Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
imealigem Erſcheinen vom 1. Dezember
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Wlle 2us Reichsmarl und 22 Pennig
pſich geholt 2.28 Reichsmart, durch die
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Den, ohftlakelleld monatlſch 248 Reſchomar.
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einen eſt ve. Nummern inſolge höherer Gewalt
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eikAickellungen und Abbeſtellungen duch
GeSindlichkeit für uns. Poſtſcheckonto
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original-Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 354
Dienstag, den 23. Dezember 1930. 193. Jahrgang
Z mm breilte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfz.
FinanzAnzeigen 40 Reſchepfa. Reliamezelle (92 mm
breitl2Reichemarl Anzeigen von auswärte 40 Reſchepfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichemart. Alle Preiſe in Reichemark
ſ4 Dollar — 420 Marll. — Im Falle böhere
Gewalt, wie Krieg Aufruhr. Strell uſw erliſcht
ſede Verpſſchung an Erfüſlung der
Anzelgen=
gufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konſurs oder gerichtiſcher Beitreibung fäſl edes
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bani und Darm=
Kädter und Nationalban”
egleich zwiſchen Thüringen und dem Reich
ürinſg verpflichkei ſich zur Wahrung des unpolikiſchen Charakkers der Schukpolizei. — Aufhebung der im Kriegsgeſchäft auf allierter Seite inveſtiert waren, ſchwieg er).
Sperre der Polizeikoſtenzuſchüſſe. — Zurückzahlung der eingehalfenen Bekräge.
je Atigung vor dem Stagksgerichkshof
polliloſtenſtreit zwiſchen Reich und Thüringen.
Leipzig, 22. Dezember.
Im Aüzeikoſtenſtreit zwiſchen Reich und Thüringen wurde
Monſty mittag ein Vergleich geſchloſſen, nachdem das Reich
Sperntwex Polizeikoſtenzuſchüſſe aufhebt und die bisher ein=
Aaltenge Esträge nachzahlt, während Thüringen wiederholt
getragen werden kann oder ſoll. Der Standpunkt, den jede Partei, immer wieder geklagt wird, auf ihre Gründe hin unterſucht, ſo
zu dieſer Frage einnimmt, wird durch dieſen Vergleich und die in wird man an der Feſtſtellung nicht vorbeigehen können — die
ihm abgegebenen Erklärungen in keiner Weiſe berührt. Die Par= jüngſt „Augur”, der außenpolitiſche Mitarbeiter der Fortnigtly
teien gehen davon aus, daß die grundſätzliche Frage demnächſt in Review in einem viel beachteten Aufſatz „The ſoul of Germany”
einer Klärung zugeführt werden wird.
bisher einbehaltenen Beträge werden nachgezahlt. Das Land außenpolitiſchen Lage ihm gegeben worden iſt.
ſFynenminiſter Thüringens.
Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke,
Präſident des Staatsgerichtshofs.
Dr. Wirtb,
Reichsinnenminiſter.
Verptſt uang anerkennt, dafür Sorge zu tragen, daß der un=
Min
tiſche g larakter der Schutzpolizei als Ganzes, wie auch das
olitifchz/9 erhalten der einzelnen Beamten im Dienſt
unbe=
den M0 M zt gemttelseiſtet wird.
* Ditk mitlichen Stellen geben ſich alle Mühe, aus dem Ver=
„ch, de tzur dem Reichsgerichtspräſidenten Bumke zwiſchen
Reickhno Thüringen zuſtandegekommen iſt, noch ſo etwas
einenn rnolg des Reichsminiſters herauszuleſen. Ein
ver=
bliches Mnühen, das die Tatſache nicht aus der Welt ſchafft,
Thüſirgen eigentlich dasſelbe erklärt hat, was es
taa em in imm Briefwechſel zu Protokoll gab, daß es die
1izeſſlitcht zu einer Parteiangelegenheit machen
e. Wlurund dieſer Erklärung hat Dr. Wirth die Sperre.
* Poſſlle ikoſtenzuſchüſſe aufheben und die zu=
„cgehlitenen Beträge auszahlen müſſen. Es
be=
tet ledkigo ein Pflaſter auf die Wunde, wenn er den
Vor=
ff des ochverrats gegen die Nationalſozialiſten nicht
offi=
zurünſt zuehen braucht, ſondern hier das Urteil des
Reichs=
loltſchts gſtartet, wo gegen Herrn Hitler ſchon ſeit Jahr und
Au4 ein Akjahren ſchweben ſoll. Es iſt aber ein öffentliches
heimniulzon ß die Vergleichsverhandlungen gerade deswegen
ſtandes elwommen waren, weil das Material des
Innen=
metach ” üiſteriuag ien ſeiner Denkſchrift über das angeblich
hochver=
eriſche A½eisen der Nationalſozialiſten ſehr dürftig war und
Reichkätenicht keine Handhabe bot, ſo daß bei dem Urteil in
* Klageß hirringens gegen das Reich mit faſt
hundertprozen=
ir Sichkeit das Reich unterlegen wäre. Jedenfalls wäre es
der geſſten, wenn Dr. Wirth die Dinge nicht ſo weit
ge=
ben hſt. Er übernahm zwar die Auseinanderſetzungen
Thürmen, als eine Erbſchaft ſeines Vorgängers Severing,
ir er ie beſſer beraten geweſen, wenn er ſie rechtzeitig
Aidiertlt ſtis. Statt deſſen muß er jetzt einen Vergleich an=
Umen, 10 Een doch einen Teil ſeines perſönlichen Anſehens
let. E9s ſeielleicht ganz gut, daß er unmittelbar an die
Leip=
er Verochdl ungen in Ferien gegangen iſt und daß die Weih=
Mtspauuſtwas Gras über die peinliche Angelegenheit wachſen
A. Abllerne guten Freunde werden ohnehin dafür ſorgen,
6 bei 19 um Februar unvermeidlichen Rekonſtruktion des
binettsn eßer Mißerfolg in die Erinnerung gerufen wird.
rüber fams muß aber grundſätzlich verlangt werden, daß
er den AYmuch, den die Länder auf die Polizeigelder haben,
mal eivn verrbindliche Abmachung getroffen wird. Die
Reichs=
ſerung) t bisher immer behauptet, daß es ſich um ein
htlemaug g=äment handelt. Das iſt für einen ſo wichtigen
atspolizchem Vorgang doch nicht der richtige Weg, zumal wenn
ſich, mlſhäſpielsweiſe in Preußen, um Hunderte von
Mil=
men habult
Die amkliche Verlautbarung.
Von ken, des Vorſitzenden des Staatsgerichtshofs für das
Weutſche 290 rwird folgendes mitgeteilt: Die angekündigte
Be=
ſtechung A dem Streitverfahren zwiſchen dem Reich und
Thü=
ugen wilt Sperrung der Polizeizuſchüſſe hat heute
ſtattge=
nden. der Beſprechung haben außer dem Vorſitzenden des
4Kaatsgerrtshwofes Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke
teilge=
ommen: ſr das Reich der Reichsminiſter des Innern, Herr
A Mrte Sont sei M edeeeeeeu We iee
derr Zweltt, der Staatsſekretär in der Reichskanzlei, Herr Dr.
Under, um herr Miniſterieldirektor Dr. Menzel, und für
Thü=
igen 7 9.9 Morſitzende des Staatsminiſteriums Herr
Staats=
iniſter 2Am, und Herr Miniſterialrat Dr. Guyot. Der Vor=
Bende desittratsgerichtshofes unterbreitete den Beteiligten
fol=
enden BNglleichsvorſchlag:
Thüringen nimmt ſeinen Antrag vor dem Staatsgerichtshof
zurück.
Das Land Thüringen erkennt wiederholt die Verpflichtung
an, dafür Sorge zu tragen, daß der unpolitiſche Charakter der
Schutzpolizei als Ganzes, wie auch das unpolitiſche Verhalten des
einzelnen Beamten im Dienſt unbedingt gewährleiſtet wird.
Dem=
gemäß wird die thüringiſche Regierung bei der Anſtellung,
Be=
förderung und Verſetzung von Polizeibeamten nicht nach
vartei=
politiſchen Geſichtspunkten, ſondern nur nach den Geſichtspunkten
der Eignung und des dienſtlichen Intereſſes verfahren. Die
Par=
teien ſind ſich einig, daß hiermit eine grundſätzliche Ablehnung
der Einſtellung von Sozialdemokraten ebenſo unvereinbar iſt, wie
eine Weitergabe von Bewerberliſten an eine Parteiorganiſation
zwecks Feſtſtellung der Parteizugehörigkeit.
Die Gewähr für die Einhaltung dieſer Verpflichtungen
über=
nimmt das Thüringiſche Staatsminiſterium in ſeiner Geſamtheit.
Der Frage, ob die Grundſätze und Vereinbarungen, auf
Grund deren die Polizeikoſtenzuſchüſſe an die Länder gezahlt
wer=
den, eine rechtliche Zahlungspflicht oder nur eine politiſche
Bin=
dung des Reiches begründen, wird durch dieſen Vergleich nicht
vorgegriffen.”
Dieſer Vorſchlag wurde nach längerer Ausſprache
von den Beteiligten angenommen.
Die Weihnachksferien der Miniſſer.
Berlin, 22. Dezember.
Ueber den Weihnachtsurlaub des Reichskanzlers Dr.
Brü=
ning ſind noch keine endgültigen Entſcheidungen getroffen
wor=
den. Bisher ſteht, wie wir von zuſtändiger Stelle hören,
ledig=
lich feſt, daß der Reichskanzler am 4. Januar ſeine in Ausſicht
genommene Oſtreiſe antreten wird, von der er am 11. Januar
zurückkehrt. Reichsinnenminiſter Dr. Wirth hat unmittelbar im
Anſchluß an die Verhandlungen mit Thüringen in Leipzig
ſeinen Urlaub angetreten. Der Reichsfinanzminiſter iſt, wie
bereits gemeldet, auf 14 Tage nach Baſel beurlaubt. In Berlin
bleiben Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, der
Reichsverkehrs=
miniſter, der Reichswehrminiſter und der Reichsarbeitsminiſter.
Die öſterreichiſche Regierung und der Remarque-Film
Wien, 22. Dezember.
Der öſterreichiſche Miniſterrat hat ſich am Montag
mit dem etwaigen Verbot der Aufführung des Films „Im
Weſten nichts Neues” befaßt. Nach eingehender Prüfung
der Sachlage wurde ein Beſchluß gefaßt, in dem darauf
hinge=
wieſen wurde, daß das Kinoweſen nach der
Bundes=
verfaſſung ausſchließlich eine Sache der Länder
ſei, daher könne von der Bundesregierung kein rechtsgültiges
Verbot der Aufführung des Films erlaſſen werden. Dagegen
habe die Prüfung der Gründe ergeben, daß die Aufführung
des Films tatſächlich dem Anſehen der deutſchen
Nation abträglich iſt und die Nichtaufführung aus
Grün=
den der nationalen Solidarität wünſchenswert ſei. Der
Mi=
niſterrat beſchloß, den Regierungen
nahezu=
legen, die Aufführung des Film’s
hintanzu=
halten.
* Das hölzerne Pferd.
pt. To make world safe for democraev. — Dies ſei, ſo
ver=
kündete Präſident Wilſon 1917, der wahre Grund für Amerikas
Eintritt in den Weltkrieg (von den gewaltigen Kapitalien, die
Es iſt überflüſſig, daran zu erinnern was aus dieſem
Kriegs=
ziel nachher in Wirklichkeit geworden iſt, wie Wilſon ſeinem
Völ=
kerbund zuliebe, alle brutalen Vergewaltigungen des deutſchen
„Die Parteien ſind ſich darüber einig, daß die Frage ob und Rechtes in Verſailles hinnahm — und dann erleben mußte, daß
inwieweit die N.SA.P.D. umſtürzleriſche oder ſonſt ſtrafbare Ziele Amerika ſelbſt dieſem Völkerbund fernblieb. Wenn man heute
verfolgt, im Rahmen des gegenwärtigen Verfahrens nicht aus= die Kriſe des deutſchen Parlamentarismus, über die immer und
einem anderen, vor dem Reichsgericht, ſchwebenden Verfahren gemacht hat — daß dieſe parlamentariſche Regierungsform dem
deutſchen Volk nicht als Ergebnis innenpolitiſcher Entwicklung
Das Reich hebt die Sperrung der Polizeizuſchüſſe auf; die zugefallen, wenigſtens zunächſt nicht; ſondern im Gefolge der
Das mag dann auch zum Teil den falſchen Gebrauch
er=
klären, der mit dieſer Regierungsform gemacht wurde, und wird.
Ueber ihn, der ſchon oft geradezu groteſke Situationen
herauf=
beſchworen hat, iſt von vielen Seiten geklagt worden. Und auf
die gefährlichen politiſchen Konſequenzen, die ſich aus häufig recht
zweideutigen politiſchen Methoden ergeben, iſt ſchon manches
Beachtenswerte geſagt. All dieſe Methoden, ſo unſymparhiſch ſie
auch berühren mögen, ſind aber „legal”, d. h. ſie ſind mit den
Be=
ſtimmungen der Reichsverfaſſung vereinbar, ſtehen wenigſtens
nicht in offenem Widerſpruch zu ihr. Heute ſoll hier auf
ge=
wiſſe politiſch=parlamentariſche Praktiken hingewieſen werden,
die nicht einmal dieſe recht ſchwache Entſchuldigung für ſich
haben. Praktiken, die in offenem Widerſpruch zur Weimarer
Verfaſſung ſtehen.
Wie man weiß, kennt die Weimarer Verfaſſung weder
Frak=
tion noch Parteien. Letztere ſind erſt durch die
Reichswahl=
ordnung geſetzlich anerkannte Gebilde geworden, die Fraktionen
ſind in der Geſchäftsordnung der Reichstages (und entſprechend
der Landtage und Kommunalvertretungen) in ihren Funktionen
berückſicht.
Die Reichsverfaſſung ſtellt in Artikel 20 feſt: „Der Reichstag
beſteht aus den Abgeordneten des deutſchen Volkes”. — Und in
Artikel 21: „Die Abgeordneten ſind Vertreter des ganzen Volkes.
Sie ſind nur ihrem Gewifſen unterworfen und an
Aufträge nicht gebunden”.
Mit dieſen ganz klaren Beſtimmungen iſt es unvereinbar,
wenn gewiſſe Parteien in der Praxis verſuchen, ihren
Frak=
tionsmitgliedern eine eigene Meinungsäußerung unmöglich zu
machen. Das geſchieht auf allerlei Weiſe. Von den Kommuniſten
weiß man, daß ſie vor Eintritt in den Reichstag einen Revers
zu unterſchreiben haben, demzufolge ſie auf ihr Mandat
ver=
zichten, wenn ſie die Politik der Partei nicht mehr vertreten
(d. h. wenn ſie dem ZEK. in Moskau nicht mehr genehm ſind).
Die Nationalſozialiſten haben — z. B. in Thüringer
Kommunal=
vertretungen — eine etwas wirkſamere Methode erfunden. Einem
neugewählten Nationalſozialiſten wurde eine Unterſchrift unter
einen Blankowechſel abgenötigt. Es iſt die Frage, inwieweit
das in einem beſtimmten Fall (wo der aus einfachen Schichten
hervorgegangene Abgeordnete über der Bedeutung des Wechſels
nicht unterrichtet war), mit dem Grundſatz von Treu und
Glau=
ben in Rechtsgeſchäften (BGB. 8 138, 8 157) vereinbar iſt. Aber
das ſteht hier nicht ſo ſehr im Vordergrund. Wichtig iſt, daß
ihm der Empfang der Blankounterſchrift beſtätigt wurde mit dem
Vermerk, daß die Partei, wenn er ſich nicht in den Abſtimmungen
uſw. immer nach ihren Vorſchriften richtet, den Wechſel
ein=
reichen könne, um ihn auf dieſe Art bei der Stange zu halten,
bzw. zu zwingen, ſein Mandat niederzulegen.
Man hat auch verſucht, auf andere Weiſe, z. B. durch
Ehren=
wort, Abgeordnete von Reichs=, Länder= und
Kommunalparla=
menten dazu zu zwingen, wenn ſie aus irgendeinem Grunde mit
der Fraktion nicht mehr harmonieren, ihr Mandat niederzulegen.
Jede dieſer Praktiken iſt ſelbſtverſtändlich nicht nur dem Geiſt
ſondern dem Buchſtaben der Reichsverfaſſung, die ja in dieſen
grundſätzlichen Fragen vorbildlich iſt, zuwider. Es iſt zwar
ver=
ſtändlich, wenn eine Fraktion auf dieſe Art verſucht, ihr
unan=
genehme Leute loszuwerden und den freiwerden Poſten mit
einem andern und zuverläſſigen Mitglied neu zu beſetzen.
Trotz=
dem bleibt das Verfahren unzuläſſig. Die Fraktion iſt
ſelbſt=
verſtändlich berechtigt, ein Mitglied aus ihrer Fraktion
auszu=
ſchließen (ſiehe Fall Lambach bei den Deutſchnationalen) damit
iſt ſie aber am Ende ihrer Befugniſſe. Das ergibt ſich ſchon
aus dem Sinn der parlamentariſchen Verfaſſung. Wäre es, um
nur an ein Beiſpiel der letzten Vergangenheit zu erinnern,
Hugenberg möglich geweſen, die renitenten Deutſchnationalen
zum Verzicht auf ihr Mandat zu zwingen, und an ihre Stelle
„verläßliche” Leute zu ſetzen, ſo wäre damit die Regierung
Brüning erledigt geweſen. Zugleich wäre aber der Buchſtabe
und Sinn des Reichsgrundgeſetzes gröblich verletzt worden.
„Abgeordnete ſind au Aufträge nicht gebunden”, und zer iſt
nur ſeinem Gewiſſen unterworfen”. Gieſe, der
Staatsrechts=
lehrer der Frankfurter Univerſität, kommentiert dieſe
Beſtim=
mungen folgendermaßen:
„Die Abgeordneten repräſentieren das einheitliche deutſche
Volk, nicht ein Landesvolk, ein Land, einen Wahlkreis, eine
Wählerſchaft, eine Partei, einen Stand oder Beruf, eine
Geſell=
ſchafts= oder Wirtſchaftsklaſſe, eine Konfeſſion. Daraus ergibt
ſich als Folgerung, daß die Abgeordneten nur ihrem Gewiſſen
unterworfen, und an irgendwelche Aufträge, woher ſie
auch kommen mögen, und wenn ſie auch angenommen
wurden, nicht gebunden ſind . . . Die Stimmabgabe in der
Vollverſammlung und in den Ausſchüſſen erfolgt nach freier,
pflichtmäßiger Ueberzeugung, der Abgeordnete iſt dafür
aus=
ſchließlich ſeinem Gewiſſen verantwortlich” uſw.
Aehnlich lauten die Kommentare bei Anſchütz und anderen
Juriſten. Es leidet keinen Zweifel, Verſuche, dieſe
Beſtimmun=
gen dadurch zu umgehen, daß man den Abgeordneten durch
Re=
vers, Blankowechſel, Ehrenwort oder ähnlichen Praktiken in die
Parteilinie zwingen will, rechtlich unzuläfſig und politiſch zu
verurteilen ſind.
Bis zur Wahl iſt der Abgeordnete Parteimann, mit dem
Augenblick erfolgter Wahl ſoll er wenigſtens ſein — erreicht wird
dieſes Ziel nie werden — Vertreter des ganzen Volkes. Läßt
Seite 2
Dienstag, den 23. Dezember 1930
Nummens
r ſich ſtraf= oder privatrechtlich Dinge zuſchulden kommen, die
gerichtlich geahndet werden können, ſo kann er — nach erfolgter
Aufhebung der Immunität — belangt werden. Solche
Vorkomm=
niſſe mögen für die betreffende Fraktion peinlich ſein: iſt ſie doch
moraliſch gezwungen, den Schuldigen auszuſtoßen, und verliert
damit — leider — ein Mandat. Das läßt ſich aber nicht ändern,
und iſt vielleicht noch eine Möglichkeit, den parlamentariſchen
Betrieb einigermaßen in Ordnung zu halten, und den
Abgeord=
neten wenigſten etwas gegen die Willkür der in (oder hinter)
der Partei maßgebenden Kräfte zu ſchützen.
jedenfalls, das dürfte klar hervorgegangen ſein, ſind die
genannten Praktiken der (meiſt extremen) Parteien, ihre
Frak=
tionsmitglieder zugleich mit dem Austritt aus der Fraktion zun
Niederlegung ihres Mandats zu zwingen widerrechtlich. Das
chließt nicht aus, daß die betr. Fraktion triftige Gründe hätte,
einen Mann kalt zu ſtellen. Indes wird ſie ſich das bis zur
Neuwahl aufſparen müſſen. Denn die geübten Methoden ſind
nicht berechtigte Methoden der politiſchen Sauberkeit, ſondern ſie
ind Verſuche, unzuläſſiger Terroriſierung der Gewiſſensfreiheit
des einzelnen Abgeordneten. Denn — das hat ja die Sezeſſion
der Deutſchnationalen im Sommer gezeigt — es ſind eben
keines=
wegs immer irgendwelche perſönlichen Machenſchaften, die einen
Abgeordneten veranlaſſen, gegen ſeine Fraktion zu ſtimmen,
ſon=
dern ſehr oft ſind es Erwägungen ſtaatspolitiſcher Art.
Erwä=
gungen, zu denen er ja wohl verpflichtet und berechtigt iſt, und
als deren Ergebnis ſeine Stellungnahme im Parlament zu
be=
werten iſt, deren Freiheit ihm die Reichsverfaſſung garantiert
WV. Sch.
Zenkrum und Sozialdemokrakie am Scheideweg.
Die Sozialdemokratie entfacht ſeit einiger Zeit wieder eine
ſehr aufs Radikale abgeſtellte Agitation. Beſonders zeichnet ſich
dabei der Berliner Polizeipräſident aus, der dieſer
Tage eine Rede hielt, worin er den Staat der Gegenwart
nur als eine Vorausſetzung für den
ſozialiſti=
ſchen Staat bezeichnete und nach Teilnehmerberichten darüber
hinaus noch feſtgeſtellt hat, die Schutzpolizei ſei ein ſicheres
ſozial=
demokratiſches Machtinſtrument. Er hat dazu ein etwas unklares
Dementi erlaſſen, das ſogar dem Zentrum nicht genügte, das die
„Germania” parteioffiziös mobil machte, um Herrn Grzeſinſki zu
verſtehen zu geben, daß er offenbar die Entwicklung der letzten
Monate verſchlafen habe. Das Zentrum hat die
Sozialdemokra=
ten ſchon früher wiſſen laſſen, daß es „wohl an einem
demokrati=
ſchen, aber nicht an einem ſozialdemokratiſchen Staate Intereſſe
habe. Heute, wo ſich Kräfte zum Wort melden, die auch der
De=
mokratie an die Kehle wollten, ſei für die Extravaganzen einer
ſozialdemokratiſchen Parteipolitik die Lage doch wohl zu ernſt”.
Alſo ein richtiger Verweis, der immerhin erkennen läßt, daß man
im Zentrum einzuſehen beginnt, daß weitere Belaſtungsproben
der Bundesgenoſſenſchaft mit der Sozialdemokratie untragbar
ſeien und daß man an der äußerſten Grenze der Nachgiebigkeit
angekommen ſei. Das Zentrum kann ſich allerdings noch auf
allerhand gefaßt machen, denn gleichzeitig wird von Herrn
Criſpien berichtet, daß er am Sonntag im Bezirksvorſtand der
Sozialdemokratiſchen Partei Berlins eine zweite
Revolu=
tion angekündigt habe, die aber anders verlaufen werde
als die vom 9. November 1918. Das iſt die offene
Ankün=
digung des Bürgerkrieges des einzigen Krieges, in
dem, wie ein anderer Sozialdemokrat ſich neulich ausdrückte,
die Sozialdemokratie keinen pazifiſtiſchen
Ideen mehr hulidgen werde. Es ſcheint alſo, als ob die
Sozialdemokraten die Taktik des doppelten Bodens fortſetzen, in
den Verſammlungen das Wettrennen mit den Kommuniſten
mit=
machen und ihre Anhänger an die Barrikaden hetzen, gleichzeitig
aber in Preußen auf die Vorteile der Regierung nicht verzichten
wollen. Das ſind Gegenſätze, die miteinander unvereinbar ſind,
und der Augenblick kann nicht mehr fern ſein, wo das Zentrum,
ſo gerne es auch der Alternative aus dem Wege gehen möchte,
die Sozialdemokratie vor die Frage ſtellen muß, ob ſie ſich nun
auch öffentlich zu einer Politik der ſtaatspolitiſchen
Verantwor=
tung oder zu einer hemmungsloſen Politik der Maſſenverhetzung
bekennen wolle.
Regelung der Arbeitszeit bei der Reichsbahn.
Am 13. Dezember fällte der Schlichter bezüglich der
Arbeits=
zeit bei der Reichsbahn einen Schiedsſpruch, der ſich u. a. auf die
Arbeitszeit in den Ausbeſſerungswerken und in der
Bahnunter=
haltung bezog. Danach ſollte die regelmäßige Arbeitszeit acht
Stunden täglich betragen; die Ueberzeitarbeit ſoll auf dringende
Fälle beſchränkt bleiben. Sie darf im Kalenderjahr, abgeſehen
von Notfällen, nicht mehr als 130 Stunden betragen. Die
Reichs=
bahn hat dieſen Schiedsſpruch alsbald angenommen und
Verbind=
lichkeitserklärung beantragt, während die Gewerkſchaften ihn
ab=
lehnten. In der Nachverhandlung vor dem Reichsarbeitsminiſter
haben die Gewerkſchaften den Schiedsſpruch heute ebenfalls
an=
genommen, der damit Tarifvertrag geworden iſt. Wegen der
Re=
gelung der Arbeitszeit in den übrigen Dienſtzweigen,
vornehm=
lich im Bahnbetrieb, wird ein Schiedsſpruch erſt nach
Betriebs=
beſichtigungen Mitte Januar 1931 gefällt werden.
Schönheik und Innigkeik deutſcher Oper.
Von Dr. Otto Schilling Trygophorus.
Mozart iſt der unübertroffene Meiſter bühnendramatiſcher
Wirkungen. In äußerſt koſtbarer Weiſe vereinigen ſich in ſeiner
Perſönlichkeit dichteriſche Eingebung und muſikaliſche
Schöpfer=
kraft. Seine Opernkunſt entwickelt die beſondere Fähigkeit der
Muſik, individuelles Leben durch die Macht feinſter Klänge und
ihrer poetiſchen Anwendung menſchlich überzeugen zu laſſen. Auch
die Möglichkeit, Gedanken und Empfindungen, die verſchiedene
Perſonen gleichzeitig bewegen, auf einmal zum Ausdruck zu
brin=
gen, findet ſich erfüllt. Mozart ſagt ſich von dramatiſchen Stilen
früherer Zeiten los. Frei von allem Geſuchten wendet er ſeine
muſikaliſche Kunſt dazu an, Menſchen und Situationen natürlich
und lebenswahr zu charakteriſieren. Die Muſik wird dabei nicht
der Bühne untergeordnet. Vielmehr wird ſie zur Trägerin des
dramatiſchen Lebens, ohne ſich den Text hemmungslos zu
unter=
werfen. Sie iſt unmittelbares Leben menſchlicher Seele. Der
Vorwurf, der Text ſei in Mozarts Opern meiſt geringwertig, der
Tondichter habe der Auswahl zu wenig Beachtung geſchenkt, kann
nicht ſtandhalten. Vielmehr rechtfertigt Mozarts überragender
Geiſt die Anſprüche, die er an den Textdichter ſtellt. Eigene
Worte erhellen ſeine Aeſthetik am zuverläſſigſten. In einem
Brief an ſeinen Vater vom 13. Oktober 1787, alſo aus einer Zeit,
die ihn auf der Höhe ſeines Schaffens ſah, ſchreibt Mozart:
„. . . Da iſt es am beſten, wenn ein guter Componiſt, der das
Theater verſteht und ſelbſt etwas anzugeben im Stande iſt, und
ein geſcheidter Poet als ein wahrer Phönix zuſammenkommen.”
Er ſieht alſo den Erfolg einer höheren Opernkunſt in gemeinſamer
Arbeit. Freilich übertraf er die Textdichter ſeiner Zeit in der
Kenntnis, dramatiſche Wirkungen auf der Bühne abzuſchätzen
bei weitem. Er erkennt klar die Mängel der Texte und kritiſiert
ſie ſcharf. Seinem genialen muſikaliſchen Sinn geſellt, ſich ein
ebenſo ſtarker pſychologiſcher Verſtand. Daher war es
zwangs=
läufig, daß er die Führung gegenüber dem Textdichter an ſich zog.
Die dramatiſchen Bilder, die er auf der Bühne zu verwirklichen
dächte, ſchwebten klar und beſtimmt ſeinem Geiſte vor. Die
Text=
bücher konnten ihm daher nur äußeres Mittel ſein, ſie ſichtbar zu
machen. Wenn Worte und Charaktere der handelnden Perſonen
einigermaßen mit den dramatiſchen Bildern, die er erſonnen,
über=
einſtimmten, dann beließ er Text und Szene in ihrem Beſtand.
Mozart konnte darauf bauen, daß ſeine Muſik vermöge ihrer
zwingenden Kraft trotzdem Sinn und Weſen ihrer Harmonien
öffenbaren werde. Nur wenn ſich unüberbrückbare Widerſprüche
Vom Tage.
Für die Zeit vom 22. Dezember 1930 bis 15. Januar 1930
einſchließ=
lich hat der Erfurter Polizeipräſident alle Umzüge und Verſammlungen
unter freiem Henmel auf Grund des Artikels 123 Abſ. 2 der
Reichs=
verfaffung verboten.
Der Königsberger Polizeipräſident hat infolge der demonſtrativen
Vorgänge gelegentlich der letzten Stadtverordnetenſitzung von heute ab
alle Verſammlungen und Umzüge unter freiem Himmel auf Grund des
allgemeinen Landrechts und der Reichsverfaſſung verboten.
Der Hamburger Senathatfür das Jahr 1931
Bür=
germeiſter Rudolf Roß zum erſten Bürgermeiſter und
Bürger=
meiſter Dr. Karl Peterſen zum zweiten Bürgermeiſter
wie=
dergewählt.
Die Stockholmer Sowjetgefandtin Alexandra Kollontay iſt plötzlich
nach Moskau abgereiſt. Wie die Zeitung „Allehanda” mitteilt, ſoll ſie
in Ungnade gefallen und zurückberufen worden ſein.
Wie der „Populaire” aus Cambrai meldet, wird in einer
dor=
tigen Gemeindeſchule militäriſcher Unterricht zur
Verteidigung gegen den Gaskrieg erteilt. Die Kinder
müſſen ſich im Tragen von Gasmasken üben.
Die argentiniſche Regierung hat ſtrenge
Maß=
nahmen gegen die Einwanderung getroffen. Die Koſten
für Viſa wurden von drei auf 33 Dollar heraufgeſetzt. Außerdem muß
von jetzt ab jeder Einwandere eine polizeiliche und eine ärztliche
Be=
ſcheinigung beibringen.
Einer neuen Gruppe ſpaniſcher Flieger, die an der Revolte auf dem
Flugfelde von Cuatro Vientes teilgenommen haben, iſt es gelungen, in
portugieſiſches Gebiet einzudringen. Unter ihnen befindet ſich der Oberſt
Madariaga. Die Flieger haben die portugieſiſche Regierung gebeten
ihnen die Erlaubnis zu geben, ſich mit ihren Kameraden in Verbindung
zu ſetzen.
