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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original-Aufjätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſlenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 355 Mittwoch, den 24. Dezember 1930.
193. Jahrgang
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27 mm breite Zeiie im Kreiſe Darmſtadt 25
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Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Relamezele (92 m
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Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Relamt
zelie 3.00 Reichsmari. Alle Preiſe in Reichemark
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4.20 Marft.
Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg. Auffuhr, Strel uſw. erliſch
ſede Verpflſchnung au Erfüllung der Anzeig
Be
ufträge und Tei
von (
adenerſatz.
*
Konlurs oder gerich
Beitreibung jäalt ei
Rabait weg. Bankkonto Deutſche Bant und
Darm=
ſtädter und Nationalbant
Die Januar=Rakskagung
ee Probe auf Briands Außenpolikik.
ir unſerem A=Korreſpondenten.
Pariſer Sorgen über Genf.
iex heikenpolikik das Rückgrak der Genfer Debakke. — Frankreich krägk die Verankworkung für da5
Schickſal der Minderheiken.
Deutſchland verzichkek im Januar auf den Ralsvorſik
UNB. Berlin, 23. Dezember.
Hier verlautet, daß der Reichsaußenminiſter dem Rat
dies=
mal nicht präſidieren wird. Wir glauben zu wiſſen, daß dieſe
Darſtellung richtig iſt. Turnusmäßig ſteht der Vorſitz uns zwar
Paris, 23. Dezember.
im Januar zu: in der Wilhelmſtraße hat man ſich aber die
Die Uifte Ratstagung in Genf bereitet der franzöſiſchen Frage vorgelegt, ob es opportun ſei, daß der
Reichsaußen=
miniſter den Vorſitz wirklich ausübt, während wir gleichzeitig
zenpcpl ſſchwere Sorgen. Bei jeder Tagung wird es immer in einer Reihe von wichtigen Punkten der Tagesordnung, vor
vieriath den berühmten „Schein” zu retten. Die
Troſtloſig=
der amnpolitiſchen Situation in Europa kommt immer mehr allem wegen der Deutſchenunterdrückung in Polen, in einer
Augtur. Mehr als bei den anderen Tagungen wird dies= ſcharfen Kampfſtellung ſtehen. Iſt der Vorſitz ſchon rein
arbeits=
abeimnankreich die Verantwortung für die ge= „mäßig eine ſtarke Belaſtung, die die Vertretung der deutſchen
te Slſttnon auf ſich nehmen müſſen. Briands Außenpolitik Jutereſſen ſtark beeinträchtigt, ſo würde die traditionelle
Auf=
d dieſſarl, auf die Probe, und zwar auf eine beſonders harte gabe des Vorſitzenden, auszugleichen und Kompromiſſe
vorzu=
ſbe, ſgeltt. Das Schickſal der „europäiſchen Foederation” bereiten und zu empfehlen, den deutſchen Außenminiſter auch in
d da9ßrmebnis dieſer Probe wiederſpiegeln.
ſeiner Ellbogenfreiheit als Partei zweifellos erheblich hemmen.
Auch Dr. Streſemann hat dieſen Nachteil des Vorſitzes äußerſt
Die Arybäiſche Foederation ſcheint man in allen anderen unangenehm empfunden, als er ſeinerzeit die Frage des
Bahn=
dernſte: den eigenen Sorgen ein wenig vergeſſen zu haben, ſchutzes im Saargebiet durchzukämpfen hatte. Es iſt deshalb da=
Brigly iEann ſich dieſer allgemeinnen Gleichgültigkeit ſchon mit zu rechnen, daß wir für diesmal auf den Vorſitz verzichten.
Prefſtenründen nicht anſchließen.
Für die nächſte Tagung ſteht er England zu. Es iſt wahr=
Das iusgrat der Debatte wird die Minderheiten= ſcheinlich, daß das Auswärtige Amt in London vorſchlagen wird,
it
Folens bilden. Die polniſche Politik hat es in mit uns zu tauſchen. Das würde alſo bedeuten, daß Dr. Curtius
letztgelZeit verſtanden, ſich die Sympathien der geſamten dem Nat dann in der Maitagung präſidieren würde. Einen
liſierzcte Menſchheit zu verſcherzen. In der Politik kommt, ſolchen Tauſch hat es in der Praxis des Völkerbundes ſchon
ge=
wvar ſatnauf dieſe Sympathien an, aber für den Völkerbund geben, man kann alſo damit rechnen, daß England ſich dem
ſadunfzis Lage noch ſchwieriger geworden. Die Situation deutſchen Vorſchlag nicht entziehen wird.
nodhaſurch kompliziert, daß England, allem Anſchein
fürungen ſein wird, auf ſeine Vermittler=
*f
ſoem franzöſiſch=italieniſchen
Pari=
ſtrſiſlRückſicht zu nehmen; denn das Schickſal des
donez’lkommens ſteht und fällt ſcheinbar mit der
fran=
ch=itqhFchen Einigung. Wohl niemand hätte erwartet,
die chulaFächſiſchen Mächte nach der unglückſeligen Londoner
gbrüftſtg’skonferenz ſo weit ins Schlepptau der franzöſiſchen
ital tſiſs en Politik kommen werden.
keſſusſichten der Genfer Tagung hängen
n ſſſehrohem Maße von der Haltung Frankreichs
h. Die franzöſiſche Außenpolitik in Genf wird aber
nn=npolitiſche Motive achten müſſen.
ſi Megierung Steeg iſt von der ſtändigen Kompen=
9riandſchen Außenpolitik durch die Rechtsparteien
meſthde Rede. Tardieu iſt in Oppoſition; die
tetigkfi un der Führung der auswärtigen Politik iſt alſo
r ſolſſt LImſtänden eine mehr theoretiſche. Die Rechte, wird
Carlngne hemmungsloſer als je gegen Briand fortſetzen
en. 39 Megierung, wenn man auch — wie verlautet —
den Aruti chen Kreiſen, die zum Senat und Elyſees
nahe=
n, iſſt Frhaltung wünſcht, ſteht doch auf ſchwachen
ßenA )üchr als je wird es alſo in Genf auf die Perſönlich=
Brichus, und auf dieſe allein ankommen, wobei der
fran=
ſche Acher miniſter auch durch den Gedanken, daß eine
Ver=
wechterzu ſoer außenpolitiſchen Verhältniſſe eine weitere
Ver=
wirfungp: bereits ſchier unerträglichen Kriſe der Weltwirt=
4.
„sluszw lft nanchd, ziehen muß, ſich beeinfluſſen laſſen ſollte.
gufiagi!*
Sautu ie OflſteEle Tagesordnung der 62. Ralskagung.
Da5i4
EP. Genf, 23. Dezember.
Kae
zeiberlitk! 9
un3 Die /½3Sordnung für die 62. Tagung des
Völkerbunds=
nue gnäh B es wun geſtern vom Völkerbundsſekretariat bekanntgegeben
m. 34) den /smitgliedern mitgeteilt. Wie das Sekretariat hervor=
3,Zleſz19 ſt, wemru auf dieſer Tagung, die am 19. Januar beginnt und
uussid W en deurmn: Reichsaußenminiſter Dr. Curtius präſentiert wird,
ſue ! / ie Reiſf) michtiger politiſcher Fragen zur Entſcheidung ge=
Uen i ehe
9 Dazut eſtören neben der Feſtſetzung des
Einberufungs=
rugg /4mins iſſt ſeie endgültige Abrüſtungskonferenz vor allem die
n34 14 üfache Auuſſche Minderheitenbeſchwerde über die Terrorakte
Oſtob/aylſ=ſien ſowie Poſen und Pommerellen, die durch die
D. Mannnan., A. Donann Aaag 2. Hanun w
eben wuſn. Die Pommerellen betreffende Note iſt heute beim
lkerbug ſakretariat veröffentlicht worden. Daneben liegen
Uhe ch weillie ſſieben Minderheitenbittſchriften aus Oberſchleſien
ſeidr, von Ahem ſechs von den deutſchen Minderheiten in Polen
aus md eine ſnſoer polniſchen Minderheit in Deutſchland ausgehen.
Außemm, hat ſich der Rat auch über die Zuſammenſetzung
M Minüäget tendreierausſchüſſe auszuſprechen, die nach der Ab=
desſ ölkerbundsſekretariats weiter eingeſchränkt werden
ve gelen. AE ſoie Beziehungen zwiſchen Litauen und Polen über
uicRegeAlz ider Verhältniſſe an der „Verwaltungsgrenze”
zwi=
ſen der eiwen Ländern ſtehen wieder einmal zur Debatte.
er Rati= t ebenſo verſchiedene rechtliche und finanzielle Ge=
Mspung in: dem Memelſtatut zu klären, die durch die
deut=
en Mchylbseſchwerden aufgeworfen, aber nicht endgültig
ge=
gelt wpmten.
In iſſte Mkandatspolitik wird ſich der Rat zu der Frage der
erwaltulsn nion zwiſchen dem ehemaligen Deutſch=Oſtafrika
No den glſtſchen Kolonien Kenya und Uganda auszuſprechen
aben.
Die Aehungnahme zu den Wirtſchaftsproblemen, unter
Ehen dill enichterſtattung über die zweite Genfer Zollfriedens=
Mierenyan erſten Platz einnimmt, wird von den Beratungs=
Hebniſſſludes Studienausſchuſſes für die europäiſche Union
hängeſe; ſchon drei Tage vor der Eröffnung der
Rats=
hoe2 Z9ung, nnklich am 16. Januar, in Genf zuſammentritt.
AußAill dieſen Problemen wird ſich der Nat noch mit etwa
25 anderchn Fragen beſchäftigen, die ſich auf die
Völkerbunds=
keiten ei: die Bekämpfung des Opiumſchmuggels, den
Tauens/d, Kinderhandel, die Flüchtlingsfürſorge, die
Er=
iehungsßte uſw. erſtrecken.
Der plötzliche Tod des Warſchauer Geſandten Ulrich Rauſcher
hat die Vorbereitungen im Auswärtigen Amt, an den ſchon ſeit
längerer Zeit geplanten Diplomatenſchub heranzugehen,
beſchleu=
nigt. In unterrichteten Kreiſen rechnet man jedoch nicht damit,
daß die Veränderungen vor Abſchluß der Ratstagung, alſo Ende
Januar, erfolgen werden. Zubeſetzen ſind die
Geſandt=
ſchaften in Oslo, Liſſabon, Luxemburg und
Warſchau und eine weitere wird durch Verſetzung frei werden.
Auch Bern wird einen neuen Mann ſehen, da der bisherige
Ge=
ſandte die Altersgrenze überſchritten hat und das Kabinett ihn
nur noch ein Jahr in ſeinem Amt beſtätigt hatte. Dazu kommen
die Generalkonſulate in New York, Kattowitz,
Tientſin und Tiflis. Für Warſchau war lange Zeit der
Pariſer Botſchaftsrat Rieth Favorit, weil man ſchon ſeit Jahr
und Tag damit gerechnet hatte, daß Ulrich Rauſcher ins
Außen=
amt ziehen würde. Wahrſcheinlich wird aber Herr v. Moltke aus
dem Auswärtigen Amt nach Warſchau gehen und der
Miniſterial=
direktor der Oſtabteilung Trautmann die Geſandtſchaft in Oslo
übernehmen. Rieth wird wohl eine andere Geſandtſchaft erhalten,
die durch Verſetzung frei wird.
Die Regierungsbildung in Danzig.
UNB. Danzig, 23. Dezember.
Die von den Deutſchnationalen, dem Zentrum und dem Block
der nationalen Sammlung geführten Verhandlungen zur
Bil=
dung einer Regierung haben zu einer Einigung über das
Re=
gierungsprogramm geführt. Man iſt nunmehr in
Verhandlun=
gen über Perſonalfragen eingetreten. Es ſcheint feſtzuſtehen,
daß Dr. Sahm nicht wiedergewählt werden wird, da
die Koalitionsparteien ſich für das Amt des
Senats=
präſidenten auf die Perſon Dr. Ziehms geeinigt
haben, während der Poſten des Vizepräſidenten vom Zentrum
beſetzt werden wird. Ob die Regierung lebensfähig ſein wird,
hängt davon ab, ob ſie die wohlwollende Unterſtützung der
Nationalſozialiſten findet. Wie aus unterrichteten Kreiſen
ver=
lautet, ſollen von dieſer Seite keine Schwierigkeiten zu
erwar=
ten ſein, ſo daß man mit dem Zuſtandekommen der Regierung
in der erſten Januarhälfte rechnen kann.
Vervollſkändigung des franzöfiſchen Kabinekks.
EP. Paris, 23. Dezember.
In einem am Dienstag vormittag unter dem Vorſitz des
Präſidenten der Republik, Doumergue, abgehaltenen
Miniſter=
rat ſind die durch die überraſchende Demiſſion verſchiedener
Re=
gierungsmitglieder in der Vorwoche freigewordenen Stellen im
Kabinett neu beſetzt worden. Zum Penſionenminiſter wurde
der linksradikale Abgeordnete Dormann ernannt, der ſelbſt
Kriegsverletzter iſt und ſchon häufig in der Kammer bei der
Ver=
teidigung der Intereſſen der Kriegsopfer und
Kriegshinter=
bliebenen hervorgetreten war. Vier Unterſtaatsſekretariate
wur=
den wie folgt beſetzt: Inneres: Bréant (Linksrepublikaner);
Landwirtſchaft: Charlot (Rad. Linke); Kriegsmarine: Stern
(Linksrep.); Körperl. Erziehung: Tricard=Graveran (Linksrep.).
Die langwierigen Verhandlungen, die Miniſterpräſident Steeg
über die Neubeſetzung der freien Poſten geführt hat, haben das
Ergebnis gehabt, daß drei Linksrepublikaner, alſo Mitglieder
der Gruppe Tardieu, in das Kabinett eingetreten ſind, womit
die bekanntlich ſehr ſchwache parlamentariſche Lage der
Regie=
rung um einiges geſtärkt werden dürfte.
Außenminiſter Briand erſtattete im Miniſterrat Bericht über
die außenpolitiſche Lage. Der Miniſterrat beſchäftigte ſich
fer=
ner mit dem Wirtſchaftsprojekt, das bereits vom Kabinett
Tar=
dieu der Kammer vorgelegt worden iſt. Das Projekt iſt von der
neuen Regierung unter Berückſichtigung der bereits von der
Kammer gefaßten Beſchlüſſe und der gegenwärtigen finanziellen
Möglichkeiten umgearbeitet worden. Die Regierung wird
ſo=
fort nach Wiederzuſammentritt des Parlaments die
Durch=
beratung und ſchleunige Annahme des Projektes beantragen.
* Ein ungeheurer kſchechiſcher Bluff.
Geſchloſſener Proteſt der Sudetendeutſchen, Hultſchiner und
Ungarn gegen die durchſichtigen tſchechiſchen
Volkszählungs=
methoden.
Von unſerem Prager =Korreſpondenten.
Prag, 23. Dezember.
Die Oeffentlichkeit, die der Meinung war, es würde noch
viel Waſſer die Elbe und Moldau hinunterfließen, bevor ſie
über das Ergebnis der in der Tſchechoſlowakei kürzlich
durch=
geführten Volkszählung unterrichtet ſein würde, ſieht ſich
inſo=
fern überraſcht, als heute ſchon Teilergebniſſe dieſer Zählung
vorliegen, daß alſo die ſtaatliche Zählungsmaſchinerie mir einer
ſonſt nicht zu beobachtenden Eile gearbeitet hat. Nach den
bis=
her verlautbarten Teilergebniſſen beſteht heute allerdings ſchon
kein Zweifel mehr darüber, daß die „Bevölkerungsaufnahme‟
von 1930 den zahlreichen nationalpolitiſchen Skandalen der
Tſchechoſlowakei die Krone aufſetzt und das Höchſtmaß aller
Zu=
mutungen bedeutet, mit denen die Welt über die Verhältniſſe
in dieſem jungen Staatsweſen bisher geblufft worden iſt. Schon
die Art, in der die Zählkommiſſäre ernannt wurden (aus den
Meldungen der Blätter iſt bekannt, daß für die von Deutſchen
und Ungarn bevölkerten Gebieten der Republik faſt
ausſchließ=
lich Tſchechen zur Vornahme der Zählung, zur „Aufnahme” der
zu Zählenden in die Statiſtik ausgewählt wurden, darunter
Leute, von denen die zu zählenden Deutſchen, Ungarn und
Hultſchiner in einem Abhängigkeitsverhältnis ſtanden) war
da=
zu angetan, ſtarkes Mißtrauen zu den Vorbereitungen dieſer in
nationaler Hinſicht ſehr bedeutenden Aktion zu wecken; die
Durchführung der Zählung ſelbſt hat denn auch die wahren
Ab=
ſichten der tſchechiſchen Majorität im Staate ſo unzweideutig
enthüllt, daß es begreiflich iſt, wenn die Empörung der
ſo=
genannten nationalen Minderheiten im tſchechiſchen Staate ſich
ſchon jetzt, noch vor dem endgültigen Abſchluß der Zählung, in
der Form ſchwerer Anklagen gegen die Staatsbehörden, gegen die
Regierung manifeſtiert. Aus dem ſudetendeutſchen Randgebiete,
aus den an die Slowakei abgetretenen ungariſchen Eauen und
aus dem von Deutſchland abgetrennten Hultſchiner Ländchen
kommt ein Schrei des Proteſtes, ein Sturm der Entrüſtung,
eine flammende Anklage gegen die Taſchenſpielerſtückchen, mit
denen die Tſchechen auch diesmal wieder verſucht haben, di
Welt über die wirkliche nationale Zuſammenſetzung „ihres”
Staates zu täuſchen, ihr weiß zu machen, daß ſich die
über=
wiegende Mehrheit der Einwohnerſchaft zur tſchechiſchen Nation
bekenne, daß alſo mit vollem Recht die Tſchechoſlowakei als
„tſchechiſcher Nationalſtaat” bezeichnet werden dürfe, in welchem
Andersnationale gewiſſermaßen nur als geduldete Gäſte
anzu=
ſehen ſeien. Längſt war es den Tſchechen unangenehm geweſen,
immer wieder daran erinnert zu werden, daß ſie in ihrem
eige=
nen Staate eigentlich eine Minderheit ſind, daß die in der
Re=
publik des zweiſchwänzigen Löwen wohnenden Deutſchen,
Slo=
waken, Ungarn, Polen, Hultſchiner, Karpathoruſſen und
Ruthenen zuſammengenommen ſtärker an Zahl ſind als das
„Staatsvolk”, das die Geſetze macht, das den Slowaken die lang
geforderte Autonomie ebenſo verwehrt wie den Deutſchen und
das bei allen Wahlen die Hultſchiner und Ungarn auf die
un=
erhörteſte Weiſe terroriſiert. Auf den internationalen
Konferen=
zen haben die tſchechoflowakiſchen Vertreter bisher ſtets den
Charakter ihres Landes als „tſchechiſchen Nationalſtaat” betont,
man hat in Prag die Verfaſſung im tſchechiſchnationalen Sinn
aufgebaut, und alle Handlungen der Tſchechen den Minderheiten
gegenüber ſind bisher aus einem Machtdünkel heraus diktiert
geweſen, der um ſo kraſſer in Erſcheinung trat, je mehr man ſich
darüber klar geworden iſt, daß man ein unehrliches Spiel
be=
treibe. Der Mutige, aber auch der Skruppelloſe ſetzt alles auf
eine Karte! Und die Tſchechen hatten, es ſei zugegeben, Glück:
die Welt glaubte ihnen und nahm für bare Münze hin, was
Fälſchung war ..."
Auf die ſyſtematiſchen Täuſchungen der Welt läuft auch die
jüngſte Volkszählung hinaus. In den Minderheitszeitungen
wimmelte es von Beſchwerden gegen Uiebergiffe der tſchechiſchen
Zählkommiſſäre, die dort, wo ſie mit offenen und verſteckten
Drohungen die Leute einſchüchtern konnten, den Deutſchen,
Un=
garn und Hultſchiner einfach als Tſchechen aufnahmen, d. h. in
die Rubrik „Nationalität” das Wort „tſchechiſch” eintrugen. Aber
damit nicht genug. Bekanntlich haben deutſche Städte und
Be=
zirke in der Tſchechoflowakei das Recht der Verwendung der
deutſchen Sprache im Verkehr mit den Behörden nur dann, wenn
die deutſche Bevölkerungsziffer wenigſtens zwanzig vom
Hun=
dert beträgt. Sinkt die Ziffer der Deutſchen unter dieſen
Hun=
dertſatz, ſo iſt der Deutſche gezwungen, alle Eingaben an
Staats=
ämter in tſchechiſcher Sprache abzufaſſen, ebenſo, wie ihm jeweils
auch nur eine tſchechiſche Erledigung zuteil wird. Mit allen
Mitteln haben die Tſchechen bisher daran gearbeitet, in den
faſt reindeutſchen Gebieten des Staates Boden zu gewinnen, und
dort, wo die deutſche Einwohnerſchaft knapp über zwanzig
v. H. hinausging, das tſchechiſche Element entſprechend zu
ſtär=
ken. Bei dieſer Volkszählung nun hat man ſich eine abſolut
ſicher wirkende Methode zurechtgelegt, in einzelnen Städten eine
Verſchiebung in der nationalen Zuſammenſetzung
herbeizufüh=
ren: man kommandierte einfach Abteilungen tauſender
tſchechi=
ſcher Soldaten in die auserwählten deutſchen Städte — und da
die Anweſenheit an dem Tage der Zählung (2. Dezember 1930)
maßgeblich für das Zählungsergebnis war, nicht der ſtändige
Wohnort, war der Zweck der Uebung in mehreren Fällen
er=
reicht: einige deutſche Bezirke weiſen nunmehr laut
Zählungs=
ſtataſtik eine ſo überragende tſchechiſche Mehrheit auf, daß ſie
in Zukunft als tſchechiſche Bezirke geführt werden, obwohl
dieſe tſchechiſche Majorität tatſächlich nur an zwei oder drei Tagen
beſtanden hat.
Die tſchechifche Preſſe begrüßt dieſe Ergebniſſe” der
Volks=
zählung begreiflicherweiſe mit großer Freude und feiert das
Anwachſen der tſchechiſchen Poſitionen in Böhmen, Mähren und
Schleſien in überſchwenglichſter Weiſe. Es muß damit
gerech=
net werden, daß das Geſamtergebnis der Zählung dem der
bis=
her vorliegenden Teilreſultate entſpricht, daß eine „
Volksverſchie=
bung” eingetreten iſt, die herbeizuführen man ſich auch auf die
Gefahr des guten Rufes im Auslande nicht geſcheut hat.
Da=
mit hat die Tſchechoflowakei neuerlich gezeigt, daß ſie auch
ferner=
hin ihren Minderheiten die in der Verfaſſung zugeſicherten Rechte
vorenthalten will und daß ſie, von einem verbiſſenen Natio=
Seite 2
Mittwoch, den 24. Dezember 1930
Nummer 350
nalismus befangen, nicht daran denkt, mit jenen üblen
Metho=
den zu brechen, die in der Welt ſchon ſo häufig Kopfſchütteln
hervorgerufen haben. Den auch beim Völkerbund überreichten
Proteſten der Deutſchen, Ungarn, Hultſchiner und Ruthenen
wer=
den die Tſchechen die Volkszählungsergebniſſe „ſchwarz au
weiß” entgegenhalten. Aber der einzige Proteſt der
Minder=
heiten, ſchon zu einer Zeit erhoben, als die Zählkommiſſäre
er=
nannt wurden und zur flammenden Anklage geworden, da
immer zahlreichere Uebergriffe erfolgten, als die tſchechiſchen
Soldaten zu Tauſenden in deutſche Städte einfielen — dieſer
Proteſt wird wohl die Völker Europas darüber hinaus zu
berechtigter Skepſis dem tſchechiſchen „Nationalſtaat” gegenüber
veranlaſſen .."
Darſtellung der Kriegsſchuldfrage
im Film „1914‟
UNB. Berlin, 23. Dezember.
Am Dienstag vormittag begann bei der Berliner
Filmprüf=
ſtelle die Sitzung, in der das Urteil über den Richard=Oswald=
Film „1914” gefällt werden ſoll. In dieſem Film werden die
Kriegsurſachen behandelt, außerdem ſoll gezeigt
wer=
den, daß es hiſtoriſch unrichtig iſt, Deutſchland die Alleinſchuld
am Kriege zuzuſchreiben. Zu dieſer Verhandlung, die von
Regie=
rungsrat Zimmermann geleitet wird, entſandte das
Auswär=
tige Amt unter Führung des Geheimrats Prof. Dr. Sievers ſechs
Sachverſtändige, während die Firma den Schriftführer des
parla=
mentariſchen Unterſuchungsausſchuſſes des Reichstags über die
Kriegsurſachen. Amtsgerichtsrat a. D. Dr. Ludwig Herz, als
Sachve ſtändigen benannt hat. Die Firma vertreten Syndikus
Dr. Friedmann und Rechtsanwalt Dr. Wenzel Goldbaum.
Preſſevertreter waren nicht zugelaſſen. Den Vertretern der
Preſſe wurde bei dieſer Gelegenheit von dem Leiter der
Film=
prüfſtelle, Regierungsrat Zimmermann, erklärt, daß die Preſſe
auf Anweiſung der Oberfilmprüfſtelle in Zukunft generell von
den Verhandlungen der Filmprüfſtellen ausgeſchloſſen bleibt.
Die Filmprüfſtelle kam zu dem Entſchluß, den Film „1914
— Die Schüſſe von Serajewo” zu verbieten. Das Verbot iſt
aus=
geſprochen worden, weil die Filmprüfſtelle nach Anhörung der
Sachverſtändigen des Auswärtigen Amtes zu der Anſicht
ge=
langte, daß der Film das Anſehen und die Stellung Deutſchlands
zu ſchädigen geeignet ſei. Das Auswärtige Amt hatte zu der Ver
handlung ſechs Sachverſtändige entſandt, die ihr Gutachten dahin
abgaben, daß die im Film gegebene Darſtellung der
Kriegsſchuldfrage lückenhaft, und die
Tenden=
des „Films geeignet ſei, die Beziehungen
Deutſchlands zu anderen Staaten zu trüben
Zwei Mitglieder der Filmprüfſtelle haben, von ſich aus
Be=
ſchwerde bei der Filmoberprüfſtelle gegen das Verbot eingelegt
ſo daß dieſe Inſtanz ſich abermals mit dem Film zu beſchäftigen
haben wird.
Vom Tage.
Die Zahl der Arbeitsloſen belief ſich am 30.
Novem=
ber auf rund 3,7 Millionen; bei der Zählung am 15. Dezember
ergab ſich ein Anwachſen um rund 278 000 auf rund 3 977000. Die
ent=
ſprechende Zahl Mitte Dezember des Vorjahres belief ſich — nach einer
Zunahme um rund 326 000 — auf rund 2 362000.
Die Reichskanzlei iſt jetzt in ihre neuen Räume in
der Wilhelmſtraße umgezogen. Unmittelbar nach
Weih=
nachten werden im neuen Hauſe die Amtsgeſchäfte aufgenommen werden.
Die bisherige Reichskanzlei bleibt als Wohnung beſtehen und wird vor
allem als Repräſentationshaus des Reichskabinetts Verwendung finden.
Reichsinnenminiſter Dr. Wirth hat die Herausgeberſchaft der
„Deutſchen Republik” abgegeben.
Generalmuſikdirektor Max v. Schilling iſt als
Ver=
treter der Freien Berufe in den Reichswirtſchaftsrat
er=
nannt worden.
Der Bürgermeiſter von Wien will an den Völkerbunds
rat offiziell die Einladung richten, Wien als Sitz der
Ab=
rüſtungskonferenz zu wählen.
Das polniſche Regierungsblatt „Exdreß Poranny” bezeichnet die
neue deutſche Note wegen der Wahlmißbräuche in Pommerellen als
„ein neues Dokument deutſcher Provokation und unverſchämter Klage
gegen Polen”
Der ehemalige ruſſiſche Volkskommiſſar Trotzki iſt in
Konſtan=
tinopel plötzlich ſchwer erkrankt.
Der türkiſche Finanzminiſter hat ſeine
Demiſ=
ſion gegeben. Er wird, wie in parlamentariſchen Kreiſen
ver=
lautet, wahrſcheinlich durch den jetzigen Borſchafter in London. Achmed
Ferid Bey, erſetzt werden.
Während einer Feier in der Univerſität Lahore wurden au
den Gouverneur von Pundſchab, Sir Geoffrey de
Mont=
moreney, mehrere Schüſſe abgefeuert. Wie verlautet, ſollen
ſeine Verletzungen nicht ſchwerer Natur ſein. Zwei Polizeibeamte und
eine Aerztin wurden ebenfalls verwundet.
Der amerikaniſche Präſident Hoover hat den
150 Millionen Dollar=Zuſatzkredit für die Farmer
unter=
zeichnet. Der Kongreß hat in ſeiner kurzen Seſſion damit 474
Millionen Dollar für öffentliche Arbeiten und
Hilfsaktionen genehmigt.
Demonſtrakionen gegen den „Friedericns”- Film
in Berlin.
CNB. Berlin, 23. Dezember.
