Darmstädter Tagblatt 1930


20. Dezember 1930

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Ginzelmummer 10 Pfennige

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Nummer 351
Samstag, den 20. Dezember 1930. 193. Jahrgang

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Der Konflikt Prag-Budapeff.
Oertreibereien gegen Deutſchland in Genf
Ein Pyrrhusſieg der tſchechiſchen Agrarier.

Neizdeulſche Prokeſtnoke gegen die Verlehung der Rechke der deukſchen Minderheit. Südſlawiſch=
franzöfiſche
Manöver auf Einengung der Befugniſſe des Rakspräfidenken
bei der Behandlung der Minderheikenfragen.

Die neue Noke.
Ditiſchland verlangk Wiederherfkelung der
Minderheikenrechte.

Genf, 19. Dezember.
Baar m Dies lichsregierung hat heute vormittag durch den deutſchen
(eral ſ l in Genf dem gegenwärtig führenden Generalſekre=
desſ
ſöckerbundes eine neue deutſche Proteſtnote
den Afin überreicht. Die Note richtet ſich gegen die Ver=
zus
Bzur ßunſäder Rechte der deutſchen Minderheiten
Poſmerellen und Poſen anläßlich der letzten Seim=
Haten wihlen. 5
Dielox beſteht ähnlich, wie die deutſche Oberſchleſiennote
ier, dectal
8 eine urzen Mantelnote, in der Cartius den Generalſekretär
ein nur M ; Vöſſäthundes erſucht, im Hinblick auf die ſchwerwiegende
deutum der vorliegenden Fälle die deutſche Beſchwerdenote
verzühſh auf die Tagesordnung der Januartagung des Völ=
bundaßres
zu ſetzen. Sodann gibt die Note zahlreiche Einzel=
ſie
würztr, aus denen die Einſchränkung, Beeinfluſſung und
Uhindeutg, der Wahlrechte der deutſchen Minderheit in Poſen
Ap Poſme ellen deutlich hervorgeht. Eine normale Vorberei=
g
deriſechl in Polen iſt für die deutſche Minderheit unmög=
Hwigsral, gewexſt, i da u. a. den Gaſtwirten mit Konzeſſionsentziehung
roht fhrde, wenn ſie ihre Lokale den Deutſchen zu Wahlver=
nntag
!0
mlunggr zur Verfügung ſtellten. Die Heranbringung von
lmaueg= wurde unmöglich gemacht. Deutſche Vertrauens=
nner
zuruen verhaftet und teilweiſe ſchwer mißhandelt. Zahl=
he
Utſchriften und Liſten wurden einfach für ungültig er=
ſt
. B/1100 Perſonen wurde aus durchſichtigen Gründen die
miſchen ftmatszugehörigkeit bezweifelt, wobei ſelbſt amtliche
ſunder ls Beweismaterial nicht anerkannt wurden. Zuſam=
nfaſſeiſltann
geſagt werden, daß erhebliche Teile der deut=
Ain MMeicheit in Poſen und beſonders in Pommerellen (im
rridort urch die willkürlichen Maßnahmen der polniſchen Be=
ISIAS =den under Ausübung ihres Wahlrechtes gehindert worden
. P. Debeiutſche Beſchwerde iſt auf den Artikel 7 des zwiſchen
Entayund Polen 1922 abgeſchloſſenen allgemeinen Minder=
tenſchiſtertrages
aufgebaut und verlangt in präziſer Form
Zederheselrung der durch den Minderheitenſchutzvertrag ge=
hrleiſtin
Rechte der deutſchen Minderheit in Polen.
der Aufer Vorſtoß gegen Reichsaußenminiſter
Dr. Curkius.
Beid/k zeſchwerden, ſowohl die Oberſchleſien= wie die Pom=
fellenb/iwerde
, werden in der Januartagung des Rates in
if zurs pnache kommen müſſen. Es hat jedoch den Anſchein,
man umtwerſchiedenen Seiten in Genf das Minderhei=
verſöhren
erneut zu ſabotieren verſucht. Wie
höruß a ſich jetzt Südſlawien unter franzöſiſcher Beein=
ſung
imt Wortführer dieſer Aktion gemacht. Das General=
etariaf
es Völkerbundes hat die jugoſlawiſche An=
gung
) ie den Zweck verfolgt, im Gegenſatz zur deut=
en
Abtfcſſung, den Schutz der Minderheiten praktiſch ab=
koſſelmind
, gleichzeitig die Befugniſſe des Ratspräſidenten bei
Behaütſung dieſer Fragen nicht nur materiell, ſondern auch
mell mwichſt einzuſchränken, an den Rat weitergeleitet. Wir
nen u bsnacht recht vorſtellen, daß die deutſche Regierung die=
Schrindderr doch eigentlich wie eine bewußte Unfreundlichkeit
ſieht, Eſcoweigend hinnimmt. Wir möchten annehmen, daß
* Gegemißerung dazu aus Berlin noch erfolgen wird.
Die /Ehe hat aber gerade deswegen beſonders aktuelles In=
eſſe
, wiritarnusmäßig der deutſche Außenminiſter den Vorſitz
der Iſarrtagung zu führen hat, alſo auch eine Beſchneidung
ſes Wlitnssbereiches erfolgen würde. Vielleicht ſteht damit
Zuſammmhang, daß ſchon vor einigen Wochen der deutſchen
hierungg abegelegt worden iſt, mit Rückſicht auf die deutſchen
ſchwerdind esmal den Vorſitz im Rat abzugeben, und wie das
i frühtder Fall war, mit einer andern Macht zu tauſchen.
Außéſminiſter hatte damals derartige Anregungen abge=
nt
. Esärd ſich aber heute doch fragen laſſen, ob dieſe Stellung
ſt noch/ nmal überprüft werden muß. Die Geſchäftsordnung
Ratess änſofern etwas eigenartig, als ſie jedem Land nur
en Sitziligeſſteht. Es iſt alſo nicht möglich, daß etwa Dr. Cur=
S den /Arſitz führt und einer ſeiner Vertreter den deutſchen
MMnopumäübergründet. Er würde vielmehr nebeneinander den
s180rſitz umc en. Kampf gegen Polen führen müſſen. Da der Vor=
Elde abe auch die zahlreichen übrigen Punkte der Tagesord=
u
9 behus hen muß und dafür Zeit aufwenden muß, ſo würde
jaitd durch AſtKwnzentration auf die Deutſchland intereſſierenden
aßen v ſeicht leiden. Es kommt noch hinzu, daß ein großer
e il der esordnung diesmal von Deutſchland angehenden
gnkten liatfüllt wird, wie die Klagen wegen der polniſchen
utd Farrefoſtn die Beſchwerden gegen Litquen und die drei Polen=
en
. GSäf=t ſich denken, daß dabei die Situation eintritt, wo
We. * Außenmuſſter mit der Fauſt auf den Tiſch hauen oder unter
Gaf W, Seoteſt decisa al verläßt. Das kann er als Vorſitzender, der die
geliſch Epflichtrut h at, die Verhandlungen irgendwie zu einem befrie=
cenden
UcEuß zu führen, nicht tun. Aus dieſen Erwägungen
taus wich doch vielleicht, zu überlegen, daß Dr. Curtius dem
Shnten N ſherrtritt, den Ratsvorſitz im Januar mit einer neu=
ſen
Magt zu tauſchen, um rückſichtslos, angreifen zu können.
Sauerlücgſt es jedenfalls und kennzeichnend für den Geiſt, der
Vent leſcht, daß das Völkerbundsſekretariat durch ein der=
Eiges Väuehen verſucht, die Stellung des deutſchen Reichsaußen=
miſters
EI Eurtius als Ratspräſident bei den Januarverhand=
ngen
int enff zu erſchweren.

Die Verſchlechkerung des Minderheikenverfahrens.
Als Vorwand zu dieſer Verſchlechterung des Verfahrens,
zu der man ſich in Genf erſt nach der Abreiſe des Generalſekre=
tärs
Sir Eric Drummond noch Südamerika entſchloſſen hat,
dient ein Vorgang, der ſchon längere Zeit zurückliegt. Bei der
großen Minderheitenausſprache, vor dem Völkerbundsrat im
März 1929, die unter dem Vorſitz Scialojas (Italien) ſtattfand,
war von den Staaten (Südſlawien, Polen, Tſchechoſlowalei
uſw.), die durch die Minderheitenverträge gebunden ſind, die
Behauptung aufgeſtellt worden, der Ausſchluß der ſtammver=
wandten
und benachbarten Länder erſtrecke ſich nicht auf die
materielle, ſondern auch auf die formelle Vorprüfung aller Min=
derheitenbeſchwerden
. Der ſtellvertretende franzöſiſche General=
ſekretär
Avenol ſtützt ſich in ſeinem Bericht an den Völkerbunds=
rat
im Januar 1931 auf dieſen Einſpruch und vertritt ebenfalls
die Auffaſſung, daß ſtammperwandte und benachbarte Staaten
in allen Fällen aus den Minderheiten=Dreierausſchüſſen aus=
geſchloſſen
ſind. Bekanntlich gibt es zwei Arten von
Dreier=Ausſchüſſen. Gewiſſe Dreierausſchüſſe, die aus
dem Präſidenten des Rates und zwei Ratsmitgliedern beſtehen,
haben die Minderheiteneingaben auf ihre Annehmbarkeit
(recevabilité) hin zu prüfen, d. h. ſie können Minderheitenbe=
ſchwerden
als geeignet zu einer Unterſuchung durch den Völ=
kerbundsrat
anerkennen, wenn die Beſchwerden 1. den Minder=
heitenbeſchwerden
entſprechen, 2. nicht auf einen Bruch der
politiſchen Beziehungen zwiſchen Staat und Minderheit hinaus=
laufen
, 3. wenn ſie nicht auf anonymer oder ungenügender
Quelle beruhen, 4. wenn ſie nicht in beleidigenden oder unge=
hörigen
Ausdrücken gehalten ſind und 5. wenn der in ihnen auf=
geworfene
Fall nicht bereits Gegenſtand einer voraufgegangenen
Unterfuchung war.
Wenn eine Minderheitenbeſchwerde dieſer Vorausſetzung
entſpricht, gelangt ſie ſpäter in der zweiten Kategorie von
Dreierausſchüſſen zur materiellen Unterſuchung. Dieſe zweite
Art von Dreierausſchüſſen beſteht, ebenfalls aus dem Rats=
präſidenten
und zwei Ratsmitgliedern, doch darf weder der Prä=
ſident
noch einer der Mitglieder Angehöriger des beklagten
Staates, Nachbar des beklagten Staates, oder Volks= oder
Raſſenangehöriger der klagenden Minderheit ſein. Dieſe im
Juni 1925 beſchloſſenen einſchränkenden Beſtimmungen ſollen
nunmehr auf Vorſchlag des Sekretariats auch auf die anderen
Dreierausſchüſſe ausgedehnt werden.
Mißachkung früherer deutſcher Prokeſte.
Auffallenderweiſe enthält der Bericht Avenol nur
die Wiedergabe minderheitenfeindlicher Stim=
men
und nimmt in keiner Weiſe Bezug auf den grundſätzlichen
Proteſt, den der deutſche Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
ſolvohl in der Märzſitzung 1929 als auch in der Junitagung 1929
in Madrid gegen den Ausſchluß beſtimmter Ratsmitglieder er=
hoben
hat. Streſemann erklärte vor dem Nat am
6. März 1929, daß der Ratsbeſchluß von 1925 der Nachprüfung
bedürfe, weil durch ihn die Eignung einzelner Ratsmitglieder
zur Teilnahme an den Dreierausſchüſſen von beſtimmten
Vorausſetzungen abhängig gemacht werde. Streſemann erklärte
damals: Ganz abgeſehen davon, daß gerade die Sachkunde der
hierbei in Betracht kommenden Ratsmitglieder von großem
Nutzen ſein kann, erſcheint es mir prinzipiell nicht angängig, den=
jenigen
Regierungen, die man für würdig hält, dauernd oder
zeitweilig dem Rat anzugehören, das Vertrauen zu ihrer Objek=
tivität
zu verſagen. Ich glaube, daß in vielen Fällen gerade die
Hinzuziehung der jetzt ausgeſchloſſenen Ratsmitglieder weſent=
lich
dazu beitragen würde, jene hohe Miſſion der Minderheiten=
beſtimmungen
zu fördern, die in der Beſeitigung einer politiſch
bedenklichen Beunruhigung und in der Sicherung friedlicher
Beziehungen zwiſchen den beteiligten Ländern beſteht. Man
ſollte ſich daher damit begnügen, es dem Takt des Ratspräſiden=
ten
zu überlaſſen, welche Ratsmitglieder er im einzelnen Fall
an den mit der Vorprüfung beauftragten Komitees beteiligen
will. Dies ſcheint mir umſo mehr geboten, als die Stimme
etwa ausgeſchloſſener Ratsmitglieder für die Behandlung der
Sache im Rate ſelbſt in allen Fällen von entſcheidender Bedeu=
tung
bleibt.
Bei der großen Minderheitenausſprache im
Juni 1929 in Madrid wurde ein deutſcher Antrag, die
Einſchränkungsbeſtimmungen für die Zuſammenſetzung der
Dreierausſchüſſe fallen zu laſſen, von den Ratsmitgliedern ohne
jede Erklärung abgelehnt, weshalb ſich Streſemann ge=
nötigt
ſah, in nichtöffentlicher Sitzung des Völ=
kerbundsrates
bei der Annahme des verbeſſerten Madrider Min=
derheitenverfahrens
gegen die Ausſchließung be=
ſtimmter
Ratsmitglieder von der Vorprüfung
der Minderheitenbeſchwerden Proteſt einzu=
legen
. Er wies darauf hin, daß die Völkerbundsarbeiten
ſtets zum Scheitern verurteilt ſeien, wenn man ſich immer auf
das Mißtrauen der Mitglieder berufe und nicht jedem von ihnen
den Wunſch und die Pflicht zur Objektivität zuerkenne. Er
müſſe deshalb ſeine grundſätzliche Einſtellung vollkommen auf=
rechterhalten
.
Trotz dieſen Erklärungen des deutſchen Ratsvertreters ver=
ſucht
nunmehr das Völkerbundsſekretariat, das hier wie in der
ganzen Minderheitenfrage eine ausſchlaggebende und hoch=
politiſche
Rolle ſpielt, die Ausſchlußbeſtimmungen für beſtimmte
Ratsmitglieder noch einmal zu unterſtreichen und ſogar zu er=
weitern
, indem es ſie nicht nur auf die materielle, ſondern auch
auf die formelle Vorprüfung der Minderheitenbeſchwerden aus=
dehnt
.

Kataſtrophale Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe bevorſtehend.
Drohende Regierungskriſe.
Von unſerem O=Korreſpondenten.
Prag, 18. Dezember.
Die dieſer Tage zwiſchen Prager und Budapeſter Unter=
händlern
in Prag zur Erneuerung des tſchechoflowakiſch= ungari=
ſchen
Handelsvertrages geführten Verhandlungen ſind ergebnis=
los
geblieben, d. h. der vorausgeſagte vertragsloſe Zuſtand
zwiſchen den beiden Staaten iſt am 16. d. M. eingetreten. Die
beiden ehemaligen Vertragspartner gehen nunmehr daran,
Maßnahmen zu ergreifen, die der Entfaltung des Wirtſchafts=
krieges
zwiſchen Prag und Budapeſt gleichkommen: ſie werden,
abgeſehen vom Gebrauch der autonomen Hochſchutzzölle, Mittel
und Wege zu finden ſuchen, die geeignet ſind, den früheren Ver=
tragspartner
in der Entfaltung ſeiner wirtſchaftlichen Kraft nach
Möglichkeit zu behindern. Wer dabei ſchlechter fahren wird
darüber wird man ſich ſchon in nicht zu ferner Zeit ein Urteil
bilden können; wahrſcheinlich iſt es, daß die ungariſchen Agra=
rier
für ihre Produktion Getreide, Futtermittel, Tabake, Rin=
der
und Schweine leichter einen Erſatzmarkt finden werden
als die tſchechiſche Maſchinen=, Textil= und Bergbauinduſtrie.
Die ungariſchen Unterhändler (haben die Tſchechen nicht im
Unklaren darüber gelaſſen, daß ſie die ſeit der Aufkündigung des
Handelsvertrages durch die Tſchechoſlowakei vergangene Periode
von ſechs Monaten nicht ungenützt vergehen ließen, daß ſie
Umſchau nach anderen Abſatzgebieten gehalten haben und daß
ſie deswegen mit geringerer Nervoſität dem Ausgang der Pra=
ger
Verhandlungen entgegenſehen konnten als die tſchechiſche
Oeffentlichkeit. Gewiß, auch für ſie wird der vertragsloſe Zu=
ſtand
eine Verſchärfung der Wirtſchaftslage im Innern bringen;
die Arbeitsloſenziffer iſt auch in Ungarn eine recht erhebliche,
und es iſt ſicher, daß durch den Konflikt mit dem tſchechiſchen
Nachbar auf kürzere oder längere Zeit die Lage des ungariſchen
Arbeitsmarktes ſich nicht unweſentlich verſchlechtern wird. Nie=
mals
aber werden ſich die Folgen des Zollkrieges in Ungarn
ſo kraß auswirken können wie in der Tſchechoſlowakei, für die
der Verluſt des ungariſchen Abſatzgebietes für ſeine Induſtrie=
produkte
die Vernichtung zehntaufender von Exiſtenzen bedeutet!
Die Urſache des nunmehr entbrennenden Wirtſchaftskrieges
zwiſchen den zwei Nachbarſtaaten iſt mit wenigen Worten zu
umſchreiben: vor einem halben Jahre haben die tſchechiſchen
Agrarier angeſichts des allgemeinen Preisſturzes bei landwirt=
ſchaftlichen
Erzeugniſſen eine weſentliche Erhöhung der Lebens=
mittelzölle
zur Abſatzſteigerung der inländiſchen Produktion
durchgeſetzt. Durch dieſe Zollerhöhung wurde in erſter Linie
der Agrarſtaat Ungarn betroffen, deſſen Ausfuhr in die Tſchecho=
ſlowakei
immerhin achthundert Millionen beträgt. Aber trotz
ihres ſelbſtverſtändlichen Proteſtes hätten ſich die Ungarn mit
der Verteuerung des Exports in die Tſchechoſlowakei vielleicht
noch abgefunden, wenn nicht auf Betreiben der tſchechiſchen
Agrarier ein Geſetz erlaſſen worden wäre, nach welchem 75
Prozent des Brotmehls in der Tſchechoflowakei aus heimiſchen
Produkten gedeckt werden müſſen, wodurch narurgemäß der
Konſum an ungariſchem Mehl ſtark gelitten hätte, Um dieſe
Forderung ging der Kampf, der ſchließlich zum Abbruch der bis=
herigen
wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Staa=
ten
geführt hat.
Die Art, in der in Prag die Verhandlungen geführt wor=
den
ſind, hat deutlich gezeigt, daß man nur ſchweren Herzens
dem Drängen der Agrarier nachgegeben hat; bis in die letzten
Minuten wurde im Schoß des Miniſterrates verſucht, dieſe in
der tſchechiſchen Politik eine große Rolle ſpielenden Kreiſe zu
einem für beide Verhandlungspartner tragbaren Kompromiß
zu bewegen, aber die Agrarier verharrten unerſchütterlich auf
ihrem Standpunkt, den ſie geradezu zu eine Lebensfrage mach=
ten
. Mit ungeheurer Spannung ſah die Oeffentlichkeit dem
Ausgang dieſer Verhandlungen entgegen. Sie erhoffte noch in
elfter Stunde eine Einigung, die bei einigem Entgegenkommen
der agrariſchen Politiker zweifellsohne zuſtande gekommen wäre.
Man war und iſt ſich darüber klar, daß ein vertragsloſer Zu=
ſtand
mit Ungarn, das für eine Milliarde tſchechiſcher Produkte
im Jahre aufnimmt, die ohnedies kaum mehr erträgliche Wirt=
ſchaftskriſe
im Lande ins Stadium der Kataſtrophe führen
müßte. Aber vergeblich waren alle Warnungen in letzter Stunde:
die tſchechiſchen Agrarier ſiegten auf der ganzen Linie‟
der Handelsvertrag wurde nicht erneuert, die ungariſchen Dele=
gierten
packten ihre Koffer und fuhren in ihre Heimat zurück,
in die zur gleichen Stunde der Draht die Nachricht brachte:
Wirtſchaftskrieg!
Bei dieſer Einſtellung der tſchechiſchen Handelspolitik wird
es alſo zunächſt einmal dazu kommen, daß Ungarn mit ande=
ren
Ländern Verbindung wegen der Aufnahme ſeiner
landwirtſchaftlichen Produkte anknüpfen und als Gegenleiſtung
ſich verpflichten wird, Induſtrieerzeugniſſe in Hinkunft nur von
dieſen Ländern begünſtigt einzuführen, während für tſchecho=
ſlowakiſche
Produkte der Hochſchutzzoll in Geltung bleibt. Das
bedeutet für den tſchechiſchen Induſtrieexport eine ſchwere Er=
ſchütterung
, die manches gutfundierte Unternebmen zum Zu=
ſammenbruch
bringen wird. Schon die nächſten Monate werden
darüber wohl Gewißheit bringenn ..."
Nun, da der vertragsloſe Zuſtand eingetreten, da das er=
wartete
zuſtimmende Ja! der Ungarn auf die tſchechiſch= agra=
riſchen
Forderungen nicht erfolgt iſt, wird die kampffrohe Stim=
mung
der agrariſchen Kreiſe abgelöſt von der Erbitterung der
mit der Induſtrie eng verknüpften Bevölkerungskreiſe, ange=
fangen
vom Bergbauunternehmer und Fabrikanten bis zum letz=
ten
Lohnarbeiter. Es gärt und brodelt gefährlich im Volke, weil
es weiß, daß die Koſten dieſes Sieges der Agrarier zuletzt
ihm aufgehalſt werden in Form neuer Steuern und Abgaben,
die ſchon heute ein kaum mehr tragbares Ausmaß haben. Es
kann ſo nicht ausbleiben, daß ſich aus dem Konflikt mit Ungarn
ſchwere Rückwirkungen auf die derzeitige gemiſchtnationale
Prager Regierung ergeben werden; wenn die Erſchütterung
der Koalition heute noch nicht in Erſcheinung tritt, ſo erklärt
ſich dies aus dem begreiflichen Beſtreben, vor den Weihnachts=
ferien
den Tusbruch dieſer Kriſe unter allen Umſtänden zu ver=

[ ][  ][ ]

Seite 2

hindern. Wer freilich die Stimmung des Volkes kennt, der
weiß, daß der Tag nicht mehr fern iſt, an dem die Prager
Koalition, in der die tſchechiſchen Agrarier bisher die erſte Geige
geſpielt haben, in der Verſenkung verſchwinden wird. In der
Geſchichte der tſchechiſchen Handelspolitik aber wird das Kapitel
des Handelsvertrages mit Ungarn einſt eine Angelegenheit ſein,
an die man ſich in Prag nur ſehr ungern erinnern dürfte!

Ukraigiſche Beſchwerde gegen die polniſchen
Terrorakke.

Genf, 19. Dezember.

Die ukrainiſchen Kulturverbände haben gleichfalls beim
Völkerbundsſekretariat eine umfangreiche Beſchwerde über die
Terrorakte eingereicht, die vor und während der polniſchen Seim=
wahlen
in der Ukraine gegen die Minderheiten begangen wurden.
In der Beſchwerde werden zahlreiche Einzelfälle von grauſamen
Mißhandlungen, Ausplünderungen von ukrainiſchen Genoſſen=
ſchaftsgeſchäften
, Zerſtörung von ukrainiſchen Leſehallen und Ver=
ſammlungslokalen
ſowie Beleidigung und Verunglimpfung ukrai=
niſcher
griechiſch=katholiſcher Geiſtlicher aufgeführt, die durch die
polniſchen Ulanenregimenter 9 und 11 ſowie durch polniſche Poli=
zeitruppen
begangen wurden. Die Beſchwerde erklärt, daß in vie=
len
Fällen, wo barbariſch verprügelte Ukrainer bei Krankenhäu=
ſern
oder Aerzten um Aufnahme und Behandlung gebeten hätten,
die Aufnahme unter dem Druck der Behörden verweigert worden
ſei. Die Privatinitiative ukrainiſcher Aerzte, den Mißhandelten
Hilfe zu leiſten, ſei durch Gewalt vereitelt worden. Der ameri=
kaniſche
Arzt Dr. Dey aus Winnepeg, der ſich gelegentlich eines
Aufenthaltes in Lemberg nach den heimgeſuchten Dörfern in der
Ukraine begeben wollte, ſei unterwegs verhaftet und nach Lem=
berg
abgeſchoben worden, weil man ihn daran hindern wollte, ſich
durch Augenſchein von den Mißhandlungen und Zerſtörungen in
der Ukraine zu überzeugen.

Reichsdeutſcher Erzbiskumsbeſik von den Tſchechen
enkeignef.

Troppau, 19. Dezember.

Im Zuge der tſchechiſchen Wälderverſtaatlichung, genannt
Bodenreform, iſt nun das Erzbistum Breslau an der Reihe.
Das Bistum hat dem tſchechiſchen Bodenamt zwei Reviere, näm=
lich
Niederlindewieſe und Unterthomasdorf, in dem an den
tſchechiſchen Staat gefallenen Teil Schleſiens im Ausmaß von
4000 Hektar freiwillig als Ausgleich angeboten, doch iſt das
tſchechiſche Bodenamt, das mindeſtens einen doppelt ſo großen
Grund enteignen will, damit nicht zufrieden. Das Bodenamt
trifft jetzt Vorbereitungen, um ohne weitere Verhandlungen ſich
die ſchönſten Teile des Beſitzes der Breslauer Erzdiözeſe aus=
zuſuchen
. Sämtliche Verwaltungs= und Forſtbeamten des Erz=
bistums
Breslau in dem gefährdeten Gebiet, das rein deutſch
bevölkert iſt, haben bereits die Nachrichten erhalten, daß ihr
Dienſtverhältnis im Laufe des nächſten Jahres aufgelöſt werden
wird, da die Enteignung bis längſtens Ende Dezember 1931
durchgeführt ſein müſſe. Dadurch kommen abermals viele
Hunderte deutſcher Beamten um ihren Arbeitsplatz, abgeſehen
davon, daß die politiſche und nationale Bedeutung der Ent=
eignung
dieſes reichsdeutſchen Beſitzes zugunſten des tſchechiſchen
Staates nicht unterſchätzt werden darf.

Zulage für die preußiſche Polizei.

* Der preußiſche Innenminiſter hat im Kabinett durchge=
ſetzt
, daß der ab 1. Februar zu erfolgende Gehaltsabzug für die
Schutzpolizei und die Kriminalbeamten des Außendienſtes nicht
in vollem Umfange eintritt. Um jedoch nicht in Widerſpruch
mit der Notverordnung und den Abſichten des Kabinettes zu
kommen, gehen die Verhandlungen über die Art und den Um=
fang
der Zulage im Finanzminiſterium noch hin und her. Es
wird alſo darauf hinauslaufen, daß die Schupo, die gerade jetzt
tagtäglich gegen politiſche Rowdies eingeſetzt wird, und die
Kriminalbeamten, die unbedingt den Kampf gegen das Ver=
brechertum
führen, für leberſtunden oder Sonderleiſtungen
einen gewiſſen Ausgleich erhalten ſollen. Daß mit dem Vor=
gehen
Severings auch die in letzter Zeit etwas geſunkenen
Sympathien der Schupo für die Sozialdemokratie wieder ge=
wonnen
werden ſollen, iſt ſelbſtverſtändlich.

Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat am Freitag ſeine Reiſe
nach Oberſchleſien angetreten und wird dabei Oppeln und Glei=
witz
einen Beſuch abſtatten. Auch Reichskanzler Dr. Brüning wird
im kommenden Monat Oſtpreußen und Schleſien beſuchen.

Der Preußiſche Landtag iſt am Freitag ebenfalls in die
Weihnachtsferien gegangen. Die Mißtrauensanträge
gegen Miniſterpräſident Braun und Innenminiſter Severing wegen des
Remarque=Films wurden mit 224: 182 Stimmen abgelehnt.
Der Vorſitzende des Staatsgerichtshofes für das Deutſche Reich,
Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke, hat die Parteien in der Streit=
ſache
Reich-Thüringen auf Montag, den 22. Dezember zu
einer Ausſprache nach Leipzig gebeten. Er beabſichtigt, den Parteien
einen Vergleich vorzuſchlagen und mit ihnen über dieſen Vorſchlag zu
verhandeln.
Die zweite Strafkammer beim Berliner Land=
gericht
III verurteilte am Freitag den nationalſozia=
liſtiſchen
Reichstagsabgeordneten Gregor Straſ=
ſer
wegen Beleidigung des Miniſterpräſidenten Braun, des ehemali=
gen
Polizeipräſidenten Zörgiebel, des Polizeivizepräſidenten Dr. Weiß,
des Wohlfahrtsminiſters Hirthſiefer und des preußiſchen Zentrums=
abgeordneten
Kloft zu fünf Monaten und zwei Wochen Ge=
fängnis
und einer Geldſtrafe von 600 RM.
Die Zahl der eingeſchriebenen Arbeitsloſen in
Frankreich iſt in der vergangenen Berichtswoche erneut um 2287
auf 8936 geſtiegen. Rund 20 000 Stellungsſuchenden konnte keine Be=
ſchäftigung
nachgewieſen werden.
Nach einer Mitteilung des Hausarztes, ſoll ſich der Zuſtand Poin=
carés
ſoweit gebeſſert haben, daß der Kranke außer Gefahr iſt.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Steeg hat geſtern nach=
mittag
in der Kammer das Schlußdekret verleſen. Das Parlament
iſt ſomit in die Ferien gegangen und wird am 13. Januar
wieder zuſammentreten.

Die franzöſiſch=ſpaniſchen Handelsvertragsver=
handlungen
ſind unterbrochen worden, da in verſchiedenen
wichtigen Punkten eine Einigung nicht möglich war.

Bei der Beratung der Geſetzesvorlage über die Herabſetzung der
Beamten= und Angeſtelltengehälter im italieniſchen Senat hielt
Muſſolini eine Rede über die Finanz= und Wirtſchaftslage und
teilte mit, daß das Defizit im Rechnungsjahre 1930 auf
etwa 900 Millionen Lire geſchätzt werden könne.

Das engliſche Unterhaus nahm die Forderung des Oberhauſes
an, die Zölle auf Farbſtoffe noch bis Mitte Januar
1932 in Kraft zu laſſen.
Die chileniſche Regierung hat mit Verordnung vom 1.
Dezember Zollerhöhungen um 35 und 20 v. H. für etwa 4 50
Poſten vorgenommen. Die Erhöhungen treten 60 Tage nach
Unterzeichnung in Kraft.

Parlamenksferien in England.
Einbringung des neuen Wahlreformgeſetzes.

EP. London, 19. Dezember.
Das engliſche Ober= und Unterhaus ſind geſtern
in die Weihnachtsferien gegangen. Beide Häuſer
werden am 20. Januar nächſten Jahres wieder zuſammentreten.
Während das Oberhaus nur eine kurze Schlußſitzung abhielt,
tagte das Unterhaus bis in den ſpäten Nachmittag hinein. Die
Wahlrechtsreformbill, der das Alternativwahlſyſtem
zu Grunde liegt, wurde im Unterhaus noch eingebracht und in
erſter Leſung angenommen. Außerdem kam das heute
früh veröffentlichte Weißbuch der Regierung über ihre Arbeits=
loſenpolitik
zur Sprache. Lloyd George kritiſierte die Form des
Weißbuches ziemlich heftig, aus dem nicht hervorgehe, was die
Regierung auf dem Gebiet der Erwerbsloſigkeit zurzeit leiſte.

Da der heſſiſche Innenminiſter vor kurzem An=
deutungen
in der gleichen Richtung durch die Preſſe
gehen ließ, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß Heſſen hier dem preu=
ßiſchen
Beiſpiel folgt. Vielleicht bringen ſchon die nächſten Tage,
wenn in Preußen ein gangbarer Weg gefunden iſt, die Ent=
ſcheidung
, ob die heſſiſchen Front=Beamten der Polizei die
gleiche Vergünſtigung erhalten werden.

Das neue engliſche Gewerkſchaftsgeſet.

Der Text der neuen Gewerkſchaftsbill iſt heute von der
Regierung veröffentlicht worden. In konſervativen und libera=
len
Kreiſen haben die Beſtimmungen der Bill beträchtliche
Ueberraſchung hervorgerufen, da durch ſie faſt alle wichtigen
Punkte des Baldwinſchen Antigewerkſchaftsgeſetzes aufgehoben
werden. Die Bill geſtattet Sympathieſtreiks, Streikpoſtenſtehen,
ſoweit keine Gewalt angewendet wird, ſie erlaubt den Eintritt
der Beamten in die Gewerkſchaften, der Generalſtreik iſt erlaubt,
falls dieſer nicht vom Oberſten Gerichtshof als illegal erklärt
wird. Ferner wird jedes Mitglied der Gewerkſchaft automatiſch
wieder Mitglied der Arbeiterpartei, falls nicht eine ausdrückliche
gegenteilige Erklärung abgegeben wird. Dieſe Beſtimmung iſt
in dem Antigewerkſchaftsgeſetz in der Weiſe abgeändert worden,
daß jedes Gewerkſchaftsmitglied ausdrücklich erklären mußte,
ob es der Arbeiterpartei beitreten wolle. Der Labour=Party
waren durch dieſe Beſtimmung etwa 1½ Millionen Mitglieder
verloren gegangen, die ſie jetzt anſcheinend wieder zu gewinnen
hofft.

Muſſolini ſprach am Donnerstag im Senat über
ſetz zur Kürzung der Beamtengehälter. Er gab dabo
ausführlichen Ueberblick über die italieniſche Wirtſchch
und wandte ſich dann der Weltwirtſchaftskrr
Einer der Gründe dieſer Kriſe ſei die politif=
ſicherheit
. Die Friedensverträge, die in da
ren 1919 und 1920 entſtanden ſeien, entſprächen zm=
los
nicht mehr den Erforderniſſen der (n
wart. Damit hat Muſſolini erneut auf die Reviſionn
tigkeit des Verſailler Vertages hingewieſen. Auch im
reich dämmert es allmählich.
Die Volonté, wirft in einem bemerkenswerten
einem Teil der franzöſiſchen Preſſe vor, ſyſtematiſeſ
Deutſchland zu hetzen und dadurch eine Entſpannung u
zu machen. Leider glaubten weite Kreiſe der Oeffe
immer noch an die Märchen von deutſchen Kriegsrie
Denjenigen, die derartige Märchen in die Welt ſetzter
man, die Frage ſtellen, ob die umfangn
Feſtungsbauten Frankreichs am Rhein,
ſeine Luftflotte von 3000 Flugzeugen.
die ſtärkſte Armee der Welt etwa Abrüſtugt
nannt werden könnten. Gerade der militäriſi
wand Frankreichs wirke ſich auf den Geiſteszuſtand dao
ſchen aus, denen man nichts weiter vorwerfen könne
Verlangen der Reviſion des Verſailler Vertrages und
des Korridors.
Der Verſailler Vertrag müſſe revaßkzlſaſt die Er

werden, denn er beruhe nicht auf gegenſen tzrltc einzutret
Verhandlung, ſondern ſei einfach diktier üchn, Bei d
den, ohne die Gegenpartei überhaupt anzuhören. Furchaßt, Fai dieſe
außerdem die ausgeſprochene Geſchichtsfälſchungn! Aueren Zeit
Vertrag enthalte, indem er Deutſchland für IAusuates ſein
verantwortlich am Weltkrieg erkläre. Esiſteizen Aufgab
nöglich, nicht zuzugeben, daß die ſerbiſche Regierung 1 Mrscht zum zu löſer
den größten Teil der Verantwortung trage, indem ſie sMrchte wer die
mordung des öſterreichiſchen Thronfolgers deckte. Seig/0 Reid
dies außerdem dadurch ſelbſt zugegeben, daß ſie im verg:M Aſcht be
Jahre ein Denkmal zu Ehren des Hauptattentäters errichterlſinttwhfs ür ihre
caré habe ferner in ſeinem letzten Werk erklärt, daß die Mſtatrze graf
reits am 30. Juli, nachmittags, mobil gemacht hätteni rafu=
komme
, daß zwiſchen dem franzöſiſchen und dem ruſſiſcheß cund von
ralſtab ein Abkommen beſtanden habe, wonach die Mobillic,=ſchen
ſelbſttätig den Krieg nach ſich ziehen ſollte. Eine groſg
on Geſchichtsforſchern habe nicht nur feſtgeſtellt, daß iturgue in
land nicht die Alleinſchuld trage, ſondern daß vielmehr 710 füm
Frankreich, England und Rußland den größten Teil 1 un f0e
antwortung trügen. Die Reviſion des Verſailler Vhrſuffrüſer
hinauszuſchieben, hieße daher ein Gewitter über Frankuf
ſammenziehen. An dem Tage, wo Recht und Pwaruas der
triumphieren würden, werde ganz Europa aufatmen, eruug aus
dann die Gefahr eines neuen Krieges endgültig beſe mter nnze ?
RE.

* Die Stimme des Propheten in der Wüſte. Beu=c:
Muß
wert das Argument, mit dem das Blatt für die Revüro
Friedensverträge eintritt. Ueber ein Jahrzehut lann Fſe
franzöſiſche Staatsmänner namentlich Poincaré 7N
land vor aller Welt zum Kriegsverbrecher geſtempelt u WeM9
ein Jahrzehnt lang haben ſie in ihrem eigenen Volkes) 7M.9
die Fiktion von Deutſchlands Schuld am Weltkrieg /80Mn
erhalten und die Wahrheit vergewaltigt. Aber auf difn es Mo
läßt ſich die Wahrheit nicht unterdrücken. Die GFAAM
verläßt allmählich die dunklen Verließe der Geheimarchiz-FMſch bei
Dokumente ſtehen auf gegen die Lüge. Ihrer WirkukgMM aus
ſchließen ſich auch die Franzoſen nicht. Aus der 99 70 Kurzung
franzöſiſchen Volkes werden Stimmen laut, die gebieterr)/!! der in
ihren eigenen Staatsmännern die Wahrheit verlangeg PMNs Gald
kürzlich hat ein franzöſiſcher Hauptmann der Reſeror, ſi lu Nochsregiern
Gerin, 14 Fragen an Poinearé gerichtet. Herr Poincarn F0hür hube, de
nicht gut ausweichen. Dabei iſt ihm das Geſtändnis enrhhkder Weltpreis
daß die ruſſiſche Mobilmachung vor der öſterreichiſchetng Ph an das Preis
ſei. Die Wirkung dieſes Geſtändniſſes ſuchte er dadurm ſe Auäicendig gel
ſchwächen, daß er ſpäter hinzufügte, daß dieſe Tatſſici aſ ein ein=
Verantwortlichkeit von Deutſchland und Oeſterreich nAMaMien bei weiter
rühre‟. Den alten Unwahrheiten fügte er damit eine mut 9R0 deſſen Ausz
zu. Denn ſchon Bertie hat am 1. Auguſt 1914 dem ernſihWehalt aber meh
Botſchafter in Paris mitgeteilt, daß die deutſche RMr Meichskanzler be
Rußland für die kritiſche Lage verantwortlich mache, 1 ß die Reichsregi
Zar die allgemeine Mobilmachung in Rußland angeordmn k=
gft
lebhaft b
Straft dieſe Erklärung Poincaré und alle, die ihr Id Aöne daß die
über Deutſchland ſprachen, nicht Lüge? Die Wahrheit rh M Verhetzung
auf die Dauer nicht in Feſſeln ſchlagen. Auch in Früſe, ds Staates alle=
nicht
. Recht und Wahrheit müſſen triumphieren, ſchre wer untentums vorz=
Volonté‟. Eine Stimme erſt von 40 Millionen! Wird 7 Beylon der Begmt
ſie hören?
Mit könne

Phokographiſche Kunſtwerke.

