Ginzelnummer 15 Pfennige
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Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Därmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 60
Sonntag, den 1. März 1931.
194. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung ſällt jeder
Rabatt weg. Banktonto Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Nationalbant
freiwilligen Arbeitsdienft. — Grundſähliche Bedenken gegen jede Sonderunkerſtühung einzelner
Wirk=
flszweige. — Die Arbeikszeikverkürzung nichk das große Allheilmikkel. — Die Senkung der
Geſtehungs=
en das Priwäre. — Nokwendigkeik einer Reform der Invaliden= und Reichsknappſchaftsverſicherung.
Klarer Kurs.
Batnung vor unwirklichen Tarifverkrägen.
Berlin, 28. Februar.
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages begann am Samstag
Beratung des Haushalts des
Reichsarbeits=
riſteriums. Mit der Beratung wurde ein
kommu=
ſcher Antrag verbunden, der ſich gegen die
Still=
ung der Hütte Ruhrort=Meiderich durch die Vereinigten
ylwerke wendet. Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald nahm
iner größeren Rede zur Arbeitsloſenfrage, zur Frage der
npolitik und des Schlichtungsweſens ſowie zur augenblicklichen
e der Sozialverſicherung Stellung.
Zur Frage der Sonderurſachen der deutſchen Wirtſchaftskriſe
ärte der Miniſter, daß es ein Allheilmittel für die Behebung
gegenwärtigen Kriſe weder in Deutſchland, noch überhaupt
ſer Welt gebe. Es ſeien von den verſchiedenſten Seiten
viel=
ge Vorſchläge gemacht worden, die vielleicht einen geſunden
n enthielten, aber generell nicht durchführbar ſeien. Am
um=
ſendſten gehe nach ſeiner Ueberzeugung das
nierungsprogramm, der Reichsregierung an
Dinge heran. Das Ziel dieſes Programms ſei, unter
In Umſtänden Ordnung, in die Finanzen der
öf=
itlichen Hand zu bringen und Sicherheit und
rtrauen zu ſchaffen, womit wieder die Grundlage für
langfriſtige Kreditpolitik gegeben ſei. Aber auch für die
ergangszeit liegen die Dinge nicht ſo einfach, wie es ſich
iche Kreiſe vorſtellen. Ueber die Frage der fremdländiſchen
darbeiter haben ſich Reichsregierung und Reichsrat geeinigt,
glichſt bald ohne ausländiſche Landarbeiter auszukommen.
sneunteSchuljahr iſt ſehrſchlecht als
vorüber=
hende Zwangsmaßnahme denkbar.
Auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſträuben ſich dagegen,
„I ſie dafür auch die Koſten aus den Mitteln der
Arbeitsloſen=
ſicherung aufbringen ſollen.
Von der Arbeitsdienſtpflicht verſpreche ich mir nicht den
ſachlichen Erfolg und die moraliſche Wirkung auf die
jugendlichen Arbeiter, wie, ſie von den Befürwortern
er=
wartet wird. Die Beſprechungen im
Reichsarbeitsmini=
ſterium kamen zu dem gleichen Ergebnis. Anders ſteht
es mit dem Gedanken des freiwilligen
Ar=
beitsdienſtes, der zweifellos vieles für ſich
hat. Ob eine weitere
Kohlenpreisermäßi=
gung und ein ſehr viel größerer Kohlenverbrauch
erreich=
bar ſind, oder ob durch eine weitere Senkung der
Kohlen=
preiſe eine größere Senkung der Tarife, für Gas, Waſſer,
Elektrizität uſw. möglich iſt, erſcheint zweifelhaft. Bei Eiſen
und Stahl liegt die Sache auch ſehr ſchwierig, weil die
gegenwärtige Produktionskapazität in Deutſchland ſehr viel
größer iſt als die Abſatzmöglichkeit. Ich glaube nicht, daß
durch eine Subvention an die Eiſen= und Stahlinduſtrie
eine ſtärkere Geſamtbelebung der deutſchen Wirtſchaft
er=
zielt werden kann.
Beim Schiffsbau liegt die Sache ſo, daß an ſich die
Welt=
rnage ausreicht, ja zu viel vorhanden iſt. Immerhin wird in
ſehbarer Zeit der Erſatz älterer Schiffe durch neue notwendig
rden. Hier käme ferner der Bau von Spezialſchiffen und
ſchdampfern in Frage. Es fragt ſich, ob im Hinblick
afdie große Arbeitsloſigkeit allgemeine Mit=
I, die erſt für eine ſpätere Zeit in Ausſicht
ge=
ommen ſind, ſchon jetzt zur Verfügung geſtellt
erden ſollen.
Im ganzen ergeben ſich grundſätzliche Bedenken gegen jede
Sonderunterſtützung einzelner Wirtſchaftszweige aus
öffent=
lichen Mitteln. Wenn überhaupt, ſo dürfen Subventionen
nur in den ſeltenen Ausnahmefällen vertretbar ſein, wo
Intereſſen des ganzen Volkes auf dem Spiele ſtehen. Auch
die Arbeitszeitverkürzung kann nicht als das große
Allheil=
mittel angeſehen werden, zumal heute nur noch die Hälfte
der Arbeiter vollbeſchäftigt iſt.
Ich kann nicht ſo optimiſtiſch ſein, zu glauben,
rß eine ſchematiſche Arbeitszeitverkürzung in
er komplizierten deutſchen Volkswirtſchaft
kel erreichen kann und d aß man ohne
Mehrpro=
uktion den Lebensſtandard des Volkes aufrecht
halten kann. Das iſt aber nicht mein letztes Wort über
e Arbeitszeitverkürzung. Führen andere Mittel nicht
Im Ziel, dann muß man trotzdem zu einer
Ar=
eitsſtreckung und zu einer
Arbeitszeitverkür=
ing gelangen denn es iſt nicht tragbar, im
gan=
en laufenden Jahr 4 und mehr Millionen
Men=
hen auf der Straße zu haben. Zur
Lohnfrage
klärte Miniſter Stegerwald, daß er vor einem geſetzlichen
Ein=
eifen in Tarifverträge warnen müſſe. Die Reichsregierung
ibe im September vorigen Jahres nach der
volkswirtſchaftlich=
raktiſchen Seite hin vor der Frage geſtanden, was bei unſerer
eſamtlage das Primäre ſei, entweder die Senkung der
Geſtehungs=
oſten oder die Einführung einer verkürzten Notarbeitszeit. Die
regierung habe aus außen= und innenpolitiſchen Gründen die
ienkung der Geſtehungskoſten als das Primäre angeſehen. Sie
abe dabei an der Lohnfrage nicht vorübergehen können. Der
Niniſter erklärte, daß er ſowohl de Kanfkrafttheorie als auch
eine allgemeine Lohnkürzung von 20—25 v. H. für falſch halte.
Wenn die Regierung davon ausgeangen ſei, daß die Senkung der
Geſtehungskoſten das Primäre ſei, ſo könne ſie jetzt nicht plötzlich
von dieſem Kurs abweichen und die Arbeitszeitverkürzung als das
Primäre betrachten.
Es müſſe nun bis zum 1. April ein klarer Kurs gehalten
werden. Bis dahin ſeien etwa 80 v. H. aller Tarife
erneu=
ert. Nach dem 1. April wird es Sache der Regierung ſein,
ob noch auf eines der letzten Hilfsmittel, namentlich auf die
geſetzliche Arbeitszeitverkürzung zurückgegriffen werden
müſſe, falls bis dahin das Arbeitsloſenheer nicht
weſent=
lich vermindert werden könne. Das
Reichsarbeitsmini=
ſterium habe ſtets vor unwirklichen Tarifverträgen gewarnt
und könne dieſe Warnung heute nur wiederholen.
Zur Sozialpolitik wies Miniſter Stegerwald auf die
Notwendigkeit einer Reform ſowohl der
Inva=
lidenverſicherung, als auch der
Reichsknapp=
ſchafts=Verſicherung hin. Wahrſcheinlich werde ſich der
Reichstag ſchon in den nächſten Tagen mit einem Geſetzentwurf
zur Sanierung der Reichsknappſchaft befaſſen können.
Zuſammen=
faſſend erklärte der Miniſter: „Ueber die Beſeitigung von
In=
flationserſcheinungen und Unausgeglichenheiten in Tarif=,
Schlich=
tungs= und Sozialverſicherungsweſen laſſe ich mit mir reden, am
Kern dieſer Einrichtungen dagegen laſſe ich für meinen Teil nicht
rütteln.”
An die Ausführungen des Miniſters ſchloß ſich eine längere
Ausſprache.
Deutſch=öfterreichiſche Zollunion?
Zur Reiſe des Reichsaußenminiſters nach Wien.
* Berlin, 28. Februar, (Priv.=Tel.)
Am Sonntag abend tritt der Reichsaußenminiſter Dr.
Cur=
tius in Begleitung mehrerer Herren; ſeines Amtes und der
Reichskanzlei die ſchon ſeit langem geplante Reiſe nach Wien
an. Leider kann der Reichskanzler an dem Beſuch nicht
teil=
nehmen, weil er ſich mit Rückſicht auf die innerpolitiſchen
Ver=
hältniſſe gerade in den nächſten Tagen bereit halten muß, um
jederzeit mit den Parteien verhandeln zu können. Die Reiſe
ſelbſt iſt nach außen hin als ein freundſchaftlicher Beſuch
auf=
gezogen. Der Reichsaußenminiſter wird mit ſeinen Begleitern
ſeinem öſterreichiſchen Kollegen, dann dem Bundeskanzler und
ſpäter dem Bundespräſidenten Beſuche abſtatten und verſchiedene
Sehenswürdigkeiten Wiens und ſeiner Umgebung beſichtigen
und nach drei Tagen wieder nach Berlin zurückkehren. Viel
wichtiger iſt natürlich, worüber man ſich bei den verſchiedenen
Zuſammenkünften unterhalten wird. Daß handelspolitiſche
Momente augenblicklich im Vordergrund des Intereſſes ſtehen,
geht allein ſchon aus der Teilnahme des Miniſterialdirektors
Ritter, der die handelspolitiſche Abteilung des Auswärtigen
Amtes leitet, hervor. Wir gehen wohl nicht fehl in der
An=
nahme, daß der Wiener Beſuch dazu benutzt werden ſoll, um
einen Gedankenaustauſch über eine deutſch=öſterreichiſche
Zoll=
union herbeizuführen. Beide Teile ſtehen einer ſolchen Union
ſympathiſch gegenüber. Allerdings wirken die gegenwärtigen
wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſowohl in Deutſchland als auch in
Oeſterreich nicht gerade günſtig auf dieſen Plan ein. Trotzdem
darf man geſpannt ſein, welche Verabredungen über die
Zoll=
union und ein weiteres Zuſammenarbeiten beider Staaten auf
handelspolitiſchem „Gebiet in den nächſten Tagen getroffen
werden.
Bundeskanzler Dr. Enders über den bevorſtehenden
Beſuch des Reichsaußenminiſters.
Wien, 28. Februar.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Enders hat ſich in
einer Unterredung mit dem Wiener Vertreter des WTB. über
den bevorſtehenden Beſuch des Reichsaußenminiſters Dr.
Cur=
tius geäußert und dabei u. a. geſagt:
Vom formalen Standpunkt iſt der bevorſtehende Beſuch des
Herrn Reichsaußenminiſters als Erwiderung des Beſuches zu
betrachten, den der gegenwärtige Herr Vizekanzler Dr. Schober
im Vorjahre als Bundeskanzler in der deutſchen
Reichshaupt=
ſtadt abgeſtattet hat. In Wirklichkeit bedarf aber die Reiſe des
Herrn Miniſters Dr. Curtius nach Wien keiner äußeren
Be=
gründung. Auch bei dieſer Gelegenheit wird es deutlich werden,
daß unſere Beziehungen zu Deutſchland durch
Gefühle beſonderer Innigkeit gekennzeichnet
ſind. Das ift eine Tatſache, die in hiſtoriſchen, nationalen und
kulturellen, aber auch in wirtſchaftlichen Gründen verankert iſt
und der Rechnung zu tragen wir uns vom natürlichen Recht
bevollmächtigt fühlen. Wir haben dieſem Standpunkt zu
wieder=
holten Malen mit aller Offenheit und Aufrichtigkeit Ausdruck
verliehen. Er kann nach unſerer Ueberzeugung nirgends
miß=
verſtanden werden oder gar beunruhigen, dies umſo weniger, als
er in Einklang ſteht mit der Politik der
Vertrags=
treue und Friedensliebe, die wir ſeit Gründung
un=
ſerer Republik anerkanntermaßen befolgt haben. Gerade weil wir
friedlich geſinnt ſind und den Willen haben, bei voller Wahrung
der nationalen Würde ein Element der europäiſchen Ordnung zu
bilden, erkennen und würdigen wir in den verwandten
treiben=
den Motiven der Außenpolitik des Deutſchen Reiches ein weiteres,
die bedden Staten eng verknüpiendes Band.
*Die Woche.
Es iſt begreiflich, daß die großen innerpolitiſchen Fragen,
um deren Löſung zurzeit in Berlin gekämpft wird, nach wie
vor im Vordergrund des öffentlichen Intereſſes ſtehen,
umſo=
mehr als uns ja die Wirtſchaftsnot der Gegenwart die
Bedeu=
tung dieſer Fragen für jeden Einzelnen von uns tagtäglich
ein=
hämmert. Begreiflich auch, daß die Pläne der Reichsregierung
immer wieder auf Einwendungen und Bedenken der
unmittel=
bar intereſſierten Kreiſe ſtoßen, denn kein auch noch ſo
durch=
greifendes Reformprogramm wird alle beſtehenden
Schwierig=
keiten mit einem Schlage beſeitigen können. Trotzdem wird das
Agrarprogramm des Reichsernährungsminiſters in allen
einſich=
tigen landwirtſchaftlichen Kreiſen als eine durchaus geeignete
Grundlage für eine zielbewußte Agrarpolitik angeſehen. Auch
in den Kreiſen der Oppoſition um jeden Preis wird man an den
Ausführungen nicht vorbeigehen können, mit denen ſich der
be=
kannte frühere deutſchnationale Abgeordnete Schlange=
Schönin=
gen im Reichstag an den Miniſter Schiele wandte: „Sie ſind
derjenige Mann, der von der ſogenannten Grünen Front auf
dieſen Platz geſtellt worden iſt. Ich bedauere aufs tiefſte, daß
Sie vielfach von denjenigen Menſchen, die Sie auf dieſen Platz
vor nicht allzu langer Zeit geſtellt haben, angegriffen werden
mit einem geradezu erbarmungsloſen Dilettantismus. Man hilft
der Landwirtſchaft nicht dadurch, daß man ſich ſtatt in dieſen
Saal auf die Tribüne ſetzt und womöglich ein leiſes Stoßgebet
ſpricht, daß die Hilfsmaßnahmen des Miniſters mit einem
Miß=
erfolg endigen möchten. Wenn der Miniſter ſich jetzt gegen die
Angriffe ſeiner früheren Freunde wehren muß, ſo ſtehen wir auf
ſeiner Seite. Letzten Endes wird doch die Sachlichkeit über das
Schlagwort ſiegen.” An der bitteren Wahrheit dieſer
Ausfüh=
rungen ändern auch die Verſammlungsreden Herrn Hugenbergs
nichts. Er mag mit Menſchen= und mit Engelszungen reden, er
wird den landwirtſchaftlichen Wählern der Deutſchnationalen
und Nationalſozialiſten nicht einzureden vermögen, daß es im
Intereſſe der deutſchen Landwirtſchaft liegt, wenn die von ihnen
in den Reichstag entſandten Abgeordneten ſich ſelbſt ausſchalten
in dem Augenblick, in dem es ſich darum handelt, die deutſche
Landwirtſchaft vor dem Untergang zu bewahren.
Es iſt zweifellos richtig, wenn der ſtändige Ausſchuß des
deutſchen Landwirtſchaftsrates, der im übrigen das
Regierungs=
programm ebenfalls für „eine geeignete Grundlage für eine
zielbewußte Agrarpolitik” anſieht, feſtſtellt, daß es ſehr
weit=
gehend auch von der Art der Durchführung dieſes Programms
abhängt, ob ſich die daran geknüpften Erwartungen erfüllen.
Daß Herr Schiele den unbedingten Willen hat, alle Möglichkeiten
ſeines Programms zum Wohle der Landwirtſchaft
auszu=
ſchöpfen, dürfte ohne weiteres feſtſtehen, ebenſo, daß die
Reichs=
regierung in ihrer Geſamtheit von der Notwendigkeit überzeugt
iſt, der Landwirtſchaft im Intereſſe unſerer geſamten
Volks=
wirtſchaft wirklich zu helfen. Auf der anderen Seite wird man
natürlich auch Verſtändnis dafür haben müſſen, daß eine
Re=
gierung, die das Wohl der Geſamtheit im Auge hat, die
ſelbſtverſtändliche Pflicht hat, in jedem Einzelfall die Intereſſen
der verſchiedenen Wirtſchaftsgruppen ſorgfältigſt gegeneinander
abzuwägen. Man ſollte auch in den Landwirtſchaftskreiſen
Ver=
ſtändnis dafür haben, daß z. B. der Reichsarbeitsminiſter nicht
ganz leichten Herzens ſeine Zuſtimmung zum Agrarprogramm
geben konnte. Mit umſo größerer Sicherheit darf man darauf
rechnen, daß ein ſo ſorgfältig durchberatenes Programm nun
auch wirklich durchgeführt wird.
Wir begrüßen die zielbewußte Arbeit der gegenwärtigen
Reichsregierung nicht nur, weil ſie den Weg weiſt, der uns allein
aus unſeren gegenwärtigen Schwierigkeiten herausführen kann,
ſondern weil ſie auch die Vorausſetzungen ſchafft für eine
ver=
ſtärkte außenpolitiſche Aktivität. Die Verhandlungen, die jüngſt
in Paris geführt, und die jetzt in Rom fortgeſetzt werden, können
uns gewiß nicht gleichgültig laſſen. England bemüht ſich um
eine franzöſiſch=italieniſche Verſtändigung über die
Seerüſtungs=
fragen. Nicht aus Menſchenfreundlichkeit, ſondern um den
beiden nach England ſtärkſten europäiſchen Seemächten den
Bei=
tritt zum Londoner Seerüſtungsabkommen zu ermöglichen.
Da=
bei kommt es den Engländern natürlich in erſter Linie auf
Frankreich an, und nach den PariſerVerhandlungen des Herrn
Craigie darf man wohl damit rechnen, daß Frankreich dem
Lon=
doner Pakt beitreten wird, auch falls Italien ein Kompromiß
ablehnen ſollte.*) Das iſt für die Engländer außerordentlich
wich=
tig, da ſie durch eine Verſtärkung der franzöſiſchen Seerüſtung
auch ſelbſt zu einer weiteren Verſtärkung ihrer Flotte genötigt
würden, was wiederum das ganze im vorigen Frühjahr
müh=
ſam geleimte Dreier=Abkommen gefährden müßte. Verſtändlich
alſo, daß man in London bereit iſt, für ein franzöſiſches
Ent=
gegenkommen einen anſehnlichen Preis zu zahlen — der in
Zu=
geſtändniſſen auf dem Gebiet der Landrüſtungen beſteht! Trotz
der berühmten Genfer Atmoſphäre ſieht man der kommenden
großen Abrüſtungskonferenz am Quai dOrſay mit einigem
Un=
behagen entgegen, und ſo begrüßt man jede Gelegenheit, die
eigene Front nach Kräften zu verſtärken.
Abrüſtung, Reparationen, europäiſche Verſtändigung, all dieſe
Fragen hängen aufs engſte zuſammen, und bei ihrer
Lebenswich=
tigkeit für uns leuchtet es ohne weiteres ein, daß wir unſere
innerpolitiſchen Schwierigkeiten baldmöglichſt überwinden
müſ=
ſen, um unſere außenpolitiſche Aktionsfreiheit wieder zu
bekom=
men. Das iſt umſo wichtiger, als das Problem, das Rußland
für die übrige Welt darſtellt, ſich immer deutlicher abzeichnet.
Die von den Sowjets im Fünf=Jahres=Plan in Angriff
genom=
mene Induſtrialiſierung dieſes rieſigen, von Natur reichen
Landes wird, falls ſie gelingt, unzweifelhaft die Wirtſchaft aller
ziviliſierten Völker ſehr ſtark beeinfluſſen. Schon jetzt zeigt die
Ueberſchwemmung des Weltmarktes mit billigem ruſſiſchen Holz.
welche Gefahren hier heraufziehen. Durch Maſchinengewehre
erzwungene Sklavenarbeit iſt nun einmal billiger als die
Ar=
beit des europäiſchen Holzhauers, der vom Ertrag ſeiner Arbeit
menſchenwürdig leben ſoll. Wenn man die Dinge in dieſem
Zuſam=
menhang betrachtet, iſt es nur ſchwer zu verſtehen, daß
amerikani=
ſches Kapital, amerikaniſche und europäiſche Ingenieure und
Arbei=
ter eine Entwicklung unterſtützen und ermöglichen, die uns allen
ſchon jetzt ernſte Sorgen bereiten follte. Erſt dieſer Tage iſt eine
Gruppe führender deutſcher Induſtrieller nach Rußland gereiſt,
m eine Eimigung
2 Nach der foeben eint
Seite 2
Nummer 60
um ſich perſönlich über die wirtſchaftlichen Möglichkeiten in der
Sowjet=Union zu orientieren und neue Geſchäfte anzubahnen.
Gewiß, ſie wollen alles andere, als in Moskau „betteln” — wie
es die kommuniſtiſche Preſſe in Deutſchland darſtellen möchte —
fondern ſie folgen einer Einladung des Oberſten
Wirtſchafts=
rates, und nach Auffaſſung der Sowjet=Preſſe ſoll die Reiſe auch
mit dazu beitragen, die deutſch=ruſſiſchen Beziehungen zu
feſti=
gen. Seit dem Rapallo=Vertrag begegnen wir immer wieder ſolchen
Beſtrebungen. Ob ſie ſich für uns bisher beſonders vorteilhaft
ausgewirkt haben, iſt eine andere Frage, eine andere Frage auch,
ob die deutſche Wirtſchaft nicht das, was ſie heute vielleicht am
ruſſiſchen Geſchäft verdient, eines Tages mit Zins und
Zinſes=
zins zurückzuzahlen haben wird. Gewiß zu einer
Induſtriali=
ſierung gehören nicht nur Maſchinen, ſondern auch die Menſchen,
die dieſe Maſchinen zu bedienen verſtehen. Der ruſſiſche Bauer
wird nicht ohne weiteres zum Qualitätsarbeiter, wenn er den
Monteurkittel anzieht. Aber trotzdem haben wir allen Anlaß,
die Entwicklung der Dinge ſorgfältigſt zu verfolgen, umfomehr,
als es ja ganz gewiß nicht nur wirtſchaftliche Ziele ſind, welche
die Moskauer Machthaber, mit ihren Unternehmungen
ver=
folgen.
M.
der Reichskanzler
über die Beparakionsfrage.
Der Weg zur Reviſion der deutſchen
Zahlungs=
verpflichkungen.
Berlin, 28. Februar.
Ueber die kürzliche Präſidial= und Vorſtandsſitzung des
Reichsverbandes des deutſchen Groß= und Ueberſeehandels gibt
der Reichsverband nunmehr nähere Mitteilungen heraus, in
denen u. a. auch die damals gemachten Ausführungen des
Reichs=
kanzlers Brüning wiedergegeben werden. Zur
Reparations=
frage äußerte ſich der Reichskanzler u. a. wie folgt: „Die
Auf=
bringung der Reparationszahlungen ſtellt
eine außerordentliche Belaſtung für die
Zins=
bildung dar, die auch unſere Kreditinſtitute
ge=
fährdet. Deshalb iſt aber auch die Frage eines
Zah=
lungsaufſchubes der Reparationszahlungen nur
mit größter Vorſicht anzufaſſen.
Sie iſt keine Löſung des
Reparationspro=
blems, ſie kann vielmehr ſogar die Löſung des Problems
ver=
barrikadieren. Deshalb iſt es notwendig, dieſe Frage nicht ſo
ſehr vom politiſchen als vom Standpunkt der Wirtſchaft aus,
zu betrachten. Ich bin der Ueberzeugung, daß wir erſt ſeit
einem Jahr die Reparationszahlungen aus
eigenen Mitteln aufbringen. Vorher ſind die
Zahlungen, nur auf Grund ausländiſcher
Zu=
fuhr von Krediten geleiſtet worden, und das
wirkte ſich ſo aus, daß man allgemein annahm
daß die Reparationszahlungen für Deutſchland
und für den deutſchen Haushalt eine Bagatelle
ſeien. Aber jetzt, wo wir aus eigener Kraft die Zahlungen
aufbringen müſſen, zeigt es ſich auch für die
Gläu=
bigerländer deutlich, daß nur durch einen
Aus=
fuhrüberſchuß dieſe Zahlungen vorgenommen
werden können, und je mehr dieſe Tatſache
aner=
kannt wird, um ſo ſicherer iſt damit zu rechnen,
daßwiraneinem Wendepunkt inder Auffaſſung
der Wirkung dieſer Zahlungen ſeitens der
Gläubigerſtaaten kommen. Ich möchte dazu folgendes
ſagen:
„Ich werde trotz aller Widerſtände in der Reparationsfrage
nicht wieder den Fehler des Jahres 1928 begehen, eine populäre
Politik zu machen, dafür aber Dinge in den Kauf zu nehmen,
die viel ſchlimmer ſind als das, was wir vorher hatten. Noch
einmal denſelben Fehler zu machen, kann uns vieles an
politi=
ſcher Freiheit in verſchleierter Form koſten, und das wäre ein
ſolcher Rückſchritt, gegenüber dem bisherigen Zuſtande, daß dies
kein verantwortungsbewußter Staatsmann auf ſich nehmen
kann.”
* An der Erklärung Dr. Brünings iſt beſonders
beachtens=
wert, daß wir nur durch Ausfuhrüberſchuß zahlen können und
in=
folge dieſer Unmöglichkeit dieſe Erkenntnis auch auf unſere
Gläu=
biger revolutionierend wirken muß. Hier will er offenbar den
Hebel anſetzen. Seine ganze Politik iſt darauf abgeſtellt, für den
pſychologiſchen Augenblick gerüſtet zu ſein und unſere Stellung
wirtſchaftlich und finanziell ſo zu untermauern, daß wir die
Fehler, wie ſie während der Pariſer
Verhand=
lungen gemacht wurden, nicht noch einmal begehen. Wir
haben ſchon früher darauf hingewieſen, daß nach unſerer
Kennt=
nis die Reichsregierung mit ſehr kurzen Friſten rechnet und ſich
auf die Möglichkeit einſtellt, daß der kritiſche Punkt noch im
Laufe dieſes Jahres kommen kann.
* Durch die Büchergaſſen der
Weitniteratar.
Bücherſchätze ſind überall aufgehäuft, und Kataloge ſchließen
ſie auf. Aber Führer durch das objektiv Kennenswürdige der
Weltliteratur, Führer, die von einer Grundform des
Leſebedürf=
niſſes ausgehen und es ſachlich richtig und pſychologiſch richtig
bedienen — das können die Kataloge vorhandener Bücherbeſtände
in den ſeltenſten Fällen ſein. Ein ſolcher Führer kann ſich nicht
auf die Feſtſtellung beſchränken: das und das iſt in dieſer
be=
ſtimmten Bücherei vorhanden. Denn da wird immer Zufälliges
neben dem Notwendigen, Spezielles neben dem Grundlegenden
ſtehen und es wohl gar überwuchern. Ein Bücherverzeichnis,
das führen will, muß fordern, anregen, zur Auswahl
an=
ſtiften. Es muß auftreten mit der Weiſung: das
Bildungs=
ſtreben des durchſchnittlichen Laien vorausgeſetzt, ſind die und
die beſtimmten Bücher der Weltliteratur, eingeteilt nach Räumen
und Zeiten, in erſter Linie leſenswert.
Dr. H. W. Eppelsheimer, Direktor der Heſſiſchen
Landesbibliothek, hat einen ſolchen Führer geſchaffen. *) Ein
glänzendes Buch, in dem enorm viel Arbeit, Urteil, Ueberblick
und Geiſt ſteckt — all das in der unſcheinbaren Form ſachlicher
Angaben. Die ganze Weltliteratur auf Büchertitel und kurze
Charakteriſtiken zuſammengezogen, aber mit Herz und Liebe, ja
mit einer Menſchlichkeit, die etwas Bezauberndes hat. Man
muß ſich nur einmal anſehen, wie Eppelsheimer die Frage
ge=
löſt hat, was denn nun von der Weltliteratur „objektiv
kennenswür=
dig” iſt. Man denkt: da muß doch das ſubjektive Belieben
des Auswählenden eine ſolche Rolle ſpielen, daß der Anſpruch
der Objektivität ſogleich hinfällig wird. Aber Eppelsheimer
woußte einen Weg. Er ging einfach dem „literargeſchichtlichen
Nuhm und Ruf” nach. Das heißt: er griff in erſter Linie
die=
jenigen Autoren und Bücher heraus, über deren Wert ſich die
Welt ſeit Jahrhunderten oder Jahrzehnten geeinigt hat. Wer
ſich dieſes Führers bedient, darf ſicher fein, all den Büchern
zu begegnen, die die ſtarke Stütze einer communis opinio für
ſich haben. Das iſt für den Laien, um den es ſich hier handelt,
eine große Wohltat. Es ſteckt der wichtige Gedanke darin, daß
das allgemein Anerkannte auch im einzelnen, beſonderen Fall
höchſt wahrſcheinlich das Richtige, das vordringlich Wichtige ſein
zverde: wie in einer Wandergegend, die wir nicht kennen, die
ſtark begangenen Pfade die beſte Gewähr dafür bieten,
*) „Weltliteratur‟. Ein Katalog der Mainzer Stadtbibliothek.
Zu=
ſammengeſtellt von H. W. Eppelsheimer. Bd. 1: Von den Anfängen bis
mm Jahre 1880: Mam 0. Verlag der Mainzer Stadtbibkiotbel:
Sonntag, den 1. März 1931
Bom Tage.
Der Senatspräſident beim Oberverwaltungsgericht, Dr. Grützyer,
bekannt durch ſeinen Vorſtoß gegen den früheren preußiſchen
Innen=
miniſter Grzeſzinſki, hat ſich, nachdem er deswegen von der
Sozialdemo=
kratiſchen Partei ausgeſchloſſen worden war, jetzt den Nationalſozialiſten
angeſchloſſen.
Die Bremiſche Bürgerſchaft lehnte den nationalſozialiſtiſchen
Miß=
trauensantrag gegen den Senat ab.
Die Delegation der deutſchen Induſtriellen iſt in Moskau
eingetrof=
fen. Auf dem Bahnhof wurde die Delegation vom deutſchen Botſchafter.
Vertretern der Räteregierung und der deutſchen Prefſe empfangen. Die
Delegation begab ſich vom Bahnhof direkt in die deutſche Botſchaft.
Der Europäiſche Organiſationsausſchuß wird Ende März oder
An=
fang April in Genf zu einer erſten Tagung zuſammentreten. Dem
Aus=
ſchuß, der von dem Studienkomitee für die Europa=Union im Januar
eingeſetzt wurde, gehören ſämtliche europäiſchen Staaten, vorläufig
je=
doch noch nicht Rußland und die Türkei, an. Der Organiſations=
Aus=
ſchuß wird den künftigen Arbeitsplan für den Studien=Ausſchuß der
Europa=Union ausarbeiten.
Der indiſche Staatshaushalt weiſt trotz der Verminderung der
mili=
täriſchen Ausgaben um 1,3 Millionen Pfund Sterling und trotz
verſchie=
dener Einſparungen in den übrigen Budgets einen Fehlbetrag von 10,88
Millionen Pfund Sterling aus.
Die Friedensverhandlungen zwiſchen Gandhi und dem Vizekönig
von Indien ſind in ein kritiſches Stadium eingetreten. Obwohl die
Be=
richte über einen vollſtändigen Zuſammenbruch der Verhandlungen
offi=
ziell dementiert werden, ſind die Ausſichten auf eine Einigung äußerſt
gering.
Präſident Hoover, der am Donnerstag gegen die Beleihung der
Kriegsteilnehmerpolicen ſein Veto einlegte, vom Repräfentantenhauſe
aber überſtimmt wurde, hat nunmehr auch im Senat eine Niederlage
erlitten. Die Vorlage iſt damit Geſetz geworden.
Die rufſiſche Gefahr.
Feſthalfen am Fünfjahresplan. — Schärfſte Konkurcenz
mit dem induſtriellen Ausland.
Moskau (über Kowno), 28. Februar.
Auf dem allruſſiſchen Rätekongreß, der am Donnerstag in
Moskau eröffnet wurde, hielt als erſter Berichterſtatter der
Vor=
ſitzende des Rates der Volkskommiſſare Groß=Rußlands,
Suli=
mows ſeine Programm=Rede über die politiſche Lage. Er ging
davon aus, daß der Fünf=Jahresplan auch
weiter=
hin die Hauptaufgabe der Sowjetregierung
bleibe. Die Loſung der Sowjetregierung, das
in=
duſtrielle Ausland einzuholen, ja zu
über=
holen werde durchgeführt werden. Auf einer
gan=
zen Reihe von Gebieten werde das bereits in dieſem Jahre
ge=
ſchehen. So werde die Eiſeninduſtrie Englands und der
Berg=
bau Frankreichs, Belgiens und einer Reihe anderer Länder
über=
holt, während auf dem Gebiet der Oelgewinnung Rußland nach
Amerika den zweiten Platz in der Welt einnehmen werde. Sulimow
ging ſodann zur internationalen Lage über und unterſtrich, daß
die Außenpolitik der Sowjetunion bisher auf den Frieden
ge=
richtet geweſen ſei. Die Sowjetregierung werde auch in Zukunft
für die Erhaltung des Friedens ſorgen. Auf das Gebiet der
Durchführung des Fünf=Jahresplans übergehend, lenkte
Suli=
mow die Aufmerkſamkeit der Rätetagung auf den zum Teil ſehr
ungünſtigen Stand der Aufbauarbeiten. Die Verteuerung der
Bauten gegenüber den Entwürfen ſtelle eine beſondere Gefahr
dar. Wenn es nicht gelingen ſollte, den Selbſtkoſtenpreis, wie es
der Plan fordere, im dritten entſcheidenden Jahr um 12 v. H
herabzuſetzen, ſo würde das bedeuten, daß eine ganze Reihe von
Werken nicht gebaut werden könnte. Indeſſen ſei die
Schaffung einer zweiken Schwerinduſtriellen=Baſis
neben dem Donez=Gebiek,
nämlich der im Ural eine Aufgabe von allererſter Wichtigkeit.
Qualitativ ſeien die Aufgaben des Plans bisher trotz aller
An=
ſtrengungen nicht durchgeführt worden. So iſt der
Selbſtkoſten=
preis gegenüber dem Plan=Soll von 11 v. H. nur um 7 v. H.
herabgeſetzt und die Produktivität der Arbeit gegenüber den
ge=
forderten 20 nur um 11 v. H. verbeſſert worden.
Auf dem Gebiete der Landwirtſchaft werde, ſo unterſtrich
Sulimow, die Generallinie überall durchgeführt. Am meiſten
laſſe bisher noch die Ernteergiebigkeit zu wünſchen übrig. Es
ſeien eine Reihe, agrartechniſcher Maßnahmen vorgeſehen, um
dieſem Uebel abzuhelfen. Die Erhöhung der landwirtſchaftlichen
Produktivität hange aber mit dem Fortgang der
Induſtriali=
ſierung zuſammen. Der Traktor, ſo ſagte Sulimow, der auf den
Sowjetfeldern von Millionen von Kollektivbauern gelenkt werde,
rotte die letzten Reſte des Kapitalismus aus. Die
Sowjetregie=
rung werde noch in dieſem Jahr ihrer Landwirtſchaft insgeſamt
120 000 Traktoren zur Verfügung ſtellen.
daß ſie zu etwas Intereſſantem oder jedenfalls
Menſchenbekömm=
lichem hinführen. Für ein Hilfsbuch, das lebendige Menſchen
informatoriſch mit der Weltliteratur zuſammenbringen, nicht
aber Menſchen in beſtimmtem Sinne prägen will, iſt das
ge=
nannte Auswahlprinzip bei weitem das ergiebigſte; und
ſicher=
lich auch dasjenige, dem man ſich als Laie am liebſten
anver=
traut. Es ſieht im übrigen anſpruchsloſer und „äußerlicher” aus
als es iſt: über neue Abhandlungen zu den großen
Auto=
ren liegt z. B. noch keine communis opinio vor. Da hat
Eppels=
heimer aus einer ſtaunenswürdigen Sachkenntnis und mit dem
Urteil des produktiven Menſchen überall hervorragend ſicher
ge=
griffen.
Das Buch faßt in einem erſten und zweiten Abſchnitt die
orientaliſchen Literaturen und die des klaſſiſchen Altertums
zu=
ſemmen. Die abendländiſche Literatur wird „ſenkrecht”
geglie=
dert, nach Zeiträumen und Stilräumen (Mittelalter, Renaiſſance,
Barock, 18. Jahrhundert, Romantik, Realismus), dann hat jedes
dieſer Kapitel noch eine „wagrechte” Unterteilung nach Ländern
(Deutſchland, Frankreich, England uſw.); dazu ein vortreffliches
Regiſter. In dieſer denkbar einfachen Gliederung breitet ſich der
Stoff mit üppiger Fülle, aber überſichtlich wie eine Landſchaft
im Fernblick aus. Eine Stadt, in Raum und Zeit
hineinge=
dehnt, mit geraden und winkligen Büchergaſſen, die man ſicheren
Schrittes durchwandert — das iſt hier die Weltliteratur.
Das Buch iſt nicht nur ein Hilfsbuch für den leſenden
Menſchen, das ihm manchen Fehlgriff erſparen wird, weil es von
vornherein die Akzente richtig ſetzt und friſch zu den Hauptdingen
führt — es wird Vielen auch zum Lehrbuch werden, das in
Stichworten unterrichtet, und manchem zum Leſebuch und
Bilderbuch, das der Anſchauung eine Fülle von Geſtalten
und Farben bringt.
Noch zwei Fußnoten. Der Untertitel ſagt: Ein Katalog der
Mainzer Stadtbibliothek. Das heißt nicht, daß dieſer „
Füh=
rer” eine Auswahl aus den Beſtänden der Mainzer
Stadtbiblio=
thek ſei, alſo nur ſolche Bücher anführe, die in Mainz zufällig
vorhanden waren. Sondern umgekehrt! Die Mainzer
Stadt=
bibliothek, an der Eppelsheimer lange Jahre tätig war, hat
nach den Geſichtspunkten, die dieſer Führer vertritt, ihre
Be=
ſtände ergänzt. Der Führer hat alſo die Bibliothek, nicht die
Bibliothek den Führer beſtimmt.
Und was das hier mehrfach gebrauchte Wort „Laie”
an=
langt: es iſt ihm der breiteſte Sinn unterzulegen. Es bedeutet
Gebildete und Ungebildete, Fortgeſchrittene und Anfänger,
Ge=
lehrte und Ungelehrte — denn auch Gelehrte, die auf einem
Spezialgebiet weit über dieſen „Führer” hinaus unterrichtet
ſind, werden auf anderen Gebieten ebenſo führungsbedürftig
ſein wie der nächſte beſte Student oder Kaufmann.
Wilhelm Michel.
Haromaftanr Boltstranertag.
Geſehliche Einführung eines Gedenkkages
für die Opfer des Weltkrieges.
Berlin, 28. Februar.
Amtlich wird mitgeteilt: Die Frage der Halbmaſtbeflaggung
aus Anlaß des vom Volksbund für deutſche Kriegsgräberfürſorge
veranſtalteten Volkstrauertags iſt Gegenſtand einer Erörterung
in der heutigen Sitzung des Reichskabinetts geweſen. Die
Reichs=
regierung hat beſchloſſen, an der bisherigen Uebung feſtzuhalten
wonach die Reichsbehörden ſich dem Vorgehen der
Landesbehör=
den anſchließen, alſo in den Ländern Halbmaſt flaggen, in denen
die Landesbehörden die Flagge auf Halbmaſt ſetzen. Die
Reichs=
wehr wird wie in früheren Jahren im ganzen Reiche Halbmaſt
flaggen. Der Reichspräſident als Oberbefehlshaber der
Wehr=
macht ſetzt gleichfalls morgen ſeine Standarte auf Halbmaſt,
Um in Zukunft ein einheitliches Vorgehen von Reich und
Ländern zu gewährleiſten, wird die Reichsregierung über die
Frage der Feſtſetzung und Geſtaltung eines Gedenktages für die
Opfer des Weltkrieges eine geſetzliche Regelung herbeiführen.
Kommunalwahlen in Braunſchweig.
* Die Kommunalwahlen, die am Sonntag im ganzen Land
Braunſchweig ſtattfinden, werden in allen politiſchen Kreiſen mit
großer Spannung erwartet. Es iſt das erſte Mal ſeit den
Reichstagswahlen, daß in größerem Rahmen gewählt wird und
wenn auch die Braunſchweiger Ergebniſſe ſelbſtverſtändlich lokal
bedingt ſind, ſo werden ſie doch unter beſtimmten
Vorausſetzun=
gen als Stimmungsbarometer dafür dienen können, ob und
in=
wieweit im letzten halben Jahre eine Verſchiebung unter den
Wählern eingetreten iſt. Deshalb haben alle Parteien in
Braun=
ſchweig große Anſtrengungen gemacht. Wohl ſämtliche
Partei=
führer haben in Braunſchweig Verſammlungen abgehalien
Hitler für die Nationalſozialiſten, Hugenberg für die
Deuſch=
nationalen. Dingeldey für die Deutſche Volkspartei,
Reichs=
finanzminiſter Dr. Dietrich für die Staatspartei, der
preu=
ßiſche Innenminiſter Severing für die Sozialdemokraten ſind
bemüht worden. Auch der Stahlhelm iſt mobil gemacht worden.
Für die Sozialdemokraten handelt es ſich in erſter Linie für
die Aufrechterhaltung ihres Beſitzſtandes. Die Nationalſozialiſten
wollen Fortſchritte machen, um nicht nur die Erfolge der
Re=
gierung in Braunſchweig, an der ſie beteiligt ſind, zu beweiſen,
ſondern auch, daß die Volksmeinung ihnen treu geblieben iſt,
während die Mittelparteien um die Erhaltung, wenn nicht gar
um Zuwachs ihrer Stimmenzahl kämpfen. Der Aufmarſch iſt
nicht ganz überſichtlich. Die Nationalſozialiſten,
Sozialdemo=
kraten, Wirtſchaftspartei und Deutſchnationale treten mit eigenen
Liſten auf. Ebenſo die Staatspartei und auch der Jungdeutſche
Orden, während die Deutſche Volkspartei, das Zentrum und
die Volksrechtpartei ſich zu einer Einheitsliſte
zuſammengeſchloſ=
ſen haben, die wieder mit den Liſten der Wirtſchaftspartei und
der Deutſchnationalen durch Liſtenverbindung verbunden iſt. Die
Staatspartei dagegen hat im Kreiſe Blankenburg eine
Liſten=
verbindung mit den Sozialdemokraten geſchloſſen.
Drewiß von der Führung der wirkſchaftspactei
beurlaubk.
* Die perſönlichen Gegenſätze innerhalb der Wirtſchaftspärtei
haben mit dem Austritt des Abg. Coloſſers aus der Parti
ihr Ende nicht gefunden. Wie die Wirtſchaftspartei mitteilt,
hat die Reichstagsfraktion den Abg. Drewitz auf ſeinen Wunſch
hin vorübergehend von dem Vorſitz der Fraktion beurlaubt zu
mit ſeiner Vertretung den Abg. Mollath beauftragt. Kreiſe,
dem Abg. Coloſſer naheſtehen, behaupten aber, daß die B
urlaubung nur der Anfang eines nicht ganz freiwillig erfolg:n
Rücktritts wäre, was die Wirtſchaftspartei ſelbſt entſchieden be
ſtreitet.
Schieles Briefwechſel mit dem Landbund.
Beim Reichsernährungsminiſter Dr. Schiele iſt jetzt die
Ant=
wort des Reichslandbundführers Graf
Kalck=
reuth auf das Erſuchen eingegangen, die agrariſch eingeſtellten
Abgeordneten der Rechtsoppoſition im Intereſſ
der Landwirtſchaft zur Rückkehr ins Parlamen
zu bewegen. Graf Kalckreuth teilt darin mit, daß er de
Fraktionsvorſitzenden der beiden Rechtsparteien eine Abſchriſt
dieſes Erſuchens übermittelt habe. Er geht weiter im einzelnen
auf die verſchiedenen Punkte der Agrarvorlage ein. Der Brie
enthält aber keine Zuſage der erwünſchten
Ein=
wirkung. Reichsminiſter Schiele hat hierauf bereits
geant=
wortet, indem er die ſachlichen Erörterungen des Kalckreuthſchen
Briefes eingehend behandelt und nochmals auf die
Notwendic=
keit hinweiſt, die Hilfe für die Landwirtſchaft zu unterſtützen.
— Soeben erſcheint auf dem Gebiete der Heimatzeitſchriftel
eine neue Publikation, die in weiten Kreiſen großes. Intereſſ
hervorrufen dürfte. Wenn bis jetzt auch eine Anzahl von Heimal
zeitſchriften über die landſchaftlichen und folkloritiſchen Eigen
arten einer beſtimmten Landſchaft berichteten, ſo fehlte doch ein
gerade in Zeiten der gegenwärtigen nationalen und wirtſchaft
lichen Not von vielen bewußt oder unbewußt erſehnte, periodi/e
erſcheinende Schrift, die, auf der Liebe zu
Deutſchlan=
aufgebaut, über deutſche Landſchaft und deutſches Vol
berichtet. Dieſem innerſten Bedürfnis iſt der Verlag „Deutſch”
Lande” (Berlin S 42) mit der Herausgabe ſeiner Halbmonatszei.
ſchrift „Deutſche Lande, Zeitſchrift für Heimatkunde, 7:
matkultur, Wandern und Reiſen, jetzt entgegengekommen. —
vorliegenden beiden Hefte laſſen erkennen, daß das von den
Herausgeber Dr. Walter Georgi in einem eindrucs;
vollen Vorwort gegebene Verſprechen durch Text und Bild in de!
