Darmstädter Tagblatt 1931


06. März 1931

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Knzelnumnzer 10 Mfennige

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wöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. März
1. März 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig
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RRf
Fra

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilnſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 65
Freitag, den 6. März 1931.
194. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung au Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſtſung von Schadenerſatz. Bei
Konfurs oder gerichticher Beireibung fäll jeder
Rabatt weg. Banronto Deutſche Banl und Darm=
ſtädter
und Nationalbant

Die Perhandlungen gehen weiter.
Die Sozialdemokraken wollen ſich immer noch ihre Zuſtimmung zum Ekak abkaufen laſſen.
der Gedanke eines neuen Reichswehrbeikrags vom Zinanzminiſſer abgelehnt.
Farkeinkereſſen gegen das Geſamk=
Das Skahlhelm-Volksbegehren
inkereſſe?
Landkagsauflöſung

Von unſer Berliner Schriftleitung.
Jährend der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth im Reichstag
Pfd. ſ4), führte der Kanzler ſeine Verhandlungen mit den Sozial=
d
.=kraten über ihre Zuſtimmung zum Etat weiter in ſehr
ſo pendem Tempo. Fortſchritte ſind nicht zu verzeichnen. Im
Pe / ateil: beide Parteien haben ſich feſtgerannt. Der Kanzler
Tuchinge rricht nachgeben und die Sozialdemokraten behaupten, daß
Pfd ſi in Entgegenkommen haben müßten. Deshalb haben ſich
Freunde vom Zentrum dazwiſchen geſchaltet und die
Inzſachverſtändigen der beiden Parteien zuſammengetrom=
m
um den Verſuch zu machen, ein Verlegenheitspfläſterchen
wüiie Sozialdemokraten zu finden. Dabei ſchwebte den Sozial=
Ed kraten ſo etwas wie ein neuer Reichswehrbeitrag
p.der zum Ausbau des Panzerkreuzers benutzt
RAſ en ſollte in Form eines beſonderen Zuſchlages zu der
idendenſteuer oder zu der Vermögensſteuer
egen höheren Gruppen. Inbeiden Fällen hat
do Reichsfinanzminiſter wegen der Folgen
zr neuen verſtärkten Kapitalflucht Ein=
kſich
erhoben. Dieſer Weg iſt alſo nicht gangbar. Man
E baher neue Wege ſuchen und in den nächſten Tagen vermut=
i
5) ecken bleiben, ſo daß den Sozialdemokraten nichts anderes
E1 bleiben wird, als eine glatte Zuſtimmung zum Etat.
as Verhalten der Sozialdemokraten in der Frage des
uoederals E 2tats hat allgemein verſtimmt, beſonders der Verſuch, den
billigſte E) 2tat zu einem Handelsobjekt zu machen. Die Regierung,
Sie eiMctdie Börſenzeitung hat genug Mittel und Wege, um
Sanslkmu inne ihres vom Reichspräſidenten erteilten Auftrages auch
Kirchſhle Parlament das Erforderliche zu veranlaſſen. Die DAZ.
gegenübel ch) It, die Sozialdemokratie werde einſehen müſſen, daß die
hr2, die ſie jetzt, koſte es, was es wolle, zu erzwingen ſuche,
nru eichbar ſeien. Selbſt Erpreſſung könne da nichts nützen.
hohh Mzt skanzler Dr. Brüning habe bisher nicht zu erkennen ge=
nautse
, daß er irgendwie an der Geſamtpolitik ſeines Kabinetts
faufen 9 17 ar laſſe. Der Reichskanzler ſei heute in der ſehr viel beſſeren
B. 4 G0,9, den Sozialdemokraten mit ſehr unerwünſchten politiſchen
9 quenzen drohen zu können, falls ſie ihr Sonderintereſſe
boi Seſamtintereſſe voranzuſtellen ſuchten, das die konſequente
FFatzung einer opferreichen aber notwendigen und ſchließlich
esverheißenden Politik bis zum guten Ende erfordere. Der
AANang des Kampfes könne demnach nicht ungewiß ſein. Die
AN2s Ablaufes ſei eine Frage der Nerven. Beſonders das
A nd ſolle ſich vor dem Trugſchluß hüten, daß die Dinge
.221 Umf uitſchland irgendwie ins Rutſchen kommen könnten.
Das Zenkrum für den Panzerkrenzer B.
Die Zentrumsfraktion des Reichstages hat am
D.3erstag abend noch den Beſchluß gefaßt den Wehr=
ſer
foanzunehmen, wie er von der Reichsregie=
hur
ua vorgelegt worden iſt. Mit dieſem Beſchluß ſtellt
ſicrs Zentrum geſchloſſen hinter die Politik des Kanzlers,
ooß der Verſuch der Sozialdemokraten, den
Etzkreuzer B auf dem Umwege über die Unterhändler
des entrumsfraktion zu Fall zu bringen, endgültig
ge eitert ſein dürfte.

Nur 50 Millionen für die deutſche Flokke.

Berlin, 5. März.
as Bauprogramm der Reichsmarinelei=
ti
) das dem Reichshaushaltsplan beigegeben iſt, beſteht
m; kückſicht auf die ungünſtige Finanzlage aus
zm Teilen. Der erſte Teil des Programmes ſieht
un anderem den unaufſchiebbaren Erſatz der vier
llten Panzerſchiffe vor. Der zweite Teil wird
pur den Erſatz der übrigen uns belaſſenen
Panzerſchiffe ſowie der letzten drei Kreu=
Lithalten. Das Panzerſchiff A ſoll im Laufe des Jahres
9S ind das Panzerſchiff B, für das jetzt die erſte Rate in
PS von 10,8 Millionen angefordert wird, bis zum Jahre 1934
fer eſtellt werden. Für das Panzerſchiff A, Erſatz Preußen
wei einſchließlich der Armierungen in dieſem Haushalt 18,8
M.1gen angefordert. Weiter enthält der Haushalt 1931 29,7
Mnen Mark für Neubauten, 2,1 Millionen Mark für Tor=
pes
mierungen, ſo daß der Geſamtbetrag für Schiffsbauten
un rmierungen rund 50 Millionen gegenüber 40,8 Millionen
zn ) rjahre beträgt.

Zollerhöhung für Roggen.

Die Ruſſen überſchwemmen den deutſchen
rt wieder mit gewaltigen Mengen von
N en. Infolgedeſſen hat ſich der Reichsernährungsminiſter
der aßt geſehen, auf Grund einer früheren Ermächtigung den
Nel tzoll von 15 auf 20 RM. zu erhöhen. In dieſem Vor=
gek
? liegt unzweifelhaft eine Demonſtration, um das Par=
lan
!, darauf aufmerkſam zu machen, wie notwendig es iſt,
VO’icht für die Aenderung der Zollſätze von einem Tage zum
an N, in der Hand zu haben. Man will dem Reichstag und
der: eichsrat mit dieſer Zollerhöhung offenbar den Nachweis
füSl daß die im Reichsrat liegende Zollermächtigung eine un=
abns
bare Notwendigkeit iſt, weil es nur ſo möglich iſt, ohne
arot Zeitverluſt bedrohliche Einfuhren abzudroſſeln.

in Preußen zugelaſſen.
Berlin, 5. März.
Der Stahlhelm teilt mit: Auf den vom Stahlhelm, Bund der
Frontſoldaten, durch über 42 000 Stimmberechtigte geſtellten An=
trag
auf Einleitung eines Volksbegehrens zwecks Auflöſung des
Preußiſchen Landtags hat der preußiſche Miniſter des Innern
Severing dem erſten Bundesführer des Stahlhelms, Franz
Seldte, unter dem 4. März 1931 mitgeteilt, daß er die Auslegung
von Eintragsliſten für ein Volksbegehren Landtags=Auflöſung
bei den Gemeindebehörden zugelaſſen hat. Die Bekanntmachung
der Zulaſſung wird am 10. März im Deutſchen Reichs= und Preu=
ßiſchen
Staatsanzeiger veröffentlicht. Der Landeswahlleiter iſt
der Präſident des Preußiſchen Statiſtiſchen Landesamts, Geh.
Reg.=Rat Dr. Stengeler, ſein Vertreter der Vizepräſident dieſes
Amtes. Dr. Hoepker. Die Eintragungsfriſt für das Volksbegeh=
ren
beginnt mit dem 8. April und endet mit dem 21. April 1931.
Das Ende der Wiener Beſprechungen.
Dr. Curkius anf der Heimreiſe.
Wien, 5. März.
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius und Staatsſekretär Pünder
empfingen am Donnerstag in den Mittagsſtunden Vertreter der
reichsdeutſchen Vereine und anſchließend die Vertreter der Oeſter=
reichiſchen
deutſchen Arbeitsgemeinſchaft, des Oeſterreichiſchen
Deutſchen Volksbundes und der Delegation für den öſterreichiſchen
Wirtſchaftsanſchluß. Darauf gab der deutſche Geſandte ein Früh=
ſtück
, an dem auch die Vertreter der öſterreichiſchen Regierung
teilnahmen. Am Nachmittag begaben ſich Dr. Curtius und
Staatsſekretär Pünder auf den Zentralfriedhof, wo ſie beim Hel=
dendenkmal
in Vertretung des Heeresminiſters von General
Knaus empfangen wurden. Die Gräber der deutſchen Gefallenen
wurden beſichtigt und ein Lorbeerkranz mit Schleifen in den
Reichsfarben auf den Kriegsgräbern niedergelegt. Im Laufe des
Nachmittags empfing Dr. Curtius eine Abordnung der Groß=
deutſchen
Volkspartei. Um 18.20 Uhr trat er die Heimreiſe nach
Berlin an.
die polikiſchen Beſprechungen., wie amtlich mitgeteilt wird, das Ziel, eine immer engere
Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Staaten auf wirtſchaftlichem
Gebiete herbeizuführen. Wie dazu aus wirtſchaftlichen Kreiſen
verlautet, bildete das Hauptthema der Unterhaltung der beiden
Staatsmänner die Frage der regionalen Verträge. Es wurde
hauptſächlich die Stellung erörtert, die Deutſchland und Oeſterreich
gerade in dieſer Frage der regionalen Verträge, die auch bei
den Genfer Verhandlungen eine hervorragende Rolle ſpielen
dürfte, einzunehmen haben werden, bzw. in welchen Zuſammen=
hängen
die wirtſchaftlichen Intereſſen Deutſchlands und Oeſter=
reichs
durch ein ſolches Syſtem regionaler Verträge im Sinn einer
engen Zuſammenarbeit beider Staaten am beſten zur Wirkung
gelangen können. Eine ſolche Beratung erſchien um ſo wichtiger,
als Oeſterreich mit Ungarn handelspolitiſche Verhandlungen
führt, die gerade jetzt in Wien fortgeſetzt werden. Aehnliche
Verhandlungen Oeſterreichs mit Südſlawien ſtehen unmittelbar
bevor. Bekanntlich hat auch die Fortſetzung der Pariſer Inter=
nationalen
Agrarkonferenz in Rom ſich beſonders mit den han=
dels
= und wirtſchaftspolitiſchen Problemen des Südoſtens zu be=
ſchäftigen
. Es iſt anzunehmen, daß ſich die Erörterungen der deutſchen
und öſterreichiſchen Staatsmänner mit all dieſen Problemen be=
ſchäftigten
, und daß ſie dabei zu einem Entſchluß darüber kamen,
in welcher Form das Deutſche Reich im Einvernehmen mit
Oeſterreich ſich an den Beſtrebungen zum Wiederaufbau der mit=
teleuropäiſchen
Wirtſchaft beteiligen ſoll. Es beſteht kein Zweifel
darüber, daß die Beſtrebungen beider Staaten dahin gerichtet
ſind, die internationalen Widerſtände zu beſeitigen, die ſich einer
gegenſeitigen Vorzugsbehandlung im mitteleuropäiſchen Raum,
bzw. einer entſprechenden Veränderung der bisherigen Auffaſſung
der handelspolitiſchen Meiſtbegünſtigungsklauſel entgegenſtellen.
Gerüchke über den Reichslandbund.
* Am 10. März tritt der Bundesvorſtand des Reichsland=
bundes
zuſammen. Angeſichts der innerhalb des Reichsland=
bundes
herrſchenden Spannungen iſt es nur zu verſtändlich,
daß erneut Gerüchte umgehen, die mit ſenſationellen Beſchlüſſen
rechnen. Nach unſeren Informationen ſcheint es ſich aber hier=
bei
in der Hauptſache um Kombinationen zu handeln. Allerdings
läßt ſich nicht beſtreiten, daß die radikale Richtung innerhalb des
Reichslandbundes es gerne ſehen würde, wenn ſich der Reichs=
landbund
mehr in das parteipolitiſche Getriebe einmiſchen und
an die Deutſchnationalen oder Nationalſozialiſten heranrücken
würde. Aus dieſen radikalen Kreiſen verlautet auch, daß der
Verſuch gemacht werden ſoll, einen Beſchluß zuſtande zu brin=
zen
, wonach ſich der Bundesvorſtand auf die Seite
der Oppoſition ſtellt. Vom gemäßigten Flügel wird dem=
gegenüber
zu erkennen gegeben, daß dann die ſüddeut=
ſchen
und ſüdweſtdeutſchen Landbünde geſchloſ=
ſen
ausmarſchieren würden. Wenn man den Blick auf
die Vergangenheit lenkt, dann darf man wohl erwarten, daß
auch der 10. März trotz aller Gerüchte ohne eine Erſchütterung
des Landbundgefüges vorübergehen wird. Man wird alſo auch
diesmal gut tun, abzuwarten, welchen Verlauf die Vorßands=
ſitzung
nehmen wird.

Verkrauen verpflichkek!
R Die vom Reichslandwirtſchaftminiſter vorgeſchlagenen und
vom Geſamtkabinett unterſtützten geſetzgeberiſchen agrarpoliti=
ſchen
Maßnahmen ſollen der Landwirtſchaft weitere Staatshilfe
bringen, ſie appellieren in ſtärkſtem Maße an die Selbſthilfe der
Landwirtſchaft. Anbau=Umſtellung und Gütever=
beſſerung
der landwirtſchaftlichen Erzeug=
niſſe
(Reichsbeſtellungsplan), Zinsſenkung im land=
wirtſchaftlichen
Kreditweſen und Umgeſtal=
tung
und Förderung der Abſatzverhältniſſe ſind
die leitenden Gedanken des Agrarprogramms. Dieſe Auf=
gaben
werden zum größten Teil von der Land=
wirtſchaft
ſelbſt gelöſt werden müſſen. In feſtem
Vertrauen auf die Selbſthilfe der Landwirtſchaft, die durch das
Genoſſenſchaftsweſen verkörpert wird, auf ihren Erfolg, bittet
die Regierung den Reichstag, ihr auf dem Zollgebiet freie Hand
zu laſſen und ihr gewiſſe Ermächtigungen zur Beeinfluſſung des
Verbrauchs zu erteilen.
Die Regierung will mit Hilfe der Zölle die deutſchen Preiſe
für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe ſo regeln, daß eine lohnende
Erzeugung der Fehlmengen der verſchiedenen Produkte möglich
iſt. Die Fehlmengen für Weizen betragen zirka 1,8 Mill. Tonnen,
für Gerſte 2,2 Mill. Tonnen, für Molkereierzeugniſſe 200000
Tonnen. Die Geſamtfehlmenge aller landwirtſchaftlichen Er=
zeugniſſe
hat einen Wert von zirka 1850 Mill. RM.! Da=
bei
beſteht eine ausgeſprochene Ueberproduktion an Roggen
mit einem Wert von zirka 100 Mill. RM., an Hafer und
Kartoffeln mit einem Wert von ebenfalls 100 Mill. RM.
und ganz beſonders an Zucker. Um möglichſt ſchnell Er=
zeugung
und Verbrauch miteinander in Einklang zu bringen,
will die Regierung vorübergehend einen größeren Einfluß auf
den Verbrauch ausüben als bisher. Im einzelnen ſind die ge=
ſetzestechniſchen
Formulierungen noch nicht endgültig beſchloſſen.
Die Regierung will alſo die Vorbedingungen für eine er=
folgreiche
Selbſthilfe der Landwirtſchaft ſchaffen; an Zwangs=
maßnahmen
iſt nicht gedacht. Mit der Selbſthilfe iſt das land=
wirtſchaftliche
Genoſſenſchaftsweſen eng verbunden. Ohne die
poſitive Mitarbeit des Genoſſenſchaftsweſens iſt ein durch=
ſchlagender
Erfolg nicht möglich. Das iſt auch bei der Beſpre=
chung
zwiſchen den Mitgliedern des Kabinetts und den Ver=
tretern
des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften deutlich zum Ausdruck gekommen.
Die am Reichsbeſtellungsplan in der Oeffentlich=
keit
geübte Kritik ſchießt übers Ziel! Der Plan ſieht eine Ein=
ſchränkung
des Roggen=, Hafer= und Zuckerrüben=Anbaues vor.
Das iſt durchaus möglich! Gewiß, nicht auf Sand
kann Weizen und Gerſte gebaut werden, aber es genügt ſchon,
wenn auf weizenanbaufähigem Boden der Roggenanbau zu
Gunſten des Weizen=, Gerſte= und Futtermittelanbaues einge=
ſchräukt
wird. Schon in der diesjährigen Ernte werden ſich die
bisherigen Maßnahmen zur Einſchränkung der Roggenanbau=
fläche
günſtig auswirken, wurde doch feſtgeſtellt, daß die Ver=
minderung
der Roggenanbaufläche rund 10 Prozent beträgt.
Die Regierung will gleitende Zölle einführen, damit die Preiſe
auch in der Zukunft ſo geregelt werden, daß weiterhin ein An=
reiz
zum Anbau von Weizen, Gerſte und Futtermitteln gegeben
iſt. Daß dieſe Preisregelung ſehr ſchwer iſt, liegt an der völligen
Zerrüttung der Weltmarktpreiſe. Wir müſſen uns auch darüber
klar ſein, daß die gegenwärtigen Zollſchutzmaßnahmen für die
organiſche Erzeugung nicht ewig durchgehalten werden können.
Eine erfolgreiche nationale Agrarpolitik ſoll ſtets im organiſchen
Zuſammenhang mit der Geſamtwirtſchaft arbeiten. Deshalb
heißt es: Die Zeit nützen, die Umſtellung mit allen
Mitteln beſchleunigen, daß in ſpäterer Zeit Deutſch=
lands
Landwirtſchaft tatſächlich das erzeugt, was der
deutſche Markt braucht. Bei ſyſtematiſcher Durchfüh=
rung
der von Miniſter Schiele vorgeſchlagenen Maßnahmen
kann geſagt werden, daß die deutſche Landwirtſchaft dies Ziel
in abſehbarer Zeit erreicht. Dann wird Deutſchlands Landwirt=
ſchaft
verhältnismäßig unabhängig von den Weltmarktpreiſen
ſein. Die Landwirtſchaft wird dann nicht mehr die ver=
ſtändlichen
Bedenken der Führer von Induſtrie und Verbraucher=
ſchaft
zerſtreuen müſſen, daß hohe Zölle die Ausfuhr deutſcher
Induſtrieerzeugniſſe ungemein erſchweren. Jeder Landwirt muß
ſich klar machen, daß es eine ungeheure Vergeudung deutſchen
Volksvermögens iſt, wenn verkehrt angebaut wird, wenn un=
ſortierte
Erzeugniſſe ſtatt ſortierter beſter Qualitätsware auf
den Markt kommen.
Die Genoſſenſchaften, die den Abſatz der landwirt=
ſchaftlichen
Erzeugniſſe regeln, werden immer mehr den nötigen
Einfluß auf eine zweckvolle Anbauregelung der Erzeugung aus=
üben
können und müſſen. Beſonders für die Güteverbeſſerung
der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe haben die Genoſſenſchaften
in den letzten 3 bis 4 Jahren ſchon viel ſegensreiche Arbeit ge=
leiſtet
. Solange die Auslandsware der deutſchen an Güte über=
legen
iſt, wird es ſehr ſchwer ſein, die heimiſchen Erzeugniſſe
am Markt abzuſetzen. Deshalb muß unbedingt die Umſtellung
in der Erzeugung mit einer weiteren Güteverbeſ=
ſerung
der Erzeugniſſe verbunden werden.
Wie ſteht es mit der Zinspolitik? Es iſt auch der Ne=
gierung
eine Selbſtverſtändlichkeit, daß das landwirtſchaftliche
Genoſſenſchaftsweſen außer Stande iſt, den Zinsfuß allein
zu ſenken, es iſt ihr aber ebenſo ſelbſtverſtändlich, daß ein Ab=
bau
des überhöhten Zinsfußes auf der ganzen Linie notwendig
iſt. Sofort nach der großen Etatsrede des Reichsernährungs=
miniſters
haben Beſprechungen zur Frage der Zinsſpanne mit
dem landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen eingeſetzt. Unter
Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Brüning fand eine weitere Aus=
ſprache
mit dem Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften und den Vertretern der landwirtſchaftlichen
Kreditinſtitute ſtatt, an der auch der Reichsbankpräſident Luther
teilnahm. Es iſt für dieſe ſehr ſchwierige Frage eine engere
Kommiſſion beſtellt worden, die die Maßnahmen zur Verbilligung
der landwirtſchaftlichen Kredite nachprüfen wird und entſpre=
chende
Vorſchläge zur Abſtellung der beſtehenden Mißſtände
machen ſoll. Vor allem ſoll erreicht werden, daß die Zinsſpanne
der großen Kreditinſtitute der Landwirtſchaft, der Rentenbank=
kreditanſtalt
, der Preußenkaſſe und anderer Zentral=Geldinſtitute
vermindert wird, ſo daß tatſächlich die der Landwirtſchaft zr

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Seite 2

Verfügung geſtellten langfriſtigen Kredite den Kreditnehmern
zu billigerem Zinsfuß gegeben werden.
Wir wiſſen, daß die ernſt zu nehmenden Konkurrenten un=
ſerer
Spar= und Darlehnskaſſen die hochprozentigen Pfandbriefe,
die öffentlichen Sparkaſſen und ſchließlich die Kapitalflucht ſind
wie es Geheimerat Hohenegg=München ausgedrückt hat. Auf
dieſem Gebiet eine Beſſerung zu ſchaffen, wird eine der wich=
tigſten
Aufgaben der Regierung ſein. Es iſt dringend zu hoffen,
daß ſie hier einen durchſchlagenden Erfolg erzielt. Welche
Maßnahmen auch zur Zinsſenkung ergriffen werden mögen, ſie
können und werden nur dann helfen, wenn in jeder Einzel=
genoſſenſchaft
mitgearbeitet wird. Solide, vorſichtige und in
jeder Beziehung einwandfreie Geſchäftsführung iſt dem Spar=
einleger
wichtiger, als ein vielleicht um 1 oder 2 Prozent höherer
Zinsfuß eines unſicheren Unternehmens! Senkung der Zins=
ſätze
für Einlagen und Einſchränkung der Zinsſpanne ſind die
Aufgaben, die ſich jede Einzelgenoſſenſchaft ſtellen muß.
Und nun zu dem in unſerer Zeit wichtigſten aktuellen
Problem der Landwirtſchaft, zum Ausbau des genoſ=
ſenſchaftlichen
Abſatzes der landwirtſchaftlichen Er=
zeugniſſe
! Der Miniſter ſagte im Reichstag, daß die ſaiſon=
mäßigen
Gefahren beim Abſatz überwunden werden müſſen.
Das Weſentlichſte wird aber von dem landwirtſchaftlichen Ee=
noſſenſchaftsweſen
und von den Landwirten ſelbſt zu tun ſein,
wenn das Uebermaß der Saiſonſchwankungen in der notwen=
digen
Weiſe gedroſſelt werden ſoll. In den Anbau muß Klar=
hei
kommen, Syſtem, ſonſt kann der Abſatz nicht ge=
regelt
werden. Wir haben in Heſſen durch planmäßige
Arbeit ſchon recht beachtliche Erfolge beim genoſſenſchaftlichen
Abſatz der Erzeugniſſe erzielt, daß es nicht jedem heſſiſchen Land=
wirt
klar ſein wird, zu welch maßloſer Zerrüttung des Marktes
ein ſyſtemloſer Anbau ohne Abſatzregulierung führen
muß und führt, wie es beſonders für Roggen und Hafer der
Fall iſt. Betrachten wir 2 Gegenbeiſpiele.
Das Hauptzwiebelanbaugebiet liegt in der Magdeburger=
Börde (Calbe). Die Erzeugerpreiſe für Zwiebeln fanken dort
in wenigen Jahren von 67 RM. je Zentner auf 0,600,901
Das kam infolge einer völlig planloſen Ueberproduktion. Im
Kreis Calbe betrug die Anbaufläche für Zwiebeln 1927 861,1
Hektar 1930 1669 Hektar! Nun ſollen die Landräte des dortigen
Wirtſchaftsgebietes veranlaßt werden, daß eine planmäßige Be=
ratung
der Landwirte erfolgt und damit eine Anpaſſung der
Zwiebelanbaufläche an die Aufnahmefähigkeit des Marktes!
Unſeren Landwirten wird es lieber ſein, wenn ihre eigene Or=
ganiſation
den notwendigen Rat erteilt, wie es in Heſſen der
Fall iſt.
Heſſen iſt ein Hauptanbaugebiet für Gurken. (Das zweit=
größte
in Deutſchland.) Es wurden Gurkenverwertungsgenoſ=
ſenſchaften
mit Lieferpflicht gegründet, die wieder die Gurken
durch die Landw. Zentralgenoſſenſchaft mit Abnahmepflicht ver=
werten
ließen. So konnte eine planmäßige Anbauregulierung
durchgeführt werden. Einheitliche Ware wurde er=
zeugt
und gemeinſam im Großen abgeſetzt. Ge=
rechte
Preiſe bei geregeltem Abſatz waren die Folge.
Nun iſt es verhältnismäßig viel leichter, in einem
kleineren abgerundeten Gebiet den Abſatz eines Produktes
zu regeln, als den Abſatz für ſämtliche landwirtſchaftlichen Er=
zeugniſſe
im geſamten Reichsgebiet, wie es die Regierung vor=
ſieht
. Scheut aber die Regierung nicht den Kampf für dieſe
Regelung, ſo wird und muß die Landwirtſchaft treue Gefolg=
ſchaft
leiſten. Das Reich will noch einmal Gelder zur letzten
Nationaliſierung des Genoſſenſchaftsweſens geben, ſie ſchafft
auf dem Zollgebiet und durch die Beeinfluſſung des Verbrauchs
die notwendigen Maßnahmen, die einen glatten Abſatz der Ware
erreichen ſoll. Hinzu kommen die Geſetze, die einer Durchorga=
niſation
des Abſatzes Hilfeſtellung geben, wie das Reichsmilch=
geſetz
und das Güteklaſſengeſetz.
Geregelter Abſatz für erſtklaſſige Waren wird auch die
Handelsſpanne kürzen, mit oder gegen den Handel, je nach
dem er ſich zu den von der Regierung gekennzeichneten Aufgaben
der Landwirtſchaft für die nächſten Jahre ſtellt. Dann kommt
endlich auch der Verbraucher in den Genuß der Erfolge des
nunmehr vorliegenden Agrarprogramms. Auf der anderen Seite
wird der ſehr wichtige Inlandsmarkt für die Induſtrie
eine neue Belebung erfahren.
Je mehr die landwirtſchaftliche Selbſthilfe die
Fäden in die Hände nimmt, um den Abſatz zu regeln, um ſo
weniger braucht das Reich mit Zwangsmaßnahmen einzu=
greifen
. Das ſollte jedem Landwirt eine ernſte Mahnung ſein!
Es ſind große Aufgaben, vor die unſere Landwirtſchaft im
Kampf um den Inlandsmarkt geſtellt iſt. Es wird aber auch
ein großes Vertrauen in die Arbeit des landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaftsweſens geſetzt. Deshalb Hände ans Werk, denn
Vertrauen verpflichtet.