Der japaniſche Botſchafter in Moskau hat geſtern den Proteſt ſeiner
Regierung gegen die Schließung der Wladiwoſtoker Filiale der Bank
von Korea durch die Sowjetunion dem Sowjetkommifſar für
auswär=
tige Angelegenheiten überreicht. In dieſer Note bezeichnet die japaniſche
Regierung die Schließung der Bank als unfreundliche Handlung Japan
gegenüber und fordert die ſofortige Wiederöffnung der Bankfiliale.
Binkila Brakianu †
EP. Bukareſt, 22. Dezember.
Vintila Bratianu, der Führer der rumäniſchen Liberalen
Partei, der ſich auf ſeinem Gute Miaheſti befand, erlitt am
Mon=
tag nachmittag einen Schlaganfall. In den ſpäten Abendſtunden
erlag er einem zweiten Schlaganfall. In politiſchen Kreiſen erregt
ſein Tod großes Aufſehen, da er für die weitere Entwicklung des
politiſchen Lebens in Rumänien von Bedeutung ſein dürfte.
Vintila Bratianu.
tufdrängten, veranlaßte er den Dichter, Aenderungen vorzunehmen.
Dabei hat er vielfach an der Feſtlegung des Textes mitgearbeitet,
Geſchmackloſigkeiten beſeitigt, Sinnloſigkeiten gemildert. Daß er
nicht ſchärfer durchgreifen konnte, liegt in den Verhältniſſen ſeiner
Zeit. Es bleibt erſtaunlich, was Mozart unter dieſen Umſtänden
noch aus den oft banalen Texten herausgeholt hat. Seine Muſik
hat ſie alle veredelt und die handelnden Perſonen zu lebensvollen
Charakteren erhoben. Wir bewundern die einzigartige
Ver=
ſchmelzung, die Muſik und Bühne miteinander verbindet. Melodie
und Worte paſſen ſich ſinngemäß einander an. Die von
ausdrucks=
vollſter Innigkeit geführte Melodie des Geſanges ſpiegelt die
menſchliche Seele, und die farbenreiche Sprache des Orcheſters
ſprüht dramatiſches Leben. Es wechſeln heitere Grazie und
dämo=
niſche Energie. Für die Verwirklichung dramatiſchen Geſchehens
das ſeinem Geiſte vorſchwebte, beſaß Mozart unfehlbare
Empfin=
dungen. Ein wahrer Dichter in Tönen, ein feiner Kenner der
Seele iſt am Werk. Beide Eigenſchaften geben ſeinen Geſtalten
ein Maß von Wirklichkeitsbedeutung, das allen Zeiten
gemein=
ſam iſt. Denn allgemein=menſchliches Leben geht von dieſen
Ge=
ſtalten aus.
Die Eigentümlichkeiten der Dramatik Mozarts treten
ſrühe in Erſcheinung. „Die Entführung aus dem Serail” läßt
zwar noch die äußeren Formen des älteren Singſpiels erkennen.
Aber die poetiſche Vertiefung des Stoffes führt über dieſe
Gat=
tung weit hinaus. Muſikaliſche Poeſie erfüllt die Ouvertüre.
Sie iſt angelegt wie ein Sonatenſatz, lediglich mit der
Abwei=
chung, daß hier an die Stelle der „Durchführung” ein kurzer
langſamer Satz tritt. Es iſt ein Andante, das als Epiſode
in=
mitten einer im übrigen einheitlichen Stimmungswelt erſcheint.
Durch ſeine Kontraſtwirkung erhöht es den Eindruck das
Haupt=
ſatzes. Vielfache Modulationen beleben das anregende Stück.
Dieſe Ouvertüre erweckt den Eindruck einer geheimnisvollen
Märchenwelt. Die Mitwirkung der Janitſcharenmuſik weiſt in
eine orientaliſche Umgebung. Die Märchenwelt des Orients zog
Mozart mit beſonderer Stärke an. Sonnige Heiterkeit echt
Mozartſcher Art erhellt und durchwärmt die Harmonien. Eine
ganz eigenartig feine Schönheit zeichnet den Schluß aus. In
mannigfachen Modulationen erhebt ſich eine wundervolle
Stei=
gerung, die in eine leiſe Frage ausklingt. Die Autwort gibt
die unmittelbar der Ouvertüre folgende Arie des Belmonte:
„Hier ſoll ich dich denn ſehen, Conſtance, dich, mein Glück”!
In ihrer Melodie erkennen wir diejenige der Andante=Epiſode
in der Ouvertüre wieder, mit dem einzigen Unterſchied, daß ſie
ſich jetzt in C=Dur, dort in C=Moll, bewegt. Der Gegenſatz der
Tonarten iſt das einfache poetiſche Mittel, die in der Moll=
Epi=
ſode der Ouvertüre geſchaffene Spannung zu löſen. Die Melo=
Die Einnahmen und Ausgaben Heſſens
November.
Nach den heute veröffentlichten Ziffern, betragen die Fu
des Landes Heſſen im Monat November im
Haushalt zuſammen 8,279 Millionen Mark, und zwar aus
5,346 Millionen RM.; aus Ueberſchüſſen der Betriebe und
mungen 0,546 Millionen RM.; aus der Juſtizverwaltung 09/
nen RM.; aus Volksbildung, Wiſſenſchaft, Kunſt und Kun=
Millionen RM. und aus den übrigen Einnahmequellen 1953
RM. — Die Ausgaben beliefen ſich auf 8,915 Millionen RM
für Juſtizpflege 0,978 Millionen RM.: für Volksbildung. MiM
Kunſt und Kultur 2,842 Millionen RM.; für Wohnungsinen,
Millionen RM.; für den Schuldendienſt 0,216 Millionen 9
Rugegehälter 1,374 Millionen RM. und für ſonſtige Ausga uol
Millionen RM. In den 8 Monaten des Rechnungsjahws
bleibt im ordentl. Haushalt eine Mehrausgabe von 14.794 M
Im außerordentlichen Ha ishalt betrugen die Einnahmen
ber 0,020 Millionen RM., die Ausgaben 0,106 Millionen R
hier eine Mehrausgabe von 0,086 Millionen RM. verbleibt 1.
8 Monaten des Rechnungsjahres verzeichnet der außerordentſiuſſ
halt bisher eine Mehrausgabe von 3,380 Millionen RM.
Ein Eindringling im Reichsarbeitsminiſten
feſtgenommen.
erwe
uf die
Der 36 Jahre alte Maler Chriſtian Schäfer, der in 9.0
tal, Schweizerſtraße 5, wohnt, erſchien heute im Reich=chum uMt nächſten
olg
miniſterium und wollte mit dem Reichsarbeitsminiſter
gerwald ſprechen. Nachdem er abgewieſen war, kehrte
14,30 Uhr zurück, und es gelang ihm, bis in das Vorzimat ! MMe 20
Miniſters vorzudringen. Hier wurde er von Angeſtelltem
gehalten und nach einem heftigen Ringkampf überwältigu o!
rief das Ueberfallkommando, das den Eindringling feſtnoſws
durchſuchte. Man fand bei ihm eine Scheintodpiſtole.
den
dieſer
Belgiens Neukralikäl.
unzunen gegen die
Vintila Bratianu, zweiter Sohn des 1891 verſtorbenen
Staatsmanns Jon Bratianu, der 1876 bis 1888 Haupt der
Libe=
ralen Partei und Miniſterpräſident war, hat ein Alter von 63
Jahren erreicht. Ebenſo wie ſein Bruder Jonel ſpielte er in der
Liberalen Partei eine hervorragende Rolle. Vor dem Kriege war
er Bürgermeiſter von Bukareſt, 1916 Kriegsminiſter. Später war
er in den liberalen rumäniſchen Kabinetten Finanzminiſter und
führte als ſolcher wichtige Reformen durch. Nach dem Tode
ſei=
nes Bruders Jonel wurde er Führer der Liberalen Partei und
Miniſterpräſident. Da es ihm nicht gelang, die unter Manius
Führung ſtehenden Nationalzaraniſten in einem gemeinſamen
Ka=
binett zu vereinigen, trat er im November 1928 zurück und ſtand
ſeitdem in ſchärfſter Oppoſition, zur Regierung. Im Mai 1930
hatte er einen ſchweren Konflikt mit dem Regentſchaftsmitglied,
dem Prinzen Nikolaus. Er widerſetzte ſich auch der Rückkehr des
Königs Karol aufs heftigſte, bis er im Juli 1930 ſich wieder mit
dem König ausſöhnte, womit die Liberale Partei die
Beziehun=
gen zur Krone wieder aufnahm.
Der „Daily Telegraph” beſchäftigt ſich am Montag zinllieſien letzthin.
britiſch=belgiſchen Beziehungen und weiſt dabei auf dieſtzue wiſſtr Kreiſe
kenswerte Entwicklung in Belgien hin, die für Englalzeuplen unter del
den Frieden Europas von größter Bedeutung fei. Die 70mymer mehr zu
Regierung ſtehe jetzt auf demſelben Standpunkt wie Euuu Ele polniſchen
daß ſie ſich in keinem Fall in internationale Verwicklungm)ftühdung der de
einziehen laſſen könne, mit denen ſie nicht unmittelbar etm il: Beginn des 4
tun habe. In Belgien habe ſich eine ſtarke Bewegungagenin und Senal
internationale Abenteuer entwickelt, ſo daß die Regierunoon alem in Pon
internationalen Verpflichtungen Belgiens einer genauenusgezuen das Deutſe
prüfung unterzogen habe. Dabei ſei ſie zu folgenden Siſw die Deutſchen
e beeinträchtigt
gekommen:
1. Belgiens internationale Verpflichtungen ſeien iünMMMinderheit
mit den engliſchen. Sie ließen ſich aus den Völkerbundscaßdüßerung genol
gen, den Locarnoverträgen und dem Kelloggpakt ableiten.n
bedeute, daß Belgien genau wie England nur verpflichrut
eine An
Frankreich gegen einen direkten und unberechtigten Angru
ſeiten Deutſchlands zu verteidigen. Im Falle von Meutyhu ft. Zunachſt w
verſchiedenheiten müſſe der Völkerbundsrat eine einſtimmignAtzue Pkopagal
ſcheidung fällen. Wenn keine Einſtimmigkeit erzielt werml” len, Gern
Belien genau wie England auch in der Lage, neutral 110,der Vorarbei
lfa
zu können.
2. Bezüglich des franzöſiſch=belgiſchen Verteidigungss, 2Verhaft
ges vom Jahre 1920 habe ſich Belgien bereits damals dasuß
vorbehalten, ſelbſt zu entſcheiden, ob. der Bündnisfall vorm
Dieſer Vertag ſei jedoch niemals vom belgiſchen Parmu
ratifiziert worden, ſo daß er keine bindende Verpflichtumny
Ri
ſtelle.
3. Frankreich falle es ſicherlich ſchwer, den jetzigen beſ=
Standpunkt anzuerkennen. Die Franzoſen ſeien davonn
zeugt, daß Belgien im Falle eines deutſch=franzöſiſchen Konnd
der durch einen deutſch=polniſchen oder franzöſiſch=italienia
Krieg hervorgerufen werden könnte, ſeine Neutralität aun
und ſich auf die Seite Frankreichs ſtellen werde. Frankreichtin. !
mit dieſer Annahme einen großen Fehler, denn keine be ſnherk w.
Regierung werde jemals zulaſfen, daß Belgien in einen nr Apleitsbe
hineingezogen werde, der an der Weichſel oder an der Aducfüeungt. D
ginne. Auch das Parlament wurde niewalz ein derang /em Land
Abenteuer zulaſſen, wobei es /s der öffentlichen Meinunnil nug ſtehender
e men Weg
ſeiner Seite haben würde.
Die Unabhängigkeit Belgiens ſeit ſtets einer der 7940ahlliſten
punkte der britiſchen Außenpolitik geweſen. Die britiſche Gadh dukufen, w.
für Belgien gegen einen Angriff ſei die einzige militäriſche Zin vielen
pflichtung, die auch die britiſchen Tominions in Uebereindl-Mfilung vo
mung mit dem Mutterlande übernehmen würden. Die TöNIng überhar
nions hätten dabei eine britiſche Garantie für Frankreig
einen deutſchen Angriff abgelehnt, da ſie die Rheingrenzet Ale N0
als engliſche Grenze betrachten können. Die engliſche Beioye
in einen Krieg hineingezogen zu werden, der ſich nicht uund ihe Tei
bar aus einem deutſch=franzöſiſchen Zuſammenſtoß ernehlt, 44n9 vor
ütliche u
durch die neuen belgiſchen Uebe=legungen beſeitigt.
die offenbart ſich nunmehr als die Stimme Belmontel, 12 Nſcher ſteh
lichte Dur bringt die veränderte Seelenverfaſſung zum Ausma. Aſ der und
Belmonte, erfüllt von treuer Liebe, ſieht ſich jetzt nachoſte Ain unaufh.
Leiden allzuviel” dem Ziel ſeiner Sehnſucht nahe. D0-EF m éc
der Grundgedanke der ganzen Oper angedeutet.
ie Bach=
Sie iſt ein Markſtein in Mozarts Leben. Er hatt 9e, us den
um ſeine Exiſtenz zu kämpfen. Kleine Geiſter neideten hoglt D e. Sine Pa.
neue Werk und ſuchten mit allen Mitteln die Auführſhltde s no dem blei
Hie
vereiteln. Aber er ging ſeinen Weg. Mit grö
beitete er an der „Entführung‟ Der Stoff entſpig
eiterkeit kennt
Empfindungen, die ihn beherrſchten. Denn allen Widnched. Bno der Bachs
zum Trotz blühte eben ſeine Liebe auf zu Conſtanse Webeiltz, ango nach übern
iſt dieſe Muſik auch zum Ausdruck ſeiner Liebe gehewh Frid, ſeiner Klän
die Handlung zum Abbild ſeiner Bräutigamszeit. Spehd iogen ührt.
dach ſpäter ſelbſt gern von der „Entführung aus dei0 „Met. Vertühteria
Gottes”, ſo genannt nach dem Hauſe, in dem die Müue AAgg anget
Braut wohnte. Das iſt der innere Grund für den zariel A Ihgs chlugen
der Melodien. Daher erfreut die Muſik durch eine jugeno s. Wee äußern
Innigkeit, die in dieſer Weiſe, keiner anderen Ober. 900
eigen iſt. Allen Intrigen entgegen brachte ſie ihm eille.
Erfolg. Ein ausdrücklicher kaiſerlicher Befehl hatte."
aufführung im Burgtheater in Wien für den 16. 20
geordnet. Mozart dirigierte ſie ſelbſt. Das Haus Ae
füllt und ſpendete dem Tondichter begeiſterten Belſe
Erfolg erſtreckte ſich in kurzer Zeit über alle damallch."
zentren.
Dieſer kleine Ausſchnitt aus Mozarts Leben und
beleuchtet den Geiſt ſeiner ganzen Kunſt, ob wi.
„Figaro”. „Don Juan” „Zauberflöte‟ „Coſi fan 104
irgendein anderes Werk ſeiner Muſe erleben: Mozu.
ſeine muſikaliſche Seele, die alles, was in ihren Iyſit.
erfaßt, alles, was ſie durchdringt, mit der Kraſt 19
veredelt. Die herzhafte Friſche, der verjüngende Frolle
Muſik wollen in vertiefter Auffaſſung aufgenomme.
Seine Luſtigkeit erfreut uns nicht nur äußerlich. Sie"
mehr der Ausdruck einer Lebenshaltung, die üiber 0.
die auch keines Ringens bedarf, ſich über die Niedeit”
Irdiſchen zu erheben. Auf dieſem Wege erfüllt Mchle
Welt überlegen, auch einen wichtigen religiöſen Sihl.
Schönheit, zeitgelöſte Jugendfriſche erregen wahre Il
Wohl verfolgen die Meiſter der Töne verſchiedene 9e
Kunſt. Sie treffen ſich lediglich in den Zieleh,
Kunſt unbewußt in ſich trägt. Sie erreichen ſie fill.
rufung hoher Kunſt, über das materiell Weltliche eſl.
Mozart zeigt zu Händel, Bach und Schubert vielle.
geiſtige Parallelen als zu Beethoven, obwohl diel”e.
wer 354
Dienstag, den 23. Dezember 1930
Seite 3
Anklagebank.
Die polniſchen Ausſchreikungen in Poſen und Pommerellen.
zu vereinbarende Maßnahmen der polniſchen Behör=
Der Bortiänt
den von der Ausübung des Wahlrechts
ausge=
ſchloſſen worden. Dort, wo die Minderheit von ihrem
Wahlrecht Gebrauch machen konnte, wurde die freie
dinſwmmterellen-Noke an den Völkerbund.
Willensäußerung in ſchärfſter Weiſe beeinflußt.
Berlin, 22. Dezember.
Dickſichsregierung veröffentlicht nunmehr den Wortlaut der
ommeich==Note. Sie beſteht aus einem Brief an den
General=
kretäru’s Völkerbundes und einer Einlage, in der die
Vor=
inge /9hildert werden, durch die die deutſche Minderheit in
ren Rheni verletzt worden iſt.
In AuBBrief an den Generalſekretär des Völkerbundes wird
„tont, /4 rus Anlaß der Wahlen zum Seim und Senat ſich in
aahn polchen Woiwodſchaften „Poſen und Pommerellen eine
eihe u.wAorkommiſſen ereignet hätten, die eine Verletzung der
ſüſlgeſtimmmgrn des zwiſchen den alliierten und aſſoziierten
Mäch=
un undu d en abgeſchloſſenen Minderheitenſchutzvertrages vom
Jumd //9 darſtellten. Die deutſche Regierung lenkt gemäß
tt. 120ü. 2 des erwähnten Vertrages die Aufmerkſamkeit des
un Shän ölkerbtus ats auf dieſe Vorgänge und bittet den
Generalſekre=
den heut zr. ver ſar en zu wollen, daß die Angelegenheit auf die Tages=
0sarheit dnungzr nächſten Sitzung des Völkerbundsrats geſetzt wird.
der Aage erfolgt ſodann
eine Schilderung der Vorgänge,
n Einhnc rch dike deutſche Minderheit in ihren Rechten verletzt worden
Esſiſck darin u. a.: Die deutſche Regierung verfolgt ſeit
ngem ru rößter Sorge die Entwicklung der Lage der deutſchen
inderlhe n den Woiwodſchaften Poſen und Pommerellen.
Alſil, enn eKuch in dieſen Gebieten noch nicht zu ähnlichen
Aus=
reitungg gegen die Minderheiten gekommen iſt, wie ſie ſich in
Herſchleſi letzthin ereignet haben, ſo führt doch die ſyſtematiſche
tze gauer Kreiſe gegen das Deutſchtum, die in Poſen und
Immerſein, unter den Augen der polniſchen Behörden getrieben
rd, immr mehr zu einer Aufpeitſchung der nationalen Leiden=
Stand
aften d wolniſchen Mehrheit und demgemäß zu einer wachſen=
En Geftülng der deutſchen Minderheit.
Wie we2 Seitlſexinn des Wahlkampfes, der den Wahlen zum
polni=
ine
en Selsſund Senat vorausging, hat ſich die Lage der
Minder=
ſo duf
nsſt voch len in Pommerellen, erheblich verſchärft. Die
Ueber=
iffe gem Das Deutſchtum haben ſich vermehrt. Bei den
Wah=
ſindw½ Deutſchen in der Ausübung des Wahlrechts aufs
werſteihſſe nträchtigt worden. Mit allen Mitteln ſollte der
Autſchen Ninderheit die Möglichkeit einer freien politiſchen
aus da Lillenscüernung genommen werden. Es werden ſodann
eine Anzahl von Einzelfällen
zau fgefühill Bunächſt wird auf die von den polniſchen Behörden
dsrat ein terſtützzt ?eropaganda für eine offene Abgabe der Stimmzettel
iglen nigewieiſt. Ferner wird ausgeführt, daß eine normale Durch=
f die hmftung einiger deutſcher Kandidaten, von denen drei
polm
tsvernte wurden nicht anerkannt, ſondern beſondere
Staats=
zehörf itsbeſcheinigungen des Staroſten bzw.
Stadtpräſiden=
verlitt. Dieſe rechtzeitig zu beſchaffen, war beſonders für
auf Ihhn Lande wohnenden Perſonen bei der Kürze der zur
rfügurh ſtehenden Zeit unmöglich. Einen anderen geſetzlich
rgeſehrm ?Weg einzuſchlagen, um die Streichung ihrer Namen
den ſhAiſten zu verhindern, insbeſondere das Oberſte
Ge=
ht anzufen, wurde dieſen Wählern gleichfalls unmöglich ge=
der La prung gd Worarbeiten für die Wahlen den Deutſchen in Pom=
rellenn
e Fach unmöglich gemacht worden iſt. Beſonders wird
grei h heurkeico im Gefängnis befinden, ohne daß ihnen bisher die
ünde ſih Verhaftung bekannt gegeben worden ſind, ſowie auf
Beſceyhwahme von Wahlmaterial und Wahlzetteln und auf
nich=e echtfertigte Ungültigkeitserklärung von deutſchen
ſten htwr ieſen.
Uebees machte, heißt es in der Note weiter, das Verhalten
ſer. Behörden es vielen Perſonen, deren Wahlrecht
be=
tandeill a, unmöglich, rechtzeitig den Nachweis für den Beſitz
poln ſſer. Staatsangehörigkeit zu erbringen. Die eingereich=
Untugen, wie zum Beiſpiel Ausland= und Militärpäſſe,
zr ſelklſtie amtlichen Perſonalausweiſe mit Staatsangehörig=
icht. ſtrielen anderen Fällen haben Minderheitsangehörige
Mittitzun=g von den erfolgten Einſprüchen gegen ihre
Wahl=
rechtigoſt üüberhaupt zu ſpät erhalten.
mſoſenamſ vor allem in Pommerellen ſind durch
illküſticche und mit den beſtehenden Beſtimmungen nicht
pindelsete Bachs an Gott, an ein höchſtes Weſen des
Er=
rmenshas: den Menſchen leitet, wenn er ſich in ſeine Hand
ſbt, fimi ine Parallele in Mozart. Freilich Mozart denkt
Leck eier. ſttzwem bleibt es ihm erſpart, nach dem Göttlichen zu
v” ungenn Seine Muſik iſt göttlich wie die Beethovens. Aber
ſozarts”” inerkeit kennt keine Bedingung und iſt, wie der Geiſt
ſindels Xſd der Bachs, von vorneherein beſtimmt. Beethoven
igegen rng, nach überweltlicher Höhe, findet und ſiegt. Daher
i e Majſesſit ſeiner Klänge. Seine Muſik zeigt die Bahn, die
zuWim Gömſhen führt. Sie geſtaltet das Göttliche. Das
bedeu=
ſeinet keinen Tertunterſchied. Es ſeien damit lediglich die
ver=
ie hiedenem Bege angedeutet, die beide ihrer perſönlichen
Eigen=
ſich et gemußeinſchlugen und die für jeden von ihnen Schickſal
vo urden. uſs äußern ſich hierin zwei Welten, die nicht
bergleich=
ear ſind,Atren nur jede als Tatſache erlebt und geklärt werden
puch Linn.
Mozeus göttliche Heiterkeit lebt ſonnig und lächelnd über
nem we ſtich, Befangenen, über allem irdiſch Gebundenen. Ihre
ieele iſſh eini menſchliche Innigkeit, ihre Form entzückende
Wchönhef ihr Geiſt höchſte Lebensweisheit. Eine heitere Le=
42 Noke ſtellt zuſammenfaſſend feſt:
erhebühe Teile der deutſchen Minderheit, in
— viel Mier ſteht als die beiden erſten. Mit Schubert
ver=
indet ilhder unverſiegbare Melodienreichtum. Die Melodien
rudelmi)t rnaufhaltſamer Fülle. Eine Klangreihe übertrifft
Müe andecnan Schönheit. Und auch der bedingungsloſe Glaube
Wenshaltlly, Ddie lächelnd alles Häßliche hinter ſich läßt, ſich mit
r Welu! zufinden weiß und damit ſich und anderen Frohſinn
nd Frex/ erweckt, ſtellt den höchſten Standpunkt dar. Sie
religiläbe gründet, denn ſie ſucht das Gute und Schöne aus
Em Lebaheraus und macht dieſe Kräfte nutzbar. Die guten
nd ſchörze Erſcheinungen des Lebens erfreuen und befreien
En Merhen, heben ihn empor. Sie ſollen die Schatten über=
Tahlen 100 beſiegen. Wir müſſen ſie dankbar erkennen und
ABen. 09hug erlöſenden Charakters, der in ſeiner Ziel=
chtung ahf lichen Geiſtes iſt, denn
„An, Hhen Früchten ſollt
Ihr ſie erkennen!“
* wig Willner und ſeine Biographie.
Der Alag Erich Weibezahl, Leipzig, brachte kürzlich eine Bio=
Tabhie 9 Svielſeitigſten der lebenden Künſtler, Dr. Ludwig Wüllner,
Veraus. 6 Buch mit zahlreichen Abbildungen und vielen Stimmen
edender Nea=moſſen, bekannter Männer der Feder, die ſich über Lud=
Dia Wüllin alls Künſtler und Menſch äußern. Dieſe „Aeußerungen”
un habenn inen Konflikt heraufbeſchworen, wie ihn die moderne Buch=
Reſchichte hl moch nicht kennt. Dr. Ludwig Wüllner ſandte uns (uns
e hier rſhDen Buchhändlern, mit der Bitte um Weitergabe
M Die Räi, pes Buches) folgende
Dieſe Haltung der Behörden läuft den
Beſtim=
mungen desArtikels 7 des
Minderheitenſchutz=
vertrags zuwider. Die deutſche Regierung hält es für
notwendig, daß der Völkerbundsrat die
erfor=
derlichen Maßnahmen trifft, um die durch die
Verträge und Geſetze garantierten Rechte der
Minderheit wiederherzuſtellen, um ſo die ſtärkſten
Gefahren zu beſeitigen, die aus der Fortdauer des Zuſtandes der
Rechtloſigkeit und Bedrückung in Zukunft entſtehen müßten.
Frankreichs Hand im denkſch=polniſchen Konflikk.
* Es iſt gewiß mehr als ein Zufall, wenn jetzt gleichzeitig in
mehreren franzöſiſchen Zeitungen, die gute
Beziehun=
gen zum Quai d’Orſay unterhalten, ſcharfe Angriffe gegen
Deutſchland wegen unſerer außenpolitiſchen Beſchwerden
auf=
tauchen. Pertinax behauptet im „Echo de Paris”. Deutſchland
habe lediglich die Abſicht, gegen Polen zu hetzen, und ganz ähnlich
äußert ſich auch der „Temps‟. Dabei wird kaum einWort über
den unerhörten Terror der Polen verloren, der
gegen die Deutſchen ausgeübt worden iſt. Die beſonderen
Schutz=
beſtimmungen für die Minderheiten werden den franzöſiſchen
Leſern unterſchlagen. Die Franzoſen ſcheinen alſo den Verſuch
machen zu wollen, den ganzen Fall auf das
hochpoli=
tiſche Gebiet hinüberzuſpielen und in eine Parallele
zur Reviſions= und Abrüſtungspolitik zu bringen. Ein
gefähr=
liches Beginnen. Denn auch die Franzoſen können ſich darüber
nicht im Unklaren ſein, um welchen Preis bei der Ratstagung
tigungsmethoden macht. Es handelt ſich aber auch um die ganze
ſchen Beziehungen, die unter den Nullpunkt ſinken, wenn
Frank=
reich ſich hier offiziell zum Handlanger der polniſchen
Vergewal=
tigungsmethoden macht. Es handelt ſich hier auch um die ganze
Völkerbundspolitik. Wenn in einem Fall, wo das Unrecht ſo offen
zutage liegt, der Völkerbundsrat ſich von Sympathien oder
Anti=
pathien ſo wenig frei machen kann, daß er nicht nach dem Recht,
ſondern nach politiſchen Rückſichten entſcheidet, dann iſt damit der
Beweis erbracht, daß die Erwartungen, mit denen Deutſchland in
den Völkerbund eingetreten iſt, irrig waren. Dann kann ſehr
leicht der Fall eintreten, daß ſich Deutſchland in irgendeiner
Form an dem Völkerbund desintereſſiert. Gerade nach der
Ton=
art, wie ſie jetzt in Paris angeſchlagen wird, halten wir es für
nützlich, daß Dr. Curtius ſich ernſthaft die Frage vorlegt, ob er
unter dieſen Umſtänden gut daran tut, den ihm zuſtehenden
Vor=
ſitz auf der Januartagung des Völkerbundsrats zu übernehmen,
damit er unbirrt durch die formale Verantwortung, die ſich aus
der Leitung der Verhandlungen ergeben könnte, den deutſchen
Standpunkt mit allen Mitteln, und wenn es ſein müßte, mit allen
Konſequenzen vertreten kann.
Spionage zugunſten Polens.
CNB. Meſeritz, 22. Dezember.
Die Grenz= und Kriminalpolizei in Neubentſchen hat drei
polniſche Agenten feſtgenommen. Es handelt ſich um
Reichs=
deutſche polniſcher Nationalität aus Groß=Dammer. Zwei von
ihnen wohnen in Groß=Dammer, der dritte iſt deutſchgebürtig,
war aber in letzter Zeit in Schwerin an der Warthe in Stellung.
Die Feſtgenommenen, die Spionage zugunſten Polens getrieben
haben ſollen, wurden nach den erſten polizeilichen Vernehmungen
in das Unterſuchungsgefängnis in Meſeritz eingeliefert. Der
Unterſuchungsrichter hat bereits Haftbefehl erlaſſen. Mit
dieſen Verhaftungen ſcheint man einer ausgedehnten polniſchen
Spionagezentrale in der mittleren Grenzmark auf die Spur
ge=
kommen zu ſein.
Neuer polniſcher Geſandker für Berlin.
* Berlin, 22. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der polniſche Geſandte in Berlin, Roman Knoll, wird
bin=
nen kurzem die Reichshauptſtadt verlaſſen. An ſeine Stelle tritt
der Staatsſekretär im polniſchen Außenminiſterium Dr. Wyſocki,
der 73 Jahre alt iſt. Wyſocki iſt aus der öſterreichiſchen
Ver=
waltung hervorgegangen, der er 20 Jahre lang angehört hat.
Zum Schluß war er Miniſterialrat im Wiener Miniſterrat. Er
ſtellte ſich dann dem neuen polniſchen Staat zur Verfügung und
war Geſchäftsträger in Prag, dann kurze Zeit in Berlin, weiter
in Paris und wurde ſchließlich Geſandter in Stockholm. Von
dort aus ging er 1928 in das polniſche Außenminiſterium.
Erklärung:
Gemäß einem gegen den Verleger ergangenen Urteil des
Oberlandesgerichtes Dresden mußte das Buch: „Ludwig
Wüllner, Sein Leben und ſeine Kunſt, von Franz Ludwig.
Verlag Erich Weibezahl. Leipzig”, wider meinen Willen
gedruckt und herausgegeben werden.
Vor etwa vier Jahren lieferte ich das biographiſche
Roh=
material, habe aber auf die Form des Buches keinen
Einfluß gehabt.
Berlin, im Oktober 1930.
Ludwig Wüllner.
Berlin NW, Altonger Str. 32.