Während der geſtrigen Abendvorſtellung des „
Flöten=
konzerts” im Ufa=Palaſt am Zoo wurden wiederum durch
Wer=
fen von Stink= und Reizgasbomben ſowie durch Zwiſchenrufe
zahlreiche Störungsverſuche unternommen. Nach Schluß der
Vor=
ſtellung kam es zwiſchen Theaterbeſuchern, die verſchiedener
Mei=
nung über den Film waren, zu Zuſammenſtößen, ſo daß die
Polizei eingreifen und insgeſamt fünf Perſonen feſtnehmen
mußte, von denen drei dem Polizeipräſidium eingeliefert wurden
Vor dem Ufa=Palaſt hatten ſich etwa 100 Perſonen
ange=
ſammelt, die nach Schluß der Vorſtellung zu demonſtrieren
ver=
ſuchten. Da ſie nicht gutwillig auseinandergingen, griff die
Polizei ein und nahm einen der Hauptſchreier feſt. Kurz
dar=
auf wurde ein Trupp von 30 Perſonen, der ebenfalls zu
demon=
ſtrieren verſuchte, aufgelöſt. Auch hier wurden mehrere
Per=
ſonen feſtgenommen.
M.
Angebliche Waffenfunde in München.
CNB. München, 23. Dezember.
Der Polizeibericht meldet: Die „Münchener Poſt” bringt in
ihrer heutigen Nummer die Mitteilung, daß von
Reichsbanner=
leuten den Nationalſozialiſten Waffen abgenommen worden ſeien.
Die Waffen ſeien der Polizei übergeben worden. Zum Nachweis
werden drei Lichtbilder veröffentlicht, die ein leichtes
Maſchinen=
gewehr mit Zubehör darſtellen. Hierzu wird feſtgeſtellt: Am 14.
Dezember haben Angehörige des Reichsbanners unter unwahren
Angaben die Söhne eines Werkmeiſters in Sendling zur
Heraus=
gabe eines Maſchinengewehres ſamt Zubehör beſtimmt, das auf
einem dortigen Lagerplatz verwahrt wurde und das der Behörde
gemeldet war. Das Maſchinengewehr wurde in ein Walddickicht
bei Baierbrunn gebracht und dort von einem der Täter vergraben.
Die von dieſem Vorgang am 18. Dezember verſtändigte Polizei
konnte bereits am 19. Dezember die Feſtnahme eines der Täter
vornehmen. Auf Grund der eingeleiteten Erhebungen und des
Geſtändniſſes des Feſtgenommenen wurde obiger Sachverhalt
feſt=
geſtellt. Am 23. Dezember ſollte das Maſchinengewehr aus ſeinem
Verſteck von der Polizei geholt werden. Noch vorher jedoch wurde
von dem Reichsbanner München das Maſchinengewehr mit
Zu=
behör der Polizei übergeben mit dem Beifügen, das
Maſchinen=
gewehr ſei bei Baierbrunn gefunden worden. Das vom
Reichs=
banner abgelieferte Maſchinengewehr iſt identiſch mit dem von
Reichsbannerleuten am 14. Dezember abends herausgelockten und
bei Baierbrunn verſteckten. Sämtliche Täter wurden ermittelt,
Strafverfahren iſt eingeleitet.
Die Reichsſteuereinnahmen im November 1930.
Berlin, 23. Dezember.
Das Reichsfinanzminiſterium teilt u. a. mit: An
Reichs=
ſteuern ſind im Monat November 1930 insgeſamt 641,2 Mill.
Reichsmark aufgekommen, und zwar an Beſitz= und
Verkehrs=
ſteuern 410,1 Mill RM., an Zöllen und Verbrauchsabgaben
231,1 Mill. RM. Bei der veranlagten Einkommenſteuer
betra=
gen die Einnahmen 65,4 Mill. RM., bei der
Körperſchafts=
ſteuer 8,9 Mill. RM., bei der Umſatzſteuer 40,9 Mill. RM. und
bei der Vermögensſteuer 84,7 Mill. RM.
In den abgelaufenen acht Monaten, April bis einſchl.
No=
vember, ſind insgeſamt 6321 Mill. RM., mithin 522,8 Mill. RM
weniger als u des Jahresſolls (acht Zwölftel von 10 265,6 —
6843,8) aufgekommen. Von dieſem Minderaufkommen entfallen
243,9 Millionen RM. auf die Beſitz= und Verkehrsſteuern und
278,9 Mill. RM. auf die Zölle und Verbrauchsabgaben. Bei der
Beurteilung dieſer Gegenüberſtellung iſt zu berückſichtigen, daß
die erſt im Laufe des Rechnungsjahres in Kraft getretenen neuen
Steuern hauptſächlich im zweiten Halbjahr fließen und damit
die Einnahmen der kommenden Monate des Rechnungsjahres
nicht unweſentlich beeinfluſſen werden. Andererſeits iſt zu be
rückſichtigen, daß ſich unter den verfloſſenen acht Monaten drei
Monate befinden, in denen Vorauszahlungen auf die
Einkom=
men=, Körperſchafts= und Umſatzſteuer entrichtet worden ſind
ſowie zwei Monate (Juli und Oktober), in denen
Zollager=
abrechnungen ſtattfanden, dagegen in die reſtlichen vier Monate
nur noch ein ſolcher Monat fällt. Aus dieſer rein rechneriſchen
Gegenüberſtellung läßt ſich alſo ein beſtimmter Schluß auf das
endgültige Jahresergebnis noch nicht ziehen. Immerhin kann
jedoch gefagt werden, daß ſich die Einnahmen in den erſten acht
Monaten des Rechnungsjahres etwa im Rahmen des von der
Reichsregierung aufgeſtellten Finanzprogramm halten.
Die Preisſenkungsakkion der Reichsregierung
einer neuen entſcheidenden Kraflprobe.
Verhängnisvolle Folgen des Abbaus der Kulture
MEnt
In tiefer Sorge um den Ausbau und die Fortentwicklung des
ſchen Schulweſens und um den Fortbeſtand des deutſchen Lehrt
gewerbes wendet ſich der Verein deutſcher Lehrmittel=Verleger
Fabrikanten in einem Aufruf an die Oeffentlichkeit und an alle
gebenden Stellen. Die Sparmaßnahmen des Reiches, der Lc
Städte und Gemeinden haben eine verhängnisvolle Einſchränkun
für die öffentliche Bildungsarbeit zur Verfügung ſtehenden Mitte
Folge gehabt. Aus allen Teilen des Reiches laufen Nachrichten eir
eine unverhältnismäßig große Beſchränkung, ja faſt völlige Beſchne), dei,
„Auf
her bisher für Lehrmittelzwecke ausgeworfenen Beträge erfolgt iſt. enden A
eines ſcheinbaren Augenblicksvorteils willen wird ſo der allgem
Volksbildung und damit der Nation ein nicht wieder gut zu machen Millens
SSchaden zugefügt. Die meiſten deutſchen Schulen ſind heute in/ültung
dieſer Sparpolitik nicht mehr in der Lage, den dringlichſten Ar
rungen nach den notwendigſten und unentbehrlichſten
Lehrmitte=
genügen. Die Erfüllung der wichtigſten Aufgabe der Gegenwar= /alung 11
zielbewußte Erziehung und gründliche Bildung der deutſchen Jag
füe der
zu befähigten Trägern der deutſchen Zukunft iſt durch ſolche Span
nahmen in Frage geſtellt. Dieſe Schädigung erfolgt in einer Ze=ℳ Partei e
der gerade angeſichts der wirtſchaftlichen Nor anſtelle von Spau
nahmen, ſo notwendig ſie an anderer Stelle ſein mögen, wi=
Förderung der Schule und damit ihres Lehrmittelweſens das Gebe’ /cen Mon
Stunde iſt; ſie fällt in eine Zeit, in der andere Staaten durch eine
ſozialet
ſchauende Schulpolitik es verſtanden haben, den früheren Vorſx
Deutſchlands auf dem Gebiet des Unterrichts= und Lehrmittelweſens en ur Vertie
rmittel
holen. Das deutſche Lehrmittelgewerbe, Lehrmittelverlag,
ſengege
kation und Lehrmittelhandel, ſind durch die Sparpolitik der maßg
den Stellen bereits an den Rand des Abgrundes gebracht. Bis z die R
kurzem war das deutſche Lehrmittel vorbildlich und infolgedeſſer Mier wirt
deutſche Lehrmittelexport nach allen Kulturſtaaten ideell und mat
ein beſonders wichtiger Attippoſten der deutſchen Außenhandelsb a/teitag
Alle dieſe Errungenſchaften einer jahrzehntelangen intenſiven Alimſches er
ſind mit einem Schlag auf das Aeußerſte bedroht. Der Aufruf
ſich zum Schluß an die Einſicht aller verantwortlichen Stellen un
dert, daß bei aller Notwendigkeit von Sparmaßnahmen hinreichiMoolutionf
Mittel zur Erneuerung, Ergänzung und Erweiterung der Lehrme
beſtände bereitgeſtellt werden, damit das einſt blühende deutſche‟
mittelgewerbe, ein Kulturfaktor erſten Ranges, vor dem völligen Zu Apbereitur
menbruch bewahrt bleibe und die deutſche Jugend durch Hilfsmittel
höchſtem Werte ſo ausgebildet werden könne, daß ſie für den ihr be
ſtehenden erſchwerten Exiſtenzkampf genügend gewappnet iſt.
Weimar erhälf zwei Millionen.
UNB. Weimar, 23. Dezemb
Die Beendigung des Polizeikonfliktes durch die Anns)Mon der
des Vergleichs wird in Weimar und in ganz Thüringen
großer Genugtuung aufgenommen. In den Kreiſen der thürm
ſchen Regierungsparteien vertritt man durchweg den Standpan
daß der Vergleich in allen ſeinen Einzelheiten eine völlige
Rcebänd=
fertigung des thüringiſchen Standpunktes bedeute. Was Woſſen
materielle Seite angeht, ſo hat das Land Thüringen vom 2
hobe des
nunmehr eine Nachzahlung von etwa 2 Millionen Mark
die zurückgehaltenen Polizeizuſchüſſe ſeit Juni einſchlie ſ0Geiloſens
Zinſen zu erhalten.
92-
* Deutſche Kruppenkunfk.
Die Weihnachtskrippe iſt in unſerer Zeit zu neuen Ehren
gekommen und prangt jetzt unter vielen Chriſtbäumen, wird von
Krippenvereinen gepflegt, die ein neues Aufblühen der Krippen
ſpiele und der Krippenkunſt gefördert haben. Die erſte Kunde
von einer ſolchen Weihnachtskrippe in deutſchen Landen haben
wir aus dem Jahre 1252, in dem der Abt des St. Magnus=
Stiftes in Füſſen, Rudolf von Thalhofen, ein „ewiges Licht”
für die Krippe in der Kloſterkirche ſtiftete. Dieſe Nachricht
be=
rührt ſich zeitlich mit der berühmten Krippenfeier, die der heilige
Franz von Aſſiſi im Walde von Greccio veranſtaltete und die
der Ausgangspunkt für die allgemeine Krippenverehrung des
Mittelalters wurde. Dieſes volkstümliche Bild der
Heilands=
geburt iſt dann in der Kunſt immer wieder und immer inniger
verherrlicht worden, und beſonders die altdeutſchen Schnitzaltäre
offenbarten dem deutſchen Volke das bunte Wunder der
Weih=
nacht, wenn ſie beim Feſtgottesdienſte geöffnet wurden. Aus
dieſer Plaſtik der Weihnachtsaltäre iſt dann die reiche
Krippen=
kunſt hervorgegangen, der Joſeph Ringler ein mit vielen
Bil=
dern ausgeſtattetes, bei der Verlagsanſtalt Tyrolia in Innsbruc
erſchienenes Buch „Deutſche Weihnachtskrippen” widmet. Tan;
und Geſang um die Krippe, das fröhliche Kindelwiegen mit
ſeinen melodiöſen Liedern beſtärkte das Verlangen nach der
Verlebendigung der Heilgeſchichte, und ſo hören wir zuerſt gegen
Ende des 15. Jahrhunderts von Krippen mit bemalten Figuren,
denen ſich dann im 16. Jahrhundert die erſten mechaniſchen
Kunſtwerke mit beweglichen Geſtalten anſchloſſen. Solche
kunſt=
vollen Mechanismen wurden auch noch ſpäter ausgeführt, die
bisweilen mit den Domuhren verbunden waren. Einen neuen
Aufſchwung nahm die Krippenkunſt zu Beginn des 17.
Jahr=
hunderts, und zwar beſonders in Süddeutſchland, wo die
Barock=
kunſt mit ihrer Vorliebe für volkstümlichen Prunk den
Krippen=
darſtellungen ein wimmelndes Leben, reichſte Ausgeſtaltung und
einen weiten landſchaftlichen Hintergrund verlieh. Die Jeſuiter
brachten in ihre neuerbauten Kirchen ſolche Krippen, die nicht
mehr aus ſchlichtem Holz geſchnitzt, ſondern aus Wachs und Tor
großartig gebildet und aufs reichſte geſchmückt waren. Alle
möglichen Handwerker, vom Silberſchmied bis zum
Perücken=
macher waren bei dem Ausputz der Puppen beſchäftigt, und
manche dieſer Krippen erinnern in ihrem feſtlichen Aufzug an
die Schlußbilder der Jeſuitendramen, ſo z. B. die
Weihnachts=
krippe in der Kirche von Götzens, auf der die Engel in Reih und
Glied mit Kreuzſtab und Kronhut in goldſchimmernden
Ge=
wändern und graziöſer Steifheit paradieren.
Die Jeſuiten ſchufen die erſten derartigen
Krippenkunſt=
werke, ſo 1596 in München, 1601 in Altötting, 1626 in Amberg
uſw. Man ſorgte auch für ſzeniſche Ueberraſchungen, wie ſie
das Barocktheater bringt, ſo z. B. wenn uns an einer Krippe
„Waſſerkunſt, Fiſchteich, ein aus dem Gewölk herabfliegender
Engel und allerhand andere ſich bewegende Figuren, auch alle
Geheimniſſe der Kindheit Chriſti durch den Lichtſchatten
künſt=
lich vorgeſtellt” gerühmt werden. Neben den monumentalen
Krippen, die vor den Hochaltären aufgeſtellt wurden und
lebens=
große, ja noch gewaltigere Figuren aufwieſen, ſtellte man auch
kleinere Krippen zu Schau, in denen ſich eine viel ſtrengere
künſtleriſche Einheit erzielen ließ. Die höchſte Leiſtung dieſer
intimen Krippenkunſt iſt das Werk des Joſeph Thaddäus
Stam=
mel in der Stiftskirche zu Admont. „Hier hat ſich die deutſche
Krippenkunſt zu einer Höchſtleiſtung aufgeſchwungen, die den
großen Werken italieniſcher Krippenkunſt ebenbürtig zur Seite
ſteht”, ſagt Ringler. „Die ganze Kompoſition iſt von ſprühendem
Leben erfüllt, das nach dem in der Mitte in einem Körbchen
lie=
gende Kind hinſchwingt; in dem Hirten, der ſich anſchickt,
nieder=
zuknien, lebt ein barocker Realismus, der den Arbeiten eines
Guido Mazzoli und Antonio Degarelli nicht nachſteht. Das Werk
ſteht in der deutſchen Krippenkunſt einzig da.‟ Doch gibt es in
der Krippen=Volkskunſt prachtvolle Schöpfungen, wie z. B. die
des ſchleſiſchen Krippenſchnitzers Joſef Partſch, der im 19.
Jahr=
hundert lebte. Ueberhaupt haben alle deutſchen Landſchaften ihre
eignen Formen geſchaffen, und in dieſen Volkskrippen verkörpert
ſich die deutſche Seele am reinſten. Der Bauer und Bürger, der
ländliche Handwerker und Induſtriearbeiter finden ſich hier zu
gemeinſamem Schaffen und laſſen ihrer Geſtaltungsfreude
wei=
ten Spielraum. Oft waren Krippenbauer und =Schnitzer ein
und dieſelbe Perſon, meiſt aber kaufte man ſeit dem 18.
Jahr=
hundert bei Hauſierern die kleinen „Krippelefiguren”, die
maſſen=
weiſe hergeſtellt wurden. Beſonders in Tirol wurde der
Krip=
penbau eine Volkskunſt, die die andern Länder beeinflußte. Die
großen Krippenberge und Krippenſtädte, die jetzt entſtanden,
boten reichſte Gelegenheit, Geſchicklichkeit im Baſteln und
Phan=
taſie im Aufbau zu zeigen. Die Krippenberge, wie man ſie
be=
ſonders in Niederöſterreich findet, beſtanden aus leimgetränktem
Tuch, das über verſchieden hohen aufrecht ſtehenden Holzſtücken
ausgebreitet wurde, oder auch aus grobem „Felspapier”, das
bemalt und mit Glasſtaub beſtreut wurde. Daneben treten
Krippenkäſten auf, in denen die Geſtalten in einen feſten Rahmen
eingefügt waren. Aus Fayence und Terrakotta wurden ſchöne
Figuren hergeſtellt, und die ärmeren Leute begnügten ſich mit
Krippen, deren Figuren auf Papier oder Pappe ausgemalt
waren. Gemalte Krippen ſind dann beſonders unter dem
Ein=
fluß der Romantik entſtanden, und die Kunſt der Nazarener
hat viel zur Wiederbelebung der Sitte beigetragen, die die
Aufklärung als „kindiſches Spiel” verdammt hatte.
ck.
Sawie
* Berlin, 23. Dez. (Priv.=T
Die Preisſenkungsaktion der Reichsre,
rung ſteht zum Jahreswechſel vor einer neuen, entſ 9.
denden Kraftprobe. Am 1. Januar laufen die Tar
träge im Ruhrgebiet ab. Die Unternehmer verlangen Se
der Löhne, die ſie in der ab 1. Dezember in Kraft getre
Herabſetzung der Kohlenpreiſe bereits exkomptiert haben. FFünne
Bergarbeiter lehnen einen entſprechenden Abſtrich an
ihren-
nen ab mit der Begründung, daß ſie im Frieden immer
Spitzenlöhne unter den Arbeitern gehabt und heute ſchon
Qualitätsſtellung verloren hätten. Die Unternehmer glaubei,"
gegen, nachweiſen zu können, daß der Arbeitsreallohn um
als 10 Prozent über dem „Friedenslohn liegt. Die ſa gr4-werun
Schwierigkeit beſteht nun darin, daß das Kohlenſyndikat deH undigt
mäßigten Kohlenpreiſe über den 1. Januar hinaus nicht
aufrecht erhält, wenn nicht durch die Herabſetzung der Löhrn
Ausgleich geſchaffen wird. Eine neue Steigerung der Kohlem) s”
bedeutete aber, daß wir im Konkurrenzkampf gegen die vo d 1g z0am
gende engliſche Kohle wieder ſtark an Boden verlieren wür/,er Ru
In Zahlen ausgedrückt, wird die Bedeutung einer ſolchen
riſchilot
gerung der Kohlenppreiſe für die ganze Volkswirtſchaft einſalk) zwowi
lich der Braunkohle auf etwa 3—4 Milliarden geſchätzt,
mittelbar noch der gleiche Betrag kommt aus der Elektrisit=Frſſl,
und Gaswirtſchaft. Die Verhandlungen um den Tarifveinlouſew,
ſollen am 29. Dezember beginnen. Viel Zeit ſteht alſo nichiAop.
Verfügung. Es ſcheint, daß der Arbeitsminiſter, im Falle
ſhn Die
gütliche Vereinbarung nicht zuſtande kommt, ähnlich wie im
weſtdeutſchen Eiſen= und Berliner Metallarbeiterkonflikt vor e kileſehung
wird, alſo einen von beiden Parteien akzeptierten Schlicht inkan.
ausſchuß einſetzt.
Eit nicht
brn” hat
eprapher
iu der
ſtere Verf
worrufe.
Buialismu
udes ſein
ſchär
Unter
Miter da
Unſer
Frithjof Melzer: Malaria, Gold und Opium. Mit Stötzners Heid
kiang=Expedition in die unerforſchte Mandſchurei. E. Haber!f
Verlag, Leipzig.
Ein Journaliſt ſchrieb dieſes Buch — ein Journaliſt und ehemaf
Frontoffizier, der — gemeinſam mit dem deutſchen Aſienforſcher . In eine
ther Stötzner — in die Mandſchurei, das einſtige Stammland der Uſchannes
ten Eroberer Chinas vorſtieß. Melzers Buch iſt eine zwangloſe, EiMi mit dor
tümliche und doch auf wiſſenſchaftlicher Grundlage aufgebaute Umh
haltung. Man folgt gern den Spuren deutſcher Forſcher in der Meſch. Seſer
ſchurei, die in den letzten Jahren des chineſiſchen Bürgerkrieges irmt. ſch
mehr in den Vordergrund des weltpolitiſchen Intereſſes getreter!
Japaniſche, ruſſiſche und chineſiſche Intereſſen prallen in dieſem 719 der Bik
hart aufeinander. Namentlich ruſſiſche und chineſiſche. In das Steun ien das
land ihrer einſtigen Eroberer dringen die vor rund 400 Jahren bäſſ ihr vi
ten Chineſen jetzt zu Millionen vor. Hier ſtaut ſich die vordringm Vas 5
chineſiſche Völkerwanderung, die gelbe Gefahr für Europa. Hie
Bewiß
Amurbogen liegt das Ausfalltor der gelben Raſſe nach dem W=Miten=
Hier prallen die ruſſiſch=chineſiſchen Gegenſätze hart aufeinander.
Erinnerung ſind noch die vorjährigen Kämpfe um die chineſiſche Wber
bahn zwiſchen China und Sowjetrußland, das ſchon früher aus R09. Ja
nationalen Uneinigkeit Chinas Kapital ſchlug und ſich den Beſitz Aundnis
chineſiſchen Oſtbahn auf 99 Jahre ſicherte. Die Länderſtrecken diese Unf
und jenſeits der chineſiſchen Oſtbahn ſind längſt ſchon mit chinen
Einwanderern überflutet. Unaufhörlich wälzt ſich die chineſiſche . Mthält
gegen die ſowjetruſſiſche Amurbahn vorwärts, eine drohende Ge. Die M
für die ruſſiſche Herrſchaft vom Baikalſee bis Wladiwoſtok, ja viel 0ee in
ſogar vom Ural bis zum Oſten. Hier vollzieht ſich unaufhörlich eMen
Wandlung. Zeit ſpielt hier keine Rolle. Aber unter den Geſchlech/0ſcd e
die hier werden und vergehen, reifen ungeheure Ertſcheidungen in A
ieGe
ſem Raum heran, die zur Entladung drängen. Faſt unſichtbar
Müichte
zieht ſich hier das gewaltigſte Völkerringen aller Zeiten. Wohl I
Vo
der vielen Bücher, die in den letzten Jahren über China und den fe.
Oſten geſchrieben wurden, gibt ſo klar und deutlich Kunde von di)) Huecke
feltſamen Land. Es iſt ein äußerſt lehrreiches Buch, das ſie alle i1.
eſſieren wird, die künftigen Geographen, Zoologen, Geologen und
omm
ſcher auf völkerrechtlichem Gebiet. Es ſollte auch in keiner höl:
So
Schulbibliothek fehlen, um den ſpäteren Führern unſeres Volkes 20
rer zu ſein in dem Kampf gegen Malaria, Gold und Opium. b=
Deutſcher Schulkalender 1931. Ein künſtleriſcher Wand=Abreißkale 7/0o,
mit 112 Bildern, (Verlag Knorr u. Hirth G.m.b.H., Müng.)
Lott
Preis 2,90 RM.
Ge
Was ſich die großen Erzieher erſehnten, was die bravſten der ab
I
Pioniere nur in den ſchönſten Stunden vermeſſentlich erträumten,
ſich verwirklichen. Auf lang= und hartgepflügtem Acker deutſcher P.0/,e
bildung reift koſtbare Frucht, wächſt ſtolz empor der Bau der ne
Schule. Wie in früheren Jahren, ſo zeigt auch der neue Jahrgant
„Deutſchen Schulkalenders” auf ſeinen 112 Kalenderblättern den 80.
dieſer Entwicklung und entwirft ein klares, objektives Bild zur B10.
18A.
und Ausſchau. Nur in Schlagworten kann die Fülle des überre!
Materials angedeutet werden, die hier in einzigartiger Weiſe in 2
und Bild geboten wird. Der Deutſche Schulkalender iſt keiner
Pe=
oder Gruppe verpflichtet. Bilder und Texte ſind überaus glücklich// 3
gihlt. Ausſtattung und Druck ganz hervorzagend.
Nummer 355
Mittwoch, den 24. Dezember 1930
Neue Perſchärfung des Sowjetkampfes.
dikale Ungeſtallung der Geſamkarbeit der Sowjels. — Skeigerung der Rolle der Sowjels als Träger
der allgemeinen polikiſchen Linie der Parkei.
gegen die Religion als den Feind des ſozialiſtiſchen Umbaues
Die „Neuwahl” der Sowjels.
des Räteſtaates bezeichnet.
Kowno, 23. Dezember.
Die Perſonalveränderungen im Rate der Volkskommiſſare
Sowjetunion ſind vorläufig beendet. Weitere
Perſonal=
ſränderungen werden im Augenblick nicht erwartet und der
gekündigte Rücktritt des Verkehrskommiſſars, Ruchimowitſch,
brfte nicht vor Anfang des nächſten Jahres erfolgen. Der Rat
Volkskommiſſare der Sowjetunion ſetzt ſich nunmehr wie
hgt zuſammen: Vorſitzender Molotow, 1. ſtellvertretender
Vor=
ſender Rudſutſk, Außenkommiſſar Litwinow, Kriegskommiſſar
broſchilow, Finanzkommiſſar Grinko, Verkehrskommiſſar
ſchimowitſch, Landwirtſchaftskommiſſar Jakowlew,
Arbeits=
mimiſſar, Zichon, Kommiſſar für Arbeiter= und Bauerninſpektion
drejew. Vorſitzender des oberſten Volkswirtſchaftsrates,
Kuj=
aP ſchew. Kleinere Veränderungen ſind nur noch im
diploma=
ſchen Dienſt für das Ausland zu erwarten, ebenſo kleinere
wbeſetzungen im Konſulardienſt im fernen Oſten und in
Mittel=
nora.
e Enkſchließung des Zenkralkomikees der
Kom=
muniſtiſchen Parkei zu den „Sowjetwahlen”.
Moskau, 23. Dezember.
Das Plenum des Zentralkomitees der Kommuniſtiſchen
hrtei hat eine Entſchließung angenommen, in der, wie die
legraphen=Agentur der Sowjet=Agentur der Sowjet=Union
tldet, feſtgeſtellt wird, daß die politiſche Bedeutung der
bevor=
ſhenden Neuwahlen der Sowjets darin beſteht, daß dieſe
Uahl bas wichtigſte Mittel zur radikalen
Umge=
hltung der Geſamtarbeit der Sowjets gemäß
mſttn Aufgaben des ſozialen Aufbaues ſei. Dieſe
Um=
ſtaltung könne nur auf der Grundlage einer Steigerung der
hlle der Sowjets als Träger der allgemeinen politiſchen Linie
Partei erfolgen.
In der Entſchließung heißt es weiter, die Vorgänge der
ſeten Monate und vor allem die Tatſache des Aufſchwunges
8 ſozialen Aufbaues der Sowjetunion bei gleichzeitiger
wei=
er Vertiefung der Weltwirtſchaftskriſe und Verſchärfung der
ſaſſengegenſätze in den kapitaliſtiſchen Ländern hätten voll und
mz die Richtigkeit der Beſchlüſſe des 16. Parteitages beſtätigt.
beiter wird in der Entſchließung feſtgeſtellt, daß die von dem
Prteitag gebilligte Politik eines weit entfalteten ſozialen
Vor=
urſches erfolgreich verwirklicht werde und damit eine immer
titere Verſchärfung des Widerſtandes kapitaliſtiſcher und
gegen=
ſolutionärer Elemente, die auf eine Intervention rechneten,
vvorrufe. Die Antwort der Werktätigen auf die
Interventions=
mbereitungen müſſe ein noch entſchiedenerer Vormarſch des
zialismus und die allſeitige Feſtigung der Wehrfähigkeit des
endes ſein.
Drſchärfung des Sowjekkampfes gegen die Religion
Unter der Ueberſchrift „Ein neuer Organiſator des
Kamp=
an der Religionsfeindlichen Front” kündigen die Moskauer
Yätter das Erſcheinen eines neuen Journals „Der jugendliche
ttloſe” an. Danach hat das Zentralkomitee der
Jugend=
bände die Herausgabe dieſes neuen Gottloſenblattes
be=
ſſtoſſen, das in Maſſen verbreitet werden ſoll. Als beſondere
Afgabe des Blattes wird die Schaffung einer organiſierten und
ſtteiloſen Jugend, in erſter Linie aber der Schüler zum Kampf
Molotoff,
Mitglied des Politiſchen Büros der Kommuniſtiſchen Partei,
iſt zum Nachfolger Rykows ernannt worden.
Verurkeilung wegen ankifasciſtiſcher Umkriebe.
Rom, 23. Dezember.