Okko Beukkers Heimakliebe.
die größten Gagen erhielt, hat nun ſeinen luſtigen Mund für
immer geſchloſſen, aber noch lange wird man ſich die komiſchen und dabei küßte er den widerſtrebenden Brummbär, und nun
Geſchichten erzählen, die er mit ſo ſparſamer Eindringlichkeit
vorzubringen wußte. Er ſtammte aus Gardelegen, und für ſeine
Heimat hat er ſtets eine große Vorliebe gehabt, die ſogar ſoweit
ging, daß er kontraktbrüchig wurde, um wieder einmal in dem
lieben alten Neſt zu weilen. Zwei ſolcher Kontraktbrüche aus
der Zeit vor einem Vierteljahrhundert, da ſein junger Ruhm
ſoeben aufgegangen war, hat er ſelbſt einmal in ſeinem unnach=
ahmlichen
Plauderton erzählt. Er war in Magdeburg engagiert
und wollte gern ein kleines Anweſen in ſeiner einige Stunden
entfernten Vaterſtadt kaufen. Aber wie ſollte er bei dem glän=
zenden
Erfolg von dem Direktor Urlaub erhalten? Da verfiel
Lieblingstante natürlich nur zum Schein ſterben ließ,
und ſein herzzerbrechendes Wehklagen machte ſolchen Eindruck
auf den Gewaltigen, daß er ihn fahren ließ. Kaum war ich
in Gardelegen angekommmen, erzählt er, ſchickte ich auch ſchon als poetiſch gelungenen Kriegs= und Wehrmannslieder, die ihm
ein Telegramm, daß ich zum Begräbnis noch länger bleiben
müßte, und hatte nun genügend Zeit, alle erforderlichen Schritte wird allenfalls noch in den Geſchichtsbüchern unter der Nubrik
für den Ankauf meines Heimes zu treffen. Am dritten Tage,
Begräbnistage, ſaß ich gerade bei der bewußten Tante beim
Kaffee, als ein umfangreiches Paket aus Magdeburg anlangte. genannten Bären wird in Wien noch manche Schnurre nach=
Drinnen war ein Rieſenkranz mit der Schleifen=Aufſchrift:
Der lieben Tante als letzter Gruß, vom Direktor. Das
Entſetzen meiner Tante war groß ſie hatte ja keine Ahnung
von ihrem plötzlichen Ableben, und die ſo fröhlich begonnene
Kaffeeſtunde nahm ein jähes Ende. Mit einem Trauerflor am
Arm, kehrte ich am nächſten Tage nach Magdeburg zurück und
bedankte mich mit bewegten Worten beim Direktor. O, keine Ur= Journale und Taſchenbücher herauszugeben und ein Wörter=
ſache
, das iſt gern geſchehen, meinte der gute Mann, wir hatten buch der Mundart in Oeſterreich unter der Enns zu verfaſſen.
leider ſo viel zu tun, ſonſt wäre ich ſelbſt zum Begräbnis ge=
kommen
. Das hätte gerade noch gefehlt! Ein andermal fuhr
er von Berlin nach Köln ins Engagement, aber als der Zug Sammlung von Bildniſſen bekannter Schauſpieler und Theater=
in
ſeiner Heimatſtadt hielt und Gardelegen ausgerufen wurde,
zog es ihn mit aller Macht nach der Heimat und er ſtieg aus.
Der Kölner Direktor, der von der Sache Wind bekam, ſchickte
daraufhin ſeinen griesgrämigen Hausagenten, um den Kon= allen Kreiſen beliebter Geſellſchafter, befreundet mit allen
ten an der fröhlichen Tafelrunde auf, an der Reutter gerade
ſaß. Da faßte er eine ungeheuerliche Idee. Wie aus einem
daß ich Sie ſehe!. Nun weiß ich alles, alles wieder! Denken
Sie, als ich vor 3 Tagen in Berlin auf dem Bahnhof ſtehe und mundartlichen Dichtungen lebendig geblieben, vor allem ſein zur
nach Köln fahren will, verliere ich wohl infolge Ueberanſtren=
gung
meines Gehirns für das Kölner Repertoire mein Ge=

Freitag, den 6. März 1931

Der Reichstag gegen den
Wirkh vor dem Reichskag.
Scharfe Fronkſtellung gegen links
und gegen die Golkloſen=Propaganda.
* Berlin, 5. März. (Priv.=Tel.)
Im Reichstag iſt es am Donnerstag etwas lebhafter zu=
gegangen
, als man in den letzten Tagen gewohnt war: der Reichs=
innenminiſter
Dr. Wirth hat ſeinen leichten Grippeanfall über=
wunden
und mit dem bei ihm gewohnten Temperament ge=
ſprochen
. Eine merkwürdige Wendung, daß der Mann, der das
Wort Der Feind ſteht rechts! erfand, immer noch gegen
den Nationalismus kämpft, aber durch die Ver=
hältniſſe
gezwungen iſt, ſcharfe Frontſtellung
gegen links einzunehmen. Seine Unterhaltung mit
den Kommuniſten wurde zeitweiſe ſo heftig, daß der Präſident
eingreifen und reichlich Ordnungsrufe austeilen mußte, weil
Herr Wirth, der ſich nicht nur als Verfaſſungsminiſter, ſon=
dern
auch als eine Art Erſatz für einen Reichskultusminiſter
betrachtet, die Propaganda der Gottloſen an=
prangerte
. Von beſonderer politiſcher Pikanterie war es,
daß für die Volkspartei der frühere Staatsſekretär Schmid ſprach,
der ſich in ſeiner Stellung zu der Perſon des Innenminiſters,
wie auch zu dem Problem der Innenpolitik und des National=
ſozialismus
ſehr weit von ſeinem Parteifreund v. Kardorf ent=
fernte
, ſo daß hier eine Diskrepanz zutage trat, die nachher in
einer Fraktionsſitzung geklärt werden mußte.
Abg. Schmid=Düſſeldorf (D.V.P) betonte u a., daß die
politiſche Geſamthaltung des Innenminiſters Dr. Wirth mit den
Anſchauungen der Deutſchen Volkspartei keineswegs überein=
ſtimme
. Wenn die Partei in dieſem Augenblick die politiſchen
Konſequenzen nicht ziehe dann ſei dafür die Rückſicht auf die poli=
tiſche
Lage und die Perſönlichkeit des Reichskanzlers maßgebend.
Der Redner wandte ſich dann gegen den Wahlreformentwurf des
Miniſters. Eine wirkliche Wahlreform dürfte an den Grundfra=
gen
des Wahlalters und des Verhältniswahlſyſtems nicht vorüber=
gehen
. Praktiſch laufe der Entwurf auf eine Mundtotmachung
der bürgerlichen Mitte hinaus. Zum Nationalſozialismus er=
klärte
er, daß man die glühende nationale Leidenſchaft und die
ideellen Momente in dieſer Bewegung nicht verkennen könne. Sie
ſei zudem eines der feſteſten inneren Bollwerke gegenüber, dem
Kommunismus.
Reichsinnenminiſter Dr. Wirkh
erklärte: Der Abgeordnete Schmid nimmt zu dieſen Dingen eine
andere Stellung ein als ſein Parteifreund von Kardorff, von dem
das Wort von der thüringiſchen Zwangsehe ſtammt, und der
auch geſagt hat, es tue ihm in der Seele weh. wenn er ſeine poli=
tiſchen
Freunde in Thüringen in dieſer Geſellſchaft ſehe (Sehr
gut.) Die Herren von der äußerſten Rechten haben die Flucht aus
der Politik vollzogen, ein Kollektivſchritt, wie er nur im Volk
der Dichter und Denker möglich iſt. Das ſinnloſe Gerede von
einem Bürgerkrieg iſt geeignet, die ſchwere Wirtſchaftskriſe noch
zu verſchärfen, unter der unſer Volk leidet.
Es iſt nun der phantaſtiſche Plan erörtert worden, ein Par=
lament
der nationalen Oppoſition in Weimar aufzumachen.
Wenn die Herren der nationalen Oppoſition zuſammenkom=
men
wollen, ſo haben wir nichts dagegen. Dazu ſtehen ihnen
die Säle im Reichstag zur Verfügung. Etwas anderes iſt
es aber, wenn Herr Dr. Frick als Miniſter eines Landes vor
die Jugend hintritt und mit dem Gedanken dieſes Gegen=
parlaments
in Weimar ſpielt. Wenn dieſer Gedanke zu vor=
bereitenden
Handlungen führen ſollte, ſo wäre das eine re=
volutionäre
Tat, und gegen dieſe revolutionäre Tat müſſe
das eingeſetzt werden, was als Reichsexekution ſchon einmal
gegen Thüringen eingeſetzt worden iſt.
Wenn die Kriſe des Parlaments nicht zu
einer Staatskriſe werden ſoll, dann müſſen wir
mit einer Wahlreform vorgehen. Wenn wir ſie
ſo machen ſollen, daß keine der jetzt beſtehenden Parteien davon
Schaden zu erwarten hat, dann würden wir niemals die Wahl=
reform
zuſtande bringen. Die Polemik des Abg. Schmid gegen
die Auswüchſe der nationalſozialiſtiſchen Agitation war etwas
kurz geraten. Was ſich hier an ſogenanntem Neuen regt, iſt doch
bedenklicher Natur. Der nationalſozialiſtiſche Abgeordnete Roſen=
berg
ſchreibt in einem dicken Wälzer, die Idee der nationalen
Ehre vertrage keine gleichwertige Kraft neben ſich, weder die
chriſtliche Liebe, noch die Humanität, noch die römiſche Philo=
ſophie
. Dieſes geſchundene, geplagte deutſche Volk bedarf doch
wirklich der chriſtlichen Barmherzigkeit, die von den National=
ſozialiſten
abgelehnt wird. Was in den nationalſoziali=
ſtiſch
verhetzten Kreiſen der Studentenſchaft ſich
bei ſo vielen Gelegenheiten zeigt, iſt nicht friſcher Jugendgeiſt,

dächtnis. Ich wußte plötzlich nicht mehr, wohin ich fahren wollte.
Ich hatte nur noch eine leiſe Erinnerung an meinen Namen
und meine Vaterſtadt. Was ſollte ich machen? Es blieb mir
nichts anderes übrig, als hierher zu fahren und hier ſitze
Otto Reutter, der volkstümlichſte Humoriſt Deutſchlands, der ich nun ſeit 3 Tagen wie ein Blödſinniger und grübele nach
und nun endlich ſehe ich Ihr liebes, freundliches Geſicht
kommt mir alles zum Bewußtſein. Der Agent äußerte zwar
ſeine Zweifel, aber da Reutter immer wieder drohte, ſein Ge=
dächtnis
zu verlieren, ſo mußte er gute Miene zum böſen Spiel
machen und auch noch in Köln den zornſchnaubenden Direktor
beruhigen, der aus Angſt vor einem neuen Gedächtnisſchwund
ſeinen Komiker herzlich in die Arme ſchloß.
B.

* Jwoaß a kloans Häuſerl am Roan.
Die rund 200 Komödien, Traveſtien und Operntexte, die
er auf eine nicht gerade originelle Ausrede, indem er eine alte der vor 150 Jahren, am 6. März 1781, zu Wien geborene
Jgnaz Franz Caſtelli in ſeinem 81jährigen Leben ſelber
verfaßte oder aus dem Franzöſiſchen bearbeitete und überſetzte,
ſind verklungen und vergeſſen. Seiner mehr ehrlich gemeinten,
mit Heinrich von Collin 1809 die Aechtung Napoleons eintrugen,
Freiheitsſänger gedacht. Eine gewiſſe Lebenskraft haben ſeine
Erinnerungs= und Anekdotenbücher erwieſen: Dieſen, den ſo=
erzählt
, und jene, die auch Zeugnis ablegen von dem jovialen
Humor eines Wiener Phäaken, haben noch 1912 und 1914 Neu=
drucke
erlebt. Seine berufliche Tätigkeit als Landſchaftsſekretär,
die er von 18111814 durch Verwaltung des Amtes eines Hof=
theaterdichters
am Kärntnertor unterbrach, im ganzen aber faſt
40 Jahre lang ausübte, erlaubte ihm noch, mehrere literariſche
Dazu kam eine erſtaunliche Sammlertätigkeit: unter anderem
hinterließ er eine Bibliothek von 12 000 Theaterſtücken ſowie eine
dichter und aller Wiener Theaterzettel ſeit 1600. Dabei war er,
der ſich gerne den letzten Wiener nennen hörte, kein trockener
Bücherwurm, vielmehr ein durch ſeinen luſtigen Mutterwitz in
traktbrecher einzufangen, und dieſer tauchte mit drohenden Wor= Geiſtesgrößen der Donauſtadt, den Schubert, Bauernfeld,
Schivind u. a., die auf Caſtellis muſterhaft bewirtſchaftetem Gute
Berghof bei Lilienfeld, ſeinem Altersruheſitz, gerngeſehene
böfen Traum erwachend, riefer dem Agenten zu: Gott ſei Dank, Gäſte waren. Und doch von der all vielſeitigen Tätigkeit des
einſt außerordentlich volksbeliebten Mannes, ſind nur ſeine
Laute vielgeſungenes Lied: Iwoaß a klaans Häuſerl
am Roan. In Johann Peter Hebels, des alemanniſchen

Nummer

Mumatootſcewisiitit
ſondern eine Verrohung, die mit deutſchem Kulturgut
zu tun hat. (Sehr wahr!) Es iſt dringend notwe=
die
Schulen und Univerſitäten wieder zu
politiſieren.
Der Miniſter wandte ſich dann ſcharf gegen die kird
feindliche Agitation der Kommuniſten und kündigte die
wendung der ſtaatlichen Machtmittel gegen ſolche Pro
ganda an.
Von den Kommuniſten werden dieſe Ausführungen mit
Proteſtkundgebungen begleitet. Dieſe Roheitsauswüchſe.
der Miniſter mit Nachdruck hervor, müſſen ſo ſchnell wie
beſeitigt werden. (Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.
bei den Kommuniſten.) Wenn gerade in den letzten Wog
ſteigendem Maße bei den ſogenannten Gottloſenabenden P
im Ornat mit dem Kreuz nicht nur ſchmählich behandelt w
ſondern ihnen alles heruntergeriſſen wird, ſo muß ich ſchon
daß unſere bisherigen geſetzlichen Beſtimmungen nicht
haben, um dieſen Auswüchſen barbariſcher Roheit entgegen
ten. (Lärm bei den Kommuniſten.) Das uns vorliegende
rial umfaßt Angriffe gegen alles, was an religiöſen Werten
haupt vorhanden iſt. Ich glaube auch im Namen
großen Teiles der Arbeitsloſen zu ſprechen
ſich dieſe Art und Weiſe der Beſchimpfung
chriſtlichen Glaubensgutes und der chriſtt
Sitte nicht länger gefallen laſſen, wollen
(zu den Kommuniſten) können ſich organiſieren und ſich auf
licher Grundlage bewegen, um die Verbeſſerung der Lage)
beitsloſen zu erreichen, aber hier geht es ja um etwas ga
deres. Die Verhältniſſe in Rußland liegen durchaus nicht
ſie Herr Torgler geſtern hier dargeſtellt hat. Dort gilt das
zip. daß ein chriſtlicher Tempel überhaupt keinen Platz mehr
ſoll. (Fortgeſetzte Zurufe bei den Kommuniſten.)
Ich werde an die Länder das Erſuchen richten, mit
Mitteln dieſer erbärmlichen Verhetzung in den Gottl
abenden ein Ende zu bereiten (Händeklatſchen. Gre
Lärm bei den Kommuniſten. Ordnungsrufe des Präſil
ten.) Wir werden mit aller Energie einſchreiten ge
dieſe Unkultur. (Erneuter Beifall.) In einem Tiſchgel
wird der Heiland in einer Weiſe behandelt, daß es
nicht möglich iſt, die Verſe hier vorzuleſen. Es handelt
um einen barbariſchen Einhruch in das Geiſtesleben unſ
Volkes!
(Abg. Torgler [Komm.): Hören Sie bloß mit Ihrem Geiſt
auf! Fortgeſetzte Zurufe bei den Kommuniſten.) Die E
dung über die Frage der freundſchaftlichen Zuſammenarh
dem ruſſiſchen Volke ſteht in dieſer Stunde nicht zur 2
(Lärm bei den Kommuniſten.) Das iſt Sache des Außenmi
Tatſache iſt, daß die in Deutſchland vorhandene Oppoſitior
politiſche Zuſammenarbeit mit Sowietrußland von den de
Kommuniſten nicht nur geſtärkt wird, ſondern daß die
Oppoſition gegen dieſe Zuſammenarbeit geradezu herausf
(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.)
In der Frage des Gas= und Luftſchutzes iſt ſeit läng
Zeit alles getan, was getan werden muß. Beſſer wäre
wenn an Stelle privater Vereinigungen, ſolche notr
digen Dinge vom Staat ſelbſt in die Hand genommen:
den. Das Reichsinnenminiſterium hat dieſe Frage e
gebührenden Nachprüfung unterzogen und wird die Er
niſſe der Prüfung zu gegebener Zeit mitteilen.
Im Kampf für die chriſliche Kirche.
Abg. Dr. Strathmann (Chr.=Soz.) beantrag
Streichung der Stelle des Reichskunſtwartes und die Er
der Mittel für die ſtudentiſche Wirtſchaftshilfe auf 2 8000
Der Redner proteſtierte dann gegen die Verlegung der Go
zentrale nach Berlin. Der Kulturbolſchewismus ſei leid
Schlagwort, ſondern eine ſehr ernſte Gefahr für die mei
Gemeinſchaft. Der Innenminiſter möge ſich in ſeinem
gegen dieſe Beſtrebungen nicht durch Scheineinwände beir,
ſen, wie der Einwand, der Kampf gegen ſolche Beſtrebunge
nur mit geiſtigen Waffen geführt werden. Nein, gegen di
der Neligionsbekämpfung müſſen die ſtaatlichen Machtmit
gewendet werden, auch das Machtmittel des Verbotes, u
nicht anders geht. Daß in Preußen noch eine gegen die
liche Kirche, gerichtete ſäkulariſtiſche Politik möglich iſt
trägt auch das preußiſche Zentrum einen großen Teil de
antwortung. Die Verſchmelzung von Chriſtentum und V
wird neuerdings geſtört durch eine Art völkiſchen Natura
In Roſenbergs nationalſozialiſtiſchem Programmwerk w
Gedankenwelt des Chriſtentums vollkommen abgelehnt.
berg leiſtet ſich darin den ungeheuerlichen Satz, das Sünde
ſei nur eine Begleiterſcheinung völkiſcher Baſtardierung.
ſpöttiſche Bemerkungen gegen das Chriſtentum finden ſich
den Schriften anderer nationalſozialiſtiſcher Führer
Abg. Dr. Winſchuh (D. Stp.) dankte dem Miniſter
daß er auf die Gefahren des Kulturbolſchewismus hing
hat. Kulturkritik iſt notwendig, aber ſie darf nicht lediglich
und ſkeptiſch alte Kulturwerte herunterreißen, ohne neue 2
in den Leerraum zu ſtellen. Es hat ſich ein Salonbolſcher

Dichters, Fußtapfen tretend, wurde Caſtelli mit ſeinen 1
ſchienenen Gedichten in niederöſterreichiſcher Mundart4
gründer der Dialektdichtung ſeiner Heimat, dem Johann
Seidl und Anton Frhr. v. Klesheim mit Glück folgten.
Goethe hieß die Dialektdichtungen Caſtellis willkomme
er Hebels Werk in ſeinem Wert zuerſt erkannt hatte.
wenn Caſtelli nicht ausdrücklich bekannt hätte, daß kein
auf den Gang ſeines Herzens ſo mächtig gewirkt hal
Hebel, ſo träte uns der Einfluß des Alemannen doch
Dichtungen des Niederöſterreichers auf Schritt und Tri
gegen: dieſelbe innige Freude an der Natur, dieſelbe
bauerung des Univerſums, dieſelbe heitere Lebensauf
und der gleiche geſunde, ſchalkhafte Humor, der ſich mit
verſöhnend über alle Wechſelfälle des Lebens ergießt, das
findet ſich auch in Caſtellis Dichtungen, wie An d‟ Sull
Mai, Hoamweh in Michel ſain Raichdum, Da ſiarble
Gle u. a. Da iſt echtes, ewiges Volkstum! Daß dieſe
ſo bald nicht verhallen, dafür werden die Sänger und
geigenhansl ſorgen.
Dr. Karl Be
Sind Sie ein moderner Menſch? Dann lieben
ſen Sie Zwiſchentöne lieben! Zwiſchentöne ſind
findung des modernen Menſchen. Und eine ganze
Zwiſchentönen in Landſchaft, Wohnung. Zeit Stimn
ſchmack und Weltanſchauung bietet Ihnen das Mär
neuen Linie‟. Das Heft zwiſchen Winter und Frühliſc.
iſt da alles eingefangen: Raguſa, das Zauberhafte, zwiche
und Nacht im Augenblick, da die Dunkelheit über die Stad.
ſpringt; Großſtädte zwiſchen geſtern und morgen; Häuſer
Fluß und Berg, Räume zwiſchen Garten und Diele Moh
Tiſchzierat zwiſchen Nutzen und Schönheit; Kinder d.
Lachen und Weinen, Hunde zwiſchen Blaſiertheit und Na.
keit, wie ſie nur Frau Hedda Walther photographieren
Und dann zwiſchen Märchen und Groteske; Kiplings
ſang vom eitlen Känguruh zwiſchen Wiſſenſchaft und
glaube: die Geſchichte vom Elemental. Was Element /
Sie, nicht wahr, aber Elemental? Alſo leſen Sie die
von Wilhelm von Scholz! Wenn Sie aber über die
jahrsmode 1931 unterrichtet ſein wollen: auch ſie liebt neb
Kontraſten die Zwiſchentöne: zarte Farben wie No=
Paſtellblau, Lavendel und transparente Gewebe in der
noch bevorzugten Wolle. Was Sie zwiſchen Morgen und
nacht auch tragen möchten; kurze Jacke, langen Mantel.
kleid oder Wiener Bluſe, die Auferſtandene, von einem
dern führt Sie lächelnd und unantaſthar in Wort und Bi
Märzheft der Neuen Linie‟ Für 1 Mark überall im Buck
und beim Verlag Otto Beyer, Leipzig/Berlin.
Neues vom Großen Brockhaus. Wie wir ſoeben erfahren.
achte Band dieſes größten vollstümlichen deutſchen Nachſchla.
Ende März d. J. erſcheinen. Er wird alle Stichwörter umfa!
mit dem Buchſtaben A beginnen. Wir kommen nach Erſchett
Bandes an dieſer Stelle darauf zurück.

[ ][  ][ ]


6
5
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*
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!
ig der 9. S

Freitag, den 6. März 1931

Smoking=Kommunismus breitgemacht, von dem ſich leider
ſehr repräſentative Vertreter der deutſchen Literatur nicht
halten. Der Redner beklagte in ſeinen weiteren Ausfüh=
gen
die Notlage des akademiſchen Proleta=
ts
. Die Ueberproduktion an Akademikern belaſte auch in ge=
licher
Weiſe die Staatsfinanzen. Die Schulreform müſſe das
verfolgen, den übermäßigen Zudrang zu den Univerſitäten
ſchränken. Die Wirtſchaft muß ſo organiſiert werden, daß
nöglichſt viel Hirne und Köpfe beſchäftigen kann. Dazu ge=
auch
eine Lohnpolitik, die nicht den Unternehmer dazu reizt,
unbequemen Arbeiter durch eine Maſchine zu erſetzen. Die
end muß darüber aufgeklärt werden, daß ihre Zukunftsaus=
en
nicht bei ſozialiſtiſchen Experimenten liegen, ſondern bei
m ſozialen Kapitalismus.
Abg. Frölich (Soz.) polemiſierte gegen den thüringiſchen
enminiſter Dr. Frick, der die thüringiſche Polizei immer ſtär=
nit
Nationalſozialiſten durchſetze. Die Nationalſozialiſten er=
en
offen in ihrem Organ, daß ſie ſich an die Abmachungen des
rtsminiſters Baum nicht gebunden fühlen. Dr. Frick erklärte
Verſammlungen, ſolange das Reich Tribute zahle, gebe es
en Frieden zwiſchen Thüringen und dem Reich. Der Innen=
ſter
als Verfaſſungshüter muß endlich gegen die Verfaſſungs=
de
von rechts energiſcher vorgehen.
Gegen 19.30 Uhr wurde die Weiterberatung auf Freitag,
Uhr, vertagt.
Ohne Debatte wurden noch in allen drei Leſungen angenom=
eine
Novelle zum Pfandbriefgeſetz und ein drittes Geſetz
die Eintragung von Hypotheken und Schiffspfandrechten in
ändiſcher Währung. Die Novelle zum Geſetz über die pri=
n
Verſicherungsunternehmungen ging an den volkswirtſchaft=
n
Ausſchuß.
Auf der Tagesordnung der Freitagsſitzung ſteht auch die Ent=
dung
über die Zulaſſung der Strafverfolgung verſchiedener
eordneten.

reinfachung des heſſiſchen Vermeſſungsweſens.

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Durch Verordnung des Geſamtminiſteriums vom 1. d. M. iſt
folgendes beſtimmt worden:
Um Erfahrungen zu ſammeln für eine grundlegende Neuord=
bei
den Behörden des ſtagtlichen Vermeſſungsweſens und
Vermeſſungsdienſte bei der Feldbereinigung, mit dem Ziel
Zuſammenfaſſung der bisher auf dieſen Arbeitsgebieten
en Behörden, wird verſuchsweiſe für das Gebiet
Provinz Oberheſſen die nachſtehende Anordnung ge=
en
: Die Aufgaben, die bisher den ſtaatlichen Vermeſ=
gsämtern
und den Feldbereinigungsabtei=
gen
oblagen, werden durch ein gemeinſchaftliches
* ausgeführt, das die Bezeichnung Vermeſſungsamt
Die Vermeſſungsämter unterſtehen dem Finanzmini=
Inſoweit es ſich nicht um rein vermeſſungstechniſche Ange=
heiten
der Feldbereinigung handelt unterſtehen ſie dem
riſter für Arbeit und Wirtſchaft Das Landes=
eſſungsamt
iſt vorgeſetzte Dienſtſtelle der Vermeſſungsämter
len Angelegenheiten der Fortſchreibung und der Neuvermeſ=
in
Angelegenheiten der Feldbereinigung für rein vermeſ=
stechniſche
Anordnungen und für andere Angelegenheiten, ſo=
dies
von dem Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft beſtimmt
Das Landesvermeſſungsamt iſt dem Finanzminiſter
ſtellt, außer in Angelegenheiten, welche die Durchführung
Feldbereinigung in anderer als vermeſſungstechniſcher Hin=
betreffen
. Für Angelegenheiten dieſer Art unerſteht es dem
ſter für Arbeit und Wirtſchaft. Die Verordnung tritt am
pril 1931 in Kraft.

Der badiſche Innenminiſter hat nunmehr das allgemeine Uniform=
t
auf die Grundlage des neugefaßten 8 9 des Polizeiſtrafgeſetzbuches
It. Das Verbot gilt bis zum 1. April 1931. Verboten werden wei=
wie
bisher im Gebiete des Freiſtaates Baden auf Grund des
els 123 Abſatz 2 der Reichsverfaffung bis auf weiteres alle An=
lungen
und Verſammlungen unter freiem Himmel wegen unmittel=
Gefahr für die öffentliche Sicherheit.

Der Reichspräſident hat den Botſchaftsrat in Waſhington, Dr. Otto
zum Generalkonſul erſter Klaſſe in New York ernannt.

(tatberatung im Finanzausſchuß.

Einmükige Anerkennung für die heſſiſche Polizei. Schwierige Unkerbringung der Verſorgungsanwärker.
Erleichkerungen im Polizei=Sonderdienſt.

Kein Menſurverbok für Heſſen.
Landkagsbeginn am 26. März.

* Wenn auch der Aelteſtenrat des Landtags erſt in der kom=
menden
Woche noch einmal zuſammentritt, um ſich mit der Ge=
ſchäftslage
zu befaſſen, ſo dürfte feſtſtehen, daß das Plenum am
Donnerstag, dem 26. März, vormittags 10 Uhr,
zu einer mehrtä gigen Sitzung zuſammentreten
wird. Da der Etat bis zum 1. April nicht mehr verabſchiedet
werden kann, iſt eine Erſtreckung des Finanzgeſetzes
auf einige Monate notwendig.
Der Finanzausſchuß des Landtags verabſchiedete geſtern Ka=
pitel
33 (Polizei und Gendarmerie).

Von allen im Ausſchuß vertretenen Fraktionen wurde aner=
kannt
, daß der Staat eine abſolut zuverläſſige und ſchlag=
fertige
Polizei beſitze und die Tätigkeit der Polizei unein=
geſchränktes
Lob verdiene. Wolle man die Staatsautorität
nicht gefährden, dann müßten weſentliche Abſtriche am Po=
lizeietat
unterbleiben.
Nach Behandlung der Frage der Umzugskoſten und
Laufbahnrichtlinien wurde das Problem der

Unterbringung der Polizeiverſorgungsanwärter

durch Anordnung des thüringiſchen Volksbildungsminiſters Dr.
wurde die Aufführung des Tonfilms Die Dreigroſchenoper nach
gleichnamigen Theaterſtück für das Land Thüringen vorläufig ver=

der frühere lothringiſche Reichstagsabgeordnete und Großinduſtrielle
von Wendel iſt im Alter von 60 Jahren geſtorben.

der franzöſiſche Senat hat in erſter Linie das Statut für den inter=
ralen
Gerichtshöf im Haag und in zweiter Linie den allgemeinen
Der Schiedsgerichtsbarkeit einſtimmig angenommen.
der franzöſiſche radikale Abgeordnete Antériou, Bürgermeiſier und
=alrat einer kleinen Stadt im Departement Ardéche, der dreimal
onenminiſter war, iſt an einer Grippeerkrankung plötzlich geſtorben.
rt nur ein Alter von 43 Jahren erreicht.

die türkiſche Regierung hat die Nationalverſammlung aufgelöſt und
ahlen ausgeſchrieben.

die türkiſche Regierung hat die Einladung zur Teilnahme an den
rndlungen des Studienausſchuffes für die Europa=Union angenom=
and
dieſen Entſchluß dem Generalſekretär des Völkerbundes in einer
mitgeteilt. Die türkiſche Regierung hat dabei den Vorbehalt ge=
daß
die Europa=Union die Souveränität und Unabhängigkeit der
en nicht antaſte und nicht gegen irgendein anderes Land oder einen
en Kontinent gerichtet ſein dürfe.

eingehend beſprochen. Das Zentrum verlangte die baldige
Schaffung einer zentralen Vormerkſtelle beim
Innenminiſterium, da heute noch Verſorgungsanwärter, deren
Uebergangszeit abgelaufen, noch keine Stelle gefunden hätten.
Von volksparteilicher Seite wurde die im Intereſſe des
Staates liegende Notwendigkeit betont, die Verſorgungsanwär=
ter
möglichſt bald und vollſtändig unterzubringen. Die Deutſche
Volkspartei habe der Schaffung der Vormerkſtelle zugeſtimmt,
glaube aber, daß auch ſie in der Praxis nicht viel helfen könne.
Helfen werde nur eins, daß diejenigen Gemein=
den
, die Verſorgungsanwärter einſtellen, keine
Mehrbelaſtungen zu tragen haben. Das ſei der ſprin=
gende
Punkt. Den Gemeinden müſſe ein Anreiz geboten
werden, daß ſie bei der Einſtellung von Verſorgungsanwärtern
nicht mehr, ſondern weniger zu zahlen hätten, was auf die Dauer
die reſtloſe Unterbringung der Verſorgungsanwärter im Kommu=
naldienſt
gewährleiſten werde.
Landbund und Nationalſozialiſten beantragen,
den Sitzgemeinden die vollen Koſten für die Ortspolizei aufzu=
erlegen
, da auch die Landgemeinden ihre Polizeibeamten bezah=
len
müſſen, während die Städte nur 1200 RM. pro Stelle zu=
ſchießen
. Der volksparteiliche Vertreter erklärte, ſeit
Jahren habe er betont, daß der innere Finanzausgleich
zuungunſten der Landgemeinden nicht zu billigen, daß es
aber im Augenblick eine Unmöglichkeit iſt, eine
Laſtenverſchiebung von dieſem Ausmaße vorzunehmen. Von
den Städten könne man den vollen Erſatz auch
nicht fordern, da der Staat die Zahl der Beam=
ten
feſtſetze.

Innenminiſter Leuſchner

dankte für das einmütige Lob, das die Polizei angeſichts
ihrer außerordentlich anſtrengenden Tätigkeit in den letzten Mo=
naten
verdient habe. Mit Rückſicht auf dieſe beſonderen Verhält=
niſſe
habe die Regierung beim Beſoldungsabzug den Exekutiv=
beamten
, einen Ausgleich von monatlich 6 Mark ge=
währt
.
Den radikalen Elementen trete die Polizei mit völliger
Ruhe entgegen und verfahre in jeder Weiſe objektiv, was
daraus hervorgehe, daß ſie auch Nationalſozialiſten und
Kommuniſten, wo es nötig war, wiederholt geſchützt habe.
Das werde ihr allerdings häufig nicht gedankt.

