wirich 7mallgem Erſchelnen vom 4. Dezember
esember 2.48 Reichsmark und 22 Pfennig
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Nicht=
imzelner Nummern infolge höherer Gewalt
en Bezſeher nicht zur Kürzung des
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Franifurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Auflätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 333
Dienstag, den 2. Oezember 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtiadt 25 Reichspfg.
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breit) 2 Reſchsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reſchspfg.
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Rellame=
zeiſe 300 Reichsmarf. Alle preiſe in Reichsmark
4 Dolſar — 420 Markl. — Im Falle, höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Vank und Darme
ſädiar und Nationalbank.
er vie Kolberoronangen.
eichstag hat über Annahme oder Aufhebung der Nolverordnung zu entſcheiden. — Wird er ſich ſeiner
erankworkung bewußl ſein? — Entſcheidende Abſtimmung unker Umſtänden ſchon am Samskag.
eimann
gſtraße 1M
Sicherung von Wirkſchaft und Finanzen.
Berlin, 1. Dezember.
Mtäch wird mitgeteilt: Der Reichspräſident hat
Au von der Reichsregierung vorgeſchlagene
Verord=
zur Sicherung von Wirtſchaft und Finan=
Grund Art. 48 der Reichsverfaſſung heute (Montag)
wäten Abendſtunden unterzeichnet und zur
Ver=
an das Reichsgeſetzblatt weitergeleiiet.
i einer öffentlichen Dauerſitzung hat das Reichskabinett
MNacht zum Montag die Beratungen über die Neugeſtal=
Notverordnung zu Ende geführt. Am Montag ſind
o5 Verhandlungen mit den Ländern und mit den poli=
Wrrteien geführt worden. Am Nachmittag hat der
Reichs=
dem Reichspräſidenten Vortrag gehalten, und im Laufe
yo hat Herr von Hindenburg ſeine Unterſchrift gegeben.
itt erordnungen ſind alſo in Kraft geſetzt worden. Sie
am Dienstag vormittag durch Sonderausgabe des
eſetzblattes veröffentlicht.
Folge des eiligen Tempos iſt die, daß ein klares Bild
was nun eigentlich beſchloſſen worden iſt, ſich noch
männen läßt. Die Abſichten der Regierung haben ſich
Uetzten Augenblick immer wieder geindert. Noch am
waren der Kanzler und der Reichsfinanzminiſter ent=
Das Steuervereinheitlichungsgeſetz, tzeil es noch im
1— ebenſo wie der Finanzausgleich — lag, nicht in die
rd nung aufzunehmen. Dieſen Plan ſtieß das Kabinett
trnacht aber wieder um, ſo daß aub dieſer Entwurf
tauifgenommen wurde, allerdings in etwas geänderter,
ſiſofern, als unter Fortlaſſung der Grundſteuer eigentlich
ſih ein kleines Einkonmenſteuergeſetz übrig geblieben iſt.
ure. Mühen haben daneben die Entwürfe gemacht, die
Arſaſſungsänderung enthalten, weil das Kabinett ſich auf
Uſtwruch der Juriſten hin niht entſchließen konnte,
ver=
ſändernde Beſtimmungen, durch die Notverordnungen
ſhrien. Es blieb der Regierung alſo nichts anderes
ſls dieſe Geſetze umzugeſtalten. Das Beſoldungsſperr=
M überhaupt nicht aufgenommen worden, da ſich eine
itang offenbar nicht ermöglichen ließ. Das
Plafond=
dis die Ausgaben des Reiches und der Länder in den
Fahren nach oben begrenzen will, behält ſeine
Gültig=
für das Reich. Länder und Gemeinden erhalten eine
heride Ermächtigung, von der nach dem im Reichsrat ge=
Zuſicherungen wohl auch allgemein Gebrauch gemacht
wird. Ein ähnlicher Weg wird auch bei dem
Perſonal=
sgeſetz eingeſchlagen. Die Bürgerſteuer iſt in Stufen
uuseinander gezogen worden. Vor allem ſind bei den
Einkommen noch einige Stufen aufgeſetzt worden. Bei
ſigen Geſetzen, vor allem, ſoweit die Juli=Notverordnung
e kommt, iſt es im weſentlichen bei den Aenderungen
ſen, über die wir in den letzten Tagen ſchon eingehend
haben.
Die Stende des Reichskags.
Notverordnung wird von der Regierung als ein ein=
Ganze angeſehen. Sie trägt die Unterſchrift des ge=
Kabinetts. Es kann aber kein Zweifel ſein, daß damit
moraliſche Verantwortlichkeit ausgeſprochen toerden
zelne Teile ſind nur durch Mehrheitsbeſchlüſſe zuſtande
ken, konnten wohl auch kaum anders gefaßt werden, weil
biet, das hier angepackt worden iſt, ſo umfangreich iſt,
die Reſſortminiſter über die nötigen Fachkenntniſſe ver=
Tas Kabinett ſucht in erſter Linie eine politiſche
eidung im Reichstag. Der Kanzler will am
Mitt=
ſein er den Etat einbringt, gleichzeitig den Zwang
öorverordnung begründen. Er iſt entſchloſſen, ſich
auuf Ausſchußberatungen nicht einzulaſſen, ſondern eine
fanigte Behandlung im Reichstag zu for=
Nach der Verfaſſung hat der Reichstag nur das
Rotverordnungen anzunehmen oder
abzuleh=
ds Recht auf Abänderungen ſteht ihm nicht
Lunt alſo der Kanzler ſich darauf beruft, ſo wird es ihm
lein, ſchon am Samstag, die entſcheidende Abſtimmung
69s tag ſich zu erzwingen, was er aus außenpolitiſchen
und wegen der Möglichkeit einer neuen Anleihe für
d erforderlich hält. In politiſchen Kreiſen wird
allge=
et gerechnet, daß die Regierung ſich im Reichstag
durch=
hil die Sozialdemokraten wohl bereit ſind, dieſen Weg
heri, und die bürgerlichen Gruppen der Wirtſchaftspartei
Landvolkes kaum zu einer Ablehnung kommen werden,
Fu einer Stimmenthaltung. Auch das würde dann zu
blehnung der Anträge auf Aufhebung ſchon genügen.
Der Inhalt der Nokverordnungen.
* Berlin, 1. Dezember. (Priv.=Tel.)
Nötverordnungen, die offiziell den Namen des
Sädenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen vom
her führen, zerfallen in neun Teile. Der erſte
eSt ſich auf die Veränderung der Verordnung
Aspräſidenten vom 26. Juli 1930. Das erſte Kapitel
9 mit der Erſchließung von Einnahmen für die
Gemein=
ſreite Kapitel mit der Arbeitsloſenverſicherung und der
Krankenverſicherung. Der zweite Teil iſt der Sicherung
des Haushalts gewidmet. Im erſten Kapitel wird die
Aus=
gabenbegrenzung feſtgelegt, im zweiten Kapitel die
Gehaltskür=
zung, im dritten die Steuerſenkung und im vierten der Zuſchlag
zur Einkommenſteuer im Rechnungsjahr 1931. Der dritte Teil
bezieht ſich auf die Steuervereinfachung und die
Steu=
ervereinheitlichung und zerfällt in folgende
Unterab=
ſchnitte: Geſamtplan der Steuervereinfachung, Grundſteuer,
Ge=
werbeſteuer, Steueranpaſſung, Umſatzſteuer, Erhebung der
Steuer=
pflicht der öffentlichen Betriebe und Steueramneſtie. Im
vier=
ten Teil wird die Senkung der Realſteuern und der
Verkehrsſteuern feſtgelegt. Das erſte Kapitel iſt der
Sen=
kung der Realſteuern, das zweite der Senkung der Verkehrsſteuern
gewidmet. Der fünfte Teil befaßt ſich mit dem
Finanzaus=
gleich. Der ſechſte Teil bezieht ſich auf die Reichsbank,
die Golddiskontbank und die Rentenbank und ſieht
folgende Unterabſchnitte vor: 1. Verteilung des Reingewinns
der Reichsbank, 2. Umgeſtaltung der Golddiskontbank und 3.
Li=
quidierung der Rentenbankſcheine. Der ſiebente Teil umfaßt
die Wohnungswirtſchaft und enthält folgende
Unterab=
ſchnitte: 1. Förderung und Verbilligung des
Kleinwohnungs=
baues, 2. Uebernahme von Bürgſchaften zugunſten des
Kleinwoh=
nungsbaues, 3. Gemeinnützigkeit von Wohnungsunternehmen,
4. Abbau und Beendigung der
Wohnungszwangs=
wirtſchaft. Der achte Teil iſt dem Schutz der
Land=
wirtſchaft gewidmet und zerfällt in folgende Kapitel: 1.
Aen=
derung des Brotgeſetzes, 2. Zollmaßnahmen, 3. Förderung der
Verwendung inländiſcher tieriſcher Fette, 4. Förderung der
Ver=
wendung von inländiſchem Hopfen, 5. Verbeſſerung der
Marktver=
hältniſſe für die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe. Derneunte Teil
bezieht ſich auf die Vereinfachung und Erſparniſſe
auf dem Gebiete der Rechtsfragen.
Die Agrarmaßnahmen.
* Verlin, 1. Dez. (Priv.=Tel.)
Die in den Notverordnungen eingefügten neuen Maßnahmen
zur Beſeitigung der Agrarkriſe ſind ſehr umfangreih. Sie
kom=
men den Wünſchen der landwirtſchaftlichen Organiſationen weit
entgegen und werden in ihren Wirkungen hoffentlich jetzt zu
einer Geſundung der landwirtſhaftlichen Verhälntiſſe führen.
Zunächſt iſt die Erhöhung des Zolls auf
Futter=
gerſte, der bisher gebunden war, in die Ermächtigung des
Ernährungsminiſters geſtellt worden, der den Zoll alſo
beweg=
lich geſtalten kann. Auch iſt der Zoll für Weizenkleie auf 10
Mark erhöht und ein Zoll auf Rogenkleie in der gleichen Höhe
eingeführt worden. Der Hirſenzoll wird verzehnfacht.
Weſent=
liche Aenderungen werden im Brotgeſetz vorgenommen, vor allem
durch die Einführung von Strafbeſtimmungen, die bisher
fehl=
ten. Für Weizengroßgebäck im Gewicht von mehr als 200 Gr.
wird ein Beimiſchungszwang von 30 Prozent Roggenmehl
ein=
geführt. Allen Bäckern wird die Verpſlichtung zur Herſtellung
und auch Auslegung von Roggenbrot auferlegt. Als
Streu=
mehl darf nur Roggenmehl benutzt werden. Gaſtwirtſchaften
und Hotels dürfen ihren Gäſten nur Noggenbrot zur Verfügung
ſtellen. Die Beimiſchung von Kartoffelmehl wird bis zu 10
Prozent erlaubt. Das Handelsklaſſengeſetz, das unter dem
Namen „Standardiſierungsgeſetz” in den öffentlichen Debatten
ſeit Monaten eine große Rolle ſpielt und den Auswüchſen im
Handel entgegenarbeiten ſoll, wird im Rahmen der
Notverord=
nungen in Kraft geſetzt. Für die Margarineherſtellung wird der
Zwang zur Verwendung einheimiſcher Fette vorgeſchrieben,
ebenſo wie die Verwendung einheimiſchen Hopfens beim Bier.
Darüber hinaus ſoll auch die Erhöhung der Zölle für Speck und
Schmalz auf 10 und 20 Mark vorgenommen werden, allerdings
aber nicht im Wege der Notverordnung. Die entſprechende
Vor=
lage geht dem handelspolitiſchen Ausſchuß des Reichstages zu,
in dem eine Mehrheit für die Annahme ſicher iſt. Rechnet man
dazu, daß erſt Ende voriger Woche der deutſch=finniſche
Handels=
vertrag in Kraft getreten ift, durch den der Butterzoll auf 50 Mk.
erhöht wurde, dann hat in der Tat der Reichsernährungsminiſter
Schiele ſein Reformprogramm in weitgehendſtem Maße
durch=
ſetzen können. Uebrig geblieben ſind einige Forderungen auf
dem Gebiete der Vieh= und Veredlungswirtſchaft, für die das
Reichskabinett einen Notſtand zurzeit noch nicht als vorliegend
erachtet, für das aber auch ein Eingreifen vielleicht nicht
un=
mittelbar notwendig iſt. Auch hier wird der Verſuch einer
parlamentariſchen Regelungezunächſt unternommen. Erſt wenn
ſich Schwierigkeiten ergeben ſollten, wird vielleicht der Rückgriff
auf eine neue Notverordnung erforderlich.
Das neue öſterreichiſche Kabinekt.
Wien, 1. Dezember.
Wie aus parlamentariſchen Kreiſen verlautet, haben die
Ver=
handlungen des heutigen Tages bereits zu einer prinzipiellen
Einigung geführt. Es wurden genannt als Bundeskanzler Dr.
Ender, Vizekanzler und Innenminiſter Schober, Handel Heil,
Finanzen Winkler, Unterricht Czermak, Ackerbau Thaler,
Handels=
miniſter Vangoin, das Juſtizminiſterium wird vorausſichtlich
einem Großdeutſchen zufallen, für das Außen=Miniſterium wird
Seipel genannt und für das Miniſterium für ſoziale Verwaltung
der chriſtlich=ſoziale Nationalrat Drexel. Der Heimatblock dürfte
in dem neuen Kabinett nicht vertreten ſein.
* Die heſſiſchen Beamken und
Staaks=
dienſtanwärker abermals zurückgeſekzk!
Von
Studienrat Monjé.
Das Reich wird ſeinen Beamten eine ſechsprozentige
Kür=
zung des Gehaltes auferlegen; es wird durch ein
verfaſſungs=
änderndes Geſetz die Länder verpflichten, das Gleiche zu tun.
Wochenlang ſchwirren in immer beſtimmterer Form Gerüchte
umher, Heſſen plane, über die Reichskürzung hinauszugehen,
außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen. Die heſſiſche
Re=
gierung ſchweigt; ihr Schweigen ſcheint die Gerüchte zu
be=
ſtätigen. Lebhafte Beunruhigung geht durch die heſſiſche
Beam=
tenſchaft; die innere Sicherheit tüchtiger alter Beamtengeſinnung
erleidet in dieſen Wochen ſchweren Schaden. Da unterbreitet die
Regierung am Mittwoch, den 26. November, den
Beamten=
ſpitzenorganiſationen zwei Geſetzentwürfe; bereits am Freitag
darauf beginnen die Verhandlungen im Finanzausſchuß; in
dieſer Woche ſoll die Entſcheidung im Landtag fallen. Obwohl
die Geſetze erſt zum 1. Februar 1931 in Kraft treten, wird ihre
Beratung und Beſchlußfaſſung mit ungewöhnlicher
Beſchleu=
nigung überhaſtet; eine volle Klärung ihres Wortlautes zu
er=
langen, iſt ebenſowenig möglich, wie ihre Auswirkung zu
über=
blicken. Aber es beſtätigt ſich, was befürchtet wurde: als
ein=
ziges Land in Deutſchland geht Heſſen über die
Sparmaßnahmen des Reiches hinaus, als
ein=
ziges Land unter allen Ländern ſtellt es
aber=
mals ſeine Beamten und Staatsdienſtanwärter
in weſentlichen Punkten ſchlechter.
Die Oeffentlichkeit hat aus beſonderen Gründen ein
Inter=
eſſe daran, über den Inhalt der Geſetzentwürfe unterrichtet zu
werden.
Sie greifen in die Bezüge der geſamten
Anwär=
terſchaft, der ledigen Anwärter und der zukünftigen
ledigen Beamten, ſowie in die
Aufrückungsmög=
lichkeiten aller Beamten ein. Behutſam umgehen die
Entwüirfe eine Aenderung der geltenden Geſetze, die nur auf
verfaſſungsänderndem Wege möglich wäre. Um ſo ſchärfer aber
werden dafür die rechtlich nicht geſchützten Teile der heſſiſchen
Beamtenſchaft, die Anwärter, betroffen. Die Entwürfe
ſetzen ihre Vergütungen herab, und zwar um etwa 20 v. H. in
den höheren und mittleren Gruppen, um etwa 10 v. H. in den
übrigen Gruppen. Dieſe Beſtimmung ſcheint einfach, iſt es
aber nicht. Gekürzt werden in ihren Bezügen zunächſt die
ledi=
gen Anwärter, ohne Rückſicht auf ihr Lebens= und Dienſtalter,
am meiſten alſo die akademiſch gebildeten Anwärter. Ein
Bei=
ſpiel: Der Studienaſſeſſor und die Studienaſſeſſorin gelangen
heute mit ewa 35 Jahren zur überplanmäßigen Anſtellung.
Zehn Jahre haben ſie dem Staate bereits Dienſt getan; ſie ſind
nach geltendem Recht in die erſten Stufen der
Anſtellungs=
gruppe eingerückt. Dieſe Aſſeſſoren verlieren am 1. Februar
1931 nicht, wie es nach dem Geſetzentwurf ſcheint, 20 v. H. —
ſie verlieren vielmehr mit einem Schlage rund 30 v. H. ihrer
ſeitherigen Vergütung. Dabei iſt die Kürzung des
Wohnungs=
geldes eingerechnet, wovon noch die Rede ſein wird. Es dürfte
akademiſch gebildete Anwärter geben, die noch mehr — bis zu
36 v. H. ihrer Vergütungen verlieren. Bei den Anwärtern der
übrigen Beamtengruppen kann die Einbuße nicht ſo ſtark ſein,
da ſie in jüngeren Lebensjahren und mit weniger Dienſtjahren
angeſtellt werden. Der Geſetzgeber hat auf das höhere
Lebens=
alter, das durch die vom Staat verlangte Art der Vorbildung
bedingt wird, keine Rückſicht genommen, wie er das bei
gerin=
gerem Einkommen der jüngeren Anwärter in den unteren
Grup=
pen tut. So wird der ledige Anwärter mit 7 bis 10 und mehr
Dienſtjahren auf die Vergütungen eines Anwärters mit 6
Dienſtjahren herabgeſetzt, dieſer etwa ſo behandelt, als ob er nur
3 Dienſtjahre hätte. Der älteſte ledige akademiſch
gebildete heſſiſche Staatsdienſtanwärter
er=
hält demnächſtrund 100. — RM. jährlich mehr als
der preußiſche Anwärter im erſten Dienſtjahr,
rund 200. — RM. weniger als der badiſche
An=
wärter imerſten Dienſtjahr!
Auf dieſen niedrigen Bezügen bleibt der heſſiſche Anwärter
in Zukunft ohne Rückſicht auf ſein Dienſt= und Lebensalter
ſtehen. Und ſo ſteht es in Wirklichkeit mit dem Schickſal der
akademiſch gebildeten Anwärter noch weit ernſter
und ſchlimmer, als der Entwurf ahnen läßt. Die mechaniſchen
Sparmaßnahmen, die der heſſiſche Staat unter dem Namen einer
Verwaltungsreform vorgenommen hat und für dieſen Winter
vorbereitet, bedeuten für faſt alle akademiſch
gebilde=
ten Laufbahnen auf Jahre hinaus eine völlige
Sperre. In der Laufbahn der Philologen z. B. wird
voraus=
ſichtlich in den nächſten 6—8 Jahren weder eine Anſtellung, noch
eine dauernde Verwendung von Anwärtern erfolgen können.
Sobald ſich die Lage überſehen läßt, wird es der heſſiſche
Philo=
logenverein für ſeine Pflicht halten, die Oeffentlichkeit in
wei=
teſtem Umfang über das troſtloſe Schickſal derjenigen, die
Philologie ſtudieren oder bereits in den Vorbereitungsdienſt
ein=
getreten ſind, aufzuklären. Die Frage aber, ob der Staat mit
den Maßnahmen, die er ergriffen hat und jetzt ergreifen will,
auf dem rechten Wege iſt, das furchtbare Problem der akademiſch
gebildeten Erwerbsloſen zu meiſtern, muß verneint werden.
Eine Milderung ſehen die Geſetzentwürfe nur bei den am
1. Februar 1931 verheirateten oder verheiratet geweſenen
Anwär=
tern vor. Sie bleiben im allgemeinen bis zur Anſtellung auf
ihren Bezügen ſtehen. — Auf der Suche nach Erſparniſſen iſt
der Staat nicht ohne bitteren Humor. Wurden in dieſem Jahre
den Beamten, die ſich verheiratet und Kinder haben, die
Zu=
ſchläge für Kinder über 16 Jahre geſtrichen oder gekürzt, ſo
ſtreicht er nunmehr den ledigen Anwärtern und allen, die etwa
ledig zur Anſtellung gelangen, faſt die Hälfte des
Wohnungs=
geldes. Endlich enthalten die Geſetzentwürfe die Beſtimmung,
daß 40. v. H. der Aufrückungsſtellen abgeſetzt werden
ſollen. Welch Auswirkung dieſe Neuerung für die einzelnen
Beamtengruppen hat, läßt ſich in vollem Umfang noch, nicht
über=
ſehen. Da aber dem akademiſch gebildeten Beamten durchweg
erſt in vorgerücktem Alter eine Aufrückungsmöglichkeit überhaupt
geboten wird, ſteht heute ſchon feſt, daß auf Jahre hinaus
zahl=
reichen, man kann ſagen: faſt allen älteren akademiſch gebildeten
Beamten eine Aufrückung verſagt bleibt. Der finanzielle Er=
Seite 2
Dienstag, den 2. Dezember 1930
trag der Maßnahme wird für das erſte Jahr auf 50 000 RM.,
für die beiden nächſten Jahre auf 100 000 und 200 000 RM.
ge=
ſchätzt. Die geringe Erſparnis rechtfertigt die Enttäuſchung und
Verbitterung nicht, mit der hochverdiente Beamte bis an ihr
Lebensende zu kämpfen haben werden.
Die heſſiſche Beamtenſchaft iſt bereit, die Opfer zu bringen
und zu tragen, die der geſamten Beamienſchaft im Reich und
in den Ländern auferlegt werden. Die beiden Geſetzentwürfe,
die die heſſiſche Regierung vorlegt, tragen — wie nun ſchon ſo
oft manche Maßnahmen in den letzten Jahren — den Charakter
der Ausnahme. Ueber alle finanzielle, ſchwer ertragbare
Einbuße hinaus erfüllen ſie den heſſiſchen Beamten mit dem
bitteren Gefühl, in deutſchen Landen ein Beamter minderen
Grades zu ſein; ihre Auswirkungen rufen dem alten
ver=
dienten Beamten wie dem jüngeren Anwärter das dunkle
Wort zu:
Lasciate ogni speranza, voi chentrate!
Der Verband Heſſiſcher
Verwaltungsbureau=
beamten hat eine Entſchließung gefaßt, in der gegen die
ge=
plante Kürzung der Vergütungen und des Wohnungsgeldes
Stel=
lung genommen. Die Parteien werden aufgefordert, ſich bei ihrer
Entſcheidung im Landtag der Verantwortung bewußt zu ſein, die
ſo einſchneidende Maßnahmen bei den betroffenen
Beamten=
kreiſen nicht nur in finanzieller Hinſicht auslöſen müſſen.
Kriliſche Lage des Kabineits Tardien.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 30. November.
Die innenpolitiſche Situation in Frankreich wird immer
troſtloſer. Die Lage in der Kammer iſt ſo kompliziert, und die
perſönlichen Motive treten ſo ſtark hervor, daß es unmöglich iſt,
von einer eindeutigen politiſchen Orientierung zu ſprechen. Die
Lage Tardieus wird aber immer unhaltbarer.
Nach der Zuſammenſtellung der Kammerkommiſſion für die
Unterſuchung der Ouſtricaffäre wiegten ſich die Freunde der
Re=
gierung einen Augenblick in der Hoffnung, daß die größte
Ge=
fahr überwunden ſei. Die Zuſammenſetzung der Kommiſſion
war nämlich theorethiſch regierungsfreundlich. Es erwies ſich
aber, daß durch den Rücktritt des Juſtizminiſters und die
Bil=
dung der Unterſuchungskommiſſion die politiſchen Auswirkungen
der Ouſtricaffäre noch nicht erledigt waren. Zwei
Staatsſekre=
täre gaben ihre Demiſſion, um ihr Verhältnis zu der
Quſtric=
bank beſſer bereinigen zu können. Dieſe Nachricht löſte in der
Kammer einen unendlich peinlichen Eindruck aus. Es ſah aus
wie ein langſames Abbröckeln der Regierung, ein ſtufenweiſes
Abſterben der Glieder. Noch kein Tod, denn es gab ein
Ver=
trauenspotum, aber man ſprach über die Agonie der
Regierungs=
mehrheit. Die Oppoſition verhielt ſich taktiſch geſchickt, die
Radi=
kalſozialiſten attackieren nicht, ſondern hüllten ſich in eiſiges
Schweigen. Das war noch unerträglicher für die Mehrheit als
lärmende Auftritte. Man ſieht, der linksſtehenden Oprſition
kommt es nicht ſo ſehr darauf an, Tardien zu ſtürzen als ihn
langſam zu diskreditieren. Dieſe Taktik hat bereits ihre Früchte
gebracht. Die große Aufgabe aber; die einheitliche
Organiſie=
rung der Linken, iſt noch nicht gelöſt. Ja, man ſieht kaum etwas
Poſitives in dieſer Richtung.
Es iſt wahr, eine Regierung zu bilden und die
Verantwor=
tung zu übernehmen, iſt keine dankbare Aufgabe unter den
gegenwärtigen Umſtänden. Es iſt charakteriſtiſch für die
Situation, daß in linksſtehenden Kreiſen die Meinung geäußert
wurde, man ſolle einer Regierungskriſe aus dem Wege gehen,
um das etwaige Zurückkommen Poincarés zu vermeiden.
Die jetzige Situation bleibt trotz aller Zuſpitzung der Lage
derjenigen bei der Eröffnung der Kammer ähnlich. Die
Rich=
tung der innenpolitiſchen Entwicklung hängt nicht von Tardieu
und ſeiner Mehrheit ab, ſondern von der Frage, ob die
Links=
parteien ſich zu einem einheitlichen Vorgehen entſchließen können.
Doch dieſe Frage bleibt nach wie vor unbeantwortet.
Das biſchöfliche Ordinariak gegen polikiſche
Tokenehrungen.
Mainz, 30. November.
Die nationalſozialiſtiſche Parteileitung hatte in einem
Schrei=
ben beim biſchöflichen Ordinariat darüber Beſchwerde geführt,
daß katholiſche Geiſtliche das Niederlegen von den mit
Haken=
kreuz geſchmückten Kränzen in katholiſchen Kirchen oder auf
ka=
tholiſchen Friedhöfen am 9. November verboten hatten. In einem
Antwortſchreiben hat das biſchöfliche Ordinariat das Verhalten
der katholiſchen Geiſtlichkeit der Diözeſe Mainz als durchaus
kor=
rekt bezeichnet und geltend gemacht, daß politiſche
Toten=
ehrungen nur Zwietracht in die Bevölkerung
brächten.
Montag, den 1. Dezember 1930, in der Stadtkirche.
Der Muſik=Verein ermöglichte es uns, einen ſüddeutſchen
ka=
tholiſchen Kirchenchor zu hören, ein verhältnismäßig ſeltenes
Er=
eignis, da in unſeren Kirchen häufiger norddeutſche proteſtantiſche
Chöre zu hören ſind, die ihre Musica sacra gerne hören laſſen,
während katholiſche Kirchenmuſik weit ſeltener außerhalb des
Got=
tesdienſtes erklingt. Unter der ausgezeichneten, künſtleriſch
beſon=
ders hochſtehenden Leitung des Domkapellmeiſters Joſeph Meßner
war der Salzburger Domchor erſchienen, eine verhältnismäßig
kleine Schar von ausgeſuchten Stimmen, die ein vorzügliches
In=
ſtrument in der Hand ihres Leiters bilden. Iſt auch die
Zuſam=
menſetzung eine völlig andere als die des Ludwigshafener
Beet=
hoven==Chors, der vor zwei Wochen Arnold Mendelsſohns Deutſche
Meſſe ſang, ſo drängt ſich der Vergleich der Klangqualität doch
unmittelbar auf. Die Ludwigshafener hatten etwa 200 faſt
aus=
nahmslos ſehr junge Stimmen, die zauberhaft weich ſangen, ſo
daß ſie an Schönheit des Soprans unſeres Erachtens auch den
Ber=
liner Domchor und die Thomaner übertrafen, die Salzburger Gäſte
hatten bei der geringen Stärke ihrer Beſetzung faſt lauter ſehr
kräftige Stimmen, die im Forte eine gewiſſe Härte des Klanges
aufwieſen und durch das für unſer Empfinden nicht genug
zurück=
gedämpfte Vibrato Einzelner im Zuſammenklang nicht ſtets ganz
rein wirkten. Unübertrefflich ſchön war der Wohlklang im
Pia=
niſſimo und der Schlußgeſang, ein weniger bekanntes „tembrae
factae sunt” von Michael Haydn, das herrlich abgetönt war,
bildete klanglich unſtreitig den Höhepunkt des Abends.
Die Vortragsfolge enthielt nur ältere Meiſter, die mit der
Geſchichte der Salzburger Kirchenmuſik in engſter Verbindung
ſtan=
den. Die vorgetragenen Vokalwerke waren: Eine Hymne von
Johannes Stadlmayer, deren gregorianiſcher Cantus firmus im
Baß liegt, während die anderen Stimmen lebhaft imitatoriſch
dazu kontrapunktieren, ein geiſtliches Madrigal von Caſpar
Glaner, das beſonders ſchön und dynamiſch ausdrucksvoll
vorge=
tragen wurde, dann eine konzertierende Motette Laudate
Do=
minum von Peter Gutfreund, alles Werke, die typiſch dem älteren,
im weſentlichen kontrapunktiſchen Vokalſtil angehören. Der
neuere Stil war vertreten durch einen ſehr ſchönen Hymnus von
Abraham Megerle, eine großenteils akkordiſch geſetzte Motette von
Sigismund von Biechteler und einer nach venetianiſchem Muſter
doppelchörigen Motette von Steffano Bernardio, dem
Feſtdirigen=
ten bei der berühmten Maſſenaufführung, die anläßlich der Weihe
des Salzburger Domes ſtattfand.
Wohnte auch dieſen Werken noch das Herbe der mehr durch
die Kirchentonarten beſtimmten älteren Tonkunſt inne, ſo fühlte
man in „Regina coeli” von Antonio Caldara die typiſch
italie=
niſche, durch die Ausdruckserrungenſchaften der Oper beeinflußte
Kirchenmuſik, die ſpäter ausſchließlich die Produktion beberrſchte.
Nunn;
Vom Tage.
Das Reichsbahnzentralamt in Berlin iſt ab 1. Dez.
dieſes Jahres in vier ſelbſtändige Reichsbahnzentralämter: für Einkauf,
Bau= und Betriebstechnik, Maſchinenbau und Rechnungsweſen,
um=
gebildet.
Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Dr.
Dorpmüller hat ſich mit einigen Herren der
Reichsbahnhaupt=
verwaltung nach Paris begeben, um dort an der vom 1. bis 3. 12.
ſtattfindenden ordentlichen Sitzung des Geſchäftsausſchuſſes des
Inter=
nationalen Eiſenbahnverbandes teilzunehmen.
Die rechts= und ſtaatswiſſenſchaftliche Fakultät der
Univerſi=
tät Marburg hat beſchloſſen, beim preußiſchen Inuenminiſter die
Wiederberufung des bisherigen
Reichsjuſtizmini=
ſters Dr. Bredt in ſeine alte Stelle zu beantragen.
Die ungariſchen Abgeordneten im tſchechoſlowakiſchen Parlament
haben beim Völkerbund eine Minderheitenbeſchwerde gegen die
tſchecho=
ſlowakiſche Regierung eingereicht. In der Beſchwerde wird gegen die
einſeitige und willkürliche Handhabung der Volkszählung durch die
tſchechoflowakiſchen Behörden Einſpruch erhoben. Die Beſchwerde wird
im Januar im Völkerbundsrat behandelt werden.
Neue Wahlen.
Stadiverordneken-und Kreiskagswahlen in eilefelg
Bielef dl./ Dez.
Die engliſche Regierung wird ſich nunmehr dem Schritt der
fran=
zöſiſchen Regierung anſchließen und in Moskau gegen die in dem
Sa=
botageprozeß gegen die engliſche Regierung vorgebrachten
Beſchuldigun=
gen Einſpruch erheben.
In der Streiklage in Schottland iſt bisher keine
Ver=
änderung eingetreten. Die in Glasgow abgehaltene Konferenz
zwiſchen Bergarbeitern und Grubenbeſitzern, auf der eine vorläufige
Beilegung des Konfliktes angeſtrebt wurde, iſt ergebnislos
verlaufen und auf Dienstag vertagt worden.
Wie der engliſche Indienminiſter Wedgwood Benn im Unterhaus
bekannt gab, iſt in dem mit dem September zu Ende gegangenen
Viertel=
jahr die engliſche Ausfuhr nach Indien in erheblichem
Maße zurückgegangen. Gegenüber der gleichen Zeit des
Vor=
jahres weiſt die Ausfuhr nach Indien einen Rückgang von 46,6
Pro=
zent auf.
Poincaré macht ſich die alten franzöſiſchen Angriffe gegen die
deutſche Außenpolitik zu eigen und kritiſiert in einem Artikel die
Curtius=Rede.
Nach Durchführung des Bielefelder Eingemeinigstgeſetze At
fanden am geſtrigen Sonntag die Kreistags= und Sohwerord
netenwahlen ſtatt. Die Wahlhandlung vollzog ſich rwmgslo=
Die Wahlbeteiligung betrug 84,5 Prozent. Das Sic züiſt eiſeehng
Stimmenverluſt bei ſämtlichen Parten, miſould
Ausnahme der Nationalſozialiſten, dienege 0ge
die letzte Reichstagswahl, bei der ſiméßt u=
Stimmen erhielten, mit 22 131 Stimme ſeine vinin
bedeutenden Gewinn zu buchen haben. Das Eiczmis N.0
Stadtverordnetenwahlen iſt folgendes: Soz. 29 3/ Strimme tnd
22 Mandate (1929: 18 025 Stimmen 19 Mandate); Dſglt. 494fhe
(9050) Stimmen 3 (9) Mandate; Wirtſchaftspartei /c 7 (5ou=
Stimmen 4 (5) Mandate; Deutſchnationale 3154 (29S/ Stimm.
2 (3) Mandate; Zentrum 3122 (2822) Stimmen 2 (2ſſcnndat
Deutſche Staatspartei 1192 (2593) Stimmen 0 (2ſſenndat”
Evangel. Volksdienſt 3758 (2543) Stimmen 2 (2) Ma ne/; Kor
muniſten 4068 (2533) Stimmen 3 (2) Mandate;
Auncalſozi=
liſten 15 936 (2244) Stimmen 12 (2) Mandate; Staduch terva‟
tei 976 Stimmen kein Mandat. Insgeſamt 50 Se gege
früher 46.
Ergebnis der Kreistagswahlen: Soziclneokrat
13 757 Stimmen 12 Mandate; Deutſchnationale Volkieſei 33,
(3300) drei Mandate (bisher 4): Zentrum 674 (800) m1 Ma
dat (eins); Kommuniſt 1379 (2000) 1 Mandat (1)x D3P. uug in
Konſervative Volkspartei 2046 (1900 bzw. 400) zweiſſtandgsit
(3 bzw. 0): Staatspartei 334 (900) kein Mandat (1J,kationt=9
ſozialiſten 6403 (5100) fünf Mandate (null); Evangel ſar WVoll/0
dienſt 3544 (3950) drei Mandate (zwei); „Wirtſchaf töutſei 9u
(1250) ein Mandat (zwei).
Der 71. amerikaniſche Kongreß trat geſtern zu ſeiner
letz=
ten Sitzungsperiode zuſammen, die bis zum 4. März 1931 dauert. Von
den 531 Abgeordneten und Senatoren, die ſich in Waſhington
verſam=
melten, ſind etwa 60 bei den Novemberwahlen zum Kongreß nicht
wieder=
gewählt worden. Wenn Präſident Hoover nicht aus irgendeinem Grunde
nach dem 4. März eine Sonderſitzung des Kongreſſes einberufen wird,
ſo iſt dies die letzte Parlamentsſeſſion für dieſe 60 Politiker. Im
Dezember nächſten Jahres tritt bereits der 72. Kongreß zuſammen.
auf Einberufung der endgültigen
Abrüſtungs=
konferenz.
Der deutſche Vertreter bei den Abrüſtungsverhandlungen in
Genf, Graf Bernſtorff, brachte am Montag den Antrag ein,
der Abrüſtungsvorausſchuß des Völkerbundes ſolle den
Völker=
bundsrat auffordern, die endgültige Abrüſtungskonferenz auf den
2. November 1931 einzuberufen. Der Antrag, der ſich auf
verſchie=
dene Beſchlüſſe der Völkerbundsverſammlung ſeit 1926 ſtützt, in
denen die „möglichſt ſchnelle” Einberufung der
Abrüſtungskonfe=
renz verlangt wurde, wird bei den Schlußberatungen des
Ab=
rüſtungsvorausſchuſſes zur Behandlung gelangen.
Der Abrüſtungsvorausſchuß begann am Montag nachmittag
die dritte Leſung des Abkommensentwurfes, wobei es bei den
Beſtimmungen über die Luftrüſtungen noch einmal zu einer
aus=
gedehnten Ausſprache kam, in deren Verlauf der Ausſchuß beſchloß,
die Frage der Einbeziehung der Handelsluftfahrt in das
Rüſtungs=
abkommen der künftigen Konferenz zur Entſcheidung zu
über=
laſſen. Dazu brachte Graf Bernſtorff einen allgemeinen
Vorbe=
halt ein, in dem er Verwahrung gegen die Einbeziehung der
zi=
vilen Luftfahrt erhob, weil der Abkommensentwurf rein
mili=
täriſche Werte, wie das Dienſt=, Reſerve= und gelagerte Material
ſowie die ausgebildeten Reſerven nicht einbeziehe, auf der anderen
Seite aber ausdrücklich militäriſche Vorbereitungsmaßnahmen
auf Handelsſchiffen zu ihrer Verwendung als Hilfskreuzer erlaubt.
In den Kreiſen der Delegationen waren heute von
franzö=
ſiſcher Seite ausgedehnte Gerüchte verbreitet, die endgültige
Ab=
rüſtungskonferenz ſolle entweder nach Wien oder nach dem Haag
verlegt werden, weil Genf nicht in der Lage ſei, die
vorausſicht=
lich 4000—5000 Teilnehmer an dieſer mehrere Monate dauernden
Konferenz unterzubringen. Der von franzöſiſcher Seite mit dieſen
Gerüchten beabſichtigte Zweck iſt anſcheinend die Erörterung über
eine etwaige Verlegung der Konferenz außerhalb Genfs ins Rollen
zu bringen und dann ſpäter Cannes oder Nizza als Tagungsort
vorzuſchlagen.
Die Wahlen zum Landesausſchuß für den
dnen=
burgiſchen Landeskeil Lübeck.
Eutin, 1. Dmlbe
Am Sonntag fanden die Wahlen für den Landescuhzuß d
oldenburgiſchen Landesteils Lübeck ſtatt. Die Wah beittigu
betrug durchſchnittlich 85 v. H. Die Wahlen ſind überall higg y
laufen. Nach Eutin war ein verſtärktes Polizeiaufgetnun
Hinzuziehung von Sipo aus Bad Schwartau herangeeen
den Landesausſchuß des oldenburgiſchen Landesteiles LTied= w
den insgeſamt folgende Stimmen abgegeben: Bürgeihe!
(bei den letzten Wahlen 1927 10 522 und bei den Reichsicwahl
vom 14. September 1930 8258), Nationalſozialiſten 848.) M5M
Sozialdemokraten 8610 (8484, 9756), Kommuniſten 14/ (0
1724).
Senkung der Poſtgebühren bevorſtehen.
Berlin, 1. Temlber
Amtlich wird mitgeteilt: Im Reichspoſtminiſteriznänſtd
Vorarbeiten wegen Senkung der Poſtgebühren jetzt ſteiſt
fördert, daß demnächſt der Verwaltungsrat der Deutſche Mei
poſt mit der Vorlage befaßt werden wird.
* Im Reichspoſtminiſterium liegt ein ausgearbeüer /P
über die Senkung der Poſtgebühren vor. Bekanntlähhaſt
Reichspoſt vor einiger Zeit zu erkennen gegeben, daß fgtr.
ſätzlich bereit ſei, die Preisabbauaktion der Reichsre=zunu
unterſtützen. Sie hat ſich aber den Zeitpunkt ihres Cinehi
vorbehalten. Dieſer Vorbehalt war reichlich unverſtärds.)
es der Reichspoſt finanziell noch am allerbeſten geht. e
nach unſerem Dafürhalten als Reichsbetrieb ſchon länstür)
entſprechende Entlaſtung der Wirtſchaft und der Bewim
kreiſe, die auf den Poſtbetrieb angewieſen ſind, ſorgrnMi
Ueber den Tarifabbauplan wird vorläufig noch nictog
Man will erſt einmal abwarten, was der Verwaltu eutl
Reichspoſt ſagt, der in nächſter Zeit zuſammentreten wi.
er hat offenbar keine ſonderliche Eile, beim Kampf um dPhr
ſenkung in vorderſter Linie zu ſtehen. Nach unſeren Jikn
nen ſieht es nicht ſo aus, als ob die Gebührenſenkung, /
zum Beſchluß erhoben wird, ſchon am 1. Januar 1931
tritt. Die Reichspoſt ſcheint eher die Neigung zu Im
Zugeſtändnis aufs engſte mit dem Beamtengehaltsabb auu /
knüpfen, alſo nicht mit einer Vorleiſtung aufzuwarter
dieſen Umſtänden wird die Reichspoſt erſt am 1. Februax!
Gebührenſenkung in Erſcheinung treten.
Eine prachtvolle Motette von Johann Erneſt Eberlin ſtand
ſti=
liſtiſch Bach am nächſten, in ihr entfaltet die Harmonik barocke
Ausdruckskraft. Das doppelchörige Venite populi” von W. A.
Mozart gehört zu der prächtigen, dekorativen Kirchenmuſik, über
die der Meiſter nur in verhältnismäßig wenigen Werken nach der
Richtung tiefer religiöſer Empfindung hinausſchreitet, worin ihn
der befreundete Michael Haydn zu übertreffen ſcheint. Von den
zwei Sologeſängen, die von Maria Kehldorfer=Gemacher mit
mächtiger, wohltuender, zuweilen zu unruhiger Stimme
vor=
getragen wurden, ergriff das Werk von Michael Haydn tief,
wäh=
rend die umfangreiche Arie von Leopold Mozart in ihrer großen
opernnahen Form mehr hiſtoriſches Intereſſe erweckte, da wir
geneigt ſind, in der ſtarken Uebernahme opernhafter und
konzert=
hafter Elemente eher einen Tiefſtand kirchenmuſikaliſchen Stils zu
erblicken. Manche Stellen wertvoller Empfindſamkeit erinnern an
Graun, vieles deutet auf Wolfgang Mozart voraus, und wirklich
bedeutend iſt die Stelle „Du hilfſt Herr Zebaoth”, die durch ein
ſeufzendes, verzagtes Violinſolo eingeführt wird.
Künſtler zeigten ſich allerdings an wenigen Stellen 1e
ſtimmigkeiten, welche die große Schwierigkeit beleuchtetere
Kammermuſik mit Orgel ſtets erwachſen, wenn die Kiuk
täglich auf eine andere Orgel, ihre andere Spielart unM
Klang einſtellen müſſen. Auch die Violinſoli der AI7
Leop. Mozart und Mich. Haydn waren bei Herrn Stad
den beſten Händen. Bewundernswert war es, wie ga/!
Salzburger Domchor mit den akuſtiſch nicht ſehr günſt n0d
hältniſſen unſerer Stadtkirche abfand, das a capella=Sin
nämlich darum hier beſonders ſchwer, weil die SingenOiye
Eindruck von dem Geſamtklang erhalten und darum EſM
haben, ſich ganz klar in den Klang einzufügen. Das
war ausgezeichnet beſucht, intereſſierte die Hörer
auch einige der Werke mehr hiſtoriſch intereſſierten als
bar zum Mitempfinden zwangen.
Als vorzüglichen Orgelkünſtler lernten wir Joſeph Meßner
kennen, der mit einem Satz des berühmten Paul Hofhaymer
begann, der durch die ſtark harmoniſche Haltung in Erſtaunen
ſetzt, die ſein Schaffen mit dem ſeines Zeitgenoſſen Heinrich
Iſaac eng verbindet. Später erklang eine geoß angelegte
Pcſſacaglia von Georg Muffat, den wir allerdings nicht einen
Zeitgenoſſen Bachs nennen möchten, wie dies im Programm
ge=
ſchah. Der Einfluß franzöſiſcher Verzierungskunſt iſt
unver=
kennbar, ebenſo ſcheint aber auch Froberger auf ihn gewirkt zu
haben, und beide wurden von Bach hoch geachtet, ſtudiert und
in manchen Einzelheiten nachgebildet. Joſeph Meßner war
bemüht, die Paſſacaglia ſehr abwechflungsreich zu regiſtrieren
und kam damit unſtreitig den Abſichten der damaligen Zeit ſehr
nahe, denn beſonders im Süden liebt man den bunten
gegen=
ſatzreichen Orgelklang und ſtattete gerade damals die Orgeln mit
vielen neuen Errungenſchaften und charakteriſtiſchen Regiſtern
aus. Dieſe Regiſtrierungskunſt iſt uns heute weniger vertraut,
da wir durch die Bachſche Orgelmuſik dazu erzogen wurden,
großflächiger zu inſtrumentieren. Eine beſondere künſtleriſche
Leiſtung war die große Schlußſteigerung des Muffatſchen Werkes.
Der gleiche Reichtum der Regiſtrierung zeichnet auch die
Orgelbegleitung der Violinſonate des hochbedeutenden
Violin=
virtuoſen Franz Jgnaz von Biber aus. Wir halten die
Kirchen=
ſonaten, die mit den herrlichen Vignetten veröffentlicht wurden
(Neudruck in den „Denkmälern der Tonkunſt” in Oeſterreich) nicht
für ſo bedeutſam wie das Werk, aus dem David ſeine Probe
in der „hohen Schule” mitteilt. Das Werden der Form der
Kir=
chenſonate wird von Biber weſentlich beeinflußt, beſonders
inter=
eſſant ſind die freien, faſt rezitativiſchen Zwiſchenſätze, während
manches Figurenwerk ähnlich wie bei Corelli uns heute wenig
noch zu ſagen hat. Herr Karl Stumvoll ſpielte den Violin=
part ausgezeichnet und tonſchön, im Zuſammenſpiel beider
Staackmauns Almanach 1931. 12. Folge. Herausgegeben banl
Greinz. Mit einem Kalendarium und einem Verzeichniss
erſcheinungen des Jahres. 268 Seiten Umfang. Kartcy
1,00 Reichsmark.
Der Almanach hat das beſondere Gepräge, das ihm in Eiu
Jahren eine ſtändig wachſende Beliebtheit eingetragen hat, b ale
Anſtelle der ſonſt vielfach üblichen fragmentariſchen Beiträge
diesmal nur ſelbſtändige, in ſich abgeſchloſſene Novellen und
gen. Gedichte uſw., und gewinnt dadurch eine über das Erf 4
jahr weit hinausreichende Geltung. — Für den literariſch ink.
Leſer iſt dieſe Tatſache um ſo bemerkenswerter, als in dem
nahezu alle Autoren des Verlags mit charakteriſtiſchen Beitrar”
ren und neueſten Datums vertreten ſind.
„Ein alpines Prachtwerk, das ſich ſchlicht Alpenkalender EN
der Blodigſche Alpenkalender, der nunmehr für 2u
gang 1931 zum ſiebenten Male erſcheint. (3,20 RM.) Er nim
den Alpenkalendern inhaltlich und umfangreich (115 Kunſtblatr.”
7 in Mehrfarbendruck) eine beſondere Stellung ein. Was brin
mehr als 100 Bilder dem Beſchauer nicht alles! Bilder, die
ſpruchsloſen Bergwanderer von der Lieblichkeit der Täler, von
ſtrebenden Waldhängen, von Almen und Hochflächen erzählen
den Hochgebirgslandſchaften, in denen ſich der Hochtouriſt
mit Fels, Eis und Schnee den gewaltigen Schöpfungskräften
nahe fühlt. Zum erſten Male hat in dieſem Jahrgang auch 2‟
Flora mit mehreren Blättern, darunter eines in Mehrfan
Raum gefunden. Techniſch und inhaltlich haben wir ein .4e
Kunſtwerk vor uns, das jedem Bergfreunde hohen Genuß D‟
Jahr hindurch bietet.
* Bards Muſeumskalender 1931. (Verlag Julius Bard, Berin
Ludwig=Kirchplatz 7.)
Der neue Muſeumskalender für 1931 (breißkalender mit
blättern) bringt wieder 16 farbige und 44 einfarbige ausk
Wiedergaben hervorragender Kunſtwerke aller Länder und De
iſt einer der ſchönſten Abreißkalender für den Kunſtfreung
geſteigerte Anſprüche. Die Bildbeigaben entſtammen den Dut-
Berlin, Kopenhagen, Dresden, Hannover, Oxford, Flonelle
London. Paris uſw.
Eibet.
Eutig 1.9
Dienstag, den 2. Dezember 1930
„Skurmzeichen!”
Dingeldens Programm.
Bentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei ſetzte am
ſeine Beratungen im preußiſchen Landtag fort. Der neue
urer Dingeldey nahm das Wort zu einer großen Rede
noolitiſche Lage und legte — wiederholt von lebhaftem
unterbrochen — die Stellung der Deutſchen Volkspartei
ſhniett Brüning dar. Sehr eingehend beſchäftigte ſich der
ie sbeſondere mit den wirtſchaftlichen und kulturellen
Wei Behandlung der parteipolitiſchen Probleme ging er
auf das Thema „Nationalſozialiſten” ein und betonte,
ſtiche Volkspartei müſſe ihre eigenen Grundſätze wahren,
einer Partei nachlaufen.
Bingeldey führte u. a. aus: Das Jahr geht unter
ERurmzeichen zu Ende. Wir ſtehen am Ende dieſes
„ mit einer zerſtörten, bis an den Tod kranken Wirtſchaft,
Geldmarkt, von dem wir nicht wiſſen, wie lange er den
ſungen ſtandhalten kann, die an ihn geſtellt werden, mit
des Kreditmarktes, von der wir heute ſchon ſagen kön=
ie mit größter Sorge den nächſten Tagen und Wochen
ſſo auen läßt. Wir müſſen uns klar darüber ſein, daß eine
ſios von Staat und Wirtſchaft nur des kleinſten Anſtoßes
ein unüberſehbares Unglück aufs neue über unſer Volk
bFchwören. Die Straßen und Städte, ſind erfüllt von
eikionen gegen den Staat. In ſolcher Lage des Reiches
us ab von der Entſchloſſenheit der Staatsführung, von
Uß von Autorität, das dieſe Staatsführung ſich durch
ſaten Willen — denn an das Verſtändnis des
ndieſen Augenblicken zu appellieren, iſt
ich — und ihre eigene Verantwortung zu ſchaffen
ver=
säſt nicht die Sorge um jene wenigen, deren
Kapitalver=
ich dieſen Stürmen trotzen werden, nicht die Sorge um
Wirtſchaftsunternehmungen. Es iſt die furchtbare
Sorge um das Millionenheer von deutſchen Menſchen,
Aus laſtet.
Abſage an die Sozialdemokrakie.
ia nicht Parteipolitik, ſondern in allerhöchſtem Maße
blttik, wenn ich ausſpreche: Die Erkenntnis, daß die
Ur=
r=Krankheit in weitem Umfange das Ueberwuchern ſozia=
„Deen im Staatsbetriebe, das Eindringen ſozialiſtiſcher
minge in weiteſte Schichten des Bürgertums (lebhafte
furg) und die Uebernahme ſozialiſtiſcher Gedankengänge
ſirat in weitem Umfange ſind, zwingt uns zu der
Schluß=
uſs daß kein Bündnis eingegangen werden
edgchelſih t ebendenſelben Trägern dieſer ſozia=
Berliy, 1 /Aen Gedankengänge. Es iſt nicht engſtirnige
Par=
rnicht die Aufnahme der phraſenhaften Kampfparole
es und anderer Kräfte, ſondern die ganz klare
Erkennt=
wir in Deutſchland in den hiſtoriſchen Abſchnitt
ein=
ſnd, wo es ſich darum handelt, den aus der unaus=
Revolution noch vorhandenen Schutt aus unſerem
ſttäebe wieder zu beſeitigen.
Skühung des Kabinetks Brüning.
Gefühl der Verantwortung muß uns ſagen, daß wir die
ſhrng in dieſem Augenblick unmöglich im Stiche laſſen
Uuch wir könnten argumentieren, daß die
national=
ſche Welle immer höher gegen unſer kleines Schifflein
—nd die Flucht aus der Verantwortung vielleicht die
uſerer eigenen Exiſtenz iſt. Aber wir wären nicht die
41 Ideenwelt, auf die wir unſere Arbeit gründen, wenn
Teeem Augenblick nicht ſo viel Verantwortungsgefühl
auf=
ſtbald wir ſelbſt zu der Ueberzeugung gekommen ſind, daß
iezeit keinen anderen Weg gibt, um über
die Nok hinwegzukommen.
ſſt das Programm der Regierung Brüning noch unvoll=
Aaver es iſt das einzige klare Aktionsprogramm, das
vor=
ſür das ſich die Regierungsautorität einſetzt. Man tut
rleeit Gewalt an, wenn man behauptet, daß dieſes
Pro=
twa die Ausführung ſozialiſtiſcher Gedankengänge wäre.
ſung.) Die Deutſche Volkspartei kann nicht
Nacerung in dieſem Augenblick in den Arm
weil die Sozialdemokratie ihr Hilfs=
ſtellung gewährt hat. Solange wir die Sicherheit haben,
daß die Regierung von den gleichen Grundanſchauungen ausgeht
wie wir, ſich einſetzt für den Abbau des ſozialiſtiſchen Schuttes
innerhalb des deutſchen Wirtſchaftsſyſtems, kann uns die
Tat=
ſache, daß ſie Bundesgenoſſenſchaft auch auf der Linken gefunden
hat, nicht abhalten, auf dieſem Wege weiterzugehen.
ſie in ihrem Programm nur einſeitige induſtrielle oder
großkapi=
taliſtiſche Intereſſen vertritt. Ich bin der feſten Ueberzeugung,
auch die Führer der Gewerkſchaften und der Sozialdemokratie
haben heute erfaßt, daß das deutſche Volk und die deutſche
Ar=
beiterſchaft nicht gerettet werden können, wenn nicht der
Lebens=
ſtandard des deutſchen Volkes ſo herabgedrückt wird, daß der
An=
ſchluß an den Weltmarkt wiederhergeſtellt wird. Die Aufgabe iſt
heute, das ſchwere Werk der Herabminderung des Lebensſtandards
durchzuſetzen. Es iſt in dieſem ganzen Programm faſt nichts zu
tun möglich, ohne daß dieſe oder jene Schicht des Volkes auf das
ſchwerſte in ihren Intereſſen berührt wird. Daß jetzt der
Reichsrat der Boden geworden iſt, wo die
Regie=
rung ihr Programm entwickelt, bedeutet nichts
anderes als die deutlich ſichtbare Beſtätigung
der Tatſache, daß
der Parlamenkarismus in ſeinen alten Grundlagen
ſolchen außergewöhnlichen Zeiten nichk gewachſen
iſt. Die Flucht aus der Verantwortung beſchränkt ſich nicht auf
die Wirtſchaftspartei. Wir würden ſie auch bei der
Sozialdemo=
kratie im gleichen Augenblick erleben, in dem die preußiſche Karte
nicht mehr im Spiel iſt. Wir ſehen ſie rechts von uns bei allen
Gruppen. Wenn wir den Weg beſonnener Verantwortung
an=
geſichts der Lage des Reiches gehen, dann werden wir ziemlich
vereinzelt marſchieren. Trotzdem können wir dieſen Weg nicht
verlaſſen. Die Aufgabe der Deutſchen Volkspartei muß darin
beſtehen, das lebendige Gewiſſen dieſer Reformaktion zu ſein und
darüber zu wachen, daß der Weg in keiner Weiſe durch das neue
Eindringen anderer Gedankengänge durchbrochen wird.
Das Problem heißt heute: Was kann angeſichts der Lage
Deutſchlands ſeine Staatsführung mit der ſtarken
Vertrauens=
kundgebung anfangen, die das deutſche Volk der radikalen
Be=
wegung des Nationalſozialismus erwieſen hat? Iſt es denkbar,
und wie iſt es möglich, die nationalſozialiſtiſche Bewegung als
Trägerin einer Verantwortung in der Gegenwart anzuſehen?
Wenn wir uns darüber klar ſind, daß in Deutſchland nur ein
langſamer Aufſchwung erhofft werden kann, wenn es gelingt,
den Schutt ſozialiſtiſcher Gedankengänge wegzuräumen, dann
wollen wir uns aber auch bewußt ſein, daß für dieſe
entſchei=
dende Frage deutſcher Zukunft die größte Gefahr iſt
die Verbindung der ſozialiſtiſchen
Gedanken=
gänge mit dem vaterländiſchen Gedanken.
(Lebhafte Zuſtimmung.) Mit dem Sozialismus im
internationalen Geſpand werden wir fertig; daß ſich in
Deutſch=
land der Sozialismus auch im nationalen Gewand zeigt, iſt die
ſchwere Gefahr, vor der Staat und Wirtſchaft heute ſtehen. Wir
werden weder Wirtſchaft noch Staat zu retten vermögen, wenn
wir uns abdrängen laſſen von der klaren Stellungnahme, daß
nur auf dem Wege des Privateigentums, der kapitaliſtiſchen
Wirtſchaftsordnung die Rettung in Angriff genommen toerden
kann. Es gibt in der Wirtſchaft heute führende
Perſönlich=
keiten, die den kurzſichtigen Standpunkt vertreten, man müſſe
dieſer im nationalen Gewande einherſchreitenden ſozialiſtiſchen
Bewegung die Hand deshalb reichen, weil man dann die Ausſicht
ſönlichkeiten wiſſen nicht, wie ſie damit die furchtbare Gefahr
der Fortbildung einer zu ihrer Vernichtung beſtimmten
Be=
wegung immer weiter fördern. Das, was im Hineinſtrömen in
dieſe Bewegung zum Ausdruck kam, der wirtſchaftliche und der
nationale Prozeß, läßt auch bei uns die Herzen höher ſchlagen.
Denn auch die Menſchen der Deutſchen Volkspartei empfinden
genau wie die anderen den furchtbaren Zuſtand, in dem unſer
Volk nun ſeit mehr als einem Jahrzehnt gehalten wird infolge
der Auswirkungen des Diktates von Verſailles.
Die Aufgabe der Führer einer ſolchen Bewegung iſt aber,
aus ſolchen gefühlsmäßigen Wallungen zum politiſchen Geſtalten
und Arbeiten zu kommen. Und dieſes Stadium ſcheint doch
offenſichtlich bei der nationalſozialiſtiſchen Bewegung keineswegs
erreicht zu ſein, denn es dreht ſich ja nicht bloß um ſozialiſtiſche
Gedankengänge, ſondern auch darum, daß wir immer noch einen
Nähnachtsmeſſe der bildenden Künſtler.
WM: der Darmſtädter Sezeſſion und Darmſtädter Gruppe
im Möbelhauſe Trier.
ehr ſchöne Schau neueſter Darmſtädter Kunſt,
be=
ert friſch in der Vielfalt der Beſtrebungen, von den
irrn offenbar recht ſorgfältig geſiebt — alſo eine
Quali=
ſie keineswegs auf die Ukteilsmilde der Weihnachts=
Ne angewieſen iſt. Man ſtellt mit Genugtuung feſt, daß
den jüngeren heſſiſchen Künſtlern ein Leben regt, das
Ainge in der Welt draußen ſehen läßt, jenſeits der
Aet” die ſo hilflos in den Netzen einer trockenen Be=
Mit hängen geblieben iſt. Man ſieht bei dem jungen
pe Lüfte funkeln, Räume unter romantiſchen Hauchen
Menſchen wie Schmuckſtücke in der Landſchaft ſtehen.
