Darmstädter Tagblatt 1930


30. November 1930

[  ][ ]

Einzelnummer 1.5 Pfennige

Nrltk
Tar
D


A
NArt
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
ue 7maligem Erſcheinen vom 1. November

ſranber 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig
abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
Reſchsmart freil Haus. Poſibezugspreie.
Beſtellgeld monatlich 2.75 Reichemart.
seit für Aufahme von Anzeigen an
gagen wird nſcht übernommen. Nicht=
Insiner Nummern infolge höherer Gewaltl
De Bezieher nicht zur Kürzung des
Beſiellungen und Abbeſtellungen durch
Verbindlichkeſt für uns. Poſiſchecklonie
Franiſurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Auflätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſ. Tagbl. geſiattet.
Nummer 331
Sonntag, den 30. November 1930. 193. Jahr=

Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit 2 ReichemarkAlnzelgen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame

Amm breiie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfo.
zeile 3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollſar 4.20 Markl. Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
auſträge
und Teſtung von Schadenerſatz. Vei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fäll ſeder
Nabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und Darm=
ſädter
und Nationalbans

Hinnnhrefolin but kaiberbronang.
ſtähungen der Reichsregierung zur Erreichung einer parlamenkariſchen Mehrheit für das Regierungs=
programm
geſcheikerk.
reinigung der juriſtiſchen Formalitäten aber wird man vermut=
ie
Enkſcheidung des Kanzlers.
lich noch 48 Stunden brauchen und deshalb mit den Notverord=
nungen
erſt am Montag herauskommen können.
Haß der Nokverordnungen am Monkag.
Der Reichskag vor vollendeke Talſache geſtell.
Berlin, 29. November.
ſthkanzler Dr. Brüning hatte am Samstag im
Wieder Reichskagsauflöſung?
eitere Beſprechungen mit den Parteiführern. Auch

ſtubemokraten wurden nochmals vom Reichskanzler emp=
M2er Reichskanzler unterhandelte ferner mit dem preußi=
ſäſterpräſidenten
Braun und dem Führer der preußi=
tu
tagsfraktion des Zentrums Dr. Heß. Wie wir hören,
Reichskanzler bei dieſen Beſprechungen die Abſicht
zierung mitgeteilt, die Finanzreform durch
heordnung in Kraft zu ſetzen. Mit dem baldigen Er=
alachtelalt
/ Fotverordnung kann alſo jetzt gerechnet werden. Die
dnung wird alle Vorlagen, mit Ausnahme derjenigen
Die verfaſſungsändernden Charakter tragen. Es han=
drbei
um das Penſionskürzungsgeſetz und das Perſonal=
msceſetz
, das die Beſoldungsſperre enthält. Dagegen ſoll
eiblädGnd f tarbenbegrenzungsgeſetz ſo umgeſtaltet werden, daß hier
Heuſe / taſ ungsändernde Charakter beſeitigt wird. Die beiden
ſtgsändernden Geſetze ſollen, wie wir weiter hören, dem
GchUfR zur parlamentariſchen Erledigung zugeleitet werden.
eEntſcheidung für die Herausgabe der Notverordnungen,
ti den parlamentariſchen Weg, iſt im Prinzip am Sams=
Müen. Der Kanzler hat vergeblich von den Sozialdemo=
Heud WMitee Verpflichtung über eine unbedingte loyale Haltung
muren verſucht, und ſich daraufhin überzeugt, daß die Ge=
die
für ſein Programm im Reichstag liegen, zu groß
waß er ſich in dieſer kritiſchen Zeit ein ſolches Riſiko
hörnte, wobei man offen laſſen konnte, inwieweit Dr.
ich über die Zwangslage, in der er ſich befand, ſchon
II.
hem im Klaren war. Wir glauben immer noch, daß er
P7 Verhandlungen nur geführt hat, um ſich dem linken
ſtag und 2 ſülle: Zentrums gegenüber ein Alibi zu verſchaffen und um
Einſtimmigkeit im Kabinett leichter er=
können
. Umſtritten iſt noch, wie die Notverordnungen
werden. Das Kabinett iſt am Samstag nicht mehr
nverufen worden, ſondern wird ſich erſt am Montag zu=
ſeteen
und wahrſcheinlich erſt am Montag die entſcheiden=
ütnullierungen
annehmen, die dann dem Reichstag vorzu=
Mien.
Arei Gruppen von Rokverordnungen.
hmuß für die kommenden Notverordnungen
iuppen unterſcheiden: Da iſt zunächſt eine Notver=
zur
Abänderung der Notverordung vom
e, die den ſozialdemokratiſchen Wünſchen entgegen=
Aup einige Erleichterungen in der Zahlung der Kranken=
ine
ſchafft. Dieſe neue Notverordnung könnte techniſch
en ſein, daß ſie ſachlich etwas vollkommen Neues bringt
uch die bisherigen Verhandlungen des Hauptausſchuſſes
Die macht. Dann die zweite Gruppe der agrari=
Notverordnungen, die Herr Schiele in der letzten
ſsl itzung durchgeſetzt hat. Sie wird vermutlich auch am
verausgehen, ob aber als ſelbſtändige Notverordnung
engerer Verbindung mit den anderen Notverordnungen,
noch entſchieden werden. Die dritte Gruppe um=
hyn
die dreißig Geſetze des Finanzpro=
s
, alſo alle Objekte, um die eigentlich in den letzten
ſerungen wurde. Sie zerfällt wieder in verſchiedene
Fterlungen: das Steuervereinheitlichungs=
umd
das Finanzausgleichsgeſetz müſſen zu=
ſtellt
werden, weil hier die Zuſtimmung des Reichs=
y
nicht vorliegt. Die übrigen Geſetze ſind bereits durch
asrat gegangen.
cickſal des Beſoldungsſperr= und Gehalks=
kürzungsgeſetzes
.
Borausſetzungen für eine Notverordnung waren glſo an
eſren. Einzelne von ihnen haben aber verfaſſungs=
eu
- Charakter und die Sozialdemokratie hat nachdrück=
e
, daß ſie ſich allen Verſuchen, auf dem Umwege über
erordnung verfaſſungsänderndes Necht zu ſchaffen,
Den widerſetzen würde. Daher die Bemühungen, dieſe
as zum Teil möglich iſt, ſo weit umzugeſtalten, daß
mehr unbedingt verfaſſungsändernd ſind, oder ſoweit
Irnöglich iſt, ſie aus dem Rahmen des Finanzprogramms
Nchſen, ſie jedenfalls nicht durch Notverordnungen zu ver=
Dmi, ſondern dieſen Teil des Programms an den Reichs=
läten
in der Erwartung, daß dafür eine qualifizierte
zu bekommen wäre. Das gilt vor allem für das Be=
SSſberrgeſetz. Inwieweit das auch für die Ge=
iarzung
der Beamten gelten wird, iſt noch un=
m
an denkt hier an die Möglichkeit, aus der Gehalts=
ine
Sonderſteuer zu machen oder eventnell nur die
Ie der erſten Notverordnung entſprechend zu erhöhen.
Srechtlichen Fragen aber, die mit dieſem Problem in
ag ſtehen, ſind ungewöhnlich verwickelt, um ſo mehr,
Tie Meinungen des Junenminiſteriums und des Juſtiz=
n
8 wehl etwas auseinondergehen. Gerade zur Be=

urat
mit Kenzer V
RR

Ats

Der Reichstag wird am Mittwoch, wenn er ſeine
Beratungen wieder aufnimmt, vor eine vollendete Tat=
ſache
geſtellt. Er hätte dann nur die Möglichkeit, die Auf=
hebung
der Notverordnungen zu verlangen. Der Kanzler ver=
läßt
ſich indeſſen darauf trotz der Erfahrungen, die er im
Juli gemacht hat , daß den Sozialdemokraten der Umweg über
die Notverordnungen gar nicht einmal ſo unangenehm ſein wird,
weil ſie damit wenigſtens von der Verantwortung entlaſtet wer=
den
. Und was von den Sozialdemorkaten bisher in die Oeffent=
lichkeit
gedrungen iſt, gibt ihm zu dieſer Erwartung auch eine
gewiſſe Berechtigung. Der Vorwärts lehnt zwar eine Feſt=
ſtellung
ab, aber er deutet doch an, daß die Sozialdemokraten
es vorziehen werden, einen Antrag auf Aufhebung der Notver=
ordnungen
abzulehnen, wenn ſie damit verhindern können, daß
dem Nationalſozialismus als Partei oder als dee der Weg
zur Macht geöffnet wird. Auch der Preußiſche Miniſterpräſident
Braun hat in Bielefeld ſich öffentlich dahin ausgeſprochen, man
könne es der Regierung nicht übel nehmen, wenn ſie einem ab=
lehnenden
Reichstag gegenüber zu gewiſſen diktatoriſchen Mit=
teln
greife. Es ſind alſo in der ſozialdemokratiſchen Partei ge=
wichtige
Kräfte am Werk, die aus reinem parteipolitiſchen In=
tereſſe
die Regierung ſtützen wollen. Ob ſie aber diesmal ſtark
genug ſind, ſich durchzuſetzen und die Aufhebung der Notverord=
nung
zu derhindern, davon hängt nicht ſo ſehr das Schickſal
des Kabinetts Brüning wie das Schickial des Reichstages ab,
was ſich aber wohl erſt Mitte Dezember klären wird.
Wiederzuſammenkrikt des Reichskages
am 3. Dezember.
Die erſte Plenarſitzung des Reichstages nach der Pauſe am
Mittwoch nächſter Woche iſt auf 3 Uhr nachmittags anberaumt wor=
den
. Auf ihrer Tagesordnung ſteht als erſter Punkt die erſte Be=
ratung
des Etats für 1931. Daneben ſtehen kleinere Verträge und
Anträge auf Strafverfolgung von Abgeordneten auf der Tages=
ordnung
. Wenn inzwiſchen die Notverordnung der Reichsregie=
rung
ergangen iſt, wird ſich ſelbſtverſtändlich auch die Tagesord=
nung
ändern, denn neben den Anträgen auf Aufhebung der Not=
verordnung
werden ſicherlich auch Mißtrauensanträge gegen, die
Regierung von der Oppoſition eingehen.
Die Oberſchlefien-Roke.
Uebergabe in Genf. Diplomakiſche Schritte
bei den ausländiſchen Regierungen.
* Die Beſchwerdenote der Reichsregierung über die Terror=
akte
in Oſtoberſchleſien liegt jetzt in Genf vor. Sie iſt gleichzeitig
unſeren diplomatiſchen Vertretern im Auslande zugeſtellt worden,
die ſie am Montag den Regierungen in London, Paris und Rom
und in den anderen Hauptſtädten überreichen und gleichzeitig auch
noch durch mündliche Mitteilungen ergänzen werden. Sie werden
weiterhin auf die Dringlichkeit der Materie hinweiſen und die
fremden Regierungen auffordern, nichts zu unterlaſſen, was ge=
eignet
ſein könnte, Polen zur Innehaltung ſeiner Verpflichtungen
zu bringen.
Die Note ſelbſt iſt etwa 30 Schreibmaſchinenſeiten ſtark und
enthält einen kurzen einleitenden Text, in dem die Reichsregie=
rung
den Zweck ihres Schrittes erläutert und ſich dabei auf die
Oberſchleſien=Konvention bezieht. Dann folgt der Hauptteil, der
ſich einmal mit der Wahlentrechtung, zum anderen mit dem Wahl=
terror
beſchäftigt. Ueber beide Abſchnitte ſind in den letzten Tagen
zahlloſe Meldungen in Deutſchland verbreitet worden. Als die
wiſttigſten Terrorakte ſind die Zwiſchenfälle von Hohenbirken und
Colaſſowitz aufgezählt. An ſich iſt es überflüſſig, den ſachlichen In=
halt
der Note wiederzugeben, eben weil er ſich auf die Feſtſtellung
der Terrorakte beſchränkt. Selbſtverſtändlich baſieren die einzel=
nen
Beſchwerden auf einwandfreien Zeugenausſagen. In allen
Fällen iſt klar und einwandfrei erwieſen, daß die
polniſchen Aufſtändiſchen mit behördlicher
Unterſtützung die deutſche Bevölkerung durch
Drohungen einzuſchüchtern verſucht haben, um zu
erreichen, daß ſie ſich der Wahl enthielten. Weiter iſt er=
wieſen
, daß die Bevölkerung ſchutzlos den Aus=
ſchreitungen
der Aufſtändiſchen ausgeliefert
war und iſt, und daß ſich die polniſche Polizei entweder gar
nicht zeigte, oder eine Hilfeleiſtung ablehnte. Insgeſamt ſind 10
Fälle mit einwandfreiem Material belegt. Nicht berückſichtigt ſind
die vielen hundert Terrorakte, die ſich in allen Teilen Oberſchle=
ſiens
immer wieder abſpielen, die aber im Vergleich zu den
Zwiſchenfällen von Hohenbirken und Colaſſowitz weniger bedeu=
tungsvoll
ſind, vielfach aber auch gar nicht der Oeffentlichkeit zur
Kenntnis gelangen.
Die Reichsregierung fordert im Schlußpaſſus ihrer
Note, daß dafür geſorgt werden möge, daß die Beſtimmun=
gen
zum Schutze der Minderheiten zur Geltung
und Durchführungkommen mögen. Wahrſcheinlich wird
ſchon in den nächſten Tagen die polniſche Antwortnote in Genf
eintreffen, die dann ſelbſtverſtändlich der Berliner Regierung offi=
ziell
zugeſtellt wird, wie das Völkerbundsſekretariat auch die jetzt
überreichte deutſche Note an die Warſchauer Regierung weiter=
geleitet
hat.

Die Woche.
Die endgültige Entſcheidung,*) ob das Finanzprogramm der
Regierung Brüning im Reichstag eine parlamentariſche Erledigung
finden oder ob man wieder, wie bereits im Sommer, zum Mittel
der Notverordnung greifen wird, iſt bis zur Stunde, da dieſe Zei=
len
geſchrieben werden, noch immer nicht gefallen. Immerhin kann
man ſchon jetzt mit außerordentlich großer Wahrſcheinlichkeit
ſagen, daß der Reichsregierung auch diesmal wieder kaum etwas
anderes übrig bleiben wird, als auf den Artikel 48 der Reichs=
verfaſſung
zurückzugreifen. Das iſt unſtreitig außerordentlich un=
erfreulich
, vielleicht ſogar nicht ganz unbedenklich, aber wenn nicht
noch in letzter Minute ein Wunder geſchieht, nicht zu vermeiden.
Ueber die Einzelheiten des geplanten umfangreichen Geſetz=
gebungswerkes
ſind die Meinungen begreiflicherweiſe außerordent=
lich
geteilt. Einig iſt man ſich nur darüber, daß es allerhöchſte
Zeit iſt für eine wirkliche Ordnung der Reichsfinanzen. Für einen
praktiſch gangbaren Weg aber eine parlamentariſche Mehrheit zu
finden, hat ſich wieder einmal als unmöglich herausgeſtellt. Dabei
hat es der Reichskanzler ganz gewiß nicht an Verſuchen in dieſer
Richtung fehlen laſſen. Im Gegenteil, er iſt gerade bei ſeinen
Verhandlungen mit der Sozialdemokratie ganz offenbar bis hart
an die Grenze gegangen, die er nicht überſchreiten konnte, wenn
er nicht den Sinn ſeines ganzen Programms gefährden wollte.
Man hat ihm das beſonders bei der Wirtſchaftspartei ſtark ver=
dacht
. Unſerer Meinung nach zu Unrecht. Der Weg, der jetzt aller
Vorausſicht nach gegangen werden muß, iſt ſo wenig erfreulich, daß
eine verantwortungsbewußte Regierung zweifellos recht daran
tat, wenn ſie zuvor alle anderen Möglichkeiten ſorgfältigſt erwog.
Dieſe Auffaſſung entſpricht keineswegs einem hundertprozentigen
Glauben an das alleinſeligmachende parlamentariſche Syſtem. Die
letzten zwölf Jahre haben auch in dieſer Beziehung genügend An=
laß
zu ernſthaftem Nachdenken gegeben. Aber das ſtaatliche Leben
braucht nun einmal feſtſtehende äußere Formen, die zu erſchüttern
immer bedenklich iſt, und gerade diejenigen, die von der Notwen=
digkeit
einer organiſchen Entwicklung des ſtaatlichen Lebens durch=
drungen
ſind, dürfen an der Feſtigkeit der äußeren Form nicht
ohne dringendſte Not rütteln. Es iſt alſo tief bedauerlich, wenn
ſich jetzt wieder einmal herausſtellt, daß insbeſondere bei der der=
zeitigen
Zuſammenſetzung des Deutſchen Reichstags eine ordnungs=
mäßige
parlamentariſche Erledigung des vom ganzen deutſchen
Volke als unbedingt notwendig erkannten Reformwerkes unmög=
lich
iſt. Man kann über den Parlamentarismus denken wie man
will, man mag ſogar die Formen, die uns die Weimarer Ver=
faſſung
beſchert, als unſeren Verhältniſſen nicht genügend Rech=
nung
tragend rundweg ablehnen, einer der großen Vorzüge die=
ſes
Syſtems iſt es, daß es mehr wie andere einen Ausgleich inne=
rer
Spannungen erleichtert.
Mit um ſo größerer Energie wird ſich die Reichsregierung
nunmehr für ihr Reformwerk einſetzen müſſen. Daß es als Gan=
zes
alsbald greifbare Geſtalt annimmt, iſt dabei vielleicht wichtiger
für die Geſamtheit als die Geſtaltung der einen oder anderen
Einzelheit. Mängel beſſern, Härten ausgleichen kann man auch
weiterhin noch. Aber wir brauchen endlich wieder feſten Boden
unter den Füßen. Schlimmer wie alles andere iſt die lähmende
Vertrauenskriſis, die das deutſche Volk wie eine ſchleichende Krank=
heit
befallen. Hoffnungsloſigkeit iſt der ärgſte Feind jeder Beſſe=
rung
, und das deutſche Volk braucht Vertrauen zur Tatkraft ſeiner
Führung. Es muß wieder glauben können an eine zukünftige
Beſſerung ſeiner wirtſchaftlichen Lage. Es war beſonders eindrucks=
voll
, daß der Reichsbankpräſident Dr. Luther in ſeiner Rede, die
er auf der Tagung des Hauptausſchuſſes des Reichsverbandes der
Deutſchen Induſtrie vor zwei Tagen hielt, gerade auf dieſe Pro=
bleme
ausführlich einging. Auch er unterſtrich die Bedeutung einer
feſten Regierungslinie für eine Lage wie die gegenwärtige und
knüpfte daran die Forderung, einer Regierung entſchloſſen zu fol=
gen
, die den Willen bekundet, die Dinge zu meiſtern, da nur ein
geſchloſſener nationaler Wille Chancen biete im außenpolitiſchen
Ningen der Völker.
Der Young=Plan hat das Reparationsproblem gewiß nicht
endgültig gelöſt. In einem engen Zuſammenhang ſtehen Welt=
wirtſchaftskriſis
und internationale Kriegsverſchuldung. Auch
außerhalb der deutſchen Grenze beginnt man es einzuſehen. Eine
gründliche Reviſion des Young=Planes wird ſchon in abſehbarer
Zeit die Völker beſchäftigen. Nicht wir tragen die Verantwortung
für das Verſagen des Young=Plans, ſondern diejenigen, die eine
vernunftgemäßere Löſung damals ablehnten. In ſeiner ſchon er=
wähnten
Rede bezeichnet Dr. Luther das augenblickliche Verhält=
nis
der nationalen Wirtſchaften zueinander als eine Art von
Stellungskrieg, aus dem ſich dann ergeben würde, daß gerade die
Vorausſetzungen des Young=Plans nicht verwirklicht wor=
den
ſind, die Vorausſetzungen, die in der Gleichartigkeit und Zwei=
ſeitigkeit
des Intereſſes an der Verwirklichung des Planes auch
formell feſtgelegt wurden. Schon 1924 hat ja Dr. Luther bekannt=
lich
das Wort geprägt: Nun kommt es nur noch darauf an, daß
die anderen unſere Zahlungen annehmen, d. h., daß ſie bereit ſind,
unſere Ausfuhr aufzunehmen. Dieſe Vorausſetzungen jeder Repa=
rationszahlung
waren bisher nicht erfüllt, ebenſowenig die einer
vernünftigen Kapitalverteilung. Man ſollte ſich in der deutſchen
Oeffentlichkeit mit dieſen Dingen recht gründlich befaſſen und er=
kennen
, daß nur eine reſtloſe Klarſtellung der Zuſammenhänge
ein erfolgverſprechendes Vorgehen ermöglicht. Wir brauchen nicht
ſo ſehr ein Moratorium, als eine gründliche Reviſion des
Young=Plans. Aber auch dafür iſt natürlich eine Ordnung unſerer
öffentlichen Finanzen eine unerläßliche Vorausſetzung. Man ar=
gumentiert
bei uns ſehr gerne, daß ja gerade unſere gegenwärti=
gen
kriſenhaften Zuſtände den ſchlagendſten Beweis für die Un=
möglichkeit
einer Durchführung des Young=Plans böten, und daß
alſo gerade jetzt der beſte Augenblick ſei für ein auf Reviſion ab=
zielendes
Vorgehen. Dabei verkennt man aber völlig, daß dieſe
kriſenhaften Verhältniſſe unſere Stellung dem Ausland gegenüber
ſo ſtark erſchüttert haben, daß wir bei einem Vorgehen in dieſem
Augenblick auch nicht die geringſte Ausſicht haben würden, unſere
Forderungen durchzuſetzen. Die Vorgänge während der Pariſer
Sachverſtändigenkonferenz 1929 ſollten wir noch nicht vergeſſen
haben.
Durchführung der geplanten Finanzreform unter möglichſter
Ausſchaltung nicht unbedingt notwendiger Härten heißt das Ge=

*) Inzwiſchen iſt in ſpäter Nachtſtunde die an anderer Stelle
wiedergegebene Entſcheidung geſallen.

[ ][  ][ ]

Seite 2

Sonntag, den 30. Novemher 1930

bot der Stunde. Durchführung auf parlamentariſchem Wege oder,
wenn es nicht anders geht, auf dem Wege der Notverordnung. Die
harten Notwendigkeiten werden wir alle ohne Ausnahme ver=
ſpüren
. Aber wir werden auch dieſe Opfer auf uns nehmen
müſſen, damit dem deutſchen Volke der Weg eröffnet wird in eine
M.
beſſere Zukunft.

Die Galgenfriſt für Tardien=
Ein Skurz der Regierung Tardien zur Zeit nicht im
Inkereſſe der franzöſiſchen Oppoſikion.

EP. Paris, 29. November.

Die große Debatte über die Demiſſion der beiden Unter=
ſtaatsſekretäre
Falcoz und Lautier iſt mit einem überraſchenden
Vertrauensvotum für die Regierung zu Ende gegangen. Mit
303 gegen 14 Stimmen ſprach die franzöſiſche Kammer, wie be=
reits
gemeldet, der Regierung das Vertrauen aus. Die Radi=
kalſozialiſten
und Sozialiſten enthielten ſich der Stimme, weil
ihre Wortführer, Léon Blum und Daladier, von der Tribüne
aus erklärten, daß es im Intereſſe der jetzigen Min=
derheit
liege, daß die Regierung Tardieu bis
zu den Neuwahlen im Jahre 1932 am Ruder
bleibe.
Léon Blum ſagte dem Miniſterpräſidenten einige harte
Wahrheiten. Tardieu habe nicht mehr die moraliſche Autorität,
das Land zu regieren, er habe jedoch Beſſeres verdient, als ſein
Kabinett Stück für Stück abbröckeln zu ſehen. Der radikale
Führer Daladier rief aus, die Affäre ſei hiermit noch nicht be=
endet
, ſeine Freunde würden ſich der Stimme enthalten, weil ſie
glaubten, daß die Regierung Tardieu durch die Skandalaffäre
bereits unmöglich geworden ſei.
Miniſterpräſident Tardieu verſuchte, ſich ſo gut er konnte, zu
verteidigen. Seine Erklärung, man möge ihn ſtürzen, wenn die
Kammer der Regierung nicht mehr die moraliſche Autorität zu=
erkenne
, war recht billig, nachdem Daladier und Blum verſichert
hatten, ſie würden ſich der Stimme enthalten.
Das Hauptmerkmal der geſtrigen Abſtimmung iſt, daß die
Oppoſition zurzeit nicht daran denkt, die Regierung Tardieu
zu ſtürzen, das ſchließt aber nicht aus, daß die Regierung im
Verlauf der Beratung über kritiſche Fragen durch eine Ueber=
raſchungsabſtimmung
zu Fall gebracht wird.

Rückkritt des Kabinetts Paugoin. Dr. Ender
mit der Neubildung beaufkragk.

Wien, 29. Nodember.
Die Bundesregierung Vaugoin hat am Samstag, an dem
das Wahlverfahren endgültig abgeſchloſſen wurde und an dem
die Verhandlungen zwiſchen der Regierung und den Parteien
des Nationalrats über die Bildung einer Parlamentsmehrheit
zu einem Ziele geführt haben, ihre Demiſſion gegeben. Dieſe
wurde vom Bundespräſidenten angenommen, wobei gleichzeitig
Bundeskanzler Vaugoin und die anderen Mitglieder des Kabi=
netts
mit der Fortführung der Geſchäfte betraut wurden. Der
Bundespräſident hat den Landeshauptmann von Vorarlberg
Dr. Ender eingeladen, Verhandlungen wegen Bildung der neuen
Bundesregierung ohne Verzug einzuleiten. Dr. Ender hat dieſe
Aufgabe übernommen. Er trifft morgen vormittag in Wien ein
und wird dem Bundespräſidenten nach Abſchluß ſeiner Be=
ſprechungen
Bericht erſtatten.

Der Führerwechſel in der Volksparkei.

* Berlin, 29. Nov. (Priv.=Tel.)

Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei tritt am Sonn=
tag
zu einer wichtigen Tagung zuſammen. Er wird den neuen
Parteiführer Dingeldey an Stelle des zurückgetretenen Abg.
Dr. Scholz wählen und damit vermutlich eine Feſtlegung des
künftigen Kurſes der Partei verbinden. Für den Sonn=
tag
iſt eine entſcheidende Satzungsänderung vorgeſehen,
wobei die Stellung eines ſtellvertretenden Par=
teiführersgeſchaffen
wird. Am kommenden Montag wird
auf Grund von Referaten des neuen Parteiführers Dingeldey und
des Außenminiſters Dr. Curtius die innen= und außenpolitiſche
Lage beſprochen, wobei Entſchließungen erwartet, werden
können, die gerade bei der Zuſpitzung der jetzigen politiſchen Ver=
hältniſſe
eine ſtarke aktuelle Bedeutung haben.

Bom Tage.

Die Deutſchnationale Volkspartei hat durch ihren Führer,
Abg. Dr. Hugenberg, von der Reichsregierung mit Bezug auf die

Vorgänge in der Genfer Abrüſtungskonferenz und im Hinblick

auf die der ungeſchützten Oſtmark drohenden Gefahr durch Polen,
den Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund verlangt.

