Einzelnummer 10 Pfennige
wohrr 2.18 Reichemark und 22 Pfennig
M (bgeholt 2.23 Reichsmark, durch die
heſchsmark frei Haus. Poſibezugspreie.
Eeſtellgeld monatlich 2.45 Reſchsmart.
ziſnzl für Aufnahme von Anzelgen an
ze wird nicht übernommen.
Nicht=
gnir Nummern infolge höherer Gewalt
Bezieher nicht zur Kürzung des
a Se ſiellungen und Abbeſtellungen durch
znudterbindichtelt für uns. Poſtſcheckonio
Fanffurt a. M. 1301.
7 Kaulion hat beſchloſſen: Abſtriche an der Anwärkervergükung. — Neue Beſoldungsordnung geforderk.
Aſtüätgsſperre bis 1. April 1932. — Ab 1. Zebr. wieder Zuſchläge für Kinder vom 16.-21. Lebensjahr.
Uhne
3. Ledige Veamte erhalten 30 v. H. der Bezüge,
Setut Whluungsgeldkürzung der Ledigen
die den verheirateten oder verheiratet geweſenen
Beam=
den 1.97
ten gleicher Art und gleichen Dienſtalters zuſtehen.
urdnne
Taßinanzausſchuß des Landtags war am Samstag zu
Sitag zuſammengetreten. Der Preſſe war jedoch
Aüiteilung nicht zugegangen, ſo daß ein
amt=
ſer öricht uns nicht zur Verfügung ſteht.
Anguſits des allgemeinen Widerſtandes aus der
Beamten=
ſt ſa=ſu ſich die Regierungsparteien gezwungen, die Vorlagen
Reghung zur Aenderung des Beſoldungsgeſetzes und des
Madnr
Aenpuges abzuändern.
terrichl Die ärzung des Wohnungsgeldes der ledigen Beamten
ſturmührt.
Huldel Der Kalitionsantrag trifft dagegen folgende Aenderung:
hiact Abſeitz” von Artikel 20 wird durch nachſtehende Vorſchrift
„Diell uilanwärter erhalten, ſoweit in der Anlage 3 zur
Be=
ungswriung nichts anderes beſtimmt iſt, vom Beginn des 9.,
Verſimungsanwärter vom Beginn des 8. Anwärterdienſtjah=
—an ain Grundvergütung in Höhe von 90 v. H. des
Anfangs=
ndgelſes derjenigen Beſoldungsgruppe, in der ſie beim
lmäß ien Verlauf ihrer Dienſtlaufbahn zuerſt planmäßig
ein=
ellt tieden.
g. 6uMVonr) bis 8. Anwärterdienſtjahr erhalten die Verſorgungs=
Un ſärter ½e Vergütungen, die die Zivilanwärter jeweils in dem
ſchch iſten zlieren Anwärterdienſtjahr beziehen.”
Mrrr
Tädte T
T
Tat4
RZzug spreis.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
mmallgem Erſcheinen vom 41. Dezember
Anzeigenpreis:
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliſche iAuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 339
Montag, den 8. Dezember 1930.
193. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfa.
Finanz=Anzelgen 40 Reichepfg. Reliamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Relchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3,00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireit uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beltreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banſfonio Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Maumngsfpette fnr die geif, Denien.
bleibt.
In
iſuitel
mitr
I Ziffer 3 werden die Vergütungen der
Staats=
wie folgt feſtgeſetzt:
1500
1600
1700
1200 1300
1400
1330
1280
1190
ſizeigtztker für das 1. Dienſtjahr 1140 RM.”
Anwärterdienſtjahr: und 8. ab 9. 2800 3120 3360 3680 4140 2560 2720 2880
3200 3600 1880 2000 2120 2240 2520 1560 1670 1780
1920 2160 1800 1900 1500 1520 1420 1430
In /likel II der Regierungsvorlage wird nach Abſ. 1 fol=
„der iſlet Abſatz 2 eingefügt: „Die Grundvergütung
beimz nkrafttreten dieſes-Geſetzes im Staatsdienſt beſchäftig=
Stüatsdienſtanwärter darf ſofern die
Beſtim=
rtrags hngen 4)ſes Geſetzes nicht günſtiger ſind, nicht um mehr
200hb. gekürzt werden.”
In der Ausſprache
wede bich Regierungsſeite zugegeben, daß durch dieſen neuen
FeTüAnag ja ge Härten ausgeglichen wurden. Die Aenderungen
lnſteil er Anwärter würden einen Betrag von etwa 50 000
ahie. uuifſen. Von volksparteilicher Seite wurde
Bollo0lart, Im lehne die ganze Vorlage ab, die eine
e einlſeige Belaſtung den Beamten auferlegt. Die Regie=
B mähſiauf die zahlreichen von ihr in Beamtenſtellen
Biei förleten Parteifreunde, die keine
Beamten=
ſaliflgtion beſäßen, verzichten, dann brauche
ſ0m derſ ſeamten und Anwärtern dieſe neuen ſchweren
Ein=
sie Pei0
Nensc triche nicht aufzuzwingen. Selbſtverſtändlich begrüße
Soche Bolbkriei evtl. Verbeſſerungen. Der Vertreter des Land=
Farel 2 In de/ s ehnte den neuen Koalitionsantrag ab. Durch die
Re=
neu 4och Tungsüh ln ge folle ja erreicht werden, daß der Zuſtrom zur
* amcelaufbahn gedroſſelt werde. Außerdem ſeien
Sen T der hedenszeit die Vergütungen für Anwärter noch viel
ſinger wweſen.
Mr ee. Vortr Mehrzahl der Parteien wurde eine neue Be=
0 DuMßordnung geforder:. Die Regierung
wider=
ſag 20 Man ſolle jetzt keine neue Beunruhigung in die
ie damtenglafr tragen. Da vom Reich eine neue Beſoldungs=
Da Hhung rihnrächſt zu erwarten ſei, brauche man in Heſſen jetzt
W Wr eimAionderregelung zu treffen. Abg. Kaul=Soz. kündigte
king
Nen Räti atipantrag zur Vorlage einer neuen Beſol=
„MPngschynung an.
Die Abſtimmung
2 boh den die Annahme des Koalitionsantrages mit 8:2 Stim=
MiS L Fi deck landbundes bei Stimmenthaltung der Volkspartei.
Lonl andbund wurde dann noch folgender Antrag
einge=
zvisll hte cült ſeinem erſten Teil:
Noe 1ügk erung wird erſucht, innerhalb
kür=
e DeſteitAtiſt einneues Beſoldungsgeſetzvorzu=
LSgelldas mit Wirkung vom 1. April 1931 in
W EerTaFltitt. In dieſer Beſoldungsordnung ſind die Be=
4Bechdermaßen zu ſenken, daß die
Perſonal=
zeode MAusEhen des hefſiſchen Staates einſchließlich der
ce angeordneten Abzüge an den Bezügen in Höhe von
Brcotz insgeſamt um 10 Millionen vermindert
MAroe Die Beſoldungsordnung iſt unter Wahrung
folgen=
mdlätze aufzuſtellen: 1. Ein beſonderes
Woh=
nlice Id wird nicht mehr gewährt, ebenſo=
Denlke ReOrts zulage. Die Bezüge aller Beamten
Zun Bchſtellten der gleichen Art und des gleichen Dienſtalters
tadt und Land, ſowie in allen Städten gleich”
mmen, bei Enthaltung der Volkspartei Annahme
Rletzte Teil:
AR Beamten der gleichen Art, die ſeither auf
Orei Beſoldungsgruppen verteilt waren, werden in
eFoldungsgruppe eingeſtuſt. Das
Dienſt=
ſindet ſeine Berückſichtigung lediglich durch Dienſt=
Zi
e— innerhalb einer Beſoldungsgruppe,
4. Staatsdienſtanwärter erhalten im 1. und 2.
An=
wärterdienſtjahr eine Vergütung von ⁄o, im 3. und 4.
An=
wärterdienſtjahr /₁o, im 5. Anwärterjahr /oo und vom 6.
An=
wärterjahr ab von ³/o des Anfangsgehaltes derjenigen
Beſol=
dungsgruppe, in der ſie beim regelmäßigen Verlaufe ihrer
Dienſtlaufbahn zuerſt planmäßig verwendet werden”,
wird mit 8:2 Stimmen des Landbundes und Stimmenthaltung
der Volkspartei der Regierung als Material
über=
wieſen.
Der Geſetzentwurf über die Aenderung des
Stel=
lenplanes wird gemäß Antrag der Koalitionsparteien
durch folgende Beſtimmung erſetzt:
„Bis zum 31. März 1932 findet ein Aufrücken von
Beam=
ten in eine Beſoldungsgruppe bei Steilen gleicher Art nicht
ſtatt”.
Der Antrag iſt kurz und klar und wurde damit begründet,
man wolle dem neuen Landtag nicht vorgreifen.
Er fand einſtimmige Annahme bei Stimmenthaltung der DVP.
Die Regierung wird weiter erſucht, auf die Städte und
Gemeinden einzuwirken, die vorſtehend beſchloſſene
Aenderung des Beſoldungsgeſetzes ebenfalls durchzuführen, weil
ſonſt bei den Verhandlungen über die Abänderung des
inneren Finanzausgleichs evtl. Wünſche ebenfalls
un=
berückſichtigt bleiben müßten. Dieſes Erſuchen wird jedoch noch
präziſer formuliert werden.
Auf Antrag der Koalition ſoll der Landtagsbeſchluß vom
31. Mai 1930 üher die Aufhebung der Kinderzuſchläge
für Kinder vom 16. bis 21. Lebeusjahr mit
Wir=
kung vom 1. Februar 1931 aufgehoben und die
Reichs=
fätze (d. i. 20 RM. für jedes Kind) wieder gewährt werden.
Der Antrag wurde vom Ausſchuß zur nächſten Sitzung
zurückgeſtellt.
Einſtimmig genehmigt wurden die Rechenſchaftsberichte über
die Verwaltung der Landeskreditkaſſe 1927 und der
Nachweiſun=
gen über die Staats=Einnahmen und =Ausgaben des
Rechnungs=
jahres 1925.
Dr. Lingelden zu den Gegenwarksfragen.
Magdeburg, 7. Dezember.
Auf dem Wahlkreisparteitag der DVP. Magdeburg=Anhalt
ſprach der Parteiführer Dr. Dingeldey. Aus der Erkenntnis
der Unfähigkeit des Parlamentarismus erwachſe für die
Volks=
partei die Forderung nach Stärkung der Gewalt des
Reichspräſidenten. Wenn die Sozialdemokratie bislang
nicht den Mut zum Sturz der Reichsregierung gefunden habe,
ſo werde deren Arbeit dadurch in ihrem Werte nicht
herabgemin=
dert. Entgegen der von der Wirtſchaftspartei vollzogenen Flucht
aus der Verantwortung werde die Volkspartei die
Verantwor=
tung ſolange tragen, wie ſie ihr durch ſachliche Arbeit der
Reichs=
regierung ermöglicht werde.
Mit aller Klarheit forderte Dingeldey die Einſpannung aich
der nationalſozialiſtiſchen Kräfte in den poſitiven Aufbauprozeß
und verurteilte mit Schärfe die Taktik Preußens gegen die
Nationalſozialiſtiſche Partei, vor allem aber gegen die
Studen=
tenſchaft. Auch Reichsinnenminiſter Wirth verwalte das von
Severing angetretene Erbe im Konflikt Thüringen—Reich mit
einer Liebe, die einer beſſeren Sache wert wäre. Zur
Finanz=
politik ſſagte der Redner, ſeine Fraktion ſei nicht gewillt, etwa
in einigen Monaten, eine aus falſchen Voranſchlägen ſich
er=
gebende Notwendigkeit neuer Steuerbewilligungen zu
unter=
ſtützen. Schließlich ging Dingeldey auf die Außenpolitik ein.
Mit der Forderung nach einer baldigen Reviſion der
be=
ſtehenden Friedens= und Tributverträge, zu der
die Notverordnung der Reichsregierung die geeignete Grundlage
ſchaffen ſolle, ſchloß Dingeldey ſeine wiederholt von lebhaften
Zuſtimmungen unterbrochenen Ausführungen.
Von Tage.
Der polniſche Geſandte Roman Knoll hat
Ber=
lin verlaſſen. Während ſeiner Abweſenheit führt
Lega=
tionsrat Wyszinſki die Geſchäfte der Geſamtgeſandtſchaft. Wie
verlautet iſt als Knolls Nachfolger der bisherige
ſtellver=
tretende Außenminiſter Wyſocki in Ausſicht genommen.
Barthou hat geſtern mit Briand, Poincaré und
Tardieu verhandelt und den Auftrag der
Regierungs=
bildung endgültig angenommen. Schwierigkeiten
be=
ſtehen noch mit den Radikalen und der Gruppe Marin.
Ein Attentat wurde am Sonntag nachmittag auf den
Pariſer Geſandten der Republik Georgien,
Ra=
mickvili, verübt. Der Geſandte wurde durch zwei
Revolver=
ſchüſſe auf der Stelle getötet, als er ſich in eine politiſche
Ver=
ſammlung in der Avenue des Gobelins begeben wollte. Der
Attentäter, der 35 Jahre alte georgiſche Arbeiter
Tſchanak=
vadje, wurde verhaftet. Er gibt an, aus perſönlichen Gründen
gehandelt zu haben, weil er durch R. ſeine Stellung verloren habe.
Die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, daß der
Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare, Rykow, nach
Be=
endigung ſeines Urlaubs wieder nach Moskau
zurückge=
kehrt ſei und ſein Amt übernommen habe. Die Rückkehr
Ry=
kows hat allgemeines Aufſehen erregt. Als er nach der
Auf=
deckung der Verſchwörung der Oppoſitionellen gegen Stalin, am
5. November beurlaubt wurde, nahm man an, daß der Urlaub
eine Vorſtufe zu ſeiner endgültigen Amtsenthebung ſein werde.
Auf dem Tungtingſee ſank in einem Sturm der Dampfer
„Sien Tao”. 300 Fahrgäſte und die
Schiffs=
beſatzung ſind ertrunken. Nur fünf Pe=ſonen
konnten gerettet werden. Die Urſache wird auf eine
Ueberladung des Schiffes zurückgeführt.
Innetliches und Aeußerliches.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
* Rom, 4. Dezember.
Geſtern haben die Zeitungen eine ziemlich lange Liſte von
Leuten veröffentlicht, die wegen antifasciſtiſcher Tätigkeit
ver=
haftet und dem Staatsgerichtshof zugeführt wurden. Eine weitere
Liſte neuer Verhaftungen ſoll noch veröffentlicht werden. Alles
das geſchieht im neunten Jahr der fasciſtiſchen Zeitrechnung. Das
Wort, wonach der Fascismus eine revolutionäre Bewegung ſei
und der fasciſtiſche Staat ſich noch immer in der „Revolution”
befinde, iſt alſo wörtlich zu nehmen. Denn nur während
Revolutio=
nen pflegen immer und immer wieder Verhaftungen von Leuten
üblich zu ſein, die als „ſtaatsfeindlich” anzuſehen ſind und gegen
die augenblicklich herrſchende Regierung „geheim konſpirieren”.
Ein Zeichen von beſonderer Ruhe, von normaler Entwicklung iſt
das gerade nicht. Es iſt auch nicht ein Zuſtand, der die
Konſoli=
dierung einer Herrſchaft anzeigt, geſchweige der rechte
Seelen=
zuſtand eines Volkes, das man ſtark, kriegeriſch, einig und
an=
griffsluſtig machen will. Natürlich aber bedeuten dieſe
Verhaf=
tungen gar nichts in bezug auf die Stärke oder Sicherheit des
Syſtems. Die fasciſtiſche Regierung iſt durch ihre Miliz und den
Aufbau ihrer fasciſtiſchen Hierarchie durchaus und zuverläſſig
ge=
ſchützt, ſolange Muſſolini die Zügel in ſeiner Hand hält. Was
ſpäter die Diadochen machen, das iſt eine andere Frage. Auch
Alexander ſtarb.
Der innere Zuſtand Italiens iſt alſo formal und
verwaltungs=
techniſch in Ordnung. Seine Wirtſchaftslage iſt parallel zur
Welt=
kriſe ſchlecht, vielleicht ſchlechter, als man rein äußerlich ſieht, und
als ſie von den maßgebenden Männern dargeſtellt wird, obwohl
Muſſolini in einer ruhigen und ehrlichen Beurteilung der Lage
ſelbſt zugibt, daß Italien recht übel daran iſt. Die größte Laſt
dabei ſind die Ausgaben für die Rüſtungen und auch die großen
Verpflichtungen, die durch die Mittel für die öffentlichen
Arbei=
ten in Straßenbau, Meliorationen, Ausgrabungen, Kunſtbauten
u. ſ. f. entſtehen. Daß dabei zugleich eine gute Hilfe gegen die
immer mehr um ſich greifende Arbeitsloſigkeit gefunden wurde,
nimmt dieſen Ausgaben natürlich einen Teil ihres Drucks.
An=
ders ſteht es natürlich mit den Ausgaben, die von der Propaganda
im Inland und von der Werbung und Unterſtützung im Auslande
verſchlungen werden. Sie ſind verlorenes Geld, das ſich praktiſch
nicht verzinſen oder amortiſieren, ſondern im beſten Falle nur
politiſch auswerten läßt.
Außenpolitiſch aber herrſcht zur Zeit in Italien
Hochkonjunk=
tur. Vielleicht iſt es richtiger, dieſen Satz daraufhin
einzuſchrän=
ken, daß man ſagt: die italieniſche Preſſe unter der Leitung des
Preſſeamts möchte beim Leſer den Eindruck erwecken, daß
außen=
politiſch eine Hochkonjunktur herrſche. Denn die Aufmachung, in
der unlängſt die verſchiedenen Beſuche oder Unterredungen
ge=
wiſſer Staatsmänner oder Politiker der italieniſchen Leſerwelt
mitgeteilt wurden, deutet allzu klar darauf, daß wenigſtens der
Anſchein einer ſtarken politiſchen Tätigkeit des Außenminiſteriums
erweckt werden ſollte. Man darf dabei zugeben, daß es
eigent=
lich franzöſiſche Blätter waren, die zuerſt von einem „Oſtblock”,
ſprachen, nach dem Muſſolini ſtrebe. Aber die italieniſche Preſſe,
die in den letzten Wochen eigentlich nur von Gehalts= und
Preis=
abbau lebte und ihre Spalten in beängſtigender Weiſe mit dieſem
Thema anfüllte, hat doch die Berichte über die Mailänder
Zu=
ſammenkunft zwiſchen Litvinoff und Grandi, den Beſuch des
Türken Rüſchdi Bey beim Duce und ſchließlich auch das
Zuſammen=
treffen des Grafen Bethlen mit den Berliner Männern derartig
eindeutig aufgemacht, daß der naive Leſer ſchwerwiegende politi;he
Ereigniſſe dahinter vermuten mußte.
Es beſteht natürlich auch das Beſtreben Italiens, ſeine
Nach=
barn im öſtlichen Becken des Mittelmeeres zu getreuen Helſern
im Kampfe gegen Frankreich oder Jugoſlawien zu machen. Vor
allem mögen ja auch die Beſorgniſſe von einer Abſperrung
Ita=
liens vom Weltmarkt bei einem Konflikte mit Frankreich dazu
geführt haben, daß ſich Italien eine Brücke von Rußlands
Kam=
mer mit Korn und Rohmaterialien über die Türkei und
Grie=
chenland zu bauen ſucht, auf der es wohl auf dem Land= wie
auf dem Seewege ſich eindecken kann. Aber dieſe Möglichkeit iſt
wohl bisher noch nicht über ihren akademiſchen Charakter hinaus
gediehen. Denn man darf beſonders bei dem Verhältnis
Ita=
liens zu Rußland nicht überſehen, daß trotz alles italieniſchen
Entgegenkommens bisher mehr der Ruſſe der heiſchende Teil
geweſen zu ſein ſcheint. Muſſolini iſt jedenfalls trotz ſeiner
opportuniſtiſchen Auslandspolitik gegenüber Rußland noch nicht
aus einer gewiſſen Reſerve herausgetreten. So iſt ja auch das
Zuſammentreffen zwiſchen Litwinoff und Grandi in Mailand
offenbar der ruſſiſchen Initiative entſproſſen. Bei aller
Rührig=
keit gegenüber den öſtlichen Mächten hat der Duce es doch
ver=
ſtanden, den Anſchein aufrecht zu erhalten, daß die andern ihn
ſuchen, daß er nur empfängt, nicht aber hinter den andern
her=
läuft. Er kann alſo im entſcheidenden Augenblick ſehr wohl
ſeinen getreuen öſtlichen Freunden auch wieder den Rücken
zu=
wenden, wenn nämlich der weſtliche Rivale ihm endlich eine
„lohnende‟ Hand entgegenſtreckt.
Man darf eben nicht vergeſſen, daß trotz alles Kriegsgeſchreis
in Rom und aller Sehnſucht nach Bündniſſen, vor allem nach
einem Trutzbündnis mit dem „nationalſozialiſtiſchen‟
Deutſch=
land, im Palazzo Venezia ein Mann ſitzt, der nur den Begriff
der Nutzen bringenden Politik kennt. Muſſolini iſt aber auch
ein alter „Romane‟. Man traut ihm nicht zu, daß er trotz allen
Aergers über Frankreich gegen die „lateiniſche Schweſter”
los=
gehen wird, wenn Paris ihn nicht in eine Zwangslage bringt,
oder einmal gegen ſeinen Willen in Europas Süden die Pferde
durchgehen werden. Wer ſeine Politik kennt, weiß, daß er im
entſcheidenden Augenblick ſeine Trümpfe im Oſten oder Norden
gern friedlich gegen ebenſo gute Karten aus Pariſer Hand
ein=
tauſchen wird, die ihm vielleicht ſeine Wünſche in Afrika und
ähnliche Dinge gewähren. Wer alſo in Deutſchland bei aller
Freundſchaft zu Italien ſich auf deſſen Hilfe verlaſſen wollte,
würde wohl im Spiel verlieren. Was anderes iſt es, wenn man
zunächſt bei dem Kampfe um die Reviſion von Verſailles recht
tüchtig mitreizt. Nur darf man ſich nie auf Karten verlaſſen,
die noch verdeckt ſind. Auch der Bluff iſt erlaubt und oft beliebt,
Seite 2
Montag, den 8. Dezember 1930
Weſentliches über das neue Bauen unter Berückſichtigung der
Darmſtadt, den 8. Dezember.
