Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 45
Samstag, den 14. Februar 1931.
194. Jahrgang
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g von Schadenerſatz. Bei
uſträge und Leiſtun
gerichtlicher Beltreibung fälli jet
ſonkurs oder
onto Deutſche Bani und Darme
Nobat weg. 7.
ie A Hadte
Einigung über die Oſthilfe.
Der Kanzler verhandelt. — Keine Berſchärfung der parlamenkariſchen Lage durch die Sozialdemokrakie.
Nachgeben Preußens in der Oſthilfe. Paclamenkariſche Erledigung des Ekaks und der Oſthilfe geſicherk.
* Ein ſtatker Erfolg Bränings.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Während der Reichstag ſich am Freitag in einer mehr in die
Breite als in die Tiefe gehenden Ausſprache mit
Wirtſchafts=
fragen befaßte, wurde in der Wandelhalle und in den
Beratungs=
zimmern die große Politik erörtert, die ja durch den Weggang der
Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen ſtark an aktueller
Be=
deutung gewonnen hat. Der Kanzler hat offenbar die naheliegende
Sorge gehabt, daß die Sozialdemokraten die taktiſch günſtige
Po=
ſition, die ſie durch den Ausfall der Rechten im Reichstag
ge=
wonnen haben, ausnutzen und mit verſtärkten Forderungen
her=
vortreten werden. Er hat am Donnerstag abend eine längere
Ausſprache mit den Sozialdemokraten gehabt. Aus dem, was
bis=
her verlautet, muß man aber ſchließen, daß die Beſorgniſſe des
Kanzlers unbegründet waren, daß die Sozialdemokraten ihre
Politik fortzuſetzen gedenken und alles vermeiden wollen, was
dem Kabinett innerpolitiſche Schwierigkeiten bereiten könnte,
ſchon um die innenpolitiſche Spannung nicht zu erhöhen. Das
würde praktiſch bedeuten, daß auch bei den umſtrittenen Etats
(Wehr= und Sozial=Etat) der Ausfall der Rechten ſich nicht
be=
merkbar macht ſondern die Etatsberatung ruhig weitergehen
wird, ſo daß Dr. Brüning immer noch damit rechnen
kann, den Etat auf ordnungsmäßigem Wege
un=
ter Dach zu bringen. Inwieweit die Sozialdemokraten
dieſe Linie, die von ihnen ſtarke Entſagung erfordert, durchhalten
werden können, iſt natürlich abzuwarten.
Zunächſt hat der Kanzler jedenfalls einen unbeſtreitbaren
Er=
folg zu verzeichnen. Es iſt ihm gelungen, mit der
preußi=
ſchen Regierung zu einer Verſtändigung über
die Oſthilfe zu kommen, und zwar zu einer Verſtändigung, die
ein ſehr weitgehendes Entgegenkommen
Preu=
ßens bedeutet. Den Stein des Anſtoßes bei den letzttägigen
Ver=
handlungen bildeten die Haftungsverbände. Sie entſprechen einem
Vorſchlag der Landwirtſchaft und haben den Zweck, den Kreis der
für die Umſchuldung in Frage kommenden Güter zu erhöhen. Es
beſteht begreiflicherweiſe die Gefahr, daß die Landſtelle die
Umſchuldung bei einer Reihe von Gütern
ab=
lehnt, weil die finanzielle Lage ſo iſt, daß auch
durch eine Umſchuldung der Ruin nicht
aufzu=
halten iſt. Für dieſen Fall ſoll nun aus mehreren
nebenein=
anderliegenden Gütern eine Haftungsgeſellſchaft gebildet werden,
die gewiſſermaßen gegenſeitig eine Ausfallbürgſchaft übernimmt
und die Sicherheiten für die vom Staat bereitgeſtellten Gelder
erhöht.
Preußen hatte den Vorſchlag bisher abgelehnt, da die
Haf=
tungsverbände die Sicherheit in keiner Weiſe vergrößern würden,
weil von den einzelnen Gütern ja ohnehin nichts zu holen iſt. In
einer langen Beſprechung am Freitag nachmittag hat Preußen
nachgegeben und über das urſprüngliche
Ange=
bot, das die Verbände nur fakultativ zulaſſen
wollte, auch die obligatoriſche Errichtung der
Haftungsverbände zugegeben. Für die praktiſche
Be=
handlung ſind freilich einzelne Vorbehalte gemacht, generell aber
hat der Kanzler ſeine Forderung durchgeſetzt.
Preußen hat alſo nachgegeben, und man deutet an,
aus politiſchen Gründen, um dem Kanzler im
Augen=
blick keine neuen Schwierigkeiten zu bereiten.
Die Beſprechungen werden am Samstag vormittag 9 Uhr zur
Redigierung der Texte fortgeſetzt, um 10.30 Uhr will
dann das Kabinett die Vorlage verabſchieden, um ſie an den
Reichsrat möglichſt raſch weiterzuleiten. Die ſozialdemokratiſche
Fraktion hat ja bereits betont, daß ſie einer Vorlage, die von der
preußiſchen Regierung gebilligt ſei, zuſtimmen würde, ſo daß
die parlamentariſche Erledigung auch der
Oſt=
hilfe geſichert wäre.
Treviranus über die Oſthilfe.
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages befaßte ſich nach
Erledigung des Etats des Reichsfinanzminiſteriums mit der
Beratung des Kriegslaſtenetats, und zwar zunächſt dem Kapitel
über Oſthilfe. Abg. Dr. Cremer (DVP.) fragte, nach welchen
Grundſätzen die Angeſtellten der Oſthilfe entlohnt würden. Es
ſeien in der Oeffentlichkeit Nachrichten laut geworden, wonach
däbei ein ziemlich großzügiges Verfahren angeſtellt werde.
Reichsminiſter Treviranus gab zunächſt eine
Ueber=
ſicht über die Perſonenzahl, der bei der Oſtſtelle der
Reichs=
kanzlei und den Landſtellen in Königsberg, Schneidemühl,
Kös=
lin, Breslau und Oppeln beſchäftigten Beamten und
Angeſtell=
ten von insgeſamt 275 Perſonen. Bisher find rund 50 000
An=
rrage vorgelegt worden, von denen bisher 1953 mit
eingehen=
dem Material belegt und durchgeprüft ſind. Dem Vorwurf der
Jangſamkeit und Umſtändlichkeit des Verfahrens muß durch den
Diuweis begegnet werden, daß eine peinlichſt genaue individuelle
Prufung jedes einzelnen Umſchuldungsfalles geboten iſt. Das
Maß der Verſchuldung iſt vielfach derart hoch, daß ſogar den
en erſter Stelle geſicherten Gläubigern ein ſehr beträchtlicher
Nachlaß ihrer Forderungen zugemutet werden muß. Bisher
haben auch die Gläubiger weiteſtgehendes Verſtändnis gezeigt.
Zur Ausführung des gegenwärtig der Reichsregierung zur
Be=
ſchlußfaſſung vorliegenden neuen Oſthilfegeſetzes wird nicht ein
Pfennig mehr angefordert werden, als gegenwärtig im Etat
ſieht. Der Miniſter wandte ſich dann gegen den beim Etat des
Reichsernährungsminiſteriums vom Abgeordneten Quaatz (Onk.
geſtellten Antrag auf Bereitſtellung von 50 Millionen Mark als
erſte Rate der Oſthilfe und erſuchte den Ausſchuß um
Ableh=
nung, da der Antrag keine Angaben darüber enthalte, in welchem
Sinne dieſer Betrag verwendet werden ſolle. Die Oſthilfe iſt
uicht nur eine Hilfe für die Großagrarier, ſie bedeutet auch
ge=
rade eine Hilfe für die Landarbeiter. Die Regierung iſt davon
überzeugt, daß jede Oſthilfe vergeblich iſt, wenn es nicht gelingt,
mehr Menſchen im Oſten anzuſiedeln.
Der Wietſchaftsekak im Reichskag.
Abrechnung der Volksparkei mit Hugenberg.
Berlin, 13. Februar.
Reichstagspräſident Loebe eröffnete die Freitag=Sitzung des
Reichstags um 15 Uhr. Zunächſt wurden mehrere Anträge auf
Straf=
verfolgung verſchiedener Abgeordneter wegen Beleidigung des
Reichs=
tages dem Geſchäftsordnungsausſchuß überwieſen.
In der Fortſetzung der Ausſprache über den Etat des
Reichswirt=
ſchaftsminiſteriums erklärte.
Abg. Albrecht=Hannover (D.V.P.), ſeine Freunde würden dem
Etat zuſtimmen, weil er ſparſam aufgeſtellt ſei. Die ungeheure
Arbeits=
loſigkeit iſt das ſoziale und wirtſchaftliche Problem der Gegeuwart
ſchlechthin. Politiſche Gründe tragen weſentlich zu unſerer
Wirtſchaftsnot bei. Es muß ja zu einer Erſchütterung des ausländiſchen
und inländiſchen Marktes führen, wenn die zweitſtärkſte und drittſtärkſte
Partei des Reichstages, die Nationalſozialiſten und die Kommuniſten,
offen den Umſturz der gegenwärtigen Wirtſchaftsform fordern und wenn
in der geſtrigen Kundgebung
der deutſchnationale Parteiführer Hugenbera ſagte: „Die Jugend
verlangt von uns, daß wir die Verhältniſſe von Grund aus
um=
kehren müffen!” Ich frage: ſeit wann iſt es die Einſtellung des
deutſchen Mannes, ſein Handeln nach den Forderungen von
Jüng=
lingen zu richten. (Sehr gut!) Iſt etwa der Aufbau nach dem
Niederbruch von 1806/1807 durch die überſchäumende Jugend, oder
iſt er herbeigeführt worden durch reife Männer wie Stein und
Gneiſenau? (Zurufe der Kommuniſten.) Ich gehöre zu denen, die
mit vorm Feinde ſtanden, — aber die Jugend, die heute am
laute=
ſten ſchreit, iſt viel zu jung, als daß ſie vor dem Feinde geſtanden
haben könnte. (Sehr gut!) In den Ausführungen des
deutſch=
nationalen Parteiführers Hugenbera zeigte ſich eine zyniſche
Leicht=
fertigkeit gegenüber der Not, unter der unſer=Volk leidet. Es wäre
verhänanfsvoll, wenn bei uns die Verantwortungsloſigkeit aus
Steier der Regierung käme.
Die kapitaliſtiſche Wirtſchaftsordnung kann für die jetzige Notzeit
nicht verantwortlich gemacht werden. Wir haben jetzt gar keine
kapita=
liſtiſche Wirtſchaft, ſondern ein Zwitterding unter viel zu ſtarker
Beteili=
gung der öffentlichen Hand. Wir haben einen politiſchen Lohn und ein
politiſiertes Arbeitsrecht. Was wir brauchen, iſt die Wiederherſtellung
der freien Individualwirtſchaft in Deutſchland. Dazu gehört eine
ver=
nünftige Zuſammenarbeit zwiſchen den freien Arbeitgebern und
Gewerk=
ſchaften.
Abg. Freiherr v. Thüngen (Lv.) bedauert, daß Staatsſekretär
Trendelenburg an dem Meiſtbegünſtigungsprinzip bei der
Handelsver=
tragspolitik feſthalten will. Die Ueberrationaliſierung hat dazu geführt,
daß die Produktion nicht im Verhältnis ſteht zur Abſatzmöglichkeit. Die
Millionen Subventionen haben zwar erreicht, daß es der Landwirtſchaft
nicht noch ſchlechter geht, aber ſie haben nicht erreicht, daß es ihr beſſer
geht. (Lebhafte Rufe: „Wie geht es denn den anderen, die nicht
ſub=
ventioniert werden?‟) Wir bedauern
die Radikaliſierung der Landwirtſchaft,
aber ſie iſt nur ein Symptom für den Todeskampf, in dem ſich die
Land=
wirtſchaft befindet.
Abg. Drewitz (W.P.) wandte ſich gegen die Ausführungen des
Abg. Dr. Deſſauer über die Ueberſetzung des Kleinhandels. Wir wollen
der Landwirtſchaft helfen, müſſen aber fordern, daß die Landwirtſchaft
bei ihrer Abſatzorganiſation nicht den gewerblichen Mittelſtand
aus=
ſchaltet. Mit Zöllen allein iſt der Landwirtſchaft nicht zu helfen. Wir
fordern Verbot des Zugabeweſens Aenderung der
Reichsgewerbeord=
nung, und vor allem Senkung der öffentlichen Ausgaben. Wir ſind gern
bereit zur Mitarbeit; aber wir erwarten, daß auch die Intereſſen des
Mittelſtandes gewahrt werden im Rahmen des Allgemeinwohls.
Abg. Bauſch (Chr.=Soz.) begrüßte die Zuſage, daß ein Geſetz über
die Bauſparkaſſen vorgelegt werden ſoll. Die große Arbeitsloſigkeit ſei
zum großen Teil auf die übertriebene Rationaliſierung zurückzuführen.
Zur Behebung der Kriſe ſei ein genereller Lohnaubbau nicht das
geeig=
nete Mittel, Lohnſenkungen ſollten erſt dann eintreten, wenn ſich die
Kaufkraft entſprechend gehoben hat, ſo daß nicht der Reallohn, ſondern
nur der Nominallohn geſenkt wird. Daneben muß eine zweckmäßige
Arbeitseinteilung zur Linderung der Arbeitsloſigkeit durchgeführt werden.
Der Preisſenkung kommt die größte Bedeutung zu. Der Zwiſchenhandel
iſt zweifellos überſetzt. Der ſtärkſte Widerſtand wird dem notwendigen
Preisabbau entgegengeſetzt durch die Kartelle und Syndikate. Die
Re=
gierung müßte viel mehr Gebrauch machen von der Kartellverordnung,
und ſie müßte dieſe Verordnung verſchärfen. Wir beantragen die
An=
nahme einer Entſchließung in dieſem Sinne.
Die ſoziale Frage iſt heute nicht mehr nur eine Arbeiterfrage,
fondern auch eine Bauernfrage. Wer der Landwirtſchaft helfen
will, kann nicht den Nationalſozialiſten nachlaufen, die
unerfüll=
bare Verſprechungen machen, oder Herrn Hugenberg, deſſen
Ret=
tungsrezept von den berufenen Vertretern der Landwirtſchaft
abgelehnt worden iſt.
Abg. Rauch (B.V.P.) führte aus, die Maſchine ſei jetzt zum Fluch
für den arbeitenden Menſchen geworden; ſie habe ihm die
Exiſtenzmög=
lichkeit genommen. Die Kataſtrophe, die ihren Anfang in der jetzigen
furchtbaren Arbeitsloſigkeit ſchon zeigt, kann nur verhindert werden,
wenn ſich die Unternehmer aller Länder verſtändigen über eine
ver=
nünftige Anpaſſung der Arbeitszeit an die ſozialen Erforderniſſe des
Maſchinenzeitalters. Das wäre eine Aufgabe, die in Genf in Angriff
genommen werden ſollte.
In Deutſchland muß geholfen werden durch ſchleunige
Arbeits=
beſchaffung, die ſich gleichmäßig auf alle Reichsgebiete verteilen
muß.
Abg. Meher=Berlin (D.,St.P.) anerkannte, daß der Haushalt
ſparſam aufgeſtellt ſei. Obwohl die Methoden der Agrarzollerhöhungen
und der Preisſtützungen aus öffentlichen Mitteln der Landwirtſchaft
kaum geholfen hätten, laſſe ſich die Regierung auf dieſer Bahn
weiter=
treiben, ungeachtet der Boykottbewegungen gegen die deutſche Ware im
Auslande. Die Meiſtbegünſtigung dürfe nicht preisgegeben werden; den
drei Viertel der deutſchen Geſamtausfuhr ſei lediglich durch die
Gewäh=
rung der Meiſtbegünſtigung geſichert. Eine gute Außenhandelspolitik ſei
auch ein Mittel für den inneren Preisabbau. Die Regierung ſolle die
Preisſenkungsaktion energiſch durchführen, aber auch ſo raſch wie
mög=
lich damit Schluß machen, um zu verhüten, daß der Kaufbedarf
zurück=
gehalten und dadurch der Arbeitsmarkt weiter verſchlechtert werde.
Drin=
gend notwendig ſei auch eine Reform des Kartellrechts und der
Neurege=
lung der Kartellaufſicht, um dem Mißbrauch wirtſchaftlicher
Machtſtel=
lungen entgegenzutreten. (Beifall bei der Staatspartei.)
Nachdem noch die zweite Rednergarnitur kurz zu Wort gekommen.
war, wurde die Ausſprache geſchloſſen und die Sitzug vertagt.
* Wirtſchaft oder Gewverkſchaffen?
Von
Dr. Paul Ruprecht, Dresden.
Daß die deutſche Wirtſchaft heute vor einem
Zuſammen=
bruch ſteht und uns alle mit Untergang bedroht, iſt nicht nur
auf die Verflechtung unſeres Vaterlandes mit der in ſchwerer
Kriſe befindlichen Weltwirtſchaft, ſondern auch darauf
zurückzu=
führen, daß unſere Wirtſchaftspolitik der Nachkriegszeit nur das
Wohl einer Klaſſe anſtatt dasjenige der Geſamtheit im Auge
gehabt hat.
Dieſe einſeitige Einſtellung unſerer Staatsführung iſt am
deutlichſten in der von ihr unterſtützten und überhaupt erſt
er=
möglichten Lohnpolitik zum Ausdruck gekommen. Von ihr hat
der amerikaniſche Profeſſor James W. Angell an der Columbia=
Univerſität in ſeinem Buch „The Recovery of Germany”, das
ſeine Eindrücke von einer längeren Studienreiſe in Deutſchland
wiedergibt, geſagt, daß ſie dahin geführt habe, daß in
Deutſch=
land die Lohnhöhe erheblich ſtärker gewachſen ſei als der Umfang
der Erzeugung, um dann fortzufahren: „Es bedeutet das, daß
der Anteil am nationalen Geſamteinkommen, den die
Arbeiter=
ſchaft erhält, ſich ſtändig auf Koſten des Unternehmers erhöht
hat, und dieſer Prozeß kann nicht weitergehen, ohne die
gegen=
wärtige Produktionsorganiſation zu unterminieren und ſo einen
Zuſammenbruch (collapse) herbeizuführen.”
Noch ſchärfer hat ſich der frühere franzöſiſche Handelsattaché
in Berlin, Marquenne, ſchriftlich und mündlich geäußert. Er
hat von der deutſchen Lohnpolitik nicht nur als von „einer
wiſſenſchaftlich organiſierten Ausplünderung aller kapitaliſtiſchen
Kräfte Deutſchlands” geſprochen, ſondern auch erklärt, daß die
Finanzen und die Wirtſchaft Deutſchlands „einer Bande von
Räubern” überantwortet ſeien, denen gegenüber die Regierung
nichts als Rückſichtnahme kenne; es könne deshalb niemanden
überraſchen, daß der ganze Nutzen der Rationaliſierung für die
Erzeuger gleich Null geweſen, und daß alles für die Löhne
drauf=
gegangen ſei.
Daß die der deutſchen Wirtſchaft und damit dem deutſchen
Volke drohenden Gefahren mit der Zeit, aber auch von den
Marxiſten erkannt werden, hät im vorigen Jahre ein Aufſatz
über Kapitalbildung in den ſozialiſtiſchen Monatsheften mit
felgeziden Worten gezeigt: „Unſere-Arbeitsloſigkeit, unſere
wirtfchaftliche Krife iſt nicht die Kriſe eines reichen Landes mit
ſchlecht geordneter Güterverteilung, ſondern die Kriſe eines
armen und verſchuldeten Landes. Wer arm iſt, kann aber nur
durch Sparen und Arbeiten wieder zu Wohlſtand gelangen,
nicht aber durch einen geſteigerten Güterverbrauch.”
Dieſer Auffaſſung kann man nur zuſtimmen, denn die
bis=
herige Lohnpolitik hat ſich, wie es an der gleichen Stelle noch
heißt, nur als ein Weg „zu größerem Elend, zu größerer Armut,
zu größerer Arbeitsloſigkeit” erwieſen.
Man ſollte nun meinen, wenn ſich auch in ſozialiſtiſchen
Kreiſen die Erkenntnis von der Verfehltheit, der bisherigen
Lohnpolitik durchzuſetzen beginnt, dort auch die Bereitſchaft zur
Umkehr, d. h. zum Abbau der überhöhten Löhne vorhanden
ſein müßte. Wer dies glaubt, denkt nicht daran, daß die
Ent=
ſcheidung über dieſe Frage weit weniger bei den politiſchen
Organiſationen der Arbeiter, alſo den Arbeiterparteien, als bei
ihren wirtſchaftlichen Vertretungen, alſo den Gewerkſchaften,
liegt und daß ſich letztere hier in einer außerordentlich
ſchwie=
rigen Lage befinden.
Die Revolution hat bekanntlich an die Stelle zur Führung
berufener Einzelperſönlichkeiten die Herrſchaft der Maſſe geſetzt
und dadurch die darauf beruhende Macht der Gewerkſchaften
außerordentlich geſteigert. Die damit für die Arbeiter
erreich=
ten Erfolge haben hauptſächlich in Lohn= und ſozialpolitiſchen
Errungenſchaften beſtanden, die umſo leichter durchzuſetzen
waren, als das ſtaatliche Schlichtungsverfahren ſich hinter ſie
geſtellt hat. Je mehr Erfolge die Gewerkſchaften aber auf dieſem
Wege erreichten, deſto mehr wuchs ihre Macht über ihre
Mit=
glieder, zumal dieſe damit für ihre recht hohen Beiträge einen
handgreiflichen Gegenwert erhielten und dadurch leicht bei der
Stange zu halten waren. Darin mußte natürlich ein Wandel
eintreten, als die Arbeitermaſſen erkannten, daß nicht nur die=
Zeit der Lohnerhöhungen ihr Ende erreicht hat, ſondern daß
diejenige des Lohnabbaus gekommen iſt. Je mehr
Lohnherab=
ſetzungen aber durch die wirtſchaftliche Lage erzwungen werden
und je mehr dahingehende Schiedsſprüche das ſtaatliche
Schlich=
tungsweſen als verbindlich erklären muß, deſto mehr nehmen
die Austritte aus den Gewerkſchaften zu, weil ſich in dieſer Lage
die für ſie aufzubringenden Beiträge nicht mehr rentieren. Mit
ſinkender Mitgliederzahl und ſinkenden Einnahmen ſink: aber
auch die Macht der Gewerkſchaften und ihrer Führer. Dieſe ſind
daher in Anbetrast des Umſtandes, daß innenpolitiſch geſehen
die Wirtſchaft Deutſchlands Schickſal iſt, durch die Entwicklung
vor die Frage geſtellt, ob ihre eigene Erhaltung oder die der
deutſchen Wirtſchaft Ziel ihrer Politik ſein ſoll.
Die Stellung, die die freien Gewerkſchaften aber bisher
ein=
genommen haben, wenn es ſich darum handelte, ob einer
Lohn=
herabſetzung oder der Stillegung großer Betriebe der Vorzug zu
geben ſei, läßt darauf ſchließen, daß ſie entweder ihr eigenes Wohl
über das des ganzen Volkes ſtellen oder daß ſie noch nicht erkannt
haben, um welchen Einſatz das Spiel geht. Dies zeigte ſich
zu=
nächſt beim Stahlwerk Becker, wo es nur mit Mühe gelungen iſt,
von den freien Gewerkſchaften deren Einverſtändnis zu einer
Lohn=
herabſetzung zu erlangen, um über 2000 Menſchen ihre
Arbeits=
ſtätte zu erhalten. Noch weit ſtärker trat das Machtſtreben der
freien Gewerkſchaften bei einem großen Werk in der Lauſitz hervor,
wo ſie den gleichen Vorſchlag nicht nur abgelehnt, ſondern dies
noch mit den zyniſchen Worten begründet haben, daß es für ſie
pſychologiſch viel ſchlimmer ſei, wenn ſie etwas von ihrem
Tarif=
vertrage aufgäben, als wenn einige Betriebe ſtillgelegt würden.
Eine ähnliche Skrupelloſigkeit haben die Gewerkſchaften bei den
Verhandlungen über die Weiterführung des Mansfelder
Kupfer=
ſchieferbergbaus an den Tag gelegt. Sie hätten damals nämlich
rückſichtslos 14 000 Menſchen der Arbeitsloſigkeit und einen
gro=
ßen Bezirk einer Wirtſchaftskataſtrophe ausgeliefert, wenn nicht
einen Teil der Lohnherabſetzung der Staat durch Subventionen
ausgeglichen hätte.
Ganz beſonders deutlich aber iſt dieſer Tage bei der Frage der
Stillegung der Hütte Duisburg=Meiderich die Rückſichtsloſigkeit
der freien Gewerkſchaften gegenüber ihren Mitgliedern, wenn es
ſich=um eihre eigene Machtſtellung handelt, hervorgetreten. Daß
Seite 2
5amstag, den 14. Februar 1931
Nummer 45
die freien Gewerkſchaften nämlich hier, auf Weiſung von Berlin
aus die verlangte Lohnſenkung von 20 Prozent abgelehnt haben,
hat zu dem Beſchluß geführt, dieſen Betrieb mit rund 7000
An=
geſtellten und Arbeitern ſtillzulegen, obwohl die Vereinigten
Stahlwerke als Beſitzer des Unternehmens der Arbeiterſchaft
außerordentlich entgegenkommende, die Arbeitsloſenunterſtützung
erheblich überſteigende Angebote zur Erhaltung ihrer
Arbeits=
ſtätte gemacht haben. Eine große Zeitung hat dieſe Haltung der
Gewerkſchaften als „Machtdünkel der Berliner
Gewerkſchafts=
bürokratie” ausgelegt, wozu der deutſche Volkswirt mit folgenden
Ausführungen Stellung genommen hat: „Solange es ſich um
einen einzelnen Betrieb handelt, können die Gewerkſchaften kaum
in eine Herabſetzung der Tariflöhne willigen — der laufende
Tarifvertrag gilt noch bis September —, weil die Gefahr zu groß
iſt, daß die Beſchäftigungsgarantie nur durch noch ſtärkere
Kür=
zung der Schichtenzahl in anderen Betrieben erfüllt wird. Es
käme dann ſehr leicht dazu, daß der Unternehmer den einen
Be=
trieb gegen den anderen ausſpielen könnte und ſich die
Belegſchaf=
ten der einzelnen Werke, um „nur Beſchäftigung zu erhalten,
gegenſeitig den Lohn herunterkonkurrierten. Wenn alſo eine
Ver=
einbarung getroffen wird, ſo muß ſie für die ganze Induſtrie —
mindeſtens für die ganze Induſtrie eines großen Bezirks —
gel=
ten.” Wenn auch nicht zu leugnen iſt, daß die hier
vorausgeſehe=
nen Möglichkeiten beſtehen, ſo kann dies doch die ablehnende
Hal=
tung der Gewerkſchaften im Hinblick auf die davon zu befürchtende
Not nicht entſchuldigen, ſolange ſie nicht nachweiſen können, daß
die Unternehmer abgelehnt haben, Sicherungen gegen ſolche
Lohn=
unterbietungen zu ſchaffen. Bei der Rückſicht, die die Vereinigten
Stahlwerke auf die Arbeitsmarktlage genommen haben, iſt zu
ver=
muten, daß hier ein gangbarer Ausweg gefunden worden wäre,
wenn die Gegenſeite dazu Verſtändigungsbereitſchaft gezeigt hätte.
Wie dem aber auch ſei, es iſt doch nicht zu bezweifeln, daß in
einer Zeit größter Volksnot unmöglich dem Grundſatz des
Tarif=
vertrages das Glück von Tauſenden von Menſchen und ihrer
Fami=
lien geopfert werden darf, wenn dadurch nichts weiter erreicht
wird, als daß gewiſſe „Errungenſchaften der Revolution” nicht
an=
getaſtet werden. Nicht auf die Aufrechterhaltung von
Wirtſchafts=
theorien kommt es heute nämlich an, ſondern darauf, daß wir uns
vor dem Abgrund retten, in den wir hinabzugleiten im Begriff
ſind. Wenn die Gewerkſchaften an dieſem Rettungswerk
mit=
arbeiten wollen, dann müſſen ſie nicht nur den ausſichtsloſen
Wettbewerb mit dem Kommunismus aufgeben, ſondern ſich auch
auf poſitive Produktionspolitik einſtellen, die von der Erkenntnis
ausgeht, daß ſich jede Schwächung der Wirtſchaft in eine
Verſchlech=
terung der Lebensbedingungen des Arbeiters überſetzt. Das aber
bedeutet Abgang vom Klaſſenkampfgedanken und Schaffung eines ob das Schiff Vogtland ein gültiges
Flaggen=
neuen Mitgliedergeiſtes. Gelingt es den Arbeiterführern nicht,
dies zu erreichen, dann werden die Gewerkſchaften eines Tages
beiſeite geſchoben werden, denn ſchließlich merkt auch der
Arbei=
ter, daß die Gewerkſchaftsbürokratie ihn verrät, wenn ſie ihm den
Nominallohn erhält, darüber aber die Arbeitsloſigkeit wächſt und
die Wirtſchaft ſtirbt. Tut ſie dies jedoch, dann ſterben auch die
Gewerkſchaften, und deshalb darf es nicht heißen „Wirtſchaft oder
Gewerkſchaften”, ſondern „Wirtſchaft und Gewerkſchaften”.
Der Flaggenwechſel der Hamburger
Reederei.
Las Reichsverkehrsminiſterium verurkeilk den
Flaggenwechſel auf das ſchärfſte.
* Das Vorgehen der Hamburger Reederei Vogemann, die
nunmehr ihre Schiffe, um ſich der deutſchen Steuergeſetzgebung
und der Pflichten der deutſchen Sozialgeſetzgebung zu entziehen,
unter der Flagge von Panama fahren läßt, hat in den Kreiſen
der Reichsregierung das denkbar größte Aufſehen erregt. Leider
gibt es kein Geſetz mehr, das deutſchen Schiffen vorſchreibt, die
deutſche Flagge zu führen. Die Reichsregierung kann alſo
recht=
lich gegen die Reederei Vogemann nicht vorgehen. Wie die
Reichsregierung aber über den „Fall Vogemann” denkt, das geht
„Das Geſetz, betreffend das Flaggenrecht der Kauffahrteiſchiffe
vom 22. Juni 1899 regelt das Recht zur Führung der deutſchen
angehörige nicht, die ihnen gehörenden Schiffe unter deutſcher
Flagge zu betreiben.
Es iſt vom nationalen Standpunkt aus nicht nur bedauerlich,
ſondern auf das ſchärfſte zu verurteilen, daß eine Hamburger
Reederei einen Flaggenwechſel vornimmt, um ſich der deutſchen
Steuergeſetzgebung und den Pflichten der deutſchen
Sozialgeſetz=
gebung zu entziehen.
Ob die Reederei Vogemann das Schiff im ganzen oder zu
einem Teil an einen Staatsangehörigen von Panama verkauft
hat, iſt nicht bekannt. Nach deutſchem Flaggenrecht wird das
Recht zur Führung der deutſchen Flagge von dem Nachweis
ab=
hängig gemacht, ob ſich das Schiff ausſchließlich in deutſchem ſetzen.
Vom Tage.
Der preußiſche Kultusminiſter hat dem Landtag, ſoeben eine
Ueber=
ſicht über die Zahl der ſtellenloſen Schulamtsbewerber
nach dem Stande vom 15. November 1930 überreicht. Danach ſind noch
21 527 ſtellenloſe Bewerber vorhanden, von denen vorläufig
beſchäftigt ſind 13 623, ſo daß völlig ohne Beſchäftigung im Schuldienſte
7904 Junglehrer ſind.
Ueber den kataſtrophalen Rückgang unſerer
Eiſenindu=
ſtrie liegen jetzt Ziffern vor. Während im Januar 1930 die
Roheifen=
gewinnung mehr als 1 Million Tonnen betrug, iſt ſie im Januar d. J.
auf rund 600 000 Tonnen zurückgegangen. Gleichzeitig ſind von den 161
vorhandenen Hochöfen 100 ſtillgelegt worden, ſo daß ſich nur noch ganze
61 Oefen in Betrieb befinden.
Das neue badiſche Beamtengeſetz wurde vom Badiſchen
Landtag nach eingehender Debatte und faſt anderthalbſtündiger
Abſtim=
mung angenommen.
Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Curtius hat einen
kur=
zen Erholungsurlaub angetreten, den er im Harz
verbrin=
gen wird.
Wie bekannt wird, hat die engliſche Regierung nicht nur in
Deutſch=
land und Frankreich, ſondern auch in Italien, Dänemark. Norwegen,
Schweden und Polen Verhandlungen zur Herabſetzung der
Einfuhr=
zölle dieſer Länder auf gewiſſe britiſche Waren vorgeſchlagen.
Groß=
britannien wünſcht die Herabſetzung dieſer Zölle um 25 Prozent.
Norwegen und Holland haben ſich bereit erklärt, auf die
Exter=
ritorialität in China zu verzichten.
Die Arbeitgeber in der Webinduſtrie Lankeſhire haben die über
ihre Betriebe verhängte Ausſperrung aufgehoben. In einer
Arbeit=
geber=Konferenz in Mancheſter wurde der Einſtellung der Verſuche des
Mehrwebſtuhl=Syſtems zugeſtimmt. Alle Webereien werden am
Mon=
tag ihre Betriebe wieder eröffnen.
Das vom amerikaniſchen Schatzamt ausgeſprochene Verbot der
Ein=
fuhr von Waren, die von Strafgefangenen in Sowjetrußland hergeſtellt
worden ſind, iſt, wie das Staatsdepartement mitteilt, auf die
Gefange=
nenarbeit aller Länder ausgedehnt worden.
Eigentum befindet. Welche Vorausſetzungen die Republik
Pa=
nama an das Recht für Führung ihrer Flagge knüpft, iſt nicht
bekannt. Völkerrechtlich iſt es nicht üblich, nachzuprüfen, ob bei
einem von einem fremden Staat ausgeſtellten Flaggenzeugnis die
Vorausſetzungen für die Erteilung des Flaggenzeugniſſes nach
dem fremden Recht vorgelegen haben. Die Flaggen werden
gegen=
ſeitig anerkannt, ſofern ein amtlicher Ausweis über die Führung
der Flaggen beigebracht wird.
Der Reichsverkehrsminiſter wird feſtſtellen,
zeugnis hat und ob es im deutſchen
Seeſchiffs=
regiſter gelöſcht iſt. Mit der Unterſtellung des
Dampfers „Vogtland” unter die Flagge von
Pa=
nama hört die Geltung des deutſchen Rechtes auf
dem Schiffe auf. Das Schiff unterliegt in allen
ſeinen Beziehungen dem Recht der Republik
Pa=
nama. Inwieweit Seeleute auf dem Schiff Dienſt tun wollen,
müſſen dieſe ſelbſt entſcheiden. Die deutſche
Sozialver=
ſicherung gilt für Seeleute auf ausländiſchen
Schiffen nicht. Auch bleibt den deutſchen
Ver=
frachtern und deutſchen Verſicherern
überlaſ=
ſen, ob ſie ausländiſche Schiffe beladen oder in
Verſicherung nehmen wollen. Die Ausfuhr deutſcher
Schiffe ins Ausland, der die Verbringung eines Schiffes unter
ausländiſcher Flagge gleichſteht, war in der Vorkriegszeit
unbe=
ſchränkt zuläſſig und wurde durch die Kriegsgeſetzgebung an eine
Genehmigung geknüpft. Mit der Aufhebung der
Ausfuhrhandels=
kontrolle wurde auch die Beſchränkung der Ausfuhr von
Seeſchif=
fen aufgehoben. Ob dieſer Einzelfall Anlaß geben wird, eine
Ausfuhrkontrolle für Seeſchiffe erneut einzuführen.
wird nachgeprüft werden. Für den Verkehr mit dem Schiff gilt
der Handelsvertrag mit Panama, wonach für die beiderſeitige
Schiffahrt das Recht der Meiſtbegünſtigung und der Inländer=
Gleichbehandlung ausgemacht iſt.”
Faff
Ein Mißerfolg Severings.
* Berlin, 13. Febr. (Priv.=Tel.)
Der preußiſche Junenminiſter Severing hatte es ſich bei der
aus folgender Auslaſſung des Reichsverkehrsminiſteriums hervor: Uebernahme ſeines neuen Amtes auch zur Aufgabe gemacht, die
Groß=Berliner Gemeindeverwaltung nach dem Sklarek= und
Böß=Skandal wieder in Ordnung zu bringen. Er hat aber jetzt
Flagge auf Kauffahrteiſchiffen, verpflichtet aber deutſche Staats= im Gemeindeausſchuß des preußiſchen Landtages eine peinliche
Niederlage erlitten. Sein Geſetzentwurf iſt von allen Parteien,
mit Ausnahme der ſozialdemokratiſchen, abgelehnt worden. Auch
Zentrum und Staatspartei, die beiden Koalitionsparteien,
haben einen ablehnenden Standpunkt eingenommen. Das
Zen=
trum hat darauf einen Antrag eingebracht, der eine Ergänzung
des Groß=Berliner Geſetzes vom Jahre 1920 verlangt, um zu
erreichen, daß die maßgebenden Verwaltungspoſten der
Reichs=
hauptſtadt, die ſeit langem verwaiſt ſind, nun unverzüglich
be=
ſetzt werden. Severing ſcheint ſich nun mit der Abſicht zu
tra=
gen, nunmehr die Staatsaufſicht über Berlin zu verhängen und
evtl. auf dem Wege eines Notgeſetzes ſeine Wünſche durchzu=
Die Hausſuchungen bei der Berliner
A9A9.
Keine Beziehungen des Reichswehrminiſteriums
zu den Nakionalſozialiſten.
* Berlin, 13. Febr. (Priv.=Tel.)
Je weiter die Unterſuchung des bei den Berliner
National=
ſozialiſten gefundenen Materials fortſchreitet, deſto dürftiger
wer=
den die Ergebniſſe. Es ſcheint allerdings erwieſen zu ſein,
daß Parteimitglieder aktiv an der Flucht der
drei Nationalſozialiſten, die in der
Neujahrs=
nacht zwei Reichsbannerleute erſchoſſen,
mit=
gewirkt haben. Man muß abwarten, wie das Material
be=
ſchaffen iſt, das die Polizei der Staatsanwaltſchaft zugeleitet hat.
Das Verhalten der Berliner Linkspreſſe dagegen, die auch
jetzt wieder, genau wie nach dem 14. September 1930, alles, was
mit den Nationalſozialiſten zuſammenhängt, in ſenſationeller
Weiſe aufbauſcht, entſpricht nicht den Tatſachen. Der Brief eines
abgebauten Korvettenkapitäns Beelitz an Hitler wird nach allen
erdenklichen Seiten ausgeſchlachtet und als Beweis für eine
natio=
nalſozialiſtiſche Zellenbildung im Reichswehrminiſterium
ange=
ſehen.
Wie wir aus unterrichteten Kreiſen des
Reichswehrmini=
ſteriums erfahren, handelt es ſich bei dieſem Schreiben des aus
allgemeinen Abbaugründen zum 1. April ds. Js. gekündigten
Korvettenkapitäns Beelitz lediglich um ein Bewerbungsſchreiben,
in dem um eine Anſtellung bei der N.S.D.A.P. oder Preſſe
nach=
geſucht wird. Kapitän Beelitz hebt in dieſem Schreiben
ausdrück=
lich hervor, daß er, obwohl er ſeit 1928 nationalſozialiſtiſch gewählt
hat, bisher ſich in ſeiner politiſchen Betätigung zurückgehalten hat
und auch nicht Mitglied der N. S.D.A.P. geworden iſt, da es ihm
als älteren Mann nicht liege, Heimlichkeiten gegenüber ſeinem
Brotgeber zu haben. Er kündigt an, daß er mit dem Tage ſeines
Ausſcheidens aus ſeiner bisherigen Stellung Mitglied der Partei
werden wolle. In den zuſtändigen Stellen des
Reichswehrmini=
ſteriums ſieht man angeſichts der Tatſache, daß ſich der fragliche
Brief lediglich mit einer Bewerbung beſchäftigt, nichts, was zu
beanſtanden wäre.
In Wirklichkeit alſo hat dieſer Offizier nichts anderes getan,
als ſich nach einer neuen Stelle umgeſehen, da er zum 1. April
ebenſo wie zahlreiche andere Angehörige des Wehrminiſteriums
aus ſeinem Amt ausſcheiden muß. Gegen dieſen Brief wird daher
nicht das geringſte einzuwenden ſein. Das hat man allmählich
auch bei der Polizei eingeſehen. Die Linke läßt aber nicht locker,
ſondern verſucht nach wie vor, der Reichswehr etwas am Zeuge
zu flicken und ſo zu tun, als ob Heer und Marine nicht mehr ſichere
Machtinſtrumente des Staates ſind. Das iſt das gleiche Spiel,
das wir nach den Reichstagswahlen beobachten konnten und das
uns damals mehrere Hundert Millionen an Gold und Deviſen
gekoſtet hat.
Der Innsbrucker Aakionalſozialiſtenführer verhafkel.
Innsbruck, 13. Februar.
Der Leiter, der hieſigen Nationalſozialiſten, Hauptmann
Maltitz, der mit deutſchen nationalſozialiſtiſchen Kreiſen in
Ver=
bindung ſtand, wurde heute vormittag in ſeiner Wohnung auf
Veranlaſſung der Berliner Kriminalpolizei verhaftet. Im
Ver=
folge der Hausdurchſuchung, die ſich über den ganzen Vormittag
erſtreckte, wurde der geſamte Briefwechſel Maltitz mit Führern
der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei
beſchlag=
nahmt. Aus dieſem Briefwechſel geht hervor, daß Maltitz
über=
all dort mitgewirkt hat, wo es ſich darum handelte, von den
preußiſchen Behörden verfolgten Nationalſozialiſten zur Flucht
über die deutſche Grenze zu verhelfen.
*
Der von der Polizei feſtgenommene nationalſozialiſtiſche
Sturmtruppführer Scheibner aus Feldberg iſt
man=
gels dringenden Tatverdachts aus der
Poli=
zeihaft entlaſſen worden.
Stillegung der Hülke Ruhrort=Meiderich
am 21. Februgt.
In Duisburg fanden am Freitag unter Vorſitz des
Ober=
regierungsrats Blüher von der Regierung zu Düſſeldorf die
Still=
legungsverhandlungen für die Hütte Ruhrort=Meiderich ſtatt,
denen im weſentlichen jedoch nur formale Bedeutung zukam. An
den Verhandlungen nahmen die Vertreter der Vereinigten
Stahl=
werke, ſowie der Gewerkſchaften und des Betriebsrates, ferner
Oberbürgermeiſter Dr. Jarres und der Staatliche Schlichter, Prof.
Brahn, teil. Die Stillegungsverhandlungen verliefen ergebnislos,
ſo daß nach dem Scheitern aller Vermittlungsverſuche die Hütte
nunmehr endgültig zum 21. Februar ſtillgelegt wird.
*)
* Zwei bücher.
J. B. Malina: „Orbis Catholicus”.
Leo Frobenins: „Erythräg”.
Dem wundervollen Buchwerk Orbis Catholicus, einem der
beſten neuzeitlichen Werke deutſcher Buchkunſt, richtiger noch
deutſcher Lichtbildkunſt, hat der Kanzler der hl. römiſchen Kirche
Kardinal Frühwirth dieſes Geleitwort geſchrieben:
„Das Lichtbild kann bloß äußere Erſcheinungsformen des
Katholizismus feſthalten und wiedergeben. Die katholiſche
Formenwelt iſt aber immerhin eine, wenn auch nur beſchränkte
und unvollkommene, Offenbarung der Seele, des Weſens
katho=
liſchen Seins und Lebens. Wenn nun ſchon dieſe
unvollkom=
mene Offenbarung ſoviel Einfalt und Kindlichkeit, Unſchuld
und Herzensreinheit, materiellen Verzicht und ſeeliſchen
Reich=
tum, Güte, Familienſinn und ſelbſtloſe Nächſtenliebe, echtes
Glück und wahren Frieden, Unruhe zu Gott und Heimweh nach
dem Himmel kündet, ſo läßt ſie uns die unſichtbare,
übernatür=
liche Schönheit des vorbehaltlos gelebten katholiſchen Glaubens
ahnen und iſt ein machtvoller Erweis dafür, daß dieſe
Schön=
heit nur aus Gott ſein kann.”
Wir zitieren dieſe ſchönen und ſtolzen Worte, die ein gutes
und treffendes Charakteriſtikum zu dem Lichtbildwerk J. B.
Malinas geben, das wie kaum ein anderes auch Nichtkatholiken
feſſelt und bewegt, nicht, um ihnen irgendwie zu widerſprechen.
Wohl aber um feſtzuſtellen, daß es mit Kindlichkeit und
Un=
ſchuld, mit Herzensreinheit und materiellem Verzicht nicht
ver=
einbar wäre, nur für den katholiſchen Glauben in Anſpruch
zu nehmen, daß die Schönheit ſeiner Formenwelt nur aus Gott
ſein kann. Wir erkühnen uns zu behaupten, daß etwa ein
Orbis Iſlamicus oder ein Orbis Buddhaieus, daß auch etwa ein
Orbis Hebraicus oder gar ein Orbis Proteſtanticus das Gleiche
von ſich ſagen dürfte, daß ſeine Schönheit nur aus Gott ſein
kann.
Weil nämlich man uns nicht verübeln möge, die Anſicht zu
vertreten, daß jeder wahrhaft Gläubige Göttliches
wider=
ſtrahlt, und daß Schöpfungen jedes wahrhaft Gläubigen eine
Schönheit geben können, ja zwangsläufig müſſen, die nur
aus Gott ſein kann. Ganz gleich, wie dieſer Gläubige ſich
ſeinen Gott vorſtellt oder formt. Goteshäuſer und in Bild= oder
Schnitzwerk erhaltene Gebets= oder Gottesdienſt=Uebungen aus
Jahrtauſenden vor der katholiſchen Kirche geben Beweis da=
2) Atlantie=Verlag, Gmb.H., Berkin SV. 8.
für. Was z. B. hat — in der letzten Erkenntnis erſchütternd
— Leo Frobenius in ſeinem „Erythräa” niedergelegt
an Forſchungsergebniſſen in Wort, Bild und Skulptur aus
einer viele Jahrtauſende alten Kultur des Gottes= und
Götter=
dienſtes! —
Dieſe Feſtſtellung hindert nicht, anzuerkennen, daß Orbis
Catholicus ein Standardwerk der Lichtbildkunſt iſt, nicht
weil es etwa nur „ſchöne Bilder” gibt, ſondern weil in der
Auswahl und dem Zuſammenfügen ſowohl des Ganzen, wie
in der ſorgfältigſt getroffenen Wahl des Einzelbildausſchnittes
eine eminent hohe geiſtige Tat vollbracht wurde. Eine
Geiſtestat, die zwar Tendenz iſt, aber eine Tendenz, deren
innere Reinheit von niemand anzuzweifeln iſt und die ihre
Größe findet und beſtätigt erhält in der Tatſache, daß die
Be=
wunderer dieſer göttlichen Schönheit, wie oben bemerkt,
durch=
aus nicht Katholiken zu ſein brauchen, weil das Werk eine
Sprache redet, die in ihrer kriſtallenen Klarheit und
eindring=
lichen Wucht, in ihrer Einfalt und Gläubigkeit von allen
ver=
ſtanden wird, die reinen Herzens ſind und reinen
Gott=
glaubens.
Die Originalaufnahmen zu dem Werk wurden im Auftrage
des Verlags von J. B. Malina hergeſtellt. Eine Anzahl von
Aufnahmen, ſo von Feſtgottesdienſten und hiſtoriſchen
Sonder=
feiern in der Peterskirche ſtammen von G. Felici in Rom, zwei
Aufnahmen vom „Großen Welttheater” von A. Gabarell,
Thal=
wil, und einige weitere beſonders feſtlichprunkvolle aus dem
Benediktinerſtift (Einſiedeln) von Martin Hürlimann. Sie
ſtellen in ihrer Geſamtheit das Schönſte dar, was Lichtbildkunſt
und Druck=Reproduktion zurzeit leiſten können. Eine
Schönheit und techniſche Vollendung, die noch übertroffen
werden zu können, man ſich kaum vorſtellen kann. Allen Bildern
— durchweg ganzſeitig — iſt ein kurzer Begleittext beigegeben
vom Porträt des Papſtes Pius XI. bis zum Schlußbild „Der
Kelch des Myſteriums”.
*
Und neben dieſen Zeugen einer großen, umfaſſenden
Glau=
bensſache der Zeit, ein Werk, das faſt zur gleichen Zeit
heraus=
kam, von dem auch in Darmſtadt durch ſeine Vorträge, (
beſon=
ders an der Schule der Weisheit), bekannten Forſcher Leo
Frobenius, der über die verſchollenen Kulturen des
dun=
kelſten und älteſten Afrika Licht gab und damit Erkenntniſſe,
die Jahrhunderte alte Forſchungsergebniſſe über den Haufen
warfen. Im „Erythräa”, Länder und Zeiten des beiligen
Königsmordes, ſind die erſten Ergebniſſe ſeiner
Forſchungs=
reiſen (über die er in Darmſtadt mehrmals ſprach), niedergelegt,
die er zuletzt antrat zu einer Zeit, da ſchon ſchwere Sorgen
Lauf Enropa laſteten, und nur Opferwilligkeit vieler Privater,
zuſammen mit der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft,
die Reiſe ins Innere Afrikas ermöglichte, das der Forſcher
damit zum neunten Male durchſtreifte. In vielen Seiten der
Einleitung und Einführung ſpricht Leo Frobenins denen Dank
aus, die ihm halfen, ſeine Expedition durchzuführen, und es
iſt aus dieſen Seiten ein Abſchnitt beſonders intereſſant. Der
nämlich, da er der eingeborenen Prieſter gedenkt, ohne deren
geheimer (mit Todesgefahr verbundenen) Hilfe es ihm
wahr=
ſcheinlich niemals gelungen wäre, die Königsgräber zu ſehen
und den Kultus (ſtets mit Menſchenopfern verbunden!) zu
er=
forſchen, der dem Forſcher den Weg um Jahrtauſende in die
Vergangenheit wies. Und dann der Abſchnitt, da das Eintreten
der engliſchen Regierung nach dem Meeting der Britiſh
Aſſo=
ciation for the Adrancement of Sienic im Juli 1929 die
Vollendung der Forſcherarbeiten ermöglichte.
In vier umfangreichen Hauptabteilungen gibt Leo
Fro=
benius dann in der ihm eigenen geiſtvollen, oft kämpferiſchen,
aber immer warmherzigen Art und ſeiner individuellen
Schreib=
weiſe eine Ueberſicht über den Verlauf ſeiner Expedition und
die Ergebniſſe ſeiner Forſchungen. Dieſe 17 Kapitel leſen ſich
oft wie ſpannende Romangeſtaltung auf geiſtigem Nibeau und
ſind doch einfach Aufzählung wiſſenſchaftlicher Arbeiten und
Feftſtellungen. Selten iſt, wie bei Frobenius in einem
Men=
ſchen der tiefſtſchürfende Wiſſenſchaftler, der temperamentvolle
Verfechter eigener Erkenntniſſe — ſoweit dieſe anderen
ent=
gegenſtehen — und der gewandte Schriftſteller, der warmherzige
Erzähler harmoniſch geeint. Darum haben Bücher dieſer Art
kaum ihresgleichen. Und wenn er im Schlußkapitel eine Fülle
von Fragen aufwirft, die weit, weit zurückgreifen in
Jahr=
tauſende der Vergangenheit, die aber die Wiſſenſchaft immer
wieder ans Licht der Sonne zieht, um die Geſchichte der
Menſchheit zu ſchreiben, ſo ſind das Fragen, die meiſt die
Antwort ſchon in ſich bergen, eine Antwort, die das Reſultat
ſeiner, des Verfaſſers, Forſcherarbeit ſind. Und es iſt
Beſcheiden=
heit des großen Geiſtes, wenn er am Schluſſe ſagt: „Vor 25 Jahren
habe ich als Programm unſerer zukünftigen Arbeit den Satz
aufgeſtellt „Afrika muß mehr in das Geſichtsfeld der
beglau=
bigten Geſchichte und Kulturgeſchichte gerückt werden.” Jetzt
nähern wir uns der Erfüllung dieſer Forderung. Im geiſtigen
Monument der erhthräiſchen Kultur iſt das erſte ſichere
Binde=
glied gewonnen. Damit tut ſich ein unendlich weites Gebiet
für vieler Augen und Köpfe Mitarbeit auf. Heute haben wir
vielleicht nicht mehr als Fragen mitgebracht. Aber an einem
Tage richtig formulierte Fragen ſtellen, heißt am anderen die
dazu gehörigen Antworten finden.”
57 ganzſeitige, teils
mehrfarbige Tafeln und an 100 Figuren, Pläne und Skizzen
im Text illuſtrieren das Werk. —
Max Streeſe.
Nummer 45
Samstag, den 14. Februar 1931
Ctatberatung im Finanzausſchuß.
Die Zufammenlegung der Pädagogiſchen Inſtikuke nach Mainz von Sozialdemokraken und Zenkrum als
„Beiwalknagsmaßnahmen” genehmigk. — Abſtimmungen über Bolksſchule, Aniverſikät und Hochſchule.
Freigabe der Baukredike von 3 Millionen Reichsmark.
Theaker=Ekak mit 5:2 Skimmen bei
6 Enkhalkungen gebilligk.
Höherer Zuſchuß der Stadt Darmſtadk geforderk.
Der Finanzausſchuß des Landtages beſchloß in der geſtrigen
Sitzung, die an verſchiedenen Stellen des Etats ſtehenden
Baukredite von insgeſamt etwa 3 Millionen ſchon jetzt
der Regierung zur Verfügung zu ſtellen, damit dieſe zur
Linderung der wirtſchaftlichen Notlage die
Arbeitsver=
gebungen ſofort einleiten kann.
Darauf begründeten die Abgeordneten Böhm (Dntl.), Dr.
Wer=
ner (Natſ.) und Dr. Leuchtgens (Lb.) die von ihnen geſtellten
allgemeinen Sparanträge. Ein Debatte darüber fand nicht ſtatt;
die einzelnen Forderungen der Anträge ſollen bei den
zuſtän=
digen Kapiteln behandelt werden.
Es folgte nun die Abſtimmung zu den noch ausſtehenden
Kapiteln des Kultusminiſteriums, zunächſt zu Kapitel 57
Volksſchulen.
Zu einem Antrage der Volkspartei, einklaſſige
Volksſchulen grundſätzlich zu erhalten und in den Fällen
einer Einſparung ſolcher Schulen die Gemeinden an den
Er=
ſparniſſen zu beteiligen, erklärt die Regierung, daß ſie auch
die in die Mehrſtellen fallenden einklaſſigen Schulen möglichſt
erhalten wolle. Ueber eine Aufhebung irgendeiner Schule ſei
überhaupt noch nicht entſchieden. Der Antrag wird durch die
Erklärung der Regierung bei einer Enthaltung für erledigt
er=
klärt. Ein Antrag des Landbundes, die Zahl der Kreis=
und Stadtſchulräte von 27 auf 18 zu vermindern, wird
mit 11 gegen 2 abgelehnt. Der volksparteiliche Antrag auf
Streichung von 4 Schulratsſtellen wird mit 9 gegen 4 Stimmen
abgelehnt. Mit 11 gegen 2 Stimmen angenommen wird ein
Zentrumsantrag auf Streichung von 3 Schulratsſtellen.
Der Antrag des Landbundes, die Klaſſen mit
erwei=
tertem Lehrziel für das 9. und 10. Schuljahr
auf=
zuheben, wird mit 10 gegen 3 Stimmen abgelehnt;
des=
gleichen ein Landbundantrag, die geſamten Ausgaben
für die Fortbildungsſchule zu ſtreichen und die
freiwer=
denden Lehrkräfte anderweitig zu verwenden (10:2 Stimmen bei
1 Enthaltung). Ein Antrag des Zentrums, die Poſition
Werk=
unterricht zu ſtreichen, wird mit 7 gegen 6 Stimmen
angenommen. Das Zentrum behält ſich vor, für die zweite
Leſung Antrag zu ſtellen, die Stelle des Leiters an anderer,
ge=
eigneterer Stelle des Kultusetats einzufügen. Ein Antrag der
Kommuniſten auf völlige Lernmittelfreiheit an der
Fortbildungsſchule wird einſtimmig
abge=
lehnt. Ein Antrag des Zentrums auf Kürzung des
für Tagegelder und
Aufwandsentſchädigun=
gen vorgeſehenen Betrages wird durch die von der
Regierung gegebene Aufklärung über die Verwendung der
Mit=
tel als erledigt zurückgezogen; desgleichen ein Antrag auf
Kür=
zung der Stellvertretungskoſten. Der Antrag auf Erſatz der
Koſten für die Förder= und Begabtenklaſſen durch die
Gemein=
den wird wegen der Neuregelung der Stellenbeiträge als
er=
ledigt erklärt. Der Antrag des Landbundes, die für die
Stel=
lenbeiträge vorgeſehene Meßzahl von 45 auf 50 zu erhöhen,
wird zurückgezogen. Das geſamte Kapitel wird mit 7 gegen
2 Stimmen bei 3 Enthaltungen angenommen.
In der Abſtimmung zu den Kapiteln 67 und 68
Rr4
Tocht
AAlverſikät aas Zrugniſche Hochſchule
wird der ſozialdemokratiſche Antrag, die Regierung zu erſuchen,
die in Gießen und in Darmſtadt geführten Inſtitute
glei=
cher Art möglichſt zuſammenzulegen und nur an
einer Hochſchule zu führen, einſtimmig angenommen; ebenſo der
Antrag der Volksrechtpartei, die Sparanträge des Landbundes
mit der Maßgabe anzunehmen, daß die Regierung erſucht wird,
Einſparungen in Richtung dieſer Anträge inſoweit
vorzuneh=
unen, als dies irgend tunlich erſcheint. Das Kapitel 67 wird
ſo=
dann mit 11 gegen 2 Stimmen angenommen. Bei Kapitel
68 wird der Antrag des Landbundes, die Lehrerbildung an
die Aufbauſchulen unter Umbildung dieſer Anſtalten zu Päda=
gogiſchen Akademien (Seminaren) zurückzuverlegen, mit 9 gegen
3 Stimmen abgelehnt. Der ſozialdemokratiſche Antrag:
„Die Zuſammenlegung der Pädagogiſchen Inſtitute vder
die Errichtung neuer Pädagogiſcher Inſtitute betrachtet
der Ausſchuß als eine Angelegenheit der Verwaltung”
wird mit 7 gegen 4 Stimmen bei einer Enthaltung
an=
genommen.
Auf Grund der Abſtimmung zieht der Kultusminiſter die
Vor=
bemerkung mit der Ermächtigung zur Zuſammenlegung zurück.
Die demokratiſchen Anträge, die Vorbemerkung zu ſtreichen und
die Entſcheidung über die etwaige Zuſammenlegung der
Päda=
gogiſchen Inſtitute Mainz und Darmſtadt bis zur Errichtung
eines Inſtitutes in Gießen zurückzuſtellen, werden wegen der
erfolgten Annahme des obigen ſozialdemokratiſchen Antrags und
der Zurückziehung der Vorbemerkung durch die Regierung mit
12 gegen 1 Stimme für erledigt erklärt. Ein kommuniſtiſcher
Antrag, die Lehrerbildung ſtreng weltlich und
ſechs=
ſemeſtrig an einer Hochſchule durchzuführen, wird einſtimmig
abgelehnt. Das Kapitel ſelbſt wird mit 9 gegen 2 Stimmen
bei 2 Enthaltungen angenommen.
Die Kapitel 69 — Landesbibliothek—; 70 —
Lan=
desmuſeum —: 70a — Gewerbe=Muſeum und
=Bibliothek — und 71 — Förderung der
Landes=
geſchichte — werden einſtimmig angenommen.
Zu Kapitel 72
Landeskheaker
entſpinnt ſich noch einmal eine Ausſprache über die
Herab=
ſetzung des Zuſchuſſes, bzw. ſtärkere Beteiligung der Stadt
Darmſtadt. Das Zeutrum weiſt nochmals auf die Regelung,
wie ſie zwiſchen dem badiſchen Staat und der Stadt Karlsruhe
für das Landestheater in Karlsruhe getroffen ſei, hin. Die
Die dortige Beteiligung der Stadt mit 60 v. H. müſſe
auch in Darmſtadt möglich ſein. Es wird ein entſprechender
Antrag geſtellt. — Die Volkspartei weiſt darauf hin, daß
ſchon bei dem heutigen Verhältnis die Stadt Darmſtadt der
Summe nach mehr leiſte als Karlsruhe, da dieſe Stadt faſt
doppelt ſo groß ſei. Von den Demokraten wird darauf
verwieſen, daß die offene Konkurrenz der Stadt
Darmſtadt auf dem Gebiete des Konzertweſens
unterbleiben müſſe. Der badiſche Vertrag ſehe derartige
Bindungen vor. — Die Volksrechtpartei will
Einſpa=
rungen in den Geſamtausgaben gemacht haben, die ſowohl der
Stadt wie dem Staate zugute kommen ſollten. — Die
Sozial=
demokraten fordern eine ſtärkere Beiteiligung der
Stadt. Sie ſei möglich, da die Stadt allen anderen
heſſiſchen Städten gegenüber
unverhältnis=
mäßig geringe Realſteuern habe. Auch das Angebot
der Verwaltung auf Bezuſchuſſung des Pädagogiſchen Iſtituts
zeige dies. —
Der Kultusminiſter weiſt darauf hin, daß die
Kon=
zert=Konkurrenz der Stadt bereits Gegenſtand von
Verhandlungen ſei. Der Vergleich mit Karlsruhe ſei
wegen der nur halben Einwohnerzahl nicht ſtichhaltig. Auf den
Kopf der Bevölkerung leiſte Darmſtadt für das Theater mehr
als Karlsruhe und andere Städte in ähnlicher Lage auch
weſentlich mehr. als Mainz und Gießen für ihr Theater.
Bei der Abſtimmung wird der Antrag des
Land=
bundes, das Landestheater als Staatseinrichtung
aufzu=
heben, mit 9 gegen 2 Stimmen bei 2 Enthaltungen asgelehnt.
Der Antrag der Volsrechtpartei, den Staatszuſchuß
auf 350 000 RM. herabzuſetzen und auf dieſe Summe
zu begrenzen, wird mit 6 gegen 5 Stimmen bei 2 Enthaltungen
abgelehnt. — Ein Antrag des Zentrums, für die Stadt
Darmſtadt eine Beteiligung von 60 v. H. an dem ungedeckten
Betriebsaufwand vorzuſehen, wird mit 6 gegen 6 Stimmen bei
1 Enthaltung abgelehnt. (Bisher hat der Staat 55 v. H., die
Stadt 45 v. H. zu tragen). Der ſozialdemokratiſche
Antrag, für die Stadt eine Beteiligung von 55 v. H.
vorzufehen, wird mit 8 gegen 1 Stimme bei 4
Enthaltungen angenommen. — Eine Anregung, die
Verlängerung des Theaterbudgets auch für das Jahr 1932
vor=
zunehmen, wird als noch nicht geklärt bis zur zweiten Leſung
zurückgeſtellt. Das Kapitel ſelbſt wird mit 5 gegen 2
Stim=
men bei 6 Enthaltungen angenommen. — Die
Kapitel 73 — Hochbauweſen im Bereiche des Kul=
* Hefſiſches Lanzesikeater.