Es iſt kein Zufall, daß die Kunſt des Photographierens
immer mehr in den Mittelpunkt kulturellen Schaffens und da=
mit
auch literariſcher Würdigung tritt. Alljährlich erſcheinen
auf dem Büchermarkt neue Erzeugniſſe, die in erſter Linie, wenn
nicht ausſchließlich intereſſieren durch das Beiwerk an Repro=
duktionen
nach photographiſchen Aufnahmen. Und oft ſind es
die Aufnahmen von Laien (was heißen ſoll Nichtberufs=
photographen
), die durch ihre große Künſtlerſchaft und durch die
Eigenart der Charakteriſierung auffallen. Der ungeheure tech=
niſche
Fortſchritt in der Ausſtattung und Leiſtungsfähigkeit iſt
in überwiegendem Maße der Kinematographie zugute gekommen.
Daß die Verfeinerung auch der Handphoto=Apparate nicht ſo
weſentlich war für künſtleriſche Bildgeſtaltung beſonders des
Porträts, beweiſt ein hiſtoriſches Werk über Photographie, das
kürzlich in dieſem Blatte beſprochen wurde. Es iſt erſtaunlich,
wie Bilder aus früheren Jahrzehnten ſchon der hochwertigen
Bildkunſt von heute gleichkommen. Allerdings waren ſie wohl
ſeltener damals.
Als eines der beſten und beredteſten Zeugniſſe des Hoch=
ſtandes
der deutſchen Lichtbildkunſt erſcheint nunmehr zum
3. Male das Jahrbuch Das deutſche Lichtbild (Verlag
Rob. und Bruno Schultz, Berlin W 9, Schellingſtr. 12). Dieſes
im Verhältnis zum Preis bewunderswert ausgeſtattete Werk
hat in den wenigen Jahren ſeines Beſtehens faſt Weltgeltung
erlangt. Preſſeſtimmen aus dem Ausland, die begeiſtert von
dieſem Buch ſprechen, beweiſen dies. Sie beweiſen aber auch,
daß die deutſche Lichtbildkunſt eine hervorragende Stellung
in der Welt erobert hat, vielleicht überhaupt an der Spitze
marſchiert. Dieſe Erkenntnis iſt im weſentlichen Verdienſt die=
ſes
Jahrbuches, das aus Tauſenden von Berufs= und Liebhaber=
photographien
eine ſo treffſichere Auswahl bringt, daß jedes
Blatt dieſes Werkes als Kunſtblatt angeſprochen werden kann.
Ganz gleich, ob es ſich um Porträt oder Landſchaft, um Akt
oder Naturſtudie, um Techniſche Aufnahmen oder ſolche ausge=
wählter
Genres handelt. Max Osborn ſchreibt zu dieſem
Jahrbuch: Die Photographie bietet ſich als unſchätzbares Hilfs=
mittel
, die verborgenen Zuſammenhänge, die hier walten, aufzu=
decken
. Aus einer reinen Angelegenheit der Technik wird ſie
eben jetzt vor unſeren Augen ein Inſtrument, Einblicke in Er=
ſcheinungsgebiete
zu gewinnen, die bisher unſeren Sinnen ver=
ſchloſſen
waren. Wie ſehr wir fortſchreiten, zeigt das neue
Jahrbuch, das unter der Flagge Das deutſche Lichtbild, die
beſten Aufnahmen vereinigt. Wie hat die Erkenntnis menſch=
licher
Köpfe bei der neuen, reifer gewordenen Hantierung mit
Platte und Kamera ſich gewendet! Wie unſer Verhältnis zu

den unbelebten Dingen ſich vertieft, wenn win dieſe Aufnahmen
betrachten.
Erich Retzlaff ſpezialiſiert Bildniſſe in ſeinem Werk Das
Antlitz des Alters. (Einleitung von Jakob Kneip. Päda=
gogiſcher
Verlag, Düſſeldorf.) Dieſes ausgezeichnete photogra=
phiſche
Werk iſt das Ergebnis einer Fahrt durch deutſche Lande,
die Erich Retzlaff im Auftrage des Verlages unternahm. Wer
weiß, wie ſchwierig es iſt, alte Leute ſo auf die Platte zu
bannen, wie Erich Retzlaff es getan hat, wird ihm Dank wiſſen
für ſein Werk. Treffend ſagt Jakob Kneip in ſeiner intereſſan=
ten
Einleitung: Erich Retzlaff hat mit erſtaunlicher Findigkeit
und mit wahrhaft künſtleriſchem Blick die Geſichter alter Men=
ſchen
auf die Platte gebannt. Ihm gebührt Dank, daß er uns
wieder den tiefen Gehalt und die oft ſo eigentümliche Schön=
heit
, die im Antlitz des Alters verborgen liegt, näher gebracht
hat, jene Schönheit, die in ihrer bald herben, bald traurigen, oft
aber auch wunderbar verklärten Art der Schönheit der Jugend
ſo ganz unähnlich, die ihr dafür aber an Tiefe, Mannigfaltigkeit
und Macht des Ausdrucks weit überlegen iſt. Das Buch ruft
zur Beſinnung, mahnt, uns des Alters zu erinnern, das unſere
Zeit vergaß. Es will Ehrfurcht wecken und es tut’s! Mit
wirklicher Anteilnahme wird der Beſchauer Blatt für Blatt
wenden und das Buch, bereichert, zur Seite legen. Ein vor=
treffliches
Weihnachtsgeſchenk!
Wenn wir in dieſer Reihe bewußt auch die ganz hervorragen=
den
Bücher des Atlantisverlags nennen, von denen uns zur
Beſprechung vorliegen Der dunkle Erdteil und
Japan und Korea, ſo iſt ſelbſtverſtändlich dabei zu be=
tonen
, daß es ſich hier nicht in erſter Linie um photographiſche
Kunſt handelt. Sie iſt hier nur Mittel zum Zweck. Ohne
dieſes Mittel aber wäre es kaum möglich, einen ſo tiefen, in=
ſtruktiven
und faſt liebevollen Einblick zu geben in Natur und
Kultur fremder Völker und Raſſen.
Der dunkle Erdteil zeigt Landſchaft und Volks=
leben
in Afrika. Hugo Adolf Bernatzik ſchrieb den Text, klaſſiſch
faſt in der Knappheit und Prägnanz der Darſtellung dieſer
Welt von kulturellen Gegenſätzen, die den Beſucher in den
ſchwerſt zugänglichen Gegenden überraſcht. Und vornehmlich
in dieſe führt das Buch, zu dem die prachtvollen Photoaufnah=
men
ſtellten Meiſter der Kamera und der Völkerkunde aus Mar=
burg
und Paris, aus Berlin, Wien und London, Baſel, Zürich,
Netv York, aus Schweden, Johannesburg und vielen anderen,
beſonders deutſchen Zentren. Zu allen 256 ganzſeitigen Bil=
dern
ſind treffende Erläuterungen gegeben, und eine Karten=
ſkizze
zeigt den Weg, den der Beſchauer mit den Aufnahme=
expeditionen
durch dieſes Werk wandern kann, ſtaunend ob der
Schönheit und bewunderungswürdigen Eigenart der fremden
Welt und ihrer uralten Kultur. Einer Kultur, die noch älter

vielleicht, gepflegter und ſtilreiner beſtimmt, weil milt e
Hochſtand der Ziviliſation gepaart, uns entgegentrint u
Land Japan mit Korea und Formoſa. F. M. Trem
die Auswahl und ſchrieb über die japaniſche Landſchck /uid
Tier= und Pflanzenwelt und ihre Menſchen. Und Bag
Dr. Dr. W. H. Solf ſchrieb dem Werk ein Geleitmg
Grund ſeiner Kenntnis dieſes ſeltſamen Landes, in I U
eine lange Reihe von Jahren gelebt und gewirkt hat, imcmn
ſo viel Entſetzliches und Wunderbares, Großartiges und ricänitä
mendes erlebte, daß er das japaniſche Volk achten unm a. Ar
lernte. Unter den Photographen, die zu dieſem Aecſaipline 9
ſteuerten, ſtehen A. von Graefe, G. von Eſtorff, Gertrud a.
189
Herbert Ponting inmitten vieler anderer Großen an del s. R0
256 Bilder von nie geſehener Schönheit und Eigenark TTWio
einem Werk vereinigt, das in gleichem Maße Kultur A gen
es von Kultur zeugt.
Se

Von deutſchlands Hohen Schulen.

Gießen: Hier verſchied am 7. ds. Mts. der außerordentliche.
für innere Medizin an der dortigen Univerſität Dr. Georg Aim
*
mann im Alter von 67 Jahren.
Münſter: Dr. med. Günther Lehmann bisher Privatzolie hn ch
jerell y

Der Ordinarius und Direktor der Augenklinik Dr. A
Ift4
hat einen Ruf nach Freiburg i. B. als Nachfolger von De9!
Axenfeld erhalten.
Jena: Als Nachfolger des nach Wien berufenen Dr. Pr0g
Privatdozent Dr. Langlotz in Würzburg den Ruf auf 9i

für Archäologie angenommen. Er wurde zum beamteten. Lab
lichen Profeſſor ernannt. Der Oberarzt an der Undberſch.
klinik, Dr. med. Reinhardt Perw itzſchky, wurde zum Nech
ten außerordentlichen Profeſſor ernannt, ebenſo der Privggſte. A.
P
Pſychiatrie und Neurologie Dr. Paul Hilpert.
Leipzig: Dem Aſſiſtenten am Altteſtamentlich=exegetnch.
Lic. theol. Gerhard von Rad iſt die Lehrberechtigung!!
der altteſtamentlichen Wiſſenſchaft in der Theologiſchen Fälte
worden. Dem Lic. theol. Dr. phil. Guſtav Stählin.!
berechtigung für das Fach der neuteſtamentlichen Wiſſehle
Theologiſchen Fakultät erteilt worden. Die philoſon9lle A.
(philologiſch=hiſtoriſche Abteilung) hat dem Aſſiſtenten. L
für Wirtſchaftswiſſenſchaften, Dr. rer, vol. Eugen Siebe"
der Habilitationsſchrift: Obiekt und Betrachtungsweiſe.
wirtſchaftslehre die Lehrberechtigung für das Fach Beil.
lehre erteilt. Dem Aſſiſtenten an der Chirurgiſchen. A.

jiegfried Hoffheinz wurde von der Mediziniſch"

Lehrberechtigung für Chirurgie erteilt.

Roſtock: Der in der evangeliſch=theologiſchen Fakultät.)
Bonn erledigte Lehrſtuhl der Kirchengeſchichte iſt dem Oe

dozenten Lie. theol. Wolf angeboten worden.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 20. Dezember 1930

20 Beamten=Pertreter beim Reichskanzler

beamkenfeindliche Heße.
Reickaz zler Dr. Brüning empfing heute in Gegenwart des
ſichsmees des Innern Dr. Wirth und des Reichspoſtmini=
rs
Dyhchätzel Vertreter der Beamten=Spitzenorganiſationen.

2u Salkung der Reichsregierung
genüber der Beamkenſchaft.

hattel es Ausſprache mit ihnen erbeten, um gegen die ver=

ſedentith rn der Oeffentlichkeit ſich breitmachende unverant=
rtlicheſt
anntenfeindliche Hetze Stellung zu nehmen und die
ltungirr Reichsregierung zu der Beamtenſchaft klarzulegen.
Dermſiioskanzler erinnerte daran, daß er bereits bei Gele=
miheit
ſ/ᛋ Einbringung des Wirtſchafts= und Finanzplans in
ter Rke om 16. Oktober 1930 vor dem Reichstag von der
ſickſalssibmndenheit zwiſchen Beamten und Staat geſprochen
ſe. GEose ſchon damals namens der Reichsregierung ver=
ochen
, die Erhaltung eines pflichtgetreuen Beamtentums
fräftizy =utreten ſowie alle unberechtigten Angriffe von ihm
uwehtn Bei der heutigen Beſprechung ging der Reichskanz=
nähetnui
dieſe Frage ein und betonte, daß gerade in der heu=
n
ſchlwer Zeit das Berufsbeamtentum die zuverläſſigſte
ſtze dabzzmates ſein müſſe. Er könne ſich nicht vorſtellen, wie
ſchwete ufgaben ohne ein treues und zuverläſſiges Berufs=
u
ümtentt zu löſen ſeien. Gegenüber den vorgetragenen Be=
gers
ſit ſerdenn drr die lautgewordenen beamtenfeindlichen. Angriffe
s den eirhskanzler darauf hin, daß die Beamtenſchaft mit
em Rke Beanſpruchen könne, daß die Allgemeinheit mehr
ſtändty für ihre Tätigkeit aufbringe. Die Beamtenſchaft ſetze
ganaſernft und ihre ganze Perſönlichkeit für Volk und Staat
den, Ihre’’sſchließliche Hingabe an den öffentlichen Dienſt müſſe
drer au turn der Oeffentlichkeit anerkannt und richtig gewür=
werkh
. Von jeher habe der deutſche Beamte weit über die
nzen iiſtes Vaterlandes hinaus als Vorbild uneigennütziger
hechttrey uund Unbeſtechlichkeit gegolten. Er ſei ſtets die ſtärkſte
tze ei h reordneten Staatslebens geweſen, und auch in den
u gen üſhans ſchwierigen Zeiten baue die Reichsregierung auf
nopferffetten und dienſtfreudigen Geiſt der Beamtenſchaft.
Namſ der Reichsregierung ſprach der Reichskanzler die
ihre z. Arbeitskraft dem Slaate hingebe. Nur dann werde
möglüchein, die gegenwärtige ſchwere Notlage des Staates
ſberm.rleri. Als unverantwortlich bezeichnete es der Reichs=
ler, uikl den Beamten vielfach ihre Entlohnung, die nur einer
Bezſy nur bei ſparſamſter Wirtſchaftsführung ausreichend
Iher Oeffentlichkeit werde überſehen, daß die Bezüge Verdacht nahe, daß hier unberechtigte kulturpoli=
nrt
die Möillichkeit, ihre Bezüge tariflich zu regeln und damit
jeweiſin Wirtſchaftsverhältniſſen anzupaſſen. Dieſer Nach=
wirke
)hBei Konjunkturſchwankungen zum Schaden der Be=
enſcha
hurz 8. Die Sanierung der geſamten öffentlichen Hand
F einter üf zung der Beamtengehälter notwendig gemacht, die
eſichtsil ier, in gewiſſem Umfage zweifellos geſteigerten
ſraft)’s Geldes begründet erſcheine. Er vertraue mit der
mten mtichsregierung darauf, daß die Beamtenſchaft Ver=
Zugewr Weltpreisentwicklung ſei auch in Deutſchland ein
ern, iſuendig geworden. Gerade im beamtenpolitiſchen
ereſſeſi ein etwas verringertes Gehalt bei geſicherten
atsfimſen bei weitem einem unveränderten höheren Gehalt
atshalſlart aber mehr als zweifelhaft geworden wäre.
Der kskanzler verſicherte am Schluſſe ſeiner Ausführun=
ſar
daß 75 Teichsregierung die ungerechten Angriffe gegen die
ymtenſſ=chtllebhaft bedauere. Da die Reichsregierung es nicht
u den käſte, daß die Beamtenſchaft zu Unrecht Zielſcheibe der
eufsbecmer tums vorzugehen und die ſchweren, unberechtigten
hriffe itt ſer Beamtenſchaft mit Nachdruck abzuwehren. Die
mtenſtit könne daher zu der Reichsregierung das größte

traueny ien.

Der erſte Staalskommiſſar in Heſſen.
Oberregiernngsrak Dr. Senferkh für Worms beſtell.
Auf Grund des Geſetzes zur Sicherung der Haushalts=
ERliStanzler gegen die unveraukworkliche führung der Gemeinden, hat der heſſiſche Innenminiſter, geſtern
den Oberergierungsrat Dr. Sehferth von der Provinzialdirek=
tion
in Mainz zum Staatskommiſſar für die Stadt Worms be=
beſtellt
. Zwecks Sicherung einer ordnungsmäßigen Haushaltfüh=
Berlin, 19. Dezember. rung der Stadt Worms hatte der Oberbürgermeiſter der Stadt
Worms nochmals erſucht, durch den Stadtrat Beſchluß über
die zur Abdeckung des vorhandenen Fehlbetrages notwendige
Erhöhung der Realſteuern faſſen zu laſſen. Die Sitzung des
Stadtrats vom Donnerstag, den 18. Dezember, hat aber zu
keinem poſitiven Ergebnis geführt. Die von dem Oberbürger=
meiſter
vorgeſchlagene Erhöhung der Realſteuern und der Bier=
ſteuer
, ſowie die Einführung der Getränke= und der Bürger=
ſteuer
ſind nochmals abgelehnt worden. Nachdem es der Stadt=
rat
ſomit unterlaſſen hat, die für eine ordnungsmäßige Haus=
haltführung
erforderlichen Beſchlüſſe zu faſſen, hat der Innen=
miniſter
nunmehr den Staatskommiſſar eingeſetzt, der noch im
Laufe des Monats Dezember das Erforderliche veranlaſſen ſoll.
Wohin mit dem Pädagogiſchen Inſtikuk?
Die Debatte über die geplante Zuſammenlegung der Päda=
gogiſchen
Iuſtitute Darmſtadt und Mainz ſchlägt in der Mainzer
Preſſe hohe Wellen. Der Widerſtand aus Darmſtadt gegen die
Verlegung nach Mainz wird mit lokalpatriotiſchen, aber kaum
ſachlichen Gründen zu widerlegen verſucht. Es geht aber doch
darum, daß das Pädagogiſche Inſtitut wegen der auch jetzt von
der Regierung betonten und garantierten Hochſchul=Vorbildung
der Volksſchullehrer eben an einer Hochſchule angegliedert ſein
muß. In Frage kommen dafür alſo Gießen oder Darm=
ſtadt
. Das an der Peripherie des Landes gelegene Gießen
ſcheidet aus, es bleibt nur das zentrale Darmſtadt, wo ja auch
das Inſtitut ſeit Gründung beſteht. Aus gewiſſen Gründen
wurde ein Zweigſtelle in Mainz errichtet, die, wie heute das
Regierungsorgan ſelbſt feſtſtellt, im weſentlichen von den Lehrern
des Darmſtädter Inſtituts betreut wird, wodurch alſo dauernd
Reiſekoſten und Tagegelder entſtehen. Wenn man Spar= Er=
wägungen
ins Feld führt, dann kann nur die Mainzer Zweig=
ſtelle
zurückgegliedert werden. Wenn man dieſe Maßnahme
ſcheut, und Mainz einen Gefallen tun will, dann wird es wohl
bei dem ſeitherigen Zuſtand bleiben müſſen, denn mit Ver=
legung
und Aufbau des ganzen Inſtituts in Mainz werden
partumſans, daß die Beamtenſchaft nach wie vor unverdroſ= doch keine Erſparniſſe erzielt. Wir haben uns ſtets und freudig
für die Erfüllung berechtigter Mainzer Wünſche eingeſetzt, weil
die größte heſſiſche Stadt durch Beſetzung und Entmilitariſierung
ebenfalls ſchwer heimgeſucht iſt. Das wird ſich bei den Aus=
einanderſetzungen
über die Verteilung des Weſt= und Grenz=
emeſſom
Lebenshaltung entſpreche mißgönnt werde. Wer fonds erneut erweiſen. Die Behandlung der Angelegenheit
Dingir itklich objektiv beurteile, müſſe zugeben, daß die heu= Pädagogiſches Juſtitut durch die Regierung und die etwas
künſtliche Aufregung in Mainz legen aber doch den dringenden
Beamyn ggeſetzlich gebunden ſeien. Die Beamtenſchaft habe tiſche undkoalitionspolitiſche Tendenzen über=
wiegen
."

Aus Lehrerkreiſen wird uns geſchrieben:
a. Zwei heſſiſche Städte, die ſich bisher in das Pädagogiſche
Inſtitut, die gegenwärtige Bildungſtätte unſerer Volksſchullehrer,
teilten, Darmſtadt und Mainz, kämpfen um deſſen Alleinbeſitz.
Die Städte ſehen die Angelegenheit vornehmlich unter dem Ge=
ſichtswinkel
der wirtſchaftlichen Vorteile, die eine größere An=
dnis
Güü habe, daß auch ſie materielle Opfer bringen müſſe, ſtalt immerhin einer Stadt bietet. Es ſind aber auch zweifels=
ohne
Rückſichten auf das große Ganze, das Land, das Volk und
angehutjan das Preisniveau, alſo auch bei Löhnen und Ge= die Eltern der Studierenden zu nehmen. Wenn Mainz das In=
ſtitut
ganz für ſich haben will, nimmt es auf all dies keine Rück=
ſicht
. Es treibt Kleinſtaaterei im eigenen Lande, und dieſe Klein=
ſtaaterei
treibt im letzten Jahrzehnt immer noch neue Blüten.
Früher brachten uns oft Rückſichten auf die Fürſtenhäuſer die un=
zuziehſitztdeſſen
Auszahlungsmöglichkeit bei einem zerrütteten ſelige Zerſplitterung, heute muß auf die eine oder andere Stadt.
richtiger aber wohl auf die eine oder andere Regierungspartei
Rückſicht genommen werden. Es ſei in dieſem Zuſammenhang nur
ganz flüchtig an den Streit um die Akademien in Preußen er=
innert
.
Die Parteien ſind in ihren Anſprüchen oft nicht gerade be=
entlichamVerhetzung
werde, werde er, der Reichskanzler, im es. Vor allem wäre die Frage zu erörtern, ob das kleine Heſſen
ereſſe ſ/½ SStaates alles tun, um gegen die Verleumder des wirklich zwei Pädagogiſche Inſtitute braucht. Die Zerſplitterung
Was ſchadet das aber! Eine Regierungspartei verlangt Berück=
ſichtigung
ihres weltanſchaulichen Sitzes und ſo wird das Partei=
geſchäft
gemacht. Nun haben wir die beiden Inſtitute, haben ſie
ſchon einige Jahre. Sei im Beſitze und du wohnſt im Recht!

Es wäre im Augenblick vielleicht das beſte, an dem beſtehen=
den
Zuſtand nichts zu ändern. Soll aber die Zuſammenlegung er=
folgen
und nicht Gießen mit ſeiner alten Hochſchule in Frage
kommen, ſo kann das Inſtitut nur in der Hauptſtadt des
Landes zuſammengefaßt werden, wo es inmitten der Provinz
Starkenburg und gut erreichbar von allen Seiten auch ziemlich
mitten oder im Mittelpunkt des Landes liegt. Niemals kann
aber Mainz, unmittelbar an der preußiſchen Grenze und an einer
Ecke des Landes Heſſen gelegen, Anſpruch auf den Sitz der An=
ſtalt
erheben. Man ſollte an die Hochſchule Gießen denken, die
für das heutige Heſſen doch denkbar ungünſtig liegt. Wie viele
Heſſen mögen vom Wohnſitz der Eltern aus in Frankfurt ſtudie=
ren
? Wie viele werden von Darmſtadt oder Mainz oder noch
von weiter her täglich nach Frankfurt zum Studium fahren? Das
bedeutet eine ganz weſentliche Verbilligung des Studiums, und
für mauche unbemittelte Familie wird erſt dadurch das Studium
eines Sohnes möglich. Die Staatsprüfung und die letzten Seme=
ſter
müſſen aber faſt immer in Gießen gemacht werden, wobei der
Student in eine Ecke des Landes überſiedeln muß.
Ueber die Prüfungs= und Anſtellungsverhältniſſe der verſchie=
denen
deutſchen Vaterländer im einigen Vaterland ſollte die
Oeffentlichkeit bei dieſer Gelegenheit auch mehr aufgeklärt
werden.
Warum nun auch das Pädagogiſche Inſtitut wieder in eine
Ecke Heſſens an die preußiſche Grenze legen? Sind die Rückſichten
auf die Vorteile, einer Stadt oder auf die kulturpolitiſchen
Wünſche einer Partei maßgebend oder ausſchlaggebend? Das
Wohl des Landes und des Volkes iſt oberſtes Geſetz! Für den
Staat und die Studierenden muß die Ausbildung nach Möglich=
keit
verbilligt werden! Darüber gilt als oberſter Grundſatz: Das
Pädagogiſche Inſtitut gehört in engſte Verbindung mit einer der
beiden Hochſchulen des Landes, alſo nach Darmſtadt oder Gießen,
niemals aber nach Mainz. Alle dieſe Erwägungen ſprechen im
gegenwärtigen Augenblick gegen Mainz. Der gegenwärtige Zu=
ſtand
iſt von dieſem Geſichtspunkt aus auch nur eine Zwiſchen=
löſung
, und eine Aenderung kann ſich nur in der angedeuteten
Richtung, Sammlung und Vereinigung in Darm=
ſtadt
oder Gießen, vollziehen.
Das Betbok des Heſſenhammer vom Reichsgericht
beſtäkigl.
Gegen das vom heſſiſchen Innenminiſter Anfang Oktober
auf vier Wochen erlaſſene Verbot des nationalſozialiſtiſchen
Kampfblattes Der Heſſenhammer, wegen ſchwerer Verſtöße
gegen das Republikſchutzgeſetz hatte der Fränkiſche Volksverlag
Beſchwerde eingelegt. Das Reichsgericht (4. Strafſenat) hat in
ſeiner Sitzung vom 5. Dezember dieſe Beſchwerde koſtenpflichtig
verworfen. In der Begründung heißt, daß der Artikel Eegen
den marxiſtiſchen Blutterror in Heſſen mit ſeinen gehäſſigen
Ausführungen geeignet iſt, die Staatsautorität erheblich zu
untergraben und dazu beizutragen, die politiſchen Gegenſätze
unſeres Volkes in einer kaum zu verantwortenden Weiſe zu
verſchärfen.
Dingelden legt die heſſiſche Barkeiführung vieder.
Abg. Niepoth zum Nachfolger vorgeſchlagen.
Der geſchäftsführende Ausſchuß des Landesverbandes Heſſen
der Deutſchen Volkspartei hielt dieſer Tage eine Sitzung ab. Der
Parteiführer, Reichstagsabgeordneter Dingeldey, hat mitge=
teilt
, daß er nunmehr gezwungen ſei, ſein Amt als Landesvor=
ſitzender
, das er über zehn Jahre lang innehatte, niederzulegen.
Er ſchlägt vor, den Landtagsabgeordneten Dr. Niepoth zu
ſeinem Nachfolger zu wählen. Der geſchäftsführende Ausſchuß
ſchloß ſich dieſem Vorſchlag einſtimmig an. In einem herzlichen
Glückwunſchſchreiben wurde dem Parteiführer von dem geſchäfts=
führenden
Ausſchuß für alles das gedankt, was er in ſchwerer
Zeit für die D.V.P. in Heſſen geleiſtet hatte. Die nächſte
Sitzung des Landesausſchuſſes wird in Verbindung mit dem
Landesparteitag am 24. und 25. Januar in Bad
Nauheim ſtattfinden. Auf dieſem Parteitag wird auch der
neue Parteiführer Dingeldey ſprechen. Außer der Wahl des neuen
Landesvorſitzenden, des Landesausſchuſſes, des Wahlkreisvor=
ſtandes
uſw. wird der Parteitag von großer Wichtigkeit für die
Neuorganiſation der heſſiſchen D.V.P. ſein, zumal er auch eine
neue Satzung zu verabſchieden haben wird.

Rykow enklaſſen. Molokom zum Nachfolger beſtellk.
Kowno, 19. Dezember.
Am Freitag überreichte der Vorſitzende des Rates der Volks=
kommiſſare
der Sowjetunion Rykow dem Präſidium des Voll=
zugskomitees
ſein Rücktrittsgeſuch. Den Rücktritt begründet
ſcheiden. Wenn die eine die andere übervorteilen kann, ſo tut ſie Rykow mit ſeinem unbefriedigenden Geſundheitszuſtand. Das
Präſidium des Vollzugsrates hat ſich unter dem Vorſitz Kali=
der
Anſtalt in zwei Städte koſtet das Land rund 40 000 Mark. nins mit dem Rückrittsgeſuch befaßt und nach halbſtündiger Be=
ratung
beſchloſſen, dem Geſuch ſtattzugeben. Gleichzeitig beſchloß
es, zu ſeinem Nachfolger den erſten Gehilfen Stalins, Molo=
tow
, zu ernennen.

HaSSlä SdCra, Band 1V.
Von Wilhelm Diehl.
Vor illzarn erſchien unter dem Titel Pfarrer= und
Fulmſſterbuch der heſſen=darmſtädtiſchen
uvevzſi tätslande‟ Band IV von Hassia sacra‟) (527
ten). AMax D. Dr. Diehl hat dieſen Band dem Andenken
Karohlme Lukas (geb. 18. Januar 1815 zu Darmſtadt,
15. 2R 11893 zu Groß=Gerau), ſeinem erſten Lehrmeiſter
dem 0Ree der Erforſchung der Heimatgeſchichte gewidmet.
der Vyande heißt es: Die Anregungen, die mir von meinem
Lebenghr, an zehn Jahre hindurch von dieſem im Jahr
im AAr von 78 Jahren verſtorbenen Ladenfräulein ge=
en
wocni ſind, haben ſchon in meiner Jugendzeit Früchte
agen. 1ſe ſind der Ausgangspunkt zu meiner ganzen ſpäte=
heimag/ch
ichtlichen Arbeit geworden.
Auch A)e Band zeigt wie bei Diehl die wiſſenſchaftliche
eit ime fim engſten Zuſammenhang mit ſeinem
enſt ift. Schon als er 1913 kulturgeſchichtliche Bilder
Darmmus Vergangenheit unter dem Titel Alt=Darm=
Lt vorferitlichte, prägte ſich die Eigenart ſeines Schaffens
Dapaßstſchrieb er: Als ich im Oktober des Jahres 1907
fünften zimdtpfarrer in Darmſtadt aufzog, da lebte in mir
en andieen guten Abſichten, die das Bereich meines Amtes
kafen, N qutte, feſte Wille, jeder Art von Schriftſtellerei auf
* Reihly om Jahren Valet zu ſagen.
Dieſeſhlicke hat aber nur etwa ein halbes Jahr ſtandgehalten;
kam wier ans Schreiben und allmählich ſo tief hinein, wie’s
dem ſeiſ m dem mußereichen Hirſchhorn nicht der Fall ge=
ſen
wag Es ſtellte ſich eben heraus, daß die Erwägungen,
derens ſumdlage der gute feſte Wille ins Daſein getreten
* in z heillei Hinſicht irrten. Sie überſchätzten die amtliche
ADeit, dicllie ner in Darmſtadt wartete, und ſie unterſchätzten
was miit einem landläufigen Ausdruck, einmal meine
ſur mbten will. Die Amtsarbeit in dem Kaplaneibezirk
* groß,ü er doch nicht groß genug, um meine ganze Zeit aus=
* ſüllen. Id die Natur war willig, ſich von der beſſeren
nſicht Eſchriften machen zu laſſen; aber doch nicht willig
29 gefüechge nug, um auf den ſeit zwanzig Jahren geübten,
Diel Vecknisgen ſpendenden Sport des Forſchens und Schrei=
NS Zu blſſchcken. Das Reſultat war, daß die beſſere Einſicht
4D die ur einen Pakt machten. Jede gab in etwas nach.
9 durftn orschen und ſchreiben, ſoviel ich Luſt hatte: aber
S, wa rforſcht und geſchrieben wurde, mußte ſo geartet
Daß Einich in meinem Dienſt förderte. Es kam eine wiſſen=
voſtliche
trſchung und Schriftſtellerei heraus, die wie die
2 Img (hverlag des Verfaſſers, Darmſtadt (Waldſtr. 40), 1930

Alten geſagt haben würden ad praxin (auf die Praris
zielete‟.
Veranlaſſung zu Band IV von Hassia sacra waren die Be=
ſtimmungen
, die in Artikel 63 der Heſſiſchen Verfaſſung vom 12.
Dezember 1919 über die Patronate ſowie in dem Geſetz,
die Aufhebung der Standesvorrechte betreffend vom 22. Juni
1923 über Kirchengebet und Trauergeläute für den bisherigen
Adelsſtand, einſchließlich des ritterſchaftlichen, gerihtsherrlichen
und ſonſtigen Adels und ſeiner Familien erlaſſen worden ſind.
Sie machten es Diehl zur beſonderen Amtsaufgabe, ſich ein=
gehend
mit der Geſchichte der Patronate der zwiſchen 1306 und
1816 zu Gunſten von Heſſen mediatiſierten Gebiete und mit
den in der Vorzeit über Rechte und Pflichten der Patrone er=
laſſenen
Geſetze wiſſenſchaftlich zu beſchäftigen, um die ſchwieri=
gen
, verwirrten Rechtsverhältniſſe zu klären.
So behandelt dieſer Band, nach einer einleitenden Ueber=
ſicht
über die hefſiſche Geſetzgebung von 18071923 in den
heſſen=darmſtädtiſchen Souveränitätslanden, die Pſarrſtellen nach
den Gebieten, zu denen die einzelnen Orte im Anfang des
19. Jahrhunderts gehörten*). Erſtaunlich iſt auch hier die Er=
faſſung
der Quellen, aus denen die mitgeteilten Nachrichten
geſchöpft ſind; die Arbeit iſt um ſo bewunderungswürdiger, da
die ſtandesherrlichen Archive von mehr als 50 Gebieten und
einige 250 Kirchenbücher herangezogen wurden.
Es bleibt nur eins zu wünſchen übrig, daß in einem
neuen Band noch die Kapitel folgen möchten, die nach
Diehls eigener Feſtſtellung (bgl. Vorwort zu Bd. II)
fehlen: über die theologiſchen Richtungen und
die ſoziale Betätigung der Geiſtlichen.
Dr. H. B.-0.

*) Behandelt ſind die Grafſchaften Erbach=Erbach, Erbach=Fürſtenau,
Erbach=Schönberg; Herrſchaft Breuberg; Fürſtentum Löwenſtein= Wert=
heim
=Roſenberg; Fürſtentum Solms=Braunfels; Gemeinſchaft Grünin=
gen
; Fürſtentum Solms=Lich; Grafſchaft Solms=Rödelheim; Gemein=
ſchaft
Burg=Gräfenrode; Gemeinſchaft Aſſenheim; Gemeinſchaft Praun=
heim
; Grafſchaft Solms=Laubach; Landgrafſchaft Heſſen=Homburg; Ge=
meinſchaft
Peterweil; Burggrafſchaft Friedberg; Fürſtentum Stolberg=
Wernigerode=Gedern; Gemeinſchaft Ortenberg; Fürſtentum Stolberg=
Roßla Ortenherg; Gebiet der Brafen von Schlitz genannt von Görtz;
Gebiet der Freiherren Riedeſel zu Eiſenbach; Fürſtentum Leiningen;
Grafſchaften Wittgenſtein=Wittgenſtein; Wittgenſtein=Berleburg; Iſen=
burg
=Büdingen; Fürſtentum Ifenburg=Birſtein; Gebiet der Grafen von
Schönborn; Grafſchaften Iſenburg=Wächtersbach. Iſenburg=Meerholz;
Gemeinſchaften Münzenberg, Trais=Münzenberg, Heuchelheim in der
Wettercu, Effolderbach, Geluhaar; Ganerbſchaft Staden: Gebiet der
reiberren Löw von und zu Steinfurth; Gemeinſchaft Wiſſelsheim;
Gebiete der Freiherren von Günderode, Rau zu Holzhauſen, Specht zu
Bubenheim, von Wetzel, von Albini, von Haxthauſen, Wambolt von
Umſtadt, von Gemmingen, von Ingelheim, von Wolfskehl, Groſchlag
von Dieburg, von Fiſchborn, Schutzpar genannt Milchling, von Wall=
hrunn
; das Kurfürſtentum Mainz.

Ein Kind richtig zu beſchäftigen iſt eine Kunſt; iſt die Aufgabe
der Eltern, beſonders der Mutter und für das Kind ſelbſt eine
Lebensnotwendigkeit. Oftmals iſt es für die Eltern ſelbſt nicht möglich,
Anleitungen zu geben, weil ihnen die Hilfsmittel fehlen. Hier wollen
nun die neuen Einzelhefte des Verlags Vobach eine Brücke ſchlagen und
helfend eingreifen. Da iſt zunächſt das Heft Spieltiere zum
Selbſtmachen für kleine und große Kinder (Nr. 225: 1,50 Mk.).
Schnell geht’s an die Arbeit. Von dem beiligenden Schnittmuſterbogen
nimmt man auf einen Reſt Stoff oder Plüſch einen Schnitt ab, näht
danach die äußere Hülle des Tieres den Angaben entſprechend und gibt
ihm durch Ausſtopfen die feſte Form. Es gibt aber auch Tiere, denen
man ein Fell aus Wolle häkelt oder ſtrickt, ſowie Tiere, die man aus
Holz, Crepette oder Kork anfertigt und bemalt. Das zweite Heft,
Selbſtzuarbeitendes Spielzeug für Knaben und
Mädchen (Nr. 226: 1,20 Mk.), zeigt die Anfertigung der begehrens=
werteſten
Objekte für das Kind. Mit Hilfe des Muſterbogens verfertigt
man ein Auto, eine Lokomotive, ein Karuſſell, ein Kino, einen Zirkus
und vieles andere mehr. Das letzte der drei Hefte wendet ſich nur an
Mädchen, es iſt betitelt: Püppchens Kleidung, (Nr. 227:
1,20 Mk.). Hierin wird die Kleidung für Puppen in allen Größen und
für alle Gelegenheiten zur Anfertigung gezeigt, bei denen das Puppen=
mütterchen
ihre Lieblinge mitzunehmen pflegt. Auch dieſem Hefte liegt
ein Schnittmuſterbogen bei. Zwei weitere Hefte der Serie Vobachs
Handarbeitshefte vervollſtändigen die Reihe der Stoffmalhefte. Bunte
Liebhaberkünſte‟ (Nr. 148: 1.30 Mk.). Obwohl dieſes Heft keine
Vorlagen für Stoffmalereien ſelbſt bringt, veranſchaulicht es mit Stoff=
malfarben
hergeſtellte Gegenſtände für den praktiſchen Gebrauch, z. B.
Schalen, Schachteln, Doſen, Etuis, Käſtchen, Körbchen, Ketten, Ampeln
und dergleichen Dinge mehr. 150 neue Modelle für die
Stoffmalerei (Relief= und Laſurmalereil (Nr. 149: 0,95 Mark)
bringt allen, denen die Stoffmalerei eine gern geübte Beſchäftigung iſt,
neue Anregungen und Formen für vielerlei Verwendungsmöglichkeiten.
Dieſe reich illuſtrierten Hefte ſind in jeder Buchhandlung erhältlich.
Ap. Deutſche Walhall. Eine Auseinanderſetzung und ein Pro=
gramm
. Von Prof. Dr Paul Herre. Preis kartoniert 2,50 RM.
Akademiſche Verlagsgeſellſchaft Athenaion, Potsdam.) Die Schrift iſt
anläßlich des 100jährigen Gedenktages der Grundſteinlegung der erſten
deutſchen Ruhmeshalle, der Walhalla bei Regensburg, am 18. Oktober
1930 erſchienen. Bekanntlich iſt jedem der für würdig befundenen Gei=
ſter
in der Walhalla eine Marmorbüſte geſetzt. Sie vereinigt heute
175 Perſönlichkeiten unſerer Vergangenheit. Die Bedeutung von Herres
Abhandlung liegt in den Vorſchlägen, die erweiterte Walhalla zu einem
Nationalheiligtum aller Deutſchen einſchließlich derjenigen Oeſterreichs
zu machen, zu einer nationalen Weiheſtätte, zu einem deutſchen Delphi,
einem lebendigen Ehrenmal der Deutſchen aller Stämme für unſere
Zeit und kommende Geſchlechter. Der Verfaſſer, der kein genaues Pro=
gramm
zur Ausgeſtaltung der Walhalla im angegebenen Sinne auf=
ſtellen
, ſondern nur Vorſchläge machen will, richtet an alle ſtaatlichen
Stellen, Verbände, Oraaniſationen und Kreiſe, die nationales Bewußt=
ſein
zu pflegen und deutſche Volksart zu erhalten, beſtrebt ſind, den
Appell, bei ihren Veranſtaltungen ſich dieſer Weiheſtätte zu erinnern.

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Nummer

Samstag, den 20. Dezember 1930

Seite 4

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und außerdem einen Rückzablungsgewinn.
Die Sicherſtellung der Pfandbrieie iſt eine dreifache:
1. durch ertiſtellige innerhalb der mündelſicheren Beleihungsgrenze eingentäge
Goldhypotheken;
2. durch das geſamte Vermögen und die Rücklagen der Naffauiſchen Landesnll
3. durch die unbeſchränkte Garaatie des Bezirkeverbandes des Regierungsnk!!"
Wiesbaden, der mit ſeinem Vermögen und ſeiner Steuerkraft, einſchliebülh."
Steuerkrat aller Städte, Kreiſe und Landgemeinden des Regierunge9!!
Wiesbaden. für die Einlöſung der Pfandbriefe haftet.
Die Goldpfandbriete der Naſſauiſchen Landesbank ſind an den Berliner und Frgſlli
Börſen jederzeit veräußerlich und bei der Reichsbank lombardjähig. Außerdem ſind ſie M.P"
Anlegung von Mändelgeld in ganz Deutſchland zugelaſſen.
Ausgabe in Stücken zu 100, 500. 1000, 2000 und 3000 Goldmark.
Die Stücke ſind ſofort lieferbar und können durch jämtliche Banken, Sparkaſſen und Hic .
genoſſenſchaften ſowie alle Niederlaſſungen der Landesbank ſelbſt bezogen werden.

Direktion der Naſſauiſchen

Landesbanl.

TV 18550)

[ ][  ][ ]

351

Samstag, den 20. Dezember 1930

Seite 5

G en kolmenden Tagen noch nachholen.
DechAeihnachtsgabentiſch der Jugendvereinigung der Pe=

Ver

us der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 20. Dezember.
Kauft am Plahe?
weibt uns: Wie alljährlich um die Weihnachtszeit, ſo
sſtEhr wieder wendet ſich Darmſtadts Geſchäftswelt an
virung mit der Mahnung: Kaufe am Platze‟. Decke
hrrachtsbedarf in Darmſtädter Geſchäften und gib der
CHeſchäftswelt Gelegenheit, ihr Brot zu verdienen.
mar gar, wie dieſes Jahr, ein ſo berufener Mund wie
berbürgermeiſter ſelbſt mit dieſer Mahnung auf den
rüſſo darf dieſer Ruf nicht ungehört verhallen.
Aruete Worte von der ſchweren Belaſtung durch Steuern
Abchen, von Arbeitsloſigkeit, von den einſtigen Vermögen,
faſt A1üllen heute verloren, treffen ins Schwarze. Ebenſo
echtighn Her Stolz des Mahners, wenn er an die Rührigkeit
Gebnüzit und Leiſtungsfähigkeit des Darmſtädter Ge=
iftsmaws
erinnert.
Hievch däürfen aber auch nicht die Darmſtädter Handwerker
zgenonmu, oder vergeſſen werden.
Das/ irmſtädter Handwerk hat ſchon hundertfältig bewieſen,
es js Wergleich mit auswärtiger Konkurrenz beſteht, und
ge Leizussfähigkeit iſt durch Ausſtellungen und Anerkennun=
auf
ᛋr ſeſte bewieſen worden.
Welcig Ruf genoß Darmſtadt mit ſeiner Möbelinduſtrie, wie
Danrnets Name bekannt als Kunſtſtadt!
Und lunn ſollte ſich auch die Darmſtädter Geſchäftswelt des
sanſäſiſin Handwerks bei Vergebung von Aufträgen gerne er=
ern
, u1ä hier gilt der Satz des oberbürgermeiſterlichen
hnrung =Aber auch der kleinſte Auftrag kommt ja der Wirt=
ft
zu pi. Und am nächſten ſteht uns die heimiſche Wirt=
daß
)armſtädter Handwerk.
Wenumler immer wieder geeignete Aufträge außerhalb
mſtadz/! Tauern vergeben werden, ſo iſt das tief bedauerlich,
geraudde vielen Gelegenheiten, die dem Darmſtädter Arbeit
Verzchiſ hätten bringen können, die Geſchäftshaus=
bauſta
die Erneuerungen der Geſchäftsräume vieler
kereie an Metzgereien gingen teilweiſe oft, ohne daß Darm=
ter
Flſter gefragt wurden, an auswärtige Herſteller.
Und Eum nicht nur zur Weihnachtszeit, ſondern für das
ze Jathcelte der Ruf: Kaufe am Platze, gibt den Darm=
tern
Ae=t und Verdienſtmöglichkeit, und damit wirkt jeder
Inteny ver Stadt und ihrer Bewohner.