Spalten der Zeitſchrift erfüllt wird. Vortreffliche Mitarbeile‟
melden ſich im Intereſſe der Idee, die Liebe zurdeutſche"
Heimat zuwecken, darunter bekannte Namen, wie Ru))
Presber Liesbet Dill, Clara Viebig. Die
Beittad=
behandeln die einzelnen Themen mit künſtleriſcher Hingabe
gediegenem Wiſſen, ſo daß die Lektüre der Hefte nicht nur Rel..
niſſe, ſondern vor allem auch großen Genuß vermittelt. Wik.
den u. a. einen hochintereſſanten Artikel des blinden Dichte‟”
Oskar Baum „Wie ich Deutſchland fühle”, den Beitrag Hie
Engländers über den Zauber des Elztales” im Schwarzy.
Der Direktor der vorgeſchichtlichen Abteilung des Märkiſchen 2"
ſeums in Berlin, Dr. Albert Kiekebuſch, ſchreibt ude
„Neue Ausgrabungen in Deutſchland”, der ebenſo feſſelnd iſt w.
die Ausführungen K. E. Zentners über die Verſchandelungs
frage der Landſchaft durch den Zweckbau der Induſtrie. Prar
tiſche Winke über Reiſen und Reiſeziele geben de!
Leſer Anregung und Ratſchläge. Außerdem erhalten d!
Abonnenten vierteljährlich eine wertvolle Buchbeigab
und werden zugleich Mitglieder der Vereinigung Deutſch
Lande, die Gelegenheit haben, unter ſachkundiger Führung C.
Geſellſchaftsreiſen teilzunehmen, die durch die ſehenswerteſten G
genden Deutſchlands und des deutſchſprechenden Auslandes führe!
— Frau Elſe Reinhardt hat das Ei des Kolumbus gefunden — d0
Typen=Kochbuch! Sein Titel iſt: „So iſt Kochen leicht. Ein Kochwul
für Kenner und Ahnungsloſe.‟ Es iſt bei der Franckh’ſchen
Verlag=
handlung, Stuttgart, erſchienen und koſtet in ſchönem Ganzleinenba.
8,50 RM. Frau Elſe Reinhardt weiß, daß es beim Kochen nur
eit=
wenige Grundrezepte gibt. Alle anderen Rezepte ſind dann nur me”
oder weniger große Abwandlungen dieſer Grundvorſchriften. Hat me
ſie begriffen, ſo iſt alles andere nur Kinderſpiel. Darum ſind die Grun.
rezepte bis in alle Kleinigkeiten hinein genau erklärt, für die übrige
genügt dann die überſichtliche Angabe der Zutaten und der Hinwel=
Zubereitung wie Typ ſoundſo. Die ausführliche Beſchreibung de
Grundrezepte und Zubereitungsarten iſt durch 160 Abbildungen Na
photographiſchen Aufnahmen der Verfaſſerin bis ins einzelnſte errlat
In überſichtlichen Tabellen ſind für alle nur erdenklichen Speiſen
Zutaten zuſammengeſtellt, jeweils mit dem Hinweis, nach welchem 2"
Die betzeifende Steiſe zu bereitm iſt.
Nummer 60
Sonntag, den 1. März 1931
Grundſätzliche (inigung in Rom.
Ein Erfolg Henderſons und Alexanders. — Der Inhalt des Abkommens noch geheim. — Italien zweifell
nichl an der Billigung der in Rom gefroffenen Bereinbarung durch Frankreich.
Engliſch=ikalieniſche
Flokken=
verſtändigung
vorbehaltlich der Zuſtimmung Brankreichs.
Rom, 28. Februar.
Wie offiziell mitgeteilt wird, iſt in den italieniſch=britiſchen
Verhandlungen eine grundſätzliche Einigung über die auf der
Londoner Flottenkonferenz noch offen gelaſſenen Fragen erzielt
worden.
Die Agentur Stefani gibt dazu bekannt: In Verfolg
der freundſchaftlichen und im Geiſte herzlicher Zuſammenarbeit
geführten Beſprechungen, die in dieſen Tagen zwiſchen
den engliſchen Miniſtern Henderſon und Alexander einerſeits
und dem Regierungschef ſowie den italienſchen Miniſtern des
Auswärtigen und der Marine andererſeits ſtattfanden, wurde
eine grundſätzliche Einigung in den auf der
Londoner Flottenkonferenz nicht gelöſten
Fragen erzielt. Die Formel muß noch der
fran=
öſiſchen Regierung unterbreitet werden, und
die Miniſter Henderſon und Alexander reiſen
zu dieſem Zweck heute nach Paris ab. Wenn die
ranzöſiſche Regierung den Vorſchlägen zuſtimmt, ſo werden ſie
den Regierungen der Vereinigten Staaten, Japans,
Groß=
britanniens und der britiſchen Dominions, die auf der
Lon=
voner Konferenz vertreten waren, vorgelegt werden.
Slokkenbau=Pauſe bis 1936?
Die italieniſche Regierungspreſſe nimmt das römiſche
Flot=
enabkommen mit großer Genugtuung auf, hebt ſeine
internatio=
tale Bedeutung hervor und betont, es bilde eine neue Stärkung
ſes Weltfriedens. Obwohl der Inhalt des Abkommens nicht
be=
annt iſt, findet es doch rückhaltloſe Billigung. Dabei wird darauf
ingewieſen, daß Muſſolini gewiß dafür geſorgt haben werde, die
Ziele der Landesverteidigung zweckmäßig mit der Erhaltung des
uropäiſchen Friedens in Uebereinſtimmung zu bringen. Man iſt
roh, daß ein italieniſch=franzöſiſches Wettrüſten
ermieden wird und bis 1936 die Flottenbauten auf
as unentbehrliche Minimum beſchränkt werden
önnen, was auch dem Staatshaushalt ſehr zugute komme. Nach
en in Paris geführten Verhandlungen und der
ortwährenden Fühlungnahme mit der
franzö=
iſchen Regierung im Laufe der römiſchen
Ver=
andlungen zweifelt man nicht mehr an der
Bil=
igung der in Rom getroffenen Vereinbarungen
urch Frankreich. Man verſpricht ſich von dem Abkommen
ine günſtige Wirkung auf die Beziehungen zu Frankreich und die
Anbahnung einer Annäherung zu Frankreich und die Feſtigung
er engliſch=italieniſchen Beziehungen.
Das heiße Eiſen nichk angefaßl.
Das fasciſtiſche Abendblatt „Sera” ſchreibt: „Ein mächtiger
Schritt iſt getan. Wenn Frankreich das römiſche
Flottenabkommen ratifiziert, wird man bis
936 nicht mehr vom Flottenproblem ſprechen,
Da die grundſätzliche Stellungnahme
Frank=
ceichs und Italiens bei den römiſchen
Verhand=
lungen aus dem Spiel gelaſſen wurde, um ſich
über die Zahlen bis 1936 zu einigen. Das Abkommen
von Rom kann als ein gutes Vorzeichen für die Genfer
Ab=
rüſtungskonferenz betrachtet werden. Hoffentlich wird es auch
entſcheidend zur Klärung der franzöſiſch=italieniſchen Beziehungen
beitragen.”
*
* Wenn man den italieniſchen Preſſeſtimmen glauben darf,
Dann hat man ſich bei den Verhandlungen in Rom an die
eigent=
liche Streitfrage — Flottenparität Italiens mit Frankreich —
nicht herangewagt, oder was viel wahrſcheinlicher iſt, Italien
hat unter engliſchem Druck und im Hinblick auf ſeine angeſpannte
Finanzlage dieſe Forderung bis zum Jahre 1936 zurückgeſtellt.
England aber hat, wenn nun auch Frankreich die römiſchen
Ab=
machungen billigt, woran eigentlich nach der den engliſch=
italieni=
ſchen Beſprechungen voraufgegangenen engliſch=franzöſiſchen
Flot=
tenverſtändigung und nach der vorläufigen Preisgabe der
ita=
lieniſchen Forderung nach Flottenparität mit Frankreich nicht mehr
zu zweifeln iſt, einen entſchiedenen Erfolg davongetragen. In der
römiſchen Preſſe ſpricht man bereits von einem guten Vorzeichen
für die Genfer Abrüſtungskonferenz. Das verſtärkt nur die
be=
reits vor wenigen Tagen von uns geäußerte Vermutung, daß
England ſeinen maritimen Plänen die Landabrüſtung geopfert
hat und Deutſchland beim Zuſammentritt der Genfer
Abrüſtungs=
konferenz im Frühjahr 1932 einem Komplott der Seemächte
gegen=
überſtehen wird, die ſich nach der Verſtändigung zur See
gegen=
über den deutſchen Landabrüſtungsforderungen nur paſſiv, wenn
nicht gar ablehnend verhalten werden. Feſt ſteht jedenfalls heute
ſchon, daß England Frankreich für ſein Entgegenkommen in der
Seeabrüſtungsfrage weitgehendſt freie Hand in der Landabrüſtung
laſſen wird.
b—
Abreiſe Henderſons nach Paris.
Rom, 28. Februar.
Die engliſchen Miniſter Henderſon und Alexander ſowie die
engliſchen Sachverſtändigen ſind am Samstag nachmittag noch
nach Paris abgereiſt. Der Miniſter des Auswärtigen, Grandi,
Marineminiſter Sirianni, der engliſche und der franzöſiſche
Bot=
ſchafter, die Unterſtaatsſekretäre in den Miniſterien des
Aus=
wärtigen und der Marine ſowie Vertreter der Behörden waren
auf dem Bahnhof erſchienen, um ſich von den engliſchen Herren
zu verabſchieden.
Henderſon und Alexander werden ſich am Sontag
nachmit=
tag ſofort nach ihrer Ankunft nach dem Quai d’Orſay begeben,
um mit dem „Außenminiſter Briand und Marineminiſter
Dumont die Flottenverhandlungen fortzuſetzen und womöglich
zum Abſchluß zu bringen. Am Montag reiſen die engliſchen
Miniſter nach London weiter.
Indirekke Rüſtungsbeſchränkung
durch Herabſekzung der Heeresausgaben
kroß deutſcher Bedenken.
Genf, 28. Februar.
Das Komitee der Budgetſachverſtändigen, das von dem
vor=
bereitenden Abrüſtungsausſchuß den Antrag erhalten hat, die von
dem Ausſchuß angenommene Methode der indirekten
Rüſtungs=
beſchränkung durch Begrenzung bzw. Herabſetzung der
Heeres=
ausgaben auf ihre praktiſche Anwendbarkeit zu prüfen, hat heute
ſeine Arbeiten abgeſchloſſen. Das Ergebnis iſt in einem
umfang=
reichen, ungefähr 90 Seiten ſtarken Bericht niedergelegt, der zu
der Schlußfolge kommt, daß vom techniſchen Standpunkt dieſe
Me=
thode anwendbar ſei, wenn die Regierungen gewillt ſeien, ſie
loyal anzuwenden. Die Sachverſtändigen haben ein Liſtenſchema für
die Heerausgaben ausgearbeitet. Die Begrenzung und
Veröffent=
lichung der Ausgaben ſoll ſich auf der Grundlage der in einem
Etatsjahr tatſächlich geleiſteten Ausgaben, nicht der Voranſchläge,
vollziehen, und zwar ſoll die Feſtſetzung der den einzelnen Staaten
zu gewährenden Ziffern ſich nach dem Durchſchnitt der vier letzten
Jahre richten. Die ſachlichen Bedenken, die gegen die
aus=
ſchließliche Anwendung der indirekten Methode beſtehen, ſind in
den Verhandlungen von dem deutſchen Vertreter fortgeſetzt mit
finanz= und budgettechniſchen Hinweiſen geſchildert worden.
Die Mehrheit des Ausſchuſſes hat ſich aber ſtark an das von
dem Vorbereitenden Abrüſtungsausſchuß erhaltene Mandat
gehalten und die von einem früheren
Sachverſtändigenaus=
ſchuß der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion getroffene
Feſtſtellung außer Betracht gelaſſen, daß nämlich die
An=
wendung der budgetären Methode allein
nutzlos ſei, wenn ſie nicht von einer direkten
Beſchränkung des Materials und der
Ef=
fektivbeſtände begleitet ſei.
Der jetzige Experten=Ausſchuß hat ſich darauf beſchränkt, in
Ausführung des Mandats des Vorbereitenden Abrüſtungsaus=
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Samstag, 28. Februar.
WoZeck.
Oper von Alban Berg
nach Georg Büchners Schauſpiel.
Nach einer Vorbereitung und Einſtudierung aufopferndſter
Hingabe von Perſonal und Orcheſter, wie ſie wohl ſelten ein
junger Komponiſt für ſeine erſte Oper findet, lief nun heute
das vielumſtrittene Werk Alban Bergs auch über unſere Bühne.
Es darf mit Freude feſtgeſtellt werden, daß ſich die
mühe=
vollen Wochen gelohnt haben, und daß die glänzend
heraus=
gebrachte Vorſtellung des außergewöhnlich ſchwierigen Werkes
einen ſtarken künſtleriſchen Erfolg hatte. Es verdankt ihn
zu=
nächſt dem erſchütternden Büchnerſchen Schauſpiel und ſeinem
der Geſinnung der Zeit entſprechenden Stoff, alsdann der
genia=
len Muſik Bergs, deren Subſtanz und Technik dieſem Stoff und
Text eng angepaßt iſt. Das Drama iſt brutalſte Realiſtik. Die
Perſonen ſind mehr oder minder krankhaft überſpannt, Wozzeck
ſelbſt nicht normal. Das Gegenſpiel der anderen Seite fehlt
böllig. Die 15 Szenen rollen in knappſten Dialogen zur
un=
aufhaltſamen Kataſtrophe.
Stoff und Text kommen einer Vertonung in gewohnten
Bahnen nicht entgegen. Es mußte eine neue muſikaliſche Form
gefunden werden, das Problem zu bewältigen. Bergs atonale
Muſik iſt veriſtiſch bis zur letzten Konſequenz, ordnet ſich völlig
dem Drama unter, und hat nur in den Zwiſchenſpielen eigenes
Leben. Sie iſt nicht leicht verſtändlich und wird erſt nach
mehr=
maligem Hören vom Ohr in ihrem Weſen und ihrer Bedeutung
erfaßt. Wir bewundern die techniſche Beherrſchung des differen=
Zierten vokalen und inſtrumentalen Apparates, wir ſtaunen über
die Fülle der Formen, die in den Akten, der thematiſchen
Ge=
bilde, die in den Szenen verborgen ſind, wir ſind gefeſſelt von
der ſtraffen Architektur aller Teile, von der Intenſität des
Aus=
drucks, von der Impreſſion ſonderbarſter Klangfarben, die einer
unerhört gekonnten Partitur entſtrömen. Wird dieſe vorwiegend
einem hochkultivierten Verſtand entſprungene klingende. Welt
beim Empfänger im weſentlichen auch nur vom Verſtand
auf=
genommen, ſo bleibt doch der ſtarke Eindruck eines ernſten,
ſchlechtweg meiſterhaften Werkes, mag man ſich grundſätzlich
dazu ſtellen, wie man will.
Das Hauptverdienſt des Abends darf Dr. Böhm für ſich in
Anſpruch nehmen. Wahrlich, eine von dieſen Schwierigkeiten
trotzende Partitur durch ſeine Künſtlerſchar im Orcheſter und die
Bühnenkünſtler mit ſolcher Geduld, Energie und Konzentration
einzuſtudieren und zum Klingen zu bringen, iſt eine Leiſtung! Es
gibt Stellen, die für die Sänger, die Orcheſterſtimmen, den Chor
ſchier unausführbar ſind. Und doch wurden ſie bewältigt und
klangen wie ſelbſtverſtändlich. Ich glaube kaum, daß eine noch ſo
große andere Bühne Beſſeres leiſten kann.
Der Inſzenierung durch Renato Mordo und Schenck
v. Trapp gebührt bewundernde Anerkennung. Trotz der
fünf=
zehn Szenenwechſel blieb die Spannung ſtraff, dank geſchickter
Anordnung auf der Drehbühne, deren Bilder z. T. von ſuggeſtiver
Eindruckskraft waren.
In den Einzelrollen ſetzten alle Mitwirkenden ihre beſten
Kräfte ein, die ſich nicht nur in ihren unglaublich widerborſtigen
Geſangspartien, ſondern hauptſächlich ſchauſpieleriſch zu bewähren
hatten. Anita Mitrovic iſt eine ausgezeichnete
leidenſchaft=
liche Marie, das gefallene Mädchen mit ihren Gewiſſensbiſſen
und Lüſten, ihren Aengſten und Launen. Albert Lohmann,
ein Armeleutetyp, deſſen verwirrte Seele von der Umwelt gereizt
wird, bis er Mord und Selbſtmord verübt, ſtand ergreifend in
ſeiner Aufgabe. Joachim Sattler iſt ein impoſanter
Ver=
treter des vertierten Tambourmajors. Der verdrehte Doktor und
der übergeſchnappte Hauptmann wurden von Heinrich Kuhn
und Eugen Vogt in draſtiſchen Typen charakteriſiert. In den
kleinen, aber ſchweren Rollen der Margret, des Andres, der
Hand=
werksburſchen, des Narrs waren Grete Bertholdt,
Jo=
hannes Schocke, Theo Herrmann, Karl
Stralen=
dorf und Hermann Gallinger vortrefflich. Die Chöre,
von Emil Kaſelitz einſtudiert, gelangen gut. Mariens Knabe
ſtellte Hannelore Maletzki dar.
Im Ganzen ein künſtleriſcher Erfolg, in Anweſenheit des
ge=
feierten Komponiſten, auf den Theaterleitung und Oper ſtolz ſein
darf. Allen Mitwirkenden wurde die wohlverdiente Anerkennung
des anfangs zurückhaltenden und überhaupt nur teilweiſe
mit=
gehenden zahlreichen Publikums zuteil, unter dem viele Gäſte
v.H.
aus Nachbarſtädten zu bemerken waren.
Zur Aufführung des Graun’ſchen Orakoriums
„Der Tod Jeſu”.
Der Autor dieſes Werkes Karl Heinrich Graun iſt
geboren am 7. Mai 1701 in Wahrenbrück bei Torgau und
geſtor=
ben in Berlin am 8. Auguſt 1759. Seine Bildung erhielt er mit
zwei Brüdern, die ebenfalls hervorragende Muſiker wurden, auf
der Kreuzſchule in Dresden, und zwar in Geſang, Klavier= und
Orgelſpiel. Bald wurde Graun als Diskantiſt in der Ratskapelle
angeſtellt. Während der Mutation ſtudierte er eifrig Theorie
und Kompoſition und bildete ſich beſonders durch regelmäßigen
Beſuch der Dresdener Oper. Nachdem ſich ein wohlklingender
Tenor bei ihm eingeſtellt hatte, wurde er als Nachfolger Haſſes
Seite 3
ſchuſſes in rein techniſcher Weiſe die Modalitäten, für die
An=
wendung der büdgetären Methode auf dem Gebiet des Einkaufes,
der Fabrikation und der Unterhaltung des Heeresmaterials zu
prüfen. Der Ausſchuß iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß es ein
wirkſames Mittel insbeſondere einen allgemein gültigen
auto=
matiſch wirkenden Index hierfür nicht gibt, und
er iſt zu dem kedenklichen Schluß gelangt, daß es
gegebenenfalls in das Ermeſſen der
ein=
zelnen Staaten geſtellt werden müſſe, eine
Er=
höhung ihrer Heeresausgaben verlangen
zu dürfen, wenn ihnen dies durch eine
Aen=
derung der Währungsverhältniſſe geboten
erſcheine. Der Ausſchuß hat auch zugegeben, daß bei
der ausſchließlichen Anwendung der
bud=
getären Methode Verſchleierungen des
Rüſtungsſtandes möglich ſind.
Für die Abrüſtungskonferenz, der die Arbeiten des Budget=
Experten=Komitees vorgelegt werden, dürfte es von gewiſſer
Be=
deutung ſein, daß in dem Bericht die Schwierigkeiten und
Be=
denken der budgetären Methode ausdrücklich erwähnt werden.
Dies Zugeſtändnis dürfte es dem deutſchen Vertreter möglich
ge=
macht haben, unter Aufrechterhaltung ſeines grundſätzlichen
Standpunktes dem Bericht zuzuſtimmen.
Schluß der 2. Pariſer Agrarkonferenz.
Erleichlerung des Abſahes künfliger Gekreideernken
der mikkel- und oſteuropäiſchen Länder.
EP. Paris, 28. Februar.
Die zweite europäiſche Getreidekonferenz hat heute ihre
Ar=
beiten mit der Annahme des von einem Redaktionsausſchuß
aus=
gearbeiteten und für die Europäiſche Studienkommiſſion
beſtimm=
ten Berichtes abgeſchloſſen.
Der von der Konferenz angenommene Bericht ſtellt feſt, daß
das Problem des Getreideabſatzes einen
univer=
ſellen Chrarakter habe. Die Anbaufläche habe ſich in
Europa nicht weſentlich vergrößert. Die Ueberproduktion
beſtehe in der ganzen Welt und nicht nur in Europa.
Das Auftreten des ruſſiſchen Getreides auf den
verſchiedenen Märkten habe die bereits beſtehende
Kriſe noch verſchärft. Hinſichtlich der von den
Donauſtaa=
ten geforderten Vorzugszölle verweiſt der Bericht auf den
An=
hang zum Schlußakt der zweiten Genfer Konferenz vom November
vergangenen Jahres. Der Bericht äußert ſich zu den auf der
Kon=
ferenz erörterten Erleichterungen für den Getreidetransport und
zu den Maßnahmen finanzieller Art. Bei dieſer Gelegenheit
wird auf die zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich und den
mitteleuro=
päiſchen Getreide=Exportländern ſchwebenden Verhandlungen über
die Einrichtung von Vorzugszöllen Bezug genommen.
Die Getreide=Einfuhrländer müßten die bereits
eingeleiteten Bemühungen zur Regelung des
Ab=
ſatzes der europäiſchen Getreideüberſchüſſe
fort=
ſetzen, und die Donauländer ihrerſeits müßten
ſich bemühen, den Wünſchen der Käufer
entge=
genzukommen.
Das Syſtem der Präferenzzölle. — Eine deutſche
Erklärung.
Zu dem Abſchluß der Arbeiten des Zweiten Ausſchuſſes
nimmt die deutſche Delegation in einer Erklärung Stellung, in
der u. a. geſagt wird: Für Deutſchland iſt es von Bedeutung
ge=
weſen, daß man das Syſtem der Präferenzzölle al3
Möglich=
keit zur Erleichterung des Abſatzes des mittel= und
oſteuro=
päiſchen Getreides ernſtlich erörtert hat. Das iſt beſonders
wichtig, weil Deutſchland durch ſeine bevorſtehenden
Handels=
vertragsverhandlungen mit Rumänien ſozuſagen die erſte
prak=
tiſche Probe für die Durchführungsmöglichkeit der bei der Pariſer
Erörterung aufgeſtellten Grundſätze machen wird. Intereſſant ſind
auch die Eröterungen hinſichtlich der Organiſierung der Märkte,
beſonders in den getreideverkaufenden Ländern geweſen. Es
wäre wünſchenswert, wenn in dieſen Ländern in irgendeiner
Form eine Exportſtelle errichtet würde, die dafür ſorgen würde,
daß nur die beſten Produkte für den Export in Frage kommen.
Außerdem wurde die Möglichkeit der Erleichterung des
Trans=
portes geprüft. Allgemein geſehen, kann man vom deutſchen
Standpunkt mit dem Ausgang der Verhandlungen zufrieden
ſein. Die Konſerenz hat ſich der deutſchen Auffaſſung der
Er=
leichterung des Abſatzes der Getreideernten in weitgehender
Weiſe angeſchloſſen, während die u. a. von Frankreich vertretene
Theſe, den betreffenden Staaten durch Bewilligung von Krediten
zu helfen, zurückgetreten iſt. Der Wert der Konferenz liegt darin
daß die Widerſtände gegen die deutſcherſeits gewünſchten
Prä=
ferenzzölle allmählich weiter abgetragen worden ſind.
nach Braunſchweig als Opernſänger engagiert, entpuppte ſich aber
dort auch bald als talentierter Opernkomponiſt und wurde zum
Vizekapellmeiſter ernannt. Friedrich der Große, damals noch
Kronprinz, erbat ſich ihn vom Herzog für ſeine Kapelle in
Rheins=
berg. Dort komponierte Graun eine größere Zahl von Kantaten
zu Texten des kunſtſinnigen Fürſten. Nach der Thronbeſteigung
ſeines Gönners wurde Graun zum Kapellmeiſter ernannt mit dem
Auftrag, in Berlin eine Oper zu begründen, wozu er ſich die
Ge=
ſangskräfte in Italien engagieren mußte. Graun und der
be=
rühmte Haſſe waren lange Zeit faſt allein die Maeſtri, welche für
die Berliner Oper ſchrieben. So eng verwachſen Grauns einfache
äußere Lebensgeſchichte mit der Oper iſt — er ſchrieb deren 26 —
ſo liegt doch der Schwerpunkt ſeiner Bedeutung als Komponiſt
in ſeinen für die Kirche geſchriebenen Werken, vielen Kantaten,
Motetten und dergleichen. Daneben ſchrieb er für ſeinen
fürſt=
lichen Gönner Flötenkonzerte und andere Kammermuſik.
Sein bedeutendſtes Werk, das ihm eine großartige
Populari=
tät verſchaffte und noch heute, ſeinen Namen, weit bis in unſere
Zeit herein lebendig erhielt, iſt „Der Tod Jeſu”. Für die zweite
Hälfte des 18. Jahrhunderts und faſt bis ins 4. Jahrzehnt des
19. Jahrhunderts iſt das Werk für die proteſtantiſchen
Kaxfrei=
tagsmuſiken maßgebend geweſen. Es hat Bachs Paſſion ein
Jahr=
hundert lang verdrängt, um deren majeſtätiſchen Klängen und
er=
habener Herrlichkeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
wieder zu weichen. Graun vertritt auch in ſeiner
Paſſionskan=
tate auf deutſchem Boden den Stil der Italiener. Was ihn
kenn=
zeichnet und auszeichnet, iſt der Reiz inniger, warmblütiger, nach
Doles Ausdruck „herzſchwelgeriſcher”, zuweilen freilich zu ſüßlicher
Melodik. Was ihn volkstümlich machte, das iſt die Faßlichkeit
ſei=
ner Satzweiſe. Seine Vertonung des Chorals „Auferſtehn, ja
auferſtehn wirſt du” klingt noch heute über den Gräbern. Bei
tüchtigem Können war er der Mann ſeiner Zeit und ihres
Ge=
ſchmackes.
Von deukſchlands Hohen Schnlen.
Karlsruhe: Auf den neu zu errichtenden Lehrſtuhl für
theo=
retiſche Phyſik an der Techniſchen Hochſchule iſt der Ordinarius für
theoretiſche Phyſik an der Techniſchen Hochſchule Berlin, Profeſſor
Dr. Richard Becker, berufen worden.
Halle a. d. Saale: Profeſſor Dr. Willy Vorkaſtner, in
Frankfurt hat den an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl der
gerichtlichen Medizin an der Univerſität Halle als Nachfolger von
Profeſſor Pietrusky angenommen.
Jena: Der ordentliche Profeſſor der alten Geſchichte Dr. Walter
Judeich tritt i den Ruheſtand. Zu ſeinem Nachfolger wurde
Pro=
feſſor Dr. Fritz Schacher=Meyer aus Innsbruck zum 1. April
be=
rufen. — Der ordentliche Profeſſor der Ohrenheilkunde an der Greizer
Univerſität Dr. Hans Zange iſt auf den Lehrſtuhl für Ohren= Naſen=
und Kehlkopfheilkunde an der hieſigen Univerſität berufen worden.
Königsberg: Der durch das Ableben von Profeſſor W.
Zangenmei=
erledigte Lehrſtuhl der Geburtshilfe und Gynäkologie iſt Profeſſor
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[ ← ][ ][ → ]Cummer 60
Seite 5
Sonntag, den 1. März 1931
Delslrggebrde
Sie ſtarben, damit wir leben Eönnen
danken zum Bolkskrauerkag.
„Die vom Eiſen ſtarben ...
Von
Reinhold Braun.
Du wächſt dich eiſern an der Not,
zur Kraft wird dir die Wunde,
und deine Sterne ſind nicht tot,
ſie harren deiner Stunde.
Hans Watzlick.
„Die vom Eiſen ſtarben”, Klang aus dem großen Opferliede,
e erzen die deutſche Seele, daß Erinnerung woge zu Dankbar=
und heiligem Schwur; halle ehern, du Klang, in deiner gan=
Majeſtät; binde einmal wieder das ſtumme, graue Heer an
gegenwärtige Geſchlecht, daß es doppelt inne werde ſeiner
riſſenheit, aber auch ſeiner Aufgaben und deſſen, daß dieſe
e Opferſchaft und heroiſchen Liebesſinn nimmer gelöſt werden
nen, daß die deutſche Stunde nur erſcheint, einem innerlich
rnen Geſchlechte, nicht aber Worthelden, traurigen
Anpäß=
gen und Ichſüchtlern in allerlei Geſtalt.
Das ſtumme, graue Opferheer darf nie gelöſt werden,
gleich=
t abgeſchnitten, als ein vollendetes Etwas von unſerm Leben
)wir nicht von ihm! Es muß ein Heer bleiben, ſie und wir,
in auch in einer durch die Art des Kampfes gebotenen
wech=
iden Geſtalt!
Aber ein Heer von Kämpfern müſſen wir bleiben, müſſen
einſetzen, wo ſie aufgehört haben, im innerlichen heroiſchen
ine!
Auch der Heroismus eines Volkes, wenn es in ſich und für
und im Angeſichte der richtenden Geſchichte beſtehen ſoll, muß
com bleiben, innerſte Unaufhörlichkeit.
Jedes ſchwächliche Verſickern dieſes Stromes rächt ſich ſchwer
bedeutet ſchickſalshaften Rückſchlag.
Unſer Geſchlecht, die innerlich Jungen darin und unſere
gend müſſen ſich als diejenigen betrachten, die dem unerhörten
fergedanken, des großen Krieges in Herzen und Geiſt neue
rberg ſchenken, ihm neuen Weſensgrund bereiten. Als die
Wei=
marſchierenden müſſen wir uns betrachten, als Waffenbrüder
er, „die vom Eiſen ſtarben”, nicht im kriegeriſchen Gewande,
er aus derſelben Glut zu einem echten deutſchen Leben befähigt,
einer Notgemeinſchaft von eiſerner Prägung, die am Leide
ichſt zu größerem Zuſammenhalt und die da weiß: „
Deutſch=
rds Sterne ſind nicht tot”, können nicht ſterben, wenn ſie die
ahn des Ewigen wandern.
Es muß jene Notgemeinſchaft ſein, die alſo ſpricht:
Wollen bei der Hand uns faſſen,
nimmer von dem Gipfel laſſen,
treu bewahren alte Glut,
Opfergeiſt und edlen Mut!
Wie die Wagge ſteigt und fällt:
Unſer Herz der deutſchen Welt!
Ja, unſer Schickſal liegt darin, ob wir die Anknüpſung au
e Geiſt von 1914 finden oder nicht, ob wir abbiegen von der
roiſchen Linie oder in der innerlich heldiſchen Richtung weiter=
Zen und an das Vaterland denken und glauben, ob uns das
te, heilige „Deutſchland über alles” zum Plakat wird oder zum
ſtalteriſchen Erlebnis!
Wir müſſen den großen Krieg als gottbeſtmmten Abſchnitt
rbauen in die deutſche Geſchichte, auch ſeinen tragiſchen
Aus=
ng und ebenfalls die trauervolle Zeit darnach, müſſen lernen,
es entwicklungsgeſchichtlich als ein organiſches Ganzes zu
be=
achten, müſſen lernen, gottesreichshaft zu denken; dann fügt ſich
n ſelbſt alles ins Eine, und wir leben als die Sinntreuen
ge=
nüber den Aufgaben der deutſchen Seele und des deutſchen
eiſtes.
Damit aber leben wir gläubiger, innerlich mächtiger, einiger
d vom höheren, vom deutſch=ſchöpferiſchen Standpunkte aus.
ir bauen uns hinauf in die echte Zähigkeit und Eiſernheit und
erden würdig, uns dem Heer der Opferhelden als die mit ihnen
tS einem Geiſte Lebendigen anzugliedern. Nur aus ſolcher
in=
rſten Weſens=Einheit wird der Tod zum Leben, zum Heile
un=
res geprüften Volkes.
Wallt auf, ihr Glocken des Trauertages, ſeid Rufer zum
eſen, das die Rettung iſt!
Reminiſzere.
Ernſt und eindringlich ſteht der Name des Sonntags, an dem
r den Volkstrauertag feiern, vor unſerer Seele.
Remini=
ere hämmern die Glocken der Kirchen an dieſem Sonntag in
ſer Gewiſſen. Durch alle Lande, in alle Gauen, von Stadt zu
adt, von Dorf zu Dorf, über die Meere und Ozeane, hinweg über
e Grenzen hallt es millionenfach: „Gedenket unſer, die ihr lebt!
ir ſind geſtorben für Freiheit und Ehre unſeres über alles
ge=
bten Vaterlandes. Wir haben Hof und Heimat verlaſſen,
da=
k ihr ungefährdet eure Aecker pflügen und eure Häuſer be=
Ilen konntet. Wir gaben unſer Herzblut für eu: „Kinder, eine
ſickhafte deutſche Zukunft.
Es iſt aber alles anders gekommen, als unſere Gefallenen es
dachten und erſehnten. Nicht ein Volk einig in Liebe und Treue
ſteht heute am Volkstrauertage im Geiſte vor ſeinen Toten,
ſon=
dern Parteihader und kleinlicher Zwiſt, Neid und Haß
zermür=
ben uns und unſere Seele von Tag zu Tag mehr. Not und Elend
ſchreit aus allen Winkeln und Gaſſen, aus Stadt und Land, aus
Schloß und Hütte.
Sie legen ihr Werk in unſere Hände und überantworten uns
ihr Vermächtnis, das wir vollſtrecken müſſen. Sie ſtarben, damit
wir leben. Reminiſzere mahnt daher: Klaget nicht.
ſondern ſchafft.
Deutſchland ſteht auf dem Spiel, die Zukunft unſeres Volkes.
Es geht um Großes, es geht um das Opfer unſerer Toten. Dieſes
fordert aber mehr von uns als äußerliche Ehrungen, es fordert
Oben links: Gefallenendenkmal in Nürnberg. — Unten links: Deutſcher Gefallenenfriedhof in den Dolomiten. — Mitte: Denkmal für
die Gardepioniere in Berlin. — Oben rechts: Deutſcher Soldatenfriedhof auf franzöſiſchem Boden. — Unten rechts: Die Krypta des
Gefallenendenkmals vor dem Münchener Armeemuſeum.
In einer ſolchen Zeit liegt die Verzweiflung näher als der
Glaube. Es wühlt in den Tiefen unſerer Seele ein furchtbares,
inhaltsſchweres Wort: Umſonſt! Zweifelnd haben es ſchon viele
ausgeſprochen, wie ein Unkraut wuchert es weiter und droht die
Saat zu erſticken, die unſere zwei Millionen Toten mit ihrem Blut
geſäet haben.
Da kommt der Volkstrauertag an der Schwelle des Frühlings
mit ſeiner hoffnungsvollen Botſchaft: „Nur nicht verzweifeln, jeder
Nacht folgt Tag‟. Die Frühlingsſonne leuchtet in unſere Qual,
erhellt unſere Seele, aus dem Tod wird Leben. Alle ſprießt und
keimt, und die neu erſtehende Saat ſchießt in die Aehren: 2
Mil=
lionen deutſche Brüder bringen uns die Frucht ihres Leidens und
Sterbens.
Denkmal auf dem Sammelgrab des deutſchen Kriegerfriedhofes
Montdidier, Dép. Somme, Frankreich.
Errichtet vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge aus
Mitteln des Paten, der Provinzialverwaltung Oſtpreußen. —
Der Friedhof, auf dem die Gefallenen der Sommeſchlacht vom
Frühjahr 1918 liegen, umfaßt 3 280 Einzelgräber und 1
Sammel=
grab mit 3 554 Toten.
den Geiſt, den Willen zur Tat. Wenn wir den Volkstrauertag in
ſeinem Sinn, ſeiner ganzen tiefen Bedeutung recht verſtehen,
haben wir den Weg, der uns weiterhilft. An dieſem Tage reden
die Toten eine gewaltige Sprache. Der Wind trägt ſie zu uns
von den geweihten Stätten in Weſt und Oſt, in Nord und Süd:
„Haltet das Werk am Leben.”
Noch iſt’s Zeit! Noch ſtehen wir an der Wende unſeres
Schick=
ſals. Aber all unſer Mühen und Hoffen iſt zwecklos, wenn wir
nicht mit feſtem Herzen und eiſernem Willen ans Werk gehen,
wenn wir nicht den Glauben an unſer Volk wiedergewinnen,
wenn wir nicht wieder lernen, über alles, was uns ſonſt drückt und
trennt, das Eine zu ſtellen, das Inhalt unſeres Lebens, unſeres
Sinnens und unſerer Arbeit ſein muß: Deutſchland!
Und noch ein Letztes. Wir begehen den Volkstrauertag an
einem Sonntag in der Paſſionszeit. Vor uns ſteht in ſeinem
tiefen Ernſt das Kreuz von Golgatha als leuchtendes Beiſpiel
der Liebe, des Opfermutes und der Pflichttreue, aber auch
wiederum der erlöſenden Hoffnung. Selbſtlos opferte ſich Jeſus
Chriſtus um der Menſchheit willen. Unter dem Kreuz ſtehen unſere
Gefallenen. Auch ſie nahmen um keiner perſönlichen Vorteile willen
die Leiden und Entbehrungen des Krieges auf ſich, auch ſie
opfer=
ten ihr Leben in Liebe und Treue zu Volk und Vaterland.
Die Herzen und Seelen unſeres Volkes werden von dem
erd=
gebundenen Leid und dem Opfergang unſerer Brüder hingeführt
zu der ewigen Liebe: „Daran haben wir erkannt die Liebe, daß
er ſein Leben für uns gelaſſen hat; und wir ſollen auch das Leben
. . . Reminiſzere!
für die Brüder laſſen."
Deutſche Kriegsgräberſtätte Wambrechies,
Dép. Nord, Frankreich,
nach der Ausgeſtaltung durch den Volksbund Deutſche
Kriegs=
gräberfürſorge aus Mitteln der Paten, des Landesverbandes
Bayern und des Kreisverbandes Pfalz des Volksbundes. Der
Friedhof war früher ein kahles Gräberfeld ohne Denkmal und
Umwehrung. Den Eingang bildete ein Lattentor. — Hier
ruhen 2335 Gefallene.
Sonntag, den 1. März 1931
Seite 6
Nummer 60
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 1. März 1931.
März, der „Frühlingsmonak”.
(Die ſeeliſche Wandlung des Menſchen im März. — Der „
Früh=
lings=Rauſch”. — Kosmiſche Einflüſſe im Seelenleben. — Klima
und Menſch.)
Von einem wiſſenſchaftlichen Mitarbeiter.
Der Monat März gilt nicht nur in meteorologiſcher
Be=
ziehung als der erſte Frühlingsmonat — der aſtronomiſche Beginn
des Frühlings fällt erſt auf den 21. März —, ſondern auch in
pſychologiſcher. Die Länder, die zwiſchen dem 35. und 60.
Brei=
tengrad liegen, ſind von den kosmiſchen Einflüſſen des Frühlings
ganz beſonders ſtark betroffen. Dieſe Einflüſſe, die ſich auf unſer
leib=ſeeliſches Leben bemerkbar machen, äußern ſich in dem ſog.
„Frühlings=Rauſch” oder in der „Frühlings=Kriſe”, die von der
viel beſprochenen Frühlings=Müdigkeit verſchieden ſind. Der
be=
kannte Pſychologe Profeſſor Dr. Hellpach hält dieſen Frühlings=
Rauſch für den großartigſten Tatbeſtand einer kosmiſchen
Beein=
fluſſung unſeres Lebens. Der Frühlings=Rauſch beginnt bereits
in den erſten Tagen des Monats März ſich bei den meiſten
Men=
ſchen in mehr oder weniger ausgeprägter Form zu äußern und
ſteigert ſich in den folgenden Monaten bis zum Juni, um im
Som=
mer wieder zu verſchwinden. Jeder Menſch hat bei Beginn des
Frühlings — meiſt ſchon in den erſten wärmeren Märztagen —
das unbeſtimmte Gefühl, daß es „nach Frühling riecht‟. Es iſt
eine unbeſtimmte Empfindung, die ſich in erſter Reihe durch ihre
Ungewohnheit, verbunden mit den Erinnerungen an vergangene
Frühlingstage, auszeichnet. Es „riecht” auch gar nicht nach
Früh=
ling, ſondern wir haben eine unbeſtimmte, frohe und heitere
Einſtellung, die uns als frühlingshaft erſcheint, weil wir aus alter
Erfahrung wiſſen, daß ſie nur im Frühling in ſo ausgeſprochener
Form auftritt. Auf der einen Seite ſind es Empfindungen einer
geſteigerten Leiſtungsfähigkeit, einer großen, triebhaften
Aktivi=
tät, die rauſchartig ſonſt gewohnte Hemmungen nicht kennt.
Da=
durch wird der Frühling zur „Liebesjahreszeit”, die von den
Dich=
tern ausgiebig beſungen wird. Auf der anderen Seite aber wird
dieſer Rauſch zur Frühlingskriſe, die Menſchen werden auf
beſon=
dere Art melancholiſch. Eine unbeſtimmte Trauer und
Lebens=
angſt beherrſcht ſie, gerade an heiteren Tagen von unerhörter
Süßigkeit des Naturbildes, die keinen äußeren Zuſammenhang mit
dieſen ſeeliſchen Depreſſionszuſtänden hat. Das iſt die andere
Seite des Frühlingsrauſches. Die Statiſtiken reden eine beredte
Sprache, denn in den Frühlingsmonaten ſteigt die Zahl der
Selbſt=
morde in ungewöhnlicher Weiſe, und ſchließlich nehmen auch die
Geiſteskranken an Zahl zu. Die Urſachen dieſer glücklichen, aber
zum Teil auch tragiſchen Umſtimmung der Menſchen ſind noch
nicht einwandfrei geklärt. Es wurde davon geſprochen, daß ſie
vielleicht in eine Umſtellung der inneren Sekretion zu ſuchen ſind;
fernerhin hat man die geſteigerten Einflüſſe des Sonnenlichtes
und der Sonnenwärme dafür verantwortlich gemacht.
Einwand=
frei iſt aber keine Begründung, wenn auch anzunehmen iſt, daß
der in den Kreislauf der kosmiſchen Vorgänge eingeſchloſſene
Menſch tatſächlich durch Licht und Sonne nach der langen düſteren
Winterzeit in ſeinen ganzen Lebensfunktionen erheblich beeinflußt
wird. Nur das Weſen dieſer Einflüſſe läßt ſich nicht klar
beſtim=
men. Beſonders der Zuſammenhang zwiſchen den Herrlichkeiten
des Lenzes und der geſteigerten Selbſtmordſtimmung erſcheint
rätſelhaft und bringt die Vermutung nahe, daß beſonders
emp=
findliche Menſchen der Frühlingskriſe in rätſelhafter Form
unter=
liegen müſſen.
Unter der Frühlingskriſe leiden übrigens
auch ſchon die Kinder. Es wurde feſtgeſtellt, daß in den
Monaten März—Juni die körperliche und geiſtige
Leiſtungsfähig=
keit der Schulkinder ſich merkwürdig ändert. Es iſt eine
geſtei=
gerte Aufnahmefähigkeit zu beobachten, die ziemlich gleichmäßig in
unſeren Landſtrichen auftritt. Auch bei den Schulkindern findet
eine Steigerung dieſer Erſcheinungen mit fortſchreitender
Jahres=
zeit ſtatt. Merkwürdig iſt fernerhin die Tatſache, daß alle dieſe
Merkmale eines Frühlingsrauſches oder einer Frühlingskriſe im
Sommer faſt völlig verſchwinden. Die Leiſtungsfähigkeit ſinkt zu
ihrer größten Tiefe herab. Aus dieſen Darlegungen erkennt man,
daß der März und die ihm folgenden Frühlingsmonate nicht
Zeit=
abſchnitte des Jahres wie alle übrigen ſind, ſondern für die
ge=
ſamte ſeeliſche und körperliche Struktur des Menſchen eine große
Bedeutung haben. Vielleicht haben dieſe Monate darum den
größten Einfluß auf die Menſchen, wenn auch nicht grade darum,
weil in dieſen Monaten die meiſten Liebesbünde geknüpft werden
ſollen. Wir müſſen uns aber daran gewöhnen, die menſchlichen
Handlungen jetzt unter einem ungewöhnlichen Geſichtspunkt zu
betrachten, wegen des Frühlingsrauſches.
— Ausſtellung. In „Blumen und Kunſt” Wilhelminenſtr. 33,
ſind zurzeit einige neue Bildniſſe der Darmſtädter
Porträtmale=
rin Elſa Pfiſter=Kaufmann für die nächſten Tage
aus=
geſtellt. Darunter wird auf das Bildnis von „Hilde Groß”
beſonders hingewieſen, deren Liederabend am 6. März im
Garten=
ſaal des Städtiſchen Saalbaues ſtattfinden wird.
Vortragsabend im Heſſiſchen Automobil=Club. Unſer
Mit=
glied, Herr Profeſſor, Dr. Rüth, hielt am letzten Clubabend in
unſeren Klubräumen einen Vortrag über „Entwickelung und
Aeſthetik maſſiver Brücken”, in dem er in allgemein verſtändlicher
Art den zahlreich erſchienenen Mitgliedern und Gäſten des Clubs
einen großen Ueberblick über die Entwickelung des Brückenbaues
in der Zeit vor Chriſti bis in unſere Tage gab und mit gut
aus=
gewählten Lichtbildern zeigte, wie man das Aeußere einer Brücke
dem Charakter ihrer Umgebung anpaſſen kann. Der lebhafte
Beifall bekundete, daß die Ausführungen bei allen Anweſenden
ſtarken Anklang gefunden hatten. Der Präſident des Clubs. Seine
Erlaucht Alexander Erbgraf zu Erbach, ſprach den wohlverdienten
Dank der Anweſenden dem Vortragenden aus und bat, dem
allge=
meinen Wunſche entſprechend, Herrn Profeſſor Rüth. zu gegebener
Zeit einen weiteren Vortrag zu halten.