A bei Erich Martin einen neuen Sinn für das
Mu d Atmende der Landſchaft, bei Marcel W. Richter
9ie Skala freudiger, heller Farben, die er neu für ſich
a— W. Kufittich hat in einem Stilleben „Primel”
lKittel, die dem an ſich ſchweren Bildkörper Grazie
Ai gkeit geben. Hofferbert überzeugt mit einer
reinblütig romantiſchen Geiſtes mehr als mit einer
Aegur aus der Gegend Schrimpfs. Eine ganze Reihe
uhſitler hat ſich Erfriſchung in Paris geholt, mittelbar
ictelbar; und es iſt etwas ſehr Deutſches daraus
ge=
a mentlich eine neue Möglichkeit, das Lebende und das
e in der Landſchaft auszuſprechen. Es ſchließen ſich
alter und Georg Breitwieſer an, wobei mir
ein ſeinen Aquarellen faſt glücklicher ſcheint als in den
das gleiche gilt wohl auch für K. Appel, deſſen
A=quarelle eine ausgezeichnete Haltung haben. Ein
on Alexander Poſch, ein Blumenſtück von
Gunſch=
igen ebenfalls gegen früher neue Mittel und neue
Sweiſe. Von Hermann Keil verdient eine farbige
AMädchenkopf) entſchiedene Hervorhebung. Von dem
Well Habicht ſieht man Bildnisköpfe in verſchie=
Verialien, klare, männlich gefaßte Schilderungen, und
N S an Kleinkeramik, darunter eine Majolika „Fuchs”,
da Kraft ihrer Form und der neuartig=intereſſanten
hendlung beſondere Beachtung verdient.
an Reiz für ſich, daß dieſe Kunſtwerke alle in eingerich=
Men auftreten und dadurch viel nachdrücklicher als in
Rellung zur Geltung kommen — zumal dieſe Einrichtun=
Hamentlich auch die Sonderabteilung der Kleinmöbel,
ſtungsfähigkeit des bedeutendſten Darmſtädter Möbel=
8 und Eindrucksvolles zu erzählen wiſſen. W. A.
* Zum 3. Beeihoven=Abend des Drumm=Quarkekts.
Da die Quartette Op. 18 für die Auffaſſung des Zuhörers keine
Schwvierigkeiten haben, ſo beſchränkt ſich die heutige Einführung auf die
zwei Quartette Op. 93, F=Moll, und Op. 135, B=Dur. Da ich im Jahre
1913 über dieſe beiden Werke hier ſchon geſchrieben habe, ſo iſt es
er=
laubt, meine damalige Aeußerung jetzt zu wiederholen. Im erſten Satz
des B=Moll=Quartetts wechſelt der Ausdruck eines mürriſchen Trotzes,
der ungeduldig, doch vergeblich jedes Hindernis abſchütteln zu wollen
ſcheint, mit dem eines ſchwärmeriſchen Enthuſiasmus. Wo iſt das
Be=
hagen, das im G=Dur=Quartett ſich außer in Bildung und Ausdruck der
Themen auch in einer gewiſſen Bequemlichkeit und ſelbſtgefälligen
Breite der formalen Geſtaltung kundgab? Jäh rücken hier die ſcharfen
Kontraſte zuſammen; alle mehr bloß formalen Zwecken dienenden
Floskeln fallen weg: Ausdruck iſt alles. Und dieſer Ausdruck iſt
der=
jenige eines hochgeſinnten Peſſimismus, der, tief unbefriedigt vom
Treiben der Welt, Flügel der Sehnſucht zum Aufſtieg in geahnte,
höhere, der Seele gemäße Sphären zu entfalten im Begriffe iſt. Doch
vergebens betätigt ſich dieſes ſehnſüchtige Ringen durch die vier Sätze
des Quartetts in verſchiedenen, immer erneuten Verſuchen, bis es am
Schluß des F=Moll=Allegrettoteils im letzten Satz in ſchmerzlicher, der
Erde ſich verhaft fühlender Reſignation zu erſtarren ſcheint. Da aber
gebiert ſich die Erlöſung in unerhörter Weiſe eben aus der völligen
Hoffnungsloſigkeit. (Allegro P=Dur); neue Kräfte der Seele werden
aus der tiefen Depreſſion ihres natürlichen Teiles entbunden; der
Geiſt wiegt ſich in ſeliger Freiheit; er fühlt ſich als Gott, der, „des
Irdiſchen entkleidet, flammend ſich vom Menſchen ſcheidet, und des
Erdenlebens ſchweres Traumbild ſinkt und ſinkt und ſinkt”.
Mit dieſem Aufſchwung iſt Beethoven in diejenige Sphäre
ein=
getreten, in der ſich das Quartett Opus 135 von Anfang bis zu Ende
abſpielt. Jede ſelbſtiſche Befangenheit, ſei es im eitlen Welttreiben, ſei
es im eigenen leidenſchaflichen Fühlen und Begehren, liegt dahinten.
Das Leben wird in einem gewiſſen erhabenen Sinn nicht mehr ernſt
genommen, und mehr als unerſchöpflicher Gegenſtand einer
humoriſti=
ſchen Betrachtung tritt es in das Bewußtſein, denn als ein Ding, dem
als ſolchem wahrer Wert beizumeſſen wäre. Wie fern dieſem aus
Re=
ſignation geborenen Humor irgend welche kalte, herzloſe Frivolität iſt,
geht aus jeder Note des Werkes hervor, nicht ausgenommen höchſt
barocke Epiſoden, wie die ausgelaſſenen, phantaſtiſchen Bockſprünge der
erſten Geige zum obſtinaten Baß, den die drei anderen Inſtrumente
im A=Dur=Teil des zweiten Satzes durchführen. Am deutlichſten aber
offenbart ſich der Adel des hier ſich betätigenden Humors in der
unge=
zwungenen Leichtigkeit, mit der er in eine innige religiöſe Stimmung
übergeht, wie ſie im dritten Satz ihren ſchlichten, doch ergreifenden
Ausdruck findet. Wohl herrlich iſt ſolche Freiheit des Geiſtes für den,
der ſie errungen hat! Aber — ſie ruht auf dem Untergrund der
Ne=
ſignation. Und ſo lange der Menſch im Fleiſche lebt, können deſſen
Anſprüche wohl zurückgedrängt, aber nicht getötet werden. Und ſo
er=
hebt das natürliche Verlangen nach ſelbſtiſchem Glück zu Beginn des
letzten Satzes ſeine klagende, fragende Stimme: Muß es ſein, daß ich
verzichte? Aber mit heiterer Energie erteilt der höhere Menſch die
entſchiedene Antwort: Ja, es muß ſein! Formal ordnet ſich das
muſi=
kaliſche Material in dieſem Satz zu einer langſamen Moll=Introduktion
(Muß es ſein?) und darauf folgendem Dur=Allegro (Es muß ſein!), das
ſich als normaler Sonatenſatz entwickelt. Die Introduktion kehrt, im
Ausdruck geſteigert, nach der Durchführung wieder, um die regelmäßig
Berlaufende Re riſe einzuleiten. Zum dritten Maly werden bedenklich
Seite 3
tätigen Staatsnihilismus dort am Werke ſehen, und uns
des=
halb vergeblich fragen, wo denn bei den Nationalſozialiſten die
klare Herausarbeitung ſtaatspolitiſch aufbauender
Gedanken=
gänge bleibt. Es iſt die Aufgabe der Staatsführung und einer
Partei wie der unſerigen, die Kräfte, die aus dieſer Bewegung
ſtaatspolitiſch aufbauend eingeſetzt werden können, heranzuziehen,
um dem Staat eine neue tragfähige Stütze zu ſchaffen. Wir
lehnen nicht Bündniſſe nach der einen oder anderen Seite,
welt=
anſchauungsmäßig oder für alle Zeiten ab, wir wollen aber auch
nicht, daß in der Betrachtung der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung die Deutſche Volkspartei den verhängnisvollen. Weg
der Partei des Herrn Hugenberg geht, wo man nicht mehr weiß,
Der Deutſchen Volkspartei wird zum Vorwurf gemacht, daß was denn nun eigentlich die eigene Exiſtenzberechtigung noch
bedeutet; jenen Weg, auf dem man ſich ſelbſt aufgibt, aus Angſt
darüber, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung über einen
hinwegwachſen könnte. Unſere Aufgabe beſteht nicht darin, eine
Option für links oder rechts vorzunehmen, ſondern darin, eine
klar umriſſene eigene Politik zu treiben. (Lebhafter Beifall.) Wir
dienen weder uns noch dem deutſchen Volke, wenn wir verſuchen,
eine Art Mimikry mit den Nationalſozialiſten zu treiben. Wir
werden auch von den Nationalſozialiſten ganz anders als
poli=
tiſcher Faktor gewertet, wenn wir unſer eigenes Weſen
ſelbſt=
bewußt herauskehren. (Erneuter Beifall.)
Zur Reichsreform hofft der Redner, bereits der nächſten
Sitzung des Zentralvorſtands die Vorſchläge des volksparteilichen
Sachverſtändigenausſchuſſes vorlegen zu können. Notwendig iſt
eine Aenderung der Verfaſſung dahin, daß gegenüber dem
ſchrankenloſen Parlamentarismus dem Staat ein notwendiges
Uebergewicht, etwa in einer Stärkung der Stellung des
Reichs=
präſidenten gegeben wird. Auch eine Aenderung des Wahlrechts
erſtrebt die deutſche Volkspartei unter dem Geſichtspunkte, daß
zu den Haupturſachen unſeres politiſchen Unglücks die
ſchranken=
loſe Beteiligung der Jugendlichen am politiſchen Leben gehört.
Außenpolilik
hat die Deutſche Volkspartei bisher mit Opfermut die Befreiung
der Rheinlande erreicht. Die Partei hat Streſemanns Politik mit
der Erkenntnis unterſtützt, daß ſie damit ihre Parteiintereſſen im
weiten Maße opfere. Nun brauchen wir nicht mehr bloß die
Sprache der Zurückhaltung und diplomatiſchen Vernunft zu
ſprechen; jetzt dienen wir der deutſchen Außenpolitik und dem
verantwortlichen Außenminiſter am meiſten, wenn wir wieder
mehr zum Herzen ſprechen, wenn wir Empfindungen äußern, die
das Volk beſeelen und die bisher zurückgedrängt ſind. (
Zuſtim=
mung.) Damit gibt man dem Volke auch das notwendige Ventil
gegen die allzu drückende innere Belaſtung. Wir werden die
Pflicht haben, mit der ſchneidenden Waffe tiefſter Entrüſtung über
die Mißhandlungen deutſchen Lebens, deutſcher Gerechtigkeit und
deutſcher Freiheit an der Oſtgrenze unſerer Erbitterung Ausdruck
zu geben. (Stürmiſche Zuſtimmung.) Wir werden weiter ſagen
müſſen, daß die Tragikomödie, die ſich in der Abrüſtung in Genf
gezeigt hat, eine ſtarke Gefahr für die Erhaltung des Friedens in
der Welt heraufzubeſchwören droht. (Beifall.) Glauben denn
un=
ſere Vertragsgegner, daß es möglich wäre, auf die Dauer ein Volk
von ſolchem Lebenswillen in dieſer Form der Ungleichheit und
Ungerechtigkeit, der Waffenloſigkeit zwiſchen waffenſtarrenden
Völ=
kern halten zu können? Sieht man nicht, wie es gerade dieſe
Tat=
ſachen ſind, die die radikale Bewegung in Deutſchland mit jedem
Tage von neuem anſchwellen laſſen? (Lebhafte Zuſtimmung.)
Bei der Beſprechung der kulturpolitiſchen Fragen
wandte ſich der Redner ſcharf gegen das Vorgehen der Berliner
und Königsberger Polizei. Er führte dann weiter aus:
Selbſt=
verſtändlich muß uns als Zukunftsziel vor Augen ſtehen die
Akti=
vierung aller ſtaatspolitiſchen Kräfte in Deutſchland, die für
Politik auf bürgerlicher Grundlage tauglich ſind und die
Samm=
lung dieſer Kräfte zu einer ſtarken Einheit. Aber alle Verſuche,
dieſes Ziel von der taktiſchen, rationellen und parlamentariſchen
Seite her zu erreichen, ſind ausſichtslos und müſſen unterbleiben.
(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.)
Reichsaußenminiſter Dr. Curkius
habe, ihre ſozialiſtiſchen Tendenzen zu überwinden. Dieſe Per= nahm dann das Wort zu Ausführungen über die deutſche
Außen=
politik. Der Miniſter knüpfte an ſeine programmatiſche
Erklä=
rung im Reichsrat an und hob im einzelnen nochmals die dort
vorgetragenen Geſichtspunkte hervor. Er begann mit der
Erör=
terung der Genfer Abrüſtungskonferenz und ſtellte unter
lebhaf=
tem Beifall der Verſammlung feſt, daß der deutſche Vertreter
Graf Bernſtorff mit Mut und Entſchloſſenheit und auch mit
Würde die deutſchen Intereſſen vertreten habe. Den Anſpruch auf
Sicherheit könne mit vollem Recht auch Deutſchland erheben. Der
Miniſter ging weiter auf die Reparationsfrage, auf die
Minder=
heitenfrage und die Vorgänge bei den polniſchen Wahlen ein. Er
arbeitete auch hier ſcharf die Stellung und Rechte Deutſchlands
und vor allem auch der deutſchen Minderheiten heraus. Seine
Ausführungen, in denen er auch die großen Verdienſte
Streſe=
manns beſonders hervorhob, fanden den lebhaften Beifall des
Zentralvorſtandes.
fragende Klänge vernehmbar, und zum dritten Male erfolgt in einer
Coda die heiter entſchloſſene Anzwort, diesmal aber in ganz
phantaſti=
ſcher Abwandlung. Es iſt, als ob ſich dem Tondichter auch das letzte
ſcheinbare Subſtanzielle des Lebens, der moraliſche Entſchluß, in ein
Traumſpiel auflöſte. Aber kräftig und energiſch lautet der kurz fertige
Mendelsſohn.
Schluß des Satzes.
* Berliner Premieren.
Die Städtiſche Oper brachte eine gar ulkige Oper zur
Erſt=
aufführung. Sie heißt „Armer Columbus” und wurde von
einem heute Zwanzigjährigen vor drei Jahren komponiert. Erwin
Dreſſel heißt der hyverjugendliche Tondichter, der aus unerklärlichen
Gründen ſchon in dieſem unreifen Alter das Rampenlicht erblicken
durfte. Warum ſeine muſikaliſch dürftige, wenig intereſſante, noch nicht
einmal eine gewiſſe eigene Note verratende Arbeit den
reichshauptſtäd=
tiſchen Theaterbeſuchern vorgeſetzt werden mußte, iſt und bleibt ein
Rätſel; flotte Tanzrhythmen (Walzer und Foxtrotts!) ſtempeln noch
kein Protektionskind zum Overnkomponiſten. Der Textverfaſſer Artur
Zweininger ſollte ebenfalls erſt einmal auslernen”; insbeſondere
einſchlägige Studien betreiben, die deutſche Sprache in ihrer Gewalt
und ihrer Intimität kennen zu lernen. Die Verſpottung des Entdeckers
von Amerika im Sinne von Shaw oder — meinetwegen — Roda Roda
läßt ſich eben nicht gut durchführen, wenn man die Sprache verballhornt.
Auf dieſe Bekanntſchaft hätten wir gerne verzichtet. Das Publikum
benahm ſich ſtilgemäß; es gab Pfiffe, Ziſchen und ironiſchen Beifall.
Woraufhin ſich die jungen Titanen prompt zeigten .. . — Ernſt
Ott=
wald machte in ſeinem Bergwerksdrama „Jeden Tag Vier” den
dramatiſch verfehlten, menſchlich hingegen anerkennenswerten Verſuch,
den Opfern der Kataſtrophen der letzten Zeit ein Ehrendenkmal zu ſetzen,
Der gewiß nicht unbegabte Verfaſſer des ziemlich aufſehenerregenden
Buches „Ruhe und Ordnung”” ging aber zu weit: Man kann für
der=
artige Unfälle nicht einfach das „kapitaliſtiſche Syſtem” verantwortlich
machen! Das iſt politiſches Tendenztheater im ſchlechteſten Sinne!
Auch P. M. Lampel frönt leider dem Laſter, immer wieder in
Politik zu „machen”. Auch in ſeinem neueſten Werk „Wir ſind
Kameraden”, das ſich wieder einmal mit den abgeleierten Problemen
der Nachkriegsjugend beſchäftigt und einſeitige politiſche Schlüſſe zieht.
In dieſem Zuſammenhang ſei hier darauf hingewieſen, daß die
ſo=
eben neugegründete „Junge Volksbühne‟. Gott ſeis geklagt, die
Deviſe „Die Kunſt als Waffe im Klaſſenkampf!” auf ihre Fahne
ge=
ſchrieben hat. Dieſe ſich ſelbſt verwaltende Vereinigung zur Förderung
des proletariſchen Theaters hervorgegangen aus der Volksbühnen=
Oppoſition, wird Berlins Theaterleben ganz gewiß nicht herrlichen
Zei=
ten entgegenführen. Andererſeits ſind geiſtlos=geſchmackloſe Luſtſviele
wie Hans Müllers troſtloſe „Große Woche in Baden=
Baden” und harmloſe Unterhaltungswerke wie „Ich betrüg dich
nur aus Liebe” (nach Verneuil, mit Muſik von Ralph Ervin) ganz
gewiß nicht dazu angetan, das Vertrauen auf das politiſche Theater zu
ſtärken. Bei Hans Müller (er war einſt große Hoffnung des Dramas!)
impft ein Hormonforſcher „kalte” Frauen und macht aus ihnen
über=
ſprudelnde Liebesgöttinnen; bei dem anderen Schwank franzöſiſcher
Her=
kunft beſagt der Titel genug. Wenn „unpolitiſche” Autoren derartige
„Probleme” behandeln, wird die Beſtrebung gewiſſer Kreiſe nach
thea=
traliſcher Erneuerung zumindeſt verſtändlich. Daß die Politiſierung der
Bühne den Verfall nicht aufhalten kann, ſondern vermutlich beſchleuni=
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Darmſtadt, den 2. Dezember.
yiniſterium für Kultus und Bildungsweſen. Erledigt
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
Volks=
ſu Groß=Karben, Kreis Friedberg. Dienſtwohnung
ſanden und ſteht zur Verfügung. — Ernannt wurde
Yovember der Lehrer Franz Xaver Gieles zu
Klein=
m. Kreis Offenbach, zum Rektor an der Volksſchule
da=
it Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab. — Aus
ſtaatsdienſt entlaſſen wurde am 20. November
ſntliche Profeſſor der Maſchinenbaukunde an der Techniſchen
At in Darmſtadt Dr.=Ing. Enno Heidebroek auf ſein
ſerr, mit Wirkung vom 1. April 1931 an. — Verſetzung
Kuheſtand. Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die
genize der Stgatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19.
De=
m923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925
S. 249) tritt am 1 Januar 1931 in den Ruheſtand
Kdam Mader an der Volksſchule zu Michelſtadt, Kreis
EFlakat”, Ausſtellung im Heſſiſchen
Landes=
ſim. Die nächſte Führung in der Plakatausſtellung fin=
Awoch, den 3. Dezember 1930, nachmittags pünktlich 3 Uhr,
uſtos Dr. Freund wird das „
Vorkriegsbieder=
n Paris, München, Berlin” behandeln. Die
wiſt koſtenlos. Jedermann kann an ihr ohne weiteres
ſchen.
Sdeutſcher Oſtbund. Polen führt einen blutigen
Ausrot=
gnpf gegen alles Deutſche. Täglich werden unmenſchliche
huite beſonders aus Oſt=Oberſchleſien, gemeldet. Die
Deut=
ſPolen ſind rechtlos. In= und Ausland ſehen immer
deut=
ea, daß die irrſinnige Regelung der Oſtgrenzen durch
Ver=
nhaltbar iſt, den Frieden Deutſchlands, ja ſogar Europas,
) Leider ſtehen noch viele Deutſche unintereſſiert abſeits,
iele noch ſehr wenig von jenen Gebieten, deren Schickſal
ruGeih und Verderb Deutſchlands entſcheiden wird. Ein Vor=
Fund „Der deutſche Oſten”, durchgeführt am kommenden
ſittſoy im Fürſtenſaal von der hieſigen Ortsgruppe des
Deut=
wlütbundes, bietet Gelegenheit, über die Entwicklung
Oſt=
utſünds, die heutigen Zuſtände, Neues zu hören. Lichtbilder
erdtendas Ge=agte erläutern. Die Oeffentlichkeit wird zur
Teil=
ahnwufgefordert. (Siehe Anzeige.)
Sprachverein. Der „Oſtbund” läßt die Mitglieder des
ſpratg reins zu dem Abend einladen, der am 3. d. M. im
irſherrale ſtattfindet.
lie Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute ein
Doppelpro=
imm zur Vorführung. Mary Aſtor und Gilbert Roland in
ſF½s Südens”, Regie Richard Rowland. Im 2. Teil Mil=
Eſi in „Achtung! Zug in Gefahr”. Regie: Eddie Cline.
Heſſiſches Landestheaker.
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Mitntui,
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19.30, Ende nach 22.30 Uhr
B9 Königskinder
Preiſe 1—10 Mk.
nurtag,
Dlhmber
20—22 45 Uhr
Simone Boccauegra
K 5 Bühnenvolksbund
Preiſe 1—10 Mk.
wber
Keine Vorſte lung
19.30—22.30 Uhr
Figaros Hochzeit
T Gruppe 2 und 3
Preiſe 1—5 Mk.
15 Ends gegen 17.30 Uhr
Zum erſten Male:
Die Pantoffeln des Glücks
Preiſe 0 50—2,50 Mk.
20—22 Uhr
Die erſte Frau Selby
Heſſenlandmiete 1/4
Preiſe 1— 10 Mk.
Kleines Haus
20—22 Uhr
Lucia von Lammermoor
Zuſatzm. V 5 Pr. 1.20—6.—
20—21.30 Uhr
Dritter Beethoven=Abend
des Drumm=Quartett3
Preiſe 1, 2, 3 Mk.
20—22 Uhr
Die erſte Frau Selby
Zuſatz=Miete III5
Preiſe 1.50—7.50 Mk.
20—21 45 Uhr
Fatme
Bſ.=Miete Vl6, T, Gr. 1,4 u.
Preiſe 1.30—6 Mk.
20—22.30 Uhr
Meine Schweſter und ich
Außer Miete
Preiſe 1—5 Mk.
20—22 Uhr
Lucia von Lammermoor
Zuſatzmiete 14
Preife 1.20—6 Mk.
4ſſiſches Landestheater. Wiederaufführung „
Si=
inn=Boccanegra. Am Donnerstag, den 4. Dezember,
emztsſird ſim längerer Unterbrechung Verdis Oper Simone
Boc=
gnuta, in der Inſzenierung von Carl Ebert (Bühnenbild:
ſilhäh Reinking) unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl
höhnt neder in den Spielplan des Großen Hauſes aufgenommen.
für in Tenorpartie (Adorno) wurde Willi Wörle vom
Frank=
zereiehrekürtert ſpernhaus als Gaſt verpflichtet. Der Südweſtdeutſche
wveu letueſlundruf wird die Aufführung auf ſeinen: Sender übertragen. —
niechWVeiſſchtsmärchen im Landestheater. Sonntag,
guchtehen 7 lezember, gelangt um 15 Uhr im Großen Haus das neue
broßbondu Beihnlatsmärchen „Die Pantoffeln des Glücks und
as iſinderbuch der Technik” von Peter Loſten mit der
„Nuſikim Ernſt Wielandt zum erſten Male zur Aufführung. In
eund WVerbichtung mit der Aufführung des Weihnachtsmärchens
veran=
iltety )s Heſſiſche Landestheater wiederum ein großes Weih=
Lee ächtstrisrätſel, das ſich auf den Inhalt des Märchens bezieht
ind dieſn Löſung auch den jüngſten Theaterbeſuchern möglich iſt.
4auel4niſter Carl Bamberger befindet ſich gegenwartig auf
iner „nzertreiſe nach Japan und den Philippinen als Begleiter
belumten javaniſchen Sängerin Jovita Fuentes. Die Preſſe
Mſhila urteilt folgendermaßen über ihn (Ueberſetzung aus
Hliſchen und Spaniſchen) „Bambergers Spiel war, was
hntlnd Anpaſſungsfähigkeit betrifft, tatſächlich ein Erlebnis.
Yſaberger iſt ein Muſiker von außergewöhnlichem Geſchmack
Herr
urgefühl. Es iſt ein Vergnügen, ihn zu horen.
arl /3mberger verdient hohes Lob für ſein ſympathiſches und
unaufärngliches Spiel. . . . Herr Bamberger iſt unleugbar unter
0 Jändiſchen Pianiſten, die nach Manila kamen, einer der
Durchführung des Mitkelfkücks Frankfurk (Bad=Rauheim)-Darmſtadt-Heidelberg der
d ſeine Bedeukung für die Arbeiksloſenbeſchäftigung in
und im Rhein=Main=Gebiek.
Von Provinzialdirektor a. D. Dr. Fey in Darmſtadt.
Vor kurzem hat, wie aus den Tageszeitungen des näheren
er=
ſichtlich, der Verein zur Vorbereitung der Autoſtraße Hanſeſtädte—
Frankfurt a. M.—Baſel ſeine 4. ordentliche Sitzung abgehalten.
Das Projekt iſt aus dem Stadium der Vorbereitung noch nicht
herausgetreten, aber für dasſelbe ſind doch ſchon weſentliche und
anerkennenswerte techniſche Vorarbeiten geleiſtet worden. Der
für das Projekt gegründete Verein war in umſichtiger Weiſe
tätig, um auch das Intereſſe für dasſelbe in der Oeffentlichkeit zu
wecken. Der Verein ſteht unter der Leitung von Profeſſor
Otzen in Hannover, als deſſen Vertreter in der Sitzung, die in
Frankfurt a. M. am 5. November 1. J. ſtattfand,
Miniſterial=
direktor Dr. Reitz vom Miniſterium des Innern in
Darm=
ſtadt die Verhandlungen leitete. Zum Verſtändnis des für
Deutſch=
land überaus wichtigen Projekts möchte ich vorausſchicken, daß die
Strecke der Autofernlinie ſich auf etwa 900 Kilometer belauft, und
daß von der deutſchen Grenze die Linie bis Genua 460 Kilometer,
die Entfernung von der Nordſee bis zum Mittelmeer etwa 1360
Kilometer beträgt. Heſſen hat daran das größte. Intereſſe,
denn durch das Projekt ſoll gerade auch Heſſen an den
durchgehen=
den Weltverkehr angeſchloſſen werden; ja, nach den im Jahre 1929
geführten Verhandlungen ſollte ſogar in Heſſen mit der
Durch=
prüfung und der Ausführung des Projektes praktiſch begonnen
werden. Die Vorarbeiten des Vereins „Hafraba” enthalten in
53 Bänden die Linienführung und die Berechnungen des Projektes
von Hamburg bis Baſel. Sie waren im Jahre 1928 in
dem Gebäude des Landesgewerbe=Vereins in der Neckarſtraße in
Darmſtadt öffentlich ausgelegt und es gab ſich in dem zahlreichen
Beſuche der Ausſtellung ein lebhaftes Intereſſe an dem Projekte
kund.
Nun iſt, wie es ſcheint, allerdings infolge der wirtſchaftlichen
Not, in der ſich Staat und Gemeinden wie überall in Deutſchland
auch im Rhein=Maingebiet befinden, die Ausführung des Projekts,
wie es damals gedacht war, in die Ferne gerückt. Mancher Leſer
wird es daher vielleicht unnötig finden, gegenwärtig Zeilen an
das Projekt zu verſchwenden. Das Projekt ſollte ſeinerzeit auf
privatwirtſchaftliche Grundlage geſtellt werden, es ſollte ſich durch
Erhebung eines Fahrgeldes von den die Straße benutzenden
Perſo=
nen= und Laſtkraftfahrzeugen, in ähnlicher Weiſe wie die
Pri=
vat=Autoſtraße Berlin — Potsdam, die ſogen. Avus,
verzinſen und ſelbſt erhalten. Nach den dem Projekt zugrunde
lie=
genden Berechnungen hoffte man, es durchführen zu können, und
gerade die Strecke im Rhein=Main=Gebiet war
damals dazu auserſehen, das Projekt praktiſch zu erproben.
Fra=
gen wir nun zunächſt, ob, abgeſehen von der Geldfrage, die
Vor=
ausſetzungen für das Projekt noch vorhanden ſind, ſo müſſen wir
dieſe Frage entſchieden bejahen. Ja, die Vorausſetzungen haben
ſich durch den gerade im Rhein=Main=Gebiet in den letzten beiden
Jahren noch weſentlich geſteigerten Autoverkehr noch dringlicher
geſtaltet. Ich habe früher ſchon einmal in einem Artikel, der auch
im „Darmſtädter Tagblatt” erſchienen iſt, ausgeführt, daß ohne
Zweifel beſonders das Stück, das zunächſt in Ausſicht genommen
iſt, einen typiſchen, ſehr bedeutenden und dichten
Verkehr, namentlich einen regen Autoverkehr, aufweiſt. Von
Frankfurt bis Bensheim entfallen auf dieſe Strecke allein jetzt
8 Ortsdurchfahrten, oder 44 Prozent der
Geſamt=
ſtrecke. 10mal wird im rechten oder nahezu rechten Winkel
abge=
bogen, 7 Straßenbahnſtrecken werden gekreuzt, von den
Fahrbah=
nen ſind 4 in ſolchen Ortsdurchfahrten gelegen, die durch große
und volkreiche Städtchen führen. Städtiſches und ländliches
Fuhr=
werk und Kraftwagen aller Art ſind auf dieſelbe Fahrbahn
ange=
wieſen. Die Strecke von Bensheim bis Mannheim weiſt ebenfalls
eine größere Anzahl weiterer Ortsdurchfahrten auf. Der größte
Teil dieſer Straße liegt in Heſſen, befahren wird ſie aber von dem
weitaus größeren Teil der Kraftwagen, deren Beſitzer nicht in
Heſſen wohnen. Daß den Kraftwagenbeſitzern, darunter ſind
außerordentlich viele Laſt= und Lieferwagen, ſehr viel daran
ge=
legen ſein wird, aus dem durch die gegenwärtigen Verhältniſſe
hervorgerufenen Zuſtande, dem Gemiſch von Fuhrwerken aller Art
und dem Riſiko der zahlreichen, zum Teil engen und kurvenreichen
Ortsdurchfahrten, herauszukommen, bedarf keines Beweiſes.
Hat nun dieſes Projekt in der Jetztzeit trotz
der wirtſchaftlichen Not Ausſicht auf Beginn? Zu
dieſem Zwecke ſoll die ſür das Rhein=Main=Gebiet und
insbeſon=
dere für Heſſen ſo überaus wichtige Frage in dieſen
Ausführun=
gen geprüft und öffentlich zur Sprache gebracht werden.