Der Sondergerichtshof zum Schutze des Staates verhandelte
geſtern gegen acht, den intellektuellen Kreiſen angehörende
Anti=
fasciſten, die angeklagt ſind, gemeinſam ein Flugblatt mit dem
Titel Nationaler Bund” verbreitet zu haben. Sie verfolgten,
nach der Agenzia Stefani, das Ziel, ſämtliche antifasciſtiſchen
Kräfte in Italien, mit Ausnahme der Kommuniſten, zu ſammeln,
eine Aktion zum Sturze des beſtehenden Regimes vorzubereiten
und ſich der Regierung zu bemächtigen. Unter den Angeklagten
befindet ſich auch Lilian Vernon, die Witwe de Boſis, die in den
Vereinigten Staaten von Amerika geboren iſt. Ihr Sohn iſt
gleichfalls angeklagt, aber nicht vor Gericht erſchienen. Nach der
Anklageſchrift haben die Angeklagten anfangs verſucht, jede
Ver=
antwortung zu leugnen. Dann haben ſie ſich gegenſeitig
beſchul=
digt, ſchließlich aber ihre direkte Teilnahme an der Redaktion
und Verbreitung des genannten Flugblattes eingeſtanden. In
dieſen Flugblättern wird die Krone in Gegenſatz zur Regierung
gebracht, die Lage der fremden Nationen in den größten Tönen
geprieſen, die Wirtſchaftslage Italiens als ſehr ernſt bezeichnet,
wofür die Verantwortung dem herrſchenden Syſtem zugeſchrieben
wird. Der Angeklagte Vincizuerra gab bei ſeinem Verhör zu,
mit dem Angeklagten Rendi zuſammen an der Redaktion des
letzten Flugblattes gearbeitet zu haben, erklärte aber, eine rein
ideologiſche Oppoſition betrieben zu haben. Rendi ſagte aus, er
habe ſich darauf beſchränkt, das Material des Flugblattes zu
redi=
gieren, er habe die wirtſchaftlichen Kliſchees hergeſtellt und dieſe
dann an Vernon weitergegeben. Vincizuerra und Rendi
erklär=
ten, ſie bereuten ihre Tat, wobei ſie beſtändig verſicherten, ſie
ſeien gegen die Regierung einzig und allein vom ideologiſchen
Standpunkt aus und infolgedeſſen unfähig, eine konkrete
Hal=
tung einzunehmen. Lilian Vernon gab zu, an der
Vervielfäl=
tigung der Flugblätter auf Bitten ihres Sohnes teilgenommen
zu haben. Sie ſei ſich aber dabei nicht bewußt geweſen, daß ſie
damit Böſes getan habe. Die Angeklagte erklärte, ſie ſei
Italie=
nerin aus eigener Wahl und Leidenſchaft. Sie habe nicht
ge=
glaubt, daß die ideologiſchen Artikel der Flugblätter der
groß=
artigen Wiederaufbauarbeit des Duce, den ſie ſtets bewundert
habe, ſchaden könnten. Sie erkenne ihre Fehler erſt jetzt. Ihr
ganzes Leben, ſo ſchloß ſie, ſei der Erziehung ihres Sohnes im
Geiſte der Tradition des Vaters und religiöſen Uebungen
gewid=
met geweſen. Der Angeklagte Gelmetti will in keiner Weiſe die
Abſicht gehabt haben, antifasciſtiſche Propaganda zu treiben.
Dies würde ſeinen religiöſen, moraliſchen und ſelbſt politiſchen
Grundſätzen der letzten Jahre widerſprochen haben. Die
Ange=
klagten Benedetti und Marchi, ſowie Frau Benedetti leugneten
jede Schuld. Nachdem der Staatsanwalt und die Verteidiger
ihre Plädoyers gehalten hatten, verkündigte der Sondergerichtshof
folgendes Urteil: „Die Angeklagten Mario Vincizuerra und
Renzo Rendi werden zu 15 Jahren, der Angeklagte Umberto
Gel=
metti zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die übrigen
Angeklag=
ten werden, ſoweit ſie erſchienen ſind, freigeſprochen, während das
Verfahren gegen den nicht erſchienenen Angeklagten Adolfo de
Boſis abgetrennt wird.”
Zunahme der ſozialdemokrakiſchen und bürgerlichen
Oppoſikionsſtimmen.
EP. Budapeſt, 23. Dezember.
Am Dienstag früh wurde die Stimmenzählung für die
Ge=
meinedwahlen in Budapeſt abgeſchloſſen. 150 zu vergebende
Stadtverordnetenmandate dürften ſich nach vorläufigen
Schät=
zungen folgendermaßen verteilen: 14 Demokraten, 16 Liberale,
18 Regierungsparteiler, 46 Chriſtliche Volkspartei, 6 Chriſtlich=
Oppoſitionelle und 50 Sozialdemokraten. Es ſtehen alſo 86
oppoſitionelle Abgeordnete 64 Anhängern der Regierung
gegen=
über. Außer den 150 gewählten Stadtverordneten ſitzen aber
auch noch 100 ernannte Mitglieder im Gemeinderat, ſo daß auf
jeden Fall eine Mehrheit für die Regierung geſichert iſt. Die
Beteiligung der Bürgerſchaft an den Wahlen war allgemein rege
und betrug ungefähr 93 Prozent. Die Wahlen haben eine ſtarke
Zunahme der ſozialdemokratiſchen und bürgerlichen
Oppoſitions=
ſtimmen ergeben, die 60 Prozent aller abgegebenen Stimmen
aus=
machen.
Nach einer amtlichen Zuſammenſtellung wurden bei den
Ge=
meinderatswahlen in Budapeſt insgeſamt 264 277 gültige
Stim=
men abgegeben. Davon entfielen auf die Chriſtlichſoziale Partei
73 001, auf die Sozialdemokraten 71 993, auf die Einheitspartei
36 084, auf die Liberale, Partei 29 051, auf die Demokraten
27 632, auf die bürgerliche Oppoſitionspartei Friedrich 17 894 und
auf die Partei der Frontkämpfer 8622 Stimmen. Der
Regie=
rungsblock hat alſo mit Hinzuziehung der Frontkämpfer
ins=
geſamt 117 707 Stimmen oder 45 Prozent aller abgegebenen
Stimmen erhalten, die Linksoppoſition mit Einſchluß der Partei
Friedrich 146 570 Stimmen oder 55 Prozent der abgegebenen
Stimmenzahl. — Im allgemeinen iſt die bürgerliche Preſſe der
Anſicht, daß ſich in der Zuſammenſetzung des Gemeinderats
eigentlich nichts geändert hat und daß auch kein neuer politiſcher
Kurs zu erwarten ſei.
China auf dem Weg zur Einigung?
EP. London, 23. Dezember.
Aus Peking kommt eine Nachricht, die von größter
Bedeu=
tung für die Entwicklung Chinas zu einem einheitlich regierten
Nationalſtaat iſt. General Yen Hſiſchan, einſt bekannt als der
„Muſtergouverneur” der im Nordweſten Chinas gelegenen
Pro=
vinz Schanſi, hat mit Familie und Gefolge die Reiſe nach
Korea angetreten, von wo er ſich über Japan nach Amerika und
Europa begeben wird. Es beſteht aller Grund für die
An=
nahme, daß der General dieſe Ankündigung wahrmachen und
das Feld in China ſeinen politiſchen Gegnern überlaſſen wird.
Dann wird ein weiteres Hindernis für die endgültige Einigung
Chinas, die nach den kürzlich getroffenen Vereinbarungen
zwi=
ſchen dem Nankinger Machthaber Dſchiang Kai=ſchek und dem
Befehlshaber im Norden, Tſchang Hſüeh=liang, bereits konkrete
Form angenommen hat, gefallen ſein. Denn die
Haupthinder=
niſſe für dieſe Einigung waren noch Yen Hſiſchan und der
chriſt=
liche General Feng Yü=Hſiang. Auch der letztere General, der
ſtark mit Moskau ſympathiſiert, iſt allen Anzeichen nach
wenig=
ſtens für längere Zeit zur Machtloſigkeit verurteilt.
Die Abführung der Bürgerſtener.
Das Reichsfinanzminiſterium teilt mit: Nach den
maßgeben=
den Beſtimmungen hat der Arbeitgeber die Bürgerſteuer bei
Lohnempfängern in zwei gleichen Raten bei der erſten auf den
10. Januar 1931 und 10. März 1931 folgenden Lohnzahlung
ein=
zubehalten. Zur Erleichterung für die Arbeitnehmer hat der
Reichsminiſter der Finanzen im Einvernehmen mit den
Reichs=
ratsausſchüſſen die Arbeitgeber ermächtigt, in den Fällen der
Lohnzahlung für Zeiträume von nicht mehr als einer Wohe den
Abzug jeder der beiden Bürgerſteuerraten auf die Lohnzahlungen
in der Zeit vom 11. bis 24. Januar 1931, bzw. 11. bis 24. März
1931 zu verteilen. In den Fällen, in denen die Lohnzahlung
wöchentlich am Freitag erfolgt, könnte, wenn von der
Ermäch=
tigung Gebrauch gemacht wird, die eine Hälfte der
Bürgerſteuer=
rate bei der Lohnzahlung am Freitag, den 16. Januar, und die
andere Hälfte am Freitag, den 23. Januar, einbehalten werden.
Die einbehaltenen Beträge ſind binnen einer Woche nach der
letz=
ten Lohnzahlung (in dem Beiſpiel bis zum 30. Januar) an die
Gemeindekaſſe abzuführen.
Von O. P.
In einer Berliner Zeitung, in der die Feder des Pfarrers
dhannes Haecker berichtete, ſchrieb er vor kurzem einen
Arti=
mit dem Titel: Die Umgeſtaltung der Bibel.
Dieſer Artikel hat Aufſehen erregt. Theologen und Laien
ben ſich zu ihm geäußert.
Unſere Zeit iſt unruhig und unzufrieden. Sie iſt es auch
ſt der Bibel. Das entſpricht der Zeitart. Angeregte Menſchen
ben das Gefühl, daß die Bibel ihnen das nicht gab, was ſie
In ihr vielleicht erwarteten.
Was hat der Berliner Pfarrer zu der Sache gemeint?
Gewiß iſt es eine Tatſache, daß die Bibel das
weitver=
eiteſte Buch der Welt iſt.
Aber — ſo meint Haecker — ſie iſt nicht das geleſenſte
ſich. Ja — noch mehr — ſie iſt nicht das mit großem
Ver=
ſindnis aufgenommene Buch der Welt.
Unſere Bibel enthält zu viel und andererſeits zu wenig.
fe enthält zu wenig.
Die Menge der altteſtamentlichen Geſchichten iſt
ite in der Regel uns innerlich fremd geworden. Wir
hnen ſie nicht ohne weiteres verſtehen. Ihre ganze Art iſt uns
ſmd. Manche Stellen ſind rabbiniſch=theologiſch. Man denke
Adie Gedankenführung des Paulus. Ganze Kapitel kann man
anführen.
Dagegen hat ſie zu wenig.
Haecker erinnert uns daran, daß die Bibel faſt
zwei=
hu ſend Jahre alt iſt. Kein Satz iſt ſeit ihrer Entſtehung
ſzugekommen. Aber unendlich viele Fragen und Rätſel und
Zite und Schwierigkeiten ſind entſtanden. Wir denken an das
iſtalter der Technik, an das Problem der Kriege, an die Frage
Maſſe und der Perſönlichkeit. Die Welt iſt ganz anders
worden. Können wir es nicht enträtſeln? Auch die Weiſe
er Gott zu denken, iſt anders geworden. Man kann
ge=
den Gedanken verſtehen, der eine Revolution der
bel laut und deutlich verlangt.
Aber iſt es nicht merkwürdig, daß in all” den Jahren das
brlangen nach einer Bibelreform ſich nicht eingeſtellt hat? Das
ſt doch zu denken.
Auch eine andere Frage kommt uns hier dazwiſchen: wer
uns die neue Bibel ſchreiben?
Der Freigerichtete oder der Pietiſt?
Der Demokrat oder der Konſervative?
Der Philoſeph oder der „moderne‟ Theolog?
An dieſer Frage ſcheitert der ganze Wunſch: es gibtkeine
„neue” Bibel für alle.
Jeder wird zugeben, daß die Behandlung der Bibel eine
Sache der Pietät iſt. Das iſt die Vorausſetzung. Wer ſeine
Seele an der Bibel ernährt, der hat nicht genug, wenn er
„Kritik” hat. Ihm iſt die Kritik ganz einerlei. Sie gehört ihm
vielleicht in ein Buch der Philoſophie. Die Bibel ſteht über
der Kritik. Auch die Frage nach dem Warum? kümmert ihn
nicht.
Die Bibel liefert Kraft aus dem Grund des
Geiſtes, der Gottes iſt.
Von dieſem Standpunkt gehen wir aus. Das orientiert
unſere Stellung zur Geſchichte des Judentums. In ihr
ſieht man Gott. Wir ſind ganz gewiß ein anderes Volk
ge=
worden. Das fühlen wir auch. Aber ſeine Geſchichte
führt Gott. Er führt ſie zum Abſchluß. Das Judentum iſt
ein Volk der Vergangenheit.
Mit verhältnismäßig leichtem Sinn geht Pfarrer Haecker
an das Werk, die „neue” Bibel zu ſchaffen. Er ſchreibt darüber:
„Der durch Ausſcheidung alles deſſen, was „Chriſtus nicht treibt”
d. h. aller Stoffe, die mit unſerem evangeliſchen Glauben wenig
oder nichts zu tun haben, freigewordene Raum könnte und ſollte
durch eine feine Auswahl des Kräftigſten, Schönſten, Innigſten,
was in der Chriſtenheit ſelbſt in Lied und Wort von Denkern,
Dichtern, Propheten des chriſtlichen Zeitalters uns als „Gottes
Wort” geſagt worden, ausgefüllt werden. Das gäbe eine Bibel
eine evangeliſche Bibel —, die einen Strom von Segen in
unſer Volk leiten würde.”
Ja — es gäbe wohl einen Bibelerſatz, dem aber jede
Autorität fehlte
Mit einem Federſtrich ſtreicht Haecker die Bibel zuſammen,
an der die Menſchen in ihrer Not und in ihrem Leid ſich
auf=
gerichtet haben. Das ſind doch eben Imponderabilien. Wir
ſind Menſchen und darum brauchen wir die „ganze” Bibel.
Bolſchaft an Deutſchland.”
Von Maurice Roſtand
Für dich. Deutſchland, habe ich dieſes mein Werk im gleichen
Sinne geſchaffen wie für Frankreich, meine Heimat. Ich habe es
geſchaffen mit all meinem Menſchengefühl, all meiner Vernunft,
all meiner Liebe für die beiden großen Völker, die ſo oft mitein=
*) Zur Erſtaufführung des Schauſpiels „Der Mann, den
ſein Gewiſſen trieb” ſendet uns das Landestheater dieſe
„Botſchaft” die geeignet iſt, die Geſinnung des Dichters auch für
das deutſche Publikum und gerade in der gegenwärtigen
politi=
ſchen Situation eindeutig zu legitimieren.
ander Krieg geführt haben, und zwiſchen denen es nun in alle
Zu=
kunft niemals wieder Krieg geben darf.
Es ſtehen ſo viele Lügen zwiſchen uns; es wirkt in allen
Län=
dern der Welt ſo viel raubgierig gefräßiger Eigennutz, der ſich am
Gemetzel mäſten will, daß wir Dichter nie genug tun können für
die Sache des Friedens: die einzige Sache, die menſchlich, die
ver=
nünftig iſt. Frankreich indeſſen beſitzt Briand, deſſen ganzes Leben
dieſem hohen Traum geweiht iſt; und Deutſchland beſitzt
Streſe=
mann, der über ſeinen Tod hinaus lebendig für den lebendigen
Gedanken wirbt.
Glaube nicht, Deutſchland, daß wir Franzoſen dich mißachten
ebenſowenig wie wir glauben können, daß du uns mißachteſt.
Ich habe einen Beweis dafür: die Aufnahme meines Stückes in
Frankreich. Ich habe geſehen, daß franzöſiſche Mutter in einem
franzöſiſchen Theater über den Tod eines jungen Deutſchen
wein=
ten. Kann man da noch an Haß glauben? Bedeutet nicht vielleicht
ein Franzoſe, der über den Tod eines Deutſchen weint, das Ende
aller Kriege?
Wer da weiß, was das iſt: Krieg, — wer da weiß, daß ein
neuer Krieg zahl= und nutzloſe Blutopfer bedeutet, daß es heute
weder Sieger noch Beſiegte geben kann, ſondern nur unglückliche
Opfer auf beiden Seiten der Grenze, und wer trotzdem den
Ge=
danken an ein neues Völkermorden auch nur zur Möglichkeit
unter Menſchen werden läßt, der iſt ein Verbrecher. Eine
furcht=
bare Laſt der Verantwortung liegt auf ihm. Und auch die
Zei=
tungen tragen ein großes Maß an Schuld, wenn ſie das Volk
auf=
peitſchen und den Nationalismus in Brand ſetzen, anſtatt mit allen
Mitteln die Zerwürfniſſe zu beenden und die Mißverſtändniſſe zu
beſeitigen.
Es kann, es darf niemals mehr einen Krieg zwiſchen
Deutſch=
land und Frankreich geben: alle Politik, die zum Kriege führt, iſt
zerſtöreriſch, und ſolange die beiden großen Völker nicht unlöslich
miteinander verbunden ſind, iſt alle menſchliche Kultur bedroht.
Deutſchland! Gib denen recht, die, wie ich, dieſen Endfrieden, die
endgültige Einung erhoffen, die unſeren Müttern Ruhe ſchenkt.
Gib denen recht, die ihre Kraft und ihre Sehnſucht dieſem Ziel
weihen; auf daß der Tag komme, da Deutſchland und Frankreich,
unlöslich vereint. Hand in Hand, auch dem übrigen Europa den
Frieden und künftigen Generationen die Rettung bringen.
Frankreich! Die Heimatliebe verbiſſener Nationaliſten iſt eine
ſchlechte Heimatliebe und führt dich zum Untergang. Höre nicht
auf die Spötter und Zweifler, höre auch du auf uns wichtiger
als eitle Empfindlichkeit und mißverſtandenes Ehrgefühl iſt der
lebendige Menſch. Geduldig, zuverſichtlich, nur auf Wahrheit
be=
dacht: ſo wollen wir mit allen Mitteln der Menſchenkraft den
Krieg unmöglich machen. Was immer auch vereinzelte Stimmen
ſagen mögen; es iſt nicht wahr, daß unſere Toten ſchützend vor
den Verträgen ſtehen, — vielmehr halten ſie Wache vor den Toren
der Kirchhöfe. Wir wollen die Verträge revidieren; wir wollen
alle Mittel der Diplomatie anwenden, um jeden Zuſammenprall
zwiſchen den Völkern zu dämpfen; wir wollen um jeden Preis auf
die Stimmen jener anderen Toten hören; der Millionen von
Toten, die ein neuer Krieg fordern würde, und die niemals,
nie=
mals ſterben dürfen.
Seite 4
Mittwoch, den 24. Dezember 1930
Nummer 331
Motan Cameia Weihnaodiefarien 1n Meihnadhlepanlere ALauts
Ecke Rhein- um
Grafenstraße ssorl
O
OM
Stat Korten.
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
Margarete Zimmermann
Franz Carl Scheid
Diplom=Ingenieur
Friedrichshafen a. B.
Darmſiadt
Regina Schubkegel
Peter Faulhaber
Verlobte
Weihnachten 1930
Darmſitadt
Kirchſtr.
Luiſenſtr. 20
4
Uhre Verlobung beehren sich anzuzeigen
Else Wenz
Willi Blattgerste
Betriebs-Ingenieur
Darmstadt
Berge / Hamm
Kaupstr. 31
i. Westfalen
Weihnachten 1930
(18733
Dora Schäfer
Otto Schwarz, Lehrer
VERLOBTE
Hetzbach
Hiltersklingen
Darmstadt
Oberbreitenbach (Oberh)
Weihnachten 1930
Statt Kartenl
Meta Schmidt
Christoph Valter
VERLOBTE
Traisa
Darmstadt
Bleichstr. 19
Weihnachten 1930 (*
Uhre Verlobung geben bekannt
Elli Roß
KarlMeerstädter
Eberstadt
Weihnachten 1930.
Ihre Vermählung geben bekannt
Georg Feigk
Anna Maria Feigk
geb. Hohlmann
Darmſladt• Rabenauſtr. 60
Die kirchliche Trauung findet am
1. Feieriag, 14 Uyr, im Paul=
Ger=
hardt=Haus ſiatt.
Jakob Fehlinger
Anna Fehlinger
geb. Lösch
Vermählte
Darmstadt • Weinbergstr. 14
Kirchliche Trauung: 1. Feiertag.
nachm. 3½Uhr, in der Petruskrche
2
Friedrich Walther
Greta Walther
geb. Saile
Vermählte
Die lirchl. Trauung findet am 1.
Feier=
tag, vormitags 3412 Uhr, in der
Peiruslnche ſtatt.
Darmſtadt : Stadtallee 67. (*
Anneliese Otto
Werner Schoch
Studienassessor
VERLOBTE
Dessau
Darmstadt
Gosthestr. 3, I.
Lauteschlägerstr. 22, I.
Weihnachten 1930
2
Atatt Narten!
Adam (0als
Cilli G0alz, geb. Bambmann
Dermählte
Takratiusstraße 12½
Tafusstraße 21
(0eihnachten 1930
Nichl. Crduung 1. (0eihnachtsfeſertag, nochm. 5 PKr,
in der 9ohanneskirche.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben
Freund und Lebenskamerad, meinen treuen, guten Mann
Zohannes Emmerich
Gärtnereibeſitzer
plötzlich und unerwartet zu ſich zu nehmen aus einem
Leben voll Mühe und Arbeit.
In tiefem Schmerz:
Katharina Emmerich, geb. Einſiedel.
Darmſiadt, den 24. Dezember 1930.
C
Kiesſtraße 9.
Die Beerdigung ſindet am 26. Oezember 1930 (2. Feiertagl.
vor=
mitags 41½ Uhr, von der Friedhotskapelle (Nieder=Ramſtädterſtraße)
aus ſtlatt.
Was soll ich.
schenken?
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Damenschmuck, Tischuhren
Taschen- und Armbanduhren
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Dr. G. Jung, Ludwigsplatz 1. WV 18703
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Wenckstr. 41
Kirchl. Trauung am 1. Weihnachtsfeiertag, nachm. 3Uhr
in der Stadtkspelle.
2
Heute nacht entſchlief nach Gottes unerforſchlichem
Ratſchluß nach langem, ſchwerem Krankenlagermein
treuer, innigſtgeliebter Gatte, unſer lieber Vater.
Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
*
here Heintic weoer Inn.
im Alter von 49 Jahren.
Intiefer Trauer:
Kath. Weber, Ehefrau, geb. Karg.
Heinr. Weber, Sohn, u. deſſen Frau Dina, geb. Heid.
Heinrich Wolf u. deſſen Frau Marg., geb. Weber.
Hummetroth, den 23. Dezember 1930. (18755
Die Berdigung findet am erſten
Weihnachtsfeier=
tag, den 25. 12. 30, nachmittags um 2 Uhr ſtatt.
Todes=Anzeige.
Montag abend entſchlief ſanft im 82. Lebensjahr
unſere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter,
Schwiegermutter und Tante, Frau
I
Nauel
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen.
H. Nungeſſer.
Darmſtadt, Martinſtr. 68, Frankfurt a. M., Mänchen.
den 22. Dezember 1930.
Die Beerdigung findet am Samstag, 27. Dezember,
vormittags 11 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt. (*
Heute früh 9 Uhr entſchlief ſanft nach ſchwerem
Leiden unſere liebe, unvergeßlicheMutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
geb. Reitz
im 65. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Elſe Jäger
Familie Müller
Familie Stalf.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1930.
Kiesſtr. 21.
Die Beerdigung findet Samstag, den 27. Dezember
1930, vormittags 10½ Uhr, auf dem Waldfrieohof ſtatt.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme an dem ſchweren Verluſte, der uns
betroffen hat, ſagen innigſten Dank.
Frau Minna Stein Wwe.
Paul Stein.
Darmſtadt, 23. Oezember 1930.
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Am 22. Dezember, abends 7½ Uhr,
verſchied unerwartet nach kurzem
Leiden unſer lieber Vater, Bruder,
Großvater, Schwager und Onkel
Heinrich Stöppler
Gerichtsvollzieher i. A.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Döll
geb. Stöppler.
Darmſtadt, Friedberg u. Bad Nauheim.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 27. Dezember 1930, vormittags
11 Uhr, auf dem Waldfrieohofe
ſtatt.
Ich bitte von Beileidsbeſuchen
abzuſehen.
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ELISABETHENSTRASSE
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[ ← ][ ][ → ]er 355
Aus der Lundeshäuprftadt.
Darmſtadt, den 24. Dezember.
Staatsrat Block, der wegen Erreichung der Altersgrenze
er geſtrigen amtlichen Mitteilung am 1. Januar 1931 in
ſucheſtand treten muß, wird jedoch bis zum Abſchluß der
ſuatungen des Landtages noch ſein Amt verſehen.
iſetzung in den Ruheſtand. Am 17. Dezember wurde der
vektor Georg Straub zu Büdingen, auf ſein Nachſuchen,
Januar 1931 an in den Ruheſtand verſetzt.
Ladenſchluß heute. Nach dem Geſetz über den Ladenſchluß
Oezember, vom 13. Dezember 1929, dürfen offene
Verkaufs=
arn 24. Dezember nur bis 17 Uhr, Verkaufsſtellen, die
über=
ud oder ausſchließlich Lebensmittel, Genußmittel oder
Blu=
beikaufen, bis 18 Uhr für den geſchäftlichen Verkehr geöffnet
dſe beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kunden dürfen noch
werden. Dieſe Vorſchriften gelten auch für Verkaufsſtellen
ſorſum= oder ähnlichen Vereinen, für ſolche auf
Eiſenbahn=
ſe und für das gewerbsmäßige Feilbieten außerhalb offener
ufsſtellen. Sie gelten nicht für Apotheken, für den
Markt=
b= und den Handel mit Weihnachtsbäumen.
Merckſche Arbeits=Jubiläen. Im Laufe des Jahres 1930
die Angeſtellten Georg Münch, Heinrich Bender und
Sulzmann, ſowie die Arbeiter Adam Müller.
Jo=
ſeck, Adam Traſer, Philipp Holler und Peter
Val=
eine 40jährige und 8 weitere Angeſtellte und 13
Ar=
auf eine 25jährige Dienſtzeit im Hauſe E. Merck zurück=
Wie alljährlich, hatte auch geſtern die Firma eine
ein=
volle Feier dieſer Jubiläen in der feſtlich geſchmückten Halle
eiwaltungsgebäudes veranſtaltet, bei welcher Herr Wil=
Merck den Jubilaren den Dank der Firma für ihre treue
zopferungsvolle Tätigkeit in tiefempfundenen, perſönlich
nen Worten ausſprach. Der Redner ſchilderte in großen
die techniſche Entwicklung der Firma von der alten Fabrik
Mühlſtraße bis zum heutigen modernen Werk, wobei er
che Erinnerungen aus ſeiner eigenen Jugendzeit hinein=
Er unterſtrich das Zuſammengehörigkeitsgefühl, das
zwi=
er Firma und ihren langjährigen Mitarbeitern beſtanden
ind auch heute noch beſtehe. Als Sprecher der Jubilare er=
Herr Oberingenieur Karl Berthold ebenfalls, mit
Nückblick auf die vergangenen 25 Jahre und die Entwick=
Firma in dieſer Zeit und ſprach Inhabern und Leitung
ſank der Gefeierten aus. Die Jubilare wurden mit einem
ſchenk bedacht und erhielten künſtleriſch ausgeführte
Ehren=
ben der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer, Darm=
und des Vereins zur Wahrung der Intereſſen der chemiſchen
ſrie Deutſchlands. Außerdem erhielten die Jubilare mit
ſüger Dienſtzeit die ſilberne. Gedenkmünze der Firma. Die
ge Feier war umrahmt von Muſikvorträgen des Orcheſters
geſtellten und Arbeiter der Firma unter Leitung von Herrn
ſtiſt Hammer.
Arbeitsjubiläum in der Maſchinenfabrik Goebel, A.=G.,
madt. In dieſem Jahre ſind es vier Jubiläre, die auf eine
ige Tätigkeit zurückblicken können, und zwar: Herr Meiſter
Schaffner Eberſtadt Hochſtraße 17 wohnhaft, und die
ſinenſchloſſer Herr Peter Bernhardt, Darmſtadt,
Magda=
grraße 5. Herr Peter Knorr, Ober=Ramſtadt,
Hammer=
ſe5, Herr Karl Becker., Darmſtadt, Löffelgaſſe 19. Die
ſire ſind im Jahre 1905 in die Firma eingetreten und
wid=
ihr ſeitdem ununterbrochen ihre Arbeitskraft. Die Firma
hre Jubilare am Tage vor Weihnachten in feierlicher Weiſe.
ſeſchmückten Sitzungsſaal des Verwaltungsgebäudes
über=
der Direktor der Firma in Anweſenheit der Abteilungs=
und Meiſter den Jubilaren die Ehrenurkunde und die
Jubi=
gaben. Es wurde dabei in Anſprachen von verſchiedener
der in langjähriger Tätigkeit erworbenen Verdienſte der
tre mit Worten des Dankes und der Anerkennung gedacht.
Heſſiſches Landestheaker.
Mittwoch, den 24. Dezember 1930
Seite 5
ember
eſfſe
gen
Stag,
hember
I9
zember
ember
enber
Neser
Großes Haus
Keine Vorſtellung
18 30, Ende gegen 22 Uhr
Carmen
R12
Preiſe 1.20—12 Mk.
112. Ende gegen 17 Uhr.
Die Pantoffeln des Glücks
und das Wunderbuch der Technik
Preiſe 0.50—2.50
19.30— 22 30 Uhr
412 Königskinder
Preiſe 1—10 Mk.
15, Ende gegen 17 30 Uhr
Die Pantoffeln des Glücks
und das Wunderbuch der Technik
Preiſe 0.50—2.50
19.30—22 Uhr
Das Glöckchen des Eremiten
K
Bü nenvolksbund
Preiſe 1— 10 Mk.
19—22 Uhr
Eliſabeth von England
Heſſenlandmiete 105
Preiſe 1—10 Mr.
Keine Vorſtellung
Kleines Haus
Keine Vorſtellung
20—29 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
Zuſatzmiete III
Preiſe 1.50—7.50 Mk.
