Darmstädter Tagblatt 1930


19. Dezember 1930

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Nrmſtädki
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original=Auflätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 350 Freitag, den 19. Dezember 1930. 193. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſfadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Relamezelle (93
breit/2 Reichemark.Anzelgen von auswärte 40 Reſchep
inanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rellame=
3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
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n Falle, höber
4.20 Markl.
Gewalt, wie Krieg, Auffuhr, Streil uſw., eriſcht
de Verpflichtung auf. Erfül
1g. der Anzeige
ung von
hadenerſotz. Vei
aufträge und Teit
Beſteiß
g fällt ſeder
onkurs oder geri
liche

mi und Darm=
iſche

Nobelt Des ſädier und Nalonalbans.

timmen Mehrheit für Kabinett Steeg.
Neamakiſche Sihung der franzöſiſchen Kammer. Drei Kabinekksmitglieder kreken zurück.
Inhaltsloſe Regierungserklärung.
Das Haus ging dann zur Abſtimmung über die von dem
uf ſchwankendem Boden.
Abg. Pacaud=Gruppe Loucheur) eingebrachte Tagesordnung, die

Ublien
EP. Paris, 18. Dezember.
Nog 9 Untsſermmatiſchen Umſtänden begann der heutige Nach=
ee
Schelſä ag, wbidtm die neue Regierung Steeg vor das Parlament
Ung eten 41 Kurz vor Beginn der Sitzung traten
Hücheg, Peilſianenminiſter Thoumyre (Gruppe Tardieu)
Beſondrs n die Mel=ſtaatsſekretäre Coutry (Ackerbau, parteilos) und
fy (ſhrres, Gruppe Tardieu) zurück. Sie könnten, ſo
PDe es /jüerem Rücktrittsſchreiben, einer Regierung nicht an=
Se Iren, hd auuf die Stimmen der Sozialiſten angewieſen ſei. Die=
mmn
72olch) ün den Rücken der Regierung dürfte wohl tödlich
en.
in Wunder kann die Regierung noch vor dem Sturz
emn. 9 Dieſes Wunder eintreten wird, iſt höchſt unwahr=
Ai nlich,/ mm man ſich an das Eintagskabinett Chautemps vom
uar Aüſes Jahres erinnert, das auf die gleichen Parteien
ſtzt, ſ.ptt nach ſeinem erſten Kontakt mit der Kammer in die
die Wehie derhtsiorrſetzt wurde.
eua Die ᛋKyner zeigt das Bild ganz großer Tage. Die Tri=
In ſin mih erfüllt und die Abgeordneten vollzählig auf ihren
ken. A Dem Palais Bourbon ſtehen die Menſchen Schlange,
keinermEinlaß mehr erhalten konnten. Die großen Eiſen=

ſind ſohloſſen; ein ſtarkes Polizeiaufgebot hält davor Wache,
mann eüürchtet Kundgebungen der royaliſtiſchen Jugend.

Die Regierungserklärung.

Mcinäſtpräſident Steeg im Palais Bourbon, Juſtizminiſter
vur hu vn übsenat verleſen haben, iſt vollkommen farblos. Die
wutuct erun;gehenkt auf dieſe Weiſe möglichſt viele Stimmen aus
Mitt kiwpen zu angeln, hat aber ihre Rechnung ohne die
ISſeAn ſie ponnenen Intrigen gemacht, die jetzt zum Rücktritt
rihyſſieitglieder geführt haben.
ec Die me Regierung Steeg nimmt die von der Regierung
ſieu hiektierten Geſetzentwürfe, wie das nationale Wirt=
K
tsprocgimn, den Ausbau der nationalen Vertei=
ungisie
Hilfe für die Landwirtſchaft, ſozuſagen unverän=
in
ihß rwgramm auf. Die Regierungserklärung beginnt mit
Verſicſtan g, die Regierung werde nachdrücklich gegen die Ein=
Rnat
höüugel ſſung nA Finanz in die Politik vorgehen, welche die Unab=
zo
Alerandn ſigkeirtes Staates gefährdet. Außenpolitiſch werde ſie die
tik deſ mopäiſchen Verſöhnung mit Beharrlichkeit und Wach=
hle
: Ale Er eit foſeten und dabei die Landesverteidigung nicht außer
gften Zuest
wüſche Fa laſſein Eäe werde über der loyalen Durchführung der ein=
varbn
zchigen 1Ahftzeit wachen. Die Regierungserklärung verweiſt
auf mtt aurfi Rückwirkung der Weltwirtſchafts=
achtzlawia
ſe autFrankreich. Dieſe Kriſe erfordere umſomehr ener=
feih
Malzhnnen, als ſie mit einer fortgeſetzten Stei=
ung/
)ſe: Geſtehungskoſten und der Lebens=
tunſekaſten
verbunden ſei, woraus ſich wiederum
üdAAeitslobfti und Beunruhigung ergäben. An den Genfer
tſchaftiſſtu ebungen werde die Regierung tatkräftig mitarbei=
Diſennenpolitiſchen Probleme nehmen den weitaus größ=
jer
, 900 Raum ſoer Regierungserklärung ein. Landwirtſchaftskriſe,
nialftven. Entwicklung des Luftverkehrs, Schutz der Sparer
n Milzänche der Spekulation, Gleichgewicht des Budgets,
eismusn ei den nacheinander in der Regierungserklärung ge=
edigt
. 16 ſahließt mit folgenden Worten: Der internationale
Du de inifr Sicherheit und in der Aufrechterhaltung
W Veußtä ge, die Freiheit für alle unter Wahrung der
ſtlichemh ſonung, Finanzmoral, Befriedung und Ausſöhnung
7 Geiſtellentſchloſſene Treue gegenüber allen republikaniſchen
ten, 9Atrruensvolle Wiederaufnahme der nationalen Arbeit,
44 ſind dclAufgaben, wekche die Regierung ſich geſtellt hat. Da
den Bekebingen des ganzen Landes entſprechen, fordert die
2e0 ſierungymidem Parlament loyale Bemühungen zur Einigung,
das Kſinett zu unterſtützen.

Gᛋ Ihrer//croäche entſprechend iſt die Regierungserklärung mit
laueymbeifall auf der Linken, mit eiſiger Kälte auf der
ehten au unommen worden.
W Der Kſtmuniſt Cachin bezeichnete die von der Regierung
/Pekündisat MMaßnahmen gegen die Wirtſchaftskriſe als wir=
/9Slos IEh1 rklärte, die Kommuniſten würden gegen die Re=
fung
ſtl ſmem.
ie Der 24
ve Loucheur) verlangte von der
((

olunde 19 Einſtellung gegenüber dem Kabinett abhängig
When. 9 Aterhin ſprachen noch verſchiedene Redner inmitten
M Zemeinel; el lnahmsloſigkeit.
Nach ger Furzen Unterbrechung der Sitzung ergriff Miniſter=
Moent 1s e g das Wort. Sein Appell an die Verſöhnung und
Einighc der Parteien im Intereſſe des Landes wurde vom
Gen Tllſdes Hauſes mit lautem Gelächter aufge=

Wimer Dre Rede des Miniſterpräſidenten ſtieß bei drei
itet dmAwgeordneten auf eiſiges Schweigen, während die
Dſfe ziema) ſeürftigen Beifall ſpendete.
Daraug eſrieg Franklin Bouillon die Tribüne, um
ütarenh er im Miniſterium Steeg das von ihm ſeit langer
Erſehren honzentrations= und Verſöhnungskabinett nicht er=
eichen
könz und daß er daher gegen die Negierung ſtimmen
Frde.
Souis zar in griff den Miniſterpräſidenten an, daß ſein
nett 1u8 der vorhandenen Mehrheit der Kammer entſpreche.
2 Mehptz, werde ihre Rechte geltend machen. Vincent
Ior Ike mit, daß die Sozialiſten die Regierung
veterſtüfſin würden.

der Regierung das Vertrauen ausſpricht, über. Die Kammer
ſprach der Regierung mit nur 7 Stimmen Mehrheit (291:284) das
Vertrauen aus.
Neue Enkhüllungen in der Lufkric-Affäre.
Trotz dem Großkampftag in der Kammer hat die Unter=
ſuchungskommiſſion
der Ouſtric=Affäre ihre Arbeiten fortgeſetzt
und heute ſenſationelle Enthüllungen des gegenwär=
tigen
Gouverneurs der Bank von Frankreich, Moret, entgegen=
genommen
, der zur Zeit der Einführung der Snia Viscoſa=Aktien
Abteilungsdirektor war und in dieſer Eigenſchaft über die Ein=
führung
dieſer Aktien ein Gutachten abzugeben hatte. Die Aus=
ſagen
Morets belaſten den ehemaligen Juſtiz=
miniſter
Péret erneut aufs ſchwerſte. Moret er=
klärte
, gegen die Einführung der Aktien geweſen, von Péret je=
doch
beauftragt worden zu ſein, einen, der Einführung günſtigen
Bericht auszuarbeiten. Moret habe in ſeinem Bericht das Für
und Wider dargelegt und ſtatt der üblichen Formel ſeinen Bericht
mit der zweideutigen Formel geſchloſſen: Wenn der Miniſter
glaubt, daß . . . . . . ." Péret hat daraufhin die Genehmigung
zur Einführung der Aktien gegeben. Moret widerſpricht den Aus=
ſagen
Pérets, daß der Bericht in gemeinſamem Einverſtändnis
ausgearbeitet worden ſei. Morgen werden die beiden Zeugen
einander gegenübergeſtellt werden.
Die bisherigen Ergebniſſe der Unterſuchung haben den ehe=
maligen
Juſtizminiſter Péret keineswegs entlaſten können, ganz
im Gegenteil. Folgende Tatſachen ſtehen bisher feſt: 1. Péret
hat als Berater der Ouſtric=Gruppe in drei Jahren für zwei bis
drei Beratungen 365 000 Franken erhalten, wovon er allerdings
83 000 Franken zurückbezahlt hat, als er Miniſter war. 2. René
Besnard, der zur Zeit der Einführung der Snia Viscoſa=Aktien
Botſchafter in Rom war und für die Einführung der Aktien ein=
trat
, erhielt in der gleichen Zeit ſogar 448 000 Franken. 3. Unter=
direktor
Méry von der Bank von Frankreich (Diskontabteilung)
beſaß bei der Ouſtric=Bank ein Konto in Höhe von 104 000 Fran=
ken
. Die Herkunft dieſes Geldes iſt noch ungeklärt, wird aber mit
der Beleihung von 125 Millionen Ouſtric=Papieren durch die
Bank von Frankreich in Zuſammenhang gebracht. 4. Es ſind zahl=
reiche
Chiffre=Konten entdeckt worden; darunter eines G. P. Af.
Et. in Höhe von 21800 Franken. Es wird vermutet, daß dies
die Abkürzung für: Gilbert Peycelon des Affaires Etrangeres iſt.
Peycelon iſt bekanntlich einer der vertrauten Mitarbeiter, die
graue Eminenz Briands.
Poincarés Krankheit und die franzöſiſche Polikik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 18. Dezember.
Die Krankheit Poincarés iſt in der gegenwärtigen Lage ſehr
folgenſchwer für die geſamte franzöſiſche Innenpolitik. Nach
Tardieus Sturz wurde in der Kammer vielfach bedauert, daß
Poincaré die Kabinettsbildung nicht übernahm, ſein politiſches
Preſtige hätte genügt, um eine Entſpannung zwiſchen den Par=
teien
herbeizuführen, und ſeine hohe moraliſche Autorität hätte
die Liquidierung der Skandalaffären, welche gegenwärtig die
politiſche Atmoſphäre vergiften, leicht gemacht. Poincaré hat ſich
im Senat noch im letzten Augenblick für die Erhaltung der Re=
gierung
Tardieu, oder vielleicht nur für die Vermeidung einer
Kriſe eingeſetzt. Aber ſeine politiſche Einſtellung war ganz
anders als die Tardieus, und das Kabinett Steeg rechnete mit
Sicherheit auf ſeine wohlwollende Unterſtützung. Denn Poincaré
ſtand in der letzten Zeit über den Parteien, und gerade das
hätte es ihm ermöglicht, als Vermittler in dem politiſchen Kampf
zu wirken. Sein Einfluß auf die Politik der Regierung Steeg
wäre unbedingt zu fühlen geweſen, denn als der Autor der
Frankſtabiliſierung hat Poincaré die geſamte Entwicklung der
franzöſiſchen Finanz= und Wirtſchaftspolitik mitbeſtimmt. Und
gerade in der jetzigen Zeit der Wirtſchaftskriſe hätte ſein Ein=
fluß
auch von außen her in vielen Fragen entſcheidend werden
können. Ce nest pas Theure des divisions et des discordes
ſchrieb er zuletzt im Excelſior und brachte dadurch indirekter=
weiſe
ſeine Unterſtützung für das Kabinett Steeg zum Ausoruck.
Gleichzeitig hat er ſich auch für die ſchnelle Liquidierung aller
Skandalaffären eingeſetzt und energiſch davor gewarnt, durch die
Behandlung der Ouſtricaffäre oder anderer ähnlichen Angelegen=
heiten
die prinzipiell wichtigen Probleme der Innen= und
Außenpolitik aus dem Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit verdrän=
gen
zu laſſen. Ganz beſonders bezogen ſich ſeine Mahnungen
aber auf die rechtzeitige Erledigung des Budgets. In der Tat
ſah die Situation eine Zeit lang ſo geſpannt und kompliziert
aus, daß die Befürchtung auftauchen mußte, das Budget, trotz=
dem
der Beginn des Finanzjahres im vorigen Jahr heraus=
geſchoben
wurde, könne nicht zur Zeit erledigt werden. Durch
ſein Preſtige übte er einen ſehr großen Druck auf die Kammer
aus. Trotzdem in den letzten Tagen Zeichen politiſcher Ent=
ſpannung
bemerkbar waren, fehlt jetzt ganz beſonders ſeine
Autorität, mit der er die Forderungen der Finanz= und Wirt=
ſchaftspolitik
vertrat.

* Ruſſiſche Weihnacht.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Dezember 1930.
Während ſich die ganze chriſtliche Welt zum Weihnachtsfeſte
rüſtet, hat Rußland die Tiraden der ſtaatlichen konzeſſionierten
Atheiſten über ſich ergehen zu laſſen über die volksverdummende
Wirkung der Weihnacht des Feſtes des ſchnöden Kapitalis=
mus
Und wer ſolcher Beweisführung gegenüber ſich reſerviert
verhält oder gar durch eiſiges Schweigen ſeine gegenteilige Auf=
faſſung
kundtut, wird unverhüllt bedroht. Man wird, wie es
nun üblich iſt, auch am Heiligabend der alten wie der neuen
Zeitrechnung nach Büroſchluß oder nach dem Schichtwechſel ſich
fröſtelnd in ſeinen gewendeten Ueberzieher hüllen und durch
den tiefen Schnee nach Hauſe ſtapfen . . . In der einzigen
Hoffnung, daß wenigſtens in dieſen Tagen das von der GPl.
einquartierte Zimmernachbar=Ehepaar Einſicht haben und ſeine
Abende auswärts verbringen möge . . ."
Wenn man von Weihnacht ſpricht, mit dem Unterton der
Weihe, der dem Feſttag entſpricht, dann wird man im heutigen
Rußland vergebens Verſtändnis dafür ſuchen. Der jungen
Generation iſt es ein fremdartiger, ein europä=
iſcher
Begriff. Dieſe junge kommuniſtiſche Generation iſt
wegen ihrer Freudloſigkeit, die unerhört grauſam wirkt, aufs
tiefſte zu bedauern. Soweit ſie den erſten beiden Stufen der
organiſierten kommuniſtiſchen Jugend angehört, hat ſie anderes
nicht kennen gelernt als das abſtoßende Heute. Das ſind die
Oktoberianer, die Oktoberkinder, und die Pioniere.
Dieſe Jugend wird mit kommuniſtiſchem Phraſengeſchwall ge=
füttert
, frühzeitig wird in ihr das Verſtändnis für die Vorteile
echt kommuniſtiſcher Geſinnung geweckt, und ſchon heute herrſcht
unter ihr Eiferſüchtelei, Angeberei, herrſcht Lug und Trug, um
in die Reihe der Komſomolzen zu kommen und dann
ihren perſönlichen Feinden gehörig eins heimzuzahlen. Denn
dieſe Altersſtufe, ſo um 15 Jahre herum, in der unſere Jungen
mit glühenden Wangen Abenteurerromane leſen, ſpielt im heu=
tigen
Rußland ſchon eine erhebliche politiſche Rolle. Sie iſt
eine Macht. Sie betätigt ſich aktiv im politiſchen Leben, ſie
kämpft gegen die Vorurteile der chriſtlichen Religion und für
ſie iſt in erſter Linie kürzlich die Gottloſenakademie eröffnet
worden, deren Führer, der Vorſitzende der Gottloſenverbände,
Jaroſlawſki, ſie als einen zuverläſſigen Vortrupp im Kampf
um die geiſtige Weltrevolution bezeichnete. Es iſt ein trübes
Kapitel um dieſe Jugendorganiſierten. Sie fühlen ſich als Füh=
rernachwuchs
, als Aſpiranten auf die Macht, und alle ſchlechten
Inſtinkte der brutalen Herrſchſucht regen ſich ſchon jetzt in ihnen
und werden planmäßig gefördert. In der Agitationsabteilung
der gottfeindlichen Akademie wird die Saat in ihre Kinderſeelen
gelegt, von der man ſich die beſten Früchte erhofft.
Und die anderen Kinder? Die graue Maſſe der
Kinder der Parteiloſen und der Bauernkinder auf
dem Dorf? Sie werden verſchlungen von der Not der Zeit.
ſie haben kein ſauberes Hemdchen, kein Weißbrötchen wie ſoll
es da zu einem bunten Bilderbuch reichen? Weihnachten,
das Feſt der Kinder, iſt im roten Sowjetreich
ausgetilgt, weggewiſcht, aus dem Kalender ge=
ſtrichen
. Undwoeserwähnt wird, dawerden die
Kinder ſcheu, verängſtigt. Weil es verboten iſt.
Die Erwachſenen aber bewahren die Erinnerung an das
Weihnachtsfeſt wie einen Schatz von unermeßlichem Wert. Da
taten ſich im vergangenen Jahr einige Moskauer Familien zu=
ſammen
, um gemeinſam zu feiern. Man konnte noch einige
Kleinigkeiten für die Kinder erſtehen Altes wurde auf nen
gemacht; auch der Handel auf dem freien Markt war noch nicht
ſo eingeengt, daß es nicht möglich geweſen wäre, eine Wurſt und
ein Extrabrot zu bekommen. Es entſtand aber die Frage: Wo
nimmt man den Weihnachtsbaum her? Das alte Sprichwort
Not macht erfinderiſch bewahrheitete ſich wieder einmal. Denn es
wurde beſchloſſen, da der Verkauf von Tannen verboten war, auf
den Friedhof zu gehen und einige Tannenzweige zu erſtehen.
Zweien gelang es, der Dritte wurde erwiſcht. GPl. Aus=
fragen
Drohungen. Um nicht die Feier der anderen zu ge=
fährden
, geſtand er. Ich allein. Ich wollte feiern. Mit dieſem
Baumerſatz. Er kam noch glimpflich fort. Denn er wurde nur
über Weihnachten in der Haft behalten. Damit er nicht doch
noch feiern könnte. Und er wurde entlaſſen, nachdem er ent=
ſprechend
dem Befehl der GPU. das neueſte Gottloſenlied aus=
wendig
herſagen konnte. Er tat es ſagte er dann weil
er wußte, daß Widerſtand zwecklos war. Jetzt ſteht er ſeit
einem Jahr unter Aufſicht der GPü. Zu einer Wiederholung
des vorjährigen Verſuches dürfte er alſo jetzt keine Luſt mehr
verſpüren.
Denn auch in dieſem Jahr iſt das Feiern des Weihnachts=
feſtes
verboten. Es hatte anfangs den Anſchein, als wollte man
es totſchweigen. Bis in den tiefen November hinein war
von einem Verbot nichts zu hören, und ſchon wollten ſich die
erſten ſchüchternen Vorbereitungen an den Tag wagen, als Gott=
loſenverbände
auf den Plan traten und es totzureden
begannen. Man hat eine feine Witterung dafür in Ruß=
land
, man weiß, daß es damit totgemacht werden ſoll. Und
das Verbot, Weihnachtsbäume zu verkaufen, die ausdrückliche
Anordnung, in den Feſttagen erſt recht zu arbeiten, der beſon=
ders
verſchärfte Feldzug, den die Gottloſen für dieſe Tage an=
gekündigt
haben das alles iſt ja ſchon das Verbot. Ruſſiſche
Weihnacht heißt alſo in Wahrheit: Rußland ohne Weihnacht.
Der liebe Gott iſt abgeſchafft, im heutigen
Rußland ein neuer Gott iſt ihm erſtanden. Und
ein neuer Heiligenkult wird gepredigt. Der große Mann, der
verehrt wird, wie nur je ein Religionsſtifter vor ihm, liegt auf
dem Roten Platz, der durch Jahrhunderre das Blut Unzähliger
unter Iwan dem Grauſamen, unter Peter dem Großen und
unter Stalin getrunken hat. Wie ein marmornes Götzenbild
liegt er da in ſeinem Sarkophag. Jeöt iſt zwar ſein Mauſoleum
vorübergehend, wie es amtlich heißt, geſchloſſen; man
flüſtert aber ſchon lange, daß die Eismaſchinen, die unter ſeiner
Leiche Tag und Nacht arbeiteten, und daß die Paraffinlöſung,
mit der der Leichnam behandelt wurde, daß das alles nicht
ausreichte gegenüber der zerſtörenden Wirkung der Fäulnis.
Und wenn der einfache ruſſiſche Muſchik davon hört, bekreuzigt
er ſich gläubig, wie er ſich vor dem Grabe bekreuzigte, wenn er
ſich in der müberſehbaren Menſchenſchlange befand, die Stunde

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Seite 2

für Stunde, Schritt um Schritt an dem Sarkophag vorbeizog.
Ihm, dem gläubigen Muſchik, dem Beherrſchten, und ihm, dem
gottfeindlichen Bolſchewismus, dem Herrſcher, geht es nicht auf,
was in dieſem Kreuzſchlagen vor dem Idol der Gottfeinde für
ein grauſamer Widerſpruch liegt. Die myſtiſch veranlagte Seele
des Ruſſen neigt aber zu Symbolen: und ſo wird jetzt das
Leninbildnis angebetet im wörtlichen Sinne, weil es unter dem
neuten Regime in der guten Ecke der Stube hängt, in der heiligen
Ecke, wo früher die Ikone, das Heiligenbilonis, hing. Der
Kommunismus, der praktiſche Kommunismus der Sowjets, iſt
aber voll ſolcher Widerſprüche. Die Regierung bemüht ſich z. B.
ſeit Jahren krampfhaft, den kollektiven Menſchen zu züchten,
iſt aber gezwungen, das Strehen nach Verbeſſerung der eige
nien Lage als beſonders begehrenswert hinzuſtellen, den Spar=
ſinn
anzuregen, die Gewinnſucht zu fördern uſw. Sie verkünde=
ſtolz
den Staatskommunismus, hat aber mit der Kommune
vollen Mißerfolg erlitten, daß ſie gezwungen iſt, mit ſolchen
Surrogaten, wie die privat organiſierte Genoſſenſchafts=
bewegung
, vorlieb zu nehmen ...
Aber er, Lenin ſelbſt? Seine Epigonen ſtellen irdes
ſeiner Worte als ſakroſankt hin, jede ſeiner ſtenographierten
Reden gehört zu der Bibel des Kommunismus, nur über
einen Punkt ſpricht kein führender Kommuniſt gern. Die kürz
lich durch den Staatsverlag veröffentlichte Sammlung ſeiner
Briefe hat nämlich eine Geſinnung des Heiligen gezeigt, wie ſie
eigentlich von keinem echten Bolſchewiſten geduldet werden
könnte. Die Briefe ſtammen zumeiſt noch aus der Vorkriegs=
zeit
, ſie ſind von einem Lenin geſchrieben, der von den zariſti=
ſchen
Schergen durch ganz Europa verfolgt wurde. Aus ihnen
ſpricht ein Alltagsmenſch, ein Kleinbürger, der ofr das Philiſtröſe
und Spießbürgerliche allzu bedenklich ſtreift. Aus der Schweiz,
aus Frankreich und aus Deutſchland berichtet Lenin dort über
Alltäglichkeiten, über Sehenswürdigkeiten, über Blumen und
Umgebung wie Herr Soundſo, der ſeine erſte Italienreiſe
macht. In einem Falle hat er eine gewiſſe Quantität der Um=
gebung
genoſſen, in einem anderen hat er an der Kunſt nichts
finden können, dafür hat ihn aber ein Wachsfigurenkabinett
begeiſtert. Aber am intereſſanteſten ſind dieſe Briefe dort, wo
dieſer große Kämpfer gegen den Gott des Kapitalismus ſeiner
Schweſter zu dem Engelstag (dem ruſſiſchen Namenstag) ſeine
Glückwünſche ausſpricht, und wo er, Lenin, in einem
Brief aus Berlin lein Entzücken über den deut=
ſchen
Weihnachtsbaum ausſpricht, und ſeinen
Angehörigen zu Chriſti Geburt gratuliert.
So war der echte Lenin, wenn er ganz Menſch ſein konnte
und wo er noch nicht Begründer der bolſchewiſtiſchen Religion
war. UInd ſo iſt das heutige Rußland, ſeine Schöpfung. Es
iſt das Land ohne Weihnachten, das Land ohne Sonntag, das
Land der Gottloſigkeit, Und das Land, in dem nichr nur die
Idee täglich um ihre Selbſtbehauptung kämpfen muß, ſondern
in dem der Einzelne immer hart an dem Abgrund entlanggeht.
GPl., Preiſe, Lebensmittel um dieſe Dinge dreht ſich das
Dichten und Trachten, dreht ſich jeder Handel und Wandel. Die
Bedeutung der Lebensmittel als Mittel zum Leben iſt noch
nirgends und niemals ſo erkannt worden wie in der Union der
proletariſchen Räterepubliken. Die Regierung, die die materia=
liſtiſche
Auffaſſung der Geſchichte ihrem eigenen Handeln zu=
grunde
gelegt hat, glaubt, daß man dem ruſſiſchen Volk ruhig
noch einige Entbehrungen mehr wird zumuten können. Wo es
murrt, wird die Peitſche angewendet die GPU. Dieſe kann
zwar auch kein Brot aus der Erde ſtampfen, aber ihre Hiebe
haben doch eine beruhigende Wirkung. Und ſo wird das Feſt
ehenſo troſtlos wie alle Tage der Fünftagewoche werden.
wenn, wie geſagt, das bolſchewiſtiſche Nachbar=Ehepaar nicht
doch noch ein Einſehen hat und ſeine Aufpaſſer=Tätigkeit wenig=
ſtens
an dieſen Abenden aufgibt.

Reichsral lehnt Ladenſchluß=Vorlage ab.

Der Reichsrat hat ſich am Donnerstag mit dem Geſetz
über den Ladenſchluß am Weihnachtsabend befaßt
und durch Mehrheitsbeſchluß dagegen Einſpruch erhoben.
Erforderlich war das nicht, da wir ſchon ſagten, daß der Reichs=
tag
vergeſſen hat, eine Beſtimmung über das Inkrafttreten die=
ſes
Geſetzes anzunehmen.
Es bleibt alſo in dieſem
Jahre alles beim Alten. Der Reichsrat hat aber die
Regierung aufgefordert, mit möglichſter Befchleunigung einen
Geſetzentwurf einzubringen, der über die Arbeitsverhältniſſe am
Weihnachtsabend endgültig wenigſtens für die kommenedn Jahre
Klarheit ſchafft.
Weiter beſchloß der Reichsrat, den Geſetzentwurf zur
Aenderung des Lichtſpielgeſetzes der Ausſchußbe=
ratung
zu überweiſen. Der Reichsrat beſchäftigte ſich weiter mit
dem Geſetz über die Entſchädigung der gewerbsmäßigen Stel=
lenvermittler
. Weiter ſtimmte der Reichsrat einer Ver=
ordnung
zu, die die Geſchäftstätigkeit der Deutſchen Ren=
enhank
=Kreditanſtalt auf dem Gebiet des Perſonal=
kredits
um zwei Jahre bis Ende 1932 verlängert.

der Wert der zweiken Lebenshölfte.