Der amerikaniſche Film Im Weſten nichts
Neues, der nach Anſicht der Sachverſtändigen des Reichs=
wehrminiſteriums
das Anſehen der deutſchen Wehrmacht und des
Reiches ſchädigt, iſt von der Filmprüfſtelle trotz des
Einſpruches des Reichswehrminiſteriums in
Deutſchland zugelaſſen worden. Der Film wird am
4. Dezember in Berlin zur Uraufführung kommen.

Der geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Bauernſchaft
hat in ſeiner Sitzung vom 27. November 1930 beſchloſſen, ſich von
dem Bayeriſchen Bauernbund, der bisher der Deutſchen Bauern=
ſchaft
angehört, zu trennen. Damit ſcheidet der Vertreter des
Bayeriſchen Bauernbundes innerhalb der Deutſchen Bauernſchaft,
Miniſter a. D. Prof. Dr. Fehr, aus dem Vorſtande der Deutſchen
Bauernſchaft aus.
Der Oberpräſident der Provinz Oſtpreußen hat auf Grund des
Geſetzes zum Schutze der Republik die Zeitung Die Schwarze
Fahne das Organ der oſtpreußiſchen Bauernbewegung, in Königs=
berg
wegen Herabwürdigung der verfaſſungsmäßig feſtgeſtellten repu=
blikaniſchen
Staatsform und groben Beſchimpfungen von Mitgliedern
der preußiſchen Landesregierung auf die Dauer von 3 Monaten ver=
boten
.
Die polniſche Regierung Pilſudſki zurückgetreten.
Mit der Neubildung hat Pilſudſki Oberſt Slavek be=
auftragt
. Pilſudſki ſelbſt wird das Kriegsminiſterium beibehalten.

Bei der engliſchen Nachwahl in Eaſt= Rhenew=
ſhire
haben die Konſervativen ihren Sitz mit einer
Zunahme von 6000 Stimmen behauptet. Der konſervative Kan=
didat
Marquis Douglas and Clydesdale wurde mit 19 753 Stimmen
gewählt. Der Kandidat der Arbeiterpartei erhielt 12 293, der Kandi=
dat
der ſchottiſchen Nationaliſten 4818 Stimmen.

Präſident Hoover wird, wie im Weißen Haus verlautet,
das Protokoll über den Weltgerichtshof der am Mon=
tag
beginnenden Wintertagung des Kongreſſes vor=
legen
.
Nach einer Meldung aus Waſhington haben die amerikani=
ſchen
Bankiers nach eingehenden Beſprechungen mit den maß=
gebenden
Regierungsſtellen die Uebernahme einer italieniſchen
Anleihe in Höhe von 100 Millionen Dollars abgelehnt.

Rohmee i enlgiſchen Bergoau.

Bereits 92000 Bergarbeiter Schokklands im Skreik.

EP. London, 29. November.

Als Folge der Regierungsintervention im Lohnkonflikt beim
engliſchen Bergbau haben heute verſchiedene Konferenzen der
Bergarbeiter und Grubenbeſitzer in den verſchiedenen betroffenen
Gebieten ſtattgefunden. In den Bemühungen, einen Streik in
allen Gebieten zu verhüten, ſind jedoch bisher nur geringe Er=
folge
erzielt worden. Es gilt jetzt bereits als ſicher, daß von
Sonntag nachmittag an in den Grubenbezirken Schottlands in
allen Gruben nicht weiter gearbeitet wird. Heute hat in Glas=
gow
eine Konferenz zwiſchen Delegierten der Bergarbeiter und der
Grubenbeſitzer ſtattgefunden, die jedoch ergebnislos abgebrochen
wurde. Auf einer Nachmittagsbeſprechung der Bergarbeiter im
ſchottiſchen Kohlengebiet wurde die Ablehnung der von den Gru=
benbeſitzern
gemachten Vorſchläge für eine vorläufige Beilegung
des Konflikts beſchloſſen. Damit ſind ungefähr 92 000 Berg=
arbeiter
Schottlands in den Streik getreten.
In Südwales iſt bisher noch keine endgültige Entſcheidung
getroffen worden, ob am Montag die Bergarbeiter unter den Be=
dingungen
der Grubenbeſitzer die Arbeit fortſetzen werden oder
nicht. Die Grubenbeſitzer haben als temporäre Regelung des Kon=
flikts
eine Arbeitszeitverlegung vorgeſchlagen, die jedoch geſtern
bereits von den Bergarbeitern abgelehnt wurde. Es finden zur=
zeit
noch eine Reihe von Beſprechungen der Grubenarbeiter ſtatt,
in denen zu den Vorſchlägen der Arbeitgeber endgültig Stellung
genommen werden wird. Die Gefahr eines Streiks in Südwales,
von dem etwa 160 000 Mann betroffen werden würden, iſt noch
nicht beſeitigt.
Bergwerksminiſter Shinwell hat eine Erklärung veröffent=
lichen
laſſen, in der der Ausbruch eines nationalen Streiks als
glücklicherweiſe beſeitigt bezeichnet wird. Wie Shinwell betonte,
würde ſchlimmſtenfalls in einigen der betroffenen Gebiete, am
Montag nicht weitergearbeitet werden. Um jederzeit vermittelnd
in den Konflikt eingreifen zu können, werden Handelsminiſter
Graham und Bergwerksminiſter Shinwell ſich über das Wochen=
ende
in London aufhalten. Premierminiſter Macdonald läßt
ſich telegraphiſch über jede Phaſe der Verhandlungen unterrichten.

Neuer Preisſenkungs=Vorſton

40 verbilligte Markenarkikel. Mindeſtpy
ſeſtſekung.
BB. Berlin, 29. November. (Priß.
Die neue Preisſenkungsaktion ſoll ſpäteſtens am
den Montag zur Durchführung kommen. Der Reich
miniſter Dr. Stegerwald empfing aus dieſem Grunde au

tag vormittag die Vertreter der Spitzenorganiſation der
geber und der Gewerkſchaften, um mit ihnen nochmals
lichkeiten der Preisſenkung im einzelnen durchzugehen
nötige Material fertig zu ſtellen, das dem Reichskabo
Grundlage dienen ſoll. Man hat etwa 40 Marken
ausgewählt, deren Verbilligung insbeſondere in der 8i
Hausfrau eine Rolle, ſpielt. Hierher gehören Seife, ,

würfel, Kaffee, Tee, Schokolade ufw. De
billigung ſoll etwa 10 Prozent betragen, und

man ſich entſchloſſen, davon abzuſehen, verbilligte Hrü
feſtzuſetzen, ſondern ſich darüber geeinigt, herabc=
Mindeſtpreiſe aufzuſtellen, die dann der geſamtes,
lation zur Grundlage dienen ſollen. Es handelt ſich
jeder Beziehung um Sofortmaßnahmen, derem
ſetzung mit Beginn der neuen Woche erfolgen ſoll. WIN
daß auch die übrigen Markenartikel, von denen es en
gibt, der Preisverbilligung folgen werden, wozu ſich
Wirtſchaftskreiſe, wie wir aus gut unterrichteter Que
ren, bereits bereit erklärt haben.
Darüber hinaus wird das Reichskabinett die von
verkehrsminiſterium ausgewählten Sondertari
Reichsbahn etwa 15 an der Zahl in ſei=n
ſten Sitzung erörtern und ihre Herabſetzung beſchlin
der Maßgabe, daß der Verwaltungsrat der Reichsbaun
verbilligten Tarife ebenfalls mit Beginn der neuen W.
führen ſoll.
Die Verhandlungen mit den Kommunn
die Herabſetzung der ſtädtiſchen Tarife iſt zur Zeit noch äin
Man erwartet, anfangs der kommenden Woche zu einu

zipiellen Beſchluß zu kommen, der dann den Kommm

Grundlage dienen ſoll. Zu dieſem Zweck hat man
bereits der Unterſtützung der Länder vergewiſſert, die i
daraufhin wirken ſollen, daß die Kommunalbehörden um
rung ihres Selbſtverwaltungsrechts autoritativ die Sr
aktion für ihren jeweiligen Bezirk in die Hand nehmer,

Ermäßigung wichkiger Eiſenbahnkarife=

/

In den Preisſenkungsverhandlungen zwiſchen der
regierung und dem Generaldirektor der Deutſchen Re=h
geſellſchaft iſt Uebereinſtimmung über eine Ermäßigu 1g
tiger Eiſenbahntarife, die auf die Lebenshaltung vom 1
lichem Einfluß ſind, erzielt worden.
Zur Verbilligung der Lebenshaltung weiter Kr.,
werktätigen Bevölkerung werden die Preiſe für Arbeiten
karten, Kurzarbeiterwochenkarten, Monats= und Tei in
karten ſowie Schülermonatskarten geſenkt. Der Voro n
fällt, ſoweit für ihn ſchon ermäßigte Sätze beſtehen,
unter.
Im Güterverkehr wird die Verſorgung der Bevölken
wichtigen Lebensmitteln frachtlich erleichtert.
Für Kartoffeln werden, nachdem die Reichsbahn im
eſſe der Kleinbezieher ſchon die Stückgutfrachten geſenkt.
die Sätze für Wagenladungen ermäßigt. Sie werden dan
bei mittleren Entfernungen unter Friedensſätzen liegen-
ſenkung
für Getreide, Mehl und Qualitätseier ſoll dis
ſenkung auch dieſer wichtigen Lebensmittel fühlbar bees M
Entſprechend ſeiner großen Bedeutung für die F.i0
ſorgung der Bevölkerung wird auch der Tiertarif geſe Eſh-MBeweiſer
zwar in höherem Maße, als bei ſeiner vor dem Abſchluſf
den Umarbeitung vorgeſehen war.
Für alle bereits im Nottarif enthaltenen Lebensmitzlſt ndas Mat
um Wünſchen der kleineren Verfrachter entgegenzukommmrſt Auende Tat
Ermäßigung für Fünf= und Zehn=Tonnenladungen gewäriſ Anhandlun
Zur Senkung der landwirtſchaftlichen ProdukticrM angeblie
wird auch eine Reihe von Düngemitteln in die Frach /e4sudi
einbezogen.
FEin aber den
Im Kohlenverſand werden für beſtimmte Empfangsaut ionſt und
Ermäßigungen durchgeführt, die dazu dienen ſollen, durchr5/ ſiſt. Das
des Geſamtabſatzes den Arbeitsmarkt zu beleben und dad afonzöſiſch
Wirtſchaft neuen Antrieb zu geben.
MIn gegenübe
Die Erleichterungen für Kohlen gelten ab. 1. DezemyeW Rſeoſiziere
übrigen Ermäßigungen werden in kürzeſter Friſt in Kraf:i9B,0wakei mi
ſobald die mit ihrer Einführung verbundenen Arbeite: E Hierb=
ſchloſſen
ſind.
MKit Tuppen u

*

Von Adolf Ziegler.

Iu verſchiedenen Gegenden längs des Atlantiſchen Ozeans,
an der Weſtküſte Frankreichs, fallen dem Reiſenden weite Strecken
von Seegärten oder Salzteichen auf, die durch unzählige,
ſchmale Zwiſchendämme in kleine, rechtwinkelige Becken abgeteilt
ſind, die untereinander nur durch enge Unterbrechungen der
Dämme in Verbindung ſtehen. In regelmäßigen Abſtänden haben
dieſe Dämme eine ſcheibenförmige Verbreiterung, eine Art Platt=
form
. Neben dieſen flachen Salzteichen ſind tiefere, größere
Seen, die ſich bei Flut mit Meerwaſſer füllen, und die durch
Schleuſen geſchloſſen werden, ſo daß ſie ſich bei Ebbe nicht ent=
leeren
können. Aus dieſen Sammelſeen läßt der Salzarbeiter,
der Paludier, das etwa 25 bis 30 Kilogramm Salz im Kubik=
meter
enthaltende Meerwaſſer durch Abzweikanäle in die Becken
der Seegärten laufen, bis dieſe etwa 3 bis 5 Zeutimeter Waſſer=
ſtand
haben, wonach er die Zuflüſſe mit einem Schiefer abſperrt.
Die ſeichten Becken laſſen ſich ihrerſeits wieder mittels Abzugs=
kanäle
entleeren, um ſchmutziges, verbrauchtes oder Regen=
waſſer
, dem Meere zuzuführen. Man ſieht, ſo ein Seegarten iſt
eine ebenſo ſinnreiche, wie primitive Einrichtung. An den lan=
gen
, ſonnigen Tagen von Juni bis Anfang September ver=
dunſtet
je nach der Hitze das Waſſer mehr oder weniger raſch,
und das Salz bildet an der Oberfläche eine weiße, kriſtalliniſche
Schicht, (bei günſtigem Wetter etwa 1 Millimeter am Tag), die
der Salzgärtner mit einer langſtieligen, hölzernen Krücke auf
die ſcheibenförmige Plattform inmitten der Zwiſchendämme
krückt, von wo das Salz an das Ufer der Salzteiche gebracht
und in koniſche Salzgarben (Mulons) aufgeſchüttet wird, nach=
dem
es vorher noch einem Reinigungsverfahren unterzogen
wurde. Die ablaufende Mutterlauge ſchwemmt übrigens die
meiſten Verunreinigungen mit fort. Die Salzgarben werden
mit Schilf oder einer Lehmſchicht abgedeckt, um ſie vor dem
Regen zu ſchützen. Schließlich wird das Salz in Säcke gefüllt
und verladen.
Die Beſitzer dieſer Salzgärten ſind meiſtens Kleingärtner,
die mit ihren Familienangehörigen einen oder mehrere dieſer
Salzteiche während der Sommermonate bewirtſchaften, und die
ihre geſamte Salzernte im Herbſt an die großen und reichen
Salzgeſellſchaften verkaufen, die das in Säcken angefahrene Salz
an Ort und Stelle in den eigenartigen, niedrig und langgebau=
ten
, hölzernen Salzſpeichern, die in verſchiedenen Salzteich=
diſtrikten
verſtreut liegen, einlagern und von da aus im gegebe=
nen
Augenblick auf den Markt bringen.
Neben Fiſch= und Hummernfang bietet dieſe Salzinduſtrie
die bedeutendſte Erwerbsquelle für die Mehrzahl der Einwoh=

ner ganzer Dörfer und in manchen Städtchen der ſüdlichen Bre=
tagne
, wie Guérande, Le Pouliguen, Bourg de Batz, Le Croiſie
uſw. beſtehen noch heute, in ihren Gebräuchen recht eltmodiſche
Gilden, die mit ihren breitkrempigen Hüten, ihren kurzen Röcken,
ihren Knickerbockers, die ſie bei Salzgärtnerfeſten und bei den
prächtigen Umzügen der Paludiers (Salzgärtner) zur Schau
tragen, einen höchſt originellen und maleriſchen Eindruck machen.
Das Kochſalz (Chlornatrium) war von jeher eines der wich=
tigſten
Güter der Menſchen, denn ohne Salz kann weder Tier
noch Menſch exiſtieren. Salz muß dem Organismus in der
Nahrung oder in den Speiſen ſtändig zugeführt werden. Es
fördert die Verdaung, regt die Stoffaufnahme an und liefert dem
Magenſaft die unentbehrliche Salzſäure. Erhält der Körper
zu wenig Salz, dann kann dies zu ſchweren geſundheitlichen
Störungen führen.
Die älteſten Völker wußten vielleicht ganz inſtinktiv, wie
notwendig und ungemein wertvoll Salz für den Körper iſt.
Die Römer nahmen das begehrte Salz ſogar anſtelle zu leiſten=
der
Abgaben entgegen und zahlten damit Staatsgehälter (Salär)
aus. Den Germanen waren die Solquellen heilig und in blu=
tigen
Fehden kämpften die verſchiedenen Stämme um ihren Be=
ſitz
. Salz galt auch als das Symbol der Treue, der Gaſtfreund=
ſchaft
und der Geſittung überhaupt. Zuſammen mit Brot war
es das Zeichen der Unterwerfung. Jederman kennt die große
Rolle, die das lebenswichtige Salz in der indiſchen Freiheits=
bewegung
Mahatma Gandhis und ſeiner Anhänger geſpielt hat
und vielleicht noch ſpielen wird.
Die Regierungen hatten übrigens die großartige Steuer=
quelle
des Salzes ſchon früh erkannt. Durch die Salzſteuer bzw.
Salzkonſkription war jeder Haushalt verpflichtet, pro Kopf
(Menſch und Tier) eine beſtimmte Menge Salz, das nicht wei=
terverkauft
werden durfte, dem Staate abzukaufen. In Frank=
reich
war dieſes Geſetz bis 1790 in Kraft, in Preußen bis 1816
und in Sachſen ſogar bis 1840. Noch heute iſt in den meiſten
Ländern die Salzproduktionsſteuer oder das Salzmonopol eine
der allerwichtigſten ſtaatlichen Einnahmequellen, weil ſie von
allen geſpeiſt wird.
In der Natur iſt Salz überall verbreitet, im Meereswaſſer,
in der Seeluft, in Pflanzen, in Tierkörpern, in den Salzſolen
(Solquellen), in den Salzpfannen der Wüſte (Rückſtände ver=
trockneter
, ſalzhaltiger Wüſtenflüſſe) und in den uuterirdiſchen
Steinſalzlagern.
Früher gewann man das Salz der Solquellen wie heute
noch in einigen Badeorten (z. B. in Bad Nauheim) mittels der
Gradierwerke. Das ſind hölzerne Balkengerüſte, deren Zwiſ hen=
räume
mit Schwarzdornenreiſig ausgefüllt ſind. Die Salzſole
wird auf die Gradierwerke gepumpt und tropft von Dorn zu
Dorn, wobei das Waſſer verdunſtet, und dies um ſo raſcher, als
die Längsſeiten der mächtigen, einer ganzen Landſchaft ihr eigen=
artiges
Gepräge gebenden ſchwarzen Bauten den Himmelsrich=
tungen
zugekehrt ſind, aus denen die meiſten Winde wehen. Das
ſchwerlösliche Calciumſulfat (Gips) ſetzt ſich als Dornſtein in

den Reiſigbündeln an, während ſich die angereicherte O0
den unteren Holzbehältern, den Solkäſten ſammelr.
ſiedwürdige, oft noch mit Steinſalz angereicherte Sole I
offenen Pfannen (in dem Salzſudwerk) oder in geſch.
Keſſeln eingedampft. Gradierwerke ſind aber, wie geſan
noch in Badeorten im Betrieb, wo das verdunſtete Sal M
die Luft für die Kurgäſte, die ſich ſtundenlang vor den Hm
ten Dornenwänden aufhalten, heilwirkſam ſchwängert.
ſtriell lohnen ſich dieſe Gradierwerke heute nicht mehr,
Inſtandhaltung der großen Holzbauten zu koſtſpielig iſt.
Außer dem in den Salzgärten aus dem Meerwaſſer?.
teten Kochſalz ſind es vor allem die ſchier unerſchöpflichenl=
ſalzlager
, die, wie z. B. im Salzkammergut, wo ſeit
Zeiten Salz im Bergbau abgetragen wird, jährlich Hd
tauſende von Zentnern Kochſalz liefern. Man ſordes
maſſive Steinſalz zu Tage oder aber man leitet neuerding
Süßwaſſer (in den Sinkwerken) in die Steinſalzlagerſtatt 10
pumpt nach einigen Monaten die geſättigte Sole hoch, ume)
verſieden.
In zahlreichen Sprichwörtern und Redensarten brache
Völker die Bedeutung, die das Salz für ſie hat, zum Aud
Eine Sache, ein Menſch, eine Speiſe, ein Witz, die keih
haben, taugen nicht viel, ſind ungenießbar. Die Griege
langten von einem Theaterſtück, daß es attiſches Sald
Dem werde ich die Suppe ſchon verſalzen! ſagt aber bein
irgendein anderes Beiſpiel, daß auch dieſer ſo lebensnh.
Mineralſtoff, wie ſo viele treffliche Dinge, die uns die
darbietet, durchaus nicht mehr ſchmackhaft iſt, ja ſchädlich
und ſeine Vorzüge ins Gegenteil kehrt, wenn man 1902
braucht, wenn man übertreibt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus Samstag, 29. November.
Die Zauberflöte.

Oper von W. A. Mozart.
Als Tamino ſetzte Max Adrian ſein Gaſtſpiel ſoh. Eindruck, der in ſeiner erſten Gaſtrolle Rudoll
wiegend war, als Nureddin aber eine Einbuße ertitte‟
konnte ſich heute wieder beſtätigen. Seine Stimme .
ſehr tragfähig und beſitzt Glanz. Die vorzügliche Durche.
geſchmackvolle Behandlung und ſein Stilgefühl ſind ich
werte Eigenſchaften, die ihm auch heute zu Gute komhe.
ſeinem Auftreten den Erfolg ſicherten. Sein Spiel ſle.
weiſt ſich als Routine und entbehrt perſönlichen Geſſt.
vermögens. Als zweiter Gaſt verſah Hilde Arm!."
die Papagena in ſehr reizender Weiſe.
lem.

[ ][  ][ ]

Du9 Zermſtängsptevien..
zwvehrminiſter Groener fordert Sicherheit
für Deukſchland.

Berlin, 29. November.
zSefredakteur des W. T. B. hatte Gelegenheit, ſich mit
wehrminiſter über das Abrüſtungsproblem zu unter=
erbei
erklärte Dr. Groener u. a. folgendes:
Jahre, nachdem in feierlichen Verträgen eine allge=
ſſchränkung
und Begrenzung der Rüſtungen verkündet
ußten wir die Tatſache feſtſtellen, daß heute in der
fyr Geld für Rüſtungszwecke ausgegeben wird als vor
ſwir daß ſich die Zahl der in Friedenszeiten unter Waf=
ſden
Männer unter Ausſchluß der Mittelmächte
Europa um nahezu 500 000 Mann erhöht hat. Der
uniniſter ließ nun noch einmal die rieſigen Zahlen
llrüſtung aufmarſchieren, von denen er im einzelnen
mſtet oder abgeliefert nannte: 6 000 000 Gewehre und
hu. 130 000 Maſchinengewehre, 60 000 Geſchütze, 15 700
MM1 27 700 Flugzeugmotoren, 547 Flugzeughallen und 30
tütllen, und fuhr dann fort: Die Organiſation der
ghrmacht iſt von der Gliederung der oberſten Schichten
die kleinſte Einheit hinein, bis zum letzten Hufnagel,
plſas egermächten aufs genaueſte beſtimmt worden. Dieſe
byſämn Zumutungen haben an das deutſche Volk Anfor=
niwari
Diſziplin und Zurückhaltung geſtellt, die nur Les=
SondetW ſell werden konnten, weil hinter dieſen ganzen Maß=
ſeidie
feierlichen Verpflichtungen zu einer allgemeinen
rüſpty ſtanden.
gzuf ſtatt deſſen aus der im Verſailler Vertrag und in der
yun ſllentſdsſatzung verbrieften Abrüſtung geworden? Früher
muis gefagt, die Abrüſtung könne erſt dann beginnen,
den Kan un gnete Entwaffnung durchgeführt ſei. Die Bedingungen
ſt zur Zu=ürdemon uns erfüllt. Aber die Regierungen einzelner Län=
Voce zemſſenr immer weiter neue Vorwände, um die ungeheure
inn den z. For eug und Verwollkommnung ihrer Rüſtungen zu be=
weck
hm hnd uin d die Abrüſtung zu ſabotieren.
dergef
Nfuteni Reichswehrminiſter Dr. Groener ſich ausdrücklich
üBehauptung eines immer noch vorhandenen deutſchen
Wde guerre gewandt hatte, fuhr er fort:
ſhat behauptet, die Ausbildung der langdienenden Be=
en
ſei der der kurzdienenden Wehrpflichtigen ſo weit
daß aus dieſew Grunde die Sicherheit Frankreichs
mi. Nachdem man alſo den Umſang und die Form der
entwaffnung bis in die letzten Einzelheiten beſtimmt
der Deutſchn 16 1uolliert hat, holl nun eben dieſe Form der neuen deut=
k
eine Emi en 94rmacht ein Beweis der Gefährlichkeit deutſcher Rüſtun=
altumrßſeſt
Was nützt uns aber der beſtens ausgebildete Soldat,
gieüber den 2000 ſofort aktid verfügbaren Kampfwagen
ſerex achbarn nur ſeine Tankattrappen aus dem Manöver
ſügang hat? Wie kann das deutſche Heer die franzöſiſche
Preiſe für Ai
ud icherrr bedrohen, wenn es nur 288 Feldgeſchütze den 2700
ſenkt. dn Lbiew no ſchweren Geſchützen Frankreichs gegenüberſtellen
n?/2 heute bielfach erörterte Theorie von der Ueberlegen=
ſtklſnr
Berufsheere wird eben niemals an der Tatſache vor=
der
Bu Fgeiß können, daß auch das beſte Berufsheer wertlos iſt,
nn 13ch nicht aus Reſerven ergänzen kann. Solche Reſerden
die Reigsſeh ſeit 4 überhaupt nicht zur Verfügung.
tfrachten gia 1é im auch die Botſchafterkonferenz auf Vorſchlag
Sie weim mſülitiſchen Sachverſtändigen beſtätigen mußte, daß die
edensſätzen lu Awvenfung Deutſchlands durchgeführt ſei, ſucht man heute die
fei Aibfe Finder bedrohten Sicherheit Frankreichs durch Behaup=
ittel
fühlia tngeny der angebliche deutſche Geheimrüſtungen aufrechtzuer=
für
M WenA
Sumit Beweiſen, ſtatt mit konkreten Angaben ſucht Frank=

Sonntag, den 30. November 1930
zöſiſchen Heeresſtärke mit denen anderer Länder einbezogen hat.
Außerdem können unſere Nachbarn 8 Millionen in ein= bis zwei=
jähriger
Dienſtzeit ausgebildete Reſerven einſetzen, während
Deutſchland jede Möglichkeit genommen iſt, ſeine Bevölkerung
irgendwie militäriſch auszubilden. Die Armeen unſere Nachbarn
ſind dazu mit den modernſten Kriegsmaſchinen ausgerüſtet, die
Deutſchland überhaupt nicht haben darf. Wenn unter dieſen Um=
ſtänden
erklärt wird, Frankreich ſehe noch nicht die Möglichkeit
gekommen, mit einer fühlbaren Abrüſtung zu beginnen, ſo be=
deutet
das den Bruch der feierlichen Verpflichtungen, der von

Seite 3
Deutſchland begonnenen Abrüſtung zu folgen. Verſteht man unter
der vielfach geforderten Abrüſtung der Geiſter die Unterwerfung
unter die Forderung einſeitiger Wehrloſigkeit, den pazifiſtiſchen
Verzicht auf das Recht der Selbſtverteidigung, dann allerdings
kann ich nur ſagen, daß dieſe Forderung der würdeloſen Selbſt=
aufgabe
von der deutſchen Nation niemals erfüllt werden wird.
Das Bedürfnis nach nationaler Sicherheit iſt berechtigt und in
der Völkerbundsſatzung verankert. Dem unerträglichen Mißver=
hältnis
der Rüſtungen innerhalb Europas muß ein Ende gemacht
werden.