20—22.30 Uhr
Wie werde ich reich und glücklich?
Zuſatzmiete I1 6
Preiſe 1 50—7.50 Mk.
20—22.30 Uhr
Wie werde ich reich und glllcklich
Zuſ.=Miete Vl 8, T, Gr 2u.3
Preiſe 1.50—7,50 Mr.
14.30 Ende gegen 17 Uhr
Meine Schweſter und ich
Außer Miete
Preiſe 1—4 Mk.
20—22 Uhr
Lucia von Lammermoor
Zuſ.=M. 1V 6, I Gruppe 1
Preiſe 1.20—3 Mk.
Keine Vorſtellung
Heſſiſches Landestheater. „Carmen” von Bizet gelangt
Donnerstag, im Großen Haus in neuer Inſzenierung von
Aebert unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm mit
enbildern von Wilhelm Reinking zur Aufführung. Tänze:
Nacke. Die Titelpartie ſingt Anita Mitrovic, als Don Joſé
dder für dieſe Spielzeit neu verpflichtete Tenor Johannes
mitwirken. Die übrigen Partien haben folgende Beſetzung
er: Micaéla: Anny v. Stoſch; Mercédes: Martha Liebel;
Suita: Maria Kienzl; Zuniga; Herrmann; Doncairo: Hans
Remendado: Eugen Vogt; Morales: Bernhard Heyer.
ufführung „Der Mann, den ſein Gewiſſen
Morgen, Donnerstag, findet im Kleinen Haus die
Erſt=
drung des Schauſpiels „Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb‟
Kaurice Roſtand ſtatt. Inſzenierung: Günter Haenel; Bühnen=
Elli Büttner. In den Hauptrollen; Keim Baumeiſter,
Conradi, Jürgas, Weſtermann, Richter, Wiener, Karzau.
s Werk führt im Franzöſiſchen den Titel „Uhomme aue
und wurde nach Serienaufführungen in Paris und
Lon=
ereits von 60 deutſchen Bühnen erworben. — Die nächſten
Aufführungen des Weihnachtsmärchens „Die Pantof
des Glücks und das Wunderbuch der Technik”
Freitag, den 26. Dezember, um 14,30 Uhr und Samstag,
Dezember, um 15 Uhr im Großen Haus ſtatt. Für beide
rungen iſt wiederum die Verteilung von Lebkuchen und
Die Weihnachts=
Allons an alle Kinder vorgeſehen.
des Heſſiſchen Landestheaters, die ſich in dieſem Jahre
ns des theaterintereſſierten
WeMſtauindsnte .
e
echs Vorſtellungen nach freier Wahl aus dem Spielplan des
stheaters bis zum 31. März 1931 und iſt in zwei Raten
15 Mark bzw. 11—25 Mark zahlbar. Die Preisermäßigung
über dem Tagespreis beträgt 15 Prozent. Die
Generaldirek=
nacht darauf aufmerkſam, daß ſowohl die Weihnachtsmiete
uch die Weihnachtsſchecks für ſämtliche Feiertags=
Vorſtellun=
ienſtſtunden des
Landes=
bültigkeit beſitzen. —
ters: Am 24. vormittags und am 27. Dezember ſind die
eskaſſen geöffnet wie an Wochentagen, desgleichen die
tabteilung. Mieteinzahlungen werden wie an
Wochen=
ntgegengenommen, für Auszahlungen iſt die Hauptkaſſe
Dezember geſchloſſen. Die Telefonzentrale iſt am 24. Dez.
bis 14 Uhr, am 25. und 26. Dezember von 9 Uhr bis nach
der Abendvorſtellung, am 27. Dezember von 8 Uhr bis
Schluß der Abendvorſtellung beſetzt.
Zahlung von Gehalt oder Lohn während der Krankheit,
Krankengeld und Krankenverſicherungsbeitrag.
Eine der Aenderungen in der reichsgeſetzlichen
Krankenver=
ſicherung, die durch die Notverordnung des Reichspräſidenten vom
26 Juli 1930 eingeführt wurden, beſagt, daß der Anſpruch auf
Kranken= und Hausgeld ruht, wenn und ſoweit der Verſicherte
während der Krankheit Arbeitsentgelt erhält. Damit ſoll
vermie=
den werden, daß ein erkrankter Verſicherter während der Dauer
der Arbeitsunfähigkeit neben dem ihm geſetzlich oder vertraglich
zuſtehenden Arbeitsverdienſt zugleich auch Krankengeld oder
Haus=
geld erhält; mit anderen Worten, der kranke Arbeitnehmer ſoll
nicht beſſer geſtellt werden als der geſunde. Die Notverordnung
vom 26. Juli 1930 beſtimmte ferner, daß für Verſicherte, die
wäh=
rend der Krankheit Arbeitsentgelt bekommen, entweder die
Bei=
träge entſprechend gekürzt oder das Krankengeld nach Wegfall des
Arbeitsentgelts von 50 auf 60 Prozent des Grundlohns erhöht
wird,
Die letztere Vorſchrift iſt neuerdings durch die Notverordnung
des Reichspräſidenten vom 1. Dezember 1930 abgeändert worden.
Die eingangs erwähnte Beſtimmung über das Ruhen des
Kranken=
bzw. Hausgeldes iſt beibehalten worden. Dagegen iſt nunmehr
den Krankenkaſſen die Pflicht auferlegt, für alle Verſicherten, die
im Krankheitsfalle Lohn oder Gehalt auf eine beſtimmte Zeit von
ihrem Arbeitgeber erhalten, den Beitrag zu ſenken. Das frühere
Wahlrecht der Kaſſen zwiſchen niedrigerem Beitrag und höherem
Krankengelde iſt beſeitigt. Eine Beitragsſenkung kommt aber
ſo=
wohl dem Arbeitgeber als auch dem Arbeitnehmer zugute.
Um ihren geſetzlichen Verpflichtungen nachkommen zu können,
müſſen die Krankenkaſſen Feſtſtellungen treffen, welche Verſicherte
Arbeitsentgelt im Krankheitsfall erhalten und auf welche Dauer
das Arbeitsentgelt gewährt wird. So hat z. B. die
Ortskranken=
kaſſe Darmſtadt in ihrer Bekanntmachung vom 6. Dezember 1930,
veröffentlicht in den Tageszeitungen vom 8. Dezember 1930, alle
Arbeitgeber erſucht, die Namen dieſer Verſicherten, die Höhe und
Dauer der Bezüge im Krankheitsfall alsbald mitzuteilen.
Die Feſtſtellung der Dauer des Arbeitsentgeltbezugs im
Krankheitsfall iſt bei verſicherten kaufmänniſchen und techniſchen
Angeſtellten verhältnismäßig einfach.
In dieſer Beziehung hat
die Notverordnung vom 1. Dezember 1930 ebenfalls feſtgelegt, daß
die Beſtimmungen der 88 63 Abſ. 1 des Handelsgeſetzbuches und
133 Abſ. 2 der Gewerbeordnung durch Vertrag nicht
ausgeſchloſ=
ſen oder abgeändert werden können. Dieſe Vorſchriften ſichern den
vorbenannten Arbeitnehmerkategorien die Weiterzahlung des
Ar=
beitsentgelt auf die Dauer von 6 Wochen, wenn es ſich um eine
Ver=
hinderung an der Verrichtung der Dienſtleiſtung infolge
unver=
ſchuldeten Unglücks — hierunter fallen vornehmlich unverſchuldete
Krankheitsfälle — handelt.
Für Arbeiter und andere nicht kaufmänniſche und nicht
tech=
niſche Angeſtellte — hierzu ſind beſonders die Dienſtboten
und Hausgehilfen zu rechnen — beſtehen zwingende
d. h. durch Vertrag nicht abänderbare Vorſchriften über die
Wei=
terzahlung des Arbeitsentgelts im Krankheitsfalle nicht. Zwar
enthält das Bürgerliche Geſetzbuch eine auf die Dienſtverträge
dieſer Arbeitnehmer Anwendung findende Beſtimmung in ſeinem
616. Dieſer beſagt im weſentlichen, daß der zur Dienſtleiſtung
Verpflichtete des Anſpruchs auf die Vergütung (Lohn, Gehalt)
nicht dadurch verluſtig wird, daß er ſich für eineverhältnismäßig nicht
erhebliche Zeit durch einen in ſeiner Perſon liegenden Grund
ohne ſein Verſchulden an der Dienſtleiſtung verhindert wird. Im
Gegenſatz zu den vorerwähnten Beſtimmungen des
Handelsgeſetz=
buches und der Gewerbeordnung kann der 8 616 BGB. durch
Ver=
trag aufgehoben oder abgeändert werden, es ſei denn, daß es ſich um
Angeſtellte handelt, die der Angeſtelltenverſicherungspflicht
unter=
liegen. Das Dienſtperſonal in den Haushaltungen
iſt aber in der Regel nicht angeſtelltenverſicherungs=, ſondern
in=
validenverſicherungspflichtig. Für ſolche Arbeitnehmer kann
ver=
einbart werden, daß im Krankheitsfall überhaupt kein Lohn
ge=
zahlt, oder daß im Krankheitsfall nur auf eine kürzere Zeit, alſo
z. B. auf 8 Tage, 14 Tage, 3 Wochen oder mehr, der Arbeitslohn
weitergezahlt wird. Die Ortskrankenkaſſe Darmſtadt hat zur
Feſt=
ſtellung, inwieweit und welcher Art ſolche Vereinbarungen
ge=
troffen werden, die Arbeitgeber, die Hausperſonal beſchäftigen,
zur entſprechenden Mitteilung aufgefordert. Aus der
Aufforde=
rung geht deutlich hervor, daß die Angaben zum Zwecke der
even=
tuellen Beitragsermäßigung notwendig ſind. Die
Ortskranken=
kaſſe nimmt an, daß eine Fortzahlung des Lohnes im
Krankheits=
falle nicht erfolgt, wenn die der Aufforderung angefügte
Beſchei=
nigung bis zum 29. Dezember 1930 nicht eingereicht wird. In
dieſem Falle ſoll eine Beitragsſenkung nicht ſtattfinden.
Angeſichts der vorſtehend dargeſtellten Neuregelung dürfte es
ſich für jeden Arbeitgeber, der
invalidenverſicherungs=
pflichtiges Hausperſonal beſchäftigt, empfehlen, die
Frage der Weiterzahlung des Arbeitsentgelts im Krankheitsfalle
mit dem Hausgehilfen zu regeln. Im allgemeinen werden drei
Fälle unterſchieden werden können:
1. Der Arbeitgeber trifft mit dem Hausgehilfen, am beſten
ſchriftlich und von jeder Vertragspartei unterzeichnet, eine
Vereinbarung, daß im Krankheitsfall, der zur
Arbeits=
unfähigkeit führt, für eine beſtimmte Zeitdauer (in der
Vereinbarung feſtzulegen) der Lohn weitergezahlt wird. In
dieſem Falle würde die Beſcheinigung entſprechend ausgefüllt
an die Ortskrankenkaſſe zu ſenden ſein. Eine
Beitragsermäßi=
gung würde alsdann ſtattfinden.
Der Arbeitgeber trifft mit dem Hausgehilfen eine
Verein=
barung, daß eine Weiterzahlung des Lohnes im
Krankheits=
fall nicht ſtattfindet. Er füllt dann die Beſcheinigung nicht
aus. Eine Beitragsermäßigung findet nicht ſtatt.
3. Der Arbeitgeber trifft keine Vereinbarung. Dann bleibt es
bei der geſetzlichen Regelung des 8 616 BGB. (vgl. oben).
In dieſem Falle dürfte eine Beitragsermäßigung ſeitens der
Ortskrankenkaſſe nicht vorgenommen werden können, da es
zunächſt ungewiß iſt, ob eine Weiterzahlung des
Arbeitsent=
gelts notwendig wird oder nicht.
Bemerkt ſei, daß eine Erklärung gegenüber der
Ortskranken=
kaſſe über eine Verpflichtung zur Weiterzahlung des Lohnes im
Krankheitsfalle nicht genügt; es muß gleichzeitig eine
entſpre=
chende Vereinbarung wie unter 1. mit dem Arbeitnehmer getroffen
werden.
Was die Aufnahme eines erkrankten Hausgehilfen in ein
Krankenhaus angeht, ſo bleibt es bei den bisherigen
Beſtimmun=
gen der Reichsverſicherungsordnung bzw. der Kaſſenſatzung. In
dieſer Beziehung ſagt die Satzung der Ortskrankenkaſſe Darmſtadt
folgendes:
„Dem in die häusliche Gemeinſchaft aufgenommenen
Haus=
gehilfen hat die Kaſſe auf ſeinen oder des Dienſtberechtigten
Antrag als erweiterte Krankenpflege an Stelle der „
Kranken=
pflege und des Krankengeldes Krankenhauspflege zu gewähren,
wenn der Hausgehilfe infolge von Krankheit arbeitsunfähig
wird und die Krankheit anſteckend iſt, oder der Hausgehilfe nach
ihrer Art in der häuslichen Gemeinſchaft nicht oder nur unter
erheblicher Beläſtigung des Dienſtberechtigten behandelt oder
verpflegt werden kann.
Erfolgt jedoch die Aufnahme des Hausgehilfen ins
Kran=
kenhaus, ohne daß es ſich um eine anſteckende Krankheit handelt,
auf Veranlaſſung des Dienſtberechtigten, von dem der Verſicherte
freie Verpflegung und Wohnung erhält, ſo hat der
Dienſtberech=
tigte während der Dauer der „Krankenhauspflege, längſtens
aber fur 6 Wochen, den Wert der Sachleiſtungen, wie er von
der Behörde feſtgeſetzt iſt, in die Kaſſe abzuführen.”
Abſchließend ſei noch auf eine weitere Aenderung der
Kran=
kenverſicherungsbeſtimmungen für Hausgehilfen hingewieſen.
Frü=
her, d. h. bis zum 28. Juli 1930 konnte der Arbeitgeber das
Krankengeld auf den Lohn anrechnen, den er dem Hausgehilfen
während der Krankheit weiterzuzahlen hat. Dieſe Beſtimmung
der Reichsverſicherungsordnung iſt weggefallen.
Schloßmuſeum. Einem mehrfach geäußerten Wunſche
ent=
ſprechend hat ſich die Direktion des Schloßmuſeums entſchloſſen,
die Weihnachtsermäßigung des Eintrittspreiſes auf 30 Pfg. auch
auf Angehörige der Reichswehr, der Reichsmarine und der
Schutz=
polizei auszudehnen, da die reichen Waffen= und
Uniformſamm=
lungen für jeden Vertreter des Militärs von ganz beſonderem
Intereſſe ſind. Führungen finden ſtatt: am 2. Weihnachtsfeiertag
(am 1. Feiertag iſt geſchloſſen) und an den übrigen Tagen bis
2. Januar, um 11 und 11.30 Uhr vormittags.
Anzeigen
für die morgige Ausgabe (Weihnachtsnummer)
können nur bis
heute Machm.3Uhr
aufgegeben werden, bei ſpäterer Beſtellung iſt
Ver=
öffentlichung erſt möglich in der Samstags.Nummer,
die mit der Sonntagausgabe vereinigt am 27
De=
zember (Samstag) nachmittags ab 3 Uhr in der Stadt
durch die Trägerinnen zur Verteilung gelangt.
Inſerate für die letztgenannte Ausgabe werden am
Heiligabend bis 4 Uhr und am Samstag, den
27. Dezember bis 10 Uhr vormittags angenommen
Am Heiligabend iſi die Geſchäftsſtelle ab
A Uhr geschlossen.
Der Verlag.
— Turmblaſen. Wie alljährlich, findet auch dieſes Jahr das
Choralblaſen vom Turme der Martinskirche um 18 Uhr
ſtatt. Die Ausführung der Turmmuſik hat der Poſaunenchor der
Martinsgemeinde, unter Leitung des Herrn Breitrück,
über=
nommen.
Unsere Kassenschalter bei der
Hauptstelle Rheinstraße 34
und den Zweigstellen
Hügelstr. 22 und Bessungerstr. 48
sind am
Samstag, den 27. Dezember 1930
von 8—12½ Uhr geöffnet!
Bradttiene Bbarkafte Barmnadt
St 18723
— Martinskirche. Die liturgiſche Weihnachtsfeier des
Kirchen=
geſangvereins am 1. Feiertag beginnt abends 5.30 Uhr Es
kommen zum Vortrag einige ſchöne Chorgeſänge und eine
Weih=
nachtsmuſik aus Händels „Meſſias” für Soprgnſolo, Orgel und
Chor. Der Eintritt iſt frei.
— Eugen Bracht=Ausſtellung. Der letzte Tag der derzeitigen
Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor ſollte eigentlich
Mitt=
woch, der 24. d. M. ſein. Von einer ganzen Reihe von
Kunſt=
freunden, deren ganz beſonderen Beifall ſie gefunden hat, iſt
nun=
mehr angeregt worden, ob es nicht, möglich ſei, die Schau noch
etwas zu verlängern. Der Kunſtverein hat dieſem Verlangen
gerne entſprochen und ſich entſchloſſen, die Eugen Bracht=
Aus=
ſtellung bis einſchließlich Donnerstag, den 1. Jan.
1931, geöffnet zu halten. An dem letzgenannten Tag und an den
beiden Weihnachtsfeiertagen iſt die Ausſtellungszeit wie am
Sonn=
tag. Wer es bis jetzt unterlaſſen hat, die intereſſanten großen
Aquarelle und Zeichnungen, die auf den drei Orientreiſen des
Darmſtädter Altmeiſters entſtanden ſind, ſich anzuſehen, verſäume
nicht, dies in der letzten Woche nachzuholen.
Städtiſches Muſeum. Das Städtiſche Muſeum iſt am erſten
Feiertag geſchloſſen. Am zweiten Feiertag iſt es wie an
Sonn=
tagen, d. h. von 11 bis 1 Uhr und von 2 bis 4 Uhr geöffnet. Die
gleichen Oeffnungszeiten gelten für Neujahr. Es wird darauf
hin=
gewieſen, daß die Ausſtellung „Darmſtädter Kunſtgewerbe, Meta
Deutſch” nur noch kurze Zeit gezeigt werden kann. Sie iſt täglich
von 11 bis 1 Uhr zu beſichtigen.
— Weihnachtsbeſcherung der Eiſenbahner. Der Eiſenbahnerverein
Darmſtadt und der Frauenausſchuß der Eiſenbahner=Fürſorge
ver=
anſtalteten am Sonntag, dem 21. Dezember, nachmittags, eine
Weihnachtsbeſcherung für die Kinder bedürftiger Mitglieder. Dieſe
wurde durch eine einfache Feier eingerahmt, die trotz ſtarker
Be=
teiligung von etwa 600 Erwachſenen und Kindern einen
Fami=
liencharakter trug und in der ſchlichten, weihnachtlich geſchmückten
Kantine des Wagenausbeſſerungswerkes abgehalten wurde. Außer
zahlreichen Gäſten hatte ſich auch Herr
Reichsbahndirektionspräſi=
dent Lochte von Mainz zur Teilnahme eingefunden. Die Feier
ſtand unter Leitung der Frau Oberbaurat Wagner und des
Reichsbahnoberinſpektors Nickel. Beſonders Frau Wagner nebſt
ihren eifrigen großen und kleinen Helferinnen und Helfern hat
ſich um das Gelingen der ſchönen Weihnachtsveranſtaltung (
ein=
ſchließlich Beſcherung) ganz außerordentlich verdient gemacht. Die
vortrefflichen Darbietungen der Feier waren auf einem
wohl=
durchdachten Gedanken einheitlich aufgebaut und der
Auffaſſungs=
gabe und der regen Phantaſie namentlich der kleinen
Zuhörer=
ſchaft vorzüglich angepaßt. Beſonderen Beifall fanden deshalb die
reizenden Weihnachtsſpiele von Anna Schieber: a) „Vom
Zwerg=
lein, das etwas geſchenkt kriegte‟, b) „Ja, wenn wir nicht Engel
wären, möchten wir heut Kinder ſein”. Es war darum nicht
ſchwer, die glückliche Jugend in voller Spannung zu halten, bis
Herr Nickel mit launigen Worten zu der ſehnlichſt erwarteten
Weihnachtsbeſcherung überleiten konnte. Glückſtrahlende Augen
dankten für die reichen Weihnachtsgeſchenke, die in warmer
Klei=
dung, Wäſche und Schuhwerk beſtanden. Die wohlgelungene
Ver=
anſtaltung legte ein ſchönes Zeugnis ab für die kameradſchaftliche
Verbundenheit der im Eiſenbahnerverein zuſammengeſchloſſenen
Eiſenbahnerſchaft. Der Kameradſchaftsgedanke hat ſie befähigt,
unter Mithilfe der Reichsbahnverwaltung die Mittel für das
ſchöne Weihnachtsliebeswerk aufzubringen und beizutragen, trotz
Schwere der Zeit, Not zu lindern.
— Autoliſten. Soeben iſt Autoliſte Nr 53 erſchienen. Dieſe
verzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraft=
ahrzeugenjeder Artinden 18 Kreiſen
desVolks=
ſtaates Heſſen (Kennzeichen V8 VR. V0) für die Zeit
vom 1.—15. Dez. 1930. Die Autoliſten enthalten die Angaben
in derſelben Reihenfolge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf,
Wohnort des Kraftfahrzeugbeſitzers, Type, Motornummer.
Hub=
raum in eem (und PS), Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen
ſind durch X kenntlich gemacht. Die Meldungen ſind geordnet
nach den drei Provinzen (V8, VR, V0) und Kreiſen, und innerhalb
dieſer nach Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen
wer=
den beſonders geführt.
—Die Autoliſten ſind eine wichtige
Ergänzung des Auto=Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahr=
zeugbeſitzer im Volksſtaat Heſſen), Ausgabe 1929, und
unent=
behrlich, weil ſie laufend neueſtes
Adreſſenmate=
ial liefern. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich zwei
Liſten. Die ſpäteſtens am 10 eines Monats ausgegebene Liſte
enthält die Meldungen vom 16. bis 30 (31.) des
voraufgegange=
nen Monats und die ſpäteſtens am 25 eines Monats
ausgege=
bene Liſte die Meldungen vom 1. bis 15. des gleichen Monats.
Wegen des Bezugspreiſes vgl. Anzeige! Anfragen richte
man an den zuſtändigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
Die Monatsverſammlung ſollte eigentlich dem Gedächtnis der
vor hundert Jahren verſtorbenen erſten Großherzogin von Heſſen
gelten. Infolge von Krankheit des Vortragenden mußte die
Ge=
dächtnisfeier auf den Februar verſchoben werden. Statt ihrer
wurden drei kleinere Vorträge gehalten.
In dem erſten ſprach Profeſſor Otfried Prätorius in
Anknüpfung an die dreihundertſte Wiederkehr des Todestages des
großen Aſtronomen über „Kepler in Heſſen. Zum
Heſſen=
land hatte Kepler vor allem Beziehungen durch den gelehrten und
der Aſtronomie mit Leidenſchaft ergebenen Landgrafen Philipr
in Butzbach. Zum erſten Male muß Kepler ſein Gaſt geweſen
ſein, als er 1621 im Juli „Veteraviae”, in der Wetterau,
Beob=
achtungen anſtellte. 1623 entſpann ſich ein Briefwechſel zwiſchen
dem Landgrafen und dem Gelehrten. In einem Antwortſchreiben
auf einige Fragen des Landgrafen weihte Kepler ſeinen Gönner
in die Schwierigkeiten ein, die wegen der Drucklegung der von
ihm errechneten ſiebenſtelligen Logarithmen entſtanden waren. Er
widmete dieſes Werk dem Landgrafen, der ſich deſſen hochſinnig
annahm und es 1624 in der Druckerei von Kaſpar Chemlin in
Gießen drucken ließ. Später war ihm der Landgraf bei der
Heraus=
gabe der Rudolphiniſchen Tafeln, eines aſtronomiſchen Werkes,
be=
hilflich. Als Kepler mit ſeinem fertigen Werk 1627 die Frankfurter
Herbſtmeſſe beſucht hatte, hielt er ſich 14 Tage in Butzbach bei
Land=
graf Philipp auf und machte mit deſſen ſinnreich erbauten Tubus
Beobachtungen über die Sonnenflecken, die ihm wichtige
Beſtätigun=
gen ſeiner Aufſtellungen brachten. Zwei Jahre ſpäter war es
ſo=
gar nahe daran, daß Kepler auf einige Zeit nach Butzbach
über=
ſiedelte; doch verhinderten dies die Kriegsereigniſſe. Eine
Toch=
ter von ihm lebte aber eine Zeitlang am Hofe des Landgrafen.
Noch nach Keplers Tode widmete deſſen Sohn ein nachgelaſſenes
Werk des Vaters dem landgräflichen Freunde und Gonner, da
ein Würdigerer dafür nicht gefunden werden könne.
Der zweite Vortragende, Staatsarchivdirektor. D Herr
mann, ſprach über ein weithin, zumal in der Rhein=Main=Ecke
verbreitetes Lied: „Die Reiſenach Jütland . Ein kleiner,
aus Schülern des Realgymnaſiums unter Leitung des Herrn
Muſikoberlehrers Volz gebildeter Chor trug das Lied vor und
nach dem Vortrag geſchmackvoll vor. Es handelt ſich in dem Liede
um die Abfahrt von Soldaten auf einem Schiffe. Der Redner
ſeigte, daß es ſich bei dieſer Reiſe um die Abfahrt der heſſiſchen
und 24.
ruppen des Bundesheeres handeln muß, die am 2:
Auguſt 1848 in Gegenwart des Großherzogs Ludwig III. und des
Prinzen Karl in Gernsheim eingeſchifft wurden, um den von
Dänemark bedrängten Schleswig=Holſteinern zu Hilfe zu kommen.
Es war das 4. Infanterieregiment unter Führung des Oberſten
von Weitershauſen und eine Batterie Fußartillerie. Die
Trup=
pen kamen zu ſpät um in den Kampf einzugreifen; dieſer war
bereits durch den Waffenſtillſtand von Malmö beendet. Sehr
hübſch ſind die Abwandlungen, die das Lied in den verſchiedenen
Zeiten erlitt, z. B. 1870, wo alle Beziehungen auf Einſchiffung
wegfallen mußten.
Endlich ſprach Univerſitätsprofeſſor Dr. R. J. Dieterich
über ein luſtig=ernſtes Ereignis aus dem badiſchen
Freiſchärler=
krieg von 1849. Damals mußten heſſiſche Truppen unter Führung
des Hauptmanns von Stockhauſen das badiſche Dörfchen
Bü=
ſingen, eine Exklave am Rhein, beſetzen. Das Dörfchen liegt
Kan=
am rechten Rheinufer, rings umgeben von dem Schweizer
ton Schaffhauſen; gegenüber liegt der Schweizer Kanton
Thur=
gau. Als die Heſſen auf dem Waſſerwege nach Büſingen fuhren,
nußten ſie eine kleine Strecke des Rheins durchfahren, deren beide
Ufer zur Schweiz gehörten. Die Beſetzung geſchah aus Gründen
der inneren Politik, da man in Konſtanz, dem Hauptquartier der
Bundestruppen, dort aufrühreriſche Störmungen glaubte bemerkt
zu haben. In der Durchfahrt der heſſiſchen Truppen wollte man
n der Schweiz, deren Stimmung durchaus auf ſeiten der
Aufſtän=
diſchen war, eine Verletzung der Schweizer Neutralität erblicken.
ss kam zu erregten Auseinanderſetzungen. Schließlich ſetzte die
Schweiz ſogar einen Teil ihrer Heeresmacht in den Kriegszuſtand,
bis die Vernunft durchbrach und den bisher in Büſingen einge
ſchloſſenen Heſſen der Rückweg ins badiſche Land, diesmal auf dem
Landweg, geſtattet wurde, und zwar ohne entwürdigende
Bedin=
gungen. Bei dieſem Rückmarſch ereignete ſich dann durch die
Nach=
des Schweizer Generalſtabs noch ein luſtiges
Zwiſchen=
läſſigkeit
viel. Die Ereigniſſe aber, die in dem badiſchen Dörfchen zum
Einmarſch der Heſſen geführt hatten, beſang ein dortiger
Leinen=
weber in einem wunderbaren Gedicht im Stil des alten
Scharten=
maier, das in ſeiner ungewollten Komik vergnügtes Schmunzeln
erregte
Den drei Rednern ſowie den Chorſängern und ihrem Leiter
ſprach Profeſſor D. Dr. Becker den Dank der Verſammelten aus,
indem er zugleich herzlich bat, dem Verein auch im neuen Jahre
und unter den ſchweren Nöten der Gegenwart die Treue zu
be=
wahren.
In den Büros der Provinzialdirektion Starkenburg und
des Kreisamts Darmſtadt iſt am Samstag, dem 27. Dezember 1930,
Dienſt wie an Sonntagen.
— Weihnachtsoratorium in der Johanneskirche. Bei dem am
Weihnachtsfeiertag nachmittags um 5 Uhr in der Johannes=
Weihn
R
Man ſchreibt uns: Das einſtige Kavalierhaus im Herrngarten
man hat bei den baulichen Veränderungen einen unterirdiſchen
Gang zum Schloß entdeckt — erinnert im Bauſtil und in ſeiner
ganzen idylliſchen Art an das Goetheſche Gartenhaus in Weimar.