— Verein Freundinnen junger Mädchen. Die Heimabende
(Freundinnenheim. Sandſtraße 24), die jeden Donnerstag für
ortsfremde junge Mädchen gehalten werden, werden eifrig beſucht.
Wir haben jedesmal 60—80 Mädchen dort, die bei Strümpfeſtopfen
und Handarbeit ſingen oder Fragen des täglichen Lebens
be=
ſprechen (vorige Woche z. B. war das Thema Verteilung der
So=
ziallaſten). In den letzten Wochen wurde eifrig geprobt, Lieder,
Volkstanz, Aufführungen, da die Jugend Freunden und
Mit=
gliedern des Vereins nächſten Donnerstag einen Abend in der
Loge bieten will, mit dem was ſie im Lauf des Jahres in den
Heimabenden geübt hat. Wer ſich für unſere Jugendarbeit
in=
tereſſiert, iſt herzlichſt eingeladen, daran teilzunehmen. Der Abend
iſt als Werbeabend gedacht und gibt einen Einblick in die Art
der Arbeit. Karten zu 30 Pfg. ſind noch in geringer Zahl an der
Abendkaſſe zu haben. (Anzeige ſiehe Montag.)
Frauenſchule der Eleonorenſchule Darmſtadt.
Wie alljährlich, ſtehen an Oſtern eine große Anzahl junger
Mädchen und die Eltern mit ihnen vor der Frage, was für ein
Weg nach abgeſchloſſener zehnjähriger Schulbildung einzuſchlagen
ſei, um zur Selbſtändigkeit in einem Beruf zu gelangen.
Ange=
ſichts der Ueberfüllung faſt aller Berufe und in Verbindung mit
der ungeheuren Verknappung der finanziellen Möglichkeiten
be=
deutet die Wahl des weiterhin einzuſchlagenden Weges eine ernſte
Entſcheidung. Begabungen, die zu theoretiſch=wiſſenſchaftlicher
Be=
tätigung drängen, werden nach wie vor auf dem Wege über das
Maturum zum Ziele zu kommen ſuchen. Gerade hier aber muß
ungeſunder Ueberfüllung und dem Zuſtrom nicht geeigneter Kräfte
von Anfang an ein Halt geboten werden, ſollen nicht falſcher
Ehrgeiz, eine gewiſſe Modeſtrömung und übertriebenes
Berechti=
gungsweſen immer neue Scharen Jugendlicher auf eine Bahn
füh=
ren auf der ſie entweder ſtecken bleiben oder nach mühſeligen
Jahren mit zweifelhaftem Ergebnis abſchließen.
Die Heſſiſche Frauenſchule will der Kategorie der „weniger
theoretiſch=wiſſenſchaftlich, dafür aber oft ſtärker techniſch=
künſtle=
riſch Begabten die Möglichkeit ſchaffen, über die eigentliche
Schul=
zeit hinaus ihre Bildung zu vertiefen und zu erweitern, ihnen
daneben auf dem Felde ihrer beſonderen Begabung Anleitung
und Betätigung ermöglichen. Sie berückſichtigt in ihrem
Lehr=
plan die Gebiete, auf denen „die künftigen Lebensaufgaben einer
deutſchen Frau liegen”, ſie will einführen, in den Pflichtenkreis
des häuslichen wie des Gemeinſchaftslebens”. Von hier aus
er=
geben ſich aber auch die Verbindungslinien, die von dieſer
Schul=
gattung aus zu den ſogenannten pflegeriſchen Berufen
führen, in denen ſich die Mütterlichkeit der Frau, durch ſachliche
Schulung geklärt und geleitet, in den Dienſt der hilfsbedürftigen
Volksgenoſſen ſtellt. Auch für die Berufe der ſogenannten
tech=
niſchen Lehrerinnen für Handarbeit.
Haus=
wirtſchaft und Turnen, ſowie für den in Heſſen erſt ſeit
kurzem beſtehenden Ausbildungsweg zur techniſchen
Aſſi=
ſtentin bietet die Frauenſchule in ihrem zweijährigen Lehrgang
eine wertvolle Vorbereitung.
Bewußt hat man ſeinerzeit darauf verzichtet, an ihren
Ab=
ſchluß auch eine ſogenannte Berechtigung zu ſetzen. Angeſichts
der oben erwähnten Bedeutung des Berechtigungsweſens mag dies
als ein Nachteil erſcheinen. Praktiſch aber ſtehen der
Frauen=
ſchülerin nach dem vollabgeſchloſſenen Lehrgang von 2 Jahren
beim Uebergang in die eigentliche Berufsausbildung gewiſſe
Vergünſtigungen zu, abgeſehen davon, daß eine Schülerin
der Fraunſchule nach zweijährigem Lehrgang an ſich reifer und
ſomit für Berufsausbildung und Leben im allgemeinen beſſer
vorbereitet ſein wird, als die 16jährige Schulentlaſſene, die
ſo=
gleich in die Berufsausbildung eingeſpannt wird. Die
Frauen=
ſchülerin kann ohne weitere Vorkurſe und dergleichen in die
Aus=
bildung als techniſche Lehrerin eintreten, ebenſo in die der
tech=
niſchen Aſſiſtentin an der Univerſität Gießen, wo ohnehin das
vollendete 18. Lebensjahr zu den Aufnahmebedingungen gehört.
Tkauf
af
wegen Geschäftsaufgabe.
ausgenommen
Ao loRdBdtt wenige Netoartikel
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Gerda Wuthe
Kristall-Porzellan • Keramik Wilhelminenstr. 11
— Hausfrauenbund. Dienstag, den 3. März, und Mittwoch,
den 4. März, jeweils um 3 Uhr, werden, in unſeren Räumen
Heidelbergerſtraße 47, von der Fa. Herdfabrik und Emaillierwerk
G. m. b. H. durch die Vortragsdame Frau Koenig Gasvorträge
gehalten. Koſtproben und Preisverteilung einiger Back= und
Bratergebniſſe, ſowie Koſtproben von Oetkers=Erzeugniſſen. Zu
Gebäck=Koſtproben wird von der weltbekannten Kakaofabrik van
Houten, Sitz Krefeld liebenswürdigerweiſe zur Verfügung
ge=
ſtellter Kakao verabreicht. Alle Proben ſind koſtenlos.
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Die Capitol-Serenaders
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Heinz Duell
im Café-Restaurant
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— Anthropoſophiſche Geſellſchaft. Am Dienstag, dem 3. März,
ſpricht in öffentlichem Vortrag Dr.=Ing. Felix Durach=
Stutt=
gart über „Was dem menſchlichen Antlitz zugrunde liegt‟. — Die
Unterſuchung der Frage wird ſich auf Totenantlitze beziehen; was
ſie an Erklärungen bringt, wird um ſo beſſer nachzuprüfen ſein,
als der Gegenſtand der Betrachtung in Bild und Abbild gezeigt
wird. (Siehe die Anzeige im heutigen Blatt.)
— Jugendherbergsverband, Gau Südheſſen, e. V. Unſer
Ge=
ſchäftszimmer (Bürohaus Alter) iſt jetzt an, allen Vormittagen,
außerdem Mittwoch und Freitag nachmittags geöffnet.
sruptaltann
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schädigt die Wirtschaft
und
vermindert Deine Einkünfte
— Evangeliſche Martinsgemeinde. Am Montag, dem 2. März,
abends, findet im Gemeindehaus Liebfrauenſtraße der dritte
Ge=
meindeabend dieſes Winters ſtatt. Es ſpricht Herr Dr. med.
Happich, Chefarzt im Eliſabethenſtift, über Chriſtentum und
Sexualethik. Es werden namentlich die jungen Menſchen
unſerer Gemeinde, die mit den Problemen des Themas ringen,
freundlich eingeladen, ſich von einem Arzt unterrichten zu laſſen.
An den Vortrag ſchließt ſich eine Ausſprache. Der Eintritt iſt frei.
— Die Kriegsbeſchädigten für Kriegergräberfürſorge. De
Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebene
hatte ſeine Mitglieder in den großen Saal des „Bürgerhof” (B.
ſitzer Kamerad Behrens) eingeladen. Herr Rektor German
vom Volksbund Deutſche Kriegergräberfürſorge, unterſtützt au
Lichtbildapparat von Herrn Lehrer Grimm, hielt einen ſer
intereſſanten Vortrag über Kriegergräber, ihre Pflege und E.
haltung im Auslande. Ueber 70 große Bilder an der weiße
Leinwand legten Zeugnis ab von der umfaſſenden Arbeit de
Volksbundes. Tiefe Ehrfurcht bezeugte der Referent in der vor
züglichen Auslegung der Bilder vor den Stätten derer, die ih
Leben für das Vaterland laſſen mußten. Sein Mahnruf, do
dieſe pietätvolle Arbeit ein einiges Volk finden möge, fand d
lebhaften Beifall, der im überfüllten Saal Anweſenden. — De
Vorſitzende des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten warnte die
Mitglieder vor Einflüſterung eines früheren Mitgliedes
Meiſin=
ger, der ſich nicht ſcheut, die gröbſten Unwahrheiten über das
Weſen des Reichsbundes auszuſtreuen, und in einer
entſprehen=
den Zuſchrift zur Rede geſtellt, die unwahren Behauptungen nicht
nur nicht zurücknahm. ſondern böswillige Verdächtigungen nock
anknüpfte. Lebhafte Zuſtimmung fand die Mitteilung, gegen ſol,
chen Ehrabſchneider gerichtlich vorzugehen. Mit Genugtung
nahm die Verſammlung Kenntnis von dem Vermächtnis eine
engliſchen Kapitäns zugunſten deutſcher Kriegsbeſchädigter, übe
deſſen Verteilung die Reichsſtellen nach Eingang des Betrages z
beſchließen haben. Ueber das Schickſal von den ſchwerbeſchädig
ten Beamtenſcheininhabern zeugt eine Statiſtik des Reichsinnen
miniſteriums, über die berichtet wurde. Am Schluſſe der Ver
ſammlung ergab eine Tellerſammlung zugunſten des Volksbun
des Deutſcher Kriegergräberfürſorge den Betrag von annähern
23 RM., eine Gabe derer, deren Liebſtes draußen auf dem Feld
der Ehre geblieben iſt.
— Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſium
Am Dienstag, dem 10. März, hält Univerſitätsprofeſſor Dr. v.
lis (Heidelberg) einen Lichtbildervortrag über: „Bild und Orn
ment auf griechiſchen Vaſen”. Mit dieſem Vortrag wird die Ve
einigung ihre Winterveranſtaltungen ſchließen.
Heſſiſches Landestheaker.
1. März 18, Ende nach 21.30 Uhr
Hamlet.
z Heſſenlandmiete 19
Preiſe 1—10 Mk.
11.15
Gedenkfeier
für die Gefallenen
Veranſtaltet v. Volksbu
Deutſch. Kriegsgräberfü
20—22 Uhr
Lueia von Lammermo
Außer Miete
Volksvorſtellung z. halb. Are
Breiſe 0.60—3 Mk. Montag
2. März 19.30—23 Uhr
Hamlet
Oſtdt. Volksb. Gruppe I-IV
Preiſe 0 80—8 Mk
R9. 15.30 18 20.15
Film=Vorführungen
Eintritt gegen 2 Erdal=gt Dienstag
3. März 20—22 Uhr
Der Tartuffe
4 18 1 Gr. 4, 5, 6.
Preiſe 0.80—8 Mr. 15.30 18 20.15
Film=Vorführungen
Eintritt gegen 2 Erdal=g Mitwoch,
4. März 19.30—22 Uhr
Wozzeck
Preiſe 1—10 Mk
E. 17 15.30 18 20.15
Film=Borführungen
Eintritt gegen 2 Erdal=g Donnerstag
5. März 20—22 Uhr
C18, T Gr. 7 u. 8
Der Tartuffe
Preiſe 0.80—3 Mk. 20—22 15 Uhr
Liebesluſt
oder die weißen Schn
Preiſe 0.50—3 Mk. Freitag,
6. März 19.30—gegen 22.45 Uhr
Carmen
D 17. T. G. 2 u. 3
Preiſe 1—10 Mk. 20—21.45 Uhr
F.8, Darmſt. Volksb. Gr!
Preiſe 1 20—6 Mk.
Der Mann, den ſein Gewiſſen Samstag,
7. März 20—22.30 Uhr
Ein Walzertraum
Volksvorſtellung zu halben
Preiſen 15—17 Uhr
Schneewittchen
Marionetten=Bühne
Preiſe 0.40 bis 2 Mk
20—22.30 Uhr
Außer Miete
Preiſe 0.50 bis 5 Mk. Meine Schweſter und
Preiſe 1 bis 4 Mk. Sonntag
8. März 18.30—21.15 Uhr
Heſſenlandmiete 1V ,10
Der fliegende Holländer
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Gutſcheine beſchränkt gültig 11.15—13.15 Uhr
Schneewittchen
Marionetten=Bühn
Preiſe 0 40 bis 2 M
15— 17.15 Uhr
Im weißen Nößl
20— 22 Uhr.
Der Kreis
Preiſe 1.20—6 Mk.
Zuſ.=M. I19
— Heſſiſches Landestheater. Wiederaufnahme „He
let” Shakeſpeares „Hamlet”, wird in der Inſzenierung
Carl Ebert (Bühnenbild: Wilhelm Reinking) heute Sonntag
morgen Montag im Großen Haus zur Wiederaufführung kom
Die Titelrolle ſpielt in beiden Aufführungen Bernhard
netti vom Berliner Staatlichen Schauſpielhaus als Gaſt.
Keim wird erſtmalig den König, Sybille Schmitz die Ophelia
len. In den übrigen Hauptrollen: Hoffart, Karzau, Pfau
Hinz. Nürnberger, Jürgas, Keßler, Gallinger, Baumeiſter. We
mann, Schindler. — Volksvorſtellung „Lucia
Lammermoor”. Donizettis tragiſche Oper „Lucia
Lammermoor”, gelangt heute, Sonntag, im Kleinen 9
außer Miete als Volksvorſtellung zu halben Preiſen zur Au
rung. Käthe Walter ſingt die Titelpartie. In den übr
Hauptrollen: Stralendorf, Sattler, Spira, Herrmann, Berth
Heyer Muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler. — Sieb
tes Sinfoniekonzert des Landestheaters.
Hauptwerk des ſiebenten Sinfoniekonzertes am Montag,
9 März, iſt Mahlers „Lied von der Erde” eine Sinfoni
Alt= und Tenorſolo und Orcheſter. Für die Solopartien des
fangreichen Werkes wurden zwei bedeutende Soliſten verpfli
die der Kunſt Mahlers beſonders geeignete Interpreten
Sabine Kalter, erſte Altiſtin des Hamburger Stadtthea
und Anton Maria Fopitz Konzertſänger in Wien. Außer
Lied von der Erde” von Mahler bringt, die Vortragsfolge
Erſtaufführungen: „Tripelfuge für großes Orcheſter” von W
furt und die zur Uraufführung kommenden „Traumbilder
Max Ettinger. Die Leitung des Konzerts hat Generaln”
direktor Dr. Karl Böhm.
Höllenaualen und Todesgefahr durch Hämorrhoiden!
Viele, die an Hämorrhoiden leiden, werden die Ueberſchrift
übertrieben finden, weil ſie das Leiden erſt im Anfangsſtadium
kennen.
Sie ſollten dem Schickſale dankbar ſein, daß es ſich vorläufig
noch nicht weiter entwickelt hat, und ſollten alles aufbieten, das
weitere Vorſchreiten zu verhüten und das Uebel allmählich
zurück=
zubilden, damit ſie nicht eines Tages zu fühlen bekommen, was
vernachläſſigte Hämorrhoiden eigentlich bedeuten.
Jetzt ſind ſie vielleicht nur läſtig, aber ſie können auch raſende
Schmerzen verurſachen und zu Geſundheitsſtörungen ſchwerſter Art,
ja, zu einem qualvollen Hinſterben führen.
Ausgetretene innere Hämorrhoiden zerfallen brandig, wenn
ſie nicht zurückgebracht werden. Schon das bedeutet Lebensgefahr.
Die Verzögerung des Stuhlgangs wegen der großen Schmerzen,
das fortwährende Druckgefühl infolge der Blutſtauung im
Unter=
leibe, das Jucken, Bluten und Näſſen verurſachen Nervoſität und
Gemütsverſtimmung. Unter Umſtänden können Hämorrhoiden den
Maſtdarmkrebs verurſachen.
Wenn bei Ihnen das Leiden noch im Anfangsſtadium iſt, ſo
dürfen Sie es nicht vernachläſſigen, denn ein Zufall kann es ſo
verſchlimmern, daß ernſteſte Gefahr beſteht.
Sie ſollten aber auch nicht verzweifeln, wenn Sie meinen, es
vor Schmerzen nicht mehr aushalten zu können, denn ſelbſt dann
Dr. med. Hans Fiſcher’s dreifache Kur.
kann das Leiden noch auf ein erträgliches Maß gemildert oder
ſogar ganz behoben werden.
Die meiſten der dagegen angewandten Mittel wirken viel zu
einſeitig, ſie richten ſich mehr gegen die ſichtbaren Folgen, als
gegen die verborgenen Urſachen, es ſind nur Linderungsmittel.
Allerdings muß ſofort Linderung beſchafft werden, aber
gleich=
zeitig muß man die Urſachen beſeitigen.
Das kann nur durch eine kombinierte Kur erreicht werden.
Dr. medl. Hans Fiſchers Kur beſteht aus drei Mitteln: Salbe,
Pillen und Zäpfchen.
Die Salbe ſchafft ſofort Erleichterung und Stillung der
Schmerzen.
Die Pillen regeln den Stuhlgang und beſeitigen den
mecha=
niſchen Druck auf die Blutgefäße des Maſtdarms.
Die Zäpfchen verurſachen das allmähliche Einſchrumpfen der
Blutknoten und die Kräftigung der Gefäßwände. Bei ganz
kon=
ſequenter Anwendung aller drei Mittel und bei zweckmäßiger
Lebensweiſe kann auch in ſehr ſchlimmen Fällen ein Erfolg erzielt
werden, der, praktiſch betrachtet, als völlige Heilung zu bezeichnen iſt.
Sofort nach der erſten Anwendung zeigt ſich eine auffällige
Beſſerung, und nach wenigen Tagen haben Sie die Gewißheit, daß
Sie mit dieſer Kur endlich auf dem rechten Wege ſind.
Ueber die Erfolge liegen Tauſende Dankſchreiben vor,
können ſie natürlich nicht alle abdrucken, ſind aber jederzeit be
ſie vorzulegen. Hier nur eines:
Im Beſitze der zweiten Sendung Ihrer Originalpackung
ich ergebenſt mit, daß ich nach dem Gebrauch der erſten Sen
von dem Erfolg überraſcht war. Die Schmerzen, die ich ausz
ten hatte, brauche ich Ihnen ja nicht zu ſchildern. Nach etwa
maligem Gebrauch Ihres vorzüglichen Mittels verſpürte ich
nur Linderung, ſondern die Knoten wurden zuſehends kleine.!
die furchtbaren Schmerzen waren wie fortgeflogen.
Homburg.
Hochachtungsvoll Fr.
Sie ſollen ſich aber auch ſelbſt überzeugen, und zwar koſt!
Wenn Sie uns Ihre Adreſſe mitteilen, ſo ſenden wir
koſtenlos eine Probe unſerer Kurmittel, beſtehend aus 4
Zäpfchen und Salbe.
Sie machen damit einen Verſuch, und wenn Sie mit der
kung dieſer kleinen Probe zufrieden ſind, ſo machen Sie die
Kur, die übrigens nicht teuer iſt.
Machen Sie dieſen koſtenloſen Verſuch ſofort. Schreiben
uns gleich heute eine Poſtkarte.
Unſere Adreſſe: Dr. med. Hans Fiſcher, G.m. b. H.,
Berlin W. 57, 4K. 112.
Nummer 60
Seite 7
Sammlung für die Kriegsgräßer.
Dem beſonderen Gedenken an die zwei Millionen unſerer
Geblie=
ſenen, die der große Krieg von uns nahm, iſt der Sonntag Reminiſcere
geweiht, der heutige Sonntag. Ueber das ganze Reich, und auch
jen=
eits der Grenzen, wird heute in Feiern und Veranſtaltungen ihrer
ge=
ſacht werden; im Reichstag, in den Kirchen, in den Gedenffeiern, die
der Volksbund Deutſche Kriegsgräber=Fürſorge in allen Städten
ab=
zält. (11.15 Uhr Kleines Haus.)
Um aber denen, die draußen der grüne Raſex deckt (oft iſt es nicht
nal ein grüner Raſen, ſondern ein ſtacheldraht=umzogenes verwildertes
Ackerfeld mit zuſammengeſunkenen Lattenkreuzen) — ein kleines Zeichen
ſichtbarer Dankbarkeit erſtellen zu können, ihre Grabſtätte einfach, aber
würdig herzurichten, wird durch junge Mädchen auf den Straßen und
Iffentlichen Plätzen eine Blume, die Lila=Aſter, zum Preiſe von 10 Pfg.
verkauft werden. Es ergeht die Bitte, durch freundliche Entnahme
von Blumen die Liebestätigkeit der jungen Mädchen und Schülerinnen,
die ſich freiwillig in den Dienſt der Sache ſtellten, anzuerkennen, und
je dadurch in ihrer Arbeit zu ermuntern. Die geſpendeten Beträge,
mindeſtens 10 Pfg. je Blume, ſollen von den Käufern in die
plombier=
ten Büchſen perſönlich eingelegt werden. — Eine Anzahl vergrößerter
Bhotographien und Bilder von Soldaten=Friedhöfen der Weſtfront, die
im Schaufenſter der Buchhandlung Waitz (Eliſabethenſtraße) ausgeſtellt
ſind, vermitteln einen guten Eindruck vom Arbeitsfeld des Volksbundes
Deutſche Kriegsgräber=Fürſorge. Zuſammengefaßt in harmoniſchem
Einklang mit einigen guten Büchern über das Kriegserlebnis iſt dieſe
Sonderſchau ſehr ſehenswert und erregte geſtern bereits große
Aufmerk=
ſamkeit der Vorübergehenden. Die Bilder ſprechen zum Beſchauer ja
unmittelbar! Was es heißt: „Sammelfriedhof mit 25 000, mit 40 000
Einzelgräbern”, das kann man ſich ohne Anſchauung einfach nicht
vor=
ſtellen. Der erſchütternde Eindruck dieſer zumeiſt völlig kahlen Rieſen=
Friedhöfe kann bei einiger Bemühung und Inſtandſetzung weſentlich
gemildert und die Anlage einigermaßen würdig ausgeſtaltet werden,
vie einige der Bilder erweiſen. Drum gebe jeder ſein Scherflein, um
dadurch am Werke der Dankbarkeit teilzunehmen: Du, der du Leid
rägſt um einen Lieben, welcher unter den vielen draußen liegt, und erſt
recht du, von dem das harte Opfer nicht gefordert worden iſt.
* Die Frühjahrs=Philadelphia=Konferenz, eine alljährlich
zwei=
nal ſtattfindende chriſtliche Gemeinſchaftstagung, die im Saal der
Stadtmiſſion abgehalten wurde, erfreute ſich eines ganz beſonders
tarken Beſuches aus Stadt und Land. Seit vielen Jahren ſind
dieſe Konferenzen Tage gemeinſamer Arbeit und gemeinſamer
Freude für alle, die mit Ernſt Chriſten ſein wollen. Die
Tonferenz begann mit einer Gebetsvereinigung die von
Stadt=
niſſionsinſpektor Bringmann geleitet wurde. Nach einer kurzen
Pauſe ergriff ſodann Herr Paſtor Simſa=Frankfurt a. M. das
Wort zu dem erſten Teil des Referates: „Urſachen unſerer
Müdig=
eit und Quellen unſerer Kraft”, Arbeitsmüdigkeit,
Kampfes=
nüdigkeit, Leidensmüdigkeit und Gebets= und Glaubensmüdigkeit,
das waren die Hauptpunkte ſeines Vortrages, dem ſich eine
an=
egende Ausſprache anſchloß. — Eine gemeinſame Mittagstafel
vereinigte danach die Teilnehmer der Konferenz im Vereinshaus.
— Um 2.,30 Uhr nachmittags war Fortſetzung der Konferenz. War
die Vormittagstagung ſchon ſehr ſtark beſucht, ſo konnte der Saal
der Stadtmiſſion mit ſeinen Nebenräumen am Nachmittag die
Häſte kaum faſſen. Herr Prediger Stahl=Worms behandelte den
Teil des Referats und ſprach von den „Quellen unſerer Kraft”.
Er brachte überzeugend zum Ausdruck, daß es eigentlich nur eine
Kraft= und Lebensquelle für den Chriſten gäbe, von der in der
Il. Schrift geſagt ſei: Bei dir iſt die Quelle des Lebens‟. Der
Fehler vieler Chriſten liege darin, daß ſie Kanäle für die Quelle
hielten, was immer zu innerer Verarmung führen müſſe. Es
gälte in Verbindung zu kommen und zu bleiben mit der Quelle
GHottes, deren Zuflüſſe durch die Kanäle des Wortes Gottes, der
Gemeinſchaft des hl. Abendmahles und des Gebets uns zugeleitet
würden. — Den Höhepunkt des Nachmittags bildete die
Gemein=
ſchaftsabendmahlsfeier, die von Herrn Paſtor Simſa geleitet
wurde. Es war eine tiefernſte Feierſtunde, die ihren Segen
hin=
terlaſſen haben wird. — Am Abend des Tages fand dann noch
eine Evangeliſationsverſammlung ſtatt, in der Herr Prediger
Neuber=Eberſtadt über das Thema: „Die geheimnisvolle
Hand” ſprach. Der Redner zeigte in überzeugender und
an=
ſchaulicher Weiſe, wie die geheimnisvolle Gotteshand im Leben
eines jeden Menſchen eingreift und entweder Gnaden= oder
Ge=
richtswirkungen hervorbringt. — Neugeſtärkt und erquickt zogen
die Teilnehmer dieſer Tagung wieder heim, um den empfangenen
Segen mitzunehmen und weiter zu tragen. Die nächſte Konferenz
findet am letzten Mittwoch des Monats Auguſt 1931 in derſelben
Weiſe wieder ſtatt.
Waſſerbereitung und Heizung ſind Arbeitsgebiete der
Haus=
frau, die in ihren Ausmaßen meiſtens unterſchätzt und nicht
er=
kannt werden. Gasbeheizte Warmwaſſerapparate bringen der
Hausfrau weitgehende Zeit= und Arbeitserſparnis und das
be=
deutet für eine vielbeſchäftigte Hausfrau ohne Zweifel eine große
Entlaſtung. Jedoch auch die Wirtſchaftlichkeit ſolcher Apparate
iſt von ausſchlaggebender Bedeutung. Geringe Anſchaffungs= und
Betriebskoſten ſind Bedingungen, die von den Gasgeräten in
be=
ſonderem Maße erfüllt werden. Auf Grund der Leiſtungsfähigkeit
und Preiswürdigkeit hat auch die Gasheizung in letzter Zeit eine
ſtarke Ausbreitung gefunden. In den meiſten Haushaltungen macht
man ſich heute mit dem Heizen viel zu viel Arbeit, Schmutz und
Mühe und nutzt den Brennſtoff häufig nur ſehr unvollkommen aus.
Dem abzuhelfen, iſt die Gasheizung berufen und befähigt. Sie
bürgert ſich in ihren verſchiedenen Formen erfreulich raſch ein.
Denn die Leiſtungsfähigkeit und Müheloſigkeit, mit der die
Gas=
heizung zu beſtreiten iſt, iſt der beſte Erzieher zur Pflege und
Ein=
haltung einer geſundheitsförderlichen Zimmertemperatur,
Zimmer=
luft und einer wirtſchaftlichen Art der Wärmebeſchaffung. Den
nächſten Vortrag, der ausſchließlich die Gebiete der
Warmwaſſer=
bereitung und Gasheizung umfaßt, hat Herr Dipl.=Ing. Malzi
übernommen, der ſeine Ausführungen durch Lichtbilder ergänzen
wird. Die Veranſtaltung findet bei freiem Eintritt am
Donners=
tag, den 5. März, abends 8 Uhr, im Bürgerhof, Eliſabethenſtr. 2
ſtatt. Eintrittskarten ſind für dieſen Vortrag nicht nötig, ſo daß
allen Intereſſenten ohne weiteres die Möglichkeit gegeben iſt, ſich
von den Vorzügen der Gasgeräte zu überzeugen. Nach dem
Vor=
trag wird jede gewünſchte Auskunft erteilt. (Siehe heutige Anz.)
— Alice=Eleonoren=Schule. Die fachgewerblichen Kurſe
begin=
nen am 20. April, vormittags 9 Uhr.
Die Ortskrankenkaſſe Darmſtadt legt Wert darauf
feſtzu=
ſtellen, daß die kürzlich in unſerem Gerichtsbericht (vom 17. Febr.)
gemeldete Verhandlung gegen einen Kaſſier wegen Unterſchlagung
und Urkundenfälſchung nicht gegen einen Kaſſier, der hieſigen,
ſondern einer auswärtigen Ortskrankenkaſſe geführt wurde.
Sonntag, den 1. März 1931
* Aus den Darmſtädker Lichtſpielthegkern.
Union=Theater.
„Das Schickſal der Renate Langen” mit Mady
Chriſtians im Union=Theater und „Frau Krauſe’s
Fahrt ins Glück” in den Palaſt=Lichtſpielen. Man
müßte dieſe beiden Filme nebeneinander ſehen. Erſchütterndere
Gegenſätze ſind nicht denkbar. Der eine, das kalte nackte Leben in
brutaler fanatiſcher Wahrheitsliebe, der andere durchweg ſpielend
in Geſellſchaftskreiſen, in denen man ſich nicht langweilt, und doch
beide in ihrer Art erſchütternd, zu Tränen rührend. Wenn
einer=
ſeits die Frage berechtigt iſt, ob der Film, neuerdings der
Ton=
film, in überwiegender Zahl ſeiner Erſcheinungen in der heutigen
Notzeit gerade die Filmbeſucher immer wieder hineinführen muß
in ein Milieu des Wohllebens, der Verſchwendung, blitzender
Edelſteine und knallender Sektpfropfen, entzückender Frauen und
leichtſinniger Lebemänner, ſo iſt andererſeits zu konſtatieren, daß
trotz dieſer weltenfernen Verſchiedenheit der Milieus in beiden
Filmen tiefſte Tragik, vor allem im Leben der Frau, gezeichnet
wird.
Renate Langen, iſt die glückliche Gattin des Dr. Walter
Langen. Eine etwas leichtſinnige Freundin ſuggeriert ihr, daß
ihr Eheglück nur eingebildet, daß es gut wäre, wenn die beiden
Gatten einmal im Jahr ihre Ferien allein verleben. Renate
zieht die Konſequenzen und verfällt ihrem Schickſal. Zunächſt ein
leichter Flirt, Rückkehr nach Hauſe, Verlaſſen des Mannes durch
ein Mißverſtändnis und verhängnisvolle Rückkehr zu dem
„Freund”, der ihre Schönheit ſelbſtſüchtig ausnutzt. Mit der
völli=
gen Trennung von Mann und Kind, dann das berühmte Sinken
von Stufe zu Stufe. Obgleich krampfhaft bemüht „anſtandig” zu
bleiben, führt ſie ein furchtbares Leben, letzten Endes als
Bar=
maid mit Geſangsverpflichtung. Von Sehnſucht verzehrt, ſtiehlt
ſie ihr Kind, ſieht, endlich ein, daß ſie es nicht behalten kann,
bringt es reuevoll zum Vater zurück. Der hat dann das große
Verzeihen, das nur im Film vorkommt. Die Filmhandlung iſt
letztlich weder ganz originell, noch beſonders ernſt zu nehmen. Wie
ſie in der Regie, von Rudolf Walther=Fein und in einer
Fülle techniſch ganz hervorragender Bilder verlebendigt wird, das
iſt meiſterhaft, ebenſo wie das überlegene ſouveräne Spiel von
Mady Chriſtians, die in allen Lagen ihres bewegten Lebens
die verführeriſch ſchöne Frau bleibt, die in dieſem Film aber mit
unglaublichem Erfolg Sturm läuft gegen die Tränendrüſen.
Alfred Abel und Franz Lederer ſind ihr ausgezeichnete
Spiel=
partner, und der kleine Rolf Drucker weiß in Spiel und Sprache
den kleinen Peter ſehr gut zu mimen. Elegant iſt Hilde
Hilde=
brandt als Marion, überlegen auch Hans Sternberg als
Brückner. — Im Beiprogramm läuft ein entzückender Kurzton=
Trick=Kombinations=Film, mit Alice, die eine tolle Fahrt im
Eiſen=
bahnzug zu beſtehen hat.
* Helia.
„Kohlhieſels Töchter”, ein origineller und außerordentlich
humoriſtiſcher Tonfilm, der zurzeit im Helia gezeigt wird,
ver=
dankt ſeine Wirkung in allererſter Linie dem überragenden
ſchau=
ſpieleriſchen Können Henny Portens, die in der Doppelrolle
als Gretel und Lieſel Kohlhieſel geradezu fabelhafte Leiſtungen
vollbringt. Wer die Künſtlerin mit ſich ſelbſt ſprechen, ſingen,
lachen und tanzen ſieht, der iſt erſtaunt über die vielſeitige
Ver=
wandlungsfähigkeit in Bewegung. Sprache und Mimik. Dazu gibt
der Stoff Henny Porten noch Gelegenheit, alle Regiſter ihrer
filmiſchen Stärke zu ziehen, ſie kann ſich ganz ausſpielen” und
ebenſo als graziöſe Gretel, wie als tappige Lieſel überzeugen.
In Fritz Kampers als Pepi und Leo Peukert als Toni hat
ſie ſehr gute Partner. Die Handlung, die in einem bayeriſchen
Dorf ſpielt, und echt bayeriſche Volksbräuche auf der Leinwand
zeigt, hat eine Fülle luſtiger und auch derb draſtiſcher Einfälle,
die in dieſes urwüchſige Milieu paſſen. Ein ſehr gutes
Beipro=
gramm und der Hauptfilm verbürgen einige unterhaltſame und
luſtige Stunden im Helia.
Im Rahmen einer Film=Morgenfeier gelangt heute
vor=
mittag 11 15 Uhr im Heliatheater der neue Kulturfilm „
Nord=
land — Odins Paradies”, ein Film, der die poetiſchen
Schön=
heiten der nordiſchen Lande zeigt, zur Vorführung. Die Film=
Morgenfeiern erfreuen ſich ſtets ſteigender Beliebtheit, zumal nur
wirklich hervorragende Reiſefilme gezeigt werden. Jugendliche
ſind zugelaſſen.
— Orpheum. Heute nachmittags 4 Uhr und
abends 8.15 Uhr Kaßner=Premiere. Der Illuſioniſt
Kaßner gibt mit ſeiner Zauberſchau heute ſeine zwei erſten
Vorſtellungen. Der Kaßner=Elefant, welcher geſtern ankam und
auf dem Wege zum Orpheum nicht geringes Aufſehen erregte, hat
bei ſeinem Gewicht von 1300 Kg. auf dem Transport von
Frank=
furt bis Darmſtadt einen Waggon für ſich gebraucht. Die Leiſtung
des Elefanten in der Zauberſchau Kaßner iſt eine paſſive, aber
amüſante, denn Kaßner wird ſeinen Elefanten „Toto” in jeder
Vorſtellung vor den Augen der erſtaunten Zuſchauer radikal
ver=
ſchwinden laſſen. Vorverkauf für die beiden
Eröffnungsvorſtel=
lungen iſt in der Zeit von 11 bis 1 Uhr an der Orpheumskaſſe
und im Verkehrsbüro. Einlaß iſt auf 2 Uhr feſtgeſetzt und gelten
in der Nachmittagsvorſtellung kleine Preiſe von 40 Pfg. bis 1,50
Mark und erhält jedes Kind ein Geſchenk. Preiſe für die
Abend=
vorſtellung von 1 Mk. bis 3 Mk., ebenfalls erhältlich an der
Orpheumskaſſe von nachmittags 4 Uhr ab. Auch telephoniſch
unter 389.
* Kaſſners Elefant, das iſt der Dickhäuter, den der berühmte
Zauberer von heute ab allabendlich im Orpheum vor den Augen
der ſtaunenden Zuſchauer verſchwinden läßt, ſtattete uns geſtern
vormittag ſeinen Antrittsbeſuch ab. In ſeinem Gefolge befand ſich
„viel Volk”. Angetan mit buntem Feſtgewand und mit den
Re=
klamezeichen ſeiner Würde und den Hinweiſen auf ſeine „
ver=
ſchwindende” Bedeutung ſtolzierte das ſehr zutrauliche Tier durch
die Straßen, um ſeine Beſuchsreiſe fortzuſetzen. Heute abend werden
wir den Koloß verſchwinden ſehen.
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Bereits heute macht
die Stenographen=Vereinigung „Gabelslerger”, Handwerkerſchule,
darauf aufmerkſam, daß neue Kurſe in Neichskurzſchrift am
Diens=
tag abend beginnen. Der Maſchinenſchreib=Unterricht. Karlsſtr. 23,
Erdgeſchoß, iſt täglich nachmittags geöffnet. Man bittet die
mor=
gige Anzeige zu beachten.
Diekrich oder Hifler?
Die Deutſche Staatspartei hielt geſtern abend im großen.
Feier=
abendſaal” eine gut beſuchte öffentliche Verſammlung ab, in der
Reichs=
tagsabgeordneter Dr. Heuß=Berlin über das Thema „Dietrich oder
Hitler” ſprach. Die Verſammlung leitete Direktor Schrauth, der die
Anweſenden namens der Staatspartei herzlich begrüßte und auf die
Wichtigkeit des Vortrages gerade in der heutigen Zeit, in der durch
politiſche Leidenſchaften das deutſche Volk auseinandergeriſſen zu werden
droht, hinwies. Er erteilte dann dem Referenten das Wort, der
ein=
leitend erklärte, er wolle nicht den Verſuch machen, eine
Perſonen=
präziſierung zu geben. Im Namen Dietrich liegt die Grundauffaſſung
der von ihm betriebenen Politik. Auf der anderen Seite ſtehe Hitler,
Der Referent gab dann eine nüchterne und ſachliche Darſtellung der
polf=
tiſchen Ereigniſſe, beginnend mit der Neuwahl am 14. September. Der
Inhalt der Wahl ſei die Frage geweſen, ob das Brüning=Dietrich=
Kabi=
nett eine Mehrheit finden werde. Die um Breitſcheid, Thälmann, Hitler,
Hugenberg ſeien allerdings ſtattlich an Zahl geweſen, aber eine
ein=
heitliche Willensbildung ſei unmöglich geweſen. Die Nationalſozialiſten
hätten das Reichswehr= und Innenminiſterium beanſprucht, zwei
Mini=
ſterien, die die Macht im Staate repräſentierten, wenn ſie in die
Koali=
tionsregierung eingetreten wären. Aber nach den Erfahrungen des Ulmer
Prozeſſes hätte ihnen der Reichspräſident das Reichswehrminiſterium
nicht gegeben. Der Redner iſt der Anſicht, je früher die
National=
ſozialiſten zur Regierung kämen, deſto früher müßte die
Demastie=
rung vor ihrer Anhängerſchaft erfolgen. Jeder Partei bekomme
eine verantwortungsbewußte Mitwirkung in der
Regierung nicht aufs Beſte. Aber man müſſe es ja ablehnen, die
Nationalſozialiſten zu Trägern der Regierung zu machen, weil die
Politik und Qualität ihrer Führer keine Gewähr gäbe, daß das
Schick=
ſal des Volkes in der Hand verantwortungsbewußter Männer liege. Die
Politik könne nicht von politiſchen Dilettanten und Demagogen gemacht
werden. Als von einzelnen Parteien eine Mitwirkung zur Regierung
angeboten worden ſei, ſei eine ſchroffe Abſage erteilt worden. Heute
dächten die Nationalſozialiſten gar nicht mehr an eine Mitarbeit in
der Regierung. Die erſte Gefahr für die Regierung habe nach der Wahl
in der Vorlage der Notverordnung beſtanden. Die Deutſche
Staatspar=
tei habe einige unangenehme Punkte hingenommen, um Brüning und
Dietrich das Sanierungsprogramm zu ermöglichen. Der Referent ſtreifte
denn dieſes Sanierungsprogramm in großen Zügen und kam auf den
Etat zu ſprechen. Die Regierung müſſe wünſchen, daß der Etat ohne
eine nochmalige Notverordnung verabſchiedet werde, denn daß das
ge=
lingt, ſei ein Stück deutſcher Kreditpolitik gegenüber dem Auslande.
Zur Reparationspolitik bemerkte der Referent, mit dem Tage der
An=
nahme des Youngplans habe man auch den Kampf um ſeine Reviſion
begonnen. Man vergeſſe zu leicht in dieſem Zuſammenhang die
Rhein=
landräumung. Uebrigens müſſe eine Politik ohne Macht andere
Me=
thoden haben als ſolche, die Machtmittel hinter ſich habe. Weiter
be=
faßte ſich der Redner mit dem Auszug der Nationalſozialiſten aus dem
Reichstag. Er halte es für ſehr fraglich, ob die Wähler damit
einver=
ſtanden ſeien, daß ſie einfach im Reichstag nicht mehr vertreten würden.
Die Nationalſozialiſten ſeien eben dahin gekommen, daß ſie merkten,
daß es mit einfachen Krachreden allein nicht gehe. Redner beleuchtete
dann die Gründe des Auszugs, die u. a. darin beſtanden, daß die
Im=
munität aufgehoben wurde, eine Maßnahme, die Abg. Feder ſelbſt in
einem ſeiner Werke verlangte. Nationalſozialiſtiſche Raſſentheorie
be=
zeichnete er als ſchamloſen Dilettantismus. Zum Schluß ſprach Dr
Heuß noch über die menſchliche Sittlichkeit in der Politik, bedauerte, daß
die Opfer wilder Ausſchreitungen zu Reklamezwecken gebraucht würden
und daß nach Ausſage eines nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten das
Ehrenwort in politiſchen Fragen nicht gehalten werden, brauche. Die
Staatspartei wehre ſich, daß die nationalen ſozialen Ideale, die in ihrer
Partei gehalten würden, in die Enge nationalſozialiſtiſcher Ideen
ge=
preßt würden. — Lebhafter Beifall folgte den Ausführungen, dem der
Verſammlungsleiter nochmals Ausdruck gab. Nach einer kurzen
Aus=
ſprache wurde die Verſammlung geſchloſſen.
Schulgeldmahnung. Das Februar=Schulgeld für die
hieſi=
gen höheren Schulen, die ſtädt. Maſchinenbau=, Gewerbe=
Han=
dels= und Haushaltungsſchulen iſt nach der heutigen
Bekannt=
machung bei Meidung der Beitreibung und Koſtenberechnung bis
zum 10. März I. J. an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu
zahlen.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Er=
krankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind
am Sonntag, den 1. März 1931, folgende Aerzte zu deſſen
Ver=
tretung bereit: Dr. med. Sachs, Hügelſtraße 41, Telephon 726;
Dr. med. Riemenſchneider, Otto=Wolfskehl=Straße 32.
Telephon 2955: Dr. med. Wagner, Annaſtraße 3, Telephon 322.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche vom 28. Febr. bis 7. März, den Nachtdienſt die
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9. Einhorn=
Apo=
theke, Kirchſtraße 10½/.
Die hlerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Kinweiſe auf Anzeigen zu Errrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritiſk.
— Chriſtlicher Verein junger Männer
Darm=
ſtadt E. V., Alexanderſtraße 22 (Inf.=Kaſerne). Heute Sonntag,
abends, iſt unſere Monatsverſammlung. Wir laden unſere
Mit=
glieder und Freunde zu dieſer Zuſammenkunft hierdurch nochmals
herzlich ein. — Wir weiſen bei dieſer Gelegenheit ſchon heute auf
unſere Familienbibelſtunde am kommenden Mittwoch, abends,
mit Herrn Studienrat Knöpp, und unſeren Bach=Abend am
kom=
menden Sonntag, 8 März, mit Herrn Stud. Hölz hin. Auch dieſer
Bachabend iſt für Damen und Herren. Eintritt frei.
Tageskalender für Sonntag, den 1. März 1931.
Heſſiſches Landestheater Gr. Haus, 18 Uhr: Hamlet”,
Heſſenlandmiete IV 9. — Kleines Haus, 11,15 Uhr: Gedenkfeier
für die Gefallenen, veranſtaltet vom Volksbund Deutſch.
Krie=
gergräberfürſorge, 20 Uhr: „Lucia von Lammermoor”, außer
Miete, Volksvorſtellung zu halben Preiſen. — Orpheum,
4 Uhr und 20,15 Uhr: Zaubervorſtellung Kaßner. —
Kon=
zerte: Café Ernſt=Ludwig. Zur Oper, Schloßkeiler, Datterich,
Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor, Spaniſche Bodega,
Monopol, Alter Ratskeller, Darmſt. Hof, Rheingauer
Wein=
ſtube, Hotel=Reſtaurant Poſt, Reſtaurant Bürgerhof. „Odeon”
Zum heſſiſchen Haus, Rummelbräu. — Ludwigshöhe ab
4 Uhr; Konzert. — Kinovorſtellungen; Union=, Helia=
und Palaſt=Lichtſpiele. Helia, vormittags 11,15 Uhr: „
Nord=
land — Odins Paradies”
gut gepflegt, häft doppelt lo lange!
Waschen Sie Ihre Wollsachen
mit dem unvergleichlichen
Persil, denn gerade für Wolle
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(Man rechnet einen gehäuften
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Seite 8
Sonntag, den 1. März 1931
Nummer 60
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 28. Febr. Hausſammlung. Am Sonntag, den
1. März, findet die Hausſammlung des Ortsausſchuſſes für die
Winter=
hilfe 1931 ſtatt. Frauen des Evang. Frauenvereins, der
Arbeiterwohl=
fahrt und des kath. Caritas haben ſich zur Verfügung geſtellt und
wer=
den an unſeren Türen um Gaben bitten, um in den Fällen der
aller=
größten Not helfend eingreifen zu können. Deshalb ergeht an alle der
Ruf, nach Möglichkeit ihr Scherflein hierzu beizutragen. —
Arbeits=
jubiläum. Am Montag, den 2. März, kann Frau Marie Gärtner,
geb. Repp. Dieburger Straße, auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma
Merck zurückblicken. — Die nächſte Bexatungsſtunde der Mutter=
und Säuglingsfürſorge findet am Dienstag, den 3. März, nachmittags,
im Rathausſaale ſtatt. — Konzert. Der Geſangverein „Frohſinn”
veranſtaltet am Sonntag, den 8. März, im Saale „Zum Löwen” ein
volkstümliches Konzert unter Mitwirkung von Frl. Elvira Benz (Heſſ.
