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annſtil
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wöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 4. März
31. März 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig
ragegebühr abgeboll 2.25 Reichsmarl, durch die
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ſeinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
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„Franfurt g M 1304
Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 64
Donnerstag, den 5. März 1931.
194. Jahrgang
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FinanzAnzelgen 40 Reichspfg. Retlamezelle (92 mm
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(1 Doſlar — 4.20 Mark! — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bel
Konturs oder gerichtiſcher Beltrelbung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nalonalbank.
Toch keine Einigung mit den Sozialdemokraten
*
er bleibt feſt. — Beginnende Einſicht bei den Sozialdemokraken? — „Die Regierung Bräning
muß unkerſtükl werden.”
* Kriſe verkagk.
Birihs Gtakrede wegen Erkrankung verſchoben.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die am Dienstag in der Wandelhalle des Reichstages
herr=
nde Aufregung wegen der Möglichkeit einer Kriſe hat ſich
nlich raſch wieder verzogen. Die Sozialdemokraten haben ſich
on überzeugt, daß es für ſie eigentlich nichts Törichteres geben
ne, als wenn ſie ſich in ein Abenteuer hineinſteuern laſſen, zu=
I, da ſie klug genug ſind, ſich ſelbſt einzugeſtehen, daß es für ſie
zeit nichts anderes als Nachgiebigkeit geben kann. Der „
Vor=
cts” bringt deshalb auch einen ruhig abwägenden Artikel, der
Recht darauf aufmerkſam macht, daß, wie die Dinge liegen,
de ſachliche Entſcheidung zu einer politiſchen
tſcheidung wird, die auch den ſozialdemokratiſchen
Wäh=
i klar macht, daß die Regierung Brüning im Kampf
genden Fascismus unterſtützt werden muß, nur
die Sozialdemokratie gern irgendein ſichtbares Zeichen als
eis für ihre Unterſtützung bekäme. Gerade das aber kann der
nzler ihnen nicht zugeſtehen. Tatſächlich iſt alſo die
kri=
che Lage genau die gleiche geblieben, nur daß man
n Schwierigkeiten am beſten durch Zeitgewinn
izukommen hofft. Infolgedeſſen ſind die Ausſichten
auf, daß der Reichstag ſchon Mitte des Monats mit der
Etat=
atung fertig wird, gleich Null. Zu allem Unglück iſt Dr.
rth krank geworden, und mußte ſeine Etatrede auf
nnerstag verſchieben. Im Ausſchuß wird die
ſozialpoli=
de Debatte künſtlich in die Länge gezogen, um nicht mit dem
hretat beginnen zu müſſen. Praktiſch werden die Dinge
wahr=
inlich ſo laufen, daß die Verhandlungen zwiſchen der
Regie=
g und der Sozialdemokratie in Wellenbewegungen weiterlau=
, daß wir ſo langſam an das Ende des Monats herankommen
ch die zweite Leſung, und daß dann die endgültige Entſcheidung
unmittelbar vor dem 1. April in der dritten Leſung fällt,
er Vorausſicht nach in der Richtung, daß die Sozialdemokraten
Regierung nicht im Stiche laſſen. Bleibt natürlich immer
H die, wenn auch nicht große, Möglichkeit, daß der linke Flügel
ſozialdemokratiſchen Fraktion ausbricht und dadurch alle Be=
Hnungen über den Haufen wirft.
Die Berhandlungen mit den Sozialdemokraken.
Reichskanzler Dr. Brüning hatte am Mittwoch abend eine
re Beſprechung mit den ſozialdemokratiſchen Führern. Die
handlungen wurden nach kurzer Zeit auf Donnerstag
vor=
tag vertagt. Die geplante Fraktionsſitzung der Sozialdemo=
1en fand Mittwochabend nicht mehr ſtatt. Ebenſo wurden
Fraktionsſitzungen der DVP. und des Zentrums abgeſagt.
r Reichskanzler hatte ferner mit dem Führer der Deutſchen
Ikspartei, Dr. Dingeldey, eine Beſprechung.
Kulkurpolikiſches aus dem Reichstag.
Reichstagspräſident Loebe eröffnete die Mittwochsſitzung
Reichstags mit einem Nachruf für den geſtern verſtorbenen
heimrat Dove, der von 1912 bis 1918 Vizepräſident des
Reichs=
s war. Die zweite Beratung des Haushalts des
Reichsinnen=
miſteriums wurde dann fortgeſetzt.
Abg. Heſſe (Volksnat.) verlangte mehr.
Verantwortungs=
üihl von den Volksvertretern und baldige Vorlage der
Reichs=
orm, die die Vorausſetzung für die Löſung des großdeutſchen
oblems ſei. Die Reichsreform müſſe der Wahlreform
vorauf=
den. Die jetzt bekannt gewordenen Wahlreformpläne, zielten
ht auf eine wirklich grundſätzliche Abkehr von den Schäden des
igen Syſtems ab.
Abg. Frhr. v. Thüngen (D. Lv.) bedauerte, daß die
wirt=
aftliche Not verhindere, den wichtigen Fragen von Kultur und
iſt mehr Beachtung einzuräumen. Die Radikaliſierung der
Ju=
rd ſei ein Vorteil und ein Vorrecht unſerer Jugend, zu
verwer=
aber ſei die Politiſierung der Jugend in zu frühem Alter.
ine Fraktion fordere daher die Hinaufſetzung des Wahlalters.
rn möchte der deutſchen Jugend den alten guten Kaſernenhof
nſchen. Solange dies nicht möglich ſei, müſſe jede ſportliche
tätigung weitgehend unterſtützt werden. Dem Miniſter Wirth
te das ſchärfſte Mißtrauen ſeiner Fraktion.
Abg. Torgler (Komm.) meinte unter Hinweis auf das
gebnis der letzten Braunſchweiger Wahlen, die Offenſive des
mmunismus beginne erſt, und ſie werde ſich auf allen Gebieten
ſtärken. Unter dem Firmenſchild „Kampf gegen den
Kultur=
ſchewismus” werde tatſächlich der Kampf geführt gegen jede
Eheitliche Regung der Arbeiterſchaft. Während Mumm, Schrei=
und Wirth in ihrer Antiſowjethetze vom Einbruch ruſſiſcher
rbarei in deutſches Kulturleben ſprechen, haben Männer wie
main Rolland und Bernard Shaw die hohe kulturelle
Bedeu=
rg des Sowjetregimes rühmend anerkannt. Das Schlagwort
m „Kulturbolſchewismus” iſt in vernichtender Weiſe
gebrand=
rkt worden in der Zeitſchrift „Deutſche Republik”, die der
nenminiſter Dr. Wirth als verantwortlicher Herausgeber zeich=
Kein Ehrlicher kann leugnen, daß der kulturelle Wert der
ſiſchen Filme turmhoch ſteht über dem Kitſch und erotiſchen
eck der Hugenberg=Filminduſtrie.
Abg. Frau Lang=Brumann (Bayer. Vp.) begrüßte die
Sführungen des Miniſters im Ausſchuß gegen den Bolſchewis=
*s ſowie das Verbot des Remarque=Films und bedauerte, daß
S Bühnenwerk. Die Pioniere von Ingolſtadt” nicht verboten
rden ſei. Es könne doch nicht geduldet werden, daß eine ganze
ſtändige Stadt beleidigt wird. Gegen Schund und Schmutz
rde noch lange nicht energiſch genug vorgegangen. Eine Thea=
Zenſur ſei nicht ohne weiteres von der Hand zu weiſen. Beim
ichswahlgeſetz müſſe das Wahlalter heraufgeſetzt werden. Die
ttloſenzentrale könne in Deutſchland nicht geduldet werden.
Abg. Dr. Löwenſtein (Soz.) verteidigte die Haltung der
zialdemokraten im Ausſchuß gegen den kommuniſtiſchen Antrag
F Aufhebung des Remarque=Filmverbots. Die kirchlichen
Ge=
inſchaften ſollten die Toleranz, die ſie für ſich verlangen, auch
mm Freidenkertum gegenüber zeigen. Daran fehle es aber leider
2lfach. Die Arbeiterklaſſe habe ein Recht darauf, ihrer Jugend
die gleiche höhere Schulbildung angedeihen zu laſſen, die jetzt ein
Privileg der Beſitzenden ſei. Darum müſſe die Berufsſchule
aus=
gebaut werden, darum ſei auch das neunte Schuljahr notwendig.
Abg. Hofmann=Ludwigshafen (3.) forderte ein
Reichs=
bühnengeſetz. Vor allem ſollte der Bildungsausſchuß des
Reichs=
tages wieder mehr Arbeitsmöglichkeit bekommen. Im vorigen
Reichstag hat er brach gelegen, und wir ſind geiſtig ſtempeln
ge=
gangen. (Sehr gut.) Ein Reichsſchulgeſetz, in dem
Gewiſſens=
freiheit und Elternrecht gewahrt werden, muß endlich kommen.
Es fragt ſich nur, ob der gegenwärtige Reichstag die Kraft
be=
ſitzt, eine ſo große Kulturaufgabe zu erfüllen.
Von den Kommuniſten war inzwiſchen ein Mißtrauensantrag
gegen den Innenminiſter Dr. Wirth eingegangen.
Nach 19 Uhr wurde die Weiterberatung auf Donnerstag,
15 Uhr, vertagt.
Be
Ausſprache zwiſchen Breußenregierung und
Reichs=
regierung über die Finanzuof der Gemeinden.
* Verlin, 4. März. (Priv.=Tel.)
Nachdem bereits vor einiger Zeit zwiſchen dem
Gemeinde=
ausſchuß des preußiſchen Staatsrates und der preußiſchen
Re=
gierung unverbindliche Beſprechungen über die Bekämpfung der
Finanzuot der Gemeinden ſtattgefunden haben, iſt jetzt eine
Aus=
ſprache zwiſchen der Preußenregierung und der Reichsregierung
gefolgt, an der alle maßgebenden Miniſter beteiligt waren. Man
trollte das Terrain ſondieren, um feſtzuſtellen, welche
Mög=
lichkeiten zur Reichshilfe gegeben ſind. Soweit wir
unterrichtet ſind, hat der Reichsfinanzminiſter erklärt, daß er
nur mit ganz beſcheidenen Mitteln in ganz dringenden Fällen
eingreifen kann und daß er es in der Hauptſache dem Lande
Preußen überlaſſen müſſe, Maßnahmen zur Linderung der
Finanznot der Gemeinden zu ergreifen. Auch der bekannte
Ge=
ſetzentwurf des Deutſchen Städtetages hat eine Rolle geſpielt.
Die Beſprechungen werden in den nächſten Tagen fortgeſetzt.
Inzwiſchen will man prüfen, ob es möglich iſt auf dem
Kredit=
wege Geldmittel flüſſig zu machen, die an die, Gemeinden
weitergeleitet werden ſollen.
Forderungen des Reichsſtädkehundes
zut Koſtenverleilung der Arbeitsloſenfärſorge.
Der Reichsſtädtebund teilt mit: Die Zahl der
Wohlfahrts=
erwverbsloſen iſt in den mittleren und kleinen Städten von
Mo=
nat zu Monat mehr geſtiegen, und zwar auf durchſchnittlich 19
je 1000 und in einigen Städte ſogar auf 50 je 1000 Einwohner.
Ein Zuſammenbruch der Gemeindefinanzen iſt in ſehr vielen
Gemeinden trotz einer Steuerbelaſtung mit Zuſchlägen zur
Bür=
gerſteuer in uneinbringlicher Höhe unvermeidlich, wenn nicht
un=
verzüglich Maßnahmen getroffen werden. Der Geſamtvorſtand
des Reichsſtädtebundes, der in Berlin tagte, ſtellt angeſichts
dieſer Sachlage feſt, daß das Problem der Entlaſtung der
Ge=
meinden von den Ausgaben für Wohlfahrtserwerbsloſe eine
wiſſenſchaftliche Behandlung in Gutachterausſchüſſen nicht mehr
verträgt. Der Reichsſtädtebund verlangt daher ſofort dringend
eine praktiſche Löſung noch vor Beginn des neuen
Rechnungs=
jahres durch ein Reichsgeſetz über Beteiligung des Reiches der
Länder, Gemeinden und Bezirksfürſorgeverbände an den Koſten
einer einheitlichen Arbeitsloſenfürſorge. Die mißliche
Finanz=
lage der mittleren und kleinen Städte geſtattet eine Beteiligung
der Bezirksfürſorgeverbände an den Geſamtkoſten nur bis zu
höchſtens 20 v. H. Die ganz unzulänglichen Ausgleichfonds der
Länder bedürfen einer ausreichenden Erhöhung.
Der Kampf gegen die Wirkſchaftskriſe.
EP. Genf, 4. März.
Die Genfer Konferenz der Wirtſchafts=Sachverſtändigen zur
Unterſuchung der Weltwirtſchaftskriſe an welcher die Vertreter
von 25 Staaten und acht europäiſchen Wirtſchaftsräten
teilnah=
men, wurde am Mittwoch abgeſchloſſen.
Die Konferenz hat ihr Arbeitsergebnis in einem
Frage=
bogen niedergelegt, der den Regierungen und Wirtſchaftsräten
der verſchiedenen Länder zur Beantwortung zugehen wird. Der
Fragebogen ſoll Klarheit darüber ſchaffen, wie ſich die Kriſe
in der Landwirtſchaft, in der Induſtrie und im Außenhandel der
einzelnen Länder bemerkbar macht und welches vor allem ſeit
1930 ihr Verlauf iſt. Es werden folgende Fragen geſtellt: „
Wel=
ches ſind die Einflüſſe der Spanne zwiſchen Erzeugung und
Ver=
brauch auf die Krife? In welcher Weiſe ſind die
Induſtrie=
gewinne der letzten Jahre wieder in den Produktionskreislauf
eingeſchaltet worden, um der Kriſe abzuhelfen? Sind
wäh=
rungstechniſche Urſachen für die Kriſe verantwortlich? Welche
Einflüſſe werden von der augenblicklichen kolonialen
Vertei=
lung und den Schuldenverpflichtungen der einzelnen Länder
auf die Kriſe ausgeübt? Welches ſind die Urſachen für die
fühlbare Vertrauenskriſe? Läßt ſich dieſe Kriſe mit früheren
Kriſen vergleichen? Liegt die Kriſe in dem augenblicklichen
Wirtſchaftsſyſtem und kann ſie durch Einführung eines anderen
Wirtſchaftsſyſtems beſeitigt werden?“
In dieſen Fragenkreis fällt inhaltlich auch das
Nepara=
tionsproblem, mit dem ſich der Ausſchuß in den Beratungen
ebenfalls kurz beſchäftigt hat.
* Der Frieden von Rom.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Nom, 2. März.
Das Abkommen, das in Rom inzwiſchen abgeſchloſſen wurde
und die Uebereinkunft zwiſchen Frankreich und Italien
be=
ſiegelt, die zur Gültigkeit der engliſch=franzöſiſchen
Flottenver=
ſtändigung nötig iſt, ſollte als Frieden von Rom bezeichnet
werden. Denn wenn es gelungen iſt, die Brücke zwiſchen Paris
und Rom in der Flottenfrage zu ſchlagen, ſo kann man auch
erwarten, daß die weniger ſchwierigen Streitfragen, die zwiſchen
den beiden romaniſchen Schweſtern beſtehen, ſich beilegen laſſen.
Denn der gefährlichſte Punkt bei allen Verhandlungen mit Italien
iſt die Preſtigefrage. Das Preſtige jedoch, dieſes üble Preſtige,
an dem ſchon andere Völker geſcheitert ſind, beherrſcht das „neue‟
Italien mehr als nützlich iſt.
Daß die Verhandlungen zwiſchen dem engliſchen Miniſter
und Muſſolini ſowie Grandi zu einem gedeihlichen Ende
ge=
langen würden, darauf war man hier eigentlich von Anfang an
gefaßt. Schon deshalb, weil ohne ein günſtiges Ergebnis der
Vorbeſprechungen, die der Engländer Craigie in Rom geführt
hat, der Leiter der engliſchen Außenpolitik kaum bis Rom
ge=
reiſt wäre. Daß Henderſon perſönlich den Weg nach Rom zur
Beendigung der Flottengeſchichte eingeſchlagen hatte, war nicht
nur auf das Konto der Wichtigkeit dieſes Ausgleichs zu
ſchrei=
ben. Der nüchterne Engländer, der keine Jagd auf Preſtige
zu machen braucht, hat den Duce Italiens gar wohl erkannt.
Wenn Italien gegenüber Frankreich ſich entgegenkommend
zei=
gen ſollte, ſo war das bei Muſſolinis und ſeines Volkes neuer
Empfindungsart nur möglich, wenn das Großmachtgefühl
Italiens leicht geſtreichelt und damit zugleich auch das
italie=
niſche Preſtige ſelbſt bei einem Nachgeben in der Sache geſchont
wurde. Dieſe Reiſe des Engländers nach Rom war eine wahre
Friedenstat — nach dem Motto: „suaviter in modo, fortiter
in re‟.
Mit dieſer Feſtſtellung aber kommt man auf den Kernpunkt
der Verhandlungen in Rom. Die Italiener hoffen, daß das Eis
gebrochen iſt und weit über das Einzelſchickſal des
verklauſu=
lierten und in Zahlen und Prozenten eingeengten
Flotten=
friedens hinaus ſich endlich die Klärung zwiſchen Frankreich
und Italien abzeichnen wird. Italien iſt wirtſchaftlich und
innerpolitiſch reif für eine Selbſtbeſcheidung in ſeinem
Expan=
ſionismus, wenigſtens reif für eine zehnjährige Atempauſe in
ſeinem Geltungskampf innerhalb Europas. Neben einem
Rü=
ſtungsfrieden hat es auch einen Ruhmfrieden ſehr nötig. Denn
nur wenn die Rüſtungen und die mit ihnen immer verbundene
Stimmungsmache wenigſtens ein paar Jahre ruhen dürfen, nur
dann wird die ſerbiſche Gefahr, ſoweit ſie mit Italien
zuſam=
menhängt, mindeſtens vorübergehend verſtummen.
Wenn aber die albaniſche Schneeſchmelze nicht mehr das
ganze Gleichgewicht in Europa in Gefahr bringen kann, dann
werden auch die Wünſche Italiens nach verſtärkter Ausbreitung
oder erhöhtem Geltungsradius ohne Reibung erfüllt werden
künnen, weil weder auf der einen noch auf der andern Seite
der verfluchte Preſtigeſtachel die Vernunft und Geduld der Völker
und ihrer Lenker zur Unzeit aufreizt. Nachdem Frankreich in
der Flottenfrage jetzt bei Italien ein Entgegenkommen gefunden
hat, ſo ergibt ſich nun für Frankreich die politiſche Möglichkeit,
auf Grund ſeines Flottenabkommens mit den andern Partnern
gewiſſen Wünſchen Italiens entgegenzukommen. Eine
Befrei=
ung Frankreichs vom Zwang des Wettrüftens auf dem Meere
wird den Pariſer Diplomaten und Politikern wohl ſo viel wert
ſein, um auf kolonialem Gebiete und wohl auch in der
lang=
weiligen und eigentlich recht kleinlichen Frage der
Staatsbürger=
ſchaft der Italiener in Tunis den Römern entgegenzukommen,
damit Muſſolini wieder einen neuen Erfolg vor den Augen
ſeiner Italiener vorweiſen kann.
Jede Minderung der Spannung zwiſchen Rom und Paris
aber wird zur weiteren Beruhigung in Europa beitragen. In
einer ſolchen Atmoſphäre des gegenſeitigen Wohlwollens aber
verflüchtigt ſich das Geſpenſt „Preſtige‟. Die
Balkanſchwierig=
keiten werden ſich löſen laſſen und ſchließlich auch die immer
bedenkliche Frage der italieniſchen Emigranten in Frankreich.
Man darf geſpannt ſein, wei weit ſchon jetzt Frankreich in der
Frage der Behandlung und der Freiheit der italieniſchen
anti=
fasciſtiſchen Emigranten Muſſolinis Wünſchen entgegenkommt.
Es iſt bei der Sinnesart des Duce, der ungern vergißt, ſehr
wohl möglich, daß Paris dieſen Emigranten, ſoweit ſie ſich
antifasciſtiſch betätigen, ſein politiſches Aſyl verſchließt. Ein
derartiges Entgegenkommen gegenüber Muſſolini wäre faſt
koſtenlos und nur inſofern gefährlich, als es in Frankreich und
bei franzöſiſchen Freunden in der ganzen Welt den Eindruck
vom großmütigen und freien Frankreich mindern würde. Man
muß aber, auch wenn man kein Fasciſtenmitläufer iſt, ſagen,
daß ſchließlich der Frieden Europas ſelbſt ein derartiges
Afyl=
opfer wert wäre. Nur müßte man die Bedingung daran knüpfen,
daß dann auch Muſſolini mit ſeiner fasciſtiſchen
Auslands=
propaganda aufhört, und vor allem ſeine Lire nicht mehr
außer=
halb der italieniſchen Grenzen zur Unterſtützung von fremden
Fasciſten und von antiſtaatlicher Wühl= und Werbetätigkeit
ver=
ſchleudert. Denn Ruhe vor allem iſt jetzt in ganz Europa
Bür=
gerpflicht. Die Zeiten ſind zu ſchlecht für laute Vergnügungen.
Und in Rußland wartet immer noch eine Sphinx, die leicht nach
Weſten wandern könnte.
Vielleicht ſpielte auch das Verhältnis Italiens zu Rußland
mit der italieniſchen Unterſtützung des bedenklichen rufſiſchen
Dumpings eine wichtige Rolle in den römiſchen Verhandlungen.
Sowohl Frankreich wie England könnten in einem Verzicht
Italiens auf allzu enge Freundſchaft mit Rußland ein
voll=
wertiges Aequivalent für eine engliſch=franzöſiſche Unterſtützung
italieniſcher Pläne ſehen. Sollte es ſich dabei um koloniale
Gaben handeln, ſo wird Deutſchland auf den Plan gerufen. Ganz
gleich, ob man in Deutſchland eigene Kolonien haben will oder
auf weitere koloniale Beteiligungen verzichtet, bleibt die
Tat=
ſache beſtehen, daß nicht einfach von Paris und London über
die früheren deutſchen Kolonien verfügt werden kaun, nachdem
ſie das Verſailler Unglück zu Mandatsgebieten erklärt hat. Bei
dieſer Frage wird Deutſchlands Intereſſe direkt berührt. Was
wir vor allen Dingen wünſchen, iſt, daß das bedenkliche Spiel
Muſſolinis, einmal für Deutſchland und einmal gegen
Deutſch=
land zu optieren, Überflüfſig wird.
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Seite 2
Donnerstag, den 5. März 1931
Nummer 6=
fowohl in polikiſchen als auch in wirtſchaftlichen Fragen. — Tauſendjährige gemeinſchaftliche Geſchichke
und Schickſalsgemeinſchaft knüpfen ein enges Band.
über die großen Richtlinien der deuiſchen und
öfter=
reichiſchen Polikik.
Wien, 4. März.
In der deutſchen Geſandtſchaft fand am Mittwoch
nachmit=
tag ein Preſſeempfang ſtatt, bei dem nach Begrüßung der
Er=
ſchienenen durch den Geſandten, Graf Lerchenfeld, der
Reichs=
miniſter des Auswärtigen, Dr. Curtius, Erklärungen abgab.
Dr. Curtius führte u. a. aus: Wie ſie alle wiſſen, beſtehen
zuiſchen Oeſterreich und dem Deutſchen Reich ſo enge und
herz=
liche Beziehungen, daß ſelbſt ein Staatsbeſuch nicht als eine
diplo=
matiſche Aktion gewertet werden kann, ſondern nur ein
Aus=
druck der überlieferten und beſtehenden Freundſchaft iſt. Ich
habe auch während meines jetzigen Aufenthaltes Gelegenheit
gehabt, mit den führenden öſterreichiſchen Staatsmännern die
allgemeine politiſche und wirtſchaftliche Lage vom Geſichtspunkt
unſeres gemeinſamen Intereſſes zu erörtern. Dabei habe ich,
wie ich es nicht anders erwartete, eine völlige
Uebereinſtim=
mung unſerer Anſchauungen feſtſtellen können.
Ziel und Methode der öſterreichiſchen Politik decken ſich
mit denen der Politik des Deutſchen Reiches, alles was
in unſeren Kräften ſteht, zur Förderung und Sicherung
eines Friedens der Gerechtigkeit und Gleichberechtigung
beizutragen und die Wohlfahrt unſerer Völker in
aufrich=
tiger Zuſammenarbeit mit den anderen Völkern zu
ent=
wickeln.
Dr. Curtius fuhr fort: Heute, wo eine ganz
unbeſchreib=
bare Wirtſchaftsnot auf Europa, man kann wohl ſagen auf der
ganzen Welt laſtet, iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die
wirtſchaftlichen Fragen einen breiten Raum in meinen
Unter=
haltungen mit den öſterreichiſchen Staatsmännern eingenommen
haben.
Die Belaſtung des deutſchen Volkes wird für unſer Volk
ins Unermeßliche geſteigert dadurch, daß uns der Verſailler
Vertrag noch fortlaufend ungeheure Leiſtungen auferlegt.
„Ich habe vor kurzem die Wirtſchaftswidrigkeit dieſer einſeitigen
Kapitalentziehungen dargetan, und auf die Zuſammenhänge
zwiſchen der Wirtſchaftskriſe und der Verelendung durch
un=
erträgliche Belaſtungen hingewieſen. Auch darauf habe ich
auf=
merkſam gemacht, daß
die Reparationsfrage nur durch gemeinfame Anſtrengungen
aller Beteiligten gelöſt werden kann. Niemand vermag
heute zu ſagen, wie ſich die Löſung geſtalten wird. Auf
jeden Fall wird ſie im Rahmen der Verträge und der
Kooperation liegen, und auf keinen Fall darf Deutſchlands
ſittlicher und ſozialer Lebensſtand noch weiter gefährdet
werden.
Die allgemeine Wirtſchaftskriſe iſt eine Welterſcheinung.
Deshalb können auch die größten Anſtrengungen eines einzelnen
Volkes die Urſachen und Folgen dieſer Wirtſchaftskriſe nicht
beſeitigen. Es gehört dazu das vertrauensvolle und aufrichtige
Zuſammenarbeiten aller Völker und aller Staaten. Wenn ich
darauf hingewieſen habe, daß das wirtſchaftliche Syſtem im
Vordergrund der deutſchen Politik ſteht, ſo ergibt ſich daraus
von ſelbſt, daß dieſe Politik nur auf Erhaltung und Sicherung
des Friedens gerichtet ſein kann. Dies bedeutet als
Ausgangs=
punkt unſerer Politik um ſo mehr, als
Deutſchland große Forderungen an die Zukunft zu ſtellen
hat. Wir haben ſehr wohl begründete Anſprüche und
wer=
den nicht erlahmen, dieſe mit zäher Geduld und
unerſchrok=
kenem Mute zu vertreten, bis uns ihre Befriedigung ſicher
iſt. Wir werden aber dieſes Ringen um unſere Zukunft
nur mit friedlichen Mitteln austragen.
Eine Möglichkeit, unſere Intereſſen mit Ernſt und Nachdruck zu
vertreten, bietet uns der Völkerbund. Ich muß zwar feſtſtellen,
daß der Völkerbund oft genug die Erwartungen nicht erfüllt hat,
die in ihn geſetzt wurden; ich will aber auf der anderen Seite
auch mit Befriedigung anerkennen, daß es dem Völkerbund
wie=
derholt gelungen iſt, ausgleichend zu wirken. Sein wahrer Wert
wird ſich erſt erweiſen, wenn es ihm gelingt, die ihm übertragenen
großen Aufgaben zu löſen. Als ſolche betrachte ich jetzt vor allem
die Durchführung der Abrüſtung und eine loyale
Regelung der Minderheitenfrage.
Wir erwarten von der allgemeinen Abrüſtungskonferenz.
daß ſie der überſpannten militäriſchen Bereitſchaft
zahlrei=
cher Länder ihren bedrohlichen Charakter nimmt und das
gleiche Recht aller Völker auf Sicherheit nicht nur anerkennt,
ſondern auch verwirklicht. Dieſes gleiche Recht auf
Sicher=
heit iſt für uns aber nicht ein relativer, ſondern ein
abſolu=
ter Begriff. Wir können es nicht zugeben, daß Urſprung
oder Ausgang des Krieges den Maßſtab für die Zukunft
abgeben, daß aus irgendwelchen Gedankengängen heraus,
je nach dem Volk, um das es ſich handelt, verſchiedene
Maß=
ſtäbe gelten ſollen, oder daß man verſucht, einen Unterſchied
zu machen in der moraliſchen Berechtigung dieſes
Anſpru=
ches, je nachdem er von uns oder den anderen erhoben wird.
Wir proteſtieren vor allem gegen die
Herein=
ziehung der falſchen Kriegsſchuldtheſe in die
Zuſammenhänge der Abrüſtungsfrage. Auch die
Haltung der deutſchen Regierung in der
Min=
derheitenfrage, die ſich völlig in der Uebereinſtimmung
mit der Ueberzeugung des deutſchen Volkes befindet, erklärt ſich
aus unſerer grundſätzlichen Friedenspolitik. Wir werden dieſe
Politik keinem anderen Volke zuleide, ſondern nur in
wohlver=
ſtandenem allgemeinem Intereſſe fortſetzen. Ich weiß, daß der
Weg bis zu dem uns vorſchwebenden Ziel noch lang und ſchwierig
ſein wird, aber ich glaube, daß die Erkenntnis ſich Bahn bricht,
daß die Zeit für unsarbeitet und die Weltmeinung
ſich immer mehr unſerer Auffaſſung anſchließen
wird.
Bei meinem Beſuch in Wien habe ich einen Gleichklang
der öſterreichiſchen und deutſchen Auffaſſungen
über die Ziele und Methoden der Politik erneut
feſtgeſtellt. Ich habe aber darüber hinaus auch die Harmonie der
Gefühle herzlicher Freundſchaft, die das deutſche Volk in
Oeſter=
reich und im Reiche verbinden, freudig empfunden.
Einigkeik kuf nof.
Am Wiener Rundfunk hielt am Abend des Mittwochs
Reichs=
miniſter des Auswärtigen Dr. Curtius eine Rede, in der er u. a.
ausführte: In Wien ſchlägt der Puls Mitteleuropas. Das
Strom=
gebiet der Donau hat hier ſeinen Mittelpunkt, und es hat in der
öſterreichiſchen Hauptſtadt ein Zentrum der Weltwirtſchaft
ent=
ſtehen laſſen, von dem ſeit altersher die Wege der Donau hinab
nach Süden und Oſten laufen. Aber auch die Wege, die von allen
öſterreichiſchen Bundesländern aus ins Deutſche Reich führen,
ſind mit jedem Jahr feſter gebahnt und ſtärker begangen worden.
Die Wirtſchaftsfragen werden auch bei den Beſprechungen, die im
Zuſammenhang mit meinem Beſuch hier ſtattfinden, eine
beſon=
dere Rolle ſpielen. Denn
die wirtſchaftliche Not, in die die Staaten der Erde durch
die Weltwirtſchaftskriſe geſtürzt worden ſind, iſt groß und
brennend. Die Frage, wie ſie behoben werden kann, ſteht
unausgeſetzt vor den Führern der Nation. Die
verantwort=
lichen Männer in Oeſterreich und im Reich ſind gewillt,
die ſchwere Kriſe, unter deren Auswirkungen gerade auch
die Bewohner der beiden deutſchen Staaten leiden, ſoweit
es nur irgend geht, in gemeinſchaftlicher Arbeit zu
be=
kämpfen.
Aber mein Beſuch bezweckt nicht nur die Behandlung
wirtſchaft=
licher Fragen. Reiſen von Oeſterreich ins Reich und vom Reich
nach Oeſterreich bedürfen überhaupt nicht eines beſtimmten
An=
laſſes, nicht der beſonderen Begründung durch materielle
Ver=
handlungsgegenſtände. Die Deutſchen im Reich und die
Deut=
ſchen in Oeſterreich bilden, das hat eine tauſendjährige Geſchichte
bewieſen, eine Schickſalsgemeinſchaft. Unſere gemeinſchaftliche
Geſchichte, die Geſchichte der deutſchen Nation, kennt viele ſchwere
Zeiten.
Aber immer wieder ſind lichtvolle Perioden gefolgt. Wenn
das deutſche Volk aller Stämme brüderlich zuſammenſteht, dann
wird ihm eine Zukunft gewiß ſein, auf die es nach ſeinen
Lei=
ſtungen auf allen Gebieten menſchlicher Betätigung berechtigten
Anſpruch hat.
Brieden in Indien.
Einigung mit Gandhi über das Salzmonspel
Einſtellung der Ungehorſamkeitsbewegung.