Tagesordnung des Stadtrates am Donnerstag, den 11.
Dezember 1930, um 17 Uhr im Rathaus. I. Oeffentliche
Sitzung. 1. Abſchluß der ſtädtiſchen Betriebskaſſen für 1929.
—. Aenderung des Tarifs für die Vermietung der ſtädtiſchen
Feſt=
halle. 3. Neufeſtſetzung der Gebühren für Schlachtungen
außer=
halb der regelmäßigen Schlachtzeiten. 4. Erhebung von
Gebüh=
ren für die Tätigkeit in Staatsangehörigkeitsſachen. 5.
Verwal=
tungsbericht, für das Jahr 1927. 6. Antrag der Fraktion der
Sozialdemokratiſchen Partei wegen Kürzung der
Beamtengehäl=
ter. 7. Gründung einer Wohnungs=A.=G. 8. Fußſteigherſtellung
auf der Weſtſeite der Schleiermacherſtraße. 9. Mitteilungen.
— „Alt=Darmſtadt”. Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Nächſte Veranſtaltung Donnerstag abend im
Ein=
trachtſaal, Eliſabethenſtraße. 12. Vortrag von Herrn Ingenieur
E. Barth. Der Redner, der zu Anfang des Jahres im
prächti=
gen Heimatvortrag „Heimkehr", der Anlaß zum
Beſichtigungs=
ausflug nach Mainz wurde, das hiſtoriſche Mainz zeigte, ſtellt
diesmal im Gegenſatz hierzu in einem Vortrag das „Korona=
Gebet” eine Einführung in die Geſchichte der Neuzeit von
Mainz, wie es ſich zu Groß=Mainz entwickelt. Auf der alten
Gau=
gaſſe in der „Hinnerſt Stubb erzählt das treue Hausmädchen
„Hannchen”", die begabte Märchenerzählerin. Originalmärchen.
Atemlos, klopfenden Herzens, lauſchen die Kinder der
ſpannen=
den Handlung, ſchaurig wimmert vom nahen Stephansturm das
Lumpenglöckchen, fröhlich hallen aus dem „Brauhaus zum
Don=
nersberg”, Reſervelieder Märchenton, Lumpenglöckchen,
Re=
ſervelieder geben ein ſeltſames Melodram. Der Vortrag wird
durch gute Lichtbilder erläutert.
Reformationsgemeinde. Der Frauenverein der
Reforma=
tionsgemeinde hält ſeinen diesjährigen Advents= und
Weih=
nachtsabend am Donnerstag, dem 11. Dezember, abends, im
Hauſe des Feierabend, Stiftsſtraße 51. Darbietungen der
Mädchenvereinigung und eines Jugendorcheſters werden die
Mit=
glieder und Gäſte erfreuen. Nach der Bewirtung mit Kaffee und
Gebäck findet eine Verloſung unter den Mitgliedern des
Frauen=
vereins ſtatt. Karten für die Bewirtung (einſchließlich
Garderobe=
gebühr) koſten 40 Pf. und ſind von Dienstag an in der
Zentral=
drogerie bei Frau Logel, Eliſabethenſtraße 30, zu haben.
* Elternabend in der Leſſingſchule (Waldkolonie). Schon
lange vor Beginn der Veranſtaltung hatte ſich die freundliche
Aula der Schule mit der Eltern= und Lehrerſchaft bis auf den
letzten Platz gefüllt. Die Zeit bis zur Eröffnung des Abends durch
Herrn Rektor Klingler verging in wirklich muſterhafter Ruhe, dies
zum Lobe der Waldkoloniſten, ſo daß man von vornherein den
Eindruck einer Feierſtunde hatte. Und die Exwartungen der
An=
weſenden wurden nicht getäuſcht. Dafür boten Frl. Klara
Her=
ber, Herr Rektor Klingler und Herr Lehrer Heß, die ſich in die
Arbeit des Abends geteilt hatten, die beſte Gewähr. Frl. Herber
(Alt. Schülerin von Frl. Mathilde Weber) umrahmte die
übri=
gen Darbietungen des Abends durch den Vortrag einiger
reizen=
der Kinderlieder von Reinecke und eine Zugabe „Heimkehr vom
Feſt” von Leo Blech . Sie entzückte durch ihren beeſelten
Vor=
trag, ihre vorzüglich geſchulte, in allen Lagen gleich gut
anſpre=
chende Stimme, ihre ſympathiſche Erſcheinung, und erntete
reich=
ſten, wohlverdienten Beifall. Herr Rektor Klingler war ihr ein
feinſinniger Begleiter, der ſich ſeiner oft recht ſchwierigen
Auf=
gabe meiſterhaft entledigte. Das pädagogiſche Thema des Abends
hatte ebenfalls Herr Rektor Klingler übernommen. Es lautete:
„Von der richtigen Einſtellung des Erziehers zum Kinde. Wer
ſeine Weiherede gelegentlich der Einweihung der Leſſingſchule
ge=
hört hatte, durfte auf etwas Hervorragendes gefaßt ſein und
wurde auch nicht enttäuſcht. Er ſprach von der Wandelbarkeit
des Erziehungsbegriffes im Laufe der Zeit und erläuterte das
an praktiſchen Beiſpielen unter Berückſichtigung der
Forſchungs=
ergebniſſe der modernen Pſychologie. Sein Vortrag war frei,
tief durchdacht, in Inhalt und Form vollendet und zeugte von
einer hohen Berufsauffaſſung und von einer echten
Erzieherver=
ſönlichkeit, die es ſich zur Aufgabe geſetzt hat, ein Stück
Kultur=
arbeit in der Waldkolonie zu leiſten. Sodann führte Herr
Leh=
rer Heß ſeine dankbare Zuhörerſchaft an Hand von Lichtbildern
in populärer Weiſe in „die Wunder der Sternenwelt” ein. Er
lenkte den Blick hinauf in jene Weiten, wo Sonnen und Sterne
auf unwandelbarer Bahn von Ewigkeit zu Ewigkeit ziehen, wo
neue Welten werden und alte vergehen, dahin, wo der
Menſchen=
geiſt nur noch ſtaunen und bewundern und in Ehrfurcht vor der
Allmacht des Schöpfers ſich beugen kann. Während des
Schluß=
wortes durch Herrn Rektor Klingler wurde aus dem Saal der
Wunſch laut, baldigſt wieder einen ſolchen Abend zu veranſtalten.
Der Leiter betonte, daß er gerne dieſem Wunſche nachkomme, um
ſo mehr, als auch Herr Oberbürgermeiſter Mueller ſein reges
Intereſſe für die Veranſtaltungen auf ſchuliſchem Gebiete in der
Waldkolonie ausgeſprochen habe, was ja auch durch die
Einrich=
tung dieſes praktiſchen Schulgebäudes mit ſeiner muſterhaften
Einrichtung zum Ausdruck gekommen ſei. Beſonders dieſe letzten
Erklärungen wurden beifallsfreudig aufgenommen in dem
Be=
wußtſein, daß die Stadtverwaltung um die Waldkolonie treu
be=
ſrgt ſei, und in der Hoffnung auf einen baldigen, ebenſo
genuß=
reichen Abend.
Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Bei den heutigen
Wirt=
ſchaftsverhältniſſen iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ein jeder
durch Erweiterung ſeines Allgemeinwiſſens Stellung und Gehalt
zu verbeſſern ſucht. Als zur Allgemeinbildung gehörig kann man
zweifellos auch Kenntniſſe in der Stenographie und im
Maſchinen=
ſchreiben zählen. Der Stenographenverein 1861 beginnt heute
abend in der Ballonſchule wieder einen Anfängerlehrgang in
Ein=
heitskurzſchrift. (Siehe Anzeige.)
Frankfurter Bautätigkeit. Ueber dieſes Thema ſprach in einem
zweiſtündigen Vortrag im Hörſaal 234 der Techniſchen
Hoch=
ſchule Magiſtratsbaurat Weber. Seine Ausführungen
wurden durch ſehr inſtruktive Lichtbilder ergänzt. Der Hörſaal
war dicht beſetzt, beſonders zahlreich waren die Architekten und
Ingenieure Darmſtadts erſchienen. Miniſterialrat Wagner
be=
grüßte in kurzen Worten alle Anweſenden. Der Referent zeigte
zunächſt die Elendswohnungen, in denen vielfach Menſchen in
veralteten Häuſern wohnen müſſen und kam dann auf die neue
Baukunſt zu ſprechen, in der hauptſächlich Wert auf hygieniſches,
ge=
ſundes Leben gelegt wird. Heute müſſe der Architekt kollektiv
emp=
finden, er muß nach den neuen Grundſätzen ſchaffen, ſelbſt wenn
ihm zunächſt auch die Gefolgſchaft ſeiner lebenden Generation
verſagt ſei. Er erinnere nur an die Kämpfe wegen der flachen
Dachform. Er zeichnete dann die Baukultur der einzelnen
Zeit=
ſpannen und betonte zum Teil ſchon kollektiv eingeſtellte
Bau=
richtung. Die Baukunſt ſei heute zur künſtleriſchen und äſthetiſchen
Tatſache geworden. Der Referent beleuchtete dann beſonders die
Frankfurter Bautätigkeit in den letzten Jahren. Einige Faktoren
haben das Bauen einſchneidend beeinflußt, und zwar die neuen
Bauſtoffe, die Geſetze der Statik, die Rationaliſierung, Typiſierung
und Standardiſierung, und ſchließlich ganz allgemein die neue
Bau=
wiſſenſchaft. Die neuen Bauſtoffe, Eiſen, Beton, Stahl, Glas haben
eine Wandlung der Bauform mit ſich gebracht und damit
verhun=
den eine Wandlung des ſtatiſchen Gefühls (Fenſter, Säulenſtützen
uſw.). Die Typiſierung, Rationaliſierung und Standardiſierung
mußte ſchon aus dem Grunde durchgeführt werden, da man
ge=
zwungen war, ſchnell und billiger zu bauen. Es handele ſich bei
dem Problem der Rationaliſierung und Typiſierung um eine
fort=
ſchreitende Arbeit. Die in Amerika angeſtrebten
Standardbeſtre=
bungen ſeien gefährlich, da damit die Individualität der
Architek=
ten verloren gehe. Die Bauwiſſenſchaft habe heute leider nicht
mehr die Mittel, Verſuche großen Stils durchzuführen, ſie arbeite
aber fruchtbar weiter im Intereſſe des modernen Bauens. Redner
zeigte dann in einer großen Reihe ſehr intereſſanter Lichtbilder,
was in Frankfurt geſchaffen wurde und zeigte neben dem
Gene=
ralbebauungsplan die umfangreiche Tätigkeit auf dem Gebiet der
Landesplanung. Für Frankfurt ſei vor allem ein
Durchgangs=
bahnhof anzuſtreben, außerdem ſeien die
Automobilumgehungs=
ſtraßen bei dem gewachſenen Verkehr ſehr wichtig. An Hand
weiterer Lichtbilder wurde das alte, enge Zuſammenbauen, dann
der Klaſſizismus, die Lockerung des Bauens im 19. Jahrhundert,
die individualiſtiſche Geſtaltung als Folge der Bodenſpekulation
Ende des 19. Jahrhunderts, das Bauen am Wendepunkt des
Jahr=
hunderts und ſchließlich das moderne Bauen gezeigt. Für die Auf=
Nummer
Die Verwendung des Gaſes im Haushalt. Es wird
heute abend 8 Uhr im Bürgerhof. Eliſabethenſtraße 2, ſtatt,
den Vortrag: „Die Verwendung des Gaſes im
halt” nochmals aufmerkſam gemacht. Jeder Beſucher niſ
der Weihnachtslotterie des Gaswerks teil. Karten unem
im Ausſtellungsraum, Grafenſtraße. (Siehe Anzeige.)
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die Erneuer==
Loſe zur 2. Klaſſe der laufenden Lotterie war völlig befrn=
Die beiden Hauptgewinne von je 100 000 Reichsmark fieler
am 21. und 22. November ſtattgefundenen Ziehung auf Nn.
in den beiden Abteilungen I und II. Die 3. Klaſſo
Ziehung am 17. und 18. Dezember ſtattfindet, bringt wier=
Hauptgewinne von je 100 000 Reichsmark. Die Erneun
der Loſe zur 3. Klaſſe muß planmäßig ſpäteſtens h==
10. Dezember 18 Uhr, bei Verluſt des Anrechts im
ſtändigen Lotterie=Einnahme erfolgen. Ueber die nicht rung
erneuerten Loſe können die Lotterie=Einnehmer andernm
fügen.
— Renato Mordo erzielte mit der Inſzenierung von
ſpeares „Sommernachtstraum am Neuen Tho=
Frankfurt a. M. einen außerordentlichen Erfolg. Die
furter Zeitung” ſpricht von einem „Beifallsrauſch des Pun!
An dem Gelingen dieſer Aufführung waren auch andern
ſtädter Künſtler beteiligt; die muſikaliſche Leitung hag
Bohne, die Tanzleitung Hans Macke, die Koſtüme woe
Lothar Schenck von Trapp und die
beleuchtungstechniſche=
tung von Adolf Weil.
Viertes Sinfoniekonzert des Landestheater=Orcheſter=
Montag abend, findet im Landestheater der erſte der frü
Winter im Rahmen der Sinfoniekonzerte vorgeſehenen zum
ſchen Abende ſtatt. Soliſt iſt Profeſſor Paul
Grümm=
loncello), der das Konzert für Violoncello und Orches=
Haydn zum Vortrag bringt. Das
Landestheater=
ect
ſpielt unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Tüſe;
Induſtrie Frankfurts ſoll in Zukunft nach Oſten, in der Gegend
Fechenheims, konzentriert werden. Es wurde noch das Niddatal=
projekt behandelt. Heute ſei Ziel der Ausbau der
Großſtadt=
trabanten, d. h. Siedlungen in Grünflächen, die mit der Großſtadt
durch Verkehrsmittel gut verbunden ſind, die aber eigene Schulen,
Schwimmbad, Volksbücherei uſw. haben. Der Redner erläuterte
noch eine ganze Reihe vorbildlicher Frankfurter Siedlungen,
wo=
bei er den Einfamilien= und Mehrgeſchoßbau in ihren Vor= und
Nachteilen beſonders zeichnete und Erläuterungen über die
zweck=
mäßigſte Innenanordnung der Räume gab. Die Ausführungen
wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen, dem Herr
Mini=
ſterialrat Wagner in ſeinen Schlußdankesworten an den
Refe=
renten nochmals Ausdruck verlieh.
Gabelsberger Stenographenverein (gegr. 1861), Darmſtadt,
Ballonſchule. Das am 16. November d. Js. veranſtaltete
Herbſt=
wettſchreiben" hatte die außergewöhnliche Beteiligung von 179
Wettſchreibern aus dem Mitgliederkreiſe gefunden. Geſchrieben
wurde in faſt allen Abteilungen von 60—260 Silben und dabei
ſchöne Spitzenleiſtungen in 260 Silben durch die
Mitglieder Fiſcher und Griesheimer und weitere ſchöne
Leiſtun=
gen vor allem auch in den Abteilungen der Praxis 140 Silben
uſw. erbracht. 166 Arbeiten konnten mit Preiſen ausgezeichnet
werden, darunter 112 erſte Preiſe und 42 Ehrenpreiſe für
beſon=
ders hervorragende Arbeiten. Einen weiteren ſchönen Erfolg
hatte der Verein durch ſeine Beteiligung an der amtlichen
Ge=
ſchäftsſtenographenprüfung der Handelskammer am 9. November
d. Js. zu verzeichnen. Wie ſtets bei dieſen Prüfungen hatte der
Verein eine größere Anzahl Teilnehmer entſenden können und
trotz der ſehr großen Anforderungen der Prüfung ein ſehr ſchönes
Ergebnis erzielt. Von den insgeſamt 33 Beſtandenen der
Prü=
fung entfielen 27 auf den Verein, und zwar 4 in 180 Silben, 11 in
150 Silben und 12 in 120 Silben. Die beiden Ergebniſſe laſſen
einen erfreulichen Rückſchluß auf die erfolgreiche Tätigkeit des
Vereins, der demnächſt 70 Jahre im Dienſte der Kurzſchrift ſteht,
zu und zeigen, daß der Verein ſeiner beſonderen Aufgabe, ſeine
Mitglieder zu ſtenographiſch tüchtigen Kräften für die Praxis
heranzubilden, in beſter Weiſe gerecht wird. Die Bekanntgabe
der Ergebniſſe und die Verteilung der Ehrenpreiſe wurden im
Konkordiaſaal gelegentlich eines Familienabends, der einen
außerordentlich ſtarken Beſuch aufzuweiſen hatte und in ſchönſter
Weiſe verlief, vorgenommen.
— Ermäßigung der Ortskrankenkaſſenbeiträge und Befreiung
von der Krankenſcheingebühr und dem Arznei==Beitrag ſind durch
die Notverordnung der Reichsregierung vöm 1. Dezember 1930
neu geregelt worden. Wir verweiſen wegen der Wichtigkeit auf
die heutige Anzeige der Ortskrankenkaſſe
Darm=
ſtadt.
Böhm die Sinfonien Nr. 6 C=Dur von Schubert uny
von Beethoven.
Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus
Kleines Hon
Montag
8. Dezember
Dienstag
9. Dezember
Mittwoch,
10. Dezember
G—21 30 Uhr
4 Sinfonie=Konzert
Schubert, Haydn, Beethoven
Soliſt: Paul Grümmer
Preiſe 1.20—8 Mk.
19.30—22 30 Uhr
Die Zauberflöte
A10 T, Gr. 7 und 8
reiſe 1—10 Mk
15, Ende gegen 17.30 Uhr
Die antoffeln des Glücks
Preiſe 0.50—2.50 Mr.
20—22 Uhr
3 10. Die erſte Frau Selby
Preiſe —10 Mr.
Geſchloſſenn fe7
0—22.15 un.
Im weißen W5l
Volksvorſtell !!
Preiſe 0.50—3
Unften Tage, dem
huder Weiſe di
G. kann der K
Donnerstag,
11. Dezember
Freitag,
12. Dezembei
Samstag
13. Tezember
Sonntag,
14. Dezember
19 30—22.30 Uhr
Eliſabeth von England
Außer Miete
Preife 0 8½—8 00 Mk.
20. Ende gegen 22 Uhr
Der raſende Sperlin;
D10 T, Gr. 1, 4 und 5
Preiſe 1—10 Mr
15, Ende gegen 17 30 Uhr
Die Pantoffeln des Glücks
und das Wunderbuch der Technik
Prei e 0 50—2.50
20, Ende gegen 22 45 Uhr
Zar und Zimmermann
E11 Preiſe 0.80—8 Mk
14 bis ge en 16 30 Uhr
Die Pantoffeln des Glücks
und das Wunderbuch der Technik
Preiſe 0.:0—2.50
Le: firma, die die
Keine Vorſtellz mnst und war nich
Iyſt chtet. Soweit
m Nit, die zur
19.30, Ende gegen I.
Das Glö. ichen des*
Zuſatz=Miete
Pr iſe 50—7.—,M
imn der Felle a
20—22 Uhc ih nigenden
Die erſte Frau Mälerm alsbald d
K 6. Bü nenvolnlch der Sonderart
Zuſatzm Xl. Pr A.00Dängel bei
Milet lie(
Rtns noch
20—22 30 U.L g Jeſen
Meine Schweſter icrzriten !
Außer Mie=x eſlännn ſ
Preiſe 1—5 SEie dm Ve
gu machen. Ande
non=Theater brin
Victor
20—22.15 1:0
Der Glasſchren
Preiſe. 0 50—:—/8 Fiüiska Kinz
im Tonfilt
ReJowimmen” u.
hi. Dazu die n
19.30—22 30 Uhr
G6 Dſt. Vulksb. Gr. I—1V
„önigskinder
Preiſe 1—10 Mk.
Heſſiſches Landestheater, Frau Hermine Körner wiüt// hun ſinde
ihr Gaſtſpiel am Mittwoch, den 10. Dezember, im Große!
und am Freitag, den 12. Dezember, im Kleinen Haus als ihe0eigeverbeſcheine
Frau Selby”, am Donnerstag, den 11. Dezember, alss. G0gierlaubni
ſabeth” in Ferdinand Bruckners erfolgreichem Schauſpie ./—
EK
ſabeth von England” im Großen Haus. — Das
theater wurde eingeladen, mit Frau Hermine Körner am Sc,
den 14. Dezember, im Heidelberger Stadttheater „Die erſſ” ſ,
Selby” zu ſpielen. — Das Weihnachtsmärchen „ Die Pacſlle nach
eln des Glücks und das Wunder der Techn
langt jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag nachmittag 8 P e ibeordn
ſtellung. An die Kinder werden, wie jedes Jahr, Lebtuchaaff e e
er Scheine
Luftballons verteilt.
Tündigen Po
ige um
Großes Haus. — Sonntag, den 7. Dezember 1930.
Die Pankoffeln des Glücks und das Wunderbuch
Weihnachtsmärchen von Peter Loſten.
Das iſt ein ſehr modernes Weihnachtsmärchen, das mit
Märchen eben nur noch die Unmöglichkeit des Geſchehens und das
höchſt perſönliche Auftreten von Petrus und Rupprecht, von
Eng=
lein und Teufeln gemein hat. Ein Weihnachtsſtück für ganz
moderne Kinder. Für ſolche, die es ſich leiſten können, in ihrem
Zimmerchen und in der Schule ſo ungezogen wie nur denkbar zu
ſein, ohne dafür auch nur einen Schein von Strafe zu erhalten.
Vielmehr werden ſie belohnt mit allen Herrlichkeiten, die ſich ein
Kind von heute nur wünſchen kann. Ein Märchen, das mit dem
Verrat ſehr intimer Kinderzimmergeheimniſſe beginnt und mit
einer Raketenfahrt zum Himmel, mit Landung auf der Milchſtraße,
endet.