Eielict iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Leh=
an
derſlksſchule in Garbenteich, Kreis Gießen. Kleine
ungu r: Dachgeſchoß.
Veeitzungen in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des
tzes 1rül idie Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli
bzwt !. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom
ſktobern 9.:5 (Reg.=Bl. S. 249) treten am 1. Januar 1931 in
Ruheuſtd: Lehrer Jakob Knöll an der Volksſchule zu
terbaeſchKreis Groß=Gerau, und Lehrer Friedrich Faatz an
Volks ſtl zu Aſſenheim, Kreis Friedberg. Am 13. Dezem=
1930, urde der Gendarmeriemeiſter Adam Niebel zu Bir=
umity
litkung vom 1. Januar 1930 in den Ruheſtand verſetzt.
m 145%zember 1930 wurde der Oberrechnungsrat Karl
rgumad bei dem Reviſionsamt II. Abteilung der Ober=
nungslaraer
auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Januar
in dieihaheſtand verſetzt. Auf Grund des Artikels 14 des
zeibeelmergeſetzes vom 31. März 1928 treten in den Ruhe=
d
: deuſt ſendarmeriekommiſſar Johannes Poth zu Friedberg
Wirkuy vom 1. Februar 1931, der Gendarmeriekommiſſar
r Roſ/ zu Worms mit Wirkung vom 1. Januar 1931, der
zeiobeenſpektor Adam Bieker zu Bensheim mit Wirkung
1. Ji mar 1931 an.
Euhn Wracht=Ausſtellung. Wie zu erwarten war, findet
derzeiut Ausſtellung Profeſſor Eugen Brachts in der Kunſt=
am
nYe ntor den ungeteilten Beifall aller Beſucher. Die
rechend Arbeiten des Darmſtädter Altmeiſters erfreuten
ja auuh ess hier beſonderer Beliebtheit, ſodaß in den beiden
ſtellunugr ſder Jahre 1912 und 1922 faſt alle damals ausge=
en
Wke Kaufliebhaber fanden. Nach den dort gemachten
chrungy lätte man annehmen ſollen, daß auch von den in=
ſſantert
roßen Aquarellen und Zeichnungen, die ſeine drei
Entreif ſiv iedergeben und noch niemals in der Oeffentlichkeit
igt wrlter, eine ſtattliche Anzahl in Privatbeſitz übergehen
ſie, beſlooers, da deren Preiſe ungemein niedrig gehalten ſind.
n beieu jetzt //e och nur das Aquarell Phgran im Erdgeſchoß von
ez Maunrater Ite, angekauft worden, während die große Zeichnung
zurg geiuts duinevüger im Treppenhaus vom Kunſtverein für deſſen
91u mſhnachtiil oſung erworben wurde. Es wäre zu hoffen, daß
eben ehende Gelegenheit, einen guten Eugen Bracht zu er=
inglidie
PPreis zu erwerben, von Freunden ſeiner Kunſt
verſi at wird. Allerdings geht die Ausſtellung ihrem Ende
ſegen:9 kkommende Sonntag iſt der letzte, an dem ſie geöff=
Olſein u l, weil ſie am 24. ds. Mts. 16 Uhr, geſchloſſen werden
S. Weh nen Beſuch bisher unterlaſſen hat, ſollte ihn deshalb

Siſele gemefict ſt nur noch heute nachmittag und morgen geöffnet.
Verkum findet im Jugendzimmer (Anbau) des Gemeinde=
ſes
, Ewvieſenſtraße 8, ſtatt. Wir bitten die Glieder unſerer
ſeindell ſar herzlich, von dieſer Einrichtung regen Gebrauch
Uälchen zufollen. Außer Büchern, Kalendern, Karten u. a. m.
men ah kunſtgewerbliche Gegenſtände verſchiedenſter Art

Eine Erklärung der Evangeliſchen
niechenergierang
zur Frage des Pädagogiſchen Inſtikuls.
Die Kirchenregierung der Evangeliſchen Landeskirche in
Heſſen hat ſich in ihrer Sitzung vom 18. ds. Mts eingehend mit
der Frage der Erhaltung des Pädagogiſchen Inſtitutes bei der
Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt befaßt da der Plan einer
Aufhebung des Darmſtädter Pädagogiſchen Inſtituts nicht nur in
der heſſiſchen Lehrerſchaft, ſondern auch in der evangeliſchen Be=
völkerung
ſtärkſte Beruhigung hervorgerufen hat. Die Kirchen=
regierung
teilt die ſchweren ſachlichen Bedenken, die dem heſſiſchen
Staatspräſidenten bereits mundlich zur Kenntnis gebracht wor=
den
ſind. Sie betont dazu vor der Oeffentlichkeit noch beſonders
folgendes:
1. Eingedenk der Tatſache, daß wir in früheren Jahrhunder=
ten
in Heſſen ſchon vielfach akademiſch vorgebildete Volksſchulleh=
rer
hatten und daß eine allgemein akademiſche Vorbildung der
Lehrerſchaft durch die neueſte Entwicklung wieder angebahnt
wurde befürchtet die Kirchenregierung, daß mit der Entfernung
des Pädagogiſchen Inſtituts von der Techniſchen Hochſchule wieder
eine rückläufige Entwicklung einſetzt.
2. Nachweislich ſtammen mehr als, die Hälfte der hieſigen
Studenten des Pädagogiſchen Inſtituts aus dem weit über=
wiegend
evangeliſchen Darmſtadt und aus ſeiner faſt rein
evangeliſchen Umgebung. Eine Verlegung nach dem überwiegend
katholiſchen Mainz mit ſeinem faſt rein katholiſchen Hinterland
muß zur Folge haben, daß es vielen Evangeliſchen, insbeſondere
aus der Arbeiter= und Bauernbevölkerung, außerordentlich er=
ſchwert
wird, ſich dem Lehrerberuf zu widmen. Die evangel.
Kirche aber muß beſonderen Wert darauf legen, daß der Nach=
wuchs
der evangeliſchen Lehrerſchaft gerade auch aus dieſen wert=
vollen
Kreiſen ihr geſichert bleibt. Dies um ſo mehr, als es nach
Aufhebung des Friedberger Lehrerſeminars denſelben Kreiſen der
faſt rein evangel, Provinz Oberheſſen faſt unmöglich gemacht iſt,
ihre Söhne und Töchter dem Lehrerberuf zuzuführen.
3. Die Parität deren Wahrung für den Staat eine ſelbſtver=
ſtändliche
Pflicht iſt, verlangt, daß das Inſtitut in Darmſtadt
bleibt. Es wäre eine Verletzung der Parität, wollte, man die
ſ Zt. mit Rückſicht auf den katholiſchen Bevölkerungsteil Rhein=
heſſens
eingerichtete Ausbildungsſtätte in Mainz nunmehr zum
Schaden der evangel. Bevölkerung Heſſens zur alleinigen Ausbil=
dungsſtätte
machen.
4. Die Kirchenregierung hat volles Verſtändnis für die Not=
wendigkeit
ernſteſter Sparmaßnahmen des Staates. Sie muß
aber mit Nachdruck darauf hinweiſen, daß in dem Gutachten des
Reichsſparkommiſſars vom 22. 12. 29, das ein tief eingreifendes
Sparprogramm aufſtellt, das Beſtehen der beiden heſſ. Pädago=
giſchen
Inſtitute in keiner Weiſe beanſtandet wird. Es wird viel=
mehr
in dem Kapitel über die Lehrerbildung S. 275 wörtlich
erklärt:
Da die Koſten der Lehrerbildung ſich in mäßigen Grenzen
halten, werden keine Abänderungsvorſchläge gemacht.
Die Aufhebung des Darmſtädter Pädagogiſchen Inſtituts
wäre alſo eine vom Sparkommiſſar nicht verlangte Maßregel, die
ſich einſeitig zu ungunſten der evangel. Bevölkerung auswirken
würde. Es ſollte aber nicht überſehen werden, daß der evangel.
Volksteil mehr als zwei Drittel der heſſ. Bevölkerung ausmacht
und weit mehr als zwei Drittel der heſſ. Steuern zahlt.
Aus allen dieſen Gründen erwartet die evangel. Kirchen=
regierung
, daß die Heſſ. Staatsregierung das Pädagogiſche In=
ſtitut
bei der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt beſtehen läßt,
damit nicht wichtige Lebensintereſſen, der evangel. Kirche und
ihrer Glieder geſchädigt werden.

Weihnachtsmiete der Akademie=Konzerte. Es ſei nochmals
auf die Einrichtung einer Weihnachtsmiete für die reſtlichen fünf
Akademie=Konzerte aufmerkſam gemacht. Die Möglichkeit, ſeinen
Angehörigen zum Weihnachtsfeſt auch eine Freude in Geſtalt be=
ſonderer
künſtleriſcher Genüſſe zu verſchaffen, hat allegemein An=
klang
gefunden. Als Soliſten ſtehen noch aus: Louis Gra=
veure
(Tenor) Helene Zimmermann (Klavier), die
hervorragende Sängerin Duſolina Giannini (Sopran),
Wilhelm Backhaus (Klavier) und Georg Kulen=
kampff
(Violine). Es ſei noch darauf hingewieſen, daß die
Miete ſich dadurch beſonders günſtig ſtellt, als für einige der noch
in Ausſicht ſtehenden Abende erhöhte Preiſe für Einzelkonzerte
vorgeſehen ſind. Die Miete liegt noch bis Mittwoch, den 24. De=
zember
. 12 Uhr, auf. Näheres im Sekretariat der Städt, Aka=
demie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36, Fernſprecher 3500 ( Stadt=
verwaltung
).
Orpheum. Morgen, Sonntag, abends 8 Uhr, geht ein=
malig
der beſtens einſtudierte Schwank Frau Staatsan=
walt
von Curt Kraatz in Szene. Die Titelrolle liegt in
Händen von Frl. Henny Walden. Auch die übrigen Dar=
ſteller
ſtehen ihr würdig zur Seite und verſpricht der tolle
Situationsſchwank einen angenehmen Abend. Karten: 80 Pf.,
1 Mark. 1,50 Mark und 2 Mark; erhältlich in den bekannten Vor=
verkaufsſtellen
. (Siehe Anzeige.)
Die Heag teilt uns mit, daß die neue Ausſtellung vor
Weihnachten auch Samstags und Sonntags von 2 bis 6 Uhr nach=
mittags
geöffnet iſt. Ferner ſei noch darauf hingewieſen, daß die
Heag auch in dieſem Jahre wieder für jeden gekauften Apparat
ein Freilos für eine Weihnachtslotterie ausgibt, wonach jedes 10.
Los im Werte des gekauften Gegenſtandes gewinnt. Einliefe=
rungsſchluß
der Verloſungsſcheine iſt der 21. Dezember 1930.

* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
Der weiße Teufel: Iwan Moſjoukin. Was
an dieſem Film gut und groß iſt, was ihn aus der erſten Hälfte,
die kitſchig iſt, heraushebt auf das Niveau guter Filmkunſt,
das iſt die Art, wie Moſjoukin zu ſterben verſteht. Das iſt, wie
er todwund den letzten ſcheidenden Blick wechſelt mit ſeinem
treuen Schimmel. Das iſt, wie der vielfach Verwundete ſchmerz=
verzerrt
dem Sohn und der Gattin entgegenlächelt. Das iſt
ſchließlich, wie er ſterbend vom Pferd, ſinkt und im brechenden
Blick letzter Todeszuckung faſt Chriſtushaftes gibt. Dann noch
die Großaufnahmen in den Schlußſzenen mit Betty Amann
und vor allem der alten Mutter Hadſchi Murat’s (Moſjoukin),
ein gutes Geſicht mit ausdrucksvollem Auge. Was Moſjoukin
vorher gibt, dürfte kaum mehr als Backfiſchintereſſe erregen. Daß
ſeiner bewundernswert gertenſchlanken Geſtalt der weiße Tſcher=
keſſenrock
blendend ſteht, daß er gut zu Pferd ſitzt, daß ſein Blick
nicht ohne ſtarke Bildwirkung bleibt, iſt bekannt. Man ſollte aber
vor allem dieſen Film nicht ankündigen als Weltfilm von un=
geheuren
Ausmaßen, als monumentales Filmwerk hochdramatiſch
und ungeheuer ſpannend, das Schickſal des kaukaſiſchen Freiheits=
helden
verkörpernd. Ankündigungen dieſer Art ſteigern die Er=
wartung
und enttäuſchen doppelt, wenn der Film ſie nicht erfüllt.
Dabei iſt der Film als Ganzes genommen immerhin recht guter
Durchſchnitt. Wenn die naiven Kampfſzenen einen beſſeren
Regiſſeur gefunden hätten, wenn auch andere Bildfolgen weniger
naiv geſtaltet worden wären, wenn man nicht um 1850 eine
Kirche in Rußland in ganz moderner elektriſcher Außenillumina=
tion
zeigen wurde, wäre der Film ſogar ſehr gut. Das Tonliche
iſt im weſentlichen beſchränkt auf die Mitwirkung des berühmten
Don=Koſaken=Chors unter Serge Jaroff und auf Geräuſche des
Kampfes.
Im Beiprogramm kann man u. a. die Entſtehung einer
Schreibmaſchine kennen lernen.
Helia.
Der Hauptdarſteller des Films Zwei Krawatten iſt
Michael Bohnen, der berühmte Sänger, der natürlich auch
hier keine Gelegenheit vorübergehen läßt, ſeine berühmte Stimme
ertönen zu laſſen. Sonſt läßt ſich über dieſen Film nicht viel
Gutes ſagen. Einige Anſätze zu einer luſtigen operettenhaften
Durchführung ſchlagen nicht durch, die in der Handlung liegenden
Spannungsmomente ſind nicht erfaßt, trotz guter Rollenbeſetzung
und eines gewiſſen Aufwands gerät das Ganze nicht, und ſchließ=
lich
läßt auch die tonliche Wiedergabe wieder einmal viel zu
wünſchen übrig. Ein daneben laufender Kulturfilm zeigt inter=
eſſante
Bilder von Seeſternen und anderen phantaſtiſchen Ge=
ſchöpfen
vom Meeresgrund.
Ein ganz ausgezeichnetes Unterhaltungsprogramm bietet
hingegen
Palaſt=Lichtſpiele.
Der Sieg des Herzens (Regie Joſef Leytes) iſt ein
kurzer, aber hervorragend guter Ausſchnitt aus dem öſterreichiſch=
ruſſiſchen
Krieg. Das ſind wirkliche Kriegsbilder, ſehr rea=
liſtiſch
, aber ſehr wahrhaftig, kein Theater, keine Spielzeug=
ſoldaten
. Selbſt die ſchweren Einſchläge. Einſtürze von Feldlaza=
retten
uſw. ungemein wirkſam. Auch die Handlung ſehr ernſt ein
ernſtes lebensechtes Thema filmiſch verlebendigend. Wie oft
wohl hat es ſich gerade in Rußland ereignet! Der Mann tot=
geglaubt
, kehrt zurück und findet die Frau als Geliebte ſeines
Kameraden, der ihm unbekannt einſt das Leben rettete. Er
geht ſtill von dannen!
Gaukler gibt einen packenden Ausſchnitt aus dem
Artiſtenleben, aus dem des fahrenden Volkes. Eine Zirkus=
Seiltänzerin ſtürzt tödlich und läßt ihre kleine Suzanne dem
Freund, dem Clown. Nach Jahren der Irrfahrt finden beide ſich
wieder im gleichen Zirkus, und der alte treue Clown kann ſein
Verſprechen einlöſen, Suzanne wird glückliche Braut. Ihr Vater
kann gutmachen, was er an der Mutter einſt geſündigt. Das
wird ſchlicht und lebendig wahr erzählt in ſehr bewegten, tempe=
rament
= und humorerfüllten Bildfolgen. Die Darſtellung, beſon=
ders
durch Käthe von Nagy und Nikolai Koline, iſt ausge=
zeichnet
.
Orpheum. Märchentheater. Morgen Sonntag, den
21. Dezember nachmittags ½4 Uhr, einmalige Aufführung des
Görnerſchen Märchens in 6 Bildern Frau Holle oder das
fleißige und das faule Mädchen. 1. Bild: Die böſe Frau Keifer.
2. Bild: Marie iſt in den Brunnen gefallen. 3. Bild: Erwachen
im Zauberreich (Tanz der Puppen) 4. Bild: Glückliche Heim=
kehr
der armen Marie. 5. Bild: Die Abenteuer der ungezogenen
Brigitte. 6. Bild: Reiche Belohnung und Hochzeit der fleißigen
Marie, Beſtrafung der faulen und böſen Brigitte, am heiligen
Abend. Die Rolle der Brigitte hat Frl. Walden übernommen.
Am Schluß der Vorſtellung Geſchenk=Verteilung (Gewinne). Zu
jeder gelöſten Karte erhält man ein Freilos. Eintrittspreiſe von
30 Pfg. bis 1,25 Mk. Im Vorverkauf: Verkehrsbüro und de Wal.
ſowie telephoniſch 389. Als Sondervergünſtigung gegen Vorlage
der heutigen Anzeige zahlt man an der Kaſſe des Orpheums:
Eſtrade 25 Pfg., num. Saal 40 Pfg., Sperrſitz 50 Pfg., 2. Balkon
50 Pfg., 1. Balkon, Seitenparkett 60 Pfg., 2. Parkett 70 Pfg.,
1. Parkett Mittelloge 1 Mk. (S. Anz.)
U.T. In einer Märchenfilm=Morgenfeier bringt das
Union=Theater am Sonntag, vormittags 11.15 Uhr, nochmals
Brüderchen und Schweſterchen, ein Märchen der Brüder Grimm,
dazu Hampelmanns Traumfahrt ſowie ein luſtiges Beipro=
gramm
.

Krössere Wirtschaftlichkoft...
eim Beweis für Opels Rührerschaft!
Die Wirtschaftlichkeif eines Opelwagens ist sprichwörtlich. Noch mehr
als die bisherigen aber zeichnen sich die 1,1 Liter 4Zylinder Modelle
1931 durch ihre Preiswürdigkeit und Sparsamkeit im Betrieb aus.
Größere Kraft-besseres Bergsteigevermögen-höhere Geschwindigkeit-
größere
Leistung. . . ohne erhöhte Betriebskosten!

Größere Wirtschaftlichkeit!

In der Tat Opel bietet die Leistungsfähigkeit reiche Auswahl an Karosserietypen und Farben.
eines teuren Wagens - bei Betriebskosten eines Nur Opel ist im Stande, Ihnen solche Vorteile
Wagen Sie überraschen. Opels Führerschaft, und die damit gegebenen günstigen Einkaufs-
bemerkbar
durch: größere Kraft, Sicherheit, hohen Gegenwert, den Sie für Ihr Geld be-
Heine Annehmlichkeiten und durch eine Zahlungsplan erleichtert Ihnen die Anschaffung.

Velgichen Sie Cröße, Geräumigkeit
undd eistung der Opel z,7 Liter Wagen
mi /en geringen Unterhaltungs- und
Bebtuskosten! Neuer Vergaser - An-
decnger
am Motor Kraftsteigerung

ohne größeren Brennstoff- und Ulver-
brauch
. Stoßdämpfer vorn und hinten
bessere Straßenlage geringerer Reifen-
verschleiß
. Stabile Konstruktion - lange
Lebensdauer!

Eleineren Wagens! Crößere Wirtschaftlichkeit zu bieten. Die große Produktion (saller Wagen
aber ist nicht das Einzige, womit die neuen der 3000 Mark Klasse werden von Opel gebaut)
Opels Ringen um das Beste macht sich überall möglichkeiten erklären den ausserordentlich
Zuverlässigkeit - durch Oualität, mehrSchönheit kommen. Also-Sie erhalten mehr für Ihr Geld,
und Bequemlichkeit durch viele sogenannte wenn Sie Opel kaufen. Außerdem -der Opel-
Größerer Wert ohne Preiserhöhnng!
2sitziger Roadster . . . RM 1990 2sitziges Cabriolet .. RM 2500
4sitziger offener Wagen RM 2350 4sitzige Limousine . . RM 2700
1V 15141
fünffach bereift . . . Preise ab Werk.
ADAM OPEL A. C., RUSSELSHEIM AM MAIN

NE. NERALVERTRETE

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 20. Dezember 1930

1eyt

Weihnachtsgruß an Heſſens Jugend.

Ihr lieben jungen Freunde!

Es weihnachtet wieder in deutſchen Landen, und ich möchte
wie Jahr für Jahr in dieſer Zeit nicht ohne Gruß an euch vor=
übergehen
. Wir haben im abgelaufenen Jahre ſo manchesmal
zuſammengeſtanden, wir haben trotz aller Not auch erfolgreich
zuſammen gearbeitet wer von euch dachte da nicht mit Freude
und Befriedigung an ſo manches was wir im Auf= und Ausbau
des Jugendherbergswerkes zum Beiſpiel erreicht haben? , und
ſo denke ich, wir wollen das Jahr nicht zu Ende gehen laſſen, ohne
noch einmal ſo Hand in Hand und Aug’ in Aug zu überſchauen,
welche dringenden Aufgaben unſer Aller noch warten.
Es weihnachtet wieder in deutſchen Landen. Stärker als ſonſt
im Jahre gehen die Gedanken, nach Frieden, nach Freude, nach
Liebe und Geborgenheit. Aber ſtärker auch, als es ſelbſt unſer
ſo ſchwer geprüftes Volk gewohnt iſt, klopfen Not und Soxge an
die Türen. Wie ſollen unter ihrem Anſturm Friede und Freude
gedeihen? Wie ſolken ſich die geborgen fühlen, denen Arbeit und
Verdienſt genommen, die von Arbeitseinſtellung und Abbau be=
droht
ſind? Und wie ſollen ſelbſt die, die einigermaßen geborgen
ſind, in Ruhe und Freude einem Feſt entgegengehen, das Millio=
nen
ihrer Volksgenoſſen im härteſten Exiſtenzkampfe, in ſchwerſter
leiblicher und ſeeliſcher Bedrohung ſieht? Wir wären nicht wert,
uns deutſches Volk zu nennen, wenn nicht die Sorgen und Nöte
unſerer Volksgenoſſen auch unſere Sorgen wären.
Und ſo möchte ich euch, ihr jungen Freunde, in dieſen här=
teſten
Tagen beſonders ans Herz legen: verſchließt euch nicht der
Not, verſchließt euch nicht denen, die mit euch jung ſein möchten,
ſtehet feſter zuſammen, reichet eure Hand, den Bedrückken und
Schwankenden unter euch, euer Verſtehen und eure Liebe wird
manchen über das Schwerſte hinwegführen und wieder aufrichten
können. Helfet, ſo weit ihr es könnt und vermöget, wo unter euch
einer oder eine eure Hilfe braucht. Und derer gibt es leider über=
genug
.
Ich weiß, daß ihr zum allergrößten Teile nicht mit Gütern ge=
ſegnet
ſeid, aber ich weiß auch, daß in euch allen der Wille lebt,
das Gute anzuſtreben. Ich weiß, daß ihr vielleicht ſtärker und
reiner noch als wir Erwachſene ſozial denkt und Gerechtigkeit
ſucht. Ich weiß, daß euch ein Verzichten, um geben zu können,
wirklich ſeliger iſt als Nehmen. Denn ich habe euch in den vielen
Jahren unſerer gemeinſamen Arbeit und unſeres gemeinſamen
Kampfes kennen gelernt. Und deshalb, weiß ich auch, daß ihr
helfen werdet, wo einer oder eine eurer Hilfe bedarf.
Ich glaube daran, daß ihr, gerade ihr Jungen, unſerem Volke
am beſten helfen könnt und daß ihr ihm helfen werdet, wenn ihr
zuſammenſteht. Was ſind ein paar Anſichten, die den einen vom
andern trennen? Haben wir nicht gemeinſame Not, tragen wir
nicht alle das gleiche Schickſal, ſind wir nicht, wenn wir uns ver=
trauensvoll
ausſprechen, zu neunzig vom Hundert des einen Wil=
lens
der gemeinſamen Not zu begegnen, unſer Volk wieder voran=
zuführen
und die ſorgenbeladenen Volksgenoſſen wieder aufzurich=
ten
durch unſere Hilfe?

Wollen wir uns doch dieſer Gleichheit unſeres Denkens
gerade in dieſer Zeit wieder mehr bewußt werden! Es liegt nicht
in unſerer Macht, das Glück auf Erden zu ſchaffen, aber es liegt
in unſerer Macht, das Unglück zu bekämpfen und die ſchwerſte Not
zu lindern. Es liegt in eurer Macht, ihr Jungen, den Schwa=
chen
und Darbenden Hilfe und Stütze zu ſein, wenn ihr nicht ver=
geßt
, daß ſich jung zu jung finden muß, um gemeinſam und mit=
einander
das Beſte für euch alle und für unſer Volk zu wollen.

Schritt um Schritt,
Nehmt alle mit!
Wir brauchen einen gleichen Tritt.
Wir mögen nicht im Wind verwehn,
Wir wollen feſt in Reihe ſtehn,
Wir Jungen!

Schlag an Schlag,
Der eine Schlag
Durch unſer Herz, durch unſern Tag!
Wer nimmer raſtet, nimmer ruht,
Hält gleichen Takt, hat gleichen Mut,
Iſt Junger!

Hand in Hand!
Her deine Hand!
Sind wir doch alle geiſtverwandt!
Iſt keine Hand im Kreis zu viel.
Uns bindet alle gleiches Ziel,
Uns Junge!

Jung zu jung
In hellem Schwung!
Sind wir nicht froh, ſind wir nicht jung?
Die Sonne iſt von unſrer Art,
Uns ſind noch Sterne aufgeſpart,
Uns Jungen!

Schritt um Schritt,
Und alle mit:
So haben wir den gleichen Tritt.
Mit uns die Kraft, die Ketten bricht!
Zurück die Nacht, voraus das Licht!
Wir ſchaffen es, wir Jungen!

Und in dieſem Geiſte grüße ich euch alle, ihr jungen Freunde,
zum diesjährigen ſchweren Weihnachtsfeſte und möchte eure Hände
ineinander legen, auf daß wir alle zuſammen dem neuen Jahre,
was immer es für uns bereit hat, mit feſtem Mut, mit gläubigem
Vertrauen und mit dem entſchiedenen Willen zum Miteinander
entgegengehen.
Mit herzlichen Heilgrüßen und guten Wünſchen
Euer Freund und Brückenbauer
Heinrich Haſſinger.
Darmſtadt, Weihnachten 1930.

Die Freiwillige Feuerwehr hat ihre Unterrichtskurſe für
das laufende Winterhalbjahr unter vollzähliger Beteiligung der
Mitglieder aufgenommen. Branddirektor Winter hielt im Phyſik=
ſaal
der Ballonſchule einen Vortrag über die Entwicklung des
Feuerlöſchweſens, der mit zahlreichen Lichtbildern ergänzt wurde.
Wie wir erfahren, ſollen weitere Vorträge über Löſchwaſſerver=
ſorgung
, Brandbekämpfung und über das chemiſche Löſchverfah=
ren
von ihm im Laufe des Winterhalbjahres folgen.

Heſſiſches Landesthealer.

Großes Haus

Kleines Haus

Samstag
20. Dezember

14.5017
Die Pantoffeln Tes Glücks
und das Wunderbuch der Technikl
Preiſe 0.502 50 Mk.

Samstag,
27. Dezember

19.30:2.30
Königskinder
C 11. T Gr 2 und 3
Preiſe 110 Mk.

14.30, Ende gegen 17 Uhr


I.
Sonntag
21 Dezember
= Die Pantoffein des G ücks
und das Wunderbuch der Technik
Preiſe 0.502.50
19 3022 Uhr
as Glöckchen des Eremite=
D11, T. Gruxpe 7 u. 8
Preiſe 110 Mk. 2022 30 Uhr
Zum erſten Male
Wie werde ich reich und glücklich ?
Zuſatz=Miete V 6
Preiſe 1.507.50 Mk. Montag
22. Dezember Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung Dienstag
23. Dezember 1430 bis gegen 17 Uhr
Die Pantoffeln des Glücks
und das Wunderbuch der Technikl
Preiſe 0 502.50 Mr Keine Vorſtellung Mittwoch,
24. Dezember Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung Donnerstag,
25. Dezember E 12 Carmsn
Preiſe 1.2012 Mk. 2022 Uhr
18 30, Ende gegen 22 Uhr oer Mann, en ſe nGewiſſen trieb
Zu atzmiete 1i17
Preiſe 1.507 50 Mk. Freitag,
26. Dezember 14 3.. Ende gegen 17 Uhr
Die Pantoffeln des Glücks
und das Wunderbuch der Technik
Preiſe 0.502.50
19.30 22 30 Uhr
A 12 Königskinder
Preiſe 110 Mk 2022.30 Uhr
Wie werde ich reich und glücklich 2
Zuſatzmiete 17 6
Preiſe 1 507.50 Mk.

15, Ende gegen 17 3) Uhr
Die Pantoffeln des Glücks
und das Wunderbuch der Technik
Preiſe 0.50-.50

193022 Uhr
Das Glöcchen des Eremiten
K 7. nenvolksbund
Preiſe 1 10 Mr

Senntag,
23. D zember

1922 Uhr
Eliſabeth von England
Heſſenlandmicte 1V 5
Preiſe 110 Mk.

Keine Vorſtellung

Ranarienzuchk- u. Bogelſchukverein 1897 Darmſtadi.

Welcher iſt der beſte Kanarienvogel?
Vor ungefähr 500 Jahren wurde der erſte Kanarienvogel nach
Europa gebracht. Johannes Bethencourt brachte denſelben um
1405 nach Cadiz, einer ſpaniſchen Hafenſtadt. Wegen ſeines ſchönen
Geſanges, ſeiner Zahmheit und Dauerhaftigkeit in der Gefangen=
ſchaft
fand der Vogel gleich viele Freunde. Heute hat er ſich faſt
die ganze Welt erobert. Und es iſt gut ſo. Denn je mehr er ſich
in der Bevölkerung ausbreitet, deſto weniger iſt das Bedürfnis
nach einheimiſchen Singvögeln vorhanden. Dieſe müſſen nicht
nur des Geſanges wegen der Natur erhalten bleiben, ſondern auch
in wirtſchaftlicher Hinſicht. Hätten wir unſere Vögel nicht, wäre
es ſchlecht um unſere Pflanzen und Bäume beſtellt, da auf die
Dauer das Ungeziefer ſein Zerſtörungswerk unerbittlich durch=
führen
könnte. Der Kanarienvogel iſt nicht nur ein Erſatz als
Stubenvogel. Nein, noch mehr! Er iſt viel zahmer, und das läßt
ſich nicht leugnen, der Geſang unſerer wilden Vögel kann wohl
kaum mit dem Geſang eines Edelrollers verglichen werden. Es
gibt nur drei Arten Kanarienvögel: 1. Geſangs=, 2. Farben= und
3 Geſtaltskanarien. Der Name bezeichnet ſchon den Sinn und die
Art der Züchtung. In Deutſchland wird hauptſächlich die erſtere
Art gezüchtet, wohingegen England und Holland die beiden letz=
teren
Arten vorwiegend züchten. In bezug auf Farbenkanarien
gilt er deren vielerlei; weiße ſchwarze, iſabellfarbige, gelbe uſw.
Mann hat nun, um dem Geſchmack des Publikums Rechnung zu
tragen, verſucht, den Geſang des in ſeinem Urzuſtande grünlich=
grauen
Vogels auf die Farbe zu übertragen. Teilweiſe iſt dies
geglückt. Aber nur teilweiſe! Der hochgelbe Vogel iſt am meiſten
begehrt. Aber darüber hinaus iſt bei uns geſangliebenden
Deutſchen der tüchtigſte Sänger der Begehrteſte. Und da iſt (und
wird es auch vorläufig noch bleiben) der grüne der Matador unter
den Kanarien. Viele, viele Geſangskanarienzüchter haben es mit

der Farbe verſucht, ſind aber immer auf grüne oder ſcheckige
Vögel zurückgekommen. Und wird man immer auf Ausſtellungen,

wo meiſt eine Prämiierung des Geſanges ſtattfindet, grüne oder
Schecken an der Spitze ſehen. Dann hat der grüne Vogel einen
noch nicht zu unterſchätzenden Vorteil, er iſt viel dauerhafter und
widerſtandsfähiger. Es iſt, als ob dieſe Tiere durch die Stuben=
zucht
noch nicht ſo viel verweichlicht wären. Dies beſagt ja eigent=
lich
auch ihr natur=grünes Federkleid, welches unter der Bruſt
übrigens eine wunderbar immergrün ſchillernde Farbe hat Und
ſo hält nun der Kanarienzucht= und Vogelſchutz=Verein 1897 Darm=
ſtadt
an den Tagen vom 18. bis 21. Dezember in den Räumen des
Hanauer Hofes, Heinheimerſtraße 8, eine Ausſtellung mit Prämi=
ierung
von Kanarienhähnen verbunden mit einer Ausſtellung für
praktiſchen Vogelſchutz ab. Für das Publikum iſt di ſtellung
am Sonntag, den 21. Dezember, von vormittags 9 Uhr bis abends
7 Uhr geöffnet. woſelbſt eine reichhaltige Tombola Gelegenheit
bietet, einen ſchönen Kanarienvogel zu gewinnen. Den Zeitver=
hältniſſen
Rechnung tragend, hat der Verein eine beſchränkte An=
zahl
von guten Hähnen in einer hierzu eingerichteten Verkaufs=
klaſſe
zu niedrigen Preiſen reſerviert. Das ſchönſte Weihnachts=
geſchenk
iſt ein Kanarienvogel. Der Eintritt iſt frei. Beachten Sie
bitte unſer heutiges Inſerat.

2022.30 Uhr
Wie werde ich reich und glüchlich
Zuſ.=Mrete Vl8, T, Gr 2u 3
Preiſe 1 507 50 Mk.

11.30 Ende gegen 17 Uhr
Meine Schweſter und ich
Außer Miete
Preiſe 14 Mk.

2022 Uhr
Lucia von Lammermoor
Zuſ.=M. 10 6, 1 Gruppe 1
Preiſe 1.206 Mt

Heſſiſches Landestheater.
Erſtaufführung Wie
werde ich reich und glücklich? Felix Joachimſons Kur=
ſus
in zwei Abteilungen Wie werde ich reich und glück=
lich
? gelangt mit der Muſik von Miſcha Spolianſky morgen
Sonntag im Kleinen Haus zum erſten Male zur Aufführung.
Inſzenierung: Renato Mordo; Bühnenbild: Lothar Schenck
v. Trapp; muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne; Tänze: Hans Macke;
Modenſchau: Schürmann. In den Hauptrollen: Hinz, Knott, Ma=
letzki
, Hoffart, Gallinger. Die heutige Aufführung der Oper
Königskinder von Humperdinck findet unter muſikaliſcher
Leitung von Fritz Bohne ſtatt. Maria Kienzl ſingt zum erſten
Male die Partie der Gänſemagd. Es wird nochmals darauf auf=
merkſam
gemacht, daß die heutige Vorſtellung der Königskinder
für die Miete C beſtimmt iſt. Die Märchenvorſtellungen Die
Pantoffeln des Glücks und das Wunderbuch der
Technik finden in der Weihnachtswoche an folgenden Tagen
ſtatt: Sonntag, den 21. Dezember, Dienstag, den 23. Dezember,
Freitag, den 26. Dezember und Samstag, den 27. Dezember. Die
heutige Märchenvorſtellung beginnt um 14.30 Uhr im Großen
Haus.
Bizets Oper Carmen wird Donnerstag, den 25. Dezember,
im Großen Haus in neuer Inſzenierung von Carl Ebert ( Büb=
nenhild
: Wilhelm Reinking) unter muſikaliſcher Leitung von Dr.
Karl Böhm zur Darſtellung kommen. Die Titelpartie ſingt Anita
Mitrovic, als Don Joſé wird Johannes Schocke zum erſten Mal in
dieſer Spielzeit auftreten.

Das sina
Die Packunge

a
der bei Pusten, Heisel
Katarrh bewährt
44
sBrust-Capdielen


Kaige
Vf
Erhäitlich in Apotheken, Drogerien und wo Plakate sichtbar.

Orthiſcher Männerchor. Die am 26. Dezember (o
in der Beſſunger Turnhalle ſtattfindende Weihnach
wird im erſten Teil des Programms dem Charakter 4/
angepaßt ſein, während der zweite Teil ganz dem Heir=
gedacht
iſt. Die Chöre ſtehen unter der Leitung von Kan
ther. Nehen den beiden Einaktern. Ein Reinfall y,
nachtsabend und Das Schulexamen ſei beſonders die
rung des bekannten Singſpiels für Chor und Soli.
Röſſil erwähnt, welche wohl den Höhepunkt des Anf
wird. Verbunden mit der Feier iſt die übliche Weihnao
bola mit wertvollen Preiſen, die gewiß manchen glückt
ſucher noch freudiger nach Hauſe ziehen laſſen wird. (ANoN.
in der Anzeige.)
Polizeibericht. Er kann es nicht laſſen
niker Ludwig Göbel, geboren am 23. 12. 1882 zu 7
der ſchon wiederholt wegen ſeiner Betrügereien mit demn

Konflikt geraten iſt, hat ſich nach ſeiner Rückkehr aus dens
bei dem Zirkus Saraſſani tätig

te ehemaliger Akaden

Betriebsleiter in gutbezahlter Stellung bei der Firmme
Boveri vor. Das Mädchen ſchenkte dem Göbel unbedinm
trauen, führte ihn bei den Eltern ein, und Mitte Noven
folgte die Verlobung. Göbel ſchwindelte dem Mädchs
vor, ſeine Rentenabfindung wäre ſo weit gediehen, daß 5
1500 Mark ausbezahlt bekäme und der Geſamtbetrag 70
ausmachen würde. Durch dieſe Angabenskaufte das Mädo=
Möbel, die es vielleicht nun ſelbſt bezahlen muß, und tram
Drängen des Göbel eine Aushilfsſtelle nicht an und ſagtn
eingegangene Verpflichtungen, die mit Einkommen m
waren, kurzerhand ab. Die Mutter des Mädchens vu
ebenfalls um Bargeld an. Die Verlobungsringe und KR
ſchwindelte ſich Göbel unter beſtimmtem Zahlungsverſpru
Darmſtädter Geſchäftsleuten. Nach dem jetzigen Stand 0
mittelungen hat ſich Göbel in letzter Zeit auf Annoncemiſtu
luſtiger Damen gemeldet und dieſe ebenfalls auch gicht
Seinen deutſchen Reiſepaß will Göbel in Frankfurt

einem neuen Café in der Nähe der Hauptwache für Hintu=

einer Zechſchuld dem Kellner übergeben haben. Alle 2
die in letzter Zeit von Göbel geſchädigt worden ſind. bi=
bei
dem Polizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimme
während der Dienſtſtunden vorzuſprechen oder Anzeigen
dies noch nicht geſchehen iſt, bei den zuſtändigen Polizeje=
zu
erſtatten. Göbel wurde wegen des Heiratsbetruu,
anderer Delikte dem Richter vorgeführt.

Feſtnahmen. Feſtgenommen wegen Betrugs wraſſ
21jähriger Schriftſetzer aus Frankfurt a. M., ein 66 jähri=
wirt
ohne feſten Wohnſitz wegen zur Strafvollſtreckungn
wurden dem Amtsgericht I zugeführt.

Wer wurde beſtohlen? Am 12. Dezember 1930 wa=
einem
Hausflur in Darmſtadt eine ſogenannte Deutſcheu
brücke entwendet. Als Diebin konnte eine Frau Meis
zurzeit ohne feſten Wohnſitz, ermittelt werden, die vom 5
Dezember in Darmſtadt in einer Logiswirtſchaft gewoln
Während dieſer Zeit ging ſie, hauptſächlich in den Abenn
in die Wohnungen und hat unter allerlei Vorwänden und
ſtützung angehalten. Sie ließ ſich unter anderem auch
Bewohnern Weißzeuge und Taſchentücher aushändigen i
die Namen der betreffenden Perſonen einſticken wolle
gab ſie an, ſie heiße Anna oder Maria Bquer und in Dän=

Woogsplatz 3. zu wohnen. Alle auf dieſe Weiſe erlangtenC.
behielt die Meingaßner für ſich und machte ſie ſofort
Die Diebin Meingaßner konnte auf Veranlaſſung der Dann
Kriminglpolizei bereits am 17. Dezember in Mainz feſtgey
werden. Ein Teil der von ihr geſtohlenen und unterſal
Gegenſtände konnten wieder herbeigebracht werden. Sieif
Mainz in Unterſuchungshaft. Perſonen, die auf die gleicht
beſtohlen oder auf ähnliche Weiſe geſchädigt wurden, wec
beten, alsbald bei der Kriminalpolizei, Hügelſtraße 31
mer 12. vorſprechen zu wollen.
Wer wurde noch betrogen? Der frühere Dentiſt urm
Vertreter Hans Ludwig, ſeit einiger Zeit in Pfungſtada
haft, wurde wegen Verdachts fortgeſetzter Betrügereien an.
zember 1930 verhaftet. Ludwig hat ſich bei in Darmſtatz
haften Schneidermeiſtern die teuerſten Stoffe ausgeſucht um
dungsſtücke daraus fertigen laſſen, ohne ſeinen beſtimmt,
lungsverſprechungen nachzukommen. In anderen Geſchäften
Ludwig verſchiedene Kleidungs= und Gebrauchsgegenſtän
zwar immer die teuerſten Stücke, unter betrügeriſchen M!
tionen, ohne Zahlung zu leiſten. Da Ludwig im Jahre 72
ſeiner Frau Gütertrennung vereinbarte und ſeine eingen
Sachen reſtlos ſeiner Frau gehören, iſt Ludwig pfandlosi
die hineingelegten Geſchäftsleute kaum zu ihrem Gelde
dürften. Ludwig iſt ein raffinierter Betrüger, der es
die vorſichtigſten Geſchäftsleute zu düpieren. Zweifellos 1
wig auch noch Leute geſchädigt, die den Weg zur Kriminns
noch nicht gefunden haben. Diejenigen, die noch nicht ſ=
Kriminalpolizei vernommen worden ſind, werden dring!
beten, bei der Kriminakabteilung, Hügelſtraße 3133,
29 a. vorzuſprechen.

