Ginzelnummer 10 Pfenmige
Trmſtädte
*
Datt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
aligem Erſcheinen vom 1. Dezember
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2.18 Reichemarl und 22 Pfennig
degeholt 2.28 Reichemart, durch die
ichsmart ſrei Haus. Poſibezugspreie.
BFkellgeld monatlich 2.45 Reichsmart.
Aufnahme von Anzelgen
wird nicht übernommen.
Nicht=
eie Nummern in
höherer Gewall
uite 3i
Kürzung de
Tellungen und Abbeſtellungen durch
Sindlichkeit für uns. poſiſchecktonto
fuanfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Blld und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original-Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 340 Dienstag, den 9. Dezember 1930. 193. Jahrgang
Z mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reich
FinanzeAnzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichemarl. Anzeigen von auswärte 40 Reichspf=
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
iſie 3.00 Reiſchsmark. Alle Preiſte in Reichsmark
im Falle höherer
Dollar — 4.20 Mart
Gewal, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitrelbung fäll jeder
nkionto Deuiſche Bani und Darm=
Noba4 Des Käder und Nalionabon”
die weitere Entwicklung im Reichstag.
1 Der Reichsregierung gegen eine außenpolikiſche Debakke. — der Reichskag enkſcheidek. — Akkion
uarkei für Umbildung des Kabinekks. — Weitere Beſprechungen mit den Führern der Parkeien.
wird ja im Laufe der Woche Gelegenheit haben, nachzuprüfen, in=
Dingelden beim Kanzler.
wieweit er dieſen Wünſchen glaubt nachkommen zu können. Er
hat auch noch den Empfang anderer Parteiführer für den
Diens=
tag vorgeſehen, mit denen er ebenfalls die politiſche Lage beſpre=
Der Volksparkei nach größerer Einheik- chen will, vornehmlich allerdings, um für eine Verſchiebung der
außenpolitiſchen Ausſprache Stimmung zu machen.
in der Geſamthalkung des Kabinekks.
Berlin, 8. Dez. (Priv.=Tel.)
t ge katholiſche Feiertag gibt dem Reichskanzler eine
nseit zur Erholung, um nach ſeinem Sieg am
Sams=
eie Entwicklung im Reichstag vorzubereiten. Die große
der er ſteht, iſt eine außenpolitiſche Debatte.
Nach=
ehſtändigung im Aelteſtenrat nicht möglich war, ſoll
ies Reichstags am Dienstag abend darüber entſchei=
Möglchkeit, daß ſich eine Mehrheit für eine ſolche
huammenfindet, iſt nicht von der Hand zu weiſen, da
niotlich die kleineren Gruppen der Rechten und die
nlen mit der Oppoſition ſtimmen wollen, wodurch ein
lrg gegen die Reichsregierung zuſtande kommen
der /41
1ia saußenminiſter hat um eine Verſchiebung dieſer
hein
us Ende Januar gebeten. Praktiſch wird ſich auch
enduhren,
ter Erfolg davon verſprechen können. Im Gegenteil,
nuhren.
hſpens nur viel politiſches Porzellan zerſchlagen
wer=
zmerndtien
man ſich einmal durchſieht, was für Anträge im
uhren md
yieingebracht worden ſind, von dem Austritt
177ea
ds aus dem Völkerbund, über die Zu=
Freisla
ing des deutſchen Geſandten aus
War=
antie auch
ur Forderung der ſofortigen
Rück=
eilzahlung.
ſei er oſtelbiſchen Gebiete, dann kann man,
man ſich der Vorgänge im Auswärtigen Ausſchuß
er=
ränſel
ohne Grauen daran denken, daß die Empörung im
naicht ?
leicht mit dem Verſtand durchbrennt. Welche Fol=
Annahme derartiger Anträge entſtehen können,
angedeutet zu werden. Dazu kommt aber, daß ſehr
Ebſicht beſteht, auf dem Umwege über eine ſolche
Debatte den Außenminiſter Dr. Curtius
gewiſſer=
ſudrm Kabinett herauszuſchießen, auf Grund der
Be=
hrß, die bürgerlichen Gruppen der Rechten, die zwar
ſemsvotum gegen das Reichskabinett ablehnten, ein
docum gegen den Reichsaußenminiſter vielleicht mit=
Me, womit dann die zahlenmäßige Vorausſetzung für
gegeben wäre, falls nicht etwa die Kommuniſten
Befehl einen Strich durch dieſe ganze Rechnung
deſſen beſteht aber immer noch die Möglichkeit, daß
Eung auch jetzt wieder eine Mehrheit findet und die
ſh= Ausſprache abdroſſelt.
htt wenn das gelingt, ſelbſt wenn ſich der Reichstag
Februar ausſchalten ſollte, läuft daneben die von
n Volkspartei eingeleitete Aktion; die eine
IAIng des Kabinetts anſtrebt. Sie hätte
urſprüng=
dcht Samstag vor den entſcheidenden Abſtimmungen in
mnen werden ſollen. Davon iſt aber ſchließlich
Ab=
amen worden, um jede Verbindung mit den
Miß=
ſteen auch nach außen hin zu vermeiden. Daß der
Deutſchen Volkspartei erfolgt, haben wir bereits vor
eſ- angekündigt. Man verſteht alſo nicht recht,
wes=
ialldemokratie ſich nach der Magdeburger Rede
Dingel=
inſcht zeigt und von einer Scholz=Rede ſpricht. Herr
elbſtverſtändlich nicht ſo töricht, daß er an die Mög=
Mehrheitsbildung nach rechts mit Einſchluß der
Na=
tem glaubt. Dazu ſind die Kräfte viel zu
unausge=
ſheer noch miteinander ringen.
Wolkspartei will, iſt etwas ganz anderes. Sie ſieht,
abinett Brüning, das doch ein Kabinett
e ſein ſollte, nach links abrückt, nachdem
i und die Wirtſchaftspartei ausgebrochen ſind, und
E hmn im Begriff ſind, ſich ihre Aktionsfreiheit
zurück=
ie Sie ſieht darüber hinaus aber, daß mindeſtens bei
Sanmli und auch bei der Wirtſchaftspartei durchaus der
NeE die Regierung zu unterſtützen, wenn ſie ſich wieder
naze: Mitte konſolidiert und durch ihre Umbildung eine
Englage erreicht. Dabei iſt wohl nicht allein an eine
en eer beiden frei gewordenen Miniſterien gedacht. Die
Ae9r Volkspartei werden vermutlich darüber
— m eine größere Einheitlichkeit in der
ſi tung des Kabinetts zu erreichen, um
da=
orausſetzungen zu ſchaffen, daß dieſe
durch den ſchweren Winter kommt. Das
rlich weſentlich erleichtert, wenn Herr
der ſeiner ganzen Einſtellung nach nicht gerade in
Lini
Kabinetts hineinpaßt und in ſeinem Vorgehen
ahweig zur Ordnung gerufen werden mußte, der
in ſeinem Kampf gegen Thüringen ein ähnlich
eiſtet, verſchwindet.
üche gem den Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich werden
In geltend gemacht, weil die Befürchtung beſteht, daß
Wmeſchätzungen trotz der Abſetzung von einer Milliarde
Mel zu hoch ſind und ſein ganzer Etat ſchließlich wie
aues zuſammenbrechen wird. Aber dieſe Frage iſt im
uicht ſpruchreif, ebenſowenig wie das Problem Cur=
Dk. Curtius hat in ſeiner Fraktion nicht allzuviel
A— Indeſſen ſieht man aber doch ein, daß er jetzt die
Sadp 2 khlee führen muß, die er für Genf eingeleitet hat, und
en Nie Stellung zu ihm erſt im Februar endgültig
feſt=
neſts kann. Die Frage iſt alſo ebenfalls nicht geklärt.
mn, daß der Führer der Deutſchen Volkspartei,
Din=
anzler, von dem er am Montag empfangen wurde,
mgänge vorgetragen hat. Nicht in Form eines Ulti=
Diß nicht in der Abſicht, eine Kriſe
heraufzubeſchwö=
als freundliche Ratſchläge, die dazu dienen ſollen,
mge Vorbereitung ſachlicher und perſönlicher
Umſtel=
nSfähigkeit der Regierung zu erhöhen. Der Kanzler
Eine Erklärung der Deutſchen Volksparkei
zur Magdeburger Rede Dingeldens.
Die Reichsgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei teilt mit:
„Ueber die Rede des Reichstagsabgeordneten Dingeldey auf dem
Magdeburger Wahlkreisparteitag der Deutſchen Volksparkei
werden in manchen Blättern Berichte verbreitet, die ein
irre=
führendes Bild ergeben oder tendenziös gefärbt ſind.
Demgegen=
über ſtellen wir feſt, Reichstagsabgeordneter Dingeldey hat
an mehreren Stellen ſeines Vortrags in Magdeburg die
Wäh=
lerſchaft ausdrücklich vor den Irrlehren des
Nationalſozialismus gewarnt. Deſſen
wirtſchaft=
liche Forderungen ſeien unleugbar ſozialiſtiſch, alſo von der
Deutſchen Volkspartei ebenſo klar abzulehnen, wie die
ſozial=
demokratiſchen Programmpunkte. Abgeordneter Dingeldey hat
auf der anderen Seite anerkannt, daß in der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung Kräfte
vor=
handen ſeien, die in den poſitiven
Aufbaupro=
zeß der Nation einbezogen werden müßten. Die
in Betracht kommenden Berichte erwähnen nicht, den gegen den
Nationalſozialismus gerichteten Ceil der Rede des Abg.
Dingel=
dey. Es iſt weiter falſch, daß der Führer der Deutſchen
Volks=
partei ſich gegen das allgemeine und gleiche/Wahlrecht erklärt
hat. Er hat ſich lediglich für eine Heraufſetzung des
Wahlalters ausgeſprochen. In dieſem Punkte, wie in jedem
anderen Satze der Magdeburger Rede, hat Abgeordneter
Dingel=
dey genau dieſelben Richtlinien vertreten, wie in
ſeiner Rede vor dem Zentralvorſtand der
Pax=
tei am 1. Dezember.”
Orggniſierte Beamkenſchaft und
Sparmaßnahmen.
Vom Heſſ. Beamtenbund geht uns am Montag folgende
Mitteilung zu:
Der Geſamtvorſtand des Heſſiſchen
Beamtenbun=
des E. V., verſtärkt durch die Vorſitzenden ſämtlicher
Fach=
verbände, hat am 4. Dezember folgende Entſchließung
gefaßt:
1. Der Beamtenbund iſt auch heute wieder bereit, angeſichts
der drückenden Not ſeinen Mitgliedern Opfer für die
Volks=
genoſſen und den Staat nahe zu legen. Aber er widerſpricht
der Art, wie die Reichregierung die Gehälter kürzen will:
Dieſe Kürzung wird den Staatshaushalt nicht geſund machen
und nicht zur Ankurbelung der Wirtſchaft beitragen. Denn ſie
nimmt einer großen Arbeitnehmerſchicht die Kaufkraft und trägt
ſo nur zur Lähmung der Wirtſchaft und zur Vergrößerung der
Arbeitsloſenzahl bei. Dadurch müſſen ſich für den Staat
zwangs=
läufig wieder Verluſte durch Steuerrückgänge einſtellen. — Die
Gehaltskürzung iſt rein fchematiſch und daher unſozial. Die
Freigrenze mit 125 Mk. monatlich liegt viel zu tief. Für die
unteren und mittleren Beamten fehlt eine ſoziale Staffelung
von 6 Prozent abwärts. — Volkskreiſe und Berufsſtände, denen
es nachweislich weit beſſer geht als den Beamten, bleiben von
der Belaſtung frei.
2. Noch viel ſchlimmer iſt das, was in Heſſen jetzt
ge=
ſchehen ſoll: Außergewöhnliche Kürzung der Anwärtergehälter,
die eine Verminderung der Bezüge bis zu 49 Prozent bringt —
Herabſetzung des Wohnungsgeldes für Underheiratete auf die
Hälfte — Gleichzeitig drohende Mieterhöhung, die den
Preis=
ſenkungsbeſtrebungen zuwider läuft —. Eine tief einſchneidende
Beförderungsſperre, die gerade diejenigen beſonders hart trifft,
an die das Leben die höchſten finanziellen Anſprüche ſtellt —
eine weitere unerträgliche Herabſetzung der jetzt ſchon nicht
aus=
reichenden Tagegelder.
Alle dieſe Maßnahmen gehen weit über die
Reichsmaßnah=
men hinaus und haben vielfach ganz verſchwindende finanzielle
Auswirkungen zu Gunſten des Staatshaushalts. Kein anderes
deutſches Land plant ſolche Maßnahmen. Einzig und allein
die heſſiſchen Beamten ſollen wieder eine verbitternde
Aus=
nahmebehandlung erfahren.
3. Die Beamtenſchaft hat immer wieder betont, daß ſie mit
allen Volkskreiſen in Frieden leben will. Trotzdem hat die
Hetze gegen das Berufsbeamtentum immer
unge=
heuerlichere Formen angenommen, ohne daß ihr von den
maß=
gebenden Stellen mit dem notwendigen Nachdruck
entgegen=
getreten worden wäre. Dieſe unverantwortliche Hetze hat jetzt
mit zu dieſen drückenden einſeitigen Maßnahmen geführt.
Der Beamtenbund fordert deshalb ſeine Mitglieder auf,
durch wirtſchaftliche Selbſthilfe Gegenmaßnahmen zu ergreifen,
wenn nicht eine durchgreifende Preisſenkung eine Entlaſtung
bringt.
4. Trotz der Notlage des heſſiſchen Staates wurde der
heſſiſche Steuerzahler bis jetzt nicht über den
Reichs=
durchſchnitt hinaus belaſtet. Im Gegenſatz hierzu hat man der
heſſiſchen Beamtenſchaft immer wieder außergewöhnli he Laſten
auferlegt. Der Heſſiſche Beamtenbund lehnt deshalb nicht nur
die Reichsmaßnahmen, ſondern mit ganz beſonderer
Eutſchieden=
heit die für Heſſen geplanten Sondermaßnahmen ab.
Aus dem Geſichtspunkt der Reichseinheitlicheit
for=
dert er deshalb auch mit allem Nachdruck die ſofortige
Wieder=
herſtellung der vollen Kinderzuſchläge in dem gleichen
Ausmaße wie ſie das Reich gewährt.
* Polikiſcher Brief aus England.
Die Haltung der Parteien. — Die Kriſe im Kohlenbergbau.
Fortſchritte der Indien=Konferenz. — Ein Zwiſchenfall im
Parlament.
Von unſerem (=Korreſpondenten.
London, Anfang Dezember.
Ebenſo wie das ganze öffentliche Leben Englands, ſo ſtehen
zur Zeit auch Politik und Wirtſchaft ſchon merklich unter dem
Zeichen des nahenden Weihnachtsfeſtes. Das Publikum hat mit
ſeinen Weihnachtseinkäufen begonnen. Es zeigt ſich wieder die
große Kaufkraft der engliſchen Maſſen. Die Kaufleute möchten
beharrlich an eine Beſſerung der Wirtſchaftslage glauben.
Nie=
mand will es noch vor Weihnachten zu Kriſen und
Schwierig=
keiten kommen laſſen. Die Gerüchte von Neuwahlen ſind
ver=
ſtummt. In den Beziehungen der drei Parteien läßt ſich deutlich
eine Art Waffenſtillſtand beobachten. Ja, ſelbſt der alte
Ce=
danke einer von allen drei Parteien gemeinſam zu betreibenden
„nationalen Politik” wird jetzt wieder mit neuem Eifer erörtert.
Der Prozeß der Wiederherſtellung der Einigkeit innerhalb
der Konſervativen Partei hat inzwiſchen, dank Baldwins
ener=
giſchen Bemühungen, weitere Fortſchritte gemacht. Die Empire
Freetrade”=Kreuzritter haben ihre Waffen eingezogen. Zwiſchen
Baldwin und Lord Beaverbrook bahnt ſich deutlich eine
Aus=
ſöhnung an. Dieſe Tatſachen wiederum haben nicht verfehlt
eine Rückwirkung bei der Labour=Party auszulöſen: ihre
Hal=
tung gegenüber den Liberalen wird mit jedem Tage immer
freundlicher. Die Bill über die Herabſetzung des
Schulpflich=
tigen Alters hat die Regierung, lediglich den Liberalen zu
Liebe, auf ganze zwei Jahre zurückgeſtellt. Das neue
Agrar=
geſetz iſt unter weitgehender Mitarbeiterſchaft der Liberalen
zu=
ſtande gekommen. Und die Maßnahmen, welche die Labour=
Regierung endlich zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit
vorzu=
nehmen beginnt, richten ſich faſt genau nach den ſeiner Zeit von
Lloyd George ausgearbeiteten Projekten. Und all dieſe
Tat=
ſachen werden natürlich von weittragendſter Bedeutung ſein,
ſobald es über lang oder kurz wieder zu Nenwahlen kommen
ſollte ..."
Die allgemeine, auf Vermeidung von wirtſchaftlichen
Er=
ſchütterungen gerichtete Vorweihnachts=Stimmung äußerte ſich
u. a. deutlich während der Kriſe im Kohlenbergbau. Ende
No=
vember war die Lage in der engliſchen Kohleninduſtrie ſo ernſt,
wie ſie es ſeit dem Streikjahr 1926 nicht mehr geweſen. Am
1. Dezember ſollte in mehreren Minendiſtrikten das neue, von
der Labour=Regierung durchgeführte Kohlengeſetz in Kraft treten,
wvelches eine Herabſetzung der Arbeitszeit von 8 auf 7½ Stunden
vorſieht, und um die Frage, ob dieſe Herabſetzung der
Arbeits=
zeit mit oder ohne einer entſprechenden Verkürzung der Löhne
erfolgen ſollte, kam es faſt zu einer Stillegung der Arbeit in
ſämtlichen engliſchen Kohlengebieten.
Die Kriſe war durch einen vielleicht unüberlegt gefaßten
Beſchluß der „Miners Federation” verſchärft worden, der
da=
hin ging, daß im Falle ein Minendiſtrikt ſtreikt, die Arbeit
gleich in ſämtlichen Gruben von England, Wales und
Schott=
land ausgeſetzt werden ſollte. Was bei der gegenwärtigen
Wirtſchaftslage natürlich einer Kataſtrophe gleichgekommen
wäre. Daher atmete ganz England erleichtert auf, als vorigen
Samstag aus Cardiff die Nachricht kam, daß zwiſchen
Unter=
nehmern und Arbeitern des Kohlendiſtrikts von Südwales (des
wichtigſten, der in Frage kam) eine temporäre Kompromiß=
Abmachung erzielt worden wäre, auf der Grundlage: keine
Ver=
minderung der Löhne, doch Feſtlegung der Arbeitszeit auf 5½
Tage in der Woche, bei 8ſtündiger Arbeitszeit. Dieſer in
Süd=
wales entgegen den Direktiven der Miners Federation gefaßte
Beſchluß hatte zur Folge, daß ein in Schottland bereits
begon=
nener Streik ſich nicht weiter ausbreitete und der von allen
Briten gefürchtete Streik der geſamten Kohleninduſtrie glücklich
vermieden werden konnte.
Das Weitere wird nun hoffentlich in direkten
Verhand=
lungen zwiſchen der Miners Federation, den Bergwerkbeſitzern
und der Regierung, unter Zuhilfenahme der Dienſte des
natio=
nalen Schiedsgerichtsamtes, geregelt werden. Es iſt
anzuneh=
men, daß dieſe kommende Regelung wahrſcheinlich ein ähnliches
Kompromiß, wie das in Südwales erreichte, darſtellen und daß
die endgültige Einführung des neuen Kohlengeſetzes
infolge=
deſſen auf mehrere Monate verſchoben werden wird. Dieſes
würde natürlich für die Labour=Negierung eine nicht
unerheb=
liche Einbuße an Preſtige bedeuten. Doch ein allgemeiner
Kohlen=
ſtreik hätte ihr ſicher noch mehr als einen bloßen Preſtigeverluſt
gekoſtet. Jeder Engländer ſchrickt heute beim Gedanken
zu=
ſammen, daß, im Falle eines Kohlenſtreiks, die britiſchen
Ab=
ſatzmärkte ihm von den deutſchen, franzöſiſchen und anderen
„fremdſtämmigen” Konkurrenten fortgehamſt terden könnten.
Man hat auf den Weltmärkten ſchon genug Boden verloren.
Und mehr Abſatzmärkte zu verlieren, würde heute kein Brite
ſeiner Regierung verzeihen . . ."
Ueber der Indien gewidmeten „Round=Table”=Konferenz
ſchwebt noch immer der Stern der Hoffnung. Nach dem
über=
aus ermunternden Anfang, iſt die Konferenz nun in ihr zweites,
etwas nüchterneres Stadium getreten. Der Ausſchuß, der mit
der Ausarbeitung von Grundlinien einer Bundesverfaſſung
be=
traut worden iſt, beſteht jetzt aus ſämtlichen Mitgliedern der
Konferenz und iſt mit ſeinen 12 Unterausſchüſſen eifrig an der
Arbeit. Bei den Verhandlungen ſteht noch immer an erſter
Stelle das von den indiſchen Fürſten von Anfang an mit ſo
großer Vehemenz vorgebrachte Verlangen nach einer
Umwand=
lung Indiens in eine Staatenföderation. Dieſer Plan, der
bis dato aller Welt nur als eine recht verſchtvommene und vage
Idee vorgeſchwebt war, hat im Reſultat dieſer zwei erſten
Konferenzwochen die Geſtalt einer durchaus realen
Möglich=
keit angenommen. Mit ihr haben jetzt die britiſchen
Regierun=
gen und die öffentliche Meinung Englands allen Ernſtes zu
rechnen. Desgleichen iſt die Ausſcheidung Burmas in ein
ſepa=
rates Gebilde vollends zu einer endgültig beſchloſſenen Sache
geworden.
Das Motiv, welches die indiſchen Fürſten veraulaßt haben
mag, ſich ſo nachdrücklich für die föderative Idee einzuſetzen, mag
nicht zuletzt darauf zurückzuführen ſein, daß ſie in einem föde=
Seite 2
Dienstag, den 9. Dezember 1930
rativen Indien für ihre einzelnen Fürſtentümer eine weit
größere Souveränität zu erringen hoffen, als bisher unter
direk=
ter britiſcher Herrſchaft beſeſſen. Hieraus dürften aber den
gegenwärtigen Verhandlungen noch reiht große Schwierigkeiten
entſtehen. Die von den Fürſten gewünſchte Form einer
zukünf=
tigen indiſchen Föderation erweiſt ſich, wie man vernimmt, ſchon
jetzt in einem ziemlich kraſſen Gegenſatz zu den von den
Ver=
tretern Britiſch=Indiens vorgebrachten Vorſchlägen. Indeſſen
ſind beide indiſchen Delegationen dadurch eng verbunden, daß
gerade wegen ihrer bisherigen Einigkeit über das gegenwärtige
britiſche Regierungsſyſtem in Indien das endgültige Todesurteil
ausgeſprochen worden iſt. Und dieſe Tatſache wird ihnen
hoffent=
lich helfen, im Verlaufe der weiteren Verhandlungen ihre
inter=
nen Gegenfätze auszugleichen und auch weiter nützliche Arbeit
zu leiſten.
Die Engländer ſelbſt haben das nun erfolgte Todesurteil
über ihr Syſtem in Indien mit einer erſtaunlichen Ruhe, ja
zum Teil geradezu mit Begeiſterung hingenommen. Hierfür
mögen eine ganze Reihe von Gründen vorliegen: die Fürſten
haben England einen keineswegs gering einzuſchätzenden Dienſt
erwieſen; das heikle und verfahrene indiſche Problem iſt nicht
zuletzt durch ihr Zutun aus der Sackgaſſe herausgeführt
wor=
den; im Ergebnis beginnen ſelbſt manche nationaliſtiſch=geſinnten
Kreiſe Indiens langſam ihre bisher unverſöhnliche Haltung zu
revidieren. Ferner iſt — ebenfalls zu innerer Genugtuung der
Engländer — durch den unerwarteten Eifer der Fürſten das vor
wenigen Wochen noch ſtark im Vordergrunde der Diskuſſion
ſtehende Verlangen nach einer „vollen parlamentariſchen
Zen=
tralregierung für Indien” nun plötzlich ganz hinter der Idee
der Staatenföderation zurückgetreten. Und laſt not leaſt mögen
die Engländer es klarer, als manche anderen an der Konferenz
Beteiligten ahnen, daß, bis eine neue Verfaſſung Indiens ſich
aus der Theorie in die Wirklichkeit „Vereinigte Staaten von
Indien” verwandelt, in der Zwiſchenzeit noch viel Waſſer den
Ganges hinunterfließen dürfte . . .
Reichswehrkransport
im Korridor von Polen mit Skeinen beworfen.
* Berlin, 8. Dezember. (Priv.=Tel.)
Auf Grund eines in Paris abgeſchloſſenen Sonderabkommens
mit Polen hat Deutſchland das Recht, die durch den polniſchen
Korridor nach Oſtpreußen führenden Eiſenbahnlinien auch für
Militärtransporte zu benutzen. Dieſes Abkommen kam im
An=
ſchluß an die Unterzeichnung des Verſailler Vertrages zuſtande:
es iſt aber mit geradezu entwürdigenden Bedingungen für die
Reichswehr verbunden. Die Züge müſſen verſchloſſen werden,
außerdem müſſen die Truppenteile vorher ihre Waffen abliefern,
die dann in beſonderen Zügen nachgefahren werden. Auf dieſe
Weiſe wollen die Polen offenbar verhindern, daß eine
bewaff=
nete Truppe ihr Gebiet paſſiert.
Nach einer Meldung aus Königsberg ſoll nun einer dieſer
Transporte hinter Firchau im Korridor von polniſchen Arbeitern
beläſtigt und ſchließlich mit Steinen beworfen worden ſein. Es
ſoll ſich um eine Kompanie gehandelt haben, die nach Berlin
zum Wachregiment abkommandiert war. Richtig iſt, daß das
Regiment 4 aus Deutſch=Krone eine Kompanie nach Berlin
ge=
ſchickt hat. Deutſch=Krone liegt aber weſtlich des Korridors, ſo
daß die Truppen polniſches Gebiet nicht zu berühren brauchen.
Die beiden aus Oſtpreußen am Montag angekommenen
Kompa=
nien ſind ſofort verhört worden. Keiner der Reichswehrſoldaten
hat aber etwas von einer Beläſtigung bemerkt. Da aber
Zwi=
ſchenfälle angeſichts der zwiſchen Deutſchland und Polen
herrſchen=
den Stimmung nicht ausgeſchloſſen ſind, wäre es doch wohl beſſer,
wenn die Reichswehr in Zukunft den Seeweg benutzen würde,
ohne deswegen das Recht aufzugeben, auch die Eiſenbahn im
Korridor für militäriſche Transporte in Anſpruch zu nehmen.
Vom Tage.
Das thüringiſche Innenminiſterium wird bei der Oberfilmprüfſtelle
in Berlin beantragen, die Zulafſung des Films „Im Weſten nicht=
Neues” zu widerrufen. Bis zur Entſcheidung der Oberfilmprüfſtelle
wird die Aufführung des Filmſtreifens in Thüringen verboten.
Der Antrag der ſächſiſchen Regierung auf
Wider=
ruf des Films „Im Weſten nichts Neues” iſt am Montag
bei der Oberprüfſtelle in Berlin eingegangen. Die Oberprüfſtelle wird
ſich am Donnerstag 10 Uhr mit dem Antrag beſchäftigen.
Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten hat die
ſäch=
ſiſche Regierung beſtimmt, daß die Dienſtbezüge der
Be=
imten des Staates und der Gemeinden, der Lehrer und
der Beamten der unter Staatsaufſicht ſtehenden Körverſchaften,
Anſtal=
ten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und der
Verſorgungs=
bezüge der Beamten im Ruheſtand und der Hinterbliebenen vom 1.
Februar 1931 ab um 6 v. H. gekürzt werden. Die Dienſtbezüge und
die Dienſtaufwandsentſchädigungen der Miniſter werden um 2. v. H.
gekürzt.
Am Montag vormittag begann vor dem Altonger
Schwur=
ericht der Prozeß gegen die an den
Sprengſtoffan=
chlägen in Bad Oldesloe und Neumünſter beteiligten
Per=
ſonen.
Zu ſchweren politiſchen Schlägereien kam es am
Sonntag in Bonn und in Hameln.
Der Generalinſpektor des bengaliſchen
Gefäng=
niſſes in Kalkutta, Oberſtleutnant Simpſon, iſt in
ſeinem Büro erſchoſſen worden.
Der gegenwärtige Präfident des Allindiſchen
Kon=
greſſes Valabhai Patel, iſt in Allahabad erneut verhaftet
vorden. Die Feſtnahme Patels erfolgte auf Grund einer Rede, die er
in Bombay kurz nach ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis gehalten
jatte.
Die offiziellen Ergebniſſe der im Oktober durchgeführten
apaniſchen Volkszählung ſind jetzt bekannt gegeben worden.
Während der letzten fünf Jahre iſt die Bevölkerung in dem eigentlichen
Japan um 4017 000 auf 64 447000 Perſonen geſtiegen. Die
Bevölke=
rungsdichte beträgt 169 Perſonen auf den Quadratkilometer,
züRf 4odesariene in Mustäuer:
Begnadigk zu 10jähriger Gefängnishä
Moskau, 8. Bi
Der Oberſte Gerichtshof fällte am Sonntag aber=u
teil im Prozeß gegen die Mitglieder der Induſtries
Angeklagten Ramſin, Laritſchew, Tſcharnowſki, Kalin
Fedotow wurden zum Tode, Kurprianow, Sitnin uu
zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Geheimrak Dr. Porſch F.
A
Ausdehnang der Berufsſchulpflicht in Preußen.
Berlin, 8. Dez. (Priv.=Tel.)
Da der Verſuch Preußens, ein neuntes Schuljahr einzuführen,
um den Zuſtrom von Jugendlichen zum Arbeitsmarkt zu
unter=
binden, zunächſt mißglückt iſt, hat ſich jetzt der preußiſche
Kultus=
miniſter veranlaßt geſehen, die Berufsſchulpflicht auszudehnen. Er
geht davon aus, daß im kommenden Winter auch die Jugendlichen
ſehr ſtark unter der Arbeitsloſigkeit zu leiden haben werden. Um
zu verhindern, daß ihre Berufsausbildung leidet, die
Jugend=
lichen der Arbeit entwöhnt werden oder in Müßiggang verfallen,
ſoll jetzt ein zuſätzlicher Unterricht im Umfang von wöchentlich
12 bis 18 Stunden für die Berufsſchulpflichtigen und für die nicht
berufsſchulpflichtige Jugend ein 18= bis 24ſtündiger Unterricht
eingeführt werden. Die Vorarbeiten für die Ausdehnung der
Schulpflicht ſollen ſofort aufgenommen werden, damit die
Be=
treuung der erwerbsloſen Jugend mit dem 1. Januar beginnen
kann. Man will auf dieſe Weiſe die jugendlichen Arbeiter von
der Straße fernhalten und verhindern, daß ſie ſich in ihrer
Frei=
zeit von Unruheſtiftern und Ruheſtörern mißbrauchen laſſen.