London, 4. Mär
Zwiſchen Gandhi und dem britiſchen Finanzſachverſtänd
Sir Georges Schuſter iſt eine Einigung über die Frage des c
monopols zuſtande gekommen. Danach wird den in den Kü
gebieten wohnenden Indern geſtattet, Salz aus dem Meerw
zu gewinnen und zu verkaufen. Eigentum und Grundſtücke.
wegen Nichtzahlung von Steuern konfisziert wurden, ſollen u
gewiſſen Vorbehalten ihren Beſitzern zurückgegeben werden. H
mit iſt das ſchwerſte Hindernis für eine Einigung zwiſchen
Regierung und den indiſchen Nationaliſten aus dem Wege
räumt. Das Salzmonopol, das eine wichtige Einnahmequelle
indiſchen Regierung iſt, war von Gandhi mit dem bekanz
Marſch gegen die Regierungsſalzlager angegriffen worden.
erwartet, daß die Regierungseinnahmen zunächſt nicht
weſen=
geſchädigt werden, da die Regierung auch weiter den größten
des Salzes im Innern des Landes liefern dürfte.
Schließlich wird den Kongreßanhängern geſtattet,
„friedlichen” Boykott gegen engliſche Waren zu betreiben. U
friedlichem Boykott iſt nach Gandhis Auslegung eine Verhi
rung des Verkaufs engliſcher Waren zu verſtehen, wobei
e=
keiner Verletzung irgendeines indiſchen Geſetzes kommt.
Während Lord Irwin in dieſen drei Punkten nachgab,
zichtete Gandhi auf die Erfüllung ſeiner Forderung, eine Ur
ſuchung über angebliche Polizeiübergriffe gegen Kongreßanhä
durchführen zu laſſen.
Das zwiſchen Gandhi und Lord Irwin nach langwien
Verhandlungen abgeſchloſſene Einigungsabkommen iſt heute
mell unterzeichnet worden. Der Inhalt des Abkommens wird
Donnerstag nachmittag im Unterhaus in London und zur glei
Zeit in Indien veröffentlicht werden.
*
Die Nachricht von dem Zuſtandekommen einer Einigung
ſchen dem Vizekönig und Gandhi hat in ganz Indien größte
friedigung hervorgerufen. Der Feldzug der Gehorſay
verweigerung wird mit dem Friedensſch
automatiſch beendet ſein. Ein formeller Beſchluß
die Beendigung des Feldzuges wird vom Arbeitsausſchuß
Kongreſſes, der das Einigungsabkommen einſtimmig gutgehe
hat, gefaßt werden. — In Indien erwartet man allgemein
Wiederaufleben des Handels und der Wirtſchaft, die unter
dauernden Trauerſtreiks und Demonſtrationen des Kongr
ſtark gelitten haben.
Der Große Fasciſtenrak billigt das Slotiengbtog:
Rom, 4. Mä
Vor dem fasciſtiſchen Großen Rat hat Grandi einen Be
über das italieniſch=franzöſiſch=engliſche Flottenabkommen erſte
und der Marineminiſter hat die techniſchen Einzelheiten des
kommens erläutert. Muſſolini hat dann abſchließend die Be
tung des Abkommens zuſammengefaßt, worauf der Große
ciſtiſche Rat folgende Entſchließung annahm:
Der Große Fasciſtiſche Rat hat nach Anhörung der Ber
der Miniſter Grandi und Sirianni das italieniſch=
franzöſiſch=
liſche Abkommen für in jeder Hinſicht befriedigend erachtet
ſpricht Grandi und Sirianni und ihren Mitarbeitern das Lob
Der Große Fasciſtiſche Rat hat ſich außerdem mit der Läge
Partei befaßt und beſchloß, daß die Ernennung der neuen Pa
funktionäre und die Prüfung der eingeſchriebenen Mitglieder
ſchleunigt zu Ende zu führen iſt, daß die Aufnahme in die
tei bis zum 2. Oktober 1932, dem 10. Jahrestag der Fasciſtiſ
Revolution, völlig einzuſtellen iſt, und daß die Partei ſich
jeglicher Belaſtung journaliſtiſcher Art befreien ſoll. — Der
Beſchluß ſoll wahrſcheinlich heißen, daß die Partei keine eig
Zeitungen oder Redaktionsſtäbe unterhalten wird.
Die Sazierung der Reichsknappſchaft.
* Berlin, 4. März. (Priv.=Tel
Das Reichskabinett hat ſich in einer ſeiner letzten Sitzut
mit der Sanierung der Reichsknappſchaft befaßt. Die
Ausſp=
endete mit dem Beſchluß, zunächſt den Sozialausſchuß des
Re=
tages zu hören, welche Vorſchläge er für die Sanierung
Knappſchaft zu machen hat. Auf Grund dieſer Vorſchläge ſoll
Reichsregierung dann eine Novelle zum Knappſchaftsgeſetz
arbeiten, die wahrſcheinlich einen Reichszuſchuß von
gefähr 40 Millionen vorſehen wird.
Karl Biedermann,
ein Vorkämpfer deutſcher Eigheit.
Zur Erinnerung an ſeinen 30. Todestag (5. März).
Wie man auch über den politiſchen Wert und die hiſtoriſche
Bedeutung des Frankfurter Parlaments von 1848/49 heute
urtei=
len mag, eins ſteht feſt: Deutſchland hat eine Vertretung von Geiſt
und Bildung, von nationalem Kraftgefühl und
vaterlandsfreu=
diger Beredſamkeit, wie ſie in den Männern der Paulskirche
erſchien, weder vorher noch nachher geſehen. Auffallend ſtark war
der Gelehrtenſtand vertreten; unter deſſen Beſten aber ragte
da=
mals ſchon ein junger Leipziger Philologieprofeſſor, der
ſechsund=
dreißigjährige Karl Biedermann, hervor, der die im „
Wei=
denbuſch” tagende Erbkaiſerpartei gründen half und faſt
ununter=
brochen auch ihr Vorſitzender war. Er hatte ſchon in den Jahren
des Vormärz ſeine Eignung für dieſe politiſche Betätigung
er=
wieſen: ein geborener Kurſachſe, beſaß er die unerhörte Kühnheit,
in dieſem Lande des Preußenhaſſes, in ſeiner „Deutſchen
Monats=
ſchrift” (1842—45) und in der Fortſetzung derſelben unter dem
Titel „Unſere Gegenwart und Zukunft” (1846—48) für ein
Deutſchland unter Preußens Führung einzutreten. In einer
Flug=
ſchrift „Das deutſche Nationalleben” hatte er bereits 1841 das
Programm dieſer preußiſch=deutſchen Reichseinheit entworfen. Da
bezeichnet er, im Gegenſatz zur „philoſophiſchen Partei”, die unſere
„weltgeſchichtliche Miſſion” in der „Arbeit des philoſophiſchen
Ge=
dankens” erblickte, „Ausbau des politiſchen Organismus im
In=
nern und Erweiterung der äußeren Macht durch Kräftigung des
Unternehmungsgeiſtes im Volke” als die deutſche Aufgabe. Ein
deutſches Bürgertum wie das der Hanſe ſchwebt ihm vor, und
Ausbildung des Zollvereins nach der politiſchen Seite erſcheint
ihm als der ſicherſte Weg zu einem rein deutſchen Nationalſtaat
mit Preußen an der Spitze. Darum ruft er: „Hinweg mit dem
kosmopolitiſchen Liberalismus!‟ Darum erſcheinen ihm nicht die
Verfaſſungsfragen zwiſchen Regierung und Volk, nicht Freiheiten
und Rechte als das erſte Anliegen, ſondern vielmehr Erringung
von Einheit und Macht für das Vaterland: damit werde ſich alles
weitere finden. Biedermanns „Erinnerungen aus der
Pauls=
kirche” (1849) bezeugen ſeinen Anteil an der
Nationalverſamm=
lung und liefern zugleich eine treffende Charakteriſtik der
Partei=
beſtrebungen.
Nach dem Scheitern der in Frankfurt beſchloſſenen Verfaſſung
wirkte Biedermann erſt unter den „Gothaern” für ſeine politiſchen
Gedanken weiter und vertrat auch als Abgeordneter zur
ſächſi=
ſchen Zweiten Landtagskammer (1849—50) den Anſchluß an die
Unionspolitik Preußens.
Aber nicht dieſe Kämpfe koſteten den ſächſiſchen Profeſſor
Freiheit und Lebensſtellung, ſondern ein Artikel gegen den
napo=
leoniſchen Staatsſtreich vom 2. Dezember 1851 in ſeinen „
Deut=
ſchen Annalen”. Nach Verbüßung einer einmonatigen
Gefängnis=
ſtrafe mußte er 1855 auf ſein Lehramt verzichten. Nun folgten
die Jahre, in denen er ſich als Zeitungsleiter und
Tagesſchrift=
ſteller, an der „Weimariſchen Zeitung” und der Leipziger „
Deut=
ſchen Allgemeinen Zeitung”, als Herausgeber der „
Staaten=
geſchichte der neueſten Zeit”, Geſchichtsſchreiber und Verfaſſer
vaterländiſcher Dramen („Kaiſer Heinrich IV.”, „Kaiſer Otto
III.‟, „Der letzte, Bürgermeiſter von Straßburg”) bewährte, ohne
auf tätige Anteilnahme an den politiſchen Bewegungen zu
ver=
zichten. Seit 1865 wieder als Profeſſor in Leipzig angeſtellt,
ward er 1866 Vorſitzender der neugegründeten nationalliberalen
Partei in Sachſen, die er auch als Abgeordneter im ſächſiſchen
Parlament ſeit 1869 und im Deutſchen Reichstag von 1870 bis
1873 vertrat. Von ſeiner gewaltigen Arbeitskraft zeugen
zahl=
reiche Werke, von denen als das bedeutendſte die Kulturgeſchichte
von „Deutſchland im 18. Jahrhundert” (4 Bände) hervorgehoben
ſei; ſie gibt ein allſeitiges, farbenreiches Bild der materiellen,
politiſchen, ſozialen, geiſtigen, ſittlichen und religiöſen Zuſtände
unſeres Vaterlandes in der genannten Zeit. Aber auch
Bieder=
manns zum Teil ſelbſtbiographiſchen Werke, wie „Mein Leben
und ein Stück Zeitgeſchichte 1812—1886‟, „Fünfzig Jahre im Dienſt
des nationalen Gedankens” u. a. haben mehr als Zeitwert. Daß
er regen Geiſtes auch den neueſten Zeitbewegungen bis an das
Ende ſeines Lebens folgte, beweiſen die im Jahr vor ſeinem Tode
erſchienenen „Vorleſungen über Sozialismus und Sozialpolitik”.
Der nationale Gedanke, der ſeinem Jugendſtreben vorangeleuchtet
hatte, blieb auch Ziel und Leitſtern ſeines Alters. So ſtarb er
am 5. März 1901, ein faſt Neunundachtzigjähriger, der ſich nicht
überlebt hatte, ſondern als echter Idealiſt nach Unendlichem ſtrebte.
Dr. Karl Berger.
Kunf. Wiſſenſchaft und Leben.
Erſatzwahlen zum Orden Pour le Mérite. Zum
Erſatz der im vorigen Jahre verſtorbenen Ordensritter haben
Neuwah=
len ſtattgefunden. An Stelle von Adolf von Harnack wurde gewählt der
Geheime Regierungsrar Prof. Dr. Wilhelm Schulze in Berlin, an
Stelle von Eduard Meher der Geheime Regierungsrat Prof. Dr.
Theodor Wiegand in Berlin, an Stelle von Theodor Nöldeke der
Ge=
heimrat Prof. Dr. Enno Littmann in Tübingen.
Leipzig: Der ordentliche Profeſſor der ſpeziellen Pathologie und
Therapie und Direkto; der Mediziniſchen Boliklinik Dr. med. Herhert
Aßmanu hat den an ihn ergangenen Nuf ail die Uiniverſität Kün:3 angenommen. — Der a.o. Profeſſor füs Chemie, Dr. phil. Carl
Schall vollendete am 24. Februar ſein 75. Lebensjahr,
* Aus Stanlfattet Th2gkert.
I.
Goethe.
Alſo: es gibt noch Goethe, und er verſteht es, noch
der Bühne zu wirken!
Zu Feier des 200. Geburtstages der Frau Rat brachte
Frankfurter Schauſpielhaus unter der Leitung
Dr. Alwin Kronacher eine neue Inſzenierung des „Clavig
Im Strudel widerſprechender Gefühle hatte Goethe die H0
lung entworfen. Schon feſſelte ihn das Mariage=Spiel
Anna Sibtlla Münch, noch aber brannte der Abſchied
Friederike Brion im Herzen. Mit dem Temperament ſei
25 Jahre packte er das Memoire des Beaumarchais an und
gegen Leidenſchaft, Neigung und äußere Bedrängnis den V
verſtand wirken, um die Tragödie zu begründen.
Pauſenlos ließ Dr. Kronacher den Strudel der Geſ
vorüberziehen, feſſelte und erſchütterte durch den harmoniſt
ſammengeſchloſſenen Fluß der Handlung.
Im Clavigo ſah Goethe einen unbeſtimmten, halb ſeoße
halb kleinen Menſchen, ein Pendant zu Weißlingen.
Jungbauer war anfangs zu herb, zu trocken, fand ſich
dann in die Sprache des Herzens, die aus Clavigo klingen .
Erſchütternd wußte Kitty Stengel als Marie Be
marchais Liebe zu empfinden und um ihrer Liebe willen
ſterben. Biberti, Rewalt, Luiſe Glau und Franz Schnel
ſchloſſen den Rahmen der eindrucksvollen Darſtellung.
II.
Die Neger.
Andere Töne klingen in dem weiten Bau des Schumal
Theaters.
Das Neger=Theater von New York jazzt eine tolle Neg
Revue in acht Bildern herunter. 45 männliche und weibt
junge und alte Neger in ſämtlichen Schattierungen vom
europäiſchen Weiß über braun bis zum dunkelſten Schwarz
Eine Negerkapelle, die mit den raffinierteſten Jazz=In)
menten der Handlung den Rhythmus gibt! Der Handlu
Ihre Einzelheiten verſteht man kaum, aber man ſiehl
Bilder, die in der Baumwollplantage in Louiſiana begi”
und in dem Haarlem New Yorks mit Neger=Theater
Neger=Kabarett enden.
Was den Szenen den Reiz gibt, iſt der Rhythmus
Muſik und der Rhythmus des Tanzes, der ſie durchzieht. Ei
Tanzes, der mit allen Gliedern, dem Bauch nicht zum ger!
ſten, arbeitet; eine Rundfunk=Morgen=Gymnaſtik ſondergleick
Doch der Tanz wird zur Kunſt, wenn er ſo vollendet ausgef!
wird, wie es einige männliche Tänzer vollbringen; ver 4.
Louis Douglas in dem famoſen Treppenſtepp!
Nummer 64
Donnerstag, den 5. März 1931
Seite 3
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Etatberatung im Finanzausſchaß
Die Kreisreform bleibt ausgeſekzt. — Die Regierungsparkeien enidecken Bedenken.
Aufhebung der Provinzialverwalkung abgelehnk.
hältnismäßig wenig koſteten, Erſparniſſe einträten, da
nament=
lich in Oberheſſen durch die Wirtſchaftsverwaltung andere
Für Heſſen
Organiſationen oder Zweckverbände notwendig würden.
Der demokratiſche Redner wies darauf hin, daß für
Enngt Wemtange seidſtgerwbälnng, Verwaltungsreform, inbeſondere für Aufhebung von Kreiſen,
ſtets diejenigen einträten, die davon nicht betroffen würden.
Eine Beſeitigung der Provinzialverwaltung bringe vermehrte
erklärt der Reichsſparkommifſar.
Ausgaben.
*
* Der Finanzausſchuß des Landtages ſetzte geſtern die
Etat=
tung bei Kapitel 31, Provinzialdirektionen und Kreisämter,
Die Einnahmen betragen 8000 RM., die Ausgaben
nicht uᛋ 7 059 RM. Während es im Vorjahre einen erbitterten Kampf
Die Vorbemerkung gab, die die Regierung ermächtigte,
ver=
dene Kreiſe aufzuheben oder die Kreisgrenzen zu verän=
„erklärt die Regierung in dieſem Jahr
Die außergewöhnliche Zuſpitzung der Wirtſchaftskriſe und
8 eine V je damit verbundene ſchwere finanzielle Bedrängnis der
jemeinden läßt es jedoch nicht angebracht erſcheinen, eine
kommt. a tief einſchneidende Maßnahme, wie es die Aufhebung
on Kreisämtern bedeuten würde, gerade in dieſem
Zeit=
punkt durchzuführen.”
Nongreßan. Zu dem Kapitel lag ein Zentrumsantrag vor, die
Grenz=
hung der Kreiſe unter dem Geſichtspunkt der
verän=
n Verkehrsverhältniſſe nachzuprüfen und eine
ent=
hende Vorlage dem Landtag zu unterbreiten. Ein
ſozial=
okratiſcher Antrag wünſcht Einwirkung der Regierung auf
Körperſchaften des öffentlichen Rechtes, daß für die
Dienſt=
angen nicht ſtaatliche Bcamte, ſondern möglichſt erwerbs=
iſten begntragen Aufhebung der Provinzialdirektionen.
In der Ausſprache über die Verwaltungsreform gab der
reter der Deutſchen Volkspartei der
Genug=
ug Ausdruck, daß die Regierung und auch die
gierungsparteien die von der DVP. von
An=
g an zum Ausdruck gebrachten ſchweren
Be=
ken gegen die geplante Aufhebung von
isämtern jetzt anerkennen und von dem Plan.
ſtand nehmen. Die Beunruhigung der Bevölkerung
9. die geplante Maßnahme iſt begründet, da ja finanzielle
arniſſe kaum zu erzielen ſind. Nicht zu überſehen ſeien die
cekten Belaſtungen der Bevölkerung. Was die
Verwaltungs=
im angehe, ſo könne man die heſſiſche innere Organiſation
zut bezeichnen, doch habe man an der Stufung Provinz und
s mancherlei auszuſetzen. Die DVP. wehre ſich mit aller
tſchiedenheit gegen die Tendenz, die
Auf=
en der Kreiſe zu beſchneiden und auszuhöh=
und dafür die Provinzen auszubauen. Er
ange im Gegenteil eine Stärkung der Kreiſe durch
Erwei=
ig ihrer Kompetenzen. Die Provinzialverwaltung,
n Namen ja keine Rolle ſpiele, könne man etwa als
Zweck=
band der Kreiſe behalten, ohne daß dadurch ein zu
lender Selbſtverwaltungskörper notwendig ſei. Dieſen
adpunkt habe er bei allen einſchlägigen Geſetzen der letzten
„— vertreten. Den Landbundantrag, die Provinzialver=
Ctung aufzuheben, halte er im jetzigen
Zeit=
iktfür zuweitgehend, da erſt die Aufgaben der
Pro=
en geändert werden müßten.
Der Landbund beantragte weiter, die Ausgaben bei den
Sverwaltungen zu ſenken durch Perſonalverminderung und
liche Lokalverwaltungsſtellen den Kreisämtern zu
unter=
r. Der Landbund lehne eine Aufhebung von
Kreis=
ern ab.
Das Zentrum erklärte, die Frage der Aufhebung
Kreisämtern ſei noch nicht ſpruchreif und die
kerung möge in einer Denkſchrift das Problem behan=
und Vorſchläge machen. Die Vergütungen, die von den
oſtverwaltungskörpern der Kreiſe vielfach an ſtaatliche Be=
2 für Nebenarbeit gezahlt würden, ſollten in ihrer Höhe
Deſtens begrenzt werden.
Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde gewarnt,
2 genaue Ueberlegung an die Aufhebung der
Pro=
zen heranzugehen, die wichtige Aufgaben zu erfüllen hätten.
Uebertragung der Straßenverwaltung an die Provinz
be=
e organiſatoriſch und ſachlich einen Fortſchritt.
Zweifel=
ſei, ob durch die Auflöſung der Provinzen, die nur ver=
Der Vertreter der Volksrechtpartei ſchloß ſich bezüglich der
Kreisreform dem Zentrumsſprecher an.
Innenminiſter Leuſchner
wies darauf hin, daß die Verwaltungsreform ſich nicht in der
Kreisneueinteilung und der Umorganiſation der inneren
Ver=
waltung erſchöpfe, ſie umfaſſe vielmehr das Gebiet der geſamten
ſtaatlichen Verwaltung. Hier ſeien gerade in den letzten Jahren
wichtige Maßnahmen durchgeführt worden und andere in
An=
griff genommen. Er erinnerte an die Umorganiſation der
Bauverwaltung, die Uebertragung der Straßenverwaltung an
die Provinzen, die Verminderung der Zahl der Forſtämter, die
in Ausſicht genommene Zuſammenlegung von
Vermeſſungs=
ämtern und Feldbereinigungsämtern uſw. Zur
Verwaltungs=
reform gehöre auch die Reform der Verwaltungsgeſetze, die zum
Teil durchgeführt ſei und mit der Gemeindeordnung nun zu
einem vorläufigen Abſchluß gebracht werde.
Das Syſtem der Verwaltungsorganiſation in
nur zwei Stufen ſei auch nach Anſicht des
Reichs=
ſparkommiſſars durchaus zweckmäßig und
ent=
ſpreche nach deſſen Auffaſſung den
Bedürf=
niſſen, die auch vom geſamtdeutſchen
Stand=
punkt für die mittleren Länder als vorbild!i
anerkannt werden müſſen. Ebenſo habe der
Reichs=
ſparkommiſſar auch ausdrücklich betont, daß die heſſiſche innere
Verwaltung im Kreiſe der verſchiedenen Verwaltungszweige
organiſatoriſch an der Spitze ſtehe. Die Anträge auf
Beſeiti=
gung der Provinzialdirektionen bitte er abzulehnen. Die
Be=
deutung und die Stellung dieſer Behörden im Rahmen des
Ge=
ſamtaufbaus der Verwaltung ſei nicht richtig geſehen. Die
Er=
ſparniſſe, die durch den Wegfall der Provinzialdirektionen
er=
zielt werden könnten, ſchätze er für den Staat auf 30000 RM.
Was die Einſparungen bei den Lokalſtellen angeht, ſo feien
dieſe nur bei einer Verminderung der Zahl der Kreisämter
möglich. Er ſtehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die
Kreisneueinteilung möglich und notwendig
ſei, und daß jede Grenzregulierung mit Naturnotwendigkeit zu
dem Wegfall von Kreiſen führen müſſe. Die Vorbereitungen,
die er für die Neueinteilung der Kreiſe getroffen habe, ſeien
von ihm nur ſchweren Herzens unterbrochen worden; er erkenne
jedoch an, daß die außergewöhnliche Zuſpitzung der
Wirtſchafts=
kriſe und die damit verbundene ſchwere finanzielle Bedrängnis
der Gemeinden, wie auch
die ſchweren Spannungen in der Bevölkerung es nicht
angebracht erſcheinen ließen, eine ſo tief einſchneidende
Maßnahme wie die Aufhebung von Kreiſen gerade in
dieſem Augenblick durchzuführen.
Der Perſonalbeſtand der Kreisämter ſei trotz der erheblichen
Arbeitsvermehrung in allen Zweigen der Verwaltung
gegen=
über 1914 nur unweſentlich geſtiegen, die Zahl der höheren
Beamten ſei überhaupt nicht vermehrt.
Die Nebenvergütungen, die insbeſondere von
Kreiſen an ſtaatliche Beamte gezahlt werden, ſeien durch die
Organe der Selbſtverwaltung bewilligt, deren Sache es
zu=
nächſt ſein müſſe, hier eine Prüfung eintreten zu laſſen. Im
übrigen dürfe auch nicht verkannt werden, daß bei der
gemein=
ſamen Erledigung von Staats= und Selbſtverwaltungsaufgaben
bei den Kreisämtern die Beauftragung von Staatsbeamten mit
Selbſtverwaltungsarbeiten und umgekehrt gelegentlich
notwen=
dig ſei. Es ſei nur die Frage, ob in ſolchen Fällen eine
be=
ſondere Bezahlung am Pkatze ſei.
In der Abſtimmung
werden die „Sparprogramme” des Landbundes, der
Deutſch=
nationalen und Nationalſozialiſten, ſoweit ſie die Kreis= und
Provinzialverwaltung betreffen, abgelehnt. Der
Landbund=
antrag, die Provinzialverwaltungen aufzuheben und die
Auf=
gaben der Kreis= und Provinzialverwaltung mehr den unteren
Zum 100. Geburkskag
Zriedrich von Bodelſchwinghs
geboren 6. März 1831.
Dem Organiſator und Wohltäter.
Den Unglücklichen, die ſich infolge körperlicher oder ſeeliſcher
nkheit im Leben nicht zurecht finden können, werden alle
mherzigen Menſchen Teilnahme und Mitleid
entgegen=
rgen, aber nur wenigen iſt es gegeben, dieſen von einem
iſchen Geſchick ſchwer belaſteten Menſchen auch wirklich
e und Erleichterung zu bringen. Der Einzelne kann
ver=
en, nach beſten Kräften durch Almoſen zur Milderung der
beizutragen, aber er kann nie wiſſen, ob ſolche
Unter=
ungen wirklich ihren Zweck erfüllen oder lediglich zur
Be=
digung eines vorübergehenden, nicht immer notwendigen
Be=
niſſes berwendet werden. Der Staat ſucht zwar heute durch
rniſatoriſche Maßnahmen einzugreifen, aber in erſter Linie
er doch vor Allem für die Erhaltung der geſunden
Volks=
t zu ſorgen und kann in der Fürſorge für die zum
Lebens=
pf Untauglichen nur beſcheidene Kräfte einſetzen. Der Arzt,
heilen und helfen möchte, muß mit Bedauern eingeſtehen,
trotz all der gewaltigen Fortſchritte der Heilkunde
zahl=
n Menſchen nicht geholfen werden kann. Es gibt zahlreiche
eilbare Kraukheiten, die zwar das Leben nicht unmittelbar
tören, aber doch die Leiſtungsfähigkeit außerordentlich her=
*tzen und die Zuſammenarbeit mit geſunden Volksgenoſſen
Zweren. So blieben zahlloſe Unglückliche, lebensuntüchtige
liſchen auf ſich ſelbſt oder die Hilfe ihrer Angehörigen
an=
ieſen, und ihr Leiden wurde durch ihre ſchwierige ſoziale
Ulung und die wirtſchaftliche Not noch erheblich erſchwert.
Da trat in den ſiebziger Jahren des vergangenen
Jahr=
derts in Deutſchland ein Mann auf, der nicht nur ein war=
Herz und heißes Mitleid in ſeiner Bruſt trug, ſondern
) über den praktiſchen Blick, das vielſeitige Wiſſen und die
ene Fähigkeit verfügte, aus tiefem religiöſen Empfinden
aus all ſein Können, ſeine Erfahrung, ſeine Talente, die
ift ſeines Wollens und das Feuer ſeiner Seele für eine
e einzuſetzen. Der ſchlichte Landgeiſtliche Friedrich von
Bodel=
dingh hatte ſchon lange gefühlt, wie man den Kranken und
wachen helfen könnte, als ihm aber praktiſch Gelegenheit
eben wurde, ſeine Ideen in die Tat umzuſetzen, da fand er
klich ganz neue Wege, die zu Zielen führten, die ein
an=
er für phantaſtiſch und unerreichbar gehalten hätte.
Friedrich von Bodelſchwingh ſtammte aus einem alten
Adels=
clecht, aus dem ſchon manche Führernatur hervorgegangen
war. Sein Vater war Oberpräſident der Rheinprovinz und
ſpäter preußiſcher Finanzminiſter. Nach beendeter
Gymnaſial=
zeit wandte ſich Friedrich von Bodelſchwingh zuerſt dem Studium
der Naturwiſſenſchaften zu, wurde dann aber Eleve auf einem
Gut und hielt ſeine praktiſche Lehrzeit wacker durch. Während
ſeiner Militärdienſtzeit erkrankte er ſchwer, und in der langen
Rekonvaleſzenz ſcheint eine Art innere Wandlung mit ihm vor=
gegangen zu ſein. Er gab ſeinen landwirtſchaftlichen Beruf auf
und entſchloß ſich, Geiſtlicher zu werden und ſich dem
Miſſions=
dienſt zuzuwenden. Sein Weg führte ihn aber nicht in ferne
Länder, ſondern zunächſt nach Paris, wo damals eine große
deutſche Kolonie beſtand. Unter den dort anſäſſigen Deutſchen
gab es viel Elend und Not. Der junge Bodelſchwingh nahm
ſich mit beſonderem Eifer der Kinder an und begann ſchon
da=
mals Organiſationen zu ſchaffen, um den Notleidenden und
Kranken praktiſche Hilfe zukommen zu laſſen. Als Pfarrer in
Dellwig a. d. Ruhr fand er weitere Gelegenheit, ſeine
ſeel=
ſorgeriſche und menſchenfreundliche Arbeit fortzuſetzen. Damals
ereilte ihn ein furchtbarer Schickſalsſchlag. Vier ſeiner Kinder
ſtarben innerhalb weniger Tage an einer anſteckenden
Kinder=
krankheit. Zwei Jahre nach dieſer ſchweren Prüfung übernahm
er die Leitung eines kleinen Heims für Epileptiſche in Bethel
bei Bielefeld, und hier baute er nun aus kleinen Anfängen das
große Werk auf, das ihn zum Bahnbrecher auf dem Gebiete der
charitativen Fürſorge machte.
Verwaltungsorganen zu übertragen, wurde der Regierung als
Material überwieſen. Gleichzeitig wird die Regierung erſucht,
bezüglich der Unterſtellung der Kreisgeſundheits= und
Kreisveterinärbehörden unter die Kreisämter
Vor=
ſchläge zu unterbreiten. Die beantragte Einführung der
polizeilſichen Strafverfügung wird
einſtim=
mig genehmigt.
Der Ausſchuß begann noch die Beratung des Kapitel 33,
Po=
lizei und Gendarmerie, mit 6263 735 RM. Einnahmen
und 12 174620 RM. Ausgaben, Heſſen hat alſo etwa 6 Mill.
für die Polizei zuzuſchießen.
Von Zentrumsſeite wurden zahlreiche Einzelwünſche
vor=
gebracht. Die Ausſprache wird heute fortgeſetzt.
Die Roggenſkükung.
Ehrenerklärung des Reichsernährungsminiſters
Schiele für die G.-J.-K.
* Berlin, 4. März.
(Priv.=Tel.)
Wie wir hören, hat der Abg. Stubbendorf (Dntl.) geſtern im
Unterſuchungsausſchuß für die Roggenſtützung die durch die Preſſe
gegangenen ſchweren Vorwürfe gegen die Getreide=Induſtrie=
Kommiſſion A.G. wegen angeblicher Bilanzverſchiebungen und im
Zuſammenhang damit gegen den Präſidenten, der Preußenkaſſe,
Klepper, erhoben. Die Behauptungen des deutſchnationalen
Ab=
geordneten Stubbendorf haben, wie nicht anders zu erwarten war,
in politiſchen Kreiſen allgemeines Aufſehen erregt. Im erſten
Augenblick glaubte man im Reichstag daran, daß es, wie
Stubben=
dorf angekündigt hatte, zu einem Senſationsprozeß erſter Ordnung
kommen würde. Am Mittwoch hat ſich aber herausgeſtellt, daß der
Abgeordnete die Materie doch nicht ſo beherrſcht hat, wie das aus
dem geſtrigen Ausſchußbericht zu entnehmen war. Von zuſtändiger
Seite hören wir, daß alles das, was er vorgetragen hat, längſt
bekannt ſein ſoll, und daß die Bilanzen, die er als gefälſcht
bezeichnet hat, durchaus einwandfrei wären. Herr
Stubbendorf iſt auch in der Zwiſchenzeit von dem
Aus=
druck Bilanzfälſchung wieder abgerückt. Er gibt
alſo zu, daß er ſich in dieſem Punkt mindeſtens eine
Uebertrei=
bung hat zuſchulden kommen laſſen. Die Deutſche
Mühlenvereini=
gung, die durch die Anklagen am ſchwerſten betroffen iſt, iſt
gegenwärtig damit beſchäftigt, das von Stubbendorf vorgetragene
Material zuſammenzuſtellen und zu widerlegen. Sie will dem
Roggen=Ausſchuß eine längere Erklärung zugehen laſſen, die in der
Freitagsſitzung des Ausſchuſſes zur Verleſung kommen ſoll. Auch
die Vorwürfe Stubbendorfs gegen den Präſidenten der
Preußen=
kaſſe, Dr. Klepper, ſtellen ſich als haltlos heraus. Die durch
nichts begründeten Vorwürfe haben auch den
Reichsernährungs=
miniſter Schiele zur Ehrenerklärung in der Mittwochsſitzung des
Roggenſtützungs=Unterſuchungsausſchuſſes veranlaßt. Es heißt
darin:
„Die Getreideinduſtrie= und Kommiſſions=
A.G. hat die ihr im Zuſammenhang mit der
Rog=
genſtützung übertragenen Aufgaben, deren
ſteigen=
der Umfang eine bedeutende organiſatoriſche und kaufmänniſche
Leiſtung erfordert, ſoweit ich es beurteilen kann, nach beſten
Kräften und mit geſchäftsmänniſchem Geſchick
durchgeführt. Die Bedingungen, zu denen ſie die
in großem Umfang erforderlichen Kredite bei ihrem
Bankkon=
ſortium erwirkte und der Deutſchen
Getreide=
handelsgeſellſchaft zur Verfügung ſtellte, kann
ich nur als kulant und angemeſſen bezeichnen.”