Landestheater) und Herrn Konrad Braun (Tenor). — 25 Jahre
Kapelle Anthes. Die hieſige Kapelle Anthes kann nunmehr auf
ein Bjähriges Beſtehen zurückblicken. Gegründet im Jahre 1906, aus
der damaligen Feuerwehrkapelle hervorgegangen, ſteht ſie noch heute
unter der Leitung des Herrn Philipp Anthes, des Gründers. Die
Ka=
pelle hat im Laufe der Jahre verſchiedentlich ihren Namen gewechſelt,
aber immer blieb ihr der alte Stamm der Mitglieder treu. Der Leiter
der Kapelle, Herr Philipp Anthes, der am 11. März ſeinen 60.
Ge=
burtstag begehen kann, hat ſchon im Alter von 9 Jahren die Fiedel
ge=
ſtrichen, mit 13 Jahren war er als Bläſer Mitglied beim Poſaunenchor
und kam 1891 zur Feuerwehrkapelle und gründete dann im Jahre
1906 die Zivilkapelle, heutige Kapelle Anthes. — Gemeindeabend.
Am Sonntag, den 8. März, findet im evang. Gemeindehaus ein
Ge=
ſtatt, zu dem auch der hieſige ebang. Poſaunenchor ſeine Mitwirkung
zugeſagt hat.
Dg. Arheilgen, 26. Febr. Wohnungsbau. Die Zahl der
er=
ſtellten Wohnhäuſer in unſerer Gemeinde iſt im abgelaufenen Jahre übergehen laſſen. Die Feier findet im Rahmen eines
Jubiläums=
faſt um 50 Prozent zurückgegangen. Schuld hieran dürfte wohl die in Konzertes am Sonntag, dem 8. März I. J., abends 8 Uhr, im
verfloſſenen Bauſaiſon des öfteren vorgekommen iſt, daß Wohnungs= ter Muſikervereinigung, verſtärkt durch den Muſikverein „Edelweiß” begonnen und auch erſtellt wurden, ohne daß die finanziellen Eberſtadt, unter Leitung des Dirigenten Herrn Geißler. Ferner
Vorbedingungen für die Erſtellung dieſer Wohnungen in ausreichendem werden die unter der Leitung des Dirigenten Herrn J. Kehr=Darmſtadt
Maße geregelt waren und die Gemeinde dieſerhalb um Uebernahme von ſtehenden Geſangvereine, und zwar die Singmannſchaft der
Turn=
darauf hin, daß in dieſem Jahre mit Neubauten nur begonnen werden, allein mehrere Chöre, zum Teil mit Klavierbegleitung und Sopranſolo
ſoll, wenn die Finanzierung derſelben einwandfrei geſichert iſt. Es iſt
Verhältniſſen nicht möglich, Anträgen auf Uebernahme von Bürgſchaften Von ſeiten des Vereins wurde Wert darauf gelegt, ein in jeder Hinſicht
daß der Gemeinde für das Jahr 1931 nur in ganz geringem Maße ver= kann, ſich mit jeder Stadtveranſtaltung zu meſſen.
billigte Baudarlehen zur Verfügung ſtehen.
J. Griesheim, 28. Febr. Das für Sonntag abend angekündigte
Konzert des Muſikvereins und Harmonie=Orcheſters im „Darmſtädter mit der gemiſchte Chor des Vereins und als Soliſt Herr Gg. Koop.
Hof” iſt wegen Erkrankung des Dirigenten um acht Tage verſchoben und Die Geſänge werden umrahmt von Vorträgen der Kapelle Kreiſel.
findet am Sonntag, den 8. März, ſtatt. Die bereits gelöſten Karten
mehrere Chöre und Volkslieder ſingen, und Mitglieder ſpielen das 94 Rm. Buchen= und Eichen=Knüppelreiſer verſteigert. — Die Bürger=
Volksſtück mit Geſang „Beim Kreuzel im Tannengrund‟. Der Zeit ent= meiſterei weiſt in einer Bekanntmachung wiederholt auf die
Beſtim=
ſprechend findet die Veranſtaltung bei freiem Eintritt ſtatt. Der Kir= mungen der Polizeiverordnung vom 31. 3. 13 hin, nach welcher in der
chenchor hofft, recht vielen einige frohe und ephebende Stunden bereiten. / Zeit vom 1. März bis 1. Oktober das Beſchneiden der Hecken und des
zu können. — Gefunden: Eine Aktenmappe, ein Paar Gummivor= Buſchwerks mit Rückſicht auf den Vogelſchutz verboten iſt.
Zuwider=
ſchuhe, eine wollene Kindermütze, ein Paar Kinderhandſchuhe eine handlungen ſind ſtrafbar.
Sturmlaterne, ein Portemonnaie mit 15 Mark Inhalt und eine Peitſche.
Die Gegenſtände können von den Eigentümern auf Zimmer 1 der Bür= Schweinemarkt, verbunden mit Prämiierung und Verloſung von
germeiſterei in Empfang genommen werden.
— Griesheim, B8. Febr. Uebungsplatz. Die
Geräteverſteige=
rungen finden Montag, den 2. März 1931, ihren Abſchluß. Im freien 27. Februar: —011 Meter; am 28. Februar: 0.15 Meter.
Verkauf werden in größeren Poſten noch Tiſche, Strohſäcke,
Bett=
bretter und Eiſenbettſtellen mit Drahtpatentmatratzen abgegeben.
F. Gberſtadt, B. Febr. Gemeinſame
Obſtbaumbeſprit=
zung. Wie im Vorjahre, ſo ſoll auch dieſes Jahr wieder eine
gemein=
ſame Obſtbaumbeſpritzung mit Karbolineum durchgeführt werden. Alle
Obſtbautreibende, die ſich daran beteiligen wollen, werden erſucht, ſich
auf Zimmer 3 der Bürgermeiſterei zu melden. —
Lieferungsver=
gebung. Die Lieferung von Kies und Steingeröll zur Befeſtigung
der Paliſadenſtraße ſoll öffentlich vergeben werden. Angebote ſind bis
Dienstag, den 3. März, nachmittags 3 Uhr, bei der Bürgermeiſterei
ein=
zureichen. — Schweinezwiſchenzählung. Am 2 März findet
wieder eine Schweinezwiſchenzählung ſtatt. Perſonen, die bei dieſer
Zählung Angaben wiſſentlich nicht erſtatten oder wiſſentlich unrichtige
oder unvollſtändige Angaben machen, werden beſtraft. Auch kann Vieh,
deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil dem Staat für
verfallen erklärt werden. — Beſetzung einer
Afſiſtenten=
ſtelle bei der Gemeindekaſſe. Die Stelle eines Aſſiſtenten
bei der Gemeindekaſſe iſt neu zu beſetzen. Bewerbungen, müſſen bis
längſtens 23. März bei der Bürgermeiſterei eingereicht werden.
Cp. Pfungſtadt, 28. Febr. Hohes Alter. Ende des Monats
konnte Schuhmachermeiſter Ludwig Seeger 2. (in der Mittelgaſſe
wohn=
haft) ſeinen 91. Geburtstag begehen. — Die Gemeinde hat die
Anliefe=
rung von 25 Ztr. Hafer für die Faſeltierhaltung zu vergeben. Angebote
haben bis Dienstag zu erfolgen.
*Ges
Aa o e
mit Menthol
gegen WVl.341
Husten, Heiserkeit
Ak. Nieder=Ramſtadt, 28. Febr. Geſangverein Eintracht=
Freundſchaft‟. Der nunmehr mit dem „Geſangverein Eintracht
meindeabend anläßlich des 100. Geburtstages, Fr. v. Bodelſchwinghs verſchmolzene ehemalige Geſangverein Freundſchaft konnte im
vergange=
nen Jahre auf ſein 40jähriges Beſtehen zurückblicken. Wenn auch die
Zeiten nicht dafür angetan ſind, große rauſchende Feſte zu feiern, ſo will
der Verein dennoch das Jubiläum nicht ſo ganz klang= und ſanglos
vor=
der gegenwärtigen Zeit allzu hohe Zinſenlaſt und nicht zuletzt der Rück= Saalbau Fiſcher („Goldener Anker”), ſtatt. Es wirken mit: als
Sopran=
gang der Zuweiſung von ſtaatlichen Baudarlehen haben. Da es in der ſoliſtin Frau Horn=Stoll=Darmſtadt, das Orcheſter der Nieder=Ramſtäd=
Bürgſchaften angegangen wurde, weiſt die Bürgermeiſterei ausdrücklich gemeinde 1846 Darmſtadt und der Jubiläumsverein, gemeinſchaftlich und
vortragen. Die Feſtanſprache hält der Leiter der Zentralſtelle für
Volks=
der Gemeinde bei den de=zeitig ſchlechten wirtſchaftlichen und finanziellen bildung und Jugendpflege, Herr Schulrat Haſſinger=Darmſtadt.
ſtattzugeben. Ganz beſonders wird noch darauf aufmerkſam gemacht, durchaus künſtleriſches Konzert zu geben, das Anſpruch darauf erheben
* Roßdorf, 28. Febr. Am Sonntag, den 8. März, veranſtaltet der
Geſangverein „Konkordia” im Saale „Zum Darmſtädter Hof”, einen
volkstümlichen Liederabend. Es wirken außer dem Männerchor dabei
(. Ober=Ramſtadt, 28. Febr. Brennholzverſteigerung.
haben Gültigkeit. — Evangeliſcher Kirchenchor. Der evange= Nächſten Dienstag, den 3. März, vormittags 9 Uhr, werden im
Zim=
liſche Kirchenchor veranſtaltet am Sonntag abend im Saale „Zum mer 18 des neuen Rathauſes aus den Forſtorten Griesbach und
Vogel=
grünen Laub” einen Theater= und Familienabend. Der Verein wird herd des Ober=Ramſtädter Gemeindewaldes 25 Rm. Buchen=Scheiter und
— Biebesheim, 27. Febr. Der weitbekannte Fafel=, Zucht= und
Zuchtvieh, findet wieder am 10. März ſtatt.
— Gernsheim, 28. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
— Hirſchhorn, 28. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
27. Februar: 1.32 Meter; am 28. Februar: 3,38 Meter.
Preußiſch=Süddentſche Klaſſen=Lokkerie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
17. Ziehungstag
27. Februar 1931
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
4 Gewinne zu 10000 M. 55516 255678
10 Gewinne zu 6000 M. 43883 61277 140302 196820 335034
20 Gewinne zu 3000 M. 60656 63623 65959 103066 198806 2073
219736 223614 234784 270105
46 Gewinne zu 2000 M. 1226 4420 19174 64143 84044 11683
133127 151333 170366 186611 194108 202884 212214 238080 254794
263878 294712 297896 326398 346610 355902 363008 392970
124 Gewinne zu 1000 M. 1194 15816 19080 20614 21362 23385 31415
47644 52248 54871 61166 64184 73492 75683 78407 89097 96241
107754 127088 185617 146788 156508 161684 174885 176656 179145
186701 182169 201770 207319 216554 231701 253016 254086 256174
265150 065214 372160 350861 388188 352887 301486 368984 376394
317747 318360 318553 321175 330487 340918 343288 349162 362469
362698 366023 367372 369328 370881 370977 372739 39 1944 393027
192 Gewinne zu 500 M. 6772 12118 17462 27340 29717 32099 32770
33440 34046 35526 38366 38520 44883 47407 49030 59237 86509
69657 70498 72818 73241 73313 82750 83484 84384 85689 93817
98081 89948 100070 104364 105987 114151 114865 118716 117814
118653 120060 137172 138169 141408 147713 183531 157033 168446
160882 162010 168571 175037 175076 182580 181603 192869 199880
200483 207466 210161 211202 219922 213591 219859 220441 226881
228934 231266 2341 13 234259 252594 956186 257318 268397 268904
269599 272630 276723 277489 284501 286581 285993 308165 311632
312952 331609 336265 337691 343876 350914 365650 366043 371349
376661 377132 378876 383801 394096 399706
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 25000 M. 272904
2 Gewinne zu 10000 M. 317020
16 Gewinne zu 5000 M. 2508 19667 76053 92297 187015 288551
334778 336109
16 Gewinne zuy3000 M. 71193 86453 106696 117531 138144 148881
155151 278851
58 Gewinne zu 2000 M. 18998 29750 36393 69126 88646 92357
110698 118933 128387 132206 134131 159197 160966 163267 175027
179535 180744 202402 205400 207433 234462 265 123 260931 270646
281606 305514 370627 393984 394163
96 Eewinne zu 1000 M. 17087 18356 23685 24837 25393 43802
47503 52796 69562 76463 77343 109157 109818 109847 118648
120503 122714 147136 148645 154065 186611 167269 179752 202176
204620 213994 226248 235832 245224 250073 056893 968086 286139
281116 285758 289941 290168 302598 303193 304547 318591 344389
346259 358014 362034 373794 374637 395026
172 Gewinne zu 500 M. 7012 9412 14648 17681 32630 35911 40589
41810 45208 45895 46878 60951 53632 55178 58508 60228 72563
81817 93822 101325 104378 119187 133269 186820 140220 145713
145426 147626 154770 165133 169545 171375 172089 174354 174874
178030 178478 188125 180383 195625 199205 003148 207974 208884
216173 222450 224757 22 7035 234217 236587 238947 245202 260537
553594 256996 258635 258728 265259 265562 273619 277044 280435
581289 282761 983949 287631 290783 290800 298 123 299781 305655
316801 326686 322671 326057 336706 348277 356020 362158 373488
378451 381961 383701 386408 386836 394320
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 2 Gewinne
zu je 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000,
14 zu je 25000, 64 zu je 10000, 172 zu je 5000, 420 zu je 3000,
1288 zu je 2000, 2442 zu je 1000, 3914 zu je 500, 11894 zu je
400 Mark.
Hauptſchriftlenung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Poltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleion, Reich un
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer ;fü
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuble=
Druck und Verlag: L.C. Wittich — ämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garaniſe der Rick endung nich übernommen.
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHR CHTEN
1. März 1931.
*Der Platonismus
und die Technik.
Von
Dr. Ing eh. F M. Feldhaus,
Platon, der große Philoſoph der Griechen, der 347 v. Chr.
zigjährig ſtarb, hinterließ eine Reihe von Schriften, darin
iches über Technik und Gewerbe zu finden iſt. Wie weit
ein=
e Angaben von ſpäteren Erklärern des Platon ſtammen, kann
leider nicht unterſuchen. In den techniſchen Dingen vermag
nichts zu finden, was dem Zeitalter widerſprechen würde. In
em berühmten Buch über den Staat, darin Platon die
Zu=
de eines Idealſtaates ſchildert, erwähnt er einen eigentlichen
niker nicht. Alles Techniſche wird vom Handwerker verrichtet.
9 er ſteht unter der Klaſſe der Krieger. Nach der Auffaſſung
*Platon iſt der Handwerkergeiſt engherzig und deshalb wird
m Idealſtaat auch nur als Gehorchender eingeordnet. Aus
Engherzigkeit, die Platon beim Handwerker kennen lernte,
FFißt er, daß Werktagsarbeit und Fachtätigkeit die Menſchen an
148sk3 und Seele herunterbringt. Platon rühmt den Lebensmut
P Handwerker im Gegenſatz zu den verweichlichten Reichen,
„Ebt aber, der Handwerker werde träge und in ſeinen
Leiſtun=
öix ſchlecht, wenn er reich geworden ſei. Woher Platon eine ſo
„Ihte Meinung vom Handwerker hat, vermag ich nicht zu
8/1. Er geht ſo weit, daß er die für uns unverſtändliche
Be=
tung aufſtellt, es ſchade dem Staat nichts, wenn etwa
Zim=
nann und Schuſter den Beruf und die Werkzeuge miteinander
ruſchen würden. Oder hatte der Philoſoph damals ſchon eine
entrübung vor den Dingen der Wirklichkeit? Ich möchte es
glauben, weil Platon von den Handwerkern am meiſten den
ſter nennt. An zweiter Stelle kommt erſt der Zimmermann.
ſeltener kommen Töpfer, Tiſchler, Weber und Schmied.
Eiſen iſt zur Zeit des Platon allgemein bekannt. Man
rſcheidet verſchiedene Eiſenſorten des In= und Auslandes. Es
auch gegoſſenes Eiſen, deſſen Stücke bald tadellos „aus einem
ſind, bald Fehlſtellen aufweiſen. Auch gibt es den
unüber=
lichen Stahl. Neben dem Eiſen fertigt man Waffen aus
zuuK er. Gold kann man in ganz beſtimmten Miſchungen
her=
n. Feuer wird durch Reibung erzeugt; alſo kannte man zur
des Platon in Griechenland noch den Feuerquirl, der
be=
tlich von den Menſchen der Urzeit allgemein benutzt wurde.
jare Farbſtoffe, zum Beiſpiel Purpur oder Räucherwerk, ſoll
in einem geordneten Staatsweſen nicht aus dem „Ausland
Bihmk hen. Das Waſchen der Gewebe geſchieht unter einem Zuſatz
18 Bauer
Lauge oder Aſche. Man wird die Aſche wohl, wie man noch
Neie
auf dem Lande tut, in einem Beutel verſchnürt und ins
hwaſſer gelegt haben.
Die Erde vergleicht Platon mit einem aus bunten
Leder=
n zuſammengefügten Ball; man hatte alſo damals in Grie=
Hand die gleichen ledernen Spielbälle, wie im alten Aegypten.
Serin des geſamten Kosmos iſt eine Weltachſe, ein Stab mit
Sen aus Stahl. Da Platon die Vorſtellung hat, die Welt=
A ſei in Stahlſpitzen gelagert, muß man annehmen, daß ihm
Serne Lagerzapfen oder Lagerſpitzen aus griechiſchen
Maſchi=
bekannt waren. Krumme Spiegel zeigen merkwürdige Bil=
— alſo kennt Platon den Vexierſpiegel. Im Garten der plato=
en Akademie ſtand wahrſcheinlich eine pfeifende Uhr, um die
a en kleinen Häuſern verſtreut wohnenden Schüler zu wecken.
—der Hauptſache iſt es eine tropfende Waſſeruhr, deren Waſſer
in einem Gefäß ſammelt, darin ein Kapſelhebel angebracht
E 1915 wurde in der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften
S. Rekonſtruktion dieſer Uhr gezeigt. Ueber Nacht tropfte in
S Gefäß Waſſer, erreichte gegen Morgen den oberen Rand
S5 Rohres und bewirkte durch Verlagerung des Luftdruckes,
H die ganze, über Nacht eingetropfte Waſſermenge abfloß. Da=
S) entſtand ein ſtarker Luftſtrom, der eine Pfeife als Wecker
Sren ließ.
Es ſteht für Platon feſt, daß in der Natur ein Vakuum
un=
m lich iſt. Man ſieht das an den Schröpfköpfen, die man
er=
m uit über einem Einſchnitt in der Haut ſtellt. Sie ſaugen
ſo=
go das Blut aus dem Schnitt heraus. Platon ſagt ausdrück=
II. daß hier nicht etwa die Anziehungskraft wirkt, die man bei
g benem Bernſtein beobachten kann, auch nicht die Kraft, die
E Magnetſtein auf Eiſen ausübt. Platon kennt alſo die (der
S riſchen Natur nach unbekannte) Anziehungskraft des Bern=
F7s und die Eigenſchaften des Magnetſteins. Die Wirkung des
Drſteins vergleich er mit der des Blitzes, ahnt aber nicht, daß
i eiden Fällen Elektrizität im Spiele iſt. Er erwähnt die
er=
ſ-enden Schläge der (elektriſchen) Zitterfiſche. Man hat
Pla=
oft vorgeworfen, er lehnte das Experiment ab. Das iſt aber
r. richtig; denn Platon ſagt wiederholt und mit Nachdruck, die
„—. Zählen, Meſſen und Wägen” gegründete Erkenntnis ſei ein
Sel zur Berichtigung der Sinnestäuſchung, ein Mitel zur
Sffung einer exakten Wiſſenſchaft, ein Mittel, um ſcheinbar
— der erklärlich und verſtändlich zu machen. Sonderbar nur,
Sdie platoniſche Lehre von einer „Furcht der Natur vor dem
In Raum” damals feſten Fuß faſſen konnte. Sie hat die Ent=
— ung der Naturwiſſenſchaften bis zum 17. Jahrhundert mächtig
aa mmt.
*Uhrzeit aus dem
Wechselstromnetz.
Von
Obering, Hanns Schwan, Berlin.
2
Dem Fachmann ſind verſchiedene Ausführungen von
elek=
aufgezogenen Uhren bekannt, aber allen Modellen haftet
Tachteil an, daß man ſie überwachen und gelegentlich richtig
I muß. Ideal wäre der Zuſtand, wenn die elektriſchen
t nicht nur automatiſch aufgezogen bzw. angetrieben,
ſon=
auch jeweils automatiſch — geſtellt würden.
Die vor etwa einem Jahr auf den Markt gekommenen ſogen.
Aronuhren entſprechen voll und ganz dieſer Forderung. Als
eb wird hier ein kleiner Synchronmotor benutzt, der aus
Wechſelſtromnetz geſpeiſt wird. Bild 1 zeigt den Aufbau,
rkennen deutlich die Erregerſpule, den Eiſenkern und
unter=
der Wicklung den kleinen Anker. Die Uhr, die in Wand=
Tiſchausführung geliefert wird, kann wie jedes andere
ſche Haushaltgerät durch eine Steckerſchnur an das Wechſel=
Drehſtromnetz angeſchloſſen werden. Der Stromverbrauch
it etwa 2,5 Watt als äußerſt gering zu bezeichnen. Der
des Synchronmotors, der infolge beſonderer Konſtruktion
elbſt anläuft, macht bei 50 Perioden 3000 Umdrehungen in
Ninute und wirkt über ein vollkommen in Oel laufendes
ebe auf die Zeiger. Bei Inbetriebnahme der Uhr werden
Zeiger einmal richtig geſtellt und zeigen dann ohne jede
urng immer unbedingt genaue Zeit an, — wenn die
Fre=
des Wechſelſtromnetzes in der Zentrale durch eine
ſoge=
ke Perioden=Kontrolluhr geregelt wird!
Die Kontrolluhr dient dazu, die im Netz auftretenden
Schwankungen ſo auszugleichen, daß das Mittel aller
Abwei=
chungen 50 Perioden in der Sekunde ergibt. Das entſprechend
des Bildes 2 in 60 Sekunden geteilte Zifferblatt trägt zwei
gleichgroße Sekundenzeiger, einen ſchwarzen und einen roten.
Der ſchwarze Zeiger wird durch die ſehr genau gehende Uhr
angetrieben, welche täglich mittels des drahtlos aufgenommenen
Nauener Zeitzeichens überwacht wird. Die Uhr wird elektriſch
auf=
gezogen und beſitzt eine Gangreſerve von 50 Stunden. In Bild 3
ſind, die dem ſelbſttätigen Aufzug dienenden beiden
Elektro=
magneten und der Queckſilber=Kippfchalter ſichtbar. Auf dieſer
Rückanſicht der Perioden=Kontrolluhr finden wir in der rechten
Bild 1. Motor der A. E. G.Synchronuhr.
oberen Hälfte wiederum einen kleinen Synchronmotor, durch
den der rote Sekundenzeiger angetrieben wird. Bei genauer
Einhaltung von 50 Perioden in der Sekunde liegen beide Zeiger
übereinander. Sobald die Netzfrequenz durch eine ſtarke
Be=
oder Entlaſtung im Netz von 50 abweicht, kommt der rote Zeiger
auf der einen oder anderen Seite des ſchwarzen Zeigers zum
Vorſchein. Für das Bedienungsperſonal in der Zentrale iſt
dies das Alarmzeichen, durch entſprechenden Antrieb ſchneller
oder langſamer mit den Generatoren zu fahren, bis beide Zeiger
wieder vollkommen zur Deckung gekommen ſind. In 150 Städten
Deutſchlands mit über 10 000 Einwohnern wird heute ſchon die
Netzfrequenz durch derartige Hauptuhren konſtant gehalten, ſo=
E6
kzauane
Bild 2. Ziffernblatt der Perioden-Kontrolluhr.
daß der Anſchluß einer Synchronuhr möglich iſt. Die Zahl der
fregenzgenau fahrenden Elektrizitätswerke wächſt ſtändig!
Eine Möglichkeit, die im Weſen des ſelbſtanlaufenden
Syn=
chronmotors begründet liegt, mußte bei der beſchriebenen
Uhren=
art berückſichtigt werden: Treten Stromunterbrechungen ein, ſo
bleibt der Motor natürlich ſtehen, um bei Stromeintritt ſofort
wieder anzulaufen. Unter dieſen Umſtänden wird dann die Uhr
ein falſche Zeit angeben. Man hat deshalb in der unteren Hälfte
des Zifferblattes eine kleine kreisrunde Oeffnung vorgeſehen,
in der eine rote Klappe ſichtbar wird, ſobald einmal der Strom
ausbleibt, was allerdings bei gut ausgebauten Netzen höchſt
Kiardds
Bild 3. Uhrwerk der Perioden-Kontrolluhr.
ſelten der Fall iſt. Nach Stromeintritt wird die Uhr von Hand
richtiggeſtellt und die rote Klappe, deren Anordnung in Bild 1
zu erkennen iſt, wieder zur Seite geſchoben. Eine ſinnreiche
Verzögerungseinrichtung verhindert, daß die rote Scheibe bei
kurzſeitigen Stromunterbrechungen vorfällt, wie ſie beiſpielsweiſe
bei Umſchaltungen im Bruchteil einer Sekunde auftreten können.
Der Verfaſſer benutzt ſelbſt ſeit einigen Monaten eine von
der AEG. hergeſtellten Synchronuhren und konnte ſich durch
dauernde Ueberwachung (Nauener Zeitzeichen um 13 Uhr und
engliſches Zeitzeichen um 21 Uhr) von dem exakten Gang der
Uhr überzeugen. Die größte Abweichung betrug etwa 20
Sekun=
den. Es wäre falſch, die Uhr dann richtigſtellen zu wollen,
denn das beſorgt ja die Netzfrequenz ganz automatiſch durch
ent=
ſprechendes Einlaufen! Die Zeitanzeige der Synchronuhren iſt
demnach genauer als bei polariſierten Uhren, wie wir ſie
bei=
ſpielsweiſe auf Bahnhöfen finden, zeigt dieſe Uhrengattung
doch kurz vor dem Springen zur nächſten Minute eine
Ab=
weichung von 59 Sekunden! Der Fortfall eines beſonderen
Lei=
tungsnetzes ſowie meiſtens noch beſonderer Batterien iſt ein
weiterer Vorteil der Synchronuhr, durch den ſich die ſchnelle
Verbreitung dieſer intereſfanten Uhrenart erklärt.
Ein neuer Akkumulator.
Seit der Erfindung des elektriſchen Akkumulators, der in der
Hauptſache aus Bleiplatten beſteht, die in verdünnter
Schwefel=
ſäure ſtehen und die die Möglichkeit bieten, elektriſchen Strom
aufzuſpeichern, ſind immer wieder Verſuche unternommen
wor=
den, neue, beſſere Einrichtungen zu ſchaffen. Durch die
Rund=
funktechnik iſt der Akkumulator in weiteren Kreiſen bekannt
ge=
worden, damit auch ſeine Schattenſeiten, die beſonders in der
Verwendung der Säure, ſeinem hohen Gewicht und ſeiner
da=
bei doch ſehr beſchränkten Speicherungsfähigkeit beſtehen. Es
muß wundernehmen, daß auch die hochentwickelte Technik von
heute trotz aller eingehenden Forſchungen noch keine
grundlegen=
den Aenderungen ſeit dem Jahre 1870 gebracht hat, in dem der
Franzoſe Planté den Bleiakkumulator erfunden hat. Auch die
Erfindung Ediſons, der den Eiſennickelakkumulator um die
Jahrhundertwende verbeſſerte, hat nichts Grundlegendes
geän=
dert. Dabei brennt die Technik darauf, eine Speichermöglichkeit
für elektriſche Kraft zu bekommen, die, wenn ſie mit gutem
Wir=
kungsgrad arbeiten würde, weitumfaſſende Aenderungen für
un=
ſere geſamte Kraftwirtſchaft bringen würde. Immer wieder
tau=
chen Meldungen auf, die von Neukonſtruktionen berichten, die aber
meiſt ohne großen Erfolg verhallen. Jetzt wird wieder bekannt,
daß es einem iriſchen Erfinder, Dr. Drumm, gelungen ſein foll,
einen Akkumulator zu bauen, der für die Aufladung nicht
Stun=
den, ſondern nur wenige Minuten benötigt. Der neue
Akkumu=
lator iſt ebenſo wie die Ediſon=Zelle alkaliſcher Natur. Als
Elektrolyt wird Aetzkali, in deſtilliertem Waſſer gelöſt, verwendet.
Die poſitive Platte beſteht wie bei der Ediſon=Zelle aus Nickek
und Graphit. Die Zuſammenſetzung der negativen Platte iſt
noch nicht bekannt geworden. Neben der ſchnelleren
Auflade=
fähigkeit hat der Akkumulator einen geringen inneren
Wider=
ſtand und gegenüber der des Ediſon=Akkumulators, eine höhere
Entladeſpannung, nämlich 1,6 Volt gegen 1,2 Volt. Der
Blei=
akkumulator, dagegen hat eine Zellenſpannung von 1,9 Volt.
Nach eingehenden Verſuchen im Laboratorium, die ein günſtiges
Ergebnis zeitigten, iſt man jetzt darangegangen, derartige
Bat=
terien im Eiſenbahnbetrieb auszuprobieren, um zu ergründen, ob
ſie den Erſchütterungen des Bahnbetriebs ſtandhalten.
KURZE MITTEILUNAEN
* Elektriſche Heizung in der Wartburg. Durch die
Feuchtigkeits=
niederſchläge an den Wänden zeigten die von Moritz von Schwind
ge=
malten Fresken in der Wartburg in den letzten Jahren ſtarke
Zerfalls=
erſcheinungen. Beſonders bei plötzlichen Erwärmungen im Frühjahre
bildete ſich ſehr ſchädlicher Tau oder gar Eis an den Wänden, was bei
ihrer Dicke, die bis zu 1 Meter beträgt, nicht verwunderlich iſt. Als
wirkſamſtes Mittel wurde von allen Sachverſtändigen die Beheizung
auf eine Temperatur von 9—11 Grad bezeichnet. Man wählte dafür
elektriſche Anlagen, da dieſe am unauffälligſten untergebracht werden
konnten. Außerdem war hierzu keine Zufuhr von Brennſtoffen nach
der Burg nötig. Auch die Errichtung eines großen Kamines war nicht
erforderlich. Dieſer wäre nur ſehr ſchwer, ohne das äußere Bild der
Burg zu beeinträchtigen, unterzubringen geweſen. Die eingebaute
Heizung hat einen Raum von über 4000 Kubikmeter zu beheizen, wozu
ein Anſchlußwert von 106 Kilowatt erforderlich wurde. Durch
ſelbſt=
tätige Temperaturregler iſt es möglich, die Temperaturſchwankungen
bis auf 2 Grad zu beſchränken.
* Bemerkenswertes vom Auto. Kleinautos ſind in Deutſchland
noch wenig eingeführt. In England, dem Land mit der Höchſtzahl von
Kleinautos, haben 54 Prozent aller Wagen einen Zylinderinhalt von
weniger als 1,5 Liter. In Deutſchland ſind es nur 33 Prozent aller
Perſonenkraftwagen, die einen ſolchen Zylinderinhalt haben. — Nach
Angaben des Inſtituts für Konjunkturforſchung wurden im Juni bis
September 1930 nur rund 20 000 fäbrikneue, aber gleichzeitig 40 000
gebrauchte Perſonenwagen neu zugelaſſen. Es folgt hieraus, daß auf
einen neuen Wagen ungefähr zwei alte kommen. Der Kraftwagenbeſtand
wird alſo überaltern. Im letzten Jahre ſollen nur 4 Prozent des
Be=
ſtandes an Autos erneuert worden ſein. Eine Hoffnung für den
deut=
ſchen Automobilbau erwächſt aber inſofern, als in dem gleichen
Zeit=
abſchnitt nur 50 Prozent der in der Vorjahrsziffer angegebenen Wagen
in den Montagewerken ausländiſcher Konzerne zuſammengebaut wurden.
* Eine Kraftwagenſtraße, die von Fairbanks in Nordamerika bis
nach Valparaiſo in Südamerika in ununterbrochenem Zuge durchgehen
ſoll, plant man jetzt. Die Linienführung der geplanten Straße folgt
auf der angegebenen Strecke im weſentlichen der Weſtküſte Amerikas,
überquert dann von Valparaiſo, Mendoza nach Buenos Aires den
ſüd=
amerikaniſchen Kontinent und folgt der Oſtküſte, bis ſie in Mittelamerika
wieder mit der erſtgenannten Linie ſich vereinigt. Nach den bis jetzt
bekannt gewordenen Vorarbeiten nimmt man an, daß ein Viertel dieſer
Strecke, die man als „Straße Amerikas” bezeichnet, in gut fahrbarem
Zuſtande ſein ſoll. In fünf Jahren will man die Hälfte, in ſpäteſtens
25 Jahren die ganze Strecke fertiggeſtellt haben. Wenn man die
Län=
gen, die hier in Frage kommen (wir ſchätzen etwa 25 000 Kilometer) mit
europäiſchen Verhältniſſen vergleicht, dann verſchwinden auch unſere
kühnſten Pläne gegen dieſe Rieſenanlage.
* Einwellen=Turbo=Dynamo von 200 000 Kilowatt ſind zurzeit im
Bau begriffen und werden dann die größten Anlagen dieſer Art in der
Welt ſein. Bis dahin waren die größten Einwellen=Turboſätze von je
160 000 Kilowatt in Eaſt River=Kraftwerk in New Yoxk im Betrieb.
Die zwei neuen Maſchinen ſollen in Brooklyn zur Aufſtellung kommen.
Die Turbinen werden bei 1800 Umdrehungen in der Minute durch
Friſchdampf von 28 Atmoſphären und 388 Grad angetrieben.
Bemer=
enswert iſt, daß die neuen Maſchinenſätze bei einer Verminderung auf
halbe Leiſtung nur um 2 Prozent im Wirkungsgrad zurückgehen.
* Die Brücke mit der größten Spannweite, die Hudſon=Brücke in
New York, die in etwa 2 Jahren fertig ſein wird, hat eine Spannweite
von 1068 Metern. Sie iſt als Hängebrücke (Seilbrücke) ausgebildet.
Schon planen die Amerikaner eine Brücke mit noch größerer Stützweite.
Sie foll das goldene Tor bei St. Franzisko mit einer freien
Mittel=
ſpannung zwiſchen den Türmen von etwa 1½ Kilometer Länge
über=
brücken. Die Koſten dieſes gewaltigen Baues werden auf 120 Mill.
Mark geſchätzt.
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* Der Bau von Ueberlagerungsempfängern. Von Dr. Walter Daudt.
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Der Ueberlagerungsempfänger iſt geeignet, eine große Selektivität
mit beſter Klangreinheit zu verbinden. Das immer dichter werdende
Netz von Sendeſtationen, beſonders aber die ſtarten Sender des
Aus=
landes, machen es immer ſchwerer, wellenbenachbarte Stationen
auszu=
wählen, weshalb auf die Selektivität beſonderer Wert gelegt werden
muß. Daudt beſpricht nicht nur das Weſen der
Ueberlagerungsempfän=
ger; er behandelt auch ausführlich die beim Selbſtbau zu beachtenden
Einzelheiten und gibt endlich eine ausführliche Bauanleitung für ein
modernes Gerät. Auch dem Rundfunkbaſtler kann das Schriftchen
des=
wege.
ohlen werden
Seite 10
Sonntag, den 1. März 1931
Nummer
O
Statt Kerten,
Oäcllie Berger
Josef Becker
Verlobte
Wiebelsbach i. O.
Mühlheim a. Main
Am Dienstag, den 3. März 1931
begehen die Eheleute Friedrich
Schäfer, hier, Marienplatz 1,
das Feſi der
Silbernen Hochzeit.
Freiwillige Feuerwehr Darmſtadt
Zur Beerdigung des Kameraden
Ernſt Schnarr
wollen ſich die Mitglieder Dienstag
mittag 3 Uhr am Portale des
Wald=
friedhofes einfinden.
Das Komando.
Uhre Verlobung geben bekannt
Maria Schmidt
Anfon Rückert
1. März 1931
Darmstadt
Feldbergstr. 68
Krchstr. 22
HRE VERLOBUNG
ZEGEN AN
RMA SCHRAUTH
KARL EISCHER
DFL-KFM., DFL--HANDELSLEHRER
DARMSTADT. 28. 2.1931
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Für die vielen Ehrungen, Glückwünſche und
Ge=
ſchenke zu meinem 80. Geburtstag, beſonders von
Herrn Oberbürgermeiſter, ſowie der Turngeſellſchaft
1875 und deren Singmannſchaft meinen
herz=
lichſien Dank.
Fr. Sulzmann
Feldbergſtr. 99.
Heute vormittag ½6 Uhr verſchied nach längerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden mein guter
Gatte, unſer lieber Vater, Großvater,
Schwieger=
vater, Bruder, Schwager und Onkel
Hert Uinft
Schnat=
im Alter von 85 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 28. Februar 1931. (*349
Die Beerdigung findet Dienstag, den 3. März,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Nun gingſt Du fort
Du warſt ſo gut
und alles Glück mit Dir.
und ſtarbſt ſo früh,
wer Dich gekannt,
vergißt Dich nie
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß ging geſtern
Nachmittag 15.30 Uhr unerwartet mein innigſtgeliebter
Gatte, unſer treuer, nnvergeßlicher Sohn, Bruder,
Schwager, Onkel, Neffe und Schwiegerſohn
Georg Feigk
im 37. Lebensjahr in ein beſſeres Jenſeits.
In tiefer Trauer:
Frau Marie Feigk, geb. Hohlmann
Familie Georg Feigk
Familie Hans Feigk, Griesheim
Familie Fritz Feigk, Griesheim
Familie Georg Hohlmann.
Darmſtadt, den 27. Februar 1931
Rabenauſtr. 60.
(3339
Die Beerdigung findet Dienstag, den 3. März,
nach=
mittags 14 30 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Unerwartet und plötzlich verſchied geſtern
der ſeit längerer Zeit bei mir beſchäftigte
Schloſſer
Herr
Georg Feigk.
Ich verliere in dem Verſtorbenen einen
feißigen Arbeiter, deſſen Andenken ich
ſiets in Ehren halten werde.
Guſtav Göckel
Maſchinenfabrik.
Darmſiadt, den 28. Februar 1931.
(3350
Nach Gottes heiligem Willen wurde heute meine liebe
Frau, unſre herzensgute Mutter und Großmutter
Frau Joſefine Dieß
geb. Hartmann
wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, in die
Ewigkeit abgerufen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Georg Dieß.
Darmſtadt, den 27. Februar 1931.
Das Requſem iſt am Montag, den 2. März 1931, vormitiags 7 Uhr
in St. Eliſabeth.
Die Beerdigung findet am gleichen Tage, nachmittags um 3 Uhr,
vom Portale des alten Friedhofes (Nied.=Ramſtädterſtraße) aus ſiatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Todes=Anzeige.
Heute Abend entſchlief nach längerem Leiden unerwartet
an einem Lungenſchlag mein innigſt geliebter, guter Mann,
unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel
Nur Nog
im 70. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Liſa Koch, geb. Schneider.
(8345
Darmſtadt, den 27. Februar 1931.
Die Beerdigung findet Montag, den 2. März 1931,
nachmittags 2½ Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſiatt.
All denen, die an unſerem großen Leid in ſolch wohl
tuender Weiſe teilnahmen, von Herzen Danf.
Im Namen der Angehörigen:
Paula Deiß, geb. v. Praun
mit ihrer Arſula Brigitte.
Darmſtadi, den 1. März 1931.
(3408
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, heute Morgen meinen
innigſtgeliebten, herzensguten
Mann
Karl Reitz
Gefangenenaufſeher i. 7.
nach langem ſchweren Leiden zu
ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen
Eliſe Reitz
Darmſtadt, den 28. Februar 1931
(3409
Heinheimerſtr. 67.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 3. März, nachmittags 2 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Unterfertigter C. C. betrauert auf da
tiefſie das am 28. Februar 1931 i
Darmſiadt erfolgte Ableben ſeines
liebe=
inaktiven Corpsbruders
stud. ing.
Aint Feuge.
Der C. C. der Franconig
J. A.:
Karl Broelemann, pX
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnah
bei dem Heimgang unſerer lieben Entſchlafen
ſprechen wir unſeren innigſien Dank aus.
Willi Brandau.
Familie Julius Marti
Darmſiadt, den 28. Februar 1931.
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Tier-
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jahrelangen klinischen
Prü-
fungen bewähit hat. Die Wirkungen
der Hoimone sind bereits bekannt
— aber — bi-her war es noch nicht
gelungen, diese so zu gewinnen,
daß sie in präparierter Form
immer ihre Wirksamkeit behielten. Sie
wurden entweder bei der Präparation
durch zu große Hitze oder durch
Chemi-
kalien gescnädigt.
Nach dem neuen Verfahren des Instituts
für Sexualwiesenschaft zu Berlin (Dr.
Magnus Hirschfeld--tiftung ist es jetzt
ermöglicht, das kostbare Hormon so zu
gewianen, daß seine spezifische Wirkung
ganz erhalten bleiot.
(1V. 618
In den Titus- Perlen” baben wir
also zum ersten Male ein Präparat, welches nachweislich
das bisher vergeblich erstrebte Verjüngungshormon in
gesicherter standardisierter Form enthält. Tilus-Perlen‟
wirken also meist auch da, wo andere Mittel versagten.
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Seite 12
Sonntag, den 1. März 1931
Nummer 60
59)
—
Arinz vontersien
WRHEBER-RECHTSSGHUTZ DURGK VERLA6 OSRAR HEISTER, WERDau
(Nachdruck verboten.)
Daniela nahm Platz, und nach wenigen Augenblicken kam
eine freundliche, alte Frau mit weißer Schürze, die Wirtin, und
hieß ſie willkommen.
Sie brachte raſch das gewünſchte Glas Milch und einen
kräf=
tigen Imbiß.
Dann ſetzte ſie ſich zu ihr und fragte ſie etwas neugierig,
ſpoher ſie komme und wo ſie wohne.
Daniela ſtand ihr gern Rede und Antwort und erfuhr auch,
daß die Frau aus dem Hannoverſchen ſtammte. Sie erzählte
ihr, daß ſie es früher oft nicht auf der einſamen Hallig
ausge=
halten habe, aber immer, wenn ſie einmal einige Zeit auf dem
Feſtlande war, da rief die Hallig ſie wieder, und heute wünſche
ſie nichts anderes, als daß ſie auf der ſtillen Hallig, fern allen
Weltgetriebes, ſterben möge.
„Sie haben heute einen hier zu Grabe getragen?” fragte
Daniela.
Die Frau nickte. „Ja, den langen Hinnerk! Läßt eine
Frau und fünf Kinder zurück, drei ſind noch ganz klein. Man
ſoll den Toten nichts Schlechtes nachreden, aber es war doch ſo,
der Hinnerk ... hat ſein Leben lang nichts getaugt. Hat’s
ſchlecht gehabt, die Frau. Freilich jetzt, da ſie allein mit den
Kindern iſt, wird es ihr auch nicht viel beſſer gehen, denn ſie
ſind alle arm hier. Sie helfen ſchon, ſoweit es geht, aber viel
geht’s eben nicht. Sie ſind ſo arm, wie die Hallig klein iſt.”
Das ging Daniela nabe.
Eine Frau jetzt allein mit fünf kleinen Kindern!
Es erbarmte ſie. Sie ſchämte ſich beinahe, daß ſie als junges
Ding ſo viel Geld verdiente.
„Ich will zu den armen Leuten gehen!” faßte ſie dann einen
Entſchluß. „Ich will ihnen helfen, damit ſie über das Aergſte
hinwegkommen.”
Sie wandte ſich der Wirtin wieder zu und fragte: „Wo
wohnt die Familie des verſtorbenen Hinnerk?”
„Ganz am Ende des Dorfes”, entgegnete die Frau. „Sie
können ſie nicht fehlen. Sie ſehen es ſchon an dem
verwahr=
loſten Haus. Hinnerk hat alles verludern laſſen! Die Frau
iſt ein ſchwaches Weibel, wird kaum mit den Kindern fertig.
Es iſt ein Elend. Wollen Sie denn hin?”
„Ja, ich will mich etwas um dieſe Leute kümmern!“
Die hellen Augen der Frau lagen lange auf dem Antlitz
Danielas.
„Sie jammert das Unglück, Fräulein?”
„Ja ... die Kinder . .. das tut mir am weheſten!“
„Wollen Sie ihnen helfen?”
„Soweit ich vermag, gern.”
„Gott wird es Ihnen lohnen!“
Willſt dem Blinden Glück Du bringen,
Leg’ ihm Arbeit in den Schoß!
Täglich Brot ſich ſelbſt erringen,
Gilt ihm als ſein ſchönſtes Los.
Nun kehrten auch ſchon die Trauergäſte zurück, ſchritten an
der Schänke vorbei und einige kamen und nahmen Platz, tranken
einen Schnaps oder ein Bier. Alle ſahen das ſchöne Mädchen
wohlwollend an.
Eine Städterin! Das ſahen ſie gleich, aber das freute ſie:
Daniela war nicht von der üblen Art ſo mancher Städterin,
ſondern ernſt, ruhig.
Die Wirtin fand, daß das Geſpräch leiſer als ſonſt war,
man übte Rückſicht auf den Gaſt.
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Nach einer halben Stunde machte ſich Dana auf den Weg.
Sie fand das Häuschen ſofort und ſtellte feſt, daß die Wirtin
nicht übertrieben hatte. Es ſah erbärmlich aus, verwahrloſt und
verfallen.
