Werke von ihm ſind im Druck
erſchienen, und ſeine Präludien und Chorgeſänge finden ſich noch
jetzt in vielen neuen Sammlungen. Sein aus dem Jahre 1814
ſtammendes, bei Andre in Offenbach gedrucktes „Choralbuch für
das Großherzogtum Heſſen” war bis 1882 bei den heſſiſchen Kirchen
im Gebrauch und hat noch ſpäter, im Jahre 1890, eine 7. Auflage
erlebt.
Am 19. Februar 1920. dem 150. Geburtstage Rincks, fand
un=
ter der Leitung des jetzt in Friedberg im Ruheſtand lebenden
Hoforganiſten Muſikdirektor Heinrich Müller in der hieſigen
Hof=
kirche eine Rinckfeier mit Aufführung einzig und allein Rinckſcher
Kompoſitionen ſtatt.
Rinck hatte mit dem Inland und dem Ausland einen
aus=
gedehnten Briefwechſel. Die an ihn in den Jahren 1805—1834
ge=
richteten Briefe ſind chronologiſch wohlgeordnet und regiſtriert in
ſechs Bänden eingebunden. Dieſe ſechs Bände wurden der hieſigen
Landesbibliothek übergeben und ſtehen der allgemeinen
Be=
nutzung dort zur Verfügung.
Aus dieſer Briefſammlung wurde ſchon vor vier Jahren
(„Darmſtädter Tagblatt. Nr. 181, vom 3. Juli 1927) von mir ein
intereſſanter Brief veröffentlicht, in dem der Opernkomponiſt und
Kapellmeiſter an der Wiener Hofoper Ludwig Wilhelm Reuling
(1802—1879), auch ein geborener Darmſtädter, ſeinem Lehrer
Rinck im Jahre 1827 einen Beſuch bei Beethoven in Baden bei
Wien ſchildert. Auch der nachfolgende Brief des bekannten
Lie=
derkomponiſten und Freundes Goethes, des Lehrers von Felix
Mendelsſohn=Bartholdy (1809—1847) Karl
Fried=
rich Zelter (1758—1832) dürfte von beſonderem allgemeinen
Intereſſe ſein:
„An den
Großherzoglich Darmſtädtiſchen
Hoforganiſten Ring
Wohlgeboxen
in
Darmſtadt.
Mein lieber Schüler Felix Mendelſohn wünſcht den Mann
von Angeſicht zu ſehen, deſſen Name mit ſo vielem Ruhme
ge=
nannt wird, und ich wünſche es mit ihm.
Der Knabe hat einen guten Anfang gemacht im Orgelſpielen
und es wird ihm zu Lehre und Ehre werden, die Quellen zu
fin=
den, aus welchen zu unſerer Zeit Gutes und Aechtes kommt.
Wollen Sie lieber Freund ihn gütig aufnehmen und von
Ihrer Kunſt zu vernehmen geben, ſo werden Sie zu beſtändigen
Gegendienſten bereit finden
Ihren
ergebenſten
Berlin, 3. Julius 1822.
Zelter.”
Es bleibt nun die Aufgabe, nachzuforſchen und feſtzuſtellen,
ob der in Ausſicht geſtellte Beſuch des damals 13jährigen Felis
Mendelsſohn=Bartholdy bei Rinck in Darmſtadt zur Ausführung
gekommen oder ob es bei der guten Abſicht geblieben iſt.
Im Juli 1822 machte Bankier Abraham Mendelsſohn mit
ſeiner ganzen Familie, dabei auch ſein Sohn Felix, in mehreren
Wagen von Berlin aus eine Reiſe nach der Schweiz; ſie berührten
Frankfurt a. M. und hielten dort längere Raſt. Der Beſuch
Darmſtadts war offenbar bei dieſer Gelegenheit gedacht; aber in
den ſehr ausführlichen Reiſebriefen der älteren Schweſter von
Felix, Fanny, iſt von einem Beſuch Darmſtadts nirgends die Rede.
Da auch in den im „Darmſtädter Frag= und Anzeigeblatt”
ver=
öffentlichten, allerdings ſehr lückenhaften Fremdenliſten
ebenſo=
wenig wie an anderen Orten ein Anhaltspunkt für einen Beſuch
Mendelsſohn bei Rinck zu finden iſt, muß man wohl bis auf
wei=
teres annehmen, daß der geplante Beſuch Rincks gar nicht zur
Ausführung gekommen iſt.
Rinck wurde von nah und fern viel beſucht von Künſtlern
und kunſtliebenden Laien, die den berühmten Organiſten
perſön=
lich kennen lernen und vor allem ſein meiſterhaftes Orgelſpiel
hören und bewundern wollten. Ein ſolcher begeiſterter Verehrer
war auch der Maler J. J. Bonaventure Laurens aus
Montpellier in Südfrankreich, der die weite, damals ſicher ſehr
umſtändliche und beſchwerliche Reiſe nach Darmſtadt nicht ſcheute
und mehrmals, auch mit ſeiner Frau und ſeiner Tochter Roſalba,
Rinck beſuchte. J. J. B. Laurens war von großer Vielſeitigkeit;
er war Sekretär der mediziniſchen Fakultät in Montpellier, von
Beruf Maler, hervorragend als Zeichner und Aquarelliſt,
Geo=
loge, dann Muſikſchriftſteller und als begeiſterter ausübender
Mu=
ſiker ſpielte er Klavier. Orgel, Violine und Violoncelln
Es entwickelte ſich eine innige Freundſchaft zwiſchen Rinck
un) Laurens. Rinck, der überhaupt als ſehr gebefrendig geſchil=
dert wird, ſchenkte gelegentlich eines ſolchen Beſuchs am 30.
Sep=
tember 1841 Laurens das koſtbarſte was er wohl hatte, ein
eigen=
händiges Manuſkript des großen Johann Sebaſtian Bach
(1685—1750). Das Manuſkript beſteht aus 14 Seiten, im Format
von 17:21 Zentimeter und enthält die Kompoſition des Chorals
„Sei gegrüßet Jeſu gütig, über alles Maaß ſanftmütig” für Orgel
mit 11 Variationen. Titel und Kompoſition ſind von Bachs
eigener Hand geſchrieben. Rinck hatte das Manuſkript des
Cho=
rals als Andenken von ſeinem Lehrer Johann Chriſtian Kittel in
Erfurt (1732—1809) erhalten, der ſelbſt ein Schüler des großen
Bach war.
Was war nun aber das weitere Schickſal dieſes koſtbaren
Manuſkripts? Ein glücklicher Zufall wollte es, daß ein
befreun=
deter Beſucher der Provence hierüber Auskunft geben konnte,
Er fand es in der Bibliothek eines kleinen ſüdfranzöſiſchen
Städt=
chens im Departement Vaucluſe, in Carpentras. Carpentras
hatte 1901 nur 8119 Einwohner, davon 2000 Juden, es liegt am
Südweſtabhang der Alpen, in der Nähe von Avignon, war bis
1805 Biſchofsſitz, und aus dieſer biſchöflichen Glanzzeit ſtammt
auch die anſehnliche Bibliothek, die nach dem Biſchof Malachie
d’Inguimbert auch deſſen Namen trägt.
Die „Bibliothéque Inguimbertine” zählt 25 000 Bände und
1200 Manuſkripte. Ihr jetziger Bibliothekar, Herr Or. fur,
Ro=
bert Caillet gab auf ſchriftliche Anfrage in liebenswürdigſter
Weiſe ganz ausführliche Auskunft über alles uns Wiſſenswerte,
J. J. B. Laurens war 1801 geboren in Carpentras. Nach
ſei=
ner Verſetzung in den Ruheſtand als Sekretär der mediziniſchen
Fakultät in Montpellier verließ er Montpellier und ſiedelte über
nach ſeiner Vaterſtadt Carpentras. Als er in ſeinem 89.
Lebens=
jahr 1890 ſtarb, kam ſein ganzer literariſcher Nachlaß an die
Biblio=
théque Inguimbertine, die ſtolz iſt auf ihren reichen Beſitz an
wertvollen Manuſkripten und mit dieſen auch das von Rinck
ge=
ſchenkte koſtbare Bach=Manuſkript treu verwahrt.
Das Andenken Rincks, von dem ſie auch noch eine große Reihe
im Druck erſchienener Werke und verſchiedene von Laurens
ge=
zeichnete Familien=Vorträts beſitzt, wird in der Bibliothek in
Carpentras jedenfalls ſtets in hohen Ehren gehalten.
von Deutſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M.: In der wirtſchafts= und ſozialwiſſenſchaftlichen
Fakultät hat ſich Dr. Erwin Reſpondek für Handels= und
Verkehrs=
politik habilitiert. Der Privatdozent für klaſſiſche Philologie Dr. phil.
Franz Altheim hat den Auftrag erhalten, die Geſchichte der
lateini=
ſchen Sprache unter beſonderer Berückſichtigung des Vulgärlateins zu
vertreten.
Würzburg: An die hieſige Univerſität iſt der nichtbeamtete a. o,
Profeſſor für Minerclogie an der Univerſität Breslau Dr. Joſue
Pa=
leton berufen worden. Falls Profeſſor Valeton dieſen Ruf annimmt,
wird ihm in Würzburg ein Lehrauftrag für Kriſtallographie und
Mie=
ralngie erteilt werden.
Nummer 73
Samstag, den 14. März 1931
Seite 3
Die Ekalberakung im Finanzausſchuß.
miniſterium für Arbeik und Wirtſchaft vetabſchiedet.
Der Finanzausſchuß beriet geſtern Kapitel 86 (
Reichsver=
ſicherung, Oberverſicherungsamt), wobei ſich eine
Debatte entſpann über die Kompetenz des Landtags, das Gehalt
des Präſidenten der Landesverſicherungs=Anſtalt feſtzuſetzen. Ein
lommuniſtiſcher Antrag, dem Geſamtminiſterium die Ermächtigung
hur Feſtſetzung der Bezüge zu entziehen, wird bei 1
Stimmenthal=
tung abgelehnt, das Kapitel angenommen, ebenſo Kapitel 87
Schlichtungsweſen).
Bei Kap. 88 (Arbeitsnachweisweſen) legt ein
Re=
hierungsvertreter auf eine Anfrage dar, was mit den vom
Land=
ag für
Arbeitsbeſchaffung
bewilligten Mitteln geleiſtet wurde. Es gibt zurzeit 109
öffent=
liche Korperſchaften als Träger von Arbeiten, die 153 Projekte
nit einem Kapitalaufwand von 11 809 830 RM. ausführen. Davon
ind 6628 200 RM. bis auf 3 Prozent zinsverbilligt. Den Reſt
ber Zinſen tragt der Staat. Bürgſchaften wurden für 540 000
Reichsmark übernommen. Bei den bisher kontrollierten Arbeiten
wurden 2757 Perſonen beſchäftigt. Nach Durchführung aller
ge=
ſolanten Arbeiten werden zirka 5000 Arbeiter unmittelbar
beſchäf=
igt worden ſein. Die mittelbare Beſchäftigung bei Lieferung
von Rohſtoffen uſw. umfaßt eber
mittel für Wohlfahrtspflege an d ie Gemeinden
geben zwei Vertreter der Regierung Auskunft, aus der
hervor=
geht, daß die Verteilung der Mittel nicht ſchematiſch, ſondern nach
Maßgabe der Belaſtung der Gemeinden erfolgt. Eine Anfrage
von ſeiten der Deutſchen Volkspartei, ob man nicht bei dieſem
Ka=
pitel namentlich unter Titel 3 (gemeinnützige
Rechtsauskunfts=
ſtellen) ſparen könne, wird vom Miniſter dahin beantwortet, daß
weder bei dieſem noch beim Kapitel 99 angeſichts der allgemeinen
Not Abſtriche gemacht werden dürften. Von Zentrumsſeite wird
auf die ſtarke Inanſpruchnahme der Rechtsauskunftsſtellen aus
allen Schichten der Bevölkerung hingewieſen. Bedauert wurde
von verſchiedenen Seiten die Aufhebung des
Unterſtützungswohn=
ſitzes. Ein ſozialdemokratiſcher Vertreter beſchwert ſich über die
Ausübung von Muſik durch Beamte, wodurch die Notlage der
freien Berufsmuſiker noch verſchärft wird, worauf ein
Regierungs=
vertreter darauf hinweiſt, daß die heſſiſchen Vorſchriften auf
die=
ſem Gebiete ſehr ſcharf ſind. Der Vertreter der Deutſchen
Volks=
partei bittet, dieſe Beſtimmungen namentlich auf dem Lande in
der Erkenntnis anzuwenden, daß die Klagenden nicht immer
Recht haben. Nach Ablehnung kommuniſtiſcher Anträge wird das
Kapitel genehmigt.
Bei Kapitel 94 (Dampfkeſſelprüfung) weiſt der
Mi=
niſter darauf hin, daß die Sätze für Dampfkeſſelprüfungen
inzwi=
ſchen ermäßigt wurden. Auf Antrag des Vertreters der Deutſchen
Volkspartei äußert ſich der Miniſter über die Verordnung des
Ge=
ſamtminiſteriums, die Dampfkeſſelinſpektionen zu dezentraliſieren.
Der Ausſchuß beſchließt, die Angelegenheit ſpäter noch einmal zu
behandeln. Darauf wird dem Kapitel bei 1 Enthaltung
zuge=
ſtimmt.
Kap. 95 (Eichweſen) mit 401 100 RM. Einnahme (35 300
Reichsmark mehr) und 230 140 RM. Ausgabe (weniger 5467 RM.)
wird einſtimmig bewilligt.
Kapitel 97 (Chemiſche Prüfungsſtation für, die
Gewerbe zu Darmſtadt) und Kapitel 99 (
Kunſtgewerb=
liche gewerbliche Zwecke uſw.) werden debattelos
be=
willigt. Damit iſt die Beratung der Voranſchläge des
Miniſte=
riums für Arbeit und Wirtſchaft beendet. Morgen folgt die
Be=
ratung des Etats des Juſtizminiſteriums.
Der Geſehgebungsausſchuß
des Landtags lehnte geſtern Anträge der Kommuniſten und
Na=
tionalſozialiſten, ſowie Zuſatzanträge des Landbundes zu den
An=
ordnungen des Innenminiſters bezüglich der Umzüge,
Durch=
märſche. Waffendurchſuchungen uſw. ab. Der
Koali=
tionsantrag auf Aenderung der Geſchäftsordnung
wurde zurückgeſtellt, da erſt die übrigen Parteien dazu Stellung
nehmen müſſen. Der Aelteſtenrat will ſich noch damit befaſſen.
Auf den volksparteilichen Antrag betr. Aenderung des
Stra=
ßengeſetzes unterbreitete die Regierung umfangreiches
Zah=
lenmaterial. Nach Prüfung durch die Fraktionen wird der
Aus=
ſchuß am kommenden Donnerstag endgültig entſcheiden.
„Der Luxus der heſſiſchen Gefandiſchaft.”
Zu der Frage der heſſiſchen Geſandtſchaft in Berlin
veröffent=
licht das Regierungsorgan das nachſtehende Schreiben der
Heſ=
ſiſchen Handwerkskammer vom 26. Februar 1931 an den
Staats=
präſidenten:
„In den letzten Jahren tauchten immer wieder gelegentlich
der Voranſchlagsberatung Anträge einzelner Parteien auf, aus
Erſparungsgründen die heſſiſche Geſandtſchaft in Berlin
aufzu=
heben.
Da die Voranſchlagsberatungen wieder bevorſtehen, geſtatten
wir uns, die Auffaſſung des Handwerks zu dieſer Frage
vorzu=
tragen.
Wir ſehen in der heſſiſchen Geſandtſchaft eine
Staatseinrich=
tung, die vermöge der umfaſſenden Kenntniſſe der heſſiſchen
Ver=
hältniſſe in hohem Maße und an erſter Stelle dazu berufen iſt, die
wirtſchaftlichen Angelegenheiten Heſſens bei den verſchiedenen
be=
hördlichen Stellen in Berlin maßgeblich zu vertreten.
Kampf un die Kamft.
Vortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Schultze=Naumburg.
Die geiſtige Grundeinſtellung des Vortragenden zu ſeinem
Thema ergibt ſich vielleicht am beſten aus dem erſten
Para=
graphen der Satzung des Kampfbundes, für den Profeſſor
Schultze=Naumburg geſtern abend im dichtgefüllten Saalbau
dieſen Vortrag hielt und den ſowohl Dr. Werner Kulz in ſeiner
Begrüßungsanſprache wie auch der Vortragende zitierte:
„Der Kampfbund für deutſche Kultur hat den Zweck,
inmit=
ten des heutigen Kulturverfalles die Werte des deutſchen Weſens
zu berteidigen und jede arteigen Aeußerung kulturellen
deut=
ſchen Lebens zu fördern. Der Kampfbund ſetzt ſich als Ziel,
das deutſche Volk über die Zuſammenhänge zwiſchen Raſſe,
Funſt und Wiſſenſchaft, ſittlichen und willenhaften Werten
auf=
ölklären. Er ſetzt ſich zum Ziel, bedeutende, heute totgeſchwie=
Eene Deutſche in Wort und Schrift der Oeffentlichkeit näherzu=
Lilngen und ſo dem kulturellen Geſamtdeutſchtum ohne
Be=
lückſichtigung politiſcher Grenzen zu dienen. Er ſetzt ſich zum
Diel, durch Sammlung aller Kräfte, welche dieſe Beſtrebungen
lellen, die Vorausſetzung für eine das Volkstum als erſten Wert
nerkennende Erziehung in Schule und Hochſchule zu ſchaffen.
Er ſetzt ſich namentlich das Ziel, im heranwachſenden Geſchlecht
aler Schichten des Volkes die Erkenntnis für das Weſen und
de Notwendigkeit des Kampfes um die Kultur= und Charakter=
Berte der Nation zu wecken und den Willen für dieſen Kampf
um die deutſche Freiheit zu ſtählen.”
Im weſentlichen führte der Vortragende zunächſt dieſen
kampf durch den Nachweis, daß die „Moderne Kunſt” etwa be=
Annend beim Expreſſionismus bis zum Futurismus und den
Auswüchſen des Dadaismus in der Malerei und Plaſtik, und
auch die moderne Sachlichkeit der neueſten Bauweiſe in der
Architektur dem Deutſchen weſensfremd ſei, von nicht
deutſch=
ſprachigen Künſtlern und vor allem von denen, die die Werke
dieſer Künſtler geſchäftlich propagieren als deutſche
Gegenwarts=
kunſt, der breiten Maſſe ſuggeriert wird. Die Maſſe des Volkes
hinwiederum — der Vortragende ſagte der „Spießer” — die
innerlich wohl das ihr Weſensfremde dieſer Kunſt als ſolche
auch empfindet, hat eine Scheu davor, zuzugeben, daß das nach
rem Gefühl keine Kunſt ſei, an der ſie ſich erbauen könne,
Oder die das Ziel ihres Sehnens verkörpert, weil ſie ſich nicht
dem Vorwurf ausſetzen möchte, ſie verſtehe nichts von
bek modernen Kunſt. Dadurch aber und weil nunmehr die
beſensfremde Kunſt dominiert, ihre raſſefremden Schöpfer
Zerrſchen, wird für ſpätere Geſchlechter und für ſpätere Tor=
Die Erfahrungen gerade der Kriegs= und Nachkriegszeit haben
gezeigt, in welch vorzüglicher Weiſe die heſſiſche Geſandtſchaft ſich
bei allen Fragen einſetzte und ſie mit Erfolg unterſtützte.
Dieſe Einrichtung beſeitigen, hieße, ſie, da unerläßlich für die
Wirtſchaft, in anderer Form wieder neu aufzubauen, oder aber es
müßte ein fortgeſetzter Reiſeverkehr nach Berlin einſetzen, um all
die vielen Dinge, die nur im mündlichen Verkehr geklärt
wer=
den können, zu erledigen. Dies würde aber zweifellos einen
be=
deutend höheren Koſtenaufwand erbringen, als der ſeitherige
Zu=
ſtand, wobei es noch fraglich iſt, ob alles ſo erfolgreich abgewickelt
werden kann, wie dies bei ſtändiger perſönlicher Fühlungnahme
möglich iſt.
Die heſſiſche Geſandtſchaft iſt die Generalwirtſchaftsvertretung
Heſſens in Berlin, die ſich durch ihre taktiſch ſtets geſchickten Ver=
Sulfeiramnnss angrgrurre
handlungen ein reiches Betätigungsfeld zum Nutzen der heſſiſchen
Wirtſchaft geſchaffen hat.
Wir biten, mit aller Entſchiedenheit dafür einzutreten, daß
dieſe Staatseinrichtung erhalten bleibt.
Schüttler, Direktor.”
Nohl, Vorſitzender.
Hermann Müller noch immer in Lebensgefahr.
Die für Freitag vormittag in Ausſicht genommene Operation
des früheren Reichskanzlers Hermann Müller iſt auf
unbe=
ſtimmte Zeit verſchoben worden. Obwohl der Patient in der
Nacht geſchlafen hatte und wieder etwas zu Kräften gekommen
war, glaubten die Aerzte, es nicht verantworten zu können, ſchon
jetzt einen Eingriff vorzunehmen.
„Aoiferang
der Miter orr Heocterang.
Keine Auslandsanleihen.
Alle Mikkel werden im Innern aufgekrieben.
Moskau, 13. März.
Auf dem allruſſiſchen Rätekongreß wurde am Mittwoch die
Ausſprache über den Bericht des Vorſitzenden des Rates der
Volkskommiſſare Molotoff fortgeſetzt. Es kamen in den beiden
Sitzungen über 60 Vertreter aus den verſchiedenſten Gebieten
Sowjetrußlands zu Wort. Von mehreren Rednern wurde unter
Hinweis auf die drohende Kriegsgefahr gefordert, daß die
Re=
gierung alle Maßnahmen ergreife, um für einen etwaigen
Interventionskrieg gerüſtet zu ſein. So verlangte der bekannte
Reitergeneral Budjony, daß jeder Arbeiter bereit ſei, in jedem
Augenblick für den Schutz der Sowjetunion zu kämpfen. Die
Sowjetregierung müſſe ihre Friedenspolitik weiter verfolgen,
ſie dürſe aber nicht außer acht laſſen, daß die Rote Armee zu
verſtärken ſei, um jedem Angriff begegnen zu können. — Auch
der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare Weißrußlands,
Goloded, der über die Beziehungen der Sowjetunion zu Polen
ſprach, erklärte, die Bevölkerung Weißrußlands ſei in Anbetracht
der militäriſchen Vorbereitungen Polens von einer wachſenden
Un=
ruhe beherrſcht. Die Lage an der polniſchen Grenze ſei ſehr
geſpannt. Der polniſche Militarismus rüſte unentwegt und treffe
alle Vorbereitungen für einen künftigen Krieg mit Rußland. —
Der Arbeitskommiſſar Zichon ſprach ſich gegen die „illegale
Ar=
beitsloſigkeit” und für eine ſtärkere Auswahl der Arbeitskräfte
aus. Der Finanzkommiſſar teilte mit, daß der Finanzplan für
das laufende Jahr die Inveſtierung von 32 Milliarden, 10
Mil=
liarden mehr als im Vorjahre, vorſehe. Die Lage
Sowjet=
rußlands ſei einzigartig ſchwer, weil es keine Auslandsanleihen
erhalte und alle Mittel im Innern auftreiben müſſe. Auf dem
Wege über eine Senkung der Selbſtkoſtenpreiſe und der
Er=
höhung der Warenqualität müſſe deshalb für eine „
Mobiliſie=
rung der Mittel der Bevölkerung” geſorgt werden. —
Schließ=
lich warb noch der Leningrader Akademiker Bach um das
Ver=
trauen der Wiſſenſchaftler und Techniker zur Sowjetregierung,
und ein Vertreter aus den nördlichen Gebieten trat den
Mel=
dungen über die rüſſiſche Zwängsärbeit entgegen.
Boykoft der Einfuhr aus ſonielfeindlichen Ländern.
Den Beſchluß des Kongreſſes bildete eine Rede des
Vor=
ſitzenden des Volkskommiſſaren=Rates der Sowjetunion,
Molo=
toff, der feſtſtellte, daß die Friedenspolitik der Regierung die
einmütige Billigung des Kongreſſes gefunden habe. Die
Re=
gierung mache ſich auch weiterhin den Kampf um den Frieden
zur Aufgabe. Im Gegenſatz zu dem friedlichen Charakter des
Fünfjahresplanes der Sowjetunion geſtalteten ſich, ſo erklärte
Molotoff, die „Fünfjahrespläne”, die in manchen kapitaliſtiſchen
Ländern ausgearbeitet würden, im Grunde zu
Zweijahres=
plänen der Interventionsvorbereitung, wie es in den Prozeſſen
gegen die Induſtriepartei und gegen die Menſchewiſten
aufge=
deckt worden ſei. Angeſichts derartiger Pläne der Imperialiſten
ſagen wir offen, wir müſſen auf der Hut ſein, denn unſer
friedlicher Aufbau wird bedroht. — Molotoff fuhr fort:
Län=
der, deren Einfuhr nach der Sowjetunion ſich in
jedem Jahre erweiterte und die jetzt
Anti=
ſowjet=Kampagnen inſpirieren und die
Sow=
jetausfuhr unterwühlen, dürfen auf eine
wei=
tere Entwicklung des Handels mit der
Sowjet=
union nicht rechnen. Vielmehr wird die
Sowjet=
regierung, dies mit einer Einſchränkung der
Einfuhr aus denjenigen Ländern, welche der
Sowjetausfuhr entgegenwirken beantworten.
Molotoff erinnerte dann an die von Vandervelde an den
Volkskommiſſarenrat angeſichts des Menſchenwiſten=Prozeſſes
gerichtete Erklärung und hob hierbei hervor, in dieſem
Schrift=
ſtück habe Vandervelde die Solidarität und Unterſtützung der
Zweiten Juternationale für die gegenrevolutionäre Tätigkeit der
ruſſiſchen Menſchewiſten beſtätigt. Ein feſte Einheitsfront der
Werktätigen der Sowjetunion mit den Werktätigen anderer
Län=
der ſei nur auf der Grundlage des Kampfes gegen
Inter=
vention möglich. Dieſe Einheitsfront wachfe täglich und werde
hoffentlich das Haupthindernis" für die Durchführung einer
Intervention ſein.