Annahme des neuen bayeriſchen Wahlgeſeßzes
im Landtag.
München, 4. März.
In der Abſtimmung über das neue bayeriſche Wahlgeſetz
wurde der Ausſchußbeſchluß auf Erhöhung des Wahlalters vom
20. auf das 21. Lebensjahr mit den Stimmen der Bayeriſchen
Volkspartei, der Deutſchnationalen und des Bauernbundes nur in
einfacher Mehrheit angenommen, gilt alſo als abgelehnt. Ein
kommuniſtiſcher Antrag, das Wahlalter auf das 18. Lebensjahr
herabzuſetzen, wurde gleichfalls abgelehnt. Nach Ablehnung
deutſch=
nationaler und kommuniſtiſcher Abänderungsanträge wurde in
namentlicher Abſtimmung der Geſetzentwurf, mit 101 Stimmen
der Bayeriſchen Volkspartei, des Bauernbundes, der
Sozial=
demokraten und der Nationalſozialiſten gegen 13 Stimmen der
Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei und der
Kommuni=
ſten angenommen.
Aus dem kleinen Heim wurde eine Stadt, in der heute über
fünftauſend Epileptiker und Hilfsbedürftige aller Art leben und
wirken. Das eben war das Große, Bodelſchwingh gab ſeinen
Kranken nicht nur Obdach und Nahrung, ſondern auch
Beſchäfti=
gung und damit einen neuen Lebensinhalt. In den zahlreichen
neu geſchaffenen Werkſtätten, in Gärtnereien und
landwirtſchaft=
lichen Betrieben fanden alle Pflegebefohlenen Arbeit, die ihren
Keräften und ihrer Leiſtungsfähigkeit angepaßt war. In Bethel
lebten die Epileptiker als Gleiche unter Gleichen, als
Schickſals=
genoſſen. Die unvermeidlichen Anfälle wurden nicht mehr als
beſchämend und bedrückend empfunden, denn hier kannten alle
die Krankheit. So wurde das Gefühl der Minderwertigkeit von
dieſen Kranken genommen. Auch die Gemütskranken und andere
vom Schickſal Betroffene, die ſich in Bethel ſammelten, ertrugen
in dieſer Umgebung ihr Schicklal leichter und freier.
Anderen Kranken, vor allem aſozialen Elementen, ſuchte
Bodelſchwingh ein Helfer und väterlicher Freund zu ſein. Er
gründete Heime und Kolonie für Landſtreicher und verwahrloſte
Jugendliche, verſtand es, durch ſeine unendliche Güte viele
dieſer einer Erziehung und Beeinfluſſung ſchwer zugänglichen
Menſchen an ſich zu feſſeln und an die Arbeit zu bringen. Wie
ihm dies gelang und auf welchen Wegen die Mittel zu dieſen
großzügigen Einrichtungen beſchafft wurden, das ſchildert in
anſchaulicher Form ein Büchlein „Friedrich von Bodelſchwingh,
1831—1910. Ein Blick in ſein Leben”, das von ſeinem Sohn
verfaßt wurde. Dieſer führt heute das Lebenswerk des Vaters
in deſſen Sinne weiter.
Was Bodelſchwingh ſchuf, wurde zum Vorbild für die heute
beſtehende weitverzweigte öffentliche Fürſorge. Seine
Schöpfun=
gen, die als eine Art rationaliſierte private Wohltätigkeit
be=
zeichnet werden könnten, ſind aber auch heute noch unentbehrlich.
Vater Bodelſchwingh iſt außerdem der eigentliche Begründer
der Arbeitertherapie, die heute in vielen Heilanſtalten für Sieche
und Gemütskranke eingeführt und nach mediziniſchen
Grund=
ſätzen ausgebaut worden iſt. Sie ſtellt eines der wenigen,
wirk=
lich wirkſamen Heilmittel dar, das dieſen Kranken wenn auch
nicht völlige Befreiung von ihren Leiden, ſo doch Anpaſſung
an das Leben bringt.
Dr. Georg Kaufmann.
— Ein Luckner=Buch für 2,85 Mark. Graf Luckner, der deutſche
See=
held, weilt noch immer in den Vereinigten Staaten, da ihn die
Ameri=
kaner, nachdem er einmal ihre Herzen gewonnen hat, nicht mehr
los=
laſſen wollen. In Deutſchland vermißt man ſeine von unverwüſtlicher
Zuverſicht getragenen Vorträge. Der Verlag Koehler u. Amelang in
Leipzig bringt deshalb in einer Reihe billiger, anerkannt guter Werke,
eine ungekürzte, unveränderte Volksausgabe ſeines jüngſten Buches „
See=
teuſel erobert Amerika” zum Preis von nur 2,85 Mark heraus und gibt
ſomit, der Not der Zeit Rechnung tragend, jedem Gelegenheit, ſich an
den Worten und Taten des „Seeteufels” zu begeiſtern. Ein preiswertes
und doch prachtiges Geſchenk für unſere Jugend.
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Seite 4
Die handelspglitiſche Bedeukung
der Leinziger Reſſe.
Die Liplomaten orienkieren ſich.
Zum Beſuch der Frühjahrsmeſſe ſind zahlreiche Mitglieder
des Berliner Diplomatiſchen Korps in Leipzig eingetroffen,
darunter der türkiſche, der amerikaniſche und der ruſſiſche
Bot=
ſchafter, ferner die Geſandten von Norwegen, Litauen,
Däne=
mark, Venezuela, Argentinien, Salvador, Peru, Afghaniſtan und
Perſien ſowie der Geſchäftsträger von Finnland. Auch
Staats=
ſekretär v. Bülow iſt anweſend.
Nach der Begrüßung gab der Vorſitzende des Direktoriums
des Leipziger Meſſeamtes, Dr. Köhler, einen Ueberblick über die
Entwicklung der Leipziger Meſſe bis zu ihrer heutigen
Beden=
tung als internationaler Markt und Hauptausfuhrmarkt
Deutſch=
lands. Auf der letzten Frühjahrsmeſſe zählte man rund 1200
ausländiſche Ausſteller und die Zahl der ausländiſchen
Ein=
käufer belief ſich auf 32 420. Als Ausſteller ſind dieſes Jahr
etwa 30 Länder vertreten. Dieſe Länder ſtellen in erſter Linie
Fertigfabrikate, aber auch Rohſtoffe aus, und zwar nicht nur
zum Verkauf nach Deutſchland, ſondern nach der ganzen Welt.
Die Grundlagen des Meſſeverkehrs ſind die handelspolitiſchen
Beziehungen, insbeſondere die Handelsverträge zwiſchen den
be=
teiligten Ländern. Für das deutſche Geſchäft iſt in den letzten
Jahren die Ausfuhr von Fertigwaren immer mehr in den
Vordergrund getreten und im Verhältnis zur Geſamtausfuhr
geſtiegen. Die Geſamtausfuhr allerdings iſt
zurück=
gegangen, und zwar insbeſondere nach den Ländern, aus
Donnerstag, den 5. März 1931
denen Deutſchland Rohſtoffe bezieht. Deutſchland kann
auf die Dauer Reparationen nur zahlen, wenn
die anderen Länder, insbeſondere die
Rohſtofſ=
länder, ihm ſeine Fertigwaren abkaufen, ſonſt
bleibt Deutſchland nur eine Droſſelung der
Einfuhr übrig.
Nach der Rede Dr. Köhlers dankte der türkiſche Botſchafter
Kemal Eddin Sami Paſcha für die Einladung des Diplomatiſchen
Korps und erwiderte etwa folgendes:
Es iſt die Pflicht aller denkenden Menſchen,
die Welt von den durch den Krieg
hervorgeru=
fenen Erſchütterungen zu befreien. Es iſt der
aufrichtige Wunſch aller, die das wahre Glück der Menſchheit
erſtreben, daß den ſeit einigen Jahren gemachten Bemühungen
um den Frieden ein voller Erfolg beſchieden ſein möge. Die
Kräftigung der internationalen Wirtſchaftsbeziehungen, die
Ver=
bindung der Völker durch geiſtige und gemeinſchaftliche
wirt=
ſchaftliche Intereſſen ſind die ſtärkſten Mittel, die die Nationen
einander näherbringen und die der Feſtigung des Friedens
dienen. Die hohen Dienſte der regelmäßig ſtattfindenden
Leip=
ziger Meſſe um dieſes höhere Ziel verdienen hierbei mit Dank
erwähnt zu werden. Nach meiner perfönlichen Ueberzeugung
ſind die Beziehungen der Völker zueinander viel
aufrichtiger und erfolgreicher als die der
Staaten uintereinander. Internationale Meſſen und
Ausſtellungen fördern die direkte Fühlungnahme der Völker.
Aus dieſem Grunde bewundere er auch die Leipziger Meſſe,
deren Gründer und Förderer er beglückwünſche. Zum Schluß
erklärte der Botſchafter: „Ich wünſche dem deutſchen Volke Glück
und Gedeihen, dem deutſchen Volke, das alle Phaſen des
Schick=
ſals erlebt und die ſchwerſten Schickſalsſchläge durch unermüdliche
Arbeit und angeborene Ordnungsliebe überwunden hat.”
Nummer 64
Eine Anſprache des rufſiſchen Botſchafters.
Bei einem zu Ehren der diplomatiſchen Gäſte der Leipziger
Meſſe gegebenen Frühſtück ſprach nach dem Oberbürgermeiſter von
Leipzig der ruſſiſche Botſchafter in Berlin. Er führte u. a. aus;
Deutſchland iſt ein Land der fortgeſchrittenen Technik.
Erfindun=
gen und techniſche Verbeſſerungen haben in Deutſchland ihre
Heimſtätte gefunden. Die Induſtrie der Sowjetunion iſt ſeit
jeher mit der Induſtrie Deutſchlands verbunden. Die
Induſtria=
liſierung unſeres Landes wird zum größten Teil mit deutſcher
Ausrüſtung und deutſchen Maſchinen, ſowie durch Hinzuziehung
deutſcher techniſcher Hilfe durchgeführt. Der gegenwärtige Be.
ſuch der Führer der deutſchen Induſtrie in Moskau iſt ein wichti
ger Faktor, der die Bemühungen beider Länder veranſchaulicht
auch in Zukunft ihre wechſelſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen
be=
deutend zu erweitern.
Bor neuen Handelsverkragsverhandlungen.
* Berlin, 4. März. (Priv.=Tel.)
Die Engländer haben uns vor kurzem eine Zoll=Wunſchliſte
überreicht über die Erzeugniſſe, auf die ſie beſonderen Wert legen
Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat die Liſte durchgeprüft und
iſt mit der Aufſtellung einer Gegenliſte befaßt, ſo daß die
Unter=
handlungen mit England wahrſcheinlich ſchon in abſehbarer Zeit
beginnen. In den nächſten Tagen werden auch in Wien Ver,
handlungen mit Rumänien und Ungarn
aufgenom=
men. Bei beiden Kontrahenten werden die Agrarprodukte im
Vordergrund des Kampfes ſtehen, ſo daß die Verhandlungen recht
langwierig werden dürften.
Todes=Anzeige.
Nach kurzem Leiden verſchied heute Nacht meine liebe
Frau, unſere herzensgute Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Margarethe Belzner
geb. Wolf
im Alter von 56 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ludwig Belzner.
Darmſtadt, den 3. März 1931.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 6. März 1931
um ½12 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Hiermit die ſchmerzliche Nachricht,
daß es Goit dem Allmächtigen
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jallen hat, meinen lieben Gatten,
unſeren treuſorgenden Vater,
Schwiegervater, Gloßvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Palentin Kochr.
Gaſtwirt „Zum Rheiniſchen Hof”.
geſtern nachmittag 4 Uhr unerwartet,
nach einem arbeitsreichen Leben,
infolge eines Schlaganfalles. im
64. Lebensjahre zu ſich abzurufen.
Die trauernd Hinterbliebenen.
pfungſtadt, den 4. März 1931.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 6. März, nachmittags 2½ Uhr,
vom Trauerhauſe, Rheinſtraße,
aus ſtatt.
Einſegnung 10 Miunten zuvor.
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mich, die Behandlung weiter zu führe
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Menſch behauptet heute, daß ich w
eine Frau von 40 oder 45 ausſehe. Me
Teint iſt klar und wunderbar, ein wen
roſig, und ich habe kaum den Sche
einer Falte. Es iſt fabelhaft. Wei
man hiernach urteilt, und wenn al
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keine alten Großmütter mehr.”
Bemerkung: Die Schreiberin d
obigen Zeilen möchte ihren Namen nie
veröffentlicht haben, aber der Bri
kann im Original eingeſehen werde
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Nummer 64
Donnerstag, den 5. März 1931
Scite 5
ſehen
üngte
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 5. März 1931.
Der Polizeibericht meldet:
Ladeneinbrecher entwickeln geſteigerte Tätigkeit.
100 Reichsmark Belohnung.
In Darmſtadt wurden in den letzten Wochen in
Lebensmit=
ger und Läden eine Reihe Einbruchsdiebſtähle verübt. Im
elnen wird folgendes gemeldet:
1. Einbruchsdiebſtahl in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember
(Heiliger Abend) in der Verteilungsſtelle des
Bezirkskonſum=
ins Ecke Hügel= und Schützenſtraße. Geſtohlen wurden: zirka
Flaſchen Kognak, Aufſchrift Deutſcher Weinbrand, 4 Stern;
ßer in roter Aufſchrift, echter Qualitätsweinbrand, 39—40 Vol.,
rkskonſumverein Darmſtadt; einige Kiſten Zigarren; zirka
bis 500 Zigaretten, Marke Overſtolz, Oberſt. Kiſil und Gas=
4e. zirka 10 Pfund Blockwurſt und 3 kleine Rollſchinken;
fer=
rpurden geſtohlen: zirka 100 Gasmünzen und ein
Bargeldbe=
in Höhe von 90 RM.
2. Einbruchsdiebſtahl in der Nacht vom 4. zum 5. Januar 1931
die Geſchäftsräume der Heſſenkauf=A.=G., Eliſabethenſtr. 66.
vohlen wurden: 2 ganze Flaſchen Rum, 1 ganze Flaſche Wein=
.d. 5 Tafeln Schokolade (Eſzet=Milchſchokolade), 4 Tafeln
Scho=
ge (Waldbaur=Kernbeißer), 2 Tafeln Schokolade Waldbaur
lchſchokolade), 1 Tafel Schokolade Mauxion und 29 Tafeln
kolade Sarotti, 14 Pakete Ronnefeld=Tee, rot; ferner ein
rad, Marke Opel, ſchwarzer Rahmen und Felgen, graue
Be=
ng (Fabriknummer unbekannt)
3. Einbruchsdiebſtahl in der Nacht vom 17. zum 18. Januar
ft. in die Lagerräume der Firma Friedrich Heuß.
Morneweg=
e 39. Geſtohlen wurden: 220 RM. Bargeld, 1 ſilberne
Her=
iſchenuhr und einige Tafeln Waldbaur=Schokolade.
1. Einbruchsdiebſtahl in der Nacht vom 27. zum 28. Februar
in das Ladengeſchäft der Firma Schade u. Füllgrabe, Ecke
g= und Kahlertſtraße. Geſtohlen wurden: 35 RM. Bargeld.
hier wieder etwa 230 Gasmünzen. Briefmarken zu 15, 10. 8
5 Pfg. im Geſamtwert von 12 RM., ca. 20 Pfund Block=
*, etwa 30 Pfund Cervelatwurſt, zirka 12 Pfund Rohſchinken,
und gekochten Schinken. 8 Pfund Dörrfleiſch, 4 Flaſchen
Wein=
d. ca. 1000 Zigaretten. Marke Marketon, Ova, Kurmark. Mar=
=Sozial, gelbe Soxte, Aſtorhaus, Bornu, und Eckſtein=Ramſes.
Perſonen, die in Bezug auf dieſe Einbruchsdiebſtähle, ſei es
htlich der Diebe, oder der verſchiedenen geſtohlenen Waren
Gegenſtände Angaben machen können, erhalten 100 RM.
Be=
ung. Alle Mitteilungen dieſer Art, die in allen Fällen eine
g vertrauliche Behandlung erfahren, ſind an die
Kriminal=
ei Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 3, zu richten.
Heſſiſches Landestheater.
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Wozzek
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Film=Vorführungen
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Ma ken.
S
Heſſiſches Landestheater. Das muſikaliſche Luſtſpiel „Meine
weſter und ich”, das in dieſer Spielzeit bereits mehr als
ufführungen erleben konnte und damit an Zugkraft alle
aſpiel=, Opern= und Operettenerfolge der letzten Jahre
ge=
gen hat wird Samstag, den 7. Marz, im Kleinen Haus außer
e bei kleinen Preiſen wiederholt. In dieſer Aufführung ga=
Trude Weſſely vom Staatstheater in Wiesbaden als Dolly
riot. — Nochmals „Vorunterſuchung”. Das Enſemble
Jeuen Theaters in Frankfurt a. M., das kürzlich auf
Ein=
rg der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft im Klei=
Haus des Heſſiſchen Landestheaters das Schauſpiel „
Vor=
erſuchung” von Max Alsberg und Otto Ernſt Heſſe vor
erkauftem Haus mit ſtärkſtem Erfolg zur Aufführung brachte,
in dieſem Bühnenwerk nochmals Donnerstag, den 12. März,
2leinen Haus gaſtieren. — Erſtaufführung „Blau=
*” im Kleinen Haus. Offenbachs komiſche Oper „
Blau=
gelangt in textlicher Neubearbeitung von Renato Mordo
ag, den 13. März, im Kleinen Haus unter muſikaliſcher
Lei=
von Karl Maria Zwißler, zur Erſtaufführung. Inſzenie=
Renato Mordo; Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp.
Erſte beſſiſche landeskriminalpolizeiliche
Tagung in Darmſtadt.
III.
Erſter Redner des dritten Tages war Oberſtaatsanwalt Dr. May,
der über
Strafrechtsreform und Polizei
ſprach, für welches Thema übrigens morgen ein weiterer Vortrag des
gleichen Referenten vorgeſehen iſt. Das Gefühl, daß Juſtiz und Polizei
zuſammenarbeiten müſſen, war früher nicht immer vorhanden. Es war
oft kein Mit=, ſondern ein Nebeneinanderarbeiten. Das gemeinſame
Ziel, das Verbrecherweſen wirkſam zu bekämpfen, erfordere aber zum
Mindeſten einen gemeinſamen Feldzugsplan. Erfreulicherweiſe wurde
geſtern von Regieru gsrat Niemann das Zuſammenarbeiten ſtark
be=
tont. Bei der Staatsanwaltſchaft beſteht das gleiche Beſtreben. Zum
eigentlichen Thema übergehend, beſprach Redner dann die
Strafrechts=
reform in ihren grundſätzlichen Beſtimmungen. Die Beſtrebungen, das
Strafrecht zu reformieren, ſind nunmehr 25 Jahre alt. Der
gegenwär=
tige Reichstag beſchäftigt ſich wiederum mit dem Geſetzentwurf. Das
be=
ſtehende Strafgeſetz iſt 60 Jahre alt. Es wird wirklich dem Menſchen
und den Verhältniſſen nicht mehr gerecht. Der Vergeltungs= und
Ab=
ſchreckungsgedanke iſt fallen gelaſſen worden. Der Schutz der Geſellſchaft
iſt in den Vordergrund gerückt. Das beſtehende Strafenſyſtem iſt
unzu=
länglich und zu ſchematiſch. Man kennt heute nur z. B. bei Diebſtahl
oder Meineid eine Strafart, Gefängnis bzw. Zuchthaus, ohne in Betracht
zu ziehen, welche Motive der Straftat zugrunde lagen. Man hat
keiner=
lei „Bewertung” des Täters in Betracht gezogen. Der Richter muß mehr
von der Perſönlichkeit wiſſen, um die Tat beurteilen zu können,
wenn gerechte Strafe erkannt werden ſoll. Das alles gehört zu einer
planmäßigen Bekämpfung des Verbrechertums. Von alldem aber iſt das
beſtehende Strafrecht weit entfernt, wenn die Ideen auch immer mehr
in der Praxis Berückſichtigung finden. Immer noch gilt ja der alte
Grundſatz des Seniors der Strafrechtspflege, Profeſſors von Liſt, daß
die beſte Kriminalpolitik die Sozialpolitik iſt.
Der Redner ging dann auf Einzelheiten der vorliegenden
Reform=
geſetze ein, wie ſie vom Strafrechtsausſchuß (gemeinſam mit Oeſterreich)
formuliert wurden. In erſter Linie geht der Streit um die Strafarten;
z. B. um die Abſchaffung der Todesſtrafe, für und gegen welche
es ſehr gewichtige Gründe gibt. Redner ſelbſt ſei aus einem Grunde
gegen die Todesſtrafe. Sie iſt die einzige die in keiner Weiſe wieder gut
gemacht werden kann. Vielleicht iſt die Maßnahme, die zurzeit in
Eng=
land behandelt wird, empfehlenswert, vorerſt auf etwa 5 Jahre auf
Todesſtrafe zu verzichten. Es iſt in der Reform weiter vorgeſehen,
an=
ſtatt Gefängnis oder Zuchthaus eine Strafe der „Einſchließung”, eine
Art Feſtungshaft, einzuführen, wenn der Täter aus edlen Motiven
ge=
handelt hat. Weiter ſoll die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte
reformiert werden. Früher wurde in der Freiheitsſtrafe das
Allheil=
mittel geſehen. man berückſichtigte nicht oder nur ſehr ſelten die
Folge=
erſcheinungen der Freiheitsſtrafe. So hat man beſonders ſcharfen Kampf
geführt gegen die kurze Freiheitsſtrafe und hat dafür Geldſtrafe oder
bedingte Begnadigung geſetzt. Das ſoll im künftigen Strafgeſetz
ver=
ankert werden. Hier iſt anſtelle des Grundſatzes der Vergeltung
ſchon der der Beſſerung getreten. Schwieriger iſt die Materie bei
den Elementen, die ſich nicht beſſern wollen, die minderwertig,
unzu=
rechnungsfähig ſind. Dieſe, denen bisher der 8 51 ein Freibrief war,
werden künftighin ſofort in eine Pflegeanſtalt geſperrt, das iſt eine
Sicherungsmaßnahme. Eine der ſchwerſten Auf aben bereiten aber
die Pſychovaten. Auch dieſe können ſofort nach Strafverbüßung in eine
Anſtalt überführt werden. Ebenſo die Trinker. Ein ſehr unerfreuliches
Thema iſt die Behandlung der Bettler, Landſtreicher, Dirnen. Künftig
können dieſe gegebenen Falles auf Lebenszeit ins Arbeitshaus geſteckt
werden.
Die ungeheuere Gefahr, die das Berufsverbrechertum
bildet, wird ebenfalls im neuen Strafgeſetz beſonders berückſichtigt. Hier
waren die Mittel der Bekämpfung ſehr beſchränkt. Ihre Zahl iſt im
Steigen begriffen, wenn es auch wohl viel zu weit geht, hier von einem
Aufkommen des fünften Standes” zu ſprechen. Der Entwurf ſieht auch
für dieſe Gewohnheitsverbrecher außer der Strafe das
Sicherungsverfah=
ren vor, für eine Reihe von Jahren und auch für Lebenszeit. Der
Ent=
wurf ſieht alſo eine umfangreiche Strafſkala vor, von der Verwarnung
bis zum lebenslänglichen Einſperren. Naturgemäß erhöht das die
Ver=
antwortlichkeit des Richters, und mehr als bisher wird die Forderung
gelten, daß zum Strafrichter, der Beſte gerade gut genug iſt.
Auch das Vorverfahren muß gründlich geändert werden mit
dem Ziel der Erforſchung der Perſönlichkeit. Das wichtigſte Hilfsmittel
hierfür iſt für die Staatsanwaltſchaft die Kriminalpolizei mit ihren
ge=
ſchulten Kräften. Auch der Kriminalbeamte muß von vornherein nicht
nur die Tat, ſondern auch den Täter berückſichtigen, muß in Betracht
ziehen, nach welchen Grundſätzen eventl. beſtraft wird. (Beſſerung.
Siche=
rung, uſw.) Dadurch wächſt außerordentlich das Amt des
Kriminal=
beamten an Bedeutung, nicht nur im Strafverfahren, ſondern auch im
öffentlichen Leben. Dazu aber muß gefordert werden, daß die
Krimi=
nalpolizei nicht mit Aufgaben betraut wird, die ihr weſensfremd ſind.
Ueber die
Zuſammenarbeit der einzelnen Polizeidienſtzweige
beim größeren Einſatz
ſprach dann Polizeioberſtleutnant Kuhn. Ein Einſatz der Polizei wird
notwendig, wenn Ruhe und Ordnung geſtört werden oder geſtört werden
ſollen. Das kann ſpontan gefchehen und kann von langer Hand
vorbe=
reitet werden. Für beide Fälle gab der Referent zunächſt Beiſpiele aus
der Praxis. (Spontan: Die Separatiſtenverfolgung in Mainz nach der
Befreiung. Vorbereitet: Die Lebensmittelunruhen in Hamburg u.
Aehnliches.) Für die Polizei iſt notwendig, wenn ſie vor
Ueberraſchun=
gen geſichert ſein will, eine ſtändige Beobachtung, ſtändiges
Nachrichten=
ſammeln, Meldungen durch „Vorpoſten” und rechtzeitige
Benachrichti=
gung aller Stellen, die eventl. für einen ſpäteren Einſatz in Frage
kom=
men. Es haben alſo zwei große Gruppen zuſammenzuarbeiten, die eine,
die Nachrichten ſammelt, weiterleitet und auswertet, und die andere, die
für den Einſatz örtlich oder nach auswärts in Frage kommt. Redner
be=
ſprach dann die Organiſation der Bereitſchaftspolizei, des
Nachrichten=
weſens, der Funkſtellen uſw. in Heſſen, beſonders in Darmſtadt. Das
Zuſammenarbeiten umfaßt auch die Gendarmerie, die
Waſſerpolizei=
ſtation, die Verwaltungspolizei. Wichtig bei gemeinſamem Einſatz iſt
die Führerfrage. Es beſtehen darüber geltende Beſtimmungen.
Kompetenzſtreitigkeiten müſſen vermieden werden. Jeder muß an den
Platz geſtellt werden, an dem er auf Grund ſeiner ſpeziellen
Geeignet=
heit am meiſten leiſten kann. Alſo möglichſt Spezialiſten verwenden.
Wichtig iſt dabei Vernehmung und entſprechende Berichterſtattung für
das meiſt folgende Gerichtsverfahren. Unerläßlich iſt, daß der betreffende
Führer möglichſt raſch Bericht an die Preſſe gibt, um zu verhindern, daß
falſche Nachrichten gebracht werden. (Sehr richtig! Geſchieht aber leider
ſehr ſelten! Der Ref.)
Nach der Pauſe begrüßte im Namen des Miniſteriums
Miniſterial=
rat Dr. Siegert noch inzwiſchen erſchienene Herren der Polizei aus
Frankfurt und Offenburg.
Polizeidirektor Dittmar=Offenbach ſprach dann über
Okkulte Methoden der Verbrechensaufklärung.
Die Zeit, in der wir vor unglaublichen Reſultaten der Technik und
Chemie ſtehen (Radio, Fernſehkino) hat uns auch die Ueberzeugung
ver=
mittelt, daß es Realitäten gibt, die nicht im Raume ſind. Das einfachſte
Beiſpiel: Die Naturwiſſenſchaft führt uns vom Redner zum Hörer
ge=
rade bis dahin, daß ſie feſtſtellt, Schallwellen tragen das laut geſprochene
Wort an das Ohr des Hörers. Das aber, wie das Gehörte ſeeliſch
auf=
genommen, verarbeitet wird, liegt völlig im Dunkel. Freud hat uns
ge=
lehrt, daß wir im Unterbewußtſein Dinge leben, die uns materiell nicht
bewußt werden und auch umgekehrt. Ebenſo können Handlungen
beein=
flußt und diktiert werden durch äußere und ſeeliſche Einlüſſe: (Hyonoſe,
geſchickte Reklame). Hyonoſe iſt nur ein geſteigerter Grad der
Sugge=
ſtion. Unter Einfluß der Hypnoſe kann man dem Menſchen Dinge
ſuggerieren, die er im Wachzuſtand weit von ſich weiſen würde. So
entſteht für uns hier die Frage, kann man einem Menſchen in der
Hyb=
noſe ſuggerieren, ein Verbrechen zu begehen, das dieſem Menſchen ſonſt
völlig fernliegen würde. Bis zum geſiſſen Grade iſt es ſo, daß man die
Selbſtkritik ziemlich weitgehend ausſchalten kann. Man kann erreichen,
daß Menſchen im Trancezuſtand etwas ſchreiben, von dem ſie wach,
nichts wiſſen. Es fragt ſich aber, ob man dieſem Gekritzel irgend eine
Bedeutung beimeſſen darf. Es kommt auch vor, daß ſich ein Menſch imt
Trancezuſtand in die Perſönlichkeit eines Verſtorbenen einfühlt und als
dieſe ſpricht und handelt. Die Soiritiſten behaupten daraus, daß der
Tote ſelbſt ſpricht (d urch das Medium).
Nach dieſen allgemeinen Einleitungen kam der Referent zu ſeinem
eigenen Thema mit dem Reſultat, daß Gedankenleſen und
Hellſehen in keiner Weiſe zum Aufklären von
Ver=
brechen brauchbar ſind. Ohne damit behaupten zu wollen, daß
es dieſe Dinge nicht gibt. Nach Erläuterungen über Gedankenleſen und
Hellſehen, Experimente, die von Berufstelepathiſten ausgeführt werden
und denen kaum irgendwelcher Wert beizumeſſen iſt, betont Redner, daß
all dies mit wahrem Gedankenleſen ſicher nichts zu tun habe. Wäre
Gedankenleſen möglich, ſo wäre das natürlich für
den Kriminaliſten ungeheuer wichtig. Mehr noch das
Hellſehen. Es gibt Kriminaliſten, die eine ſo ausgezeichnete
Beobach=
tungsgabe ſich angeeignet haben, daß das beinahe wie Gedankenleſen
aus=
ſchaut, aber damit garnichts zu tun hat. Die Behauptung Hannuſſens
z. B., er habe in Oeſterreich einen Bankdiebſtahl aufgedeckt, iſt glatt
widerlegt. Der Freiſpruch Hannuſſensvom Gericht in
Leitmeritz beweiſt garnichts. Es waren einfach hier die
Tat=
beſtandsmerkmale des Betruges nach dem Geſetz nicht gegeben. Aehnlich
war es in anderen Prozeſſen, in denen Freiſpruch erfolgen mußte, twobei
dieſer Freiſpruch aus ſubiektiven Gründen letztlich ein vernichtendes
Ur=
teil war. (Droſt=Prozeß, Frau Günther=Gaſſers uſw.) Redner berichtet
dann über eigene praktiſche Erfahrungen in der Aufklärungsarbeit eines
Mordfalles in Offenbach. Hierzu waren 4 der berühmteſten Hellſeher
herangezogen, die völlig verſagten, nicht einmal Gedanken leſen konnten.
d. h. nicht einmal herausbekamen, was den anweſenden
Kriminalbeam=
ten ſchon bekannt war. Die Heranziehung von ſog.
Hell=
ſehern zur kriminellen Aufklärungsarbeit iſt alſp
nicht nur zwecklos= ſie iſt ſogar ſchädlich und
hinder=
lich. weil oft irreführend und zeitverſchwendend.
In Preußen beſteht ein dementſprechendes Verbot, in Heſſen noch nicht.
Jedenfalls empfiehlt Redner, der faſt zu dem Schluſſe kommt,
Ge=
dankenleſen und Hellſehen überhaupt aus dem
Be=
reichdesMöglichen zuſtreichen, den Polizeibeamten größte
Zurückhaltung, beſonders auch in der Ausſtellung von Atteſten
oder Zeugniſſen für Hellſeher oder Gedankenleſer.
Dr. Stellwag referierte ſodann über
Chemie und Mikrofkopie im Dienſte der Kriminalpolizei.