Und das alles infolge einer Wette. Einer Wette zwiſchen
„Frau Glück” und „Herrn Verſtand”, über die Frage, ob die
Men=
ſchen, vornehmlich die Kinder, mehr haben vom Glück, als vom
Verſtand, der hier als Wunderbuch der Technik auftritt. Frau
Glück ſchenkt dem Putzi (das iſt ein recht ungezogenes, kleines
Mädchen) ein Paar Glücksſchuhe, die jeden Wunſch, kaum geäußert,
alsbald erfüllen, und Herr Verſtand mit Frl. Phantaſie dem Rups
(das iſt ein um eine Nuance weniger ungezogener Junge) das
Wunderbuch der Technik. Im Austrag der Wette geht dann die
Fahrt ins Märchenland über ein eßbares Kinderzimmer hinaus
auf den Meeresgrund mit all ſeinen lebendigen, bizarren
Wun=
dern, dann ins Tapetenland, in dem alle Geſtalten der
Kinderzim=
mertapete lebendig werden, zu den Mäuschen, die hinter der
Tapete ihre Tanzſpiele ſpielen, dann aus der Schule auf der Erde
in kühner Fahrt zur Himmelsſchule bei Petrus, und auf die
Milchſtraße, wo die Teufel ihr Unweſen treiben und dem Putzichen
die Glücksſchuhe ſtehlen. Nun kann es nicht mehr zur Erde zurück,
und das Brüderlein baut nach dem Wunderbuch der Technik ein
Raketen=Himmels=Luftſchiff, um mit dieſem, nach vorheriger
Be=
nachrichtigung durch Radio, auf der Milchſtraße zu landen und die
Schweſter wieder zur Erde zurückzuholen.
In 14 Bildern wurden, die phantaſtiſchen Abenteuer unter
einem Rieſenaufwand an „Technik” und Prunk geſchildert. Die
Technik triumphiert, und die beſchwingte Phantaſie, die
Märchen=
ſchuhe des Glücks, holt der Teufel. Auf irgendwelchen Aufwand
an Gefühl hat der Autor verzichtet. Deſſen bedarf man wohl auch
nicht in einem Weihnachtsmärchen für moderne Kinder. Aber
die Regie (Günter Haenel) arbeitet mit allen modernen
Mitteln der Illuſion und mit viel Donner und Blitz. Und den
kleinen Beſuchern der Erſtaufführung geſtern nachmittag ſchienen
die an Farben und phantaſtiſchen Formen reichen Bilder ſehr zu
gefallen, dem ſtarken Beifall nach zu ſchließen, und viele von ihnen
ſpielten temperamentvoll und ohne Schüchternheit mit, wenn auch
ohne Gage, ſoweit das in der Pauſe unter der liebenswürdigen
Oberaufſicht des Herrn Generalintendanten geſpendete
Lebkuchen=
herz nicht Gage ſein ſollte.
Die Darſtellung traf durchweg den richtigen Ton für die
Kinder. Elli Büttner hatte die wirkungsreichen Bühnenbilder
geſchaffen, Ernſt Wielandt aus altbekannten Weihnachts= und
Kinderliedern die Muſik zuſammengefügt, die Beppo Geiger
dirigierte. Von den Darſtellern haben ſich beſonders Käthe
Gothe, Franz Pfaudler, Sybille Schmitz. Elſe Knott
und Jenny Wiener (Putzi und Rups), Martha Liebel, Paul
Maletzki, Hugo Keßler. Hans Baumeiſter, Hans Ney,
Kurt Weſtermann und mit Eduard Goebel die ganzen
heinernden Meeresbewohner und Engel, endlich noch Irene
Schein=
pflug und ihre Tanzgruppe in die Herzen der Kinder ge=
*
ſpielt. —
* Kronprinzeſſin Ceeilie: „Erinnerungen”. (Verlag K. F. Kochler,
Leipzig.)
Das Buch einer deutſchen Frau, deren Erleben unendlich reich war
und die von dieſem Erleben „ihren Kindern” (ihnen iſt das Buch
ge=
widmet) ſchlicht und ernſt erzählt. Auch nur ſo genommen ſind dieſe
„Erinnerungen” ein gutes und feſſelndes Buch. Die Verfaſſerin hat
nicht den Ehrgeiz — in wohltuendem Gegenſatz zu manch anderer
Memoirenſchreiberin — ihrerſeits in hoher Politik zu machen oder
ir=
gendwie ihr Schſickſal zu beklagen oder zu kritiſeren. Es ſind ganz
ver=
ſönliche Erinnerungen, beginnend mit der Jugendzeit und reichend
bis zur Silberhochzeit. Die großen Ereigniſſe des Krieges und der
Nach=
kriegszeit nehmen den geringſten Teil ein in dieſem Buche. Aber die
Aufzeichnungen gerade aus dieſer Zeit wirken in der Schlichtheit der
Darſtellung und der Reinheit des Empfindens oft erſchütternd.
Kronprinzeſſin Cecilie, väterlicher= und mütterlicherſeits in gerader
Linie von der Königin Luiſe abſtammend, wurzelt mit allen
Faſern ihres Weſens in der mecklenburgiſchen Heimat, im
deutſchen Wald. Hier fühlt ſie ſich Gott am nächſten verbunden, hier
ſchöpft ſie Kraft, wenn Zweifel und Sorgen ihr Herz bedrücken. So
ver=
blaßt neben dem ſeeumſpülten Schloß Schwerin und dem ſtillen
Gelbenſande der Zauber ſüdlicher Landſchaft, den ſie allwinterlich
mit dem kranken Vater an der Riviera erlebt. Wie lebendig ſind
die Eindrücke der Prinzeſſin von Sommerfahrten nach Nußland.
Heimat der Mutter, dem mächtigen aber unheiluindrohten Zarenhof
In jugendlicher Friſche plaudert ſie dann von nlücklicher Brautzeit und
zaubert in der Schilderung ihres Einzuges in Berlin eine heute ent=
ſchwundene Welt höfiſcher Prachtentfaltung herauf. Die Staatro
zung, die der Kronprinzeſſin manch liebgewordene Pflicht ratun
möglicht ihr nun, zwanglos ihrer großen Familie und ihrer 2
Natur zu leben. So empfindet jeder Leſer dankbar den verſan
Ausklang dieſer feſſelnden und anregenden Erinnerungen. 30
intime Abbildungen auf ſchwerem Kunſtdruckpapier ſind dem minn
Goldaufdruck geſchmückten und auf die mecklenburgiſchen Lang.
bgeſtimmten Ganzleinenband beigegeben. Ein vornehmer Geſch T.
Soen Adelon: „Die Flucht aus dem Kreml”, (Verlag /2
Hirth, G. m. b. H., München.) In Form eines äußerſt ſpanin
ſchriebenen Romans ſchildert Adelon das Schickſal eines ruſſiſche
granten, der dem Bolſchewismus entflieht und allen Gefang
Schreckensregiments der Tſcheka ausgeſetzt wird. Verhaftyuc.
Flucht, totgeſagt, nach zehn Jahren Freiheit, endlich. der Rach
und dieſe in Paris in geradezu teuflich erdachter Weiſe erfülen..
iſt aber kein Einzelſchickſal, das hier Romanſtoff gibt, es iſt 9a
Tauſender, die dem heutigen Rußland den Rücken kehrteh,
Schickſal eines Volkes erfüllen helfen. Es iſt ein Stück erſchwar,
Zeitgeſchichte.
* Erna Pinner: „Ich reife durch die Welt!” (Erich Reiß Verlaba‟
W. 50). Mit 104 Federzeichnungen der Verfaſſerin.
Fein und zierlich, wie die oft gerühmten Federzeichnunge
Pinners, in denen ſie mit ſo wenigen zarten Linien Landſchcke 4
Straße, Wald und Wüſte, Tier und Menſch Leben einhauce‟.
ihrem charakteriſtiſchen Lebensausdruck erſcheinen laſſen kann,,
nie Reiſebeſchreibungen ihres Buchs, in dem ſie erzählt von Ellle
die faſt durch die halbe Welt führt. Kurz, prägnant und fluſſict
genehmen, gepflegten Konverſationston, aber ſo, daß ihrer Roie.
alle lauſchen, weil leichte Erlebniſſe ebenſo flott erzählt werde‟,
matiſche Spannungsmomente, an denen eine Weltreiſe ja nichi
arm iſt, berichtet Erna Pinner von Erlebniſſen beim Sultan."
ſibar und ſeiner Schweſter, von Menſchen, Tieren und Sinkel.
chenland ebenſo feſſelnd wie vom Negerball in Paris und albe.
nen Dingen. In kühnem Fluge gehen die Reiſeſchilderunge.
durchweg perſönliche Erlebniſſe ſind, über Peru nach Zol
Oſtafrika und durch den Orient; nach Spanien, Paläſtina, SMle
rokko und Indien; nach Venedig und wieder nach Aegypl.”
Albert Steiner. Von Felix Moeſchlin. Gebungel
Sambeſifällen und nach Smyrna, zu den Indianern der De
und den Inkaſtädten, durch Wüſten und ins Hochgeburge,
Frauen und der Geſellſchaft in Südamerika zu enden. — V9.IS
Künſtlerin weilte, überall fand ſie Feſſelndes, Intereſſam.
Skizzenbuch und für ihre Erzählergabe, die wahrlich nicht Aeie
— Ein köſtliches Buch!
— Schnee, Winter, Sonne. 48 Tiefdruckbilder nach Aufnel
Rotapfel=Verlag, Erlenbach, Zürich und Leipzig.
Winterzauber im Hochgebirge, das iſt das Thema de
In prächtigen Aufnahmen zeigt uns Albert Steiner den L.
mit ſeiner Sonne und ſeinen hellen Schatten, ſeinem Hlch
Gleißen und auch ſeinem Hindämmern. Er zeigt uns die
Kriſtalle, Schnee, Eis und Rauhreif, die Eisblumen am Vehl.
wie ein Akanthusblatt. Seltſame Zweige, wenn ſie vom S‟
ſind, daß man die Art des Baumes kaum mehr zu deutel.
die große Winterlandſchaft zeigt er uns in immer neuen Bekc
undeuſche Zickelele mit einen erhebichen.
geheimen Mangel.
merbebung der Mängelrüge. — Grenzen ber Anzeigepflicht
des Einkäufers und Verarbeiters.
(Nachdruck verboten.)
zunem Handelskauf muß der Käufer die Ware gemäß § 377
mzäglich nach der Lieferung unterſuchen und von einem
ſrzüglich Anzeige machen; andernfalls gilt die Ware als
zeheime Mängel, die ſich ern bei der Verarbeitung
uigen, „müſſen ſofort nach der Entdeckung gerügt werden.
ehmen iſt jedoch immer darauf, daß die Rüge im
ordnungs=
ſhäftsgang möglich iſt. Nach einer neuen Reichsgerichtsent=
„ucerin auch in Rechnung zu ſtellen — falls der Käufer die
aur anderen Firma in einem anderen Orte verarbeiten oder
niſt —, die Zeit, die zur Verſtändigung der verarbeitenden
„Ms Käufers über die Ware nötig iſt.
z8uguſt 1927 kaufte die Klägerin, Inhaberin einer
Gold=
lederfabrik in Frankfurt a. M., von der be=
G. u. L. AG. in Groß=Zimmern zu dem der Verkäuferin
mak. der Herſtellung von Gold= und Silberleder etwa 5000
gaſſche Zickelfelle zum Preiſe von 425 RM. das Stück,
zu=
wzent Proviſion für Reiſeſpeſen. Die Felle wurden an die
G., Lederfabrik in Regensburg, geſandt, welche die
honſollte. Bei der Annahme der Felle in Negensburg wurden
unbrauchbar ausgeſchieden, die übrigen wurden
abgenom=
hulkt. Erſt nach der Gerbung zeigte ſich nach der
Be=
an6 Tlägerin, daß die Felle zum größten Teil krätzig und zur
uor Gold=” und Silberleder teils überhaupt ungeeignet oder
temich wären. Nachdem die Klägerin dieſen Mangel nach
mis F ſert telephoniſch und ſchriftlich angezeigt hatte, verlangt ſie
Wauucein des Kaufs von 1462 völlig unbrauchbaren Fellen. Den
der „Ragten zurückzuzahlenden Kaufpreis mit den Gerb= und
„Mtkoſtzt ſtrechnet ſie auf 7496,24 RM. Der Streit dreht ſich nun
gtſächtrit drrum, ob die am 16. und 17. September 1927 erhobene
ngelrügnoch als rechtzeitig erhoben im Sinne von § 377
B. amu hen iſt.
Sämtulit. Inſtanzen — Landgericht und Oberlandesgericht
Darm=
healet, dr und eichsgericht — haben das bejaht und der
Wandlungs=
ſtattwehen. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen
in=
ert =üzi das Folgende: Ob es ſich um Krätze, Läuſefraß oder
ulnis liſchelt, hat ſich nicht feſtſtellen laſſen; die Felle waren aber
beyſt=llin von Gold= und Silberleder entweder gar nicht oder nur
der tauch. Was nun die Erhebung der Mängelrüge anlangt, ſo
der =Kgerin ſelbſt ein ſchuldhaftes Zögern in der Erhebung der
ngelriugenicht vorgeworfen werden. Sie erfuhr von der
Unbrauch=
eit deie elle zuerſt durch den Brief der Firma Gebr. G. vom 12.
fembele 27. Dieſes Schreiben reichte aber noch nicht aus, um der
zerin uN/Bildung eines eigenen Urteils zu geſtatten. Sie durfte
da=
die aufgürdigte, unmittelbar bevörſtehende Ankunft des erſten Teils
fertigt gmerbten Felle abwarten. Dieſe Sendung traf bereits am
„Septemle bei ihr ein. Nach ihrer Unterſuchung hat die Klägerin
am rucſten Tage, dem 16. September, der Beklagten
fernmünd=
in gurnchender Weiſe die Mängelrüge erklärt. Das Verhalten der
na Güh G. kann der Klägerin, nicht als ſchuldhaft angerechnet
ſen. ie Firma, die die Felle zu gerben hatte, hatte nur als
Ein=
er furyrt und war nicht zur Mängelanzeige gegenüber der
Be=
en belmicktet. Soweit ſie als Verarbeiterin der Felle in Betracht
nt, iſü d Zeit, die zur Verſtändigung zwiſchen der Firma Gebr. G.
der „Agerin erforderlich war, bei Bemeſſung der Anzeigefriſt
zu=
mn dirbägerin in Rechnung zu ſtellen. Bei dem Verhalten
asGlü gau Firim Gebr. G. iſt davon auszugehen, daß es ſich um geheime
igel Lurglt, die bei der erſten ſorgfältigen Unterſuchung nicht zu
Prie unen ſet. Der Firma Gebr. G. lag allerdings für die Klägerin
—ßeobechug der Felle auch im Laufe des Gerbverfahrens ob. Sie
ſte derh Y zeigenden Mängeln genügende Aufmerkſamkeit ſchenken
2ie eiſt ider „Ayerin alsbald davon Mitteilung machen. Das iſt aber ge=
K6 Grn. 3,8 der Sonderart des Gerbverfahrens der Firma Gebr. G.
uſatm 9 im ſich) Mängel bei der Enthaarung der Felle noch nicht erkennen.
Verſ=Kn liegt auch noch nicht darin, daß ſie bei der Gerbung
erſtenn Iſtens noch keine Mitteilung an die Klägerin gelangen ließ,
—ft dieſau Loſten war weniger mangelhaft. Am 12. September, als
Meiwe kimbei deir witen Menge 50 bis 60 Prozent mangelhafte Felle zeigten,
Aus ſie deit lägerin ſofort — wenn auch nur oberflächlich — Mitteilung
Piſt racht, ür dem Vorarbeiter Auftrag gegeben, die ganze Partie
als=
fertiy: machen. Anders war die Erledigung des Zwiſchenfalls
iſch viüt möglich. „Reichsgerichtsbriefe‟, (III 412/29. — 7. Novem=
Dasallion=Theater bringt ab heute Rudolf Rittner in „Väter
Sökin, Regie Victor Sjöſtröm, zur Aufführung. In
wei=
in Rülr ſpielen und ſprechen: Elfriede Borodin, Philipp
27Anninn, kanziska Kinz, Martin Herzberg, Carl Ballhaus, Al=
Germiy. Im Tonfilmbeiprogramm: „Kater Murr, der
Sie=
im 2kſchwimmen” und „Baum und Ameiſe, eine
Intereſſen=
ſeinſät! Dazu die neue Emelka=Wochenſchau.
Im 1Opheum finden heute und folgende Tage keine
Vorſtel=
gen ſ.d.
Wlnet gewerbeſcheine, Legitimationskarten,
Legitimations=
ine, Autſererlaubnisſcheine. Das Polizeiamt teilt mit: Mit
lauf b’eJahres verlieren die für das Jahr 1930 erteilten
ge=
blichein ggitimationen (Legitimationskarten 88 44,
Germeordnung, Wandergewerbeſcheine 8 55
Ge=
beorduma, Legitimationsſcheine zum Handel mit
läſchrint; nach 8 43 Gewerbeordnung, Erlaubnisſcheine
amDunten Gewerbebetrieb — Hauſiererlaubnisſcheine —
dei1ch 8 4AGewerbeordnung) ihre Gültigkeit. Es wird den in
racht immenden Gewerbetreibenden empfohlen, baldigſt die
z0 Beuernau dieſer Scheine für das Jahr 1931 bei dem für ihre
chnunm ſtändigen Polizeibezirk zu beantragen, da bei Häu=
9 dem träge um die Wende des Jahres Verzögerungen in
Erle dung der Geſuche unvermeidlich ſind. Bei dieſer
Ge=
enheit urd nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht,
nachl dr Bekanntmachung des Kreisamt Darmſtadt vom 31.
191/4 uch derienige, der in Darmſtadt wohnt oder ſeine
ge=
bliche Jederlaſſung hat, eines Erlaubnisſcheines bedarf, wenn
inner my der Stadt Darmſtadt nach Maßgabe der geſetzlichen
ſtimmanen einen Hauſierhandel betreiben will.
Dſebekämpfung der Schnakenplage. Nach § 2 der
Polizei=
bkontay über die Bekämpfung der Schnakenplage vom 6.
Fe=
har 1Axſind die Grundſtückseigentümer, die Mieter und
Päch=
verphüitet, in ihren Kellern mindeſtens einmal in der dazu
ſichnetee 3e it, und zwar bei Froſtwetter, die überwinternden
Maker urch Ausbrennen oder, wo dies nicht angängig iſt,
ſch Auhuchern zu vernichten. Bei Unterlaſſungen erfolgt Be=
DAng i0 polizeiliche Durchführung der Maßregeln auf Koſten
Räuchen. Wir fordern alle Grundſtückseigentümer, Mieter
Päog, in der Stadt und Gemarkung Darmſtadt auf oben=
Nanntah ſekämpfungsmaßregeln aufs genaueſte durchzuführen.
2.hemmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 6. Dezember. (Pfd.
w Stshin R.Pfg.) Gemüſe: Kohlrabi 4—6, Erdkohlraben
2 geil Rüben 6—8, rote Rüben 8—10, weiße Rüben 6—8,
warzaul ze In 30—35, Spinat 15—20, Rotkraut 8—10, Weiß=
Mr 41- Wirſing 6—10, Roſenkohl 20—25, Zwiebeln 6—10,
Npotar980. Tomaten 50—80, Kaſtanien 25—30. Feldſalat 60—
M 5—10, Kopfſalat 20—30. Blumenkohl 30—80, Rettich
riettich 30—60. Kartoffeln; Spätkartoffeln 250
Uſt: Tafeläpfel 25—45, Wirtſchaftsäpfel 20—30, Nüſſe
fel ſinen 10—20, Zitronen 4—10, Bananen 50. Eß=
Süßrahmbutter 180—200, Landbutter 170—180 Weich=
Handkäſe 5—12, Eier (friſche) 15—20. Wild und
Gänſe 120. Hühner 100—130, Enten 130, Tauben
80—130, Reh 90—200. Fleiſch= und Wurſt=
Aändfleiſch (friſch) 90—100 Kalbfleiſch 120. Hammel=
VSchweinefleiſch 130—150, Dörrfleiſch 180, Wurſt 80 bis
Wichzſeir 60, Schmalz (ausgelaſſen) 120.
r noch das einfarbig graue Jugendkleid trägt. Aus=
Me pt dieſer Charaktervogel des Orients weiß mit ſchwarzen
Slügelng d nacktem Geſicht.
Aslalender für Montag, den 8. Dezember 1930.
Hef
Indestheater, Großes Haus, 20 Uhr: 4. Sinfonie=
— Kleines Haus: Geſchloſſen. — Orpheum: Ge=
— Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum Dat=
Leftaurant Bender, Maxim. Spaniſche Bodega,
Sport=
ta urant am Böllenfalltor, Hotel Poſt. —
Kinovor=
gen; Union= Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
MEraße 19, 17 Uhr: Muſik=Feier.
Portragskurſus über landw. Genoſſenſchaftsweſen
in der Stadthalle zu Mainz.
Drikker Tag.
Am dritten Tage ſprach als erſter Redner Herr Prof. Dr.