Seit ſeiner Umgeſtaltung zu einem Kaffeehaus — bei der mit
Takt und Pietät vorgegangen wurde, damit das Geſamtbild des
Gebäudes nicht geſtört wurde, iſt der Herrngarten und ſein Kaffee
unehmend das Ziel von Spaziergängern geworden, die dort ihren
Kaffee zu ſich nehmen. In den Sommermonaten waren der
Gar=
ten und ſeine Konzerte ein bekannter Anziehungspunkt. Die
inne=
ren Räume aber erwieſen ſich, zumal bei plötzlich eintretendem
ſchlechten Wetter, zu eng. Nun iſt auch dem abgeholfen. Ja, auch
m Winter wird man im Herrngartenkaffee „wie im Freien” ſitzen
können. Die Terraſſe hat ein Dach erhalten. Glasfenſter (
Heſ=
iſche Glasinduſtrie, Darmſtadt) ſchließen ſie vom Garten ab und
laſſen doch zugleich den Blick in den winterlichen Park frei. Eine
dichte Reihe von Heizungskörpern (erſtellt durch die Firma Stier,
Darmſtadt) durchwärmen den freundlichen, mit bequemen
Sitz=
möbeln ausgeſtatteten Raum. Er iſt in lichtem Weiß (Fa. Klump
Darmſtadt) gehalten, von dem ſich — man vermied, dem intimen
Charakter des Hauſes entſprechend, alles Gezwungene in der
Form= und Farbgebung — das dunkle Rot der Stühle (Fa. Joſ.
rier, Darmſtadt) und Tiſche (Fa. Hahn u. Sohn, Darmſtadt)
ge=
ſchmackvoll abhebt. Gardinen der Fa. Fratſchner. Darmſtadt,
aſſen ſich ſo bewegen, daß der Gaſt den freien Blick behält und
doch nicht auf dem „Präſentierteller” ſitzt. Die kräftige
Decken=
geleuchtung iſt von der Firma J. Rühl, Darmſtadt, geliefert, den
Parkettfußboden legte die Firma Lang, Darmſtadt, und die
Eiſen=
konſtruktion fertigte, die Firma Eiſenbau=Donges G. m b. H.
Darmſtadt. Der geſamte Umbau, den das Städtiſche Hochbauamt
durch Stadtbaurat Hoffmann leitete, kommt den Wünſchen der
vielen Beſucher des Herrngartenkaffees entgegen, die auch im
Winter das beliebte Lokal aufſuchen wollen und nun nicht mehr
zu befürchten brauchen, wegen Ueberfüllung Kehrt machen zu
müſſen. Die neue Glasterraſſe gibt auch Familien und
Geſellſchaf=
ten die Möglichkeit, in der gaſtlichen Stätte zu verweilen. Außer
den obengenannten Firmen waren am Umbau noch beteiligt: *
Menges, Dachdeckermeiſter; Konrad Wittmann, Steinmetzarbeiten
beinrich Hartmann, Zimmermeiſter; alles alſo Darmſtädter
Unternehmer.
ner (Sopran), Frau Agathe Zeh (Alt), Herr Franz Müller
Tenor) und Herr Emil Sulzmann (Baß). Außer dem
Kir=
chenchor der Johanneskirche ſingt ein Männerquartett, ſowie die
Chorſchule in dem eantus ürmus mit. Programme mit dem
voll=
tändigen Text des Oratoriums und der von der Gemeinde zu
ſingenden Choräle ſind beim Eingang für 20 Pfg. zu haben. Der
Eintritt iſt frei für jedermann.
Männerverein der Johannesgemeinde. Die Weihnachtsfeier
des Männervereins findet am Sonntag nach Weihnachten, den
28
. Dezember im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26, ſtatt. Seine
freundliche Mitwirkung hat der Kirchengeſangverein der Gemeinde
ugeſagt. Außer den Mitgliedern ſind auch Freunde und Gönner
des Vereins herzlich willkommen.
Der Verfaſſer des Buches „Meine Erlebniſſe als
Berg=
arbeiter” ſpricht am Donnerstag, den 8. Januar, in der Aula des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums. Das Buch erregte bei ſeinem
Er=
ſcheinen ſeinerzeit das größte Aufſehen. Faſt alle Tageszeitungen
beſchäftigten ſich mit dieſem Buche. Die letzten ſchweren
Berg=
werksunfälle haben das Buch wieder ganz beſonders in den
Vor=
dergrund geſtellt. Der Vortrag dürfte deshalb in allen Kreiſen
die größte Beachtung finden. Hinzu kommt noch, daß Graf
Alexander Stenbock=Fermor ſeine Erlebniſſe in wahrer, lebendiger
Geſtalt zu ſchildern verſteht. Sagt doch die Preſſe über ihn:
Mei=
ſterhaft zeichnet Graf Stenbock=Fermor das Seelenleben der
Berg=
leute, unter denen er viel wertvolles Menſchentum findet. Obwohl
aus einer anderen Welt ſtammend, wird er ihnen ein
warmher=
ziger Freund und Fürſprecher. Der Vortrag war ein
erſchüttern=
des Kulturdokument.
— Die vom Kanarienzucht= und Vogelſchutzverein Darmſtadt
veranſtaltete Ausſtellung, verbunden mit Prämiierung von
Kanarienhähnen, erfreute ſich trotz der ungünſtigen Verhältniſſe
eines regen Beſuches. Von den zur Prämiierung gemeldeten
Vögeln erhielt der Stamm Beſitzer Herr Hch. Spatz, Darmſtadt,
Alicenſtraße 3, den erſten Ehrenpreis. Weitere gute und
preis=
gekrönte Stämme folgten teils in kleinerer oder größerer Diſtanz
Lebhaftes Intereſſe löſten die vom Vogelſchutzverein für den
Volks=
ſtaat Heſſen ausgeſtellten Vogelſchutzgeräte aus. Ebenſo fanden
die von den beiden Firmen Falkenſtein, Wenz Nachflg.,
Eliſa=
bethenſtraße, und Hugo Neurohr, Wenckſtraße ausgeſtellten
Vogel=
bauer uſw. die volle Anerkennung vom Publikum ſowie vom
Ver=
anſtalter.
Gasvorträge. Die von der Direktion der ſtädtiſchen
Be=
triebe im Saale des Bürgerhofes veranſtalteten Gasvorträge
haben in den Kreiſen der Gasabnehmer, insbeſondere der
Haus=
frauen, lebhaften Anklang gefunden. Die Vorträge waren
außer=
ordentlich gut beſucht und haben erneut gezeigt, wie vorteilhaft
die Gasverwendung im Haushalt iſt Mit den Vorträgen war
eine Weihnachtsverloſung für die Vortragsbeſucher verbunden,
deren Ergebnis im Anzeigenteil veröffentlicht iſt.
— Skiſport auf dem Ruheſtein (Schwarzwald). Darmſtadts
Skiſportler haben auf dem Ruheſtein das Ideal ihrer Betätigung
gefunden. Teils ziehen ſie zur Skihütte des Skiklubs Darmſtadt,
teils nehmen ſie in den dortigen Hotels Unterkunft. Es iſt
ge=
lungen, wie der Skiklub Darmſtadt mitteilt, eine vorzügliche
Ver=
bindung zu dem Skigebiet über die Feiertage herzuſtellen. Am 24.,
25., 26. und 27. Dezember wird ein Anſchlußzug in Achern nach
Ottenhöfen verkehren, der Achern um 16.10 Uhr verläßt, nachdem
er den dort eintreffenden D 156 um 16.05 Uhr abgewartet hat.
Ab Ottenhöfen verkehren Kraftpoſtwagen der Reichspoſt nach
dem Ruheſtein. Die Koſten der Omnibusfahrt ſind von 1.80 RM.
auf 1.30 RM. ermäßigt worden. Fahrkarten ſind zu den amtlichen
Fahrpreiſen, alſo ohne irgendwelchen Zuſchlag, in dem „
be=
zuemen Reiſebüro” des Verkehrsvereins, Rheinſtraße 24, Ecke
Saalbauſtraße, zu hahen, Telephoniſche Beſtellungen unter 221.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen einen kurzen, aber recht ſpannenden und, weil er ſich frei
hält von gar zu argen Uebertreibungen, gut unterhaltenden Sen=
ſationsfilm „Räuber der Unterwelt”, der einen Einblick
vermitteln ſoll in das Treiben einer Verbrecherbande in den
ame=
rikaniſchen Großſtädten. Ob der Film einen einigermaßen
glaub=
haften Einblick dieſer Art vermittelt, iſt nebenſächlich. Ich
be=
weifle das. Aber er zeigt den jugendlichen Senſationsdarſteller
William Cody, einen verteufelt tüchtigen Reporter. Einen in
allen Sportarten trainierten Jüngling, der es mit einer ganzen
Bande von Verbrechern aufnimmt und ſelbſtverſtändlich zum
Schluß die Braut heimführt. William Cody filmt die
Sportrepor=
ter einer Abendzeitung, deren reicher Verleger eine bildhübſche
Tochter und in der Verbrecherwelt furchtbare Feinde hat. Er
wird ermordet, und der junge Reporter bringt die ganze
Räuber=
bande zur Strecke und heiratet die Tochter des Verlegers. Eine
beneidenswerte Karriere, die nur erreichbar iſt in Amerika und
nur, wenn man in gleicher Vollendung Boxen und Laufen,
Schwimmen und Wellenreiten, Autorennfahren und Klettern
kann.
So gut dieſer Senſationsfilm, ſo wenig gut iſt der zweite
„Wochenendehen. Zwar ein Film voll Witz und
Span=
nung. Das ebenfalls angekündigte Tempo aber fehlt ihm
reich=
lich. Eine an und für ſich gute und luſtige Idee wird durch
er=
müdende Längen zu Tode gehetzt.
— Der Weihnachtsſpielplan des Orpheums bringt, wie bereits
berichtet, eine beſonders intereſſante Darbietung. Guſtav
Ber=
tram, ſeit langem einer der populärſten Künſtlergäſte.
Darm=
tadts, ſingt in ſeiner Tätigkeit als Operntenor zum erſten Male
von
die Tenorpartie der Operette „Der dumme, Auguſt
Rudi Gfaller. Die weiblichen Hauptrollen ſind durch zwei
char=
mante Vertreterinnen ihres Faches mit Marga Peter und
denny Walden in beſten Händen. Das verſtärkte Orcheſter
ſteht unter Leitung von Kapellmeiſter Pettuni. Die
Eintritts=
preiſe ſind trotz bedeutend erhöhter Koſten an den Feiertagen
Am zweiten Feiertag, nachmittags
nicht erhöht (1—3 Mk.)
Uhr, wird in einer Volks= und Fremdenvorſtellung der tolle
Lachſchwank „Frau Staatsanwalt” einmalig wiederholt,
und zwar bei ganz kleinen Preiſen von 60 Pf. bis 1,50 Mk. Der
Kartenverkauf iſt an den Feiertagen wie folgt: Verkehrsbüro an
beiden Feiertagen von 11—1 Uhr, Zeitungskiosk am Paradeplatz
von 10—6 Uhr abends, Orpheumskaſſe ab 3 Uhr, telephoniſch
unter 389. (Siehe Anzeige.)
Das hieſige Arbeitsamt iſt fortan unter der
Sammel=
nummer 4911 zu errufen (werktäglich von 7.30 bis 18.30 Uhr,
Sonntags von 9 bis 12 Uhr für die Gaſtwirtsvermittlung). Am
Samstag, den 27. Dezember, iſt nur die
Arbeitsver=
mittlung von 9 bis 12 Uhr geöffnet.
=Wieder Sizilianiſcher Frühling — wieder
Fahrpreisermäßi=
gung! Die Bezeichnung „Primavera Siciliana”
— „Sizilianiſcher
Frühling
iſt vielen Italienreiſenden ein geläufiger Begriff
geworden. Bekanntlich gewähren die italieniſchen Staatsbahnen
für die Fahrt in Italien bis nach Sizilien in der erſten Hälfte
des Jahres bei Hin= und Rückfahrt eine Fahrpreisermäßigung von
50 Prozent. Bisher wurde vielfach bedauert, daß ein Beſuch von
Venedig für Reiſende, die über den Brenner zurückfahren wollten,
nicht ohne weiteres zuläſſig war. Wie uns das Reiſebüro des
Verkehrsvereins, Rheinſtraße 24, Vertretung des M. E.R. (
Mittel=
europäiſches Reiſebüro G. m. b. H.) mitteilt, kann im Jahre 1931
die Rückfahrkarte mit dem Endpunkt Venedig ausgeſtellt werden,
ſo daß alſo ein beliebig langer Aufenthalt in Venedig an den
Pri=
mavera=Beſuch angeknupft werden kann.
Lokale Veranſtalkungen.
Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachter
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Liederkranz. — Weihnachtsfeier. Die
diesjäh=
rige Weihnachtsfeier des Liederkranz findet am Sonntag, den
28. Dezember, nachmittags, im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Das
zuſammengeſtellte Programm, das unter anderem zwei
Theater=
tücke aufweiſt, verburgt allen Beſuchern einige genußreiche
Stunden.
— Orthſcher Männerchor. — Weihnachtsfeier.
Das in allen ſeinen Teilen vorzüglich zuſammengeſtellte
Pro=
gramm für die am zweiten Feiertag, abends, in der Beſſunger
Turnhalle ſtattfindende Weihnachtsfeier gibt die Gewähr, daß bei
jedem Beſucher echte und fröhliche Weibnachtsſtimmung herrſchen
wird. (Siehe Anzeige.)
— Chriſtlicher Verein Junger Männer,
V.
Darmſtadt, Alexanderſtr. 22 (Inf.=Kaſ.) Am Freitag (2.
Weih=
nachtstag) abends haben wir eine ſtille Weihnachtsſtunde, in
der Herr Direktor Pfarrer Röhricht die Weihnachtsanſprache
hält. Geſang und ein Deklamatorium werden außerdem den Abend
ausfüllen. Dieſe Feierſtunde iſt nicht nur für unſere Mitglieder
und Angehörigen. Wir laden auch unſere Freunde für dieſen
Abend ein. Und jeder kann zu uns kommen, der einſam iſt und
Menſchen ſucht, die ihn verſtehen und ihm helfen wollen.
Der Evangeliſche Arbeiter= und Handwerker=
Verein hält ſeine Weihnachtsfeier am Freitag, den 26. Dezember (2.
Veihnachtsfeiertag) im Vereinshaus „Feierabend
(Stiftſtraße 51). Ein
ſchönes, reichhaltiges Programm iſt vorbereitet, das geſangliche,
muſi=
kaliſche und theatraliſche Darbietungen, Anſprachen und auch ſonſt viel
Unterhaltendes, der Weihnachtsſtimmung entſprechendes enthält, ſo daß
der Abend einen gemütvoll=unterhaltenden Verlauf nehmen wird.
—Hotel=Reſtaurant Poſt. Am 1. und 2.
Weihnachts=
feiertag finden im Hotel=Reſtaurant Poſt, in ſämtlichen
Parterre=
räumen, die allerſeits beliebten, ſchönen Geſellſchaftsabende mit
Tanz ſtatt. Dieſe gemütlichen Abende im Hotel Poſt finden ſtets
beſonders ſtarken Zuſpruch. (Siehe heutige Anzeige.)
— Ludwigshöhe. Am 1. und 2. Feiertag finden
Kon=
zerte ſtatt.
Tageskalender für Mittwoch, den 24. Dezember 1930.
Heſſiſches Landestheater, Großes und Kleines Haus:
Geſchloſſen. — Orpheum und Lichtſpiele: Geſchloſſen.
Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich,
Rote Mühle, Maxim, Spaniſche Bodega, Sportplatz=Reſtaurant
am Böllenfalltor, Hotel zur Poſt.
Dy
0. Erzhauſen, B. Dez. Der hieſige Kirchengeſangverein verru.
tete im „Frankfurter Hof” eine Weihnachtsfeier von künſtleriſchen
bietungen, die von Mitgliedern und angehörigen Schulkindern.
ührt wurden. Dem Charakter des Weihnachtsfeſtes waren
allg=
ührungen ſinnreich angepaßt. Die geſangliche Leitung des Väm
welche in den Händen des bewährten Dirigenten, Herrn Lehrer
liegt, hat an dieſem Abend wiederum bewieſen, was auf dem
Ge=
des Kirchengeſangs geleiſtet werden kann.
J. Griesheim, 23. Dez. Die Sängervereinigung „Germani.”
ſich für ihre, am erſten Weihnachtsfeiertag ſtattfindende Weihnackk
„Den keuſchen Lebemann” Schwank in drei großen Akten von
Arnold und Ernſt Bach, ausgewählt. Es iſt bekannt, daß die
mania” über eine Spielerſchar verfügt, die ihresgleichen ſucht.
F. Eberſtadt, 23. Dez. Weihnachtsfeierfür die
g=
inderſchule. Am Sonntag nachmittag fand in der evangefi
Kirche eine Weihnachtsfeier für die unſerer Schweſternſtation a
derte Kleinkinderſchule ſtatt. Das war nicht nur ein froher Mittt,
die Kleinen, die ſich um ihre Schweſter Margarete verſammelt
ſondern auch eine beſinnliche Stunde für die Aelteren, die an ihre:
Kindheit erinnert wurden. Mit großer Aufmerkſamkeit verfolgtt
wie die Kleinen und Kleinſten ihre Verschen und Sprüche ſo droll-,
ſagten, einzeln, zu zweien oder mehrere zuſammen, ihr Deklam
Singen und Spielen. Gekrönt wurde die Feier durch das
von=
ohne jede „Regie” und ohne „Souffleur” aufgeführte Weihnachct=
Die Nacht vor dem Heiligen Abend‟ Zum Schluß folgte dor
herung, wobei das liebe Chriſtkindlein die Mühen der Kleinem
lich durch viele ſchöne Gaben belohnte, für die Schweſter Ma—
die Leiterin der Schule, und ihre treuen Helferinnen, in ſo pr
Weiſe geſorgt hatten. — Der Stenographenverein „Gabelsberge
anſtaltete im Saale des Gaſthauſes „Zur Roſe” (Hill) eine Wes,!
tachtsfeier, die ſich nicht nur eines guten Beſuchs erfreute, fin
auch einen ſchönen Verlauf nahm. Der Vorſitzende des Vereins,
Heißt, wies in ſeiner Begrüßungsanſprache auf den Ernſt urſ=Mrf
Not der Zeit hin, in der wir dem bevorſtehenden Weihnachtsfe
betrübt und niedergedrückt, aber nicht hoffnungslos entgegengingen Ma
Lichterglanze des Tannenbaums gab alsdann Unterrichtsleiter u=
Lang das Wettſchreib=Ergebnis bekannt.
der Ei
fert einn
Aa. Eberſtadt, 23. Dez. Die Geſchäftszimmer der
germeiſterei, die Gemeindekaſſe und das Büro des Gemeirn
amtes ſind am Mittwoch vor Weihnachten nur bis 12 Uhr mitte
öffnet. An den beiden Weihnachtsfeiertagen ſind die Büros geſc5
Dringende Standesamtsangelegenheiten können am 2. Feiertag, .
tags zwiſchen 10 und 11 Uhr, auf Zimmer 4 des Rathauſes ei
en.
werden.
Cp. Pfungſtadt, B. Dez. Brand. Der Zufall wollte eHfct
ganz
am Sonntag, während die Feuerwehren von Pfungſtadt, Hahrz,
und Eſchollbrücken hier zu einem Vortragskurſus verſammelt warmh
Anweſen des Händlers Adam Steinmetz, in der Lindenſtraße, ein
der
ausbrach. Dort waren in einem Schuppen aufgeſtapelte We eſloſe
Brand geraten. Das Feuer konnte raſch gelöſcht werden. Die 1ᛋ
ſuchung ergab, daß das Feuer wohl durch junge Leute entſtandem
die Zigaretten geraucht hatten. — Todesfall. Im Alter
Jahren ſtarb Schreinermeiſter Heinrich Grund 1. Der Verſtorbem
ein langjähriges Vorſtandsmitglied des Krieger= und Militär=Ar
Geſchäftsiubiläum. Das Kolonialwarengeſchäft Adan
in der Kirchſtraße kann auf ein 40jähriges Beſtehen zurückblicken.
Cp. Pfungſtadt, 23. Dez. Einbruchsdiebſtahl. In eirſl9M 3
letzten Nächte wurde hier in ein Anweſen eingebrochen. In der —d
ſache wurden Kleidungsſtücke und Rauchwaren geſtohlen. Die
ſind bis jetzt noch nicht bekannt.
Kit
ſpra
nit S
Es war
und
— Nieber=Ramſtabt, B. Dez. Der Geſangverein „Harmonie=
/=
ſeine Weihnachtsfeier am 1. Feiertag abends ab. Das Programn
Abends zerfällt in drei Teile, wovon der 1. Teil ernſterer Nattn
der 2. Teil aber zur Unterhaltung der Beſucher zwei Theatn
bringt. Der Chor ſelbſt, unter der Leitung des Herrn MuſikoberR!
H. Samper=Darmſtadt, wird hierbei einige paſſende Chöre in beEin
formvollendeter Weiſe zum Vortrag bringen, die dem Abend ſiche
der einen beſonderen Reiz verleihen werden. Im 3. Teil kommm
ſie
von den Mitgliedern des Vereins in ſo reichem Maße
geſtiftetz=
ſchenke zur Ausloſung und Verteilung.
G. Ober=Ramſtadt, 23. Dez. Chriſtfeier. Wie im Vond
findet auch morgen, am 24. Dezember, abends, in der Kirche ein G
dienſt (Chriſtfeier) ſtatt. — Geſangverein „Germania”
1. Weihnachtsfeiertag (25. 12.) veranſtaltet der Geſangverein
mania” ſeine gewohnte Weihnachtsfeier im „Schützenho
Die
afpr:
nicht nat
gruppe des Vereins wird durch Aufführung eines Theaterſtücks firh.
Unterhaltung ſorgen. In den Pauſen: Geſang und Schallplattenk ic
(5) Roßborf, B. Dez. Aus dem Gemeinderat. Die Au
hilfe wurde nach den Vorſchlägen der Finanz= und Fürſorgekommn!
unter Beachtung der Richtlinien des Kreiswohlfahrtsamtes geneent
Der Vertragsentwurf über die Einrichtung eines Badezimm
der Dienſtwohnung des Lehrers Buß fand Zuſtimmung. — D
ſchaffung einer neuen Hebammentaſche für Frau Häuſer ſoll er
Der Antrag der Verwaltung auf Einführung der
Bürgerſteuu=
das Rechnungsjahr 1930 auf Grund der Verodnung des Reichsvt
ten vom 1. Dezember 1930 verfiel abermals der Ablehnung. Der
germeiſter hatte nochmals eingehend auseinandergeſetzt, daß die AſUMd
zur Ausbalancierun
des Voranſchlags unbedingt notwendig ſei.
Gewann „Wermuth” ſind dringende Entwäſſerungsarbeiten aus
ren, was genehmigt wird. — Die Ausführung der Inſtallationsa—
an der Straßenbeleuchtung ſoll bis zum Ende des Rechnungsjahre.
Ka
von Wilhelm Bock beſorgt werden, ſobald dieſer den Nachweis
Zulaſſung bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G. erbringt.
Wie
— Hirſchhorn, 23. Dez. Waſſerſtand des Neckar Mof Bis ſe
22. Dezember 1,25 Meter, am 23. Dezember 1.22 Meter.
E der Ar
— Gernsheim, 23. Dez. Waſſerſtand des Rhein Iſſe Hingabe
22. Dezember 0,43 Meter, am B3. Dezember 0,32 Meter.
Ind
Rheinheſſen.
Mainz, 23. Dez. Chronik. Ueber den Haushaltsplan f önheit
und die Auswirkung der Steuerſenkungsbeſtimmung der Veror
ſch I
der Ma
würde,
des Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanze‟
1. Dezember 1930 auf den Haushaltsplan 1931 referierte
Ober=
germeiſter Dr. Külb in der letzten Sitzung des FinanxuW
ſchuſſes. Er machte Mitteilungen von den Verhandlungen, di
ſchen ihm und dem Vertreter der ſtaatlichen Aufſichtsbehörde. An
zialdirektor Dr. Wehner, gepflogen worden ſind. Provinziald- Die im eu
Dr. Wehner hielt die Inanſpruchnahme des Tilgungsfonds in AM Sbeneen
Höhe zur Deckung des Fehlbetrages 1930 für bedenklich. Der Fehlle
beträgt vorausſichtlich 2272 000 RM., hiervon können 1826 009 e Glugie
durch den Fonds abgedeckt werden, während der Reſt durch Einf-WMeſen auf
Ver
ier ur
eS ben
gen und Erhebung der Bürgerſteuer eingebracht werden ſoll. A—n/ bereits y
ialdirektor Dr. Wehner erſuchte Dr. Külb, in den erſten Tagru” dieſer Mal
Januar 1931 einen Beſchluß über die Einführung der Bürgerſteur: Bilbur w
beizuführen. Weiter hatte Provinzialdirektor Dr. Wehner den
AMlgreich=
bürgermeiſter Dr. Külb darüber nicht im Unklaren gelaſſen, daß —W
Sbene=
merläßlich erſcheine, den Stadtrat unverzüglich über die Auswr
FMungüſßtil=
zu informieren, die die in der Notverordnung vom 1. Dezembe
*
vorgeſchriebene Realſteuerſenkung ab 1. April 1931 für die Stadt
eit
habe. Die Beſtimmungen der Verordnung vom 1. Dezember 120
31g
vährleiſten den Gemeinden lediglich den Erſatz der durch die Er Lh0ſt wor.
ſenkung für 1931 entſtehenden Ausfälle. Ein Ansgleich für die? Moha md
älle, die auf den Rückgang der Steuerwerte zurückzuführen ſindr 2 0 die übri
deshalb nur herbeigeführt werden, wenn noch vor dem 21. De
W8 dan
0 eine entſprechende Erhöhung der bisherigen Steueransſchl.
erfolgt. Durch dieſe Maßnahme würde auch ein Ausgleich für die1chidt er
gewieſenen Ausfälle 1930 in Höhe von 260 000 RM. geſchaffen hr0,2 ſand der
Der Oberbürgermeiſter ſchlägt daber eine Erhö 10
Me
der Landſteuer, der Gewerbeſteuer und der Küſſſe.
falertragsſteuer vor. Die Erhöhung der Steuerſätze T
un
folgt gedacht: bei der Landſteuer von 50 auf 60 Pfg.. Mehrauftw.
genen
35 000 RM., bei der Gewerbeſteuer von 400 auf 440 Pfg., Mehra
ner
De f.
men 100 000 RM., bei der Kapitalſteuer von 75 auf 85 Pfg.,
lommen 132000 RM., zuſammen Mehraufkommen 267000 RMC.
*
vorſtehend angegebenen neuen Steuerſätze würden bei ihrer Feſt.
vor dem 31. Dezember 1931 als Ausgangsſätze für 1931 gelte 7 27 Schich
mit auch von Einfluß auf die Beſſerung des Steueraufkommens T!. Aiſche ei
folgenden Jahre ſein. Da die Fraktionen noch keine Stellung gene.
W
hatten, faßte der Finanzausſchuß keinen Beſchluß. Der Stadtra7
ſich am Montag, den 29. Dezember, mit der Vorlage zu beſche Zie
A
haben. Sollte die Vorlage angenommen werden, ſo würde di
Reichsregierung für notwendig gehaltene Senkung der Real
April 1931 zum größten Teil wieder illuſoriſch gemacht wers"
Nachdem die Höhe der durch den ſtädtiſchen Pfandaſſiſtenten Kl.
untreuten Gelder feſtgeſtellt worden iſt (ſie beträgt nicht ganz 300e
und keine Verdunkelungsgefahr mehr beſteht, wurde der X. Ai*
Unterſuchungshaft entlaſſen. — Der frühere kommuniſtiſche Si"
dorn kam bei einem Ringkampf zu Fall und zog ſich einen A."
bruch zu, der ſeine Verbringung in das Städtiſche Krankenhalt.”
wendig machte.
Nummer 355
* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Das Erweiterte Bezirksſchöffengericht
ver=
delte am Montag und Dienstag gegen den Direktor der
ſigen Städt. Betriebe Nuß wegen
Beleidi=
ung des Bürgermeiſters Schulte von Worms.
Di=
ftor Nuß ſchrieb im Frühjahr dieſes Jahres zwei Briefe an den
mrektor der Gasgeſellſchaft in Frankfurt a. M. und an den
Heraus=
rder führenden Gasfachſchrift Deutſchlands in Berlin, in denen
chreibt, daß es einen ungünſtigen Eindruck gemacht habe, daß
ürgermeiſter Schulte kurz vor ſeinem Eintritt in den Vorſtand
„Hekoga und während oder nach der Anſtellung ſeines
chrwiegerſohnes als Geſchäftsführer der „Hekoga plötzlich einen
eſinnungswechſel in den Kämpfen um die Ruhrgasverſorgung
gxſeits und die Eigenverſorgung andererſeits vorgenommen
e. Als dies durch Bürgermeiſter Ritzert im Frühjahr in einer
ſaotratsſitzung bekannt wurde und großes Aufſehen erregte, ſah
ſüigermeiſter Schulte ſich veranlaßt, Strafantrag zu ſtellen. In
nahezu ſiebenſtündigen Verhandlung behauptet Direktor Nuß
Wahrung berechtigter Intereſſen gehandelt zu haben, denn
e beiden Herren hätten einen richtunggebenden Einfluß in
eſen Kämpfen, und er habe gefürchtet, daß ſie ſich durch dieſe
mſtellung des Bürgermeiſters Schulte, der ſich dadurch in
Gegen=
zu ſeinen Anſichten geſetzt hatte, beeinfluſſen laſſen könnten.
beiden Herren bekunden, daß die Anſicht des Bürgermeiſters
ſhulte natürlich ein gewiſſes Intereſſe für ſie hatte jedoch in
ner Weiſe ihre eigene Stellungnahme hätte beeinfluſſen können.
gelingt dem Bürgermeiſter Schulte weiter, nachzuweiſen, daß
ge Anſicht ſich im Laufe etwa eines halben Jahres auf Grund
hlicher Erwägungen geändert habe, vollkommen unabhängig von
miliären Rückſichten. Der Staatsanwalt hält eine beleidigende
ſicht für erwieſen und beantragt wegen Beleidigung in zwei
len eine Geldſtrafe von 600 Mark. Das Gericht ſpricht
n Angeklagten frei. Obwohl zweifellos dieſe
Behaup=
nigen einen beleidigenden Charakter hatten, müſſe man dem
An=
lagten guten Glauben zuerkennen denn der Geſinnungswechſel
Bürgermeiſters Schulte habe tatſächlich großes Erſtaunen und
üfſehen erregt, wenngleich er heute bewieſen habe, daß er aus
ſrchaus lauteren Gründen hervorging. Auch ſeien beide Briefe
tneswegs für die Oeffentlichkeit beſtimmt geweſen.