Es werden in ſchwierigen Fällen immer wieder die Notwendigkeiten
erwachſen für den Kriminalbeamten, irgendwelche Sachverſtändigen
her=
anzuziehen. Eine dieſer Hilfswiſſenſchaften für die Kriminaliſtik iſt die
Chemie, aus der ſich ein beſonderer Zweig Gerichtschemie
her=
ausgebildet hat. Unentbehrlich für dieſen iſt Mikroſkopie und ſchließlich
Photographie. Die Hauptarbeit des Gerichtschemikers iſt die
Feſtſtel=
lung und das Aufſuchen von Giften. Ein weiteres Gebiet iſt für die
Kriminaliſtik der Blutnachweis. Unendlich oft wird an den
Gerichts=
chemiker die Frage geſtellt: Iſt der Fleck Blut, und wenn ja, iſt es
Men=
ſchen= oder Tierblut? Der Nachweis von Blut iſt verhältnismäßig leicht.
weil es kaum eine ähnliche Subſtanz gibt. Eine Beſeitigung
von Blut durch Auswaſchen gelingt ſelten ober
gar=
nicht. An Hand von Lichtbildern zeigte der Referent dann die chemiſche
Zuſammenſetzung des Blutes vom Menſchen und verſchiedenen Tieren
und das Verhalten des Blutes auf verſchiedenen Gegenſtänden, wie
Meſſerklingen, Stoffen uſw. Sehr wichtig für den Tatbeſtand
aufneh=
menden Beamten iſt es. vorhandene Blutflecken zu photographieren,
mög=
lichſt mit Maßſtab. Zu achten iſt auf friſch gewaſchene Wäſche oder
Kleider, auf denen, wenn ſie beſchlagnahmt werden, oft noch Blutſpuren
ſich chemiſch nachweiſen laſſen. Auch die Fingernägel von
Tatverdäch=
tigen ſollen abgeſchnitten und dem Gerichtschemiker eingeſandt werden,
ſie ſind oft ſchwer von Blutreſten zu reinigen. Wichtig iſt, wenn auch
meiſt überſchätzt, die Unterſuchung von Haaren. Die Hauptſache bleibt
immer ſchnellſte Beſchlagnahme von Wäſche, Kleidern uſw., und ſchnellſte
Ueberſendung an den Gerichtschemiker.
Letzter Referent des Vormittags war Dr. Mierendorff, der übee
Die Bedeutung der Preſſe für die Aufklärung von Siraftaten
ſprach. Das Thema ſei, führte der Redner aus, nur ein Ausſchnitt aus
dem großen und wichtigen Gebiet „Polizei und Preſſe‟. Es kommt
hier=
beit vorerſt nur die Tagespreſſe in Frage. Die Tagespreſſe ſoll täglich
und ſchnellſtens ihre Leſer informieren über alles Wichtige und
Wiſſens=
werte. Sie hat darum ein Intereſſe daran, alles Wichtige möglichſt
ſchnell zu erfahren und es zu verarbeiten. Jeder Journaliſt wird alſo
nicht nur den Ereigniſſen nachjagen, er wird auch alsbald, nachdem er
etwas erfährt, ſelbſt den Dingen nachgehen und ſeine Feſtſtellungen den
Leſern unterbreiten. Aufgabe der Polizei iſt es, die Preſſe ſo zu infor=
Talauu
Morgen werden Sie eriahren,
was Deuster in aller Stille
vorbereitet hat.
Seite 6
Donnerstag, den 5. März 1931
Nummer 64
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mieren, daß ſie nichts Falſches bringt, vor allem nichts, durch das die
Unterſuchung und Aufklärung von Verbrechen erſchwert oder verhindert
wird. Das Publikum ſelbſt hat auch ein Recht darauf, unterrichtet zu
werden. Das Thema iſt nicht neu, ſondern ſchon ſehr alt. Einſichtige
Kriminalbeamte haben ſchon immer den Standpunkt vertreten, die Preſſe
weiteſtgehend zu informieven, um Schlimmes zu verhindern. Erfahren
wird die Preſſe die Dinge immer, denn ihr ſtehen weit bedeutendere
Hilfsmittel zur Verfügung wie vielleicht der Polizei ſelbſt.
Es kommt aber als Wichtigeres hinzu, daß ein geſchicktes
Zuſammen=
aubeiten mit der Preſſe oft auch ſehr gewichtige Dienſte bei der
Auf=
klärung von Verbrechen leiſten kann. Mit Beiſpielen aus der Praris
belegte der Referent das. Alle beweiſen die ungeheuere Wichtigkeit des
Zuſammenarbeitens zwiſchen Kriminaliſten und Journaliſten. Der
letz=
tere hat aber auch einen Anſpruch auf weiteſtgehende Information,
denn er ſtellt das Auge und das Ohr des Publikums dar und hat das
Anrecht auf den Vorzug anders behandelt zu werden, als das Publikum,
bei Abſperrungen durchgelaſſen zu werden uſw.
Der heiklere Teil des Problems iſt, wie ſich die Zuſammenarbeit
zu geſtalten hat. Es muß gefordert werden: 1. die ſofortige
Informa=
tion und 2, die umfangreichſte Information! (Sehr richtig! D. R.) Die
erſte Meldung iſt die wichtigſtel. Iſt dieſe falſch, iſt es ſehr ſchwer,
ſie wieder zu berichtigen. Beſonders wichtig iſt das auch bei Schlägereien
in politiſchen Verſammlungen uſw.
Naturgemäß gibt das Gewiſſenszwieſpalt. Die Zeitung will
ſchnell=
ſtens Informationen haben, die Polizei will ſchmellſtens die Täter
er=
mitteln, und das kann zu Mißhelligkeiten führen. Es iſt da nötig, die
rechte Linie einzuhalten. Zurückhaltend zu ſein hat die Polizei nur da
das Recht, wo grober Vertrauensbruch vorangegangen und ihr bekannt
iſt. Im allgemeinen hat der deutſche Journaliſt — trotz aller
Ameri=
kaniſierung — eine Fülle von Verantwortungsbewußtſein, daß man ihm
durchweg volles Vertrauen entgegenbringen kann. — Wer zu
infor=
mieren hat, muß genaueſt geprüft werden. Im allgemeinen iſt dazu zu
verpflichten der Leiter etwelcher Unternehmungen, dann aber ein
Be=
amter, der ſtändig Tuchfühlung mit der Preſſe hat. Aehnlich iſt es bei
verſchiedenen Preſſeſtellen, auch beim L.K.P. Darmſtadt. Nicht
in=
formieren ſoll der Schmpowachtmeiſter, der nur etwa an der Abſverrung
beteiligt iſt und über die Geſamtlage nicht unterrichtet iſt. Von der
In=
formationsſtelle hat auch dann eine gewiſſe Beobachtung der Preſſe zu
erfolgen. Man ſoll die Preſſe ſoviel wie möglich
heran=
ziehen, vor allem auch zu größeren Aktionen (Razzien
uſw.), damit Verſtändnis für die Arbeit der Polizei,
beſonders der Kriminalpolizei geweckt wird. Die
Wichtigkeit gerade dieſer Tatſache wird durch mehrere Beiſpiele aus der
Praxis belegt.
Die Preſſe muß allerdings auch noch lernen, vor allem, daß ſie nicht
(Erbteil der Vorkriegszeit), mit dem Publikum auf die Volizei ſchimpft.
Hat die Preſſe Vertrauen zur Polizei, hat auch das Publikum dieſes
Vertrauen. Die Polizei muß darnach ſtreben, das Vertrauen der
ge=
ſamten Preſſe zu erwerben, denn jedes Blatt hat einen Teil des
Publikums hinter ſich. Dabei iſt bei wichtigen Fällen unbedingt eine
individnelle Behandlung der Preſſe — mündliche Ausſprache —
erforder=
lich. Naturgemäß ergeben ſich in der Information der Preſſe
Gefah=
renzonen. Man darf keine Unſchuldigen verdächtigen, man darf auch
nicht „anreizend” wirken, oder gar dem Verbrecher Fingerzeige geben.
Bei Ermittelungsmethoden ſoll man nicht ins Detail gehen. Ein
be=
ſonderes Kabitel bildet die Bildreportage. Sie erfordert
beſon=
dere Vorſicht und Zurückhaltung. Photographie des
Tat=
ortes muß Monopol der Polizei bleiben. (1)
Bildrevor=
ter ſind fernzuhalten, ſoweit nicht Ausnahmen das Gegenteil bedingen.
M. St.
* Die A9AC. Auslands=Tourenfahrt 1930
*Aufgaben für den Verkehrsverein!
Bevorſtehende Umwälzungen im Darmſtädker Schnellzugsverkehr.
Von eand. ing. Friedrich Grünwald.
Kürzlich wurde beſchloſſen, die längſt geplante
Elektrifizie=
rung der Reichsbahnſtrecke München—Stuttgart im Laufe der
nächſten 1½ Jahre endlich durchzuführen; über die Weiterführung
dieſer Elektrifizierung über Mühlacker bis Karlsruhe und
Bruch=
ſal ſchweben noch Verhandlungen.
Für Darmſtadt iſt dieſer Beſchluß nicht nur deshalb von
Be=
deutung, weil nach ſeiner Durchführung für die weitere
Elektrifi=
zierung in erſter Linie die Strecke Frankfurt—Darmſtadt—Baſel
in Frage kommt, ſondern es werden alsbald auch bedeutſame
Verkehrsverſchiebungen eintreten, die ie nach der Wahrung der
örtlichen Belange für Darmſtadt in hohem Maße von Vorteil
oder von Nachteil ſein können.
Ueber die zu elektrifizierende Strecke laufen zurzeit zwei
Gruppen von Fernzügen: Erſtens, ſolche von Frankfurt, dem
Rheinland und dem Saargebiet nach Friedrichshafen und
Mün=
chen, und zweitens D=Züge Paris—Wien, darunter auch der
Orientexpreß. Letztere durchfahren die Strecke wegen des
Wett=
bewerbs mit den Deutſchland umgehenden Zügen Paris—Zürich—
Arlberg—Wien mit einer Reiſegeſchwindigkeit von 6o
Kilometern in der Stunde, die für den jetzigen Dampfbetrieb
ver=
hältnismäßig hoch iſt; die Züge der erſten Gruppe dagegen
er=
reichen nur eine Reiſegeſchwindigkeit von 51 Kilometern („
Reiſe=
geſchwindigkeit” iſt die durchſchnittliche Geſchwindigkeit
einſchließ=
lich aller Aufenthalte, alſo viel geringer, als die
Fahrtgeſchwindig=
keit!. Im Folgenden wird mit einer zukünftigen
Reiſegeſchwin=
digkeit von 67,5 Kilometern gerechnet, woraus ſich die
Fahrzeit=
erſparnis für die Züge der erſten Gruppe zu mehr als 1½
Stun=
den und für die der zweiten Gruppe zu 30 Minuten ergibt.
Die elektriſche Zugförderung wird zwar in erſter Linie wegen
des Wettbewerbs um den Verkehr Paris—Wien eingeführt, der
auf der Arlberglinie von Baſel bis Salzburg, auf der Linie über
Stuttgart dagegen bisher nur von München bis Salzburg elekt,
durchgeführt wird: für Darmſtadt wichtiger ſind jedoch die
gen für den Verkehr Rheinland—München, der bisher zum a
ten Teil die kürzere Strecke über Würzburg—Ansbach benutzt:
Verkehr von Holland und dem Ruhrgebiet nach München wird
Fahrt über Stuttgart zukünftig um etwa 1½ Stunden kürzer ſe
als die über Würzburg, ſo daß einige Züge von der einen
die andere Strecke umgelegt werden dürften. Das gleiche gilt
die Verbindung von Oſtende und Holland nach Wien, in der
Benutzung der neu eletrifizierten Strecke ſtatt des bisheri
Weges über Paſſau b=Züge etwa eine Stunde Fahrzeit erſpya
können. Für den jetzt ſchon weſentlich ſchnelleren Oſtende-Wi
Expreß würde zwar die Fahrzeit verlängert, aber durch die 9
einigung mit dem Orientexpreß in Mühlacker ſtatt erſt in ?
über 400 Lokomotivkilometer erſpart
Es iſt nun für Darmſtadt von allergrößter Wichtigk
daß alle dieſe umgelegten Züge zwiſchen Mainz und Mannhe
nicht über Worms oder Dornberg, ſondern (wie bisher nur
Zugspaar D 307/308) über Darmſtadt geleitet werden. Dahei
von Bedeutung, daß für das Anhängen der von Frankfurt k.
menden Kurswagen gerade der Darmſtädter, Hauptbahnhof
Lage und Gleisplan beſonders geeignet iſt, und daß nur ſo die
wirtſchaftlichen kurzen Lokomotivfahrten zwiſchen den Kopſha
höfen Ludwigshafen, Mannheim oder Heidelberg einerſeits
Bruchſal andererſeits vermieden werden können, indem
Strecke Friedrichsfeld—Schwetzingen durchfahren wird. Mannh
und Heidelberg haben dann zwar nur durch Umſteigen in Fr
richsfeld Anſchluß, dafür wird aber die Reiſezeit durch Fatz
des „Kopfmachens” weiter verkürzt.
Sollte die zeitweiſe Ueberlaſtung der Main=Neckarbon
Erfüllung dieſer Forderung im Wege ſein, ſo könnte ſellz
Ableitung anderer, bisher Darmſtadt berührender Züge a)
Riedbahn in Kauf genommen werden, weil dieſe Züge nuſ
den Verkehr nach Süden von Bedeutung ſind — der Verkehr
Frankfurt wird beſſer durch Eilzüge bedient —, die neuen
aber nach zwei Richtungen wichtige Verbindungen vermitteln
Für Darmſtadt iſt ferner von Bedeutung, daß in den blei
den Schnellzügen nach Würzburg der Anteil der nach 9
bayern, in Richtung Bamberg, reiſenden Fahrgäſte wachſeny
da die übrigen Reiſenden ja auf die Stuttgarter Strecke abn
dern: dadurch wird erſt die oft geforderte Führung ſolcher 7
als „Main=Oſt=Weſt=Schnellzüge” nach Bamberg und weiter
Sachſen möglich
Schließlich ſei noch auf zwei andere. Darmſtadt weniger
rührende Auswirkungen dieſer Elektrifizierung hingewieſen”
Verkehr nach Chur und dem Engadin wird ein neuer, ſchnell
Weg über Ulm—Lindau (ſtatt über Baſel—Zürich) erſchlo
und der Verkehr von Weſtdeutſchland, nach Bologna—Flore
Rom, der jetzt nur die Gotthardbahn benutzt, wird bei glei
oder geringeren Reiſezeiten über München und die Brennerl
geleitet werden können. Dieſe Elektrifizierung iſt alſo ein
vorragendes Beiſpiel für die weitreichende Wirkung einer
kehrsverbeſſerung.
in Wak und Ri4.
Der letzte Klubabend mit Damen des Starkenburger A.=C.
hatte ſo ſtarkes Intereſſe gefunden, daß das Klubheim im
Reichs=
hof ſich als viel zu klein erwies. Im Mittelpunkt des Abends
ſtand ein Vortrag des Mitgliedes Dr. Nießwandt, der mit
Gattin und Herrn Regierungsbaurat Gerlach als Beifahrer die
vorjährige Spanienfahrt des AD.AC. (offizieller Titel
ſiehe Ueberſchrift) mitgemacht hat und ſeine wundervollen
ſport=
lichen und perſönlichen Erlebniſſe in einem unter Aſſiſtenz des
Herrn Baurat Gerlach literariſch ausgezeichnet bearbeiteten
Vortrag niedergelegt hat, den ſehr zahlreiche, zum großen Teil
ganz vorzügliche Photo=Aufnahmen Gerlachs in vorbildlicher
Weiſe illuſtrierten. Der Redner verſtand es in ſeinem
zweiſtün=
digen Vortrag, die Erlebniſſe dieſer einzigartigen Autofahrt in
einer ſo hervorragenden Weiſe zu ſchildern, daß es durchaus
ver=
ſtändlich war, wenn am Schluſſe der Vorſitzende Herr Oberſt
Schroeder, in ſeiner Dankrede beſonders hervorhob, daß wohl
alle Hörer und Hörerinnen eines ſicher empfunden haben, das
Gefühl des Neides darob, an ſo wundervollem Erleben nicht haben
teilnehmen zu können. Das war angeſichts des Gehörten und
im Bilde Geſehenen ebenſo verſtändlich, wie der Stolz des
Klub=
vorſitzenden darauf, daß ein Klubmitglied des Starkenburger A.C.
dieſe ungeheure Anforderungen an Menſch und Maſchine
ſtel=
lende Fahrt mitmachte und die Farben des Starkenhurg A.C.
wür=
dig vertrat. — Einzelheiten des umfangreichen Vortrages
wie=
derzugeben, erübrigt ſich. Der Verlauf der Fahrt, die durch ganz
Frankreich und über die Inſel Malorka durch ganz Spanien
führte, iſt unſeren Leſern noch bekannt. Der ausgezeichnete
Vor=
trag ließ ſie aber im ganzen Verlauf miterleben.
Der Klubabend brachte auch im übrigen noch viel
Intereſ=
ſantes und Wiſſenswertes. Nach Eröffnung und Begrüßung durch
Herrn Oberſt Schroeder, der ſich beſonders herzlich an die
Damen und zahlreichen Gäſte wandte, gab er bekannt, daß ein
Angebot von praktiſchen Sanitätskaſten für Autofahrer vorliege
und von Wintrich=Feuerlöſchern. Beide ſind für Klubmitglieder
mit Rabattgewährung angeboten. Herr Ober legte ein
prakti=
ſches Sprachbüchlein für Auslandsfahrer (ſpeziell für Auto)
vor, und Herr Becht=Offenbach hielt einen kurzen Vortrag über
die D. A. S.=Akt.=Geſ., d. h. Deutſche Automobil=Schutz=A=G. Eine
Geſellſchaft, bei der man ſich für alle Rechtsfälle (Strafzettel,
Strafverfolgung uſw.) verſichern kann. Für verhältnismäßig
ge=
ringe Prämien, 29 bis 49 RM. bietet dieſe Geſellſchaft
Prozeß=
führung mit freier Anwaltswahl, Terminvertretung.
Durchfüh=
rung von Schadensanſprüchen uſw. Herr Oberregierungsrat Dr.
Bernheim ergänzte die Ausführungen und empfahl Beitritt
zu dieſer Verſicherung. Allen Rednern ſprach Herr Oberſt
Schroeder herzlichen Dank aus und überreichte Herrn Dr.
Nießwandt als Dank= und Erinnerungsgabe des Klubs ein
ſilbernes Zigarettenetui mit entſprechender Widmung. — Die
muſikaliſchen Darbietungen, die den Abend verſchönten, bot Herr
Jäger, der Elektrolg=Haupt=Vertreter. Den Lichtbildapparat
hatte Mitglied Brzoſka zur Verfügung geſtellt. U. St.
Die Filmvorführung im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters war ausverkauft. Um vielfachen Wünſchen zu genügen,
wurde die Vorführungsdauer verlängert. Die Wiederholung
findet am Montag, den 9., und Dienstag, den 10. März,
nachmit=
tags 3.30 und 6 Uhr. und abends 8.15 Uhr ſtatt. Karten am
Don=
nerstag, den 5. März, von 4 bis 6 Uhr, Freitaa, den 6. März,
und Samstag, den 7. März, von 9.30 bis 1.30 Uhr, und ſoweit
noch Plätze verfügbar, an der Theaterkaſſe eine halbe Stunde vor
Beginn der Vorführungen.
Die Capitol Serenaders
(Heinz Duell und sein Orchester)
haben heute
(3300
SOLISTEN-ABENB
im CAFE-RESTAURANT
UAA
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Morgen abend
be=
ginnen in der Handwerkerſchule. Ecke Karls= und Nieder=
Ram=
ſtädter Straße, neue Kurſe in Reichskurzſchrift unter Leitung
ſtaatl. geprüfter Lehrer der Stenographie. Ebenſo
Maſchinen=
ſchreibſchule, Karlsſtraße 23, Erdgeſchoß, zwecks Erlernung der
Zehn=Finger=Blindſchreib=Methode. Mäßige Kursgelder;
Raten=
zahlung geſtattet. (Näheres ſiehe Anzeige)
Ualts dir aut?
daun kaute!
Du erhältst Deinen
Mit-
menschen dadurch das
tägliche Brot.
Das Große Los gezogen. In der geſtrigen Nachmittagsziehung der
Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie iſt das Große Los in Höhe von
500 000 Reichsmark auf die Losnummer 141 3B gezogen worden. Das
Los wird in Heſſen=Naſſau und Heſſen geſpielt.
* Todesfall. In Reading ſtarb dieſer Tage der deutſche
ſiker John Meyer, der ſich in den 7 Jahren ſeines dort
Aufenthalts einen hervorragenden Namen als Celliſt und Vie
ſpieler geſchaffen hatte. Meyer war erſt 45 Jahre alt, bek
als Kammermuſiker und Komponiſt, außerdem war er Lehrer
Konſervatorium in Reading. Er war gebürtiger. Deut
ſtudierte in Frankfurt a. M. und ſpielte zunächſt in Boſton u
dem Dirigenten Dr. Karl Muck, ſpäter auch unter der Lei
Furtwänglers, Nikiſchs und Richard Strauß' Meyer hat
Muſikleben von Reading eine hervorragende Rolle geſpielt.
Verſtorbene hat verwandtſchaftliche Beziehungen zu. Darm
und hat hier auch unter Hofrat W. de Haan geſpielt.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Bernard v. Br.
tano ſpricht heute abend im Rahmen der Veranſtaltu
der Bücherſtube Bodenheimer über das Thema „Kapitalk.
und ſchöne Literatur”. Beginn des Vortrags pünktlich 2/
Uhr in der „Traube‟. — Am Sonntag, dem 8. März, 11,4;
vormittags, eröffnet die Bücherſtube die Ausſtellung Joſ
Itin, La Camballaz ſAigle. Zur Eröffnung wird Itin
ſprechen. Eintritt unentgeltlich.
— Lichtbildervortrag. Wir machen nochmals auf den
abend. 20 Uhr, im Bürgerhof. Eliſabethenſtraße 2, ſtattfinde
Lichtbildervortrag von Dipl.=Ing. K. Malzi über die „Bed
tung der Warmwaſſerverſorgung und Gas!
zung im Haushalt” aufmerkſam.
Sachbeſchädigung. In letzter Zeit iſt es wiederholt v.
kommen, daß radauluſtige Elemente oder Trunkenbolde die K
fenſter an dem Hauſe Hoffmannſtraße 13 zertrümmert haben
iſt wiederum, vermutlich in der Nacht vom 14. zum 15. Feb
(Samstag auf Sonntag), ein neues, vor einem Fenſter angeb
tes Eiſengitter ſtark beſchädigt worden. Der oder die Täterh
bei dieſer Beſchädigung ein etwa 1,50 Meter langes Stück
das in der Nähe des Hauſes in einer Straßenrinne vorgefu
wurde benutzt. Perſonen, die ſachdienliche Mitteilungen m
können, werden gebeten, auf Zimmer 2 der Kriminalpolizei
gelſtraße 31/33, vorzuſprechen.
Grober Unfug. Vor einiger Zeit wurde in der Eliſabet
ſtraße, an einem Geſchäftshaus, von unbekannten Tätern
Schaukaſten und in einem anderen Falle ein Reklameſchild
hängt und mitgenommen. Die Täter konnten bis jetzt noch
ermittelt werden. Der Schaukaſten iſt zirka 1.50890 Zentin
groß und rot angeſtrichen. Das Reklameſchild iſt zirka 2
3 Meter hoch und 1 Meter breit. Letzteres beſteht aus ei
Holzrahmen mit darüber geſpannter Leinwand, auf welcher
die Aufſchrift befindet. Perſonen, die über den Verbleib der
wendeten Gegenſtände Angaben machen können, erhalten eine
lohnung. Mitteilungen, die vertraulich behandelt werden,.
an die Kriminalabteilung des Polizeiamts Hügelſtraße 31
Zimmer 27, zu richten.
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Nummer 64
Donnerstag, den 5. März 1931
Seite 7
für die Zeit vom 1. bis 15. März 1931.
asſchneiden!
Aufbewahren!
März: Letzter Tag für die Entrichtung des Schulgeldes für die
Darmſtädter höheren Schulen und die gewerblichen
Fortbil=
dungsſchulen für Februar 1931 an die Stadtkaſſe. (Schonfriſt
bis 10. März 1931.)
März: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkaſſe,
daß die Summe der im Februar 1931 abgeführten
Steuer=
abzugsbeträge mit der Summe der im Februar 1931
einbe=
haltenen Steuerbeträge übereinſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
März: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 16.
bis 28. Februar 1931 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis
zum 15. Februar 1931 einbehaltenen Beträge 200 RM. nicht
erreicht haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung der
Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis 28. Februar 1931
erfolgten Lohnzahlungen. (Keine Schonfriſt.) Ferner Le
digenſteuer, ſoweit ſie im Steuerabzugsverfahren
einbe=
halten wird.
März: Ablauf der Schonfriſt für die am 25. Februar 1931 fällig
ge=
weſene ſechſte und letzte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut
Steuerbeſcheid über ſtaatliche Grundſteuer,
Sonder=
gebäudeſteuer und Gewerbeſteuer für das
Nech=
nungsjahr 1930 /31.
März: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, foweit dieſe im
Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
März: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung des
„Schulgeldes, für die Darmſtädter höheren Schulen und
bruar 1931.
März: Ablauf der
1. März 1931 verlegt wurde.
die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den Monat Fe=
das erſte Ziel de
15. Februar auf de
H. W. Wohmann.
Schonfriſt für
Hundeſteuer für 1931, das vom
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die Ortsgruppe
rmſtadt des Odenwaldklubs hat es unternommen, am Sonntag,
8. März 1931, ſeit langer Zeit wieder einmal eine
Sternwan=
ung in die Wege zu leiten. Eine Sternwanderung hat in
er Linie den Zweck, die Fühlung mit den Ortsgruppen
an=
er Städte und Orte aufzunehmen, um die freundſchaftlichen
ziehungen zu ihnen zu vertiefen, ſoweit ſie ſchon beſtehen, und
te Bande der Freundſchaft zu knüpfen mit den Getreuen des
bs, mit denen man ſeither noch wenig oder gar nicht bekannt
r. So ſoll es auch am Sonntag geſchehen. Im Laufe des
Vor=
tags treffen ſchon verſchiedene Ortsgruppen hier ein, die von
kgliedern der hieſigen Ortsgruppe empfangen und in die nähere
gebung von Darmſtadt geführt werden, damit ſie die
Schön=
ten unſerer Stadt und ihre prächtigen, allerdings den
Winter=
af noch haltenden Wälder ſehen und kennen lernen. Zwiſchen
und 2 Uhr finden ſich dann alle Wanderer im großen Saal der
rone”, hier, ein, wo unter Leitung des 1. Vorſitzenden der
hie=
n Ortsgruppe, Herrn Prof. Dr. Köſer, der Wandertag mit
hlichen Reden und Vorträgen beendet wird. Unſere Wanderer
ffen ſich um 8 Uhr am Botaniſchen Garten, von wo unter
Füh=
rg der Klubfreunde Fabian und Seibert der Gang nach
Nieder=
mſtadt angetreten wird. Dort ſchließen ſich vorausſichtlich
ige kleinere Ortsgruppen der Umgebung an, um im
gemein=
ren Marſch mit uns Darmſtadt zuzuſtreben, wo wir gegen 1 Uhr
ommen werden. Wir verweiſen unſere Wanderer ganz
beſon=
s noch einmal auf ihre Zuſtimmung zu den Worten Dr. Köſers
Groß=Bieberau, und damit iſt alles geſagt. (Siehe heutige
zeige )
— Orpheum. — Zauberſchau Kaßner. — Waſſer wird
t. Likör, Bier, dampfender Grog aus dem Zauberkrug des
zſioniſten Kaßner, der aus dem ſchier unermüdlichen Born und
rer tölpelhaften Ideenmeiſterſchaft allabendlich Bewunderung
Heiterkeit den Beſuchern des Orpheums beſchert. — Die
Dar=
tung iſt ausgeſprochene Familienvorſtellung. Beſucher von aus=
Ets können ihre Züge noch gut erreichen, da die Vorſtellung
be=
s vor ½11 Uhr beendet iſt. — Wir weiſen beſonders auf die
Sonntag, 8. März. nachmittags 4 Uhr. ſtattfindende
Vorſtel=
g hin, und iſt der Vorverkauf von 40 Pfg. bis 1.50 RM.
Ffnet. — Karten für die Abendvorſtellungen 7 Tage im voraus
rdio=Boßler, Ernſt=Ludwigsſtraße 14) auch telephoniſch 389.
gemeiner Kartenverkauf: Verkehrsbüro. De Waal, Rhein=
Ge 14. (Siehe Anzeige.)
Photographiſche Ausſtellung. Wie aus der Bekanntmachuns
heutigen Blatt zu erſehen iſt, veranſtaltet die
Intereſſen=
meinſchaft Darmſtädter Fachphotographen, im
hmen der Reichshandwerkswoche am Sonntag, den 8. bis
März, im Hauſe Sonnthal Eliſabethenſtr 28
* Werbe=Ausſtellung. Dieſelbe ſoll den Zweck haben, das
Publi=
r anzuregen, wieder lebhafter den immer gerne begangenen
g zum Photographen zu beſchreiten, um ſich die evtl ſpäter ſich
tellenden Vorwürfe der Verſäumnis zu erſparen. Die
Photo=
phie iſt nicht mehr ein Luxus=, ſondern ein lebenswichtiger
darfsartikel geworden, der vielſeitigſte Verwendung findet.
rin auch das traditionelle Familienalbum verſchwunden iſt,
kann damit nicht geſagt ſein, daß das Intereſſe für das Por=
* im allgemeinen vernachläſſigt werden ſoll. Kinderbilder,
zelporträts, Familiengruppen u. v. a. werden immer liebe,
tvolle Erinnerungen ſein, aber nur dann, wenn man die
An=
igung nicht verſäumt. Es iſt daher der Ausſtellung ein guter
uich zu wünſchen, zumal dieſelbe ſo vielſeitig geſtaltet wird, daß
m Geſchmack Anregung und Befriedigung gegehen werden ſoll
kann, und Koſten damit nicht verbunden ſind. Die Ausſtellung
rntag, den 8. März. 11 Uhr. Der Eintritt iſt frei.
letzten Jahren erhebliche Fortſchritte machen. Die bäuerliche
Geflügelhaltung hat die auf dem deutſchen Markt vorhandenen
Abſatzmöglichkeiten erkannt und derſucht, in zielſtrebiger
Arbeit die inländiſche Erzeugung zu ſteigern, dem Verbrauch
anzupaſſen und nicht zuletzt die Güte des Eies zu erhöhen.
Das dert
sche Ei
in Si nce un det etetelte.
Einfuhr
1,681 000 4
1,602 000
(u 1030 zu86
112 CCcCog e
Drtisgrr l
H
1930 OMüdieserahrsgee
Mäilliaenkatsenerrskng 1922
Während man in Deutſchland 1913 72 Mill. Stück Federvieh
zählte, waren es 1930 nach ſteter Aufwärtzentwicklung
bereits 98 Mill. Von dieſen 98 Mill. ſind allein 70 Mill.
Lege=
hennen, das ſind gegenüber 1929 4 Mill. und gegen 1928 7 Mill.
mehr.
— Diplomkaufmann. Man teilt uns mit, daß ſich Herr Heinz
Kayſer, Darmſtadt, Ernſt=Ludwig=Straße 1, an der Hochſchule
für Wirtſchafts= und Sozialwiſſenſchaften (Handelshochſchule)
Nürnberg durch eine Arbeit über „Die Entwicklung Heſſens auf
Grund der Reichszählung von 1910 und 1925” den akademiſchen
Grad eines Diplomkaufmanns erworben hat
— Das Union=Theater zeigt ab heute den neuen Tonfilm
Die luſtigen Muſikanten” (Laubenkolonie). Hier iſt es das
Milieu der Schrebergärten, das den Hintergrund der amüſanten
Filmhandlung bildet. Fritz Kampers Camilla Spira, Hermann
Picha, Erika Gläßner und Julius Falkenſtein ſpielen die
Haupt=
rollen. Regie führt Max Obal
— Neue Kurſe in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Der
Gabelsberger Stenographenverein von 1861 macht durch Anzeige
in der heutigen Nummer darauf aufmerkſam, daß in ſeinen
Unter=
richtsräumen Ballonſchule, am Freitag, dem 6. März,
abends, Einführungskurſe in die Kurzſchrift und in das
Maſchi=
nenſchreiben eröffnet werden.