Mombert=Gießen zuerſt in einleitenden Worten zu ſeinem
feſſelnden Vortrage über: „Die Beſonderheiten des Marktes für
landwirtſchaftliche Erzeugniſſe” auf die Bedeutung des Marktes
für jedes wirtſchaftliche Unternehmen hin. Bei der Induſtrie ſind
beſonders wichtig die Beziehungen zum Markt von der Seite des
Güterangebotes aus betrachtet. Hier liegt Verringerung oder
Ver=
mehrung der Güter beim Unternehmer. In wenigen Tagen laſſen
ſich verhältnismäßig große Aenderungen in Menge uſw. von der
Induſtrie bewerkſtelligen. Als weiteres weſentliches Merkmal
für die Induſtrie zeigt ſich eine dauernde Entwicklung zum
Groß=
betrieb im Gegenſatz zur Landwirtſchaft. Der Zuſammenſchluß in
der Form der A.G., der Kartelle uſw. gibt der Induſtrie ihre
ſtarke Stellung auf dem Markte. Ganz anders bei der
Landwirt=
ſchaft, die von der Ernte abhängig iſt. Alle Ernten zeigen die
Un=
abhängigkeit der Produktion vom Willen des Menſchen. In der
Landwirtſchaft iſt jedem eine große Zeitſpanne nötig zwiſchen
Pro=
duktionsänderung und Abſatz der Produkte. Dazwiſchen liegt oft
eine monatelange Zeit, in der ſich große Veränderungen
wirt=
ſchaftlicher Natur vollziehen können. Außerdem laſſen ſich die
Vor=
räte der Induſtrie zahlenmäßig leichter erfaſſen als die der
Land=
wirtſchaft. Weiterhin wird auf die Tatſache verwieſen, daß die
Produkte in kurzer Friſt geerntet und auch in ſolcher wieder
ab=
geſetzt werden müſſen. Das bedingt ungünſtige Preiſe kurz nach
der Ernte, die nur in der Weiſe zu vermeiden wären, wenn die
Landwirtſchaft Vorräte anſammeln, ſie vom Markte zurückhalten
könnte, bis günſtige Zeiten gekommen ſind. Dieſe Tatſachen geben
Gelegenheit, näher auf die Einlagerung der Ernteprodukte und
auf die Kreditierung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe einzugehen.
Auch kommt es in der Landwirtſchaft nicht allein auf den Preis
an ſich an, ſondern es handelt ſich noch darum, den Landwirt von
dem Zwang zu befreien, ſeine Produkte auch bei ungünſtiger
Marktlage auf den Markt bringen zu müſſen. Der Landwirt muß
alſo ſeine Produkte lagern können. Wenn man der
Landwirt=
ſchaft dienen will, muß man mit aller Deutlichkeit ausſprechen,
daß der Abſatz noch immer recht mangelhaft organiſiert iſt.
Ge=
rade die Art des Abſatzes muß verbeſſert werden und dabei iſt den
Genoſſenſchaften beſondere Bedeutung beizumeſſen. Zwar iſt darin
nicht das einzige Mittel zu einer Heilung zu ſehen, aber doch eine
Hilfe, die nicht zu unterſchätzen iſt. Alle ſtaatliche Hilfe kann erſt
wirkſam und dauerhaft werden, je mehr tatkräftige Selbſthilfe
vorhanden iſt. Und dazu tragen die Genoſſenſchaften bei
Anſchließend ſprach Prof. Dr. Kraemer=Gießen über „Der
heutige Stand des Genoſſenſchaftsweſens in der Tierzucht‟. Er
ſchilderte hierauf zunächſt kurz die unmittelbaren Maßnahmen des
Staates, ſodann ſeine Hilfeleiſtung durch die landwirtſchaftlichen
Berufsvertretungen. Von größter Bedeutung ſeien aber gerade
auch in der Tierzucht die Genoſſenſchaften. In den
Herdbuchver=
einen und ähnlichen großen Organiſationen, ſowie deren
Ver=
bänden, laſſe ſich trefflich am Fortſchritt arbeiten. Große Ver=
dienſte um die Tierzuchtvereinigungen habe auch die Deutſche
Landwirtſchaftsgeſellſchaft in Berlin. Auch die Deutſche
Geſell=
ſchaft für Züchtungskunde habe ſehr viel zum Aufſchwung der
deut=
ſchen Tierzucht beigetragen. Ununterbrochen führte der Weg
auf=
wärts zu den heutigen Leiſtungsprüfungen, die für alle
Haustier=
arten durchgeführt werden, beſonders durch die Tätigkeit der
ſegensreichen Tierzuchtinſtitute. In den Kontrollvereinen hätten
ſolche Leiſtungserhebungen für Milch ihren organiſatoriſchen
Auf=
bau gefunden. Durch erhöhte Wertung der Konſtitutionsfrage ſei
es dabei gelungen, Spitzentiere mit 12 000 Liter und gegen 5000
Kilogramm Milchfett ohne Gefahr für die Geſundheit der Herden
in das deutſche Rinderleiſtungsbuch einzutragen. Das alles aber
ſei, wie die übrigen fabelhaften Entwicklungsvorgänge auf dem
Gebiete der Tierzucht, ganz weſentlich dem genoſſenſchaftlichen
Zu=
ſammenſchluß der Züchter zu verdanken. Auf dieſe Dinge müſſe
immer wieder hingewieſen werden. Hoffentlich würden ſich die
Regierungen allmählich mehr und mehr von der einſeitigen
Ueber=
ſchätzung der Exportinduſtrie frei machen und die viel größeren
materiellen und ideellen Werte in der deutſchen Landwirtſchaft
erkennen.
Als dritter Redner ſprach Verbandsdirektor Berg=
Darm=
ſtadt über „Gegenwarts= und Zukunftsaufgaben im
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaftsweſen‟. Er behandelte einleitend die
wirt=
ſchaftliche Lage und die Stellung des Genoſſenſchaftsweſens
in=
nerhalb des allgemeinen Wirtſchaftslebens und gab in großen
Umriſſen ein Bild von der Entwicklung der Struktur und den
wirtſchaftlichen Leiſtungen des landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchafts=
weſens im allgemeinen und in ſeinen wichtigſten Gruppen. Das
Genoſſenſchaftsweſen habe im Sturm der Zeit die Probe
be=
ſtanden, es darf ſich aber keiner ſelbſt der Zufriedenheit hingeben,
es gelte noch überall auszubauen und neue Aufgaben (Abſatz
land=
wirtſchaftlicher Erzeugniſſe) in Angriff zu nehmen. Die Frage?
Werden die Genoſſenſchaften den an ſie geſteigerten
Anforde=
rungen in der Gegenwart und auch in der Zukunft gewachſen ſein,
bejaht der Referent unbedingt, wenn
1. der innere Ausbau in der geſamten Genoſſenſchaftsorganiſation
beherzend und entſchloſſen durchgeführt wird.
2. der Geſchäftsbetrieb der Genoſſenſchaften den Erforderniſſen
der Zeit angepaßt und
3. an den genoſſenſchaftlichen Grundſätzen der Selbſthilfe.
Selbſt=
verwaltung und Selbſtverantwortung feſtgehalten wird.
Dem Genoſſenſchaftsweſen kommt gerade jetzt in der Zeit der
Not eine große Miſſion zu. Es wird den geſteigerten
Anforderun=
gen umſo beſſer gewachſen ſein, wenn aus den Erfahrungen
ge=
lernt wird und jeder an ſeinem Platze ein gutes Stück mehr tut
als ſeine Pflicht und Schuldigkeit iſt.
An die Vorträge ſchloß ſich eine rege Ausſprache an.
Verbandsdirektor, Dr. Nolden=Frankfurt a. M. dankte
als Vertreter der beteiligten Verbände in ſeiner Schlußanſprache
dem Landwirtſchaftlichen Inſtitut der heſſiſchen
Landesuniver=
ſität Gießen für die Veranſtaltung dieſes Kurſus.
— Aufrechterhaltung der Anwartſchaft in der
Angeſtellten=
verſicherung. Die Geſchäftsſtelle des Ortsausſchuſſes Darmſtadt
der Vertrauensleute für die R. f. A. teilt mit: Für die Zeit vom
1. Januar 1926 an iſt es zur Aufrechterhaltung der Anwartſchaft
erforderlich, daß jeder Verſicherte vom 2. bis 11. Kalenderjahre
ſeiner Verſicherung jährlich mindeſtens 8, vom 12.
Kalender=
jahre an jährlich mindeſtens 4 Beitragsmonate nachweiſt. Die
Anwartſchaft erliſcht zunächſt, wenn dieſe
Min=
deſtzahl nicht erreicht wird. Sie lebt aber
wie=
der auf, wenn der Verſicherte ſoviel freiwillige Beiträge, als
zur erforderlichen Mindeſtzahl von Beitragsmonaten
fehlen, innerhalb der zwei Kalenderjahre nachentrichtet, die
dem „Kalenderjahre der Fälligkeit folgen. Es
können alſo die etwa noch erforderlichen Beiträge für das Jahr
192” noch bis zum 31. Dezember 1930 nachentrichtet werden. Der
den damaligen Reichstage im Jahre 1929 vorgelegte Entwurf
eines Geſetzes zum Ausbau der Angeſtelltenverſicherung ſah
aller=
dings vor, daß alle Anwartſchäften bis zum 31. Dezember 1929
als aufrechterhalten gelten ſollten, auch wenn in einzelnen Jahren
zu wenig Beiträge oder keine Beiträge entrichtet wurden. Da
es aber usch ungewiß iſt, ob und in welcher Form dieſer
Ent=
wurf dem jetzigen Reichstage wiedervorgelegt und Geſetz wird,
empfiehlt es ſich, die zur Aufrechterhaltung der Anwactſchaft
ei=
forderlichen Beiträge bis zum Schluſſe des Jahres 1930
nacheu=
entrichten, denn nach Eintritt des Verſicherungsfalles iſt die
Nach=
entrichtung freiwilliger Beiträge regelmäßig unzuläſſig. Die
frei=
willigen Beiträge werden nicht zurückgezahlt, auch wenn ſie wegen
einer erwaigen ſpäteren Geſetzänderung nicht notwendig geweſen
waren. Freiwillige Beiträge ſind in der dem jeweiligen
Ein=
kommen entſprechenden Gehaltsklaſſe, mindeſtens aber in Klaſſe B
zu entrichten. In Klaſſe B können Beiträge nur von ſolchen
Ver=
ſicherten geleiſtet werden, die ohne Einkommen ſind, oder deren
Einkommen im Monat den Betrag von 100 RM. nicht überſteigt.
Aa. Hahn bei Pfungſtadt, 7. Dez. Bürgermeiſterwahl. Da
der ſeitherige langjährige Bürgermeiſter von Hahn. Geibel, mit Rückſicht
auf ſein Alter das Bürgermeiſteramt niedergelegt hatte, fand am
heu=
tigen Sonntag die Neuwahl eines Bürgermeiſters ſtatt. Es ſtanden ſich
der ſeitherige Beigeordnete Adam Weicker 2., als Vertreter der
bürger=
lichen Parteien, und Gemeinderat Georg Größmann 7. (SPD.)
gegen=
über. Die Wahlbeteiligung war äußerſt rege. Die Wahl hatte
fol=
gendes Ergebnis: Weicker 469 Stimmen Größmann 320 Stimmen.
Da=
mit iſt der ſeitherige Beigeordnete Weicker mit großer Mehrheit zum
Bürgermeiſter von Hahn gewählt worden.
Aa. Werſau, 7. Dez. Beigeordneter Becker
wieder=
gewählt. Bei der am heutigen Sonntag ſtattgefundenen
Beigeord=
netzenwahl wurde der ſeitherige Beigeordnete Adam Becker mit
Mehr=
heit wiedergewählt. Er erhielt 211 Stimmen, während ſein
Gegen=
kandidat Klinger 185 Stimmen auf ſich vereinigen konnte. Neun
Stim=
men waren ungültig.
42. Dieburg, 7. Dez. Die Schutzleute des Kreiſes Dieburg
hielten hier eine Fachgruppenverſammlung ab. Unter dem Vorſitz des
Obmannes Hock nahmen die Verhandlungen einen guten Verlauf.
Schutzmann Hock wurde als Obmann wiedergewählt. Unter anderem
nahm man zur Frage der Gehaltskürzungen und der Schiedsgerichte
für Gemeindebeamten Stellung. Die nächſte Zuſammenkunft ſoll in
Reinheim ſtattfinden.
Ch. Hainſtadt, Kr. Erbach i. Odw., 6. Dez.
Gemeinderats=
bericht. Die Gemeindehundeſteuer für 1931 wurde in der bisherigen
Höhe belaſſen. Dieſe beträgt für die Gemeinde 6 RM. für jeden Hund.
— Die für das im Jahre 1929 erbaute Backhaus erforderlichen
Mehr=
koſten werden aus laufenden Betriebsmitteln entnommen. An dem
Er=
lös der außerordentlichen Holzfällung fehlen 1055 RM., deren
Verwen=
dung der Gemeinderat aus laufenden Mitteln gutgeheißen hat. — Die
Vergüitungen und Gehälter der Gemeindebamten werden ab 1.
Novem=
ber 1930 um 10 Prozent gekürzt. — Das noch nicht bezahlte Nutz= und
Brennholz aus der Ernte 1930 iſt vom 1. Januar 1931 ab mit 7 Prozent
zu verzinſen, desgleichen die Steuerrückſtände aus den Jahren 1928 und
1929. — Das zur Erweiterung der Waſſerleitung erforderliche Gelände
ſoll jetzt ſchon angekauft werden. Der Bürgermeiſter wurde vom
Ge=
meinderat beauftragt, mit den Grundſtückseigentümern in
Kaufverhand=
lungen einzutreten. — Die von dem Kreisamt Erbach empfohlene
Er=
hebung der Bürgerſteuer für 1930 verfiel der einſtimmigen Ablehnung.
Ca. Lorſch, 5. Dez. Diebſtahl. In der vorvergangenen Nacht
wurde in der Schillerſtraße ein im Hofe ſtehen gebliebenes Fahrrad
ge=
ſtohlen. Der oder die Diebe ließen ſich ſelbſt durch einen im Hofe
an=
gebundenen und tüchtig bellenden Hund nicht abhalten. Da der
Dieb=
ſtahl erſt ſpäter entdeckt wurde, hat man von den Tätern keine Spur.
— Preisſenkung. Der Preisabbau machte ſich auch bei der erſten
diesjährigen Brennholzverſteigerung bemerkbar. Einzelne Holzarten
wurden ſehr billig abgegeben, was in Anbetracht, des zu erwartenden
ſtrengen Winters ſehr zu begrüßen iſt. — Ehrung. Dem Altveteran
Herrn Valentin Reiſinger wurde zu ſeinem 83. Geburtstage von der
Kriegerkameradſchaft Haſſia eine ſchöne Spende ſowie vom
Reichspräſi=
denten von Hindenburg und dem ehemaligen Großherzog von Heſſen je
ein Bild mit Unterſchrift überreicht. Dem Jubilar nachträglich unſere
herzlichſten Glückwünſche. — Unfug. Die Anlage am
Kriegerdenk=
malplatz bildet immer wieder, beſonders zur Nachtzeit, den Tummelplatz
der heranwachſenden Jugend. So wurde in den letzten Nächten durch
frevelhafte Hände die eiſerne Umzäunung mit Gewalt abgeriſſen, eine
Schandtat, die an dieſem Platze wirklich nicht vorkommen dürſte. Die
Polizei bat ſtrenge Anweiſung erhalten, das nächtliche Treiben der
jun=
jungen Leute am Denkmalplatz ein für allemal zu verbieten. —
Ver=
ſteigerungen. Die Gemeinde verſteigert am kommenden Montag
auf dem Rathauſe ca. 120 Rm. Kiefern=Scheit=, Stock= und Knüppelholz.
Am gleichen Tage wird ein ca. 8000 Quadratmeter großes Gelände im
Bruch, ſehr vorteilhaft geeignet für Spargelbau, auf längere Zeit
ver=
pachtet.
Ca. Lorſch, 6. Dez. Aus dem Gemeinderat. Ju geſtriger
Gemeinderatsſitzung gab der Bürgermeiſter Huba zunächſt bekannt, daß
an der geplanten Verlegung des Amtsgerichts Lorſch nach Bensheim
nichts Wahres ſei. Auf ſeine telephoniſche Anfrage bei dem Miniſterium
ſei ihm nach Rückſprache mit Herrn Miniſter Leuſchner verſichert
wor=
den, daß dieſer eine diesbezügliche Aeußerung nicht getan habe. Dieſer
habe ſogar im Landtag öffentlich erklärt, daß eine derartige Maßnahme
nicht geplant ſei. — Für das Jahr 1931 werden dieſelben Sätze für
Hundeſteuer wie im Jahre 1930 beſchloſſen. Eine anempfohlene
Ex=
höhung der Steuer durch das Kreisamt Bensheim wird einſtimmig
ab=
gelehnt. — Die vorliegende Ortsſatzung über Einführung einer
Filial=
ſteuer wird genehmigt. Dieſe ſieht einen 50prozentigen Zuſchlag zur
Gewerbeſteuer vor. — Der Entwurf eines Ortsſtatuts zur Kanaliſierung
wird teilweiſe angenommen; im übrigen wird die Verwaltung
beauf=
tragt, eine Neuformulierung vorzulegen. Nach dem angenommenen Teik
iſt eine Gebühr von 15 Pfg. pro 100 Mark Brandſteuerwert der betr.
Gebäulichkeiten vorgeſehen. — Die vorgeſehen geweſenen
Notſtandsarbei=
ten ſind beendet und die vorhandenen Mittel ſind aufgebraucht. Der
Bürgermeiſter ſchlägt vor, die Weſchnitzregulierung vorzunehmen, was
einen Betrag von rund 40 000 Mark erfordere. Die Mittel ſollen durch
Kapitalaufnahme und Anfordern eines Zuſchuſſes ſeitens des Staates
beſchafft werden. Die Verwaltung hat bereits diesbezügliche Schritte
unternommen und ſchon gewiſſe Zuſagen erhalten. Für den Fall der
Bereitſtellung der Mittel genehmigt der Gemeinderat auch die
Vor=
nahme der Arbeiten.
4u. Groß=Gerau, 6. Dez. Wechſel im Gemeinderat.
Ge=
meinderatsmitglied Georg Sperling, der als Mitglied der
Beamtenfrak=
tion dem Gemeinderat angehörte, hat ſich entſchloſſen, ſein
Gemeinde=
ratsmandat niederzulegen. An ſeine Stelle wird nun Oberſchutzmann
i. R. Wambold 3. in das Gemeindeparlament einziehen. — Die
Stadt=
kaſſe Groß=Gerau macht darauf aufmerkſam, daß die Gemeinde=,
Kreis= und Provinzialumlagen, 4. Ziel, für 1930, die Hausmiete für
November, Kapitalzinſen für November, Kanalgebühren, Grasgeld,
Pachtgeld, Holzgeld, Moosſtreugeld und Schulſtrafen bis zum 12.
De=
zember bei der Stadtkaſſe einzuzahlen ſind, andernfalls zwangsweiſe
Eintreibung erfolgt. — Altertumsfunde und
Ausgrabun=
gen. Die Altertumsfunde haben in den letzten Jahren in der hieſigen
Gegend ſtark zugenommen. Seit einiger Zeit wird jedoch darüber
ge=
klagt, daß wiederholt Ausgrabungen und Altertumsfunde gemacht
wor=
den ſind, während die dafür vorgeſchriebene Anmeldepflicht mißachtet
wurde. Das Kreisamt Groß=Gerau macht darauf aufmerkſam, daß die
Uebertretung dieſer Anzeigepflicht ſtrafbar iſt. Wer eine Ausgrabung
nach verborgenen Gegenſtänden von kulturgeſchichtlicher oder ſonſtiger
geſchichtlicher Bedeutung vorzunehmen beabſichtigt, hat hiervon dem
Kreisamt oder einer anderen vom Miniſterium des Innern zu
bezeich=
nenden Behörde Anzeige zu erſtatten und die von der zuſtändigen
Be=
hörde ergehenden Anordnungen über die Ausführung der Ausgrabung,
er Verwahrung und ſonſtigen Sicherung ſowie der Behandlung etwa
aufzufindender Gegenſtände nachzukommen. Werden in einem
Grund=
ſtück verborgene Gegenſtände von geſchichtlicher Bedeutung aufgefunden,
ſo hat der Eigentümer des Grundſtücks oder der ſonſt
Verfügungsbe=
rechtigte von dieſem Fund ſpäteſtens am folgenden Tage der
Bürger=
meiſterei oder dem Kreisamt Anzeige zu erſtatten. Die Anzeigen können
bei dem Denkmalpfleger für Ausgrabungen und Funde in der Provinz
Starkenburg, Profeſſor Dr. Behn=Mainz, Germanieusſtraße 3, erfolgen.
Der Denkmalpfleger iſt auch telephoniſch im römiſch=germaniſchen
Mu=
ſeum zu Mainz unter der Rufnummer 3835 zu erreichen.
Lpd. Gießen, 5. Dez. Unbekannte Briefe Liebigs.
Vier=
zehn bisher nicht bekanut geweſene Briefe Juſtus b. Liebigs, die in den
Jahren 1868—72 an Profeſſor Philipp Zöller gerichtet wurden,
veröf=
fentlicht Profeſſor Otto Behaghel, Gießen, im Archiv für Geſchichte und
Mathematik, der Naturwiſſenſchaften und der Technik”. Sie beziehen ſich
u. a. auf die Vorbereitung der letzten, mit Zöller gemeinſam
neubearbei=
teten Auflagen der Agrikulturchemie und enthalten auch Mitteilungen,
in denen der große Chemiker ſeine Ideen über die Gärung und die
Quelle der Muskelkraft entwickelt; beſonders klar ſpiegelt ſich Liebigs
Weſen in einem Brief, in dem er ſtatt der ihm zugedachten Ehrengabe
ſich für die Schaffung einer Medaille zur öffentlichen
Anerken=
nung von Verdienſten um die Förderung der Landwirtſchaft ausſpricht.
— Bekanntlich beſitzt das Liebig=Muſeum in Gießen die vollkommenſte
und geſchloſſenſte Sammlung Liebigſcher Schriften und Andenken, die
noch der Ausſchöpfung harren.
j. Weinheim, 5. Dez. Ozeanflieger Zimmer auf der
Vortragsreiſe. Der Ozeanflieger Eduard Zimmer von der
Akade=
miſchen Fliegergruppe in Darmſtadt bereitete ſeinen hieſigen Freunden
eine beſondere Ueberraſchung, indem er in den hieſigen Alhambra=
Licht=
ſpielen einen Lichtbildervortrag über ſeine Erlebniſſe mit von Gronau
und ſeinen Begleitern bei dem Deutſchland—Amerika=Flug auf einem
Dornier=Superwal hielt. Eduard Zimmer iſt den Weinheimern kein
Fremder, da er in den Jahren 1920—25 das hieſige Nealgymnaſium mit
Oberrealſchule beſuchte und von hier aus an die Techniſche Hochſchule in
Darmſtadt überging. Ueber den erfolgreichen Flug, der von
Deutſch=
lands Küſte im Hochſommer dieſes Jahres über Island, Grönland,
Labrador, Halifax und Ueberquerung des Ozeans nach New York,
Waſhington und Chicago führte, wo den Piloten eine begeiſterte
Auf=
nahme zuteil wurde, wußte Zimmer ſehr anregend zu plaudern. Er
betonte u. a., daß der Ozeanflug keine Rekordleiſtung bedeuten, ſondern
bloß den Nachweis erbringen ſollte, daß man im Flugzeug den Ozean
von Kontinent zu Kontineut überfliegen könnte. Der durch 65
Licht=
bilder veranſchaulichte eineinhalbſtündige Vortrag löſte ſehr ſtarken
Bei=
fall aus.
dar Poralinsssank.