Der Einzelrichter des Amtsgerichts I verhandelte
reder einmal gegen ſechs kommuniſtiſche Arbeitslo
egen gemeinſamer Körperverletzung. Man ſollte
ih eigentlich der Anſicht ſein, daß die gemeinſame Not die Leute
ſammenführen müßte, aber gerade das Gegenteil ſcheint der Fall
ſein. Mag ſein, daß die viele überflüſſige Zeit ſie dazu
ver=
glaßte, ſich mit größter Leidenſchaft jeden geringſten Ereigniſſes
bemächtigen und jede Anſicht mit beſonderem Fanatismus
mfechten. Und ſo war es auch hier. Zwei Leute, die zufällig
ganz entgegengeſetzten Parteirichtungen — Kommuniſter
*d Nationalſozialiſten — angehörten, hatten eine private
Strei=
keit, der ſich ſofort ihre beiderſeitigen Parteigenoſſen an
ſtoſſen. Man kann das Urteil, wie auch die
Verhandlungsfüh=
ig des Amtsrichters, der Zeugen ſowohl wie Angeklagten in
bitherzigſter Weiſe Gelegenheit gab, ihre Anſichten kundzutun,
ahl ohne Bedenken als vorzüglich bezeichnen. Er verurteilte den
ſten Angeklagten zu einer Geldſtrafe von 50 Mk.
ſud ſprach die übrigen Angeklagten frei, da die
enze Sache eine perſönliche Angelegenheit war, in die die
ande=
n in unerheblicher Weiſe hineingezogen wurden, zumal ihnen
ch die Beweisaufnahme teils gar keine, teils nur geringe
Be=
ligung an der Prügelei nachgewieſen werden konnte.
Es war dann noch ein vielfach vorbeſtrafter, der Darmſtädter
lizei und dem Gericht ſchon nach und nach bekannter 2 5jähri
Hilfsarbeiter wegen Widerſtands,
Sachbeſchä=
gung und Beamtenbeleidigung angeklagt. Er wurde
res Abends auf Bitte eines Mädchens, das behauptete, er habe
einer gemeinſamen Bierreiſe ihrem Bräutigam einen
Geld=
utel mit 30 Mark geſtohlen, ſiſtiert und benahm ſich dabei wie
Wilder. Er verſuchte zuerſt, gegen den Wachtmeiſter mit
herhobenem Stuhl vorzugehen. Er beſchimpfte ihn ausgiebig
ud zertrümmerte ſchließlich, als alles vergebens war, in der
kreſtzelle Eiſengitter und Fenſterſcheibe und ließ an Wänden und
Hlafpritſche ſeine Wut aus. Er erhielt eine
Gefängnis=
ſtafe von zwei Monaten. Der Diebſtahl des Geldes war
in nicht nachzuweiſen.
Mittwoch, den 24. Dezember 1930
Gasſchutzkurſus.
Die Deutſche Gasglühlicht Auer Geſellſchaft m. b. H. (Degea),
Berlin, veranſtaltete in der Chemiſchen Fabrik Merck einen
eintägi=
gen Gasſchutzkurſus. An dem Kurſus nahmen teil die Fabrikfeuerwehr
die Mitglieder der Freiwilligen Sanitätskolonne und ſolche
Werksange=
hörige, die infolge ihrer Tätigkeit mit den Gasſchutzgeräten vertraut
ſein müſſen. Ferner hatte ſich die Firma Merck bereit erklärt,
Ange=
hörigen der ſtädtiſchen Betriebe, insbeſondere der Feuerwehr, die
Teil=
nahme daran zu ermöglichen. Von den Herren der Auergeſellſchaft
wurden, wirkſam unterſtützt durch Lichtbilder und einen
Unfallverhü=
tungsfilm der Berufsgenoſſenſchaft der Chemiſchen Induſtrie, die
Ge=
fahrfälle und die dagegen zu treffenden Schutzmaßnahmen theoretiſch
und praktiſch erörtert. Gezeigt wurde die Handhabung von
unabhängi=
gen, freitragenden Sauerſtoffgeräten, bei denen der Träger den
Sauer=
ſtoff, der zum Amen nötig iſt, in einem auf dem Rücken
anzuſchnallen=
den Apparat mit ſich führt. Dieſe Apparate werden hauptſächlich für
den Gebrauch von Rettungsmannſchaften gebaut, z. B. für Feuerwehren,
Sanitätskolonnen, bei Grubenunglücken und dergleichen. Das zweite
wichtige Gerät iſt das unabhängige, offene Friſchluftgerät, das durch
inen längeren Schlauch mit der guten Außenluft in Verbindung ſteht.
Es wird gebraucht bei Keſſelreparaturen, Einſteigen in Schächte u. dgl.
Dieſe beiden Geräte können berall an Arbeitsſtätten verwandt
wer=
den, wo es an dem nötigen Sauerſtoff zum Atmen fehlt. Ein drittes
Gerät, das abhängig iſt von dem umgebenden Luftſauerſtoff, aber
ſehr leicht und bequem zu handhaben und daher insbeſondere in der
Induſtrie ſehr verbreitet iſt, iſt die Filtermaske. Sie kann jedoch nur
da verwandt werden, wo der Gehalt der, wenn auch durch Gaſe verſeuch
ten, Luft noch mindeſtens 15 Prozent Sauerſtoff beträgt. Wichtig iſt
der Anſchluß an die Atmungsorgane an Mund und Naſe. Es wurde
die Entwicklung vom einfachen Wattebauſch bis zur modernen
Geſichts=
maske geſchildert. Es gibt Geſichtsanſchlüſſe ohne weiteren Schutz
deren Anſchlußſtück in den Mund geſteckt wird; dann die Halbmaske, die
Naſe und Mund ſchützt, und die Geſichtsmaske, die auch den größten
Teil der Geſichtshaut bedeckt. In praktiſchen Vorführungen wurde das
Aufſetzen der Masken und das Einſetzen der für die einzelnen Giftgaſe
beſonders geſchaffenen Filter geübt. Wichtig iſt dabei die
Dichtheits=
prüfung, d. h., die Maske muß ſo feſt auf der Geſichtshaut aufſitzen, daß
es den Giftgaſen unmöglich iſt, zwiſchen Haut und Maske
hindurchzu=
dringen. Durch eine ſinnreiche Einrichtung kann für jede Geſichtsform
die geeignete Maske ſofort angepaßt werden, die dann in einem Raum,
der mit Reizgas gefüllt iſt, auf Dichtheit geprüft wird. Behandelt wurde
insbeſondere die Bekämpfung des Kohlenoxydgaſes, das bekanntlich
ge=
ſchmack= und geruchlos und deshalb ganz beſonders gefährlich iſt.
Die Veranſtaltung war für alle Beteiligten außerordentlich lehrreich
und unterſtützte wirkſam die Beſtrebungen der Firma Merck, ihre
Werks=
angehörigen gegen Betriebsunfälle und Geſundheitsſchädigungen ſo
intenſiv wie möglich zu ſchützen.
Vorbildliche Winkerfükkerung für unſere Singvögel.
Fünf Mitglieder einer unſerer Ortsgruppen bei Darmſtadt treiben
im Winter 1930/31 den Tier=, insbeſondere den Vogelſchutz in ſolch
an=
erkennenswerter Weiſe, daß ſie in der Oeffentlichkeit bekannt zu werden
verdient. Außer der vorbereiteten Fütterung in Hofreiten und Gärten
ſind ſieben Futterplätze und einige Vogeltränken, die ſo eingerichtet ſind,
daß ſie das Baden der Vögel unmöglich machen, an paſſenden Stellen
in der Gemarkung angelegt worden, und jedes der fünf Mitglieder,
unter denen das füngſte 25 und das älteſte über 70 Jahre alt iſt, hat
die Verpflichtung übernommen, für den beſtimmten Bezirk aus guten
Gründen den Beobachtungsdienſt zu leiſten und bei eintretenden Froſt
und Schneezeiten praktiſche Arbeit zu übernehmen, den angewieſenen
Futterplatz oder die ihm zur Betreuung überwieſenen Plätze täglic
weimal nachzuſehen und mit Futter zu beſtreuen. Der nur von einem
Teil der auf Oedflächen in Menge vorgefundenen Unkrautpflanzen von
einem Mitglied geerntete Samen reicht für die Winterfütterung aus.
Ein ganz beſonderes Intereſſe werden alle Natur= und Vogelfreunde
folgender Beſtimmung entgegenbringen. Dieſe Mitglieder der
Orts=
gruppe des Tierſchutzvereins müſſen ein im Freien ſtehendes Vogelhaus
mit einem Weiteſtinnenraum von 5 Kubikmeter ihr eigen nennen, wenn
ſie als Liebhaber einen Singvogel ſich halten wollen, die allgemein
ge=
bräuchlichen Käfige für Stubenvögel dürfen nur in Ausnahmefällen (bei
Krankheit, ſtrenger Kälte, Beobachtung) benutzt werden.
Aus beſtimmten Gründen wollen die Vogelſchützer, von deren
vor=
bildlichem Wirken hier erzählt wird, nicht genannt ſein.
Nachahmens=
wert iſt vor allem ihr Vorſchlag, für Singvögel nur große Vogelhäuſer
zu benutzen. Die üblichen Käfige ſind entſchieden viel zu klein.
Seite 7
Kirchliche Rachrichken.
Schloßkapelle Kranichſtein. 1. Feiertag, 10 Uhr:
Feſtgottes=
dienſt unter Mitwirkung des Arheilger Poſaunenchors. Pfarraſſiſtent
Heldmann, Griesheim=Arheilgen.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für
Ton=
kunſt, Eliſabethenſtr.). Heiligabend, 24. Dez., 12 Uhr (
Mitter=
nacht): 1. Weihnachts=Menſchenweihehandlung. — 1.
Weihnachts=
feiertag, 25. Dez., vorm. 7 Uhr: 2. Weihnachts=
Menſchenweihe=
handlung; vorm. 10 Uhr: 3. Weihnachts=Menſchenweihehandlung;
vor=
mittags 11.20 Uhr: Kinder=Weihnachtshandlung. — 2.
Weihnachts=
feiertag, 26. Dez., vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung,
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. 1. Feiertag, vorm. 8 Uhr:
Chriſt=
mette. Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier. — 2. Feiertag, abends um
8 Uhr: Weihnachtsfeier. Aufführung: „Verwaiſt”.
Altkatholiſcher Gottesdienſt. Sonntag, 28. Dez., vorm. 10.30 Uhr,
findet im Evangel. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, altkatholiſcher
Gottes=
dienſt ſtatt. Pfarrer Dr. Werber von Offenbach.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mauerſtraße 17.
Am 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Nach=
mittags 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule. — Am 2.
Weih=
nachtsfeiertag, abends 8.15 Uhr: Weihnachtsfeier der Jugend.
(Prediger M. Hähnel.)
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society). Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3.
Gottes=
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Am 28. Dezember, Thema: „Die Chriſtliche Wiſſenſchaft”,
Jeſaja 33 24.
Im Bund des Deutſchen Bibelkreiſes, Alexanderſtraße 23. Samstag,
27. Dez.: Tageswanderung. Treffpunkt: 9 Uhr kathol. Kirche (
Wilhel=
minenſtraße). — Mittwoch, 31. Dez., nachm „5 Uhr: Silveſter=B.K. im
Heim. — Samstag, 3. Jan., nachm. 4 Uhr: Spielen und Singen.
An=
ſchließend Andacht
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Chriſtfeſt, vorm.
10 Uhr: Feſtgottesdienſt. — 2. Feiertag, abends 8 Uhr:
Weihnachts=
feier. — Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigt; 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule; 8 Uhr: Predigt.
Evangel. Gemeinde Roßdorf. 1. Chriſttag. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des
Poſaunenchors. Feier des heil. Abendmahls. Kollekte für die
Schwe=
ſternſtation und Kleinkinderſchule. — Abends 4 Uhr: Chriſtveſper unter
Mitwirkung des Poſaunenchors, der Jugendvereine und des
Kinder=
gottesdienſt. — Abends 5 Uhr: Chriſtbeſcherung des Poſaunenchors
und der Jugendvereine im Gemeindeſaale.
2. Chriſttag. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Feier des
heil. Abendmahls. — Nachm. 1.30 Uhr: Dankgottesdienſt.
Epangel. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. 1. Weihnachtsfeier
tag. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des
Kirchen=
chors. (Kollekte für den örtlichen Kirchenfonds.) Im Anſchluß an den
Gottesdienſt Feier des heil. Abendmahls. — Nachm. 5 Uhr: Liturgiſche
Weihnachtsfeier. Mitwirkung des Herrn Wilh. Luckhaupt und der
ober=
ten Schulkleſſe.
2. Weihnachtsfeiertag. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt.
Pfarrer Paul=Traiſa. Mitwirkung des Poſaunenchors der Evangel.
Gemeinſchaft.
Evang. Gemeinde Eberſtadt. 1. Weihnachstag. Vorm. 9.45
Uhr: Hauptgottesdienſt, unter Mitwirkung des Kirchenchors.
Anſchlie=
ßend Feier des heil. Abendmahls. — Abends 8 Uhr: Chriſtfeier. (Aus
dem Weihnachtsbüchlein von Joh. Seb. Bach: Das Weihnachtsſpiel
von 1930.) — 2. Weihnachtstag. Vorm. 9.45 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt.
Honntag, B8. Dez., vormittags 9.45 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Prov.=Pflegeanſtalt.
. Weihnachtstag.
torm. 10 Uhr:
Gottesdienſt, unter Mitwirkung des Chores der Evangel. Gemeinſchaft.
Prediger Nenber.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage ift die letzte Bezugsquittung belzufügen. Anonyme 2
igen werden
nicht beantwortet. Dſe Beanttportung erfolgt ohne Rechtsverbind
hkeit.
Ledigenſteuer 1. Der Ledigenzuſchlag für 1930 iſt je zur Hälfte
am 10. Oktober 1930 und am 10. Januar 1931, diejenige für 1931 am 10.
Juli 193e und am 10. Jan. 1932 zu entrichten. 2. Darüber müſſen Sie
Näheres in der heſſiſchen Beſoldungsordnung (Reg.=Blatt von 1928)
nachleſen.
RN
—. 33
94
K
A
Zu Haustrinkkuren
Blasen-, Harnleiden,
bei Cicht, Zucter-, Niere
Arterlenverkalkung, Frauen e den, Magenleiden usw,
Brunnenschriften durch das Fachinger
Zentralbüro, Berl.n 108 W 8, Wilhelmstrasse 55
Erhätdich in Wineralwasserhandlungen, Apotheken, Drogerien usu. tOwle bei
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
V17159
Var Dorasinsssgek.
Roman von Friodrich Lange.
Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle a. d. S.
(Nachdruck verboten.)
Wie von einem Magneten angezogen, ſenkte Berling den
hpf. Bis ſeine Lippen auf denen des Mädchens ruhten, in einem
Aß, der Kraft und Schwäche war, Widerſtand und
bedingungs=
ſie Hingabe zugleich.
Und dann hing Lilian an ſeinem Halſe, lachend und weinend.
„Ich habe dich ſo lieb! Geh’ nicht von mir!
Der Mann ſah ein, daß er dieſem Weibe immer untertan
würde, ſo lange es um ihn war. Der Dreibund ihrer
ßhönheit, Liebe und Leidenſchaft entwaffnete ihn. Willenlos
zab er ſich in ſein Geſchick. Es gibt Frauen, die den ſtärkſten
ſarakter unterjochen. Und zu dieſer Kategorie gehörte Lilian
Hencer, wenn ſie nicht überhaupt eine Sonderklaſſe bildete.
3 1. Kapitel.
Die im engſten Kreiſe gefeierte Verlobung Eva Freſe—Wil=
Spencer war der Auftakt zu einer neuen Blütenepoche der
feſe=Flugzeugwerke. Die Millionen James W. Spencers
mar=
ſierten auf. Der Aufſichtsrat der Aktiengeſellſchaft beſchäftigte
bereits mit einer Fuſion. Die wirtſchaftlichen Nöte zwangen
dieſer Maßnahme.
Wilbur wußte den Generaldirektor zu überzeugen, daß eine
fiolgreiche Durchführung des Elektroplan=Baues nur mit Hilfe
Spencer Aeroplane Company möglich ſei. In Anbetracht
nr ungüſtigen finanziellen Verhältniſſe ſah ſich der Kommerzien
t zu einem Einverſtändnis gezwungen. Man entwarf in
ſoßen Zügen ein Programm, das für Theodor Freſe recht
vor=
haft war. Dem deutſchen Werk ſollte die Produktion für
eropa und Afien vorbehalten bleiben. Spencer wollte Amerika
d die übrigen Gebietsteile übernehmen.
Als dann eines Tages Wilbur freudeſtrahlend bei dem
Kom=
hrzienrat erſchien und von dem Gelingen ſeiner Pläne
berich=
ge, ſtand der Fuſion nichts im Wege. Arnulf Berling war
ſchollen, meldete ſich nicht auf die Aufforderungen der
Welt=
beſſe.
Nun trat der Sohn des amerikaniſchen Flugzeugkönigs
mi=
ſter eigenen Erfindung auf den Plan. Die Patente wurden
ſort für ſämtliche Kulturſtaaten angemeldet, allerdings unter
mm Namen Berling. Wilbur Spencer ſcheute ſich, den Betrug
die Spitze zu treiben. Arnulf lebte! Er als einziger kannte
9S Schickſal des Verſchollenen. Und wußte auch, daß der
jutſche eines Tages, früher oder ſpäter, auf der Bildfläche
er=
einen würde. Man mußte die Tür zur Verſöhnung
offen=
ten.
Die Hochachtung Freſes vor ſeinem zukünftigen
Schwieger=
yn ſtieg ins Ungemeſſene.
„Ich muß mich Ihnen ergeben, mein lieber Wilbur! Ich
ue mich ungemein, daß Ihre Vertiefung in die von Arnulf
erling bearbeitete Materie von Erfolg gekrönt wurde. Da die
erlingſche Erfindung für uns wertlos geworden iſt, gelten Sie
geiſtiger Eigentümer des Elektroplans. Nun wollen wir
s Werk gehen.
Insgeheim, wenn der Kommerzienrat allein in ſeinem
Ribatkontor ſaß, konnte er des unerwarteten Erfolges doch nicht
ſo recht froh werden. Das tragiſche Los Arnulf Berlings griff
ihm ans Herz. Und wenn Wilbur Spencer zehnmal ein eigenes
Patent herausbrachte — der eigentliche Urheber war doch jener
unglückliche, verſchollene Deutſche. Die anderen bauten nur auf
ſeiner Baſis weiter.
Niemand ahnte den ungeheuerlichen Betrug, der hier von
ruchloſer Hand inſzeniert wurde.
Das Glück war mit Wilbur Spencer. Er heimſte die
Lor=
beeren ein, die einem anderen zukamen. Gleich eine ganze
Serie kleiner Elektroplane vom Typ des „Paradiesvogel” wurde
herausgebracht. Die Senderſtation erſtand neu. Auf Evas
Wunſch nannte man die erſte Maſchine „Phönix”
Die Blondine war beim Probefliegen der Apparate zugegen,
ebenſo ihr Vater und eine große Anzahl geladener
Flugzeug=
ingenieure aus nah und fern. Eine ungeheure Propaganda
alar=
mierte nicht nur die Fachkreiſe, ſondern weckte auch das
Inter=
eſſe des Laienpublikums.
Rochmals
neue Krawatten eingetroffen!
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Wie beſcheiden war dagegen der Start des „Paradiesvogel”?
Arnulf Berling haßte alles, was vorzeitig Aufſehen erregen
konnte. Anders der geſchäftstüchtige Amerikaner. Eva gab
ihren Gedanken Ausdruck
„Darling, das verſtehſt du nicht. Die Menſchheit will
auf=
gepeitſcht ſein. Sie ſchläft. Die Trompeten der Reklame müſſen
ſie wecken. Hier liegt das Geheimnis des Erfolges. Es nutzt
uns nichts, unſer Licht unter den Scheffel zu ſtellen.”
Die zwölf Elektroplane ſchwirrten lautlos durch die Bläue
dicſes friedvollen Nachſommertages. Photographen und
Film=
operateure hielten den hiſtoriſchen Augenblick im Bilde feſt. Wer
dachte noch an Arnulf Berling?
Vorbei! Ausgelöſcht!
Wilbur Spencer war der Held des Tages. Ihm gebührte
die Palme!
Eva hielt ſich ſtill an der Seite ihres Verlobten. Sie ſagte
nichts und fragte nichts. Die allgemeine Freude, der Jubel der
begeiſterten Menge blieb ohne Eindruck auf ſie. Allmahlich ſah
ſie ein, daß Wilbur Spencer, dem ſie ſich nun verſchrieben hatte
mit Leib und Seele, Arnulf Berling an Größe nicht erreichte.
Die Tiefe und Lauterkeit des Charakters fehlte ihm.
„Hallo, Darling, ſchweifen deine Gedanken im Aether?”
Wilbur lachte ſeiner ſchönen Braut mit dem Uebermut des
Siegers ins Geſicht. Sie ſah erſtaunt zu ihm auf. Und ihre
Frage war nur eine direkte Folge ihrer Erinnerung an den
anderen:
„Wilbur, weshalb ſteuerſt du nicht ſelbſt eine Maſchine?
Den „Phönix”
Seine Lippen preßten ſich hart aufeinander, als verſchluckten
ſie eine verächtliche Entgegnung. Er dachte an die Begeiſterung
Evas beim erſten Probeflug Arnulf Berlings. Und nun heute
ſein Triumph . . . Ihre Augen waren ſtumpf . . . Aber ſogleich
kehrte ſeine lachende Lebensfreude wieder.
„Was ſoll ich da oben? Man ſchickt den Generalſtabschef
nicht an die Front.”
In ſeiner Braut reifte ein Entſchluß. Sie wandte ſich ab,
als man Wilbur beglückwünſchte. Wortlos ſchritt ſie zum
See=
ufer und ſchwang ſich an Bord des „Phönix”.
Brauſender Jubel begleitete den Start der kühnen Fliegerin.
Wilbur ſtand mit bitterſüßer Miene dabei. Eva aber ſagte mit
glücklichem Lächeln:
„Dieſe Ehrenrunde gilt dir, mein lieber, unglücklicher
Kamerad!“
32. Kapitel.
Berling befand ſich in einem ſeeliſchen Rauſchzuſtande, dem
ſich eine grenzenloſe Reſignation zugeſellte. Das Klima, die
paradieſiſche Inſel, Lilian, die Herrin des Eilandes — das alles
vereinigte ſich zu einem Narkotikum für den Geſtrandeten. Es
waren Stunden, in denen er ſich einer reinen, wunſchloſen
Freude ergab.
Und es gab Stunden, die ihn an den Rand des Wahnſinns
brachten. Dann konnte es paſſieren, daß er vor Lilian ſtand,
mit geballten, wütend erhobenen Fäuſten. Aber wenn er ihr
in ihre bezaubernd hilfloſen Augen blickte, dann ſank die Lohe
ſeines Zorns in ſich zuſammen.
Mehr als einmal verſuchte er, Zutritt zu der Radioſtation
im oberſten Stockwerk des Schloſſes zu erlangen. Noch immer
ſcheiterte ſein Vorhaben an der Wachſamkeit Sidney Jones.
Der Mann belauerte ihn auf Schritt und Tritt. Offenbar
ver=
ſuchte er, ſich die verſcherzte Gunſt der Lady zurückzuerobern.
Ihr Befehl, Berling unauffällig zu überwachen, ließ ihn nichr
ſchlafen.
Die Beſchwerden des Piloten bei Lilian verliefen jedesmal
im Sande. Und ſo kam Berling nicht dazu, ſich einige Meter
Kupferlitzen und etwas Iſoliermaterial für ſeinen beſchädigten
Empfänger im „Paradiesvogel” zu verſchaffen.
Er gab die Hoffnung auf Flucht nicht auf. Jeder neue Tag
beſtärkte ihn in ſeinem Willen. Oft ſagte er ſich in ſeinem
heim=
lichen Grimm:
Ich werde Lilian töten und ihren Miſter Sicherheitschef
dazu!
Und ſchon in der nächſten Stunde verfiel er wieder dem
Sirenenzauber des täglich herrlicher erblühenden Mädchens.
Man ſagt, daß Liebe der Schönheit förderlich ſei. Miß Lilian
war ein Beiſpiel dafür. Immer wieder gelang es ihr, dem
Geliebten die nagende Sorge um das Schickſal ſeiner
Sende=
ſtation vergeſſen zu machen.
„Arnulf, alle Lorbeeren und Ehren der Welt wiegen nicht
ſo ſchwer, wie ein Leben voller Glückſeligkeit im Paradies der
Liebe. Was kann dir deine Erfindung bringen? Vorläufig
noch Kämpfe, Hinderniſſe mancherlei Art. Später beſtenfalls
Reichtum. Geh’ nicht zurück in die Welt des Alltags und des
Scheins. Bleib’ bei mir, Liebſter. Ich ſchenke dir alles, was ich
habe. Steht dein Sinn nach Geld? Ich ſchaffe dir Berge davon
herbei. Edelſteine? Du kannſt mehr davon haben, als alle
Fürſten Indiens in ihren Schatzkammern verwahren. Nenne
mir dein Begehr, Arnulf, ich erfülle dir jeden Wunſch gegen
dein Verſprechen, mich nicht zu verlaſſen.”
(Fortſetzung folgt.)
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Mittwoch, den 24. Dezember 1930
Sport, Spiel und Turnen.
Handball im Odenwaldgan der 9.T.
Handball.
Der A1. Dezember brachte folgende Ergebniſſe:
Meiſterklaſſe: Michelſtadt 1. — Erbach 2. 1:0.
t weihnachtsſpiele des Sb. Darmſtadt 1898.
eit
ie ſchon bekannt, veranſtalten die 98er vom 26. bis 28.
De=
zwei Feldſpiele und ein Hallenturnier. Der glanzvolle
ſſwunkt aller dieſer Veranſtaltungen wird die Handball=
Liga=
mſchaft des Wiener Athletik=Sportclub mit ihren drei
vor=
phen Internationalen Schnabel, Wurmböck und Perwein ſein.
hdem Wiener Athletik=Sportclub gaſtiert zum dritten Male
Miener Handballmannſchaft in Darmſtadt. Nach Sportclub
and Florisdorfer Athletikelub alſo jetzt der W. A.=C., wie
Wien allgemein den Namen des populären Vereins ab=
Oen Gäſten geht ein glänzender Ruf voraus, der ſich nicht
auf den überraſchenden Turnier=Sieg im letzten Berliner
ums=Hallenturnier ſtützt. Die Wiener ſind vielmehr auch
Könner im Feldſpiel. Davon zeugt ihr zweiter Platz in
diesjährigen Meiſterſchaftsſpielen. Der Wiener
Athletik=
ſclub ſteht nur 1 Punkt hinter Florisdorf, dem öſterreichiſchen
her, der den W. A.=C. nur ganz knapp (7:6) beſiegen konnte.
die Reſultate der letzten Wochen zeigen, in welch guter
die Gäſtemannſchaft ſich zurzeit befindet Siege gegen
Richol=
wit 6:3, gegen Siemens (5:4), gegen Vienna mit 6:3 und
watt (5:0) laſſen klar erkennen, welch ſchweren Stand die 98er
werden, um ſich gegen die Wiener Gäſte erfolgreich
durch=
n. Dies gilt um ſo mehr, als der W. A.=C. die weitaus beſte
firmannſchaft ſämtlicher Wiener Mannſchaften beſitzt: In den
ten Verbandsſpielen haben die W.A.C.=Leute gegenüber
ſinustoren des Meiſters Florisdorf nur 19 Minustore zu
ver=
gen, wodurch ihnen auch das beſte Torverhältnis zufällt.
die Spiele ſind bekanntlich ſo angeſetzt daß am 26. und
dezember auf dem Stadion am Böllenfalltor, Feldſpiele
ſen W. A.=C. und S.=V. 1898 zum Austrag gelangen,
wäh=
gam Abend des dazwiſchenliegenden Tages, am 27. Dezember,
Feſthalle ein Hallenturnier ſtattfindet. Für das
hiel des 26. Dezember haben die Wiener angekündigt, in
der Beſetzung anzutreten, da ſie gerade Wert darauf legen,
ihrem 1. Spiel durchzuſetzen. Dies muß für die 98er Anlaß
uch ihrerſeits mit der Meiſtermannſchaft auf den Plan zu
Der Reiz des Hallenturniers iſt diesmal vornehmlich darin
hundet, daß ſämtliche vier beteiligten Mannſchaften das Zeug
haben, als Sieger hervorzugehen. Die größten Chancen
hin ja die Wiener haben, nachdem ſie Deutſchlands beſte
Hal=
mnnſchaften im Berliner Turnier beſiegt haben. Doch ſind
drei anderen Teilnehmer große Könner. Die
Frankfur=
ſintracht genießt als Hallenmannſchaft einen außerordentlich
Ruf. Beim letzten Turnier der 98er konnten ſie von dem
mſtalter nur ganz knapp (10:8) bezwungen werden; in der
uigenen Woche errangen die Eintrachtler gegen den
gleich=
en Turnverein einen hohen Sieg (15:3). Unter Führung
Stadion=Sportlehrers Zehlen wird die Mannſchaft, deſſen
vir gewiß, auch diesmal eine ſehr gute Figur machen. Die
weiteren Teilnehmer, unſere beiden Darmſtädter
Spitzen=
ſchaften ſind ebenfalls ſchon in der Halle erprobte Könner,
enen abgerundete Leiſtungen erwartet werden können.