Von Oscar A. H. Schmitz.
In anderen Ländern ſehen wir ein viel uatürlicheres Ver=
hältnis
zwiſchen Jugend und Alter, als bei uns. In Deutſch=

land gibt es jetzt zum erſten Mal anerkannte Jugendgruppen.
In Frankreich gab es das immer, und ſtets wurden ſie geachtet.
Organiſch wächſt aus dieſen die Elite der Jungen in das Aelter=
werden
hinein. Als die Generation der Väter gewinnen ſie
dann wieder Einfluß auf die Jugend. In Deutſchland dagegen
ſah man meiſt nicht ernſt genommene, entweder zu gehemmte
oder zu formlos ausbrechende Jugend und ihr gegenüber das
tote Autoritätsprinziv. Heute, wo das Autoritätsprinzip bei
uns entwurzelt iſt, ſieht nun die Welt mit Schrecken, wie in
Deutſchland jede natürliche, auf Seinswerten beruhende Wirk=
ſamkeit
der Aelteren fehlt. Darum haben wir im geiſtigen wie
im praktiſchen Leben zwei extreme Flügel mit unreifen Ide=
ologien
, aber beide darin im Recht, daß ihnen die ſchwung=
und ideenloſe Mitte der Aelteren nichts zu ſagen hat. Der Sinn
des Aelterwerdens iſt nicht ich bin ſchuld, daß man eine
ſoſche Banalität heute ausſprechen muß das Reifwerden,
das heute wichtigſte Problem beſonders für Deutſchland.
Grundſätzlich iſt bei uns das Alter abgeſchafft und Jugend
Trumpf, aber da Jugend notgedrungen extrem iſt und darum
niemals ſelber führen kann, ſind bei uns die Zügel des Lebens
wieder mehr und mehr in die Hände ſolcher gefallen, die wenig=
ſtens
Routine haben und tunlichſt die alten Gleiſe benutzen. Sie
können nur Platzhalter ſein, bis die erſten Generationen der
Nachkriegsjugend das Aelterwerden gelernt haben. Darum iſt
das, was wir hier behandeln, keine müßige Philoſophenfrage.
Das Problem des Aelterwerdens iſt das zur Zeit brennende
deutſche Problem.
Wir Deutſche leiden nur darum ſo jehr unter dem Führer=
droblem
, weil wir das Aelterwerden auch früher nie recht ver=
ſianden
und keine Führertradition entwickelt haben. Immer
haben wir, wenn wir vom Autoritätsglauben aufatmen wollten,
den Sturm und Drang überſchätzt. Vereinzelte ſtarke Indivi=
dualitäten
entfernten ſich ſchon in der Jugend meiſt zu ſehr von
der Mitte, um deren Niveau heben zu können. Immer waren
ſie verfehmt oder durch ein Piedeſtal in’s Unerreichbare er=
hoben
. Neben dem Sturm und Draug der Jünglinge haben

wir übergangslos die alten Herrn, Studentiſch geſprochen,
wird man das in Deutſchland Mitte der Zwanzig, und leider

oft nicht nur ſtudentiſch geſprochen. Auch als Volk rühmen wir
uns nicht ganz mit Recht unſerer Jugend, die wir, zwar kedeu=
tend
ſpäter als die Gallier, aber doch um einige Jahrhunderte
früher als die Angelſachſen, in den antik=chriſtlichen Kulturkreis

Freitag, den 19. Dezember 1930

Numme4

Vom Tage.

Aus Anlaß des 100. Todestages des Freiheitshelden Simon
Bolivar fand in Berlin auf Einladung der Geſandten der ſüd=
amerikaniſchen
Staaten eine Gedenkfeier ſtatt, an der u. a. der
Reichskanzler und der Reichsaußenminiſter teilnahmen.
Die Ablehnung des Bankſchiedsſpruches iſt nahezu
einſtimmig von allen Bankangeſtellten gebilligt worden. Auch für etwa
notwendig werdende Kampfmaßnahmen hat ſich die ſatzungsgemäß vor=
geſchriebene
Mehrheit in allen Betrieben ausgeſprochen. Es wird von
dem Ergebnis der heute ſtattfindenden Nachverhandlun
gen abhängen, inwieweit die Organiſationen der Bankangeſtellten zu
Kampfmaßnahmen greifen.
Wie das Reichswehrminiſterium mitteilt, wird der jetzige Landes=
kommandant
in Heſſen, Oberſtleutnant Lüters, mit
dem 30. November dieſer Stellung enthoben. Zu ſeinem Nachfolger iſt
Oberſtleutnant von Keiſer ernannt worden.
Nach den Ausſagen ſeines Arztes nimmt Poincaré Nahrung
zu ſich und die Beſſerung ſeines Befindens hielt am Donnerstag an.
Trotzdem iſt das Befinden Poincares immer noch ernſt.
Muſſolini wies geſtern vor dem Senat auf die ſchwierige
Wirtſchaftslage Italiens hin, die eine weitere Steigerung
der Steuern, die bereits verachtfacht ſeien, nicht zulaſſe.
Nach Mitteilungen des Innenminiſters nimmt die Streik=
bewegung
in ganz Spanien merklich ab. In ſieben Pro=
vinzen
iſt die Arbeit wieder vollſtändig aufgenommen worden, dagegen
wird in Valencia, Barcelona, und ſünf anderen Propinzen nur
teilweiſe gearbeitet.
Einer Verfügung des chineſiſchen Handelsminiſters
zufolge, werden ab 1. Januar 1931 reine Inlandszölle mehr
erhoben. Sollte das tatſächlich in ganz Ehina durchgeführt werden,
ſo kann dieſe Maßnahme zu einem großen Aufſchwung des
Handels mit China und in China führen.
Der ſtellvertretende Präſident, Guatemalas. Palma, hat ſich in die
deutſche Geſandtſchaft geflüchtet. Die neue Regierung
teilte dem diplomatiſchen Korps mit, daß ſich der Staatsſtreich nur gegen
Valma richtete, und daß ſie den Präſidenten Chacon unter=
ſtützen
werde, wenn er nach Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit ſein
Amt wieder übernehme.

Severings Ankwort.

* Berlin, 18. Dez. (Priv.=Tel.)

Die erſte Leſung des preußiſchen Etats iſt alles andere denn
aufregend oder anregend. Der Miniſterpräſident Braun ſitzt
als ſtummer Eaſt im Hohen Haus, ind zieht es vor, ſeine poli=
tiſchen
Anſchauungen durch den Rundiunk i verbreiten. Der
Donnerstag gehörte ganz dem Inuenmin ſter Sevexing, der
eine große Rechtfertigungsrede hielt und ſich bei allen Parteien
doch ſolcher Achtuns erfreut, daß man ſeinen Ausführungen
zuhörte und gar nicht erſt den Verſuch machte, ihn nieder zu
brüllen. Allerdings fehlte es nict an Zwiſchenrufen, namentlich
als er erklärte, der verbotene Film Im Weſien uiuts
Neues ſei für ihn nur ein Hohes Lied auf die
deutſche Kameradſchaft uud deutſche Tapfer=
keit
. Eine Auffaſſung, die der des Wehrminiſteriums, das
doch auch etwas von Kameradſchaft und Tapferkeit wiſſen
Im übrigen bekannte ſich
muß, direkt entgegenſteht.
Herr Sepering heute mit auffallender Entſchiedenheit zu
dem Prinzip, daß der Schutz des Staates
und der ſtaatlichen Einrichtungen ausſchließ=
lich
Sache der ſtaatlichen Organe ſei, jede Unter=
ſtützung
der Schutzpolizei auch von ſeiten des Reichsbanners
lehnte er rundweg ab, vermutlich ſehr zum Aerger ſeiner ſozial=
demokratiſchen
Reichsbannergeneräle und vor allem des Berliner
Polizeipräſidenten Grzeſinſki, der offen eine Sozialdemokrati=
ſierung
der Schutzpolizei anſtrebt. Im übrigen gab Herr Seve=
ring
als Erſter öffentlich bekannt, wie kritiſch die Lage
in Oberſchleſien, anfangs Dezember geweſen.
Er gab zu, daß man ernſthaft mit dem Einfall von polniſchen
Inſurgenten rechnen mußte und daß daraufhin einige Hundert=
ſchaften
Schutzpolizei in Niederſchleſien bereitgeſtellt worden
ſeien, was denn auch entſprechend abkühlend auf die polniſcher
Aufſtändiſchen wirkte. Am Freitag will der Landtag die Be=
ratungen
zu Ende führen und dann in Weihnachtsferien gehen.

Berbot des Stahlhelm-Filaus aufgehoben.

Die Oberfilmprüfſtelle beſchäftigte ſich heute mit der Be=
ſchwerde
gegen das Verbot des Films Der Stahlhelm am
Rhein das vor 8 Tagen dor einer Kammer der Filmprüf=
ſtelle
Berlin ausgeſprochen worden war. Wie erinnerlich, hatte
nicht nur der Stahlhelm, ſondern auch der Kammervorſitzende
ſelbſt Beſchwerde gegen das Verbot erhoben, weil die Kammer=
mehrheit
ſich über die Gutachten der Sachverſtändigen, die ein=
heitlich
den Film für unbedenklich erklärten, hinweggeſetzt hatte.
Die Oberfilmprüfſtelle hat nach kurzer Verhandlung das Ver=
bot
dieſes Films aufgehoben und im Sinne der
Sachperſtändigen=Gutachten der Vorinſtanz den Film
für die Vorführung im Deutſchen Reich freigegeben.

eingetreten ſind. Wenn wir offen ſein wollen, müſſen wir zu=
geben
, daß wir nicht jünger ſind als dieſe, nur länger zum
Reifen brauchen, wofür freilich gewichtige äußere Gründe, wie
unſere geographiſche Lage mitverantwortlich ſind. Neuerdings
reilich ſehen wir mehr und mehr ein, daß manches, was wir
jugendlich nannten, eher unreif zu nennen wäre. Daß wir dies
zum mindeſten politiſch ſind, wird ja heute ſchon allgemein
zugegeben.
Wir müſſen einſehen, daß unter der Herrſchaft des greiſen=
haften
ſtatiſchen Konſervatismus der Vorkriegszeit breite, auch
höhere Schichten bei uns unreif geblieben ſind, aber es gibt
auch einen dynamiſchen Konſervatismus, der nicht am geſtrigen
hängt, ſondern unter dem lebendigen Jetzt die Quellen des ur=
alten
Lebens, der ewigen Wiederkehr ſpürt. In ſpäteren Jah=
ren
, ſagt man, treten in vielen Menſchen bisher nicht bemerkte
Aehnlichkeiten mit einzelnen Vorfahren auf. Gerade indem
wir uns individuell vom Räumlichen löſen, wird uns mehr
bewußt, weſſen Sohn und Enkel wir im Raum ſind. Die Bluts=
gemeinſchaft
wird uns geheimnisvoll lebendig, was freilich
wenn wir uns nicht gleichzeitig als Individualität davon unter=
ſcheiden
, zu ſentimentaler Familienſimpelei führt. Wir leſen
mit anderen Augen in Natur und Geſchichte, wenn wir ſchon
einige Jahrzehute gelebt haben, denn jetzt fühlen wir uns ſelber
als ein Stück dieſer ewig wirkenden Natur und als Durch=
gangspunkte
für die wirkſamen Kräfte der Geſchichte. Alles
Gewordene iſt uns durch längere Bekanntſchaft mit ihm inniger
verbunden, wenn wir erſt einmal in den Beſitz des gewiß be=
ſcheidenen
hiſtoriſchen Maßes, nänlich eines halben Jahrhun=
derts
Menſchenleben gelangt ſind. Ich habe das, allerdings
bereits die Grenze des Komiſchen ſtreifend, als junger Menſch
bei dem Nationalökonomen Roſcher, nicht ohne Ergriffenheit,
erlebt. Wenn der über 80 Jahre alte Mann vom Katheder
aus ſeine geſchichtlichen Beiſpiele anführte, als ſeien es
Anekdoten ſeines eigenen Lebens, dann war er im Stand zu
ſagen: ich erinnere mich, daß eines Tages Alerander FI. zu
Teſare Borgia jagte . . . oder daß Sokrates einmal einen
Frager abwies, weil uſw. Es ſchien, als ſei er bei alledem
perſönlich dabei geweſen.
Der Jüngling tritt zunächſt fremd in eine Welt, die er nicht
geſchaffen hat: daher ſein Anſchlußbedürfnis in exeluſitzen
Freundſchaften, Gruppenbildung und ſozialer Gemeinſchaft, kurz
die Bedeutung deſſen, was man heute das Wir neniut. Dieſe
Welt hofft er durch ſeinen Willen verändern zu können. Die
Aelterwerdenden wiſſen, in wie geringem, wenn auch durchaus
nicht zu verachtendem Maß das dem Einzelnen möglich iſt, aber
ſie wiſſen etwas uoch wichtigeres, daß einen weit größeren
Auteil an unſerer Wirkſamkeit auf die Welt eine Macht hat,
die jenſeits unſeres perſönlichen Willens liegt, die ſich dieſes
freilich von uns möglichſt gut in Stand zu haltenden Werk=

Abrüſtungsausſprache im Auswäi

Ausſchuß.

Deutſche Propaganda zur Aufklärung gefogd
Berlin, 18. Dez. (Prix,
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages hat am II
tag nicht weniger als 8 Stunden über das Abrüſtungn=
geſprochen
. Dennoch zeigte ſich gleich zu Beginn, daß imd
ſammlung eine ſtarke Nervoſität herrſchte. Die Sozialdon
liefen in einer Geſchäftsordnungsdebatte gegen die
ſozialiſten heftig Sturm. Der Ausſchußvorſitzende D:0
Natſoz. hatte aber die Verſammlung nicht ganz in dar
und ihm wurde ſogar der Vorwurf parteiiſct
ſchäftsführung gemacht, was zu einer weiteren Sse
der Erregung führte. Der Lärm war zeitweilig ſo
man durch die Doppeltüren in den Reichstagsgängen
geregten Gemüter vernahm. Genau wie vor einigen
Rechtsausſchuß, wurde auch hier der Verſuch gemacht.
ſitzenden ſeines Amtes zu entheben. Diesmal kam der Vy6 Sozialdemokraten. Das Zentrum ſchaltete ſich aberic
erreichte durch ſeine vermittelnde Tätigkeit, daß Herr 5el
gegen beide Paxteien mit Ordnungsrufen gerecht vorn
durch ſich die Sozialdemokraten etwas beruhigten.

AA

P S
der

ſtrob

N8
ber
d Sterl.

ausgeſetzt. Die Nationalſozialiſten gingen ſogar ſo war
Mißtrauensantrag gegen den Miniſter einzubrifi=
ſie
damit begründeten, daß er dem Wunſche des Ausſchahn

zurückberufung unſeres Delegierten nicht entſprochen hau=

Antrag löſte eine neue Geſchäftsördnungsdebatte aus. SM M di
hu 9 179 Perf

wurde ausgeführt, daß es nicht Sache der Ausſchüſſe ſein
über Mißtrauensanträge gegen Miniſter zu entſcheiden, 19 4Mſege ſ0h. SS
vielmehr Sache des Plenums bleiben müſſe. Der Antruy
daher auch gar nicht zur Abſtimmung geſtellt.

Für
Angenommen wurde eine Entſchließung des Gruſneſwatlichen

Weſtarp (Konſ.), worin die Regierung aufgefordert wird.
ſſen hat die Re=
rial
über die Bedrohung der Sicherheit 2A
Millionen P

lands und über die Abrüſtungsfrage durdröſthung hierzu

dige und planmäßige Propaganda unter i, iſnmllarden (1*
derung der erforderlichen Mittel im Au ſhänm der Arbeitslo
und im Inlande (im Benehmen mit dem Aus fküchen, ſtaatliche
Ausſchuß) zu verbreiten und den Unterricht.

nhergeſehenen au
waltungen in geeigneter Form für den Unterricht tdM wrden dem
die Verteilung an Schüler zu überweiſen. Das Materia4imt mderes Ausſe
ſtatiſtiſchen Zahlen und anſchaulichen Bildern darſtellesn),
Mr. Snowde

auf allgemeine Abrüſtung und ſeine prattrich=
ng
gelang
lehnung durch die ſogenannten Abrüſtungsverhandlung.
ſet für 193
anſchaulicher Erläuterung der Hauptpunkte, wie 5 M
ſten Jahres
präſenz, ausgebildete Reſerven, Kriegsmaterial
ſchon jetz
deutſche Entwaffnung im Verhältnis zu dem Sihangößer ſein, g

rtene

Mächten, insbeſondere Frankreich und
HrPe
4. die Rüſtungsausgaben der einzelnen 2MMteſt A

Dr. Wirkh oder Dr. Mumnn!

* In parlamentariſchen Kreiſen gehen wieder eine
rüchte von einer bevorſtehenden Kabinettsumbildung ura 4M politiſchen
Forn, daß das nächſte Opfer Innenminiſter Dr. W19RiFlür die Re
der noch vor Weihnachten durch den chriſtlichſozialen 2504/zu 238) dar
Mumm erſetzt werden ſolle. Dr. Mumms Aufgabe
Dmmten 18 geg
die Vorbereitungen für ein neues Schulgeſetz zunn
An zuſtändiger Stelle iſt dem Jungdeutſchen dieſe/ PMkſmmen Meh.
dementiert worden. Das dürfte richtig ſein. Immer’nn 4mden, wenn
teten wir ſchon an, daß die Stellung des Inuenmin ſatwſen wären
erſchüttert ſei, weil mit der Möglichkeit gerechnet Aſüüſſt beſtätgen

England.
obember
die Au=
nach
dem
govember
A1. 9.

die am 1. Dez
795639 Arbei=

uſtie. 2
hat ſich rein

reniger entmdt
u gemeldet.
am 1. De=

5282

4 Merhausabſtimn
gen des Oberh

muß, daß er im Januar vor dem Staatsgerichtshof imull
Kampf gegen Thüringen eine ſchwere Niederlage Alkurhaus zurück
wird. Danu könnte der Zeitpunkt gekomien ſein, wo Herr Rützugen glauben, da
ſich aus dem Innenminiſterium zurückziehen muß. TM0m Art verſuchen
Chriſtlichſozialen die Beſetzung des ihnen ſehr wertvolleinn
hlbes Jahr
miniſteriums ſehr gerne ſehen würden, iſt begreiflich.
dem Kanzler eine derartige Anregung herangetrageun) haus hat

Kanzler, wenn er zu einer Reorganiſation ſeines K7
kommt und bei der Gelegenheit das Innenminiſtertiin
werden ſollte, dann gerade auf die Chriſtlichſozialenn
greifen wird.

zeugs nur für ihre Zwecke bedient. Dieſe Macht nadt ſithlten Raum zwoi
Die imn Himm
Herkommen Gott zu nennen, gibt es mohl maucherlei Rc (guche, Hoben
denn mit keinem Begriff wurde inner= und außerhalb !
chen mehr Mißbrauch getrieben. Dennoch kommen wm /e hlilt, dann brauck
Sildes zu berleg
um dieſes Wort herum, wenn wir nicht der Vermeſſenhenn ſ iſher ehenf=
fallen
wollen, wir hätten etwas anderes gefunden, als A J,A lreh hir f
aller wahrhaften Religiöſen. Dieſer höchſten Bindung
nun der Aelterwerdende noch mehr, als der ſich nac, a ma A. ſähig ware
ne Wiort aut
bindende Jüngling, denn ſonſt würde die Durchſchaund
Kollektivideale den reifen Menſchen in der Luft ſchwebens )f, T hidere Me=
W eit und er
An die Stelle der Bindungen in der bewußten Kouel,
Aiertum dor
muß bei dem Aelteren eine bewußte Oeffnung treien
kollektive Unbewußte. Dieſer Weg führt bis zu den Auſhaye 7 " S dem A.
des Lebens ſelber empor. Von hier aus kommt jenerng. 2 Ghriſtentum ur
keitsblick, dem gegenüber ein am geſtrigen hängender I. Geſandt haben wi
vatismus zwerghaft erſcheint, jeder das noch nie 2a908.
i9 denn d.
ſuchende Utopismus aber als eine bloße Juflatio), mſtiſchſtz Aur der ort
Mtichen
reifen Denkens.
Schon der oberflächliche Blick läßt neben den Zerr:ch
des gemachten Mannes und des ewigen Jünglings züe4 wbhlch Sr dberbu
tägliche Alterstypen erkennen. Die einen werden immer tntze idcn in. e Doch mu
ds dr ob.
ſtarrer, intoleranter, bitterer, die andern immer milden
n Eidtend
licher, weiſer. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß Dar 2 bdein ſe uns ni
Typ ſich beſonders aus den unverbeſſerlichen Idegliſtelle o 9 durch Unmenſ=
tiert
, die nun die Welt dafür verantwortlich machen. AN An
in UIns
ihren zu wörtlich genommenen Idealen nicht entiprichle 2. Al hre Rei=
als
Aelterwerdende wagen ſie nicht den Blick in die eigehoh.
beilest, 1a f
Schauen wir nämlich zum erſten Mal in dieſes Panoli.
icen de
hinein, dann erſchrecken wir vor ſeiner Furchtharkeit,. 10 A
raniſchen Schrecken zu entgehen, halten die meiſten liedgls ol ge Dirt uns
Eein0 5a.
Unbewußtes verſchloſſen; die Mühlſteine aber, die ſe Abe
wälzen, das eben ſind ihre Idegle. Nun verlegen ſie die Hal iaos Serpalien a
Dei is
Dämonen unbewußt hinaus, denn alles Unbewuhte ede sShh,
uns draußen an den andern. Darum kommt ihnen Mie KiA hn ih ſalſche
ſo ſchlecht vor, und ſie meinen allen Ernſtes, wenn Mük. 2 ’ſchen Sem erf=
idealiſtiſch
wären, wie ſie, dann ſtünde es beſſer um Ve 2 NM: der kan
ſchen. Daraus entſteht jener grämliche phariſäiſche, 29 aſch her ent gu
Weitse. Mut nie
des einſichtlos gealterten Idealiſten.
Anders, wenn der Aelterwerdende den Blick in 2e. ſült, ung
Tiefe wagt. Freilich beſteht hier die Gefahr, zu verze sie9 üchsr Grade
W als
in das von manchen Chriſten ſo gerühmte, zerkuirſoll.
betvußtſein zu verfallen. Nach dem erſten Schreaf!.
*s
eMiar
B. entdeckte, daß in ihm die Anlage zu jeden Ver it
liege darf ſich aber ein tieferer Erkenntnis fihge.

Aof

ſagen, daß er mit dieſem Abgrund in ſich nicht A.
als alle, daß es ſich da um den Abgrund der menſchlie.
elber handelt. Noch mehr, gerade dadurch, daß wi.
Einen Bir
in uns ſelber finden, fühlen wir uns erſt mit vehl
Menſchlichen verbunden, während uns das Bewſch.

[ ][  ][ ]

Sprechende Zahlen.

Byutnſerem (D=Korreſpondenten.
Auf
G. P. London, 17. Dezember.
gie iüſtſſchen Daten, die ſoeben über Ein= und Ausfuhr,
9Ae heuſtſaid der Arbeitsloſigkeit, über die letzten außer=
Gstug, mtlich/e5d aatsaufwendungen uſw. bekannt gegeben werden,
daß Englands Wirtſchaftsnot mit dem zu Ende
hise keineswegs im Abnehmen begriffen iſt, im
dauernd eine ſteigende Tendenz aufweiſt. Auf
der Volkswirtſchaft ſind die Ziffern für den
me Ausnahme ungünſtiger als für den Vormonat,
ergl4l/n=it dem gleichen Monat des vorigen Jahres teil=
e
gerceſul kataſtrophal.
tſos Ausfuhr, ebenſo wie die Einfuhr,
H/Tovember wieder einen ſtarken Rückgang auf. Jr
onewy ſund Sterling betrug die Einfuhr ausländiſcher
nchſuCmgland: im November 1929: 108,2; im Oktober
90.9w Movember 1930: 79,4. Im Verhältnis noch mehr
ckgegapu, iſt die Ausfuhr. Die Ausfuhr britiſcher Waren
Englich mach dem Auslande betrug in Millionen Pfund
ſing: / Kovember 1929: 63,1; im Oktober 1930: 46,9: im
mberr 44,1. Der Rückgang in der Einfuhr entfiel vor
auf/ hmiaterialien und auf ausländiſche Fertigfabrikate,
Rückgty in der Ausfuhr traf vorwiegend die britiſche
faktumd iſtrie. Der Ueberſchuß der Einfuhr gegenüber
usfutzthnt ſich rein zahlenmäßig verringert, iſt jedoch, da
sfuzhpr ozentual ſtärker, als die Einfuhr zurückgegangen
fadbigrößer geworden.
9t ſſmiger entmutigende Zahlen werden vom britiſchen
man gemeldet. Die Geſamtzahl der Arbeits=
beety
am 1. Dezember 2 305 639 Perſonen. Darunter
Mner, 528 265 Frauen, 58 306 Knaben und 49 261
Ae: Zuwachs während der letzten Novemberwoche
betum 119 179 Perſonen. Doch im Vergleich mit den
abhliegt faſt eine Verdoppelung der Zahl der Arbeits=
riſt
mm 1. Dezember dieſes Jahres bekannt gegebene
ngC5639 Arbeitsloſen war um 1002709 Perſonen
I9ßu gleichen Zeit des vorigen Jahres.
ſtiſatlichen Unterſtützungen, für die Ar=
oſhſichat
die Regierung zurzeit weit über 2 Milliarden
040 7Alionen Pfund Sterling) jährlich auszuwerfen
änme hierzu ſind von der Labour=Regierung noch
2,7f il iarden (135 Millionen Pfund Sterling) für zur
funzderr Arbeitsloſigkeit beſtimmte Maßnahmen, öffent=
beirt
, fſtaatliche Verſicherungen uſw. beſtimmt worden
vornleſehenen außerordentlichen Aufwendungen aus der
Faſſck erden dem kommenden Budget natürlich
mz zueres Ausſehen verleihen, als urſprünglich von
anzh/gMKr. Snowden, in Ausſicht genommen. Der Aus=
Poſtle ffür das noch nicht abgeſchloſſene Finanzjahr
witt urzeit auf 731 509 000 Pfund Sterling geſchätzt,
ber n6564 000 Pfd. Strlg. in Mr. Churchills letztem, nich=
unzshrin
usfüfhng gelangten Budget=Voranſchlag. Doch im kom=
n
Bühtet für 1931/32, das Mr. Snowden dem Parlament
upunkte.
ſen Jahres vorlegen wird, dürften die Ausgaben,
Kitzengzri.
äßt ſ bchon jetzt deutlich vorausſehen, noch um ein
Spins tlichegs iBer ſein, als es zurzeit ſchon ohnedies der Fall iſt.
bartenenn
ankreigu
Hu
er eirshn der 14,wik um die engliſchen Farbſtoffzölle.
TU. London, 18. Dezember.
I. MAnA ſie ur hausabſtimmung über den Regierungsantrag, die
derunxy wes Oberhauſes am Farbſtoffgeſetz abzulehnen,
geha t
in alſ nolitiſchen Kreiſen wegen der knappen Mehr=
miniſ
uderich: die Regierungtabgegebenen Stim=
chriſtlitzhs
(244M1 1238) das größte Intereſſe. Von den
was D ilen himten 18 gegen und 16 für die Regierung, woraus
* e 6 SEmmen Mehrheit erklärt. Die Regierung wäre ge=
geeut

ſu ken wivien=, wenn alle Konſervativen im Unterhaus an=
8 Fnhd gebwen wären. Man nimmt an, daß das Oberhaus
ſiche E Beſch lie beſtätigen wird. Danach ſoll das Geſetz ſofort
WeAer 2 8 Unſchaus zurückgehen. Daily Herald und die mei=
were
Au
nen ſin xſeitunhg iglauben, daß dann die Regierung eine Einigung
zzuctn in der ſt verſuchen wird, daß die Verlängerung der Zölle
enſehr rr auf eitſ albes Jahr hin erfolgt.
it teu das O)ſrchaus hat ſich ohne förmliche Abſtimmung dafür
mm ſieden, Hi wem Zuſatzantrag zur Verlängerung
net =Farbybſf=Aktie feſtzuhalten. Zu dieſer Entſchei=
wuhrz
erklärkeard Parmoor im Namen der Regierung, es ſei ihr
ien ſglich, zu bieſer Sachlage mehr zu tun als aufs ernſtliche
nr ſt zu relzen.

Geſandker Ulrich Rauſcher F.
Berlin, 18. Dezember.
Der deutſche Geſandte in Warſchau, Ulrich Rauſcher, iſt in
der Nacht zum Donnerstag in St. Blaſien an den Folgen einer
doppelſeitigen Lungenentzündung geſtorben.