15)
Roman von Friedrich Lange.
Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S.
(Nachdruck verboten.)
Ah, da war auch wieder die leiſe lockende Verſuchung. Die
Vorſtellung, als Mitinhaber der rieſigen Werke hier neben dieſem
entzückenden Geſchöpf ſitzen zu dürfen. Und man nannte ſich nicht
„Mein lieber Kamerad” und „Gnädiges Fräulein” — ſondern
„Schatzi” und „Liebling” und „Frauchen”. ..
Drüben heulte die Sirene. Feierabend! Die Regimenter der
Arbeiter und Angeſtellten quollen aus den Toren, ſtrebten heim
zu Frau und Kind. Sie ließen den Werktag hinter ſich. Der Abend
war lang. Die meiſten würden ihn im Freien verbringen.
Eva ſchien die Gedanken ihres Gaſtes zu erraten.
„Ich kann mir nicht denken, daß alle dieſe unter das Joch
harter Arbeit gebeugten Menſchen glücklich ſind. Von früh bis
abends am Schraubſtock, an der Werkzeugmaſchine, am
Schmelz=
ofen, am Amboß. . . Und das tagaus, tagein, jahrein, jahraus!”
Arnulf Berling ſchwieg. Er ſah ein, daß es zwecklos war, über
dies Thema mit Eva zu ſprechen. Der Ingenieur entzündete
ſich eine neue Zigarette und folgte dann der voranſchreitenden
Tochter des Hauſes in die Bibliothek. Er nahm Einſicht in die
Mappen mit Kupfer= und Handzeichnungen von alten und neuen
Meiſtern.
Er geſtand ehrlich ein, ſelten eine ſo auserleſene Sammlung
koſtbarer Graphik geſehen zu haben, die Namen von Klang wie
Klinger, Greiner, Moid und Corinth enthielt. Und dann zuletzt
präſentierte die Kunſtverſtändige ihre wertvollſten Schätze:
Köſt=
liche Arbeiten von Rembrandt, von Leiden, van Dyk, Goya.
„Sehen Sie nur die wundervolle Lichtbehandlung beim
Hundertguldenblatt!” Beide beugten ſich über das Kunſtwerk.
Das weiche Blondhaar Evas ſtreifte die Wange Berlings. Und
ihr Mund blühte ſo verlockend dicht vor ihm . . .
Die verkörperte Aphrodite, dachte Berling. Es fiel ihm in
dieſen Minuten tatſächlich ſchwer, ſich des berückenden
Ein=
fluſſes dieſes ſehnſüchtigen Geſchöpfes zu entziehen. Und die
Locken ihrer Friſur flüſterten betörend: Nur einen Kuß — einen
einzigen! Und die Augen, dieſe Fenſter der Seele,
ſchmach=
teten: Du biſt beleidigend kühl! Kannſt du mich leiden ſehen in
meiner Sehnſucht? .. .
Es war unerklärlich, und Berling wußte ſich viel ſpäter noch
keine Rechenſchaft über das Geſchehen dieſer Minute zu geben:
Ueber einem Kupfer von Chodowiecki fanden ſich die Lippen
Evas und Arnulfs zu einem flüchtigen und doch ſo unendlich
weltvergeſſenen Kuß. Von beiden faſt unbewußt gegeben und
im Rauſche des Vergeſſens genommen. Und er wurde für das
junge Weib zur Offenbarung, für den Mann aber zur
War=
nung, zum flammenden Menetekel.
Arme Jutta! . ..
Berling riß ſich zuſammen, taumelte entſetzt zurück. Sein
Blick taſtete unſicher über das befangene Weib. Es ſchwieg. Aber
die grünlich ſchillernden Augen lockten. Das war der Anfang!
Und das Ende — —2 Arme Jutta!
Des Gewiſſen wurde zur Macht, drängte zur Tat. Und
Arnulf Berling floh durch die Räume, die ſich in kuppleriſchem
Dämmer ſpreizten. Potiphar und Joſeph ..."
Erſt als der Kies des Parkausgangs unter ſeinen
Schritten knirſchte, atmete der Mann befreit auf. Und e„
ſich zum wiederholten Male die Frage vor: Verpflichtet
barkeit zur Liebe? Feſſelte ihn der „Paradiesvogel”
Freſe?
Am Parktore begegnete er zwei Männern. Es wadt
Wentley und Alfred Jacobi. Der Inder grüßte. Berſini,
hinaus. Und rieſengroß ſtellte ſich eine neue Sorge hem!
auf: Was hatte die Kombination Wentley—Jacobi zu bedzo
Wo der bleiche Schleicher ſeine Hand im Spiele hatte, dortn=
Gefahr!
Arnulf Berling, gib acht!
17. Kapitel.
Aus kleinſtem Anfang wälzt ſich das Böſe wie eine
zu Tal, mit ſich reißend und unter ſich begrabend das Gie
Menſchen.
Wenige Minuten, eine einzige Stunde kann
enteſ=
ſein. Und nun ſaß auch Arnulf Berling, allen Glückes
ſeinem beſcheidenen Zimmer. Es war Nacht. Er verſchmat
Licht einzuſchalten. Man kann ſich im Finſtern beſſer ſon
Lange ſaß der Einſame am Fenſter und ſtarrte zum 17
ment empor. Das Wetter ſchlug um. Aber er ſah nn
Wolken dahinjagen, gepeitſcht vom ungeſtümen Weſtwind//
Gedanken umkreiſten Jutta ..."
Wie war es doch?
Filmartig rollte ſich das Geſchehen dieſes Abends aau f
ſeiner Flucht aus den Armen Evas war er in die Stada
zu Jutta Förſter. Er traf das geliebte Mädel allein in den
lichen Wohnung. Ihr ganzes Weſen atmete Melancholiſ
Fortſetzung folgt.
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Die neue Notverordnung der Reichsregierung vom 1. 12. 1930 —
Reichs=
geſetzblatt Nr. 47 vom 2. 12 1930 — enthält verſchiedene Abänderungen der
alten Notverordnung vom Juli ds. Js.
In Bezug auf die Krankenverſicherung treten mit Wirkung vom 3. Dezember
ds. Js. folgende Verbeſſerungen in Kraft:
I. Befreiung von der Krankenſcheingebühr.
Von der Verpflichtung, die Krankenſcheingebühr zu entrichten, ſind befreit:
a) ſämtliche Arbeitsloſe, die Hauptunterſtützung aus der
Arbeitsloſen=
verſicherung oder Kriſenunterſtützung, oder als Ausgeſteuerte Leiſtungen verkaufen, ſowie ein
der öffentlichen Fürſorge erhalten. (Entſprechende Ausweiſe ſind vor= Geſchäftsſchrank
zulegen.)
b) Perſonen, die aus der Invaliden= oder Angeſtelltenverſicherung
Inva=
lidenrente oder Ruhegeld, oder aus der Unfallverſicherung oder nach
der Reichsverſorgung als Schwerverletzte oder als Schwerbeſchädigte
Rente beziehen. (Die Rentenbeſcheide ſind vorzulegen.)
c) ſolche Tuberkulöſe oder Geſchlechtskranke, die von ihrer Fürſorge= oder
Beratungsſtelle eine Beſcheinigung über ihre Bedürftigkeit beibringen.
II. Befreiung von der Koſtenbeteiligung an Arzneien uſw.
Von der Verpflichtung, den Beitrag zu entrichten, ſind hier befreit:
a) die unter Ta bis Ia bezeichneten Perſonen;
b) für Verſicherte, die länger als 10 Tage arbeitsunfähig ſind, allerdings
nur für die Arznei und Heilmittel, die nach Ablauf der erſten 10 Tage
während der Arbeitsunfähigkeit notwendig werden.
III. Kürzung der Beiträge für ſolche Verſicherte, die während der
Arbeits=
unfähigkeit Arbeitsentgelt weiter beziehen.
Nach den Vorſchriften des neuen 8 189 ſind für ſolche Verſicherte, die
während ihrer Arbeitsunfähigkeit Arbeitsentgelt erhalten, die Beiträge
entſprechend zu kürzen. Damit wir eine dahin zielende Satzungsänderung
vornehmen können, erſuchen wir die Arbeitgeber, uns die Namen/Preis= und Zahlungsbedingungen zu vein Emes Sahl
dieſer Verſicherten, die Höhe und Dauer der Bezügeſoder auf längere Zeit in gute Hände zu vermm MeP der
alsbald mitzuteilen. Bei Neueintretenden ſind in der Anmeldung die
ent=
ſprechenden Angaben zu machen.
Folgende Gruppen von Verſicherten, denen bei unverſchuldeter
Krank=
heit auf Grund geſetzlicher Beſtimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen maſſiv gebaut und beſindet ſich in beſtem Zuſtand, Wo Is,
für eine beſtimmte Zeit Lohn oder Gehalt weiter gezahlt wird, kommen
in Frage:
1. Verkäuferinnen, Kontoriſtinnen, Stenotypiſtinnen uſw., alle weiblichen
kaufmänniſchen Angeſtellten, denen auf Grund des Handelsgeſetzbuches
8 63 Abſ. 1 bei unverſchuldeter Krankheit bis zur Dauer von ſechs Wochen
Anſpruch auf Gehalt oder Unterhalt zuſteht.
2. Betriebsbeamte, Werkmeiſter und Techniker, denen nach § 1330 Abſ. 2
der Gewerbeordnung bei unverſchuldeter Krankheit Anſpruch auf die
vertragsmäßigen Leiſtungen des Arbeitgebers bis zur Dauer von ſechs
Wochen gewährleiſtet iſt.
3. Zur Dienſtleiſtung Verpflichtete, die auf Grund des § 616 BGB. den
Anſpruch auf die Vergütung nicht dadurch verlieren, daß ſie für eine
verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit ohne Verſchulden an der
Dienſt=
leiſtung verhindert ſind.
Unter dieſe Beſtimmung fallen vor allen Dingen auch die
Haus=
gehilfen (Dienſtboten, Hausmädchen uſw.) und alle
die=
jenigen Perſonen, die auf Grund eines Arbeitsvertrags unter Aufnahme
in die häusliche Gemeinſchaft Arbeiten für den Haushalt des
Arbeit=
gebers oder für Mitglieder des Hausſtandes als ſolche zu leiſten haben.
4. Verſicherte, denen durch Vertrag im Krankheitsfalle für eine beſtimmte
Zeit das volle bzw. teilweiſe Gehalt oder Lohn zugeſichert iſt.
Wir machen die Herren Arbeitgeber ganz beſonders darauf aufmerkſam, daß
die Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches (8 63 Abſ. I), der Gewerbeordnung
(S 1330 Abſ. 2) und des Bürgerlichen Geſetzbuches (8 616) zwingende ſind, d. h.,
daß die den Verſicherten aus dieſen Beſtimmungen zuſtehenden Anſprüche durch
Vertrag nicht ausgeſchloſſen oder beſchränkt werden dürfen.
Werden die vorgenannten Angaben der Kaſſe nicht gemeldet, ſo kann eine
Beitragsermäßigung nicht in Frage kommen. Wir erſuchen, die Mitteilungen
mis dem Kennwort: „Beitragsermäßigung” zu verſehen.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1930.
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Bezintzigamannſchaften bereits den Abſchluß der
Gruppen=
pfe. Imein bis zwei Spielſonntagen werden auch die reſt=
Hellin Maunhaften ſoweit ſein. Dieſe beiden Spieltage werden
S-Hagzu noch ſite Anzahl von harten Kämpfe bringen, denn es ſteht
eine /Rihe von Entſcheidungen aus. Noch immer fehlen
Hiduele?, Gruwpnrneiſter, und zwar die von Württemberg und
in. Juder Gruppe Württemberg wurden der FC. Pforz=
Junger
und yr VfB. Stuttgart geſchlagen. Die beſten Chancen
ſetzt Uhn Böckingen, aber auch der FC. Pforzheim iſt noch
zelann ausgiſtaltet. Die Stuttgarter Kickers greiſen nach ihrem
rlichem ſieg über Zuffenhauſen noch mit in den Kampf um
Plätze gei. In der Gruppe Rhein ſchlug Phönix
Ludwigs=
den 188, Waldhof und kam damit allein an die Spitze der
ile. Ach Verluſtpunkten gerechnet führt Ludwigshafen
geinemnAnkt vor Neckarau und mit zwei Punkten vor Wald=
— Nhubayern hatte ſein bedeutendſtes Spiel im Zuſam=
Freffem in „Club” und „Kleeblatt‟. Der 1. FC. Nürnberg
pie dalreiauf eigenem Platz mit 1:2 (1:2) Treffern verdient
u plagenu der 1. FC. Nürnberg nimmt aber trotz der vielen
züberlageay die er in dieſer Saiſon erlitt, an der Troſtrunde
u Der jatte Platz iſt noch nicht beſetzt, ebenſo kann die
Ab=
um ffragen uch nicht als geklärt angeſehen werden. — In
Süd=
en wumtn ſowohl München 1860 wie auch Schwaben
Augs=
geſchugen. Die Schwaben haben aber trotzdem die Teil=
R Ee aide Troſtrunde ſicher. München 1860, das gegen den
er Bhrn 1:3 unterlag, benötigt dagegen noch zwei Punkte,
ebenſotwit zu ſein. Die Gruppe Heſſen hat in VfL. Neu=
F GAlſe burg ſud SV. Wiesbaden die Zweiten und Dritten er=
„it. ABsbaden wurde zwar von Main; 05 3:1 geſchlagen,
ie tam abe die 0:2=Niederlage von Alemannia Worms gegen
pria Uſchrach zuſtatten. Am Main ſtehr in Rot=Weiß
Frank=
der Bwite feſt. Offenbacher Kickers kann nach ſeiner 0:1 igen Union Niederrad nur dann noch Dritter
wer=
wenm ſiederrad in ſeinem letzten Spiel gegen Rot=Weiß
ert, oum doch wenigſtens unentſchieden ſpielt. In dieſem
AScheiren Fck wäre ein Entſcheidungsſpiel zwiſchen Offenbach
be Fiauſt.=Niedeno notwendig. In Baden gab es keine Ereigniſſe von
ſencheng”e ng. „leer die Beſetzung der Plätze iſt noch nicht entſchie=
Daslan wurde die Gefahr des Abſtiegs für den
Frei=
er FG urch die Punktgewinne von Schramberg und VfB.
—Sruheuuch verſchärft. — Die Gruppe Saar hatte ihre
Tages=
ſtion ſtch die Niederlage des FK. Pirmaſens gegen FC.
. Der Hruppenmeiſter wurde auf eigenem Platz 1:2 ge=
Mgen un dyolte ſich damit die erſte Schlappe der Saiſon. Idar
jetzt ſuh unter Umſtänden Teilnehmer an der Troſtrunde
huhe ji. L. 40-Iſenburg — 5B. Darmſtadk 98 4:0 (2:0)
ich diel
Das Iſte Verbandsſpiel gegen Neu=Iſenburg beſtritt die
Feie Lmnſchaſu es Sportvereins Darmſtadt 98 in einer Stimmurng,
rman / mbeſten als Reſignation bezeichnet. Wohl gab man
gedlicht lühe, das Reſultat ſo günſtig wie möglich zu
geſtal=
cher Zehlte das zündende Fluidum, das erhöhte
Leiſtun=
der Mmſchaft ausgelöſt hätte. Die Mannſchaft hatte eben
8 meker u gewinnen und zu verlieren. Aber auch der
Platz=
in zeis um Gefühl eines ſicheren Sieges nur zeitweilig guie
tungen, ie allerdings ſtark aus der Vertrautheit wit den
Verigem Aatzverhältniſſen entſprangen, aber immerhin
er=
en lieiß, daß die Mannſchaft über ein erhebliches ſpiele=
P8 Köhmn verfügt und ihren guten Tabellenplatz mit Recht
Simmt. 1
Das SAl begann vielverſprechend für Neu=Iſenburg. Denn
gänzſener linker Flügel, überſpielte bereits in der erſten
zueeminurdie Deckung der Darmſtädter und der Linksaußen
8 im 1hen Lauf den 1. Treffer. Die 98er antworteten mit
ſgen Ahaffen, die jedoch in ihrem Aufbau zu durchſichtig
hägt eTin UEnDurchführung zu planlos und langſam waren, um
zu ” Ueberandung der guten, aufmerkſamen Hintermannſchaft
EGenhmgs zu ermöglichen. Deſſen Stürmerreihe war da=
En mit hern guten Steil= und Stellungsſpiel glücklicher, denn
Deckur zehler führte 10 Minuten vor der Halbzeitpauſe zum
Lor der Aatzvereins und damit zum Halbzeitſtand. Das
ſtüter reiſtierte auts einem völlig ungerechtfertigten Handelf=
Er den Ehiedsrichter Zahn gegen die 98er verhängte. Kurz
Sbielgſuß erzielte Neu=Iſenburg aus einem abermaligen
Puugsfſhr der Darmſtädter das 4. Tor. Das Spiel verlief
Aroßenald ganzen ſo fair und anſtändig, wie mam ſich jedes
FbandsSyu zwünſchen möchte.
Drmatia Worms—1. FC. Langen 4:0 (3:0).
W:. Der Acnatenſturm zeigte in dieſem Spiel eine pomadige
Mprcllitiwe Stürmerreihe, der Langen eine aufopfernde
eik enstgenſetzte. Die magere Ausbeute für den Meiſter der
M2 Sope Hache iſt um ſo erſtaunlicher, als die Gäſte das Spiel mit
D Marat iu Ende führen mußten, denn die Stürmer Daum
Sackelt uden wegen rohen Spiels bzw. Schiedsrichterbelei=
Nans vortbſatz geſtellt. Das Spiel wurde von den Wormaten
Mert, dicklöſte konnten nur durch gelegentliche überraſchende
ſchrich keſährlich werden. In der 7. Minute ging Worms
La Ene:n Reitſchuß ſeines Mittelläufers Fries in Führung, in
DiE 3. Melte erhöhte Bitter auf 2:0. K. Wolff erzielte kurz
Dr Aie das dritte Tor. Nach dem Wechſel zeigten die
e Einsh Uere Leiſtung, ſie konnten eine lange Zeit ihr Tor
Hgltent) Eiſt kurz vor Schluß konnte Wolf zum vierten Er=
Nr Aamatia einſchießen. Der Schiedsrichter Müller=
Wn peima iaie vor 800 Zuſchauern eine befriedigende Leiſtung.
0. Mainz 05—SV. Wiesbaden 3:1 (1:1).
in Lnms sie1 Mainz G5—SV. Wiesbaden, zu dem ſich 300
Zu=
i Hun den hatten, traten beide Mannſchaften mit einem
Snangl n Bei Wiesbaden zeigte der Mittelläufer eine
7A beiſtung, ſonſt machte die Mannſchaft einen ausge=
es Sonntags.
lebhaften und ſchußfreudigen Sturm aufzuweiſen, der die meiſten
durch ſeinen Halbrechten Rühl 2. in Führung, in der 40. Minute
erzielte Mainz durch Gegenheimer den „Ausgleich. Nach dem
Spiel lagen die Mainzer ſtändig im Angriff, jedoch konnten ſie
Lipponer erzielte in der 40. Minute ein 2. Tor für Mainz, Din= gut ab. In der 22. Minute wird ein von Fauſt erzieltes
zwei=
gel köpfte wenig ſpäter einen dritten und letzten Treffer ein.
Schiedsrichter Klimm=Offenbach war mäßig.
Viktoria Urberach—Alemannia Worms 2:0 (0:0).
Vor 1000 Zuſchauern lieferten ſich die Mannſchaften von Vik=
Spiel, das die Gaſtgeber verdient mit 2:0 gewannen. Die erſte
gleichmäßig verteilt. Nach dem Wechſel wurde Urberach beſſer,
es erzielte in der 5. Minute durch Lotz und in der 13. Minute
durch ſeinen Halblinken zwei Tore. Die Leitung des
Schieds=
richters Speidel=Stuttgart war zufriedenſtellend.
Dr. Peltzer—Liddell=Preis.
Der deutſche Sportverein in Tientſin hat zur Erinnerung an das
denkwürdige Zuſammentreffen Peltzers mit dem Olympiaſieger
Liddell eine Bronzeſtatue geſtiftet, die alljährlich als
Wander=
preis zur Verteilung kommen ſoll.
Die ſüddeukſchen Ergebniſſe.
Gruppe Heſſen: Wormatia Worms — FC. Langen 4:0. FSV.
Mainz 05 — SV. Wiesbaden 2:1. V. f. L. Neu=Iſenburg — SV.
Darmſtadt 98 4:0. Viktoria Urberach — Alemannia Worms 2:0.
Gruppe Nordbayern: 1. FC. Nürnberg — SpVg. Fürth 1:2.
Kickers Würzburg — ASV. Nürnberg 3 : 3. FC. Bayreuth —
Bayern Hof 0:2. Gruppe Südbayern: Bayern München — 1860
München 3:1. Jahn Regensburg — DSV. München 3:1.
Ingol=
ſtadt=Ringſee — Teutonia München 4:2. Schwaben Augsburg —
Wacker München 0:4. Gruppe Württemberg: Kickers Stuttgart —
FV. Zuffenhauſen 4:2. Union Böckingen — FC. Pforzheim 2:0.