dem Mictk

ſch ſon Sicherheitsforderungen mit allgemeinen Behauptun=
zu
ireten, zu denen deutſche Organiſationen und deutſche
ſſedrne das Material geliefert haben. Ich würde nicht an
hiſähnende Tatſache erinnern, wenn nicht jede Phaſe der
uſtnsverhandlungen von verleumderiſchen Enthüllungen

umre angeblichen Rüſtungen begleitet würde.
n in die ſ=4 Mchat die Abrüſtung verkündet, um den Frieden zu ſichern;
mggirdet aber den Frieden, ſolange die Abrüſtung auf ein
ind spirankt und es jedem feindlichen Einfall wehrlos aus=
olle
fliefeA leibt. Das deutſche Heer mit 100 000 Man ſteht im
eſtem ie franzöſiſchen und belgiſchen Armee mit 740 000 akti=
Srſidten gegenüber. Davon ſind 157 000 Offiziere und lang=
menclnteroffiziere
, alſo Berufsſoldaten; im Oſten Polen und
PTſe Foſlowakei mit 450 000 aktiven Soldaten, davon 74 000
Eufsſaten. Hierbei handelt es ſich um aktive, unter den Fah=
m
ſteilede Truppen und nicht um Milizen oder Reſerven, wie
derAunzöſiſche Miniſterpräſident in ſeinem Vergleich der fran=

* In der ſehr lebhaften Ausſprache des Finanzausſchuſſes
am Samstag eröffnete die Volkspartei die Ausſprache über die
vom Finanzminiſter eingebrachten Steuervorlagen und Aen=
derungen
des Beſoldungsgeſetzes und des Stellenplanes. Abg.
Haury gab nachſtehende Erklärung ab:
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei iſt mit dem Herrn
Finanzminiſter der Meinung, daß ein ausgeglichener Etat das
Gebot der Stunde ſei. Sie erinnert aber gleichzeitig daran,
daß ſie ſchon zu einer Zeit dieſe Forderung vertreten hat, in
der die heſſiſche Regierung alle Warnungen der Oppoſition
grundſätzlich unbeachtet ließ. Wenn der Herr Miniſter jetzt erſt=
malig
gewiſſe Einſparungen in den Miniſterien verlangt, ſo be=
tritt
er auch damit nur den Weg, auf den wir ſeit Jahren
vor allem auch bei der letzten Etatsberatung die Regierung
gedrängt haben. Wenn aber nunmehr über Nacht vom Finanz=
ausſchuß
die Zuſtimmung zu ungeheuer weitgehenden Regie=
rungsvorlagen
erwartet wird, auf die fich vermutlich die Regie=
rungsparteien
längſt in der Stille geeinigt haben, ſo erklärt die
Fraktion der D. V. P. dazu folgendes:
Wir haben ſeit Jahren einen weitgehenden Abbau
in der Zentrale mit Verringerung der Zahl der
Miniſter und Dezentraliſation der Verwaltung
verlangt, ohne Gehör zu finden; wir haben vergebens darauf
hingewieſen, daß eine Gefundung der Finanzen nicht ſo ſehr
durch kleinliche Abſtriche bei den lokalen Aemtern
und Beſchneidung der Bezüge überalterter An=
wärter
erzielt werden kann, als durch Abſtoßung aller
derjenigen Aufgaben, mit denen ſich der Staat ſeit 1919
über ſeine Leiſtungsfähigkeit hinaus belaſtet hat, und durch
Einſchränkung der Beamtenernennungen auf ſolche Stellen, die
ſtaatliche Hoheitsrechte auszuüben haben. Wir haben dergebens
betont, daß eine Regierung nicht in demſelben Augenblick eine
allgemeine Beförderungsſperre verhängen darf, in dem
ſie hohe Staatsämter aus parteipolitiſchen
Rückſichten mit Außenſeiternbeſetzt, ja dafür unter
Umſtänden ſogar neue Stellen ſchafft, und daß es völlig nutzlos
iſt, dieſelben Stellen kurz nach der Neubeſetzung auf den In=
haber
zu bewilligen.
Wenn wir aus dieſen Gründen dem Teil der Regierungs=
vorlage
unſerer Zuſtimmung verſagen müſſen, der einen großen
Teil der heſſiſchen Beamten und alle Anwärter über die Reichs=
richtlinien
hinaus in ihren Rechten und Bezügen verkürzt, ſo
müſſen wir anderſeits auch eine Erhöhung der Grund=
ſteuer
und Sonderſteuer ablehnen. Die Reichs=
regierung
hat erkannt, daß die geſamte ſteuerliche
Belaſtung zu hoch iſt, und daß nur eine Senkung der
öffentlichen Laſten den Zuſammenbruch unſerer Wirt=
ſchaft
verhindern kann. Wenn daher von Reichs wegen ein An=
fang
mit der Entlaſtung des Steuerzahlers gemacht wird, ſo
darf ein einzelnes Land nicht durch Gegenmaßregel dieſe be=
grüßenswerten
Abſichten unwirkſam machen. Die Begründung
der Regierungsvorlage, daß die Steuerbelaſtung in Heſſen
unter dem Reichsdurchſchnitt liege und daher dieſ em ſehr wohl
angenähert werden dürfe, können wir uns um ſo weniger zu
eigen machen, als die beſondere Not unſeres Grenz=
landes
ja gerade von der heſſiſchen Regierung bei jeder Ge=
legenheit
mit Recht betont wird. Was ſchließlich die Pläne der
Regierung bezüglich Aufhebung aller möglichen lokalen Aemter
inlangt, die von den Sitzgemeinden als lebenstichtig betrachtet
werden, ſo verweiſen wir auch hierbei auf unſere frühere Ein=
ſtellung
, die dahin geht, daß wir dem Abbau von Kreisämtern,
Amtsgerichten, Forſt= und Vermeſſungsämtern und Schulen aller
Art nur dann zuſtimmen werden, wenn der Gelvinn für das
Land nachweisbar größer iſt, als der Schaden für die Bevöl=
kerung
des benachteiligten Bezirks.

Dr. Leuchtgens (Lbd.) erklärte, daß er in noch ſchär=
ferer
Weiſe dieſer Erklärung zuſtimmen müſſe. Der Landbund
ſei ſtets führend in der Anregung von Erſparnismaßnahmen
geweſen.
Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde betont, man
nehme dieſe Erklärungen zur Kenntnis. Die heutige Haltung
der Sozialdemokratie als der ſtärkſten Regierungspartei ſei nur
eine Konſequenz der bereits früher verfolgten Politik.
Darauf wurde in die Einzelberatung eingetreten. Das
Sondergebäudeſteuergeſetz
wurde mit 9:3 Stimmen der Volkspartei, des Landbundes und
der Volksrechtpartei angenommen.
Der Geſetzentwurf über die
Erhöhung der Grundſteuer
wurde mit 6:4 Stimmen bei 1 Enthaltung angenommen. An=
nahme
fand ein Antrag der Koalitionsparteien, der beſtimmt:
Der Grundſteuerzuſchlag von 12 auf 36 Pf. ermäßigt ſich
a) auf 10 Pf. (Geſamtſteuerſatz 22 Pf.) von je 100 Mk. Steuer=
wert
, wenn der Grundſteuerwert des zuſchlagpflichtigen Ver=
mögens
für einen Pflichtigen zuſammen 7 000 RM. nicht über=
ſteigt
; b) auf 15 Pf. (Geſamtſteuerſatz 27 Pf.) von je 100 Mk.
Steuerwert, wenn der Grundſteuerwert des zuſchlagpflichtigen
Vermögens für einen Pflichtigen zuſammen 10 000 Mk. nicht
überſteigt.
Von volksparteilicher Seite wurde dabei dargelegt, daß
nicht immer die höherbewerteten Grundſtücke auch die jetzt am
beſten rentierenden Objekte ſeien. Wenn der Finanzminiſter die
Grundſteuerſätze der verſchiedenen Länder vergleiche, möge er
doch auch die Bewertungsgrundlagen der einzelnen
Länder angeben. In Preußen mit ſeinem höheren Steuer=
ſatz
ergebe ſich im Endeffekt eine andere Belaſtung, weil die
Beſteuerung auf Grund älterer Wertfeſtſetzung erfolge, während
in Heſſen dagegen neue Wertfeſtſetzungen maßgebend ſeien. In
Preußen ſeien ja auch die Mieten entſprechend geſteigert. Der
Miniſter verwahrte ſich dann gegen den Vorwurf, er häbe Spar=
vorſchläge
der Volkspartei nicht beachtet. Er habe jederzeit An=
regungen
entgegengenommen und geprüft, undurchführbare aber
ablehnen müſſen.
Der Landbundredner verwies erneut auf ſeine Sparvor=
ſchläge
, deren Durchführung das Defizit beſeitigen ohne daß
man die Steuern zu erhöhen brauche.
Die Aenderung des Stellenplaues
wurde unter Ablehnung der Oppoſitionsanträge gegen 5 Stim=
men
angenommen. Dagegen ſtimmten auch die Beamtenvertreter
der Koalitionsparteien. Der Finanzminiſter erklärte, er
ſtehe auf dem Standpunkt, den Beamtenkörper ſo zu
verkleinern, wie das möglich ſei. Lieber ſei ihm
ein etwas kleinerer Beamtenkörper bei guter
Bezahlung.
Der Ausſchuß begann dann noch die Beratung der Aen=
derung
des Beſoldungsgeſetzes, brach aber die Bera=
ung
ab, als neue Aenderungswünſche des Zentrums
laut wurden, worauf von den Sozialdemokraten neue fraktionelle
Beſprechungen gefordert wurden. Die ſchon ſeit einigen Tagen
gerühmte Einigkeit in der Koalition war damit wieder einmal
vorübergehend getrübt, aber ſchließlich wird auch hier ein Kom=
promiß
zuſtandekommen.
Der Ausſchuß wird ſeine Beratungen während der Plenar=
beratungen
in der kommenden Woche fortführen.
Eine Mitteilung des Heſſiſchen Landeslehrer=
vereins
iſt uns zwar nicht zugegangen, doch hören wir, daß
in der letzten Beſprechung eine Proteſtreſolution gegen
die Maßnahmen der heſſiſchen Regierung auf beamtenpolitiſchem
Gebiet Annahme fand. Mit eine Folge dieſer Entſchließung
war wohl auch der Abbruch der Verhandlungen im Finanz=
ausſchuß
.

Bemerkungen zur Ausſtellung
im Landesmuſeum.
Von Karl Freund.
I. Problemſpiel.
W’s Plakat ein Kunſtwerk ſei oder überhaupt Kunſtwerk
Toxm ob das Recht beſtehe, Maßſtäbe einer künſtleriſchen Ein=
Aungin das Plakat anzulegen, oder ob es nach entgegen=
den
Fänzipien beurteilt werden müſſe, darüber war, als
ahren die Sache mit dem Jugendſtil begann, der
Aqyrannt; darum geht heute von neuem das Gezänk. Aber
Nole der Angreifer und Verteidiger ſind ſeitdem vertauſcht
LepAamals 1895 und 1900 ſtellte die Künſtlerſchaft
Göſrung, die Affiche gehöre in die Hand und unter die
chin des Künſtlers; der Beſteller ſträubte ſich wider den
Dindurd meinte, mit dem Berufslithographen, welcher nach
92Re Rezepten hantierte, allein auszukommen. Heute
SeId 1930 kommt als verkehrte Hybris gerade aus dem
*Künſtler die Leugnung jeder Kunſt, ſobald es ſich um
Brauchszweck und weiter nichts handelt, und das, be=
Eiſt beim Plakat eindeutig der Fall; während der Be=
Deit nach der Schönheit und dem Kunſtreiz der Plakate
anals geriet das Plakat unter fortwährenden Rück=
ee
yrklich in die Hand der Künſtler, (deren berühmteſte
AAum allerwenigſten mit dieſem neuen Säugling anzu=
Ee Ißt en!), leider aber zuweilen ſo ſtark unter kunſtgewerb=
* kätze einer vermeinten Flächenkunſt, daß ſein vorderſter
lich bildliche und typographiſche Lesbarkeit oder Ver=
olvshitz
, ganz außer acht kam. (Es gibt Wiener Plakate
ibe A uis weiter als ſinnloſes Teppichornament geworden
Seitſtand aber auch bei nachdrücklicher Reinigung jener
O bei kluger Anpaſſung an die erforderte Wirkſam=
Plakatart, welche man heute die klaſſiſche nennen
Schlagkraft und die Sicherheit der Ausſage von ge=
Achener und Berliner Plakatzeichnern war unmittel=
uSigen
großen Blätter zogen die Aufmerkſamkeit auf
En für den affichierten Inhalt ein günſtiges Vorurteil.
e erſtreben die heutigen nichts anderes, aber ihr Aus=
aind
Weg iſt ein anderer. Jene wandten, und zwar
or, Kunſt an, dieſe verwerfen, und zwar ganz be=
Kunſt und ſetzen an ihre Stelle die ſuggeſtiven
laſcheſten und eindringlichſten Wirkung, gleichviel, wo=
ittel
ſtammen. Beide erreichen in günſtigen Fällen,
g ſind, den Zweck, d. h. ſie machen Plakate, welche
S aber ſo ſteht, daß man auf ganz verſchiedene Wei=
Ubrigens nicht willkärlich, ſondern zeit=diktiert ſind,

Plakate machen kann, nämlich einmal mit der Kunſt und einmal
gegen ſie, dann muß wohl, was die Frage Kunſt oder
Nicht=Kunſt? angeht, ein Trug in der Frageſtellung ſelbſt
vorliegen, das Schein=Problem jedoch gleich ein klares Geſicht
weiſen, wenn ihm die Schminke des Wortes Kunſt herunter=
gewaſchen
iſt. Und wahrlich! es geht beim Plakat um etwas anderes
wie um den geſchilderten Streit, und wir haben bereits einfließen
laſſen, worum es geht. Denn es benutzt zwar der Plakatmann
Handwerkszeug, Praktiken und Ausdrucksarten der graphiſchen
und der Druckkünſte, wodurch alles wirklich entſteht oder entſtehen
kann, was man üblicherweiſe Kunſtwerke nennt und ſogar Kunſt=
werke
von letzter Höhe (ſiehe Zeichen= und Radierwerk Rem=
brandts
!) herauskommen. Aber: mit Handwerk, Techniken und
Ausdrucksmitteln allein entſteht weder hier das Kunſtwerk
noch dort das gute Plakat, und man muß, die Verquickung von
beiden aufgehoben, einmal ganz getrennt fragen: Was iſt
Kunſt? Was iſt Plakat?
Kunſt, ein Bedeutungsbegriff, erſt 500 Jahre alt, heißt
Geſtaltung neuer realer Welt aus dem Beſtand der alten und
beſtehenden; ihre Werke leben aus dem Weſenswiderſpruch von
Einſamkeit und Allverband; das Geſetz, innerhalb deſſen ſie
frei ſind, iſt Eigengeſetz; ihr leiblicher und geiſtiger Keim= und
Schwerpunkt liegt zentral in ihnen ſelbſt. Damit hat das
Plakat nichts zu tun, nicht einmal als Gegenſatz; ſeine Not=
wendigkeit
gehört einfach zu der Tatſache, daß es in einem be=
ſtimmten
Augenblick aus einer durchgängigen Lebensverfaſſung,
nämlich der Geldwirtſchaft, dem Privat=Kapitalismus und der
Induſtrialiſierung der geſamten Lebensvorgänge herauswächſt.
Sein Zweck iſt keineswegs Eigen=Sein oder Eigengang
wie des Kunſtwerks, ſondern Ausſchaltung des Gegners im
Wettbewerb, Vordrängen des Selbſt, Lockung von Kunden und
Anhängern, Erzeugung von Erwerbegier und günſtigem Vor=
urteil
, wenn möglich, in Form einer Art Maſſenpſychoſe. Ob
von Wert iſt, wofür es wirbt, kümmert das Plakat nicht; ebenſo=
wenig
den Zeichner, den Drucker, manchmal intereſſiert es nicht
einmal den Beſteller des Plakats, den Erzeuger der Ware, den
Werbenden ſelbſt. Das Plakat wirbt und es wirbt
ſchlechthin, (kein Kunſtwerk wirbt, es iſt da!).
Alſo laſſe man das mit der Kunſt; man beſtelle und mache
Plakate weder mit ihr noch ohne ſie. Denn ausdrücklich
mit der Kunſt verdirbt man das Plakat (wie Hühnerſuppe mit
Schokoladenpulver) und ausdrücklich ohne ſie kommt nichts
zuſtande (wie Hühnerſuppe . . . ohne Huhn). Das aber heißt:
Wenn Plakate nötig ſind, dann macht Plakate und lonſt nichts!
Es iſt ohnehin ſchwierig genug und man braucht ſehr gute Leute
dazu.
Berichtigung. In dem Aufſatz Plakat in der Sonntags=
nummer
iſt durch ein techniſches Verſehen ein ſinnentſtellender
Fehler entſtanden. Es muß zu Anfang des vorletzten Abſatzes
heißen: Etwa auf den Edelkitſch .... (ſtatt Edeltiſch).

Berliner Filmpremieren.

Das vertonfilmte Land des Lächelns beweiſt wieder
einmal, daß ſich Flimmerwand=Varianten erfolgreicher Bühnen=
werke
in den ſeltenſten Fällen bewährten. Zumal Franz Lehärs
muſikaliſch entſchieden hochwertige Operette an dem beiſpiellos
geiſtloſen Textbuch krankte hätte ſich Richard Tauber niemals
an die Verfilmung dieſes Singſpiels heranwagen dürfen! Mach=
ten
auch Lehärs melodienreiche Muſik und Taubers jauchzender
Tenor im Theater die Schwächen des Librettos einigermaßen ver=
geſſen
, ſo kommen dieſe in der filmiſchen (richtiger: ganz und gar
unfilmiſchen!) Faſſung um ſo mehr zur ſtörenden Geltung, als
Max Reichmanns Spielleitung völlig verſagte. Weder die Muſik,
noch Taubers auffallend gut wiedergegebener Geſang konnten die=
ſes
traurige Land des Weinens vor dem verdienten Durchfall
retten.
Beſſer ſchnitt der deutſche Tonſtreifen der Britiſh International
Pictures, Menſchen im Käfig ab. Bei dem Drehbuch han=
delt
es ſich zwar ebenfalls um ein verfilmtes Bühnenſtück; um
Frank Harveys Cape Forlorn in der deutſchen Bearbeitung von
Leo Lania. Kap Verloren, iſt ein Leuchtturm weit draußen im
offenen Meer. Da hauſen ein paar Männer. Sobald ſich ein
ſchönes, junges Weib zu ihnen geſellt, plätſchert das Leben nicht
mehr gar ſo ereignislos dahin; ſie richtet reichlich Anheil an, um
dann den Leuchtturm zuguterletzt zu verlaſſen. Da der Stoff
weiter nichts als der nicht ungeſchickt gewählte Anſatz zu einem
Kammerſpiel iſt, mußte Regiſſeur Dupont das ganze Werk auf
Dialoge aufbauen. Darüber hinaus erreicht er wenn ſchon
filmiſch mit der Materie nicht viel anzufangen war wenig=
ſtens
ein anerkennenswertes Maß von Bildhaftigkeit. Die
Kamera lebt und haucht einiges Leben in die langgezogene Oede
der Handlung; Fritz Kortner, Heinrich George Conrad Veidt und
Tala Birell (als einzige Frau) geben ſchauſpieleriſch gute, bis
auf Veidt auch im Ton ſtarke Leiſtungen ab. Man ſieht und hört
Menſchen, und wenn die abrollende Tragödie trotzdem keine durch=
gehende
Spannung auszuüben vermag, ſo iſt dies lediglich darauf
zurückzuführen, daß ſich verfilmtes Theater grundſätzlich,
kaum für die tönende Leinwand eignet!
Greta Garbo kommt in der ſchablonenhaften Dſchungel=
Geſchichte Wilde Orchideen wieder ſtumm und erfreut
ihre Liebhaber mehr durch plaſtiſches Ausſehen als durch ſchau=
A. v. K.
ſpieleriſche Leiſtung.
Bon deutſchlands Hohen Schalen.
Halle a. S.: In der mediziniſchen Fakultät iſt der Privatdozent
für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. Friedrich Kok zum nichtbeam=
teten
außerordenlichen Profeſſor ernannt worden. Profeſſor Dr. Gg.
Wehrung. Ordinarius der ſyſtematiſchen Theologie, hat den an ihn
ergangenen Ruf an die Univerſität Tübingen angenommen.
Heidelberg: Hier iſt am 19. November der o. Profeſſor der Ohren=
heilkunde
und Direktor der Klinik für Ohren= Naſen= und Kehlkopf
kranke an der Univerſität, Geh. Hofrat Dr. Werner Kümmel, im
Alter von 64 Jahren geſtorben. Als Privatdozent für Strafrecht,
Strafprozeßrecht und Kriminalpolitik habilitierte ſich hier der Gerichts=
aſſeſſor
Dr. Georg Dahm (gebürtig aus Altong a. d. Elbe).

[ ][  ][ ]

Seite 4

Sonntag, den 30. November 1930

Az

Rabatt auf alle
10L0 Rohrmöbel
Nutzen auch Sie diese günstige Gelegenheit
besichtigen Sie zwangl. mein reichh, Lager
Korb-Weinschenk
Schustergasse 10 (17457
das Fachgeschäft für stabile Korbmöbel
Alle Reparaturen prompt und bi ligst.
Der berühmte 1929er Weißwein, Naturr.
per Flaſche 1.00 Wk.
26er
1.00 Mr.
28er
100 Mk.
für Zuckerkranke 0.90 Mk.
Rotwein, das Beſte 1.00 Mk.
ſowie Liter=Flaſhen von 20 Liter an, per
Liter 1 Mk., liefert jedes Quantum
Weingut Karl Müller
Ober=Ingelheim am Rhein (31226
Niederlage: Stilling, Hochſtraße 4.

Hiemtang!
MAlded-Ruscalag.
Gute Vollmilch, frei ins Haus geliefert
pro Liter 26 Pfennig.
Schulen, Krankenhäuſer, Hotels, Bäckereien
unter 26 Pfennig.
Ferner guten Schlagrahm und ſauern
Rahm. Butter. Eier uſw.
Bei Beſtellung bitte ich um genaue Adreſſe
und Angabe der Literzahl. Angebote unt.
L 150 an die Geſchäftsſtelle.
17486

50 Automaten 12 mm Durchlad
für Galalith, Horn u. Hartgummi
bestens geeignet
(IV 17422
preiswert abzugeben.
Zahlungserleichterung.
Offerten unter J. V. 2751 an Invaliden-
dank
Ann.-Expedition, Frankfurt a. M.

2nußb. poliert. Schlafzimmer
1 eiche geb. Schlafzimmer
1 eiche geb. Speiſezimmer
ſpottbillig zu verkauf. Forſtmeiſterplatz 10.

Solide Exiſtenz
Genelul•Solneterfücbertr, i. d. 9.4M

von weſtfäl. Metallwarenfabrik geſucht, für ſod. handſchr. Ar.=

Als Weihnachtsgeſchenk
1 Schreibmaſchine
konzernfrei, preiswerteſte Maſchine
der Welt. Monatsproduktion 2000St.
Anzahl nur 7 50 K, Raten von 4 .
Verlangt Weihnachtsangebot, Preisermäß,
von Eeneralvertretung Darmſtadt, Poſtfach 192 (*

Von Mk. 250 bis
Mk. 350 erhalten Sie
eine ganz
moderne Kähſer=
Schrank=Nähmaſch.
Otto Urſchel

Schulſtr. 14 Tel. 4237

Mühlstraße 74
ErdSlds am Kapellplatz

Größte Auswahl.

Billigste Preise.

Tafelbutter
heute per Pfund
a. 1.35 Mk.
(reine Naturbutter) verſendet in 9 Pfund=
Paketen (auf Wunſch Pfund=Stücke) zu
billigſten Tagespreiſen per Nachnahme=
E. Lorenſcheit, Heydekrug gegr 1878. (I BIn. 16010

Auto-Garagen

V1y610) in
nodernst. Bauart

Stahltore
Eiserne Fahrradständer

Wolf Hetter & Jacohi Frankkurt

MäMNLICH

Sofort gesucht
werd. Personen jed.
Stand. für eine aus-
kömml
., einwandfr.
Arbeit, die risikolos
zu Hause, auch ne-
benberufl
. lohnens-
wert
, zu erledig. ist.
Wer arbeiten will,
dem erklärt Prosp.A
alles Näh. kostenl.
GustavNissen & Co.
Hamburg 6.
TV 960

Herr. u. Damen
z. Beſuch gutſituiert.
Privatkundſch. für
reell. Artik., d. jed.
Haushalt benötigt,
bei gutem dauernd.
Verdienſt ſof. geſ.
KeinHauſierhandel.
Angeb. unter L. 27
a. d. Geſchſt. (*fg

Wer iſt befähigt,
mit Erfolg Auto=
Artik. zu vertreib.?
Ang. u. L. 20 Gſch.*sg

17461

Zur Bearbeitung
unſerer Tierverſiche=
rungsſparten

ſuchen
wir mit
geeigneken
Perſönlichkeiken
in Verbindung zu
kommen. Angebote
unter Angabe der
bisherigen Tätigkeit
erbet. an d. Vater=
ländiſche
Vieh= Ver=
ſicherungs
=Geſellſch.
zuDresden, Werder=
ſtraße
29. (17435b

Wir ſuchen
für unſer konkur=
renzloſ
. neuartig.
Sparſyſt. m. grß.
Gewinnſtchancen
(keine Verſicherg.)
tüchtige, bei der
Privatkundſchaft
gut eingeführte
Vertreter.
Hohe Verdienſt=
möglichk
. Zuſchr.
u. A. L. 3. 20124
a. d. Oeſterr. An=
zeigen
=Geſ. A. G.,
Wien, I., Brand=
ſtätte
8. (TP17329

Alte deutſche Feuerverſicherungs=Geſellſchaft
mit Nebenſparten hat ihre
Haupt-Agentur
mit beſtehendem Inkaſſo zu vergeben. Herren.
welche in der Lage ſind, das beſtehende
Geſchäft durch Neu=Zugang vorwärts zu
bringen, wollen Offerte unter L. 54 an
die Exped. d. Bl. einreichen. (IV 17343

Dine gute einlnagäregurte
ſichern Sie ſich durch Empfehlung
unſerer hochwertigen Silberbeſtecke und
Tafelgeräte in Ihrem Bekanntenkreiſe.
100 g Silberauflage=Beſtecke, 72teilige
Garnitur ſchon für 133. RM. Gün=
ſtige
Zahlungsbedingungen. (IIK517342
Joſef Hentrich, Eſſen,
Wernerſtraße 30.