Großes Haus. — Freitag, den 13. Februar
Tariuffe.
Luſtſpiel von Moliére.
Als Moliéres „Tartuffe” nach der Uraufführung am
12. Mai 1664 auf Betreiben der Feinde des Dichters verboten
wurde, gab es noch keinen Goethe=Bund, keine Liga für
Menſchen=
rechte, noch einen ſonſtigen Proteſt=Verband. So mußte Moliere
ſelbſt die Feder führen, und er ſchrieb folgende grundſätzliche
Worte an den König: „Weil des Luſtſpieles Pflicht iſt, die
Men=
ſchen im Beluſtigen zu ergötzen, ſo habe ich geglaubt, daß ich in
meiner Bedienung nichts Beſſeres tun könnte, als wenn ich die
Laſter meiner Zeiten durch lächerliche Abſchilderungen angriffe.
Und da die Heuchelei ohne allen Zweifel eines der
gebräuch=
lichſten, der beſchwerlichſten und der gefährlichſten iſt, ſo hatte ich
in den Gedanken geſtanden, allergnädigſter Herr, daß ich allen
rechtſchaffenen Leuten in deroſelben Königreiche keinen geringen
Dienſt tun würde, wenn ich ein Luſtſpiel ſchreibe, welches die
Heuchler in üblen Ruf brächte und alle ausſtudierten Affen
Gebärden der übertrieben Frommen nebſt allen verdeckten
Schel=
mereien dieſer falſchen Münzer in der Andacht, welche die
Men=
ſchen durch einen verſtellten Eifer und eine verfälſchte
Menſchen=
liebe zu hintergehen ſuchen, in volles Licht ſetzte.”
Dieſe Worte gewinnen eine von Moliere nicht geahnte
Aktu=
alitat, wenn man hiermit den Sinn vergleicht, den die Blätter
des Heſſiſchen Landestheaters” dem Tartuffe zur Einführung
geben. Sie ſuchen das Luſtſpiel Molieres als „aktuelle
Geſell=
ſchaftskritik” zu friſieren. Nach ihnen „veranſchaulichen Tartuffe
und Orgon das Mißverhältnis zwiſchen Geiſt und Bürger in
der geſellſchaftlichen Ordnung”. Tartuffe verkörpert den Geiſt:
„Der Geiſtige, den die Verſchloſſenheit der bürgerlichen Welt
öwingt, ſich ſein Brot (!) mit der Maske der Frömmigkeit zu
ver=
dienen, wird eines Tages zum reißenden Wolf, der einbricht in
die umhegte Bürgerlichkeit und ſkrupellos ſein Stück Beute packt.
Es iſt das Wetterleuchten des ſozialen Umſturzes,
das plötzlich in der verbiſſenen Fratze intellektueller Desporados
aufzuckt und das Unrecht zum guten Recht der
Beſitz=
loſen macht.”
Ein tollerer Saltomortale iſt wohl nicht denkbar!
Tartuffe, der Heuchler und rückfällige Betrüger, wird der
Vertreter des Geiſtes! Sozialer Ausgleich durch betrügeriſche
Hochſtapelei! Die Geiſtigen wie die Freunde ſozialen Fortſchrittes
werden ſich für einen ſolchen Vertreter bedanken!
Man hatte angenommen, daß die „Blätter des
Landes=
theaters” ſolche Extratouren überwunden hätten!
Der Aufführung lag die Bearbeitung von Rudolf
Blüm=
ner zugrunde. Sie vulgariſiert das Werk. Sie nimmt von
Moliere nur das Gerippe der Handlung, verzichtet auf ſeine
Grazie und überträgt das Stück in den Boden und die Sprache
der heutigen Zeit. Dementſprechend waren auch Kleider und
Möbel den letzten Jahrzehnten entnommen. Kultivierter
Ge=
ſchmack wird eine Aufführung, die ſich dem Werk in ſeiner
ur=
ſprünglichen Faſſung und dem Stile ſeiner Entſtehung anſchließt,
vorziehen. Sparſamkeit an Mitteln mag die Sparſamkeit an
Stil=
gefühl entſchuldigen.
Von dem Boden dieſer Einſtellung aus war die von Alfred
Noller, dem Oberregiſſeur des Oldenburger Landestheaters,
geleitete Aufführung darſtelleriſch ausgezeichnet. Die Szenen
waren ſtets im Fluß, die Menſchen wirbelten durcheinander; kein
toter Punkt!
Bernhard Minetti; ein raffinierter Hochſtapler, der aus
der Hefe aufgeſtiegen iſt. Die Paſtete freſſend, nicht eſſend! Von
Lüſternheit ſtrotzend bei der Verführung Elmirens (ſicher: kein
Vertreter des Geiſtes!).
Beſſie Hoffart: ausgezeichnet als kühl lockende
Ver=
führerin!
Den erſten Aufzug beherrſchte Inge Conradi: als
Mo=
liereſche Zofe die Seele der Familie, von Uebermut ſprudelnd.
Ein faſt ergreifendes Bild verzweifelnder Beſchränktheit gab
Hugo Keßler bei dem Zuſammenbruch des „Orgon”. — Als
Verlobte wider Willen hatte Elſe Knott Schluchzer von
er=
ſchütternder Komik. Käthe Gothe, Werner Hinz, H.
Gal=
linger, H. Baumeiſter, Kurt Schindler: alle famos
I.
am Platze!
* Berliner Filmpremieren.
avk. Drei Filme krimineller Art in einer einzigen Woche. Alle drei
recht gelungen in ihrer Art. Kriminalromane, Kriminaldramen und
Kriminalfilme ſcheinen den ſogenannten Zeitgeiſt zu charakteriſieren
„Mordprozeß Mary Dugan”, nach dem gleichnamigen, auch in
Deutſchland geſpielten Bühnenſtück von Bahard Veiller, iſt ein deutſcher
Metro=Goldwyn=Meher=Tonfilm. Hergeſtellt in Amerika unter
Spiel=
leitung des deutſchen Regiſſeurs Arthur Robiſon. Mit Nora Gregor,
Arnold Korff, Egon von Jordan und Julie Serda in den Hauptrollen.
Eine an ſich unfilmiſche Handlung (der ganze Film ſpielt im
Gerichts=
ſaal) wurde hier durch umſichtige Regie in höchſtem Grade ſpannend
ge=
ſtaltek. Plaſtiſche Photographie, ausgezeichnetes Spiel der Genannten
und vorbildliche Tonwiedergabe (Weſtern=Electric) ſichern dem Werke
großen und verdienten Publikumserfolg. — „Der Mann, der
ſei=
nen Mörder ſucht”, iſt die erſte deutſche abendfüllende Tonfilm=
Groteske. WBeniger burlesk, eher tiefgründiger in der Utrierung als die
Seite 3
tusminiſteriums — und 74 — Denkmalpflege — werden
einſtimmig angenommen. — Weiterberatung nächſten
Diens=
tag bei dem Hauptabſchnitt Finanzminiſterium.
Die Abſtimmung über die Zuſammenlegung der
Pädago=
giſchen Inſtitute nach Mainz beweiſt, daß Sozialdemokraten und
Zentrum auf dem betretenen gefährlichen Weg weitergehen
wvollen. Die Oeffentlichkeit hat lebhaft bekundet, wie einmütig
ſie die aus koalitionspolitiſchen Gründen geplante Maßuahme
verwirft. Die Mehrheit des Landes lehnt dieſen gefährlichen
Plan ab. Gerade im demokratiſch regierten Staat ſollte das
Par=
lament offen und eindeutig entſcheiden. Wir nehmen an, daß
es noch zur Ausſprache im Plenum kommt, die der Regierung
Veranlaſſung geben ſollte, von der Zufammenlegung nach Mainz
Abſtand zu nehmen.
Die neue Gemeindeordnung.
die nur im erſten Teil vorliegt, wird zurzeit im
Geſetz=
gebungsausſchuß des Landtages beraten. Der Entwurf
ſoll den in vielen einzelnen Geſetzen und Verordnungen
zer=
ſtreuten umfangreichen Geſetzesſtoff zuſammenfaſſen und an die
Beſtimmungen der Nachbarländer angleichen. Dieſe Angleichung
iſt aber nur in wenigen Punkten angebracht, da das heſſiſche
Gemeinde= und Stadtrecht bereits vorbildlich geſtaltet war. Der
Entwurf ſtellt Stadt und Gemeinde völlig gleich. Die Regierung
wollte zur Stadt alle Gemeinden mit 20 000 Einwohnern
er=
klären. Im Ausſchuß wurde jedoch dieſe Grenzzahl geſtrichen,
ſo daß zur Stadterklärung der Antrag der betreffenden
Ge=
meinde nach Anhörung des Kreistages an die Regierung
not=
ſvendig iſt. Veränderungen des Namens, der Schreibweiſe,
ſowie Unterſcheidungsbezeichnungen bedürfen, der miniſteriellen
Genehmigung. Auf volksparteilichen Antrag beſtimmt der
Ge=
ſetzentwurf, daß Städte und Gemeinden die vorhandenen
Wappen, Flaggen und Dienſtſiegel weiterführen
dürfen. Die Beratungen des Ausſchuſſes werden noch einige
Wochen in Anſpruch nehmen. Wir kommen auf die
Gemeinde=
ordnung nach der Ausſchußberatung zurück. Dann wird wohl
auch der zweite Teil über die Staatsaufſicht, das
Gemeindevermögen uſw. im Innenminiſterium
fertig=
geſtellt ſein. Die Vorſchriften über das Polizeiweſen und
das Ortsbürgerrecht, ſollen außerhalb der
Gemeinde=
b—
ordnung bleiben.
Zu der Schießerei in Mainz
hören wir von zuſtändiger Seite aus Mainz:
„Nach Schluß einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung
ſam=
melte ſich in der Bahnhofſtraße eine größere Menſchenmenge, die
vorwiegend aus Kommuniſten beſtand. Ein Beamter der
Bereit=
ſchaftspolizei, der dort in Zivil Kriminaldienſt tut, wurde auf die
Zurufe „Spitzel” von der Menge bedrängt und erhielt von hinten
einen Schlag auf den Kopf. Als er die Piſtole zog, ſich als Poliziſt
auswies und den Täter zu ermitteln verſuchte, nahm die Menge
gegen ihn Stellung. In einer Rauferei wurde er zu Boden
ge=
worfen, konnte aber beim Erheben einen Schreckſchuß gegen die
Erde abfeuern. Dann flüchtete der Beamte in den Hausgang des
nahegelegenen „Naſſauer Hofes” und hielt die Tür von innen zu.
Seine Verfolger drückten jedoch die Türe auf. In höchſter Not
ſchoß der Beamte. Der Schuß traf den 31jährigen Schloſſer
Müller, der zu den Verfolgern gehörte, im Hausgang in den
Kopf. Das Sanitätsauto brachte den Schwerverletzten ins
Kran=
kenhaus, wo er operiert wurde, aber ſtarb. Der Beamte wurde
vom Ueberfallkommando befreit.”
3ich
Kche
Der Roggenſtühzugs-Skandgl.
Der Unterſuchungsausſchuß des Reichstages für die
Roggen=
ſtützung behandelte am Freitag faſt ausſchließlich Fragen im
Zu=
ſammenhang mit dem deutſch=polniſchen Roggenabkommen. Zu
den verſchiedenen Verſionen über die Bezüge des Reichskommiſſars
Dr. Baade ließ der Reichsernährungsminiſter eine Erklärung
ab=
geben, nach der Dr. Baade bis zum 30. November 1930 von der
deutſch=polniſchen Kommiſſion an Gehalt und
Aufwandsentſchädi=
gungen 1500 bis 2500 Reichsmark geſtaffelt innerhalb mehrerer
Monate erhalten habe. Ab 30. November habe Dr. Baade auf
feſte Bezüge verzichtet und lediglich 50 Reichsmark pro Sitzung
er=
halten. Außerdem iſt Dr. Baade, da er in vier Dienſtſtellen
gleichzeitig tätig iſt, die Möglichkeit gegeben worden, ein
Auto=
mobil zu halten, das er ſelbſt ſteuert. Als Zuſchuß für die
ſäch=
lichen Auslagen dafür bezieht er monatlich 250 Reichsmark. Die
deutſch=polniſche Kommiſſion habe im übrigen weder vom Reich,
noch von Polen Zuſchüſſe erhalten, ſich vielmehr aus deren
Provi=
ſionseinnahmen in Höhe von 10 Pfennige je Doppelzentner
Rog=
gen zu alimentieren.
amerikaniſchen Vorläufer. Die Re ie von Robert Siodmak holt alle
Möglichkeiten aus dem dankbaren Stoff heraus. Die Frage, ob dieſer
Verſuch neue Wege weiſt, muß man allevdings offen laſſen. — „
Schach=
matt” vermittelt ebenfalls konzentrierte Spannung in ſehr guter
Auf=
machung. Endlich ein Kriminalfilm mit unerwarteten, überraſchenden
Wendungen. Famoſe Regie des Ruſſen Aſagaroff, gute Schauſpieler,
an der Spitze mit Siegfried Arno, dem einzigen komiſchen Mitwirkenden
inmitten der tragiſch ausgehenden Handlung.
— Carl Friedrich Kurz, Im Königreich Mjelvik. Ein
humoriſtiſch=
ſatiriſcher Roman. 359 Seiten. In Ganzleinen 7,50 Mk.,
Bro=
ſchiert 5,50 Mk. Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig,
Berlin W. 10. Hamburg.
Ein Stück norwegiſcher Gegenwart. Etwas übertrieben, aber
man fühlt überall trotz der übermütigen Streiche der Bewohner
dieſer eigenartigen, weltabgelegenen Landſchaft den wahrhaften
Hintergrund und die Echtheit der Landſchaft und Menſchen. Ein
außergewöhnliches Werk, unbekümmert um Vorbilder oder
Rück=
ſicht auf die Meinungen der Maſſe — Sprachkampf, Alkoholkampf
und vor allem die komiſche Wirkung auf eine naive
Landbevölke=
rung — eine Schilderung von ein wenig Größenwahn, ein wenig
Heuchelei, der beſonderen Denk= und Sprechweiſe des Volkes,
einer gewiſſen Halbkultur und eines ſtark verregierten Landes,
in dem der Ehrgeiz einzelner und der Parteien große
Verwir=
rung ſtiftet. Ein Buch, das bei all dem Ernſt der Zeit uns das
befreiende Lachen nicht verlernen läßt. — Carl Friedrich Kurz,
der bekannte Schweizer Dichter, wurde am 23. September 187
in der Nähe von Freiburg im Breisgau geboren. Urſprünglich
wollte er Maler werden und beſuchte auch nach Abſolvierung des
Baſeler Gymnaſiums die Akademie der bildenden Künſte in
Karls=
ruhe. Sein Talent als Schriftſteller entdeckte er erſt auf ſeinen
Studienfahrten, und ſein erſtes Buch entſtand auf einer Reiſe
nach Oſtaſien, die er im Auftrage der Hamburg=Amerika=Linie
unternahm.
— Deutſcher Krankenkaſſen=Kalender 1931. Bei der
Bearbei=
tung des 12. Jahrgangs dieſes altbewährten Nachſchlage= und
Ueberſichtswerkes der deutſchen Sozialverwaltung mußte dem
neueſten Zweig derſelben, der
Arbeitsloſenverſiche=
rung, bedingt durch die Neuregelung der Notverordnungen
ſo=
wie der hierzu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen, beſondere
Aufmerkſamkeit gewidmet werden, zumal weſentliche Teile
erheb=
liche oder grundlegende Aenderungen, wie z. B. die
Kriſenunter=
ſtützung, erfahren haben. Aehnliches gilt bezüglich der
Kranken=
verſicherung. Beſondere Beachtung verdienen auch die
aufgenom=
menen Entſcheidungen in der Unfallverſicherung.
Selbſtverſtänd=
lich ſind die anderen Teile der Sozialverwaltung, u a. die
knapp=
ſchaftliche Verſicherung, entſprechend dem heutigen Stande ergänzt
und vervollſtändigt worden, da ja der Kalender ein Führer, ein
Jahrbuch durch alle Gebiete der deutſchen Sozialverwaltung iſt.
(In Leinen gebunden, 384 Seiten ſtark, nur 4,80 RM. Mainz.
Verlag J. Diemer.)
Seite 4
Samstag, den 14. Februar 1931
Nummer 45
Eine Milliarde Defizik in England.
Einſchneidende Sparmaßnahmen des Arbeiter=
4
miginers Snowden.
EP. London, 13. Februar.
Snowdens Rede über die Finanzlage Englands und die
Notwendigkeit eingreifender Sparmaßnahmen ſteht im
Mittel=
punkt aller innenpolitiſchen Erörterungen in England.
Die ſenſationellſte Stelle der Rede Snowdens war die
Feſt=
ſtellung, daß die durch die Arbeitsloſigkeit verurſachten ſtaatlichen
Ausgaben nicht mehr im ſelben Ausmaß fortgeſetzt werden
kön=
nen und daß das Problem auf der Grundlage einer Einigung
zwiſchen ſämtlichen Parteien des Hauſes geregelt werden müßte.
Auch er, ſo fuhr Snowden in ſeiner Rede vor dem Unterhaus
fort, wolle kein Geheimnis daraus machen, daß eine weitere
ſteuerliche Belaſtung der Produktionswirtſchaft der Tropfen ſein
würde, der den Becher zum Ueberlaufen bringen würde. In
Cindringlichen Wendungen, die vor allem an die breiten Maſſen
der eigenen Partei gerichtet ſchienen, unterſtrich dann Snowden
nachdrücklich noch einmal die Notwendigkeit von Erſparniſſen.
Ueber die Sparmaßnahmen, die die Regierung zu
ergreifen gedenkt, verlautet, daß in erſter Linie der Etat
für die engliſchen Streitkräfte in Heer, Marine und
Luftflotte erheblich gekürzt werden ſollen. Dem Vernehmen
nach ſollen etwa 5 —10 Millionen Pfund, d. h. 100 bis
200 Millionen Mark, hierbei eingeſpart werden. Weiter
beab=
ſichtigt Schatzkanzler Snowden durch Konvertierung in größerem
Umfang den Zinsſatz für die Staatsſchulden
herabzuſetzen. Außerdem gilt es als ſicher, daß die
Zu=
ſchüſſe der Regierung zu dem
Fonds der Arbeitsloſenverſicherung gekärzt
und die Arbeitsloſenunkerſtühung herabgeſetzt
werden wird. Die Gehälter der höheren Staatsbeamten dürften
ebenfalls ermäßigt werden. Staatsgelder für die Durchführung
von Projekten zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, zur
Durch=
führung des neuen Agrargeſetzes und ähnlicher Maßnahmen
werden wahrſcheinlich nicht mehr bewilligt werden.
Der Fehlbetrag, den das Budget Snowdens ſür das im
April ablaufende Finanzjahr aufweiſen wird, dürfte ſich auf
etwa 40—50 Millionen Pfund, d. h. annähernd eine Milliarde
Mark belaufen.
Während in den Kreiſen der Liberalen und Konſervativen
Snowdens Abſicht, großzügige Sparmaßnahmen durchzuführen,
allgemein begrüßt wird, droht hierüber innerhalb der
Arbeiter=
partei ein ſchwerer Konflikt auszubrechen.
Englands Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit.
Die Liberalen gegen die Ciky.
Im engliſchen Unterhaus wurde der Antrag der Liberalen
eingebracht, der ein großangelegtes
Arbeitsbeſchaſ=
fungsprogramm zur Bekämpfung der
Erwerbs=
loſigkeit in England vorſieht. Der Antrag wurde von
dem führenden Mitglied der liberalen Fraktion, Sir Herbert
Samuel, begründet. Er enthält in großen Umriſſen das
be=
kannte Erwerbsloſen=Programm, in dem der Bau von Straßen,
Häuſern, Kanälen, der Ausbau der engliſchen Häfen und
ähn=
liche Projekte vorgeſchlagen werden.
Die Debatte über dieſen Antrag brachte zwei
ſenſatio=
nelle Reden: Eine des liberalen Parteiführers Lloyd
George und eine des Führers des linken Flügels der
Arbeiter=
partei, Sir Oswald Mosley.
Der liberale Parteiführer benutzte die
Gelegen=
heit zu einem äußerſt heftigen Angriff auf die Haltung der
Lon=
doner Großbanken. Er gab dem Schatzkanzler Snowden den
Ratſchlag, ſich durch die Haltung der Londoner City nicht
be=
irren oder beeinfluſſen zu laſſen. Die Ratſchläge, die die City
den verſchiedenen Regierungen gegeben habe, wie Rückkehr zum
Goldſtandard, Abſchluß des Waſhingtoner Schuldenabkommens
uſw., hätten der Nation ſtets zum Nachteil gereicht. Die
Lon=
doner Banken ſeien ſtets gegen eine fortſchrittliche und für eine
reaktionäre Regierung geweſen.
Sir Oswald Mosley unterzog in ſeiner Rede die
bis=
herige Arbeitsloſenpolitik der Regierung einer vernichtenden
Kritik
Für neue ſoziale Ausgaben in England
keine Gelder mehr.
Die Erörterungen über die Rede Snowdens waren an der
Börſe, in den Klubs, im Unterhaus und in allen politiſch
intereſ=
ſierten Kreiſen der Hauptgegenſtand der Geſpräche. An der Börſe
fielen Staatspapiere um 78 bis ½, ſodaß der Geſamtverluſt der
vier führenden Staatspapiere auf etwa 13 Millionen Pfund
be=
urteilt werden. Es liefen Gerüchte um, daß ſich der diesjährige
Fehlbetrag auf 40 bis 50 Millionen Pfund, anſtatt wie bisher
angenommen, auf nur 25 bis 30 Millionen Pfund ſtellen werde.
Obwohl Snowdens Pläne im einzelnen noch nicht bekannt ſind,
ſo ſteht doch ſchon feſt, daß er für neue ſoziale Ausgaben
keine Gelder zur Verfügung ſtellen will. Die Stimmung
unter den Arbeiterabgeordneten, die von der Snowden=Rede
ge=
fährliche Rückwirkungen auf ihre Anhängerſchaft unter den
Wäh=
lern befürchten, war zum Teil ſo erregt, daß ſie offen die
Notwen=
digkeit eines Rücktritts Snowdens erörterten.
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 2 Portemonnaies mit
In=
halt. 1 Damenhandtaſche (Leder) mit
Inhalt. 2 Herrenfahrräder.
Nickel=
armbanduhr. 1 ſilberne Armbanduhr.
Paar Kinderpelzhandſchuhe. 1
Vor=
ſtecknadel. 1 Paar ſchwarze
Damenhand=
ſchuhe. 2 Marktnetze. 1 gebrauchte weiße
Bettdecke. 1 kleiner Kinderpelzkragen.
Brille. 1 Damenpelzkragen. 2 Bund
Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 gelber Jagdhund.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind.
Intereſſen=
ten konnen die Fundgegenſtände wahrend
der Büroſtunden auf Zimmer 11
beſich=
tigen.
Stamm= u.
Nutzholz=
verſteigerung.
Montag, den 16. Februar 1931,
vormittags 9½ Uhr anfangend,
wird aus dem Stadtwald Pfungſtadt,
Diſtrikt Klingsackertanne, Abt. 20 (
Kahl=
hieb), Abt 11. 17. 18, 21, 23, 31, 34, 41
42, 46, 47, 53, 54, 55, 59, 64 und 69 das
nachverzeichnete Kiefern=Stamm= und
Nutzſcheitholz an Ort und Stelle
öffent=
lich verſteigert. Vorherige Beſichtigung
wird empfohlen.
Kl. 2b 25—298 — 6Stück — 3,48 fm
„3a 30—34 — 35
— 30,05 „
„ 3b 35—39 „ — 33 „ — 35,77
4a 40—44 — 23 „ — 30,49 „
4b 45—49 „ — 3 — 4.47
2—— 420-
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Abteil. 79 5 St. Akazienabſchnitte 2,40 fm
„ 2a 43 Rm. Nutzſcheitholz, II. Klaſſe
1,50 m lang.
74 20 Stück Derbſtangen, 264 fm
zu Zaunpfoſten geeignet.
Zuſammenkunft am grünen Steg
(Forſthaus). Gegen Bürgſchaftsleiſtung
wird Zahlungsfriſt bis Martini 1931
ge=
währt. Nähere Auskunft erteilt Förſter
Wiemer, Forſthaus. Bemeikt wird,
daß das Holz gut abzufahren iſt, und
daß es ſich um ſehr ſchönes Schnittholz
handelt.
Pfungſtadt, den 11. Februar 1931.
Heſſ. Bürgermeiſterei
Schwinn.
2545b
Nutz= u.
Brennholz=
verſteigerung Nr. 3.
(Gemeindewald Ober=Ramſtadt.)
Montag, den 16. Februar,
vor=
mittags 9½ Uhr anfangend,
wer=
den im Forſtort Heinböhl des
Gemeinde=
waldes verſteigert:
Nutzholz: Stämme:
1 Kiefern Kl. IVa
— 1,31 fm
Ib— IIb— 2,10
4 Lärchen" ,
12 Fichten
16—111b — 8,90 „
Brennholz:
Scheiter, rm: 68,7 Buchen, 1 Kiefern,
2 Fichten;
Knüppel, rm: 30,5 Buchen, 3 Eichen,
2 Lirchen, 4 Fichten, 1 Kiefern;
Aſtwellen: 60 Eichen.
Zuſammenkunft der Steigerer am
Eingang zum Forſtort Hainböhl. Nähere
Auskunft eiteilt Herr Förſter
Traut=
mann, Ober=Ramſtadt.
Rfet
Ober=Ramſtadt, den 12. Febr. 1931.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
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KAn
[ ← ][ ][ → ]Nummer 45
Samstag, den 14. Februar 1931.
Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 14. Februar 1931.
Kunſthalle am Rheinkor.
Die nächſte Ausſtellung des Kunſtvereins wird kommenden
Sonntag, den 15. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, eröffnet. Sie
bringt Kollektionen von fünf in Stuttgart ſchaffenden, beliebten
Künſtlern. Ferdinand Barth, ein Schüler Profeſſor Adolf Beyers,
hat lange Jahre in Darmſtadt gelebt und iſt hier kein
Unbekann=
ter. Er hat ſchon oft mit Erfolg in Darmſtadt ausgeſtellt, ſodaß
zahlreiche ſeiner Arbeiten in hieſigem Pxivatbeſitz zu finden ſind.
Mit ihm kommen jetzt Amandus Faure, Ferdinand Herwig Paul
Kapell und Alfred Benz, die alle in Stuttgart einen guten Namen
haben. Was ſie zeigen, ſind lebensfrohe, farbenfriſche Wiedergaben
aus allen Gebieten. Wir ſehen Selbſtbildniſſe der Künſtler,
wohl=
gelungene Porträts, Landſchaftsbilder aus vielen Gauen
Deutſch=
lands, aus dem Schwarzwald, von der Oſtſee, dem Neckar,
Stra=
ßenſzenen aus Berlin und Stuttgart, Aufnahmen aus Rom und
Lugano und eine Reihe ſympathiſcher Stilleben. Neben etwa 70
Oelbildern in den oberen Räumen bringt das Erdgeſchoß und das
Treppenhaus über 100 anſprechende Aquarelle, die ihrer
erſchwing=
lichen Preiſe wegen wohl manchen Kaufliebhaber finden dürften.
Jedenfalls wird die kommende Ausſtellung den Beifall der
Be=
ſucher haben und einen ſchönen Erfolg nicht nur in künſtleriſcher,
ſondern auch in wirtſchaftlicher Hinſicht ergeben.
— Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen. Erledigt
ind je eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
Volksſchule in Ulrichſtein und Sellnrod, Kreis Schotten.
(Dienſtwohnungen ſind vorhanden und frei.); eine Lehrerſtelle für
einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in Groß=
Stein=
heim, Kreis Offenbach (mit der Stelle kann das Amt eines
Rektors verbunden werden: Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden,
Mietwohnung ſchwer zu erhalten); eine Lehrerſtelle, für einen
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Keſtrich, Kreis
Als=
feld (Dienſtwohnung vorhanden und ſofort beziehbar); eine
Leh=
rerſtelle, für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Weiten=Geſäß, Kreis Erbach (Dienſtwohnung iſt
vorhan=
den und frei); eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Kortelshütte, Kreis Erbach (mit der
Stelle war früher Organiſtendienſt verbunden: Dienſtwohnung iſt
vorhanden und frei).
Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag und an allen
Wochen=
tagen um 11 und 11.30 Uhr vormittags Führungen. Die Kaſſe
iſt von 10.45 bis 11.45 Uhr vormittags geöffnet. In dieſer Zeit
kann die Madonna von H. Holbein dem Jüngeren geſondert von
den Führungen beſichtigt werden.
— Stadtkirche. Die Evangeliſchen aller Gemeinden in
Darm=
ſtadt und Beſſungen werden nochmals hingewieſen auf die morgen
Sonntag Eſtomihi, abends, in der Stadtkirche ſtattfindende
Paſſionsfeier, die in beſonderer Weiſe die Bedeutung der
Paſ=
ſionszeit für den Chriſten in unſerer ſo überaus ernſten
Gegen=
wart zum Ausdruck bringen ſoll. Irrtümlicherweiſe war auf den
am letzten Sonntag beim Schluß der Gottesdienſte verteilten
blauen Handzetteln als Datum der 15 März angegeben: in
Wirklichkeit iſts der 15. Februar. Alles Nähere ſ. kirchliche
Anzeigen.
Garagenfeſt im Heſſiſchen Automobil=Club. Die
Hauskom=
miſſion hatte zu einem fröhlichen Garagenfeſt eingeladen und
da=
durch Gelegenheit gegeben, den Automobilismus einmal von der
humoriſtiſchen Seite zu zeigen. Aus den erſchienenen Typen war
zu erſehen, daß doch viel Komik aus dem Auto herauszuholen iſt.
Die Clubräume waren unter der bewährten Leitung des
Club=
ſekretärs, Herrn Darmſtädter, in ſtimmungsvoller Weiſe dekoriert,
und der unerwartet große Andrang der Clubmitglieder bewies,
daß das gegebene Thema das richtige war. Der Zuzug war ſo
ſtark, daß nur die ſtrengſte Innehaltung ſämtlicher Verkehrsregeln
größere Unfälle verhüten konnte. Zwei Muſikkapellen brachten in
raſendem Rhythmus die Feſtteilnehmer raſch auf Touren. Unter
den einzelnen Sonderdarbietungen ragten beſonders hervor der
Tanz der Micki=Mäuſe, von Damen und Herren des Clubs getanzt
und in ſeiner Komik wahrhaft erſchütternd, weiterhin das
Inter=
mezzo der Garagenwärter, die mit ihren Werkzeugen geradezu
fabelhafte Leiſtungen vollführten. Ferner ſchliefen in einer durch
Stacheldraht genügend geſchützten Ecke eine kleine Zahl.
Nicht=
maskierter. Beſonders zu begrüßen iſt die Tatſache, daß neben faſt
ſämtlichen Clubmitgliedern auch eine ſtattliche Zahl von
promi=
nenten Gäſten, unter denen ebenfalls ausgelaſſenſte Stimmung
herrſchte, der Einladung Folge geleiſtet hatte, deren Zahl ſo groß
wurde, daß eine Zeitlang die Erweiterung der Feſträume
ernſt=
lich erwogen werden mußte. Alles in allem ein wohlgelungenes
Feſt, das ſo recht den im H A.C. herrſchenden Korpsgeiſt und ſeine
geſellſchaftliche Höhe in Erſcheinung treten ließ. Zu bedauern iſt
nur, daß es einzelnen Mitgliedern des Vorſtandes und des Clubs
nicht möglich war, an dem fröhlichen Treiben teilzunehmen.