Germania Brötzingen — V. f. B. Stuttgart 2:1. Gruppe Baden:
Phönix Karlsruhe — V. f. B. Karlsruhe 1:1. SC. Freiburg —
SpVg. Schramberg 0:1. FC. Villingen — FV. Raſtatt 1:0.
Gruppe Rhein: FC. Mannheim 08 — V. f. R. Mannheim 2:1.
V. f. L. Neckarau — SpVg. Sandhofen 4:3. Phönix
Ludwigs=
hafen — SV. Waldhof 1:0. Gruppe Saar: FK. Pirmaſens —
FC. Idar 1 :2. Saar Saarbrücken — V. f. B. Dillingen 1:1.
Gruppe Main: Germania Bieber — Eintracht Frankfurt 1:1.
Union Niederrad — Kickers Offenbach 1:0. FSV. Frankfurt —
Hanau 1893 6:1. SpVg. Fechenheim — Rot=Weiß Frankfurt 2:5.
Germania Bieber—Eintracht Frankfurt 1:1 (0:0).
Auf dem unebenen, hartgefrorenen Platz in Bieber kam das
gute Kombinationsſpiel der Eintracht nicht zur Geltung. Es
hatte aber zudem auch den Anſchein, als nähme die Eintracht
die=
ſes Spiel nicht mehr ernſt. Bieber, das im Vorſpiel eine 11:0=
Niederlage erlitten hatte, verlegte ſich mit Feuereifer auf ein
Zer=
ſtörungsſpiel. Ganz ausgezeichnet war wieder der Torwart
Win=
ter. Die erſte Halbzeit verlief torlos. Nach der Pauſe wurde die
Eintracht überlegen. In der 15. Minute verwandelte Möbs einen
Strafſtoß zum Führungstreffer. Zehn Minuten ſpäter kam
Bie=
ber durch einen Elfmeter, den Kühnle einſchoß, zum Ausgleich,
Bremſer=Wiesbaden leitete das von 15 000 Zuſchauern beſuchte
Spiel gut.
Der Großkampf im „Zabo”.
1. FC. Nürnberg—Spielvereinigung Fürth 1:2 (1:2)
10 000 Zuſchauer ſahen einen flotten und fairen Kampf, der
von Fritz=Oggersheim ausgezeichnet geleitet wurde. Nürnberg
glichenen und geſchloſſenen Eindruck. Der Gaſtgeber hatte einen erzielte bereits in der vierten Minute ein Tor, das aber vom
Schiedsrichter wegen Abſeits nicht gegeben wurde. Als ausglei=
Torchancen herausarbeitete. Wiesbaden ging in der 9. Minute chende Gerechtigkeit wurde ſpäter auch den Fürthern ein Treffer
nicht gewertet. In der 4. Minute erzielte Frank auf eine
Vor=
lage von Full den erſten Treffer für die Kleeblättler, wobei
Stuhlfauth ſehr ſchwach abwehrte. Nürnberg hatte dann bis zur
erſt in der letzten Viertelſtunde noch zu zwei Erfolgen kommen. 15. Minute etwas mehr vom Spiel, doch deckten die Fürther ſehr
tes Tor der Fürther aus unbekannter Urſache nicht gegeben, aber
in der 31. Minute fällt der zweite Fürther Treffer. Stuhlfauth
macht einen ſeiner bekannten Ausflüge, jedoch erreicht Fauſt den
Ball einen Moment früher und ſchießt an dem Nürnberger Keeper
vorbei ins unbewachte Tor. Munkert verſchuldet dann einen
Elf=
toria Urberach und Alemania Worms ein ſchnelles und faires meter gegen den Club, der aber von Stuhlfauth ausgezeichnet
ab=
gewehrt wird, womit dieſer den vorherigen Fehler wieder gut
Halbzeit verlief ziemlich ausgeglichen, die Torchancen waren machte. Kurz vor der Pauſe kam der Club zu ſeinem
Ehren=
treffer. Hornauer nutzte ein Mißverſtändnis der Fürther Deckung
aus und köpfte ins Netz. Nach der Pauſe gab Nürnberg wiederum
einige Zeit den Ton an, doch waren die Fürther bei ihren
Durch=
brüchen um ſo gefährlicher. In der Mitte der zweiten Hälfte ging
Fürth wieder mehr aus ſich heraus. Auf beiden Seiten zeichneten
ſich die Torhüter durch ganz glänzendes Spiel aus und
verhinder=
ten beiderſeits im Bereich des Möglichen liegende Erfolge. Das
Ergebnis wird dem Verlauf des Großkampfes gerecht.
Berliner Fußball.
Norden=Nordweſt — Hertha=BSC. 7:0. Union
Oberſchöne=
weide — V. f. B. Pankow 1:3. Wacker 04 — Polizei SV. 5:0.
Tasmania — Viktoria 2:4. BFC. Preußen — Kickers Berlin 5:0.
Blau=Weiß 90 — Tennis=Boruſſia 2:3. Minerva 93 —
Span=
dauer SV. 3:0. Berliner SV. 92 — Union Potsdam 5:1.
Weißen=
ſee 1900 — Meteor 0:9. Halley=Concordia — Südſtern 2:3.
Fußballkampf Frankreich-Belgien 2:2.
Die 25. Begegnung der Fußballrepräſentativen von
Frank=
reich und Belgien endete am Sonntag im Pariſer
Buffalo=
ſtadion vor über 20 000 Zuſchauern mit einem Unentſchieden von
2:2 (1:1). Die Belgier waren faſt während des ganzen Spiels
überlegen und zeigten auch die beſſere Zuſammenarbeit. Die
Franzoſen, die beſonders in der erſten Halbzeit immer wieder auf
die Abſeitstaktik der Belgier hereinfielen, kamen durch einige gute
Einzeleiſtungen, ſowie durch ihre große Schnelligkeit zum
Unent=
ſchieden.
Im März des kommenden Jahres ſpielt bekanntlich auch
Deutſchland in Paris gegen Frankreich.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Polizei Darmſtadt — Viktoria Walldorf 5:0. SV.
Mörfel=
den — SpVg. Arheilgen 1:2. SV. Münſter — FV.
Sprend=
lingen 2:2. Germania Pfungſtadt — FC. Egelsbach 3:0. Haſſia
Dieburg — 1911 Neu=Iſenburg 2:1.
Polizei Darmſtadt — Bikkoria Walldorf 5:0 (3:0).
Nach einem äußerſt intereſſanten und ſchnellen Kampf konnte
geſtern Polizei=SV. Darmſtadt den Spitzenreiter Viktoria
Wall=
dorf klar auts dem Felde ſchlagen. Die Zuſchauer brauchten ihr
Kommen nicht zu bereuen. Sie ſahen einen jederzeit in den
Grenzen des Erlabten durchgeführten raſſigen Kampf. Den
Löwenanteil trugen die Poliziſten davon, die eines ihrer beſten
Spiele lieferten. Die Mannſchaft ſpielte aus einem Guß. Den
einen hervorheben, hieße den anderen zurückſetzen. Selbſt
Wall=
dorfs Elf, welche einen nicht beſonders guten Tag haben mochte,
was hier gerne berichtet ſein ſoll, konnte nicht viel ausrichten.
Sie waren die größte Zeit gezwungen, defenſiv zu ſpielen. In
der zweiten Halbzeit gelang es Viktoria, in manchen Momenten
ſich bis in Tornähe herauszuarbeiten. Die
Polizeihintermanu=
ſchaft mußte ſich in dieſer Zeit mächtig ſtrecken, um dieſe Gefahr
im letzten Moment zu bannen. — Schiedsrichter Bönig=
Mann=
heim G7 war dem Spiel ein gerechter Leiter. — Jugend — 1.
Ju=
gend Ober=Ramſtadt, dort, 5:0.
Rok=Weiß Darmſtadt — SC. Ober=Ramſtadt 4:0.
Rot=Weiß, VfR. trat zu dieſem Spiel nicht mit der
ange=
kündigten Mannſchaft an, da Römer=Wettenyl und Neuber erſetzt
werden mußten. Die Darmſtädter waren ihren Gäſten in jeder
Beziehung überlegen, ſo daß deren Niederlage, welche dem
Spiel=
verlauf nach noch gnädig ausfiel, nicht abwendbar war. Der
beſte Mannſchaftsteil der Gäſte war die ſtabile Verteidigung mit
dem guten Torwächter, während Läuferreihe und Sturm nur
mäßige Leiſtungen zuwege brachten. Bei Rot=Weiß wirkten
wie=
der Beutel, Thum und Heiſer mit. Während Heiſer und Beutel
immer noch die Alten ſind, muß dem neuen Spieler Thum noch
Zeit gelaſſen werden, ſich einzuſpielen, ohne daß jedoch ſein
heu=
tiges Spiel ſchlecht zu nennen war. Beide Mannſchaften kämpften
fair, ſo daß Herr Gutjahr als Schiedsrichter kein allu ſchweres
Amt hatte.
Die Rot=Weißen fertigten ihren Gegner 6:1 ab, während die
Jugend gegen Sportverein 98 mit 3:0 das Nachſehen hatte.
Sportverein 1898 Darmſtadt, Jugend.
1. Jugend — 1. Jugend Union Niederrad, hier, 3:0.
Der Platz war wohl hart gefroren, aber ſonſt tadellos. Die
Einheimiſchen finden ſich zuerſt mit den Bodenverhältniſſen ab und
diktieren, bis auf eine kleine Spanne der zweiten Halbzeit, das
ganze Spiel. Beide Mannſchaften, direkte Schüler Townleys,
pflegen einen hübſchen Flachpaß. Das Ergebnis iſt gerecht. Die
ſonſt ſo ſieggewohnten Niederrader ſcheinen eine Niederlage ſchlecht
vertragen zu können. — 2. Jugend — 1. Jugend V. f. R. Rot=
Weiß, dort, 3:0; 3. Jugend — 2. Jugend Mainz, dort, 0:1;
4. Jugend — 2. Jugend Eberſtadt, dort, 1:1; 1. Schüler —
1. Schüler Roßdorf, ier, 2:1: 2. Schüler — 2. Schüler
Griesheim=
dort, 1:1.
Seite 6
Montag, den 8. Dezember 1930
Nummmn
Freie Tgde. Darmſtadt — Arberach 1:3 (1:2).
Mit dieſem Spiel hat ſich Urberach die Bezirksmeiſterſchaft
geſichert. Leicht war der Sieg nicht, und bei einem anderen
Schiedsrichter hätte das Ergebnis umgekehrt gelautet. Die erſte
Halbzeit konnte allgemein befriedigen. Nach der Pauſe iſt es
har=
tes Punkteſpiel, dem der Schiedsrichter nicht mehr gewachſen war.
Darmſtadt, das zu dieſem Spiel in veränderter Aufſtellung antrat,
konnte durchweg befriedigen. Eine Lücke war der Torwart, der
frühzeitig den Platz verließ. Auch der Rechtsaußen mußte wegen
Verletzung zeitweiſe ausſcheiden. So ſah man Darmſtadt längere
Zeit nur mit 9 Mann im Spiel. Trotzdem verſtanden dieſe, dem
Gaſt recht gefährlich zu werden. Das einzige Tor reſultierte aus
einem Strafſtoß des Linksaußen, den der Mittelſtürmer ſchön
ein=
köpfte. Bei Urberach ſind der Rechts= und Linksaußen die
gefähr=
lichſten Waffen, die auch die Tore zeichnen. Als angehender
Be=
zirksmeiſter dürfte ſich die Mannſchaft das Leutekritiſieren ab= und
eine etwas fairere Spielweiſe angewöhnen. Spieleriſch konnte
Mörfelden am letzten Sonntag doch noch beſſer gefallen. Die
Darm=
ſtädter Elf ſollte man in der Verteidigung nicht mehr ſo ſchwächen
wie heute. Der Rechtsaußen gefiel auf ſeinem alten Poſten beſſer.
Der eingeſprungene Verteidiger verdient beſonderes Lob für ſeine
aufopfernden Leiſtungen. Die Geſamtmannſchaft war heute
nervös. Darmſtadt 2. — Urberach 2. 3:1.
Eintracht Darmſtadt — Germania Leeheim 9:3.
In dieſem Spiel, das außer Konkurrenz zum Austrag kam,
zeigten ſich ſo recht die Folgen derartiger Treffen. Eintracht, mit
Erſatz, hatte an dieſem Spiel überhaupt kein Intereſſe, ſpielte
in=
folgdeſſen ſchlecht und konnte trotz des Sieges in keiner Hinſicht
gefallen. Leeheim hatten wir uns viel beſſer und diſziplinierter
vorgeſtellt. Lediglich der Torwächter bewahrte die Gäſte vor einer
höheren Niederlage und zeigte ſehr gutes Können. Der
Schieds=
richter, ein Herr aus Iſenburg, war zu nachſichtig und konnte
keinesfalls gefallen. Eintracht, 2. — F.=C. Union Darmſtadt, 2.
1:0.
Schniheliagd bei Roi=Weiß darmſtadk.
Bei einer Beteiligung von ca. 40 Perſonen nahm geſtern
vormittag, 10.30 Uhr, vom Rot=Weiß=Platz in der Rhein=Allee
ans obige Veranſtaltung ihren Anfang. Eine dünne Schneedecke
lag über Wald und Flur, wunderbar reine Luft — herrlichſtes
Waldlaufwetter. Die Füchſe hatten ſich 1 Stunde früher auf die
Beine gemacht und die Schnitzel auf dem Wege auf Bäumen
und Sträuchern verſteckt, nach denen nun eine luſtige Jagd
ein=
ſetzte. Auf allen Geſichtern las man die Freude an dieſem
fröh=
lichen Jagen, das um 12 Uhr abgeblaſen wurde, worauf ſich bald
alle wieder auf dem Platz einfanden; auch die Füchſe, die nicht
gefangen wurden, kehrten nach einiger Zeit zum Platz zurück.
Die Sieger: Kurzſtreckler: 1. Schöneberg, 2. Krämer,
3. Knauf. — Langſtreckler: 1. Fries, 2. Geſſer, Alfons. — Damen:
1. Zimbrich, 2. Schneider, 3. Schellhaas, 1. Weber.
Weſideukſcher Sieg im Hocken=Silberſchild.
Süddeutſchland in Frankfurt mit 2:1 (0:1) geſchlagen.
Das Spiel der Vorſchlußrunde um den Hockey=Silberſchild,
das auf dem Platze des SC. 80 Frankfurt am Sonntag zwiſchen
Süd= und Weſtdeutſchland ausgetragen wurde, endete mit einem
Ueberraſchangsſieg des Weſtens. Mit 2:1 blieb die weſtdeutſche
Vertretung erfolgreich, nachdem der Süden bei der Pauſe noch
mit 1:0 geführt hatte. Dieſer Erfolg, der aber nicht unverdient
war, verhalf der weſtdeutſchen Silberſchild=Mannſchaft zu der
Ehre, zum erſten Male die Farben ihres Verbandes im
Eno=
kampf gegen Berlin zu vertreten.
Pünktlich um 11 Uhr begann unter der ausgezeichneten
Lei=
tung der Unparteiiſchen Beck=Haunover und Schröder=
Ham=
burg das Spiel. Der Platz, mit einer leichten Schneedecke
ver=
ſehen, war mit dem ſteinhart gefrorenen Boden kein ideales
Spiel=
gelände. Zuerſt war der Süden im Vorteil. Bereits in den erſten
zehn Minuten fiel aus einem Gedränge im weſtdeutſchen
Schuß=
kreis der Führungstreffer für Süddeutſchland, und zwar lenkte
in der Bedrängis der linke Verteidiger Bunge den Ball ſelbſt
ins weſtdeutſche Tor. Eine kurz darauf folgende Strafecke für
den Süden brachte nichts ein. Auch weiterhin kam der ſüddeutſche
Angriff verſchiebentlich gut vor, doch jetzt war die weſtdeutſche
Verteidigung auf der Hut und ſchaffte mit befreienden Schlägen
rechtzeitig Luft. Ebenſo ſcheiterten auch die weſtdeutſchen
Vor=
ſtöße, energiſch und raſch vorgetragen, an der wufmerkſamen
ſüd=
deuiſchen Hintermannſchaft. Nach anfänglich ausgeglichenem
Spiel kam gegen Schluß der erſten Halbzeit der Weſten immer
inehr auf, das ſüddeutſche Verteidigungstrio hatte ſich zu wehren.
Ein ſcharfer Schuß von Hufman ging gerade noch knapp neben
den Pfoſten.
In der zweiten Spielhälfte war der Kampf völlig
ausgegli=
chen. Der Süden hatte in dieſem Abſchnitt mehrere Strafecken
zu regiſtrieren, die alle ohne Erfolg geblieben waren. Dann kam
eine Drangperiode des Weſtens. Angriff auf Angriff rollte
gegen das ſüddeutſche Tor. Mehrfach konnte Henke retten, als
aber in der 15. Minute Schmidt einen hohen Schuß aus einem
Gedränge heraus auf das ſüddeutſche Tor ſetzte, konnte Henke
dieſen nicht halten. Der Ausgleich war erzielt. Jetzt ſetzte ein
erbitterter Kampf um die Führung ein. Doch 10 Minuten vor
Schluß konnte der Weſten das Treffen zu ſeinen Gunſten
ent=
ſcheiden. Eine Strafecke wurde von dem Eſſener Schäfer
unhalt=
bar verwandelt. Alle Bemühungen des Südens auf den
Aus=
gleich und damit vielleicht auf eine Spielverlängerung waren
vergeblich. Die Bonner Verteidigung befand ſich in einer
glän=
zenden Verſaſſung und ließ nichts durch, wurde dabei allerdings
wirkungsvoll von der in die Defenſive zurückgezogenen
Läufer=
reihe unterſtützt.
Rugby.
Oxford Greyhounds — SC. Frankfurt 1880 (Samstag) 22:9.
Mainkreis: Viktoria Aſchaffenburg — Offenbacher RV.
1874 0:9. RG. Heidelberg — SC. Neuenheim 3:5.
Schwimnen.
Poſeidon Leipzig in Berlin geſchlagen. — Neue Rekorde.
Die Berliner Intereſſengemeinſchaft veranſtaltete am
Sonn=
tag im Wellenbad Lunapark ein gut beſetztes Schwimmfeſt. Der
Damenſtaffei von Nixe Charlottenburg gelang es,
über 6 X50 Meter Freiſtil, den erſt vor kurzem von
Po=
ſeidon Leipzig aufgeſtellten deutſchen Rekord von 3:46,4 erheblich
zu unterbieten mit einer Zeit von 3:38, 3. Im Waſſerballſpiel
zwiſchen den beiden Meiſtern von Sachſen und Brandenburg
ſchlug Weißenſee 96 Poſeidon Leipzig mit 5:3 (2:2). Poſeidon
Leipzig konnte am Samstag ſein erſtes Spiel in Berlin gegen die
Vereinigten Waſſerfreunde 04 Spandau knapp mit 4:3 ſiegreich
geſtalten.
Einweihung des Budapeſter Hallenbades.
Zu einem großen Ereignis wurde am Sonntag die Eröffnung
der erſten Budapeſter gedeckten Schwimmhalle auf der
Marga=
reten=Inſel. Das Bad iſt eines der ſchönſten in Europa. Es hat
eine Länge von 33½½ Metern und eine Breite von 18 Metern. Die
Halle bietet Platz für 2500 Zuſchauer. Die Einweihung nahm
der ungariſche Reichsverweſer vor. Der Eröffnungstag brachte
den erſten Teil des Schwimmländerkampfes Ungarn
— Oeſterreich, in deſſen Rahmen auch einige Wettbewerbe
ausgeſchrieben waren, an denen drei deutſche Schwimmer
teil=
nahmen. Ueber 100 Meter Freiſtil wurde der deutſche Meiſter
Schubert=Breslau in 1:01,6 nur Dritter, hinter dem Ungarn
Wannie 1:01 und Szekely 1:01,4. Deutſch=Breslau wurde im 100
Meter Rückenſchwimmen ſogar nur Vierter. Dagegen gab ſich
Neitzel=Göppingen im 1000 Meter Freiſtil erſt nach hartem Kampf
von dem Ungarn Halaſy in 14:23,4 geſchlagen. Im Länderkampf
führi Ungarn gegen Oeſterreich jetzt mit 33:18 Punkten.
Bon den Sanobattfeibern.
3
Die Berbandsſpiele im Bezirk Main=Heſſen.
Mndonn mort B.2.
Mit den Ergebniſſen des Sonntags dürften in beiden
Grup=
pen der main=heſſiſchen Bezirksliga die Meiſter ermittelt ſein,
wenn nicht noch ganz unerwartete Umſtände eintreten. Der
Sonntag ſtand in beiden Gruppen im Zeichen klarer Siege der
bei=
den Meiſterſchaftsfavoriten.
Die Gruppe 4 . . .
Das wichtigſte Ereignis der Gruppe 4 war das
Darm=
ſtädter Derby zwiſchen den beiden höchſten ſüddeutſchen
„Würdenträgern” dem ſüddeutſchen Meiſter Sportverein
1898 Darmſtadt und dem Polizeiſportverein
Darmſtadt, ſeines Zeichens ſüddeutſcher Pokalmeiſter. Das
Treffen übte eine große Anziehungskraft aus und war von 4000
Zuſchauern beſucht. Das Treffen ſtand durchweg im Zeichen
des Sportvereins 1898, der es auch verdient mit 5:1 (4:0)
ge=
wann. Erſt beim Stande von 5:0 kamen die Polizſten zu ihrem
Ehrentreffer durch Huber; (Feick (3), Freund und Hennemann
waren die Torſchützen des ſüddeutſchen Meiſters. Mit dieſem
Siege ſtehen die „98er” nach 10 Spielen ohne Punktverluſt 20:0
Punkten an der Spitze. Polizei hält mit 10:6 Punkten den
zweiten Platz, womit man im Sportverein Darmſtadt den alten
und neuen Meiſter ſehen dürfte.
Eine Ueberraſchung gab es im Treffen zwiſchen dem VfR.
Schwanheim und dem Fußballſportverein
Frank=
furt. Der FSV. wurde von ſeinem Sturmführer im Stich
ge=
laſſen und mußte ſich den Schwanheimern mit 3:2 (3:1) beugen.