Hoffent=
lich findet es auch weiterhin recht viele Zuſtimmung und
gewich=
tige Befürworter! In der Zeit größter
Erwerbsloſig=
keit iſtesnotwendig, daßwenigſtens einem Teile
der Erwerbsloſen Arbeit verſchafft wird, und
zwar öffentliche Arbeiten, ſoweit die Mittel dafür
auf=
gebracht werden können. Notſtandsarbeiten kommen
vor allem aus Reichsmitteln in Frage. m. E.
aller=
dings nur inſoweit, als ſie wirtſchaftlich für das Reich tragbar
ſind. Welche Arbeiten werden dies nun ſein, für welche als
wirtſchaftlich tragbare Arbeiten wird ſich wohl auch
die Reichsregierung entſchließen können? Ohne Zweifel für
ſolche, die produktiv ſind, alſo nur für ſolche, die ſich
in irgendeiner Weiſe verzinſen. Erſt in den letzten
Tagen hat ein beſonders erfahrener Kenner und Beurteiler
un=
ſerer Wirtſchaftslage, namentlich der Wirtſchaft der öffentlichen
Hand in Staat und Gemeinde, den Vorwurf gemacht, daß ſie
ſeit=
her zu viele Projekte, namentlich auch Bauwerke, ausgeführt habe,
die nicht produktin ſind und ſich nicht oder zu gering verzinſen.
In der Tat ſcheint hierin vielfach der Schlüſſel zu unſerer
jetzigen Kalamität, auch in Stadt und Land, zu liegen (Vgl.
Zeit=
ſchrift für Staats= und Gemeindeverwaltung Nr. 14, Seite 111;
„Bekämpfung des wirtſchaftlichen Niedergangs in Reich und
Län=
dern und Gemeinden”, ſowie auch den Artikel im „Darmſtädter
Tagblatt Nr. 327 über den Vortrag des
Reichswirtſchaftsmini=
ſters a. D. von Raumer in der Geſellſchaft für freie Philoſophie
über „Weltanſchauung und Wirtſchaft.”). Wird nun die „Hafraba‟”
und ſpeziell das hier in Rede ſtehende. Heſſen und das Main=
Rhein=Gebiet hauptſächlich berührende Stück produktiv ſein? Dieſe
Frage wird allerdings an ſich eine ungünſtige Antwort finden
müſſen. Dieſe Frage würde, aber gerade durch das Reich
ſelbſt durch einen baldigen Akt ſeiner
wirt=
ſchaftlichen Geſetzgebung zur Beantwortung im
günſtigen Sinne gebracht werden, können. Vor
einiger Zeit wurde in meiner Abhandlung in der Zeitſchrift „Die
Verkehrswarte” bereits darauf hingewieſen (vgl. S. 112 von 1930
„Automobilſtraßenanlagen durch Selbſthilfe, Reichs= und
Länder=
hilfe”), daß das Reich, obwohl es den Bau der Kunſtſtraßen den
Ländern überläßt und nicht ſelbſt baut, doch bekanntlich durch ſeine
Geſetzgebung über das Kraftfahrweſen und die Beſteuerung der
Kraftfahrzeuge einen großen Einfluß auf das Straßenweſen
aus=
übt, indem es dem Straßenbau= und =Unterhaltungsweſen der
Länder Mittel zugeführt, um einen Teil der Koſten zu beſtreiten.
Das Reichskraftfahrzeug=Steuergeſetz vom 21.
Dezember 1927 enthält die Beſtimmungen hierüber. Dieſes Geſetz
tritt mit dem 1. April 1931 außer Kraft, muß alſo bis dahin neu
erlaſſen werden. Wenn der Reichstag den § 13 des
Reichsfinanz=
ausgleichsgeſetzes, mit dem er ſich wohl ſchon im Verfolg der
Not=
verordnung zu beſchäftigen haben wird, dahin ändert, daß
für ſolche Straßenſtücke, wie das von der „Hafraba”
bereits projektierte, die Erhebung von Brücken= und
Wegegeld, nicht mehr verboten, ſondern für zuläſſig
erklärt wird, dann wird mit wenigen Worten etwas, was
gerade durch Reichsgeſetz ſeither, nicht möglich
war, möglich gemacht und das betr. Straßenſtück wird
produk=
tiv gemacht werden können. Nach den früher ſchon angeſtellten
Betrachtungen und Erhebungen würde das Straßenſtück ſich
ver=
zinſen. Dieſe Frage müßte ohne Verzug nachgeprüft werden, damit
die Unterlagen nicht angezweifelt werden können. Die weitere
Vorausſetzung hierbei iſt allerdings, daß das Reich den Bau
des Straßenſtücks ſelbſt übernimmt, d. h.
finan=
ziert: Heſſen und die im Rhein=Main=Gebiet beteiligten
Staa=
ten haben hierfür keine Mittel. Das Reich aber könnte dieſe
Mittel dem Not=Voranſchlag (als
Notſtandsar=
beit) entnehmen. Daß das Reich aber Maßnahmen der
wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge, alſo
öf=
fentlichen Notſtandsarbeiten, grundſätzlich zuſtimmt,
geht aus einer Vorlage des Heſſiſchen Miniſteriums für Arbeit
und Wirtſchaft vom 25. Sept. 1930 an den Heſſiſchen Landtag
her=
vor, in der es u. a. heißt, daß das Reich im Hinblick auf die
ſtei=
gende Arbeitsloſigkeit ſich bemühe weitere Mittel für
Notſtands=
arbeiten flüſſig zu machen. Es ſei beabſichtigt, hierfür eine größere
Auslandsanleihe aufzunehmen, die von einer, beſonders
eingerich=
teten „Creditanſtalt der deutſchen Geſellſchaft für öffentliche
Ar=
beiten A.=G.” zu Berlin verwaltet würden. Es wird aus ſolchen
Gründen auch notwendig ſein, das „Hafraba=Unternehmen”, das
urſprünglich privatwirtſchaftlich gedacht war, nun als
öffentlich=
rechtliches Unternehmen aufzuziehen. Für das Eintreten des
Rei=
ches für dieſe Strecke, und insbeſondere das Heſſen und das Rhein=
Main=Gebiet berührende Stück, ſpricht aber auch die
inter=
nationale Bedeutung. In Frankreich beabſichtigt man
eine ſolche durchgehende Straße von Cherbourg über Lyon
und Nizza, von der Nordſee zum
Mittelländi=
ſchen Meer zu bauen, und bereits im Jahre 1928 hat der
franzöſiſche Automobilclub Weſt, in deſſen Bezirk die franz. Ozean=
und Kanalhäfen liegen, einen großen Propagandafeldzug für die
Straße Cherbourg—Nizza eröffnet (vgl. Artikel des UEcho des
Sports 1928). Wir bedürfen nach Angabe führender
Perſönlich=
keiten in Hamburg unbedingt einer Straße Hanſeſtädte—
Baſel—Genua in Deutſchland als Gegengewicht gegen die in
Frankreich projektierte Cherbourg—Nizza, da gerade auch
Frank=
reich die Straße Hamburg—Genua als eine Gefahr für ſeinen
Ueberſeeverkehr hält. Von größter Bedeutung würde
es alſo in wirtſchaftlicher Hinſicht für die ganze
Straße ſein, damit gleichzeitig ein ſo notwendiger Anfang
gemacht wird. Wenn vor einigen Jahren das Wegegeld im
Reiche bei guter wirtſchaftlicher Lage aufgehoben wurde, ſo
ſprechen doch jetzt gewichtige Gründe dafür, es bei ſo
verſchlechter=
ter Lage notgedrungen bis zur Beſſerung der Verhältniſſe wieder
einzuführen.
Dieſe Gründe ſind ſogar, wie ſchon bemerkt wurde
natio=
naler Natur, und es ſteht auch in wirtſchaftlicher Hinſicht ein
wichtiges Unternehmen in Frage. Esiſt auch ſo wichtig,
daß es ſich rechtfertigt, dieſes Unternehmen
nicht der Privatinitiative und der
Privatwirt=
ſchaft allein zu überlaſſen, ſondern öffentlich
und mit Reichsmitteln für dasſelbe
einzutre=
ten. Inſonderheit ſpricht der Umſtand, daß Heſſen aus dem
Reichsfonds für Beſetzungsſchäden bis jetzt nicht ausreichend
berück=
ſichtigt wurde, daß das Reich auch in dieſer Hinſicht aus dem
Weſt=
fonds für dieſes Stück des Straßenbaues eintritt, ſo daß gleichzeitig
damit eine wichtige Frage der Erwerbsloſenfürſorge teilweiſe für
die betr. Gegend gelöſt würde. Gerade durch dieſes
Stra=
ßenſtück werden Tauſende der im Rhein=Main=
Gebiete wohnenden, jetzt erwerbsloſen
Bauar=
beiter wieder zur Arbeit kommen! Alle
Vorarbei=
ten für dieſes Straßenſtück, auch die früheren günſtigen
Verkehrs=
zählungen, können raſch und unſchwer, ergänzt werden, daraus
kann in kurzer Zeit nachgeprüft werden, daß durch die Einnahmen
die aufgewendeten Geldbeträge ſich verzinſen werden. Dieſe
Aus=
führungen ſollen dazu dienen, alle Diejenigen, welche etwas für
dieſen Plan tun können, einzuſchalten und ſie zu bitten, die
Tätig=
keit auf dieſe Sache zu konzentrieren, insbeſondere gilt dies
für Heſſen und das Landesarbeitsamt in
Frank=
furt a. M. Möchte im Intereſſe der Arbeitsloſen im Reiche und
in Heſſen mein Vorſchlag Prüfung und Entgegenkommen finden!
Volkshochſchule. Wir machen noch einmal darauf
aufmerk=
ſam, daß heute der Film „Großkraftwerk Klingenberg” im
Hör=
ſaal 234 der Techniſchen Hochſchule gezeigt wird. Anfragen ſind an
die Volkshöchſchule Darmſtadt zu richten.
.damm sollte an der
nicht gespaft werden.
Elektrisches Licht ist so billig, daß sich jeder
viel Licht leisten kann. Vergleiche mit anderen
Lebensnotwendigkeiten und Genußmitteln
beweisen, wie billig elektrisches Licht ist.
Darum spare, wo’s am Platz,
Wie’s unsre Zeit begehrt,
Doch an Beleuchtung sparen ist verkehrt.
Lassen Sie sich vom Elektro-Lichtfachmann beraten.
Seite 6
Deutſcher Touring=Club.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Touring=Clubs
feierte ihr diesjahriges Stiftungsfeſt im Rahmen eines
Fami=
lienabends im Gartenſaal des Städt. Saalbaus. Der 2.
Vor=
ſitzende Herr Endres begrüßte die Gäſte mit herzlichen Worten
und hieß insbeſondere den Vertreter der Landes= und Ortsgruppe
Mainz Herrn Dr. Schmitt ſowie die Clubkameraden der
Orts=
gruppen Mannheim und Frankfurt willkommen. Er gedachte der
zahlreichen Veranſtaltungen während des verfloſſenen Clubjahres
und wies auf die ſtattliche Reihe von Preiſen und Auszeichnungen
hin, die ſich der Club in der verhältnismäßig kurzen Zeit ſeines
Beſtehens erringen konnte, und daß die Ortsgruppe durch ihre
Mitglieder ca. 80 000 Kilometer Geſamtfahrſtrecke zurückgelegt
hat. Weiter führte der Redner aus, daß ſich der Mitgliederſtand
weit über die Hälfte vergrößert hat, ein erfreuliches Zeichen für
das ſtete Aufwärtsſtreben der Ortsgruppe. Große Freude löſte
die Mitteilung aus, daß drei Mitglieder der Ortsgruppe für ihre
Leiſtungen von der Hauptgeſchäftsſtelle München aus ausgezeichnet
werden konnten. Es ſind dies die Herren: der 1. Vorſitzende Se.
Durchl. Erbprinz G. L. zu Erbach=Schönberg, Kurt Bode und Otto
Bode. Der Redner ſprach den ſo Ausgezeichneten den Glückwunſch
des Clubs aus. Die Begrüßung klang in einem Hoch auf den
Deutſchen Touring=Club und in dem gemeinſam geſungenen
Deutſchlandlied aus. Herr Dr. Schmitt als Vertreter der
Landesgruppe Mainz dankte für den herzlichen Empfang und
überbrachte die Grüße der Landes= und Ortsgruppe =Mainz. Er
betonte die gaſtfreundliche Verbundenheit der beiden Ortsgruppen
und wünſchte der Darmſtädter Ortsgruppe weiterhin Blühen und
Gedeihen. Für die von der Hauptgeſchäftsſtelle ausgezeichneten
Clubmitglieder dankte Herr Kurt Bode und verſprach, weiterhin
im Sinne des D. T. C. zu wirken.
Darbietungen aus den Kreiſen der Mitglieder verſchönten
den Abend. Mitglied Hein Kadel erfreute mit ſeiner Violine
durch die ſauber geſpielte Romanze von Swenſen, und Fräulein
Müller brachte mit guter Stimme zwei Lieder von Reeger und
Mozart zu Gehör. Reicher Beifall dankte für die Darbietungen.
Der weitere Unterhaltungsteil ſtand unter der ſicheren Leitung
von Bog. Martſch, der die einzelnen Nummern des Programms
mit flüſſigen und humoriſtiſchen Reden verband. Lebhaften
Bei=
fall durfte auch der Sänger Hans Heinz ernten, der mit ſeinen
Rheinliedern ſeine Zuhörer in Stimmung verſetzte.
Der 2. Vorſitzende Herr Endres gab noch die Ergebniſſe
der Punktwertung innerhalb der Ortsgruppe Darmſtadt
bekannt. Für Verdienſte auf Clubfahrten, Clubabenden und für
fleißige Mitgliederwerbung wurden mit dem ſilbernen
Club=
becher geehrt: In der Gruppe Automobilmitglieder: 1. W. Zelder
(544 Punkte), 2. Kurt Bode (456 P.), 3. Karl Dörr (213 P.),
4. Dr. L. Rauſch (199 P.). In der Gruppe allgemeine Mitglieder:
1. Otto Bode (300 P.), 2. Guſtav Bode (235 P.), 3. Frau M.
Zel=
der (85 P.), 4. A. Kadel (55 P.).
Im weiteren Verlauf des Abends wußte Herr Bog. Martſch
als Leiter allerlei unterhaltende Dinge, wie ein luſtiges
Pferde=
rennen mit Toto ſowie eine aufregende Ballonſchlacht zu
veran=
ſtalten. Ein gelungener von Mitgliedern verfaßter Sketch „Liebe
und 4 PS” wurde ſehr belacht. Selbſtverſtändlich wurde auch
ge=
tanzt, und ſo verging in angenehmer Geſelligkeit und froher
Unter=
haltung der Abend wie im Fluge.
— 5. Akademie=Konzert. Emanuel Feuermann ein
Celliſt erſten Ranges, iſt als Soliſt für das 5. Akademie=Konzert,
Donnerstag, den 4. Dezember d. J., gewonnen worden. In allen
Städten, in denen der Künſtler auftritt, hat er die größten
Er=
folge zu verzeichnen. Ob er eine Kantilene wie einen großen
Ge=
ſang hinſtellt, ob in ſchnellen Sätzen auch die ſcheinbar
unwich=
tigſte Note Bedeutung erhält, oder ob er dem Paſſagenwerk
tiefe=
ren Inhalt gibt, immer iſt er eine Perſönlichkeit ſtärkſter Prägung,
ein Künſtler ungewöhnlichen Ausmaßes, der ſeiner Wirkung ſicher
iſt. Der Künſtler wird hier das raſſige Cellokonzert op. 104 von
Dvorak mit Orcheſterbegleitung und Adagio, und Fuge aus der
1. Solo=Sonate von Reger zum Vortrag bringen. Der
Inſtru=
mental=Verein (Orcheſter der Städt. Akademie für
Ton=
kunſt) beſtreitet unter Leitung des Städt. Muſikdirektors Prof.
W. Schmitt außer der Begleitung das übrige Programm mit
der unvergänglichen= „unvollendeten Symphonie” H=Moll von
Schubert und auf vielſeitigen Wunſch mit der Oberon=Ouvertüre
von C. M. von Weber. Nach allem ſteht den Beſuchern ein äußerſt
genußreicher Abend bevor. Karten im Sekretariat der Städt.
Akade=
mie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, Fernſprecher 3500 (
Stadt=
verwaltung).
— Der Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen wird am
Montag, den 8. Dezember, nachm., im Hauſe ſeiner 1 Vorſitzenden,
Frau von Selzam, Neckarſtraße 19 wieder eine muſikaliſche Feier
zum Beſten der Richard=Wagner=Stipendienſtiftung veranſtalten,
zu der in uneigennützigſter Weiſe Frau Elſe Hauf und Herr
Theo Herrmann, der geſchätzte Baſſiſt unſeres
Landesthea=
ters, ſowie Frau Olga Herrmann und Herr Kapellmeiſter
Karl Hauf ihre Mitwirkung zugeſagt haben. Frau Hauf wird
Lieder von Schumann, Liſzt, R. Strauß, Brahms, Herr Herrmann
Geſänge des jungen Rich. Wagner ſowie Wotans Gruß an
Wal=
hall (Rheingold) und Hagens Wacht (Götterdämmerung) zu
Ge=
hör bringen. Frau Herrmann und Herr Hauf werden die Lieder
und Geſänge am Flügel begleiten. Wegen der Beſchränktheit des
Raumes und um den Andrang an der Kaſſe zu vermeiden, bitten
wir, ſich möglichſt frühzeitig mit Karten zu dieſer Veranſtaltung
zu verſehen. (Siehe Anzeige.)
— Mozart=Verein. Johannes Willy, der am 2.
De=
zember im Konzert des Mozart=Vereins mitwirkt, hat bei ſeinem
letzten Auftreten in Berlin und Köln einmütige Anerkennung
durch die Muſikkritik gefunden. Man rühmt ſeinen „Sang von
be=
ſtrickender Schönheit”, man will „eine der klangſchönſten und
aus=
drucksreichſten Baritonſtimmen der Gegenwart”, genoſſen haben
Luiſe Richartz blickt auf den jüngſt errungenen,
außerordent=
lichen Erfolg bei der „Internationalen Tagung zur Erneuerung
der katholiſchen Kirchenmuſik” zurück. Auch Guſtav Beck iſt in
allgemeiner Anerkennung gefeſtigt. Die ,Leiſtungen des Chors
denen Friedrich Rehbock ſein Gepräge aufdruckt, dürften alle
Freunde des Männergeſangs anziehen.
— Nicht 40 Zigeuner, ſondern 30 muntere Heiner geben heute
abend im Feſtſaal des Realgymnaſiums (Kirchſtraße 22)
einen muſikaliſchen Abend. Es handelt ſich um das Orcheſter der
Schulgruppe des Vereins für das Deutſchtum im
Aus=
land an dieſer Schule. Die gut eingeſpielte Muſikerſchar wird
unter ihrem jugendlichen Stabführer die Raymond=Ouvertüre von
Thomas, zwei Walzer (von Hall, Ziehrer) ſowie einige flotte
Märſche vortragen. Ein Violinkonzert von Rode, eine
Flöten=
ſonate von Kuhlau ſowie eine ſolche für Bratſche ſollen die Kunſt
der Soliſten zeigen; kammermuſikartigen Charakter trägt der
kleine Wiener Marſch von Kreisler für Violine, Cello und
Kla=
vier. Der Reinertrag iſt für die Zwecke des V.D.A. beſtimmt;
Karten am Saaleingang.
— Volkstümliche Operetten=Vorſtellungen im Orpheum. Das
mit großem Beifall aufgenommene Gaſtſpiel des Straßburger
„Neuen Operetten=Theaters” mit der Schlager=Jazz=Operette
„Adieu Mimi” von Ralf Benatzky währt nur kurze Zeit. —
Preſſe und Publikum ſind voll des Lobes über die Darſteller, an
der Spitze die temperamentvolle und vielſeitige Henny Walden.
— Die ganz glänzende Darſtellung und die ſpritzigen Tanzſchlager
lohnen einen Beſuch, umſoemehr als die volkstümlichen
Eintritts=
preiſe (von 80 Pfg. bis 2,50 Mk.) jedermann in die Lage
ver=
ſetzen, trotz oder gerade wegen der ſorgenvollen Zeiten ein paar
angenehme Stunden der Aufmunterung zu verbringen. (Siehe
Anzeige.)
— Vogelsberger Höhenclub, Zweigverein Darmſtadt. Am
kommenden Sonntag, den 7. Dezember, findet die
Nikolauswan=
derung mit dem Endziel Roßdorf ſtatt. Im Walde iſt ein
Zuſam=
mentreffen mit Knecht Rupprecht vorgeſehen. Die Eltern wollen
mit den Kleinen recht zahlreich erſcheinen. Der Beſcherplatz iſt
baldigſt im Walde zu erreichen. Die Geſchenkpaketchen wollen
recht bald bei Mitglied Neudecker, Ernſt=Ludwigſtraße, ſowie bei
den Führern Frau Gölz, Gutenbergſtraße 68, und M. Fiſcher,
Moosbergſtraße 49, abgegeben werden. Zahlreiches Erſcheinen
aller V.H.Cer, die ſich freimachen können, iſt erwünſcht.
für
Ausſchneid
1. Dezember:
5. Dezember
5. Dezember:
5. Dezember:
5. Dezember:
5. Dezember:
10. Dezember:
10. Dezember:
Letzter Tag für die Entrichtung des
Schul=
geldes für die Darmſtädter höheren Schulen
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den
Monat November 1930 an die Stadtkaſſe. (
Schon=
friſt bis 10. Dezember 1930.)
Abgabe der Beſcheinigung an die
Finanz=
kaſſe, daß die Summe der im November 1930
abgeführten Steuerabzugsbeträge mit der Summe
der im November 1930 einbehaltenen
Steuerbe=
träge übereinſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
Abfuhrung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 16. bis 30 November 1930 erfolgten
Lohn=
zahlungen. Falls die bis zum 15. November 1930
einbehaltenen Beträge 200 RM. nicht erreicht
haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung der
Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis 30.
November 1930 erfolgten Lohnzahlungen. (Keine
Schonfriſt.) Ferner Abführung der im
Steuer=
abzugsverfahren einbehaltenen Reichshilfe
derPerſonendes öffentlichenDienſtes
und der Ledigenſteuer.
Ablauf der Schonfriſt für das am 25.
No=
vember 1930 fällig geweſene vierte (gemeindliche)
Ziel der Gemeinde=, Kreis= und
Pro=
vinzialumlagen für das Rechnungsjahr
1930/31. Grüner Steuerzettel.
Ablauf der Schonfriſt für das am 25.
No=
vember 1930 fällig geweſene vierte Ziel der
Filialſteuer in Darmſtadt für das
Rech=
nungsjahr 1930/31. Weißer Beſcheid.
Ablauf der Schonfriſt für das am 25.
No=
vember 1930 fällig geweſene vierte Ziel der
Müllabfuhr=, Straßenreinigungs=
und Kanalbenutzungsgebühr in der
Stadt Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1930/31.
Blauer Gebührenbeſcheid.
Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit
dieſe im Abrechnungsverfahren
ent=
richtet wird.
Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung
des Schulgeldes für die Darmſtädter höheren
Schulen und die gewerblichen Fortbildungsſchulen
für den Monat November 1930.
H. W. Wohmann.
164 U11 U 12
BÜCHHANDLUNG
Elisabethenstraße 5
Fernruf 220
Sie fnden bei uns:
Jugendschriften
tür Knaben und Mädchen
Bilderbücher
tür Kinder
in allen Preislagen und größter Auswahl
— Auf vielſeitigen Wunſch finden vorerſt verſuchsweiſe auch
Dienstag nachmittags Kochvorträge in dem neuen Vortragsſaal
der Heag ſtatt. Den erſten dieſer Art wird heute nachmittag um
4 Uhr Fräulein Hellwig halten und über das Thema „Die
elek=
triſche Küche ſprechen. Wir hoffen, daß von dieſer Einrichtung
leb=
haft Gebrauch gemacht wird, zumal der Vortrag vollſtändig
unab=
hangig von dem jeweiligen Ausſtellungsbetrieb gehalten werden
kann. Auch wollen wir nicht verſäumen, auf unſere
Weihnachts=
lotterie aufmerkſam zu machen, wonach man für jeden gekauften
elektriſchen Haushaltungsapparat ein Freilos erhält.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Auch an dieſer Stelle
wird auf die heute Abend beginnenden neuen Kurſe in
Reichskurzſchrift im Unterrichtslokal
Handwerker=
ſchule, Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße, der
Steno=
graphen=Vereinigung „Gabelsberger” aufmerkſam gemacht. Im
Unterrichtslokal Karlsſtraße 23. Erdgeſchoß, können Stunden für
Maſchinenſchreiben nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode
jeder=
zeit täglich nachmittags belegt werden. Auskunft und Anmeldung
bei der Leiterin dortſelbſt. (Siehe auch heutige Anzeige.)
Verkehrsunfälle. Geſtern mittag kurz vor 2 Uhr kam Ecke der
Pallaswieſenſtraße und Frankfurterſtraße ein Elektromonteur aus
Raibach mit ſeinem Motorrad zu Fall. Die Urſache des Sturzes
konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, da der Fahrer bewußtlos mit
ſchweren Kopfverletzungen und einer Gehirnerſchütterung nach
dem Krankenhaus verbracht werden mußte. — Am
Spätnachmit=
tag blieb ein hieſiger Drogiſt mit ſeinem Fahrrad in den
Straßen=
bahnſchienen hängen und ſtürzte. Dabei zog er ſich
Geſichtsver=
letzungen zu, ſodaß ſeine Einlieferung ins Krankenhaus nötig war.
Total-Ausverkauf
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Papierhandlung Rode
(17249b
Schulstraße 3
— Warnung vor dem Beſteckſchwindel. Man ſchreibt uns: In
Zeitungsanzeigen bieten unzählige unbekannte Verſandgeſchäfte,
die ſich, um ihr Angebot beſonders vorteilhaft erſcheinen zu laſſen,
ohne jede Berechtigung als Beſteckfabrik bezeichnen, Beſtecke in
hochwertiger künſtleriſcher Ausführung mit ſchwerſter
Qualitäts=
verſilberung direkt ab Fabrik zu Fabrikpreiſen an. Es kommt
dabei nicht ſelten vor, daß verſilberte Beſtecke als „Silberbeſtecke‟
bezeichnet werden, um eben dem Publikum den Anſchein eines
be=
ſonders günſtigen Angebots zu machen. Wenn man dieſen
An=
geboten einmal nachgeht, ſo findet man meiſt ein ganz beſcheidenes
Verſandgeſchäft, das in der Regel minderwertige Waren verkauft
und auf dieſe Weiſe den ſcheinbar billigen Preis durch ſchlechte
Qualität wieder illuſoriſch macht. In vielen Fällen ergab die
chemiſche Unterſuchung zum Teil ſehr beträchtliche
Unterverſil=
berungen. Von Qualitätsware konnte in keinem Fall geſprochen
werden. Wer ſich alſo vor Schaden bewahren will, der ſuche
Be=
ratung im Fachgeſchäft, das die einwandfreien
Quali=
tätserzeugniſſe der altbekannten Beſteckfabriken führt.
Prassel-Kaffee
Ne
frisch geröstet
Schnlstr. 10 67
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
H. M. Bei Wegzug eines Steuerpflichtigen außerhalb
Heſ=
ſens erliſcht ſeine Steuerpflicht für ſeine Religionsgemeinde oder
Religionsgeſellſchaft mit Beginn des auf den Wegzug folgenden
Mo=
nats. Die bis dahin rückſtändigen Kirchenſteuerziele ſind
nachzuentrich=
ten. Nur wenn ſich im Einzelfalle die Einziehung der Steuer als eine
außerordentliche Härte erweiſt, kann die Vertretung der in Frage
kom=
menden Kirchengemeinde die Steuer ganz oder zum Teil erlaſſen. Vom
Wegzug wäre das Finanzamt zu verſtändigen rätlich.
Aw. Auch die Ebersberger ſpürten wohl den Frühling
und ſo beſchloß denn der dortige Geſangverein, ihn durch
ein=
feſt zu feiern und zu begrüßen. Die ganze Umgegend eilte
ho=
erfreute ſich an den Geſängen. Nur drei junge Burſchen aus
ſcheinen nicht mit dem Gedanken, der Kunſt zu huldigen, gekenn
ſein, denn ſie verſuchten auf alle mögliche Weiſe den Frigxe
Sangesjünger und ihrer Freunde zu ſtören. Verſchiedentlich Er
gewarnt und gebeten, ihre Schritte wo andershin zu lenken.
nicht, und als ſchließlich durch ihr Verſchulden beinahe das ſc-
„Schön Elschen ſaß am Fenſter . . .” umgeſchmiſſen wurde,
Sängern die Geduld aus, man nahm, wie einer von ihnen drri
kundet, einen nach dem anderen „bei Kopf und A” warf ſie
hinaus und vergerbte ihnen das Fell. Man ſetzte ſich dann ei
chen hinter Teller und Glas, und nachdem die Gemüter
alle=
ruhigt waren, wurde das Feſt in Frieden und Fröhlichkeit fur
und beendet. Doch der eine dieſes ruheſtörenden Kleeblatts †
zu Unrecht mißhandelt und ſtellte Strafantrag. Daraufhin erl=
Wirt, in deſſen Gaſthaus der Konzertſaal war, und ſein Sohn. .)
ſtand des Geſangvereins und der Sänger, der dieſen
Dritter=
bugſiert hatte, Strafbefehle, gegen die ſie vereint Einſpruch je
Es kam vor dem Amtsgericht in Michelſtadt zur Verhandlung
wurden alle vier freigeſprochen. In der Urteilsbegründung
daß die drei Burſchen durch ihr Benehmen den Hinauswurf hw.
ten und infolgedeſſen ſich auch die Folgen zuzuſchreiben haben
Dritten ließ das keine Ruhe, es war ihm nämlich bei der Sache
verloren gegangen, den er ſich aus den Mitteln der Angeklagtt
ſetzen hoffte, und er legte als Nebenkläger gegen dieſes Urteil
ein. Es kam am Montag vor der Kleinen Strafkammer zu aussil
Verhandlung mit einem Aufmarſch von 10 oder 15 Zeugen. D—
kann ſich jedoch auch diesmal nicht der Meinung des Nebenklaid
ſchließen, ſondern verwirft die Berufung auf ſeine Koſten.
Ein junges Mädchen war vom hieſigen Amtsgericht weg.
ler Nachrede zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. 7
einem Dritten erzählt, bei ihrer Anmeldung auf dem Polizei—
ihr der Beamte in zärtlicher Weiſe nähergekommen und hak.
einem abendlichen Rendezvous aufgefordert. Der einzige in
kommende Beamte beſtreitet das ganz energiſch. Trotzdem das
wiederholt die Wahrheit ſeiner Behauptungen beteuert, ſchließ-
Gericht dem Evſturteil an und verwirft die Berufung.