Radikale Gruppen beſchimpften und beſpuckten die Beamten, und
man werde dem in Zukunft nicht mehr ruhig zuſehen.
Die Polizei könne ihre Aufgaben nurbewältigen bei beſtmöglicher
Ausbildung, zu der auch die ſportlichen Uebungen gehörten. Heſ=
ſens
Polizei marſchiere auch hier an der Spitze. Heſſiſche Po=
lizeibeamten
hätten vier Polizeimeiſterſchaften gewonnen, bildeten
die beſte Reitermannſchaft und verzeichneten glänzende Erfolge im

Turnen und Kraftſport. Als Segelflieger ſeien 25 Beamte ge=
ſchult
. Für die geiſtige Fortbildung der Beamten iſt ſehr viel,
insbeſondere auch von der Polizeiſchule, getan worden. Die
beſſere Ausſtattung der Gendarmerie mit Lehrmitteln habe
begonnen. Um die fachliche Ausbildung der Beamten habe ſich
das Landeskriminalamt verdient gemacht. Für die kör=
perliche
Ertüchtigung der Beamtenſchaft ſei der viel kriti=
ſierte
Sonderdienſt notwendig geweſen. Bis zu einem
gewiſſen Grade habe er ſeinen Zweck heute erfüllt, weshalb be=
reits
Erleichterungen eintraten und weitere bevorſtünden.
Der Laſtenabwälzungsantrag des Landbundes ſei
bei der ſchlechten Lage der Kommunen undurchführbar,
aber auch ſachlich nicht gerechtfertigt. Die Preſſe=
behauptungen
, in Worms ſei der Bau eines rieſigen Polizeiamtes
geplant, ſind falſch. Die Amtsräume werden lediglich in das ſeit=
herige
Garniſonlazarett verlegt. Im Laufe des Jahres werden
die gewünſchten Laufbahnrichtlinien fertiggeſtellt und
teilweiſe auch dem Landtag unterbreitet. Die Laufbahn der Po=
lizeioffiziere
der Verwaltung wird beſeitigt. Trotzdem ſchon ſehr
viele Verſorgungsanwärter untergebracht wurden,
macht die Frage noch immer Schwierigkeiten.
Im Zuſammenhang mit der Tatſache, daß kürzlich bei einer

Studentenmenſur

in Darmſtadt ein Student getötet wurde, forderte der demo=
kratiſche
Vertreter in ſehr ſcharfen Formulierungen ein
Eingreifen des Miniſters. In Zukunft ſolle die Polizei allen der=
artigen
Veranſtaltungen mit größtem Nachdruck entgegentreten.
Auch der Zentrumsvertreter ſprach ſich in ähnlichem Sinne
aus. Von volksparteilicher Seite wurden die Ausfüh=
rungen
des demokratiſchen Sprechers als überſpitzt zurück=
gewieſen
und der Miniſter nachdrücklichſt gewarnt, ſich zu
einer Torheit drängen zu laſſen. Baden habe mit ſeiner
Methode Schiffbruch erlitten, und Preußen, ſehe
ebenfalls von Maßnahmen ab, die nur als eine Politik der
Nadelſtiche bezeichnet werden könnten.

Der Innenminiſter erklärte, daß Heſſen die
Menſurfrage nicht allein regeln könne, und
er nicht daran denke, die von ihm geforderten weitgehenden
Schritte zu unternehmen.

In der Abſtimmung wurde ein Zentrumsantrag ange=
nommen
, die Regierung möge den Zeitpunkt feſtſetzen, bis zu
welchem die Beamten der Bereitſchaftspolizei früheſtens für das
neue Polizeibeamtengeſetz vom März 1928 optieren können.
Mit 6:5 Stimmen bei 2 Enthaltungen wurde beſchloſſen, den
Verſorgungsanwärtern, die nach Ablauf der Ueber=
gangsgebührniſſe
noch keine Einberufung erhalten
haben, nach den gleichen Grundſätzen wie bei der Reichswehr, aus
den Verſorgungsgebührniſſen eine entſprechende Unter=
ſtützung
zu gewähren, die jeweils für drei Monate zu be=
willigen
und dann neu zu beantragen iſt. Zur Berückſichtigung
werden der Regierung drei Anträge des Zentrums und der So=
zialdemokraten
überwieſen: 1. Die Inhaberklauſel für zwei Po=
lizeikommiſſarſtellen
zu ſtreichen, 2. für ſieben Polizeimeiſterſtellen
ſoll der Art. 2 des Beſoldungsgeſetzes keine Anwendung finden,
und 3. 20 Bereitſchafts=Hauptwachtmeiſter ſollen lebenslänglich
angeſtellt werden. Abgelehnt wird der Landbundantrag auf
Aenderung des Polizeilaſtenausgleichs, und der
Kommuniſten=Antrag auf Streichung des ganzen Kapitels.
Ohne weſentliche Debatte werden Kap. 34, Arbeitshaus
Dieburg (wobei der Miniſter erklärte, die Verhandlungen mit
den Nachbarländern ſeien noch im Gange, doch hoffe er, im näch=
ſten
Jahre der Streichung des Kapitels zuſtimmen zu können),
und Kap. 37, Landesſtatiſches Amt, verabſchiedet.
Der Ausſchuß begann noch Kap. 39, Aerztlicher Dienſt.
Innenminiſter Leuſchner hielt eine Verringerung der Zahl der
Kreisärzte nur in Verbindung mit der Aufhebung der Kreis=
ämter
für möglich. Dem wurde von volksparteilicher Seite
widerſprochen. Die Zahl der Kreisämter ſei dafür
nicht maßgebend, ſondern lediglich das ſachliche
Bedürfnis, die Arbeit, die auf dem einzelnen
Kreisarzt ruhe. Das Zentrum beantragt den Abbau von
drei Stellen, wo Doppelbeſetzung der Kreisgeſundheitsämter be=
ſtehe
. Von mehreren Seiten wurden erneut eine Begrenzung
der Nebeneinkommen der Kreisärzte gefordert.
Die Beratung wird heute fortgeſetzt.

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Kapikalismus und ſchöne Likerakur.

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Vortrag Bernard von Brentano.
Der Eſſayiſt und Kritiker Bernard von Brentano hat für
Tagespreſſe und in Büchern eine Reihe von Aufſätzen ver=
tlicht
, in denen er die Zuſammenhänge der Literatur zu
mwelt ihrer Zeit kritiſch unterſucht und gleich dem
ikaniſchen Dichter Upton Sinclair vor allem dem Ein=
des
Kapitalismus auf die Kunſt nachgeht und ſtudiert.
rtze, die ſtarke Beachtung fanden für und wider, denen aber
eden Fall kluges und überlegenes Denken, klares Erkennen
einen Fäden, die innerhalb des Geiſteslebens eines Volkes
ben werden von und zu weltanſchaulicher Einſtellung von
mehrheiten, von herrſchenden und beherrſchten Klaſſen und
yten, teſtiert werden muß.
Cuf Veranlaſſung der Bücherſtube Bodenheimer, (der
Dieſer Abend, wie viele vorher, als ein höchſt intereſſanter
kt ſei) ſprach Bernard von Brentano geſtern abend in der
tbe vor einer bemerkenswert zahlreichen Zuhörerſchaft
Kapitalismus und ſchöne Literatur. Etwa
niend mit der franzöſiſchen Revolution, die die Beſeitigung
aſſiſchen Dramas und Erſatz durch das bürgerliche Drama
re, und auf dem Wege von der franzöſiſchen über einen
Der ruſſiſchen Literatur führte er die Hörer in ſeine Ge=
agänge
ein, in denen er an ſeine literarhiſtoriſchen kritiſchen
ken herantritt. Wege, auf denen er ſicher nicht eine ge=
ene
Folgſchaft hat, die aber doch Scharfblick und Kühnheit
r logiſchen Folgerung bewundern laſſen.
on Brentano kam in ſeinem Vortrag zu dem Schluß, daß
eutſche Literatur immer noch beherrſcht werde von der
ftiſchen Philoſophie Kants, daß trotz aller politiſchen und
haftlich=materiellen Umwälzungen ſich die deutſche Litera=
och nicht geändert habe, die immer noch den Menſchen
zum Gegenſtand der Kunſt macht, nicht aber die Umwelt,
ſeine innere und äußere Geſtaltung und Formung ver=
Für die Kunſt, die ſozialen Verhältniſſe frei zu be=
en
und darzuſtellen, hat man das Wort Tendenzkunſt ge=
ohne
zu beachten, daß Kunſt immer Tendenz iſt,
S Kunſt ohne Tendenz überhaupt nicht gibt. Wenn die
ralſozialiſtiſche Jugend ſich heute dagegen wehrt, den
rque=Film zu ſehen, der den Krieg zeigt, wie er iſt, nicht
fe ihn ſich vorſtellt, ſo iſt daran nicht ſie ſchuld, ſondern
S die geiſtigen Führer der Vergangenheit. Die Aufgabe,
ealiſtiſche Weltanſchauung zu erſetzen durch eine materiali=
hat
das deutſche Schrifttum noch nicht löſen können.
n Achtel des deutſchen Volkes lebt vom Verkauf ſeiner Ar=
Dieſe Menge hat noch nicht ihr Schrifttum gefunden.
*4

Neue Träger des Pour le mörite
für Kunſt und Wiſſenſchaft.

Geh. Reg.=Rat
Prof. Dr. Theodor Wiegand,

Geh. Reg.=Rat
Prof. Dr. Wilhelm Schulze,

der Direktor des Pergamon=
muſeums
in Berlin, der anſtelle
des verſtorbenen Geheimrat
Eduard Meyer in das Ordens=
kapitel
Pour le merite gewählt
wurde.

Ordinarius für Sprachwiſſen=
ſchaften
an der Univerſität Ber=
lin
, wurde anſtelle Geheimrat
Harnacks (f) in das Ordens=
kapitel
Pour le mérite gewählt.

anſpruchsloſen, ſchmiegſamen und flüſſigen Gebrauchsmuſik, die
nirgends über die Grenzen ſeiner gut geſchulten Begabung hinaus=

Uraufführung in Kaſſel.

Nadja, eine Oper von Künneke.
Text von Rolf Lauckner.

Der Vetter von Dingsda war der erſte große Erfolg Eugen
Künnekes. Er iſt ihm in dieſem neuen Werk, das ſich wieder den
ernſten Anfängen zuwendet, treu geblieben. Nach jedem Akt be=
kundeten
die Zuſchauer ihre ungehemmte Begeiſterung, und zum
Schluß riefen ſtets erneute Hervorrufe außer dem Tondichter ſämt=
liche
beteiligten Künſtler vor den Vorhang. Dieſe Aufnahme
beweiſt, daß Künneke den Geſchmack der Theaterbeſucher getroffen
hat. Er geht keinen Problemen nach und begnügt ſich mit einer

ſtrebt. Er kann gewiß eine ganze Menge, dringt aber doch nur
ſelten zu einer klaren und gültigen Formulierung durch. Die
freudige Melodik, die mehr zur Operette neigt als zur tragiſchen
Oper, wird von einer ſicheren und vielerfahrenen Technik gemei=
ſtert
, die ſich mehr in der rauſchenden Untermalung der Geſcheh=
niſſe
, als in deren Durchdringung gefällt, aber auch glückliche Prä=
gungen
für einzelne Lieder findet, in der ruſſiſche Motive klug
und geſchmackvoll verwendet werden. Mit beſonderem Geſchick ſind
die Duette und die Finales behandelt. Auch die Inſtrumentierung
läßt den erfahrenen und gewiegten Muſiker erkennen, der von ſei=
nen
Vorgängern mancherlei gelernt hat und auch allerneueſten
Beſtrebungen ſorgſame Beachtung ſchenkt. Das Textbuch von
Nudolf Lauckner hält ſich an die alten bewährten Vorbilder ohne
den geringſten Ehrgeiz bringt er eine Geſchichte, wie man ſie aus
Dutzenden von Familienblattromanen kennt. Nadia, die Ge=
liebte
des roten Generals, und der Chauffeur Wladimir Markow
begegnen ſich in der Bar eines Hotels und entbrennen in heftiger
Liebe. Der General miſcht ſich ein, es kommt zu einer Auseinan=
derſetzung
. Eine Streife der Tſcheka naht: alle fliehen. Nadja
verliert ihre Perlenkette, Wladimir findet ſie und bringt ſie am
nächſten Tag zu Nadja, wo ſich alsbald die große Liebesſzene be=
gibt
. Der General kommt dazu und läßt beide nach einer neuer=
lichen
Ausſprache davongehen. Im dritten Akt, der in der ärm=
lichen
Wohnung des Chauffeurs ſpielt, erzählt dieſer ſeiner
Nadia, daß er gar nicht Wladimir Markow heiße, ſondern der
Fürſt Wladimir Alexandrowitſch Trubetzkoi ſei. Nadja beſchwört
ihn, mit ihr zu fliehen. Er will das mit ihr beſprechen, wenn
er von einer dringenden Fahrt zurück iſt. Allein gelaſſen, wird
Nadja von Todesahnungen geplagt. Der rote General erſcheint
wieder, um Nadia zur Rückkehr in ſein Haus zu bewegen. Er
hat inzwiſchen auch erfahren, wer Wladimir eigentlich iſt, und
droht, ihn verhaften zu laſſen. Wenn Nadja zurückkehrt, will er
ihm einen Paß beſorgen, er willigt ſogar ein, zwei Päſſe aus=
ſtellen
zu laſſen, damit Wladimir keinen Verdacht ſchöpft warnt
ſie aber ausdrücklich, ebenfalls zu fliehen. Er werde ſelbſt im
Grenzhaus ſein. Hier weiß Nadja ihren Geliebten zu bereden,
allein über die Grenze zu gehen. Sie habe ihre Perlenkette ver=
geſſen
, von der ſie doch zunächſt leben müßten, und wolle zurück,
ſie holen. Nach langem Zögern läßt ſich Wladimir bereden.
Nadja blickt ihm traurig nach, dann nimmt ſie gelaſſen Gift. Der
rote General, der mit Roſen hereintritt, bricht an ihrem Sterbe=
lager
nieder. Man ſieht, daß Lauckner auf jegliche Vertiefung der
Konflikte verzichtet hat und durchaus an der Oberfläche bleibt.
Auch die Sprache iſt recht matt und ohne dramatiſche Geſtaltung.
Die Aufführung, die von Maurice de Abravanel, mit
völliger Beherrſchung der Partitur geleitet wurde, und von Hans
Friderici ſehr ſorgfältig vorbereitet war, ſtand auf einer
außerordentlichen Höhe. Sänger und Orcheſter waren von einer
nahezu vollendeten Einheit beſeelt und erzwangen durch die Kraft
ihrer Hingabe zu einem ſehr weſentlichen Teil den großen Er=

Siäch en aun i eſce e ei
die Nebenrollen waren ausgezeichnet beſetzt, ſo daß dem Kaſſeler

Auch

Staatstheater ein weſentlicher Teil des Erfolges zugute kommt.
Dr. Karl Neurath.

[ ][  ][ ]

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Seite 4

Freitag, den 6. März 1931

Nummer

Achtung! Achtung!
Empfehle:
per Pfd.
1a prima Schſenſteiſch nur 0.30
per Pfd.
1a prima Kazbſeich nur 1.10
Ia prima Hammelfleiſch zum Braten 1.00
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Verſand nach allen Stadtteilen. D

Gratis

erhält jeder Kunde bei Finkauf von einem
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Land=, Holl ſüßr., Deutſche Marken=Butter
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Spezial=Geſchäft Eier=Butter=Käſe
Albert Muth, Darm adt ſ
3590 neben Scherkampechuſterg: ſieb

Zergebung von Fuhrleiſtungen.
Die Fuhrleiſtungen für das ſtädtiſche
Tiefbauamt im Verwaltungsjahr 1931
ſollen auf Grund der Reichsverdingungs=
ordnung
vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Zimmer
Nr 6, während der Dienſtſtunden zur
Einſicht offen. Auch werden dort die
Angebotſcheine ausgegeben. (*t.3598
Angebote ſind bis Montag, den
16. März 1. J., vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 5. März 1931.
Städt. Tiefbauamt.

Helannimauung.
In dem Zwangsverſteigerungsver=
fahren
zum Zwecke der Aufhebung
der Erbengemein chaft, Antragſtellerin:
Johanna Deines vertreten duich ihren
Vormund Dr. jur. Wilhelm Michel in
Darmſtadt, fällt der Termin vom
30. April 1930 weg.
(3604
Darmſtadt, den 3. März 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Für die Provinzial=Pflegeannali
Eberſtadt a d. B. ſollen die nach=
ſtehend
aufgeführten Gegenſtände für
die Zeit vom 1. April bis 30. Sep=
tember
1931 vergeben werden:
a) Verzehrungsgegenſtände:
Kolonialwaren, Margarine, Kochſalz,
Kaffee=Erſaß (Enrilo), Roggenmell,
Waizenmehl (Spezial O), Milch, Salatöl,
Eſſig.
b) Verbrauchsartikel:
Kernſeife. Schmierſeife, Seifenpulver,
Soda, Putzlumpen, Leder, Rauchtabak,
Zigarren, Strickwolle.
Die in dem Angebot anzuerkennenden
Lieferungsbedingungen liegen am 9. und
10. März 1931 auf dem Verwaltungs=
büro
offen, woſelbſt auch die ungefähren
Men en zu erfahren ſind. Angebote und
Muſter ſind bis zum Eröffnung teimin,
den 18. März 1931, vormittags 8 Uhr,
einzureichen.
Ein Verſand der Bedingungen nach
auswärts erfolgt nicht. Von jeder Gat=
tung
darf nur ein Muſter angeboten
werden. Muſter ſind von den Angeboten
getrennt zu halten.
(3595
Eberſtadt, den 6. März 1931.
Direktion der Provinzlal=Pflegeanſtalt.

Wirtſchaftsherd
zu kaufen geſucht.
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Obergaſſe 12
Gebr. Schreibmaſch.
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Prs. u. B. 25 Gſchſt.*

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weichfließ. Qual., ea. 120cm br. 4. 1-
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Der Bedarf an Lernmitteln
Lehrbücher, Schreib= und Zeichen
ſowie Handarbeitsmaterial für die
Schulen ſoll für das Schuljahr 1
vergeben werden. Die Bedine,
und Verzeichniſſe über Anzahl ur
der Lernmittel können bei der
Materialverwaltung im Stadthau
geſehen werden. Die Angebote n
Aufſchrift Lernmittel ſind. ge
von den Muſtern, bis 15. März
einzureichen.
Darmſtadt, 5. März 1931.
Der Oberbürgermeiſter.

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Im Wege des öffentlichen Anerb
ſoll die Lieferung nachverzeic
Waren vergeben werden:
1. Für die Zeit vom 1. 4. 193
31. 3. 1932: Back= und Fleiſchware
2. Für die Zeit vom 1. 4. bis
1931: Lebensmittel, und zwar
Kilo Pflanzenfett, ca. 50 Kilo
ca. 500 Kilo Kochſalz, ca. 1000
Hülſenfrüchte, ca. 500 Kilo Weizer
ca. 250 Kilo Haferflocken, ca. 800
Graupen und Grütze, ca. 1000 Kilo
ca. 200 Kilo Nudeln (Faden= un
müſenudeln), ca. 1000 Kilo Grie
500 Kilo Kriſtallzucker, ca. 200
Grünkern ca. 200 Zentner Kleie,
Zentner Hafer.
Die in dem Angebot anzuerkenn
Lieferungsbedingungen liegen au
und 12. März, vormittags von
12 Uhr, zur Einſicht offen.
Angebote ſind verſchloſſen und
ſehen mit der Aufſchrift Lieſe
vergebung bis zum Eröffnungste
Mittwoch, den 18. März 1931, v
tags 10 Uhr, hierher einzureichen
Die einzureichenden Waren=
müſſen
getrennt von den Ang
verpackt mit der Aufſchrift Muſte
Angebot verſehen ſein.
Zuſchlagsfriſt: 14 Tage.
Darmſtadt, den 4. März 1
Für die Landes=Heil= und 2
anſtalt Philippshoſpital bei Gol
ſollen auf dem Wege des öffen
Wettbewerbs zur Lieferung für d
vom 1. 4. bis 30. 9. 1931 ve.
werden:
A. Mehlwaren und Futtermit
41000 Kilo Kornmehl. 10 500
Weizenmehl I. 24 000 Kilo Weize
00, 500 Kilo Aetzkalk. 8000 Kilo 7
gerſte, 4000 Kilo Futterroggen,
Kilo Sojaſchrot. 1500 Kilo He
mehl, 500 Kilo Dorſchmehl. 750
Fleiſchmehl. 5000 Kilo Globemais
B. Verbrauchsgegenſtände.
9000 Stück Zigarren, 500 Kilo?
tabak (Feinſchnitt), 50 Kilo Rauc
(Grobſchnitt), 2000 Rollen Kau
500 Kilo weiße Kernſeife. 3000
Seifenſchnitzel, 800 Kilo Schmie
gelb, 700 Kilo kriſtalliſierte Soda
Kilo kalzinierte Soda. 3000 Kil=
fenpulver
, 70 Kilo Zahm=Sohl
Croupons, 40 Kilo Wild=Sohl
Croupons, 90 Kilo Zahm= Vache=
vons
, 150 Quadratfuß Maſtkal.
50 Quadratfuß Fütterleder.
C. Verzehrungsgegenſtände.
2000 Kilo Margarine. 1000
Kokosfett 700 Kilo Mohnöl, 400
Schweineſchmalz, 1200 Kilo Rind
150 Kilo Senf, 1800 Kilo Bohne
Kilo grüne ungeſchälte Erbſen, 100
geſchälte geſpaltene Erbſen, 1000
ungeſchälte, ganze gelbe Erbſen, 8
Linſen, 1000 Kilo Apfelringe. 150
Miſchobſt, 3500 Kilo Marmelade
Kilo, Zwetſchen=Latwerge, 2000
Apfelgelee, 300 Kilo Kakao. 4000
Eier, 4000 Liter Eſſig. 900 Ki
ſchälte Gerſte. 800 Kilo grüne
250 Kilo Kaffee (geröſtet), 200
Kaffee=Eſſenz, 4000 Kilo Malz
25 000 Stück Handkäſe, 1500 Kilo
burger Käſe 100 Kilo Edamer
100 Kilo Schweizer=Käſe. 1800
Haferflocken (Knorr). 3000 Kil=
müſenudeln
, 600 Kilo Maccaroni
Kilo Reis, 2000 Kilo Hartweizer
3500 Kilo Kriſtallzucker (fein), 200
Würfelzucker, 500 Kilo geſtoßenen?
75 Kilo Tee.
Die in dem Angebot anzuerkenn
Lieferungsbedingungen liegen dahl
9., 10. und 11. März 1931 offen.
bote und Muſter ſind bis zum
nungstermin am 23. März 1931.
10 Uhr. einzureichen.
Die Lieferung iſt ganz, frei St
Goddelau=Erfelden anzubieten.
jeder Gattung darf nur ein Muſte
geboten werden.
Die einzureichenden Muſter n
getrennt, von den Angeboten ve
mit der Aufſchrift Muſter zum
bot verſehen werden. Angebotsft
lare können, von der Anſtalt be
verden.
Goddelau den 4. März 1931.
Direktion
der Landes=Heil= und Pflegeonſt.
Philippshoſpital bei God)ge=

DARMSTADT

Auu
Ihnen, meine Herren, zu Ostern die Möglichkeit zu geben,
sauch wenn Sie noch so sehr sparen müssenz, sich einen
neuen Anzug oder einen flotten Gabardine-Man el zu
kaufen. Deuster will Ihnen keinen schlechten Dienst er-
weisen
. Deuster will Ihnen gebrauchsfähige Oualiäten,
von deren Güte er als Fachmann überzeugt ist, zu denk-
bar
niedrigen Preisen bieten. Deuster will ganz
einfach, daß Sie für Ihr Geld etwas Ordentliches bekommen

3332

Samstag Fri
erbe

Korl Hol
Landſchaftsgäriner, Karlsſtebe
empf. ſich zu allen Garlenahell..
billigen, reellen Preiſen, beſond.2
ſchnitt. Fachmänniſche Bedienſll
Daſelbſt Roſen u. Stauden biſl. zu b.

Vorzügl. gebrannter
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Ptund Mk.
Schokolade-Waffeln
Erfrischungs-Waffel
½ Ptd. 25 9 ½ Ptd 4
Hochf. Pralinen-Misch!
½ Ptund 30 8.
FERFI
Marké A Karisstrasse
Telephon 641.

[ ][  ][ ]

Nummer 65

Freitag, den 6. März 1931

Seite 5

Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſiadt, den 6. März 1931.
Bodelſchwingh=Gedenkſeiern
in der beiſiſien Landesfiffe.
EPH. Das Heſſiſche Landeskirchenamt erläßt ein Ausſchrei=
in
dem auf den hundertſten Geburtstag Fr edrich von Bodel=
inghs
am 6. März hingewieſen wird. Es erſcheint uns ſelbſt=
tändlich
, ſo heißt es dort daß dieſer Tag in allen
ngeliſchen Kirchengemeinden zum Anlaß genommen wird, um
Perſönlichkeit dieſes Mannes zu gedenken und die Bedeutung
es Werks für die evangeliſche Kirche und die Innere Miſſion
Gemeinden von neuem zum Bewußtſein zu bringen‟. Es
d empfohlen, je nach den örtlichen Verhältniſſen des Tages in
tesdienſt und Predigt, in Gemeindeabenden, im Unterricht. in
dlichen Vereinen uſw. zu gedenken. Es mag dieſe Feier dazu
ten ſo heißt es weiter allen unſeren Gemeinden gerade
der jetzigen Zeit der Not vor Augen und vor die Seele zu
en, wie ein in Gott gefeſtigter Glaube und eine hieraus ent=
rgende
Liebe und Barmherzigkeit imſtande iſt, der Not zu
ern und den Notleidenden wirkſame Hilfe und lebendigen
ſt zu bringen.

t hatte die zahlenmäßig kleine Aufbauſchule entſandt, die mit
Schülerinnen vertreten war. An ihre Sammelgruppen fiel
die Mehrzahl der ſchönen Preiſe, die für die erfolgreichſten
mlerinnen geſtiftet worden waren. Die anderen Sammlerin=
erhielten
aber alle einen Troſtpreis als Anerkennung für ihre
dilfe (in Form von Bildern, kleinen Büchern, Schokolade),
Sammeltätigkeit war am erfolgreichſten in den Stunden des
yganges, wo ein gebefreudiges Publikum die lila Aſter willig
e und im Hinblick auf den Verwendungszweck des Kaufbetra=
auch
mehr als die geforderten 10 Pf. willig opferte. Beim
nen der plombierten Sammelbüchſen fand ſich häufig Silber.
2 Mark= und Mark=, ja ſogar Zweimark=Stücke, ſo daß ſich
Sammelergebnis beim Abſbluß auf 1 161,03 RM. belief.
er wurde die Tätigkeit der ungen Mädchen durch die häuff=
Schneefälle in den Mittagsſtunden ſtark beeinträchtigt; zwar
a ſie kalten Händen und naſſen Füßen vielfach tapfer Trotz,
der Publikumsverkehr in den Straßen war ungleich ſchwä=
zenſtäu
o, als wie er ſonſt an einem Vorfrühlingsſonntag zu ſein
r. t. Trotzdem ſah man an gewiſſen Stunden faſt niemanden,
* nicht die lila Aſter in der Hand oder im Knopfloch getragen
0 Kilo
ein erfreuliches Bild einmütigen Gedenkens an unſere lie=
(Hefallenen, die mit dem Opfer ihres Lebens die Heimat vor
Schrecken des Krieges bewahrt haben. Dank nochmals allen
ſi rdlichen Spendern, und beſonderen Dank allen lieben Helfe=
ſin
en.
Heſſiſches Landestheaker.

ag,
8. März

S Stag

7. März

. März

ag
9. März

tag
20. März

Beſſiches Lns

19.30ge en 22 45 Uhr
Carmen.
D77. T. G. 2u s.
Preiſe 1t0 Mk.

2022.30 Uhr
Ein Walzertraum
Volksvorſtellung zu halben
Preiſen
Preiſe 0 50 bis 5 Mk.

18.3021 15 Uhr
Heſſenlandmiete 1V ,10
Der fliegende Holländer
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Gutſcheine beſchränkt gültig

21.30 Uhr
7. Einfonie=Konzert
Preie 1.20 8 Mk.

4 19

19 3 22 Uhr
Wozze4
Preiſe 110 M1

2021 4) U.r
F.8. Da m Volksb Gr 1u.1
Pleiſe 1 206 Mk.
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb

1517 U r
Schnee uittchen
Marionetten=Bülne
Preiſe 0 40 bis 2 Mk
2022.0 Uhr
Außer Mi te
Meine Schweſter und ich
Preiſe bis 4 Mk.

11.15 13 15 Uhr
Schneewittchen
Marionerten=Bühne
Preiſe 0 10 bis 2 Mk.
1517 15 Uh=
Im weißen Rößl
Außer Miete
Preiſe 11 Mk.
20 22 Uhr.
Der Kreis
Preiſe 1.2/6 Mk.
Zuſ.=M. II9

13.30 18 0.13
Film=Vorführungen
Eintritt gegen 2 Erdal=Kwak=
Mar en

1530 18 1013
Film=Vorführungen
Eint irt gegen 2Erdal=Kwak=
Ma ken

Heſſiſches Landestheater. Carmen von Bizet gelangt
Freitag im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von
Larl Böhm mit Martha Liebel in der Titelpartie zur Wie=
do
lung. In den übrigen Hauptrollen; Schocke, Lohmann,
rann, Heyer, Haſſe, Ney, Vogt, Kienzl. Bertholdt.
Esvorſtellung Ein Walzertraum, Morgen
2 tag wird die beliebte Oskar=Straus=Operette Ein Wal=
raum
im Großen Haus als Volksvorſtellung bei halben
Een in Szene gehen. Muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne. In
de auptrollen; Kienzl. Bunſel, Kuhn, Ney. Heyer, Liebel, Vogt,
Kr Harre, Jacobs, Saggau. Im Kleinen Haus wird mor=
ge
9 Samtag außer Miete das erfolgreiche muſikaliſche Luſtſpiel
ne Schweſter und ich bei kleinen Preiſen unter muſi=
er
Leitung von Erwin Palm wiederholt. Als Dolly Fleu=
Faſtiert Trude Weſſely vom Preußiſchen Staatstheater, in
daden. Nachmittags=Vorſtellung Im wei=
Röß! Für die Sonntag den 8. März, im Kleinen

. In weißen R30 Tde Aufſihung des beiKtdelburs=
d
.4 rit der bekannten Beſetzung in Szene geht, gelten die klei=
Treiſe (14 Mk.). Erſtaufführung Sturm im
Wſerglas, Bruno Franks Komödie Sturm im
Wſerglas, die ſich in ungewöhnlich raſchem Tempo an den
mm deutſchen Bühnen erfolgreich durchſetzen konnte, erlebt
Darmſtädter Erſtaufführung Mittwoch, den 11. März, im
9 m Haus. Inſzenierung: Franz Pfaudler; Bühnenbild: Elli
z er. In den Hauptrollen des Stückes ſind Schmitz. Gothe
C.di. Weſtermann, Hinz. Maletzki, Pfaudler, Baumeiſter und
J4s beſchäftigt.