Dieſe Erklärung war nicht ganz verſtändlich, und wir wandten uns
an den Künſtler — der auch in Darmſtadt einen großen Kreis ehrlicher
Bewunderer ſeiner Kunſt hat — mit der Bitte um Ergänzung. Herr
Dr. Wüllner verwies uns zu einem Teil auf die nachſtehende
Ver=
öffentlichung eines Leipziger Blattes:
„Man begreift, daß der Zartſinn des Künſtlers und Menſchen
angeſichts einer Darſtellung, welche ſeine Verdienſte als Univerſitäts=
Dozent, Violinſpieler, Dirigent, Muſikſchriftſteller, Rezitator, Lieder=,
Opern= und Konzertſänger rühmend aufzählt, zu bekunden wünſcht, daß
er an dieſer öffentlichen Ehrung ſeiner Perſon unbeteiligt iſt und nur
nackte Daten dazu geliefert hat. Das widerſpricht aber nicht der
Tat=
ſache, daß ſich dieſes Buch für jeden Verehrer der Wüllnerſchen Kunſt
unerhört feſſelnd lieſt und ſchon durch die etlichen vierzig Bilder des
Meiſters aus verſchiedenen Lebensaltern, zum Teil im Koſtüm ſeiner
Hauptpartien, das allergrößte Intereſſe erregt. Als quellengemäße
Schilderung des Werdeganges einer beiſpiellos vielſeitigen
Perſönlich=
keit hat es kaum ſeinesgleichen.”
Dr. W. fügte dem hinzu, er habe das Buch vorher weder geleſen
noch gebilligt. Es wurde ihm nur geſagt, daß das Buch „ſich weſentlich
auf rohen und ausführlichen abdruckk) des F erials” (das ich vor
jahren unter anderen vorausſetzungen lieferte), deſchränke und im
übri=
gen mehr eine „familienangelegenheit” als eine künſtleriſche würdigung
oder kritiſche Darſtellung ſei — und deshalb habe ich (allerdings
vergeb=
lich) gegen die veröffentlichung proteſtiert (übrigens in übereinſtimmung
mit dem verleger)."
Dies letztere ſcheint das mindeſte zu ſein, was der Verleger dem
Biographierten zugeſtehen mußte. Denn der ganze Proteſt richtet ſich
letztlich gegen den Verleger, der, wie aus einem weiteren
veröffent=
lichten Briefwechſel hervorgeht, aus Propagandagründen die
frag=
lichen „Außerungen” dem Buche vorangeſetzt hat, auch gegen den
Willen des Autorsl. Nach vergeblichem Proteſt gegen die
Auf=
nahme der „Mitwirkungen” an den Verleger ſchreibt Dr. W. an den
Autor u. a.:
„Dieſe „mitwirkungen” ſind doch gräßlich. Die „urteile”, ſollen
wenigſtens alle als anhang kommen, wenn Weibezahl ſie in der reklame
wegen nicht entbehren kann. Sie ſollen nicht in das buch hinein
ge=
woben werden, wenn ſie nicht aus der jeweiligen Zeit direkt geboren ſind
(Schlenther, Ludwig uſw.) und Du ſie im text benutzeſt. Aber die jetzt
*) Dr. Wüllner ſchreibt auch Hauptworte klein
Die Welkabrüſkung.
Ein unverbeſſerlicher Opkimiſt.
EP. London, 22. Dezember.
„Der Weg für die Einberufung der Weltabrüſtungskonferenz
iſt jetzt offen”, erklärte Außenminiſter Henderſon in einer
Rund=
funkrede, die durch Vermittlung der Columbia=Radioſtation in
ganz Amerika verbreitet wurde. Henderſon verlieh ſeiner
Hoff=
nung Ausdruck, daß auf der Ratstagung des Völkerbundes im
Januar nächſten Jahres der Zeitpunkt für die Abhaltung der
allgemeinen Abrüſtungskonferenz feſtgeſetzt werden möge. „
Inner=
halb eines Jahres ungefähr”, fuhr Henderſon fort, „wird
viel=
leicht der erſte Vertrag angenommen ſein, durch den alle Heere,
alle Flotten und alle Luftſtreitkräfte in der Welt beſchränkt und
herabgeſetzt werden. Wir ſtehen an einem Wendepunkt der
Ge=
ſchichte, an dem wir zwiſchen Krieg und Frieden, zwiſchen
Zu=
ſammenarbeit und Konflikten, zwiſchen einer fortſchreitenden und
veredelnden Ziviliſation, oder einem Rückfall in die Barbarei
der Vergangenheit zu wählen haben. Die Wahl muß aber im
gegenwärtigen Augenblick erfolgen.” — In einem Rückblick auf
die verſchiedenen Schritte, die zur Feſtigung des Weltfriedens
im Jahre 1930 unternommen wurden, bezeichnete Henderſon den
Londoner Flottenvertrag, die Haager Konferenz, die Räumung
des Rheinlandes und die Anahme der Haager
Schiedsgerichts=
klauſel durch verſchiedene Länder als bedeutende Fortſchritte,
Die Lage in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 21. Dezember.
Das Kabinett Steeg blieb bei ſeiner Vorſtellung wit der
knappen Mehrheit von ſieben Stimmen Herr der Lage. Nicht viel
für ein neues Kabinett, beſonders wenn man die
Zuſammen=
ſetzung der Regierungsmehrheit betrachtet. Trotzdem wurde
die=
ſes Reſultat links mit begeiſtertem Applaus aufgenommen, der
Kampf wurde von den Anhängern Tardieus mit einer ſo
unge=
wohnten Rückſichtsloſigkeit geführt, daß die Linke im erſten
Augenblick nur den Sieg und nicht die politiſche Lage ſah.
Als „Kabinett der Verſöhnung” hat das Kabinett Steeg
ver=
ſogt, denn es repräſentiert in der Kammer nur ſieben Gruppen
von vierzehn. Die drei rechtsſtehenden Gruppen, deren
Unter=
ſtützung oder wenigſtens nicht prinzipiell ablehnendes Verhalten
die „Verſöhnung” bedeutet hätte, ſind in der Oppoſition, in einer
Oppoſition „ä tout prix‟. Das Vertrauensvotum verdankt die
neue Regierung alſo nur der Unterſtützung der Sozialiſten, und
dieſe ſtimmten, wie dies aus den Erklärungen Léon Blums mit
ziemlicher Klarheit hervorgeht, nicht ſo ſehr für Steeg als gegen
Tardieu. Ihre Stimmen galten nach den Worten ihres Führers
nicht der Zucunft, ſondern der Vergangenheit und der
Gegen=
wart. Man muß allerdings, um ganz objektiv zu ſein, auch den
Umſtand in Erwägung ziehen, daß die Methoden, mit denen die
Gruppe Tardieus das Kobinett zu torpedieren ſuchte, auf die
Dauer nicht angewendet werden können, denn gegen ſie haben
ſich bereits in der Kammer viele, gewiß nicht linksſtehende
Poli=
tiker ausgeſprochen. Es gelang der rechtsſtehenden Oppoſition
auch nicht, ihre Reihen feſt zuſammenzuhalten, ſelbſt die am beſten
diſziplinierte Gruppe Tardieus iſt nicht ganz ſicher. Im Senat
iſt die Poſition der Regierung als ausgeſprochen günſtig zu
be=
trachten.
Die Zukunftsausſichten des Kabinetts Steeg ſind alſo nicht
roſig. Theoretiſch iſt die Kriſe in jedem Augenblick möglich, denn
die Frage der Mehrheit bleibt ungelöſt. Aber in einer ſolchem
Situation hat ſich Tardieu ziemlich lange halten können, und
wenn die erſten Gefahren vorüber ſind, wird die
Regierungs=
mehrheit zunehmen.
Eine Kriſe wird übrigens von den oppoſitionellen Gruppen
in der Kammer abgeſehen, von niemadem gewünſcht; die
größ=
ten Preſſeorgane, die ſogenannte Informationspreſſe, wie zum
Beiſpiel „Le Matin”, Blätter alſo, die bisher mit Tardieu durch
dick und dünn gingen, unterſtützten jetzt die Regierung Steeg,
was folgen läßt, daß ſie der öffentlichen Meinung keine neue
Kriſenperiode zumuten möchten.
MeFadden gegen die Polikik der Vereinigken Staaken
Der Präſident der Finanzkommiſſion des
Nepräſentanten=
hauſes, MeFadden, hat geſtern erneut gegen die Politik der
Vereinigten Staaten ſcharfe Angriffe gerichtet. An der
gegen=
wärtigen Wirtſchaftskriſe in den Vereinigten Staaten ſei zum
größten Teil die Außenpolitik Amerikas ſchuld ſowie die
Hal=
tung gewiſſer amerikaniſcher Bankiers. Sie hätten mit ihren
Verſuchen, Europa wieder auf die Beine zu helfen, kläglich
Schiff=
bruch gelitten. Durch ihre Einmiſchung in europäiſche Fragen
hätten ſie Europa in einem viel ſchlimmeren Zuſtande gelaſſen,
als es vorher war. Der Dawes= und der Youngplan
hätten der Weltwirtſchaft viel mehr geſchadet
als genützt. Dies ſei nicht nur ſeine, ſondern die
Ueber=
zeugung vieler Abgeordneter und Senatoren.
gewaltſam zum zweck der reklame erbetenen urteile müſſen in Gottes
Namen an den ſchluß (als anhang). Meinſt Du nicht auch? Das iſt mir
gräßlich.”
Daß auch dieſer Proteſt vergeblich war, beweiſt das Buch (das
üb=
rigens trotz allem jedem Freund Wüllners und ſeiner Kunſt empfohlen
ſei). Nur ein beſonders beliebter Berliner Kritiker (A. K.) blieb
her=
aus. Und ſo mußte der feinſinnige und empfindſame Künſtler ſich
durch eine aufſehenerregende Erklärung an die Oeffentlichkeit wenden
gegen die Unterſtellung, als ſei er mit der etwas primadonnenhaften
„Reklame” ſeiner Biograbhie einverſtanden. Die Erklärung allein blieb
aber unverſtändlich. Darum dieſe Darſtellung, die wir unſeren Leſern,
M. St.
aber auch dem Künſtler ſchuldig zu ſein glaubten.
* Uraufführung im Bayeriſchen Nakionakheater.
„Die Geſpenſterſonate‟. Oper von Julius Weismann.
Der bekannte Freiburger Komponiſt J. Weismann hat A.
Strind=
bergs Drama „Geſpenſterſonate” im Wortlaut als Text für
ſeine Oper übernommen. Er folgt damit einer modernen Richtung, die
durch R. Strauß mit Wildes „Salome” erfolgreich eingeleitet wurde,
Dabei hat Weismann die drei Szenen Strindbergs in zwei Akte
um=
geformt und den Schluß in eine Art Apotheoſe ausklingen laſſen:
Nachdem alle „Entlarvten” am Ende des Dramas das Zimmer
ver=
laſſen, öffnet ſich der Hintergrund der Bühne. In ſtrahlender Helle
ſtehen Menſchen, die ſehnſüchtig nach dem Lichte blicken. Durch die
Menge ſchreiten dann der „Student” und das „Fräulein” in gläubiger
Verzüickung der Sonne entgegen. —
Weismann hat ſich in ſeiner neuen Oper wieder als ein großer
„Könner” der neoromantiſchen Richtung erwieſen. Die Perſonen und
Stimmungen werden durch Leitmotive ſcharf charakteriſiert. Im erſten
Akte ertönt z. B. beim Auftreten des „Oberſten” ein melodiöſes
Marſch=
motiv von hohem klanglichen Reiz. Wie überhaupt der Schwerpunkt
der Oper mehr auf dem inſtrumentalen Teil, als in der Behandlung
der Singſtimmen beruht. Daher müſſen die Vorſpiele zum erſten und
beſonders zum zweiten Akte als Höhepunkte des rein Muſikaliſchen
betrachtet werden. — Die Inſtrumentation der Oper iſt gemäßigt modern
und entbehrt, trotz Verwendung zeitſtiliſtiſcher Mittel, niemals der
harmoniſchen Fülle. Dem hohen Stande des techniſchen Könnens
ent=
ſpricht aber nicht die Tiefe der muſikaliſchen Empfindung. Die Muſik
begnügt ſich im weſenlichen, die ſarkaſtiſch=peſſimiſtiſche
Weltanſchau=
ung in Strindbergs Drama — bis auf eine ſchöne Fuge in der
Schluß=
apotheoſe — zu unterſtreichen. Dieſer Mangel an Eigenart,
verbun=
den mit einem düſteren und ſchwer verſtändlichen Textbuche, wird der
neuen Oper Weismanns die Wege auf andere Bühnen nicht gerade
er=
leichtern.
Die Münchener Uraufführung unter P. Schmitz” muſikaliſcher
Leitung und K. Barrés Regie war vortrefflich. Auch die Sänger,
vor allem Albin Seydel als „Greis”, Frl. Tornau (Mumie) und
der neue Tenor Pölzr (Student) unterzegen ſich ihren, geſanglich
meiſt recht undankbaren Aufgaben mit Hingebung. Das Publikum
erkannte den Gehalt des ernſten Weikes und zollte dem Komponiſten
A.G
und den Darſtellern reichen Beifall.
im Alter von 64 Jahren.
Darmſtadt, Stiftſtr. 35 I., Berlin
Frankfurt a. M., 22. Dez. 1930.
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Seite 4
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie für die zahlreichen Kranz= und
Blumen=
ſpenden bei dem Heimgang unſeres lieben,
ein=
zigen Kindes ſagen wir Allen auf dieſem Wege
unſeren innigen Dank. Beſonderen Dank Herrn
Pfarrer D. Berger für ſeine troſtreichen Worte.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilh. Seibel und Frau
Pankratiusſtr. 24.
Dankſagung.
Für die beim Heimgang meines
lieben Mannes erwieſene
freund=
liche Teilnahme ſage ich meinen
herzlichſten Dank.
Darmſtadt, Oezember 1930.
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Frau Marie Leithiger.
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geb. Trumpfheller.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Gutekunff, geb. Heiſt
Marg. Friedrich, geb. Heiſt
Maria Buchner, geb. Heiſt.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1930
Neue Niederſtr. 8.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch Vormittag ½12 Uhr auf dem
Friedhofe an der No.=
Ramſtädter=
ſtraße ſtatt,
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der
An=
teilnahme beim plötzlichen
Hin=
ſcheiden meiner lieben Frau
Anna Maul
ſage ich auf dieſem Wege
herz=
lichſten Dank.
Philipp Maul, Bohrmeiſter
und Angehörige.
Darmſiadt, den 22. Dez. 1930
Trauergarderoben
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
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Im Namen der trauernd. Hinterbliebener
Kurt Zinke.
Die Beerdigung, findet Mittwoch
vormittag 11½ Uhr auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Es wird gebeten, von
Beileids=
beſuchen abzuſehen.
Faix & Söhne.
Die glückliche Geburt
eines geſunden Jungen
zeigen hocherfreut an
3. Zt. Waldſir, 32.
Willy Klotz und Frau
Lieſel, geb. Becker.
DIE GLÜCKLICHE GEBURT EINES GESUNDEN
TOCHTERCHENS ZEIGENHOCHERFREUT AN
PROKURIST WILLY KUHLE
UND FRAU ELSA GEB. SCHULZE
DARHSTADT, DEN22 DEZENBER 1930
RHONRING 50
Z. ZT. KLINIK DR. HOFFMANN UND DR. WOLEE
Ernſt Schneider
Dentiſt
Anng Schneider
(18686
geb. Finger
beehren ſich ihre Vermählung anzuzeigen.
Darmſtadt Weihnachten 1930 Feldbergſtr. 32
Kirchl. Trauung: 1. Feiertag, 2½ Uhr, in der Johanneskirche.
Seite 5
Block beim Miniſterium für Kultus= und
Bildungs=
ih ches Landesmuſeum. Das Heſſiſche Landesmuſeum iſt
tſhch, den 24. Dezember, ſowie am Donnerstag, den
mehrer, (1. Weihnachtsfeiertag) geſchloſſen, dagegen am
ſeir 26. Dezember, (2. Weihnachtsfeiertag) von 10 bis
melatgeltlich geöffnet. Die öffentlichen Beſuchsſtunden für
urume ſind: Sonntags von 10 bis 13 Uhr, Dienstags,
neg:s, Freitags und Samstags von 11 bis 13 Uhr und
uson 14 bis 16 Uhr. Außerdem werden ab Samstag,
2930, das Hauptveſtibül, die zoologiſchen Sammlungen,
Kupferſtichkabinett für die Dauer des Winters wie
nuet: Dienstags von 10 bis 11 Uhr, Mittwochs von 10
r Donnerstags, Freitags und Samstags von 10 bis
der Eintritt iſt hier, wie auch den übrigen Beſuchs=
Erllos. Am Donnerstag, den 1. Januar 1931, ſind
ſämt=
iw e des Muſeums von 10 bis 13 Uhr unentgeltlich ge=
„ocmuſeum. Wie alljährlich, gewährt die Direktion des
umns auch in dieſem Jahre vom 2. Weihnachtstag bis
ih: 2. Januar ermäßigte Eintrittspreiſe (für Erwachſene
Lunder 30 Pfg.), um den Darmſtädter Familien mit
cwachts= und Neujahrsgäſten Gelegenheit zu geben, die
Muſeums, vor allem die unvergleichliche Holbeinſche
huu ſehen. Im übrigen ſei bemerkt, daß die Führungen
ESiGloßmuſeum 50 Räume, zum Teil in erleſener
künſtle=
oeſtaltung aus den Tagen der Großen Landgräfin
uno des Großherzogs Ludewigs I., zum Teil von
Uni=
ſuWaffenſammlungen verſehene Gemächer umfaſſen. Die
ekn=vatzimmer der Großen Landgräfin Caroline haben
Eymen Jahr ganz beſondere Bereicherungen erfahren,
okrzdnrrch die Wiederauffindung verſchiedener Büſten von
tder Goethezeit und durch den Erwerb eines
Bild=
rſuHerder, gemalt von Kügelchen. Aber auch die Uni=
Bmlung hat ſich in erfreulicher Weiſe vermehrt, u. a. iſt
inſhm des Groß=Admirals von Tirpitz in der
Marine=
ſnzur Ausſtellung gelangt. Kurzum, der Beſuch des
hums zu den ſo günſtigen Bedingungen kann nur beſtens
TAewierden. Ausdrücklich ſei bemerkt, daß das Muſeum am
Hytsfeiertag geſchloſſen iſt. Am 2. Feſttag und an den
gen dieſer Woche finden um 11 und 11.30 Uhr vor=
Fhrungen ſtatt.
chere Militär= und Invalidenrentenzahlung beim Poſt=
Mhſaraße). Die Auszahlung der Militär=
Verſor=
etturnn für Januar erfolgt bereits am Samstag, den
em ber. — Die Auszahlung der
Invaliden=
ranken= Witwen=, Waiſen= und Unfallrenten für
bek nicht am 2. Januar, ſondern ſchon am
Diens=
ſten 0. Dezember ſtatt. Es wird noch daran
erin=
bßen mal alle Quittungen über Invaliden= uſw. Renten
fnsſern müſſen (betrifft die Unterſchrift, Leben der
Kin=
inwenſchaft).
Heſſiſches Landeskheafer.
Großes Haus
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Kleines Haus
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
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Wie werde ich reich und glücklich
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Preiſe 1 50—7.50 Mk.
20—22.30 Uhr
Wie werde ich reich und glüchlich
Zuſ.=Miete Vl 8, T, Gr 2u. 3
Preiſe 1.50—7,50 Mr.
14.30 Ende gegen 17 Uhr
Meine Echweſter und ich
Außer Miete
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A
zeifte
20—22 Uhr
Lucia von Lammermoor
Zuſ.=M. 1V 6, 1 Gruppe 1
Preiſe 1.20—6 Mr.
2Ahurachtsſpielplan des Landestheaters. Das
Landes=
ter ikiun, 23. und 24. Dezember (mit Ausnahme der heute,
iAtstagen Großen Haus ſtattfindenden Märchen=Aufführung
e AArl offeln des Glücks”) in beiden Häuſern ge=
„„4 ſſen. Anm. Feiertag (25. Dezember) gelangt im Großen Haus
ts „sUmmen” in neuer muſikaliſcher Einſtudierung durch
„I. KarAlöſm, in Szene geſetzt von Carl Ebert (Bühnenbild:
„ Nhelm4. in king) zur Aufführung. — Im Kleinen Haus findet
ſerſteheieſiertag die Erſtaufführung des Schauſpiels „Der
„millinn ſen ſein Gewiſſentrieb. von Maurice Roſtand,
nachyſen: ſenſationellen Uraufführungserfolg im Bremer
m 2.0R zuſpidaluss bereits von 60 deutſchen Bühnen erworben wurde,
er Iſſanzerung von Günter Haenel (Bühnenbild: Elli
Bütt=
ſtatot Im den Hauptrollen ſind Keim, Baumeiſter, Gothe,
radi, rmas, Weſtermann, Richter, Wiener, Karzau beſchäf=
—!. Feiertag (26. Dezember) wird im Großen Haus
ſperdws Oper Königskinder” unter muſikaliſcher
ung mu m ritz Bohne, im Kleinen Haus der erfolgreich
erſtauf=
hrte rſs „Wie werde ich reich und glücklich",
mugſlſſ ſcher Leitung von Erwin Palm, in Szene gehen.
3 Y iwird, ebenfalls Samstag, den 27. Dezember, im
en AEis wiederholt. — Sonntag, den 28. Dezember, findet
roß Haus, dank des liebenswürdigen Entgegenkommens
Grauklenmine Körner, eine letzte Wiederholung des Schau=
AEſmabeth von England” von Ferdinand
Bruck=
ſtatt. A.n Kleinen Haus gelangt Sonntag, den 28. Dezember,
ſer Miß ibei herabgeſetzten Preiſen (1—4 RM.) „Meine
weſſ” und ich” zur Aufführung. — Die nächſte
Wieder=
ung: Weihnachtsmärchens im Landestheater findet am
mStaglg n: 27. Dezember, ſtatt.
Angen, einein Aſeinig undenof
Eine kleine Bekrachkung mit ſehr ernſtem Hinkergrund.
Ja, lieber Leſer, da denkſt du wohl: das iſt aber eine ganz
merkwürdige Zuſammenſtellung! Was mag da wohl dahinter
ſtecken oder dabei herauskommen? Wie laſſen ſich dieſe drei Dinge
miteinander in Verbindung bringen? Hungrige Augen, die gibt
es mancherlei in dieſen Zeiten, und Hunger iſt relativ! Das
riecht ſo ein bißchen nach Knut Hamſun oder Moskau oder
chineſi=
ſchem Bürgerkrieg. Oder ſollte es vielleicht doch etwas aus deiner
allernächſten Nähe ſein?
Und gar ein Pfennig! Geh. wer fragt heute noch nach einem
Pfennig?! Den darfſt du nicht einmal einem Bettler anbieten
oder einem kleinen Jungen auf der Straße geben, ohne daß er
darüber dich groß und fragend anſieht! Daß man mit einem
Pfen=
nig rechnet, das gehört doch in die Zeit der Großmütter, paßt
aber ganz und gar nicht mehr in unſere großzügige Zeit der
Autos und Motorräder, der Flugzeuge und Luftſchiffe! Oder ſollte
doch etwa ein Pfennig noch einen Wert darſtellen und man etwas
damit anfangen können, wenn er nur richtig angewandt wird?
Es iſt ein kleines Münzlein und doch eine große Kraft, wenn es
in die rechten Hände kommt!
5 Prozent Rückvergütung aber gar? Ja, das iſt ſchon etwas
anderes, ſagſt du: Das iſt Sache! Das ſteht heute an jeder
Erker=
ſcheibe, muß ſtehen, wenn ſie Beachtung in den Augen des
kaufen=
den Publikums finden will. Das iſt Geld, von dem der Mann
nichts weiß, ſondern nur die Hausfrau. Denn dieſe 5 Prozent
ſtehen nicht im Haushaltungsbuch, ſondern im Sparbuch! Und dies
Sparbuch iſt dein ganz perſönliches Geheimnis. Das liegt im
allerhinterſten Geheimfach deiner geheimſten Schublade, gehütet
wie ein Talisman. Was es aber enthält, iſt tiefſtes Geheimnis
deines Herzens. Es iſt das Zauberbuch, aus deſſen
geheimnis=
vollen Zahlenreihen die Weihnachtsgans auf den Feiertagstiſch
gezaubert wird, die der Vater mit Schmunzeln verzehrt, oder aus
dem du in der ſchweren Zeit dein Weihnachtsgebäck beſtritten haſt
und in den Augen des Gebieters mehr als 5 Prozent an Achtung
gewinnſt, ſo daß du nach 20 Jahren, ſo etwa in der Nähe des
ſil=
bernen Hochzeitstages „Ihm ungefähr ebenbürtig biſt. Das iſt
der Stern am Haushaltshimmel, wenn gegen den 20. das Geld
anfängt, knapp zu werden! Das iſt Erſatz für die Privatkaſſe, die
es in ganz früheren Zeiten einmal gab.
Sollte nun auch dieſe letzte Säule noch ins Wanken kommen?
Sollte ſie etwa mit dieſen „hungrigen Augen” in Verbindung
ge=
bracht werden können? Da kommſt du aber an die Unrechte!
Aber höre, lieber Leſer, liebe Leſerin! Stelle deine Gedanken
nun einmal mit mir um auf den ganzen Ernſt der Zeit, die nicht
nach Backwerk und Gänſebraten angetan iſt, in der jedes
Abend=
rot die Fackel der Not ſchwingt. Denn meine Seele iſt nicht ſo
zum Scherzen aufgelegt, wie dies nach der Einleitung den
An=
ſchein hat. Meine Gedanken gehen den ernſten, ſtillen Weg durch
die verzweifelte Raumkunſt enger Kaſernenwohnungen unſerer
Stadt, gehen hinein in die engbrüſtigen Baracken, denen der Odem
des Lebens fehlt, und hocken zu Füßen derer, die eine Ueberfülle
von Braſt und Not auf dem Herzen tragen. Meine Augen ſchauen
noch einmal in die hungrigen Kinderaugen, die dich anſehen mit
der Frage: „Was willſt du hier in unſerer Enge? Was bringſt
du uns? Dein Blick iſt ſo verheißungsvoll?
Haſt du Arbeit
für den Vater? . . . Haſt du eine Laufſtelle für die Mutter?
Bringſt du uns mehr Brot, damit wir wieder einmal ſatt werden
können? Wir warten ſchon verzweifelt darauf, denn wir mußten
heute ohne Brot in die Schule! Weißt du, wie Hunger tut, wie es
iſt, wenn der Magen knurrt und giert? Weißt du, wie es iſt,
wenn der Körper wachſen will, wachſen muß, weil es ſo Geſetz der
Natur iſt, weil ſie vorwärts drängt und nicht fragt, ob wir
wach=
ſen wollen oder nicht, ob es Raubbau an unſerem Körper bedeutet
dieſes Wachſen oder nicht? Weißt du das läßt ſich doch nicht
ver=
ſchieben, bis der Vater wieder Arbeit hat du, Mann, du
Dein Kommen bedeutet Hoffnung ſieh mal, wir ſind doch ſo
viele eins . .. zwei . .” und er zählt bis ſieben! Alle wollen
ſie ſatt werden. Scheu ſehen ſie dich von der Seite an und ſchauen
— Erweiterung des Herrngartencafés. Seit zwei Monaten
wird am Hauſe des Herrngarten=Cafés gearbeitet. Die Terraſſe
mit ihrem ſchönen Blick in den Garten iſt überdacht worden. Der
Umbau geſchah, ohne daß der Betrieb des Cafés eingeſchränkt
verden brauchte. Für den erſten Weihnachtsfeiertag iſt die Glas=
Terraſſe nun fertiggeſtellt. Die Umgeſtaltung wird dem
Unter=
nehmen viele neue Freunde verſchaffen. (Vergleiche Anzeige am
Mittwoch.)
Unsere Kassenschalter bei der
Hauptstelle Rheinstraße 34
und den Zweigstellen
Hügelstr. 22 und Bessungerstr. 48
sind am
Samstag, den 27. Dezember 1930
von 8— 12½ Uhr geöffnet!
St 18723
— Weihnachtsfeier für die Angeſtellten des Gaſtgewerbes.
Wie in den vergangenen Jahren, ſoll auch diesmal wieder eine
allgemeine Weihnachtsfeier für die Angeſtellten des Gaſtgewerbes
in Darmſtadt ſtattfinden. Sie wird gehalten in der Nacht vom
Dienstag, den 23., auf Mittwoch, den 24. Dezember, um 12.30 Uhr,
im Saal der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Alle Angehörigen des
Haſtgewerbes, einerlei welcher Verbands= oder
Konfeſſionszugehö=
rigkeit, ſind herzlich eingeladen. Bewirtung und Eintritt frei.
Es werden muſikaliſche, deklamatoriſche und andere Darbietungen
gegeben, außerdem Feſtanſprachen.
Nfe
Prassel-Kadee risch geröstet Sohnlsfr. 10 s6a
75
— Die Ortsgruppe des Deutſch=Evangeliſchen Frauenbundes
veranſtaltete eine Adventsfeier im Gemeindeſaal der
Paulus=
gemeinde. Mitglieder und Freunde des Bundes hatten ſich
zahl=
reich in dem mit Tannenzweigen und Lichtern ſchön geſchmückten
Saal eingefunden. Nach Begrüßung der Erſchienenen durch die
Vorſitzende trug Fräulein Francke den Vorſpruch vor, der Advents=
und Weihnachtsgedanken enthielt. Die von Adventsliedern
um=
rahmte Anſprache des Dekans i. R. Bernbeck behandelte Advents=
und Weihnachtsſitten und deren tiefe Bedeutung. Betont wurden
die Aufgaben, zu denen das Advents= und Weihnachtserlebnis
trei=
ben muß. Die Vorſitzende erſtattete Bericht über ihre Teilnahme an
der rheiniſchen Bundestagung in Koblenz, welcher ſehr viel
In=
tereſſantes und Anregendes enthielt und aufs neue die Liebe zu
den Aufgaben des Bundes weckte. Es folgten muſikaliſche
Dar=
bietungen von Frl. von Hahn (Violine) und Frl. Simon (Klavier),
die reichen Beifall fanden. Frl. Francke verlas das Protokoll der
letzten Mitgliederverſammlung. Bei einer Taſſe Tee fand ſich
Gelegenheit zu reger Ausſprache. Mit einer Beſprechung über die
Aufgaben der herrſchenden Not gegenüber ſchloß die anregend
verlaufene Feier.
nach den Taſchen deines Mantels, ob darinnen noch etwas iſt. was
in der Richtung ihrer hungrigen Gedanken geht.
O, dieſe hungrigen Kinderaugen! mit der großen Frage, die
die Lippen kaum noch auszuſprechen wagen, weil ſchon ſo viel
Enttäuſchung darauf gefolgt iſt. O, dieſer Blick, der zuvor ging
über die leeren Töpfe der Kochſtelle und über die einſame
Brot=
krume, die noch auf dem Tiſche ſagt: „Es war einmal
Er
tragt den Abglanz der Armut an ſich, die um ihre Glieder hängt
in den Lumpen und letzten Reſten deſſen, was einmal Kleidchen
oder Höschen oder Hemdchen war, deſſen viele Flecken aber uns
den Hinweis geben, daß Seife ſelbſt zum Luxusgegenſtand wird,
wo das Brot im Hauſe fehlt, wo das Mittageſſen übergangen
wird mit vertröſtenden Worten der Mutter.