Molotoff ſchloß: Im Augenblick eines Angriffes gegen die
Sowjetunion werden wir nicht nur die ſiegreiche bolſchewiſtiſche
Linie, ſondern auch bolſchewiſtiſche Kraft zu zeigen wiſſen.
Zuverſichk in den Fünfjahresplan oder Bluff?
Der Rätekongreß nahm nach dem Bericht Molotoffs
ein=
ſtimmig eine Entſchließung an, in der die Außen= und
Innen=
politik der Regierung voll gebilligt wird.
Der Kongreß beauftragt die Regierung, an der
Friedens=
politik auch künftig unerſchütterlich feſtzuhalten, die
wirtſchaft=
lichen Verbindungen und Beziehungen zu anderen Staaten
all=
ſeitig auszubauen und gleichzeitig die
Verteidigungs=
tätigkeit der Sowjetunion und die Macht der
Roten Armee zu ſtärken. Der Kongreß verpflichtet die
Regierung, ſcharfe Maßnahmen zur Beſchränkung
der Einfuhr aus den Ländern zu treffen, die
ver=
ſuchen, den ſowjetruſſiſchen Ausfuhrhandel
lahmzulegen unter dem Vorgeben von Zwangsarbeit. Der
Kongreß ſtellt mit Befriedigung die Erfüllung und
Ueber=
erfüllung des Fünfjahresplanes feſt und betrachtet das laufende
Jahr als entſcheidend für die Verwirklichung des
Fünfjahres=
plans=Programms und als Jahr der Vollendung des
Funda=
ments der ſozialiſtiſchen Wirtſchaft der Sowjetunion.
Ein deukſcher Induſtrieller über ſeine Eindrücke
in Rußland.
* Berlin, 13. März. (Priv.=Tel.)
Im Berliner „Börſen=Courier” äußert ſich einer der
deut=
ſchen Induſtriellen, die die Moskauer Reiſe mitgemacht haben.
Der Induſtrielle ſtellt feſt, daß nach Anſicht der deutſchen
Delega=
tion die rieſenhafte Organiſation in Rußland ſich
endlich konſolidiert. Alle Ruſſen ſind in den
Dienſt der Aufgaben Rußlands geſtellt worden. Das
iſt ein ungeheurer Aufwand von Energie, auch wenn
die Ruſſen vorerſt mit einem relativ geringen Nutzen
ar=
beiten. Rußland hat in den letzten Jahren des eigentlichen
Auf=
baues keine Waren importiert, ſondern lediglich
Werkzeuge aller Art eingeführt. Es iſt unmöglich, die
große Warenproduktion in Rußland ſo aufzubauen, daß ſie ſchon
heute die Bedürfniſſe dieſes Rieſenlandes voll befriedigen kann.
Es beſteht ein enormer Mangel an geſchulten
Leu=
ten. Daher haben die meiſt gut eingerichteten und in Betrieb
befindlichen Werke nur relativ geringe Produktionsziffern. Der
Warenhunger iſt gewaltig und nur zum kleinen
Teil befriedigt. Wenn man berückſichtigt, daß das große
ruſſiſche Staatsgebiet heute taſächlich den geſamten Import durch
ſeinen Export (Dumpingmaßnahmen und Sträflingsarbeit),
ab=
geſehen von den relativ geringen, noch laufenden Wechſeln,
be=
zahlt hat, ſo ſteht das Land mit ſeiner Wirtſchaft effektiv ohne
Auslandsſchulden da. Denn die ruſſiſche Wirtſchaft hat es
fertig gebracht, alle Menſchen zur Arbeit anzuhalten (Mit
Zwangsarbeit! D. Red.), ſo daß die Entwicklung, auch wenn ſie
nicht ſo ſtürmiſch vor ſich geht, wie die Ruſſen ſie ſich gedacht haben,
in Zukunft nicht ausbleiben kann.
Der Träger des diesjährigen Jugendpreiſes
Deutſcher Erzähler.
Joſeph Martin Bauer.
ſchung der falſche Eindruck erweckt, muß erweckt werden, als
ſei tatſächlich das, was heute noch auf Ausſtellungen und in
Muſeen ſich breit mache — nur Weimar habe ſich bisher davon
freigemacht — deutſche Kunſt, entwachſen deutſchem
Wefen, deutſcher Seele. Denn — ſo ſagt der
Vortra=
gende — wir können heute mit faſt unbeſtreitbarer Sicherheit aus
den aufgefundenen oder ausgegebenen Werken der Kunſt uns
die Weſensart, die Gefamtkultur vergangener Völker
kon=
ſtruieren. Welch falſches Bild aber mußten ſich Forſcher vom
deutſchen Weſen, deutſcher Kultur der Gegenwart machen, wenn
ihren Forſchungen einſt nur die Gegenwartskunſt zur
Ver=
fügung ſteht!
Darum, aber auch damit dem deutſchen Volke nicht Sinn und
Verſtändnis für ſeine wahre Kunſt und ihr innerſtes Weſen
über=
haupt verloren gehe, maüſſe dieſer Kampf geführt werden, der
um unendlich mehr gehe, als um etwa äſthetiſches Empfinden, der
das Volk, die ganze nordiſche Raſſe im tiefſten Kern ſeines
Weſens, ſeiner Kultur angeht, die in ſo großer Gefahr iſt, daß
es ſich um einen Kampf in zwölfter Stunde dreht. Es geht in
dieſem Kampf nicht etwa darum, zu irgendeiner Richtung, einer
Weltanſchauung zu bekehren. Im Gegenteil, eine reinliche
Scheidung ſoll angeſtrebt werden, das deutſche Volk aber ſoll ſeine
wirkliche Kultur wieder kennen lernen und ſie zurückerobern. —
Was heute an Kunſt, beſonders in der Malerei, geſchaffen
werde, ſei ſicher nichts, das irgendwie in Begeiſterung verſetzen,
erheben könne. Das aber muß wahre Kunſt, muß irgendwie
uns ſelbſt und unſer Sehnen widerſpiegeln.
In zahlreichen Lichtbildern gab der Vortragende Beweis für
ſeine Feſtlegungen, zu denen die weitere kommt, daß der
Künſt=
ler in den von ihm wiedergegebenen Geſtalten bewußt oder
unbewußt immer (2) die eigene Geſtalt wiedergebe, und wo
das durch körperliche Gebrechen ausſcheidet, immer die
Raſſen=
merkmale des Künſtlers in ſeinen Werken nachweisbar ſind. Daß
er dabei den Plaſtiken, etwa vom Dom zu Naumburg,
Ge=
mälde des Expreſſionismus gegenüberſtellt, darf vielleicht mit
der Kampfſtellung und der Propagandawirkung entſchuldigt ſein.
Jedenfalls ließ er künſtleriſche Wirkungsmöglichkeiten durch die
Farbe auch bei Verleugnung der Form ganz außer Betracht.
Gleichwie aus der bildenden Kunſt gab er auch zahlreiche
Bil=
der aus moderner Architektur. Die neue Sachlichkeit im Wohn=
und Zweckbau fand bei Schultze=Naumburg reſtloſe Ablehnung. —
Das zahlreiche Auditorium ſpendete dem Vortragenden ſehr ſtark
Beifall. Keinerlei Widerſpruch wurde laut.
Dr. Werner Kulz, der die Begrüßungsworte hielt, ſprach
auch Worte des Dankes und propagierte eindringlich den Beitritt
zu ſeinem Bund.
„Münchener Kunſthiftoriker=Skandal.”
Zu der in Nr. 59 des Darmſtädter Tagblattes unter dieſer
Ueber=
ſchrift gebrachten Mitteilung ſtelle ich folgendes feſt:
Die Veröffentlichung kann den Eindruck erwecken, als ob es ſich um
einen perſönlichen Konflikt handelte und als ob ich ſelbſt in einen „
Skan=
dal” verwickelt ſei. „Ich muß die Wahrheit feſtſtellen: Nicht ein Konflikt
mit mir (und dem Kultusminiſterium), vielmehr eine Bewegung in der
damit den Verluſt ſeines Profeſſortitels zur Folge gehabt. Mit meinem
Rufe nach Berlin hängt das alles gar nicht zuſammen. Ich habe noch
vor meiner Entſcheidung ausdrücklich erklärt, daß ſie mit der längſt
ſchwebenden Angelegenheit Mayer nich:s zu tun habe. Inzwiſchen habe
ich Berlin abgelehnt.
Bilhelm Pinder,
München, den 11. März 1931
Seite 4
Samstag, den 14. Mckrz 1931
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zu reden und dadurch zu helfen, daß wir ſie treu feſthalten und i
glücklichere Tage hinüberretten können, ſchrieb Diedrich Speckmann
über ſeine Novellen.
Um den Wegzoll
Leinen M. 2.,50, Halbleder M., 3.75 wurde
Des Reiches Kommen
Leinen M. 2.50, Halbleder M. 3.75
Wie mein Ohm Miniſter Dem unbekannten Gott
Leinen M. 3.50, Halbleder M. 5.—
Leinen M. 3.—, Halbleder M. 4,25
Heimkehr
Leinen M. 3.50, Halbleder M. 5.—
Die Wohnung des Glücks. Daniel Dark
Ein ſchlechter Menſch
Heinen M. 2,50, Halbleder M 3,75. Leinen M 3.50 Halbleder M. 5.— Leinen M. 3,50, Halbleder M. 5.—
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Samstag, den 14. März 1931.
Seite 5
Nummer 73
Zu der in der Zeit vom 15. bis 22. Marz 1931 ſtattfindenden
Handwerkerwoche
„Nach meiner Meinung kann eine richtige Geſundung unſeres ſo zerriſſenen Volksweſens nicht durch Vielwiſſerei oder
durch Rütteln an den Ordnungen, die ſich durch das Zujammenlebenmüſſen der menſchlichen Geſellſchaft herangebildet haben,
erreicht werden. Wohl aber könnte der Anfang zu einer Geneſung in der wiedererwachenden Arbeitsfreude, wie ſie von jeher in
den Handwerkskünſten gelebt hat, dazu beitragen, uns wieder inneren Frieden zu bringen, weil dieſer Handwerker Arbeiteluſt auf
der uns ſchier verloren gegangenen Herzenströhlichkeit beruht!“
Hans Thoma.
Heichshandwerkswoche.
Von Handwerkskammer=Direktor Schüttler.
In der Woche vom 15 —22. März veranſtaltet das Handwerk
ganzen deutſchen Reich und darüber hinaus in den in Oſt
nd Weſt abgetrennten deutſchdenkenden Gebietsteilen, die ſich
och Heimatgefühl, Verbundenſein mit dem deutſchen Vaterlande
ewahrt haben, machtvolle Kundgebungen für ſeinen Berufsſtand.
Alle Arten handwerklicher Organiſationen in Stadt und Land,
n der Waſſerkante, in Ebenen und in den Bergen, werden in
dieſer Woche nach einheitlichem Plane mit Veranſtaltungen
nannigfachſter Art heraustreten, um der geſamten deutſchen
Oef=
fentlichkeit vor Augen zu führen, was das Handwerk iſt, was es
ür unſer Volks= und Staatsweſen, ja für jeden Einzelnen auch
och heute bedeutet.
Nicht gilt es in dieſer Woche Klagelieder über die
derzeiti=
gen wirtſchaftlichen Verhältniſſe, über die drückenden Steuern,
ozialen und ſonſtigen Belaſtungen anzuſtimmen, oder die Not des
Handwerks, ſeine wirtſchaftlichen Forderungen in Proteſten
vor=
zutragen. Dies hieße den Zweck der Reichshandwerkswoche in das
Gegenteil verkehren.
Nein, gerade in der jetzigen wirtſchaftlich und politiſch
ſchweren, kritiſchen Zeit, in der unſer Volk ſich
auseinander=
ureden droht, in der die verworrenſten Auffaſſungen über Sein
oder Nichtſein von Staat und Wirtſchaft herumſchwirren, tritt das
eutſche Handwerk mit einem eiſernen „Dennoch, nun erſt recht”
vervor. Den denkenden, noch an das Wiedererſtarken unſeres
Volkes glaubenden Kreiſen will das Handwerk vor Augen führen,
was es an ſtaatserhaltenden, ſittlichen, werteſchaffenden Kräften
in ſich birgt. Dartun will das Handwerk, wie es mit ſeinen
Arbeiten für den täglichen Bedarf jeden Einzelnen befriedigen
kann; zeigen will das Handwerk, wenn auch gebunden an alte
Ueberlieferungen, wie es verſteht auf die individuellen Wünſche der
Auftraggeber einzugehen, Rückſicht nimmt auf Eigenart und Wert
der ihm in Auftrag gegebenen Gegenſtände, ſich anpaßt an die
ieweilige Geſchmacksrichtung und ſich Mühe gibt, nur mit
Quali=
tätserzeugniſſen herauszutreten. Gerade dieſes letztere iſt es ja,
was der Handwerksarbeit den Stempel aufdrückt, die
Handwerks=
arbeit adelt und damit das Handwerk zu allen Zeiten zu einem
bedeutenden Kulturträger gemacht hat. Geht ein Gegenſtand aus
der Werkſtatt eines richtigen Meiſters hervor, dannn muß er
Perſönlichkeitswert in ſich tragen, dann ſoll man ihm anſehen,
mit welcher Liebe die ſchaffende Hand tätig war. Jeder richtige
Meiſter wird auf jedes von ihm vollendete Arbeitsſtück und ſei
es noch ſo gering, ſtolz ſein. Sagt doch auch Schiller:
„Das iſt’s ja was den Menſchen zieret
Und dazu ward ihm der Verſtand,
Daß er im innern Herzen ſpüret.
Was er erſchafft mit ſeiner Hand.”
Beſonders in unſerer heutigen Zeit öder Gleichmacherei,
moderner Sachlichkeit und dergleichen Bewegungen, die ihre tiefen
Spuren im Hinabſinken einſt blühender Handwerkszweige
hinter=
laſſen haben, ſollte man ſich wieder mehr der Perſönlichkeits= und
Schönheitswerte ſchaffenden Handwerksarbeit erinnern. Wie
würde unſer tägliches Leben, unſer Heim und all das, was uns
ſtändig umgibt, ſo öde und leer, hätten wir nicht den
Hand=
werksmeiſter, der nach Angaben des Künſtlers, nach vorgetragenen
Wünſchen und Anweiſungen oder auch nach eigenem Ermeſſen
alles was zum Leben oder ſeiner Verſchönerung notwendig iſt,
in vollendeter Form erzeugt.
So geſehen iſt die Handwerksarbeit vieltauſendfältig im
Rah=
men der engen Heimat, des deutſchen Vaterlandes und darüber
hinaus, in Stadt und Land für den Alltagsbedarf, für die
be=
ſonderen Aufgaben und Gelegenheiten als unentbehrlicher
Be=
ſtandteil unſerer Geſamtwirtſchaft anzuſprechen und wird immer
kulturnotwendig bleiben.
1,3 Millionen Handwerksbetriebe beſtehen nach den
Feſt=
ſtellungen des Enqusteausſchuſſes in Deutſchland, die neben dem
Inhaber 1,5 Millionen Geſellen, 700 000 Lehrlinge 100 000
An=
geſtellte und noch 2—300 000 mithelfende Familienangehörige
beſchäftigen, mithin 8 Millionen Menſchen dauernd Arbeit und
Eine Werbewoche ſoll es ſein, eine Woche, in der man von
dem Handwerk ſpricht, ſei es in anerkennendem, ſei es in
ableh=
nendem Sinne. Jedenfalls will das Handwerk zeigen, daß es nach
wie vor lebensfähig und lebensbejahend iſt, daß es aber auch um
Beachtung in breiteſten Kreiſen wirbt. Schätze und ſchütze daher
jeder Denkende das Handwerk, führe er wieder dieſem für unſer
Volksganzes wichtigen Berufsſtande ſeine Arbeiten zu und helfe
jeder an ſeinem Teil mit, dieſen großen Berufsſtand zum Nutzen
deutſcher Wirtſchaft und Kultur zu erhalten.
Skerbende Bekriebe.
Harry Plate,
der Ehrenmeiſter des deutſchen Handwerks.
Brot geben. Etwa 20 Milliarden Mark beträgt der jährliche
Umſatz des deutſchen Handwerks, wovon zirka 3 Milliarden Mark
auf Löhne und zirka 10—12 Milliarden Mark auf verarbeitete
Rohſtoffe entfallen.
Vergeſſen wir aber auch nicht, was auf dem Gebiete der
Volkswohlfahrt und Volkserziehung im Handwerk geleiſtet wird.
Jahraus, jahrein treten hunderttauſende junger Menſchen in die
Handwerkslehre ein, werden dort im geſunden, geraden Sinne des
Handwerks erzogen, in die Fertigkeiten ihres Berufes eingeweiht
und treten dann mit Unterſtützung der gewerblichen
Unterrichts=
anſtalten als ſittlich gefeſtigte, für das ſpätere Leben gut geſchulte
Perſönlichkeiten in die Geſellſchaft ein. Ehrbarkeit und ſtrenge
Sitte, Achtung vor einem geordneten, gut geleiteten Staats= und
Gemeindeweſen herrſcht in den Familien des Handwerksmeiſters,
was ſich wieder übertragen muß auf den werdenden Handwerker
und ſich ſpäter auswirkt im Leben der Volksgemeinſchaft.
Wir ſehen ſomit, daß das Handwerk einen bedeutenden Faktor
in der deutſchen Volkswirtſchaft darſtellt, in ſtaaterhaltender
wirt=
ſchaftlicher und ſozialer Bedeutung eine bedeutende Stellung
einnimmt. Seine Verflochtenheit mit den anderen
Wirtſchafts=
gruppen, Induſtrie Handel und Landwirtſchaft, ſeine Beziehungen
zu den breiteſten Verbraucherſchichten aller Art rechtfertigen den
Anſpruch auf Beachtung, den das Handwerk mit ſeiner
Reichshand=
werkswoche erreichen will.
Das deutſche Handwerk, ſo alt wie die deutſche Kultur, hat
ſeinen vielleicht ſchwerſten Kampf im vergangenen Jahrhundert
durchgemacht, als die Mechaniſierung der Gütererzeugung begann.
Es hat dieſen Kampf in hartem Ringen beſtanden und —
ſeitdem es die Maſchine in ſeinen Dienſt ſtellte, hat es ſeinen
Beſtandteil neben der Induſtrie behauptet!
Trotzdem gibt es — und das iſt nicht Schuld des Handwerks
ſelbſt, ſondern Schuld der Zeit — eine ganze Reihe von
Hand=
werkszweigen, die unerbittlich, zum Sterben verurteilt zu ſein
ſcheinen. Da iſt z. B. das Steinmetzgewerbe, das ſchwer
unter der zunehmenden Verwertung von Kunſtſtein leidet, oder
— in erſter Linie — das Holzbildhauergewerbe, das
1913 in 2300 Betrieben von 4500 Geſellen und 900 Lehrlingen
be=
trieben wurde. Heute zählt dieſer Handwerkszweig nur noch 1600
Betriebe mit 500 Geſellen und 200 Lehrlingen, der Rückgang
gegen die Vorkriegszeit beträgt alſo faſt 30 Prozent! Sehr ſchlecht
iſt auch die Lage des Drechſlerhandwerks, von dem es
1913 etwa 400 Betriebe mit 1031 Geſellen und 90 Lehrlingen in
Berlin gab, das heute aber nur noch 259 Betriebe mit 870
Ge=
ſellen und 20 Lehrlingen ſin der Reichshauptſtadt aufweiſt.
Das ſind erſchütternde Schlaglichter, die aber — und das ſoll
beſonders betont werden! — auf die Geſamtheit des Handwerks
ſo gut wie gar keinen Einfluß haben. Trotz ſterbender
Handwerks=
zweige: das deutſche Handwerk lebt und wird leben bleiben! Mit
der Verbeſſerung ſeiner techniſchen und betriebswirtſchaftlichen
Hilfsmittel wird es ſehr wohl imſtande ſein, ſeinen Platz
inner=
halb der deutſchen Geſamtwirtſchaft zu behaupten und —
zu verbeſſern!
Dr. A. W.
* Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
„Nach einmal erinnern wir an die feierliche Eröffnung unſerer
Handwerks=Ausſtellung; die heute vormittag um
11 Uhr im Großen Saale des Städt. Saalbaues erfolgt und zu
der die geſamte Bürgerſchaft herzlichſt eingeladen iſt. Die Feier
iſt umrahmt von Muſik=Vorträgen des Stadtorcheſters. Die
Aus=
ſtellung ſelbſt birgt eine Fülle beſonders ſehenswerter
handwerk=
licher Leiſtungen aus den verſchiedenſten Gebieten des Handwerks.
Der Kartenverkauf für die Opernaufführung „Die
Meiſter=
ſinger” am Sonntag, den 15. März, erfolgt an die Mitglieder
des Bezirksverbandes ſowie unſeres Vereins zu bedeutend
er=
mäßigten Preiſen nur noch bis heute vormittag.9 Uhr auf unſerer
Geſchäftsſtelle.
— Anläßlich der Reichshandwerkswoche findet eine
Ausſtel=
lung von Lehrlings= und Meiſterarbeiten im Saalbau ſtatt, bei
der die Inſtallateur= und Spengler=Vereinigung eine Anzahl
kunſt=
gewerblicher Handarbeitsſtücke zur Schau ſtellt. Da dieſen Stücken
ein beſonderer Wert beizumeſſen iſt, halten wir den Beſuch dieſer
Ausſtellung beſtens empfohlen.
Fabriklager: Werner Gerson, Fxankfurt a. Main,
„Cigarettenfrage.
die gibt es für mich nicht. Alle
meine Freunde rauchen wie ich
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Sie derändenn, sich nie
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Samstag, den 14. März 1931
Nummer 73
Aus der Landeshauptfkadk.
Darmſtadt, den 14. März 1931.
Abſtimmungs-Gedenkfeier.
Der Schleſierverein bittet uns um Aufnahme nachſtehenden
Aufrufs ſeines Schirmherrn Oberbürgermeiſters Mueller:
Der zehnte Jahrestag der oberſchleſiſchen Volksabſtimmung
naht!
Nach einem gewaltigen Abſtimmungskampfe um Oberſchleſien,
während dem das Abſtimmungsgebiet von der deutſchen
Verwal=
tung losgelöſt und einer interalliierten — militäriſchen —
Ver=
waltungskommiſſion mit entſcheidendem franzöſiſchen Einfluß
unterſtellt war, ſtimmte die oberſchleſiſche Bevölkerung nach dieſen
mit Blut und Tränen gezeichneten Abſtimmungsvorbereitungen
in der Volksabſtimmung am 20. März 1921 mit überwiegender
Mehrheit für ein Verbleiben bei Deutſchland!
In der Frühe des 21. März 1921 kündete der Funkſpruch das
Ergebnis der Volksabſtimmung in Oberſchleſien der ganzen Welt:
„Große Ueberlegenheit deutſcher Stimmen.—
rund 709 000 deutſche gegen 479000 polniſche
Stim=
men.” Unter Mißachtung dieſes Abſtimmungsergebniſſes wurde
das in Jahrhunderten aufgebaute einheitliche Wirtſchaftsgebiet
zerriſſen und der öſtliche, wirtſchaftlich wertvollere
Teil mit ½ der Gruben, und Hüttenanlagen und
1 Million deutſcher Volksgenoſſen durch den
Genfer Fehlſpruch Polen zugeſprochen! Ueber das
ſchwere Schickſal der Provinzen Ober= und Nieder=Schleſien wird
der ſchleſiſche Schriftſteller Hans Chriſtoph Kaergel in ernſter
Abſtimmungsgedenkfeier am Freitag, den 20. d.
Mts, 20 Uhr, im großen Saale des Saalbaues vor
der Darmſtädter Bevölkerung Zeugnis ablegen.
Dieſe Abſtimmungsgedenkfeier iſt angeregt und vorbereitet
vom Schleſier=Verein e. V. Darmſtadt, und die Darmſtädter
Stu=
dentenſchaft hat ſich mit ihm zu gemeinſamer Förderung der
Ab=
ſtimmungsgedenkfeier verbunden. Der Mozartverein und die
Orts=
gruppe des Reichsbundes ehem. Militärmuſiker haben ſich durch
dankenswerte Mitwirkung in den Dienſt Schleſiens geſtellt.
Die Abſtimmungsgedenkfeier ſoll aber auch ein Beweis des
Mitempfindens der Darmſtädter Bevölkerung für die Not und
owin=
des einmütigen Willens für die Stützung der ſo
zen ſowie der deutſchen Oſtmark überhaupt ſein. Es ergeht
des=
halb die Bitte, daß die Behörden und Vereine, die Schulen, alt
und jung, an der Feier teilnehmen!
— Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag und an allen
Wochen=
tagen um 11 und 11.30 Uhr vormittags Führungen. Die Kaſſe iſt
von 10.45 bis 11.45 Uhr geöffnet. In dieſer Zeit kann die
Madonna des Bürgermeiſters Meyer von H. Holbein d. Jg.
ge=
trennt von den Führungen beſichtigt werden.
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Die
Mit=
glieder des Vereins zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte
wer=
den darauf aufmerkſam gemacht, daß die auf den 16. März
feſt=
geſetzte Hauptverſammlung wieder aus Verhinderungsgründen
des 1. Vorſitzenden verlegt werden muß. Sie wird nun ganz
be=
ſtimmt am 23. März, abends 8 Uhr, im Orgelſaal des Neuen
Pa=
lais ſtattfinden. Das Programm des muſikaliſchen Teils wird den
Mitgliedern durch ein Rundſchreiben perſönlich bekannt gegeben
werden.
— Stadtkirche. Schon jetzt ſei darauf hingewieſen, daß am
Sonntag in acht Tagen, den 22. März, abends in der
Stadt=
kirche ein Konzert ſtattfinden wird, deſſen voller Ertrag der
Nothilfe der Gemeinde zugute kommen ſoll. Der Stadtkirchenchor
wird dabei zwei Motetten von Heinrich Schulz ſingen und aus
dem berühmten Motettenkranz. Arnold
Mendels=
ſohns Opus 90 den „Paſſionsgeſang”. Auf der Orgel kommen
zum Vortrag (durch Ludwig Borngäſſer) Präludium und
Fuge G=Doriſch von D. Buxtehude und von J. S. Bach die
Sonate in Bs=Dur und die Paſſacagia in C=Moll. Außerdem
wirkt noch eine ausgezeichnete junge Altiſtin aus Frankfurt a. M.
mit, Fräulein Erna Stoll, die Lieder und Arien von J. W.