100 Mk. monatl. u.
40 Proz. Prov. Für
d. Vertr. e. bill., d.
Erſparn. weg. gern
gek. Maſſenart. (1,75)
gew., beſt. eingeführt.
Privatverkf. (in) geſ
Köhler. Ortrand,
Fr. Scchſ. (IV 17344

Rühriger, bei der Kundschaft
bestens eingeführter
Vertreler für Sperrholz
für Darmstadt und Umgegend per
sofort gesucht. Angebote unter
L B. 1698 an Ala Haasenstein &
Vogler, Hamburg 36. (II.Hbg.17396

TAMER CROSSER
wird der Leſerkreis des Darmſtädter Tagblatt
und damit ſieigt auch die Werbekraft der
Inſerate. Sie ſieigt in doppelter Beziehung:
Einmal in der Vergrößerung des Angebots=
kreiſes
und zum anderen, daß der alte Stamm
der Leſer ſeine jahrelange Anhänglichkeit an
unſer Blatt auch auf die Inſerenten überträgt.
Denn darin beruht ja gerade die Wirkſam=
keit
der Inſerate gegenüber ſonſtigen Reklame=

mitteln, daß ſie in einem geachteten, überall
gerne geleſenen Blatte ſiehen, und das Ver=

trauen, das unſerem Blatte entgegengebracht
wird, ſich auch auf die Geſchäftsanzeigen über=
trägt
. Deshalb ſteht unter allen Reklame=
mitteln
an erſier Stelle das Inſerat im


Barumſtädter Tagblant
AHAA

in od. auß. d.
(Aufn. v. Stenou
Volkswaſchautomaten. In Leiſtung und Ang. L. 103 Gre=
Handhahung einer teur. elektr. Maſchine
gleichzuſtellen. Erſtklaſſ. Neuheit! Wäſcht
mn jedem vorhandenen Waſchkeſſel bis) Weiſeliel
200 Liter die Wäſche in 25 Minuten ſelbſt=
Stenokypiſtl
tätig, ohne jede Antriebskraft Große
Verdienſtmöglichkeit! Verkaufspreis nur mit höherer Sy.,
bildung und g4 Maſſt.
RM. 29.50. Herren, evtl. auch Damen,
Zeugniſſen, zwit
welche über 850 RM. für Lagerhaltung
auf. Anwalts=s=y
verfügen, wollen Angeb. unt. No. 8812ſtätig, ſucht Stelru
an die Ann.=Exped. Ed. Rocklage, ſper 1. Januar
DBuabrück, einſenden ((V,17484

Angesehene Priratbank
sucht repräsentablen Fachmann
zur Bearbeitung der
Versicherungsabteilang
im Innen- und Außendienst.
Reiches Kartothekmaterial zur
Vertügung.
(*
Angebote unter L 85 Geschäftsstelle.

50 000 Mark Jahresverdienſt
durch General=Vertretung eines aus=
ſichtsreichen
internationalen Unterneh=
mens
. Erforderlich bar 46000 Mark.
Seltene Gelegenheit. Angenehme, inter=
eſſante
Tätigkeit. Einarbeitung erfolgt.
Angebote unter Poſtlagerkarte 14,
Berlin W. 62. Rayon 38.(IV. 17345

Ein neuer Beruf!
Die moderne Kunſtſtrickerei

auf
der Femina=Strickmaſchine‟

buntfarbige Weſten, Pullover, Strick=
kleider
, Sportartikel bringt hoben Ver=
dienſt
. Leicht erlernbar. Günſtige Be=
dingungen
. Proſpekt gratis und franko.
Trikotagen= und Strumpffabrik
Neher & Fohlen, Saarbrücken 3

Dinuffnege TSuchlgnny
für Elektr. u. Radio=Anlagen geg. Ge=
halt
u. Prov. per ſof. geſ. Angebote m.
Ang. vorh. Tätigk. u. L. 94 a. d. Geſch.*

Hauſierer geſ.
f.lohn Artikel. Näh.
u. L. 39 Gſchſt. (*fg

EATABEIT
schriftl. Hansa-
Verlag, Halle a. S.
(17226b)

WElBLICH

Geſucht p. 15. Jan.
tücht., ſelbſtändiges
Hausmädchen
nicht unter 25 Jah
ren, perf. im Koch.
1. all. Arbeiten, zu
3 Perſonen. Gutes
Gehalt u. Behandl
zugeſichert. Ang. u.
L. 103 Gſchſt. (17418

Frau od. Mädchen
für Hausarbeit 3½
wöchentl. 3 Stund.
vormittags geſucht.
Beckſtraße 89, III.

Neben=, auch Haupt=
verdienſt
geboten
durch Verkauf loh=
nend
. Artikel. Ang.
. L. 28 Gſchſt. (*fg

Unabhäng, zuverl.
Frauen und
Muschen
fleißig und etwas
redegewandt. zum
Austragen u. Ein=
ſammeln
von Zeit=
ſchriften
bei gutem
dauernd. Verdienſt
ſofork geſucht.
Gfl. Meld. Montag
ab 11 Uhr b. Geſch.
Führer Schäfer
p. Adreſſe Gumbel
Fuhrmannſtr. 4½2,p.

Angehende Verkäu=
ferin
f. Feinkoſt ge=
ſucht
. Angebote unt.
2. 118 an die Gſchſt.*

M 9
nach 6 U. Beſchö

Ang. u. L. 11000
Fleiß. Frau
ſtundenw. Arbäuf
Off. u. 2. 139 2)

Gewandte Boninoh
Stickerin (Watz
ſtickerei, Couleuuefeit
tikel) ſucht Stült
arbeit. Gefl Ailz
L 147 an d. Gſchr., ſer Ruhel
rg Kamm
MANNLICiK
und
a
Bankbeamtenn
perfekt. Buchhal
Bilanzierung.
ſich für abends)
Angebote u. 2
an die Geſchäftstteziu Betriebsal.

die
ni
ten Ruheſta

Jung., verh.,
ſamer Mann
Schloſſer) ſuchtg?
ſchäftig. gl. waß,) ei
Art, pro Wocha
Mark. Angeb.
L. 89 a. d. Gſoſtf
Chauffeur u. Sh.
ſer ſucht Stelei
leiſtet auch NMl
beſchäftigung. iſt
unt. L. 99 Gſchä./
Kraftfahrſt
ſucht Stellungg in
Perſonen= u. 244fus für alle ihn
wagen, a. ſtundunymett, bei dem
außerd. werd. amtlehen für die
Arbeit. übern.
u. L. 93 Geſchrn Mitellung.
künſtl

Prof
Bitte!!M
Jung. Ehem. Meiu
als Kälte=Morrd
(SpezialfachFrinh ſe0 Kaiſer,
oder Kraftwaneſitzel, Karl
führer (gel. Schrwſuh der Au
Beſchäftigung. zdember, täg.
unt. L. 70 Gſcki.9.
vſiſche Künſtl
Engl. u. frz. : W
ſchrift wird un,
richtet. Anfr. u.25
an die Geſchſt.

Energiſche Nach F Künſtlerhe
Deutſch, Franz/kuird am 1
. Qmintaner ger uncht:
Soderviertel. Wis
Aewpreiserm
angebote unt. B1
an die Geſchſt. Kohlen,
n noch
Op rn= u. Konzertkyü ſett
ert Unterricht Stda
Anfragen unt. 2 000 1
Geſchäftsſtelle. Hangel
Franzöſin erteilf Min d
fr. Unterrud Gemeit
4-5 einz, St. Maisdih und frei
Mk. 6.. Ang./5/4latt, bei den
J 106 Gſchſt. 11.18 Mauenv
beit d

Siendle
EAlStEhA
bietet kapitalkräftige Firma repräſent.
und redegewandten Damen und Herren
durch den Vertrieb unſeres Nährſalzes
bei höchſter Proviſionszahlung und ſo=
ſofortiger
Bevorſchuſſung. Bewerbungen
mit Angabe bisher. Tätigkeit erbet. an
Arkur Modes. Lindenkhal
bei Leipzig. (I. L.172

Wegen Erkrankung des jetzigen, ſuche
per ſofort tüchtiges
(17452
Hausiaocen
welches perfekt kochen kann. Zu melden:
Schuhhaus Jacob, Schillerplatz.

Wichtig für die Damenwelt!
Einkänteln von Spitzen in Leib=
und Bettwäſche, Kordinieren von
Stoffkanten jeder Art, Knopflöcher
in Wäſche.
(17497
Kordinier & Dehn
Eliſabethenſtr. 28. i. Hauſe Arnold

V
u

WElBLICH

Flotte, erfahrene
Stenotypistin
ſucht ſtundenw. Be=
ſchäftigung
ev. Heim
rbeit. Gefl. Ang. u.
L148 an d. Gſchſt. (*
Kontoriſtin m. Gſch.=
Stenogr.=Prüf. ſucht
Stellung, ev. Heim=
beſchäft
., da eigene
Schreibmaſch. Ang.
unt. L. 97 Geſchſt.

Arbeitsfrd. Mädchen
ſucht Volontärſt. ſof.
geht a. als Aushilfe
üb. Weihn.: Lebens=
mitt
., Schok.= Konf.=,
ev. and. Branche. (*
Aug. u. L. 109 Gſt.

Staatl. gepr. Schwe=
ſter
vielſ. ausgebild.,
Tagesſtelle. Angb.
u. L. 108 Geſchſt. (*

Aelteres Frl.
vom Lande ſ. Stellg.
als Haushälterin bei
älter. Herrn. Gute
angj. Zeugn. vorh.
Angebote u. L. 101
an die Geſchſt. (*

Sol. brab. Mädchen,
perf. i. Kochen u. im
Haus, ſucht Stll. als
Alleinmädchen
. 1. Jan. ev. früher ſehr preiswe
in gut. Hauſe. Ang.
u. L. 32 Geſchſt (*

Suche Arbeit
im Handſtricken,
Flicken und Nähen.
Sandſtraße 42.
Lüdemann.

in allen ſonſtig. vork.
Zuchhalterin, Büroarbeit, durchaus
bew. m. la Zeugn. u. Referz., auch als
Kaſſiererin ſchon tät. geweſ., ſucht Stel=
lung
, evtl. auch halbe Tage. Angebote!
unter L. 127 an die Geſchaftsſtelle. 4*

Mathemat, reiis Mderk
angew., d. akad. dEm,
Lehre. Vorber.o.
Ziele. Nachh. A
mannſtr. 30, (14
Auto=Fahrlelt
geſucht. Ang. er:
L. 23 a. d. Gſchi

beginnen ab 1.
f. Anfäng. in E*
Franz., Ital., Sné0

2. Pr

Lnheum.
0

Ruſſiſch, Schwed=n
Für Fortgeſchrittw)
Eintritt jederz.
Berlich=Schme
Wilhelminenſtr. 10y
Telefon 6138
Handelskorreſ.i=
Sonderabteiluu
überſetzungt
(1716501
Gründlicher Klalod
unterricht w. ertv!
Pr. pr. Std. 2
Ang. L. 129 Gſt. 1
Turn= und
Sportlehrei
ert. Unterricht (0)0
zelſtund.) in Küri
ſchule u. Heilghuw
auch ält. Damem.!
Kindern. Angeb.60
L. 91 an Geſchſt. I
R
Opel, 2=Sitze‟
zu verk., evtl. 2.3
Bcumert Mühlſtr. 1

aller Art,
neue u. gebraug.
Donges &. Wien=
Heinrichſtraße
(16270a)
Steuerfr. Motorn,
gebr., geg. bar
ebenſo Lederjac
Angebote unt. S.
an die Geſchſtehle
A. G.s. 350 em
kopfgeſteuert,. ſol
Herrenfahrrad
Huss ne

[ ][  ][ ]

331
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 30. November.
ſhrſcheinhefichen der Skraßenbahn.
die von der Heag vorgenommene Reviſion der Be=
e
Fahrſcheinheftchen hat ſich ergeben, daß eine Anzabl
mſtöche Straßenbahn=Intereſſenten ſich auf Vorrat ſchon vor
nuynaten Fahrſcheinheftchen in größerer Menge gekauft
jzar Abſicht, dieſelben allmählich abzufahren. Die Samm=
dein
ährſcheinheftchen iſt alſo gewiſſermaßen eine Sparkaſſe
die Zunft.
es zyd aber darauf aufmerkſam gemacht, daß derartige Fälle
duzutührbar ſind und nunmehr ſämtliche Fahrſcheinheftchen,
dieurt. Nur gültig bis 30. November 1930 abgeſtem

Dien ehrten Fahrgäſte ſind hiermit darauf aufmerkſam ge=
t
uoverden gebeten, bis dahin den Vorrat an Fahrſcheinheft=
chen
autzurauchen.
Amn3 Dezember d. J. ſpäteſtens können noch vorhandene, un=
ronchre
Fahrſcheinheftchen durch Nachzahlung des Aufpreiſes
MN. auf rote (34 Teilſtrecken) und von 0.25 RM. auf
eſhen (56 Teilſtrecken) umgetauſcht werden. Angebro=
ene
Feßlicheinheftchen können nicht vergütet werden.
Juden Ruheſtand treten: Am 1. Dezember: der Oberforſt=
ſter
nſirg Kammer zu Beerfelden und der Oberaſſiſtent bei
Heſſiſen Landeshypothekenbank Wilhelm Güſſefeld zu
mſterdtauf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der
uten vom 2. Juli/19. Dezember 1923 in Verbin.

baugsies vom 8. Oktober 1925.
he Betriebsamtmann Volquardts vom Städtiſchen Gas=
rktrinnnit
Ende dieſes Monats infolge Erreichung der Alters=
jnen
Ruheſtand. Am Freitag, dem 28. d. M., fand vor=
zu
Vortragsſaal des Gaswerks eine ſchlichte Abſchiedsfeier
Fir Herr Bürgermeiſter Ritzert Herrn Volquardts ſeinen
yſeine Anerkennung für die langjährige treue und ge=
uſt
Pflichterfüllung zum Ausdruck brachte und die Ver=
desHerrn
Volquardts während ununterbrochener 36jähriger
enſtzent eſonders hervorhob. Der Amtsvorſtand der Städtiſchen
trieb/,derr Direktor Nuß, überreichte Herrn Volquardts die
ſkundg ’s Herrn Oberbürgermeiſters über die Ruheſtandsver=
zung
ſu würdigte hierbei gleichfalls die Verdienſte des Herrn
olquaudt; er gab dem Wunſche Ausdruck, daß der Scheidende ſich
renſt lange des wohlverdienten Ruheſtandes bei beſter Ge=
ndheit
freuen möge. Die Grüße und Wünſche der Gewerk=
ſt
Hülſcher Gemeindebeamten, Ortsgruppe Darmſtadt über=
ſchte
zar Bauamtmann Löffler. Sichtlich gerührt dankte Herr
piquaudt für alle ihm gewordenen Ehrungen und wünſchte dem
nternahren, bei dem er ſo lange Jahre tätig ſein konnte, ein
ies Giedihen für die Zukunft.
Usſtellung. Die Freie Vereinigung Darm=
ädteur
7ünſtler eröffnet Sonntag, den 30. November 1930,
Ate niehaus Prof. Adolf Beyer, Saabauſtraße 73, eine
Geihnauſtausſtellung ihrer hieſigen Mitglieder Es werden u. a.
ols Kütrtretenr ein: Richard Daenzer, Prof. A. Bayer, Prof, Rich.
Spzulebelſchen. Leo Kaiſer. Julius Kaufmann. Elſa Pfiſter=Kaufmann,
der Walter Nitzel, Karl Scheld, Auguſt Soeder. Hans Vielmetter.
ſühri eer Be uf der Ausſtellung, die vom 30. November bis eniſchließ=
beſgünrch
24. 1Dzember, täglich von 1120 Uhr, geöffnet iſt, iſt un=
unt
Li ſtgeltllch
ſiſche Künſtlerhilfe=Lotterie 1930. Die Ablieferung des
löſes zas verkauften Loſen iſt auf den 10. Dezember verlängert
ordenn ’s iſt alſo immer noch Zeit, Loſe zu nehmen, Loſe abzu=
en
. 1mehr dies geſchieht, deſto mehr Künſtler können unter=
itzt
waien. Verkaufsſtellen bei Bergſträßer Bodenheimer, Gie=
berg
, keng. Das Los koſtet nur 50 Pfg: auf etwa jedes
Lock rifft ein Gewinn. Die Gewinne beſtehen in Origi=
len
y Künſtlerhand, die öffentlich nicht käuflich ſind. Die
hung oird am 18. Dezember erfolgen, ſo daß die Gewinne
Lums Whſachtsgeſchenke Verwendung finden können. . H.
ählenpreisermäßigung! Wir weiſen auf die heutige An=
d
Kohlenhändler=Verbandes Darmſtadt e. V. hin und
ſen de noch hinzu, daß nach unſeren Erkundigungen der Ab=
ag
ü Fettkohlen und Ruhr=Zechen=Brechkoks je nach Sorte
alhrst /15 f0z. je Zentner beträgt.
ungeliſche Martinsgemeinde. Am Montag hält der
uenpein der Martinsgemeinde ſeine Jahreshauptverſamm=
ung
in bemeindehaus ab. Dazu ſind alle Mitglieder des Ver=
ſe
Gäns heriſch und freundlichſt eingeladen. Anſchließend findet ein
zw Seeabex)tatt, bei dem die Geſchäftsführerin des Verbandes evan=
Mi= eliſchex frauenvereine in Heſſen, Fräulein Wahrendorf, etwas
ME us der Frbeit des Verbandes berichten wird.
=Aderkranz=Konzert. Mit einem intereſſanten Programm
agalGartet E0t Liederkranz heute abend im Saalbau auf Deutſche
ind umdländiſche Volkslieder enthält die reiche
Vortrausolge. Von Reznicek gelangt ein großer Zyklus zur Auf=
ührunſ
er ſeine Wirkung auf die Zuhörerſchaft nicht verfehlen
Uraufführungen von Arnold Mendelsſohn bilden eine
eachtlich Bereicherung der Männerchorliteratur Sologeſänge
n Bäalns und Windſperger fügen ſich in dieſen Rahmen ein.
Rtter Beethoven=Abend des Drumm=Quartetts. Am Mitt=
ſoch
, 3. Dezember, findet der 3. Beethoven=Abend des
Rumtluartetts im Kleinen Haus ſtatt. Zur Aufführung
ingt 1bs Quartett Opus 18, Nr. 4: Opus 95, Opus 135 und
2us 9Nr. 2. Preiſe 1, 2 und 3 RM.
*=Opheum. Operetten=Erſtaufführungen. Heute
Sonntakg abends=8 Uhr, gelangt die neue Schlageroperette
Adi0 Mimi, mit Muſik von Ralf Benatzky, durch das
giußbhner Enſemble erſtmalig zur Darbietung. Das luſtige
Werk m ſeinen gefälligen und prickelnden Jazz=Melodien wird

radenlſugegenüber dem Landestheater von 11 Uhr morgens bis
Ahrnſchmittags, Orpheumskaſſe ab 4 Uhr ununterbrochen.
(Siehee Rzeige.)

Sonntag, den 30. November 1930

Seite 5

Zum erſten Advenk.

Die Adventskrone,
die alljährlich in der Vor=Weihnachtszeit überall in deutſchen
Familien die Zimmer ſchmückt.

Besichtigen Sie
unsere große Auswahl in den beliebten, gut
verarbeiteten und besonders gut sitzenden
(17439
Warners
Corselets und Hüfthaltern
Alleinverkauf für Darmstadt:
ToHBdHHIA
Darmstadt 1: Markt und Ernst-Ludwigsplatz.

Starkenburger Automobil=Club. Vortragsabend: Dienstag,
den 2. Dezember, abends im Reichshof Diskuſſion der Auto=
unfälle
, ihre Entſtehung, Folgen und Vermeidungsmöglichkeiten
An Hand von Bildern werden Darſtellungen aus der Praxis eines
Sachverſtändigen gegeben. In Anbetracht der Wichtigkeit zur Ver=
meidung
von Unfällen wird zahlreiches Erſcheinen erwartet.
Gäſte, insbeſondere aus Kraftfahrerkreiſen, willkommen!

Im Großen Haus des Landestheaters
vom nächsten Sonntag ab
Nir
das Weinnachtsmärchen
Die Pantoffeln des Glücks

Adventsfeier im Chriſtlichen Verein junger Männer, e. V.
Heute, Sonntag. 30. November, iſt unſere alljährliche Advents=
feier
für beide Abteilungen, Hauptabteilung und Jungvolk. Wir
laden hierzu noch einmal unſere Freunde und auch Fremde herz=
lich
ein. Am Nachmittag iſt das Heim nach wie vor geöffnet.
MARIA FRANKE
aus Berlin
Gesangs- u. Vortragsmeisterin.
Neuartige Methode
der Gesangstyp der Zukunft.
Klesstraße 127 Darmstadt Fernruf 1860

Hausfrauenbund. Wir machen unſere Mitglieder nochmals
darauf aufmerkſam, daß Karten für die Adventsfeier nur in un=
ſerer
Geſchäftsſtelle noch Montag zu haben ſind.

Siko‟-Sicherheits-Schnellkocher
der Vollkommene, mit den beauemen Einsätzen
Vorführungen: Montag und Dienstag, 4 und 8 Uhr bei
SCHAAF, gediegener Hausrat, Ernst-Ludwigstr. 20. (17469

Schupo und Nalionalſozialiſten.-
Ein Polizeibeamter wegen nationalſozialiſtiſcher Betätigung
ſtrafweiſe und ohne Verſorgung aus dem Dienſt entlaſſen.
Die Diſziplinarkammer für die Heſſiſche Schutzpolizei hat
geſtern in Sachen des Polizeiwachtmeiſters Hallſtein der Bereit=
ſchaftspolizei
Darmſtadt, der vor einiger Zeit wegen national=
ſozialiſtiſcher
Betätigung friſtlos entlaſſen worden war, das Ur=
teil
gefällt, worin die Maßnahmen des Innenminiſters in vollem
Umfange für rechtsgültig erklärt werden.
Danach wird der Polizeiwachtmeiſter Hallſtein ſtrafweiſe ohne
Verſorgung aus dem Dienſt entlaſſen, weil er in einem öffent=
lichen
Lokal einen anderen Schutzpolizeibeamten in einer Art und
Weiſe, die dieſer als Drohung empfinden mußte, dazu veranlaſſen
wollte gegen Nationalſozialiſten nicht ſo einzuſchreiten, wie es
ſeine Pflicht war, und weil er dieſen Beamten auch durch Dro=
hungen
veranlaſſen wollte, ihn deshalb nicht zu melden.
Belaſtend für Hallſtein wirkte ſein Verhalten, durch das er
öffentlich wiederholt zum Ausdruck gebracht hatte, daß er mit den
Nationalſozialiſten ſtark ſympathiſierte.
Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Stadtrats am
Donnerstag, dem 4. Dezember, 15.30 Uhr, im Rathaus: Die
Deckung des Fehlbetrags für das laufende Etatsjahr.
Mozart=Verein. Das Konzert am 2. Dezember hebt an mit
dem AFe verum corpus Mozarts mit dem Stück, mit dem der
Verein vor 88 Jahren ſein erſtes Konzert begann. Von dem
Hauptwerk des Abends, dem Zyklus Kauns Vom deutſchen
Rhein ſagen die Signale für die muſikaliſche Welt, daß dieſe
Neuheit des Meiſters überall Jubel und Begeiſterung auslöſen
wird, wo Kauns in Muſik verwandeltes Heimatsgefühl in ſeelen=
verwandten
Kreiſen verſtändnisvolles Echo findet‟. Nimmt man
hinzu die Erſtaufführungen einer Reihe Mendelsſohn= Lie=
der
, die Sologeſänge eines Johannes Willy und einer
Luiſe Richartz die Mitwirkung eines Guſtav Beck am
Flügel, nicht zuletzt die Leitung des Ganzen durch Friedrich
Rehbock, dann kann gewiß von einem wertvollen Konzert ge=
ſprochen
werden. (S. Anzeige.)
Erſtaufführung Die Pantoffeln des Glücks und das Wun=
derbuch
der Technik. Als diesjähriges Weihnachtsmärchen des
Landestheaters wird Sonntag, den 7. Dezember, um 15 Uhr, im
Großen Haus, erſtmalig das Märchenſtück Die Pantoffeln des
Glücks und das Wunderbuch der Technik, von Loſten, mit Muſik
von Ernſt Wielandt, in Szene gehen. Ein mit der Märchenauf=
führung
verbundenes Weihnachtspreisrätſel für Kinder wird be=
reits
in den nächſten Tagen bekannt gegeben.

Heſſiſches Landestheater.

Sonntag,
30. November.

Montag,
1. Dezember

Dienstag,
2. Dezember

20, Ende gegen 22 Uhr
A9. Der raſende Sperling
T, G8 7u. 8. Pr. 110 Mk.

Mittwoch,
3. Dezember

Donnerstag,
4. Dezember

Freitag,
5. Dezember

Samstag
6. Dezember

Sonntag
7. Dezember

Großes Haus

1517.30
Kabale und Liebe
Heſſenlandmiete II., III.
U1, Gr. 11V Oſt. Volksb.
Preiſe 0.707 Mk.
19.30, Ende nach 22.30 Uhr
E 10 Königskinder
Preiſe 110 M4

Geſchloſſen

19.30, Ende nach 22.30 Uhr
B9 Königskinder
Preiſe 110 Mk.

2022 45 Uhr
Simone Boccanegra
K 5 Büſnenvolksbund
Preiſe 10 Mk.

Keine Vorſte lung

19.3022.30 Uhr
Figaros Hochzeit
T Gruppe 2 und 3
Preiſe 15 Mk.

15 Ende gegen 17.30 Uhr
Zum erſten Male:
Die Pantoffeln des Glücks
Preiſe 0 502.50 Mr.

2022 Uhr
Die erſte Frau Selby
Heſſenlandmiete IV 4
Preiſe 110 Mk.

Kleines Haus

15.1717 45 Uhr
Meine Schweſter und ich
Außer Miete Pr. 15 Mk.

20, Ende gegen 22 Uhr
* 9 3
Zuſatzmiete III.
Preiſe 1.206 Mk.

Geſchloſſen.

2022 Uhr
Lucia von Lammermoor
Zuſatzm. V5 Pr. 1.206.

2021.30 Uhr
Dritter Beethoven=Abend
des Trumm=Quartetts
Preiſe 1, 2, 3 Mk.

029 Uhr
Die erſte Frau Selby
Zuſatz=Miete 105
Preiſe 1.507.50 Mk.

2021 45 Uhr
Fatme
Zſ.=Miete V16, T, Gr. 1,4 u.6
Preiſe 1.206 Mk.