* Staatspräſident Dr. Adelung empfing am
Montaz=
meiſter Sieglitz=Bingen und den Syndikus der Binger
und Handelskammer, Dr. Widuwilt, die ihm eingehend
über die überaus ſchwierige Verkehrslage der Stadt Bingen
Hinterlandes, wie ſie durch die unerträgliche Sperrung der Hff
brücke für Fahrzeuge entſtanden iſt. Unter Anerkennung, dan
ſiſche Regierung bisher bezgl. der Gebührenaufhebung und Fr—
Brücke gegenüber dem Widerſtand der Reichsbahn alles getan Wi.
chen die Herren die Bitte aus, die heſſiſche Regierung möge i.
keit für die Wiederfreigabe der Brücke fortſetzen, zunächſt aber
derung der Städte Bingen und Rüdesheim unterſtützen, einn
betrieb zwiſchen den beiden Städten einzurichten, der den W.=
Autoverkehr wieder unmittelbar ermöglicht. Dies ſei zunächſ7
der Reichsbahn. Die Vertreter Bingens betonten, der
Fährbet-
nur als Notbehelf gelten, ſei aber zunächſt unumgänglich. Dar
aus müſſe die Arbeit auf das Endziel, eine Wiederfreigabe
breiterung der Hindenburgbrücke für den Wagenverkehr zu
energiſch weiter betrieben werden. Der Staatspräſident ſagte
do=
die nachdrückliche Hilfe der heſſiſchen Regierung zu, wies abo
hin, daß die Löſung der Frage von Heſſen allein nicht
abhänn=
müſſe die Zentralinſtanzen des Reiches, Preußens und der W
für die Binger Verkehrsverhältniſſe zu gewinnen ſuchen. Wass
Hinſicht geſchehen könne, werde Heſſen auch weiterhin nicht n.
laſſen. Daneben würden die für den Wagen=Fährbetrieb no,
Ermittelungen in techniſcher und finanzieller Hinſicht unmitt
Angriff genommen.
* Aus dem Gerichksſaal.
Lokale Veranſtalkungen.
— Der Geſangverein Olympia feiert, wie
lich, ſeine Weihnachtsfeier am 7. Dezember 1930 im Feki=
Stiftsſtraße. Trotz der ſchlechten wirtſchaftlichen Verhält—
ſich der Verein die Mühe gemacht, eine Feier ſo zu verarſt
wie in den Vorjahren. Der Eintrittspreis iſt den heuticrr
hältniſſen angepaßt. Das reichhaltige Programm beſte
Männerchören, Frauenchören und gemiſchten Chören, ſorn
ſten und heiteren Theaterdarbietungen, und verſpricht eitng
reicher Abend zu werden.
— Alle Katzenfreunde von Darmſtadt ur)
gebung treffen ſich Mittwoch, den 3. Dezember, abends,
ſtaurant Bürgerhof, Eliſabethenſtraße 2. zu einer zwanglas
ſammenkunft, in welcher der bekannte Tierſchützler Alexan /
gradt über die Katze als Haustier — Schutz — Erziehung
wird. Ueberall haben die Vorträge in den Kreiſen den
freunde, beſonders der Katzenhalter, großen Anklang gefume
ſeien deshalb alle Katzenhalter und Tierfreunde auf dieſ
Veranſtaltung aufmerkſam gemacht. (Näheres enthält 20
zeige in heutiger Nummer.)
Das nahe gelegene Sportplatz=Reſtauram
Böllenfalltor hat auch den ganzen Winter Miin
Samstags und Sonntags Konzert und Tanz und weiſt
außerordentlich günſtige Verbindung hin. Dieſen Mittwag
Kuchentag Nikolausfeſt für die Kleinen.
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Du
ſtadt. In einer öffentlichen Kundgebung wendet /
Landtagsfraktion der D.V.P. gegen die neuen
Ma=
men der Heſſiſchen Regierung. Die Verſammlige
det am kommenden Donnerstag, abends, in der Turnha.
Woogsplatz ſtatt. Eintritt 30 Pfg. (Siehe auch heutige A:0
Reichsgemeinſchaft junger Volkspartei /
Arbeitskreis. Der Arbeitskreis übernimmt in der am
nerstag, abends in der Woogsturnhalle ſtattfindenden F0
gebung den Ordnungsdienſt. (Pflicht=Abend.)
Deutſche Volkspartei — Landesverbande
machen unſere Mitglieder und Freunde auf den Vorkt
abend des Deutſchen Oſtbundese. V. am Mittwcy
3. Dezember, abends, im „Fürſtenſaal” aufmerkſam!
Oſtmärkern werden die wichtigſten Fragen des deutſchen
vorgetragen. Wir bitten, recht zahlreich an dieſer Verayſa”
teilzunehmen (keine Reſtauration) um auch der Einy
front in dieſer deutſchen Frage Ausdruck zu geben.
Proteſt=Verſammlung. Das dieſer Tage 19
Finanzausſchuß des Landtages behandelte und bereits and"
mene Sanierungsprogramm der Heſſiſchen Regierung hat in)
Schichten der Bevölkerung ebenſo lebhaften wie berechtigiel
willen ausgelöſt, da es wieder nur Belaſtungen der Wil
bringt. Steuer= und Mieterhöhung anſtatt Abbau. Die
ſchaftspartei, Landesverband Heſſen, Provinz Starkenburs!
die Betroffenen zu einer Proteſtverſammlung auf, die Ma
in der „Krone” ſtattfinden wird. (Näheres ſiehe Inſeral
Plakate.)
Nat.=Soz. Deutſche Arbeiterpartei. S. A. B=*
abend am Freitag, den 5. Dezember, in der Woogsturnhauf—‟
ner: Kapitänleutnant v. Killinger. (Siehe heutige Anzeiges
Tageskalender für Dienstag, den 2. Dezember 1930.
Heſſ. Landestheater, Gr. Haus, 20 Uhr, A9, 1:
„Der raſende Sperling . — Kl. Haus, 20 Uhr, V2:
von Lammermoor” — Orpheum, 20,15 Uhr: Adieu 2
— Konzerte: Schloßkeller, Café Oper Zum D0.*
Reſt. Bender, Maxim, Span. Bodega, Sportplatz=Reſtaut..
Böllenfalltor — Kinovorſtellungen: Union= *
und Palaſt=Lichtſpiele. — Luiſenſtr 12/16. 16 Uh.
trag Frl. Hellwig. — Bürgerhof 20 Uhr: Angeſle.
kundgebung. — Saalbau, 20 Uhr: Konzert des M-
Vereins.
Dienstag, den 2. Dezember 1930
den u. a. Miniſterialrat Hofmannn und Schulrat Haſſinger,
Darmſtadt, gewählt. Studienrat R. Oßwald=Friedberg wurde für
ſeine gewiſſenhafte Rechnungsführung beſonderer Dank. Den
ein=
drucksvollen Höhepunkt der Tagung bildete ein öffentlicher
Lichtbilder=
vortrag von Prof. Keller=Friedberg über „Heſſiſche Volkskunſt”
v. Schotten, 1. Dez. In Verbindung mit der Hauptverſammlung
der Heſſiſchen Vereinigung für Volkskunde fand hier
eine ſehr gut beſuchte Volkskundetagung ſtatt, die vom Vorſitzenden,
Oberſtudiendirektor Dr. Faber=Friedberg, und von den Vertretern des
Staates und der Stadt herzlichſt begrüßt wurde.
In eine Reihe wichtiger Sondergebiete der Volkskunde führten die
Vorträge des Tages ein, die ſämtlich den Gegenwartswert
volks=
kundlicher Arbeit ſtark herausſtellten. Univerſitätsprofeſſor Dr. Maurer=
Gießen zeigte in einem inſtruktiven Lichtbildervortrag Aufbau und
Ar=
beitsmethoden des deutſchen Volkskunde=Atlas, deſſen geiſtige
Wurzeln bei der Mundartforſchung liegen. Die vor allem aus
Starken=
burg gebotenen Bilder waren ein überzeugender Beweis von den
Zu=
ſammenhängen, die zwiſchen politiſcher Geographie (Gebiete der alten
Landgrafſchaft Heſſen und der Grafſchaft Erbach) und Sprech= und
Volkskundegeographie beſtehen. Lehrer Würz=Eichelsdorf ſprach über
Die Volkskunde als Helferin in der Heimatſchule”.
Die volkskundlichen Stoffe, die für den Unterricht ausgewählt werden,
müſſen zur gegenwärtigen Kultur in Beziehung ſtehen. Ueber
volkskund=
liche Sammelarbeit referierte aus reicher Erfahrung heraus
Ober=
ſtudiendirektor Dr. Faber=Friedberg, der die Unterſtützung der
Lehrer=
ſchaft vor allem bei der textlichen und melodiſchen Aufzeichnung des
heſ=
ſiſchen Volksliederſchatzes erbat. In einem zweiten Vortrag behandelte
derſelbe Redner ſehr anregend das bis jetzt kaum bearbeitete ſchwierige
Gebiet der Volkszoologie. Er legte den Entwurf eines
Frage=
bogens vor, der zur Sammlung alles in Heſſen noch vorhandenen
volks=
zoologiſchen Materials anregen und anleiten ſoll. Ueber die
Bearbei=
tung des von der Heſſiſchen Vereinigung für Volkskunde gemeinſam
mit der Biologiſchen Fachgruppe der heimatkundlichen
Arbeitsgemein=
ſchaften bereits herausgegebenen volksbotaniſchen
Frage=
bogens referierte Lehrer Oßwald=Bad=Nauheim.
Die Hauptverſammlung wurde von Oberſtudiendirektor Dr. Faber
mit einem Gedenken an die im abgelaufenen Jahre verſtorbenen
Mit=
glieder eröffnet, von denen wir u. a. nennen: Sanitätsrat Dr. Heil=
Darmſtadt, Pfarrer Koller=Kelſterbach, Rechtsanwalt Dr. Krausgrill=
Offenbach a. M., Forſtmeiſter Dr. Weber=Konradsdorf. Mit dem
Rück=
gang der Mitgliederzahl auf 620 iſt die finanzielle Leiſtungsfähigkeit der
Vereinigung weiter geſunken. Dankbar erkennt daher der Jahresbericht
die Unterſtützung an, die der Volksſtaat Heſſen, die
Notgemein=
ſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft und ausländiſche Freunde für den Druck
der „Heſſiſchen Blätter für Volkskunde” gewährt haben. Gute
Fort=
ſchritte hat die Flurnamenſammlung gemacht. Die
Druck=
legung der von Dr. Krafft geſammelten Flurnamen von Beſſungen
iſt erfolgt. Druckfertig ſind u. a. die Flurnamen von Darmſtadt,
die von v. Hahn geſammelt ſind. Die Ergänzungswahlen zum
Vor=
ſtand und erwbeiterten Ausſchuß erfolgten einſtimmig. In letzteren wur=
Ofungſtadt, 1. Dez. Der Geflügelzuchtverein Pfungſtadt
Fride des Jahres auf ein 25jähriges Beſtehen zurück=
Seit ſeiner Gründung hat der Verein auf dem Gebiete
fü gelzucht über die Grenzen Pfungſtadts hinaus durch
turg der Raſſenzucht erfolgreich gewirkt. Acht Gründer,
Chr. Clemens. Jakob Böttiger, Jakob Götz,
ſenzahl, Ph. Helene, Georg Pfeifer. Georg
ſunid Ludwig Wartenberg, gehören dem Verein noch
Anläßlich des Jubiläums fand am Samstag und Sonn=
Jubiläumsſchau ſtatt, der umſo mehr Bedeutung zukam,
hr die 6. Bezirksausſtellung des 1. Bezirks des
Starken=
heflügelzuchtverbandes verbunden war. Die
Ausſtellungs=
tte Vorſitzender J. Götz, das Protektorat Bürgermeiſter
„ inne. Die Zahl der Ausſtellungsobjekte betrug ein=
Der Ausſtellungsſtände für Futterartikel uſw. annähernd
s ſich um eine Bezirksausſtellung handelte, hatten außer
wer Geflügelzüchtern auch ſolche aus dem 1. Bezirk, ſo
Linie aus Eberſtadt Hahn Eſchollbrücken, Arheilgen,
er, Bickenbach, Griesheim, Crumſtadt, Ober=Ramſtadt,
— Gernsheim, 1. Dez. Waſſerſtand des Rheins
30. November: 2,93 Meter; am 1. Dezember: 2,61 Meter.
— Hirſchhorn, 1. Dez. Waſſerſtand des Neckars
30. November: 1,96 Meter; am 1. Dezember: 2,03 Meter.
* Mainz, 1. Dez. Chronik. In dem Lohnſtreit der
Mainz=Wiesbadener Metallinduſtrie iſt eine
Entſchei=
dung über den von Arbeitgeberſeite geſtellten Antrag auf
Verbindlich=
keitserklärung des Schiedsſpruches des Schlichtungsausſchuſſes Mainz
noch nicht erfolgt. Der Schlichter für den Bezirk Heſſen hat vielmehr
den Beteiligten zur Beilegung des Streikes und des Streitfalles einen
Vergleichsvorſchlag übermittelt, in dem die Vorſchläge des
Schlichtungs=
ausſchuſſes, ſoweit ſie den Rahmentarif betreffen, in einer Reihe von
Punkten zugunſten der Arbeitnehmer abgeändert werden. Der
Lohn=
tarifvorſchlag iſt in ſeinem Aufbau verändert worden. Statt der vom
Schlichtungsausſchuß vorgeſchlagenen ſtaffelweiſen Lohnherabſetzung von
vier und zwei Pfennig (von 88 auf 84 und 82 Pfg.), iſt vom Schlichter
der Vorſchlag gemacht worden, die Lohnverkürzung ſofort in vollem
Umfange eintreten zu laſſen, ſie aber auf 5 Pfennig zu beſchränken,
alſo einen Spitzenlohn von 83 Pfg. zugrunde zu legen und dieſes
Ab=
kommen bis Ende Juli 1931 zu begrenzen. — Die nationalſozialiſtiſche
Gauleitung Heſſens hatte in einem Schreiben beim Mainzer
biſchöflichen Ordinariat darüber Beſchwerde geführt, daß
katholiſche Geiſtliche das Niederlegen von mit Hakenkreuz
geſchmückten Kränzen in katholiſchen Kirchen oder auf
katholi=
ſchen Friedhöfen verboten hatten. In ſeinem Antwortſchreiben hat das
Mainzer biſchöfliche Ordinariat das Verhalten der katholiſchen Geiſtlichen
der Diözeſe Mainz als durchaus korrekt bezeichnet und geltend gemacht,
daß politiſche Totenehrungen nur Zwietracht in die Bevölkerung
bräch=
ten. — Die Ortsgruppe Mainz im Verbande deutſcher Zigarrenladen=
Inhaber veranſtaltete am Sonntag vormittag im „Schöfferhof” eine
große Proteſtverſammlung gegen die geplante neue
Tabakſteuer. Es wurde ſchließlich eine Reſolution angenommen,
die ſcharfen Proteſt gegen die neue Belaſtung des Tabaks und deſſen
Fertigfabrikate erhebt. — Der heſſiſche Staatspräſident Dr. Adelung
hat dem Ehrenvorſitzenden der Heſſiſchen Handwerkskammer, Geheimer
Gewerberat Falk=Mainz, aus Anlaß der Vollendung von deſſen 80.
Lebensjahr ein in warmen Worten gehaltenes Glückwunſchſchreiben
über=
mittelt.
ſah man Waſſergeflügel aller Art, Ziergeflügel und vor
ngen Tauben. Mit der Ausſtellung war eine
Prämi=
verbunden, zu der auswärtige Preisrichter, ſogar ſolche
Wetterau, herangezogen worden waren. Für die
Prä=
ſtanden eine ganze Reihe Preiſe darunter auch viele
beie, zur Verfügung. Die Ausſtellung vereinigte
zahl=
uces Zuchtmaterial aus den Bezirksvereinen, ſo daß den
etern die Wahl vielfach ſchwer fiel. — Die Ausſtellung
ſich an beiden Ausſtellungstagen — ſie war in den
ſ des früheren Anweſens Schulz in der Eberſtädterſtraße
gracht — eines guten Beſuches auch von außerhalb.
Bolfskehlen, 1. Dez. Einbruch. In der Nacht vom Sonn=
MTontag brachen unbekannte Diebe in eine hieſige Wirtſchaft
ighlen in der Hauptſache Rauchwaren. — Am Sonntag abend
ihrer Zeit! Man gab ihr ein Mundstück, weil
Aus=
sehen mehr galt als reines Tabakaroma. Doch
heute sind jene Modetorheiten überwunden,
Fo=
tografie und Mode diktieren Natärlichkeit. Und
der Geschmack — die Cigarette ohne Mundstück.
So lieb sie als Erinnerüng sein mögen . ..
Foto-
grafen von 1900 sind Dokumente der
Unnatär-
lichkeit! Der Fotograf diktierte Pose und die
Mode eine entsprechend absurde Kleidung.
Da-
mals bekam selbst die Cigarette den Stempel
A
ut
Al
gE CICARETTEN
jck
gelbsfverständlich ohne Mur
Dienstag, den 2. Dezember 1930
wird d. die Ottve=
Methode ſicher
be=
eitigt. Wirkung
iberraſchend. Preis
1.90 ℳ. — Friſeur
Karl Steinmetz,
Ludwigſtraße 8.
(11422a)
Werners Brüderchen Armin iſt
angekommen!
In dankbarer Freude
Alfred Langohr u. Frau Irmgard
geb. Saxe
Darmſiadt, den 28. November 1930.
Breite Allee 281 z. Zi. Riedeſelſtr. 52.
Heute entſchlief ſanft nach langem, mit großer Geduld
getragenen Teiden im 75. Lebensjahr unſer lieber Vater,
Schwiegervater und Großvater
(Statt Karten.)
Bei dem Ableben unſeres lieben Entfchlafenen
Accu, 2 Kopfhör
hilligſt zu verkf. (*
Schulſtr. 7. Laden.
Metzgermeiſter
purden uns überaus zahlreiche Beweiſe hersi
Teilnahme bekundet. Wir ſagen hierfür herzzi
Dank. Beſondees aber danken wir Herrn Ptſt=
Zinn ſür ſeine troſtreichen Worte am Grabe, ffi
Altersgleichen, ſeinen Innungskollegen von Ps
Kgl. Pr. Generalleutnant.
Zwan von Ilſemann, Major a. D.
Sigurd von Ilſemann, Major a. D., Flügeladjutant
Seiner Majeſtät des Kaiſers und Königs
Erwin von Zlſemann, Hauptmann a. D.
Helmuth von Zlſemann, Hauptmann im Reichswehr
miniſterium und Adjutant des Chefs des Heeres
perſonalamts
Lili von Ilſemann, geb. Stein
Eliſabeth von Ilſemann, geb. Gräfin von Aldenburg
Bentinck
Carla von Zlſemann, geb. Buderus von Carlshauſen
und 2 Enkelkinder.
Darmſiadt, den 1. Dezember 1930.
(17529
Hobrechiſiraße 6.
Beiſetzung von der Kapelle des Waldfriedhofes Donnerstag, den
4. Dezember, 15 Uhr.
Mehrere geſpielte
d Statt Karten!
Die Geburt eines kräftigen
Stammhalters zeigen
hoch=
erfreut an
(17550
Ludwig Neu u. Frau
Tengfeld, 30. November 1930.
ſchwarz und nußb.
pol., dar. 1 Ibach,
Schwechten,
Römhildt weg.
Platzmang. billigſt.
Piano=Berg
Heidelbergerſtr. 88.
Telef. 126. (*sgi
ſtadt und Landkreis Darmſtadt, dem Ortsgervn
verein und Handwerkervereinigung, ſowie dem Kr=
und Militärverein für die ehrenden Nachrufe
Kranzſpenden.
17641 Die trauernd Hinterblieben
pfungſtadt. Darmſtadt, Offenbach a. M., den 29. Nov.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
herzens=
gute Frau, unſere treuſorgende Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
für Beruf und Hausbedarf. Schnitte nat
Proſpekt und Auskunft koſäe
Privat=Zu/
Marg. Becker sachſchule
Eiisabethenstrasse 34, II. Telefom
Frau Marie Löffler
nach ſchwerem Leiden, wohlverſehen mit den heiligen
Sterbeſakrämenten, im Alter von 53 Jahren am
Sonn=
tag Mittag zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Otto Löffler
Familie Fritz Löffler.
Darmſtadt, Mollerſtr. 35, den 1. Dez. 1930. (17553
Die Beiſetzung erfolgt am Mittwoch, den 3. Dezember
1930, um 2½ Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße; das Seelenamt Mittwoch,
den 10. Dezember, 7½ Uhr, in der St. Eliſabethenkirche,
Todes=Anzeige.
Nach ſchwerem Leiden verſchied
plötzlich und unerwartet am
Sonn=
tag, unſere liebe, gute Schweſter,
Schwägerin und Tante
Zur Beerdigung des Kameraden
Georg Hill
wollen ſich die Mitglieder Dienstag,
den 2. Dezember, 2¼ Uhr, auf dem
Waldfriedhof einfinden.
Das Kommando.
afeniol!e
geb. Becker
Witwe des Eiſenbahn=Ingenieurs
Karl Jung.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Georg Becker
Stellwerksmeiſter.
darmſtadt, den 1. Dezember 1930.
Feldbergſtr. 32, I.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 3. Dezember, 2 Uhr nachm.,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
ür Weihnachten bitte ich jetzt schon zu
stellen, um jeden Auttrag rechtzeitig
austühn=
zu können.
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im Alter von 71 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johanna Kahn, geb. Marx
Groß=Umſtadt, den 1. Dezember 1930. 17559
Darmſtadt,
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 3. Dezember
1930, vorm. 10 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt.
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bei sezue
Erschöpfungszustän
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden meines
innigſi=
geliebten Mannes, unſeres teuren Vaters
und Bruders ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adelheid Lebermann.
Darmſiadt, den 30. November 1930.
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Katgrrhe bedingte Schwerhörigkeit, Ohrenſauſen,
Kopfſchmerzen, Schlafloſigkeit oder ähnliche
ner=
vöſe Erſcheinungen, ſofern ſie mit Katarrhen und
Aſthma im Zuſammenhang ſtehen, werden auch
in veralteten Fällen erfolgreich bekämpft durch
den vieltauſendfach bewährten „Karfort=
Inha=
lator mit dem Nebelſporn.,
In Fällen, in denen eine Heilung nicht möglich
iſt ſwenn z. B., wie oft bei Aſthma, organiſche
Veränderungen vorliegen), ſchafft der Apparat doch
Linderung und hilft manche Huſtenqual erleichtern.
Die Karfort-Heil-Luft!
Der „Karfort=Inhalator mit dem Nebelſporn”
liefert auf einfachen Druck auf das Gebläſe
inten=
ſive Ströme der berühmten hauchfeinen Karfort=
Heil=Luft. Die Karfort=Heil=Luft iſt eine Billionen=
Armee von Bakterienfeinden, ſie dringt in alle
Falten, Fältchen und Tiefen der Atmungsorgane,
hemmt Bakterienwachstum und Entzündung,
be=
hebt die Reizerſcheinungen, löſt und ve flüſſigt
zähen Schleim, ſchafft überall freie Bahn und macht
die Schleimhäute widerſtandsfähig gegen zukünftige
Angriffe.
Die Handhabung des Karfort Inhalators iſt
überaus einfach und im Gegenſatz zu anderen
In=
halationsapparaten nicht im geringſten anſtrengend.
Viele tausend Anerkennungen
(notariell beglaubigt!) beſtätigen die hervorragende
Wirkſamkeit des „Karſort=Inhalator mit dem
Nebel=
ſporn”. In unſerer Broſchüre ſind viele die er
Anerkennungen und Erfolgsberichte abgedruckt,
und zwar mit vollen Namen und Adreſſen, ſo daß
jeder ſich von der Richtigkeit überzeugen kann.
Dieſe Broſchüre wird Intereſſenten gern koſtenfrei
zugeſandt; ſie liegt auch jeder Sendung bei.
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Um den „Karfort:=Inhalater” in weiteſtenKreiſen
bekannt zu machen, ſchicken wir den Apparat
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denden genannter Ait ohne Nachnahme, ohne
Vorausbezahl ina, ohne Kaufzwang, ſofort
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brauchsfertig mit Probefüllung und genauer
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weiſung acht Tage zur Probe.
Sie können alſo den Apparat acht volle Tage
an ſich ſelbſt ausprobieren oder ihn Ihrem Arzt
zur Begutachtung vorführen, Viele Arzte ver=
ordnen ihn ſtändig. (Naturheilkundige,
Magne=
topathen, Augendiagnoſtiker u. dgl. ſind keine Arzte).
Wenn Sie nach gewiſſenhafter Prüfung oder
nach Rückſprache mit Ihrem Arzt der Anſicht ſind,
daß dieſe Kur ſich für Ihren beſonderen Fall nicht
eignet, dann ſchicken Sie uns den Apparat ohne
Angabe von Gründen zurück, u. zw. auf unſere
Koſten. Anweiſung für koſtenloſe Rückſendung
liegt jeder Sendung bei.
Wer darf proben?
Die Probeſendung wird jedem Leidenden
ge=
macht, der darum ſchreibt, ohne Unterſchied der
Perſon und des Standes, genaue und deutliche
Adreſſe mit Angabe von Stand oder Beruf jedoch
unbedingt erforderlich.
Vorbenutzte Apparate, durch die eine Ubertragung
von Krankheitskeimen möglich wäre, gelangen
ſelbſt=
verſtändlich nicht zum Verſand, wofür volle
Garantie geleiſtet wird. Garantieſchein liegt jeder
Sendung bei.
Wenn Sie ſelbſt für den Apparat keine
Ver=
wendung haben, können Sie vielleicht einen
Be=
kannten auf dieſes Angebot hinweiſen, er wird es
Ihnen danken.
Jeder, der den „Karfort=Inhalator mit dem
Nebelſporn” nur einmal benutzt hat, iſt verblüfft,
erſtaunt und begeiſtert und wird ihn als treuen,
ſtets hilfsbereiten Familienfreund gern behalten,
was ſich mit geringen Koſten ermöglichen läßt,
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Seite 10
Dienstag, den 2. Dezember 1930
Die Inkernakionale Lufkfahrk=Ausftellung in Paris eröffnek.
Numm
Wie England ſeine Wohnhäuſer vor Überſchwemmungen ſchüß
Blick in den Pariſer Aero=Salon.
Im Vordergrund der neue große Paſſagier=Doppeldecker von Blériot.
In Paris wurde die große Luftfahrtausſtellung eröffnet, die einen impoſanten Ueberblick über den
Fortſchritt des Flugzeugbaus in aller Welt gibt. Deutſchland iſt u. a. durch Dr. Dorniers neueſte
Konſtruktion „Do. S” vertreten.
Ein hoher Ziegelſtein=Unterbau
iſt der beſte Schutz des Hauſes gegen die alljährlich wiederkehrenden Ueberſchwemmunue
denen die engliſchen Fluß= und Küſtenſtädte beſonders ſchwer betroffen ſind. Dieſe Vno
will man jetzt an allen Hausneubauten hochwaſſerreicher Städte durchführen.
Aei der beiden
zimmelsſtr.
talaum zu
Aefulich ander
athurte Grup
Reich und Ausland.
Noch keine Spur von den Frankfurter
Geldräubern.
Frankfurt. Für die Beibringung des im
Büro des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten
geſtohlenen Geldes, wo bekanntlich einem
Kaſ=
ſenbote die Aktenmappe mit faſt 10000 Mark
entwendet wurde, hat die geſchädigte Firma eine
Belohnung von 10 Prozent ausgeſetzt. Nach den
bisherigen Ermittlungen kommen als Täter bzw.
Teilnehmer drei Perſonen in Frage, nach denen
eifrig gefahndet wird. Es haben bereits mehrere
Gegenüberſtellungen ſtattgefunden, die jedoch
noch keinen Erfolg hatten.
Raubüberfall auf eine Krankenſchweſter.
Hanau. Am Samstag abend gegen 8 Uhr
wurde auf eine in Fechenheim wohnende
Kran=
kenſchweſter hier ein Raubüberfall verübt. Die
Schweſter war, nachdem ſie hier Bekannte beſucht
hatte, mit ihrem Fahrrad auf dem Wege nach
Fechenheim. Unterwegs wurde ſie von einem
Radfahrer verfolgt, der ihr plötzlich einen Schlag
auf den Kopf verſetzte. Die Schweſter ſprang
vom Rad und verſuchte fortzulaufen; der
An=
greifer verfolgte ſie aber weiter und entriß ihr
die Handtaſche, worauf er in den Wald nach
Wilhelmsbad flüchtete. Bisher fehlt von ihm
jede Spur. Die Schweſter, die außer anderen
Verletzungen eine klaffende, ziemlich tiefe Wunde
am Hinterkopf davongetragen hat, mußte ſich
ſofort in ärztliche Behandlung begeben.
Raubmord auf der Eiſenbahnſtation.
Augsburg. Der 42 Jahre alte Bahnagent
Johann Weinberger wurde geſtern Nacht in
Hammel bei Augsburg im Dienſtraum erſchoſſen
aufgefunden. Da Barſchaft und Kaſſenbeſtand
fehlen, muß Weinberger einem Raubmord zum
Opfer gefallen ſein. Von den Tätern fehlt
vor=
erſt jede Spur. Weinberger hinterläßt außer
ſeiner Ehefrau zwei unmündige Kinder. Die
Tat dürfte zwiſchen 10 und 11 Uhr nachts in dem
Augenblick geſchehen ſein, als Weinberger ſich
anſchickte, nach Hauſe zu gehen. Die geraubte
Summe dürfte kaum 10 bis 15 Mark betragen.
Die Reichsbahndirektion hat auf die Ergreifung
der Täter eine größere Belohnung ausgeſetzt.
Den Gläubiger erſchoſſen.
München. Der Landwirt Fiſcher aus Fich
iſt geſtern unter dem Verdacht verhaftet worden,
den Viehhändler Nikolaus Weſtermeier auf der
Landſtraße von Emmering nach Bruckhof
nieder=
geſchoſſen zu haben. Der Viehhändler war am
Freitag neben ſeinem Motorrade blutüberſtrömt
aufgefunden worden und ſtarb, ohne das
Be=
wußtſein wiedererlangt zu haben. Fiſcher hat
nunmehr geſtanden, daß er den Viehhändler aus
dem Hinterhalt niedergeſchoſſen hat, weil dieſer
auf Bezahlung einer Reſtſchuld von 750 Mark
aus einem Viehkauf drängte.
Rätſelhafter Tod.
Rottweil. Ein 33 Jahre alter
verheirate=
ter Stuttgarter Ingenieur kam geſtern abend
unter eigenartigen Umſtänden ums Leben. Der
Ingenieur hatte ein 24 Jahre altes Mädchen aus
Gailingen mit ſeinem Kraftwagen nach Rottweil
mitgenommen. Als das Fahrzeug auf der
Straße zum Stehen kam, krachte plötzlich ein
Schuß. Ins Genick getroffen brach der Ingenieur
zuſammen. Woher der Schuß kam. iſt noch
unge=
klärt. Das Mädchen wurde vorläufig in
Haft=
genommen.