Lokale Veranſtallungen.

Chriſtlicher Verein junger Männein
Darmſtadt. Alexanderſtraße 22 (Infanteriekaſernen
Sonntag, 21. Dezember, kommt die Männerabteilung zu/
zu einem Unterhaltungsabend. Allerlei Weihnachtliches ei
Gedanke des Abends. Nachmittags ſammelt ſich das Juna
Spiel und Geſang. Jeder Jugendliche im Alter von 14 bſſiche iſt we
ren iſt zu dieſer Jungvolkſtunde herzlich eingeladen.
Weihnachtsfeier der Liedertafel Pſtüulle, Vorm
ſtadt. Die Weihnachtsfeier der Liedertafe.Nacm. 5 Uhr=

Evangel
Samst
. Abends 8.
4. Adventsſt

Ne Vorm. 10
Nachm.

Lautenſch
Pfarrer 9

geöffnet.

wie alljährlich am erſten Feiertag im Städtiſchem.
bau ſtatt. Stets hat die Liedertafel Wert daru=Rmhe, Vorm 10

legt, auch dem Programm ihrer Weihnachtsfeier eim/ 4
TNachm. 430
riſches Gepräge zu gebe nund damit bei ihren Gäſten WEſ0 Zmmermann

nung gefunden. Auch in dieſem Jahr iſt wieder ein ſeld Fincandenſgal im
ſeitiges und reichhaltiges Programm vorgeſehen, das in me
erſten Teil dem Weihnachtsfeſt Rechnung tragen und vorndl. 40 Beitsſchule d
Dei, abends
von dem Damen= und Herrenchor beſtritten wird. Der zwe)e mgünde.
dagegen ſoll der heiteren Muſe gewidmet ſein und wird v0
Schar beſonders Ausgewählter beſtritten werden. Eine 3
reichhaltig ausgeſtattete Tombola wird ihre Gaben verteil
beſondere Glücksritter werden wieder mit ſehr ſchönen unn
vollen Geſchenken nach Hauſe kehren. Näheres wird noch /4
zeigenteil bekannt gegeben.
Das Männer=Quartett Arion hält ſeiners
nachtsfeier im Saale Stiftſtraße 51 ab. Auf vielſeitigen 14 Man.
außer einem reichhaltigen Programm Wiederholung deri
poſſe Die Klauſel. Vier Akte in Darmſtädter Mundoe
Gg. Schäfer. (Näheres ſie Anzeige.)
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt. Aulg
Sonntag, den 21. Dezember, im Turnhaus ſtattfindende
Weihnachts=Schauturnen weiſen wir hiermit nochmals M0 e=
dieſer
Veranſtaltung laden wir beſonders die Eltein,
Jugendlichen ein, ebenſo ſind unſere Mitglieder zum

Heſſiſcher Fechtverein Waiſenſchutz (Ortsgruppe Darm=
ſtadt
). Wie alljährlich, ſo können wir, auch in dieſem Jahre
einer Anzahl armer halbwaiſer Kinder eine kleine Weihnachts=
freude
bereiten. Alle Mitglieder, Freunde und Gönner des
Vereins werden auf die am 22. ds. Mts. um 19 Uhr im Städt.
Saalbau ſtattfindende Feier aufmerkſam gemacht. Auch danken
wir allen denjenigen, die uns in den Stand geſetzt haben, an
dieſen armen Kindern, bei denen die liebende Mutter, oder der
ſorgende Vater fehlt, dieſes Liebeswerk zu vollbringen. Zur Ver=
ſchönerung
dieſer Veranſtaltung haben unter anderem Herr Ober=
nuſikmeiſter
M. Weber und der Darmſtädter Männergeſang=
verein
unter Leitung Ihres Dirigenten. Herrn Muſik= Oberreal=
lehrers
Lambert, ihre Mitwirkung gütigſt zugefagt.
Weihnachtsmiete des Heſſiſchen Landestheaters. Wie in
den Vorjahren veranſtaltet das Landestheater eine Weihnachts=
miete
, die den Beſuch von 6 Vorſtellungen des Schauſpiels, der
Oper oder der Operette im Großen oder Kleinen Haus nach freier
Wahl in der Zeit vom 25. Dezember 1930 bis 31. März 1931 er=
möglicht
. Die Weihnachtsmiete wird mit einer Ermäßigung von
20 Prozent gegenüber dem Tagespreis für Logen, Orcheſterſeſſel,
1. und 2. Sperrſitz, 2. Rang und 2. Parterre abgegeben. Außer
der Weihnachtsmiete gelangen wiederum Weihnachtsſchecks
zur Ausgabe, die von der Tageskaſſe in einem Barwert von
5 RM. an mit 10prozentiger Ermäßigung ausgegeben werden.
Weihnachtsmiete und Weihnachtsſchecks haben den Charakter
eines idealen Weihnachtsgeſchenks, zumal ſie der größeren oder
geringeren Kaufkraft des Publikums angepaßt ſind.
Helia=Theater. Sonntag, vormittags 11.15 Uhr, findet
eine einmalige Sondervorführung des Originalfilms vom Eucha=
riſtiſchen
Kongreß 1930 ſtatt. Der Film enthält u. a. zahlreiche
intereſſante Aufnahmen einer Reiſe nach Afrika.

ein Kindertheakerſtück bieten einige angenehme
machen auf die Anzeige in der Sonntags=Ausgabe auſhe.
Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahn90l
anſtaltet, wie aus der Anzeige erſichtlich heute Samsloio
morgen, Sonntag, abend wieder Konzert mit Tand, e
mütlichen Abende im Hotel Poſt finden ſtets beſonders
Zuſpruch.
Bäcker=Gehilfen=Verein Darmſta)
Morgen nachmittag 4 Uhr Weihnachtsfeier im Rücſe
Theateraufführung, Tombola. Anſchließend Ball. Gähe

heutige Anzeige.)

Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei Jugendgrt=
abend
Weihnachtsfeier in der Krone, Jagdklub= und.

Zimmer. Gäſte herzlich willkommen.

Weihnachtsfeier der Nat.=Soz. D.
Arbeiterpartei, morgen Sonntag, ab nachmite
in der Woogsturnhalle. (Siehe heutige Anzeige.)

Tageskalender für Samstag, den 20. Dezember !

Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang
Ende 17 Uhr: Die Pantoffeln des Glücks u59 90 Uhr
buch der Technik,. Anfang 19,30 Uhr, Ende 220
nigskinder. C11 T Gr. 2 und 3. Kleines 904

Vorſtellung. Orpheum: Keine Vorſtellung Reſtaltz
zerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum Datte Reſtaura0

Union=, Helia=, Palaſt=Lichtſpiele,

Bender, Maxim. Spaniſche Bodega. Sportklatz=
Böllenfalltor. Hotel zur Poſt. Kinovorſte!!

[ ][  ][ ]

ingeſtwee Kreisfürſorgerin, Schweſter Elfe Waitz aus Darm=
wrodlt
. Namen der Wohlfahrtsbehörden, dabei hinweiſend auf
zeheumni der Einrichtung und Dank ſagend allen denen, die zur
n es Abends beigetragen haben. Auch der die Mütter be=
inde
Ac err Dr. med. Georgi, nahm in einer beſonderen An=
che Gwekheit, auf die Wichtigkeit der Mutter= und Säuglings=
weiſen. Bei Kaffee und Kuchen waren die Teilnehmer
unaltung beiſammen. Frau Lehrer Sames Witwe, die
s esie Förderin und Mithelferin in der Sache, trug durch ihre
Zeghlumg von Schweſter Elſe Waitz vorgetragenen Lieder weſent=
zur
Uchr altung der Gäſte bei. Der Weihnachtsnikolaus, von
en Euh?örr wirkungsvoll dargeſtellt, ſprach auf ſeine Weiſe
Leith Beratern, Helfern und Helferinnen in den Beratungs=
den
dcc)mk aus, und überreichte einem jeden ein entſprechendes
henk. 44Dieſer Feier war auch gleichzeitig eine ſolche für die Alt=
ranen
zuden.
NilktRamſtadt, 18. Dez. Hohes Alter. Nächſten Sonn=
den
2Aupember, vollendet unſer älteſter Mitbürger, Herr Jakob
Sichmanmrrchſtraße 56, ſein 89. Lebensjahr. Er erfreut ſich noch
ſpwad Hältnist aig, guter körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche.
en hahr /a. Obtarſtadt, 19. Dez. Elektriſche Läuteanlage. Die
riſche Atmanlage in unſerer Kirche iſt nun in dieſer Woche ſoweit
ggeſtellütumden, daß nach einem einſtündigen Probeläuten am
nbstag, ſ.0 Mittwoch ab wieder regelmäßig, aber nun elektriſch, ge=
it
wirich. l erdings iſt die Anlage noch nicht fertig geworden. Für
w werktähöh. Läuten wird noch eine kleine Normaluhr angebracht,
ann f=ſttig einſchaltet.

t* in ſine, Wiüt ges Kaſſenrendanten, Taunusſtraße 37; Anna Thereſe
weiden /u zenhartngkb. Böttinger, 72 Jahre, Witwe des Kaufmanns, Hei=

Aus Heſſen.
geine Aenderung der Kalipreiſe.
hiirreführenden Preſſenotizen ſind wir zu der authentiſchen
güichtigt, daß die am 2. Dezen

he=Ramſtadt, 18. Dez. Weihnachtsfeier bei der
d Säuglingsfürforge. Wie alljährlich, ſo fand

ſin Jahre wieder im Saale des Vereinshauſes der evange=
Grudchaft die übliche Weihnachtsfeier ſtatt. Der ſehr ſchön
mthi Saal war überaus gut beſetzt, weit über 50 Mütter hatten

für die Woche vom 21. bis 27. Dezember 1930.

(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club E. V.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
HeldenbergenWindecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: EichenOſtheim.
FriedbergWetzlar (zwiſchen PohlgönsNiedergleen bis zur Lan=
desgrenze
) vom 6. 10. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Langgöns.
Frankfurter Straße in Vilbel vom 16. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Erlenbach-Harheim-Bonames.
GrünbergHungen (Ortsdurchfahrt Hungen) vom 10. 11. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: für den Schwerverkehr (über 2,5 Tonnen)
Richtung Grünberg und Laubach über Langsdorf-Villingen- Nonnen=
roth
. Richtung Nidda über Trais=HorloffSteinheimRodheim.
Klein=Linden-Wetzlar (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 3. 11.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Garbenheim-DorlarAtzbach
HeuchelheimGießen.
NiederdorfeldenGronau vom 6. 11. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: von Niederdorfelden: nach Frankfurt a. M. über Bergen, nach
Friedberg über Rendel, Klein=Karben. Umleitung: von Gronau über
Frankfurt a. M. über VilbelNieder=Erlenbach-Harheim-Bonames.

Sonſtige Straßen in Heſſen:

Verbindungsſtraße von dem Forſthaus Unterſchweinſtieg nach Kel=
ſterbach
von der Landesgrenze am Forſthaus Hinkelſtein bis Bahnunter=
führung
vor Kelſterbach vom 3. 12. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: NiederradSchwanheim.
Ortsdurchfahrt Sprendlingen (Rhh.), St. Johannerſtraße, vom 11.
11. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: WolfsheimGau=Weinheim
WallertheimGau=Bickelheim.
Ortsdurchfahrt Wieſeck vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Rödgen und LollarDaubringen.
Ortsdurchfahrt Bernsburg vom 8. 12. bis auf weiteres für ſchweren
Verkehr geſperrt. Umleitung: Arnshain Ruhlkirchen.

Cp. Pfungſtadt, 19. Dez. Feuerwehrkurſus. Am Sonntag=
nachmittag
findet hier im Rheiniſchen Hof für die Freiwilligen und
Pflichtfeuerwehren von Pfungſtadt, Hahn, Eich und Eſchollbrücken ein
Feuerwehrkurſus ſtatt, den Brandinſpektor Herborn=Darmſtadt abhalten
wird. Die Feueralarmſirenen Pfungſtadts werden am Samstagnachmit=
tag
um 12 Uhr probeweiſe in Tätigkeit geſetzt. Die Gemeinde=
Hundeſteuer für das Kalenderjahr 1931 iſt durch das Kreisamt

Aati chken des Skandesamls Darmſtadt.
Oezenſa Beſtorwbr. Am 11. Dezember: Jakob Maurer, 68 Jahre, Eiſen=
genar

. R., Aliceſtraße 19; Meta Billerbeck, geb. Grau, 67

des)afmanns, Wilhelminenſtraße 38. Am 12. Dezember:
e Völlſt peb. Köhl, 73 Jahre, Witwe des Garniſonsverwaltungs=
F½Rhönring 56: Ernſt Louis Leithiger. Generalſekretär
ndwhrftskammer i, R., Oekonomierat, 76 Jahre Alexandra=
ar
:ch SSchäfer Gepäckträger i. R., 70 Jahre, Wingertsberg=
i
ian Höhn 1., Zigarrenmacher, 68 Jahre, Pfungſtadt,
fanaize 9; Franz Bergmann, Zimmermann, 76 Jahre, Grä=
hr
, Grafenſtraße 9 Am 13. Dezember: Karl Wilhelm
Ka nmn, 79 Jahre, Eliſabethenſtraße 2. Am 14. Dezember:
netter Qngar. Mathilde Seibel, Schülerin, 6 Jahre, Pankratius=
24. A :3. Dezember: Chriſtiane Allmann, Schülerin, 12 Jahre,
Biebaa/, hier, Erbacher Straße 25. Am 14. Dezember: Georg
idt, Würmeiſter, 53 Jahre, Heidelberger Straße 34. Am 13. De=
e
: Wſllri Köbel, Kaufmann, 55 Jahre, Michelſtadt, hier, Er=
Straißß?; Ingeburg Veronika Meißel. geb. Meier, 40 Jahre,
jenaſſeifſin. Ehefrau des Studienrats, Hamburg I, Land Wenzen=
u
. Vkekerplatz 12, hier, Grafenſtraße 9: Henriette Ihrig, geb.
76 Zhk. Witwe des Korbmachers, Groß=Zimmern, hier, Grafen=
S. Dezember: Georg Wilhelm Leydhecker, Vize=Konſul
Fr., Eliſabethenſtraße 48. Am 16. Dezember: Friedrich
Gat Hamel, Schloſſermeiſter, 68 Jahre, Eichbergſtraße 26.
De ſhrr: Freifrau van Dedem, geb. Pfaltz, 74 Jahre, Witwe
utnart hlyſtraße 38. Am 16. Dezember: Luiſe Haas, geb.
28 whye, Ehefrau des Sparkaſſenkontrolleurs, in Reinheim,
jebw Straße 21; Konrad Stein, Uhrmachermeiſter 59 Jahre,
ſckſtrer?6. Am 17. Dezember: Friedrich Wilhelm Klein, Vieh=
iſſionak
5 Jahre Frankfurter Straße 90; Otto Lerſch, 9 Std.,
bergexpirfz 175. Am 18. Dezember: Daniel Peter Borell, 8 Mon.,
Bachwe 3. Am 17. Dezember: Anna Marie Maul, geb. Boni=
Jahin/ (hefrau des Bohrmeiſters, Fuhrmannſtraße 14.

Kirchliche Nachrichten

Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (20. Dezember).
Stabtkiſte. Abends 8.30 Uhr: Andacht.
tun
4. Adventsſonntag (21. Dezember).

sandaalt Pfarrer Wagner.
Stadt 4y, iſt wochentags von 94 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
StadtEikille. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr.
ſer. licm. 5 Uhr: Kindergottesdienſt: Weihnachtsfeier.
rer Kileiger.
Schloßuſtye. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zim=
nann
. Kachm. 4.30 Uhr: Kindergottesdienſt: Weihnachts=
DekcmZmmermann.
Konfivſunſenſaal im Schloß. Samstag, 20. Dez., nachm.
Nr: Haualrſeitsſchule der Stadtgemeinde: Weihnachtsfeier.
Stag, 19Dez., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der

ßgememite
Martinyarche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
er. hcm. 3.30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottes=

ſtes dei Nartinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. Nachm.
Uhr: Ahmachtsfeier des Kindergottesdienſtes der Martins=
Pfarrer Dr. Bergér. Wdends 8 Uhr: Krippen=

unde 2

JohanuEzrche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer

AVm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Vercmaltungen: Sonntag, 21. Dez., nachm. 3.30 Uhr:
hnachtsler der Kinderſchule im Gemeindehaus. Montag,
Dez., uhdss 8 Uhr: Kirchenchor. (Hauptprobe des Weih=

tSorato mss in der Kirche.)
Paul=EBqandt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie) Vor=
ags
109hr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.

m. 11.Uhldr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.

Beſſunur Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kin=
wortesdiſlzt
.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Studienrat
ſop. ſichem. 3.30 Uhr: Weihnachtsfeier für den Kinder=
FSdienſw’es Weſtbezirks. Pfarrer Irle. Nachm. 5.30 Uhr:
ſhnachtsper für den Kindergottesdienſt des Oſtbezirks. Pfar=
Weiß.
Veraſaltungen: Sonntag, 21. Dez., abends 8.15 Uhr:
Enoverer (Weihnachtsfeier). Montag, 22. Dez., abends
* We Fhachtsfeier der Mädchenvereinigung (Pfl.).
Daulugsſche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer
er. 1rm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Zeraſaltungen: Sonntag, 21. Dez., abends 8 Uhr:

Enoverasgung (Weihnachtsfeier). Montag, 22. Dez., nach=
19S 4 Ehr: Weihnachtsfeier des Kindergartens. Abends
(Nr: Jaundlbund (Weihnachtsfeier). Dienstag, 23. Dez.,

NAS 8 1 M: Kirchenchor (Hauptprobe).
Aiftsktite. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer
*. Aham.. 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Kinderſchule. Ev.
Mtagsvenn: Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden.
ſitt woch, 24. Dezember (Heiliger Abend).
Stadttche. Nachm. 4 Uhr: Chriſtfeier. Pfarrer Lauten=
er
= achm. 5 Uhr: Weihnachtsgeläute und Choralblaſen.
Darticmrche. Nachm. 5 Uhr: Heiligabendfeier. Pfarrer Be=
der
. Aslos 6 Uhr: Choralblaſen vom Turm.
Dohanursiuche. Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier des Kinder=
tesdienFotz

Daul=E Lhardt=Haus (Eemeindehaus der Waldkolonie). Nach=
ußs
4M0UGr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
eTaſiſtemBecker. Abends 6 Uhr: Liturgiſher Abendgottes=
nſt
. Pfüyſſiſtent Becker

Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Nachm. 5 Uhr: Heilig=
abendfeier
in der Kirche. Pfarrer Weiß. Abends 6 Uhr: Hei=
ligabendfeier
im Saale der neuen Trainkaſerne. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Nachm. 4.30 Uhr: Heiligabendfeier. Pfarrer
Rückert. Nachm. 5.30 Uhr: Choralblaſen vom Turm.
Stiftskirche. Nachm. 4 Uhr: Chriſtveſper.

1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember).

Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. ( Weihnachts=
kantate
von J. S. Bach.) Pfarrer Kleberger. Nachm. 5 Uhr
Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Dekan Zimmer=
man
. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Am 1. Weihnachtsfeiertag in Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloß=
kirche
Kollekte für den Samariterverein.
Martinskirche. (Kollekte für die Kleinkinderſchule.) Vorm.
7 Uhr: Chriſtmette. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Landeskirchen=
rat
D. Waitz. Anmeldung von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei.
Nachm. 5.30 Uhr: Liturgiſche Feier. Pfarrer Beringer.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Pfarrer Goethe.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Nachm.
5 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Aufführung des Kirchenchors: Weih=
nachtsoratorium
von Herzogenberg. Eintritt frei
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vor=
mittags
10 Uhr: Feſtgottesdienſt; anſchließend Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarraſſiſtent Becker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Feſt=
gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von
9.30 Uhr in der Sakriſtei. Pfarrer Irle Nachm. 4.30 Uhr:
Liturgiſcher Weihnachtsgottesdienſt unter Mitwirkung des Kir=
chenchors
Pfarrer Irle.
Pauluskirche. (Kollekte für die Paulusgemeinde.) Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9.30 Uhr an in
der Sakriſtei. Nachm. 5 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Weihnachts=
feier
. (Weihnachtsoratorium von H. Schütz und alte Weihnachts=
jeder
.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel.
2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember).

Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel. Nachm. 5 Uhr: Weihnachtsoratorium von J. S. Bach.
(Kollekte für die Kirchenmuſik.)
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Dr. Bergér.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zim=
mermann
. Kollekte in Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche
für die Heidenmiſſion.
Martinskirche. (Kollekte für die Kleinkinderſchule.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Freitag, 26. Dez.
abends 8 Uhr: im Gemeindehaus: Weihnachtsfeier der Männer=
vereinigung
. Samstag, 27. Dez., abends 8 Uhr, im Gemeinde=
haus
: Weihnachtsfeier der Jugendvereinigung.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.305 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie) Vor=
mittags
10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker Nachm.
5 Uhr: Weihnachtsſpiel des Kindergottesdienſtes für die Ge=
meinde
.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Weiß. Abends 7.30 Uhr: Weihnachts=
feier
von Kirchenchor und Männervereinigung.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Nachm. 4 Uhr: Kindergottesdienſt (Weihnachtsfeier).
Pfarrer Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule.
Abends 8 Uhr: Jugendbund=Weihnachtsfeier. Montag, nachm
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag: Frauenſtunde fällt
aus 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 7 Uhr: Chriſtmette.
2. Weihnachtsfeiertag, abends 7 Uhr: Familien=Weihnachtsfeier,
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24) Sonntag, abends
8 Uhr: Weihnachtsfeier. Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchen=
kreis
. 1. Weihnachtsfeiertag: Beteiligung an der Chriſtmette
der Stadtmiſſion. 2. Weihnachtsfeiertag: Beteiligung an der
Weihnachtsfeier der Stadtmiſſion.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Infanteriekaſerne, Hof links.) Hauptabteilung (über 18 Jahre):
Sonntag, 21. Dez., abends 8 Uhr: Allerlei Weihnachtliches.
Freitag, 26. Dez., abends 7.30 Uhr: Gemeinſame Weihnachtsfeier
Jungvolk (1418
aller Abteilungen (mit Angehörigen).
Jahre): Sonntag, 21. Dez., nachm. 36 Uhr: Jungvolkſtunde.
Freitag, 26. Dez., abends 7.30 Uhr: Weihnachtsfeier mit der
Hauptabteilung (mit Angehörigen). Jungſchar (1014 Jahre);

Freitag, 26. Dez., abends 7.30 Uhr: Weihnachtsfeier mit den ande=
ren
Abteilungen (mit Angehörigen).
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51), Freitag, 26. Dez. (2. Weihnachtsfeiertag), abends
7 Uhr: Weihnachtsfeier.

Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt.
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 21. Dezember (4. Advent), vormittags
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Heiligabend, 24. De=
zember
12 Uhr (Mitternacht): 1. Weihnachts=Menſchenweihehandlung.
:1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember vorm. 7 Uhr: 2. Weihnachts=
Menſchenweihehandlung. Vormittags 10 Uhr: 3. Weihnachts= Menſchen=
weihehandlung
. Vorm. 11.20 Uhr: Kinder=Weihnachtshandlung.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 22. Dezember, abends
8 Uhr, im Feierabend, Stiftsſrraße 51: Bibelſtunde.

reite 7

Darmſtadt mit 4 RM. für den erſten Hund, mit 2 RM. für jeden wei=
teren
Hund genehmigt worden. Für die Zeit nach dem 1. Juli ſind nur
noch 2 RM. zu zahlen. Dieſer Tage konnte in Hahn die Witwe
D. Schmitt ihren 82. Geburtstag begehen. Am Samstag kann die
Witwe G. Pfeifer ihren 81. Geburtstag feiern. Die einzelnen Ver=
eine
Pfungſtadts ſind mit den Vorbereitungen für ihre Weihnachtsfeiern
beſchäftigt. Ueberall kann man eine Vereinfachung bzw. Einſchränkung
der Feiern bemerken.
Gernsheim, 19. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
18. Dezember: 0.93 Meter; am 19. Dezember: 0.77 Meter.
Hirſchhorn, 19. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
18. Dezember: 1,50 Meter; am 19. Dezember: 1.39 Meter.
Rheinheſſen.
* Mainz, 19. Dez. Chronik. Die neue Halle der Segel=
flieger
auf dem Gelände nördlich der Platte iſt jetzt faſt fertiggeſtellt.
Die Einweihung der Halle ſoll im Februar erfolgen. Außer der Auf=
bewahrungshalle
für etwa 6 Segelflugzeuge ſind 3 Schlafräume und ein
Wohnraum, ſowie eine kleine Küche vorhanden. Auf der Platte wird
zurzeit jeden Sonntag unter Beteiligung der Mainzer, Wiesbadener
und Limburger Segelflugſportgruppen und der erſt kürzlich gegründeten
Damen=Segelflug=Sportgruppe Mainz=Wiesbaden geſchult. Auf der
Fintherſtraße, in der Nähe des Krematoriums, kam es am Freitag vor=
mittag
, kurz vor 9 Uhr, zu einem Autounglück. An einem Per=
ſonenauto
brach die Achſe, und der ſich in voller Fahrt befindliche
Wagen überſchlug ſich. Zwei Inſaſſen, ein 38jähriger Steuerberater
und ein Lackierer aus Kreuznach, die zu einem Gerichtstermin nach
Mainz wollten, wurden in ſchwer verletztem Zuſtande durch ein vorüber=
fahrendes
Perſonenauto in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Vor
ungefähr vier Wochen ſtürzte ein 46jähriger Winzer aus Dienheim die
Kellertreppe hinab und erlitt dabei anſcheinend eine leichte Kopfver=
letzung
. Als die Verletzung nicht heilen wollte, und ſtarke Schmerzen
im Kopfe auftraten, begab ſich der Winzer zu einem Arzt, der die ſo=
fortige
Ueberführung des Verunglückten nach Mainz ins ſtädtiſche Kran=
kenhaus
anordnete, wo ein Schädelbruch feſtgeſtellt wurde.
Oppenheim. 19. Dez. Der heſſiſche Staatspräſident Dr. Adelung
empfing vorgeſtern eine größere Abordnung aus allen Kreiſen der Bür=
gerſchaft
, die ihm in nahezu zweiſtündiger Ausſprache die völlig unhalt=
baren
Zuſtände infolge des Terrors des ſozialdemokratiſchen Landtags=
abgeordneten
und Stadtratsmitgliedes Jakob Steffan in Oppenheim
ſchilderte. Man glaubt berechtigten Grund zu der Hoffnung zu haben,
daß endlich der heſſiſche Innenminiſter Leuſchner in eine Prüfung der
Beſchwerde der Zentrums=Partei. Deutſchen Volkspartei und Deutſch=
Demokratiſchen Partei vom 28. November 1930 eintritt, nachdem bisher
auf die Eingabe der genannten drei Parteien an den heſſiſchen Innen=
miniſter
in dem Gemeindekonflikt bis heute nichts erfolgt iſt.

Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society). Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3. Gottes=
dienſte
jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündi=
gung
. Mittwoch. abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Sonntags, vormittags
10 Uhr: Kinderverſammlung.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
rPedigt. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 5 Uhr:
Weihnachtsfeſt der Sonntagsſchule. Montag, abends 8.30 Uhr:
Probe für die Weihnachtsfeier. Dienstag, abends 8.15 Uhr: Sing=
ſtunde
.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, den
21. Dezember, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr: Evan=
geliumsverkündigung
. Abends 8 Uhr: Jugendbundſtunde. Donners=
tag
(1. Feiertag), vorm. 9.30 Uhr: Weihnachtsandacht. Nachm. 3.30
Uhr: Weihnachtsfeier. Am 2. Feiertag findet kein Gottesdienſt ſtatt.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 21. Dezember, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uhr: Jugend=
ſtunde
. (Prediger M. Hähnel.)
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, den 21. Dezember, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Predigt. Thema: Ein Blick in Gottes Weihnachtsſtube Pre=
diger
E. Bültge. 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), nachmittags
4 Uhr: Weihnachtsfeier (Gedichte, Geſang, farbige Weihnachtsbilder
uſw.). 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember), abends 8 Uhr: Pre=
digtgottesdienſt
. Thema: Gottes Weihnachtsbeſcherung. Prediger
E. Bültge.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, den 21. Dezember, vorm.
8 Uhr: Gebetsverſammlung. Vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Vorm. 11.30 Uhr: Komp.=Verſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uhr:
Wegweiſer für Kinder. Nachm. 5 Uhr: Kinderheilsverſammlung.
Abends 7 Uhr: Freiverſammlung am Paradeplatz. Abends 8 Uhr:
Heilsverſammlung. Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga. Diens=
tag
, abends 7 Uhr: Armen= und Kinderbeſcherung. Am 1. Feiertag,
vorm. 8 Uhr: Chriſtmette. Abends 8 Uhr: Chriſtfeſt. Am 2. Feier=
tag
, abends 8 Uhr Aufführung: Verwaiſt. 20 Pfg. Eintritt. Frei=
tag
, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtraße (eheu.
Kaſino). Sonntag, den 21. Dezember, vormittags 9.30 Uhr, Donners=
tag
, den 25. Dezember, vormittags 9.30 Uhr und nachmittags 4 Uhr:
Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtr. 54. Sonn=
tag
, den 21. Dezember, vormittags 9.30 Uhr, Donnerstag, den 25. De=
zember
, vormittags 9.30 Uhr und nachmittags 4 Uhr: Gottesdienſt.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Traifa, 4. Advent, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. Nachm. 16 Uhr: Chriſt=
feier
der Kleinen im Kronenſaal. Abends 20 Uhr: Familienabend des
Frauenvereins im Kronenſaal unter Mitwirkung der Evang. Jugend=
gemeinde
und der beiden Männergeſangvereine Eintracht und Sän=
gerluſt
Eintritt frei. 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 10 Uhr:
Feſtgottesdienſt mit heil. Abendmahl. Nachm. 16.30 Uhr: Chriſtfeier der
Großen vom Kindergottesdienſt. 2. Weihnachtsfeiertag, vorm. 10
Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Weigel von Nieder=Ramſtadt. Nach=
mittags
: Chriſtfeier der Evang. Jugendgemeinde.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 21. Dezember
(4. Advent), vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Abends 8 Uhr: Ad=
ventsandacht
. Montag: Jugendvereinigung. Dienstag: Kirchen=
chor
und Jungmädchenverein.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 21. Dezember, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Mittags 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags
4.30 Uhr: Weihnachtsfeier der Kinderſchule. Montag: Kirchenchor.
Mittwoch, 24. Dezember abends 5.30 Uhr: Chriſtfeier. 1. Weih=
nachtsfeiertag
, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchen=
chors
. Kollekte. Nachm. 4.30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottes=
dienſtes
. 2. Feiertag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des
Poſaunenchors. Kollekte.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 21. Dezember
(4. Advent), vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Nachm. 4 Uhr: Chriſtbeſcherung der Kleinkinderſchule.
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Auswärtige Gemeinſchaften.

Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädter Straße 14.
Sonntag, den 21. Dezember, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
5. Dezember, vormittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer Straße 3.
Sonntag, den 21. Dezember, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
25. Dezember, nachmittags 4 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35. Sonntag,
den 21. Dezember, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 25. De=
ember
, vormittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 21. Dezember, vormittags 9.30 Uhr und Donnerstag, den
5. Dezember, vormittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofsſtraße 22. Sonn=
ag
, den 21. Dezember, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
25. Dezember, nachmittags 4 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf, Dieburger Srtaße 22. Sonntag,
den 21. Dezember, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 25. De=
zember
, nachmittags 4 Uhr: Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eber=
ſtadt
. Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie):
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr; Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Rein=
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tudium
mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auer=
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Bibelſtudium mit Diskuſſion.
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. Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
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Kirchliche Trauung: Sonntag, den 21. Dezember, nach-
mittags
2 Uhr, in der Petruskrche.

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1930, um 2.30 Uhr, in der Stadtkapelle ſatt.

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großer Geduld geiragenem Leiden mein geltebter Mann, mein lieber
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In tiefer Trauer:
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Frau Geheime Forſtrat Charlotte Kullmann,
geb. Kullmann, und Familie, Darmſtadt.
Pfarrer Heinrich Kullmann, und Familie,
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Bensbeim, den 19. Dezember 1930.
Die Einäſcherung findet Montag, den 22. Dezember, nachmittags
z Uhr, im Krematorium auf dem Waldfriedhof zu Darmſtadt ſtatt.

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Beerdigung: Darmſſadt. 22. Dezember 1930, 2½ Uhr
nachm., auf dem Friedhof an der Nd.=Ramſtädterſtraße.
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abzuſehen. (*

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Herzlichen Dank Allen, die bei dem Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen ihre mittühlende
Teilnahme durch Beileidsbezeugungen und
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danken wir Herrn Ptarrer Vogel für die tröſten=
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[ ][  ][ ]

Samstag, den 20. Dezember 1930

Seite 11.

Reichsisazemminiſter Dr. Curtius (links) bei der Gedenkrede vor dem mit ſüdamerikaniſchen
Flaggen geſchmückten Gemälde Simon Bolivars von Profeſſor Linnekamp.
Anwgefheit des diplomatiſchen Korps und der Vertreter der Reichsregierung fand in Berlin
Feiegrun 100. Todestag Bolivars, des Befreiers Südamerikas, ſtatt. Die Gedenkrede hielt
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius.

hich und Ausland.
Golzcud:er Kurſchildgen vor Gericht.
düſſitdsrf. Vor dem Erweiterten Schöf=
wierichtw
) Düſſeldorf begann geſtern unter
tzem Alurrng des Publikums der Prozeß
ia luſlen demlk nnten Goldmacher, den verſchie=
lich
yſſaettraften Färber Heinrich Kurſchild=
aus
A5üeri. Dem Angeklagten wird Betrug
ſrindeſitzs 115 Fällen und Betrugsverſuch vor=
ne
Hüorfen. Rurſchildgen erklärt, daß ſeine Er=
Inbsunshhung eich geweſen ſei. Es ſei ihm durchaus
öglich!ch über ſeine Erfindung zu äußern,
doch Ußplmiſſe gezeigt habe. Auf die Frage
Vorſütziden, warum er denn, als ihm im
hingnisnſte Gelegenheit gegeben wurde, vor
ſverſtäim gen ſeine Experimente vorzuneh=
die
Eat ergriffen habe, erklärt der An=
agte
: Mell ich mich nicht wohl fühlte. Auf
weitertef age: Sie haben auch früher be=
ub
bei t Werſuchen im Eiſenforſchungsinſti=
verſagul’
dantwortet der Angeklagte: Weil
dieſe Eue immer die Stromleitung unter=
hen
. Szu bemerkt der Vorſitzende, daß alle
uche 10 großer Geauigkeit und Sachlichkeit
ſienommm twurden. Als erſter Zeuge wird
Nce0e Rechtuzipealt vernommen, der in ſeiner
ic chküchelem Angeklagten ein Laboratorium
erichte ſarkte. Dieſer ergeht ſich in langen
terumi über die verſchiedenen Experi=
te
deshAgeklagten. Der Zeuge ſchildert, wie
Stück Aſßblech in den Apparat gelegt wurde
nicht zar rnit Gold überzogen, ſondern auch
rlich it Gold verſehen war. In dem Ap=
iſt
habls turſchildgen auch eines Tages Kalk
ewandſ’ ind es ſei eine Subſtanz entſtan=
He niche die gomuſſo ausſah wie Benzin. Der Zeuge
ßt:. Min. Intereſſe hat mich 15 000 Mark
ſtet, ab ich bin überzeugt, daß das, was ich
t geſebi labe, kein Schwindel war.
altige
in den ſiozeß gegen den Goldmacher Kur=
twerkäülldgen
e hihite der Angeklagte, nachdem nach
der kurzes Aauſe erneut in die Verhandlung
Montal
etretenn ſa, daß er von einem Manne 2400
nach uem Verſuch erhalten habe, bei dem
Runſtfelld aus eSnd gemacht worden ſei. Es wurden
einigit veistere Zeugen vernommen, die dem
Oas eklagtich fmanzielle Unterſtützung gewährt
n. Es Indelt ſich um Beträge von mehreren
end RRJn einem Falle hat ein New Yor=
Finanumnm ſogar den Betrag von 60 000
hergewen, für die ein Kölner Kaufmann
IANM Bürgſaiſt äbernommen hatte, der dabei ſein
semtes 9bnögen verlor und jetzt Wohlfahrts=
erſtützurſtb
=zieht. Andere Zeugen bekunden
gen, Ic ſie ſich nicht durch die Mani=
tionenyſurſchildgens
geſchädigt fühlen.
Braill
hee Cauber Bergrutſch.
aub.Aſtiden in den letzten Tagen in den

Die Einweihung des neuen Kaiſer=Wilhelm=Inſtikuks für Gehirnforſchung
in Berlin=Buch.

Der Neubau des Inſtituts für Gehirnforſchung in Berlin=Buch.
Im Kreis der Leiter des Inſtituts, Prof. Dr. Vogt.
In Berlin=Buch wurde das neue Heim des Gehirnforſchungsinſtituts der Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft
eingeweiht. Die Stadt Berlin hat das Gelände der Geſellſchaft zur Verfügung geſtellt.

hieden:ſ Beitungen gebrachten Meldungen
ſe erhöhltzergrutſchgefahr bei Caub erfahren
Es ſüſwar einige Häuſer durch den nach=
HoD kenden /Ara gefährdet, jedoch ſteht noch nicht
WandfraH’ſt. ob es ſich nur um Lockerung von
u maſſen g e: einen Bergrutſch durch Wande=
/8 des Abeys handelt. Zu dieſer Feſtſtellung
vor uRgen Tagen Vertreter der Regie=
und dſreiſes an Ort und Stelle geweſen.
wurdeſ vrrerſt Gipsſtreifen angelegt, an
en feſtahllle werden ſoll, ob der Berg tat=
Mlich nackdickt. Die Vorbeugungsmaßnahmen
einen /Earrutſch oder die Beſeitigung der
ahr dur /AStragen der Erdmaſſen und An=
Rgung m Grundmauern ſollen vorgenom=
iM
werdesn oHald die Gutachten der Sachver=
Digen v Niesgen. Sollte es ſich tatſächlich um
Nen Ber/gtſch handeln, dann könnte die
Nu dtgemeitt Caub die Mittel nicht aufbrin=
6 Ohne Imen finanziellen Zuſammenbruch
Skadtgtinde herbeizuführen. Von den an
M. Blüchesſtaßse befindlichen und gefährdeten
cern ſin wzw ei polizeilich geräumt worden.
Großfeiu im den Siegersdorfer Werken.
Siegerrhorf. In den Siegersdorfer Wer=
A. G. mnals Fried Hoffmann, iſt geſtern
En 11/425 hr infolge einer Gasexploſion im
Tator 7 ſosfeuer ausgebrochen. Zur Zeit
Nen die Inelöfen I und II in Brand. Auf
Brandaſſe weilen außer der Werksfeuer=
Nde zahlann Feuerwehren der Umgebung

Einer der prächkigſten Haremspaläſte Konſtankinopels niedergebrannk.

Die völlig eingeäſcherten Gebäude des Jildiz=Serails in Konſtantinopel.
Der Jildiz=Serail der Sultane, der nach Begründung der Republik mit all ſeinen prächtigen Gär=
ten
an einen Tabakpflanzer verkauft wurde, der ihn als Speicher benutzte, iſt von einem Großfeuer
in Aſche gelegt worden. Mehrere hunderttauſend Kilo Tabak verbrannten mit.

Die Frankfurker Kokain=

an hofft,/ A Brand lokaliſieren zu können.