*Erſte heſſiſche landeskriminalpolizeiliche
Tagung in Darmſtadt.

Ernannt wurden: Am 2. Februar: der Kanzleigehilfe bei
Amtsgericht Altenſtadt Julius Hühn zum Kanzliſten, mit
kung vom 1. März 1931 an, und der Kanzleigehilfe bei dem
sgericht Bingen Joſef Schmitt zum Kanzliſten, mit Wir=
vom
1. Februar 1931 an.
In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurde am 16. Fe=
r
: die Gefangenenaufſeherin bei dem Landgerichtsgefängnis
Nainz Luiſe Krautmacher, mit Wirkung, vom 1. Juni
an
In den Ruheſtand wurde verſetzt: Am 20. Februar: der
itsanwalt bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen Dr.
d Leoni auf Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. Juni 1931 an.
* Hohes Alter. Am 9. März vollendet die Witwe des Geh.

=forſtrats Krauß, Klappacherſtraße 8, das 80. Lebensjahr.
Die Straßenſammlung am Volkstrauertag zugunſten der
andſetzung der Ruheſtätten unſerer im großen Kriege Geblie=
n
darf als erfolgreich bezeichnet werden; aus allen Kreiſen
Bevölkerung und aus vielen Schulen hatten ſich junge Damen
Schülerinnen zur Verfügung geſtellt. Die ſtärkſte Streit=

I.
Der letzte Tag der Landeskriminalpolizei=Tagung begann mit einem
Referat von Polizeidirektor Dr. Uſinger über
die Bekämpfung des Internationalen Verbrechertums.
Das Thema brachte eine intereſſante und erſchöpfende Aufſtellung
über die Verhandlungen mit dem Auslande und deren Ergebniſſe auf
dem Gebiete der internationalen Verbrecherbekämpfung und allem, was
damit zuſammenhängt. Zunädlſt erläuterte der Referent den Begriff
der internationalen Verbrecher. Das ſind 1. diejenigen
Perſonen, die ihr Heimatland oder das Land, in welchem ſie ihren
ſtändigen Wohnſitz haben, in der Abſicht verlaſſen, im Ausland ver=
brecheriſche
Handlungen vorzunehmen und ſie auch auszuführen. 2. ſolche
Perſonen, die vom Inland aus ſich verbrecheriſch auf im Ausland be=
findliche
Perſonen oder Rechtsgüter betätigen. Der intenſive Kampf
gegen dieſe liegt im Intereſſe aller Kulturſtaaten. Der erſte Impuls
zum Kampf gegen internationales Verbrechertum ging von Deutſchland
aus. Schon 1904 wurde in Paris ein Abkommen getroffen zum Kampf
gegen den Mädchenhandel. 1905 fand dann in Hamburg eine Zu=
ſammenkunft
der Internationalen Kriminellen Vereinigung ſtatt, als
deren wichtigſtes Ergebnis der Beſchluß anzuſprechen iſt, in ſämtlichen
Staaten Zentralſtellen zur Bekämpfung des internationalen Verbrecher=
tums
zu errichten. Es folgte 1910 ein Pariſer Abkommen
zur Bekämpfung der Verbreitung unzüchtiger Veröffentlichungen, das
die Errichtung einer Zentralpolizeiſtelle zur Bekämpfung unzüchtiger
Bilder, Schriften und Inſerate bei dem Polizeipräſidium Berlin im Ge=
folge
hatte. Das bedeutendſte deutſche Ereignis auf dem Gebiete der in=
ternationalen
Verbrecherbekämpfung vor dem Kriege war die Deutſche
Polizeikonferenz in Berlin im Jahre 1912. Hier er=
folgte
die Feſtlegung des Begriffs der Fahndung und Verbeſſerung des
Fahndungsverkehrs, ein ſtändiger Nachrichtendienſt zwiſchen den Kripo=
Behörden, Vereinheitlichung der polizeitechniſchen Hilfsmittel, regel=
mäßige
Krivo=Konferenzen uſw. Im Abril 1914 folgte der 1. Inter=
nationale
Polizeikongreß in Monaco, der vor allem die
Verbeſſerung des Erkennungsdienſtes. Errichtung einer internationalen
Auskunftsſtelle Beſchleunigung und Vereinfackung der Verfolgung. Ver=
einheitlichung
des Auslieferungsverfahrens uſw. brachte. Während des
Weltkrieges ruhten die Verhandlungen. Im Dezember 1919 wurde durch
den Holländer van Houten mit Vorſchlägen, die Wiederaufnahme der
internationalen Verbrecherbekämpfung beſchloſſen. Eine Anregung des
deutſchen Polizeifachmanns Dr. Lindemann, für dieſe Zwecke den Völker=
bund
in Anſpruch zu nehmen, fand allgemeine Zuſtimmung. Der In=
ternationale
Polizeikongreß in Wien 1923 brachte mit
der Organiſierung des zwiſchenſtaatlichen Verkehrs der Sicherheitsbehör=
den
neue Maßnahmen für die Ausweiſung und Auslieferung, Schaffung
einer internationalen Polizeiverkehrsſprache, Bekämpfung des Alkoholis=
mus
, Morphinismus, Kokainismus uſw. Bald danach kam die Grün=
dung
der Internationalen, kriminalpolizeilichen Kommiſſion (J.K.K.)
mit dem Zweck der Organiſation internationaler zwiſchenſtaatlicher Zu=
ſammenarbeit
der Polizeibehörden. Weiter die Herausgabe internatio=
naler
Nachrichten, Fahndungsblätter, Polizeiblätter uſw.
Der 1925 abgehaltene Internationale Polizeikongreß
in New York brachte die Einrichtung eines Zentralpolizeibüros für
den KrivoNachrichtendienſt. Einführung zweckmäßiger Kontrollmetboden
für das wandernde internationale Verbreckertum und eines zuverläſſigen
Nachrichtenaustauſches über Verbrecher. Der Referent erwähnte weiter
die Karlsruher Polizeiausſtellung 1925 und die Gründung der Deutſchen
Kriminalpolizeilichen Kommiſſion, die zweite Wiener Tagung 1926, die
Polizeiausſtellung in Berlin 1926. Hier iſt hervorzuheben der Beſchluß
daß die Ausſchüſſe des Völkerbundes bei allen Beratungen über Fragen
kriminaliſtiſcher Art (z. B. Mädchenhandel. Rauſchgifthandel, Falſchgeld=
bekämpfung
. Vornographie. Jugendkriminalität uſw.) Vertreter der
J. K. K. als kriminaliſtiſche Sachverſtändige beiziehen möchte.
1929 berief der Völkerbund eine internationale Kon=
ferenz
nach Genf, die die Annahme einer internationalen Konven=
tion
zur Bekämpfung der Geldfälſchungen beſchloß. Der internatio=
nale
Polizeikongreß in Antwerpen 1930 brackte beſon=
ders
wertvolle Anregungen über die Bekämpfung des Mädchen= und
Nauſchaifthandels. Es wird angeregt, Landeszentralen zur Sammlung
von Erfahrungen, Beratungs= und Fahndungskarteien zu ſchaffen; weiter
Beratungen über einen internationalen Polizeifunkbetrieb, über die Be=
deutung
der Kriminalbiologie für die Polizei uſw.
Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß durch alle dieſe Kon=
ferenzen
und Verhandlungen erreicht wurde eine Verbeſſerung
und Vereinfachung des Auslieferungsverfahrens
und eine wirkſame Reform des internationalen polizeilichen Fahn=
dungs
= und Feſtnahmeweſen durch Anbahnung unmittel=
baren
zwiſchenſtaatlichen Polizeiverkehrs, gegenſeitige Amtshilfe Aus=
ſchkaltung
des umſtändlichen und zeitraubenden diplomatiſchen Verkehrs
uſw.
Den Kriminaliſten ſtehen folgende Hilfsmittel zur Verfügung: Int.
Polizeibüro Wien mit Zentrale zur Bekämpfung von Geld=, Scheck= und
Wertpavierfälſchung: die Cvidenzen ſowie das Polizeiblatt Die Inter=
nationale
öffentliche Sicherheit mit Beilage für Erkennungszeichen echter
und gefälſchter Banknoten; das Fernidentifizierungsbüro in Kovenhagen;
in Berlin die Zentralpolizeiſtellen zur Ueberwachung des Mädchenban=
dels
und zur Bekämpfung der Verbreitung unzüchtiger Bilder, Schriften
und Inſerate; der internationale Polizeicode; der Polizeifunk; die Bild=
telegraphie
.
Zum Schluß beſprach der Redner das Reichskriminalpolizeigeſetz und
die Errichtung der Landeskriminalvolizeiämter. Er ſchloß: Jeder ein=
zelne
Kriminalbeamte muß den Blick auch auf die internationalen Zu=
ſammenhänge
richten, muß beweglich und aufnahmefähig bleiben. Das
ſchärft die Beobachtungs= und Kombinationsgabe. Der wahre Kriminal=
beamte
muß ein Fanatiker ſeines Berufs ſein, der wohl ſchwer, aber auch
intereſſant und wichtig iſt, wie kein zweiter.
Oberſtaatsanwalt Dr. May ſetzt ſodann ſein Referat über
Strafrechtsreform und Polizei
fort. Die Aufgabe der Zukunft ſei, das iſt zu wiederholen, mehr als
bisher zu individugliſieren das heißt in der Praxis den Verbrechern
ſo ſpezialiſiert gegenüb* zu treten, wie dieſe arbeiten, bzw. veranlagt
ſind. Der Kriminalbeamte, ſelbſt muß individueller arbeiten, muß die
Perſönlichkeit des Täters, nicht nur die Tar erforſchen. Da erwach=
ſen
dem Kriminalbeamten verſchiedene Konkurrenten. Zunächſt die
Kriminalbiologie, die in Bahern ſchon eingeführt iſt. Es war
ein Manko, daß das wertvolle Material, das auf dieſem Gebiete in den
Gefängniſſen, Erziehungs, und Fürſorgeanſtalten geſammelt wird, bis=
her
in keiner Weiſe ausgewertet wird. Ein weiterer Konkurrent iſt die
ſoziale Gerichtshilfe. Sie hat ſich zwangsläufig von ſelbſt ein=
geführt
. Die Fragen, woher die verbrecheriſche Anlage kommt und wie
der Verbrecher zu beſſern iſt, hat den ſozialen Gedanken in die Rechts=
pflege
hineingetragen. Daraus erwachſen auch für die Kriminaliſtik neue
und wichtige Aufgaben. Selbſtverſtändlich müſſen die Tätigkeitsfelder
abgegrenzt bleiben. Die ſoziale Gerichtshilfe ſoll nicht nur die Ver=
brecher
und ihre Lage erforſchen, ſie ſoll ſie auch betreuen in und
nach der Haft, damit dem Beſtraften geholfen wird, wieder in die ſoziale

Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darm=
ſtadt
. Wir verweiſen auf unſere heutige Anzeige, wonach am kom=
menden
Dienstag, den 10. März. abends um 8 Uhr, Herr
Prof, K. Ebert. Generalintendant am Heſſ. Landestheater im
Fürſtenſaal, bei Chriſt Grafenſtraße, in einem Lichtbil=
dervortrag
über Werden und Wirken des Deut=
ſchen
Theaters ſprechen wird. Zu dieſem Vortrag, dem
zweifellos innerhalb der Darmſtädter Bürgerſchaft größtes In=
tereſſe
entgegengebracht wird, ſind alle unſere Mitglieder, deren
Angehörige, ſowie ſonſtige Freunde von Handwerk und Gewerbe
herzlich willkommen. Stuhlreihen, kein Trinkzwang.

Gemeinſchaft ſich einzugliedern. Für den Kriminalbeamten erwächſt dar=
aus
die Pflicht, in ein gewiſſes Vertrauensverhältnis zu kommen. Das
wird ſchwerer für ihn ſein, wie für die ſozialen Fürſorgeſtellen, es fällt
aus ſeinem Tätigkeitsbereich heraus und belaſtet ihn zu weitgehend. In
dieſer Aichtung muß den Berliner Beſchlüſſen entgegengetreten werden.
Die ſoziale Gerichtshilfe kann weder der Kriminalbeamte, noch die
Staatsanwaltſchaft übernehmen. Sie bleibt im Weſentlichen Aufgabe
des Wohlfahrtsamtes.
Redner ging dann näher und eingehender auf die Strafrechtsreform
ein. Der neue Geſetzentwurf umfaßt insgeſamt 413 Paragraphen. Be=
ſonders
einſchneidend und umſtritten ſind die Beſtimmungen über Ab=
treibung
und Homoſexualität. Ebenſo die Strafen gegen Polizeibeamte,
die weſentlich anders geregelt werden wie bisher. Die Strafrechtsreform
hat auch eine Aenderung des Strafverfahrens im Gefolge. Das
Feſtnahmeverfahren wird weſentlich geändert. Gbenſo die Zuſtändigkeits=
beſtimmungen
. Das Strafmündigkeitsalter ſoll auf das 16. Lebens=
jahr
heraufgeſetzt werden. Im Strafmündigkeitsalter ſoll eine Zwiſchen=
ſtufe
(18 bis 21 Jahre) eingeführt werden. Es ſoll auch dem einzelnen
Polizeibeamten die Befugnis erteilt werden, ſelbſt eine Strafe zu ver=
hängen
und alsbald auszuführen, beſonders im Verkehrsweſen. In
Vayern beſteht Aehnliches bereits, das künftig reichsgeſetzlich geregelt
werden ſoll.
Einſchneidend wird das Verhältnis der Staatsanwaltſchaft zur
Kriminalpolizei geändert werden. Letztere unterſtand bisher der
Staatsanwaltſchaft, der in allen Fällen alsbald Meldung zu erſtatten
war. (Dem ſtehen die Beſtimmungen des Landeskriminalpolizeiamtes
zurzeit entgegen!) Das ſoll künftig anders werden. Es liegen da ver=
ſchiedene
Vorſchläge vor. Zu Grunde liegen all dieſen Dingen die Ge=
ſichtspunkte
, die ſich ergaben aus der Frage, welchem Zweck das Straf=
ermittelungsverfahren
zu dienen hat. Es iſt ſehr bedenklich, das in die
Hände der inneren Verwaltung zu legen. Der Staatsanwalt muß frei
bleiben von politiſchen Bindungen oder Hemmungen. Die Entſcheidung
über das Vorverfahren muß der behalten, der ſpäter die Verantwortung
für das Verfahren ſelbſt zu tragen hat. Es darf alſo der Staatsanwalt=
ſchaft
nicht entzogen werden, in deren Händen die Entſcheidung liegt.
Polizeihauptmann Ahl, der Leiter der Kriminglabteilung, ſprach
dann über
die Fürſorgetätigkeit der Polizei.
Die Polizei hat im Laufe der letzten Jahrzehnte ihren rein autori=
tären
Charakter verloren. Die Gefahrenabwehr, der vorbeugende Cha=
rakter
der polizeilichen Tätigkeit iſt immer wieder in den Vordergrund
geſtellt worden. Der Referent brachte zum Ausdruck, daß deshalb der
Polizei auch in gewiſſem Umfange eine Fürſorge gegenüber der All=
gemeinheit
obliege. Fürſorge für kriminelle Jugendliche, Trunkenbolde
und Geiſteskranke ſei darum am Platze, wenn von dieſen ſtrafbare Hand=
lungen
zu befürchten ſeien. Das Ausbeuten Jugendlicher beim Bettel=
geſchäft
oder einem dieſem gleichſtehenden Verkauf von Streichhölzern,
Blumenſträußchen uſw. ſei durch fürſorgeriſche Maßnahmen zu be=
kämpfen
, weil die Kinder, denen das ungeregelte einer ſolchen Lebens=
führung
dielfach behagt, früh ſtraffällig werden und dem Verbrechen au=
heimfallen
müſſen. Bei den Vergehen, in welchen Jugendliche als Hel=
fer
in Betracht kommen, müßte rechtzeitig die Fürſorgeerziehung an=
geregt
werden. Auch die jugendlichen Mädchen, welche ſchnell wechſelnde
Liebesverhältniſſe unterhielten, die ſehr oft zur Proſtitution führten,
müßten rechtzeitig betreut werden, um ſie vor dem Verſinken zu be=
wahren
.
Redner kam dann eingehend auf die rechtlichen Vorausſetzungen und
auf das Verfahren bei der Anordnung der Pflegſchaft nach 8 1666 BGB.
und die Anordnung der Fürſorgeerziehung nach dem Reichsjugendwvohl=
fahrtsgeſetz
und dem Jugendgerichtsgeſetz zu ſprechen und brachte damit
den aufmerkſamen Zuhörern manches Wertvolle, was ſie in ihrer Praxis
verwenden können.
Die Polizei müſſe ſich auch mit den Fällen beſchäftigen, in denen
Trunkſüchtige ihre Familie ſittlich und wirtſchaftlich verelenden ließen.
Aus Beiſpielen aus ſeiner Praxis ſchilderte der Referent, wie es in ſol=
chen
Familien ausſehe. Die Kleider der Frau und der Kinder ſeien ver=
ſilbert
. Hausgeräte demoliert. Die Frauen ſolcher Trunkenbolde kämen
zur Polizei, um Schutz und Nat zu holen, weil ſie in der Polizei die
Nächerin alles Böſen und die Schirmerin des Guten erblickten. Leider
ſei es ſchon vorgekommen, daß ſolche Frauen mit dem Hinweis darauf,
daß ein öffentliches Intereſſe nicht beſtehen würde, fortgeſchickt worden
ſeien und dann in ihrer Verzweiflung Selbſtmord begangen hätten.
Dieſer Fälle müſſe ſich die Polizei annehmen und die Unterbringung des
Mannes in einer Heilanſtalt im Einvernehmen mit anderen Behörden
veranlaſſen. Die rechtlichen Grundlagen zur Durchführung der Für=
ſorgemaßnahmen
wurden gründlich beſprochen. Zum Schluß erwähnte
der Nedner, daß der Tätigkeit der Polizei gerade auf dem Gebiete der
Wohlfahrtspolizei gewiſſe Grenzen gezogen ſeien, daß aber innerhalb
dieſer Grenzen ein gewiſſer Spielraum beſtehe. Den billigen und be=
friedigenden
Ausgleich zwiſchen den öffentlichen und privaten Intereſſen
durch freies Ermeſſen zu ſchaffen, ſei die vornehmſte Pflicht der Volizei,
zu deren Erfüllung wohl umfaſſende Rechtskenntniſſe, aber noch mehr
das offene Verſtändnis für die tauſendfältigen Forderungen des prak=
tiſchen
Lebens gehören.
Das letzte Referat erſtattete Dr. Gallus über das Thema
Tod und Krankheit
in der Beurteilung durch den Gerichtsarzt.
Dem Referat waren eigene Erfahrungen und einſchlägige Literatur zu=
grundegelegt
. Es behandelte die Tätigkeit des Polizeiarztes,
aus der ſich die des Gerichtsarztes mit Notwendigkeit ergeben muß.
Der Referent erörterte zunächſt die verſchiedenen Merkmale zur Feſt=
ſtellung
des Todes und der Todesarten. Er behandelte des längeren
dieſe Feſtſtellungen an Hand von Leichenteilen, bzw. zerſtückelten
Leichen, die den Gerichtsarzt oft vor ſehr ſchwierige Aufgaben ſtellen.
Beſonders intereſſant, wenn auch nicht zur Wiedergabe an dieſer Stelle
geeignet, waren die Ausführungen, über feſtſtellbare Einwirkung von
Giften an Leichen und Leichenteilen, beſonders Knochen, wobei bemer=
kenswert
iſt, daß Arſen auch aus dem Erdreich, in dem die Leiche liegt,
in die Knochen übergehen kann, alſo das Vorhandenſein von Arſen in
den Knochen nicht immer als Beweis dafür angeſprochen werden kann,
daß das Gift zu Lebzeiten dem Körper zugeführt wurde. Im weiteren
behandelte der Redner alle in Frage kommenden gewaltſamen Todes=
arten
und Merkmale, die zu ihrer Feſtſtellung von Wichtigkeit ſind, ferner
die Unterſcheidung zwiſchen leichter und ſchwerer Körherverletzung nach
den geltenden geſetzlichen Beſtimmungen; ferner die Wirkung der ver=
ſchiedenen
Gifte uſw. Das Referat gab einen Ueberblick über den un=
gemein
wichtigen und ausgedehnten Aufgabenkreis des Gerichtsarztes.
Das Schlußwort
ſprach Miniſterialrat Dr. Siegert im Namen und Auftrag des Herrn
Miniſters des Innern, der vor allem den Rednern den herzlichſten Dank
ausſprechen ließ, beſonders auch dem Landeskriminalpolizeiamt und der
Preſſe, an deren Vertreter in dieſen Tagen beſonders hohe Anforderun=
gen
geſtellt wurden. Dank ſprach der Redner auch allen Teilnehmern an
der Tagung aus, die auch die ſchönen Seiten des Berufs einmal heraus=
ſtellte
. Mit dem Wunſche, daß das Gehörte bei allen auf fruchtbaren
Boden gefallen ſein möge, ſchloß Dr. Siegert die Tagung.

Die Wegſcheide der deutſchen Außenpolitik, ſo lautet das
Thema des Vortrages, worin Wolf von Dewall, Frankfurt, die
heutige Außenpolitik Deutſchlands und der Weltmächte behandelt.
Der Vortrag wird an die außenpolitiſchen Vorgänge, und Er=
eigniſſe
des Tages anknüpfen und ſomit in jeder Hinſicht ein
hohes Maß von Aktualität beſitzen. Der Vortrag findet ſtatt am
10. März. 20.15 Uhr. im Saale 330 der Techniſchen Hochſchule.
Die Turngemeinde Darmſtadt 1846 macht ihre Mitglieder
auf die morgen abend ſtattfindende Monatsverſammlung auf=
merkſam
. Turner Reg.=Rat Reuter ſpricht über Heinrich Felſing
und die Geſchichte der Turngemeinde. (Siehe Anzeige.)

Um Herz und Nerven!
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reinfenSie deneorteinkreien und vElig unsechselichen KAFFEEM
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Seite 6
* Aus den Darmſtädter Lichlſpieltheakern.
Union=Theater.
Das Programm iſt diesmal auf Luſtſpiel eingeſtellt, und der
Hauptfilm Die luſtigen Muſikanten iſt ſogar ein gutes
Luſtſpiel. Es ſchildert ein Stück kleinbürgerlichen Alltagslebens,
wie es ſich in der Vorſtadt und, Sonntags, in den Schrebergarten
und Laubenkolonien abſpielt, und zwar ſchildert es mit ſo köſtli=
chem
Humor, daß das Lachen nicht aufhört. Die kleinbürger=
lichen
Typen, wie ſie Fritz Kampers, Herm. Picha, Camilla
Spira Erika Gläßner darſtellen, ſind ebenſo komiſch wie
realiſtiſch. Beſonders erfriſchend findet man es, daß hier einmal
mit Humor gearbeitet wird, nicht mit der grotesken Komik, mit
der man von ſonſtigen Filmen überfüttert wird. Es iſt eine
Wohltat, einmal nicht die üblichen Verwechſelungen und ſonſtigen
abgenutzten Einfälle zu ſehen, ſondern ſtatt billiger Situations=
komik
ein echtes Luſtſpiel, das ohne Unwahrſcheinlichkeit, aber
voller Witz iſt. Unter den Tonfilmſchwänken der letzten Zeit zählt
dieſer zu den beſten.
Im Helia=Theater gelangt ab heute der erſte
Gerhard=Lamprecht=Tonfilm Zweierlei Moral, ein
Spiel von falſchen Perlen und falſch geknüpften Be=
ziehungen
, mit Elga Brink und Walter Rilla in den Hauptrollen
erſtmalig zur Vorführung. Der Film iſt bearbeitet nach dem
Bühnenſtück Perlenkomödie von Bruno Frank. In weiteren
Hauptrollen ſind beſchäftigt: Aribert Wäſcher, Hilde Hildebrandt,
Ida Wüſt. Rudolf Lettinger u. a. Die Regie führt der bekannte
Zille=Regiſſeur Gerhard Lamprecht. Dazu das reichhaltige Bei=
programm
. Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute
wieder ein großes Doppelprogramm, und zwar den Senſations=
und Abenteurer=Film Rivalen im Weltrekord, ein Film im
200=Kilometer=Tempo in dem die Todesfahrt in der Höllenkurve
der Höhepunkt iſt. Im 2. Teil läuft das ganz ausgezeichnete
Filmwerk Feuertransport, Regie: Alexander Jvanov.
Im Rahmen einer der beliebten Film=Morgenfeiern wird
im Helia=Theater am Sonntag vormittag 11.15 Uhr der Kultur=
film
Nordland Odins Paradies unwiderruflich zum letzten
Male wiederholt. Der Film zeigt die Schönheiten der nordi=
ſchen
Lande, Norwegen, das Land der Fjorde Sagen und Seen,
und iſt von der geſamten Darmſtädter Kritik als hervorragend
bezeichnet worden. Es verſäume niemand dieſe letzte Gelegen=
heit
, zumal eine Verlängerung ausgeſchloſſen iſt. Jugendliche
haben Zutritt.
Wohltätigkeitskonzert. Auf das Konzert, das die Männer=
Vereinigung der evangeliſchen Petrusgemeinde nächſten Montag
abend 8 Uhr im Gemeindehauſe in der Eichwieſenſtraße zu=
gunſten
der Erwachſenen=Speiſung und der Konfirmanden= Unter=
ſtützung
veranſtaltet, ſei noch einmal einladend hingewieſen. Nam=
hafte
, bewährte Kräfte wirken mit. Der Orthſche Männer=
chor
, rühmlichſt bekannt, wird mehrere gehaltvolle Chöre vor=
tragen
. Herr Hofopernſänger Biſchoff wird ſeine reife Kunſt
wieder in den Dienſt der guten Sache ſtellen, diesmal unterſtützt
durch ſeine Frau Gemahlin. Herr Karl Cauer, Lehrer an der
Städt. Akademie für Tonkunſt, wird mit einem Streichquartett
die Vortragsfolge bereichern. In liebenswürdiger Weiſe hat Frau
Profeſſor Kleinen den Klavierteil übernommen. Zuſam=
mengefaßt
: Reife und wertvolle Kunſt wird geboten werden. Kar=
ten
zu 050 und 1,00 Mark (letztere benummert) ſind bei Herrn
Kirchendiener Kropp im Gemeindehauſe zu haben; auch bei den
Vertrauensmännern der Männer=Vereinigung.
Alice=Eleonoren=Schule. Am Freitag, den 6., Samstag,
den 7., und Sonntag, den 8 d. M., können Arbeiten des Hand=
arbeits
=Seminars und des Seminars für techniſche Lehrerinnen
an Berufsſchulen im Schulhauſe, Friedrichſtraße 4, in der Zeit
von 10 bis 6 Uhr beſichtigt werden.
Okkultismus und Religion. Es beſteht die merkwürdige
Tatſache, daß es heute in Deutſchland mehr Wahrſager, Aſtro=
logen
uſw. gibt, als in der abergläubiſchſten Zeit des Mittel=
alters
. Das Geheimnisvolle hat in beſonderem Maße das In=
tereſſe
der Menſchen erregt. Sie ſuchen in Welten einzudringen,
die natürlicherweiſe dem Menſchen verſchloſſen ſind. Nun hat zwei=
fellos
die Pſychologie unſerer Tage wertvolle Erkenntniſſe gelie=
fert
, ſowohl in Ausdeutung des Traumlebens, als auch anderer
geiſtiger Zuſammenhänge. Zweifellos wird aber andererſeits dieſe
Erkenntnis wieder zu allerhand falſchen Schlußfolgerungen,
namentlich auf dem religiöſen Gebiet, mißbraucht. Denn gerade
auf okkulte Erſcheinungen bauen ſich neue Religionen, Sekten und
Gemeinſchaften auf. Es iſt dankenswert daß der Evange=
liſche
Bund Darmſtadt, einen namhaften Kenner dieſes gan=
zen
Gebietes, Herrn Proſ. D. Dr. Weckeſſer, Karlsruhe, Lei=
ter
der apologetiſchen Zentrale der badiſchen Landeskirche, ge=
wonnen
hat zu einem Vortrag, der heute, Freitag, abends 8 Uhr,
in der Aula des Gymnaſiums ſtattfindet. Er ſpricht über das
Tkema: Die parapſychologiſche (okkultiſche) For=
ſchung
in ihrer Bedeutung für Religion und
Religionswiſſenſchaft‟ Der Eintritt für Mitglieder
gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte des Evangeliſchen Bundes
beträgt 50 Pfg. für Nichtmitglieder 1. Mk., für Schüler und
Studenten 20 Pfg.
EDie offene Flamme z. B. des Kohlenfeuers uſw. hat eine
Temperatur von zirka 1000 bis 1500 Grad. Dieſe hohe Tempera=
tur
wird aber zum Kochen überhaupt nicht gebraucht. Beim Koch=
prozeß
ſelbſt werden ja wie bekannt 100 Grad nicht überſchritten,
während das Braten und Backen etwa 250 bis 300 Grad erfor=
dert
. Man hat alſo beim Kochen auf offener Flamme einen viel
zu hohen Temperaturüberſchuß, den man gar nicht benutzen kann.
Die elektriſchen Heizkörper baut man aber ſo, daß ſie nicht viel
heißer als 250 bis 300 Grad werden, damit vor allem kein Fett
durch Verſpritzen verloren gehen kann. Beim elektriſchen Kochen
braucht man auch eine geringere Waſſermenge als bei den bis=
herigen
Kochverfahren dadurch werden wertvolle Mineralſalze,
Nährſtoffe uſw. erhalten. Weitere Vorteile des elektriſchen
Kochens ſind die abſolute Reinlichkeit der Küche und die außer=
ordentlich
leichte Bedienung des Herdes lediglich durch Drehen
der Schalter. Die Speiſen geraten bei der gleichmäßigen, milden
Hitze ganz vorzüglich und ſind bedeutend ſchmackhafter und nahr=
hafter
. Weitere Vorteile könnte man noch aufführen, aber ein=
leuchtender
als Worte iſt ein Beſuch des heute Abend 8 Uhr
im Heaghaus Luiſenſtraße 16, ſtattfindenden Vor=
trages
, der insbeſondere Die elektriſche Küche be=
handelt
. Dort kann ſich jede intereſſierte Hausfrau von dem Oben=
geſagten
ſelbſt überzeugen.
Orpheum. Jeder einmal zu Kaßner ins
Orpheum. Man muß Kaßner geſehen haben, und er macht es
allen möglich, auch den Minderbemittelten; denn für ſeine am
kommenden Sonntag ſtattfindende Nachmittagsvorſtellung hat er
die Preiſe von 40 Pf.g. bis 1 50 Mark herabgezaubert. Pla=
kat
=Karten=Umtauſch täglich in der eigenen Verkaufsſtelle Ernſt=
Ludwigsſtraße 14 (früher Boßler), daſelbſt auch Karten für ſieben
Tage im Voraus. Allgemeiner Kartenverkauf auch für die Nach=
mittagsvorſtellung
(40 Pfg. bis 1.50 Mk.) jetzt ſchon bei Hugo De
Waal, Rheinſtr. 14, und Verkehrsbüro. (Siehe Anzeige.)
Die Schuhmacher=Innung bittet uns um folgende Richtig=
ſtellung
: In Nr. 62. Seite 6. Aus dem Gerichtsſaal, wird vom
Bezirksſchöffengericht ein Schuhmacher Karl Fenn wegen Sittlich=
keitsverbrechens
zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus verurteilt. Die
Schuhmacher=Zwangsinnung ſtellt feſt, daß es ſich hierbei nicht
um ein Mitglied der Schuhmacher=Zwangsinnung handelt oder
einen ſelbſtändigen Meiſter. Obengenannter kann nur ein
Schwarzarbeiter oder Gelegenheitsſchuhmacher ſein.
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Heute abend be=
ginnen
in der Handwerkerſchule neue Kurſe in Einheitskurz=
ſchrift
. Anmeldungen zur Erlernung der Zehnfinger=Blindſchreib=
Methode täglich nachmittags in der Maſchinenſchreibſchule Karls=
ſtraße
23. (Siehe geſtrige Anzeige der Stenographen=Vereinigung.)
Verwaltungsgerichtshof. Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 7. März. 9.15 Uhr: Einwendungen
gegen die Wahl des Bürgermeiſters in der Gemeinde Zotzenheim.
Kreis Alzey.
Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, den 11 und
Donnerstag, den 12. März, vormittags von 9 bis 12 Uhr, Ver=
ſteigerung
verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe geſtriges In=
ſerat
.)