202.30 Uhr
Meine Schweſter und ich
Außer Miete
Preiſe 15 Mk.

2022 Uhr
Lucia von Lammermoor
Zuſatzmiete 14
Preiſe 1.206 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Fünfzehn Male Meine
Schweſter und ich‟. Der Saiſon=Schlager des Kleinen Hauſes
Meine Schweſter und ich muſikaliſches Luſtſpiel nach Berr und
Verneuil von Robert Blum (Geſangstexte und Muſik von Ralph
Benatzky), wird in der Inſzenierung von Renato Mordo ( Bühnen=
bild
: Elli Büttner) mit den Kräften der erfolgreichen Erſtauffüh= bereits zum 15. Male heute Sonntag. 15.15 Uhr, im Kleinenn
Haus zur Darſtellung kommen. Da dieſe Vorſtellung außer Mieter
ſtattfindet, ſind günſtige Plätze noch in genügender Anzahl an
der Tageskaſſe verfügbar. Die geſtrige Abendvorſtellung fand=
wiederum
vor völlig ausverkauftem Hauſe ſtatt. Humper=
dincks
Königskinder gelangen heute Sonntag, im
Großen Haus, erſtmalig zur Wiederholung. Die Partie des
Beſenbindertöchterchens ſingt Hilde Eiſenhauer, die mit Eva Herr=
mann
alterniert. Zweites Hermine=Körner= Gaſt=
ſpiel
. Frau Hermine, Körner wird ihr Gaſtſpiel als Die=
erſte
Frau Selby das vom Darmſtädter Publikum mit
den herzlichſten Beifallskundgebungen begrüßt wurde, Donners=
tag
, den 4. Dezember, im Kleinen Haus, und am Sonntag, den
. Dezember, im Großen Haus, fortſetzen. Carl Ebert wird bei=
dieſen
Wiederholungen wiederum die Partie des James Selby
ſpielen.

Eine sichere Zukunft
für Frauen, die nicht heiraten!
Ihr Lebensunterhalt ist gesichert, solange Sie als berufstätige Frau arbeiten
können. Wer aber wird in späteren Jahren für Sie sorgen? Die Renten der
Sozialversicherung reichen oft nicht aus, vor allem, wenn Sie Angehörige zu
versorgen haben; und im freien Berufe haben Sie nicht einmal diese kleine
Sicherheit. Eine sorgenfreie Zukunft schaffen Sie sich durch eine
Lebensversicherung, die Ihnen zuverlässig für einen selbstgewählten
Zeitpunkt ein Kapital bereitstellt.
Fragen Sie einen Versicherungs-Fachmann!

[ ][  ][ ]

Seite 6
Vorträge im Deutſchnationalen Handlungsgehilfen= Ver=
band
. Die Ortsgruppe Darmſtadt, die auch in dieſem Jahre wie=
der
bedeutende und wichtige Veranſtaltungen in ihrem Winter=
arbeitsplan
aufgenommen hat, führte auch in der vergangenen
Woche einige ſehr gut beſuchte Vorträge durch. Die beſondere Be=
deutung
der chemiſchen Induſtrie und die große Zahl der in ihr
beſchäftigten Kollegen hat die Ortsgruppe veranlaßt, eine beſon=
dere
Fachgruppe auch in Darmſtadt ins Leben zu rufen. Am Er=
öffnungsabend
dieſer Arbeitsgemeinſchaft, der am Mittwoch, den
26. ds. Mts., im Heim der Kaufmannsgehilfen ſtattfand, ſprach
zunächſt der Kreisgeſchäftsführer des D.H.V.,, Herr Klaue, Ffm.,
über die Bedeutung der Fachgruppen=Arbeit . Der Vortragende
ſchilderte in kurzen Ausführungen, welche Arbeit in einer Fach=
gruppe
geleiſtet werden ſoll, bewies, wie notwendig es iſt, daß ſich
jeder Kaufmannsgehilfe heute mit Wirtſchaftsfragen befaßt, die
über den Wirkungskreis ſeiner Arbeit hinausgehen. Er zeigte, wie
wichtig es beſonders für die Kollegen in der chemiſchen Induſtrie
iſt, ſich mit techniſchen und Fabrikations=Fragen zu beſchäftigen.
Hilfsmittel auf dieſem Wege will die Fachgruppe ſein, in der ſolche
Fragen in arbeitsgemeinſchaftlicher Form behandelt werden. Den
zweiten Vortrag hielt der Chemiker, Herr Dr.=Ing. Seidel. Herr
Dr. Seidel, der als hervorragender Sachkenner auf dem Gebiete
der chemiſchen Induſtrie bekannt iſt, ſprach über Das Werden der
chemiſchen Großinduſtrie und ihrer Abſatzorganiſationen. In leicht
verſtändlichen Ausführungen verſtand er es, ſeinen Zuhörern die
Entwicklung der chemiſchen Induſtrie zu ſchildern. Neben der Ar=
beit
, die von einigen Wiſſenſchaftlern geleiſtet und dadurch erſt zu
einem Entſtehen der chemiſchen Induſtrie führten, ſprach er vor
allem über die Entwicklung, die zu der Bildung der heutigen Groß=
Unternehmungen, z. B. der J. G. Farbeninduſtrie A.=G. geführt
haben. Daß die deutſche chemiſche Induſtrie auch heute wieder vor
beſonders ſchwere Aufgaben geſtellt iſt, bewieſen die Ausführungen
des Redners über die Organiſationen des Abſatzes vor und nach dem
Kriege. Verlorengegangene Abſatzmärkte müſſen zurückerobert und
neue wieder geſchaffen werden. Groß iſt die Konkurrenz, mit der
gerade die chemiſche Induſtrie im Auslande zu kämpfen hat.
Hier liegt auch die Aufgabe, an deren Bewältigung die Kaufleute
und Techniker der chemiſchen Induſtrie mithelfen müſſen. Reicher
Beifall lohnte den Redner und bewies, welches große Intereſſe
derartige Bildungsarbeit findet. Herr Dr. Seidel, der als Leiter
dieſer Arbeitsgemeinſchaft gewonnen iſt, wird, auch in Zukunft
ſolche Vorträge halten. Am Donnerstag, den 27. Nov., ſprach
ebenfalls im Heim der Kaufmannsgehilfen der Leiter der Rechts=
ſchutzſtelle
des D.H.V. Frankfurt a. M., Kollege Schumann, über
das Thema: Das Recht des Kaufmannsgehilfen In intereſſan=
ten
Ausführungen erklärte der Redner die geſetzlichen Beſtimmun=
gen
über Kündigungen und Entlaſſungen der Kaufmannsgehilfen
und über den Schutz der älteren Angeſtellten uſw. Auch dieſer
Abend war für die Ortsgruppe des D.H.V. ein voller Erfolg.
Heute Sonntag findet im Heim der Kaufmannsgehilfen der
Elternabend des Bundes der Kaufmannsjugend im D.H.V. ſtatt.
Gleichzeitig werden die Preiſe des am 16. November durchgeführ=
ten
Berufswettkampfes zur Verteilung gelangen. Jeder Lehrling
iſt mit ſeinen Eltern zu dieſer Veranſtaltung herzlichſt eingeladen.
Die Elektro=Gemeinſchaft Darmſtadt, die es ſich zur dankens=
werten
Aufgabe gemacht hat, auf dem Gebiete des Beleuchtungs=
weſens
bahnbrechend und fördernd zu wirken, hatte zu einem
Lichtbildervortrag eingeladen mit dem Thema Die gute Werk=
ſtattbeleuchtung‟
. Der Vorſitzende, Herr Oberingenieur Herzog
begrüßte die Anweſenden und gab in kurzen Zügen Zweck und
Ziele der Elektro=Gemeinſchaft Darmſtadt bekannt. Nicht nur
Intereſſen des Elektrizitätswerks und der Inſtallateure ſollen hier
vertreten werden, ſondern in erſter Linie gilt es, eine gute und
zweckmäßige Beleuchtung Allgemeingut werden zu laſſen. Der
Redner des Abends. Herr Ingenieur Harſch=Frankfurt a. M.,
von der Gewerbeförderungs= und Betriebsberatungsſtelle, ver=
ſtand
es an Hand einer Reihe guter Lichtbilder von gut und
ſchlecht beleuchteten Werkſtätten die draſtiſchſteh Unterſchiede zu
kennzeichnen. Es war ſehr intereſſant, zu erfahren, daß die an=
fangs
aufgewendeten Mehrkoſten für eine richtig bemeſſene Be=
leuchtung
ſich bald durch Leiſtungsſteigerungen nutzbar machten,
z. B. ergab eine für eine Druckerei aufgeſtellte Wirtſchaftslich=
keitsberechnung
, daß eine ausreichende Beleuchtung die Leiſtungs=
fähigkeit
des Arbeitenden um ein Beträchtliches erhöht. Die aus
allen Kreiſen des Handwerkerſtandes zuſammengeſetzten Zuhörer
ſpendeten dem Redner lebhaften Beifall. Herr Obering. Herzog,
der anſchließend an Hand einiger auf der Bühne errichteter Bei=
ſpiele
jeweils eine gut und eine ſchlecht beleuchtete Werkſtatt
demonſtrierte, zeigte auch insbeſondere ſehr zweckmäßig kon=
ſtruierte
und vielſeitig verwendbare Platzleuchten, die heute in
keinem Betrieb mehr fehlen ſollten, denn nur gutes Licht gibt
gute Arbeit. Herr Dr. Kollbach von der Handwerkskammer
dankte für die aufſchlußreichen Vorführungen und glaubt, daß die
gegebenen Anregungen auf fruchtbaren Boden gefallen ſind.
Im Schlußwort dankte der Vorſitzende allen Beteiligten, durch
deren Hilfe der Vortrag und die Ausſtellung zuſtande kam.
Orpheum. Märchentheater. Heute, Sonntag,
30. November, nachmittags ½4 Uhr, einmalige und zugleich letzt=
malige
Aufführung des deutſchen Kinder=Märchens Das
Aſchenbrödel‟ Dieſe Aufführung wird wohl die ſchönſte
der diesjährigen Märchenveranſtaltungen ſein, zumal das Mär=
chenballett
mit einem Rokoko= Nixen=, Soldaten= und Holländer=
Tanz aufwartet. Hervorzuheben ſind noch die wunderſchönen
Koſtüme, die Täubchen und der gläſerne Pantoffel. Wollen
Sie Ihren Kindern eine beſondere Freude bereiten, dann beſuchen
Sie mit dieſen dieſe einzig ſtattfindende Aufführung Das Aſchen=
brödel
. Gegen Vorlage der heutigen Anzeige zahlen Sie für
Eſtrade 25 Pfg., Saal 40 Pfg., Sperrſitz 50 Pfg., 2. Balkon
50 Pfg., 1. Balkon 60 Pfg., Seiten=Parkett 60 Pfg., 2. Parkett
70 Pfg., 1. Parkett 1 RM., Mittelloge 1 RM. Dieſe Sonder=
vergünſtigung
iſt nur heute gültig für drei Kinder und Erwach=
ſene
, aber nur ab 11 Uhr vormittags an der Kaſſe des Orpheums.
Einlaß iſt um 2 Uhr. Allgemeiner Verkauf im Verkehrsbüro und
an der Orpheumskaſſe von 11 bis 1 Uhr und telephöniſch unter 389.
(Siehe heutige Anzeige.)
Gegen Gehaltsabbau und Entlaſſungen! Ueber dieſes
Thema ſpricht am Dienstag, den 2. Dezember, im Bürgerhof
in einer von der Ortsgruppe Darmſtadt des Zentralverbandes der
Angeſtellten einberufenen öffentlichen Kundgebung Herr Fritz
Schröder, Berlin (Mitglied des Vorſtandes der Reichsanſtalt
für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung). Die Ver=
anſtaltung
gilt dem Proteſt gegen das des öfteren zu beobachtende
Vorgehen einzelner Firmen, die unter Umgehung des beſtehenden
Tarifsvertrags verſuchen, durch direkte Verhandlungen mit den
einzelnen Angeſtellten eine niedrigere Gehaltszahlung durchzu=
ſetzen
. Zum anderen ſoll die Kundgebung den Willen der An=
geſtellten
äußern, die ſich mit Entſchiedenheit gegen rückſichtloſe
Entlaſſungen wenden. (Siehe auch Inſerat.)

Großkraftwerk Klingenberg. Am Dienstag, den 2. Dez.,
wird der Film Großkraftwerk Klingenberg im großen Hörſaal

des Elektrotechniſchen Inſtituts der Techn. Hochſchule gezeigt. Die
Vorführung findet im Rahmen der Vortragsreihe über Elektro=
technik
ſtatt, die Herr Dipl.=Ing. F. Scriba für die Volkshochſchule
hält. Sie behandelt den Bau und Betrieb eines unſerer größten
und modernſten Elektrizitätswerke. Die Veranſtaltung iſt für
jeden zugänglich, insbeſondere ſind die Mitglieder des Orts=
gewerbevereins
und der Handwerkervereinigung zu dieſem
Abend frdl. eingeladen.

Aarangagaannggsgnngaang
Kurz-Opern u. Kurz-Operetten:
Neu: Die Csardasfürstin"
als Kurz-Operette auf 4 doppelseit. Platten
Best.-Nr. 195397-400
Außerd. auf 5Platten: Boheme‟- Carmene
Die Fledermaus (als Kurz-Operette)
Auf 4 Platten: Hänsel und Gretel‟ -
Lohengrin‟ Der Freischütz‟ Der
Troubadour‟ - Zar und Zimmermann
Der Barbier von Sevilla‟-Die lustigen
Weiber von Windsor‟
Der Bettelstudent (als Kurz-Operette)
Auf 3Platten:,Wilhelm Tell(als Kurzdrama)

Sonntag, den 30. November 1930
7. Mikkel=Süddeulſche Geflügelſchau.
Geſtern vormittag wurde die vom Geflügelzucht=Verein, e. V.,
unter Beteiligung des Verbandes Deutſcher Rhodeländer=Züchter,
Gau Heſſen, und der Vereinigung Süddeutſcher Minorka=Züchter,
Gau Heſſen und Heſſen=Naſſau, im Mathildenhöhſaal ver=
ſtaltete
7. Mittel=Süddeutſche Geflügelſchau eröffnet. Es war eine
Reihe geladener Ehrengäſte erſchienen u. a. als Vertreter der
Landwirtſchaftskammer Dr. Denker. Der Vorſitzende Treuſch
begrüßte zur Eröffnung alle Anweſenden und wies auf die Be=
deutung
der Geflügelzucht für Deutſchlands Wirtſchaft hin. Die
Geflügelzucht müſſe aber immer noch intenſiver betrieben werden.
Jährlich würden zirka 350 Millionen Mark für die Einfuhr
ausländiſcher Eier ausgegeben. Wenn es gelingen würde, die
Eierproduktion zu ſteigern, ſo daß ein Huhn ſtatt 80 120 bis
150 Eier jährlich liefere, ſo brauche man nicht Millionen ans
Ausland zu geben. Zum Schluß dankte er allen, die zum Ge=
lingen
der Ausſtellung beigetragen haben. Er dankte auch den
Stiftern für die reichhaltige Tombola, und beſonders der Familie
Heuterkes, die im Intereſſe der Geflügelzucht keine Arbeit
ſcheue, um die Tombola möglichſt erfolgreich zu geſtalten. Es
folgte dann eine Führung durch die Geflügelſchau.
Die Geflügelſchau iſt ſehr reichhaltig. Sie iſt eingeteilt in
ſieben Gruppen, ihr iſt eine Techniſche Abteilung der Firma
Ulbrich und eine Futterſchau der Firma Ringler angegliedert.
Die Geflügelſchau weiſt in den einzelnen Gruppen Prachtexem=
plare
auf. Zahlreiche Tiere und Stämme wurden prämiiert,
Ehrenpreiſe hatten u. a. der Staatspräſident und Oberbürger=
meiſter
Mueller geſtiftet. Der Vorſitzende ſelbſt hat eine auf=
fallend
ſchöne ſchwarze Rheinländerſchau ausgeſtellt, große, qua=
litativ
hochſtehende Tiere aus dem Lehrgeflügelhof Treuſch. Der
Haupt= und Nebenraum iſt angefüllt mit kräftigen, erſtklaſſigen
Hühnern aller Raſſen, ganzen Stämmen, Gänſen, Enten, unter
denen die Deutſche Zukunftsente, Khaki Campbell, hervorzu=
heben
iſt. Dieſe hat eine praktiſche Farbe, das richtige Körper=
gewicht
und iſt ein gutes Legetier. Ferner ſind Zwerghühner,
Ziergeflügel und Tauben in großer Zahl zur Schau geſtellt. Das
viel gezüchtete amerikaniſche Legehuhn iſt allerdings, bemerkens=
werterweiſe
, nur in einem Stamm, mit drei Exemplaren ver=
treten
. In der Techniſchen Abteilung werden vor allem Geräte
aller Art, Futter= und Brutapparate, Schirmglucken und Fall=
neſter
gezeigt. Die ſehr reichhaltige Schau, die heute während
des ganzen Tages geöffnet iſt, fand bereits geſtern lebhafteſte
Beachtung bei allen an der Geflügelzucht Intereſſierten. Man
rechnet auch heute mit einem ſehr ſtarken Beſuch der lehrreichen
Ausſtellung.

Der Verband der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinter=
bliebenen
in der Kriegerkameradſchaft Haſſia (Landesverband
Heſſen des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyffhäuſer), Darmſtadt,
Ahaſtraße o, teilt uns mit: Wie auch in anderen Bezirken der
Provinz Starkenburg, findet jetzt auch in Reinheim und Groß=
Umſtadt monatlich ein Sprechtag für Kriegsbeſchädigte und Kriegs=
hinterbliebene
ſtatt. Jeden 3. Mittwoch im Monat ſteht einer der
Fürſorgeleiter zur Beratung und Annahme von Anträgen uſw.
zur Verfügung, und zwar vorm. von 8.3011.30 Uhr in Rein=
heim
, Gaſthaus Schloß Lichtenberg, und nachm. von 1.30 bis
5 Uhr in Groß=Umſtadt, Gaſthaus zur Eiſenbahn. Die Ge=
ſchäftsſtelle
Darmſtadt weiſt ausdrücklich darauf hin, daß von ihr
nicht nur Angelegenheiten der Militärverſorgung, ſondern auch
alle Angelegenheiten, der Invaliden= und Unfallverſicherung, der
Arbeitsloſenverſicherung und (im beſchränkten Maße) des Steuer=
rechts
der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen bear=
beitet
werden. Es liegt im Intereſſe aller Kb. und Kh. ſowie
aller Intereſſenten, von dieſen Sprechtagen reichlichen Gebrauch
zu machen, da dort Gelegenheit gegeben iſt, ſich eingehend mit den
Bearbeitern zu beſprechen.
Auf die Weihnachtsbitte der Herberge zur Heimat, Große
Ochſengaſſe 8, weiſen wir auch hier empfehlend hin und bitten,
dieſe Wohlfahrtseinrichtung auch in dieſem Jahr nicht zu ver=
geſſen
.
EPH. Um die Atempauſe. Bekanntlich hat der Reichstag im
vergangenen Jahr den 5=Uhr=Ladenſchluß am Heiligen

Nun machen ſich im Hinblick auf den Heiligen Abend 1930 wieder
Beſtrebungen geltend, jenen Beſchluß rückwärts zu revidieren. Bei
der Stimmung der Oeffentlichkeit wird ein Erfolg dieſen Beſtre=
bungen
gewiß nicht beſchieden ſein. Es entſteht der Eindruck, als
ob man in manchen Kreiſen jedoch für ſeeliſche Imponderabilien
unſeres Volkes oder, nüchterner geſprochen, für gewiſſe ſoziale und
menſchliche Rückſichten kein Verſtändnis habe. Zur Linderung der
Not des gewerblichen Mittelſtands wäre eine verlängerte Arbeits=
zeit
am Heiligen Abend ein recht ungeeignetes Mittel. Vielmehr
wird uns eine wirkliche Atempauſe für Leib und Seele gerade an
dieſem Weihnachten der Not unentbehrlicher ſein denn je. Dazu
wird auch der 5=Uhr=Ladenſchluß am Heiligen Abend dienen
können.
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Wie aus dem Anzei=
genteil
erſichtlich, beginnt die Stenographen=Vereinigung Gabels=
berger
Handwerkerſchule, Ecke Karls= und Nieder= Ram=
ſtädter
Straße, am Dienstag, dem 2., und Freitag, dem 5. Dezem=
ber
d. J., mit neuen Kurſen in Reichskurzſchrift unter Leitung
ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie. Maſchinenſchreiben
nach der Zehnfinger=Blindſchreib=Methode iſt in der Fachſchule die=
ſer
Vereinigung, Karlsſtraße 23, Erdgeſchoß, gegen ge=
ringe
Gebühr täglich nachmittags und abends zu erlernen. Für
gute Ausbildung wird garantiert. Anmeldungen jeweils in den
erſten Stunden.

Gute Ernährung

erhält geſund. Das gilt beſonders für die Wintermonate und für
Perſonen, die geiſtige und kirperliche Schwerarbeit verrichten. Aber
die Leiſtungsfähigkeit des Magens iſt begrenzt. Die konzentrierte
Kraftnahrung Ovomaltine beſchwert die Verdauungsorgane nicht. Sie
wird ſehr ſchnell verdaut und vom Blut aufgenommen. Sie iſt das
ideale Mittel zur ſchnellen Verbeſſerung der Ernährung.
Originaldoſen mit 250 gr Inhalt zu 2.70 RM. 500 gr 5. RM. in
allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Gratisproben und Druck=
ſchrift
durch die Fabrik:
(I.58
Dr. A. Wander, G. m. b. H., Oſthofen=Rheinheſſen.

Nummur
Deutſche Freude und deutſche Not in Ueberſees
Thema wird der Direktor des Evangeliſchen Hauptver=
deutſche
Anſiedler und Auswanderer, Berlin N. 24. Om.
ger Straße 13/14, Pfarrer Tönjes, in einem Lichtbildervo
nächſten Dienstag, 2. Dezember, im Gemeindeſaal der
gemeinde behandeln. 35 Millionen Deutſche leben im
über 800 000 haben in den Nachkriegsjahren Deutſchlando
und 50 000 wandern noch Jahr für Jahr in unbekannn=
Was unſere Deutſchen im Ausland an Freude und Notte
welche Kämpfe und Nöte ihrer dort harren, und wie ſcht=
für
Ungezählte iſt, ihre hohen heimatlichen Güter zu w=
ſoll
in dem Vortrag gezeigt werden. Da ſehr viele inff
loſer und unbeſonnener Auswanderung bald in größtes
raten, der Heimat für immer verloren gehen und zum K
ger fremder Nationen werden, ſollen auch die Fragen
tet werden, wer heute überhaupt auswandern kann und
wohin am beſten. Der Redner war 21 Jahre, auch
Krieges, in Deutſch=Südweſtafrika tätig. Während derr
Peſtzeit Oktober 1918 diente er der deutſchen Gemeinde=
als
Seelſorger. Auf Grund ſeiner Predigten am daraur
Totenſonntag wurde er von der engliſchen Regierung d
verwieſen. Wider alles Erwarten nahm man die Al=
wieder
zurück; ſo konnte er noch weitere drei Jahre dem)
Gemeinde Swakopmund zur Verfügung ſtehen. Auch
reichen afrikaniſchen Erfahrungen Erlebniſſe, wie ſie
gen geſchenkt werden wird der Vortragende berickhe
Vortrag mit ſeinen Lichtbildern aus fernen Ländern
nicht nur einen intereſſanten Abend erwarten, ſondern
auch zu einem Erleben eigenſter Art zu werden, das
Deutſchlands ſchwerſter Not die Wege zeigen will, wie
Not überwinden können.
Dem Kammermuſikabend im Kleinen Haus ann
den 28 November der eine Ehrung des Schleſier=Vereiis
ſtadt für Prof. A. Mendelsſohn bedeutete, wohnte aug
präſident Adelung bei.
Petrusgemeinde (Männer=Vereinigung). In de
Monatsverſammlung am Dienstag, den 2. Dezember, inn
dehaus, Eichwieſenſtraße 8, wird Herr Paſtor Tönjes auu=
Direktor des Evang. Hauptvereins für deutſche Auswanze

Vereinigung, aber auch alle ſonſtigen Gemeindeglieder, Mit
lich zu dem Vortrag, der durch Lichtbilder belebt wi v
laden. Auch Gäſte aus anderen Gemeinden ſind willkonn
ſonders ſeien die Mitglieder von Verbänden, welche ſich
des nationalen Gedankens zur Aufgabe gemacht haben (
Verein, Verein für das Deutſchtum im Ausland, Flott-
uſw
.), auf den Vortrag aufmerkſam gemacht.
Zigeunerkapelle. Auf das heute, Sonntag, den
nachmittags 3½ Uhr, im großen Saal des Städtiſchen E
ſtattfindende zweite und letzte Konzert Berenys 40
Zigeuner=Sinfoniker wird hiermit nochmals beſonde-
wieſen
. Karten im Vorverkauf: Verkehrsbüro, 111 Uhn,
kaſſe Saalbau, ununterbrochen ab 11 Uhr. (Neues Pr./
Der Stenographenverein Gabelsberger, Ballo

hat als einer der erſten Vereine im Reiche den Unterri
Einheitskurzſchrift aufgenommen, und der Beweis erfl

Tätigkeit in der neuen Kurzſchrift wird durch das Ergub
letzten Handelskammerprüfung erbracht. Von jedem im
leben Stehenden können heute oder morgen kurzſchriftlickt
keiten verlangt werden, und dann heißt es gerüſtet zu
wird daher der Beſuch der im Anzeigenteil angekündign
Kurſe, die am 1., 4. und 8. Dezember in der Ballonſchule
beſtens empfohlen.
Unfälle. Geſtern vormittag kam ein Lokomotivßi.
Sensfelderweg mit ſeinem Motorrad zu Fall. Mit einin
bruch mußte er nach dem Krankenhaus verbracht wern
Nachmittag wurde in der Alexanderſtraße ein Herr v.
Auto angefahren und leicht verletzt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlichen
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
den 30. November 1930, folgende Aerzte zu deſſen Vi
bereit: Dr. med. Grode, Roßdörferſtraße 22, Telepky
Dr. med. Nahm, Heidelbergerſtraße 83, Telephon 4649;
Nauheim, Landwehrſtraße 14, Telephon 4200.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich arne
den Woche den Nachtdienſt: 30. November bis einſchließlic-
zember
Merckſche Apotheke, Rheinſtraße 9, und Beſſunger Ao
Wittmannſtraße 1.

Lokale Veranftalkungen.