Vortrag über die „Wechſeljahre”. Ueber dieſes
Thema ſpricht morgen, Freitag, abends 8 Uhr im Saale der
Loge, Sandſtraße 10, die bekannte Hygiene=Schriftſtellerin, Frau
Maria Kochendörfer aus Baden=Baden. Die Referentin iſt als
eine feſſelnde und geiſtvolle Rednerin bekannt, die zugleich aber
Teöffnet von 9 bis 18 Uhr, und die offizielle Eröffnung iſt am auch als eine der beſten Kennerinnen der intimeren
Frauen=
fragen gilt. (Näheres im Inſerat.)
marſch
Der Ausbau der deutſchen Eiererzeugung konnte in den Die Entwicklung der deutſchen Eiererzeugung wird aber
durch den Wettbewerb des Auslandes auf unſeren
hei=
miſchen Märkten ſtark bedroht und gehemmt. Wenn wir auch unſeren
eigenen Bedarf vorläufig nicht aus der eigenen Erzeugung
decken können, bilden doch der ſteigende Ausfuhrdruck der
Eier=
überſchußländer und die damit häufig verbundenen Preisſtürze
eine ſtete Gefahr für den Ausbau einer rentablen
heimiſchen Geflügelwirtſchaft. Der deutſche
Ver=
brauch an Eiern beträgt heute über 9 Milliarden Stück im Jahr.
1913 betrug der Verbrauch erſt rund 71 Milliarden. Während
1913 auf den Kopf der Bevölkerung jährlich rund 135 Eier
ent=
fielen, ſind es 1930 etwa 150 Stück. Eine weitere Zunahme
des Verbrauchs erſcheint noch durchaus möglich, wenn
es gelingt, den einheimmiſchen Markt mit einwandfreien,
hoch=
wertigen und Loch preiswerten Eiern zu beliefern. Die
Vor=
ausſetzung dieſer Steigerung des Verbrauchs wird allerdings
von der erfolgreichen Ueberwindung der ſchweren
Wirt=
ſchaftskriſe abhängig ſein. Wenn einmal dieſe Depreſſion
überwunden ſein wird, kann durchaus mit einer weiteren
Stei=
gerung des Eierverbrauchs gerechnet werden, denn Staaten mit
hohem Volkseinkommen, die ſtandardiſierte Qualitätseier auf
den Markt zu bringen vermögen, zeigen einen weit höheren
Verbrauch als Deutſchland. In den Vereinigten Staaten
be=
trägt er pro Kopf und Jahr etwa 185 und in Kanada ſollen es
ſogar 340 ſein.
Die Vermehrung der deutſchen Geflügelhaltung hat bereits
einen Teil der Einfuhr ausländiſcher Eier entbehrlich machen
können. Nach den kürzlich mitgeteilten Außenhadelsergebniſſen
für 1930 beträgt die Einfuhr 1,6 Mill. Doppelzentner im
Werte von 128 Mill., das ſind rund 80 000 Doppelzentner oder
142 Mill. Eier weniger als 1929. Zum Teil wird dieſer
Rück=
gang wohl auf die gefunkene Kaufkraft der deutſchen
Bevölkerung zurückzuführen ſein, zum anderen aber ſcheint es
dem friſchen deutſchen Qualitätsei doch mehr und mehr zu
ge=
lingen, das Auslandsei allmählich zu verdrängen. Den Ruf
beſter Beſchaffenheit hat ſich das Auslandsei in erſter Linie
nur wegen des guten Ausſehens der Ware erworben, nicht aber
— worauf es eigentlich ankommt — durch die Friſche der Eier.
Soll das deutſche Ei im Kampf um ſeinen
heimiſchen Markt wirkſam unterſtützt und die vorwiegend
bäuerliche Hühnerhaltung zu einem weiteren Ausbau und
tat=
kräftiger Rationaliſierung angeregt werden, dann muß die
deut=
ſche Hausfrau bei ihren Käufen in weit ſtärkerem Maße das
deutſche friſche Qualitätsei verlangen. Ein Volk mit 5 Mill.
Arbeitsloſen kann es ſich nicht leiſten, alljährlich Hunderte von
Millionen für fremde Eier ins Ausland fließen zu laſſen. Tätig
Mitwirkung eines jeden wird dem deutſchen
Eierfeld=
zug zum endlichen Siege verhelfen können.
Auch im Intereſſe der Volksgeſundheit iſt eine Werbung
für das deutſche Ei notwendig. Das Hühnerei iſt durch ſeinen
hohen Nährgehalt und ſeinen Wohlgeſchmack eines der am
viel=
ſeitigſten zu verwendenden Nahrungsmittel. Neben der Milch
bietet das Ei alle Stoffe, die der junge Organismus zu ſeinem
Aufbau braucht, vor allem das wichtige Kaſein, das fettartige
Lezithin, ferner Phosphor und Eiſen. Aber nicht nur als
Nahrungsmittel ſpielt das Ei eine Rolle, ſondern es iſt auch
ein unentbehrliches Bindemittel für viele Zwiſchengerichte und
alle Teigwaren. Ohne das Eiiſt die Ernährung des
Menſchen kaum noch vorſtellbar.
— Operngaſtſpiel des Heſſiſchen Landestheaters in Gießen,
Das Opern=Enſemble des Heſſiſchen Landestheaters wird unter
Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm heute
Donners=
tag im Gießener Stadttheater „Figaros Hochzeit” von
Mo=
zart in der Inſzenierung von Carl Ebert (Bühnenbild: Lothar
Schenck von Trapp) zur Aufführung bringen.
— Konzert Hilde Groß. Wir verfehlen nicht, nochmals auf
das morgen Freitag, den 6. März, abends 8 Uhr, im Gartenſaal
des Städtiſchen Saalbaues ſtattfindende Konzert aufmerkſam zu
machen, in dem Frl. Groß Lieder von Schubert, Schumann, H.
Wolf und Sekles zum Vortrag bringen wird. Die Begleitung
der Lieder liegt in den bewährten Händen des Herrn,
Kapell=
meiſters K. Hauf.
— Berufsberatung. Ueber dieſes Thema ſpricht Frl. Irmgard
Moeßner heute abend, im Muſikvereinsſaal, Wilhelm=Gläſſing=
Straße 24. (Siehe geſtrige Anzeige.)
Tageskalender für Donnerstag, den 5. März 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, Ende 22 Uhr,
( 18, T Gr. 7 u. 8: „Der Tartuffe‟. — Kleines Haus, 20 Uhr,
Ende 22.15 Uhr: „Liebesluſt oder die weißen Schuhe‟
Orpheum, 20.15 Uhr: Zauber=Vorſtellung Kaßner. —
Kon=
zerte: Zur Oper, Schloßkeller, Datterich. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Vortrag um 20 Uhr im Muſikvereinsſaal, Wilhelm=
Gläſ=
ſingſtraße 24, von Frl. Irmgard Moeßner über „
Berufsbera=
tung”.
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Seite 8
Donnerstag, den 5. März 1931
Nummer 6
Der Sternhimmel im März.
Der März iſt in aſtronomiſcher Hinſicht ein
bedeut=
ſamer Monat. Die Sonne verläßt die ſüdliche Halbkugel
am 21. März, um ihren Lauf mit der größten ihr zu
Ge=
bote ſtehenden Geſchwindigkeit weiter nach Norden zu
richten. Die Längen des Tages und der Nacht ſind an
dieſem Tage gleich, und der aſtronomiſche Frühling nimmt
ſeinen Anfang. Am 1. März ſcheint uns die Sonne nur
10½ Stunden von morgens 7 Uhr bis abends 5¾½ Uhr,
Am Ende des Monats beträgt die Sonnenſcheindauer
zwei Stunden mehr. Die Sonne leuchtet uns von 5¾ Uhr
morgens bis 6½ Uhr abends.
Mit Eintritt der Dunkelheit, die eine 34 Stunde nach
Sonnenuntergang einſetzt und ſich in der folgenden Stunde
immer mehr verſtärkt, leuchten als erſte Geſtirne am
ſüdöſtlichen Himmel Jupiter und Mars auf. Von den
Fixſternen erſcheinen zuerſt im Süden der funkelnde
Sirius und ganz hoch am Himmel Kapella im Fuhrmann.
Am 1. März um 10 Uhr abends, am 15. März um 9 Uhr
abends und am 31. um 8 Uhr abends finden wir das
Sternenheer bei ſeiner täglichen Umdrehung um den
Himmelspol in der Stellung, wie in unſerer Sternkarte
wiedergegeben.
Die Winterſternbilder haben den Himmelsmeridian
bereits überſchritten und befinden ſich auf der Weſthälfte
des Himmels. Der Himmelsmeridian iſt für die
Beobach=
tung der Stern von größter Wichtigkeit, weil ſie alle auf
dieſer Linie ihren höchſten bzw. niedrigſten Stand über
dem Horizont einnehmen. Die Linie verläuft vom
Nord=
hunkt des Horizonts über den Himmelspol, alſo am
Polarſtern vorbei, zum höchſten Punkt des Himmels, dem
Zenit, und wendet ſich dann zum Südpunkte wieder herab.
In unſerer Sternkarte iſt der Meridian als Doppellinie
eingetragen. Sein Name bedeutet, ins Deutſche übe
„Mittagslinie”, und er trägt dieſen Namen mit
da wir den Zeitpunkt, in dem die Sonne ihren be
Stand erreicht, Mittag nennen.
Das majeſtätiſche Sternbild des Orion überra
Glanz trotz ſeines tiefen Standes noch alle anderenc
bilder. Seine hellſten Sterne ſind Beteigeuze, Rige
Bellatrix. Die in der Mitte des Sternbildes befind
drei gleichmäßig hellen „Gürtelſterne” weiſen in faſt
zontaler Richtung auf Sirius im Großen Hund.
dem Großen Hund befindet ſich der Kleine Hund
mi=
hervorragenden Stern Prokyon. In der Nachbarſchaf
ſich anſchließenden Zwillinge finden wir die wunde
leuchtenden Planeten Jupiter und Mars. Die eben
ſchon am Dämmerungshimmel ſichtbare Kapella im;
mann und Aldebaran im Stier ergänzen das Bild.
ganz ſo prächtig iſt der Oſtteil des Himmels, doch f
wir auch dort einige helle Sterne, von denen beſo
Regulus im Löwen und Deneb im Schwan, Spi
der Jungfrau und Arktur im Bootes zu nennen
Unterhalb des Großen Bären befindet ſich ein 1
Sternbild, das Haar der Berenice, deſſen Anblick in
dunkler Nacht in der Tat mit ſeinem Schimme
Namen rechtfertigt. Bei nicht ganz klarem Himmel
Vollmondſchein werden die äußerſt ſchwachen Sterm
bloße Auge ganz unſichtbar.
Der März=Vollmond findet am 4. ſtatt. Letztes 2
am 11., Neumond am 19. und Erſtes Viertel am 27.
Vorausſchauend ſei bemerkt, daß der darauffolgende
Frühlingsvollmond am 2. April eine Mondfinſtern
Gefolge haben wird, die um 7½ Uhr abends beginn
bis 10 Uhr dauert.
Aus Hefſen.
Die landwzirkſchaftlichen Genofſenſchaften
ind Monak Zebruar 1931.
Nach der Statiſtik des Reichsverbands der deutſchen
landwirtſchaft=
lichzen Genoſſenſchaften — Raiffeiſen — waren am 1. März 1931
vor=
handen:
121 Zentralgenoſſenſchaften.
20 144 Spar= und Darlehnskaſſen,
414 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften,
776 Molkereigenoſſenſchaften,
186 Viehverwertungsgenoſſenſchaften,
493 Eierverwertungsgenoſſenſchaften,
36 Obſt= und Gemüſeverwertungsgenoſſenſch
371 Winzergenoſſenſchaften,
5949 Elektrizitätsgenoſſenſchaften.
879 Dreſchgenoſſenſchaften,
168 Maſchinengenoſſenſchaften.
828 Viehzuchtgenoſſenſchaften.
260 Weidegenoſſenſchaften,
1566 Sonſtige Genoſſenſchaften.
zuf.: 40 761 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften.
Im Monat Februar hat ſich der Geſamtbeſtand der
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften abermals, und zwar um 16 Genoſſenſchaften
ver=
mindert. Dieſer Rückgang iſt, wie aus der Bewegung der einzelnen
Gruppen hervorgeht, in der Hauptſache aber durch das Fortſchreiten der
Rationaliſierungsmaßnahmen im genoſſenſchaftlichen Unterbau bedingt.
So haben die Spar= und Darlehnskaſſen insgeſamt 28 und die Bezugs=
und Abſatzgenoſſenſchaften 10 effektive Abgänge aufzuweiſen, während
ſonſt in faſt allen anderen Gruppen weiterhin die Zahl der Zugänge die
der Auflöſungen überwiegt. Das gilt insbeſondere von den
Molkerei=
genoſſenſchaften, die ihren Effektipbeſtand um 14 Genoſſenſchaften
ver=
mehrt haben. Die übrigen Zugänge verteilen ſich auf die
Viehverwer=
tungsgenoſſenſchaften (+ 3), die Eierverwertungsgenoſſenſchaften (++2),
die Obſt= und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaften (—1), die
Winzer=
genoſſenſchaften (+ 1), die Viehzuchtgenoſſenſchaften (—— 2) und die
Son=
ſtigen Genoſſenſchaften (+5). Bei den Weidegenoſſenſchaften ſtehen
2 Neugründungen 2 Auflöſungen gegemüber. Unverändert blieben die
Gruppen der Zentralgenoſſenſchaften und der Maſchinengenoſſenſchaften.
Rückgängig ſind die Elektrizitätsgenoſſenſchaften (—5) und die
Dreſch=
genoſſenſchaften (— 1). Die 8 neugegründeten Sonſtigen
Genoſſenſchaf=
ten verteilen ſich auf 2 Pachtgenoſſenſchaften und je eine
Honigverwer=
tungs=, Fiſcherei=, Landſchulheim= Kartoffeltrocknungs=,
Spiritusbrenne=
rei= und Waſſerleitungsgenoſſenſchaft.
J. Griesheim, 4. März. Gemeinderatsbericht. Gemäß Art.
24 des Geſetzes über Baulandumlegung beſchließt der Gemeinderat
ein=
ſtimmig die Baulandumlegung der Grundſtücke Flur XXXV Nr. 341,
342, 343. 3437/to, 344—353, 3535/1., 354—357, 3577/,0, 358—373, 454,
4547/„o, 455—459, 4597ſt 460, 461, 462, 462l,o, 463 4635 /„o, 464,
464 ,o, 465? uo, 465% uo, 466—474, ſowie Teile der Grundſtücke Flur XXXV
Nr. 375, 4482/z0, 451½/zo. 453‟ſuo und 475, in der Poſch, durchzuführen.
Als Vertreter der Gemeinde im Umlegungsausſchuß wurde
Bürgermei=
ſter Feldmann und als deſſen Stellvertreter Beigeordneter Dickhardt
be=
ſtimmt. — Das Rathaus iſt, wie durch Beſichtigungen feſtgeſtellt wurde,
ſehr baufällig und kann für größere Veranſtaltungen nicht mehr
be=
nutzt werden. Das Hochbauamt und das Kreisamt Darmſtadt ſtellten
deshalb an die Gemeinde das Anſinnen, das Rathaus, um es zu
erhal=
ten, baldigſt zu renovieren. Der Gemeinderat lehnte dieſes Anſinnen
ab, da der Aufwand für die Herſtellung vorausſichtlich ſehr hoch würde
und die genaue Höhe des Bedarfs ſich in einem Voranſchlag kaum
feſt=
ſtellen ließe. — Das Kreiswohlfahrtsamt Darmſtadt hat angeregt, die
Hälfte der Koſten zur Gewährung einer Konfirmationsbeihilfe für
hie=
ſige hilfsbedürftige Konfirmanden in dem ſeither üblichen Rahmen auf
die Gemeinde zu übernehmen. Der Gemeinderat beſchloß demgemäß.
Die Ausſuchung der in Betracht kommenden Kinder ſoll durch die
Wohl=
fahrtskommiſſion erfolgen. — Die Mittel für eine Mehrſtelle an der
hieſigen Volksſchule in Höhe von 1500 Mk. wurden unter der Bedingung
bewilligt, daß die jetzt beſtehende 2. Schulſtelle als Normalſtelle
aner=
kannt wird. Die Verwaltung wurde beauftragt, für die Schaffung der
erwähnten Mehrſtelle beim Miniſterium einen Zuſchuß aus dem
Aus=
gleichsſtock zu beantragen. — Für die am B3. Februar ds. Js,
ſtatt=
gefundene Verpachtung der Gemeindejagd hatte der Gemeinderat die
Beſtimmung getroffen, daß die Verpachtung nur in einzelnen Bezirken
zu erfolgen habe und daß ein Ausgebot der Jagd in ihrer Geſamtheit
unterbleiben müſſe. Die Verpachtung in einzelnen Bezirken hat einen
Jahreserlös von 1989 Mk erbracht. Nach dieſer Verpachtung iſt nun
ein Angebot eingegangen, dem für die geſamten Jagdbezirke ein
Jahres=
pachtpreis von 2200 Mk., alſo ein Mehrbetrag von 200 Mk., zugrunde
liegt. Dieſes nachträgliche Angebot wurde abgelehnt und der
Verpach=
tung die Genehmigung erteilt.
Zum Schutz gegen
Panfiavin
Ra
pasrtEn /
(ndBidinmin
orekwart
uund Erkäfhung
LE
Cp. Pfungſtadt, 4. März. Bekommt Pfungſtadt keine
Straßenbahn? Im Anſchluß an die Erörterungen über den
be=
vorſtehenden Baubeginn der Straßenbahn an die Bergſtraße iſt auch
hier die Frage wieder aufgetaucht, ob die gegenwärtige Zeit für die
Durchführung des ſchon lange beſtehenden Straßenbahnprojektes
Darm=
ſtadt—Eberſtadt—Pfungſtadt geeignet ſei oder nicht. Auffallend iſt auf
jeden Fall, daß man hier in Pfungſtadt davon nichts mehr hört, obwohl
bereits größere Vorbereitungen getroffen waren. Es heißt in dieſem
Zuſammenhange, daß die Einwohnerſchaft Pfungſtadts ſowohl wie die
Gemeindeverwaltung Pfungſtadts bei der Schwere der gegenwärtigen
wirtſchaftlichen Verhältniſſe gar keinen Grund hätten, in dieſer Frage
neue Schritte zu unternehmen. Es wird ſogar behauptet, daß, ſo vieles
auch für eine Straßenbahn Pfungſtadt—Darmſtadt noch vor Jahren
ge=
ſprochen habe, ſo vieles gerade jetzt dagegen ſpreche. — Das Verzeichnis
der Mitglieder der Pflichtfeuerwehr für 1981 liegt gegenwärtig
auf der Bürgermeiſterei zur Einſichtnahme auf.
Cp. Pfungſtadt, 3. März. Landbundverſammlnng. Die
öffentliche Verſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Landbundes, in
der Dr. Müller=Darmſtadt ſprach, erfreute ſich eines guten Beſuckes. Der
Redner ſprach über die Nöte der Landwirtſchaft, die ſich geradezu in
einem Freiheitskampf befinde. Welch großes Intereſſe dem
Vortragen=
den und ſeinen Ausführungen entgegengebracht wurde, geht am beſten
daraus hervor, daß ſich an das Referat eine beinahe dreiſtündige
Aus=
ſprache anſchloß. — Im Nachbarort Hahn iſt der Storch in ſein altes
Neſt auf dem Rathaus wieder eingezogen.
—Weiterſtadt, 4. März. Der für Donnerstag, den 5. März, vom
Landwirtſchaftsamt Darmſtadt vorgeſehene Vortrag muß aus
loka=
len Gründen im Einverſtändnis mit dem Landwirtſchaftsamt auf
Dienstag, den 10. März, verſchoben werden.
* Richen, 3. März. Bei der am 28. Februar d. J. zu Würzburg
ſtattgefundenen großen Generalverſammlung des Verbandes der
Dreſch=
maſchinenbeſitzer Deutſchlands und des Feuerverſicherungsvereins, die
überaus gut beſucht war, wurde Herr Altbürgermeiſter Eidmann von
hier einſtimmig als 1. Vorſitzender dieſes großen Verbandes gewählt.
T. Erbach, 4. März. Anläßlich der Reichshandwerkswoche findet am
Sonntag, den 15. März, durch den Bezirksverband der Gewerbevereine
und Innungen des Kreiſes Erbach eine große
Werbeverſamm=
lung hier ſtatt. Auch ſoll an dem genannten Tage gleichzeitig in dem
hieſigen Fachſchulgebäude noch eine Ausſtellung von alten
Zunft=
abzeichen, alten Geſellen= und Wirtſchaftsbriefen, ſowie Gegenſtänden
alter Handwerkskunſt ſtattfinden,
Aa. Gräfenhauſen, 3. März. Geräte=Wetturnen. 9
März findet hier ein turneriſcher Gerätewettkampf zwiſchen dem
verein Kelſterbach, dem Turnverein Waldgirmes bei Gießen ur
hieſigen Turngeſellſchaft ſtatt. Jeder der drei Vereine ſtellt eine
ſchaft. Die Veranſtaltung wird im Vereinslokal der Turngeſe
„Zur Krone” abgehalten.
8. Lampertheim 4. März. Nächtlicher Ueberfall.
der Nacht von Sonntag auf Montag zwei junge Leute nach Hau
gen, wurden ſie in der Kaiſerſtraße ohne jeden Grund überfallen
einen wurde der Mantel zerriſſen, deu andere zu Boden geworf
ſchlagen und mit Fußtritten traktiert, ſo daß er einen Unterar,
davontrug. Zwei der Täter konnten von der Polizei ermittelt
und ſehen ihrer Beſtrafung entgegen. — An demſelben Tage g
ſchon morgens früh in einer Wirtſchaft nach berſchiedenen Kraftül
einige aneinander, ſo daß eine regelrechte Prügelei entſtan
Holzdiebſtahl. Ein Küfermeiſter merkte ſchon längere Zei
ihm auf ſeinem Holzlagerplatz gegenüber dem Sägewerk an der
ſchloßſtraße Holz entwendet wurde. Nun hat ein Schuljunge ange
auf welche Weiſe das Holz aus dem eingefriedigten Grundſtück I
geſchafft wurde, da er nachts immer dabei helfen mußte. Gee
Diebe iſt Anzeige erſtattet,
— Gernsheim, 4. März. Waſſerſtand des Rhein
3. März: 2,85 Meter; am 4. März: 2,74 Meter.
Rbeinheſſen.
„Aus Mainz.
* Aus dem fahrenden Zug gefprungen iſt am Montag ab
Mainz=Kaſtel ein 12jähriger Schüler aus Düſſeldorf, der ſeiner
durchgebrannt war und ſich nicht im Beſitze einen Fahrkarte befan
ſtürzte ſo unglücklich, daß er einen ſchweren Schädelbruch erlitt.
Verletzte kam ins Städtiſche Krankenhaus.
* Selbſtmordepidemie in Mainz. Eine alleinſtehende Bügler
der Neubrunnenſtraße hat ſich aus wirtſchaftlichen Sorgen in ihren
nung vergiftet. — Eine 17jährige Kontoriſtin und eine 33jährige
verſuchten, ſich durch Einnahme einer größeren Anzahl von
tabletten zu vergiften. Beide wurden noch rechtzeitig ins Kranke
überführt. — Auf den Bahngeleiſen am Mainz=Guſtavsburger
hof wurde eine männliche Leiche aufgefunden. Es handelt ſich b
Lebensmüden um den 67jähr. Jakob Baerſch aus Mainz=Biſchof
Längere Arbeitsloſigkeit dürfte den Mann zum Selbſtmord
ge=
haben.
Oberbeſſen.
b Gießen 4. März. Hundert. Jahre Forſtinſtitut
ßen. Das Foxſtinſtitut unſerer alma mater Lndoriciana feiert im
jahr ſein 100jähriges Beſtehen und ſeine 100jährige Zugehörigfe
philoſophiſchen Fakultät der Landesuniverſität. Die Männer der
Farbe wollen mit dem Jubelfeſte eine Wiederſehensfeier der ehem
Gießener Forſtſtudenten verbinden. Um die beiden bedeutendſter
ßener Forſtleute, den Gründer des Inſtituts Hundeshagen un
großen Förderer Guſtav Heher, beſonders zu ehren, iſt angeregt w
vor dem neuen ſchönen Heim des Inſtituts, in der Braugaſſe
Heyer=Denkmal aufzuſtellen und den Grundſtock zu einem
deshagen=Ehrenmal zu ſtiften.
Bad=Nauheim, 4. März. Der Bund Deutſcher Gebra
Graphiker hält ſeine diesjährige Tagung — der Einladung
Landesgruppe Rhein=Main folgend — vom 14. bis 17. Mai in
Nanheim ab. Im Rahmen dieſer Tagung findet in Bad=Na
eine Ausſtellung beſonderer Art ſtatt. Die Schriftleitung der „Gebr
graphik” ſchreibt unter den ordentlichen und korreſpondierenden
gliedern des B.D.G. einen Wettbewerb zur Erlangung von Um
Entwüirfen aus. Der Reiz einer ſolchen Aufgabe, ſowie die gel
Freiheit in der Wahl darſtelleriſcher und drucktechnifcher Geſta
dürften beſondere Bemühungen und eindrucksvolle Ergebniſſe er!
laſſen. Die eingehenden Entwürfe werden für die Zeit der Te
öffentlich ausgeſtellt. Ihre Auswertung erfolgt durch Abſtimmun
anweſenden Mitglieder des B. D.G.
Züim Eintseichen...
der Wäsche ist es
ausgezeich-
net. Es macht nicht nur das
Wasser weich vie
Regen-
wasser, sondern löst auch
bereiis wegen seines starken
Gehaltes an höchstwertiger
Seite allen Schmutz in der
Wäsche.
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Arbeiten in Küche und Haus. Ein Plund Waschpaste
kostet also nur 8 Pfennig. Es gibt zum Abseiten nichts
Besseres und Billigeres. Darum: Für Abseif-Arbeit,
Schrubben, Putzen stets Dr. Thompson’s Schwan benutzen.
Achien Sie auf das rote Paket mit dem Schwan,
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an die Geſchäf=
Nummer 64
Donnerstag, den 5. März 1931
Seite 9
Bonde Dierde.
Von Roſario von Landsberg.
*
Man ſollte es nicht für möglich halten und doch iſt es wahr,
3 es in Deutſchland — in dem Deutſchland, von dem
Clemen=
u geſagt hat, daß 20 Millionen Menſchen zuviel dert leben —
— heute noch wilde Pferde gibt. An der Peripherie des
einiſch=Weſtfäliſchen Induſtriegebiets liegt das Städtchen
Dül=
n. die Hauptſtadt des ehemaligen gleichnamigen Herzogtums
pauch heute noch die Reſidenz der Herzöge von Croy=Dülmen.
rzog Alfred von Croy ließ die Ueberbleibſel der alten wilden
erdezucht im Jahre 1822 einfangen und gab ihnen, in dem
H dem alten Schloß benannten Mervelder=Bruch eine neue
mat. Mit großen Koſten zäunte er das weite Areal ein.
rch viele Verbeſſerungen des Geſtütes und ſachgemäße
Aus=
hl der Zuchthengſte, gelang es ihm und ſeinen Nachfolgern,
r Beſtand in einem Jahrhundert zu verzehnfachen. Dieſer
ße Erfolg erſcheint umſo bedeutender, wenn man erfährt,
en was für Schwierigkeiten anzukämpfen war. So raffte
B. Ende der 80er Jahre eine Seuche faſt die geſamten Ponys
hin und nur 8 Stuten konnten gerettet werden.
Das Leben der Tiere ſpielt ſich wie das jeden anderen
Wil=
völlig in freier Bahn ab. Von früheſter Jugend an müſſen
Wind und Wetter, Schnee und Kälte trotzen und entwickeln
zu einem harten, widerſtandsfähigen Pferde, welches jedem
warmen Stall aufgewachſenen Haustier an Kraft und
Aus=
ter weit überlegen iſt. In dieſer Unerbittlichkeit der Natur,
ohne Gnade und Rückſicht auf das Einzelindividuum ihren
g geht, liegt der ſtändige Verjüngungsprozeß zur Erhaltung
Art. Das Geſtüt bildet einen großen Komplex von je
em Drittel Heide, Weide und Wald. Im Winter ernähren
die Tiere vorzugsweiſe von Heidekraut und Brombeerranken.
* bei ganz hohem Schnee wird ihnen etwas Heu zugefüttert.
einzige Punkt, worin der Natur nicht freie Hand gelaſſen
d, iſt die Auswahl des Zuchthengſtes und die Feſtſetzung
Deckzeit. Dieſe dehnt ſich von Juni bis September aus.
Herde wird dafür in zwei verſchiedenen Abteilungen des
tters untergebracht und jeder wird ein Hengſt zugeteilt,
ſich die Sommermonate dort ſeinem Berufe widmet. Die
Swahl des Zuchthengſtes iſt nicht ſo einfach, da dieſer nicht
ger wie 2 Jahre tätig ſein darf, um keine allzuſtarke
Inn=
yt hervorzurufen. Meiſt ſind es ruſſiſche oder engliſche Hengſte,
Ddann im Herbſt und Winter ihrem Nebenberufe am
Arbeits=
gen im Schloßpark nachgehen. Die ausgewachſenen Tiere
en eine Höhe von etwa 1,20 bis 1,35 Stockmaß. Die Fohlen
kaum ſo groß wir Jagdhunde. Sämtliche Ponys — mit
Snahme der im Sommer geborenen — ſind Stuten, denn die
grlingshengſte werden jedes Jahr eingefangen und verkauft.
iten werden nicht abgegeben, weil ſie bis in ihr hohes Alter tra=
O ſein können. Es ſind Fälle nachgewieſen, daß Stuten
en Rekord von 20 Fohlen aufgeſtellt haben. Der Beſtand
kuft ſich auf ungefähr 120 Köpfe. Ein apartes Mausgrau
rwiegt, doch ſind auch andere Farben vertreten. Jene ſoll
urſprüngliche Färbung des Bruchpferdes ſein. Die
arungszeit iſt mit Abſicht in die Sommermonate gelegt,
da=
die Fohlen in der warmen Jahreszeit das Licht der Welt
licken. Kalte, trockene Winter bringen den Tieren keinen
aden, während die milden, naſſen immer nachträglich auf
Herde wirken.
Sehen wir uns dieſe einzigartige Gelegenheit etwas näher
Ein Weg von 10 Kilometer führt uns durch die reizvolle
iiſterländiſche Landſchaft mit ihren 1000jährigen Wallhecken,
ui maleriſch daliegenden niederſächſiſchen Bauernhöfen, ihren
—tbaren Ackerfeldern, ſaftigen Wieſen und verſtreut
um=
liegenden kleinen Wäldern. Nur allmählich vollzieht ſich
Uebergang zur eigentlichen Heide. Wir biegen um die Ecke
28 buſchbeſtandenen Pfades, der den Blick auf die Weidefläche
Geſchickt, Schneiderin
f. Aender, el. Gard.
geſ. Ang. m. Ref. u.
b., ehrl. Putz=/A. 241 a. d. Geſch.*
freigibt, über die garnicht weit entfernt eine wilde Herde Ponys
galoppiert. Ein Stück argentiniſche Pampa mitten im Herzen
Weſtfalens! Dumpf dröhnt der Hufſchlag über die Heide. Ein
Stückchen Wildnis, was gerade durch die Primitivität ſeiner
Daſeinsform einen jeden überaus ſtark in ſeinen Bann zieht.
Wie eine alte Erzählung aus längſt entſchwundenen Zeiten
mutet es an. Keines der Tiere, die ſich hier vor uns tummeln
hat jemals, das Joch harter Arbeit gedrückt. Unbezähmte
Freude funkelt aus ihren verwegenen Augen unter der
ſtruppi=
gen Mähne hervor. Das Herrengefühl der eigenen Kraft, die
freudig mit Sturm und Regen den Kampf aufnimmt, ſpiegelt
ſich in ihrem Weſen wider. Alles iſt hier unverfälſchte Natur,
ohne den bitteren Beigeſchmack der Ziviliſation. Alles iſt Weite,
Freiheit, Freude! Siegesbewußtſein gegenüber aller Gewalt
ſpricht ſich in jeder Bewegung aus. Die herzögliche Familie
hat dieſer einzigartigen Pferdezucht in Deutſchland ſtets die
größte Aufmerkſamkeit gewidmet. Früher betrieben ſie dieſelbe
nur des Vergnugens wegen. Es ware unmöglich geweſen, einen
der Ponys käuflich zu erwerben. Der heute regierende Herzog
Karl hat die Zucht nicht nur bedeutend verbeſſert, ſondern hat
aus ihr auch einen einträglichen wirtſchaftlichen Betrieb gemacht.