Sie blieb vor dem Hauſe ſtehen und hörte ein Kind ſchreien,
eine harte Frauenſtimme ſchelten.
Kurz entſchloſſen trat ſie durch die niedrige Tür in das Haus.
In dem großen Wohnzimmer ſaß die Frau, klein, verhärmt,
bitter am Tiſch. Die Kinder kauerten am Boden. Verſchüchtert,
ſchmal, hungrig.
Erſtaunt ſah die Frau auf den Gaſt.
„Verzeihen Sie!” ſagte Daniela freundlich. „Ich habe eben
gehört, daß man ihren lieben Mann zu Grabe getragen hat.”
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„Mein lieber Mann!” ſagte die Frau bitter im har=
Frieſiſch, daß Daniela aufhorchen mußte, um ſie zu verſteh
„Das war kein lieber Mann, der hat ſich alleweil nicht um u.
gekümmert.”
„Sie ſind nun allein mit den Kindern. Haben Sie V
wandte hier?”
Die Frau ſah die Fragerin erſtaunt an. Sie begriff
nicht, daß eine Fremde zu ihr kam, und daß ſich überhaupt
Menſch um ſie kümmerte.
„Ja, Verwandte ſchon, aber ſie ſind alle arm! Warum frag
Sie mich?"
Weil es mir leid tut, daß es Ihnen ſo bitter geht, liel
Frau!” entgegnete Daniela leiſe. „Ich möchte Ihnen gern eiwo
helfen.”
„Mit een guten Rat?”
„Nein!” ſagte ſie dann ernſt. „Ich will erſt einmal
Kleinen ſatt machen, die mit hungrigen Augen zu Ihnen blicke
liebe Frau.”
Sie wandte ſich dem größten Mädchen zu, das ſofort ?
Blick ſcheu ſenkte und ſagte dann: „Komm, Kleine, du
einmal mit deinem Brüderchen und holſt Brot und Wurſt
eſſen.”
Die Frau glaubte, nicht recht zu hören, und als Daniela d
Kind ein Fünfmarkſtück in die Hand geben wollte, ſtieß ſie ha
hinter dem Tiſch vor.
„Nicht! Dem Kind nicht ſoviel Geld in die Hand gebe
Daniela legte es auf den Tiſch und legte noch drei Fü
markſtücke dazu.
„So, liebe Frau . .. dann tun Sie es ſelber und machen
die Mäuler ſatt.”
Warum tun Sie das? fragte die Frau mißtrauiſch.
„Weil mir Ihr bitteres Los wehe tut. Man iſt ſo un
auf der Welt, wenn man nicht hin und wieder einem bedrä
ten Menſchen helfen kann.”
Die Frau ſtarrte Daniela lange an, dann ſtieß ſie ku
abgeriſſene Worte hervor, die Daniela nicht verſtand.
Es war der Dank eines Herzens, dem ſich zum erſten M
ein kleines und doch ſo großes Wunder offenbarte.
Die Frau des toten Hinnerk ging einkaufen.
Währenddeſſen beſchäftigte ſich Daniela mit den Kinde
Sie waren ſcheu und verſchloſſen und es dauerte ſehr lange,
die kleinen Herzen auftauten.
Allmählich wurden ſie aber zutraulicher, kamen zu dem M
chen und gaben verlegene Antworten.
Bald kam die Frau wieder, den ganzen Korb voll Lebe
mittel.
Verlegenheit und Freude ſtritten in dem zerarbeiteten Geſ.
„Ich muß dem Herrgott danken, daß er mir heute een Er
geſchickt hat!” ſagte Frau Hinnerk und ſah zu Boden.
Nun hub ein fröhliches Schmauſen an.
Daniela ſelber half ihr, die Schnitten mit Wurſt zu berei
für die Kinder, die heißhungrig hineinbiſſen.
Hei, wie das ſchmeckte!
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Sonntag, den 1. März 1931.
Nummer 60
Der Frühling hat bei uns seinen Einzug gehalten, in unsern Fenstern.
In unserm Haus! Wir zeigen Ihnen, was die neue Frühjahrsmode
bringt! Stoffe in vornehmem, ruhigem Oeschmack: kleine Muster,
Blümchen, Pünkichen, winzige Koros, feine Strellen, Noppen und
Flocken. Die Wollstoffe dünn und tein, die Seiden gröber und stärker.
Der neueste Schick: Wolle soll wie Seide und Seide wie
Wolle aussehen! — Die neuen Farben? Es wird ihnen in diesem
Frühling braun und bleu vor den Augen werden, breun und bleu
in allen Nuancen! — Die neuen Stoffe? Wieder ganz merkwürdige
Namen: Cotelé, Mille corré, Douplon, Tussah! Aber das alles müssen
Sie sich bei uns zeilgen und erklären lassen! — Und nun die
Haupisache: den Zeitverhältnissen entsprechend kommen wir schon
zu Beginn der Soison mit ganz niedrigen Preisen heraus!
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reine Wolle
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Lummer 60
Sonntag, den 1. März 1931
Seite 15
Berheerender Taifun auf den Bidſchi=Inſeln.
Eingeborenenmahl auf den Fidſchi=Inſeln.
Fidſchi=Inſeln in der Südſee wurden von einem furchtbaren Orkan mit darauffolgender
Sturm=
heimgeſucht. Bisher ſind 250 Tote geborgen worden. Der Schaden iſt noch nicht abzuſchätzen.
Rieſenfeuer zerftörk Volkspalaſt im Oſken Londons.
Der ausgebrannte Saal der „Queens Hall Peoples Palace‟.
Im Londoner Eaſtend brach in dem großen Volkshaus ein Rieſenfeuer aus, das gefährlichen
Um=
fang annahm. Mehrere Stunden lang waren 50 Feuerwehrwagen mit 300 Mannſchaften damit
beſchäftigt, das Feuer einzudämmen. Der Schaden iſt beträchtlich.
2
E
H
fE
Reich und Ausland.
Feſtgenommener Darlehnsſchwindler.
rankfurt a. M. Hier wurde der angeb=
Handlungsgehilfe Walter Gurzan wegen
rer Urkundenfälſchung und Betrugs
feſtge=
men. Er gab ſich teilweiſe als Student aus
erklärte, daß er ſein Studium unterbrochen
, es jetzt aber wieder fortſetzen könne, da er
den Univerſitäten ſelbſt tägliche
Unter=
ingen von 10—15 Mark erhalte. Er fälſchte
eine entſprechende Beſcheinigung der
Uni=
tät Heidelberg, worauf dieſe Angaben
be=
yt waren. Auf Grund dieſer Angaben
ge=
es ihm, ſehr hohe Beträge als Darlehen zu
windeln, die er durch die angeblichen
Unter=
ingen der Univerſitäten und durch ſeine
r in Ausſicht ſtehende Stellung wieder
zu=
ahlen wollte. In einem andern Falle
be=
nete er ſich als Referendar bzw. als Aſſeſſor.
gab er an, daß er nach beſtandener
Prü=
die Stelle eines Amtsanwalts in ſeinem
ratort Steinau (Oder) erhalten ſolle.
Hier=
hlte nur eine erforderliche Zuſtimmung, die
legraphiſch geben müſſe. Er erreichte hier=
), daß ihm auch in dieſem Falle Geldbeträge
e Unterſtützung durch Gewährung von Eſſen
ten wurde, zumal er die Heirat mit der
ter in Ausſicht ſtellte, ſobald er die Stelle
Amtsanwalt angetreten habe.
Dr. Wolf aus der Haft entlaſſen.
Stuttgart. Dr. Friedrich Wolf, der we=
Verſtoßes gegen Paragraph 218 verhaftet
Oen war, iſt am Samstag vormittag aus der
entlaſſen worden, nachdem die
Sicherheits=
ling von 10 000 Mark erfolgt war. Der gegen
1 Dr. Jakobowitz erlaſſene Haftbefehl wird
ollem Umfange aufrechterhalten.
Anklageerhebung wegen der Bluttat
im Tanzpalaſt Eden.
Zerlin. Die Staatsanwaltſchaft III hat
n den Hausdiener Konrad Stief, den
Kauf=
n Albert Berlich, den Mechaniker Rudolf
emann und den Maurer Max Liebſcher
An=
e wegen der Beteiligung an der Bluttat im
zpalaſt Eden in Charlottenburg erhoben, bei
am 22. November 1930 die Arbeiter
Bud=
ky. Raun und Köhler durch drei Schüſſe
er, zum Teil lebensgefährlich verletzt wur=
Alle vier ſind wegen ſchweren
Landfrie=
bruches angeklagt, Stief auch wegen
Tot=
gsserſuchs in drei Fällen, Berlich wegen
ge=
licher Körperverletzung des Pförtners des
t=Palaſtes.
erſchlagungen bei einem belgiſchen
Kriegs=
ſchadenamt.
3rüſſel. Der Verwalter der Eiſenzechen
Thy le Chateau, Braſſeur, wurde verhaftet.
Dird beſchuldigt, Unterſchlagungen zum
Scha=
des Amtes für den Erſatz der Kriegsſchäden
ngen zu haben. Auch ein Beamter des
gsſchadenamtes wurde feſtgenommen. Die
rſchlagene Summe wird auf 400 000
Fran=
geſchätzt.
italieniſcher General auf dem Bahndamm
tot aufgefunden.
om. Andrea Graziani, ein aus dem
Welt=
bekannter italieniſcher General, wurde am
tag früh auf der Eiſenbahnlinie Florenz—
o neben dem Bahndamm tot aufgefunden.
nimmt an, daß der General durch
unvor=
eſehenes Aufſpringen ſeiner Abteiltür aus
Zuge gefallen iſt. Der General war von
nach Verona unterwegs, wo ſeine Familie
t. Er ſtand im 67. Lebensjahr.
Zum Beginn der Leipziger Meſſe 1931.
Am 2. März wird die diesjährige Leipziger Meſſe eröffnet. Unſer Bild zeigt einen Blick über das
Gelände der Leipziger Techniſchen Meſſe.
Vier Tote bei einem Hochofenunglück
in Belgien.
Brüſſel. Auf den Hochöfenanlagen von
Villerupt bei Longwy verunglückten am Freitag
ſechs Arbeiter beim Abziehen von Schlacke.
Vier Arbeiter wurden getötet und zwei leicht
verletzt.
Sechs Neger auf dem elektriſchen Stuhl
hingerichtet.
New York. Sechs Neger, die wegen
Er=
mordung zweier Weißer zum Tode verurteilt
worden waren, ſind im Staatsgefängnis von
Columbia (Süd=Carolina) auf dem elektriſchen
Stuhl hingerichtet worden.
Ueberfall auf einen Bankkaſſenboken.
Der Täter mit 10000 RM. geflüchtet.
Berlin. Der Kaſſenbote Otto Schulze, der
geſtern vormittag von der Reichsbank 10000
RM. abgehoben hatte, wurde im Flur des
Bank=
hauſes, in dem er beſchäftigt iſt, plötzlich von drei
Männern überfallen. Einer der Täter ſchlug ihn
mit einer mit Lappen umwickelten Eiſenſtange
über den Kopf, der zweite bedrohte ihn mit einer
Piſtole und der dritte entriß dem halbbetäubten
Manne die Aktentaſche mit dem Gelde. Die
Wehrloſigkeit des Schulze benutzten die Täter,
um aus dem Hauſe zu flüchten. Die Tür ſchloſſen
ſie hinter ſich ab, ſo daß ihnen zunächſt niemand
folgen konnte. Die Räuber flüchteten in einer
Autodroſchke, die mit laufendem Motor auf ſie
wartete. Schulze hat eine ſchwere
Gehirnerſchüt=
terung durch die Schläge mit der Eiſenſtange
da=
vongetragen und iſt noch nicht
vernehmungs=
fähig. Die geraubte Aktentaſche enthielt 10000
Reichsmark.
Hauseinſturz bei Neapel.
Neapel. Ein eigenartiger Unglücksfall
wird aus einer nahe gelegenen Ortſchaft
be=
richtet. Ein zweiſtöckiges Haus war über einer
etwa 20 Meter hohen Erdhöhle erbaut worden.
Das Grottengewölbe, das das Haus trug, ſtürzte
geſtern mit dem geſamten Gebäude ein. Ueber
die Anzahl der Hausbewohner, die dem Einſturz
zum Opfer fielen, iſt noch nichts Genaues
be=
kannt. Bisher ſind drei Schwerverletzte geborgen.
Eröffnung der Luftpoſtſtrecke London—
Tanganyika.
London. Der engliſche Luftdienſt von
Lon=
don nach Zentralafrika wurde geſtern morgen
mit dem Start eines Poſtflugzeuges, das
unge=
fähr 40 000 Briefe für Afrika und Indien mit
ſich führt, eröffnet. Der Flug von London nach
Tanganyika wird neun Tage in Anſpruch
neh=
men. Die Fluglinie ſoll bis zum Kap der Guten
Hoffnung verlängert werden.
Erſte Aufnahmen von der Unwekkerkakaſkrophe auf Sizilien.
Die Autos bahnen ſich mühſam einen Weg durch die Straßen von Palermo.
Zwei Pater paſſieren die überſchwemmte Straße.
achtengwerte ärztliche Erfolge bei
Allellenserkäman
—den von Kreisarzt Dr. med. Silberſtein=Wien erzielt, welcher
2in dem bekannten Herbaria=Kräuterparadies Philippsburg
Heſtellten Herbaria=Arterioſkleroſe=Kräutertee Nr. 4 ſeit einem
in einer Reihe von leichteren und ſchweren Erkrankungen
2 Aderverkalkung bei verſchiedenen Altersſtufen anwendete.
e Teemiſchung iſt das Ergebnis einer langjährigen Forſchung
bewirkt geſteigerten Stoffwechſel, Erhöhung der biologiſchen
trungen der Körperzellen, Förderung der Bindegewebsbildung
der Zirkulation, raſchere Durchblutung der Adern, Auflöſung
und Ausſcheidung harnſaurer Salze, Abdichtung der mürben
Gefäßwand, auffallend ſchnelle Herabſetzung des erhöhten
Blut=
druckes zur Norm, Steigerung der Phagocytoſe, vermehrte
Pro=
duktion von Immunſubſtanzen, ſchnelle Zunahme der roten und
weißen Blutkörperchen, Erhöhung des Haemoglobingehaltes. Alle
Perſonen, bei denen ſich die Vorboten der Aderverkalkung (
Kopf=
ſchmerzen, Schwindelgefühl, Ohrenſauſen, Vergeßlichkeit,
Kopf=
druck, Herzbeklemmungen, Angſtgefühl, erhöhte Nervoſität und
ſonſtige Alterserſcheinungen) einſtellen, ſollten längere Zeit
hin=
durch dieſen Spezial=Kräutertee trinken. Preis per Paket 3.—
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wird auch in folgenden Verbrauchsformen geliefert als:
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kleine Tabletten ohne chem. Zuſätze, ebenfalls ſehr beliebt und
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Nährſalzge=
halt der friſchen Pflanzen, daher hochwirkſam, Flaſche 3.— Mk.
— Durch dieſe neuzeitlichen Verbrauchsformen iſt auch denjenigen
Kranken Gelegenheit geboten, eine wirkſame Kräuterkur
durch=
zuführen, welche Tees nicht gerne trinken oder beruflich
verhin=
dert ſind, Kräutertees regelmäßig zuzubereiten. Unſere
Kräuter=
heilmittel ſind nur in Apotheken erhältlich. — Alleinherſteller:
Herbaria=Kräuterparadies, Philippsburg 514, Baden.
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gen richte man direkt an uns, Verſand erfolgt durch die
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dige Depot=Apotheke. (Säfte ab 3 Fl., alle anderen Präparate ab
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Unſere Broſchüre „Die Heilkraft der Kräuter” mit dem Anhang:
Beiträge zur Therapie der Arterioſkleroſe von Kreisarzt Dr. med.
Silberſtein fügen wir jeder Beſtellung gratis bei, und wird auch
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ohne Beſtellung koſtenlos geliefert.
Seite 16
Sonntag, den 1. März 1931
Nummer 60
Ein Deukſcher nimmk an der Wilkins
Nordpolexpedikion keil.
Der deutſche Arzt Dr. Villinger=Freiburg i. B.,
der ſchon an verſchiedenen Polexpeditionen
teil=
nahm, iſt von Wilkins zur Teilnahme an der
Unterſeeboot=Expedition zum Nordpol
auf=
gefordert worden.
Ueberſchwemmung infolge Dammbruches
des Marca=Fluſſes.
Budapeſt. Wie aus Raab berichtet wird,
iſt bei dem überſchwemmten Marca=Fluß an
einer ſchwachen Stelle der Damm gebrochen,
und es wurden etwa 7000 Joch Grund
über=
ſchwemmt. Das Hochwaſſer nähert ſich einer
Reihe von Ortſchaften, beſonders iſt Raab=
As=
zantuilog bedroht, jedoch auch die niedrigſt
ge=
legenen Teile von Raab ſelbſt ſind gefährdet.
35 Häuſer ſtehen unter Waſſer, 18 ſind
zuſam=
mengeſtürzt. Der Verkehr muß in den
über=
ſchwemmten Stadtteilen mit Kähnen aufrecht
er=
halten werden.
Aufklärung des Mordes im D=Zug
Oſtende —Köln.
Brüſſel. Der Mord im D=Zug Oſtende—
Köln iſt von der Lütticher Polizei ſchnell
aufge=
klärt worden. Der Täter iſt ein aus
Conſtan=
tine in Algier ſtammender 25jähriger Algerier
namens Mulay Ben Hamid. Er wurde in dem
Augenblick verhaftet, als er in einen nach Paris
abgehenden Zug einſteigen wollte. Der
Verhaf=
tete hat das Verbrechen eingeſtanden. Er hat
den Hammer, mit dem er ſein Opfer erſchlug, in
einem Brüſſeler Bazar gekauft, in der Abſicht,
einen Reiſenden zu überfallen und auszurauben.
Mulay Ben Hamid hat auch den Ueberfall auf
dem Gewiſſen, der ſich vor etwa vierzehn Tagen
im Schnellzug Köln-Brüſſel abſpielte und bei
dem ein holländiſcher Kaufmann mit knapper
Not dem Tode entging.
Die franzöſiſchen Angriffe auf den
Welirekord im Dauerflug.
Paris. Die beiden franzöſiſchen
Flieger=
paare Boſſoutrot und Roſſi, ſowie Le Brix und
Boret ſetzen ihre Angriffe auf den
Dauerwelt=
rekord auf abgeſteckter Strecke fort. Das von Le
Brix geſteuerte Ozeanflugzeug „Bindeſtrich”, das
ſeine Verſuche an der franzöſiſchen Riviera
un=
ternimmt, hatte am Samstag Mitternacht
be=
reits über die Hälfte der Strecke zurückgelegt
und befand ſich dicht an der 7000 Kilometer=
Grenze. Boſſoutrot und Roſſi, die in Nordafrika
fliegen, benutzen einen weſentlich langſameren
Apparat und hatten bei einer
Durchſchnittsge=
ſchwindigkeit von 129 Stundenkilometern um
Mitternacht etwa 5000 Kilometer zurückgelegt.
Da die Witterungsbedingungen hier wie dort
außerordentlich günſtig ſind, hat man in
Frank=
reich berechtigte Hoffnung, daß es beiden
Ma=
ſchinen gelingen wird, im Laufe des Samstag
den von den Italienern gehaltenen Weltrekord
zu überbieten.
Ein franzöſiſches Fort durch Erdrutſch zerſtört.
Paris. Ein Teil des Felſens, auf dem das
Fort Guiſe bei Saint Quentin gebaut worden
iſt, iſt mit ungeheurem Getöſe abgerutſcht und
hat die darunter vorbeiführende Eiſenbahnlinie
vollkommen verſchüttet. Die Militärbehörden
haben ſofort eine ganze Reihe von
Privatwoh=
nungen räumen laſſen, weil man weitere
Erd=
rutſche befürchtet. Kurze Zeit ſpäter traten dieſe
tatſächlich ein und nahmen noch viel
gefähr=
licheren Umfang an. Rieſige Erdmaſſen ſtürzten
direkt unter dem Mauerwerk der Befeſtigungen
zuſammen und riſſen große Teile der
Umfaſ=
ſungsmauern mit in die Tiefe. Der
Eiſenbahn=
verkehr auf der betreffenden Strecke muß für
einige Tage eingeſtellt werden.
Ein Teil der griechiſchen Inſel Leukas
ins Meer verſunken.
Athen. Auf der griechiſchen Inſel Leukas
iſt ein großes Landſtück von etwa 1½ Kilometer
Länge und einem Kilometer Breite mit
zahl=
reichen Oelbäumen und Feldern plötzlich ins
Meer verſunken. Menſchenleben ſind jedoch nicht
zu beklagen. Man nimmt an, daß es ſich um
eine außerordentlich ſtarke Erdſenkung handelt.
— Auf dem Peloponnes ereignete ſich im Dorfe
Gumero eine ähnliche Erdſenkung um fünf
Meter, wobei zahlreiche Einwohner in den
ver=
ſenkten Häuſern eingeſchloſſen wurden. Sie
konn=
ten jedoch gerettet werden.
Die Unwetterkataſtrophe auf den Fidſchi=Inſeln.
Fidſchi. Bei der furchtbaren
Unwetter=
kataſtrophe, von der die Fidſchi=Inſeln
heimge=
ſucht wurden, ſind, wie jetzt feſtſteht, nur zwei
Häuſer verſchont geblieben. 70 Leichen von
Ein=
geborenen wurden noch in der Kolonie Draſa
gefunden. Man ſchätzt die Zahl der Toten auf
der Inſel Vitilevu auf 125 von insgeſamt 150
Bewohnern.
Tſchechiſche Volkszählungsprakkiken
in Hultſchin.
Aus Prag wird uns gemeldet: Aus einer
vom deutſchnationalen Abgeordneten Schollich an
das Prager Innenminiſterium gerichteten
An=
frage erfährt man intereſſante Einzelheiten über
die bei der letzten Volkszählung in dem vom
Deutſchen Reich abgetrennten ſogenannten
Hult=
ſchiner Ländchen geübten Praktiken zur
Beein=
fluſſung der Bevölkerung im Sinne der von Prag
aus angeſtrebten Tſchechiſierungstendenzen. So
erſchien bei einer Witwe namens Benek, einer
70jährigen Frau, ein tſchechiſcher
Gendarmerie=
wachtmeiſter mit aufgepflanztem Bajonett, beſah
ſich den ausgefüllten Volkszählbogen und
kon=
ſtatierte, daß es unzuläſſig ſei, in die Rubrik
„Nationalität” das Wort „deutſch” einzutragen,
wenn man „mähriſcher Geburt” ſei. Tatſächlich
wurde auch das Wörtchen „deutſch” durch „
mäh=
riſch” erſetzt. Auch vielen anderen Hultſchinern,
die ſich zur deutſchen Nation bekannt hatten,
erging es ähnlich In der Anfrage wird der
Innenminiſter aufgefordert, bekanntzugeben,
wielange noch für das Hultſchiner Ländchen der
Ausnahmezuſtand andauern ſoll, der elf Jahre
nach Eingliederung dieſes Gebietes in den
tſche=
chiſchen Staat noch immer als zur
Aufrechterhal=
tung der Ruhe und Ordnung angeblich
notwen=
dig ſei. Durch die Aufrechterhaltung eines
Po=
lizei= und Gendarmerieregimes werde auch nach
außen hin ſichtbar, daß die Eingliederung des
Hultſchiner Gebietes und die Lostrennung vom
Deutſchen Reiche von der eigenen Bevölkerung
gar nicht gewünſcht und daher gewaltſam gegen
den eigenen Willen des Volkes vorgenommen
worden ſei. Der heutige Zuſtand ſei eines
demo=
kratiſch ſein wollenden Staates jedenfalls
un=
würdig.
Neue Ausgrabungen in Jericho.
London. Bei den Ausgrabungen in
Jericho iſt, wie der Expeditionsleiter Profeſſor
Garſtang berichtet, ein weiterer Turm an den
Toren der Stadt ausgegraben worden. An der
Südſeite wurden eine Reihe von Räumlichkeiten
entdeckt, die bis etwa auf das Jahr 2000 v. Chr.
zurückgehen. Man hat in ihnen noch Weizen,
Brot und andere Nahrungsmittel gefunden. Alle
dieſe Häuſer ſind offenbar niedergebrannt
wor=
den, als ſie noch in Benutzung waren, was auf
die Richtigkeit der geſchichtlichen Mitteilungen
über die Zerſtörung von Jericho hindeutet,
Kampf gegen die Chicagoer Unterwelt.
Chicago. Die amerikaniſche Regierung hat
den erſten entſcheidenden Schlag gegen die
Chi=
cagoer Unterwelt geführt. Arbeiterſekretär Dock
hat die Deportation von Tony Volpe, allgemein
unter dem Namen „Mops” bekannt, nach Italien
angeordnet. Volpe hat die hohe Stellung des
Hauptleibwächters Al Capones, des Königs der
Chicagoer Banditen, inne. Der Präſident der
Handelskammer von Chicago, Randolph, führt
in einem Artikel aus, daß die Hälfte der Polizei
von Chicago im Solde Al Capones ſtünde.
Das Urbild der
Gökkin
Die Berliner Siegesſäule.
Oben links: Jugendbildnis Fräulein Draka
rechts: Frau Otten, geb. Drake, im Alter.
Im 84. Lebensjahr ſtarb Frau Margarete Otte
geb. Drake, das Urbild der Viktoria auf 7.
Berliner Siegesſäule. Vor 60 Jahren hatte
junge Margarete ihrem Vater, dem Bildhar
Drake, Modell zu der Siegesgöttin geſtanden,
als weithin ſichtbares Wahrzeichen das Berlit
Reichstagsviertel überragt.
Al Capone zu ſechs Monaten Gefängnis
verurteilt.
New York. Der berüchtigte Unterwel
könig. Al Capone wurde vom Bundesgericht
Chicago wegen vetächtlichen Verhaltens geg
über dem Geſetz und dem Gericht zu ſechs M
naten Gefängnis verurteilt. Zum erſtenmal
zehn Jahren iſt Capone damit zu einer Fr
heitsſtrafe verurteilt worden, während es i
bisher ſtets gelungen war, mit Geldſtrafen
vonzukommen, zuletzt im Jahre 1929 in Phi
delphia, wo er ſich wegen unerlaubten Waff
tragens zu verantworten hatte. — Capone
gegen das Urteil Berufung eingelegt. Gee
Hinterlegung einer Kaution von 20 000 Dol
wird er auf freiem Fuß belaſſen.
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Nummer 60
Sonntag, den 1. März 1931
Sport, Spieſ
Main-Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft.
„beitsprogramm im März. — Der erſte Gau=Wettkampf in Ausſicht.
Im dritten Monat des Jahres ſteht in erſter Linie immer noch die
hrarbeit im Vordergrunde der turneriſchen Tätigkeit, die jedoch dies=
II durch verſchiedene Tagungen einzelner Fachgebiete noch bereichert
rd. Bereits der erſte Sonntag (1. März) bringt für die Volksturner
eichtathletik) in Darmſtadt im Hauſe der Turngemeinde 1846 die erſte
ruübungsſtunde, die ſich insbeſondere mit der Winterarbeit der
Sport=
befgſfen wird. Anſchließend, an dieſe Uebungsſtunde findet die
ihrestagung der Vereinsſportwarte ſtatt. Ein reichhaltiges
Arbeits=
ogramm weiſt der 8. März auf. Hier ſind es zunächſt die
Geräte=
rner, die mit der zweiten diesjährigen Gauübungsſtunde in
Heppen=
im das 50. Gauturnfeſt, welches am 28. Juni in Griesheim begangen
rd. vorbereiten. Die Gauſchwimmleitung hat zum gleichen Tage eine
„uübungsſtunde im Hallenbad in Darmſtadt angeſetzt und hält in
Ver=
adung mit dieſer die Gauſchwimmertagung im Turnhauſe der
Turn=
mmeinde 1846 ab. Die Zuſammenkunft der Vereinspreſſewarte im
irnhauſe der Turngeſellſchaft Darmſtadt zur Gaupreſſetagung reiht ſich
3 dritte Veranſtaltung im Bunde ein und dürfte ebenfalls
beacltens=
rt erſcheinen. Endlich ſind es noch die Schiedsrichter=Anwärter, die in
ſſungen zum dritten Lehrtage zuſammenkommen, um ſich für die
bevor=
hende Schiedsrichterprüfung vorzubereiten. Für den 15. März iſt
re Gauübungsſtunde für Leiter und Leiterinnen im Kinderturnen in
ieder=Ramſtadt in Ausſicht genommen, und zur zweiten
Gau=
ungsſtunde für Frauenturnen iſt Heppenheim beſtimmt. Der
März iſt der Tag, an welchem mit dem Gauwaldlauf in
Bik=
nbach, als erſte Gau=Wettkampfveranſtaltung für 1931, die
prak=
he Turnarbeit in den Vordergrund tritt. Obwohl erſt am 10. März
Meldeliſte geſchloſſen wird, kann heute ſchon mit einer ſtarken
Be=
ligung gerechnet und ein großes Intereſſe an dieſem Wettkampf
feſt=
tellt werden. Nicht weniger wichtig für den Gau ſind die
Veranſtal=
igen des Mittelrheinkreiſes, an denen beſonders Anteil genommen
d. Zunächſt dürfte dies das Ausſcheidungsturnen für die D. T.=
Geräte=
iſterſchaften in Darmſtadt am 15. März ſein. Ebenſo hat
Be=
tung die Verſammlung der Gau=Männerturnwarte in Offenbach am
März, und die Tagung der Gau=Spielwarte am 8. März in
Oberlahn=
n. Vor weitgehenden Beſchlüſſen ſteht der diesjährige Turntag zur
rbereitung des Feldbergturnens am 15. März, und die Teilnahme am
eislehrgang für Kinderturnen am 28./29. März in Darmſtadt
Kte, zumal der Lehrgangsort ſehr günſtig liegt, ohne weiteres für die
uvereine eine Pflicht ſein.
Schwimeten.
Jungbeutſchland — Techniſche Hochſchule 5:10.
Jungdeutſchland verlor am Freitag abend gegen die Hochſchule 10:5,
es mit geſchwächter Mannſchaft antrat. Orlemann und Göth 2.
„kten in hervorragender Weiſe bei der Hochſchule mit, und fehlten dem
zwimmklub um ſo mehr, da Berges und Fuhrländer verhindert
wa=
ſo daß nicht nur die Torſchützen, ſondern auch die torverhindernde
aft fehlte. Die übrigen Spieler gaben ihr Beſtes. Sie konnten gegen
teilweiſe ſehr ſchnellen und ſtarken Hochſchüler nicht viel ausrichten.
Jungdeutſchland gewann vorher eine 5mal 50 Meter Herren=Kraul=
Iffel mit der Mannſchaft: Göth 1., Ober, Richter, Reichelt, Gils mit
ndſchlag vor der Hochſchule.
Rotweiß — Offenbach 96.
Im weiteren Verlauf der Winter=Waſſerballrunde empfängt Rot=
6 am kommenden Dienstag, abends 8 Uhr, in der großen Halle des
idtiſchen Schwimmbades den Offenbacher Schwimmverein von 1896.
96er ſtellen, obwohl ſie erſt ſeit drei Jahren das Waſſerballſpiel
egen, eine gut eingeſpielte Mannſchaft, die ſich in der Sommer=Runde
A=Klaſſe an zweiter Stelle placieren konnte. Schnelligkeit iſt die
uptwaffe der Offenbacher, deren gutes Abſchneiden gegen
Jungdeutſch=
d in der Winter=Runde, wo ſie ſich mit 5:2 ehrenvoll aus der Affäre
en, den Rotweißen alle Veranlaſſung geben muß, das Spiel nicht auf
leichte Schulter zu nehmen. Da Dahmer krankheitshalber verhindert
benutzt Rotweiß die Gelegenheit, mit einer ſtark verjüngten, ſchnellen
innſchaft anzutreten. Vorher ſpielen Rotweiß 1. Jugend und
Reichs=
mi=T. u. SpV. 1. Mannſchaft ein Privattreffen. — Die Offenbacher
ge=
gen am gleichen Tage einer alten Rückverpflichtung, die aus zwei
aul=Staffeln über 3mal 200 Meter und 10mal 100 Meter beſteht.
Am 15. März treffen in Paris zum erſtenmal Deutſchlaud und
ankreich zu einem Fußball=Länderkampf zuſammen. Soeben gibt nun
Spielausſchuß des Deutſchen Fußball=Bundes eine
Mannſchaftsauf=
lung bekannt, die ſicher noch nicht endgültig iſt: Kreß (Rotweiß)
ankfurt); Stubb (Eintracht Frankfurt), Weber (Kurheff. Kaſſel);
Hpfle (FSV. Frankfurt), Münzenbera (Aachen), Hergert (FK.
Pir=
fen8); Welker, Haringer (beide Bayern München), 2 (fehlt). Richard
fmann (Dresden), L. Hofmann (Bayern München). Der
Mittelſtür=
für die deutſche Nationalmannſchaft iſt noch nicht gefunden, er dürfte
h — da Kuzorra immer noch disqualifiziert und zurzeit auch ſicher
ht in beſter Form iſt — nicht leicht zu finden ſein.
China und die Leibesübungen.
Im modernen China beginnt ſich ſeit Jahren auch eine neuzeitliche
ortbewegung zu regen. Träger der modernen Leibesübungen ſind bis=
* in der Hauptſache die Univerſitäten. Man verſucht mit gutem Er=
. Turnen und Sport auch als nationales Propagandamittel zu
be=
ben. Die Regierung fördert dieſe Beſtrebungen mit allen Mitteln.
* den 10.—19. Oktober 1931 iſt in Nanking ein großes nationales
ortfeſt vorgeſehen, deſſen Vorbereitungen unter Oberleitung des
chine=
hen Außenminiſters ſtehen. Nicht weniger als 1 200 000 China=Dollar
* Millionen RM.) ſind für die notwendigen Bauten von der
Regie=
rg bewilligt worden. 880 000 Dollar (1,65 Millionen RM.) werden
rr Bau des Stadions verwandt, an den man mit größter
Beſchleuni=
ag herangegangen iſt, der Reſt für Sporthallen und andere
Uebungs=
ten.
Guſtav Eder, der deutſche Weltergewichtsmeiſter, ſchlug im Berliner
ichernring den Belgier Meulebrocks in der dritten Runde k. o.
Im Eishockey im Berliner Sportpalaſt ſiegten die Canadier gegen
BSC. 8:1, während die Tſchechen gegen Rieſſerſee 5:1 gewannen
und Turnen.
Darmſtädter Sporkkalender.
Sonntag, den 1. März 1931.
Handball.
15,00 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — F. S.V. Frankfurt.
15,00 Uhr: Kranichſteinerſtraße: Tgeſ. 75 — Tgde. 46.
Fußball.
11,00 Uhr: Exerzierplatz: Eintracht. S.V Weiterſtadt.
15,00 Uhr: Polizeiplatz: Polizei — S.V. Münſter.
15,00 Uhr: Dornheimer Weg: Reichsbahn — Germ. Eberſtadt.
15,00 Uhr: Müllersteich: Fr. Tgde. — Fr. T. Walldorf.
Kraftſport.
10,30 Uhr: Polizeihalle: Gau Odenwald A= und B=Klaſſe:
Bantam=Einzelkämpfe.
10,30 Uhr: Kapellſtr. 5: Gau Odenwald: Meiſterſchaftskämpfe.
Profeſſor G. Bender, ein alter Frankfurter Turnerführer, iſt am
Freitag an den Folgen eines Schlaganfalles im Alter von 70 Jahren
ge=
ſtorben.
Cilly Auſſem kam im Tennisturnier in Monte Carlo durch einen
Sieg von 1:6, 6:2, 6:1 über Frl. Adamoff eine Runde weiter.
Bayerns Amateurboxer ſiegten am Freitag in Aroſa gegen eine
ſchweizeriſche Ländermannſchaft mit 12:4 Punkten.
Chelſea, London. EnglandsCup=Favorit, wird am 14. Mai in
Mün=
chen gegen Bayern München ſpielen.
Geſchäftliches.
D=Rad=Kundendienſt.
Die Deutſchen Induſtrie=Werke in Berlin=Spandau haben das
Schlagwort „Kundendienſt” wirklich in die Tat umgeſetzt und ihre
Verkaufsorganiſation ſo nachhaltig ausgebaut, daß heute an über
1000 Plätzen Deutſchlands und in den wichtigſten Städten des
Auslandes eigene Verkaufsſtellen oder Vertretungen mit
reichhalti=
gem Erſatzteillager und guten Reparaturwerkſtätten eingerichtet
worden ſind.
Jeder D=Rad=Betriebsanweiſung, die beim Kauf eines D=Rades
koſtenlos mitgeliefert wird, iſt ein Verzeichnis aller D=
Radver=
tretungen, Filialen und Hilfsſtellen beigefügt, das, nach Ländern
und Provinzen geordnet, einen guten Ueberblick über den
Kunden=
dienſt gibt und leicht erkennen läßt, an welchem Platze ſich jeweils
der nächſte Vertreter befindet.
„Glanz im Alltag!” Im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters beginnen heute die Filmvorführungen, die ſchon ſeit
vie=
len Tagen das Intereſſe der Bevölkerung Darmſtadts erregt
haben. Gezeigt wird eine von den „Luſtigen Fünf” geſpielte
amerikaniſche Film=Humoreske „Achtung! Der Nordexpreß” und
„Ein Löwe fällt vom Himmel”, ein ebenfalls ſehr luſtiger
ame=
rikaniſcher Grotesk=Film. Beſonders intereſſant aber verſpricht
die Erſtaufführung des neuen Kulturfilms der Ufa „Glanz im
Alltag” zu werden, der die Zuſchauer nicht nur in einem aufs
nodernſte eingerichteten Fabrikbetrieb, ſondern auch zu den
Schön=
heiten fremder Länder, nach Südamerika, nach Japan und nach
Südfrankreich und ans Schwarze Meer führt. Die Karten zu den
Vorführungen ſind bei der Färberei Reich, Ernſt=Ludwigſtr. 4,
oder an der Theaterkaſſe jeweils eine halbe Stunde vor Beginn
der Vorführungen zu haben.
Was iſt Geſchmack? Nichts anderes als — Angewohnheit. Der
eine ißt lieber Butterbrote zum Frühſtück, der andere lieber
Honigbrote. Der eine trinkt lieber Bohnenkaffee, der andere lieber
Kathreiner. Jedem ſchmeckt zunächſt das am beſten, woran er
ge=
wöhnt iſt. Und wer ſich nun einmal an ſehr ſtarken Bohnenkaffee
gewöhnt hat und jetzt nun — um zu ſparen oder aus ſonſtigen
Gründen — lieber Kathreiner trinken möchte als Bohnenkaffee,
dem ſei für den Uebergang ein immer wieder erprobtes Rezept
empfohlen: Zunächſt den Bohnenkaffee mit Kathreiner miſchen —
halb und halb. Dabei iſt der Unterſchied im Geſchmack faſt
über=
haupt nicht zu merken. Nach ſieben Tagen mehr Kathreiner
neh=
men und weniger Bohnenkaffee. Schließlich — nur „Kathreiner”
trinken. So ſind ſchon viele hunderttauſend eingeſchworene
Boh=
nenkaffeetrinker bekehrt worden.
„Ich kann das Waſchen nicht vertragen.
So gerne würde ich meine Wäſche ſelbſt waſchen, um dadurch zu
ſparen; aber jedesmal bin ich nach dem Waſchen krank.” Wie oft hört
man das. Würden alle Hausfrauen, die ſo ſprechen, die Wäſche abends
in Dr. Thompſons Seifenpulver, Marke Schwan, einweichen und,
nach=
dem ſie die Nacht in der ergiebigen Lauge aus Schwanpulver geſtanden
hat, morgens nur ein Viertelſtündchen in Ozonil kochen laſſen, ich
glaube — ſo würden ſie’s immer machen. — So könnten Sie das
Wa=
chen vertragen und — ſparen.
Aus der Nadioinduſtrie.
Ein Dreiröhren=Schirmgitter=Netzempfänger
für Europa=Empfang.
Der zur Großen Deutſchen Funkausſtellung neu
herausgekom=
mene Dreiröhren=Schirmgitter=Netzempfänger
Form 83W der Nora=Radio G. m. b. H. Berlin=
Charlottenburg, hat überall berechtigten Anklang
gefun=
den. Die immer mehr anſteigende Nachfrage nach dieſem Gerät
hat bewieſen, daß bei der Durchbildung dieſes Apparates die
Nora=Radio den richtigen Weg gegangen iſt und den
Publikums=
geſchmack getroffen hat.
Klein — aber oho!
Die diesjährige Winterſaiſon hat der Rundfunkinduſtrie eine
unerwartet ſtarke Nachfrage nach 2=Röhrengeräten gebracht.
Des=
hald haben ſich Siemens u. Halske entſchloſſen, ihrem
bewähr=
ten Siemens 21 den „Siemens 22” folgen zu laſſen. Es handelt
ſich um ein 2=Röhrengerät für Bezirks= und Großſenderempfang.
Seite 17
Die verbeſſerten Sendeverhältniſſe in Deutſchland unterſtützen die
vorzüglichen Leiſtungen des neuen Gerätes auf das beſte. An
einer guten Antenne bringt der neue Empfänger die deutſchen
Großſender und einige der ſtarken ausländiſchen Sender im
Laut=
ſprecher zu Gehör. Bemerkenswert iſt, daß das Gerät in ſeinen
äußeren Maßen ein Zwerg iſt; faſt läßt es ſich in einer größeren
Zigarrenkiſte verpacken. Dieſe Form bietet den Vorteil, daß das
Gerät ſich überall aufſtellen und unauffällig der Einrichtung
an=
paſſen läßt. Die Rieſenſkala, das Wahrzeichen für alle Siemens=
Empfänger, iſt auch bei ihm zu finden. Alle Wellen von 200—2000
Meter können gleich lautſtark, trennſcharf und mit hoher
Ueber=
tragungsgüte empfangen und ſpielend leicht eingeſtellt werden.
Das Aeußere des kleinen, ſelbſtverſtändlich für Vollnetzanſchluß
eingerichteten Apparates iſt ſehr anſprechend und gediegen.
Rundfunk=Programme.
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Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter.
Gym=
naſtik. O 6.45: Gymnaſtik. o 7.15: Konzert (Schallplatten). o
8.30: Waſſerſtand. 6 11.50: Zeit. Wirtſchaftsmeldungen,
Nachrich=
ten, Programm. O 12: Konzert (Schallplatten). O 12.40:
Nachrich=
ten, Wetter, Sport, Programm. o 12.55: Nauener Zeit. o 13.05:
Konzert (Schalſplatten). Fortl. o 14: Werbekonzert. 14.55:
Nachrichten. O 15.05: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. O 15.15:
Gieße=
ner Wetterbericht. o 16.20, 18.00: Wirtſchaftsmeldungen. Ca.
19.05:. Zeit. 6 Ca. 22: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Sonntag, 1. März.
7.00: Hamburger Hafenkonzert; die Glocken vom Großen Michel.
8.15: Morgenfeier.
10.30: Präſ. Mulert: „Warum ſind die deutſchen Städte in Not?”
11.00; Jsrael in Aegypten. Oratorium von Händel. Ausf.: Luiſe
Pflüger (Sopran), Eliſabeth Rothballer (Alt), Georg Haun
(Baß), Anton Grimm (Baß), Karl Kottermaier (Cembalo), Karl
Hoeller (Orgel). — Orcheſter: Die Münchener Philharmoniker.
Chor: Der Münchener Volkschor und der Volkschor Schwabing.
12.00: Gedenkfeier des Volfsbundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge
im Plenarſitzungsſaal des Reichstages. Gedenkrede: Dr. Eulen.
Mitw.: Erlſcher Männer=Geſangverein, Tambourkorps „Frei weg”,
Kosleckſcher Bläſerbund e. V.
13.00: Schallplattenkonzert.
13.50: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.00: Dr. Fritz Meske: „Das Generationenproblem im Landvoll.”
Gartenarbeiten im Frühjahr. Zwiegeſpräch zwiſchen
Landwirtſchafts=
rat Scheer und einer Landfrau.
15.00: Stunde der Jugend: Kasperl=Stunde.
16.00: Konzert des Männergeſangvereins Mühlacker e. V. Mitw.:
Frau Helene Fleig (Sopran), Liederfranz Engelsbrand,
Sänger=
kranz Pforzheim=Weißenſtein, Schwarzwaldecho Pforzheim.
18.10: Hallen=Sportfeſt der Arbeiter=Sportler und Leichtatiethiſche
Werkkämpfe in der Feſthalle.
18.30: Rudolt von Scholz: Denkaufgaben aus dem Stegreif.
18.55: Stunde der Frankfurter Zeitung.
19.20: Sportnachrichten.
19.30: Orgelkonzert u. Chöre aus der Karmeliterkirche Maiw.
Werke von Bach, Mozart, Paleſtrina. Ausf.: Domkapellmeiſter
Albert Vogt (Orgel), Geſangverein Cäcilia, Mainz.
20.30: Rudolf. G. Binding: Volkstrauertag.”
20.45: Die Perſer. Tragödie von Aiſchylos.
21.45: Stunde der Kammermuſik (Bach u. Reger). Ausf.: Hugo
Kolberg (Violine), Erich Itor Kahn (Klavier).
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sportbericht.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktagsprogramm. 6.20:
Zeit, Wetter für den Landwirt,o 6,55: Wetter für den Landwirt,
6 (: Gymnaſtik. O 10.35, 13.30: Nachrichten. O 12.00: Schal pl. bzw.
Schulfunt o 12.25: Wetter f. Landwirte (So. 12.50). o 12.55:
Nauener Zeit. 0 14: Schallplatten 0 15.30: Wetter, Börſe. 0 19.55:
Wetter für Landwirte. Ca. 21: Wetter, Tages= und Sportnachr.
Sonntag, 1. März.
1.00: Hamburger Hafen=Konzert. Die Glocken vom Großen Michel.
8.00: Berlin: Mitteilungen für den Landwirt.
8.15: Wocheurſickblick auf die Marktlage=
8.25: Oberforſtm. Dreyer: Die Notlage d. deutſchen Waldbeſitzes.
8.50: Morgenfeier. Glocken der Potsdamer Garniſonkirche.
Anſchl.: Uebertragung des Glockengeläuts des Berliner Doms.
10.05: Deutſche Welle: Wettervorherſage.