Der Tod des 46jährigen deutſchen Geſandten in Warſchau,
Ulrich Rauſcher kommt überraſchend. Man erfuhr in den
letzten Tagen lediglich, daß er erkrankt ſei und ſich in St. Blaſien
aufhalte. Man hörte, daß er ſich eine Kehlkopferkrankung zuge=
zogen
habe und daß auch die Lungenſpitzen angegriffen ſeien. Eine
inzwiſchen hinzugetretene doppelſeitige Lungenentzündung hat
dann den Krankheitsprozeß beſchleunigt.
Ulrich Rauſcher wurde am 26. Juni 1884 in Stutt=
gart
geboren. Er ſtudierte Rechtswiſſenſchaft, war in Heidel=
berg
Korpsſtudent (Korps Suevia) und wandte ſich ſpäter
der freien ſchriftſtelleriſchen Betätigung zu. Politiſch betätigte
er ſich erſtmals als Korreſpondent der Frankfurter Zei
tung in Straßburg, ſpäter in Berlin. Während des Krieges war
er zunächſt im Prüfpreſſeamt, zuletzt zwei Jahre Armierungs
ſoldat. Nach der Revolution trat er zur Sozialdemokratie über
und wurde als Sekretär Scheidemanns die erſte journaliſtiſche
Stütze der Revolutionsregierung. Er wurde der erſte Preſſechef
bei der Reichskanzlei, bzw. der Reichsregierung in der Republik
Im April 1920 ſchied er aus der Reichskanzlei aus. Er wurde
Geſandter in Athen, dann Geſandter in außerordentlicher Miſſion
bei der Sowjetrepublik Georgien und am 31. Mai 1922 Geſandter
in Warſchau.
Für den diplomatiſchen Beruf brachte der Verſtorbene mancher=
lei
perſönliche Qualitäten mit; erwar ein gewandter Geſellſchafter
ein liſtenreicher Politiker und ein Schriftſteller von einigem
Ruf. Doch iſt er als Diplomat eigentlich geſcheitert. Er ſah in
Warſchau ſeine Aufgabe darin, teils aus ſachlichen, teils aus
perſönlichen Gründen, die deutſch=polniſchen Gegenſätze auszu=
gleichen
. Daran hat er mit großer Energie gearbeitet, und er
fand immer wieder, wenn eigentlich der Bruch unvermeidlich
war, neue Verhandlungsmöglichkeiten. Es war in erſter Linie
ſein Verdienſt, daß das Liquidationsabkommen zuſtande kam,
und darin war er ein ausgezeichneter techniſcher Mitarbeiter
Streſemanns. Seine Politik war aber doch ſtark in den luft=
leeren
Raum hineinkonſtruiert. Er wollte die Gegenſätze der
nationalen Leidenſchaften mit Formeln bekämpfen. In welchem
Maße ihm das mißglückt iſt, haben gerade die letzten Wochen
und die deutſchen Beſchwerden beim Völkerbundsrat erwieſen.
Er war der typiſche Repräſentant einer Oſtpolitik um
jeden Preis. Sein Tod hat auch dieſes Kapitel abgeſchloſ=
ſen
, denn es iſt kaum anzunehmen, daß einer ſeiner Nächfolger
ſich mit der gleichen Leidenſchaft für dieſe Theorie einſetzen
wird. Rauſcher ſelbſt hat geglaubt, daß ſeine Karriere in War=
ſchau
nicht zu Ende wäre. Er hat ſehr ſtark auf eine Nachfolge=
ſchaft
Dr. v. Schuberts im Staatsſekretariat des Auswärtigen
ambitioniert und war dieſem Ziel auch ziemlich nahe. Er hat
ſpäter darauf gerechnet, demnächſt als Botſchafter nach Angora
zu kommen. Durch all dieſe ſeine Pläne hat der Tod jetzt über=
raſchend
einen Strich gemacht.
In politiſchen Kreiſen unterhält man ſich bereits lebhaft
darüber, ob es nicht angebracht ſei, wegen unſeres geſpannten
Verhältniſſes zu Polen den Warſchauer Poſten mög=
lichſtkurzfriſtigproviſoriſch
zubeſetzen, umſomehr
da die Genfer Verhandlungen unmittelbar vor der Türe ſtehen.
Vermutlich wird der jetzige Generalkonſul in Katto=
witz
, Freiherr von Grünau, nach Warſchau ver=
ſetzt
werden, damit der ſoeben außerordentliche wichtige Poſten
beſetzt iſt.

Die Beileidskundgebungen.
Der Reichspräſident hat der Gattin des verſtorbenen
Geſandten in Warſchau, Frau Rauſcher, telegraphiſch ſeine An=
teilnahme
ausgeſprochen.
Der Reichskanzler hat an Frau Rauſcher nachſtehendes
Beileidstelegramm gerichtet: Mit aufrichtiger Trauer habe ich
die Nachricht von dem Hinſcheiden Ihres Herrn Gemahls er=
halten
. Zu dem ſchweren Verluſt, der Sie getroffen hat, ſpreche
ich zugleich im Namen der Reichsregierung innige Anteilnahme
aus. Der Verſtorbene hat bis zu ſeinem Tode in verſchiedenen
hohen Staatsſtellungen mit ſeiner ganzen Kraft und ſeinem
reichen Wiſſen und Können dem Vaterland erfolgreiche Dienſte
geleiſtet. Der Tod hat ſeinem Wirken viel zu früh ein Ziel
geſetzt. Die Reichsregierung wird dem Verſtorbenen ſtets ein
ehrendes Gedenken bewahren.
Das Telegramm des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius
lautet: Tief bewegt durch die erſchütternde Nachricht von dem
Ableben Ihres verehrten Herrn Gemahls, der ſich im Dienſte
um unſer Vaterland aufgerieben hat, möchte ich Ihnen zugleich
im Namen des Auswärtigen Amtes zu dem ſchweren Verluſt
meine herzlichſte Anteilnahme ausdrücken. Das Auswärtige Amt
wird dem Verſtorbenen in dankbarer Erinnerung an ſeine wert=
volle
Mitarbeit ſtets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Knebelung der polniſchen Oppoſikion

TU. Warſchau, 18. Dezember.
Der polniſche Senat hat in ſeiner Sitzung am Mittwoch
abend mit gleicher Eile und vorausbeſtimmter Taktik wie im
Seim, die Aenderungen der Geſchäftsordnung des Senats mit
überwiegenden Stimmen der Regierungsmehrheit angenommen.
Im Namen der Minderheit erklärte ſich der ukrainiſche Senator
Makuch gegen die Aenderungen, die er als Mittel zur Er
ſchwerung von Interpellationen und Anträgen bezeichnete und
die den Zweck hätten, die Staatsverwaltung vor der parlamen=
tariſchen
Kontrolle zu bewahren. Das Ergebnis eines ſolchen
Mangels an Kontrolle müſſe aber ſein die Strafloſigkeit.
Die neue Geſchäftsordnung ſei ein Mundknebel für die
Oppoſition und komme der Regierung beſonders in Anbe=
tracht
der bevorſtehenden Unterſuchung der Wahlmißbräuche, der
Pazifizierung in Oſtgalizien und anderer Uebergriffe der Re=
gierung
zunutze. Doch ſei es ein Irrtum, zu glauben, man
könne die Wahrheit über Tatſachen unterdrücken, die der Welt
längſt bekannt ſeien. Aufſehen erregte es, als zum Schluß der
Sitzung von den Ukrainern eine Interpellation wegen
der blutigen ſogenannten Pazifizierungs=
aktion
in Oſtgalizien eingebracht wurde. Die Inter=
pellation
umfaßt ſamt den Anlagen 84 Druckſeiten. In den
Anlagen werden aus den einzelnen Ortſchaften die Willkürakte
und die Tatſachen des Terrors, der Mißhandlung, der Vernich=
tung
von Gut und Material, ſowie der Vergewaltigung und
Schändung menſchlicher Würde und menſchlichen Lebens auf=
gezählt
.
Polniſche Oppoſikion gegen die Vorgänge von

WTB. Warſchau, 12. Dezember.
44 Profeſſoren, der Krakauer Univerſität
haben an ihren Kollegen, den Abgeordneten des Regierungs=
blocks
Prof. Krzyzanowſki, einen offenen Brief gerichtet, in dem
die Zwiſchenfälle von Breſt=Litowſk als Schmach
des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden. Breſt ſchände
den polniſchen Namen in Europa und verbreite Fäulnis im
öffentlichen Leben der Nation. Die unterzeichneten Profeſſoren
ſprechen ihre Ueberzeugung aus, daß Profeſſor Krzyzanowſki
alles tun werde, was in ſeiner Macht ſtehe, damit die Schuldigen
beſtraft werden. Wenn auch der Kampf um das Recht ſchwierig
ſein werde, ſo habe Krzyzanowſki trotzdem die moraliſche Pflicht
ihn zu führen. Er möge deshalb die Unterzeichneten verſtän=
digen
, ob er die Vorfälle von Breſt=Litowſk in der Oeffentlichkeit
erörtern wolle.
Während die geſamte oppoſitionelle und unabhängige Preſſe
die Beſtrafung der Schuldigen von Breſt=Litowſk ſordert, ver=
gleicht
das Regierungsblatt Gazeta Polska, die Oppoſition
mit Wölfen, die den Schafpelz angelegt hätten und nun vor dem
In= und Auslande um Mitgefühl für ihr zerzauſtes Fell und
ihre eingeſchlagenen Zähne winſelten. Sie erhöben irgend=
welche
Anſprüche, weil das Werkzeug, mit dem ihr Verbrechen
verhindert worden ſei, nicht das richtige geweſen ſei. Die be=
ſtraften
Verbrecher vom Jahre 1930 würden höchſtens bei den
ſtraflos ausgegangenen Verbrechern des Jahres 1922, die da=
mals
den Staat bedroht hätten, Mitgefühl finden.

ſeit unmeigendhaftigkeit immer von den Menſchen iſoliert,
luftleſſten Raum zwiſchen ihnen und uns ſchafft. Darum
Yhr Firee, im Himmel über einen bekehrten Sünder, als
uu 30 Gluhze. Haben wir aber erſt einmal das Böſe in
ud us inierkagn, wann brauchen wir auch das Gute nicht länger
nnach ie kale Eiſuss zu verlegen, vielmehr entdecken wir nun plötz
n unsß ller ebenſo real ein Maß von Güte und Men=
ſebe
, hen wir in den Jahren unſeres ſelbſtzufriedenen
eismussie fähig waren. Unſere Generoſität gegen uns
machſns ſofort auch generös gegen die andern, und ſo
iht jennemäldere Menſchlichkeit der ſpäteren Jahre, die
zu 30 Zeitig / (fühl und Erkenntnis iſt, und die wir Weisheit
In.
Altertum war ſie oberſter Wert, und wir dürfen
PA
ſnof eimen, E ſre es dem Abendland wieder werden wird, nach=
es
dass hriſtentum unter Ausſtoßung aller zeitbedingten
iccen b/ Mutt haben wird. Dieſe Verarbeitung des Chriſten=
iſt
nunten dig, denn der antike, beſonders ſtoiſche Typus
eVeiſengnd, gar der orientaliſche bedarf für das Abendland
ſie menſchthyem Anreicherung. Nur dann wird Weisheit, die
L ich Gellſund Erdverbundenheit, grundſätzlich jedem Men=
pzugängzh
wind doch nur unter höchſtem, perſönlichem Ein
w kreichbchüſt, als der oberſte menſchliche Wert über Idealis=
1 und Gllſchan, Tugend und Reinheit, Heldentum und Heilig=
e
gehen, lhn ſie uns nicht außerhalb des Lebens ſtellt. Wir
Ne ic nichſi unch unmenſchliche Ideale an Menſchentum ver=
pN
. Dic ſinige um uns bleiben, wie ſie ſind, wir hören
e * auf, aMif re Reize zu antworten, durch Liebe und Haß,
ioe unh 2n auer, ja ſelbſt der menſchlich=allzumenſchliche
des Göhlenſblicklichen Aergers braucht uns nicht ganz fremd
werden, lls wir uns nur mit alledem nicht mehr eins
W ie. Gréſtryſerling hat einmal betont, daß Weisheit weni=
W Iin äuß as Werhalten, als eine innere Einſtellung iſt. Man
Wte auch) hen: eine innere Bereitſchaft.
w 2 Zecichts Ehe mun falſcher, als ſolche Altersweisheit abhängig
Neighlachen Au einem erfolgreichen oder beſonders gut voll=
en
Lellt. Wer kann ſich rühmen, daß ihm alles gelungen
1
e hac em Leben gut vollbracht, wer hat immer ſeine
geichmver hat nie verſagt? Alle ſolche Selbſtzufrieden=
N Sesſäu ſchung, die nicht zur Weisheit, ſondern zum
E Aaut f1A. Gerade unſere Mißerfolge offenbaren un=
* Lebwſimn, als unſer Gelingen, das wir gut tun, immer
Schas E brrauen zu buchen. Ohne das Negative fände
Seden IA =Potentialgefälle, ja es wäre nicht Leben. Der
RucklichErfolgsmenſch iſt der, deſſen ſeeliſches Potential
Duke /a A koonfliktloſe Ausgeglichenheit nie allzu weit vom
tatt EHrnit hat. Unſer Leben braucht die herabziehen=
Zeigeſchte, aber in dem Maße, als wir ſie uns zu aſſi=
Seen witi, erhalten wir ſelber Gewicht. Darum kann das

Der Inhaber des diesjährigen Münchener
Dichkerpreiſes.

Hans Brandenburg.

Leid, freilich nur, wenn es verſtanden wird, einen Menſchen
größer machen
Jeder weiß von Gebieten des Lebens, zu denen ihn zwar
ſeine Neigungen bisweilen trieben, die aber nicht gelebt wer=
den
konnten, weil ja, wie geſagt, jede Perſönlichkeitsbildung
Begrenzung verlangt. Daraus entſtehen Ausfälle, wegen deren
viele, wenn ſie älter werden, ihr verfehltes Leben bejammern.
Gewiß gibt es unwiderbringliche Verſäumniſſe, und die Jugend
möge ſich davor hüten. Es gibt auch unterlaſſene Sünden, die
man mehr beklagt, als unterlaſſene Pflichten, denn Reinheit und
Tugend ſind uns keine unbedingten Ideale mehr. Es gibt in=
deſſen
auch ein Klagen über ungelebte Möglichkeiten, das dem
Unglück eines Reiſenden zu vergleichen iſt, der auf dem Heim=
weg
entdeckt, daß er eine von Bädeker mit einem Sternchen
verſehene Sehenswürdigkeit nicht beſucht hat. Nun möchte er
ſich zerreißen, weil er das nicht mehr nachholen kann. Der Irr=
tum
eines ſolchen Menſchen liegt auf der Hand. Statt die
Reiſe als eine Angelegenheit nach ihren eigenen Geſetzen zu
betrachten, ihren Wert an der Freude und Förderung zu meſſen,

die ſie ihm individuell gebracht hat, legt er an ſie den Maßſtab
einer äußeren Vollſtändigkeit. Das iſt nichts anderes, als ein
egoiſtiſches Alles=haben=wollen. Wer aber in reifen Jahren
dazu gekommen iſt, ſich ſelber zu haben, der wird ſein Leben
ſegnen, weil es ihn dahin geführt hat, und ob dazu ein reiches
Schickſal oder ein engeres nötig war, das iſt, von der Mitte aus
geſehen, für ihn wenigſtens, belanglos.
Wer alſo glaubt, das Leben verſäumt zu haben, dem bleibt
in ſpäteren Jahren noch immer die Möglichkeit, ſich ſelber nicht
zu verſäumen, und von hier aus läßt ſich dann, ſo wie jeder
andere Irrtum, auch jede Verſäumnis und Unterlaſſung ver=
ſchmerzen
, eben weil der Weg zu dem Jetzt und Hier über ſie
geführt hat. Die Jugend ſucht Ziele, um auf den Weg zu kom=
men
, aber nicht auf Ziele kommt es an, ſondern auf den Weg.
Fühlt ein Aelterwerdender ſich mehr und mehr auf ſeinem Weg,
ſo kann er kein äußeres Ziel mehr angeben, er hat nur weiter
zu gehen, denn er trägt ſein Ziel in ſich. Das iſt ſeine, in
Begriffen nicht zu formulierende Entelechie. Von hier aus
kann er weiter fruchtbar nach außen wirken bis zum letzten
Atemzug, in dem Maß, als das Außen ihn nicht mehr beſitzt.
In jungen Jahren iſt dieſes Beſeſſenwerden von den Dingen
normal, im Alter iſt es Torheit und Wahn. Wir können nun
den Sinn des Aelterwerdens noch näher beſtimmen: Keine
perſönlichen Ziele mehr haben, weil man den indivi=
duellen
Weg unter den Füßen ſpürt.
Die Todesnähe gibt den ſpäteren Jahren ihr Gepräge.
Darum verfehlt der den Sinn des Aelterwerdens, der nicht
lernt, dem Tod ins Antlitz zu ſehen. Sich um dieſe Tatſache
herumdrücken, nennt man heute Lebensbejahung. So hat kürz=
lich
ein bekanntes Magazin dem mir verwandten Zeichner Alfred
Kubin eine beſtellte Zeichnung zurückgeſandt, weil ein Sarg
darauf war. Das Magazin ſei unbedingt lebenbejahend ein=
geſtellt
. Lebenbejahend iſt es offenbar auch, daß in Sanatorien
die noch nicht kalt gewordene Leiche eines vor Morgengrauen
Geſtorbenen, den Angehörigen entriſſen wird, ehe die übrigen
Patienten aufgewacht ſind und an etwas erinnert werden könn=
ten
, woran zu denken, ſie im Augenblick vielleicht das aller=
wichtigſte
wäre. Nachdem die Prüderie in Geſchlechtsdingen
tatſächlich nachgelaſſen hat, iſt unſere Zeit einer anderen noch
lächerlicheren Prüderie gegenüber dem Tod verfallen. Wie ſinn=
los
würde das einem antiken Menſchen erſcheinen! Gerade
die Griechen in ihrer Lebensbejahung pflegten ſich in Augen=
blicken
höchſter Luſt gerne des Todes zu erinnern. Oft lag bei
Sympoſien ein bekränzter Schädel unter den Zechern, weil
nämlich nur vom Ewigen her der Augenblick wirklich erfaßt
werden kann. Denn jede Luſt will Ewigkeit, ſingt Zarathuſtra
Hier und Jetzt dieſes Wort gilt vom Angenblick höchſter Erden=
luſt
wie vom Augenblick des Todes.

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Seite 5

Darmſtadt, den 19. Dezember.
er hnachtsfeier für die Ippaliden und
Allvekeranen.

elfſiſche Landesverein vom Roten Kreu=
beſtwtze
inem möglichſt großen Kreis von Menſchen, ſoweit
ſgüu =Kräften ſteht, Freude zu bereiten und dieſen Leuten
er diſwi en Stunden des Alltags hinweg zu helfen. Edle
nſchehwer mögen aus warmem Herzen Gaben und Freude zu
ndenm d ſie werden ſo eine Quelle von ſonnigem Glück für
nderzſno Aberhunderte. Seit Jahrzehnten hat das Rote
zur Au

MWdlnſcherkei egen dieſe Wäner die fir ir Daterland
ftenz ausdruck zu geben.
) Aucc ſsern hatte ſich ein verhältnismäßig großer Kreis im
ſikve eus mal (Wilhelm=Gläſſingſtraße) eingefunden, wo unter
*4 em !
war elen hellen Lichtern erſtrahlenden Weihnachtsbaum
rber würdige und wohlgelungene Feier ſtattfand.
ſnücſchen Weihnachtslied Vom Himmel hoch, da komm
ver!
Michael Praetorius, geſungen von der Muſikanten=
der
Vorſitzende des Heſſiſchen Landesvereins vom
ten Hcua, Präſident i R. Geheimrat von Hahn, eine herz=
e
Antſtioe. Er begrüßte beſonders J.K.H. die Großherzogin
onorqe. Heſſen, die Damen und Herren des Vorſtands vom
ten H5uz, und vom Alice=Frauenverein, und hieß die erſchie=
en
Irdal den und Altveteranen willkommen. In lebhaften
Aben
iwerte er die Kriegsereigniſſe der Jahre 1870/71.
beſchoyr:: die Weihnachten 1870 in Orleans, wo die meiſten
gehöntn wer heſſiſchen Diviſion ihre Weihnachten verbrachten.
nn enrſette er an die ſiegreiche und frohe Heimfahrt der heſſ.
ſppewra), ſchilderte nach eigenem Erleben die frohe Begei=
ung

nu oen unbeſchreiblichen Jubel bei der Rückkehr der
ſen. Abl4 uintaner des Gymnaſiums hatte Geh.=Rat von Hahn
damuen Tage erlebt, die ihm, wie wohl jedem, der ſie er=
n
dun, unauslöſchlich in Erinnerung geblieben ſind. Nach
Arzſtän en futeixen Bildern, die aus der Vergangenheit hervorge=
rt
tine, ſprach er den ehemaligen Feldzugsteilnehmern
18
jaß 300/71 den tiefen Dank aus. Sein Dank galt auch all
diſſuczzu beigetragen hatten, das heutige Weihnachtsfeſt
chönatzu helfen, beſonders auch dem Herrn Miniſter des
zur Verteilung an die Altveteranen einen namhaf=
2 zu hain Betrückzur Verfügung geſtellt hatte.
lltvestan Lippert ſprach anſchließend einen ſinnvollen Ge=
t
=Voptg Weihnachtszeit, er ſprach ſo recht aus dem Herzen
IIſtige Ceinenx tem Kameraden. Die Muſikantengilde ſang zum Schluß
erhelbeem Feier Ein Kind, geboren zu Betlehem von Hans
Hasil. Den herzlichen Dank aller Invaliden und Altvete=
en
ſpine oer 85jährige Veteran Grein aus. Er dankte ins=
nderer
:.H. der Frau Großherzogin für ihre Teilnahme an
r Aßenchtsfeier. In warmen, tiefempfunden ſchlichten
ten runochte er den Empfindungen der alten Veteranen in
er waeivollen Stunde Ausdruck zu geben. Mit einem herz=
Geſracien Wſcze für ein frohes Weihnachtsfeſt und ein glückliches
ſach Amm. 15 Ja frurden dann die Gaben ausgeteilt.
Jſten Ruheſtand verſetzt wurde am 28. Oktober der
nmerrmiler an dem Heſſ. Landestheater in Darmſtadt Wil=
Mſchekke auf ſein Nachſuchen vom 1. Oktober 1930 ab.
Belberbürgermeiſter an Frau Hermine Körner. Sehr
hrte Fgunge Frau! Bei Ihrem Scheiden von Darmſtadt iſt
ſir ei aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen im Namen unſerer
terberyſtrrten Stadt aufrichtigen und herzlichen Dank zu
fürde vielen, im beſten Sinne weihevollen Stunden, die
xuc; Ihre hervorragende Kunſt, nicht im letzten durch
Faſzlgnende Ihrer ganzen reifen Perſönlichkeit geſchenkt
Ihnen heute zu ſagen, iſt mir eine um ſo größere
uwi uch mir bewußt bin, daß hier die ganze Bevölkerung
mnütlht. Andere Pflichten rufen Sie nun wieder weg,
Geſchitil wirw irgen gewiß davon überzeugt ſein, daß Sie gern auch
rm 24z wirned
nach Darmſtadt zurückkehren werden, wo Ihnen
ende i dankbaren Herzen in aufrichtiger Sympathie ent=
nſchlau
. Mit ausgezeichneter Hochachtung und verbindlich=
Empmfzurig Ihr ergebener gez.: Mueller, Oberbürgermeiſter.
Mleychtslotterie der Künſtlerhilfe 1930. Die Ziehung
Darg geſterruſtrttgefunden. Es konnten 440 Gewinne ausgeſpielt
den,
m Plaſtiken, Oelbildern, Aquarellen, Handzeichnun=
Orisgilblättern beſtehen. Die vier erſten Gewinne fielen
.:1282, 959, 184, 1710. Die Gewinnliſte iſt in der
esprerfſveröffentlicht und wird allen, die behilflich waren,
breäben, zugeſchickt werden. Die Ausgabe der Gewinne
A0ED Mgt wmheute bis 24 Dezember, wochentäglich von 10, Rheinſtraße, Zimmer 20 (Erdgeſchoß links).

der vom 2. Januar bis 1. Februar 1931 ebenda zu
v. HI.
und udielbemtigen.
Aſiengarten und Handarbeitsſchule der Barmh. Schwe=
zua
, Emüiro ße 21. Wegen Raummangels wurden der Kinder=
uSFekzter
te mil n.
die Handarbeitsſchule der Barmher=
n

v eſtern aus dem alten Schweſternhaus, Schloß=
Wöuce V tenplauz, in die ſchönen Parterreräume des Hauſes Emil=
werlegt
. Dieſelben wurden zweckentſprechend
escheut ea ße
zerichttſund neuzeitlich eingerichtet. Die Größe der Räume
löglich Aow Annahme von Kindern für den Kindergarten und
fnahmsko
Schülerinnen in die Handarbeitsſchule. Auch An=
LlM dungegür Oſtern werden bereits entgegengenommen.
R
Fökulſinnen junger Mädchen. Die noch nicht abgeholten
zw.
2
in
er Puppenvexloſung werden bis Samstag,
en ber, 12 Uhr, im Freundinnenheim, Sandſtraße 24,
MNegegebtR

Heſſiſches Landestheater.

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Preiſe 1,50750 Mk.

Keine Vorſtellung

Keine Vorſtellung

Keine Vorſtellung

Hesſhess Landestheater. Vorſtellungsänderung.
Molge n /facher Erkrankungen im künſtleriſchen Perſonal des
undesthe‟
s gelangt heute Freitag im Großen Haus ſtatt
monmb occanegra Maillarts komiſche Oper Das
Ccheg=des Eremiten unter muſikaliſcher Leitung von
RDin Prka als 5. Vorſtellung der Miete II des Bühnenvolks=
Des zuhch luffführung. Beginn 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr Verdis
mone 7Acanegra wird der Miete II des Bühnenvolksbundes
einem
enen Zeitpunkt zugeteilt werden. Klabunds Spiel
dreien /.2
3 wird nach längerer Unterbrechung heute Frei=

wiederin iden Spielplan des Kleinen Hauſes aufgenommen.
Die mhlen Samstag im Großen Haus ſtattfindende Auffüh=
ung
der n9:
Königskinder von Humperdinck findet aus=
Imswerkreür die Miete C ſtatt.

*Proteſtkundgebung des Darmſtädter Lehrervereins.