Breslau, 8. Dezember.
In der Nacht zum Montag iſt in Breslau Geheimrat
Dr. Felix Porſch geſtorben. Porſch war faſt 50 Jahre
Parlamentarier und annähernd 20 Jahre Vorſitzender der
preu=
ßiſchen Landtagsfraktion des Zentrums. Außerdem war Porſch
Beheimkämmerer di spada e Cappa des Papſtes.
Porſch wurde 1833 geboren, ſtudierte an den Univerſitäten
Breslau, Berlin, Tübingen und Leipzig und wurde 1876 von
der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Breslau zum Doktor
jur, promoviert. Seit 1879 war er Rechtsanwalt und Notar,
von 1881—1903 Stadtverordneter, ſodann Mitglied des
Kolo=
nialrates von 1898 bis zu deſſen Auflöſung 1908, Mitglied der
Verfaſſungsgebenden Landesverſammlung 1919—1921 und des
Landiages ſeit 1921 für Breslau, erſter Vizepräſident der
Landes=
verſammlung und des erſten Landtages von 1921—1924, zweiter
Vizepräſident des zweiten und dritten Landtages ab 1928,
Mit=
glied des Abgeordnetenhauſes von 1881—1918 für Neurode
Glatz, Habelſchwerdt, von 1903 bis 1918 erſter Vizepräſident des
Hauſes, Mitglied des Reichstages von 1831—1393.
über deutſchlands wachſende
London, 8. Dezember.
„Obſerver” veröffentlicht ausführliche Artikel ſeines
diplo=
matiſchen und ſeines Berliner Korreſpondenten über die
„wachſende Verſtimmung in Deutſchland”, die auf die
Wirt=
ſchaftsnot einerſeits und die Nichtabrüſtung der Siegermächte
andererſeits zurückzuführen ſei. In dieſem Zuſammenhang
wird die Möglichkeit eines deutſchen Moratoriums=Erſuchens
ſowie die Gefahr, die dem Völkerbund in der jetzigen
Entwick=
lung drohe, beſprochen. Das Blatt ſelbſt ſchreibt, in gewiſſen
britiſchen Kreiſen ſcheine Beſorgnis zu herrſchen, daß die dor
herrſchende Tendenz der deutſchen öffentli hen Meiung ein
Hin=
dernis für den europäiſchen Frieden werden könne. Es werde
behauptet, in Genf habe Graf Bernſtorff das Werk der
Ab=
rüſtungskommiſſion aus verfehlten Beweggründen behindert,
in Berlin hätten Brüning und ſeine Kollegen unklugerweiſe
die Möglichkeit einer Zuhilfenahme der „Verſchiebungsklauſel
des Young=Plans aufgeworfen. Europa, ſo fährt „Obſerver
fort, hat weniger von Deutſchland zu
befürch=
ten als von ſeinem Nachbarn. Wirkliche Gefahr droht
Europa aus einer bewaffneten Vorherrſchaft, die befürchtet,
dieſe Vorherrſchaft zu verlieren. Wir haben das Unglück, die
frühere Spaltung Europas in zwei Lager erneut zu
erleben, eine Spaltung, die ſicher nicht aufeine deutſche
Aktion zurückzuführen iſt. Im Augenblick hängt der
Friede der Welt von der gemeinſamen Mäßigung und
Klug=
heit der Vereinigten Staaten, Deutſchlands und des Britiſchen
Reiches ab.
Die ruſſiſche Ankwork auf die engliſchen 2.
EP. London, 8.
Auf den Proteſt der engliſchen Regierung gegen Rie
gen Tagen in engliſcher Sprache von Moskau im
Ru=
breitete Propagandarede hat die Sowjetregierung ſiſ
tet, in Zukunft die Wiederholung ſolcher Reden zu
Die ruſſiſche Regierung erklärte in ihrer Antwort, din
rede ſei von der ruſſiſchen Gewerkſchaft vorbereitet w
Körperſchaft, über die ſie keine Kontrolle ausübe. S
Rede auch nicht als einen Bruch des gegebenen Prend
ſprechens anſehen, wolle aber doch dafür ſorgen, daß
Rundfunkreden von der Gewerkſchaft in engliſcher Oc
breitet werden.
Auf den Einſpruch Henderſons gegen die Beſi=
Englands in dem jetzt abgeſchloſſenen Moskauer
Sau=
iſt ebenfalls eine Antwort der Sowjetregierung eing
heute von Henderſon im Unterhaus verleſen wurde.
darin, daß die Angeklagten bereits in der Voruntern.
ſchiedene Angaben über die Möglichkeit der Beteiligun
Kreiſe an einem Unternehmen gegen Rußland gemaat/
während der Gerichtsverhandlung lediglich beſtätigt
weder die Unterſuchungsbehörden noch das Gericht der
fen das Recht verſagen könnten, Angaben oder Geſth
cher Art zu machen, wie die Angeklagten es für not=7e
ten, habe der Staatsanwalt ſeine Anklageſchriften rn
dieſer Grundlage aufgebaut. Gericht und Staatsanrn
aber während des Prozeſſes den gegen England erh.0
würfen faſt keinerlei Beachtung geſchenkt, und der Su
habe auch in ſeinem Plädoyer darauf nicht Bezug gemru
ruſſiſche Regierung habe ſich in keiner Weiſe über de
offiziell geäußert.
Dieſe Antwort Rußlands befriedigte die Konſervcn
aus nicht; ſie beſtürmten Henderſon mit Anfragen, oEl
gelegenheit damit als erledigt betrachte. Henderſon
aus und erklärte, er müſſe die ruſſiſche Antwort erſt gen
ranzöſiſche Sengkor
Verkräge an die Er
Paris, 8.
Auf einem Kongreß der rechtsſtehenden franzöſiſcr
ſten, Richtung Chabrun, hat Senator de Monzie in
einer unlängſt gehaltenen Rede des Senators Plaiſauk
ſtäbliche und phariſäiſche Auslegung der Friedensve/
brandmarkt und erklärt, der Friede ſei ein tagtäglin
neuerndes Werk. Die Verträge müßten den Erforden
Friedens angepaßt werden.
Mai ie
In der Urteilsbegründung wird darauf hinger.d
das politiſche Verbrechen der Verſchwörergruppe
feſtgeſtellt worden ſei, und daß die Angeklagten das
der Sowjetregierung mißbraucht hätten. Die Ausſaoe
geklagten hätten dem Gericht erlaubt, alle Einzelheit zul
ſchwörung zu klären und feſtzuſtellen, daß gewiſſe o
Kreife an dem Sturz der Sowjetunion und an derre
einer Diktatur in Rußland intereſſiert geweſen ſeier
Verleſung der fünf Todesurteile brach der Angeklagte
zuſammen. Das Oberſte Gericht erklärte, daß das 19,
Reviſion bedürfe. Die Zuhörer ſtimmten die Intermmt
und ſpendeten dem Gericht Beifall. Die Angeklaon
unter ſtrenger Bewachung in Automobilen in das
Gefängnis gebracht.
Das Zentralexekutivkomitee der S
beſchloß, die zum Tode verurteilten A,
ten Ramſin, Tſcharnowſki, Kalinnikow, Laritſchew
ſoff zu zehnjähriger Gefängnishaft un
ehnjähriger Gefangenſchaft verru
Otſchkin, Sitnin und Kuprijanow zu
achtjähr=
ängnishaft zu begnadigen. In der Begründny
klärt, die Angeklagten ſeien begnadigt worden, da ſie
eingeſtanden und mitgeholfen hätten, die antiſowfer
ganiſation auszuheben. Außerdem ſei die politiſct
Lande ſo ſtabil, daß dieſer Schritt habe unternomun
können.
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Montag, den 8. Dezember 1930.
Vierkes Sinfonie=Konzerk.
Schubert — Haydn — Beethoven, ein vollbeſetztes Haus! Von
Schubert hörten wir die kleine C=Dur=Sinfonie zum erſten Male.
Bei den drei erſten Sätzen fragte man ſich erſtaunt, wie iſt es
möglich, daß ein derart reizvolles, heiteres und geiſtvolles Werk
ſo unbekannt geblieben iſt; der letzte Satz brachte dann allerdings
die Urſache, er fällt ſehr gegen die anderen ab, iſt thematiſch
weniger bedeutend und enthält zweifellos erhebliche Längen.
Dieſe frühe C=Dur=Sinfonie zeigt uns noch den Schubert, der aus
dem Vaterhaus beſonders die Liebe für Mozartſche
Inſtrumen=
talmuſik mitgebracht hat, die langſame Einleitung iſt beſonders
ſtark Mozart nachempfunden, bis die Schubertſche Harmonik zum
Durchbruch gelangt. In dem munteren Allegro hört man
Ein=
zelnes, was in die Nähe von Abt Vogler und Carl Maria von
Weber gehört, faſt kammermuſikaliſch fein iſt die kurze
Durchfüh=
rung, meiſt hat auch hier Mozart Pate geſtanden, wie in dem
reizenden Andante, in dem der dramatiſche Beginn des
Zwiſchen=
ſatzes und das reizende Tändeln der darauffolgenden Partie
wie=
der echter Schubert ſind. Erſt im Scherzo tritt das Vorbild
Beet=
hovens hervor, den Schubert wie eine Gottheit verehrte, und zwar
der Beethoven der erſten und vor allem zweiten Sinfonie. Der
Fluß des Satzes iſt bewunderswert, prachtvoll der Gegenſatz des
weit ruhigeren Trios mit dem ſchönen harmoniſchen Gegenſatz
von C=Dur und E=Dur. Die Sinfonie wurde überaus fein, klar
und ausgefeilt zum Vortrag gebracht, nur den letzten Satz konnte
auch dieſe Sorgfalt nicht zu bedeutenderer Wirkung bringen.
Es folgte das Violoncello=Konzert von Joſeph Haydn,
ge=
ſpielt von Profeſſor Paul Grümmer. Es iſt erſtaunlich, wie
Haydn in dieſem Konzert für das Violoncell ein Meiſterwerk
großzügiger Kompoſition und zugleich ein Virtuoſenwerk
ſchwie=
rigſter Art geſchaffen hat, deſſen Bedeutung für das als
Konzert=
inſtrument allerdings ſeltener verwandte Violoncell faſt mit der
Bedeutung des Beethovenſchen Violin=Konzerts zu vergleichen iſt.
Die Thematik ähnelt ſehr der der Haydnſchen Sinfonien, das
kleine Orcheſter beteiligt ſich verhältnismäßig ſtark an der
Ent=
wicklung der Sätze, begleitet alſo nicht nur. Ja, oft wird das
Soloinſtrument ſehr reizvoll mit einzelnen Orcheſterinſtrumenten
verſchiedenſter Farbe gepaart. Eine herrliche Kantilene beherrſcht
den zweiten Satz, der ſo innig und empfindungstief iſt, wie es
nicht oft bei Haydn vorkommt. Und reizend im Sechsachtelthema
und ſtets intereſſant in den Zwiſchenſätzen verläuft das Finale=
Paul Grümmer ſpielte mit außerordentlicher Meiſterſchaft. Gerade
bei dem durchſichtigen Satz tritt das Soloinſtrument beſonders
hervor, Virtuoſität in ſchnellſter Figuration, in kühnem Lagen=
und Klangfarbenwechſel wird ebenſo gefordert, wie ſchönſtes
Melodieſpiel, bei dem vor allem das herrliche Pianiſſimo
begei=
terte. Im erſten und zweiten Satz legte der Künſtler ausgedehnte
Kadenzen ein, in denen Akkordſpiel und tonliche Schönheit
domi=
nierte. Sehr ſchön klang die Orcheſterbegleitung, deren
rhyth=
miſche Genauigkeit allerdings nicht der in der Schubert=Sinfonie
gleichkam. Der in Darmſtadt immer wieder mit lebhafter Freude
begrüßte, bedeutende Soliſt erntete überaus reichen und
degei=
terten Beifall,
Gleiche Begeiſterung erweckte die Wiedergabe von
Beet=
hovens ſiebenter Sinfonie, die früher verhältnismäßig ſelten
er=
klang, heute eine der meiſtaufgeführten geworden iſt. Der
ein=
heitliche Geiſt, aus dem ſie geſchaffen iſt, das Dithyrambiſche des
erſten und letzten Satzes, das ungeheure Temperament ihres
Auf=
baues reißt mit. Der Romantik war die Sinfonie zu heiter, man
bevorzugte damals die tragiſcheren, düſteren Werke Beethovens,
wir ſtaunen heute über das ſprühende Leben des Werkes, über die
Tempi, die der Meiſter vorgeſchrieben hat, über die Einheitlichkeit
der Eckſätze, die einen gegenſätzlichen Gedanken kaum aufkommen
aſſen. Der einzige Gegenſatz iſt der zweite Satz mit ſeinem
ſchlich=
ten, wundervoll in Variationen geſteigerten Thema, das Scherzo
jubelt wieder wie die Außenſätze, und nur ſein ruhiges Trio
bringt ein gewiſſes Verweilen. Dr. Böhm geſtaltete mit rieſigem
Temperament und größter Ueberlegenheit. Sehr fein arbeitete er
das Dynamiſche heraus, mit der einzigen Einſchränkung, daß im
Schlußſatz die Blechbläſer allzuſehr dominierten und dadurch die
Thematik des Streichorcheſters ein weig verdeckt wurde. Hierbei
wurden im ik die Trompeten auch etwas ſcharf in der Tonhöhe.
Der Abend brachte wieder ſtark zum Bewußtſein, daß die geiſtige
Haltung der Komponiſten der klaſſiſchen Zeit der deutſchen Muſik
eine Weltgeltung erworben hat, die bis zum heutigen Tage noch
nicht erſchüttert wurde. Denn das Erbteil Beethovens wirkt auch
heute noch, wie die Romantik mißt, auch die Moderne in ihren
bedeutendſten Perſönlichkeiten die Gedankentiefe und
Schaffens=
konzentration an dem Maßſtab der Werke unſeres Tonheroen.
P. N.
Richard=Bagner=Berband deutſcher Frauen.
Die diesmalige Veranſtaltung im Hauſe von Selzam in der
Neckarſtraße war nicht ſo beſucht, wie man es bei dieſen
Ver=
anſtaltungen gewohnt iſt. Schuld daran mag ſein das am
glei=
chen Abend veranſtaltete Symphoniekonfert im Landestheater
und wohl auch die Nähe des Weihnachtsfeſtes. Auch eine Ab=
ſage traf ein, Herr Herrmann, der beliebte Baſſiſt 5/9
theaters war krank geworden, und mußte in letzter
ſagen. Schade! Man kam ſo um die Bekanntſcha
intereſſanten Vertonungen aus Goethes Fauſt b.*
Wagner und noch anderen Wagner=Kompoſitionens
wird das bald einmal nachgeholt; an ſeiner Stelle
Fräulein Hilde Groß, die hochbegabte Schülerin vom
Selzam, die, obwohl gänzlich unvorbereitet, ber n
herrlichen Stimme und ihrer feinen Beſangskultur, 1M
all erfang, der ihr gebührt. Ihre Mittellage iſt ganz 0
in Klang und Ausdrucksfähigkeit; die Höhe iſt, dan
nicht reſtlos in das Ganze ſich einfügend, in erfreu. 17
gegen früher gewachſen. Weihnachtslieder von Conn
Arie und Scene aus ½ Akt von Butterſly hint M
nachhaltigen Eindruck, daß wir es nur bedauern I0
die Not der Zeit, ſolch ſympathiſcher Begabung den
Oeffentlichkeit erſchwert. Den Hauptteil der Vortrol
ſtritt die Altiſtin Frau Hauck, die, in feinfühlendern
foutinierter Weiſe von ihrem Gatten am Flügel beg.1
von Schumann, Brahms, Lilzt und Richard Strauß
iſt eine ſchöne klangſtarke Altſtimme, die der drametEi
gerung in hervorragender Weiſe fähig iſt, und der De
namentlich aber Richard Strauß beſonders gut 1ie99
Schumann=Lieder aus Frauenliebe und Leben ſchd
Stimme nicht lyriſch genug, und die Tongebung
Iw=
genug. Wir glauben, daß die Sängerin, unterſtutzt!
glänzende Bühnenerſcheinung, eine prachtvolle Am. a
Dalila iſt. Zwiſchen den Geſängen brachte Herk
Heſſiſchen Landestheater Gedichte von Rainer M50
Klabund, A. Holz, Fr. Hölderlin und ſpäter die Miſis
aus „Nathan der Weiſe” von Leſſing. Sein beherrſch.
ſeine kluge, dabei unaufdringliche Vortagsweiſe, V.
Dichtungen zur vollen Wirkung.
— Das Wolgalied. Roman. Von Rolf Brandt. ul
geb. 5,50 RM. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg
lin=Leipzig.
Von Politik, Geſchäft und Liebe handelt dieſes
Buch=
ein aus dem Sowjetſtaat vertriebener Deutſch=Ruſſe, iſt. we
von ihm gegründeten großen Induſtrie=Unternehmens il. *
hat auch Vicki, die Tochter eines durch den Umſturz verarm...
Generals, Beſchäftigung gefunden. Als Sekretärin behie”
nos auf ſeinen Reiſen. Es taucht die internationale Wel.
Berlin, London, Paris. Wir erleben das Chnaos der 20
geſchehen der Konferenzen, den ungeheuerlichen Kampl.""
Petroleuma ellen. Die Hintergründe der Zeit ſi=dlet
in der Bedrängnis ihrer Umwelt. Aber über allem ſiet
unbeirrbar, trotz Chaos und Zerſtörung.
* Skener=Unmoral.
ſchreibt uns:
it es doch wahr geworden, was jeder Haus= und
ſter mit Schrecken hat kommen ſehen, nämlich die
aber=
himſtung des Grundbeſitzes mit Steuererhöhungen. Die
Koglition (alſo Sozialdemokraten, Zentrum und
hat es fertig gebracht, den Hausbeſitzern wieder
ſes aufzuladen und die Henne zu ſchlachten, die noch
gegen vermochte. Wie dieſer angeblich noch nicht
ge=
e Hausbeſitz in Wirklichkeit belaſtet iſt, das will ich
„iiſpiel eines Einfamilienhauſes zeigen.
zwe ein Einfamilienhaus in Darmſtadt, 1909 erbaut,
zoſten 52 000 Mk. betrugen. Der Steuerwert beträgt
der Brandverſicherungswert 37000 Mk., der Ein=
77 600 Mk., der heutige Wert 39000 Mk. Das
An=
am 1. September 1920 ſchuldenfrei. Ich bin alſo kein
Zewinnler. Die Friedensmiete wurde 1910 vom
nach Lage, Größe und Ausſtattung mit 1680 Mk.
e heutige Miete (124 Prozent) beträgt 2083 Mk.
iser dieſer „Einnahme” ſiehen nun folgende Aus=
uskkoſten:
ctſteuer des Staates 47000 0.36
100
ſcriſſteuer der Stadt, des Kreiſes und der
Fn3 47000 0.461
..
:
100
169,20 ℳ
216,60
ſeverbrauch: 212 cbm . 30 Pf. — 63,60 ℳ
2.50 Pf. Meſſermiete — 6,00 ℳ.
69,60
ſrrſteinfeger nach den Quittungen .
5,40
Pfuhr 37 000 0.85
.... . . 31,50
1000
Sßenreinigung 263 qm . 0.40 .
105.20
abbenutzung 37 000. 0.80.
. . 29,64
1000
miwerſicherung 37 000 0.10
37,00
100
Multung 47000 024
112,80
100
iü nsverſicherung 47 000 0.10 ..
47,00
100
Betriebskoſten zuſammen
hrſtkungskoſten (Lohnindex — 230 Prozent):
iende Unterhaltungsarbeiten 37 000 1.15, 3.
100.5
Unterhaltungsarbeiten 37 000 1.15., 2..
100. 5
823,94 ℳ
255,30 ℳ
170,20
60,00—„
trvaltung des Gartens (Ziergarten) . .
Unterhaltungskoſten zuſammen . . 485,50 ℳ
Sonthit uer:
AEderſteuer des Staates 33 600 1,6065 . . . 539,78 ℳ
100
ſdrſt, der Stadt u. des Kreiſes 539,78 47,93 258,66 „
100
798,44 M.
Sonderſteuer zuſammen . . . .
Geſamtausgabe für das Haus . . 2107,88 ℳ
Sgaben ſind alſo um 24,88 Mk. größer wie die
Ein=
n:Miete. An Verzinſung des Anlagekapitals oder des
gwilertes iſt gar nicht mehr zu denken, auch kann man
(iamilienhaus die Laſten nicht auf die Mieter abwälzen.
3 Prozent vom heutigen Wert oder 5 Prozent vom
werrt, ſo müßte ich 2400 Mk. Zinſen bezahlen oder er=
„Miete” meines eigenen Hauſes ſtellt ſich alſo auf
aſt die wahre Lage des Hausbeſitzes in Heſſen. Ob ſie
Ahren, noch ſchlechter iſt, weiß ich nicht, aber ganz ſicher
daß es eine ganz falſche Wirtſchafts= und
Steuer=
ſitik9 die die Weimarer Koalition ſeit 10 Jahren betreibt.
eni das Volksvermögen durch den Weltkrieg und die
bflachz werſchleudert und das Kapital verſchwunden war,
ich diie Neubildung von Kapital unterſtützen müſſen, denn
Kctal iſt der Hauptſteuerträger. Statt deſſen hat man nun
9 ikz letzten Reſt von Beſitz, nämlich den Hausbeſitz
un=
ntaht liemacht, alſo als Kapital vernichtet. Die Folgen
wer=
hr bald zeigen. Wer noch Zinſen zu zahlen hat, der
uß iſsent ſchon von der Subſtanz nehmen. Kein Wunder,
18 2
alten Einfamilienhäuſer verkäuflich iſt und auch nicht
T dick ilte des Wertes verkauft werden kann.
Die Reichsminiſter ſagen, die Realſteuern müßten geſenkt
werden. Dadurch und durch den Preisabbau ſeien Gehaltsabbau
und die kleinen Steuererhöhungen der Länder und der
Gemein=
den wieder ausgeglichen. Nimm deinen Bleiſtift, lieber Leſer
und fange einmal an zu rechnen. Du wirſt dann ſchnell hera.
haben, daß die bis jetzt bekannten Abzüge und Steuererhöhungen
ein Vielfaches der überhaupt möglichen Verbilligungen
aus=
machen. Mancher merkts allerdings nie!
B. U. K.
Das neue Beſoldungsgeſeh in Heſſen.
Uns wird geſchrieben:
Der Antrag des Landbundes, innerhalb kürzeſter Friſt ein
neues Beſoldungsgeſetz vorzulegen, das mit Wirkung vom 1. April
1931 in Kraft tritt und eine Senkung der Bezüge zum Ziele hat,
iſt vom Finanzausſchuß angenommen worden, trotz des
Wider=
ſpruchs der Regierung. Dieſer Widerſpruch hat ſeine
Berechti=
gung. Um es vorweg zu ſagen:
Die Bezüge der im Amte befindlichen
Be=
amten können in Heſſen ſelbſt dann nicht
ge=
kürzt werden, wenn das Geſetz mit
verfaſ=
ſungsändernder Mehrheit zuſtande käme
Vorausgehen müßte eine mit verfaſſungsändernder Mehrheit
zu=
ſtande gekommene Aenderung der Reichsbeſoldung. Wenn auch
im Heſſiſchen Beſoldungsgeſetz ein dem 8 39 nachgebildeter Artikel
enthalten iſt, wonach Aenderungen der durch dieſes Geſetz
gere=
gelten Dienſtbezüge etc. und der Einreihung der Beamten in die
Gruppen der Beſoldungsordnung durch Geſetz erfolgen können, ſo
ändert das nichts an dem vorhin Geſagten. Denn der 8 39 der
Reichsbeſoldungsordnung ſteht mit der Reichsverfaſſung, nämlich
dem Art. 129 der die wohlerworbenen Rechte der Beamten
regelt, im Widerſpruch. Er ſowohl als die ihm nachgebildeten
Vorſchriften in den Beſoldungsordnungen der Länder ſind
des=
halb ungültig. In dieſem Sinne hat auch vor einiger Zeit das
Bayeriſche Oberſte Landesgericht dem Bayeriſchen Landtag ein
Gutachten erſtattet.
Aus einem mir vorliegenden weiteren Gutachten entnehme ich
folgende Sätze:
„Daß der Beamte ein wohlerworbenes Recht im Sinne
des Art. 129 der Reichsverfaſſung nicht etwa nur in der vom
Geſetz jeweils feſtgelegten, alſo zwiſchenzeitlich abänderbaren
und auch verminderbaren Höhe, ſondern in der bei ſeinem
Dienſteintritt geſetzlich feſtgelegten, daher zwiſchenzeitlich
Seite 3
zwar heraufſetzbaren, aber nicht herabſetzbaren Höhe habe,
wird heute, von verſchwindenden Ausnahmen abgeſehen, von
der in Literatur und Judikatur mit Recht völlig
vorherr=
ſchenden Anſicht angenommen.
„Reichsverfaſſungsrecht bricht Reichsgeſetzesrecht, und
Reichsrecht Landesrecht!” „Allerdings könnte ein
Reichs=
beſoldungsgeſetz eine dem § 39 entſprechende Beſtimmung dann
rechtswirkſam treffen, wenn es mit verfaſſungsändernder
Mehrheit gemäß Reichsverfaſſung Art. 76 beſchloſſen würde.
Dagegen könnte ein Landesbeſoldungsgeſetz eine dem in
Art 43 (Heſſ. Beſ.=Geſ.) entſprechende Vorſchrift ſelbſt dann
nicht treffen, wenn ſie mit verfaſſungsändernder Mehrheit
be=
ſchloſſen würde; ſie wäre vielmehr durch vorgängige
Ermäch=
tigung in Geſtalt reichsverfaſſungsändernden Reichsgeſetzes
bedingt!“
Der Antrag des Landbundes dürfte danach verfrüht ſein!!
Eine Erklärung des heſſiſchen Miniſters für Arbeit
und Wirkſchaft.
Auf unſere Notiz „Gerüchte” in der Sonntagsausgabe
erhalten wir von Herrn Miniſter Korell folgende
Er=
klärung:
„Gegenüber falſchen Darſtellungen und dunklen Andeutungen
in einem Teil der Darmſtädter Preſſe erkläre ich, daß ich in
einer hieſigen Weinſtube im Geſpräch mit Bäckermeiſtern über
die Preisſenkungsaktion auf vorgebrachte Argumente die
ſcherz=
haftabwehrende Bemerkung gemacht habe „hr Bäcker ſeid ja
doch alle Volksbetrüger!”. Ich habe damit keineswegs die
ſub=
jektive Ehrlichkeit der Herren, die ich perſönlich gar nicht kannte,
oder die eines ganzen Standes anzweifeln wollen. Wie wenig
die Angeredeten meine Bemerkung als ernſthafte Beleidigung
aufgefaßt haben, geht daraus hervor, daß wir uns ruhig weiter
unterhielten und ſogar eine Verabredung auf einen anderen Tag
trafen. Eine gewiſſe Schärfe iſt in die Angelegenheit erſt
her=
eingetragen worden durch die Verſuche einer politiſchen Partei,
die Angelegenheit aufzubauſchen und die Bäcker zu einer
Klage=
erhebung zu drängen.
Darmſtadt, den 8. Dezember 1930.
Korell.
Schwierige Regierungsbildung in Frankreich
Die Radikalen gegen Bekeiligung an einer Regierung mit Mitgliedern der Gruppe Marin.
BArigens Berſach
an dem Widerſtand der Radikalen geſcheiteri.
EP. Paris, 8. Dezember.
Senator Barthou hat, wie nach dem ablehnenden Beſchluß
der Radikalen Partei, an keiner Regierung
mitzuarbeiten, in der Mitglieder der Gruppe
Marin ſäßen, nicht anders zu erwarten war, angeſichts der
Unmöglichkeit, die von ihm ins Auge gefaßte
Regierungskombi=
nation zu bilden, geſtern nacht, kurz vor 12 Uhr, dem Präſidenten
der Republik ſeinen Auftrag zurückgegeben. Die Unterredung
mit dieſem dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Barthou legte
die Gründe dar, die ihn zu ſeinem Verzicht veranlaßten. Dieſem
Beſuch Barthous bei Doumergue war im Quai dOrſay eine lange
Unterredung vorausgegangen, an der verſchiedene von dem
Se=
nator für die neue Regierung in Ausſicht genommene
Perſön=
lichkeiten teilgenommen hatten.
Aus dem Kommuniqué, das Barthou in den frühen
Mor=
genſtunden den Journaliſten übergab, erfährt man, daß er die
Abſicht hatte, dem Miniſterpräſidenten Tardieu das
Miniſterium für öffentliche Arbeiten zu
über=
geben und dem bisher politiſch wenig hervorgetretenen
Mit=
glied der Gruppe Marin, Merlant, ein Miniſterium zweiter
Ord=
nung anzubieten. Dieſe Abſicht wurde durch den Beſchluß der
Radikalſozialiſten, eine Regierung mit Mitgliedern aus der
Gruppe Marin nicht zu unterſtützen, durchkreuzt. In der Sitzung
der Radikalſozialiſtiſchen Partei wurden ferner gegen
ein Zuſammenſitzen mit Tardieu in ein und
derſel=
ben Regierung die ſchwerſten Bedenken geäußert, ja, ein großer
Teil der Partei erklärt ein ſolches Zuſammengehen als
unmög=
lich. Ein Beſchluß darüber wurde nicht gefaßt, und die Löſung
dieſer Frage auf heute vertagt.
Laval mit der Kabinektsbildung begufkragk.
Infolge der ſpäten Abendſtunde blieb dem Präſidenten, der
Republik nichts anderes übrig, als ſeine Wahl eines neuen
Mini=
ſterpräſidentſchaftskandidaten auf heute zu verſchieben. — In par=
lamentariſchen Kreiſen wird der Name des bisherigen
Arbeits=
miniſters Laval genannt, der die meiſten Ausſichten haben ſoll,
vom Präſidenten der Republik mit der ſchwierigen Aufgabe
be=
traut zu werden, aus der in der jetzigen Kammer nicht
vorhan=
denen klaren Mehrheit eben doch noch eine einigermaßen
dauer=
hafte Regierungsmehrheit herauszuſchälen. Tatſächlich hat der
Präſident der Republik auch heute vormittag den bisherigen
Ar=
beitsminiſter Laval zu ſich berufen, um ihn mit der
Kabi=
nettsbildung zu beauftragen. Laval hat ſich
grund=
ſätzlich bereit erklärt, die ſchwere Aufgabe zu übernehmen, die
bis=
her unverſöhnlichen Elemente der Linken und Rechten unter einen
Hut zu bringen. Seine Ausſichten dürften jedenfalls günſtiger zu
beurteilen ſein als die Barthous, da Tardieu gewillt ſein ſoll, in
eine Regierung unter Lavals Führung einzutreten und deren
Zu=
ſtandekommen zu erleichtern. Laval wird heute ſeine
Beſprechun=
gen mit Beſuchen bei den Präſidenten der beiden Kammern
begin=
nen und dann mit Tardieu, Poincaré und Briand Fühlung
nehmen. Morgen wird er ins Elyſée zurückkehren, um dem
Prä=
ſidenten der Republik ſeine endgültige Antwort zu überbringen.