11.00: Stud.=Dir Dr. Agnes Molthan: Aufbau=Schulen.
11.30: Berlin: Prof. W. Fiſcher: Orgelkonzert: Bach, Lißt.
12.00: Gedenkfeier des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge
(Volkstauertag) Werke von Händel, Weber, Beethoven Mitw.
Kosleck’ſcher Bläſerbund e. V., Erkſcher Männer=Geſang=Verein:
Tambourkorps „Frei weg”, Gedenkrede: Dr. Eulen.
13.00: Konzert des Berliner Funk=Orcheſters.
14.30: Albert Steffahn: Aus deutſchen Kriegsbüchern.
15.00: Konzert: Bruno Seidler=Winkler und Rudolf Schmidt.
Frieda Mayer=Heinze (Sopran).
15.45: Friedel Joachim lieſt eigene Novellen.
16.15: Unterhaltungsmuſik: Kapelle Gebr. Steiner.
17.00: Hamburg: Die ſchweigende Glocke: Oper 1 Akt v. A. Fliegel.
18.00: Deutſche Welle: Dr. O. Baumgard: Bauern am Niederrhein.
18.30: Friedrich Kayßler lieſt aus eigenen Dichtungen.
19.00: Dr. W. Hoftmann=Harniſch: Große Schauſpieler (Schallpl.)
19.30: Dr. Pau: Ernſt: Der ſittliche Mut.
20.00: Berlin: Aus der Stadtfirche zu Wittenberg: Abenkonzert.
Geſang und Orgel: Pfarrer Georg Kempff, Chor: Bachgemeinde.
21.00: Die Totenfeier. Hörſpier von Leo Weismantel.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Konzert: Soliſt: Karl Hügelſchäfer (Bratſche).
Wekterbericht.
Ausſichten für Sonntag, den 1. März: Unbeſtändiges, wechſelnd wolkiges
Wetter, kälter, mit Regen oder Schneeſchauern.
Ausſichten für Montag, den 2. März: Nachlaſſen der Schauer, bewölkt
mit Aufheiterung, leichter Nachtfroſt.
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Seite 18
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[ ← ][ ][ → ]1. März 1931
Nummer 1o
HHHHnngannaaggnnngnn
HAAIE
Annnnnnnnnnnnnannannnng
In der Straßenbahn, eingekeilt ziſchen ſchwatzende,
leſende, vor ſich hindöſende Menſchen,, ſitzt eine alte Frau.
Sie trägt einen altmodiſch geſchnittenen, ſchwarzen Mantel,
der an den Nändern mit Seidenband geſäumt iſt, deshalb
wohl, weil der Stoff dort gar zu abgetragen war. Unter
dem Mantel ſehen ihre Schuhe hervor, es ſind derbe Schuhe,
eigentlich richtige Stiefel, wie man ſie in den Läden jetzt gar
nicht mehr kaufen kann. Aber ſie ſind ſäuberlich gewichſt.
Das Geſicht iſt weiß und zart, aus der Ferne würde man es
für ein Kindergeſicht halten. In der Nähe zeigt es ſeine
feinen Falten und Nunzeln, ſie gehen ſtrahlenförmig von den
Augen aus, umſpielen den Mund, zerknittern die Stirn.
Ueber der Stirn wippt ein kleiner ſchwarzer Hut. Dieſer
Hut iſt ſo, daß ihm das Kichern der Backfiſche gelten könnte,
die ſich dort an der Cür drängen. Aber das Kichern hat wohl
doch eine andere Urſache. Der Hut iſt ja nicht allein, man
kann ihn nicht für ſich betrachten, er gehört zu dieſem Geſicht,
und wirkt über ihm gar nicht mehr lächerlich. Sieh ihn
dir an, die Augen darunter, die ganz ſtill und geradeaus in
die Ferne blicken, ſieh dir die Hände an, die auf dem Schoße
liegen, kleine, ſpitzige Hände in ſchwarzen Handſchuhen, die
ſich feſt zuſammenpreſſen und ein kleines Sträußlein gelber
Blumen halten — ſieh dir dieſen kleinen, alten Menſchen
an —, du wirſt ſehr ernſt werden und Ehrfurcht verſpüren.
Wenn du ihn anſiehſt — —. Wenn du nicht vielleicht
an=
deres zu tun, zu denken haſt, was ja möglich iſt. Wann
ſiehſt du deinen Mitmenſchen wirklich daraufhin an, ob du
Ehrfurcht vor ihm empfinden könnteſt?
Die kleine, alte Dame ſitzt immer noch im Wagen, als
der größte Ceil der Fahrgäſte ihn verlaſſen hat. Es ſind
ſetzt nur noch wenige da, und ſie muſtern ſich, als ob ſie ſich
eben gerade entdecken würden. Swei Frauen mittleren
Alters, die eine iſt Arbeiterin, das zeigen ihre breiten,
ab=
gearbeiteten Hände, die gleichfalls einen kleinen
Blumen=
ſtrauß halten. Die andere dürfte in einem Büro oder in
einem Warenhaus arbeiten. Neben ihr ſitzt ein Mädchen
von vielleicht 15 Jahren. Es rückt unruhig auf der Bank
hin und her, ſpäht durch die Scheiben auf die Straße und
fühlt ſich irgendwie unwohl unter dieſen ſtillen, ernſten
Leuten. Draußen auf der Plattform lehnt noch ein Arbeiter,
der ſeinen guten Mantel an hat, und neben ihm ſteht ein
alter Herr, der es drinnen nicht aushielt, und jetzt mit
gan=
kurzen Schritten auf und ab geht, wie einer, der auf eine
ungewiſſe Entſcheidung wartet.
Der Wagen hält vor dem Friedhof, ſie ſteigen alle aus,
als ob ſie ſich verabredet hätten, ſie ſind jetzt ſchon eine
Gruppe von Menſchen, die ein Wille hierherführt. Eine
Familie. Die jüngeren gehen langſam, damit die beiden
Alten mitkommen, ſie kennen ſich nicht, ſie reden nicht, es
iſt, als hätten ſie ſich ſchon alles geſagt, was zu ſagen war.
Da gehen ſie jetzt über den breiten Mittelweg. Die Mutter
eines Soldaten, der im Kriege fiel. Der Vater eines toten
Kriegers. Swei Witwen aus verſchiedenen „Ständen” deren
Männer vielleicht nebeneinander gekämpft haben, nebenein=
ander begraben liegen. Die Cochter eines toten Helden, die
ihren Vater vielleicht nie geſehen hat. . . .
Sie gehn durch die Reihen der Gräber, ſie werden ihre
Blumen an irgendeinem Grabe niederlegen, das einen toten
Soldaten umſchließt, ſie werden ihre Blicke tauſchen mit
anderen Menſchen, die gleichfalls hierhergekommen ſind, mit
kleinen Sträußen in den Händen. Sie werden einander
verlieren, einander nie wieder begegnen oder, wenn ſie ſich
begegnen, ſich nichts dabei denken. Aber heute ſind ſie ganz
einig in ihren Gedanken. Sie nehmen alle den gleichen Weg,
ſie fliegen über weite Strecken in ein ſehr ungewiſſes „
Fein=
desland”, das ſie nie geſehen, von dem ſie keine Vorſtellung
haben, und das trotzdem erfüllt iſt von einer Vorſtellung:
hier liegt er hier iſt er gefallen. —
Es gibt viele Friedhöfe im Reiche, viele Kirchen, viele
Stuben in Arbeiterhäuſern und Bürgerswohnungen, von
denen aus ſolche Gedanken in die Ferne fliegen können, und
es gibt viele Mütter toter Soldaten, und viele Witwen und
Waiſen nach toten Helden und Schweſtern und Brüder,
die einmal einen Bruder gehabt haben, der nicht mehr
wie=
derkehrt. Sie denken alle die gleichen Gedanken. Ein ganzes
Volk —
Man merkt es dieſem Volke nicht an, daß es einig iſt
in einem Gedanken, und daß dieſer Gedanke ſo ſtark iſt, daß
er Berge verſetzen könnte. Es ſind nur wenige Leute unter
den vielen, die in der Straßenbahn ſaßen, zum Friedhof
ge=
fahren, in den Kirchen ſind nicht allzuviele geweſen, nicht alle
haben an dieſem Cage von ihm geſprochen, von ihm,
der draußen liegt. Es ſind ja zwölf Jahre her oder auch
ſechzehn Jahre. Da rinnt viel Waſſer die Flüſſe hinab. Da
geht viel Not durchs Land, man kann nicht nur vergeſſen,
manchmal muß man es auch. Die Frau, die nun ſeit
an=
derthalb Jahrzehnten im Büro ſitzt, weiß ſie noch, daß es
einmal anders war? Das Kind — weiß es, wie das iſt, wenn
man einen Vater hat? Die Mutter — kann ſie unter der
Laſt ihres ſorgenvollen Alltags noch einer ſchönen
Erme=
rung leben?
Sie betten dieſen Gedanken alle in den tiefſten Grund
ihrer Seele, dort liegt er dann, wohlverwahrt, wohlbehütet,
oft von Sorgen zugedeckt, aber nicht „verſtaubt” und nicht
vergeſſen. Und wenn ſie an dieſem einen Cag im Jahr zu
Hauſe bleiben oder nur ein kleines Blumenſträußchen auf
irgendein Grab legen oder nur wenige Worte des Gedenkens
ſprechen oder — gar keine Worte — — dann heißt das
„nicht, daß ſie vergeſſen haben. Dann heißt das nur, daß
dieſe ſchmerzvolle Erinnerung ihr zweites Ich geworden iſt,
das ſie immer mit ſich führen und nicht an einem beſtimmten
Kalendertag hervorkehren müſſen.
Das zweite Ich eines ganzen Volkes. Das Gewiſſen
eines ganzen Volkes. Eine einzige Mahnung, ein Gelöbnis:
Wir vergeſſen euch nicht!
Wallfahrt der Geiſter.
An dieſem Cage gedenkt ein Volk ſeiner Coten, die
ge=
fallen ſind, damit das Volk leben könne. Millionen Augen
erheben ſich zu einem einzigen Sumbol: das iſt ein Erdhügel,
darauf ſteht ein hölzernes Kreuz, und auf dem Kreuze hängt
ein Helm..
Aber die Gedanken fliegen weiter. Sie ſuchen hinter dem
Symbol die Wirklichkeit: nicht ein Grab, ſondern ſein
Grab. Das Grab des Sohnes, des Vaters, des Bruders.
Und es ſind weite Wege, die dieſe Gedanken fliegen
müſſen, ſie führen in alle Nichtungen der Windroſe, oft über
viele tauſend Meilen, nordwärts in die Eiswüſte, ſüdwärts
in den tropiſchen Urwald. Und es ſind nur wenige, die ihr
Siel wirklich finden: ein Grab, ſein Grab. Den meiſten
bleibt auch hier nur ein Symbol, eine Landſchaft, ein Fleck
auf der Landkarte.
Swei Millionen deutſcher Soldaten ſind im Kriege
ge=
fallen. Gefallen und begraben in 26 Staaten der Erdel Und
von dieſen zwei Millionen iſt die Hälfte als „unbekannter”,
Soldat begraben worden. Man weiß nicht, wen der
Grab=
hügel deckt, wenn er noch da iſt, wenn der Wald ihn nicht
verſchlungen hat, wenn Granaten hin nicht zerfetzten, wenn
nicht Straßen darüber hinwegführen.
Swei und eine Viertelmillion deutſcher und öſterreichiſcher
Soldaten ſind in ruſſiſche Kriegsgefangenſchaft geraten,
600 000 ſind dort geſtorben, und niemand kennt ihr Grab.
Niemand ihr Schickſal. Niemand das Heldentum ihres
Codes.
Im Lager von Sietensk ſtarben 6000 von 11000
Ge=
fangenen binnen wenigen Monaten. In Krasnojarusk
ſtar=
ben im Winter 1914/15 54 Prozent aller Gefangenen, in
Nowonikolajewsk gar 60 Prozent. Nach Cotzkoje kamen
25 000 Mam, 17 000 ſtarben. 70 000 Mann arbeiteten an
der Murmansk=Bahn. Davon ſtarben 25 000. 45 000
blie=
ben an Leben. Aber davon erkrankten 32 000 an
Cuber=
kuloſe, Nuhr und Skorbut. . .
Das ſind Seſtſtellungen neutraler Kommiſſionen.
Die Verluſte an dieſen „unblutigen” Fronten des Krieges,
wo Unmenſchlichkeit gegen Wehrloſigkeit kämpfte, waren.
kaum geringer, als die Verluſte in der vorderſten Limie der
Schlachtfront. In der halben Welt kämpften, litten, ſtarben
deutſche Soldaten. Die halbe Welt umzieht das Netz ihrer
Heldengräber.
Die halbe Welt muß der Gedanke umſpannen, der den
toten Kriegern Deutſchlands gilt. In die halbe Welt muß
der deutſche Geiſt wallfahren, der heute das Heldentum ſeiner
Coten ehrt—
Eunnnnrg
HaHagananna
[ ← ][ ][ → ]Lima, die Stadt zu den Königen.
L. C. Wittich Verlages, Darmſtadt dem Buch von Energie zu.
Prof. Dr. R. N. Wegner „Zum Sonnentor durch
altes Indianerland” (180 S. Text, 3 Farbentafeln,
168 Abb., 43 Zeichnungen, geb. 18.50 M.) entnommen.
Andenländer zuſammen. Ein verlöſchender Schimmer alter
vize=
königlicher Pracht liegt noch heute über der Stadt.
Die Limenierinnen, in deren Vorfahren ſich die püppchenhafte
Grazie der Frauen Oſtaſiens wie der Indianerinnen mit
euro=
päiſchem Blut kreuzte, ſind heute à la mode de Paris gekleidet. Haus zu begleiten. Kurz danach klopfte es an die Cür. In ge=
Die Capada, zur Seit Karls II. Ende des 17. Jahrhunderts
ein=
geführt, unter der die Spanierin einſt, abgeſchloſſen wie hinter
ihrem Balkongitter, auf der Straße wandeln durfte, hatte ſich
in Lima bis in die Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein erhalten.
Der ſchwarze Manto wurde ſo übers Geſicht gezogen, daß die
Dame gerade noch mit einem Auge darunter hervorſehen konnte,
wie es der ſchwäbiſche Wandermaler Nugendas in Skizzen aus
der Biedermeierzeit Limas feſtzuhalten ſuchte. Für die Herren
Inkognito mußte ſtets gewahrt bleiben. Auch die altſpaniſche
Sitte rieſiger Ohrgehänge hat ſich in Peru lange erhalten, wenn
auch nur bei Meſtizinnen. Ihren einſtigen Crägerinnen ſchreibt mit Küſſen, bis er den toten Körper auf ſeinen Nücken nahm.
Indianerin mit Kind.
Skizziert nach emer Abbildung aus „Sum Sonnentor durch altes
Indianerland”.
Auf der Prärie.
Erzählung von Knut Hamſun.
Einen ganzen Sommer arbeitete ich auf einer Sektion von
Dalrumples unendlicher Farm in dem Cal des roten Fluſſes in
Amerika. Außer mir waren dort zwei andere Norweger, ein
Schwede, zehn, zwölf Orländer und einige Amerikaner.
Grüngelb und unermeßlich wie ein Meer lag die Prärie da.
Kein Haus war zu ſehen außer unſeren eigenen Ställen und
Schlafſchuppen mitten auf der Prärie. Kein Baum, kein Buſch
wuchs dort, nur Weizen und Gras, ſoweit das Auge reichte.
Kein Vogel flog, kein anderes Leben ſah man als das Wogen
des Weizens im Winde und der einzige Laut, den wir hörten,
war das ewige Sirpen der Millionen Heuſchrecken — der einzige
Geſang der Prärie.
Die Some war oft glühend heiß. Wir gingen in Hut, Hemd,
Beinkleid und Schuhen, das war alles, und weniger konnte es
nicht ſein, denn ſonſt wären wir verbrannt. Riß man ſich zum
Beiſpiel während der Arbeit ein Loch in das Hemd, ſo brannte
die Sonne durch und hinterließ eine Blaſe auf der Haut.
Während der Weizenernte arbeiteten wir bis zu ſechzehn
Stunden am Arbeitstage. Sehn Mähmaſchinen arbeiteten auf
dem gleichen Acker tagaus, tagein hineinander. Wenn das eine
Viereck abgemäht war, fuhren wir auf ein anderes Viereck und
mähten auch das nieder. Und ſo weiter, immer weiter, während
zehn Mann hinter uns herkamen und die Garben m Hocken
ſetzten. Und hoch zu Noß, den Nevolver in der Caſche, ein Auge
auf jedem Finger, ſaß der Aufſeher da und beobachtete uns.
Wir hielten nie Feiertag. Der Sonntag war wie der
Mon=
tag. Aber bei Negenwetter konnten wir nichts tun, und da lagen
wir im Schuppen. Wir ſpielten Kaſino, plauderten miteinander
und ſchliefen.
Unter uns befand ſich ein Irländer, über den ich am
An=
fang ſehr erſtaunt war; Gott mag wiſſen, was er im Grunde
geweſen iſt. Bei Regenwetter lag er immer da und las Nomane,
die er ſich mitgebracht hatte. Er war ein großer, ſchöner Burſche
von etwa ſechsunddreißig Jahren und ſprach eine ſehr gewählte
Sprache. Er ſprach auch deutſch.
Dieſer Mann kam in einem ſeidenen Hemd auf die Farm und
fuhr auch die ganze Seit hindurch fort, in einem ſeidenen Hemd zu
gsbeiten. WWenn das eine abgetragen war, zog er ein neues an.
Der folgende Abſchnitt iſt mit Erlaubnis des man eine bei ihrer Sierlichkeit kaum vermutete Leidenſchaft und
Als 1675 in Lima der Vizekönig glänzenden Hof hielt,
reicher und koſtſpieliger als der Spaniens, pries man unter den
ſchönſten Mädchen des Hofes Benedikta Namos. Viele hul=
In Lima, „Giudad de los Reves” von Pizzaro 1535 am Cage / digten ihrer Schönheit; doch ſie liebte nur Aquilino del Leuro.
der Heiligen Drei Könige geründet, ſtrömte aller Reichtum der Offizier des Vizekönigs, glänzender Kavalier, aber ein
wankel=
mütiger Herr, verließ er ſie bald, die immer wieder verſuchte,
ihn zurückzugewinnen, bis er eine Erbin aus Cerro de Pasquo,
reich an Silberminen, heiratete. Benediktas Schönheit zog auch
einen jungen Soldaten an, den ſie eines Cages bat, ſie in ihr
ſpielter Erregung erklärte ihm Benedikta, ſie ſeien in Gefahr,
entdeckt zu werden; er müſſe ſich regungslos verborgen halten.
Nun hatte ſie aber vorher ihren ehemaligen Geliebten getroffen
und ihn vermocht, ſie zu beſuchen, verſichernd, daß ſie keinen
Groll gegen ihn hege. Sie ſpielte die liebenswürdige
Gaſt=
geberin, bis es ihr möglich war, ein Betäubungsmittel in ſein
Glas zu werfen. Den Schlafenden band ſie mit Stricken. Als
Aquilino gegen Mitternacht die Lider hob, ſah er in die harten,
galt es als Neiterpflicht, ſchutzſuchenden Capadas beizuſtehen; ihr mitleidsloſen Augen ſeiner einſtigen Geliebten, die ihm mit beiden
Händen den Dolch in die Bruſt ſtieß. Den jungen Soldaten, der
das raſche Verbrechen hatte mitanhören müſſen, faſzinierte ſie
Hinter ihm hergehend, half ſie mit der einen Hand die ſchwere
Bürde ſtützen, während ſie mit der anderen den Sack an ſeinen
Nock nähte. Als er am Fluß die Laſt ins Waſſer werfen wollte,
wurde er mit in den Strom geriſſen. Niemals wurde das
Ver=
brechen entdeckt, bis es Benedikta auf dem Cotenbett geſtand.
Die einzige amerikaniſche Frau, die heilig geſprochen wurde,
iſt Santa Noſa, Ia patrona de todos los americanos. Sie wurde
1586 in Lima geboren und ſtarb hier 1617, nachdem ſie ſich ſchon
mit fünf Jahren der heiligen Catharina von Siena weihte. Die
Univerſität, ſchon 1551 gegründet, 58 Jahre, bevor Hudſon in
die Bai von New York einfuhr, erhielt bald die gleichen Nechte
wie Salamanca im Heimatlande Spanien. Ein altes graues
Ge=
bäude, an einer Längsſeite der Plaza, iſt der Regierungspalaſt.
Aus dem Boden des Palaſthofes hat man barocke, lang
vergra=
bene Brunneneinfaſſungen gehoben, farbenprächtige Majoliken,
die irgendein Vizekönig hierher aus Sevilla brachte. Wenig läßt
es die bedeutenden Ereigniſſe vermuten, die ſich hier abſpielten.
Präſident Lequia, der große Wegebauer, unterhält ſich mit mir
mit ſpaniſcher Liebenswürdigkeit und galliſchem Witz über die
Verkehrsprobleme des reichen Landes.
Reizvoll für den Liebhaber ſpaniſcher Kolonialkunſt iſt ein
Beſuch der Klöſter. Im Franziskanerkloſter entzückt der
Flie=
ſenbelag eines Kreuzganges; Majolikakacheln, mit dem Datum
1620, ſchmückten die Wände. Die ſchöne Holzdecke des
Creppen=
hauſes, das zu dem loggienartig abgeſchloſſenen oberen
Kreuz=
gang des Kloſterhofes führt, iſt ſtilgericht wiederhergeſtellt. Das
Kloſter San Auguſtin beherbergt heute nur wenige Brüder. Das
dritte große Kloſter iſt San Domingo. Die Dominikaner waren
ſchon von Pizarro mit reichem Landbeſitz beſchenkt worden.
1549 beſtätigte der König von Spanien alle dieſe Schenkungen.
Mit echt ſpaniſcher Höflichkeit verabſchiedete mich der Vorſteher
des Kloſters an der Kloſterpforte mit den gaſtlichen Worten:
„Es su convento, Sefor”, Lima birgt in ſeinen Mauern eine
Unzahl Klöſter und Kirchen, denen ein ſehr großer Ceil des
mit reichen Auslagen umſäumen heute die alten Straßen des
Grundbeſitzes innerhalb der Stadt gehört. Hohe Geſchäftshäuſer
Sentrums. Erſt in einigem Abſtand davon findet man noch das
geräumige, meiſt einſtöckige Kolonialhaus. Man kennt Lima nicht
ohne ſeine Vororte und Erholungsſtätten an der von der
Bran=
dung zerwaſchenen Küſte. Ihr vorgelagert ſind die ſogenannten
IHmmTmmmTmTHDTmTmmTmmffmfrnmf
Er war kein tüchtiger Arbeiter, er hatte keinen „Griff” für die / Geld in der Caſche wanderten wir, zwanzig Mann ſtark, nach
Arbeit, aber er war ein ſonderbarer Monn.
Evans hieß er.
Beim Dreſchen ſuchten wir alle einen Platz ſo weit wie mög= ein Abſchiedsglas mit uns leeren.
lich von der Dampfmaſchine entfernt zu ergattern, Staub, Spreu
und Sand ſtoben nämlich wie Schneeflocken aus allen Oeffnungen arbeiter beigewohnt hat, kann ſich kaum einen Begriff d0
ich mich mitten im Feuer, dann bat ich den Aufſeher, mir einen gleich eine Nunde — das macht zwanzig Glas auf den 2
anderen Platz anzuweiſen, was er auch tat. Er gab mir einen
ausgezeichneten Platz draußen auf dem FSelde, wo ich beim Be= denn unter uns ſind, weiß Gott, Gentlemen, die ihrerſeits 9
laden der Wagen tätig ſein ſollte.
Aus den Cagen, in denen ich beim Weizenaufladen angeſtellt / Wirt, der den Verſuch machen wollte, Einſpruch gegen
war, entſinne ich mich einer Epiſode:
Der Schwede kam, um das Fuder abzuholen. Er hatte große eigenen Schanktiſch vertrieben werden. Eine ſolche Bande
Stiefel an, in deren Schäften die Hoſen ſteckten. Wir gehen ans Sommerarbeitern ſchlägt alles nieder, was ihr in den ᛋ
Aufladen. Er arbeitete mit Nieſenkräften und ich hatte meine kommt. Sie reißt ſchon beim fünften Glas die Herrſchaft
liebe Not, ihn im Saum zu halten. Er trieb immer mehr zur Eile die Stadt an ſich, und von dem Augenblick an regiert ſie o
an, und da dies ſchließlich anfing, mich ein wenig zu ärgern, be= geringſten Einſpruch. Die Ortspolizei iſt machtlos, ſie moh
gann auch ich, aus Leibeskräften darauf los zu arbeiten.
Jede Hocke beſtand aus acht Garben, und in der Regel nah= mindeſtens zwei Cage getrunken, zwei Cage geſpielt und 9e
men wir nur eine Weizengarbe auf die Gabel und reichten ſie auf
das Fuder hinauf — jetzt nahm ich vier. Ich überſchwemmte den Hier iſt nichts, was gut genug für dich wärel Und dann 9
Schweden mit Garben, überſchüttete ihn förmlich damit. Da wir ſelber hinter den Schenktiſch, um das Köſtlichſte
heral=
ſtellte es ſich heraus, daß in einer der ſchweren Ladungen, die ich finden. Wir holten ſonderbare Flaſchen hoch oben von den 2
dem Schweden hinaufſandte, eine Schlange geweſen war. Sie den herunter, Flaſchen mit prachtvollen Etiketten, die haup!!
glitt in einen ſeiner Stiefelſchäfte. Ich ahnte nichts davon, bis lich zum Staat dort ſtanden, deren Inhalt wir guten Freunde
ich einen entſetzlichen Schrei höre und ſehe, wie der Schwede vom ander einſchenkten und austranken und mit lächerlich 9
Fuder herabſtürzt, während ihm die dunkelgefleckte Schlange aus / Preiſe bezahlten.
dem einen Stiefelſchaft heraushängt. Sie biß jedoch nicht und bei
dom Fall auf die Erde fuhr ſie aus dem Stiefel und verſchwand Sein letztes ſeidenes Hemd ſah jetzt traurig aus, die leuchte!
blitzſchnell über den Acker. Wir verfolgten ſie beide mit unſeren
Heugabeln, konnten ſie aber nicht entdecken. Die beiden Maul= arg mitgenommen. Evans ſelber aber ſtand groß und ſtol7 94
tiere, die vor das Fuder geſpannt waren, zitterten am ganzen beſtellte mit großer Ueberlegenheit eine Nunde nach der and.
Leibe.
Ich höre noch den Schrei des Schweden und ſehe ihn in der
klaren Luft, während er ſich vom Fuder herabſtürzt.
Dann einigten wir uns dahin, daß er in Sukunft mit etwas
mehr Vernunft arbeiten ſolle, und daß ich ihm nur eine Garbe und Holz zu hauen. Sobald er ſich mit einigen neuen Hemoe!,
auf einmal hinaufreichen wollte..
Und dann hatten wir gepflügt und geſät, Heu gemäht und
eingefahren, Weizen gemäht und gedroſchen — und nun waren Frühling dort. Und wenn es Frühling würde, zöge er 4
wir fertig und ſollten Abrechmung haben. Frohen Herzens und irgendwo in die Prärie hinaus. Das ſei ein Leben. OwDII 2
Guano=Inſeln, die am Cage weiß ſchimmern, des Nachts
ſchwarz ſind von raſtenden Wögeln.
Lima iſt international, auch in ſeinen modernen Hot
Hinter der Markthalle unter chineſiſchen Lauten, bei den raff
Bewegungen der Eßſtäbchen grüßt Aſien; auf der Straße
eine Samba ſchwer erraten, welches Blut vom Indianer
zum Neger in ihr vorherrſcht. In den Höfen des Regierun
palaſtes Indianer in unverfälſchten bunten Hochlandstrachten.
ſilbernen Alcaldenſtäben, ihre Bittgeſuche anzubringen.
Wachen in Uniformen nach franzöſiſchem Muſter und Schn
ein bekannter deutſcher Militär in franzöſiſcher
Generalsu=
form — ſo zeigte ſich Lima.
An der Küſtenſtraße nach Süden die Ruinen von Pach
camac, zur Seit der Eroberung eine hochberühmte Stai
Hernando Pizarro, Bruder des ſpaniſchen Eroberers, zertrür
merte hier das Götzenbild des Sonnentempels, der heute
noch ein Crümmerhaufen iſt, aber einen ſchönen Blick auf
nahe Meer gewährt. Aus dem großen Begräbnisplatz zu ſeir
Süßen, der verſchiedenen Kulturen und Seiten diente, wurd
viele ſchöne alte Gewebe und Keramiken ausgegraben.
Unweit von Lima finden ſich auch die ausgedehnten Crümn
einer anderen Nuinenſtadt, Cachamarguilla. Die Span
nannten dieſen Ort nach der Gefangennahme des letzten Inl
in Cachamarca Cachamarquilla, d. h. das kleine Cachamarcg.
Weiter im Süden, leicht im Auto zu erreichen, liegt das
von Canete, ein Gebiet großer, wohlangebauter Länderei
Baumwoll= und Suckerpflanzungen. Dann Oca, und 185 K1
meter weiter bei Nazca eine Fundſtätte herrlicher Kunſtgeg
ſtände alter Kulturen. Auf dem Wege dahin die läſtigen A
danos, vom Wind zuſammengewehte, zum Ceil halbmondförm
Sandhaufen, die vom Wind getrieben allmählich weiterwande
In einem Grabe bei Nazca fanden ſich 3—4 Mumien
kleineren Gräbern iſt manchmal nur ein Gefäß beigeſtellt,
deren mehr als 20 kleine und große neben Säckchen mit Len
mitteln, darunter nur ein Gefäß mit zwei Oeffnungsröhrg
durch einen Bügel verbunden ſind. Der Boden der Gräu
einige Sentimeter hoch mit feinem weißen Sande ausgeſt
Das Schutzdach, aus einer Lage roher Baumſtämme, iſt mite
Cuch oder mit belaubten Sweigen gut abgedichtet; dann
eine Lage großer ſchwerer Steine, über die aus Lehm eine
zementharte 5—10 Sentimeter dicke Schicht geſtrichen iſt; dari
iſt, wenigſtens bei Nazca=Gräbern mit Cöpfen mutholog
Darſtellungen, 2,10—2,50 Meter hoch eine Deckſchicht meiſt
gröberem Kies aufgeſchüttet.
Der Sand hat auch dieſe Hügel eingeebnet; ſelbſt Einſt
ſtellen ſind raſch wieder zugeweht. Ein Neger ſtößt mit
dünnen faſt 5 Meter langen Eiſenſtange mit ſcharfer Spitze
Boden nach Gräbern ab; in ſeiner Hütte prachtvolle bem
Gefäße und geſchliffene Steinperlen.
Wir ſelber heben Mumien, in Seugballen genäht und
fältig auf eine Matte geſtellt, durch einen engen Schacht en
Medizinmann der Chorofi.
Skizziert nach einer Abbildung aus „Zum Sonnentor durch
Indianerland”.
nächſten Prärieſtadt, um einen Sug zu finden, der uns nach
Oſten hinabführen ſollte. Der Aufſeher begleitete uns, er m.
Wer nie einem ſolchen Abſchied zwiſchen einer Schicht Prä
und von allen Schaufeln der Maſchine. Ein paar Cage befand machen, wie mannhaft dabei getrunken wird. Jeder ſpen
Glaubt man aber, daß es hiermit zu Ende iſt, ſo irrt man
fünf Nunden auf eimmal ſtiften wollen. Und gnade Gott
ſolche Unvernunft zu erheben. Er würde ſofort von ſei
meinſame Sache mit der Bande, ſie trinkt mit ihr. Und
Wir pflegten einander zu ſagen: Was willſt du jetzt tinſ.
Evans war wohl am erpichteſten darauf, Nunden zu beſle
Farben hatten Sonne und Regen vernichtet und die Aermel V.
Ihm gehörte die Kneipe, ihm gehörte die Welt.
In ſeiner überſtrömenden Liebenswürdigkeit nahm Evans
beiſeite und ſuchte mich zu überreden, für den Winter mich
ihm als Waldarbeiter in die Wälder Wisconſins zu verd!
paar Hoſen und einigen neuen Nomanen ausgerüſtet habk:
er ſeinerſeits wieder in die Wälder, ſagte er, und bliebe bie
an Cageslicht. Vieles von den Kleiderſtoffen iſt zu einem feinen
ſchwarzen Pulver zerfallen. Ein Grundbeſitzer ſchenkt mir
wert=
volle Keramiken; bei ihm bewundere ich den auserleſenen Schatz
wundervoller reicher Gewänder, zum Ceil zerfallen, zerbröckelt
zu Staub, aber doch noch leuchtend in ihrer Farbenpracht mit
Muſtern aus geometriſchen Linien und ſeltſamen Siguren,
Erzeug=
niſſe einer wundervollen Kunſt.
Von Lima geht es nordwärts an der Küſte empor nach
Chimbote zu Hacienden, deren Beſitzer, verſtändige Sammler,
reiche Kunſtſchätze an Keramiken hüten, alles Sunde aus den
um=
fangreichen Gräberfeldern Nord=erus. Bei Crujillo und
Chanchan in Moche und an vielen anderen Stellen des Valle de
Chicama ſind auch noch überirdiſche Neſte weiter Stadtanlagen,
Schmelzöfen, Getreideſpeicher uſw. zu finden, wenn auch dieſe
Lehmbauten der Küſte mit komplizierten eingegrabenen Muſtern
und aufgemalten Siguren im Gegenſatz zu den Steinmauern der
Hochebene längſt zu Staub zerfallen ſind. Chanchan, einſt
eine der größten Städte der nördlichen Küſte, lieferte die ſchönſten
und reichſten Grabungen; ſeine Häuſeranlagen zeigen Gänge und
Kammern, oft zu einem wahren Labyrinth aneinandergeſchachtelt.
Da die Küſtenſtämme, Yunca, die einſt die Cäler mit künſtlicher
Bewäſſerung zu fruchtbaren Oaſen verwandelten, von anderen
Täſern durch Gebirge und weite Wüſtenſtrecken getrennt waren
haben ſich an verſchiedenen bevorzugten Cälern der pazifiſchen
Küſte voneinander abweichende Kunſtformen ausgebildet. Bei
Moche auf der anderen Seite des Crujillofluſſes ſtand ein
rie=
ſiger, terraſſenförmig angelegter Bau, der wahrſcheinlich einem
Sonnonkult gedient hat, durch Ueberſchwemmungen des
vorbei=
fließenden Stromes arg zerſtört. Ein Beſuch weiter das Valle
de Chicama hinauf führte zu den dortigen großen
Sucker=
plantagen, deren Beſitzer zum Ceil wie Don Naffael Largo
Herrera beſondere Kunſtfreunde ſind und ganze Säle voll
Samm=
lungen prachtvoller alter Keramiken angelegt haben. So breitete
ſich allmählich ein geradezu rieſiger Schatz aus den wundervollen
alten Kulturen vor mir aus, von denen ich mich nur ſchwer
los=
reißen konnte. Aber die Seit drängte, es mußte geſchieden ſein
ein Schnelldampfer brachte mich durch den Panama=Kanal nach
Cuba.
Der Kampf um Kleider.
Als Arbeiterin in Amerika.
Von Maria Leitner.
„Gut, wir werden Ihre Eignung als Verkäuferin prüfen.
Paſſen Sie jetzt gut auf.”
Ich memorierte ſchnell gut klingende Sätze, die man von
Verkäuferinnen zu hören pflegt: „Aber das Kleid ſitzt ja wie
an=
gegoſſen‟. Dieſe Farbo paßt wunderbar zu IhrenAugen” und
ähn=
liches. Indeſſen ſah ich mich in dem mit Kleidern vollgeſtopften
Naum um. Einige Frauen, ſcheinbar Angeſtellte, gingen auf und
ab und benahmen ſich ſehr merkwürdig.
„Nun, was iſt Ihnen aufgefallen?”, frug mich die Prüfende
Ich wußte nicht, was ſie eigentlich von mit erwartete. Aber ſie
Half mir.
„Was haben die Frauen vorhin gemacht?”
„Die eine hat über ihr Kleid noch ein anderes angezogen,
und die Blonde hat eine Bluſe in ihre Handtaſche geſtopft”,
er=
innere ich mich zum Glück.
Damit hatte ich ſchon meine Eignung als Verkäuferin
be=
wieſen, ich bekam eine Nummer, die ich an mein Kleid anheftete,
und wurde Verkäuferin. In dem großen Verkaufsſaal konnte
ich auch gleich meine Karriere beginnen. Ein Kleiderſtänder, mit
Gewändern in allen Nuancen des Blau, wurde mein Nevier.
Niemanden brauche ich zu einem Kleid zu überreden, ich brauche
keine ſchönen Phraſen machen. Sogar zur Kaſſe und zum
Ein=
packen wird das Kleid von einer anderen Angeſtellten getragen.
Ich muß nichts weiter tun, als aufpaſſen.
Wenn der Betrieb noch nicht ſehr groß iſt, verbleibe ich auf
ebener Erde, ſobald aber die Käuferinnen zahlreicher werden, muß
ich auf einen Stuhl ſteigen, um eine umfaſſendere Ausſicht zu
haben. Dieſe Ausſicht iſt überaus merkwürdig. Nüchtern und
doch phantaſtiſch zugleich. Der Verkaufsſaal aus Holz erinnert
an einen Stall und hat die Dimenſionen einer Kathedrale. Wie
Blumen auf einer ungeheuren Wieſe leuchten Kleider in allen
erdenklichen Farben. Mit Anſichten von Gefängniſſen,
Sucht=
hauszellen; man ſieht Gitterſtäbe, gefeſſelte Hände. Sur
Ab=
wechſlung gibt es Seitungsausſchnitte, die ſich mit der Strafe
abgefaßter Ladendiebe befaſſen, Mitteilungen, daß
Ladendie=
binnen deportiert wurden und ähnliches. Große Plakate raten
außerdem in deutſcher, engliſcher, italieniſcher und jiddiſcher
Sprache von der widerrechtlichen Aneignung der zur Schau
ge=
ſtellten Kleider ab. Andere verherrlichen in poetiſcher Form die
Cugend der Ehrlichkeit und verdammen die ſchlechte
Angewohn=
heit des Stehlens.
Auf der Baluſtrade aber ſteht ein ganzes Heer von
Poli=
ziſten, unbeweglich, wie Wachspuppen in einem Panoptikum. Sie
warten nur auf ein Alarmzeichen, um zum Leben zu erwachen und
die Sünder ihrer wohlverdienten Strafe zuzuführen.
Aber nach ſtundenlangem Stehen auf dem Stuhl beginnen
alle dieſe Bilder wild durcheinanderzutanzen. Die Gewänder und
die Frauen, die ſich Kleider ausſuchen, die Poliziſten und die
Gefängniszellen. Wenn ich nicht ſo müde wäre, daß ich faſt vom
Stuhl falle, könnte ich meinen, ein irrſinniger Craum quält mich.
Ich freute mich nicht wenig, als ich nach einigen Cagen
ver=
ſetzt wurde. Ich wurde nämlich nicht nur bildlich verſetzt. Statt auf
einem Stuhl zu ſtehen, konnte ich jetzt den ganzen Cag ſitzen.
Freilich nicht auf einem Stuhl, ſo bequem ging es denn doch nicht
zu, ſondern auf einer Leiter.
Das Schauſpiel, das ſich mir hier bot, übertraf ſogar das
vorhergehende. Mein Beobachtungspoſten befindet ſich über dem
großen Anprobierraum. Hier kämpfen die Frauen in krankhafter,
fiebriger Sier um einige billige Fetzen. Ohne Scheu enthüllen ſich
die Körper, ſchöne, noch junge, aber auch von Arbeit entſtellte,
durch das Leben ſchon deformierte, und ſtolzieren ohne
Unter=
ſchied vor den Spiegeln. Frauen aus allen Ghettos der Stadt,
Büromädchen, Arbeiterinnen, die jetzt den ſchwer verdienten
Wochenlohn in Seide, in Hoffnung auf Schönheit, einlöſen.
Wir aber, die „Verkäuferinnen” ſitzen auf Leitern mit
ſtumpfen Geſichtern, ungeheuer gelangweilt, Gummi kauend, mit
leeren Augen immer das Schauſpiel anſtarrend.
Wir verdienen wöchentlich 12 Dollar und haben außerdem
die Ausſicht auf eine ſagenhafte Prämie. Ueber dieſe erzählte
einmal eine junge, aber ſchon erfahrene Verkäuferin, während
ſie Kaugummi unentwegt im Munde herumdreht, folgendes:
„Einmal habe ich auch eine Prämie bekommen. Das war ſo:
Ich hatte ſchon ein paar Fälle aufklären helfen, da ſagte mir
der Manager: „Wenn Sie nächſtens eine richtige Diebin faſſen,
bekommen Sie eine Prämie von 10 Dollar.‟ Das war ſchon vor
läugerer Seit. Etwas ſpäter hat mich ein Bekannter, ein ſehr
hübſcher Junge, zum Canzen eingeladen. Da ſtand ich auf meinem
Stuhl und dachte darüber nach, was ich anziehen könnte. Vor
mir, hinter mir, wohin ich nur geblickt habe, nichts ſeh’ ich als
Kleider. Aber ich ſelbſt hab” nichts Anſtändiges anzuziehen. So
ne Schweinerei! Und Sie wiſſen, wie die Männer ſind, wenn eit
Mädchen nicht gut angezogen iſt. Und da gerade, wie ich mich ſe
umſehe, ſeh’ ich eine fette Italienerin, in großem Umſchlagetuch,
gerade bei den teuerſten Abendkleidern umherwatſcheln. Die iſt
verdächtig, denk ich mir, die wirſt du nicht aus den Augen laſſen,
und morgen haſt du dein Canzkleid. Und wirklich ſeh’ ich, wie ſie
ſich erſt vorſichtig umſieht, das Kleid zuſammenknüllt und es unter
ihrem Cuch verſchwinden läßt. Geſchnappt, denk” ich und
alarmiere ſchleunigſt die Aufſicht. Wie ſie gefaßt wird, weint ſie
nicht, die alte Italienerin, ihr Geſicht verzerrt ſich nur ſo
merk=
würdig, und ſie blinzelt ganz ſchnell mit den Augen. Ich bekam
meine 10 Dollar, und noch vor Geſchäftsſchluß habe ich mir
ein Kleid ausgewählt für 9 Dollar 25 Cents, ein wirklich ſchönes.
Cief ausgeſchnitten und ganz aus goldenen Spitzen. Man hätte
ſchwören mögen, es wäre mindeſtens 100 Dollar wert und aus
einem Fifth=Avenue=Geſchäft.”
„Nun, und haben Sie ſich beim Canzen gut unterhalten?”
„Ach, gar nicht. Das iſt gerade mein Pech. Den ganzen
Abend rumorte mir die alte Italienerin im Kopf herum. Wie ſie
ſo mit den Augen geblinzelt hat. Sicher wollte ſie das Kleid ihrer
Cochter geben. Aber es gehört ſich doch nicht, zu ſtehlen. Ich
war trotzdem ſchlechter Laune. Und Sie wiſſen, wie die Männer
ſind, wenn ein Mädchen nicht luſtig iſt. Es wurde nichts aus der
ganzen Sache.”
„Sie hätten Ihr Glück in dem ſchönen Kleid noch einmal
verſuchen ſollen.”
Aber hören Sie doch, was mit meinem ſchönen Kleid
paſſiert iſt. Ich kam ganz wütend nach Hauſe. Und wollte mich
ſchnell ausziehen. Und da plötzlich reißt das Kleid entzwei, die
goldenen Spitzen, wie Papier. Nur Fetzen hielt ich in der
San"
„Ihr ſolltet lieber die Augen offen halten und nicht ſo viel
tratſchen”, ſagt uns die Vorſteherin, die gerade vorbeigeht.
B.ilI.
Von J. R. Schmidt.
Früher hieß er Willi. Er war mit mir in derſelben Klaſſe.
Die Seit der Entlaſſung fiel noch in die Kriegsjahre. Und er
Granaten. Er war flink und anſtellig, verdiente viel Geld und
wechſelte aus der Schulbank an die Drehbank und fabrizierte
verwandte es darauf, wie ein beſſerer Herr gekleidet zu ſein,
ſoweit das damals möglich war. Aber jedenfalls ſtach ſeine
Erſcheinung von der unſeren gewaltig ab.
Nachdem die Notwendigkeit, Granaten zu drehen, behoben
war und der Krieg zu Ende, zog er aus der Fabrik aus und ging
zur Eiſenbahn. Er hatte ſich in den Kopf geſetzt, Verkehrsminiſter
zu werden, jedenfalls eine Laufbahn einzuſchlagen, die zu Glanz
und Ehren führte. Sein Debut an der Eiſenbahn verlief
außer=
ordentlich erfolgverſprechend. Sein Mundwerk, das nie
ſtill=
ſtand, auch die Art, wie er etwas zu ſagen wußte, die
außer=
ordentliche Befliſſenheit ſeines Weſens, all das verhalf ihm ſchnell
zu einer beſonderen Beliebtheit bis in die höchſten Stellen des
kleinen Betriebsbahnhofes, und ſeine Karriere ſtand für alle
außer Sweifel. Wenn ſie auch nicht gleich bis zum Miniſter
ver=
lief, ſo würde er doch ſicher Oberſekretär werden, mindeſtens
jedoch Weichenſteller oder Aſſiſtent. Er war damals 16 Jahre
alt, klein, ſommerſproſſig und mit etwas rötlichem Kopfhaar.
Als die Inflation begann und immer ſchneller vorwärts
rollte, ſagte er der Bahn Lebewohl, obgleich ihn einige gute Leute
händeringend zurückzuhalten ſuchten und ihn mit ernſten Worten
auf den Verluſt ſeiner Karriere hinwieſen. Er genoß damals
ſchon etwas wie eine kleine Vertrauensſtellung und war die rechte
und bewegliche Hand des Stationschefs.
Er verzichtete auf die bürgerliche Laufbahn und wurde
Lauf=
junge bei einer Bank, zuerſt bei einer kleinen, neugegründeten,
habe er ſein Leben zwiſchen Prärie und Wald geteilt, und er habe
lich ſo daran gewöhnt, daß dies jetzt etwas ganz
Selbſtverſtänd=
liches ſei.