Aus den Parkeien.

Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler,
Gruppe Darmſtadt. Heute abend ſpricht im Reichshof, Rhein=
ſtraße
35, Herr Dipl=Volkswirt Dr. Scheunemann=Gießen über
Die wirtſchaftspolitiſchen Grundſätze des Nationalſozialismus.
Gäſte können eingeführt werden.
Gedern. 3. März. Die ſeinerzeit bei der Gründung der
Staatspartei eingegangene Ortsgruppe der Deutſchen Demokra=
tiſchen
Partei hat ſich neugebildete und iſt dem Landesverband der
Demokratiſchen Vereinigung in Heſſen beigetreten.

Freitag, den 6. März 1931
Aus dem Gerichtstaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am Dienstag in
zweiter Inſtanz gegen neun junge Walldorfer Burſchen
wegen Landfriedensbruchs. Ihrer zehn waren des Land=
friedensbruchs
angeklagt und am 29. Oktober von dem Bezirksſchöffen=
gericht
zu ſechs bzw. drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Gegen
dieſes Urteil legten ſie ſämtlich Berufung ein. In der Berufungsver=
handlung
nimmt der 10. Angeklagte, ein Nationalſozialiſt, der wegen un=
befugten
Waffentragens zu politiſchem Zweck mit drei Monaten Gefäng=
nis
beſtraft wurde, auf Zureden des Vorſitzenden, der ihm erklärt, daß
er kaum mit einer geringeren Strafe zu rechnen habe, ſeine Berufung
zurück. Die anderen behaupten weiter ihre Unſchuld. Sie werden dann
zunächſt ſehr ausführlich vernommen, und es ſtellt ſich heraus, daß lediglich
zwei der Angeklagten der Kommuniſtiſchen Jugend angehören, die an=
deren
ſind parteilos. Der eine Kommuniſt hatte am 9. September das
Amt der Flugblattverteilung übernommen, wobei ihn drei Freunde be=
gleiteten
. Sie trafen dabei auf vier Nationalſozialiſten, die ebenfalls
Flugblätter verteilten. Sie wollen nun bemerkt haben, daß einer der
Nationalſozialiſten eines ihrer Flugblätter abriß und ſeien deswegen
hinter ihnen hergegangen. Vier andere junge Leute, die ſchwatzend an
einer Ecke ſtanden, gingen ein Stück hinter ihnen her, weil ſie anſchei=
nend
hofften, irgend etwas dabei zu erleben. Die Nationalſozialiſten be=
haupten
nun, die Angeklagten hätten mit Steinen nach ihnen geworfen
und ſie hätten deshalb beſchloſſen, in das naheliegende Haus des einen
zu retirieren. Doch unmittelbar vor dem Haus ſei ein Steinbombarde=
ment
auf ſie herabgehagelt und da habe der eine Nationalſozialiſt der
frühere zehnte Angeklagte zur Abwehr auf ſie geſchoſſen. Die Ange=
klagten
dagegen behauvten, ſie hätten erſt geworfen, als der National=
ſozialiſt
ſchoß. Die erſten vier Angeklagten geben zu, mit Steinen ge=
worfen
zu haben. Die anderen beſtreiten es und die Beweisaufnahme
kann ihnen auch nicht das Gegenteil beweiſen. Der letzte Angeklagte, der
zweite Kommuniſt, gibt an, er habe aus größerer Entfernung den Schuß
gehört, und ſei überhaupt erſt dazu gekommen, als alles fertig war.
Auch hier bleibt der Gegenbeweis aus, ſo daß dieſe fünf Angeklagten
freigeſprochen werden müſſen. Die vier erſten jedoch müſſen wegen
Landfriedensbruch mit Gewaltanwendung zu der
Mindeſtſtrafe von ſechs Monaten Gefängnis verurteilt
werden. Der Vorſitzende führt aus, daß es einem leid tun könne, daß
man die jungen Leute wegen dieſer Prügelei, die im Grunde nicht von
früheren Prügeleien der Bauernburſchen untereinander abweiche, zu die=
ſer
hohen Strafe verurteilen müſſe, zumal die Sache doch augenſcheinlich
durch das Vorgehen des früheren zehnten Angeklagten, der hier eine ganz
unwürdige Rolle geſpielt habe, hervorgerufen worden ſei. Es ſei jedoch
der volle Tatbeſtand des Landfriedensbruchs gegeben.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verurteilte zu Beginn
ſeiner Donnerstagsſitzung zunächſt einen Proviſionsreiſenden
aus Rüſſelsheim wegen Betrugs und Unterſchlagung
zu Geldſtrafen von 30 und 50 Mark und wegen Urkunden=
fälſchung
zu einer Woche Gefängnis. Es verhandelt dann
gegen fünf funge Wixhauſener Burſchen wegen Wider=
ſtands
und Körperverletzung. Die Fünf waren an einem
ſchönen Oktobertag Holz ſammeln gegangen und dabei in ein verbotenes
Gebiet gelangt. Dabei erwiſchte ſie ein 22jähriger Forſtgehilfe, der ihnen
ihre Karren beſchlagnahmen wollte. Sie waren jedoch ſehr empört dar=
über
und ſetzten ſich zur Wehr, und fingen an, den jungen Mann herum=
zuzerren
und zu ſtoßen, ſo daß zwei in der Nähe befindliche Holzarbeiter
ihm helfen mußten. Der eine Angeklagte drohte dem Beamten, als er
ſeinen Revolver zog, was er heute dahin umzudrehen ſucht, daß er ge=
ſagt
hätte: Wannſt de geſchoſſe hätſt, wär er (der Geſchoſſene nämlich)
ne Leich. Es wäre überhaupt alles balb ſo ſchlimm geweſen, behaupten
ſie einſtimmig. Doch das Gericht empfindet die Sache zu ihrem großen
Unwillen als weniger harmlos und verurteilt ſie ſämtlich wegen Forſt=
widerſtands
. Der erſte erhält eine Gefängnisſtrafe von drei
Monaten und der dritte von einem Monat und zwei
Wochen, weil ſie tätlich dabei vorgingen und den Beamten verletzten,
der Zweite und der Fünfte erhalten je einen Monat
Gefängnis und der dritte Jugendliche an Stelle einer
Woche eine Geldſtrafe von 35 Mark. Sie wollen alle Be=
rufung
verfolgen.
Als Letztes wird gegen eine 30jährige Frau und einen
31jährigen Kellner wegen Urkundenfälſchung und
Betrugs verhandelt. Beide leben nach Ausſage des Kellners ſeit drei
Jahren als Bruder und Schweſter zuſammen und ſcheinen ſtändig in
größter Not zu ſein. Sie ernähren ſich durch den Verkauf von teils ſelbſt=
gefertigten
, teils gekauften Radierungen. Als ſie wieder einmal nichts
zu knacken und nichts zu beißen hatten, kamen ſie auf den Gedanken, bei
einer wohlhabenden Familie ein Darlehensgeſuch einzureichen, indem ſie
ihr Elend in den blühendſten und phantaſievollſten Farben ſchilderten,
und auf einen beſtimmten Tag die Rückzahlung verſprachen. In zwei
Fällen hatten ſie auch Glück und erhielten einmal 15 Mark, das andere
Mal 20 Mark. Natürlich kam zu dem feſtgeſetzten Tag das Geld nicht
wieder. Heute haben ſie es teilweiſe zurückbezahlt, und behaupten auch,
ſie hätten nie vorgehabt, die Leute um das Geld zu betrügen. In An=
betracht
ihrer tatſächlich ſchlechten Lage erkennt das Gericht ihnen mil=
dernde
Umſtände zu und verurteilt ſie zu je 10 Tagen Gefäng=
nis
, die bei dem Kellner, der ſeit vier Wochen in Unterſuchungshaft
ſitzt, als verbüßt gelten.
Was nennen Sie ſparen?
Sie können nicht ſparen wollen und dabei Waſchmittel mit ſcharfen
Zuſätzen verwenden, die Ihre gute Wäſche zerſtören. Sparen heißt:
Mit reiner Seife gründlich aber ſchonend waſchen!
Naumann’s weiße Kernſeife
iſt beſonders rein und mild, ſchaum=und waſchkräftig: eine Haushalt=
ſeife
ganz nach dem Herzen der Hausfrau!
Vorbereitungskurſe für den kaufmänniſchen Beruf. Dazu
gehören auch ſolche für Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Neue
Lehrgänge in beiden Fächern beginnen heute abend in der Ballon=
ſchule
, und zwar durch den Gabelsberger Stenographenverein von
1861, der über eine große Zahl geprüfter Lehrkräfte verfügt.
Näheres iſt aus der geſtrigen Anzeige erſichtlich.

Nummer (

Aus Heſſen.
Skarkenburg.

Lokale Veranſtalkungen.

Die hierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlſch als Hinwelſſe auf Anzeigen zu bsrachten.
in keinem Falle irgendwie al" Beſprechung oder Kritlk.
Ortsverband des B.D.J. Hiermit machen wir unſere
Bünde und Einzelmitglieder ſowie die Bubenbünde der Evangeli=
ſchen
Jugendgemeinſchaft und alle, ſonſtigen Bubengruppen und
Perſonen, die für unſere Jungenſchaftsarbeit Intereſſe haben,
nochmals auf den am kommenden Sonntag, dem 8. März, abends
8.15 Uhr, im Gemeindehaus der Johannesgemeinde, Kahlert=
ſtraße
26, ſtattfindenden Lichtbildervortrag von Pfarrer Ernſt
Mampel=Neckar=Zimmern, dem bekannten badiſchen Jungenſchafts=
führer
im B.D.J., über ſeine Grenzlandfahrt durch den Böhmer=
wald
aufmerkſam. Der Eintritt iſt frei.
Vortrag über die Wechſeljahre Auf den
pünktlichen Beginn des heutigen Vortrages von Frau Maria
Kochendörfer im Saale der Loge Sandſtraße 10, weiſen wir noch=
mals
hin. Nur Frauen und Mädchen über 16 Jahre haben Zu=
tritt
. Es empfiehlt ſich, frühzeitig zu erſcheinen.

Prassel-Kaffee

Stets
frisch geröstet

Sohnlstr. 10

Tageskalender für Freitag, den 6. März 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 19.30 Uhr, Ende geg.
22.45 Uhr. D 17 T Gr. 2 u. 3: Carmen Kleines Haus,
20 Uhr Ende 21.45 Uhr, F 8, Darmſt. Volksb., Gr. I u. II
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb, Orpheum, 20.15
Uhr: Zaubervorſtellung Kaßner. Konzerte: Zur Oper,
Schloßkeller, Datterich. Zum Tropfſtein. Kinovorſtel=
lungen
: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele Vor=
träge
: 20 Uhr, im Saal der Loge, Sandſtr. 10. Frau Maria
Kochendörfer aus Baden=Baden über Die Wechſeljahre‟
20 Uhr, im Heag=Haus. Luiſenſtr. 12/16. Frl. Hellwig, über:
Die elektriſche Küche Lieder=Abend Hilde Groß,
20 Uhr, im Gartenſaal des Städt. Saalbaus.

Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Religions gemeind=.
Hauptſynagoge (Friedri htraße
Freitag, den 6. März: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 15 Min.
Samstag, den 7. Mirz: Morgengotte3dienſt 8 Uhr 45 Min
Sabbatausgang 7 Uhr 05 Min.
Gotte3dierſt an den Wo bentagen.
Morgens 7 Uihr 15 Nin. Abend3 7 Uhr Min.
Bebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſ hen Religionsgeſellſ haft.
Samstag, den 7. März: Vorabend 5 Uhr 45 Min: Passchas
Poroh. Morgen 8 Uhr Min Nachmittags 4 Uhr. Min
Sabbataus nang 7 Uhr 05 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 30 Min. Nachm, 5 Uhr 30 Min,

Dg. Arheilgen, 4. März. Schweinezwiſchenzähr
Bei der am letzten Montag ſtattgefundenen Schweinezwiſchenzä
wurde in unſerer Gemeinde folgender Beſtand an Schweinen feſta
Zuchteber: unter 1 Jahr 1, über 1 Jahr 1: Zuchtſauen bis
trächtig 4, nicht trächtig 4. über 1 Jahr: trächtig 8, nicht träch
Schweine; unter 8 Wochen alte 268, über 8 Wochen bis ½ Jah=
bis
1 Jahr 196, 1 Jahr und älter 7: insgeſamt wurden alſo
Gemeinde Arheilgen 1095 Schweine gezählt. Die Zahl der nie
ſchaupflichtigen Hausſchlachtungen von Schweinen, in der Zeit
1. Dezember 1930 bis 28. Februar 1931 wurde mit 364 feſtgeſtenl
Submiſſion. Die Gemeinde vergibt auf dem Submiſſion
folgende Fuhrleiſtungen für das Rechnungsjahr 1931 an die Meinr
den bzw. Wenigſtnehmenden: 1. das Taglohnfuhrwerk mit Aus=
der
größeren Fuhrleiſtungen; 2 die Entleerung der Senkgruber
die Abfuhr von Kehricht im Rathaus, in der Rathenauſchule, Aber=
ſchule
, im früheren Kirchenſchulhaus, Kleinkinderſchule, Gemeind
(Mühlſtraße) und in den Flachbauten; 3. a) das Fahren des ge
wagens (ein Erſatzmann muß im Angebot benannt werden).
lung des Kondukts (Erſatzleute ſind im Angebot ebenfalls zu bene=
Angebote ſind ſchriftlich bis Samstag, den 14. März, vormittags
bei der hieſigen Bürgermeiſterei einzureichen. Winterh
1931. Bei der in den letzten Tagen vorgenommenen Hausſom
für die Winterhilfe 1931 der freien Wohlfahrtsverbände in Heſſen
ten die Sammlerinnen in unſerer Gemeinde den Betrag von 124
buchen. Hiervon bleibt ein Drittel in der Gemeinde, ein Dritt
der Kreis und ein Drittel die Provinz. Für das auf die
entfallende Drittel iſt der neugebildete Ortsausſchuß zuſtänd
Geſetzliche Geſellenprüfung. Der Prüfungsausſch=
hieſigen
Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigun
darauf aufmerkſam, daß die Frühjahrsprüfungen im Monat Ap
finden. Alle Lehrlinge, deren Lehrzeit bis Ende Mai ds. Js.
iſt, wollen ſich bis ſpäteſtens 10. ds. Mts. bei dem Vorſitzend
Prüfungsausſchuſſes, Herrn Franz Benz melden. Später
dungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Bei der An
iſt das Lehr= und Schulzeugnis, der Lehrvertrag und der ſelbſ,
bene Lebenslauf des Lehrlings vorzulegen.
F Eberſtdt, 5. März. 7. Nachtrag zum Ortsbau
Nach dem in der letzten Gemeinderatsſitzung beſchloſſenen Entwm
7. Nachtrages zum Ortsbauſtatut iſt bei der Anlegung einer neu
bei der Verlängerung einer ſchon beſtehenden Straße ſowie bein!
an ſchon vorhandene bisher unbebaute und bei zum größten Teil
ganz ausgebauten Straßen und Straßenteilen der Aufwand für di
werbung des zur Straße nötigen Geländes von den an die Straſ
grenzenden Grundbeſitzern zu tragen oder das in Eigentum befit
Straßengelände koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen. Zu den St
geländekoſten werden die Grundbeſitzer indeſſen nur bis zur Hälf
Straßenbreite, höchſtens aber bis zu einer Breite von 6 Metern
gezogen werden. Schulvorſtandsſitzung. Am Freita/
6. März, abends 8 Uhr, findet im Rathausſaal eine Schulvorſtands
ſtatt, in der der Schulvorſtand u. a. zu der Frage des Stellenbe
der Gemeinde zu den perſönlichen Koſten der Volksſchule Stellun
men wird.
F Eberſtadt, 5. März. Geſangverein Frohſinn
Der Verein veranſtaltet am Samstag, dem 7. Mär= im Saale
Bergſträßerhof (Peter) eine interne Familienfeier, deren
es iſt, den Vereinsmitgliedern und ihren Angehörigen einige fr
ſellige Stunden zu bieten. Die Sänger werden einige neue Cl
Gehör bringen, in den Pauſen gibt es allerlei Unterhaltung, a
Tanzluſtigen werden auf ihre Rechnung kommen. Unkoſtenbeiträ
den nicht erhoben.
Cp. Pfungſtadt, 5. März. Gaſtwirt Koch geſtorbet
weit über die Grenzen Pfungſtadts hinaus bekannte Gaſtwirt 9
Koch (Inhaber des Rheiniſchen Hofes) iſt einem Schlaganfall
Koch befand ſich zwecks Weineinkaufs für ſeine Wirtſchaft in Als
Rheinheſſen. Als er wieder nach Hauſe wollte, erlitt er auf
Straße einen Herzſchlag, dem er ſofort erlag. Koch gehörte lang
dem hieſigen Gemeinderat an. Auch war er längere Zeit Orts
mitglied. Außerdem ſtarb im Alter von 80 Jahren Frau E
Spengler, geb. Nungeſſer.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 5. März. Die Beigeordn
wahl findet am 15. März ſtatt. Wahlvorſteher iſt Bürgermeiſte
ker (der früher Beigeordneter war), ſein Stellvertreter iſt Geme
Weicker. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde der Ant=
Verſicherungsgefellſchaft auf Abſchluß einer Kollektiv Haftpflicku
rung für die hieſige Gemeinde=Hebamme abſchlägig beſchieden.
Aufhebung des Beſchluſſes vom November verbleibt es bei
meindebeamten bei dem am 1. Februar in Kraft getretenen
abzug von 6 Prozent. Die Wahl des Schuldieners wurde vert
G. Ober=Ramſtadt, 5. März. Odenwaldklub. Die hieſie
gruppe des Odenwaldklubs unternimmt am nächſten Sonntagna
einen Spaziergang über Kuhfalltor, Eiſerne Hand, Trautheim
berg, Prinzenberg, Ludwigshöhe durch die Kaſtanienallee und d
zum Darmſtädter Klublokal Krone (Schurſtergaſſ
findet im neuen großen Saal (1. Stock) eine Zuſammenkunft mi=
ren
Ortsgruppen der Darmſtädter Umgebung unter gewandter
der Darmſtädter ſtatt. Um zahlreiche Beteiligung, auch von
wird gebeten. Abmarſch 12.30 Uhr am Bahnhof.
Roßdorf, 5. März. Werbeabend. Die Heſſiſche Eil
A. G., Darmſtadt, iſt emſig damit beſchäftigt, die Vorbereitungen
heute abend, 8 Uhr, im Saale Zur Sonne ſtattfindenden Wer
zu treffen. Das über 400mal aufgeführte Bühnenſtück Mar
die Perle vom Lande dürfte wie überall, auch in Roßl
großer Begeiſterung aufgenommen werden und großen Beifal
Da der Andrang ſicher ein recht ſtarker ſein wird, dürfte es zu
len ſein, ſich rechtzeitig einen Platz zu ſichern.
* Alsbach a. d. B., 3. März. Das Meſſer. Am Sonn
es beim Tanzvergnügen im Gaſthaus. Zur Bergſtraße (Pete
unter jungen Leuten aus Bensheim und Reichenbach wegen eines
ringes zu Streitigkeiten, in deren Verlauf der eine von ſeinem
meſſer Gebrauch machte und den anderen am Kopf erheblich
Der Kampf ſpielte ſich außerhalb des Tanzſaales ab. Die Te
wurde zufolge des Streites frühzeitig abgebrochen. Dem Meſſ.
gebührt eine exemplariſche Strafe, die auch nicht ausbleiben wird
Ce. Seeheim 4. März. Die Obſt= und Gemüſeve
tungsgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. hielt ihre 3. or
Hauptverſammlung ab. Wie der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſt
mann, berichtete, fanden im letzten Jahre 14 Vorſtandsſitzung
davon 4 gemeinſam, mit dem Aufſichtsrat. Die Vorſtandswa
nur inſofern ein anderes Bild, als Herr Gg. Schmidt 1. an S
verſtorbenen Direktors an dieſen Poſten gewählt wurde. Fer
Herr Jakob Spalt 1. in den Vorſtand ein. Beſonders lehrreich
Bild der Obſterzeugung im letzten Jahre: Johannisbeeren kams
Spargel beinahe 1500 Zentner auf den Markt, Zwetſchen 1902
Kirſchen 900 Zentner, Pfirſiche 410 Zentner, Birnen 340 Zentner.
men 110 Zentner, Reineklauden 100 Zentner, Mirabellen 9.
Aepfel 42 Zentner, türk. Kirſchen 20 Zentner, Erdbeeren und
je 12 Zentner, Trauben und Nüſſe je 7 Zentner. Die Geſanſ
menge betrug ungefähr 6000 Zentner und ſtellte einen Wen
120000 RM. dar. Ein ſchöner Erfolg landmänniſchen Fle
der Verſammlung heraus wurden beachtliche Wünſche geeſtäiſte
Förſter Dingeldein empfahl die Anbringung von Vogeſſ
Walde, wofür die Verſammlung ſofort einen namhaften 9
willigte. Herr Hotelier Sührke riet zur Förderung des Weiſt
die Bergſträßer Weine letzthin die beſtbezahlten waren. Man
Verſammlung mit dem allſeitigen Wunſche, den Seeheimer
dadurch zu fördern, daß man auch künftighin nur beſte Ware d‟
kauf bringen möchte.
Gernsheim, 5. März. Waſſerſtand des Rhe!
4. März 2,74 Meter, am 5. März 2.25 Meter.
Af. Neu=Iſenburg, 3. März. Bei der geſtrigen Beigeor
wahl entfielen auf den parteiloſen Konrad Ahl, den ſeitheriK.
deten Beigeordneten und Kandidaten der Mittelparteien eil!
der Sozialdemokratie, rund 2800 Stimmen, auf den National!
Willy Luft rund 1600 Stimmen und den Kommuniſten Adau
ehemaligen Reichs= und Landtagsabgeordneten, rund 2200 Siln
kommt alſo zur Stichwahl zwiſchen Ahl und Ebner. Die Wahlbe
war im Verhältnis zu den vorausgegangenen Wahlkämpfen reſh.
ſie betrug nur etwa 70 Prozent.
Rheinheſien.
Aus Mainz.
* Oberbürgermeiſter Dr. Külb Ehrenbürger von 20
einer am Donnerstag mittag ſtattgefundenen nichto) a
Stadtratsſitzung wurde Oberbürgermeiſter Dr. Küld4
Stimmen der Kommuniſten zum Ehrenbürger der Sit
ernannt. Der Antrag war von der Staatspartei geſte.
Die Notgemeinſchaft des Mainzer Mittelſtandes wa=
Sitzung nicht erſchienen, auch ſonſt zeigten ſich bei dei.
einige Lücken. Ueber die Frage der Steuerfreiheit de
Ehrenbürgers ſoll in einer demnächſtigen Stadtratsſi
ſchieden werden.

[ ][  ][ ]

kummer 65

Freitag, den 6. März 1931

Seite 7

Babywäsche

O
Batist-Nachthemden d
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mit langem Arm, Streifen-
muster
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Tretonne, m Stickerei- Gar-
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Büstenhalter
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schluß

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schnürung
und Vorderschluß
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mit Gummiteilen u. Seitenschluß
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Seitenschluß und 2 PaarHaltern
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2=Pfd.=Ooſe 1=Pfd.=Doſe
Gemüſe=Erbſen . . .
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Karotten, geſchnitten . .
0.3,5
O.22
Junge Erbſen . ..."
O.60
0.40
Junge Brechbohnen".
0.60
0.40
Tomatenmark, Portionsdoſe.
0.28

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Rheinstraße 39.

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Auch Sonntags vormittags
2-13 Uhr geöftnet.
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ff. Sauerkraut . . .
Große Salzgurken . .
Prima Blumenkohl .
Süße Orangen.
ff. Hartwe zengrieß ..
.
ff. Vollreis
"
ff. Vollreis, glaſiert . . . .
ff. Patna=Vollreis, glaſiert
ſf. Milchreis
Friſche Eier.
.. . . Stück

Pfund 0.35
Pfund 0.12
Stück (r.06
Stück 0.35
Pfund 0).20
.. Pfund 0.30
.. Pfund 0.25
Pfund ( .25
.. Pfund 0.44
.. Pfund 0.32
12, 10/., 0.08

Ia gelbfl., per Ztr.
3 , lief. frei Kell.
Umzüge u. Schnell=
transporte
billigſt.
Ph. Rebſcher,
Eberſtadt (*fsg
Heidelbergerſtr. 72.

Brenntannäpfel
Ztr. RM. 2,50, von 3. Ztr. RM. 2,30,
liefert ſofort frei Haus
(2262a
Ludwig Hinkel
Schloßgartenſtraße 49. Fernruf 2815

Gut geräucherte Zer:
velat= und Schinken=
plockwurſt
, per Pfd.
Mark 1.28, offeriert
Otto Sievers, Niendorf b
Lokſtedt (Holſtein).
13485b)

Aus unſern drei Fleiſchabgabeſtellen
Beſt. Schweinefleiſch mit nur 100 gr Knochenbeilage Pfund 1.00
Beſtes Ochſenfleiſch mit nur 100 gr Knochenbeilage Pfund 1.00
Eeſtes Kalbfleiſch, Hals und Bruſt. . . . . . Pfund 1.00
Kalbs=kotelett, Kalbs=Nierenbraten . . . . Pfund 1.20
Kaibskeule . . . . . . . . . . ..
.. . . Pfund 1,30

aber deshalb doch sehr Billig!

ff. GEG=Ochſenmaulſalat . . . . .
1=Pfd.=Dofe 0.58
ff. GEG=Fleiſchſalat . . . .
1=Pfd.=Doſe 1.3
ff. GEG=Doſenwürſtchen, mit 300 gr Friſchgewicht, Doſe 1.00
ff. Aldenburger Knackwürſtchen, neu eingeführt, mit 5 Stück, Doſe .1.00

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nur Ernst-Ludwigstr. 19 Darmstadt nur Ernst-Ludwigstr. 19

Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtiſter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
8 152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. Soweit wir Nichtmitglieder beim Enkanfin
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.

[ ][  ][ ]

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Seite 8

Freitag, den 6. März 1931

Nummer 65

Zeppelin ankerk am Maſt eines Kriegsſchiffes.

Gasſchukübungen des engliſchen Roken Kreuzes.

Das amerikaniſche Luftſchiff Los =Angeles (früher Z. R. III) am Ankermaſt des amerikaniſchen
Kriegsſchiffes Patoka.
Um ein enges Zuſammenwirken von Luftſchiff und Kriegsflotte zu ermöglichen, iſt das amerika=
niſche
Kriegsſchiff Patoka mit einem Zeppelin=Ankermaſt verſehen worden. Bei den diesjährigen
Flottenmanövern am Panamakanal wurde dieſe Einrichtung zum erſten Male praktiſch erprobt.

Ein Verwundeter wird durch vergaſtes Gebiet zum Schutzraum gebracht.
Wie in anderen Ländern, werden jetzt auch in England Uebungen für den Gaskrieg der Zukn
veranſtaltet. Das engliſche Rote Kreuz hat große Mengen von Gasmasken bereitſtellen laſſen, u
jetzt ſchon die Zivilbevölkerung auf den zukünftigen Krieg, vorzubereiten.