Doch ihr blutet das Herz im Gedanken an das hungrige,
junge Leben, das einſt unter ihrem Herzen zum Licht drängte,
das die Stunde gebar heiliger Mutterſchaft. Es wiſſen um ſie
alle Mütter, ob arm, ob reich, aber am meiſten die Mütter, deren
magere, abgezehrte Hände kraftlos ſich nach dem kleinen zarten
Weſen ſtrecken, das ſie berühren in dem Wiſſen: „Du haſt mich
meine letzte Kraft gekoſtet!” Es war eine Laſt in ſolcher Armut,
und doch eine Zeit, durchtränkt von der Sonne einer tiefen,
ge=
heimnisvollen Kraft, um die nur Mütter wiſſen, als die wahren
Heiligen des Lebens, Mütter, die in ſchwerer, ernſter Zeit den
Mut zum Kinde nicht verloren haben und noch in ſich tragen die
Ehrfurcht vor dem Leben.
Und ſiehe, da kommen einem beim Einblick in ſolche Not gar
mancherlei Gedanken. Da macht die Not erfinderiſch, und Gott
ſegnet das Herz, das ihn ſucht. So hat auch der Weg durch die
Armut unſerer Stadt den Weg freigelegt für alle, die guten
Wil=
lens ſind. Darum höre nun auch, was es mit dieſen hungrigen
Augen, dem einen Pfennig und den 5 Prozent Rückvergütung auf
ſich hat. Er heißt: „Dankesgabe von täglich einem Pfennig
für dein und deiner Lieben Sattwerden!”, damit auch den
Hungri=
gen ihr Brot gebrochen werde. Von jedem einen Pfennig, der
ſatt vom Tiſche aufſteht. gegeben, würde in einer Stadt wie der
unſeren, würde für die Aermſten der Armen und die Kinder
täg=
lich etwa 800 Mark bedeuten, im Monat 24 000 Mark!! Und das
wäre für den Einzelnen nicht einmal der Betrag einer Zigarette.
die zu Millionen an einem Tage geraucht werden — in die Luft!!
Merkſt du, lieber Leſer, nun etwas von dem Wert des einen
Pfennigs? Ach, und daraus könnte ſo viel neuer Lebensmut
ge=
weckt und bewieſen werden, daß die Liebe Erbarmen hat mit der
Not, daß auch der Pfennig noch einen Wert bedeutet in der Maſſe.
Du kennſt vielleicht die Not nur vom Hörenſagen. Würdeſt du
ſie aber ſehen, wie ſie ein Pfarrer auf ſeinen Gängen der Not
tagtäglich vor Augen hat, auch bei denen, die früher mehr
gege=
ben, als ſie heute empfangen, dann würde auch das härteſte Herz
warm und freudig zum Geben.
Und willſt du nicht Geld geben, ſo denkſt du, liebe Mutter,
vielleicht daran, daß du mehrere Rückvergütungsſparbücher haſt
von verſchiedenen Geſchäften. Wie wäre es, wenn du eines dieſer
Heftchen an dein zuſtändiges Pfarramt ſchickteſt, dazu oder ohne
die Dankespfennige. Wir tauſchen ſie gerne bei den betreffenden
Geſchäften gegen Lebensmittel ein, die in der Küche des
Haus=
frauenbundes zur Speiſung der bedürftigen Kinder und Alten
verwandt werden ſollen. Du würdeſt namentlich jetzt um die
Weihnachtszeit manche Träne trocknen und viel Sorge und
Not=
lindern helfen. Aber mache bald einen Anfang damit, daß am
Feſt der Liebe die Welt erkenne, daß wir Liebe untereinander
haben. Dann iſt das Weihnachtsfeſt ein rechtes Feſt auch für die
Menſchen, die den Glauben an die Liebe verloren haben. Wir
brauchen auch dich zur Mobiliſierung einer kirchlichen
Winter=
beihilfe und danken im voraus für deine verſtehende Mithilfe.
Wir fangen an in der Weihnachtswoche, aber wir brauchen auch
ich, daß du uns helfeſt.
Evangeliſches Pfarramt, Kirchenvorſtand und Gemeindevereine
der Petrusgemeinde.
Weiß, Pfarrer.
Irle, Pfarrer.
— Das Iſenheimer Weihnachtswunder. Eine deutſche
Weih=
nacht in Bild und Lied wird in einer ganz eigenartigen Feier am
Sonntag nach Weihnachten in der Pauluskirche um 5,15 Uhr
dar=
geboten werden. Die Weihnachtstafel des weltberühmten
Iſen=
heimer Altars, dieſes Meiſterwerks von Grünewald, wird in
ſchönen Lichtbildern gezeigt und gedeutet werden. Ueber dieſes
Altarwerk ſagt Hans Preuß in ſeinem Werk: „Die deutſche
Fröm=
iigkeit im Spiegel der bildenden Kunſt”: „Wie es die
Frühherbſt=
ſonne bisweilen liebt, noch einmal die ganze Wonne des
Som=
mers, ſeine Düfte und ſeine Farben in einem letzten ſchönen Tag
erinnerungsreich und ſehnſuchtsvoll zu vereinen — wie eine volle
reife Herbſtfrucht die ganzen heißen Säfte des vergangenen
Som=
mers in ſich ſammelt und ſteigert und vollendet, ſchon mit der
leiſen Wehmut der Ueberreife, ſo iſt es auch der Seele des
Mittel=
alters vergönnt geweſen, ſich noch einmal geſammelt und geſteigert
auszuſprechen in einem unerhörten Kunſtwerk, dem Iſenheimer
Altar, freilich ſo gewaltig, daß die Schale geſprengt wird und die
Seele gleich hinüberflutet in eine kommende Kunſtſprache in den
Barock, Reformation und Renaiſſance kühn überſteigend. Wie ein
letztes großes Wunder ſteigt das Altarwerk vor uns auf aus dem
geſamten Mutterboden des deutſchen Mittelalters, es noch einmal
voll und in geſättigter Pracht zuſammenfaſſend, als des
Mittel=
alters Fülle, als ſeine Erfüllung. Es iſt eine umgekehrte
Erſchei=
nung wie J. S. Bach. In Bach faßt ſich alles Kommende
zuſam=
men, ſeine Kunſt iſt das Kommende in vorläufiger
Konzentrie=
rung, Prophetin der Zukunft. Im Iſenheimer Altar faßt ſich das
Dageweſene zuſammen, aber doch auch, um es über ſich ſelbſt zu
erhöhen.” Von dieſem Wunderwerk werden wir nun die
Weih=
nachtstafel ſehen, die Bilddeutung wird durch den auch in
Darm=
ſtadt hochgeſchätzten Privatdozenten Dr. Ernſt Zeh aus
Heppen=
heim erfolgen. In engem Zuſammenhang mit den durch Bild und
Bilddeutung geweckten Empfindungen werden auch die
eingefüg=
ten Lieder ſtehen, die von Frl. Betty Aßmuth und der Chorſchule
der Pauluskirche dargeboten werden. Dieſe Veranſtaltung dürfte
für viele ein weihevoller Abſchluß des Weihnachtsfeſtes werden.
— Weihnachtsbeſcherung. Am Sonntag veranſtaltete der Bund
deutſcher hirnverletzter Krieger, Ortsgruppe Darmſtadt, ſeine
Weih=
nachtsbeſcherung. In Anbetracht der ſchweren wirtſchaftlichen Lage
ſowie der Not in den Reihen der Mitglieder hatte man von einer
größeren Veranſtaltung Abſtand genommen und ſich lediglich auf
eine ſchlichte Weihnachtsbeſcherung beſchrankt. Was der Vorſtand
unter der vorzüglichen Leitung des 1. Vorſitzenden W. Klipſtein
geleiſtet, legte erneut Zeugnis ab von alter Kameradſchaft und
Hilfsbereitſchaft. Jedem Anweſenden des vollbeſetzten Saales
wurde eine kleine Weihnachtsfreude bereitet, alt wie jung.
Be=
ſonderen Anklang fand der wirkungsvolle Nikolaus des Herrn Ing.
Laſch und nicht zuletzt der muſikaliſche Teil von Herrn Chordir.
Mayer, die ſich beide in uneigennütziger Weiſe der Sache zur
Ver=
fügung ſtellten. In all der Freude vergaß man nicht, der
gefal=
lenen Kameraden in ſtiller Ehrung zu gedenken. Dem Vorſtand
wie allen Freunden und Gönnern des Bundes ſprach, ehe man ſich
trennte, Kam. Wentſcher im Namen aller Anweſenden den
herz=
lichſten Dank aus für die gebotenen freudigen Stunden.
— Die Intereſſengemeinſchaft des Lebensmittel=Einzelhandels,
V. Darmſtadt, macht darauf aufmerkſam, daß die ihr
ange=
ſchloſſenen Lebensmittelgeſchäfte, kenntlich am
ſchwarz=
weiß=blauen Schaufenſterſchild „Jgeda” am Heiligabend
bis 6 Uhr geöffnet ſind. (Siehe Anzeige.)
Seite 6
Dienstag, den 23. Dezember 1930
Darmſtadts Rodelbahnen.
— Auf Antrag des Amtes für Leibesübungen hat das Städtiſche
Tiefbauamt mit Genehmigung der Heſſiſchen Oberförſterei und des
Heſ=
ſiſchen Polizeiamtes nachſtehende Waldſchneiſen zum Rodeln vorgerichtet,
und zwar:
1. Weg von der Kraftsruhe nach der Schießhausſtraße zu;
2. vordere Wieſenſchneiſe von Koppſchneiſe bis Kirchenweg;
3. dieſelbe Schneiſe von Koppſchneiſe bis Alter Ober=Ramſtädter
Weg;
4. Teichſchneiſe vom Donnersberg bis Nied.=Ramſtädter Chauſſee;
5. Wieſelſchneiſe vom Ludwigshöh=Weg bis Ludwigs=Weg im
Norden;
6. die alte Ludwigshöh=Bahn von Pelzſchneiſe bis alte
Bogen=
ſchneiſe;
7. Alter Arheilger Weg von der Höhe nach dem Hartich=Denkmal.
Die Bahn Nr. 1 iſt nur für Kleinkinder, die Bahnen Nr. 3 und 4
nur für Jugendliche bis 14 Jahre, die Bahnen Nr. 2, 5, 6 und 7 nur
für Erwachſene über 14 Jahren freigegeben.
Jedes Rodeln auf anderen Schneiſen und Wegen iſt verboten. Als
Aufſtieg zu den Bahnen iſt ſtets die rechte Seite von unten nach oben
zu benutzen. Wegkreuzungen ſind mit ſichtbar aufhängenden
Warungs=
tafeln gekennzeichnet. Das Rodeln iſt nur während der Tagesſtunden
geſtattet. Den Anordnungen der Aufſeher iſt unweigerlich
nachzukom=
men. Im übrigen gelten die polizeilichen Beſtimmungen betr.: Rodeln
in Darmſtadt.
— Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt. Die Jugend=
Abtei=
lung der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 veranſtaltete am
Sonn=
tag ihr Weihnachtsſchauturnen. Wie in den
verfloſſe=
nen Jahren, ſo war auch diesmal das Programm ganz dem Kinde
angepaßt. Nach einem Muſikſtück folgte der Aufmarſch aller Buben
und Mädels, und zwei Weihnachtsgedichte, von Schülerinnen
vorgetragen, beſchloſſen mit dem gemeinſam geſungenen
Weih=
nachtslied „O du fröhliche.
den Auftakt zu der Feier. Der
turneriſche Teil zerfiel in drei Abteilungen. Im erſten Teil
ſahen wir Freiübungen, zuerſt von den Schülern, denen ſich die
Schülerinnen anſchloſſen, und als Abſchluß traten noch die Schüler
der erſten Riege mit Freiübungen, verbunden mit Bodenübungen.
auf. Jede der Vorführungen zeigte eine gute Vorbereitung und
gefielen ebenſo gut. Dann folgte das Turnen an dem Gerät. Die
Schülerinnen ſprangen am Federbrett zuerſt über eine Schülerin,
und zum Schluß waren es fünfe, und faſt alle der kleinen
Turne=
rinnen nahmen dieſes Hindernis. Eine ſchöne Leiſtung
vollbrach=
ten die Schüler mit ihren Sprüngen über das hochgeſtellte
Quer=
pferd mit Tiſch, und wird hier ſchon ein großes Maß von Mut
von den kleinen Springern verlangt. Das Anfangsturnen am
Gerät zeigten zwei Abteilungen der Schüler, und zwar zuerſt am
Barren und ſpäter nochmals an zwei Querpferden. Auch hier ſah
man ſchon ganz ſchöne Haltungen bei den kleinen Kirpſen. Das
weibliche Geſchlecht turnte am längsgeſtellten Barren, und ebenſo
ſah man es nochmals am Querpferd mit ganz ſchönen Sprüngen
vertreten. Waren die Uebungen am Barren etwas ſchwieriger,
ſo haben auch die Sprünge am Pferd Mut und Kraft von den
kleinen Mädchen verlangt. Schwieriger im Aufbau und ſehr ſchön
war das Turnen am hochgeſtellten Barren mit Federbrett, und
konnte man ſchon hier herausſehen, wo gute Eigenſchaften für das
Geräteturnen bei den Teilnehmern verborgen ſind. Der letzte
Teil war der Freude, „dem Tanz”, gewidmet. Die Mädchen
zeig=
ten in verſchiedenen Formen den Volkstanz, und der Rheinländer
dürfte wohl dabei am beſten gewirkt haben. Die Schüler zeigten
ihre Freude und den Eifer bei dem anſchließenden Ballſpiel, mit
dem Medzin= und Handball. Nach einer Begrüßung durch den
1. Vorſitzenden ſchritt man zur Beſcherung, und der
Weihnachts=
mann kam mit einem vollbeladenen Wagen in den Saal gefahren,
zur Freude der Kinder und Erwachſenen. Eine Probe hielt er
auch ab, und verſchiedene Kinder brachten dies durch einige
Weih=
nachtsgedichte dar. Nach einem gemeinſam geſungenen.
Weih=
nachtslied ſchritt er zur Verteilung der Geſchenke. Als Abſchluß
folgte dann das Kindertheater, das von Schülern und
Schülerin=
nen geſpielt wurde und wie die turneriſchen Vorführungen, auch
großen Beifall fand. Bewundern mußte man den Eifer und die
Liebe, wie dieſe kleinen Schauſpieler ſich der Sache hingaben, und
der Kaffee und Kuchen dazu hat ſicher auch gut geſchmeckt. Mit
dieſem Weihnachtsſtück fand die Kinderweihnachtsfeier ihren
Ab=
ſchluß, die wiederum zeigte, daß die Kinder mit ihren Leitern und
Vorturnern eifrig und mit Liebe bei der Sache ſind. Dank
ge=
bührt den Eltern und Mitgliedern für den Beſuch, und ebenſo
den Turnwarten und Helfern, die es ermöglicht haben, dieſe
Ver=
anſtaltung abzuhalten.
— Weihnachtsfeier. Im gut beſetzten Konkordiaſaal feierte
die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz der Firma E.
Merck ihre Weihnachtsfeier. Bei ſehr reichlichem Programm, bei
welchem ganz beſonders hervorzuheben iſt die gymnaſtiſche und
plaſtiſche Vorführung der Sportabteilung der Sanitätskolonne
unter Leitung der Herren Kaltwaſſer und Hohl, ſowie das
Theaterſtück Sanitäterliebe” und die Humoreske.
Nachhilfe=
ſtunde”, verlebte man einige ſchöne Stunden. Auch ſoll nicht
un=
erwähnt bleiben, daß der Geſangverein Rheingold Darmſtadt und
der Zitherklub Edelweiß Darmſtadt zur Verſchönerung dieſer
Veranſtaltung ſehr viel beigetragen haben, wofür ihnen auch an
dieſer Stelle nochmals gedankt ſein ſoll. Die diesjährige
Weih=
nachtsfeier der Sanitätskolonne war von einem beſonderen
Rah=
men umgeben, da die Freiwillige Sanitätskolonne der Firma E.
Merck in dieſem Jahre zum fünften Male ihre Weihnachtsfeier
begehen konnte. Zählt ſie doch heute weit über 100 aktive
Mit=
glieder und iſt mit allen modernen techniſchen Hilfsmitteln
aus=
geſtattet. Unter der Leitung ihres Kolonnenarztes, Herrn Dr.
Lörcher, und des Kolonnenführers, Herrn Knecht, wird die
Ko=
lonne auch fernerhin eine ſchlagfertige Rettungsmannſchaft für
den chemiſchen Betrieb der Firma E. Merck ſein.
— Der Ortsausſchuß Darmſtadt des Allgemeinen Deutſchen
Beamtenbundes veranſtaltete am 19. Dezember 1930 im
Gewerk=
ſchaftshaus eine Verſammlung, in der der Vorſitzende Kollege
Weiße über die 6 Prozent Gehaltskürzung und deren Auswirkung
referierte. Durch eine Entſchließung wird gegen die 6prozentige
ſchematiſche Gehaltskürzung ſchärfſten Proteſt erhoben. Die
Ent=
ſchließung lautet: „Die Vertreter der dem Allgemeinen Deutſchen
Beamtenbund, Ortsausſchuß Darmſtadt, angeſchloſſenen
Organiſa=
tionen können nicht zugeben, daß, wie vielfach behauptet wird, die
Höhe der durch die Beſoldungsreform vom Jahre 1927 gewährten
Aufbeſſerungen, die jetzige 6prozentige Kürzungsmaßnahme
not=
wendig mache. Auch die Auffaſſung muß zurückgewieſen werden,
als ob die Beamtenſchaft bisher von der Not der Zeit nicht
be=
rührt worden ſei und keinerlei Opfer gebracht habe. Wir erinnern
nur an den Beamtenabbau im Reich und den Ländern. Als ganz
beſonders unſozial muß jedoch die Form des ſchematiſchen Abzuges
von 6 Prozent von uns zurückgewieſen werden. Die
Gehaltskür=
zung iſt, trotzdem ſie formell nicht als Steuermaßnahme
gekenn=
zeichnet iſt, ihrem Sinn und Zweck nach eine Sonderſteuer auf die
Beamtengehälter. Sie kann daher von uns nicht anders als unter
ſteuerlichen Geſichtspunkten betrachtet werden. Bringt man
näm=
lich die neuen Abzüge im Verhältnis zu den bisher von den
be=
treffenden Beamten gezahlten Lohnſteuern, ſo ergeben ſich
Zu=
ſchläge zur bisherigen Lohnſteuer in den unteren
Beſoldungsgrup=
pen von 176 Prozent fallend bis zur oberen Gruppe 1 auf 83 Proz.
Her mit der Staffelung lautet unſere Parole”.
Wir verlangen von den Vertretern im Reichstag. Landtag,
Stadt=
rat uſw., wenn ſich keine Mehrheit für die gänzliche Aufhebung der
Gehaltskürzung findet, daß wenigſtens den einfachſten ſozialen
Er=
forderniſſen Rechnung getragen wird, ſo daß unten eine
Er=
mäßigung und oben eine Erhöhung der Prozentſätze eintritt.
Das Schießen ſowie das Abbrennen von Feuerwerkskörpern
innerhalb der Straßen und Hofreiten der Stadt iſt verboten.
Zu=
widerhandlungen ſind in 88 367 und 368 des Reichsſtrafgeſetzbuches
mit Geld= oder Haftſtrafe bedroht. Das Abgeben von exploſiven
Stoffen, Feuerwerkskörpern uſw. an Perſonen, von welchen ein
Mißbrauch zu befürchten iſt, insbeſondere an alle Perſonen unter
lungen gegen dieſe Vorſchrift werden nach 8 367 des
Reichsſtraf=
geſetzbuches mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft beſtraft.
zuit Bntmſtaut• Bereit ſue Beisgeſchichle und Heimatan
„Alt=Darmſtadt unter dem Weihnachtsbaum”.
Unter dieſem Leitgedanken hatte ſich der große Kreis der „Alt=
Darmſtadt=Gemeinde” wieder zu einer ſchlichten
Weih=
nachtsfeier in den Eintrachträumen, die von den Damen des
Ver=
eins in ſinniger Weiſe ausgeſchmückt waren, zuſammengefunden.
Durch die Räume zog etwas von dem Ton, der den Beſucher
ſofort in ſeinen Bannkreis zog, dieweil es „weihnachtete‟.
Mit alten trauten Weihnachtsweiſen, von Herrn Carlie
Voltz am Klavier begleitet, wurde der Abend eingeleitet, dem
dann der von Frau Hauptmann Hofmann geſprochene
Vor=
ſpruch „Ein Weihnachtsgruß an Alt=Darmſtadt” (vumm Philipp)
den Grundton gab. In ſeinen Weihnachtsgedanken gedachte
rück=
ſchauend der Vorſitzende. Herr Philipp Weber, der
Weih=
nachten, wie ſie unſere Altvorderen einſt feierten, und wies darauf
hin, wie der helle Weihnachtsſtern zu allen Zeiten immer wieder
mit beſonderem Glanz hineinleuchtete und wie er auch in
dunkel=
ſten Zeiten mit ſeinem Glanz Wegleitung und Zielrichtung für
den Einzelnen und für unſer Volk geweſen ſei. Sein
Weihnachts=
gruß klang aus in der alten Botſchaft: „Friede den Menſchen auf
Erden, die eines guten Willens ſind, unter dieſem Motto zu
wandeln, das Vätererbe zu wahren und Weihnachtsſonne
hinein=
zutragen in unſer von Parteihader zerklüftetes Volk und
Vater=
land, und daß dies nicht nur als „gute alte Sitte” für den
Weih=
nachtsabend, ſondern auch für den praktiſchen Alltag gelte.” Mit
dem Wunſche, daß dieſe Saite immer in den Herzen der Einzelnen
nachklingen möge, ſchloſſen die Weihnachtswünſche.
Frau Muſika trat dann in Weihnachtsſang und
Weihnachts=
klang immer wieder auf den Plan. Es wechſelten die alten
trau=
ten Weihnachtslieder von Peter Cornelius, geſungen von
Fräu=
lein Fr. Hochſtätter, mit den einfachen Weiſen für Violine
und Klavier, von jugendlichen Darſtellern dargeboten, ab.
Die weihnachtliche Erzählung „St. Petrus will dem lieben
Gott etwas zu Weihnachten ſchenken”, erzählt in feiner, launiger
Weiſe von Herrn Schauſpieler Eduard Göbel, fand reichen
Beifall.
In bunter Reihe wechſelten dann reichliche mnd
nüſſe, die alle auf den Weihnachtston geſtimmt war=n
nachtslieder von Wooge, die Fräulein Hertha Pat
klangvollen Stimme in die Herzen hineinſang, FlI
vierbegleitung: Gg. Ph. Telemann. Sonate in
von Herrn Carlo Engel und Herrn Haas.
weihnachtlichen Weiſen, geſpielt auf Violine und
den Herren Haas und Voltz. Frau Muſika konm
Jünger, die alle Meiſter des Spieles waren und
Wettſtreit um den „Weihnachtszweig” rangen, ſtolzt
in ſo feiner Weiſe in „Alt=Darmſtadt” gehuldigt m
Natürlich durfte auch der „Darmſtädter Nikelooss=
Er hatte alle Jahresſünden gebucht und das Kontu
war reichlich belaſtet. Aus ſchwerem Sack teilte er
rechte” und „Ungerechte‟
In vorgerückter Stunde erſchienen auch noch zw.‟
ſtädter Bürger aus der Biedermeierzeit, „Herr. Ku
und „Herr Briehinke!” (Anton und Stieſi
Gloſſen über die Zeiterſcheinungen in unſeren Tane
abbau” „Steuererhöhungen” und inſonderheit übem?
ſonſt und jetzt machten und mit ihren Darbietungem
fall ernteten.
Ihnen folgte dann unſer altbekannter Heimatt
Heinrich Hohmann, der ja allen Darmſtädteen
Kinder ſeiner Muſe reichlich bekannt iſt, und gedau
feine Poem” der Damen von „Alt=Darnnu
ſowie Frau Dr. Düſterbehn, die allerlei
heiter=
von Chriſtian Morgenſtern in feinſinniger Weiſe dad
mit dankbarem Beifall gelohnt. Daß die alten Wefin
nicht zu kurz kamen, die von der großen Vereinsfan
Zwiſchenpauſen geſungen wurden, iſt am Weihnacht
Feſte der Freude, ſelbſtverſtändlich. So hallte. Wä
mung nach bis zum Ausklang, der mit dem Wunſiſe
Stadt und Land, unſerem Volke und Vaterland e=
Weihnacht und einen geſegneten Gang durch 1931, ag
Nächſte Veranſtaltung am 15. Januar.
— Guſtav Bertram — Heldentenor. Guſtav Bertram, der
unſer Darmſtadt Jahre hindurch mit ſeinem Humor regierte, hat
den Sprung gewagt. Mit Charleys Tante verabſchiedete er ſich
von uns als Komiker. Im November 1928 hat er ſein Studium
als Heldentenor bei der Geſangsmeiſterin Edith Lukaſchick in
Ber=
lin begonnen. Mit dem Geld, welches er in dieſer Zeit mit
ſei=
nen Clowniaden verdiente, beſtritt er die Koſten ſeines ernſten
Studiums. In Berlin wurde er auf unſeren bekannten
Darm=
ſtädter Geſangspädagogen Herrn Profeſſor Carl Beines, der dort
als Lehrmeiſter Richard Taubers einen guten Ruf hat,
hingewie=
ſen. Im Herbſt des Jahres ſiedelte er, um ſein Studium bei Prof
Beines zu vollenden, ganz nach Darmſtadt über. Das Hauptziel
ſeiner Sangeskunſt werden die großen Wagner=
Heldentenorpar=
tien ſein. Um den Uebergang für das Publikum nicht allzu herb
zu geſtalten, wird Bertram als Weihnachtsüberraſchung für ſeine
vielen Darmſtädter Freunde am 1. Feiertag im Orpheum zum
erſten Male in einer großen Tenorpartie in der Operette gaſtieren,
und zwar als Bill Bolly in „Der dumme Auguſt” von Rudi
Gfaller. Da dieſe Partie für den berühmten Tenor Jan Kiepura
neu bearbeitet wurde, wird Bertram Gelegenheit haben, alle
Regiſter ſeines Heldentenors zu ziehen.
Aus dem Gerichksſaal.
Anzeigen
für die
MrikautssNammnn
bitten wir bis spätestens Mittwoch, den
24. Dezember (Heiligabend), nachmittags
3 Uhr, am Schalter unſerer Geſchäftsſtelle
autzugeben
Der Verlag
— Reichsgründungsfeier am 18. Januar 1931. Der
Evange=
liſche Bund, Zweigverein Darmſtadt. beabſichtigt, die 60.
Wie=
derkehr des Reichsgründungstages am 18. Januar nächſten Jahres
durch eine öffentliche Feſtveranſtaltung am Abend dieſes Tages im
Städtiſchen Saalbau zu begehen. Er teilt dies bereits jetzt der
Oeffentlichkeit mit, damit ein Zuſammentreffen mit ähnlich
ge=
arteten Veranſtaltungen vermieden werden kann.
—Die Palaſt=Lichtſpiele, Grafenſtraße, bringen ab heute das
aufſehenerregende Stummfilm=Doppelprogramm, und zwar den
Senſations= und Abenteurerfilm „Räuber der Unterwelt” mit dem
neuen amerikaniſchen Senſationsdarſteller Bill Cody. Dazu
„Wochenend=Ehen”, ein Film voll Witz, Spannung und Tempo.
Wer mit ſeinen Einkäufen ohne zwingenden Grund
zurückhält, ſchädigt ſich ſelbſt.
Vom Warenumſatz lebt die deutſche Wirtſchaft und
damit auch jeder Einzelne.
Lokale Veranſtallungen.
Die diermter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hlnweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritilk.
— Sängerluſt 1849. Die Weihnachtsfeier findet, wie
alljähr=
lich, am erſten Weihnachtsfeiertage im Mathildenhöhſaal ſtatt. Die
„Sängerluſt” hat immer Wert darauf gelegt, der Vortragsfolge ein
beſonderes Gepräge zu geben. Der erſte Teil iſt dem Weihnachtsfeſte
angepaßt, während der zweite Teil auch den Humor zu Worte kommen
läßt. Eine beſondere Note erhält die Weihnachtsfeier durch die
Mit=
wirkung der Herren Karl Ewald und Kurt Egendorf. Erſterer ein Sohn
unſeres früheren Präſidenten, jetzt Schüler von Herrn Prof. Beines;
letzterer vom Stadttheater in Würzburg, deſſen Name als Anſager
einen beſonderen Klang hat. (Näheres ſiehe auch noch Anzeige.)
Der Geſangverein Harmonie veranſtaltet am
Feiertag im Perkeo, Alexanderſtraße, eine Weihnachtsfeier. Der
Chor, unter der Leitung des Herrn Adam Simmermacher jr.,
bringt Werke von Grim, Sonnet, Kehldorfer, Gompf, Brunner
zum Vortrag, außerdem werden Solos, Duette, Tanzaufführungen.
16 Jahren, iſt verboten (Verordnung, den Verkehr mit Spreng= ſowie zwei reizende Theaterſtücke, unter anderem die
unübertreff=
ſtoffen betreffend vom 21. Dezember 1905, 8 26). Zuwiderhand= liche Poſſe unſeres einheimiſchen Autors Heinrich Rüthlein. Die
Maibowle”, die Stunden auf das angenelmſte ausfüllen. (Alles
Nähere ſiehe Anzeige in heutiger Nummer).
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandeltet
gegen einen 22jährigen, in Kelſterbach
wohne=
wegen Betrugs. Der junge Mann hatte ſich mit ſeirty
zuſammengetan, und ſie verſtanden es, mit vereinten 45.
auf Anzahlung einzukaufen, die ſie dann zur Hälfte des
verſchleuderten. Sie hatten ſich Päſſe beſtellt und wollten
und Kegel wieder nach Polen, und dazu brauchten ſie ſiſ=
Man kam ihnen erſt ganz kurz vor ihrer Abreiſe auf d0
durch, daß ſie verſuchten, das Kreisamt bei der Paßausgaböu
zu prellen. Durch Zufall erfuhr der Beamte, daß ſie ein
vor zwei nagelneue Nähmaſchinen an die polniſche
Grenz=
ten, wie ſich auf Anfrage bei der Firma herausſtellte im 2ie
Mark bei einer Anzahlung von 24 Mark. Nach und nacht
eine ganze Anzahl von Geſchäftsleuten aus der ganzen Unm
beiden hatten Lebensmittel, Wäſche, Schuhwaren, Kleidd
Anzüge nach Maß, Ulſter auf Seide und dergleichen mehc
werte von etwa 6500 Mark eingekauft. Ein geringer 270
konnte noch erfaßt werden. Der Staatsanwalt läßt die 2i
mit der die Geſchäftsleute ihre Ware an Weltfremde abgelln
als Milderungsgrund gelten und beantragt eine Gefäng=
8 Monaten. Das Gericht erkennt demgemäß und reck=e
geklagten drei Monate der Unterſuchungshaft an.
Sei=
konnte, durch ſeine Frau gewarnt, noch rechtzeitig über
Grenze flüchten.