Am Mittwoch ſchloß ſich dieſer Veranſtaltung ein Maskenfeſt für
die Kinder unſerer Mitglieder an. Auch hier herrſchte wieder
„drangvoll fürchterliche Enge”, und das mag beſonders feſtgeſtellt
ſein, die Stimmung der Kleinen und Kleinſten ſtand derjenigen
der Großen in nichts nach. Schöne Spiele, Tänze, Lachen,
Scher=
zen, Indianergeheul wechſelten miteinander ab. Trefflich in
großer Geſellſchaft mundete auch die vom Club gereichte
Schoko=
lade und Kreppel. Alles in allem kann der A.H.C. mit dieſen
beiden Veranſtaltungen ſehr zufrieden ſein.
Die erſie heſſiſche Friminalpolizeiliche Tagung
in Darmſiadt vom 2. bis 5. März.
Schon vor dem Kriege war, wie auf einer im Jahre 1912
abgehaltenen Polizeikonferenz von ſämtlichen Bundesregierungen
zugegeben wurde, die Sicherheitspolizei in ihrer Organiſation und
Ausrüſtung dem modernen, mit allen Hilfsmitteln der Technik
arbeitenden Verbrechertum nicht mehr gewächſen. Darunter litt
insbeſondere die erfolgreiche Bekämpfung des
Ver=
brechertums, das ſein Tätigkeitsfeld nicht auf beſtimmte
Orte oder Landesgebiete beſchränkt (ſog. reiſende Verbrecher) und
ſolche gewerbmäßigen Verbrecher, die bei der Ausführung der Tat
beſondere Fertigkeiten oder Kniffe anwenden (ſog.
Spezialver=
brecher). Dieſem Mißſtand ſollte durch die in dem
Reichskriminal=
polizeigeſetz vom 21. Juli 1922 vorgeſehene Errichtung eines
Reichskriminalpolizeiamts und von Landeskriminalpolizeiämtern,
durch die eine zentrale Bekämpfung des Verbrechertums
gewähr=
leiſtet werden ſollte, abhelfen. Nachdem aber das
Reichskriminal=
polizeigeſetz nicht in Kraft trat, hat eine Reihe Länder wie
Preu=
ßen, Württemberg, Baden, Thüringen, Mecklenburg=Strelitz und
Braunſchweig ſelbſtändig Ländeskriminalpolizeiämter errichtet,
und damit einem dringenden Bedürfnis Rechnung getragen.
Die=
ſem Beiſpiel iſt auch das Land Heſſen gefolgt, indem es mit
Wirkung vom 1. März 1930 bei dem Polizeiamt Darmſtadt an
Stelle der Kriminalzentrale für Heſſen ein
Landeskriminalpolizei=
amt errichtete.
Das Heſſiſche Landeskriminalpolizeiamt
Darmſtadt iſt die Zentrale des kriminaliſtiſchen Erkennungs= und
Nachrichtendienſtes und des kriminaliſtiſchen Fahndungsweſens.
Es hat die Aufgabe, bei der Aufklärung wichtiger Kriminalfälle,
insbeſondere von Kapitalverbrechen, mitzuwirken oder die
Auf=
klärung ſelbſt zu übernehmen und für eine ſachgemäße einheitliche
Tätigkeit der Landeskriminalpolizeiſtellen und für das notwendige
Zuſammenarbeiten dieſer Stellen zu ſorgen. Daneben hat es die
Einheitlichkeit der Asbildung, Fortbildung und
Ausrüſtung aller Beamten des Landeskriminalpolizeiamts und
der Landespolizeiſtellen im Auge zu halten. Weiterhin kann e. u. a.
mit Genehmigung des Miniſters des Innern allgemeine
Richt=
linien für die Tätigkeit der Landeskriminalpolizeiſtellen, ſowie
für die Ausbildung Fortbildung und Ausrüſtung ihrer Beamten
aufſtellen. Zur Erfüllung ſeiner Aufgabe als Zentrale des
krimi=
naliſtiſchen Erkennungs= und Nachrichtendienſtes unterhält das
Landeskriminalpolizeiamt eine Anzahl Sammlungen und
Karto=
theken, von denen insbeſondere Lichtbilderſammlungen, die
Fin=
gerabdruckblätterſammlung, die Einzelfingerabdruckſammlung, die
Tatflächenabdruckſammlung, die Tatortfingerſpurenſammlung, die
Verbrecherlichtbildkartei, die Merkmalekartei, die Straftaten= und
Verbrecherkartei, die Kartei über Vermißte und unbekannte Tote,
hervorgehoben zu werden verdienen.
— Petrusgemeinde. Es ſei nochmals auf das heute abend im
Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8, zur Aufführung gelangende
Spiel „Lapp im Schnakenloch” von Eduard Reinacher hingewieſen.
Beſondere Erwähnung verdienen hierbei die zur Vorführung
kommenden älteren Odenwälder Volkstänze, welche, wie die
bis=
herigen Proben ergaben von der Beſſunger Spielſchar äußerſt
temperamentvoll ausgeführt werden. Das Spiel wird morgen
Sonntag, den 15. Februar 1931, um die gleiche Zeit im
Gemeinde=
haus wiederholt. Eintrittskarten ſind in der Papierhandlung
K. F. Bender, Beſſunger Str. 47 in der Buchhandlung Joh. Waitz,
Eliſabethenſtraße 16, bei den Mitgliedern der Jugendbünde und
an der Abendkaſſe erhältlich.
a
R
M
RESTAURAMIAENUEM
Heute Samstag Sonntag Rosen-Montag Fastnacht
K
Uloser KARNEIA
72679
Tischbestellungen rechtzeitig erbeten.
— Orpheum. Märchentheater hat für ſeine kleinen
Freunde eine beſondere Ueberraſchung. Die Aufführung des
ſchönen Märchens „Dornröschen” verſpricht ein ganz großes
Erlebnis zu werden. In 5 Bildern erleben wir das Schickſal der
kleinen Prinzeſſin Dornröschen, deren Verſinken in tiefen Schlaf
ſowie die Erweckung durch den Prinzen Wunderhold. Wir ſehen
das verzauberte Schloß mit der Roſenhecke, die Prinz Wunderhold
durchbricht und Dornröschen errettet. Im Anſchluß an die Au
führung findet eine Prämiierung der ſchönſten Masken ſtatt. Es
winken Preiſe in Gutſcheinen bis zu 10 Mk. Der Vorverkauf in
den bekannten Stellen iſt eröffnet. Gegen Vorlage der heutigen
Anzeige zahlt man für Eſtrade 25 Pfg., num. Saal 40 Pfg.,
Sperr=
ſitz 50 Pfg., 2. Balkon 50 Pfg., 1. Balkon 60 Pfg. Seitenparkett
60 Pfg., 2. Parkett 70 Pfg., 1. Parkett 1,00 Mk.. Mittelloge 1.00
Mark, aber nur an der Kaſſe des Orpheums täglich von 2 bis
5 Uhr nachm. und Sonntags vorm. von 11 bis 1 Uhr erhältlich.
Allgemeiner Verkauf Verkehrsbüro, Hugo de Waal und
telepho=
niſch 389.
Zur Mitwirkung der Aufklärung wichtiger Kriminalfälle
oder zur Uebernahme ſolcher Fälle unterhält das
Landeskriminal=
amt eine beſondere Abteilung, die mit erfahrenen und zum Teil
ſpezialiſtiſch vorgebildeten Kriminalbeamten beſetzt iſt. Zur
Er=
füllung ſeiner Ausbildungstätigkeit unterhält das
Landeskrimi=
nalpolizeiamt eine Lehrmittelſammlung, in der in
an=
ſchaulicher Weiſe Gegenſtände, die zur Begehung ſtrafbarer
Hand=
lungen benutzt oder beſtimmt waren, oder beſondere Fertigkeiten
des Verbrechertums oder Spezialverbrechen und ihre Verübung
gezeigt werden.
Zur einheitlichen Ausbildung eines größeren
Kreiſes von Kriminal= Gendarmerie= und
an=
deren Polizeibeamten veranſtaltet das
Landeskriminal=
polizeiamt nun zum erſten Male in der Zeit vom 2. bis 5. März
1931 eine kriminalpolizeiliche Tagung in Darmſtadt, bei der durch
eine Reihe von Fachvorträgen den Beamten das nötige
Wiſſen vermittelt und die erfolgreiche Zuſammenarbeit, mnit dem
Landeskriminalpolizeiamt gewährleiſtet werden ſoll. Folgende
Vorträge ſind vorgeſehen:
1. Aufgaben der Organiſation der Landeskriminalpolizei.
2. Bearbeitung von Kapitalverbrechen.
3. Erkennungsdienſt, insbeſondere Kriminalverbrechen.
4. Die Bekämpfung des internationalen Verbrechertums.
5. Beweggründe zur Brandſtiftung.
6. Vernehmungstechnik.
7. Tod und Krankheit in der Beurteilung durch den Gerichtsarzt.
8. Chemie und Mikroſkopie im Dienſte der Kriminalpolizei.
9. Strafrechtsxeform und Polizei.
10. Die Bedeutung der Preſſe für die Aufklärung von Straftaten.
11. Die Eignung zum Kriminalbeamten.
12. Behandlung der Ausländer.
13. Die Zuſammenarbeit der einzelnen Polizeizweige beim
grö=
ßeren Einſatz.
14. Verkehr und Verbrechen.
15. Polizei und Fürſorge.”
16. Okkulte Methoden der Verbrechensaufklärung.
Die Vorträge ſollen an den Vormittagen gehalten werden.
Für die Nachmittage ſind Ausſprachen über die Vorträge
und praktiſche Uebungen vorgeſehen. U. a. ſoll ein aus
der Praxis entnommener Mordfall und ſeine Bearbeitung
vorge=
führt werden. Die kriminalpolizeiliche Tagung ſcheint recht
in=
tereſſant und lehrreich zu werden. Zu ihrer Teilnahme werden die
Vertreter der Juſtizehörden, insbeſondere der Staatsanwaltſchaft
eingeladen.
— Lili Hicklers Kinder=Spiel= und =Tanzlieder. Die Beſucher
des Nikolausfeſtes des heſſiſchen Roten Kreuzes erinnern ſich gerne
der entzückenden Aufführung einer neuen Folge von Kinder=Spiel=
und =Tanzliedern durch Lili Hickler, an der etwa 80 Kinder jeden
Alters aktiv beteiligt waren. Wie erinnerlich, hatte die
Auffüh=
rung nicht nur den kleinen Beſuchern, ſondern auch den
Erwachſe=
nen ausnehmend gut gefallen und viel Freude bereitet. Das
Rote Kreuz möchte nun denen, die aus irgendeinem Grunde die
erſte Aufführung nicht ſehen konnten, Gelegenheit geben, eine
Wiederholung der Aufführung, wenn auch in anderem Rahmen,
nämlich im Kleinen Haus des Landestheaters, zu beſuchen. Die
Wiederholung findet am Sonntag vormittag 11½ Uhr ſtatt. Das
iſt Faſtnachtsſonntag! Da viele kleine und große Kinder gewohnt
ſind, an dieſem Tage ohnehin im Faſchingskoſtüm ſich zu zeigen,
dürfte diesmal auch der Zuſchauerraum ein buntes Bild bieten.
Fröhliche Stimmung der Kleinen wird eine beſonders herzliche
Aufnahme der reizvollen Kinderſpiele, Geſänge, Tänze und Reigen
bedingen.‟ Der Reinertrag auch dieſer Wiederholung geht zu
Zwecken des Roten Kreuzes.
Eine Vorführung des Apparates „Schleuderfrei” fand geſtern
vormittag im oberen Rhönring durch den Generalvertreter Herrn
Peddinghaus ſtatt. Zu dieſer Vorführung waren Vertreter
des hieſigen Automobilclubs, von der Polizei u. a. Regierungsrat
Dr. Kayſer und Hauptmann Bornſtädter, ſowie eine große Zahl
von Intereſſenten erſchienen. Die Fahrten des mit dem Apparat
„Schleuderfrei” verſehenen Autos wurden auf der Straße zu
bei=
den Seiten der Odenwaldbahn vorgenommen und hatten nach
Ausſagen der Sachverſtändigen und nach eigener Feſtſtellung vollen
Erfolg. Um die ſchleuderfreie Fahrt zu demonſtrieren, wurden
auf den noch glatten Straßen in ſchnellſtem Tempo Kurven
ge=
nommen, Kreiſe gefahren und ruckartig ſcharfes Bremſen
vor=
geführt. Bei allen Fahrtſchnelligkeiten und bei jeder Vorführung
hat ſich die Apparatur als zuverläſſig erwieſen, ſo daß von dem ſo
unangenehmen und gefahrvollen Schleudern nichts zu merken war.
In einem an die praktiſche Vorführung ſich anſchließenden
Vor=
trag gab Herr Peddinghaus eine genaue Erklärung von der
Kon=
ſtruktion des Apparates, der außer in Deutſchland in 15 anderen
Ländern patentamtlich geſchützt iſt.
ichTade mi deihaf
MMdest soskaufen
der Abaufia BTANNBARA
sie ist immer frisch, weil
sie viel verlangt wird ..
Packung
SOpts.
Gross-Packung
1,50 RH.
Fabriklager: Werner Gerson, Frankfurt a. Main, Hohenstaufenstraße 5, Telephon Maingau 71075.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Samstag, den 14. Februar 1931.
Nummer 45
Papier als Ausſchmückungsmakerial.
Mitteilung der Deutſchen Geſellſchaft für Schadenverhütung e. V.
München.
Der Faſching nähert ſich ſeinem Höhepunkte. Mit viel Geſchid
werden die Lokale durch Verkleidung der Wande, Säulen.
Beleuch=
tungskörper uſw. oder mit Girlanden und Fähnchen
ſtimmungs=
voll geſchmückt. Erfahrungsgemäß finden dabei der geringen
Koſten halber bunte Papiere und Pappe oder billige Stoffe
Ver=
wendung, die aber wegen ihrer leichten Verbrennbarkeit einen
Gefahrenherd darſtellen, der nicht unterſchätzt werden darf.
Bei Muſik und Tanz ſteigern ſich die Menſchen hinein in den
luſtigen Faſchingstrubel, und niemand mehr denkt daran, mit
Zündholz und Rauchwerk ſo vorſichtig umzugehen, wie es die
er=
höhte Feuersgefahr einer ſolchen Umgebung erfordert. Das
acht=
los nach dem Anzünden einer Zigarette in einen Knäuel
Luft=
ſchlangen geworfene Zündholz hat ſchon oft ſchwere Kataſtrophen,
wie wir ſie bis in die jüngſte Zeit kennen, heraufbeſchworen, oder
kleinere Brandfälle, die ſich im Faſching zu Hunderten ereignen
und nur nicht öffentlich bekannt werden, verurſacht. Mit dieſem
Leichtſinn der Beſucher muß gerechnet werden, und dieſer Umſtand
macht es den Veranſtaltern, die eine große Verantwortung
tra=
gen, zu Gebot und Pflicht, alle Vorſichtsmaßregeln bei der
bau=
lichen Herſtellung von Dekorationen zu beachten und dadurch
Brandſchäden vorzubeugen. Es ſollen nur flammenſicheres Papier,
das es im Handel gibt, und ſchwer entzündbare Stoffe verwendet
werden, um die Sicherheit der Beſucher zu gewährleiſten und
deren Leben oder Geſundheit nicht zu gefährden.
— Sektion Darmſtadt des D. und Oe. Alpenvereins.
Mitglie=
der und Freunde der Sektion ſeien nochmals auf den Vortrag des
Herrn Dr. Julius Kugy aus Trieſt aufmerkſam gemacht, der
heute in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ſtattfindet.
Die Mitglieder der Sektion Starkenburg und eingeführte Gäſte
ſind willkommen.
Heſſiſches Landestheafer.
14. Februar 9.30, Ende nach 22 45 Uhr
Biktoria und ihr Huſar
K11. Bühnenvolksbund
Preiſe 1—10 Mk. 20, Ende gegen 22 Uhr
Zum erſten Male:Der Kreis
Zuſatzmiete V 8
Preite 1.20—6 Mr Sonntag,
15, Febrita: 15—17.30 Uhr
Ein Sommernachtstranm
Gruppe 1—
Halbe Preiſe 0.50—5 Mk
19.30—22 Uhr
Meine Schweſter und ich
Heſſenlandmiete 1V 8
Preiſe 0.80—8 Mk. 11.30, Ende gegen 13 Uhr
Kinder=Tanz= und Spiel=Lieder
von Lili Hickler
Preiſe 0.50, 1 u. 2 Mk.
15.30—17 Uhr
Das Wunder d. Spielzeugſchachtel
Preiſe 0.50—2.50 Mk.
1930—22 30 Uhr
Zar und Zimmermann
Außer Miete
Volksvorſtellung z. halb. Preiſen
Preiſe 0.60—3 Mk Montag
16. Februar 19.30— 22 45 Uhr
Viktoria und ihr Huſar
Außer Miete
Preiſe 0 80—8.00 Mk. 20, Ende gegen 22 Uhr
Der Kreis
Zuſatzmiete VI 10
Preiſe 1.20—6 Mk. Dienstag
17. Februar 19.30—22 Uhr
Ein Walzertraum
Außer Miete
Preiſe 0.60—6 Mk. 18.30 —0.45 Uhr
Im weißen Rößl
Außer Miete
Preiſe 1—4 Mk.
22—24 Uhr
Wie werde ich reich und glüchlich ?
Außer Miete
Preiſe 1—4 Mk. Mittwoch,
18. Febrnar 19.30—22.15 Uhr
Die Zauberflöte
B15
Preiſe 1—10 Mr. Keine Vorſtellung Donnerstag,
19. Februar 20, Ende gegen 22 Uhr
Zum erſten Male wiederholt
E16. Der Tartuffe
Preiſe 1—10 Mk. 19.30—32 Uhr
Das Glöckchen des Eremiten
Dſtdt. Volksb. Gruppe 1-1V
W5
Preiſe 1—5 Mk Freitag,
20. Februar Keine Vorſtellung 20, Ende gegen 22 Uhr
Der Kreis
Zuſatzmiele 1V 9
Preiſe 1 20—6 Mk Samstag
21. Februar 19.30—22.30 Uhr
Zum litzien Male
Königskinder
T. Gr. 1, 4, 5, 6, 7 u. 8
Preiſe 0.80—8 Mk. 15, Ende gegen 16.30
Zumerſt Male Marionettenbühne
Schneewittchen
Preiſe 0 40—2 Mk.
20—21.45 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
Zuſ.=M. V 9
Preiſe 1.20—6 Mk. Sonntag
22. Februar 19.30—22 45 Uhr
Carmen
C16
Preiſe 1—10 Mk. 15—17 Uhr
Der Tartuffe
Heſſenlandmiete 11,4 u. III,8
Preif 1.20—6 Mk.
20, Ende ge en 22 Uhr
Der Kreis
Zuſ.=Miete‟,7
Preiſe 1.20—6 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Erſtaufführung „Der
Kreis” Heute Samstag findet im Kleinen Haus die
Erſtauf=
führung der Komödie „Der Kreis” von W. Somerſet Maugham
in der Inſzenierung von Siegfried Nürnberger (Bühnenbild: Elli
Büttner) mit Gothe, Schmitz, Nürnberger, Jürgas, Leitner
Kutſchera und Karzau ſtatt. Maugham iſt neben Shaw und
Galsworthy der in Deutſchland gegenwärtig meiſt aufgeführte
engliſche Autor. Zu ſeinen bekannteſten Werken gehoren „Die
ſtandhafte Frau” („Finden Sie, daß Konſtanze ſich richtig
ver=
hält?‟), „Die Heilige Flamme., „Cäſars Frau”. „Das Land der
Verheißung” und „Viktoria".
Als Proſa=Schriftſteller iſt
Maugham in Deutſchland vor allen Dingen durch ſeinen Gauguin=
Roman bekannt geworden. — Faſching im
Landesthea=
ter. Die beiden Faſchingstage ſind im Heſſiſchen Landestheater
mit zwei Operetten=Vorſtellungen, zwei Schauſpiel=Vorſtellungen
und einer Revue=Vorſtellung vorgeſehen. Am Roſenmontag wird
im Großen Haus die Operette „Viktoria und ihr Huſar”
im Kleinen Haus die Geſellſchaftskomödie „Der Kreis in
zene gehen. Am Faſchings=Dienstag wird im Großen Haus der
„Walzertraum”, der zugkräftige Operettenerfolg der vorigen
Spielzeit, wieder in den Spielplan aufgenommen. Im Kleinen
Haus wird am Faſchings=Dienstag außer einer Aufführung des
„Weißen Röſſ!” (Beginn 18.30 Uhr) eine Wiederholung der
Revue „Wie werde ich reich und glücklich?” mit
meh=
reren Faſchingseinlagen veranſtaltet. Auf Anfragen wird
mit=
geteilt, daß an dieſem Tage die Beſucher in Faſchingskoſtümen
Zutritt haben. Die Preiſe für die Faſchingsvorſtellungen ſind
gegenüber den normalen Tagespreiſen erheblich ermäßigt.
Urkeil gegen Bankier Gukhmann.
Der Antrag des Staatsanwalts lautete auf 3 Jahre Gefängnis.
Aw. Der Sachverſtändige, Direktor Kronheimer
der übrigens Direktor der Aktiengeſellſchaft für Wirtſchaft und
Verwal=
tung und micht, wie geſtern fälſchlich angegeben, der Moenania=Frankfurt
iſt, gibt zu Beginn der Freitagsverhandlung das von beiden
Sachverſtändigen unterſchriebene Gutachten, in dem er dartut, daß zur
Ermittelung der Unterbilanz von der Bilanz des Sachverſtändigen Klee
vom 31. Dezember 1929 ausgegangen werden könne. In dieſer Bilanz
wird das Haus mit einem Wert von 140 000 RM. angenommen, und es
ergibt ſich für Darmſtadt und Frankfurt zuſammen eine Unterbilanz von
insgeſamt rund 175 000 Mk. für 1927. — Rechtsanwalt Mainzer
be=
weiſt auf einen Vorhalt hin, den der Vorſitzende dem Angeklagten macht
daß ein kaufmänniſch gebildeter Mann eine Summe von 100 000 Mark
doc nicht einfach unter den Tiſch fallen laſſen könne, ohne es zu merken,
daß der Sachverſtändige Klee nach monatelanger Arbeit als
Konkursver=
walter genau denſelben Fehler gemacht habe. — Direktor Klee
entſchul=
digt ſich damit, daß er dieſe Bilanzen im Hochbetrieb des Konkurſes
machen mußte, während Guthmann ſie in Ruhe machen konnte. Es ſtellt
ſich unter anderem auch heraus, daß keine Konkurseröffnungs=Bilanz
exiſtiert. Ein Disput erhebt ſich darüber, ob Guthmann berechtigt war,
in ſeinen Bilanzen ſeine Freigabewerte in Amerika anzugeben. Klee
meint nein, Kronheimer meint ja. — Es wird dann der
Sach=
verſtändige Bauunternehmer Dipl.=Ing. Vogel gehört, der vom
Ge=
richt mit der Schätzung des Hauſes beauftragt worden war. Das
Ge=
lände allein habe einen Wert von 50 000 Mark, und der Verkehrswert
insgeſamt betrage nach ſeiner Schätzung 228 000 Mark. Ob es zu dieſem
Wert veräußerlich ſei, ſei wieder eine Sache für ſich. Direktor Klee hatte
nämlich geſtern der Befürchtung Ausdruck gegeben, daß bei der
vorge=
ſehenen Verſteigerung womöglich noch nicht einmal der Wert der erſten
Hypothek von 60 000 Mark erzielt werde. — Drektor Kronheimer
erklärt dann auf Befuagen Rechtsanwalts Mainzer, daß bei den
Pro=
vinzbankiers allgemein eine traurige Unkenntnis der Depotgeſetze
herrſche.
Staatsanwalt Dr. Klein beginnt ſein Plädoyer damit, daß er
die Anſicht vertritt, das Eigenkapital Guthmanns ſei viel zu klein
ge=
weſen, um ein Bankgeſchäft von derartigem Umfange zu finanzieren und
zu führen. Die Verluſte der Frankfurter Filiale und die Art der
Kre=
dirgewährung mußten notwendig eine Aufzehrung des Kapitals und eine
chs
ldung zur Folge haben. Den Todesſtoß habe ihn dann die
Zu=
rückziehung der Werte ſeiner amerikaniſchen Verwandten verſetzt. Es
habe ſich im Verlauf der Verhandlung die Frage auf die Höhe der
Ueber=
ſchuldung zugeſpitzt, während doch die Hauptſache ſei, ob überhaupt eine
Ueberſchuldung da war. Die Schätzung des Sachverſtändigen Vogel ſei
wohl rechneriſch, theoretiſch richtig, aber unbrauchbar für die Bilanz, in
die nur der Verkehrswert eingeſetzt werden kann. Er iſt der Anſicht
daß Guthmann um ſeine Lage wußte; das bewieſen ſchon die fehlenden
Bilanzen. Das Gericht ſei ja auch nicht gehalten, jede Behauptung des
Angeklagten zu glauben. Seiner Meinung nach ſind ſämtliche
Voraus=
ſetzungen für die Schuld des Angeklagten gegeben. Guthmann beſtreite
zwar, die Geſetze gekannt zu haben, aber er beſtreite ja immer, wenn
eine Frage kitzlich für ihn werde; ſeiner Meinung nach habe er
wiſſent=
lich geſetzwidrig gehandelt. Strafmildernd komme in Betracht, daß er
nicht aus Eigennutz handelte; ſtrafſchärfend der große Schaden, den er
anrichtete. Wegen der Vergehen gegen die Depotgeſetze beantrage er
zwei Jahre ſechs Monate Gefängnis, wegen des Betrugs zu Laſten der
Reichsbank ſechs Monate und zu Laſten verſchiedener größerer Firmen
vier Monate, die er zu einer Geſamtſtrafe von drei Jahren
Ge=
fängnis zuſammenzuziehen bittet. Weiter beantragt er Aberkennung
der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Die Unterſuchungshaft
bittet er nur mit neun Monaten anzuerkennen, da der Angeklagte nicht
alles zugegeben habe.
Gegen den Angeklagten Wieſeneck beantragt er wegen
Diebſtahl=
der Papiere und des Geldes in Tateinheit mit Untreue 3 Monate
Ge=
fängnis. Eventuell könnte auch eine Geldſtrafe genügen, die aber
dann dem Werte des Entwendeten ungefähr entſprechen müſſe. In die
ſem Falle beantrage er 1000 Mark.
Zu den auf nachmittags halb 4 Uhr angeſetzten Plädoyers der
Ver=
teidiger füllte ſich der Saal, und die Zahl der Zuhörer wuchs bis zum
Urteil derartig an, daß viele keine Sitzgelegenheit mehr fanden.
Zunächſt kommt Rechtsanwalt Mainzer auf den Antrag des
Staatsanwaltes über Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte, über
den er geradezu erſchrocken ſei, vielmehr als über die anderen Anträge,
zu ſprechen. Der Verteidiger geht ſodann auf die geſchäftlichen Dinge
ein. Es ſei wohl richtig, daß die Kapitaldecke nicht ſehr ſtark
war, aber ſtark genug, ſolange noch derartige Depoſitengelder vorhanden
waren. Der Angeklagte ſei unſchuldig, zumindeſt wegen des erſten
An=
klagepunktes. Im zweiten beſtehen Zweifel, und er ſtellt die
Entſchei=
dung in das Ermeſſen des Gerichtes.
Rechtsanwalt Neuſchäffer verſucht dann den Beweis
zu erbringen, daß der Angeklagte unſchuldig ſei und beantragt
Frei=
ſpruch. Er beantragt weiter, bei eventueller Beſtrafung die
Unter=
ſuchungshaft voll anzurechnen, da ſich die Sache nicht durch das
Verhal=
ten des Angeklagten, ſondern durch den Wechſel des
Unterſuchungsrich=
ters und des Staatsanwaltes ſo hinausgezogen habe. Den Haftbefehl
beantragt er, aufzuheben.
Um halb 8 Uhr verkündet der Vorſitzende, Landgerichtsrat Dr. Lehr.
das Urteil: der Angeklagte Guthmann wird wegen
Ver=
gehen gegen § 11 des Debotgeſetzes und § 240, 4 der
Konkursordnung, wegen Betrugs und
Betrugsver=
ſuchs zu insgeſamt zwei Jahren und drei Monaten
Gefängnis verurteilt. Ein Jahr und zwei Monate
Unter=
ſuchungshaft werden angerechnet. Das Gericht nimmt an, daß
Guth=
mann ſich ſeiner Zahlungsunfähigkeit ſchon ſeit 1928 bewußt war. Wegen
der Nichtausfonderung der Papiere wird er freigeſprochen, da nicht
er=
wieſen iſt, daß er dieſe Geſetze wirklich kannte. Bei der Wegſchaffung
von Werten am 22. Auguſt (Cedierung der Freigabewerte an
amerika=
niſche Verwandte) glaubt das Gericht nicht an Unzurechnungsfähigkeit.
Aber da die Sache im Verſuch ſtecken blieb, iſt ſie nicht ſtrafbar. Bei den
falſchen Auskünften zugunſten der Firma Hiemenz nimmt das Gericht
an, daß lediglich die beiden letzten im Juli 1929, bei denen jedoch kein
Schaden entſtand, daher nur Betrugsverſuch, wiſſentlich falſch waren,
und der Betrug zu Laſten der Reichsbank iſt ja erwieſen. Der grobe
Vertrauensmißbrauch und der große Schaden, den er anrichtete, ſind
ſtrafſchärfend, doch ſind ſeine Gutmütigkeit und bisherige Unbeſtraftheit
unbedingt ſtrafmildernd, ſo daß mildernde Umſtände zuerkannt werden
können. Der Haftbefehl wird aufgehoben, da kein Fluchtverdacht mehr
beſteht.
Wieſeneck wird wegen Untreue und Unterſchlagung
des Geldes, nicht der Papiere, zu einer Geldſtrafe von 500 Mk.,
anſtelle von einem Monat Gefängis verurteilt.
Diebſtähle. Am 9. 2. 1931, in der Zeit von 18 bis 20 Uhr
wurden aus dem Hofe des Hauſes Emilſtraße 4 verſchiedene
Wäſcheſtücke wie Bett= und Kiſſenbezüge, im Werte von ca. 30
Mark geſtohlen. — Im Monat Januar 1931 wurde aus einem
Geſchäft in der Eliſabethenſtraße ein Lederkoffer (Vollrindleder)
von hellbrauner Farbe geſtohlen. — Ende Januar 1931 wurde aus
einer Reparaturwerkſtätte in der Rheinſtraße eine
Autoſtarter=
batterie, Marke T, 86 007, 6 Volt, 3 Zellen, und ein Scheinwerfer
von einem Auto geſtohlen. — Anfang Februar 1931 von einem
in der Hochſchule aufgeſtellten Fahrrad ein Dynamo, Marke Berko
Am 3. 2. 1931 am Arbeitsamt in der Mornewegſtraße ein
Herrenfahrrad, Marke Wandervogel. — Am gleichen Tage blieb
vor dem Arbeitsamt ein Herrenfahrrad, Marke Tanus,
Fabrik=
nummer 185 136. ſtehen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß zwiſchen
dieſen beiden Rädern nur eine Verwechſelung vorliegt. Das
letzt=
genannte Rad iſt bei dem Polizeiamt Darmſtadt ſichergeſtellt.
In der Zeit vom 6. bis zum 8. 2. 1931 wurden an einer Bauhütte
die Ecke Heinrichs= und Gervinusſtraße aufgeſtellt war, etwa 150
Backſteine geſtohlen.