Rot=Weiß Frankfurt trennte ſich von dem TSV.
Langen mit 1:1 und errang damit ſeinen erſten Punkt, wird
aber dennoch nicht in der Lage ſein, die am vorletzten Platze
ſtehende Eintracht Frankfurt zu überholen und ſich damit mit dem
unvermeidlichen Abſtieg aus der Liga abfinden müſſen.
Die Gruppe B...
Auch in dieſer Gruppe ſollte die Meiſterſchaftsentſcheidung
ge=
fallen ſein. Mainz 05 hatte Wormatia Worms zu Gaſt
und ſchickte ſie mit 7:0 geſchlagen nach Hauſe. Während ſich die
Mainzer in einer ganz ausgezeichneten Form befanden, waren
die Wormſer gegenüber ihren zu Beginn der Saiſon gezeigten
Leiſtungen nicht mehr wiederzuerkennen. Mainz hält jetzt mit
20:2 Punkten die Spitze und hat von den vier ausſtehenden Spielen
lediglich in dem Polizeiſportverein Wiesbaden noch
einen ſchweren Gegner zu überwinden, der allerdings diesmal
enttäuſchte, indem er gegen den Liganeuling Poſt
Wies=
baden nur 2:2 ſpielte, nachdem er vor der Pauſe noch 2:0 in
Führung gelegen hatte. Die Poſtſportler haben damit einen guten
Mittelplatz errungen, während Polizei Wiesbaden mit 6
Verluſt=
punkten, der diesmal ſpielfreie Sportverein Wiesbaden mit 5
Verluſtpunkten aus dem Meiſterſchaftswettbewerb ausgeſchaltet
ſein dürften. Aus der Gefahrenzone des Abſtiegs rettete ſich
Polizei Worms durch Neueinſtellungen verſchiedener nach
Worms verſetzter handballeriſch tätiger Poliziſten verſtärkt.
Ha=
koah Wiesbaden mußte mit einer 0:4=Niederlage die
ver=
beſſerte Form der Wormſer anerkennen und wird ſich mit ihren
3:21 Punkten vor dem Abſtieg nicht mehr retten können.
Süddeutſche Verbandsſpiele.
Rhein: SV. Waldhof — Mannheim 07 3:1.
Ludwigs=
hafen 03 — FV. Frankenthal 6:1. MTG. Mannheim —
Mann=
heim 08 0:6. Pfalz Ludwigshafen — V. f. R. Mannheim 7:3.
Phönix Mannheim — Polizei Mannheim 1:3. Saar: V. f. B.
Zweibrücken — Phönix Kaiſerslautern 4:6. FV. Saarbrücken —
SSV. Saarlouis 5:8. SpVg. Bous — Saarlouis=Roden 2;4.
Württemberg: V. f. B. Stuttgart — SC. Stuttgart 5:2.
SpVg. Tübingen — SV. Reutlingen 11:3. Südbayern:
DSV. München — 1860 München 2:2. Poſt München — SSV.
Ulm 5:3. Ulmer FV. 94 — Jahn München 3:2.
Bokalmeiſter — Süddeutſcher Meiſter.
Polizei Darmſtadt — Sb. 98 Darmſtadt 1:5 (0:4).
Beinahe 4000 Zuſchauer hatten ſich geſtern zu dem mit
Spannung erwarteten Spiel auf dem Polizeiſportplat
eingefun=
den Viele ſahen nicht das ganze Spiel, da ſie — wie auch wir
— entſprechend den Mitteilungen des Platzvereins an die Preſſe,
mit dem Spielbeginn um 3 Uhr rechneten. Wie der
Polizeiſport=
verein uns erklärt, handelt es ſich um ein bedauerliches Verſehen,
das nicht rechtzeitig körrigiert wurde.
Das Spiel ſelbſt war für die Zuſchauer, beſonders in der
erſten Halbzeit, recht ſpannend. Die Gäſte legten ſofort los und
ſicherten ſich bald einen nicht mehr einzuholenden Vorſprung
an Toren. Als in der zweiten Hälfte die Platzherren alle
An=
ſtrengungen unternahmen, das Ergebnis zu verbeſſern, war die
Verteidigung der Blauen verſtärkt. Trotzdem war das Spiel
auch dann noch offen. An Schnelligkeit, Ballabgabe und
Wurf=
kraft demonſtrierten die Blauen ein augenſälliges Plus, das
denn auch über den Sieg entſchied, allerdings hatten beide
An=
griffsreihen reichlich Wurfpech.
Während die „Grünen” in der angekündigten Aufſtellung ſich
dem Schiedsrichter Fiſcher=Nürnberg ſtellten, brachten die Gäſte
anſtelle von Reuter Förſter, anſtelle von Wahl Hennemann. Ein
Vergleich der Stürmerreihen, die zu den gefürchtetſten
ſüddeut=
ſchen zählen, läßt beim Polizeiſturm gegenüber früher einige
Wünſche offen. Namentlich das placierte Schießen,
auseinander=
ziehendes Flügelſpiel und die raſchen Durchbrüche in der Mitte
vermißte man geſtern. Die rechte Sturmſeite war weitaus
ge=
fährlicher. Bohl erzielte auch nach ſchöner Kombination Jans=
Huber das Ehrentor. Die Läuferreihe, im Offenſivſpiel etwas
zu langſam, im Zerſtören beſſer. Stabil die Verteidigung Link=
Walther. An den 5 Toren trifft Bordt keine Schuld, dieſen
ge=
ſchickten Würfen gegenüber war er machtlos. Im blauen Tor
bot Henß prachtvolle Leiſtungen. Einige raffiniert in die oberen
Ecken dirigierte Bälle machte er in glänzenden Hechtſprüngen
unſchädlich. An der Verteidigung Nothenburger=Förſter war
ſpieleriſch nichts auszuſetzen. In der Läuferreihe boten Delp
und Papſt beſonders ſchöne Leiſtungen. Jäger nahm ſeinen
gefährlichen Gegenſtürmern Huber=Bohl ein gut Teil ihrer
Chan=
cen. Im Sturm war das Zuſammenſpiel in der erſten Hälfte
präzis und augenfällig, ſo daß die 4 Tore gegen die gute
Polizei=
hintermannſchaft verdiente Früchte waren (Torſchützen: Feick 3,
Freund 1). In der zweiten Hälfte legte man ſich wohl Schonung
auf. Hennemanns beklatſchter Durchbruch brachte den 5. Erfolg.
Das Spiel verlief durchweg fair, wofür beide Mannſchaften
ein Geſamtlob verdienen. In der 2. Hälfte pfiff der kleine, aber
feine Fiſcher aus Nürnberg einige beiderſeitige Verſuche, durch
härteres Spiel Vorteile zu erzielen, rechtzeitig zuſammen.
Nach dem erſten Spiel der beiden Lokalrivalen ſteht die
Par=
tie 2:0 für die Blauen. Da zwiſchen den beiden Vereinen
ein=
ſchließlich der Meiſterſchaftsſpiele mindeſtens noch 3 Spiele zu
erwarten ſind, iſt die Meiſterſchaft von Darmſtadt noch
unent=
ſchieden. Das nächſte Spiel am Böllenfalltor wird Fingerzeig
ſein. — Polizei 2. — Merck Dſtdt. 2. 17:1.
Freie Tgde. Darmſtagt — Hechtsheim
Geſtern weilte Darmſtadt in Hechtsheim bei Mainz, um das
Rückſpiel der Nachrunde auszutragen. Die Gäſte konnten auch
dort überzeugend den Sieg für ſich buchen und ſomit zwei
wert=
volle Punkte nach Darmſtadt entführen. Die 2. Mannſchaft mußte
gegen Griesheim 2. hier eine 6:0=Niederlage einſtecken. Die
5b, und Jugend ſpielfrei.
2. Gaugruppe.
Kreisklaſſe: Langen — Arheilgen 2:4 (1:3), Gref
— Vickenbach 1:0 (0:0), Erbach — Klein=Wallſtadt
Aſchaffenburg — Tv. Obernburg 6:2 (2:2), Tgſ. OHl.
Leider 3:1 (2:0).
Die beiden Gruppenbeſten werden ermittelt. Am
und Aſchaffenburg haben zwei ſtarke Gegner üü
geſchlagen und damit ihren Teil verdient. Wer von
an den Kreisſpielen teilnimmt, bleibt abzuwarten. L.
ſich nicht zuſammen. Gänzlich zerfahren, konnte dies
planvollen Angriffe vortrögen. Während Arheilgens
fort mit fein durchſdachtem Zuſpiel ſehr gefährlich wun
fiel ſehr auf, erzielten die Gäſte bald nach Beginn dan
ſchuß das erſte Tor. Bald darauf fiel ſchon durch Stru.
zweite, Loh erzielte ebenſalls durch Strafwurf den er
treffer. Mit 1:3 ging es in die Pauſe. Langens unan
Deckung verſchuldete das vierte Tor der Gäſte. Durch
ſchenfa.l wurden Arheilgens Mittelläufer und ein=
Verteidiger vom Felde verwieſen. Die Gäſte waren
Angriff gehemmt. Langen konnte ein Tor aufholen. B
gen beider Parteien waren nicht gleichwertig. Arhe
durch ſein ſyſtemvolles Spiel und gewann verdient. Der
richter Nord=Michelſtaſdt war reichllich nachſichtig und
genug für ein derart ſchnelles Spiel. —
Groß=
brachte es fertig, gegen Bickenbach durch ein Tor beid
zu gewinnen, die ſehr ſchwer wiegen. Gleichwertige
beiderſeits, wobei der Groß=Umſtädter Abwehr die gri
gabe zufiel. Das erſtemal, daß Bickenbach kein Tuſ
Groß=Umſtadts Hüter bezährte ſich glänzenb. Er
Spielende eiliche Strafwürfe zu hallten. Reichlich En
Las Spiel beendet, wobei der Schiri zu nachſichtig 1au
Erbach machte der naſſe Platz den Gäſten ſehr zu fü
bis zur Pauſe, nicht in Schwung kamen. Erbaſch giig
heraus und legte vier Tore vor. Merklich beſſer boitt
Gäſte die zweite Hälfte. Sie ſchoſſen durch Strafwuuf
und Erbach kam nur noch zu zwei Erfolgen. — In A:
burg wurde das mit großer Spannung erwartet!
gegen den Tv. Obernburg ausgetragen. Wohl warr
burg ſchon Meiſter, doch hieß es die 1:2=Niedenlage wer
der Ehre halber. Die Gäſte gingen zu ſorſchen Angxi
und führten überraſchend 2:0. Dann nahm ſich Aſchaffe
ſammen und ſchoß in großem Spiele ſechs Tore. Ec4
gut.
Main=Rhein=Gau.
Meiſterklaſſe: Heppenheim — Sprendlingen
Beſſungen — Bensheim 0:7 (0:1), Erfelden —
2:4 (2:3), Wolfskehlen — Worfelden 3:4 (2:3)!
A=Klaſſe: Groß=Gerau — Urberach 10:0 (5:0),
Wallerſtädten 3:4 (1:2).
B=Klaſſe: Groß=Rohrheim — Groß=Hauſen 0:3 (07
Hüttenfeld 2:0 (2:0), Schwanheim — Biebesheim
Jugend: Pfungſtadt — Lorſch 11:1, Erzhauſen —
Turnerinnen: Groß=Gerau — Spp. Weiterſtadt
An der Bergſtraße hat ſich die Lage nicht verändet
lingen ſiegte in Heppenheim verdient 6:3. Die Ballle
der Gäſte war ſehr überzeugend. Bald nach Beginn Ya
lingen zum erſten Tor. Rudi Schmidt verwandelte
würfe und verſchaffte ſeiner Elf damit den nötigen.
Näch der Pauſe hieß es einmal 5:2, und beide Par
noch zu einem Erfolg. Beſſungen — Bensheim Sad
(Bei Redaktionsſchluß am Montag morgen war der zu.u
richt leider immer noch nicht in unſeren Händen. Die 1
Im Ried ſchüttelt man die Köpfe. Wolfskehlen lia
eigenem Platze von Worfelden ſchlagen. Worfelden mn
Teilen um eine Kleinigkeit beſſer und verdient damin
Das erſte Tor ſchoſſen die Gäſte, dann 1:1, Wolfskeln=
Führung, doch nur vorübergehend. Bei der Pauſe 2
verteiltem Spiele ſchoß jede Partei noch ein Tor. aſi
war den Gäſten aus Urberach hoch überlegen, daher,
Schwer hatte es dagegen Wallerſtädten in Roßdorf.
verein hatte glücklich umgeſtellt. Der Gäſtehüter übe
Schiri konnte ſich Hamm=Büttelborn den Beifall Rof)
erwerben. Das Spiel der Turnerinnen in Groß=Gerau
Kumpfmomente, und man empfaug mit Genugtuun=!
nur Leibesübung gepflegt wird. Trotzdem iſt es in r
ſehen, wie ſehr ſich die Mädels auch ereifern könnal
ſtadt war beſſer. Das eigennützige Spiel dreier Stin
verdarb viel. Groß=Gerau hatte eine ſchöne Gelesn
Ausgleich.
Die erſte Meiſterſchaft in den verſchiedenen Gm=
Kreisklaſſe des Mittelrheinkreiſes wurde am Sonntau
1. Gaugruppe feſtgeſtellt. Der Polizeiſpo
Frankfurt, Bezirksmeiſter des 2. Bezirks, ſchlug)
Rückſpiel den TV. Niederrad 3:2 und wurde ſomit E,
meiſter. In den übrigen Gaugruppen gab es folgende
3. Gaugruppe; Kempten-Biebrich 1:0 abgebrochg
heim-Herrnsheim 3:1. (!)
ASC. Darmſtadt—Sp. V. Weiterſtadt 1910 6:0
Zu ſeinem zweiten Freundſchaftsſpiel hatte der
Handball=Elf des Sp.V. Weiterſtadt verpflichtet und
6:0 als Sieger den Platz verlaſſen. Bedauerlicherweiſeſ.
die Glätte des Platzes und durch die unnötige hartes‟
der Gäſte der Charakter eines Freundſchaftsſpieles ſtan
Das Spiel brachte einen glatten Sieg der ASCer, deS
Torausbeute auf obigen Grund zurückzuführen iſt; feell
die Stürmer, nachdem der Sieg feſtſtand, wenig Luſt,
Nahkampf mit der gegneriſchen Verteidigung einzul
einem Zwiſchenfall, der ſich kurz vor Spielende ereig ?
der Halblinke der Gäſte auf Anraten des Schiri dem
laſſen.
Kegler=Bereinigung Darmſtadt und Ang!
Durch die am vergangenen Samstag und Soni al.
fundenen Starts, an denen ſich 43 Männer und 5 Fm.
ligten, iſt im weſentlichen die erſte Hälfte des
Aus=
kegelns durchgeführt. Die Fortſetzung dieſes Segelns!
fangs nächſten Jahres ſtatt. Die nächſten beiden So‟
Klubwettkämpfe um einen Ehrenpreis der Stadt Lſl—
behalten. Einige weſentliche Ergebniſſe: 1. Männer
mel 534, 2. Rößler 527, 3. Chriſt 523, 4. Kiſſinger 522,
521, 6. Hühner 519, 7. Meher 518, 8. Weber 518, 2
10. Pfeiffer 512. — 2. Senioren: 1. Schinnerl 534,
decker 482, 3. Erb 456. — 3. Frauen: 1. Frau Reiee.
Frl. Bäumer 473, 3. Frau Schwinn 479, 4. Frl. Wehe*
Der derzeitige Stand der Kampfmannſchaft nach
abgeworfenen 300 Kugeln (1. Halbzeit) iſt folgenge"
1588, 2. Hübner 1586, 3. Chriſt 1580, 4. Bangert 190
1569, 6. Reichert 1566, 7. Lautenſchläger 1558, 8. Reihee
9. Thümmel 1555, 10. Bach 1553.
Im Hallen=Tenniskampf der Bezirke Baden und
gab es in Mannheim ein Unentſchieden von 3:3 Puntt
Sätzen. Frl. Außem ſchlug Frau Friedleben in eine!
kampf” 6:2, 6:4.
Im Hallen=Tenniskampf Berlin-Hamburg ſiegtend
burger Kippers dank der guten Leiſtungen von 2..
Frenz über Blau=Weiß Berlin mit 7:2 Punkten.
Es Leutſche Henmiagr 2991.
ufe des Union=Klubs zu Berlin waren am Sams=
„ſegierten der deutſchen Rennvereine verſammelt, um
gSr 1931 in ſeinen Terminen feſtzulegen. Die vom
der Oberſten Rennbehörde, Landoſtallmeiſter a. D.
geleitete Verſammlung verlief äußerſt glatt. Der
„wer, der auf dieſer Tagung beſchloſſen wurde, hält
umen des Vorjahres. Eröffnet wird die Galopprenn=
MMärz durch Dortmund. Am 29. März folgt
nind am 4. April werden auf der kleinen Waldbahn
lachrennen gelaufen. Der Flachſport großen Stils
Oſterſonntag, dem 5. April, in Dresden zum erſten
it em Recht, wo der Ehrenpreis=Ausgleich den
Mittel=
gsſchehniſſe bildet. Am gleichen Tage eröffnen Neuß
sſichllich auch Magdeburg. Der Oſtermontag iſt wie
ſarlshorſter Premiere reſerviert, wo der bekannte
8 beſonderes Ereignis zur Entſcheidung ſteht. Es
m am 12. April Hannover, Horſt=Emſcher und Mün=
April Frankfurt a. M., Hamburg=Horn und Köln,
April Leipzig. Für den 26. April iſt die Eröffnung
„rildbahn vorgeſehen, an welchem Tage ein gemiſchtes
nir Abwicklung gelangt. In Berlin gibt es die erſten
lrchrennen erſt am 1. Mai mit der Eröffnung der
nion=Klubs in Hoppegarten.
mn bedeutendſten Rennen der erſten Saiſonhälfte
wer=
mFel=Rennen am 10. Mai in Hoppegarten, der Große
— Hamburg am 14. Mai in Hamburg=Großborſtel,
ſtnis=Preis am 25. Mai in Hoppegarten, das
Hinden=
der am 31. Mai in Hoppegarten, der Große Hanſa=
A2 . Juni in Hamburg=Horn und das Deutſche
ſun28. Juni in Hamburg=Horn gelaufen. Die
Inter=
ule Berliner Rennwoche fällt in die Zeit vom
/1Fuli. Am 12. Juli iſt Hoppegarten Schauplatz des
am len Fliegerrennens und am Schlußtag kommt im
per Große Preis von Berlin zur Entſchei=
Große Preis von Hannoper findet am 2. Auguſt, der
3½ von Köln am 12. Auguſt ſtatt. Am 21. Auguſt be=
Mörternationale Rennwoche in Baden=Baden mit
unPPreis von Baden am 28. Auguſt als Höhepunkt
ſdes Winterfavoriten in Köln wird am 27. September
sänen Höhepunkt erhält der letzte Saiſonabſchnitt mit
ißen Preis der Republik am 18. Oktober auf
twsldbahn.
tiEtin wurden vorläufig keine Renntage bewilligt, da
och Verbindlichkeiten abzudecken hat. Ebenſo konnte
Ehigung für Rennen in Bonn nicht erteilt werden. Der
hlennbetrieb ſieht wieder 30 Renntage in Hoppegarten,
wi und Karlshorſt, ſowie 20 Tage in Strausberg vor,
ᛋ½ Kartells weſtdeutſcher Rennvereine wurde über die
em=end quittiert, daß der Mittwoch, wo im Weſten ſtets
wianfen werden, in dieſem Jahre von den großen
Ber=
tanen rennfrei gelaſſen worden iſt. Eine angeſagte
Sezte ſeitens der weſtdeutſchen und mitteldeutſchen
Ver=
emtſ, Da man mit den zahlreichen Anträgen warten will,
ne demnächſt zu wählende Oberſte Behörde
zuſammen=
ſGung der Oberſten Rennbehörde.
von Goetzen tritt zurück.
ᛋ in Berlin ſtattgefundenen Sitzung der Oberſten
ettüdt machte der langjährige Vo=ſitzende Landſtallmeiſter
ſchenr die Mitteilung, daß er ſich aus
Geſundheitsrück=
unigen ſehe, eine etwa nach der Neuwahl zu Beginn
ü Jahres auf ihn entfallende Wahr als Vorſitzender
Wimzunehmen.
raauf der Sitzung beſchäftigte man ſich ſehr eingehend
otſopingfrage. Es wurde in Ausſicht genommen,
in ſiueRennordnung beſtehenden Unſtimmigkeiten zu
beſei=
n. ESptechende Aenderungs=Anträge werden in der nächſten
ſungh raten werden. Im übrigen wurde der Standpunkt
frete t)aßß eine erfolgreiche Bekämpfung des Dopings nur
chbmlRerantwortlichkeit der Trainer zu erreichen iſt. Der
ineng üſſe den durch unzureichende Aufſicht uſw. verſchul=
Iſſim fall vertreten. Es wurde daher beſchloſſen, in den
ſen, Aüdenen die Unterſuchungen bereits abgeſchloſſen ſind
zuarmittlung der Schuldigen nicht geführt haben, nach
3 ümſennordnung die Mindeſtſtrafe von 300 Mark gegen
ben uortlichen Trainer auszuſprechen.
Volk eſonderer Bedeutung war die Feſtſtellung über die
Achvirkung der neuen Vorſtarter=Beſtimmung.
ngbieſes Syſtem daher weiter beibehalten und für
ener=
ſhſüjhrung auf allen Plätzen Sorge tragen.
Radfpork.
Hürtgen/Schön ſiegen in Frankfurt.
Mdei te Renntag in der Frankfurter Feſthalle wies
be=
em) heſſeren Beſuch auf als der erſte, aber die
Zuſchauer=
eiclrach noch immer nicht der hohen Qualität des Sports,
mann ſehen bekam. Der Höhepunkt des Abends war wieder
Mlcaaftsrennen. Hürtgen, der zweifache Sechstageſieger
leßzuhAwchen, mußte mit dem Wiesbadener Schön
zuſammen=
ſen, A Rauſch erkrankt war. Hürtgen/Schön geſtalteten durch
9u9 Aktivität die 75 Kilometer zu einem mitreißenden
ei Die Mannſchaft gewann auch ſchließlich nach bewegtem
em t Rundenvorſprung vor dem übrigen, durchaus ſtarken
lomnium der Straßenfahrer ſiegte Schön=Wiesbaden,
auus fuffe an ſich brachte, vor dem Gewinner der
Deutſch=
ſorurchhrtk, Buſe, und dem Tour=de=France=Sieger Leducg.