Tt. In Verfolg der Beſtrebungen gegen die geplante Ver=
legung
der Pädagogiſchen Akademie von Darmſtadt
nach Mainz, die in den letzten Tagen immer ſtärker hervorge=
treten
ſind, veranſtaltete der Darmſtädter Lehrerverein am Don=
nerstag
in der Krone eine Verſammlung, um gegen die Auf=
hebung
des genannten Inſtituts zu proteſtieren. Die Verſamm=
lung
, an der auch der Herr Oberbürgermeiſter und Vertreter der
Stadtrats=Fraktionen teilnahmen, war ſchon lange vor Beginn
überfüllt.
Herr Horn, der Vorſitzende des Darmſtädter Lehrervereins,
eröffnete die Verſammlung, kennzeichnete in kurzen Sätzen ihren
beſonderen Zweck als eine Proteſtkundgebung und be=
grüßte
im beſonderen die zahlreichen Vertreter der verſchiedenen
Parteien, Organiſationen und Verbände.
Der Redner, dem auch das Referat der Veranſtaltung an=
vertraut
war, legte dann in klaren Zügen dar, worum es ſich
heute handelt, nicht mehr wie bisher um materielle Gründe um
wirtſchaftliche Dinge, ſondern jetzt geht der Kampf um geiſtige
Güter. Die Stadt Mainz macht ſtarke Anſtrengungen auf kul=
turellem
Gebiet, die aber nur ein Vorwand ſind, hinter denen ſich
die wirtſchaftlichen Gründe verbergen. Wir müſſen aber ſcharf
verurteilen, wie von ſeiten der Stadt Mainz dieſer Kampf ge=
führt
wird und noch dazu auf Koſten anderer, hier auf Koſten
Darmſtadts. Darmſtadt hat mindeſtens ſo gelitten wie Mainz,
und von dem, was z. B. die Stadt Worms gelitten hat, hört man
gar nichts. Mainz darf aber ſeinen Kampf nicht führen auf
Koſten der Lehrerbildung in Heſſen. Die Darmſtädter Einrich=
tung
iſt anerkannt und bewährt, ihr lobenswerter Ausbau iſt er=
folgt
. Mainz kann nicht als Zentrale, als alleiniger Punkt der
Ausbildung der heſſiſchen Lehrerſchaft angeſehen werden. Mit
Recht hat man gefordert und erreicht, daß gerade der Lehrer eine
wiſſenſchaftliche Ausbildung erhält. Dieſe Vorausſetzungen ſind
aber nur an den Univerſitäten und ausgebauten Hochſchulen vor=
handen
. Vollwertige Ausbildung des Lehrernachwuchſes iſt das,
was wir fordern, dieſe Forderung wäre in Gefahr, wenn Mainz
zum Zentralpunkt der Lehrerbildung ausgebaut werden würde.
Wir ſind für die Aufrechterhaltung beider In=
ſtitute
in Darmſtadt und Mainz, wir warnen vor der Ver=
flachung
, die bei einem Maſſeninſtitut unbedingt eintreten muß.
Die pädagogiſchen und die kulturpolitiſchen Erwägungen beſtim=
men
im gleichen Maße unſere Forderungen. Der Lehrer= Nach=
wuchs
darf nicht einſeitig in eine beſtimmte weltanſchauliche Rich=
tung
gedrängt werden, die Möglichkeit hierzu wäre in Mainz
noch mehr gegeben wie nach den bisher ſchon vorgenommenen
Schritten. Wir hoffen, daß unſer Vertrauen zu dem Herrn
Staatspräſidenten und Kultusminiſter nicht erſchüttert wird! Die
Erſparnis=Möglichkeiten bei einer Verlegung nach Mainz wären
gar nicht groß, man ſpricht von etwa 30 000 bis 40 000 Mark, aber
letzten Endes kämen doch überhaupt keine Erſparniſſe heraus, da
Darmſtadt im Mittelpunkt der bevölkertſten heſſiſchen Provinz
gelegen iſt, während viele Volksteile, wenn das Inſtitut nach
Mainz käme, von der Lehrerbildung ausgeſchloſſen würden oder
mit einer erheblich verteuerten Ausbildung rechnen müßten. Es
käme alſo nur eine ſcheinbare Erſparnis bei allem heraus. Wenn
man wirklich ſparen will, dann kann man eher das Inſtitut in
Mainz aufheben, denn dann fallen die Fahrt=uſw.=Koſten der Do=
zenten
von Darmſtadt nach Mainz fort. Aber wir wollen gerade
aus pädagogiſchen Gründen, daß auch das Mainzer Inſtitut er=
halten
bleibt. Aus pädagogiſchen, aus kulturpolitiſchen und auch
aus wirtſchaftlichen Gründen ſind wir entſchieden gegen die Auf=
hebung
des Darmſtädter Inſtituts. (Stürmiſcher, langanhaltender
Beifall.)
Herr Oberbürgermeiſter Mueller ſprach von dem Preſtige=
Verluſt, der Darmſtadt drohe; nahm auf ſeine Ausführungen in
den Tageszeitungen bezug und kündigte an, daß im Notfall
die Stadt Darmſtadt die Mittel finden werde,
um das Inſtitut hier zu halten und d
je angeb=
ichen
Erſparniſſe
zu ſchaffe
Der Redner gei=
ßelte
dann ſcharf die Haltung der Mainzer Preſſe, die z. B. die
kühne Behauptung aufſtelle, die Kultur Darmſtadts ſei künſtlich
gemacht und nur mit Hilfe der finanziellen Mittel des ganzen
Heſſenlandes hochgehalten.
Herr Rektor Reiber, M. d. L., betonte die Bedeutung der
Kundgebung, und daß der ganze Vorſtand des Landes= Leh=
rer
=Vereins, auch die Mitglieder aus Rhein=
heſſen
und Mainz, hinter dem Darmſtädter Leh=
rerverein
und der Proteſtkundgebung ſtänden.
Auch ein zuſtimmendes Telegramm des Deutſchen
Lehrervereins konnte der Redner unter lebhaftem Bei=
fall
zur Verleſung bringen. Im übrigen ſei es, unbeſchadet aller
Kritik, gerade das Darmſtädter Inſtitut, das nach den Wünſchen
der Lehrerſchaft eingerichtet ſei, während man die Errichtung des
Mainzer Inſtituts nicht habe verhindern können. Mit Er=
ſparniſſen
könne man jetzt Dinge ruinieren, die nie mehr gut
gemacht werden könnten, und der Kernpunkt der ganzen Frage
ſei jetzt der, ob man in Heſſen die Lehrerbildung wieder von der
Hochſchule trennen wolle! Auch der Landeslehrerverein werde zu
gegebener Zeit mit einer beſonderen Kundgebung an die Oeffent=
lichkeit
treten
Herr Seitz ſprach für den Ausſchußder Darmſtädter
Lehrerſchaft und hob die Zuſammenarbeit des Darmſtädter
Pädagogiſchen Inſtitutes mit der Techniſchen Hochſchule hervor,
die verheißungsvolle Ausſichten in ſich berge.
Für die Erziehungswiſſenſchaftliche Fachſchaft des Pädagogi=
ſchen
Inſtituts ſchloß ſich deren 1. Vorſitzender, Herr Sehnert,
dem allgemeinen und einmütigen Proteſt an.
Herr Horn dankte herzlich allen Rednern, die für die Er=
haltung
des Darmſtädter Pädagogiſchen Inſtituts eingetreten
ſeien und brachte nachſtehende Entſchließung zur Verleſung und
Abſtimmung. Die Entſchließung wurde einſtimmig angenommen.
Entſchließung.
Die im überfüllten Saale der Krone verſammelten Lehrer
und Lehrerinnen der Stadt Darmſtadt und ihrer Umgebung er=
heben
gemeinſam mit dem geſchäftsführenden Ausſchuß des Heſſ.

Die Beſuchsſtunden im Stadtkrankenhaus Darmſtadt finden
an Weihnachten und Neujahr wie folgt ſtatt: 1. Weih=
nachtstag
, Donnerstag, 25. 12. 30, vorm. 1112 Uhr; 2. Weih=
nachtsfeiertag
, Freitag, 26. 12. 30, fällt die Beſuchsſtunde aus;
Neujahrstag, Donnerstag, 1. 1. 31, vorm. 1112 Uhr; Freitag,
den 2. 1. 31. fällt die Beſuchsſtunde aus.
Warum insbeſondere elektriſche Geräte, als Weihnachts=
geſchenke
? Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe geſtatten es vielen
nicht, ihre Weihnachtsgaben nach dem früher üblichen Maße zu
bemeſſen. Dies gilt beſonders für die Beſchenkung innerhalb der
Familie. Das Richtige zu treffen, iſt aber manchmal nicht ſo ein=
fach
. Immer am Platze ſind Gebrauchsgegenſtände,
d. h. Gegenſtände, die auch wirklich gebraucht werden. Wenn es
nun etwas Schönes und Praktiſches zugleich ſein ſoll, ſo ſind
lektriſche Geräte die willkommenſten Weihnachtsgeſchenke.
Während man vor einigen Jahren noch mehr. Luxusapparate
baute und auch kaufte, ſtellt man heute elektriſche Küchenherde,
Heißwaſſerſpeicher, Waſchautomaten, Staubſauger, Bügeleiſen,
Heizkiſſen, Bratpfannen, Kaffeemaſchinen uſw. her, die den Haus=
frauen
ungeahnte Vorteile verſchaffen. Vieles wäre noch anzu=
führen
an wirklich praktiſchen Geſchenken, aber einleuchtender als
jede andere Anregung iſt die praktiſche Vorführung aller Geräte
an dem heute abend 8 Uhr im Heaghaus von Fräulein
Hepting ſtattfindenden Vortrage. Der Beſuch des Vor=
trages
iſt ſehr zu empfehlen.
(175
Nee
FTaSSOI-HANEC frisch geröstet 90Hu1SfT. /0 (sco
Rettung von Menſchenleben. Der Baupraktikant ſtud ing.
Hans Heinrich Kniebel hat am 5. September 1930 den Arbei=
ter
Richard Seidenkranz in Stettin mit Entſchloſſenheit und gro=
ßer
Selbſtaufopferung unter Lebensgefahr vom Tode des Ertrin=
keus
gerettet. Als Belohnung für dieſe hervorragende Rettungs=
tat
hat ihm das preußiſche Staatsminiſterium die Rettungs=
medaille
am Bande verliehen. Die hohe Auszeichnung nebſt Ver=
leihungsurkunde
wurden dem Genannten heute durch Polizei=
direktor
Dr. Uſinger mit anerkennenden Worten und Glückwün=
ſchen
ausgehändigt.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffent=
iche
Sitzung am Samstag, dem 20. Dezember 1930, vormit=
tags
9.15 Uhr: Vorentſcheidung gegen den Lehrer Franz Kaiſer
in Mülheim a. M.; 10.30 Uhr: Antrag des Kreisamts Oppenheim
auf Unterſagung des Gewerbes als Rechtsberater des Georg
Gumbel in Oppenheim.

Landeslehrervereins entſchieden Widerſpruch gegen die geplante
Aufhebung des Darmſtädter Pädagogiſchen Inſtituts und ſeine
Verlegung nach Mainz.
Die Stadt Darmſtadt, die bis zum Jahre 1925 drei Leh=
rerbildungsanſtalten
beſaß, hat aus wirtſchaftlichen
und kulturellen Gründen berechtigten Anſpruch auf eine
Ausbildungsſtätte für künftige Volksſchullehrer.
Die Aufhebung des Pädagogiſchen Inſtituts am Orte der
Hochſchule hätte mit Sicherheit trotz aller gegenteiligen Ver=
ſicherungen

die Beſeitigung der akademiſchen
Lehrerbildung zur Folge. Die Lehrerſchaft würde ihre
Ausbildung wieder abſeits vom allgemeinen Bildungsſtrom er=
halten
. Die äußere und ſehr raſch auch innere Loslöſung von der
Hochſchule wäre nur eine Frage der Zeit.
Die Vereinigung beider Inſtitute müßte einen durchaus un=
wiſſenſchaftlichen
Maſſenbetrieb zur Folge haben. Dadurch wäre
nicht nur die theoretiſche, ſondern vor allem auch die praktiſch=
pädagogiſche
Ausbildung auf das ſchwerſte gefährdet. Es iſt un=
möglich
, den geſamten Lehrernachwuchs in einer Stadt heran=
zubilden
, wenn man nicht die ruhige und planmäßige Arbeit in
den Schulen der betreffenden Stadt auf das empfindlichſte ſtören
Die Verſammlung ſieht in der Zuſammenlegung der beiden
Inſtitute in Mainz die Gefahr einer einſeitig welt=
anſchaulichen
Beeinfluſſung der Lehrerbildung
und damit des geſamten Lehrernachwuchſes überhaupt. Die Kul=
turpolitik
bekäme noch mehr als bisher eine beſtimmte Färbung
und Richtung, die von der großen Mehrheit des heſ=
ſiſchen
Volkes äbgelehnt wird.
Die Stadt Mainz liegt für den Großteil, der heſſiſchen Be=
völkerung
ſo ungünſtig, daß Anwärter für den Lehrerberuf
von vielen heſſiſchen Kreiſen nicht mehr geſtellt werden könnten.
Für einen weiteren erheblichen Teil wäre das Studium für den
Lehrerberuf außerordentlich verteuert und er=
ſchwert
.
Angeſichts dieſer Verhältniſſe ſind die geringen Ec=
ſparniſſe
, die ſich vielleicht für den Staatshaushalt er=
geben
, völlig bedeutungslos. Sie würden durch die höheren Koſten
für die Vorbildung der Lehrer um ein vielfaches aufgewogen.
Die erhoffte Erſparnis iſt alſo nur ſcheinbar. In Wirklich=
keit
ergäbe ſich eine Mehrbelaſtung für die heſſiſche
Bevölkerung.
Die Verſammlung richtet deshalb an die Staatsregierung
das dringende Erſuchen, das Darmſtädter Pädagogiſche Inſtitut
nicht aufzuheben, ſondern beide Inſtitute beſtehen zu laſſen.
Sollte ſie trotzdem entſchloſſen ſein, die Lehrerbildung in ihrer
derzeitigen Form zu opfern, ſo müßte ſich dieſe Schul=
und Kulturpolitik mit Beſtimmtheit bitter
rächen.
Die Proteſtkundgebung verlief in voller Eindringlichkeit,
vollkommener Ruhe und Ordnung, wenn auch der immer wieder=
holte
ſtürmiſche Beifall erkennen ließ, daß alle die Hunderte den
Proteſt gegen die Verlegung des Inſtituts nach Mainz mit aller
Schärfe billigen und unterſtützen werden. Es ſteht nur zu hoffen,
daß die maßgebenden Stellen nicht an der Willens=Meinung ge=
rade
der Kreiſe vorübergehen werden, die in erſter Linie von
der Maßnahme getroffen werden ſollen und die ebenſo berufen
ſind, über die mit einer etwaigen Verlegung des Inſtituts ver=
bundenen
tiefgehenden kulturellen und pädagogiſchen Schäden zu
urteilen.
Sür die Erhallung des pädagogiſchen Inſtikaks
an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadi.
Wie wir hören, iſt das Landeskirchenamt, vertreten durch
den Prälaten D. Dr. Diehl und Oberkirchenrat Dr. Müller.
beim Staatspräſidenten Dr. Adelung vorſtellig geworden und
hat bei dem Herrn Staatspräſidenten die ernſten Bedenken gegen
die Beſeitigung des Pädagogiſchen Inſtitutes, Bedenken, die auch
die evangeliſche Bevölkerung ſtark beunruhigen, vorgebracht.
Die Kirchenregierung beabſichtigt, ihre Stellungnahme zu der
Angelegenheit in Kürze der Oeffentlichkeit zu übergeben.
Aus dem nördlichen Odenwald, 18. Dez. Die Nachricht von der
geplanten Verlegung des Pädagogiſchen Inſtituts von Darmſtadt nach
Mainz hat auch im Odenwald ſtarke Beunruhigung ausgelöſt. Man
ſieht in dieſer Abſicht eine Sache, die wohl nach Sparen ausſieht, aber
ganz anderes erreichen will. Deshalb veranſtaltet der Kreislehrerverein
Dieburg am Samstag, den 20. d. M., 14.15 Uhr, in Reinheim im
Darmſtädter Hof eine Abwehrkundgebung. Auch die Lehrer benach=
harter
Kreiſe, ſowie alle an der Abwehr ſolcher Beſtrebungen Intereſ=
ſierten
ſind dazu eingeladen.
m. Aus dem Lande, 18. Dez. Darmſtadt ſoll Sitz der
Pädagogiſchen Akademie bleiben! Auch auf dem Lande
horcht man auf bei der Kunde, daß die Pädagogiſche Akademie von
Darmſtadt nach Mainz wandern und mit der dortigen verſchmolzen
werden ſoll. Man fragt ſich nach den Gründen für die geplante Maß=
nahme
. Angeblich ſei der Zweck, durch die Zuſammenlegung zu ſparen:
gut, dann findet man aber für viel natürlicher, zweckentſprechender und
dem Ganzen dienlicher, die jüngere Akademie in Mainz mit der in
Darmſtadt zu vereinigen. Auf dem Lande glaubt man aber garnicht,
daß Sparmaßnahmen für Verwirklichung dieſes Gedankens maßgebend
ſeien, man vermutet vielmehr auch konfeſſionelle Momente als Trieb=
federn
dieſes Planes; und wenn dieſe Vermutung richtig wäre, dann
läge erſt recht kein Anlaß vor Darmſtadt aufzugeben zugunſten von
Mainz. Die Bevölkerung des Odenwaldes würde jedenfalls die bei die=
ſem
Wechſel mitwirkenden Perfonen und Parteien ſich genauer anſehen
und zu gelegener Zeit Rechenſchaft fordern über ihr Vorgehen in dem
Rahmen wie es möglich iſt, nämlich bei den Wahlen. Man hegt aber
immer noch die Hoffnung, daß dieſer Plan ein frommer Wunſch blei=
ben
möge und daß Darmſtadt auch fernerhin der Sitz der Pädagogiſchen
Akademie ſei.

Weihnachksverloſung des Kunſtvereins.
Bei der am 17. Dezember 1930 in der Kunſthalle am Rhein=
tor
vorgenommenen Verloſung entfielen:
Gewinn (Prof. A. Hartmann, Aqu. Landſchaft bei Ma=
derne
) auf Aktie Nr. 176; 2. (Prof. A. Beyer. Landſch. Maſ=
ſenza
) 64; 3. (Hans Tombrack, Straße in Serajewo) 1425;
(Prof. Joh. Lippmann, Bauernkopf) 1478; 5. (K. Scheld,
(K. Scheld, Morgenritt) 350;
Weidende Pferde‟) 1776;

3. (H. Kätelhöhn. Schwälmer
A. Poſch. Atelierecke?
) 152: 15.
(W. Altheim, Der müde Gockel
Bauer) 409:

Abätelſand e ſde. 2 ac i GSnacdD Ddeaft
Aktſtudie‟) 1507; 27. (Hugo von Habermann, Aktſtudie‟) 1753;
28. (Oberländer, Zechgelage‟) 916: 29. (Franz Skarbina. Spie=
lende
Kinder) 1758: 30 (Ella Räuber, Farb. Orig. Holzſchnitt)
1918; 31. (E. Eimer, Alter Mann) 267; 32. (Prof. A. Hart=
mann
. Waldbrand) 441; 33. (Prof. A. Hartmann. Goethe=
denkmal
) 1608: 34. (Oberländer, Dichterieſerum) 1631; 35.
(Oberländer, Bürgerwehr) 1485; 36. (Eugen Bracht. Raben=
horſt
) 1423; 37. (Eugen Bracht, Rabenhorſt) 805; 38 (Prof.
W. Bader, Felswand) 529; 39. (Prof. W. Bader, Hähnlein)
1544: 40. (Prof. W. Bader. Am Bach) 1737.
Die Gewinne können bei dem Hausmeiſter des Kunſtvereins
gegen Vorzeigung der letzten Mitgliedskarte in Empfang genom=
men
werden. Die nicht bis Ende März 1931 abgeholten Gewinne
fallen an den Kunſtverein zurück.

Kaſ hundf Fr d.A c. Suen an Sea erſft
man ein Freilos. Abends 8 Uhr einmalige Aufführung des
Situations=Schwankes Frau Staatsanwalt in 3 Akten
von Curt Kraatz. Preiſe 80 Pfg. bis 2 Mk. Karten für beide
Vorſtellungen in den bekannten Verkaufsſtellen und telephon. 389.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag, den 19. Dezember 1930

Nummn,

Die Auflöſung des Gewerbemuſeums.

Ein Weihnachksſpiel

Ein Abſchied.

Geſtern abend fand im Gewerbemuſeum aus Anlaß der Auf=
löſung
des Muſeums eine Schlußfeier ſtatt, zu der ſich eine große
Zahl Leidtragender eingefunden hatte. Herr Profeſſor Haupt
der bisherige langjährige Leiter des Muſeums, ſprach über dieſes
und ſeine Vergangenheit.
Der Redner führte u. a. aus: Nach dem Beſchluß des Land=
tags
ſollen die Sammlungen in das Landesmuſeum übergeführt
werden. Damit hat das Gewerbemuſeum aufgehört zu beſtehen.
Es iſt vielleicht etwas anmaßend, aus dieſem Anlaß eine Schluß=
feier
zu veranſtalten, denn das Gewerbemuſeum iſt immer eine
beſcheidene Anſtalt geweſen. Es iſt aber doch angebracht, einen
Blick auf die Geſchichte des Gewerbemuſeums zu werfen. Seine
Gründung hängt eng zuſammen mit der Gründung des Heſſiſchen
Landesgewerbevereins. Die Anſtalt iſt eine, der älteſten ihrer
Art in Deutſchland. Das Gewerbe ſtand damals vor großen neuen
Aufgaben, die ihm durch ſtarke Umwälzung in den Produktions=
verfahren
geſtellt wurden. Allenthalben entſtanden Gründungen,
die die Hebung des Handwerks in geiſtiger und techniſcher Hinſicht
zur Aufgabe hatten. Von Frankreich ging die Bewegung aus
und verbreitete ſich bald über ganz Deutſchland. Der preußiſchen
Gründung des Vereins zur Förderung des Gewerbes und Hand=
werks
folgte bald die Gründung in Heſſen, beſonders energiſch
betrieben durch die Herren Staatsrat Eckhardt und Oberforſtrat
v. Wedekind. In den Ausſchüſſen waren viele Stände vertreten,
aber nur ein Handwerker, der Kunſtſchreiner Knußmann aus
Mainz. Das war nicht etwa eine Zurückſetzung des Handwerks,
Den alsbald ins
ſondern lag in den Verhältniſſen begründet.
Leben gerufenen Sammlungen als Lehr= und Anſchauungsmate=
rial
für Handwerk und Gewerbe folgte alsbald die Einrichtung
einer Bücherei. Beide waren ſehr geſucht und begehrt.
Der Landesgewerbeverein hatte in den erſten Jahren ſeines
Beſtehens ganz außergewöhnliche Erfolge zu verzeichnen. Schon
nach fünf Jahren konnte der Landesgewerbeverein zu einer
Deutſchen Gewerbeausſtellung einladen, die ſehr er=
folgreich
in Mainz 1842 ſtattfand. 1850 war die Weltgewerbe=
ausſtellung
in London, und an dieſer war Heſſen ſtärker als
irgendein anderes deutſches Land beteiligt.
Mit der Zunahme des maſchinellen Betriebes ließ dann das
bis dahin ſtarke Intereſſe etwas nach. Dem Handwerk wurden
andere Wege gewieſen, aber das Gewerbemuſeum und vor allem
die Bibliothek blieben führend beſonders als die Erkenntnis ſich
Bahn brach, daß der Fortſchritt der Technik nicht gleicherweiſe
ein ſolcher der Kultur ſei. Es wurde bald die Forderung laut,
daß für die Erziehung des handwerklichen Nachwuchſes, vor allem
der kleinhandwerklichen Intereſſen, ein künſtleriſcher Ein=
ſchlag
unentbehrlich war. Den dadurch bedingten Umſchwung
machte auch das Muſeum mit. Schon die Tatſache, daß 1855
zu ſeiner Leitung ein Architekt berufen wurde, dokumentiert
dies. Unter ſeiner Leitung wurden beſonders die Samm=
lungen
durch Erzeugniſſe des Kunſthandwerks erweitert. Zur
wirkſamen Umgeſtaltung und Ausſtellung aber fehlten wohl die
Mittel. Das Muſeum konnte mit anderen Anſtalten nicht Schritt
halten Sicher aber iſt, daß das Gewerbemuſeum fruchtbare Arbeit
geleiſtet hat. Bis auf einen Punkt.
Im Jahre 1867 wurde die Gewerbeſchule in eine Techniſche
Hochſchule umgewandelt. Damit hörten die engen Beziehungen
mit dem Landesgewerbeverein auf, was eine Zerſplitterung der
Bibliotheken zur Folge hatte.
Mit dem Ablauf des vorigen Jahrhunderts endete der zweite
Abſchnitt in der Entwicklung des Gewerbemuſeums. Die neuen
Ziele der Künſtler=Kolonie ſtanden denen des bisherigen
Gewerbemuſeums entgegen, und 1906 erfolgte die völlige Umge=
ſtaltung
. Schon damals ſetzten ſich Stimmen ein für die völlige
Aufhebung des Muſeums. Man kann vielleicht die Forderung
vertreten, daß für Handwerk und Gewerbe nur ein Inſtitut
Geltung hat, das ihm neue Wege zeigen kann. Man kann aber
genau ſo die Anſicht vertreten, daß der umgekehrte Weg, der im=
mer
wieder die hervorragenden Erzeugniſſe alten Kunſtgewerbes
vor Augen führt und ſo fruchtbar zeigt, was ſchon vor uns iſt und
was Kultur bedeutet. Wenn vor Augen geführt wird, daß nicht
allein Technik und Berechnung das ſchaffende Leben erfüllen und

bedeuten. Wenn gezeigt wird die Lehre, im Alten das Neue und
im Neuen das Alte zu ſehen.
Nach dieſen Geſichtspunkten erfolgte durch Dr. Kienzle und
Mithilfe von Prof. Scharvogel die Umgeſtaltung.
Der Landesgewerbeverein trat ſtets für die völlige Gewerbe=
freiheit
ein. Dieſe aber liegt nicht immer im Intereſſe des Hand=
werks
. In den 70er Jahren wurden die Zwangsinnungen wieder
eingeführt, das Handwerk braucht heute einen ſtarken Zu=
chußkünſtleriſcher
Kraft. Dieſe Forderung hinwiederum
läßt ſich nicht immer mit der Zwangsinnung vereinen. Das Ge=
werbemuſeum
hat da eine geſunde Vermittlerſtelle eingenommen.
Es war mit ſeinen Zeugniſſen der Vergangenheit eine ſtändige
Mahnung für das Handwerk, und es darf geſagt wer=
den
daß dieſe Mahnung gerade heute für das Handwerk nicht zu
entbehren iſt.
Das Muſeum hat auch äußerlich eine vielfache Wandlung
durchgemacht. Seine Bedeutung lag zu keiner Zeit auf materieller
Grundlage. Was das Muſeum gegeben hat, wird nicht leicht zu
verſchmerzen ſein, es wird von manchen vermißt werden. Wie
weit und wie tief, das kann heute noch nicht geſagt werden. Sicher
iſt nur: das Gewerbemuſeum beſteht nicht mehr
ſeine Aufgabe aber bleibt! Sie liegt auf dem Gebiet
der von ihm betriebenen Minderheitenpolitik. Es hat
mit beſtem Erfolg denen geholfen, die ohne viel Geſchrei bei ihm
Anregungen und Schaffenskraft ſuchten und in reichem Maße fan=
den
. Schutz der Minderheiten bleibt aber für alle Zeit eine wich=
tige
Kulturarbeit. Darum hat das Landesmuſeum ſicher das Recht,
wenn es heute ſeine Pforten ſchließt das zu tun mit dem Wunſche,
daß der Geiſt ſeiner Arbeit erhalten bleiben und ſich noch in
ſeiner neuen Geſtaltung immer fruchtbarer ausleben möge. ( Leb=
haftes
Bravo!)
Herr Staatsrat Dr. Wagner nahm Gelegenheit, Herrn Pro=
feſſor
Haupt für ſeine treue Arbeit im Namen aller Intereſſenten
von ganzem Herzen zu danken. (Lebhaftes Bravo!) Mit ſchmerz=
lichem
Intereſſe habe man nunmehr nach ſo vielen intereſſanten
anderen den letzten Vortrag von Prof. Haupt gehört. Es iſt
geradezu unbegreiflich, daß man in heutiger Zeit, da viele Tau=
ſende
von Mark nötig ſind, dieſe Räume anderen Dienſtzwecken
zuzuführen, nicht die wenigen Tauſend Mark bewilligte, die zur
Erhaltung dieſes Muſeums erforderlich ſind. Es iſt nur ſo zu
erklären, daß die Regierung unter dem furchtbaren Druck der
Finanznot die Beſinnung verloren hat. Es wird aber
einſt eine andere Regierung kommen, die in der Lage ſein wird,
das wieder gut zu machen. (Bravo))
Herr Miniſterialrat Hechler führte aus, der Herr Vor=
redner
habe ihm aus dem Herzen geſprochen, ſoweit er dem Dank
an Profeſſor Haupt Ausdruck gab. Er darf ſich namens der Re=
gierung
dieſem Dank von Herzen anſchließen, was ſicher noch von
berufener Stelle in geeigneter Form erfolgen werde. Er ſelbſt
könne verſichern, daß er als Dezernent für das Muſeum bis zuletzt
ür ſeine Erhaltung gekämpft habe leider ohne Erfolg. Nun
bleibt uns der Wunſch, daß die Sammlungen im Geiſte des Herrn
Prof. Haupt weitergeführt werden. Dafür bürgen allerdings die
Leiter des Landesmuſeums und der Landesbibliothek.
Als letzter Redner ſprach Heir Rechtsanwalt Huggen=
heimer
=Offenbach namens der dortigen Intereſſenten Herrn
Profeſſor Haupt Dank aus.
M. St.

nach alten Liedern und Quellen bearbeitet, von Pnu
Emmert, führten geſtern erſtmalig die Schüler
Quarta 2 des Realgymnaſiums unter Mitwirkung ei
der Klaſſen Quinta 3 und 4 und eines kleinen Orchß

Mien Haide ef ei ee
wurde ſchlicht, aber gerade durch das kindlich=ernſte
lobenswert gut das große Wunder der Menſchwerdungd
das Chriſtfeſt dargeſtellt. Die Jungen leben in ihren
ſind von der frommen Miſſion ihrer ſelbſtgeſtellten A
drungen, ſo daß dieſe Aufführung eine ſchöne Weihnack
bei den Zuſchauern auslöſte. Einzelne Bilder ſind 7
charakteriſtiſch und anſprechend in der Einfachheit ihrer
beſonders die Ankunft der Hirten und der drei Könn
Krippe, ſowie namentlich auch das Schlußbild dier
Chriſti. Eingeleitet wurde das Weihnachtsſviel mitt/*
guten Muſikſtücken, dem Orcheſter=Trio in C=Dur und
erto grosso Nr. 8 die von dem Realgymnaſiums=Orckte
Leitung des Oberlehrers Volz exakt zu Gehör gebraan/l
In einem Vorſpruch wies ein Quartaner au

nachtsſpiels hin, deſſen Reinertrag zugunſten des Landdek
Realgymnaſiums Etzean verwandt wird. Der Beſuchch/
gut. Unter den Anweſenden bemerkte man den DirektonM
Each 4
gymnaſiums, Oberſtudienrat Ritſert, den geſamter
einde vurhaf
Bürgermeiſter Ritzert und zahlreiche Eltern und Schünn
RNASe
um 17 Uhr findet eine nochmalige zweite Aufführung o/k/
Hes et
nachtsſpieles ſtatt.