Frank. Erlebach. Arnold Mendelsſohn und J. S. Bach ſingen
wird. — Eintrittskarten zum Preis von 50 Pfg. und 1 Mark
(numeriert) ſind ſchon jetzt bei Chriſtian Arnold am weißen
Turm zu haben.
— Vortragsabend der Geſangsausbildungsklaſſen von
Ma=
thilde Weber. Es ſei hiermit auf den am Donnerstag, den 19. d.
M., 20 Uhr, im Kleinen Saal des Städt. Saalbaus
ſtattfinden=
den Vortragsabend der Geſangsausbildungsklaſſen von Mathilde
Weber hingewieſen. Näheres wird noch bekanntgegeben
Kar=
ten im Sekretariat der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
ſtraße 36, Fernruf 3500 (Stadtverwaltung).
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Herr Studienrat
Dr. Grimm berichtet über ſeine Reiſe nach Algier. Eine Reihe
guter Lichtbilder, teils eigener Aufnahme, ergänzten die klaren
Ausführungen des Redners. Algier, eine franzöſiſche Kolonie,
hat die Größe des Deutſchen Reichs mit nur 6 Millionen
Ein=
wohnern. Die dünne Bevölkerung erklärt ſich aus klimatiſchen und
geographiſchen Gründen. Der Atlas durchzieht Algier in zwei
Ketten. Zwiſchen beiden Gebirgszügen, die eine Höhe von beinahe
2500 Metern erreichen liegt ein gewaltiges Hochland. Trocken
und öde liegt zwiſchen den grünen Mauern die Hochfläche, die nur
während des Winters geringe Regenmengen erhält. Jenſeits des
Saharaatlas breitet ſich die Wüſte mit ihren maleriſchen Oaſen
aus. Die Stadt Algier, einſt Mittelpunkt eines gefürchteten
See=
räuberſtaates, gibt vom Meer aus den Anblick einer echten
Mit=
telmeerſtadt. Schon auf dem freien Platz am Hafen zeigt ſich das
maleriſche, farbenprächtige Bild des Morgenlandes. Vielfarbig
iſt die Hautfarbe der mannigfach gemiſchten Bevölkerung. Vom
hellen Weiß der Euroväer über das Braun der Berber bis zum
ſatten Schwarz des Bantunegers ſind alle Schattierungen
vor=
handen. Buntfarbig ſind auch Kleider und Kopfbedeckungen. Es
iſt im Rahmen eines kurzen Berichts nicht möglich, weiter die
wertvollen Ausführungen des Redners zu bringen, dem der reiche
Beifall der aufmerkſamen Hörer bewies, daß er zu feſſeln wußte.
— Odenwaldklub. Bei der Vorwanderung die 22
Ortsgrup=
ven nach Darmſtadt führte, haben ſich im geſelligen Teil neben
den Geſangsabteilungen von Darmſtadt und Lichtenberg,
hervor=
getan die Herren Chriſtian Schöner, Rudolf Fey und
Hein=
rich Gutkäſe. Lauter Beifall lohnte ihre Geſänge ernſter und
heiterer Art.
Rund um den Erdball feierk chriſtliche Jugend
ein goldenes Jubiläum.
Die größte chriſtliche Jugendorganiſation der Welt beging ihr
gol=
denes Jubiläum. Vier Millionen Mitglieder des Jugendbundes für
E. C. (Entſchiedenes Chriſtentum) feiern den Tag, da vor 50 Jahren
durch Paſtor Dr. Francis E. Clark der Jugendbund im Pfarrhauſe der
Villiſton=Gedächtniskirche in Portland (Amerika) ins Leben gerufen
wurde. Der Zweck des Bundes ſollte ſein: „Ernſtes Chriſtenleben unter
den Mitgliedern zu verbreiten, ihre gegenſeitige Bekanntſchaft zu
för=
dern und ſie brauchbar zu machen zum Dienſt für Gott‟. Es wurde ein
Gelübde entworfen, das die Mitglieder übernehmen ſollten. Der junge
Pfarrer, der wußte, daß Tauſende von Paſtoren ſich nach einer
Arbeits=
weiſe ſehnten, durch die ſie die Jugend beſſer als bisher gewinnen und
für die Aufgaben des Reiches Gottes erziehen könnten, glaubte, in dem
Bund, den er ſatzungsgemäß geformt hatte, ein ſolches Mittel ſchaffen
zu können. Er gab am Abend des 2. Februar 1881 einer Anzahl junger
nichen die Satzungen und das Gelübde bekannt. Der Erfolg war.
daß 57 Mitglieder durch ihre Unterſchrift den Beitritt erklärten und
das Gelübde übernahmen.
Der Jugendbund, der ſo klein und unſcheinbar begann, nahm nun
einen unerhört ſchnellen Aufſchwung, wie ihn niemand, am
allerwenig=
ſten der Gründer ſelbſt, erwartet hatte. Bereits 5 Jahre ſpäter zählte
man 850 Bünde mit 5000 Mitgliedern. Von Jahr zu Jahr nahm die
Bewegung in allen Ländern der Erde zu. Tauſende von chriſtlichen
Jugendvereinen wurden in E.C.=Bünde mit umgewandelt, als die
Arbeitsweiſe des Jugendbundes bekannt wurde. Heute zählt der
Jugend=
bnnd für E. C. in 80 113 Bünden 4 Millionen Mitglieder,, die allen
Raſſen, Völkern und ſozialen Stellungen und über 100 derſchiedenen
evangeliſchen Konfeſſionen angehören. Bei der 8. Weltbundtagung des
Jugendbundes für E. C., die vom 5. bis 10. Auguſt 1930 in Berlin
in den Ausſtellungshällen am Kaiſerdamm ſtattfand, waren 46 Nationen
vertreten. Dieſe Tagung geſtaltete ſich zu einer machtvollen
Kund=
gebung für entſchiednes Chriſtentum. Man ſprach und ſchrieb mit Recht
von einem „Stockholm der Jugend”.
Die Hauptſtärke der Bewegung liegt allerdings nicht in ihren
Zah=
len, ſondern in ihrem Geiſt. Es lebt angriffsfreudiges miſſionariſches
Wollen in den Mitgliedern, die Chriſtus erlebten und erfuhren als
ihren Erlöſer und Heiland. Dieſes miſſionariſche Wollen wird durch
die Gruppenarbeit des Bundes angeregt und in die rechten Bahnen
ge=
lenkt. Da gibt es Einladungs= Ordnungs=, Miſſions=,
Sonnenſchein=
gruppen und ſolche, die die Aufgabe haben, über die eigentliche
Bundes=
arbeit hinaus den Mitmenſchen zu dienen und zu helfen. In
Deutſch=
land iſt der Jugendbund ſeit 1894 beheimatet. Sein Gründer iſt Paſtor
Blecher, Berlin=Friedrichshagen, damals Kandidat in Bielefeld. Der
erſte deutſche Jugendbund für E. C. wurde in Salzuflen von Pfarrer
Hobbing ins Leben gerufen. Obwohl einflußreiche kirchliche Kreiſe ſich
dem Jugendbund ablehnend gegenüberſtellten, weil man meinte, die Art
der beſtehenden Jünglings= und Jungfrauenvereine genüge, breitete er
ſich doch langſam, aber ſicher, immer mehr aus. Der Jugendbund iſt
beute mit ſeinen rund 1500 Bünden und etwa 50 000 Mitgliedern in
Deutſchland die drittgrößte evangel. Jugendorganiſation. Der deutſche
Verband des Jugendbundes, an deſſen Spitze ſeit 20 Jahren Pfarrer
Schürmann, der jetzige Bundesdirektor ſteht, umfaßt 21.
Landesver=
bände. Im Jahre 1926 wurde ein großes, prächtig gelegenes früheres
Sanatorium in Woltersdorf bei Erkner (Mark) als Bundeshauptſtelle
erworben, weil das bisherige Bundeshaus in Berlin=Friedrichshagen
den Anforderungen nicht mehr genügte. Neben der Leitung ſind eine
ausgedehnte Buchhandlung und der Verlag dort untergebracht, der
außer den Zeitſchriften wie „Führerhilfe”. Jugendhilfe‟, „
Sonnen=
ſtrahlen für die Jugend” und anderen eine anſehnliche chriſtliche
Litera=
tur herausbringt. 2 Sekretäre und Sekretärinnen des Reichsverbandes
und der einzelnen Landesverbände beſuchen und beraten die einzelnen
Bünde und leiten Neugründungen in die Wege. Seit 1924 wird neben
dem Dienſt der Neiſeſekretäre eine rege Miſſionsarbeit unter der
deut=
ſchen Jugnd durch Jugendzeltvorträge getrieben. Der deutſche
Jugend=
bundverband beſitzt drei Wanderzelte mit insgeſamt 4000 Sitzplätzen,
die im Sommerhalbjahr in verſchiedenen Städten der Jugendgewinnung
dienen. Das größte dieſer Zelte werden wir in den nächſten Monaten
zu dieſem Dienſt für drei Wochen in Darmſtadt haben. Die Zelte
konn=
ten durch die Gaben der Jugend beſchafft werden. Trotz planmäßiger
Gegenarbeit von freidenkeriſcher Seite ſind ſie meiſt bis auf den letzten
Platz beſetzt.
Gewiß würde der deutſche Zweig des Jugendbundes mit ſeiner
Mit=
gliederzahl im Blick auf andere Vereinigungen in Deutſchland wenig
bedeuten, wenn ſeine Jünger nicht bewußte Jünger Chriſti ſein
woll=
ten. Dieſer Wille iſt das innere Leben der Bewegung, was auch
äußer=
lich daraus erkennbar wird, daß in einem Jahre mehr als eine halbe
Million Mark aufgebracht wurden für die Innere und Aeußere Miſſion
und daß u. a. wöchentlich eine Viertelmillion Sonntags= und
Jugend=
blätter verbreitet werden. Insgeſamt gingen aus den Reihen des
Jugendbundes bisher über 4000 hauptamtliche Miſſionsarbeiter für das
In= und Ausland hervor, Pfarrer, Miſſionare, Prediger, Diakone und
Diakoniſſen. Im letzten Jahre waren es allein 434 Jugendbündler, die
in einen derartigen Dienſt eintraten.
Auch der feſtfeiernde Bund wird, im Verein mit anderen chriſtlichen
Beſtrebungen, dem ſittlichen Zerſetzungprozeß in unſerem Volke ſowie
der ſyſtematiſchen Los=von=Gott=Bewegung entgegenarbeiten und an
ſei=
nem Teil Licht in die Finſternis dieſer Zeit zu bringen ſuchen.
Wer Näheres über den Jugendbund erfahren will, wende ſich an die
hieſige Ortsgruppe in Darmſtadt, Mühlſtraße 24.
Anläßlich des goldenn Jubiläums des Jugendbundes für E. C.
ver=
anſtaltet die Ortsgruppe Darmſtadt am 15. März, abends 8 Uhr, eine
beſondere Gedenkfeier, zu der jeder, namentlich die Jugend, herzlich
will=
kommen iſt. Das Programm iſt reichhaltig und der Eintritt frei.
— Verein für das Deutſchtum im Ausland. Bei der am
Freitag, den 20. März, 20 Uhr, im Saalbau, ſtattfindenden großen
Kundgebung anläßlich des 10. Jahrestages der
oberſchleſi=
ſchen Volksabſtimmung dürfen die Mitglieder des V. D.A.
nicht fehlen. Der Schleſierverein lädt ſie herzlich ein und bietet
bei freiem Eintritt neben einer Rede des Oberbürgermeiſters
neben Darbietungen des Mozartvereins und des Vereins
ehema=
liger Militärmuſiker einen Vortrag des ſchleſiſchen Dichters Hans
Chriſtoph Kaergel über Schleſiens Schickſal.
Eine ſoldograliche Ausfielung
veranſtaltet von der Intereſſengemeinſchaft Darmſtädter
Fach=
fotografen, iſt bis zum kommenden Sonntag einſchließlich, bei
freiem Eintritt in der Eliſabethenſtraße 28 zu beſichtigen. Da
der Zweck der Ausſtellung, deren Beſuch empfohlen ſei, nicht ein
eigentlich künſtleriſcher, ſondern der iſt, über das Schaffen der
betreffenden Fotografen eine kurze Auskunft zu geben, begnügen
wir uus mit einer knappen Ueberſicht. Luiſe Brockmeyer
zeigt mit der ihr eigenen Unterordnung unter das Objekt eine
Reihe von Porträts und Kinderbildern, die ſich durch Erfaſſung
des Typiſchen auszeichnen. Außerdem ſind zwei Löwenporträts
und ein Händepaar beſonders ſchön. A. Fraatz iſt mit guten
Herren=, Damen und Kinderbildniſſen vertreten, A. Roſt mit ſehr
gelungenen Schloßinnenräumen. Fr. v. d. Smiſſen,
un=
zweifelhaft Meiſter in ſeiner Spezialität, zeigt Aufnahmen u. a.
von Holbeins Madonna und Feuerbachs Jphigenie. Sehr
in=
tereſſante Augenblicksaufnahmen, großenteils vom Reitſport,
Polo, Hindernisrennen und =ſtürzen, ſowie hiſtoriſche
Moment=
bilder, z. B. von der Mobilmachung, ſtellt Ed. Zinſel aus.
Atelier Hoffmann, Atelier Hanſen, C. H.
Stockhau=
fen. Lucie Gieſinger zeigen Porträtaufnahmen aus der
täglichen Arbeit, F. Emrich außerdem Foto=Radierungen, H.
Schramm kolorierte Porträts.
— Turnier des Darmſtädter Reitervereins. Es wird
hier=
durch auf das Inſerat des Darmſtädter Reitervereins beſonders
aufmerkſam gemacht. Die Veranſtaltung verſpricht eine ſehr ge
nußreiche zu werden. Alle intereſſierten Kreiſe ſind hierzu
freundlichſt willkommen.
— Skiklub Schwarzwald=Odenwald. Am Sonntag, dem 15
März 1931 vormittags 6.30 Uhr, fährt bei genügender
Beteili=
gung ein Omnibus nach dem Taunus Abfahrtsſtelle. Hotel
Traube Anmeldungen im Sporthaus Adelmann, Rheinſtraße 1214
Fernruf 1429. Führung: Skilehrer Bach.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus D Samstag14. März 14.30—17 30 Uhr
V ktoria und ihr Huſar
Heſienlandmiete 1,5 u. 111,
Preiſe 0 50—5 Mk.
20—22 15 Uhr
Im weißen Nöß!
Dſtdt. Volksb. Gruppe 1-IV
WS Preiſe 0.50—5 M 19.30—22.15 UIhr
Zum erſten Male:
Plaubart.
Zuſatzmiete V111
Preiſe 1 20—6 Mk.
Gutſcheine nicht gü tig Sonntag,
15 März 17.30—22 15 Uhr
die Meiſterſinger von Nürnberg
B 18 Preiſe 1.20—12 Mk
Gültigkeit der Gutſcheine
aufgehoben 14—15.30 Uhr
Schneewittchen
Marionettenbühne
Preiſe 0 40—3 Mk. Montag
16. März 20.15 Ende gegen 22 Uhr
Konzert der Liedertafel
Preiſe 1, 2, 3 M4t Keine Vorſtellung Dienstag
17. März 20— 22 Uhr
Sturm im Waſſerglas
420
Preiſe 1—10 Mk Keine Vorſtellung Mittwoch,
18 März 20—22 Uhr.
Der Tartuffe
K13 Bü.nenvolksbund
T Gr. 3 Preiſe 0.80—8 Mr Keine Vorſtellung Donnerstag,
19. März 1930—22 41 Uhr
Biltoria und ihr Huſar
Oſtor. Volksb. Gruppe 12W
G12 Preiſe 080—8 Mk Keine Vorſtellung Freitag,
20. März 19,30—21. 45 Uhr
Wozze.t
D’19
Preiſe 1—10 Mk. 70 Uhr
Kundgebung des Kulturkareul
der Hozialdemotratiſchen Tarte
Unkoſtenbei rag 50 9 Samstag.
21. März 20—22 Uhr
Sturm im Waſſerglas
Preiſe 1—10 Mk.
B19 193—22 Uhr
Blaubart
Zuſ.=M. I110
Preiſe 1.20—6 Mk. Sonntag
22, März 14.30—18.30 Uhr
Lohengrin
Heſſenlandm 17 5 u. III,10
u P4,Il3
Darmſt Volksb. Gr I—1V
Preiſe 1—10 Mk. 15—16.30 Uhr
Schneewittchen
Ma ionettenbühne
Preiſe 0.40—2 Mk. 20—23 Uhr
In neuer Inſzenierung
Torquato Taſſo
C19
Preiſe 1—10 Mr Unſtimmt
— Heſſiſches Landestheater. Heute findet im Kleinen. Haus
die Erſtaufführung der komiſchen Oper „Blaubart” von
Offen=
bach, in der textlichen Bearbeitung von Renato Mordo, unter
muſikaliſcher Leitung von Karl Maria Zwißler ſtatt. Regie:
Re=
nato Mordo, Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp. — Von
Montag, den 16. März, bis Donnerstag, den 19. März, bleibt das
Kleine Haus wegen baulicher Veränderungen geſchloſſen. —
Sonn=
tag, den 15. März, gehen um 17.30 Uhr im Großen Haus „Die
Meiſterſinger von Nürnberg” in Szene. — Mittwoch,
den 18. März gaſtiert das Overn=Enſemble unter muſikaliſcher
Leitung von Karl Maria Zwißler mit Wagners „Fliegendem
Holländer” in Worms. — Freitag, den 20. März, geht im
Großen Haus Alban Bergs Oper „Wozzeck” unter muſikaliſcher
Leitung von Dr. Karl Böhm in der Premierenbeſetzung in Szene
— Es ſei nochmals auf die am 22. März ſtattfindende
Auffüh=
rung des „Torauato Taſſo” von Goethe, die den Auftak
zum Goethejahr 1932 bildet, hingewieſen.
merken Sie sehr viel
vom Preisabbau und von der Billigkeit.
Mühlen Franck ist ausgicbiger kräftiger, gehaltvoller
daher viel billiger viel preiswerter als andere Kaffeewürzen.
Mühlen FrancK die gute Würze zu jedem Kaffeel
Nummer 73
Samstag, den 14. März 1931
Seite 7
Der neue Reichsbahn=Fahrplan.
Keiue Munſchloſigkeit der Berkehrsinkereſſenken. — Neue Bezirkseilzüge. — Berbeſſerte Anſchlüſſe.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Verkehrsverband.
In der letzten Zeit iſt aus der Preſſe hier und da aus dem
Umſtand, daß für eine Tagung des Landeseiſenbahnrats in
Frank=
furt a. M. in dieſem Jahre keine Anträge eingereicht worden ſind,
geſchloſſen worden, „die Verkehrsintereſſenten ſeien
wunſchlos”. Dieſe Auffaſſung iſt irrig: Wie in den
vergan=
genen Jahren, ſo haben die an der Förderung des Verkehrs
betei=
ligten Organiſationen pflichtgemäß unentwegt die
Verkehrsent=
wickelung beobachtet und der Reichsbahn eine durch die
Zeitver=
hältniſſe allerdings bewußt eingeſchränkte Anzahl von Wünſchen
übermittelt. Erfreulicherweiſe darf feſtgeſtellt werden, daß die
Reichsbahn, insbeſondere die begründeten Anregungen ſtets
zugängliche Reichsbahndirektion Mainz, trotz der ſchwierigen
allgemeinen Wirtſchaftslage eine wenn auch nicht große Reihe von
Verkehrsverbeſſer ungen vorſieht. Hier handelt es ſich
ganz überwiegend um die in unſerem Rhein=Main=Gebiet ſo
wich=
tige Zuggattung der Bezirkseilzüge, die erſtmalig nach
entſprechenden Vorarbeiten der Verkehrsorganiſationen im
Fahr=
plan des Sommers 1930 zur Einführung gelangt ſind. Der neue
Fahrplan, der am 15. Mai 1931 in Kraft tritt und deſſen erſter
Entwurf gerade eben zur Ausgabe gelangt iſt, fügt den
beſtehen=
den Bezirkseilzügen einige neue hinzu, die im einzelnen nachſtehend
aufgeführt ſeien:
Zwiſchen Wiesbaden Mainz=HFrankfurt und
zurück wird ein neues Eilzugspaar k 318321 verkehren, und zwar
Wiesbaden=H. ab 18.40, Mainz=H. ab 18,53, Mainz=Süd ab 18.57.
Rüſſelsheim 19 08, Frankfurt a. M. an 19.31, mit Anſchluß an den
beſtehenden k. 71 nach Oberheſſen-Kaſſel; in umgekehrter
Rich=
tung wird im unmitelbaren Anſchluß von dem etwas früher
ange=
brachten Schnellzug D 74 Hamburg-Kaſſel— Oberheſſen—
Frank=
furt ein Eilzug wie folgt verkehren; Frankfurt=H. ab 22 42.
Rüſ=
ſelsheim 23.03, Mainz=Süd 23.15, Mainz=H. 23. 19, Wiesbaden=H.
an 23.36 (zum Anſchluß an den letzten Perſonenzug ins
Rhein=
gau); der Eilzug hat in Mainz=Süd einen knappen Uebergang
auf den Triebwagen 548 nach Oppenheim.
Auch die Strecke Bingen—Mainz wird im neuen
Fahr=
plan eine Bereicherung erfahrn dadurch, daß im Anſchluß an den
außerordentlich flott geführten D 120, Köln=H. ab 6.50. Koblenz
8.15, Bingerbrück an 9.07 (und weiter über Bad Münſter a. St.
nach der Pfalz, Karlsruhe und München), ab Bingerbrück ein
Eil=
zug ab9. 15, Bingen ab 9.19. Ingelheim ab 9.30. Mainz=H. an 9.45
verkehrt: dieſer Zug wird in Mainz mit dem etwas früher
ge=
legten Bezirkseilzug A 314 künftig Wiesbaden ab 9.30 vereinigt,
um Mainz=H. 9.52, Mainz=Süd 9,56 zu verlaſſen und in
Frank=
furt=H. 10.30 einzutreffen. Auch in umgekehrter Richtung werden
die Binger Verbindungen dadurch verbeſſert, daß der zwiſchen
Frankfurt und Mainz beſchleunigt geführte, Perſonenzug 369.
Frankfurt=H. ab22.11, ab Mainz unmittelbar über Bingen, nach
Bingerbrück 23,55, fortgeſetzt wird; von hier beſteht noch Anſchluß
in Richtung Bad Kreuznach-Münſter a. St.
Auf der Strecke Wiesbaden Mainz=Darmſtadt
ſind bedauerlicherweiſe keine ins Gewicht fallende Verbeſſerungen
zu verzeichnen. Von Bedeutung und ein weſentlicher Fortſchritt
iſt indeſſen, daß der Bezirkseilzug A 286 Wiesbaden=H. ab 13.53,
Mainz=H. ab 14.07—der bisher in Darmſtadt endete, von hier aus
ab 14.46 (mit Anſchluß aus Worms-Bensheim, ſ. u.) bis
Aſchaffenburg, an 15.26, weitergeführt wird; es entſteht auf
dieſe Weiſe ein vorzüglicher neuer Anſchluß in Aſchaffenburg auf
dem kürzeren Wege über Darmſtadt an den Schnellzug D 58 nach
München ſowie Nürnberg—Wien. Der Gegenzug wird im
An=
ſchluß an den in einen Eilzug umgewandelten beſchleunigten
Per=
ſonenzug aus (München MNürnberg—Würzburg—Aſchaffenburg
ab 19.06 gefahren. Darmſtadt an 19.47, mit Uebergang auf B. 100
nach der Bergſtraße—Mannheim—Heidelberg-Karlsruhe und
Freiburg. Der Zug fährt nach einem längeren Ueberlager zwecks
Aufnahme wichtiger Anſchlüſſe wie bisher Darmſtadt ab 20.,34 in
der Lage des bisherigen L 279 nach Mainz—Wiesbaden=H. Die
einzigen Schnellzüge 1 167/168 auf der Strecke Darmſtadt—
Aſchaf=
fenburg, die gleichzeitig auch für Mainz von Bedeutung ſind und
deren Wegfall im vergangenen Winter in weiteſten Kreiſen
be=
dauert wurde, werden wieder eingelegt, und zwar ganzjährig.
Der ſo vorteilhafte Weg vom Rhein nach Bayern über
Darm=
ſtadt, deſſen zeitgemäßer Ausbau durch die Zugeinſchränkungen
des Winters leider in Frage geſtellt worden iſt, wird ſomit erneut
erſchloſſen werden.
Auch die Strecke Darmſtadt Frankfurt wird ein
neues Eilzugspaar erhalten in Geſtalt des E 341, Darmſtadt=H. ab
7.40, mit Halt in Langen, Frankfurt=H. an 8.08: dieſer Zug wird
namentlich auch für den Berufsverkehr von Wichtigkeit werden.
In der Gegenrichtung wird ein neuer Eilzug E 350 (nach
Auf=
nahme des Anſchluſſes von D 74 aus Hamburg-Kaſſel—
Ober=
heſſen) Frankfurt=H. 229 44 verlaſſen, um nach nur 24 Minuten
Fahrzeit in Darmſtadt 23,08 anzukommen.
Eine grundlegende Neuerung im Fahrplan der
Reichsbahn=
direktion Mainz bedeutet die Erſchließung des Weges von
Worms nach der Bergſtraße (Bensheim), für den
durch=
gehenden Eilzugsverkehr: Die Reichsbahn hat
erfreu=
licherweiſe den Anregungen der Verkehrsintereſſenten dadurch
ent=
ſprochen, daß ſie im neuen Fahrplan erſtmals ein neues
Eil=
zugspaar WormsBensheim—Darmſtadt—
Frank=
furt vorſieht. Zug A 345, der Lisher lediglich zwiſchen
Darm=
ſtadt und Frankfurt verkehrte, wird bereits von Worms aus
ge=
fahren, ab 13,56, Bensheim ab 14.22 (mit unmittelbarem
Per=
ſonenzuganſchluß von der oberen Bergſtraße) Darmſtadt ab 1442,
Frankfurt=H. an 15.09. In Darmſtadt hat dieſer Zug einen
Ueber=
gang auf den neuen Eilzug nach Aſchaffenburg; ab 14.46.