Seit Okkober keine Nachricht von der deutſchen Grönland=Expedikion.

Die vermißten Mitglieder der Expedition.

Von links nach rechts: Dr. Sorge, Prof. Wegener, Dr. Georgi und Dr. Löwe. Unten rechts: Ozean=
flieger
von Gronau, der einen Erkundungsflug nach den Verſchollenen unternehmen will. Seit
Oktober vorigen Jahres iſt keine Nachricht von der Grönland=Expedition Profeſſor Wegeners ein=
getroffen
. Um das Schickſal der Expedition herrſcht größte Sorge. Ozeanflieger von Gronau will
ſich jetzt mit ſeinem Flugzeug an der Suche nach den Verſchollenen beteiligen.

Reich und Ausland.
Grauenhafter Helbſtmord.
Fkankfurt a. M. In den frühen Mor=
genſtunden
durcheilte den Stadtteil Niederrad
das Gerücht, daß auf dem Bahnkörper der
Straßenbahn ein Mädchen ermordet aufgefun=
den
worden ſei. Die Mordkommiſſion wurde
alarmiert, ſie ſtellte aber feſt, daß es ſich um
einen Selbſtmord handelte, der allerdings unter
grauenhaften Umſtänden erfolgte. Kurz vor
1 Uhr nachts fuhr ein Perſonalwagen der
elektriſchen =Bahn nach Niederrad. Hinter der
neuen Heilanſtalt, beim Sportplatz, ſah der
Wagenführer plötzlich im Lichtkegel der Schein=
werfer
eine Geſtalt auf den Schienen liegen.
Der Führer riß ſofort die Bremskurbel herum,
der Wagen raſte jedoch über ſie hinweg und
konnte erſt etwa zehn Meter weiter zum Stehen
gebracht werden. Bei flüchtiger Unterſuchung
ſtellte man feſt, daß der Körper einer Frau mit=
ten
durchſchnitten war. Die unmittelbare Nähe
der Nervenheilanſtalt gab der Vermutung
Raum, daß es ſich um eine Geiſteskranke han=
deln
könnte. Ein in der Nähe gefundener Strick
ſprach für die Möglichkeit, daß die Frau bereits
vorher einen Selbſtmordverſuch unternehmen
wollte. Kriminalbeamte holten zwei Pflege=
ſchweſtern
aus der Heilanſtalt, und dieſe erkann=
ten
in der Toten die 35 Jahre alte Frieda Wehn
aus Niederrad, die vor einiger Zeit in der
Heilanſtalt interniert, jetzt aber entlaſſen wor=
den
war. Man nimmt an, daß die Wehn ent=
weder
in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit
ſich vor die Straßenbahn geworfen hat, oder aber
auf dem Bahnkörper niederfiel und gegen ihren
Wilken überfahren wurde.

Die unterſchlagenen Kirchengelder.
Frankfurt a. M. Nach Abſchluß der
Vorunterſuchung der Unterſchlagungsaffäre des
Fabrikanten Nagel, der bekanntlich der Evange=
liſchenSynodalkaſſe
140 000 RM. Kirchenſteuergel=
der
veruntreut hat, wurde nunmehr von der Be=
ſchlußkammer
des Landgerichts das Verfahren
gegen Nagel eröffnet und Termin zur Hauptver=
handlung
auf den 13. April anberaumt. Mit
Rückſicht darauf, daß Nagel, deſſen Korſettfabrik
ſehr ſchlecht ging, kein eigenes Einkommen hatte,
beſteht die Möglichkeit, daß er von den verun=
treuten
Geldern auch Beträge für ſeinen eignen
Bedarf verwandt hat. In den Akten iſt hier=
über
jedoch nichts enthalten; es iſt für die Be=
urteilung
der Tat auch gleichgültig, was Nagel
mit den veruntreuten Geldern angefangen hat.
Möbelwagen zum Transport der Favag=Akten.
Frankfurt a. M. Die im Laufe der
Vorunterſuchung in der Favag=Affäre angewach=
ſenen
Akten haben ein derartiges Quantum er=
reicht
, daß, als ſie jetzt vom Verwaltungsge=
bäude
der Favag zum Gericht gebracht wurden,
es der Benutzung eines Möbelwagens bedurfte,
um den Umzug zu bewältigen. Die Straf=
akten
umfaſſen 3000 Bände. Der Unterſuchungs=
richter
wird im Hauſe der Favag noch eine Zeit=
lang
weiter tätig ſein, bis in etwa Monatsfriſt
die Vorunterſuchung abgeſchloſſen ſein wird.
Ein ſechsfacher Lebensretter.
Idſtein. Der Lehrer Schumann, an der
hieſigen Volksſchule, erhielt für die Rettung von
ſechs im Eiſe eingebrochenen Kindern die Ret=
tungsmedaille
am Bande, die ihm dieſer Tage
von einem Beauftragten des Preußiſchen Staats=
miniſteriums
feierlich in der Schule überreicht
wurde.
Achtet auf eure Kinder!
Trier. Zwei Kinder aus Neumagen an
der Moſel weilten bei ihrem Onkel auf einer
Mühle in der Nähe des Ortes zu Beſuch. Nach=
mittags
ſpielten die Kinder in der Nähe des
Hauſes. Plötzlich kam der vierjährige Junge
atemlos zurückgelaufen und erzählte, daß ſein
Bruder ins Waſſer gefallen ſei. Der Onkel eilte
ſofort mit dem Kinde zu einem etwa 100 Meter
entfernt gelegenen Steinbruch und fand den
Kleinen mit dem Kopf in einem Waſſertümpel
liegend vor Die ſofort vorgenommenen Wie=
derbelebungsverſuche
blieben ohne Erfolg.

Das älkeſte Doppelkor Weſtdeutſchlands
gefährdel.
Andernach. Die Rheinſtraßen= Nachbar=
ſchaft
, eine ſeit Jahrhunderten beſtehende Ein=
richtung
, nahm vorgeſtern abend zu dem Verfall
des Andernacher Rheintores, des älteſten Bau=
werks
dieſer Art im Rheinland und in Weſt=
deutſchland
überhaupt, eingehend Stellung. An
den Landeshauptmann der Rheinprovinz, an
den Provinzialkonſervator und an die Regie=
rung
in Koblenz wurden Anträge gerichtet, un=
verzüglich
Mittel und Wege einzuleiten, um das
bedrohte Doppeltor, das aus dem 12. Jahrhun=
dert
ſtammt, vor dem Verfall zu retten. Durch
herabfallendes Geſtein ſei der Paſſantenverkehr,
der an dieſer Stelle beſonders ſtark iſt, gefähr=
det
. Auch die innerhalb des Tores angebrachten
hiſtoriſchen Figuren der Bäckerjungen ſeien
bedroht und werden ſich von dem Mauerwerk
löſen, wen die Verwitterung weiter fortſchreitet.
Die Abhilfemaßnahmen müßten ſofort eingeleitet
werden.

Die Weihe des neuen Heidelberger Univerſitäts=
Gebäudes.
Heidelberg. Als Tag der offiziellen
Weihe des Schurmann=Hauſes der Univerſität
iſt der 9. Juni in Ausſicht genommen. Bis zu
dieſem Zeitpunkt wird auch die Aula fertigge=
ſtellt
ſein. Anfang Mai beginnen in dem neuen
Gebäude bereits die Vorleſungen.
Durch eine Granate getötet.
Frankenthal. Der 18 Jahre alte, er=
werbsloſe
Arbeiter Friedrich Burk hantierte in
ſeiner Wohnung mit einer Revolvergranate, die
er auf einem Schuttabladeplatz gefunden hatte.
Plötzlich explodierte die Granate und verletzte
den Burk ſo ſchwer, daß er gleich darauf im
Krankenhaus ſtarb.
Eröffnung des Hauptverfahrens gegen Kürten.
Düſſeldorf. In der Strafſache gegen
den Arbeiter Peter Kürten iſt das Hauptver=
fahren
wegen Mordes in neun Fällen und we=
gen
Mordverſuchs in ſieben Fällen vor dem
Schwurgericht eröffnet worden. Der Hauptver=
handlungstermin
iſt noch nicht beſtimmt, aber
für den 13. April ds. Js. in Ausſicht genommen.

Tödlicher Unglücksfall im Eiſenbahnheizwerk.
Berlin. In den Räumen des Bahnbe=
triebswerkes
am Bahnhof Grunewald ereignete
ſich geſtern früh ein folgenſchweres Unglück, das
den Tod eines Mannes zur Folge hatte. Wäh=
rend
das Bedienungsperſonal der Keſſel bei der
Arbeit war, drangen plötzlich aus der Feuerung
große Dampfmaſſen heraus, wodurch der Ma=
ſchiniſt
Hacker ſo ſchwer verbrüht wurde, daß er
auf der Stelle ſtarb. Der Heizer Heiſe erlitt
ſchwere Verbrühungen und mußte in ein Kran=
kenhaus
geſchafft werden. Die Urſache des plötz=
lichen
Dampfausbruchs iſt noch nicht geklärt.
Man nimmt an, daß ein Waſſerrohr platzte, ſo
daß das Waſſer in die Feuerungsanlagen geriet
und dann infolge der enormen Hitze als Dampf
durch die Feuerungstüren herausſtrömte.
Lübeck entſchädigt die Opfer der Tuberkuloſe=
Impfung.
Berlin. Der Lübecker Senat hat, wie die
B. Z. berichteten, der Lübecker Bürgerſchaft
einen Schiedsgerichtsvertrag zur Genehmigung
vorgelegt, in dem der Staat die volle Entſchädi=
gungspflicht
gegenüber den durch die Tuberku=
loſeimpfung
Geſchädigten anerkennt und die
Feſtſtellung dieſer Schäden einem Schiedsgericht
überträgt, deſſen Entſcheidungen unter Aus=
ſchluß
des ordentlichen Rechtsweges endgültig
ſein ſollen. Gleichzeitig beantragte der Senat
bei der Bürgerſchaft, zur Deckung, der Koſten der
Heilfürſorge für die nach dem Calmette= Verfah=
ren
behandelten Kinder einen Betrag von
200 000 RM. für das Rechnungsjahr 1930 und
einen gleichen Betrag für das Jahr 1931 in den
Etat einzuſtellen. Eltern, deren Kinder infolge
der Calmette=Impfung geſtorben ſind, erhalten
auf Antrag ohne beſonderen Nachweis eine ein=
malige
Zahlung von 300 RM.
Bombenanſchlag
auf den Expreßzug PhiladelphiaNew York.
New York. Die Fahrgäſte des Expreßzuges
PhiladelphiaNew York entgingen wie durch
ein Wunder einer furchtbaren Kataſtrophe. Zwei
Bomben waren ausgelegt worden, vermutlich.
um den Zug zur Entgleiſung zu bringen. Nur
eine explodierte und beſchädigte die Lokomotive
und den Packwagen. Verletzte ſind nicht zu ver=
zeichnen
.

Große Ueberſchwemmungen
in der Schweiz und im Elſaß.
Baſel. Durch die Schneeſchmelze und 4
ſtarken Regenfälle der letzten Tage ſind in d
Schweiz und im Elſaß große Ueberſchwemmung
eingetreten. In Oenſingen iſt ein Damm dur=
brochen
, wodurch das ganze Gelände übe
ſchwemmt wurde. Truppen ſind aufgeboten, u
Menſchen und Vieh zu retten. Schwere Ho
waſſerſchäden werden auch aus dem Sundg
gemeldet. In der Gegend von Oberdorf hat ?
Ill eine Breite von 200 Metern erreicht. T
Waſſerfluten überſchwemmten Scheunen u
Wohnhäuſer. Beſonders heimgeſucht iſt auch 4
Gegend von Hirſingen, wo die Eiſenbahnlini
und die Straßen überſchwemmt wurden. Ar
Altkirch iſt ſchwer von der Ueberſchwemmu
betroffen. Allenthalben iſt das Waſſer im St
gen begriffen. Die Regen= und Schneefälle he
ten an.
Ueberſchwemmungsgefahr im Baſeler Gebie
Baſel. Aus dem ganzen Baſeler Geb
wird infolge der rapiden Schneeſchmelze und
ſtarken Regenfälle Hochwaſſer gemeldet. 1
Birs und der Birſig ſind bereits an zahlreich
Stellen über die Ufer getreten. Im oberen Ba
ler Gebiet führt die Ergolz und der Diegt
bach Hochwaſſer, und man befürchtet eine W.
derholung der Hochwaſſerkataſtrophe von 19
Der Rhein zeigte geſtern abend einen Pege
ſtand von 2.22 Meter gegen 99 Zentimeter mi
gens.

Der Simplon=Expreß verkehrt wieder.
Sofia. Der Eiſenbahnverkehr, der k
Adrianopel durch Ueberſchwemmungen geſtö
war, konnte wiederhergeſtellt werden. D
Simplon=Expreß verkehrte geſtern bereits wied
bis Konſtantinopel.
Ein däniſcher Badeort von einer Sturmflut
verwüſtet.
Kopenhagen. Der Badeort Julswil
am Kattegatt iſt durch eine plötzliche Sturmf!
völlig von jedem Verkehr mit der Umwelt abg
ſperrt worden. In dem Ort ſind furchtbare Ve
wüſtungen angerichtet. Schiffe, die ſich im 9.
fen losgeriſſen hatten, liegen in den Straßen d
Ortes umher. Teile von Sommervillen ſind we
ins Land hineingetragen worden. Die meiſte
Bewohner mußten während der Sturmflut al
die Hausböden klettern, zum Teil ſogar aul
Dach, von wo ſie mit Booten abgeholt wurde!

Die Affäre Dreyfus
Die Aufführung bis auf weiteres eingeſtelle
Paris. Die Direktion des Theaters A0, in dem zurzeit das Stück Die A0ſ.
Dreyfus gegeben wird, hat vorgeſtern die
führung bis auf weiteres abgeſagt. Die Gi0
hierfür ſind die Kundgebungen, die mo
fürchtet, weil zwei Frontkämpfervereinglltb."
Proteſtaktionen in verſchiedenem Sinne angeln.
digt haben. Der Verband der Frontänole.
Feuerkreuz (eine Gründung des Parfüme.
fabrikanten Coty, einer nationaliſtiſchen ."
deutſcheindlichen Tendenz folgend), hat Kunoe.
bungen gegen die Aufführung dieſes Stückes"
gekündigt. Der Allgemeine Verband eheiſals
Frontkämpfer verwahrt ſich nun dagegen."
die Vereinigung Feuerkreuz die Vertrel
der Auffaſſung der Frontkämpfer überhaupt
ſich in Anſpruch nehme. Um einen Zuſamſſ.
prall dieſer beiden Tendenzen im Theale.
vermeiden, wurden die Vorſtellungen abge!
Die Action fransaiſe erklärt, daß die R.
gebungen ihrer Anhänger das Stück zu F0l
bracht hätten.

Der Löwe iſt los!
Gent. Eine nicht geringe Aufregung

mächtigte ſich der Bewohner eines kleinen 2e
chens bei Gent, wo nach einer Zirkusvorſten
in der Nacht der Ruf erſcholl: Die Löwen, I.
1os! Die Frau des Zirkusdirektors hatte 4
Flucht der beiden Tiere bemerkt und wollte
ihnen entgegenſtellen. Dabei wurde die 9e
von dem männlichen Löwen angefallen *

ſchwer verletzt. Hierauf ſetzten die Löwen ih.
flucht fort. Gegen 2 Uhr nachts wurden ſie
einem Nachbardorf aufgeſtöbert und durch e
Schnellfeuer ihrer Verfolger getötet.

[ ][  ][ ]

ammer 65

Freitag, den 6. März 1931

Seite 9

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wo

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ſer
auz
me-
-
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po-

Geſchichten aus aller Welt.
land hinüberſchmuggeln wollte, begab ſich nachts in die Nähe eines
Das Schmugglerparadies.
holländiſchen Grenzpoſtens und ſchoß ſich dort mit der Piſtole das
linke Ohr ab. Auf den Schuß hin eilten Beamte an die Tat=
) Amſterdam. Der Jahresbericht, den ſoeben die nieder=

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ar-1
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He Grenzzollverwaltung herausgegeben hat, lieſt ſich ſtellen=
wie
ein Roman, und zwar wie ein Kolportage=Roman in
Kapiteln unzählige Schüſſe knallen, Menſchen mit abge=
ſter
Hinterliſt ſich gegenſeitig zu täuſchen bemüht ſind und
Zlut fließt. Diejenige holländiſche Grenzſtrecke, die den dra=
ſten
Stoff für dieſe Geſchichten liefert, iſt die deutſch= hol=
he
Grenze am Niederrhein, die ja auch von deutſcher Seite
ine beſonders ſtrenge Bewachung durch Grenz= und Zoll=
genießt
.
enn man dem amtlichen holländiſchen Bericht Glauben ſchen=
rf
(und ähnliche Berichte deutſcher Behörden beſtätigen nur
rin geſchilderten Zuſtände! Anm. d. Schriftl.), gibt es bei=
s
der Grenze ganze Dörfer, die ſich faſt ausſchließlich von
inträglichen Pgſchergeſchäft trotz der raffinierteſten Grenz=
lle
ernähren. Ja, die Schmuggler haben ſich förmlich or=
rt
, und es beſtehen Fach=Organiſationen, deren Mitglie=
wohl
auf holländiſchem wie auf deutſchem Boden wohnen.
Thmuggler von hüben und drüben unterſtützen ſich gegen=
tauſchen
ihre Erfahrungen, Beobachtungen über die mit dem
chutz betrauten Beamten und ihre Tips nach einem ſchlau
lügelten Syſtem miteinander aus, zu dem z. B. im Herbſt
as Steigenlaſſen farbiger Kinderdrachen gehört, von denen
rach einem geheimgehaltenen Code eine beſtimmte Benach=
ung
darſtellt. Dieſe Organiſationen haben ihre eigenen
tützungs= und Sterbekaſſen, die für den Unterhalt derjenigen
ien ſorgen, deren Ernährer einen Betriebsunfall erlitten
h. von den Grenzaufſehern an= oder totgeſchoſſen iſt oder
ier in einem Gefängnis bezogen hat. Die Grenzbehörden
dem Treiben an den meiſten Stellen machtlos gegenüber,
ar amtliche Perſonen wie Dorfvorſteher, Briefträger und
eamte mit im Komplott ſind. Allein im Jahre 1929 wurden
artiger Beamte von den holländiſchen Gerichten abgeurteilt
chs bei nächtlichem Feuergefecht an der Grenze erſchoſſen.
fe Mittel, deren ſich die Schmuggler bedienen, ſind oft der
keſten Art, da aber die Behörde ſehr oft dahinter kommt,
ſie gewiſſermaßen über Nacht wieder durch andere und noch
klügeltere erſetzt werden. Einer der unglaublichſten Fälle
in dem Bericht ausführlich geſchildert. Das Mitglied einer
die eine größere Anzahl fertiger Schmuckſtücke nach Hol=

ſtelle, wo der junge Mann,, blutüberſtrömt, erklärte, aus Liebes=
ſchmerz
einen Selbſtmord beabſichtigt, leider aber ſchlecht getroffen
zu haben. Da er dann mehrere Ohnmachtsanfälle erlitt, be=
ſchloſſen
die Beamten, ihn in das nahe Krankenhaus auf hol=
ländiſchem
Gebiet zu bringen (der Vorfall hatte ſich direkt auf der
Grenze zugetragen). Ein zufällig des Weges kommender Ziviliſt
glaubte ſich zu erinnern, daß nur ein einige hundert Meter ent=
fernt
wohnender deutſcher Landwirt eine alte Tragbahre im Hauſe
habe. Der Mann wurde aus dem Bett geholt, und ſtellte auch,
ſcheinbar unwillig über die nächtliche Störung, die Tragbahre zum
Transport des Verwundeten zur Verfügung, den er auch bis zum
holländiſchen Krankenhaus begleitete. Unterwegs fiel jedoch einem
holländiſchen Beamten auf, daß der Verwundete und der Bauer
wiederholt miteinander tuſchelten, kurz entſchloſſen ließ er den
Transport halten und unterſuchte die Tragbahre. In der einen
Tragſtange, die ausgehöhlt war, fand man die Schmuckſtücke.
Das Geſchäft hätte jedem der Schmuggler eine Proviſion von
mindeſtens 2000 Mark eingebracht. Für dieſen Preis hatte ſich der
eine von ihnen ſogar das Ohr abgeſchoſſen.

Kind Ar. 131.

(1) Moskau. Eine der wenigen Zeitſchriften, die heute noch in
regelmäßigen monatlichen Beilagen die Ausgaben der großen bourgeviſen
Schriftſteller ihren Abonnenten koſtenlos liefern, eine Einrichtung.
die früher im ruſſiſchen Zeitſchriftenweſen gang und gäbe war iſt der
Ogonjok, das Flämmchen. Es hatte einen ſchweren Kampf wegen der
Beibehaltung dieſer alten Tradition zu beſtehen. Aber es tröſtete alle
orthodoxen Kommuniſten ſchließlich mit der Ausſicht darauf, daß es ſonſt
in ſeiner Richtung kommuniſtiſch bis auf die Knochen ſein werde. Und
den Beweis dafür ſucht es nun zu erbringen. Als einen beſonderen
Beitrag, der auch den wütendſten Gottloſen zufrieden ſtellen dürfte, hat
der Ogonjok nun einen Aufſatz Lunatſcharſkis, des auch in Deutſchland
bekannten ehemaligen Kultuskommiſſars, gebracht. Alſo den Aufſatz
eines Mannes, der über die offiziellen bolſchewiſtiſchen Pläne beſtens
unterrichtet ſein muß. Man erfährt von ihm Einzelheiten der Einrich=
tung
der ſogenannten kommuniſtiſchen Städte, die es verdienen, beſonders
in ihren Beſtimmungen über das neue Familienleben allgemein bekannt
zu werden. Es wird dort alles reglementiert und uniformiert ſein,

nicht einer ſoll es anders haben, als ſein Nachbar, nicht einer bevorzugt
oder benachteiligt werden. Die Zimmer werden ſich nach dem Muſter
eines Gefängniſſes oder Zuchthauſes, wie die Zellen aneinander anſchlie=
ßen
, mit eingebautem Bett, Tiſch und zwei Stühlen. Nach Möglichkeit
ſoll jeder Erwachſene ſein Zimmerchen für ſich erhalten, aber garan=
tieren
konnte es der Herr Kommiſſar noch nicht, wie überhaupt das
Ganze ſehr nach Zukunftsmuſik klingt. Nur die Kinder werden ge=
meinſam
von Staatswegen erzogen werden. Ihre Namen werden zwar
in einer beſonderen Kartei für das ſpätere Leben verzeichnet bleiben.
in der Erziehungsanſtalt werden ſie aber nur nach Nummern geführt
und mit ihrer Nummer aufgeufen und angeredet werden. Wünſcht ein
Vater oder eine Mutter ihr Kind zu beſuchen, dann iſt die Nummer des
Kindes zu nennen. Dabei wird darauf geachtet werden, daß das Kind
nicht etwa ſeine Eltern mit Vater oder Mutter anredet. Denn dieſe
tieriſche‟ Eltern= und Kindesliebe wird im kommuniſtiſchen Staate nicht
mehr geduldet werden. Alles Dichten und Trachten jedes Kindes muß
dem Staat gehören, der Vater= und Mutterſtelle am Kind vertritt.
Ueberhaupt erhalten die Eltern die Beſuchserlaubnis nur, bis das Kind
ein beſtimmtes Alter erreicht hat. Dafür werden beſtimmte Stunden
vorgeſehen ſein, wobei eine ſtrenge Kontrolle dafür ſorgen wird, daß den
Kindern nicht etwa irgendwelche unerlaubte Sachen, ſeien es Lebens=
mittel
, Erinnerungsgegenſtände oder andere Dinge eingeſchmuggelt wer=
den
, die geeignet wären, in ihnen überlebte bürgerliche Sentimentali=
tät
wachzurufen. Es wird alſo z. B. einfach heißen müſſen: Ich
wünſche das Kind Nr. 137 zu ſprechen‟. Dann wird man ſich in einer
Friſt von zehn Minuten Dauer davon überzeugen können, daß das Wohl=
ergehen
der Nr. 137 befriedigend iſt. Weitere Rechte werden die Eltern
an den Kindern nicht mehr beſitzen. (Man kann nur fragen: Deutſche
Kommuniſten, wißt Ihr das?)

Weſterbericht.

Durch den ſtärkeren Aufbau des hohen Druckes über Skandinavien
und ſeine Ausbreitung nach Mitteleuropa hin iſt an ſeiner Südſeite über
Deutſchland die Zufuhr kontinentaler Kaltluft erhalten geblieben, ſo
daß in der letzten Nacht der Froſt bedeutend zunahm. In Süddeutſch=
land
herrſchten heute morgen noch Temperaturen bis zu 13 Grad.
Der Einfluß des hohen Druckes wird ſich vorerſt weiter auswirken und
in der kommenden Nacht noch Froſt verurſachen. Allerdings ſchieben ſich
die Warmluftmaſſen von Weſten her mit Temperaturen von über +10
Grad langſam vor, wodurch bei ihrem Aufgleiten auf die kalte Kon=
tinentalluft
allmählich Eintrübung zuſtande kommt und das Wetter ſich
dann milder geſtalten wird.
Ansſichten für Freitag, den 6. März: Zunächſt noch Nachtfroſt, ſpäter
Eintrübung und milderes Wetter mit vereinzelt aufkommender Nie=
derſchlagsneigung
.
Ausſichten für Samstag, den 7. März: Meiſt wolkiges Wetter mit wei=
terer
Erwärmung und vereinzelten Niederſchlägen.

HEAA

Am

Unwiderruflich zum letzten Mal
Sonntag, den 8. März, vormittags 11½ Uhr
Einer der schönsten Kulturfilwe der Gegenwi

Mordlandrodins Paradieg

Ein Film aus dem
Wikingerland. umhällt
von Poesie und Kraft.
Aufnahmeleitung: O. Neubert. Fotografie W. Siem.
ur Aufnahme wurden 22000 Kilometer auf Eisenbahnen, an Bord der Monte Olivia u. Kong Ring sowie im Automobil zurückgelegt.
Aus dem Inhalt des Films:
Dem Neere antstieg dieses Elfeniand Weihe emnfangen wir in diesem Paradies
Tosende Wasserfälle blaue Fjorde leuchtende Gletscher
Land der Edda Himmel Peer Gynts stürzende Berge

Zur
Konfirmakion
nur eine
Armband=
oderTaſchenuhr

10 Proz. Rabakt
Gükling.
Schuchardſtraße 10.
(3142b)

trotzige Bergbastionen Wiege germanischer Götter und
Heldensagen.
äler rnuschen im irdischen Tubel
Frähling im Hardanger Naerodal Brixdal Kjendal-
Loen Merok Balholm Fantasien der Schöptung.

Könige dieser Erde gefesselte Kräfte Steindrama.
Tengeits des Raumes Jenseits der Zeit
Eismeer Spitzbergen Mitternachtssonne Lappländer
Renntierberden Land obne Geld usw.

reise Mk. 1.00, 1.50 und 2.00.

Hente nnel. Fikgande Uage

Ein Tontilm-Schwank voll urkomischer
Situationen

Taschmoleine
Regie: Max Obal.
m den Hauptrollen: Fritz Kampers,
Herm. Picha, Camilla Spira, Erika
Blässner, sowie eine weitere prominente
Lustspielbesetzung.

Ein Thewa aus dem kleinbürgerlichenAlitags-
leben
, mit überlegenem Wiiz und glänzender
Parodie bebandelt. Lustiges Treiben in den
Schrebergärten, in der Lanbenkolovie bildet
den Hintergrund der amüsanten Geschehnisse

Vorverkanf an der Tageskasse.

Ab heute
im großen Doppelprogramm
Einer der besten Sensations- und
Abenteurer-Filme des Jahres
RlValen Im
Weltrekord‟

Regie: Ernö Metzner
In den Hauptrollen: Wob Stoll,
Liselott Schanl, Nien
Son Linz. Grace Chiang u.a.
Ein Film im 200 Kilometer Tempo
von Autos, Liebe, Abenteuern
und Intrigien.
Die Todesfahrt in
der Höllenkurve
Im II. Teil:
Das ganz ausgezeichnete Filmwerk.
Feuertransport
Regie: Alexander Janor

Jugendliche haben Zutritt.

Ab heute

Der erste Gerhard Lamprecht-Tonfilm

Witwer, Handwer=
ker
, 47 J. alt ſucht
Mädch. od. Witwe
kenn. z. l. zw. Hei=
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Manſardenzim. zum
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Zweierlei Moral

Suche ſof. 12 kl.
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an die Geſchäftsſt. *

Aus den Archiven der russisch.
Gebeimpolizei auf der
Menschenjagd Der Kampf
im Schnellzug Gelingt der
Feuertransport?

ine tolle Sache, die auch den Griesgrämigsten
zum Lachen zwingt.
azn der Kurztonfilm: Alice in Lebensgefahr‟
und das gute Beiprogramm. (V.3550
Beginn: 345 6 00 und 820 Uhr.

Dazu
die Ufa-Wochenschau

Beginn: 3.40, 6.(0 und 8.15 Uhr.

Ein Gesellschaftsfilm nach dem Bähnenstück
Perlenkomödie von Bruno Frank.
Regie: Gerhard Lamprecht, der bekannte
Zille-Begisseur.
In den Hauptrollen: Walter Rille, Elza
Brink, Aribert Wäscher, Hilde Hildebrandt,
Ida Wüst, Rudolf Lettinger u. a.
Der Film ist ein einzigartiger Gennß für Kenner,
ein amüsantes und interessantes Werk, das von
Anfang bis Ende in Spannung hält.
Der Zille-Regisseur Gerhard Lamrrecht zeigt in
diesem Film durch eine Reihe reizender Einfälle
und entzückender Tonpointen sein spielerisches
Können.
Dazu das reichhalt, Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

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Darmſtadt
1846.
Samstag, den
7.,d8. Mts ,
abends 8½ Uhr,
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verſammlung
Vortrag von Turner Reg=Nat Reuter
über Heinrich Felſing und die Geſchichte
der Turngemeinde. (3:55
Die Mitglieder ſind herzl eingeladen,
Der Redewart.