Als ich ihn aber fragte, was ihn eigentlich zu Anfang
au=
dieſe Bahn getrieben habe, antwortete er nicht — wie
Betrun=
kene es in der Regel tun — mit einem langen und trübſeligen
Bericht — wie das Ganze ſich zgetragen habe, ſondern nur
mit einem Satz:
Die Verhältniſſe.
Wieſo? fragte ich.
Die Verhältniſſe, wiederholte er. Und mehr wollte er nicht
berausrücken.
Sch ſah ihn ſpäterhin am Abend in einem Nebenzimmer der
Kueipe, wo man mit Würfeln ſpielte. Evans hatte verloren. Er
wwar ziemlich betrunken und machte ſich nichts aus Geld. Als ich
hereinkam, zeigte er mir noch einige Scheine und ſagte:
Ich habe noch Geldl Sieh nur!
Einige rieten ihm, das Spiel zu beenden; einer ſeiner
Lands=
leute, ein Orländer namens O’Brien, meinte, er müſſe ſeine
Scheine für die Eiſenbahnkarte gebrauchen. Das beleidigte Evans.
Nein, Reiſegeld mußt du mir leihen, ſagte er.
OBrien ſchlug es ihm kurz ab und verließ das Simmer.
Das reizte Evans. Er ſetzte all ſein Geld auf einmal ein und
derlor. Er nahm=es ruhig hin. Er zündete eine Sigarre an und
Tagte lächelnd zu mir:
Willſt du mir das Reiſegeld leihen?
Ich war ein wenig benebelt von dem letzten Geſöff, ich knöpfte
meine Jacke auf und reichte Evans meine Geldtaſche mit allem,
was darin war. Ich tat es, um ihm zu zeigen, wie bereitwillig ich
ihm das Neiſegeld leihen wollte, und überließ es ihm zu nehmen
was er gebrauchte. Er ſah mich an und die Caſche. Eine
ſonder=
bare Bewegung zuckte über ſein Geſicht, er öffnete die Caſche und
ah, daß ſie all mein Seld enthielt. Als er mir den Kopf wieder
zuwandte, nickte ich.
Dies Nicken mißverſtand er. Er glaubte, daß ich ihm das
Sanze überließe.
Ich danke dir, ſagte er.
Und zu meinem großen Schrecken ſetzte er von meinem Gelt
ein und begann von neuem zu ſpielen.
Suerſt wollte ich ihn zurückhalten, beſann mich aber. Laß
Ihn erſt ſein Reiſegeld verbrauchen, wie er will, dachte ich bei
mir. Wenn er aber eine anſtändige Summe verſpielt hat, nehme
ich den Neſt zurück.
Evans aber verlor nicht mehr. Er war wie mit einem Schlage
wieder nüchtern geworden und ſpielte beſtimmt und ſchnell. Das
Vertrauen, das ihm in Gegenwart ſo vieler Kameraden gezeigt
worden war, hatte ihn umgewandelt. Groß und ſchweigend ſaß
er auf dem Whiskuanker, der ihm als Stuhl diente, und ſetzte ein
und nahm ſeine Gewinne an ſich. Verlor er einmal, ſo verdoppelte
er das nächſte Mal den Einſatz; er verlor dreimal hintereinander
und verdoppelte jedesmal, ſchließlich gewann er das Ganze wieder.
Da ſetzte er einen ganzen Fünfdöllarſchein auf und ſagte, wenn
er jetzt gewinne, wolle er aufhalten.
Er verlor.
Und er fuhr fort zu ſpielen.
Nach Verlauf einer Stunde gab er mir meine Brieftaſche mit
dem Geld darin zurück; er hatte im Laufe des Spiels genaue
Rechnung geführt. Er ſelber hatte jetzt wieder einen Haufen
Scheine. Er ſpielte weiter. Da ſetzte er plötzlich alles ein, war er
beſaß. Ein Murmeln der Suſchauer ging durch das Simmer.
Evans ſagte:
Mag ich nun gewinnen oder verlieren, aufhalten werde ich jetzt.
Er gewann.
Evans erhob ſich.
Habt die Güte, mich zu bezahlen!, ſagte er.
Morgen, antwortete der Bankier, heute habe ich nicht ſo viel.
Ich werde morgen ſchon einen Ausweg finden!
Evans ſagte:
Gut, alſo morgen!
Als wir hinausgehen wollten, kamen einige Männer
ſchwer=
fällig trampelnd ins Simmer. Sie trugen eine verſtümmelte Leiche.
Es war O:Brien, der Orländer, derſelbe, der ſich geweigert hätte,
Svans das Reiſegeld zu leihen. Er war eben von einem
Weizen=
zug überfahren worden, beide Beine abgetrennt, das eine hoch an
der Hüfte. Er war ſchon tot. Er war aus dem Simer
hinaus=
gegangen und in der Dunkelheit direkt in die Eiſenbahnräder
ge=
täumelt. Man legte die Leiche auf die Erde und deckte ſie zu ..."
Und dann ſuchten wir uns eine Liegeſtatt, wo wir ſie finden
konnten, einige legten ſich in der Kneipe auf den Sußboden. Der
Norweger und ich fanden ein Lager in der Scheune.
Am Morgen kam Epans in die Stadt hinab.
Haſt du dein Geld von dem Bankier bekommen?, fragte der
Norweger.
Noch nicht!, antwortete Evans. Ich bin draußen auf dem
Selde geweſen und habe ein Loch für unſeren Kameraden
ge=
graben.
Wir beſtatteten O/Brien ein wenig abſeits von der Stadt in
einer Kiſte, die rir vor einem Hauſe wegnahmen. Da die Leiche
ſo kurz abgeſchnitten war, reichte die Länge der Kiſte gottlob aus.
Wir ſangen nicht und ſprächen auch kein Gebet, aber wir waren
alle verſammelt und ſtanden einen Augenblick mit unſeren Hüten
in der Hand da.
Und dann war die Seremonie beendet.
Als aber Evans ſein gewonnenes Geld haben wollte, zeigte es
ſich, daß der geriſſene Bankier verſchwunden war.
Auch dies nahm Evans mit derſelben Gemütsruhe hin, wie
alles andere, es ſchien ihm ganz gleichgültig zu ſein. Er hatte
in=
deſſen noch viel Geld, er konnte ſeine Sahrkarte löſen und ſeine
Hemden, ſeine Hoſe und ſeine Nomane kaufen. Und da war
Epans ja für den Winter ausgerüſtet.
Wir blieben noch bis zum Abend des nächſten Cages in der
Stadt. Wir führten dasſelbe Leben und tranken die Kneipe leer.
Mehrere von den Arbeitern hatten keinen roten Heller mehr, da
ſie den Ort verließen, und da ſie keine Fahrkarte löſen konnten,
ſchmuggelten ſie ſich in die Laſtwagen ein, wo ſie ſich in den
Wei=
zen verkrochen.
Aber dem alten, buckligen Koch, dem Norweger aus Jowa,
erging es ſchlecht dabei. Glücklich und ungeſehen war er in den
Weizen hineingekommen, da drinnen aber konnte er ſich nicht
ruhig verhalten, in ſeiner Betrunkenheit fing er an, mit ſeiner
Weiberſtimme abſcheuliche Lieder zu ſingen. Da wurde er
gefun=
den und hinausgeworfen. Und als das Männlein durchſucht
wurde, hatte er ſoviel Geld, daß er mit Leichtigkeit eine Karte für
alle hätte löſen können, der Schurke!
Wir zerſtreuten uns nach allen Himmelsrichtungen. Der eine
Norweger kaufte ſich eine kleine Schießbahn in einer Stadt in
Minneſota und der Koch zog gen Weſten an die Küſte des Stillen
Ozeans. Evans aber geht ſicher noch in ſeinen ſeidenen Hemden
umher und ſtreut Geld mit vollen Händen aus. Jeder Sommer iſt
er in der Prärie und erntet Weizen, und jeden Winter liegt er in
den Wäldern von Wisconſin und ſchlägt Holz. Das iſt nun
ein=
mal ſein Leben.
Ein Leben, das vielleicht ebenſogut iſt wie jedes andere
(Autoriſierte Ueberſetzung von Mathilde Mann.)
ſpäter bei einer engliſchen Bank, die mit der Beſatzung in die
Stadt gekommen war. Hier verlor ich ihn etwas aus den Augen.
Ich ſah ihn nur ab und zu. Er begnete mir auf der Straße oder
in der Straßenbahn. Er ſah aus wie ein Lord, trug Lackſchuhe,
weiße Gamaſchen, blauen Kammgarnanzug, Brillantnadel und
Siegelring. Immer hatte er gerade irgendeine Neiſe vor und
trug auch ſtets einen Koffer bei ſich. Dann fuhr er nach
Wies=
baden, dann nach Berlin, einmal ſogar nach Amſterdam. Aber
er blieb trotz dieſer äußeren Verwandlung der alte. Herzlich,
immer plappernd und mit keinem Gefühl verratend, daß es ihm
beſſer ginge als uns.
Dann kam ein Cag, an dem ich ihn zum erſten Male geknickt
und etwas hoffnungslos ſah. Etwas ſtummer als ſonſt. Er trug
wieder einen Koffer bei ſich, ein elegantes Lederetui. „Es iſt
nichts mehr”, lagte er und grübelte vor lich hin. Das war zu
Ende der Inflation.
Nun kannte ich viele, die zu dieſer Seit große Herren
waren, im Automobil fuhren, Seßt tranken und die ganze Welt
in ihre Caſche ſteckten. Dieſe Herrlichkeit erloſch wie ein Spuk,
und ſie ſind heute alle wieder beſcheiden in das bürgerliche Leben
zurückgekehrt und üben irgendwelche kleinen Funktionen aus.
Was aus Willi geworden war, wußte ich nicht.
Und nun plötzlich, nach langen Jahren, trete ich in das
Kaffee jener fremden Stadt, und Willi iſt Muſikant. Iſt
Muſi=
tant? Sitzt hier am Schlagzeug und dirigiert eine Kapelle,
diri=
giert. Weiß der Himmel, ich wußte nicht, daß er etwas von
Muſik verſtand. Er hatte nie ein Inſtrument geſpielt. Und dieſes
Kaffee war das beſte und teuerſte am Platze, und es kamen
die beſten Kreiſe in dieſes Lokal, um Bills Muſik zu hören. Denn
er hieß jetzt Bill. Und die Kapelle hieß „Bill=Band”.
Er ſaß am Schlagzeug, wirbelte die Stöcke um ſich, hatte
eine ganze Batterie von ſeltſamen Inſtrumenten vor ſich
auf=
geſtapelt, und war das erregendſte Moment einer mulikaliſchen
Veranſtaltung, das ich je geſehen hatte.
Er war elegant, eleganter noch als früher, und jetzt etwas
ſelbſtſicher. In der Pauſe ſprach er mit mir. Er erzählte mir, daß
er in Amerika war, daß er viel Geld mit dieſer Muſik verdiene.
„Abor,” lagte er zum Schluß, „viel iſt es nicht mehr. Ich werde
mich bald umſtellen.”
Ich blinzelte ihn erſchrocken an. Umſtellen? Ich war etwas
mtletzt, was er wohl jetzt in Angriff nähme. Wenn er jetzt
ge=
lagt hätte, er wolle Verkehrsminiſter werden, ich hätte es ihm
geglaubt. Ich traue ihm alles zu. Er iſt das echte Kind unſerer
Seit. Er fällt immer wieder auf die Füße. Er packt das Glück
immer am rechten Sipfel. Er hat die Witterung für die Dinge.
Im Grunde iſt er nichts und iſt doch alles, und das gibt ihm die
Elaſtizität und den Inſtinkt, der ihn immer in den richtigen
Winkel weiſt.
Guter Bill, ich dewundere dich, doch ein klein wenig
er=
ſchreckſt du mich doch auch.
Der möblierte Herr.
Ein Stoßſenfzer.
Von Marietta Hoffmann=Paſewalk.
Frau Krauſe rückte mruhig auf ihrem Stuhl Herum, ſie hatte,
keinen Appetit, trank noch an der erſten Caſſe — wo wir doch
bei der vierten waren —, redete nicht, antwortete nicht, es mußte
ihr einer die Butter vom Brot gefreſſen haben, wie man ſo ſagt,
es war ihr vielleicht auch etwas in die Quere gekommen, kurz
und gut — ſie war nicht in Ordnung.
Wir drangen in ſie —
—— — aber liebe Frau Krauſe, was iſt Ihnen —
— — Kummer gehabt — —
— Sorgen? Wie? In dieſen Seiten —
Nein!” ſagte Frau Krauſe. Ihr „Nein” ſchnitt wie ein
Meſſer durch unſeren Nedeſchwall teilnahmsvoller Fragen. Und
nochmals: „Nein! Es iſt nichts. Ein kleiner Aerger. Nicht der
Nede werti”t
Die Stimen erhoben ſich nochmals drängend, bittend, denn
es iſt kein Aerger ſo klein, daß nicht viele daran teilhaben
könn=
ten, und dieſer gar mußte ein großer ſein, man ſah es ihr an,
obgleich ſie’s beſtreiten wollte.
„Nichts!” ſagte Frau Krauſe. „Ich war nur im Kino..."
„Ach, natürlich, dieſe ſchrecklichen amerikaniſchen Dramen.”
„Nein!” ſagte Frau Krauſe nochmals, jetzt ſehr entſchloſſen.
„Es war nur ein ganz kleiner, kurzer Film, er hieß: Der Kampf
mit dem Drachen. .
„Aus dem Nibelungenlied?”
„Neinl. Angeblich aus dem Leben! Und wiſſen Sie, wer der
Drache war?”
„Wir!”
„Jowohll Wir! Die Hausfrauen! Die armen Frauen, die
gezwungen ſind, Himmer zu vermieten. Man zeigte einen armen
Mann, der von ſeiner Hausfrau gequält und gepeinigt wird, bis
er lie ſchließlich ermorden muß. Hören Sie? Ermorden mußl
Uns — die Hausfrauen. Weil wir Drachen ſind. Jawoll!”
Der Sturm, der ſich erhob, überbot an Heftigkeit jedes
Na=
turereignis. Als ſich die Wogen der Erregung ſchließlich
glät=
teten, ſtellten wir feſt, daß die Vermieterinnen auch ſonſt ganz
gerne, auf der Bühne und in der Literatur, als Drachen, als
ab=
ſcheuliche, blutſaugende Beſtien hingeſtellt werden. Und daß es
niemandem einfalle, etwas zu unſerer Ehrenrettung zu
unter=
nehmen.
— und dabei”, ſagte Frau Krauſe ſchließlich mit ſtiller
Reſignation, „brauchen wir nur zu erzählen —
Wir wußten alle, daß Frau Krauſe einen möblierten Herrn
hatte, aber ſie ſprach nie über ihn, daß wir dachten, ſie ſei mit
ihm zufrieden. Jetzt ahnten wir erſt, daß ſie jahraus, jahrein
tapfer und aufrecht das Schichſal einer Märturerin getragen
hatte. Langſam kam ſie ins Erzählen.
„Sie wiſſen, unſereins vermietet nur, wenn er muß, wenn es
anders nicht mehr geht. Ach, dieſe Seiten!. Wer hätte das ge=
11 Uhr: Seik zwei Stunden ſitzt er im Badezimmer und ſingt
Schlager.
ahnt! Ich ſchreibe allo mein Zimmer aus. Wir rechnen vorher
durch, was wir verlangen müſſen, 70 Mark mit Morgenkaffee
und Küchenbenutzung müſſen wir verlangen, das iſt ſehr billig.
Erſt kommen Pärchen an mit Kindern oder ſolche, die nicht
richtig verheiratet ſind — das geht doch nicht. Dann, nach
Wochen, endlich kommt einer. Fein angezogen, ſehr ſolide,
wir denken, das iſt der Nichtige.
Er lieht alles an, den Schrank, das Bett, den Ceppich, das
Badezimmer, er murmelt etwas, als ob er bisher nur in
Schlöl=
ſern gewohnt hätte, er meckert, daß der Schrank viel zu klein
ſei, und die Photographien müßten fort von den Wänden und ſo
weiter —
Nun, wir denken, das iſt ein vornehmer Herr mit viel
Ge=
päck, der braucht das ſo.
Richtig. Gepäck, ſagt er, ich werde es morgen herbeiſchaffen.
Aber der Preis iſt zu hoch, nicht, daß ich es nicht bezahlen könnte,
aber aus Prinzip —
Nun, denken wir, wenn er nur ſonſt ſolide iſt, wollen wir
fünf Mark ablaſſen. Dann fragt er noch, ob kein Lärm iſt und
ob wir viel Beſuch haben, Kinder und Nadio, wann er kochen
kann — wiſſen ſie, lagt er, hie und da eine Kleinigkeit, wenn ich
gerade zu Hauſe bin — und ſo weiter. Es fehlt mur, daß er fragt,
Am nächſten Cag ſtehen wir am Fenſter und warten auf den
Wagen, der das Gepäck bringen ſoll. Plötzlich klingelt’s,
drau=
ßen ſteht unſer Möblierter. Nun — und das Gepäck, das kommt
wohl nach? frage ich.
Nein, hier iſt es jal Ich traue meinen Augen nicht. Er hat
emne Pappſchachtel in der Hand, das iſt ſein Gepäck. So — das
ſind heutzutage die ſoliden Herren, denen der Schrank zu klein
iſt. Sie kennen doch meinen großen Schrank? Sweihundert
ſol=
cher Pappſchachteln gehen da hinein!
Was ſoll ich Ihnen erzählen? Aus unſerem Haus iſt die
Ruhe fort und der Familienfrieden, wir trauen uns bald nicht
ob wir keine Wanzen haben. Ja, das muß man ſich alles
ge=
fallen laſſen.
mehr in unſere eigenen vier Wände, als ob wir fremd wären.
Das iſt ſo mein Cagesablauf:
Morgens ſtehe ich auf, koche Kaffee, auch für ihn, klopfe a
ſeine Cür. Da ſchreit er zurück: Frau Krauſe, Sie werden mich
demnächſt um Mitternacht mit ihrem Kaffee wechken wollen!
Da=
bei iſt es ſchon 8 Uhr —
Um 9 Uhr höre ich ihn, wie er ins Badezimmer geht. Be
uns iſt genaue Einteilung. Um halb 1o badet mein Mann, um
10 Uhr mein Schwiegerſohn, um halb 11 Uhr meine Cochter.
Was denken Sie?. Wie ich um 11 Uhr vom Einholen komme,
ſtehen ſie alle vor dem Badezimmer und warten, und drinnen ſitzt
unſer Möblierter und ſingt einen Schlager nach dem anderen, ſie
wiſſen ja, ſo blöde Schlager wie „Du biſt meine Greta Garbo”
oder „Seit wann ſpielt Omama das Klavicimbel?” Und
zwiſchen=
durch ruft er ſeit zwei Stunden immer: Nur noch einen. Moment,
ich bin im Augenblick fertig.
Um halb 12 darf ich ihm dann den Kaffee bringen. Dabei
ſagt er jedesmal: Wiſſen Sie, Frau Krauſe, Ihr Kaffee iſt ſo
ſchwach, daß er gar nicht mehr aus der Kanne herauskann.
Da=
bei lacht er, als ob das ein Witz wäre. Sie wiſſen doch, daß mein
Kaffee gut iſt?”
Wir geben ihr einſtimmig eine Ehrenerklärung.
„Wem er Kaffee getrunken hat, zieht er ſich an. Alle zwei
Minuten will er etwas haben: Frau Krauſe, wenn Sie mir
viel=
leicht dieſen Knopf annähen könntenl oder: Frau Krauſe, wenn
Sie vielleicht ein Paar Schnürſenkel im Hauſe hätten — — als
ob er bei mir alles im Abonnement hätte, für ſeine 65 Mark!
Um 12 Uhr kommen dann die Gläubiger. Jawoll. In meine
Wohnung! Die Flurglocke hört gar nicht mehr auf zu ſchellen.
Dann ſagt er gewöhnlich: Frau Kraufe, ſagen Sie bitte doch, ich
bin nicht zu Hauſe. Lügen muß ich alfo. Lügen! Oder er
ſchreit nur ſchnell durch die Cür, wenn der Gläubiger ſchon da
iſt: Ach, Frau Krauſe, ſeien Sie doch bitte ſo gut und legen Sie
die Kleinigkeit aus!. Oder er ſagt einfach dem Gläubiger: Ich
habe gerade kein Kleingeld, Frau Krauſe wird Ihnen die
Kleinig=
keit auslegen —
Und Sie können ſich denken, wann ich das Geld wiederſehe.
Am Erſten zahlt er die Miete, dann ſagt er: Ach, Frau Krauſe,
dieſe anderen Kleinigkeiten erledige ich in den nächſten Cagez
Wenn ich ihn dann ſpäter mahne, ſagt er: Ach, Frau Krauſt
laſſen wir das zum Erſten, das iſt viel einfacher. Ja, ſo iſt das.
Und denken Sie, um 1 Uhr, gerade, wenn wir Mittag eſſen
wollen, ſetzt er ſich in unſere Stube ans Celephon und telephoniert
eine Stunde lang. Sum Schluß ſagt er: Frau Krauſe, ich habe
gar keine Verbindung bekommen. Das ſagt er, damit ich die
Geſpräche nicht aufſchreibe. Dadei hat er eine Stunde lang
ge=
ſprochen und mit zehn Sigaretten das ganze Zimmer verſtänkert.
Um 2 Uhr kocht er in der Küche. Das können Sie ſich nicht
vorſtellen, das iſt eine Kataſtrophe. Unſere Wohmung iſt von
Nauch erfüllt, die Ofenplatte iſt überkruſtet, die Kochlöffel ſind
verbrannt. Und immer ſagt er: Frau Krauſe, ich borge mir mr
ein Ei aus — oder Fett oder Mehl oder Butter, Brot oder
meine ganze Speiſekammer. Das nennt er dann „
Küchen=
benutzung”.
Am Nachmittag haben wir ſchließlich Nuhe, da iſt er nicht
zu Haufe. Aber um 3 Uhr morgens klatſcht und brült er unten
auf der Straße. Ich mache das Fenſter auf. Er iſt ganz
betrm=
ſten. Frau Krauſe, ruft er, hupp, Frau Kraufe, hupp, ich habe
meinen Schlüſſel, hupp, vergeſſen, geben Sie mir doch Ihren,
hupp —
Da muß ich dann im Nachtgewand am Fenſter ſtehen und den
Schlüſſel an einer Schnur herunterlaſſen, weil er ihn nicht finden
würde, wenn ich ihn nur ſo herunterwerfe.
So, das iſt unſer Schickſal, wenn wir vermieten müſſen. Und
dafür nennt man uns dann — — — Drachen!”
Unſer Kaffeeklatſch ſchloß in erbitterter Stimmung. Wir
er=
wogen die Gründung eines Vereins gegen die Auswüchſe des
möblierten Herren=Unweſens und für die Ehrenrettung der
Ver=
mieterinnen.
Aufgabe 582.
Annelr
Hans Meidinger, in Eberſtadt.
urdruck.
g t
g
b
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Beiß: Ka7 Te2 Lo8 g1 8a6 e7 Ba4 bs e5 13 00);
chwarz: Ke6 Dn6 842 Bb4 43 17 (0) 9R.
Aufgabe 588.
Dr. E. Zepler in Berlin.
MRie Ktee 44
Beiß: Eit Da5 8g8 h0 ſ4):
Schwan: Kg7/1).
Matt in zwei Zügen.
Schachliteratur: Wiener Schach=Zeitung Organ
für das geſamte Schachleben. Gegründet 1898. Jährlich 24 Nummern.
Redaktion: Wien II, Wiedner Hauptſtraße 11. Bezugsgebühr 10 Mk.
Die von Prof. Becker hervorragend geleitete Zeitſchrift zählt namhafte
Meiſter zu ihren Mitarbeitern. Auf hohem Niveau ſteht der von Prof.
Halumbirek redigierte Problemteil. Die Redaktion der Wiener Schach=
Zeitung überſendet auf Wunſch eine Probenummer gratis und Abdrucke
eines Preis=Schach=Kreuzworträtſels, an dem jeder Schachſpieler
teil=
nahmeberechtigt iſt.
Kätſel
Me
Durch Umlegung von 5 Hölzchen erſcheint einer, der im März
be=
ginnt, ſein Frühlingskleid anzulegen.
Carl Deubel.
Magiſches Quadrat.
bu en er
er mm ni
ni s0 s0
Nach richtiger Ordnung der Buchſtabenpaare enthalten die
waagrechten und die ſenkrechten Reihen gleichlautende Wörtek.
Auflöſungen der Rätſel aus Nummer 9.
Der verwandelte Saum.
Silbenrätſel.
1 Danton, 1 Ilſe, 3 Eichhörnchen, 4 Sohle, 5 Tabak. 6 Ane
mone 7 Euterpe 8 Torte, 9 Trapez, 10 Euter, 11 Dring 12 Inſel.
13 Eltern, 14 Exempel, 15 Jlias, 16 Nonne. 17 Gegenſtand,
18 Uedom, 19 Tower, 20 Elektra, 21 Reigen, 22 Mühle 2 Eit iſi
Das Zitat lautet: Die Stätte, die ein guter Menſch betrat, i
Füll=Nätſel.
1. Arterien, 2. Karthago, 3. Quartett, 4. Scharten, 5. Schwarte,
6. Blaubart.
Druck. Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H Nette. Darmſtadt. Fernſpr. 1. 2389— 2392. — Alle Rechte vorbebalten Nachdr. verboten=
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Wie mer ſich valleicht noch dunkel entſinne kann, is vorichs
. in Preißiſch=Berlin drowwe e bees Böß=Geſchicht vorkumme,
s End vum Lied war, daß dene ihr großer, allmächdicher Herr
ber=Owwerowwer ſang= un klanglos in de läwenslengliche
eſtand enei gedräde is worrn; un muß alſo jetzt, wie
ſeiner=
die alde Deitſche, de ganze, liewe, lange Dag uff ſeiner
hiche Bärenhaut — odder war’s en Nerz, odder en Seeal —
während die Berliner dauernd uff de Such ſin, noch=eme neie
Aver=Owwerowwer.
s hedde ſich aach ſchun zimmlich viel gemeld, wie mer heert.
der die Berliner ſin ſcheints aſch wehleriſch. Nemlich ſie
ver=
e, daß der bößiche Nachfolger außer ſeim a geborene reddo=
Mundwerk, aach noch allerhand annern Gawe hawwe muß;
ſinge brauch er net zu kenne. Awwer ſunſt muß es en wahrer
uläß ſei; un net bloß im „Ausmiſte‟
Un do hott ſich alſo, in Abedracht däſſe, wie mer heert, en
in gemeld, der wo ſcheinbar alle Fähichkeide, die wo vun dem
iner Stadtowwerhaubt verlangt wärrn, in ſeiner Perſon
ver=
ht. Nemlich ſage un ſchreiwe: de Herr Zärrguß=Diräckter
Sh=Sarraſanie. —
Wie ich däß geläſe hab, is mer en Staa vum Härze gefalle,
ch hab mer geſagt; endlich wird die Wieſe grien! — Der
h=Sarraſanie, däß is de geeichende Mann for den Poſte, der
Eit als langjähricher Zärrgußdireckter, Mennaſcheriebeſitzer un
zendicher en ganze Haufe Gawe mit, die wo ſo=eme
landlai=
fH Feld=, Wald= un Wieſe=Owwerborjemaaſter nadurgemeß ab=
Dann nemlich, der Stoſch=Sarraſanie is net bloß e Mords=
Mimeſchennie, ſundern vor allem aach e Rächenkinſtler, der wo
ſe”fgleichen ſucht; däß hawwe mir Darmſtädter bei ſeim
ſeiner=
he Hierſei an eichener Haut konſtadiern un feſtſtelle kenne.
U dann’s eme gewehnliche Stadtowwerhaubt ſchun ſchwer fellt,
al) unner aan Hut zu bringe, ſo bringt ſe de Stoſch=Sarraſanie
in a Zäld. No, un Berlin is jo ſchließlich nix als a=aanzicher
gwr Zärrguß. Ferner verſteht ſich der Stoſch=Saraſanie als
ſendicher außerdem noch uff’s Abrichte un Dräſſiern un Zehme
allerhand wilde un gefehrliche Beſtie, un die Fähichkeid
t=em dann noch beſunners zu gud, ſo daß er ſozuſage alle
tsgefehrliche Siddewatzione als Owwerowwer gewaxe is. Un
die Haubtſach is: als gelärnder Stallmaaſter verſteht er ſich
uff’s Ausmiſte, däß beſorgt er, wann’s bräſſiert, aus=em
ff.
Co, un dann — nett zu vergäſſe! — der Stoſch=Sarraſani is
en weitgereiſter Mann, der kennt ſich aus in alle Wälddaale,
die Finnäſſe vun alle Kunſt= un Fremdeſtädt, un verſteht ſich
eden Rummel. Er hott’s alſo net erſt needich, wäje jeder
richkeid koſtſpieliche Informatzionsraaſe zu mache, ſundern er
däß, wos=em uff ſeine Wanderſchaft als gud un
winſchens=
uffgefalle is, in ſeim Berlien eiffiehrn, kraft eichener
uung un Erfahrung. Un es wärd kaaner uffſteije un ihm
rſpräche wolle, wie däß in Berlien un — annerſtwo der Fall
o jeder hergelaafene Schuſter bei jeder Geläjenheit maant,
ßt en Sack voll Aregunge auspuddeln un mit ſeine „
Kennt=
brunke. —
Iſo, mit aam Wort, der Stoſch=Sarraſanie is ganz de
ge=
de Mann for den Berliner Owwerborjemaaſterpoſte, un
ſe mir folche, die Berliener, dann greife ſe ſchnell zu, un
ſich däß Schennie verpflichte, ſo e ginſtich Geläjenheid bied
ſchnell net widder. —
ko, o’genumme, er wärd o genumme, der Stoſch=Sarraſanie,
ärd er nadierlich bei de erſtbeſte Geläjenheid ſich ſein
Stadt=
odruff hie a’gucke, was er vun aane odder annern verlange
Un als gewääſener langjähricher Zärrgußdiräckter hott er
Blick defor, un ſieht’s ſofort jedem a”, zu was er daucht
as mer’m beibringe kann. Die, die wo ſich net dräſſiern un
dte loſſe, die macht er zu Stallknecht; Arweit genug hott=er
Ob er allerdings den ganze Miſt als „Kunſtguano” in de
el bringe un verkaafe kann, mecht ich einichermaße bezweifle.
er ſchließlich, was gelingt ſo=eme Zärrgußdiräckter net.
Ferner wärd er die, in jedem Stadtrat vorhandene
Brinzibje=
r. zu Brinzibjekunſtraider ausbilde, zu Brinzibjeſchockei, un
sibjevolldiſcheer. Annern leßt er uff ihre Stäckegailcher die
Schul in alle Gangarde raide. Noch annern bringt er es
fräſſe bei, die miſſe die brenzliche Adräg uff=fräſſe. Dann
fehlt’s em ſicher net an ſolche, die wo ſich winde un drehe kenne
ganz wie’s verlangt wärd, die leßt er als Schlangemenſche
uff=
dräde. An „Kobb=uff=Kobbſteher” is äwenfalls kaan Mangel
äweſowenich an Padärr=Aggrobade, die wo uff ſemtliche Schuldern
drage kenne, un kenne hinnericks un vornericks, links= un
rechts=
rum en dobbelte Saldomordal ſchlage. Aaaner odder de annere
kann als Saaldenzer ſei Kunſt zeiche uff=em „ſchlabbe” Saal. Aach
en „Fliegende Menſch” wärd er uffdreiwe, der wo aus aane
Frack=
zion in die anner fliggt. „Wilde” wärd er zehme, daß=em aus de
Hand fräſſe. Kunſtſchitze, die woim es ganze Borzzelaan kabudd
ſchieße, wärd er finne, Meſſerwerfer un Säwelſchlucker, Schongleer,
Ballangſierkinſtler un Kraftſäbbel. Ja, un freilich, an
Spaß=
macher, die wo ſich als Klohn un dumme Auguſte eichene, is ſicher
aach kaan Mangel; un die ſin jo in jedem Zärrguß die Haubtſach.
Wie geſagt, wann däß ſo wärrn dhet, wie ich mer’s ſo denk,
do weer Berlien um e nei Adraktzion reicher, un alles dhet in die
Stadtratsſitzunge ſtreeme. Un wie ich den Stoſch=Sarraſanie ſo
kenn, wärd ſich der die ginſtich Geläjenheit net endgeh loſſe, un
wärd ſälbſtredend Angdreh erhewe; uff die Art kreegt er es
Diffiſidd im Handumdrehe ewäck.
Mir nadierlich in Darmſtadt kenne uns nadierlich ſo en Stoſch=
Sarraſanie vor’s erſte net leiſte; daals dieſerhalb, daals
außer=
dem un iwwerhaubt un ſo.
Awwer ich denk, mer ſoll die Sach emol im Aaag behalte, for
ſpederhie. Dann wann ſich däß mit dem Stoſch=Saraſanie
erum=
babbelt, do wärrn nadierlich alle Zärrgußdiräckter,
Mennaſcherie=
beſitzer un Dommdeer ſich ſchleunigſt um die in Deitſchland
frei=
werdende Owwerborjemaaſterpoſte bewärwe, un bis mir dann
effenduäll aan brauche, ſin ſe all vergäwwe un in feſte Hand. Ich
maan däßhalb, mer ſollt ſich emol mit=em Lorſch in Eſchollbricke
— vorausgeſetzt, daß en die Eſchollbricker entbehrn kenne — in
Verbindung ſetze, un ſoll en Vertrag mit m abſchließe — uff lange
Sicht. . . . Dann, du liewer Gott, was haaßt: „Werwende
Ver=
gangenheit?” — — bei uns hannelt ſich’s um e „Werwende
Zukunft!"
So, un mer ſegt net vergäwens: „Ein kluger Mann baut
vor!“ — Un was e klug Stadtverwaldung is, die baut noch
vorer. Ja, ich kenn Stadtverwaldunge, die hawwe derart kluge vor=
gebaut, daß ſe for ihr Läbdag dra zu läcke hawwe. Awwer däß
geheert jetzt net doher, un hott aach mit dem ganze Zärrguß net
es Geringſte was zu dhu.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Iwwrichens, was unſern
Zärrguß — oh bidde vielmols um Endſchuldigung: —
Stadt=
rad wollt ich ſage, bedrifft, ſo hodd in ſeine letzte Vorſtellung —
Herrgott noch emol — Sitzung wollt ich ſage, e wohldhuende
Ruhe gehärrſcht. Ich waaß bloß net, ſin däß noch die
Nooch=
wehe vun de Faſtnacht, odder is däß ſo e Art
Friehjohrs=
miedigkeit. — Odder hott=en unſerm Herr Owwerowwer ſei
Be=
gräbnißuhkaß die Redd verfchlage?! — Jedenfalls, den Dadumm
vun de letzte Sitzung ſoll mer im Kallenner rot aſtreiche, dann
ſo maulfaul war mer ſchun ſeid Johrn net.
Freilich, drei wichdiche Punkte hott mer aach vun de
Dages=
ordnung widder abgeſetzt, un die hedde vermudlich ſchun
Ge=
läjenheid gäwwe daß die Gemieder uffenannerblatze un
äxblo=
diern hedde kenne. Beſunners beziechlich bedräffs de „
Geſchäfts=
ordnung”; wo ſe beim Parregraf 6a e Beſtimmung ei geſchowe
hawwe, wodenooch kimfdich rennidende Stadträd mit=ere
Geld=
buße belegt wärrn kenne, vun aans bis dauſend Mack! — No,
un do geht jetzt Verſchiedene aſch die Kuraaſch mit Grundeis.
Awwer ſoviel is ſicher: dorch die Geldſtrofe behewe ſe des
Deffeſidd aach net; däß gibt ginſtichsdenfalls bloß Arweid for
die Pandmäaſter. — Un zweidens, der Parregraf vun wäje,
daß kimfdich iwwer Ausſchußſitzunge Stillſchweije zu
be=
owachte is . . .! — Alſo däß is mer aach ſo e frogwärdich Sach.
Dann wie will mer de Spatze uff de Darmſtädter Dächer es
Zwitſchern verbiede. Un zu was is mer ſchließlich Stadtrad,
wann mer net emol eme gude Freund unnerm Siechel der
Ver=
ſchwiecheheid äbbes averdraue därf. Zu dem Zwäck wärd mer
jo meiſtens gewehlt
Was ich zwar ſo im allgemeine vun de ſogenannte „
Ge=
ſchäftsordnung” halt, däß hab ich ſchun efters geſagt. Un was
ich demnooch vun dene zwaa Zuſatz=Parragrafe halte dhu, däß
wärd mer ſich demgemeß halbwähks denke kenne
„Im Iwwriche ſcheint’n awwer mein Draum vun wäje dem
Aſchlag uff’s Darmſtädter Pädagochiſche Inſtidhud
doch aſch uff die Närfe gange zu ſei. Ja, mer ſeegt als: Dräumee,
ſin Schäumee! — awwer mitunner dräffe ſe doch aach als zu.
—s kimmt nadierlich beim Draame bloß druff a”, mit welcherer
Beddſchwere mer ins Draumland eniwwer ſchlummert
Soll däß valleicht aach de Grund gewäſe ſei, daß mer die
er=
höhte Bierſteier aſtimmich abgelehnt hott
Jedenfalls, aans hott die letzte Sitzung bewieſe, nemlich
däß, daß unſer Stadträd doch noch lang kaa Marrionädde ſin.
No, däß wollt ich’n aach gerode hawwe!
Ja, weil mer grad vun Marrionädde redde. Alſo do hott
de Eduard Göwel endlich eme Wunſch aller Darmſtädter Kinner
Rechnung gedrage, un hott des Marrionäddetheater widder
uff=
läwe loſſe. s weer zu winſche, daß däß zu=ere ſtehende Ei
rich=
dung wärd — allaans wäje de große Mieh, wo domit verbunne
is. No un dann: unſer Kinnercher un die, wo ſich noch ihr
Kinnergemied erhalte hawwe, wärrn jo an unſerm „Kulldur”=
Therjader ſo knabb gehalte, daß ſe vun ganzem Härze dankbar.
ſin, for däß, was en do gebodde wärd. Alſo, wer ſeine Kinner,
un domit ſich fällwer, e rein Fraad mache will, der ſoll emol
das „Schneewittche” a gucke. Valleicht krieje mer dann ſpeeder:
aach des „Aſchebrödel” zu ſehe, no un wie ſe all haaße, unſer
liewe alde Kinnermärcher. — Dann ſoviel is ſicher: wann=ſen
ſchun am Theader net gelingt, die Klaſſicker ganz dodzukrieje —
die Märcher, die alde, deitſche Märcher, die krieje ſe ganz
be=
ſtimmt net dod, dann die ſin e Stick vun unſere Heimad, die
mer allmitnanner in uns drage; ſie ſin e Stick vun unſerm=
Glaawe un Hoffe: nemlich, daß es de beeſe Menſche am End
immer ſchlächt geht, un de gude — gud; un daß es alſo
noch e Gerächdichkeid gibt uff de Wäld un daß alle brave Menſche
e giedich Fee hawwe, wo iwwer ſe wacht, un aach en „Kaßber”,
der wo en beiſteht, damit des Läwe net gor ſo langweilich
wärd . ."
No, was ſoll ich ſage: geht hie un guckt’s eich a', un dann
ſagt ſälbſt, ob ich recht hab.
Der zeitgemäße Haushalt.
a
dra.
Mie
1
Sod, ein Hilfsmittel zur Unterſuchung
ge=
chter Lebensmittel. Obwohl das Nahrungsmittel=
(; mit unnachſichtlicher Strenge jedes Vergehen gegen dieſes
*1, kommt es doch zuweilen vor, daß irgend ein Lebensmittel
dieſen oder jenen Zuſätzen „geſtreckt” iſt, die geſetzlich nicht
bt ſind.
Solche Zuſätze, die das Ausſehen des betr. Lebensmittels in
Weiſe verändern, alſo dem Käufer nicht auffallen, können
ſehr gut auch vom Laien feſtgeſtellt werden. Und zwar
* ſich Jod als ausgezeichnetes Hilfsmittel dazu. Wird z. B.
kolade in Pulver und Tafeln, in bekannter Weiſe als
ink bereitet, durch ein Filtrierpapier gegeben und dann mit
denig Jodlöſung vermiſcht, ſo färbt ſich die Flüſſigkeit ſofort
blau, wenn die Schokolade Mehlbeimiſchung enthielt.
luch die Butter kann man auf ihre Reinheit unterſuchen,
icht ſelten im Gewicht durch Käſe, Salz, Waſſer, Getreide=
Kreide und Kartoffeln „gehoben” wird. Will die Hausfrau
Stichprobe vornehmen, ſo wird die Butter geſchmolzen und
mit etwas Jodlöſung verſetzt. Sobald eine Blaufärbung
tt, hat ſie es mit einem Kartoffel= oder Getreidemehlzuſatz
n.
luch die Wurſt, namentlich die weiche Knack= Leber= und
Durſt, erhält nicht ſelten Stärkemehlzuſätze. Betupft man
tſcheiben mit Jod, ſo laufen dieſe bei Vorhandenſein von
e ſofort blau an.
in allen feſtgeſtellten Fällen von Lebensmittelfälſchung hat
etr. Hausfrau das Recht, ſich an die Behörde zu wenden, und
iſt hierfür die Geſundheits=Polizei zuſtändig, der
n Fall zur weiteren Unterſuchung unterbreiten kann. A.
Cbgeſprungene Stellen in weißen
Bade=
illewannen und Ausgußbecken auszubeſ=
Da dieſe Defekte das tadelloſe Ausſehen ſehr
beeinträch=
ſo ſollte man ſie ſofort ausbeſſern, was bei einigem Geſchick
nſichtbar geſchehen kann. Und zwar müſſen die betreffen=
Stellen ſorgfältig durch Abſeifen entfettet werden, worauf
die Schäden noch mit Schmirgelleinen abreibt. Dann lackiere
ſie mit Emaillelack, wobei man dieſen nicht zu dick auf=
Ferner iſt es ratſam, nur innerhalb der abgeplatzten
Kon=
zu bleiben und nicht darüber hinaus zu lackieren, auch keine
en ablaufen zu laſſen. Eventuell überpinſele man die Stellen
dem Trocknen noch ein zweites Mal.
die Reinigung von Korb= und Weidenmöbeln.
grühjahr ſollten auch die viel benutzten Korb= und
Weiden=
gereinigt werden, um nicht grau und unanſehnlich zu wer=
Man bereite ſich dazu eine recht warme Seifenbrühe aus
mer Waſſer und 4 gehäuften Eßlöffeln Dixin und bearbeite
Nöbel mit einer ſcharfen Bürſte, die man im Seifenwaſſer
rwieder ausſpritzt. Zuletzt überbrauſe man ſie mit klarem
r und laſſe ſie in Zugluft, aber im Schatten, trocknen. Sind
Hr vergilbt, ſo überhänge man ſie noch naß mit großen
Tüchern oder Bettlaken, ſtelle eine Schale mit angezündeten
Schwefelfäden darunter und laſſe die ſich entwickelnden Dämpfe
mehrere Stunden einwirken. Völlig getrocknet, ſchütze man die
Möbel vor ſchnellem Verſchmutzen durch einen Ueberzug mit
farb=
loſem Spirituslack.
Delikate Röſtkartoffeln, Geſchälte, rohe Kartoffeln
ſchneide man mit dem Bohnenmeſſer in gleichgroße Scheiben in
friſches Waſſer. Dann laſſe man Fett heiß werden, nehme ſtets
einen Schaumlöffel voll Kartoffeln auf ein ſauberes Wiſchtuch,
reibe ſie damit trocken, laſſe ſie in Fett ſchnell braun backen und
gebe ſie auf eine gewärmte Schüſſel, die man in die heiße
Ofen=
röhre ſtellt. Backe dann eine zweite und dritte Kelle voll auf
gleiche Weiſe und reiche die vor dem Anrichten mit feinem Salz.
beſtäubten Kartoffeln zu allen Arten Braten oder feinem Ragout.
L.
Spinatklöße. 1 Pfund feingewiegter, roher Spinat wird
mit 2 Eiern, eigroß Margarine, Salz, Pfeffer und ſoviel
geriebe=
ner Semmel, daß ſich ein Teig formen läßt, vermengt. In die
Mitte jedes Kloßes ein Teelöffel gewiegter, gekochter Schinken,
Büchſenfleiſch oder ein Stückchen Brühwurſt gedrückt, die Klöße in
Salzwaſſer gekocht und mit dickem Reis und Bechamelſoße zu Tiſch
H.
gegeben.
Reis=Apfelauflauf gebacken. 200 Gramm in
kal=
tem Waſſer abgequirlten Reis quelle man in Milch mit etwas
Salz dick aus (am beſten in der Kochkiſte). Dann miſche man ihn
ausgekühlt mit 1 Ei, dem Abgeriebenen 1 Zitrone, 1 Likörglas
Rum oder Arrak, 2—3 Eßlöffeln Süßſtofflöſung, 1 Eßlöffel
fri=
ſcher Butter und 1 Meſſerſpitze Salz. Nun fülle man lagenweiſe
eine gebutterte Auflaufform mit Reis und geſchnitzelten mürben
Musäpfeln, dazwiſchen evtl. Korinthen ſtreuend. Oben mit Reis
abſchließend und mit Butterflöckchen belegt, backe man den Auflauf
in heißer Ofenröhre ½—3 Stunden. Heiß in der Form ſerviert,
reiche man dazu eine warme Vanille=, Mandel= oder Weinſoße.
Speiſe=Zettel.
Sonntag; Rumfordſuppe, Kalbswickelbraten mit
Blumenkohl=
gemüſe, Reis=Apfelauflauf.
Montag; Kartoffelpuffer mit Apfelmus.
Dienstag; Ireſh Stew.
Mittwoch: Leberknödel und Sauerkraut.
Donnerstag: Gefüllte Krautwickel.
Freitag: Fiſch=Hoppel=Poppel.
Samstag: Reis mit Kohlrabi und Rindfleiſch.
I
Humor
Lückenlofer Lebenslauf. „Du haſt alſo die Stellung nicht
be=
der nicht! Die Firma wollte ſich bei meinem letzten
kommen?”
Chef über mich erkundigen — und der iſt doch ſeit vierzehn Jahren
(DDimanche illuſtré.”
tot.”