ſo daß aus der Pfalz und dem ſüdlichen Rheinheſſen auf dem
Wege über die Bergſtraße und Darmſtadt eine neue Verbindung
nach Nordbayern und Oeſterreich geſchaffen wird. In
umgekehr=
ter Richtung wird der bisher auf die Strecke Frankfurt—
Darm=
ſtadt beſchränkte Bezirkseilzug k 348. Frankfurt ab 20.47,
Darm=
ſtadt an 21.11, über Bensheim. ab 21.32, nach Worms, an 21 57,
fortgeſetzt. Beide neue Bezirkseilzüge haben in Worms Anſchluß
von und nach Ludwigshafen mit beſtehenden D=Zügen.
Gleichzeitig werden die Frühnachmittagsverbindungen der
Berg=
ſtraße zwiſchen Darmſtadt und Frankfurt dadurch verbeſſert, daß
der 13.27 in Darmſtadt eintreffende Perſonenzug 941. (mit
An=
ſchluß an den im Sommer wieder verkehrenden Bezirkseilzug
B 287, Darmſtadt ab 13 52 nach Mainz—Wiesbaden mit guten
An=
ſchlüſſen an die Rheinlinien) unmittelbar beſchleunigt, ab 13 33,
nach Frankfurt an 1409., meitergefahren wird, ſo daß die
his=
herige leidige Ueberholung dieſes Zuges in Langen durch RD. 5
wegfällt. Nach ED.5 wird ein neuer, auf allen Stationen
halten=
der Perſonenzug. Darmſtadt=H. ab 1407, Frankfurt=H. an 14 53,
verkehren. Zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt wird mit
An=
ſchlüſſen aus Kaſſel—Oberbeſſen und Behra am ſpäteren
Vor=
mittag ein beſchleunigter Perſonenzug 926. Frankfurt=H. ab 11.20,
Darmſtadt=H. an 1150 eingelegt. Auch ſonſt wird auf die
Ver=
beſſerung der Anſchlüſſe zwiſchen Oberbeſſen und Darmſtadt ein
beſonderes Gewicht gelegt. So wird D 94. Frankfurt ah 21 56.
unmittelbaren Eilzugsanſchluß aus Richtung Hamburg-Kaſſel.
Oberheſſen erhalten, während in umgekehrter, Richtung, durch
weſentliche Beſchleunigung des 1 95. Darmſtadt=H. künftig ſtatt
8 45 ab 8.31. mit nur 6 Minuten Uebergang ein Anſchluß nach
Oberheſſen—Kaſſel—Hamburg in Geſtalt des in einen Eilzug
um=
gewandelten beſchleunigten Perſonenzugs gewahrt wird. Die
be=
ſchleunigten Perſonenzüge 847/848 Freiburg—Darmſtadt
Frank=
furt—Mainz=H. hzm Mainz—Kaſtel—Cleve und zurück ſind
für den Sommerabſchnitt wieder vorgeſehen, während die für die
Main=Neckar=Bahn wichtigen Eizüge A 97/08, ſoweit, das bisher
vorliegende Material es erſehen läßt, zwiſchen Mannheim und
Frankfurt ganzjährig befördert werden ſollen.
Alles in allem genommen, wird der neue Fahrplan von
dem beſtehenden nicht allzu ſtark abweichen; die oben
angeführten Verkehrsverheſſerungen werden, von den
Beteiligten dankbar begrüßt und als Beweis dafür
gewer=
tet werden, daß bei der Reichsbahndirektion Mainz
das ernſte Beſtreben beſteht, in enget
verſtänd=
nisvoller Zuſammenarbeit mit den für die
Entwick=
lung der Verkehrsgeſtaltung zuſtändigen
Verkehrsorgani=
ſationen, den Induſtrie= und Handelskammern
wie den Verkehrsvereinen und =verbänden im
Rah=
men des Möglichen mit ſparſamen Mitteln wirkſame
Ver=
kehrserleichterungen zum Nutzen des Schienenweges zu
ſchaffen.
Aus den Ddarmfädter Aiciſielieten.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen den Senſations=Detektiv=Film „Der Hund von
Bas=
kerville‟. Er iſt ſchon ein bißchen alt und abgeſpielt, dieſer
Geiſterköter, mit deſſen Hilfe ein raffiniertes Mordgenie das
ganze Geſchlecht der Grafen und Lords von Baskerville ausrotten
wollte, bis ihn ſchier bei der Jagd nach ſeinem letzten Opfer das
Geſchick ereilte. Dann nämlich, als der berühmteſte aller
eng=
liſchen Detektive zur Aufklärung der geheimnisvollen Mordtaten
herangeholt wird und den Mörder ſtellt. In Gemeinſchaft mit
ſeinem Freunde Watſon natürlich. — Richard Oswald hat ſich
dieſes Vorwurfs, der bekanntlich auch ſchon als Bühnenſtück
ver=
arbeitet wurde, mit viel Geſchick angenommen und wußte in einer
Neihe wirkſamer Bilder das Schauerlich=Geheimnisvolle gut zu
geſtalten. Aber, wie geſagt, der Vorwurf iſt ſchon ein bißchen alt,
und heute verlangt man ſchon anderes in Senſation!
Der „Draufgänger” mit Syd Chaplin und Betty
Balfour iſt ein umfangreiches amerikaniſches Luſtſpiel mit dem
gewohnten Aufwand und den gewohnten Uebertreibungen, die
immer ins Groteske führen bei den amerikaniſchen Luſtſpielen, die
aber immer ihr Publikum finden.
Union=Theater.
Die erfolgreiche, bekannte Operette „Die Faſchingsfee‟
iſt zu einer Tonfilm=Operette umgearbeitet und hat — ganz im
Gegenſatz zu anderen derartigen Verſuchen — nichts an Wirkung
eingebüßt. Hans Steinhoff, der die Regie führte, hat ſich
erfreulicherweiſe ſtark an die „Originaloperette” angelehnt und
die einem Film zur Verfügung ſtehende Großzügigkeit geſchickt
ausgenutzt, Kalmans vertraute Weiſen klingen bei luſtigen,
aus=
gelaſſenen Faſchings= und Atelierfeſten. Hübſche Frauen beleben
den Film, und insbeſondere die temperamentvollen liebreizenden
Hauptdarſtellerinnen Anny Ahlers als Gräfin Alexandra und
Camilla Spira als Lori bringen Leben und Frohſinn, natürlich
auch den nötigen Schuß Sentimentalität. Die männlichen
Haupt=
rollen ſind mit W. Janſſen, E. Verebes, V. de Kowa,
J. Falkenſtein und H. Halm gut beſetzt. Die Faſchingsfee
im Film vermittelt einige vergnügte Stunden. — Nelen dieſem
Hauptfilm wird noch der intereſſante Kulturfilm „Wodie Iſar
rauſcht” mit herrlichen Natur= und Städtebildern, und ein
er=
götzlicher Kurztonfilm „Flick und Flocky unter den
In=
dianern”, ſowie die ſehr reichhaltige Wochenſchau gezeigt. Im
ganzen alſo ein Programm, das durch den Beſuch die Schwere des
grauen Alltags etwas vergeſſen läßt.
Einbrecher bei der Arbeit. In der Nacht vom 11. zum 12.
März 1931 wurde in die Räume des Hallenſchwimmbades in
Darmſtadt ein Einbruch verübt. Die Diebe zerſchlugen eine
Fen=
ſterſcheibe im Erdgeſchoß und gelangten auf dieſe Weiſe in das
Innere des Gebäudes. Im Kaſſenraum wurde nur nach Geld
ge=
ſucht, aber ſolches nicht gefunden. Hierauf drangen die Diebe auch
noch in das Friſeurgeſchäft im Hallenſchwimmbad ein. Hier
er=
gatterten ſie etwas Kleingeld, einige Stücke Toilettenſeife und
eine Schachtel Präſervativs. — Am 9. März und am 12. März
1931 wurden aus Häuſern am Erlenberg und am
Frankenäcker=
weg mittels Einbruchs Lebensmittel entwendet. In dieſen Fällen
hatten es die Diebe wahrſcheinlich nur auf Lebensmittel
abge=
ſehen, denn andere wertvolle Gegenſtände ließen ſie unbeachtet.
Wer hat ſie geſehen? Anfang März 1931 wurde am Hauſe
Rheinſtraße 1234 ein Glasſchild gewaltſam entfernt. Das Schild
trug die Aufſchrift „Alfred Biel, Bezirksdirektor der Gothaer
Lebensverſicherungsbank”. — An einem Verkaufshäuschen am
Bahnhofsplatz wurden in der Nacht zum 3. März mehrere
Emaille=
ſchilder abgeriſſen und entwendet. Anfang März 1931 wurde an
der Nordſeite des Platanenhains eine Figur umgeworfen und
be=
ſchädigt.
Wer war der Kraftfahrzeugführer? Am 11 Fehr. 1931
wurde an der Ecke Frankfurter= und Aliceſtraße eine
Straßen=
laterne von einem vorüberfahrenden Kraftfahrzeug beſchädigt.
Fahrraddiebſtähle. Geſtohlen wurden: Am 7. März aus
dem Hofe der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe ein Herrenrad, Marke
W. K.C.; am 9. März aus dem Hinterhofe Eliſabethenſtraße 66
von einem dort aufgeſtellten Motorrad ein Boſchhorn. Am
glei=
chen Tage aus einem Keller der Firma Bahnbedarf,
Blumenthal=
ſtraße, von einem Fahrrad ein Dynamo. Marke Berko”, in der
Nacht vom 10. zum 11. März am Oſtbahnhof von einem dort
auf=
geſtellten Milchwagen ein Hinterrad; das Rad hatte einen
Durch=
meſſer von etwa 50 Zentimetern. Es war mit grüner Oelfarbe
geſtrichen. An Stelle des geſtohlenen Rades wurde ein altes,
un=
brauchbares Rad zurückgelaſſen. Am 12. März vor der Hauptpoſt
in der Rheinſtraße ein Herrenrad.
Büidblank das Heam, bCitnsauben die Wäsche-
und loden Monak eine gediegond Sunlicht-Gobe!
Die sparsame Hausfrau
ver=
wendet für das Reinhalten des
Hauses und aller Wäsche die
drei guten Sunlicht-Erzeuenisse:
Lux Seifenflocken mit ihrem
herrlichen Schaum für alle
Wäsche — auch für die große.
Die reine, ausgiebige Sunlicht
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Haus. Das sparsame. Vim zum
Putzen und Scheuern aller
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des Monats bringen die
Gut-
scheine aller dieser Sunlicht-
Produkte einen langersehnten
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Kettwig:
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Werbegaben-
katalog einen praktischen Gurkenhobel ausgesucht.
Seite 8
Samstag, den 14. März 1931
Nummer 73
Lokale Veranſtallungen.
Die bierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Der junge indiſche Denker J. Kriſhnamurti befindet
ſich zur Zeit auf einer Europareiſe und wird im April auch in
Deutſchland einige Vorträge halten. Zur Einführung in ſeine
Ideenwelt findet am Montag, den 16. März, abends, im Feſtſaal
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlsſtr. 2, ein Vortrag von
Kapitänleutnant a. D. H. Dorſch, Frankfurt a. M., ſtatt. Der
Vortragende wird auf Grund ſeiner perſönlichen Erlebniſſe
ſchil=
dern, wer Kriſhnamurti iſt und was er will. Anſchließend an den
Vortrag findet Fragebeantwortung ſtatt. (Siehe heutige Anz.)
Leipziger Soloquartett für
Kirchen=
geſang. Das berühmte Soloquartett für Kirchengeſang, unter
Leitung von Prof. Bruno Röthig. Leipzig, das ſich zurzeit auf
einer Tournee durch Deutſchland befindet, wird am Samstag,
den 21. März, in der Martinskirche allen Freunden kirchlicher
Muſik einen erleſenen Kunſtgenuß bieten. Viele Beſucher früherer
Konzerte werden ſich noch mit dankbarer Freude der vier
begna=
deten Sänger bzw. Sängerinnen erinnern, deren herrliche, von
hoher Geſangskultur und hervorragender techniſcher Schulung
zeu=
gende Stimmen das Konzert zu einer Feierſtunde tiefſten
reli=
giöſen Erlebens geſtalteten. Das Konzert wird aus dem reichen
Schatz kirchlicher Weiſen eine Auswahl von Paſſions= und
Oſter=
liedern darbieten, die, von hohem künſtleriſchen Geiſt erfüllt, in
plaſtiſcher Weiſe die Entwicklung des kirchlichen Kunſtgeſangs ſeit
dem 16. Jahrhundert dem Zuhörer vor die Seele ſtellen werden.
Die Heſſiſche Familiengeſchichtliche
Ver=
einigung hält am Dienstag, dem 17 März ihre nächſte
Monatsverſammlung ab. Es hält dabei Geheimerat Hermann
Welker einen Vortrag „Aus dem Leben der Familien
Oſann und Backofen”. Gäſte können auf Wunſch eingeführt
werden. Die Mitglieder des Vereins Alt=Darmſtadt ſind
aus=
drücklich eingeladen.
Der Evangeliſche Arbeiter= und
Handwer=
kerverein veranſtaltet am Sonntag, den 15. März, abends, im
Vereinshaus „Feierabend”, Stiftſtraße 51, einen Familienabend.
Ein ſchönes reichhaltiges Programm iſt vorbereitet, ſo daß der
Abend einen gemütvoll unterhaltenden Verlauf nehmen wird.
Starkenburger Automobilklub. Sonntag, den
15 März 1931. Klubanfahrt. Start 2 Uhr mittags auf dem
Marktplatz. 3½ Uhr Eintreffen an dem Straßenumbau hinter
Heppenheim, wo Herr Oberbaurat Baltz, Leiter der
Provinzial=
verwaltung, einen kurzen Vortrag über die Gradlegung der
Todeskurve und die vorgeſchichtlichen Funde beim Straßenumbau
halten wird. Vorſichtige Fahrt über die Bauſtelle nach dem
Bir=
kenauer Tal. Um möglichſt zahlreiche Beteiligung wird gebeten.
— Evangel Jugndgemeinſchaft. Es wird
noch=
mals auf den Paſſionsjugendgottesdienſt aufmerkſam gemacht, der
heute abend um 8 Uhr in der Schloßkirche ſtattfindet und bei dem
Pfarraſſiſtent Becker von der Waldkolonie predigen wird.
— Der Schleſier=Verein e. V. hält heute abend
Alexanderſtraße 12 ſeinen Vereinsabend ab, in dem die letzten
Vorbereitungen für die öffentliche Abſtimmungsgedenkfeier am
20. d. M. im Städtiſchen Saalbau getroffen werden. Herr
Ober=
bürgermeiſter Mueller iſt Schirmherr der Feier an der der
Mo=
zart=Chor und die Ortsgruppe ehemaliger Militärmuſiker
mit=
wirken. Zur Förderung der Abſtimmungsgedenkfeier hat ſich ferner
auch die Darmſtädter Studentenſchaft mit uns verbunden.
Zahl=
reicher Beſuch der Vereinsverſammlung wird erwartet.
Turngemeinde Beſſungen 1865 e V.
Kommen=
den Sonntag, den 15. März 1. J., findet die diesjährige 3.
Wan=
derung ſtatt. Diesmal führt uns der Weg in den vorderen
Oden=
wald, und zwar über Nieder=Beerbach nach Wembach.
Selbſtver=
ſtändlich wird eine Frühſtücksraſt eingelegt. Führer ſind die
Tur=
ner Meß. Otto. und Schweinsberger, Phil. Die Zuſammenkunft
iſt Ecke Goethe= und Landskronſtraße, von wo pünktlich um 8,30
Uhr abmarſchiert wird. Für Verpflegung haben die Führer
ge=
ſorgt, kann aber nichts ſchaden, wenn man ſich trotzdem vorſieht.
— Alſo alle Mann an Bord am Sonntag vormittag.
— Im Datterich, Kiesſtraße 27, findet heute abend ein
großes Preisraten=Konzert ſtatt. Es ſtehen wertvolle Gewinne,
ſofort zum Mitnehmen, bereit. Das Schiedsgericht wird z. T. vom
Publikum aus dem Publikum gewählt. Morgen mittags und
abends die beliebten Konzerte. (Siehe Anzeige.)
Heute abend 8 Uhr und täglich abends ſpielt die neue
Künſtlerkavelle vom Hotel Marquardt Stuttgart in der
Rhein=
gauer Weinſtube, Luiſenplatz 1.
Orpheum. Drei Schlußvorſtellungen Kaßners
Zauberſchau. Heute Samstag, 8.15 Uhr, ſowie morgen
Sonntag, 4 und 8.15 Uhr, finden die Abſchiedsvorſtellungen des
größten Zauberers aller Zeiten ſtatt. In dieſen drei
Vorſtellun=
gen gelangt das Verſchwinden von 12 Perſonen aus dem
Zu=
ſchauerraum zur Vorführung. — Für die Nachmittagsvorſtellung.
15. März, ſind noch genügend Plätze von 40 Pf. bis 1,50 Mk. in
den bekannten Verkaufsſtellen erhältlich. — Die noch im Umlauf
befindlichen Ermäßigungskarten für Plakat=Aushang haben nur
noch Gültigkeit zum Umtauſch in der Vorverkaufsſtelle Ernſt=
Lud=
wigſtraße 14 (früher Boßler) und an der Orpheumskaſſe ab 7 Uhr
abends, bis einſchließlich 15. März. Telephoniſche Beſtellungen
werden auch angenommen unter 389. (Siehe Anzeige.)
— Im Rahmen einer der beliebten Film=Morgenfeiern läuft
in den Helia=Lichtſpielen am Sonntag vormittag 11.15 Uhr „
Nord=
land — Odins Paradies”, einer der ſchönſten Kulturfilme der
Gegenwart. Es iſt der Direktion gelungen, ſich dieſen
hervorrg=
genden Film zur Wiederholung zu ſichern und entſpricht damit
den von vielen Seiten an ſie herangetretenen Wünſchen.
Jugend=
liche haben Zutritt.
Heute Samstag, morgen Sonntag, finden im Hotel=
Reſtau=
rant Poſt am Hauptbahnhof in ſämtlichen Parterreräumen die
allerſeits beliebten ſchönen Geſellſchaftsabende mit Tanz ſtatt. Alle
Beſucher dieſer Abende werden immer wieder gerne darauf
zu=
rückkommen, und dürfte an dieſer Stelle nochmals beſonders darauf
hingewieſen ſein. (Siehe bitte heutiges Inſerat.)
Tageskalender für Samstag, den 14. März 1931.
Heſſiſches Landestheater. Großes Haus, Anfang 14,30
Uhr, Ende 17.30 Uhr: „Viktoria und ihr Huſar”,
Heſſenland=
miete 1,5 und III,9. — Anfang 20 Uhr, Ende 22,15 Uhr: „Im
weißen Rößl”. Darmſt. Volksb. Gruppe I—TV. W 6. — Kl.
Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. zum erſten Male:
„Blaubart”. Zuſatzmiete Vl, 11. — Orpheum. 20.15 Uhr:
Zaubervorſtellung Kaßner. — Konzerte: Theater=Reſt.,
Zur Oper, Rheingauer Weinſtube, Schloßkeller, Datterich, Zunk
Tropfſtein, Sportplatz=Reſtaurant Böllenfalltor, Alter
Rats=
keller, Darmſtädter Hof, Monopol. Rummelbräu. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Nachrichten des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 8. März: Eliſabeth Trautmann, 22 Tage,
Stein=
ackerſtr. 2. Heinrich Weintz, Eiſenbahnſchloſſer i. R., Aliceſtr. 37. Am
7. März: Joſephine Grote, geb. Zimmermann, 72 J.. Ehefrau des
Schuhmachermeiſters, Mollerſtr. 7. Am 8. März: Eliſe Stockſieker, geb.
Baltz, 78 J., Witwe des Zieglers, Kahlertſtr. 12. Adam Seipel,
Eiſen=
bahnbetriebsaſſiſtent, 46 J., Exerzierplatz 13b. Katharina Wiener, geb.
Buch, 72 J.. Witwe des Stationsvorſtehers, Wittmannſtr. 31. Adam
Wetteroth, Stationsvorſteher i. R., 65 J., König i. Odw. Am 9. März:
Karl Freund, Kaufmann, 25 J., ledig, Langen, hier, Hermannſtr. 6.
Auguſte Wilhelmine Sophie Pauline Bernbeck, geb. Trautwein, Witwe
des Pfarrers i. R., Mathildenſtr. 14. Elfriede Ottilie Saile, 13 Tage,
Schepp=Allee 67. Am 8. März: Wilhelmine Eliſabeth Julie Schäfer,
geb. Bergen, Ehefrau des Oberlehrers. Am Erlenberg 14. Am 10. März:
Johannes Emich, Müller und Landwirt, 73 J., Eberſtadt, Kr.
Darm=
ſtadt, hier, Erbacher Str. 25. Am 9. März: Peter Heinrich Geißer,
Kolporteur, 72 J., Heidelberger Str. 28. Am 10. März: Georg Karl
Philipp Zöller, Lokomotivführer i. R., 67 J., Mollerſtr. 37. Friedrich
Ehrhardt, Kaufmann, 50 J.. Erbacher Str. 55. Eliſabeth Hennecke, geb.
Faller, 70 J., Witwe des Oberſtleutnants, in Auerbach (Bergſtr.) hier,
Erbacher Str. 25. Alfred Herbert Langenbach, Schüler, 16 J.,
Wilhel=
minenſtr. 20. Cleopha Diefenbach, geb. Maiberger, 73 J., Witwe des
Zigarrenmachers, Schloßgaſſe 28. Am 11. März: Franz Georg Karl
Friedrich Groll, Kunſtmaler, 70 J., Wendelſtadtſtr. 28. Anna
Mar=
garete Chriſtiane Johannette Reitz, Pridatin, ledig. Rückertſtr. 27. Am
12. März: Johanna Lauer, geb. Gniß, 80 J., Witwe des Dachdeckers,
Erbacher Str. 45. Am 11. März: Katharina Hanika, ohne Beruf, ledig.
Liebfrauenſtr. 104. Ferdinand Theodor Reinhard Heinrich Fuhr,
Rech=
nungsrat i. R., Heinrichſtr. 55. Margaretha Katharina Vogel, geb. Balk.
52 J., Ehefrau des Hilfsarb., Wilhelm=Gläſſingſtraße 5. Am 12. März:
Marianne Colin, 9 Monate, Große Ochſengaſſe 37. Katharina Platz,
geb. Manz, 52 J., Ehefrau des Apothekers, Frankenſteinſtr. 54. Am 13.
März: Barbara Stelzer, geb. Haßler, 69 J., Witwe des Zimmermanns,
Arheilger Str. 50.
Kirchliche Nächrichken.
Samstag (14. März).
Stadtkirche. Abends 7 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die
Lurasgemeinde. Pfarrer Kleberger. Abends 8.30 Uhr: Andacht.
Schloßkirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht der
Jugendgemein=
ſchaft. Pfarraſſiſtent Becker.
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Pfarrer Beringer.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
Sonntag Lätare (15. März).
Stadtkirche Vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation
und Feier des heiligen Abendmahls für die Lukasgemeinde. Pfarrer
Kleberger. Kollekte für die Nothilfe der Lukasgemeinde. Nachm 3 Uhr:
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der Markusgemeinde.
Pfarrer Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht ge
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß,
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Nachm. 3 Uhr Vorſtellung
und Prüfung der Konfirmanden der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Nachm. 5.30 Uhr: Vortrag von Frau Galliſon=Reuter: „Amerikas Volk
und Kirche in der Einſtellung zu Deutſchland während des Krieges und
nach demſelben” Eintritt frei.
Mittwoch, den 18. März, abends 6 Uhr: 5. Paſſionsandacht: Vor
Herodes und Pilatus. Pfarrer Kleberger
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Kon=
firmanden. Dekan Zimmermann. Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Dekan Zimmermann,
Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Donnerstag,
den 19. Marz, abends 8 Uhr; 5. Paſſionsandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Konfirmandenfaal im Schloß. Dienstag, den 17. März, abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, den 18.
März, und Samstag, den 21. März, nachm. 2—4 Uhr:
Handarbeits=
fchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, den 19. März, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, den 21. März,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgen einde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, den 15. März, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (gemeinſamer Abend).
Familienabend der Schloßgemeinde. — Montag, den 16. März, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Jugendbund der
Lukas=
gemeinde (ältere Abteilung). — Dienstag, den 17. März, abends 8 Uhr=
Kirchenchor der Stadtkirche. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
fältere Abtlg.). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(füngere Abtlg.). — Mittwoch, den 18. März, nachm. 4 Uhr: Jungſchar
der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirckhenchor der Stadtkapelle und
Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abtlg.). —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abtlg.). —
Don=
uerstag, den 19. März, abends 8 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde
(Nothilfe=Kreis). — Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abtlg.). —
Freitag, den 20. März, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde
Jugendbund der Markusgemeinde (füingere Abtlg.). — Jugendbund
Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Landeskirchenrat D. Waitz.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim.
Heidelberger Straße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, eine
Treppe. Sprechſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. (außer
Sams=
tags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584. Jugendfürſorge,
Ingendge=
richtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung in
Wohnungsangelegenhei=
ten, Eheberatung. Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürforge.
Rechtauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangelegen=
heiten), Sprechſtunden nur vormittags, außer Mittwochs und Samstags.
Verband evangelifch=kirchlicher Frauenvereine in Heſſen.
Donners=
tag, den 19. März, nachm. 2.30 Uhr im Rummelbräu: Vortrag des
Herrn Prälaten D. Dr. Dr. Diehl: „Die heſſiſche Reformation als
ſo=
ziale Tat.”