Alljährlich findet im Mai die Auktion der jungen Hengſte ſtatt,
die ſich zu einer in allen Zucht= und Sportkreiſen beliebten
Ver=
anſtaltung entwickelt hat. Zu dieſem Zweck wird ein kleiner
Teil des Mervelder Bruchs in ein Correl abgeteilt, das von
einer Stadiontribüne hufeiſenförmig umſchloſſen iſt. Viele
Tauſende von Menſchen ſtrömen aus allen Teilen Deutſchlands
und des Auslandes herbei, um dieſem eigenartigen Schauſpiel
beizuwohnen. Auch in dieſem Jahr fand von herrlichſtem
Wetter begünſtigt der Ponyfang ſtatt. Die ſonſt ſo einſame
Heidegegend bot das Bild einer wahren Völkerwanderung.
Seit den früheſten Morgenſtunden krochen die Automobile in
einer geſchloſſenen Kette ihrem Ziele entgegen. Ueber den
Köpfen der dicht geſtauten Menge gab ein Kunſtflieger
phan=
taſtiſche Beweiſe ſeiner Geſchicklichkeit, Kurz vor Beginn des
Fanges fuhr die Herzogin elegant mit ſicherer Hand ihr
Drei=
geſpann über den Platz. Ein großer Teil des weſtfäliſchen
Adels wohnte ebenfalls nach altem Brauch dieſem traditionellen
Volkstag bei.
Der Ponyfaug beginnt damit, daß eine Anzahl Treiber
die geſamte Herde einkreiſt und in den Correl treibt. Die
holde Weiblichkeit wird ſoweit wie möglich abgeſondert, um
die ſich heftig wehrenden jungen Hengſte beſſer einfangen zu
können. Die Kleinen nahm man der Einfachheit halber auf den
Arm. Rührend iſt der Anblick der entſtehenden Kinderſtube.
Die Föhlchen drängen ſich erſchreckt in einer Ecke zuſammen.
Sobald eine Stute hereingeſchaft wird ſtürzt die kleine Schaar
ihr entgegen, in der Hoffnung die eigene Mutter zu finden.
Oft dauert es ſehr lang bis ſie ſich wieder vereinigt haben
und manches Pony=Baby erntet empfindliche Keile, wenn es
ſich ſchließlich aus Verzweiflung der falſchen Muttermilch nähert.
Der eigentliche Hengſtfang bildet die Krone des Feſtes und
zaubert Bilder unbeſchreiblicher Komik vor die Menge. Sind
alle Hengſte vom Halfter gebändigt, erfolgt die Auktion.
Der Ruf dieſer Pferde geht weit über die Grenzen ihrer
Heimat hinaus. Die Härte, Ausdauer und Leiſtungsfähigkeit
ſind ohnegleichen. Bis in ihr hohes Alter erhalten ſie ſich ihre
Arbeitskraft. Es iſt keine Seltenheit, noch einen 30jährigen
Knaben vergnügt vor dem Milchkarren laufen zu ſehen. Sie
laſſen ſich leicht zähmen. Natürlich iſt es von Vorteil, ſie das
erſte Jahr nur wenig und leicht arbeiten zu laſſen und ſie erſt
dreijährig richtig einzuſpannen. Wer ſich an dieſe Maßregeln
hält, wird beſtimmt ſein halbes Leben lang Freude an dem
wilden Geſellen haben.
ſofort geſucht.
erfrag, Gſchſt.
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N
eine Rolle spielen,
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Auge macht feinere Unterschiede, es besitzt
wie man sagt - den angeborenen Sinn für
Farben-Harmonieen.
Unser Frühjahrs-Angebot wird deshalb in
die-
sem Jahr von einem Künstler
zusammenge-
stellt, der aus dem vorhandenen, farbenfrohen
Material drei Vorschläge ausarbeitet die jede
Hausfrau interessieren werden, denn es
han-
delt sich um
orschlage
die das Heim betreffen!
Am Samstag, den 7. März 1931
beginnt unsere Ausstellung!
Wilhelm Ehrhardt
Darmstadt, Ernst-Ludwig-Str. 25
3530
Der letzte Hammerſchlag der Auktion iſt verhallt. Die in
Freiheit geſetzte Herde galoppiert über die Heide und mit
ſehn=
ſüchtigen Augen ſchauen die armen Gefangenen ihren einſtigen
Kameraden nach. Eine Staubwolke am Horizont läßt uns ihre
noch eben vorhandene Nähe glaubwürdig erſcheinen. Dann iſt
auch ſie hinweggefegt. Die Menſchen ſtrömen fort. Die alte
Heide liegt wieder ſtill und einſam da und träumt von
ver=
gangenen Tagen. Hier ſteht alſo die Wiege der „Dülmener
Ponys”, hier leben ſie, hier gehen ſie zugrunde. Ein Gefühl
des Dankes gegenüber dem herzöglichen Beſitzer ſteigt in jedem
auf, der unſerer Heimat dieſes ungeheuerliche Naturdenkmal
bewahrt hat, das in Europa wohl ſchwer ſeinesgleichen findet.
Noch einmal ſtreift unſer Blick über die Steppe. Dieſes
Fleck=
chen echter Wildnis iſt zweifellos von weiſer Hand erhalten
worden, um durch die Urwüchſigkeit ſeiner Daſeinsform in dem
komplizierten Heute ein Bindeglied zu ſchaffen, zwiſchen der
Wahrheit und Dichtung von geſtern und morgen — zwiſchen
der Grazie und Wildheit einer entſchwundenen Zeit und dem
nackten Realismus der Gegenwart und ſchließlich zwiſchen dem
Deutſchen und ſeiner Heimat.
Preußiſch-Säddeukſche Klaſſen=Lokterie.
3. März 1931
20. Ziehungstag
In der heutigen Vormnragsztehung wurden Gewinne über 400 M.
gezögen
2 Gewinne zu 26000 M. 54886
2 Gewinne zu 10000 m. 250415
6 Gewinne zu 5000 . 157409 245172 272031
18 Gewinne zu 3000 M. 13387 21702 49917 66488 80393 105708
227605 269793 286969
60 Gewinne zu 2000 m. 23072 23627 43853 81424 104978 140615
150939 166307 158981 178968 175042 178606 190386 195677 196748
204526 219447 262940 256981 270276 291967 811663 812830 827317
333488 34 1853 358606 8838 18 988612 381762
126 Gewinne zu 1000 M. 7426 14360 16447 19688 98883 44873 50589
51394 54422 57910 62976 64168 64629 75362 76619 84787 88861
93607 93977 99566 104594 132348 136771 148163 148009 156072
161658 178667 180086 212824 214261 220506 244478 245868 267805
261994 274824 277226 280581 280631 281636 292422 804473 304815
806073 308048 309916 314709 321013 330294 332366 335847 363173
353331 969997 360256 360657 360849 363269 363598 386344 388024
390478
174 Gewinne zu 600 m. 1148 2666 8363 14146 41249 41949 45466
58885 65453 67982 68679 70721 72787 72877 72971 83797 87067
97623 113842 119810 11gsss 129856 142158 143621 149726 153748
168184 157823 180327 180824 163269 163749 16807B 171056 176202
177419 178188 180176 186220 188735 190632 216817 222805 226038
227136 229437 230031 231979 232466 236120 244943 253718 253767
255096 257240 258068 262115 266645 274003 276012 288383 280940
293088 296460 298462 299743 302266 304798 306098 308311 813180
324018 338444 340018 340164 343747 347818 348990 356004 360380
360522 361987 363005 373038 381526 385746 389783
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 300000 M. 206167
2 Gewinne zu 50000 M. 174749
4 Gewinne zu 10000 m. 10877 147447
14 Gewinne zu 3000 ℳ. 192710 152206 296181 306354 312641
327675 339292
44 Gewinne zu 2000 M. 5607 9868 B1998 61646 74619 77311 88002
160692 168626 181966 199834 219049 224647 261208 263072 275762
280941 281781 293000 298856 329043 340950
118 Eewinne zu 1000 M. 342 3147 16960 92844 22947 28217 33284
25944 36714 39331 41460 45191 66596 62810 86578 70984 75860
79686 82618 87223 103363 123619 124240 132508 134143 138896
146372 154842 176441 189351 199368 208063 211897 213806 215125
217822 228340 230389 231803 232794 264388 270172 280643 282040
282843 280715 293730 322766 394185 326683 827073 327361 333626
340945 341904 358737 372368 383347 391726
156 Gewinne zu 600 a. 3716 9200 10224 16881 22806 25637 39219
43808 49692 63244 65376 66221 68021 69394 72802 76952 88402
89641 99867 108857 113233 113970 122517 124362 127036 127708
133408 137671 138589 149681 150901 160991 1B6394 170637 170776
174381 186931 195182 197101 202650 209620 216644 218643 223019
225429 227878 232365 243436 249226 264002 256676 264661 269281
270219 271846 273003 294705 307524 210996 319402 313993 315384
320364 330091 336176 342668 943866 346958 847746 348093 353101
369710 372282 374407 377664 380616 284906 391917
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zu je 500000, 2 zu je 75000, 12 zu je 25000, 44 zu je 10000,
134 zu je 5000, 314 zu je 3000, 976 zu je 2000. 1774 zu je
1000, 2996 zu je 500, 8920 zu je 400 Mark.
An meine deiihtre Kauzfcäft!
Es wird wohl nur noch einige Tage dauern,
und dann werde ich wieder mit meinen erſiklaſſ.
Ferheln u. Läuferſchweinen
meine Kundſchaft bedienen können. Wie
all=
gemein bekannt, wurde der Kreis Dieburg
für den Handel mit Klauenvieh geſperit.
Enigegen irreführender Gerüchte, erkläre ich
an dieſer Stelle, daß bis zu dem heutigen
Datum in meinen Stallungen die Maul und
Klauenſeuche nicht feſtgeſtellt wurde. (3529
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3532 [ ← ][ ][ → ]
10
Donnerstag, den 5. März 1931
Nummer 64
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Dar=
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Vorſitz
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kamm
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gegen:
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Umfa=
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Kamn
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ihrer
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zweck:
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die e
haben
Beſti=
notw.
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Haup
Beſti=
geſtel
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ſung.
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mögl
in g=
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mun
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Heſſi
vorſe
ſtehe=
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ter
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hat
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übe
cher
das
jen
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zen
and
ei
bu
Ge
ten
u
En
ve
Hochwaſſerkakaſtrophe in Nord=Angarn.
Das Ueberſchwemmungsgebiet bei Raab an der Donau.
Im Nordweſten Ungarns, nahe der öſterreichiſchen und tſchechiſchen Grenze, ſind die Donau und ihre
Nebenflüſſe weit über ihre Ufer getreten. Viele Kilometer fruchtbaren Bodens ſtehen metertief
unter Waſſer. Beſonders ſchwer gelitten hat auch die Stadt Raab, in der viele Häuſer durch die
Waſſerfluten zerſtört wurden.
Das Hohelied der Pflichkerfüllung.
Der letzte Mann verläßt im Raketenapparat das untergehende Schiff.
Eine ergreifende Szene ſeemänniſcher Pflichterfüllung ereignete ſich beim Untergang des engi=
Dampfers „Benmoor” an der Küſte von Süd=Devonſhire. Das Schiff war auf die Klippen
gelaufen und unrettbar verloren. Die Beſatzung war nur unter größter Mühe zum Verlaſſe
ſinkenden Dampfers zu bewegen. Der Kapitän blieb an Bord, als die geſamte Beſatzung mit
eines Raketenapparates an Land geſchafft war, und fand mit dem Wrack den Tod in den Füuen
Okko Reukter plötzlich geftorben.
Düſſeldorf. Der bekannte Humoriſt
Otto Reutter iſt am Dienstag abend, gegen 23
Uhr, in der Golzheimer=Klinik an den Folgen
eines ſchweren Herzleidens im 61. Lebensjahre
geſtorben. Otto Reutter trat das letzte Mal am
1. März im Apollo=Theater in Düſſeldorf auf,
konnte aber bereits am 2. März ſeinen
Ver=
pflichtungen aus Geſundheitsrückſichten nicht
mehr nachkommen. Gemäß ſeinem letzten Willen,
wird Otto Reutter nach ſeiner Geburtsſtadt
Gardelegen übergeführt werden, wo die
Bei=
ſetzung ſtattfindet.
Zum Gedenken an die heldenhaften Berkeidiger von Tſingkau
Ein deutſches Kriegerdenkmal für die Gefallenen von Tſingtan (China)
wurde im Mittelpunkt des ehemals deutſchen Beſitzes Kiautſchau errichtet. Bekanntlich haben ſich
die deutſchen Truppen in Tſingtau vom Juli bis zum November 1914 gegen die Uebermacht der
Japaner halten können.
Zwei Marburger Studenten beim Paddeln
ertrunken.
Marburg. Am Dienstag nach nittag,
ge=
gen ſechs Uhr, ſind die Studierenden an der
Lie=
ſigen Univerſität Jürgens Roewer aus Berlin
und Eberhard Ditſchge aus Danzig bei dem
Ver=
ſuch, das große Wehr bei Wehrda mit einem
Faltboot zu überfahren, umgekippt und in den
hochgehenden Fluten der Lahn verſunken. Die
Leichen ſind noch nicht geländet.
Raubüberfall im Barmer Hauptbahnhof.
Wuppertal=Barmen. Ein Aufſehen
erregender Vorfall ſpielte ſich Mittwoch, kurz
vor 5.30 Uhr, beim Einlaufen des Berliner D=
Zuges auf dem Barmer Hauptbahnhof ab. Ein
Poſtbeamter hatte die Poſtſäcke gerade in
Emp=
fang genommen, als ein unbekannter Mann auf
ihn ſtürzte und ihn mit vorgehaltenem Revolver
zu zwingen verſuchte, ihm die Säcke
herauszuge=
ben. Der Beamte weigerte ſich. Als andere
Be=
amte hinzueilten, entriß der Täter dem
Poſt=
beamten einen Sack und flüchtete. Seine
Ver=
folger hielt er ſich mit der Waffe vom Leibe.
Infolge der Dunkelheit entkam er. Die
Poſt=
verwaltung vermißt nur einen kleinen Beutel
mit gewöhnlicher Briefpoſt.
Raubüberfall in Berlin.
Berlin. Ein dreiſter Raubüberfall wurde
geſtern früh in der Faſanenſtraße verübt. Auf
bisher unaufgeklärte Weiſe drangen drei
mas=
kierte, bewaffnete Männer in die im Hauſe
Fa=
ſanenſtraße 38 liegende Wohnung des
Kauf=
manns Leon Reinermann ein. Sie feſſelten die
im Schlafe überraſchten Bewohner — den
Kauf=
mann, ſeine Ehefrau und eine zu Beſuch
wei=
lende Dame — ſchleppten ſie in eine Ecke des
Zimmers und durchſuchten dann in aller Ruhe
die ganze Wohnung nach Wertgegenſtänden. Es
fielen ihnen Schmuck= und Wertſachen in Höhe
von etwa 20 000 RM. in die Hände. Kurze Zeit,
nachdem die Räuber die Wohnung verlaſſen
hat=
ten, gelang es dem Kaufmann, ſich zu befreien,
doch mußte er feſtſtellen, daß die
Telephonlei=
tung zerſtört worden war. Die Raubkommiſſion
hat die Ermittlungen ſofort aufgenommen.
Neue Erdſtöße in Ancona.
Rom. In Ancona iſt geſtern vormittag 10,47
Uhr ein Erdbeben der Stärke 4 nach Mercalli
verſpürt worden. Wenige Minuten nach 11 Uhr
wiederholten ſich die Stöße. Der Herd des
Bebens iſt wieder das Städtchen Senigallia.
G
der bayriſchen Reichsm
A.
nenker.
Oben: Ein Geſchütz wird im Gebirge in Stellung gebracht.
Unten: Schwieriger Transport eines Geſchützes über einen tief verſchneiten Paß.
In den Bayriſchen Alpen fanden größere Reichswehrübungen ſtatt, bei denen infolge des
außer=
ordentlich hohen Schnees an Mannſchaften, Tiere und Material höchſte Anforderungen geſtellt
wurden.
Die Borbereikungen
für die „Naukilus”-Fahrl.
Im Laufe dieſer Woche ſollen an der amel
kaniſchen Küſte, bei New London im Stag
Connecticut, die Verſuchsfahrten mit dem n
ausgerüſteten Unterſeeboot „Nautilus”,
früher der Marine der Vereinigten Staatena
gehörte, beginnen, mit dem Sir Hubert Willi
Sir Hubert und Lady Wilkins.
An der phantaſtiſchen Fahrt des Unterſeeboo
„Nautilus” zum Nordpol nimmt nun auch 9
Wilkins (die Schauſpielerin Bennett) teil,
ihren Gatten, den ſie erſt vor kurzem heirate
bei dem gefahrvollen Unternehmen, nicht v
laſſen will.
im Sommer ſeine abenteuerliche Fahrt
un=
der Eisdecke der Arktis von Spitzbergen n
Kanada machen will. Wenn die Verſuchsfahrt
zufriedenſtellend verlaufen, will Wilkins im 9
die Fahrt nach London antreten. Die Fahrt
über die Azoren gehen, und man hofft, ſie
zwei Wochen zu bewerkſtelligen. In Londl
ſollen die eigens angefertigten wiſſenſchaftlich
Inſtrumente für die Expedition an Bord geſd
men werden, und von dort aus ſoll die ſch"
nach Spitzbergen weitergehen. Es iſt beoſſch
tigt. Anfang Juli von der Adventsbai au‟
bergen aufzubrechen. Sir Hubert Wilt” mter
die 2100 Meilen nach der Beringſtraſt
der Eisdecke in ſechs Wochen zurückzulge
Lebensgefährlicher Automobilunfall des Ale
Architekten Ferenczy.
Berlin. In der berüchtigten
Teufelsin=
zwiſchen Beelitzhof und Bahnhof Wannſee
eignete ſich geſtern vormittag ein ſchweres."
unglück. Der hundertpferdige Auburn dee
kannten Filmarchitekten Ferenczy kam iſl
der Glätte des Straßendammes ins Schlel
und fuhr mit voller Wucht gegen einen Di=
Unter den Trümmern des Wagens fanden
herbeieilenden Paſſanten Ferenczy und e*
Begleiter, den Hilfsarchitekten Bellon, c
verletzt. Zufällig kam unmittelbar nach dei
glück Geheimrat Sauerbruch mit ſeinem 2e
die Straße entlang. Der berühmte Chirurg.!"
den am ſchwerſten verletzten Fexenczy mi.
Berlin ins Weſtſanatorium. Die Unterſuch.
ergab, daß Ferenczy ſchwere Schädel= und
D=
korbverletzungen davongetragen hat, die 3u"
eine Operation nicht zulaſſen. Bellon w.
in einem anderen Kraftwagen ins Krauken”.
Nowawes gebracht, wo er gleichfalls ſchwer
niederliegt, wenngleich ſeine Verletzungen 1
lebensgefährlicher Natur ſind.
Nummer 64
Donnerstag, den 5. März 1931
Seite 11
Der berühmte Chemiker
Profeſſor Dr. Wallach F.
Eine Nachbildung des Kampfgeländes um Verdun
iſt gegenwärtig in einer Berliner Ausſtellung zu ſehen. Vor 15 Jahren nahm bekanntlich dieſe
blutigſte Schlacht des Weltkriegs ihren Anfang.
Neue Erdſenkungen in Griechenland.
Athen. Bei dem Dorfe Biſſia (Provinz
Korinth), auf dem Peleponnes, hat ſich
urplötz=
lich die Erde in einem Umſang von 4
Quadrat=
kilometern geſenkt. Durch die Erdſenkung
ent=
ſtand eine neue Quelle, deren Waſſer dem Golf
von Korinth zufließt. Das Dorf Kunina, in der
Nähe der Stadt Aighion, ein Ort mit 350
Häu=
ſern, iſt durch die Erdſenkung faſt vollkommen
zerſtört. Es ſind bisher zwei Tote, acht
Schwer=
verletzte und zahlreiche Leichtverletzte zu
be=
klagen.
Der Nakurphiloſoph Reinke
Profeſſor Dr. Johannes Reinke,
einer der älteſten deutſchen Biologen, iſt im
83. Lebensjahre geſtorben. Reinke, auch auf
poli=
tiſchem Gebiet erfolgreich tätig — 24 Jahre lang
vertrat er die Stadt Kiel im Preußiſchen
Herrenhaus — war einer der ernſteſten Gegner
Haeckels. Reinkes Werke „Die Welt als Tat”,
„Naturwiſſenſchaft, Weltanſchauung, Religion”
u. a., zeugen von ſeinem glaubenbegründeten
Forſchertum.
Zuſammenſtoß zweier belgiſcher Militärflugzeuge
Brüſſel. Zwei Militärflugzeuge ſtießen
geſtern in der Nähe des Flugplatzes von Evere
bei Brüſſel in der Luft zuſammen. Der eine
Apparat, deſſen Landungsgeſtell abgeriſſen
wurde, konnte trotzdem landen, wobei er ſich
aber überſchlug. Die beiden Inſaſſen blieben
unverletzt. Der andere Apparat, deſſen einer
Flügel beſchädigt wurde, zertrümmerte auf dem
Boden, während der Fliegeroffizier mit einem
Fallſchirm auf dem Dach eines Hauſes glücklich
landete.
Geh. Rat Prof. Dr. phil. Otto Wallach,
frühere Ordinarius der Chemie an der
Uni=
ſität Göttingen, iſt im 84. Lebensjahr geſtor=
Der vor allem durch bahnbrechende
Arbei=
auf dem Gebiet der getheriſchen Oele und
chmittel bekannt gewordene Gelehrte wurde
9 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet und war
dreifacher Ehrendoktor.
Dr. Eckener in New York eingetroffen.
Tew York. Dr. Eckener iſt am Mittwoch
Bord der „Europa” in New York eingetrof=
Er beabſichtigt am Donnerstag abend nach
on im Staate Ohio weiterzureiſen, wo ſich
Sitz der amerikaniſchen Zeppelin=Geſellſchaft
indet. Dr. Eckener ſtellte einen neuen
Süd=
erika=Flug von Friedrichshafen nach Rio de
eiro in vier Tagen in Ausſicht.
Is Relief.
Die Schlacht vor
Am Freitag, den 6. März 1931
rm. 10 Uhr, ſollen in meinem
Vei=
gerungslolale Luiſenſtraße 32.34
ſende Pfänder zwangsweiſe gegen
zahlung verſteigert werden:
Muſikautomat (Schrankapparat)
Kleide ſchrank. 1 Umbau mit
Spie=
el, 1 Küchenbüfett (groß), 1
Schreib=
jaſchine (Cictor), 1 Waſchtiſch, ein
Fertiko, 1 Bücherſchrank, 1 Büfett
eichen), Möbel aller Art u. a. m.
ner hieran im Anſchluß um 11 Uhr
Ort und Stelle Rheinſtraße 53:
Stehpult, 1 Schreibmaſchine, ein
Schreibtiſche 1 Schreibmaſchinentiſch
Ausſtellungsſchrank. 1 Glasſchrank.
Scheinwerſer, 4 Motor=Radſitze, ein
Ser onenauto (Mathis).
(3546
Darmſtadt, den 6. März 1931.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Freitag, den 6. März 1931,
m. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
fteigerungslokale, hier, Hügelſtr. 27,
ſchiedene Gegenſtände öffentlich
rngsweiſe gegen Barzahlung.
Borausſichtlich beſtimmt ver=
Egert werden!
Piano, 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Kla
Ɨer, 1 Diplom.=Schreibtiſch 1 eleftr.
Ständerlampe, 1 elektr.
Haarſchneid=
raſchine, 1 Kappel=Schreibmaſchine,
Harmonium (Hofberg), 1 kleiner
Fücherſchrank
ran verſteigere ich an Ort u. Stelle:
Schlafzimmer, neu.
ran verſteigere ich die hier, Pallas=
Tenſtr. 160, untergeſtellten
Gegen=
zde:
Cutter (Fabr. „Wedel”), 1 Fleiſch=
Hneidmaſchine „Wedel” 1 eleft:
Totor B. B. C. Nr. 126745, Drehſtrom
t. Zubehör.
can verſteigere ich an Ort u. Stelle:
Kleiderſchrank. 1 Toilettentiſch, drei
5tühle, 1 iſol. Telephonzelle, 1
Karto=
ſekſchränkchen, 1 Gehrungsſäge, ein
leitromotor 3 P.S., 1 einf.
Glas=
itrine.
(3539
Darmſtadt, den 5. März 1931.
gez. Scharmann,
v. Gerichtsvollzieher des Ger.=Vollz.
Portner, Heinrichſtr. 3.
Am Freitag, den 6. März 1931,
Hmittags 3 Uhr, verſteigere ich in
iem Verſteinerungslokal, Ludwigs=
* 8, verſchiedene
Gebrauchs=
enſtände aller Art zwangsweiſ
ſtbietend gegen Barzahlung.
Borausſichtlich beſtimmt:
Roßhaarmatratze, 3teil. m. Keil, 1
paustuch betiücher, 12 leinene
Hand=
ächer, 1 Coniinental=Schreibma chine
Zigarettentaſten (ruſſ. Birkenhol
- a. m.
(352
Darmſtadt, den 4. März 1931.
Noſtadt
richtsvollz. Kr. A., Bismarckſtr. 42, p.
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Oeffentliche Mahnung.
I. Gemäß § 46 der Satzung werden die Arbeitgeber mit fünf und mehr
Be=
ſchäftigten erſucht, die für Monat Februar erforderliche Nachweiſung nebſt
den falligen Beiträgen bis ſpäteſtens 10. d. Mts. an die Kaſſe einzuſenden.
Erfolgt die Einſendung der Nachweiſung und der Beiträge in der
vor=
bezeichneten Friſt nicht, ſo iſt der Vorſtand auf Grund des 8 318a R. V.O.
ermächtigt, die Beiträge zwangsweiſe feſtzuſetzen.
II. Ebenſo werden die Arbeitgeber mit weniger als fünf Beſchäftigten erſucht.
die Beitragsanforderung für Februar ſpäteſtens bis zum 10. d. Mts. zu
begleichen.
III. Die Dienſtherrſchaften werden erſucht, die Beiträge für ihre Hausangeſtellten
für den Monat Februar bis ſpäteſtens 10. d. Mts. zu entrichten. Bei
Ein=
zahlung an der Kaſſe iſt der zugeſtellte Jahresbeſcheid vorzulegen.
Wir bitten zu beachten, daß pro Monat nicht mehr als vier= bzw.
fünf=
wöchentlicher Beitrag zu überweiſen iſt. Hierbei verweiſen wir ganz
beſon=
ders auf die Rückſeite des überſandten Beſcheids — vergl. Monatsſpalte.
TV. Die freiwilligen Mitglieder werden hiermit nochmals dringend aufgefordert,
ihre rückſtändigen Beiträge für Monat Februar bis 20. d. Mts. zu entrichten.
Für die Beiträge, die bis zu dem feſtgeſetzten Termin nicht gezahlt ſind,
müſſen Mahngebühren erhoben und die mit erheblichen Koſten verbundene
Zwangsbeitreibung eingeleitet werden.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß für alle Zahlungen, die nicht
rechtzeitig erfolgen, außer den geſetzlichen Gebühren ½% Verzugszuſchläge pro
Monat berechnet werden.
Bei Ueberweiſungen durch Poſt oder Bank iſt das Konto=Nummer und der
(2013a
Zeitraum anzugeben, für den die Zahlung erfolgt.
Allgemeine Orkskrankenkaſſe Darmſtadk-Skadt.
Stork, Vorſitzender.
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A. 248 a. d. Geſch
Verſteigerung
im ſtädt. Leihamt, Kirchſtr. 9
Mittwoch, den 11. u. Lonners=
A lag, den 12. März 1931,
vormit=
tags von 9—12 Uhr, Verſteige
rung der bis Ende Febr. ds. Js.
verfallenen Pfänder.
Brillanten, Gold= und
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waren, Uhren, Reißzeuge,
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Photoapparate, Fahrräder.
Muſikinſtrumente, orient.
Teppiche uſw.
Am Dienstag, den 10. März
1931, bleibt das Amt wegen der
Vorarbeiten zur Verſteigerung ge=
(st. 3524
cloſſen.
Darmſtadt, den 5. März 1931.
Städtiſches Leihamt
Stamm= u. Brennholz=
Verſteigerung.
Dienstag, 10. März, vormittags
9½ Uhr anfangend, werden bei
Gaſt=
wirt eberer, Station Meſſel, aus
dem Zeilharder Wald verſteigert:
Stämme: 1 Eiche 0,98 Fm, 4 Lärche
2 rm. 489 Fichte 141,54Fm. 156 Fichten=
Derbſtangen 12,57 Fm.
Mittwoch, 11. März, vormitt.
9½ Uhr an angend, werden an Ort
und Stelle verſteigert:
Scheiter: Eiche 10 Rm, Hainbuche 2 Rm,
Kiefern 59 Rm. Erle rund 1 Rm
Knüppel: Eiche 12 Rm. Kiefer 5 Rm
Birke 5 Rm. Erle 9 Rm, Fichte 44 Rm
Reiſig=Knuppel 33 Rm
Zuſammenkunft der Steigerer an
zweiten Tag bei Gaſtwirt Heberer,
wo=
elbſt bei ungünſtiger Witterung aud
die Verſteigerung abgehalten wird.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Zeilhard
J. V.: Sauerwein. (3533b
dit und kiſtig
Gemüse Erbsen
Junge Erbsen
Karotten
Eier-Bruohmakkaroni
Kischobst, Ia ... . Ffund -,80,
Pfzumen
Pfund -68, —50,
Pfund
SAF-KAFFEE
Reinschmeckende Mischungen . . . Pfd. 2.- 2.60
In der Originalpackung Pfd. 2.90 3.30 3.60 4.20
5½ Rückvergütung
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Mathildenplatz 10,I
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gt. möb. Z. m. ſer
Eingang zu verm. Möbl. Zim., heizb.
z. vm. Ww. Neidig,
Erbacherſtraße 17.
(*
Stb. rechts. Heinheimerſtr. 63, II
möbl. 3.i. gt. H.z. vm.
Mathildenſtr. 10, I.
2 gt. mb. Z., W.= u.
Schlfz., 1 Einzelzim.
Anzuſeh. 12-
Schwanenſtr. 63, III
frdl. möbl. Zimmer
oh. vis=ä=vis, ſonn
Lage, billig z. vm.* Neckarſtr. 24, II. r. /9
g. möb. Zim. z. v. [ ← ][ ][ → ]
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Seite 12
Donnerstag, den 5. März 1931
Nummer 64
Sport, Spiel und Turnen.
Aus dem Main=Rhein=Gau der 9.T.
Das Sonntagsprogramm am 8. März 1931.
Ein ſehr reichhaltiges Arbeitsprogramm für den kommenden
Sonn=
tag: Zunächſt ſind die Geräteturner mit den Vorarbeiten zum 50.
Gau=
turnfeſt in einer Gauübungsſtunde in Heppenheim, vorm. 9 Uhr,
beſchäftigt. Die Tagung der Vereins=Schwimmwarte in Darmſtadt
(Tamde.) wird ſich u. a. mit Aenderungsvorſchlägen zur Gau=Schwimm=
und Waſſerballordnung ſowie dem Jahresarbeitsplan zu befaſſen haben.
Ueber die Arbeitsgemeinſchaft der D.T. und D.S.B. wird der Gau=
Schwimmausſchuß berichten. Die Gaupreſſetagung, zu der die
Vereinspreſſewarte im Turnhauſe der Turngeſellſchaft Darmſtadt ſich
vorm. 9.30 Uhr verſammeln, dürfte dazu beitragen, die Preſſearbeit im
Gau weſentlich zu fördern. Die Schiedsrichter=Anwärter für das
Hand=
hallſpiel bereiten ſich zur bevorſtehenden Prüfung vor und kommen zur
dritten Lehrſtunde im Gau in der Turngemeinde Beſſungen zuſammen.
Die Turnerjugend verſammelt ſich zu einer Singetagung in der
Turn=
halle der Darmſtädter Turngemeinde vorm. 9 Uhr unter Leitung von
Günter Simony Muſikantengilde Darmſtadt). Der Gaujugend dürfte
hierbei erſtmals Gelegenheit geboten ſein, den neuen Gaujugendwart
P. Keller=Griesheim zu begrüßen. Für den Nachmittag plant die
Turnerjugend eine Wanderung durch den Meſſeler Park. Sollte jedoch
dieſe wegen ungünſtiger Witterung, nicht zur Durchführung gelangen
können, ſo findet die Tagung in der Halle ihre Fortſetzung, wobei
Volks=
tanz und Spiel getrieben werden ſoll.
Handball im Odenwald-Gau der 9.T.