Die Bemühungen Lavals um die Regierungsbildung.
Der vom Präſidenten der Republik mit der Neubildung der
Regierung beauftragte Senator und Arbeitsminiſter im letzten
Kabinett, Laval, hat bis in den ſpäten Nachmittag hinein eine
Anzahl von Perſönlichkeiten empfangen. Ueber den Verlauf
die=
ſer Beſprechungen hat er bisher nichts bekannt gegeben. Mit
Beſtimmtheit iſt jedoch anzunehmen, daß Außenminiſter Briand
und Miniſterpräſident Tardieu dem Senator ihre Mitarbeit
zu=
geſichert haben. Poincaré, dem Laval ebenfalls einen Beſuch
ab=
ſtattete, hat aus Geſundheitsrückſichten abgelehnt, ſich an einer
Regierung zu beteiligen.
Laval hat ferner im Laufe des Nachmittags den Senator
Barthou geſprochen und die Radikalen Malvy, Daladier und
Queuille empfangen. Vom Kriegsminiſter Maginot dürfte der
Senator die Zuſicherung, in ſeine Regierung einzutreten, unter
gewiſſen Vorausſetzungen erhalten haben.
Ueber die Ausſichten Lavals, eine neue Regierung zu
bil=
den, läßt ſich bisher nur ſoviel ſagen, daß die Schwierigkeiten,
die der Arbeitsminiſter zu überwinden hat, groß und keineswegs
bis jetzt überbrückt ſind.
* Bekennknis zu den Mokoren
Von Rudolf Gläſer.
rmicht übel, es iſt keine Verflachung und kein Abſtieg,
beyn 9b weute anerkannte Heldentum zu fünfzig Prozent nach
„benzicklieckht. Es iſt der ewige Wunſch nach Steigerung der
FraſtAt wie Bewunderung an die Leute heftet, die ihre
koloſ=
en Akten zu beweiſen ſuchen in dem tödlichen Spiel mit
rMcdernswerten Ergebniſſen von Phyſik und Chemie,
ſe wüiuletoren nennen.
twas urmenſchliche Verlangen nach Zauberei, das für
10
Mren; wirbt. Dieſe Erfindungen von Donner und Stahl,
i Mltosck ugzeuge und Motorräder, machen aus ihren Herren die
ſaubes bie menſchliche Grenzen zertrümmern. Um uns im
unhin der Ewigkeit einen Halt zu verſchaffen, ſind die
Be=
ſmi und Zeit entſtanden. Die Teilung der Zeit iſt als
Mahes Urteil, über unſer Bewußtſein verhängt. Die
Mon der Motoren gibt die betörende Täuſchung einer Mög=
Meids ic es Urteil wieder aufzuheben. Sie hat die Inhalte
n in Stunden zu ſaſſen gewußt und die Stunden in
inucht verwandelt und die Sekunden zu etwas Großem
ge=
jacht
2 Awir dürfen nicht vergeſſen, daß wir uns immer nur an
in tummeln, die einzig vielleicht etwas länger
gewor=
rei iſt die Kunſt, die Naturgeſetze mit Hilfe ihrer ſelbſt
Deillüic en der anderen zum Schein ad absurdum zu führen.
Bauberer weiß nicht nur von ſeiner Macht, ſondern
ren Grenzen. Ihre Ueberſchreitung bringt ihn zum
Deids Bauberei mar immer eine gewagte Sache. Man ſetzte
elwas ein dabei, ſeinen Schatten oder ſein
Spiegel=
wir müſſen zuweilen unſer Spiegelbild anſchauen
Zmnekin- als Menſchen ganz zu bleiben.
haben mit den Motoren alte Grenzen niedergeriſſen.
der 2 lar draußen ſtehen neue. Wir werden nie verſuchen
Ionnelmiher unſeren Schatten zu ſpringen.
ſt es ſchließlich denn nichts, daß die preſſenden Kolben
en unſerem Leben eine vielfache Verdichtung gegeben
Hilllen wir unſere Stunden nicht mit vielfaltigen
In=
tepſit E his zum Berſten?
* denn nichts, daß die Motoren die Staaten, die
Kon=
ebenis die Raſſen näher aneinander gerückt haben?
s, wenn der tägliche Zwang uns einmal entläßt, nicht
daran zu werden, da ja zwiſchen den Freuden die Kämpfe liegen?
Denn wie zärtlich lauſchen unſere Ohren auf den Herzſchlag
unſere künſtlichen Tiere, wie ſorglich meſſen wir ihren Muskeln
die Leiſtung zu. Mit Liebe gönnen wir den ergebenen Weſen
die weggemäße Gangart, damit ſie nicht dem Feuer der eigenen
Pulſe erliegen.
Werfen uns die Exploſionen in den ſtählernen Zylindern
nicht heißen Abenteuern entgegen, die aus dem Hinterhalt der
Sekunde uns überſallen, ſchön oder gefährlich, Genießer oder
Meiſter aus uns zu machen? Greifen wir nicht mit den
Ma=
ſchinen die göttlichſten Szenerien, die unſer Land uns hinſtellt,
und reiten wir nicht kalt durch klirrende Gefahren, die raſcher
fliegen als das geängſtete Denken und ſchon vorbei ſind, ehe das
Blut, darunter kochend, den ruhigen Blick überſchwemmt?
Freuen wir uns nicht wild über die Entdeckung alter,
unfehl=
barer Kräfte in uns, die ſonſt nie heraufgerufen wurden?
Iſt es nicht ſo, daß wir an dieſen hartgeſchmiedeten
Melo=
dien unſeren Nerven einen frohen Takt holen? Spüren wir nicht
im Schwung der Kurven uns der Weite des Raumes beglückend
einbezogen?
Ausgeſtattet mit Fähigkeiten, welche frühere Menſchen nur
ihren Göttern zuzuſprechen wagten, laſſen wir uns von unſeren
Motoren zu den äußerſten Freuden tragen, die wir zu erleben
vermögen, über das Waſſer, den Schnee, durch die Luft und
über die feſte Erde.
Ich bekenne mich zu den Motoren!
Zwei Darmſtädker Maler=Bildhauer.
In der Weihnachtsausſtellung der Darmſtädter Mitglieder der
„Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler” im Ateliergebäude von
Profeſſor Adolf Beyer, Saalbauſtraße 73, haben zwei jüngere
ein=
heimiſche Künſtler, die in der Oeffentlichkeit noch wenig bekannt
ſind, ausgeſtellt. Es ſind das die Maler=Bildhauer Karl
Vet=
ter (Pfungſtadt) und Richard Daenzer (Darmſtadt), deren
Arbeiten unſere Beachtung in vollſtem Maße verdienen. Der
Tier=
bildhauer Vetter iſt auch ein Zeichner von hervorragenden
Qua=
litäten. Seine prachtvollen Blätter wilder Tiere — Antilopen,
Gazellen, Tiger, Nashörner — verraten ſehr wohl die Hand des
plaſtiſch geſtaltenden Bildhauers, ſein Formverſtändnis, die
Be=
herrſchung der Anatomie iſt außerordentlich und verraten ein
ein=
dringliches, unermüdliches Naturſtudium, das ihn zu
hervorragen=
den Leiſtungen befähigt. Ganz andersartig iſt die Begabung Rich.
Daenzers. Der Künſtler, der auf den Kunſtgewerbeſchulen von
Mainz und Offenbach ſtudiert hat, betätigte ſich bereits als
Bild=
hauer, auch in Bauplaſtik, ſehr tüchtig. Als Maler hat er
wieder=
holt vorzügliche Kopfſtudien und Selbſtbildniſſe, die ein feines
ſtiliſtiſches Empfinden zeigen, ausgeſtellt. Auf der jetzigen Weih=
nachtsausſtellung finden wir ihn als Landſchafter und
Aquarell=
maler. Eine Reihe holländiſcher Motive zeigen Daenzer als
fein=
ſinnigen Koloriſten, der mit leichter Hand zarte, lyriſch klingende
Stimmungen aus der Natur herauszuholen verſteht
Die beiden hochbegabten, ernſtſtrebenden Künſtler verdienen
die Förderung der Kunſtfreunde.
Adolf Beyer.
Paris Graf von Lodron.
Hiſtoriſches Schauſpiel von Ernſt v. Baſſermann Jordan.
Erſtaufführung im Münchener Prinzregententheater.
Baſſermanns Drama, das die Geſtalt eines liberalen und
dabei willensſtarken Kirchenfürſten im Gegenſatz zu einem
unbe=
deutenden Monarchen verherrlicht, erlebte ſchon 1927 in Salzburg
ſeine erfolgreiche Uraufführung — Die Handlung verſetzt uns in
die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, als der welſche Erzbiſchof
Paris v. Lodron ſeine ſtarke Feſte Hohenſalzburg ausbaute und
dadurch ſein kleines Land vor der Kriegsfurie ſchützte. Sein
Gegenſpieler war der Kurfürſt Maximilian von Bayern, ein
un=
begabter und ſchwächlicher Zögling der Jeſuiten, der mit dem
Erz=
bistum Salzburg den Beſitz der Wittelsbacher vergrößern wollte.
Von den Schweden vernichtend geſchlagen und aus ſeinem letzten
Schloſſe zu Waſſerburg vertrieben, mußte ſich ſchließlich
Maximi=
lian vor dem früheren Gegner demütigen und bis zum nahen
Kriegsende in Salzburg Zuflucht erbitten.
Das Textbuch verrät gründliche Kenntnis der Zeit und der
handelnden Perſonen, leidet aber an der Ueberfülle hiſtoriſcher
Geſpräche. Dadurch wird, bei aller Schönheit der Sprache und
Gedankentiefe, der Gang der Handlung verſchleppt und das
Schau=
ſpiel um einen Teil ſeiner Bühnenwirkſamkeit gebracht.
Dem Drama kam eine vorzügliche, ſtilgerechte Ausſtattung und
die ſorgfältige Regie Stielers zugute. Dagegen entſprachen
die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen, von Ulmers meiſterhafter
Ver=
körperung der Titelrolle abgeſehen, nur teilweiſe höheren
Anfor=
derungen. — Das Publikum, durch manche packende Szenen an die
Not unſerer Zeit erinnert, bereitete dem Werke eine herzliche
Auf=
nahme.
A. G.
Joſeph von Lauff: O. du mein Niederrhein. Roman. (Groteſche
Sammlung von Werken zeitgenöſſiſcher Schriftſteller, Band 187.)
Geh. 5.— RM., geb. in Ganzleinen 7.50 RM. G. Grote, Berlin.
All ſeinen Humor, ſeine herzhafte Geſtaltungsgabe, ſeine Liebe
zur niederrheiniſchen Heimat und zum deutſchen Vaterland hat der in
dieſem Jahre 75jährige Dichter in ſeinem neuen Buche mit auf den
Weg gegeben. Es iſt aus dem vollen Lebensſtrom geſchöpft, der das
Lebenselement des Rheinländers bildet, es iſt ein Hymnus auf die ſtille
Weite von Wald und Feld am Niederrhein, auf die Traulichkeit der
alten Städte, auf die ſchöne Beſonderheit des Menſchenſchlages. In
dieſer Menſchen=Zeichnung blüht Lauffs Erzählkunſt in leuchtenden
Farben, ſeine Geſtalten ſcheinen aus lebensſatten Gemälden der alten
Niederländer berauszutreten.
Seite 4
Dienstag, den 9. Dezember 1930
Nummer
+ Gegr.
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Mokari-Brems- und Kupplungs-Beläge ste.
(17628b
P
HHHHT
Allen Verwandten und Bekannten hiermit die traurige
Mitteilung, daß mein lieber Mann, unſer treuſorgender
Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Ludwig Maul
Milchhändler
am Sonntag vormittag 8½ Uhr nach ſchwerem Leiden
im Alter von 62 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Maul, geb. Heinlein
Fritz Maul und Frau
Kätchen Maul
Aenne Möſer, geb. Maul
Adam Möſer.
Darmſiadt, den 7. Dezember 1930.
Dieburgerſtr. 32,
(k784
Die Beereigung findet Mittwoch, den 10. Dezember,
nachmitags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtratze ſtatt.
Unterfertigter C. C. betrauert aufs
tiefſte das am 29. November 1930
zu Saarbrücken erfolgte Ableben
ſeines lieben A. H.
Conſul a. D.
Wilhelm Steffen.
Der C. C. der „Haſſa”
J. A.:
Herbert Kopp=Scheele XXX
17922)
(Für die uns beim Heimgang unſeres
C lieben Vaters in ſo reichlichem
Maße erwieſene Teilnahme ſprechen
wir unſeren tiefempfundenen Dank aus.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Jwan von Ilſemann.
Darmſiadt, den 8. Dezember 1930.
(17945
Statt Karten.
Für die herzliche Teilnahme beim Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen
Adam Karg
Landwirt und Schmiedemeiſter
danken herzlichſi
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Karg.
Ober=Kinzig, den 6. Dezember 1930. (17953
Nicht nur für Geschenke zu
Weihnachten
sondern für alle Gelegenheiten:
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Darmſtadt, den s. Dezember 1930.
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Die Beerdigung ſindei am Donnerstag, den 11. Dezember 1930,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Friedhof an der Nied.=Namſtädterſtraße
ſtatt.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute unſeren lieben Bater,
Schwiegervater und Großvater
Herrn Lehrer i. 7. Theodor Kredel
nach kurzer, ſchwerer Krankheit im 87. Lebensjahre in die Ewigkeit
ab=
zurufen.
Die tranernden Hinterbliebenen:
Amtmann Carl Kredel und Familie,
Frankfurt a. M., Robert Meyerſtr. 45 I.
Pfarrer Wilhelm Becker u. Frau Lina, geb. Kredel,
Ernſthofen i. Odw.
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Darmſtadt, den 9. Dezember.
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zweiten Stock des Hauſes Möbelfabrik Joſ. Trier,
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ermeuzeitlich eingerichtete Wohnräume oder auf direk=
Aufzuges, befindet ſich ein großer Saal mit präch=
Ririlung und einigen Nebenräumen, in denen die
dies=
hmachtsmeſſe der Intereſſengemeinſchaft
Fortſchritt=
untergebracht iſt. Bei aller Not der Zeit erfreut
ſpellung zwar keines drängenden Beſuches, aber doch
ſtarken Intereſſes von verſtändigen Beſuchern, für
äwige Kunſt, das fraglos dem hohen künſtleriſchen
der Ausſtellung zuzuſprechen iſt. Für den Sonn=
Lezember, vormittags 11 Uhr, iſt eine Führung von
und vom Heſſiſchen Landesmuſeum in Ausſicht ge= Beſucher der Ausſtellung anſchließen können. Die
bei freiem Eintritt jederzeit zugänglich, auch an
eu. 1—6 Uhr nachmittags.
fzun g in der Plakatausſtellung des Heſſiſchen
Landes=
zeMi
dritte Führung in der Ausſtellung „Plakat” findet
nn 10. Dezember nachmittags 3 Uhr, ſtatt. Kuſtos Dr.
netebandelt das Thema „Das Darmſtadt
lonie und das neue Darmſtadt:
Wie
hſteiyenden, iſt auch dieſe Führung koſtenlos und jedem
weiſeis zugänglich.
H4h Alter. Heute Dienstag begeht Frau Anna Lehr=
Yſſe . Kahlertſtraße 43, in voller Rüſtigkeit ihren
Hait.
uewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darm=
ſine beſchränkte Anzahl unſerer Mitglieder bietet ſich
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Kleines Haus
EeftäeunSe
Laſusſheater. In der heutigen Aufführung „Die
Zauber=
ür den erkrankten Herrn Herrmann Herr. Heinrich
om Staatstheater Wiesbaden, das langjährige
Mit=
in estheaters, die Partie des Saxaſtros.
Körner gaſtiert als „Erſte Frau Selby” am
m. 10. Dezember, im Großen Haus, und als „Eliſa=
Glommerstag, dem 11. Dezember, in Bruckners erfolgrei=
4 PIn um
wrelle Meta
a Mazt.
mill „Eliſabeth von England”
Mer Einſtudierung und Inſzenierung gelangt am Don=
1.1. Dezember, im Kleinen Haus, die komiſche Oper
Herien Söntaum 2. 2n Badfaſt ff.
Grlendorf. Vogt, Bertholdt, Overlack.
—dis Aünachtsmärchen „Die Pantoffelndes Glücks
geht jeden
Mitt=
gell underbuch der Technik
Sdnag und Sonntag nachmittag, im Großen Haus in
hiplnänderung. Die für Freitag den 12. Dezember,
ind Vorſtellung „Die erſte Frau Selby” muß wegen
„ſche wie Lude ia won Frau Körner ausfallen; ſie wird nächſte Woche
eholll ei den. Im Großen Haus geht am Freitag, dem 12.
Anie0” g imberz aut der Komödie. „Der raſende Sperling”, Schillers
riedenid ,„erſpkz
Labale und Liebe” in Szene. (Miete D 10.
„ tot. ſ zrupphlt 4. und 5.)
*V
Reichspoſt gegen öffentliche Hand.
Der Verband Deutſcher Verkehrsverwaltungen hat die
Ein=
beziehung des Kraftpoſtbetriebes in die allgemein für
Kraftfahrlinien vorgeſehene Regelung und ſeine Unterſtellung
unter die Aufſicht des Reichsverkehrsminiſters gefordert, damit
unter Berückſichtigung größter Sparſamkeit in Kapitalanlage und
Betrieb die für die Allgemeinheit vorteilhafteſte
Verkehrsbedie=
nung erzielt wird. Während alle anderen Verkehrsunternehmen,
insbeſondere die Bahnen, geſetzlich verpflichtet ſind, ihre
Einrich=
tungen im Rahmen des Bedürfniſſes zu halten und den Betrieb
nach beſtimmten Auflagen der Aufſichtsbehörde zu führen, iſt die
Reichspoſt ſowohl bei Einrichtung neuer Perſonenlinien wie bei
Ausgeſtaltung ihres Betriebes, insbeſondere hinſichtlich der
Be=
meſſung des Fahrpreiſes, völlig frei und keiner Verkehrsbehörde
verantwortlich. Dieſe Sonderſtellung ermöglicht es ihr, den
übrigen im öffentlichen Verkehr tätigen
Unter=
nehmen einen äußerſt fühlbaren Wettbewerb zu
bereiten, der auch deshalb ungeſund iſt, weil er nicht auf
glei=
cher finanzieller Grundlage ſtattfindet. Die Reichspoſt iſt faſt
vollkommen ſteuerfrei.
— ſie zahlt nur die Kraftfahrzeugſteuer.
und unterliegt nicht einmal der Umſatzſteuer. Die anderen
Ver=
kehrsunternehmen ſind mit hohen Steuern belaſtet, insbeſondere
müſſen die Bahnen neben den üblichen Steuern noch die
Beförde=
rungsſteuer bezahlen, die bis zum 19fachen Betrage der
allgemei=
nen Umſatzſteuer anſteigt.
Vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt betrachtet iſt dieſer
Wettbewerb beſonders deshalb zu verurteilen, weil hier eine
Reichsverkehrsanſtalt, alſo ein von den Mitteln der Allgemeinheit
getragener Betrieb, andere Unternehmen der
öffent=
lichen Hand in Mitleidenſchaft zieht, ſo daß alſo die
Allge=
meinheit auf jeden Fall die Koſten zu tragen hat. Hinzu kommt,
daß der Kraftwagenbetrieb der Reichspoſt, für ſich betrachtet,
nicht einmal in der Lage iſt, ſeine Ausgaben durch entſprechende
Einnahmen zu decken, ſondern mit erheblichen
Fehl=
beträgen abſchließt, die von ſachverſtändiger Seite auf
rund 20 Mill. RM. im Jahre oder 30 Rpf. bei jedem
Fahr=
gaſt veranſchlagt werden.
Die Reichspoſt hat in mehrfachen Verlautbarungen beſtritten,
daß der Kraftpoſtbetrieb im Endergebnis mit Verluſt abſchneide;
zwar behauptet ſie nicht mehr wie früher, daß die
Perſonenbeför=
derung im ganzen genommen für ſich allein wirtſchaftlich ſei, der
Verluſt werde aber durch Erſparniſſe bei der
Poſtſachen=
beförderung, die mit der Perſonenbeförderung verbunden
iſt, ausgeglichen. Die hierzu gegebene Erläuterung mutet aber
außerordentlich befremdend an. Die Reichspoſt geht nämlich von
den Koſten aus, die ſie heute noch für eine mit
Pferde=
kraft (!) auszuführende Beförderung aufzuwenden hätte, wenn
ſie die geſamten Poſtſachen durch „Einſpänner” beſorgen ließe. Sie
beziffert den Aufwand hierfür mit 38,6 Rpf. jeden
Wagenkilo=
meter, verſchweigt aber, daß ſie Bahnen und anderen
Omnibus=
unternehmen für die Poſtbeförderung nur einen Bruchteil deſſen
bezahlt, was ſie ſich ſelbſt gutbringt. Einer ſolchen
Berechnungs=
weiſe, die auf ein gänzlich unzeitgemäßes Beförderungsmittel
ab=
geſtellt iſt, kann ein Wert nicht beigemeſſen werden. Es bleibt
alſo bei der Tatſache, daß der Kraftpoſtbetrieb
unwirtſchaftlich iſt.
Die Reichspoſt bezeichneten ihren Betrieb als
gemein=
nütziges Unternehmen, das nach den Geſichtspunkten des
Gemeinwohls zu leiten ſei, im Gegenſatz zu „privaten”
Unterneh=
men, die nicht nach Geſichtspunkten des Gemeinwohls, ſondern nach
ſolchen des Ertrages arbeiten müßten. Der Reichspoſt iſt aber
ganz genau bekannt, daß die weit überwiegende Zahl aller, am
öffentlichen Verkehr beteiligten Unternehmen gleichfalls „
ge=
meinnützig” iſt, ſich in der Hand des Reiches, der Länder,
Provin=
zen. Landkreiſe und Städte befindet und auf Grund geſetzlicher
Verpflichtungen noch viel weniger wie der Kraftpoſtbetrieb nach
Geſichtspunkten des „Ertrages” geleitet werden kann.
Ebenſowenig trifft die Behauptung der Poſt zu, ſie ſei allein
in der Lage, verkehrsarmen Gegenden und
Grenz=
gebieten die Segnungen des Verkehrs zu bringen und müſſe
den ihr hierdurch entſtehenden Aufwand durch eine Betätigung in
verkehrsreichen Gebieten wieder einbringen. Zunächſt hat der
Reichsſparkommiſſar feſtgeſtellt, daß nur 4 Prozent aller von der
Poſt betriebenen Kraftfahrlinien in Grenzgebieten laufen, wo die
Einnahmen die Ausgaben nicht decken, alſo nur ein verſchwindend
geringer Verluſtanteil. Die Reichspoſt iſt aber keineswegs der
einzige Kulturträger in den abſeits des großen Verkehrsſtroms
gelegenen Gebieten, vielmehr ſind gerade andere öffentliche und
gemeinnützige Verkehrsunternehmen vielfach zu dem
ausgeſpro=
chenen Zpeck geſchaffen worden, derartige Verkehrsbedürfniſſe zu
befriedigen. Sie müſſen dieſer Aufgabe
nachkom=
men, ohne einen Ausgleich in beſſer
rentieren=
den Gegenden zu finden. Der Hinweis der Reichspoſt auf
ihre kulturelle Miſſion iſt auch nur ein Vorwand, um die Ausfälle,
die ihr infolge des überhaſteten und weit überſetzten Ausbaues
des Kraftpoſtnetzes allgemein entſtanden ſind, zu rechtfertigen. Sie
verſucht, die Folgen ihrer verkehrspolitiſch verfehlten Maßnahmen
in der Nachkriegszeit auf Koſten anderer, gleichfalls
gemeinnützi=
ger Unternehmen zu beſeitigen, obgleich dieſe den Verkehr bereits
längſt vor Auftreten der Reichspoſt entwickelt haben. Damit wird
es aber dieſen Unternehmen auf die Dauer unmöglich gemacht,
ihren gegenüber der Allgemeinheit übernommenen
Verpflichtun=
gen nachzukommen.
Soll die Schädigung wichtiger volkswirtſchaftlicher Intereſſen
vermieden werden, iſt umgehend von den maßgebenden. Stellen
Abhilfe zu ſchaffen. In einer Zeit, wo alles darauf ankommt,
Sparſamkeit zu üben und nicht unbedingt notwendige
Beſchaffun=
gen auf ſpätere Zeiten zu vertagen, iſt es nicht zu verantworten,
daß alljährlich viele Millionen aus laufenden Einnahmen der
Reichspoſt zum Ausbau eines an ſich unwirtſchaftlichen
Betriebs=
zweiges ausgegeben werden. Statt deſſen ſollten die erſparten
Be=
träge zur Senkung der Poſtgebühren im Rahmen des
von der Reichsregierung geforderten allgemeinen Preisabbaues
verwendet werden; dann würde es den vom Wettbewerb
betroffe=
nen Bahnen leichter fallen, auch ihrerſeits an eine Tarifſenkung
heranzugehen. Die Allgemeinheit hat alſo ein ſehr
weſentliches Intereſſe daran, die Forderung
zu unterſtützen, daß mit der hemmungsloſen
Aus=
dehnung des Kraftpoſtbetriebes zum Nachteil
anderer Unternehmen nun endlich Schluß
macht wird. Dies kann nur dadurch geſchehen, daß alle
Ver=
kehrsunternehmen, einſchließlich der Deutſchen Reichspoſt,
vor dem Geſetz gleichgeſtellt werden, eine Forderung, die von den
deutſchen Wirtſchaftsverbänden einmütig gebilligt wird.
Wohlfahrtsunterſtützung. Die nächſte Auszahlung der
Unterſtützung an Wohlfahrtspfleglinge der Allgemeinen Fürſorge
findet am Samstag, den 13.
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Hauptkaſſe, S bis 3 Vorderhaus.
Kleinrentnerfürſorge. Die Ausgabe der Beihilfe für die
zurzeit in Fürſorge ſtehenden Kleinrentner erfolgt am
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Cbristaller, Peterchen . . . . . . . . . . . . 6.80
Federer, Zwischen gr. Hügeln . . . . . . . . 6.50
Greinz, Turm des Schweigens . . . . . . . 6.50
Lauff, Mein Niederrhein . . . . . . . . . . . 7.50
Pentzoldt, Powenzbande . . . . . . . . . . . 5.00
Presber, Frühling . . . . . . . . . . . . . 7.50
Rothmund, Glas . . . . . . . . . . . . . . 5.50
S)
Strauss, Schleier ..."
.. . . . . . . . . . 5.50
Zahn, Pietro der Schmugsler . . . . . . . . 7.00
Ausſtellung A. M. Schwindt. Der Maler A. M. Schwindt
ver=
anſtaltet zurzeit eine Schau ſeines reichen und vielſeitigen Schaffens
in den Räumen der Buchhandlung Bergſträßer. Neben Holzſchnitten
und Aquarellen, von denen mehrere „Stilleben aus dem
Kinder=
zimmer” durch originelle Kompoſition und reizvolle Farbigkeit
be=
ſonders anſprechen, ſieht man landſchaftliche Motive und, in einer
beſonderen Vitrine, u. a. Entwürfe zu Exlibris und Scherenſchnitte
minutiöſer Kleinkunſt. Die Ausſtellung iſt bis Weihnachten dem
allgemeinen Beſuch koſtenlos zugänglich.
u7l
Siets
Prasset-Kanee Hisch geröstet SGhulstr. 10 (s6
— Außerordentliche Hauptverſammlung der Turngemeinde
Beſſungen. Am Freitag, den 12. Dezember, hält die Turngemeinde
Beſſungen 1865 eine außerordentliche Hauptverſammlung in ihrem
Turnhauſe Heidelbergerſtraße ab. Gegenſtand der Beratungen
ſind die neuen Satzungen nebſt Geſchäftsordnung der Turngemeinde.
Die bereits in großen Zügen beratenen Satzungen ſollen in dieſer
Verſammlung verabſchiedet werden. Für die im Januar
ſtattfin=
dende Hauptverſammlung der Turngemeinde wird in den hieſigen
Tageszeitungen beſonders eingeladen.
— Eine neue Halle auf dem Turnplatz der Beſſunger
Turn=
gemeinde. Die Turngemeinde 1865 Beſſungen hat auf ihrem
Sportplatz Rennbahn Heidelbergerſtraße eine neue Sporthalle
er=
richtet. Dieſe Halle dient in erſter Linie als Umkleideräume für
Turner und Turnerinnen. Die aus Holz mit Wellblechbedachung
errichtete Halle iſt 28 Meter lang und etwa 7 Meter tief. In ihr
befinden ſich ein Gaderoberaum für Turner, ein Garderoberaum
für Turnerinnen. Beide Räume werden mit fließendem Waſſer
verſehen. Ein Geräteraum und ein Büro bzw.
Verſammlungs=
zimmer für Vorturner oder Spielführer ſchließen die eine Hälfte
der Halle ab. Die zweite Hälfte dient zur Unterbringung eines
Platzwartes. In ihr werden z. Zt. Wohnräume nach
baupoli=
zeilicher Vorſchrift errichtet. Durch die Beziehung der Wohnung
iſt ſtets für entſprechende Aufſicht und Ordnung auf dem Platz und
in der Halle, beſonders in den Umkleideräumen Sorge getragen.
Für das Frühjahr iſt die Einrichtung von Brauſen im Freien
vor=
geſehen, ſodaß zu jeder Zeit Licht= und Sonnenbäder auf dem
Sportplatz auf dem dafür abgetrennten Teil des Platzes
genom=
men werden können. Hierdurch iſt ebenfalls einem dringenden
Bedürfnis einigermaßen Rechnung getragen und rechnet die
Lei=
tung der Turngemeinde durch dieſe Einrichtungen mit einem
ver=
ſtärkten Beſuch des Sportplatzes. Dank dem Entgegenkommen der
Stadtverwaltung konnte der Bau in ſeinem Umfang, wie er ſich
jetzt dem Beſucher darbietet, erſtellt werden. Im Frühjahr ſollen
nun noch um den Bau herum gärtneriſche Anlagen erſtehen,
damit das Geſamtbild einen ſchönen Abſchluß erhält.
—Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die Wanderung
am Sonntag ſtellte gewiſſermaßen den Schlußpunkt dar hinter dem
abgelaufenen Wanderjahr. Sie galt insbeſondere denen, die es
nötig hatten zum „Goldenen”. Aber auch ſo war die Wanderung
durchaus lohnend. Zwar hielt der Wandertag ſelbſt nicht ganz,
was der Vortag verſprochen hatte. Aber das erſte winterliche
Weiß lag doch noch hier und da auf der Flur, der nicht immer ganz
trittfeſte Grund erhöhte nur die Freude an der Marſchleiſtung.