Weihnachtsgabe für die ausgeſteuerten Mitgliederui
lichen Metallarbeiterverband. Der Vorſtand des chriſtzäinf
tallarbeiterverbandes Deutſchlands hat in Anbetrachtt)
ſchaftlichen Not beſchloſſen, ſeinen ausgeſteuerten Mitztül
dieſem Jahre eine beſondere Weihnachtipl
ſtützung z.
zahlen. Als Unterſtützungg
wird ein Wochenunterſtützungsſatz der ſſtn
mäßigen Erwerbsloſenunterſtützung d
bandes
gewährt. Dieſe Weihnachtsunterſtützun
die in der Verbandsarbeitsloſenunterſtützung aus=
arbeitsloſen
Mitglieder, die gegenwärtig noch arbe
und bis zum Unterſtützungstage ihre A.=Marken vol
haben. Die gleiche Unterſtützung erhalten auch die ir
bandskrankenunterſtützung ausgeſteuerten Mitglieder, 1 9½,Mbenhauſen:
Mitgliedſchaft in dem Verbande aufrecht erhalten habe
von ihren zuſtändigen Krankenkaſſen kein Krankengeld 10 mten mühen
ziehen.

R

iu Ggeſchloſen.
n euf üunfadt. 1
RN
R=
ſiet
4
Fen. Da ſct
Michrenden du
abgeſehen, la
ruhauſen,

ier Popdecke
A

Lokale Veranſtalkungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hlnweiſe auf Anzeigen zu betradhten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritl.
Reichsbund der Zivildienſtberechtigten,
Verein Darmſtadt. Wir erinnern unſere Mitglieder an die am
Samstag, den 20. ds. Mts. ſtattfindenden Weihnachtsfeier mit
Kinderbeſcherung.
Reſtauration zum Datterich. Auf vielſeitigen
Wunſch gaſtiert heute und morgen im Datterich die ſehr beliebte
frühere Datterich=Kapelle. Vielen Gäſten wird die Kapelle noch
in guter Erinnerung ſein, jeder Beſucher wird auf ſeine Koſten
kommen.

Tageskalender für Freitag, den 19. Dezember 1Achrym Der Sachſe
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, Anfang der zu VerlW
Ende 22 Uhr: Das Glöckchen des Eremiten, AB' mmm Von gur bie
volksbund.,
Kleines Haus. Anfang 20 Uhr, Enddu tnttiü. Erſt vor
T9 3. Zuſatzmiete VI
T Gruppe 1, 5 und El ntzut 10 de Mil
pheum: Keine Vorſtellung. Konzerte: Silt Aufiandig nieder.

Café Oper. Zum Datterich, Reſtaurant Bender. Maxwpilt
Bodega, Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor,
Poſt.
Kinovorſtellungen: Union=, Helioi mlis Nirgern
Lichtſpiele.

jetzt unbel
als blötz
in der Alar
neltr aus
Lus Wohnhe
ont geblieben

Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Religfonsgemeinden ſit üie Bürgerſchaft
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Chanukah.
Freitag, den 19. Dez.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 305144 1914-i95 als
Samstag, den 20. Def.: Morgengottesdienſt 8 UhruMhanti.
Predigt. Sabbatausgang 5 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uhr 30 Min. Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsoe/
Samstag, den 20. Dez.: Schabbos Chanuckoh.
4 Uhr 00 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr.
gang 5 Uhr 20 Min.
Wochentags: Morgens 7 Uhr 20 Min. Abends 4 Uh4
Samstag und Sonntag, den 20. und 21. Dezembern

MM8, 8. Dez.
eiſter
nungsgemäß ein
Hüind
zunchläine bereit
zu verden. g
Rit
Aie
unde rei
* Großhaufen,
4Broßz Gauſen, Ale

Chaudeſch Tewes.

uu die neben der
umds Führers
Pallerftädten,
Eheleute F
Mi das Feſt ih.
berreichte den
tſchſchreiben dng
Leuſchner

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A

u
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V10354

[ ][  ][ ]

ner 350

Freitag, den 19. Dezember 1930

Seite 7

6rſtadt, 18. Dez. Kirchenkonzert. Am Freitag abend
Mitwirkung von Frau Dr. Mende=Berlin ein Kirchen=
Die Hebeliſte der Viehbeſitzer die zur Deckung
Entſchädigung aufgrund des Reichsviehſeuchengeſetzes her=

Aus Heſſen.

rden, liegt eine Woche lang auf dem Rathaus zur Einſicht

kwrf, 18. Dez. Das hieſige alte Ratbaus, ein aus dem
uwert ſtammender Fachwerkbau, wohl zur Zeit der Bilder=
emüncht
, wurde auf Veranlaſſung des Denkmalpflegers vori=
huiner
Putzhaut entblößt, wodurch ein wunderbares Eichenholz=
n
Vorſchein kam, das durch umfangreiche Renovierungs=
Ergänzungen aufgefriſcht und ſeinem urſprünglichen Aus=
nähergebracht
wurde. Aus den ſeither unſcheinbaren und
ſrogeſchoßräumen wurde mit einfachſten Mitteln eine ſehr ge=
helle
Eingangshalle geſchaffen. Der ebenfalls inſtand=
Ftige, im Obergeſchoß liegende Sitzungsſaal wurde mit ge=
ſtAn
in feinſinniger Weiſe hergerichtet. Bei der Entfernung
Anßenverputzes zeigte ſich, daß der Nordgiebel urſprünglich
rbau hatte, der wieder ergänzt werden mußte. Wie die
gsarbeiten auch nach dieſer Hinſicht gelungen ſind, dürfte

Heſſens Gaſtwirte tagen.

Delegierkenkagung
des Rhein=Main=Gaſtwirke-Verbandes.

Ingelheim, 18. Dezember.

ſchauer offenbaren. Die Bauleitung lag in den bewährten
Herren Regierungsbaurat von der Leyen und Architekt
erdt. Ir Mamſtadt.

tnsbach, 18. Dez. Welches Intereſſe bei den Kleinſparern in
ſeverm inde vorhanden iſt, zeigt die Auszahlung der im Laufe des
rhres/ dde Weihnachtskaſſe eingelegten Gelder.

nlege seilezu 6000 Mark zur Verteilung.

Es kommen an 92

a). 18. Dez. Die Hochlegung und Kanaliſierung der Bach=
ſſe
iſtutBBeendigung der gegenwärtig vorgenommenen Walzarbeiten
lſtänttialegeſchloſſen.

e.two: Umſtadt, 18. Dez. Autounfall. Infolge des nebli=

Weet geriet der Omnibus der Linie Groß=UmſtadtSemd Die=
jnhr
. Abendſtunde am Forſteck in den zum Glück nicht tiefen
aßentibm. Da ſich der Wagen auf die Seite gelegt hatte, konnten
die 4tfmhrenden durch die Fenſter retten. Von einigen kleineren

rletzwm abgeſehen, kamen ſie mit dem Schrecken davon.
cerſchauſen, 18. Dez. Großfeuer. Am Dienstag abend

ach ſuner Pappdeckelfabrik der Konfurter Mühle, die zwiſchen
benh m und Sickenhofen liegt, Feuer aus. Im Papierſpeicher war
h aus Hi Stzt unbekannten Gründen entſtanden. Das Feuer wurde
t bemps, Els plötzlich die Flammen zum Dach hinausſchlugen. Durch

8 Henut der Alarmſirene war bald die Freiwillige und die Pflicht=
ſerwehcil
benhauſens mit ihrer Motorſpritze zur Stelle, ebenſo kam
Feuszrlx aus dem nahen Sickenhofen zur Brandſtelle. Nach meh= Shdi mühevoller Arbeit gelang es ihnen, die Hauptgefahr zu
eitigam?ms Wohnhaus konnte gerettet werden. Das bei dem letzten
mand Enhont gebliebene alte Fabrikgebäude iſt nun vollſtändig nie=
gebrayt
. Der Sachſchaden iſt deshalb ſehr erheblich, da neue Ma=
inen
jüzlerk waren. Menſchen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden
ommar ion gar vielen Bränden wurde die Konfurter Mühle ſchon
mgeſttzt Erſt vor zwei Jahren war dort ein großer Brand. Das
ihnhatuud die Mühle, ausgenommen die Pappfabrik, brannten da=
s
voſſirDig nieder. Nun iſt auch dieſe ein Opfer der Flammen

ordett

), HBif. 18. Dez. Zu der am Sonntag, den 21. Dezember, ſtatt=
ndetn
3rgermeiſterwahl haben zwei Kandidaten ihren Wahlvor=
g
ourunggsgemäß eingereicht. Da die Zeit der Einreichung für die

lvonrſäge bereits um iſt, bleibt es bei dieſen beiden Bewerbern.
hieſiſzXüirgerſchaft iſt ſtark intereſſiert: die Wahl verſpricht äußerſt

inenrh werden. Kandidat A. Kärcher, Beigeordneter, zurzeit Ver=
dlie
=Bärgermeiſters, hat ſeinen Wahlvorſchlag zuerſt eingereicht.
Stunde reichte auch Altbürgermeiſter A. Nock, der in der
in I
vonk 11925 als Ortsoberhaupt bereits tätig war, ſeinen Wahl=
llaginn
.
De. 3Gfchauſen, 18. Dez. Am Dienstag abend brach an dem Om=
3 Gin=ſauſen, Klein=Hauſen, Lorſch die Steuerung, ſo daß das
o iniſh neben der Straße liegenden Felder fuhr. Nur der Geiſtes=
warxte
! Führers iſt es zu verdanken, daß niemand zu Schaden kam.
m. Yſtlzerſtädten, 18. Dez. Goldene Hochzeit. Vorgeſtern
Sheleute Friedrich Scherer und Anna Barbara Scherer,
Die äldss Feſt ihrer Goldenen Hochzeit begehen. Der Kirchenvor=
üüß
geiſhte den Gefeierten eine Ehrenurkunde. Auch zahlreiche
wurmfgreiben gingen ein, darunter fe ein Schreiben von Innen=
ſter
Luſchner und Kreisdirektor Dr. Merck. Hobes Alter.
ute fell unſer zweitälteſter Einwohner, der Landwirt Georg Hauf,
rtterlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 86. Geburtstag.
Cm=Geim, 18. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
Dezemr 1,04 Meter; am 18. Dezember: 0,93 Meter
9ſihnorn, 18. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
Dezeuir 1,57 Meter; am 18. Dezember: 1,50 Meter.

Aus allen Teilen Heſſens waren die Vertreter der Gaſtwirte in
Ingelheim zu einer Delegiertentagung des Rhein=Main=
Gaſtwirte=Verbandes e. V. zuſammengekommen. Nach der Be=
grüßungsrede
durch den Vorſitzenden Tiſchler gab der Geſchäfts=
führer
Jaſkowſky einen Bericht über die Ausführung
der Beſchlüſſe des Verbandstages. Rechner Schlupp=
Darmſtadt gab dann einen Bericht über den Stand der Kaſſe. Der
Vorſitzende Tiſchler und der Rechner Schlupp ſprachen ſich dann
über die Dritte Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe aus und unterzogen die
Organiſation dieſer Meſſe einer eingehenden Kritik. Auch über dieſe
Angelegenheit wurde lebhaft geſprochen. Geſchäftsführer Jaſkowſky
führte in der Ausſprache an, daß nach einem neuen Miniſterialerlaß
morgens vor 9 Uhr kein Branntwein mehr ausgeſchenkt werden dürfe.
Dieſes Verbot könne man faſt als Schikane dem Gaſtwirtsgewerbe
gegenüber auffaſſen. Der Geſchäftsführer ſprach dann auch über das
neue Gaſtſtättengeſetz. Das Geſetz habe einige Erleichterungen
gebracht, berge aber eine Reihe von Fallſtricken für das Gaſtwirtsge=
werbe
. Beſonders ſei die Behandlung der Konzeſſionsfrage in dem
Geſetz zu bemängeln. Syndikus Rechtsanwalt Dr. Mattern= Darm=
ſtadt
hielt dann einen Vortrag über Die neueNotverordnung
vom 1. Dezember 1930 und ihre Auswirkung im Gaſt=
wirtsgewerbe
, Redner ging auf die vom Reichspräſidenten er=
laſſene
Notverordnung ein und nannte es erfreulich, daß man gewillt ſei,
Einſparungen zu machen, indem man die Ausgabenſeite ſenke. Aber un=
verſtändlich
ſei es, daß man in einem Teil der Notverordnung trotz ſin=
kender
Kaufkraft und trotz des Zurückgehens des Gaſtwirtgewerbes eine
Steuer=Erhöhung eingeführt habe. Man müſſe ſich gegen dieſen Teil
der Notverordnung wenden, weil das Gaſtwirtsgewerbe ſchon vorausge=
ſagt
habe, daß es ſo kommen würde. Man ſei damals aber nicht ge=
hört
worden. Das Gaſtwirtsgewerbe ſei das Konjunktur=Barometer.
In keinem Berufe wirke ſich ein geringes Zurückgehen der Kaufkraft ſo=
fort
aus, wie im Gaſtwirtsgewerbe. Wenn noch kein Beruf die Aus=
wirkungen
ſpüre, leide der Gaſtwirt ſchon darunter. Unſinnig ſei es,
das Steueraufkommen des deutſchen Volkes noch mehr zu erhöhen. Jetzt
betrage das Volkseinkommen 65 Milliarden Mark und die geſamte Be=
anſpruchung
der öffentlichen Hand 30 Milliarden. Man müſſe es als
einen wirtſchaftlichen Unſinn bezeichnen, wenn man die Steuerſchraube
in einer Zeit der ſchwerſten Kriſe noch weiter anſpannen will. Außer=
dem
würde die Erhöhung bei der weiter ſinkenden Kaufkraft keine
Mehreinnahme an Steuern hervorbringen. Dieſes ſei beſonders au
dem Gebiete des Gaſtwirtsgewerbes feſtzuſtellen. So ſei durch die Bier=
ſteuer
der Abſatz um 60 Prozent und das Steuereinkommen um 25 Pro=
zent
in Heſſen gefallen. Jetzt ſoll nun die Bierſteuer weiter erhöht
werden. Das ſeien keine Steuern mehr, ſondern Verlegenheitsprodukte.
Ein typiſches Beiſpiel gebe die Mineralwaſſerſteuer. Dieſe ſollte 40 Mil=
lionen
RM. einbringen. Die Erhebungskoſten hätten aber 40 Millionen
allein ſchon betragen. Jede Konſumſteuer ſei darum abzulehnen. Es ſei
ſiebrhaupt unglaublich, daß man in Zeiten des Preisabbaues, die Preiſe
durch neue Steuern ſteigere. Redner gab der Meinung Ausdruck, daß
vor Durchführung von Verwaltungsarbeiten und ſonſtigen beruflichen
Feſtſtellungen die in Frage kommenden Wirtſchaftsverbände gehört wer=
den
müſſen und Vertreter dieſer Verbände bei Beratungen hinzugezogen
werden müſſen. Redner ſchloß mit den Worten, daß das Gaſtwirtsge=

werbe darauf warte, anerkannt zu werden, daß es ſich ſeiner wirtſchaft=
lichen
und kulturellen Bedeutung bewußt ſei, daß es darum die Gleich=
berechtigung
mit anderen Berufszweigen verdient habe und daß es nach
Anerkennung und Gleichſetzung mithelfen könne am Aufbau Deutſch=
lands
. Der Vortrag wurde mit Beifall aufgenommen. Aus der Ver=
ſammlung
heraus wurde dann über die Erhöhung der Grundſteuer ge=
klagt
. Weiter ſchilderte man die Notlage des Gaſtwirtsgewerbes. Ein
Vertreter der Mainzer Gaſtwirte und Hotelbeſitzer berich=
tete
von dem Darniederliegen des Mainzer Gewerbes. Ueberhaupt könn=
ten
die deutſchen Gaſtwirte und Hotelbeſitzer wegen der hohen Steuern
mit ihren Preiſen mit dem Ausland nicht konkurrieren. Weiter vertrat
man die Anſicht, gemeinſam mit den Bäckern gegen das Verbot des Ver=
kaufes
von Weißbrot zu proteſtieren. Rechner Schlupp berichtete
dann von dem Abkommen zwiſchen dem Muſikſchutzverband und den In=
tereſſenvertretern
der Muſikverbraucher. Empfohlen wurde die Gut=
achter
= und Pachtprüfungsſtelle in Gera. Vorſtandsmitglied Doering
berichtete über die Haftpflichtkaſſe Deutſcher Gaſtwirte und führte aus,
daß es das Ziel der Kaſſe ſei, alle anderen Verſicherungsarten im Gaſt=
wirtsgewerbe
zu erfaſſen. Lebhafte Debatte löſte ein Antrag des Wormſer
Vereins aus, der eine Ergänzung der Statuten forderte. Gaſtwirt Rich=
ter
=Mainz dankte dem Vorſtand für die geleiſtete Arbeit. Zum
Schluß wurden von einzelnen Delegierten Beſchwerden vorgebracht.
wurde gerügt, daß die heſſiſche Weinbaudomäne in Heppenheim= Bera=
ſtraße
auf einem Winzerfeſt trotz erhöhter Unkoſten den Gaſtwirten nicht
einwandfrei Konkurrenz gemacht habe, indem ſie die Weine zum Aus=
ſchank
zu verbilligten Preiſen abgegeben habe. Von einem Verdienſt der
Domäne bei dieſem Ausſchank könne nicht die Rede ſein. Es wurde ge=
beten
, daß die Gaſtwirte bei Beſtellungen an die Domäne fordern ſollen,
nicht eher eine Belieferung auszuführen, bis einwandfrei die Domänen=
verwaltung
erklärt habe, in Zukunft von dieſen Methoden abzuſehen.
Auch kam man auf die Straußwirtſchaften zu ſprechen. Immer
noch würden in Straußwirtſchaften Eſſen abgegeben. In den Ausfüh=
rungen
des Schankſtättengeſetzes ſei einwandfrei enthalten, daß nur d
Verkauf von Bretzeln, Brötchen und dergleichen geſtattet ſei. Un=
dergleichen verſtehe man irrtümlich auch die Abgabe von Eſſen. Eine
eindeutige Faſſung der Ausführungsbeſtimmungen ſei darum unbedingt
erforderlich. Erwähnt wurde ein Fall, wo der Winzer ſelbſt die Strauß=
wirtſchaft
habe, die Tochter den Zigarren= und Zigarettenverkauf und
der Sohn die Erlaubnis zur Hausſchlachtung und zum Wurſtverkauf.
und alles ſich in der Straußwirtſchaft abſpiele. Ferner klagten Vertreter
aus Rheinheſſen, Starkenburg und Oberheſſen darüber, daß man ihre
Lokale boykottiere, ohne daß ein Verſchulden der Wirte vor=
liege
. Der Saal eines Gaſtwirtes ſtehe jedem Verein,
eder Organiſation und auch jeder politiſchen Par=
tei
zur Verfügung. Oft würden die Säle von politiſchen Par=
teien
gemietet. Daraus mache man den Wirten von anderen politiſchen
Parteien den Vorwurf und bemühe ſich dann, die Lokale zu diskreditie=
ren
. Die Straßenbahn benutzen auch alle Parteien. Die Säle der Wirt=
ſchaften
ſeien auch öffentliche Lokale. Vollſtändig irrig ſei es, den Wirt
der ſtets bei allen politiſchen Parteien ſeine ſtrenge Neutralität bewahre,
der Geſinnung zu verdächtigen, die die politiſche Partei habe, die zu=
fällig
in ſeinem Saale tage. Die Oeffentlichkeit gehe da von falſchen
Vorausſetzungen aus. Ein großes Unrecht ſei es darum, den Wirt
wegen ſeiner neutralen Einſtellung zu ſchädigen. Der Wirt tue nur
ſeine Pflicht als Verwalter eines öffentlichen Raumes. Ihm daraus dieſe
oder jene politiſche Einſtellung anzudichten, ſei vollſtändig verkehrt. Die
Verſammlung richtete einſtimmig den Appell an die Oeffentlichkeit, den
Beſtrebungen, die dahin laufen, den Wirt wegen ſeiner Obfektivität und
ſeiner paritätiſchen Einſtellung zu ſchädigen, aufs ſchärfſte entgegenzu=
treten
.

* Mainz, 18. Dez. Chronik. Der Finanzausſchuß des
Mainzer Stadtrates befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit
den verſchiedenen Anträgen der Fraktionen der bürgerlichen Rechten
und der Notgemeinſchaft des Mainzer Mittelſtandes. Der Antrag auf
Verkauf des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes wurde einſtimmig abgelehnt.
mit großer Mehrheit der Antrag, ob dieſer Betrieb in eine gemiſcht=
wirtſchaftliche
Geſellſchaft überführt werden ſoll. Eine längere Erörte
rung rief der Antrag hervor, die ſtädtiſchen Dienſtſtellen, insbeſondere
Betriebe, durch private Sachverſtändige, Betriebswirtſchaftler und der=
gleichen
überprüfen zu laſſen. Oberbürgermeiſter Dr. Külb wies dar=
auf
hin, daß bei dem Deutſchen Städtetag eine Reviſionsſtelle geſchaffen,
werde bei der Sachverſtändige der verſchiedenſten kommunalen Gebiete
beſkellt würden, die den deutſchen Großſtädten zur Begutachtung und
Nachprüfung ihrer Betriebe alsdann zur Verfügung ſtünden. Neben
dieſer Prüfungsſtelle hätten die rhein=mainiſchen größeren Städte noch
einen Prüfungsverband vorgeſehen, der ebenfalls eine obiektive Nach=
prüfung
im Einzelfall gewährleiſte. Der Finanzausſchuß erklärte ſich

einverſtanden, daß dieſe Oberprüfungsſtellen neben dem ſtädtiſchen Rech=
nungsprüfungsamt
und dem Vereinfachungsausſchuß von der Stadtver=
waltung
alsbald nach ihrer Gründung zur Prüfung der ſtädtiſchen Be=
triebe
herangezogen werden, zuvor ſchon ſoll der Deutſche Städtetag um
Entſendung eines Sachverſtändigen zur Nachprüfung des Stra=
ßenbahnamtes
erſucht werden. Eine Reihe von Anträgen wurde
zur Prüfung an die zuſtändigen Fachausſchüſſe oder Deputationen ver=
wieſen
: Mit dem Verkauf oder der Verpachtung der Rheinbadeanſtalt
wird ſich die Waſſerwerksdeputation beſchäftigen; mit dem Weiterbetrieb
des Flughafens der Rechtsausſchuß; den Verkauf oder die Verpachtung
der Land= und Weingüter ſoll die landwirtſchaftliche Deputation prüfen.
Abgelehnt wurden die Anträge auf Prüfung des Verkaufs oder der Ver=
pachtung
der ſtädtiſchen Ziegelei und Kunſtſteinfabrik. Lediglich die Frage
der Umwandlung der Kunſtſteinfabrik in eine G. m. b. H. und die Be=
ſchränkung
des Betriebes der Ziegelei auf die Ausnutzung der vorhande=
nen
Rohmaterialien und auf die Ausziegelung des bisher der Stadt
ſchon gehörenden Geländes, ſoll von der Fachkommiſſion geprüft werden.

Ee des Tiindes
Melllniderllsteäue
gehart der Kama-Kuchen
Auune

Drei Dinge sind es, die des
Kindes Freude am Weih-
nachtsfest
ausmachen: die
Schulferien, die Geschenke
und die vielen, guten Weihnachts-
kuchen
. Daran denkt jede Mutter, die
ihre Kinder zu den Feiertagen glück-
lich
sehen will. Da sie weiß, daß die
Kinder zu Weihnachten etwas beson-
ders
Feines erwarten, verwendet sie
besondere Sorgfalt aufdie Zubereitung
des Weihnachtsgebäcks. Sie nimmt
nur Rama Margarine, die nahrhafte,
kraftspendende, aromareiche Rama.
Undstrahlende Kinder-
augen
lohnen es ihr.

[ ][  ][ ]

Freitag, den 19. Dezember 1930

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9.15 Uhr gech

Im Namen der trauernden
interb
Eliſe Hill, geb. Mol
Darmſiadt, den 18. Dezember 1930. (s491
Die Beerdigung findet am Samstag, den 20. Dezember,
nachmittags 2 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder Ramſtädterſtraße ſtatt.

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Herrn ſterben. Offenb. 14,13.
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Heute nahm der Herr meinen lieben, treuen, un=
vergeßlichen
Mann

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Im Namen der Hinterbliebenen:
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Darmſtadt, den 17. Dezember 1930.
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Gießen, New=York, Saarbrücken.
Beerdigg.: Samstag, 20. Dez., 3 Uhr, Waldfriedhof.

Zum Maihastsſft!

70 81 82 (1.) 93 1304 12 (8.) 16 27 3

33 4
94 1405 16 27 56 67 78 89 1500
88
88
1610 21 32 43 54 56 (11.) 6
928
1 22 33 44 55 66 77 1807 33 44
76 87 98 2109 10
9 20t0 21 32 43 %z,
33 94
43 54 65 76 87 98
32 61
33
7283
50
9 60
82 2405 08 (10.) 17
16 27 38 49 60 68
2 83 94 260
5
34 61
94
71 82 90
2705 16 27 38
(
52 63 74 85 96 3007 18
71 82 93 2.
9
18 29 40 51 62 73 84 50
52 63 74 85 96 31
49 60
50 61 72 83 94 3305 16 27 38
28
½5
4 25
6 37 48 59 70 81 92 3

4 55 6
3600 11 22 33
389
31 42
87 98 3809 2
18 %4
51
77 90 4007 18
4304 15
91 4202 13 3
3 (19) 83 94 4505 10 2i4
4406 17 40 60 7.
77 88 99 4610 21 32 43 54 65 76 87 98 4700 64
98 4809 20 31 42 53 04
32 43 54 65 76 8
76 87 98 4909 20 31 42 53 64 75 86 97 5008 4
42 (18.) 53 64 75.
Die hinter den Losnummern in Klammern ande
Zahlen ſind die erſten 19 Gewinne.
Zur Ausloſung kamen: 3 Oelgemälde, 1 ½
2 Zeichnungen, 1 Radierung, 1 Porzellanplaſti.4
421 handſignierte Originaldrucke.
Die Gewinne werden bis 24. Dezember 19904
Januar bis 1. Februar 1931 wochentäglich von 10.
Uhr im Stadthaus, Rheinſtraße, Zimmer 20. Gnd
Februar verfallen.

zur Ziehung der Lotterie der Künſtlerhilfe 15
am 18. Dezember 1930 in Darmſtadt.
8 19 30 41 52 70 85 96 107 18 29 40 51 62 3
84 (3.) 86 97 208 19 30 41 52 63 74 85 96
51 62 73 84 95 429 40 51 62 73 509 20 31 4
604 35 46 57 83 704 15 26 37 48 59 70 81 92 861
96 907 11 (17.) 19 30 41 52 59 (2.) 64 75 100
44 55 66 77 88 99 1110 21 32 43 54 65
60 71 B

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.
9277er Obermoſeler
.. . . . . . . . 1/, Fl. 1.70
HMe9er Ingelheimer Rotwein . . . . . . . . 1/. Fl. 0.95
.. . . . . . /: Fl. 1.80
Nmlaga, golden ſuperior
Nmlaga, golden ſuperior . . . . . . . . . . . !/. Fl. 0.95
: Fl. 4.50
Zeeinbrand 4 Stern
... ... ....

1/. Fl. 4.20
iZeinbrand 3 Stern
*
Anwerſchnitt, Arakverſchnitt, Zwetſchenwaſſer, Kirſchwaſſer,
4 Liter 0.85 v. Flaſche
.
R929er Weißwein in 5 Liter Korbflaſchen
anſeren drei Fleiſchabgabeſtellen:
Pfd. 1.10
Btess Schweinefleiſch

Pfd 1.10
Atess Kalbfleich, Hals und Bruſt.....
Pfd. 1.15
Mess Ochſenfleiſch ..
ſöchweine=Nierenbraten, Kalbs=Nierenbraten, Rollbraten, Rippen=
ber
, feinſte Friſch=und Dauerwurſt, Aufſchnitte, Schinken, Delikateß=
würſtchen
in Doſen.
Ztelllungen für die Feiertage in Feſtbraten, Kuchen, Ehriſtſtollen
bitten rechtzeitig in unſeren Verteilungsſtellen aufzugeben.
Rückvergütung auf alle Waren und auf die volle Einkaufsſumme. (18515

Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſlifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
8 152 des Genoſſenſchaftsgeſegzes ſtrafbar. Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf in
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.