Martinskirche. Vorm. 9 Uhr: Konfirmation der erſten
Konfirman=
denabteilung der Martinsgemeinde=Oſt mit Feier des heiligen
Abend=
mahls. Pfarrer Beringer. Kollekte für kirchliche Zwecke. — Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Landeskirchen=
rat D. Waitz. — Nachm. 3.30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
zwei=
ten Konfirmandenabteilung der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr.
Bergér. — Abends 6 Uhr: Landeskirchenrat D. Waitz.
Mittwoch, den 18. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfar=
Samstag, den 21. März, abends 8 Uhr: Konzert des Leipziger
Solo=
quartetts für Kirchengeſang (Prof. Röthig). Zum Vortrag kommen
Paſ=
ſions= und Oſterlieder. Eintritt: 1.— Mk. und 50 Pfg. (im Vorverkauf:
80 und 40 Pfg. im Chriſtlichen Verein junger Männer, Alexanderſtr. 22,
und in den durch Aushang bezeichneten Stellen).
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag, den 16.
März, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Teeabend des Frauenvereins
und der Männervereinigung mit Anſprachen und muſikaliſchen
Darbie=
tungen. — Dienstag, den 17. März, abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, den
19. März, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt);
im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung (Weſt); Mauerſtr. 5:
Poſaunen=
chor. — Freitag, den 20. März, abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mütter=
abend (Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend (Weſt);
Jugendvereini=
gung (ältere Abtlg.).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung
und Prüfung der Konfirmanden des Südbezirks. Pfarrer Goethe.
Mittwoch, den 18. März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht in der
Kirche. Pfarrer Goethe.
Veranſtaltungen: Montag, den 16. März, abends 8 Uhr:
Kirchenchor und Mütterabend.
Die Johanneskirche iſt vormittags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=GerhardtH=aus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Dienstag, den 17. März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht.
Pfarr=
aſſiſtent Becker.
Veranſtaltungen: Donnerstag, den 19. März, abends 8 Uhr:
Mütterabend.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarxer Irle. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt (
Weſt=
bezirk). Pfarrer Irle. — Abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarxer
Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, den 15. März, abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung. — Monkag, den 16. März, abends 8.15 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung. — Mittwoch, den 18. März, abends 8 Uhr: 6.
Pafſions=
andacht. Pfarrer Irle. — Donnerstag, den 19. März. nachm. 2.30 Uhr:
Frauenverſammlung im Rummelbräu. — Abends 8 Uhr: Mütterabend.
— 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung: Heimabend (Gruppe 3). — Freitag,
den W. März, abends 8 Uhr: Mädchenchor: — 8.15 Uhr: Kirchenchor,
Samstag, den 21. März, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, den 15. März, abends 8 Uhr:
Gemeindeabend (Frühlingsfeier) des Jugendbundes im Saal. —
Mon=
tag, den 16. März, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, den 17.
März, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, den 18. März, abends
8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer Rückert. — Donnerstag, den 19.
März, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, den 20. März, abends
8 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, den 21. März, abends 8 Uhr:
Bethel=
film in der Kirche.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. —
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein: Nachm.
4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 19. März, abends 8 Uhr:
Paſſionsandacht.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde.
Herr Bringmann. — Abends 8 Uhr: Jugendbundjubiläumsfeier.
Ein=
tritt frei. Jedermann willkommen! — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſ=
ſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Frau
Miſſionar Hoffmann=Lindenfels. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=
Bibel=
ſtunde. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag,
abends 8.30 Uhr: Lichtbildervortrag. Miſſionar Dvepke: „15 Jahre
unter den Kannibalen der Südſee.” — Freitag, abends 8.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtr. 80. Herr Bringmann. —
Sams=
tag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. — Abends 8.15 Uhr:
Po=
ſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbe=
ſprechſtunde für junge Mädchen. — Abends 8 Uhr: Goldene
Jubiläums=
feier mit Vortrag: „Das Leben des Jugendbundgründers F. Clark."
Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinderbund. — Abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer:
„Allerlei Sang und Klang.” Leitung: Herr Stein. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Evangeliſcher Mädchenverein (Freundinnen=Heim. Sandſtr. 24).
Je=
den Donnerstag abend 8.15—10 Uhr: Zufammenkunft der ortsfremden
jungen Mädchen. — Donnerstag, den 19. März, abends 8 Uhr:
Gemein=
ſamer Paſſionsgottesdienſt in der Schloßkirche. — Jeden Mittwoch
abend 8.30—9.30 Uhr: Abwechſelnd Nähen mit Zuſchneiden, Leſeabend.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22.
Infan=
terie=Kaſerne, Hof links), Sonntag: Fahrt nach Nierſtein. —
Diens=
tag, abends 8.30 Uhr: Jungvolkſtunde. — Mittwoch, abend 8.30 Uhr:
Bibelſtunde mit Studienrat Knöpp. — Donnerstag. Heimabend. —
Frei=
tag, abends 8.30 Uhr: Turnen. — Mittwoch, nachm. 3.30—6 Uhr:
Jung=
ſchar (Buben von 10—14 Jahren). — Samstag, den 21. März, abends
8 Uhr: Kirchenkonzert des Leipziger Soloquartetts (Prof. Röthig) in
der Mautinskirche. — Sonntag, den 22. März, abends 8 Uhr:
Familien=
abend mit Vortrag von Studienrat Knöpp.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt, Alexanderſtr. 22.
Samstag, den 14. März, nachm. 4—5.30 Uhr: Spielen und Singen,
an=
ſchließend Andachten. — Mittwoch, den 18. März, abends 8 Uhr:
Heim=
abend für Treuburg. — Donnerstag, den 19. März, abends 8 Uhr:
Heimabend für Aeltere. — Samstag, den 21. März, nachm. 3 Uhr:
Ge=
ländeſpiele (Bot. Garten).
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (
Stifts=
ſtraße 51). Sonntag, den 15. März, abends 7 Uhr: Familienabend.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 15. März, vormittags 10 Uhr:
Men=
ſchenweihehandlung. W.30 Uhr: Paſſions=Andacht: Joh. 11. Vers 4.
Pfarrer Thielemann.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 16. März, abends 8 Uhr,
im Feierabend (Stiftſtraße 51); Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche). Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, den 15. März, vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Predigt. Thema: „Neues Leben” Prediger E. Bültge. —
Mittwoch, den 18. März, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde.
Fort=
ſetzung in der Betractung des Hebräerbriefes. Prediger E. Biiltge. —
Freitag, den 20. März, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society)
n Daruſtadt, Aula der Land=sbruſchule (Neckarſtraße 3). Gpttesdienſte
jeden Sonntag, vormittags 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mitt=
woch im Monat, abends 8.15 Uhr. Thema am 15. März: Subſtanz=
Predigt: Jeſaja 26 4.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, den 15. März,
nachmittags 4.30 Uhr: Verkündigung des Wortes Gottes. — Mittwoch,
den 18. März, abends 8.15 Uhr; Gebetsſtunde — Freitag, den 20. März,
abends 8.15 Uhr: Betrachtung des Wortes Gottes. (2. Theſſ., Kap. 2.)
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt,
Grafenſtraße 20 (Fürſtenfaal). Jeden Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Sonntags, vormittags 10 Uhr:
Kinderver=
ſammlung.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt (P. Schanz); 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt
(P. Schanz). — Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein. — Dienstag,
abends 8.15 Uhr: Singſtunde. Nachmittags 3 Uhr:
Frauenmiſſions=
verein. — Mititwoch, nachmittags 3 Uhr: Katechetiſcher Unterricht.
Donnerstag, abends 8.15 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, den
15. März, vormittags 9.30 Uhr: Andacht (Prediger Wiechert=Karlsruhe).
Vormittags 11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. (Prediger
Wiechert=Karlsruhe.) — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Sonntag, vormittags: Religions=
und Nachhilfeunterricht. Abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag. —
Mon=
tag: Heimabend. — Mittwoch, nachm. 2.30 Uhr: Kinderſingſtunds,
Abends: Tabeaſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Samstag, 8.45—11.30 Uhr: Sabbatſchule und Predigt. Nachm. 3 Uhr;
Jugendſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 15. Marz, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uhr:
Jugend=
ſtunde, Lichtbildervortrag von Herrn Studienreferendar Dr. Hammer
über: „Heilige Unruhe und frohe Glaubeusgewißheit in der deutſchen
Kunſt” — Mittwoch, den 18., Donnerstag den 19., und Freitag, den
20. März, abends 8.15 Uhr: Evangeliſationsvorträge von Pred. L. Fey=
Kaſſel-
Die Heilsarme, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Hei
ligungs=Verſammlung. Vorm. 10.30 Uhr: Wegweiſer=Unterricht.
Nach=
mittags 2.30 Uhr: Kinder=Verfammlung. Abends 8 Uhr: Heils=
Vei=
ſammlung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga. — Dienstag, abends
8 Uhr: Mitglieder=Verſammlung. — Mittwoch, na m. 3 Uhr: Kinder=
Verſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund. — Freitag,
abends 8 Uhr: Heiligungs=Verſammlung.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtraße (ehem.
Kaſino). Sonntag, den 15. März, vorm. 9.30 und nachm. 4 Uhr, und
Mittwoch, den 18. März, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Reuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtraße 54.
Sonh=
tag, den 15. März, vorm. 9.30 und nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
18. März, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sontnag, den 15. März, vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Heldmann, Griesheim=Arheilgen.
Epangeliſche Gemeinde Nieder=Namſtadt. Sonntag, den 15.
März=
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Abends 8 Uhr:
Abendmahlsgottes=
dienſt in Waſchenbach. — Montag: Jugendvereinigung und Kirchenchor.
— Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch: Kirchenchor. —
Don=
nerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 15. März, vormittags
10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen.
13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. 20 Uhr: Paſſionsandacht. —
Montag: Mädchengruppe. — Mittwoch: Bubengruppe. — Donnerstag:
Bibelſtunde.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 15. März,
vor=
mittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Abends 8 Uhr: Bodelſchwingh=Gedenkfeier mit Lichtbildern Kollekte
für Bethel. — Montag: Jugendverein. — Dienstag: 6—7 Uhr:
Büicher=
ausgabe; 8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittſvoch: Kirchenchor. —
Don=
nerstag: Mütterabend; Poſaunenchor im Schulſaal. — Freitag:
Mäd=
chenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 15. März, vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm.
3 Uhr: Kirchenkonzert (von der Au=Mainz). Abends 8 Uhr: 4.
Paſſions=
gottesdienſt. — Montag: Frauenverein. — Dienstag:
Kirchengeſangver=
in und Poſaunenchor. — Donnerstag: Jungmädchenverein. — Freitag:
Jugendbund Wartburg.
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag, den 15. März, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
8 Uhr: Jugend. — Montag: Frauenchor. — Dienstag: Volksliederabend
des evang, Kirchenchors im evang. Gemeindehaus anläßlich des 5.
Grün=
dungsjahres. — Mittwoch: Jungmannſchaft. — Donnerstag:
Kirchen=
chor. — Freitag: Mädchenvereinigung. — Samstag: Jungmannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädter Straße 14=
Sonntag, den 15. März, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 19.
März, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35.
Sonn=
tag, den 15 März, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 19. März,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhr ſ raße 25.
Sonntag, den 15. März, vorm 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 19.
März, abends 8.30 Uhr: Gottesdienft.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer Straße 3.
Sonntag, den 15. März, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 18. März,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf, Dieburger Straße 22. Sonntag,
den 15. März, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 18. März, abenos
8 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 22.
Sonn=
tag, den 15. März nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 19. März,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Rüfſelsheim, Mainzer Straße 82.
Sonn=
tag, den 15. März, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den 19.
Mäxz=
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eberſtadt,
Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie): Jeden
Donners=
tag, abends 8 Uhr; Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Reinheim i.
Odw., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium
mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auerbach,
Darmſtädter Straße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtudium
mit Diskuſſion.
Internation le Bibelforſcher=Vereinigung. Ortsgruppe Bickenhach.
Darmnſtädter Straße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibeſ=
ſtudium mit Diskuſſion.
Wider-
standsfähige
Ganzstahl-
Karosserie
Patent-
koffer und
Werkzeug-
einsatz
Verstellbare
Vordersitze
Doppel-
Scheiben
wischer
Stoß.
stangen vorn
und hinten
Kraftstoff.
und Ol.
reiniger
Sparsamer
ind einfacher
Vergaser / Elektrische
Ausrüstung
von Bosch
Hand-
Getriebe
bremse
notwendigen
Instrumente am
Armaturen-
brett
Westing-
house-
Saugluft=
Servo-
Bremse
Silentblock
Federauf-
hängung
Vier
hydraulische
Stoßdämpfer
Ver-
chromung
aller blanken
Außenteile.
Lagerung
des Mofors
auf
Gummi
Nummer 73
Samstag, den 14. März 1931
Seite 9
Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen, 13. März. Oeffentliche
Gemeinderats=
fitzung. Zu Punkt 1 der Tagesordnung, Wahl des
Umlegungsaus=
ſchuſſes für die Baulandumlegung am Lindenweg, wurde als Vertreter
der Gemeinde in dem Ausſchuß Beigeordneter Spengler und als deſſen
Stellvertreter Gemeinderat Kunz beſtimmt. Zu Punkt 2,
Stellenbei=
träge zu den perſönlichen Koſten der Volksſchule, beſchloß der
Gemeinde=
rat, die Koſten für eine Mehrſtelle bereitzuſtellen mit der Maßgabe, daß
die proviſoriſche Stelle bei der Mädchenfortbildungsſchule in eine
defi=
nitive umgewandelt wird, und daß die Verwaltung einen Antrag ſtellt
um Zuſchußgewährung aus dem Fonds für leiſtungsſchwache Gemeinden.
Zu 3. wird einem Geſuch des Wilhelm Andres um Kanalanſchluß
ſtatt=
gegeben mit der Auflage, daß er ſelbſt die Kanalrohre zur Verfügung
ſtellt. Dieſe Regelung ſoll auch für die Bewohner der
Margarethen=
ſtraße platzgreifen. Eine größere Neuanlage in der oberen
Dieburger=
ſtraße wird wegen der fehlenden Mittel vorläufig zurückgeſtellt.
Außer=
halb der Tagesordnung wird die Auflöſung des Zweckverbandes der
Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt für den Bau billiger
Wohnun=
gen gutgeheißen. Dem Arbeiter=Turn= und Sportverein ſoll das
Ge=
meindeſchwimmbad am 1. und 2. Auauſt überlaſſen werden zur
Abhal=
tung einer größeren ſchwimmſportlichen Veranſtaltung: eine Vergütung
foll noch feſtgeſetzt werden. Die Pacht eines Gemeindegrundſtückes
hinter dem Faſelſtall wird von 18 auf 15 RM. ermäßigt. Die
Ueber=
laſſung von Gelände für Schießſtände an das Reichsbanner und an den
Junglandbund wird zurückgeſtellt, da die Gemeinde beabſichtigt, aus
eigenen Mitteln einen Schießſtand zu errichten und dieſen dann den
be=
treffenden Vereinen zur Verfügung ſtellen will.
Griesheim, 13. März. Reichs=Handwerkswoche. Aus
Anlaß der Reichs=Handwerkswoche werden durch die hieſige Gewerbe=
und Handwerker=Vereinigung Werbeplakate für das Handwerk in
ſämt=
lichen öffentlichen Lokalen und Schaufenſtern zum Aushang gebracht,
ebenſo gelangt eine Werbeſchrift „Handwerk tut Not! Fördert das
Handwerk!” zur Verteilung. Das Programm für dieſe Woche bringt
am Montag. 16. März, abends 8,30 Uhr, im „Darmſtädter Hof”, hier,
einen Lichtbilder=Vortrag über „Die Entwicklung der Leipziger Meſſe
und ihre volkswirtſchaftliche Bedeutung‟. Der zweite Vortrag „Wie
entſchulde ich meinen Beſitz”, findet am Mittwoch. 18. März, abends
8 Uhr. im Saale „Zur Traube” hier, ſtatt. Die Generalverſammlung
der Gewerbe= und Handwerker=Vereinigung Griesheim iſt zu dieſem
Zweck auf Samstag. 21. März, abends 830 Uhr, im Saale des
Gaſt=
hauſes „Zum Rebſtock”, hier, feſtgelegt worden. Während der Woche
findet eine Ausſtellung in der Berufsſchule ſtatt, und auch die neu
ein=
gerichtete Lehrlingswerbſtätte iſt zur Beſichtigung von federmann
frei=
gegeben. Am Sonntag, 28. März, findet in Darmſtadt die allgemeine
Bezirks Handwerker=Tagung im Rahmen der „Werbung für das
Hand=
werk” ſtatt, die mit Ausſtellung. Vorträgen und gemütlichem
Beiſam=
menſein im Kreiſe der Handwerker verbunden iſt. Die Eröffnung der
Ausſtellung zur „Reichs=Handwerkswoche” im Saalbau zu Darmſtadt
er=
folgt am Samstag vormittag um 11 Uhr. — Der Poſaunenchor
veran=
ſtaltet am nächſten Sonntag abend ein Konzert im „Darmſtädter Hof”.
F Eberſtadt, 13. März. Lieferungs= und
Arbeitsver=
gebung. Die Unterhaltungsarbeiten für die Gemeinde, Lieferungen
und Fuhrleiſtungen, wie Maurer=, Zimmerer=, Dachdecker=, Spengler=,
Inſtallations=, Schloſſer=” Glaſer=, Schreiner=, Weißbinder=, Ofenſetzer=,
Tapezier= und Straßenpflaſterarbeiten, die Lieferung von Steingeröll,
Kies. Eiſen. Gerätſchaften, Farben, Verbrauchsartikel ſowie
Schlamm=
abfuhr. Waldfuhren und Fahren des Sprengwagens im Rechnungsjahr
1931 ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Die Angebote
müſſen bis Dienstag, den 17. März, nachmittags 3 Uhr, bei der
Bürger=
meiſterei eingereicht werden.
G. Ober=Ramſtadt, 13. März. Klein= und
Sozialrentner=
fürſorge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für Monat
März werden am Samstag, den 14. März, nur vormittags von 8—12
Uhr, bei der Gemeindekaſſe ausgezahlt. — Feuerwehr. Die letzte
Unterrichtsſtunde für das Winterhalbjahr findet am Samstag, den 14.
März. abends 8 Uhr, im Zimmer 18 des Rathauſes ſtatt. Die Freiw.
Feuerwehr hat hierzu vollzählig zu erſcheinen. — Verkehrsverein.
Der Verkehrsverein hält ſeine diesjährige Hauptverſammlung am
Sams=
tag, den 21. März. abends 9 Uhr, im „Heſſiſchen Hof” (Rodenhäuſer)
ab. — Die Bürgermeiſterei weiſt in einer Bekanntmachung auf Art. 25
des Jagdſtrafgeſetzes hin, nach welchem beſtraft wird, wer einen Hund
in fremdem Jagdgebiet bei ſich bat und denſelben außerhalb der
erlaub=
ten Verbindungswege über 100 Schritte von dieſen entfernt herumlaufen
läßt, ſoſwie derfenige, deſſen Hund, ohne von jemanden mitgenommen
worden zu ſein, allein in der angebenen Weiſe herumläuft.
— Hirſchhorn, 13. März. Waſſerſtand des Neckars
12. März: 1,65 Meter; am 13. März: 1,72 Meter.
— Gernsheim, 13. März. Waſſerſtand des Rheins
12. März: 1,76 Meter: am 13. März: 1.54 Meter.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lokkerie.
28. Ziehungstag
12. März 1931
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
4 Gewinne zu 10000 d. 246561 300994
8 Gewinne zu 5000 M. 55226 116856 117860 384714
20 Gewinne zu 3000 M. 9608 18807 43742 108396 168950 236376
286688 368163 370764 392247
68 Gewinne zu 2000 M. 18731 26844 28928 35499 41461 71954
74195 82818 87483 99730 126647 164336 191359 191915 193458
198816 206451 220329 225084 232867 254843 255736 257531 262886
273060 280306 292507 316222 320381 328821 338752 366287 376864
377309
126 Gewinne zu 1000 M. 7763 11892 29539 30011 31351 44511
76549 78452 82455 86695 87021 95358 98599 104258 108603 107096
113900 120571 124833 128939 137564 139321 140453 144942 146834
153086 164141 173183 173654 183631 187114 194798 194861 217249
224971 228437 240511 257283 258929 268765 278959 293046 296708
298035 300346 303016 307267 319006 333224 836428 340691 342965
351201 353896 359119 360339 365279 374728 378578 985143 385470
390465 392511
194 Gewinne zu 500 M. 355 4893 6028 8652 13418 18604 23614
25761 46202 49577 69156 62218 64294 64796 68113 68418 72604
72828 73426 81955 87948 90294 95100 109252 112266 115729 118612
119825 121570 124212 125036 135860 138310 140279 142862 148452
150678 152642 153120 158633 159280 161471 163511 170830 172975
173793 174286 176880 191677 192911 193947 197476 198476 201526
205892 206109 208859 220615 222140 223352 228152 231268 238885
248616 259073 261195 264121 264920 266799 268992 274674 278138
278426 279540 296431 296231 302416 306432 306917 308671 312976
313053 321380 322694 323798 339617 341968 943013 345521 352710
356126 362476 364366 366417 368348 374173 396873
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne zu 10000 M. 196240 281474 354197
10 Gewinne zu 5000 M. 24349 216877 238128 329669 343984
12 Gewinne zu 3000 mt. 27868 52569 220796 228975 265894 39210g
40 Gewinne zu 2000 M. 2327 11350 19020 21206 55523 110515
160563 220335 231111 232928 245836 278114 279466 285031 288807
300824 313074 313583 333474 357227
88 Cewinne zu 1000 M. 1822 5760 11812 18627 26838 31424 42899
92135 101726 107865 117390 136456 140996 147104 161712 162268
164131 186992 205937 207055 212933 222107 222294 223075 225368
239472 245583 258135 259997 266790 272458 296828 299396 809415
320355 324829 337908 343732 348904 362330 372337 3754 18 380626
385653
144 Gewinne zu 500 M. 1366 1464 7998 9285 11791 14880 15796
15988 17867 25381 28763 32216 36260 37123 46524 51679 66861
76802 100625 (13198 128208 133501 133522 135811 140118 142530
153860 155731 186625 158627 164474 174980 178872 185504 186621
185726 188706 193301 195546 201227 203026 211262 218236 221282
229331 235884 240440 253027 256106 267026 270628 268992 292652
305430 316260 321214 323369 324042 398861 332315 333921 342088
347353 365163 357527 359541 367850 373285 391085 394405 397670
399562
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 8 Gewinne
zu je 10000, 14 zu je 5000, 36 zu je 3000, 90 zu je 2000,
142 zu je 1000, 230 zu je 500, 686 zu je 400 Mark.
Weiterbericht.
Während im nördlichen Deutſchland durch den Abzug der Oftſeeſtörung
kühlere maritime Luft vorherrſcht, welche die Temperaturen um Null
Grad hielt, hat ſich in Mittel= und Süddeutſchland kontinentale Luft
eingeſtellt, die unter Herausbildung eines flachen Hochdruckgebietes Froſt
brachte. In unſerem Bezirk lagen die Morgentemperaturen 5 Grad
unter Null, und in Süddeutſchland bis zu 14 Grad. Vom Atlantiſchen
Ozean rückt eine neue Störung heran, die ihren Einfluß gegenwärtig
über Island und Schottland entfaltet. Die Vorherrſchaft des hohen
Druckes dürfte zum Schwinden kommen, ſo daß nach anfänglichem Froſt
allmählich die Ausläufer des neuen Druckfallgebietes Milderung bringen
werden.
Ausſichten für Samstag, den 14. März: Dunſtig und bewölkt mit
Auf=
heiterung, Nachtfroſt, tagsüber Milderung. Noch trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 15. März: Aufkommende
Niederſchlagsnei=
gung und milderes, meiſt wolkiges Wetter wahrſcheinlich.
Rundfunk=Brogramme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 14. März.
7.15: Frühkonzert des Oicheſters der Sp elgemeinſchaft der
Kaſſe=
ler Beufsmuſike
10.20: Schulfunk: Einführ. in die Oper „Der Freiſchütz” von C.
baud.
Sprecher: Cilia we.s 4..s
M. vo
15.23: Luc Byozkensiy: Mein erſter Fallſchirmabſprung.
15.50: Elfchen Tierlieb‟, Hörſpiel.
16.30: Nacmittagslonzert der Kapelle Homann=Webau.
18.15: Pr.f, de Man: „Rationaliſierung und Arbeitsloſigkeit in
England
8.45: Dr. Sante: „Fiankreich und das Saargebiet”.
19.15: Spaniſch.
19.45: „Zeitung”. Hörſpiel von H. W. Betz.
2..00: Miſch=Sendung Unterhaltungskonzert des Philharmoniſchen
Orcheſters Stuttgart.
22.35: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 14. März.
9.45: Schulſunk. A. capella Chöre und Volkslieder.
11.05: Eröffnungsfeier der Reichshandwerlswoche; Anſpr. des Vorſitz.
des Reichsverbandes d. deutſch. Handwerks und des Reichskanzlers
Dr. Brüning ſowie des Präſidenten Pflugmacher; Mitw. Berliner
Bäcermeiſtergeſangsverein.
15,0: Kinderbaſtelſtunde. Stallbau für das Nashorn.
15.45: Dipl.=Ing. Roſenberger: Elektrotechnik für Nichttechniker.
16.00: Min. Rat Prof. Erich: Pädagogiſcher Funk.
16.30: Nachmittags onzert Hamburg.
17.30: Geh. Med. Rat Dr. G. Klemperer: Frühjahrskuren.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.30: Prof. Dr. Köhler: Grundfragen der modernen Pſychologfe.
19.0: Präſident Ginſchel: Wie iſt die kulturelle Lage der deutſchen
Minderheit in Polen?
19.30: Stille Stunde; Werkfreunde.
20.00: Urſendung: Zeitung; ein Hörſpiel von Hans=Walther Betz.
21.10: Sie werden von mir hören; ein heiterer Abend.
ca. 22.20: Ball für das Deutſchtum im Ausland. Tanz=Muſik.
Al= Einlage: Vom 25. Berliner Sechstagerennen im Sportpalaſt.