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Handwerker=Vereinigung
Darmſtadt.
5. Winter=Verſammlung
am Dienstag, den 10. März,
abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal
bei Chriſt /Grafenſtraße)
Lichtbilder=Vortrag
Herr Prof. K. Ebert
Generalintendant des Heſſ. Landestheaters
ſpricht über:
Werden und Wirken
des Deutſchen Theaters
Unſere Mitglieder und deren An=
gehörige
ſowie ſonſtige Freunde von
Handwerk und Gewerbe ſind freund=
lichſt
eingeladen.
(3607
Der Vortrags=Ausſchuß.

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Freitag, den 6. März 1931

Nummer

Ludwrgsk

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geb. Feuchtwanger
(3608

Nach Gottes heiligem Willen wurde heute meine liebe
Frau, unſere gute Schweſter, Schwägerin und Tante

Darmſtadt, den 5. März 1931.

Konrad Stephan und Ehefrau Eliſe, geb Baſſer=

Spöhrerschule Calw

mann, Feldbergſiraße 34, teiein am Samstag.
den 2. März ihre
Silberne Hochzeit. zeio

geb. Müller
wohlverſehen mit den hl. Steibeſakramenten, in die
Ewigkeit abgerufen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Ernſt Gambs.
Darmſiadt, den 5. März 1931.
(3571
Das Requiem iſt am Samstag, den 7. März 1931, vormittags 7 Uhr
in St. Fidelis.
Die Beerdigung ſindet am gleichen Tage, nachmittags 3 Uhr, vom
Portale des alten Friedhofes (Nieder=Ramſtädterſtraße) aus ſiatt.

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im Alter von 71 Jahren in die Ewigkeit abgerufen.
Im Namen der trauernden Hinterbllebener
Eva Müller, geb Koſi
Familien Jäger und Ruf.
Darmſtadt, Bensheim, den 5. März 1931,
Vittoriaſtr. 69.
Die Beerdigung findet Samstag, den 7. März 1931,
2½ Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt

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Nach langem ſchweren Leiden verſchied heute Nacht
unſere liebe Tochter, Schweſter, Schwägerin u. Tante

Die Gemeinde Aſtheim beabſichtigt
für die im Weltkriege gefallenen Söhne
ihrer Gemeinde
ein Denkmal
zu erſtellen. Bewerber wollen ihre An=
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bis zum 22. März 1931 an an=
gegebene
Adreſſe gelangen laſſen, wo auch
jede gewünſchte Auskunft erteilt wird.
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im Alter von 38 Jahren
Im Namen der trauernden Himterbliebenen:
Familie Karl Pairzanski.
Darmſtadt, den 5. März 1931
Die Beerdigung findet am Samstag, den 7 März 1931
nachmittags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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eignet f. Glucke. zu in Tauſch Schröder.
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Kiesſtraße 15.

Dankſagung.
Für die vielen Beweile herzlicher Teilnahme bei dem Hin=
ſcheiten
un eres lieben Entſchlafenen
Herrn Ernſt Schnarr
ſagen wir Allen herzlichſien Dank. Be onders danken wir
Herin Pfarrer Beraér für die tröſienden Worte am Giabe,
ſowie den Schweſtern im Eliſa eihenſtut ür die liebe=
volle
Pfiege. Feiner danken wir der Unterſtützungslaſſe
der ſiädt. Betriebe, der Freiw. Feuerwehr, dem Geſang=
verein
Sängerluſt und allen lonſtiigen Blumen= und Kranz=
ſpendern
, ſowie Allen, die ihm das letzte Geleit gaben.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 5. März 1931.
(3583

Baupiagt

Hiemand kennt Sie
niemand weiß, welche Waren Sie führen,
wenn Sie es nicht immer wieder sagen.
Ihr Sprachrohr, das alle Kreise der Be-
völkerung
erfaßt, ist das Darmstädter Tagblatt

an fertiger Straße innerhalb der
freibleib. geſunde Lage, mit herrl. A
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ſtraße für 150

Dankſagung.
Für die wohliuenden Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
, jowie für die zohlreichen Kranzipenden
an dem unerſetzlichen Verluſie meines innigſi=
geliebten
und unvergeßlichen Gatten

ger
ſeit
Sti
geh
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der
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Viertel. ſofort geg.
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Ang. m. Prs. u. Lage wehrſtr.30.

unt. B. 26 Gſchſt.

UR RINSEaAUNG

ſpreche ich hiermit meinen herzlichſten Dank
aus Beſonderen Dank dem Geſangveiein
Ciedertatel und Wandeiklub Starkenbuig, ſo=
wie
Herrn Pfarrer Weiß für ſeine troſtreichen
Worte.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Liſa Koch, geb. Schneider.
Darmſiadt, März 1931.
Heinrichſtraße 11.
(3554

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und des Seminars für techn. Lehrerinnen an
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Bttté !,

EHE

A

14 W [ ][  ][ ]

Seite 11

Nummer 65
Freitag, den 6. März 1931
Sport, Spiel und Turnen.

Suuoall.

Der Spork des Sonnkags
rmaler Fußballbetrieb. Großereigniſſe im Hockey und Rugby.
Mit der zunehmenden Verbeſſerung der Witterungsverhältniſſe tritt
geſamte Raſenſport wieder mehr in den Vordergrund. Neben Fuß=
und Handball, die bisher ununterbrochen großen Anteil am ſonn=
cen
Sportprogramm hatten, treten nun auch Hockeh und Rugby
zer in den Vordergrund. Aus den Sporthallen melden Radſport,
is, Boxen und Turnen noch zahlreiche Veranſtaltungen und auch
5 Winterſport iſt immer noch, allerdings mit Ausnahme des Schwarz=
1 er Oſterſpringens, nur mit lokalen Wettbewerben in der Terminliſte
r eten.
Fußball.
In den ſüddeutſchen Endſvielen dürfte es in allen drei
ilungen an dieſem Sonntag kaum zu Aenderungen im Tabellenſtande
men, da die Favoriten ihre Sviele ſicher gewinnen ſollten; die Frage
Meiſterſchaften wird alſo an dieſem Sonntage ihrer Löſung kaum
erlich näherkommen. Die einzelnen Spiele ſind: Runde der Mciſter:
In Böckingen FK. Pirmaſens. SV. Waldhof Eintracht Frank=
Karlsruher FV. Bahern München, Spogg. Fürth Wormatia
rns: Troſtrunde Nordweſt: SV. Wiesbaden Phönix Ludwigs=
n
. Union Niederrad Not=Weiß Frankfurt, VfL. Iſenburg FV.
rbrücken., VfL. Neckarau FC. Idar; Troſtrunde Südoſt: München
VfR. Fürth, 1. FC. Nürnberg Phönix Karlsruhe, Kickers
rgart FC. Pforzheim. FV. Raſtatt Schwaben Augsburg. Ge=
haftsſriele
: FSV. Frankfurt Alemannia Worms Spogg. Schram=
FV. Zuffenhauſen. Aus dem Reich intereſſieren die Privat=
e
von BSV. 92 Berlin mit Slavia Prag und Holſtein Kiel mit
klubben 93, ſowie der Beginn der weſtdeutſchen Meiſterſchaftsſviele
den Treffen: Meidericher SV. Hüſten 09. Alemannia Aachen
Neuendorf und Spogg. Sterkrade Hagen 72 (Runde der Zweiten)
die Zwiſchenrunde zur Meiſterſchaft in Mitteldeutſchland.
Handball.
Die ſüddentſchen Meiſterſchaftsſpiele werden mit
Treffen: Spvgg. Fürth München 1860 in Abteilung Oſt und Poli=
Darmſtadt Weſtmark Trier, ſowie SV. Waldhof SV. 1898
nſtadt in Abteilung Weſt fortgeſetzt. Mit Spannung ſieht man auf
nd der unerwarteten Vorſvielniederlage der Fürther deren Spiel
r München entgegen. In Abt. Weſt erwarten wir die beiden Darm=
er
Vertreter als Sieger.
Hockey.
Die deutſchen Hockeyſvieler beſtreiten ihr achtes Länderſviel gegen
and. Fiinfmal ſiegte Deutſchland bisher, einmal verlor es und ein=
endete
der Kampf unentſchieden. Man rechnet für den ſonntäglichen
pf. der in Leivzig ſtattfindet, abermals mit einem deutſchen Siege,
man der deutſchen Vertretung in der Aufſtellung: Brunner (BHC.);
rle (Uhlenhorſt), Sander (BSV. 92); Peters (HC. Heidelhera),
in (DHC. Hannover), Hardeland (DHC. Hannover); Müller
C.). Meblitz (BSV. 92). Kurt Weiß (BSC.), Scherbarth (BSV 92),
Emer (HC. Leipzig) zutraut.

Union Darmſtadk Germania Pfungſtadk.
Union empfängt am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf
dem Sportplatz an der Heidelbergerſtraße die Pfungſtädter Germanen
zum vorletzten Verbandsrückſpiel. Die Gäſte, in dieſem Jahre mit einer
ſtark verjüngten Mannſchaft die Verbandsſpiele abſolvierend, haben ſich
ſehr gut eingeſpielt und repräſentieren beſte Kreisliga. Ihren derzeiti=
gen
dritten Tabellenplatz haben ſich die Germanen nach ihren bis jetzt ge=
lieferten
Spielen vollkommen verdient. Ja, es iſt ſogar noch möglich,
ſich durch die noch drei ausſtehenden Spiele den 2. Tabellenplatz zu er=
obern
. Angeſpornt durch dieſe Tatſachen, werden die Germanen am
Sonntag ihr Letztes hingeben, um den Sieg mit nach Hauſe zu nehmen.
Anders bei den Beſſungern. Heißt doch hier die Parole: Rettung
vor dem Abſtieg. Die Verinsleitung, die gründlich nach dem Rechten
ſah. ſelbſt auf die Gefahr hin, im kommenden Spieljahr in der A.=Klaſſe
zu ſpielen, hat inmitten der Verbandsſpiele mit der Umſtellung der 1.
Mannſchaft begonnen. Mittlerweile mußten auch die ſchärfſten Gegner
einſehen, daß dieſe Maßnahme der Vereinsleitung richtig war. Wenn
auch die zuletzt ausgetragenen Spiele keine großen Erfolge einbrachten,
ſo iſt doch erreicht worden, daß ruhig und anſtändig geſpielt wurde, und
erwieſen, daß der Elan der Jungen das Können der ſogenannten alten
Kanonen vollkommen ausgleicht. Die knappen Niederlagen 2:1 gegen
Polizei und gegen Sprendlingen auf fremden Plätzen ſowie der 2:0=Sieg
gegen Münſter beweiſen das Können der jungen Garde‟. Der Ehrgeiz,
am Sonntag vor heimiſchen Zuſchauern günſtig abzuſchneiden, wird die
jungen Unioniſten zu beſonderen Leiſtungen anſpornen. Da es ohne
Zweifel zu einem ſpannenden Treffen kommt, iſt zu erwarten, daß die
Beſſunger Sportgemeinde der jungen Mannſchaft den nötigen Rück=
halt
gibt.

Die am Mitwoch ausgetragenen Wiederholungsſpiele der engliſchen
Pokalrunde endeten mit einer großen Ueberraſchung, die favoriſierte
Chelſea wurde in Stamford Bridge von Birmingham 3:0 aus dem
Nennen geworfen. Sunderland beſiegte Exeter City 4:2.
Nachdem Kilmarnock im letzten Wiederholungsſpiel Boneß am Mitt=
woch
überlegen mit 5:0 abfertigte, ſtehen jetzt auch für den Schottiſchen
Cup die Teilnehmer für die beiden Spiele der Vorſchlußrunde am 14.
März wie folgt feſt: Kilmarnock Celtic Glasgow, Mothwell St.
Mirren.

Geſchäftliches.
Geſchmackfreies Einnehmen von Medikamenten
beſeitigt im Weſentlichen den Widerwillen. Die Oblatenpackung
von Citrovanille bürgt für dieſes ohne die raſche Wirkung zu be=
einträchtigen
. Wenn Sie alſo bei Kopfſchmerz. Migräne oder als
Vorbeugungsmittel gegen Grippe dieſes jahrzehnte bewährte
Präparat kaufen, verlangen Sie: Citrovanille in Oblatenpackung.

Preußiſch-Süddeutſche Klaſſen=Lolkerie.
4. März 1931
21. Ziehungstag
An der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen

2 Gewinne zu 10000 . 127843
10 Sewinne zu 5000 M. 95955 107617 219162 308177 333187
20 Gewinne zu 3000 A. 7403 37974 134402 158785 214860 265729
269471 328260 377266 393269
68 Gewinne zu 2000 M. 2271 3952 36931 37135 43573 44180 55056
71611 74483 83120 94112 95021 98518 102682 107177 156422 163012
181589 193316 207043 207396 222210 225427 231016 231801 239830
267321 290647 305267 308060 308230 342620 350226 324493.
106 Gewinne zu 1000 M. 3940 15625 18235 18568 20142 25088 26626
34312 35371 37858 38214 38881 39851 46443 61661 76026 85079
88357 101014 102909 110050 112874 120138 143124 143576 145694
156587 188486 181714 198267 2321 16 227196 330818 937930 940888
246381 248068 b51382 270556 271488 273492 275304 280006 309 785
313188 316707 328084 330132 330682 337618 355263 356069 361191
174 Gewinne zu 500 M. 6264 8662 12039 13946 14088 48488 49993
54036 61323 63380 63643 70380 72525 75546 77900 80922 81952
87348 88442 92976 102855 111591 112448 120752 124659 126918
128077 128107 181398 138969 151655 153250 155304 169064 170684
171166 175998 178853 183558 185691 191097 192159 194763 195698
203774 207439 217043 017776 220172 224241 224898 227501 233746
235432 540888 246282 246446 252786 267948 268383 271426 279906
683111 297217 310713 315297 320673 336952 337974 338619 343318
343545 344808 348069 350727 355462 355989 356294 367505 371632
372148 377171 382311 385675 388015 380354 396478
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 500000 m. 141328
2 Gewinne zu 75000 M. 153400
2 Gewinne zu 25000 M. 152158
6 Gewinne zu 10000 M. 69996 122515 350468
6 Gewinne zu 5000 M. 80115 166610 343326
8 Gewinne zu 3000 M. 89555 104144 316257 356493
34 Gewinne zu 2000 M. 36508 43702 130055 133225 135528 166266
173169 231777 246755 285281 306182 328136 353860 357284 366258
375141 386912
102 Cewinne zu 1000 M. 4691 7910 10183 25177 44550 49992 58401
59769 62366 65695 70381 83658 84951 90279 108806 110973 113698
116755 142218 146620 149728 162777 1798205 179510 179838 188888
196478 213694 215336 223654 242628 265478 274722 276108 294983
298370 300619 302703 367121 315973 316258 334536 337638 343776
354883 356778 357357 363416 365263 398723 388361
154 Gewinne zu 500 M. 13244 13973 14460 22544 25258 26275 36579
46711 48888 49252 53903 57596 66502 67048 76264 91358 93701
93896 96890 89230 100357 100431 105465 110383 112466 116552
118622 119678 132639 151129 153913 155811 159383 160972 162045
163765 165897 166886 177494 190882 191648 203304 206153 207128
225036 006858 236887 247887 248040 252302 353754 255170 257133
566860 277314 293181 298671 300323 308376 308970 321168 322702
324830 327402 331314 34 1853 347662 350304 352772 361331 364115
364528 365040 369266 387729 394531 399878
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 10 Gewinne
zu je 25000, 36 zu je 10000, 118 zu je 5000, 286 zu je 3000,
874 zu je 2000. 1566 zu je 1000, 2578 zu je 500, 7940 zu je
400 Mark.

Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.

Rugby.
Wie im Hockeh, ſo ſteigt auch im Rugbyſporte ein Revräſentativſpiel,
in Frankfurt am Main Süddeutſchland und Mitteldeutſchland zu=
rrenführt
. Die in Heidelberg angeſetzten Verbandsſviele dürften die=
Treffen wohl zum Opfer fallen, desgleichen einige in Frankfurt ab=
loſſene
Privattreffen, u. a. die Gaſtſpiele des FSV. 1897 Hannover.
Radſport.
Nach Wiedereinbau der Radrennbahn rüſtet der Berliner Sport=
ſt
nochmals zu einer kurzen Saiſon und bringt am Sonntag in aus=
chneter
Beſetzung ein 100 Km.=Mannſchaftsfahren. Sonſt iſt es auf
ſchen Bahnen ruhig.
Tennis.
IIn der Hamburger Tennishalle ſteigt ein neuer Kampf zwiſchen
Vertretungen von Rheinland und Hamburg, wobei die Uhlenhorſter
Hers die nordiſchen Intereſſen vertreten.
Boxen.
Im Mannheimer Kolvinghaus treffen ſich am Samstag und Sonn=
die
ſüdweſtdeutſchen Amateurboxer zu ihren diesjährigen Meiſter=
ken
. Die Kölner Rheinlandhalle führt einen Berufsborerabend durch,
eſſen Mittelpunkt der Titelkampf um die deutſche Mittelgewichts=
erſchaft
zwiſchen Hein Domgörgen und Meiſter Tobeck=Breslau ſteht.
Schwimmen.
Die Schwimmer warten an dieſem Sonntag mit einer größeren Ver=
rltung
in Karlsruhe auf. Der dortige SV. Neptun veranſtaltet
kreisoffenes Jubiläumsſchauſchwimmfeſt, zu dem Süddeutſchlands
erſcheint.
Durnen.
Auffallend iſt an dieſem Sonntag die große Zahl der Kunſtturn=
Ite= und Vereinswettkämpfe. Wir notieren: FrankfurtNürnberg
zburg in Frankfurt, WormsWiesbadenMainz in Worms,
ſchland Holland in Rotterdam, Gaue Saar Mittelmoſel Saar
ntermoſel=Megin in Trier und Dresden-LeipzigChemnitz in
Eden.
Winterſport.
Der in den deutſchen Mttelgebirgen doch allmählich ſeinem Ende
rgende Winterſport veranſtaltet mit dem Großen Internationalen
ſpringen auf dem Feldberg (Schwarzwald) nochmals ein großes
gnis. Das Programm enthält ferner den Schleſiſchen Sprunglauf
Teinerz, den Schleſiſchen 50 Km.=Langlauf in Schreiberhau und den
Ten=Abfahrtslauf.
Pferdeſport.
Aluteuil und Nizza veranſtalten am Sonntag wieder die üblichen
pprennen. In Dortmund wird das am Donnerstag begonnene Reit=
ker
abgeſchloſſen.

Die Spührerſche Höhere Handelsſchule in Calw, das bekannte
Württemberg. Internat mit Schriler= und Töchterheim, beginnt ihr
Sommerſemeſter am 22. April. Die Schule hat ihre Realabteilung zur
9klaſſigen Vollanſtalt ausgebaut und unterrichtet nach dem Lehrplan der
Oberrealſchule und des Realgymnaſiums. Eine Neuerung in der Han=
delsabteilung
iſt der Septemberkurs, ein einwöchiger Lehrgang zur
Weiterbildung praktiſcher Kaufleute, der jedes Jahr in Form von Vor=
trägen
vom 1.7. September in der Aula der Schule ſtattfindet.
Sonnenſchein, von vielen Menſchen im Frühling herbeigeſehnt und
doch auch häufig nicht gern geſehen. Bringt die Sonne doch beſon=
ders
im Frühjahr die Sommerſproſſen auf manchem ſonſt ſo anmutigen
Antlitz zum Vorſchein. Da hilft Venus=Creme, ein ſeit Jahren be=
währtes
kosmetiſches Präparat. Durch die Behandlung Ihrer Haut mit
Venus=Creme werden die jedes Geſicht entſtellenden Sommerſproſſen
beſtimmt beſeitigt. Um dann roch einen zarten Teint zu erhalten, iſt
regelmäßige Benutzung der Venus=Seife empfehlenswert. Die Ver=
kaufsſtellen
ſind aus der heutigen Anzeige erſichtlich.
Amkliche Winkerſporknachrichken.
Herausgegeben von der Heſſ. Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle am
Landwirtſch. Inſtitut der Univerſität Gießen, am 5. März 1931.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Heiter, 10 Grad, Geſamtſchneehöhe
am Hang 40, im Walde 70 cm., Pulver. Sportmöglichkeit ſehr
gut Herchenhainer Höhe: Heiter, 5 Grad, 1520 cm.,
verharrſcht. Sportmöglichkeit gut.
Taunus. Kleiner Feldberg: Heiter, 11 Grad, 40 cm., Pulver=
ſchnee
Sportmöglichkeit gut.
Rhön. Waſſerkuppe: Heiter, 11 Grad, 30 cm., Pulverſchnee.
Sportmöglichkeit ſehr gut.
Schwarzwald. Feldberg; Heiter, 9 Grad, 200 cm., Pulver=
ſchnee
. Sportmöglichkeit ſehr gut. Ruheſtein: Heiter, 9
Grad, 170 cm., 610 cm. Neuſchnee, Pulver. Sportmöglichkeit
ſehr gut.
Hauptſchrittlenung Rudoll Maupe
Veranzwortlich für Poltilt und Wirtſchaſt, Rudolt Mauve für Feutlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten. Mar Streeſe; für Sport. Karl Bshmann
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch, für den Schlußdienſt Andceas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herberi Reite.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen Willv Kuble
Druck und Verlag C.C. Wit ich ämtlich in Darmſfadt.
Für unverlangte WanuTriut mird (arantie der Rüickenhuna ni ch Übernommen.

Die heutig: Nummer hat 14 Geiten

Freitag, 6. März.
15.20: Regierungs= u. Schulrat Key: Acht Jahre Richtlinien für
die Lehrpläne der vier oberen Schuljahre in Preußen.
15.50: Die Turnſtunde einſt und jetzt Geſpräch zwiſchen Sport=
lehrer
Heirrich Dippel, Sportlehrerin Zohlen und Paul=Laven.
16.30: Nachmittagskonzert. Zur Feier des 60. Geburtstages von
Auguſt Reuß. Ausf.: Miiglieder d. Frankf, Rundfunkorcheſters.
17.00: Nachmittagskonzert des Städt. Kurorcheſters Wiesbaden.
18.10: Stunde des Buches. Arbeitsloſen=Romane.
18.35: Dr. Franz Wallner: Eine Viertelſtunde Deutſch.
18.50: Hans Neuert: Vorſicht bei Preisausſchreiben.
19.20: Situationsberichte über d. ſüdweſtd. Landesproduktenmarkt.
19.30: Prof. Dr. W. Waetzold: Rembrandt im Urteil der Mit=
welt
und Nachwelt
20.00: Sinfonie=Konzert a. d. Feſtſaal der Liederhalle. Werke von
Weber, Schumann, Mendelsſohn=Bartholdy. Mitw.: Der Geſang=
verein
für klaſſiſche Kirchenmuſik, Geſangverein Liederluſt, das
Philharmoniſche Orcheſter Stuttgart.
22.00: Redaktionsſchluß 1/,11 Uhr. Hörbild.
22.50: Unterhaltungsmuſik.
Königswuſterhauſen.
Freitag, 6. März.
9.00: Paſtor Braune: Zum 100. Geburtstage Bodelſchwinghs.
10.10: Schulfunk: Rektor Walter Hauer: Kinder, ſeid vorſichtig,
die Straße gehört dem Veriehr!
11.30: Dr. Schindler: Die Bedeutung der Maritbeobachtung und
arktberichte für die Landwir ſchaft.
1b. 00: Dr. A. Salomon: Jungmädchenſtunde. Welche Mädchen
ſollen, ſtudieren?
15.45: Dr. Siegtried Mauermann: erliner Kindermund.
16.10: Schulrar Georg Wolff und 2swald Meyer: Schulung der
Beobachtung m Volksſchulunterricht.
16.30: Nachmittagkonzert Leipzig.
17.30: Dr. Kurt Zarek: Amerika=Bücher.
18.00: Dr. Verhein: Im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit 2. Prak=
tiſche
Erjahrungen mit der Arbeitszeitverkürzung.
18.30: Geheimra= Pkot. Dr. v. Srbik: Die Möglichkeit einer ge=
ſamtdeutſchen
Geſchichtsauffaſſung.
19.00: Aerzte Vortrag.
19.30: Dr. med. Scheumann: Arbeiterfamilie und Vererbung.
20.00: Aus der Ausſtellungshalle in Bielefeld: Feier zum 100. Ge=
bur
stag Bodelſchwinghs; Begrüßungsworte: Paſtor Fritz von
Bodelſchwingh, Bethel: Anſprache: Generall. a. D. D. Zoellner.
21.0: Köln: Ruhm; Komödie in drei Akten von R. Weer.
ca. 22.30: Stunde für die Winterhilfe: Mitw.: Ella Bibo, Paul
Graetz. A. Egen, H. Sommer: Arbeitsloſenorcheſter des Arbeits=
amtes
Berlin=Mitte.

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Beschaffenheit zum billigsten Preis!

Sie erhalten dort einen tadellosen Anzug aus solidem Stoff, schon
für AO.50, einen besonders schönen Kammgarn-Anzug, uniblau
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Ent
vei
war
Wo
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nen

Reichs=Einnahmen und =Ausgaben im Januar.
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im Januar
1931 (Angaben in Millionen RM.) im ordentlichen Haushalt die Ein=
nahmen
1123,5 und für die Zeit vom 1. April bis Ende Januar 8835,9,
während ſich die Ausgaben auf 983,5 bzw. 9563,6 ſtellten. Es ergibt ſich
mithin für Januar eine Mehreinnahme von 140,0 und für die Zeit ſeit
Beginn des Rechnungsjahres bis Ende Januar eine Mehrausgabe von
727,7.
Im ordentlichen Haushalt betrugen die Einnahmen im Januar 71,1
und ſeit Beginn des Rechnungsjahres 797,3, während ſich die Ausgaben
auf 15,4 bzw. 276,7 ſtellten. Es ergibt ſich mithin für Januar eine Mehr=
einnahme
von 55,7 und für die Zeit vom 1. April bis Ende Januar eine
Mehreinnahme von 520,6.
Der Abſchluß ſtellt ſich wie folgt: Für den ordentlichen Haushalt
ergibt ſich unter Berückſichtigung des Fehlbetrags aus dem Vorjahre von
465,0 nach Abzug der außerordentlichen Tilgung der ſchwebenden Schuld
in Höhe von 4500 bei der erwähnten Mehrausgabe aus den Monaten
April 1930 bis Januar 1931 von 727,7 ein Fehlbetrag am Ende des Be=
richtsmonats
von 742,7. Für den außerordentlichen Haushalt ſtellt ſich
der Fehlbetrag Ende Januar nach Verrechnung des Fehlbetrags aus dem
Vorjahre von 771,7 und der Mehreinnahme ſeit Beginn des Berichts=
jahres
von 520,6 auf 251.1. Insgeſamt ergibt ſich mithin ein Fehlbetrag
von 993,8 gegen 1189,5 Ende Dezember 1930.
Der Kaſſenſollbeſtand am 31. 1. 31 betrug 1643, wovon 1432 ver=
wendet
worden ſind, ſo daß ein Reſtbeſtand bei der Reichshauptkaſſe und
den Außenkaſſen von 211 vorhanden war. gegen 156 Ende Dezember 1930.
Die ſchwebende Schuld hat ſich auf 1662,4 (gegen 1735,6) am Ende des
Vormonats ermäßigt.

Wirtſchaftliche Rundſchan.

Landeskommunalbank Girozentrale für Heſſen, Darmſtadt ( An=
leihegenehmigung
). Die Bank erhielt Genehmigung zur Ausgabe von
bis zu 5 Mill. RM. Schuldverſchreibungen auf den Inhaber zu 7 Pro=
zent
Zinſen zur Beſchaffung der Mittel für kommunale Bedürfniſſe. Die
Schuldverſchreibungen ſind unkündbar, Zinstermin Januar/Juli. Der
erſte Zinsſchein wird fällig am 1. Januar 1932.
Pfälziſche Hypothekenbank. Die Geſellſchaft beruft zum 27. März
ihre Generalverſammlung ein. Wie wir erfahren, dürfte wahrſcheinlich
wieder mit dem Vorjahresergebnis (im Vorjahre 10 Prozent) zu rech=
nen
ſein. Auf der Generalverſammlung wird auch eine Herabſetzung
des Stimmrechts der 5000 RM. Vorzugsaktien in den drei Fällen von
bisher 45 000 Stimmen auf 25000 Stimmen, alſo vom 9= auf das 5fache,
vorgeſchlagen, womit die Proſpektankündigung vom September 1930 er=
füllt
wird.
Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Die Genehmigung des Ab=
ſchluſſes
mit wieder 10 Prozent Dividende und die Entlaſtung von Vor=
ſtand
und Aufſichtsrat erfolgte gegen 870 Stimmen eines Aktionärs, der
die Unvollſtändigkeit bzw. Unklarheit der Bilanz behandelte. Vertreten
waren insgeſamt 1,8 Mill. RM. Aktienkapital mit 98 928 Stimmen.
Ueber die Ausſichten wurde noch mitgeteilt, daß das Geſchäft bisher
ruhiger geworden ſei. Man glaube jedoch, trotzdem ein befriedigendes
Reſultat erzielen zu können.

die Leipziger Meſſe.