In dem Prozeß gegen die Mitglieder der Offenbac
terbaugenoſſenſchaft, der nun bereits ſeit dem
vor der Großen Strafkammer tagt, hielten geſten
Staatsanwälte ihre Plädoyers die gute acht Stunden 19
und ſtellten zum Schluß folgende Strafanträge: Gegen
de=
ſitzenden 11 Monate Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafy
Kaſſier 1 Jahr und 4 Monate Gefängnis und 400 Max
gegen den leitenden Architekten 6 Monate Gefängnis urn
Geldſtrafe, gegen den Schriftführer 400 Mark Geldſtraf;
Bauunternehmer, der einen Teil der Bauten ausführte, 3001
ſtrafe. Die Berufung des ſechſten Angeklagten, eines Kaum
Frankfurt a. M., der eine Geldſtrafe von 1000 Mark ern
bittet der Staatsanwalt zu verwerfen, und gegen den mu
Offenbacher Stadtbaurat beantragt er eine Gefängnisſtraf.”
naten, ſämtlich wegen Betrugs, Betrugsverſuchs oder A5
Es ſprach dann noch bis in die ſpäten Nachtſtunden der V40
Hauptangeklagten. Dieſe Woche ſprechen die zwei anderer
und die Angeklagten, ſo daß das Urteil erſt im nächſten
Ja=
werden kann.
p. Aus dem Gerichtsſaal. Der von der Strafkanmne
Monaten Gefängnis verurteilte Schloſſermeiſter Am un
hat das Rechtsmittel der Reviſion an das Oberlandes
gelegt. — Am 27. Januar werden die Bensheimer UI=
6. Juli d. J. vor der Großen Strafkammer verhandel?
Schließung der ſtädtiſchen Büros und Kaſſen.
tag, den 27. Dezember (3. Weihnachtsfeiertag) bleibers
ſchen Büros und Kaſſen geſchloſſen mit Ausnahme de
Sparkaſſe, deren Schalter wie an anderen Samstageu
halten werden.
— Die Reichbank iſt Mittwoch ab 12 Uhr geſchloſſe
Anzeige.)
Kaſſenſtunden der Sparkaſſe. Die Einleger derns
Sparkaſſe werden auch an dieſer Stelle darauf hingen.
die Sparkaſſe ihre Kaſſenſchalter ſowohl bei der Hauptſt!
ſtraße 34, wie auch bei den Zweigſtellen Hügelſtraße”
ſunger Straße 48 am Samstag, den 27. Septemhle
der Zeit von 8 bis 12½ Uhr, offenhält.
—Schalterſtunden bei den Banken an Weihnachte:
glieder der hieſigen Bankenvereinigung halten am 221
1930 ihre Schalter nachmittags geſchloſſen. Der 27. D06
nicht als Bankfeiertag, ſondern die Geſchäftsräume.
an gewöhnlichen Samstagen offengehalten. (Siehe be2b
zeige.)
Die Poſtzollabfertigungsſtelle, Alexanderſtraße 2
1. Weihnachtsfeiertag von 10 bis 12 Uhr zur Verät)
eiligen Paketen geöffnet.
— Bäcker=Gehilfen=Verein Darmſtadt e. V. Am. S0
anſtaltete der Verein ſeine Weihnachtsfeier, im Mu
(Rheinſtraße). Aus eigenen Kräften bot der Verein,
Programm. Allen Spielern wurde Beifall gezollt.
Feier allen Mitgliedern und noch außenſtehenden Koll”
neuer Anſporn zur weiteren Mitarbeit am Gedeihen ud
blühen des Vereins gegeben haben.
— Der Geſangverein Frohſinn hält ſeine Weihnach,
Tanz am 1. Januar (Neujahrstag), nachmittags, im
höhſaal ab. Neben zwei Theaterſtücken ernſten und ha4
halts kommen verſchiedene Chöre unter der bewährtt!
des Herrn Kammermuſiker Guſtav Adam und Soli zu 9H.
reichhaltige Tombola wird viel zur Feſtfreude beitrage
Anzeige am 31. Dezember).
— Stadtannahmeſtelle für Expreßgut. Um Mißvech
zu begegnen, ſei nochmals darauf hingewieſen, daß
annahmeſtelle für Expreßgut im Hauſe Philipp Sch0.
Ludwigſtraße 20 (geöffnet an Werktagen von 8.30—1 8
nur zur Abfertigung für Expreßgut für Geſchäfts!
gedacht iſt, daß vielmehr auch die Möglichkeit beſteht.
vate ihre Sendungen bei der zentral gelegenen Ann4
aufliefern. Der für die beſonderen Aufwendungen erhlk!
ſchlag (1—25 Kg. 10 Rpf. für jede weitere 25 Kg. je2.
iſt angeſichts der Annehmlichkeit, die Sendung inmittenn
aufgeben zu können, als mäßig zu bezeichnen.
Deteteie.et
e Wenaschten ausch nicht ese t.
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Uetetuelcen dusch Butch. St
*
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mmer 354
der Gabenkiſch ausſehen?
Dienstag, den 23. Dezember 1930
Seite 7
ginlgüreine Winke für die Ausſchmückung des Geſchenktiſches.
Von Ida Troll.
oVeihnachtsfeſt ſteht kurz vor der Tür. Die Gaben ſind
ſinglſchſtt oder gekauft. Und nun beginnt die Stunde, in der
der indantiſch ſein feſtliches Ausſehen bekommen ſoll. Noch
ſnd // Seidenpapierhüllen und die Pappkartons in den
Ge=
ſeimſſizenn der Schränke und an ſonſtigen Verſtecken
unterge=
bragll 3ßald werden ſie fallen. Viel iſt es wohl in keinem
Fau/yes in dieſem Weihnachten der Not und Sorge unter
ſem iniſonachtsbaum liegen wird. Aber umſo netter, umſo
keuuſphrer ſollen dieſe Dinge, die uns mehr Kopfzerbrechen
bſte walls wenn wir viel Geld hätten, angeordnet werden. Es
t aluel wie mit dem Eßtiſch. Je freundlicher er zurecht
ge=
nachſt,! deſto weniger braucht er zu tragen. Die gute und
eſchi volle Ausſchmückung erſetzt manches Geſchenk, das nicht
vmslhum erden konnte. Es iſt bei der Herrichtung des
Weih=
nchytzihes darauf zu achten, ob der Baum in der Mitte desſelben
ht ſhnr, infolge ſeiner Größe einen beſonderen Platz in der
BZimmers bekommen ſoll. Wenn der Baum klein iſt
ſdarr Mitte des Tiſches ſteht, dann iſt er zuerſt
auszu=
mmühd. Die Nadeln auf der weißen Decke des Tiſches ſind
erllrngn. Dann ſchlingt man um den Stamm des Baumes
ich ſ Tiſchkante zu einige Seidenbänder, wenn welche
vor=
andſſin.d. So kann jeder Einzelne ſeine Gaben in hübſcher
morſſung erhalten und die Bänder teilen die einzelnen Gaben
oneiſtider ab. Dreht man die Bänder etwas, ſo erhält man
rlwdarvollſten Licht= und Schattenwirkungen. Sind keine
voierhanden, ſo genügen Seidenpapierſtreifen und wenn
ſei nicht da ſind, kleine Tannenzweige, die in gefälliger
mwenf falls vom Baumſtamm aus bis zur Tiſchkante reichen.
i nung der einzelnen Geſchenke ſoll mit Liebe erfolgen.
bos zurechtgemachter Tiſch wird nie die rechte Freude
ſslölü nvenn die Gaben auch noch ſo koſtbar ſind. Ein
klei=
r =Zmnzweig auf die Gaben mit einem kleinen Bändchen
burdm, gerhöht das nette Ausſehen bedeutend. Und auf jedem
atzYürt ein Schüſſelchen, das mit Marzipan, Pfefferkuchen
ſtigen Süßigkeiten gefüllt iſt. — Steht der Baum aber
m In
ſt bei der?
auf der Erde, ſo iſt der Tiſch wohl im großen und ganzen etwas
anders zu ſchmücken. Dann gehört in die Mitte des Tiſches ein
großer Strauß mit Tannengrün, auf dem einige Lamettafäden
hängen und im Lichte der Weihnachtskerzen hell aufleuchten.
Wer über guten Geſchmack verfügt, hänge einige ſilberne
Weih=
nachtsglocken hinein. Stets iſt aber ein Zuviel hierbei ein
Zu=
wenig. Auch hierbei kann man in den meiſten Fällen durch
ein Weglaſſen ſo manches Ueberflüſſigen größere Wirkungen
erzielen. Und dann kann der Gabentiſch ebenſo hergerichtet
wer=
den, wie der andere, auf dem der Weihnachtsbaum ſteht. —
Unter den Weihnachtsbaum und auch auf den anderen
Gaben=
tiſch gehört in jedem Fall ein rein weißes Tuch. Der Kontraſt
zwiſchen dem Grün des Baumes und dem weißgedeckten Tiſch iſt
durch keine noch ſo zarte andere Farbe zu erzielen. Es iſt am
hübſcheſten, wenn ſämtliche Familienmitglieder ihre Gaben auf
einem Tiſch erhalten. Das unterſtreicht das Gefühl des
Zu=
ſammengehörens. Das Spielzeug der Kinder wird ſowieſo
etwas mehr Platz beanſpruchen und vielleicht auf dem Boden
angeordnet werden müſſen.
Wie ſchmücke ich meinen Kindern den Chriſtbaum?
Der Weihnachtsbaum für die Kinder iſt etwas beſonderes.
Kinder haben noch keinen ſo entwickelten Geſchmack, wie ihn die
Erwachſenen ihr Eigen nennen. Für Kinder iſt ein künſtleriſch
hergerichteter Weihnachtsbaum nicht dasſelbe, wie für die
Er=
wachſenen. Darauf ſoll man achten und daran denken, wenn
man Kinder hat. Für ein Kind iſt der Schmuck des
Weih=
nachtsbaumes etwas herrlich Geheimnisvolles. Je bunter,
um=
ſo beſſer. Die vielen bunten Kugeln erfreuen ein Kinderherz und
die bunten Ketten tun dasſelbe. Jedes neuentdeckte
Schokoladen=
herz und jeder verſteckte Keks iſt eine neue Entdeckung, gibt neues
Entzücken und große Freude. Ein Weihnachtsengelchen mit
roten Bäckchen und unwahrſcheinlich blondem Haar iſt das
größte Wunder. Und der Stern auf der Spitze des Baumes iſt
etwas ſo Geheimnisvolles, daß die Augen der Kinder ihn wie
etwas Ueberirdiſches anſtrahlen. Ein Kinderweihnachtsbaum
ſoll aus der Perſpektive der Kinder geſchmückt werden. Denn
das Kind ſieht den Baum nicht als ein Ganzes, ſondern er iſt
etwas Großes, etwas, was man nicht mit einem Blick überſehen
kann. Und ſo iſt der Baum von den Eltern nicht ſtehend, ſon=
dern kniend zu putzen, um ſo das Blickfeld der Kinder richtig
zu erfaſſen. Ein ſolcher Baum löſt Jubel aus und überſtrahlt
das Feſt, ſtrahlt noch im ſpäten Leben des Kindes.
— Sind bei Abmeldung eines Kraftfahrzeuges Gebühren zu
entrichten? Die Juriſtiſche Zentrale des A.D.A.C. teilt mit: Die
Frage „Sind bei Abmeldung eines Kraftfahrzeuges Gebühren zu
entrichten?” gibt immer wieder zu Zweifeln Anlaß. Es iſt
feſt=
zuſtellen, daß die Gebührenordnung für behördliche Maßnahmen
im Kraftfahrzeugverkehr vom 16. März 1928 (R.Min.Bl. S. 155)
in Art. TA, Ziff. 9 eine Gebühr nur für den Fall feſtſetzt, daß
der Kraftfahrer es verſäumt, die Kennzeichenſchilder der
Polizei=
behörde bei der Abmeldung des Fahrzeugs zur Vernichtung des
Dienſtſtempels vorzuführen. Es iſt zwar an ſich auch geſtattet, daß
der Kraftfahrer die Vernichtung des Stempels ſelbſt vornimmt, es
iſt jedoch damit nichts gewonnen, weil die Behörde Gelegenheit
haben muß, ſich von der erfolgten Vernichtung des Dienſtſtempels
zu überzeugen. Wird alſo die Vorführung verſäumt, ſo muß zu
dieſem Zweck ein Polizeibeamter den Kraftfahrer aufſuchen.
Sozu=
ſagen für dieſen Gang des Beamten iſt dann die reichsrechtlich
feſt=
gelegte Gebühr von 3.— RM. bei Krafträdern und 5.— RM. bei
Kraftwagen fällig. Dieſe Gebühr kann wie geſagt, unſchwer durch
rechtzeitige Vorführung der Kennzeichen bei der
Abmeldungs=
behörde eingeſpart werden.
— V. V. Deutſche Aerzte reiſen billig an die Riviera. Wie uns
die hieſige Vertretung des M.E.R. (Mitteleuropaiſches Reiſebüro,
G. m. b. H.), Rheinſtraße 24. Ecke Saalbauſtraße, mitteilt,
ge=
währen die italieniſchen Staatsbahnen den Teilnehmern an dem
in Nizza im Dezember und Januar von der „Mediziniſchen
Geſell=
ſchaft für Klimatologie und Hygiene” veranſtalteten Kongreß für
ihre Strecken eine Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent. Die
ermäßigten Fahrausweiſe werden auf Grund eines
Beglaubi=
gungsſchreibens der obenerwähnten Geſellſchaft in der Zeit vom
28. Dezember bis 7. Januar ausgegeben und haben eine
Geltungs=
dauer von einem Monat. Bei einer Reiſe beiſpielsweiſe über
Brenner—Ventimiglia nach Nizza und über den gleichen Weg
zu=
rück beträgt die Ermäßigung für die 2. Klaſſe rund 40.— RM.
Tageskalender für Dienstag, den 23. Dezember 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 14.30 bis gegen
17 Uhr: „Die Pantoffeln des Glücks”, — Kleines Haus: Keine
Vorſtellung. — Konzerte: Schloßkeller, Café Over, Zum
Datterich, Reſt. Bender, Maxim, Spaniſche Bodega, Sportplatz=
Reſtaurant am Böllenfalltor. Hotel zur Poſt. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Noch heute feiern wir Weihnachten mit
Christ-
baum und Geschenken. Wie 1900. Aber doch
anders. Denn vieles hat sich geändert. Vor
allem der Geschmack. Uns gefällt so manches
nicht, was damals Begeisterung erregte. In
jener Zeit wurde die Cigarette mit Mundstück
„modern‟. Dem äußeren Schein zuliebe opferte
man reinen Genuß. Dazu sind wir heute zu
kritisch — zu vernünftig. Und deshalb rauchen
wir gute Cigaretten nur noch ohne Mundstück.
IBr. 45
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oE CGARETTEN
gelbstversfändlich ohne Mundsfück
Seite 8
Dienstag, den 23. Dezember 1930
— Weiterſtadt, 22. Dez. Die Sängervereinigung veranſtaltet am
erſten Weihnachtsfeiertag einen Theaterabend. Zur Aufführung gelangt
die Operette „Waldvöglein” von Gg. Mielke. Die Rollen ſind durchweg
von vielfach bewährten Spielern beſetzt. Die muſikaliſche Leitung
über=
nimmt erſtmals Herr P. Heß mit ſeinem Streichorcheſter.
J. Griesheim, 22. Dez. Weihnachtsfeier der
Turner=
ſchaft. Wie alljährlich, veranſtaltet die hieſige Turnerſchaft am erſten
Weihnachtsfeiertag im Gaſthaus. Zum Darmſtädter Hof”, hier, ihre
Weihnachtsfeier. Ein großes, alle Angehörige des Vereins umfaſſendes
Feſt ſoll es auch diesmal wieder werden. Die Schüler und Schülerinnen
wollen durch Theaterſtücke, Geſang und Reigen weihnachtliche Stimmung
wecken; die Spielſchar des Vereins, wird mit ihren zwei Luſtſpielen
ſicher ebenſo einen vollen Erfolg erzielen. Selbſtverſtändlich kommt
auch wieder der Nikolaus, um aus ſeinem reichen Gabenſack alle braven
Kinder zu beſchenken. Alle Vorbereitungen ſprechen alſo dafür, daß es
wieder eine echte Turner=Weihnachtsfeier wird. — Bei der in Ober=
Ramſtadt ſtattgefundenen allgemeinen Geflügelausſtellung beteiligte ſich
auch der hieſige Kleintierzuchtverein. Unter ſehr ſtarker Konkurrenz
konnten nachſtehende Züchter Preiſe erringen: Eliſabethe Avemarie auf
Welſumer einen 1. und 2. Preis. Heinrich Herlemann auf Alſteirer
einen 1. und 2. Preis, Ludwig Müller auf virginiſche Schneeputen einen
Ehrenpreis ſowie einen 1. und 2. Preis und Georg Göbel auf
Barne=
belder einen Ehrenpreis und einen 1. Preis. Wir wünſchen den
Züch=
tern noch weitere ſolcher ſchönen Erfolge. — Die Hebeliſte über die
Bei=
träge der Viehbeſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädigungen auf
Grund des Reichsviehſeuchengeſetzes liegt eine Woche auf der
Bürger=
meiſterei (Zimmer 3) zu jedermanns Einſicht offen. — Durch Geſetz vom
1. Auguſt 1930 und der Trichinenſchauordnung vom 2. November 1930
iſt die Trichinenſchau eingeführt worden. Die einſchlägigen
Beſtimmun=
gen können bei der Bürgermeiſterei eingeſehen werden. Für die hieſige
Gemeinde wurde Fleiſchbeſchauer Valentin Röther und deſſen Sohn
Georg Röther als Trichinenſchauer verpflichtet.
Cp. Pfungſtadt, 22. Dez. Schilfrohrverſteigerung.
Bei der Verſteigerung des gemeinheitlichen Schilfrohrs an den
hieſigen Torfgruben wurden nur 2870 RM. erlöſt. — Die
Ver=
einigung des Einzelbandels Pfungſtadts hat der
Bür=
germeiſterei Gutſcheine im Werte von 750 RM. zur Verteilung
an Pfungſtädter bedürftige Einwohner übergeben, um auch
ihrer=
ſeits eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Käufer auf die Gutſcheine
können nur bei den Mitgliedern des Pfungſtädter Einzelhandels
erfolgen. Außerdem gewährt der Einzelhandel bekanntlich in
Form einer Weihnachtslotterie bei Bareinkäufen von 3 RM. ein
Freilos. — Am Heiligen Abend findet hier in der evangeliſchen
Kirche ein Liturgiſcher Gottesdienſt ſtatt, wobei das
Deklamato=
rium „Die Freude” von Köſtlin zur Aufführung gelangt.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 21. Dez. Die
Weihnachts=
feier der Kleinkinderſchule fand am Sonntag
nach=
mittag ſtatt. — Am Sonntag konnte der Einwohner Heinrich
Sinner ſeinen 86. Geburtstag begehen. Er kann noch gut
Feld=
arbeiten verrichten.
Aa. Eberſtadt, 22. Dez. Vorſicht mit Bohnerwachs. Beim
Auwärmen von Bohnerwachs geriet dieſes am Montag morgen in einem
hieſigen Hauſe in Brand. Die Flammen konnten, ehe größerer Schaden
enttſtand, durch die Bewohner erſtickt werden. —
Weihnachtsbe=
ſcherung im Königin=Luiſe=Bund. Gelegentlich ihrer
dies=
jährigen Weihnachtsfeier, konnte die hieſige Ortsgruppe des Bundes
„Königin Luiſe” annähernd dreißig unbemittelten Kindern eine
reich=
haltige Weihnachtsbeſcherung unter einem ſtrahlenden Weihnachtsbaum
zukommen laſſen. Lieder Theater und Muſik verſchönten die Feier. —
Eberſtadt vergrößert ſich. Nach zuverläſſigen Angaben
be=
trägt die Einwohnerzahl Eberſtadts einſchließlich der Inſaſſen der
Pro=
vinzial=Pflegeanſtalt und des Miſſionsſeminars auf der Marienhöhe,
das zur Gemarkung Eberſtadt zählt, rund 9015 Köpfe. Mit dieſer Zahl
hat die Einwohnerzahl Eberſtadts das neunte Tauſend erreicht. Trotz
der ſchwierigen Verhältniſſe auf dem Wohnungsmarkt gelang es
Eber=
ſtadt, in den letzten zehn Jahren eine Zunahme um rund 900 Seelen zu
erreichen. Vor zehn Jahren (Ende 1920) betrug die Einwohnerzahl
Clerſtadts 8087. 1910 hatte Eberſtadt 7442 Einwohner und vor 30
Jah=
rei (alſo im Jahre 1900) erſt rund 5000 Einwohner.
Aa. Eberſtadt, 22. Dez. Der Waiſenſchutz (Zweigverein
Eberſtadt des Heſſiſchen Fechtvereins) nahm am Sonntag nachmittag in
gewohnter Weiſe die Beſcherung halbwaiſer und ortsarmer Kinder vor.
Der erſte Vorſitzende Platt begrüßte die Erſchienenen nach
einleiten=
den Muſikſtücken des Muſikvereins „Edelweiß‟. Die Beſcherung machte
viel Freude. Trotz der ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe war es
dem rührigen Verein gelungen, nach Kräften einen reichhaltigen
Gaben=
tiſch — insgeſamt waren über hundert Geſchenkpakete
zuſammengekom=
men — zu bereiten. Pfarrer Braun ergriff im Laufe der einfachen
Feier das Wort zu einer kurzen Anſprache über Weihnachten und den
Sinn des weihnachtlichen Beſchenkens. Abends ſchloß ſich an die
eigent=
liche Beſcherung ein Familienabend an, der ſich (er fand im
Schwanen=
ſaal ſtatt) eines guten Beſuches erfreute. Durch die Mitwirkung des
Muſikvereins „Edelweiß”, der Turngeſellſchaft E. V., deren Turner und
Turnerinnen auftraten, des Geſangvereins „Frohſinn”, der den
geſang=
lichen Teil übernommen hatte, und des Konzertſängers Zell, aus
Darmſtadt — das volle und gut tragende Organ des Sängers fiel
all=
gemein wohltuend auf — nahm auch dieſe Feier einen guten Verlauf.
Winkermanöver der Reichswehr.
Oben: Maſchinengewehr wird in Stellung gebracht. Unten: Tankwagen in Fahrt. Rechts: Schlußſignal: Das Ganze
Im tiefverſchneiten Warthebruch öſtlich von Schwerin fanden die diesjährigen Wintermanöver der Reichswehr ſtatt. Das vong
und Strauchwerk durchzogene Gelände hat vielerlei Schwierigkeiten, an denen unſere Truppen ihr Können erweiſen kog=
F. Eberſtadt, 22. Dez. Ein Hebammen=Jubiläum. Am
4. Dezember kann Frau Eleonore Dörſam, geb. Kahſer, auf eine
40jährige Tätigkeit als Hebamme in unſerer Gemeinde zurückblicken. In
dieſer langen Zeit, in der es der geſchätzten Jubilarin vergönnt war,
ihres gewiß nicht leichten Amtes zu walten, leiſtete ſie in 4193 Fällen
Geburtshilfe. An dieſer Zahl, läßt ſich am beſten der Umfang ihrer
Tätigkeit erkennen; ſie beweiſt aber auch das Maß des Vertrauens, das
ihr aus allen Kreiſen der Bevölkerung entgegengebracht wurde. Mit
größter Sorgfalt und größter Gewiſſenhaftigkeit verſah ſie ihr Amt und
war dabei jedesmal Zeuge von den Schmerzen und der Freude, die ſich
verbanden, wenn ein neuer Erdenbürger in unſerem Orte das Licht der
Welt erblickte. Alle Mütter, die ſie beim Eintritt froher
Familienereig=
niſſe als Hebamme zuzogen, werden ſich am Tage ihres Berufsjubiläums
gerne ihrer Hilfe erinnern, nicht zuletzt auch die Gemeinde ſelbſt, mit
der ſie ia als Hebamme mehr wie andere verwachſen und verbunden iſt.
— Nieder=Ramſtadt, 22. Dez. Die Weihnachtsfeier des
Turnvereins der D. T. findet am zweiten Weihnachtsfeiertage, abends
im großen Saale des Vereinswirtes Knapp ſtatt. In deren
Mittel=
punkt ſteht der Zweiakter „Der Weihnachtsprater‟. Turner und
Tur=
ierinnen verſchönern die Feier durch turneriſche Darbietungen. Mit der
Weihnachtsfeier iſt zugleich die Ehrung der Sieger von den Wettkämpfen
aus dem verfloſſenen Jahre verbunden, wie auch eine Anzahl
Mitglie=
der, die auf eine Bjährige Zugehörigkeit zum Verein zurückblicken
kön=
nen, durch Gau und Verein, geehrt werden ſollen.
— Traiſa, 22. Dez. Turngemeinde. Wie alljährlich, treffen
ſich die Turner mit Familien, Freunden und Bekannten am 2.
Weih=
nachtsfeiertagabend zur Weihnachtsfeier mit Tanz im Kronenſaal von
Scheerer.
Ct. Heubach i. O. 20. Dez. Die im Dezember hier vorgenommene
Viehzählung brachte folgende Ergebniſſe: „Pferde 58 Rindvieh 309,
Schweine 394, Ziegen 150, Federvieh 2388, Bienenſtöcke 53. Die Zahl
der nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen betrug im letzten Jahre 54.
De. Groß=Hauſen, 22. Dez. In der vergangenen Woche wurden in
Groß=Hauſen Mehl und Wäſche geſtohlen. Jetzt haben es die Diebe
ſcheinbar auf Geflügel abgeſehen, da in letzter Zeit Hühner geſtohlen
wurden.
Ag. Lindenfels, 22. Dez. Verſetzung. Herr Wachtmeit
ßer wurde nach Zwingenberg (Bergſtraße) verſetzt und hat berer”
dortigen Dienſt angetreten. — Milder Winterl Nachdk
obachtungen von Landwirten ſcheint uns ein milder Winter im
zu ſtehen, in den wir geſtern eingetreten ſind. Verſchiedentlich
lich Hamſterneſter angetroffen worden, die ſich hauptſächlich inn
Bodenverhältniſſen in Getreidefeldern vorfinden. In dieſem
det man dieſe unterirdiſchen Bauten ſchon bei 30 Zentimetern.
rend man vor zwei Jahren 50—70 Zentimeter tief graben mud
an die ganz bedeutenden Getreidevorräte gelangen zu können.
Straßenarbeiten. Die benachbarte Gemeinde Winterku
vor einigen Jahren eine neue Straße angelegt, die dem Mite
Unterdorf eine beſſere Fahrgelegenheit nach Lindenfels oder da
ſtation Fürth geben ſollte. Die bekannten Streitigkeiten innerr=
Gemeinde und dem Kreis ſind aufgehoben worden durch die Uelm
der Straßen in die Provinz. Jetzt wird die Straße, die bis!
öffentlichen Verkehr noch nicht übergeben worden war, regelrecr
und ſomit mit einem guten Unterbau verſehen. Einige Dutzend al
loſe von Lindenfels, Winterkaſten und Reichelsheim finden I
Winterbeſchäftigung.
D. Biblis, 22. Dez. Bürgermeiſterwahl. Die mitt”
der Spannung erwartete Wahl des Ortsoberhauptes brachte
eine große Ueberraſchung, als Kandidat Ad. Kärcher miü
Mehrheit als Bürgermeiſter gewählt wurde. Von den nahrd
Stimmen entfielen auf den neuen Bürgermeiſter 1346: für dem
kandidaten, Altbürgermeiſter Ad. Nock, wurden 769 Stimmen
Faſt 99 Prozent der Wahlberechtigten machten von ihrem Stün=
Gebrauch. Am abend verſammelte ſich am Rathaus eine unühest
Menſchenmenge, die ſtundenlang ſehr geſpannt auf das Ergebwist
tete, zumal man in beiden Lagern, keine glatte Mehrzahl vonPi
Natürlich wurde das ſenſationelle Ergebnis von den
Anhäna-
neuen Bürgermeiſters ſtürmiſch begrüßt. Der junge Bürgrwd
(Herr A. Kärcher iſt erſt 31 Jahre alt) hielt eine kurze Anſprackdt 0
für das überaus große Vertrauen und verſprach, mit allen Kräf9”
das Gemeindewohl einzutreten.
— Hirſchhorn, 22. Dez. Waſſerſtand des Neckaus
21. Dezember 1.30 Meter, am 22. Dezember 1,25 Meter.
— Gernsheim, 21. Dez. Waſſerſtand des Rhei!”
21. Dezember 0,54 Meter, am 22. Dezember 0,43 Meter.
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Der gefangene Pfarrer
Eine geſchichtliche Erzählung aus der Zeit des dreißigjährigen Krieg‟
von
Wilhelm Diehl
238 Seiten in 82, 7. Tauſend / Geſchenkband: RM. 2.—
Die erſte und zweite Auflage waren in wenigen Wochen
vergriffen, weil hier nicht der trockene Bericht eines
Forſchers vorliegt, ſondern lebendig gewordene
Ge=
ſchichte. Prälat D. Dr. Wilhelm Diehl hat die Erzählung
als Stadtpfarrer in Darmſtadt, als Kenner unſerer
heſſiſchen Geſchichte, mit warmem Herzen als rechter
Volksmann geſchrieben. Mit kräftigen, ſicheren Zügen
hat er das Schickſal des gefangenen Pfarrers geſtaltet,
und darin zugleich ein kerniges Troſtſprüchlein für
jeden ringendenMenſchen unſerer Zeit gegeben.
a Han und
per 1. MI
u Brauecheku
Aus Beſprechungen:
Formal wie inhaltlich mit geſtaltendem Geſchick geſchrieben und hat vor allens
was ſo vielen hiſtoriſchen und modernen Geſchichten mangelt — eine Sell
Tägliche Rundſchad
Didaskalil
Bis in die derbe Sprache hinein kernig und echt.