Ein Verſchütteter nach drei Tagen noch
am Leben.
Caſtrop=Rauxel. Auf der Zeche Viktor
I—II war am Freitag morgen ein Strebepfeiler
zu Bruch gegangen, wobei zwei Bergleute
ver=
ſchüttet worden waren. Am Sonntag iſt es nun
gelungen, mit einem der Verſchütteten in
Ver=
bindung zu treten und ihm durch ein Rohr
flüſ=
ſige Speiſe zuzuführen. Er iſt unverſehrt und
guten Mutes. Die Aufräumungsarbeiten werden
noch mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Es
beſteht aber die begründete Hoffnung, daß ſie
zu einem glücklichen Ende geführt werden
kön=
nen. Leider kann nicht damit gerechnet werden.
daß auch der zweite Verſchüttete noch am
Leben iſt.
Der Rhein wird verengk.
Das neue Wehr beim Kraftwerk Kembs am Rhein.
Für den elſäſſiſchen Rhein=Seitenkanal, der von Baſel nach Straßburg führen ſoll, iſt mitten im
Flußlauf bei Kembs ein Wehr errichtet worden, das den Rhein auf 50 Meter Breite verengt, um
ſo die nötigen Waſſermengen für den Kanal (850 Kubikmeter pro Sekunde) zu gewinnen. Die
Schiffahrt auf dem Rhein iſt dadurch natürlich ſtark behindert.
Das erſte Originalbild von der Wirbelſturmkakaſtrophe in Oklahoma.
Opfer des Meetes. fkeu bitehende
Zerſtörtes Haus in der Methodiſtenſtadt Bethany bei Oklahoma City,
die von dem ungeheueren Wirbelſturm faſt ganz vernichtet wurde.
Kreuzer „Emden” zur Auslandsreiſe
ausgelaufen.
Wilhelmshaven. Zum vierten Male hat
Wilhelmshaven den Schulkreuzer „Emden” zur
Auslandsreiſe verabſchiedet. Auch dieſes Mal
waren die Kais und die Hafenanlagen mit einer
großen Menſchenmenge und den Abordnungen
der Marinetruppenteile dicht beſetzt. Um 10 Uhr
ſchleuſte die „Emden” in die dritte
Hafenein=
fahrt, wo als Vertreter des Chefs der
Marine=
leitung der Chef der Nordſeeſtation,
Konter=
admiral Tilleſſen, zu der auf dem Achterdeck
an=
getretenen Beſatzung der „Emden” die offiziellen
Abſchiedsworte ſprach. Nachdem die Admiralität
von Bord gegangen war, warf die „Emden” die
Leine los und fuhr durch die Schleuſe in die
Jade, dem nächſten Hafen, Vigo, zu, wo ſie in
den nächſten Tagen mit dem von Südamerika
heimkehrenden Kreuzer „Karlsruhe”
zuſammen=
rrifft.
Autounglück. — Vier Tote.
Lübeck. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich
hier geſtern nacht, das vier Menſchenleben
for=
derte. Ein mit vier jungen Leuten aus
Sege=
berg beſetzter geſchloſſener Perſonenkraftwagen
fuhr unterhalb der Beckergrube in die Trave
und ging ſofort unter. Einer von den jungen
Leuten tauchte noch einmal auf und konnte von
der Feuerwehr geborgen werden, doch waren
alle Wiederbelebungsverſuche erfolglos. Erſt nach
längeren Bemühungen gelang es, geſtern
vor=
mittag die anderen Leichen zu bergen.
Wanweſen wä
Werunnte, aus
Deutſcher Dreimaſtſchoner mit elf Püel in engliſche
ua geſetzgebent
untergegangen.
Miche Torwäch
Berlin. Nach einer Blättermelltis und des
Kolberg iſt der deutſche Motordreimuſiy beherrſch
„Lütt”, der mit Holz von Finnland nacr müdlich gelegen
in See gegangen war, ſeit fünf Wock=nmn
en wi
fällig. Das Segelſchiff, an deſſen Borst ſüchs Beiſpiel
Kapitän mit Frau, eine Köchin und acn
Beſatzung befanden, iſt, ein Opfer da ſtaſ dem Er
Stürme geworden. Zehn Seemeilen n.d
weſtlich des oſtpommerſchen Leuchtturmsf
hoeft wurde jetzt von Rügenwalder Sſch
jord
kuttern das kieloben auf der Holzladuu/zanlev er
bende Schiff geſichtet und nach Rügennal öimer
ſchleppt, wo es 250 Meter ſeewärts Iſeſand
Maſten auf Grund geraten iſt.
Iit auf der die
sMLaumwuchs it
Feuer auf dem Lloyddampfer „Ludwi=
Srr 400 Köpfe
New York. Die Mackay Radio ſmhnlich auf
geſtern früh einen Funkſpruch aus CS3, ſſondere B.
wonach der Lloyddampfer „Ludwigshic; ſie mit il
Meilen ſüdöſtlich von Kap Mala (Perx, ſtern für ih
an Boxd meldete.
4üir hinaus den
Die Radio Corporation fing Meldunnennlngs auch au
Lloyddampfer „Ludwigshafen” auf, die —ehut bieten. Und
daß die geſamte Beſatzung mit Ausna un as in der Ne
Funkers und des Kapitäns in die Rettu—Mceit beſchäftigt
ging, als es ausſichtslos erſchien, dem Rüzu bewog, fri
eindämmen zu können. Der britiſche 2gu4 zunächſt nur
„Benhörlich” antwortete auf die Notr 6M hat dieſes
er um 12.25 Uhr Pacificzeit bei der „OAMtalter der Et
hafen” eintreffen werde.
hengländer
12 und 1594
Der Brand gelöſcht.
Miterzogen.
Der Brand auf dem Frachtdampfer Auxt ſpäter von
ſechsſtündiger Arbeit gelöſcht worden.
ſatzung iſt an Bord zurückgekehrt.
Da=
hat ſeine Reiſe mit eigener Kraft fortgel
Aſſociated Preß meldet aus Panama,
Marineſchlepper „Sciota” und der M14S 1a.
kanaldampfer „Georgona geſtern abend d
wigshafen” erreicht hätten. Beide Schi *e
ten ſich bereit, die „Ludwigshafen” ins e 12
tau zu nehmen.
Nach einem dem Norddeutſchen Llon
gangenen Funkſpruch aus Colon befinn
der Dampfer „Ludwigshafen” mit eigne‟
auf dem Wege nach Kap Mala, wo ein 229
bereit iſt, um das im Salpetertank des
ausgebrochene Feuer zu löſchen. Das Fe
unter Kontrolle. Eine Gefahr für Sch
Mannſchaft beſteht nicht.
Auf Grund einer weiteren Kabelmeldtag
Colon teilt der Norddeutſche Lloyd mit, 1
Dampfer „Ludwigshafen” am Montag inn?
von Bilbao eingetroffen iſt. Die erforde
Reparaturen werden an Ort und Stelle
nommen. Wann das Schiff die Heimreil: Pletter
ſetzen kann, ſteht bisher noch nicht feſt.
Madrid. Bei Sada in der Nähe u1 S8e
Coruna iſt bei ſchwerem Sturm eine Sck!.
geſunken. Fünf Mann der Beſatzung fan1
den Wellen den Tod.
Ein Flugzeug in eine Kindergruppe ge
Paris. Nach einer Meldung aus E
ton (Kanada) ſtürzte in Chipewyan ein
zeug, das zu einem kurzen Uebungsflug
ſtiegen war, aus geringer Höhe ab. und N.
eine Gruppe ſpielender Kinder. Vier —
wurden auf der Stelle getötet und vier w.
lebensgefährlich verletzt. Der Führer iic
Begleiter der Maſchine kamen ohne Verleh.‟”
davon.
Stürme und Ueberſchwemmungen in Sidi.?
Bombay. Der Süden Indiens iſt ve.
der vergangenen Woche von einem ſch
Sturm heimgeſucht worden, der beſonde3
Madras und Colombo (auf Ceylon) er9
Sachſchäden anrichtete. In Madras ſing
reiche Häuſer eingeſtürzt und die Telegic.
verbindungen zum Teil unterbrochen,
große Ueberſchwemmungen wurde der
auf den Landſtraßen teilweiſe unterbe
Dienstag, den 2. Dezember 1930
as Beſitzrecht über die Falkland=Inſein.
Engländer, dem Lande nach ſeinem ſchottiſchen Freunde Lord
oheitsſtreik dreier Skaaken.
Falkland ſeinen heutigen Namen gab.
Von Korvettenkapitän Lietzmann.
ſwimterlichen Dezemberſtürme, die vom Weltmeer
herein=
zlunſerem Kontinent den Beginn der Adbentszeit
ver=
huren wie alljährlich um dieſe Zeit in uns die
Erinne=
eine Epiſode wach, die nach einzigartiger, ſieghafter
deutſcher Seegeltung vor mehr als anderthalb
Jahr=
w Südatlantik ihr dramatiſches Ende fand. In lichter
heiſtrahlt das Kreuz des Südens über Falklands grau=
See, erſtrahlt es als nimmer verlöſchendes
Grab=
der Stelle, da Graf Spee mit vier tapferen Kreuzern
als zweitauſend ſeiner getreuen Mannen an jenem
chweren 8. Dezember des Jahres 1914 für immer zur
am es zur Schlacht bei den Falklandsinſeln? Wie kam
ſch unſerem aus den oſtaſiatiſchen Gewäſſern kommenden
aſchwader nach Ueberquerung des Stillen Ozeans hier
henſten Machtgebiet Lateinamerikas ein britiſcher
zybiſt in den Weg ſtellte, an dem man aus allgemein
ſtrate=
nd militäriſchen Geſichtspunkten nicht achtlos vorbei=
„Aſate? Wie war es möglich, daß den engliſchen
Groß=
ſitfen, die auf die Kunde von der kataſtrophalen
Nieder=
ſägronel zur Vernichtung der deutſchen Schiffe entſandt
Maren, in Geſtalt der Falklandinſeln eine Baſis in die
oeben war, aus der heraus ſie mit friſchen Kräſten zur
„Itfaltung ihrer materiellen Ueberlegenheit befähigt
wur=
err, welche geſchichtlich=politiſche Entwicklung
ſe l Vorausſetzung dafür geſchaffen, daß die beteiligten
ſeitbite der beiden Hauptgegner im Weltkriege von jenem
ſeatzu Himmelsſtrich gleichſam mit magnetiſcher Kraft
ange=
enfuden?
Elsun kaum zweifelhaft ſein, daß ſich der Verlauf der
ſgel ſentlich anders geſtaltet hätte, wenn die dem
Feuer=
be ſrachbarte Gruppe der Falklandinſeln nicht eben gerade
nctkl geweſen wäre.
9beenannte, aus zwei großen und etwa zweihundert klei=
In 1ſeln beſtehende Gruppe umfaßt 13 000 Quadratkilometer
Fiſt ine engliſche Kronkolonie unter einem Gouverneur
eſa geſetzgebenden Rat. Wie Trinidad und Jamaika
lſirzuiſche Torwächter für die Eingänge zu den Gewäſſern
inpus und des Panamakanals, ſo ſichert den
Falkland=
ſn ſite beherrſchende Lage zur Magalhaes=Straße
demüdlich gelegenen Kap Horn augenfällig den Schlüſ=
FunStillen wie auch zum Atlantiſchen Ozean.
„üdſches Beiſpiel für den Weitblick, den ſeit
Jahrhunder=
dit agliſche Staatskunſt in Verfolg ihrer machtpolitiſchen
bererſe auf dem Erdball zur praktiſchen Auswirkung gebracht
Alls ſie wenigen Ueberlebenden einige Tage nach der Falk=
bsſthiht an Bord der engliſchen Kreuzer den Haupthafen
irtiéanley erreichten, bot ſich uns ein troſtlos öder
An=
düſt Hinter zerklüfteter, von armſeligen Häuſern und
ſackan eſtandener Felsküſte eine, wenn auch fruchtbare,
Weide=
ſchhf auf der die faſt immer währenden rauhen Stürme
„ſchetn Jaumwuchs im Keime erſtickten. So iſt die insgeſamt
e iſch 4000 Köpfe zählende Bevölkerung neben dem Fiſch=
Natzy ug umehmlich auf Viehzucht angewieſen.
hrich w/ Oil eſondere Bedeutung der Falklandinſeln liegt indeſſen
r Auusin, lug ſie mit ihren weitverzweigten Fjorden den
Wal=
u Rchflarern für ihre Züge in die Antarktiſchen Gewäſſer
datler hinaus denSüdpolarexpeditionenzuWaſſer
n„ſim Nikt neluoings auch auf dem Luftwege einen vorzüglichen Aus=
AWBttut bieten. Und hier tritt der Kernpunkt eines Problems
m ls cack das in der Nachkriegszeit mehrfach die internationale
ſen Mükeit beſchäftigt hat, und das ſogar einige außerengliſche
uien tzu bewog, frühere Beſitzrechte auf die Falklandgruppe,
m ſu zunächſt nur theoretiſch, geltend zu machen. Denn
ilmer hat dieſes Land unter dem Union=Jack geſtanden.
Ind ſeitalter der Entdeckungen wurden die Inſeln erſtmalig
dinEngländern Davis und Hawkins in den
hrent 192 und 1594 geſichtet, jedoch nicht einer näheren
Er=
ſchutzunterzogen. Ein ſolcher Verſuch wurde erſt ein volles
hrhichuert ſpäter von Strong unternommen, der, ebenfalls
Die Gründung der erſten Niederlaſſungen und damit
zu=
gleich die erſte formale Beſitzergreifung erfolgte indeſſen erſt
unter Bougainville im Jahre 1764 durch die
Fran=
zoſen. Machtvoll entfaltete ſich damals die franzöſiſche Flagge
über den grauen Eilanden, die unter der Regie einer in St.
Malo ſeßhaften Handelsgeſellſchaft als „Malvinen” bald eine
ge=
wiſſe Bedeutung erlangten.
Wirkungslos verhallte der auf dem angeblichen
Entdecker=
recht fußende Proteſt der Engländer, die ihrerſeits mit einer
Beſiedelung Weſtfalklands antworteten. Wirkungslos blieb
die=
ſer Proteſt auch, als ſpäterhin Spanien in Verfolg ſeiner
Expanſion auf dem ſüdamerikaniſchen Feſtlande die Inſeln von
Frankreich käuflich erworben hatte. Und als endlich, um einem
immer bedenklicher werdenden Dualismus ein Ende zu
berei=
ten, die Spanier ein anderthalb Tauſend Mann ſtarkes
Expe=
ditionskorps landeten, und die Briten in Port Egmont zur
Kapitulation zwangen, mußte ſich das damals noch keineswegs
ſeegewaltige Albion 1774 grollend fügen. Ein zurückgelaſſener
Gedenkſtein legt jedoch Zeugnis ab, daß man nicht geſonnen war,
dieſer Regelung dauerhaften Charakter beizumeſſen. Denn man
hatte inzwiſchen auch in London die überragende ſtrategiſche
Be=
deutung der Falklands klar erkannt.
Somit ſtanden vom Jahre 1774 ab die nunmehrigen nislas
malninas” unter der alleinigen Oberhoheit Spaniens. Doch nur
ein halbes Jahrhundert ſollte dieſer Zuſtand dauern. Dann
beſcherte der unerbittliche Fortgang des Weltgeſchehens dem
ge=
duldigen Lande in kürzeſter Friſt nicht weniger als drei neue
Beſitzherren.
Der Unabhängigkeitskampf des Vizekönigtums
Bue=
nos Aires führte auf dem Wege über die „Vereinigten
Staaten des Rio de la Plata” 1820 zur Gründung der
Argen=
tiniſchen Republik und damit zwangsläufig auch zur
Ueberführung der Malvinen in den Bereich dieſes
jungaufſtre=
benden Staates. Friedlich vollzog ſich mehr oder weniger als
reine Verwaltungsmaßnahme dieſer Wandel. Und friedliche
Fortentwicklung ſchien auch weiterhin der Inſelgruppe geſichert.
Da erſchien wie ein Blitz aus heiterm Himmel im Verlauf
einer Zwiſtigkeit zwiſchen Argentinien und den Vereinigten
Staaten von Nordamerika bereits nach 11 Jahren ein
amerika=
niſches Geſchwader und machte die argentiniſchen Siedelungen
dem Erdboden gleich. Noch aber hatten die hieraus erwachſenen
diplomatiſchen Verwicklungen ihr Ende nicht erreicht, als 1833
die Engländer die Lage geſchickt benutzend aufs Neue auf
den Plan traten, und nach gewaltſamer Niederholung aller
Hoheitszeichen ihr niemals aufgegebenes alleiniges Beſitzrecht
bis zum heutigen Tage zur Geltung brachten. Diesmal waren
es die Vereinigten Staaten, die ſich — gemeinſam mit
Argen=
tinien — mangels einer ſchlagkräftigen Flotte der Macht des
Stärkeren zu beugen hatten.
Abermals iſt ſeit jenen Ereigniſſen ein Jahrhundert ins
Land gegangen. Der Verluſt unſeres Kreuzergeſchwaders hat
uns die ſtrategiſche Schlüſſelſtellung der Falklandinſeln mit
ſchlagender Deutlichkeit vor Augen geführt. Mit der Entwickelung
des Flugweſens hat aber auch ihre verkehrstechniſche
Lage, wie bereits angedeutet, an Bedeutung nicht unweſentlich
zugenommen. Die Ueberfliegung der Polargebiete wird in
ab=
ſehbarer Zeit keine außergewöhnliche Seltenheit mehr ſein. Mit
der Erſchließung ſolcher Verkehrsmöglichkeiten ſind ſich aber die
Kontinente um ein Vielfaches näher gerückt. So iſt es
ver=
ſtändlich, daß Hoheitsfragen über die mutmaßlichen
Haupt=
etappen des künftigen Weltverkehrs aufs neue aufleben und in
den Mittelpunkt politiſcher Erörterungen treten.
Es iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß unter Berufung
auf die Ereigniſſe des Jahres 1833 auch das Beſitzrecht auf die
Falklandinſeln in den anläßlich der kürzlichen
Byrd=
erpedition entbrannten engliſch=amerikaniſchen
Streit um die Hoheit über die Südpolargebiete einbezogen
wird. Eben dieſer Streit aber hat neuerdings auch
Argen=
tinien wiederum auf den Plan gerufen, deſſen Preſſe eine
lebhafte Propaganda für die Rückgabe des widerrechtlich
ent=
riſſenen Gebietsteils entfaltet.
Der geſchichtliche Verlauf läßt keinen Zweifel, daß die
An=
ſprüche Argentiniens rechtlich wohl begründet ſind. Die
end=
gültige Löſung wird aber — wie alles in der Welt — nicht vom
Recht abhängen, ſondern einzig und allein eine Machtfrage ſein.
Pom Südertik
— Dhan Gopal Mukerdſchi: Der Herr der Herde. Geheftet 3,50 RM.,
in Leinen 5,50 RM. (Rütten u. Loening Verlag, Frankfurt a. M.)
Die aus inniger Vertrautheit mit der Natur geſchriebene Geſchichte
einer Elefantenherde und ihres Führers im geſtaltenreichen indiſchen
Dſchungel. Der junge Elefant Sirdar wird im Augenblick höchſter
Ge=
fahr zum Führer gewählt. Er ſelbſt erzählt, welche Geſchicke ihm die
Reife zu ſeinem frühen Führeramt gaben, wie er ſeine Schar leitet und
erzieht. Wir erhalten tiefe Einblicke in das Elefantenleben. Wie die
früheren Bücher des Inders Mukerdſchi iſt auch dieſes voller Leben,
reich an Farbe und Bewegung und getragen von einem warmen
brüder=
lichen Gefühl für alle Kreatur.
— Panait Iſtrati: Michail. Geheftet 4.— RM., in Leinen 6.— RM.
(Rütten u. Loening Verlag, Frankfurt a. M.)
Das Buch „Michail” iſt das Hohelied der Freundſchaft. Adrian
Zogwaffi, in „Kodin” noch ein Knabe, iſt ein junger Mann von einer
gewiſſen Seßhaftigkeit geworden. Der Zufall führt ihn mit dem
herun=
tergekommenen Michail zuſammen. In ihm ſpürt Adrian auf den
erſten Blick den „höheren Menſchen”, wirbt um ſeine Freundſchaft. Eines
Morgens iſt Michail verſchwunden. Da läßt Adrian die Welt, in die
er ſich nach ſechsjährigem, planloſem Umherziehen einzuleben verſucht
hatte, im Stich, eilt dem Freund nach, und zu zweien wandern ſie als
Vagabunden in die Freiheit hinaus, wie ſie ſie verſtehen. Aller Glanz,
der Iſtrati zu Gebote ſteht, wenn er Menſchen darſtellt, entfaltet ſich
und nimmt den Leſer unwiderſtehlich gefangen.
Ap. Der Frankfurter Otto. Die Selbſtbiographie eines
Geldſchrank=
knackers. Bearbeitet und herausgegeben von Bernhard Zebrowſki.
(Verlag Robert Lutz Nachf., Stuttgart. Preis geh. 6.— RM.) Eine
Senſation die erſte große Verbrecher=Selbſtbiographie! Der
„Frankfurter Otto”, deſſen Name verſchwiegen wird, ſtammt aus einer
guten Frankfurter Bürgerfamilie und genoß eine höhere Schulbildung.
Nach einem Doppelleben und mancherlei Abenteuern gerät er auf
Ab=
wege und wird Geldſchrankknacker und gibt als ſolcher in Frankfurt und
Berlin, wo er Bekanntſchaft mit der Verbrecherwelt macht, Gaſtrollen.
Bei einem Einbruchsverſuch in eine Apotheke in Magdeburg wird er
von dem Apotheker überraſcht und erſchießt ihn, flieht nach Berlin und
von hier aus über die Schweiz und Spanien nach Braſilien, wird
Kell=
ner, Anſtreicher. Klavierſpieler, Diamantenſucher und ſchließlich
Ober=
lehrer. Im Begriff, ſich eine Stellung im bürgerlichen Leben zu
er=
ringen, wird er denunziert, verhaftet und nach Magdeburg transportiert,
wo er in einem ſiebentägigen Senſationsprozeß zu 14 Jahren Zuchthaus
verurteilt wird. Vom Zuchthaus kommt er ins Frrenhaus und wird
nach dem Kriege begnadigt. Aus der Strafanſtalt entlaſſen, wird er
als ehemaliger Zuchthäusler von der menſchlichen Geſellſchaft
aus=
geſtoßen, bis es ihm endlich nach allerlei Verfolgungen und Mißerfolgen
gelingt, durch Energie und ehrliche Arbeit ſich wieder emporzuarbeiten
und ein neues Leben als nützliches Mitglied der bürgerlichen Geſellſchaft
zu beginnen. Das Buch gibt eine ausführliche Darſtellung der
Ver=
brecherwelt, des Verbrecherlebens und allerlei Verbrechertypen der
deut=
ſchen Großſtädte und ſteigt in die tiefſten Tiefen der Unterwelt hinab,
ferner Schilderungen aus dem Schiffsleben aus Braſilien und dem
Zuchthaus. Leben, in denen ſich uns der Verfaſſer als ein mit
unge=
wöhnlichen Geiſtesgaben ausgeſtatteter Menſch darſtellt. Es kann micht
ausbleiben, daß dieſer ſenſationelle, ſpannende und aufregende
Ver=
brecherroman viele Leſer finden wird.
Ap. Diuſha und Walter Reiz: „Die ſieben Siegel” Löſung der „ewigen”
Rätſel. Zweites Buch. (Amalthea=Verlag, Wien II.)
Das wahre Weſen iſt den Erdenmenſchen mit ſieben Siegeln
ver=
riegelt. Sie forſchen und lernen viel, aber alle ihre Kenntniſſe ſind von
dieſer Welt und deshalb vergänglich. Daher aber auch können ſie uns
weder frei noch froh machen und uns dem innerſten wahren Selbſt,
das allein doch erſtrebens= und wiſſenswert iſt, nicht näherbringen.
Was in den zwei Büchern. Die ſieben Siegel” von Diuſha und Walter
Reiz gegeben wird, iſt nicht weltliches vergängliches Wiſſen, ſondern
Erkenntnis, die nur durch leidvolles Ringen und ſtrengſte
Selbſtüber=
windung gewonnen werden kann. Frei wird nur der der das Leiden
leidend überwindet. Die wirkliche, ewige Wahrheit, die nicht gelernt,
die nur errungen und erlitten werden kann, iſt nicht ein Geſchenk des
flüchtigen Tages, ſondern von Jahrtauſenden. Das Buch, das ſich auf
der Lehre Jeſu aufbaut, die einen vertieften Sinn gewinnt und, das
mit voller Hingabe ſtudiert werden will, enthält die acht Kapitel: Die
wahre Wirklichkeit, Bewußtheit, Beherrſchung des Körpers, des
Lei=
den, ſeine Berechtigung und Vernichtung, Gott=Menſch=Chriſtus und „Der
Fürſt dieſer Welt”, Vererbung, Beſitz, Kinder der Auferſtehung, in
denen wir die Welt und ihr Getriebe bis ins letzte Geheimnis verſtehen
lernen und ſo der Löſung der „ewigen Rätſel” nähergebracht werden.
— Reichls Bücherbuch 1930/31, iſt ſoeben erſchienen. Es bietet die
Ueberſicht von 22 Jahren Kulturarbeit in einem Geſamtverzeichnis der
Bücher des Leuchters im Otto Reichl Verlag in Darmſtadt. Der
Verlag ſtellt es jedem Bücherfreund koſtenlos zur Verfügung. — Die
große Leibniz=Ausgabe der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften,
die bei Otto Reichl in Darmſtadt in 40 Bänden erſcheint, iſt
wie=
der um zwei Bände fortgeſchritten. Im Dezember gelangt der erſte
Band der Philoſophiſchen Schriften und im Januar der erſte Band
der Politiſchen Schriften zur Ausgabe. Es iſt Vorſorge getroffen, daß
in Zukunſt zwei bis drei Bände jährlich erſcheinen, um das große Werk,
auf deſſen Vollendung die Wiſſenſchaft der ganzen Welt wartet, in
ab=
ſehbarer Zeit zum Abſchluß zu bringen.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Dienstag, den 2. Dezember 1930
Nummn
Sport, Spiel und Turnen.
Clubfechten beim Darmſtädker Fechtelub.
In der Reihe ſeiner Clubkämpfe iſt jetzt auch das Florettfechten der
Herren zu Ende geführt. Von zehn Teilnehmern, von denen jeder mit
jedem je einmal zu fechten hatte, waren im ganzen 45 Gefechte
durchzu=
führen. Bei der Zähigkeit, mit welcher um jeden Treffer mit aller
Kunſt der Technit und des Wiſſens gerungen wurde, nahm das nicht nur
erhebliche Zeit in Anſpruch, ſondern ganz beſonders Kraft, Ausdauer
und Nerven der Fechter, wie des Kampfgerichtes, das wieder aus fünf
älteren Fechtern des Clubs gebildet war. Die Gefechte wurden
durch=
aus korrekt ausgetragen, und fanden ſchöne Gefechte lebhaften Beifall
der zahlreich erſchienenen intereſſierten Zuſchauer. Sieger, auf den
der Wanderpreis überging, war Heinz Sack, 2. Dr. Hans Roth, 3. Fritz
Melcher, 4. Hans Otto Bittel, 5. Rud. Schaaf.
Am heutigen Dienstag folgt ab 20 Uhr in der Turnhalle,
Soder=
ſtraße 30, das Wertungsfechten in Florett für Schüler und Anfänger,
und den Schluß wird an einem anderen Tag das der Schülerinnen
bil=
den. Bei dieſen Wettbewerben wird nur das kunſtgerechte, ſchulgemäße
und ſchöne Fechten gewertet: Treffer bleiben außer Wertung.
Bei dem Säbelfechten der Senioren des Deutſchen Fechterbundes,
Gruppe 3, Mittelrheinverband, errang in der Siegerrunde den 8. Preis
Schwimeen.
Schwintm=Bereinigung Höchſt — Jung=Deutſchland.
Damen=Klubkampf, heute abend 8 Uhr.
Die Damen des Darmſtädter Schwimmklubs Jungdeutſchland, die in
letzter Zeit mit ſehr guten Leiſtungen aufwarten konnten, tragen heute
abend gegen die Schwimmvereinigung Höchſt einen Klubkampf aus. Der
Kampf beſteht aus drei Staffeln — 3X100 Meter Lagen, 3X100 Meter
Bruſt, 3X50 Meter Kraul. Jungdeutſchlands Damen werden die
Kraul=
ſtaffel auf 6X50 Meter ausdehnen, um noch einmal den deutſchen Rekord
anzugreifen. Der Rekord, der auf 3:50,1 ſtand, iſt am Sonntag von
Poſeidon Leibzig auf 3:46,4 verbeſſert worden. Die Darmſtädter Damen
erreichten vor 14 Tagen 3:51,6. Sie werden ſich alſo gewaltig
anſtren=
gen müſſen, wenn ſie die glänzende Leiſtung der Leipzigerinnen
derbeſ=
ſern wollen. Nach ihren Trainingsleiſtungen beſteht dieſe Möglichkeit.
Man wird auf alle Fälle beim Kampf der Damen heute abend
intereſ=
ſanten Sport erwarten dürfen, denn Höckſſts Damen verfügen ebenfalls
über ein gutes Können.
Herr Fritz Müller, und Herr Dr. Hans Roth konnte in einer Vorſchluß=
runde den 5. Platz erreichen.
Handball.
Hocken.
Um den Hockey=Silberſchild. — Süd= gegen Weſtdeutſchland.
T.u. Sp. V. Braunshardt — Polizei Darmſtadt 2. 11:4 (2:2).
Die Braunshardter konnten ſich für die im Vorſpiel erlittene knappe
Niederlage mit obigem Reſultat glänzend revanchieren und haben auch
auf Grund ihrer beſſeren Geſamtleiſtung verdient geivonnen. Der Sieg
wurde aber nicht ſo leicht erzielt, wie vielleicht das Reſultat vermuten
läßt. Die Gäſte, die den Einheimiſchen körperlich ſtark überlegen waren,
gaben, beſonders in der erſten Hälfte, einen ſchwer zu überwindenden
Gegner ab. Das Spiel wurde in einem ſehr ſchnellen Tempo
durchge=
führt, zeitweiſe wurde auch ſehr hart gekämpft. Nach Schluß des
Spie=
les unterließen es die Gäſte, den Sportgruß auszubringen!