Der 8. März bringt folgende Spiele;
Groß=Zimmern 1. — Groß=Umſtadt 1., um 2.45 Uhr; Groß=Zimmern
2. — Groß=Umſtadt 2.,/3., um 1.30 Uhr: Michelſtadt 1. — Langſtadt 1., um
2 Uhr: Erbach 2. — Zell 1., um 3 Uhr: Erbach 3. — Zell 2., um 9 Uhr;
Groß=Bieberau 1. — Hähnlein 1., um 3 Uhr; Steinbuch 1. —
Mo=
mart 1., um 2 Uhr: Gundernhaufen 1. — Richen 1., um 3 Uhr:
Gun=
dernhauſen 2. — Richen 2., um 2 Uhr: M.=Grumbach 1. — Lanaſtadt 1.,
um 2 Uhr: K.=Brombach 2. — Spachbrücken 1., um 2.30 Uhr; Groß=
Um=
ſtadt 3. — Steinbach 1., um 3.30 Uhr.
Am Sonntag kommt endlich eine größere Anzahl Spiele zum
Aus=
trag. Hoffen wir, daß auch die Witterung, die Durchführung möglich
macht. Der Gaumeiſter empfängt Gäſte aus Groß=Umſtadt. Wenn Groß=
Umſtadt in voller Stärke antritt, halten wir ſeinen Sieg für ſicher, denn
Groß=Umſtadt hat bei allen Spielen in der Kreisklaſſe bewieſen, daß es
in die Kreisklaſſe gehört und keine Mannſchaft zu fürchten braucht. Der
Gaumeiſter muß alſo ſein ganzes Können aufbringen, um einen
gleich=
wertigen Gegner abzugeben. Michelſtdt pauſierte lange, doch dürfte es
Lengfeld bezwingen. Lengfeld ſtellt beſte A.=Klaſſe dar und wird nicht
leicht niederzuringen ſein. Erbachs 2. und 3. werden auf eigenem Platz
gegen Zell keine Schwierigkeiten haben, ihre Farben zum Sieg zu führen.
Intexeſſant iſt die Begegnung Groß=Bieberau — Hähnlein, weil hier
eine Mannſchaft des Rhein=Main=Gaues den Partner abgibt. Den
Aus=
gang laſſen wir offen. Momart und Richen halten wir für die ſtärkeren
Mannſchaften und glauben an ihre Erfolge. Mümling=Grumbach und
Langſtadt ſind gleichzuachtende Kämpen, ebenſo halten wir die
Paarun=
gen Kirch=Brombach — Spachbrücken und Groß=Umſtadt — Steinbach
für ſehr glücklich und ſind geſpannt auf den Ausgang dieſer Spiele.
Tade, 46 Darmſtadt — Tgeſ. 75 3:3 (3:0.
Unter der gewohnt guten Leitung von Geibel=Pfungſtadt fand
obiges Spiel am bergangenen Sonntag, da der 48er Platz noch nicht
fer=
tiggeſtellt iſt. an der Kranichſteiner Straße ſtatt. Das Unentſchieden von
33 entſpricht dem Spielverlauf. Während vor der Pauſe die Gäſte
mehr vom Spiel hatten, dominierten in der 2. Halbzeit die F5er,
Europa-Meiſterſchafken der Ringer.
Die deutſche Vertretung.
Für die vom 7. bis 30. März in Prag ſtattfindenden
Europa=
meiſterſchaften der Ringer ſtehen jetzt weitere Teilnehmer feſt.
Finn=
land entſendet ſeine in Tammersfors ermittelten neuen Meiſter, die
im einzelnen vom Bantamgewicht aufwärts lauten: Jaskari, K.
Pilla=
jamäki, Maeki, Halonen, Kokkinen, Pellinen und Nyſtröm „
Däne=
marks Auserwählte ſind: Poul Madſen Chr. Schaek, Aage Meier,
Tesdorf/Jörgenſen, Joh. Jakobſen und Poul Hanſen. Im
Schwer=
gewicht entſenden die Dänen keinen Vertreter. Die deutſche
Mann=
ſchaft iſt bereits bis auf den Vertreter im Weltergewicht nominiert.
In dieſer Klaſſe finden am kommenden Sonntag in Nürnberg
Aus=
ſcheidungskämpfe ſtatt, in denen der deutſche Meiſter Földeak=Hamburg
erfolgreich bleiben ſollte. In den übrigen Klaſſen wird Deutſchland
vertreten durch: Bantamgewicht: Leucht=Nürnberg, Federgewicht:
Hee=
ring=Göppingen, Leichtgewicht: Sperling=Dortmund Mittelgewicht:
Kramer=Duisburg, Halbſchwergewicht: Vogedes=Dortmund,
Schwerge=
wicht: Gehring=Ludwigshafen.
ueber eine engliſche Meile ſtellte im Eisſchnellaufen der Finne
Thunberg in Oslo mit 2:29,6 Min,. eine neue Weltbeſtzeit auf.
Mit 3:1 (3:0, 0:0 0:1) wurde der Berliner Schlittſchuh=Club in
Prag vom Prager LTC. im Eishockeh geſchlagen.
Die Deutſchen Polizei=Schimmeiſterſchaften 1931 werden im Auguſt
in Darmſtadt ausgetragen.
Im Breslauer Sechstagerennen führten nach 115 Stunden Schön=
Piinenburg mit 291 P. vor Riegerſvan Kempen mit 178 P. und Preuß=
Reſiger mit 155 P.
Jurn= und Sporffeſt der Lehrer.
Gelegentlich der Deutſchen Lehrer=Verſammlung, die für
Pfingſten 1931 nach Frankfurt a. M. angeſetzt iſt, findet
im Frankfurter Stadion das zweite Turn= und Sportfeſt ſämtlicher
deutſcher Lehrer und Lehrerinnen ſtatt. Die Ausſchreibung, die
jetzt herausgegeben wurde, ſieht für dieſe Veranſtaltung
leicht=
athletiſche Wettbewerbe, Geräte=, volkstümliche Uebungen, ferner
Mehrkämpfe im Schwimmen mit Waſſerballſpielen vor.
Außer=
dem erſtrecken ſich die Wetkämpfe auf Fußball, Fauſtball, Handball
und auf Tennis.
Waſſerball.
Rot=Weiß Darmſtadt — Offenbach 96 10:2 (4:0).
Man hatte von den 96ern nach ihrem Abſchneiden gegen Jung=
Deutſchland mehr erwartet, immerhin war die Mannſchaft ſehr ſchnell
und hielt das Spiel durchaus offen. Wenn Offenbach nicht mehr Tore
ſchoß, ſo lag dies teils an mangelndem Verſtändnis, dann aber auch
an dem guten Sviel der Rot=Weiß=Hintermannſchaft, die ihren Sturm
andererſeits mit Vorlagen überfütterte. Bei Rot=Weiß fehlte immer noch
Dahmer krankheitshalber; die neu aufgeſtellte Mannſchaft war den
Offen=
bachern an Schnelligkeit zumindeſt ebenbürtig und zeigte ſehr gutes
Zu=
ſammenſpiel. Schiedsrichter Leherzapf (Jung=Deutſchland) ſehr gut.
Vorher trennten ſich nach zuſammenhangloſem Spiel Rot=Weiß 1.
Ju=
gend und Reichsbahn=TSV. 1. Mannſchaft mit 4:4, nachdem Rot=Weiß,
das viel von ſeinem früheren Können eingebüßt hat, bis zur Pauſe noch
mit 3:1 im Nachteil lag.
Der mit dem Verbandsſpiel der Winterrunde verbundene
Schwimm=
wettkampf zwiſchen Rot=Weiß und Offenbach 96 brachte über 108100
Meter Kraul einen abwechſlungsreichen, ſpannenden Kampf, den
Offen=
bach, ſchnellſte Vereinsmannſchaft im Gau, nur durch ſeine zwei
hervor=
ragenden Schlußleute für ſich entſcheiden konnte. Schmalbach als
Schluß=
mann von Rot=Weiß bot mit 1,08 eine feine Leiſtung.
Ueber 38200 Meter Oraul hatte Offenbach zwei Mannſchaften gegen
Rot=Weiß im Rennen. Während ſeine erſte Mannſchaft unangefochten
mit 7 Meter Vorſprung gewann, ſetzte Offenbach in der zweiten
Mann=
ſchaft mit Engelhard ſeinen beſten Mann zum Schluß ein, der aber nach
anfänglicher Führung von Schmalbach im Endkampf um Handſchlag
abgefangen wurde.
Die Ergebniſſe: 10X100 Meter Kraul: 1. O. 12,17,6 Min.: 2. R.=W.
12.B Min. Sehr guter Durchſchnitt beider Mannſchaften! 3820 Meter
Kraul: 1. D. I. 8321 Min.; 2. R.=W. 8% Min.; 3. O. II. Gandſchlag
zurück.
Tiſchkennis.
Blitzturnier SV. 98.
Wie bereits mitgeteilt, veranſtaltet der Sportverein 1898 Darmſtadt
am Sonntag. den 8. März, von vormittags 10.30 Uhr bis nachm.
6.30 Uhr, im großen Saale des „Bürgerhofes”, Eliſabethenſtraße, ein
Blitzturnier, wo aus den vier beſten ſüddeutſchen Vereinen Tennisklub
1914 und Bar Kochba Frankfurt a. M., Tennisklub Bad=Homburg und
Sportverein 1898 Darmſtadt die ſechs beſten Spieler ermittelt werden,
die den Süden in Magdeburg beim Treffen der Verbände vertreten.
Außer dieſen Einzelausſcheidungsſpielen wird auch noch ein
Mannſchafts=
kampf um einen vom Sportverein 1898 geſtifteten Wanderpreis geführt,
den der Verein in ſeinen endgültigen Beſitz bringt, der in dieſen jedes
Jahr ſich wiederholenden Spielen dreimal hintereinander oder viermal
in beliebiger Reihenfolge die meiſten Punkte auf ſich vereinigt. Jeder
Verein ſtellt 3 Spieler und 2 Erſatzleute, und da alle Beteiligten
gegen=
einander ſvielen, wird bei der großen Anzahl der Spiele manche
Ueber=
raſchung fällig ſein. Die ausgeglichenſte Mannſchaft dürfte wohl Bar
Kochba ſtellen, denn dieſer Verein beſitzt außer dem in Darmſtadt bereits
bekannten 2. ſüddeutſchen Meiſter Schimmel in Biener und Bornſtein
zwei Leute, die ihrem Spitzenſpieler nahezu ebenbürtig ſind. Der
Ten=
nisklub 1914 ſtützt ſich auf ſeine bewährten Kräfte Stein Schwarzſchildt
und Friedmann, die gerade wegen ihres ſicheren Abwehrſpieles gefürchtet
ſind. Bad=Homburg hat ſeine ſtärkſte Waffe in dem erſt 19jährigen
ſüd=
deutſchen Meiſter Salinger, aber auch Theophile und der Ungar Hedwig
nehmen im Mainbezirk eine dominierende Stellung ein. Der
Sport=
verein 98 ſtellt die Mannſchaft Wöbke, Ploch. Wargin oder Bögel, die
beweiſen muß, daß ihre auswpärtigen Erfolge gegen die beſten
Frank=
furter Spieler keine Zufallserfolge waren. Es wird zweifellos eine
ge=
wiſſe Spannung über den Spielen liegen, da man keine Vorausſage
tref=
fen kann, wer ſich in die ſüddeutſche Mannſchaft placieren wird.
Fußball.
Haſſia Dieburg — Polizei Darmſtadt.
Das vor 14 Tagen wegen erhöhter Bereitſchaft ausgefallene
Ver=
bandsſpiel iſt von der Verbandsbehörde auf Sonntag den 8. d. M.,
feſtgeſetzt worden. Die Polizeimannſchaft begibt ſich alſo in die Höhle
des Löwen, dem es gelang, am vergangenen Sonntag den Spitzenreiter
Walldorf mit 5:1 Toren zu ſchlagen; für die Polizeielf ein recht ſchwerer
Gang. Sie muß wiſſen, um was es bei dieſem Spiel geht. Ein Sieg
wird ihr nicht leicht fallen, zumal ſie auf ihren bewährten Halbrechten
verzichten muß. Bisher hat die Polizei in der Rückrunde gerade
außer=
halb immer ihre beſten Spiele gezeigt. Hoffen wir, daß dies auch am
kommenden Sonntag der Fall ſein wird. Die Mannſchaft fährt um
13 Uhr. Schlachtenbummler können noch mit dem Zug um 14 Uhr
fah=
ven. — Die 2 Mannſchaft hat vormittags um 11 Uhr dem FC.
Erz=
hauſen zu Gaſt.
Nach 51 Stunden bildete im New Yorker Sechstagerennen Leton
neur Guimbretiere mit Rundenvorſprung die Spitze.
KroſchellſGiorg=
lagen 2 Runden zurück an 7. Stelle.
Geſchäftliches.
Mef fchn Penige. e der AEeräirfen Werai nich
um auch den mit beſcheidenſten Mitteln hergerichteten Speiſen kräſtig
Wohlgeſchmack zu geben. Sonſtige teure Zutaten macht Maggis Vür
entbehrlich.
Kyffhäuſer=Technikum, Bad Frankenhauſen.
Die Leitung des ſeit Jahren in Fachkreiſen geſchätzten Kyffhöſ,
Technikums, Bad Frankenhauſen, übernimmt ab 1. Aprik 1931 beri
Dipl.=Ing. Winkelmann, der ſeit 17 Jahren in der Privatinduſtie zu
letzt als Vizedirektor der Eiſenbau Wyhlen, Aktiengeſellſchaft, tätg ym.
Damit iſt eine Moderniſierung der Einrichtungen und des Studiendlon
verbunden. Die Laboratorien erfahren einen beſonders ſorgfälige
Ausbau. Die elektrotechniſche Abteilung wird erweitert und die Ante
lung für Flugzeugbau wird durch beſondere Berückſichtigung des Flugbetri
bes den vorhandenen Vorſprung gegenüber anderen Techniken noch ve
größern.
Preisabbau in Markenſchokolade.
Die Firma Gebr. Waldbaur, Schokolade= und Kakaower
Stuttgart, hat die Preiſe für ihre Markenſchokolade erheblich
mäßigt. Die Schokoladen in der früheren Preislage von
und 50 Pfg. koſten nun 60, 50 bzw. 45 Pfg. die 100=GrammTafe
Rundfunk=Pragramme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 5. März.
9.00: Schulfunk. Reportage aus einem Bergwerk.
15.20: Stunde der Jugend.
16.30: Nachmittagskonzert. Operetten=Konzert des Rundfunkorcheſtz
Mitw.: Karl Piſtorius, Thea Böhm=Linhardt, der Rundfunkg
18.10: Paut Laven: Reportage aus der Rechtsauskunftsſtelle
Gewerkſchaftshauſes.
18.30: Zeitfragen.
18.50: Bernard von Brentano: „Deutſchland und Oſteuropa”.
19.20: Franzöſiſch.
19.45: Blaskon=ert d. Philharmoniſchen Bläſerorcheſters Stuttgan,
20 45: Unheimlicher Abend, u. a. „Das Waſſer ſteigt‟. Hörſpil.
Mitw.: Das Rundfunkorcheſter.
22.00: Joſeph Haas: Kompoſitionsſtunde.
Königswuſterhauſen.
Donnerstag, 5. März.
9.00: Oberſteiger Manika u. Dr. Fritz Menzel: Reportage aus
einem Bergwerk. Schicklale des Bergmannes.
10.10: Dr. Knottnerus=Meyer: Erlebniſſe m. Nashörnern u. Nilpferd.
13.39: Neueſte Nachrichten.
19.00: Kinderſtunde. Kunterbunt.
12.45: Hann Stein=Gerſtel: Frauenſtunde: Modeanebdoten.
16.00: Kurt Herbſt: Die ländliche Fortbildungsſchule im Rahmen
des Geſamtbildungsplanes für die Landjugend.
16.30: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Hans Mersmann: Hausmuſik.
1800: Dr. O. Schürer: Künſtleriſche Spaziergänge durch Prag.
18.30: Geheimrat Prof, Dr. von Srbik: Die „Möglichkeit einer
ge=
ſamtdeutſchen Geſchichtsauftaſſung 1.
19.0): Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.25: Dr. Magnus: Vom Rundfunk.
19.5o: Wetterbericht für die Landwirtſchaft.
20 00: Frh. von Rheinbaben: Völkerbund und Weltwirtſchaftskriſe
20.30: Wiener Klaſſiker: Mozart. Beethoven, Schuhert.
22.1d: Berſin: Wetter=, Tages= und Sportnachr. Danach bis 034
Tanzmuſtk: Kapelle Egon Kaiſer.
weiterbericht.
Mit dem Zufließen kälterer Luft haben ſich namentlich im nördlid
Deutſchland die Morgentemperaturen, weiter unter dem Gefrierpunkt
halten. In unſerem Bezirk dagegen iſt der Froſt weiter zurückgegane
und die Temperaturen ſchwankten um 0 Grad. Die neue Atlantikſtör,
hat nun ihren Einfluß nach dem Kontinent ausgedehnt, ſo daß ü
Irland. England und Frankreich verbreitete Niederſchläge auftre
Gleichzeitig hat die vzeaniſche Warmluft kräftigen Temperaturanſtieg
wirkt. Das Niederſchlagsgebiet wird ſich auch über unſeren Bezirk a
dehnen und im Laufe des morgigen Tages eine Wetterverſchlechter
bringen.
Ausſichten für Donnerstag, den 5. März: Nach kühler Nacht Ueberg
zu milderem, wolkigem Wetter mit Niederſchlägen.
Ausſichten, für Freitag, den 6. März: Mildes, wechſelnd wolkiges
We=
mit Neigung zu einzelnen Niederſchlägen.
Hauptichrittleltung. Rudolf Maupe
Veraniwortlich für Poltiſk und Wirtſchaſt: Rudolf Maupe: für Feuulleior Reich
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport Karl Böhmar
für den Handel: Dr. C. H. Que tſch: für den Schlußdienſt: Andceas Bauer;
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herberi Neite:
ſür den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble.
Druck und Verlag. L. C. Wittſch — ämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
Aie Entscheidung ist oefallen
Opel führt nuch wie vor!
Es bleibt wie es war, -Opel1,1 Ltr. 4Zyl.
Modelle sind die Automobile
in der „Kleinstwagen‟ Preisklasse, Allein
schon diese Tatsache genügt, um ihnen
für 1931 die gleiche Beliebtheit zu sichern,
die sie im Vorjahr fanden, als bekanntlich
fast zwei Drittel aller neu verkauften
Wa-
gen unter 3000 RMOpel4Zylinder waren.
Automobilbesitzer von heute wollennicht
einfach eine „Beförderungsmaschine‟,
sie brauchen ein Automobil für zwei
Zwecke,als Helfer bei der Arbeit,- als
Be-
freier vom Alltagsleben. Diesem
Doppel-
zweck dient der Opel 1,1 Ltr. in idealster
Weise: er leistet viel, kostet wenig, ist
geräumig, sieht gut aus und repräsentiert!
Wersein Geldgut und sicher anlegen will,
wer für den Kaufpreis den höchsten
Ge-
genwert fordert, der wählt einen Opel
4 Zyl. 1,1 Ltr., Modell 1931. Diese
Kon-
struktion ist kein Experiment, sie ist seit
Jahren erprobt, tausendfach bewährt und
restlos auerkannt. Nichts wurde
vernach-
lässigt, um einen niedrigen Preis zuhalten.
Nur durch die fabrikatorische und
organi-
satorische Vberlegenheit der größten
Automobilfabrik Deutschlands ist es
mög-
lich, so hohe Qualität für
so wenig Geld zu bieten.
Mr SDtR
Vergleichen Sie in allen Einzelheiten den
Ihnen gebotenen Wert mit dem
geforder-
ten Preis, dann werden auch Sie Opel
wählen, Ihr Opelhändler erwartet Sie zu
einer unverbindlichen Probefahrt.
Hohe Oualität-niedrige Preise
großeLeistung-geringeKosten!
kM 1990
ZWEISITZER (offen)
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Rut 200
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Fänffach bereift Preise ab Werk
GENERAL-VERTRETER HAAS & BERNHARD DARMSTADT. RHEINSTRASSE 19422
[ ← ][ ][ → ]immer 64
Donnerstag, den 3. März
der Berlauf der Leipziger Bräßjahrsmeffe.
Meſſe=Montag gilt, nachdem der Anſturm der Kundſchaft aus
iteren Umgebung Leibzigs am Sonntag vorüber iſt,
erfahrungs=
gern der eingehenden Orientierung der Einkäufer, die diesmal bei dem
ſelx; oßen Angebot von Neuheiten auch wohl etwas länger dauerte
als ſt. Dabei ſprachen ſich Neuheiten, die dem gegenwärtigen Bedarf
ent. hen, ſehr ſchnell herum, und ſchon äußerlich ſind die Stände und
Ko; die auf dieſem Gebiet etwas Beſonderes bringen, an einem
ſtar=
kery ſtrom der Meſſebeſucher kenntlich. Die Auslandsnote kam erfreu=
cL eiſe ſtärker zum Durchklang. Die beſonders auf der Textilmeſſe
ercn Aufträge ſcheinen in der Summe vieler kleinerer Beſtellungen,
wr. der Konfunktur und der Kaufkraft der Verbraucher entſprechen,
di eg die Erwartungen erfüllt, zu haben. Ob weitere
Nachbeſtellun=
ge— gen werden, hängt natürlich davon ab, wie dieſe auf der Meſſe
amy tenen Neuheiten ſich bei der Ladenkundſchaft einführen. Auf der
nieſſe herrſchte ein erfreulicher Andrang und ganz beſonders eine
N— age nach billigeren und kleinen Möbeln, wie ſie den heutigen
Woh=
nime entſprechen. Für landwirtſchaftlich arbeitende Maſchinen und
Aw bsmotoren beſteht auf der Techniſchen Meſſe ein reges Intereſſe,
Do inbau der Antriebsmotoren in die Werkzeugmaſchinen und in die
mm ten Textilmaſchinen erweiſt ſich als ein bedeutſamer techniſcher
Fe ritt, der viel Beachtung findet. Auf der Baumeſſe konzentrierte
cAufmerkſamkeit auf Baumaſchinen, die eine einfache Bedienung
* ichen und im Materialverbrauch ſparſam ſind. Die
Siedlungs=
im in der Nähe der Techniſchen Meſſe, die die techniſche Anwendung
er verſchiedenen Bauweiſen und Bauſtoffen veranſchaulichen,
wer=
n der Fachwvelt als ausgezeichnetes Orientierungsmittel gewür=
Da alles noch im Fluß iſt. So haben Angaben über ein beſonderes
ſſe der ausländiſchen und der deutſchen Kundſchaft für beſtimmte
en in den einzelnen Branchen ſolange keinen Wert, als es ſich nicht
immten Aufträgen gefeſtigt hat und damit Anhaltspunkte für die
i3 des Bedarfs gibt.
er ſchon am Dienstag ſehr rege fachmänniſche Beſuch der Tech=
Meſſe nahm am Mittwoch noch weſentlich zu. Sehr groß iſt wei=
S Intereſſe namentlich der Ausländer für alle techniſchen
Neue=
r, die nicht zu teuer ſind. Auf der Baumeſſe, die einen ſehr leb=
Beſuch aufweiſt, herrſcht ebenfalls anhaltend großes Intereſſe für
— che, in der Anwendung ſparſame Bauſtoffe, ſowie für
Straßenbau=
ren. Auf der Photomeſſe zieht die kleine preiswerte Kamera das
augenmerk auf ſich. Der Textilmeſſe war ein beſſerer Erfolg
be=
i, als anfangs erwartet werden konnte. In Strumpfwaren war
— Zeſchäft flau ſehr gut hat dagegen eine neue Kunſtſeidenart ab=
Sikten, die ſchon im Vorjahre erſtmalig auf der Textilmeſſe gezeigt
dam war und jetzt in weſentlich verbeſſerter Qualität ausgeſtellt wird.
er ganzen Muſtermeſſe hält der geſchäftliche Verkehr unverändert
—ie erhebliche Preisſenkung in allen Branchen gegenüber dem
Vor=
erleichtert natürlich die Abſchlüſſe, bei denen aber auch die
Fa=
ten größeren Wert als früher auf die Qualität der Kundſchaft
Zinsſenkungsakkion für Riederſchleſien.
riter den Gründen, auf die die Schwierigkeiten der oſtdeutſchen
* chaft zurückzuführen ſind, ſpielt die Höhe der Zinsſätze eine nicht
g. ebliche Rolle. Insbeſondere für die Landwirtſchaft iſt die Frage
ebenswichtiger Vedeutung. Der Oberpräſident der Provinz Nie=
Teſien hat daher geglaubt, kein Mittel unverſucht laſſen zu dürfen,
ferade auch auf dieſem Gebiet für die Wirtſchaft und
deſondere für die Landwirtſchaft die ſo dringend
jri ndigen Erleichterungen herbeizuführen. Unter Zuziehung eines
— eters des Reichsbankdirektoriums in Berlin haben Anfang
Fe=
vorerſt unverbindliche Beſprechungen mit führenden Perſonen des
chaftslebens ſtattgefunden. Insbeſondere waren hierbei die
Ver=
ang ſchleſiſcher Banken und Bankiers, die landwirtſchaftlichen
Ge=
z rſchaften und die kommunalen und öffentlichen Banken und Spar=
und die Handels=, Landwirtſchafts= und Handwerkskammer ver=
Das vom Oberpräſidenten den Verſammelten vorgelegte
Ab=
en, das eine Senkung der Zinsſätze zum Ziel hat, wurde als geeig=
Mittel zur Erreichung des erſtrebten Zweckes anerkannt. Sodann
e ein Arbeitsausſchuß gebildet, dem die Durchführung des
Ab=
ens übertragen wurde. Dieſer Arbeitsausſchuß trat am Dienstag,
5. März, unter dem Vorſitz des Oberpräſidenten endgültig
zuſam=
um ſowohl die für alle Unterzeichner des Abkommens bindenden
Tinien für Soll= und Habenzinſen feſtzuſetzen, als auch über die
2 einer Ausdehnung des Abkommens auf einige noch abſeits
ade Kreditinſtitute der Provinz zu beraten,
Frankfurter und Berliner Effektenbörfe.
Frankfurt a. M., 4. März.
Im heutigen Vormittagsverkehr neigte die Tendenz infolge der eher
ſchwächeren New Yorker Börſe leicht nach unten. Man verwies ferner
auf die Schwierigkeiten hinſichtlich der innerpolitiſchen Situation und
vor allem darauf, daß das Sofina=Angebot zur Sanierung der Berliner
Finanzen noch nicht abgegeben werden ſoll, ſchon im Hinblick auf die
nicht ausſichtsloſen Verhandlungen mit der Preag. Zu den erſten
Kur=
ſen lagen jedoch wieder einige Kauforders vor, ſo daß die vorbörslichen
kleinen Verluſte in der Negel wieder eingeholt wurden. Das Geſchäft
war indeſſen nur mäßig lebhafter, da die Spekulation infolge der
vor=
erwähnten Gründe ſich fehr reſerviert verhielt. Die Kursgeſtaltung
war nicht ganz einheitlich, doch überwogen kleine Beſſerungen bis zu
1 Prozent. Stärker gebeſſert waren am Kunſtſeidemarkt Aku mit plus
21/ Prozent und Bemberg mit plus 2 Prozent. Von internationälen
Werten überſchritten Chade im Zuſammenhang mit der vorausſichtlich
unveränderten Dividende und der Beruhigung in Spanien die 300er=
Grenze. Am Anleihemarkt erfuhren Altbeſitzanleihe mit minus ½
Pro=
zent einen Rückſchlag. Neubeſitz ½½ Prozent freundlicher „
Auslands=
renten nur wenig verändert. Am Pfanbdriefmarkt blieben
Liqui=
dationspfandbriefe und Reichsſchuldbuchforderungen auf dem erhöhten
Niveau gut behauptet.
Nach den erſten Kurſen und im weiteren Verlaufe war die
Hal=
tung recht unſicher, und die Kurſe gaben auf Gewinnmitnahmen der
Spekulation, zumal auch keine Käufe nachfolgten, teilweiſe bis zu
2 Prozent nach. Recht widerſtandfsähig blieben Kunſtſeidewerte
da=
gegen verloren Schiffahrtsaktien bis zu 1 Prozent. Gegen Schluß der
Börſe ſetzte ſich, vom Linoleummarkte ausgehend, eine kräftige
Er=
holung durch, und die erſten Kurſe wurden teilweiſe wieder erreicht.
Deutſche Linoleum gewannen 5½ Prozent. Bei Deutſche Linoleum
reg=
ten Gerüchte von günſtigen Dwvidendenausſichten an, ferner ſprach man
davon, daß die Placierung des Heilnerpakets nunmehr geglückt ſei.
Tagesgeld war mit 4½ Prozent weiter erleichtert und ſtärker
ange=
boten. Am Deviſenmarkt lag das Pfund gegen Mark (20,/442) etwas
feſter. Madrid aus den bekannten Gründen weiter ſehr feſt. Man
nannte Mark gegen Dollar 4,2080, London=Kabel 4,8572, Paris 123,97,
Mailand 92,78, Madrid 45,55, Schweiz 25,22, Holland 12.11½/s.
An der Abendbörſe nachte ſich nach dem feſten Mittagsſchluß
auf allen Märkten eine ſtarke Abſchwächung bemerkbar. Man war
ver=
ſtimmt durch die Verſchärfung der innerpolitiſchen Situation im Reiche.
Auch Deutſche Linoleum=Aktien, die auf die Verſion von dem
bevor=
ſtehenden Abſchluß der Verhandlungen zwecks Uebernahme des
Mehr=
heitspaketes an der Mittagsbörſe zum Schluß ſtark befeſtigt waren,
ver=
loren an der Abendbörſe 1½ Prozent. Farben eröffneten 1 Prozent
unter Mittagsſchluß und gaben im Verlaufe nochmals 7/₈ Prozent nach.
Die übrigen Märkte zeigten ebenfalls ſchwächere Kurſe. Im Verlaufe
blieb die Börſe relativ widerſtandsfähig,
Berlin, 4. März.
Zu Beginn des heutigen Effektenerkehrs trat die von uns in den
letzten Tagen bereits mehrfach erwähnte ſtarke innere
Widerſtandsfähig=
keit der Börſe deutlich in Erſcheinung. Während man vormittags auf
die geſtrigen Abſtimmungen im Neichstag, aus denen man Rückſchlüſſe
auf die Schwierigkeiten, die ſich beim Wehretat hinſichtlich der Haltung
der SP.D. ergeben können, eher ſchwächer geſtimmt war, lagen zum
offiziellen Beginn lediglich Gesfürel, Siemens und Berger mit
Ver=
luſten bis zu 22/s Prozent nennenswert gedrückt. Die übrigen Kurſe
waren gegen geſtern mittag gut behauptet, teilweiſe ſogar feſter. Die
Spekulation hatte ſich geſtern etwas ſtärker nach unten engagiert und
ſah ſich auf Grund der vorliegenden Publikums= und
Auslandskauf=
orders zu Deckungen veranlaßt. Im Verlaufe wurde es zunächſt erneut
½ bis 1 Prozent feſter. Dann gingen teilweiſe die Kurſe bis zu
1 Prozent unter Anfang zurück. Allerdings waren auch noch
Beſſerun=
gen beſtehen geblieben. Rheag gelangten 3½ Prozent niedriger zur
Notiz, während Deutſche Ton= und Steinzeug gleichfalls verſpätet 2
Prozent höher feſtgeſetzt wurden. Anleihen behauptet. Altbeſitz im
Verlaufe leicht nachgebend.
Produkienberichke.
Frankfurter Produktenbericht vom 4. März. Es notierten: Weizen
(Hektolitergewicht von 74 Kilo) 35, Roggen (Hektolitergewicht von 7
bis 71 Kilo) 195, Sommergerſte 215, Hafer 167,50—170, ſüdd
Weizen=
mehl Spez. 0 43,50—44,50, dito niederrhein. 43.25—44,25, Roggenmeh.
27,50—28,50, Weizenkleie 10—10,25, Roggenkleie 11. Tendenz: feſt.
Zum Streik der Arbeiter im Möbelkransporigewerbe
Vom Süddeutſchen Arbeitgeberverband des Transport=,
Han=
dels= und Verkehrsgewerbes e. V., Frankfurt a. M., wird uns zu
dem Transportarbeiterſtreik in Darmſtadt geſchrieben:
Wie in allen Gewerbezweigen Darmſtadts und darüber hinaus
im ganzen Reich, hatte der Schlichtungsausſchuß Darmſtadt mit
Wirkung ab 2. Februar 1931 einen Schiedsſpruch gefällt, wonach
die Löhne um 6 Prozent herabgeſetzt werden ſollen. Dieſer
Schiedsſpruch, der in keiner Weiſe von den üblichen
Vereinbarun=
gen und Entſcheidungen im Reichsgebiet abwich wurde von
Ar=
beitgeberſeite angenommen und von der Gewerkſchaft der
Arbeit=
nehmer abgelehnt. Von dem Schiedsſpruch wurden erfaßt außer
den Möbeltransportbetrieben die übrigen Speditions= und
Fuhr=
betriebe, ſowie die Großhandelsbetriebe in Darmſtadt.