Die Mermtuer erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen im
in leinem Faſſie irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
Im Reſtaurant=Café Zum Datteriche
ſtraße 27, findet heute, wie jeden Sonntag, großes Konzu

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Auonyme Aufragen
nicht beantwortet. Die Deantwortung erfolgt ohne Rechisverbindlichtein
Mieter hier. 1. Nein. 2. Nein. Sie werden wegen Herau
Schlüſſels zum Boden das Amtsgericht in Anſpruch nehmer
Natürlich iſt es möglich, daß das Fenſter durch den Sturm
wurde. Für dieſe Beſchädigung muß der Vermieter aufkomme.
wegen der Benutzung des Bodens durch die Mieter kann eine Ao=
Regelung erzwungen werden. Wegen der Küche wenden Sie
beſten an den Inſtandſetzungsausſchuß (Städt. Hochbauamt).
Sie keine Zeugen haben, möchten wir von Erhebung einer Bele=
klage
abraten. Es gibt auch üble Nachreden, die man am beſ 71
hört.
H. S. P. Wenden Sie ſich mit Ihrer Anfrage an die LN
babelsberg.
Tageskalender für Sonntag, den 30. November 19
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, 15 Uhr, II:.
U1, ITV: Kabale und Liebe‟. 19.30 Uhr, E 10: .*
kinder, Kleines Haus, 15.15 Uhr: Meine Schwe=
ich
20 Uhr, IIT4: X 9
Orpheum, /24
Aſchenbrödel: 20.15 Uhr: Adieu Mimi. Kon
Ludwigshöhe, 4 Uhr; Herrngarten, 4 Uhr; Schloßkell
Oper, Zum Datterich, Reſt. Bender, Maxim. Span.
Sportplatz=Reſt. am Böllenfalltor, Rheingauer Weinſtul,
zenfels, Alte Poſt. Brauerei Schul, Bürgerhof. Rum
Hotel Poſt, Stadt Malaga, Reichshof. KinovE‟
lungen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele;
tags 11.15 Uhr, Union= und Helia=Lichtſpiele: Film. Ee
gelſchau im Mathildenhöhſaal. Perkeo, nachm.
Märchentheater. Konzert Bereny, nachm. 15. Städt. Saalbau. Liederkranz, abends 7.30
Städt. Saalbau: Volkslieder.

Stuhlverſtopfung. Nach den an den Kliniken für inner
heiten geſammelten Erfahrungen iſt das natürliche Franc=
Bitterwaſſer ein äußerſt wohltuendes Abführmittel.

BiEStiHieseiNEs HEKKIN

Tschaikowsky
op. 45: GAPRICCI0 ITALIEN- Franz Völker
Dirigent: Alois Melichar
Drei Plattenseiten partiturgetreu
Rückseite: Eugen Onegin, Polonaise
Best.-Nr. 27221/22 Plattenpreis 5.
A
Fragen Sie nach diesen Platten
in allen unseren offiziellen Verkaufsstellen

Heinrich Schlusnus
Strömt herbei, ihr Völkerscharen
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten
Best.-Nr. 90169 Plattenpreis RM.4,
Leb’ wohl, schwarz-braunes
Mägdelein
Alle Tage ist kein Sonntag
Best.-Nr. 23637, Plattenpreis 3,50

August Batzem Rhein. Volkssänger
Am wunderschönen Rhein, Walzerlied
Ja, wokann’s denn schöner sein, Marschlied
Best.-Nr. 23113 Plattenpreis RM. 3,50
Grinzinger Schrammel-Trio
Lustig u. fidel, Heurigen-Marsch
Alm G’stanzeln Potpourri
Best.-Nr. 23477, Plattenpreis 3,50
und sämtliche Tanz-

Zwei Welterfolge auf elner Platte
Zwei Herzen im‟/,Takt, Tonfilm-Walzerlied
In Paris, in Paris, eind die Mädels so süß
(Sous les toits de Pari), Boston aus dem
Tonfilm Unter den Dächern von Paris‟
Best.-Nr. 23644 Plattenpreis RM. 8,50
Juan Llossas Tango-Kapelle
Refraingesang: L. MONOSSON
Oh, Fräulein Grete, Tango
Ein bißchen Puder, ein bißchen
Schminke, Tango
Best.-Nr. 23623 Plattenpreis RM. 3,50
Paul Godwin Tanz Orchester
Die Walzer der Welt‟, Potp. v. Robrecht
Best.-Nr. 23621 Plattenpreis RM. 8,50

[ ][  ][ ]

Aus den Parkeien.
Jung=Volksparteiliche Außenpolitik.
geichsgemeinſchaftjunger Volksparteiler
adt nahm auf ihrem Vortragsabend am 24. d. M. ein
es Mitglieds des Reichsvorſtandes der R.j. V.,
m Generalſekretärs Schröder=Dresden, über Jung=
reeiliche
Außenpolitik entgegen.
Zielpunkt der Außenpolitik iſt die Reviſion des
ylanes. Allerdings muß zuerſt die innere Sa=
unrg
erfolgen, um ähnlich wie nach 1923 mit Erfolg das
ewegehren durchzuſetzen. Mit beſonderer Leidenſchaft wird
Generation gegen die ,eſchränkungen der
hen Souveränität ankämpfen und mit aller Offen=
Volke aufzeigen. Das gleiche gilt für das allgemeine
Der Abrüſtung und des Rüſtungsausgleichs.
ien iſt fernerhin über die nicht ungefährlichen Beſtim=
es
Abſtimmungsmodus im Saargebiet. In
ten und entſcheidenden Punkten wird die deutſche Außen=
rach
Oſten und Südoſten orientiert ſein müſſen.
=Offenheit iſt die Wiederherſtellung der Gren=
m
1. Auguſt 1914 zu fordern. Weſentlich iſt gleich=
e
Verbindung mit Oeſterreich und das Erſtreben einer
n. mit der Tſchechoſlowakei und deſſen Herauslöſen aus
tBiellen, wirtſchaftlichen und militäriſchen Abhängigkeit
nEreich. In der Minderheitenfrage und auf dem
der Schuldfrage und der Kolonialſchuldlüge
Aktivität der jungen Volkspartei aber auch hinter gar
woeren Partei oder Bewegung zurück. Mit Rußland
tHrücklichſt eine Vertragspolitik betrieben werden; denn
tihe Oſtpolitik iſt nur möglich auf dem Wege einer Koope=
uu
Rußland. Italien iſt zweifellos ein Faktor deut=
fenpolitik
, allerdings müſſen die Grenzen kühl erkannt
Ein gewiſſes Zuſammengehen wird begrüßt werden in
der Abrüſtung und der Kolonien. Wenn aber die Natio=
icen
und die Deutſchnationalen den Wahn verbreiten,
imen mit Italien gemeinſam gegen den Erbfeind Frank=
ſih
n, ſo iſt das derart gefahrvoll und exploſiv, daß die jun=
fikparteiler
mit Keulen dazwiſchen zu hauen haben. Un=
hu
) wir mit Italien in den Fragen Südtirols, der Repara=
n
des Anſchluſſes Oeſterreichs. Das Verhältnis zu Eng=
ſarf
nicht mit der leichtſinnigen Auffaſſung England wird
nanſchließen auf ſich beruhen bleiben. England als küh=
hier
iſt froh, ſich an Frankreich anlehnen zu können, ſo=
iat
ſein Verhältnis mit Amerika geklärt iſt. Die unge=
etarke
der franzöſiſchen Nation ergibt ſich aus alledem.
ſie iſt auf einer Höhe, die es wohl überhaupt noch nicht in
öſſchichte innegehabt hat. Dieſen Zuſtand gibt Frankreich
eis, getragen von der Ueberzeugung, daß die franzöſiſche
urch militäriſche Politik am eheſten geſichert iſt. Da wir
tireſſe haben, daß noch einmal die Politik der Sanktionen
urſchland kommt, ſind die von Streſemann erreichten Er=
lange
überaus wertvoll, als Rußland noch nicht wieder
t iſt und deutſch=ruſſiſche Vertragspolitik dem Weſten Pa=
ibeten vermag.
Referent fand den ſtärkſten Beifall und die Zuſtim=
in
der ſich anſchließenden lebhaften, ausführlichen Diskuſ=
irbei
wurde leidenſchaftlich gefordert, daß die Hoch=
der
Volkspartei in Zukunft ſtärker propagandiſtiſch
ſasgeſtellt werden ſollen, um ernſthafte natio=
ſrziehungsarbeit
an den Maſſen des deutſchen Vol=
ſiten
. Die Rüſtungsausgleichung wird als ein ernſtes Ge=
Stunde erkannt, um zu verhüten, daß europäiſche Konflikte
ſiſchem Boden ausgetragen werden. Das muß in aller Bälde
Eiwerden, daß wir wenigſtens unſere eigene Neutralität ver=
ſ
können. Mit aller Entſchiedenheit wurde ſchließlich noch
ut daß die Geſamthaltung der D.V.V. auf
mtt Aktivität eingeſtellt bleibe. Anwürfe, ſie ſei
nremental und regierungsfromm, werden von vornherein
eindslos bleiben müſſen. Die Verſammlung beaufragte den
in en, Herrn Dr. Mattern, dieſe Stellungnahme perſönlich
ntralvorſtand der Deutſchen Volkspartei in Berlin zu über=
H.
Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird die
ercckerſtraße zwiſchen Hindenburgſtraße und Groß=Gerauer
m 1. Dezember 1930 bis auf weiteres für Fahrzeuge aller
Fwrrt.

Fork mit der Gekränkeſteuer.

Die breite Oeffentlichkeit kennt leider die kataſtrophale Lage der
deutſchen Winzerſchaft nicht genügend, von Bevölkerungsſchichten abge=
ſehen
, die mit dem Weinbau in wirtſchaftlicher Verbindung ſtehen. Die
Verſchuldung des Weinbaues hat Ausmaße angenommen, die bei den
völlig ungenügenden Weinpreiſen, die der Erzeuger erhält, zu unhalt=
baren
Zuſtänden führt. Die Weinpreiſe, wie ſie der Winzer erhält,
liegen heute in allen deutſchen Weinbaugebieten unter den Vorkriegs=
preiſen
, während die Produktionskoſten heute erheblich höher ſind wie
damals. Dieſer Zuſtand der völligen Unrentabilität dauert ſchon ſeit
zwei Jahren an und zeigt keinerlei Anzeichen zur Beſſerung. Der Rück=
gang
in der Lebenshaltung des Winzers iſt über alle Maßen groß.
Unter dieſen Umſtänden muß die Einführung der Gemeindegetränke=
ſteuer
, die den Weinbau hart trifft, ſchwerwiegende Folgen haben, da
ſie den Weinkonſum noch weiter droſſelt und die Erzeugerpreiſe noch
weiter drückt. Statt dem deutſchen Weinbau in ſeiner großen Not zu
helfen, verſchlechtert man durch dieſe neuen Steuern ſeine Lage noch
mehr. Keine Frage, daß bei ſolchem Vorgehen die Hilfsmaßnahmen
der Regierung für den notleidenden Weinbau illuſoriſch werden.
Der deutſche Weinbau richtet an die deutſche Oeffentlichkeit den
Hilferuf, den deutſchen Winzerſtand nicht völlig zu Grunde gehen zu
laſſen und für die Wiederbeſeitigung der Gemeindegetränkeſteuer ein=
zutreten
.
An. Arheilgen, 29. Nov. Verunglückt. Bei der Verbreite=
rung
der Staatsſtraße nach Frankfurt wurde geſtern früh der Arbeiter
Wannemacher, von hier, beſchäftigt bei der Firma Ludwig Maier= Roß=
dorf
, von einem Auto erfaßt und derart verletzt, daß er nach Anlegung
eines Verbandes in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Darmſtadt ver=
bracht
werden mußte. Der Vorfall ereignete ſich in der Nähe der Drei=
brücken
bei der Aumühle, als zwei Kraftwagen kreuzten.
O. Erzhanſen, 29. Nov. Gemeinderatsbericht. Einfüh=
rung
einer Bürgerſteuer: Das Kreisamt gibt bekannt, daß nach einer
Verfügung des Miniſters des Innern, Amtsblatt Nr. 8, die Gemeinden
zu erſuchen ſeien, eine Bürgerſteuer einzuführen. Steuerpflichtig ſind
in der Gemeinde anſäſſige Perſonen über 20 Jahre. Stichtag 10. Okt.
Nach vielem Hin und Her wurde der Vorſchlag gemacht, den Beſchluß
zurückzuſtellen. Die Abſtimmung ergab: ſechs gegen ſechs. Der Bürger=
meiſter
ſtimmte mit für Zurückſtellung. Antrag des Sportvereins 29
betr. Freiſtellung von Gelände für einen Sportplatz: Dem Sportverein
29 wird Gelände pachtweiſe auf die Dauer von neun Jahren zur Ver=
fügung
geſtellt. Antrag der Fr. Sportvereinigung um Belaſſung der
Einfriedigung an ihrem Sportplatz. Schon mehrmals hat dieſe Ange=
legenheit
den Gemeinderat beſchäftigt. Nun hat der Antrag ſeine Er=
ledigung
gefunden, indem ſieben gegen ſechs für die Belaſſung der Ein=
friedigung
ſtimmten. Das Forſtamt Mörfelden fragt bei der Bürger=
meiſterei
an betr. Fällung und Abgabe von Kurzgrubenholz. Der Ge=
meinderat
genehmigt. Das Kreisſchulamt erſucht um Errichtung der
ſiebenten Schulklaſſe. Beſonderer Verhältniſſe halber ſoll dieſe Sache
zurückgeſtellt werden. Betr. der Hundeſteuer für 1931 wird der alte
Satz angenommen.
J. Griesheim, 29. Nov. Zwei hieſige Einwohner haben bei einem
am Dienstag unternommenen Spaziergang in hieſiger Gemarkung
einen Stock blühender Schlüſſelblumen entdeckt. Geſtern
abend platzte im Haufe des Herrn Heinrich Schupp 5., Schlußgaſſe 16,
hier, ein Waſſerleitungsrohr. Bis man zur Abriegelung des
Rohrſtranges kam, ſtand das Waſſer nahezu 1 Meter hoch im Keller.
Mittels einer Waſſerpumpe wurde der Keller wieder ausgepumpt.
Autounfall. Als geſtern abend gegen 6 Uhr ein Laſtauto nach
Darmſtadt fuhr, mußte es am Viktoria=Sportplatz einem entgegenkom=
menden
Lieferwagen ausweichen. Der Fahrer des Lieferwagens mußte
abblenden und fuhr auf das unbeleuchtete Handwägelchen des Herrn
Valentin Feuerbach 5. von hier, welches mit Holz beladen war, von hin=
ten
auf. Feuerbach erlitt dadurch eine leichte Gehirnerſchütterung ſowie
eine Kopfverletzung und Quetſchung des linken Oberſchenkels. Nach der
erſten Hilfe, die von einem hieſigen Arzt geleiſtet wurde wurde der
Verletzte mittels Sanitätsautos in ſeine Wohnung verbracht. Bei dem
Lieferwagen wurde der Kühler eingedrückt
Co. Pfungſtadt, 29. Nov. Keine Bier= und Bürgerſteuer.
Der Gemeinderat lehnte in ſeiner letzten Sitzung nach kurzer Ausſprache
einſtimmig die Erhebung einer Bierſteuer ſowie die Erhebung einer
Bürgerſteuer ab. Im Anſchluß daran wurde beſchloſſen, daß der
Finanzausſchuß über die nunmehr einzuſchlagenden Wege in der

Finanzwirtſchaft der Gemeinde beraten ſoll. Der Bürgermeiſter wurde
beauftragt, beim Kreisamt und Miniſterium auf die ablehnende Ein=
ſtellung
des Gemeinderates zur Einführung der beiden genannten
Steuern hinzuweiſen und einen Antrag auf Genehmigung der beſchloſ=
ſenen
Gemeindeumlagen einzubringen. Nach der Ablehnung der Bier=
bzw
. Bürgerſteuer kann nämlich gemäß einer kreisamtlichen Verfügung
die Genehmigung der durch den Gemeinderat beſchloſſenen Gemeinde=
umlagen
nicht erfolgen, weil dieſe bekanntlich von der Einführung min=
deſtens
einer der beiden Steuern abhängig gemacht wurde. Der Ge=
meinderat
beſchloß ferner, die Gemeindehundeſteuer für 1931 in der
Höhe der Steuer von 1930 beizubehalten. Sodann beſchäftigte man ſich
mit der Frage der Vergütung des Beigeordneten. Bürgermeiſter
Schwinn erklärte dabei, daß man gerade jetzt auf die Mitarbeit des Bei=
geordneten
nicht verzichten könne. Die Angelegenheit wurde unter Auf=
hebung
eines früheren Beſchluſſes dem Finanzausſchuß zur Weiter=
beratung
überwieſen. Schließlich wurde beſchloſſen, die Weidenutzung
zur Verſteigerung öffentlich auszuſchreiben. Die Nacheichung der Waa=
gen
, Maße und Gewichte, die vorausſichtlich im Februar ſtattfindet, ſoll
wie üblich in der Turnhalle vorgenommen werden. Dazu wurde der
Vorſchlag gemacht, bei dem Eichamt dahin zu wirken, daß die Nach=
prüfung
im Hinblick auf die Koſtenfrage ſtatt alle zwei Jahre nur alle
drei Jahre zu erfolgen habe. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden
Arbeits= und Lieferungsvergebungen beſprochen. Die nächſte Sitzung
findet am Montag abend ſtatt. Auf der Tagesordnung dieſer Sitzung
ſteht der bereits ſchon einmal vorgelegene kommuniſtiſche Antrag auf
Auflöſung des Gemeinderates. Die Sitzung findet auf Grund des Art.
104 der Landegemeindeordnung ſtatt, um ſelbſt im Falle eines Fern=
bleibens
einer Fraktion eine Beratung des Antrages zu ermöglichen.
T. Groß=Zimmern, 29. Nov. Dieſen Samstag und Sonntag findet
im Saalbau Zur Linde eine Kreisſchau für Geflügel und Kaninchen
ſtatt, die durch den hieſigen Kleintierzuchtverein ins Leben gerufen ſvor=
den
iſt. Am 6. Dezember, abends. findet im Gaſthaus. Zum grünen
Baum (Inhaber J. Rapp) eine Zuſammenkunft der 60=Jährigen (1871
bis 1931) ſtatt, wobei die Abhaltung einer Wiederſehensfeier der 60=
Jährigen beſprochen und feſtgelegt werden ſoll. Nächſten Montag,
den 1. Dezember, nachmittags von 45 Uhr, wird in dem hieſigen Schul=
hauſe
(Schulgaſſe) eine Säuglingsberatungsſtunde abgehalten.
Hirſchhorn, 29. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
28. November 2,34 Meter, am 29. November 2.10 Meter.
Gernsheim, 29. Nov. Waſſerſtand des Nheins am
28. November 3,66 Meter, am 29. November 3.30 Meter.

Rheinheſſen.

* Mainz, 29. Nov. Chronik. Um der erſchreckenden Notlage
der Mainzer Bevölkerung, die ſich beſonders darin auswirkt,
daß etwa ein Zehntel der Bevölkerung auf Wohlfahrtsunterſtützung an=
gewieſen
iſt, zu ſteuern, hat der Mainzer Oberbürgermeiſter am Frei=
tag
einen Aufruf an die Bevölkerung von Mainz erlaſſen, mit der Bitte,
für die Mainzer Nothilfe 1930 Geldmittel zur zuſätzlichen Unterſtützung
der Schwerbedrängten zu zeichnen. Die Nothilfe iſt ſo gedacht, daß ſie
nicht die ſtädtiſche Wohlfahrtsfürſorge entlaſten ſoll, ſondern als zuſätz=
liche
und ergänzende Fürſorge für beſonders Geſchädigte, insbeſondere
bei langfriſtiger Arbeitsloſigkeit und kinderreichen Familien, dienen ſoll.
Die Bereitſchaftspolizei des Heſſiſchen Polizei=
amts
Mainz hat ſich bereit erklärt, an ſechs bedürftige Schulkinder
für je vier Wochen täglich ein Mittageſſen zu verabreichen. Außerdem
ſollen 2025 Kinder mit einer Weihnachtsgabe bedacht werden. Der
Dezernent des Wohlfahrtsweſens, Beigeordneter Dr. Kraus, hat der
Bereitſchaftspolizei für das hierdurch bewieſene ſoziale Verſtändnis und
für die Mithilfe zur Linderung der Not den Dank ausgeſprochen.
Anläßlich der hundertjährigen Wiederkehr von Goethes Todestag, am
22. März 1932, ſoll eine Weltausgabe von Goethes ſämtlichen Werken
in 50 Bänden veranſtaltet werden. Träger dieſes Planes iſt Mainz, die
Geburtsſtadt Gutenbergs. Das Goethe Archiv in Weimar beſorgt die
abſchließende wiſſenſchaftliche Herausgabe des Textes. Die Drucklegung
dieſer Welt=Goethe=Ausgabe, die Anſpruch erhebt, tertlich als Standard=
ausgabe
, als endgültige wiſſenſchaftliche Feſtlegung des reinen ungetrüb=
ten
Goetheſchen Textes gewertet zu werden, erfolgt auf der Mainzer
Preſſe unter Leitung von Profeſſor Ch. H. Kleukens=Mainz
in einer beſonders für dieſe Zwecke geſchaffenen Goethe= Welt=
letter
. Abends wurde beobachtet, wie drei junge Leute das Ver=
kaufshäuschen
am Krematorium aufbrachen. Dem Notrufkommando, das
verſtändigt worden war, iſt es gelungen, die Täter auf friſcher Tat
feſtzunehmen. Sie hatten ſich aus dem Häuschen Schokolade und Zi=
garetten
angeeignet, die dem Eigentümer wieder zurückgegeben wurden.
Bei der Durchſuchung der Einbrecher wurden zwei Dietriche gefunden.

Einige Beispiele aus unserer Kollektion:

Herren-Lack-Halbschuhe . . . . RM
braun Boxcalf-Halbschuh ,
Damen-Lack-Spangenschuhe
und Pumps . . . . . .
schwarze Wildleder-
Spangenschuhe u. Pumps.
Crépe de Chine-
Spangenschuhe"
Agraffen-Pumps Lack,
schwarz Wildleder od.
Crép de Chine - einschl.
Agraffe nach Wahl . .
Spangenschuhe, farbig

1850
2
70
15

15

18
O
15
123

Wir Führen nur Schuhe
unserer eigenen Fabrik
Jedes Paar krägt Marke
und Preis eingestempelt

Udwigstraße 13

Darmstadt

17428

Ludwigstraße 13

[ ][  ][ ] Forſtmeiſterpl. 5, in
neu. Mittelb., I. r., Beſchlagnahmefreie leer. Zim. z. vm. Wohnung
Aleceſtraße 21, II.,
Zimmer mit Zu=
beh
., billigſt z. ver=
mieten
. Anfrag. im
1. Stock des Hauſes.
(17430b) 3 Zimmer m. Küche
an ruhige Leute in
Arheilgen zu verm.
Näh. Gſchſt. (17436 A

Eliſabethenſtr. 29, I.
35 Zimmer
zu vermiet. (11955a
2-Zim.=Wohng. (Neubau) p. ſof. in
Arheilgen z. verm. Ang. u. L.50 Gſch. *sg
Zimmer u. Badez.
als Küche ſof. z. vm.
Anzuſ. zw. 11 n. 4. Ludwigſtr. 18, II. * Leer. Zim. m. Ver.,
Nebenr., Gas, El.,
v. .=Ben. ſof.z.v. Rhönring 127, I. Elisabeth
heller gr. Laden mi=
Lager, zuſ. ca. 250
Eventl. geteilt. jenstr. 29
t 5 Nebenr. und gr.
qm Fläche zu verm.
(14919a
wigſtraße Ernſt=Lut ca. 25 g
Lager
evtl. mit beſchlagr m heller
rau m
jahmefreier Manſ.=
Wohnung für lärmfreies Gewerbe zu vermieten. Gefl. Angebote unter
L 88 an die Geſchäftsſt. (17387b
Weihnachtsmeſſe 1930. Die diesjährige Weihnachtsmeſſe
findet vom 13. bis 24. Dezember auf
dem Schillerplatz und der Chriſtbaum=
markt
auf dem Mercksplatz ſtatt. An=
meldungen
für Plätze nimmt der ſtädt.
Marktmeiſter vom 8. Dezember d8. Js.
ab gegen Platzgeldzahlung entgegen.
Darmſtadt, den 28. Nov. 1930. (st17406 Der Oberbürgermeiſter.
Zur Verhinderung von Schädigungen
wird die Gültigkeit der mit Nur bis
30. November 1930 abgeſtempelten Fahr=
ſcheinheftchen
ebenfalls bis 31. Dezember
1930 verlängert.
Innerhalb dieſer Zeit können nicht
angebrochene Fahrſcheinheftchen (rot und
blau) zu einem Aufpreis von Rmk. 0.30
für 34 Teilſtrecken (rot) und Rmk. 0.25

Bekanntmachung.

für 56 Teilſtrecken (blau) auf der Fahr=
ſcheinabteilung
in unſerem Verwaltungs=
gebäude
gegen ſolche mit Gültigkeit vom
1. Januar 1931 eingetauſcht werden.
17491) Heſſ. Eiſenbahn=Akt.=Geſ.

Den Wünschen unserer Kun-
den
werden wir in hohem
Haße gerecht, indem wir nur
allererste Gualitäten führen
zu Preisen, die allgemein als
äußerst günstig bezeichnet
werden.

sind unsere beliebten
Reinwollenen Strümpfe und Socken
für Herren und Damen
Ueber schuhg
Marke Ball-Band
für breite und schmale Schuhe, mit unu
ohne Reißverschluß, für Damen und Kindee
Spezialformen für Hachen Absatz

Reformhaus Ee
Darmstadt, Ecke Elisabethen- und Lnisenstm

Radio
allerneueste Empfänger und Lautssn
Elektr. Amlagen

Größte Huswaht Bettstellen
in Stahl, Messing, Holz und
Kinderbetten in allen Preislagen

fachgemäß und preiswert. Beleuchtung!
in großer Auswahl. Zahlungserleich

jetzt
F. Cutrreund kalst. 5e./

Matratzen steil. mit kei
eigene Anfertigung:
Seegrasfüllung 41.-38.-31.-b. 23.-
Wollfüllung (nur Neutuchwolle)
59.- 48.- 44.- 38.- bis 29.-
Kapok, beste Qualität
auch im Kopfkeil:
108.- 98.- 88.- 78. bis 69.-

Herdweg 98, einf.
möb. kl. 3. o. Kaff.
an nur gt. ſit. H. z.
vm. Mon. 18.50. (*

Gut möbl. Zim. m.
el. L., Nähe Hoch=
ſchule
z. vm. 25
Nah. Geſchaftsſt. (*

Inſelſtr. 15, II., ſch.
möb. Z. z. vm. (*goi

K

Stiller Teilhaber(in)!
mit 5100 000 Mark
geſucht. Erſtkl. Kapi=
talanlage
in beſtehd.
rentablen mechaniſch.
Betrieb, der von der
Wirtſchaftskriſe nicht
betroff werd. kann.
Hohe Verzinſung u.
Sicherh. Angeb. nur
v. Selbſtgebern unter
L. 105 a. Gſchſt. (*

Haarmatratzen und
Schlaraffiamatratzen

Darlehen,
Hypotheken
ſchnell und diskret.
Gefl. Anfrag. unt.
K. 202 Gſchſt. (Emg

2.5. 5.-Ankeil
zu verkaufen. Käu=
fer
kann im nächſt.