Der leichte Schleier, der den ſonſt prächtigen Fernblick auf der
Höhe von Hahn über den vorderen Odenwald beeinträchtigte, gab
der Wanderung durch das freie Feld doch einen beſonderen Reiz.
und wer recht hinſchaute über den Wald, der vermochte wohl
auch geheimes Leuchten verborgener Weihnachtskerzen ſchimmern
ſehen. So lag eine Vorahnung weihnachtlicher Stimmung über
es war ein ſinniger Gedanke — ihren
dem Wandertag, die —
Abſchluß fand an der Gründungsſtätte des Odenwaldklubs, im
Weiler Zipfen. Dies fand Ausdruck in den warmen Worten des
Klubgenoſſen Oberſtudiendirektors Kiſinger, der damit den
mohl=
verdienten Dank an die Führer, die Herren Langsdorf und
Salo=
mon, verband.
— Markusgemeinde. Unſer Frauenverein veranſtaltet am
Abend des 11. Dezember. Donnerstag, im Gemeindehaus.
Kies=
ſtraße 17 eine ſchlichte Adventsfeier. Pfarrer Vogel wird
den Maler der Mutterliebe
über „Segantini,
ſprechen und aus dem Briefwechſel berühmter Männer und ihrer
Mütter vorleſen. Unſere Mitglieder werden zu reger Teilnahme
herzlich eingeladen.
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AN T
Sa
Darmstadt
Ludwigstr. 15
Seite 6
Dienstag, den 9. Dezember 1930
Numml
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl), vom 8.
Dezember an auf 14 Tage im Leſeſaal aufgeſtellt
Agoult Marie d.: Meine Freundſchaft mit Franz Liſzt.
Dresden 1930. Biundo, Georg: Pfälziſches Pfarrer= und Schul
meiſterbuch. (— Palatina ſacra, Bd. 1.) Kaiſerslautern 1930.
Zlei, Franz: Erzählung eines Lebens. Leipzig 1930. Bülow,
Bernhard, Fürſt von: Denkwürdigkeit, Bd. 1. Berlin 1930.
Burckhardt, Jacob: Beiträge zur Kunſtgeſchichte von Italien.
Jacob=Burckhardt=Geſamtaus=
Hrsg. von Heinrich Wölfflin.
gabe, Bd. 12.) Berlin 1930. Deſſauer, Friedrich:
Koopera=
tive Wirtſchaft. 1: Das kooperative Syſtem. Bonn 1929.
Ein=
eborenenrecht. Das: Band 2. Hrsg. von Erich Schultz=
Ewerth und Leonhard Adam. Stuttgart 1930. Fehring, Max
Sitte und Brauch der Tiſchler. Hamburg 1929. Grau, Fritz:
Automobil=Strafrecht. 2. Aufl. Berlin 1930. Groag, Ermund:
Hannibal als Politiker. Wien 1929. Haecker, Theodor:
Dia=
log über Chriſtentum und Kultur, mit einem Exkurs über Sprache,
umor und Satire. Hellerau 1930. Handbuch des Deutſchen
(N
Staatsrechts, i. Verb. m. hrsg. von Gerhard Anſchütz und Richard
Thoma. (— Das öffentliche Recht der Gegenwart, Bd. 28.)
Tübin=
gen 1930
Heidingsfelder, Georg: Die Unſterblichkeit der
Seele. München 1930 Herrmann, Chriſtian. Max Deſſoir.
Menſch und Werk. Stuttgart 1929. Hofmann, Albert, von:
Stutt=
Das deutſche Land und die deutſche Geſchichte. Bd. 1—
gart 1930. Klein, Karl Kurt: Rämniſch=deutſche Literatur=
Oskar:
Scho=
beziehungen. Heidelberg 1929. Kleinſchmie
ber. Wien 1930. Landsberg, Paul Ludwig: Pascals
Beru=
fung. Bonn 1929. Marcu, Valeriu: Die Geburt der
Natio=
nen. Berlin 1931.
Pepys, Samuel: Das Geheimtagebuch des
Sir Samuel Pepys 1660—1669. München 1931. Quellen und
Darſtellungen zur Geſchichte Niederſachſens, Bd. 38: Die
Verwal=
tung des Territoriums Calenberg=Göttingen während der Regent=
Von Albert Brauch.
ſchaft der Herzogin Eliſabeth (1540—4
Hildesheim 1930. Rohrbach, Paul: Die Geſchichte der
Menſch=
heit. Leipzig 1929. Schriftſteller, die griech. chriſtl. der
Origines, Bd. 9. Leipzig 1930.
erſten drei Jahrhunderte.
Schwers und Friedland:
Das Konzertbuch, Bd. 1: Sinfoniſche
Werke. 2. Aufl. Stuttgart 1930. S
lbſtzeugniſſe, deutſche.
Hrsg. von Marianne Beyer=Frölich, Bd. 1 und 6. Leivzig 1930
Sethe, Anna: Die erſte Liebe eines berühmten Mannes in
Brie=
fen. Dresden 1930. Unterſuchungen zum neuen
Teſta=
ment. H.
5. Der Sinn der Bergpredigt. Von Hans Windiſch.
Leipzig 1929. Vallentin, Antonina: Streſemann. Vom
Wer=
den einer Staatsidee. Leipzig 1930. Walther, Paul:
Schwä=
biſche Volkskunde. Leipzig 1929 Wendel Hermann: Danton.
Berlin 1930. Wendland, Walter: Siebenhundert Jahre
Kir=
chengeſchichte Berlins Berlin 1930.
Winkler, John K.: John
Rockefeller. Berlin 1930. Wittig, Joſeph: Leben Jeſu in
Heilbronn 192:
Paläſtina, Schleſien und anderswo. T
ielenziger, Kurt: Juden in der deutſchen Wirtſchaft.
Ber=
lin 1930.
Vom 22. Dezember an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſeſaal entgegengenommen.
Außerdem die neueſten gebundenen Zeitſchriftenbände.
— Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums.
Am nächſten Freitag ſpricht Wilhelm Michel über das
Thema: „Die Eumeniden des Aeſchylus, unter modernen Geſichts=.
punkten betrachtet‟. Dieſes Drama gehört zu der im Jahre 458
v. Chr. aufgeführten „Oreſtie”, die von Schuld, Rache und Sühne
in dem fluchbeladenen Hauſe der Atriden erzählt. Im erſten
Stück dieſer Trilogie, dem „Agamemnon” wird der ſiegreich von
Troja heimgekehrte Heerkönig von ſeiner ehebrecheriſchen
Gemah=
lin Klytämeſtra ermordet. In den „Choephoren” (benannt nach
den Jungfrauen, die mit Elektra am Grabe Agamemnons
Spen=
den darbringen) rächt der aus der Fremde zurückkehrende Oreſtes
die Ermordung ſeines Vaters an Klytämeſtra und ihrem feigen
Buhlen Aegiſthos. Obwohl er die Tat nur widerwllig auf
Apol=
lons Befehl ausgeführt hat, gewinnen doch die Erinyen Gewalt
über den Muttermörder. Vor ihnen ſucht er im dritten Stück, den
„Eumeniden” bei Apollon in Delphi Schutz. Dieſer weiſt ihn nach
Athen und führt ſelbſt ſeine Sache vor dem von Athen eingeſetzten
Areopag. Oreſtes wird freigeſprochen, und es gelingt, die
er=
zürnten Rachegöttinnen zu beſänftigen und als ſegenſpendende
Eumeniden” am Areshügel anzuſiedeln. Wilhelm Michel wird
die fortdauernde Geltung eines großen antiken Kunſtwerkes
dar=
tun, indem er Beziehungen aufzeigt zum modernen Schauſpiel
(Gerichtsſzene), zum modernen Thema „Kampf ums Recht” (
Ueber=
gang vom Recht der Erinyen zum Recht der Olympier) und
ſchließlich zur modernen Tiefenpſychologie (Anſiedlung der
Erd=
mütter in der Tiefe und ihre Verehrung daſelbſt) ſowie zu
An=
ſchauungen Bachofens (Uebergang vom Mutterrecht zum
Vater=
recht). Im Anſchluß an den Vortrag hält die Vereinigung ihre
Jahresverſammlung ab. (Siehe Anzeige!)
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darm=
ſtadt. Unter Hinweis auf unſere geſtrige Anzeige empfehlen wir
unſeren Mitgliedern und deren Angehörigen, ſich recht zahlreich
zu unſerem nächſten Lichtbildervortrag am kommenden
Donnerstag abend im „Fürſtenſaal” einzufinden, wo Herr Dipl.
Ing. M. Nuß. Direktor der Städtiſchen Betriebe zu Darmſtadt.
über das hochintereſſante Thema: „Gas und Waſſer
ihrer Bedeutung für die kommunale Wirtſchaft”
ſprechen wird.
— Der Wanderklub Falke 1916 hatte zur letzten diesjährigen
Wanderfahrt aufgerufen. Ein ſchlichter Sonntagmorgen=
Späzier=
jang durch den Meſſeler Park ſollte es werden. Die Anfags= und
Schluß=Jahreswanderungen im Falken gelten ſchon immer der
engeren Umgebung unſerer Heimatſtadt. Vom Nahen zum
Ent=
fernten, mit Rückkehr zu den heimiſchen Fluren und Wäldern, iſt
wohldurchdachte Jahresloſung unſerer heimatfrohen
Wander=
jugend. Ihre Jugendabteilung hatte die Klubmannſchaft warm
in die Mitte genommen und Mutter Natur ihren Segen
beſon=
ders dazu geſpendet und alles, Stadt und Land, Wald und Flur
durch den erſten Schneefall weihnachtlich überzuckert. Wie ſchlugen
da die jungen Wanderherzen aufjubelnd vor langentbehrter
Win=
terfreude! Bruſt und Auge weiteten ſich in klarer, kalter
Winter=
luft, und im Wechſelverkehr der Kameradſchaft untereinander
ühlte man deutlich — bei aller Not der Jetztzeit — auch unter
eichter Winterſportjacke den heißen Pulsſchlag in freimütigem
Be=
kenntnis: „O Heimat, wie biſt du wunderſchön
Auch das große
Rudel Edelwild in der Lichtung einer Waldwieſe unterwegs
ühlte ſich ſcheints im Zauberland, denn es hatte es gar nicht ſehr
luchteilig gegenüber der ſpähenden Schar warmherziger
Natur=
freunde. — Bei Freund Heberer, Grube Meſſel, wurde Einkehr
ge=
halten. Zuvor jedoch heiſchte der Wiſſensdurſt zeitſtrebender
Jugend Kenntnis des „Drum und Dran” des vor uns ſchwelenden
Grubengeländes. Die Oberbergbehörde hatte in dankenswerter
Weiſe ihre Zuſtimmung zur Beſichtigung erteilt, die Direktion der
Gewerkſchaft aber verblieb leider auf dem Standpunkt, daß ſie
Ueberbürdung ihrer Beamtenſchaft an Wochentagen wegen,
Sonn=
tags=Beſichtigungen nicht geſtatten könne. Glücklicherweiſe
ver=
ügte der Falke jedoch innerhalb ſeiner eigenen Reihen über
Kräfte, die aus gehabter Anſchauung den Betrieb von früher her
eingehend kennen und ſo während der Frühſtücksraſt durch
Be=
leuchtung des Beſitzſtandes, der Produktions= und
Wirtſchaftsent=
wicklung die Grube ins helle Licht der Gegenwart zu rücken
ver=
nochten. Herr Heinz Dauven gedachte anſchließend in warmen
Worten des nun abſchließenden Wanderjahres und der darin
ſprichwörtlichen Falkentreue, dann trat echte Falkenſtimmung in
hr Recht. Vor Aufbruch zur Heimfahrt ſchloß Herr Gerhard
Brummer mit herzlichen Dankesworten für liebenswürdige
Führung und Grubenbetriebs=Schilderung die ernſt=fröhliche
Wan=
derertagung mit verheißungsfrohem „Friſch auf” ins neue
Wan=
derjahr.
— Große Brieftauben=Ausſtellung. Der Bund heſſiſcher
Reiſe=
vereinigungen hat dem Brieftaubenklub „Sport” die
Durchfüh=
rung der 5. Bundesausſtellung übertragen. Die
Aus=
ſtellung findet am 17. und 18. Januar 1931 in Darmſtadt im
„Mathildenhöhſaal‟. Dieburgerſtraße 26, ſtatt. Zur Beſchickung
dieſer Ausſtellung ſind die dem Bund angeſchloſſenen Vereine
zu=
gelaſſen. Die Züchter werden gebeten, ſich den 17, und 18. Januar
für Darmſtadt frei zu halten.
Union=Theater
bringt mit „Väter und Söhne” nach dem Roman „Die
Mar=
kurells” von Hjalmar Bergmann einen der beſten Tonfilme,
die wir bisher hier ſahen. Die Anerkennung darf noch erhöht
werden, wenn das nicht immer klappende Tonliche außer acht
bleibt. Die Regie Victor Sjöſtröms hat dem Roman eine
außerordentlich gute Verlebendigung gegeben, die allerdings
ganz das Erzahlende beiſeite läßt und
und das iſt berechtigt
die Handlung neu und ſelbſtandig geſtaltet. Dazu iſt die
darſtelle=
riſche Wiedergabe der Handlung ganz hervorragend. In erſter
Linie durch Rudolf Rittner der den Gaſtwirt Markurell
ſpielt in einer Weiſe, die ſchlechthin unübertroffen iſt.
Unüber=
troffen, weil dieſe Darſtellung nicht mehr Theater, ſondern Leben
gibt. Weil ſie ſchlicht iſt in der Charakterzeichnung dieſes
übri=
gens in dem Roman meiſterhaft gezeichneten Mannes, und weil
ſie in den Szenen der Verzweiflung und Erſchütterung Tiefen
auf=
wühlt und gerade durch die naive Schlichtheit der Darſtellung
Tra=
nen erpreßt, ohne ſentimental zu ſein. Daneben behauptet ſich
Franziska Kinz als Frau Karin ſehr gut. Sie gibt dieſer
Frau etwas Heroiſches, das unbedingt gefangen nimmt. Ihre
Dar=
ſtellungskunſt iſt von einer herben Wahrheit. Herb und
natur=
haft, wie die Eigenart ihrer körperlichen Schönheit. — Ein Film,
der zu den wenigen Tonfilmen gehört, die man geſehen haben
muß und der für den Tonfilm ganz ungewöhnliche. Werbekraft
hätte, wenn die Tontechnik einigermaßen der des Films und der
Darſtellung entſpräche.
Im Beiprogramm läuft zum erſten Male auch ein
Re=
lame=Tonfilm. Dieſe Art der Filmreklame verdient das
Prädikat „ausgezeichnet”, ſowohl bezüglich des Films wie der gut
verſtändlichen Sprache. Hier ſind vielleicht dem Tonfilm Wege
gezeigt, die ihn beſſer aufwärts führen könnten, als ſchlechtes
Theaterſpielen. Es wird die Herſtellung von Silberbeſtecken in
Bild und Vortrag ſehr inſtruktiv gezeigt.
Ein luſtiger Ton=Trickfilm vervollſtändigt das gute und
reich=
haltige Programm.
*
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw Das Bezirksſchöffengericht verurteilte, am
Montag einen ehemaligen Angeſtellten der Reichswehr wegen
zu acht Mo=
Verrats militäriſcher Geheimniſſe
naten Gefängnis.
Der Angeklagte beſtreitet in der
Ver=
handlung, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfindet, jede
Spionagetätigkeit. Er habe wohl Handgeld von den Franzoſen
angenommen, aber von vornherein die Abſicht gehabt, ſeinen
Auf=
trag nicht auszuführen. Das Gericht kann dem jedoch keinen
Glauben ſchenken und ſieht ſeine Schuld als erwieſen an. Fünf
Monate der Unterſuchungshaft werden ihm angerechnet.
Es kommt dann eine fahrläſſige Totung zur
Verhand=
lung. Ein Darmſtädter Kraftfahrer fuhr im November
letz=
ten Jahres gegen Abend, von Eberſtadt kommend, nach Hauſe, als
er plötzlich mit einem Handkarren zuſammenſtieß, der von einem
17jährigen Eberſtädter Lehrling geſchoben wurde. Der
Handkar=
ren wurde beiſeite geſchleudert und der Lehrling erlitt am Kopf
derart ſchwere Verletzungen, daß er auf der Stelle ſtarb.
Nach=
dem das Verfahren bereits eingeſtellt worden war, da man dem
Kraftfahrer keine Schuld an dem Unfall beimeſſen konnte, wurde
es ſpäter auf Betreiben der Eltern des Getöteten wieder
aufge=
nommen. Der Angeklagte beſtreitet jede Schuld. Er wiſſe ſelber
nicht, wieſo eigentlich der Zuſammenſtoß zuſtande kam, denn er
habe den Handkarren ſchon einige Zeit vorher auf dem
ſogenann=
ten Sommerweg, der damals noch neben der Fahrbahn einherging,
beobachtet. Drei Zeugen können über den eigentlichen Vorfall
keinerlei Angaben machen. Der Sachverſtändige, der die Sache
als abſolut ungeklärt anſieht, kann ebenfalls keine Schuld des
An=
geklagten erkennen. Nach ſeiner Meinung muß der Lehrling mit
dem Handkarren unmittelbar vorher eine unvermutete Bewegung
in die Fahrbahn gemacht haben. Der Staatsanwalt hält die
An=
gaben des Angeklagten für unglaubwürdig und beantragt wegen
fahrläſſiger Tötung vier Monate Gefängnis. Das Gericht kann
ſich jedoch nicht von der Schuld des Angeklagten überzeugen und
ſpricht ihn frei. Der Vorfall ſei vollkommen ungeklärt und es gehe
nicht an, den Angeklagten auf Vermutungen hin zu verurteilen.
Zuletzt ſitzen ſieben Leute aus Sprendlingen auf
der Anklagebank wegen Betrugs und
Urkundenfäl=
chung. Der erſte, ein Schriftſetzer, arbeitslos wie die anderen
ſechs auch, begann eines Tages damit, ſeine Stempelkarte mit
einem falſchen Stempel ſelbſt zu ſtempeln. Das Wetter war ihm
zu ſchlecht geweſen, um nach Langen aufs Arbeitsamt zu pilgern,
anſcheinend fürchtete er, ſich einen Schnupfen zuzuziehen. Er
ſtem=
pelte dann den ſechs anderen auch ein= oder zweimal ihre
Stempel=
karten. Zwei der Angeklagten geben an, nicht gewußt zu haben,
daß die Stempel falſch waren, ſie hatten ihm ihre Karte
mitgege=
ben, weil ſie ſelber verhindert waren. Der eine hat es erſt
nach=
träglich erfahren, und dann nichts auf dem Arbeitsamt angegeben,
um den erſten Angeklagten zu ſchonen. Die beiden
Ange=
klagten, die nichts von der Sache wußten werden frei
geſprochen, die anderen wegen Urkundenfälſchung und
Be=
trugsverſuchs zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt.
der erſte Angeklagte erhält wegen derſelben Delikte und
Beihilfe in vier Fällen eine Geſamtſtrafe von vier Monaten.
Es werden allen mildernde Umſtände zuerkannt und demgemäß auf
die geſetzliche Mindeſtſtrafe erkannt, da die Angeklagten woh
ämtlich aus Leichtſinn und weniger im Bewußtſein einer
verbre=
cheriſchen Tat gehandelt haben.
Volksbühne. Die Mitglieder der Volksbühne werden
noch=
nals auf die heute, Dienstag abend, im Kaiſerſaal (kleiner Saal)
ſtattfindende Jahresverſammlung der Volksbühne aufmerkſam
gemacht.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Es ſei hiermit nochmals
auf den Donnerstag, den 11. Dezember, 20 Uhr, im Kleinen Saal
des Städtiſchen Saalbaues ſtattfindenden Vortragsabend der
Vio=
lin=Meiſterklaſſen von Göſta Andreaſſon aufmerkſam
ge=
macht. Das Programm iſt ſehr vielſeitig geſtaltet und bietet den
Intereſſenten Gelegenheit, ſich von der Arbeit, die in dieſen
Klaſ=
ſen geleiſtet wird, zu überzeugen.
„Der Korvettenkapitän” iſt der luſtige Aafa=Tonfilm, in den
Liedtke zum erſten Male als Sprechfilmdarſteller erſcheint.
Wei=
tere Hauptrollen ſpielen Fritz Kampers, Lia Eibenſchütz, Max
Ehr=
lich und Hans Junkermann. Dem Inhalt nach handelt es ſich um
eine luſtige Verwechſlungskomödie, die unter den blauen Jungs zu
Waſſer und zu Lande ſpielt. Das Helia=Theater wird den Film ab
heute in ſeinem Programm ſpielen. Der Film wurde von der
Zenſur auch für Jugendliche zugelaſſen.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein. Die
Mit=
lieder werden auf die am Dienstag, den 9. Dezember, abends,
m Vereinshaus, Stiftsſtraße 51, ſtattfindende
Monatsverſamm=
lung aufmerkſam gemacht. Die Wichtigkeit der Tagesordnung
erfordert vollſtändiges Erſcheinen.
Herabſetzung der Zeitkartenpreiſe. Mit Wirkung vom
Januar 1931 ſenkt die Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft um 5 v.
H. die Einheitsſätze für Zeitkarten des allgemeinen Verkehrs, nach
denen die Preiſe der Monatskarten, Schulermonatskarten,
Teil=
monatskarten, Arbeiterwochenkarten und
Kurzarbeiterwochenkar=
ten berechnet werden. Die Einheitsſätze fallen für die 2. Klaſſe
Eilzug von 7,8 auf 7 41 Rpf., 2. Klaſſe Perſonenzug von 5,8 auf
5,51 Rpf., 3. Klaſſe Eilzug von 5,4 auf 5.13 Rpf., 3. Klaſſe
Per=
ſonenzug von 3.7 auf 3.515 Rpf
Die bisherigen Grundſätze für
die Berechnung der Preiſe bleiben unverändert. Die Zeitkarten
des Berliner und Hamburger Stadt=, Ring= und Vorortverkehrs
werden durch die Neuregelung nicht berührt.
Wandergewerbeſcheine und Legitimationskarten. Di
Wandergewerbeſcheine und Legitimationskarten gelten jeweils
nur bis 31. Dezember ds. Js. Zu Beginn des neuen Jahres
häufen ſich meiſtens die Anträge derart, daß die Ausfertigung der
neuen Ausweiſe Verzögerungen erleiden müſſen. Es erſcheint
daher unerläßlich, ſchon jetzt die Anträge auf Neuerteilung der
Scheine bei den zuſtändigen Bürgermeiſtereien oder
Polizeibezir=
ken zu ſtellen. Nur bei rechtzeitiger Antragſtellung kann Gewähr
dafür übernommen werden, daß die Scheine bei Gebrauch zur
Verfügung ſtehen.
Der Polizeibericht meldet:
Seit Monaten liefen bei der Darmſtädter Krim=
Anzeigen und Beſchwerden ein, wonach Damen, die ro
ſchaften oder Feſtlichkeiten uſw. zur Nachtzeit heimkau,
myſteriöſe Art und Weiſe wertvolle, meiſt helle Kleiderr.
einer Flüſſigkeit erheblich beſchmutzt, ja ſogar derartim
wurden, daß ſie unbrauchbar waren. Feſtgeſtellt konrn
nur werden, daß hauptſächlich in den Abendſtunden un
von Samstag auf Sonntag regelmäßig bei einer Anzahl
der auf der Hinterpartie des Rockes, wie auch auf dem?
äureartige, ſchwarze Flüſſigkeit haftete, die mit ji
Apparat aufgeſpritzt ſein mußte. Als Ort der Handlurn
Stadtzentrum in Betracht. Beſondere Auffälligkeiten ün
des Vorgangs, insbeſondere aber über den Täter kog
keinem der Geſchädigten angegeben werden. Die inte
minalpolizeilichen Beobachtungen führten in der Nache
gangenen Samstag zum Sonntag zur Feſtnahme des r
friſcher Tat. Nach Schluß der Theater wurde von
Kr=
ten ein Mann beobachtet, der ſeinem Aeußeren nach keen
beſucher war, ſich aber mit Intereſſe zwiſchen das
do=
verlaſſende Publikum geſchoben hatte. Bald konnte
a=
werden, wie der Mann, alle Aufmerkſamkeit außer ci
aufgeregt und haſtig eine Flaſche aus ſeiner Taſche zo
ſeine Experimente von neuem zu beginnen. In dieſe
erfolgte ſeine Ergreifung und Feſtnahme. Bei dem anuh
Verhör geſtand er ein, ſeit längerer Zeit zur Nacht.
Straßen mit einer aus einem Gemiſch von Sikkatiw
beſtehenden Flüſſigkeit die Kleider der ihm begegnenye
unauffällig beſpritzt zu haben. Die Handlungsweiſe
de=
den Mannes ſcheint eine Verirrung auf ſexruellem Gebk=
Es handelt ſich bei dem Täter um einen 36jährigen 9
der in Darmſtadt wohnhaft iſt. Alle Perſonen, die au
geſchädigt wurden, bitten wir, zu einer kurzen Beſprrd
dald bei der Kriminalpolizei, Hügelſtraße 31/33, Zin
ſprechen zu wollen. Perſonen, die bereits protokollau
wurden, ſind ausgenommen.
Diebſtähle. Aus einem zwiſchen der Odenwaldba un
Kleinkaliberſchießſtänden gelegenen Garten, nahe di
ſteiner Straße, wurden in der Nacht vom 5. zum 6. De=
Stallhaſen geſtohlen. Es handelt ſich um einen feldsp
gier Rieſen. zwei graublauen, einen ſilbergrauen, zwe
und weißgeſcheckte Haſen. — In der Nacht vom 5. zun
ber wurden aus einem Garten an der Heidenreichſti
weiße Leghornhühner geſtohlen. — In der Nacht vonn
zum Sonntag vergangener Woche wurde in der Ludwox
Schaukaſten erbrochen und daraus zwei Pullover und zrie
ſchoner geſtohlen. — Am 4. Dezember wurde aus einern
Nordbahnhof eine braune Touriſtenjacke geſtohlen. In
taſche befand ſich eine gelblederne Brieftaſche mit Ff
ausgeſtellt vom Kreisamt Darmſtadt, ein Perſonalaues
zwei Zehnmarkſcheine.
Diebſtahl. In der Zeit vom 8. November bis 177
1930 wurde in einem Hausflur der Viktoriaſtraße einn
tener Damenpelzkragen, ein Stoffkragen, ein Selbſtt
ein Paar getragene ſchwarze Herrenſchnürſtiefel vorgefin
mutlich ſtammen dieſe Sachen aus einem Diebſtahl, un
Täter aus irgendeinem Grunde die Sachen dort abgele
tumsberechtigte Perſonen wollen ſich auf Zimmer 34
nalpolizei einfinden. — Am 5. Dezember 1930 wurdes
offenen Perſonenkraftwagen, der vor dem Hauſe Hobrid
aufgeſtellt war, eine braune Ledertaſche mit
Ausweisp=
n einer Seitentaſche der Wagentür aufbewahrt war:
In der Ledermappe befanden ſich: 1. ein deutſcher RN
Führerſchein für Klaſſe 3a auf den Namen Mirian Al
Aliſon. lautend, 2. ein Führerſchein für Klaſſe 3h mi
für Klaſſe 1, ſowie Zulaſſungsbeſcheinigung und
Steuu=
den Namen Dr. Heinz Walther; Zulgſſungsbeſcheimg
Steuerkarte ſind für den Perſonenkraftwagen V
Kreisamt Darmſtadt ausgeſtellt: 3 drei
Zollauswen=
lien, Oeſterreich und die Schweiz. Ferner wurden nar
Auto eine Oelkanne, ein Schraubenſchlüſſel und zwei
ieher entwendet. — Am 6. 12. 1930 wurde aus den
kraftwagen mit dem Kennzeichen T T 2595 Führerſch
ſungsbeſcheinigung und Steuerkarte auf den „Name
önges, Druckereibeſitzer in Dillenburg, ausgeſtellt, ge
Anhaltspunkte, die zur Ermittlung der Täter oder der i9
Gegenſtände führen, wird von ſeiten des Polizeiamts
nung ausgeſetzt. Anhaltspunkte jeglicher Art erbittet i)
nalpolizei, Hügelſtraße 31/33, Zimmer Nr. 3.
Wie man Weihnachtsgebäck elektriſch backt wir=
Hellwig in dem heute nachmittag 4 Uhr im Heaghar
denden Vortrag zeigen und die verſchiedenen elektriſchen
praktiſch vorführen. Es dürfte wohl angebracht ſein,
zuweiſen, daß die elektriſchen Backgeräte außerordentlin
gegenüber anderen Geräten bieten. Die ſtets gleich /0
nau regulierbare milde Hitze wird wohl von kein m
Gerät erreicht. Dieſer Vorgang iſt von großer Wichtige
Anbrennen oder gar Verbrennen nicht eintreten kann.
ſuch wird dies beſtätigen. — Auch eigenen ſich geradesn
ſchen Geräte als Weihnachtsgeſchenke beſonders gut,
allem praktiſch ſind und der Hausfrau ihre ſchwere M..
in weitem Maße erleichtern. Der Kauf iſt jetzt äuß7
haft, da die Heag für jeden gekauften Gegenſtand ein
eine Weihnachtslotterie ausgibt, wobei jedes 10. Laſ
Der Beſuch des Vortrages iſt ſehr zu empfehlen.
Der Vortrag „Die Tageszeitung und ihre Bei?
die Wirtſchaft” von Herrn Dr. Quetſch, Redakteur f
delsteil des „Darmſtädter Tagblatts”, findet am M:A
10. Dezember, 20.30 Uhr, im G.D.A.=Heim Riegerplatz3,
Eintritt iſt frei! Gäſte ſind herzlich willkommen!
Lokale Veranſtaltungen.
A
A dr
nden Notizen ſind ausſchließtich als Hinwelſe auf Ar
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritl.
Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchie
und Siedlungsgemeinſchaft. Wir verweil!
Anzeige in heutiger Ausgabe und machen unſere Mir!
Intereſſenten beſonders auf den Lichtbildervortrag auf!
Mitgliederverſammlung des Ver=
R. Heut
Leibesübungen Rot=Weiß,
tag, den 9. Dezember 1930, findet im Oden1
der „Krone” die Dezember=Mitgliederverſammlun
deren Rahmen wird Herr Turnoberlehrer Roth vom
besübungen einen Vortrag halten über das gerade 180
s Sports, ihre Urſ
Thema: „Auswüchſe de
Die Mitglieder werden um
ihre Verhütung”
Beſuch gebeten. Gäſte und Freunde unſeres Vereins
gebracht werden. Anſchließend iſt gemütliches. Beime
(Vgl. Anzeige.)