Der Prozeß gegen Pache u. Genoſſen.
Frankfurt. Freitag früh begann vor
dem Großen Schöffengericht der Prozeß gegen
den Fußballchampion Robert Pache und vier
Mitangeklagte, die der ſchweren Kuppelei und
verbotenen Kokainhandels angeklagt ſind. Die
Angeklagten machen zunächſt Angaben zu ihren
Perſonen. Danach iſt Pache 1897 in der Weſt=
ſchweiz
geboren und von Beruf Techniker. In
Frankfurt war er als Korreſpondent für die
ſpaniſche und franzöſiſche Sprache beſchäftigt.
Angeklagt ſind weiter: Babette Gerhard,
geboren 1907, die in Frankfurt Bardame gewe=
ſen
iſt. Dentiſt Werner Haeßler, Apotheker
Emil Schmidt und die vorbeſtrafte Lehr=
ſchweſter
Elſe Auchter. Die Gerhard hat eine
Vorſtrafe wegen Kokainſchiebungen in Köln be=
reits
erhalten.
Die Angeklagte Gerhard ſchildert zunächſt
ihre Tätigkeit als Bardame in verſchiedenen
Lokalen. Gelegentlich eines Fußballſpieles in
Mainz habe ſie Pache kennen gelernt, der bei der
Rückfahrt nach Frankfurt im Kraftwagen von
Kokain erzählt habe. Sie habe ihn darauf ge=
beten
, ihr das Gift zu verſchaffen. Dies geſchah
auch und ſie will von da ab ein unabweisbares
Bedürfnis nach Kokain gehabt haben. In Be=
gleitung
eines Freundes fand ſie ſich ſpäter in
Paches Wohnung ein, wo regelmäßig zweimal
wöchentlich Kokain ausgegeben wurde. Selbſt
in Cafés und bei Spaziergängen im Wald ſei
Kokain genommen worden. Im April 1929 wurde
die Gerhard in Köln wegen Vergehens gegen
das Kokaingeſetz verhaftet und zu einer Geld=
ſtrafe
verurteilt. Nach ihrer Rückkehr nach Frank=
furt
habe ſie ſich durch die Bekanntſchaft mit dem
Mitangeklagten Dentiſten Haeßler eine neue
Koksquelle erſchloſſen. Als ſie merkte, daß das
Kokain nicht mehr die alte Wirkung auf ſie aus=
übe
, habe ſie zu Aether gegriffen, der ihr neben
Kokain in kleinen Mengen von dem Apotheker
Schmidt gegeben wurde. Berüchtigte Szenen in
der Wohnung Paches hätten ſich wiederholt. Als
Gäſte ſeien junge Leute eingeführt worden.
Hierauf erfolgt die Vernehmung von Pache.
Er gibt an, in der Weſtſchweiz geboren und in
Lauſanne zum Zeichner und Techniker ausge=
bildet
worden zu ſein. Nach längerer Tätigkeit
auf einem Architekturbüro habe er in Paris ge=
lebt
und ſei von dort nach Frankfurt a M. ge=
kommen
. Sportlich habe er ſich bereits in der
Schweiz betätigt. Auf einem privaten Masken=

ball habe er die Gerhard kennen gelernt. Sie
habe ihm erzält, daß ihr Freund kokſe und
habe ihn um Kokain gebeten. Er habe ihr denn
auch einige Zeit ſpäter in einem Café Kokain
mitgebracht, das von der mitangeklagten Schwe=
ſter
Auchter ſtammte. Von dieſem Kokain will
er ſelbſt nichts genommen und dafür auch kein
Entgelt gefordert haben. Pache beſtreitet mit
allem Nachdruck, daß die von der Gerhard ge=
ſchilderten
Szenen in ſeiner Wohnung vorgekom=
men
ſeien. Auf Befragen des Vorſitzenden gibt
Pache zu, daß er die Gerhard zu einem Flug von
Köln nach Frankfurt telegraphiſch eingeladen
haben könne, daß ſie damals aber mit einem
ihrer alten Bekannten in einem Frankfurter
Hotel abgeſtiegen ſei. Pache erwähnt weiter eine
Korreſpondenz, worin ihn ein Ausländer aus
dem Gerhardſchen Kreis von Spanien aus zur
Lieferung von vier Kilogramm Kokain auffor=
derte
. Er habe das Geſchäft aber nicht gemacht
und beſtreitet überhaupt, gegen Entgelt mit
Kokain gehandelt zu haben.
Der nächſte Angeklagte, Dentiſt Haeßler,
erklärt, die Gerhard ſei zu ihm in die Sprech=
ſtunde
gekommen und habe ihn um Kokain ge=
beten
. Noch am gleichen Abend ſei es dann zwi=
ſchen
ihnen zu intimem Verkehr gekommen, nach=
dem
ſie vorher Kokain genommen hatten, Durch
dieſes Erlebnis ſei er zum Kokainiſten geworden.
Durch Haeßler wurde der Apotheker Emil
Schmidt mit der Gerhard bekannt. Haeßler
ſtellte ſich Schmidt als Arzt vor und verlangte
Kokain für ſeine Praxis. Der Angeklagte ſchil=
dert
, wie er in ſteter Angſt vor einer Entdeckung
lebend, das von der Gerhard geforderte Kokain
verabfolgt habe.
Es folgte dann die Vernehmung der letzten
Angeklagten, der Lehrſchweſter Elſe Auchter,
die in einer Frankfurter Vorſtadt=Apotheke be=
ſchäftigt
war. Von dieſer Angeklagten hat Pache
das Kokain bezogen, das er in der erſten Zeit
ſeiner Bekanntſchaft mit der Gerhard dieſer gab.
Die Angeklagte Auchter gibt zu, das Kokain in
geringen Mengen entwendet zu haben.
Damit war die Vernehmung der Angeklag=
ten
beendet. Die Sitzung wurde ſodann auf
Samstag vormittag vertagt, wo mit der Zeugen=
vernehmung
begonnen wird.

Exploſion bei Abteufarbeiten.
Vier Verletzte.
Walſum (Niederrhein). Bei Abteufarbei=
ten
auf Schacht II der Gewerkſchaft Walſum er=
folgte
eine Exploſion. Anſcheinend hatte ſich in
einem Bohrloch noch Sprengſtoff befunden. Vier
Arbeiter wurden verletzt, darunter zwei ſchwer.
Die Schwerverletzten wurden ſofort dem Kran=
kenhaus
zugeführt.

Schwere Skürme auf dem Schwarzen
Meer und an der algeriſchen Küſte.
Moskau. Auf dem Schwarzen Meer toben
ſeit mehreren Tagen ſchwere Stürme, die die
Schiffahrt völlig zum Stillſtand gebracht und
rieſige Sachſchäden angerichtet haben. Mehrere
Schiffe, darunter ein deutſcher und ein italieni=
ſcher
Dampfer, die im Hafen von Odeſſa vor
Anker lagen, ſind ins Meer abgetrieben. Von
beiden Dampfern war bisher keine Spur zu ent=
decken
. Mehrere ruſſiſche und ein griechiſcher
Dampfer ſind in der Nähe der Krim auf Felſen.
gelaufen. Die Beſatzung eines ruſſiſchen Ret=
tungsbootes
, das einem bedrängten Dampfer zu
Hilfe eilte, iſt ertrunken. Der Schaden an Hafen=
anlagen
und Schiffen iſt außerordentlich hoch.
Paris. Ein außerordentlich heftiger Sturm
verſchiedene Meldungen ſprechen ſogar von
einem Zyklon hat die algeriſche Küſte ver=
wüſtet
. Ueber die Stadt Algier ging zunächſt ein
ſintflutartiger Regen nieder, der die Straßen in
kurzer Zeit in reißende Bäche verwandelte und
dadurch den Verkehr vollkommen lahmlegte. Ge=
gen
Abend wuchs der Wind zum Orkan an.
Sämtliche Telephon= und Telegraphenleitungen
wurden zerſtört. Im Hafen richteten die haus=
hohen
Wellen Schäden an, die auf über 30 Mil=
lionen
Franken geſchätzt werden. Zwölf Küſten=
fahrzeuge
ſind geſunken. Zwei Werften wurden
von den Wellen fortgeriſſen und eine dritte
ſchwer beſchädigt. Bisher ſind jedoch keine Men=
ſchenopfer
gemeldet worden. Da die Landver=
bindungen
unterbrochen ſind, liegen über die
Wirkungen des Sturmes im Inneren des Landes
keine näheren Nachrichten vor. Bei Maiſon=
Carré, 13 Klm. von Algier entfernt, hat der
Regen ausgedehnte Ueberſchwemmungen verur=
ſacht
. Die Straßen des Ortes ſtehen einen hal=
ben
Meter tief unter Waſſer. Zahlreiche Haus=
tiere
ſind ertrunken, eine Eiſenbahnlinie nach
dem Süden iſt auf mehrere Kilometer Länge zer=
ſtört
worden.
Das Flugzeug der Königsberger Wetterwarte
abgeſtürzt.
Königsberg. In der Nähe des Gutes
Klein=Wickbold bei Tharau ſtürzte geſtern mor=
gen
kurz nach 8 Uhr das Flugzeug der hieſigen
Wetterwarte ab. Die beiden Inſaſſen, Flugzeug=
führer
Max Schwabe und der Beobachter Dr.
Rudolf Otto Steiner kamen dabei ums Leben.
Vulkanausbruch auf Java.
Batavia. Der Vulkan Merapi im Mittel=
punkt
Javas, der ſeit zwei Wochen Zeichen wach=
ſender
Tätigkeit gegeben hat, befindet ſich jetzt
in vollem Ausbruch. 15 Todesopfer ſind bereits
zu beklagen. Ein Strom glühender Lava lief aus
dem Krater in die benachbarten Täler. Unter=
irdiſches
Grollen und dichter Aſchenregen er=
füllen
die Bevölkerung in der Umgebung des
Vulkans in letzter Zeit mit großer Beſorgnis.
Der Lavaſtrom iſt ungefähr 200 Meter breit und
über 20 Meter hoch. Er hat eine Strecke von faſt
acht Kilometern zurückgelegt. Die 15 Menſchen.
die er überraſchte, verrichteten in der Nähe eines
Dorfes Feldarbeiten. Sie wurden von dem
glühenden Strom ſo ſchnell eingeſchloſſen, daß ſie
ihm nicht mehr entrinnen konnten. Weite Flächen
fruchtbaren Landes ſind in eine Wüſte verwan=
delt
worden. Die Bevölkerung in den benach=
barten
Dörfern iſt aufgefordert worden, ſich zur
Flucht bereit zu halten. Viele Dörfer wurden
bereits geräumt. Der Vulkan, der von einer
Wolke dichten, ſchwarzen Rauches eingehüllt iſt,
die von Zeit zu Zeit von Blitzen durchzuckt wird,
bietet einen ſchaurigen Anblick.
Gute Beute der Prohibitionsbehörden.
New York. Zwei Alkoholſchmuggelſchiffe,
deren Ladungen für die Weihnachtsfeiern be=
ſtimmt
waren, wurden von der Küſtenwache be=
ſchlagnahmt
. Bei Rhode Island beſchlagnahmten
die Beamten ein Motorſchiff neueſter Konſtruk=
tion
, das ſogar eine Vorrichtung zur künſtlichen
Vernebelung an Bord hatte und deſſen Wert auf
85 000 Dollar geſchätzt wird. Die Ladung be=
ſtand
aus 1600 Kiſten Likören im Werte von
190 000 Dollar. Die neun Mann ſtarke Beſatzung
wurde verhaftet. Die zweite Priſe, die auf etwa
350 000 Dollar geſchätzt wird wurde nach heißer
Verfolgung, in deren Verlauf mehrere Kanonen=
ſchüſſe
abgefeuert wurden, von der Küſtenwache
bei Long Island gemacht.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Cypern.
Von Kaſimir Edſchmid.
Zu gewiſſen Zeiten des Mittelalters war Cypern ein ſehr
geſchätztes Jagdterrain venezianiſcher Familien. Es gibt noch
baſtardierte Exemplare der Raſſe vonJagdhunden, die man damals
züchtete. Die Geſchichte der Inſel iſt ähnlich ſportlich. Es nahm
ſie jedermann, der gerade vorüberkam und die Macht dazu hatte.
Viertauſend Jahre lang, von den knoſſiſchen Generälen bis zu
den Briten. Die Inſel muß eine weiblich üppige Anziehungs=
kraft
beſeſſen haben. Richard Löwenherz verkaufte ſie ſogar ge=
legentlich
an die Templer, gab ſie aber ſpäter an die vertriebenen
Könige von Jeruſalem, die unter den Strandpalmen Cyperns
über das Mittelmeer nach dem verlorenen Land ſchauen konnten.
Die Dynaſtie Luſignan hielt dreihundert Jahre und bereitete
jenen Luxus vor, der durch die Miſchung von abendländiſchen
Tugenden und levantiniſchen Gewohnheiten den damaligen Kon=
tinent
faſzinierte. Das iſt jetzt gänzlich vorbei. Ein paar
Neſter ſtehen als Hauptſtädte da, ohne Ladenſtraßen. Die Hafen=
ſtädte
liegen natürlich maleriſch in ihren Golfen zwiſchen den
Hügelketten. Nikoſia im Innern mit einem runden Wall um=
geben
. Famaguſta voll Baſtionen. Anſtändig zerfallenes Mit=
telalter
mit ein paar tauſend Einwohnern. In engliſcher Hand,
den Türken abgenommen und in Sprache und Schrift griechifch:
ein typiſches Mittelmeer=Durcheinander. Dazu armeniſche
Flüchtlinge. Das iſt das heutige Cypern.
Man ſagt gern, daß die upper ten Aegyptens und Syriens
nach Cypern kämen, weil es Berge und Bäume dort gibt, daß
iſt gber übertrieben. Erſtens gehen die luxuriöſen Aegypter nach
Europa, und zweitens gehen ſie viel eher mit den Syriern auf
den Libanon. Allerdings ſtiegen in einem türkiſchen Provinz=
hafen
Türkinnen auf das Schiff, die nach Cypern fuhren, mit
Tennis=Rackets in der Hand. Töchter von Baumwoll=Männern
aus Adana. Dieſe Mädchen ſind für die Entwicklung der tür=
kiſchen
Provinz ſehr intereſſant. Stambul mit ſeinem Groß=
ſtadt
=Syſtem gibt kein beſtimmtes Bild für die Veränderung
einer Raſſe. Zufällig hatte ich am Abend vorher mit dem
Gouverneur der Provinz, den Beamten und den Damen des
Gouvernements geſpeiſt. Sehr liebe Leute, die Damen aber noch
ungewöhnlich dick. Richtige Orientalinnen. Ohne Franzöſiſch.
Die Kinder dieſer Leute aber haben bereits vollendete euro=
päiſche
Manieren. Die Köpfe der Mädchen ſind reizend arran=
giert
, die Augenbrauen raſiert und intereſſanter nachgezogen.
Die ſchöne gelbliche Haut iſt ſtraff über die Backenknochen ge=
ſpannt
. Eine lange Naſe, ohne jede Biegung, faſt antik, ein
kleiner Mund und ſehr tiefe, ganz ſchmale ſchwarze Augen. Dieſe
Türkinnen=Augen ſind eine ſehr wertvolle Koſtbarkeit. Die
Natur hat hier ſelbſt gemalt. Sie ſind wie tieſes Email in
einen Kopf eingelegt, der ſo länggezogen iſt wie bei kaum einer
anderen Nation, dabei aber eigentlich rund ſcheint. Mit einer
geiſtvollen niedrigen Stirn. Dazu kurzer Haarſchnitt mit Schei=
tel
. Dies Kunſtwerk haben die jungen Türkinnen aus den=
ſelben
Geſichtern herausgearbeitet, die bisher bei ihren Müttern
nichts als als charmante Paſſivität der Orientalin darſtellten.
Leider iſt die Figur der jungen türkiſchen Provinzdamen noch
nicht in Ordnung. Der Körper kann nicht ſo raſch umgeſtellt
werden wie die Politik und die Energierichtung eines Volkes.
Die Oberſchenkel ſind noch zu kurz, die Taille ſitzt zu tief, und
die Hüften ſind noch ſtark. Man hat nicht umſonſt weibliche
Ahnen, die einige Jahrhunderte liegend zugebracht und
Limonade getrunken haben. Aber dieſe Amazonen mit dem
Nacket in der Hand ſind bereits auf das Weſentliche reduziert:
das ſportliche Skelett der Haremsdamen. Sie haben kein Fett
mehr und zeigen eine Muskulatur, die, um ſich zu trainieren,
aus der furchtbaren Hitze der aſiatiſchen Ebene in das Gebirge
zieht. In zwei Generationen iſt auch die Figur in Ordnung.

Dann werden die Türkinnen von beſonders kapriziöſer Schön=
heit
ſein. Anders zwar als die Romantik, die Pierre Loti ihnen
verlieh. Mehr dem Geiſt nahe, mit dem dieſes mongoliſche
Nomadenvolk eines Tages in der Geſchichte auftrat, mit Waffen,
Pferden, Zelten, Herden, aber kaum mit einem richtigen Alphä=
bet
, ein männliches Eroberervolk.
Die berühmten Berge Cyperns ſind ſchon deshalb merk=
würdig
, weil nach einer langen Unterbrechung durch das Meer
der Taurus in ihnen genau wieder aufſteigt und bis zu zwei=
tauſend
Metern kommt. Die fruchtbaren Ebenen dazwiſchen
haben alle Völker gelockt. Ueberall liegen die Signale großer
Machtentfaltungen im Lande herum. Felsgräber, Gotik,
Nenaiſſane, Wälle, Burgen, Baſtionen, Markuslöwen, Templer=
kreuze
, Wappen und Zeichen von allen herriſchen Nationen der
Welt. Dazu ganz erſtaunliche Kirchen. Aber das ſind ſchon
lang verſchwendete Energien. In Limaſſol iſt das engliſche
Gouvernement in demſelben Haus wie die Poſt. Dafür hat
Cypern die ſchönſten Freimarken, die ich kenne. Im übrigen
ſitzt man auf geflochtenen Stühlen am Strand und beſchaut die
hundert Segelboote, die wie glänzende Inſekten herumziehen,
was von manchen Geſichtspunkten aus eine edle und humane
Beſchäftigung iſt.
Außer in Kreta gibt es wahrſcheinlich keine ſo alten Oel=
bäume
wie in den Ebenen der drittgrößten Mittelmeerinſel.
Kerle von zweihundert Jahren Alter ſtrecken ſich in Legionen die
Rüſte hinauf. Manche geborſten wie Kraterränder. Andere
wie aus Tauſenden von Stricken zuſammengedreht. Sie zerfal=
len
ſehr jäh und ariſtokratiſch. Das Wachstum der Bäume hat
hier manchen ſymboliſchen Sinn. Der Eukalyptus iſt im Orient
mit ſechs Jahren ein ſtattlicher Baum, der Sümpfe trocken legt,
ein Pionier, den man benutzt, ohne ihn weiter zu ſchätzen. Die
Zeder iſt mit fünfzig Jahren noch eine ſchmächtige Erſcheinung.
Man ehrt daher die Vornehmheit des Alters in ihren ehrwür=
digen
Exemplaren. Die berühmteſten Zedernneſter ſind in der
Tat aus der Zeit Abſalons. Man kann im Orient die Hiſtorie
an den Bäumen berechnen. Einer der ſchönſten Bäume Cyperns
iſt der Johannisbrotbaum. Er bildet keine Wälder, aber er hat
prächtige Kronen, koloſſale Erſcheinungen von Blätterdunkel
in dieſer Sonnenprärie. Im Juni hängt das Johannisbrot
grün wie Bohnenſchoten im Baum, in der Form von Bananen=
büſcheln
. Im Oktober iſt es ſchwarz und ſüß. Das iſt heute
der Reichtum Cyperns. Daneben Aſbeſtminen. Und ſehr ſchwerer
Wein, der dem griechiſchen ähnelt. Man verliert überhaupt,
ein paar hundert Meilen von Athen, niemals den Eindruck, auf
einer griechiſchen Inſel zu ſein. Auf manchen wirklich griechi=
ſchen
Inſeln hat man den gegenteiligen Eindruck.
In der Nähe von Lanarca liegen ein paar große Salzſeen.
Zwiſchen ihnen ſteht das türkiſche Kloſter Sultan Tekké, wo
unter dem Baldachin eines rieſigen rohen Monolithen in einer
entzückend hellen Moſchee die Tante des Propheten, Umm
Haram, beigeſetzt iſt. Die Salzſeen ſind faſt völlig zugefroren.
In der Mitte ſind ſie offen, mit grünlichem Waſſer. Dieſe Seen
ſind von einem unerträglich blendenden Weiß. Das Salz trägt
zuerſt den Fuß, dann zieht es ihn mitleidlos in einen furcht=
karen
Schnee=Schlamm hinein. Darüber liegt ein nicht ſtarker,
aber ſcheußlicher Geruch. Dieſe Landſchaft gleicht in einem
Maße unſrem Winter, wie es kaum zu träumen iſt. Mitten in
ihr aber liegt die Moſchee mit Zypreſſen, Palmen und Mina=
retten
. Die Bäume zeichnen Linien der höchſten Ueppigkeit in die
Luft, und der Duft der jungen Trauben, der Granaten und
Tulpenbäume ſteht hoch in der glühenden Sonne, voll von
Vögeln, Regenbogenfaltern, grünen Sängern und ſilbrigen
großen Tauben. Drumherum flimmert endlos der Schnee der
Salzſeen. Das Süßeſte und das Tote dieſer Landſchaft treffen
ſich hier eine Sekunde, um voreinander zu erſtarren. Dieſe
Sekunde iſt das wirklich Unglaubliche, was ich in Cypern ſah.
Allerdings gibt es auch noch Mufflons. In Kairo traf ich
einen jungen Amerikaner, dem der Gouverneur eines dieſer

werden außerordentlich gehütet. Sie ſind, laienhaft ge
Mittelding zwiſchen wildem Schaf und Steinbock. gu
lichem Gehörn und großer Witterung. Der Amerikage=
ſich
die Beine ausreißen müſſen, um in vier Tagen einn=
Schuß zu tun.
In den Straßen der ehpriſchen Städte laufen
herum mit Käfigen in der Hand, die eine Herde vow
umgittern. Dreißig oder fünfzig Vögel, die fleißig unn
ihre Körner aufpicken. Die Käfige ſind klein, und 8
drängen ſich wie das Großvieh in der Angſt aneingudere
mal kommen auf den Geſang der Verkäufer Männern=
Häuſern und nehmen das eine oder andere Tier in z.
Man iſt erſtaunt, zu ſehen, daß ſie nicht wie in Itmt=
Eſſen, ſondern zum Singen verkauft werden. Dieſe
baren Vögel mit der Metallſtimme ſind ein liebens;
Echo der Tierleidenſchaft, die die Venezianer hier enoe
Ihre Paläſte ſind nicht mehr da. Kein Luxus macht
mehr phantaſtiſch. Von Macht keine Rede. Die hünz
Berge ſelbſt ſind gegen Tirol nur ein Witz. Aber Mufffu=
Lerchen: eine anſtändige Tradition für ein Land, das jeis u
konnte, der es wollte, und das jeder gehabt hat, dern
dazu beſaß.

Rundfunk-Programme.

Frankfurt a. M.
Samstag, 20. Dezember.
11.00: Aus Wiesbaden: Frühkonzert am Kochbrunnen,
14.30: Stunde der Jugend: Erik, Reger: Eine Brücke wiriſt
ſchwommen. Ein Hamburger Zimmermann auf der Wa /ut
16.00: Konzert des Funkorcheſters.
18.05: Aus der Peterskirche, Frankfurt: Frankfurter Motettal
ria in excelſus, Kantate Nr. 191 für Soli Chor, 1
und Orgel von J. S. Bach. Ausf.: Elly Schäfer=Ratgzm
pran), P. Behrend (Tenor), H. Lingemann (Orgel), Chd=
Orcheſtergruppe der Zentralſtelle für Kirchenmuſik.
18.35: Stunde der Arbeit.
19.05: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.30: Aus Freiburg: Mandolinen=Konzert des Erſten Friß huau
Mandolinen= und Gitarren=Vereins. Geſangseinlagensn hn=M
Weber (Sopran) und Michael Mangos (Tenor).
Hitzs
20.30: Aus Stuttgart: Der Vogelhändler. Operette vonnoch
22.50: Aus Karlsruhe: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle.: Sonnabend, 20. Dezember.
FFit
10.15: Schulfunk: Agnes Miegel erzählt und ſpricht eigezn ddie
die
tungen. (Uebertragung Königsberg).
raA
12.00: Schulfunk: Alte Weihnachtsweiſen. Kammerchor Casailtik12
ellung eine
15.00: Kinderbaſtelſtunde. Eine Negerholzpuppe für diiſt hain Aarheit einer W
Schweſter.
m3 bigenden Intereſ
15.45: Franziska Jordan: Muttertum und Marienverehrmem auch ein Anwa
15.00; Walter Diekermann: Muſikpflege an großſtädtiſchen= Aom Abbil
ſchulen.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Kurd Kißhauer: Der Stern von Bethlehem, eine ſteltiſher E
miſche Betrachtung.
R.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
urv
18.30: Prof. Dr. Deegener: Ehe, Familie und Staat im 2im
19.00: Bernhard Göring: Weihnacht des arbeitenden Vodlchfüit
19.30: Stille Stunde: Wandel des Feſtes
keilie
20.00: Köln: Luſtiger Abend mit Hans Reimann.
21.00: Heiterer Abend.
Ca. 22.15: Tanzmuſik.

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Darmſtadt und den Bekanntmachungen deg
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1 Portemonnaie mit Inhalt, 1 goldener
Siegelring, 1 goldenes Armband, 1 Zehn=
markſchein
4 Damenhandtaſchen mit In=
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, 1 ſchw. Damenmantel, 1 Sofakiſſen,
1 Paar Nappahandſchuhe, 1 Zwicker mit
Etui, 1 ſibernes Bleiſtift, 1 Knabenmütze,
1. Damenſtrickiacke, 1 Hundeha band, ein
Kiſtchen Handräſe, 1 Damengürtel, 5 ein=
zelne
Handſchuhe, 3. Bund Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 gelber Dackel, 1 brauner
Jagdhund.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren Bekannt=
machungen
verzeichnet waren Intereſſen=
ten
tönnen die Fundgegenſtinde während
den Büroſtunden, auf dem Fundbüro des
heſſ. Polizeiamts, Zimmer 11, beſichtigen.

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zur Einſicht offen, woſelbſt auch die An=
gebotsvordrucke
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abgegeben werden.
Angebote ſind mit entſprechender
Aufſchrift verſehen bis Montag, den
3. Januar 1931, bei der Direktion ein=
zureichen
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Direktion der ſtädtiſchen Betriebe
Darmſtadt.

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Inhalt: Zum ſexhunnerdjehrige Stadtzjuwiläum. / Der
Menſch brauch ſo wenich. / Im Dambfbad. Rund ums
Finanzamt. Im Mai. / Als Ammazohn uffm Bräſſe=
ſchbortsfeſt
. Unſern Woog. / Der ſcheene Menſch in der
neien Kunſt. / Per Luftballoh vun Darmſtadt nooch Pohle.
In de Allwe. In de Schees nooch Eſchibbde. / Korze Röck
un korze Soorn. / s Geſpenſt im Nachtſchrank. Mei
Heſſeländche. / Dehaam is dehaam. / Zum Sillvesber.

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Laucheff: Scherry.
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[ ][  ][ ]

22

Darm

20. Dezember 1930

(außſu*ch Rummel) einer ſachlichen Würdigung gewichen war.
r. zum erſten Male vor ein ägyptiſches Kunſtwerk tritt,
dieſesstück einer ganz anderen Geiſteswelt empfinden, die eine
ächſt 1ſrö ändliche Sprache der künſtleriſchen Formen ſpricht. Und
de dahr’, man ſich bewußt, wie ganz ausſchließlich wir mit un=
m
äſtlſhchen Gefühl auf den Schultern der altgriechiſchen Kunſt
en, düßeis heute ununterbrochen das europäiſche Kunſtideal be=
mt
. ſtiſo ſehr in Plaſtik, denn hier hat die griechiſche Nunſt
ihrer 3F/zeit ſelbſt von der äghptiſchen gelernt, aber im Fla bild
½ vor ceb Ɨn der Zeichnung. Denn dieſe beiden Kunſtarten bilden
Aegypuuzeiie unlösbare Einheit, während im alten Griechenland
Relief,5 undplaſtik näherſteht als den graphiſchen Künſten. Der
icheidemn)Ptunkt iſt die verſchiedene Einſtellung der griechiſchen und
zu btiſchent uiſt zur Perſpektive. Kein geringerer als der große
loſoph/k a hat dieſen Unterſchied formuliert als die Welt des
uins inürigriechiſchen und die Welt des Seins in der ägyptiſchen
ſſt, umpeer den Vorzug zu geben. Die Grundgeſetze der Per=
ſive
, da Ferntere Gegenſtände kleiner zu ſein und höher zu liegen
nen a ägere, haben auch die alten Aegypter ſehr wohl gekannt
das zuzute auch gelegentlich zur Anwendung gebracht. Aber ſie
n bengr die Wiedergabe des nur Scheinbaren in ihrer Kunſt

mtPerſptele bzw. deren Ablehnung bei zeichnenden Kindern und
ſurvölhik= findet, die nicht auf das altgriechiſche Kunſtideal ein=
Auuworenr)id, ſondern noch reſtlos ihrem künſtleriſchen Inſtinkt fol=
Die 2ſllung eines altägyptiſchen Hauſes bekommt dadurch die
utige ᛋuiBeit einer Werkzeichnung.
m y.dem luſſte den Intereſſe an der altägyptiſchen Kunſt entſpricht
rgemä.s og ein Anwachſen der einſchlägigen Literatur. Die Fech=
erſchen+
beildungswerke legen das größere Gewicht auf Bauten
Plaſtitd. Yer aber der Kunſt des Nillandes nicht nur mit äußer=
Kührl=erenübertreten will wie den künſtleriſchen Aeußerungen
idwelchC oten, der muß von der Zeichnung und dem Flachbilde
ehen, zdmar von hier aus der Geiſt der altägyptiſchen Kunſt in
m ung rgen Reichtum lebendig wird. Und hier beſitzen wir in
chem rSruttum einen Führer, der ſeinesgleichen nicht hat, Hein=
Schäufes Von ägyptiſcher Kunſt (Verlag J. C. Hinrichs,
ſig), A.en dieſem Jahre in 3. Auflage (6. Tauſend) erſcheinen
Dwhekannte Leiter der ägyptiſchen Abteilung der preußi=
Muſatzlygt hier die Ergebniſſe einer reichen Lebensarbeit vor,
ner Fh, idie nicht nur dem Fachgelehrten, ſondern jedem Gebil=
verſtrßlich
iſt. Vergleicht man die 3 Auflagen (die 1. erſchien
die Au ereits 1922), ſo ſpürt man auf faſt jeder Seite, wie der

ſchoe man wünſchen, daß öfters einmal ein Streit um das
einem alten Kunſtwerke ausbräche wie um die Büſte der
gan Nefretete, der ja ſchließlich zugunſten des Deutſchen
9utrhieden wurde. Denn es iſt gar kein Zweifel, daß da=

reſſe an der Kunſt der alten Aegypter einen ganz uner=
Ru Suftrieb erfahren hat, und die Aegyptiſche Abteilung der
h4S=Muſeen hatte Beſucherziffern zu melden, wie ſie ſeit

nicht dageweſen waren. Schon die Auffindung des
Flörabes hatte die Aufmerkſamkeit der geiſtig intereſſierten
ſt auf)c! unſt des Nillandes gelenkt, nachdem die anfängliche Pſy=

lehnt zu mur die Darſtellung der Wirklichkeit zugelaſſen. Dieſer
ismusvr ägyptiſchen Kunſt in Sachen der Perſpektive ſchließt

nach vliſAmfang an jede Verkürzung aus und die Folge iſt, daß
einzelnnG eiten eines räumlichen Gegenſtandes alle in die Bild=
aufg
zpiet dargeſtellt werden. Daß dieſes die naturgemäße Art
dend AY) Raumlles iſt, erhellt daraus, daß man die gleiche Einſtellung

trn immer größere Vertiefung und Klarheit müht. Trug
e iden Untertitel Eine Einführung in die Betrachtung
untwerke, ſo darf die 3. ſich mit vollem Rechte Eine
mien. Schon rein äußerlich zeigt ſich das Anwachſen der
)s Werk hat jetzt 424 Seiten Text gegen 23, 62 Tafeln
m258 Textbilder gegen 118 der 1 Auflage. Noch ſtärker
Aber als die äußere Erweiterung iſt der innere Zuwachs
idſſſen erſtes Kapitel (das die Frage beantwortet, was wir
er ägnychen Kunſt haben) als Motto das herrliche, echt deutſche
hewort ätt: Ich will nicht ruhen, bis mir nichts mehr Wort

Tradit ſo ondern alles lebendiger Begriff iſt.
Prof. Dr. Friedrich Behn.

Biogrzsiſche, Geſchichkliche und Reiſewerke.

dam =Rihlff: Scherry. Eine Begegnung. 1930. Geheftet 4
KM., i.me nen 6. RM. (Rütten u. Loening, Frankfurt a. M.)
dier iſher überaus intereſſante Verſuch gewagt und wundervoll
ckt, eir; Deltberühmten Künſtler=Artiſten der Gegenwart zum

er einarhtung zu machen. Die unüberbietbare Nummer des
lownst hrry (wer denkt hier nicht an Grock, der das Urbild
Dichtar it!) wird ausführlich dargeſtellt und aus ihren Elemen=
nd
Wefüchen weitergeformt. Indem der Dichter geſtaltet, be=
ſt
ihn ualte Problem, das immer wieder die Geiſter beſchäftigt:
iſt wictter, das Werk oder das Leben? Die Antwort hierauf er=
n
wirwice Scherrys eigenen, ſich bis zur Beichte ſteigernden
ht, der i atemlos lauſchen. Die ungeheure Spannung, die von
Buche Azeht, kommt ſomit nicht aus äußeren Ereigniſſen und
ängenm elmiehr iſt es dem Dichter gelungen, ſozuſagen einen gei=
Deteb=moman zu ſchaffen.

karl Ml SSoeben erſchien im Amalthea=Verlag (Zürich, Leipzig.
) als 2=kyraphie und Rechtfertigungsſchrift Karl May von Otto
de Borya. Karl May, der Abgott der Jugend durch mehr als
Viertelcuhrrndert, war zu erfolgreich, um nicht Widerſacher zu
n, die Xſſen Erfolg dadurch ſchmälern wollten, daß ſie die letzten
el ſeinue3srävatlebens ableuchteten. Es iſt Zeit, daß eine einwand=
Biogrende, fernab jeder Tendenz, die Ehrenrettung dieſes von
onen AErncerzen verehrten Jugendſchriftſtellers übernimmt. Ju=
und Aſt wollte dieſes Buch leſen.
e Staduhlitzlberg. Deutſcher Kommunal=Verlag, Berlin=Friedenau.
Ein muſ alllreichen Bildern ausgeſtattetes Buch aus der Reihe
Mononyohl en deutſcher Städte, in dem die älteſte Univerſitäts=
die
zy ich; eine der ſchönſten Städte Deutſchlands iſt, in ihrer
ideren /ßen art und Bedeutung dargeſtellt wird. Nicht nur die
alsreick )chichte der Stadt und ihre kulturelle Bedeutung wer=
dargeſtael
ſwndern es wird auch gezeigt, wie dieſe Stätte der
ſantik. /0 modernen Aufgaben der Kommunalpolitik, des Woh=
lsweſeng
d des Fremdenverkehrs gerecht wird, ſo daß im ganzen
nur eimölld vom Werden, ſondern auch vom heutigen Wirken
Stadt ihhelberg entſteht.

er undg illeer. Ein Bilderatlas von Cläre With mit vielen
bigen 1M ekwa 500 ſchwarz=weißen Bildſeiten. Zunächſt erſchei=
Einzéſlte Aegypten Auſtralien Indien Mexiko je 3
32 SeEh 1. 1,50 RM. (Müller & J. Kiepenheuer G. m. b. H.,
rlag, Wſodarn.

Dier willebendiges Wiſſen in unvergeßlich einprägſamer Form
nttelt. 2 Originale von Cläre With wurden für die Reproduk=
umgezerütet
von Walter von Dreeſen. Die Texte mit der Hand
uer feirEAitiqua geſchrieben und reproduziert. Die vierfarbigen
ührungs örterr zu jedem Lande ſind in Lithographie wiedergegeben
im Offfiſſtrſahren auf feinſtem Papier gedruckt. Format 19,5X24
imeter (ey ormat).
Schreckeye: Meere. (Meine U=Boot=Abenteuer als kaiſerlich
Eühcher = Xa-,) Von Korvettenkapitän Mas Valentiner.
M Seitgeimc 25 Bilder. Geheftet 6. RM., Leinen 8,50 RM.
Maltheg=ſrlng, Zürich=Leipzig=Wien.
M2 Heldesieſe vom deutſchen U=Boot=Krieg, das handelt von den
Behetztee nir allen erdenklichen Mitteln bekämpften, von den Flot=
Dr halbe Aselt gejagten deutſchen U=Booten, die trotz allem das
oe Welzlich erzittern ließen. An die Sagen von den kühnen
ien derx ſämger erinnert uns die lebendige Schilderung der zahl=
Abentym. Aus den Seiten dieſes Buches weht uns der Geiſt
beil, dein is deutſche Heer und die deutſche Marine zu jenen ge=

Een Leingan befähigt hat, die vielleicht erſt eine ſpätere eit voll
iroigenn iſſen wird. Und ſo hoffen wir, daß dieſes Buch recht

ee Les imsbeſondere auch unter unſerer heranwachſenden Ju=
A.nnne 9
Som Seh cheffjungen zum Lloyökapitän. Wen reizt es nicht, eine

* Laufhauf Stufe für Stufe mitzuerleben! Was für eine Fülle
Weſreusſhem Erlebniſſen muß ein ſolches Seemannsleben geboten

L." Ab Aruckh wieviel Mühen und Entbehrungen, wieviel ernſte
und E5chverfüllung liegen zwiſchen dem Tage, an dem der junge
SneMerte E ym naſiaſt Adolf Winter zum erſtenmal als Schiffsjunge
Dee dreegelſchiffes betrat, bis zu der Stunde, da der Nord=

deutſche Oloyd dem gereiften Manne einen ſeiner größten und ſchönſten
Dampfer anvertraute. Die Erinnerungen des noch heute als Kom=
mandant
des Dampfers Stutkgart im Dienſte des Norddeutſchen
Lloyd ſtehenden Kapitäns hat Otfrid von Hanſtein unter dem
Titel Vom Segelſchiffsjungen zum Lloydkapitän wahrheitsgetreu nach=
erzählt
und in dem bebannten Verlag von Wilhelm Höhler, Minden
i. Weſtf., erſcheinen laſſen. Es iſt ein ungemein reizvolles, ſpannendes
Buch entſtanden, das Erwachſene ſowohl wie die reifere Jugend mit
Begeiſterung leſen werden.

General Otto von Moſer, Feldzugsaufzeichnungen 1914 1918, als
Brigade=, Diviſionskommandeur und als kommandierender General.
Mit 135 Abbildungen, 3 Ueberſichts= und 27 Textfkizzen. Dritte, neu
ausgeſtattete Auflage. 380 Seiten Großoktav. Holzfr. Papier. In
Leinen geb. 7,80 Mk. Chr. Belſer A.=G., Verlagsbuchhandlung,
Stuttgart.
Von dem in der erſten und zweiten Auflage bereits weitverbreiteten
ſtolzen Gedenkwerke des Generalleutnants Dr. h. c. Otto von Moſer iſt
ſoeben eine dritte Auflage erſchienen. Aber nicht wieder im alten, durich
die Inflationszeit bedingt geweſenen, allzu einfachen Gewande, ſondern
n neuer, in jeder Hinſicht vornehmer Ausſtattung: fein abgetönter
Leineneinband und holzfreies Papier, von dem ſich die gegenüber den
erſten Auflagen erheblich vermehrten 135 ſchönen Bilder ebenſo klar ab=
heben
, wie die von Generalmajor Flaiſchlen neu gezeichneten und äußerſt
bequem in den Text eingereihten 35 Skizzen. Der in der Hauptſache un=
verändert
gebliebene Text des Buches führt den Leſer in buntem Wechſel
von Freund und Feind und Land und Leuten auf faſt alle Kriegsſchau=
plätze
des Weltkrieges in Weſt und Oſt und ſtellt ihm ein überaus an=
ſchauliches
und intereſſantes Gemälde ſowohl der oberen deutſchen Füh=
rung
, als auch der ergreifenden deutſchen Truppenleiſtungen vor Augen.

Rudolf Geck: ck. erzählt zum zweitenmal von Frauen, Kindern und
Käuzen. Preis: ſteif broſchiert 3 RM. Societäts=Verlag, Frank=
furt
a. M., 1930.
Das Buch von Rudolf Geck ck. erzählt von Tieren, Kindern und
Begegnungen hat ſo viele Freunde gefunden, daß der Verfaſſer den
Wünſchen um eine Fortſetzung entſprochen hat. Zum zweitenmal
erzählt ck. von Frauen, Kindern und Käuzen. Wieder
ſchöpft er aus dem Alltag, formt Beobachtetes und Erlebtes, ſchildert
heiter oder ernſt was ihm begegnet. Er betrachtet ein verzwiſtetes
iebespaar, den Schimmel, der geſchlachtet werden ſoll, ſpäht durch das
Fernglas; er iſt zu Gaſt in einer alpinen Wochenſtube; berichtet, wie
ihn der Zufall für eine Stunde zum Polizeipräſidenten machte; er zeich=
net
Frauen ab, erzählt von ſeiner Grippe, von Geſprächen mit Kindern,
om Dackel, der in einer Sitzung erſchien, von fröhlichen und unfröh=
lichen
Ausflügen, von der Zähmung eines Gewalttätigen, vom Leben
ines Schweinehirten, von ſonderbaren Käuzen, die er traf. Ein weiſe
Gewordener, den Erfahrungen nicht verbittert haben, verklärt das
Leben mit wärmendem Humor. Die hellen wie die dunkeln Blätter
werden durch ihre menſchliche Haltung den Leſer für ſich gewinnen.

Heſſiſche Biographien.