Eheſtand. Herr und Frau Goldſchmidt fahren im Wagen über
Land. „Iſt es nicht herrlich,” ſchwvärmt Frau Goldſchmidt, „mit einem
geliebten Weſen durch die Natur zu fahren?” — „Ach, ja,” ſeufzt Gold
ſchmidt, „wie ſchön äre das!”
(„Herold.”)
„Herr Ober, ſagen Sie, iſt das tatſächlich eine echte Zigeuner=
Kapelle?
„Jawohl, mein Herr der Primgeiger iſt ſchon ein paarmal
wegen Pferdediebſtahl beſtraft.”
Der neue Buchhalter. „Beherrſchen Sie auch die doppelte
Buch=
führung?” — „Sogar die dreifache! In meiner letzten Stellung hatte
ich erſtens eine Buchführung für meinen Chef zu wachen, zweitens eine
für die Geſellſchafter und noch eine dritte, die für die Steuevbehörde
beſtimmt war.”
(„Tit=Bits.”
Zweierlei. Aeltliches Fräulein (zum Photographen): „Ich
möchte gern ein recht ähnliches und hübſches Bild von mir haben!"
Photograph: „Sehr wohl, meine Dame, und bis wann ſollen
die beiden Aufnahmen fertig ſein?
(,Oeuvre.”)
Diskret. Hausfrau: „Ueber mein Mädchen kann ich mich
wirklich nicht beklagen, ich kann alle Briefe offen liegen laſſen, und ſie
wird niemals auch nur ein Wort leſen” — (zum eintretenden Mädchen)
— „Marie, bringen Sie mir doch mal den Brief herüber, der auf
meinem Nachttiſch liegt!“ — Marie: „Welchen denn, gnädige Frau,
den von Ihrer Freundin, in welchem ſie ihren Beſuch ankündet, oder
den Mahnbrief von der Schneiderin?‟
(„Muskete.”)
Erlöft. „Mein Mann lebt ſchon ſeit zwanzig Jahren nicht mehr, er
ſtarb ganz plötzlich, acht Tage nach unſerer Hochzeit.” — „So — er
hat alfo nicht lange gelitten”
C,Canard enchainé.”
Die Schlange. Zum erſten Male in ihrem Leben erblickt die Uleine
Inge eine Blindſchleiche, die ſich eilig über den Weg ſchlängelt.
Auf=
geregt kommt ſie zu ihrer Mutter: „Mammi, Mammi, komm ſchnell mal
her — hier wedelt ein Schwanz ohne Hund daran!“ („Herold.”)
Im Reſtaurant. Wie, ich als alter Stammgaſt bekomme heute
nur ein Stück Fleiſch, wo Sie mir ſonſt immer zwei Stücke
bringen?!“ — „Verzeihen Sie, Herr Huber, die Köchin hat gewiß
(„Mouſtique.”
vergeſſen, es durchzuſchneiden.”
Seine einzige Sorge. „Portier! Portier!! Bei mir iſt ein
Ein=
e abgetreten,”
brecher in der Wohnung!!!“ — „Hat er
ſ4
Schon ſeit Monaten ſpricht man
in den großen Salons davon, daß
die glockige Linie ſich möglicherweiſe
in der allernächſten Zeit wandeln
werde und die Silhouette ſomit
wie=
der gerader, alſo nach ſchlanker ſein
werde als bisher.
Um aber nicht etwa Gefahr zu
laufen, eine monotone Wirkung zu
ſchaffen, beabſichtigt man, die
ge=
rade Linie auf alle erdenkliche
Arten zu beleben, und faſt hat es
den Anſchein, als ob unter den
vie=
len Möglichkeiten, die hier in
Be=
tracht gezogen werden, in allererſter
Linie den Falten=Effekten
der große Erfolg beſchieden ſein
ſollte.
Falten gehören ja ſeit jeher zu
jenen Wirkungen, die —
unabhän=
gig von der jeweiligen
Tages=
mode — reſtlos gefallen. Zwar
brachten die letzten Jahre vielfach
ähnliche Effekte, die — wie ſchon ſo
oft — wieder gerne geſehen
wur=
den, doch konnte man
merkwürdi=
gerweiſe von keinem abſoluten
Durchgreifen der Falten ſprechen.
Daß aber heuer dieſe Mode
un=
bedingt Ausſicht auf Erfolg hat,
ſteht außer Zweifel, da man ſich
ihrer jugendlichen Wirkung
durch=
aus bewußt iſt und ſomit das
abſo=
lut entſcheidende Moment gegeben
erſcheint.
Bisher war man gewohnt,
Fal=
ten nur auf Trotteurſachen zu ſehen,
und zog darum die Möglichkeit der
Anbringung dieſer Idee für
nach=
mittägliche Modelle niemals in
Frage, da „Falten” und „ſportliche
Aufmachung” eigentlich zu einem
unzertrennbaren Begriffe geworden
zu ſein ſchienen.
Heuer aber wird man ſich in
die=
ſer Richtung vollkommen
umzuſtel=
len haben, denn in den führenden
Salons denkt man daran, Falten
für alle Gebiete der Mode zu
ver=
werten, und die erſten Schaffungen,
die man ſozuſagen „hinter den
Ku=
liſſen” zu ſehen bekommt, ſprechen
ganz fraglos für einen Erfolg, da
mit der Faltenmode diesmal eine
ganz neue Silhouette entſteht, die
der modeintereſſierten Frau
ſicher=
lich viel Freude bereiten wird.
Es handelt ſich hier natürlich
ſo=
wohl um handgelegte als auch um
maſchinell hergeſtellte Falten (
Pliſ=
ſés), aber auch um ſolche, die derart
entſtehen, daß man eine
Glocken=
partie kantig einbügelt, ſo daß eine
ſchirmähnliche Wirkung gegeben iſt,
die unbedingt große Eigenart beſitzt.
Falten kommen bekanntlich für
jedwedes Material in Frage,
neh=
men ſich alſo im Stoff ebenſogut aus wie in transparenten
Sei=
den (Georgette uſw.), ſind aber auch in ſchweren Seidengeweben
(Marrocain, Chinakrepp uſw.) von vortrefflicher Wirkung.
Dieſem Umſtand dürfte wohl die raſche Verbreitung, die die
Falten finden, zuzuſchreiben ſein, da ſie — wie man ſieht — eine
univerſell verwendbare Garnierung darſtellen.
Der „Canadier”
— ſchon längſt als flotteſte Aufmachung für den Winterſport
be=
kannt — iſt nicht nur ſchick, ſondern auch unendlich praktiſch und
außerordentlich originell in der Muſterung, was angeſichts des
Umſtandes, daß die Strickmode auf Ornamentik ſeit jeher
beſon=
deren Wert legt, faſt ſelbſtverſtändlich erſcheint.
Der geſtrickte „Canadier” iſt aus einer Kombination der
Shaker=, Pullover= und Lumberjack=Idee entſtanden und ſomit
ſo=
zuſagen „die” vorbildliche Dreß für Winterſportler.
Da dieſe wollenen Bluſen, die über ein dünnes, ſportliches
Hemd getragen werden, außerordentlich widerſtandsfähig und
dank ihrer poröſen Strickart ſehr hygieniſch ſind, kann man
ver=
ſtehen, daß ſie die ſportliche Mode durchaus beherrſchen.
Die „Canadier” kommen nicht nur für den Skiſport und für
die Rodelbahn, ſondern auch für Eisläufer in Frage, aber auch
Da dieſer Effekt überdies alle Modeſalons ohne Ausnahme
zu intereſſieren ſcheint, darf man Falten mit Fug und Recht als
eines der aktuellſten und wichtigſten Kapitel bezeichnen und ſicher
ſein, daß ſie auch von der Frühjahrsmode übernommen werden,
ja, im Grunde genommen ſogar für ſie beſtimmt ſind, ſo daß die
Falten=Schaffungen, die man jetzt in den maßgebenden
Werk=
für den winterlichen Spaziergang ſind ſie eine ſehr willkommene
Ergänzung der ſchicken Sportdreß (Skizze).
W. U.
Das ſind einige ſchicke Kragen für die
Übergangsſaiſon
und ſie ſind ſicherlich gerade jetzt ſehr intereſſant, weil ja ſelbſt ein
vorjähriges Kleid durch einen derartigen Aufputz eine friſche,
freundliche Note erhält, ſo daß man dann eben „fürs erſte”
ge=
rüſtet iſt und ein wenig Zeit gewinnt, die für die „zielbewußte‟
Anſchaffung der neuen Frühjahrsgarderobe unbedingt wichtig iſt.
Für die kleidſamen hellen Garnituren verwendet man
aller=
lei Material, vornehmlich aber Georgette und Chinakrepp,
Sei=
denrips, Piqué, Satin uſw.
Einige gute Anregungen gibt unſere Skizze:
Im erſten Medaillon ſieht man einen ſchick drapierten
Strei=
fen aus Satin, der durch eine Agraffe gezogen wird. Einen zacki=
ſtätten ſieht, nichts anderes
Vorläufer eines kommende
mit dem man ſchon jetzt da
kum ganz allgemein vert
machen verſucht.
Aus dieſem Grunde hal
drei markante und richtun=
Typen der neuen Linie
feſtgehalten:
Schick, graziös und ganz
gendlich flotte Wirkung ge
das Stoffkleid, das die
letz=
vor Augen führt. Es der
ſchiedenartige charakteriſtiſ
mente der neueſten Mode
allen Dingen die hoche
lange Kaſaklinie, ferner e
abſchließendes Bolero, das
vor große Beliebtheit geni
Weſentliche dieſes Kleides
die in Hohlfalten aufgelö
partie, die ſchlank und ſchme
die Falten bis oberhalb de
feſtgeſteppt werden und mi
unten aufſpringen. Helle
und Manſchetten ſind ſehr,
und bringen eine Vorahn
Frühlingsmode.
Ein vielbeſprochenes Th
die „Sonnen=Pliſſés”, die
radikalen Linie eine ape
wechſelung zu bieten verml
hauptſächlich für dünne
Se=
insbeſondere für abendliche
in Frage kommen.
In unſerem Bilde iſt e
eigenartiges, ſchlankes K!
Georgette zu ſehen (Fig.
deſſen Rockpartie eingeſetzt
bahnen verwendet ſind,
Rocke die große Weite ge
im Tanze einen vort
Effekt ſichern. Eine mittel
Note haben die kurzen, ke
gen, pliſſédurchſetzten Ae
die ſich — trotzdem man dieE
heit anfangs mit einer A
Reſerve gegenüberſtand. — k7
lend raſch einbürgern konnt
dem man ſich von der
gu=
kung oftmals überzeugt he
Sehr apart ſind Falten
mittäglichen Kleidern, woe
fach auch nur vorge
werden, indem man — r
früher erwähnt wurde
Glockenbahnen einfach
i=
form abbügelt.
Unſere Mittelſkizze m
einem ſchicken Kaſak=Schö
vertraut, bei dem ſon
glockige Kaſak= als auch di
Rockpartie in der Mitte
zelnen ſchmalen Keile m
Falte verſehen werden, w.
der früher beſprochene
Effekt ergibt, der ſelbſtve
einen zackigen Abſchluß beider Ränder bedingt. Intereſſant
die weiten, kelchförmigen Aermel, die über einen enger
ärmel fallen. — Unſere Skizzen vermögen ſicherlich zu
daß die Falten nicht nur ein modiſcher „Eintags=Typ” ſo
dern eine kommende Richtung andeuten, von der noch oft
gehend geſprochen werden wird.
Willy U
gen ſogenannten „Pierrot=Kragen” aus Seidenrips m
bunten Steppnaht, die dem Rande folgt, veranſchaulicht de
Bild. Es folgt ein Piquekragen mit ſeitlicher Maſche
chem Materiale. Die nächſte und letzte Skizze; ein ſch
Georgettekragen, der in ein kleines Fiſchü ausläuft und
des Ausſchnittes mit einer Modeſpange („Klips”) gehal
Aus verſchiedenen Lederſorten
kombinierte Handtaſchen
ſollen für das Frühjahr neuerlich in Mode kommen, da
ſchlägigen Ateliers ſich von dieſen Stücken inſofern Er
ſprechen, als man ſie vielfach ausnützen zu können glaubt
ja tatſächlich ebenſo gut für die vormittägliche Aufmach
für den Nachmittag herangezogen werden können. Solche
die ihrer „Neutralität” wegen geſchätzt werden, ſind vor
in beige gehalten, da dieſe Schattierung zweifellos zu
ſchiedenen Modefarben der Frühjahrsſaiſon paſſen wi
Baſis bildet im allgemeinen Ziegenleder oder Saffian,
für die eingearbeitete oder aufgelegte Ornamental=Ga
Exotenhäute herangezogen werden. Eines dieſer Modelle,
Verſchlußknöpfe (der Farbharmonie wegen) bernſtei,
Kugeln bringt, haben wir in unſerem Bilde feſtgehalten.
Nummer 60
Sonntag, den 1. März
ganz
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Kleides
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und ſchma
rhalb der
und mi
Vorahnf
orten
Broduktenberichte.
Bericht des Vorſtandes.
Aus dem Geſchäftsbericht der Darmſtädter Volksbank entnehmen
folgendes: Wenn wir in unſerem letztjährigen Geſchäftsbericht das
1929 als Kriſenjahr bezeichneten und am Schluß unſerer
Ausfüh=
gen die Hoffnung ausſprachen, daß das Jahr 1930 zur Wiedergeburt
deutſchen Wirtſchaft führen möge, ſo ſagten wir nur das, was ernſte
intwortungsbewußte Wirtſchaftsführer erſtrebten und was bei der
aligen allgemeinen Lage als durchaus möglich zu erachten war.
Ein Blick in die Börſenberichte und Kurszettel ſchon der Monate
il und Mai 1930 zeigte eine erkennbare Feſtigung der
Grundſtim=
ig; der Geldmarkt verflüſſigte ſich zuſehends, der
Reichsbankdiskont=
wurde in raſcher Folge geſenkt, und zwar am 13. Januar 1930 auf
Prozent, am 5. Februar auf 6 Prozent, am 8. März auf 5,5 Proz.,
24. März auf 5 Prozent, am 20. Mai auf 4,5 Prozent, am 21. Juni
4 Prozent. Wichtige und nicht von der Hand zu weiſende
Symp=
ſchienen alſo für eine allmählich wieder einſetzende Belebung und
igung der Wirtſchaft zu ſprechen.
Die innerpolitiſchen Ereigniſſe der Folgezeit haben jedoch alle
Hoff=
gen auf baldige Beſſerung jäh und gründlich zerſtört. Es ſollten
nigen recht behalten, die von der unaufſchiebbar gewordenen
Ord=
g der öffentlichen Finanzen in Reich, Ländern und Gemeinden die
erſten Erſchütterungen erwarteten. Die Auflöſung des Reichstages,
Wahlagitation, der Ausgang der Wahlen ſelbſt ſchufen eine
Stim=
ig, die ſich lähmend und zerſetzend auf die Wirtſchaft legte.
Trotz allem hat unſer Inſtitut auch im vergangenen Jahre
neAufgabe erfüllt. Unſere Umſätze, die ſich in Beſtätigung der
geſchilderten Verhältniſſe in den erſten Monaten noch ſteigern
ten, blieben in den letzten Monaten des Jahres dagegen zurück und
ugen insgeſamt 210 729 651,88 RM. gegen 222 283 258,89 RM. im
jahre. Die Bilanzſumme iſt von 9,3 Millionen RM. auf 9,7 Mill.
„geſtiegen. Die Zahl der bei uns geführten laufenden Rechnungen
und ohne Kreditgewährung iſt von 2646 auf 2842 angewachſen. Die
nen Mittel Geſchäftsanteilguthaben und Reſerven haben ſich um
135 000 RM. erhöht. Die Spareinlagen, Depoſitenguthaben und
haben in laufender Rechnung erfuhren eine Vermehrung um faſt
halbe Million Reichsmark.
Die Einnahmen an Zinſen haben ſich, da wir zur
Ent=
ing der Wirtſchaft mit unſeren Sollſätzen der Herabſetzung des
hsbankdiskontſatzes ſtets ſofort folgten naturgemäß entſprechend
nindert. Dagegen haben wir die Zinsſätze für Einlagen nur ſehr
gſam und ſchonend den dafür allgemein üblichen Sätzen angepaßt.
3 in Verbindung mit der Auswirkung der Gewerbeſteuer
vermin=
e unſer Gewinnergebnis von 211 731,59 RM. auf 182 170,05 RM.,
Ergebnis, das unter Würdigung aller Verhältniſſe doch wohl
durch=
befriedigen kann.
Die Verwaltungsorgane ſind der Anſicht, daß im Hinblick auf die
kommen ungeklärte wirtſchaftliche Lage das Schwergewicht auf die
dung ſtarker Rücklagen zu legen und die Dividende auf einen
zeit=
äßen Satz zu beſtimmen iſt. Sie ſchlagen deshalb der
Generalver=
mlung vor, aus dem Gewinnergebnis zunächſt 100 000 Reichsmark
offenen Reſerven zuzuführen und alsdann an Dividende 7 Prozent
berteilen. Die geſamten offenen Reſerven erhöhen ſich hiermit
über 600 000 RM. Auch im abgelaufenen Jahre haben wir
Ab=
eibungen vornehmen müſſen, konnten aber trotzdem der ſtillen
Rück=
wieder einen namhafen Betrag zuführen.
Unſeren Konto=Korrent=Schuldnern ſtanden wir im abgelaufenen
re im genoſſenſchaftlichen Geiſte mit Rat und Tat zur Seite und
erblicken gerade in der Beratung für Erhaltung der Rentabilität,
Konſolidierung und allmählichen Entſchuldung der uns befreunde=
Betriebe nach wie vor eine unſerer Hauptaufgaben.
Neuausleihun=
ſind in der Hauptſache nur in Form von Zwiſchenkrediten, die in
hbarer Zeit wieder zurückfließen, gewährt worden.
Das Jahr 1930 war ſonach, alles in allem geſehen, ein Jahr voll
gen und Mühen, aber auch nicht ohne Erfolg in geſchäftlicher und
oſſenſchaftlicher Beziehung. So wollen wir, hoffend auf die
Ver=
ft und den Verantwortungswillen aller ſchaffenden Stände, weiter
eiten im Dienſte unſerer Mitglieder und der Wirtſchaft unſerer
erſtadt.
Die G.V. findet am 10. März ſtatt. Es wird vorgeſchlagen, nach
ührung von 100 000 RM. an die offenen Reſerven eine
Divi=
unde von 7 Prozent zu verteilen. (Vgl. Anzeige.)
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 25. Februar. Die auf
Stichtag des 25. Februar berechnete Großhandelsinderziffer des
rtiſtiſchen Reichsamtes hat mit 114,2 gegenüber der Vorwoche (114,0)
0.2 v. H. angezogen. Dies iſt hauptſächlich auf Preiserhöhungen
Getreide, Futtermittel, Nichteiſenmetalle und Textilrohſtoffe zurück=
Ɨhren. Die Inderziffern der Hauptgruppen lauten für Agrarſtoffe
3 (plus 0,4 v. H.), Kolonialwaren 99,8 (plus 0,3 v. H.), induſtrielle
yſtoffe und Halbwaren 106,7 (plus 0,3 v. H.) und induſtrielle
Fertig=
sen 139,3 (minus 0.3 v. H.).
Verlängerung des rheiniſch=weſtfäliſchen Kohlenſyndikats. Die Berg=
Esbeſitzer der Ruhr haben, wie bekannt, in einer Verſammlung vom
Februar d. J. beſchloſſen, das rheiniſch=weſtfäliſche Kohlenſyndikat
— den 31. März 1931 hinaus fortzuſetzen mit der Maßgabe, daß die
reinigung mit dem 30. Juni 1931 enden ſoll, wenn nicht bis zum 31.
ri eine anderweitige Regelung der Umlagefrage mit den Stimmen
* Mitglieder erzielt wird. Dieſen Vertrag haben inzwiſchen ſämtliche
cgwerksbeſitzer der Nuhr mit Ausnahme der Deutſchen Erdöl A.=G.
des Magdeburger Bergwerksvereins A.=G., unterzeichnet. Die bei=
Verwaltungen ſind durch Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſters
n 28. Februar 1931 dem Syndikat zwangsweiſe beigefügt worden.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. Febr.:
Getreide. Weizen: März 79,50, Mai 82,75. Juli 64½.
Sep=
aber 64½: Mais: März 60,50 Mai 64,75, Juli 65,75.
Sep=
aber 65,50; Hafer: März 30,25, Mai 32½. Juli 32,25.
Sep=
aber 32,50; Roggen: Juli 42. September 42,75.
Schmalz: Februar 8,40. März 8,45, Mai 8,60, Juli 8,77½.
Speck, loco 10,75.
Schweine: Leichte 7.00—7,25. ſchwere 6.40—6,75;
Schweine=
uhren in Chicago 13 000, im Weſten 36 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 28. Febr.:
Schmalz: Prima Weſtern 9,15; Talg, extra loſe 33
Getreide. Weizen: Rotwinter 91½; Mais; loco New York
75: Mehl: ſpring wheat clears 4,40—4,70: Getreidefracht nach
gland 1,6—2,6 sh, nach dem Kontinent 7,50—8,50 C.
Viehmärkke.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am 28. Februar
den 328 Tiere zugeführt. Verkauft wurden 286 Stück, und zwar
lchſchweine zum Preiſe von je 10 bis 19 Mark pro Stück, Läufer von
bis 31 Mark pro Stück. Der Marktverlauf war gut.
eine gewiſſe Beruhigung geltend. Unternehmungsluſt auf Käufer=
Verkäuferſeiten nur gering,, da man angeſichts des am Montag
begin=
nenden Liefermonats die weitere Entwicklung abwarten will. Der
Um=
fang des Inlandsangebots hat ſich nicht nennenswert verändert, die
Preiſe im Promptgeſchäft ziemlich gehalten. Der Lieferungsmarkt, der
heute noch keine Belebung erkennen ließ, eröffnete für Weizen kaum
behauptet, während Roggen ſtetig lag. Für Weizen= und Roggenmehle
haben die Mühlen ihre Forderungen unverändert gelaſſen; es
erfolg=
ten nur unbedeutende Abſchlüſſe. Hafer gleichfalls ruhig, da
Forde=
rungen und Gebote kaum in Einklang zu bringen ſind. Gerſte in
un=
veränderter Marktlage.
Frankfurt a. M., 28. Februar.
Ein Angebot der Sofina=Gruppe zur Sanierung der Berliner
Finan=
zen löſte an der Wochenſchlußbörſe eine feſtere Stimmung aus. Die
Kreditbereitſchaft dieſer Geſellſchaft wurde von der Börſe günſtig
auf=
genommen, da man aus dieſer Maßnahme ein gewiſſes Vertrauen des
Auslandes zu Deutſchland erblickt. Daneben machte der etwas
opti=
miſtiſchere Monatsbericht der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft
einen guten Eindruck. Da jedoch von außenher keine Aufträge vorlagen,
bewegte ſich das Geſchäft wiederum nur innerhalb der Spekulation, die
trotz der ſchwachen geſtrigen New Yorker Börſe zu neuen Deckungen
und Meinungskäufen ſchritt, wovon beſonders der Elektromarkt
profi=
tierte. Im Vordergrunde ſtanden Geſfürel mit plus 3 Proz. und
Sie=
mens mit plus 3,25 Proz. A.E.G. lagen unter Berückſichtigung des
Dividendenabzuges 1,5 Proz., Schuckert und Licht u. Kraft je 1,25
Pro=
zent feſter. Einen größeren Kursgewinn hatten nach dem geſtrigen
Rückſchlag außerdem Salzdetfurth, die 4 Proz. höher eröffneten. Recht
feſt lagen ferner auf die feſte Veranlagung an der Amſterdamer Börſe
Aku mit plus 2,5 Proz. Von Montanwerten Mannesmann mit 1,25
Proz. und Rheinſtahl 1 Proz. freundlicher. Am
Bauunternehmungs=
markt ergaben ſich Kursgewinne bis zu 1 Proz. Von den ſonſt noch
per Termin gehandelten Werten gewannen J.G. Farben und Deutſche
Linoleum je 1,5 Proz., Rütgerswerke 0,75 Proz, höher, aber Bayer.
Hypothekenbank 2 Proz. ſchwvächer. Anleihen bei geringem Geſchäft gut
gehalten. Am Pfandbriefmarkt blieben Liquidationspfandbriefe weiter
geſucht und bis 0,5 Proz. gebeſſert. Schuldbuchforderungen ebenfalls
feſter. Nach den erſten Kurſen wurde das Geſchäft etwas ruhiger, da
auch im weiteren Vörſenverlauf keine Kaufaufträge des Publikums
ein=
getroffen waren. Die Tendenz blieb weiter feſt, und die Kurſe,
beſon=
ders Elektrowerte, lagen meiſt nochmals 1 Proz. höher. Später wurde
das Geſchäft etwas lebhafter und die Börſe ſchloß in ſehr feſter
Hal=
tung. Die Gewinne betrugen erneut bis zu 1 Proz. Beſonders feſt
lagen J.G. Farben, Schuckert, Siemens, Elektr. Lieferung und Deutſche
inoleum, die Tagesgwinne von 3—5 Prozent zu verzeichnen hatten.
Am Geldmarkt hielt die ſtarke Nachfrage nach Tagesgeld an, ſo daß der
Satz um ein volles Prozent auf 6 Proz, erhöht wurde. Am
Deviſen=
markt war das Geſchäft, wie meiſt an Samstagen, ſehr ruhig. Es
er=
gaben ſich keine nennenswerten Veränderungen. Man nannte Mark
gegen Dollar 4.2070 gegen Pfunde 20 435/s. London-Kabel 4.8580,
—Paris 123.95, —Mailand 92.81, —Madrid 46.25, —Holland 12.11,
—Schweiz 25.23½.
Berlin, 28. Februar.
Im Anſchluß an New York und unter dem Eindruck der Annahme
der Veteranen=Bill ſchien die Tendenz im heutigen Vormittagsverkehr
zur Schwäche neigen zu wollen. Aber ſchon die erſten offiziellen
No=
tierungen zeigten eine bemerkenswerte Widerſtandsfähigkeit, da ſeitens
des Auslandes, und zum Teil auch von der Kundſchaft her
Kaufinter=
eſſe vorlag. Die in den letzten Tagen erſchienenen Wirtſchaftsberichte
der Großbanken wirkten ſich aus und regten ebenſo wie das neue
Pro=
jekt der Sofina=Geffürel=Gruppe, die Finanzſchwierigkeiten der Stadt
Berlin zu beheben, an. Da außerdem kaum Material herauskam, ſah
ſich die Skepulation zu Wochenſchlußdeckungen veranlaßt. Die erſten
Kurſe zeigten bereits überwiegend 1—2prozentige Beſſerungen. Im
allgemeinen war die Umſatztätigkeit aber nicht groß und beſchränkte ſich
auf Deckungen der Kuliſſe. Erſt im Verlaufe wurde das Gefchäft dann
lebhafter, da Kaufaufträge von außen her eintrafen und auch die
Aus=
landsarbitrage Intereſſe zeigte. Im Vordergrunde ſtanden weiter
Elek=
tropapiere unter Führung von Geffürel, da das 600 Millionen=Angebot
an die Stadt Berlin naturgemäß für dieſes zum Heinemann=Konzern
gehörende Glektropapier beſonders ſtimulierte. Aber auch in
Kunſt=
ſeidewerten und Salzdetfurth wurden anſcheinend Deckungen
vorgenom=
men, denn auch hier traten mehrprozentige Erholungen ein. Sogar
Montanpapiere, die tagelang vernachläſſigt waren, zeichneten ſich im
Verlaufe durch Feſtigkeit aus. Anleihen und Ausländer behauptet.
die ruge am Geidmarkk.
Am Geldmarkt war zu Beginn der Woche reichliches Angebot von
Tagesgeld vorhanden, was ein Nachgeben des Satzes auf 3,5 Prozent
zur Folge hatte. Erſt in den letzten Tagen machte ſich in Anbetracht des
herannahenden Monatsendes regere Nachfrage geltend, ſo daß dann eine
Anſpannung in Erſcheinung trat und 5 Prozent bezahlt werden mußten.
Daß die Geldmarktlage in nächſter Zeit vom Auslande her eine
weſent=
liche Aenderung erfahren wird, iſt kaum zu erwarten. Das Hauptgewicht
der Ultimovorbereitungen laſtete auf dem Privatdiskontmarkt, wo äußerſt
ſtarkes Angebot herauskam, das erſt gegen den Wochenſchluß nachließ.
Für Termingeld ergaben ſich dagegen bei ſtillem Geſchäft nur
unweſent=
liche Veränderungen, obwohl ſich im Laufe der Woche verſchiedentlich
eine Verſteifung bemerkbar gemacht hatte. Im Hinblick auf die unſichere
politiſche Entwicklung zeigt man anſcheinend wenig Luſt, ſich auf längere
Zeit zu binden
Die bemerkenswerteſte Erſcheinung am Deviſenmarkt bildete das
ſcharfe Anziehen des Pfundkurſes in den erſten Tagen der Woche, das
mit der Verſteifung des Londoner Geldmarktes in Zuſammenhang ſtand.
wobei ebenſo wie in Deutſchland die Unüberſichtlichkeit der politiſchen und
wirtſchaftlichen Geſtaltung der Ereigniſſe von ausſchlaggebender
Be=
deutung ſind. Vereinzelt war die Meinung zu hören, daß die Bank von
England in dieſer Woche eine Erhöhung ihrer Diskontrate vornehmen
würde, doch ſtand man den Gerüchten mit einiger Skepſis gegenüber,
nachdem die Ultimovorbereitungen in London ohne Schwierigkeiten
überwunden worden waren. Der franzöſiſche Franken, der zunächſt
ſchwächer tendierte, konnte ſich ſpäter wieder erholen. Der Dollar zog
nach ſeiner internationalen Schwäche wieder an, da der Monatsultimo
eine Belebung der Nachfrage mit ſich brachte. Die zuverſichtlicheren
Nach=
richten aus Spanien waren der Anlaß, für die recht feſte Haltung der
ſpaniſchen Deviſe, wenn ſie auch mehrfachen Schwankungen unterlag,
und ihren höchſten Stand infolge der erneuten Meldungen über eine
Zuſpitzung der Lage nicht zu behaupten vermochte. Eine nach oben
ge=
richtete Kursbewegung hatte auch Argentinien infolge der gebeſſerten
Verhältniſſe auf den Woll= und Getreidemärkten aufzuweiſen, dagegen
war Rio ſchwächer veranlagt. Die Schweizer Deviſe erfuhr eine größere
Abſchwächung.
Wie wir erfahren, hat die Ruſſiſche Staatsbank eine neue
Gold=
ſendung von mehr als 20 Millionen RM. zum Verſand an die
Reichs=
bank gebracht. Mit dieſer neuen erreichen die ruſſiſchen Goldſendungen
ſeit Beginn dieſes Jahres einen Betrag von mehr als 80 Mill. RM.
Die Verwaltung der Reichs=Maisſtelle hat beſchloſſen, die
Verkaufs=
preiſe für die verſchiedenen Maisarten und =herkünfte bis zum 24. März
in Geltung zu belaſſen.
Die Lohntafeln für die mitteldeutſche chemiſche Induſtrie (Sektion
V B, umfaſſend die Gebiete der Provinz Sachſen, Anhalt und
Thürin=
gen) ſind heute vom Arbeitgeberverband mit vierwöchiger Friſt
gekün=
digt worden.
Die Humboldt=Deutz=Motoren A.G. hat einen größeren Rußland=
Auftrag zur Lieferung von Dieſelmotoren erhalten. Ueber weitere
Auf=
träge ſchweben die Verhandlungen.
Die Württembergiſchen Portland=Zementwerke Lauffen, an deren
Kapital die Stadt Heilbronn maßgebend beteiligt iſt, ſchließen per 1930
mit einem verringerten Reingewinn von 584 398 (637 053) RM., aus
dem eine von 12 auf 10 Prozent ermäßigte Dividende zur Verteilung
auf 2,8 Mill RMM. Aktienkapital vorgeſchlagen wird.
Die für die oſtſächſiſche Textilinduſtrie am 21. Februar von dem
Schlichter für den Schlichtungsbezirk Sachſen gefällten Schiedsſprüche
für den Lohn und die Arbeitszeit ſind geſtern vom Reichsarbeitsminiſter
für verbindlich erklärt worden. Damit haben die Schiedsſprüche
Rechts=
kraft erlangt.
Der frühere holländiſche Miniſterpräſident Coliin iſt in ſeiner
Eigen=
ſchaft als Führer der holländiſchen Delegation bei den deutſch=
nieder=
ländiſchen Wirtſchaftsverhandlungen in Berlin eingetroffen. Der jetzige
Beſuch des holländiſchen Delegierten gilt, wie das B.T. berichtet, mehr
einer unverbindlichen Fühlungnahme über die Fortſetzung dieſer
Be=
ſprechungen als direkten Verhandlungen.
Die Handelsbeziehungen zwiſchen Kanada und der Sowjet=Union
ſind durch einen Erlaß der kanadiſchen Regierung, der die Einfuhr von
Holz, Kohle, Aſbeſt und Pelzen aus Sowjetrußland verbietet,
abgebro=
chen worden. Der Erlaß wird damit begründet, daß die kanadiſche
Re=
gierung davon überzeugt ſei, daß in der ruſſiſchen Holz= und
Kohlen=
induſtrie Häftlingsarbeit Verwendung finde.
Berliner Kursberichi
vom 28. Februar 1931
Oeviſenmarkt
vom 28. Februar 1931
Berl. Handels=Geſ. .
Danatbank . . . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban.
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas!.
Deutſche Erdö!
A.
136.—
106.—
105.25
63.50
102.—
65.75
100.—
Ment
65.25
118.—
36.25
114.50
118.75
68.125
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
zeſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
132,5o
79.—
119.75
75.-
65-—
80.—
131.—
60.75
72.—
71.125
37.25
58.75
75.—
48.—
solhyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali /138.—
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Lin=
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht/ 48.625
Wanderer=Werke
Ie
50.50
197.—
114.—
93.—
59.75
Gi.—
54.—
20.75
45.—
151.—
40.50
Helſingfor=
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Penge
100 Leva
1100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
12.=Stg.
1 Pap. Peſo
1100 Belgo
100 Lire
1100 Francs
Geld,
10.576
59.06
12.451 12.-471
73.27
3.043/ 3.041
112.43
112.42
112.53
20.418
1.381
Brieff
10.5961
59.18
73.41
168.53/ 168.8
112 65
112.64
112.75
20.458
1.3951
1 Dollar 4.2035/ 4.2115
58.585 58.705
22.015 22.055
16 465/ 16.505
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanado
Uruguav
Jsland
Tallinn (Eſtl=)
Riga
Surmtäsktr!
Frankfurter Kursbericht vom 28 Februar 1931.
79 Dtſch. Reichsanl)
69
5½%Intern., „
6%Baden ......"
8% Bayern......
6%
.....
8½ Heſſen v. 28
SOo
v. 29
60 Preuß. Staat.
80 Sachſen ....."
...
7%0 Thüringen....
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſunsſch. +4/,
Ab=
löſungsanl. .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Ve
84. 75
74.75
m.25
100
82
87.5
90.5
99.25
992,
81.25
— Mainzer Produktenbericht. Großhandelseinſtandspreiſe per 100
5 loco Mainz, am Freitag, den 27. Februar 1931: Weizen
Rheinheſſ. Roggen 18,75, Hafer 16,25, Braugerſte 20—22,5;
Indu=
gerſte 18,5—19: Futtergerſte 18—18,5: Malzkeime 10—11; Südd.
izenmehl Spez. Null 43,65—44,65: Roggenmehl 60proz. 27—28;
izenkleie fein 10,75—11; Weizenkleie grob 11,5—12: Roggenkleie 10.25
10,75: Weizenfuttermehl 12,5: Biertreber 10—10,25; Erdnußkuchen
35—15; Cocoskuchen 13,75—18,5; Palmkuchen 10,75—11,5;
Raps=
en 9,75—10,5: Weiße Bohnen 28. — Tendenz: feſt.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 28. Februar. Tendenz:
ig. Abſatz ſchwach. Es notierten in Pfg. ver Stück ab loco
Frank=
a. M.: italien. 10—10,5, bulgariſche 9—9,5. jugoſlawiſche 8,5—9,
räniſche 8,5—9, chinefiſche 7—8, holländiſche 10,5 bis 12, däniſche 10.5
12. belgiſch=flandriſche 10,5—11, ſchleſiſche 9—10, bayeriſche 9.5—10,
Odeutſche je nach Gewicht 9,5 bis 12.25.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 28. Februar. Bei ruhi=
Geſchäft lagen die Preiſe rückgängig. Auslandsbutter (holl.) 1 Faß
Kg.) 1.74. einhalb Faß 1,76. in Halbpfundſtücken 1,78, deutſche Butter
Die Preiſe verſtehen ſich in Reichsmark vro Pfund im
Greß=
delsverkehr.
Berliner Produktenbericht vom 28. Februar. Nach der Nervoſität
letzten Tage machte ſich an der Produktenbörſe zum Wochenfchluß
Deutſche Schutzge=!
bietsanleihe .
2% Aachen v. 291 902/
8% Baden=Baden. / 85
6% Berlin ......
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
% Dresden.
8% Frankfurt a. M./ 96.25
v. 26
o. 2
8% Mainz ....."
8½ Mannheim v. 26
v. 2
2 München
Nürnbera
8½ Wiesbaden
8%½ Heſſ. Landesbt. /100
Goldoblie
Heſſ. Lds.
4½
Hhp.=Bk.=Liquid. / 87.25
43% „Kom.=Ob.
8% Preuß. Lds.,
pfbr.=Anſt. G. Pf.
82 „Goldoblig
W Me
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl./ 97.75
8% Kaſſeler
Land=
kredit Goldpfbr. /100.5
7½ Kaſſeler Land. Goldpfbr. / 95
85
Naſſ. Lamdesbk. 100.25
94.75
84.25
4½% „Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I/ 52
„ „ Ser. III 68
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)../ 11
Württ. Hyp.=B./ 94
O Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
Klöckner=Werke
Mainkrw. v. 26
% Mitteld. Stahl.
2o Salzmann u. Co
% Ver. Stahlwerk
26 Voigt EHäffner
69
95.5
87.5
93.25
83
79.5
83
82
92
F. G. Farben Bondsl 94:/,
86
78
82
70.75
88.75
93.25
85.75
92
94.25
80
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89.4
100.5
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101.3
91.25
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101
96.75
89.25
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100
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[ ← ][ ][ → ]Seite 26
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Franz Lederer, Hilde Hildebrandt,
Heinrich Sehrot, Hang Sternbers,
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immer wieder wird man finden, daß es die
kühn-
sten Konstruktionen der Dichter übertreffen
kann. Daß eine Fraudurch einen Mann ins
Boden-
lose herabsinken kann, bleibt eine ewige
Wahr-
heit und daß ein Kind zerbrochene Bande wieder
ineivander zu fügen vermag, desgleichen. Uit
Ergriffenheit folgt man der Handlung dieses
großen neuen Tonfilms und am Schluß weint
alles um Mady Christians. Der reifen
Sehauspielkunst Mady Christians gelingt es,
die Sympathien bis zum letzten Angenblick
für sich in Anspruch zu nehmen.
Dieses Filmwerk ohne Stars und ohne
Schminke schildert das Leben in
nackter Wirklichkeit und ist ein
würdiger Denkstein dem großen
Künstler Hefnrich Zille.
Dazu der Kurztonfilm:
Alice und ihr Stahlroß
und das bunte Beiprogramm.
Beginn: 2, 4.05, 6.10 und 8.20 Uhr
Im I. Tel:
Ein Film von gewaltiger Schönheit
Erde
Manuskript u. Regie: Alex. Dowshenko.
Der Film ist ein photographisches
Kunstwerk ersten Ranges. Derartige
Bilder, graydios, erschütternd, hat
man bisher nirgends zu sehen
bekommen. (F.3239
Beginn: ab 2 Uhr
Letze Vorstellung 8.15 Uhr
Die lustige Geschichte von der Doppelhochzeit
des originellsten Schmesternpaares
im Bayernland.
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Stummfilms, sondern eine vollkommene
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vom Ganzen. Das Publikum steht vor Rätseln;
rechts singt die Gretel, links brummt die Liesel —
und beides spielt die eine Porten-Sphinx.
Es wird des Lachens kein Ende
sein, angesichts dieses humorvollen
Tonkilms.
Dazn der Kurztonfilm:
„Oswald in Sevilla”” und der
köst-
liche Micky-Film: „Dichter u. Bauer‟
welchen wir auf vielseitigen Wunsch ans dem
vorigen Prograwm prolongiert haben.
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Am 2., 3. und 4. März (Beginn jeweils um 330, 60, 815 Uhr).
1. „Achtung! Der Nordexpreßl‟.
Eine amerikanische Filmhumoreske, gespielt von
den „Lustigen Fünf”.
2. „Glanz im Alltag‟.
Erstaufführung des neuen Kulturfilms der Ufs
3. „Ein Löwe fällt vom Himmel‟.
Amerikanische Filmgroteske.
Freier Eintritt gegen 2 Erdal-Kwak-Prämien-Marken.
Bei Abgabe einer Vorzugskarte schon gegen 1 Marke.
Färberei Reich Ernst Ludwigstr. 4
oder an der Theaterkasse ½.Std. vor Beginn der Vorführung.
(VI.2355
Programm und Garderobe sind
frei, sodaß der Besuch dieser Veranstaltung für alle Verbraucher von Erdal und Kwak kostenlos ist.
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Ludwigstraße
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Vortrag mit Lichtbildern von Dipl.-Ing. K. Malzi
am Donnerstag, den 5. März 1931, 20 Uhr
im Bürgerhof, Elisabethenstraße 2
Eintritt frei.
Direktien der städt. Betriebe.
St 3352
Vergebung
von Erd=Planier=, Beton= und
Chaufſierungsarbeiten
u. Anfuhr von Straßenmaterialien.
Die bei Verlegung der
Provinzial=
ſtraße Altheim—Richen km 4, 2—5, 0
vorkommenden Erd=Planier=, Beton=
und Chauſſieiungsarbeiten, Liefern der
Stückſteine und das Anfahren der
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Provinzialſtraßenbau=Verwaltung in
Darmſtadt, Neckarſtlaße 3, Zimmer 34,
offen, woſelbſt auch die
Angebotsvor=
drucke zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben
ſwerden. Die Angebote ſind verſchloſſen
mit entſprechender Aufſchrift verſehen
bis Freitag, den 13. März d. Js.,
vormittags 10 Uhr, daſelbſt
einzu=
reichen.
(3363
Darmſtadt, den 28. Febr. 1931.
Provinzialdirektion Starkenburg,
Tiefbau.
Verſteigerung von
Marktſtand=
plähen des Darmſtädter
Wochenmarkkes.
Am Montag, den 16. März d. J.,
vor=
mittags 9 Uhr, werden im Saale des
Reſtaurants Rummelbräu, Rheinſtr. 101,
die ſtändigen Marktſtandplätze auf dem
Marktplatz und dem Schillerplatz für
die Zeit vom 1. April 1931 bis Ende
März 1932 öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert. Der Belegungsplan und die
Verſteigerungsbedingungen liegen bei
dem ſtädtiſchen Marktmeiſter (
Stadt=
haus, Zimmer 26) zur Einſicht offen.
Der Zuſchlag wird erteilt, wenn der
Nachweis der Zahlung des
Marktſtand=
geldes aus den Vorjahren erbracht iſt.
Darmſtadt, den 23. Februar 1931.
ſt. 3318) Der Oberbürgermeiſter.
Der Plan über die Herſtellung einer
D unterirdiſchen Telegraphenlinie am
Kapellplatz und Riegerplatz und
Auf=
ſtellung von je einem Fernſprechhäuschen
liegt bei dem Telegraphenbauamt in
Darmſtadt auf die Dauer von vier
Wochen aus.
(3379
Darmſtadt, 27, Februar 1931.
Telegraphenbauamt.
kzt
dwigsplatze
3375
Ke
kurzfriſtig geg. hohe
Rückvergüt. geſucht.
Ang. u. A. 71 Gſch.
Darmſtädter Volksbank
einge ragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Hattpflicht
Wir beehren uns hiermit, unſere Mitglieder zur
Ordentlichen Generalversammlung
auf
Dienstag, den 10. März 1931, abends pünktlich 8 Uhr
im
Reſiaurant „Zur Krone‟, Schuſtergaſſe 18, großer Saal, 1. St.
ergebenſt einzuladen.
Tagesordnung:
(3315
1. Rechenſchaftsbericht und Rechnungsablage für 1930.
2. Bericht des Autſichtsrates über die Prüfung der
Jahres=
rechnung
3. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Bilanz.
Gewinn= und Verluſirechnung, Gewinnverwendung
ſowie über die Entlaſtung der Verwaltungsorgane.
4. Ergänzungswahl des Aufſichtsrates. Es ſcheiden aus:
die Herren Nohl und Paech, wovon der Letztere
für die Dauer eines Jahres nicht wieder wählbar iſt,
ſowie der inzwiſchen verſtorbene Herr Karl Kahlert.
Ferner Erfatzwahl für das verſiorbene
Aufſichtsrat=
mitglied Konrad Haurg.
Darmſiadt, den 27. Februar 1931.
Der Aufſichtsrat:
Der Vorſiand:
J. Otto Nohl, Vorſitzender.
Becker.
Weiler
Bekanntmachung.
Ab 1. März ds. Js. ſind unſere
Kaſſe für Stromgeldzahlungen, ſowie
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durchgehend bis 1 Uhr geöffnet. (3169
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Gelder auf gt.
Ob=
jekte v. Selbſtgeber.
J. Uhrenbacher,
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Stammholz=Verſteigerung.
Dienstag, den 3. März 1931,
vormittags 9½, Uhr anfangend,
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den im Georgenhäuſer Gemeindewald
ffentlich verſteigert:
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135 Stück Kiefern=Stämme — 105 Im
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12,
12 „ Fichte=
6,50 „
Zuſammenkunft bei Gaſtwirt Heberer,
Station Meſſel.
Georgenhauſen, den 25. Febr. 1931.
Hefſ. Bürgermeiſterei Georgenhauſen.
Strauß.
Mittwoch, den 4., und Donnerstag,
den 5. März 1931, jedesmal vormittags
9 Uhr anfangend, werden in der
Wirt=
ſchaft von Georg Schacker zu
Gundern=
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127 Lärche=Derbſtangen Kl. I, II, III.
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Gundernhauſen, den 27. Februar 1931.
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