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei, Frauengrup
tadt. Wir weiſen nochmals auf die heute Diensta,!
Sitte, Darmſtadt, Karlsſtraße, ſtattfindende Mitgliel.7
lung hin. Stadtratsmitglied Dr. Moeßner, SI"
Einzelhandelsverbandes Darmſtadt, wird über „Hand
Freisabbau” ſprechen. Da das Thema für jederma.
ntereſſant iſt, bitten wir um zahlreichen Beſuch. Ae
durch Mitglieder eingeführt werden.
Tageskalender für Dienstag, den 9. Dezember Lie
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 *
Kleines Haus 20C.
Die Zauberflöte‟
Konzerte: Schloßkeller,
Caſé=
weißen Röß
Datterich, Reſt. Bender, Maxim, Spaniſche Bodegſ.
Kin.
Reſtaurant am Böllenfalltor, Hotel Poſt.
lungen: Union= Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Frl. Hellwig. —
ſtraße 12/16, 16 Uhr: Vortra
Georgs=Gymnaſium, 20 Uhr: Konzerk.
Dest
DONGicAeerredl
z57I
*
Arnctiß, a, 8. ſgſse 8ß
Seite 7
Generalvertretung: Hans Huck, Wiesbaden, Sonnebergstr. 52, Tel. 25418
TT.340
„SAFeTTeRARNIk
MAKEOON G. M. B. H. MAINZ
KONZERN.
FREI
Seite 8
Dienstag, den 9. Dezember 1930
Numme
erri
Aus Heſſen.
Aus dem Heſſiſchen Sängerbund.
Sängerehrungen.
Für 50jährige aktive Sangestätigkeit wurden von
dem Heſſiſchen Sängerbund mit der Goldenen Ehrennadel
und vom Deutſchen Sängerbund mit dem Ehrenbrief des
Deut=
ſchen Sängerbundes ausgezeichnet: Jakob Hahn und Wilhelm Jentſch
(Sängerbund Monsheim), Franz Gurk, Peter Hack und Peter Wendel
(Männergeſangverein 1845 Oſthofen). — Für 40jährige aktive
Sangestätigkeit wurden vom Heſſiſchen Sängerbund mit der
Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet: Jakob Kaibel (
Lieder=
kranz Mainz=Mombach), Joh. Jak. Schilly (MGV. 1865 Oſthofen), Karl
Faber (Liederkranz Gießen), Karl Heinrich (Liederkranz Mainz), Joh.
Müller, Hch. Dechert, Aug. Jung (Frohſinn Bernsfeld), Joh. Philipp
Eckert (Eintracht Seckmauern), Joh. Hohmann (Quartettvereinigung
Aſchaffenburg), Karl Phil. Hoffmann (Germania Griesheim), Hch. K.
Koch, H. Ch. Wolf (Liederkranz Düdelsheim). Joh. Rudolf, Joh.
Zacheis (Sängervereinigung Groß=Zimmern).
Tagung des Muſikausſchufſes.
Der Muſikausſchuß des Heſſiſchen Sängerbundes hält am Sams=
tag, den 20. Dezember, nachmittags 3 Uhr, im Bahnhofshotel zu
Darm=
ſtadt eine Sitzung ab. Die Tagesordnung ſieht vor: Auswahl der
Bundesmaſſenchöre für 1931. Vorbereitung der im Januar 1931
ſtatt=
findenden Beſprechung mit den Gauchormeiſtern und die Vorbereitung
der Dirigententagung im April 1931.
Führer durch den Heſſiſchen Sängerbund für 1931.
Der neue Führer durch den Heſſiſchen Sängerbund erfreut ſich
gro=
ßer Beliebtheit; das geht aus den vielen Beſtellungen ſeitens der
Bun=
desbereine hervor. Der Heſſiſche Sängerbund hat ein großes Intereſſe
daran, daß der Führer in allen Vereinen in mindeſtens zwei
Exempla=
ren (Vorſitzender und Schriftführer oder Rechner) gehalten wird. Der
Einfachheit halber wird die Bundesgeſchäftsſtelle in Kürze
an die Gauvorſitzenden für alle ihre Gauvereine abzüglich
der bereits beſtellten und gelieferten Führer eine
Sammelſen=
dung abgehen laſſen. Die Gauverſitzenden haben an alle
Bun=
desvereine bei ihrer nächſten Sitzung je zwei Führer zum Geſamtpreis
von 1,60 RM. abzugeben. Der Geſamtbetrag iſt umgehend an die
Bundeskaſſe abzuführen. Durch den Beſitz des Führers verſchafft ſich
jeder Vereinsvorſtand, die Kenntniſſe, die er im Intereſſe ſeines
Ver=
eins benötigt.
Ausgabe von Bundesmafſenchören.
Für das Jahr 1930 hat der Heſſiſche Sängerbund die beiden
Maſ=
ſenchöre „Freiheit” und „Rheinweinlied” geſtiftet. Eine Reihe
von Vereinen haben dieſe Chöre noch nicht bezogen. Da das
Stimmen=
verhältnis beim Bund nicht bekannt iſt, ſondern nur die Geſamtzahl
der Sänger, ſo kann die Ueberſendung nur nach Angabe der
erforder=
lichen Stimmenzahlen erfolgen. Die Vereine geben zweckmäßig die Zahl
der benötigten Stimmen ihrem Gauvorſitzenden an, der ſie ſammelt
und bei der Bundesgeſchäftsſtelle anfordert.
Liedertag des Gaues Darmſtadt 1931.
Für den Liedertag des Gaues Darmſtadt 1931 iſt mit der alten
Tradition gebrochen. Es werden nicht mehr wie früher, jeder einzelne
Verein Chöre zu Gehör bringen, ſondern der ganze Gau iſt in fünf
Gruppen eingeteilt, von denen jede unter einem gemeinſamen
Dirigen=
ten einen Kunſtchor und ein Volkslied vortragen. Jede Gruppe
um=
faßt 175, ſteigend bis zu 300 Sängern. Durch dieſe Neuorganiſation
iſt ein ermüdendes Programm vermieden. Die zum Vortrag
gelangen=
den Chöre werden in einer demnächſt ſtattfindenden Sitzung feſtgelegt.
Der Liederabend beginnt und ſchließt mit je einem Maſſenchor der
ge=
ſamten Sängerſchaft.
4a. Eberſtast, 7. Dez. Der Entwurf des 6. Nachtrags zu dem
Ortsbauſtatut, der insbeſondere die Geſtaltung von Faſſaden,
Anbrin=
gung von Firmen, Schriften und Reklameſchildern uſw. zum
Gegen=
ſtand hat, hat auf Veranlaſſung und Vorſchlag der Aufſichtsbehörde
einige Aenderungen erfahren. Der neue Entwurf liegt vom Beginn
dieſer Woche ab acht Tage lang auf dem Gemeideamt zur Einſicht
offen — Der Turnverein 1876 E.V. begibt ſich am
kommen=
den Sonntag (14. Dezember) nach Groß=Zimmern, um mit dem
dorti=
gen Deutſchen Turnverein einen Vereinswettkampf auszutragen.
— Hirſchhorn, 8. Dez. Waſſerſtand des
Dezember 1.50 Meter, am 8. Dezember 1.49 Meter.
Gemeindehaus=Weihe in Eberſtadt.
F. Eberſtadt, 7. Dezember.
Im Pfarrgarten, angeſchmiegt an den öſtlichen Teil des Hügels,
von dem aus die Kirche den Ort überragt, iſt das Gemeindehaus
er=
ſtanden, innerhalb kurzer Friſt, dank unſerem Pfarrer
Weißger=
ber, der im Vorjahre — kurz ſchon nach ſeinem Amtsantritt — die
Anregung zum Bau des Hauſes gab. Mit einem Koſtenaufwand von
20 000 Mark iſt ein Raum für 150—200 Perſonen geſchaffen, in dem
fortan alle nun ein ſchönes Heim haben, die an der kirchlich=religiöſen
Gemeinſchaftsarbeit, ſei es im Kirchenchor, Frauenverein, in den
Ju=
gendbünden oder ſonſt irgendwo, beteiligt ſind oder ſich beteiligen
wol=
len. Durch eine Schiebewand läßt ſich der Raum in einen kleineren
und einen größeren Naum abteilen. Der Dachſtock iſt für die
Jugend=
herberge vorgeſehen, die bis zum Frühjahr noch vollends
einge=
richtet werden wird.
Der Plan für das Gemeindehaus iſt von dem
Gemeindebauinſpek=
tor Hedderich entworfen, dem auch die Bauleitung oblag.
Der Weihe des Hauſes voraus ging ein Feſtgottesdienſt
in der Evangel. Kirche, der ſehr guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Hier
predigte Pfarrer Weißgerber, der an den 119. Pſalm. Vers 166:
„Herr, ich warte auf Dein Heil!” anknüpfte.
Die Kirche war bisher der Mittelpunkt des kirchlich=religiöſen
Le=
bens Eberſtadts und ſoll es auch in Zukunft bleiben. Daneben wird
aber fortan das Gemeindehaus der Mittelpunkt des
chriſt=
lichen Gemeinſchaftslebens am Orte ſein. Es ſoll das
Heim ſein, in dem alt und jung ſich im Namen Chriſti verſammeln
und ſich als echte Menſchenbrüder zuſammenfinden.
In würdiger Weiſe trug der Kirchenchor zur feierlichen Geſtaltung
des Gottesdienſtes bei. Er ſang vor der Predigt zunächſt das
herr=
liche Lied „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre” von Beethoven,
dann das Lied „Wie lieblich ſind Deine Wohnungen” von J. Abel, und
nach der Predigt den Ambroſianiſchen Lobgeſang (Tedeum) „Herr Gott,
Dich loben wir”.
Vizepräſident Dr. Dahlem übermittelte der Gemeinde Grüße
und herzliche Glückwünſche der Kirchenregierung und des
Landeskirchen=
amtes. In ſeiner Anſprache wies Redner darauf hin, daß das
kirch=
liche Leben in Eberſtadt ſeit Jahrhunderten nur zwei Gebäude gekannt
habe: die Kirche und das Pfarrhaus. Nun gliedere ſich noch ein drittes
neues Haus freundlich ein. Die Frage des Bedürfniſſes ſei reichlich
geprüft worden, auch die Frage, ob man der Gemeinde nicht zu große
Laſten auferlege. Der Kirchenvorſtand und die
Kirchengemeindever=
tretung hätten im vollen Bewußtſein der Notwendigkeit und ihrer
Ver=
antwortung das „Ja” geſprochen. Uebertreibungen, wie man ſie do
und dort erlebt habe, ſeien in Eberſtadt in weiſer Vorausſicht
fern=
gehalten worden; man habe nur das getan, was man geglaubt habe,
angeſichts der Schwene der Zeit verantworten zu können. Er wünſche,
daß das Gemeindehaus eine lebendige evangeliſche Keimzelle und
Zu=
rüſtungskammer, in der Gottes Segen waltet, werden möge.
An den Feſtottesdienſt ſchloß ſich ein ſchlichter
Einweihungs=
akt im neuen Gemeindehaus, zu dem wegen des beſchränkten Raums
nur geladene Gäſte Zutritt hatten. Der Kirchenchor eröffnete den Akt
mit dem „Feſtgeſang” von Chriſtoph Willibald Gluck. Darauf gab
Pfarrer „Weißgerber nach kurzer Begrüßung der Gäſte einen
Ueberblick über das Werden des Hauſes, erinnerte daran, daß
ſtehen des Hauſes eigentlich ſeinem Vorgänger und altem
Pfarrer Paul, zu verdanken ſei, der den finanziellen Oi
durch weiſe Sparſamkeit geſchaffen habe. Er dankte allen, die in
und irgendwann Hand mit angelegt haben, ſei es bei der G
der Fertigſtellung oder Einrichtung des Hauſes geweſen. Den
behörde ſprach er Dank für die Förderung, dem Kirchenvort,
der Kirchengemeindevertretung Dank für das Verſtändnis an
man dem Bau entgegengebracht habe. Beſonderen Dank zoule
Sammlerinnen vom Frauenverein, durch deren Arbeit es;
wurde, die Inneneinrichtung zu beſchaffen und allen, die d
offene Hand zeigten; dann aber auch dem
Gemeindebauinſpeks=
derich, der in ſelbſtloſer und uneigennütziger Weiſe die e
geführt habe. Ein ſchönes Kunſtwerk wurde ihm als Anerkenn
ſeine Arbeit überreicht. Dann übergab, der Pfarrer das Hon
Beſtimmung.
Bürgermeiſter Dr. Uecker überbrachte der „kirchlichen
herzlichen Glückwunſch unter Hinweis auf die zähe Energie=
Pfarrer Weißgerber ans Werk gegangen ſei. Es freue ihnn
allem die ebangeliſche Jugend nun ein Heim bekommen ha
Wunſch ſei, daß das, was man ſich von dem Gemeindehaus
tauſendfach in Erfüllung gehen möge.
Oberforſtmeiſter Hoffmann ſprach ſodann namens des
vorſtandes. Er knüpfte an eine Hausinſchrift an, die lauttu
Haus iſt klein, aber es paßt für mich, es iſt für mich geeigmi
dem Sinn dieſer Inſchrift ſeien auch Kirchenvorſtand und
gemeindevertretung ausgegangen, als ſie die Beſchlüſſe, die
des Hauſes führten, gefaßt hätten.
Pfarrer Paul freute ſich, ſeine alte Gemeinde, in der
17 Jahre gewirkt hat, beſonders ſeinen Kirchenchor und ſeines
verein, wieder zu ſehen. Das neue Haus erfreue ihn um du
willen. Wenn ſie das Haus betrete, ſoll ſie eins nicht
verges=
lich, daß ſie evangeliſche Jugend ſei. Wenn die Adbinl
„Der Herr ſteht vor der Tür und klopfet an” in Erfüllung
dem neuen Haus und er, der dieſe Worte geſprochen habe,
geweſen ſei, der durch die nun geöffnete Türe des neuen 8t
treten ſei dann ſei das Haus nicht umſonſt gebaut worden.
Mit Worten des Dankes, die Pfarrer Weißgerber nnt
an alle beſonders an die Nedner und den Vizepräſidenten rüüt
dem „Lobe den Herren” (Bachſcher Satz), geſungen vom Ku
ſchloß die Feier.
An der Erbauung und Fertigſtellung des Hauſes ware==
Firmen und Meiſter beteiligt: Rückert ſowie Hinte
(Maurer= und Dachdeckerarbeiten), Jak. Krämer (Plattenky
Vöglein, ſowie Schäfer (Zimmererarbeiten), Wilhelm !
(Schloſſerarbeiten), Joſef Hütten (Ofenlieferung), Roſ
Meckel, Waßmann (Schreinerarbeiten) Grimm, Rot;
arbeiten), Knieß Meidinger (Weißbinderarbeiten), A.t
(Elektroarbeiten), Kehrer u. Berghaus (Spengler= und
tionsarbeiten), Philipp, Knieß (Tapezierarbeiten) und
Darmſtadt (Steinholzfußboden).
19. Landes=Geflügelſchan.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 8. Dez. Elektriſche
Stromverſor=
gung. Aus Anlaß verſchiedener Anregungen auf Einführung eines
ver=
billigten Stromtarifs, der es den Konſumenten auch ermöglicht, den
elektriſchen Strom zu Heizungs= und Kochzwecken zu verwenden, fand
geſtern nachmittag im Saale des „Darmſtädter Hof” ein
Aufklärungs=
vortrag ſtatt, verbunden mit Ausſtellung elektriſcher Apparate der
ver=
ſchiedenſten Art. Herr Dipl.=Ing. Scheibel aus Darmſtadt hatte die
Aufgabe übernommen, die ſehr gut beſuchte Verſammlung über die Vor=
und Nachteile der einzelnen Tarife, wie ſie anderwärts ſchon eingeführt
und erprobt ſind, aufzuklären. Seiner Anſicht nach iſt der ſogenannte
Wohnungstarif, der auf der Grundlage der zur Wohnung gehörenden
Wohn= und Nebenräume baſiert, der gerechteſte. Er ermöglicht den
Kon=
ſumenten eine verſtärkte Stromabnahme zum verbilligten Preiſe,
wäh=
rend andererſeits dem Elektrizitätswerk durch Zahlung einer feſten
Grundgebühr ſeine Einnahmen garantiert werden. Mit feſten Zahlen
konnte der Vortragende noch nicht overieren, da erſt Feſtſtellungen
dar=
über gemacht werden müſſen, inwieweit die Konſumenten gewillt ſind,
dieſer Neuerung beizutreten und wieviel Räume überhaupt insgeſamt
in Frage kommen. Zu dieſem Zwecke ſind Fragebogen in Umlauf geſetzt.
Dieſe ſind ſorgfältig ausgefüllt bis ſpäteſtens 15. d. M. an die
Bürger=
meiſterei zurückzugehen. Mit der Ausfüllung der Fragebogen übernimmt
der Konſument keinerlei Bindung. Der Fragebogen dient lediglich zur
Orientierung des Werks. Zum Schluß erläuterte Frau Koch aus
Frankfurt a. M. noch die Verwendungsmöglichkeit der Elektrizität im
Haushalt anhand der ausgeſtellten Apparate. Die Ausführungen
wur=
den mit großem Intereſſe aufgenommen. An den Konſumenten liegt es
nun, ob das nötige Intereſſe für die Neuerung aufgebracht werden kann.
Obſt= und Gartenbauverein. Im Rahmen der
Winterver=
anſtaltungen fand am letzten Samstag abend im Saale des Gaſthauſes
„Zum Löwen” ein Lichtbilderbortrag über „die Dahlie” ſtatt, Herr
Gärt=
nereibeſitzer Schulz aus Darmſtadt verbreitete ſich in eingehender
Weiſe über die Anzucht, Sorten und Verwendungsmöglichkeit der Dahlie.
Anhand von Lichtbildern, ſtammend von Aufnahmen aus eigenem
Be=
trieb, konnte er ſeine klaren Ausführungen wirkſam illuſtrieren. Die
Ausführungen wurden mit großem Intereſſe aufgenommen. Zum
Schluß wurden den anweſenden Vereinsmitgliedern eine Gratisgabe von
neuen „Gladiolenknollen” überreicht. Die Vortragsreihe wird im Laufe
des Winters fortgeſetzt.
1400 Diere, 160 Ehrenpreiſe.
h. Gießen, 7. Dezember.
Miniſter Korell. Leiter des heſſiſchen Miniſteriums für Arbeit
und Wirtſchaft, hatte das Protektorat über die 19. Heſſiſche
Lan=
des=Geflügelausſtellung übernommen. Zur
Eröffnungs=
feier in der Volkshalle zahlreiche Ehrengäſte, Vertreter der ſtaatlichen
und ſtädtiſchen Behörden, Univerſitätsvertreter und die Vertreter der
deutſchen und heſſiſchen Geflügelzucht, z. B. der Direktor des
Landwirt=
ſchaftlichen Inſtituts der Univerſität, Profeſſor Dr. Seſſous,
Oekonomie=
rat Breidenbach von der Landwirtſchaftskammer, der Vorſitzende des
Landesverbands heſſiſcher Geflügelzüchter, Karl Veith=Reichelsheim und
die Provinzialverbandsvorſitzenden Kolter (Bad=Nauheim), Lehr=Mainz
und Brohm=Darmſtadt. Der Ausſtellungsleiter, Funk=Gießen, begrüßte
die Gäſte, worauf Miniſter Korell die Ausſtellung
er=
öffnete und der Bedeutung der Geflügelzucht anerkennende Worte
widmete. Namens der Landwirtſchaftskammer dankte Oekonomierat
Breidenbach=Dorheim dem Gießener Geflügelzuchtverein für die
vorzügliche Durchführung und Vorbereitung der Ausſtellung. — Dr.
Lang vom Tierzucht=Inſtitut der Univerſität ſprach bemerkenswerte
Worte über Raſſe= und Leiſtungszucht.
Unter Leitung von Funk=Gießen erfolgte ein Rundgang durch
die umfangreiche und reichhaltige Ausſtellung. Faſt in allen
Abteilun=
gen konnte man wahre Prachtexemplare der Geflügelzucht und damit
die guten züchteriſchen Fortſchritte feſtſtellen. Brutmaſchinen,
Zucht=
geräte, Futtermittel waren ebenfalls ausgeſtellt. Glanzpunkte der
Aus=
ſtellung bildeten die Sonderſchauen des Veterinärhygieniſchen und
Tier=
ſeuchen=Inſtituts, ſowie des Tierzucht=Inſtituts der Univerſität.
Be=
ſondere Erwähnung verdient ferner die Nerz=Schau der Hüttenberger
Edelpelztierfarm zu Hochelheim.
Die etwa 160 Ehrenpreiſe waren
geſtiftet u. a. von Staatspräſident Dr. Adelung, dem Bund deutſcher
Geflügelzüchter, der Landwirtſchaftskammer, der Stadt, den
Zuchtver=
bänden und Vereinen.
Rübſamen=
4a. Malchen, 8 Dez. Eine glückliche Gemeinde. Infolge
der Holzhauerarbeiten und der Arbeiten an der Waſſerleitung gibt es
gegenwärtig hier keine Arbeitsloſen.
Der Geſangverein
„Liederkranz” hält am Samstag, den 13. Dezember, eine
Abend=
unterhaltung ab.
Neckars am
— Gernsheim 8. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
7. Dezember 1.40 Meter, am 8. Dezember 1.27 Meter.
Bei der Preisbewertung erhielten höchſte Auszeichnungen:
1. Herden: Ehrenpreis: Muſtergeflügelhof. Funk=Gießen
Zuchtſtämme: Kammer=Ehrenpreis: H. Kuhl=Nieder=Weimar
(Rhodeländer), H. Meher=Wieſeck, J. Stroh=Sprendlingen (Italiener),
Ernſt. Jung=Holzheim, C. Rübfamen=Gießen; Ehrenpreiſe: K. Nauck=
Frankfurt, Aug. Felſing=Gießen.
Chr. Melchior=Butzbach; 2. Preis:
Nutzgeflügelhof Dieburg, Alb. Winter, Mainz=Bretzenheim.
Waſſergeflügel: Kammer=Ghrenpreiſe: C.
Gießen, Adolf Schuch=Vilbel; Verbands=Ehrenpreis: W. Nachtigall=
Allendorf (Lumda); Ehrenpreiſe: K. Maus=Gernsheim, A. Schuch=
Vil=
bel, Tierzuchtinſtitut Gießen, Th. Wetzler=Schotten.
Hühner: Ehrenpreiſe: K. Schäfer=Schlitz, Peter Heck=Klein=
Auheim, Muſtergeflügelhof Funk=Gießen, H. Reinhardt=Schlitz. Otto
Cunz=Schönbach, K. Rauck=Frankfurt, L. Stephan=Lampertheim, L.
Kon=
rad Lich, H. Hildebrand=Schlüchtern. H. Roth=Klein=Auheim.
Sonderſchau des Vereins der Züchter
ſchwar=
zer Italiener, Süddeutſchands, Gau Hefſen und
Heſſen=Naſſau: Ghrenpreiſe: Joſef Roh ir.=Groß=Steinheim,
Fr. Schlapp=Sprendlingen, W. Seipp=Rüſſelsheim, W. Hoerr=Walldorf,
Rübſamen=Gießen, Aug. Gutmann=Vilbel, Peter Balder=Offenbach,
Joh. Hoerr=Reichelsheim i. Odw.; 1. Preiſe: J. Albrecht=Gernsheim,
Peter Balder=Offenbach.
6. Zwerge. Sonderſchau der heſſiſchen
Zwerg=
huhn=Züchter=Vereinigung 1923. Ehrenpreiſe: Gg. Beck=
Sprendlingen, Fr. Wolf=Laubach, L. Klinkel=Lollar, W. Lich 4.=
Lon=
dorf. Jean Kolter=Bad Nauheim.
7. Tauben. Ehrenpreiſe
K. Andr. Maus=Gernsheim a. Rh.,
Kranz=Schotten. 1. Preiſe: J. Albrecht=Gernsheim. 2. Preiſe:
Gg. Traiſer=Rüſſelsheim, N. Lehr=Mainz=Koſtheim.
Sonderſchau des Vereins heſſiſcher Kröpfer.
Ehrenpreiſe: Peter Lahr=Mannheim,
Henkel=Gießen. 2. Preiſe:
N. Lehr=Mainz=Koſtheim, Joſ. Albrecht=Gernsheim.
9 Jugendgruppe. Ehrenpreis: H. Döll=Mainz=Bé.
Anerkennungen: H. Schwamb und Hans Müller=Mainz=Bre=
10. Tauben. Ehrenpreis: W. Schnell=Mainz=
Bretzenhei=
heitsbrieftauben). Anerkennungen: L. Schmitt, H. Schran
H. Dany=Mainz=Bretzenheim.
Rheinheſſen.
z
ſeiſe
de e
dute
Me
Faäugeit
* Mainz, 8. Dez. Chronik. Das diesjährige Weihnaa=
„Prinz Rupprechts Fliegerabenteuer, un
Folgen”, von dem einheimiſchen Dichter H. L. Linkenbau
fand am Sonntag in Mainz ſeine mit großem Beifall aufan
Uraufführung. Das reizende Spiel aus der Weihnachtszeit
ſechs Bildern, in dem die Märchenſtimmung des deutſchen W
des Tierreiches zum Ausdruck kommt, die vielen ſchönen 20
Reigen, die feenhafte Ausſtattung und die geſchickte Inſzeu=
Stauders brachten echt weihnachtliche Stimmung und ve
zahlreichen Kinder in helles Entzücken über all die glanzvolle1W Hu var erreicht.
welt. Die Uraufführung war ein voller Erfog für den bekanr
zer Autoren, der ſchon einmal im Jahre 1922 mit einer Mä /4
führung am Mainzer Stadttheater herauskam. — Die Vel
lung der Nationalſozialiſten am Samstag abe
*
Stadthalle zog eine größere Anzahl von Kommuniſten und
an. Die Anſammlungen waren derart ſtark, daß die BereitſM
Polizei eingreifen mußten. Es kam beim Zurückdrängen
de=
mehrmals zu Zuſammenſtößen zwiſchen den P=l
beamten und Radaumachern, ſo daß der Gummik
Volksmunde „Dauerwellen” genannt, mehrmals in Anwendun
werden mußte. Einige ſiſtierte Perſonen wurden nach ihrer V4
wieder entlaſſen. Nach Beendigung der Verſammlung wurde
wärtigen Nationalſozialiſten, von den inzwiſchen an der St.
utos angekommenen Schupobeamten in geſchloſſenem Zug
Rheinſtraße, Rheinallee, Kaiſerſtraße nach dem Hauptbahnhaf
Eine größere Menſchenmenge begleitete den Zug nach dem B./1
fehlte natürlich unterwegs nicht an Zurufen, wie Fememöm=l
hunde und dergleichen. Zu beſonders ſchweren Zuſammenſtä
nicht gekommen. Der Stahlhelmtag am Sonntag verlief rukln
Anſammlungen war nichts zu bemerken, ſo daß die Polize=
Aktion zu treten brauchte. — Dem Arbeiter L. Sippel aus Me”
vom Miniſterium des Innern ein Anerkennungsſo
und eine Geldprämie überreicht. Sippel hat am 29. Juni d.
hafen zu Mainz=Mombach einen 19jährigen jungen Mann vu
Tode des Ertrinkens gerettet. — Ein 2ljähriges Dienſtmädche=
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ſich durch Einnehmen einer Anzahl Veronaltabletten
giften. Das Mädchen wurde in bewußtloſem Zuſtand in
Krankenhaus gebracht. Dort angewandte Gegenmittel hatten
brachten das Mädchen außer Lebensgefahr.
Runtz Gr.
m. Aus dem Lande, 6. Dez. Gewerbliches. Die 6
mernebenſtellen entfallen mit Beendigung des Herbſtes 1
regere Tätigkeit durch Abhalten zahlreicher Sprechtage. Sadh
ab die Nebenſtelle Alzeh an 3 Orten, die Nebenſtelle Dar
4 Orten, die Nebenſtelle Friedberg an 9 Orten, in Laubach re
ſtein nach Bedarf, in Friedberg täglich außer Mittwochs, San
der auswärtigen Sprechtage, außerdem ſoll bei genügender 2c
in Vilbel und Butzbach je ein Vorbereitungskurſus für die 2‟
fung abgehalten werden in Buchführung, auf dem Gebiet Bel
lichen Rechts, der Sozialverſicherung und der Gewerbeordnun
die Nebenſtelle Gießen an 9 Orten, in Gießen außer Samos
au
nerstags, den Nachmittagen und der auswärtigen S
vormittags von 9—12 Uhr: — die Nebenſtelle Mainz in
Mod=
von 9—12 Uhr, Mittwochs und Donnerstags ausgenommen.
Bingen und Gau Algesheim: — die Nebenſtelle Offenbach ar
weiter iſt Büro in Offenbach außer Samstags, täglich von
für den Verkehr geöffnet: — die Nebenſtelle Worms an 5 Drrel
Worms außer Mittwochs und Samstags, täglich von 2-12
3—4 Uhr.
Lauter
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A
9O Pf.-
Außerdem setzen wir für die Sorten Grün, Schwarz,
2us
8Ig
Biernit argsicht unser Preisabbau die Grenze des Mäglichen / Teekanne G. m. b. H. / Dre3de0:9*
[ ← ][ ][ → ]Dienstag, den 9. Dezember 1930
Seite 9
hälluly ſätze
zsd / Geſadch (rz7948
Orſekt 1.5 ℳ
Sonzuy von
wmcheinl.
gandeAfß=
eluhng.