Der Selbstbinder
der neuen großen Form,
entzückende Ausmusterung
1.75,
Der Selbstbinder
in vorzüglicher Oualität, sehr
aparte Dessins . . . . . 3.50,
Das Cachenez
in modernen Farben, gute
Kunstseide . . . . . . 1.95,

Das Cachenez
in reiner Seide, sehr aparte
Dessins . . . . . . . . 6.95,
Die Garnitur
Zteilig, guter Strapaziergummi,
Hosenträger mit Endwell-
biesen
. . . . . . . . 2.95,
Das Sporthemd
mit passendem Binder, aus
gutem Flanell, schöne Farben
4.75,
Das Oberhemd
aus farbigem Popeline, mit
unterfütterter Brust und einem
Kragen . . . . . . . . 5.90,
Das Oberhemd
aus erstklassigem farbigem
Popeline mit 1 Kragen, Biele-
felder
Fabrikat . . . . . 8.50,
Das Oberhemd
weiß, durchansgemustert, mit
unterfütterter Brust . 5.25,
Das Tanzhemd
aus gutem Rumpfstoff, mit
eleganten Einsätzen, Bielefelder
Fabrikat . . . . . . . 6.50,
Das Nachthemd
aus haltbarem Croisé mit
farbiger Paspel . . . . 4.50,
Das Nachthemd
aus gutem Kretonne, erstklass.
Verarbeitung, Bielefelder Fab-
rikat
. . . . . . . . . ...
Der Spazierstock
aus Manillarohr, für den ele-
ganten
Herrn . . . . . 1.95,
Der Herrenschirm
aus güter Halbseide, mit
Lutteral . . . ....
Der Stockschirm
aus vorzüglicher Halbseide,
Stock Manilla‟-Rohr . 11.75,

75

ArA

[ ][  ][ ]

Seite 10

Freitag, den 19. Dezember 1930

Das Großfeuer im Bremer Freihafen.

Winker im Hochgebirge.

Die in Qualm gehüllte Reismühle im Freihafen von Bremen.
Das ſechsſtöckige Gebäude brannte mit ſämtlichen Maſchinen nieder. Mehrere tauſend Zentner

Mehl und Reis wurden vernichtet. Der Materialſchaden iſt ungeheuer.

Hinauf zu den ſeligen Ski=Gefilden!

Auf der Bergbahn, die zwiſchen Wengen (Schweiz) und Scheidek verkehrt, werden die Sos.
auf einem Extrawaggon transportiert, da ſie in den Perſonenwagen keinen Platz finden=

Nicht auf die fahrende Straßenbahn aufſpringen!

Frankfurt a. M. An der Endſtation der
Linie 14 in Fechenheim wollte eine 11jährige
Schülerin auf einen bereits in Fahrt befind=
lichen
Straßenbahnzug aufſpringen. Sie kam
hierbei zu Fall und zog ſich einen Schädelbruch
zu. Die Sanitätskolonne brachte das Kind nach
dem Heiliggeiſthoſpital, wo es in bedenklichem
Zuſtand darniederliegt.

Kampf gegen die Rauſchgiftſeuche.
Frankfurt a. M. Unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit begann vor dem Erweiterten
Schöffengericht Frankfurt die Verhandlung in
der vielbeſprochenen Kokain=Sache gegen den
Fußballchampion Pache und Genoſſen.
Zu dem Eſchweger Raubüberfall.

Kaſſel. Zu dem Raubüberfall am Katha=
rinenberg
erfahren wir, daß die Spur des Haupt=
täters
, des Gotthold Schmidt aus Eſchwege, nach
Magdeburg weiſt. Bei Verwandten des Flüch=
tigen
, die in Magdeburg wohnen, wurden im
Briefkaſten 1100 Mark Papiergeld gefunden, die
aller Wahrſcheinlichkeit nach von Schmidt ſtam=
men
. Schon in Frankfurt a. M. hatte der Sohn
Schmidts, der auf der Flucht nach Kaiſerslautern
begriffen war, telegraphiſch an ſeine Verwandten
in Magdeburg 500 Mark überweiſen laſſen.
Das Geld wurde in beiden Fällen beſchlagnahmt.

Eine ganze Schafherde geſtohlen.
Andernach. Mit Liſt ſtahl ein hier be=
ſchäftigter
Schäfer eine ganze Schafherde. Er
bewog einen Kraftwagenführer, mit ihm nach
dem Orte Eubigheim in Baden, wo er behei=
matet
iſt, zu fahren. Dort verlud er die ganze
Herde und fuhr damit nach Andernach. Der
Schäfer hatte angegeben, daß er die Schafherde
geerbt habe. Die badiſche Polizei nahm ſofort
die Ermittlungen auf. Zwei der Täter wurden
in Andernach verhaftet, ein dritter Mithelfer iſt
flüchtig. Ein Teil der geſtohlenen Schafe war be=
reits
abgeſchlachtet.

Zugunfall.
Oberlahnſtein. Auf dem hieſigen Bahn=
hof
ereignete ſich ein Unfall. Eine einzelne Loko=
motive
fuhr infolge Ueberfahrens des Halte=
ſignals
einem ausfahrenden Güterzug in die
Flanke. Glücklicherweiſe war der Zuſammenprall
nicht allzuſtark. Perſonen wurden nicht verletzt.
Der Sachſchaden iſt ebenfalls nicht erheblich.
Kurze Zeit nach dem Unfall konnten die Gleiſe
wieder befahren werden.

Modernes Brigantentum.

Betzdorf (Sieg). Durch das ſchnelle Ein=
greifen
der Polizei konnte hier ein ſchweres Ver=
brechen
vereitelt werden. Vor der Villa eines
hieſigen Induſtriellen fuhr mittags ein Auto vor,
dem ein junger Mann entſtieg und Einlaß in
die Villa begehrte. Eine Hausangeſtellte, die die
Haustüre öffnen wollte, bemerkte noch im letz=
ten
Augenblick, daß der Einlaßbegehrende unter
der Jacke einen Revolver verſteckte. Daraufhin
alarmierte die Angeſtellte, ſofort die Polizei,
worauf der Burſche die Flucht ergriff und durch
den Garten entfloh. Die ſofort eintreffende Po=
lizei
nahm ſich zunächſt einmal des vor dem
Hauſe haltenden Autos an, in dem außer dem
Cauffeur noch zwei Männer ſaßen, bei denen
man zwei mit Revolvern, Munition und mehre=
ren
Dolchmeſſern gefüllte Aktentaſchen vorfand.
Man nahm dieſe drei Perſonen feſt und machte
ſich auf die Verfolgung des geflüchteten Burſchen,
den man in der Nähe von Freusburg a. d. Sieg
ſtellen konnte. Der Flüchtende ſprang beim An=
blick
der Polizeibeamten in die Sieg und ver=
ſuchte
, das andere Ufer zu erreichen, um ſich ſo den
Zugriffen der Polizei zu entziehen. Trotzdem
konnten ihn die Beamten noch erwiſchen und
überwältigen. Es handelt ſich um einen jungen
Mann aus Eſſen, der die Wohnung des In=
duſtriellen
in Betzdorf ausrauben wollte. Die
beiden ebenfalls verhafteten Freunde wollen
nicht gewußt haben, daß ihr Genoſſe einen Raub=
überfall
ausführen wollte. Er habe ihnen ge=
ſagt
, daß er in Betzdorf von ſeinem Onkel 2000
Mark bekomme. Die Polizei ſchenkt dieſen An=
gaben
jedoch keinen Glauben, zumal man bei den
Burſchen das reinſte Waffenlager vorgefunden
hat.

In Beeiint and London. Rohrorache eegen den Beriehe IAhi.

Waſſerrohrbruch in der Potsdamer Straße in Berlin,
durch den der Verkehr erheblich behindert wurde.

Rohrbruchkataſtrophe in einer Londoner Verkehrsſtraße,
durch die die Straßendecke aufgeriſſen und mehrere Untergrundbahnſtationen überſchwemmt wurden.

Neue Ausgrabungen in Tell=El=Amara.
Statue der Gattin Tutanchamons
gefunden.

London. Außerordentlich wertvolle Funde
ſind jetzt bei den Ausgrabungen in Tell=El=
Amara in Aegypten in einem Hofe des bisher
ausgegrabenen Teils der Stadt gemacht worden.
Aus einem Krug, der mit einer Schale zugedeckt
war, fielen bei der Oeffnung ein Goldklumpen
nach dem anderen. Dann folgten Silberklumpen,
Ringe, Spangen und zuletzt die ſilberne Figur
eines Hettitergottes, der eine goldene Kappe
trägt. Insgeſamt handelt es ſich um 8 Unzen
Gold und drei Unzen Silber. Nicht weit davon
entfernt entdeckte man eine wunderhübſch ge=
ſchnitzte
weibliche Figur, die niemand anderes
als die Gattin Tutanchomans, namens Ankhſen=
Pa=Aten darſtellen kann. Die jetzigen Ausgra=
bungen
erſtrecken ſich auf die alte ägyptiſche Vor=
zeit
. Man hat bereits ein ganzes Labyrinth von
Straßen mit kleinen Sackgaſſen aller Art aus=
gegraben
. Die Arbeiten wurden dadurch außer=
ordentlich
erſchwert, daß man zunächſt eine hohe
Sandſchicht zu entfernen hatte. Ein wertvoller

Das Geheimnis von Lüttich teilweiſe geklärt.

Schweres Exploſionsung
in einer chemiſchen Fal
100 Arbeiker verſchitkers

Paris. In einer chemiſchen Wö/t
Mancioux bei Saint Gaudens, unweit
louſe ereignete ſich am Mittwoch nachmm.
ſchwere Exploſion, durch die ſämtlichet /
gebäude in die Luft geſprengt wurden.
legſchaft der Fabrik, die über 100 Arlm
trägt, wurde von dem Unglück überm
faſt ausnahmslos verſchüttet. Einem
lang es, ſich ſelbſt aus den Trümmern
Andere wurden mit ſchweren Verletzus;
borgen. Ueber 40 Opfer liegen noch
Trümmern.
Aus allen umliegenden Dörfern eilt
mannſchaften herbei, die zuſammen
Feuerwehr und Truppen aus Toulouſe?
tungswerk begannen. Zuerſt wurden z
letzte aus dem Durcheinander der St:
und Eiſenteile geborgen. Der größte
ihnen hat ſo ſchwere Verletzungen davomn
daß man an ihrem Aufkommen zwei
Scheinwerfern wurden die Bergungsarl.
ganze Nacht hindurch fortgeſetzt. Es feit

mehr als 40 Arbeiter, die noch unter did
mern begraben liegen. Man vermutet/0
Unglück auf die Exploſion eines Aetzmm
haltenden großen Keſſels zurückzufüfd
Ueber das Schickſal der unter den T.

liegenden Arbeiter herrſcht noch Ung/ zchend über die

immt am

doch hofft man, eine Anzahl von ihner Fereisverten Obert
zu bergen.
Bis in die frühen Morgenſtundem!
Wäsche-E
bei Toulouſe 7 Tote geborgen, wäl
Schwerverletzte ins Krankenhaus überfürnd Kieſe Frankfurter
den. Die Rettungsarbeiten haben ſich imit Wandwehrstraße.
herrſchenden Dunkelheit ſehr ſchwierig. 0

Der italieniſche Geſchwaderflug Plotheken

Rom. Luftfahrtminiſter Balbo


dem Start des italieniſchen Flugzeuggelzol e. i.) Tel. 4251.
nach Braſilien einen Artikel mit geng
ſchlüſſen veröffentlicht. Danach iſt die
10 400 Kilometer lang, eingeteilt in ſiehs! W,/ sich so
pen, von 700 bis 3000 Kilometer. Die A.
rung des Ozeans von Bolama nach Poé Uſſ 9espro
erfordert einen ununterbrochenen Flug
Kilometer. Die 12 Flugboote ſind mit zufd
motoren von je 6000 Pferdeſtärken müre
ſetzung zwiſchen Motor und Schraubete9 U Bottw

ſchiff verglichen werden. Es wird von zuc
ten geſteuert, die von einem Mechan m
einem Radiotelegraphiſten begleitet ſ.0ſ
Koſten des Fluges ſollen zuſammen dig
lionen Lire nicht überſteigen. Benziſ
wurden unentgeltlich zur Verfügung PE

Fund iſt auch das Haus eines reichen ägäiſchen
Kaufmanns, das ſich weſentlich von der ägypti=
ſchen
Bauweiſe unterſcheidet.

Zu dem Zuſammenſtoß der beiden engliſchen
U=Boote.
London. Die beiden engliſchen Unterſee=
boote
Pandora und Protheus, die bei Gi=
braltar
zuſammenſtießen, konnten mit eigener
Kraft zum Docken einlaufen. Sie gehörten zu
einer Gruppe von vier Booten, die ohne Beglei=
tung
von Mutterſchiffen oder ſonſtigen Fahr=
zeugen
die Fahrt von England nach Honkong
machen. Die Reiſe wird in engliſchen Fachkreiſen
mit großem Intereſſe verfolgt.

Rom. Wie amtlich mitgeteilt wirdle Zcädchen
italieniſche Fluggeſchwader nach fünſt e
Flug bei den Balearen in ſchweren Ste ller. Ang u.
Un
raten. Acht Flugzeuge ſind progranſanehnin
Cartagena eingetroffen, die übrigen ſe0h 2
unter die beiden Reſerveflugzeuge, ſichtni.. 4
Friſioges
Rio Bay auf der Inſel Mallor 7
gelandet.
R
Unfall des Aſturia=Expreſ.
Madrid. Bei dem Zuſammenſhl debihlide *INär
Aſturia=Expreß mit einem Güterzug bicgseuiskihdt.
banez in der Provinz Leon ſind nach denie
Meldungen 14 Perſonen getütet 10 Mh. .
7 lebensgefährlich, verletzt worden. 90 k ſtchen
mutet, daß der Zuſammenſtoß dadurch e Firhe
wurde, daß die Lokomotivführer Ne. T Puach) neue Zeitſa

für Dan
Verdie
dert
an Priv.

Brüſſel. Die Unterſuchung der Leichen im
Magstal hat ergeben, daß ſchädliche Gaſe, die
mit Nebel vermengt waren, die Todesurſache ge=
weſen
ſind. Die Art dieſer Gaſe konnte noch nicht
ermittelt werden. Zurzeit ſind in Engis noch
etwa 100 Perſonen erkrankt. Am Mittwoch früh
herrſchte im Maßtal wiederum dichter Nebel,
aber Erkrankungen ſind nicht gemeldet worden.

Züge infolge des ſtarken Schneetre0ſee
Streckenſignale nicht wahrnehmen honſt r Act
De Aeif,
iſtzin ieme
Neuer Bombenanſchlag in Lyob. Iſ
Paris. In Lyon wurde am Mitool 215,Ee Saalba

ein Bombenanſchlag auf ein großes 800 Da Freit.
haus verübt. Kurz vor 6 Uhr explodle.
Eeid Stl,
im Eingang niedergelegte Höllenmal
Hach ie r.
furchtbarem Getöſe. Zehn große
2.
ſcheiben des Geſchäfts, ſowie die
Caféhauſes auf der anderen Straßenſeits. 2ucg-oeh Dir ein
Ledchl
in Trümmer. Es iſt dies bereits der ſo
Laufe eine

benanſchlag, der im
größere Geſchäfte in

Lyon verübt

[ ][  ][ ]

Freitag, den 19. Dezember 1930

Süuertit

Seite 11.

biſtian Arr: Erinnerungen eines Bergführers Herausgegeben
d mſmmem Lebensbild verſehen von Dr. Ernſt Jenny. Mit
Billw ind 308 Seiten. Leinen 9,50 Fr., 7,60 RM. Eugen
ſentſchrmg, Erlenbach=Bürich und Leipzig.
Fhriſtictut ckers Erinnerungen überragen alles, was vereinzelte
übreieseer von ihren Taten geſchrieben, weil ſie die gefamte
jgieit k1Mannes umfaſſen und zugleich ein Dokument erſten
s iz: Geſchichte des Alpinismus ſind. Gs iſt das erſtemal,
Aicküſrer in dieſem Ausmaß das Wort ergreiſt. Bisher ſpra=
ſt
afgz eßlich nur die geführten Herren von ihren Taten im
redet einmal ein Führer von Weltruf über ſeine Taten
Daupchtut Montblane, Wallis, Berner Oberland, Graubünden,
und h uca. Klucker hat über 3000 Gipfel betreten und iſt viele
M
ege zum erſtenmal gegangen Freimütig und ohne
Etem Stolz erzählt er ſein Leben, in welchem Licht und
ſten ſichti. Waage hielten.
geltzwm=Schmitz: Heimweh. Roman aus dem Holländiſchen
buen Bothmer. Verlag Grethlein u. Co., Leipzig=
ſrich

ſam mchrrift wird durch das große Heimweh nach dem Glücks=
der
4ü getrieben; doch nimmt die Sehnſucht in ihm, dem
zſtarkéhl ann, allerlei trügeriſche Formen an, wie Schönheits=
ungen
, bleche Liebe, Ehrgeiz und Machthunger. Nirgends aber
ſeinens ex bleibende Befriedigung zuteil. Aeußerlich zwar ſteigt
Leben iſtriler Kurve zum Gipfel weltlichen Glücks an. Aber das

Schickſal wendet ſich, der ſchlecht fundamentierte Lebensbau ſtürzt in ſich
zuſammen. Tief geht es hinunter in Armut, Krankheit und Schande:
aber im ſelben Maße, in dem der ſinnlich begehrende Menſch gebro=
chen
wird, vollzieht ſich die innere Befreiung. Durch Leid und Schuld=
erkenntmis
wird ihm endlich der Friede der Seele zuteil, dieſes einzige
Glück, zu dem ihn ohne ſein Wiſſen das große Heimweh trieb.
Leitfaden der Tierkunde. Ein Hilfsbuch für den Unterricht an höheren
Lehranſtalten. Von Profeſſor Dr. D. Schmeil. 150. Auflage.
Jubiläumsdruck. 395 Seiten mit N farbigen und 25 ſchwarzen
Tafeln. In Leinenband 5,80 RM. Verlag von Quelle u. Meher
in Leipzig.
Die vorliegende Jubiläumsauflage iſt ein untrüglicher Beweis für
die Beliebtheit dieſes hervorragenden Lehrbuches. Es fand in Tauſen=
den
von deutſchen Schulen Eingang, es verbreitete ſich in zahlreichen
Ueberſetzungen über faſt alle europäiſchen Staaten und wird noch heute
ebenſo geſchätzt wie bei ſeinem Eintritt ins Leben. Geſchaffen aus Liebe
zur Heimat, wird der Leitfaden der Tierkunde auch weiterhin Genera=
tionen
von Jugendlichen zu

Joſeph Keffel: Die Gefangenen. Verlag R. Piper u. Co., Mün=
chen
. Kartoniert 3,80 RM., Leinen 6. RM. Deutſch von Paul
Alberdes.
Joſpeh Keſſel iſt dem deutſchen Publikum durch ſeinen Roman
Belladonna bekannt geworden, in welchem er ein erotiſches Thema mi=
ebenſoviel
Ernſt wie Kühnheit abhandelte. Sein neuer Noman Die
Gefangenen führt in die eigentümliche Atmoſphäre eines Sanatoriums
im Hochgebirge. Die Kranken ſind die Gefangenen; manche ſind es
für immer, manchen iſt die Rückkehr in die Freiheit der Welt beſchieden,

Uin

aber keiner kehrt unverwandelt zurück. In dieſer Geſellſchaft begibt ſich
das kleine und große Schickſal von Liebe und Leiden, von Willenstod
oder von raſenden Entſchlüſſen; wie es allen Gefangenſchaften eigen=
tümlich
zu ſein pflegt, vollziehen ſich die Verwandlungen zur neuen
Freiheit eines wiedergeſchenkten Lebens oder zur letzten des Todes.
Glück haben Uebungsſache von Dr. med. Ernſt Rothe. 446 Sei=
ten
, gebunden in Ganzleinen 8,50 RM. Illuſtrationen auf Kunſt=
druckpapier
. Max Heſſes Verlag, Berlin=Schöneberg.
Ein intereſſanter Titel, ein intereſſantes Buch! Die alten Sprich=
wörter
gelten nicht mehr: Glück und Glas, wie leicht bricht das. Wie
Glas jetzr ſplitterfrei iſt (Fortſchritt der Technik), wird nun Glück bruch=
ſicher
(Fortſchritt der Wiſſenſchaft) Das und nicht weniger behauptet
und beweiſt Dr. Rothe. Das Glück fällt uns nicht zu. Das Glück läßt
ſich bändigen, läßt ſich meiſtern. Dr. Rothe der Seelenarzt des Berliner
Rundfunks, enthüllt die kleinen und großen Kniffe und Kunſtgriffe.
Dr. Rothe gibt ein praktiſches Trainingsſyſtem, für die Seele wiſſen=
ſchaftlich
fundiert, allgemeinverſtändlich, genaue Gebrauchsanweiſung in
anregender Form, völlig neuartig.
Emil Lucka: Michelangelo. Ein Buch über den Gemius. Mit 32 Bild=
tafeln
. Paul Neff.Verlag, Berlin.
Das geiſtvolle und ideenreiche Buch ſucht die Welt abendländiſchen
Geiſtes, europäiſcher Kunſt unter dem Gegenſatz des Nordens und des
Südens zu begreifen, und aus dieſer Polarität das Weſen des Genies
zu begreifen. Michelangelo, Gotiker unter den Renaiſſancegeiſtern,
Ekſtatiker unter den Rationaliſten, Chriſt unter Heiden, erſcheint mit
ſeinem fauſtiſchen Ueberdrang, der ſelbſtzerſtörenden Dämonie ſeines
Weſens als Verkörperung des ringenden Genius. Seine Tragik iſt die
er Unvollendbarkeit, die Tragik des Renaiſſancemenſchen, den die
Gewalten der Gotik bedrängen und zerbrechen.

Ve

Nar
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[ ][  ][ ]

Seite 12

Freitag, den 19. Dezember 1930

Nunnt

Sport, Spiel und Zurnen.

Der Spork am Goldenen Sonnkag.

Das Sportprogramm des Goldenen Sonntags iſt nicht ſo ſehr um=
fangreich
. Die ſüddeutſchen Fußball=Meiſterſchaftsſpiele ſtehen vor ihrem
Abſchluß und in den übrigen Sportarten übt man außer Handball am
letzten Sonntag vor Weihnachten größere Zurückhaltung. Hervorzu=
hebende
Ereigniſſe ſind: das Fußball=Städteſviel zwiſchen Mainz= Wies=
baden
und Saarbrücken in Mainz und das Internationale Eröffnungs=
turnier
der Berliner Tennishalle.
Die Verbandsſpiele der ſüddeutſchen Gruppen
gehen ihrem Ende zu. In den Gruppen Nordbayern, Südbayern,
Württemberg. Saar und Main ſtehen die letzten Spiele auf dem Pro=
gramm
, die Gruppe Heſſen hat ihre Serie ſchon beendet und in Baden
ſowie am Rhein ſind noch einige Sonntage notwendig. Es ſpielen:
Gruppe Nordbauern: ASV. Nürnberg VfR. Fürth. Gruppe
Südbayern: DSV. München 1880 München, VfB. Ingolſtadt=
Ringſee Wacker München; Gruppe Württemberg: FC. Pforz=
heim
Kickers Stuttgart, VfB. Stuttgart FC. Birkenfeld. VfR.
Heilbronn FV. Zuffenhauſen; Gruppe Baden: Phönix Karlsruhe
BC. Freiburg, VfB. Karlsruhe FC. Villingen, FV. Raſtatt
Spog. Schramberg; Gruppe Rhein: FG. Kirchheim SV. Wald=
hof
, VfR. Mannheim Phönix Ludwigshafen; Gruppe Saar: Fg
Pirmaſens Boruſſia Neunkirchen, Gruppe Main: Union Niederrad
Rotweiß Frankfurt.
Ein Repräſentativſpiel zwiſchen Mainz=Wiesbaden und
Saarbrücken ſteigt am Fort Bingen in Mainz. Die Ausſichten für dieſen
Kampf ſind offen.
Ferner gibt es im Süden noch eine Reihe intereſſanter Privat=
ſpiele
: Bahern München Vienna Wien, Kickers Offenbach 1. FC.
Hanau 93, FSV. Frankfurt VfL.
Nürnberg, Wormatia Worms
Neu=Iſenburg, Sppg. Fechenheim 1. FC. Langen, VfB. Dillingen
Viktoria Urberach.
Hockev.

Die indiſchen Hockeyſpieler beſtreiten in Uhlenhorſt das
erſte Spiel ihrer Deutſchlandsreiſe, die ſie noch nach Berlin, Süddeutſch=
land
und Weſtdeutſchland führt. Im Süden gibt es nur wenige Spiele.

Rugbo.

Aus dem Rugbyſport iſt lediglich ein Verbandsſpiel zu erwähnen.
das im Mainkreis SC. Frankfurt 1880 und BSC. 1899 Offenbach
zuſammenführt.
Handball.

Auch im Handball reifen die Entſcheidungen heran. 1860 München,
der einzige bisher feſtſtehende Gruppenmeiſter, dürfte am kommenden
Sonntag Geſellſchaft erhalten, da in Main=Heſſen und Saar drei wei=
tere
Meiſter ermittelt werden ſollten. Das Programm der ſüddeutſchen
Handball=Liga hat folgendes Ausſehen: Bezirk Main=Heſſen,
Gruppe 4: SV. 98 Darmſtadt Polizei Darmſtadt. Notweiß Frankfurt
Rotweiß Darmſtadt, TSV. Langen FSV. Frankfurt Eintracht
Frankfurt VfR. Schwvanheim; Gruppe B: Alemannia Worms
FSV. Mainz 05. Polizei Worms Poſt Wiesbaden, Wormatia Worms
SV. Wiesbaden, Polizei Wiesbaden Gakoab Wiesbaden.

Tennis.

Die neue Berliner Tennishalle wird eröffnet. Die Weihe
erfolgt mit einem internationalen Turnier am Samstag und Sonntag,
das neben bekannten ausländiſchen Spielern, wie de Morpurgo=Italien.
Oeſterreichern Artens, Mateika und Graf
v. Kehrling=Ungarn und den
Salm, die geſamte deutſche Spitzenklaſſe mit Prenn. Dr. Kleinſchroth,
v. Cramm, Zander, Hartz, Wolff und Heidenreich, und den Damen Frau
h. Reznicek, Fr. Neppach und Frl. Kallmeher verſammelt ſieht. Im
Haag ſteigt ein Länderkampf Deutſchland Holland der Be=
rufsſpieler
.
Eisfport.

In Berlin werden die Berliner Kunſtlaufmeiſterſchaf=
ten
ausgetragen, die ein ausgezeichnetes Melde=Ergebnis aufzuweiſen
haben.
Ra dſport.

Auf den deutſchen Rennbahnen herrſcht faſt totale Ruhe. Hier wer=
den
an Weihnachten wieder große Rennen ſteigen. Am Sonntag veran=
ſtalten
nur Köln und Frankfurt. In der Mainſtadt ſteigen erſtmals
Amateurrennen nach Dortmunder Muſter am Vormittag.

Handball.
5.p. Darmſtadt 1898 Polizei 5.5. Darmſtadl.

Die Veranſtaltungen des Sportvereins Darmſtadt 1898 in der Woche
vom 21.B. Dezember 1930 bilden zweifellos einen gewiſſen Höhepunkt
der ſportlichen Winterſaiſon 1930 /31. Den Feld= und Hallenſpielen vom
26.28. Dezember mit dem berühmten Wiener Athletikſportklub geht,
gleichſam als Auftakt dieſer großen ſportlichen Ereigniſſe, das Verbands=
rückſpiel
der beiden Darmſtädter Spitzenmannſchaften am kommenden
Sonntag voraus. Man darf wohl gerade dieſes Mal mit Fug und
Recht von dieſem Zuſammentreffen des Süddeutſchen Meiſters mit dem
Süddeutſchen Pokalmeiſter ein ſportlich beſonders hochſtehendes Spiel er=
warten
, da bei der klaren Tabellenführung der 98er mit 6 Punkten keine
Partei darauf ausgehen wird, durch übertrieben harte Spielweiſe ſich
ſpieleriſche Vorteile zu verſchaffen. Demgemäß iſt zu erſarten, daß das
Lokaltreffen ſich in genau demſelben einwandfreien Rahmen abwickeln
wird, wie das Vorſpiel des 7. Dezembers.
Wenn demnach auch der Ausgang des Treffens für die Entſcheidung
der Meiſterſchaftsfrage nur inſofern von Bedeutung iſt, als dieſes für
die 98er drittletzte Verbandsſpiel den Sportvereinlern dann ſchon die
Gruppenmeiſterſchaft bringen kann, wenn ihnen ein Sieg oder ein Un=
entſchieden
gelingt, ſo wird es trotzdem zu einem hartnäckigen Kampf
um die Punkte kommen. Die Poliziſten ſind beſtrebt, gerade in dieſem
Spiel den Beweis dafür zu erbringen, daß die 5:1=Niederlage des Vor=
ſpiels
in keiner Weiſe das wahre Kräfteverhältnis der beiden Mannſchaf=
ten
wiedergibt, während es für die Lilienträger gilt, weiterhin als in den
Verbandsſpielen ungeſchlagene Mannſchaft ſich zu behaupten. Man ſieht.
daß auf beiden Seiten Anſporn genug vorhanden iſt, um ſich reſtlos für
den Sieg einzuſetzen. Es iſt alſo auch ſelbſtverſtändlich, daß man beider=
ſeits
möglichſt in ſtärkſter Beſetzung antritt; über die Mannſchaftsauf=
ſtellungen
werden wir noch berichten.
Der Spielbeginn des auf dem Platze am Böllenfalltor ſtattfindenden
Treffens iſt auf 2,30 Uhr feſtgeſetzt. Das Spiel iſt alſo zirka 3,45 Uhr
beendet, ſo daß jedermann noch Gelegenheit hat, den Goldenen Sonn=
tag
zu Weihnachtseinkäufen zu benützen. Wir weiſen noch darauf hin,
daß Gelegenheit vorhanden iſt, am Sonntag auf dem Sportplatz für die
Spiele des 27. und 28. Dezember Eintrittskarten zu Vorverkaufspreiſen
zu erwerben.