Zum Spielverlauf: Braunshardt hat Anſtoß und legt ſofort zwei
ſchöne Treffer vor. Polizei glich dann kurz darauf aus. Bei dieſem
Ergebnis blieb es dann bis zur Pauſe. Nach Seitenwechſel konnte
Braunshardt erneut in Führung gehen, aber die Gäſte glichen wiederum
aus und kamen ſogar zum Führungstreffer. Die Einheimiſchen
ſtreng=
ten ſich nun mächtig an. Von nun an klapdte es wie am Schnürchen,
und ſo wurden dann auch noch acht ſchöne Tore erzielt. — Schiedsrichter
Schmitt, Mainz, konnte nicht immer gefallen. — Braunshardt Jugend
— Polizei Jugend 2. 5:3.
Kreisliga Südheſſen.
Die letzten Spiele der Vorrunde brachten mit Ausnahme der
Be=
gegnung in Lampertheim die erwarteten Ergebniſſe. Die Spitzengruppe
bleibt alſo in ihrer ſeitherigen Form; erſt in der Rückrunde wird ſich die
Frage nach dem Beſten unſeres Kreiſes klären laſſen. Der vorjährige
Kreiskigateilnehmer, Herrnsheim, trug in Horchheim ein Privatſpiel
aus, das ihm eine ſaftige Niederlage einbrachte.
Die Reſultate: Olympia Lorſch — FV. Biblis 4:0; VfL.
Lam=
bertheim — VfR. Bürſtadt 1:4; Spv. Hochheim — Starkenburgia
Hep=
penheim 1:0; Privatſpiel: Spv. Horchheim — FV. Herrnsheim 5:0.
Es war für den Tabellenführer nicht ſo leicht, wie man aus dem
Reſultat ſchließen könnte, den Sieg und die, ach, ſo notwendigen
Punkte, zu erringen. Erſt in den letzten 20 Minuten fielen die vier
Tore. Die Riedleute, deren erſte Mannſchaft ſich vollkommen geſpalten
hat, gaben alſo mit ihrer „Rumpfmannſchaft” keine ſchlechte Figur ab.
An eine Einigung iſt nach Lage der Dinge vorläufig nicht zu denken.
Die Bürſtädter Raſenſpieler ſind zurzeit in Hochform. Es iſt nicht
leicht, auf dem Lampertheimer VfL.=Platz auch nur einen Punkt zu holen.
Dieſer glatte Sieg beleuchtet am beſten die derzeitige Stärke des
Tabellenzweiten. Lorſch hat einen würdigen Konkurrenten erhalten. Das
Spiel in Hochheim entſprach unſeren Erwartungen. Die Bergſträßer
lie=
fen nicht zur gewohnten Form auf: Hochheim kämpfte mit dem Mut der
Verzweiflung. Der außerordentliche Eifer der Linksrheiner wurde kurz
nach der Halbzeit mit dem einzigen Tore des Tages belohnt, nachdem
ein Elfmeter verſchoſſen worden war. Die Begegnung in Horchheim
„ar harmloſer Natur; der Unterſchied zwifchen Kreisliga und A=Klaſſe
trat in jeder Beziehung deutlich zutage. — Die Tabelle:
Der Spielausſchuß des Weſtdeutſchen Hockey=Verbandes ſtellte
am Sonntag nach einem vorausgegangenen Uebungsſpiel zwiſchen
er vorausſichtlichen Silberſchildelf und einer zweiten
Auswahl=
mannſchaft in Düſſeldorf ſeine Vertretung für das
Zwiſchenrun=
denſpiel am 7. Dezember gegen Süddeutſchland in Frankfurt a. M.
auf. In der weſtdeutſchen Aufſtellung findet man wieder die alten,
erprobten Kräfte, die durch einige neue Leute verſtärkt wurden.
Beſonders ſtark erſcheint die Hintermannſchaft mit dem bewährten
Verteidigerpaar Harenberg=Bunge. Auch der ſüddeutſche
Ver=
bandsſpielausſchuß hat bereits ſeine Vertretung nominiert, die ſich
in der Hauptſache auf Heidelberger Spieler ſtützt. Als
Mittel=
läufer wurde wieder Theo Haag aufgeſtellt. Es ſpielen alſo:
Weſtdeutſchland: Malzkorn=Kölner H.C.; Harenberg,
Bunge beide Bonner T.H.V: Fleitmann=Bonner T.H.V.,
Kir=
berg=Marienburger S.C. Schäfer=Etuf Eſſen; Hofmann=Etuf.
Sie=
vers=Etuf. Daas=Düſſeldorfer S.C., Schmitz=Düſſeldorfer H.C.,
Hammerſchmidt=Düſſeldorfer H.C.
Süddeutſchland: Henfke=S. C. 80 Frankfurt: Haußmann=
Heidelberger H.C., Heuſer=T. G. 78 Heidelberg; Schäfer=S.C. 80
Frankfurt, Theo Haag=S.C. 80 Frankfurt Peter=Heidelb. H.C.;
von Ramdohr=Münchener S.C. Baudendiſtel=Heidelberger H.C
Ell=Nürnberger T.H.C., Voth=T. G. 78 Heidelberg, Horn=
Heidel=
berger H. C.
Kraftſpork.
Athletik=SV. 95 Darmſtadt — Kraftſportverein Hetzbach 14:6.
Bei dem Rückkampf in der B=Klaſſe mit Hetzbach konnte 95 Darmſtadt
nach hartem Kampfe den Sieg an ſich reißen, ein Beweis, daß die
Mannſchaft zurzeit in guter Form iſt. Ergebnis: Bantam:
Rampe=D. — Hörr=H. 3:0; Feder: Schuchmann=D. — Heilmann=H.
6:0; Leicht: Mahler=D. — Willenbücher=H., (da W. Uebergewicht,
kampflos an Darmſtadt) 9:0: Welter: Marloff=D. — Seip=H. (
Darm=
ſtadt nach Punkten), 11:0; Mittel: Schäfer=D. — Kleinſchroth=H. 11:3;
Halbſchwer: Strauch=D. — W. Heilmann=H. 11:6: Schwer: Röder=
D. — Seibert=H. 14:6. — Kampfrichter Bohland=Pfungſtadt
zufrieden=
ſtellend.
Der Verliner SV. 1878 unternahm am Sonntag im Potsdamer
Hallenbad einen Angriff auf den von Hellas Magdeburg kürzlich mit
6:03,8 aufgeſtellten Rekord in der 10mal 50 Meter=Bruſtſtaffel, der von
vollem Erfolg war. Die Berliner erreichten die neue Rekordzeit von
G:03,8 und unterboten damit den alten Nekord um 5.5 Sekunden.
In Dortmund fanden am Sonntag die Olymwa=Ausſcheidungs=
Kämpfe im Schwergewicht ſtatt. Vogedes (Heros Dortmund) erwies
ſich als der beſte Halbſchwergewichtler.
Im Berliner Spichernring ſchlug der Münchener Konrad Stein den
Berliner Volkmar klau nach Punkten.
Olympia Lorſch
V.f.R. Bürſtadt
...
Normannia Pfiffligheim .,
FV. Biblis
Starkenburgia Heppenheim
Olympia Worms
*
Spv. Hochheim .
V.f.L. Lampertheim . .=
Spv. Horchheim . . . =
Olympia Lampertheim . „
Concordia Gernsheim .
Viktoria Neuhauſen . .=
Körnia ſchlägt Lammers dreimal
Be: dem 5. Hallen=Sportfeſt des Vereins Breslauer Sportfeſte, das
ſportliche Vorführungen aller Art brachte, ſtand der Sprinter=Dreikampf,
der ein erneutes Zuſammentreffen zwiſchen Körnig und Lammers brachte,
im Mittelpunkt des Intereſſes. Körnig konnte Lammers dreimal über
je 50 Meter überlegen hinter ſich laſſen. Den 1000=Meter=
Einladungs=
lauf gewann Dr. Peltzer im Endſpurt vor dem Breslauer Pruſſog in
2:37,3 Min.
Im Kölner Sechstage=Rennen führen nach 67 Stunden: Rauſch=
Hürt=
gen mit 88 P. vor Rieger=Kroſchek mit 54 P. Es folgen: 1 Runde zurück,
3. Ehmer=Tietz 49 P.. 2 Runden zurück: 4. Gebr. van Kempen 177 P.,
5. Damm=Skorn 46 P., 3 Runden zurück: 6. Piinenburg=Frankenſtein
100 P., 4 Runden zurück: 7. Oſzmella=Meher 78 P., 8. Dinale=Guerra
71 P., 5 Runden zurück: 9. Durah=Lemoine 60 P., 8 Runden zurück:
10. Krewer=Thollembeck 40 P., 9 Runden zurück: 11. Dumm=
Groſſimling=
haus 36 P.
Bei den New Yorker „Six Dahs” führen nach drei Stunden
Gior=
getti=Broccardo mit Rundenvorſprung vor dem übrigem Feld. Das
deutſche Paar Dülberg=Buſchenhagen liegt vier Runden zurück an ſechſter
Stelle.
Spanien gewann in Liſſabon einen Fußballkampf gegen Portugal
nur knapp mit 1:0.
Dederichs konnte bei einem 100=Km.=Rennen in Marſeille ſich nicht
durchſetzen und belegte hinter Paillard, Conſtant und Prieto den
letz=
ten Platz.
Geſchäftliches.
Die Buchhandlung Schlapp zeigt zurzeit in ihrem großen
Schaufenſter ein 2 Meter großes, naturgetreues Modell des
Luft=
ſchiffes „Graf Zeppelin”
Die Wohlmuth=Geſellſchaft veranſtaltet einen povung
ſchaftlichen Vortragsabend mit Lichtbildern am Mittt
3. Dezember, im Städtiſchen Saalbau. Wir ſind
heute=
trägen aller Arten reichlich überſättigt und nur ein Do
dasjenige, welches bei obiger Veranſtaltung als Leitmot:—
wird, kann uns noch aus unſeren vier Wänden be=
„Praktiſche Wege zur Geſundung” lautet der Titel. Es TI,
alſo um das Wichtigſte unſeres Daſeins, um unſere
U=
der Redner, ein vorzüglicher Kenner des Menſchentumoe
den und kranken Tagen verſteht es in meiſterhafter Art.
zu zeigen, wo in unſerem überreizten Zeitalter ſich Ws=,
ie noch zur wahren Geſundheit führen. Es handelt ſicn
Reklame für einen beſtimmten Artikel, ſondern um 92.
über eine Heilmöglichkeit, welche ſchon Tauſenden
brachte. Das Gebiet der Erkrankungen iſt zwar
beſchrr=
dennoch, wer krank iſt, der höre!!!
Sommerſonne im Winter. Die Jahreszeit der kürzz”
iſt gekommen. Der frühe Sonnenuntergang ſchaltet die 71
Klimn an ſich ſchon geringe Möglichkeit eines natürliche,
bades nach aufregender Berufstätigkeit völlig aus. Abex=
Winter braucht man die ſo wohltuende heilkräftige W;
Sonnenbades nicht mehr zu entbehren, denn es gibt
nahezu vollwertigen Erfatz dafür, den Osram=Vz
Strahler. Die Zuſammenſetzung der Strahlung de
Vitalux=Lampe aus Ultraviolett, Licht und Wärme an
jenigen der Sonne ſo weitgehend, daß eine Stunde B
mit Osram=Vitalux an Wirkung einer Stunde
natürl=
nenbadens gleichkommt. Fortan braucht uns die gräm.
terzeit nicht mehr zu ſchrecken, denn wir haben, wenn wor
die Sonne im Heim.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 2. Dezember.
15.00: Hausfrauen=Nachmittag. Einfaches Weihnachtsgebäck.
arbeitsunterricht.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Soliſtin: Där
Kramer (Alt).
18.05: Prof. Weidenreich: Aus der Urgeſchichte des Menſck,
Bedeutung für die Abſtammung des Menſchen und die Rarſ
18.35: Stuttgart: Dr. Klingenfuß: Landſchaft und Menſo=
Nordmark.
19.05: Geh. Rat Prof. Dr. Fr. Panzer: Der Atlas in der
Völkerkunde, ein wiſſenſchaftliches Nationalunternehmen.
19.30: Stuttgart: Klavierwerke von Felix Petyrek. Aurf
Komponiſt.
20.00: Stadthalle Hanau: Konzert. Bereny’s ungariſche
Sinfoniker.
22.30: Köln: Reportage vom Sechstage=Rennen.
0.30: Nur für Frankfurt: Nachtkonzert des Rundfunkoroc
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 2. Dezember.
11.30: Dipl.=Ing. Victor: Maſchinen und Qualitätserzeug—i
denkultur).
12.00: Franzöſiſch für Schüler.
14.30: Kinderſtunde: Kunterbunt.
15.00: Frauenſtunde: Die Weihnachtskrippe.
10.00: Dr. Berger: Das Problem des
Arbeitsunterrichts=
vom Standpunkt der Erwachſenenbildung.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Bücherſtunde.
18.00: Edwin P. A. Heinze: Was iſt beim Kauf
brauchten Kraftwagens zu beachten?
18.30: Prof. Dr. Deſſoir: Philoſophie der Gegenwart.
19.00: Franzöſiſch für Anfänger.
19.30: Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Moſt: Kraftwagen u.)
bahn."
20.00: Muſikaliſche Geſchichten am Kamin.
20.30: Köln: „Sturm im Waſſerglas”, Hörſpiel von Brurn
22.20- Berln: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
Weiterbericht.
Der allgemeine Luftdruckanſtieg hat zur Entwicklrußtm!
Fau
Hochdruckgebietes geführt, deſſen Kern über Deutſchlenſüsim
In ihm herrſcht vorwiegend nebliges und dieſiges W.Mta
charakteriſtiſches Zeichen für herbſtliche Hochdruckgebäit
Temperaturen haben bereits mit dem Sinken begonnem
Rückgang wird vorerſt weiter anhalten, zumal die ab
Luftmaſſen im Hoch zur Auflöſung der Nebel= und Wil
führen dürften, ſo daß Aufklaren eintritt und ſomit
ſtrahlung ſtärker zur Geltung kommt. Die Standhaftä=
Hochs ſcheint aber nicht von allzulanger Dauer zu ſein, 5
Nordweſten bereits wieder Abbauzeichen zu erkennen ſin.!
Ausſichten für Dienstag, den 2. Dezember: Neblig mit Arſſttu
trocken, Nachtfroſtgefahr.
Ausſichten für Mittwoch, den 3. Dezember: Anfänglich weri
derung der Wetterlage, jedoch ſpäter Witterungsumſchte
ausgeſchloſſen.
im. Veize
WLAI5-
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Poltikt und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleieoh, F .
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sporf: Karl Bäſh irr
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Biuſet
„Die Gegenwari”, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Nk. / AZuter Produrt,
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle—
atte ruhi
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtiadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernescheu Lalihr 3
Tiherem Angel
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
Zwangsverſteigerung!
Termin: 9. Dezember 1930, nachmitt. ½4 Uhr, im
Sitzungs=
ſaale Zimmer 219 des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt. Bezirk 6. Blatt 855:
Flur 15 Nr. 15, Grasgarten Pallaswieſenſtraße, 380 qm.
Schätzung: 1000.— RM.
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Eigentümer: Firma A. Henninger & Co., G. m. b. H. in
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Darmſtadt. Pallaswieſenſtraße 110.
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Darmſtadt, den 10. Oktober 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
Termin; 9. Dezember 1930, nachmittags 1/,4 Uhr, im
Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 6, Blatt 855:
Flur 15, Nr. 25, Hofreite, Pallaswieſenſtraße 110,
Rößler=
ſtraße, 3084 qm, Schätzung 23000 RM.
Flur 15, Nr. 26, Grabgarten daſelbſt, 560 qm, Schätzung
2000 RM.
Eigentümerin: Firma A. Henninger & Co., G.m.b.H.
in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.
12999a
Zwangsverſteigerung.
Termin: 16. Dezember 1930, nachmittags 1½4 Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerichtsgebäudes
in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk II, Blatt 626:
Flur 2, Nr. 1399, Hofreite Nr. 33 und Fuhrmannſtraße
Nr. 5, Arheilgerſtraße, 1632 qm, Schätzung 37000 RM.
Eigentümer: Firma Müller & Pohl, offene
Handelsge=
ſellſchaft in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.
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überall auegelegt werden. Tötet nur Ratten und Mäuse, aber in *
her wohl kaum dagewesenen Weise, auch alle Wasserratten, Erdide
Wählmäuse. Gutsbesitzer v. S. in Szr. . . . Posen schreibt: „Geste 1n
Ihr Mittel ausgelegt. Resultat heute 92 tote Ratten, große und kiei
Bestimmtheit ist anzunehmem, daß außerdem noch eine große 4
Verstecken verendete." — Revierjäger Sch. Wiegeschütz
schreil-
letzte Sendung hat unter den Ratten sehr aufgeräumt. lch fand:
Tage 86 tote Ratten.‟ — Ulrich v. K. Schlockow schreibt: Ihr Vein
mittel habe ich gestern au=gelegt. Heute morgen großartiger Erlol"
Ratten wurden verendet gefunden, davon 25 Stück unter einem Dl--
Wieviel mögen noch in den Gängen stecken? — 1 Kilo dieses Rattenk!
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Dienstag, den 2. Dezember
Wirtſchaftliche Rundſchan.
ussſtatiſtik. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes
„ November 1930 durch den Reichsanzeiger 829 neue Konkurſe
as wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurs=
— und 467 eröffnete Vergleichsverfahren bekannt gegeben.
pchenden Zahlen für Oktober 1930 ſtellten ſich auf 843 bzw.
rtrag für den Kartoffelgroßhandel außer Kraft geſetzt. Der
sminiſter hat die Allgemeinverbindlichkeit des für
gewerb=
ernehmer im Kartoffelgroßhandel geltenden Tarifvertrages
hner Begründung außer Kraft geſetzt: Die im
Kartoffelgroß=
henden, allgemein verbindlichen Tariflöhne belaufen ſich in
u wöchentlich 78 und 68 RM. Zu dieſen Löhnen kommt
s Saiſongeſchäfts ein Zuſchlag von 7 RM., ſo daß ſich Löhne
75 Mark ergeben. Der Abtragearbeiter bezieht einen
Stun=
ar 1,60 RM., alſo einen Wochenlohn von 76,80 RM. Dieſe
9 ſelbſt im Rahmen des verhältnismäßig gut entlohnten
und Speditionsgewerbes als ungewöhnlich hoch
anzuerken=
ſſtu kommt, daß ſie für den Abſatz eines Lebensmittels
anzu=
u, das eines der wichtigſten Grundlagen der Ernährung des
Folkes darſtellt. Die erhebliche Spannung zwiſchen
Erzeu=
ind Großhandelspreiſen für Kartoffeln iſt zweifellos durch
ſooten mit verurſacht. Es kann nicht mehr vertreten werden,
me im Wege des ſtaatlichen Zwanges der
Allgemeinverbind=
p den ganzen Geſchäftskreis feſtzulegen und ſo einer kleinen
Arbeitnehmern Arbeitsbedingungen zu ſichern, die eine
illang gegenüber und auf Koſten der übrigen
Arbeitnehmer=
tleiten.
ſuung des Bankgeſetzes. Der Reichswirtſchaftsminiſter und der
„uuxminiſter haben dem Reichstage jetzt erneut den Geſetzentwurf
enung des Bankgeſetzes vorgelegt, der ſchon im alten Reichstag
ſot worden war, damals aber zurückgeſtellt worden iſt.
Tarifſtreit in der Rheinſchiffahrt. Der am 26. November
ge=
mdsſpruch im Lohnſtreit der Rheinſchiffahrt, der eine
Lohn=
anx ab 29. November um 6,2—7 Prozent vorſieht iſt von den
gein — wie der Arbeitgeberverband für die Rheinſchiffahrt
fü- einmütig abgelehnt worden. Die Arbeitgeberkreiſe erklären
grürndung: Der Schiedsſpruch bleibt in ſeinem Ausmaß weit
em zurück, was die deutſchen Reedereien als erſten Schritt zur
benx der Konkurrenzlöhne für unbedingt erforderlich halten.
niche Rheinſchiffahrt verſteht es nicht, daß trotz der Bereitwil=
8 Schiffahrtsperſonals, zu den von den Reedereien angebotenen
mweiterzufahren, die Schlichterkammer dieſe wohl erwogene
hrne durch eine Halbierung der Lohnſenkung unwirkſam macht.
Sicher Erfolg beim Baſler Brückenbau=Wettbewerb. Das
Preis=
n den internationalen Wettbewerb für die Drei=Roſen=Brücke
hat den erſten Preis einer eiſernen Vollwand=Balkenbrücke
zu=
uDas Profekt ſtammt von der Maſchinenfabrik Augsburg=
Nürn=
nahdd. Werk Guſtavsburg, zuſammen mit Grün u. Bilfinger A.=G.,
landvm. Das Preisgericht hat dieſen Entwurf mit einigen
Abände=
masiſchlägen den Behörden zur Ausführung empfohlen.
aFehlſchlag der internationalen Ziuk=Konferenz. Der Fehlſchlag
hunationalen Zink=Konferenz iſt nach der Agence Economique et
ſcha ſaheie darauf zurückzuführen, daß einige Großerzeuger, deren
Pro=
ltithich bereits beträchtlich unter ihrer normalen Leiſtungsfähigkeit
Mt,rteren Einſchränkungen ſchon deshalb nicht zuſtimmen konnten,
bil Yeinmöglich war, ſämtliche Produzenten zur Annahme des
Pro=
ſu zu bewegen. Da die Konferenz auf unbeſtimmte Zeit vertagt
bretft, ſei anzunehmen, daß die großen Gruppen ſich bemühen
wer=
ymreinander zu geſonderten Abmachngen zu gelangen, um einen
Feik=g zu verhindern.
ſch Nationale Induſtrieamt in England. Die Zuſammenſetzung
rieichaffenen Nationalen Induſtrieamtes zur Schlichtung von
ſigen über Löhne und Arbeitszeit im Bergbau wird nunmehr
ekannt gegeben. Vertreter der Bergarbeiter ſind der Präſident
kurbeitergewerkſchaft Richards und der Bergarbeiterführer Cook
er andere Gewerkſchaftsführer. Die Grubenbeſitzer ſind durch
Eglieder, Handel und Induſtrie durch vier Mitglieder vertreten.
der des Induſtrieamtes iſt Sir Harold Morris, der Präſi=
Nationalen Lohnamtes für die engliſchen Eiſenbahnen.
Produkkenberichte.
Ayheimer Produktenbericht vom 1. Dezember. Bei fortgeſetzter
Miſtung des Konſums verkehrte die Börſe in ſehr ruhiger
Ten=
enzu ſe Forderungen des Auslandes ſind eine Kleinigkeit billiger,
Autſche Weizen ſind etwas nachgiebiger. Im Vormittagsverkehr
ar folgende Kurſe in Reichsmark pro 100 Kilo waggonfrei
tanhulm: Weizen inl. 27—28,25; ausl. 35—37: Roggen inl. 17—17,75;
eI, 14,75—16: Braugerſte ausländiſche Durchſchnittswarel 21 bis
Heigerſte 18—19; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null Dezember=März
L7I idd. Weizenauszugsmehl Dezember=März 45,75; ſüdd.
Weizen=
erothr Dezember=März 27,75; ſüdd. Roggenmehl 27—28; Kleie 8,25;
bierſher 9,75—10,25: Leinſaat 29,5.
ffurter Produktenbericht vom 1. Dezember. Die heutige
Pro=
uſtthurſe hatte ruhiges Geſchäft, da man in Händlerkreiſen
anſchei=
heney d beabſichtigten Regierungsmaßnahmen abwarten will. Weizen
ſag /größerem Angebot etwas gedrückt. Mehle hatten ſelbſt zu
er=
maßsſt Forderungen kaum Geſchäft. Feſt war weiterhin der
Futter=
miir nuit, und beſonders Weizenkleie konnte ſich erneut befeſtigen.
* kurme in RM.: Weizen 265, Roggen 167,50—170, Gerſte 205 bis
yer 152,50—157,50, Weizenmehl ſüdd. 40,75—42, do. niederrhein.
—5, Roggenmehl 26,25—27, Weizenkleie 8,40—8,50, Roggenkleie
ſiner Probuktenbericht vom 1. Dezember. Am erſten Tage des
eſemnats konzentrierte ſich das Intereſſe des hieſigen
Produkten=
yaturgemäß auf das handelsrechtliche Lieferungsgeſchäft. Nach
Aſaber behauptetem Vormittagsverkehr traten an der Börſe
gerungen um 1—2 Mark für Weizen und um 2,5 Mark für
Aein, da — ſoweit ſich bisher überſehen läßt — ein Teil der
alichen begutachteten Partien nicht den kontraktlichen
Bedingun=
apricht. Hinzu kam daß das Inlandsangebot von Brotgetreide
Iamte Verladung mäßig bleibt, da man anſcheinend die
beabſich=
iegierungsmaßnahmen abwarten will. Für Weizen und Roggen
molgedeſſen Preisbeſſerungen in gleichem Ausmaße wie im
ugsgeſchäft durchzuholen. Das Mehlgeſchäft hat ſich nicht
be=
inien; höhere Mühlenforderungen waren ſchwer durchzuholen.
ermarkt liegt im Gegenſatz zur Allgemeintendenz mangels
jeg=
imernehmungsluſt des Konſums und bei reichlichem
Inlands=
zur prompten Verladung ziemlich flau. Der Lieferungsmarkt
haltnismäßig gehalten. Das Angebot in Gereſte hat ſich zwar
gute Qualitäten finden jedoch weiter zu ſtetigen Preiſen Un=
Viebmärkke.
—24: Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, langſam geräumt:
bern ruhig langſam geräumt; mit Schweinen mittel, geräumt.
Rnlfurter Viehmarkt vom 1. Dezember 1930. Auftrieb: 1222
Ydarunter 251 Ochſen, 105 Bullen, 468 Kühe, 390 Färſen, 487
N8 Schafe, 5422 Schweine. Marktverlauf: Rinder ruhig, nahezu
uft, Schweine ruhig, geringer Ueberſtand, Kälber und Schafe
4usverkauft. Preiſe: Rinder: a1) 53—56, a2) 48—52, b1) 42—47,
c) 50—54, b) 46—49, Kühe: a) 40—45. b) 35—39, c) 30—34,
*9, Färſen: a) 53—56, b) 48—52, c) 42—47, Kälber: a) 64—68,
43. c) 48—57, Schweine: a) 60—62. b) 61—63, c) 62—64, d) 61
Re/ 58—60. — Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 85—92,
00—85, Bullenfleiſch 84—88, Kuhfleiſch 2. 50—70, dito 2. 45—55,
Aſch 1. 90—100, Schweinefleiſch 1. 75—82. Geſchäftsgang langſam.
I0 aus hieſiger Schlachtung: 367 Viertel Rinder, 74 ganze Kälber,
e Schweine, 17 Schafe, von auswärts 227 Viertel Rinder, acht
aus dem Ausland: 40 Viertel Rinder aus Dänemark. 120 halbe
Wie aus Holland.
huk furter Pferdemarkt vom 1. Dezember. Der letzte diesjährige
Jarkt hatte einen größeren Auftrieb an Pferden, es gelangten
Tundert Tiere mehr zum Verkauf als beim Oktobermarkt. Wenn
Kaufluſt zunächſt gering war, ſo entwickelte ſich doch noch im
Ets Vormittags der Handel zufriedenſtellend. Die Preiſe waren
g nachgebend, insbeſondere bei Schlachtpferden, die teilweiſe um
Sittel der beim letzten Markt erzielten Preiſe niedriger angeſetzt
Der nächſte Pferdemarkt iſt am 5. Januau 1931.
Frankfurker und Berliner Efſektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Dezember.
Die Börſe war zu Beginn der neuen Woche im Vormittagsverkehr
eher ſchwächer, da der Ausgaug der Wahlen in Bremen und Bielefeld
und eine Bankinſolvenz in Stuttgart verſtimmten. Von der feſteren
New Yorker Samstagsbörſe ging faſt keine Anregung aus. Die Kurſe
wurden gegen die feſten Kurſe vom Samstag zirka 1—1,5 Prozent
niedriger genannt. Zu Beginn des offiziellen Marktes macht ſich
je=
doch eine leichte Erholung geltend. Die Spekulation nahm auf einigen
Märkten kleine Käufe vor, da auch von Bankſeite etwas interveniert
worden ſein ſoll. Der Geſchäftsumfang war jedoch äußerſt klein, Ueber
die innerpolitiſchen Verhältniſſe war man geteilter Meinung. Die
erſten Notierungen lagen nicht ganz einheitlich; die Beſſerungen und
Verluſte hielten ſich die Waage. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
beſtand jedoch größeres Intereſſe für einzelne Spezialaktien, die auih
ihre vorbörslichen Verluſte wieder voll zurückgewannen. Die
Stim=
mung wurde allgemein etwas freundlicher eine Belebung des
Geſchäf=
tes auf dem Geſamtmarkt trat aber zunächſt nicht ein. Am
Chemie=
markte eröffneten J.G. Farben, Rütgerswerke und Metallgeſellſchaft
bis 1 Prozent niedriger. Scheideanſtalt und Deutſch Erdöl konnten in
dem gleichen Ausmaße anziehen. Mehr Intereſſe beſtand am
Elektro=
markt für Siemens, die 2 Prozent feſter lagen. Schuckert plus 1 Proz.
A. E. G. und Felten behauptet. Am Montanmarkt konnten Harpener
von dem Teilſtreik im engliſchen Bergbau 2,5 Prozent profitieren.
Phö=
nix zogen 1 Prozent an, während die übrigen Werete bis zu 1,25 Proz,
verloren. Am Bankenmarkt lagen Reichsbankanteile auf größere Käufe
der Berliner Arbitrage 7 Prozent feſter. Sonſt wurden Erhöhungen
bis zu 1 Prozent erzielt. An den übrigen Märkten war das Geſchäft
ebenfalls ſehr gering bei wenig veränderten Kurſen. Am
Anleihe=
markt blieben deutſche Anleihen gut behauptet. Von fremden Werten
lagen beſonders Ungarn und Türken etwas niedriger. Pfandbriefe ſtill.
Die Umſatztätigkeit war etwas lebhafter, wurde aber dann wieder recht
klein. Später ſetzten ſich die Kursſteigerungen weiter fort. Stark
ge=
ſucht waren von Kaliwerten Salzdetfurth, die insgeſamt 10 Prozent
feſter lagen. Auch an den übrigen Märkten waren weitere
Befeſti=
gungen zu verzeichnen. Die Börſe ſchloß in feſter Haltung. Am
Geld=
markt war Tagesgeld mit 5,5 Prozent noch geſucht. Der Deviſenmarkt
lag auch heute ſehr ſtill. Größere Veränderungen traten nicht ein.
Man nannte Mark gegen Dollar 4.1950, gegen Pfund 20.3670, London
—Kabel 4.8548. —Paris 123.59, —Mailand 92.79, —Madrid 43.10,
feſter, —Schweiz 25.07. —Holland 12.0670.