Größte Auswah
RApIe
Fachmännische
PHOTO Behenuns
Bossler Ambi
Ludwigsplatz Nr. 3
Tel. 2140. (210a
Amkliche Winkerſporknachrichken.
Herausgegeben von der Heſſ. Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle
am Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 13. März 1931.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Heiter, — 8 Grad, Geſamtſchneehöhe
50—100 cm (Neuſchnee 25 cm) Pulverſchnee, Sportmöglichkeit
ſehr gut. — Herchenhainer Höhe: Heiter, 50 cm, Pulverſchnee,
Sportmöglichkeit gut.
Odenwald. Tromm: Heiter, — 8 Grad, 10 cm, Pulverſchnee,
Sport=
möglichkeit gering. — Neunkirchen: Heiter, — 4 Grad, 15 cm.
verharrſcht, ſtellenweiſe Sportmöglichkeit.
Rhön. Waſſerkuppe: Heiter, — 8 Grad, 45 cm, Sportmöglichk. gut.
Schwarzwald. Feldberg: Heiter, — 11 Grad, 260 cm, Pulverſchnee,
Sportmöglichkeit gut. — Ruheſtein: Heiter, — 8 Grad, 190 cn,
Pulverſchnee, Sportmöglichkeit ſehr gut.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feutlleion, Reich une
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt. Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herberi Neite:
für den Inſeraienteit und geſchäftliche Mitteilungen Willy Kuble"
Druck und Verlag L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
För unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die beutige Nummer hat 16 Geiten
BERLIN
A. —,4
84
Der C6F ist ein 6 Zylinder hoher
tech-
nischer Vollendung. Seine technischen
Vorzüge verdankt er der unübertrefflichen
Präzisionsarbeit und der Verwendung
aus-
erlesenen Materials.
Bei erstklassiger Fabrikalion und
aus=
geprägter Eleganz dieses Wagens ist der
Preis konkurrenzlos niedrig. Kein anderer
Wagen, ganz gleich welcher Preislage,
kann auf vollkommenere und
sorg-
fältigere Durcharbeitung
Anspruch erheben.
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LuzusLimousine
5 Sitze, 4-türig,
6. fenstrig, mit
Patentkoffer,
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RM. 5750. Köln
Seite 10
Samstag, den 14. März 1931
Nummer 73
Das ehemalige Prinzeſſinnen=Palais Unter den Linden (links)
wurde anläßlich der Feier des 150. Geburtstages Karl Friedrich Schinkels als Erinnerungsſtätte
für den großen Bauſchöpfer eingeweiht.
In dem hiſtoriſchen Haus „Zur Burg” in Frauenſtein bei Wiesbaden haben die ſchon im
vergange=
nen Jahr vor einem großen Publikum aufgeführten Paſſionsſpiele wieder begonnen. Alle
Darſtelle=
ſind Einwohner aus Frauenſtein.
Reich und Ausland.
Karl Friedrich Schinkels 150. Geburtstag.
Weihe des Schinkel=Muſeums.
Berlin. Karl Friedrich Schinkel zu Ehren
wurde am Freitag an ſeinem 150. Geburtstage
ein Muſeum geweiht, das dauerndes Zeugnis
geben ſoll vom Genie und Fleiß dieſes größten
der preußiſchen Baumeiſter. Was bis jetzt den
von ihm hinterlaſſenen Schätzen unzugänglich
verpackt, niemand recht zugänglich, bewahrt
wurde, hat zuſammen mit den Beuthſchen
Samm=
lungen im ehemaligen Prinzeſſinenpalais Unter
den Linden, das Heinrich Gentz erbaut hat, eine
würdige Stätte gefunden im lebendigen Umkreis
der ſchönen Bauten des Toten: der
gegenüber=
liegenden Neuen Wache, der Kirche auf dem
nahen Werderſchen Markt und dem
Schauſpiel=
haus am Gendarmenmarkt. Bei der Feier der
Eröffnung um die Mittagsſtunde waren
anwe=
ſend Vertreter der preußiſchen Staatsregierung
und der Stadt Berlin, der Vorſtand und die
Mit=
glieder des Architekten= und Ingenieurvereins,
des Veranſtalters der jährl. Schinkel=Feier,
Ver=
treter der Wiſſenſchaft und Kunſt, der Architektur
vor allem, und zahlreiche Verehrer der
Bau=
ſchöpfung und der Baugeſinnung Schinkels. Der
Direktor der Nationalgalerie, Geh. Rat Juſti,
begrüßte die Erſchienenen. Er erzählte von der
Geſchichte der Schinkel=Beuthſchen Sammlungen,
die nach einer abenteuerlichen Wanderung und
allzulanger Zeit der Unzugänglichkeit nunmehr
durch Gemälde Schinkels aus der Nationalgalerie
vermehrt, an günſtigſter Stelle ein würdiges
Heim gefunden hätten, das ſich als ein lebendes
Denkmal des Meiſters erweiſen werde.
Ein Gang durch das neue Muſeum, deſſen
Erd=
geſchoß ſeinem Freunde Beuth zugeeignet iſt, zeigt,
daß es kaum einen Bezirk gibt, in dem Schinkel
nicht Meiſter war. Der Kreis, den ſein Wirken
erfüllte, wird demonſtriert durch die großartige
Mannigfaltigkeit der ausgeſtellten Entwürfe und
Bilder, die ſich zuſammenfügen zu einem
Denk=
mal des preußiſchen Klaſſizismus, alſo würdigſter
Ehrung ihres Schöpfers.
Schwerer Einbruch in ein Pelzwarengeſchäft.
Karlsruhe. In der vergangenen Nacht
wurde im Pelzwarengeſchäft Auguſt Sauerwein,
hier, ein Schaufenſtereinbruch verübt.
Pelzmar=
der ſchnitten aus der rechten unteren Ecke des
Schaufenſters mittels Glasſchneider ein großes
Loch heraus und gelangten durch dieſes in das
Innere des Ladens. Nach den bi herigen
Feſt=
ſtellungen ſind den Einbrechern Pelzwaren im
Werte von 20000 RM. in die Hände gefallen.
Ermittlungen ſind eingeleitet.
Ein Polizeibeamter ſchießt bei ſeiner
Ver=
nehmung auf den Regierungsrat.
Hamburg. Die Staatliche Preſſeſtelle teilt
mit: Als der Polizeioberwachtmeiſter Friedrich
Pohl geſtern mittag von dem Regierungsrat
Laſ=
ſally in einer Dienſtſtrafſache wegen
national=
ſozialiſtiſcher Betätigung vernommen wurde, zog
er ſeinen Dienſtrevolver und gab auf
Regie=
rungsrat Laſſally einen Schuß ab, der dieſen
ſchwer verletzte. Pohl wurde feſtgenommen. Das
Befinden des Regierungsrats Laſſally iſt nicht
beſorgniserregend. — Zu dem Revolverattentat
des Polizeioberwachtmeiſters Pohl auf den
Re=
gierungsrat Laſſally werden folgende
Einzelhei=
ten bekannt: Pohl ſoll ſich in letzter Zeit ſtark in
der nationalſozialiſtiſchen Bewegung betätigt
haben. Da eine ſolche politiſche Betätigung den
Beamten der Hamburger Polizei verboten iſt,
war ein Ermittlungsverfahren gegen Pohl
ein=
geleitet worden, der am Freitag durch
Regie=
rungsrat Laſſally vernommen werden ſollte.
Pohl war dazu im Dienſtanzug erſchienen. Er
zog gleich zu Beginn der Vernehmung ſeinen
Dienſtrevolver und ſchoß den Regierungsrat
nie=
der. Laſſally wurde ſchwer verletzt und mußte
operiert werden. Wie auf Anfrage von der
Gauleitung der N. S.D. A.P. Hamburg mitgeteilt
wird, iſt Polizeioberwachtmeiſter Pohl nicht
Mit=
glied der Partei
Die Grippe in London.
London. Die Influenza=Epidemie hat eine
große Anzahl weiterer Opfer gefordert. Wie
be=
kanntgegeben wird, ſind in der vergangenen
Woche in London 65 Perſonen der Krankheit
zum Opfer gefallen.
Das Lager der Expedition vor dem großartigen Panorama des Kangchenjönga.
Oben rechts: Der Leiter des Unternehmens Profeſſor Dyhrenfurth=Breslau.
Der Film der deutſchen Oſthimalaja=Expedition 1930 wurde zum erſtenmal in Berlin gezeigt. Neben
der wiſſenſchaftlichen Ausbeute iſt dieſer an wunderbaren Naturaufnahmen reiche Film das
wich=
tigſte Ergebnis der deutſchen Expedition.
Die deutſche Himalgia=Erpedikion im Film.
Zeche Engelsburg verloren?
Bochum. Der Waſſereinbruch auf der Zeche
„Engelsburg” wird allem Anſchein nach zu der
Stillegung der Schachtanlage führen. Die von
dem Unglück betroffene Zeche, die zum Konzern
der Vereinigten Stahlwerke gehört, beſchäftigte
rund 2000 Arbeiter. Der Abſatz war bisher in
Anbetracht der Verhältniſſe zufriedenſtellend.
Das Waſſer hat jetzt bereits die ſechſte Sohle
er=
reicht und ſteigt noch ſtändig. Im Laufe des
Vormittags mußte noch eine Pumpanlage im
Stich gelaſſen werden, da die Arbeiter ſonſt in
Lebensgefahr gekommen wären. Einige
Gruben=
pferde konnten nicht mehr gerettet werden. Selbſt
wenn der Waſſerzufluß aufhören ſollte, ſo
müß=
ten erſt die Schäden feſtgeſtellt werden, die für
die Aufrechterhaltung des Betriebes von
aus=
ſchlaggebender Bedeutung ſind.
Schwere Verkehrsſtörungen in ganz Oſtpreußen.
Königsberg. Nach amtlicher Mitteilung
hat ſich die Verkehrslage durch den ſtarken
Schneeſturm in der letzten Nacht noch weiter
ver=
ſchlechtert. Der Verkehr mußte zunächſt auf
wei=
teren 13 Nebenbahnſtrecken eingeſtellt werden.
Auf den Hauptſtrecken konnte der Betrieb mit
Verſpätungen aufrechterhalten werden.
Schnee=
ſchleudern, Schneepflüge und zahlreiche
Hilfs=
kräfte ſind eingeſetzt.
Peſterkrankungen in Südrußland.
London. Nach einer „Times”=Meldung
aus Konſtantinopel ſoll in Südrußland die Peſt
ausgebrochen ſein. Das türkiſche Kabinett habe
beſchloſſen, vorläufig die Grenze zu ſperren,
außer an einem einzigen Grenzübergang, wo
Reiſende aus Rußland ſich impfen laſſen und ſich
in eine fünftägige Quarantäne begeben müſſen.
Großes engliſches Bombenflugzeug abgeſtürzt.
London. Ein großes Fairey=
Bombenflug=
zeug ſtürzte am Donnerstag in einen Obſtgarten ..
des Dorfes Bedford in Middelſex ab. Die
Ma=
ſchine wurde ſchwer beſchädigt. Der Anprall war
ſo groß, daß der hintere Teil des Flugzeuges
weit über die Straße geſchleudert wurde. Der
Flugzeugführer kam mit leichten Verletzungen /
davon.
ie
Schweres Schiffsunglück auf dem Yangtſekiang.
Schanghai. Ein ſchweres Schiffsunglück
hat den chineſiſchen Paſſagierdampfer „Tachi” auf
dem Yangtſe betroffen. Es iſt zu befürchten, daß
über 370 Perſonen in dem durch eine Exploſion
hervorgerufenen Brand den Tod gefunden haben.
200 Perſonen ſind ertrunken und etwa 170
wer=
den noch vermißt, von denen man gleichfalls
an=
nimmt, daß ſie umgekommen ſind. Daß die Zahl
der Opfer nicht noch höher iſt, iſt nur dem
Um=
ſtande zu verdanken, daß ein Kutter der
eng=
liſchen Zöllbehörde ſich in der Nähe der
Unglücks=
ſtätte befand und 123 Perſonen, die am Ertrinken
waren, retten konnte. Eine größere Zahl anderer
Perſonen brachte ſich durch Sprung auf eine
Schlammbank, auf die das Schiff aufgefahren
war, in Sicherheit. Die Panik auf dem Dampfer
war unbeſchreiblich. In wilder Angſt ſprang ein
Teil der Paſſagiere ins Waſſer, andere kamen in
den Flammen um. Der Brand an Bord des
„Tachi”, eines Dampfers von etwa 1000 Tonnen,
dauerte drei Stunden. Die genaue Anzahl der an
Bord befindlichen Paſſagiere ſteht noch nicht feſt.
Es heißt aber, daß das Schiff überladen war und
u. a. 100 chineſiſche Soldaten an Bord hatte. Ob
der „Tachi” auch Munition an Bord führte, durch
die die Exploſion hervorgerufen wurde, iſt bisher
noch nicht ermittelt worden.
Wie Havas aus Schanghai meldet, befanden
ſich an Bord des geſunkenen chineſiſchen Dampfers
etwa 100 Soldaten und 200 chineſiſche Paſſagiere.
Die Exploſion ſoll durch eine Zigarette
hervor=
gerufen worden ſein, die die Baumwollladung
des Dampfers in Brand ſteckte.
Gewaltige Lawine verſperrt den Eingang des
Mont=Blanc=Tales.
Mailand. Im Aoſta=Tal ging zwiſchen
Courmajeur und Pré=Saint=Didier eine ſo
ge=
waltige Lawine nieder, daß der Eingang, des
Mont=Blanc=Tales auf eine Breite von 400
Me=
tern verſperrt wurde. Die Lawine ſtaute das
Waſſer der Dora, ſo daß ein künſtlicher See
ent=
ſtanden iſt. Alle Verbindungen mit Courmajeur
ſind unterbrochen Durch den Luftdruck wurden
zahlreiche Bäume entwurzelt, Fenſterſcheiben
ein=
gedrückt und Häuſer abgedeckt.
Schweres Einſturzunglück
in Savoyen.
2 Dörſer vom Erdboden verſchwunden
Paris. Ein ſchweres Unglück, deſſen
Aus=
maß ſich im Augenblick noch nicht überſehen läßt
hat in der Provinz Savoyen in den weſtlichen
Ausläufern der Alpen bisher zwei Dörfer von
Erdboden verſchwinden laſſen. Bereits ſeit
Don=
nerstag morgen wurde in der Gemeinde
Chate=
lard ein langſames, aber ſtändiges Abrücken der
Bergmaſſen feſtgeſtellt. Alle Vorſichtsmaßnahmen
wurden getroffen, um die Bevölkerung vor
un=
angenehmen Ueberraſchungen zu bewahren. In
den ſpäten Abendſtunden des Donnerstag wurde
dann der Präfekt der Provinz davon in
Kennt=
nis geſetzt, daß ſich etwa 40 Hektar Land langſam
auf das Dörfchen Granges zu bewegten und
be=
reits die erſten Häuſer erreicht hätten, die unter
den ungeheuren Erdmaſſen verſchwanden. Die
Bevökkerung ergriff nun unter Zurücklaſſung
ihres Habes und Guts die Flucht.— Inzwiſchen
ſind die Erdmaſſen, die auf etwa ſechs Millioneu
Kubikmeter geſchätzt werden, mit einer
Geſchwin=
digkeit von 150 Metern in der Stunde
vorge=
drungen und haben die beiden Dörfer Bergues
und Michaud vollkommen verſchüttet. Michaud,
das aus etwa zehn Häuſern beſteht, iſt vom
Erd=
boden verſchwunden. Die ungeheure Erdlawine
ſetzt immer noch ihren Weg fort und zieht ſich wie
eine lange ſchwarze Schlange talabwärts. Die
Bewohner fliehen eiligſt vor der Erdflut. Ganze
Häuſer bewegen ſich auf der Erdoberfläche dieſer
Lawinen mit hinunter, um dann plötzlich
zuſam=
menzubrechen und zu verſchwinden. Die
Inge=
nieure, die aus allen Landesteilen herbeigeeilt
ſind, wollen nun verſuchen, die Erdmaſſen in eine
unbewohnte Gegend abzulenken. Sie haben zu
dieſem Zweck einen Sturzbach umgeleitet und
hoffen, daß die Waſſermaſſen einen gewiſſen
Ein=
fluß auf die Richtung der Erdlawine ausüben
werden. Man hat außerdem in den ſpäten
Nacht=
ſtunden eine Brücke geſprengt, um eine Teilung
der Erdlawine hervorzurufen und dadurch ihre
Wirkung abzuſchwächen. Glücklicherweiſe ſind
bisher keine Menſchenleben zu beklagen, da die
Bewohner alle noch rechtzeitig flüchten konnten.
Die Waſhingtoner Beſprechungen Dr. Eckeners.
Waſhington. Dr. Eckener, der zwei Tage
hier weilte, hatte eine Reihe von Beſprechungen
mit dem Marineamt über eine eventuelle
noch=
malige Benutzung des Flugplatzes von Lakehurſt,
ehe die dortige Luftſchiffhalle nach Fertigſtellung
des zur Zeit in Akron im Bau befindlichen neuen
Marinezeppelins nicht mehr verfügbar wird. Dr.
Eckener konferierte ferner mit Vertretern der an
der Luftfahrt intereſſierten Kreiſe über die
Aus=
wahl eines geigneten, möglichſt ſturmfreien
Lan=
dungsplatzes für den geplanten Zeppelindienſt
zwiſchen Europa und Amerika. Er verhandelte
auch mit dem Poſtminiſterium über die
Schaf=
fung einer geſetzlichen Grundlage für die
Ueber=
nahme der Poſtbeförderung, ſobald nach
Fertig=
ſtellung des in Friedrichshafen im Bau
befind=
lichen deutſchen Zeppelins, die in etwa zwei
Jahren zu erwarten iſt, die Frage der
Einrich=
tung eines regelmäßigen Luftverkehrsdienſtes
zwiſchen Europa und Amerika ſpruchreif wird.
Neue Erdſtöße in Südſerbien.
Budapeſt (Ungarn). Wie der Peſter Lloyd
aus Belgrad erfährt, haben ſich geſtern die
Erd=
ſtöße im ſüdſerbiſchen Erdbebengebiet erneuert.
Die Bevölkerung wagt noch nicht in die Häuſer
zurückzukehren. Der Zuſtand der nach Uesküb
ge=
brachten Verletzten iſt zufriedenſtellend. In
Stru=
mitza, wo das dortige Gerichtsgebäude
vollkom=
men eingeſtürzt iſt, hat heute eine
Gerichtsvef=
handlung unter freiem Himmel ſtattgefunden.
Gräberfund aus dem Altertum bei Jerichow.
London. Bei den Ausgrabungen von
Je=
richow iſt in einem angrenzenden Tale ein alter
Friedhof mit zahlreichen Gräbern gefunden
wor=
den. Sie ſtammen, ſoweit man bisher feſtſtellen
konnte, aus der mittleren Bronzezeit, etwa 2000
bis 1800 v. Chr.. Es ſind eine Reihe von
inter=
eſſanten Funden von großem archäologiſchen
Wert gemacht worden.
Nummer 73
Samstag, den 14. März 1931
Seite 11.
Spott eplet
S.V. Zarmſtadt 1898 — Polizei Darmſtadt.
Das wichtigſte Treffen von den noch ausſtehenden Spielen um die
Weſtgruppenmeiſterſchaft iſt zweifellos das am kommenden Sonntag, um
3 Uhr nachmittags, auf dem Platze am Böllenfalltor ſtattfindende Spiel
zwiſchen den 98ern und den Darmſtädter Poliziſten. Wieder einmal
wird dem Darmſtädter Handballkönnen ein glänzendes Zeugnis
ausge=
ſtellt, und zwar dieſes Mal durch den Umſtand, daß die drei übrigen
Mitkonkurrenten um die Weſtgruppenmeiſterſchaft für den 1.
Tabellen=
platz nicht mehr in Frage kommen. Einer der beiden beteiligten
Darm=
ſtädter Vereine wird vielmehr auf jeden Fall das Rennen machen,
wo=
bei dem Verteidiger des Süddeutſchen Meiſtertitels, dem Sportverein
1898, durch ſeinen Vorſprung von vier Punkten die weit beſſere Chance
zuzubilligen iſt. Das bevorſtehende Treffen wird darüber Aufſchluß
zu geben haben, ob gerade im Kampf gegen den ſpieltüchtigen großen
Lokalrivalen der zur Meiſterſchaft noch fehlende Punkt errungen werden
kaun.
Es erſcheint ſelbſtverſtändlich, daß beide Vereine zu dem wichtigen
Spiel möglichſt ihre ſtärkſte Aufſtellung herausbringen. Den 98ern
hat die Mannſchaftsaufſtellung wenig Mühe verurfacht; ſie werden die
gleiche Elf ſtellen, die auch das Spiel am letzten Sonntag in Mannheim
beſtritten hat, alſo:
Henß
Rothenburger Förſter
Pabſt Delp. Dittmat
Fiedler Werner Fuchs Freund Feick.
Die Mannſchaft des Polizeiſportvereins wird dadurch beſonders verſtärkt
ſein, daß Koch, der längere Zeit geſperrt war, wieder zur Verfügung
ſteht. Hier heißt die Mannſchaft, die uns ſtärker zu ſein ſcheint als die
im Vorſpiel geſtellte Elf, wie folgt:
Weber
Brack Link
Uhnmacht Schmitt Pfeiffer
Wohl Huber Schliffer Rößler Koch.
Nach dem muſtergültigen Verhalten des Publikums im Vorſpiel
er=
ſcheint es faſt überflüſſig, nochmals zum Ausdruck zu bringen, daß es
eine ſelbſtverſtändliche Anſtandspflicht der Zuſchauer iſt, jede den
Sport=
geſetzen zuwiderlaufende Beeinfluſſung des Spielverlaufs zu unterlaſſen.
Wenn auch das Spiel von großer Bedeutung iſt, ſo könnte nichts die
Anteilnahme des Publikums für die eine oder andere Partei, die
über den Rahmen des Erlaubten und Zuläſſigen hinausgeht,
entſchul=
digen.
Vor dem Handballſpiel ſtehen in einem Privatſpiel die Fußball=
Ligamannſchaft der 98er dem neuen Starkenburger Kreismeiſter,
Viktoria Walldorf, gegenüber. Auch dieſes Treffen, das um
1 Uhr 30 Min. beginnt, wird großem Intereſſe begegnen.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß für pünktlichen
Spielbeginn Sorge getragen wird, damit alle Intereſſenten die
Mög=
lichkeit haben, den Spielverlauf des Ländertreffens in Paris, das ja
erſt um 4 Uhr beginnt, am Radio zu verfolgen. In der Gaſtſtätte des
Sportvereins 1898 beſteht übrigens Gelegenheit, die Radioübertragung
mitzuhören.
Polizeiſporkverein Darmſtadk.
Am Sonntag findet das große Treffen Sportv. 98 — Polizei um
3 Uhr nachmittags auf dem Stadion ſtatt. — Die 2. Mſchft. ſpielt gegen
die Tgeſ. 1875 auf dem Platz der Turngeſellſchaft. — Die Damen
fahren um 12.41 Uhr nach Groß=Gerau. Das Spiel findet um 2 Uhr
ſtatt. — Die geſamte Jugend beteiligt ſich an den Waldläufen.
Spv. Darmſtadt 1898 Ligaerſatz — Biebesheim.
Am Sonntag empfängt die 98er Handball=Liggerſatz um 1.15 Uhr
die recht ſpielſtarke epſte Mannſchaft von Biebesheim, die in der
ver=
gangenen Verbandsſpielveriode ſich bis in die Ausſcheidungsſpiele um
den Ligaaufſtieg durchſetzen konnte. Die 98er, die am vergangenen
Spiel=
fonntag ſich mit 11:1 gegen Merck durchſetzten, werden ſicher wieder
einen ſchönen Handball demonſtrieren.
Odenwaldgau 9.T.
Wie ſchon kurz berichtet, ſtehen ſich am Sonntag, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Rot=Weiß=Sportplatz in der Rheinallee die Ligamannſchaften
obiger Vereine in einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. P. Sp.V.
Wies=
baden beſitzt eine eifrig und fair ſpielende Mannſchaft, mit der die Rot=
Weißen ſchon manch ſchönes Spiel austragen konnten. Rot=Weiß muß,
wie bei dem Spiel gegen Reichsbahn Darmſtadrt am vergangenen
Sonn=
tag, immer noch mit vier Mann Erſatz für die geſperrten Müller, Hotz,
Arnold und Geſſer ſpielen und wird daher ihr Beſtes hergeben müſſen,
um einigermaßen ehrenvoll zu beſtehen. Ueber den Ausgang des
Spie=
les etwas vorherzuſagen, iſt deshalb nicht gut möglich, doch darf mit
einem ſchönen und fairen Spiel gerechnet werden, deſſen Beſuch zu
empfehlen iſt.
Reichsbahn Darmſtadt — Reichsbahn Mannheim.
Zum erſten Spiel in der Vorrunde um die Bezirksmeiſterſchaft
emp=
fängt am Sonntag nachmittag um 3 Uhr die erſte Elf die gleiche vom
Reichsbahnſportverein Mannheim. An dieſen Spielen ſind die Vereine
Heidelberg, Mannheim, Wiesbaden, Mainz, Frankfurt a. M. und
Darmſtadt beteiligt. Der Bezirksbeſte nimmt an den Spielen um die
Deutſche Handballmeiſterſchaft innerhalb der Reichsbahn=Turn= und
Sportvereine teil. Dieſe Spiele werden wieder nach dem Pokalftſtem
durchgeführt, der Unterlegene ſcheidet aus. Nach den bisherigen
Spiel=
ergebniſſen zu urteilen, müßte es den Grün=Weißen gelingen, als
Ve=
zirksmeiſter aus dieſen Spielen hervorzugehen. Mannheim iſt noch nicht
beſonders hervorgetreten, deswegen darf aber das Spiel nicht leicht
ge=
nommen werden, ſonſt könnte es Ueberraſchungen geben. Die
Mann=
ſchaft wird ſtehen: Hahndorf: Naumann. Betz: Wegehenkel, Arnold
Metzler; Weſp. Künſtler. Hartmann, Wolf, Schmidt.
Handball in der 9.T.
Um den Aufſtieg zur Kreisklaſſe: Groß=Zimmern — Bensbeim.