Be=
geſpannt darf man auf das Abſchneiden des
Polizeiſport=
s ſein, nachdem dieſer in ſeinem Spiel am vergangenen
nag eine ſolch überraſchend gute Form gezeigt hat. Der
werein 1898 wird vorausſichtlich in der Halle folgende
Mann=
ſtellen, wobei bemerkt wird, daß eine Mannſchaft aus neun
ein beſteht, von denen jedoch nur 7 im Spiel ſich befinden
während die zwei übrigen beliebig oft zur Auswechſlung
andet werden können:
Henß,
er eidiger:
Rothenburger. Reuter,
ſtner:
Werner (oder Jäger),
Delp.
mer:
Feigk. Fuchs, Freund. Hennemann.
Lie die Gegner in der Halle gepaart werden, wird durch
Aus=
am Abend der Veranſtaltung ſelbſt erſt feſtgeſtellt.
et Vorverkauf iſt eröffnet. Wir empfehlen deſſen regen
nuch
Sportverein 1898, Jugend.
legen der Winterſperre ruht der ganze Spielbetrieb
m
18. Januar 1931. — Die Jugendweihnachtsfeier findet am
ezember, 20 Uhr, in der Stadiongaſtſtätte bei Miſchlich
Einladung zur Teilnahme an den nächſten Sechstagerennen
York und Chicago wurde von dem Wiesbadener Tour de France=
Schön wegen anderweitigen Verpflichtungen abgelehnt.
krboten wurden fetzt vom Süddeutſchen Fußball= und
Leichtathletik=
d ſämtliche Intereſſen=Gemeinſchaften der Vereine, die ſich in
ſaZeit gebildet hatten.
A=Klaſſe=Nord: Lengfeld — Hergershauſen 8:0.
A=Klaſſe=Süd: Zell 1. — Steinbuch 1. 4:6.
Frenndſchaftsſpiele: Groß=Bieberau 1. — Könia 1. 1:3:
Rein=
heim 1. — Georgenhauſen 1. 5:0: Richen 2. — Semd 1. 2:1:
Michel=
ſtadt 3. — Erbach 3b. 3:1.
In der erſten Halbzeit ſpielte Michelſtadt überlegen, kann aber
dieſe Ueberlegenheit nicht in Toren ausdrücken. Erbachs Torhüter zeigte
eine glänzende Abwehr. Nach dem Wechſel fiel in der 1. Minute das
Siegestor. Nun nahm Erbach das Heft in die Hand, der Ausgleich blieb
ihm aber verſagt. Ein Spiel, an dem der Zuſchauer ſeine Freude haben
konnte, wurde in Lengfeld ausgetragen. Vor der Pauſe war das
Feld=
ſpiel ziemlich ausgeglichen, nach ihr trat die reifere Spielweiſe
Leng=
felds immer deutlicher zutage. Das Ergebnis entſpricht dem
Spielver=
lauf. — Wie das Halbzeitergebnis 4:4 beſagt, waren die Mannſchaften
Zell — Steinbuch gleichwertig. Das Treffen wurde anſtändig
durchge=
führt, nur gegen Schluß, als es um den Sieg ging, nahm es eine här
tere Form an. — König 1, fuhr mit ſtarkem Erſatz nach Groß=Bieberau
und trat der dortigen Elf, die auch Erſatz einſtellen mußte, zum fälligen
Freundſchaftsrückſpiel gegenüber. Die beſſeren Torſchützen wies König
auf, die ſchnelleren Läufer Groß=Bieberau. Das Spiel ſelbſt war
aus=
geglichen. — Reinheim 1, ſiegte bei großer Ueberlegenheit. Der beſte
Mann Georgenhauſens war der Torhüter. Semd legte wohl großen
Eifer an den Tag, es war ihm trotzdem kein Sieg beſchieden.
Meiſterklafſe (endgültige Tabelle);
Spiele gew. m. verl. Tore
Punkte
Groß=Zimmern
3
König
Michelſtadt
Erbach 2.
Nieder=Klingen
Groß=Umſtadt 2.
19
10
10
10
10
S
36
45:
26:5
22:70
Spiele am 28. Dezember: A=Klaſſe=Nord: Groß=Bieberau 1. —
Leng=
feld 1.: C=Klaſſe: Reinheim 2. — Groß=Umſtadt 3.; Freundſchaftsſpiel
Gundernhauſen 2. — Groß=Zimmern 2.
Bei den Radrennen in Nizza wurde der Kölner =Hürtgen in einen
Maſſenſturz verwickelt, ſo daß er aufgeben mußte. Sein Partner Rauſch
bildete mit Guerra eine neue Mannſchaft und gewann das Rennen mit
Runden=Vorſprung.
Bayerns Amatenrboxer werden den Revanchekampf gegen Oeſterreich
am 11. Januar in Wien austragen.
Geſchäfliches.
Der Zeitungs=Katalog 1931, welchen der Verband Deutſcher
Annon=
cen=Expeditionen E. V., Berlin SW. 68, Markgrafenſtraße 22, im
Auf=
trage ſeiner über ganz Deutſchland verteilten Mitglieds=Firmen
zeit=
gemäß bearbeitet und ergänzt hat, iſt erſchienen und liegt uns in einem
ſehr handlichen, ſtattlichen Bande vor. Er enthält, überſichtlich geordnet,
die ganze deutſche Tages= und Fachpreſſe, auf 216 Druckſeiten verteilt,
Anſchließend folgt die Tages= und Fachpreſſe des europäiſchen
Auslan=
des, die weitere 91 Druckſeiten einnimmt. Wenn man ſich näher in den
Inhalt des Werkes vertieft, ſo muß man zur Ueberzeugung kommen,
daß hier eine wertvolle Aufgabe mübevoll, fleißig und erfolgreich gelöſt
iſt, ein lückenloſes Bindeglied zwiſchen Verlegern, Annoncen=
Expeditio=
nen und Inſerenten zu ſchaffen, welches der Anzeige ihre ſieghafte
Weiterentwicklung ebnet.
Daß ſehr viele Verlage in dem vorhandenen, umfangreichen An
zeigenanhang des Verbands=Katalogs ſelbſt zum Worte gegriffen haben,
um ihre Organe zu erläutern und textlich zu ergänzen, beweiſt am
beſten, was man ſich vom Werbewert der Anzeige verſpricht.
Weihnachten eine Erkältung? Das wäre eine
nette Beſcherung! Sie wollen doch mitſingen: „O du fröhliche..
Wie wollen Sie fröhlich ſingen mit einem Katarrh, den Sie ſich
überall holen können: auf der Straße, Eiſenbahn, Arbeitsſtätte, in
der Schule, im Theater, Kino uſw. Beugen Sie rechtzeitig vor
und ſchützen Sie ſich gegen Grippe Halsentzündung und Erkältung
durch Panflavin=Paſtillen (Acridiniumderivat).
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortſich für Polſikk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulſſieten, Reiſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhma
Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
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Tagesſplegel in Bild und Wort; Dr. Herbert Neite;
„Die Gegenwart
är den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuhle
Druck und Verlag L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten
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Frankfurt a. M.
Mittwoch, 24. Dezember.
11.00: Wiesbaden: Frühkonzert am Kochbrunnen.
14.00: Stunde der Jugend.
15.00: Stuttgart: Kinderſtunde.
16.00: Konzert des Rundfunkorcheſters. Eine Weihnachtsſtunde für
Kinder.
17.00: Frankfurter Dom: Domgeläut und Durmmuſik. Ausf.:
Blä=
ſerchor des Wartburg=Vereins.
17.40: Aus dem „Winteridyll” von Karl Stieler.
18.15: Stuttgart: Zur Beſcherung. Ausf.: Das Philharmoniſche
Orcheſter Stuttgart und der Funkchor.
19.15: Schallplattenionzert.
20.00: Stuttgart: Bunte Weihnachtsſtunde. — Dazwiſchen Lieder
zur Laute, geſungen von Heinz Eſchwege.
21.00: Heilige Nacht. Weihnachtslegende in oberbayriſcher
Mund=
art von Ludwig Thoma.
22.00: 2. Teil des Weihnachtsoratioriums von Joh. Seb. Bach.
Ausf.: Wally Kirſamer (Sopran), Luiſe Richartz (Alt), Paul
Reinecke (Tenor), Johannes Willy (Baß), Kammerchor des
Rund=
funks, Rundfunkorcheſter.
22.30: Freiburg: Muſik zur Weihnachtsgeſchichte. Von Reinhold
Mar=
tin. Ausf.: Anne Winterhalter, Käte Mollweide, Reinhold Martin,
Elwira Arlow.
23.15: Chriſtnacht=Weiheſtunde. Das Maria=und=Joſeph=Spiel.
Das Hirten=Spiel. Mitw.: Geſellſchaft für Geiſtliche Spiele,
Freiburg i. Br.
24.00; Freiburg: Weihnachtsgeläute des Freiburger Münſters.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 24. Dezember.
10.00: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes
11.30: Landw.=Lehrer S. Voigt: Bedeutung des Vogelſchutzes für
Schädlingsbekämpfung.
15.00: Kinderſtunde. Kunterbunt.
16.00: Hans Marſchall: Große Dichter am Chriſtabend,
16.30: Hamburg: Unterhaltungskonzert
17.00: Köln: Chriſtkinds Erdenreiſe. Märchenoper von Guſt. Kueip.
18.15: Köln: Aus der Gr. Meſſehalle; Orgelkonzert.
Weihnachts=
lieder. Ausf.: Prof. H. Bachem.
18.35: Köln: Das Geläute der „Deutſchen Glocke am Rhein”
18.45: Breslau: Aus: „Es kumpt ein ſchif geladen‟ Deutſche
Volkslieder und Sprüche von Chriſti Geburt. Mitw.: Gerda
Specht (Alt). Gerhard Bertermann (Baß) u.
19.30: Leipzig: Orcheſterkonzert. Leipziger Sinfonie=Orcheſter.
21.00: Königsberg: Weihnacht. Mitw.: Margarethe Albrecht (
So=
pran) Gertrud von Borzeſtoſki (Alt), Joſ. Poerner (Tenor),
Dr. Erwin Roß (Baß). Ein Kammerorcheſter.
22.00: Hamburg: „Weihnacht auf hoher See”. Vom Dampfer
„Suttgart”
22.45: Berlin: Turmmuſik und Weihnachtslegenden. Ausf.:
Kosleck=
ſcher Bläſerbund.
23.30; Aus der Staatl. Akademie für Kirchen= und Schulmuſik,
Charlottenburg: Kammerchor Caecilia.
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Grad, 25 Ztm., 3—5 Ztm. Neuſchnee,
Amkliche Winkerſporknachrichken
von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle am
Landwirt=
ſchaftlichen Inſtitut der Univerſität Gießen am 23. Dezember 1930.
Taunus. Kleiner Feldberg: — 5 Grad, 8 Ztm., verhaxrſcht. Nur
Rodel möglich.
Sauerland. Winterberg: — 4 Grad, 15 Ztm., verharrſcht. Ski
und Rodel nur ſtellenweiſe möglich.
Rhön. Waſſerkuppe;
gekörnt. Ski und Rodel
ehr gut.
Schwarzwald. Feldberg: — 6 Grad, 25 Ztm., Pulverſchnee. Ski
und Rodel ſehr gut. Hornisgründe:
7 Grad. 20 Ztm.,
ver=
harrſcht. Ski und Rodel gut. Ruheſtein: — 7 Grad, 15 Ztm.,
Pulverſchnee. Ski gut. Rodel mäßig. Furtwangen:
Grad, 10 Ztm., verharrſcht. Ski mäßig, Rodel gut.
Alpen. Garmiſch=Partenkirchen: — 5 Grad, 14 Ztm.,
Pulver=
chnee. Ski und Rodel gut.
Harz. Schierke
2 Grad, geringe Schneedecke, verharrſcht. Keine
Sportmöglichkeit. Braunlage: — 2 Grad. 5 Ztm., verharrſcht.
Ski und Rodel mäßig.
Wekterbericht.
Ausſichten für Mittwoch, den 24. Dezember: Neblig und bewölkt mit
Aufklaren, trocken, Zunahme des Nachtfroſtes.
Ausſichten für Donnerstag, den 25. Dezember: Meiſt trockenes, teils
neblig=bewölktes, teils aufklarendes Wetter mit Froſt.
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AUT0TST2 N.9S
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Keunzeichen: VS, VR, VO)
für die Zeit vom 1.—15. Dezember 1930.
Die Aufo-Listen enthalten die Angaben in derselben
Reihen-
folge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
Kraft-
fahrzeugbesitzers, Type, Motornummer, Hubraum in ccm und
PS. Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen sind durch X
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnet nach den drei
Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen werden
geson-
dert aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtige
Ergän-
zung des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeug-
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und
unentbehr-
lich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwei Listen.
Die spätestens am 10. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungev vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 25. eines Monats ausgegebene Liste die
Mel-
dungen vom 1.— 15. des gleichen Monats.
BeZu83p re 13:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtlicher 18 Krelse für
12 Monate: zum monatlichen Pauschalprels von
RM. 16.50.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu
Staffel-
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
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Mittwoch, den 24. Dezember 1930
Nummer
181AM
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FiK- CHMNA
Kae
R. geh
Reich und Ausland.
Der Frankfurker Kokain=Prozeß.
Die Sachverſtändigen=Gutachten.
Frankfurt a. M. Der geſtrige
Vormit=
tag brachte im Pache=Prozeß die Gutachten der
reſtlichen drei Sachverſtändigen. Der
Frankfur=
ter Gefängnisarzt, Medizinalrat Kohl, ſchloß
ſich dem am Montag abend erſtatteten Gutachten
von Prof. Maier nur teilweiſe an und billigte
der Gerhard für die zur Aburteilung ſtehenden
Straftaten lediglich eine verminderte
Zurech=
nungsfähigkeit zu. Der Sachverſtändige
befür=
wortete eine Entmündigung und die längere
Verwahrung in einer ſtaatlichen Anſtalt.
Prof. Kleiſt von der hieſigen Heilanſtalt
gab noch einmal eine ausführliche
Lebens=
geſchichte der Angeklagten. Danach iſt ſie bereits
von Großeltern ſowie von Elternſeite her
erb=
lich belaſtet. Auch dieſer Sachverſtändige möchte
der Angeklagten Gerhard, wie Prof. Maier, den
Paragraphen 51 zugebilligt wiſſen. Auch er
be=
fürwortet Entmündigung und längere
Anſtalts=
iſolierung.
Der Frankfurter Gerichtsarzt Prof.
Vor=
kaſtner nimmt, ſoweit die Angeklagte
Ger=
hard in Frage kommt, einen vermittelnden
Standpunkt ein und nimmt lediglich bedingte
Unzurechnungsfähigkeit an, die aber nahe an
den von Prof. Maier in Vorſchlag gebrachten
§ 51 grenze. Mit einem Wegfall der Strafe
wäre allerdings der Gerhard ſowie den übrigen
Angeklagten kaum gedient, da die Vorausſetzung
für eine Anſtaltsiſolierung außerordentlich
er=
ſchwert werde und bei Pache von einer
beding=
ten Bewährungsfriſt abhängig gemacht werden
könnte. Was die übrigen Angeklagten angehe,
ſo ſtellen ſich die Gutachter übereinſtimmend auf
den Standpunkt, daß bei Pache eine verminderte
Zurechnungsfähigkeit vorliege, die auf den
ſtär=
ker erfolgten Verbrauch von Kokain
zurückzu=
führen ſei. — Als praktiſchen Ausweg für die
Urteilsfindung wurde auch hier eine
Entmün=
digung nahegelegt, oder zum mindeſten eine
Be=
währungsfriſt, davon abhängig gemacht, daß ſich
der Angeklagte freiwillig in eine Anſtalt begebe.
Ueber die anderen Angeklagten, die in dem
Prozeß nur eine untergeordnete Rolle ſpielen,
vermochten, ſich die Sachverſtändigen nicht zu
äußern.
Die Verhandlung wird auf den ſpäten
Nach=
mittag vertagt.
Urteil im Frankfurter Kokain=Prozeß.
Die Reden der Verteidiger zogen ſich bis in
die Abendſtunden hin. Das Gericht verkündete
dann folgendes Urteil: Die Angeklagte
Ger=
hard wird freigeſprochen und der
Haft=
befehl aufgehoben. Pache wird wegen
fortge=
ſetzten Vergehens gegen das Opiumgeſetz und
fortgeſetzter Kuppelein zu 1 Jahr 4
Mona=
ten Gefängnis verurteilt. Die
Angeklag=
ten Schmidt und Häßler werden wegen
Verſtoßes gegen das Opiumgeſetz zu 7
Mona=
ten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte
Auchter erhält 120 RM. Geldſtrafe. Den
Verurteilten wird keine Bewährungsfriſt
be=
willigt.
Beim Schlingenſtellen gefaßt.
Ehrenbreitſtein. Die Wilddiebereien
durch Schlingenſtellen in der Gegend von
Neu=
häuſel nahmen in der letzten Zeit einen
er=
ſchreckenden Umfang an. Den Förſtern von
Neu=
häuſel und Hilſcheid ſowie dem zuſtändigen
Landjäger aus Neuhäuſel iſt es gelungen, einen
Schlingenſteller aus Hilſcheid beim Revidieren
einer Schlinge zu faſſen. In einem abgelegenen
Waldteil waren drei Schlingen aufgeſtellt
wor=
den. Der Schlingenſteller hatte gemeinſam mit
ſeinem Schwager ein Reh aus der Schlinge
her=
ausgeholt, an Ort und Stelle aufgebrochen und
in einem Korb nach Hauſe getragen. Die Decke
hatten ſie im Walde vergraben. Die Schlingen
waren ſofort wieder fangfertig geſtellt worden.
Im Laufe des geſtrigen Tages revidierte er.
ſeine Schlinge und konnte dabei feſtgenommen
werden. Die ſofort durchgeführte Hausſuchung
förderte einen großen Teil des Rehfleiſches
zu=
tage, das teilweiſe ſchon zubereitet in der
Brat=
pfanne lag. Das Fleiſch wurde wohltätigen
Zwecken zugeführt.
Raubüberfall auf eine Kreisbahnkaſſe.
Elſterwarda. Ein frecher Raubüberfall
wurde am Montag abend auf die Zweigſtelle der
Kreisbahnkaſſe in Pleſſa verübt. Während der
Leiter der Zweigſtelle ſich mit dem Zählen der
Tageseinnahmen beſchäftigte, drangen plötzlich
zwei Männer in den Kaſſenraum ein und
ver=
langten unter Vorhaltung einer Piſtole die
Her=
ausgabe des Geldes. Da der Beamte allein war,
blieb ihm nichts anderes übrig, als den
Kaſ=
ſenbeſtand in Höhe von 1500 RM. in Silber, in
Rollen verpackt, auszuhändigen. Sofort nach dem
Eintreten hatten die Räuber das elektriſche
Licht ausgeſchaltet und die Tür abgeriegelt.
Beim Schein einer Blendlaterne verſuchten ſie
dann, an den Geldſchrank heranzukommen.
In=
zwiſchen hatten von der Straße aus Paſſanten
den Vorfall beobachtet, und, da ſie nicht in das
Lokal hineinkonnten, den Landjäger alarmiert
Die Räuber merkten das und flüchteten. Die
Polizei hofft, auf Grund von Fingerabdrücken
ſowie der zurückgelaſſenen Stütze und eines
Knüppels die Räuber ermitteln zu können. Die
Kreisbahnkaſſe iſt für ihren Verluſt durch
Ver=
ſicherung gedeckt.
Vereitelter Lohngelderraub.
Schwere Schiffskakaſtrophen im Nebel.
Rieſendampfer, die auf der Unterelbe auf Grund liefen.
Oben: Der amerikaniſche Paſſagierdampfer „George Waſhington”.
Unten: Der Hapagdampfer „Deutſchland”.
Beide Schiffe gerieten im Nebel auf Grund und konnten nur mit großer Mühe freigemacht werden.
Die einzigen vier Ueberlebenden der „Oberon”=Beſatzung.
Der Kapitän des Dampfers „Oberon” über die
Kataſtrophe.
Kopenhagen. Der Kapitän des
unter=
gegangenen Dampfers „Oberon”, Erik Kjelt, hat
ſich jetzt ausführlich über die Kataſtrophe
ge=
äußert. U. a. erklärt er, „Arcturus” habe mit
großer Fahrt „Oberon” auf der Steuerbordſeite
gerammt. „Oberon” ſei vollkommen aufgeriſſen
worden und habe im Laufe von 30 Sekunden
be=
reits in einem Winkel von 45 Grad gelegen. Er
ſelbſt habe im Augenblick der Kataſtrophe auf
der Kommandobrücke geſtanden und ſofort
Be=
fehl gegeben, alle Rettungsboote klarzumachen.
Durch hydrauliſchen Druck ſeien alle
waſſerdich=
ten Türen geſchloſſen worden. Trotzdem habe
„Oberon” mehr und mehr Schlagſeite bekommen,
wodurch die Fahrgäſte nur ſchwer aus ihren
Ka=
jüten herauskommen konnten. Deshalb ſeien
nur vier Fahrgäſte gerettet worden. Wenn
ſo=
viel mehr von der Beſatzung gerettet wurden, ſo
ſei das daher gekommen, daß die Matroſen ſich
auf dem Deck aufgehalten und beſſere Kenntnis
der einzelnen Gänge und Treppen des Schiffes
gehabt hätten. Alle Matroſen hätten mit voll=
Verbrecherjagd quer durch Deutſchland.
Eſſen. Durch die Geiſtesgegenwart der
Lohnbeamten der Vereinigten Stahlwerke wurde
geſtern in Hamborn ein dreiſter Raubüberfall
vereitelt. Zwei Bergleute waren durch das
Fenſter in das Lohnbüro eingeſtiegen und hatten
ſich dort verſteckt. Als die Beamten gegen 6 Uhr
früh mit 20 000 RM. Lohngeldern das Büro
betraten, hielten ihnen die beiden Räuber, die
ihre Geſichter mit ſchwarzen Masken verdeckt
hatten, Schußwaffen entgegen. Die Beamten
ließen ſich jedoch nicht einſchüchtern, ſondern
ſchlugen mit Stühlen die Räuber zu Boden. Die
beiden Täter, von denen einer eine erhebliche
Kopfverletzung davongetragen hat, waren im
Beſitz eines Revolvers ſowie einer
Scheintod=
diſtole. Sie wurden der Polizei übergeben.
Berlin. Eine ausgedehnte und zum Schluß
erfolgreiche Jagd veranſtalteten die
Polizeibe=
hörden in den letzten Tagen und Nächten auf
zwei Geldſchrankeinbrecher, die in der Nacht nach
dem Goldenen Sonntag in dem größten
Waren=
haus in Würzburg einen Geldſchrank
aufge=
ſchweißt und dabei 35 000 RM., darunter 4000
RM. in Hartgeld erbeutet hatten. Da Spuren
von den Einbrechern nach Leipzig wieſen, wurde
die dortige Polizei von dem Vorfall in Kenntnis
geſetzt, die Täter waren jedoch von dort nach
Wittenberg weitergefahren. Die Polizeibehörde
in Wittenberg ſtellte feſt, daß die Täter aller
Wahrſcheinlichkeit nach im Auto nach Berlin
gefahren waren. Der Potsdamer
Kriminal=
polizei gelang es, den Kraftwagen der
Ein=
brecher dicht vor Potsdam anzuhalten und die
Inſaſſen nach kurzem Widerſtand zu verhaften.
An Hand der Fingerabdrücke konnte feſtgeſtellt
werden, daß es ſich bei den Verhafteten um
poli=
zeibekannte Einbrecher handelt. Die
Feſtgenom=
menen werden zur Aburteilung nach Würzburg
gebracht.
Grubenbrand auf der Zeche Bergmannsglück
in Buer.
Gelſenkirchen. Auf der zweiten Sohle
der Zeche Bergmannsglück brach geſtern morgen
in der nordöſtlichen Richtſtrecke infolge eines
Kabelbrandes ein Grubenbrand aus. Wegen der
Gefahr der Brandgaſe mußte die Belegſchaft
vollzählig ausfahren. Vier gaserkrankte
Berg=
leute wurden dem Krankenhaus zugeführt, doch
ſollen die Erkrankungen nicht bedenklich ſein.
Der Brand konnte ſofort gelöſcht werden,
Schreckliche Einzelheiten.
aus dem Bulkangebiet des Meit
Amſterdam. Schreckensnachrichte:
men aus dem Gebiet des ſich in voller T,ct
befindlichen Vulkans Merapi auf Javc
Zahl der Toten ſoll gegen 1000 betragen. 1
das Hinterland des Vulkangebiets geflüt=
Einwohner berichten, der Bezirk von Su
voing gleiche einer wahren Hölle. Der
ſpeie fortgeſetzt glühende Lavamaſſen und
regen aus. Zahlreiche Bewohner habern
Annähern der Lavamaſſen und angeſich,
Unmöglichkeit, zu entfliehen, Selbſtmon
7—
H40—2202-
frm 08
Eng
ſt am
rim !echit
g
HIſ.
ſen Grmnd
ter im allge
ſie um 2.
erräge im
R4 Prozel
Karte der Inſel Java,
tenten ſow!
ſmit der
gangen. Viele Dörfer ſind von den Lavang,;A hier ein
vollſtändig abgeſchloſſen. Die Einwohner /mm iſt zu
Höllenqualen aus und können nicht entf
Es iſt äußerſt ſchwierig, in das zerſtörte ſckkrüen ſoga
einzudringen. Infolge der Gaſe und g itnt=
Dämpfe, mit denen die Atmoſphäre geſchw. aſtienkn ſplus
iſt, iſt der Aufenthalt im Vulkangebiet w pſoders h
lich. Die von der Regierung in das Schr u
gebiet entſandten Truppen ſind einget-v
Sie haben übermenſchliche Arbeit geleiſtet.,
ſende von Menſchen beſtürmen die Krankei) eiſche Brt
ſer. Der Anblick der Verletzten iſt entſi ſenohlen A.
Manchen ſind die Arme, anderen die Beim, Fim a. M
kohlt. Ein Augenzeuge berichtet, er haueſtie Geſchäfts
einem Hauſe die Leichen von ſieben KiMhn Höhe ve
und die der Mutter geſehen. An manchen
iM. er
len fand man 30 bis 40 Leichen. Der gew!
MM. er
Ausbruch des Merapi ſtellt eine der gmiſ
Kataſtrophen dar, von denen Java jemals okrung.
Niee
geſucht worden iſt.
Kach der
iI.
A9
Ueberfall auf ein Goldwarengeſchäft. E
erer
kommener Ruhe gearbeitet, die Rettungsboote
klarzumachen. Im Laufe einer Minute ſei das
Waſſer in den Schornſtein gedrungen.
Der Kapitän hörte von allen Seiten Notrufe.
Im Augenblick des Zuſammenſtoßes hielt ſich
ſeine Frau in der Kajüte, unmittelbar bei der
Kommandobrücke, auf und war damit beſchäftigt,
die Tochter ins Bett zu legen. Sofort ergriff er
das Kind und befahl ſeiner Frau, ins Meer zu
ſpringen. Sie tat es, kam aber nicht mehr hoch.
Er ſelber ſprang mit dem Kinde, das nur ein
Nachthemdchen an hatte, ins Meer. Als er 20
Minuten im Waſſer gelegen hatte, wurde er von
einem der Boote, die „Arcturus” ausgeſetzt
hatte, aufgefiſcht. Es ſei unmöglich geweſen, ſich
länger als 20 Minuten in dem eiskalten Waſſer
lebendig zu halten. Vier Stunden lang hätte
man verſucht, ſein Töchterchen wieder ins Leben
zurückzurufen. Es ſei nicht gelungen. Er dürfe
wohl ſagen, daß der Zuſammenſtoß ein reiner
Unglücksfall geweſen ſei. Niemand hätte ihn
verhindern können.
Aehnlich äußert ſich der Kapitän der „
Arc=
turus”, der nur noch feſtſtellte, daß ſein Schiff
die ganze Nacht über auf der Unglücksſtelle lag.
Berlin. Fünf junge Burſchen fuhrerrn Rill. RM.
geſtern, kurz vor Mitternacht, in einer Ar)küſſingn9
droſchke vor dem Hauſe Kolonnenſtraße 00efahren,
Schöneberg, in dem ſich ein Goldwarengachuhr
erfel=
befindet, vor. Während zwei in dem A.P AG., Ve
Wund Zw
blieben, zertrümmerten die drei anderen a9
große Schaufenſterſcheibe des Juwelengeſüich,
und rafften aus den Auslagen an Goldrmß.
und Brillanten zuſammen, was ſie err chlontand
des
konnten. Der Inhaber des Geſchäfts, der Mißt auf.
noch in dem hinter dem Laden befindlichen:5 huflla, A
mer befand, ſtürzte in den Laden, konnte M. N.