— Neue Programme in allen Lichtſpieltheatern. Im Helia=
Theater läuft ab heute in deutſcher Uraufführung der
Ausſtat=
tungs=Farbentonfilm „Der König der Vagabunden. Dennis
King, der berühmte Ziegfeld=Star und Amerikas beliebteſter
Operettenſänger, und Jeanette Mac Donald, bekannt aus dem
Film „Liebesparade", ſind die Hauptdarſteller. Der Film iſt ein
100prozentiger deutſcher Dialogfilm. Regie: Ludwig Berger,
der bekannte, deutſche Regiſſeur. — Das Union=Theater
bringt den Ton= und Sprechfilm „In Wien hab ich einmal ein
Mädel geliebt”, mit Gretl Theimer, bekannt durch den Film
„Zwei Herzen im 34 Takt” und Werner Fütterer in den
Haupt=
rollen. Weitere Hauptdarſteller ſind: Ernſt Verebes, Hans
Jun=
kermann, Trude Heſterberg. Regie: Erich Schönfelder. Die
Schlagerlieder von Fritz Rotter wurden von Robert Stolz vertont.
Dazu u. a. der Kurztonfilm „Flip als Küchenfee‟. — Die Palaſt=
Lichtſpiele zeigen den Kriminal=Tonfilm aus der Unterwelt
Chikagos „Der Tanz geht weiter. Wilhelm Dieterle führt die
Regie und ſpielt auch die männliche Hauptrolle. In den weiteren
Hauptrollen ſind beſchäftigt: Liſſi Arna, Anton Pointner und
Carla Bartheel. „Putzi am Kongo”, ein entzückender
Tonkurz=
film, ein Kulturfilm und die Wochenſchau vervollſtändigen das
Programm. — Im Rahmen einer der beliebten
Filmmorgen=
feiern gelangt am Sonntag=Vormittag 11.15 Uhr der von der
geſamten Darmſtädter Preſſe mit Begeiſterung aufgenommene
Kulturfilm aus dem ſchönen Süddeutſchland „Grüß mir die
Hei=
mat” letztmalig zur Vorführung. Anderweitiger Dispoſitionen
halber kann der Film alſo nur noch morgen gezeigt werden.
Jugendliche zugelaſſen.
Orpheum. „Esmußwas gebodde wern”. Und daß
was gebodde wird, werden Sie eingeladen, heute abend zur
Pre=
miere zu erſcheinen. Mit großen pekunjären Opfern hat das
Orpheum ein Varietéprogramm zuſammengeſtellt, wie es ſicher
hier noch nicht gezeigt wurde. Der Einzug des Prinzen Karneval
findet heute mit dem ganzen Pomp des närriſchen Hofes
ſtatt, und dann rollt ein auserleſenes Programm
ab. Wir nennen den närriſchen Kanzler Ludwig
Klermont die neueſten, mondänen Tanzſchöpfungen von
Charly und Buette Mattä. Eine weitere Attraktion iſt ohne
Zweifel in Jule Simon gewonnen, der in launigen Verſen die
Darmſtädter Politik einer närriſchen Kritik unterziehen wird. Er
figuriert gleichzeitig als närriſcher Zeremonienmeiſter. Auch die
anderen Spezialitäten ſind mit ihren erſtklaſſigen Leiſtungen eine
Anziehung und ſollte niemand dieſen Genuß verſäumen. Es gelten,
wie ſchon mitgeteilt, kleine Preiſe von 1,00 Mk. an. Der Vorver=
Die Parole für die
kauf in den bekannten Stellen iſt eröffnet.
nächſten Abende lautet: „Auf ins närriſche Hoftheater Orpheum!
Sachbeſchädigung. In der Nacht vom 7. zum 8. 2. 1931
wurden mehrere Eingangstore in der Heidelbergerſtraße, zwiſchen
Beſſunger Turnhalle und der Keramiſchen Fabrik, vorſätzlich ſtark
beſchädigt. Mitteilungen aller Art, die geeignet ſind, die
vor=
ſtehenden Diebſtähle, wie auch die Sachbeſchädigungen aufzuklären,
bittet man, der Kriminalpolizei Darmſtadt mündlich oder
tele=
phoniſch zur Kenntnis zu bringen.
Lokale Beranſkalkungen.
— Der Liederzweig=Maskenball, der heute abend
im Feſtſaale der Turngemeinde am Woogsplatz ſtattfindet, wird
auch in dieſem Jahre allen Wünſchen entſprechen. Es empfiehlt
ſich deshalb, ſich rechtzeitig mit Eintrittskarten aus den bekannten
Vorverkaufsſtellen zu verſehen.
Im Hotel Prinz Heinrich findet morgen Sonntag
abend Tanz ſtatt. Der Beſuch wird beſtens empfohlen.
— Großer Karnevalbetrieb findet im Reſtaurant
Bender heute Samstag, ſowie Sonntag, Roſen=Montag und
Faſtnachts=Dienstag ſtatt.
Im Sportplatz=Reſtaurant und Café am
Böl=
enfalltor findet während der Karnevalszeit ein großes
luſtiges Faſchingstreiben ſtatt. Bei ſämtlichen Veranſtaltungen
ſpielt die beliebte Hauskapelle Charlie Fornoff.
— Im Datterich, Kiesſtraße 27, findet von Samstag bis
Faſtnachtdienstag großes Karnevalstreiben ſtatt. Faſtnacht=
Dienstag Lumpe=Owend. (Siehe Anzeige.)
— Wie die vielen Jahre her, iſt die Faſtnacht bei Sitte
immer ſchön, auch in dieſer Saiſon wird ſich daſelbſt in den ſchön
dekorierten Räumen das geſamte Karnevalsleben a.pielen; eine
ganz beſondere Anziehungskraft bildet die ſpiegelglatte
Tanz=
fläche im gelben Saal. (Siehe auch Anzeige.)
Aus den Parkeien.
— Ein Engländer ſpricht über die
Kriegs=
ſchuldlüge. In einer größeren Anzahl von Städten hat der
ehemalige Hauptmann im engliſchen Großen Generalſtab und
Magiſter phil. der Univerſität London Vivian Stranders
bereits über die Kriegsſchuldlüge unter ſtarkem Beifall
geſprochen. Tief durchdrungen von der Ueberzeugung, daß de
Krieg Englands gegen Deutſchland ein Unrecht und Unglück für
die ganze germaniſche Raſſe war, bekämpft er vor allem das
Ver=
ſailler Diktat mit ſeiner Behauptung von Deutſchlands
Schuld am Weltkriege. An der Hand von diplomatiſchen
Akten=
ſtücken unſerer Kriegsgegner führt er den Nachweis der
diplomati=
ſchen und militäriſchen Einkreiſung Deutſchlands längſt vor dem
Weltkrieg. Auch beleuchtet er ſcharf Frankreichs politiſche Ziele
die ſich gerade auch jetzt wieder in den vaterlandsfeindlichen
Um=
trieben der Separatiſten in der Pfalz zeigen. Gerade weil er im
Kriege auf der Seite unſerer Gegner gekämpft hat und nun ein
warmer Freund Deutſchlands geworden iſt, dürften ſeine
Aus=
führungen allſeitiges Intereſſe erwecken. Auf Veranlaſſung der
Volksrecht=Partei wird Herr Stranders auch hier in
Darm=
ſtadt ſprechen, und zwar Donnerstag, den 26. Februar, im großen
Saal des Städtiſchen Saalbaus. Nach ihm wird Herr
Landtags=
abgeordneter Dr. Wolf=Mainz noch über die
Entſchuldungs=
lüge, das Dawes= und Young=Diktat, reden. Schon jetzt ſei auf
dieſe Verſammlung, die wohl, die weiteſten Kreiſe intereſſieren
dürfte, hingewieſen.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, K 11.
Bühnenvolks=
bund, 19.30 Uhr: „Viktoria und ihr Huſar .
— Kleines Haus,
Zuſatzmiete V 8, 20 Uhr: Zum erſten Male: „Der Kreis".
Orpheum, 20 Uhr: Karnevaliſtiſche Feſtvorſtellung.
Karnevaliſtiſche Konzerte: Rheingauer Weinſtube,
Café Ernſt=Ludwig, Café=Reſt. z. Oper. Herrngarten=Café,
Hotel=Reſt, Poſt, Schloßkeller, Datterich, Span. Bodega, Reſt.
Bender, Roter Löwe, Alte Poſt. Deutſcher Hof, Bockshaut,
Zum weißen Roß, Brauerei Schul, Reſtaurant Reichshof,
Reſtaurant Sitte, Café Monopol. Stadt Malaga. — Städt
Saalbau, abends 8,11 Uhr: Gr. Maskenball d. Concordia
Darmſtadt. —
Beſſung. Turnhalle, abends 8,11 Uhr:
Koſtümfeſt mit Revue d. Turngem. Beſſungen 1865.
Lud=
wigshöhe, abends 8,11 Uhr: Maskenball d.
Karneval=
vereins Beſſungen 1905.
Rummelbräu, abends 8,11
Uhr: Gr. Maskenball d. Schmetterlingsklub 1905 Darmſtadt.
Feſtſaal d. Turngem. am Woogsplatz, abends 8,11
Uhr: Maskenball v. Liederzweig. — In der Krone (obere
Säle), abends 8,11 Uhr: Koſtümfeſt d. Rot=Weiß, R.f.R.,
Darmſtadt.
Schweizerhaus, Eberſtadt, abends 8.11
Uhr: Gr. Maskenball. — Hanſa=Reſtaurant
Rhein=
ſtraße, abend 8,11 Uhr: Großer Maskenball.
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
und bis zum 10JJahre
dürfen Sie für die empfindliche
Haut lhres Kindes nur die milde
TTA
AA
KINDERSEIEE
verwenden. Nivea-Kinderseife
wird nach ärztlicher Vorschrift
hergestellt: schonend dringt der
reiche Schaum in die Hautporen
Preis: ein und macht sie frei für eine
60 Pfg. gesunde u kräftige Hautatmung.
rauhen Tagen, beim Wintersport.
W
AAP UTIE
Und zwar vorher einreiben, bevor Sie in die räuhe Luft hinausgehen. Nivea-
Creme dringt vollkommen in die Haut ein, ohne einen Glanz zu hinterlassen.
Sie kräftigt und belebt die Haut und macht sie widerstandsfähig gegen
Wind und Weiter. Reiben Sie auch allabendiich vor dem Schlafengehen
Gesicht und Hände gründlich mit Nivea-Creme ein. Mit Freuden können Sie
dann immer wieder feststellen, wie weich und geschmeidig Ihre Haut sich
anfühlt, und wie gesund, wie jugendlich Sie aussehen. Erseizen können Sie
Nivea-Creme nicht, denn es gibt keine andere Hautereme, die Eucerit enthält.
en zu RM 0.30, 0.30, 0.60 und 1.20 Tuben aus reinem Unn zu RM10.50 und 0.80
Nummer 45
Samstag, den 14. Februar 1931
Seite 7
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 13. Febr. Ortsgewerbeverein und
Hand=
werkervereinigung
Generalverſammlung. Der
Vorſitzende, Herr Kunz, eröffnet die Verſammlung, begrüßt die
Erſchiene=
nen und erſtattet den Jahresbericht, der eine umfaſſende Vereinstätigkeit
im abgelaufenen Geſchaftsjahre nachweiſt. Verſtorben ſind die
Mitglie=
der Haller, Braun und Weſp, die durch Erheben von den Sitzen geehrt
werden. Auch wird der verſtorbenen Herren Gewerberat Falk=Mainz
und Zimmermeiſter Haury=Darmſtadt gedacht, die ſich um das Handwerk
große Verdienſte erworben haben. Der Kaſſier, Herr Maurermeiſter
Franz Benz, gibt den Kaſſenbericht. Aus demſelben geht hervor, daß
der Verein außer dem notwendigen Inventar einen Kaſſenbeſtand von
insgeſamt 1278,06 Mark zu verzeichnen hat. Auf Antrag wird dem
Kaſſier Entlaſtung erteilt. Die Vorſtandswahl ergibt folgendes: 1.
Vor=
itzender wird Maurermeiſter Philipp Rühl, der ſeitherige 1. Vorſitzende
Kunz wird zum Ehrenvorſitzenden ernannt, Für die aus dem Vorſtand
ausſcheidenden Mitglieder Andres und Traſer werden die Mitglieder
Uhrmachermeiſter Schwarz und Bäckermeiſter Heinrich Anthes 13. neu
hinzugewählt. Als Rechnungsprüfer werden die Herren Wechsler und
Schäfer beſtellt. Den Vereinsdienſt übernimmt Weißbindermeiſter
Wal=
ter. Ein Antrag auf Verlängerung des Ladenſchluſſes, hauptſächlich in
den Sommermonaten, wird von der Verſammlung einſtimmig
angenom=
men. Ein weiterer Antrag auf Verlegung der Kirchweihe verfällt der
Ablehnung. Ueber die ſchlechte Wirtſchaftslage und die das Gewerbe
niederdrückenden hohen Steuern entſteht eine rege Ausſprache. Bei
die=
ſer Ausſprache wird beſonders auf die Buch= und Steuerſtelle für
Hand=
werk und Gewerbe in Darmſtadt hingewieſen, die den Gewerbetreibenden
jederzeit mit Rat und Tat zur Seite ſteht. Ein aus der Verſammlung
heraus gemachter Vorſchlag, in unſerem Orte auch eine ſolche
Beratungs=
ſtelle zu errichten, ſoll in der nächſten Verſammlung ſeine Erledigung
finden.
Dd. Arheilgen, 13. Febr. Voutrag. Der Evang. Frauenverein
und die Evang. Männervereinigung Arheilgen hatten zu einem Vortrag
in das Gemeindehaus eingeladen, der ſehr zahlreich beſucht war. Nach
einigen einleitenden Worten des Herrn Pfarrers Grein ſprach Herr Dr.
Sell, der langjährige leitende Arzt der Eleonorenheilſtätte zu
Winter=
kaſten, über „Lehrreiches aus der Erblichkeitslehre” Beginnend mit der
Fortpflanzung der niederen Lebeweſen durch Zellteilung und den
Men=
delſchen Geſetzen, ſtellte der Redner in anſchaulicher und leicht faßbarer
Weiſe die bisherigen Ergebniſſe der menſchlichen Vererbungslehre dar.
Er wies insbeſondere auf die gewaltigen Schädigungen der menſchlichen
Reimzellen durch Genußmittel und unſachgemäße Kleidung und
Lebens=
lveiſe hin. Unterſtützt wurde der Vortrag durch einfache und klare
bild=
liche Darſtellungen, hergeſtellt von der Hygieneakademie.
J. Griesheim, 13. Febr. Faſchingsball der
Turner=
ſchaft. Der Faſchingsball der Turnerſchaft Griesheim findet am
Samstag abend ſtatt.
Cp. Pfungſtadt,, 13. Febr. Der Obſt= und
Gartenbau=
verein Pfungſtadt hielt dieſer Tage ſeine Hauptverſammlung ab.
Der=
ſeitherige Vorſtand wurde, von einer Ausnahme abgeſehen,
wiederge=
wählt. Das langjährige Vorſtandsmitglied L. Röhrich wurde wegen
ſeiner großen Verdienſte um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt.
Ferner wurde beſchloſſen, in größerem Ausmaße eine Umpfropfung der
Obſtbäume vorzunehmen. Auch ſoll der Schädlingsbekämpfung erhöhte
Aufmerkſamkeit gewidmet werden. — Verkehrsverein. Die
dies=
jährige Hauptverſammlung des Verkehrsvereins Pfungſtadt findet am
Samstag abend (14. Februar) bei Gaſtwirt Hillgärtner ſtatt. —
Holz=
verſteigerung. Eine weitere Stamm= und Nutzholzverſteigerung
findet am Montag vormittag ſtatt. Es handelt ſich dabei um Holz, das
von einem Kahlhieb des Klingsackertannen=Diſtrikts des Stadtwaldes
ſtammt.
— Nieder=Beerbach, 13. Febr. Die neugegründete Verkehrs=
Geſell=
ſchaft Nieder=Beerbach hat nunmehr einen vegelmäßigen, zuverläſſigen
Autobus=Verkehr auf der Linie Nieder=Beerbach-Mühltal—Eberſtadt-
Darmſtadt eingerichtet, und es verkehrt nun ein ganz neuer Magirus=
Omnibus mit 20 bequemen Sitzplätzen fünfmal am Tage bis Darmſtadt=
Theaterplatz. Es iſt alſo wiederum jedermann Gelegenheit gegeben, von
Darmſtadt bzw. Eberſtadt hierher zu fahren und auf bequemen Wegen
in 20 Minuten den Frankenſtein zu erſteigen, oder weiter zu wandern
nach dem Felsberg, Melibokus u. ſ. f. Die Wagen fahren bis auf weite
res nach dem Fahrplan der ehemaligen Autobusgenoſſenſchaft, der auch
in einer Anzeige in heutiger Nummer enthalten iſt und worauf
beſon=
ders aufmerkſam gemacht wird.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Febr. Gemeinderatsbericht,
Der bisherige Pächter der hieſigen Gemeindeiagd, Herr Molnau aus
Frankfurt a. M., deſſen Vertragsdauer noch zwei Jahre läuft, ſinnt der
Gemeinde die Löſung des Vertragverhältniſſes an, da er ſeinen
Wohn=
ſitz ins Ausland verlegt. Obſchon die Gemeinde rechtlich dazu nicht
verpflichtet iſt, beſchließt der Gemeinderat dennoch die Löſung des Ver=
I.St 55
P
Seit lalesehnten bentähe.
Jorumbegehrf einc ud berbe.
H et
WJahnE
Nus en
R
tragsverhältniſſes unter der Vorausſetzung, daß der Pächter der
Ge=
meinde eine gewiſſe Abſtandsſumme bezahlt. Bei Annahme dieſes
Vor=
ſchlags ſoll die Gemeindefagd demnächſt neu verpachtet werden, und zwar
auf die Dauer von ſechs Jahren. — Auf Anſinnen des
Kreiswohlfahrts=
amtes iſt die Gemeinde grundſätzlich bereit, ſich an einer auch in dieſem
Jahre zu gewährenden Konfirmanden=Ausſtattungsbeihilfe anteilmäßig
zu beteiligen, ſoweit bei den in Betracht kommenden Fällen ein
dringen=
des Bedürfnis vorliegt. Dahingehender Beſchluß iſt ergangen.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Febr. Gemeinderatsſitzung. Vor
Eintritt in die Tagesordnung gibt Gemeinderat Radomicki (
Einheits=
front der arbeitenden Bevölkerung) die Erklärung ab, daß er ſich mit
Rückſicht auf die allgemeinen politiſchen Verhältniſſe veranlaßt ſah, in
die Sozialdemokratiſche Partei einzutreten und nimmt daraufhin in den
Reihen dieſer Fraktion Platz. Mit Verfügung vom 20. Januar 1931
macht das Kreisamt nochmals auf die Rechtslage wegen Aufſtellung der
Stellenpläne für die Gemeindbeamten aufmerkſam und verlangt, daß der
Stellenplan jetzt auch für Ober=Ramſtadt vom Gemeinderat feſtgeſetzt
werde, da dies ſonſt, wie in verſchiedenen Gemeinden anderer Kreiſe,
durch verwaltungsgerichtliche Entſcheidung geſchehen würde. Nach
ein=
gehender Ausſprache wird bei ſchriftlicher Abſtimmung mit 9 gegen 5
Stimmen beſchloſſen, in den aufzuſtellenden Stellenplan folgende
Be=
amtenſtellen aufzunehmen: 1 Gemeinderechner, 1 Sekretär bei der
Ge=
meindekaſſe auf den derzeitigen Inhaber, 1 Bürgermeiſtereiſekretär, zwe
Schutzleute, 2 Nachtſchutzleute, 2 Feldſchützen und 1 Feldſchütze auf
Wider=
ruf, 1 Bauaufſeher. Zur Deckung des allgemeinen Finanzbedaufs wird
beſchlofſen, die Bierſteuer für das Rechnungsjahr 1931 nach den
derzeiti=
gen Sätzen auf Grund einer aufzuſtellenden Ortsſatzung weiter zu
er=
heben. Ebenſo wird die Erhebung der Bürgerſteuer für 1931 nach den
Mindeſtſätzen der Notverordnung beſchloſſen. Der Hauer= und Setzerlohn
für das Losholz 1931 wird auf 9.30 RM. pro Los feſtgeſetzt. Das
Er=
gebnis der am 9. Februar ſtattgefundenen Nutzholzverſteigerung wird
be=
kannt gegeben und die Verſteigerung genehmigt. In der
Bürgſchafts=
ſache Röhr=Auto A.=G. erſtattet der Bürgermeiſter über die ſeitheriger
Verhandlungen Bericht. Die früher gewählte Kommiſſion des
Gemeinde=
rats wird auf Anregung der Landesbank zu weiterer Tätigkeit in der
Angelegenheit ermächtigt
Rheinheſſen.
Erhältlich in Apotheken, Drogerien und wo Plakate sichtbar.
Ah. Worms a. Rh., 12. Febr. Mord und Selbſtmord eines
Gaſtwirts. Der etwa 30 Jahre alte Gaſtwirt Böcher. Beſitzer der
Gaſtwirtſchaft „Zum goldenen Anker”, der ſeit einiger Zeit an geiſtigen
Störungen litt, hat ſeiner Frau mit einem Schlachtmeſſer die Kehle
durchſchnitten und ſich dann die Pulsadern geöffnet. Man fand beide
Eheleute verblutet auf. Der Ehemann ſollte in eine Nervenheilanſtait
gebracht werden und hat wahrſcheinlich aus dieſem Grunde die furchtbare
Bluttat verübt.
Nachrichten des Skandesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 5. Februar: Margarete Stoll, 2 J.,
Biebes=
heim, hier, Grafenſtraße 9: Walter Konrad Wolf, 4 Mon.,
Mathilden=
platz 11. Am 6. Februar: Chriſtian Bonhard, Oberleutnant a. D., 83 J.,
Dieburger Straße 78; Lorenz Heinrich, Steinmetz, 50 J., Klein=Zim
mern, hier, Hermannſtraße 6. Am 7. Februar: Johann Otto Franz
Foſeph Alfred Boos, Finanzamtsangeſtellter, 45 J., Riedlingerſtraße 34.
Im 6. Februar; Barbara Merkel geb. Maus, 63 J., Ehefrau des
Bäckermeiſters, Riedeſelſtraße 68. Am 7. Februar: Karl Ludwig
Hein=
rich Rittershaus, Kaufmann. Worms a. Rh., Stephansgaſſe 20, hier,
(rafenſtraße 9: Eliſabeth Felſing, geb. Hoffmann, 88 J., Witwe des
Kutſchers, Emilſtraße 1. Am 8. Februar: Hans Appel, 3 J.,
Wolfs=
kehlen, hier Heinheimerſtraße 21; Marie Mahor, geb. Henſel, 53 J.
Witwe des Kutſchers, Arheilgen, hier, Landgraf=Georg=Straße 100. Am
9. Februar: Katharina Matthes geb. Eidenmüller, 43 J., Ehefrau des
Feuerſehrmannes, Wenckſtraße 44. Am 8. Februar: Heinrich Nohe,
Eiſenbahnoberſekretär, 50 J., Moltkeſtraße 140; Anna Klinger, 2 Std.,
Barkhausſtraße 16, hier Grafenſtraße 9; Luiſe Friderike Joſeph, geb.
Ihrig, 74 J., Ehefrau des Geh. Oberforſtrats, Bismarckſtraße 78; Elſe
Weidmann, 5 J.. Reinheim, hier, Landgraf=Georg=Straße 100. Am
9. Februgr: Bertha Storck, geb. Kohlex, 44 J., Ehefrau des
Regierungs=
aurats, Heidenreichſtraße 17: Adolph Kugler, Kammermuſiker i. R.
32 J., Gervinusſtraße 39; Heinrich Karl Rödling, Schneidermeiſter,
73 J., Marktplatz 7; Ella Doris Tyraſa, geb. Kühlich, 51 J., Witwe
des Kaufmanns, Mauerſtraße 4. Am 10. Februar: Johannes Lauz,
Schneidermeiſter, 63 J., Beckſtraße 74. Am 9. Februar: Annelieſe Lehr=
Tannenſtraße 35. Am 10. Februar: Ludwig Bauer, Kaſſierer i. R., ledig,
Zerdweg 55: Marie Bärbara Friederike Eichberg, geb. Weglehner, 85 J.,
Witwe des Hofkonditors, Heinrichſtraße 121, Johann Ludwig Heß,
Bier=
brauer, 58 J., Kranichſteiner Straße 75. Am 11. Februar: Marie
Schniering, geb. Bretzner 58 J., Ehefrau des Triebwagenführers
Fried=
richſtraße 36. Am 12. Februar: Jakob Braun 5., Hilfsarbeiter, Erfelden,
hier Grafenſtraße 9: Anna Heuſel, geb. Scheld, 37 J., Ehefrau des
Lackierers, Soderſtraße 21. — Am 12. Febr.: Peter Peth Monteur,
J., Große Ochſengaſſe 36: Eliſabeth Heger geb. Scheid, 74 J.,
Litwe des Rechnungsrats i. R., Gutenbergſtr. 55. — Am 13. Febr.:
Friedrich Schröbel, Schießmeiſter i. R., 68 J., Ober=Ramſtadt, hier
Landgraf=Georgſtr. 100.
W
Rirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden,
Samstag (14. Februar).
Stadtkirche. Abends 8.30 Uhr: Andacht
Sonntag Eſtomihi (15. Februar).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lau=
tenſchläger.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Eröffnungsgottesdienſt für die Paſſionszeit für alle
Ge=
meinden. Anſprache des Herrn Superintendenten Dr. Müller.
Predigt: Pfarrer Köhler.
Die Stadtkirche iſt wochentags, von 9—4 Uhr, zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Wag=
ner.
Vorm. 10 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. —
Mitt=
woch, 18. Febr., abends 6 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer Heß,
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Dekan Zimmermann. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 17. Februar, abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 18.
und Samstag, 21. Febr., nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadtgemeinde. — Donnerstag, 19. Febr., abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 21. Febr., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 15. Febr., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde: Gemeinſamer
Abend. — Montag, 16. Febr., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. — Jugendabend des Jugendbundes der Lukas=
und Markusgemeinde. — Männervereinigung der Lukasgemeinde:
Leſeabend.
Dienstag, 17. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkirche.
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde= (ältere
Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(jüngere Abteilung). — Mittwoch, 18. Febr., nachm. 4 Uhr:
Jung=
ſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadt=
kapelle und Schloßkirche.
— Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abteilung)
Mädchenvereinigung der „
Reformations=
gemeinde (ältere Abteilung). — Donnerstag, 19. Febr., abend=
8 Uhr; Hauptverſammlung der Gemeindevereine der
Markus=
gemeinde mit Vortrag über „Dürers vier Apoſtel” Pfarrer Vogel,
Frauenverein der Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis).
Jugend
bund der Lukasgemeinde (jungere Abteilung). — Freitag, 20.
Fe=
bruar, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde,
Jugend=
bund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund
der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger.
Kkankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
heim. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ee. Wohlfahrtsdienſt: „Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Vorder=
haus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm.
(außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Landes=
kirchenrat D. Waitz.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr =Bergér.
Mittwoch, 18 Febr., abends 8 Uhr: Paſſionsandacht in der
Martinskirche. Pfarrer Dr. Bergér.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag, 16.
Febr., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Monatsverſammlung der
Helfer und Helferinnen der Gemeindevereine. — Dienstag, 17
Febr., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im
Gemeinde=
haus: Jugendvereinigung
Donnerstag, 19. Febr.. abend=
3 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im
Gemeinde=
haus: Mädchenvereinigung (Weſt); Mauerſtraße 5: Poſaunenchor.
Freitag, 20. Febr., abends 8 Uhr. im Martinsſtift:
Mütter=
abend (Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend (Weſt);
Jugend=
vereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Samstag, 14. Febr. abends 8 Uhr,
im Gemeindehaus: Vortrag des Bundesrats Pfarrer Aug.
de Haas, Göttingen: „Bund deutſcher Jugendvereine und
Poli=
tik
Montag, 16. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütterabend. — Mittwoch, 18. Febr., abends 8 Uhr: 1.
Paſſions=
andacht in der Kirche. Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Vor=
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker. —
Vor=
mittags 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Veranſtaltungen; Freitag, 13. Febr., abends 8 Uhr
Gemeindeabend in der Form eines heiteren Spielabends. —
Diens=
tag, 17. Febr., abends 8.15 Uhr: Männerabend. — Donnerstag,
19. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottes=
dienſt (Weſtbezirk) Pfarrer Irle. — Abends 6 Uhr:
Abendgottes=
dienſt. Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 15. Febr., abends 8.30
Uhr: Laienſpielabend der Jugendvereinigung. — Montag, 16.
Fe=
bruar, abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung. — Dienstag, 17
Febr., abends 8.15 Uhr: Elternabend (Mütter) der Mädchenver
einigung: Vortrag von Frl. Wojciechowſki: „Mutter und
Toch=
ter” (Pfl.)
Mittwoch, 18. Febr. abends 8 Uhr: 1.
Paſſions=
andacht. Pfarrer Weiß. — Donnerstag, 19. Febr., abends 8 Uhr:
Mütterabend — 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung (Gruppe II).
Freitag, 20. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — 8.15 Uhr:
Kir=
chenchor.— Samstag, 21. Febr., abends 7.30 Uhr; Singekreis.
Pauluskirche. Vorm 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert, — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrex Rückert
Veranſtaltungen: Sonntag, 15. Febr., abends 8 Uhr
Jugendvereinigung. — Montag, 16. Febr., abends 8 Uhr:
Jugend=
bund.
— Dienstag, 17. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, 18 Febr., abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer
Rückert. — Donnerstag, 19. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Jugendbund. — Freitag, 20. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 21. Februar, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt — Ev. Sonntags=
Hickel.
verein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, 19.
Fe=
bruar, abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht in der Kapelle des
Mutterhauſes.
Lutherifcher Gottesdienſt (ſelbſt. ebang.=luth. Kirche), Feierabend,
Stiftſtraße 51. Sonntag, den 15. Februar, nachm. 5 Uhr: Predigt=
Gottesdienſt. Pfarrer Müller=Erbach.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr:
Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Abends 8 Uhr: Beteiligung an
dem großen gemeinſamen Paſſionsgottesdienſt in der Stadtkirche,
(Der dritte Elternabend in der Stadtmiſſion wird auf den 22.
Fe=
bruar verſchoben!) — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeits=
— Abends 8.30 Uhr: Männerbibelſtunde (
Kriegerdank=
ſtunde.
bund). — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
3 Uhr: Blaukreuz=Familienabend. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde
Herr Bringmann. — Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in
der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80. Prediger Menne.
Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. — Abends
8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 4.45
Uhr: Allgemeine Weiheſtunde — Abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde
für junge Mädchen und Spielkreis für junge Männer und junge
Mädchen. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis. — Mitt
woch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund. — Abends 8.30 Uhr:
Freundes=
kreis für junge Männer: „Fritz=Woike=Abend” Leitung: Herr
Anders.” — Donnerstag, abends 8 Uhr. Gebetsſtunde für junge
Männer.
Evangeliſcher Mädchenverein (Freundir en=Heim.
Sand=
ſtraße 24). Jeden Donnerstag=Abend 8.15—10 Uhr:
Zuſammen=
kunft der ortsfremden jungen Mädchen. — Jeden Mittwoch=Abend
½9—½10 Uhr: Abwechſelnd Nähen mit Zuſchneiden, Leſeabend
Donnerstag, den 19. Febr.. „Was habe ich bei der Kranken=,
Invaliden= und Erwerbsloſen=Verſicherung zu leiſten und was für
— Donnerstag, 5. Marz (Loge, Sandſtraße):
Vorteile habe ich?