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141
mn venn Zurmelsssul go. 1.12z
Von Wolfgang von Gronau.
wir eine ſchlechte Wetterperiode abgewartet hatten,
iax, der zweite Pilot, der Funker, der Bordmonteur
Reiſe an — auf unſerem braven Dornier=Wal
es, mit vermehrter Aufmerkſamkeit zu navigieren,
„Ser=Inſeln — unſer erſtes
Brennſtoffergänzungs=
verfehlt wurden. Erſchwerend kam die ja allge=
ei üſtet mit 2500=PS=Motoren der Bayeriſchen
Moto=
weren Ziel ich Norwegen bezeichnete. Ehe ich nicht
daß mein geplanter Flug gelingen würde, mollte
ucen über meine Abſichten bewahren. Dieſem
angeb=
güflug hatte ich bereits einen anderen durch die
Oſt=
ark laſſen, um die Beſatzung aufeinander
einzuſpie=
ueen Flugzeug und ſeiner Ausrüſtung bis ins kleinſte
ſruchen.
ier führte uns zuerſt bei ſchönem Wetter durch die
Sei Annäherung an die nördlich von England
ſe land=Inſeln verkroch die liebe Sonne ſich hinter
1enk, und bald praſſelte heftiger Regen auf uns
wir die Shetland=Inſeln erreichten, brandete dort
Ftige Dünung, und die Sicht wurde immer ſchlech=
Schwierigkeit mit dem Magnetkompaß in den
Gen Breiten hinzu. Der Regen wurde ſtärker und
Wolken immer dichter, und als die Zeit nahte, in
inſeln erreicht haben mußten, ſchauten wir mit der
m Herzen angeſtrengt aus: „Haben wir die Inſeln
ſchlechten Sicht überflogen — und was nun?”
uchten die 800 Meter hohen Felſen geſpenſterhaft
nhervor, und da ich bereits zweimal den Hafen
auf meinen vorbereitenden Uebungsflügen in den
Jmhren beſucht hatte, war es mir möglich, infolge
4—rtskenntnis das Flugzeug trotz der großen
Unſich=
den Hafen zu bringen. Der Regen hatte einen
ttigen Charakter, angenommen, und ſo blieb uns
übrig, als ſchnell Motoren und Maſchine zuzu=
Land zu gehen. Am nächſten Morgen nach der
nrhme ging es bei etwas beſſerem Wetter weiter,
ſnung, daß der Himmel ein Einſehen haben würde,
ut. zwiſchen den Färöer=Inſeln und Island lag eine
hi., durch die wir hindurchmußten. Einem
moder=
mit modernen Inſtrumenten bedeutet Nebel kein
ir, — aber unſeren guten alten Dornier=Wal, der
Fahren mit Amundſen den Nordpolregionen einen
guket hatte, mit dem der engliſche Flieger Courtney
erunternommen hatte, den Ozean zu überqueren,
her ſüdlichen Route über die Azoren, wo das Unter=
und der dann noch zwei Jahre ſchwerſter
Ar=
te
Deutſchen Verkehrsfliegerſchule hinter ſich hatte
ſſarmes Schulflugzeug hat recht viel auszuhalten —
vill keineswegs als modern anſprechen, und die
In=
ag ließ ſich auch nicht ſo einrichten, wie es heutigen
mn entſprechen würde. Bisweilen kamen wir über
And erfreuten uns an dem Anblick der Sonne. Noch
muns mit der Welt verbunden dadurch, daß wir
Funk=
mir unſerem Abgangshafen hatten, mit unſerer
Ziel=
wnt einer Menge von Schiffen, die uns freundliche
mſemdten, uns gute Reiſe wünſchten und ſehr
bedauer=
ſitſehen zu können. Bald mußte Island, unſer
näch=
teicht ſein; das Wolken= und Nebelmeer türmte ſich
MNicter auf, wir gingen hinunter dicht über das Waſſer,
Eiete ſich der Nebel, und wir ſahen die gewaltigen
inBerge Islands vor uns, — die erſte große Etappe
swar erreicht.
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geſchloſſun Pitew/eFrreisrückgang durch
dem Huufdis.
roße Fänge!
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In Reykjavik begrüßte uns die deutſche Flagge, denn das
deutſche Vermeſſungsſchiff Meteor lag im Hafen; ſo fanden wir
auch hier noch ein Stück Heimat. Arbeiten an dem Flugzeug und
noch einige Vorbereitungen für den Sprung nach Amerika waren
notwendig.
Günſtige Wettermeldungen ließen uns in aller Heimlichkeit
am 22. Auguſt morgens ganz früh ſtarten. Wir hatten einen
langen Weg vor uns. Der brave Dornier=Wal war hoch belaſtet
aber er kam gut aus dem Waſſer, und langſam ſteigend ging es in
raſchem Fluge der Neuen Welt entgegen. Kaum hatten wir
Islands Küſte verlaſſen, ſetzten Regenſchauer, ein; es wurde
immer ſtürmiſcher, und die See unter uns glich in kurzer Zeit
einem Schaummeer. Nach langen Stunden Fluges ſahen wie
plötzlich einen Eisberg unter uns, der uns die nahende Küſte
Grönlands anzeigte; es wurden bald, ihrer mehrere, die Sicht
wurde beſſer, und dann traten aus dem Dunſt die ſchroffen Felſen,
die das grönländiſche Inlandeis umgeben, hervor. Dieſer
Augen=
blick war wohl während des Fluges der ſchönſte und gewaltigſte.
Vor uns das mächtige Land, das wohl nur wenige Menſchen zu
ſehen bekommen, und gar aus der Luft nur wenige Auserwählte.
Weiter ging es um Cap Farewell herum an die Weſtküſte, wo
uns blauer Himmel und ſtrahlender Sonnenſchein umfing; nur
das Eis auf dem Waſſer und die darauf liegenden weißen
Nebel=
bänke erinnerten uns daran, welche Feinde auf uns gelauert
hat=
ten. Bald erreichten wir unſer Ziel, Jvigtut am Arſukfjord.
Dieſer kleine Ort bedarf der beſonderen Erwähnung, da ſich dort
ein Creolitbergwerk befindet — Creolit iſt ein Salz, das zur
Ver=
arbeitung von Aluminium und Emaille verwendet wird. Unſerer
Sorge, in einer Eskimo=Hütte übernachten zu müſſen, waren wir
bald enthoben, denn reges Leben herrſchte in dieſem abgelegenen
Ort, und mit Dank nahmen wir die Gaſtfreundſchaft des Berg
werkdirektors an. Bis in den Abend hinein hatten wir mit der
Brennſtoffaufnahme, dem Abrevidieren des Flugzeuges und den
navigatoriſchen Vorbereitungen für die nächſte Etappe zu tun
Nach einem köſtlichen Mahl ging es zur Ruhe und am nächſten
Morgen weiter.
Kaum hatten wir den Hafen verlaſſen, empfing uns der alte
Feind Nebel. Gelegentliche Durchblicke nach unten zeigten, daß
wiederum recht bewegte See herrſchte, aber andererſeits förderte
uns der ſtarke Wind, und eine Stunde früher als angenommen
erreichten wir die Küſte Amerikas. Ein wahrhaft erhebendes
Gefühl — Amerika war erreicht, die beiden erſten, wohl
ſchwer=
ſten Etappen überwunden, aber noch waren wir nicht da und
hat=
ten vor allem auch nicht feſtſtellen können, wo wir genau waren.
Als wir uns dem Lande näherten, entdeckten wir zwiſchen den
vielen zerklüfteten Inſeln eine Funkſtation und konnten zu
unſerer Freude feſtſtellen, daß es die Station war, die wir
an=
zuſteuern hatten. Wir hatten alſo das amerikaniſche Feſtland
genau an der Stelle erreicht, an der wir es beabſichtigten. Bald
waren wir im ſicheren Hafen von Cartwright, der für Landungen
von Seeflugzeugen am beſten geeignet iſt. Hier merkten wir zum
erſten Mal, daß wir uns aus den nördlichen Ländern entfernt
hatten, denn es herrſchte eine ganz reſpektable Temperatur.
Die nächſte Etappe ſollte uns nach Halifax bringen. Sie war
an und für ſich nicht mehr ſo gefährlich, da ſie an der Küſte
ent=
lang führte. Dafür hatten wir aber das gefürchtete Gebiet der
Neufundlandnebel zu überwinden. Wenngleich es anfangs den
Anſchein hatte, als ſollten wir davon verſchont bleiben, ſo ſtellte
ſich bereits nach 2 Stunden der Nebel ein und verwehrte uns den
Einblick auf Greenly Island, den Landungsplatz von Köhl. Und
jetzt kam wohl der kritiſchſte Augenblick des Fluges, denn bei dem
Beſtreben, die Inſel dennoch zu ſehen, wären wir beinahe gegen
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Ssöhne, Groß Zimmern
einen Felſen geflogen. Wir beſchloſſen nun, um nichts zu
ris=
kieren, um den Nebel herumzufliegen, ſteuerten Neufundlands
Weſtküſte an und fanden gutes Wetter, bis dann kurz vor Halifax
Regen und Nebel die Sicht ſo verſchlechterten, daß wir es nicht
wagen konnten, in dieſen ſchwierigen Hafen einzulaufen, und eine
Zwiſchenlandung vornehmen mußten.
Am nächſten Morgen ging es weiter, doch noch einmal zwang
uns der Nebel zu einem kurzen Aufenthalt — wir liefen einen
Nothafen an, und nach etwa einer halben Stunde, als durch die
zunehmende Erwärmung durch die Sonne ſich der Nebel lichtete,
konnten wir zur Brennſtoffergänzung in Halifax einlaufen.
Das Ziel des nächſten Tages war New York — morgens
emp=
fing uns der übliche Nebel, doch gegen Mittag hatte die Sonne
ihn verjagt, und nun ging es im raſchen Fluge ſüdwärts, ſo
raſch, daß wir eine Stunde zu früh dort ankamen und das ganze
Empfangsprogramm über den Haufen liefen.
Unſer Ziel, von dem wir manche Nacht geträumt — New
York mit ſeinen mächtigen Wolkenkratzern —, war erreicht. D 1422
landete neben der Freiheitsſtatue im Hafen der Weltmetropole.
Wir waren froh und glücklich, den Flug zu einem Abſchluß
ge=
bracht zu haben, was vor allen Dingen den vorzüglichen
Leiſtun=
gen des Dornier=Wal zu danken iſt, der uns trotz Nebel, Sturm
und Regen ſicher den Ozean überqueren ließ.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 9. Dezember.
11.00: Wiesbaden: Frühkonzert am Kochbrunnen.
15.00: Hausfrauen=Nachmittag: Chriſtſtollen: Für den Wunſchzettel
der Hausfrau.
16.00: Kaſſel: Konzert des Muſikkorps des 3. Jäger=Batls. 15.
Inf.=Rgt.
18.05: Subdirektor Funk: Der Trierer Bezirk in ſeiner regionalen
Bedeutung und Verpflechtung.
18.35: Stuttgart:
Prof. Dr. Wunderlich: Das Weichſeldelta.
19.05: Stuttgart: Ein Tag der Arbeit. Muſikaliſch=literariſche Stunde.
Muſik von Guſtav Goerlich.
19.50: Blasmuſik des Philharmoniſchen Bläſer=Orcheſters.
20.30: Wien: Wir hören Lebensvorgänge. Ein Rundfunk=
Experi=
mental=Vortrag. Herztöne, Atmungsgeräuſche, Muskelſtröme bei
Menſch und Tier, Hörbarmachung des Wachstums einer Pflanze.
21.00: Karlsruhe: Muſikaliſche Verſuchsſtunde zur Prüfung
funk=
geeigneter Inſtrumentation. Ausf.: Die Kapelle Haas=
Maha=
gonny.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag. 9. Dezember.
10.10: Schulfunk. Dr. Leo Matthias: Erlebniſſe in Arabien. Ich
lerne einen richtigen Sklavenhändler kennen.
11.30: Ob.=Landw.=Rat Krug: Was iſt bei der Anlage einer
Obſt=
pflanzung zu beachten?
14.30: Kinderſtunde Kunterbunt.
15.00: Frauenſtunde. Die Weihnachtskrippe: Die Figuren.
16.0
Karl Vaupel: Das Maſchine=Erlebnis des Kindes.
D: Leipzig: Nachmittagskonzert.
16.3
Prof. Dr. Hans Mersmann: Einführung in das Verſtändnis
17.*
der neuen Muſik.
18.00: Dr. Brünker: Die Wanderbühnenbewegung.
18.30
Prof. Dr. Deſſoir: Philoſophie der Gegenwart.
19.00: Franzöſiſch für Anfänger.
19.30: Miniſterialdirigent Geh. Reg.=Rat Guſtav Koenigs:
Flug=
verkehr, Schiffahrt und Eiſenbahn.
W.00: Prof. Dr. Georg Wegener: Die Ergebniſſe von Andrées
Tagebüchern.
2.30: Aus Wien: Wir hören Lebensvorgänge. Ein Rundfunk=
Experimental=Vortrag. Herztöne, Atmungsgeräuſche, Muskelſtröme
bei Menſch und Tier. Hörbarmachung des Wachstums einer
Pflanze.
21.10: Hörſpielauftrag der Schleſiſchen Funkſtunde: Melancholiſches
Kabarett. Worte von Max Herrmann=Neiße. Muſik von Ernſt
Auguſt Voelkel.
22.10: Berlin: Chefredakteur Dr. J. Räuſcher: Politiſche
Zeitungs=
ſchau.
Aff
Verbindlich bis Heiligabend: Glasschale geralft
uit frischem Walamoos und dieses bepflanzt
it Maiblumen Stauden, die aus dem Moos
hervortreiben, baid Enospen und blühen Dof.
en entzückenden Zimmerschmuck darstellen, 3 dieser mit
Haiblumenstauden und Moos bepflanzten Glasschalen M. 2.6*
10 Stck. M 7.50. 10 Hyazinthengäser mit
Hyazinthen-
wiebein M 2.75, Ein Sortiment von 10 Kakteen in Löpfen
2.75. 20 Kakteen, die 20 interessantesten Sorten, in Töpfen
5.—. Eine Pflanzengruppe „Wintergarten”” enthalt. 1
blü-
gende Topfpflanzen und Blattgewächse M 3.—. Zwei dieser
rachtvollen Pflanzengruppen M 5.—. Ein Sortiment Kakteen-
Samen für 100 Kakteen M 1 —, für 200 Kakteen M 195, für
00 Kakteen M 2.90, gehen sofort auf. Verbindlich bis 24
De-
ember, Blumengärtnereien Peter seim-Erfurt. behördliche
TI.Mgd. 17519
ieferanten.
Fülöſchen
zu kauf. geſ.
Preis=
ang. u. M.153 Gſch.*
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Schellfiſche, großmittel . . Pfund 20 Pfg.
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Kabeljau
Im Ausſchnitt Pfund 22 Pfg.
Bezirkskonsumverein
Darmstadt e. G. m. b. H.
Dienstag, den 9. Dezember 1930
Seite 10
Bochums neues Rakhaus vollendek.
Das neue Rathaus von Bochum,
nach den Plänen von Prof. Roth (Darmſtadt) erbaut, iſt fertiggeſtellt worden. Der wuchtige, in
Muſchelkalkſtein aufgeführte Bau zählt zu den modernſten Verwaltungsgebäuden
Weſt=
deutſchlands.
Die Nebelkataſtrophe in Belgien.
Die Anſichken der Fachkreiſe und der beſonders eingeſehken
Unkerſuchungs=
kommiſſion.
Reich und Ausland.
Schwere Bluttat eines Lehrlings.
Frankfurt a. M. Am Montag
nachmit=
tag, gegen 3 Uhr, gerieten ein Metzgergeſelle
und ein Lehrling während ihrer Arbeit im
Schlachthof in Streit, der in Tätlichkeiten
aus=
artete. Plötzlich zog der 15jährige Lehrling, der
als ſehr jährzornig bekannt iſt, ſein Meſſer und
ſtach auf den Geſellen, den 25jährigen Emil
Kup=
fer, ein. Dieſer ſank, von mehreren Stichen
ge=
troffen, blutüberſtrömt zuſammen und wurde
ſofort dem Krankenhaus zugeführt. Der
Ver=
letzte liegt mit zwei Stichen im Leib und einem
im Kopf in bedenklichem Zuſtand darnieder. Der
jugendliche Meſſerheld wurde von der Polizei
feſtgenommen.
Zuchthaus für einen gemeinen Streich.
Mannheim. Das Schöffengericht
Mann=
heim verurteilte den 22 Jahre alten
Hilfs=
arbeiter Eugen Haag zu zwei Jahren Zuchthaus
und zwei Jahren Ehrverluſt, den 23 Jahre
al=
ten Kaufmann Hermann Heß zu zwei Jahren
Gefängnis. Heß hatte im Auftrag und auf
Ver=
anlaſſung des Haag am 20. Oktober die Frau
eines Kolonialwarenhändlers mit der
Mittei=
lung aus ihrem Laden gelockt, ihr Mann ſei
ſchwer verunglückt und liege blutüberſtrömt im
Krankenhaus; ſie möge etwas Wäſche
mit=
bringen. In furchtbarer Aufregung packte die
Frau eiligſt das Nötigſte zuſammen, während
Heß ihr den Laden abſchloß, wie ſie meinte. In
Wirklichkeit tat er nur ſo und gab der Frau den
Schlüſſel, obwohl er gar nicht abgeſchloſſen hatte.
Während die Frau mit dem Burſchen zum
Kran=
kenhaus ging, der unterwegs verduftete, ſtahl
Haag ein Sparkaſſenbuch mit einem Eintrag
von 3000 RM., eine Uhr, eine Handtaſche, drei
Rabattſparmarkenbücher u. a. m. Als ſie zwei
Tage nach dem Diebſtahl zwei der
Rabattſpar=
bücher einlöſen wollten, wurden ſie erkannt und
konnten feſtgenommen werden.
In einer Rehſchlinge gefangen.
Bruchſal. Beim Spazierengehen im Wald
geriet ein Mädchen in eine offenbar von
Wil=
derern gelegte Rehſchlinge. Wäre der Vater
nicht in Begleitung des Kindes geweſen, ſo hätte
das Mädchen ſicherlich durch Erdroſſelung den
Tod gefunden.
Oberbürgermeiſterwahl in Ludwigshafen.
Ludwigshafen. Zum
Oberbürgermei=
ſter von Ludwigshafen wurde in der geſtrigen
Stadtratsſitzung Dr. Ecarius, gegenwärtig
zwei=
ter Bürgermeiſter in Pforzheim, mit 27 von 41
abgegebenen Stimmen gewählt.
Unter ſchwerem Verdacht.
Waldmünchen. Im Zuſammenhang mit
den in letzter Zeit vorgekommenen Räubereien
und Mordtaten im nahen Böhmen, insbeſondere
mit der Ermordung und Beraubung des
Orts=
vorſtehers Hoſſinger von Waſſerſuppen und
ſei=
ner Frau, wurden von der tſchechiſchen
Gendar=
merie nicht weniger als 19 Perſonen des
ent=
legenen Walddörfchens Trutſchenried, in der
Nähe von Waſſerſuppen, verhaftet. Beſonders
der Mord an den Eheleuten Hoſſinger wird auf
das Konto des ebenfalls verhafteten, 41 Jahre
alten Holzfällers Karl Geiger aus Waſſerſuppen
geſchrieben, der in der ganzen Gegend als
ge=
walttätiger und gefährlicher Menſch und als
Wilderer bekannt iſt. Der Verhaftete leugnet
bis jetzt.
Eine Autoräuberbande gefaßt.
Marienwerder. Die Provinz
Oſt=
preußen wurde in der letzten Woche durch
mehrere Aufſehen erregende Autodiebſtähle in
Gumbinnen, Marienwerder, Braunsberg und
Friedland beunruhigt, bei denen die Chauffeure
von angeblichen Reiſenden überfallen, beraubt
und aus dem Auto geworfen wurden, während
die Räuber mit dem Wagen davonfuhren. Die
Kriminalpolizei in Marienwerder nahm die
Räuber, einen Kraftwagenführer Schröder aus
Berlin und die Melker Karls und Jahnke, ohne
feſten Wohnſitz, feſt. Sie haben geſtanden. In
Güldenboden plünderten ſie die Wohnung eines
Arztes aus, nachdem ſie das Dienſtmädchen
ge=
feſſelt hatten. Mit den geraubten Kleidern
traten ſie als große Herren auf. Die geſtohlenen
Wagen ließen ſie, wenn der Brennſtoff
ver=
braucht war, auf der Landſtraße ſtehen. Einer
von ihnen verſuchte in der letzten Nacht, aus
dem Gefängnis zu entfliehen.
Zum 60. Geburkskag
des Generalſuperinkendenken Wolff.
Generalſuperintendent D. Rich. Wolff=Aachen
begeht am 9. Dezember ſeinen 60. Geburtstag.
Generalſuperintendent Wolff iſt ſtellvertretender
Präſident des deutſchen evangeliſchen
Kirchen=
tags und ſtellvertretender Vorſitzender des
Kirchenſenats. Bei der Neubildung der
Kirchen=
verfaſſung nach dem Weltkrieg ſpielte er eine
entſcheidende Rolle.
Brüſſel, 8. Dezember.
Wie „Vingtieme Siécle” meldet, hat die
Oeffnung der Leiche eines der Opfer der
Nebel=
kataſtrophe in der Umgebung von Lüttich
er=
wieſen, daß der Tod infolge Lungenentzündung
eingetreten iſt. Die Aerzte ſehen darin einen
weiteren Beweis für die Behauptung, daß der
Nebel allein die Todesfälle verurſacht habe. Ein
anderer Beweis wird darin erblickt, daß die bei
den Kranken angewandte Behandlung die
er=
hoffte Wirkung gezeigt habe, was nicht der Fall
geweſen wäre, wenn die Krankheit auf
einge=
atmete Giftgaſe zurückzuführen wäre.
Karte des Meuſe=Tales mit den Orten Jemeppe
und Engis, die am ſchlimmſten betroffen wurden.
Das Mitglied des Paſteur=Inſtituts, A.
Tillat, gab dem „Matin” Erklärungen über die
möglichen Urſachen des Maſſenſterbens im
Maastale ab. Es ſei unwahrſcheinlich, daß ein
noch ſo dichter und kalter Nebel durch Einatmen
ein ſolches Maſſenſterben hervorrufen könne.
Viel wahrſcheinlicher ſei es, daß es ſich um einen
Nebel handelte, der Giftſtoffe enthalten habe.
Die Gegenwart von Ammoniak in beträchtlichen
Mengen begünſtige die Bildung dichten Nebels
außerordentlich. In dieſem Zuſtand hätten die
Nebelteilchen die Eigenſchaft, nicht vollſtändig
von der Schleimhaut abſorbiert zu werden,
wenn man ſie einatme, indem ſie ſich
unmittel=
bar in den Lungenteilen feſtſetzten.
Außerge=
wöhnliche Umſtände ſeien zudem nötig geweſen,
um eine Wirkung zu erzielen, wie man ſie jetzt
im Maastale verſpürt habe, nämlich die
Bil=
dung von Giftgaſen einesteils und die
atmoſphä=
riſch beſonders günſtigen Faktoren, wie
naßkal=
tes Wetter, Nichtvorhandenſein von Wind,
atmoſphäriſch ſehr geringer Druck und vor allem
die Gegenwart von Subſtanzen, die, wie
Am=
moniak, einen dichten Nebel hervorrufen,
an=
dererſeits.
Der Chemieprofeſſor an der Columbia=
Uni=
verſität und ehemaliges Mitglied der
Völker=
bundskommiſſion zum Studium des chemiſchen
Krieges, Manetti, hat ſich über die Todesfälle
im Magstale dahin geäußert, daß dieſe durch
giftige Keime verurſacht worden ſeien, die ihren
Meineidsprozeß gegen Präſidialrat Heiſe.
Detmold. Unter großem Andrang des
Publikums begann geſtern vormittag der
Mein=
eidsprozeß gegen den Präſidialrat Heiſe. Es
handelt ſich um den dramatiſchen Zwiſchenfall in
dem großen Landesſtrafanſtaltsprozeß vom
Februar dieſes Jahres, in dem Heiſe vom
Ober=
ſtaatsanwalt einer falſchen Zeugenausſage
über=
führt wurde. Außerdem ſind in der Anklage
weitere vier Fälle aufgeführt, in denen Heiſe
falſche Zeugenausſagen gemacht haben ſoll. Der
Sitzungsſaal des Landtags iſt zum Gerichtshof
Urſprung in der Sahara hätten und die durch
die letzten Stürme über Europa als feiner
Regen ſich ausgeſtreut hätten. — Demgegenüber
iſt zu betonen, daß in Paris und verſchiedenen
Gegenden Frankreichs etwa vor einer Woche
dieſer Sandregen verſpürt wurde, ohne daß ein
anormales Steigen der Todesfälle
wahrgenom=
men worden iſt. Dichter Nebel war allerdings
bei dieſem ſonderbaren Naturereignis nicht
vor=
handen.
Zur Unterſuchung der Urſache des
Maſſen=
ſterbens in der Gegend von Lüttich iſt auf
An=
ordnung der Königin ein Ausſchuß von
Profeſ=
ſoren der Univerſitäten in Brüſſel und Lüttich
gebildet worden. Der Ausſchuß ſoll verſuchen,
die Faktoren feſtzuſtellen, die die tödliche
Wir=
kung des Nebels hervorgerufen haben. Die
be=
auftragte Kommiſſion iſt nach einer erſten
ein=
gehenden Prüfung der Lage zu dem Schluß
ge=
kommen, daß wahrſcheinlich giftige
Ausdün=
ſtungen einer Fabrik dieſe Kataſtrophe
verur=
ſacht haben.
Nebel=Erkrankungen auch in London.
Erklärung eines Londoner Spezialiſten.
London. Eine Verſammlung von
Mitglie=
dern der Oldfellows Loge, die in einem Hotel
von Shoeburyneß ſtattfand, iſt plötzlich von einer
geheimnisvollen Krankheit befallen worden. Die
Logenverſammlung fand hinter verſchloſſenen
Türen und bei verſchloſſenen Fenſtern ſtatt. Als
der Vorſitzende ſich zu einer Rede erheben
wollte, brach er plötzlich zuſammen. Aehnlich
ging es den meiſten übrigen Mitgliedern. Von
den 32 Anweſenden erlitten 28
Schwindelan=
fälle. Es gelang jedoch, alle wieder zum
Be=
wußtſein zu bringen. Angeſichts der
geheim=
nisvollen Giftnebel=Kataſtrophe in Belgien
er=
regt der Vorfall, der glücklicherweiſe keine
To=
desopfer gefordert hat, in London großes
Auf=
ſehen. Eine Erklärung dürfte vielleicht darin zu
ſuchen ſein, daß zur Erwärmung des
Verſamm=
lungsraumes Gasöfen aufgeſtellt waren, die
möglicherweiſe ſchadhaft waren.
Unabhängig von dieſem Vorkommnis weiß
die Preſſe auch von einem akuten Fall von
Nebelerkrankung, der ſich in London zugetragen
haben ſoll, zu berichten. Ein bekannter
Spe=
zialiſt hat dem „Daily Herald” gegenüber
er=
klärt, daß eine Anzahl von Todesfällen, die
man bisher auf Aſthma zurückgeführt habe,
tat=
ſächlich durch den Nebel verurſacht worden ſei.
In ein Londoner Krankenhaus ſei ein Mann
eingeliefert worden, der infolge des dichten
Ne=
bels an Atembeſchwerden litt. In Kehle und
Naſe ſeien bei dem Betreffenden ſchwere
Rei=
zungen feſtgeſtellt worden, ſo daß er in heftigen
Huſten ausbrach und ſchließlich bewußtlos wurde.
Erſt nachdem ihm etwa ein Liter Sauerſtoff
zugeführt worden ſei, hätten die
Atembeſchwer=
den nachgelaſſen. Der Arzt erklärte, daß er
ver=
ſönlich und auch andere durch den Nebel
der=
artige Beſchwerden gehabt haben. Der
Sauer=
ſtoffapparat habe ſich dann immer als ſehr
wert=
voll erwieſen.
Ferner wird gemeldet, daß eine größere
Anzahl von Kühen erkrankt ſei. Auch hier ſei
die Urſache noch nicht endgültig feſtgeſtellt. Vom
Geſundheitsminiſterium ſind Beamte zur
Unter=
ſuchung entſandt worden.
umgewandelt worden, während der Landtag
ſeine nächſte Sitzung am Mittwoch im
Schwur=
gerichtsſaal des Landgerichts abhalten muß.
Kurz nach 9 Uhr eröffnete der Vorſitzende des
Schwurgerichts, Landgerichtsrat Dr. Ebert, die
Verhandlung. Der Zeugenaufruf nimmt
ge=
raume Zeit in Anſpruch, da insgeſamt über 40
Zeugen geladen ſind. Unter ihnen befinden ſich
auch fünf Aerzte, darunter der Direktor der
Univerſitätsnervenklinik in Göttingen, Profeſſor
Dr. Schultze, die ſich über den
Geſundheitszu=
ſtand des Angeklagten äußern ſollen.
Ein ikalieniſcher Dampfer gert
16 Tote.
Paris. Nach zwei bei der
Agen=
aus Lorient eingegangenen Meldunn
der Nähe der Houat=Inſel, bei der
Ile der italieniſche Dampfer „Artiog;
diert und geſunken. 14 Mann der Beſſſzl
ums Leben gekommen, ferner wurddd,n
Unglücksſtätte die Leichen zweier Taucl
den. Der „Artiglio” ſoll, wie die eim
beſagt, damit beſchäftigt geweſen
ſei=
terſeeboot=Wrack zu heben. Nach der
Darſtellung iſt der italieniſche Dam
iſt
punkte tul
ind don
zmmer iſt
dem Wrack des im Krieg verſenkrk.
dampfers „La Florence”, der angeblf
R
UFNeN
tion geladen hatte, geſunken. Der
Nff
Dampfer „Roſtrow” befand ſich im 19
iefch ent.
der Kataſtrophe in der Nähe der „Ar.f0
n.
konnte ſieben Mann der Beſatzung.
zungen erlitten hatten, retten Die
faufe
wurden ins Krankenhaus nach Pala
2PA
den er
Ile gebracht.
Zu der Exploſion auf dem
RAiu
in püſſen. *
Dampfer „Artiglio” wird noch erg
den bei
richtet: Drei Taucher hatten vorgeſtern
KNN
tag eine Anzahl Minen aufgelegt, urn
des im Kriege geſtrandeten italieniſſſe
R
fers „La Florence”, das die Schiffahüt
eie Manaiſt
béron behinderte, zu ſprengen und
d, Barren.
anggeſtellte
rinne freizulegen. Die „La Florenm Eikiu lu
en. 2e
jedoch mehrere hundert Tonnen Muui
taiſerl
im
durch die Exploſion des Wracks und
d dr Gau
fers „Artiglio” hervorgerufen wurdet W, hm 0. Deze
Eine Schlange in der SuukEikzunsrends
41 Perſonen getöteiltler ch di.
R4
London. In der indiſchen Sé
in der Präſidentſchaft Madras, fielen
ſchen einem nicht alltäglichen Ernt
Opfer. Bei Zubereitung des Eſſens
Aunen
R
hug ſtele
ountag
Iu
„ntverſamn
BArbeitsblanes
tigen Miſſionsſchule war verſehent 19u Zgführer der
Suppe eine Giftſchlange mitgekocht rru
der Vergiftung ſtarben 40 Schüler uro
der Miſſionsſchule.
Wie die T.U. hierzu aus wiſſeiſt Mrmte
Fachkreiſen erfährt, kann das VerſriWei Auchihrung 1b
Giftſchlange nicht die Urſache für die
deten Todesfälle geweſen ſein. Das
Speicheldrüſe befindliche Gift we. „su edortehauſe
Kochen ſofort ſeine Wirkung verliere
M0 ür. Auf dieſer
mommen
lzi i ds Ziel de
n0 ds Kre
adt ſta
im übrigen, in den Magen gelangt 114+ linen Umſtellun
die
ſchuß nich
Epvertsh
keine ſchädliche Wirkung mehr ausüblraus ſimiag in Epvert
gengift wirkt nur dann tödlich, w mßi hu dm
einer Verletzung der Haut unmittel.