Deckbetten-Kissen-Daunen
Federn-Steppdecken
in riesiger Huswabl

Kurz=, mittel= und in feſt. Stellg. geſ.
langfriſt. Darlehen, Mon. Rückz., h. Zſ.
a. z. Schuldablöfung. Sicherh. vorh. Ang.
Geſchäftsleute, Priv.
grundreell. Angeb. u.
L. 104 a. Geſchſt.

Jahr z. Bauen kom.
Ang. u. L. 111 Gſch.*
I. Hypotheken. 250 Mk. v. Beamt.
an Beamte, Angeſt., u. L. 138 Geſchſt.*

Zinnt
unkünd!
Darlehon
Kauf,
Ablöf.
Wartezi
füllungs)
leiſtungei
Keinz
nur 23/
Alemoc
ſpar= u.
Entſchu.d
H., Be. 1i
Dorotlwe
Bezirk.o
Juſtizſech
Wilh. Haul
Darmſa4)
Lpp=Rähl
(IV

Besuchen Sie das größte Spezialhaus

Zirka 600 Mk.

Betterk Daerlcdrnn

mögl. langfriſt. ge=
ſucht
von Beamten
in ſich. Stellung z.
Univerſitätsſtudium
zweier Söhne. Ang.
u. K. 234 Gſch. (*dg

Darmstadt

17442

Markt 11

RM. 2500.
geg. Sich. u. mon.
feſt. Vergüt. von
50. geſucht. Ang.
u. L. 143 Geſchſt. (*

20000 Mar.h
als 1. Hypothell

für in beſter Lage gelegenes Ged
grundſtück, für ſofort aus Pritt
geſucht. Angebotelunter L. 1455
Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.

Gr. helle Geſchäfts=
räume
mit trocken.
Lager= u. Keller=
räumen
u. grß. ab=
geſchloſſ
. Hof ſof. z.
vermieten. Anfr. u.
L. 141 a. d. Geſch.

Heidelbergerſtr. 25
Möbl. Zimmer mit
1 oder 2 Betten, el.
Licht, zu vermiet. (*

3 teilw. möbl. Zim.
mit Gas u. el. Licht,
eig. Vorpl., z. 1. 1.
od. früher zu verm.
Aliceſtr. 23, pt. lks.
Anſicht 14 Uhr. (*

Schön möbl. ſonnig.
Zimmer m. el. L. u.
Bad für 30 Mk. in
der unt. Eckhardſtr.
zu verm. Angeb. u.
L. 84 an Geſchſt. (*

Sehr ſch. w. Schlafſt.
bill. z. v. Ad Leiſer
Schloßgaſſe 22.(2

Waldſtr. 33, III.
mbl. Zim. zu vm.

RM. 150. kurzfr.
geſ. Rückz. 200. i.
mon. Raten. Off. u.
L. 136 a. d. Geſch.

Dame oder Herr finder
koſtenloſes Dauer
in Gaſthof auf d. Lande (Nähe!

Straßenbahnverb.) in gut ka

bei einem Darlehen von ca. 3C.)
Näheres unter L. 117 a. d. Ge

O

Heinheimerſtr. 82,I.r.
möbl. Zim. z. vm. *

Je 100150 qm
Lager= u. Werkſt.=
Räume mit Licht
u. Kraft zu verm.
Oehme.
Frankfurterſtr. 24, 11

Alexanderſtr. 16, pt.
Freundl. möbl. Zim.
mit ſepar. Eingang
ſofort zu verm.

Garage

zu verm. Nd.= Ram=
ſtädterſtr
. 29. (*gm

Bohn= u. Schlafzim.
in gut Hauſe u. gut.
LJage (gemütl. Heim,
gut, Verſorgtſein) p.
ſof. an berufstätigen
Herrn od. Dame zu
vermiet. Näh. Gſch.
(*

Ihr Satte
freut sich

bestimmt am Weihnachts-
abend
über die guten und
preiswerten Oberhemden von

Wäsche-Posner

Ecke Frankfurterstraße und
Landwehrstraße. (15951a

Taunusſtr. 45, I.
möbl. Z. m. Klav.,
el. L. bill. z. vm.

Suche v. Selbſtgeb.
ſof. 600 Mk. gegen
Sicherh. a. 8 Mon.
Gebe 700 zur (*
Off. u. L. 152 Gſch.

hohe Auszcyl
I. Appotheken raſche Abwis
Bankvertreter Heldmann
Kaſinoſtraße 2, I. (* Teled

Helle Werkſtätte
zu vermieten. (*sg
Pankratiusſtr. 63,

Grafenſtr. 37, c. 1.
ſchön möbl. Zimmer
zu vermieten.

Waldſtraße 24, I.
möbl. Zim. zu vm.*

Saalbauſtr. 67, I.
Bad u. Tel. an ſol.
Dauermiet. z. vm.

2 ſehr gt. möbl.
el. L., fließ. Waſſ.

dir sind noch Billiger!

Rmk. 45.
kompleit,
mit Freilauf und
Bereifung

Rmk. 55.
prima Bereifung

beſter Bereifung

Rmk. 65. Rmk. 75.
mir Freilauf und millionenfach mit Torpedofreil,
bewährt
½ Jahr Garantie 1 Jahr Garantie 2 Jahre Garantie 3 Jahre Garantie
Klappwagen Rmk. 17.50, 19.50, 21., 25., 29.
Klappwagen mit Verdeck Rmk. 33., 38., 45., 50., 55.
Promenadewagen Rmk. 58., 65., 75., 79., 85.
Puppenwagen in allergrößter Auswahl ſchon von Rmk. 4,50 an
Kinderwagenreifen in allen Größen vorrätig
Nähmaschinen
Ein Poſten Kaſtenmaſchinen mit 5 Jahre Garantie nur Rmk. 118.
Verſenkmaſchinen mit 5 Jahre Garantie nur Rmk. 148.
Benutzen Sie dieſe günſtige Gelegenheit. Sie kaufen Nähmaſchinen nie
mehr ſo billig.
Sprechapparate bis zu 50% Rabatt. Einige Gebrauchte mit Platten ſehr billig.
Fahrrad=Erſatzteile und Zubehör ſind viel billiger!

Ernſt=Ludwigſtr. 5,II
Gutm Zim., Ztrhzg.,
ev. Penſ., ſof. z. v.*

Rückſtrahler.
Pumpenhalter
Speichen, 10 Stück
Zehnlochſchlüſſel
Batterien
0.25
Birnchenf. Taſchenlampe 0.25 Schutzbleche.
Luftpumpen . . .
0.50
Schlöſſer . .
Glocken.
Griffe

2.15
2.50
2.90
3.50
3.80
4 50

0.25 Fahrradnetze
0.25 Nadlaufglocken
0 25 Gepäckträger
0.25 Fahrradſtäuder.
Hiettenkaſten .
Paar 1. Bergdecken
0.50 Taſchenlampen, kompl.
Schläuche",
0.40 Ketten
1.50
0.40 Pedale".
Neu aufgenommen haben wir das Leichtmoforrad Marke Panther‟
mit Fichtel & Sachs=Motor, 1¼ PS 2 Ganggetriebe und Ballonbereifung.
Der Verkaufspreis beträgt RMk. 290. ab Fabrik.
Vorführung jederzeit unverbindlich. Beſichtigen Sie bitte dieſes neue Modell in einem meiner
Schaufenſter. Kinderwagen und Nähmaſchinen liefern wir mittels geeignetem Perſonenwagen auch
nach außerhalb franko.
(17462

0.75 Deckmäntel
1. Elektriſche Lampen.
1. Karbidlampen",
1. Lenkſtangen .
1. Neparatur=Gabeln",
1. Borderrad ohne Gummi 4.80
0.30 Hinterrad mit Freilauf
ohne Gummi . .
1250
1.50 Fahrradrahmen, kompl. 19.80

B. ORIO, Karlstrasse 14-16
Das führende Haus für Fahrräder und Kinderwagen.

Möbl. Zim. in der
Nähe d. Bahnh. p.
. 12. o. ſpät. z. vm.
Waldſtraße 50, I.*

Pankratiusſtr. 14
Metzgerei) gt. mb.
3. m. Penſ. z. v. *sg

Wendelſtadtſtr. 8, I
ſch. möbl. Z. z. vm.
(*sgo)

Eliſab.=Str. 23, III.
(b. Mende) frdl. m.
Zim. m. 2 Bett., el.
ſof. o. ſp. z. v. *5g

werden um 2½/a20 erhöht.

Jetzt iſt es die höchſte Zeit, ſich um die Umſchließung aller Hypo=)t
zu bemühen. Wenden Sie ſich daher ſofort an die älteſte Mittelde=
Bauſparkaſſe Thuringia, Akt.=Geſ., Eiſenach, Bez.=Geſchäfts=Stelle Darna
Wilhelminenſtraße 5, zu Hd. des Herrn J. Krug.
Verlangen Sie aufklärende Druckſchriften oder unverbindlichen Ver-
beſuch
oder kommen Sie zu uns ins Büro,
Wir geben Ihnen unkündbare Hypotheken, verbunden mit prämietan
Riſiko=Lebensverſicherung für nur

6ſ Tilgung

In 16 Jahren iſt das Kapital reſtlos getilgt, Ihr Beſitz ſchuldenfrei
Für Neu= und Umbauten geben wir ebenfalls Geld zu den gl8
Bedingungen.

Wir ſuchen noch allerorts tüchtige Mitarbeiter!

(II.Ngd

Grafenſtr. 2, Stb. I.
part., einfach möbl.
Zim. ſof z. vm. (*sgo

Ohlyſtraße 31,
parterre, großes
gut möbl. Zim.
zu verm. (17403b

Liebfr.=Str. 102, pt.
gr. möb. Zim., ſep.,
el. L. ſof. z. vm.* 5g

Gut möbl., heizbare
Schlafſtelle
m. Kaffee a. werkt.
Arb. z. Pr. v. 15
mon. (Miete i. vor=
aus
) ſof. z. v. Soder=
ſtr
. 67, I., b. Ringler.

Sandſtraße 26, I. r.
gt. möb. Wohn= u
Schlafz., el. L., auch
getrennt zu verm.

Schulſtr. 6, 1. St. I.
ſehr gut mb. Wohn=
u
. Schlafz. ſof. o. ab
1. 12. z. vm. (17238b

Schleiermacherſtr. 18,
1. St., möbl. Zimm.
ſof. zu verm.

Schuchardſtr. 18, II.
gut möbl. Zi. z. um.
(*go)

Wohn= u. Schlafzim.
an 1 od. 2 Herren, a.
Ehepaar, zu vermiet.
Ireneſtr. 5, III. (*

Für Weihnachten

Laischänttiants LischEnfrrane

VoM
DEUTSCHEN REICH

Außer 24 Doppelkarten in Kupfer-
stich
120 Seiten geographisch sta-
tistische
Nachweise ! Fldcheninhalt
und Beuölkerung / Alphabetisches
Ortsverzeichnis /Verkehrsangaben
Orts- und Stadtbeuölkerung / Ab-
getretene
Gebiete / Ehemalige
Schutegebiete.

DER
GANZEN WELR
Außer 24 Doppelkarten in Kupfer-
stich
96 Seiten geographisch-sſ0-
tistische Nachweise über jedem
Erdteil / Größenzahlen der Drds
Fläche und Tiefe der Meere/ Mee
engen / Bevölkerung der Erie
Währungen / See= und
Landverkehr.

Preis nur 3.50 für jede Ausgabe
Herausgegeben vom Darmstädter Tagblei.

Erhältlich in allen Buchhandlungen, bel den Agenkuren
des Darmstädter Tagblatt und belm Verlag Rheinzik.‟‟

Aufwertung
Hypotheke

[ ][  ][ ]

ier

331

Sonntag, den 30. November 1930

Seite 9

MIROILISLLAAEMTOLOLAS
Stranienden Lienterglanz eröffnet die Ludwigstraße ihre diesjährige Weihnachts-Schau.
Warenmengen Sind größer, die Preise kleiner geworden. / Diese Weihnachts-Schau ist verbunden mit einem
Schaufenster-Wettbewerb
Schaufenster-Wettbewerb Ludwigstrasse
Re
S Paplikum sell entscheiden
ſch halte die Schaufenster folgender Firmen für die besten:

Welches Schaufenster
am besten und zugkräftigsten dekoriert!
Preise werden an das Publikum verteilt. Die Lösungen sind spätestens bis
WDezemberbei der Zeitung abzugeben, der Sie nachstehenden Zettel entnehmen.
gestifteten Preise sind im Schaufenster, Ludwigstraße 12, ausgestellt. Achten Sie
Ds darauf, daß nur solche Firmen am Wettbewerb teilnehmen, bei denen
das Plakat •Beteiligt am Schaufenster-Wettbewerb Ludwigstraße- vorfinden.

Unterschrift des Einsenders:
(Vor- 1. Zuname)

Straße u. Hausnummer:

B. Lande,
mrögend.
int. mittl.
d. beſſer.
ſch. St.
. zwecks
ſtch. unt.
Aisſt. (*

ſp. Anf.
u5, ſchl.,
Alisſteuer.
Ei zwecks
zr lern.
Ku L. 77
äftsſt.(*

10(
Hau
peitk
Furſin ut k
efotzuter1 1
lie dieſes Mut

NA
3.
ErAuge

9i9
Fit Herrn
Fenn. z.
Heirat.
nſind an=
urg
. Zu=
L. 22
Ahrftsſt (*

AByzüinſche
werd.
Häft ſich d.
zmgs Büro
10 mchmann !
Afäſtr. 4.
mitiawn jd.
Weters u.
Einheir
W biskr. *
fiursglück!
dleuk m. gt.
F 48 J.,
Pos fein=
htrakter
.
M erſehnt
hise m. ge=
Ernſt=
Mte b. Zu=
ereang
dis=
Uünrwortg.
/679 an
unſtein &
ſtlünchen.
i825
ſehltwe.
temt zwei
ucht einen
uE ekome=
ung
. vor=
iſchriften

Au an die
tein.
Aſ. häusl.
m ſchön.
n ttung,
mn, am
Aüwer mit
Uw. Hei=
Mzu ler=/
dr. unter
Cſchſt.

Eei.
it eigen.
uſcht mit
Witwe
bekannt
zw. bal=
Kd. Zu=
huter
2. 79
t (4741
Neller
ſwechſ. m.
Tp. 30-26
t Ehe.
23 Geſchſt.
NBS)

ſolider
Amann,
it Kind,
erhältn.,
RCSarakt.,
Eebens=
Hau s gut.
geſetzten
Ahriften
N an die

ehl.
a. gut.
ehell. Ver=
Würſch. H.,
wünſcht
19. St. *
zweckl.
b. unt.
Aicht. (

nbHängig.
enkenden
zwecks
dr. unt.
E5ſchſt. *

Heirat!
Witwe. ev., Anf. 40,
guter Char., nettes
Aeuß., mit ſchönem
Wohnhaus i. Nähe
Darmſt, möchte ſich
wied. m. nett. Hrn.
in ſich. Stellg. ver=
heiraten
. Zuſchr. m.
Bild unt. L. 112 an
die Geſchäftsſt. 4*

Weihn. Freude
Fein geb. Dame m.
gr. vorn. Damenbek.
bietet nur geb. all., ev. Beamten,
gr. Fig., v. 5060
J. unentgeltl Ged=
Aust. oder Heirat.
Diskr. ſelbſtv. Off.
u L. 3 a. d. Geſch.
Anonym zwecklos.
Derienige Hert,
welcher ſeine
Dame liebt
u ſchätzt, lenkt ſeinel
Schritte ins Leder=
waren
=Fachgeſchäft.
Daſelbſt findet er
das paſſendſte
Weihnachtsgeſchenk
in Damen=, Beutel=,
Beſuchs= und Reiß=
verſchluß
=Taſchen in
großer Auswahl zu
billigſten Preiſen, 1z
Karl Möſerſ=
Lederwarenfahrika=
tion
. Nieder= Ram=
ſtädter
Straße 27.
Kein Laden!
Rabatt 10 Prozent.
(17473b)

Inſtrumente!
Spez.; Hervorrag.
Tongeigen.
Ping Silen
u. Beſtandkeite.
Mar Gerberk
Kunſtgeigenbauer
nur Grafenſtr.

Suche betriebsfertig.
Nadio=Ger. m. Laut=
ſprech
. geg. Rollfilm=
App. J.A.G., 6K9=
Blende 4,5 m. Leder=
Etui u. Statif und
Zubehör zu tauſchen.
Dortſ, noch ein Kin=
grammophon
mit 10
Platten f. 6 Mk. zu
verkauf. Anzuſeh. ab
2. Uhr bei Stark.
Kaupſtraße 30.

Weißb.= u. Tapez=
Arbeiten! am Decke
tünch. 50 D. am Ol=
farbe
ſtreich. 1 mal
70 J. Rolle Tapet.
aufz. 60 D. Ang. u.
L. 142 a. d. Geſch.

Sihneu=
Laſtwagen
fährt wöchentlich
MainzWiesbaden
Bingen-FrankfurtM.
Beiladung übernimmt
Stilling, Hochſtr. 4
81227

Zu verkf. 1 breiter
Auszieh=Eßtiſch
(eichen), gut erhalt,
1 Sprungfeder=Matr.
Roßdörfer, Str. 80,II.
Anzuſeh. nachm. 1*

Bettſt. mit Sprung=
federmatr
., gr. Zink=
babew
. u. Sofa um=
zugsh
. bill, abzugb.
Zu erfr. Holzhofalle
25. b. Flechſenhar./*

Gutgeſpielte Drei=
viertel
=Geige preis=
wert
zu verk. Bark=
hausſtr
. 59, II, Iks,*1.

kaukaſ. Nußbaum.
poliert, modern. in
ſchwerer Ausführg.

weiß u. natur lack.,
äußerſf bilig!
Evtl. Teilzahlung!
Schreinerei

Ludwigshöhſtr. 27.*
Phonola
m. 50 Rollen platz=
mangelhalb
., z. verk.
Heinrichſtr. 51, II.*

Guter Ibach=Flügel
aus gutem Hauſe
umſtändeh preisw.
zu verkaufen. Anfr
unk. L. 102 Gſchſt. *

Hausfrauenbund,
Kleiderſt. Woogspl.3
Verkf. u. Annahme
v. gterh. Kld. Schuh.,

10-12 u. 36 (7389a

Vorkriegsz. Frei=
marken
(mit Alb.)
große Puppenküche
(Seitenwand Kauf=
laden
) Puppenbett
(50 cm.), Kleider=
ſchrank
, Kartothek=
ſchränkch
., Feldbett
m Strohmatr z.v.
Grafenſtr.27 UIhr.*

Umzugsh. ein älte=
res
Klavier f. An=
fänger
für 50 zu
verkaufen. Ang. u.
L. 36 Geſchſt. (*sg

Gutes Herrenrad
m. 1 Jahr Garant.
38 . Damenrad
u. Nähhmaſchine,
wie neu, mit Gar
bill. zu vk. (17380b
Karlſtr. 14. Laden.
Puppenküche.
m. Einrichtung, .,
60X100, gr. Puppen=
wag
, hell, u. Wiege=
bett
all, wie neu, zu
verkf. Kiesſtr. 84 I.

Nähmaſch, verſenkb.,
u. Fahrrad, neuwer=
tig
, ſpottb. zu verk.
Barkhausſtr. 15, pt.
(*fsg)

Grammophon m. u.
ohne Platt. zu verk.
Darmſtr. 31. I.

Zuinmer
kauk. Nußbaum
allerneueſtes
Modell
erſtkl. Arbeit.
Büfett 160 breit,
Kredenz
1 Zugtiſch
4 Polſterſtühle
Nur
III. 590.
Möbel=
Müller
Ciſarlſtr. 47 491=
Miff

Puppenwagen,
gut erh., zu verk. (
Fiedlerweg Nr. 8
Märklin Nr. 2
komplett u. ſehr gut
erhalt, zu vk. Eliſa=
bethenſtr
. 251, III.*
Schaukelpferd
billig zu okf. Karl=
ſtraße
40, V. pt.r.*
Große Burg m. Sol=
daten
, gr Pferdeſtall
m. Wohnhaus und 1
ruff. Karuffell billig
zu verk. Weiler
Lauteſchlägerſtr. 11.

5 Röhren-
Radlonpparat
mit Netzanode und
Keinlader billig zu
verk. Näh. Gſch. (* 1Schlafzimm, Gold=
birke
, m dernſte Aus=
führung
Mk. 755.
Möbel Aukt. Krummech,
Bleichſtr. 1. (81233 Metall=Baukaſten ümſtändehalb. neuer
Hochfrequenz= Appa=
rat
zu verkaufen
Sandbergſtr 65, p. /31222 Speiſezimmer
Büfett 1.80 mit Glas=
aufſatz
. Nußbaumein=
gelegte
Türen, Kre=
denz
Auszugt ſch mit
4 Stühlen kompl.sos.
Angeb u. 2149Gſch./* Sehr gut erh. Rolle,
20 Btr. Tragkraft, zu
verkaufen. Land=
wehrſtraße
21.,/3 217 Sehr ſchöne golden.
Herrenuhr, gekoſtet
800 f. 150 z.
verk. Näh. Geſch.* WOisPPammene Waiſrastsassenke

Jahresuhr u. Tiſch=
uhr
(neu) umſt.h.
ſehr bill. zu verkf.
Evtl. Tauſch gegen!!
Teppich, Läufer o.
anderes. Viktoria=
platz
1, II. (*

Sprungrahmen.
faſt neu,
179 cm lg. 9 breit,
zu verkaufen.
Jahnſtr. 63, Stb. I.

Billig zu verkaufen:
Herren=Ueberzieher,
Gummimantel. Stie=
ſel
, ſowie 1 kl. Gas=
heizofen
. 2 Gasbüg.
eiſen. Kiesſtr. 92, I.*

für Damen, Herren und Kinder

Pullovers
Lumberiacks
Strickiacken
Sportwesten
Berufswesten
Strickkleider
Blusenschoner
tinden Sie in großer Auswahl, zu billigsten Preisen im
Spezial-Haus
Toon, entity t
Kirchstraße (Ecke Schustergasse)
Beachten Sie bitte meine Schaufenster.
(17492

Groß. Kaufladen u.
Puppenmöbel zu vk.
Niederſtraße 18. (*

Schaukelpferd
mit echtem Fell bill.
zu verkaufen.
Wienerſtraße 71. 4.

Faſt neu. Puppenwg.
zu bff. Wagner, (go
Waldſtr. 34. Stb. 1.1.
Holländ, kl. Schr.vk.
Karlſt. 12, Stblr.*

100 dreijährige
Gdebpfirſich=
Bäume zu verkauf
bei Fr. Th. Wend,
Riedeſelſtr. 61, I. *

Grudeherd zu verkf.
m. Waſſerſchiff, zirka
25 Lt. faſſ. 2 Back=
geſt
. u. fahrb: Kohlk.
Taunusſtr. 56, III.*

Gut erhalt. Frack=
Anzug abzugeben.
Loos, Hügelſtr. 63,
2. od. 3. Stock.

Sehr ſch. Sealjacke,
Gr. 40, ſ. bill. z.vk.
Näh. Geſchäftsſt. E

Neuer.
Peſzmankel
zu verkaufen.
Ballonplatz 10, pt.

Pianino, gut erh.
zu verkaufen. Ang.
unt. L. 115 Gſchſt. *
Klein. Tafelklavier
zu verkaufen.
Kiesſtraße 12. Stb.
Gut erhaltene
Haus=Zither
billig zu pf. Anzuf
Montag u. Dienstag
zw. 2 u. 6 Uhr.
Mathildenpl. 19. Hth.

Konzert=Zither
billig zu verkaufen.
Feldbergſtr. 97, I.I.*
Gute Konz.=Zither
billig z. verkaufen.
Näh. Geſchäftsſt. (**

Blaufuchs (neu)
preiswert zu verkauf.
Schuſtraße 8 I.

Seil. Gen.
Brillantring.
aus Privatbeſitz, 3.
Karat, zu verkauf.
Kunſt im Handwerk,
Ludwigsplatz 8½.
417411b)

5=Röhren=Apparat
kompl. für 200 Mk.,
Schreibmaſchine,
A. E.G. faſt neu, für
300 Mk. zu verkauf.
Angebote unt. L. 44/1
an die Geſchäftsſt. (*I.

Gebr guterh, eichen.
Herrenz. (Schrbt. m.
Seſſel, Bchſchr., Tiſch
u. Bank m. Umbau)
preiswert z. verkauf.
Näheres Geſchſt.

Radio (Loewe 5 R.),
Grammoph. n. Mo=
dell
, m. 30 Pl., ſow.
guterhalten. Kinder=
wagen
ſehr bill. ab=
zugeben
. Klöß, 1*
Heidelbergerſtr. 47.

HerrenMantel. (
ſchw. Marengo, neu,
m. Samtkr., Gr. 1,75
b. 180 m, bill. z. bk.
Lichtenbergſtr. 78, III.

NKERS


Kag
Badeofen
Bezug nur dureh Fachgeschlite
(llustr. Drucksachen kostenlos

In Langen a. Bahn=
hof
, wegzugshalber
ſehr billig zu verk.:
Einſamil. Haus
5 Zim., Bad, Win=
tergarten
, reichlich.
Nebengelaß. Garage
u. großem Garten.
Hauszinsſteuerfrei.
Sof. beziehb. Näh.
u. L. 21 Gſchſt. (*sg

In lebh. Geſchäfts=
lage
nächſt Zentrum
großes.
Geſchäftshaus
ar. Laden m. Neb.=
Räumen, gr. Lager,
Seiten= u. Hinter=
geb
. alsb. äußerſt
günſtig zu verk. ge.
Ablöſung einer kl.
Hyp. u. Rentenzah=
lung
an 2 alte Da=
men
. Eilangebot v.
nur Selbſtreflekt. u.
J. 250 an die Gſchſt.
(12568a)

Bauplatz in d. Ries=
bergſtr
. umſtändehl.
günſtig zu vk. Näher.
Kiesbergſtr. 6a. (*

Haus mit Bäckerei,
Vorort, Offenbachs,
18000 Einw. 40 Br.
Weißwar., 34mal
Brot täglich. 26 000
ℳℳ. Anz. 45000
zu verkaufen durch
R. Bachrach,
Immob., Dieburg,
Tel. 259. Efg

Eingz Gart. i. Nord.
zu p. geſ. Angeb. u.
2. 43 an Geſchſt.

Garten
Nähe Pankratius=
ſtr
. zu pacht. od. zu
kaufen geſ. 3500
qm. Offert. u. L. 74
a. d. Geſchſt. (*sg
Pacht=Gut
(O.=Pfalz) 100 Mor=
gen
arrond. Weiz=
u
. Rübenboden, m.
totem u. lebendem
Invent. 3. Ueber=
nahme
ſind 56000
et erford., zu verv.
durch R. Bachrach,
Gütermakler. Die=
burg
. Tel. 259. *fg

Bauplaß
300500 qm,
zu kaufen geſucht.
Angeb. mit genau.
Preisang, von nur
Selbſtbeſitzern unt.
R. S. 725 Geſchſt.
17495)

Aufobus=
Unkernehmen
mit ſtaatl. konzeſſ.
Linien f. 15 Mille
bar verkäuflich.
Offerten u. L. 128
a. d. Geſch. (17443
Wanderkino /z
Fabr. Oertelwerke.
neu, bill. im Auf=
trag
zu verkaufen.
5. Schröbel.
Luiſenſtraße 34.
Telef. 3294. (17494

Kf
mod Whg. 45 3.,
Mdch.= u. Bdz. Ztr., hute Geg. (
Ausf. Angeb. unter
L.98 an Geſchſtelle.