Ein großer Tag für die Odenwälder. Bensheim als Gegner und
im Siegesfalle ein Entſcheidungsſpiel mit Groß=Umſtadt zur
Ermitte=
lung des zweiten Aufſteigenden, dürfte Grund genug ſein für Groß=
Zimmern, eine ſtattliche Zuſchauerzahl anzulocken. Zumal die
Verhält=
niſſe tatſächlich dafür ſprechen, daß der große Wurf gelingt. Wohl wurde
gegen Groß=Wallſtadt in zwei Spielen nur ein Punkt erzielt. Dagegen
wurde die Partie in Bensheim ſo heldenmütig beſtritten, daß man bei
gleichen Eifer auch hoffen kann.
Main Rhein=Gau.
In der Kreisklaſſe kommt nur das Spiel Bickenbach gegen Worfelden
zum Austrag und gewinnt beſonderes Intereſſe dadurch, daß die Gäſte
als ſehr zäh bekannt ſind. Etliche auswärtige Siege ließen aufhorchen.
Ob der Eifer fedoch an Bickenbachs Spielſtärke heranragt, iſt fraglich.
Sprendlingen hat ſich mehr nach Frankfurt prientiert und erwartet
dies=
mal den Vorwärts” Bockenheim. Wenn eine Niederlage umgangen
werden ſoll, muß bei Beſetzung der Elf Sorgfalt verwendet werden.
Ober=Ramſtadt iſt recht waghalſig und erwartet die Tgſ. Sachſenhauſen
welche vor 14 Tagen den Tv. Egelsbach 2:1 ſchlug. Urberach hat Klein=
Zimmern vom Odenwaldgau verpflichtet. Eine ganze Anzahl recht
ſpan=
nender Spiele werden unter den Gauvereinen ſelbſt ausgetragen. Da
kaum eines an Bedeutung dem anderen nachſteht, kann man ſie der Reihe
nach aufzählen: Seeheim — Egelsbach. Hahn — Beſſungen, Crumſtadt
— Groß=Gerau, Wallerſtädten — Wolfskehlen, Lorſch — Hepvenheim.
Hähnlein — Büttelborn, Stockſtadt — Groß=Gerau, Tgſ. Darmſtadt —
Polizei Reſerve, Roßdorf — Pfungſtadt Reſ., Erfelden — Weiterſtadt.
Eberſtadt — Auerbach und ſchließlich Nieder=Ramſtadt — Groß=Bieberau,
das über den Gau hinaus Bedeutung hat.
Tgef. 1875 Darmſtadt — Polizei Darmſtadt 1b.
Am Sonntag findet nachmittags 3 Uhr auf dem Sportplatz an der
Kranichſteinerſtraße wieder ein intereſſantes Treffen ſtatt. Den 75ern
ſtehen die ſpielſtarken Liga=Reſerven des hieſigen Polizeiſportvereins in
einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. Die Platzbeſitzer, welche leider
in=
folge Erkrankung verſchiedener Spieler immer noch eine geſchwächte
Mannfchaft ſtellen, werden alles aufbieten müſſen, um gegen die
ſieg=
gewohnten Gäſte ein günſtiges Ergebnis herauszuholen.
Tv. Nieder=Ramſtadt — Groß=Bieberan.
Am Sonntag, nachmittags halb 3 Uhr, treffen ſich auf dem
Sport=
platz in Nieder=Ramſtadt die erſten und zweiten Mannſchaften zu
Freund=
ſchaftsſpielen.
Der Odenwald=Turngau hat für Sonntag ſeine
Gauver=
eine zu einem Turntag nach Sickenhofen eingeladen. Da auf
die=
ſer Tagung über das Wohl und Wehe des Gaues entſchieden wird
wer=
den ſich aus dem ganzen Gaugebier zahlreiche Vertreter einfinden.
Außer den üblichen Punkten der Tagesordnung iſt noch ein intereſſanter
Vortrag des Gau=Kinderturnwarts Nebling vorgeſehen: „Deutſche
Turnerſchaft und die Not der Zeit”, worin wichtige Gegenwartsfragen
der Deutſchen Turnerſchaft behandelt werden. Da durch dieſen Vortrag
auch Anregungen für praktiſche Vereinsarbeit gegeben werden, wird
den Turnern der Beſuch aufs wärmſte empfohlen.
Junadeutſchland Darmſtadt — 1. F. S. C. 11:8 (5:4).
* Die beiden tabellengleichen Vereine ſtanden ſich geſtern abend im
Schwimmbad in einem teilweiſe ſehr harten Spiel gegenüber, das
allerdings Schiedsrichter Wenzel=Rotweiß ſtets in der Hand hatte. Bis
zum Stande von 5:5 in der zweiten Halbzeit konnte Frankfurt feweils
Gleichſtand erkämpfen, dann aber ſchraubten Berges und Orlemann das
Torverhältnis auf 11:6; Frankfurt konnte aus Strafwürfen noch zwei
Tore erzielen, die ſichere Niederlage jedoch nicht mehr abwenden.
Jung=
deutſchland, das drei Tore auf Konto Leichtſinn des Abwehrtrios buchen
darf, hat ſich damit die Tabellenführung geſichert. Der 1. F. S.C. hat
4 Punkte kampflos erhalten, da Offenbach 96 und Frankfurter SC. nicht
antraten.
Rotweiß Darmſtadt — FV. Eppertshauſen.
Rotweiß hat am Sonntag die ſpielſtarken Eppertshäuſer zu Gaſt.
um ſeiner Mannſchaft nochmals Gelegenheit zu geben, ſich einzuſpielen
und gerüſtet in den Endſpurt einzugreifen. Die Elf hat durch Plößer
eine weſentliche Verſtärkung in der Stürmerreihe. Die Gäſte ſind in
Darmſtadt noch unbekannt. Den Berichten aus dem Dreieichaau kann
man entnehmen, daß Eppertshauſen zu den ſtärkſten und gefürchtetſten
Mannſchaften dort gehört. Das Spiel beginnt um 1.30 Uhr auf dem
Notweißplatze, alſo vor dem Handballſviel Rotweiß gegen Polizei
Wies=
baden. Um 4 Uhr erfolgt dann im Lokale Löffler die Uebertragung des
Länderſpiels
Am Sonntag, vormittags 11 Uhr, empfängt eine Mannſchaft der
Rotweißen den Anwärter auf den B=Meiſter, Germania
Eſcholl=
brücken. Das Vorſpiel trug Rotweiß mit derſelben Mannſchaft in
Eſchollbrücken aus und hieß das Reſultat 2:2.
Reichsbahn Darmſtadt.
Die erſte Elf fährt am Sonntag nach Groß=Gerau zum Rückſpiel
gegen den Sportverein 1916. Groß=Gerau ſtellt eine gute und flinke
Mannſchaft, die es erſt kürzlich fertig brachte, Rot=Weiß um die
wert=
vollen Punkte zu bringen. Beim Vorſpiel blieben die Eiſenbahner
Sie=
ger. Abfahrt 12.40 Uhr Hauptbahnhof. — Die 2. Mannſchaft ſpielt um
9.30 Uhr auf dem Eintrachtsplatz gegen Eintracht II.
Viktoria Griesheim — Union Darmſtadt.
Zum letzten Verbandsſpiel muß Union am Sonntag in Griesheim
antreten. Nach der letzten Niederlage, die die Poſition der Beſſunger
ſehr in Gefahr brachte, gilt es. in Griesheim zum Erfolg zu kommen.
Wenn die Spieler mit Ueberlegung bei der Sache ſind, ſollte ein Sieg
möglich ſein. Vorher ſpielen beide Reſerben im Freundſchaftsſpiel.
Ab=
fahrt 1 Uhr ab Vereinslokal; 2. Mannſchaft desgleichen 11.30 Uhr.
Jugend ſpielfrei.
SV. 1910 Weiterſtadt — Germania Eberſtadt.
Kommenden Sonntag empfängt der SV. 1910 Weiterſtadt die erſte
und zweite Mannſchaft der Germania Eberſtadt zum fälligen
Verbands=
rüickſpiel. Weiterſtadt ſtellt zu dieſem Spiel ſeine zurzeit zur Verfügung
ſtehende ſtärkſte Aufſtellung. Es gilt hier die im Vorſpiel erlittene
Niederlage auszugleichen. Wenn auch Eberſtadt in den letzten Jahren.
in Weiterſtadt noch zu keinem Sieg gekommen war, ſo iſt doch in dieſer
Saiſon die Spielſtärke der Gäſte zu berückſichtigen. Wenn auch SV. 10
für Hahn und Numrich Erſatz einſtellen muß, ſo iſt doch die Gewähr
für ein ſchönes und ſpannendes Spiel geboten, das für die Meiſterſchaft
ausſchlaggebend ſein wird. Der Spielbeginn iſt für die 1. Mannſchaft
auf 3 Uhr. für die 2. Mannſchaften auf 1.30 Uhr feſtgelegt. — Dig
Handballer ſind infolge Abſage fpielfrei.
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zu verk. E. Achen,
Kaſinoſtr. 26. (4054
Ob Ihr Zimmer heiter wirkt,
das hängt vom Fussboden ab
Balatum, einfach auf den Fussboden gelegt, erhellt
mit seinen frischen Farben, seinen fröhlichen Mustern
jedes Zimmer. Es macht Ihnen die Pfege leichf.
Feucht aufwischen, leicht überbohnern, das ist alles:
So bleibt Balatum farbfrisch, glänzend und schön.
Balatum ist keine grosse Anschaffung. Das
Quadrat-
meter kostet nur 1,89 M. Für noch nicht 20,— M.
legen Sie ein kleines Zimmer aus, und es wird
aus-
sehen, als hätten Sie 100,— M. hineingesteckt. Achten
Sie aber beim Einkauf auf den Namen „Balatum‟
der auf der Rückseite jedes Stückes eingedruckt ist.
Läufer für den Flur, 100 cm breit, ſo
Meter 2,02 M. Teppiche von 8,10 M. ab.
der sparsame Bodenbelag
Senden Sie diesen Abschnitt mit Ihrer Adresse an:
Balatum-Werke, Abtlg. B 83 Neuss a. Rh.
He erhalten dann kostenlos Prospektmaterial,
Seite 12
Samstag, den 14. März 1931
Nummer 73
O
OUM
Uhre Verlobung beehren sich anzuzeigen:
Lott) Kehmptzou
Willy Kumpf
Karlsstraße 115
Moosbergstraße 52
Darmstadt, den 14. März 1931.
Ihre Germählung beehren sich anzuseigen
Grottau
Tschosolovaker
Friedrich schee
Käthe Scheie
geb. dcheid
17. Märs 1951 Darmstadt
Ballonplats 10
Bernhard Jost
und Frau Ulse geb. Sparschneider
geben ihre Vermählung bekannt.
New-Vork den 15. März 1931 Darmstadt
z. Zt. Eberstadt a. d. B.
Wilhelminenstr. 35
Kirchliche Trauung: Sonntag nachmittag 3 Uhr in der
evangelischen Kirche zu Eberstadt.
Hans Scheld
Autovermietung
Liesel Scheld, geb. Becker
geben ihre Vermählung bekannt.
Donnersbergring 28 Darmstadt Alexanderstr. 5
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 15. März 1931, 3 Uhr,
in der Schloßkirche.
Wilhelm Gebhardt und Frau Margarethe,
Soffmann=
ſiraße 21, teiern am 15. März 1931 das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Todes=Anzeige.
Geſtern nacht entſchlief ſanft und unerwartet
nach einem arbeitsreichen Leben unſere liebe
herzensgute Mutter Großmutter, Tante,
Schwägerin und Schwiegermutter
Huu enäseige Hein
geb. Scherf
Hebamme i. R.
im 73. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Die Hinterbliebenen.
Roßdorf, den 14. März 1931.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 15. März,
nachmittags 2.30 Uhr, vom Sterbehauſe, Bahnhofſtr. 44
aus ſiatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und die zahlreichen Kranzipenden beim
Heim=
gang unſerer lieben Entſchlatenen ſagen wir
hiermit herzlichſten Dank. Ganz beſonders
danken wir Schweſter Greichen für die
liebe=
volle Pfiege und Herrn Pfarrer Weigel für die
troſtreichen Worte am Grabe.
Im Namen der trauernden Sinterbliebenen
Chriffoph Nungeſſer II.
Nieder=Ramſtadt, den 13. März 1931.
/4021
Schöne Blumenkohl . . . 3 Stück 1.00
Saftige Blutorangen 2 Pfd. 0.55
Echtes Odenwälder Bauernbrot
4 Pfd.=Laib 0.88
(Vollkornbrot
Dazu eine Brotmarke.
Bei Rüchgabe von 12Marken ein großes Brot grati=
Ludwigſtraße 6
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(1605a
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(IV. 261
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Nummter 23
Wirkichafiliche Kundichge.
Der Stickſtoffmarkt im Februar 1931. Jufolge des anhaltenden
Win=
t ſich die Nachfrage nach Stickſtoffdünger im Inland verzögert.
der Abrufseingang im Monat Februar iſt gegenüber der gleichen Zeit
s Vorfahres zurückgeblieben. Erzeugung und Verfand verliefen
plan=
mäßig. Die ſeinerzeit angekündigten Preiſe bleiben bis Ende des
Dünge=
jahres unverändert. Soweit die Reichsbahn auf Stichſtoffdüngemittel
eine Frachtermäßigung gewährt, wird dieſe ſeit dem 1. Februar 1931
den Abnehmern des Syndikats in einem Durchſchnittsſatz, und zwar mit
035 RM. für das Kg. Stickſtoff bei den nach Stickſtoff gehandelten
Düngemitteln und 0.11 RM. für die 100 Kg. der Nitrophoskaſorten in
der Rechnung gekürzt. Im Ausland war der Abſatz befriedigend.
Die Ruhrgas A.=G. im Jahre 1930. Die Nuhrgas A.=G., Eſſen, hat
im Geſchäftsjahr 1930 die Gasabgabe erheblich ſteigern können. Wie der
Iwd. erfährt, betrug der geſamte Durchſatz in diefem Jahre 707 Mill.
Kubikmeter gegenüber 401 Mill. Kubikmeter im Jahre 1929 und 116
Mill. Kubikmeter 1928. Die Zunahme des Abſatzes iſt in der Hauptſache
auf Inbetriebnahme fertiggeſtellter Neuanſchlüſſe zurückzuführen. Der
Anbau des Feungasnetzes wurde weiterhin noch ſtark gefördert, ſo daß
die Geſamtlänge des Netzes der Ruhrgas A.=G, am Schluſſe des Jahres
h20 Kilometer betrug (Mai 1930: 744 Kilometer). In letzter Zeit machte
die Verſorgung der Kommunen und freien Induſtriebetriebe über die
Weſtfäliſche Ferngas A.=G. einige Fortſchritte. — Der Bau der großen
Weſtleitung anch Köln ſteht dicht vor ſeiner Vollendung. Die
abſchließen=
den Arbeiten werden zurzeit durch den hohen Grundſvaſſerſtand
ver=
zögert. Das ehemalige, vom R.W.E. übernommene Netz wurde
weiter=
hin ſtärker ausgebaut zwecks Anſchluſſes zahlreicher Kommunen und
Werke. Vielfach wurden alte Gußrohrleitungen durch Schveißrohre
erſetzt.
Ermäßigung der Braunkohlenbrikettpreiſe im rheiniſchen
Braun=
lohlenrevier. Wie mitgeteilt wird, läßt das Rheiniſche Braunkohlen=
Sydikat ab 1. April d. J. wieder die üblichen Sommer=Rabatte für
Braunkohlen und Briketts einführen. Gegenüber den requlären Preiſen
werden die Rabatte, die für die einzelnen Sommermonate beſonders
ge=
ſtaffelt ſind, eine Ermäßigung von durchſchnittlich 2 RM. dpro Tonne
ausmachen. Ueber das genaue Ausmaß der Rabatte und Bedingungen
wird eine im Laufe dieſes Monats ſtattfindende
Geſellſchafterverſamm=
lung des Rheinifehen Braunkohlen=Syndikats beraten.
Keine Möbelmeſſen im Weſten und Südweſten Deutſchlands 1931.
Die Meſſe= und Ausſtellungs=Geſellſchaft Frankfurt a. M. hat ſich nach
Verhaudlungen mit den Spitzenverbänden der Möbelinduſtrie und des
Möbelhandels entſchloſſen, mit Nückſicht auf die wirtſchaftliche Lage auf
die Durchführung der Südweſtdeutſchen Möbelmeſſe im Herbſt 1931 in
Frankfurt a. M. unter der Vorausſetzung zu verzichten, daß im Jahre
1931 im Weſten und Südweſten Deutſchlands keine Möbelmeſſen
ſtatt=
kinden. Im Wege der Verhandlungen zwiſchen den Fachverbänden und
den in Frage kommenden Meſſe=Organiſationen Weſt= und
Süidweſt=
deutſchlands iſt dieſe Vorausfetzung nach Mitteilung der Fachverbände
geſchaffen worden, ſo daß 1931 im Weſten und Südweſten Deutſchlands
keine Möbelmeſſen ſtattfinden. Die nächſte Südweſtdeutſche Möbelmeſſe
wird mit Unterſtützung der genannten Verbände im Herbſt 1932 vom
18.—21. September in Frankfurt a. M. abgehalten.
Gläubigerverſammlung der Vereinsbank Höchſt. Dieſer Tage
fand die erſte Gläubigerverſammlung der Höchſter
Vereins=
hank ſtatt. Der Beſuch war ſo ſtark, daß viele hundert
Per=
ſonen keinen Einlaß fanden. Gleich bei der Eröffnung durch
den Vorſitzenden des Aufſichtsrates geriet ein Teil der
Verſammel=
ten in eine erregte Debatte über die Wahl des
Verſammlungs=
leiters. Schließlich wurde der Syndikus des Arbeitgeberverbandes,
Dr. Groß, gewählt. Dr. Groß gab einleitend Bericht über den
Stand der Angelegenheit. Er führte aus, daß der in der
öffent=
lichen Verſammlung gewählte vorläufige Unterſuchungsausſchuß
einen vorläufigen Status aufgeſtellt habe, allerdings unter
Be=
rückſichtigung der Möglichkeit einer Fortführung der Vexeinsbank.
Danach wurde ein Fehlbetrag von 960 000 Mark feſtgeſtellt und an
Verluſten zwei Millionen Mark angenommen. Der
Unterſuchungs=
ausſchuß habe ferner feſtgeſtellt, daß die Verwaltung ſich eine
Menge grober Fahrläſſigkeiten habe zuſchulden kommen laſſen, die
noch weiter verfolgt würden. Von den zwei Millionen Mark
Ver=
luſten ſeien allein für das Konto Fahrzeug=Teilfabrik eine Million
angenommen worden. Weitere 500 000 Mark ergäben ſich aus
Spe=
kulationen von Bankangeſtellten und Vorſtandsmitgliedern, was,
wie der Verbandsreviſor Bächtle feſtſtellt, als genoſſenſchaftsfremde
Geſchäfte ſchon aus prinziviellen Gründen durchaus zu verwerfen
ſei. Es wurde der Vorſchlag gemacht, die Genoſſenſchaftsanteile
von 300 Mark auf 1000 Mark zu erhöhen. Dies löſte zunächſt
all=
gemeine Unruhe aus. Das ſei aber die einzige Möglichkeit, den
Konkurs zu vermeiden. Durch Erhöhung der Geſchäftsanteile könne
nach dem augenblicklichen Stand jedoch in einem gerichtlichen
Ver=
gleichsverfahren auf die Dauer von zwei Jahren die finanzielle
Lage der Vereinsbank ſoweit hergeſtellt werden, daß die Bank
weiterbeſtehen könne. Die Gläubiger müßten bei dieſem
Mora=
torium allerdings auf Zinſen verzichten.
Der Vorſchlag wurde ſeitens der Verſammlung lange und
leb=
haft diskutiert. Eine beſondere Rolle ſpielte die Frage der
Haft=
ſumme. Schließlich ſtimmte die Verſammlung der Eröffnung des
gerichtlichen Vergleichsverfahrens zu. Es wurde ein
Gläubiger=
ausſchuß gewählt, der die weiteren Arbeiten in die Hand nehmen
und in einer baldigſt ſtattfindenden zweiten Verſammlung Bericht
erſtatten ſoll.
Elektrizitätswerke A. G., vormals W. Lahmeher u. Co., Frankfurt.
Der Aufſichtsrat beſchloß, einer zum 31. März einzuberufenden
außer=
ordentlichen G.V. den Antrag zu unterbreiten, das Stammaktienkapital
von nom. 18 Millionen RM. um nom. 4 Millionen auf 22 Millionen
Reichsmark zu erhöhen. Von den 4 Mill. RM. wird das Rheiniſch=
Weſt=
fäliſche Elektrizitätswerk 2 Mill. RM. gegen Verzicht und koſtenloſe
Her=
gabe der in ſeinem Beſitz befindlichen 10 000 Stück Vorzugsaktien (je
1 RM.) mit Mehrſtimmrecht ebenfalls zu pari plus Speſen übernehmen.
Die reſtlichen 2 Millionen RM. ſollen durch das Uebernahmekonſortium
den Aktionären zum Bezug angeboten werden, und zwar derart, daß
auf neun alte eine neue Aktie bezogen werden kann. Die Aktien ſind
vom 1. Juli 1931 an dividendenberechtigt; auf dieſelben werden zunächſt
nur 25 Prozent zuzüglich Speſen eingezahlt.
Drohender Generalſtreik der franzöſiſchen Bergarbeiter. Während
der dem Allgemeinen Arbeiterverband angeſchloſſene Verband der fran=
30ſiſchen Grubenarbeiter geſtern beſchloſſen hat, den Generalſtreik für den
3. März auszurufen, falls bis dahin keine Einigung über den
Lohn=
konflikt erzielt worden iſt, hat der kommuniſtiſche
Grubenarbeiterver=
band, den Mittagsblättern zufolge, in einer gleichfalls geſtern
abgehal=
kenen Sitzung beſchloſſen, den Streik bereits am 16. März durchzufüh=
(en. Es iſt jedoch fraglich, ob der kommuniſtiſchen Streikvarole in
Aotzem Umfange Folge geleiſtet werden wird.
Die amerikaniſchen Induſtrieanlagen im Auslande. Handelsminiſter
S0mont hat dem Bundesſenat eine Ueberſicht über die Zweiganlagen,
erikaniſcher Firmen im Auslande zugehen laſſen. Von dieſen
Zweig=
ſnlagen, deren Geſamtwert End= 1929 auf 1535 Millionen Dollar ge=
Gatzt wurde, befinden ſich 540, in Kanada, 629 in Europa, 231 in den
(Aleinamerikaniſchen Ländern und die übrigen in Afrika. Aſien und
Auſtralien. Die Geſamtzahl der amerikaniſchen Fabrikanlagen in
Suropa beträgt 453; davon befinden ſich 189 im Geſamtwert von 268 Millio=
Auf Grund dieſer Ausdehnung der induſtriellen Intereſſen Amerike
* Auslande, ſo heißt es in dem Bericht, trete das Beſtreben zutage,
die Zollſchranken abzubauen und die Vorurteile gegen die amerikaniſchen
Waren zu überwinden.
Verliner Produktenbericht vom 13. März. Im Gegenſatz zu der
eren Tendenz des Vormittagsverkehrs machte ſich am Produktenmarkt
ute zu Börſenbeginn eine merkliche Beruhigung geltend. Im handels=
Atlichen Lieferungsgeſchäft ſetzte Weizen unter Realiſationen 2—3,5
ark ſchwächer ein, März=Roggen konnte nur einen Teil der Vormit=
Usgewinne behaupten, und Roggen in den ſpäteren Sichten eröffnete
Bür 1—2,5 Mark unter geſtrigem Schluß. Das Inlandsangebot von
gen trat etwas mehr in Erſcheinung, und bei ſehr vorſichtiger Nach=
* der Mühlen mußten die Preiſe um 2 Mark nachgeben. Das
Rog=
langebot hat ſich dagegen bisher nicht verſtärkt, da den höheren
For=
lungen eher niedrigere Gebote gegenüberſtanden, hielt ſich die Um=
Dicigkeit in engen Grenzen. Weizen= und Roggenmehle werden bei
Hegenwärtigen Preiſen nur für den nstwendigen Bedarf gekauft.
er war gleichfalls abgeſchwächt; am Lieferungsmarkt betrugen die
HSrückgänge 3 Mark. Gerſte ruhig.
Vom Rohhäutemarkt. Au den Rohäutemärkten ſind nur
unbedeu=
tende Veränderungen eingetreten, da ſich die Preiſe auf der ganzen
Linie gut behaupten konnten. Auf der mitteldeutſchen Häuteauktion in
Leibzig war der Beſuch ſehr gut und der Verkauf regulär. Ochſen= und
Rinderhäute erbrachten ungefähr letzte Preiſe, teilweiſe ſogar leichte
Aufſchläge für bevorzugte Loſe. Kuh= und Farrenhäute lagen letztpreifig
mit leichten Aufſchlägen; nur ſchwere Farrenhäute konnten ſich nicht zu
den letzten Preiſen behaupten. Es wurden erzielt: leichte rote
Ochſen=
häute 45, ſchwere 49—52,75; leichte rote Kuhhäute zurück, ſchwere 53 bis
56, leichte rote Rindshäute 54—54,5: ſchwere 65; leichte rote
Farren=
häute 50, ſchwere 305. 32 Pfg. pro Pfund.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 13. März.
Die Börſe zeigte heute nach den Steigerungen der letzten Tage eine
ſtärkere Ermüdungserſcheinung. Die berufsmäßige Spekulation legte
große Zurückhaltung an den Tag, und es waren auch von außenſtehen
der Seite keine Orders eingegangen, ſo daß die Börſe ein ſehr ruhiges
Ausſehen hatte. Die Tendenz war eher weiter etwas abgeſchwächt, und
die erſten Kurſe eröffneten dann auch zumeiſt in überwiegend ſchwächerer
Haltung, wobei die Rückſtände gegen die Abendbörſe jedoch nur
Bruch=
teile eines Prozents betrugen. Die Börſe zeigte allgemein eine ſtärkere
Widerſtandskraft, trotzdem die geſtrige New Yorker Börſe erneut in
ſchwacher Haltung geſchloſſen hatte und auch ſonſt einige ungünſtige
Mel=
dungen vorlagen, auf welche die Börſe wieder ſtärker reagierte. So
wurde der Montanmarkt von Gerüchten über einen evtl.