Blutkreislauf des Menſchen übertrit, ſia ruſtinn Un
lich wird noch darauf hingewieſen, Qßhynchu ſu ausſichtsre
china der Genuß aller Schlangen,
der Brillenſchlangen in beſonderen 1 14,4 fühal im
eine beliebte Volksnahrung bildet,
jeder Chinareiſende, beſonders in Ai ſſtmiter hoch
Genüge überzeugen kann.
um
Ueberfall auf die Bank von El
tmnfdt-Bitoria
*Nünſter—Fußl
Berlin. In Chicago verübte. 71M Pungſtadt—
Meldung der „Montagspoſt”, das 6R) LLiburg—SV. 1
Mitglied der Chicagoer Unterwelt Auk0/ Mürſelden—St
die Staatsbank einen Raubüberfall Eni
loſer Dreiſtigkeit. Quintat erſchien au hm der Rückru
mittag plötzlich in dem Kaſſenraum MGMngurteten. S
in dem ſich insgeſamt 25 Beamte uub.
aufhielten. Er hatte in jeder Qf
Browning. Aus beiden Waffen fems
nächſt mehrere Schüſſe in die D.u/0Mtmacht
nötigte er unter wüſten Drohungen 974Audelsregiſter.
ten und Kunden, in die Kellerräump Pad Wüglich der Fi
zuſteigen. Quintat ſchloß dann die T.* Ruum, G. m. b. 6
ler ab, begab ſich wieder in den
Hndes eingetrag
und nahm 50 000 Dollar aus den Dauſ zm Leſelſchafterver
Verfolgung des Räubers wurde auu/PAhe, bezw. 9 0/
Schwere Exploſion an Bord eines
Sechs Verletzte.
Kiel. An Bord des Motor
„Max Albrecht”, das nach der Durck
Mvertrag ne
am Aender
Geſch
RM
den Kaiſer=Wilhelm=Kanal am Sorſ
mittag im Binnenhafen von Holtev
langt war, erfolgte nach einem
manöver eine Exploſion in der Backbu/4
wobei ſechs Mann des Maſchinenper?
letzt wurden. Ein engliſcher Damn/
mit ſeiner Feuerlöſchpumpe die erſte:
den 19. Nov.
Amsgericht!
Unterſchlagungen bei der Marſeillee /Kah
bahn.
Paris. Der Chef der Buchhll
Marſeiller Straßenbahn=Geſellſchaft
Sonntag unter der Anklage, im 2
letzten Jahre zwei Millionen Franker!0
den der Geſellſchaft unterſchlagen zu
haftet. Der ungetreue Angeſtellte hann
untreuungen eingeſtanden. In dem 19
jedoch, als ihn ein Polizeikommiſſad
wollte, beging er Selbſtmord, indem —
Kugel in den Kopf jagte.
Lung
z. Kla
Mü. Ria
Ein Soldat richtet ein Blutbau
Paris. Ein ſchreckliches Blutl2
ein in Lyon ſtationierter Soldat
abends in der Kaſerne einen Adjutan?
Ue it.
Mee 150 m
1Ny
Lär
Dui 1y
einen anderen Soldaten und die
Zpf
Unteroffiziers ſchwer verletzte. Der
An
griff die Flucht. Das Motiv der 2
ſelhaft.
eoho
Löwenplage in Nyaſſalanc)
E,
London. „Morning Poſt” Whl.
Johannesburg, daß das Nyaſſalander WI nit Rind
Einſetzen der tropiſchen Regenfälle Pnſſe acnha
Löwenplage heimgeſucht wurde.
Rein
geborenen weigern ſich, zu arbeiten,
eine bewaffnete Wache geſtelli wit
ſtehen darauf, ihre Arbeit früh zu vo4chdF hif den Der
bei Tageslicht in ihre Dörfer zurücht 9599
einem Bezirk allein haben zwei Wurst” 2 il. M.
292 1,
geborene gefreſſen. An einer Stellg ach Meei Groe !
ſogar einen Nachtwächter von 9ee
eines europäiſchen Hauſes und ſchll dik. ah Rtelt K
weg. Die Eingeborenen ſind mit SSl 4fh eihſt
Aexten bewaffnet, während die Eutr.
ten und Revolver bei ſich tragen. Es4) y M9=Bel,
Me=
langt, daß die Regierung eine Aoſc.
2.
Afrikaniſchen Schützenregiments e
4
Reiſt
[ ← ][ ][ → ] Turnerſchaft zu. Herbſt= und Winterszeit bedeutet für
Höhepunkte turneriſchen Schaffens, die allerdings in
eden ſind von jenen Höhepunkten, die die ſommerliche
im Sommer iſt Wettkampf Trumpf, im Sommer macht
Herrſchaftsrechte geltend, im Herbſt und Winter dagegen
t ſtetiger turneriſcher Arbeit in den Vereinen, die von
durch Wettbewerbe unter ſich unterbrochen wird. So
Tv. Eberſtadt mit ſeiner Turnmannſchaft am
näch=
aw, den 14. Dezember, einen Gang nach
Groß=
m gegen den dortigen Turnverein einen Geräte=
Turn=
ten t
moße 3—tragen. An demſelben nehmen von jedem Verein
Jungturner teil. Die Eberſtädter ſtellen als Beſte aus
SAis WW Rezchde Turner Spieß. Aug., Hofmann. Ludw., Bauer, Hof=
Sieß, Wilh., Kaiſer und Weißmantel. Letztgenannter
oſon
wie
Sport, Spiel und Zurnen.
naurchein=Gau der deutſchen Turnerſchaft.
ſaurf Eberſtadt — Groß=Zimmern; Abſchluß der Gauſchule
„chrrnen: Tagung der Wanderwarte als Jahresabſchluß.
ſtat allgemein vom Spätherbſt und vom Winter als der
dem Gebiete der Leibesübungen. Und doch iſt dieſe Feſt=
Hingt richtig, keinesfalls aber trifft ſie auf die Arbeit in
a0 Aſatz für den erkrankten Mink ein. Erſtmals führt
Eber=
u Ifeinge undturner Röſch. Kaiſer, Heil und Wolf ins Treffen, und
dei hotten m die Osſugen müſſen ergeben, ob hier Groß=Zimmern überlegen
Uinen gufe „Eher c aber den beſſeren Nachwuchs verfügt. Noch iſt die
Mann=
randeten Kaufſichhr der Turner von Groß=Zimmern nicht bekannt gewor=
In es, wenn nicht mit Ausfällen unter der bekannten Turn=
Das di
des Anwaldgaues zu rechnen iſt, in die angenehme Lage verſetzt
ſp.
eine ſt Starke Mannſchaft zu ſtellen. Der Kampf wird an den
Die „AAſtgerä=hFeck. Barren. Pferd (quer) ausgetragen, wozu noch ein
ndert Tonn aing ür9 1as langgeſtellte Pferd kommt. Von je drei Turnern iſt
des Mut, Freüüeülry zu turnen. Der Beginn des Kampfes iſt auf 16.00 Uhr
adet im Kaiſerſaal am Bahnhof Groß=Zimmern ſtatt. —
Wgeruſ eAbſch zülend der Gauſchule für das Frauenturnen.
Mittt . den 10. Dezember, abends 8 Uhr, im Turnhauſe der
geſelllſtt Darmſtadt Leiter und Leiterinnen von Turnerinnen=Ab=
NeNur
üammelt ſieht, bringt als Uebungsſtoff „praktiſches Bild
Ve nesit bungsabends” ſowie „Medizinballgymnaſtik”. Wohl
anen M
uah Ser ſich dem Uebungsabend anſchließenden Beſprechung,
noc mt die Lehrgangsarbeit theoretiſch zuſammengefaßt werde
der indich
die chr „Werbeturnen der Gauſchule im Landestheater 1931‟
agestonurig ſtehen:
er d—m Aldventſonntag (14. Dezember) ſteht im Zeichen der
resſ=haptverſammlung, als letzte Tagung und Ab=
8MGArbeitsplanes 1930, der Vereins=Wander= und
Geſangs=
uieet Zugführer der Spielmannszüge, in Darmſtadt (Tamde.
Ehr. Auf dieſer Tagung ſoll der Bericht über das ver=
Jcſlunkgegengenommen und die Richtlinien für 1931 aufgeſtellt
1, oll das Ziel der Frühjahrs=Gauwanderung 1931
feſtge=
erdetm und das Kreiswertungsſingen, das am 30.
iſt HyAarmſtadt ſtattfindet, und welches der Turngemeinde
ſngen mi Surchführung übertragen wurde, zur Ausſprache ſtehen.
Handball.
SV. Eppertshauſen — Sportabt. Merck 2:2.
Ar fit eiine heeinen Umſtellung im Sturm ſpielte die Sportabt. Merck
M urtgenam ſointag in Eppertshauſen. Wie erwartet, kam es zu einem
Spileltis dem aber die Mercker als Beſſere hervorgingen. Hätte
ſem=belerſchuß nicht öfter gefehlt, ſo war ein glatter Sieg der
geiſfiem Eppertshauſen verlor durch Platzverweis 3 Spieler
eim evsteren Unſportlichkeit der Platzbeſitzer pfiff der
Schieds=
von x9 das ausſichtsreiche Spiel ab.
Fußball im Kreis Starkenburg.
r ltzenreiter hoch geſchlagen! — Bereitet ſich ein
Umſchwung vor?
Aümſtadt—Viktoria Walldorf
eremMünſter—Fußballverein Sprendlingen
nich / Pfungſtadt—FC. 03 Egelsbach .
.
ſafſütdieeburg—SV. 1911 Neu=Iſenburg ..
veremMörfelden—Sportvg. 94 Arheilgen .
5:0 (3:0)
2:2 (2:1)
3:0 (2:0)
2:0 (0:0)
1:2 (1:1)
ichinn der Rückrunde der Kreisliga=Verbandsſpiele
aſty rwarteten „Schlager” gleich mit dem erſten Spiel=
ſonntag gebracht: der Favorit Walldorf wurde in
Darmſtad=
von der Polizei geſchlagen, und zwar mit 5:0, auch gleichzeitig
überraſchend hoch. Das Reſultat geht auch nach den Leiſtungen
in Ordnung. Walldorf hat nun zwei Punkte ſeines Vorſprungs
eingebüßt, und es iſt fraglich, ob man es als „Glück im
Un=
glück” bezeichnen kann, daß die am nächſten liegenden beiden
Rivalen, Münſter und Sprendlingen, nur unentſchieden (2:2
pielten. So bleibt Walldorf zwar immerhin noch ein Vorſprung
von drei Punkten. Aber gleichzeitig iſt auch die Polizei auf
gleiche Punkthöhe mit Münſter und Sprendlingen gerückt, und
dazu kommt noch Germania Pfungſtadt, die daheim den wieder
kompletten FC. Egelsbach mit 3:0 ſicher hineinlegte. Dieſes
gleichpunktige Quartett wird dem Spitzenreiter, dem noch die
ſchweren Treffen in Sprendlingen, Pfungſtadt und Dieburg
be=
vorſtehen, das „Meiſterwerden” wohl recht ſauer machen. Auch
Dieburg dürfte noch die gleiche Punktzahl erreichen, da dieſe
Mannſchaft nach Verluſtpunkten mit den vorgenannten gleich
ſteht. Dieburg ſelbſt ſchlug geſtern den SV. 1911 Neu=Iſenburg
mit 2:0. Wenn in früheren Berichten hier ſchon geſagt wurde,
daß ſich im Laufe der Rückrunde die alten Vereine des Kreiſes
beſtimmt mehr in den Vordergrund ſchieben würden, ſo wird
das durch die heutige Tabelle am beſten bewieſen. Auch
Arheil=
gen läßt nicht locker und erfreute ſeine Anhänger durch einen
neuen Sieg in Mörfelden. Wenn auch nur mit 2:1, ſo wiegt
er aber ſchwer, weil andere Konkurrenten das den „
Mühlches=
leuten” erſt noch nachmachen müſſen. Wenn nicht alles trügt,
werden auch die geſtern ſpielfreien Beſſunger noch von ſich
hören laſſen, zumal ſie ja nach Verluſtpunkten ſowieſo ſchon
beſſer ſtehen wie Iſenburg und Mörfelden. Wie geſagt, dieſe
Rückrunde dürfte noch manche Ueberraſchung bringen.
.. 12 7 3 6 17 Polizei Darmſtadt 5 2y
3 14 Germania 03 Pfungſtadt 6 21:15 14 FV. Sprendlingen .
. 8 2 2 14 Sportverein Münſter . 13 24:20 14 S. C. Haſſia Dieburg .. 11 4 4 z 12 12 Sportvg. 04 Arheilgen D. 1 SV. 1911 Neu=Iſenburg . 4 14: 10 Sportverein Mörfelden 12 23:30 10 Union Darmſtadt . . . 3 5 18:2 FC. 03 Egelsbach
. 12 29
10 Viktoria Griesheim . 11 2 7 23:30
Zunball im kreis Hudheſſen.
Die erſten Spiele der Rückrunde verliefen ganz nor aal. Sämtliche
Platzvereine blieben ſiegreich; ſelbſt die Tordifferenzen geben keinen
An=
laß zum Erſtaunen und entſprechen ſo ziemlich den Stärkeverhältniſſen
der Gegner. In der Spitzengruppe iſt ſo ziemlich alles beim alten
ge=
blieben, dagegen hat es in der Mittelgruppe der Tabelle ſtarke
Aende=
rungen gegeben. Die Reſultate lauten:
fL. Lampertheim — Sportverein Hochheim
„
VfR. Bürſtadt — Starkenburgia Heppenheim . . .
Olympia Worms — Viktoria Neuhauſen . . . ..
Olympia Lorſch — Normannia Pfiffligheim . . .
Sportverein Horchheim — Concordia Gernsheim . .
:1,
FV. Bihlis — Olympia Lampertheim .
1:0.
Bei der Begegnung in Lampertheim lagen die Einheimiſchen in der
iſten Halbzeit breits 5:0 in Führung; eine Senfation ſchien gewiß.
In der zweiten Spielhälfte ging jedoch Hochheim aus ſich heraus und
konnte ſo wenigſtens ein annehmbares Reſultat erzielen. Die
Bür=
ſtädter Raſenſpieler wußten in der Halbzeit noch lange nicht, wie dieſe
Partie mit den eifrigen Bergſträßern endigen würde. Kurz vor
Spiel=
ſchluß ließen jedoch die Heppenheimer etwas nach, wodurch der
Tabellen=
zweite ſchließlich doch noch zu zwei Punkten kam. Die Wormſer „
Klee=
blätter” nahmen die Sache gegen den Tabellenletzten zu leicht. Dadurch
kamen ſie aus dem Konzept und konnten letzten Endes froh ſein, daß
wenigſtens die Punkte nicht halbwegs flöten gingen. Auch die Lorſcher
konnten nur mit großer Mühe dieſes Reſultat herausholen. Es hätte
wirklich nicht viel gefehlt, und die Normannen hätten einen Punkt mit
nach Hauſe genommen. Beachtenswert iſt der Widerſtand der
Gerns=
heimer in Horchheim. Die Mannſchaft wird ſich evtl. noch etwas mehr
Routine aneignen und — unter Umſtänden den Verbleib in der Kreis=
liga ſichern. Die Bibliſer hokten ſich mit dem knappſten aller
Ergeb=
niſſe die Punkte. Unter Berückſichtigung der ſehr einſchneidenden
Um=
ſtände im Fußball=Lager der Riedleute iſt dieſer Punktgewinn immerhin
ein glatter Erfolg. Olympia Lampertheim kämpfte eifrig und gut, u
g=
durch die Einheimiſchen vor eine harte Probe geſtellt waren. — Die
Tabelle:
Spiele, gew. unentſch. verl. Punkte
1 Olympia Worms 1. 13 Starkenb. Heppenheim VfL. Lampertheim. Sportverein Horchheim . 2 Sportverein Hochheim Olympia Lampertheim . 3 Concordia Gernsheim Viktoria Neuhauſen 12 z 3 9
Bei dem Damenſchwimmfeſt in Köln konnte Frl. Safſerath (Rheydt)
ihre eigene Beſtleiſtung über 100 Meter Rücken (1.26,2) noch
unter=
bieten und ſchlug die Holländerin Baumeiſter glatt in 1:26.0. Die
Leiſtung kann jedoch nicht als deutſcher Rekord anerkannt werden, da
das Kölner Hohenſtaufenbad in ſeiner Länge nicht den Bedingungen
entſpricht.
Geſchäftliches.
Preisermäßigung für Tees Marke Teekanne. Unter den
maßgeben=
den Markenartikel=Firmen, die mit der Senkung ihrer Verkaufspreiſe
vorangegangen ſind, ſteht die Teekanne=Geſellſchaft, Dresden, mit an
Führender Stelle. Bereits im Auguſt d. J. hat die Geſellſchaft für zwei
Hauptkonſum=Miſchungen ihrer Tees Marke „Teekanne” eine weſentliche
Preisermäßigung eintreten laſſen. Nunmehr läßt die Geſellſchaft eine
Preisermäßigung auf der ganzen Linie folgen und bringt gleichzeitig
unter tatſächlichem Verzicht auf Verdienſt — zwei neue, ungewöhnlich
billige Miſchungen in den Handel, die praktiſch eine weitere Verbilligung
des Teekonſums darſtellen. Da die Einfuhrpreiſe für Tee gegenwärtig
wieder höher gehen, iſt natürlich nicht mit Sicherheit vorauszuſagen, ob
es möglich ſein wird, die jetzigen Preiſe für Tee Marke „Teekanne” auf
die Dauer zu halten. Jede, auch vom beſten Willen diktierte
Preis=
ermäßigung findet an den Selbſtkoſten ihre natürliche und
unüberſteig=
bare Grenze.
Lotterieverlegung. Durch die allgemeine ſchwierige Wirtſchaftslage
und die außerordentliche Ueberfüllung des Lotteriemarktes mußte die
für 5. und 6. Dezember angeſetzte Ziehung der Eiſenacher
Geld=
lotterie auf den 5. und 6. Februar 1931 verlegt werden.
Es wird noch häufig unterſchätzt, wie notwendig der tägliche
Genuß von friſchen Früchten für unſere Ernährung iſt. Sie
för=
dern den Stoffwechſel und wirken aufbauend auf den menſchlichen
Organismus. Die Apfelſine nimmt hier eine Sonderſtellung ein.
Nicht nur, daß ſie für unſeren Körper zuträglich iſt, verbindet ſie
hiermit auch den köſtlichen Geſchmack und das wundervolle Aroma,
die uns einen herrlichen Genuß bereiten. Es wird auf die
An=
zeige der Firma Nicolaus Jacobi, Bremen.
Wetkerbericht
Die immer weiter vordringende warme Ozeanluft hat nunmehr die
Kaltluft weggeräumt. Heute morgen lagen mit Ausnahme von
Mün=
chen, das noch —1 Grad meldete, in Deutſchland, die Temperaturen
durchweg über Null. Auch hat vielerorts leichte Niederſchlagstätigkeit
eingeſetzt, die ſich in höheren Lagen in Form von Schnee, in der
Nie=
derung bereits als Regen äußert. Die Auswirkungen der Südſeite des
Islandtiefs beſtimmen vorerſt den Witterungscharakter und geſtalten
das Wetter milder und etwas regneriſch,
Ausſichten für Dienstag, den 9. Dezember: Dieſiges, ſpäter mehr
wol=
kiges Wetter, zeitweiſe etwas Niederſchlag, Temperaturen über Null,
Ausſichten für Mittwoch, den 10. Dezember: Bewölkt, dabei
vorüber=
gehend Aufklaren mit Neigung zu Temperaturrückgang.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuiſleton, Reich u
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr
5. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwe
ert Neite:
gesſpiegel in Bild und Wort Dr.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen:
Kuble:
Druck und Verlag. L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
vurndſezüglich der Firma Wil=
ehmntmachung.
umpgandelsregiſter, Abteil. B,
dt illlur Geſchäftsführer beſtellt.
Gß=MMSt, den 19. Nov. 1930.
Abſches Amtsgericht. (17919
OEubmiſſion
auf
ſtthmn, G. m. b. H. in
Groß=
ſendes eingetragen: Durch
M Geſellſchafterverſammlung
129, bezw. 9. Oktober 1930
De ſchaftsvertrag veu errichtet
ufmuen Adam Bender in Groß=
cem Eichen=,
Kiefern=
unddfichtennutzholz.
Gekande Groß=Umſtadt hat fol=
8 Nühlz abzugeben:
M B1ühckammholz, Klaſſe 1V,
M im 9lwnnutzſcheit, Lange 1,25 m,
Gi m Enlhſtammholz, Klaſſe III,
luc R. KuUmnſkammholz, Klaſſe Ib,
mi ” m Külhnkammholz, Klaſſe IIa,
rſälufk m. Kd Imkammholz, Klaſſe IIIb,
reue Aute m Kö Mſu rubenholz, Länge über
6 Inzopf bis 7 cm,
ndei
polizite A Kö Ama rubenholz, Länge 9—15
m/)pr über 7 cm,
Wo ret
f jagte. M RüMhröller, 1,50 m lang, über
4
Zopf,
richt i*M RiUn öller, 1,75 m lang, über
4H Bopf,
hreide em Ki Unnutzfnüppel, 1,55 m lang.
nieltlt.
emn Zopf.
Fi ſhnckammlolz, Klaſſe 1b, IIa,
2aor
IIa, IIIb.
e Wiche imh a3l ſhichwellenholz, über 25 em
M260 mlang oder ein
Viel=
aMdavon.
ſagt 1 2 las Gi” ſit mit Rinde gemeſſen.
dem ſtammholz iſt Abtrieb
Bce
im ſaichſchnittspreis einzulegen.
Das 1echy Holz müſſen die Ange
WeL glin R1 un abgegeben werden. Das
ſud Mi
en teils aufgearbeitet.
W0 Preistl ebote ſind bis zum 18.
*
W mbes zp, mittags 12 Uhr, bei
giül e Sür dttmeeiſterei Groß=Umſtadt
gebicen
iod Mcherskei unft erteilt Herr Förſter
Henninger & Co., G.m. b. H. in
Darm=
ſtadt fällt der Termin: Dienstag, den
9. Dezember 1930, nachm. 1,4 Uhr, aus.
Darmſtadt, den 8. Dez. 1930 (17934
Heſſiſches Amtsgericht I.
Mu 2Shwer Ftaß=Umſtadt, Telef. Nr. 20
Der
ſter Rauch=Heubach, Tel
Amült Nr. 149.
(17918
2ß-Mtast, den 6. Dez. 1930.
HeſM)e Bürgermeiſterei.
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Zwangsverſteigerung.
S
Termin: 16. Dezember 1930, nachmittags ½½4 Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerichtsgebäudes
in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk II, Blatt 626:
Flur 2, Nr. 1399, Hofreite Nr. 33 und Fuhrmannſtraße
Nr. 5, Arheilgerſtraße, 1632 aw, Schätzung 37 000 RM.
Eigentümer: Firma Müller & Pohl, offene
Handelsge=
ſellſchaft in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1930.
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Schlafz. m. 2 Bett.
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(16903a)
Landwehrſtr. 2
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(17940a)
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L, heizb., ſep Eing.,
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Eliſabethenſtr. 17,II.
frdl. möb. Zim. m
el. L. an berufstät.
Herrn zu verm.
Heidelb.=Str. 5, I
Marienplatz, gut
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(252a)
[ ← ][ ][ → ]Die Arbeitsmarkklage in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Die Zahl der Arbeitsſuchenden ſtieg in der zweiten Novemberhälfte
um 7383 auf 239 044; damit iſt bereits jetzt der Höchſtſtand des vorigen
Winters um rund 8300 überſchritten (am 15. 2. 30 waren 230 719
Ar=
beitsſuchende bei den Arbeitsämtern in Heſſen und Heſſen=Naſſau
vor=
gemerkt). Freilich liegt das z. T. daran, daß die aus der Arbeitsloſen=
und Kriſenunteyſtützung ausgeſteuerten und von der Wohlfahrtspflege
weiter unterſtützten Arbeitsloſen, die früher deu Statiſtik meiſt verloren
gingen, ſich ſeit einigen Monaten bei den Arbeitsämtern melden müſſen
und jetzt als Arbeitsſuchende erfaßt werden. Der diesjährige niedrigſte
Stand (Ende Mai 181 695 Arbeitsſuckende) war über doppelt ſo hoch
als das Minimum des Vorjahres, das 90 197 zu Ende Juni 1929 betrug.
Dafür war dann die Zunahme in der zweiten Novemberhälfte mit 7383
erheblich weniger ſprunghaft, als vor einem Jahre mit 17 606. Auf
1000 Einwohner kamen am 30. 11. d. J. 64 Arbeitsſuchende, im
Vor=
jahre 40. Die Entwicklung iſt in den einzelnen Arbeitsbezirken je nach
deren Struktur ſehr verſchieden. Die Zunahme an Arbeitsſuchenden
be=
wegt ſich zwiſchen 0.4 Prozent (Arbeitsamt Offenbach) und 34,5 Prozent
(Arbeitsamt Corbach). Das Arbeitsamt Gießen hat ſogar eine Abnahme
von 231 Arbeitsſuchenden, weil es ſeit Anfang November in der
Forſt=
wirtſchaft über 1800 Arbeitsloſe unterbringen konnte. Die Zugänge.
waren am größten bei Baugewerbe, Lohnarbeit wechſelnder Art und
Be=
kleidungsgewerbe. Im Tabak= und Spinnſtoffgewerbe ging die
Arbeits=
loſigkeit etwas zurück. Die kaufmänniſchen Angeſtellten wurden
gleich=
falls leicht entlaſtet, wohl infolge des Weihnachtsgeſchäfts. — Die Zahl
der Hauptunterſtützungsempfänger ſtieg in der Arbeitsloſenverſicherung
im B52 auf 104 29, in der Kriſenunterſtützung um 199 auf 33 847.
Au=
beiden Unterſtützungszweigen entfallen demnach 37 Unterſtützte auf 1000
Einwohner.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Deutſchlands Metall=Im= und Exp==t. Nach Mitteilungen der
Metallgeſellſchaft A.=G. Frankfurt a M., belief ſich in Deutſchland die
Ausfuhr von Blei im Monatsdurchſchnitt 1928 auf (alles in 1000 Kilo)
1583, 1920 auf 1864 und im Oktober 1930 auf 2378. Demgegenüber
be=
trug die Einfuhr von Blei nach Deutſchland 12 378. 11 401 bzw. 5382.
An Kupfer wurden ausgeführt im Monatsdurchſchnitt 1928 1816, 19
2653 und im Oktober 1930 2137, während 18 915, 16 219 bzw. 15 653
ein=
geführt wurden.
Dem Zinkexport von 3084, 3167 und 1350 ſteht ein
Import von 11 935, 11 351 bzw. 10 127 gegenüber. — Die Ausfuhr von
Aluminium betrug 298, 302 und 971 gegenüber einer Einfuhr von 699,
610 bzw 2.
Chade. (Unveränderte Dividende.) In ſeiner Sitzung vom 1.
De=
zember hat der Verwaltungsrat der Geſellſchaft beſchloſſen, mit
Rück=
ſicht auf die bisher erzielten günſtigen Ergebniſſe für das Geſchäftsjahr
930 eine ab 20. Dezember, wie i. V., d. i. 35 Peſetas Gold für die
Ak=
tien Serie A, B und C von nom. 500 Peſetas und 7 Peſetas Gold für
die Aktien Serie D und E von nom. 100 Peſetas zu verteilen. Die
Ein=
löſung des Devidendenſcheines Nr. 19 erfolgt, wie üblich, zum Kurſe von
5.18 Peſetas Gold, für einen USA.=Dollar, mit 6,75675 bzw. 1.35135
Dollar, deren Gegenwert zum Geldkurs für briefliche Auszahlung New
York bei den bekannten Stellen erhoben werden kann.
Frankfurter Börſe. Vom 10. Dezember 1930 ab erhalten die Stücke
zu 2000 RM. und 400 RM. der 4prozentigen Liſſabon=Stadt=Anleihe
von 1886 (Serie 1 und 2) im amtlichen Kursblatt eine gemeinſame
Notiz. —
Vom 10. Dezember 1930 ab wird die Notiz für die nicht mit
neuen Bogen der Caiſſe Commune verſehenen Stücke der „Zprozentigen
Ungariſchen Goldanleihe für das Eiſerne Tor” an der hieſigen Börſe
eingeſtellt.
Metallpreiſe. Die Mitteilungen der Metallgeſellſchaft A.=G.,
Frank=
furt a. M., bringen in einer ſtatiſtiſchen Aufſtellung die für die
einzel=
nen Metalle ſeit 1928 gezahlten Preiſe. (Die Preiſe ſind für London in
ets. p. lb. berechnet.) — Die Preiſe für Blei betrugen 1928 4,575 (— 100
Prozent), erhöhten ſich 1929 auf 5,040 (110,4) und ſanken von Januar
130 an mit 4,683 (102,3) im Mai auf 3,875 (84,5) Bis Auguſt
3,978 (86.9) — war ein geringes Anſteigen der Preiſe zu verzeichnen,
die aber im Oktober den Tiefſtand von 3,416 (74,8) erreichten. —
Die
Zinkpreiſe beliefen ſich 1928 auf 5,493 (100) 1929 auf 5,375 (98,0) und
weiſen bis Oktober 1930 mit 3,134 (57,1) ein ſtetes Sinken auf. —
der
Preisſtand von Elektrolytkupfer erhöhte ſich von 15,091 (100) im Jahre
1528 auf 18,519 (122,9) 1929. Im März 1930 betrug er noch 18200
(120,7), weiſt aber von dieſem Zeitpunkt an eine ſtark fallende Tendenz
auf und iſt im Oktober 1930 10,049 (66,7).
Die Preiſe für Zinn ſind
in Pfund Sterling per 1 Tonne berechnet und betrugen 1928 227,4,8u=
(100), 192
29 203,18,10½ſs (89,7) und ſenkten ſich dann bis Ende Oktober
1930 auf 117,11,11/s (51 7).
Die Zement=Transaktion Süddeutſchland—Schleſien-Mitteldeutſch=
land genehmigt. Die Generalverſammlung der Schleſiſchen Portland=
Zementinduſtrie A.=G. genehmigte gleichfalls den
Intereſſengemein=
ſchaftsvertrag mit der Portlandzementwerke Heidelberg=Mannheim=
Stuttgart A.=G. ſowie den weiteren Gemeinſchaftsvertrag mit der Adler
Deutſche Portland=Zementfabrik A.=G., Berlin, und der Sächſiſch=
Thü=
ringiſche Portland=Zementfabrik Prüſſing u. Co., K. G. a. A.,
Göſch=
witz.