„Ernſtes und Heiteres aus unſeren Heimabenden”
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr 9‟
Infanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, abends 8 Uhr:
Teil=
nahme an der Eröffnungsfeier für die Paſſionszeit in der Stadt=
Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde mit Herrn
kirche.
8.30 Uhr: Jung=
Stadtmiſſ.=Inſp. Bringmann. — Dienstag, aben
— Für
Haupt=
volkſtunde mit dem Thema. „Was iſt die Bibel
abteilung und Jungvolk: Donnerstag, abends: Heimabend.
Mittwoch, nachm. 3.30 bis
Freitag, abends 8.30 Uhr: Turnen.
6 Uhr: Jungſcharſtunde (Büben 10—14 Jahre), Singen, Geſchichte
Ausklang.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag. 14. Febr., nachm. 4—5.30 Uhr: Singen und
pielen, anſchließend Bibelſtunde. — Mittwoch, 18. Febr., abends
Uhr: Heimabend für Treuburg. — Dönnerstag. 19. Febr.
abends 8.15 Uhr: Heimabend für Aeltere. — Samstag, 21. Febr.
abends 8 Uhr: Familienabend in der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 15. Februar, vormittags 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Möttlinger Freundeskreis. Sonntag, den 15. Februar, nachmittags
3.30 Uhr, im Feierabend (Stiftſtraße 51): Jahresfeier. Redner: Herr
Pfarrer Mathäus=Offenbach. In der Pauſe wird Kaffee gereicht.
Ge=
bäck bitte mitbringen. Alle Freunde Möttlingens ſind herzlich
ein=
geladen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt (P. Schanz); 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr:
Evan=
geliſationsvortrag (Iſt es letzte Zeit?) — Dienstag, abends 8.15 Uhr:
Gemeindeabend. — Donnerstag, abends 8.15 Uhr: Gebetsverſammlung.
Chriftliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4 Sonntag, vorm.
Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündi=
11.15 Uhr
gung. — Mittwoch abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Sonntags, vormittags
10 Uhr: Kinderverſammlung.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, den 15. Februar, vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Predigt. Thema: „Jeſus als Seelſorger”. Prediger: E. Bültge.
— Mittwoch, den 18. Februar, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Prediger: E. Bültge. — Freitag, den W. Februar, abends 8 Uhr:
Frauen=Miſſions=Vereins (Welt=Gebetstag für die Frauen=Miſſion).
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag,
den 15. Februar, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Vorm. 11.15 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. Nachm. 3.30 Uhr: Evangeliumsverkündung. Abends 8 Uhr:
Jugendbundſtunde. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, den 15. Februar, vorm.
10 Uhr: Heiligungsverſammlung. Vorm. 10.30 Uhr: Wegweiſer=
Unter=
richt. Nachm. 2.30 Uhr: Kinder=Verſammlung. Abends 8 Uhr: Heils=
Verſammlung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugend=Liga. — Dienstag,
abends 8 Uhr: Mitglieder=Verſammlung. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Heils=Verſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund. —
Frei=
tag, abends 8 Uhr: Heiligungs=Verſammlung.
Chriſtlich=wifſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3; Gottesdienſte
jeden Sonntag, vormittags 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mitt=
nds 8.15 Uhr. Thema am 15. Februar: Seele;
woch im Monat, al
Predigt: Römer 6 22.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 15. Februar, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uhr:
Jugend=
ſtunde. — Mittwoch, den 18. Februar, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. —
Freitag, den 20. Februau, abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Sonntag, den 15. Februar,
vor=
niittags 9 Uhr: Religions= und Nachhikfeunterricht. Abends 8 Uhr:
Oeffentlicher Vortrag. — Montag: Singſtunde und Heimabend. —
Frei=
tag: Gebetsſtunde. — Samstag, vormittags 8.45 Uhr:
Lehrerverſamm=
lung, Sabbatſchule und Predigt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino)
Sonntag, den 15. Februar, vorm. 9.30 Uhr nachm. 4 Uhr und Mittwoch,
den 18. Februar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtraße 54
Sonntag, den 15. Februar, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr und Mittwoch,
den 18. Februar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, den 15. Februar, vorm
9.45 Uhr: Hauprgottesdienſt. Anſchließend: Kindergottesdienſt. —
Mon=
tag, 5.30 Uhr: Mädchenjungſchar 2; 8 Uhr: Jungenabend. — Dienstag,
Uhr: Frauenabend. — Mittwoch, 4 Uhr: Mädchenjungſchar 3; 5.30
Uihr: Bubenjungſchar 1: 8 Uhr: Kirchenchor — Donnerstag, 2 Uhr:
Nähſtube des Frauenvereins; 5.30 Uhr: Mädchenjungſchar 1; 8 Uhr:
Mädchenabend. — Freitag, 5.30 Uhr: Bubenjungſchar 2; 8 Uhr:
Führer=
kreis.
Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 15. Februar, nachm. 1.30
Uhr: Gottesdienſt
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 15. Februar, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag:
Donnerstag: Bibel=
Mädchengruppe. — Mittwoch: Bubengruppe.
ſtunde
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 15. Februar,
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag: Jugendvereinigung. —
Mittwoch: Kirchenchor. — Donners=
Dienstag: Jungmädchenverein.
tag: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 15. Februar,
vor=
mittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Dienstag: 6—7 Uhr: Bücherausgabe,
Montag: „Jugendverein.
8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag:
Müt=
terabend. Poſaunenchor im Schulſaal. — Freitag: Mädchenverein. —
Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 15. Februar,
vor=
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachm. 3 Uhr: Evang. Arbeiterbeerin. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Montag: Frauenverein. — Dienstag: Kirchengeſangverein und
Poſau=
nenchor. — Donnerstag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Erzhaufen. Sönntag, den 15. Februar, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt= Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhrt
Bibelſtunde im evang. Gemeindehaus. Anſchließend 9 Uhr: Jugend. —
Dienstag: Frauenabend. — Mittwoch: Jungmannſchaft. — Donnerstag:
Kirchenchor. — Freitag: Mädchengruppe. — Samstag: Jungmannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Juternationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7I (Reſtauration zur Harmonie):
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Rein=
beim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr;
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauerſtr. 3.
Sonn=
tag, den 15. Februar, vorm. 9.30 Uhr, und Mittwoch, den 18. Februar,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburgerſtraße 22
Sonn=
tag, den 15. Februar, vorm. 9.30 Uhr, und Mittwoch, den 18. Februar,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädterſtr. 14.
Sonn=
tag, den 15. Februar, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
19. Februar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35.
Sonn=
tag, den 15. Februar, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
19. Februar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtr. 25.
Sonn=
tag, den 15. Februar, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
19. Februar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtr. 22.
Sonn=
den 15. Februar, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
tag
19. Februar, ahends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Rüffelsheim Mainzerſtraße 82.
Sonn=
fag, den 15. Februar, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
19. Februar, abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Seite 8
Samstag, den 14. Februar 1931
Nummer 45
Für die uns erwieſene wohltuende Teilnahme ſagen
wir den aufrichtigſten Dank.
Tilla Dintelmann, geb. Friederich
Carl Dintelmann, Forſtrat.
Bonn, Göbenſir. 6
im Februar 1931.
Jungmann
Ludwigsplatz 6 2113 Nachf.
Akt
Privatschule Heinzerling
Sandstraße 34 am Marienplatz
umfaſſend:
1. Die 4 erſten Schuljahre für Knaben und Mädchen
2. Unterrichtskurſe für Mädchen von 14—16 Jahren.
Vollunterricht in allen Fächern, befreiend von der
Pflichtfortbildungsſchule. Ausweiſe für 10jähr. Schulzeit.
Für das erſte Schuljahr ſind noch einige Plätze zu beſetzen.
Elisabeth Heinzerling
Schulleiterin
Sprechſtunden: Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag,
von 12—1 Uhr.
(2572b
Statt Karten.
Nellie Hartog
Walter Büttel.
Dipl. Ing.
Verlobte
Ruthſir. 12
Eſſen
Kirdorfſtr. 6
Todes=Anzeige.
Heute früh verſchied nach langem ſchweren, mit großer
Geduld ertragenem Leiden im Städt. Krankenhaus
mein lieber Mann, unſer guter Vater, Schwager und
Onkel
Konn
Meit Jarde Paun 1.
STATT RARTEN
DIPL.-IMG. WALTER GILS
HERTHA GILS, GEB. WEICKER
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Darmstadt
ieder-Ramstädterstraße 82
Kirchl, Trauung : 14. Februar, 2½ Uhr in der Pauluskirche.
im Alter von 62 Jahren.
In tiefer Trauer:
Familie Jafob Braun
und Angehörige.
Erfelden, den 12. Februar 1931.
(2627
Hundgaſſe 16.
Die Beerdigung findet am Sonntag, nachm. 3 Uhr,
vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim
Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen, ſowie für
die überaus zahlreichen Blumenſpenden, ſei
aller=
herzlichſt gedankt.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Carl Joſeph
Geh. Forſtrat und Oberforſtmeiſier i. R.
9
WEiyE
Feuerfestes Koch- und Backgeschirr
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Hygienisch einwandfrei! — wird nicht rissig!
Und die Hauptsache: Der Preis für
„Luzifer”” Koch- und Backgeschirr
ist nicht höher wie der für Tongeschirr.
Küchenmagazin
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Ludwigstraße 10
Darmſtadt, den 12. Februar 1931.
Bismarckitraße 28.
(2619
Heute früh verſchied ſanft nach kurzem Leiden
unſere geliebte Mutter und Großmutter
Frau Rechnungsrat Heher.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Studienrat Oito Heher
Ella Heher, geb. Spamer
Ernſt Heher, stud, phil.
Darmſtadt, den 12. Februar 1931.
Gutenbergſir. 55.
Die Einäſcherung ſindet am Samstag, den 14, Februar,
um 11 Uhr vormittags, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Herzlichen Dank allen denen, die uns bei dem Heimgang
unſeres lieben, unvergeßlichen
Elschens
Knabeninſtitut Lucius
Forſthaus bei Echzell (Sberheſſen)
Eogl. Erziehungsheim. Sexta/Unterſekunde
*
O.=Realſch. u. Realgymn. Gründl. Unter
richt in kleinen Klaſſen. Behebung von
W Schulſchwierigketen, durch jorgfält.
Er=
ziehung zu Pflichtbewußtſein u. ſelbſtändiger Arbeit. Beſte
Erfolge, auch bei nerböſen und zerſtreuten Jungen. Geſunde
Lage an ausjedehnten Waldungen. Sport ohne Ueber
treilung. Perſönl. Empfehlungen. Ausführl Proſpekt
durch Dr. Lucius.
(1V. 2631
uas neiariige un
bei sezuellen Erschöpfungszustanden licherlio, ncht bio
log. Srundlätz.
her-
geltollie Sszual
R
Verfüagu
mitt. r. Behede
sof. Erichöptungs-
mitände und not
Mn Hrn
ihre Teilnahme bewieſen haben. Beſonders danken wir
Herrn Or. Golomann, den Aerzten und Schweſtern des
Eliſabethenſtiftes, Herrn Pfarrer Waldeck und Herrn
Pfarrer D. Meiſinger für ihre tröſtreichen Worte und
der Kinderſchulſchweſter für ihre Kranzniederlegung,
ſo=
tvie für die zahlreichen Blumen= und Kranzſpenden und
allen denen, die unſerer lieben Entſchlafenen die letzte
Ehre erwieſen haben.
Im Ramen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Georg Weidmann u. Frau.
Reinheim, den 12. Februar 1931,
(2640
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme an dem Verluſte unſeres lieben
Entſchlafenen, ſowie für die zahlreichen
Kranzſpenden, ſagen wir hiermit
unſe=
ren innigſten Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Vogel für ſeine
troſtreichen Worte am Grabe, ſowie
den Mitarbeitern des Verſchiedenen
für die Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Laux Wwe.
Darmſtadt, den 12. Februar 1931.
Beckſtraße 74,
Dunkler warmer
Herren=Ueberzieher
und Gehrock ſowie
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Kiesſtraße 92, I.
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Nummer 45
Samstag, den 14. Februar 1931
Seite 9
Aus der Luftfahrkabkeilung des Deukſchen Muſeums in München.
Das Deutſche Muſeum in München beſitzt eine Luftfahrtabteilung, die einen intereſſanten Ueberblick über die Entwicklung der
Luft=
ſchiffahrt und Flugzeugtechnik vermittelt. Unſer Bild zeigt: Oben links: Die Führergondel des „Graf Zeppelin” in einem Zehntel der
natürlichen Größe. „Oben rechts: Erſtes Motorluftſchiff von Henry Giffard 1852. Unten links: 12=PS=Luftſchiff von David Schwarz 1897,
Unten rechts: Lehrmodell für Flugſchüler, das auch die Beſucher benutzen dürfen.
*
Deutſche in Niederländiſch=Indien.
Von C. Stalmann.
Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.
Die trüben Erfahrungen, die der Auslandsdeutſche überall
in der Welt, dank der allgemeinen Verfemung und der faſt
völ=
ligen Schutzloſigkeit alles Deutſchen gemacht hat, verleiten nur
zu häufig auch da zu einem peſſimiſtiſchen Urteil, wo dies
durch=
aus unangebracht iſt. So wurde in letzter Zeit auch über die
angebliſche Rechtloſigkeit des in Niederländiſch=Indien
leben=
den Deutſchtums geklagt, das, wie es heißt, bei der
Koloniſie=
rung dieſes großen Inſelreiches nichts als Kulturdünger
ge=
weſen ſei.
Die Wahrheit ift ganz anders. Auch in der ſchlimmſten
Zeit, als der Kolonialdeutſche in faſt allen Gebieten der Erde
um Ruf, Stellung und Ehre gebracht wurde, ſelbſt damals war
das Deutſchtum in Niederländiſch=Indien ein mindeſtens von
der Regierung ſehr geſchätzter Teil der Bevölkerung dieſes
Ge=
bietes. Gewiß iſt während des Weltkrieges ein großer Teil der
holländiſchen Bevölkerung Niederländiſch=Indiens auch der
Ar=
beit der engliſch=amerikaniſch=franzöſiſchen Hetzpreſſe erlegen.
Aber die holländiſche Regierung und das Militär verhielten
ſich durchaus wohlwollend neutral. Als Beiſpiel hierfür möge
dienen, daß auf engliſchen Druck und auf die Drohung mit der
ſchwarzen Liſte hin wohl eine Reihe von Deutſchen von
den großen Geſellſchaften entlaſſen wurden,
daß aber ſehr viele deutſche Pflanzer und
Kauf=
leute ſofort von der holländiſchen Regierung
ange=
ſtellt wurden. Tatſächlich war während des Krieges die
Arbeitsloſigkeit unter den Holländern größer als bei den
Deutſchen.
Es leben in Niederländiſch=Indien faſt 4000 Deutſche. Das
Deutſchtum hat einen weſentlichen Anteil an der Erſchließung
des holländiſchen Inſelreiches, und man kann deutſche Einflüſſe
in Holländiſch=Indien Jahrhunderte zurückverfolgen. Schon in
der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gab es auch eine
Reihe von deutſchen Vereinen in Niederländiſch=Indien. Den
ſtärkſten Anteil aber hat das Deutfchtum an der
Erſchlie=
ßung der Oſtküſte von Sumatra, deren Kultivierung
mit der Anlage von Tabakplantagen begann. Ein ſehr großer
Teil der leitenden Stellungen bei holländiſchen
Plantagengeſell=
ſchaften wurde in dieſer Pionierzeit von Deutſchen und
Deutſch=
ſchweizern eingenommen. Erſt ſpäter, als mit den neuen
Kul=
turen, wie z. B. Gummi, Tee und Oelpalmen, ſehr viel
eng=
liſches, amerikaniſches und belgiſches Kapital ins Land kam,
folgten auch Bürger dieſer Staaten als Beamte und Kaufleute,
ſo daß heute der Prozentfatz des Deutſchtums dort nicht mehr
ſo günſtig iſt gegenüber den Holländern, wie in der
Pionier=
zeit. Aber hierbei ſpielen natürliche wirtſchaftliche Geſetze und
keine Vorurteile eine Rolle. Uebrigens ſind auch die
engli=
ſchen Geſellſchaften bald nach dem Kriege wieder dazu
über=
gegangen, deutſche Pflanzer anzuſtellen, und mir iſt ſogar ein
Fall bekannt, in welchem die größte engliſche
Gummipflan=
zungsgeſellſchaft auf Sumatra einen Deutſchen als Hauptleiter
über ihre mehr als 20 großen Plantagen geſtellt hat. — Auch im
geſamten Gebiet Niederländiſch=Indien iſt es heute nicht mehr
ſo, wie es bis etwa zum Jahre 1900 war, daß nämlich,
abge=
ſehen von den Holländern, unter den Europäern die Deutſchen
am zahlreichſten vertreten waren. Seit zu den urſprünglichen
Plantagenbetrieben, die ſich auf Tabak, Zucker und Kaffe
be=
ſchränkten, neue Kulturen wie Faſerpflanzen, Gummi, Tee und
Oekpalmen getreten ſind, ſtrömten zahlreiche Engländer,
Ameri=
kaner, Belgier, Franzoſen und Japaner nach Niederländiſch=
Indien. Aber dieſer prozentuale, keineswegs zahlenmäßige
Rückgang der Deutſchen unter den Fremden in (Niederländiſch=
Indien hat nichts daran geändert, daß dort nicht dieſe oder jene
Nativnalität für das Fortkommen ausſchlaggebend iſt, ſondern
nur die Tüchtigkeit und die Leiftungen des Einzelnen. Das
hat Schreiber dieſer Zeilen in 37 Jahren erfahren, die er im
niederländiſch=indiſchen Plantagenbetrieb tätig geweſen iſt.
Ein anderer Irrtum, der aufgeklärt werden muß, betrifft
die holländiſche Kolonialarmee, die oft zu Unrecht mit der
franzöſiſchen Fremdenlegion verglichen wird. Seit 1920 werden
in der holländiſchen Kolonialarmee überhaupt keine Ausländer
mehr aufgenommen, da ſich genügend Holländer zum kolonialen
Militärdienſt bereitfinden. Aber auch in der früheren Zeit, als
noch Ausländer angenommen wurden, ſah’s in der holländiſchen
Kolonialarmee ganz anders aus als in der franzöſiſchen
Frem=
denlegion. Die holländiſchen Kolonialſoldaten verpflichteten
ſich — das gilt auch heute noch für die nunmehr rein holländiſche
Kolonialtruppe — gegen ein anſehnliches Handgeld zu
ſechs=
jähriger Dienſtzeit, die ſie ſpäter beliebig verlängern können.
Nach zwölfjähriger Dienſtzeit empfangen die Entlaſſenen eine
Penſion im Werte von etwa 100 Reichsmark, wenn ſie es, wie
es meiſtens der Fall iſt, bis zum Adjutant=Unteroffizier
ge=
bracht haben. Außerdem iſt ihnen freie Heimreiſe zweiter
Klaſſe zugeſichert. Mir ſind viele Fälle bekannt, daß aus dem
Dienſt geſchiedene Kolonialſoldaten Stellung als Pflanzer oder
Kaufleute bekamen und ſelbſt leitende Stellungen in ihrem neuen
Beruf einnahmen. Die Behandlung in der holländiſchen
Kolo=
nialarmee iſt menſchenwürdig, die Verpflegung gut und der
Dienſt nicht allzu ſchwer.
Bedauerlich iſt, daß die Anſtellungsmöglichkeit von
deut=
ſchen Beamten in Niederländiſch=Indien nur noch in
Ausnahme=
fällen beſteht. Höchſtens im Berg= und Forſtfach werden noch
vereinzelte Deutſche als Staatsbeamte angeſtellt. In freien
Berufen gab es und gibt es keinerlei Schranken. Es muß der
holländiſchen Regierung hoch angerechnet werden, daß ſie faſt als
einzige in ihrer wohlwollenden Sympathie für das
Deutſch=
tum in ihren Gebieten auch durch die Entente=Hetze der Kriegs=
und Nachkriegszeit nicht ſchwankend gemacht wurde.
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Samstag, den 14. Februar 1931
Nummer 45
Das Palais des Vizekönigs von Indien in Neu=Delhi.
Neu=Delhi, die neue indiſche Hauptſtadt, wurde in Anweſenheit der höchſten Regierungsvertreter
Britiſch=Indiens eingeweiht. Schon vor 20 Jahren war der Beſchluß gefaßt worden, die Regierung
von Kalkutta nach Neu=Delhi zu verlegen.
Die größte Bogenbrücke der Welk vor der Vollendung.
Flugzeugaufnahme der ungeheueren Bogenbrücke im Hafen von Sidney (Auſtralien),
Beim Bau dieſes gigantiſchen Brückenwerks, das jetzt kurz vor ſeiner Vollendung ſteht, wurden die
höchſten Arbeitslöhne der Welt gezahlt.
Am Biwakfeuer unter tief verſchneiten Bergtannen.
Mitte Februar beginnen in den deutſchen Gebirgen wiederum größere Reichswehrübungen, bei
denen die Truppen auf ſchwierigſtem Gelände zum Teil auch auf Schneeſchuhen operieren müſſen.
Die Heidelberger Schloßwirtſchaftsfrage
entſchieden.
Am Grabe der Mutter vergiftet.
B4. Wiesbaden. Der etwa 50 Jahre alte
Studienrat (von der Riehlſchule Biebrich) Dr.
Ernſt Brand, Wiesbaden, wurde von dem
Wär=
ter des Friedshofs Wiesbaden=Biebrich
bewußt=
los aufgefunden. Der röchelnde Kranke lag
un=
weit vom Grabe ſeiner Mutter, die vor etwa
zwei Jahren ſtarb. Der Wärter ſah Dr. Brand
bereits eine Stunde zuvor dort ſpäzieren gehen.
Studienrat Brand hatte in ſelbſtmörderiſcher
Abſicht drei verſchiedene Sorten Schlaftabletten
eingenommen. Man brachte ihn ſchnellſtens ins
Wiesbadener Krankenhaus, wo jedoch nur noch
der Tod feſtgeſtellt werden konnte. Studienrat
Brand, der von ſeiner Frau, die in Biebrich
wohnt, getrennt lebt, fühlte ſich ſchon ſeit einiger
Zeit krank. Bei einer Unterſuchung ſoll
feſtge=
ſtellt worden ſein, daß ſich bei ihm eine
Ge=
ſchwulſt am Gehirn gebildet hatte. Da Dr. Brand
über die Folgen ſeiner Krankheit (Irrſinn oder
baldiger Tod) unterrichtet war, ſuchte er ſeinem
unglücklichen Leben ein ſchnelles Ende zu
be=
reiten.
Kein Haftbefehl gegen Nagel.
Frankfurt a. M. Gegen den früheren
Stadtverordneten Nagel, wird ein Haftbefehl
nicht erlaſſen werden, da nach den Feſtſtellungen
des Unterſuchungsrichters ein geſetzlicher Grund
dafür nicht vorliege. Verdunkelungsgefahr
be=
ſteht nicht, da durch ein umfaſſendes Geſtändnis
und durch die Feſtſtellungen der Bücherreviſoren
die Beweiſe geſichert ſind; Fluchtverdacht kommt
bei den perſönlichen Verhältniſſen Nagels nicht
in Frage. Mit der Erhebung der Anklage iſt in
der nächſten Zeit zu rechnen.
Unterſchlagungen
bei einem Berliner Arbeitsamt.
Berlin. Die Kriminalpolizei iſt mit der
Aufdeckung von Unterſchlagungen beim
Arbeits=
amt Oſt beſchäftigt. Es handelt ſich um mehrere
Angeſtellte, die dieſe Unterſchlagungen in
Tat=
einheit mit ſchwerer Urkundenfälſchung ſeit
längerer Zeit begangen haben. Einige
Ange=
ſtellte ſind vorläufig feſtgenommen und
zahl=
reiches Material beſchlagnahmt worden.
Bis=
her ſind Fehlbeträge von mehreren tauſend Mark
entdeckt worden. Die genaue Höhe ſteht noch
nicht feſt, da die Sichtung des umfangreichen
Materials längere Zeit in Anſpruch nehmen
wird. Die Täter ſind teilweiſe geſtändig.
Vom Schönheitsweitbewerb
„Kind und Hund”
Die beiden Preisgekrönten
aus dem Berliner Schönheitswettbewerb „Das
Kind und der Hund‟: Ein blondbezopftes kleines
Mädel und die Tigerdogge „Brias”.
Heidelberg. Die Konzeſſion zur
Errich=
tung einer Wirtſchaft auf dem Gelände der
ehe=
maligen Schloßgartenwirtſchaft iſt jetzt vom
Be=
zirksamt erteilt worden. Mit dem Umbau ſoll
ſogleich begonnen werden. Der
Wirtſchaftsbe=
trieb wird ſchon im Frühjahr aufgenommen
werden.
Zwei Kinder im Spreuhaufen erſtickt.
Meiningen. Im nahen Waſungen
er=
eignete ſich am Donnerstag nachmittag ein
ſchwerer Unfall, dem zwei noch nicht
ſchulpflich=
tige Knaben zum Opfer fielen, während ein
dritter, wie durch ein Wunder noch im letzten
Augenblick gerettet wurde. Die drei Knaben
waren beim Rodeln von einem Schneeſturm
überraſcht worden und hatten in der Nähe eines
Gehöftes in einem Haufen ſogenannter
Wald=
ſpreu Schutz geſucht. Da dieſer Haufen durch
Ab=
tragen ſchon ſtark ausgehöhlt war, ſtürzte er
über den Kindern zuſammen, und zwei von ihnen
erſtickten, ehe der Unfall bemerkt wurde.
Urteil gegen Tauſend rechtskräftig.
München. Gegen das Urteil im Prozeß
Tauſend iſt bis zu dem Donnerstag abend
er=
folgten Ablauf der geſetzmäßigen Friſt weder von
Tauſend noch von der Staatsanwaltſchaft
Be=
rufung eingelegt worden. Das Urteil gegen
Tauſend — 3 Jahre acht Monate Gefängnis
iſt damit rechtskräftig geworden.
Abermals Ueberfall auf einen Chauffeur.
Berlin. In der Nacht zum Freitag wurde
der Chauffeur Klieme in der Straße am
Fried=
richshain von drei jungen Burſchen angerufen,
die ihn zu einer Fahrt nach der Dingelſtedter
Straße in Hohen=Schönhauſen aufforderten. In
dieſer ziemlich einſamen Straße ſtiegen ſie aus.
Ehe der Chauffeur ſich deſſen verſah, richteten ſie
Revolver auf ihn und zwangen ihn, ſeine
Bar=
ſchaft herauszugeben. Klieme hatte nur 6,50
Mark bei ſich. Als die Räuber davongelaufen
waren, fuhr er mit ſeinem Wagen zu einem
Lo=
kal und erzählte dort ſein Erlebnis. Das
Ueber=
fallkommando wurde alarmiert, die Suche nach
den Verbrechern blieb aber erfolglos.
Eisnot auf der unteren Donau.
Eine Ortſchaft geräumt.
Bukareſt. Die durch einen mächtigen
Eis=
ſtoß geſtauten Waſſermaſſen der Donau haben die
Stadt Walkow bei Galatz überſchwemmt.
Zahl=
reiche Häuſer ſind eingeſtürzt; unter der
Be=
völkerung herrſcht Panik. Ein großer Teil der
Einwohner hat die Wohnungen geräumt und
iſt geflüchtet. Pioniere ſind bemüht, die
gewal=
tigen Eisblöcke mit Dynamit zu ſprengen.
Ein Schreinermeiſter zweifacher Doktor.
Trier. Es dürfte zu einer Seltenheit
ge=
hören, daß ein Handwerker das zweifache
Dok=
torat erwirbt. Peter Dehen aus Karthaus hatte
nach ſeiner Schulentlaſſung drei Jahre bei einem
Schreinermeiſter in der Lehre geſtanden und war
anſchließend vier Jahre als Geſelle an der
Hobel=
bank tätig. An der Trierer Handwerkskammer
legte er ſowohl ſeine Geſellen= wie auch
Meiſter=
prüfung ab, auch war er mehrere Jahre
Mit=
glied der Handwerkerprüfungskommiſſion. Dann
verlegte ſich Dehen aufs Studium. Er erwarb
ſich nach kurzer Vorbereitung das Reifezeugnis,
promovierte 1927 an der Münchener Univerſitä
zum Doktor der Philoſophie und beſchloß jetzt
ſeine Studienzeit mit der Ablegung des
juriſti=
ſchen Doktorexamens, das er mit der Note „ſehr
gut” beſtand.
Grubenunglück in Oſtoberſchleſien.
Kattowitz. Am Donnerstag nachmittag
ereignete ſich auf dem Karmer=Schacht der
Gieſche=Grube ein ſchwerer Unfall. Beim
Zu=
bruchgehen eines Pfeilers wurden zwei
Berg=
leute von den Kohlenmaſſen verſchüttet. Trotz
fofort aufgenommener Rettungsarbeiten konnten
die beiden Verſchütteten nur noch als Leichen
geborgen werden.
Verluſt von 20 Milligramm Radium.
Paris. Der Arzt Dr. Wallon erſchien am
Donnerstag auf einem der Pariſer
Polizeikom=
miſſariate und erklärte, er habe auf der Straße
— er gab genau die Strecke zwiſchen einer Reihe
von 50 Häuſern an — zwei kleine goldene
Röh=
ren mit je 10 Milligramm Radium verloren.
Höllenmaſchinenexploſion im Brüſſeler
Rundfunkhaus.
Brüſſel. Im Treppenhaus des Gebäudes
der belgiſchen Rundfunkgeſellſchaft explodierte
geſtern abend eine Höllenmaſchine. Dadurch
wurde eine Perſon leicht verletzt, und die
Fen=
ſterſcheiben des Hauſes wurden ſämtlich
zertrüm=
mert. Die Polizei hat eine Unterſuchung
ein=
geleitet.
Die Flecktyphus=Epidemie in England
breitet ſich weiter aus.
London. Im Truppenlager der engliſchen
Luftſtreitkräfte in Uxbridge in Middleſſex iſt
es ebenſo wie in Adlerſhot zum Ausbruch einer
Flecktyphus=Epidemie gekommen. Bisher ſind
ſechs Soldaten geſtorben; 11 andere befinden ſich
in bedenklichem Zuſtand im Krankenhaus,
wäh=
rend 200 Mann iſoliert werden mußten, um eine
Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Das
ganze Lager mußte iſoliert werden, und kein
Beſucher darf das Lager betreten. .
Wellington. Die Städte Napier und
Haſtings ſind neuerdings von heftigen Erdſtößen
heimgeſucht worden, jedoch ſcheinen keine Opfer
an Menſchenleben zu beklagen zu ſein. Mit den
Ortſchaften nördlich von Waipukurau iſt die
telegraphiſche Verbindung infolge der letzten
Erdſtöße wiederum unterbrochen worden. —
Der neuſeeländiſche Miniſterpräſident Forbes
hat die von dem Erdbeben heimgeſuchten Städte
beſucht.
Exploſion auf einem franzöſiſchen U=Boot.
Paris. An Bord des franzöſiſchen U=Bootes
„Ariane” ereignete ſich im Maſchinenräum eine
Exploſion, wodurch drei Mann der Beſatzung
mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Das
Schiff wollte gerade aus dem Hafen auslaufen,
um an den Flottenmanövern des 2. franzöſiſchen
Geſchwaders teilzunehmen.
Der Papagei mit dem Schimpfrekord.