Ein ſtilles, ruhiges und beſinnliches Buch, trotz den aufgeregren Zeiten, im de0ſeh
die Erzählung ſpielt .. . . In einer Zeit, die eher geneigt iſt, einzureißen als 0nch
zubauen, möchte dies Buch von jedem, vor allem von der älteren Jugend, 68
Die ſchöne Literatup,
leſen werden
dter
bhen
Arg.
ier but
unge
buche vor
Geſchichten.
eites Erzähler
der lebendiger
hrer Schie
eber auch in
N dieſer Welt
Feuer. 4
Ferlagsg
ein ſpannent
mungen wird
M, ichne
Kä
Sicherem Auf
erHäu
Mierten mit r
Atsans
Ztstell
Ein Weihnachtsbuch
für jedes Haus und jede Bücherei
zzeue
Zu haben in jeder Buchhandlung
nder Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatte
und direkt vom Verlag
L. C. Witrich Verlag / Darmſtadin
[ ← ][ ][ → ] ew Büuerti
6
Alutomatenzeitalter. (Ein prognoſtiſcher Roman.) 904
½.1 10 RM., Leinen 14 RM. Amalthea=Verlag.
gru ne Utopie definiert als die Beſchreibung deſſen, was
„) ſollte, dann iſt dieſes Buch nichts weniger als eine
Yeigt, was ſein wird. Ausgehend von dem Gedanken,
wicklung etwas organiſch Werdendes iſt und daß ſich
ciszigkeiten, die der ſeitherige Verlauf aufweiſt, Schlüſſe
un ſiriehen laſſen, ſchildert der Verfaſſer die Kultur einer
Aich die Vollautomatiſierung der geſamten Produktion die
yramſchlicher Arbeit beſeitigt iſt, während andererſeits
rchen Mengen von den automatiſchen Anlagen
her=
sß der Befriedigung aller Bedürfniſſe jedes Einzelnen
genſſy Aeleiſtet iſt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß bei
tech=
undhur ſchaftlichen Fortſchritten von ſolcher Tragweite
Um=
awsialem und erhiſchem Gebiet nicht ausbleiben können,
zee=Beweiſes bedarf, daß die fortſchreitende Wiſſenſchaft
wird, welche nicht außer acht gelaſſen werden dürfen,
* der Weiterentwicklung der Kultur befaßt. So ergibt
was Automatenzeitalter bezeichnete Kulturſtadium auf
oe Sinnloſigkeit einer Anhäufung von Privatbeſitz und
Geldweſens als Folge der vollautomatiſchen
Pro=
chem Gebiet die Beſeitigung aller Gegenſätze
insbe=
nianalen Zerſplitterung, als Folge der antidiſſipariſch
„ei wirtſchaft. — Waren für die Anlage des Buches
E/S=dankengänge grundlegend geweſen, ſo ſind dieſe doch
uml den Rahmen einer Erzählung verflochten, daß ſie
e Seſer zugänglich ſind. Es iſt ein ebenſo phantaſtiſches
Weilk, in welchem nicht nur die Automatiſierung, ſondern
feine der Natur, der Golfſtrom, das Sonnenlicht die
enchlLuft uſw., eine verblüffend zweckdienliche Rolle
wran von Felix Riemkaſten. Brunnen=Verlag,
ſir, Berlin SW. 48. Preis: Broſch. 4,50 Reichsmark,
kut ichsmark.
rrecht, zu ſagen, daß der Bonze weiter nichts als Geld
zatgebt. Nur die Kleineren denken ſo. Der „beſſere‟
B und Anſehen genießen; er iſt auch tatſächlich zu
iaf Arbeitsfron zu dienen. Er haßt die Welt glühend,
Eylommen läßt; er wünſcht den Sozialismus ehrlich
her=
r)wie er aufſteigt und wie er an das Ziel ſeiner Wün=
Geeld, Ruf, Macht, Schreibtiſch, da ſteigt auch in ihm
nlißſatugefühl. Jetzt fühlt er ſich abgeſtoßen von dem
Ge=
ät. Seine Sehnſucht geht jetzt dahin, in bürgerlichen
ingſpien zu werden. Nur notgedrungen gibt er der Maſſe,
ihmſh zyeingen kann, nichts darüber. Dieſes Leben iſt nur
berioteske: innerlich iſt es eine Tragödie. Der Roman
te hrema bitter ernſt, aber die Komik platzt durch alle
was Buch eine grelle, ſcharfe Satire auf das
parla=
ue. Deutſchland geworden.
ſaKmmmerſchläge. Ein Roman von Menſchen und
Ma=
nG/kemen 5,50 NMM. (Adolf Sponholtz Verlag, Hannover.)
ich ihrriſ=hriger Pauſe veröffentlicht Heinrich Lerſch wieder
bucſhn' die Lebensgeſchichte eines Keſſelſchmieds oder, beſſer
Mcelhchmiedleben in Geſchichten, enthält; denn die
ein=
tiſeueg es Buches haben den Charakter von Novellen,
tech=
ſickſAlrosellen, jede einzelne voll Handlung und Spannung.
hi Aeben eines jungen Handwerkers, der den Uebergang
italtl wer Maſchine richtig als die Auflöſung einer alten
emMſpo.k. Er wird aus ſeiner Bahn, die den männlichen
igen je— Familie ſeit Jahrhunderten vorgeſchrieben iſt, in
48 hiAlw eworfen. Aus der Erniedrigung zum proletariſchen
reiſſs uon Geltungstrieb und Selbſtbehauptungsbedürfnis
r witwe. Dichter der Arbeit und der Arbeiter. Innere und
(öte ſwan ihn auf die Landſtraße. Mit dieſem Buche beweiſt
ine Areriſche Geſtaltungskraft und ſeine faſt unerſchöpfliche
unſt.A.
hatz iſülleker”, Roman von Hans von Hülſen. (
Eigen=
er=Vey,/ Berlin W. 8.)
erwahl /ſtatttu uud Inhalt ſtempeln dieſen Roman beſonders zum
buch A5 benkende, reife Menſchen ſowohl, wie für die, ſo an
elle /9 „reifen” Lebens ſtehen. Die Geſchichte einer Familie
einſſri das ſoziale und Wirtſchaftsleben einer ganzen
Zeit=
eiſn wanzen Volkes widerſpiegelt. Ein Kulturroman
des=
om alten Papa, der, ſelbſt eine kernhafte, im
Hei=
witſrne Natur, ſeinen Söhnen, die ſo verſchiedenartig
ſein Aei Erbe hinterläßt, an dem — Schickſal der Zeit
*.*
2 Famef zugrunde geht.
beiteſtenn Himmel und andere Geſchichten. Erzählungen von
m. Johlla Bierſack. (Verlagsanſtalt vorm. G. J. Manz in
Ler mr 18burfte
eſt eme hm:dieſertymren Folge äußerſt gut geſchriebener
Bauernerzählun=
der in Regensburger Dichter Franz Joh. Bierſack erſtmals
rach, nit
m B’la vor die Oeffentlichkeit. Es ſind bald tiefernſte bald
Ile Egricsten. In ihnen paart ſich harmoniſch ein äußerſt
tan) )e IwertthEnsählertalent mit einer innerlichen, wahrhaft
dichteri=
ber
icht d rekendigen Welt des Dorfes und ſeiner Menſchen, der
und ſr; Schickſale. Dieſe Geſchichten reißen den Leſer mit,
erſtand
mher 0,48 Mn, ihn ſſie uch in jene gütige Schau des Lebens, die über die
—Dingax eſur Welt verſtehend lächeln kann.
zim ze.:. 4 Jahre Flugzengbeobachter von Artur Pfle=
Vſrianſtalt vorm. G. J. Manz, Regensburg.
iſt eſtyannendes Büchlein über den Krieg. Durch klare,
ſach=
hilder rn, wird uns die Vielſeitigkeit des Flugzeugbeobachters
ſaulichtn hrneidige Erlebniſſe zeugen von Tapferkeit und Man=
Voyar! Ausbildung an die Front und von da wieder zurück
beimayuhr uns der Verfaſſer, einer der erfolgreichſten
Beobach=
eger.
Peker Dörfler.
Von D. Dr. Martin Schian.
Von Peter Dörfler las ich in all dieſen Jahren
mannig=
fache Schriften. Seine Art, die römiſche Campagna zu ſchildern
(in: La Perniciosa, 1914), machte Eindruck auf mich. Der
hiſto=
riſche Roman „Judith Finſterwalderin” (in der
In=
flationszeit auf ſehr ſchlechtem Papier gedruckt) offenbarte ein
bedeutendes Können, zeigte aber auch manche Schwäche. Die
unter dem Titel „Dämmerſtunden” (1918) geſammelten
Erzählungen haben Gemüt, greifen aber nicht tief. Die größere
Erzählung „Stumme Sünde” (1921 Köſel u. Puſtet) hat
etwas Wuchtiges, aber ſie iſt zu wenig im wirklichen Leben
ver=
ankert. Recht gelungen ſind die in dem Bändchen „Erwachte
Steine” vereinigten vier Geſchichten. An anderem, was
Dörf=
ler ſchuf, bin ich vorübergegangen. Jetzt aber bekam ich einen
neuen Band in die Hand: „Die Lampe der törichten
Jungfrau” (Berlin. G. Grote’ſche Verlagsbuchhandlung.
392 S.). Und nun ich ihn geleſen habe, ſehe ich alle früheren
Schöpfungen des Dichters als Stufen auf dem Wege an. Viel=
Vielleicht wars ein ſteiler Weg. Aber jetzt iſt er oben angelangt.
Den Titel gebe ich preis. Er iſt mir zu künſtlich.
Hoffent=
lich hält er dem Buch nicht Leſer fern. Er klingt bibliſch; aber
der Roman entſpricht dem nicht. Der Roman ſteht mitten drin
in der Gegenwart, mitten im Leben.
Vielleicht nicht im großen, weiten Leben? Nein, der
Schau=
platz iſt eng. Die Eſchenmühle im ſchwäbiſchen Tal und ihre
nächſte Umgebung. Sonſt — ein bißchen Sehnſucht nach
Palä=
ſtina; ein wenig Ausblick nach Amerika. Weiter nichts. Der
Schauplatz iſt eng. Es tun ſich keine Weiten der Weltanſchauung
auf. Es wird nicht debattiert und disputiert. Menſchen leben
auf ihrem Fleck, in ihrem Dorf, ein wenig auch in der nahen
Stadt. Menſchen, die an ihre Mühle, an ihr Hab und Gut,
an ihre Arbeit gebunden ſind. Aber Menſchen ſind es.
Lebendige Menſchen. Keine Konſtruktionen. Keine Traumgebilde.
Wirkliche Menſchen. Ein Buch, von dem man das ſagen kann,
verdient geleſen zu werden.
Dieſe Menſchen ſind Bauersleute. Sie haben es mit Feld
und Vieh, mit Mühle und Bach zu tun. Sie ſind fleißig oder
faul, ordentlich oder unordentlich, gut oder ſchlecht. Sie reden
nicht viel; aber ſie ſchaffen. Sie leben und ſterben, ſie lieben
und haſſen, ſie beten und ſündigen. In ihrem Daſein ſpielen
Sünde und Frevel eine große Rolle. Aber ſie ſind, wie
Men=
ſchen ſind.
Da iſt eine unter ihnen, die überragt alle anderen: des
Müllers Tochter Apollonia. Was für ein Weib! Die „
Voll=
kommene” wird ſie ſpottend genannt. In der Tat: ſie iſt
tüch=
tiger, eifriger, fleißiger als ſie alle. Aber ein Menſch iſt ſie auch.
Vollkommen iſt ſie nicht. Das iſt gut; ſonſt blieben wir nicht
auf der Erde. Auch bei dieſer Apollonia geht es durch
Unſicher=
heit und Schwanken, durch Irrtum und Fehler hindurch; aber
ſie iſt und bleibt ein innerlich kernngeſunder, prachtvoller Menſch.
Ein Menſch; kein Konglomerat von Tugenden. Ein Weib mit
Glücksbedürfnis und ſtiller Sehnſucht. Uebrigens ein frommes
Weib, nur ohne jede Bigottheit. Die Schilderung dieſer
Apol=
lonia iſt einfach ausgezeichnet. Gerade deshalb, weil die
Schil=
derung keine Charakterbeſchreibung iſt, ſondern der Charakter
aus dem Handeln hervorgeht.
Das Buch ſchildert Menſchen, aber Menſchen im engſten
Zuſammenhang mit ihrer Welt. Um eine Familie handelt es
ſich. Zwei Generationen führen ihr Leben vor unſeren Augen;
von den Vorfahren wird erzählt. Die Familie iſt mit dem
Mühlenbeſitz, dem Müllerhandwerk und =Geſchäft verbunden.
Mehr als ein Glied der Familie entgleiſt; die Mühle gerät in
Gefahr. Die Fahrt in den Abgrund gilt es aufzuhalten. Wer
iſt dazu berufen? Apollonia! Und ſie nimmt die Zügel in
die Hand. Sie wird die Retterin werden — für die dritte
Generation.
Eine Unheilsentwicklung wird geſchildert. Ein düſteres
Geſchick. Der Fluch der Sünde und der Läſſigkeit. Inſoweit
hat das Buch Aehnlichkeit etwa mit W. von Polenz
Büttner=
bauer, in weiterem Sinn mit Thomas Manns
Budden=
brocks. Aber Dörfler führt das Geſchick ſeiner Familie nicht
bloß abwärts; er zeigt ein Halt! Allem Gehenlaſſen, allem
Verkommen ſtellt er in Apollonia ſtarke Kraft und feſten Willen
entgegen. So bleibt der Eindruck, daß dem Abſtieg ein Aufſtieg
folgen wird.
Ich reihe die „Lampe der törichten Jungfrau” unſeren beſten
Romanen an. Hier iſt ſchlichtes Leben, handgreifliche
Wirklich=
keit, keine Manier, nichts Geſuchtes. Hier iſt die Welt mit allen
Schatten. Hier iſt aber auch Licht.
Mitten in unſerem überfeinerten Schrifttum tut dies Buch
gut. Es wird Dörfler in die erſte Reihe heben.
Guſtav Kohne: „Die von Habichtshorſt”, Roman. (Verlag Fr.
Wilh. Grunow, Leipzig.) Seinem großen kulrurhiſtoriſchen Roman
„Die Sippe der Ahlenkloks” läßt der Dichter nunmehr einen weiteren
Kultur=Roman folgen. Einen Zeitroman, der hineinleuchtet in das
Sitten= Geſellſchafts= und Wirtſchaftsleben der Gegenwart. Der ſo
vielſeitig iſt, daß jeder irgendwie eine Saite erklingen hört, die ihn ſelbſt
trifft. Die von Habichtshorſt werden Landwirt, Offizier, Pfarrer,
Schä=
fer. Zu ihnen geſellt ſich eine leidenſchaftliche moderne Frau, und alle
werden irgendwie Kämpfer werden vom Schickſal in den Wirbel des
Lebens geſtellt, das ſie friſch anpacken und das ſie beſtehen oder an dem
ſie ſcheitern. Ein gutes, ſtarkes Buch.
Otto Gmelin: „Das neue Reich”. Roman der Völkerwanderung. (Eugen
Diederichs Verlag, Jena.)
* Ein prächtiges, ſtark geſtaltendes Buch, das der bekannte
Literar=
hiſtoriker hier ſchuf. Alarich, der große Gotenführer, der ſich ſelbſt als
Träger des neuen Reiches fühlt, als Gegenſpieler des römiſchen
Im=
periums, und als von der Geſchichte erkorener Vollſtrecker des Gerichts
über die römiſchen Völker und Feldherrn, bis zur Eroberung Roms —
ein gewaltig, grandios ſchilderndes Kapitel — und damit zum Abtritt
vom Schauplatz ſeines Lebens und der Geſchichte. — Ein dichteriſch
wundervoll geformtes Epos auf geſchichtlich große Vergangenheit, das
Bilder von ſtärkfter Eigenart und rauſchenden Farben entrollt und
hinreißend zu geſtalten und zu ſchildern weiß. —
Edmond Fleg: Salomo. R. Piper u. Co., Verlag, München.
König Salomos Geſtalt beſchäftigte während Jahrtauſende die
Phantaſie der Völker. Nicht nur der Oſten hatte ſeine eigene
Salomo=
legenden, ſondern auch der Weſten. Das Leben des weiſen Königs
wird als ein Kranz bunter und phantaſtiſcher Märchen dargeſtellt vom
Anfang bis zum Ende. Das Buch Edmond Flegs iſt ein intereſſanter
Verſuch, dieſe Legenden und Märchen zu ſammeln, chronologiſch zu
ordnen und ſie in einer Reihenfolge, wie das geſamte Leben Salomos,
zu erzählen. Die Heilige Schrift bildet den eigentlichen Leitfaden ſeines
Werkes und dadurch iſt ein organiſcher Zuſammenhang zwiſchen den
zahlreichen, aus verſchiedenen Ländern ſtammenden Legenden geſichert.
Der Verfaſſer nahm ſich bei der Bearbeitung der einzelnen Epiſoden
eine gewiſſe Freiheit; auch ſchmückt er weiter, was ſchon ſo viele vor ihm
geſchmückt haben. Die verſchiedenen Elemente verſchmelzen zu einem
harmoniſchen Ganzen, daß man glauben könnte, all das Werk der
Phantaſie von Jahrhunderten wäre nur das Werk eines einzigen
Dich=
ters. Die ſechsundzwanzig Legenden, ſelbſt die hiſtoriſchen Elemente,
ſind hier in einem anmutigen Märchenſtil, der von jeder Erkünſteltheit
frei iſt, erzählt. Sie ſind oft von großer Schönheit, ihre Farbenpracht
erinnert an Tauſendundeine Nacht. Auch erſcheinen die Geiſter, Engel
und Dämonen, deren Spuren wir in der ſpäteren Poeſie wiederfinden.
Denn der Salomo der Legenden war nicht nur Herrſcher, Weiſer und
Dichter, ſondern auch Magier und Zauberer, der mit der Hilfe eines
von Engeln geſchenkten Ringes alle Dämonen beherrſchte und ſich
dienſt=
bar machte. Mit ihrer Hilfe ließ er den Tempel bauen und zauberte
einen nie geſehenen Reichtum für ſich und ſein Land. . . . Der
Ver=
faſſer meiſtert ſeinen Stoff trotz ſeiner Vielartigkeit und Fülle
meiſter=
haft. Aus Unzuſammenhängendem und Widerſpruchsvollem entſteht
Einheitliches und Ganzes; wir denken dabei an die Entſtehung der
gro=
ßen Volksepopaeen. Dem Autor gelang es, ſich vollkommen in ſeinen
bunten Stoff einzuleben, und das gibt ihm das Recht an dem
wunder=
baren Gewebe dieſer Legenden weiter zu wirken. Die Alten taten es
nicht anders; freuen wir uns, daß aus unſerer düſteren und proſaiſchen
Zeit auch einige Legenden der Nachwelt überliefert werden. d. p.
Sagen der Technik. Von Fliegern und Schiffern, Brücken und Bauten,
Uhren, Glocken und Zauberſpiegeln und wunderbarem Hausgerät,
nach alten Quellen berichtet von Profeſſor Dr. Oskar
Eber=
mann. Mit 2 Bildern nach alten Originalen. In Ganzleinen
geb. 4,80 RM. (Verlag, von Hegel u. Schade, Leipzig C. 1.
Quer=
ſtraße 14.)
Technik und Sage ſcheinen völlig unvereinbar, da ſich techniſches und
mythiſches Denken widerſprechen. Aber um ſo reizvoller iſt es der Sage
nachzugehen, wenn ſie ſich einmal mit der Technik begegnet und uns
den Zuſammenſtoß zwiſchen dem Neugeſtalter der Welt und den alten
Göttern der Beharrung darſtellt. Das Schickſal des Prometheus
ſpie=
gelt ſich dann in den mannigfaltigſten Bildern ſeiner Nachfolger bis
hinein in unſere Zeit. Albertus Magnus und Berthold Schwarz,
Para=
celſus und Doktor Fauſt, die Dombaumeiſter, Glockengießer und
Uhren=
bauer, die Müller und Schmiede, Erzgräber und Wegebauer, die
Eiſen=
bahner und — Flieger, alle ſind vom mythiſchen Denken einer
vortech=
niſchen Zeit umwittert, die ohne Schuld und Sühne ſchöpferiſche Tat
nicht ſehen mag. Jeder, mag er die techniſche Entwicklung unſerer Tage
mit Freude oder Sorge verfolgen, beſonders aber unſere technikfrohe
Jugend, wird in dem nach alten Originalen bebilderten Bande „Sagen
und Technik” einen der alten Zauberſpiegel wiedererkennen, der in
wunderſamer Weiſe den Blick in eine gewünſchte Welt erſchließt.
Mohammed Eſſad Bey: Zwölf Geheimniſſe im Kaukaſus. 272 S 8‟.
1930. (Berlin Deutſch=Schweizeriſche Verlagsanſtalt.) In
Ganz=
leinen 6,50 RM.
Der junge, durch ſein Erſtlingswerk „Oel und Blut im Orient” ſo
ſchnell berühmt gewordene Verfaſſer läßt hier als zweites Werk eine
Beſchreibung des Kaukaſus folgen, wie ſie bisher in dichteriſcher
Ein=
dringlichkeit und zugleich faſt gelehrt anmutender Gründlichkeit noch nie
geboten wurde. Man merkt es dem Buche an, daß der Verfaſſer,
ſel=
ber ein Kaukaſier, die Feder in brennender Liebe und heißem Zorn
ergriffen hat. Er gibt eine unübertreffliche Schilderung des wildeſten
Teiles unſerer Welt.
* Arthur Kutſcher: Frank Wedekind. (Georg Müller, München.)
Der dritte Band dieſer ganz ausgezeichneten Wedekindbiographie, der
ange auf ſich warten ließ, liegt nun vor. Damit findet ein
Biographie=
werk ſeinen Abſchluß, das weit mehr iſt als nur die Biographie einer
Einzelperſönlichkeit, das einen Abriß der Kunſt und Kultur überhaupt
gibt, ſoweit wenigſtens in dem Abſchnitt dieſer Kunſt= und Literatur=
Epoche die vielumſtrittene, vielſeitige, kämpferiſch=künſtleriſche
Perſön=
lichkeit Frank Wedekinds ſteht. Wie kaum ein anderer Biograph
ver=
ſtand es Kutſcher, ſich völlig fern zu halten von tröcken=fachlichen Daten
und Schilderungen. Sein Werk iſt ein Spiegel der ganzen
Perſön=
lichkeit Wedekinds, des Menſchen und des Künſtlers. Der 3. Band
be=
ginnt mit Wedekinds Abſchied von Berlin und der zeitlich damit
zuſam=
menhängenden Kampfſtellung der Kritik gegen den Künſtler und führt
dann über den wichtigſten Abſchnitt ſeines Schaffens bis zum Ende,
Gut und mutig ſind die Schlußfolgerungen und abſchließenden Kritiken
und Betrachtungen über Wedekinds Bedeutung und Einfluß auf die
Kunſt und Literatur, die das Werk abſchließen.
D6 KdEki ion, selbständige
Per-
keit miienerem Auttreten sowie
Tacäußerin
Aben-Mkllektion, die selbständig
ſeren / im und routiniert in
Mit ist,ihleir 1. März 1931
ſt. Nulsranchekundige woller
rliche Alen ten mit Bild,
Zeugnis-
itten uu Gehaltsansprüchen und
an dKueschättstelle einreichen
18705
Suche bis 15. Jan.
Stellung in
Privat=
haushalt als
Mäſſäla.
Zeugn. vorhanden.
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a. d. Geſchäftsſt. (*
O
WElBLICH
Eigz vane
Jg. F mn.
zugn. 11 3tü-
I=
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UNRFäF
Seite 10
Dienstag, den 23. Dezember 1930
Zum Abſturz des Königsberger Wekkerflugzeugs.
Das zertrümmerte Flugzeug nach der Kataſtrophe.
Das Beobachtungsflugzeug der Königsberger Wetterwarte ſtürzte nach Erreichung einer Höhe von
7000 Metern infolge völliger Vereiſung der Steuerflächen ab und zerſchellte beim Aufſchlagen.
Der Pilot und der Beobachter konnten nur noch als Leichen geborgen werden.
Das neue Berliner Funkhaus vor der Einweihf
Das Funkhaus auf dem Meſſegelände aus der Vogelſchau.
Das von Profeſſor Poelzig erbaute Gebäude der Funkſtunde Berlin, der Deutſchen W
Reichs=Rundfunkgeſellſchaft ſteht vor der Vollendung. Mitte Januar wird die feierliche
ſtattfinden.
Der Frankfurker Kokain=Prozeß.
Frankfurt a. M. Die Verhandlung am
Montag bringt als wichtigſte Vernehmung die
Ausſage des erſten Vorſitzenden des Frankfurter
Fußball=Sportvereins, Dr. Rotſchild der
ſich über ſeine Beziehungen zu dem Angeklagten
Pache äußert und ein Bild von der
Entwick=
lung des Pache als Sportsmann entwickelt. Der
Zeuge will zu der Anſchauung gekommen lein,
daß bei Pache endogene, neuraſtheniſche
dege=
nerative Einflüſſe eine Rolle ſpielten. Bei den
Spielen fiel eine merkwürdige
Hemmungsloſig=
keit auf, die ſich in ekſtatiſchen Zurufen an die
Mitſpieler äußerte, und die ſchließlich zu
ſchwe=
ren Differenzen führten. — Pache habe nicht
mehr die alte, geſunde Freude am Sport gehabt.
An deren Stelle ſei vielmehr ein rechneriſches
Kalkül getreten, ein kaltes, maskenhaftes
We=
ſen, das ſeinen Freunden früher an ihm nicht
bekannt geweſen ſei. In dem Maße, in dem er
ſich ſelbſt ausgeſchaltet habe, habe er ſich
prak=
tiſch reger an der organiſatoriſchen Entwicklung
des Vereins beteiligt. Der Zeuge ſchildert die
Familie des Angeklagten als außerordentlich
angeſehen in ſeiner Weſtſchweizer Heimat. Die
erſten Zeitungsnotizen über die Kokainaffäre
haben dem Zeugen die Augen über Pache
ge=
öffnet. Er beſtreitet ſchließlich noch mit großer
Energie, etwa ſelbſt an Pache alkaloide
Präp=
rate geliefert zu haben. Er habe als Arzt Pache
lediglich vor großen Spielen regelmäßig
harmn=
loſe, indifferente Schlafmittel gegeben, um ihn
für den nächſten Tag friſch zu machen. Auf
Vor=
haltungen des Vorſitzenden erklärte Pache,
erſt=
malig 1928, und zwar damals durch die
Ger=
hard, an Kokain gekommen zu ſein. Auf was
die ſchon zwei Jahre zuvor in Erſcheinung
ge=
tretenen Herzſtörungen zurückzuführen ſeien,
könne er ſelbſt nicht ſagen. — Der Zeuge wird
am Schluß ſeiner Ausſage vereidigt.
Der nächſte Zeuge iſt ein junger Franzoſe,
der in der allererſten Zeit der Bekanntſchaft des
Pache mit der Gerhard dieſe auf einem
Masken=
ball kennengelernt hatte.
Die nächſten Zeugen ſind Mitglieder des
Fußballklubs Rot=Weiß, dem Pache nach ſeinem
Ausſcheiden aus dem Fußballſportverein bis zu
ſeiner Feſtnahme angehörte.
Auf ſeinen Antrag wird der am Vormittag
vernommene Zeuge Dr. Rotſchild nochmals
ge=
hört, der über eine ſchwere Grippeerkrankung
Paches berichtet, die dieſer ſich kurz vor dem
Länderſpiel Deutſchland — Italien zugezogen
habe. Von dieſer Erkrankung habe ſich Pahe
nach ſeiner Anſicht nie mehr völlig erholt.
Zwei Raubüberfälle in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. In der Nacht wurde
auf dem Feldweg zwiſchen Fechenheim und der
Riederwaldkolonie ein taubſtummer Schuhmacher
von einem bis jetzt unbekannten Täter
überfal=
len, zu Boden geſchlagen und ſeiner Barſchaft
ſowie einer Aktentaſche beraubt. Der
Ueber=
fallene wurde gegen 7 Uhr von Paſſanten
auf=
gefunden und nach ſeiner Wohnung gebracht. —
In der Nacht zum Montag wurde auf dem
Sand=
weg, in der Nähe der Gwinnerſtraße, ein Maler
von drei bis jetzt unbekannten Tätern
über=
fallen und mit Stöcken niedergeſchlagen. Der
Ueberfallene, der eine Kopfverletzung davontrug,
wurde durch die Rettungswache nach dem
Heilig=
geiſthoſpital gebracht.
Die Benzol=Lokomotive von Alsdorf.
Aachen. Das Bergrevieramt Aachen teilt
mit: Bei den Aufräumungsarbeiten auf Grube
Anna 2 in Alsdorf hat man nach der Bergung
der letzten Toten die Benzol=Lokomotive ſoeben
freigelegt. Man kann ſchon jetzt ſagen, daß ein
Brand der Lokomotive nicht ſtattgefunden hat.
Eine genaue Unterſuchung der Lokomotive kann
aber erſt ſtattfinden, wenn dieſe ganz freigelegt
ſein wird. Damit iſt aber vorausſichtlich erſt
in der erſten Januarwoche zu rechnen.
Schwere Exploſion in einem Straßenbahnhof.
Eſſen. Im Straßenbahnhof explodierte
geſtern nachmittag an der Grenze zwiſchen Eſſen
und Mülheim eine Azetylenflaſche. Acht
Per=
ſonen wurden verletzt, davon fünf ſchwer und
drei leicht. Sie wurden alle ins Krankenhaus
gebracht. Durch den ſtarken Luftdruck wurden
Türen, Wände und Fenſter des Bahnhofs
her=
ausgedrückt und eine Strecke weit
fortgeſchleu=
dert.
Suwdere Schffstätaftrophe ii keuet.
der im Kattegatt
Der finniſche Dampfer „Oberon”,
von dem finniſche
Minuten ſank. U
Zu dem Raubüberfall auf einen
Poſt=
beamken.
Wetzlar. Zu dem Raubüberfall auf einen
Poſtbeamten des Poſtamts Ehringshauſen
wer=
den noch folgende Einzelheiten bekannt: Die
Straße, die der Beamte mit ſeinem Motorrad
paſſieren mußte, trägt den Charakter eines
Hohl=
weges. Aus der Böſchung des Hohlweges
tra=
ten plötzlich zwei Männer und feuerten auf den
Beamten, der eine Kugel unterhalb des linken
Auges in den Kopf erhielt. Er ſtürzte vom
Mo=
torrad und wurde von den Räubern ſeiner
Brief=
taſche beraubt, in der ſich 122 RM. befanden.
Den Inhalt der Taſche nahmen ſie an ſich und
warfen die Taſche fort. Sie wurde in der Nähe
des Tatortes aufgefunden und enthielt noch ein
größeres Briefmarkenquantum und 10 RM.
Bar=
geld. Eine größere Landjägerſtreife wurde ſofort
eingeſetzt. Dem Landjäger Rinke aus Katzenfurt
fielen bei ſeiner Streife in der Nähe von
Stein=
dorf (Kreis Wetzlar) zwei Perſonen auf
Fahr=
rädern auf, die der Beſchreibung der Täter
ent=
ſprachen. Als er ſich mit dem Auto näherte,
ver=
ſuchten die beiden zu entkommen. Mit
vorgehal=
tenem Revolver nötigte der Beamte ſie zum
Hal=
ten und rief Hilfe von Bahn= und
Telegraphen=
arbeitern herbei, die mit handfeſten
Gegenſtän=
den die Kerle überwältigten. Man fand bei
ihnen zwei geladene Trommelrevolver, einen
Dolch und 102 RM. Bargeld. Es beſtand alſo
kein Zweifel, daß es die Räuber waren. Sie
leugneten noch, bis ſie dem verletzten
Poſtbeam=
ten, der inzwiſchen im Krankenhaus zu
Ehrings=
hauſen die Beſinnung wiedererlangt hatte,
ge=
genübergeſtellt wurden. Dieſer erkannte ſofort
die beiden Täter wieder, und unter der Wucht
der Beweiſe legten die Räuber ein Geſtändnis
ab. Es handelt ſich um einen etwa 36 Jahre
alten Arbeiter namens Lückhoff aus Dillenburg
und deſſen Schwager namens Grna, einen
Tſche=
chen. Beide wurden in das
Amtsgerichtsgefäng=
nis Wetzlar eingeliefert. Sie beſchuldigen ſich
gegenſeitig, den Schuß abgegeben zu haben. Es
iſt noch nicht ermittelt, ob es ſich um einen
vor=
gefaßten Plan oder ein Zufallsverbrechen
han=
delt. Der verletzte Poſtbeamte ſchwebt noch in
Lebensgefahr. Die Kugel konnte noch nicht
ent=
fernt werden.
Ein deutſcher Taucher ertrunken.
London. Der Schiffszimmermann und
Ret=
tungstaucher des deutſchen Schleppdampfers
„Seefalke”, der ſich in den frühen Morgenſtunden
vor Queenstown befand, verlor das
Gleich=
gewicht und fiel ins Waſſer. Anſcheinend muß
er bei dem Fall gegen die Seitenwand des
Schiffes geſtoßen ſein, denn er kam nicht mehr
zur Oberfläche. Ein Bürgergardiſt ſprang in
voller Ausrüſtung, mit ſchwerem Mantel
be=
kleidet, nach, konnte aber trotz wiederholten
Tauchens den Zimmermann nicht retten.