Geſellſchaft für Lindes Eismaſchinen A.=G. Wiesbaden. Im
Ge=
genſatz zu umlaufenden Gerüchten teilt die Geſellſchaft mit, daß ſie
vor=
ausſichtlich in der Lage ſein wird, für das laufende Geſchäftsjahr eine
unveränderte Dividende vorzuſchlagen (im Vorjahre 14 Prozent)
Zahlungseinſtellung. Die Oberrheiniſche Bankanſtalt A.=G., die ein
Aktienkapital von einer Million Reichsmark beſitzt, hat ihre Zahlungen
eingeſtellt und ihre Schalter geſchloſſen. Sie begründet dieſe
Maß=
nahme mit dem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch mehrerer bedeutender
Schuldner ihres Inſtituts und mit der durch die allgemeine
Wirtſchafts=
kriſe herbeigeführten Entwertung der übergebenen Sicherheiten ſowie
mit den Kursverluſten der eigenen Effekten, insbeſondere
Goldpfand=
briefe. Die Bank gibt an, daß die Bilanz zeige, daß eine
Ueberſchul=
dung nicht vorliege, daß vielmehr die Einleger zu 100 Prozent gedeckt
ſeien. Sie wird ihre Aktionäre auf den 30. Dezember 1930 zu einer
außerordentlichen Generalverſammlung einberufen, die über die
Liqui=
dation der Geſellſchaft beſchließen ſoll.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 8. Dezember. Mangels
beſon=
derer Anregung vom Auslande verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung.
Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12.30 Uhr in RM. ver
100 Kilo wagganfrei Mannheim: Weizen inl. 26,75—27,75, ausl. 35—37,
Roggen inl. 17.50—17,75, ausl. —, Hafer inl. 15—16, Braugerſte,
Durch=
ſchnittsqualität, inl. 22—24, Futtergerſte 19—20,50, Weizenmehl Spezial
Null, Dez.=Febr., 41,50, ſüdd. Weizenauszugsmehl. Dez.=Febr., 45.50,
ſüdd. Weizenbrotmehl, Dez.=Febr., 27,50, Roggenmehl, 60—70proz.
Aus=
mahlung, 27,50—28,50, Kleie, feine 9,50—9,75, Biertreber mit Sack 10,25
bis 10,75, Leinſaat 30,50
Frankfurter Produktenbericht vom 8. Dezember. Weizen (74 Kilo)
264—265, Roggen 172,50—171.50, Sommergerſte 215—220 Hafer 155 bis
160, Weizenmehl ſüdd 40,50—41,75, niederrheiniſch 40,25—41,50, Rog=
genmehl 26,50—27,50, Weizenkleie 9,60—9 75, Roggenkleie 8,90—9,
Erb=
ſen 26—33, Linſen 32—60, Heu 6—6,50, Weizen= und Roggenſtroh
draht=
gepreßt 2,50—2,75, gebündelt 10,25. Tendenz: ſtetig.
Berliner Produktenbericht vom 8. Dezember. Das Geſchäft am
Pro=
duktenmarkt hat ſich auch zu Wochenbeginn nicht beleben können. Der
Mehlabſatz bleibt ſchleppend und die Mühlen ſind infolgedeſſen mit
An=
ſchaffungen vorſichtig, für Weizen fehlt vor allem die Nachfrage für
rheiniſche Rechnung an der Küſte. Hochwertige Qualitäten bleiben
be=
vorzugt und ſind im Preiſe behauptet, dagegen wird Durchſchnittsware
etwa eine Mark niedriger bewertet. Am Lieferungsmarkt zeigte ſich für
Dezemberweizen einige Kaufluſt, dagegen waren die ſpäteren Sichten
um 1½ Mark abgeſchwächt. Roggen ſtellte ſich im handelsrechtlichen
Lieferungsgeſchäft ½ Mark niedriger.
Viebmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 8. Dezember. Zufuhr und Preiſe: 166
Ochſen 44—56; 118 Bullen 38—48: 300 Kühe 16—47; 310 Färſen 42 bis
57; 573 Kälber 50—76; 22 Schafe 40—42; 3296 Schweine 50—64; 10
4
Arbeitspferde 700—1700; 75 Schlachtpferde 50—160; 3 Ziegen 12—3
Mark. Marktverlauf: Großvieh langſam geräumt, Kälbern mittel.
ge=
räumt. Schweine mittel, geräumt; Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde
mittel.
e) 58—60. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1 82—90 dito 2 70
bis 80, Bullenfleiſch 80—87, Kuhfleiſch 2 60—70, dito 3 45—55,
Kalb=
fleiſch 2 90—100, Hammelfleiſch 90—100, Schweinefleiſch 1 70—75, dito
Litauer 68—72. Geſchäftsgang: langſam. Auftrieb aus hieſiger
Schlach=
tung 387 Viertel Rinder, 46 ganze Kälber, 423 halbe Schweine, 12
Schafe; von auswärts 187 Viertel Rinder, 1 Kalb, ein halbes Schwein,
7 Schafe.
Franffurker und Berliner Effektenbörſe.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Frankfurter Viehmarkt vom 8. Dezember. Auftrieb: 1341 Rinder,
darunter 255 Ochſen, 124 Bullen, 503 Kühe 418 Färſen, 506 Kälber,
152 Schafe, 5175 Schweine. Marktverlauf: Rinder ruhig, ausverkauft;
Kälber und Schafe mittel, geräumt: Schweine ruhig, ausverkauft.
Preiſe: Ochſen al) 53—56, 42) 48—52, b1) 42—47, Bullen a) 50—53,
b) 45—49, Kühe a) 42—45, b) 35—41, c) 30—34, d) 25—29, Färſen 53
bis 55, b) 48—52, c) 24—47, Kälder b) 69—72, c) 62—68‟
55—61,
Schafe al) 46—49, b) 40—4, Schweine b) 59—61, c) 60—62, d) 60—62,
Zum Wockenbeginn erlitt die Börſe auf allen Märkten eine ſtarke
Abſchwächung. Die durch die Beſtätigung der Notverordnung durch den
Reichstag und die Ablehnung der Mißtrauensanträge gegen Brüning Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern B8.
erhoffte Beſſerung iſt nicht eingetreten, bzw. am Samstag ſchon vorweg
genommen worden. Störend wirkte vor allem die ſchwacke New Yorker
Börſe inſofern, als nach einer Reihe von ſchwachen amerikaniſchen
Bör=
ſen erfahrungsgemäß Verkaufsaufträge in deutſchen Werten vorgelegen
Es notierten nach Meldungen aus Chicago ammoswuin Leſbiöhle.
haben. Starke Beachtung fand die Prognoſe des Inſtitutes für Kon=
Getreide. Weizen: Dez. 77.25, März 787. Mai wezsin Füfſte. L
junkturforſchung, wonach eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage
vor=
erſt nicht wahrſcheinlich erſcheint. Daneben wurden auch die Ausführun= 73½; Mais: Dez. 733, März 77½, Mai 79, Juli 80565,/1 L.z Aſten ſtr
gen Geh=Rats Glöckner beachtet, aus denen hervorgeht, daß das kom= Dez, 35½, März 36,50, Mai 37½, Juli 36,50; Roggaßkr1 eud wies zu
mende Jahr das Ende des Niedergangs bringen könne, worauf dann
der Wiederanſtieg langſam einſetzen würde. Der allerdings vorſorglich 472, März 47½, Mai 48, Juli 46.25.
Schmalz: Dez. 1005, Jan. 9,65, März 9.60, Mai : 90 ichn Se N.
geſtellte Stillegungsantrag bei Mansfeld wurde von der Börſe ungünſtig
Speck, loko 13.00.
aufgenommen. Zum amtlichen Beginn kam einiges Material heraus.
Schweine, leichte 8.20—8.40, ſchwere 8.10—8.30; FM 4 90ch Net
was nur zu ermäßigten Kurſen Aufnahme fand. Farben zu Beginn
3 Prozent niedriger. Am Elektromarkt verloren Siemens 4½, Schuk= zufuhren: Chicago 55 000, im Weſten= 137 000.
kert 1, A.E.G. 434, Licht und Kraft 1½, Lahmeher 1 Prozent. Auch
Baumwolle: Dez. 10.42, Jan. 10.41.
Montanwerte durchweg rückläufig, Gelſenkirchen 1½, Mannesmann 2,
Es notierten nach Meldungen aus NewYork anm
Phönix ½. Rheinſtahl 134 Prozent niedriger. Am Markte für
Bank=
aktien beſonders Danatbank gedrückt, die 3½ Prozent nachgaben. Stark
Schmalz: Prima Weſtern 10.80; Talg, extra, loſe xlizt Echuld
ermäßigt waren auch Kaliwerte, ſo verloren Salzdetfurth 8, Weſteregeln
Getreide. Weizen, Rotwinter, neue Ernte 95.50, HnürFü 2
3, Aſchersleben 3½ Prozent. Am Zellſtoffmarkt lagen Aſchaffenburger neue Ernte 93,25; „Mais, loko New York 91½: Megtl
13 Prozent freundlicher auf die Fuſion mit Hoeſch=Pirna, durch welche
man ſich Erſparniſſe und ſonſtige Vorteile für Produktion und Abſatz wheat clears 4.15—4,50; Getreidefracht: nach Englany
verſpricht. Kunſtſeidewerte 3 Prozent niedriger. Von verkehrswerten Schilling, nach dem Kontinent 7—8 Cents.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 60; Loko: :9
Schiffahrtsaktien ½—1 Prozent niedriger. Von Einzelwerten Deutſche
Linoleum wieder 1½ Prozent ſchwächer. Zement Heidelberg,
Metall=
geſellſchaft, Holzmann behauptet, Daimler dagegen 1 Prozent
freund=
licher. Im Verlaufe trat eine Erholung nicht ein, die Kurſe bröckelten
weiter ab. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld ausgeglichen bei 4½ Prozent.
Von Deviſen nannte man Dollar — Mark 4,1920, Pfunde — Mark
2,381, London.— New York 4,8570.
Bei ſehr kleinem Geſchäft verlief die Abendbörſe vollkommen
ſtill. Man iſt verſtimmt über neue Schwierigkeiten, die ſich der
Regie=
rung angeblich entgegenſtellen ſollen. Daneben beeinflußt der ſchwache
New Yorker Beginn. Farben eröffneten 14 Prozent höher, gaben jedoch
den Gewinn im Verlaufe wieder nach. Siemens ½ Prozent unter
Ber=
liner Schluß angeboten. Von Montanwerten Mannesmann und
Rhein=
ſtahl 11. Prozent niedriger. Am Kalimarkt Salzdetfurth 2 Prozent
feſter. Reichsbank 2½ Prozent ſchwächer. Im Verlaufe blieb die Börſe
luſtlos, die Kurſe blieben nur knapp gehalten. Farben ſchloſſen 1304/s
Prozent.
Berlin, 8. Dezember.
Der erſte Vormittagsverkehr der neuen Woche zeigte ein eher
freund=
licheres Ausſehen, da die Reichstagsabſtimmung am Samstag der
Re=
gierung einen über Erwarten großen Erfolg gebracht hatte. Aber ſchon
an der Vorbörſe kündigte ſich eine Aenderung der Tendenz an, die auf
den ſehr peſſimiſtiſchen Bericht des Inſtitutes für Konjunkturforſchung,
auf die Münchener Rede Dr. Schachts und endlich auf den Eingang von
Auslandsverkaufsorders zurückzuführen war. Die ſchwächeren
Auslands=
börſen und Gerüchte über Schwierigkeiten einer New York=Boſtoner
Firma verſtimmten gleichfalls. Die erſten Kurſe wurden bei ſehr
un=
ſicherer Grundſtimmung feſtgeſtellt und Verluſte bis zu 1½ Prozent
waren in der Ueberzahl. Vereinzelt waren kleine Beſſerungen
feſtzu=
ſtellen. Die Unſicherheit hinſichtlich der Reichstagsabſtimmungen über
die von der Regierung gewünſchte Vertagung der außenpolitiſchen
De=
batten blieb ein ſtörender Faktor und die vückläufige Bewegung ſetzte
ſich im Verlaufe in beſchleunigtem Tempo fort. Es ergaben ſich
Ab=
ſchläge von 1—3 Prozent. Die ſchwache Veranlagung der Elektrowerte
beſtärkte die Meinung, daß Abgaben für amerikaniſche Rechnung
vor=
genommen werden. Orders aus dem Reich fehlten faſt ganz.
Gelegent=
liche Erholungen um Bruchteile eines Prozendes waren nur von kurzer
Dauer und die Stimmung blieb ſchwach. Von Anleiben waren Altbeſitz
Prozent gebeſſert, Ausländer geſchäftslos.
Die Berliner Metalltermine vom 8. Dezember ſten
z. 90 (95), Jan. und Febr. 91.25 (92).
für Kupfer: D
(92.50), April und Mai 92.,50 (93) Juni und Juli 92,507
Fäületzen ſe Pe
N
Mieche
Auguſt 92,75 (93.50), Sept 93 (93.25), Okt. und Non u
(93.50) Tendenz: abgeſchwächt. — Für Blei: Dez. 1.
30 (31) Febr. bis Mai 30.25 (31), Juni bis Sept. 300g
Okt. 30.50 (30.75), Nov. 30.50 (31).
Tendenz: luſtlos.s
Dez. 27.25 (28) Jan. 27.75 (28), Febr. 27,757
ink,
Frankfurt a. M., 8. Dezember. März 28 (28.75), April 28 50 (29), Mai 28,75 (2925).
(29.25), Juli 29 (29.50), Aug. 29.50 (30), Sept. 29,75
Okt. 29,75 (29.75), Dez. 29.50 (29.75). Tendenz: abgeſchn.
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5.75, Jan. 5.81, März 6.01, Mai 6.21, Juli 6.40, S
Okt. 6.62.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
michte ſinnen
fan daß er ichm
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Lwihich kam die g
aun geſtaltete ſich
mSegen: er fal
hutelt, das ſter
Die Süddeutſche Mühlenvereinigung hat den Preis für LeiMales iſt und e
Spezial 0 um 0,25 RM. auf 41,75 RM. per Doppelzentner eraſſ, ſacht ahnte der
Der Stahlwerksverband, die Rohſtahlgemeinſchaft und B. klaue nur untel
zush werden. Alle
gegliederten Verbände werden am 18. d. M. zu den üblichen
verſammlungen zuſammentreten, deren Beratungsgegenſtann Misn die beſten K
Hauptſache die Frage der Preisermäßigung im Verkauf ſeirthm zube an Mittert
Der Proteſt der Tabakinduſtrie gegen die Regierungswu ſiw den Freſe=We
für Dezember nur 20 Prozent der Banderole zu verabfolge=
*8 3
Umſatz nach benötigt werden, hat Erfolg gehabt. Man wiu
die Banderolen=Abgabe den Vorjahrsverbrauch als Maßſta
Verhandlungen über eine weitere Milderung ſind eingeleitetz= chüimg
Die Verwaltung der Mansfeld A.=G. in Eisleben hat fürug.
lichen ſubvenſionsbedürftigen Betriebe Stillegungsantrag füf P/öſe!
Dezember 1930 geſtellt. Es handelt ſich hierbei, wie bei der glel
nahme im Sommer d. J., um einen vorſorglichen Schritt.
Die G.V. der Bierbrauerei Durlacher Hof A.=G.,
Mannklu=
dem Vorſitz von Geheimrat Dr. Broſien, an der 5287 Stim
RM. A.=K. vertraten, genehmigte einſtimmig den Abſchluß ut
tember 1930 mit wieder 12 Prozent Dividende auf die S.
8 Prozent auf die Vorzugsaktien. Die turnusmäßig ausſcheide ß
ſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt.
Der Direktionsausſchuß der Internationalen Rohſtahla)
hat in einer in Paris abgehaltenen Sitzung die Verlängeozuv Eeien
tells in ſeiner gegenwärtigen Form bis zum 30. Juni
Fiftr zin
Für das erſte Vierteljahr 1931 wird die Produktionsein
25 auf 30 Prozent erhöht. Die Zuſtimmung der einzelnen W1 ſElol
ven zu dieſer Einſchränkung wird in den allernächſten TagerreulEld
Der Gouverneur der Bank von Griechenland iſt von ſein.
mationsreiſe in Frankreich. England, Holland und den fkantlei
Ländern zurückgekehrt. Er gab ſeine Eindrücke über die Ausuke 1M
Auflegung des zweiten Teiles einer griechiſchen Anleihe wiedee /5,
urteilt dieſe Ausſichten als ſehr gut.
ihn mit
Fodeſoſ. 3
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Berliner Kursbericht
vom 8. Dezember 1930
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31.50
53.—
69.
*
45.
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Frankfurter Kursbericht vom 8 Dezember 1930.
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6% Baden ....."
8% Bahern ....
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Deutſche
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8% Baden=Baden.
3% Berlin.
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8% Nürnberg ....
82 Wiesbaden...
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3% Naſſ. Landesbk.
4½% „Liqu. Obl.
100
41/,
85‟.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
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Ser. III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
8% Berl. Hyp.=Bk.
2 „Liqu.=Pfbr.
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4½% — Lig.Pfbr.
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4½% Lig. Pfbr.
82 Württ. Hyp.=B.
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68.5
5.5
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Seite 13
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Bis dahin hieß es mit doppelter Aufmerkſamkeit auf dem
Poſten ſein. Da war ein ganz beſtimmter Verdacht, der ſich
nicht verſcheuchen ließ . . .
In einer großen Berliner Tageszeitung ſuchte die berühmte
Schriftſtellerin und letztjährige Literatur=Nobelpreisträgerin
Alice Freifrau von Wernegg=Rothenſtein eine junge ſeinſinnige
Reiſebegleiterin. Das Angebot war glänzend. Allerdings
wur=
den auch ſchwere Bedingungen geſtellt, die vor allem Wert auf
Herzensgüte und harmoniſchen Charakter der Bewerberinnen
legten.
Die Dichterin, die den größten Teil des Jahres auf Reiſen
war, hoffte auf dieſem Wege ein Mädchen zu ſinden, das ihr
auf den Auslandsfahrten ein Stück Heimat erſetzte.
Zu guter Stunde kam Jutia Förſter das Inſerat der Freiin
zu Geſicht. Mit dem Impuls der erſten Begeiſterung ſetzte ſie ſich
hin und ſchrieb ihre Bewerbung. Ohne Wiſſen des Vaters
natürlich. Hoffnung und Sehnſucht verliehen ihren Zeilen eine
charakteriſtiſche Note.
Sie fügte ihr Bild bei und verſandte den Brief noch am
ſelben Tage. Ihre Wünſche begleiteten ihn, kindlich ſromm.
Denn Jutta Förſter ſehnte ſich heißen Herzens heraus aus
grauer Alltagsmiſere.
Jugend läßt ſich nicht auf die Dauer zur Entſagung ver
gewaltigen. Einmal, früher oder ſpäter, bricht doch das
Ver=
langen nach Sonne und buntem Leben durch.
18. Kapitel.
Ein unwahrſcheinlich blauer Himmel wölbte ſich über Sun=
Island. Die Paradiesinſel machte ihrem Namen alle Ehre.
Und eine Schar fröhlicher, ausgewählter Menſchen verlebte hier
in köſtlicher Harmonie herrliche Sommerwochen.
Trotz der internationalen Miſchung trübte kein Mißton die
ſeligen Stunden. Da waren die Größen von Kunſt und
Wiſſen=
ſchaft aus aller Welt verſammelt, gaben ſich ein Stelldichein
bildeten einen glänzenden Kreis um die Herrin von Arkadien
Und Miß Lilian reſidierte als ungekrönte Königin, als
Favo=
ritin alle der Herren und Damen.
Sie bildete die Sonne, um die das Sternenſyſtem kreiſte.
Nur Mr. Big und Genoſſen verwünſchten die ganze, ſo
glän=
zend in Szene geſetzte Aktion. Für ſie, die Befehlshaber der
Domeſtiken, ſprang wirklich nichts als Arbeit heraus.
Es war keine Kleinigkeit, all die mehr oder weniger
an=
ſpruchsvollen Wünſche der erlauchten Gäſte zu befriedigen.
Den einzigen Troſt in dieſer Fron bildete für den
Haus=
marſchall, den Küchen= und den Herrn Sicherheitschef ein guter
Tropfen aus dem unergründlichen Keller des Spencerſchen
Schloſſes.
Da traf eines Tages Sir James W. Spencer glücklich ſelbſt
ein. Ganz überraſchend legte der „Delphin”, die Motorjacht
des Millionärs, unten in der zu einem kleinen Hafen
ausge=
bauten Bucht an.
(Fortſetzung folgt.)
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14734a)
eMde Porokinberass.
Roman von Friedrich Lange.
Faight by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S.
(Nachdruck verboten.)
und // ballten ſich die Vorgänge zu dramatiſchem Ge=
Maen
geu: 2009 zab ihn frei! Gott allein wußte, unter welchen
ebeurszlöchmerzen ſie den Entſchluß gebar. Aber ſie bliel
veicienden Einwänden Arnulfs gegenüber feſt. Seine
rzumgermochte ſie wohl zu rühren, doch nicht umzu=
Arny.
dringe nicht in mich! Wenn in deinem Herzen
„AiF unken Liebe für mich glüht, glaube meinen Wor=
Ffrei ſein, wenn du den Flug zur Sonne wagen
hdteſer Erwägung heraus geſtaltet ſich mein
Ent=
umſtößlichen Gewißheit. Sieh, ich bin bettelarm
vor dem Ruin — ich will nicht länger Ballaſt für
ſein. 19wwäre Frevel an deinem Schickſal .."
Seinermflehen ſchenkte ſie die einzige Hoffnung: Vielleicht
höhtenzügung, daß wir uns ſpäter wiederfinden.
Ai Wahrüſt ein magerer Troſt! Und als er ſie in ſeine Arme
S Chiugegen aſen Willen, als der ganze Jammer ihres zum
Ent=
gebyoyeni Weibtums aus ihren dunklen Augen brach —
gar EAN Förſter eingetreten. Ueberraſchend. Bleich und
end.
oie &ſult des Alten ſtraffte ſich. Haß blitzte den Jungen
Män zu: Die liwte Hand wies zur Tür. Und Haß eiferte in kalten
ten: „98 ſuchen Sie noch hier in meinem Hauſe? Meine
dere gu nter iſtü jarm für einen Glücksritter.
Währczu er ging, brach Jutta zuſammen. Es iſt nicht
D Lu M Tſich zu vollem Bewußtſein junge Liebe aus dem blutenden
H.
en zu uben.
Nbyupas him alles. Nun ſaß er hier in ſtürmiſcher Sommer=
Talg m und uerte verlorenem Glücke nach. Und wußte nicht:
e Erme 631 er 1ſtSchuld an den Ereigniſſen oder neidete ihm das
9u kfal ite Liebesglück? Wer gab Antwort auf all die ſtum=
Fraguen
ber yamochte ſinnen die ganze Nacht hindurch, ſich den
zermaern, daß er ſchmerzte — es blieb nur eine trotzige
21. Zu ſtgort, 0 ernes Mannes würdig war: Arbeit
Hanz nulnählich kam die große Ruhe eines feſten Entſchluſſes
nachbſchiy ihn. ſun geſtaltete ſich die Tragödie für Arnulf Berling
MAMhäN noch zzm Segen: er ſah wieder klar. Alles Beiwerk, das
hat den Yuzblick Undunkelt, das ſtets als Trabant im Gefolge eines
pr Zuwer ſtiſchetn Verkes iſt und es umſchattet, fiel ab.
lgwinfz.-Fi. d Nacht ahnte der Erfinder die Tragik ſeines Loſes:
Ziel= lante nur unter Hintanſetzung rein perſönlicher In=
N. zu
Beruhmzy eni erzmeyt werden. Alle großen Pläne gleichen Vampyren.
ung im Pu zbſormen die beſten Kräfte ihrer Träger.
wmnahe an Mitternacht, als ſich der Ingenieur auf
*Weg ſuch den Freſe=Werken machte. Der Schlaf floh ihn
le zu
g gehaht y. Nachrt Es zog ihn mit magnetiſcher Gewalt nach ſeiner
„rbrauch at
Dienstag, den 9. Dezember 1930
Montagehalle. Draußen im Bereich ſeines Elektroplanes hoffte
er Vergeſſen zu finden.
Wie wohltuend der laue Weſtwind die Schläfen umſpielte
Schwarze Wolkenfetzen huſchten geſpenſtiſch über das Firmament,
gaben nur ab und zu den Blick frei auf die Geſtirne und die
ſchmale Sichel des Mondes. Fern am Horizont leuchteten die
Wetter.
Plätzlich verhielt Berling den Schritt. Unwillkürlich zuckte
die Hand nach der Mauſerpiſtole, die er vorſichtigerweiſe
einge=
ſteckt hatte. Ein warnender Pfiff gellte durch die Nacht, als er
in die Nähe des Montageſchuppens kam, in dem der „
Paradies=
vogel” nun ſeines Stapellaufes harrte.
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Berling ſah nichts. Die Finſternis war undurchoringlich.
Doch
der Mond lugte ſoeben hinter einer grotesken
Wolken=
mauer hervor — da floh eine lange Geſtalt vom Schuppen weg
in das ſchützende Dunkel des Parkzaunes.
Der Ingenieur rief den Flüchtigen an. Ein Schuß zerriß
mit ſcharfem Knall die Stille. Das Echo prallte zurück. Dann
wieder Schweigen. Nur der Wind heulte in den Drähten der
Fernſprechleitung.
Berling hielt die Waffe in der Hand, als er zähneknirſchend
den Schuppen betrat. Er ſchaltete das Licht ein, konnte aber
nichts Verdächtiges finden. Der andere war entkommen ſamt
ſeinem Warner. Es hielt ſchwer, in der Dunkelheit zu treffen.
Doch nun war der Erfinder gewarnt. In Zukunft ſollten die
dunklen Ehrenmänner, die es auf ſeine Maſchine abgeſehen
hat=
ten, nicht wieder ſo leichtes Spiel haben. Wachen mußten
aus=
geſtellt werden. Jetzt erſt ſah Berling die Größe der Gefahr.
Der Fabrikwächter kam viel zu ſelten auf ſeinem weiten
Kon=
trollgang hier herüber zu dem iſolierten Bau.
Arnulf Berling preßte die Kiefer aufeinander, daß die Zähne
knirſchten. Nicht auszudenken die Möglichkeit, daß all ſein Hoffen
in letzter Minute durch verbrecheriſchen Anſchlag zunichte werden
ſollte!
Wie eine Mutter ihr Kind mit zärtlichem Blick liebkoſt, ſo
der Erfinder ſein Flugboot. Noch fehlte das wichtigſte: der kleine
Empfangsapparat mit dem Elektromotor, auf deſſen Willen der
Propeller verſchraubt werden ſollte. Das Aggregat ruhte fix und
fertig im großen Stahltreſor des Kommerzienrats. In wenigen
Minuten konnte es an Bord des „Paradiesvogel”, montiert
werden.
Der Ingenieur atmete auf. Nicht mehr mit Wochen, nein,
nur noch mit Tagen brauchte er zu rechnen. Dann, du ſchmucker,
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Seite 14
Dienstag, den 9. Dezember 1930
Nummer:
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für die
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Nur noch heute und morgen
8. Januar: Lonis Graveure, Tenor
(Lieder- und Arienabend)
49. Januar: Orchester-Konzert, Solistin:
Jelene Zimmermann, Berlin
(Klavier)
23. Februar: Dusolina Giannini, Sopran
(Arien-Abend)
12. März: Orchester-Konzert, Solist:
Wilh. Backhaus (Klavier)
16. April: Orchester-Konzert, Solist:
Georg Kulenkampff, Berlin
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Abonnementspreise: RM. 1.25 bis RM. 4.—
für Platz und Konzert. Die Miete liegt
nur bis zum 24. Dezember, 12 Uhr, im
Sekretariat der Städt. Akademie für Ton
kunst, Elisabethenstr. 36, Fernsprech. 3500
(Stadtverwaltung) auf und kann in 5 Raten
beglichen werden. Nach diesem Zeitpunkt
werden Meldungen nicht mehr berück-
(St.17936
sichtigt.
Mittwoch
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Das Ereignis dieses Films ist Rudolf
Rittner. — Er schatft im Ausdruck
ent-
täuschter Vaterliebe jene Erschütterung des
Zuschauers, die das Kennzeichen
elemen-
tarischer Schauspielkunst ist.
Nur noch. 2 Tage!
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Vereinigung
des humaniſt.
der Frer
Freitag, den 12. Dezember, 2091
im Feſtſaal des Gymnaſium
Ein Soldatenschwank
mit Musik und Gesang
— Ein Ton- und
Sprech-
film mit feschen
Leut-
nants, bärbeißigen
Unter-
offizieren, lustigen
Re-
kruten und verliebten
Mädels
Eine erschütternd komische Tonfilmkomödie
mit der hervorragenden Lustspielbesetzung.
Ein toller Schwank unter blauen Jungs von der
Marine. Eine Spitzenleistung der
Tonfilm-
kunst, mit Schlagern, die man nicht vergißt.
Vortras von Wilhelm I
über:
„Die Eumeniden des Aeſchhlan
modernen Geſichtspunkten bettin
Anſchließend: Mitglieder =Berſacv
Gäſte will ommen.
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Der konwelen.
R
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Monatsverſammll/
des Verein Rot=
14
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Dienstag, 9. Dez, 8.300u
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99
Einige Kritikenauszüge:
Das größte Erlebnis was uns der Tonfilm
bisher bescheert hat.
Berliner Volkszeitung.
Rittner ... er spricht wunderbar,
warmherzig, derb und natürlich.
8 Uhr Abendblatt
Begeisternde Orationen . . . Rittners
Leistung ist von tiefer Menschlichkeit.
Neue Berliner Zeitung.
Im Tonfilm-Beiprogramm:
Fefix der Kater als „Romeo‟
„Baum und Ameise, eine
Interessengemeinschaft”
und
„Der Frechdachs‟
Beginn 3.40, 5.50, 8.10 Uhr.
Begie: Carl Boese
Schmetternde
Marsch-
musik kommt vorbei —
dahinter die neuen
Re-
kruten — noch in Zivil
Die Husaren
Hinter-
tupfer (Fritz Schulz)
Pimpfinger (Gaston
Friese) und Schnösel
(Engen Rex) sind
die Gegenspieler von
Minna und Rosl,
dar-
gestellt von Lmeie
Engliach und Truns
van Aalten. Diese im
Verein mit Leutnant von
Rhoden (Igo Sym)
u. Wachtmeister Sturm
(Lndwig Manfred
Lommel), der
be-
kannte Rundfunk-
Humo-
rist), sind die
Haupt-
personen dieses
köst-
lichen Militärschwankes.
Mg
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3.30,
Beginn:
5.55, 8.10
Uhr.
Eine lustige Verwechslungskomödie, in der
Kapitän und Bursche, Zofe und Herrin, die
Rollen tauschen. — Der „tolle Robert” wird
wider seinen Willen mit einer unbekannten
Dame verlobt und erobert sich das Herz
der Zukünftigen in der Kleidung eines
ein-
fachen Matrosen, während sein Bursche in
Kapitänsuniform sich ein reizendes
Kammer-
kätzchen kapert — Zwerchfellerschütternde
Komik — Mitreißende Stimmung — Humor,
über den man sich gesund lacht.
Dazu das W.17928
gute Beiprogramm.
Beginn: 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
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