ſerrekſ ankfurt gewann das 40=Runden=Punktefahren der
Rateuen
Welickickter Erich Möller brachte in der Stuttgarter Stadt=
e Eiih „=Rilometer=Steherrennen vor Dederichs=Köln, Graſſin=
Nris P0 E mile Thollembeck=Brüſſel an ſich.
Jahreshaupkverſammlung des B. 2.R.
In Deſſau fand am Samstag und Sonntag die
außer=
ordentliche Hauptverſammlung des Bundes Deutſcher Radfahrer
ſtatt. Präſident Moshagen (Berlin) teilte mit, daß der
Mit=
gliederbeſtand von 60 492 im Vorjahre auf 48 132
zurückge=
gangen iſt. — Niſſen (Altona) gab bekannt, daß das
Wan=
derfahren trotz der ſchweren Zeit erfolgreich betrieben werden
konnte. Anſchließend machte der Sportausſchuß=Vorſitzende
Eggert (Berlin) längere Ausführungen und erklärte, das
Endziel des Bundes bleibe die Vereinigung aller deutſchen
Rad=
fahrer. Die für 1931 von den Opelwerken geplante
Inter=
nationale Deutſchland=Rundfahrt wurde für die
Tage vom 4. bis 24. Mai genehmigt. Weiterhin ſoll die
Deutſche Fliegermeiſterſchaft 1931 wie im letzten
Jahre in mehreren Läufen nach Punktwertung auf die einzelnen
deutſchen Rennplätze verteilt durchgeführt werden. Aus dem
Kaſſenbericht ging hervor, daß ſich das Vermögen des
Bun=
des bei einer Einnahme von 388 000 Mark und Ausgaben in
Höhe von 377 000 Mark auf 11000 Mark beläuft. — Nach
länge=
rer Debatte wurde beſchloſſen, die Verſicherung mit zwei Mark
pro Mitglied auch in Zukunft beizubehalten. Ferner bleibt es
beim bisherigen Zuſtand, daß jedes Mitglied die Zeitung als
Pflichtexemplar erhält. Der Jahresbundesbeitrag wurde auf
einen Berliner Antrag von 7 auf 6,50 Mark ermäßigt, jedoch
ſollen 75 Pf. pro Mitglied jährlich zur Schuldentilgung verwandt
werden. — Nach kurzer Pauſe nahm dann die Verſammlung zu
dem in Leipzig angeſtrebten Einheitsverband „
Deut=
ſcher Radfahrerſchaft” Stellung und faße folgenden
Be=
ſchluß: „Der Bund Deuſcher Radfahrer erſtrebt nach wie vor
den Einheitsverband der deutſchen Radfahrer. Er behält ſich vor,
die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Dem durch die
Ver=
mittlung der Induſtrie angetragenen Zuſammenſchluß in der
VDRV. vom 4. Dezember 1930 kann nicht zugeſtimmt werden, da
einige weſentliche Beſtimmungen des Vertragsentwurfs eine
Preisgabe der feſtgeſetzten Amateurbeſtimmungen enthalten. Der
Aufgabe ſeiner Hoheitsrechte im nationalen und internationalen
Sinne kann der Bund als Betreuer des Berufsſportgaues ohne
ausreichende Garantien nicht zuſtimmen.” — Bezüglich der
Diäten erklärte ſich der Bundesvertreter mit einer Kürzung von
20 Prozent bereit. Schließlich wurde auf Antrag des Berliner
Gaues der Geſamtvorſtand wiedergewählt.
Als gegen 21.30 Uhr von 140 vorliegenden Anträgen erſt 30
erledigt waren und man die gänzliche Ausſichtsloſigkeit, zu Ende
zu kommen, einſah, wurden die Verhandlungen abgebrochen und
die reſtlichen Anträge dem Vorſtand als Material überwieſen. Als
Ort der nächſten Jahreshauptverſammlung wurde Dortmund
gewählt.
Schaffung eines Deutſchen Jugend=Radſport=Abzeichens.
Der Verein deutſcher Fahrrad=Induſtrieller hielt in Leipzig ſeine
42. Jahreshauptverſammlung unter ſtarker Beteiligung der Mitglieder
aus allen Teilen des Reiches ab. Die Verſammlung erklärte ſich wieder
bereit, auch für 1931 an der Ausſchreibung ſogenannter „Großer Preiſe‟
für Amateure ſich zu beteiligen. Darüberhinaus wurde die Schaffung
eines deutſchen Jugend=Radſport= und Schulungs=Abzeichens zur
För=
derung des Radſports für männliche und weibliche Jugendradfahrer
be=
ſchloſſen. — Auch den großen Radſportorganiſationen ſollen wieder
entſprechende Beträge zur Förderung des Jugendradſports zur
Ver=
fügung geſtellt werden.
Kraffſpork.
Polizei Darmſtadt — Laubenheim=Mainz 21:0.
Geſtern fand in der Polizeiſporthalle der erſte Rückkampf der
diesjährigen Verbandsrunde der Liga ſtatt. Als Gaſt hatte die
Polizei Laubenheim gehabt. Die Kämpfe waren nicht ſchwer, und
iſt auch nichts Beſonderes hierüber zu berichten. Der Kampfrichter,
Kreisſportwart Heckmann=Dieburg, hatte leichte Arbeit. Die
ein=
zelnen Kämpfe: Bantamg.= Schnauber (P.) — Markloff (L.)
3:0: Federg.: Gg. Schanz (P.) — Schmitt (L.) 6:0; Leichtg.:
Aug. Schanz (P.) — Mayer (L.) 9:0; Welterg.: Feldmann (P.)
— M. Schon (L.) 12:0; Leichtg.: Lang (P.) — 2 (L.) 15:0;
Schwermittelg.: Krauß (P.) — 2 (L.) 18:0; Schwerg.: Siebert
(P.) — H. Schon (L.) 21:0. Geſamtringzeit 20 Minuten.
Athl.=S.=V. Darmſtadt — Jügesheim 10:4.
Zum 1. Kampf in der Nachrunde um die Bezirksmeiſterſchaft
mußte die 1. Mannſchaft des Athl.=Sportvereins 1891 Darmſtadt
nach Jügesheim. Darmſtadt mußte mit Erſatz antreten, und war
der Ausgang des Kampfes ungewiß, denn Jügesheim hat ſich
gegen die Vorrunde weſentlich verbeſſert, aber auch hier ſcheiterte
der beſte Vorſatz an dem unbedingten Siegeswillen der
Darm=
ſtädter Mannſchaft. Die Kämpfe verliefen folgendermaßen:
Fliegeng.: Meurer (J.) — Göckel (D.) unentſchieden; Bantamg.:
Jäger (J.) — Götz (D.), Sieger Götz in 1 Min.; Federg.: Fiſch
(J.) — Bauer (D.), Sieger Bauer in 7 Min.; Leichtg.: Weber
(J.) — Pulch (D.), Sieger Weber in 5 Min.; Leichtmittelg.:
Rupp (J.) — Neidig (D.), Sieger Neidig in 1 Min.;
Schwermit=
telg.: Schmidt (J.) — Zapf (D.), Sieger Zapf in 3 Min.;
Schwer=
gewicht: Leibold (J.) — Holtenreuter (D.) unentſchieden. Das
Reſultat iſt ſomit 10 zu 4 Punkte für Darmſtadt, und führt
Darm=
ſtadt bis jetzt immer noch die Tabelle.
Am Samstag, den 13. Dezember, abends 8 Uhr, ringt die
Darmſtädter Mannſchaft gegen den Bruderverein Neu=Iſenburg.
Obwohl Neu=Iſenburg den Vorkampf gegen Darmſtadt verloren
hat, wird ſich Darmſtadt doch gehörig anſtrengen müſſen, um als
Sieger aus dieſem Kampf hervorzugehen.
Da98 em Yorker Sechstagerennen endete mit einem Siege
Nabltſco=franzöſiſchen Mannſchaft Giorgetti/Broccardo. Der
Fiſches anz Dülberg belegte zuſammen mit dem Belgier
De=
ſets d9 15, Platz.
Winkerſport.
eutſche Hochſchulmeiſterſchaften im Skilaufen.
enin für die Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften im
vurde jetzt endgültig auf den 17. und 18. Januar
Lustragungsort Partenkirchen feſtgeſetzt. Am
. indet in Partenkirchen im Rahmen dieſer
Meiſter=
akademiſcher Länderkampf zwiſchen
amd und der Schweiz ſtatt.
ſchäftsführer der DT., Franz Breithaupt, vollendet am
Nagen 50. Lebensjahr.
SAuodeutſche Fußballderby zwiſchen Holſtein, Kiel und
Sportverein endete in Kiel mit einem 3:1=Sieg der
Mothoſen.
Mwuſe beſiegte der Stuttgarter Hockey=Club den
dor=
yſt nicht weniger als 14:2 (Halbzeit 8:1) Treffern.
Swockeymannſchaft des Berliner Schlittſchuklubs ſchlug
Sportpalaſt die engliſche Auswahlmannſchaft mit 4:2
0 Treffern.
Ehnale der Deutſchen Mannſchafts=Meiſterſchaft der Ama=
12. Dezember in Krefeld haben ſich Boxſport Dortmund
eſtverteidiger Colonig Köln quglifiziert.
Olympia=Ausſcheidungskämpfe im Ringen.
Vor ſehr gut beſuchtem Hauſe fanden am Sonntag in
Göp=
vingen die Olympia=Ausſcheidungsringkämpfe im Federgewicht
ſtatt, wobei ſich der Göppinger Hering durch beſſere Geſamtleiſtung
als Erſter placieren konnte. Nachſtehend die Einzelergebniſſe:
Erſte Runde: Anſchütz, Zella=Mehlis ſiegte über Füglein,
Nürn=
berg, n. P.; Hering=Göppingen brachte Lauterbach=Netzſchkau in
1:43 Minuten auf beide Schultern; Meier=Dortmund ſiegte n.
P. über Schwarzkopf=Koblenz nach 2:10 Min. — Zweite Runde:
Hering ſiegte über Füglein n. P.; Anſchütz bezwingt Schwarzkopf
in 6:12 Minuten durch Armzug; Meier beſiegt Lauterbach in
2 Minuten durch Supleſſe. — Dritte Runde: Hering bringt
An=
ſchütz in 7:23 Minuten auf beide Schultern; Meier qualifizierte
ſich über Anſchütz nach 2 Minuten. — Im Endkampf ſiegte
He=
ring=Göppingen über Meier=Dortmund nach 20 Minuten durch
beſſere Geſamtleiſtung und Punkteführung.
Franzöſiſche Boxer in Mannheim.
Der V. f. R. Mannheim veranſtaltete am Samstag wiederum
einen internationalen Kampfabend, für den vier Franzoſen
ver=
pflichtet waren. Die Kämpfe, die vor zirka 400—500 Zuſchauern
vor ſich gingen, hinterließen einen guten Eindruck. Das Ergebnis
von 5:3 für die Franzoſen entſprach dem Können beider Staffeln
vollkommen. Der V. f. R. hatte in Nicolai und Schuler ſeine beſten
Leute. Ein gutes Rahmenprogramm füllte den Abend in beſter
Weiſe aus. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf den Kampf
im Leichtgewicht zwiſchen Nicolai=Mannheim und dem Franzoſen
Cogliati. Beide lieferten ſich den techniſch beſten Kampf des
Abends, den der Mannheimer, wenn auch knapp, für ſich nach
Punkten entſcheiden konnte.
Jonath gewinnt den Sprinter=Dreikampf in Dortmund.
Der Verband weſtdeutſcher Sportpreſſe veranſtaltete am
Sams=
tag abend die „Nacht der Sportpreſſe” in der vor 5—6000
Zu=
ſchauern ſämtliche Sportarten in Art einer Sportrevue, verbunden
mit Wettkämpfen zwiſchen Weſtfalen und Rheinland gezeigt
wur=
den, die mit 61:48 P. für Weſtfalen ſiegreich endeten. Den Sprinter=
Dreikampf gewann der Bochumer Jonath mit 18 Punkten vor
dem Turner Völmke mit 15 Punkten und Buhr (DJK.) mit 8 P.
Leichkafhlefk-Jugendmannſchaffskämpfe 1230.
SV. 98 Darmſtadt an 3. Stelle!
Wie alljährlich hat der SF. und LV. für ſeine Vereine auch in
dieſem Jahre einen Jugend=Mannſchafts=Siebenkampf durchgeführt, der
aus 200=Meter=Lauf. Staffeln über 4X100 und 4X800 Meter, Hoch=
und Weitſprung, ſowie Kugelſtoßen und Schlagballweitwerfen beſtand.
Je nach der Klaſſenzugehörigkeit mußten die Vereine in jeder
Einzel=
übung verſchiedene Teilnehmerzahlen ſtellen, und zwar 4 in der
Be=
zirksliga, 3 in der Kreisliga, 2 in der A=Klaſſe und 1 in der B=Klaſſe.
Entſprechend dem überraſchend geſteigerten Leichtathletikbetrieb im
Sü=
den war auch der Siebenkampf viel ſtärker beſchickt als in den Jahren
vorher, und vor allen Dingen waren die Leiſtungen ganz erheblich
beſſer. Die vorgeſchriebene Mindeſtleiſtung zur Erreichung einer
Aus=
zeichnung betrug 2000 Punkte. Während im Jahre 1929 dieſe
Punkt=
zahl von 139 Vereinen erreicht wurde, waren es im Jahre 1930 240
Vereine, welche die Bedingungen erfüllen konnten, ſo daß eine Stei= von 73 Prozent zu verzeichnen iſt. Intereſſant ſind
die Einzelvergleiche der Vereine in den vier Klaſſen, die 1929 bzw.
1930 mit ihren Mannſchaften die Bedingungen erfüllten. Bezirksliga 19
(1929) zu 27 (1930), Kreisliga 41 zu 79, A=Klaſſe 44 zu 84 und B=Klaſſe
35 zu 50. Das Schwergewicht der Jugend=Leichtathletik liegt alſo
zwei=
fellos bei den Vereinen der Kreisliga und A=Klaſſe.
Die beſten Mannſchaften:
Aus der großen Zahl der teilnehmenden Vereine ſind wir in der
Lage, die 10 beſten Mannſchaften jeder Klaſſe zu nennen.
Bezirksliga: 1. Kickers Würzburg (6474,86 Punkte), 2. 1. FC.
Nürnberg (6356), 3. SV. 98 Darmſtadt (6341,10), 4.
Stutt=
garter Kickers (6015,89), 5. Germania Brötzingen (5989,00), 6.
Nürn=
berger SC. (5875,00), 7. Jahn München (5755,525), 8. Schwaben
Augsburg (5744,67), 9. FC. Idar (5732,00), 10. Alemannia Worms
(5724 Punkte.)
Kreisliga: 1. Roſenheimer FC. (6097 Punkte), 2. VfR.
Schwen=
ningen (6064,50), 3. SSV. Ulm (6033,53), 4. Ulmer FV. 94 (5939,67),
5. Phönix Kaiſerslautern (5679,06), 6. Phönix Mannheim (5508), 7.
SpVg. Rüla (5473,50), 8. FC. 02 Kreuznach (5457,32), 9. Teutonia
Augsburg (5398,44), 10. Barkochba Frankfurt (5365,94 Punkte.)
A=Klafſe: 1. Erſter FC. Illingen (5781,12: Punkte), 2. Nordſtern
Pforzheim (5548,80), 3. Hohenloher SV. Oehringen (5504,80), 4. SC.
Pforzheim (5438,30), 5. SpVg. Quierſcheid (5418,25), 6. T.u. SV.
Gemmrigheim (5379,95), 7. Reichsbahn Kaiſerslautern (5324,07),
8. SSV. Saarlouis (5285,37), 9. SV. Bonames (5194,05), 10.
Ale=
mannia Groß=Rohrheim (5134,25 Punkte.)
B=Klaſſe: 1. Schwimmklub Wiesbaden (6258,60 Punkte) 2. Poſt
München (5741,50, 3. Barkochba München (5706,45), 4. Reichsbahn
Wiesbaden (5402,50), 5. SV. Losheim (5373,55), 6. Poſt Nürnberg
(5319,55), 7. FA.d.TV. Reißenberg (5283 95), 8. VfR. Alsheim (5282),
9. SSV. Roſenheim (5176,60), 10. SC. Sendling (5065,625 Punkte.5
Die beſten Einzelleiſtungen:
Die nachſtehend aufgeführten drei beſten Leiſtungen in den
ein=
zelnen Uebungen des Siebenkampfes laſſen deutlich die eingangs
er=
wähnte Leiſtungsſteigerung erkennen.
200 Meter: Baudenbacher, 1. FC. Nürnberg, B3,8: Drentwett,
Schwaben Augsburg, 23,8; Ortelbach=Darmſtadt 98, 23,9. —
4X100 Meter: Saar Saarbrücken 46,4; Schwaben Augsburg 46,5;
Würzburger Kickers 46,9. — 4X800 Meter: Würzburger Kickers 9:06,0;
Nürnberger SC. 9:07,5; Schwaben Augsburg 9:13,0. — Weitſprung:
Schönig, Kickers Sruttgart, 6,35; Fiſcher. SV. Heddernheim, 6,30; Feil,
Schweinfurt 05, 6,29 Meter. — Hochſprung: Tegelein, Jahn München,
1,725 Meter: Engelhardt, 1. FC. Nürnberg, 1,70 Meter; Simon,
TSG. Mainflingen, 1,70 Meter. — Kugelſtoßen: Schmoll, SSV.
Ro=
ſenheim, 14,69 Meter; Kaiſer, Kickers Stuttgart, 14,65 Meter; Lechner,
Kickers Würzburg, 14,11 Meter. — Schlagballweitwerfen: Lederer, FC.
Nürnberg, 104,07 Meter; Feil Schweinfurt 05, 104,00 Meter;
Mar=
tin=Darmſtadt, 90,97 Meter.
Ein Waſſerballkampf Deutſchland-Belgien wird am 16. Auguſt 1931
in München=Gladbach ausgetragen werden.
Zum Davispokal, haben bis jetzt England, Griechenland, Italien,
Monaco und Südafrika ihre Meldungen abgegeben.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 8. Dezember.
11.00: Promenadekonzert des Frankfurter Konzert=Orcheſters in der
Taunusanlage.
15.00: Stadtrat Elſe Alken: Beſchäftigung erwerbsloſer Jugendlicher.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Soliſtin=
Hedwig Kohn=Cantz.
18.05: Dr. Wilh. Heinitz: Eine muſikaliſche Reiſe um die Welt.
18.35: Dr. Franz Wallner: Eine Viertelſtunde Deutſch.
19.05: Engliſcher Sprachunterricht.
19.30: Aus dem Saalbau Frankfurt a. M.: Montagskonzer4.
Ausf.: Frankfurter Rundfunk=Sinfonie=Orcheſter. Mitw.; Beatrice
Sutter=Kottlar (Sopran).
21.15: Zeitbericht: Sowjet=Parteikongreß in Moskau.
22.00: Zentral=Notrufanlage.
22.40: Tanzunterricht.
23.10: Tanz= und Unterhaltungsmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 8. Dezember.
10.10: Schulfunk Liede. ehrbarer Geſellen und reiſender Brüder,
12.00: Schulrunk Engliſch für Schüler.
14.30: Kinderſtunde. Wir machen eine Kinderzeitung.
15.0): Stunde für die reifere Jugend: Der Funkreporter erzählt.
15.40: Engliſch für Fortgeſchrittene.
16.0): Werilehrer. W. Vogt: Die Werkarbeit in der Schule im
Dienſte des Weihnachtsfeſtes.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Ein Weihnachtsſingen. Mitw.: Helga Thorn, Oscar
Beſen=
felder.
18.00: Hygieniſches Märchen von Dr. Mosbacher.
18.30: Prof. Dr. Lohmeyer: Die Schöpfungsgeſchichte in den
Religionen der Völker.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Prof. Dr. Dengler: Anbauwürdigkeit und Anbauarten der
Kiefer.
20.00: Königsberg: Orcheſterkonzert.
21.10: Leipzig: „Aus dem Leben für das Leben.‟ Dr. Will Tiſſok
unterhält ſich mit dem Straßenhändler Fritz Wüſtefeld.
21.40: Breslau: Das Volkslied in Oeſterreich. Mitw.: Der Funkchor,
Mitglieder der Funkkapelle.
22.30: Leipzig: Büttner=Feier, Sinfonie Nr. 4, H=moll. Dresdner" .
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Welterbericht.
Die ſich weit ſüdwärts erſtreckenden flachen Tiefausläufer der
Islandſtörung ſchieben ihre Warmluft immer weiter vor. Dabei ſind
die Temperaturen in Deutſchland wieder etwas angeſtiegen und liegen
kaum noch unter dem Gefrierpunkt. Bereits im Laufe des geſtrigen
Nachmittags ſetzte bei uns ganz leichter Schneefall ein, und München
meldete heute morgen Regen bei plus 2 Grad. Mit dem dauernden
Vordringen der milden Ozeanluft wird der Froſt nachlaſſen, und bei
ihrem Aufgleiten auf der vorgelagerten Kaltluft kommt es zum Auftreten
einzelner Niederſchläge, die zuerſt als Schnee fallen, ſpäter aber in
Regen übergehen dürften.
Ausſichten für Montag, den 8. Dezember: Nachlaſſen des Froſtes,
meiſt bedeckt und trübe, vereinzelte Niederſchläge, vorerſt als Schnee.
Ausſichten für Dienstag, den 9. Dezember: Meiſt dieſiges Wetter,
dabei einzelne Niederſchläge, teils als Schnee, teils als Regen.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuiſſeten, Reich und
Aueland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmanni
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verſag. C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantte der Rückfendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer bat 8 Seiten.
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