Ein intereſſanter Prozeß.
London. In einem Prozeß der Bank von
Portugal gegen die bekannte Londoner Druckerei
Waterloo & Sons wurde geſtern nach
drei=
wöchiger Verhandlung das Urteil gefällt. Der
Bank von Portugal wurde ein Schadenerſatz in
Höhe von 538 851 Pfund Sterling ſowie
Er=
ſtattung der Koſten, die rund 50 000 Pfund
be=
tragen, zugeſprochen.
Die Firma Waterloo, die im Jahre 1920
Banknoten für die Bank von Portugal
herge=
ſtellt hatte, wurde einige Jahre ſpäter dis
Opfer eines großangelegten Schwindels. Sie
fiel auf die Tricks eines geriſſenen holländiſchen
Hochſtaplers namens Marang hinein, der ſich
für einen Beauftragten der Bank von
Portu=
gal ausgab und den Druck neuer Noten beſtellte.
Dieſe wurden dann von Waterloo ohne nähere
Prüfung der Legitimation des Beſtellers in
großen Mengen hergeſtellt und dem Schwindler
ausgehändigt. Marang brachte das falſche Geld
durch Vermittlung der Hand in Hand mit ihm
arbeitenden Banco de Angola in den Verkehr.
Die Inhaber dieſer Bank wurden inzwiſchen in
Portugal zu langjährigen Zuchthausſtrafen
ver=
urteilt, während Marang bisher nicht
ausfin=
dig gemacht werden konnte. — Das Urteil
ta=
delt die Sorgloſigkeit der Firma Waterloo, die
ſich der großen Verantwortung, die einer
Noten=
druckerei obliegt, nicht gewachſen gezeigt habe.
Darum ſei ſie in vollem Umfange für den
Scha=
den, der der Bank von Portugal erwachſen ſei,
haftbar. Der Inhaber der verurteilten Firma,
Sir William Waterloo, war bis vor wenigen
Wochen Lord Mayor von London.
Schweres Bauunglück in Frankreich.
Paris. Bei dem Bau eines Staudammes
in Chambon, unweit von Grenoble, ereignete ſich
in den ſpäten Abendſtunden des Sonntags ein
folgenſchweres Unglück, wobei drei Arbeiter den
Tod fanden und eine Reihe anderer zum Teil
ſchwer verletzt wurden. Zur Bauſtelle, die
einige 100 Meter hoch in den Bergen liegt,
wurde das Material mit einer Schmalſpurbahn
befördert. Ein Materialzug ſtieß bei ſeiner
An=
kunft oben ſo heftig gegen den Prellbock, daß er
auf der anderen Seite des Berges den Abhang
hinunterſtürzte und in einen etwa 40 Meter
tie=
fen Abgrund fiel. Drei Arbeiter, die zufällig
neben dem Prellbock ſtanden, wurden mit in die
Tiefe geriſſen und mit zerſchmetterten
Glied=
maßen aufgefunden. Das Unglück wollte es
je=
doch, daß gerade unter der Abſturzſtelle faſt 100
Arbeiter mit Ausſchachtungsarbeiten beſchäftigt
waren. Einige von ihnen, die durch das Krachen
über ihren Köpfen aufmerkſam geworden waren,
gelang es rechtzeitig zu fliehen, 17 andere
hat=
ten jedoch nicht mehr Zeit dazu. Sie wurden teils
durch herunterſtürzende Materialſtücke verletzt,
teils wurden ſie durch einen Erdrutſch, der ſich
bei dem Unglück ereignete, verſchüttet und
erlit=
ten mehr oder weniger gefährliche Quetſchungen
Schwerer Einbruchsdiehſts
in einem Berliner Lombanf,
Berlin. Ein ſchwerer Einbruu feyiſteau ſich veranla.
Goldenen Sonntag in einem Lomb,äzwlſt luns eine Tafe
Juwelengeſchäft in der Kleiſtſtraße „mung ermah
Diebe ſind anſcheinend über den Hoſ /; Mhunte, wurde ein
und haben ſich dann daran gemaou./ Aüen Umſtänden
modernen Sicherheitsanlagen ausgg=1 Muus war die eig
ſchäft zu öffnen. An einer großen. MMe Mü heobachtet wi
die nach dem Hofe zu angebracht iſt, Kgauf= dieſe eigenarti
Klöppel hoch, ſo daß ſie nicht anſchlaligenun gingen geradet
Auch eine weitere Sicherheitsglocke /autz luns, in den ſie
Einbrecher außer Betrieb. Ungeſtöri Kukuieſſors Borchar
4 im Aſamal
nordn
dann daran, einen kleineren Geldſch-gen nur wenig ge
ſchweißen. Um die Hitzeentwicklung uaſpiin der Wiſſenſ
die Feuersgefahr zu meiden und denswutſt ſich in den
derzuſchlagen, drehten ſie in einnn /N den ſeuerſpei
Toilettenraum, ſämtliche Waſſerhäher fdiſt Ausbrüche un
ließen den vollen Strom in das Ziman Die Inſel
Sie ſtanden zwar bis an die Knöchelltyſcimten Oberfläd
doch ſtörte ſie das weiter nicht, porhymen. Sie zi
Waren aus dem geöffneten Schrank.) hüin. Insgeſam
fachmänniſch Auswahl. Sie ſtahlerrnum 14 in geſchick
als 100 000 RM. Waren für den / abſiſten von ihnen
internationalen Markt, d. h. Brillantiz ſti/der hat, der Pat
Karat, wertvolle Perlenketten uſuct ſauntur (2000 Mete
Uhren und andere Sachen, die wenigi=aMliel iſt und ſich
ſind, warfen ſie kurzerhand ins Waſſi// A bon 970 Met
ten mit den Füßen darauf herum, Wſleitgrößten Krat
hier noch einmal großer Schaden enrMAßpefelhaltige Q1
Mit welcher Eile die Einbrecher arklg
ſieht man daraus, daß ſie drei Gebe
die ſie zurückließen, faſt ganz geleert
der Beute, die ſich ja unauffällig vesc
und zu der auch noch im Ueberfluß eil
15 000 RM. bares Geld kommt, verſch eiltkraße 12 1334al
unbemerkt.
Ein zweiter Einbruch wurde voed Feldbereinig
ein Kredithaus in der Reinickendorl (pruchen,
verübt. Vom Boden aus kamen die M
zunächſt in das vierte Geſchoß. Wes /Weilsdert
möglich war, durch die Ausgänge vi.
men, durchſtießen ſie ſodann in ſtuudl ARedbereinin
rikiten hat die
Arbeit nacheinander die Decken, bis ſiüſk,
Stock angelangt waren, wo ſie grüz/” 9 und Raine ar
räumten. Der Wert der Waren, dic c0 mit
ſchleppten, Damen= und Herrenkonfetttwl W00 ehm Erdk
und Strümpfe, beträgt etwa 50 000 2 9 MM am Mutterl
Flelin.
Eiſenbahnunglück in Südſlawinlneie und Beding=
Belgrad. Auf der Strecke 2Mdcheten Behörde
Serajewo entgleiſte in der Nähe dea Reuhe 1, einzuſehen
Lajkovatz ein Perſonenzug. Die Lolonol 740gebote ſind
der Tender ſprangen aus den Schienn e/7 1. Januar 1
ſen einen Salonwagen und den Poſt:ſch 2/00 dei der unte
ſich. Der Lokomotivführer wurde ge3cliheſbreichen, wo g
Reiſende wurden ſchwer, vier leicht pncheeßt zm Preiſe von
Diphtherie=Epidemie in Birminwtt ! d ſind.
Agſiſt 14 Tage.
London. „Daily Herald” meldal
Birmingham infolge einer Diphtherioß.
50 Perſonen im Krankenhaus liegenm
letzten zwei Monaten ſind 18 Kinder!
therie geſtorben, d. h. ebenſoviel wie 770
ausgegangenen vier Jahren.
Ein deutſcher Forſcher.
Opfer des Vulkans Meial
Dr. Werner Borchardt,
Profeſſor am Inſtitut für Schifſe.
krankheiten in Hamburg
zugödien in den Krakern von
Duntänen.
zuſm Tode des Profeſſors Borchardt.
Frolſzr, Borchardt vom Inſtitut für Schiffs= und
Tropen=
mkhei/ in Hamburg hat nach Zeitungsmeldungen mit
ſei=
m Afſlſſaren einen furchtbaren Tod im Krater des Vulkans
eravi Gunden. Als er ſich an einem Seil in den Krater
gblielliur Wärmemeſſungen vorzunehmen, erfolgte plötzlich
Ausſti des Vulkans, durch den die deutſchen Gelehrten
branyw. Dieſe Tragödie gehört zu den ſeltenſten
Unglücks=
ſen, Oüie reiche Kataſtrophenchronik der Menſchheit kennt.
un cle ie Vulkane Hunderttauſende von Menſchenopfern
orderzwleen, ſo handelte es ſich doch ſtets darum, daß die
Inſcheſſtuuh die glühende, weite Gefilde überſtrömende Lava,
michtetuurden. Höchſt ſelten dagegen hört man, daß
Men=
en duſmäutfall innerhalb der Krater der Vulkane
umgekom=
ſingſhin 18. Jahrhundert ſoll ein franzöſiſcher Gelehrter,
zum itſei Mal den Veſuv beſuchte, ſich ſo tief in den
Kra=
binatzewagt haben, daß er plötzlich abſtürzte und in der
hendckhiſlaſſe verbrannte. Dieſer Mann namens LHeureuſe
Irde nAbge plötzlich vermißt, und die Hirten und Führer ſagten
daßßil- den Krater geſtürzt ſei. Bewieſen iſt der Vorgang
nichASagegen ſtürzte vor faſt genau 50 Jahren eine junge
gländſte ſän den Krater desſelben Vulkans, ob aus
Fahr=
jgkeit ſte aus Lebensüberdruß, wurde nicht ermittelt. Dieſer
gangatte aber eine andere furchtbare Tragödie zur Folge.
Vattheſe Engländerin nahm ſich das Leben und verfügte
ſeineymiſſtament, in dem Krater des Weſuvs begraben zu
den, Adei, mit ſeiner Tochter in einem Grabe vereinigt ſein
Ite. 9/oab allerhand Schwierigkeiten, durch die die Aus=
Vogeſſin rung /½ Teſtaments beinahe unmöglich geworden wäre.
r ſch)/ſlih gab die italieniſche Regierung ihre
Einwilli=
g. um liſeſe ſeltſame Verbrennungsbeſtattung, die vielleicht
eigenutrotzte der Welt iſt, konnte erfolgen. Nur ein einziger
kan hölbe sher zahlloſe derartige menſchlicher Tragödien
ge=
n. CSf. der Aſamayama in Japan. Dieſer Vulkan war
ZéEidirs Ziel aller lebensmüden Liebespaare. In den
n J/wn 1926, 1927 und 1928 hatte ſich geradezu der japa=
Unſllzen Sxſirnörder eine Pſychoſe bemächtigt, denn es verging
Tagkho”, nicht mindeſtens von einem Selbſtmord eines
Delifl tespacs im Aſamayama Mitteilung gemacht werden mußte.
„eSellmwrdmanie griff derartig um ſich, daß die japaniſche
in inn terumtgige veranlaßt ſah, an dem Zugang zu dem Krater
der gesBulkly eeine Tafel zu errichten, auf der die Selbſtmörder
Beſiftung ermahnt wurden. Als auch dieſe Warnung
/8 nußt wpurde ein Schutzmann an den Krater geſtellt, der
* allſſilnmſtänden Selbſtmorde an dieſer Stelle verhüten
Dſamar die eigenartigſte Selbſtmordmanie, die in jüng=
Zeit //blmchtet wurde, denn die Männer und Frauen, die
auf Aüe, eigenartige Art und Weiſe ihr Leben beſchließen
ten, enzm geradezu heiter und glücklich nach dem Krater
Eu Sichnhis Vulkaxzz nn den ſie gemeinſam hineinſprangen. Die Tragödie
Henth. b Proffer:; Borchardt hat mit den eben beſchriebenen
Kata=
klemen ’hen Arwwenig gemeinſam, denn hier handelt es ſich um
hibeut Opfetgei: Wiſſenſchaft. Erſtaunlich iſt es allerdings, daß
t zu medarhardtäch in den Merapi=Krater wagte, denn der Merapi
hien ſtirt zu ſn ſeuerſpeienden Bergen Javas, die ſich durch
ver=
mtliche A ende /4sorüche und ganz plötzlich ſtarke Erruptionen aus=
Strom nſenen. / ſe Inſel Japa iſt ſtark vulkaniſch, denn 28 Prozent
bis a du geſamm Oberfläche werden von den feuerſpeienden Bergen
gs weitn enomutm Sie ziehen ſich in einer 500 Kilometer langen
uin sſe hinn /änsgeſamt gibt es hier 121 Vulkane, von denen
nury im geſchichtlicher Zeit tätig geweſen ſind. Die
ge=
ſichſtetz non ihnen ſind außer dem Merapi, der eine Höhe von
Metekuqt, der Papandayan mit einer Höhe von 2600 Meter,
Bunt m(0000 Meter) und der Semeru, der der höchſte Berg
Inſehl nund ſich bis zu 3330 Meter erhebt. Er hat einen
er vIpB:70 Meter und 6950 Meter im Durchmeſſer, alſo
Zzweinjeßten Krater der Welt. Die Inſel verfügt auch über
„ſchwarſyülltige Quellen.
che
tenſtr
Opott Spet und Tarnen,
Hans Schönratb, der deutſche Schwergewichtsmeiſter, beabſichtigt.
Fußball im Kreis Südheſſen.
demnächſt eine Amerikareiſe zu unternebmen und jenſeits des Teiches
Ueberm Ried lag ein dichter Nebel, ſo daß zwei Spiele
ab=
gebrochen werden mußten. Lorch hat ſeinen Vorſprung
ver=
größert; allerdings hat Bürſtadt ein Spiel weniger. Neben dem
Remis in Horchheim gab es recht knappe Reſultat. Gernsheim
und Neuhauſen ſind, am Ende der Tabelle ſtehend, punktgleich
geworden. Die Ergebniſſe lauten:
Starkb. Heppenheim-V. f. L. Lampertheim 3:1
Vikt. Neuhauſen—Conc. Gernsheim
4:3
Olympia Lorſch—Olympia Lampertheim . 2:0
Spv. Horchheim—Spv. Hochheim
1:1
V. f. R. Bürſtadt—Norm. Pfiffligheim.
3:0 abgebr.
F. V. Biblis—Olympia Worms
0:0
Die Bergſträßer haben ſich diesmal ziemlich gut durchgeſetzt.
Allerdings iſt V. f. L. Lampertheim in der letzten Zeit ſehr
zu=
rückgegangen und hat alle Mühe, ſich in der Mittelgruppe zu
halten. Die Tabellenletzten lieferten ſich einen ſehr interreſſanten
Kampf, bei dem die Gernsheimer vorerſt glatt in Führung lagen.
Neuhauſen erzwang mit aller Energie ſchließlich den Ausgleich
und kam durch kleine Schwächen der Gäſtemannſchaft letzten=
Endes zu einem glücklichen Sieg. Der Tabellenerſte feſtigte
ſeine Stellung weiterhin durch einen, wenn auch etwas knappen
Sieg über die eifrigen Lanmpertheimer. Nach Lage der Dinge
wird Olympia Lorſch nicht mehr von der erſten Stelle zu
ver=
drängen ſein. Feſt ſteht aber auch, daß Olympia Lampertheim
ſich wieder ſehr gut gefunden hat und wohl kaum noch für den
Abſtieg in Frage kommt. In Bürſtadt ſpielte man 70 Minuten
im dichten Nebel, wobei die Einheimiſchen drei Tore erzielten.
Für die Raſenſpieler war es natürlich ſchmerzlich, daß kurz vor
Schluß der Kampf abgebrochen werden mußte. Zwanzig
Minu=
ten tappte man ſich in Biblis durch den auf 30 Meter jede Sicht
verſperrenden Nebel. Schließlich ſah ſich auch hier der
Schieds=
richter veranlaßt, das Spiel abzubrechen.
Spiele gew. un. verl. Punkte
H 1
14
andball.
T.= u. Sp.V. Braunshardt—Tv. Königſtädten 7:4 (4:1).
Auch im Rückſpiel in Königſtädten blieb der Altmeiſter trotz
drei Erſatzleuten über ſeinen ſchärfſten Rivalen ſiegreich. Die
Braunshardter haben das Spiel durch die größere
Entſchloſſen=
heit ihres Sturmes verdient gewonnen. Beide Mannſchaften
fan=
den ſich ſofort gut zuſammen und lieferten ſich bis zum
Schluß=
pfiff einen ſchnellen, erbitterten, aber ſtets fairen Kampf, in dem
man beide Parteien abwechſelnd im Vorteil ſah. Der
Schiedsrich=
ter, ein Herr von Mainz 05, leitete zur größten Zufriedenheit
aller Parteien.
Zur Erringung der Gruppenmeiſterſchaft benötigt
Brauns=
hardt noch einen Punkt. Dies ſollte dem Altmeiſter in den
bei=
den noch ausſtehenden Spielen nicht allzu ſchwer fallen.
Ein Fußballkampf Schottland — Schweiz wird am 24. Mai in Genf
ausgetragen werden, nachdem die Schotten am 16. Mai in Wien gegen
Oeſterreich angetreten ſein werden.
Im Brüfſeler Radrennen wurde im Steherrennen über 75 Km.
Erich Möller Zweiter hinter Tholembeek, während Linart den dritten
Platz belegte.
mehrere Kämpfe auszutragen.
Geſchäftliches.
Mit dem Eſſen ſoll man aufhören, wenn es am beſten mundet,
doch Weihnachten wird dieſe bewährte Regel wohl am häufigſten
über=
treten. Die Folgen ſind Verdauungsſtörungen, Magenbeſchwerden und
das ſehr unangenehme Sodbrennen. Etwas Bullrich Salz”
bringt hier ſofortige Erleichterung und eine reibungsloſe, angenehme
Verdauung. Aber warten Sie nicht, bis die Beſchwerden ſich einſtellen;
nehmen Sie dieſes in ſeiner Wirkung ſeit über 100 Jahren
unübertrof=
fene Mittel als Vorbeugung gegen die läſtigen Beſchwerden ſofort nach
jeder Mahlzeit. Millionen nehmen „Bullrich Salz” täglich; es iſt
voll=
kommen unſchädlich und ſelbſt bei dauerndem Gebrauch von ſtets
gleich=
bleibender guter Wirkung.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 23. Dezember.
11.00: Wiesbaden: Frühkonzert am Kochbrunnen.
15.00: Hausfrauennachmittag. Kräppel und Sylveſterkarpfen. —
Aus einer Großdampfwäſcherei.
16.00: Kurhaus Wiesbaden: Konzert des Kurorcheſters.
18.05: Ober=Reg.=Rat Weber: Der Koblenzer Bezirk in ſeiner
regionalen Bedeutung und Verflechtung.
18.35: Georg Geiſt: Baltiſches Weihnachtsfeſt.
19.05: Stuttgart: Fritz Jäger: Amerika und die öſtliche Welt:
Ihre Beziehungen vor der Entdeckung durch Kolumbus.
19.30: Stuttgart: Unterhaltungskonzert des Rundfunkorcheſters.
20.15: Leben wider Willen. Hörſpiel von Fritz Peter Buch.
21.15: Stuttgart: Muſik der Nationen. Ausf.: Das Philharmoniſche
Orcheſter Stuttgart.
22.30; Alte Tanzmuſik auf Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 23. Dezember.
11.30: Prof. Dr. Ludwigs: Schädlingsbekämpfung als
wirtſchaft=
licher Faktor im Obſt= und Gemüſegarten.
14.15: Kinderſtunde. Kindertheater.
15.00: Frauenſtunde: Die Weihnachtskrippe.
16.00: Vom Märchenſpiel in der Schule (mit Schallplatten).
16.30: Aus Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Mersmann: Einführung in das Verſtändnis
der neuen Muſik.
18.00: Prof. Dr. Curſchmann: Die deutſche Oſtſiedlung.
18.30: Th. Kappſtein: Die Erſcheinung Chriſti in der Gegenwart.
19.00: Franzöſiſch für Anfänger.
19.30: Maximilian Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde.
20.00: Dr. Eugen Dieſel: Menſch und Maſchine.
20.30: Berlin: Unterhaltungsmuſik.
21.10: Sinfonie Nr. 3, Dmoll, von Anton Bruckner. Berhiner
Funkorcheſter.
22.15: Dr. Joſef Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
23.00: Hamburg: Unterhaltungskonzert. Kleines Norag=Orcheſter.
Wekkerbericht.
Ausſichten für Dienstag, den 23. Dezember: Teils neblig=wolkig, teils
klar, leichter Nachtfroſt, meiſt trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 24. Dezember: Vorerſt noch keine
weſent=
liche Aenderung der Wetterlage.
Hauptſchriftleitung: Rudelf Manve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulſketen, Reich und
Ausiand und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herberi Rette;
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — jämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
rbe
für Ein= und
Mehr=
zimmerheizung
Wand= und Bodenplatten
Adolf Kienzle
(334al Telephon 1462
eliobereinigung
lücken.
Gnche
Svergebung.
ie Bfheneinigungsgeſellſchaft in
hbrüc ſat die Ver chleifungen
f di Hohlephn). Raine am alten
Darm=
er Wieintt
rd. 4A/lch.m Erdbewegung und
rd. 60fgm Mutterbodenarbeit
ergebe44
ſläne w Bedingungen ſind bei der
zeichriner Behörde. Darmſtadt,
hſtraßye, einzuſehen.
die Arſpawe ſind bis zum
Sams=
deng Fanuar 1931, vormitt.
Uhr,cei der unterzeichneten
Be=
e einzſnichen, wo auch
Angebots=
rucke 750 Preiſe von 0,50 RM. das
(18707
k erhäbſuh ſind.
zuſchlauyrit t 14 Tage.
darmſtax ſoen 19. Dez. 1930.
Heſſiſes Kulturbauamt.
zeſchluß.
mn deſty Wergleichsverfahren zum
cke der bwpendung des Konkurſes
dgs u rmögen des Kaufmanns
44 Zießzlauub in Worms, Inh. der
gen Eilicheierings Möbelhaus in
ſms, EFzcheierings Möbelhaus in
wigshalm, Raufhaus Univerſum in
ms, Klſuha us Univerſum in Darm=
L. Hbveich Nachf. in Worms,
der Enain vom 27. Dezember
abgeſaſt Meuer Vergleichstermin
(18708
anbelkumt auf:
nstag,/ 4 JJanuar 1931, Saal 16.
mmitttags 10 Uhr.
ormg dem 19. Dezember 1930.
—Iſ. Amtsgericht.
Haben aſpeure einen großen Transport
hochtragende u
friſch=
melkende,
ſchwarz=
bunte u. gelbſcheckite
genditkinder u. Jungbieh
umm Verkauf.
ctebcn u urol
Wheimen in, H9304) Telefon 523.
Sckclnackäntn!
Mittwoch
den 24. ds. Mts., bleiben unsere
Schalter von 12 Uhr mittags ab
geschlossen!
Reichsbankstelle
Bayerdörfer
Die Geſchäftsräume der unterzeichneten Banken
bleiben
am 24. Dezember 1930
nachmittags
geschlossen!
Am Vormittag ſind die Schalter wie an Samstagen geöffnet.
Am Samstag den 27. Dezember 1930, werden die Schalter
wie üblich offengehalten.
Darmſtädter und Nationalbank
Kommanditgeſellſchaft auf Aktſen.
Deutſche Bank und Oisconto=Geſellſchaft
Filiale Darmſtadt.
(18714
Spanische Weinhalle
Karlstraße 58 (18541b
empfiehlt für die Feiertage;
Tarragona 1.35 p. Fl., 0.Gl.
Malaga. . 1.45p Fl.,0.Gl.
Vermouth 1.45 p. Fl., o. Gl.
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Lieferung frei Haus
Schenkt Geſundheit
durch geſundheitliche Nahrungs= u
Genußmittel vom (185871
Reformhaus „Freya‟
Fernſpr. 4869
Holzſtr. 13
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Mono=
gramme
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L. Engelhard
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Sack 4ℳℳ frei Haus
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Geſchäftsſt. (17867a
Frei=
Schlachtho bank.
Morgen Mittwoch
Verk. v. 8—4 Uhr:
Rind= u. Schweinefl.
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Gitarre= u. Mand.=
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für Anfänger und
Fortgeſchritt. erteilt
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Schwanenſtraße 72.
Verloren: Sonntag
abend zwiſch.
Laute=
ſchlägerſtr. dch. Hrn..
Landwehr=
ſtraße 2 blauſeidene
ausgeſtickt.
Krawat=
ten. — Bitte
Fund=
büro abgeben. (*
B. M. W.= und
Diri=Wagen
gebraucht (
neuwer=
tig) preisw. abzug.
Auto=Enſinger,
Michelſtadt,
Fernſprecher 464.
(18693)
Schließung der ſtädtiſchen
Vüros und Kaſſen.
Am Samstag, den 27. Dezember
1930 (3. Weihnachtsſeiertag) bleiben die
ſtädtiſchen Büros und Kaſſen geſchloſſen
mit Ausnahme der ſtädtiſchen Sparkaſſe,
deren Schalter wie an anderen
Samns=
tagen offen gehalten werden. (st. 18713.
Darmſtadt, 22. Dezember 1930.
Der Oberbürgermeiſter.
Holzberſteigerung.
Hamstag, 27. Dezember 1930,
nach=
mittags 4 Uhr, in Eberſtadt im
Gaſt=
haus „Zum Mühltal” (Klenk) aus den
Forſtorten Haſelberg, Kühruhſtirn und
Steinern Kreuz. Das Holz ſitzt meiſt
an der Alten Darmſtädterſtraße oder
dicht dabei nächſt dem Villenviertel.
Nutzholz: Stämme Akazie 3 St.
— 0,49 Fm (Wagnerholz), Fichte
1 St. 0,18 Fm. Derbſtangen (
Gerüſt=
holz für Weißbinder n. Maurer) Fichte
II. Kl. 19 St., III Kl. 45 St.
Reis=
ſtangen Fichte (Bohnenſtanden) V. Kl.
55 St., VII. Kl. 200 St. Nutzknüppel
Kiefern Zaunpfoſten, 2,20 m lang,
20 Rm. Brennholz Scheiter Birke
3 Rm, Kiefer 18 Rm; Knüppel Birke
3 Rm. Kiefer 3 Rm. Weymuthskiefer
4 Rm, Knüppelreiſig Eiche I. Kl. 41 Rm,
Weymuthskiefer 12 Rm. Birke= und
Kiefernſcheitholz iſt rund und geeignet
zu Werkholz, Eiche= u. Weymuthskiefer=
Knüppelreiſig iſt 5 m lang und geeignet
zu Baumpfähle und Zaunlatten.
Auskunft erteilt Herr Joh. Knörnſchild,
zu Eberſtadt, Odenwaldſtr. 7‟/,- (18712
Eberſtadt, 21. Dezember 1930.
Forſtamt Eberſtadt.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Dienstag, den 6. Januar 1931,
nachmit=
tags ½4 Uhr, im Sitzungsſaal 219 des neuen
Gerichts=
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 3, Blatt 324:
Flur 3, Nr. 36, Hofreite Nr. 1, Mathildenplatz, 483 qm,
Schätzung 48 000 RM.,
Flur 3, Nr. 37, Grabgarten daſelbſt, 170 qm, Schätzung
2000 RM.
Eigentümer: Kaufmann Joſef Landau in Berlin=
Char=
lottenburg, und Sidonie Landau, geb. Landau in
Darmſtadt, Witwe des Kaufmanns Robert Landau, als
Geſamtgut der Erbengemeinſchaft.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1930
Heſſiſches Amtsgericht I.
(12694a
Nummer 354
TadrrTaggts
Dienstag, den 23 2)
Endgälkige Regelung der Sparkaffenaufwerkung
in Preußen.
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat die Preußiſche
Regierung nunmehr die Aufwertung bei den preußiſchen Sparkaſſen in
einer 6. (preußiſchen) Verordnung zur Durchführung der Aufwertung
der Sparkaſſenguthaben abſchließend geregelt. Dieſe Verordnung tritt
am 1. Januar 1931 in Kraft. Die damit erfolgte Regelung baut auf
dem Gedanken der ſogenannten provinziellen Aufwertung auf, d. h. auf
dem Gedanken, daß die öffentlichen oder unter Staatsaufſicht ſtehenden
Sparkaſſen je einer Provinz zu einem einheitlichen Satz aufzuwerten
verpflichtet ſind. Der bisher vorherrſchende Gedanke einer generellen
Aufwertung, d. h. einer einheitlichen Aufwertung nicht nur für jede
Provinz, ſondern für ganz Preußen, iſt damit fallen gelaſſen worden.
Der Grund hierfür lag darin, daß ſich bei der Aufſtellung der
endgül=
tigen Aufſtellungsbilanzen in den einzelnen Provinzen außerordentliche
Verſchiedenheiten ergeben hatten. Es erſchien der Preußiſchen
Regie=
rung daher angebracht, den im ſtärkſten Maße an ſie herangebrachten
Wünſchen inſoweit entgegenzukommen, daß die Aufwertung wenigſtens
einzelner Provinzen nach abgeſtuft wurde. Die Sätze, die ſich ergeben,
ſind algende:
Brandenburg und Stadt Berlin, Schleswig und Heſſen=
Naſ=
ſau 17 v. H., Hannover 18 v. H. Niederſchleſien 18,5 v. H., Sachſen
19 v. H., Pommern 21.,5 v. H., Rheinprovinz und Regierungsbezirk
Sigmaringen 23 v. H., Oſtpreußen und Grenzmark Poſen, Weſtpreußen
25 v. H.. Weſtfalen 26,5 v. H., Oberſchleſien 29 v. H.
Zum Zwecke der Aufbringung dieſer provinziellen Einheitsſätze wird
für jede Provinz ein Sparkaſſenausgleichsſtock gebildet werden.
Diejeni=
gen Sparkaſſen, die mehr Aufwertungsſummen beſitzen, als ſie zur
Lei=
ſtung der für die betreffende Provinz vorgeſchriebenen Aufwertung
be=
nötigen, ſind verpflichtet, überſchießende Beträge an den Ausgleichsſtock
abzuführen, umgekehrt erhalten diejenigen Sparkaſſen die nicht
ge=
nügend Aufwertungsſummen beſitzen, um aus eigenen Mitteln die
vor=
geſchriebene Aufwertung erſtellen zu können, aus dem Ausgleichsſtock
die nötigen Zuſchüſſe. Ueberſchüſſe, die im Ausgleichsſtock nach
Abfüh=
uung der an die letztgenannten Sparkaſſen entnommenen Summen
ver=
bleiben, ſind zur Berückſichtigung beſonders ſich in Einzelfällen
ergeben=
der Härten zu verwenden. Auf dieſe Weiſe iſt einwandfrei ſichergeſtellt,
haß in der Tat — wie es von der Regierung immer zugeſagt wurde —
jeder Pfennig der Aufwertungsſumme den alten Sparern verbleibt.
Roſten, die aus der Stellung und Verwaltung der Aufwertungskaſſen
entſtanden ſind, dürfen ebenfalls von der Aufwertungsmaſſe nicht
ab=
geſetzt werden. Ebenſo wie in den Vorjahren, können die Gläubiger
vom 1. Januar 1931 ab wieder einen Teil der aufgewerteten
Spargut=
haben kündigen. Einſtweilen iſt hierfür derſelbe Betrag wie im Jahre
1930 vorgeſehen.