Die
die Täter nicht mehr erreichen. Dieſe ſpratf” wurden
hr. 8
in die Kraftdroſchke und zwangen den Chau./
Dorf. 1
davonzufahren. In der Belzigerſtraße ließ
A5 fi.
den Wagen halten, überkletterten den
eines Rummelplatzes und entkamen in der
kelheit. Wieviel ſie geraubt haben, konnte!
nicht feſtgeſtellt werden.
rüchr
„Do. X” am 15. Januar wieder flugber MArt diſer 9
Friedrichshafen. Auf „Do. X” iſt. zeMei haben
rend der durch den Unfall notwendig geoſ ncht
denen Liegezeit in Liſſabon die urſprünglic. hr wien
Dme,
n.
Cadiz vorgeſehene Geſamtinſpektion an Tüſen Nohſios
werkanlage und Schiff durchgeführt, ſo Aen md 9
„Do. X” nunmehr nach Beendigung der Fl. AMuden imd.
reparatur am 15. Januar 1931 wieder flu. d
ſein wird. Infolge der eingetretenen Ver-”m Pris
rung hat die Durchführung des urſprüngE e haben
Flugplanes Azoren-Bermudas—New
York=
gen der vorgeſchrittenen Jahreszeit und der M09 Ncher
zeicht
herrſchenden ungünſtigen Wetterverhältniſſ
in von
Nordatlantik eine Aenderung erfahren mäſt
Vſerbekont
Die neue Flugroute iſt wie folgt feſtgelegt 19ſſt
den: Liſſabon, Kanariſche Inſeln, Kapverk)” eiſt y
Inſeln, Natal, Rio de Janeiro, Habana,
York.
Tragödie im Siechenhaus.
Prag. Im Siechenhaus von Jitſchin
ſich in der Nacht zum Montag ein ſchweres
glück ereignet. Das Siechenhaus, das durch
geziefer ſtark verſeucht war, war durch 2
ſäure vergaſt worden. Nach dreißigſtünd
Lüftung bezogen die 40. Inſaſſen wieder
*
Räume. Vorgeſtern früh fand man acht
ihnen tot und zwölf mit ſchweren Vergiftu
erſcheinungen auf. Im Laufe des Tages iſt
A
weitere Perſon geſtorben. Die Verunglüche, S potiert,
ſechs Frauen und drei Männer, ſtanden alle eteide
Alter von über 80 Jahren.
5N4
Der italieniſche Braſilienflug.
Mar 31 71
Madrid. Dreizehn von den vierzehn F. g,
K
zeugen des italieniſchen Fliegergeſchwaders,
auf dem Braſilienflug unterwegs iſt, ſind. + Dch loko
Dienstag morgen in Kenitra in Span-Uſ eine
Marokko aufgeſtiegen, um nach ihrer dri 4 ca, Chi
Etappe, Villa Cisneros, zu fliegen. Das w‟ 2Anwol
Ds.
zehnte Flugzeug konnte trotz mehrmaliger 2
ſuche nicht aufſteigen und wurde in den HCcheeete
Nehl
von Kenitra zurückgeſchleppt. Die anderen —
ſchinen haben Rabat überflogen. Sie wur ”
eine Strecke weit von franzöſiſchen Flieg”h
begleitet.
Ein Schiffsneubau zuſammengebrachen.
Brüſſel. In Brüſſel brach ein im Eo
befindliches Schiff zuſammen und begrub e
Arbeiter unter ſich, von denen zwei getötet—
vier ſchwer verletzt wurden.
ſſeummer 355
Mittwoch, den 24. Oezbr.
Vom Holzmarkt
uns unſer Mitarbeiter: Die Nachfrage nach Schnittholz war in
Zeit ſehr gering, die Betriebe des Verbrauchs, die noch zu tun
beſchränkten wegen der Feiertage ihre Einkäufe aufs äußerſte,
ſihen davon iſt die Geſamtlage der Wirtſchaft gedrückt, und es
ver=
niemand Neigung, ſich in Spekulationen einzulaſſen. Von
In=
ze iſt, daß die ruſſiſche Handelsvertretung nunmehr ihre
Verkaufs=
ſart für 1931, ſoweit der deutſche Rund= und Schnittholzmarkt in
kommt, wohl abgeſchloſſen hat. Es werden nur noch
Ramm=
aus Rußland, zur Lieferung über die Hafenſtädte angeboten
Kaufluſt beſteht indeſſen nicht. Die Firmen des deutſchen
Kon=
ms, die von der ſowietruſſiſchen Handelsvertretung 50 000 Feſt=
Stammblöcke kauften, verſuchen jetzt einen Teil dieſer Blöcke rund
muverkaufen. Man hört frei Grenze unverzollt Preisforderungen
—53 Mark nennen. Zu Abſchlüſſen iſt es bis jetzt noch nicht ge=
7. die Zurückhaltung der Großhändler verhindert Umſätze. Sehr
werden die Auswirkungen diskutiert, die durch die in wenigen
eintretende Holzſperre gegen Polen vorausſichtlich entſtehen wer=
Schon jetzt kann man als ſicher anſehen, daß die Schleuderangebote
den letzten Tagen den deutſchen Markt beherrſchten, aufhören
Dagegen wird es dem Platzholzhandel ſchwer ſein, viele
Sorti=
die man aus Polen zu kaufen gewöhnt war, zu auskömmlichen
en auf Inlandswerken zu kaufen. Die Nachfrage nach aſtreinen
war aus den Bezirken um Oeynhauſen und Herford, wo
Küchen=
hergeſtellt werden, etwas größer. Freilich waren die Anſprüche
hoch, Differenzen wegen Anbläue, an der Tagesordnung. Sehr
iſt am rheiniſchen Markt das Geſchäft in Oregonpine. Die Preiſe
n den letzten Wochen gewichen. Man iſt vorſichtig im Einkauf, weil
weitere Preisrückgänge für möglich, wenn auch nicht für
wahr=
lich hält.
Befriedigende Geſamkernke 1930.
luf Grund von Druſchproben vorgenommene Ernteſchätzungen
be=
im allgemeinen die bisherige Annahme einer befriedigenden
ſmternte. Verglichen mit den reichlichen Erträgen der Ernte 1920
en die Ergebniſſe der diesjährigen Ernte zwar bei einigen
Getreide=
t, wie Roggen (um 5,8 Prozent), Gerſte (um 10 Prozent) und Hafer
7B/44 Prozent) zurück, übertreffen aber bei den meiſten wichtigeren
arten ſowohl die vorjährigen Erträge, als auch die Ernten im
ſchnitt der letzten ſechs Jahre mit Ausnahme von Hafer, bei den
uch hier ein Weniger (um 11,4 Prozent) ergibt. An Brotgetreid
nmen iſt zum Mittel der Ernte 1924/29 ein Mehr von 10 Prozent,
ſte um 2,6 Prozent, an Kartoffeln um 24,5 Prozent und an
rüben ſogar um 39,8 Prozent feſtzuſtellen. Auch bei Heu ſind die
eträge im allgemeinen nicht unbedeutend, und zwar ſowohl bei
ſenheu (plus 12 Prozent) als auch bei Kleeheu (plus 11 Prozent)
eſonders bei Luzerneheu (plus 30,4 Prozent).
Wirkſchaftliche Rundſchan.
deutſche Braunkohlen A.=G., Berlin. Die G.V. der Deutſchen
zunkohlen A.=G., Berlin, an der die J. G. Farbeninduſtrie A.=G.,
furt a. M., durch die Erdöl= und Kohle=Verwertungs=A.=G.,
Ber=
uls Großaktionär beteiligt iſt, genehmigte einſtimmig die Abſchlüſſe
Geſchäftsjahre 1928 und 1929. Der Verluſt des Geſchäftsjahres
Höhe von 264 648 RM. hat ſich im Geſchäftsjahre 1928 au
5 RM. ermäßigt. Im Geſchäftsjahre 1929 iſt ein Gewinn von
RM. erzielt worden, um den ſich der Verluſtvortrag verringert,
ſselangt mithin ein Verluſt von 262 764 RM. zum Vortrag auf neue
cung. Der Betrieb der Döllinger Bergbau G. m. b. H.,
Elſter=
ſei, deren ſämtliche Anteile die Geſellſchaft beſitzt, iſt normal verlau
m.Nach der Bilanz haben ſich Debitoren von 0.23 Mill. RM. in 1927
122 Mill. RM. in 1928 und 0.19 Mill. RM. in 1929 vermindert,
ſend andererſeits Kreditoren einen Rückgang von 0,24 auf 0.23 bzw.
BMill. RM. aufweiſen.
Füſſing=NAG., Vereinigte Nutzkraftwagen A.=G., Braunſchweig. Wie
rfahren, iſt die offizielle Gründung der Büſſing=NAG.=Vereinigung
gehr erfolgt. Die Firma der neuen Aktiengeſellſchaft lautet:
Büſ=
mAG., Vereinigte Nutzkraftwagen A.=G., mit dem Sitz in
Braun=
g und Zweigwerk in Leipzig. Das Kapital beträgt 4 Mill. RM.
A. R. gehören an Dr. Jakob Goldſchmidt, Berlin (Danatbank),
raldirektor Dr. Elfes, Berlin, Senator Dr. Max Büſſing,
Braun=
ſig. Generaldirektor Dipl.=Ing. Paul Werners iſt zum Vorſitzenden
ſorſtandes beſtellt. Die Geſellſchaft nimmt ihre Tätigkeit am 1. Ja
1931 auf.
lquilla, A.=G. für Handels= unb Induſtrieunternehmungen, Frank
ua. M. Die G.V. genehmigte einſtimmig die Regularien. In den
wurden wiedergewählt Bankdirektor S. Bacharach, Frankfurt
Dir. Karl Müller, Amſterdam, und Direktor Jakob Rothſchild.
ſfldorf. Ueber die Geſchäftslage wurde ſeitens des Vorſtandes mit
rt, daß ſich ſeit dem Ablauf des Geſchäftsjahres die Geſchäftsmög=
Unn in der Eiſeninduſtrie weiter verringert haben. Die Abgleitung
Von einer Beſſerung der
kohſtoffpreiſe hat ſich ebenfalls fortge
Der Stahlſchrottpreis, der
cäftslage iſt nichts zu verſpüren.
ſu ungefähr 40 Mk. per To. frei Eſſen beträgt, hat einen derart nied=
Stand wohl noch niemals gehabt. Jedenfalls iſt in dieſem
Jahr=
wert dieſer Preis noch nicht erreicht worden. Dieſem billigen
Roh=
oſreis haben ſich jedoch die Koſten der Verarbeitung und Verwaltung
naus nicht angepaßt. Im Gegenteil, die Verwaltungskoſten liegen
, die zurzeit früherer Tiefpunkte der Rohſtoffe
maß=
über denjenig
nd waren.
Eine Beſſerung der Geſamtlage, ausgehend von ver=
Uiten Rohſtoffpreiſen, iſt erſt dann zu erwarten, wenn ſich auch alle
ien und Ausgaben, die mit der Verarbeitung und dem Vertrieb
ſnden ſind, namentlich aber auch die Steuern, entſprechend ermäßigt
Erſt von dieſem Zeitpunkt an dürfte eine Belebung durch den
ien Preis der Fertigfabrikate zu erwarten ſein. Entgegen der
Fa=
ekion haben ſich die Handelsabteilungen weiterhin befriedigend
ent=
f. Mayer u. Sohn, Leberfabrik A.=G., Offenbach a. M. Die
Geſell=
verzeichnet für das am 30. 6. abgelaufene Geſchäftsjahr einen
algetwinn von rund 567 000 RM., von dem 500 000 RM. zur Bildung
Reſervekontos verwandt werden. Das A.K. von 10 Mill., welches
Aaſt ganz im Familienbeſitz befindet, bleibt dividendenlos. Die
Bi=
zeigt u. a. (alles in Mill. RM.) Obligationen 1,50, Kreditoren
gegenüber Debitoren 6,66, Waren 7.59, flüſſige Mittel 1.48.
Nannheimer Gummi. Gutta=Percha= und Aſbeſtfabrik A.=G., Mann=
Im Vergleichstermin der bekanntlich inſolvent gewordenen Ge
Maft wurde der Vergleichsvorſchlag mit überwiegender Mehrheit
den Gläubigern angenommen. In der Gläubigergruppe mit
For=
mgen von über 200 RM. (Geſamtforderung 1.273 Mill. RM.)
ſtimm=
on 161 Gläubigern 121 mit zuſammen 1,172 Mill. RM.
Forderun=
ür den Vergleich. Ebenſo ſtimmte auch in der Gruppe mit
For=
n bis zu 20 RM. eine große Mehrheit für den Vergleich.
Be=
ſAung des Termins am 6. Januar 1931.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 23. Dez.:
Getreide. Weizen: Dez. 77, März 80, Mai 81½, Juli 65½;
Dez. 64, März 66.75, Mai 68.75, Juli 70.50; Hafer: Dez.
M März 31.75. Mai 32½, Juli 32; Roggen: Dez. 42½, März
* Mai 4278, Juli 4238
Schmalz: Jan. 8.75, März 8,67½, Mai 8.77½.
Speck, loko 11.25.
Schweine: leichte 8.00—8.10, ſchwere 7.50—7.75:
Schweine=
hren: Chicago 34 000, im Weſten 101 000.
Baumwolle: Dezember 9.74, Januar 9.74,
Schmalz: Prima Weſtern 9.75; Talg, extra, loſe 4.50
Getreide. Weizen: Rotwinter 98½; Mais, loko New York
Mehl, ſpring wheat clears 4 bis 4.35; Fracht: nach Eng=
M 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7—8 Cents.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 73. Loko: 6.25: Dezem=
76.05, Januar 6.06, März 6.23, Mai 6.42, Juli 6.58, Sept.
M Nov. 6.79.
Produkkenberichte.
Berliner Probuktenbericht vom 23. Dezember. Das Geſchäft hatte
auf faſt allen Marktgebieten außerordentlich geringen Umfang.
ECendenz war jedoch im Gegenſatz zu den Auslandsmeldungen
al=
feſt anzuſehen. Das Provinzangebot in beiden Brotgetreidearten
iſt ziemlich klein, es beſteht laufend ziemlich gute Nachfrage, und zwar
insbeſondere für Roggen ſowohl von den Mühlen als auch weiterhin
zur Neportierung. Am Lieferungsmarkte ſtellten ſich die Weizenpreiſe
um ½ Mark höher, mit von Einfluß auf die Stimmung war die
Tat=
ſache, daß von den heute begutachteten rund 1000 Tonnen Weizen zirka
400 Tonnen als unkontraktlich und der Reſt zum Teil mit Minderwert
als lieferbar befunden wurde. Für Roggen zeigte ſich regere
Deckungs=
naclfrage, insbeſondere für die Dezemberſicht, die anfangs geſtrichen
Geld notierte, ſpäter fünf Mark im Preiſe heraufgeſetzt wurde; die
ſpäteren Sichten befeſtigten ſich um 2—2½ Mark. Das Weizenmehl
geſchäft beſchränkte ſich bei unveränderten Preiſen auf kleinſte Umſätze
Roggenmehl iſt im Preiſe bis 25 Pfennig erhöht, der Geſchäftsumfang
ebenfalls klein. Hafer und Gerſte in Anbetracht, der bevorſtehenden
mehrtägigen Verkehrsunterbrechung ruhig.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 23. Dezember.
Infolge neuer Bankinſolvenzen in Amerika und der überwiegend
ſchwächeren Auslandsbörſen eröffnete auch die heutige Börſe wieder in
ſchwächerer Haltung. Im Vormittagsverkehr war man noch eher
etwa=
freundlicher geſtimmt, da die techniſchen Momente zur
Ultimovorberei=
tung, die übrigens ſchon weit vorgeſchritten zu ſein ſcheint, der Tendenz
einen gewiſſen Halt bieten konnten. Zu Beginn der amtlichen Börſe
lag jedoch weiteres Verkaufsmaterial vor, wobei man auch wieder Aus
landsabgaben beobachtete. Da auch von außenher einige Glattſtellungen
vorgenommen wurden, ſchritt auch die Kuliſſe zu kleinen Abgaben, ſo
daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe überwiegend neue Kursverluſte
zu verzeichnen waren. Die Umſätze hielten ſich in Anbetracht der
bevor=
ſtehenden Feiertage in ziemlich engen Grenzen. Die Kursrückgänge
be=
trugen im allgemeinen 1—2 Prozent. Mehr Angebot beſtand wieder
am Elektromarkt, an dem auf Schweizer Abgaben Gesfürel 2 Prozent,
Licht und Kraft 134 Prozent, Schuckert und Siemens je 1 Prozent nied
riger eröffneten. A. E.G. lagen relativ behauptet. Am Markte der
Kunſtſeideakticen büßten Aku 1½ Prozent und Bemberg 1½ Prozent
ein. Der verminderte Abſatz von Kunſtſeide einiger holländiſcher
Fa=
briken dürfte hier etwas verſtimmt haben. Am Chemiemarkt gaben
J. G. Farben etwa 1 Prozent nach. Am Anleihemarkt blieben deutſche
Anleihen vernachläfſigt. Von fremden Werten lagen Mexikaner etwas
niedriger.
Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen. Die Kurſe
bröckelten meiſt weiter etwas ab. Elektrowerte lagen erneut niedriger.
Karſtadt gaben weiter 1 Prozent nach. Am Geldmarkt wurde der Satz
für Tagesgeld auf 5½ Prozent erhöht, und war ſo noch geſucht. Im
Deviſenverkehr neigte die Mark weiter zur Schwäche. Schweiz lag
wei=
ter feſt. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1960, gegen Pfunde 20,37¾
London=Kabel 4,8561 —Paris 123,60, —Mailand 92,78, —Madrid 45,45,
Schweiz 25,00, —Holland 12,0¾.
Die letzte Abendbörſe vor den Feiertagen zeigte ſtilles
Ge=
ſchäft. Kurſe lagen zum Teil nur behauptet. Elektrowerte auf
Schwei=
zer Abgaben bis 1 Prozent ſchwächer.
G. Farben zu Beginn be
hauptet. Danatbank vorübergehend ½ Prozent über Berliner Schluß.
Am Rentenmarkt Mexikaner auf die in den Verhandlungen zutage
ge=
tretenen beſſeren Ratifikationsausſichten leicht erhöht. Im Verlauf blieb
die Börſe ſtill.
Berlin, 23. Dezember.
Die heutige Börſe eröffnete in geſchäftsloſer Haltung mit 1—2
Pro=
zent ſchwächeren Kurſen. Die neue amerikaniſche Banke=Inſolvenz, die
diesmal ein größeres Provinz=Inſtitut, die Bankers Truſt Company of
Philadelphia, betroffen hat, verſtimmte ſchon vormittags. Auch die
ſchwachen Kursmeldungen aus Zürich, Mailand und anderen
euro=
päiſchen Auslandsbörſen mahnten zur Zurückhaltung. Eine gewiſſe
Widerſtandsfähigkeit wurde allerdings dadurch ausgelöſt, daß in einigen
Werten noch ein Deeouvert beſteht, und daß die fehlenden Stücke zum
Ultimo nur ſchwer hereinzubekommen ſind. Das zu Beginn des
offi=
ziellen Verkehrs herauskommende Material war nicht ſehr bedeutend
und ſtammte angeblich aus der Schweiz. Das herannahende Weihnachts
feſt warf, was den Geſchäftsumfang anbetraf, ſeine Schatten voraus
Im Verlaufe traten zunächſt eher kleine Erholungen ein, ohne daß das
Geſchäft ſich beleben konnte. Später bröckelten die Kurſe wieder leicht
ab und gingen vielfach zirka 1 Prozent unter Anfang zurück. Am
Elektromarkt lag weiterhin Schweizer Angebot vor, beſonders in
Ges=
fürel, die 2 Prozent verloren. Gegen 1 Uhr wurde die Tendenz ziemlich
uneinheitlich, im einigen Papieren ſetzten ſich kleine Erholungen durch,
and re gaben weiter geringfügig nach. Im großen und ganzen war das
Anfangsniveau behauptet. Anleihen lagen knapp behauptet.
Weitere Bankzuſammenbruche in Amerika.
New York. Nachdem in den letzten Tagen die Zuſammenbrüche
amerikaniſcher Banken hauptſächlich auf die Provinz beſchränkt blieben,
haben am Montag drei Bankinſtitute in Großſtädten, nämlich
Philadel=
phia, Atlanta und Miami, ihre Schalter ſchließen müſſen. Das
bedeu=
tendſte der drei Inſtitute war die Bankers Truſt Company in
Phila=
delphia mit 22 Filialen. Die Bank hatte ein Betriebskapital von 5
Mil=
lionen Dollar und einen Depoſitenbeſtand von etwa 45 Millionen
Dol=
lar. Pläne für eine Reoganiſation und Wiedereröffnung der Bank
ſollen angeblich zurzeit vorbereitet werden. Das zweitgrößte der drei
inſolvent gewordenen Inſtitute iſt die City=National=Bank in Miami,
die über Depoſiten in Höhe von 6 Millionen Dollar verfügt. Die in
Atlanta zuſammengebrochene Bank gehörte zu den kleineren Inſtituten
und verfügt über einen Depoſitenbeſtand von 100 000 Dollar.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 23. Dezember ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rot=
terdam (Notierung
Vereinigung für die deutſche Elektrolyt
kupfernotiz) auf 99 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion de=
Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab
Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung)
ſtell=
ten ſich für Originalhüttenaluminium, 98= bis 99proz., in Blöcken,
Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM., de hl. in Walz= oder
Draht=
barren 99proz. 174 RM., Reinnickel, 98= bis 99 proz. 350 RM.,
Antimon Regulus 56,50—57.50 RM., Feinſilber (1 Kilogr. fein)
44.50—46.50 RM
Die Berliner Metalltermine vom 23. Dezember ſtellten ſick
für Kupfer: Dez. 87 (90), Jan. 88.25 (88.75), Febr. 89 (90)
März 90 (90.50), April 90.50 (91), Mai 91 (91.50). Juni und Juli
91 (91.75), Aug. bis Okt. 91.25 (92), Nov. 91.25 (91.75) Tendenz:
Für Blei: Dez.
abgeſchwächt. —
(30), Jan. 28.50 (29.50)
Febr. 29 (29.75), März und April 29 (30), Mai bis Sept. 29.50
(30), Okt. 29.50 (29.75),
Nov. 29.50 (30). Tendenz: luſtlos.
Für Zink: Dez. 26.75 (28) Jan. 28 (28.25
Febr. 28 (28.75)
Närz 28.50 (29), April 28.75 (29.25), Mai 29.25 (29.50) Juni
29.50 (30) Juli 29.50 (30.50), Aug. 29.75 (30.25). Sept. 30 (30.50),
Okt. und Nov. 30 (30.75). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Am Mittwoch, den 31. Dezember, fäll= die Abendbörſe aus.
Bei insgeſamt 341,2 Mill. RM. Einzahlungen und 290,9 Mill. RM
Auszahlungen erfuhr der Einlagenbeſtand auf den Sparkonten der
Preußiſchen Sparkaſſen im Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverband im
Monat November einen Zuwachs von 50,3 auf 6236,7 Mill. RM. Auch
bei den Giroeinlagen zeigt ſich gegenüber dem Vormonat eine Beſſerung
der Einlagen um 20,5 Mill. auf 956,5 Mill. RM.
In Gleiwitz fanden die Schlichtungsverhandlungen über die
Strei=
tigkeiten im oberſchleſiſchen Bergbau ſtatt. Es wurde beſchloſſen, den
gegenwärtigen Manteltarif und das Arbeitszeitabkommen bis zum 15.
Januar nachſten Jahres zu verlängern, um dieſe Streitigkeiten dann
zuſammen mit den Lohnverhandlungen zu erledigen, die am 5. Januar
ſtattfinden ſollen.
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, betrug die
Erdöl=
gewinnung Preußens im November 1930 nach den vorläufigen
Ergeb=
niſſen der amtlichen Statiſtik 16992 Tonnen gegen 2022 Tonnen im
Vormonat und 8650 Tonnen im Monatsdurchſchnitt 1929.
Wie wir von maßgebender Seite erfahren, hat die bereits im April
1930 ſtill liquidierte Bankfirma Kiefer u. Co., Hanau, keinerlei
Verbind=
lichkeiten mehr und auch kein Konkursverfahren beantragt.
Auf Grund von Berichten, daß eine Verſtändigung über die
Regu=
lierung der Zinnproduktion erzielt worden iſt, ſtieg geſtern der Preis
für dieſes Metall in London um nicht weniger als 8 Pfund 6 Schilling
8 Pence je Tonne, während Kupfer um etwa 35 Schilling je Tonne
an=
zog. Dieſe Aufwärtsbewegung iſt die bedeutendſte ſeit Monaten.
Berliner Kursbericht
vom 23. Dezember 1930
Deviſenmarkt
vom 23. Dezember 1930
erl. Handels=Geſ.
Danatba
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dres
* Bank
Hap=
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
117.25
147.—
107.—
Af
61.—
Ar
91
52.75
n.
.—
110.—
98.—
58.50
Meie ee
J. G. Farben
Gelf. Bergw
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſf. Baw
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw
Orenſtein & Koppell
93.—
122.875
*
50
94—
67—
68.75
130.=
3.50
72.2
AJ5
29.75
6
—
41.25
Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka 11
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtofi
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfer
Hobenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
141.2
41.,
207.
103.
O.
56.25
136.50
2255
42.50
15.-
0.—
134.7
50.—
35.—
Helſingfors
Wien
peſt
Soft
Holland
0
openhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yorf
Belg”
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tich
100 Pen
100 Leva
10 Guld
100 Kron
100 Krone
100 Kronen
p. Peſo
1o0 Belg
100 Lir
100 Franes 16. 467
Gelt
10.54
Ar6
12.441
42
3.
G
3.89
1.357
158.56
1.95
Brie
10.567
„56
39.2
39
1.365 1.36
1.20
9
99
18.507
Schweiz
Spanien
Oo
de
Janeir=
ugoſlawien
Nthe
ſtambul
Kanada
ruguc
Islan
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franke
100
Peſeta=
den
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reis
v0 Din
00 Escud
00 Drachn
1 tü
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nad. Do
Goldpei,
100 eſtl. Kr.
100 eſtl.
100 Lats
Beld
31.42
14.41
zrie
81.-
1.
*
M.
*2‟
140
18.705 18.745
5.4321
20.375
A
1.16
2i.g0 21.98
11.49 171
80.69 80.35
onatbane, Koinmanongefrascafr
Frankfurter Kurebericht vom 23. Dezember 1930.
70 Dtſch. Reichsanl
9Intern.,
Baden......"
Bayhern .....
..
8% Heſſen v. 2
v. 2
% Preuß. Staat
2 Sachſen.....
*
..
7% Thüringen ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +‟/.
Ab=
löſungsanl. . .
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. .
8½ Baden=Baden.
2 Berlin”.
O Darmſtadt v. 26
20
v. 24
79 Dresden ...
% Frankfurt a.M
v. 2
v. 26
8%0 Mainz.......
% Mannheim v. 26
v. 2
8% München....
30 Nürnberg ...
8% Wiesbaden ...
8%6 Heſſ. Landesbl./ 99.5
Golbobligl 93.2!
4½% Heſſ. Lds.
Hyp.=Bk.=Liquid./ 84.5
4/,% „Kom.=Obl./ 80
8.u
Freuß.
pfbr.-Anſt. G. Pf. 100
82 „Golboblil 97
99.:
97.
35
51.7
5.4
1.975
R
67
79.5
73.5
9.*
30.5
91.75
82
90.75
Mie Leu
Bk. Girozentr. f1
eſſen . Goldobl
d.-
Kaſſeler Lan
kredit Goldpfbr.
Naſſ. Landesbl.
4½% „Biqu. Bbl.
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-An
+Ausl. Ser.
Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
80 Berl. Hyp.=Bk.
2%0 „Liqu.=Pfbr
„70 r ſ.Hhp.=Bk.,
4½% „ Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
2
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„ Liqu.
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D Lig. Pfbr.,
*
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g. Pfbr.
%0 Preuß. Boden
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4½%0 -Lig. Pfbr.
euß. Centrl.
ner.=Bank
*
Lig. Pfbr.
7 Rhein.Hyp.Bt
„ Lig. Pfbr..
Rhein.=Weſtf.
Bb.=Crebit ....
8½ Südd. Bod.=
Creb.=Ban) ...
4½0 Lig. Pfbr
8% Württ. Hyp.=B.
* Daimler=Benz 63.5
97.5
98.7!
65
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Re
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4
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J5
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8% Dt. Linol. Werke
Ainne Rn
Mainkrw. v. 26
70 Mitteld. Stahl.
2o Salzmann u. Co.
Fer. Stahlwerke
% VoigtckHäffner
J. G. Farben Bonds
50 Bosn. L.E.B
L. Inveſt.
½%0 Oſt. Schätze
Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
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1. Bagd
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IndregeNoris Zahn
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Cement Heidelberg
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Them. Werke Albert
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Contin. Gummiw
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Dt. Atl. Telegr.
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Gold= u.
Silber=
cheide-Anſtalt
77.1
92
85.25
19
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Ar
17.4
½
79
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50.25
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3
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122,5
Dt. Linoleumwerkel
Eiſenhandel. ..
Dyckerhoffu. Widn
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg=G
Licht u. Kraf
ſchw. Bergwert.
FßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnere
Faber & Schleicher
J. G. Farbenindu
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guil
Frankfurter Gas.
Hof..
Geiling & Cie.
Belſenk.
jeſ. f. elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frrft..
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauk
Harpener Bergba
Henninger, Kempf.
IpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . . .
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans.... . ..
62
126
Me uh
Nainz. Akt.-
...
tannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
etallgeſ. Frankf.
lenbau.
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