Der Zoologiſche Garten von St. Louis beſitzt
einen Papagei, der über einen reichen Vorrat an
Schimpfwörtern verfügt. Seine Redensarten
ſind ſo peinlich, daß das Publikum ſich dadurch
beläſtigt fühlte und ſich dauernd über den
un=
manierlichen Vogel beſchwerte. Die Direktion
beſchloß alſo, den Aergernis erregenden Vogel
abzuſchaffen. Es wurde eine Annonce in den
Zeitungen erlaſſen, daß ein ſprechender Papagei
zu verkaufen wäre. Nun begab ſich das
Sonder=
bare, daß ſich nicht weniger als 500 Käufer
mel=
deten. Ein Farmer hat 50 Dollar für das „
Aer=
gernis” geboten. Man fragt ſich, was will er
mit dem Vogel Vielleicht hät er einen
Nach=
barn, den er mit ſeiner Hilfe aus dem Hauſe
ver=
jagen will. Unter den Bewerbern befand ſich
auch eine Dame, die erklärte, ſie wolle dem Vogel
ſeine häßlichen und gemeinen Redensarten
abge=
wöhnen. Aber auch dieſe pädagogiſch
verlocken=
den Ausſichten vermochten den Beſitzer des
Pa=
pageis nicht zu bewegen, ihr den Papagei zu
überlaſſen, ſondern angeſichts des Anſturms von
Käufern ſagte man ſich, daß ein höherer Preis
erzielt werden müſſe. Man hat ſich deshalb
enk=
ſchloſſen, den Vogel, der eine Stadtberühmtheit
geworden iſt, zu verauktionieren, um die
höchſt=
mögliche Summe zu erzielen.
Eine Hamburger Kellnerin in der neuen Tracht.
Eine neue Mode iſt, in Hamburger Lokalen mit
Damenbedienung eingeführt worden. Die
Kell=
nerinnen bedienen im Frack wie ihre männlichen
Kollegen, nur mit dem Unterſchied, daß ſie
Knie=
hoſen tragen. Wie man ſieht, ſteht der jungen
Dame mit dem Servierbrett die neue „
Amts=
tracht” ausgezeichnet.
Nummer 45
Samstag, den 14. Februar 1931
Seite 11
Der neue Opel
der Wagen von ausgeprägtem Charakter,
A
der Wagen des neuen Jahrzehnts!
1931— 19401 Ein Jahrzehnt der
Tat-
menschen, der Wirtschaftskämpfer, ein
Jahrzehnt ständig sich steigernden
Ar-
beits- und Lebenstempos: Für die
Men-
schen dieser neuen Zeit schuf Opeleinen
neuen Wagen, —den 6Zylinder 1,8Liter.
Beim Bau dieses Wagens wurde mit
alt-
hergebrachten Ansichten über
Auto-
mobilkonstruktion und-erzeugung
voll-
ständig gebrochen! Trotzdem weist der
neue Opel weder die bizarren Linien
noch die technischen Tricks auf, die nur
zu oft als wertvolle Fortschritte
geprie-
sen werden. . . . . . Dies Meisterstück
genialer Konstrukteure ist das Ergebnis
jahrelanger Studien, eingehender
Ver-
suche und rücksichtslosester Proben.
Diese neuen Wagen beweisen, daß im
neuen Jahrzehnt Zuverlässigkeit und
hohe Leistung nicht mit hohen Preisen,
hohen Betriebskosten und hohen
Steu-
ern verbunden sind. Das ideale
Verhält-
nis zwischen Wagengewicht und
Mo-
torenstärke gibt den 1,8 Liter Modellen
die Fahreigenschaften wesentlich
teure-
rer Wagen.
Natürlich ein 6 Zylinder!
Dieserneue Wagen des neuenJahrzehnts
ist der Wagen, auf den Tausende
ge-
wartet haben, Ein 6 Zylinder, dessen
Preis niedriger ist als der mancher
4 Zylinder, — ein Automobil, dessen
Be-
triebskosten so gering sind, daß zwei
Wagen an Stelle eines großen, schweren
Wagens gefahren werden können.
Se-
hen Sie sich den neuen Wagen des
neu-
en Jahrzehnts an, prüfen Sie, fahren Sie
ihn! Machen Sie sich mit dem neuen
Fortschritt in der
Automobilkonstruk-
tion, mit den neuen Wert- und
Lei-
stungsbegriffen vertraut. So viel kann
Ihnen nur Opel bieten, — in der Tat der
stärkste Beweis für Opels Führerschaft.
Auf der Aufomobil-Ausstellung,
Berlin, Halle I, Stand 15, und bei
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MANNHEIM=
19. II. — 1. III. D3,7
MÜNCHEN.
27.II.-3, III. Hotel Regina
Palast
NURNBERG.
19. II. — 1. III. Herkules
Saalbau, Treustraße 10
STUTTGART.
19. f1.-1. III.
Ausstellungs-
hallen, Geverbehalleplats
Far
Bafe
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Eigenschaften und Vörteile dec
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Cabriolet (mit 2 Resewvesitzen) . . . . . . RM 3175
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TV 1827
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Samstag, den 14. Februar 1931
Nummer 45
Sport, Spiel und Zurnen.
Der Spork des Sonntags
Fußball.
Der durch das ſchlechte Wetter der letzten Wochen bedingte Ausfall
zahlreicher Spiele in den ſüddeutſchen Endſpielen ſetzt den
Verband nicht in die Lage, ſeine an den Endſpielen beteiligten Vereine
die Freuden des Faſchings genießen zu laſſen. Der urſprünglich
frei=
gehaltene Termin muß nun zur Nachholung einiger Treffen herhalten.
In der Meiſterrunde ſind Spdgg. Fürth und SV. Waldhof
ſpiel=
frei. Wormatia Worms empfängt die Münchener Bayern, für dieſe
an=
geſichts des Fehlens zahlreicher Spieler kein leichter Gang; Eintracht
Frankfurt muß nach Pirmaſens und wird dort das bisher ſchlechte
Ab=
ſchneiden des Saarmeiſters in Form eines gewaltigen Widerſtandes
büßen müſſen, und Böckingen hat den K.F. V. zu Gaſt, der ſich anſtrengen
muß, nicht auch eine Niederlage 3 In Waldhof zu erleben. Trotzdem
er=
warten wir in allen drei Treffen die Gaſtvereine als knappe Sieger.
In der Troſtrunde Nordweſt iſt der Tabellenführer Iſenburg
ſpielfrei. FV. Saarbrücken ſpielt auf eigenem Platze gegen Wiesbaden,
und Phönix Ludwigshafen empfängt den FC. Idar. Beide Platzvereine
werden verſuchen, durch auch zu erwartende Siege den Erſten der Tabelle
näherzukommen, während es im Treffen zwiſchen Neckarau und
Nieder=
rad um den vorläufigen letzten Platz geht. In der Gruppe Südoſt
ſteht nnr ein Spiel auf dem Programm. Mir VfR. Fürth — FV.
Raſtatt treffen ſich auch hier die beiden Letzten der Tabelle, wobei Fürth
zu ſeinen erſten Punkten kommen ſollte. — In der Gruppe Rhein
muß das ſeinerzeitige Wiederholungsſpiel zwiſchen FG. Kirchheim
und SV. Waldhof, das auf dem VfR.=Platze in Mannheim ſtattfand
und von Waldhof knapp gewonnen wurde, neu ausgetragen werden, weil
die Anſetzung des in Kirchheim abgebrochenen Spieles nach Mannheim
nicht den Satzungen entſprach. Damit wird die Meiſterſchaftsfrage in
der Gruppe Rhein neu aufgerollt. Verliert Waldhof einen Punkt, iſt
damit auch die Meiſterſchaft verloren und Phönix Ludwigshafen tritt
in die Meiſterrunde ein; für die Vereine dieſer Runde kein ſchlechter
Tauſch. Wir rechmen aber damit, daß Waldhof in Kirchheim zum Siege
kommt und die in der Meiſterrunde begonnenen Treffen fortſetzt.
Das Städteſpiel Köln — Nürnberg=Fürth iſt das dritte
Ereignis von Bedeutung. Beide Teams haben in den letzten Tagen noch
Umſtellungen erfahren. Trotz der Heranziehung des Aacheners
Münzen=
berg in eine Kölner Städteelf erwarten wir einen glatten Sieg der
Süd=
deutſchen. — Privatſpiele: Das zweite Süddeutfchlandſpiel der
Ar=
gentinier führt ſie in München mit SV. 1860 zuſammen. Weitere
Tref=
fen: ASV. Nürnberg — FSV. Frankfurt; Saar Saarbrücken —
Frei=
burger FC.; SC. Freiburg — Germania Brötzingen; VfN. Mannheim
VfB. Stuttgart. — Aus dem Auslande intereſſiert das
Länder=
ſpiel zwiſchen Frankreich und der Tſchechoflowakei in Paris.
Handball.
Durch den Rückzug der Stuttgarter Kickers gibt es nur drei
End=
ſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft, und zwar: SV.
98 Darmſtadt — FSV. Mainz 05; SV. Waldhof — Weſtmark Trier und
München 1860 — SC. Freiburg. In allen drei Treffen erwarten wir
Siege der Platzvereine.
Verbandsſpiele in Main=Heſſen:
Rotweiß Darmſtadt —
SV. Frankfurt; Damen: Wormatia Worms
— Eintracht Frankfurt; Polizei Darmſtadt — FSV. Mainz 05.
Rugby.
Der Neckarkreis ſetzt ſeine Verbandsſpiele fort.
Hockev.
Die Zahl der Freudſchaftsſpiele iſt weiter im Abnehmen begriffen.
Tennis.
Während es im deutſchen Hallen=Tennis nach der Beendigung der
eutſchen und Berliner Meiſterſchaften ruhig iſt, ſind in Budapeſt die
Veltmeiſterſchaften im Tiſchtennis in vollem Gange.
Schwimmen.
In Halle ſteigt zum 9. Male das „Jahn=Schwimmen”, die größte
Hallenſchwimmveranſtaltung der Turner, mit ausgezeichnetem
Melde=
ergebnis. In Kaſſel beſtreiten die alten Rivalen „Hellgs” und „
Waſſer=
freunde” ein Waſſerball=Werbeſpiel.
Radſport.
Hier wartet die „totgeſagte” Breslauer Winterbahn, unter
allerdings neuem Regime, mit einem Neunſtunden=Rennen, betitelt „Die
Nacht”, mit 12 Mannſchaften am Start, auf. Frankfurt bringt am
Vormittag wieder die gewohnten Amateurrennen.
Tagungen.
In Weimar hält der Deutſche Tennisbund ſeine
ordent=
liche Mitgliederverſammlung ab, die eine reichhaltige Tagesordnung
vor=
ſieht. Nicht minder wichtig iſt die DFB.=Vorſtandsſitzung in
Berlin, bei der man die Klärung der Profi=Frage wohl nicht ganz
übergehen kann, ſo daß eine ſehr erregte Auseinanderſetzung zwiſchen
den einzelnen Landesverbänden zu erwarten iſt.
Winterſport.
Das wichtigſte winterſportliche Ereignis ſind die
internatio=
nalen Ski=Meiſterſchaften in Oberhof, für die 135 Län
fer zuſammen 310 Meldungen abgegeben haben. Deutſchland iſt hier
durch die „Bayern” Müller, Wörndle, Bogener, Ponn, Kratzer und
Reiſer, die „Thüringer” Recknagel, Wahl und Kröckel und die „Sachſen
Glaß und Herberger vertreten. Die Rennen begannen am Freitag mit
dem Langlauf, dem am Samstag der Sprunglauf für die Kombination
folgte. Der Sonntag bringt den offenen Sprunglauf und der Montag
als Abſchluß den 50=Km.=Dauerlauf.
Zußball.
1. FC. Union 1913 Darmſtadt.
Das am kommenden Sonntag fällige Verbandsſpiel Union—Münſter
wurde von der Behörde abgeſetzt.
Um ſeine neu aufgeſtellte Mannſchaft weiter einzuſpielen, bzw. neue
Kräfte auszuprobieren, hat ſich die Vereinsleitung entſchloſſen, ein
Pri=
vat=Spiel gegen den an zweiter Stelle ſtehenden FC. Bensheim (4=
Klaſſe Bergſtraße) auszutragen. Das Spiel findet um 3 Uhr ſtatt und
dürfte einen ſehr intereſſanten Verlauf nehmen.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgb. — 1. Jgb. Eberſtadt, Stadion, 13.15 Uhr; 2. Jgb. — 1. Jgd.
Ober=Ramſtadt, hier, 14,15 Uhr; 3. Jgd. — 1. Jgd. Dieburg, dort,
Ab=
fahrt mit Auto 9,15 Uhr (Marſtall); 4. Jgd. — 1. Jgd. Jugenheim, hier,
14.15 Uhr; 1. Schüler — 1. Schüler Groß=Geran, dort, Abfahrt mit
Auto, 13 Uhr (Marſtall); 2. Schüler — 2. Schüler Polizei, hier, 12.30 Uhr.
Süddeutſche Handball=Meiſterſchaft.
5.P. Darmſtadt 1898 — 3.5.5. Mainz 05.
In dem letzten Vorrundenſpiel der Weſtgruppe auf dem
Platze am Böllenfalltor ſtehen ſich die beiden Gruppenmeiſter des
Bezirkes Main=Heſſen gegenüber. Das bevorſtehende Treffen iſt
alſo dazu geeignet, Aufſchluß über das Verhältnis der Spielſtärke
der beiden Gruppen unſeres Bezirkes zu geben, und zwar um ſo
mehr, als ja beide Gruppenmeiſter zweifellos die ſpielſtärkſten
Vertreter ihrer Gruppe ſind, ſo daß ſich tatſächlich im Spiel der
98er gegen Mainz 05 die beiden Gruppenbeſten
gegenüber=
ſtehen. Der Meiſter der B=Gruppe hat nämlich mit der gleichen
Ueberlegenheit wie die 98er in ſeiner Gruppe die
Tabellen=
führung erſtritten. Gleich den Sportvereinlern blieb auch Mainz
in den Gruppenſpielen unbeſiegt. Verluſtpunkte entſtanden den
Mainzern nur durch 2 unentſchiedene Spiele, ſo daß ſie mit
26 Punkten aus 14 Spielen, alſo mit dem völlig gleichen
Punktverhältnis wie der Meiſter der Gruppe A, unangefochtener
Meiſter wurden. Wie in früheren Jahren ſind auch jetzt noch
Meckes, die beiden Einwächter und Ilgenfritz die Hauptſtärken
der Elf.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 hat zum morgigen Spiel
wieder Fuchs zur Verfügung. In der Mannſchaft
Henß
Rothenburger Reuter
Dittmar Delp Pabſt
Fiedler Werner Fuchs Freund Feick
ſtellen die Einheimiſchen dem B=Meiſter eine ſpielſtarke
Auf=
ſtellung gegenüber, für die es darum geht, die Vorrunde ohne
Punktverluſt zu beenden. Da das Spiel ſchwer ſein wird und ſich
die Mainzer zweifellos erſt nach ſtärkſter Gegenwehr geſchlagen
bekennen werden, müſſen die Einheimiſchen unter ſtärkſtem
Ein=
ſatz des Könnens von Anbeginn auf Sieg ſpielen.
Spielbeginn: 2,30 Uhr.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland — Rotweiß 10:4 abgebrochen.
Das geſtrige Rückſpiel, das einen überlegenen Sieg der
Jungdeutſch=
land=Schwimmer erbrachte, wurde beim Stande von 10:4 abgebrocken
da ſich ein Rotweiß=Spieler weigerte, auf Geheiß des Schiedsrichters
das Waſſer zu verlaſſen. Schiri Struck=Offenbach hatte das Spiel
keines=
wegs in der Hand. Wir kommen auf das Treffen zurück.
Bei den F.J. S.=Skirennen in Oberhof gewann am Freitag der
Nor=
weger Gröttumsbr aaten vor ſeinem Landsmann Hoode und
drei Schweden den 17=Klm.=Langlauf. Der Breslauer Leupold landete
als Zehnter vor O. Wahl=Zella=Mehlis.
Die Akademiſchen Skimeiſterſchaften brachten am
Frei=
tag den Innsbrucker Studenten zwei ſehr ſchöne Erfolge. Leubner von
Innsbruck gewann den 18=Klm.=Langlauf, während ſein Landsmann
O. Lantſcher im Slalomlauf ſiegreich blieb.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 36. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
4. Ziehungstag
12. Februar 1931
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 346669
2 Gewinne zu 50000 M. 13355*
Gewinne zu 10000 M. 274464
0916
2 Gewinne zu 5000 M. 28
2 Gewinne zu 30
m.
862 26965 56448 94175 138944 205625
225480 234499 252492 341
39125
Zewinne zu 2000 M. 51516 60117 76837 106900 110199 149352
841
1 182194 191493 195879 202246 219428 260618 266504
1499
9 307304 307662 313633 315722 325655 332108 353587
981934
3 365430 375642 389048
nne zu 1000 M. 16 8689 9394 9438 18661 19894 22430
20 Ger
0 58252
19
9328 71429 83468 91362 16615
5
4
26550 126993 135109 139218 149127 149558
118801 1181
36
179294 188603 192971 196914
03289 204349
*
31 214089 220682 233828 240507 249374 249530 283925
290862 294003 300445 305450 324815 329533 330120 330712 338221
343
349192 351015 364738 384593 388722 3.
om. 4753 6188 9481 19878 7
218 Gewinne z
3140 29118 33362
447
336 64076 64173 64544 6
47243 5227c
4272
76545 81280 89594 93958 99484 100350 101478 108629 117068
97 1394:
39718 14257
94 123598 125482 128
9 122782 12388, 1957o
143 147
3 162697 163164 163436 16
181631 187196
3 197709 198422 200354 2111
1754 192203 1
1900
3
22609 227116 24
56 249690 252101
15558
253323 268128
359
7 26357
266560 266870 268521 270665
75929 27962:
297050 29868
33569 288165 291289 291358 292857 295187 285281
300116 301356 305416 305451 316568 324411
328666 332299
7 344294 345634 349862 351565 352391 354487
356278 366225
34389 365358 366940 375301 378433 380220 382911 390655 394862
*39.
3
4. Tag, 5. Klaſſe. In der Nachmittags=Ziehung
fielen
2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf Nr. 255 268.
8 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 110 271 206 037 322 094
342 963.
26 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 52 791 140 351 177 757
228 400 240 031 301 407 307 356 308 083 359 418 368 223 374 314
375 299 382 838.
64 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 12273 16 789 33 250
48975 52911 65 321 100 250 138 332 151 248 152 291 182 77
194 818 201 285 205 545 214963 245 401 229 568
238 411 254 820
270 810 277 135 297 788 305 812 321 309 323 927 349 046 365 412
368 696 374 126 383 244 391 004 397 191
100 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 3324 14 406 20 641
38 758 49 192 51820 64 573 88 917 106 061 111 320 124 400 125 547
136 219 137 050 137 330 146 937 147 298 150 941
128 661 134 126
62 373 168 151 170815 179 730 189 251 193 248 198 759
151 686
255 710 265 951
213 343 220 857 232 708 235 257 244 001
252 540
7 489 339 216 339 425
273 790 278 235 291 413 296 664 311 199
349 793 351859 352 739 371 679 384 601 385 353.
Ferner 206 Gewinne zu je 500 Mark und 578 Gewinne zu
je 400 Mark.
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000
Mark, 2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2 zu je 300 000, 2 zu je
100 000, 6 zu je 75 000, 8 zu je 50 000, 24 zu je 25 000. 168 zu je
10 000, 434 zu je 5000, 858 zu je 3000, 2566 zu je 2000, 5150 zu
je 1000, 8450 zu je 500 und 25 538 zu je 400 Mark.
Geſchäftliches.
M. v. D.=Winterfahrt nach Hirſchberg, 7. 2. 31. — Rund 380 Kilometer
durch Schnee und Eis ins Riefengebirge. — Rüttchen auf NSU. erzielt
die beſte Leiſtung.
Von 64 Motorradfahrern bezwingen nur 7 Solo=Maſchinen die tief
verſchneite Gebirgsſchleife. Rüttchen auf ſerienmäßiger NSU. 350
ccm=Tourenmaſchine erzielt die beſte Leiſtung aller Solofahrer und
er=
hält die goldene Plakette und einen wertvollen Sonderpreis.
Meh=
ner auf NSU. 500 ccm=Tourenmaſchine mit Beiwagen erzielt die beſte
Leiſtung ſeiner Klaſſe, er erhält ebenfalls eine goldene Plakette.
Der Verlauf der Fahrt hat gezeigt, daß man mit einem zuverläſſigen
Motorrad nicht nur im Sommer auf guten und trockenen Straßen,
ſon=
dern auch im Winter unter den ſchwierigſten Schnee= und
Eisverhält=
niſſen hervorragende ſportliche Leiſtungen erzielen kann.
Am 1. April ds. Js. gibt die Fa. Gerda Wuthe (Kriſtall, Porzellan,
Keramik) ihren Laden Wilhelminenſtraße 11 zwecks Auflöſung des
Ge=
ſchäftes auf. Um die Räumung zu beſchleunigen, gewährt ſie auf alle
Waren, wenige Nettoartikel ausgenommen, 25 Prozent Rabatt.
Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 14. Februar.
10.20: Schulfunk. Rudolf Kircher: Das Leben der Kinder in
England.
13.05: Köln: Mittagskonzert des Orch. des Weſtd. Rundfunks.
15.20: Stunde der Jugend. Walter Benjamin: Der Erzzauberer
Caglioſtro. — „Der Wagen” von Ch. L. Philippe.
16.30: Tanztee des Rundfunkorcheſters. Mitw.: Karl Piſtorius.
18.,
Dolf Sternberger: Ueber den Nutzen des Bauhaus=Stils.
18.3
Die junge Generation. Geſpräch unter Leitung von Ernſt
und Dr. Paul Laven.
19.20: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.45: Freiburg: Handharmonika=Konzert. Ausf.: Elite=Truppe des
1. Freiburger Handharmonika=Klubs, Himmighofen (humoriſtiſche
Vorträge).
20.15: Stuttgart: Prinz Carneval. Eine Faſchingsrevue von H. Funk.
21.30: Stuttgart: Profeſſor Abel und ſeine Jazzſänger ſingen.
22.30: Stuttgart: Tanzmuſik auf Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 14. Februar.
12.00: Schulfunk: Feierſtunde.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Wir entdecken Giraffen.
15.45: Frauenſtunde: Von Krapfen und Pfannkuchen.
16.00: Pädagogiſcher Funk.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Deegener: Unſere Tierwelt im Winter.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.30: Geh. Reg=Rat Dr. Wiegand: Neue Ausgrabungen in
Pergamon.
19.00: Die Welt des Arbeiters. Beruf und Arbeit. Zwiegeſpräch
zwiſchen Hand= und Kopfarbeiter.
19.30: Stille Stunde: Sammlung und Zerſtreuung.
20.00: Köln: Luſtiger Abend.
21.00: Leipzig: Vom Tage.
21.10: Leipzig: „Als Verlobte empfehlen ſich Prinz Orlowsky und
Gräfin Mariza‟. Eine heitere Revue. Mitw.: Leipziger Rundfunk=
Orcheſter.
22.30: Leipzig: Nachrichtendienſt.
Danach: Berlin: Aus den Kroll=Feſtſälen: Tanzmuſik. Kapelle
Paul Godwin.
*
RADIOGrößte Auswahl
Bossler Amuf
Fachmännische Ludwigsplatz Nr. 3
PHOTO Bedienuns
Tel. 2140. (210a
Amkliche Winkerſporknachrichken.
Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentl. Wetterdienſtſtelle am
Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 13. Februar 1931.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Nebel, — 5 Grad, Geſamtſchneehöhe
100 Ztm., Neuſchnee 15 Ztm., Pulverſchnee, Sportmöglichkeit
ſehr gut. — Herchenhainer Höhe: Nebel, — 3 Grad. 40 Ztm.,
Neuſchnee 10 Ztm., Pulverſchnee, Sportmöglikeit ſehr gut.
Odenwald. Tromm: Wolkig — 1 Grad, 15—20 Ztm., Neuſchnee
3 Ztm., Pulverſchnee, Sportmöglichkeit ſehr gut. —
Neun=
kirchen: Bedeckt. — 2 Grad, 35 Ztm., Neuſchnee 10 Ztm..
Pul=
verſchnee, Sportmöglichkeit ſehr gut.
Taunus. Kleiner Feldberg: Nebel, — 4 Grad, 38 Ztm., Neuſchnee
Ztm., verweht, Ski gut. Rodel mäßig.
Rhön. Waſſerkuppe: Schneefall, —4 Grad, 55 Ztm., Neuſchnee
16—20 Ztm., Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut.
Schwarzwald. Ruheſtein: Schneefall,
Grad, 155 Ztm..
Neu=
ſchnee 21—30 Ztm.. Ski und Rodel ſehr gut.
Wekkerbericht.
Ausſichten für Samstag, den 14 Februar: Noch unbeſtändiges,
wechſelnd wolkiges Wetter mit Aufklaren, Schneeſchauer,
lang=
ſamer Temperaturrückgang, nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Sonntag, den 15. Februar 1931: Uebergang zu
be=
ſtändigerem Wetter, neblig=wolkig und aufheiternd, meiſt
trocken, vielfach Froſt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polliik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C
j. Quetſch; ſür den Schlußdlenſt: Andreas Bauer;; für
Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herberi Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle,
Druck und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
Oe
WElBLICH
Anſtänd. Mädchen
aus ſolid. Familie,
welches 2 Jahre d.
ſtädt. Handelsſchule
m. gut. Erfolg beſ.,
ſucht Stelle a.
Lehr=
mädchen auf Büro.
Angeb. unt. V. 19. d. Geſchäftsſt. (*
Un wikles
R Fn
vergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hausfrau kennt den sichersten Weg zur Erlangung
guten Hauspersonals: die kleine Anzeige im
werbe-
starken Darmstädter Tagblatt!
Willſt dem Blinden Glück Du bringen,
Leg’ ihm Arbeit in den Schoß!
Täglich Brot ſich ſelbſt erringen,
Gilt ihm als ſein ſchönſtes Los.
Korbreparaturen, Rohrſtühle
jeder Art werden geflochten. Gute
Arbeit, beſtes Material, mäßige Preiſe.
Beſchäftigungs=
BlindensBerein e. B.
Darmſtadt, Karlſtraße 21 (2050a
Schweſter, vielſeitig
ausgeb., ſucht halbe
oder ganze
Tages=
ſtelle. Angeb. unt
U. 216 an die Gſchſt.
(2363b)
Perfektes
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nur flott. Betr., 24
J. a., beſte Zeugn.
Frdl. Ang. erbet. u.
V. 198 a. d. Geſch.
MAMNLICH
Chauffeur
in ungek. Stellung
m. Führerſch. ſämtl.
Klaſſen ſucht ſich zu
verändern, a. liebſt.
auf Reiſe= o.
Herr=
ſchaftswag. Ang. u.
V. 207 a. d. Geſch.
Jg.,techn. geb.
Kauf=
mann, z. Zt. i.
un=
gek. Stell., ſucht ſich
p. 1. 4. zu veränd.
od. ev. Stellung als
Volontär. Zuſchr.
B. 208 a. d. Geſch.*
Nettes
Servierfräulein
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Nummer 45
Samstag, den 14. Februar
In der Verwaltungsratsſitzung der B. J.3. wurde der
Geſchäftsaus=
wveis der Bank vom 31. Januar 1931 angenommen. Durch die
Steige=
rung der Einlagen im Januar erhöhen ſich die geſamten, der B. J.3. zur
Verfügung ſtehenden Mittel auf 1708 Millionen Schweizer Franken.
Der Verwaltungsrat hat die Tabellen der Zinsſätze für Depoſiten bei der
B. J. 3, ſowie den Bericht über die Geſchäftstätigkeit der Bank bis zum
31. Januar 1931 entgegengenommen. Nach der Prüfung des auf Grund
des Haager Abkommens anwendbaren Verfahrens für die
Unantaſtbar=
keit der im Auslande unter dem Namen der B. J.3. gebildeten
Gold=
depots hat der Verwaltungsrat mit Befriedigung die im Laufe des
Mo=
nats bei der praktiſchen Anwendung der Empfehlungen des Ausſchuſſes
für Deviſen= und Goldgeſchäfte erzielten Fortſchritte zur Kenntnis
ge=
nommen. Verſchiedene Zentralbanken, die Golddepots in New York
London, Paris und Bern halten, haben ſich ſchon jetzt bereit erklärt, ſich
an den Geſchäften zum Austauſch von Barren zu beteiligen, um die
Be=
deutung der internationalen Metallbewegung zu verringern. —Auf der
anderen Seite hat ſich der Deviſenaustauſch zwiſchen Zentralbanken durch
Vermittelung der B. J.3. im Laufe des Januar verſtärkt, wodurch dank
der Einrichtung des Clearing vermieden wurde, daß gewiſſe
Tauſchge=
ſchäfte, die keinen anderen Sinn als den des Austauſches von Guthaben
zwiſchen Zentralbanken haben, die Deviſenmärkte beeinfluſſen. Nach
Prü=
fung verſchiedener auf die erſtjährige Generalverſammlung der Bank
be=
züglichen Fragen iſt beſchloſſen worden, den Zeitpunkt dieſer
Verſamm=
lung auf den 19. Mai 1931 feſtzuſetzen. Mit Rückſicht auf die große
Zahl von Märkten, auf denen die Aktien der B.J.3. begeben worden
ſind, werden die Vertreter von mehr als 20 Zentralbanken, deren
Wäh=
rung auf der Goldbaſis beruht, aus dieſem Anlaß in Baſel
zuſammen=
kommen. — Die nächſte Sitzung des Verwaltungsrats findet am Montag,
den 9. März, in Baſel ſtatt.
11.64 Milliarden RM. landwirtſchaftliche Verſchuldung. Die
erfaß=
bare Kreditbelaſtung der deutſchen Landwirtfchaft hat ſich nach den
Feſt=
ſtellungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung im letzten Vierteljahr
1930 nicht weiter vergrößert. Ob und wieweit die ſogen. „
Schwimm=
kredite” zugenommen haben, ſei ſchwer zu beurteilen. Saiſonmäßig ſei
eine Abnahme dieſer Kredite nach Einbringung der Ernte zu erwarten,
doch ſei anzunehmen, daß bei dem jetzigen Tiefſtande der Preiſe für die
Agrarprodukte der Rückgang in dieſem Jahre nur gering ſei. Die
ge=
ſamte landwirtſchaftliche Verſchuldung wird für Ende 1930 nur auf 11,64
Milliarden Reichsmark geſchätzt, alſo 250 Mill. RM. höher als Ende
des Jahres 1929.
Die Bautäigkeit im Jahre 1930. Nach „Wirtſchaft und Statiſtik”,
wurden im Jahre 1930 dem Wohnungsmarkt der deutſchen Groß= und
Mittelſtädte 162000 Neuwohnungen zugeführt, und damit in dieſen
Städten die bis jetzt höchſte Bauleiſtung erzielt. Das Ergebnis war um
13 Prozent höher als 1929, um 27 Prozent höher als 1928. Die Tendenz
der letzten Jahre, größere Wohnhäuſer zu bauen und eine Verringerung
der Wohnungsgröße nach der Zahl der Räume vorzunehmen, hat
ange=
halten. Mit Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln wurden 1930 88,2
Prozent ſämtlicher erſtellten Wohnungen in Wohngebäuden errichtet
1929: 86,8 Prozent, 1928: 86,1 Prozent); von den durch Neubau in den
Wohngebäuden geſchaffenen Wohnungen 91,5 Proz. (1929: 90,3 Proz.,
1928: 89,8 Proz.). Dem Zugang an Wohnungen ſteht ein durch Umbau
Abbruch und Brände verurfachter Abgang von ca. 5200 Wohnungen
gegenüber. Das geſamte Jahresergebnis an fertiggeſtellten öffentlichen
Gebäuden ſtieg gegnüber dem Vorjahr um 75 Prozent, bei den
gewerb=
lichen Nutzbauten verringerte ſich die Größe des umbauten Raumes um
Prozent. Die Bautätigkeit der einzelne Städte hat zum Teil große
Veränderungen erfahren.