Die Abendbörſe verlief in ruhiger Haltung. Die Kurſe
zeig=
ten eine uneinheitliche Entwicklung. Auf einigen Märkten wurden neue
Käufe vorgenommen, andererſeits überwog Abgabeneigung. Etwas
mehr angeboten waren Siemens, die 1,75 Prozent verloren. AEG.,
Danatbank und J. G. Farben gaben bis 1 Prozent nach. Feſter lagen
Conti Gummi. Geffürel und Gelſenkirchen, die bis 1,5 Prozent
an=
zogen. Das Geſchäft war unbedeutend. Am Rentenmarkt war das
Geſchäft ebenfalls ſtill, doch lag Neubeſitz etwas höher. Gegen Schluß
der Börſe überwog etwas Abgabeneigung, und die Kurſe bröckelten
wreiſt ab.
Berlin, 1. Dezember.
Die Börſe zeigte zu Beginn des erſten Effektenverkehr dieſer
Woche ein uneinheitliches, eher etwas ſchwächeres Ausſehen.
Vormit=
tags war die Stimmung recht unſicher, da die Seeurius=Angelegenheit
und die Stuttgarter Bank=Inſolvenz Adolf Schwarz leicht verſtimmten.
Für die letzgenannte Firma ſollen anfangs einige Exekutionen
vorge=
nommen worden ſein. Die Ergebniſſe der geſtrigen Wahlen in Bremen
und in Bielefeld, die Arbeitsloſenkrawalle in Berlin=Neuköln am
Samstag, und die Tatſache, daß im engliſchen Bergarbeiterkonflikt nur
in Schottland Teilſtreiks ausgebrochen ſind, veranlaßten die
Spekula=
tion zur Zurückhaltung. Andererſeits regten der feſte New Yorker
Samstagsſchluß und der Entſchluß der Reichsregierung, den Artikel 48
anzuwenden, etwas an. Bei ſehr kleinem Geſchäft betrugen die
Kurs=
veränderungen nur ſelten mehr als 1,5 Prozent. Nach den erſten
Kur=
ſen wurde es allgemein feſter. Zunächſt blieb das Geſchäft minimal,
ſpäter machte ſich aber verſtärkte Deckungsneigung geltend. Man konnte
nicht immer genau erkennen, ob es ſich um Arbitragedeckungen,
Groß=
bankſtützungen oder Publikumsanſchaffungen handelte; jedenfalls hob
ſich das Kursniveau ganz allgemein um 1—2 Prozent. Spezialwerte
wie Farben, Siemens, Reichsbank, Danatbank, Schultheiß, Polyphon,
R.W. E., Schleſiſche Gas und Schubert u. Salzer zogen bis zu 6 Proz.
an. Salzdetfurth lagen 8 Preozent gebeſſert. Die innerpolitiſche Lage
fand eine etwas freundlichere Beurteilung, und das Geſchäft wurde
an einigen Hauptmärkten ziemlich lebhaft, da ſich auch die Spekulation
mit Deckungen beteiligte. Anleihen behauptet.
Mekallnotierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 1. Dezember ſtellten ſich für
Kupfer: Dezember, Januar 95 (97), Februar 95,50 (97), März
96,/5 (97), Aprit 90,75 (34,25), Mar 96,75 (37,50), Juni 97 (97,50),
Juli 97,25 (97.50) Anguſt 97 (97.50). September, Oktober,
No=
vember 97 (97,25). Tendenz: feſt. Für Blei: Dezember 31
(31,25), Januar 31 (31,50), Februar 31 (32), März 30,75 (31),
April, Mai 30,75 (31,75), Juni, Juli, Auguſt, September, Oktober,
November 31 (31,50). Tendenz: luſtlos. Für Zink: Dezember
28,50 (29), Januar 28,75 (29,75), Februar 29,25 (30,25), März
29,50 (30,25), April 29,50 (31),. Mai 30,50 (31), Juni 30.75 (31,25),
Juli 31 (32), Auguſt 31,50 (31,75), September 31,50 (32,25),
Ok=
tober 31,75 (32,25), November 31,75 (32). Tendenz: ſtetig. — Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 1. Dez.—
Getreide. Weizen: Dezember 75 März 77,75, Mai 795
Juli 74½; Mais2. Dezember 75,75. März 78½, Mai 80½. Juli
80,75; Hafer: Dezember 34,75, März 36,50. Mai 37½, Juli 37½;
Roggen: Dezember 43,50, März 45,50, Mai 46½, Juli 47½.
Schmalz: Dezember 9,72½, Januar 9,55, März 9,75½,
Mai 9,67½
Speck, loco 13.00.
Schweine: Leichte 8,15—8,40 ſchwere 8,10—8,35;
Schweinezu=
fuhren in Chicago 63 000, im Weſten 163 000.
Baumwolle: Dezember 10,50, Januar 10,56.
* Es notierten nach Meldungen aus New York am 1. Dez.:
Schmalz: Prima Weſtern 10,45; Talg, extra loſe 4½.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 93½, Hartwinter,
neue Ernte 89: Mais: loco New York 93,75 Mehl; ſpring
wheat clears 4,20—4,50; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh,
nach dem Kontinent 6½—7 C.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Arbeitgeberverband im Einzelhandel Groß=Berlin, dem die
großen Modehäuſer, die Kaufhäuſer und hauptſächlich die kleineren
Ladengeſchäfte angehören, hat, wie die „V. Ztg.” berichtet, den Tarif
für die Berliner Einzelhandels=Angeſtellten zum 31. Dezember 1930
zwecks Herabſetzung der gegenwärtigen Tarifgehälter gekündigt. Von
dieſer Maßnahme werden ungefähr 40000 Angeſtellte betroffen werden,
die im Berliner Einzelhandel tätig ſind.
Wie die T.U. erfährt, iſt der Satz für die Vermahlung des
inlän=
diſchen Weizens erwartungsgemäß auf 80 v.H. für die Monate
Dezem=
ber und Januar feſtgeſetzt worden. Die Verordnung erſcheint im
heu=
tigen Reichsanzeiger.
In der Hauptverſammlung der Ghape A.G. wurde beſchloſſen, aus
einem Reingewinn von 820 635 RM „(i. V. 532 098) wieder 8 Prozent
Dividende auf 6 Millionen RM. Kapital auszuſchütten.
In der Gläubigerverſammlung von Lochner u. Horkheimer in
Frankfurt a. M. kam der Wunſch zum Ausdruck, das Haus in ſeiner
Exiſtenz zu erhalten. Aus dieſem Grunde iſt eine Modifikation des
Vergleichsvorſchlages erforderlich, deſſen Einzelheiten in einigen Tagen
bekanntgegeben werden ſollen. Der vorläufige Gläubigerausſchuß ſoll
auf ſieben Mitglieder erhöht werden.
Die Süddeutſche Mühlenkonvention hat mit Wirkung ab heute den
Preis für Weizenmehl Spezial Null um 25 Pfg. auf 41,75 RM. pro
Doppelzentner ermäßigt.
Das Bankhaus Alberr Schwarz, München. Barerſtraße, hat ſeine
Zahlungen eingeſtellt, nachdem die Zentrale in Stuttgart ebenfalls die
Zahlungen eingeſtellt hat.
Der neue Rieſendampfer der Cunard Line, der 70 000 Tonnen groß
ſein wird, iſt am Montag offiziell bei der Schiffswerft John Brom u.
Cy (Clyde) in Auftrag gegeben worden. Die Unterzeichnung des
Ver=
trages zwiſchen der Geſellſchaft und der Schiffswerft fand in Liverpool
ſtatt. Die Baukoſten liegen zwiſchen 4,5 und 5 Millionen Pfund
Ster=
ling (etwa 100 Millionen Mark).
Wie Reuter aus Schanghai meldet, iſt die Eiſenbahn Schanghai—
Nanking ihrer Verpflichtung, 66 700 Pfund Sterling Zinſen zu zahlen,
nicht nachgekommen.
Berliner Kursbericht
vom 1. Dezember 1930
Deviſenmarkt
vom 1./Dezember 1930
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
126.—
152.25
110.50
111.—
70.—
125.50
71.50
107.125
51.125
67.—
125.50
31.375
119.875
111.75
62.50
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Norbd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
415.—
134.625
86.—
115.125
83.—
73.125
75.—
153.—
70.—
80.25
70.50
32.75
53.25
70.375
44.125
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal 239.—
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtol
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln, Alkali/us7.5o
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte 56.50
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
155.75
46.375
115.—
90.—
65.50
64.50
24.125
46.50
128.—
57.25
38.—
Helſingfor?
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yor)
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden 16s.61
100 Kronen
100 Kronen 1112.0
100 Kronen
12=Stg. 120.34
1 Pap. Peſr
1 Dollar
100 Belga 158.415
100 Lire
100 Franes
Geldt
0.543
58.98
12.43
73.25
3.037
112.03
12.4:
1.438
4.1910
21.93
6.458
Brieſ.
10.56:
59.10
12.45
73.39
3.043
168.9‟
112 2:
112.28
112.65
20.386
1.442
4. 1990
58.535
21.97
16.498
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal 100 Escudos
Athen
Iſtambu 1 türk.
Kairo
Kanada 1 canad. Doll.
Uruguah 1 Goldpeſo
fsland
Tallinn (Eſtl. )/100 eſtl. Kr.
Riga
Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Drachm.
1ägypt. 2
100 eſtl. Kr.
100 Lats
Geld‟
81.17
47.05
81.32
2.076
Brief
81.33
47.15
81.48
2.080
0.400 0.402
7.410/ 7.424
18.81
5.426
18.85
5.436
20.57 20.91
4.192 4.200
3 257/ 3.263
91.91/ 92.09
111.55/ 711.77
80.62/ 80.8
Honatbant, Kouaänontgefearcaft
Frankfurter Kursbericht vom 1. Dezember 1930.
V0 M
59
„
%Intern., „
6% Baden .......
8% Bayern ....."
6S
8½ Heſſen v. 28
v. 29
6% Preuß. Staat.
8½ Sachſen.. . . . .
720 Thüringen ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +½/=
Ab=
löſungsanl. . . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. . .
—
80 Baden=Baden.
6% Berlin ......."
8% Darmſtadt v. 26
89
v. 28
70 Dresden .....
8% Frankfurt a. M.
„ v. 26
„ v. 26
835 Mainz ......
8% Mannheim v. 26
„ v.27
88 München. ....
8½ Nürnberg ...."
8% Wiesbaden...
8½ Heſſ. Landesbk.
85 „ Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid
47/.% „Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
8% „Gelbebligl
Ne
86.5
71.25
75
97.5
82.8
84
88.25
95
98.25
74.5
83
52.05
6.25
85
80.,5
70
81.75
92
99.5
91.5
94
83.5
100
9
Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr.
825 Naſſ. Lundesbk.
6
4½% „Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser. I
„ „ Ser, II.
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz).
—
30 Berl. Hyp.=Bk.
4½% „Ligu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Biqu
83 Mein, Hhp.=Bk.
„ Lig. Pfbr.
8% Pfälz.Hyp.=Bk
4½% „ Lig. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank .. ..
4½%„Lig. Pfbr..
8% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank".
s% „ Lig. Pfbr.
30 Rhein. Hyp. Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
80 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Crebit ... ..
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
4½% n Lig.Pfbr
8% Württ. Hyp.=B
4½% „ Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
6% Daimler=Benzl 65.5
97.75
A
5
84.5
A.
68.5
38
100
96.75
84l.
100
92
87.5
99.5
94:
85.75
100
86.5
100,
87
100
84.35
100
93.5
85.85
97.5
A
93
86”I,
98
% Dt. Linol. Werke
80 Klöckner=Werke
Mainkrw. v. 26.
% Mitteld. Stahl.
% Salzmann u. Co.
7%Ver. Stahlwerke
8% VoigtckHäffner
—
J. G. Farben Bond
—
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schätze
40 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½% „
2
4%0 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4½ „ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
4½½ „ 1914
Goldr.
„ 1910
2
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G... . . . . . . . 1106.5
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtolf
Bemberg, J. P. ..
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſe
Chem. Werke Albert
Chade ..........
Contin. Gummiw. /120
Linoleum /209
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr. .
„ Erdöl .......
Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
97
80.5
89
80.3
77.25
.3
91.25
90-I,
20
—
35‟,
26.5
6.3
3
18.75
23
17.75
65.5
NJ5
66.75
65.5
52.75
148.25
24.5
96
129
Dt. Linoleumwerke
„ Eiſenhandel. ..
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Gas ..
Hof..
Geiling & Cie.....
Gelſenk. Bergwerk)
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbaul 8
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr. 81
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . . . .
Hochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamn
„ Genüſſe
Junghans..
Kali Chemie. . ... .
„ Aſchersleben..
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.. . . . . .
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ...
Lahmeher & Co...
Laurahütte .. . . ..
Lech, Augsnurg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
58.25
24
60
196.5
30
140
94.5
134
47.5
90
117
45
115
42
115
63
74.25
160
104
28
117
156
109
39
180
46
11.5
Mite M. ue
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedarf ... ...
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen
„Elektr. Stamm
„ Metallwaren ..
„ Stahlwerke .. . .
Riebeck Montan. . .! —
Roeder Gebr. . . . .
Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G...
Salzdetfurth Kali. /236
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
„ Bucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ..
Tucher=Brauerei..
Unterfranken.
Beithwerke.
Ver. f. Chem. Ind
„ Stahlwerke ..
Strohſtoffabr.
„ Ultramarin ...
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.
Re
138
70
83
—
42.25
45
55
61.5
80
116.5
76
75
83
46.3
123
210
186.5
64.5
01.5
125
166
30
135
64
78.25
94
Ki
64
123.5
120
34
150
Wahß & Frehtag.
Wegelin Rußfabril
Weſteregeln Kali".
Zellſtoff=Verein. ..
„Waldhof... ...
„Memel ...
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank ...
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Bayer. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ..
„ Hypothekbk.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.=B1.
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank. ..
Frankf. Bank . . .
„ Hyp.=Banl ...
„ Pfdbr.=Bk. ....
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank ..
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
Württb. Notenbank
A..G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ......."
Nordd. Llohd. . . .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung .. ."
„ Verein. Ver
FrankonaRück= u. M
Mannh. Verſich.
Otavi Minen".
Schantung Handels
58
57
74
139
111
100.25
119.75
218
112
152.25
110.5
96.25
12
91
143
143
154
27.4
126.5
224
134—
144
135
56.75
115
72
155
159
33.5
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Dienstag, den 2. Dezember 1930
Nummer
21:: Fntce Tk H0k:
Der gr. Krfon! / Sturmischer Belall! 7
Die neue Benatzky-
Jazz-Operette
Mnsikal.
Leitung: R. Pettuni
Titelrolle: Henny Walden
Die Darmſtädter Preſſe urteilt:
Ein ganz entzückendes Geſchöpf voll
ſprühenden Temperaments — Eine
Tänzerin von gan; ſeltener Qualität,
erfüllt von queckſilbriger
Beweglich=
keit; eine mit allen körperlichen Reizen
ausgeſtattete Künſtlerin, die totſchicke
Koſtüme mit routinierter Sicherheit
der Bewegung zu tragen weiß —
Eine Künſtlerin, deren ſprudelnde
Spiellaune ein ganzes Enſemble
mit=
reißt — Eine der vielſeitigſt gebildeten
Soubretten, die je die Bretter betreten,
das ist Henny Walden!
Sngace
(E. V.)
13. Wanderung
Sonntag, 7. Dez. 30
Zeilhard-—Groß=
Bieberau —Zipfen.
Führer:
Hch. Langsdorf.
und A. Salomon.
PALAST
Ab heute
das spannende Doppelprogramm:
Mary Astor und Gilbeit Roland in
Milton Sills in
PALNST W., auch
Hose des südens!
Lohlung: Lug ingejaar!
Der Kampf eines Mannes und einer
Frau gegen eine Welt von Klatsch.
Milton Sills ungemein sympathisch
in seiner kraftvoll männlichen
Erscheinung.
Ein Film, in dem sich die Welt
romantischer Abenteuer, die
wunder-
volle Schönheit der californischen
Landschaft in seltener Eindringlich-
(V.17526
keit erschließt.
Beginn 3.30 Uhr.
VoIKStümIiche Preise
von 0.80 bis 2.50
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KKAAKTKAAAA
Sportplatz-Restaurant
Abfahrt am
Oſt=
bahnhof 8.00 Uhr
mit Sonntagskarte
Darmſtadt=
Leng=
feld (1.20RM.). Am
Haupt= und
Nord=
bahnhof, findet eine
Ausgabe dieſ.
Sonn=
tagskarten nicht ſtatt
Alles Nähere und
Tiſchkarten bei
Mit=
glied Robert
Berg=
mann,
Wilhelminen=
ſtraße 19, und am
Freitag in d. Krone
auf dem Klubabend.
417527)
Des großen Erfolges wegen bis
einschließlich heute Dienstag
verlängert!
Täslich ausverkauftes Haus
Eine Schöpfung der tausend Wunder.
Der Film der 7Millionen Mark kostete
Nur noch heute und morgen!
Lachstürme über Lachstürme
durch-
brausen das Haus
15 Filmkomiker spielen in der
großen Tonfilmposse:
Paul Whiteman
der geniale Jaxz Kapellmeister
Der Jaxzkönig
Teision Boncher
Ein Film nach dem gleichnamigen
Bühnenschwank.
Böllenfalltor
sonnige Terrassen, schöner Ausblick
Mittwoch, 3. Dezember
Kaffee- u. Kuchentag
Darmſtadt.
Wanderung
Conférence: A. Korff.
Die berühmtesten Bühnen- und Revue-
Künstler der Staaten — die charmanten
Sänger, die besten Schauspieler, die
witzigsten Exzentriker, die schönsten
Tänzerinnen, die prominentesten Girls,
vereint dieser unerhörte Film in einer
grandiosen Schau, wie sie die Welt
noch niemals vorher gesehen hat.
Dazu
das zute Beiprogr amm.
Beginn: 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
Wenn jemand glaubt, in eiver
Irren-
anstalt zu sein und ist in einer
Familien-Pension, dann kann man sich
bereits denken, was daraus wird. Wenn
aber einer, um es mit den „Irren” nicht
zu verderben, zu allem Ja und Amen
sagt, und die ganze Gesellschaft auf
den Hals geladen bekommt — das ist
nicht mehr auszudenken, das muß
man sich ansehen in
PENSION SCHOLLER.
Radio
bei
Chrlstlan
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Am weißen Turm
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Sonntag, 7. Dez. 30
Abmarſch 11 Uhr
am Tierbrunnen.
Im Walde
Zuſam=
mentreffen mit
Knecht Rupprecht.
Paketchen für die
Kleinen nehmen
Mit=
glied Neudecher, Ernſt=
Ludwigſtr. Führer
Frau Gölz,
Gutenberg=
ſtraße 68, Führer M.
Fiſcher, Moosbergſt.49,
bis zum 5. Dez. 1930
entgegen.
Die
Einzeichnungs=
liſte, für Kaffee uſw.
liegt bei Mitgtied
Neudecher bis zum 5.
12, 30 offen. 417537
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.30, 5.45, 8.10 Uhr.
Wir bitten die Nachm.-Vorstellungen
besuchen zu wollen, da die Abend-
Vorstellung stets ausverkauft ist.
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Landestheater
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2. Dezember 1930
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Der rasende Sperling
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Eintritt Frei!
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„Städtischen Saalbaus”
„Praltische Wege zur Gesundheit
und die erfolgreiche Behandlung von
Krankheiten,wie Vervenleiden, Ischias,
Rheumatismus, Gicht, Magen- und
Darmleiden, Herzleiden, Gelenkent:
zündungen, Lähmung, Störungen des
Blutkreislaufes, Schlaflosigkeit uSV.
U. Woätdean & ou., H.-d., Tartkängen
von 10—7 Uhr abends im großen Musikzimmel
Beratangsstanden des Städt. Saalbaus, Eingg. Riedeselstr. eiſ.
Roman von Friedrich Lange.
ſtwright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S.
(Nachdruck verboten.)
Aufcht! Mau konnte doch ſein Herz nicht teilen, um
dür liebesſüchtige Frauen daraus zu machen! Nach
ſeircer nun auch Eva Freſe . . . Er war doch kein
Heſaß keine Zeit für Caſanova=Abenteuer! Was war
die Mädels ihm anhingen? Er beſaß doch wahrlich
ilent, ihuen den Kopf zu verdrehen. Wie ſchwer fiel
ſeire kleines Kompliment!
ſſem Augenblick betrat der Kommerzienrat die Halle.
ſlog auf den Vater zu.
mrr, Pa, wie ſchnell der Apparat ſeiner Vollendung
ir. Schade, daß er nur für eine Perſon Platz bietet.
ey hätte ich mich ſeinem Erbauer anvertraut auf dem
ſ... Und denke nur, Pa, Herr Berling nennt die
Paradiesvogel”, ſo, wie ich es vorſchlug!”
Blick glitt mit freundlichem, verſtäudnisinnigem
hn ſeiner Tochter zu dem Ingenieur hinüber. Der ſah
ügerte ſich. Er fühlte mit der Senſibilität des
inten=
hiden im tiefſten Innern, daß hier Gefahr im Verzuge
vohr, die letzten Endes ſein Werk bedrohte. Es würe
drke Mal, daß ein großer, kühner Plan durch ein Weib
ein gebracht wurde.
le Fälle beſchloß er, auf dem Poſten zu ſein. Gewiß,
Blondine zu Dankbarkeit verpflichtet, aber — weiter
Fäden nicht laufen .. .
ſede dich, Eva. Später wird Herr Berling größere
„lauen."
ſr — ſpäter — immer müſſen wir Frauen uns be=
Eva ſchmollte wie ein ungezogenes, kleines Mädel.
mlben Zuge lachte ſie auch ſchon wieder.
Amein lieber Kamerad — wenn ſie wieder zurück ſind
ſi erſten Fahrt, dann darf ich auch einmal allein im
hivogel” fliegen?! Mein Pilotenzeugnis gilt doch wohl
ieies auch für den Elektroplan?”
erz, gnädiges Fräulein!” erwiderte der Erfinder, ohne
Abeit aufzuſehen. „Meine Maſchine dürfte das
Volks=
gerden und iſt leichter zu führen als die herkömmlichen
inigen auf das Werk bezüglichen Worten
verabſchie=
heodor Freſe wieder, begleitet von ſeiner Tochter.
„üy atmete befreit auf. Mit verdoppeltem Eifer ging
zieArbeit. O nein, er war keineswegs gewillt, ſich hier
üſeln anlegen zu laſſen. Und er wäre geradezu beſtürzt
tenn er die Gedanken Freſes und ſeiner Tochter hätte
ommerzienrat kombinierte in einer ganz beſtimmten
Die Augen Evas verrieten ihm, was ihr Mund noch
Längſt war ihm offenbar geworden, daß das Mädel
züy größeres Intereſſe aufbrachte, als für ſeine Erfin=
Nun, er ſelbſt gab ſich mit dieſer Tatſache einſtweilen
zu=
frieden. Nach dem Probeflug, von deſſen Gelingen alles weitere
abhing, würde ſich auch über das Herzensprojekt der jungen
Leute reden laſſen . . . Denn daß Arnulf Berling ſein Werk
nicht beſſer krönen laſſen könne als durch eine intime
Verbin=
dung mit dem Hauſe Freſe, ſtand für den Großinduſtriellen feſt.
Der Reichtum ſieht die Armut zumeiſt aus der
Vogel=
perſpektive.
11. Kapitel.
Im Hauſe Förſter klopfte die graue Sorge an die Tür. Es
ſtand ſehr ſchlecht um die Finanzen des kleinen Fabrikanten.
Die allgemeine Kriſe wälzte wie eine Lawine daher, alles
ver=
nichtend, mit ſich reißend, was nicht ganz prima fundierr war.
An einem warmen Juniabend — Jutta ſaß mit einer
Hand=
arbeit im Garten — ſprach ein Gaſt bei Edwin Förſter vor, der
ſich ſeit einiger Zeit recht rar machte: Alfred Jacobi. Er ſah
bleich und abgeſpannt aus. Nur die dunklen Augen glühlten in
einem düſteren Feuer.
Förſter empfing den jungen Bekannten im Arbeitszimmer.
Er ſaß hier täglich bis tief in die Nacht hinein, über
Sanierungs=
maßnahmen ſinnend. Neuerdings hatte ihm die Bank den letzten
Kredit geſperrt. Außenſtände waren vur mit Mühe einzutreiben.
In abſehbarer Zeit würde auch die Firma Förſter illiquid ſein.
Der einſame Mann ſah das Elend vor Augen.
In dieſe trübe Stunde platzte Afred Jacobi. Brachte er
Rettung? Ein Hoffnungsfunken glomm auf und verglühte
wie=
der in der Bruſt des Bedrängten.
„Herr Jacobi, Sie haben ſich lange nicht ſehen laſſen. Die
Zeiten ſind inzwiſchen immer ſchlechter geworden.”
Sie ſaßen ſich in hochlehnigen Stühlen gegenüber und ſuchten
prüfend in ihren Augen nach einem Hoffnungsſtrahl. Und jeder
erſchrak insgeheim über das fahle Ausſehen des anderen.
Ge=
heime Sorgen, ſo grundverſchieden ſie waren, ließen beide
Män=
ner älter erſcheinen.
Jacobi nahm widerſtrebend eine der dargebotenen dunklen
Braſil=Zigarren, die eine Spezialität Förſters waren, und
zün=
dete ſie an.
„Ich perſönlich kann nicht klagen, Herr Förſter. Im
Gegen=
teil, ich möchte behaupten, daß mirs nie beſſer ging, wenigſtens,
was die materielle Seite des Lebens anbetrifft.”
Ein tiefer Atemzug hob die Bruſt des Hausherrn. Er war
in den letzten Wochen, obgleich erſt fünfundfünfzig, völlig grau
geworden. Es iſt bitter für den an der Schwelle des Alters
Stehenden, erkennen zu müſſen, daß alles Ringen, Kämpfen und
Entbehren in langen Jahren vergebens war, daß der
Lebens=
abend weder ideell noch materiell geſichert iſt.
„Glaub ich gern, mein lieber Jaaobi. Sie ſind noch jung,
im Vollbeſitz Ihrer Kräfte. Sie ſtehen beruflich dank Ihrer
Tüchtigkeit und Kenntniſſe mit an erſter Stelle. Dos Schickſal
meint es gut mit Ihnen."
Der Jüngere lachte ironiſch auf. Und Bitterkeit offenbarte
ſich in ſeinen Worten: „Man darf nicht nach dem äußeren Schein
gehen. Wer ſagt Ihnen, daß ich glücklich bin, verehrter Herr
Förſter?”
Der alte Herr lächelte müde.
„Wenn ein junger Mann nicht zufrieden iſt, kann man
durch=
weg auf unglückliche Liebe ſchließen.”
Seite 15
Jarobi ſog nervös an ſeiner Zigarre. Er blies den Rauch
in dicken Schwaden zur Zimmerdecke. Sollte er Edwin Förſter
ſagen, daß der Gegenſtand ſeiner Liebe. —? Unmerklich ſchüttelte
er den Kopf. Noch nicht! Seine Stunde kam".
Förſter ſah die Verneinung auf dem Geſicht ſeines
Be=
ſuchers. Er ſprang von dieſem undankbaren Thema ab. Und
was lag näher, als ſeine eigenen Sorgen? Man kam wieder auf
die geſchäftlichen Ausſichten zu ſprechen.
„Die Verluſte häufen ſich. Ich habe in letzter Zeit durch
bankerotte Schuldner viel eingebüßt. Auftragsbeſtände gibt es
nicht mehr, und die Zeit iſt nicht mehr fern, wo ich den Betrieb
ganz ſchließen muß. Da neuerdings Freſe ſeine
Flugzeugarma=
turen ſelbſt herſtellt, iſt mir auch dieſes Abſatzgebiet
verloren=
gegangen. Die meiſten Automobil= und Aeroplanfirmen ſolgen
ſeinem Beiſpiel . .. Die ſich aus dieſer Sachlage eröffnenden
Per=
ſpektiven ſind tatſächlich alles andere als erfreulich.”
Jetzt blühte Jacobis Weizen
„Gegenwärtig halten Sie ſich wahrſcheinlich durch unſere
Vergäſerbeſtellung noch etwas über Waſſer. Das wird nun auch
in abſehbarer Zeit anders werden.
Förſters Züge ſtrafften ſich, ſpannten ſich an in Angſt und
Beſorgnis.
„Wie meinen Sie das, mein lieber Jacobi? Bereiten ſich
Dinge vor, die Ihnen wenig wünſchenswert ſein werden
... .‟ Er ſog wieder bedächtig an der Importe, die Unruhe
För=
ſters völlig ignorierend.
„Sie verſtehen es, mich auf die Folter zu ſpannen. So
er=
zählen Sie doch! Oder mißtrquen Sie wir? Will Freſe künftig
auch die Vergaſer — —
Jacobi ſchüttelte den Kopf. In ſeinen Augen war ein
trium=
phierendes Leuchten. Oh, er verſtand es, ſeine Trümpfe mit
kluger Berechnung aus der Hand zu geben
„Haben Sie noch nicht von der Kateridee des ſogenannten
Elektroplanes gehört?”
Die Dämmerung kroch ins Ziyner. Die Konzuren der
Gegenſtände verſchwammen, löſten ſich auf in zerfließende
Schat=
ten. Die Geſtalt Edwin Förſters ſchien in ſich
zuſammenzu=
ſinken.
„Sie meinen die Berlingſche Erfindung?”
„Dieſelbe. Mein Chef baut ſo große Hoffnungen darauf,
daß er ſich ſchon jetzt, wo noch keinerlei praktiſche Ergebniſſe
vor=
liegen, mit dem Gedanken der Umſtellung befaßt. Es iſt klar,
daß ſich damit alle Motoren= und Armaturenfragen automatiſch
erledigen. In erſter Linie werden auch Sie von der
einſchnei=
denden Maßnahme betroffen.”
Schweigen breitete ſich aus. Und Jacobi war zufrieden.
Es war ſicher, daß Förſter von Jutta über das Vorgefallene
nicht unterrichtet wurde. Wenn er vorſichtig weiterarbeitete,
brauchte er durchaus noch nicht hoffnungslos in die Zukunft
zu ſchauen.
Obwohl ihn Edwin Förſter zum Abendeſſen einlud, blieb
er nicht. Er wußte Jutta im Garten und wünſchte ihr vorläufig
ohne dringenden Grund nicht zu begegnen. Die Zeit war ſein
Bundesgenoſſe. Sie läßt alte Wunden vernarben und — reicht
dem Geduldigen manchmal doch noch die Hand zur Beſſerung
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