Handball in der 9.T.

2. Gaugruppe.
Kreisklaſſe: Walldorf Langen; Griesheim Pfungſtadt; Gr.=
Umſtadt Arheilgen: Klein Wallſtadt Erbach; Taſ. Obernburg
Damm; Aſchaffenburg Leider.
Mei ſterklaſſe: Bensheim Heppenheim.
4=Klaſſe: Egelsbach Urberach.
B=Klaſſe: Schwanheim Groß=Nohrheim; Groß=Hauſen Bir=
kenau
; Biebesheim Hüttenfeld.
Fugend: Pfungſtadt Reichsbahn; Griesheim Walldorf; Tade.
1846 Darmſtadt Groß=Gerau.
Bedeutungsvolle Spiele in der Kreis= und B=Klaſſe. Bensheim er=
ringt
die Tabellenführung, und im übrigen Abſchluß der Spielreihe,
machen das Programm des Sonntags aus. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß
das größte Intereſſe den Spielen der Kreisklaſſe entgegengebracht wird,
da dort immer noch fünf Vereine vom Abſtieg bedroht ſind. Theoretiſch
hätte Pfungſtadt noch die größte Chance, wenn ſeine drei Spiele nicht
alle auswärts liegen würden. So hat es ſich doch bewahrheitet, was
man beim Beginn der Pflichtſpiele vorausahnte. Die Kreisklaſſe iſt von
ſolchen Vereinen gebildet, daß es ſchade um jeden wäre, der abſteigen
muß. Und tatſächlich wird man nach den Ergebniſſen des Sonntags
immer noch nicht wiſſen, wer an das Ende der Tabelle zu ſtehen kommt.
Es iſt überhaupt zu prüfen, ob nicht eine andere Einteilung die beſte
Löſung wäre und auch der Svielſtärke und der Anzahl der Mannſchaften
am eheſten gerecht würde. Der Rhein=Main=Gau ſtellt annähernd 100
Spielmannſchaften und entſendet davon nur ſechs in die Kreisklaſſe. Als
einer der ſtärkſten Gaue des Kreiſes und es gibt ſchon Gaue, die in
dreigeteilter Kreisklaſſe ſpielen würde man beſtimmt dem Rhein=
Main=Gau mehr Rechnung tragen, wenn man ſich auch hier zu derſelben
Einteilung entſchließen würde. Beſonders auch deshalb, da ihm zwei
Gaue angegliedert ſind, die noch im Aufbau des Handballſpieles begrif=
fen
ſind und ihm ſehr viel nachſtehen. Man könnte die 14 Vereine in
der Kreisklaſſe belaſſen, die beiden Gaumeiſter vom Main und Odenwald
und die Gruppenmeiſter, vorausſichtlich Bensheim und Nauheim, auf=
rücken
laſſen. Hieraus würden ſich 18 Vereine zu drei Gruppen ergeben,
und man wird heute ſchon feſtſtellen müſſen, daß ſich die Neulinge nicht
ſchlecht einführen würden. Bickenbach und Taſ. Obernburg haben es
bewieſen.
Griesheim erſartet die Pfungſtädter. Die Lage der Gäſte wurde
bereits geſtreift. Sie müſſen auswärts ſiegen. Griesheim empfängt
dann noch Walldorf daheim. Vorwärts Langen ſpielt in Walldorf.
Der Platzverein gebraucht die Punkte, da er auf die Griesheimer kaum
rechnet. Vorwärts Langen erwartet dann Pfungſtadt. Von dieſem
Spiele hängt für beide alles ab. Groß=Umſtadt ſpielt daheim gegen den
neuen Meiſter Arheilgen, der, wenn er die Punkte auch nicht braucht,
doch den Ruf als ungeſchlagene Elf bewahren möchte. Und dann fährt
Pfungſtadt nach Groß=Umſtadt. Je nach dem Abſchneiden der Gäſte in
den anderen Spielen, gewinnt dieſes Treffen an Bedeutung. Bensheim
ſiegte bereits in Heppenheim 4:1, ſo daß man den Platzverein nun im
Rückſpiel ebenfalls als Sieger erwarten darf. Die B=Klaſſe an der Berg=
ſtraße
ſetzt ebenfalls die Pflichtſpiele fort. Die Lage bleibt weiterhin
ungewiß, da das bedeutendſte Treffen des letzten Sonntags, zwiſchen
Birkenau und Zell, ausgefallen iſt.

Wiener Handballer in Schweden.

Die Weihnachtsgäſte des SV. 98 Darmſtadt, die Mannſchaft des
Wiener AC., beteiligt ſich zurzeit an Hallen=Handball=Turnienen in
Schweden. Am erſten Tage ſpielten die Wiener gegen eine Auswahl=
mannſchaft
der ſchwediſchen Flotte und unterlagen, von der
Reiſe ermüdet, mit 8:11 Toren. Perwein, 8. Meiſel, Schmid und Fialla
waren die Torſchützen der Oeſterreicher. Am zweiten Tage ſtand die
Wiener Mannſchaft Kamraterna Karlskrona gegenüber. Die
Wiener hatten ſich inzwiſchen ſowohl mit den Hallenverhältniſſen als
auch mit dem von der deutſchen und öſterreichiſchen Auffaſſung weit ver=
ſchiedenen
Regelwerk abgefunden und brillierten mit einer glänzenden
Leiſtung. Mit 7:1 (4:1) wurden die Schweden überfahren. Wieder war
Verwein mit 4 Treffern der Schützenkönig der Wiener. Die übrigen
Tore erzielten Schmid Fialla und Hummel. Nach einem dritten Spiel
gegen die ſchwediſche Flotte kehren die Wiener Handballer, wieder aus
Schweden zunick.

Die Eishockeh=Mannſchaft des SC. Rieſſerſee wurde in München
von den Oxford Canadians mit 7:3 geſchlagen,
Ein neuer deutſcher Schwimmrekord wurde vom Dresdner SV. in
der Schwellſtaffel über 100, 20. 200, 100 Meter Freiſtil mit 7:2.2 Min.
aufgeſtellt.

cGeſchäffliches. imch
Der neue 100 PS=M. A.N.=Dieſel=Laſtwagen und =Omnibus.

Das Verdienſt, die wirtſchaftliche Bedeutung der Dieſelſchen
Erfindung weitblickend erkannt und den neuen Motor als Ge=

brauchsmaſchine überhaupt erſt geſchaffen zu haben, gebührt der
M.A.N. (Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg A.G.) in deren
Augsburger Werk in den Jahren 189397 der erſte Dieſelmotor
der Welt entſtand.
Die größten Dieſelanlagen der Welt ſtammen von der M.A.N.,
die in ſtändiger Weiterentwicklung des Dieſelprinzips auch die
erſten Dieſellaſtwagen und =Omnibuſſe geliefert hat.
Jetzt bringt die M.A.N. nach eingehenden Erfahrungen Dieſel=
laſtwagen
und =Omnibuſſe he raus, die mit dem neuen und z. Zt.
ſtärkſten Fahrzeugdieſel 100 PS 6=Zylinder ausgerüſtet ſind.
Der Dieſelmotor hat gegenüber Benzinbetrieb den großen
wirtſchaftlichen Vorteil, daß er an ſich weniger Brennſtoff ver=
braucht
und daß Dieſel=Brennſtoffe nur einen Bruchteil des Ben=
zinpreiſes
koſten.
Die Brennſtoffkoſten betragen z. B. bei einem 10 Tonnen
100 PS M.A.N.=Dieſellaſtzug für 100 Kilometer nur 5,45 RM.

Preußiſch=Süddenkſche Staakslokterier
1. Tag der 3. Klafſe. In der Vormittags= Zieh=

Dezember fielen: 2 Gewinne zu ie 5000 Mark auf Nr 13154
winne zu je 200 Mark auf Nr. 64 151, 336 131; 30 Gewinnen
Mark auf Nr. 16 841, B 296, 33 996, 57 499, 104 715. 190
151 562, 165 447, 29 138, 240 229, 316 456, 334 940 349 0704
44 Gewinne zu je 800 Mark auf Nr. 1745, 6597, 22 700 45.
110 385, 115 796, 134 444, 163 152, 169 590, 169 905, 1932
206 019, 247 320, 247 454, 268 341, 294 191, 294 332, 708 4 0
393 828; 70 Gewinne zu je 500 Mark auf Nr. 5190, 7318, 18310
2 265, 24 956. R 05N 33 761, 49 944, 53 476, 74 08. 30 158,91.
109 921, 122 705. 152 007 163 288, 183325, 24883, 3
Nah
320 336,
25 362, 243 857, 253 575 309 789 315 422, 32170
73643, 383 216, 384 544, 386 850 399 344: ferner 18 Genz.
332 Gewinne zu je 300 Mk. In der Nachmittagszieiſt
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tr. 317 429; 8 Gewinne zu je r!l!
auf Nr. 169 061, 181 477, 184 262, 305 476; 10 Gewinne zu jeut
auf Nr. 51871 75 096, 115982, 142 236 193 934: B Gemmh
1000 Mark auf Nr. 1816, 40 297. 68 344, 105 70, 199 068, 19 1
191 997, 192 814, 220 416, 253 061 310 422, 389 700, 38 Gett1 4
800 Mark auf Nr. 9373, 15 892, 36 092, 47 742, 101 425, 141
154 638, 165 152, 174 182, 210 87. 254 170, R1 449. 9793
322 801, 381 032, 388 222, 394 562: 46 Gewinne zu je 500 Mo
894, B381. 49 827. 68 636, 75 868, 82 462, 105 22, 148
188 830, 184 070, 187 361, 217 110, 218 873, 223 145, B5äh
258 966, 262 330, 267 253, 277 434, 325 923, 366 830; ferner 10
zu je 400 Mark und 376 Gewinne zu je 300 Mark.

P

Z

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Haische Beie
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Fautfie.

1
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Rundſunk=Programme.
Frankfurt a. M.

Feich S.

Freitag, 19. Dezember.
11.00: Aus Wiesbaden: Frühkonzert am Kochbrunnen.
15.00: Stunde der Jugendbewegung: Jugendliches Gruppemttact
Spiegel des modernen Romans.
15.25: Prof. Dr. Kade: Die Kriſis der Schulreform.
16.0: Kurhaus Wiesbaden: Konzert des Städt. Ruraotick
18.05: Buch und Film.
18.35: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kallee: Die Krankheit desd.
nehmers und ihre Rechtsfolgen.
19.05: Aus Mannheim: Aerztevortrag: Unhngieniſche Anlckicthn nieher unge
heiten
19.30: Aus Stuttgart: Ski=Heil! Ein bunter Abend.
22: Aus Stuttgart: Italieniſche Renaiſſance. Hörwer
Luſtſpiel ohne Titel. Von Nicolo Machiamſtſtt
Enderling.

iub=
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Kſic

ſtei der Se
iu güfnrechend zu

22.10: Aus Stuttgart: Waldemar von Baußnern: Sinfoniü n,

zwrt in Nieder Li
Neuſcken Hartft
n Anrieb wegen
ntpeden. 2
Fäg einge.
dieftider Mien Bierbrt
4Ad vom Vov
Fichau und beſt
Fent. Das zu1.

(Die Ungriſche). Ausf: Das Philharmoniſche Orcheſteit ſech
23.10: Aus Stuttgart: Tanzmuſik auf Schallplatten.
ſt
Königswuſterhauſen.

rde eir

Deutſche Welle. Freitag, 19. Dezember.
9.00: Berliner Schulfunk. Dorfleben im Gedicht Säen und UF Ak.
Ein Schülerſprechchor.
10.10: Schulfunk. Muſiktheorie Was iſt eine Variation?
11.30
Prof. Dr. Ludwigs: Organiſation, Aufgaben und Zi
deutſchen Pflanzenſchutzes.
1420:
Kinderſtunde. Fröhliches Muſiklernen.
15.00:
Jungmädchenſtunde. Der Sinngehalt des Weihnachtsftzie
15
8:
Deutſchſtunde im Unterricht. Ueber Süßkind, Jugen
15.3
Leivzig: Nachmittagskonzert.
gernfiül
173.
: Dr. Ludwig Herz: Hiſtoriſch=politiſche Bücher.
18.
Arthur Dir: Die Kolonien als induſtrielles Abſolz
g.

in ſc ſol.
630 M
dr 150 P.4
kalleſst werd
Eiumechtes vorg
ertam der Statute

1830: Staatsminiſter a. D. Prot. Dr. Becker: Europäiſiermzun
Iſlamiſchen Welt.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.

20.00: Nöte der Zeit. Hans Zehrer: 3
as erſchütterte Voltzy
20.30: Berlin: Querſchnitt Bank ban., Oper von Erkel.
Ca. 22.30: Abendunterhaltung. Kapelle Leo Bermam.

Fr

Wekkerberichl.

In Begleitung der Kaltluft, welche an der Rückſeite de.
Störung über der Oſtſee und Polen nach dem Feſtland vor
iſt, kam es im öſtlichen Deutſchland zu Niederſchlägen
We
von Schnee. Gleichzeitig hat die Kaltluft über dem Ko
bau des hohen Druckes geführt, der über Frankreich ſchon fo
Millimeter grenzt. Von ſeinem Einfluß wird zunächſt die Be
mehr beherrſcht, und die in ihm abſinkenden Luftmaſſen
weiſes Aufklaren herbei. Infolgedeſſen findet ſtärkere Aush
ſtatt, ſo daß mit verbreiteten Nachtfröſten zu rechnen iſt.
dien An Wellmnd
Ausſichten für Freitag, den 19. Dezember: Neblig=bewölkt mit 2 An frin
t. Das
Nachtfroſt, trocken.
Von Ger
Ausſichten für Samstag, den 20. Dezember: Wenig Aendercimt Mſen Sorten ſind
Wetterlage.

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deutſchen Wei!
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Amkliche Winkerſporknachrichken.

Ertemüdter Viehuarkt

Herausgegeben von der Heſſ. Oeffentlichen Wetterdienſtnld.
DM-5. 9) 5
Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 18. Dezemlsh

3 Ochſen, 1

Wärmeſpendenahrung im Winter.
Der Speiſezettel muß ſich nach der Jahreszeit richten. Das
iſt eine alte Weisheit, werden Sie ſagen. Ja, aber es handelt ſich
nicht darum, die Nahrungsmittel zu verwenden, die der Markt
gerade bietet. Der menſchliche Körper hat im Sommer andere
Bedürfniſſe als im Winter, und darauf muß die denkende Haus=
frau
Rückſicht nehmen.
Im Winter braucht der Körper natürlich eine ganz beſonders
ſtarke Wärmezufuhr. Nun werden Wärme und Energie durch den
Fettgehalt der Nahrung erzeugt, darum iſt es ſo wichtig, dem
Körper möglichſt viel und möglichſt hochwertige Fettſtoffe zuzu=
führen
. Wegen ihres außergewöhnlichen Kalorienreichtums und
Nährwertes bewährt ſich die Margarine Rama im Blauband
ausgezeichnet; dieſes wärmeſpendende Fett wird daher in den
kälteren Jahreszeiten beſonders ausgiebig zum Kochen, Braten,
Backen und aufs Brot gebraucht. Eine ſolche Kraftnahrung hält
den Körper warm und macht ihn widerſtandsfähig gegen alle Un=
bilden
der Witterung.

Vogelsberg. Hoherodskopf: 4 Grad. Schneehöhe 10 Ztſelumaleiuer Viehwarkt
harrſcht) Sportmöglichkeit für Ski u. Rodel noch voortiglt
10.
R. M Schaf
Taunus. Kl. Feldberg:
4 Grad, 10. Ztm., Ski und NMüktz, Ferkel bis 4.4
ſtellenweiſe möglich.
M 3 Ziegen 19
Rhön, Waſſerkuppe:
6 Grad, 20 Ztm. Pulverſchne, Aitr an Fertzl und
Rodel ſehr gut.
Schwarzwald. Feldberg: 8 Grad, 25 Ztm. Pulverſchne zſenchuter Biehmarkt
Rodel ſehr gut. Ruheſtein: 7 Grad, 15 Ztm. 2 Aeſſey
Varkt;
Ski gut. Rodel mäßig.
Ar. 5.N

Alpen. Garmiſch=Partenkirchen: 5 Grad. 15 Ztm. Pulnl ig
R
L-B., Sch
ski und Rodel gut.
Harz. Schierke: 4 Grad, 12 Ztm. Pulverſchnee, Ski um 4ut Altzlanf
f Kälber
Wberſtand. Fleiſ
mäßig Braunlage: 4 Grad, 15 Ztm. Pulverſchnd
Auenife
und Rodel gut.
Thüringer Wald. Oberhof: 5 Grad. 15 Ztm. Pulverſchid (441,1ch 2. 100

und Rodel gut. Inſelsberg: 6 Grad, 15 Ztm. Pulmſl

ki und Rodel gut.
Sächſiſches Gebirge. Johanngeorgenſtadt: 5 Grad, 20
körnt, Ski und Rodel ſehr gut.
Schleſiſches Gebirge. Schreiberhau: 4 Grad, 22 Ztm.
ſchnee, Ski und Rodel gut.

ſche Kupferhütte
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der In
der Berechnu
Franfüurt
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
für Feuſſeie
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Veranworfich für Pollik und Wiriſchaft: Rudolf Maup!
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7
Wirtſchaftliche Rundſchau.
ſir gze Rohſtahlgewinnung im November 1930. Die deutſche
zuiung (ohne Saargebiet) belief ſich im November 1930 auf
gem gegen 857 664 , Tonnen im Vormonat. Die durchſchnitt=
5ſargliche Gewinung war, da nur an 23 Tagen gearbeitet
das Rückganges der Monatsgewinnung mit 32 119 Tonnen
er um 1.1 Prozent höher als die des Oktobers, in dem
mearbeitet worden war. Sie entſpricht 55,8 Prozent der
ſtun arbeitstäglichen Gewinnung des Jahres 1913 im Deut=
amaligen
Umfanges.
uassbank=Bezugsrecht. Infolge der techniſchen Vorarbeiten
uusſchreibung der Reichsbankbezugsrechte, die zunächſt ſchon
ciſter Woche in Ausſicht geſtellt waren, eine weitere Ver=
ungg
Streten. Mit der Ausſchreibung und der Aufforderung
eigner iſt aber, wie an zuſtändiger Stelle erklärt wird.
hr.
ioch für die nächſten Tage, beſtimmt aber vor Weihnach=
zu
uineerr. Die Verzögerung hängt hauptſächlich auch mit dem
in zu=chaen, anſtelle der Golddiskontbank=Aktien eine Bar= Abfin=
är
ren.
ig zu
PAAM. Rütgwel erke A.=G., Berlin. Der Geſchäftsgang war in dem bis=
D
gen harf des Geſchäftsjahres 1930, wie gemeldet wird, unter
rückſichktug der ſchwierigen Lage verhältnismäßig befriedigend. Der
Nmde
ſatzrüastg im Teergeſchäft habe mengenmäßig etwa 5 Prozent und

tmäßääſ a 10 bis 12 Prozent gegenüber dem Vorjahre betragen.
Augenliös &r Geſumswickgang bei den Tochtergeſellſchaften ſei mit Ausnahme
jenige wie von der Geſtaltung des Baumarktes abhängig ſind, im
Ner Säuznfemeim /ercſppechend zufriedenſtellend.
18 S:. Bafatlſtri, in Nieder=Ofleiden b. Homberg (Oberhefſen). In dieſem
Mit uſchen Hartſteininduſtrie gehörenden großen Baſaltwerk
NiNd
deE Xrieb wegen Abſatz= und Auftragsmangels zum größten
ſtillgtit werden. Da jedoch in den letzten Tagen wieder einige
Mrst nere
MrEige eingegangen ſind, konnte ein Teil der entlaſſenen
dunten n. ſeiterſſtz, wieder eingeſtellt werden.
Mainc Mktien=Bierbrauerei, Mainz. Die G.=V. der Geſellſchaft
Dianes z
Von My/ Tehmigrieer vom Vorſtande vorgeſchlagenen Abſchluß für das Ge=
Buufym aitsjahtt 24 /30 und beſchloß die Verteilung einer Dividende von wie=
13 Bn.. Das turnusmäßig ausgeſchiedene Aufſichtsratsmitglied
nderlotſchurrde einſtimmig wiedergewählt.
Eichbin=VVerger=Brauerei A.=G. Worms. Der zum 12. Januar
hauſer
rufent(. .=V. ſollen wieder 12 Prozent Dividende zur Verteilung
19. Dhag die EA. (6.50 Mill.) vorgeſchlagen werden. Ferner ſoll das
Geliät cmmreache: 1500 V.=A. zu je 5 RM. von 30 auf 7 Stimmen für je
(M. ſſ ſetzt werden. Sodann iſt eine Beſchränkung des mehr=
eine
h en Stinechtes vorgeſehen auf die Fälle der Beſetzung des A.=R.,
Auſth Aendter) der Statuten und der Auflöſung der Geſellſchaft.
Brodukkenberichte.
N8 U5
Eiſt, Mjanunlucer Produktenbericht vom 18. Dezember. Obwohl die For=
agen
mi lutſchen Weizen um eine Kleinigkeit erhöht ſind, ſo nahm
g Bu4 hieſige 7r ukt doch einen ſehr ruhigen Verlauf, da der Konſum in
Pactt verharrt. Im Vormittagsverkehr hörte man folgende
Dus: Eiſe in iiM. per 100 Kg. waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 26,75

Nie.
Des gläüle
Om m
Lu 9

R,75/ uIl. 34,2536, Roggen inl. 17,518; Hafer inl. 1516;
gerſüt il 2224; Futtergerſte 1920: Süddeutſches Weizenmehl
zial Ak H,5: ſüddeutſches Weizenauszugsmehl 47,5: ſüdd. Weizen=
ſüdd
. Roggenmehl 27,528,5; feine Weizenkleie 9,25 bis
Bierstzte: 10,510,75: Leinſaat 30.
BerlfimA roduktenbericht vom 18. Dezember. Das Geſchäft an der
duktenhhſe kam heute wieder nur ſchleppend in Gang, da die Unter=
mungsnlt
irllgemein gering iſt. Weizen lag bei mäßigem Inlands=
bot
umrerſichtiger Nachfrage der Mühlen im Prompt= und Liefe=
getig
. Für Roggen war die Stimmung geſtern nachmit=
wormittag
noch erheblich ſchwächer, ſo daß gegen den geſt=
Böſchziſ=tluß etwa 2 Mark niedrigere Preiſe zu hören waren.
ſ*ffnung betrugen die Preisabſchläge nur noch etwa eine
rk. BiImlandsangebot iſt zwar keineswegs dringlich, das Angebot
rſteigt ſvw gegenwärtig nur geringe Nachfrage. Einiges Intereſſe
nſpruck=Fioch immer die Abwicklung der Dezember=Engagements,
hrend 9 ui Berlin begutachteten Partien zumeiſt kontraktlich ſind.
den au r Küſte verſchiedentlich größere Mengen als unkontraktlich
ückgewwer. Am Mehlmarkte bleibt die Situation bei geringen Um=
en
un en) ert. Das Hafergeſchäft iſt luſtlos und die Preiſe neigen
Schw.it. Von Gerſten ſind nur feine Brauqualitäten etwas be=
et
, mite Sorten ſind ſehr ſchwer abzuſetzen.

jehl
geſdnt

Viehmärkke.

AaN Darmtte Viehmarkt vom 18. Dezember. Aufgetrieben waren:
Kälbusb Ochſen, 1 Schaf. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber:
de 7177//670, c) 5763 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf: Lang=
a
1+ gerärz
tneli Manunhyer Viehmarkt vom 18. Dezember. Zufuhr und Preiſe:
Ms Kälbe.4½76; 17 Schafe 4042: 262 Schweine 6265: 892 Ferkel
m. Eſ. Läufcizerkel bis 4 Wochen 1317; über vier Wochen 2026;
ffer Ar½: 3 Ziegen 1224: Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt.
bur Zweine A vi. Ferkel und Läufer mittel.
Franhyſte- Viehmarkt vom 18. Dezember. Aufgetrieben waren:
Zm ſeit dem ünm Markt: 135 Rinder, 1807 Kälber, 402 Schafe und 3629
Grad, / weine, urnter 878 Litauer. Bezahlt wurde dro Zentner Lebend=
k
0: b) 7376, c) 6872, d) 6267: Schafe: al) 4346
düF3-42M:36: Schweine: b) 6365. c) 6466, d) 6365, e) 62 bis
Mar=brlauf: Kälber und Schafe mäßig, rege geräumt. Schweine
nſar eppend ekerſtand. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 80 bis
80, Bullenfleiſch 7085, Kuhfleiſch 2. 6070, dito 3. 4:
zu P dit
Eli iſch 2. 100110, Hammelfleiſch 95100. Schweinefleiſch
zu P.2. Ghüätsgang rege.
düP
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
*
Die 9kcke Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich wie der Geſcmtaus=
Gidl 46 zur hrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Ber=
uf
Etrd der Berechnungen des Statiſtiſchen Bureaus der Metall=
euſchaftt
.05 Frankfurt a. M., mitteilt, im November 1930 auf
null * To. gn, 5459 To. im Oktober d. Js.
Wie /70 cfahren, iſt die Wiedererrichtung des ſeit längerem an=
ſtrebten 8 0ewarenſyndikats ungeachtet der am 7. Januar nach Köln
ſberufewWrrfiziellen Mitgliederverſammlung bereits erfolgt. Sitz
Vereinyansg iſt Berlin.
Die f: Adr 17. Dezember in Zwickau anberaumten Lohnverhand=
ſve
ſigen zu hen den Vertretern der Bergarbeiterverbände und des
wgbaulieiM Vereins Zwickau ſind ergebnislos verlaufen. Die Arbeit=
er
, die s beſtehende Lohnabkommen zum 31. Dezember gekündigt
beveliege n, wie im Ruhrgebiet, eine Kürzung der Löhne um 12
Me ozent.
Arbeitnehmer beſtehen dagegen auf Fortführung des bis=
grigen
Lyſta kommens.
Die 2Aanheimer Gewerbebank iſt in der Lage, ihren Gläubigern
WEndsy es Jahres eine weitere Quote von 15 Prozent zur Aus=
ſhlung

btängen, nachdem Anfangs September ſchon 15 Prozent

chüttk wrrden. In beſonderen Fällen kann die Abhebung be=
dor
7Fhrnachten erfolgen. Der Umſatz ſei befriedigend, Verluſte
keine ſuh: eingetreten.
* Die Sſtaarter Bankfirma J. B. Härtls Nachf, hat ihre Zahlun=
Die Veranlaſſung ſolen einige beſonders große indu=
eingeſy½

eiell
ſieerngen und Kredite ſein, die nur teilweiſe wieder ein==
Be=
gich
ſᛋ ürften. Man ſtrebt einen Vergleich an, bei dem eine
odte von)ſum 75 Prozent in Ausſicht zu nehmen iſt.
ſach kgantlichen Handelsſtatiſtik für die verfloſſenen elf Monate
Ees Jay-k tellte ſich die Einfuhr Frankreichs auf 48,01 (im Vor
D 3321) nnliarden Fr., die Ausfuhr auf 39,60 (45,66) Milliarden
2 deXſich ein Einfuhrüberſchuß von 8,41 (7,55) Milliarden Fr.
gibt.
der Glſtund der Bank von Frankreich iſt in der vergangenen Be=
Swocheg neut gewaltig angeſtiegen, und zwar um 548 Mill. Fr.
52,9 WAuarden Fr.