Die Metallwareninduſtrie im Januar 1931. Der Beſchäftigungsgrad
und die Warennachfrage in der deutſchen Metallvaren=Induſtrie hat ſich
im Januar weiter verſchlechtert und erbrachte den Stand des
entſpre=
chenden Monats 1930 nur mit 25—50 Prozent. Der Händlerſchaft fehlt
der Mut zu Ergänzungskäufen, obwohl weitere Preisermäßigungen nicht
mehr möglich ſind. Die im Berichtsmonat eingetretenen Preisſenkungen
für Nohſtoffe uſw., ſowie Lohnſenkungen wurden zu weiterem
Preis=
abbau benutzt, jedoch haben ſich die Produktionskoſten infolge
ungenügen=
der Ausnutzung der Anlagen vielfach erhöht.
Umſätze im Schuh=Einzelhandel. Der Reichsverband deutſcher
Schuh=
händler (Sitz Erfurt) berichtet über die Geſchäftslage im Januar 1931,
daß die in den vorhergehenden Monaten hervorgetretene Zurückhaltung
des Käuferpublikums etwas nachgelaſſen habe. Wertmäßig ſeien die
Um=
ſätze des Schuheinzelhandels gegen den Vormonar zwar ganz erheblich
zurückgeblieben, jedoch ſei dieſer Rückgang lediglich auf die ſtark
ermäßig=
ten Preiſe der Inventur=Ausverkäufe zurückzuführen. Mengenmäßig ſei
der Dezember=Umſatz, der den größten Teil des Weihnachtsgeſchäfts
ein=
ſchließt, ungefähr erreicht worden. Gegenüber dem Januar 1930 ſei
ein Ausfall von etwa 10 Prozent des Umſatzes zu verzeichnen. Die
Ein=
kaufspreiſe für Schuhwaren haben noch etwas nachgelaſſen. Es wird
vielfach angenommen, daß der Tiefſtand der Preiſe nunmehr erreicht ſei
Das Ergebnis der Inventur=Ausverkäufe habe im allgemeinen
befrie=
digt, jedoch ſei die Lagerräumung durchweg zu Verluſtpreiſen erfolgt.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Neue Verfahren. Friedberg (Heſſen): Otto Vorbach. Af. 25. 2.,
GlV. und Prft. 6. 3. Gießen: Verſt. Eduard Roſenbaum in Groß=
Linden. Af. 23. 2., GlV. und Prft. 2. 3. Ober=Ingelheim: Kaufmann
Martin Müller, Fahrrad=Großhandlung in Nieder=Ingelheim. Af. 2. 3.,
GlV. B. 3., Prft 10. 4.
Beendete Konkurſe. Mainz: Kfm.
Abraham Path, Weißwarenhandlung. — Neue
Vergleichsver=
ahren. Gießen: Fa. Wilh. Walz, Lederhandl. VerglT. 26. 2.
Michel=
ſtadt: Johannes Sattler, Modewarenhandl. VerglT. 4. 3. Offenbach
a. M.: Fa. S. Wronker u. Co. Nachf. VerglT. 26. 2. — Beendete
Vergleichsverfahren: Gießen: Kfm. Hugo Runk. Mainz;
„Hans Groll, Photohandlung.
Portland=Zementwerte Heidelberg—Mannheim—Stuttgart A. G. Die
Geſellſchaft erzielte für das Geſchäftsjahr 1930 ein wenig befriedigendes
Ergebnis und beabſichtigt, eine ſtarke Dividendenreduktion vorzunehmen
(in den Vorjahren 10 Prozent). Der ſtarke Abſatzrückgang, insbeſondere
gegen Ende des Jahres, zwang die Geſellſchaft, ſämtliche Konzernwerke
ſtillzulegen. Der große Vorratsbeſtand und die noch anhaltenden
ſchlech=
ten Abſatzverhältniſſe laſſen einen Zeitpunkt der Wiederinbetriebnahme
nicht feſtſetzen. Auch durch die Preisermäßigung werde das finanzielle
rgebnis ungünſtig beeinflußt.
Viertel=Mark niedriger ein, während in Hafer zunächſt überhaupt keine
Abſchlüſſe zuſtande kamen. Weizen= und Roggenmehle liegen bei
unver=
änderten Mühlenofferten ruhig. Am Hafermarkt tritt das Angebot
ſtärker in Erſcheinung und die Gebote lauten niedriger. Gerſte hat
weiter ſchleppendes Geſchäft.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe:
Frankfurt a. M., 13. Februar.
Nach den zum Teil ſtarken Abſchwächungen an der Abendbörſe
er=
öffnete die heutige Börſe in etwas feſterer Haltung, da ſich hinſichtlich
der innerpolitiſchen Lage eine beruhigtere Auffaſſung durchzuſetzen
ver=
mochte. Man hält das Kabinett für ſtark genug, um eine
parlamenta=
riſche Erledigung des Etats herbeizuführen. Die Spekulation war
zu=
nächſt jedoch geneigt, weitere Abgaben vorzunehmen, doch nahm ſie ſpäter
größere Deckungen vor, da ſie die Börſe ſehr widerſtandsfähig antraf.
Das Geſchäft hielt ſich jedoch in ſehr engen Grenzen, da Anregungen
kaum vorgelegen haben, zumal die New Yorker Börſe wegen Feiertag
geſtern geſchloſſen war. Die Umſätze beſchränkten ſich meiſt nur für
Spezialwerte, die gegen die geſtrige Abendbörſe Kursbeſſerungen bis zu
3 Prozent zu verzeichnen hatten. Die Nebenwerte lagen dagegen
auf=
fällig vernachläſſigt, da von der Kundſchaft keine Kaufaufträge
vorge=
legen haben. Von Chemieaktien eröffneten J. G. Farben 2.25 Prozent
feſter. Am Anleihemarkt deutſche Anleihen etwas höher, ebenſo von
fremden Werten Türkenſerien. Am Pfandbriefmarkt lagen
Liquidations=
pfandbriefe der Frankfurter Hypothekenbank etwas im Angebot.
Gold=
pfandbriefe unverändert, ebenſo im freien Markt
Reichsſchuldbuchforde=
rungen.
Im Verlaufe neigte die Tendenz wieder zur Schwäche und gegen
den Anfang ergaben ſich überwiegend Kursrückgänge bis zu 2 Prozent.
Verſtimmend wirkte, daß das Publikum zu den Kaſſakurſen wieder
grö=
ßere Verkaufsorders hergelegt haben ſoll. Auch bis zum Schluß der
Börſe hielt die Abgabeneigung an, und Spezialwerte wie Salzdetfurth,
Siemens, J. G. Farben, AEG. lagen gegen den Anfang 4—5 Prozent
ſchwächer. Am Geldmarkt wurde der Satz für Tagesgeld im Hinblick auf
den bevorſtehenden Medio auf 5 Prozent erhöht. Am Deviſenmarkt lag
das Pfund eher etwas ſchwächer, gegen Paris und Schweiz aber feſt.
Man nannte Mark gegen Dollar 4,2064, gegen Pfunde 20,4420, London
Kabel 4,8600, Paris 124,00, Mailand 92,85, Madrid 49,50, Schweiz
25,19½/8 „Holland 12.1080.
An der Abendbörſe blieben die Kurſe auf Baſis des Berliner
Schluſſes etwa gehalten. Das Geſchäft war außerordentlich gering, da
Aufträge nicht vorlagen. Das wenige noch herauskommende Material
wurde glatt aufgenommen. Die erſten Kurſe lagen dennoch meiſt um
Bruchteile eines Prozentes niedriger, konnten ſich aber ſpäter wieder
erholen, zumal von Bankſeite etwas interveniert wurde. Am
Anleihe=
markt deutſche Renten behauptet, Ausländer ohne Geſchäft.
Neubeſitz=
anleihe 5½½, Altbeſitzanleihe 53½/, Barmer Bank 100,75, Commerzbank
110, Deutſche=Diskonto 107,25, Buderus 47.5, Harpener 73,5, Salzdetfurtk
201,75. Rheinſtahl 68, Aku 67. AEG. 99,25, Cement Heidelberg 72 Dt.
Linoleum 1012/8, J. G. Farben 131½/—131—132, Geffürel 107,
Holz=
mann 72,5, Karſtadt 60, Metallgeſellſchaft 68,5, Schuckert 115. Siemens
172. Tietz 102. Reichsbahn=Vorz. 87/8, Lloyd 64.
Berlin, 13. Februar.
Die Börſe zeigte nach den ziemlich empfindlichen Rückgängen des
geſtrigen Tages heute ein entſchieden gebeſſertes Ausſehen. Zu Beginn
des offiziellen Verkehrs kam es zu recht beachtlichen Steigerungen. Die
innerpolitiſche Lage wurde etwas zuverſichtlicher beurteilt. Aus der
Wirtſchaft lagen gleichfalls einige Anregungen vor; der Plan eines
Abaues der Induſtriebelaſtung, der gegenwärtig im Reichskabinett
er=
ſvogen werden ſoll, die Fühlungnahme Glanzſtoff=Aſſociated Rayon
Cor=
poration, beſonders hinſichtlich der garantierten 6prozentigen
Vorzugs=
dividende und die Gründung der Schultheiß=Oſtwerke=Holdingsgeſellſchaft
waren ſolche Momente. Auch die Nichtbeſtätigung der geſtrigen
Börſen=
gerüchte über das Scheitern der Reichsbahnkredittransaktion löſte
Ge=
nugtuung aus. Nach den erſten Kurſen nahmen die Deckungen zunächſt
an Umfang zu, ſo daß bei vorübergehend lebhafterem Geſchäft
mehr=
prozentige Beſſerungen eintraten. Kunſtſeidenwerte waren auf Käufe
einer Großbank bis zu 4 Prozent geſteigert. B.M.W. überſchritten die
70=Grenze, da man immer wieder auf den guten Geſchäftsgang bei dieſer
Geſellſchaft und für die bevorſtehende Automobilausſtellung mit einem
Erfolg der Kleinwagentypen rechnet. Gegen 13 Uhr trat, vom Karſtadt=
Markt ausgehend, und auf das Vorhandenſein ſtärkeren Angebotes zu
den Kaſſakurſen, ein Rückſchlag ein, der eine Reihe führender Werte bis
zu 2 Prozent unter Anfang abgleiten ließ. Anleihen freundlich.
Berliner Kursbericht
vom 13. Februar 1931
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank. . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanfa Dampfſch.
Nordb. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
F. P. Bemberg
ergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. Febr.:
Getreide. Weizen: März 795, Mai 83½, Juli 68½,
Septem=
ber 68½; Mais: März 63½, Mai 66,50, Juli 67½ September
Hafer: Mai 3358, Juli 32½, September 32,75; Roggen:
66;
Mai 41,50, Juli 41,25. September 43,50.
Schmalz: Februar 8,10, März 8,125, Mai 8,275. Juli 8,425.
Speck, loco 10,75.
Schweine: Leichte 7,65—7,85 ſchwere 6,25—6,60;
Schweine=
zufuhren in Chicago 35 000, im Weſten 107 000.
Baumwolle: März 11,99, Mai 11,31.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 13. Febr.;
Schmalz: Prima Weſtern 8,85; Talg, extra loſe 3½
Getreide. Weizen: Rotwinter 92¾; Mais: loco New Yörk
78,50: Mehl: ſpring wheat clears 4,40—4,70: Getreidefracht nach
England 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8 C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 67, loco 5½; Februar 5,23,
März 5,26. Mai 5,35, Juli 5,53. September 5,71 Oktober 5,79,
Dezember 5,91.
Im Laufe des Januar wurden im „Reichsanzeiger” 1085 Konkurſe
und 518 gerichtliche Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die Anzahl
der Konkurſe iſt gegenüber dem Vormonat um 27, 6 Prozent, die
der Vergleichsverfahren um 8,6 Prozent geſtiegen.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 11.
Februar 1931 auf 76,1 gegen 73,0 am 4. Februar 1931 (Durchſchnitt
1909/13 — 100), ſtieg alſo um 4,2 Prozent.
Die Bilanzſitzung der Berliner Handelsgeſellſchaft A.=G., Berlin.
die i. V. 12 Prozent Dividende verteilte, findet am 19. Februar ſtatt.
Die Villiger Zigarrenfabriken werden in den nächſten Tagen ihre
Betriebe in vollem Umfange wieder aufnehmen. Villiger Söhne
be=
ſchäftigen in ihren Fabriken in München und Tiengen (Baden) über
tauſend Arbeitskräfte.
Die Lederhandlung Hermann Mainzer, Frankfurt a. M., bietet bei
180000 RM. Paſſiven und 113 000 RM. Aktiven, von denen nur die
Hälfte frei iſt, ihren Gläubigern eine Quote von 50 Prozent.
Die Feſtſtellungen auf dem Mainzer Arbeitsamt haben ergeben, daß
jede fünfte Perſon in Mainz entweder der ſtädtiſchen oder der
Reichsfür=
ſorge unterliegt. Insgeſamt wurden 26 000 Perſonen in Mainz
unter=
ſtützt.
Wie wir erfahren, hat die Deutſche Michelin Pneumatik A.=G. in
Mainz, die bisher als Vertriebsgeſellſchaft der franzöſiſchen
Automobil=
reifenfabrik Michelin u. Cie., Clermont=Verrand, fungierte und
neuer=
dings in Deutſchland auch die Produktion als ſolche aufnimmt, ihr A.=K.
um 4 Millionen RM. auf 4 400 000 RM. erhöht. In der G.=V. wurde
gleichzeitig eine Aenderung der Satzungen beſchloſſen
Die Brauerei Cluß in Heilbronn wird, vorbehaltlich der
Genehmi=
gung durch die G.=V., für das Geſchäftsjahr 1929/30 eine Dividende
von 4 Prozent (i. V. 8 Prozent) zur Ausſchüttung bringen.
In der G.=V. der A.=G. für chemiſche Produkte, Wien, wurde der
Rechenſchaftsbericht des Jahres 1930 genehmigt. Es gelangt eine
Divi=
dende von 5 Prozent plus 5 Prozent Superdividende zur Verteilung.
Der Wert der Einfuhr nach England belief ſich im Januar 1931 auf
75,6 Millionen Pfund Sterling, was eine Abnahme um 26,3 Millionen
Pfund Sterling gegen den Januar des Vorfähres und eine ſolche um 1=
Millionen Pfund Sterling gegen den Dezember 1930 bedeutet. Der E
port betrug 37,6 Millionen Pfund Sterling, er lag 20,7 Millionen unter
dem des Januar 1930 und 0,8 Millionen Pfund Sterling unter dem des
Dezember 1930.
Die Bilanz der Bank vvu Frankreich weiſt für die abgelaufene Woche
eine Zunahme des Goldbeſtandes um 122 Millionen auf 55,63 Milliarden
Franken auf. Der Banknotenumlauf iſt um 786, Millionen auf 77,77
Milliarden zurückgegangen. Die Golddeckung iſt von 53,34 auf 54,43
Prozent geſtiegen.
Der Banco Ultramarino, Liſſabon, deſſen Aufſichtsrat, wie bereits
gemeldet, von der Regierung ſeines Amtes enthoben worden iſt, hat
be=
kanntgegeben, daß ein Inſpektor der Bank Unterſchlagungen in Höhe
von 80 000 Pfund Sterling begangen hat. Der ungetreue Beamte hat
ſich mit den unterſchlagenen Summen an verſchiedenen
Finanzunterneh=
men beteiligt.
Oeviſenmarkt
vom 13. Februar 1931
99.75
9.— Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 3-
132.50 Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch. Klöcknerwerke 56.50 Baſalt Linz *e Köln=Neueſſ. Bgiv. 68.50 Berl. Karlsr. Ind. 10.50 Mannesm. Röhr. Hirſch Kupfer 35.50 Maſch.=Bau=Untn. 3 Hohenlohe=Werke 112.50 Nordd. Wolle 50 Lindes Eismaſch. 110.375 Oberſchleſ. Koksw. VogelTelegr. Drah= 63.125 Orenſtein & Koppel 46.— Wanderer=Werke
45.50
46.50
A6.
104.50
81.—
58.125
137.-
61.—
22.875
48.50
118.-
45.125
45.—
46.50
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Helſingfors
Wien
Frag
Budapeſt
Sofia
volland
Oslo
Lopenhagen
Stodkholm
London
uenos=Aires
New York
Belgie
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk
100 Schilling
100 Tſch.K
10 Pengo
100 Leva
100 Gulde
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
E=Stg.
Pap. Peſo=
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Francs
Geld
10.57
59.045
12.44
73.3.
3.042
68.73
112.4
112,
20.4
34
59.54 58.66
22.00
16 472
Brief
10.5
9.16
12.46
3.47
3.008
169.(
17
AA
114
11
1.:
4. 211
22.04
6.512
Schweiz
Spanien
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Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal .
then
fſtambu
Kairo
Kanada
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Fsland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Brief
81.26
41
04
81.7
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764
7.413
8.e
5.455
20.275
4.210
2.893
92.21
112.16
*1.05
Frankfurter Kursbericht vom 13. Februar 1931.
Die Metallnotierungen in Berlin am 13. Februar ſtellten ſich
für je 100 Kg. für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt.
Elektrolyt=
kupfernotiz) auf 96,75 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion
des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab
Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung)
ſtell=
ten ſich für Original Huttenaluminium, 98—99 Prozent. in Böcken,
Walz= oder Drahtbarren 170 RM., desgleichen in Walz= oder
Drahtbarren, 99 Prozent, 174 RM., Reinnickel, 98—99 Prozent,
335 RM., Antimon=Regulus 56—57 RM., Feinſilber (1 Kg. fein)
37—39 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 13. Februar ſtellten ſich für
Kupfer; Februar 84,50 (86), Marz 85,25 (85,75), April 85,75
(86,25), Mar 86.,50 (87). Juni 86,75 (87,75). Juli 87,25 (88),
Auguſt 87,75 (88), September 88 (88,50), Oktober, November.
De=
zember, Januar 88.25 (88,50). Tendenz: ſchwächer. Für Blei
Februar 2
Juni 25,75 (26), Juli 25,75 (26.50). Auguſt 26 (26,50)
Septem=
ber 26.50 (27), Oktober 26,50 (27,25). November 26.75 (27.50),
Dezember 27 (27,50). Januar 27,75 (27,50), Tendenz: abgeſchwächt.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Berliner Produktenbericht vom 13. Februar. Die Produktenbörie
nahm heute einen ruhigen Verlauf. Käufer und Verkäufer ſtehen ſich
wieder einmal abwartend gegenüber. Das Inlandsangebot von
Bror=
getreide bleibt ziemlich gering und die Forderungen ſind wenig
nach=
giebig, andererſeits veranlaßten die ſchwachen Ueberſeemeldungen die
Käufer zur Zurückhaltung. Am Promptmarkte dürften die amtlichen
Notizen wahrſcheinlich auf Grund einiger Interventionen unverändert
gehalten werden, die Gebote der Mühlen lauten etwa für Weizen 1 Mr.,
für Roggen 0.5 Mk. niedriger, zumal das Mehlgeſchäft wieder ruhig
geworden iſt. Am Lieferungsmarkte hielt ſich die Umſatztätigkeit
gleich=
falls in engen Grenzen, Weizen ſetzte eine halbe Mark, Noggen eine
77 Dtſch. Reichsanl
5½%Intern.,,
Baden ....."
82 Baher .....
„...
89 Heſſen v. 28
v. 2
% Preuß. Staat.
8½ Sachſen ......
(
.
7% Thüringen. . .
Dtſche. Anl.
Auslo=
unsſch. +1/. Ab
löfungsanl. . . . .
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. . .
8½ Aachen v. 22
Baden=Baden.
Berlin ....."
Darmſtadt v.
b. 28
dresden......
% Frankfurt a. M
v.
2
6%o
Mainz ....."
Mannheim v. 2
v. 2
88 München .....
8½% Nürnbera. . . .
6%Wiesbaden ..
8% Heſſ. Landesbk. /100
„ Goldoblig
800
4½% Heſſ. Lbs.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Kom.=Obl.
euß. Lds
pfbr.=Anſt. G. Pf.
82 „Goldoblig!
985
84.75
4.75
76
100
*‟
89.
28
81
2.15
88
84.5
96.25
812/g
71
85
R.
94
80 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen. Goldobl
8% Kaſſeler Land
kredit Goldofbr..
7% Kaſſeler Land.,
kredit Goldpfbr.
% Naſſ. Lamdesbk.)
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Seite 14
Samstag, den 14. Februar 1931
Nummer 45
D8
Do
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URHEBER-RECHTSSCHUTZ DURCH VERLA6 OSKAR HEISIER, WERDAu
45)
(Nachdruck verboten.)
„Wenige Stunden danach!“
„Bei der erfolgten Sezierung fand man an den inneren
Organen keine Veränderung. Man ſtand vor einem Rätſel und
nahm Herzſchlag an. Jedenfalls: Meßner kennt kein Gift, das
dieſe Eigenſchaft hat. Nun behauptet Meßner, daß es noch
un=
zählige Gifte bei den Naturvölkern gibt, die die Wiſſenſchaft
kaum kennt, die unerforſcht in ihrer Wirkungsweiſe ſind. Wenn
ein ſolches Gift verwandt wurde, dann iſt es natürlich ſchwer,
das feſtzuſtellen. Jetzt kommt aber das Intereſſanteſte: Meßner
erbot ſich in liebenswürdiger Weiſe mit ſeinen ausländiſchen
Freunden auf dieſem Gebiete zu korreſpondieren, und erwähnte
da unter anderen den engliſchen Stabsarzt Petters in Britiſch=
Oſtafrika. Petters iſt ein alter Afrikaner, der wohl an die
zwan=
zig Jahre in Afrika lebt, ein verſoffenes Genie, aber ein
fana=
tiſcher Giftſpezialiſt.
Dieſe Mitteilung wirkte auf alle ſtark.
Giſh ſprang auf und ſchlug auf den Tiſch: „Ein Weg ...
ein Weg . . . Mr. Robbers!”
Robbers nickte mehrmals und fuhr in ſeiner ruhigen Art
fort: „Ein Weg . . . Sie ſagen es, Mr. Giſh. Wenn Lord
Dur=
ham mit einem Giftſpezialiſten befreundet iſt, dann iſt es
mög=
lich, daß dieſer bewußt oder unbewußt der Lieferant war.
Meß=
ner kennt Petters übrigens nicht perſönlich. Er hält ihn aber,
nach ſeinen Korreſpondenzen zu urteilen, für einen gutmütigen
Menſchen. Jedenfalls habe ich vor drei Wochen einen Mann nach
Afrika geſandt, zu Petters. Es wird noch eine Weile dauern,
ehe ich Nachricht von ihm habe, denn Petters iſt ein unruhiges
Blut, der ſtändig auf der Achſe iſt und in ſeinem Gebiet forſcht.
Aber . . . der Weg iſt da.‟
Die aufmerkſam lauſchende Geſellſchaft war in ſtarker
Er=
regung.
„Weiter!” fuhr Robbers fort. Die Forſchungen auf Schloß
Durham und in Benthlen haben noch allerhand Intereſſantes
ergeben. Ihre verſtorbene Frau Schweſter, Mylady, hatte
einmal eine bildſchöne Geſellſchafterin namens Mabel
Bunga=
loff. Dieſe Mabel verſchwand ganz plötzlich. Keiner wußte,
keiner konnte feſtſtellen, wohin ſie kam, bis man ſie halb ver=
weſt aus der Themſe zog. Man erkannte ſie an den Kleidern
Es war damals allerhand Gerede auf Schloß Durham. Man
ſagte, daß Durham ein Verhältnis mit ihr gehabt habe und
ſie dann aus dem Hauſe jagte, als etwas eingetreten war, was
ihm nicht behagte, und daß ſich das Mädchen ertränkt habe.
Es war nichts feſtzuſtellen. Nur entſann ſich der alte Diener
Aldermann, daß einige Wochen nach dem Verſchwinden ein
Bruder Mabel Bungaloffs auf Schloß Durham erſchien und
eine Ausſprache mit Durham verlangte. Dieſe Ausſprache war
ſehr heftig. Bungaloff machte dem Lord Vorwürfe. Genau iſt
es nicht erlauſcht worden. Jedenfalls peitſchte Lord Durham
den Bruder Mabels mit der Reitpeitſche hinaus. Wir ſind jetzt
bemüht, dieſen Bungaloff feſtzuſtellen. Das iſt bisher alles,
was wir erreicht haben.”
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Berndt gab dem Detektiv die Hand und ſagte warm: „Ich
danke Ihnen, Mr. Robbers! Sie machen ſich ſehr, ſehr verdient
um uns. Wenn auch heute weder meine Frau noch ich dem
verlorenen Vermögen nachtrauern — denn wir haben Beſſeres
dafür gefunden, — ſo wollen wir doch genau ſo ſtark wie
vor=
her, daß Lord Durham der irdiſchen Gerechtigkeit verfällt, wenn
er ein Mörder iſt.”
Dann treunte man ſich, und Jolly Robbers ging.
Am Abend fand die Premiere des Tonfilms „Kampf ums
Glück” im großen Ufapalaſt am Zoo ſtatt.
Das las auch Daniela Thuille, und ihr Herz zitterte, als ſie
erfuhr, daß Berndt Groth mit ſeiner jungen Frau der
Vor=
ſtellung beiwohne.
Sie hatte keine Ruhe und verſchaffte ſich eine Karte zu
dieſer Vorſtellung.
Ihr Herz ſchlug heftig, als ſie auf ihrem Platz inmitten der
illuſtren Geſellſchaft ſaß und der Film begann.
Sie ſah Bild um Bild vorüberrollen und ſah Berndt auf
den Bildern neben der Frau, die ihn liebte.
Und je länger ſie ſchaute, je mehr ſie von,der großen Kunſt
der beiden mitgeriſſen wurde, um ſo mehr ſank aller Haß, den
ſie künſtlich in ihrem Herzen gezüchtet hatte, in ſich zuſammen.
Zum erſten Male war in ihr die Stimme der Wahrheit,
die ihr zuſchrie: „Du haſt dich um das eigene Glück betrogen!
Er hat dich geliebt! Du haſt durch deinen Unglauben, durch
deinen jämmerlichen Egoismus, der nicht wollte, daß er einem
armen gequälten Menſchen über das Schlimmſte half, alle Liebe
in ihm erſchlagen!“
Sie klagte ſich ſelber an und fühlte ſich ſo klein werden vor
der großen Menſchlichkeit, vor dem Manne, deſſen Kunſt alle
Herzen ergriff.
Es kam die Stelle, die einfache, kleine Sekunde in dem
Film, da Iris ihren Gegenſpieler, ihren Gatten, anſah mit einem
Blick, der alle Liebe, allen Glauben, alle Hingebung in ſich trug.
Alle waren wie von einem Wunder berührt, ſaßen ſtarr und
ſchauten in tiefſter Erſchütterung, da ſich ihnen eine große
urge=
waltige Liebe offenbarte.
Daniela fühlte, wie es aus den Tiefen des Herzens
empor=
ſtieg voll Qual und Scham, und ſie vermochte es nicht, ſich
zurück=
zuhalten.
Sie ſchluchzte laut auf.
Das ging wie ein Stich durch die Menſchen, und es riß an
ihren Herzen.
Ein Menſch weinte, und es war ihnen, als ſei es der Schrei
ihrer eigenen Seelen, ihre tiefe Erſchütterung über das
Unfaß=
bare, Große, das ihnen der Augenblick geſchenkt hatte.
Nur wenige Sekunden währte es, dann hatte ſich Daniela
wieder in der Gewalt. Sie preßte das= Taſchentuch zwiſchen die
Zähne, und ſtumm war das Schluchzen.
Auch Berndt und Iris, die in der Loge ſaßen, hatten den
Schrei gehört, und der Mann . . . er hatte Daniela erkannt.
Daniela, die er einſt geliebt hatte . . . ſie ſaß unter den
Tauſenden. Schwer ging ſeine Bruſt. Er fühlte, wie Iris'
Hand zitternd nach der ſeinen taſtete, und die geliebte Stimme
ſagte leiſe: „O, mein Geliebter!”
Da wurde es ganz ſtill und doch ſo weh in ſeinem Innern.
Das Stück war aus.
Ganz ſtill ſaßen ſie alle.
Dann aber brach es los wie ein Orkan. Die Menge raſte
in Begeiſterung, als Iris und Berndt auf der Bühne
er=
ſchienen.
Iris war, nachdem Berndt mit bebender Stimme Worte
des Dankes geſprochen hatte, vollkommen erſchöpft. Todmatt
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Dienstag im oberen Saal
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am Sonntag, 15. Februar 1931,
abends 8 Uhr,
im Saale „Zum Darmſtädter Hof”
in Asbach.
Beſitzer: Georg Pet. Lortz VI.
Seite 16
Samstag, den 14. Februar 1931
Nummer 45
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Ein Film vom schönen Süddeutschland
AB Vom Schwarzwald Schönheiten des deutschen Süden —
„Erdß min die
Heimat-
zum Karwendel durch grüne Täler und sonnige Höhen bis zu
Freiburg — Triberg — Neckartal — Heidelberg — Miltenberg — Würzburg — Rothenburg — Nördlingen — Augsburg — München — Tegernsee — Tölz
Walchensee — Kochelsee — Chiemsee- Königsee — Mittenwald mit dem Karwendel — Hinanf zur Alm.
Jugendlichs haben Zutritt. Vorve.
Ab heute
Hente dentache Uraufführung
Ab bente.
Bin spannender Kriminal-Tonfilm
mit packenden Bildern aus Chikagos Unterwelt
WILHELM DIETERLR in:
Einer der schönsten Ton- und Sprechfilme der Saison!
Des durch die Pracht seiner Ausstattung faszinierenden
Paramount-Farbentonfilm
Ein Film der schöven Frauen, des beranschenden Wiener
Walzers, des Frohsinns und Gemäts.
In den Hauptrollen:
Gretl Theimer, bekannt durch den Film „Zwei Herzen
Werner Fütterer, Erust Verebes,
im ³/. Takt‟.
Hans Junkermann und Trude Hesterberg.
Regie: Erich Schönfelder.
3 entzückende Schlagerlieder von Fritz Rotter, nach der
Musik v. Robert Stofz bringen die schönsten Wiener Weisen.
Dazu der Kurztonfilm: Flip als Küchenfee
und das gute Beiprogramm.
Beginn: Wochentags 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
Sonntags 2.00, 4.05. 6.10 und 8.20 Uhr
„Der Tanz geht weiter”
Eine virtuos gemachte Episode aus der Verbrecherwelt,
ge-
schickt in der Parallele zwischen Vergnügungslokal und
Ver-
brecherstätte, mit höchster Spannung geladen, aufpeitschend
in der jagenden Fülle der Sensationen.
Eine Spitzenleistnng der Tonfilmkunst. Regie Wilh. Dieterle.
Weitere Hauptdarsteller: Lissi Arna, Anton Pointner,
Carla Bartheel u. a.
Dazu der entzückende Tonkurzfilm: Pntzi am Kongo
und das gute Beiprogramm.
Beginn: Wochentags 3.45, 600 und 8.20 Uhr
Sonntags 2.00, 4.05. 6.10 und 8.20 Uhr
Sonntag u. Dienstag, Anfang 20.11
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Es ladet freundl. ein Jaſef Löffler
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In den Hauptrollen: Dennis Kinz und
Jennette Mac Donald (bekannt aus „Liebesparade‟)
Regie Ludwig Beiger.
Dennis Kinz, der berühmte Ziegfeld-Star und zugleich der
beliebteste Operettensänger Amerikas, spielen in diesem 100%fgen
dentschen Dialogiiim- der in der ganzen Welt einen
uner-
hörten Erfolg etrang, den Dichter-Vagabunden Franeois Villon.
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Dazu das zute Beiprogramm.
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