Trotz des Abſchluſſes der Textilmeſſe iſt in den Meſſehäuſern feſt=
zuſtellen
, daß der geſchäftliche Verkehr faſt unvermindert anhält, wenig=
ſtens
in den Hauptinduſtrien. In anderen Branchen, die auch für den
Export weniger in Betracht kommen, ſcheint die Inlandskundſchaft ihren
Bedarf gedeckt zu haben. Die Sportartikelmeſſe, die heute abend ihren
Abſchluß findet, hat einen durchaus befriedigenden Verlauf genommen.
In der Uhren= und Schmuckwareninduſtrie iſt beſonders ſtarkes Intereſſe
des Auslandes zu bemerken, was die Hoffnung berechtigt erſcheinen läßt,
daß ſich daraus ſpäter Aufträge ergeben werden. Einer wiedererwachen=
den
Freude an kräftigen, bunten Farben entſprechen offenbar Eßgeſchirre.
Erfreulich gute Einkäufe macht das Ausland auf der Süßwarenmeſſe.
Die Bautagung hat wieder viele techniſche Beſucher auf die Techniſche
Meſſe geführt. Die ſehr reichhaltig beſchickte Sonderſchau der Straßen=
baumaſchinen
dient bei den Vorführungen als Anſchauungsmaterial. Die
dauernd in Betrieb gezeigte Muſterſchmiede feſſelt in ſteigendem Maße
das Intereſſe der fachmänniſchen Beſucher. In allen Teilen der Tech=
niſchen
Meſſe hält der geſchäftliche Verkehr unvermindert an. In ein=
zelnen
Zweigen der Kleinelektrotechnik macht ſich eine gewiſſe Ueber=
ſetzung
der Produktion bemerkbar. Andererſeits bedeutet gerade die
Tätigkeit des Kleinfabrikanten einen wichtigen Faktor zur Förderung
des techniſchen Fortſchritts, für den wieder die mit Recht ſo gut beſuchte
Erfinderſchau der Techniſchen Meſſe eine wichtige Keimſtelle darſtellt.
So führt eine ununterbrochene Linie der Entwicklung von den Konſtruk=
tionsverſuchen
auf dieſer Erfinderſchau bis zu den großen Ausſtellungs=
obiekten
in den Maſchinenhallen.
Frankfurker und Berliner Effekienbörfe.
Frankfurt a. M., 5. März.
Die heutige Börſe eröffnete in unſicherer Haltung, und zwar wurde
die Stimmung u. a. durch die noch nicht geklärte innerpolitiſche Si=
tuation
, ferner auch durch die eher ſchwächere New Yorker Börſe unter
Druck gehalten. Es war daher anfangs eine uneinheitliche, aber doch
überwiegend ſchwächere Kursentwicklung zu verzeichnen, nachdem noch im
Vorbörſenverkehr etwas höhere Kurſe genannt wurden. Das Angebot
ſtammte anſcheinend aus Kreiſen der berufsmäßigen Spekulation, wäh=
rend
aus Publikumskreiſen kaum Orders vorgelegen haben. Anregungen
beſonderer Art waren nicht vorhanden: die 6proz. Dividendezahlung bei

Berliner Kursbericht
vom 5. März 1931

der Hapag=Lloyd Union konnte keinen größeren Einfluß ausüben, da
zumeiſt aus Freigabegeldern und nicht aus der Einnahme beſtritten mi
Die Börſe zeigte bei kleinem Geſchäft im ganzen jedoch eine ziemfi
Widerſtandskraft. Der Chemiemarkt brachte bei Eröffnung nur we=
veränderte
Kurſe. Am Elektromarkt blieben die Kurſe behauptet
Anleihemarkt konnten Altbeſitz ihren geſtrigen Verluſt wieder voll",
holen. Ausländer ohne Geſchäft. Der Pfandbriefmarkt lag im gan=
ruhig
, aber freundlich. Die Umſätze waren allerdings auch hier
klein.
Im Verlaufe erfuhren die Kurſe erneute Abſchläge, die aus weite=
Abgaben der Spekulation reſultierten. Beſonders J. G. Farben
Elektrowerte gaben bis zu 1 Prozent nach, wobei ſich das Geſchäft wei=
in
ſehr engen Grenzen hielt. Salzdetfurth verloren 1½ Prozent. Tu=
der
Ermäßigung des Privatdiskonts von 1⁄s Prozent auf 434 neiat
die Kurſe bis zum Schluß der Börſe erneut bis zu 1 Prozen
Schwäche. Der Geldmarkt lag vormittags leicht, während an der
einige Nachfrage nach Tagesgeld hervortrat. Der Satz blieb inde
mit 4½ Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt lag Paris gegen
don ſchwach. Man nannte Mark gegen Dollar 4,270, gegen Pfu
45,35. Schweiz 25,231/g, Holland 12,1134.
An der Abendbörſe herrſchte infolge Ordermangels grof
ſchäftsloſigkeit, zumal auch die Kurſe der Auslandsbörſen kein
regung boten. Die Spekulation bekundete ſtärkſte Zurückhaltung,
bis zum Wochenſchluß mit weiteren Kursrückgängen rechnet. Die
gen Kurſe, die zuſtande kamen, blieben auf Baſis der Schlußku
hauptet. Auch im Verlaufe trat eine Belebung des Geſchäftes nicht
Anleihen ruhig. Neubeſitz 5,60, Zolltürken 4,10, Barmer Ban
Deutſche Diskonto 108, Buderus 51½, Aſchersleben 135, Salze
207, Mannesmann 73½, Aku 7675½, A. E. G. 103102½
anſtalt 131½, Licht u. Kraft 122, Deutſche Linoleum 110, J. G
141¾. Metallgeſellſchaft 80, Rütgerswerke 52½, Siemens 17
Reichsbahn 90½, Lloyd 70.
Berlin, 5. 2
Die noch ungeklärte innerpolitiſche Lage und die ſchwache 7
der New Yorker Börſe gaben Veranlaſſung zur Zurückhaltung
Berliner Börſe, die überwiegend ſchwächer lag. Es beſtand h.
Kuliſſe im allgemeinen Realiſationsneigung. In= und ausländ
Publikum kam mit kleinen Anfragen an den Markt. Stärker ge
war namentlich der Elektromarkt. Die übrigen Märkte lagen nur w
verändert, meiſt 12 Prozent oder auch nur Bruchteile von Proz
Auch im Verlaufe der Börſe konnte keine Belebung Platz greifen,
Verkehr war luſtlos und ſchwach.

Oeviſenmarkt
vom 5. März 1

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. März:
Getreide. Weizen: März 69¾. Mai 82½, Juli und Sept. 64:
Mais: März 62.75, Mai 66. Juli 67.25. Sept. 67; Hafer: Mai
und Juli 32.25, Sept. 32.50; Roggen: März 38, Mai 4138, Juli
42.25. Sept. 43.25
Schmalz: März 8.72½, Mai 8.87½, Juli 9.02½, September
9.2:
Speck, loko 11.12½.
Schweine: leichte 7.307.45; ſchwere 6.607.00; Schweine=
zufuhren
: Chicago 26 000, im Weſten 85 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 5. März:
Schmalz: Prima Weſtern 9.45; Talg, extra, loſe 3.75.
Getreide. Weizen, Rotwinter 89¾; Mehl, ſpring wheat
clears 4.404.60; Fracht: nach England 1,62,3 Schilling, nach
dem Kontinent 7.508.50 Cents.

Die Berliner Metalltermine vom 5. März ſtellten ſich für
Kupfer: März 85.75 (87.50). April 87.25 (87.75), Mai 88.25
(88.75) Juni 88.50 (89.50), Juli bis Dez. 90.50 (91), Jan. und
Febr. 90.75 (91). Tendenz: ſchwächer. Für Blei: März bis
Dez., Jan. und Febr. 27.75 (28.50) Tendenz: ſtill. Für Zink;
März 25.25 (25.75), April 25.50 (26.50), Mai 25.75 (26.50). Juni
26 (27), Juli 26.50 (27.25), Auguſt 26.50 (27.50), Sept. 27 (27.75),
Okt. 27.25 (28) Nov. 27.50 (28), Dez. 27,75 (28.25) Jan. 28
(28.25), Febr. 28 (28.50) Tendenz: ſtetig. Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Darmſtädter Viehmarkt vom 5. März. Aufgetrieben waren 10 Och=
ſen
, 103 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber a) 5762, b) 5156,
c) 4650 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf: geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 5. Februar. Auftrieb: Rinder (ſeit dem
letzten Markt zugeführt) 113, Kälber 909, Schafe 125, Schweine 676,
darunter 269 aus Litauen. Marktverlauf: Kälber und Schafe mittel=
mäßig
, ausverkauft; Schweine ruhig, ausverkauft Preiſe: Kälber b) 58
bis 62, c) 5357, d) 4852; Schafe al) 4548, b) 3644. Fleiſch=
großhandelspreiſe
: Ochſenfleiſch 1 7080, dito 2 6575, Bul=
lenfleiſch
7578, Kuhfleiſch 2 5565, dito 3 4050, Kalbfleiſch 2 8595
Hammelfleiſch 90100, Schweinefleiſch 1 6468, Litauer Schweine 56
bis 62. Geſchäftsgang langſam. Auftrieb aus hieſiger Schlachtung:
727 Viertel Rinder, 101 ganze Kälber, 31 ganze Schafe, 568 halbe
Schweine.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
An der Berliner Donnerstagsbörſe wurde, der Privatdiskont bei
ſtarker Nachfrage um 1/s v. H. auf 4¾ v. H. für beide Sichten ermäßigt.
Die Reichsbank ſtellte Reichsſchatzwechſel per 5. Juni zur Verfügung.
Die rheiniſch=weſtfäliſchen Dachpappenfabrikanten beabſichtigen, bis
Mitte März eine erneute Zuſammenkunft zwecks Gründung des ſeit lan=
gem
angeſtrebten Dachpappenkartells. Die Ausſichten für ein Zuſtande=
kommen
werden günſtig beurteilt.
Die Bilanzſitzung bei Ilſe Bergbau findet am 7. März ſtatt. Die
etwas geringeren Roheinnahmen werden teilweiſe ausgeglichen durch
etwas niedrigere Steuerzahlungen. Der Reingewinn wird ſich faſt auf
Vorjahreshöhe halten, ſo daß wieder 10 Prozent Dividende vorgeſchlagen
werden dürften.
Das R.W.E. Elektrizitätswerk hat das Elektrizitätswerk von Betz=
dorf
zum Preiſe von 500 000 RM. erworben. Die Gemeinde Betzdorf
wird den Stxom in Zukunft vom R.W.E. beziehen.
Der Landesſchlichter für Bayern hat in dem Lohnſtreit in der ſüd=
baheriſchen
Textilinduſtrie einen Schiedsſpruch gefällt, durch den die
Löhne für Akkordarbeiter und =arbeiterinnen um 8 Prozent und für
Zeitarbeiter und =arbeiterinnen um 4.,2 Prozent bzw. 5,5 Prozent ge=
ſenkt
werden. Für die Nebenberufe beträgt der Lohnabbau 6 Prozent.
Erklärungsfriſt bis 12. März.
Tauſend Bauarbeiter der Pariſer Kolonialausſtellung ſind geſtern
in den Streik getreten. Sie verlangen eine Lohnerhöhung von 8 Franken
pro Tag. Die Arbeitgeber haben dieſe Forderung abgelehnt.
Die Eröffnung der Ausſtellung, die eine der erſten Sehens=
würdigkeiten
von Paris zu werden verſpricht, war für Anfang Mai vor=
geſehen
.
Einer der Chefs des großen Pariſer Bankhauſes Lazard Freres u.
Cie., André Lazard, iſt geſtern geſtorben.
Die Verhandlungen Rumäniens mit Deutſchland über den endgül=
tigen
Handelsvertrag werden am Freitag in Wien beginnen. Die rumä=
niſche
Delegation ſteht unter Führung des Sektionschefs im Induſtrie=
miniſterium
, Obescu. Auch der deutſche Minderheitenabgeordnete, Franz
Kohnert, iſt Mitglied der rumäniſchen Delegation.
Die Leitung der rumäniſchen Nationalbank hat geſtern ihre Zuſtim=
mung
zur Einſetzung eines Kontrollors durch die auswärtigen Staaten,
die Rumänien die 40 Millionen Dollar Anleihe gewähren ſollen, ge=
geben
. Dieſem Beſchluß war ein heftiger Kampf zwiſchen der Regierung
und der Leitung der Nationalbank vorausgegangen, ehe ſich die National=
bank
dazu beſtimmen ließ, der Forderung der Anleibegeber nachugeben.

Berl. Handels=Gef.
Danatbank . . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.

Bahr. Motorenw
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

125.
140.
1107.25
107.
Rfrd
06.
69.625
102.50
73.25
76.75
120.
36.25
4219.
21.25
69.25

Elektr. Lieferung
3. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern. 122.50
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn. / 39.75 E
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kelsw.
Orenſtein & Koppei

RI5
141.375
79.50
75.
67.25
88.
136.50
60.25
73.
73.625
58.
76.75
49.

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalu
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Lin=
Berl. Karlsr. In
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke

62.
52.25
206. 625
115.25
97.
60.25
143.75
67.50
25.25
54.875
121.25
47.50
153.25
48.50
45.

Helſingfor=
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Solland
Oslo
Kopenhager
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Penge
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
12.=Stg.
1 Pap. Peio
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Francs

GeldBrief
10.577/ 10.*97
59.06 59.18
12.449 12.46.
73.27 73.41
3.043/ 3 04
168.44 168.7
112.42/112e
112.41/ 112.6
12.57 112.7
20.416 20 45
1.395 1.399
203 4.211
58.575 58.695
22.02 22.06
6 458/ 16.49

Schweiz
Spanien

Danzig

Japan
Rio de Janerro
Jugoſlawien
Portugal

Athen
Iſtambu

Kairo
Kanada

Uruguar
7sland
Tallinn (Eſtl.)
Riga

Währung Gelt
100 Franken
100 Peſetas /45.28
00 Gulben 181.64
1 Yen
1 Milreis
00 Dinar
00 Escudo
00 Drachm
türk. 2
1ägypt. *
1canad. Doll.)
1 Goldpeſo
00 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

80.895
2.78
0.245
1.2e6
18.83
5.445
20.93
4.203
702
92.1(
111.84
80.9

Frankfurter Kursbericht vom 5. März 1931

7½ Dtſche. Reichs=
anleihe
v. 19291
6% Dtiche. Neids
anleihe v. 192
5½%Intern. v.30
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1930
8% Bay. Staats=
anleihe
v. 1929
6% Bah. Staats=
anleihe
v. 1927
8% Heſſen Volks=
ſtaat
von 1928
8% Heſſen Volks=
ſtaat
von 1929
6% Preuß. Staats=
anleihe
von192
8% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1929
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927
1% Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
.
8% Aachen ..v. 29
3½% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
2 Darmſt. v. 26
v. 28
700 Dresden v. 26
8% Frankfurt a. M.
Schätze .. v. 29
v. 26
v. 26
8% Mainz v. 26.
8% Mannh. v. 26
v. 27
8% München v. 29
8½ Nürnbera v. 26
8% Wiesbaden v. 28

85
73.25

5. 3

98.75

Akt.6
75.25

Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
FAustoſ. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=B1
4½%0 Liqu. Pfbr
8% Frkf Hyp.Bk

41/,% Lig Pfbr
Pfb=bank.

17

87.25
82

80
74.25
Ar6
80.5
68

NK6

85

97
82.25
71.5

88
90
72
92.25 94.25

8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . .
7% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . .
8% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig. .
4½½Heſſ. 2d8.Hhp
Bk.=Liqu Pfbr.
4:1.9 Hefſ. Lds. Hyp
Bk.=Liqu. Kom.=
Obl. ..
8%0 Preuß. Lds.
Pfb. Anſt. Goldp
0 Preuß. Obs.
Pfb. Anſt. Goldobl

820 Landeskom. Bk.
Girozentr. f. Heſſ.
Goldobl. . . . . .
3½ KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr
7 %KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
6 %KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr
3% Naſf. Landesbk.
Goldpfbr.
7% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . .
6% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . . .
4½% Naſſ. Ldsbk.
Liquid.=Oblig.
Dt. Komm. Sam.=Ablöf.=Anl.
* Ausl, Ser, 1.

85.05

.5

100.5
97

97

49.5

Pfbrbank.
4:/,%r Lig. Pfbr
% Mein Hyp.B1.

4½% Liqu Pfbr.
8% Prß. Bodcr.=Bk.
4½½ Liqu. Pfbr.
%0 Prß. Ctrl. Bod.=
Cred.=Bank.
4½% Prß. Ct. Bob.=
Cred. Bk. Lia. Pf.
8%Rhein. Hyp.=B1
4½/,%n Lig. Pfdbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.Credit ..
8% Südd. Bod.:
Cred.=Bank .."
4½% Südd. Bod.
Cr.=Bk. Lig. Pf.
8% Württ. Hyp.=B.

werke v. 26...
Klöckner=Wer
Berlin v. 26..

gI.8

80.5
100.5
97
97

97.75

84.5
Mi

54,25

%0

v. 28.

v. 29

1914:
5% Bosn. L.3
von 1914
5%Bulgaren?
v. 1902...
4½%0 Oſt. E
anw. v.

4½%0
4%
4%o Türk. Admin.
49 1. Bagd.
Zollan!
4½9 ungarn 1913
1914
Goldr
1910
Aktien

AEG Stamm

Zellſtoff

5 3 Dir= 68 68.75 1
11 99 99.25 1 9 96.5 87.5 89.5 101.5 98.75 97 86.9 837/, 101 101.25 96.5 97 89 91.5 96.75 96.75 83.2 90.75 100 100.5 89.55 92 97 97 91.5 91 100 100.5 86.25 90 101 101 94.5 96.75 87.75 90.25
100 1o0 100 1o0 94 94.5 89.5 Wr. * 99.3 100
1 1. 63.5 68 I 94 96 ſe 86 87.5 90.25 93.75 6 7941. 83.5 0 76.5 82.75 81 6
* 78 84.5 92.5 93.75 93.75 95.75 p.)
ſt. 21 E 28
e 36.5 in 9.3 15.15 7.8
4aßs 18.5 20 192), 17 16.25 7.5 95.75 1038, 93 2i/ 15 128.5 12 n0I.

BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werte Albert!
Chade
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl.=Telegr..
Erdöl
Gold= u. Silb.,
ſcheide=Anſtalt
Linolwerk Berl.
Eiſenhandel .. .
Dyckerhoff u. Wid=
mann

Eichbaum=Werger
Elen. Liefer.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
Faberu. Schleiche
J. G. Farbenindſtrie
Feinmech. (Jetter!
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas i. Liqu.
Hof.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen

Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frnkf.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil..
IlſeBergb. Stamm
Genüſſe
Junghan: Stamm
Kal: Chemie ..
Aſchersleben
Kammgarnſpinn
Karſtadt, R.
Klein Schanziin
Rlöcknerwerke
Knorr C. H...
Lahmener & Co.
Laurahütte ...
Lech. Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Manntr.=W. Höchſt
Mainz. Akt=Braur
Mannesm öhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankft
Miag. Mühlenbau
MontecatiniMaild
Motorenib. Darmſt
Deutz.
Oberur
Oberbedarf
Pbönix Bergbau
Reiniger, Gebb.

10

15

12

6½

5. 2. 5. 3 55.25 77.75 81 48,5 50.2 74 79 89.75 470 110.5 235.5
119 110.5 23.5 28 86 96 63 124 104 109.5 50 82 1os 110 1111.5
108.5 121 189 192 35.5 1o3 103 99 133.75 141.75 46 50.25 88 1119 419 40 20 75 78.75 104.2* 123.5 35.5 30.5 34
158.5 110 120 1135 7375 118 121 79.5 84 47.5 112 122 77 904I, 164 30.5 32 1100
135 1or
135.5 64 96.75 99 58
147.5 153 112.5 34 76.5
167 179 15.5 68 126 64, 74.5 30 68.75 80 56.5 60.5 45.75 .5 38 37 45.5 49.75 31 58 80

Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Metallwaren.
Stahlwerte
Riebeck Monlan
Roeder Gb. Darmſt
Rütgerswerke
Sachtleben A.=G.
Salzdetfurth Kali.
Salzwk. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfbr
Schriftg. Stempel
Schuckert Eleftr.
Schwarz Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
Zucker=AG
Svenska Tändſtick=
Teilus Bergbau
Thür Lief.=Geſ.
Tietz Leonhard ..
Tucher Brauerei
Unterfr. Krs.= Elei=
tr
.=Verſ.
Veithwerte.
Ver. j. Chem. Ind.
Frankfurt
Stahlwerke
Strohſtofffabr.
Dresden
Ultramarin.
Vogtländ. Maſch..
Voigt & Haeffner
Wayß & Frentag
Wegelin Rußfabril
Weſteregeln Kali"
Zellſoff=Verein.
Waldho;
Memel.

Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. . . .
Bk. f Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Bayer. Hypothef. u.
Wechſelbank
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekenbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=B
DeutſcheBf. u. Disc.
Dt. Eff.= u. Wechſel=
bant"
.
Dresdener Bank
Frankf. Bf.
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Mein Hyp.=Bank
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant
Rhein Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. B
Wiener Bankverein
Pttbg. Notenbank
A=G. Verkehrsw
Allg. Localb. und
Kraftw..
7% Dt. Reichsbahn=
Vorzge.
Hapag
Nordd. Lloyd. . . .
Südd. Eiſenb.=Gei

Allianz u. Stung
Verſicherung
dto. Verein Verſ
Frankona Rück= u.
Mitv
Mannheim Verſich
Otavi Minen.
Schantung Handels
A. G. ........"

10
Kr

5. 2.
105.5
68.5
48.75
130
1199
165
168
1
81
109.75

172n5
117.5

103
99.5
We

Ke

116.5
12.25
147.5
39.75
27
0.25
3
132
100.25.
100.5
126.75
219
111
141
109.5
95.5
110
91
141
141
150
27.4
128

48
117.25

85
6e.R
63.5
85

138
146

faſſ

[ ][  ][ ]

Tummer 65

Freitag, den 6. März 1931

Gnalannessatsstien

Ein Roman von 2
Copyright by Noviſſima Verlag G. m. b.
Wieder einmal verſank der Leuchtturm von Biſhops Rock
er dem Weſtkurs der Chicago. Kapitän Jens Mertens
te das eigentümliche Aufatmen, das ihm jedesmal die Lun=
weitete
, wenn das letzte Zipfelchen von Europa ſich in die
te Unendlichkeit des Atlantik auflöſte.
In der Nordſee, im Kanal, hatte der Aprilſturm dem ſtram=
Zwanzigtauſend=Tonner zu ſchaffen gemacht. Jetzt ſchien
Zone der Frühlingslaunen überwunden. Heute würde man
s erſten Male auf dieſer Fahrt am Kapitänstiſch präſidieren.
S Mertens wußte das zu ſchätzen. Er kam nicht von der
imandobrücke, ſolange die Fahrt nicht klar war. Konnte er’s
ritworten, ſeinen Hausherrnplatz im Speiſeſaal einzuneh=
dann
fing für ihn das Leben an. Er war ſchon in den
ren, in denen auch der kerngeſunde Mann anfangen ſoll, bei
el= und Becherfreuden einige Selbſtbeherrſchung zu üben. In
guten Stube ſeiner Feſtlandshäuslichkeit prangte unter Glas
Rahmen Silberkranz und Silberſträußchen. Uwe, ſein
eſter, beſuchte die Navigationsſchule. Das jüngſte von ſechſen,
Nachkömmling Jettchen, machte eben ſeine erſten Gehver=
2. Das alles hinderte nicht, daß Kapitän Mertens den Wein,
Kaviar und die Frauen verehrte.
Er verabſchiedete ſich vom Erſten Offizier mit dem ſtummen,
hmitzten Kopfnicken, deſſen Sinn Herr Martin Snethlage
Worte verſtand: So, mein Lieber, nun überlaſſe ich Ihnen
e brave Chicago. Ich werfe mich in Dreß. Heute iſt
drein Sonntag, von dem Sie nichts haben werden, mein
er aber ich.
In dieſem gehobenen Augenblick bemerkte der Kapitän, daß
Funkoffizier die Treppe zur Kommandobrücke hinaufflog.
hatte ſein feierlichſtes Dienſtgeſicht aufgeſetzt. Ueberreichte
Kapitän den ſoeben eingegangenen Funkſpruch.
Jens Mertens las:
Berlin 22. 4. 29. carlton hotel hier amerikanisches ehepaar um
millionenwerte juwelen bestohlen täter vermutlich bord chicago
verdächtig herr zweite hälfte dreissiger mittelgross monokel auf-
fallend
elegant sprachgewandt eintragung hotel bankier alfons köhl-
mann
frankfurtmain beobachtet passagiere macht hafenpolizei new-
vork
auf eventuell verdächtige zwecks verhaftung aufmerksam be-
lohnung
für ergreifung mit raub zwanzigtausend ohne sechstausend
polizeipräsidium."
Des Kapitäns erſtes Empfinden war ein ſtarkes Unbehagen
* die geſtörte Gemütlichkeit. Es war natürlich nicht das erſte=
C, daß bei vollbeſetztem Schiff unter den fünfzehnhundert
fagieren der eine oder andere war, auf den im Zuſammen=
ig
mit irgendeinem Paragraphen der Strafgeſetze gefahndet
rde. So etwas ergab ſtets recht ärgerliche Schwierigkeiten.
Kapitän Mertens legte den Finger auf den Mund. Der
ge Funker verſtand. Der Kapitän ſtieg in ſeine behäglichen

(Nachdruck verboten.)

Valter Bloem.
H., Berlin SW 61, Belle Alliance Straße 92.
Wohnräume hinunter. Während er ſich ankleidete, überſann er
die Lage.
Ueber die Frage der Behandlung ſolcher Zwiſchenfälle
herrſchte theoretiſch volle Klarheit. Zwiſchen den deutſchen
Reichs= und Landesbehörden und den deutſchen Schiffahrts=
Reedereien hatten in den Jahren 1911 und 1912 längere Ver=
handlungen
geſchwebt. Es war ſchließlich anerkannt worden,
daß der Kapitän eines in Fahrt befindlichen Shiffes weder
verpflichtet, noch auch nur berechtigt ſei, etwaigen Fahndungs=
geſuchen
der Heimatbehörden zu entſprechen und ſo ſich als deren

Ma Kanseesten
Geun. Kafie.
Maunals

Hiaunr!!art

nnt noch.

Hilfsorgan zu betätigen. Es blieb den deutſchen Fahndungs=
behörden
überlaſſen, etwaige ausländiſche Polizeiorgane um etwa
erwünſchte Verhaftungen zu erſuchen. Man hatte ſich dahin
verſtändigt, daß die Reedereien ihre Kapitäne anweiſen ſollten,
die ausländiſchen Hafenpolizeibehörden auf Beſchuldigte auf=
merkſam
zu machen, damit ſie in der Lage wären, ſolche Er=
ſuchen
der deutſchen Behörden vor der Landung der Paſſagiere
an Bord auszuführen.
Immerhin ergab ſich aus dieſen Abmachungen mittelbar die
Verpflichtung des Kapitäns, etwaige Fahndungsabſichten der
deutſchen Behörden nach Kräften zu unterſtützen.
Möglichſt wenige Mitwiſſer! Die Aufgabe erfordert ein un=
gewöhnliches
Maß an Takt, Scharfſinn, Beobachtungsgabe. Einſt=
weilen
brauche ich nur den Oberſteward. Der aber iſt unent=
behrlich
.
Nach einigen Minuten ſtand Herr Valentin Klamfoth vor
ſeinem Chef. Er, deſſen ganze Erſcheinung vom Kopf bis zu
den Zehen auf den Eindruck eines perfekten Gentleman ſtiliſiert
war.
Wie ſieht’s aus da unten? fragte der Kapitän. Haben die
Damen das Geſchunkel im Kanal einigermaßen überſtanden?

Speiſeſaal füllt ſich ſchmunzelte Herr Klamfoth. Wenns
ſo beibleibt, kommt Leben in die Bude.
Leſen Sie.
Herr Klamfoth war, wie ſein Chef, ein ſeebefahrener Grau=
kopf
. Er verzog keine Miene nur daß ſich bei den letzten
Worten des Funkſpruchs ſeine Brauen ſekundenlang bis zur
Stirnmitte hoben. Wenn der Kerl wirklich an Bord iſt, wird
er geſchnappt.
Die Paſſagierliſte? Als ob ich eine Ahnung gehabt hätte.
Hier.
Es iſt natürlich nicht ohne weiteres geſagt überlegte der
Kapitän, daß der Juwelendieb in der erſten Klaſſe zu ſuchen iſt.
Herr Klamfoth ſann ſekundenlang. Die Katze läßt das
Mauſen nicht, Herr Kapitän. Ein Hoteldieb wird doch nicht
zehn Tage Bordleben ungenützt laſſen.
Jedenfalls wollen wir das mal zunächſt annehmen. Wer
käme, in Betracht? Das Signalement iſt ein bißchen
elaſtiſch rügte der Oberſteward. Monokel iſt an ſolchen Ge=
ſichtern
ſelten feſtgewachſen. Sehr elegant ſind unſere Erſt=
kläſſer
in der Regel. Sprachgewandt auch keine Seltenheit.
Mittelgroß ja, was macht man damit? Wenigſtens die
Rieſen und die Murkſe ſcheiden aus. Zweite Hälfte Dreißiger
täuſcht auch oft. Immerhin . . . Wieviel Herren in der
erſten Klaſſe? Hundertfünfundachtzig.
Alſo fangen wir mal an zunächſt diejenigen auszuſtrei=
chen
, die auf keinen Fall in Betracht kommen.
Dies Verfahren wurde durchgeführt. Grauköpfe und Kna=
ben
ausgeſchieden. Dann die Notabilitäten: ein paar weltbe=
kannte
amerikaniſche und deutſche Magnaten, ein berühmter
öſterreichiſcher Kapellmeiſter, ein Preisboxer, ein ſehr bekannter
deutſcher Schauſpieler, zwei Theaterdirektoren, ein engliſcher
und ein tſchechoſlowakiſcher Rennreiter, einige wiſſenſchaftliche
und politiſche Koryphäen. Blieben etwa fünfzig Herrn übrig,
auf die das Signalement ungefähr paßte und deren Namen
keinen Klang hatten auf beiden Hemiſphären.
Der Kapitän und der Hoteldirektor ſahen ſich an und muß=
ten
lachen. Schade, daß wir keinen Sherlock Holmes an Bord
haben, meinte Mertens. Gott ſei Denk Herr Kapitän!
Können wir uns ſelber verdienen. Wetten, daß wir den Kerl
herausfinden?"
In einem behaglichen Winkel des Geſellſchaftsraumes der
zweiten Klaſſe hatte der Fahrgaſt Wilhelm Lüdicke aus Kottbus
einen Rundfunk=Empfänger aufgebaut. Es war ein Apparat
neueſter Konſtruktion, er bedurfte weder des Batterieanſchluſſes
noch der Antenne. Wenn man ſeinen Stecker mit einer Licht=
leitung
verband, war er empfangsfertig. Der Eigentümer dieſes
unterhaltenden Reiſebegleiters führte eine Steckdoſe bei ſich, die
ſtatt der Birne in die Führung einer beliebigen Lampe einge=
ſchraubt
werden konnte. Dieſe Vorſorge hatte es ihm ermög=
licht
, ſich auch an Bord dem geliebten Genuſſe der Darbietung=
gen
der Deutſchen Welle hinzugeben. Da es Sonntag mor=
gen
war, vermochte Herr Lüdicke einem Konzert zu lauſchen, das
das Berliner Rundfunk=Orcheſter im Rieſenſaale des Großen
Schauſpielhauſes veranſtaltete.
(Fortſetzung folgt.)

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