Dividenden=
ausfall bei Harvener beeinflußt, und die erſten Kurſe lagen bei ſehr
geringen Geſchäft bis zu 1 Prozent niederiger, während J.G. Farben
und Scheideanſtalt relatid behauptet waren. Deutſche Anleihen nicht
einheitlich, von Ausländern Mexikaner behauptet. Der Pfandbriefmarkt
bewahrte ſeine freundliche Tenvenz, und Gold= und
Kommunalpfand=
briefe waren weiter etwas gefragt. Von Liquidationspfandbriefen
Frankfurter Hypotheken höher. Schuldbuchforderungen unverändert.
Im Verlaufe fonnte ſich das Kursniveau bis zu 2 Proz. erholen, da die
Spekulation das zu den erſten Kurſen vorgegebene Material wieder
zurückkaufte. Das Geſchäft war jedoch unverändert gering. Am
Geld=
markt war Tagesgeld zum Satz von 4 Prozent zum Medio weiter
ge=
ſucht. Am Deviſenmarkt lag die Mark in Reaktion auf die Steigerung
in den letzten Tagen etwas ſchwächer. Man nannte Mark gegen Dollar
4B12, gegen Pfunde 20.413/e, London—New York 4.8587, —Paris
124.13, —Mailand 92,74, —Madrid weiter ſchwächer 45.05, —Schweiz
25.25 —Holland 12.12.
Nach dem ſehr feſten Mittagsſchluß eröffnete auch die
Abend=
börſe weiter feſt und zeigte im Verlaufe ſteigende Tendenz.
Bevor=
zugt waren am Elektromarkte Geffürel. Man ſpricht von
Wiederauf=
nahme der Bewag=Verhandlungen. Der Kursgewinn betrug hier 3
Prozent. Auch die übrigen Märkte meiſt 1 Prozent höher. Aku 2
Pro=
zent feſter. Im Verlaufe blieb die Haltung bis gegen Schluß feſt.
Far=
ben ſchloſſen 146,5. Von ſonſtigen Kurſen ſind zu nennen: Deutſche
109,75. Danat 146. Dresdener 109,5, Gelſenkirchen 90,5: Mannesmann
82; Rheinſtahl 85,5; Stahlverein 67,25; Siemens 181: AEG. 107;
Geſfürel 131,25; Hapag 72,5: Weſteregeln 149,5 Aku 78,25; Bemberg 85.
Berlin, 13. März.
Die heutige Börſe eröffnete in nicht ganz einheitlicher, aber doch
überraſchend gut behaupteter Haltung. Vormittags hatte zwar noch
in=
folge des Fehlens neuer Anregungen und unter dem Eindruck der
wei=
ter rückgängigen Tendenz in New York ſtärkere Zurückhaltung und etwas
ſchwächere Stimmung geherrſcht, da die erwarteten Verkäufe aber dann
ausblieben, ſah ſich die Spekulation, die geſtern aus pſychologiſchen
Gründen vorgegeben hatte, genötigt, ihre Ware zurückzudecken. Die
Kauforders aus dem Publikum waren allerdings nicht mehr ganz in
dem gleichen Umfange wie an den Vortagen eingetroffen, ſo daß ſich die
Umſatztätigkeit allgemein in ziemlich engen Grenzen hielt. Eine gewiſſe
Verſtimmung ging von der Schwäche der Harpener=Aktie aus, die auf
die Meldung von einer wahrſcheinlichen Dividendenloſigkeit 3,75
Proz=
verloren. Im Verlauf neigte die Tendenz dann allgemein zur Schwäche,
da die Spekulation, durch den Harpener=Rückgang verſtimmt,
überwie=
gend Blankoabgaben vornahm. Die Meldungen von einem
wahrſchein=
lich am Ultimo d. M. einſetzenden Generalſtreik der franzöſiſchen
Berg=
arbeiten blieben vorläufig eindruckslos. Nachdem ſchon Rückgänge bis
zu 1 Proz= und bei Salzdetfurth und Siemens bis zu 2 Prozent zirka
eingetreten waren, machte ſich dann im weiteren Verlaufe eine ſtärkere
Widerſtandsfähigkeit bemerkbar, und die Kurſe erfuhren leichte
Erho=
lung, ſo daß ſie das Anfangsniveau häufig wieder erreichten.
Arbitrage=
käufe und Kauforders für den Kaſſamarkt gaben hierbei der Spekulation
einen Stummulus. Anleihen, beſonders Altbeſitz, zur Schwäche neigend
Meialnotierangen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 13. März ſtellten ſich für
je 100 Kg. für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt.
Elektrolyt=
kupfernotiz) auf 98,75 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion
des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab
Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung)
ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 98 bis 99 Prozent,
in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 170 RM., desgleichen in
Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 174 RM., Reinnickel, 98
bis 99 Prozent, 350 RM., Antimon=Regulus 51—54 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kg. fein) 40,50—52,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 13. März ſtellten ſich für
Kupfer: März 84,25 (86), April 85,25 (85,75), Mai 86 (86,75),
Juni 86,75 (87,25), Juli 88 (88,75), Auguſt 88,25 (89), September,
Oktober, November, Dezember, Januar 88,50 (89) Februar 88,75
(98). Tendenz: ſchwächer. Für Blei: März 25 (26,75) April
25,75 (26), Mai 25,75 (26,25), Juni 26 (26,75), Juli 26,25 (27),
Auguſt, September, Oktober, November, Dezember, Januar,
Fe=
bruar 26,50 (27). Tendenz: kaum behauptet. Für Zink: März
23,75 (25) April 23,75 (24,75), Mai 24.25 (25.25). Juni 24,75
(25,75), Juli 25 (25,75), Auguſt 25 (26) September 25,50 (26,50),
Oktober 26 (26.75), November 26,50 (27,25), Dezember, Januar
Die
26,50 (27.50), Februar 27 (27,50). Tendenz: ſchwächer.
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerlkaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. März:
Getreide. Weizen: März 79,50, Mai 83. Juli 63,25.
Sep=
tember 63,25; Mais: März 61¾, Mai 65, Juli 66,50, September
66½; Hafer: Mai 32,50, Juli 32,25, September 32½; Roggen:
Mai 40,75. Juli 41,50.
Schweine: Leichte 8,25—8,50, ſchwere 7.10—7,50;
Schweine=
zufuhren in Chicago 20000, im Weſten 78 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 13. März:
Schmalz: Prima Weſtern 9,65; Talg, ertra loſe 3½.
Getreide. Weizen: Rotwinter 90½; Mais; loco New York
76,50; Mehl: ſpring vheat clears 4,25—4,50; Getreidefracht nach
England 1,9—2,6 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Kakao: Tendenz kaum ſtetig. Umſätze 29, loco 5½: März 5,30,
Mai 5,37, Juli 5,55, September 5,75, Oktober 5,82, Dezember 5,96
Kleine Wirkfchaftsnachrichken.
Die Preisinderziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 11. Mäuz
1931 auf 76,9 gegen 77.,5 am 4. März 1931 (Durchſchmitt 1909/13 — 100),
fiel alſo um 0.8 Prozent.
Die Bilanzſitzung der Darmſtädter und Nationalbank findet am 25.
d. M. ſtatt.
In Ergänzung unſerer früheren Meldung erfahren wir, daß die
Vorſchußanleihe der Stadt Frankfurt in Höhe von 15 Mill. RM.
nun=
mehr mit den drei bekannten Konſortien abgeſchloſſen wurde. Der
Zinsfuß beträgt 7 Prozent, wozu noch eine Proviſion von 0,5 Prozent
kommt. Wie bereits gemeldet, werden 7,5 Mill. RM. nach 6 und die
reſtlichen 7,5 Mill. RM. nach 9 Monaten fällig ſein.
Die Südd. Textil= und Bekleidungsmeſſe Stuttgart findet zum 12
Mal in den Tagen vom 12., 13. und 14. April in der Stuttgarter
Ge=
werbehalle ſtatt. Die Anmeldung von Ausſtellern hat bereits lebhaft
eingeſetzt; es ſind zahlreiche Anfragen auch auswärtiger Firmen
einge=
laufen, die feither die Stuttgarter Meſſe noch nicht beſchickt haben.
In einem Expoſé über das Budget wies der bulgariſche
Finanz=
miniſter Molow barauf hin, daß Bulgarien im vergangenen Jahre eine
aktive Handelsbilanz mit einem Ausfuhrüberſchuß von 1½ Millionen
Lewa auszuweiſen habe. Das Budget des gegenwärtigen Jahres
balan=
ciere um 6.4 Millionen Lewa. Der Finanzminiſter betonte, daß die
Re=
gierung mit großer Initiative zugunſten der einheimiſchen
Landwirt=
fchaft eingegriffen habe.
Die rumäniſche Kammer nahm heute Einen Geſetzentwurf zur
Ver=
hinderung des Wuchers an. Als Zinsfuß für Privatdarlehen wurden
10 Prozent, für Geſchäftsdarlehen 12 Prozent und als Maximalzinsfuß
15 Prozent in dem Geſetz feſtgelegt. Das Geſetz hat rückwirkende Kraft
vom 7. Januar 1929 ab, an welchem Tage die rumäniſche Währung
ſtabiliſiert wurde.
Berliner Kursbericht
vom 13. März 1931
Oeviſenmarkt
vom 13. März 1931
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank. . . . . . .
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Gef.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampf
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109.—
109.—
71.50
95.50
73.—
104.75
77.56
79.75
50.25
119.—
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Belgien
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Brieff
10.58
59.1
12.454
73.31
3.086
168.55
112 41
112.4
1 12.61
20.426
1.457
58.49 58.61
16.46
Schwpei=
Spanien
Danzig
Japan
Mio be Janerro
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo.
Kanade
Uruguar
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Tallinn /Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franken
100 Peſetas
00 Gulden
1 Yen
Milrei= 0.34!
Jugoſlawien /100 Dinar / 7.367
00 Escubo
100 Drachm.
ft türt. 2
K1ägypt. 4
lcanad. Doll.)
Golopeſo l=
100 eſti. Kr.
00 eſtl. Kr. 1111.75
100 Lats
Reit
80.72
45.52
81.45
2.07
18.83
5.411
Ke
1.186
3.267
92.031
60.79
Brief
E0.88
45.62
4 1.81
2.081
0.347
7.331
18.67
E.4*5
—
20.55
4.204
3.273
92-21
111.87
20.35
Frankfurter Kursbericht vom 13. März 1931.
Me
tern.,,
v. *
v. 2c
z. Staat.
R......
....
ngen.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .
2 Aachen v. 25
8‟ Baden=Baden
60 Berlin
88 Darmſtadt v. 26
v. 28
8‟
furt a.M.
v. 26
e. 26
heimv. 26
v. 27
hen.
erg. .
% Heil. Landesbt.
Goldoblig
Hefſ. Lds
Hyp.=Bi.Liauid.
„Kom.=Obl
Preuß. Lbs.
r.=Anſt. G. 2
82 „Gelboblig
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78.5
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55
Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen. Goldobl
18% Kaſſeler
Land=
kredit Goldofbr..
7% Kaſieler Land. Goldpfbr..
825 Naſſ Lamdesbk.)
Siqu. Ob.
4½
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
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„ Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubefitz)..
Berl. Hyp. Bt.
12o Liqu.=Pfbr
2 Frkf. Hyp.=Bk
Lig. Pfbr
Pfbr.=Bk
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Mein. Syp.=B!
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825 Pfälz. Hyp.=Bl.
4½½ Lia. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
cred.=Ban!
½% „Lig. Pfbr.
O Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bant.
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* Rhein.Ghp. Bk
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32 Rhein.=Beſtf.
Bd.=Credit
..
% Südd. Bod
Cred.=Bank ...."
4½½ Lia. Bfbr.
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96.5
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6% Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
½8 Klöckner=Werke
Mainkrw. v. 26
6 Mitteld. Stahl
8½ Salzmann u. Co
7% Ver. Stahlwerke
3½ Voigt &Häffnerl
F. G. Farben Bond?
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt
50 Bulg. Tah. v. 02
4½‟ Oſt. Schätze
42 Sſt. Goldrente
26 vereinh. Rumän
4½%
420 Türk. Admin.
1. Bagdad
Rlg. Kunſtziide Unie
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....
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Chem. Werke Albert
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38
88
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87:25
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45
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32.5
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Laurahütte
Lech, Aussburg
m
131.5
105
111.5
J
96
103
1431/,
3
119
39
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46.5
35
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135.5
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43
65
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Ha
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50
112
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Sypothelbk. 208
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Darmſt. u. Nat.=Bk. 144
—
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſell —
Dresdner Ban1. . . 108.5
Frantf. Ban1
2
Hyp.=Ban! . . ./151
Pfbbr.=Bk. . . . ./151
Mein. Hyp. Ban1. ./158
Oſt. Crebitanſtalt ./ 27.
Pfälz. Hyp.=Ban 1138
Reichsbant=9
Rhein. Hyp.=Bank. /232
Sübb. Bod.Kr. Bk. 144.5
Wiener Banlverein! 9.5
Württb. Notenbank/134
A.-G. ſ. Beriehrsw./ 63
Allg. Lokalb. Kraftw 127
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ....."
Nordd. Llohb.
Südd Eiſenb.=60
Allianz. u. Stuttg
Verſicherung.
„„ Verein. Ver
FrankonaRück=u. M
Mannh. Berſich.
Otavi Minen
chantung Hanbels!
91.7.
8‟
5
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Samstag, den 14. März 1931
Nummer 73
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entsprechend, nochmals in Wiederholung zu bringen.
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Morgen 5 Uhr und 8 Uhr Konzert
Hente
undl folgende Tage
Lafé Waldesrah
Jeden
Samstag und Mittwoch
Großer (4040
Hafee-„Kushentag
Die reizende
Tonfilm-Operette
von Emerich Kalmän
Die
Paschingsfee
Regie: Hans Steihotf.
In den Hauptrollen sind
beschäftigt:
Anny Ahlers, Camilla
Spfra. Anna Müller-
Linke, Ernst Verebes,
Vikter de Kowa, Harry
Halm, Walter Janssen,
Szöke Szakall u. Tulins
Falkenstein.
Unter der Regie Hans Steinhoff’s
hat sich ein Ensemble reizender
und sympathischer Darsteller
zusammengefunden, die,
unter-
stützt von Emerich Kalmäns
liebreizenden u.
einschmeicheln-
den Melodien, diesem
wunder-
schönen Filmwerk zu einem
vollen Erfolg verhelfen.
Im Beiprogramm:
Der köstliche Kurztonfilm:
Fliclz und Flockyunter
Indianern
Der Kulturälm:
Wo die Isar rauscht
sowie die neueste
Emeika-Woche
Beginn: 3.45, 6.00 u. 820 Uhr.
Bis nnf welteres
Das entzückendste Lustspiel. welches seit Jahren
über eine Tonfilm-Bühne ging.
Das Publikum guittiert mit lauten Lachsalven
über die glänzenden Pointen in dem lustigen
Emelka-Tonfilm:
9
und
Heute
folzenile Tage
unsterbliche
Sherlock
Abentener
Holmes
Ein lustiger Traum
von einem bißſchen Glück
Begie Wifhelm Thiele
In den Hauptrollen: Renato Müller. Felix
Bressart, Hermann Thimig, Ludwig Stössel,
Gertrud Wolle.
Man lacht und lacht, und beim Verlassen des
Theaters trägt man noch den schmiss Schlager
im Ohr, den Panl Abraham zu diesem Film
bei-
gesteuert hat: „lch bin ja hent so glücklich .!"
Und man ist tatsächlich glücklich. einen so
char-
manten Tonfilm zu seben u. zu hören, wie diese
Priratsekretärin!
Dazu das reichhalt. Beiprogramm.
Das Andranges wegen bitten wir die
Nachmittags-
vorstellungen zu berücksichtigen. (V.4412
Vergüvstigungen sind aufgehoben.
Beginn: 345. 6.00 nnd 8.420 Uhr
Der Hund uon
Baskerville
Ein Film, frei nach dem
welt-
bekannten Roman von Conan
Dorle, von ungeheuren
Span-
nungsreizen, mitreißend von
Anfang bis Ende. Die Handlung
— atembeklemmend,
geheim-
nis voll — rollt in immer
wieder-
kehrenden Höhepunkten
vorrüber.
Regie:
Richard Oswald
In den Hauptrollen: Betty
Bird, Livio Pavanelli,
Fritz Rasp, C. Black well
Vally Arnheim u. a.
Im Beiprogramm:
Syd Chaplin und
Betiy Balfour
Der Dranfgänger
Unter Mitwirkung der berühmt.
Londoner Plaza-Tiller-Girls.
Regie: Jess Robins.
Vortrag
am Montag, den 16 März, abends
8 Uhr im Festsaal des Ludwig-
Georgs-Gymnasiums, Karlstratze 2
Krishnamurti und
seine Botschaft
Kapitänleuinant a. D. H. Dorsch,
Frankfurt a. M.
Unkostenbeitrag von 50 Pfennig
erbeten.
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Beginn 3.45 Uhr.
Letzte Vorstellung 8.15 Uhr.
Heute Schlachttag
Morgen Bayrischer Bierrummel
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Ab 4 Uhr KONZERT
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Nur noch
heute und
morgen
letzte.
Nachmittags-
Vorstellung
Sonntag
4 Uhr
2.40 bis 1.50
Abends 8).
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Jugendabteilung.
4019
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Die Turnierleitung.
Reichhaltige Mittag- und Abendkarte
[ ← ][ ][ → ]Nummer 73
Samstag, den 14. März 1931
Seite 15
aber auch mir mal ein wenig! Ihre Schiffsjungengeſchichtchen
in allen Ehren — ich habe das Glück gehabt, die gnädige Frau
in Bayreuth zu hören, und habe ihr noch lange nicht geuug von
meinen begeiſterten Erinnerungen vorgeſchwärmt.”
Frau Ellen ſah ihrem Nachbar über die hochgezogene
Schul=
ter mit kühler Abwehr in die Augen: „Ich finde, Baron, Sie
haben heute mittag dick genug aufgetragen.”
„Für Sie vielleicht — für mich nicht”, lächelte Herr von
Wilczek. „Es iſt ſo ſelten, daß unſereiner einmal Gelegenheit
hat, einen Teil der unendlichen Dankesſchuld, mit der ganz
große Kunſt uns verpflichtet —” „— an die Frau zu bringen!“
gab die Sängerin etwas ſcharf zurück.
„Ich glaube, Gnädigſte, Sie mißverſtehen mich” erwiderte
der Baron. „Meine Huldigung galt und gilt der Künſtlerin.
Ich hätte ſie ebenſo dankbar und überſchwänglich Ihren
männ=
lichen Partnern dargebracht — wäre das Schickſal ſo aufmerkſam
geweſen, mich mit einem von ihnen in ſo nahe Berührung zu
bringen.”
„Ich weiß nicht, Baron”, ſagte Ellen weſentlich
liebens=
würdiger, „ob Sie mich verſtehen. In manchen Kreiſen hat
ſich’s noch nicht recht herumgeſprochen, daß eine Künſtlerin die
gleiche geſellſchaftliche Zurückhaltung beanſpruchen kann, wie
die Damen der ſogenannten Geſellſchaft.”
„An dieſer — Zurückhaltung hätte ich’s fehlen laſſen?” ſtutzte.
der Baron.
„Das habe ich nicht ſagen wollen. Man wird etwas
miß=
trauiſch — wenn man immer wieder erleben muß, daß —
Freundlichkeiten, die der Künſtlerin dargeboten werden, in
Wahrheit auf die Frau zielen.”
„Sie müſſen ja ſchlimme Erfahrungen gemacht haben —
in Stuttgart”, lächelte Wilczek.
„In Stuttgart nicht — in Bayreuth findet ſich allerlei
zu=
ſammen. Da hat man ſich zuweilen — ſeiner Haut wehren
müſſen.”
„Ja, und noch dazu — dieſer Haut —”, lächelte der Baron,
und ſeine dunklen Augen ſtreiften mit einem zärtlichen
Ver=
langen den vollen Arm der Sängerin, „es wäre verſtändlich,
wenn einem Mann Ihnen gegenüber in feſtlich gehobener Stunde
das Temperament durchginge —
„Nur daß einer Frau dieſe ewig durchgehenden
Tempera=
mente ſchließlich auf die Nerven fallen.”
„Ich verſpreche alſo feierlich, das meine ſtramm an die
Kandare zu nehmen. Wollen Sie mir — unter dieſer
Voraus=
ſetzung — den Vorſchlag geſtatten, Sie zum Kaffee in den
Rauchſalon zu entführen?”
„Gern, Baron. Aber der Kapitän wird mitgenommen.
Kommen Sie, Cappy! Einen Mokka und eine Zigarette!”
Der Kapitän riß ſich los — erſichtlich ungern: „Komme
nach — habe ein paar Minuten Dienſt.
(Fortſetzung folgt.)
Ein Roman von Walter Bloem.
(Nachdruck verboten.)
Copyright by Noviſſima Verlag G. m. b. H., Berlin SW 61, Belle Alliauce Straße 92.
Der Oberſteward ſtarrte minutenlang zu dieſer ſeltſamen / und halb Amerika dazu! Freilich, einen Staatsanwalt kriegt man
Erſcheinung empor. Ein neues Bild — ein recht wunderliches auf dem großen Teich ſelten zu ſehen — die Herren ſind ja in
bendrein. Die Kollegen verköxperten alleſamt einen recht dürf= der Regel bodenſtändig — und bei uns iſt für die uichts zu
Herr Schiewelbein, ſchien intereſſiert. „So? Ich ſollte
„Wär’s möglich, daß der Juwelenräuber — ſich ins Orcheſter ver= meinen, es müßte doch oft vorkommen, daß unter Ihren ſo und
ſoviel hundert Paſſagieren —” „Fünfzehnhundert bei vollbeſetz=
Der Sache wird man nachgehen müſſen. Nun aber, ſo rief tem Schiff, Herr Schiewelbein.” „Soſo — na, ich meine, darun=
Herr Pglentin ſich ſelber zur Ordnung, wollen wir die Neihen= ter müßte doch manchmal der oder jener ſein, an deſſen Perſon
folge innehalten — und zunächſt einmal die zuerſt aufgetauchte der Staatsanwalt ein gewiſſes Intereſſe hätte —
„Das iſt natürlich nicht ausgeſchloſſen” beſtätigte der Ober=
Er ſchob ſich gemeſſenen Wandels an Tiſch 48 heran, ſtand ſteward harmlos ſchmunzelnd, indeſſen ſein Späherblick jeden
igen Typ von Berufsmuſikantentum. Dieſer Fremde ſtellte un= verdienen.”
zweiſelhaft einen wenn auch etwas gerupften Gentleman dar.
krochen hätte?!
Spur etwvas weiter verfolgen.
ungeſehen hinter dem Herrn mit dem Einglas im Auge: „Nun, Hauch, jede
Herr Schiewelbein — darf ich mich nach Ihrem werten
Befin=
den erkundigen?”
Der Angeredete ſchrak ſichtlich zuſammen, fuhr herum, ſtarrte
mit einem beunruhigten Geſichtsausdruck in das lächelnde
Gön=
nerantlitz des Tafelgewaltigen.
„Ah — der Herr Oberſteward, nicht wahr? Danke — bis
auf den ramponierten Zuſtand meiner Nerven — ganz
er=
freulich.”
„Haben Sie Ihre Magdeburger Landsleute ſchon entdeckt?”
Die flackernden Geſichtsmuskeln des Ueberrumpelten zeigten
ein offenkundiges Unbehagen. „So — hm — Landsleute von
mir? — Hier an Bord?” ſtotterte er.
„Allerdings. Sehen Sie nur: in der Mittelreihe der dritte
Tiſch an der Tür, der Herr mit dem grauen Schnurrbart und
den beiden Damen, der älteren und der jüngeren — kennen Sie
die Herrſchaften nicht? Die ſind auch aus Magdeburg.”
Herr Schwiewelbein verfolgte die Richtung. Es war, als
zucke er zum zweiten Male leiſe zuſammen. „Sie meinen — den
Tiſch, an dem die junge Dame das grellrote Kleid trägt? Kenn
ich nicht.”
„So?” machte Herr Klamfoth etwas gedehnt, „das ſoll aber
ein ſehr bekannter Herr ſein — der Staatsanwalt Grunelius,
eine Autorität in ſeinem Fach. Fährt zu einer Tagung der
Internationalen Kriminaliſtiſchen Geſellſchaft nach Boſton.”
„Was Sie nicht alles wiſſen!” ſtaunte Herr Schiewelbein,
offenbar in höchſt beeinträchtigter Stimmung.
„Tja, verehrter Herr Schiewelbein” lächelte Klamfoth mit
behaglichem Händereiben, „wenn man ſeit zwanzig Jahren alle
drei Wochen von neuem ſeine ſechs= bis ſiebenhundert
Herrſchaf=
ten zu betreuen hat, dann kennt man ſchließlich halb Europa,
Samstag, den 14. März, Sonntag, den 15. März,
läuft das große Doppelprogramm!
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großen Filmwerk „Ben=Hur”.
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Feindſchaft geraten iſt und ich mit ihr bekämpft.
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An alle Behörden, sowie an die
ge-
samte Bevölkerung des Kreises Dieburg!
Das deutsche Handwerk veranstaltet in der
Zeit vom 15. — 22. März eine allgemeine
Reichs-
handwerkswoche.
Der Handwerks- und Gewerbeverband des
Kr. Dieburg hält aus diesem Grunde am Montag,
den 16. Härz, nachmittags 2 Ufr in Reinheim,
im großen Saale von Buxmann, eine große
öffent-
liche Versammlung ab, zur Belebung des schwer
um seine Existenz ringenden Handwerks.
Es ergeht daher an alle Behörden, sowie an
die gesamte Bevölkerung des Kr. Dieburg die
treundlichste Einladung in dieser Versammlung
zahlreich zu erscheinen.
Handwerker aller Berufszweige erscheint
in Massen!
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und Gewerbeverkandes.
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[ ← ][ ]Seite 16
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