Die neue 10. Lieferung (die erſte des 3. Bandes) der im Auftrag der
Hiſtoriſchen Kommiſſion für den Volksſtagt Heſſen von Hermann Haupt
unter Mitwirkung von Georg Lehnert und Karl Eſſelborn herausgegebe=
nen
Heſſiſchen Biographien gibt ſowohl durch die in ihr vertretenen
Namen, wie durch die Wahl der zur Bearbeitung herangezogenen Sach=
kenner
Zeugnis dafür daß die Herausgeber mit Erfolg bemüht geweſen
ſind, ein für die politiſche, Kultur= und Familiengeſchichte Heſſens
aber auch darüber hinaus unentbehrliches Werk zu ſchaffen. Zum
Beweis ſeien aus den 28 Lebensbildern des Heftes folgende herausge=
griffen
: Friedrich Aleſeld, Arzt in Ober=Ramſtadt, einer der beſten Ken=
ner
der heſſiſchen Flora (Bearbeiter der verſtorbene Profeſſor der Bota=
nik
an der Darmſtädter Techniſchen Hochſchule, Geh. Rat Schenck), Ferdi=
nand
Bender, Gymnaſiallehrer, Komponiſt, Dichter und Ueberſetzer alt=
griechiſcher
Dramen in Darmſtadt (Röschen, Laubach), Theodor Biſchoff,
der bahnbrechende Biologe, Profeſſor in Gießen und München (Geh. Rat
Sudhoff, Leipzig), Wilhelmine Blümmer, Begründerin der erſden Sonn=
tagsſchule
in Heſſen zu Büdingen (Dr. Lehnert, Gießen), der einſt viel
geleſene Aeſthetiker und Philoſoph Moritz Carriere, Profeſſor in Gieſen
und München (Profeſſor Weidenbach, Gießen), Johann Georg Dieffen=
bach
, Gaſtwirt zum Löwen in Zwingenberg a. d. Bergſtraße, Wegbereiter
der heſſiſchen Verfaſſung (Profeſſor Flegler, Bensheim), der bekannte
Romanſchriftſteller und Vorkämpfer des Deutſchkatholizismus, Eduard
Duller, längere Zeit in Darmſtadt und Mainz (Privatdozent Dr. Ne=
wald
, Freiburg), der Begründer des Heſſichen Lehrerkalenders, Valentin
Funk (Schulrat Schmeel, Worms), Fürſt Karl und Fürſtin Charlotte
von Iſenburg=Birſtein (Dr. phil. Wilhelm Karl Prinz zu Iſenburg),
die beiden hervorragenden Gießener Mineralogen und Geologen, Auguſt
von Klipſtein (Profeſſor Hummel, Gießen) und Auguſt Streng (Geh.
Rart Brauns, Bonn), Wilhelm v. Plönnies in Darmſtadt, hervorragender
Militärſchriftſteller und Volkskundler (Stadtbibliothekar Noack, Darm=
ſtadt
), der Gießewer Verleger Anton Richer (Dr. Leo Ricker, Freiburg),
der nach Mexiko ausgewanderte glühende Patriot umd Politiber Karl
Chriſtian Sartorius (Geh. Rat Hcupt, Gießen), der Darmſtädter Maler,
Karl Stahl (Noack. Darmſtadt), der hervorragende Kanzelvedner und
füdiſche Theologe Abrabam Wolff aus Darmſtadt, Oberrabbiner in
Kopenhagen (Profeſſor Salfeld, Mainz). Für Freunde der beſſiſchen
Heimat dürfte das Heft eine treffliche Weihnachtsgabe bilden.

Bildende Kunfk, Theater, Muſik.

Ap. Der Mahatma (Die große Seele). Myſterium in 8 Bildern,
einem Vorſpiel und Nachſpiel von Richard Plattenſteiner
(Heinrich Minden=Verlag, Dresden=Blaſewitz). Das Buch, das bei ſei=
nem
Erſcheinen eine ungewöhnlich beifällige Aufnahme fand und jetzt
in zweiter verbeſſerter Auflage erſchienen iſt, behandelt den Leidensweg
des Inders Gandhi und ſeinen Kampf um die Freiheit ſeines geknech=
teten
Volkes. Es ſtellt ſeine Ziele: Verſöhnung der vevſchiedenen Be=
kenntniſſe
, Befreiung der indiſchen Frau, Selbſtloſigkeit und Aufopfe=
rung
des Einzelnen in friedlichem Kampfe dar und gipfelt in der Mah=
nung
: Liebet euch untereinander. Das Myſterium, das zugleich ein bunt=
bewegtes
indiſches Kulturbild entrollt, iſt in edler Sprache gehalten und
feſſelt durch ſeine dramatiſche Kraft. Es ſoll uns eine Mahnung ſein
zur inneren Einkehr und die Blicke nach innen zu wenden, um von
innen aufzubauen. Walter von Molo urteilt in dieſem Sinne über die
Dichtung: Wie wichtig iſt dieſes Werk, das die Erlöſung zeigt, das
Innere leuchten läßt. Das Werk hat das zum Inhalt, was die Seele
bildet, was uns heute errettet und Sieger werden läßt.

Das Operntheater. Von Intendant Paul Bekker, herausgegeben von
Miniſterialrat Profeſſor L. Keſtenberg. Muſikpädag iſche Bibliothek.
140 Seiten. Kart. 4,60 RM. In Leinenband 5,60 RM. Werlag von
Quelle u. Meher in Leipzig.
Wie läßt ſich das Operntheater retten, Einen ausſichtsreichen Weg
weiſt der bekannte Beethovenbiograph Paul Bekker, der als Intendant
des Wiesbadener Staatstheaters auf Grund reicher praktiſcher Arbeit
Einblick gibt in die Aufführungsgeſetze der Oper. Geiſtvoll und mit
feiner Jronie geißelt Verfaſſer die moderne Auffaſſung, der Spielleiter,
Dirigent oder Bühnenbildner könne von ſich aus das Werk neu geſtal=
ten
. Gerade in ihrer allzu großen Selbſtändigkeit ſieht er die Schnld
für die Veräußerlichung und den Verfall der Oper. In ſcharfer Ab=
kehr
von dieſer verhängnisvollen Auffaſſung ſtellt Bekker die Werkgeſetz=
lichkeit
und den Schöpferwillen als alleiniges Arbeitsziel hin. In ſeiner
lebendigen, ſtets feſſelnden Art, die ihm als Beethovenbiograph die Her=
zen
des muſikverſtändigen Publikums gewonnen hat, weiß er den Opern=
freund
mühelos in den Aufgabenkreis des Operntheaters einzuführen
und ſein Intereſſe zu erwecken für alle die Theaterfragen, die heute der

Löſung harren.

Rakurgeſchichte. Tierbücher.

Uinſere Tierwelt im Drama des Lebens. Von Dr. Konrad Gün=
ther
. Verlag von J. Neumann, Neudamm, 1931. 470 Seiten, mit
zahlreichen Zeichnungen. Broſchiert 6 RM., in Ganzleinen 8 RM.
*t. In dem ſchön ausgeſtatteten Buche, das die Zeichnungen des
Verfaſſers wirkſam ergänzen und bereichern, handelt es ſich um die 11.
bis 15. umgearbeitete Auflage des Werkes Das Tierleben unſerer Hei=
mat
, deſſen Titel umgearbeitet werden mußte, weil in der Bearbeitung
des Stoffes das dramatiſche Kämpfen der Tierwelt untereinander und
gegeneinander jetzt noch mehr zu Tag trat wie in früheren Bearbei=
tungen
. Ruhig und einfach, in klaſſiſcher Form geſchrieben, wendet das
Werk ſich auch an die reifere Jugend und regt in ſeinem einleitenden
Kapitel den Leſer zur Heimatliebe an. Ein ſehr eingehendes Sachver=
zeichnis
und ein Kapitel über das Syſtem der Tiere, die Einteilung in
ihre Stämme und Ordnungen erhöhen den Wert des Werkes unbedingt,
und aus den zahlreichen, ſorgſam gegliederten Kapiteln wollen wir nur

einige der beſonders intereſſanten hervorheben, wie die Kapitel über den
Bienenſtaat und vom Leben der Ameiſen, über den Inſtinkt, den Ver=
ſtand
und das Gefühl der Tiere. Das Buch des Verfaſſers, der als
Profeſſor an der Univerſität in Freiburg im Br. wirkt, gehört in die
Hand jedes Tierfreundes.

Haustierkunde und Haustierzucht. Von Dr. Ernſt Feige In Samm=
lung
Wiſſenſchaft und Bildung. 132 Seiten und 8 Tafeln. Gebun
den 1,80 Mark. Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig.

Die ſteigenden Teuerungsziffern und die wachſende Verſchuldung
Deutſchlands zwingen dazu, der Tierzucht als der wichtigſten Grundlage
unſerer Ernahrungswirtſchaft erhöhte Aufmerkſamkeit zuzuwenden.
Denn unſere ganze Kaufkraft und die Konkurrenzfähigkeit der deutſchen
Produktion gegenüber dem Ausland hängt davon ab, ob Nahrungsmittel
tieriſcher Herkunft in genügender Menge und billig genug zur Ver=
fügung
geſtellt werden können. Welche Wege hierbei einzuſchlagen ſind,
und was die deutſche Tierzucht zu leiſten vermag, zeigt das vorliegende
Bändchen.
Lebenserſcheinungen der Käfer. Von Prof. Dr. H. v. Lengerken.
In Sammlung Wiſſenſchaft und Bildung. 147 Seiten mit zahlreichen
Abbildungen. Gebunden 1,80 Mk. Verlag von Quelle u. Meher in
Leipzig.
Sammelt biologiſche Tatſachen! Denn aus unzähligen Steinchen
ſetzt ſich das große Moſwikhild unſeres Wiſſens vom Leben der Organis=
men
zuſcmmen. In dieſem beherzigenswerten Aufruf faßt der Ber=
liner
Zoologe die wichtigſte Aufgabe der Naturfreunde und Käferfamm=
ler
zuſammen und ſchenkt ihnen mit ſeinem Bändchen zugleich ein ſüht=
bares
Zeichen für den Lohn eifriger Sameltätigkeit, das das Herz
jedes Naturfreundes höher ſchuagen laſſen muß. Eine Fülle hochinter=
eſſanter
bpologiſcher Erſcheinungen nus der Welt der Käfer iſt hier von
einem Meiſter der Naturbeobachtung zuſammengetragen. Man iſr er=
ſtaunt
über die mannigfaltigen Lebenzerſcheinungen des rieſigen Käfer=
zeeres
, das in ſchätzungsweiſe 2,5 Millionen Arten über die ganze Erde
verbreitet und erſt zu einem Sechſtel auch nur annähernd ausführlich
beſchrieben worden iſt.

Memoirenwerke.

Jugenderinnerungen eines alten Achtundvierzigers. Dr. Carl Ludwig
Bender=Catharinenhof. Mit einem Bildnis. Heraus=
gegeben
und eingeleitet von Dr. Alfred Oehlke. 49 Seiten. Preis
broſch. 1,20 RM. Verlag der Breslauer Zeitung.

Die hier veröffentlichſten Jugenderinnerungen des alten Achtundvier=
zigers
Dr. Carl Ludwig Bender=Catharinenhof erſchienen zunächſt
im Sommer 1927 in der Breslauer Zeitung. Der Herausgeber hatte
eine Anzahl von Pivatdruchen abziehen laſſen, die zumeiſt für die
Familie Bender beſtimmt waren. Aber bald wuchs ſowohl bei der
Familie wie bei dem Herausgeber die Nachfrage nach immer wehr Exem=
plaren
, zumal nachdem eine große Berliner Zeitung auf dieſe Veröf fent=
lichung
hingewieſen hatte. So entſchloß ſich denn der Verlag der Bres=
auer
Zeitung, die Schrift dem Buchhandel zugänglich zu machen.

Polikiſche Bücher.

Spectator: Fürſt Bülow und der Kaiſer. Mit Wiedergaben aus ihrem
geheimen Briefwechſel. Carl Reißner=Verlag, Dresden.
Dieſes Buch erſchien zur rechten Zeit. Gerade im jetzigen Augen=
blick
, in dem um Bülows Denkwürdigkeiten und ſeine Perſon heftige
Fehden ausgetragen werden, gibt dieſes Buch wichtige Aufſchlüſſe und
Ergänzungen. Bülow und der Kaiſer: Das iſt wohl das intereſſanteſte,
wichtigſte und folgenſchwerſte Kapitel in der Vorgeſchichte des Welt=
krieges
. Der ungenannte Verfaſſer des vorliegenden Buches, von dem
man annehmen kann, daß er zu den Intimen Bülows gehörte, entwarf
auf Grund geheimer Akten und Briefe aus der Urkundenſammlung des
Auswärtigen Amtes, die nicht für die breite Oeffentlichkeit beſtimmt
waren, offen und rückhaltlos ein Charakterbild des ehemaligen Kanz=
lers
. Dieſe Briefe und Notizen ſtammen zum Teil aus Bülows eigener
Feder, niedergeſchrieben im unmittelbaren Erleben, von denen er nicht
gewünſcht hat, daß ſie jemals veröffentlicht werden. Das rundet nach=
träglich
das Bild des Fürſten ab, der einmal in einer gebeimen Akten=
Niederſchrift zum Ausdruck brachte: Dadurch iſt auf meine Veranlaſ=
ſung
dem deutſchen Volke eine Vorſtellung beigebracht, welche im diref=
ten
Widerſpruch mit der Wirklichkeit ſteht Mit dieſem und anderem
authentiſchen Material hat der ungenannte Verfaſſer einen intereſſan=
ten
Beitrag zur Bülow=Literatur geliefert. Dieſe Ausgabe dient nicht
nur den Hiſtorikern als werrvolles Quellenmaterial zum Studium der
Vorkriegszeit, ſondern verdient auch das Intereſſe eines jeden, an dem
das moderne Zeitgeſchehen nicht achtlos vorüberzieht.
D=r.

Nationaliſten. Verlag K. F. Koehler, Leipzig. Preis 2,80 RM.
Junius Alter, gibt in dieſem, einem allgemeinen Bedürfnis
entſprechenden Buch eine Ueberſicht über Deutſchlands nationales Füh=
rertum
der Nachkriegszeit. Um die Namen Claß, Kapp, v. Graefe,
Wulle, Graf Reventlow, Kapitän Ehrhardt, Mahraun, Seldte, Hitler,
Hugenberg, von der Goltz, Ludendorff, die Stahlhelmprinzen, rankt ſich
ein kleiner, aber intereſſanter Ausſchnitt der jüngſten Geſchichte. Der
Verfaſſer ſelbſt will verſuchen, auf eine langjährige Kenntnis der ge=
ſamten
vaterländiſchen Bewegung geſtützt, in einer Reihe von politi=
ſchen
Charakteren einen ſkizzenhaften Abriß der nationalen Front und
der ſie beſchäftigenden Ideen zu geben, als Improviſation gedacht,
unter bewußtem Verzicht auf jedes Quellenmate=
rial
, ein Niederſchlag beſinnlicher Stunden, in dem ſich perſönliche
Erinnerung mit nachdenklicher Beobachtung verbindet‟ Es iſt alſo ein
perſönliches Buch, und daher darf man die Art, wie der Verfaſſer die
einzelnen Männer um ihre Mit= und Gegenſpieler malt, nicht zu tra=
giſch
nehmen. Vieles ſieht er zweifellos richtig, aber in der Einſchät=
zung
der Kräfte der nationalen Verbände und ihrer Führer im Ver=
gleich
mit dem Geſamtkraftfeld der politiſchen Energien des Nachkriegs=
deutſchland
ſind auch ſchon anderen Publiziſten Fehlſchätzungen unter=
laufen
. Ein intereſſantes Buch, leſenswert, allerdings nicht ohne Ge=
fahr
für ungeſchulte Jünger der Politik

Kulkurgeſchichke.

Dr. A. H. Abam: Ueber Geiſteskrankheit in alter und neuerer Zeit.
Ein Stück Kulturgeſchichte in Wort und Bild. Regensburg 1928,
Ludwig Rath. 96 Abbildungen, 116 Seiten.
Die außerordentlich verdienſtvolle, mit 96 ausgezeichneten Abbil=
dungen
ausgeſtattete Schrift handelt nicht nur von den Geiſteskrank=
heiten
im allgemeinen, ſondern gibt einen ſehr intereſſanten und aus=
führlichen
geſchichtlichen Ueberblick über die Entwicklung den Behand=
lungsmethoden
pſychiſcher Erkrankungen von der älteſten bis in die
neueſte Zeit.

Das Myſterium des Lichts. Das religiöfe Weltbild der nordiſchen
Seele. Von Dr. Hans Fuchs=Darmſtadt. 136 Seiten. Broſchiert
1,50 Mk., Glanzleinen 2,50 Mk. Im Verlag der Neuen Geſellſchaft
Berlin=Heſſenwinkel. Der Verfaſſer geht in ſeiner erfreulich kurz, aber
allgemein verſtändlich geſchriebenen Arbeit von längſt erkannten, aber
von der herrſchenden Tagesmeinung allzu lange überſehenen Gedanken
aus. Das von Newton vor 200 Jahren als Körper erkannte Licht iſt
ür ihn die Urmaſſe, aus der nach der Kanvſchen Kosmogenie das Wer=
den
der Welten zu erklären ſei. Wenn alles Sein als Verkörperung des
Lichtes aufgefaßt werde, lägen die rätſelhaften Phänomene des
phyſiſchen und pſychiſchen Geſchehens klar vor uns. Die neue Licht=
ſehre
erfordert eine völlige Neuorientierung unſerer gewohnten alten
Weltanſchauung. Anſtelle der Theorie der Entwicklungslehre, der Ab=
ſtammung
des Menſchen tritt eine ſchlichte und natürlichere Auffaſſung
ſon der Entſtehung des Lebens und der Lebeweſen. Ebenſo tief wie in
das naturwiſſenſchaftliche Gebiet greift der Verfaſſer in das ſeeliſche und
veligiöſe Leben ein, den uralten Zwieſpalt zwiſchen Glauben und Wiſſen
und den Weg zu einer kommenden großen Menſchheitsreligion zu zeigen.

Die evangeliſche Weltmiſſion. Von Profeſſor D. Dr. J. Witte. In
Sammlung Religionskundliche Quellenbücherei. 2. verbeſſerte Auf=
lage
. 64 Seiten. Kartoniert Mk. 1.. Verlag von Quelle u Meyer
in Leipzig.
Ueber die aufopfernde Tätigkeit der Miſſionen ſind viele Kreiſe nur
ungenügend unterrichtet. Ihnen empfehlen wir dies Büchlein, das
ſich die Aufgabe ſtellt, auf knappem Raum ein möglichſt umfaſſendes
ſebendiges Bild von den verſchiedenen Arbeitsgebieten der evangeliſchen
Weltmiſſion zu geben. Der Leſer gewinnt dieſes Bild aus Original=
berichten
über die deutſch=ſchweizeriſche Miſſionsarbeit unter den dunkel=
farbigen
Kolonialvölkern, in Indien, China und Japan.

[ ][  ][ ]

Romane, Novellen, Erzählungen.

Peter Murr: Hinter den roten Mauern von Lichterfelde‟ Roman
Amalthea=Verlag, Zürich=Leipzig=Wien.
Lichterfelde, mit ſeinen Tauſenden Kadetten, ſeinem ſcharfen
Drill, dem ſpärlichen Taſchengeld. Es waren arme Offizierswaiſen und
Beamtenſöhne, die aus dieſer roten Mauer in die große deutſche Armee
kamen und wahrhaftig nicht die ſchlechteſten Offiziere wurden. Der junge
Graf und Diplomatenſohn, der aus dem freien Amerika in dieſe alt=
preußiſche
Umgebung gerät, paßt ſich außerordentlich raſch den veränder=
ten
Verhältniſſen an, gewinnt Freunde unter Kameraden und Lehrern.
Durch ſeine Tante kommt er in die Geſellſchaft des Berliner Tiergarten=
viertels
und lernt in dieſen Salons eine Frau kennen, welcher ſeine,
mit dem Ungeſtüm der Uebergangsjahre hervorbrechende erſte Liebe ge=
hört
: Daß dieſe Frau keine Dame in des Wortes kritiſchſter Bedeutung
iſt, bringt dem jungen Kadetten ein Rudel Feinde. Der zarte, erſchüt=
ternde
Roman eines deutſchen Jungen.
Dmitri Mereſchkowſkif: Napoleon. Vollſtändige Ausgabe. Verlag Th.
Knaur Nachf., Berlin.
Die große Mode dieſes Winters ſind die hiſtoriſchen Romane. Unter
ihnen verdient mit an erſter Stelle Mereſchowſkifs Napoleon genannt
zu werden. Ein groß angelegter Roman, mit dem Mereſchkowſkij dem
Menſchen Napoleon ein unvergängliches Denkmal geſetzt hat. Der
Verfaſſer hat das Leben Napoleons mit dem Tageslauf der Sonne ver=
glichen
: Morgendämmerung, Sonnenaufgang, Mittag, Abend, Sonnen=
untergang
, Nacht ſind die Umriſſe eines Geſchehens von unerhörtem
Ausmaße. Das Werk iſt eines der intereſſanteſten geſchichtlichen Doku=
mente
, die wir beſitzen. Ein Koloſſalgemälde des Korſen, eindrucksvoll
geſtaltet. Unaufhörlich reiht ſich Bild auf Bild, vollzieht ſich das Schick=
ſal
eines Menſchen, der ſich vermaß, das Antlitz der Welt zu ändern.
Das Werk meiſterhaft aus dem Ruſſiſchen überſetzt empfiehlt ſich
Der.
von ſelbſt.

Ap. Die feſtliche Ehe. Aufzeichnungen eines Gewandelten. Von Alfred
Bruſt. (Horen=Verlag, Leipzig=Berlin.)
Verfaſſer iſt Kleiſt=Preisträger 1929, in dem man eine der ſtärkſten
Hoffnungen der jüngeren Dichtergeneration ſieht. Dieſes Buch, für
reife Menſchen beſtimmt, die im Alltag noch nicht die Fähigkeit verloren
haben, wirkliche Menſchenliebe gegenſeitig zu empfinden, ſtellt die
Heiligkeit der in unſeren Tagen in allerlei Variarionen behandelten
Ehe wieder her: er ſchafft neue, beglückende Erkenntniſſe und ſieht vor
allem in der gegenſeitigen Achtung der Geſchlechter vor und während
der Ehe die einzig mögliche Grundlage eines Glückes, das das Zuſam=
menſtrömen
zweier Weſen in einer Weſenheit iſt. Schlicht und wahr
erzählt Bruſt, wie zwei Menſchen, die ſich fern vom Gewimmel des All=
tags
begegnen, ſich finden, nachdem ſie ſich gegenſeitig erprobt, und wie
ſie dann, durchglüht von heiliger Liebe, ſich vereinigen. Um das Glück
dieſer beiden Menſchen, die die Liebe mit feſtlichem Schweigen er=
leben
, wölbt ſich die große Erhabenheit der oſtdeutſchen Natur. Wir wer=
den
ergriffen von dieſer Verbundenheit: der gewaltigen Sinfonie der
Natur unter beglänztem Firmament und dem ſtillen Glück zweier Men=
ſchenkinder
. Weit hinter uns verſinkt das Alltägliche, Gemeine, ein
neues, reineres Menſchenkind tritt uns entgegen.

Ernſt Penzolt: Die Portugaleſiſche Schlacht. Verlag R. Piper u. Co.,
München. Kart. 3,20 Mk., Leinen 4,50 Mk.
Ermſt Penzolt hat hier ein phantaſtiſches Schickſal zum Thema ſeines
Buches genommen. Es iſt die Geſchichte des jungen Königs Sebaſtian
von Portugal, eines genialen Narren von zauberhaftem Charme. Nach
ſeinem frühen Tode in der ſinnlos mörderiſchen Schlacht bei Alcaſſar,
als das entvölkerte, verarmte Portugal an Spanien gefallen war, treten
nacheinander vier falſche Sebaſtiane auf, die alle begeiſterte Anhänger
finden und ihr angemaßtes Königtum in leidenſchaftlicher königlicher
Bereitſchaft durch ihren Tod auch ſanktionieren. Köſtlich iſt die Schilde=
rung
des portugieſiſchen Hoflebens und der überall ſpürbare ironiſche
Unterton macht die Geſchichte zu einem literariſchen Kabinettſtück.

Francis Carco: An Straßenecken. Erzählungen (deutſch von
Fred Antoine Angermayer). Verlag Die Schmiede‟, Berlin
W. 35. Dieſe Pariſer Boulevard=Geſchichten geben ein hervorragendes
und lebendiges Bild des großſtädtiſchen Paris. Beſchrieben werden in
ihm all die kleinen Kaffees mit den weiße Geſichter widerſtrahlenden
Spiegeln, brunſtglühende Wandelgänge, wo die Gier der Männer ſich
im Dünkel überſpannt, Bureaus mit grauverſchimmelten Wänden, ſelt=
ſame
Läden, in denen ſich Verkäuferinnen angekleidet verſchenken,
feuchte Keller und Dachböden, von wo aus man den Sang des Regens
vernimmt.
Drei Bücher des Lachens. Verlag Ullſtein, Berlin. In Ganzleinen
5. Mk.
Dieſes luſtige und bunt ausgeſtattete Buch, das die ſchönſten heiteren
Geſchichten von heute geſammelt bringt, kommt einem tiefen Bedürfnis
entgegen, denn unſere Gegenwart hat das befreiende, die Alltagsſorgen
verſcheuchende Lachen beſonders nötig. Die ſtattliche Auswahl beweiſt
aber auch, daß heute der Humor nicht ſpärlicher fließt und ebenſo reiz=
volle
Schöpfungen zeitigt wie in früheren Epochen. Alle ſeine Spiel=
arten
ſind vertreten und alle Völker, deutſcher Humor findet ſich in
charakteriſtiſchen Ausprägungen ebenſo wie amerikaniſcher und ruſſiſcher.
So kommt jede Geſchmacksrichtung auf ihre Koſten. Vom Zarten zum
Derben, vom Schlicht=Beſinnlichen bis zum Uebermütig=Grodesken läuft
die tönereiche Skala, und dementſprechend iſt die Wirkung wuf den
Leſer; bald lächelt er und ſchmnzelt behaglich, bald lacht er herzlich und
bald ſchwillt ſein Gelächter zu einem wahren Dröhnen. Die Namen eini=
ger
beteiligter Autoren werden das Geſagte bekräftigen: Joachim Rin=
gelnatz
, Roda Roda, Sling, Jerome K. Jerome, Egon Friedell, OHenry,
Peter Panter, Michael Soeſtſchenko, A. M. Fley, Maurice Baring,
Georges Courteline.

Der Seehof, Roman von Peter Hall. Geh. Mk. 4.50, Leinen
Mk. 6.50. Verlag R. Piper u. Co., München.
Dieſer zarte feine Roman ſpielt auf einem märkiſchen Gutshof. Eine
Frau lebt darauf mit ihrem Mann, einem alten ſchnurrigen Baron
und einem jungen Diener. Ein Jugendfreund kommt binzu. Die
Schickſale dieſer fünf Menſchen verflechten ſich immer enger bis zur
unausbleiblichen Kataſtrophe. Wundervoll iſt die feine Naturſtimmung
des Ganzen. Sie erinnert an Jacobſen, während die Chrakteriſtik der
Menſchen wir wiſſen, welch hohes Lob wir damit ausſprechen
an den alten Fontane gemahnt.

Die Rache des jungen Meh oder Das Wunder der zweiten
Pflaumenblüte‟. Aus dem Chineſiſchen übertragen von Franz Kuhn.
Nach Art chineſiſcher Blockbücher gedruckt. Inſel=Verlag zu Leipzig.
Wenn es noch eines Beweiſes bedürfte, daß es kein beſſeres Hilfs=
mittel
als die geſchriebenen Werke der chineſiſchen Erzählungsliteratur
gibt, um uns Europäern auf müheloſe und gleichzeitig kurzweilige
Art eine unmittelbare und anſchauliche Kenntnis von chineſiſcher Wirk=
lichkeit
und Mentalität zu vermitteln, dann wäre dieſer Beweis durch
den Roman Die Rache des jungen Meh vollauf gebracht. Wir
müſſen ſeinem unbekannten Verfaſſer dankbar ſein, daß er uns hier
ein feſſelndes, künſtleriſch abgerundetes Kulturgemälde hingezeichnet
hat, aus dem uns in typiſch ſcharfumriſſenen Zügen das myſteriöſe
Antlitz Chinas entgegenblickt.

Marie Bregendahl: Jungvolk. Jungvolk. Ein Buch von den Jungen
muß ein Buch der Liebe ſein. Und Jungvolk iſt ein Buch der Liebe,
vielleicht eines der ſchönſten in der Literatur der letzten Jahre. Die
hervorragende däniſche Dichterin fängt wie in einer vielfach geſchliffenen
Linſe das ganze Leben des Jungvolks ein. Es wirbelt von jungen
Menſchen Mädchen und Jünglingen, ſie alle haben ihre Schickſale,
leichte und herbe, Hoffnung und Verheißung, wie oft aber auch Nieder=
gang
und Zuſammenbruch! Dazwiſchen leuchtet immer wieder ſiegreich
ein köſtlicher Humor, der jeden von der drölligen Seite zu faſſen weiß.
Mit einer ſeltenen Gabe pſhchologiſcher Feinfühligkeit iſt alles geſehen
und mit ſprachlicher Meiſterſchaft geſchildert.

Ernſt Didring: Mann auf Poſten. Wird in den Inſeln des Sturms
das primitive Leben der Schärenbewohner geſchildert, ſo ſehen wir,
wie hier die Großſtadt ihre Kvallen nach den Inſeln und ihren Men=
ſchen
ausſtreckt. Die einen erliegen ihr, die anderen bleiben wie Felſen
in der Brandung ſtehen. Didrings Menſchen haben Blut und Leben,
alle Leidenſchaften, gute und böſe, toben in ihnen. Ueber allem ſingt das
Meer ſeinen urewigen Geſang, zeitlos und raumlos.

Göſta auf Geiferſtam: Das Sommerparadies. Es iſt wie ein Sommer=
märchen
, dieſes kleine feine Buch mit den ſchönſten Bildern von Kindern
und Tieren, von der alten tauben Magd, die eigenwillig und treu iſt,
von Heumahd und Dungtragen, von Ernten und Waſſerfahrten, von
Familienfeſten und liebem und unliebem Beſuch. Der Verfaſſer, der
Münchener Maler war, ſiedelte nach Norwegen über, angezogen von den
Naturſchönheiten dieſes Landes und malt und ſchreibt. In dem Buch
beſteht eine Harmonie zwiſchen Idee und Ausführung.

Maila Talvio: Die Glocke. Ein neues, bedeutſames Zeugnis echt finni=
ſcher
Volkskunſt. Von der Kiichenglocke von Paalgjärvi geht die große,
ſuggeſtive Macht aus, ein herrlicher Sehnſuchtsgeſang, der laut auf=
jübelt
in der Geburtsſtunde der finniſchen Freiheit. Maila Talvio trägt
eine ſtarke Kraft der Geſtaltung in ſich. Wir erleben im Wechſel der
Generationen dieſes finniſche Volkstum in ſeiner Urſprünglichkeit, die
finniſche Landſchaft in ihrer Eigenart und Tiefe.
* Klabund: Borgia, der Roman einer Familie, Phaidonverlag.
Borgia ...
In ihnen raſt das Dämonion. Ehrgeiz, Herrſchſucht. Menſchen=
verachtung
. Spiel mit Frömmigkeit, Vaterland, Liebe. Alexan=
der
, Cäſare, Lucrezia. Jahrhunderte haben ihre Kraft, ihre Glut
genährt aus ſüdlicher Sonne und geheimnisvoller Herkunft
aufgeſpeichert in jenem Geſchlecht, bis ſie in dieſen Drei auflodert.
Steil und herrlich. Verzehrend. Zuerſt die anderen, dann ſich
ſelbſt. Die Flamme erliſcht, ſinkt in ſich zuſammen. Es bleibt:
ein wenig Aſche, Verachtung und Neid, der Name: Borgia ..."
In wenig großen Strichen zeichnet der Dichter dieſe leiden=
ſchaftlich
bewegte Lebenskurve des Borgiageſchlechts. Aus dem
Roman einer Familie, einer Geſchichte über Menſchen und menſch=
liche
Taten wird ein Mythus tiefunterſt unter menſchlicher Ober=
fläche
treibender Kräfte.
* Francis de Miomandre: Das Herz und der Chineſe‟. E. P.
Tal Verlag. 1929.
Alles iſt grau um ſie und eintönig. Und ſehr bürgerlich. Sie
aber, Thereſe Beauchamps, ſucht einen Weg hinaus in die Welt,
die da draußen irgendwo liegt, ſehr entfernt von der Rue Truf=
faut
. . . Tſchéu kommt, ein wenig gelb, ſehr reich, ein wenig
verlegen . . . So wird das Leben roſig. Es bleibt nicht ſtehen in
der Rue Truffaut, ſondern flattert hinaus nach Verſailles. Bois
de Boulogne. Bis Tſchéu wegreiſt, ganz weit, nach China, Schang=
hai
oder Kanton. Doch bleibt Lung in Paris, ſein Freund, ſehr
korrekt, ſehr zurückhaltend . . . Als Herr Beauchamps aus den
Ferien zurückkommt (er iſt Gymnaſialprofeſſor) wiſpert man ihm
ein Gerücht zu, ſtreng vertraulich, verſteht ſich. Es gibt einen
Auftritt zwiſchen den beiden Ehegatten. Herr Lung iſt inzwiſchen
abgereiſt. Bis ſchließlich alles wieder iſt wie zuvor. Grau und ein=
tönig
. Und ſehr bürgerlich
Man lieſt dieſe rührende Geſchichte behutſam, um nicht das
Zarte an ihr zu verlieren. Eine unendliche Feinheit, wie ſie jene
Miſchung hervorbringt zwiſchen franzöſiſcher Sprache (die von
Irene Kafka geſchickt verdeutſcht wurde) und der fremdartigen,
öſtlichen Seele.
* Wilhelm Schäfer: Novellen. Georg Müller Verlag.
Sie ſtellen ſozuſagen den Teil meines Proſagutes dar, den
ich mündelſicher anlegte, während ich mit meinen Anekdoten und
umfänglicheren Büchern in Umlauf kam, ſagt er ſelbſt in dem
Vorwort zu dieſem Novellenband. Daß es mündelſicher angelegt
iſt, hindert nicht, daß es in Umlauf komme. Daß es Novellen ſind,
ie mehr als alles andere für das geſchrieben ſind, was
man Hausgebrauch zu nennen pflegt, hindert nicht ihren allge=
meinen
Gebrauch, fördert ihn eher, vermag man doch, indem man
in das Gehäus des Dichters und Menſchen vordringt, vielleicht
mehr von ſeiner Perſönlichkeit zu erhaſchen, als in jenen anderen
Werken. So ſind ſie echteres wenn überhaupt von dieſem Wert
eine Komparativform ſich bilden läßt Innenleben Schäfers.
Können ſie auch nicht die Gunſt des Publikums durch etwas
Zeitgenöſſiſches erringen, ſo überhebt ſie der Mangel daran auch
dieſer Notwendigkeit.
* Ludwig Wolff: Ariadne in Hoppegarten. Verlag Ullſtein.
Der alternde Mann, der ihr, der jungen Frau, nicht das geben
kann, was er ihr geben möchte, ſich darüber allmählich hineinfrißt
in Scham und Ekel über ſich ſelbſt. in Neid und Haß nach außen,
bis ſchließlich die Ehe ſich löſt. Wodurch er aber noch reizbarer
wird, nervös, erregt, bis er ſeiner Frau nachreiſt (die ſich unter=
deſſen
durch Klavierſpielen ihr Geld verdiente), um ſich mit ihr
auszuſöhnen. Irgendein lächerliches Zuſammentreffen Zufall
nennt man es ja wohl? verhindert es. Nervös iſt er, reizbar
und krank. Perniziöſe Angina. Und als der Bruder ſeine Frau
nun doch zurückholt, an ſein Krankenlager nun ſie ſtehen vor
dem Toten . . . Darum rankt ſich allerlei Großſtadtbetrieb und
die Sucht um den Beſitz ſchöner Pferde. Rennwetten, Buchmacher
und ſo weiter . .
Karl Friedr. Kurz: Die goldene Woge‟ Georg Weſtermann
Verlag.
Sie iſt eigentlich nicht golden, die Woge. Nein, es ſind fettige
Banknoten, oder vielmehr allerlei roſa und grüne Aktien. Auf
ihnen ſtehen ſchöne Ziffern, mit runden blanken Nullen dahinter.
Begreifen Sie, daß es die Leute aufregen mußte am Solböfjord,
dieſes viele Geld, das er hereinbrachte, der Mons Bauge Sohn
des Totengräbers Sören Bauge, der aber jetzt ein feiner Herr
war, Direktor. Es iſt ja Krieg da unten zwiſchen Deutſchland und
allerhand anderen Staaten. Aber davon merkten ſie wenig, die
Leute am Solböfjord, und dann was ging er ſie an? Das
Gold aber kam nur ſo hereingefloſſen und machte alle reicher.
Glücklicher, meinen Sie? O, nicht direkt, aber immerhin. Der
Krieg iſt aus, Mons Bauge verſchwunden, und all die ſchönen
Aktienpapiere ſind wertlos. Die runden blanken Nullen konnten
jetzt auch vor den Ziffern ſtehen. Was machte es ſchon? Sie
waren eben noch gerade zum Feueranmachen. die Aktien . . . Der
Rauch beizte dann in den Augen, bis ſie tränten".
Man wird dieſen Roman in einem Zuge leſen, den Roman
der anflutenden und abebbenden goldenen Woge.
Denn, regen ſie nicht auch uns auf, die fettigen Banknoten
mit vielen Ziffern und behäbigen Nullen?
* Ilja Ehrenburg: Die Liebe der Jeanne Ney. Im Rhein=
verlag
, Baſel.
Irgendwo her kommt ſie urplötzlich, dieſe Liebe der kleinen
Jeanette, aus dem Süden Frankreichs mit ſeiner Sonne, dem
blauen Himmel und ſtarkduftenden Blumen, und des eckigen
Andreas, aus der Steppe Rußlands und ihrem Eis und Schnee.
Andreas iſt ſo einfach und kindlich und doch ſo ſchlau und raffi=
niert
, denn er iſt kommuniſtiſcher Agent in Frankreich. Eigentlich
iſt es eine Tollheit von der kleinen Jeanne, ihn zu lieben, denn
ſie iſt eine brave Bürgerstochter. Aber iſt nicht Andreas bei ihr
ein Kind, ein lieber kleiner Junge? Iſt er nicht ſo arm, und doch
ſo reich? Und ſchließlich, ſie liebt ihn eben. Klar, ohne viel Er=
klärungen
. Und das iſt das Rührendſte
So ſchlicht iſt der Grund, auf dem dies Buch ſich aufbaut, ſo
einfach, faſt banal. Aber vielleicht gerade deshalb ſo ergreifend.
Mit unerhörter Plaſtik wird die, einfache Fabel Jeanette und
Andreas hineinverwoben in eine Fülle der Ereigniſſe und Ge=
ſtalten
, die breit und doch knapp geſchildert ſind.
Es liegt etwas von Balzac und Doſtojewski in dieſem Buch.
Soll es uns wundern? Der Verfaſſer iſt Ruſſe der in Paris lebt.
Extreme knüpfen ſich ſo zu einer packenden Einheit.
Sufanne Heßler. Ein Liſzt=Roman von Amalie Greipel=Goltz.
280 Seiten. Preis kart. 6 Schill 4 RM.; in Ganzleinen geb. 8 Schill.,
5,30 RM. (Deutſche Hausbücherei, Band 185.) Oeſterreichiſcher Bundes=
verlag
, Wien=Leipzig.

Louis Riviére:

Franzöſiſch lernen ein Genuß! Mit
uſtigen Bildern von T. Gergely. Kart. 4,30 Mk., Leinen Ful

Verlag R. Piper u. Co., München.

Der Roman iſt ein Stück Selbſtgeſchichte. Der Lebensweg der
Suſanne Heßler iſt dornenvoll und reich an Enttäuſchung; in der Ehe
und in der Kunſt findet ſie nicht das erſehnte Glück. Aber über ihr
Leben ſtrahlt der Genius des Meiſters Franz Liſzt, der das junge Talent
beachtet und fördert.

So will ich ſparen! 1931. Das Wirtſchaftsbuch der Hausfrau. Praktiſcher
Helfer für die Betriebstechnik des Haushalts von Frau F. Pfan=
nes
. Dauerhaft karton. 3,50 RM. Franckhſche Verlagshandlung,
Stuttgart.
Das können wir uns heute nicht leiſten, und am allerwenigſten die
Hausfrau, der das Wohl der Familie am Herzen liegt. Zur rechten
Sparſamkeit hilft ihr das Wirtſchaftsbuch der Hausfrau, das Frau F.
Pfannes herausgibt. Dieſes Wirtſchaftsbuch, das das Sonnenzeichen
der Verſuchsſtelle für Hauswirtſchaft des Reichsverbandes Deutſcher
Hausfrauenvereine trägt, iſt aus der Praxis heraus entſtanden, aus
jahrelanger ſorgſamer, durchdachter Hausfrauenarbeit. Es iſt verblüf=
fend
, wie überſichtlich das ganze iſt und wie auf alle Bedürfniſſe des
Alltags eingegangen wird.

Ernſt Didring: Inſeln des Sturms. Die Inſeln des Sturms ge=
hören
zum Beſten und Reifſten, was über das Leben in den Schären je
geſchrieben worden iſt. Das ſind Prachtgeſtalten, die wir da ſehen! Blut=
warme
Menſchen mit ihren kleinen Tugenden und Sünden.

Was eine Hausfrau wiſſen ſoll. Von Maria Großbies. 235 Sei=
ten
mit Bildern und Skizzen. Preis geb. S. 6. RM. 4. ( Oeſter=
reichiſcher
Bundesverlag Wien=Leipzig.)
Das neue Frauenbuch Was eine Hausfrau wiſſen foll bringt in
ſeinem reichen Inhalte alle Kapitel des Hausweſens genaueſtens bear=
beitet
. So wird die Wohnung in all ihren Einzelheiten, ihre Einrich=
tung
, ihre Ausſchmückung und nicht zuletzt ihre Reinigung und Pflege
beſprochen. Auch über die Kleidung, über die Behandlung der Wäſche
und Kleider ſowie ihres Materials, der Schuhe, der Pelze und des
Schmuckes geben einzelne Kapitel Aufſchluß. Eine Anleitung für Zim=
merblumenpflege
wird gegeben, die ebenſo wie die Kapitel über Ser=
vierkunde
und hauswirtſchaftliche Buchführung den Hausfrauen viel
Wiſſenswertes zu ſagen haben.