2us enrſiſche Unterhaus hat den von der Regierung vorgelegten
rag
dié ſorn Oberhaus beſchloſſene Vereängerung der Farbſtoffakte
18 Moſrfte abzulehnen, angenommen. Die Liberalen ſtimmten für
Een Regievukgsantrag.
ſ hi/ Sorliegenden Meldungen haben geſtern weitere 20 Ban=
eſta
ihre Zahlungen eingeſtellt. Es handelt ſich ausſchließ=
ile
fſer Provinzbanken, von denen ſich 10 im Staate Arkanſas
eünden

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 18. Dezember.
Bereits in dem heutigen Vormittagsverkehr wirkte ſich der an der
geſtrigen New Yorker Börſe eingetretene Tendenzumſchwung in einer
etwas feſteren Stimmung aus. Das Geſchäft war zunächſt noch nicht
umfangreich. Es handelte ſich vorläufig hierbei in der Hauptſache um
Deckungen der Baiſſeſpekulatin. Zum offiziellen Beginn machte ſich
auch von ſeiten des Publikums einiges Intereſſe bemerkbar. Auch die
Kontermine nahm weitere kleine Deckungen vor, in dem Glauben, daß
bis zum Jahresultimo allgemein feſtere Kurſe erwartet und auch gern
geſehen werden. Die Umſatztätigkeir nahm aber keine lebhaftere Form
an, ſondern beſchräukte ſich nur auf einige Spezialwerte: Im Vorder=
grunde
des Intereſſes ſtanden Elektroaktien: Siemens, A. E. G., Schuk=
kert
, Licht u. Kraft lagen von 1,52,5 Prozent gebeſſert. Von Neben
werten gaben Lechwerke etwas nach. Mehr Intereſſe zeigte ſich außer
dem noch für J.G. Farben mit plus 2 Prozent. Deutſche Linoleum mit
plus 4 Prozent und von Kaliwerten für Aſchersleben mit plus 6,5 Prö=
ſent
. Montanaktien zeigten Beſſerungen von 0,51,5 Prozent. Kunſt=
ſeidewerte
blieben gut behauptet. Schiffahrtswerte erholten ſich bis zu
5 Prozent. Am Markte der Bauunternehmungen ſetzten Holzmann
25 Prozent feſter ein, Wayß u. Freytag blieben behauptet. Schwä=
chber
lagen wieder Frankfurter Maſchinen in Nachwirkung auf das un=
günſtige
Kommunique; der Kurs wurde auf 10 Proz. nach 12 Proz.
taxiert. Deutſche Anleihen eröffneten gut behauptet. Von Auslands=
renten
zogen Rumänen leicht an. Türken unverändert. Im Verlaufe
gaben die Kurſe unter dem Druck der Orderloſigkeit bis 1,25 Prozent
nach. Das Geſchäft ſchrumpfte ſtark zuſammen. In der letzten Bör=
ſenſtunde
kam unerwartet ſtärkeres Material an den Markt, ſo daß
ich das Kursnibeau unter Vortagsniveau ſenkte. Stark angeboten lagen
Kaliaktien, die bis zu 6 Prozent einbüßten. Am Geldmarkt lag Tages=
geld
mit 4 Prozent leicht. Am Deviſenmarkt lag die Mark und Madrid
weiter feſt. Man nannte Mark gegen Dollar 4.1917½, gegen Pfunde
20,36½, London-Kabel 4.8572½, Paris 123,62,
Mailand 92,73,
Mailand 44.80, Schweiz 25,02/s, Hölland 12,06.
Nach dem ſtarken Kurseinbruch am Schluſſe der Mittagsbörſe waren
die Kurſe an der Abendbörſe leicht erholt. Beruhigend wirkte vor
allem der feſte Beginn der New Yorker Börſe. Bankſeitig wurde etwas
Material aufgenommen, doch blieb das Geſchäft im allgemeinen klein.
Farben 0,25 Prozent höher. Auch Siemenswerte 1 Prozent freund=
licher
. Von Montanaktien Rheinſtahl 1 Prozent gebeſſert, Bankaktien
gut gehalten, desgleichen Kaliwerte. Im Verlaufe der Börſe blieben
die Kurſe behauptet. Farben ſchloſſen 126,37.
Berlin, 18. Dezember.
Die Stimmung der Börſe wurde heute hauptſächlich von dem plötz=
lichen
Umſchwung in New York beeinflußt. Schon vormittags nannte
man feſtere Kurſe, und die Spekulation verſuchte zu decken, ſo daß ent=
gegen
den ſonſtigen Gefplogenheiten, bereits zu dieſer Zeit Umſätze zu=
ſtande
kamen. Vorbörslich taxierte man dann recht feſte Kurſe, die ſich
zu Beginn des offiziellen Verkehrs nicht voll behaupten konnten, da doch
vorliegende Verkaufslimite ausgeführt wurden. Die Tendenz blieb je=
doch
zuverſichtlich, und es kam im allgemeinen zu 1 bis Zprozentigen,
vereinzelt bis zu 5prozentigen Beſſerungen. Eine gewiſſe Zurückhaltung
hatte eine Meldung zur Folge, die von der Möglichkeit einer Londoner
Diskonterhöhung ſprach, da dort in der letzten Zeit ſtarke Goldabzüge
zu beachten waren. Dies war auch der Grund, weshalb in der erſten
Börſenſtunde das Geſchäft ſehr klein war, und die Kursentwicklung kein
einheitliches Bild zeigte. Später ſetzten angeblich wieder amerikaniſche
Abgaben ein, die zwar zu leicht nachgebenden Kurſen glatt Unterkunft
fanden, jedoch die günſtige Wirkung des um ein Uhr bekannt gewordenen
unveränderten Londoner Diskontſatzes aufhoben. Die Kurſe lagen bis
zu 1 Prozent unter Anfang. Anleihen behauptet.

of
Metällnotterungen.

Die Metallnotierungen in Berlin am 18. Dezember ſtellten
ich für je 100 Kg. für Elektrolytkupfer, promt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Eletrolytkupfernotiz) auf 96 RM.
Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 9899
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 170 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 174 RM., Rein=
nickel
. 9899 Prozent, 350 RM., Ankimon Regulus 5557 RM.,
Feinſilber (1 Kg. fein) 43,5045,50 RM.

Berliner Kursbericht
vom 18. Dezember 1930

Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 18. Dez.:
Getreide. Weizen: Dezember 77, März 79½, Mai 81. Juli
688; Mais: Dezember 67¾, März 71,25, Mai 73. Juli 7438;
Hafer: Dezember 31½, März 32½, Mai 33,50, Juli 32½; Roggen;
Dezember 45½, März 44½, Mai 45½, Juli 45,25.
Schmalz: Dez. 9,975, Jan. 9,075, März 8,95. Mai 9,075.
Speck, loco 12,25.
Schweine: Leichte 7.508,10 ſchwere 7.,507,80; Schweine=
zufuhren
in Chicago 38 000, im Weſten 104 000.
Baumwolle: Dezember 9,789,85, Januar 9.79.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 18. Dez.:
Schmalz: Prima Weſtern 10,70; Talg, extra loſe 478.
Getreide. Weizen: Rotwinter 98,50, Hartwinter 85: Mais:
loco New York 85½; Mehl: ſpring wheat clears 4,104,40; Ge=
treidefracht
nach England 1,62,3 sh, n. d. Kontinent 78 C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 61, loco 6½: Dezember 5,97,
Januar 6,02. März 6,17, Mai 6.35. Juli 6,48, September 6,65,
Oktober 6,75.

R1
Wirtſchaftsliteratur.

Ludwig Reiners: Die wirkliche Wirtſchaft. C. H. Beck Verlag, Mün=
chen
, 1931. Geh. 4 RM., in Leinen 5,80 RM.
Dieſes Werk von Ludwig Reiners iſt in der Tat eine volkstümliche
Nationalökonomie denn es behandelt alle aktuellen Fragen des wirt=
ſchaftlichen
Lebens, die jeden intereſſieren müßten, der mit der Wirt=
ſchaft
irgendwie verbunden iſt. Ein kleines Vademecum, ein Leitfaden
für das richtige Verſtändnis auf wirtſchaftlichem Gebiete ſtellt das Buch
dar. Der Verfaſſer verſteht es, in lebendiger, ſpännender Art, in Form
eines Zwiegeſprächs zwiſchen einem Nationalökonomen und einem
Kaufmann, in die weſentlichſien Fragen der Wirtſchaft einzuführen
Trotz der Vertiefung in die Materie hat es der Verfaſſer vermieden,
hochwiſſenſchaftliche Definitionen oder Probleme vor dem Leſer auszu=
breiten
; er hat vermieden, ſtatiſtiſches Material zu verwenden, und hat
dafür graphiſche Darſtellungen gewählt, die dem Laien ohne Schwierig=
keit
klare Bilder von der gerade (in der Diskuſſion) zur Erörterung
ſtehenden Fragen geben. Das lebhafte Geſpräch in der Frageſtellung
und in Antworten wird alſo durch Anſchauungsmaterial noch unter=
ſtrichen
; es wird auf dieſe Weiſe eine Fülle von Tatſachenmaterial aus
allen Gebieten der Wirtſchaft behandelt, das dem Laien heute noch
unbekannt iſt, das er aber unbedingt wiſſen ſollte. Um nur einige
aktuelle Fragen herauszuheben: Die beiden Sprecher unterhalten ſich
über das Weſen der aktiven und paſſiven Zahlungsbilanz, über die Gold=
deckung
der Reichsbank, über die Vorausſetzungen einer Konjunktur=
belebung
, über die Arbeitsloſigkeit, die Preisbildung, Syndikate, Kar=
telle
uſw. Weiter wird der Ex= und Import behandelt, die Exiſtenz=
berechtigung
des Handwerks nachgewieſen und Sozialprobleme in allge=
mein
verſtändlicher Weiſe erörtert. Politiſche Tendenzen enthält das
Buch nicht; die volkstümliche Behandlung des Stoffes vermittelt

lich und objektiv Wirtſchaftswiſſenſchaft für die Allgemeinheit.
Muſterbetriebe Deutſcher Wirtſchaft: Die Automobil=Induſtrie Daimler=
Benz A. G., Stuttgart=Untertürkheim Band 12 der Schriftenreihe
Muſterbetriebe deutſcher Wirtſchaft, Organiſation Verlagsgeſell=
ſchaft
m. b. H. (S. Hirzel), Berlin W. 8. 1930.
Ein weiteres Bändchen der Serie Muſterbetriebe Deutſcher Wirt
ſchaft bei der Organiſation Verlagsgeſ. m.b.H. (S. Hirzel), Berlin
W. 8, Leipziger Straße 115/116, ſtellt als vorbildliches Unternehmen
der Automobilinduſtrie die Daimler=Benz A.G., Sturtgart= Untertürf=
heim
, das älteſte Unternehmen dieſer Art der ganzen Welt, dar. (Preis
75 R
Eingehend geſchildert werden in dem Werke neben der
Geſchichte der Daimler=Benz A. G., die gleichzeitig die Geſchichte des
Automobilbaues darſtellt, der Bau des Perſonenkraftwagens, die Nutz=
fahrzeug
=Fabrikation, der Karoſſeriebau und die Reparatur= Großwerk=
ſtätten
. Dieſes reich bebilderte Werk zeigt deutlich, mit welch unge=
heurer
Präziſion die deutſche Induſtrie arbeitet; ein Umſtand, der ihr
ja auch ſchon vor dem Krieg eine führende Stellung auf dem Weltmarft
verſchafft hat. Die komplizierten Vorrichtungen, die dieſe Genauig=
keit
ermöglichen, ſind mit allen Einzelheiten beſchrieben und abgebildet
und zeigen, wie die deutſche Präziſionsarbeit de
Vorkriegszeit, nie
iur wieder erreicht, ſondern überſchritten iſt. Auch die heranwachſende
Generation, ſoll ſich an dieſem Muſterbeiſpiel deutſcher Werkmanns=
arbeit
den Sinn für Qualität und Präziſion ſchulen.

Deviſenmarkt
vom 18. Dezember 1930

Mde
danatbank
ſeutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Aan
ſanſa Dampfſch.
Ne
Lloyd
.6.0
ahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

119.50
147.
107.50
109.
33.
G
321ss
54.
P.
111.25
104.125
60.25

Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener
ergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
kannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

97.2
127.50
32.5C
75.5
69.77
68.625
38.
5.
74.
63.125
2.7
1.275
OR5

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſto
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alka
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Lin;
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Sohenlohe-Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

146.50
AR.50
218.50
106.25
Ge.
22.5
43.75
115.-
134.
5e
9.
35.

lſingfors
Budapeſt
zofia
nd
Ha
gen
Schoh
vo8=Aires
uer
New Yor
Belgien
alien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schillin
0 Tſch.K
00 Pen
100 Ler
100 Gulde
30 Kroner
0 Kronen
0 Kronen
2=Stg
Pap. Pe
Dollar
100 Belge
0 Lire
100 Francs

GeldBrie
10.54 10.56
58.99 59.1
1429/ 12.44
1o0
168.66
g9
112-41 112
1.188 4.1
58.505 58.62:
193 21.,
16 452/ 16.492

Währung
Schweiz
0 Franken
panien
100 Peſetas
De
00 Gulden
Jap
Rio de Janeiro)
Milre is
00 Dinar
ſlawien

fortugal
ambul
unada
üru
Js

100 Escudos
100 Drachm.
türk. 2
1ägypt.
anad. Doll
100 eſtl. Kr.

Tallinn (Eſtl.)/100 eſtl. Kr.
100 Lats
Riga

Reie
81.305 81.465
44.76 44.24
8:.36 8
2.
(.399
18
18
5. 428
5.4:

20.87
an
.
111.43
80.61

*
171.
20.75

Frankfurter Kursbericht vom 18. Dezember 1930.

V0 M
½
Inter.,
% Baden ......
89 Bahern....."
2e

2 Heſſen
v. 29
Preuß. Staat.
Sachſen. . . . ..
...
720 Thüringen ...

Dtſche. Anl. Auslo=
ungsſch
. +½/= Ab=
löſungsanl
.
he. Anl.
ſungsſch. (Neub.)

Deutſche Schutzge
bietsanleihe .. ."
8% Baden=Baden.
Berlin ....."
tv. 20
07 Darmſtad
v.
% Dresden.
2 Frankfurt g. M
v.
v. 26
Mainz....
6 Mannheim v. 20
v.
München. . . .
Nürnberg ..."
8½ Wiesbaden ...

*26 Heſſ. Landesbl. 9
Goldoblig/ 93.25
4½% Heſſ. 2ds
Hhp.=Bk.=Liquid
31.4
Kom.-Ob
Preuß. Lds.,
pfbr.=Anſt. G. Pf. 10c
8% Goldobligl 83

V
6.5
73
97.5
2.2
83.75
5
72.25

51.5
5.6

1.9

Ks
87

9

8% Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
deſſen . Goldobl.
%Kaſſeler Land.,
kredit Goldpfbr.
3 Naſſ.Lundesbl.
4½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöf.-Anl.
+Ausl. Ser.
Ser. II
Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
80 Berl. Hyp.=Bk.
4½% Liqu.=Pfbr.
O Frkf. Hyp.=Bk.
2% Lig. Pfl
Pfbr.=Bk.
Lia
1.
z Mein. Shp.=B:
2e
Pfbr.
z. Hhp.=9
26
.P
1ß. Boden
red.=Ban
Ifb
Tentrl.
Bodencr.=Bank.
% Lig. Pfbr.
326 Rhein. Hyp. Bk.
Vo Lig. Pfbr.
Rhein.=Weſtf.
*
Bd.=Credit .. . .
Südd. Bod.=
Ered.=Banl ...
120 Lig. Pfbl
8% Württ. Hhp.=B.

62 Daimler=Benz! 65

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Rinng ant
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Mitteld. Stahl.
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J. G. Farben Bonds
50 Bosn. L.E.B.
2. Inveſt.
Oſt. Schätze
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Dt. Atl. Telegr. . .
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Gold= u. Silber
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Dt. Linoleumwerke
nhande
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=We
Elektr. Lieferg=G
Kraft
Eſchw. Bergwerl.
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnere
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr.
inmech. (Jetter)
Felt. & Guilleauf
Frankfurter Gas ..
Hof..
Geiling & Ci
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Gelſenk.
Geſ. f.elektr Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Britzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
immerſen (Osn.)
Hanauer Hofbraul
arpener Bergba
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Hennir
Nr.
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drichs=Aufferm
Kupfer. .. ..
Hochtief Eſſen".
Holzmann. Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans... ..."
Kal Chemie. ..
Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. . . . ..
Klein, Schanzlin".
Klöcknerwerke ... .
Lahmeher & Co.
Laurahütte .. .. .."
ch. Augsnu
öwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.

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Motoren
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Deutz
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Oberbedarf ....."

Phönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm.
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Montan. .
Gebr. . ..
Rütgerswerke ..."
Sachtleben A. G. ..
alzdetfurth Kali.
v. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
ickfab
hramm
hriftg. Stempel.
huckert Elettr. .
warz=Storchen
em. Glasinduſtr
Siemens & Halske
Südd. Immobilier
Zucker=A. G.

Tellus Bergbau.
hür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ..
Tucher=Brauere:..
Anterfran len.
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind
tahlwer
ohſtoffabr. .
Ultramarin .. .
Vogtländ. Maſchin.
Boigt & Haefſner.

Mitc
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Orisinaltilm vom Eucharistischen Kongreß
im Karthage 1930
erlebt und photographiert von D. HI. Rütters, unter Mitwirkung von Pfarrer Meinertz, Köln.
Der Film ist ein Tatsachenbericht rings um eines der größten katholischen Ereignisse der Gegenwart.
Aus dem Inhalt: Der Film beginnt mit einer Seetahrt von Europa nach Atrika aut dem Dampfer Lützow. Sturmbilder.
Eintahrt in die Bucht von Tunis. Karthago, die Stadt des Hannibal. Der Kongreß. Kreuzzug der 8000 Kinder im Stadion
von Tunis. Der päpstliche Segen. Eine wundervolle Heimtahrt über Palermo, Capri, Neapelmit Vesuvausbruch nach Genua.
Vorverkranf nn der Tngeskasse.
Jugendliche haben Zutritt.

Ab beute u. folgende Tage
Einer der größten Bühnen-Erfolge
der vorigen Saison, jetzt als
Tonfilm
UKrafdlien

mit
Michael Bohnen
in der Hauptrolle.
Regie: FELIK BASCH
Michael Bohnen, dessen Stimme auf
der Bühne das Entzücken aller
Musikfreunde bildet ist in seinem
Tonfilm Zwei Krawatten nun auch
als Tonfilm-Schauspieler zu sehen
und zu hören.
Ein spannendes Thema, eine erst-
klassige
Besetzung, fabelhafte Aus-
stattung
, viele schöne Frauen, gute
Musik und einen unterhaltenden Text
Begivn: 3.30, 5.45, 8.10 Uhr

Heute (
zu morgen Schlachtfeft
beim Meenzer Müller.
Morgens Wellfleiſch und Bratwurſt,
abends alle Sorten friſche Hausmacher
Wurſt. Schweinepfeffer uſw., wozu
frdl. einladet
Meenzer Müller, Schuſtergaſſe 3.

Ab heute der große Monumentalfilm
der Ufa
Ein Weltfilm von ungeheuren Ausmaßen.

Ab heute u. folgende Tage
Ein ausgezeichnetes Doppelprogramm
Käthe v. Nagy
Nikolel Kolin und
Max Hansen in
Gaukler

nach d. Operette Les Saltimbangues‟
von Ordonneau und Ganne.
Regie: ROBERT LAND
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und ungeheuer spannend das Schicksal des kan-
kasischen
Freiheitshelden Hadschi Murat. Man erlebt
den mit allem Fanatismus des von heiliger Heimat-
liebe
durchglühten Bergvolkes der Tscherkessen ge-
führten
Kampf um ihre Unabhängigkeit in der wild-
romantischen
Landschaft des Kaukasus. Der Film
zeigt in faszinierenden, prunkhaften Bildern all den
Glanz des höfischen Lebens um den Zaren Nikolaus I.
in Petersburg. Festesfrende, pikante Abentener, aber
auch Despotismus und Intrigue.
Der weltberühmte
Don-Kosakennchor
Dirigent: Serge Jaroff
zum ersten Male im Film zu sehen und
zu hören!
Beginn: 3.30, 5.45. 8.10 Uhr. (.18469

Dazu im II. Teil:
Ber Sieg des
Herzens
Ein spannender Film mit dramatisch.
Höhepunkten.
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Fe
Aeil=bt by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S.
*6
(Nachdruck verboten.)
eite 6/ eite dahinſchreitend, erzählte der Pilot von ſei=
Lend
mißſtzuis. Offen und ehrlich. Ohne jede Scheu. Wie
ſich 410. Menichen anvertraut, dem man in Sympathie
Freufghrft verbunden iſt. Und Berling ganz dem
Aäügenen Enttäuſchung hingegeben ſah nichr die
awſcche Freude in die Augen Lilians ſchießen.
Mr. Epans und die anderen Herren nicht mehr
weilten! Sie hätte ihnen gern gezeigt, weshalb
lann Spencer nicht in Frage kamen.
emcer, freue dich! Die Stunde deines Triumphes
Der Mann deines Herzens iſt in deine Hand

inuntgg urhen ſpielte der Telegraph zwiſchen den Konti=
ge/
Werſchwinden Arnulf Berlings ſetzte die Radio=
Eunnus und Amerikas in erhöhte Tätigkeit. Waſhing=
undte
r) edoboote auf den Atlantik, um den verſchollenen
en zuſchen. Man tat alles, was Menſchenpflicht gebot.
ſergehke!
len /ci hungen war der Erfolg verſagt. Die Preſſe der
n Wakſungerte nach Berichten über das rätſelhafte Ver=
den
ᛋmNlf Berlings. Prämien wurden für die Auffin=
ausgarnien
. Sie brauchten nie gezahlt zu werden.
n diokt Tagen ging Mr. Wentleh zur Offenſive über.
Rückſüſke am vergangenen Abend mit der ihm ganz er=
mun
Tlbe:, Freſes, ließ er ſich am anderen Morgen bei
ſenerqunektor melden. Er wurde ſofort empfangen. Der
err im Grau geworden. Die letzten Ereigniſſe prägten
dem ſensfrohen Geſicht ein. Theodor Freſe hatte ſtark
ch hahmit Ihnen zu reden, Herr Kommerzienrat.
e wilſ, daß Sie mir ſtets willkommen ſind. Ihr In=
an
dy Werk des unglücklichen Berling hat Ihnen einen
nmaeim Herzen erobert. Freſes Worte atmeten Wärme.
er Au ünder nahm in einem Seſſel Platz, beugte ſich vor.
des Y.t betonend, warf er die Maske ab.
err Anmerzienrat! Verzeihen Sie mir, daß ich unter
Pſeuylu m hier auftauchte . . . Mein wahrer Name iſt
Wilbur Spencer ...

Jetzt war an dem Jungen die Reihe, zu ſtaunen. Die er=
wartete
überraſchende Wirkung blieb aus. Der Großind= trielle
läichelte müde:
Ich bin ſeit geſtern abend durch Eva unterrichiet. Es
konnte mir nicht verborgen bleiben, daß ſich zwiſchen Ihnen und
meiner Tochter ein Verhältnis entſpann, das tiefer wurzelte,
als bloße Freundſchaft. Ich ſtellte Eva zur Rede, und ſie ge=
ſtand
mir Ihr Pſeudonym.
Voll fiebernder Spannung lauſchte Spencer jun. den Aus=
führungen
des alten Herrn. Und nun ſtreckte er ihm zögernd
die Hand entgegen.
Können Sie mir verzeihen?
Freſes Blick belebte ſich. Er ſchlug ein in die dargebotene
Rechte.
Eva hat wir die Beweggründe Ihres Auftauchens und
Bleibens erzählt. Ich glaube on die Wahrheit.

Seite 15

Was nan Für ihn?
Rotsiegel-, Laco-, Jongla-
Krawatten
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Wilbur Spencer atete ſichtlich erleichtert aurf.
Und Sie werden unſere Lebe ſamktionieren?
Der Macht des Herzens kann viemamd gebieten. Ich weiß,
daß Sie meine einzige Tochter glücklich machen werden.
Eine leiſe Röte färbte die Wangen Wilburs. Er fühlte ſich
zum erſten Male im ſeinem Leben durch ſoviel Güſte beſchämt.
Ihm grauſte, wenn er an ſein Verbrechen dachte.
Später trafen ſich die Liebendem im Pork. Es wor kein
Zuſall.
Nun, was ſagte mein Vater?
Eva ſchmiegte ſich in die Arme des ehemaligen Hofnarren.
Und noch ehe ſie Antwort erhielt, las ſie das Glück von ſeinen
Augen jab.
Vater gibt zu allem ſeine Zuſtimung. Er küßte die Blon=
dine
auf dem Mund. Und es war ein Schwur in dieſem Kuß:
Ich will an dieſem Weibe gutmachen, was ich an dem Manne
ihrer Liebe ſündigte!
Noch am ſelben Tage veranlaßte Freſe auf Wilburs Anraten
die Durchſuchung der Wohnung des unglücklichem Piloten. Aber
wan fand nirgends die rettenden Pläne.
Arnulf Berling galt für verloren.

28. Kapftel.
Juutta Förſter fühlte ſich in ihrer neuen Stellung geborgen.
Die Baronin von Wernegg=Rotzenſtein, eine gütige Dame von
kmapp fünfzig Jahren, thr erſt vor kurzem von Berlin nach Burg
Rothenſtein im Fichtekgebirge übergeſiedelt. Sſe zählte zu dem
reiehſten Adel des Landes. Ihr Gatte war während des Krieges
gefolſen, ebenſo ihr Sohn. Der Baron hinterließ der Witwe ein
uungeheures Vermögen in Liegenſchaften, das auch aus den In=
flationsſtürmen
faſt ungeſchmälert hervorging. Seit der Revo=
lution
trat die Baronin wit guſſehenerregendem Erfolge als
Romanſchriftſtellerin hervor. Ihre Werke zeigten eine erſtaun=
liche
Ausgereiftheit und einen Stil, der aus dem bumten Leben
ſelbſt hervorblühte. Im vergangenen Jahre wurde die Dichterin
mit dem Nobelpreiſe für Literatur ausgezeichnet.
In der Einſamkeit des romontiſchen Burglebens fand Iuita
zu ſich ſelbſt zurück. Das Leben in der romantiſch ſchönen Natur
träufelte ſüße Ruhe in das zerriſſene Mädchenherz.
Bis die Blätter die Unglückskuunde von Arnulf Berlings
Verſchwinden als eine Folge der Verbrechens an ſeinem Werke
brachten. Die Rache des verblendeten Jacobi, war ſelbſt über
deſſen Grab himauts mächtig. Noch würgte die Trquer um den
Verluſt des durch Selbſtord geendeten Vatrs an dem Mäd=
chen
, da kam ſchon der neue Schlag.
Num ſtand ſie ganz ſchutzlos in der neuem Welr. Sie hatte
nichts mehr zu hoffen. Eiumal gab ſie den Geliebten ſelbſt frei.
Dias war, als Eva Freſe, die reiche, ſchöne Tochter des Groß=
induftriellen
, ihre Netze über den Ahmngsloſen warf. Da
glabte ſie, die Arme, Bedeutungsloſe, zurücktreten zu mitſen.
Danm ſah ſie ihren Irrtum ein. Am Abſchiedstage ſtellte
ſie Armulf ſelbft als ſeine Braut vor.
Und nun hatte Alfred Jacobi ſeinen letzten Trumpf ans=
geſpielt
. Sein Haß vernichtet Leben und Seligkeit. Was haff
es, daß er das Verbrechen mit dem eigenen Tode beſtegelte?
Es konnte der Baromin nicht entgehen, daß ihre Geſellſchof=
terkm
unter einer ungeheuren Gemütsdepreſſion litt.
Was iſt Ihnen, liebes Kind? Bedrückt Sie ein Leid? fragte
ſie in ihrer gütigen, mitfühlenden Art.
Jutta offenbarte ſich. Es iſt ſo wohltend, ſich eimnem
Menſchen vornehmer Geſinnung anvertraten zu dürfen. Die
Dichterin hörte in ſtumer Ergriffenheit zu. Sie ſtrich der
Aermſten lind und weich über den Graunen Scheitel.
Als Jutta zu Ende ham, war es lange ſtill in dem Turm=
zimmer
. In den tiefen Fenſtern hockte die Romtik. Viel Frend‟
und Leid ſahen die Uobigen Midtern im Laufe der Jahrhun=
derte
. Tragödien und Komödien ſpielten ſich innerhalb ihres Be=
reiches
ab. Wber zumeiſt waren es Dramen; denn die Menſchen
dürſten damach, ſich ſelbſt das Daſein zu verkimmern.
(Fortſetzung folgt.)

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