Auf Grund der erfolgten Ablehnung des Schiedsſpruchs durch
die Gewerkſchaft der Arbeitnehmer beantragte der Südweſtdeutſche
Arbeitgeberverband die Verbindlichkeitserklärung durch den
Lan=
desſchlichter. Ohne das Ergebnis der Verhandlung oder die
Ent=
ſcheidung durch den Schlichter abzuwarten, traten die
Möbel=
transportarbeiter als einzige Gruppe der an dem Tarif
betei=
ligten Arbeitnehmer in wilden Streik. Der Streik wird
von der Gewerkſchaft weder gebilligt, noch unterſtützt.
Im übrigen erfolgte am Montag, dem 2. März. die
Verbindlich=
keitserklärung des Schiedsſpruchs durch den Schlichter. Aber auch
dieſe Entſcheidung führte nicht dazu, daß die
Möbeltransport=
arbeiter den wilden Streik abbrachen.
Die betroffenen Möbeltransportunternehmer bitten das
Pu=
blikum und die Kundſchaft um Nachſicht und Rückſichtnahme für
etwa vorkommende Verzögerungen in der Ausführung der
Auf=
träge. Sie glauben jedoch, vollſtes Verſtändnis zu finden, da die
Forderungen der Möbeltransportarbeiter durchaus
ungerechtfer=
tigt erſcheinen und mit Rückſicht auf die Tatſache, daß die
übri=
gen Transportarbeiter in Darmſtadt zu den Bedingungen des
Schiedsſpruches ihre Arbeit fortſetzen, als eine radikale und
un=
beſonnene Maßnahme ſich darſtellen, die jeglicher Vernunft bar
ſind.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Der Internationale Walzdrahtverband hat für das zweite
Viertel=
jahr das Mengenprogramm auf 390 000 To. feſtgeſetzt, gegenüber 390000
und 360 000 To. in den beiden vorhergehenden Zeitabſchnitten. Eine
Aenderung der Preiſe wurde nicht vorgenommen.
Das der J. G. Farbeninduſtrie gehörige Leunawerk hat für die
An=
geſtellten die 40=Stundenwoche bei 12 Prozent Gehaltskürzung
einge=
führt. Die Arbeitszeitverkürzung wird im allgemeinen ſo durchgeführt,
daß an jedem Tage der Woche ein Teil der Angeſtellten feiert.
Die unter dem Vorſitz des Schlichters für Weſtfalen geführten
Schlichtungsverhandlungen für die Textilinduſtrie des Münſterlandes
ſind ergebnislos verlaufen.
Dienstag wurde der Hochofen der Hainer=Hütte in Siegen, eine
der älteſten Hütte des Siegerlandes, wieder in Betrieb geſetzt. 55
Ar=
beiter erhielten dadurch wieder Brot und Beſchäftigung.
Im Januar 1931 wurden in Heſſen 4303 Doppelzentner
Verbrauchs=
zucker in den freien Verkehr überführt, gegen 33 931 Dz. im Dezember.
In Heſſen=Naſſau waren es nur 1457 Dz., gegenüber 7848 D. im
Vor=
monak.
Laut F. Z. iſh der Speditions=Verſicherungsſchein, der im
Zuſam=
menhang mit den allgemeinen deutſchen Spediteur=Beſtimmungen in
ſei=
ner fetzigen Form erſt ab 1. Januar 1931 in Kraft getreten iſt, jetzt von
den Verſicherungsgeſellſchaften bereits zum 1. Juli 1931 gekündigt
wor=
den. Die Verſicherungsgeſellſchaften ſtreben Abänderung zu ihren
Gun=
ſten an.
In der Aufſichtsratsſitzung der Württembergiſchen
Baumwollfpinne=
rei und Weberei, Eßlingen, wurde beſchloſſen, der am 26. März 1931
ſtattfindenden G.V. die Verteilung einer Dividende von 5½ Prozent
(i. V. 6 Prozent) für 1930 vorzuſchlagen.
Die Schuhfabrik Bata beabſichtigt, ihre Firma in eine
Aktiengeſell=
ſchaft mit einem Kabital von 100 Millionen tſchechiſchen Kronem
umzu=
wandeln. Veranlaßt wird dieſer Schritt durch den bevorſtehenden
An=
kauf der Schuhfabrik Buſi A.=G.=Trebitſch und der Lederfabrik A.=G.
Budiſchowſky=Trebitſch, deren Aktienmehrheiten ſich im Beſitz der
Mäh=
riſchen Bank in Brünn befinden. Bata bietet für beide Fabriken 70
Mil=
lionen tſchechiſche Kronen.
Wirkſchaftliche Rundfchau.
FTorddeutfcher Ljoyd — Hapag. Der Gemeinſchaftsrat der Hapag
Oes Norddeutſchen Lloyd nahm in der Aufſichtsratsſitzung
zuſtim=
von der Abſicht beider Verwaltungen Kenntnis trotz des durch
WVeltkriſe bedingten erheblichen Ausfalls an Frachteinnahmen, der
durch die guten Ergebniſſe des Paſſagiergeſchäfts nicht ausgeglichen
en konnte, den auf den 16. April einzuberufenden
Generalverſamm=
an bei Abſchreibungen von je rund 23,6 Mill. RM. die Verteilung
Dividende von 6 Prozent vorzuſchlagen (im Vorjahr Hapag
vzent, Lloyd 8 Prozent). Die Ausſchüttung erfolgt durch
Verwen=
eines Teiles der als erſte Rate der Entſchädigung für die während
Krieges in den Vereinigten Staaten beſchlagnahmten Schiffe im
e 1930 vereinnahmten Summen. Aus dem zur Verfügung
blei=
en Reſt der Freigabe bilden beide Geſellſchaften Rücklagen.
Fündigung der Lohnabkommen für die öffentlichen Betriebe
Mittel=
chlands. Unter Hinweis auf die ſchwierige Finanzlage der ihm
ſchloſſenen Verwaltungen hat der Mitteldeutſche
Arbeitgeberver=
öffentlicher Verwaltungen und Betriebe, Magdeburg, zur
Durch=
ang einer Lohnſenkung die Lohnabkommen für die Staats= und
eindearbeiter, für das kommunale Straßenbahnperſonal, für die
rts=, Provinzial= und Kreisſtraßenwärter und für das in den Kran=
Kuſern und anderen Anſtalten beſchäftigte Perſonal zum 31. März
gekündigt. Die Verhandlungen über eine Neuregelung der Löhne
anen in den nächſten Tagen.
Internationale Bodenkreditbank in Baſel. In Ergänzung der
Be=
a über die Gründung dieſes Inſtituts teilt die Verwaltung der
riſchen Hypothekenbank in Mannheim mit daß außer der
Schwei=
hen Kreditanſtalt auch die Arbeitsgemeinſchaft Süddeutſcher
Hypo=
mbanken (Bayriſche Hypotheken= und Wechſelbank in München,
Ziſche Hypothekenbank in Ludwigshafen, Rheiniſche Hypothekenbank
Mannheim, Süddeutſche Bodenkreditbank in München,
Württem=
iſche Hypothekenbank in Stuttgart) ſowie die Hypothekenbank in
burg an der Gründung beteiligt und in der Perſon eines Vor=
Smitgliedes der Rheiniſchen Hypothekenbank im Verwaltungsrat
reten ſind.
Relallnokierungen
Die Berliner Metallnotierungen vom 4. März ſtellten ſich
re 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
inen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
ſche Elektrolytkupfernotiz) auf 101.25 RM. — Die
Notie=
gen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
iſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Liefe=
g und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM.,
II. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. auf 174 RM., Rein=
I. 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 53—55 RM.,
zſilber (1 Kilogr. fein) 37.50—39.50 RM.
Amerikaniſche Kabelnachrichien
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. März:
Getreide. Weizen: März 79.50, Mai 83, Juli 64½, Sept.
5: Mais: März 617, Mai 65.25, Juli 66½, Sept. 66.50;
er: Mai 3238, Juli 32½8, Sept. 32.50; Roggen: März 38, Mai
5. Juli 42.50, Sept. 43.25.
Speck, loko 11.12½.
Schmalz: März 8.75, Mai 8.90, Juli 9.07½, Sept. 9.25.
Baumwolle: März 11.27, Mai 11.53.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 4. März:
Schmalz: Prima Weſtern 9.50: Talg, extra, loſe 3.75.
Getreide. Weizen: Rotwinter 90.75; Mais, loko New York
s: Mehl, ſpring wheat clears 4.41—4.70; Fracht: nach Eng=
D 1,6 bis 2,6 Schilling, nach dem Kontinent 7.50—8.50 Cents.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 95; Loko 5.50: März 5.30,
5.37, Juli 5,57, Sept. 5.77, Okt. 5.85. Dez. 6.93.
Berliner Kursbericht
vom 4. März 1931
Disconto=Geſ. 107.50 Dresdner Ban! 107.25 Hapag 68—75 Hanſa Dampfſch. 105.50 Nordd. Lloyd 70.75 A. E. G. 103.75 Bahr. Motorenw. 73.50 F. P. Bemberg 77.25 Bergmann Elektr. 123.75 Berl. Maſch.=Bau 36.375 Conti=Gummi 119.50 Deutſche Cont. Gas 123.25 Deutſche Erdöl 70.75
Oeviſenmarkt
vom 4. März 1931
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Mannesm. Röhr. 74.875
Maſch.=Bau=Untn. 39.25
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw
Orenſtein & Koppeil 51.—
Ja
142.—
80.875
Aatsa
75.50
67.25
90.—
138.—
62.—
74.—
60.875
78.—
Polyphonwerke 163.—
Rütgerswerke
53.50
Salzdetfurth Kali l208.—
Leonh. Tietz
117.—
Verein. Glanzſtoff / 96.—
Verein. Stahlwerke/ 61.75
Weſteregeln Alkali /145.—
Agsb.=Nrnb. Maſch./ 70.—
Baſalt Linz
26.50
Berl. Karlsr. Ind. 56.—
Hirſch Kupfer 125.—
Hohenlohe=Werte 46.50
Lindes Eismaſch. 153.75
VogelTelegr. Draht/ 4a.75
Wanderer=Werke 44.—
Helſing for=
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Osio
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pcngo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1Z=Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes
Geld
10.57
59.06
12.457 12.471
73.26
3.04:
168.41
112.431 1126.
112.42/ 112.54
112.58/ 112.8‟
20.417
1.386
2035
58.58
22.02
16.461
Bried
10.597
59.18
73.40
3.04
168.82
20.457
4. 2115
58.70
22.06
16.50
00 Gnlben 81.64 Et.60 Japan 1 Yen 2.081 2.085 Rio deJaneiro Milrcis 0.344 0.346 Jugoſlawien 100 Dinar 7.388 7.402 Portugal 1100 Escudos 18.84 13.88 Athen 100 Drachm. 5.445 5.455 Iſtambu türk. 2 Kairo 1 ägypt. 2 20.93 20.97 1.400 Kanado
leanad. Doli. 4.203 4.211 Pruguav 1 Goldpeſo 3.037 3.04 3
Jsland 100 eſtl. Kr. 92.10 92.28 Tallinn (Eſtl.) /100 eſtl. Kr. 111.94 112.16
Riga 100 Lats 80.31/ 81.07
Frankfurter Kursbericht vom 4. März 1931.
72 Dtſch. Neichsanl
51 %Intern.,
6%Baden.
8%Bayern".
8½ Heſſen v.
v. 29
60 Preuß. Staat
8% Sachſen ....."
„.
72 Thüringen.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſunsſch. +4/. Ab.
löſungsanl. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ..
80 Aachen v. 29
8½ Baden=Baden.
6‟ Berlin .. . . . ."
8% Darmſtadt v. 26
N8
79 Dresden...
8% Frankfurt a. M.
v. 26
v. 26
8% Mainz .ss..
8% Mannheim p. 26
6
v. 27
89 München ...
8½ Nürnberg. . ..
82 Wiesbaden
8½ Heif. Landesbi.
88 Goldoblig.
4½% Heſſ. 2ds.
Hyp.=Bk.=Liquid
4370 Kom.-Ob
8% Preuß. Lbs.
pfbr.=Anſt. G. Pf. 100.5
95
84.75
75.25
77.5
100
81.9
88
91
94:
998
8e
K 6
5:1.
A
87
82.75
71.5
89
72
94
86
100
92.5
94.5
88
8o
2A
„Golbsbligl 85
D Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen Golbobl.
3½ Kaſſeler
Land=
kredit Goldpfbr..
7½ Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
82Naſſ Lamdesbl.
4½% „ Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+AuslSer.
Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
% Berl. Hyp.Bk
½0 Liqu.=Bfbr
8% Frkf. Hhp.=Bk..
% „ Lig. Pfbr
Pfbr.=Bl.
„ Liqu.
82 Mein,Hhp.=Bk.
4½% Lia. Pfbr.
% Pfälz. Hyp.=B!
%6 „ Lia. Pfbr.
825 Preuß.
Boden=
cred.=Bank
4½% „Lia. Pfbr.
Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bant".
D „ Lig. Pfbr.
% Rhein, Hyp. Bk.
4½% „Lig. Pſbr.
% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Krebit.
Südd. Bod.
Cred.=Bank....
w — Lig. Pfbr.
9.75
95
85
1001
94.75
94.5
90.75
A.22
68.5
11
99.25
96.5
89
101.5
9
89.85
101.75
97
91
96.75
90
100.5
91.
s7
91.1
100.5
90
101
96.7!
100
00
94.5
M
6 Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werk
Klöckner=Werl
Mainkrw. v. 2
Mitteld. Stahl
% Salzmann u. Co
78Ber. Stahlwerke
8% Voigt &Häffner
J. G. Farben Bonds
0 Bosn. L.E.B.
L. Inveſt
Bulg. Tah. v.02
4½% Oſt. Schätz
O Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
42 Türk. Admin.
40 „ 1. Bagdad
Zollanl.
4½” Ungarn 191:
ARt
Gokdr.
1910
Aktien
Hlg. Kunſtziide Unie
A. E. G.
....!.
AndregeNcris Zahn! 93
Aſchaffbg. Brauerei/1 28.5
Zellſtoffl 76.75
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen..
Cement Heidelbere
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade
.
Conkin. Gummilv.
Linoleum /108
Daimler=Benz
Mef
68.5
Ree
87.5
93.25
8331
82.5
g
94
95.9
21
2i
39
15.1
7.82
16.2
191
19.6
16.2!
G5
104
78.25
81
89.75
170.5
28
Rif ce
Erdöl .......!
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhanbel.
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gas t. Lig.
Hof....."
Belſen1. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frrft
Hammerſen (Osn
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrk
Hindrichs=Auffer,
Hirſch Kupfer..
Hochtie/Eſſen
Holzmann. Pk
Ilſe Bergb. St
Genüſſel
Junghans
Kali Chemi
Aſchersleben.
Kamugarnſpinn.
Karſtadt, R. . . . ..
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.......
Lahmeher & Co.
Laurahütte
ch. Aug.
A.
G7
10
2
192
36.5
103
98
142
45
83
119
38
1237/,
40.5
34
Na 55
120
75
76
85
122
73
90.75
31
101
137
45
Ge
152.5
Löwenbr. Münch
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm.=Nöhrer
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſe
Oberbedarf
Bhönix Bergbau
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm
„ Metallwaren . .
„ Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G...
Salzdetfurth Kali !
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel
Schuckert Eleftr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſt
Siemens & Halsfe.
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Soenska Tändſtids
Tellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard".
Tucher=Brauerei
Unterfran fen
Beithwerke
Ver. f.
R
br.
15.25
7704jg
126
7421
9.5
61.25
48
33
4a.6
37
59.25
188.75
26
133
207
193
55
129
04
176
22.5
129
40
24
88
16.75
63.5
61.5
127.5
.H19.5
O He
Voigt & Haeffner".
Wahß & Frehtag.
Wegelin Nußfabrik
Weſteregeln Kali..
Zeilſtoff=Verei. .
Waldhof.....
„ Memel.
Alig. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. . . .
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Sypothelbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk. 140.5
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Ban1. ..
Frankf. Bank .. . .! 52
„ Hyp.=Ban1 ... 1146.25
Pfdbr.=Bk.. . ..
Mein. Hyp. Ban1..
Oſt. Creditanſtalt . / 27.4
Pfälz. Hyp.=Ban1
Reichsban!=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südb. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
Württb. Notenbank
43.75
43
42.5
104.5
74
95.5
136
112.5
100
137.5
219,
10
107.5
Ca.5
107.5
146.25
53.5
252.5
137.5
9.5
134
A.=G. ſ. Berlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw 127
7% Dt. Reichsb. Vzgl
Hapag
GL.2E
Norbb. Llotzb.
71.25
Südd Eiſenb.=G
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung .. . 1180
„ Verein. Verf
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſich. . . 25
Otavi Miner
ſchantung Hanbeisl S5.,
Donnerstag, den 5. März 1931
Nummer
Wartestandsbeamt
und Pensionäre
Reichsgerichtsurteil vom 20. 2. 31
ſeren Gunſten ergangen. Wir lade
Kollegen zur
Haupt-Versamm!
für Samstag, 7. März, nachmittags
in das Gaſthaus „zur Stadt Kr
ergeb. ein. Nichtmitglie er haben
3534)
Der Vor
Ab Hauie
Nur noch heuie
Nus noch heute
Ein Tonfilm-Schwank voll urkomischer
Situationen.
Pfälzer Hof
Im Doppelprogramm:
zin Film von Boxern, Liebe
und Straßenjungens
Die lustige Geschichte von der
Doppelhochzeit des originellsten
Schwesternpaares im Bayernland
Henny Porten
in dem neuen Tonfilm:
Kohlhiesels
Töchter
mit Fritz Hampers
Heute und morgen
Zwiscken
den Beilen
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Regie: W. Wyler.
Hauptdarsteller
James Murray, Barbar:.
Hent und Jack Hanion
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Stemme
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Keine Nachsrnchronisterung
des alten Stummfilms. sondein
eine vollkommene
Neuverfilmung
Ein frisch. fröhlicher Boxkampf
ist der Höhepunkt dieses neuen
und außerordentlich
spannen-
den Fimwerkes
am weißen Turm
Donnerstag, den 5. und Freitag,
den 6. März
Großes
Im II. Teil
Ein Mädel mit
Temperament
nach d. Roman „Lillebil aus U.S A.
von Ludwig v. Wohl.
Regie: Victor Janson.
In den Hauptrollen:
Maria Paudler. Luigi
Serventi. PaulBiensfeld,
Hurt Vespermann,
Euxen Daulsen u. a.
Flugtechnische Leitung unter
Mit-
wirkung der deutschen Lufthansa
Künstflüge unter Aufsicht
von Ernst Udet.
Henny Porten in ihrer
Klassischen Doppefrolle
als Gretel und Liesel
Hohikiesel.
Das Publikum steht vor Rätseln:
rechts eingt die Gretel, Iinks
brummt die Liesel — und beides
spielt die eine Porten-Sphinz
Es wird des Lachens Rein
Endie sein, angesichts
dieses humorvollen
Tonfilmg.
Dazu der Kurztonfilm:
„Oswaldl in Sevilla”” und
der köstliche Micky-Film:
„.Diehter und Bauer”
Regie: Max Obal.
In den Hauptrollen: Fritz Hampers,
Hierm. Picha, Camilla Spira, Erikin
Glässner, sowie eine weitere prominente
Lustspielbesetzung.
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Ein Thewa aus dem
kleinbürgerlichenAlltags-
leben, mit überlegenem Witz und glänzender
Parodie behandelt. Lustiges Treiben in den
Schrebergärten, in der Lanbenkolonie bildet
den Hintergrund der amüsanten Geschehn sse
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loſe gewogen und in Gläſerä bil
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Eine tolle Sache, die auch den Griesgrämigsten
zum Lachen zwingt.
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1. Muſikaliſche Unterhaltung
2. Begrüßung der Gäſte
3. Inbetriebſetzung verſch. elektr. Apparate u kurzer Vortrag
(Direttor Mahling, Berlin)
4. Theater=Aufführung (elekiriſche Humoreske):
„Maruſchka, die Perle vom Lande‟
Perſonen: Direktor Phaſenmacher, ein alter Junggeſelle,
Maruſchka, ſe ne neue Hausbälterin,
Ort der Handlung: Darmſtadt.
Zeit: Gegenwart.
5. Verteilung der Koſtproben
6. Beſichtigung der aufgeſiebten Apparaie
7. Luſtige Verloſung.
(F773
mit praktischer Vorführung
Freitag, den 6. März, abends 8 Uhr, spricht die bekannte
Hygiene-Schriftstellerin
Frau Maria Kochendörfer aus Baden-Baden
im Saale der Loge, Sandstraße 10, über:
Die dechseljahre
ihre Beschwerden, ihre Verhütung.
Scelenleiden der Fran in Liebe und Ehe. Die Frau von 40 Jahren. Das
Lebens-
gesetz der reiferen Jahre. Was muß die Frau von dieser kritischen Zeit wissen?
WVie verhütet man Blutwallungen, Nervosität und seelische Leiden? Wann ist
der Arzt zu Rate zu ziehen? Verstopfung, die Ursache vieler Frauenleiden und
ihre Verhätung. Warum verstehen so viele Männer in dieser Zeit ihre Frauen
nicht mehr? Die Not der berufstätigen Frau in den Wechseljahren.
Die Hygiene der jungen Frau.
Von mancherlei Nöten im Frauenleben. Die Gattinnen von Neurasthenikern
und ganz sinnlichen Männern. Gefühlskalte Frauen UInterleibsschväche und
ihre Folgen. Vom Glücklichsein in der Ehe. Seelen-Gymnastik. Welche
Frauen sind am meisten begehrt? Die Kosmetik der Hausfrau Datürliche
Schönheitspflege mit Vorführung eigener erpr. Methoden, Frauen, nach denen
der Mann sich sehnt!
Am Schluß des Vortrages: Fragenbeantwortung!
Zutritt nur für Frauen und Mädchen über 16 Jahre!
Oberfüllte Säle in allen Städten beweisen das große Interesse, daß man diesen
brennenden Zeitfragen entgegenbringt. Daher empfiehlt es sich, frühzeitig zu
erscheinen. Einem amtlichen pol. Bericht entnehmen wir: „Die Referentin hat
das Thema mit vornehmem Takt und echt fraulichem Feingefühl behandelt.
Der Vortrag stand in jeder Beziehung auf ethisch hoher Stufe!"
Dem Be ſpiel vieler anderer Clekttizitätswerke folgend, hab n auch wie
einmal den in Elektrizitätsfachkreiſen beſtens bekanuten D rektor Mal‟
ling, Berlin gewerben, um unſeren Stromkonſumenten mit der Aul
führung einer elekt iſchen Humoreske einige überaus luſtige Stunde‟
zu bereiten (Maruſchka, die Perle vom Lande”, ſo betitelt ſich da=
Stück, iſt bereits 400 mal geſp elt, nnd wir zweifeln nicht daran, dak
es auch hier den allergrößten Erfolg für die Lachmuskeln zeitigen wird
Wir emp ehlen, auf jeden Fall en Reſervetaſchentuch mitzubringe!
Aber nicht die dramatiſche Seite des Stückes wird Tränen auslöſel
ſondern im Gegente l, Sie werden Tränen lachen. Wer alſo reſtlos 9i
Sorgen des Alltag ve geſſen will, er komme, Sie werden es nicht berene!
Stenographie
Neue Kurſe in Reichskurzſchrift
beginnen Freitag, den 6. März,
abends7 und 8 Uhr in der
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[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, den 5. März 1931
Seite 15
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(Nachdruck verboten.)
ſenn dann die Woche um war, ſchenkte er den jeweils
ten eine Silbermünze, irgendein Spielzeug oder ein Stück
Tuch, was er gerade zur Verfügung hatte.
o tauten die faulen Burſchen allmählich auf.
je begrifſen den Vorteil, den ſie hatten, wenn ſie arbeiteten.
wollte doch am Ende der Woche ſeinen Lohn und das
haben, und es dauerte keinen Monat, da hatte Berndt
Lolonne in Schwung, da fällten die Indianer die Bäume,
itten ſie ihr Leben lang nicht anderes getan. Es waren
ind ſonders kleine Kerle, aber ſehnig, kräftig, luſtig wie
nider waren ſie, und ſie hörten leidenſchaftlich gerne den
derkaſten” — das war das Grammophon. Die Geſchickteſten
hnen wurden herausgezogen und halfen Ställe bauen.
e große Ställe entſtanden, die für mindeſtens fünfzig
Rindvieh Platz boten.
ange wird’s nicht mehr gehen!” ſagte eines Abends
zu Berndt.
Fas meinſt du?"
jenk, wir werden in dieſem Jahre die Regenzeit ſehr
kriegen.”
Ceinſt du? Und das Vieh iſt noch nicht da!‟
las kommt noch zurecht. Ich meine nur, wir können jetzt
mit dem Holzfällen aufhören und an die Farm ſelber
ehen. Es iſt da noch allerhand zu tun, die Umzäunung,
heune iſt noch nicht fertig, und dann könnten wir auch
zur Ausgeſtaltung der Räume tun.”
erſerteppiche, was?"
igge lachte dröhnend auf.
5, Berndt, wir werden ein paar Jaguare aufſpüren, und
gen wir die ſchönſten Bettvorleger.”
larl!” Berndt legte ſeine Hand auf Bugges Schulter.
yabe mit dem Vieh in Rovella allerhand beſtellt; auch
Tiſche und ſo verſchiedenes, ſogar ein paar Bilder für
ande, auch ein paar Bücher!”
fücher!” rief Bugge entſetzt. „Menſch, ich habe doch das
werlernt!“
ersprogeg „riegſt Unterricht von mir, alter Herr! Werde dir’s ſchon
rgen. Du meinſt alſo, es kommt von Rovella alles noch
S.tig?
katürlich, eigentlich muß es morgen da ſein. Haben doch
ampus die Nachricht erhalten. Der Nigger fletſchte die
daß es eine Luſt war, als ich ihm einen Dollar für
eldung gab."
K „. dann iſt es gut!“
„Sag” mal, Berndt” meinte der Bugge vertraulich, „weißt
du, daß es mit unſerem Feuerwaſſer ſchlecht beſtellt iſt?“
Berndt lachte auf. „Alterchen . . . ich glaube, du biſt zu
ſtark drüber gegangen.”
„Ich ... nicht in die Tüte, Berndt! Aber man muß ſich
doch ab und zu auffriſchen.”
„Kannſt du ſchon! Sei beruhigt, ich habe auch daran gedacht.”
Daniela war bis Rovella gekommen, der kleinen Endſtation
der Bahn. Fünf Tagereiſen war ſie von Berndts Farm entfernt.
Das Auftauchen des Mädchens war für die kleine, kaum
hundert Seelen zählende Station eine Senſation, beſonders da
das Mädchen verteufelt ſchön war.
Der Vorſtand der Station, Don Eugenio Sigalya, nahm ſich
ihrer an, bot ihr Quartier in ſeinem Hauſe und erfuhr, daß
ſie nach Groths Farm wollte.
„Das paßt ausgezeichnet, Donna!” jagte er erfreut. „Morgen
geht ein Transport von Pferden, Rindern, außerdem ein
Waren=
transport nach Don Groths Farm. Wollen Sie ſich anſchließen?”
Erfreut ſagte Daniela zu.
Sie ſaßen am Abend lange zuſammen und unterhielten
ſich. Daniela hatte ſich raſch mit ihnen erſtändigen können,
ob=
wohl ſie bisher nur wenig ſpaniſch korreſpondiert hatte.
Ihre Gaſtfreunde erwieſen ſich als äußerſt freundliche Leute,
die ſich Mühe gaben, ihrem Gaſt die Stunden ſo ſchön wie
mög=
lich zu geſtalten.
Am nächſten Morgen trat ſie dann die Reiſe nach der
Farm an.
Es waren fünf Tagereiſen zu Fuß, zu Pferd hoffte man es
in dreien zu bewältigen.
Das Eintreffen war für alle auf Groths Farm, für die drei
weißen Männer, noch mehr für die Roten, eine Senſation.
Das größte Erſtaunen aber fand Daniela.
Die Männer ſtarrten die lichte Erſcheinung an.
Berndt Groth glaubte, nicht recht zu ſehen. Er ſtrich ſich
über die Augen. Nein . . . das Bild wich nicht. Wahrlich".
ſie war es!
Sie kam zu ihm über das Meer ... durch die Wildnis",
„Dana,” ſtammelte er, „Sie ... kommen zu mir?”
Er half ihr vom Pferde, fühlte, wie ſie zitterte. Er ſchlang
den Arm um ſie und führte ſie, die ſich vor Schwäche kaum
auf=
recht erhalten konnte, in das Haus.
Ganz ſacht ließ er ſie auf den roh gezimmerten Schemel
nie=
der und nahm ihre Hände in die ſeinen.
„Dana . .. du biſt gekommen , wahr und wahrhaftig!“
Da ſah ſie ihn an, und in ihren ſchönen Augen, die voll
Trä=
nen ſtanden, leuchtete wie einſt die große Liebe.
„Berndt!” ſagte ſie leiſe. „Ich war einmal ſchlecht bitter
ſchlecht. Ich ... ich habe ſo darunter gelitten . . . und ich kann
nicht eher Ruhe ſinden, bis du mir verziehen haſt.”
„Ich.. . ich . . . habe dir’s längſt Dana!”
„Sieh . . . und als ich in Deutſchland war und wußte dich
hier allein in der Wildnis . .. ſo weit ab der Welt, da . . . war’s,
als wenn eine Stimme riefe über das Meer: Komm, komml Und
da bin ich .. . ſchicke mich weg oder laß mich ... ſühnen laß mich,
daß ich einſt ſchlecht und ohne Glauben war, daß ich nur an mich
dachte. Laß mich bei dir in der Wildnis ſein . . . ich will dir
dienen!"
Flehend ſah ſie ihn an.
Nun kniete der Mann vor ihr nieder und barg ſein Haupt in
ihrem Schoß.
„Soll . .. ſoll . . . es für mich doch noch einmal . . . Glück
geben?”
Er hob das Haupt und ſah ſie an.
„Ja, Berndt!” Ihre Augen waren erfüllt von Liebe und
Mütterlichkeit.
„Du liebſt mich noch, Dana?”
„Ich habe keine Stunde oufgehört, dich zu lieben, Berndt!”
Der Monn erhob ſich, ſeine Augen ſtrahlten ſo ſtark und
kraft=
voll wie einſt, eine neue ſchöne Welt voll Glück ſpiegelte ſich in
ihnen.
Er breitete die Arme aus.
„Komm, Dana!” rief er jubelnd. „Sei meine Königin
ſei mein! Ich liebe dich!”
Sie erhob ſich und trat zu ihm, legte die Arme um ſeinen
Hals und küßte ihn.
„Ich liebe dich, ich liebe dich!” ſtammelte ſie. „Und ich.
glaube an dich in alle Ewigkeit.”
Er legte den Arm um ihre Schultern und ſagte mit Tränen
in den Augen:
„Konm, Liebſte!”
Sie traten hinaus auf den Hof, wo die anderen
erwartungs=
voll ſtanden.
„Meine Freunde!” rief Berndt mit glücklich bewegter
Stimme. „Die Herrin iſt eingekehrt! Hochzeit wird ſein . . . noch
ehe die Regenzeit kommt.”
Donnernder Jubel. Die Indianer hatten zwar nichts
ver=
ſtanden, aber als die beiden Weißen ihre Hüte ſchwenkten, da
ſchwvenkten ſie mit, da brüllten und tanzten und heulten ſie.
Bugge aber und Merten traten heran und ſprachen ihre
bewegten Glückwünſche aus.
Sie waren vexeint durch den Prieſter, waren Mann und
Frau.
Und am Tage nach ihrer Hochzeit ſaßen ſie auf der kleinen
Veranda, und Berndt ſprach ſich mit ſeinem Weibe aus.
Er ſprach von Iris, erzählte von ihrer Liebe, wie ſie ſich
ge=
funden hatten, wie Mitleid, Bewunderung, Freundſchaft ihn zu
Iris gezogen hatten, und daß ſich aus dieſen drei Dingen die
Liebe entwickelt hatte.
Nun verſtand ihn Daniela. Sie hörte ihm ernſthaft zu. Es
war wie eine Beichte. Und nun blieb ihr Herz ruhig und
friede=
voll, dem ſie hatte ſich ſelbſt überwunden.
Als er ſchwieg, faßte ſie ſeine Hände und ſagte: „Wann
willſt du zu deinem Sohne . . . zu unſerem Kinde heimkehren?”
„Uebers Jahr .. . Dana! Uebers Jahr!”
— Ende. —
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