Niviere hat in der gleichen Art wie ſein Kollege Mae Fon=
deſſen
Sprachbuch Engliſch lernen ein Vergnügen! ſchon

Tauſend überſchritt, nun auch ein luſtiges Buch zuſammengeſtol
man Franzöſiſch mit Genuß lernen kann. Der Titel übertreibt
nicht, ſpielend wird man an Hand der drolligen Anekdoten
ſcherzhaften Darſtellung in die wirkliche heutige Gebrauck=
Frankreichs eingeführt, und ehe man es weiß, hat man um viel
und beſſer Franzöſiſch gelernt, als früher durch dicke Grammatziſch
Methoden.
T. W. Mac Callum: Engliſchlernen ein Vergnügen Verlag g
u. Co., München. Biegſam karton. 4,20 Mk., Leinen 550 g

Jeder, der ſich mit dem Radio beſchäftigt, und wohl auch
der daran denkt, Engliſch zu lernen, hat ſchon von dem ſchne
Europa, ja in der ganzen Welt berühmt gewordenen S
Profeſſor Mac Callum gehört. Er hat aus den verſchiedenſten 0
Zuſchriften und Bitten bekommen, doch ſeine ſo luſtige und bröz=
thode
des Engliſchlernens einmal in Buchform herauszugeben z
iſt jetzt geſchehen. Man ſpürt wirklich nicht, daß man lernt, weru
das mit viel luſtigen Zeichnungen von T. Gergely geſchmückte 9
in die Hand nimmt.
Metallarbeit im Werkunterricht. Von Hofrat F. P. Hilder=,
und Oberlehrer A. Walther. 116 Seiten mit 8 Tafeln
Abbildungen im Text. In Sammlung Werkfreude. Kart, 310
Plaſtiſches Geſtalten, ſeine Bedeutung im Bildungsplan, ſeine r
lagen, ſeine Mannigfaltigkeit. Von Studienrat G. Sti
73 Seiten mit 18 Tafeln und 76 Abbildungen im Text. In v

lung Werkfreude. Karton. 3,40 Mk. Verlag von Quelle u. un

in Leipzig.

In raſcher Folge erſcheinen die hübſchen handlichen Hefte i.,
Profeſſor Scheibner, dem Vorkämpfer der Arbeitsſchulidee, heüln

gebenen Sammlung Werkfreude, die es ſich zum Ziele ſetzt, eim
gangbare Wege zur reiferen Durchbildung des jungen Werkunun
zu zeigen. Hildebrand und Walther geben uns danm
erſtenmal einen Ueberblick über Metallarbeiten im Werkunterrim
ihre techniſche und methodiſche Geſtaltung. Auf jahrelange bid
Erfahrungen geſtützt, behandeln ſie die Arbeitsſtoffe, die W.Ait
und die Arbeitsvorgänge an Hand paſſend gewählter Werkſtudu
den Werkſtatt=, Schul= und Hausbedarf einſchließlich Reparatucy
rückſichtigen.

alle
Preis
E

Betätigungsmöglichkeiten des Photographen. Heutzutage, wo die ue
graphie ein Volksſport geworden iſt, wird es alle Freunde dern
graphie ganz beſonders intereſſieren, über die äußerſt vielun
Betätigungsmöglichkeiten des Photographen Näheres zu erfahrem
Verlag von Wilhelm Köhler in Minden i. W. iſt ſoemV
Buch erſchienen, das, geſtützt auf ein reiches Fachwiſſen des Vem
in anſchaulicher und unterhaltender Weiſe zeigt, welche Mögl
ſich dem Photographen in der heutigen Zeit bieten. Das Buchun
titelt Der Photograph und verwandte Beruf// MEfifiE
verfaßt von dem bekannten Berliner Gewerbe=Oberlehrer Kacl
Uan
band.
Der Sternenhimmel im Feldglas. Von Kurd Kißhauer.
Heſſe u. Becker Verlag. (Prometheus=Bücher.) Mit Sternkartm
anderen Abbildungen. In Leinen geb. 3,60 RM.
Kißhauer, der Direktor des Dresdner Planetariums, als aſtiku
ſcher Schriftſteller gut bekannt, beſchert uns mit dieſem Buchiie
ausgezeichneten Führer durch das Reich der Görtin Urnia. 0 ünühester Wart
auch dem Laien Fingerzeige, wie er durch einen einfachen Felc
Mondkrater und Sonnenflechen, Sternhaufen und Nebel beobachtenHFAERDIMAN
Gerade heute, wo die Aſtronomie im Mittelpmkt des Intereſſeif
CAR
wird das kleine Werk vielen willkommen ſein.
Kalender.

Kunſt und Leben. Ein Kalender mit 53 Original=Zeichnung=
=Holzſchnitten deutſcher Künſtler und mit Verſen und Sprüche?
ſcher Dichter. 23. Jahrgang, 1931. Verlag Fritz Heyder,
Zehlendorf. Preis 3,50 RM.
Dieſer vielleicht ſchönſte deutſche Abreißkalender, der nun ſeisis
als 20 Jahren von Fritz Heyder in Berlin=Zehlendorf herausis=
wird
, vermag wirklich Freude und Begeiſterung zu wecken für dasst=
leriſche
Schaffen unſerer Zeit. Dabei hat er ſich eine überall f.1
Lebensnähe bewahrt; ein Begleiter von künſtleriſchem und literm
Wert fürs ganze Jahr, ein Anreger, der viele Freunde verdiemu

Fritz Müller=Kalender für das Jahr 1931. (2. Folge d. Hanſa=Kaleu
Nur 4,5 Pfg. für eine Kurzgeſchichte! Vor einem Jahr
Fritz Müller=Partenkirchen einen Hanfa=Kalender
der nun für das Jahr 1931 unter dem Titel: Fritz Müy,A
Kalender vorliegt. (Verlag Paul Müller, München 2 NW.
2.20 RM.) Er iſt ein Wochenabreißkalender mit ausreichendem nu

raum im Formar 19 :21 Zentimeter. Jedes dieſer 53 Kalendenz9
enthält eine bebilderte Kurzgeſchichte.
Fliegende Blätter=Kalender für 1931. Verlag von J. F. Sch
München, 96 Seiten, mit farbigem Umſchlag. 1.20 RM.
Der neue 48. Jahrgang des beliebten volkstümlichen Kau
Büchleins beſtätigt wiederum ſeinen Ruf, eine der fröhlichſten
auf dieſem Literaturgebiete zu ſein. Neben 12 illuſtrierten Ma
tafeln, für die diesmal der bekannte Joſef Mauder gewonnen
bringt er eine Fülle von luſtigen Zeichnungen und Bilderſerien, m.
Erzählungen, Witzen und Anekdoten von erſten Autoren: wie bishi.
ſtrenge Auswahl des Allerbeſten, was der Mitarbeiterkreis der Mic ,4
den Blätter an Humor und Witz in Bild und Wort bieten kann.

Dr. Rudolf von Urbantſchitſch: Praktiſche Lebenskunde (Vom A
all zum Jch). 400 Seiten. Geheftet 9 RMM., Leinen 1a1)
Amalthea=Verlag, Zürich=Leipzig=Wien.
Wer, wie der Seelenarzt, Gelegenheit hat, hinter die Madlice en enmesser
Menſchen zu ſehen, der wird erkennen, daß faſt niemand ſo iſt, .wer Apparate,
erſcheint. Die Maske hat nicht nur den Zweck, den Mitmenſgenl Aiherenaller Art.
wahre Weſen zu verhüllen, ſie hat noch eine Innenſeite. Sie 17 Mol, Ebenhol=
auch
den Träger ſelbſt. Wie ein Protheſe ſchon nach kurzer Be00,20 4versülbert in
mehr als Fremdkörper empfunden wird, ſo gewöhnt ſich auch der W maßmit und abn=
kierte
derart an ſeine Maske, daß er ſich ſchließlich mit identniöl.
Praktische
Schein und Wirklichkeit nicht mehr zu unterſcheiden vermag. BMtük.
Masken der Menſchen blicken zu können, heißt Menſchenlennſiſche.
ſitzen; das Vermögen, ſeine eigene Maske vor ſich ſelbſt zu 1*Mpratur-We
Selbſterkenntnis. Menſchenkenntnis und Selbſterkenntnis lia
Baſis für jede Lebenskunde. Sache der Erziehung in Schule Andia
wäre es, uns für das praktiſche Leben vorzubereiten. Die Vorkringke MAd1WI
hat die jungen Leute in völliger Blindheit gegen ihr Trieblehen

Kampf ums Daſein geſandt und ſo Legionen von ihnen in de 284
getrieben. Aber auch die Nachkriegszeit mit ihren freien Siten 1,Ufſdeth
N:
Lebenstüchtigkeit nicht erhöht. Weder die heutige Ehe noch 9ee
meine Lebensverneinung ſprechen dafür. Es liegt mir aber T..
Praktiſche Lebenskunde als ein Lehrbuch zu tendieren, das Nei
in eine beſtimmte Richtung zu zwingen verſucht. Nicht Ahe0l.
doktrinäre Worte, ſondern beſſere Einſicht werden ihn von ſelyſ."e
richtigen Lebensauffaſſung bringen, zur Lebensertüchtigung. !0
dieſe zu einer erfolgreicheren Behauptung im Lebenskampf. Michke
aufmerkſame Leſer die Bilder des Lebens, die jeht Aas
vorüberziehen werden, denkend und vorurteilslos in ſch"
werden ſich ihm ſelbſt aus dem bereits Bekannten manck. 3.
menhänge ergeben, an denen er bisher unbeachtet vorbeigeſande.
Desilluſion ſei das Geleitwort dieſes Werkes. Aber ein Aufggens. 9)
Illuſionen ohne Bitterkeit, Groll und Vergeltungsſucht. D
verſtehen lernen, ſtatt verurteilen! Und vor uns erhebt ſich 0
Ziel, das wir Menſchen hier auf Erden erreichen können; Harh
uns ſelbſt, mit der Umwelt und Einordnung in die Harmonie. N.
Dr. Rudolf Urbantſchit
Unendlichen.
Theodor Storm. Sämtliche Werke in zwei Bänden mit eſe
tung von Thomas Mann. Verlag von Th. Ril,

Berlin.
Wir wollen es dem Verlag danken, daß er trotz der N

Wirtſchaftslage dieſe handliche und wohlfeile Storm=Ausoſl.
gebracht und damit an ſeinem Teile dazu beigetragen ha..
deutſches Kulturgut zu erhalten. Was Storm dem Deiſ
Gegenwart iſt, kann beſſer kaum ausgedrückt werden, as "
in ſeinen Verſen über Immenſee getan:
Aus dieſen Blättern ſteigt der Duft des Veilcei,
Das dort zu Haus auf unſren Heiden ſtand,
Jahraus und =ein, von welchem keiner wußle,
Und das ich ſpäter nirgends wieder fand."

Muſcht nit greine! Luſtiges Pfälzer Deutſch it
Proſa von Ludwig Hartmann. Zweite, vermelte
beſſerte Auflage in Halbleinen gebunden. (Verlak 260
kirch u. Cie. m. b. H., Ludwigshafen a. Rh. Pke‟
Alle Freunde guter Mundartdichtung und galt Bend
natürlich die ſpeziellen Verehrer von Ludwig Harime das 9
es begrüßen, daß von dieſem beliebten Vortrags?enen i.
Jahre vergriffen war, wieder eine Neuauflage er!.

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Seite 16

Samstag, den 20. Dezember 1930

Zu dem morgen nachmittag 2.30 Uhr, auf dem Platze am Böllen=
falltor
ſtattfindenden Verbandsrückſpiel der 98er gegen Polizeiſportver=
ein
Darmſtadt treten die Sportvereinler in folgender Aufſtellung an:

Hennemann

Henß
Reuter
Rothenburger
Pabſt
Delp
Jäger
Werner Fuchs Freund

Feigck

Die Mannſchaft ſteht alſo mit einer Ausnahme für Förſter ſpielt
Reuter als linker Verteidiger genau ſo wie im Vorſpiel. Es ſcheint
uns ſicher, daß bei einem regelfeſten Schiedsrichter, den zu ſtellen, der
Verband bei der Wichtigkeit des Spieles nicht verfehlen wird, die ein=
wandfreie
und reibungsloſe Durchführung des Spieles gewährleiſtet iſt.
Im Intereſſe des Sportgedankens wird auf jeden Fall von dem Sport=
publikum
die Wahrung größter Diſziplin verlangt.
Wir weiſen wiederholt darauf hin, daß anläßlich des morgigen
Spieles auf der Platzanlage beſondere Kartenverkaufsſtellen eingerichtet
ſind, an denen für die Spiele des 26. und 27. Dezember gegen Wiener
Athletikſport=Club Karten zu Vorverkaufspreiſen erhältlich ſind.
2. Polizeimannſch. ſpielt um 10 Uhr morgens gegen Sportv. Ar=
beilgen
2. in Arheilgen.
Darmſtadts Weihnachtsgäfte wieder geſchlagen.
In ſeinem dritten und letzten Spiel ſtand der Wiener Athletik=
Elub der ſchwediſchen Flotte im Rückſpiel gegenüber, das
wiederum verloren ging. Der Kampf endete 10:8 zugunſten der Schwe=
den
, wobei allerdings die Wiener durch den Schiedsrichter außerordentlich
benachteiligt wurden. Perwein (4), K. Meiſel (3) und Fialla waren die
Schützen der Wiener Tore. Mit dem ſchwediſchen Handball ſcheint es
eine eigenartige Bewandtnis zu haben; mußten die Wiener doch bei
ihrem 7:1=Sieg gegen Kamraterna Karlskrona genau 14 Tore ſchießen,
ehe ihnen ſieben angerechnet wurden.
Tv. Roßdorf Tgſ. Ober=Ramſtadt.
In letzter Minute iſt es dem Tv. Roßdorf gelungen, für die aus=
gefallenen
Freundſchaftsſpiele gegen Stockſtadt die ſpielſtarke Taſ. Ober=
Namſtadt zu gewinnen. Spielbeginn 3 Uhr. Vorher, um 2 Uhr, ſpielen
Jugendmannſchaften.
Eintracht Darmſtadt.
Am Sonntag, vormittags 11 Uhr, empfängt Eintracht die Sport=
abteilung
Merck. Im Vorſpiel mußten die Grün=Weißen eine empfind=
liche
Niederlage hinnehmen. Leider iſt Eintracht gezwungen, für Mühl=
bach
und Mennet Erſatz einzuſtellen.

1. 5. C. Union Darmſtadt.

Sprendlingen (Vorſpiel 5:3 für Griesheim): Sieger Sprendlingen:
Egelsbach (Vorſpiel 3:1 für Union): offen; Neu=Iſenburg (Vorſpiel
1:1): offen.
In der A= und B=Klaſſe
hat die Berichterſtattung diesmal nicht reſtlos geklappt. So kann man
auch noch nicht feſtſtellen, ob in der Gruppe Dreieich Union Wir=
hauſen
ſchon Meiſter iſt. Die Wixhäuſer ſchlugen die Turngemeinde
Neu=Iſenburg mit 7:2 und benötigten aus vier Spielen nur noch einen
Punkt, um nicht mehr überflügelt werden zu können. Wenn aber im
Spiel Offenthal Eppertshauſen, deſſen Ergebnis noch nicht bekannt
iſt. Offenthal nur unentſchieden geſpielt hat, ſo iſt Wixhauſen bereits
Meiſter.
In der Gruppe Odenwald wird durchweg über faſt unmög=
liche
Plätze geklagt, welche Tatſache auch verſchiedene, anormal hohe Re=
ſultate
des letzten Sonntags erklärt. Es ſpielten: FSV. Groß= Zim=
mern
VfN. Beerfelden 10:1 (8:1); Sportverein Roßdorf VfR. Er=
bach
13:2: Germania Dieburg SC. 1928 Ober Ramſtadt 1:1.
B=Klaſſe: FSV. Groß=Zimmern 2. Viktoria Schaafheim 1:1.
In der Gruppe Bergſtraße=Ried wird die Situation recht
ſpannend. Chattia Wolfskehlen unterlag am Sonntag in Eberſtadt mit
0:2 (0:1), und Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt brachte gegen den SV. Geins=
heim
nur ein 2:2 heraus. Dadurch hat ſich die Punktezahl der drei Fa=
voriten
wie folgt geſtaltet: Eberſtadt 8 Spiele, 14 Punkte, Wolfskehlen
8 Sviele, 13 Punkte, Rot=Weiß=VfR. 8 Spiele, 11 Punkte. Man ſieht,
es iſt noch alles möglich. Weiter ſpielten SV. Weiterſtadt Eintracht
Darmſtadt 2:4 (1:2) und FSV. Seeheim Germania Eſchollbrücken
1:4 (0:4). Letzteres Spiel wurde durch einen reichlich ſchwachen Unpar=
teiiſchen
abgebrochen, obwohl ein triftiger Grund nicht vorlag.
A= und B=Klaſſe am 21. Dezember.
Bergſtraße=Ried: Die Vorrunde iſt beendet und es findet nur ein Nach=
tragsſpiel
Reichsbahn Darmſtadt Eintracht Darmſtadt (12.15 Uhr)
ſtatt. Die Rückrunde beginnt erſt am 4. Januar 1931.
Gruppe Dreieich: Sportgemeinde Sprendlingen Union Wixhauſen,
SC. Dietzenbach Tade. Neu=Iſenburg; FC. 02 Dreieichenhain
SV. Offenthal.
Gruppe Odenwald: Die A=Klaſſe iſt ſpielfrei. In der B=Klaſſe be=
geanen
ſich: VfL. Michelſtadt 2. Spielvag. Groß=Umſtadt 1.,
Viktoria Kleeſtadt 1. SV. Roßdorf 2., Viktoria Schaafheim
Vorwärts=Klein=Zimmern.

Am kommenden Sonntag begibt ſich die Ligamannſchaft zum fälligen
Verbandsſpiel nach Egelsbach. Das Vorſpiel gewann Union 3:1.
Egelsbach, das ſeither durch widrige Verhältniſſe gehandicapt war, iſt
heute wieder auf ſeine alte Stärke gekommen, und dürfte beſtrebt ſein
die Niederlage des Vorſpiels wett zu machen, zumal beim Vorteil des
eigenen Platzes. Union beſtreitet das Spiel in der alten Aufſtellung wie
am Vorſonntag. Die Abfahrt erfolgt ver Auto um 12.15 Uhr ab Ver=
einslokal
.

SV. 1911 Neu=Iſenburg Polizei=SV. Darmſtadt.
ſchaft des Polizeiſportvereins am Sonntag nach Neu=Iſenburg, um gegen
den dortigen SV. 1911 das Verbandsrückſpiel auszutragen. Trotzdem
der Liganeuling den Poliziſten in Darmſtadt ein Remis abringen konnte,
rechnet man, daß letztere, durch ihre in der letzten Zeit weſentliche
Formverbeſſerung, mit Sieg und Punkten nach Darmſtadt zurückkehren.
Die Abfahrt der Mannſchaft erfolgt mit Auto 12.30 Uhr von der
Polizeiunterkunft, Holzhof=Allee Nord. Intereſſenten wollen ſich bereits
um 12.15 Uhr an obengenannter Stelle einfinden.
Reichsbahn Darmſtadt Eintracht Darmſtadt.
Am Sonntag, 14 Uhr, empfängt die Reichsbahn auf eigenem Platze
am Dornheimerweg den FC. Eintracht Darmſtadt zum fälligen Ver=
bandsſpiel
. Bei der derzeitigen Spielſtärke der Eintracht und dem be=
ſtehenden
guten Einvernehmen zwiſchen beiden Vereinen iſt beſtimmt
guter Sport zu erwarten. Es bleibt nur zu bedauern, daß nicht auch
die Reichsbahn zu dieſem Spiel mit der ſtärkſten Mannſchaft antreten
kann, denn durch Krankheit und berufliche Verhinderung iſt ſie gezwun=
gen
, auf eine ganze Anzahl der beſten Spieler zu verzichten.
Germania 03 Pfungſtadt Viktoria Walldorf.
Die obige Begegnung iſt wohl die intereſſanteſte in der Starkenbur=
ger
Kreisliga am nächſten Sonntag, und ihr Ausgang wird allgemein
mit großem Intereſſe erwartet. Im Falle einer Niederlage würde Wall=
dorf
nur noch mit 1 Punkt Vorſprung führen. Für Pfungſtadt als
Tabellenzweiten iſt der Kampf ebenfalls von größter Bedeutung. Die
Spielſtärke Walldorfs iſt zur Genüge bekannt, um hierüber viel Worte
zu verlieren. Bekannt iſt, daß die Gäſte des kommenden Sonntags in
der vergangenen Spielzeit erſt nach zweimaligem Ausſcheidungsſpiel dem
Meiſter Urberach unterlagen. Die Walldörfer Elf iſt techniſch nicht beſſer
als Pfungſtadt, Sprendlingen und Polizei, ihre Hauptwaffe aber, die
ihr die Spitzenſtellung verſchaffte, iſt ihr Eifer und unbeugſamer
Kampfgeiſt. Beide Mannſchaften ſpielen in ſtärkſter Aufſtellung. Spiel=
beginn
2 Uhr.
SpVg. Arheilgen FC. Münſter.
Mit dieſem Treffen ſteht ein intereſſanter Kampf am Arheilger
Mühlchen bevor. Bleibt Münſter in dieſem Spiel Sieger und Walldorf,
was nicht ausgeſchloſſen iſt, verliert in Pfungſtadt. dann ſteht Münſter
mit nur einem Punkt Unterſchied hinter dem Meiſterſchaftsanwärter.
Münſter bringt eine ausgeglichene Mannſchaft nach dem Mühlchen, viel=
leicht
daß die Läuferreihe etwas ſchwächer iſt, aber die Stürmer ver=
ſtehen
zu ſchießen. Allerdings ſind auch die Arheilger in der letzten Zeit
durch Einſtellung älterer Spieler wieder erſtarkt. Es ſtoßen alſo zwei
gleichſtarke Gegner aufeinander, die einen feſſelnden Kampf zeigen wer=
den
. Wünſchen wir dem Spiel, das um 2 Uhr beginnt, einen angeneh=
men
Verlauf und einen tüchtigen Leiter. Vor dieſem Spiel ſtehen ſich
die Liggerſatzmannſchaften gegenüber.
* Fußball im Kreis Skarkenburg.
Ein bedeutſamer Sonntag in der Kreisliga.
Germania 03 Pfungſtadt Viktoria Walldorf; Sportvag. 04
Arheilgen SpV. Münſter: SV. Mörfelden SC. Haffſia Die=
burg
; SV. 1911 Neu=Iſenbura Polizei Darmſtadt: FV.
Sprendlingen Viktoria Griesheim; FC. 03 Egelsbach Union
Darmſtadt.
Der 21. Dezember ſieht in der Starkenburger Kreisliga vollen
Spielbetrieb. Gleichzeitig bringt er aber auch Kämpfe, deren Ausgang
von einſchneidender Bedeutung ſein kann. Es iſt durchaus möglich, daß
der Spitzenreiter Walldorf an dieſem Tage ſeinen jetzigen Vorſprung
weiter vergrößert, es kann aber auch der Fall eintreten, daß Walldorfs
Pluspunkte erheblich gemindert werden. Dieſer Fall würde eintreten,
wenn es den Pfungſtädter Germanen gelingen würde, ſich daheim für die
0:3 Niederlage des Vorſpiels zu revanchieren. Ausgeſchloſſen iſt das bei
der guten Form der Gaſtgeber nicht; wenn dieſe es verſtehen, ſchwache
Punkte in der Elf durch eine taktiſch geſchickte Aufſtellung zu verdecken,
möchte man ſogar mit einem Pfungſtädter Erfolg rechnen. Immerhin
iſt auch Walldorfs Sieg nicht unmöglich, ſo offen iſt der Kampf. In
dieſem Falle hätte der Spitzenreiter wohl eine der höchſten Hürden auf
dem Meiſterſchaftswege genommen. Viel kommt es auch auf den Aus=
gang
der Spiele in Arheilgen, Neu=Iſenburg und Mörfelden an. Hier
ſind die dicht hinter Walldorf folgenden Teams beteiligt, die aber ſämt=
lich
noch nicht über den Berg ſind. Es iſt durchaus möglich, daß der
Tabellenzweite, Münſter, am Sonntag in Arheilgen verliert oder daß
Dieburg und die Polizei in Mörfelden und Neu Iſenburg Punkte ab=
geben
müſſen. Mit einem Erfolg Walldorfs in Pfungſtadt würde deſſen
Poſition weſentlich gefeſtigt. Auch der zu erwartende Sieg Sprendlin=
gens
über Viktoria Griesheim könnte daran nichts ändern. Siegt da=
gegen
Pfungſtadt und auch die anderen nachdrängenden Mitbewerber, ſo
könnte man wieder allen Mannſchaften der Spitzengruppe Meiſterſchafts=
ausſichten
zubilligen. Unſere Tipps: Pfungſtadt: offen; Arheilgen
(Vorſpiel 2:2): offen; Mörfelden (Vorſpiel 2:1 für Dieburg); offen;

Kreisliga Südheſſen.

Der letzte Spielſonntag dieſes Jahres bringt nochmals alle Teil=
nehmer
unſeres Kreiſes in den Kampf. Die Paarungen verſprechen
wieder recht intereſſante Ergebniſſe bringen. Lorſch wird evtl. einen
weiteren Vorſprung erhalten; hauptſächlich die Anſchlußgruppe an die
Spitze hat jedoch ihren großen Tag. Die Begegnungen lauten:
VfR. Bürſtadt Normannia Pfiffliaheim: Starkenburaia Hev=
venheim
VfL. Lampertheim: Spp. Horchheim Spv. Hoch=
heim
; FV. Biblis Olympia Worms; Viktoria Neuhauſen
Concordia Gernsheim; Olympia Lorſch Olympia Lampertheim.
Die Bürſtädter müſſen aus dieſem Treffen zwei Punkte ergattern.
um weiterhin im gemeſſenen Abſtand hinter Lorſch Meiſterſchafts=
ausſichten
zu haben. Pfiffligheim iſt ſehr wechſelſeitig in ſeiner Stärke:
ein knavper Sieg der Naſenſpieler wäre normal. Die Bergſträßer haben
gegen die zurzeit etwas ſchwache VfL.=Mannſchaft gute Ausſichten und
werden ſich die Gelegenheit wohl kaum entgehen laſſen, ihr etwas zurück=
gekommenes
Punktekonto zu erhöhen. Das Sviel in Horchheim iſt eine
Art Lokalkampf. Der Ausgang iſt offen. Biblis oder die Kleeblätter
werden nach dieſem Spiel die Mittelgruppe anführen. Die Verhält=
niſſe
ſind im Bibliſer Fußball=Lager immer noch ſehr geſpannt, die
Wormſer werden wohl die Punkte mitnehmen. Die beiden Tabelleen=
letzten
treffen ſich in Neuhauſen. Die Platzſperre iſt beendet: Neuhauſen
wird das erſte Spiel anf eigenem Platze nicht verlieren wollen. Die
Begegnung in Lorſch wird ſicherlich mit einem Sieg der Einheimiſchen
Im weiteren Verlaufe der Verbandsſpiele begibt ſich die Ligamann= enden. Olympa Lampertheim iſt wieder, im Kommen; die Sache darf
alſo vom Tabellenführer nicht leicht genommen werden.
A Klafſe, Gau Rieb.
Diesmal ſind nur drei Spiele angeſetzt, die allerdings unter Um=
ſtänden
von großer Bedeutung ſind. Es treffen ſich:
Bensheim Groß=Rohrheim; Auerbach Hofheim:
Bobſtadt Hüttenfeld.
Im Vorſpiel büßte Bensheim einen Punkt ein. Diesmal wird man
den Gäſten wohl keinen Punkt abtreten wollen. Das Treffen verſpricht
ſehr intereſſant zu werden. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in Auerbach,
wo der Tabellenerſte ſicherlich kämpfen muß, um einen eindeutigen Sieg
zu erringen. Bobſtadt hat die beſten Ausſichten auf Gewinn.
Deutſchland hat jetzt in Paris ſeine Meldung für die Davis= Pokal=
ſpiele
1931 abgegeben.

Tabellengeheimniſſe.

ssk. Durch den Ausfall einiger Spiele am Silbernen Sonntag iſt
die Lage in Baden, vielleicht aber auch am Rhein, recht kritiſch gewor=
en
. Bekanntlich wüſſen die ſüddeutſchen Endſpiele am 4. Januar ihren
Anfang nehmen; ein Termin, zu dem die Spiele der Gruppe Baden
noch nicht beendet ſein können, zu dem aber auch am Rhein bei einem
unter Umſtänden notwendig werdenden Entſcheidungsſpiel noch nicht
völlige Klarheit herrſchen kann. Aber auch ſonſt verſprechen die letzten
19 Spiele eine ganze Reihe wichtiger Entſcheidungen. Noch fehlen zwei
Meiſter, noch ſtehen erſt fünf der acht Abſtiegskandidaten feſt, während
von den Teilnehmern der Troſtrunden auch erſt die Hälfte ermittelt iſt.
Die Zahl der Möglichkeiten iſt zwar weiterhin reduziert worden, bleibt
aber immer noch groß geuug, um den letzten Begegnungen größtes In=
tereſſe
zu ſichern.
Die Teilnehmer der Meiſterrunde. Nordbayern: SpVgg.
Fürth; Südbayern: Bayern München; Württemberg: Union
Böckingen oder 1. FC. Pforzheim;, Baden: Karlsruher Fußballver=
ein
; Rhein; Phönix Ludwigshafen oder Neckarau oder Waldhof;
Saar: FK. Pirmaſens; Main: Eintracht Frankfurt; Heſſen:
Wormatia Worms.
Die Teilnehmer der Troſtrunden: Abteilung Sühoſt: Nord=
bahern
: 1. FC. Nürnberg; Bayern Hof oder V.f.R. Fürth. Süd=
bayern
: Schwaben Augsburg; 1860 München oder Jahn Regens=
burg
. Württemberg: Böckingen, 1. FC. Pforzheim. VfB. oder
Kickers Stuttgart. Baden: SpVgg. Schramberg, FC. Villingen,
Phönix Karlsruhe, FV. Raſtatt oder SC. Freiburg. Abteilung Nord=
weſt
: Rhein: Phönix Ludwigshafen. Neckarau oder Waldhof,
Saar: FV. Saarbrücken, Boruſſia Neunkirchen oder Idar. Main:
Rotweiß Frankfurt, Kickers Offenbach oder Union Niederrad. Heſſen:
VfL. Neu=Iſenburg, SV. Wiesbaden.
Die Abſtiegskandidaten: Nordbayern: FC. Bayreuth. Süd=
bayern
: VfB. Ingolſtadt oder DSV. München. Württemberg:
VfR. Heilbronn, FV. Zuffenhauſen. Baden: FC. Freiburg, VfB.
Karlsruhe oder SC. Freiburg. Rhein: FG. Kirchheim. Saar:
VfB. Dillingen. Main: FVgg. Fechenheim. Heſſen: Sportverein
1898 Darmſtadt.
Die wenigſten Verluſtpunkte haben nach Beendigung
ihrer Spiele aufzuweiſen: SpVgg. Fürth 1, Karlsruher FV. 2, Bayern
München 3 Punkte. Die wenigſten Punkte errangen:
Fechenheim 2, Kirchheim 3. Heilbronn 5 Punkte. Die meiſten
Tore ſchoſſen: Karlsruher FV. 64, Bayern München 55, 1860
München 52. Eintracht Frankfurt 51, SpVgg. Fürth und 1. FC.
Nürnberg je 50 Tore. Die meiſten Tore erhielten: Ingol=
ſtadt
mit 60 Gegentreffern, dann Fechenheim mit 58, Teutonia München
mit 53 und Zuffenhauſen mit 49.
Die Reiker-Offiziere bei Hindenburg.
Die aus Frhr. v. Waldenfels, Frhr. v. Nagel, Oblt. Haſſe und Oblt.
Momm beſtehende deutſche Reiterſtaffel, die ſo überaus erfolgreich bei
den amerikaniſchen Reit=Turnieren abſchnitt, war überall Gegenſtand leb=
hafter
Ovationen. Die größte Ehrung, die ein deutſcher Sportler ge=
währt
bekommt, wurde ihnen durch einen Empfang beim Reichspräſiden=
ten
von Hindenburg zuteil. Hindenburg ſprach ſeine Anerkennung über
das reiterliche Können der Offiziere aus und überreichte ihnen namens
der Regierung die Ehrenſportplakette. Außerdem übergab er
als perſönliche Erinnerung jedem der Offiziere eine Reitpeitſche
mit einer Widmung auf ſilbernem Band.
Primo Carnera, der italieniſche Boxrieſe, ſchlug in London den
weſentlich leichteren Engländer Reggie Meen in der zweiten Runde k. o.
Franta Nekolny, der ausgezeichnete tſchechiſche Weltergewichtsboxer,
erlitt in Paris ſeine erſte Niederlage, er wurde von dem Franzoſen
Alvarel über zehn Nunden nach Punkten geſchlagen.
Im Tenniskampf ParisStockholm führen die Franzoſen mit 2:0.

hor We
eine Aufwr
ung des St.

143 123 179 241 224 185 237 484 254 629 255 948 266 932
275 800 300 842 322 894 326 164 336 881 377 994; ferner
je 400 Mark und 390 Gewinne zu je 300 Mark.

in

Schon lange trug man ſich in Darmſtädter Kraftſvortlrau
dem Gedanken, eine große Veranſtaltung auf dem Gebiete der
athletik nach Darmſtadt zu bringen. Der Initiatibe des Vo7
des 2. Kreiſes im D. A. S. V. von 1891, Herrn Joſeph=Darm
es nun gelungen, den Gedanken zu verwirklichen. Auch der tautz
Unterſtützung des Herrn Oberbürgermeiſters Mueller iſt es haug
zu verdanken, daß die Verbandsbehörde unſerer Heimatſtadt
großen Städten Dortmund und Köln bei der Vergebung
rang gegeben hat. Die Meiſterſchaften werden aller Vorausſichic.
Auguſt 1932 zur Austragung gelangen. Zum erſten Male ſeit üin
des D.A. S.V, kommen alle Konkurrenzen wie Gewichtheben
Boxen, Jiu=Jitſu, Artiſtik, Raſenkraftſport, Leichtahletik. Mul=
und Tauziehen der Jugend=, Aktiven=, Alters= und Aelteſtenko
einem Termine zum Austrag. 3 000 Einzelkonkurrenn
ca. 70 Riegen und Mannſchaften werden im friedlichen Kas
den Titel Deutſcher Meiſter ihre Kräfte meſſen. Mit einem
wird, wenn alle Erwartungen in Erfüllung gegen, zu einer 9.
tung von außerordentlicher Bedeutung kommen. Daß dieſe gn
bereitung und Organiſation verlangt, darüber iſt man ſich imicl
Kraftſportkreiſen voll und ganz klar. Unter dem Vorſitz deh
vorſitzenden Joſeph=Darmſtadt tagte im Bürgerhof die Vermwu
vier dem Deutſchen Athletik=Sport=Verband von 1891 angeſ
Darmſtädter Vereine. Nach einer gründlichen Ausſprache, dic
reitung des Verbandsfeſtes betreffend, ſchritt man zur Grünn=
Intereſſengemeinſchaft Kraftſport‟ Darmſtadt.

Mit der Führung der Geſchäfte wurde ein Hauptausſchuß benr,
ſtehend aus den Herren: Joſeph (1895 Darmſtadt) als Von
Klöß (Darmſtadt 1910) als Geſchäftsführer und als Beiſitzen
(1895 Darmſtadt), Schönig (Polizei Darmſtadt) und Sölch (S.
1910). Leider konnte der Vertreter von VfR.=Not=Weiß Darmſtitll,
verbindliche Zuſage zwecks Mitarbeit geben. Wenn dieſe vorz
auch dieſer Verein im Hauptausſchuß vertreten ſein. Die Zucy
ſetzung der Unterausſchüſſe wird demnächſt in einer Volſitzungr! erfolgen. Mit herzlichen Schlußworten um
Heil! auf das Gelingen des Verbandsfeſtes fand die harmomſ
laufene Sitzung ihr Ende.

Polizei Darmſtadt 1. Koſtheim.

Am kommenden Sonntag, vormittags 10.30 Uhr, findenr trii=
Polizeiſporthalle, Eſchollbrückerſtraße 24, der Rückkampf gegen
Verein ſtatt. Koſtheim ſtellt eine gute Mannſchaft und die 24
müſſen auf der Hut ſein, daß ſie dieſen Kampf auf eigenem Pll=
verlieren
. In dieſem Jahre iſt dies der letzte Verbandskammhckt
zweiten Weihnachtsfeiertag fährt die Mannſchaft nach Schrffet
(Pfalz), um dort den geforderten Freundſchaftskampf gegen deu mt
Iint
für Kraftſport und Körperpflege auszutragen.

Es wird auf das im Anzeigenteil veröffentlichte Inſerat
ſauiſchen Landesbank verwieſen. Der Erwerb dieſer Pfandhl=
deutet
eine mündelſichere und für längere Zeit hochverzinsliie!

mögensanlage.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Cokkerie.

*
eichzver

Berlin, 18. Dez. 2. Tag der 3. Klaffe. Heute fielen in det zulſe Samierung
mittagsziehung: 2 Gewinne zu je 50 000 Mk. auf Nr. 22 4wehnigte den

winne zu je 10 000 Mk. auf Nr. 72 862 236 920, 2 Gewinne zunſt 2 0 Eznierung du

Mk. auf Nr. 209 710, 8 Gewinne zu je 3000 Mk. auf Nräkülf /Pſerben du
Die 60 000
179 212 195 318 361 129 6 Gewinne zu je 2000 Mk. auf N8
197 152 239 835, 28 Gewinne zu je 1000 Mk. auf Nr. 23941 f4üüdende wie
104683 110 403 198021 153 383 191845 283 192 292 691 313 455r4 ſwurde auf das
362 279 388 620 390 352, 26 Gewinne zu je 800 Mk. auf 1 ſit begründet, da
26 291 34 790 58 774 95 048 109 430 124 632 165 139 172 651rm070 Maſchinen
307 219 332 951 347 726 371 780, 44 Gewinne zu je 500 Mk. auf ie Eurmäßigt werder
47416 49 074 88074 102 761 143 990 156 402 165 943 188003 zu 100 000 RM.
207 489 217 050 266 435 300 847 316 217 326 599 327 468 328 7srhrülsben und m
340 000 365 433 367 651 385 958; ferner 116 Gewinne zu je A.FKrüber h
und 402 Gewinne zu je 300 Mark. In der Nachmittags/4RM., ſchaf
fielen zwei Gewinne zu je 10 000 Mk. auf Nr. 48 799, ſechs ichut hige Dibit
zu je 5000 Mark auf Nr. 195 553 271 784 335 611, vier Gewimit unſemlich
3000 Mark auf Nr. 40 390 123 492, zehn Gewinne zu je Mu 19 Mläl ſeien ni
auf Nr. 129 57 193 764 268 860 360 413 390 320, 16 Gewinm 1ikt urntenbank und
1000 Mark auf Nr. 37 058 59 370 82 107 123 614 193 167 33 8 hürt der Ei
380 354, 42 Gewinne zu je 800 Mark auf Nr. 4925 10605 4ufwertun
29 849 38 328 72 651 76 173 87 747 89 391 97980 112 431 141 1343bk Mnurverſam
148 675 160 955 173 507 256 329 261 293 230 832 333 915 350 80f, 19 kküberufen.
winne zu je 500 Mark auf Nr. 24 770 51683 69 690 95 95. m1 hier Pbligg

Die Ziehung der vierten Klaſſe 35. (262.) Preußie= Margdlsſitzu
deutſcher Staats=Lotterie findet am 12. und 13. Januar 194 4 M0üdhnen 20
W werden teils b
Sitzir. De
50 0 Jahren be

Kaufvertrag
Obwohl Zentraleuropa im Bereich ſehr hohen Druckes 1
iheſamt k.

haben trotzdem Randſtörungen des umfangreichen nördlichen 2n023 / Kufreiſes
Warmluft bis nach Nord= und Mitteldeutſchland vorgeſchoben. 2 h./ Die beſon
lich im weſtlichen Teil des Reiches und dem Nordſeeküſtengebiet Uneſichoben,.
folgedeſſen die Morgentemperaturen bis 3. Grad über Null anur2 Bezfuſammenbräis
und Niederſchläge treten als Regen auf. Mit dem weiteren Hero=Aritzlanſcher Probzi=
port
ozeaniſcher Luft wird ſich der hohe Druck zunächſt abſchwächte netznu laben fün
in ihrer Begleitung ſteigen auch bei uns die Temperatunen anr Büſßen müſſen
zeitweiſe Niederſchläge auftreten.
WMAer mit einer
Ausſichten für Samstag, den 20. Dezember: Neblig=trüb, mildem E=Atmſt and Sa
rütüiein den
veraturen nachts um Null, zeitweiſe Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag, den 21. Dezember: Weiterhin nebligene
Temperaturen wenig verändert, Neigung zu einzelnen
Prodn
ſchlägen.
rit Aadu

Amkliche Winkerſporknachrichken.

Rder ſärer in
anden
Herausgegeben von der Heſſ. Oeffentlichen Wetterdienſtſe?
Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 19. Dezember pl chiſe, zu
A Rnen

Vogelsberg. Hoherodskopf: 4 Grad, Geſamtſchneehöhe 19
verharrſcht, Sportmöglichkeit vorhanden. Herchenhaineng
keine Sportmöglichkeit.
Taunus. Kleiner Feldberg: 3 Grad. 10 Ztm., verhartſſeh
mäßig, Rodel gut.
Sauerland. Winterberg: 3 Grad, 24 Ztm., Pulverſchnen
und Rodel gut.
Rhön. Waſſerkuppe: 6 Grad, 20 Ztm., Pulverſchne, 2s
und Rodel ſehr gut.
Schwarzwald. Feldberg: 6 Grad, 25 Ztm., Pulverſcheh
und Rodel ſehr gut. Hornisgrinde: 5 Grad. 20 Zh
harrſcht Ski und Rodel gut. Ruheſtein: 7 Gich 1944
Pulverſchnee, Ski gut, Rodel mäßig. Furtwangen:1
10 Ztm., verharrſcht. Ski mäßig, Rodel gut.
Alpen. Garmiſch=Partenkirchen: 9 Grad, 15 Ztm., Buye,)e
Ski und Rodel ſehr gut. Berchtesgaden: 8 Grad 1e0d
verharrſcht, Ski und Rodel gut.