Bereits jetzt iſt beſtimmt, daß gerade die kleinen Sparer, und zwar
alle diefenigen, deren aufgewertetes Sparguthaben den Betrag von 100
Mark nicht überſteigt, vom 1. Januar 1931 ab zur Kündigung des vollen
Betrages befugt ſein ſollen. Auch die Verzinſung der Sparguthaben iſt
inſofern neu geregelt, als ſie nicht mehr wie bisher mit dem feſten Satz
von 5 v. H.; fondern mit den Zinſen zu verzinſen ſind wie die
ſogenann=
ten langfriſtigen Zinsgelder.
Wirkſchaftliche Rundſchan.
Wieviel Kapital ſteckt in der Induſtrie Heſſens und Heſſen=
Naſſaus? Nach den amtlichen Steuernachweiſungen läßt ſich das in
der Induſtrie und im Handwerk des Landes Heſſen inveſtierte
Kapital mit 1200 Millionen RM. annehmen. Hiervon entfallen
nahezu 450 Millionen RM. (dies ſind 37 Prozent) auf fremde
Mittel, welche in den gewerblichen Betrieben arbeiten. Von den
1200 Millionen RM. Rohvermögen vereinigt das Handelsgewerbe
über 300 Millionen RM. auf ſich, dann folgt mit 115 Millionen
RM. die Lederinduſtrie, mit 90 Millionen RM. die chemiſche In=
duſtrie, mit 87 Millionen RM. das Holzgewerbe; ferner ſind noch
im Nahrungsmittelgewerbe, in der Metallinduſtrie, in den Braue=
reien und den Bäckereien jeweils über 20 Millionen RM.
inve=
ſtiert. Während in dem heſſiſchen Gewerbe alſo rund 1200
Mil=
lionen RM. an Kapital zuſammengefaßt ſind, vereinigt die
In=
duſtrie und das Gewerbe im Regierungsbezirk Wiesbaden über
2500 Millionen RM. Kapital auf ſich, wovon allein 800
Millio=
nen Reichsmark im Handelsgewerbe ſtecken. Weſentlich
niedri=
ger ſind die Kavitalinveſtionen im Bezirk Kaſſel mit nur 787
Mil=
lionen RM. Im ganzen arbeiten alſo in der Induſtrie und im
Gewerbe Heſſens und Heſſen=Naſſaus nicht weniger als 4500
Mil=
lionen RM. Kapital.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 22. Dezember ſtellten ſich
für Kupfer: Dez. 88.50 (90), Jan. 89.50 (90), Febr. 90 (91),
März 90.50 (92). April 92 (92.50), Mai, Juni und Juli 92 (93),
Auguſt 92.25 (93), Sept. 92.25 (92.75), Okt. 92.50 (92.75), Nov.
92.75 (93). Tendenz: feſt. — Für Blei: Dez. 28 (30) Jan. bis
Juli 29 (30), Auguſt bis Oktober 29.75 (30), Nov. 29.75 (30.25),
Tendenz: feſter — Für Zink: Dez. 27.50 (28.50), Jan. 27.50
(29), Febr. 27.75 (29.50). März 28 (29.75) April 29 (29.50) Mai
29 (30), Juni 29.50 (30.50), Juli 29.75 (30.50), Auguſt 29.75 (31),
Sept. bis Nov. 30 (31). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen
be=
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Brodukkenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 22. Dezember. Schwache
Aus=
landskurſe und die Zurückhaltung der Käufer beeinfluſſen den Markt.
Die Börſe verkehrte in äußerſt ruhiger Tendenz.‟ Die Forderungen für
deutſchen Weizen ſind unverändert. Im Vormittagsverkehr hörte man
folgende Kurſe in RM. pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen
inl. 26,50—27 50, ausl. 35—36, Roggen inl. 17,75—18,25, Hafer inl.
15—16 Gerſte inl 22—24, Futtergerſte 19—20 ſüdd. Weizenmehl Spez.
Null 41,50, ſüdd. Weizenauszugsmehl 45,50, ſüdd. Weizenbrotmehl 27,50,
ſüdd. Roggenmehl 27,50—28,50, feine Weizenkleie 9,25—9,50, Biertreber
10,50—11. Leinſaat geſtrichen.
Frankfurter Produktenbericht vom 22. Dezember. An der
Produk=
tenbörſe herrſchte ausgeſprochene Feiertagsſtille. Der Beſuch beſchränkte
ſich nur auf die hieſigen Vertreter. Das Angebot von Brotgetreide war
gering. Das Geſchäft hielt ſich, da beſondere Anregungen nicht vorlagen,
jedoch in engſten Grenzen. Weizen und Roggen hatten unveränderte
Preiſe, desgleichen Hafer und Gerſte. Lediglich feinſte Braugerſte wurde
etwas über Notiz bezahlt. Das Mehlgeſchäft ſtockte faſt vollkommen;
vereinzelt wurden bei unveränderten Mühlenforderungen kleine
Bedarfs=
käufe getätigt. Futtermittel ſehr ruhig bei unveränderten Preiſen. Die
allgemeine Marktlage iſt ruhig, aber ſtetig. Es notierten in RM. (
Ge=
treide je To., alles übrige je 100 Kg.): Weizen 26250—263,50, Roggen
175, Sommergerſte für Brauzwecke 212,50—217,50, Hafer (inländ.) 155
bis 160, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 40,50—41,75, do. niederrhein.
Spe=
zial 0 40—41,50, Roggenmehl 26,50—27,50, Weizenkleie 9.10—9,20,
Nog=
genkleie 8,75—9.00. Erbſen je nach Qualität für Speiſezwecke 25—31,
Linſen desgl. 25—60, Heu, ſüdd. gut, geſund und trocken 6.00—6,50,
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt 3,00—3,25, do. gebündelt 2,75
bis 3,00, Treber getrocknet 10,50—10,75.
Viebmärkke.
len a) 51—55, b) 46—50; Kühe 42—45, b) 35—41, c) 30—34, d) nicht
notiert; Färſen a) 52—55, b) 47—51, c) 41—46; Kälber b) 73—75, c)68
bis 72. d) 60—67: Schafe nicht notiert; Schweine a) 60—62, b) 60—62,
c) 62—64, d) 61—63, e) 60—62. Fleiſchgroßmarkt. Beſchickung: 751
Vier=
tel Nindfleiſch, 167 ganze Kälber, 12 ganze Schafe, 626 Hälften Schweine.
Preis für 1 Zentner friſches Fleiſch in Mark: Ochſen= und Rindfleiſch
1) 80—92. 2) 75—80; Bullenfleiſch 80—86; Kuhfleiſch 2) 60—75, 3) 45
bis 55; Kalbfleiſch 2) 100—110; Hammelfleiſch 95—100; Schweinefleiſch
hieſiges 72—80, litauiſches 68—72. Geſchäftsgang des
Fleiſchgroßmark=
tes: rege. — Der nächſte Markt findet am 29. 12. ſtatt.
64.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am
Getreide. Weizen: Dez. 76½, März 79.25. Mag
75; Mais: Dez. 64.25, März 67½ „Mai 697, Juli 710=
Frankfurker und Berliner Efſektenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. Dezember.
Auch zu Beginn der neuen Woche eröffnete die Börſe wieder
in ſchwächerer Haltung, da insbeſondere Anregungen nicht
vor=
lagen. Daneben lagen auch keine Kaufauftrage vor, im
Gegen=
teil, es kam erneut Material an den Markt, das von ſchwach
ge=
wordenen Depots herrühren ſoll. Die Kuliſſe ſchritt ebenfalls zu
weiteren Glattſtellungen, da der ſchwächere Schluß der New
Yor=
ker Börſe vom Samstag verſtimmte. Der Jahresbericht der
Ber=
liner Handelskammer in ſeiner etwas zuverſichtlicheren Prognoſe
machte kaum irgendwelchen Eindruck. Bereits im
Vormittagsver=
kehr nannte man ſchwächere Kurſe, die jedoch zum ofiziellen
Be=
ginn der Börſe, namentlich am Elektromarkt, wieder größeres
Ausmaß annahmen. Das Geſchäft war ziemlich klein, da die
Spe=
kulation vor den Feiertagen keine Unternehmungsluſt hatte. Gegen
die Schlußkurſe vom Samstag traten zumeiſt Kursabſchläge von
1½ bis 3 Prozent ein. Am Anleihemarkt lagen Deutſche
An=
leihen unverändert. Von fremden Werten zogen Mexikaner auf
die Schuldenzahlung etwas an. Pfandbriefe ſtill,
Reichsſchuld=
buchforderungen etwas ſchwächer.
Nach den erſten Kurſen trat auf Interventionen und kleine
Deckungen eine leichte Erholung ein. Die Beſſerungen gingen bis
zu 2 Prozent. Laymeyer, die mit minus Zeichen erſchienen
waren, wurden ſchließlich mit minus 5 Prozent zur Notiz
ge=
bracht. Ein Grund für den Rückgang war nicht zu erkennen. Am
Geldmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1951, gegen Pfunde
20,37½, London-Kabel 4,8565, — Paris 123,60. — Mailand 92,75,
— Madrid 45,70. — Schweiz 25,00½, — Holland 12,07.
Mangels jeglicher Anregung verlief die Abendbörſe faſt
voll=
kommen geſchäftslos. Das Geſchäft ſetzte im Verlaufe teilweiſe
voll=
kommen aus. Die wenigen genannten Kurſe lagen gut behauptet auf
Baſis des Schluſſes der Mittagsbörſe. Aenderungen nach oben oder
unten traten nicht ein. Farben ſchloſſen 124½. Von ſonſtigen Kurſen
ſind zu nennen: Deutſche 107½, Danat 147½, Dresdner 1081 Harpener
74, Gelſenkirchen 82½, Stahlverein 57, Scheideanſtalt 123, Siemens 143,
Gesfürel 90, A.E.G. 92½, Nordlloyd 64½; Hapag 62½, Aku 49¼.
Dez. 317, März 31½, Mai 3278, Juli 32; Roggen:
März 43.25, Mai 43.50, Juli 427.
Schmalz: Dez. 9.77½, Jan. 8.85, März 8.70, Mai
Speck, loko 11.50.
Schweine, leichte 8.00—8.15, ſchwere 7.60—7,80.
zufuhren: Chicago 55 000, im Weſten 134 000.
Baumwolle: Dezember 9,74, Januar 9,76
Es notierten nach Meldungen aus New York anu
Schmalz: Prima Weſtern 10.45; Talg, extra, loſee
Getreide. Weizen: Rotwinter 97½; Mai., loko
82½; Mehl, ſpring wheat clears 4.00—4.30; Fracht:
land 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7—8 Ca.
Kleine Wirkſchaftsnachrichlen.
Ueber die Verlängerung der Preiskonvention in
aſphaltinduſtrie haben in Verlin Verhandlungen
ſtam=
die jedoch zu keinem Ergebnis geführt haben. Man
aber dahin. Mitte Januar n. J. noch einmal zuſammenzu
Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 22. Dezember. Auftrieb:
9 Ochſen, 1 Bulle, 240 Kühe oder Färſen, 262 Kälber, 612 Schweine.
Marktverlauf: mittelmäßig, belebt, langſam geräumt. Preis vro 50 Kg.
Lebendgewicht: Ochſen jüngere 50—57, ältere 40—45: Bullen 38—43:
„Kühe a) 40—44, b) 30—38. c) 22—29, d) 18—21; Färſen a) 50—56:
Käl=
ber c) 60—75, d) 48—56; Schweine c) 62—64, d) 65—68.
Mannheimer Viehmarkt vom 22. Dezember. Zufuhr und Preiſe:
138 Ochſen 43—56, 80 Bullen 38—47. 269 Kühe 16—46, 362 Färſen 42
bis 57, 784 Kälber 50—74, 52 Schafe 40—44, 2928 Schweine 48—64, 94
Arbeitspferde 700—1700, 72 Schlachtpferde 40—140, 10 Ziegen 12—24.
Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber mittel, geräumt;
Schweine ruhig. — Der nächſte Kleinviehmarkt und Ferkelmarkt findet
am Mittwoch, den 24. Dezember 1930, ſtatt
Frankfurter Viehmarkt vom 22. Dezember. Der Auftrieb des
heu=
tigen Marktes beſtand aus 910 Rindern, darunter befanden ſich 159
Ochſen, 44 Bullen, 387 Kühe, 275 Färſen, ferner aus 877 Kälbern, 87
Schafen und 4123 Schweinen, darunter 538 aus Litauen. Verglichen mit
dem Auftrieb des letzten Hauptmarktes waren 895 Rinder und 2078
Schweine weniger zugeführt, während 199 Kälber und 18 Schafe mehr
zum Perkauf ſtanden. Marktverlauf: Rinder ruhig, ausverkauft.
Schweine ruhig. ausverkauft. Kälber und Schafe mittelmäßig, geräumt.
Beſte Kälber erzielten Preiſe über Notiz. Bezahlt wurde pro Zentner
Oebendgewicht in Wark: Ochſen al) 52—55, a2) 47—51, 51) 41—46; Bul=
Berlin, 22. Dezember.
Zu Beginn des offiziellen Verkehrs der erſten Börſe dieſer
Auf Grund von Berichten, daß eine Verſtändigung über
lierung der Zinnproduktion erzielt worden iſt, ſtieg geſterrn
für dieſes Metall in London um nicht weniger als 8 Pfundc
3 Pence je Tonne, während Kupfer um etwa 35 Schilling jei
zog. Dieſe Aufwärtsbewegung iſt die bedeutendſte ſeit Myku
Die im Verbande der Weſterwälder Grobſteinze
zuſammengeſchloſſenen Steinzeugfabriken von Höhr=Ell
und Ransbach haben eine ſofortige Preisermäßigung fün
Erzeugniſſe beſchloſſen, obſchon bisher eine Verbill=lu
Selbſtkoſten nicht eingetreten iſt.
Die Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer A. G., Franiau
hatten vor kurzem größere Arbeiterentlaſſungen vorie
Zurzeit werden etwa 1500 Mann beſchäftigt. Wie wint
ſtehen Wiedereinſtellungen von Arbeitern zu Anfanzm
1931 bevor.
Infolge der herannahenden Feiertage war es nioit
die Verhandlungen wegen der Neuorganiſation des Sc
Eiſenhandels, wie beabſichtigt, bis Monatsende zum P/R
bringen. Es wurde daher beſchloſſen, die Gültigkeit Kufent
preiſe bis Ende Januar 1931 zu verlängern.
Liebe zu
nach leidenſch
Veib nit
zu mußt nich
in iſt nich
ich elend
Mahner m
laſſen.
jelt den
er Gewa
en. Schmerl
Nann kramp
ſeſer Minute
die zur C
anſchauung
demar=Peter
der T. H. Darn
ſchegg bei L
Woche kam wider Erwarten Material an die Märkte, ſo daß die
Anfangskurſe bis zu 2 Prozent unter dem Samstagſchluß lagen.
Der Vormittagsverkehr hatte mangels Anregungen ſehr ruhig
ge=
legen, da der ſtille Verlauf der New Yorker Samstagsbörſe der
Tendenz keine Richtung zu geben vermochte. An der Vorbörſe
diskutierte man die Erklärungen des Gerling=Konzerns, wonach
die Gerüchte über angebliche Anſchlußpläne jeder Grundlage
ent=
behren und eine unveränderte 12prozentige Dividende zu
erwar=
ten ſei. Auch der Jahresbericht der Berliner Induſtrie= und
Handelskammer, in dem von Beſſerungsausſichten für die
Wirt=
ſchaft geſprochen wird, und der Monatsbericht der Dedi=Bank, in
dem die Feſtſtellung, daß die Verzinſung und Abtragung der
pri=
vaten Auslandsſchuld, die nach Abzug der deutſchen
Auslandsgut=
haben augenblicklich zirka 16 Milliarden betragen ſoll, durchaus im
Rahmen der deutſchen Leiſtungsfähigkeit liegt, beſondere
Beach=
tung fand, boten einige Anregung. So ſprach man vorbörslich
etwas freundlichere Kurſe, zumal Auslandsverkaufsorders nicht
vorhanden zu ſein ſchienen. In der Tat ſoll heute mehr die
Pro=
vinz als das Ausland verkauft haben, nur in Farben,
Reichsbank=
anteilen und einigen Elektrowerten, in denen das Angebot
rela=
tiv groß war und die Verluſte bis zu 3 Prozent gingen, nannte
man London und die Schweiz als Urſprungsorte der Verkäufe.
Vereinzelt waren auch kleine Erholungen feſtzuſtellen. Im
Ver=
laufe war die Kursgeſtaltung zunächſt völlig uneinheitlich.
Spä=
ter trat auf Deckungen und Interventionen eine Erholung ein,
die zum Teil auch auf Stückmangel zurückzuführen war. Die
Beſſerungen betrugen etwa 1 bis Prozent. Anleihen behauptet.
der
den beſſe
Der Verband ſächſiſch=thüringiſcher Webereien hat
terlohntarife zum 1. Februar 1931 gekündigt. Verkl:
zum Zwecke einer Herabſetzung der Löhne ſollen noch 4r
Monat aufgenommen werden.
.
H
In dem Lohnſtreit in der ſaarländiſchen Hütteninduſtriei 4—
Montag bei der Regierungskommiſſion Verhandlungen zwiſck:)
leiterer Ab‟
ſchaften und Arbeitgebervertretern ſtatt, wobei die Saarrege
Prüfung der von beiden Seiten gemachten Vorſchläge zurrAe ichel=Coeosfett.
der Notlage des Saargebiets zuſagte. Bei den Nachmitt*Fmd Mehl
lungen wurden die Forderungen auf 12prozentigen Lohnabben f3t/ ſche Lppenheime
Arbeitnehmern abgelehnt.
bckäapfel, groß
Gegen die Banque Européenne du Commerce et de PJrufil//k 12 TogehEier
das Brüſſeler Gericht eine Unterſuchung eingeleitet, die ars
Mliebensmittel-
mäßigkeiten zurückzuführen ſein ſoll, die in der
Geſchäftsfün=
sfrin Lautz,
der Verwaltung dieſes Hauſes begangen worden ſein ſollen. 1
Die internationale Kommiſſion der Diamantſchleifesi
Herabſetzung der Produktion um 50 Prozent vom 1. 2,Pſſchfeine K
ihren Mitgliedern empfohlen. Die holländiſchen Digman
werden in einigen Tagen mitteilen, ob ſie dieſen Vorrh
idel=!
nehmen oder nicht.
Der Arbeitsfriede in der engliſchen Kohleninduſtrie auſſiſche Nachtigallen
Stück 10
nächſten drei Monate geſichert. Auf einer Delegiertet”
der Bergarbeiter in Lancaſhire und Cheſhire wurde der0 / =Papageie Stück
des engliſchen Kohlenrates zur Einführung der 90=Stu Fnſtrziſtiche, grin u.
pelwoche bei gleichbleibendem Lohn mit überwältigennRhſtvber, prächtige
heit angenommen. Die jetzigen Arbeits= und Lohnbe Frſim Paar 3—
ſollen bis zum 31. März nachſten Jahres in Kraft bleizn 9— Ligerfinken
Berliner Kursbericht
vom 22. Dezember 1930
Deviſenmw ifil
vom 22. Dezemnse
146.50
107.—
Me 1e
Danatbank
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant z07.so
Hapag
61.50
Hanſa Dampfſch. 120.50
Nordd. Lloyd
64.50
A. E. G.
92.125
Jahr. Motorenw. / 51.—
F. P. Bemberg
49.25
Bergmann Elektr. 1113.—
Berl. Maſch.=Bau / 29.—
Tonti=Gummi 410.—
Deutſche Cont. Gas! 99.50
Deutſche Erdöl
58.125
„Mete Hee
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
Mach
124.—
81.50
Aara
67.75
68.50
133.75
53.—
72.25
61.625
29.50
A6.—
65-25
41.75
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal;
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtofl
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hobenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
Ae
40.625
210.—
107.—
80.—
57.125
136.—
56.—
23.50
42.50
113.50
Paar 5.—
F 5.50, Rotg
Bundfinken 2
ben Stück 3.5
0, Goldar
Grünſinken
enauswahl in
B=
elannt gutes Bog
Erdmann,
9 18721
Frankfurter Kursbericht vom 22 Dezember 1930.
5½%Intem.,
6% Baden ......"
8% Bahern ....."
6%
5% Heſſen v. 28
8%
v. 29
8%0 Preuß. Staat
8% Sachſen... . ..
6%
..
72 Thüringen ...
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +½/.
Ab=
löſungsanl.. . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
88 Baden=Baden.
6% Berlin .......
8% Darmſtadt v. 26
88 „ v. 28
7% Dresden .....
8% Frankfurt a. M.
790
v. 26
6%
„ v. 26
8% Mainz.......
8% Mannheim v. 26
600
„ v.27
8% München... .
8% Nürnberg ....
8% Wiesbaden ...
90.75
*26 Heſſ. Landesbl./ 99.5
79
820
Goldoblig/ 93.25
4½% Heſſ. Lds.-
Hhp.=Bk.=Liquid. / 84.5
4:/.% „Kom.=Obl./ 80
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf./100
on
82 „Gelbobligl 07
Rek
86.5
73
72.5
97.5
82.25
83.25
87.5
93:/,
97.5
75
80.25
51.75
6.3
Naff
76
9a.n
79.5
69
80.5
87
65
91.75
82
% Landeskomm.)
Bk. Girozentr. für
Heſſen.Goldobl.
8%Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6Oſo
8% Raſſ. Lundesbt.
26
½% „Biqu. Obl.
98.75
85
100
841).
85.5
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Alnl.
+Ausl. Ser. I
.. Ser,II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Reubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½% „Licu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk.
% „
4½% „ Lig. Pfbr.
8% „ Pfbr.=Bk
790 „
4½% — „Liqu.
8% Mein. Hyp.=Bk.
7%
4½%r Lig.Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank ..."
4½% „Lig. Pfbr.
2a Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank.
4½% „ Lig. Pfbr
8% Rhein. Hhp. B!.
ſe
4½% „ Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .. . .
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban1 ..."
4½% „ Lig. Pfhr.
8% Württ. Hhp.=B.
6% Daimler=Ben
97.5
50.5
67.5
13.5
97.5
96
86
100.5
96.75
84.7
100.5
91.25
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94.25
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100
88
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87.25
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84.25
100
94
87.25
99
8% Dt. Linol. Werke
8% Klöckner=Werke
Mainkrw. v. 26.
70 Mitteld. Stahl.
8½ Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerke
8% VoigtckHäffner
F.6. Forben Bonds
5% Bosn. L. E.B.
L. Inveſt.
5%
4½% Oſt. Schätz
4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½½
4%
42 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4½ „ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
4½% „ 1914
Goldr.
4%
4½ „ 1910
Aktien
Mr6
92.25
86.75
92.5
Alg. Kunſtziide Unie 49.25
A. E. G.... . . . . . . / 92.75
AndregeNoris Bahn/ 97
Aſchaffbg. Brauerei
Bellſtoff 72
Bemberg, J. P. ../ 50
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie./ 78.5
Buderus Eiſen. . . . / 47.5
Eemen: Heidelbergl 60
Karlſtadt / 95
J. G. Chemie, Baſell, 50.25
Chem.Werke Albert/ 24
Chade . .........
Contin Gummiw./108
Linoleum laoo
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
90.5
Erdöl .. .... .! 58.5
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt 123.5
6.5
Rs
77.5
91.75
85el.
18
39.5
8.6
12.6
6‟-
2.8
18.75
22.5
17.25
Dt. Linoleumwerkel
Eiſenhandel. . .
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Eleltr. Lieferg=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerl..
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnere
Naee
62
125
im
194
28
120
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Gas.
Sof
94
124.25
98
n7
118
43
Getlng & Cte.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frlft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . . . .
Hochtief Eſſen ....
Holzmann. Phi!
Flie Bergb. Stamm
„ Genüſſel
Junghans
Kalt Chemie.
„ Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R... . .
Klein, Schanzlin".
Rlöchnerwerke
Lahmeyer & Co.
Laurahütte .. ..
Lech, Augsnurg.
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
21
70
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Altanz. 1. Splicht
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Franke
Mannh.
Roman von Friedrich Lange.
mright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S.
(Nachdruck verboten.)
„ädchen zu ſeinen Füßen umklammerte ſeine Knie.
üirne R”t. Liebſter! Ich will deine Magd ſein, deine Hörige —
geltMützt von mir!“
Aruſk urrling war erſchüttert. Er preßte die Hände vor die
gerzelw: Augen. Da lag die Schönheit, die er anbetete,
ihnn ’Staube. Dieſes Weib konnte nicht identiſch ſein mit
Izl0 manahbaren Tochter des reichſten Mannes der Welt!
Seilian zu ſich empor. Sprach ihr gütig zu. In
hau war der Brand der Liebe der milden Flamme
RuSt gewichen.
=Oarling, ich kann nicht ewig hier bleiben! Ich
in ſtamn und habe Pflichten — mir und der Welt
ge=
überM
ſtelte Lilian in herriſchem Trotz den Kopf. Ihre
Aueß ßen Hände ballten ſich zu kleinen Fäuſten.
uh t keine Pflichten haben! Nur die eine: mich zu
eghalb trittſt du das Glück unſeres Bundes mit
és hilft der Kampf mit den feindlichen Mächten
wi. Kann es ein höheres Ziel geben, als einer großen,
ſigar)en! Liebe zu leben?”
Sie ) farh leidenſchaftlich, ekſtatiſch.
„Fühnn. Weib nicht.‟ Er nahm ſie ſanft in ſeine Arme,
trlinſſu mußt nicht böſe ſein! Lerne mich verſtehen. Ein
ohneruenn iſt nicht nach meinem Geſchmack. Bei allem
ick wwiei ich elend und unzufrieden werden. Drüben ſteht
ſtunztr EMahner meine Maſchine. Ich darf nicht feige mein
rk intuioch laſſen. Viel zu lange ſchon vergaß ich meine
ichtenit
Liliſtahz elt den Kopf an ſeine Schulter gepreßt. Als er
mitſtnitter Gewalt zurückbog, ſah er Tränen aus ihren
jen füüfem. Schmerz durchbebte den ſchlanken Leib.
Demniann krampfte Erbarmen das Herz zuſammen.
m4 In Atei: Minute erkannte er das Weib. Und es war eine
i enntyty ſoie zur Gefahr wurde: Lilian begriff ihn nicht.
e Wbanfſchauung als Frau ſtand der ſeinen als Mann
direkt feindlich gegenüber. Sie ſprach von Liebe, er ſah die
Pflicht. Sie träumte vom ſtillen Glück ihres Paradieſes, er ſehute
ſich hinaus in den Kampf mit dem Schickfal. Die Leidenſchaft
Lilians war ſo ſtark, daß ſie alles haßte, was ihr gefährlich
werden, was den Geliebten abtrünnig machen konnte . . ."
Schweigend traten ſie den Heimweg an. Die Schatten
wur=
den länger. Wieder einmal rüſtete ſich ein Tag zum Scheiden.
Der Sommer vergeht, und ich ſitze hier, tatenlos, ruhmlos, als
Don Juan — dachte Arnulf Berling reſigniert.
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Eine Stunde ſpäter ſaßen beide beim Souper. Sie nahmen
es wie gewöhnt im Freien ein. Der laue Nachtwwind fächelte
wvohltätige Kühlung. Am Firmament blinkte das milde Licht
der Sterne auf. Wie die Tage, ſo hatten auch die Nächte auf
der Sonneninſel ihre unbeſchreiblichen Reize.
Lilian war wieder ganz das ſüße, verliebte Mädel. Und
während ſie Arnulf Berling mit ihrem Liebreiz bezauberte, ſtahl
auf ihr Geheiß Mr. Big oben in den Gaſtzimmern des Fliegers
die Geheimzeichnungen ſeines Senders und Empfängers.
Am anderen Morgen ſtürzte Arnulf Berling wie von Furien
gehetzt in die Gemächer Lilians. Die Kammerzofe ſtellte ſich
ihm entſeßzt in den Weg.
War dieſer Mann des Teufels?
Sie ſchrie in ihrer Angſt nach Sidney Jones. Der
Sicher=
heitschef kam im Sturmſchritt herauf. Jetzt galt es, die
Un=
gnade der Herrin wieder in Gunſt zu verwandeln.
„Was iſt?” keuchte Jones mit drohender Miene. Dem
ſchönen Kammerkätzchen gegenüber zeigte er ſich in ſeiner ganzen
martialiſchen Kommandogewalt.
Die Zofe wies ihn nach dem angrenzenden Zimmer.
Seite 13
Lilian hatte eben ihre Toilette beendet und ſtand auf dem
Balkon, um, wie jeden Morgen, das ſtimmungsvolle Panorama
auf ſich wirken zu laſſen, als ohne Anmeldung, ganz unerwartet,
Arnulf Berling eintrat.
Sie wandte ſich um. Ihr Blick in das verſtörte Antlitz ihres
Gaftes genügte ihr. Sie war auf eine Szene gefaßt.
„Lili — gib mir meine Zeichnungen zurück!‟ Der Flieger
vergaß den Gruß. Seine Stimme forderte und in ſeinen Augen
war ein grollendes Drohen. Er überſah die elfenhafte
An=
mut des jungen Weibes, die durch das duftige, weiße Crepe
de Chine=Kleid noch betont wurde.
Ehe die Schloßherrin etwas zu erwidern vermochte, ſtürzte
polternd Jones ins Zimmer.
„Mylady — —” ſtotterte er, mit den Augen den
Eindring=
ling durchbohrend.
Lilian deutete ſtumm nach der Tür. Und der ehrenwerte
Mr. Jones zog ſich ſcheu wie ein geprügelter Hund zurück.
Ber=
ling hatte den Zwiſchenfall kaum bemerkt. Er war außer ſich.
Lilian trat auf ihn zu. Der hohe, dreiteilige
Kriſtalltoilette=
ſpiegel reflektierte ihre Schönheit von drei Seiten wie ein
an=
preiſender Kuppler.
„Ich habe deine Pläne in Gewahrſam genommen, Darling.
Fürchte nicht um ſie. Ich tat es nur, weil ich eiferſüchtig auf
alles bin, was dich mir zu entziehen droht. Vielleicht laſſe ich
eines Tages auch noch deinen defekten „Paradiesvogel”
vernich=
ten. Du ſollſt ganz mein Gefangener ſein, Arnulf!“
Sie wunderte ſich ſelbſt über ihren Mut. Es konnte unter
Umſtänden gefährlich werden, den Mann ihrer Liebe zum
äußer=
ſten zu reizen.
Eine Sekunde ſtand Berling faſſungslos. Er mußte das
Gehörte in ſeiner ganzen Perfidie erſt verſtehen lernen.
Er fühlte, wie ihm das Blut in die Augen ſchoß,
„Du — hüte dich!” ziſchte er, Lilian mit brutaler Gewalt in
die Arme reißend. Unentrinnbar hielt er das berückende Geſchöpf
umklammert.
„Ich könnte — — dich töten!” ſtammelte er. Sein Blick
bohrte ſich wütend in die nachtdunklen Augen der Wehrloſen.
Dä war es um ihn geſchehen. Das Eis ſchmolz. Das
uner=
forſchliche Rätſel dieſer Liebe offenbarte ſich im Blick dieſes
Weibes. Ihre Hilfloſigkeit, das ſtumme, tierhafte Flehen
ent=
waffnete den Naſenden. Die Klammer ſeiner Arme lockerte ſich.
(Fortſetzung folgt.)
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