Harz. Schierke: 3 Grad, 12 Ztm. Pulverſchnee Sti 1000
mäßig. Braunlage: 3 Grad, 15 Ztm., Pulberſchle.
und Rodel gut.
Thüringer Wald. Oberhof: 5 Grad 15 Ztm Pulverſchle.
und Rodel gut. Inſelberg: 5 Grad, 18 Ztm., Pupe.
Ski und Rodel gut.
Sächſiſches Gebirge. Johanngeorgenſtadt: 6 Grad.22 90h
verſchnee, Ski und Rodel ſehr gut.

Schleſiſches Gebirge. Schreiberhau: 4 Grad, 23 300
ſchnee, Ski und Rodel gut.

Hauptſchriftlettung. Rudolf Maupe
Veranwwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: M. 4

Ausſand und Heſche Nachrichten: Mar Streeſei für Spoft Kall Rdleit
ſür den Handel: lr. C. H. Quetſch: ſr den Schlußdlenſt: Andl geſite *
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herd‟‟
Ur den Inſeraienteit und geſchäftiche Mitelungen: Wilh. 60b

Druck und Verlag C.C. Wittich ſämtiſch in Darmſiod
Für unverlangr Manuſkeipte wird Garaniie der Rücſendung 7ich I
Die heutige Nummer hat 20 Seiieſ

[ ][  ][ ]

B3

Samstag, den 20 Dezbr.

Genzwrzusſchikkung bei der Golddiskonkbank.

e Reötalk teilt mit: Die G.=V. der Anteilseigner der Reichs=
hat
, ybkannt, am 15. Februar 1930 einem Vorſchlag des
ehanrdiſe ums zugeſtimmt, wonach die Anteilseigner für die
die Nühyk ung des 8 37 des Bankgeſetzes bedingte Verringerung
Gewimmelligung ein Bezugsrecht erhalten dergeſtalt, daß die

shankannic igner auf je 4 Reichsbankanteile über 100 RM. einen
sbankaum Aber 100 Mark und 1 Aktie der Deutſchen Golddiskont=
her
140ud Sterling, beide mit Gewinnberechtigung für die Zeit
. Janyuls30 ab, gratis erhalten ſollen.
achdemm Sinerzeit für den § 37 des Bankgeſetzes in Ausſicht ge=
enen
Bchunungen nunmehr auf Grund der Notverordnung vom
zembeun B. (Reichsgeſetzblatt I 591) geſetzliche Kraft erlangt
ſteht / DDurchführung des Bezugsrechtsgeſchäfts nichts mehr
ege.
ei Abgcyd=8 vorſtehenden Angebotes iſt davon ausgegangen wor=
Laß die /4he Golddiskontbank in der Lage ſein werde, ſchon von
enein eien2-vidende von 5 bis 6 Prozent zu verteilen. Mit einer
Diviadee fiſt indeſſen nach der Entwicklung, die die Dinge in=
m
genzwen haben, nicht mehr zu rechnen. Keinesfalls kann die
he GolDkantbank. bei deren Zweckbeſtimmung durch die erwähnte
dnung ᛋᛋ1 Sxportförderung und damit die Wahrnehmung allge=
Intettyn der Wirtſchaft in den Vordergrund gerückt worden
ihße 4Solitik und namentlich in ihrer Zinspolitik von Rück=
düritädende
entſcheidend beeinfluſſen laſſen.
ia alſo tᛋRividende in der in der Generalverſammlung in Aus=
ſtelltenc
ile nicht zur Ausſchüttung gelangt, hat ſich die Reichs=
ſtung
gethloſſen, um eine Enttäuſchung der Anteilseigner zu ver=
ihnerp
, ihrer Wahl anſtelle der Golddiskontbankaktien unter
ndelegnpianes Kurſes von 110 Prozent eine Barvergütung in
von 22442M. für je 10 Pfund Sterling zu gewähren, durch die
die Zieſ ide für das Geſchäftsjahr 1930 abgegolten wird. Alles
ergibhch, aus dem alsbald zur Veröffentlichung gelangenden
der Rſesrank.
WDirkſchaftliche Rundſchan.
ukurswwiſhten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
* Verſſyen: Höchſt i. Odw.: Firma Heinrich Willhard in
Brombamt Anmeldefriſt 2. 1.. Gläubigerverſammlung und Prü=
rmin
t111 Fürth i. Odw.: Rudolf Libmann Witwe, Fanny,
Tehfußſt; äirkenau. Anmeldefriſt 15. 1., Wahltermin und Gläu=
rſammrlg
, ſowie Prüfungstermin 26. 1. Darmſtadt: Peter
3.. Eilkwarenhandlung in Erzhauſen. Anmeldefriſt 20. 12.,
gerver ſm ung und Prüfungstermin 30. 12. Beendete
urfekä ngen: Georg Gundlach. Darmſtadt: Adolf
b. 1hh=Frrma Adolf Kahn, Eiſengroßhandlung; Arthur Plaut,
er Fiym Wlaut u. Sohn. Neue Vergleichsverfah=
Bießi:; Firma Adolf Müller u. Co., vorm. Moritz Gregori.
Sternx)e. 1. Offenbach a. M.: Fima K. Becker u. Co.,
ark m Obertshauſen. Vergleichstermin 18. 12. Been=
Feurteächsverfahren: Gießen: Meier Harth.
ermeiſtrüt
nehmigtySmnierung Veith=Werke A.=G., Höchſt bei Sandbach.
z. gamnrgte den bereits mitgeteilten Abſchluß 1929/30 ſowie
a diex unierung durch Berichtigung von Bilanzwerten und zur
letven durch Kapitalhalbierung von 1,2 Mill. RM. auf
R. Fie 60000 RM. V.=A. bleiben beſtehen, erhalten jedoch
he Dſhde wie die St.=A., mindeſtens aber 7 Prozent. Ihr
recht wwe auf das 1= bzw. 3fache herabgeſetzt. Die Sanierung
damit örandet, daß die bei der Umſtellung zu hoch angeſetzten
rte undlaſchinen hauptſächlich wegen der geographiſchen Lage
rkes eiihßggt werden müßten. Man habe in den letzten Jahren
ge 1Md. RM., und zwar jährlich rund je 100 000 RM. dar=
chrieb
und wolle nunmehr die Anlagen auf etwa Steuerwert
garer hinaus will man gleichzeitig eine Reſerve, und zwar
I9Iſchaffen, um auch den Stammaktionären die Gewähr
üinfuff seividende zu geben. Im laufenden Jahre ſei das Ge=
ht
oifütſich, die Umſätze höher als im Vorjahre. Die Aus=
üir
194 H1f ſeien nicht ſchlecht.
enbahrurtambank und Eiſenbahnbank A.=G., Frankfurt a. Main.
ligatigyneider Eiſenbahnrentenbank haben Beſchwerde gegen den
ichen Amertungsbeſchluß eingelegt und berufen für Januar
bligati hurerſammlung ein. Ebenſo wird die Verwaltung eine
ſ.=V. eiſri=fen. Die gerichtliche Entſcheidung über die Höhe der
tung EAbligationen der Eiſenbahnbank A.=G. wird, wie wir
n. nochyr: Weihnachten erwartet. Die Obligationäre dieſes In=
habemite
: Aufwertung von 9 Prozent gefordert.
zuidieren mes St. Ingberter Sparkaſſen Zuſammenbruches. Wie
r Starkttſitzung mitgeteilt wurde, iſt es gelungen, die Schuld
va 7 Mſioren RM. auf ein Drittel zu vermindern. Die übrigen
rittel /Edem teils von der Regierungskommiſſion, teils von den
getra. Die endgültige Liquidierung des ſtädtiſchen Anteils
n zwölbi anren beendet ſein. Die Gläubiger werden voll befrie=
erden
rüim, es wird ihnen nur ein gewiſſer Zinsverluſt ent=
Der =Afy ertrag über die Baltia=Werke Heidelberg ſei jetzt ab=
ſſen
. Kasſamt konnten aus dieſer Beteiligung unter Berück=
ing
desF uFpreiſes von 180 000 RM. 816 153 RM. zurückgewon=
erden
. ½e Beſondere Staatsaufſicht über die Stadt St. Ingbert
aufgeEnon.
ue Baßanſcmmenbrüche in Amerika. Die Serie der Zuſammen=
amerikkrcher
Provinzbanken hat noch immer nicht ihr Ende er=
Geſterxhaſen fünf weitere Banken infolge Kundenanſturms ihre
er ſchli müſſen. Es ſind dies die Bank von Canaſtota im
New 4Mkmit einem Depoſitenbeſtand von 1 177 000 Dollar, die
can Tuxaid Savings Cy. in Richmond (Indiana) ſowie drei
Inſtitw ir den Staaten Indiana und Jllinois.

eliner / hruktenbericht vom 19. Dezember. Vom Roggenmarkt
end, miueſſich am Produktenmarkt heute eine Abſchwächung gel=
Das Mlhen=Angebot iſt zwar nicht weſentlich umfangreicher ge=
ſa
, tritt Warſſtärker in Erſcheinung, da Deckungsbegehr anſcheinend
mehr bwau den iſt. Die Gebote lauten im allgemeinen 3 bis
r niedr r mu dieſen Preiſen kamen Abſchlüſſe jedoch bisher kaum
ſde. Wem konnte ſich beſſer halten. Effektive Ware begegnet
weränd ym =Preiſen laufender Nachfrage der nur ziemlich ſchwach
gten Mklen.. Für gute Qualitäten werden weiterhin Aufgelder
Amſ eierungsmarkt fanden in Weizen nur ziemlich geringe
de bei /t abbröckelnden Preiſen ſtatt, für Roggen, namentlich
en laufecm Monat, zeigte ſich Realiſationsneigung. Das Mehl=
ſr
iſt Aeylbefriedigend, für Weizenmehl beſteht nur vereinzelt
age nahäleinen Mengen, bei Roggenmehl finden Provinzmehle
Beachtou. Das Preisniveau liegt etwa 25 Pfennig niedriger als
d. Haffſfirahig und eher etwas ſchwächer. Gerſte gleichfalls
ſch ſtill. I
iteine Wirkſchaftsnachrichken.
we PreiEyziffer der Metallwirtſchaft ſtellte ſich am 17. De=
* 1930 Fg T6,0 gegen 80,1 am 10. Dezember 1930 (Durchſchnitt
13 10Mftel alſo um 5,1 Prozent.
De Lohynikugen in der Kaſſeler Metallinduſtrie haben nach viel=
ſichen
Er=mmangen zu dem Eregbnis geführt, daß die Tarifſätze
kkordaryſſer, um 8 v. H. und der Hilfsarbeiter um 5,5 v. H. ge=
werden
. 8.
Die G.=SA.pr Feiſt Sektkellerei A.=G., Frankfurt a. M., geneh=
den
Véucſtd bſchluß 1929/30 (i. V. 4000 RM. Ueberſchuß), der in
Don rum/le 000 RM. vorzutragen iſt. Das A.=K. von 1,4 Mill.
Heibt 30 Jahren ohne Dividende. Ein Aktionär aus Karlsruhe
du den Autyläſſen Proteſt zu Protokoll, weil ſein Antrag auf Spe=
Ion dess unſtenkontos von der Verwaltung abgelehnt wurde.
Nach eimwmrtlichen Mitteilung betrug die Zahl der unterſtützten
LSloſen: Oeſterreich Mitte Dezember 262 911; dazu kommen etwa
Erwerſſe, die keine Unterſtützung beziehen, ferner etwa 57 000
(Hrentnem o, daß insgeſamt gegenwärtig in Oeſterreich rund
2 Erweklloſſe gezählt werden. Dieſe Ziffer iſt um 100 000 höher
am gleichEgritpunkt des Vorjahres.
Die engl)c Regierung hat ſich entſchloſſen, den Abänderungsantrag
Sverhamt zu m Farbſtoffgeſetz anzunehmen. Das Geſetz wird alſo
Mum 15. furr 1932 in Kraft bleiben.
Lniäienl 45 mitgeteilt, daß die franzöſiſch=ſpaniſchen Handelsver=
Perhaplngen, die erſt kürzlich nach längerer Unterbrechung wie=
Auſgenonyn worden waren, erneut abgebrochen worden ſind. Es
auich möß ) geweſen, ſo heißt es in dem offiziellen Kommunigus,
uicem Altlatch gewiſſer Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den
Roſtiſchn wen ſpaniſchen Stellen zu gelangen.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 19. Dezember.
Die heutige Börſe eröffnete trotz des feſten Schluſſes der geſtrigen
New=Yorker Börſe und der feſten Haltung der deutſchen Bonds dort=
ſelbſt
, in abgeſchwächter Haltung. Da an der Berliner Börſe weiteres
Exekutionsmaterial an den Markt gekommen ſein ſoll, ſchritt auch die
Kuliſſe zu neuen Abgaben bzw. Glattſtellungen. Die vorbörslichen Ver=
luſte
gingen daher in den Hauptwerten bis zu 3 Prozent. Zu Beginn
der offiziellen Börſe machte ſich eine gewiſſe Beruhigung bemerkbar, da
von Großbankſeite das herauskommende Material größtenteils aufge=
nommen
wurde. Im allgemeinen ergaben ſich aber trotzdem Verluſte
gegenüber der geſtrigen Abendbörſe von 12 Prozent. Die Grundſtim=
mung
blieb weiterhin ſchwächer, da aus der Wirtſchaft eine ganze Reihe
ungünſtiger Momente vorlagen. So wurden die Verlängerung des eng=
liſchen
Farbengeſetzes um ein Jahr, eine vorausſichtliche Dividenden=
reduktion
bei Geffürel um 12 Prozent, die Stillegungsbeſtrebungen
des zur J. G. Farben gehörenden Riebeck=Konzerns und der Dividende=
ausfall
bei Th. Goldſchmidt als verſtimmende Symptome gewertet.
Etwas mehr Angebot beſtand am Elektromarkt; Geffürel büßten aus
dem erwähnten Grunde 3 Prozent ein. Siemens, AEG., Licht und
Kraft und Lahmaher verloren von 1,5 Prozent bis 2 Prozent. Am
Anleihemarkt lagen Neubeſitz 0.20 Prozent niedriger. Von fremden
Werten blieben Rumänen behauptet, während Mexikaner zur Schwäche
neigten. Pfandbriefe ſtill, Reichsſchuldbuchforderungen ſtärker abge=
ſchwächt
.
Im Verlaufe ſchritt die Spekulation auf dem niedrigen Niveau zu
kleinen Rückdeckungen, zumal auch einige Kauforders vorgelegen haben
ſollen. Die Erholungen waren jedoch nur von geringer Bedeutung.
Reichsbank konnten ſich um 2,5 Prozent beſſern. Die Börſe ſchloß bei
nicht ganz einheitlicher Kursgeſtaltung ziemlich behauptet. Das Ge=
ſchäft
war jedoch weiterhin klein. Am Geldmarkt lag Tagesgeld unver=
ändert
leicht. Der Satz ſtellte ſich auf 4 Prozent. Am Deviſenmarkt lag
Madrid wieder ſchwächer, dagegen konnte ſich Schweiz weiter befeſtigen.
Man nannte Mark gegen Dollar 4,1935, gegen Pfunde 20,36¾, London
Kabel 4,8566, Paris 123,60, Mailand 92,76, Madrid 45,65, Schweiz feſt
mit 25,01½, Holland 12,061/s.
An der Abendbörſe herrſchte vollkommene Geſchäftsſtille, da
Anregungen und Aufträge nicht vorlagen. Die eher ſchwächeren New
Yorker Anfangskurſe bewirkten ſtärkſte Zurückhaltung, ſo daß ſich die
Umſätze in engen Grenzen hielten. Kursmäßig war die Stimmung je=
doch
eher etwas freundlicher. Bis zu 1 Prozent höher lagen J. G. Far=
ben
, Siemens und Mannesmann. Bankaktien blieben gut behauptet.
Im übrigen lagen die Kurſe gegen den Berliner Schluß meiſt unverän=
dert
. Anleihen faſt ohne Geſchäft. Im Verlaufe kam in Th. Gold=
ſchmidt
aus dem bekannten Grunde einiges Material an den Markt, ſo
daß ein Verluſt von 2,25 Prozent eintrat. Neubeſitzanleihe 5,35.
Berlin, 19. Dezember.
Die erſten Kurſe zeigten gegenüber dem geſtrigen Schluß allgemein
Rückgänge um 1 bis 2 Prozent. Schon vormittags war die Stimmung
ſchwächer, obwohl die geſtrige New Yorker Börſe im großen und ganzen
ein feſteres Gepräge zeigte. Eigentlich ungünſtige Nachrichten aus der
Wirtſchaft lagen kaum vor, vielmehr waren es neue Auslandsabgaben,
die Verſtimmung auslöſten. Die Gerüchte wollen nicht zum Verſtum=
men
kommen, daß auch für deutſche Firmen nicht ganz freiwillige Ver=
käufe
zur Ausführung gelangen und man befürchtet, daß ſich Schwierig=
keiten
kaum werden vermeiden laſſen. Farben litten anfangs unter recht
ſtarkem Angebot und verloren 2 Prozent, wobei die Verlängerung der
engliſchen Farbenzölle naturgemäß mitbeſtimmend wau. Im Verlaufe
blieb die Stimmung zunächſt unſicher und die Kursgeſtaltung blieb un=
einheitlich
. Nach kleinen Schwankungen trat gegen ein Uhr etwas Dek=
kungsbedürfnis
hervor und das Kursniveau hob ſich ein wenig.

Die Metallnotierungen in Berkin am 19. Dezember ſtellten
ſich für je 100 Kg. für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 96,50 RM. Die Notie=
rungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Liefe=
rung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Oxiginal Hüttenaluminium,
9899 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 170 RM.
desgleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, 174 RM.,
Reinnickel, 9899 Prozent, 350 RM. Antimon Regulus 5657,
RM., Feinſilber (1 Kg. fein) 43,2545,25 RM.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Dez.:
Getreide. Weizen: Dezember 76½, März 79½, Mai 81.
Juli 68½; Mais: Dezember 67½, März 71.25. Mai 73,25. Juli
75; Hafer: Dezember 32,50. März 33½, Mai 34½. Juli 33,25;
Roggen: Dezember 46,75, März 46,25. Mai 46,75, Juli 46½.
Schmalz: Dez. 10,275, Jan. 9,225. März 9,075, Mai 9.,175.
Speck, loco 12.00.
Schweine: Leichte 7.908,15, ſchwere 7,557,80; Schweine=
zufuhren
23 000, im Weſten 77 000.
Baumwolle: Dezember 9,639,76, Januar 9,80.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 19. Dez.:
Schmalz: Prima Weſtern 11; Talg, extra loſe 478.
Getreide. Weizen: Rotwinter 98,50; Mais; loco New York
85½: Mehl: ſpring wheat clears 4,104,40; Getreidefracht nach
England 1,62,3 sh, nach dem Kontinent 78 C.
Kakao: Tendenz feſt, Umſätze 94, loco 6½: Dezember 6,12,
Januar 6.15. März 6,30, Mai 6,50, Juli 6,65, September 6,80,
Oktober 6,86.

Oswald Prätzel: Die Wirtſchaft als Macht und Leiſtung. In Ganz=
leinen
6,50 Mk., broſchiert 5,40 Mk. Verlag Georg Weſtermann, Braun=
ſchweig
, Berlin W. 10, Hamburg 1930. Der Verfaſſer behandelt die
Wirtſchaft als Macht und Leiſtung. Er analyſiert wiederum dieſe bei=
den
Begriffe und unterſcheidet bei der Macht als Teilmächte die Arbeit
und das Geld, wobei er unbedingt die Arbeit als primär, das Geld
aber als ſekundär anſieht. Zum Beweis iſt zunächſt die Arbeit als
Leiſtung definiert, und zwar die ſubfektive und obfektive Arbeit. Der
ganze erſte Teil des Buches betrachtet die Wirtſchaft als Leiſtung
Außerordentlich intereſſant iſt die Abhandlung über das Geld, das nach
Anſicht des Verfaſſers nur unechte Leiſtungen hervorbringt. Der Be=
trachtung
über das Geld ſchließt ſich die des Wertes an. Alle mit dem
Geld zuſammenhängenden Erſcheinungen: Kredit, Kalkulation, hierbei
auch Tauſch. Reichtum und Vermögen, ſchließlich die Auswirkungen des
Geldes, die Zinſen als Leiſtung werden unterſucht, und Betrachtungen
über was und wiebiel der Leiſtungen werden angeſtellt. Der Verfaſſer
beſchreibt in ſeinem Werk mit großer Sachkenntnis neue Wege, um das
Weſen der Wirtſchaft als Ganzes zu erkennen. Er widmet den zweiten
Teil ſeines Buches Der Wirtſchaft als Macht und ſchließt mit einem
Kapitel über Das Kapital als Macht‟. Die ſubiektive und obiektive
Behandlung der Materie, in der ſich alle wirtſchaftlichen Ereigniſſe in
dem zwieſpaltigen Gedanken Die Wirtſchaft als Macht und Leiſtung
ſpiegeln, macht das Werk wertvoll für Wiſſenſchaftler und Laien, die ſich
mit Wirtſchaftsfragen zu beſchäftigen haben.
Der Kampf um den einheimiſchen Markt im Ausland, eine Schrift
von Dr. Sigrid Paulſen, im Verlag von Reimar Hobbing. Ber=
lin
, behandelt in anſchaulicher Weiſe die an ſich ſelbſtverſtändliche For=
derung
des Verbrauchs einheimiſcher Waren. Der Verfaſſer will mit
dieſer Schrift beweiſen, daß jedes Land weitgehendſt Propaganda für den
Verbrauch einheimiſcher Waren treibt, die meiſten Länder haben ſogar
eigene Propagandaorganiſationen, die ihre Qualitätswaren mit natio=
nalen
Urſprungsmarken verſehen, wie z. B. Norwegen, Holland und
Frankreich, oder Plakatpropaganda in Schaufenſtern uſw. treiben. Inter=
eſſant
iſt die Einſtellung Rußlands, deſſen Propaganda ſich auf die
Lebensführung im Lande erſtreckt. Infolge der derzeitigen Struktur und
Lage im Innern hat ſich bei Rußland eine gewiſſe Abweichung von
allen übrigen Ländern gebildet. Alle übrigen Länder haben eine aus=
geprägte
Inlandswarenverbrauchspropaganda. Inſtruktiv ſind die Bild=
tafeln
, die der Schrift beigefügt ſind. Das letzte Kapitel iſt Deutſchland
gewidmet. Der Verfaſſer bezweckt, auch in Deutſchland eine zentrale
Organiſation ins Leben zu rufen, die für einheimiſche Waren ſtärker
als ſeither Propaganda macht. Er verkennt nicht die Tatſache, daß An=
ſätze
durch Beſtrebungen verſchiedener Organiſationen vorhanden ſind,
die den Verbrauch deutſcher Erzeugniſſe propagieren. (Eine Schautafel
von Propagandaplakaten, wie wir ſie in Deutſchland erfreulicherweiſe in
den letzten Jahren öfters hatten, iſt, wohl mit Abſicht, nicht beigegeben.)
Unbedingt iſt die Auffaſſung berechtigt, daß in Deutſchland noch weit
mehr getan werden kann, und in dieſem Sinne iſt die Gegenüberſtellung
der Propagandatätigkeit anderer Länder zu der unſeren durchaus be=
rechtigt
. In dieſem Sinne kann auch dieſer Schrift, die im Auftrage des
Volkswirtſchaftlichen Aufklärungsdienſtes verfaßt wurde, eine beſon=
dere
Bedeutung beigemeſſen werden.
*

Berliner Kursbericht
vom 19. Dezember 1930

Oeviſenmarkt
vom 19. Dezember 1930

Berl. Handels=Geſ
Danatbank
Deutſche Bant u. )
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

119.
45.125
07.
108.
62.75
121.
65.
98.371
51.50
52.
114.
30.
111.50
101.50
59.

Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben .
Klöcknerwerke
Nöln=Neueſſ. Bgw
Nannesm. Röhr.
Naſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

97.25
125.50
82.25
95.50
73.50
68.375
69.
133.
55.
74.
62.75
30.25
g7.75
66.75
42.

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalil
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer

Hobenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Mef
41.
210.
107.25
80.
58.50
138.
55.e
22.375
43.
11.
42.
136.
49.875
34.75

Helſingfors

Lien
Prag

Budapeſt
Sofia.
Holland
slo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos-Aires
tew York

Belgien

Italien
K
Paris

Währung
100 finn. Mk.
00 Schilling
00 Tſch. Kr. / 12.435
100 Pengo
100 Leva
100 G ilden
1100 Kronen
00 Kronen
100 Kronen
12.Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belge
100 Lire
100 Franes 116 465

Miiue
10.543
59.01
73.30
3.036
168.74/ 169.0
112.05
112.07
112.45
20.3521 20.3
1.380
4.1905
58.54
21.935

10.5631
59.135
12.45
3. 44
3.0421
12 27
112.22
112.67
1.38
4.1985
58.66
1.97
16.505

Währung
Schweiz
100 Franken
Spanien
1100 Peſetas
Danzig
100 Gulden
Japan
1 Yen
Rio de Janeirol1 Milrei=
Jugoſlawien

Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguay
Jsland
Tallinn (Eſtl.)
Riga

100 Dinar
100 Escubos
100 Drachm.
1 türk. 2
ägypt, 4
1 canad. Doll.
Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

Gelt
31.34
44.41
81.42
2.07
0.39
7.420
18.e1
5.42
0.87
4. 184
3 027
91.85
111.43
80.62

Brief
1.50
94.49
81.58
2.082
(.401
.434
.45
F.438
20.91
4. 192
2.033
92.03
1.65
80.78

Frankfurter Kursbericht vom 19 Dezember 1930.

P
6%

5½%Intern.,
6% Baden......"
8% Bahern ....
6%
s% Heſſen v.
v. 2
8
8% Preuß. Staat
8% Sachſen... . . .
.
78 Thüringen .
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +‟/- Ab=
löſungsanl
.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.

Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.. ..
8½ Baden=Baden.
6 Berlin ......."
8% Darmſtadt v. 26
v. 2
7% Dresden ..
8% Frankfurt a. M.
v. 26
v. 26
6%
8% Mainz......
8% Mannheim v. 20
v. 27
6%
8% München... .
80 Nürnberg ....
8% Wiesbaden ...

8%6 Heſſ. Landesbl.
Goldoblit
38
4½% Heſſ. Lds.-
Hyp.=Bk.=Liquid
42/.% Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds.,
pfbr.=Anſt. G. Pf.
70
Ane
82

98.5
86.5
*
97.5
82.25
83.5
88
94:/,
97.25
79.75

51.5
5.3

85.5

80
69.5
82.25
87
66

99.25
90.75
93.25
84.5

100
97

O Landeskomm.,
Bk. Girozentr. für
Heſſen. Goldobl
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr..
8% Naſ. Landesbk.
4½% Liqu. Obl

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser.
Ser,II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)

8% Berl. Hyp..B!
12%Ligu.=Pfbr
8% Frkf. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr
Pfbr.=B
Liqu
82 Mein. Hhp.=Bk.
Lig. Pfbr.
30 Pfälz. Hhp.=B
4½% Lig. Pfbr
3% Preuß. Boden
cred.=Bank ...
4½%0 Lig. Pfbr. .
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½%0 Lig. Pfb=
8% Rhein. Hyp.B!
4½ %0 Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf
Bd.=Credit ..."
18% Südd. Bod.,
Cred.=Ban:
4½% n Lig.Pfhr
8% Württ. Hyp.=B

5% Daimler=Benz’ 64.5

97.5
98.5
85
100
841/.
85.5

50),
67.5

97.5
96
86
100.25
96.75
84.5
100.25
91.5
88
992
94.25
100
87.75
100
Aie
100
84.75
100
93.5
87.1
98.75
99
3
86.5
98.5

% Dt. Linol. Werke
8% Klöckner=Werke
% Mainkrw. v. 26
o Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerl
3½ VoigtckHäffner

J. G. Farben Bond
59 Bosn. L. E.B
L. Inveſt.
5%
4½% Oſt. Schätze
40 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%0
48 Türk. Admin.
% 1. Bagdad
Bollanl.
O Ungarn 1913
1914
Goldr
1910
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P. ..
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen...
Cement Heidelber=
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſe
Them. Werke Alber
Chade . .........
Contin Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz",
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Gold= u. Silber=
N ſcheibe-Anſtalt

96.5
81.5
19.25
76.5
n7.8
91.75
85,

18.5
22

50.5
95
95
73

45
60
150.25
23.5

104
90
59
A4

Dt. Linoleumwerke
Eiſenhandel. .
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwert. 1193
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnereil
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr. /125
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
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Hof
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
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Goldſchmidt Th. .."
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
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Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm.
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Holzmann Phi!
Ilie Bergb. Stamml
Genüſſe
Junghans
Kal: Chemie.
Aſchersleben..
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R..... ..!
Klein, Schanzlin".
Klöcknerwerke
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ..."
Lech, Augsnurg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.

W
6u
126
Aan.
28
123
94
49
80.5
118
43

96
39
161
110
52

10.25
61
69
157
96
28
110.5
132
71.5

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114

177
44.5
11.5

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Strohſtoffabr. 11120
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92.5
10.5

145.5
28
135
78

Bayß & Frentag.
Wegelin Rußfabrik
Weſteregeln Kali
Zellſtoff=Verein. ..
Waldhof..
Memel

Aulg. Dt. Crediian u.
Badiſche Bank.. .
Bk. f. Brauinduſtr
BarmerBankverein
Bayher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbt.
Comm. u. Privatb.)
Darmſt. u. Nat.=B1.
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank ..
Frankf. Bant.
Hyp.=Bant
Pfdbr.=Bf. ...
Mein. Hyp. Bank .
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Ban1.
Südd. Bod.=Cr. B!
Wiener Banwerein
Württb Notenbaik

.-G. 1. Vertehrsw.
AIlg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vz
Hapag ....."
Nordd. Lloyb. . .
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Alltanz. u. Stuttg.
Berſicherung ..
Verein. Verſ.
Frankonaſkück= u. M
Mannh. Verſich.

Otaw Mimen
0
Snne

Rrc
73.5

95.5
33
101
100
24.5
212
Naf
44
107
95.5
107.5
92
748
198
159
7.
126.5
228.5
132
102.5
135
47.5
112
86
62.25
65
86

Na
160

[ ][  ][ ]

Seite 18

Samstag, den W. Dezember 1930

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ginchuißen Sie ſich! Wir alle müſſen durch die Schule

Leiddtſchen. Auch mir raubte das Leben das Liebſte,
z es mmgl.b: den Gatten und den Sohn. Aber wohl uns,

en wiyge Prüfungen tapfer ertragen. Der Adel des
dmerzes/ uns über den Alltag.
und /iſch ſelbſt dachte ſie: Wir vermeſſen uns, Romane
chreibtedde ein Bild des Daſeins geben. Was iſt das für
chwerkte Vergleich dazu, wie das Leben ſelbſt dichtet . ..
cZ utta Förſter in der Gewalt hatte, tröſtete die
herrümDie Zeit vernarbt die Wunden. Wir werden
930e Sindrücke verdrängen die Bilder des Leids. Ich
eine ſldung von der Sonneninſel erhalten. Schreiben
an Kükxäri Kremer in Hamburg, daß er alle Vorbereitun=

ſe trifft.

Wir werden in ſpäteſtens vier Wochen
ſſaht Erato in See ſtechen.

1F(als dhßüt ſte Sun=Jsland verlaſſen hatten, trug ſich Lilian
19) w gcer nmdem Gedanken, nach Skandinavien zu reiſen, um
die Ahette Zeit zu verbringen. Sie hätte auch in die

ra Niſch, fahren können, wo James Spencer einen Land=
ElSfüſſgefaß, 9 rnfolge ſeiner Höhenlage einen idealen Sommer=
nthalttt
währleiſtete. Nun war Arnulf Berling auf die
nenintteverſchlagen worden.
DDas lhukete, daß alle Reiſepläne Lilians hinfällig wur=
Undz’s hieß weiter: halte den Geliebten mit allen zu
ug zicte ſtellbdet Mitteln! Feſſele ihn an dich mit allen Künſten
eleio gu Verfützzug, mit allem Raffinement deiner aufreizenden
nheit!/ )ain ſiehe, er iſt nur ein Mann; wie alle anderen
tan dbe Weibe.
Fägliachromenierten ſie durch das Paradies, glücklich wie
Irſten gündchen. Aber der Schein trog.
Myläßt ſhaben Sie noch immer keine Nachrichten aus
ſpa? jare Berling nach der Begrüßung, am Frühſtücks=
Platziyniend. Sie ſaßen auf der Terraſſe, auf demſelben
wo Eins ſeinen Antrag wagte.
Liliami chre ſorglos. Die Sonne prallte auf das Sonnen=
Einiſter Widerſchein lag auf den Wangen des Mädchens.
war Mefrmmende Scham?
Ich Eiy in alle Welt gekabelt, daß Sie gerettet und bis
Einumen meiner Jacht gut aufgehoben ſind. Unglück=
Unliſtweifetz it. der Empfänger beim letzten Gewitter Schaden
as zeiſymmeirt no wir müſſen auf die Erſatzteile aus New York
leihngenigen. 19 fit alles ſchon angefordert.
die Sinides Fliegers knitterte.
Webes Alle Zmr gen Umſtänden ſcheinen ſich gegen mich verbündet
MMAaben.
Er )u wenig. Das Mißbehagen ſaß ihm in der Kehle.
igendy e Gedanke, hier im Müßiggang ſitzen, während
im mwiegerweiſe alles in Trümmer lag. Quälend dieſes
gen uunBangen zwiſchen Hoffnung und Zweifel, dieſe ner=
Heinverrütugie Ungewißheit.
Er zuwfelte nicht an der Wahrheit der Angaben Miß
ans. E irhob ihm die beſten Biſſen hin und bemutterte ihn
in liſts kleines Hausfrauchen.

Mein beſter Miſter Berling! Nehmen Sie ſich die Ange=
legenheit
nicht zu Herzen. Vorläufig iſt die Welt über Ihr
Schickſal beruhigt. Gefällt es Ihnen nicht bei mir? Der Blick
ihrer dunklen Rätſelaugen wurde weich und lockend, ſuchte im
Antlitz des unfreiwilligen Gaſtes zu forſchen.
Berling konnte ſich dem Zauber dieſer ſchönſten aller Circen
nicht entziehen. Er ſtand auf, neigte ſich über die Rechte ſeiner
Gaſtgeberin, küßte ſie, dem Gebote des Herzens folgend. Und
Lilian ſchloß lächelnd die Augen. Ein Feuerſtrom rauſchte
durch ihren Körper, entfacht von den Lippen des Mannes. Mit
einer Gebärde unendlicher Liebkoſung legte ſie leicht und zärtlich
die Linke auf das wellige Blond ſeines Haares.
Als Arnulf Berling aufſah, erſchrak er vor der leidenſchaft=
lichen
Glut, die unverhüllt aus den geweiteten Augen Lilians
brach. Im ſelben Moment dachten beide an die Szene im Hotel
Kaiſerhof. Aus einem Meer von Blumen trat ſie auf ihn
zu. Damals mußte er ſie enttäuſchen. Sie tun mir weh
ſagte ſie. Selbſt ihre Erniedrigung, das Geſtändnis ihrer Liebe,
hatte ihn nicht umzuſtimmen vermocht.
Vielleicht wäre Ihnen viel Enttäuſchung erſpart geblieben,
wenn Sie meinem Rate folgten . . ." Sie ſprach leiſe, mehr zu
ſich ſelbſt, als zu ihm gewandt.
Er zuckte zuſammen, erkannte: Dieſes junge Weib liebte ihn
noch immer. Sollte er es durch trotzige Ablehnung noch weiter
verletzen. Würde ihn Jutta in ihrer grenzenloſen Liebe nicht ſelbſt
bitten, dieſe reichſte und im Herzen doch ärmſte Frau der Welt
nicht länger zurückzuſtoßen in die Nacht unerfüllten Sehnens:

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Darf ich Sie um Ihre Begleitung an den Strand zum Para=
diesvogel
bitten? Mit dieſen Worten brach er das unerquick=
liche
Thema ab.
Seite an Seite ſchlenderten ſie auf verſhlungenen Pfaden
hinab zum Meere. Aber immer wieder nahm das Geſpräch
intime Färbung an. Faſt zweifelte Berling daran, daß hier,
im ewigen Arkadien, in dieſem Garten Eden, überhaupt von
anderem, als von Liebe die Rede ſein könnte. Wo Flora und
Fauna im Zuſammenwirken mit ſüdlich blauem Himmel ein
Paradies bilden, dort können Menſchen nur in Harmonie und
Glückſeligkeit leben.
Lilian und Arnulf wollten an den Strand. Sie kamen an
dieſem Tage nimmer dabin.
Ich vermute, Sie haben nie wieder an mich gedacht . ..
Ihr Werk hat Sie zum Sklaven gemacht . . . Sie blitzte ihren
Begleiter ſchelmiſch aus halb geſchloſſenen Lidern an.
Wer Lilian Spencer einmal ſah, wird ſie nicht wieder
vergeſſen. Das klang unverbindlich, war eine Neutralitäts=
erklärung
.
Die Amerikanerin aber war in dieſer Minute blind und taub.
Wiſſen Sie, daß Ihnen die prominenteſten Köpfe der
Kunſt und Wiſſenſchaft fluchen?. Wenn auch nur unbewußt und
indirekt . .
Sie verhielt den Schritt. So ſtand ſie vor ihm: In weißem,
duftigem Seidenerepe, ärmellos, in entzückendem Dekolletee, den
japaniſchen Seidenſchirm zur Seite geneigt.

.. . Wie Frau Venus ſelbſt . . . dachte der Mann im
ſchlichten, blauen Anzug. Ihre Schönheit nahm ihn dermaßen
gefangen, daß er erſt nach geraumer Zeit eine Gegenfrage fand.
Ich weiß nicht, wie ich mir dieſes Rätſel löſen ſoll . . .
Und Lilian erklärte ſeltſam ernſt: Sehr einfach: Viele der
Herren haben ſich anläßlich ihres Beſuches auf Sun=Island
um meine Hand beworben. Aber jeder bekam einen Korb mit
auf den Weg, weil die ſpleenige Herrin der Inſel einen Ein=
zigen
nicht vergeſſen konnte . . .
Sie ſenkte nicht wie ein kleines, erglühendes Mädel ſchämig
die Lider. Nein. Frank und frei, eher mit leichtem Vorwurf
ſah ſie Arnulf Berling ins Auge. Sie war des Verſteckeſpielens
müde. Einmal ſchon hatte ſie ſich erniedrigt. Damals ſchwor
ſie Rache. Wie töricht! Fragt die wahre, große Liebe nach
Nebenſächlichkeiten 2 Sie will zum Ziel. Und jeder Weg iſt
recht!
Dem Manne hämmerte das Herz faſt hörbar in der Bruſt.
Und jener Glückliche . . .?" Noch während er ſprach, dachte
er: Dieſe Frage iſt eine Lüge, glatter Betrug!
Biſt du, Grauſamer! Sie ſchrie es heraus wie
einen Erlöſung bringenden Segen, oder wie einen Fluch. Die
ganze Qual der vergangenen Monate offenbarte ſich in ihrem
Ausruf.
Nun half kein Wehren, kein Fliehen und kein Trotz. Das
Erbarmen öffnete Arnulf die Arme. Und Lilian ſank an ſeine
Bruſt. Ihr entglitt der Schirm. Sie ergab ſich ganz dem un=
irdiſchen
Glück des Augenblicks.
Ihre Lippen ſuchten die des Mannes. Die unerhörte
Sehnſucht halb ſchon eingeſargt, halb noch immer gehegt
löſte ſich in dieſem Kuß, der Offenbarung und Erfüllung war.
Und beide ergiff ein Rauſch, ein Taumel, wie ihn ſonſt nur
ſüßes, ſchleichendes Gift beſchert.
Zeitlos ergaben ſie ſich der Seligkeit der Stunde. Das
Geſtern verſank in das Heute und das Morgen. Unbeſ.hwert von
allem Ballaſt war die Liebe Lilians. Aus tiefſtem Herzen
brach ſie wie ein wilder Sturzbach, alle Zweifel verbrennend.
Und nur die Palmen waren ſtumme Zeugen dieſer elemen=
taren
Leidenſchaft.
29. Kapitel.
Der alte Spencer war eben von einer Inſpektionsreiſe
aus dem Innern des Landes, wo ſich ſeine zahlreichen Flug=
zeugwerke
befanden, in ſein Zentral=Office nach New York zu=
rückgekehrt
, als ihm der Boy ein Kabeltelegramm brachte.
Der Flugzeugkönig ſpitzte die Lippen.
Von Wilbur!
Eigenhändig verſchloß er die beiden Türen ſeines Privat=
büros
. Vorſichtshalber zog er noch die kaum benützten Vorhänge
zu. Komiſch: als ob ein Neugieriger durch ein Fenſter des 42.
Stockwerks im rieſigen Aerobuildung ſpähen könnte!
So. Jetzt erſt fühlte er ſich einigermaßen ſicher. Dem
Geheimfach ſeines Schreibtiſches entnahm er den Chiffreſchlüſſel,
den Wilbur ſpeziell für ſeine ſeltenen Depeſchen erfunden hatte,
und der nur in zwei Ausführungen exiſtierte. Der eine befand
ſich im Beſitze des Seniors, der andere in dem des Juniors.
Langſam entzifferte James W. Spencer Wort für Wort.
Aber ihn verdroß die aufgewandte Mühe nicht. Sein im All=
tagsleben
immer etwas mürriſches Geſicht hellte ſich auf, je
weiter er im Texte kam. Nur einmal knurrte er: Schöne Be=
ſcherung
, das!"
Aber ſeiner Zufriedenheit im allgemeinen konnte dieſe kri=
tiſche
Bemerkung keinen Abbruch tun.

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