85=Zimmerwhg.
mit allem Zubehör
(ev. Gartenanteil u.
Garage), in nur gut.
Lage in Darmſt. od.
näherer Umgebg, v.
kinderloſ. Ehep. (Ak.)
z. 1. 4. 31 geſucht. (*
Angeb. m. Preisans
unt. L. 114 Geſchſt.

4 Zim.-Wohn.
(beſchlagnahmefr.)
von jung. Ehep m.
1 Kind v. 1. April
ev. früh. zu mieten
geſucht. Miete bis
100 . ep. 6 Mon.
voraus. Offerten u. =
L. 151 a. d. Geſch*

Ruhig. Ehepaar ſu bt
2 Zim. 1. Küche
Angebote mit Preis
unt I. 140 a. Gſch.

2 Zimm.=Wohnung
von Hegg=Beamten
ohne Kinder, ſofort
geſucht. Angeb erbet
unter 2 140 Geſch. *

Suche Haus
zu kaufen, möglichſt 2½= oder 3½ſtöckig.
Beziehbarkeit vorläuf. nicht notwendig.
Anzahlung kann bis zu 15000 Mark ge=
leiſtet
werden. Ang. u. L. 126 Geſchſt.

In beſter Lage des Johannisviertels
5 Zimmer Etagenhaus

in tadelloſem Zuſtande, mit Vor= und
Hintergarten, große Balkons und Veranden.
eineWohnungalsbald beziehbar verkäuflich.
Näheres nur durch den Alleinbeauftragten
Ferdinand Braun. Imm. Verwert.
LL.M8d 6883 1Bernruf 517. Cgi. Karlſtraße 66.

R
billige böhmiſche Bettfedern!
1Pfund graue
IBIn. 15743
gute geſchliſ=R
ſene Betfedern
40Pfg beſſere
Qualität 1M,
halbweiße,
flaumige 120 f

und 1 M. 40;
Aweiße flaumige geſchliſſene 1 M 70,
2M. 2M. 50, 3 M.; feinſte geſchliſſene
Halbflaum=Herrſchaftsfedern 4 M.,
5 M. 6M. Graue Halbdaunen 2 M. 75,
Rupffedern, ungeſchliſſene mit Flaum
gemengt, halbweiße 1 M. 75, weiße
2 M. 40,3 M.;allerfeinſter Flaumrupf
3 M. 50, 4 M. 50. Verſand jeder belie=
bigenMengezollfrei
gegenNachnahme,
von 10 Pfd. an franko. Umtauſch ge= K
ſtattet od. Geld zurück Muſter u. Preis=
liſte
koſtenlos, S. Beniſch in Prag XII.,
Amerika ulice Nr. 903, Böhmen.

Wir ſuchen zu mieten:
Lagerräume
von etwa 3400 qm und Kontor=
räume
. Gute Einfahrt Bedingung.
Angebote unter L 137 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Bl.

Mutter u. Tocht. i.
beſten Vermögens=
verh
. ſuchen ſchöne
2 Zim. Wohn.
mit Zubeh. Miet=
Berechtigungskarte
vorhand. Offert. u.
L. 134 a. d. Gſch.*

Kl. ler, hzb. Zimm.
zu mieten geſ. Ang.
u. L. 57 Geſchſt. (*

Alleinſteh, ält. Dame
ſucht 2=Zimmer=Wha.
oder 2 leere Zimmer
mit Küchenbenutz. *
Angebote unt. L. 81
an die Geſchäftsſtelle.

Jg. kinderlſ. Ehep.
ſucht 1 heizb. möbl.
Zimm. geg. Haus=
arbeit
Angeb unt
L. 135 a. d. Geſch.*

Möb. W.= u. Schlaf=
zim
. m. Küchenben.
geſucht. Ang. m. Pr.
u. L. 154 Geſch. *gi

Klein, ler. Zimmer
geſucht. Angebote m.
Preisang. u. L. 100
EI
an die Geſchſt.

Berufst. Dame ſucht
mbl. Zimmer in gt.
ruh. Hauſe. Schrift=
liche
Ang m. Preis=
ang
. u. L. 131 Gſt.

Möbl. Zimmer
zu mieten geſ. Ang.
unt. L. 121 Gſchſt.

Feldſte
Geisoſ.
u. L. M. 750 Geſch.
(17493.

Flaſchenankauf
W. Feldmann
Lohndiener. Karl=
ſtraße
Nr. 7.

Gut erhaltenen
Beiß: Feldſtecher
zu kaufen geſucht.
Angebote unter L. 7
a. die Geſchäftsſtelle.

Ein Kindertiſchchen u.
Stühlchen zu kaufen
geſucht. Angeb. unt.
L. 130 a. Gſchſt. (*

Einrichtung u. Werk=
zeug
f. Auto=Repar.=
Werkſtatt zu kf. geſ.
Angeb. m. Preis u.
2. 133 a. Geſchſt. (*

Spielzeug geſ.: Gr.
Poſt= u. Nolluagen,
Pferde uſw. Angeb.
u. L. 78 Geſchſt. (*

Fahrrad,
gut erh. zu kaufen
geſucht. Angeb. unt.
L. 92 an Geſchſt. (*

Radio
gut. Netzempf. geg.
bar zu kauf. geſucht.
Ang. u. L. 51 Gſch.
Gebr. guterh. Spra=
rahm
. (gep.), ſowie
Tiſch, Kom., Stühle
zu kauf. geſ. Ang. u.
2. 125 an Geſchſt. *

Perſer=Brücke.
zirka 182 m. Vor=
kriegsware
, a. Priv=
hand
gegen bar zu
kaufen geſ. Ang. m.
Preisang. u. L. 106
an die Geſchäftsſt. (*

Gut erhalt. breiter
Küchenſchrank z. kf.
geſucht. Angeb. u.
L. 153 a. d. Geſch.*

Kanarienhähne
Nied.=Ramſtädterſtr.

Nr. 18, Stb. Hehl=

6 Woch, alt. Bern=
hardiner
ed. Abſt.
abzugeb. Dr. Bau=
mann
. Roßdorf. (

01 Bronz=Pute.
10 Rhodeländer,
1,10 Leghorn. 30er
Br., vk. Windſchmitt,
Rhönring 10, II. (

1Pferd,
2 Federrollen,
20 u. 40 Ztr. Trag=
kraft
, mit Patent=
achſen
, billig z. vk.
Pankratiusſtr. 49*

Meat.

N

S
Siebüntzien Unzugeun
enfack mit Meceline
Rücen guck Reinig.
denfgtännt uotxügec.
A.R 2ndageten uf59

[ ][  ][ ]

Seite 10

Der Katholiſche Akademikerverband
begeht am 3. Dezember 1930 die Feier des Ge=
dächtniſſes
an die 1500jährige Wiederkehr des
Todestages des heiligen Auguſtinus. Sie findet
ſtatt im Großen Saal des Gürzenich zu Köln.
Die Veranſtaltung iſt öffentlich.

Sonntag, den 30. November 1930

Reich und Ausland.

erſten Ar
edikion - nach 33

Jahren enkwi

Wertvolle Pelzmäntel geſtohlen.
Frankfurt a. M. In den letzten Tagen
wurden hier in zwei verſchiedenen Geſchäften
der Kaiſerſtraße wertvolle Pelzmäntel geſtohlen.
In einem Falle handelt es ſich um einen Nerz=
mantel
im Werte von 9000 Mark. Im zweiten
Falle iſt es ein Perſianermantel, der einen
Wert von 2400 RM. repräſentiert. Als Täter
kommen vermutlich zwei gewerbsmäßige Pelz=
diebinnen
in Frage, die in einem unbewachten
Augenblick einen Pelzmantel unter ihren Man=
tel
anziehen und unter der Angabe, mit ihrem
Manne wiederzukommen, ſich entfernen.

Hoteldiebe vor Gericht.

Bad Kreuznach. Ein ganz ſchwerer
Junge, der 23jährige Kellner O. Hemberger,
und ſein Komplize, der 23jährige F., von Beruf
gleichfalls Kellner, ſtanden wegen einer Unzahl
von Straftaten vor dem Schöffengericht. Hem=
berger
kam nach Verbüßung einer Gefängnis=
ſtrafe
in Wien nach Deutſchland und traf in
Hanau den F. In einer Wirtſchaft gaben ſie ſich
als ſaarländiſche Turner aus, ſtahlen dem Wirt
aus einer Kaſſette 500 RM. und verſchwanden
mit einer Zechſchuld von 34 RM. Im Hoſpiz
Oranien in Wiesbaden entwendete H. Kleider
und eine Uhr, im Hotel Hamburger Hof einen
Photoapparat, im Hotel Savoy ein Fernglas
und einen Photoapparat, in Oberammergau
einer bei dem Chriſtusdarſteller Lang wohnen=
den
Amerikanerin ein Scheckbuch und Döllar=
noten
, in Garmiſch einen Anzug, in Nürnberg
einer indiſchen Prinzeſſin einen Lederkoffer mit
zum Teil unerſetzlichem Inhalt, in Bad= Nau=
heim
einem Arzt 250 RM. und einen Photo=
apparat
, im Iſraelitiſchen Krankenhaus in
München einen Mantel, einen Schal und einen
Lederkoffer mit Inhalt, in Bad Kreuznach dem
Wirt Gauch zwei goldene Ringe und in Münſter
am Stein dem Wirt Knörzer aus verſchloſſenem
Zimmer eine Kaſſette mit Bargeld, Münzen,
einer Piſtole und Papieren. F. aſſiſtierte als
Hehler. Die beiden Burſchen wurden in Kreuz=
nach
von der Kriminalpolizei aufgegriffen, als
ſie das bei Knörzer erbeutete Diebesgut ver=
kaufen
wollten. Hemberger erhielt vier Jahre
Gefängnis, unter Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren;
F. erhielt wegen Hehlerei und Betrug vier
Monate Gefängnis.

Das letzte Lager der Expedition, von dem aus
der Marſch in die tödliche Eiswüſte begann.

Der Anfang der Kataſtrophe: Der Ballon iſt aufs Eis niedergegangen.

Niemand wird ohne Erſchütterung die Bilder betrachten, die der Nordpolfahrer Andree vor 33 Jahren aufnahm
Eis bei ſich behielt. Im Todeslager wurden neben den Leichen der Nordpolforſcher die unentwickelten Platten

gefunden.

OMu Weiert ods her
naum ſeines Aontgs.

Frecher Raubüberfall
Eine Frau niedergeſcho

Spinale Kinderlähmung im Koblenzer Bezirk.
Koblenz. Wie wir von zuverläſſiger
Seite erfahren, ſind in Koblenz vier Erkran=
kungsfälle
von ſpinaler Kinderlähmung und
drei Verdachtsfälle feſtgeſtellt worden, ebenſo=
viele
Fälle im Landkreis Koblenz. Von der
Krankheit ſind meiſt Kinder von zwei bis fünf
Jahren betroffen. Darüber hinaus hat die
Krankheit bei einem 23jährigen jungen Mann
bereits zum Tode geführt. Aerztlicherſeits und
durch die Schulleitung ſind alle Maßnahmen
getroffen, die einer Ausbreitung der Krankheit
ſteuern ſollen.

Ein Betriebsaſſiſtent mit 29 000 RM. durch=
gebrannt
.
Köln. Im Kölner Hauptbahnhof ſtellte
ſich geſtern morgen, als die Bezüge für die Ruhe=
gehaltsempfänger
und Hinterbliebenen ausge=
zahlt
werden ſollten, heraus, daß der Zahl=
beamte
nicht zum Dienſt erſchienen war. Die
Nachforſchungen nach dem Verbleib des Beam=
ten
, der als Betriebaſſiſtent ſeit Jahren zur
Zufriedenheit ſeiner Vorgeſetzten dieſen Poſten
innehatte, haben ergeben, daß er mit dem ihm
anvertrauten Geld in Höhe von 29 000 RM. am
Freitag abend in einem Kraftwagen nach Düſ=
ſeldorf
gefahren iſt. Man vermutet, daß er nach
Holland geflüchtet iſt.

Er ſtiſtete 500 000 Mark
für die Univerſikäk Leipzig.

Geheimrat Ilgen (Dresden)
hat 500 000 Mark für die Univerſität Leipzig
geſtiftet. Die Stiftung iſt zunächſt für die Er=
richtung
einer Goethe=Ehrenhalle beſtimmt, die
anläßlich des im Jahre 1932 ſtattfindenden
Goethe=Jubiläums zum Gedächtnis an die
Studienzeit Goethes in Leipzig eingeweiht wer=
den
wird.

Der Dankgottesdienſt in der Domkirche in Oslo.
Aus Anlaß des 25jährigen Regierungsjubiläums des Königs Haakon von Norwegen fand in
Anweſenheit der koniglichen Familie ein Feſtgottesdienſt im Dom von Oslo ſtatt, an dem auch der
Geſandte Dr. Köſter als Vertreter der deutſchen Regierung teilnahm.

Brand an Bord des Do. 4

Die Reparakur erfolgt in Liſſabon.

Ein Telegramm der Exchange Telegraph
Company aus Liſſabon beſagt, daß einer der
Flügel des Do. K durch Feuer zerſtört wor=
den
ſei. Das Feuer ſei an Bord des Do K‟
im Laufe des Nachmittags ausgebrochen. Das
Flugzeug lag auf dem Tejo an einer Boje. Die
Nachricht iſt durch die portugieſiſche Zenſur in
der Uebermittlung verzögert worden. Aus dem
Telegramm ging hervor, daß das Feuer inzwi=
ſchen
gelöſcht iſt.
Zu dem Brand erhalten wir noch folgende
Einzelheiten: Der Brand an Bord des
Do. X‟, der um 14.30 Uhr ausbrach, wurde
durch einen Funken eines Hilfs=
motors
verurſacht, der zum Laden der
Batterien des Flugſchiffes diente. Der Brand
breitete ſich ſchnell über den oberen Teil des
linken Flügels aus. Mit Hilfe der an Bord
befindlichen Feuerlöſcher bekämpfte die Mann=
ſchaft
den Brand. Sie wurde dabei unterſtützt
durch Matroſen und Arbeiter der Marineflug=
ſtation
von Liſſabon, ſowie durch eine Abteilung
von Feuerwehrleuten, die ſehr bald in Booten
herbeieilten. Der Brand wurde in verhältnis=
mäßig
kurzer Zeit gelöſcht. Der Schaden iſt be=
deutend
. Der geſamte obere Teil des linken
Flügels iſt vernichtet. Die Brennſtoffbehälter
des Flugſchiffes enthielten eine große Menge

Brennſtoff, und ohne das ſchnelle Eingreifen der
Hilfsmannſchaften wäre das Flugſchiff wahr=
ſcheinlich
völlig vernichtet worden. Die Repa=
ratur
des Flügels wird mehrere Wochen in An=
ſpruch
nehmen. Ein Offizier des portugieſiſchen
Marineminiſteriums hat ſich an Ort und Stelle
begeben. Eine große Menge Neugieriger be=
obachtete
die Löſcharbeiten vom Lande aus.
Wie bekannt wird, ſollen die Reparatur=
arbeiten
an dem durch Feuer beſchädigten Flü=
gel
des Flugſchiffes Do. K ſofort in Angriff
genommen werden, damit das Flugboot imſtande
iſt, ſeinen Weiterflug nach Cadiz ſobald wie
möglich fortzuſetzen.

Die Dornier=Werke beſtätigen den Brand
auf Do. K‟.

Friedrichshafen. Die Dornier=Werke
Manzell teilen mit: Auf dem Flugſchiff
Do. K entſtand geſtern ein Brand. Der linke
Flügel des Flugſchiffes iſt verbrannt. Das
Feuer iſt von der Beſatzung des Flugſchiffes mit
Unterſtützung von Angehörigen des portugieſi=
ſchen
Seeflieger=Korps gelöſcht worden.
Wie wir vor Redaktionsſchluß erfahren,
ſollen die Beſchädigungen des Do. K durch
den Brand nicht ſo ſchwer ſein, wie zuerſt an=
genommen
wurde. Alle weſentlichen Teile ſeien
unbeſchädigt geblieben. Man hofft, den Schaden
in 2 bis 3 Wochen in Liſſabon repariert zu
haben. Der geplante Weiterflug nach Amerika
ſoll dann ausgeführt werden.

Mord an einer Geſchäftsinhaberin.
Berlin. Die Inhaberin eines kleinen
Konfitürengeſchäfts an der Ecke der Prenzlauer
Allee und der Tresckow=Straße, die 67 Jahre
alte Anna Matſchke, wurde geſtern vormittag in
der Wohnſtube hinter ihrem Laden ermordet
aufgefunden. Die Hände der Toten waren über

dem Leib zuſammengebunden. Allem Anſchein
nach iſt der Mord in der vergangenen Nacht
verübt worden. Der Chef der Kriminalpolizei,
der Leiter der Mordinſpektion und die Kom=
miſſare
der Mordkommiſſion haben ſich an den
Tatort begeben, um ſofort die Ermittlungen in
die Wege zu leiten.

Allenſtein. In Ridbach, im
ſel, wurde ein frecher Raubüberfall
bei eine Frau niedergeſchoſſen wurdo

Altbeſitzer Joſeph Krüger ſeine Scr

terte, kamen plötzlich zwei Männer
Hof und ſperrten ihn in dem Schwe=
Als Krüger die Tür erbrach und in
nung lief, ſtellte er feſt, daß dieſe von
bern durchwühlt worden war. Er ſau
die Räuber durchs Fenſter ſprangen

Nacht hinausliefen. Auf der Chauſſeat

Räuber Frau Pauline Wilgopowſki,
dem Wege nach Hauſe befand. Als ſi)
ner kommen hörte, knipſte ſie ihre
Taſchenlampe an. In dieſem Augenki
Schuß, und die Frau ſank ſchwer get
Boden. Es gelang der Polizei, die
Arbeiter Aloiſius Ryck und den Kd
führer Richard Gorckiza zu ermitteln.!

auch die Mordwaffen und Einbruchsg

Einbruch bei Krüger gefunden wurde.
beiden der ſchwerverletzten Frau geud
ſtellt wurden, legten ſie ein Geſtändm=
Frau iſt im Krankenhaus geſtorben.

Verſuchsfahrten des Graf Zevm!
Friedrichshafen. Im 2i
gangener Woche führte das Luftſch
Zeppelin, zwei längere Werkſtätt=
aus
, die hauptſächlich Peilverſuchen,
digkeits= und Drehkreismeſſungen gal.

waren damit wieder Landungsverſuch

penſchlepper verbunden. In Löwentk
verſchiedene Landungsverſuche gemack,
folge der ſtarken Bodenwindſtrömume
fach Schwierigkeiten verurſachten. Dnd
es, das Luftſchiff mit Hilfe von zwei
Raupenſchleppern am Ankermaſt fe
Nach Anſicht Dr. Eckeners haben die 1
Verſuche die Möglichkeiten der Ve
unbeſtreitbar erwieſen. Die Landun.

nahmen aber noch zu lange Zeit in

Durch weitere derartige Uebungen
jedoch eine Beſchleunigung erzielen la/
Brand eines neuerbauten franzöſiſche
dampfers.
Paris. In St. Nazaire iſt geſter
rſt vor wenigen Tagen auf den Loim
vom Stapel gelaufene Ozeandampfer

Philippar (benannt nach dem Genem

der großen Schiffahrtsgeſellſchaft M
Maritimes) aus noch unbekannter 12

Brand geraten. Als das Feuer entde
hatte es bereits einen ſolchen Umfang
men, daß die mit dem Innenausbau
ten Arbeiter die unteren Schiffsräufgel
artig verlaſſen mußten. Die Flamme
ſchnell um ſich, und nach einigen Stunds
die Außenwände des Schiffes bis zur
linie hinunter rotglühend. Der Bu

Bord des Ozeandampfers Georges 2
in St. Nazaire iſt am Nachmittag
zahlreichen Feuerwehrmannſchaften gel.
den. Zwei vermißte Arbeiter wurden
des Dampfers aufgefunden, einer von
lebensgefährliche Brandwunden erlit?
Sachſchäden werden auf mehrere
Franken geſchätzt.
Das Straßenbahnunglück von Cam
Rom. Das doppelte Straßenbahr!
auf der Strecke CamerinoCaſtel R
hat vier Perſonen das Leben gekoſtet; e
wurden 19 Perſonen zum Teil lebense
verletzt, darunter mehrere Freiwillige
die Nachricht von dem Unglück ſich für
Hilfeleiſtung bereitgefunden hatten.
Unvorſichtigkeit des Wagenführers *
jedoch auch der Hilfszug an derſelben ?
ſtürzte auf die Trümmer des vorher de
ten Zuges.

Erhältlick"
Unotheken!
ubrogerier!

Vertriebfl.
Glogaueſc
Chlcage.

[ ][  ][ ]

Spolt Opiel und Tatnen.

Handball.

armftadt 1898 J. f. 7. Schwanhein.
ve Handball=Abteilung hat heute Sonntag drei
Ie zu beſtehen. Die Ligamannſchaft empfängt nach=
elhr
den V.f. R. Schwanheim als Gegner. Hier wird
erbitterten Ringen kommen, in welchem der bekannte
ſae Torwächter der Gäſte, Bender, dem Darmſtädter
Srringung von Erfolgen ſehr erſchweren wird. Um
z Tabellenpoſition nicht zu verſcherzen, werden die
ſtiwos für einen Sieg einſetzen müſſen. Die Ligareſerve,
oc ungeſchlagen, tritt ſchon vormittags hier gegen den
ſuſtadt an und ſollte dabei zu zwei weiteren Punkten
uch das Spiel der 3. Mannſchaft gegen Eintracht Darm=
ſchon
vormittags auf dem Platze am Böllenfalltor
Jugendabteilung ſtehen ebenfalls drei Verbandsſpiele
egramm. Die 1. und 2. Jugendelf treten auf eigenem
Braunshardt, bzw. 1. Jugend des hieſigen Polizei=
Han; die 3. Jugend fährt nach Eppertshauſen.
* Fußball im Kreis Skarkenburg.
rmminliſte der Kreisligaverbandsſpiele (Rückrunde).
eisvorſitzende gibt im amtlichen Bezirksorgan die Termine
hl der Kreisliga bekannt. Dieſelben beginnen am 7. De=
ſtrd
wie folgt feſtgelegt worden:
gMäiſter Sprendlingen Mörfelden Arheilgen, Pfung=
Ogelsbach, Dieburg Neu=Iſenburg, Polizei=SV. Darm=
Malldorf (11 Uhr).
ſyMäinſter Griesheim. Union Darmſtadt Arheilgen,
Mörfelden, Walldorf Neu=Iſenburg, Sprendlingen
79. Darmſtadt.
ſiltheilgen Münſter, Sprendlingen Griesheim, Egels=
Urtion Darmſtadt, Mörfelden Dieburg. Pfungſtadt
to Neu=Iſenburg Polizei=SV. Darmſtadt.
Belfrei.
ulünſter Egelsbach, Sprendlingen Arheilgen, Union
üt. Dieburg, Walldorf Mörfelden, Neu=Iſenburg

Reu=Iſenburg Münſter, Sprendlingen Walldorf,
Dieburg, Arheilgen Egelsbach, Polizei=SV. Darm=
Mörfelden (11 Uhr).
Malldorf Münſter, Dieburg Sprendlingen, Egelsbach
icheim, Mörfelden Pfungſtadt, Union Darmſtadt Neu=
Arheilgen Polizei=SV. Darmſtadt.
aMlünſter Dieburg, Sprendlingen Egelsbach, Walldorf
u Darmſtadt, Mörfelden Neu=Iſenburg. Pfungſtadt
ö8. Darmſtadt.
15 Müinſter Pfungſtadt. Neu=Iſenburg Sprendlingen,
SnWalldorf, Arheilgen Dieburg. Union Darmſtadt
iln, Polizei=SV. Darmſtadt Egelsbach.
MPfungſtadt Sprendlingen, Neu=Iſenburg Griesheim,
im Arheilgen, Egelsbach Dieburg, Polizei=SV. Darm=
Urnion Darmſtadt.

19 Arion Darmſtadt Münſter, Mörfelden Sprendlingen,
idt Griesheim, Arheilgen Neu=Iſenburg. Dieburg
P. Darmſtadt.
Sorendlingen Union Darmſtadt, Griesheim Mörfel=
42=Sſenburg Egelsbach, Dieburg Walldorf, Polizei=SV.
it Münſter.
/ Arheilgen Griesheim, Union Darmſtadt Pfungſtadt,
räiza
ſeld) Walldorf. Mörfelden Münſter.
M Griesheim Union Darmſtadt, Pfungſtadt Arheilgen.
ein ur
Rreburg Pfungſtadt, Griesheim Polizei=SV. Darm=

Preburg Arheilgen (Vorſpiel).

äele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ſtatt.
m im Dezember, Januar und Februar um 2 Uhr, im März
Uhmit je 10 Minuten Wartezeit. Die 2. Mannſchaften ſpielen
a den erſten Mannſchaften. Spielbeginn 2 Stunden vor dem
dls cen Mannſchaft mit 10 Minuten Wartezeit, bei Vormittags=
ta
1 Uhr. Die Vereine Union Darmſtadt, Polizei=SV. Darm=
esheim
ſpielen nur mit einer Mannſchaft.

F.=C. Union Darmſtadt.
nachmittag 13 Uhr treffen ſich an der Rennbahn die
ren der Union und des V. f. R. Rot=Weiß. Das Vor=

ſydie Beſſunger 2:3 unterlegen.
Warum Olympia-Vorbereikung?
hſs erſchwert und verteuert Ausbildung. Spitzenkönner
auf 40 Städte verteilt.
ſtanſatz zu den übrigen Sportverbänden im Reiche legt die

in
*
nie
7.
ner4
In 4.
Staus

purtbehörde für Leichtathletik beſonderen Nachdruck auf eine
üige Vorbereitung der Olympiateilneh=
bedenke
, daß ſich die Preisträger bei den Deut=
eiſterſchaften
auf 40 Städte verteilen. Aus
Seen müſſen die Olympiateilnehmer ausgewählt werden.
eder beklagen ſich die talentiertn Kräfte, daß ſie auf ſich
umeſen ſind. Vor allem wird ein gemeinſames Ueben und
ü der Trainingserfahrungen unter Leitung erſter Fachleute

einfacher haben es die meiſten europäiſchen Sportnationen.
uand ſind London und die beiden Sport=Univerſitäten Ox=
ambridge
die Hochburgen. Sie ſtellen allein 80 Prozent der
E. Noch konzentrierter ſind die Verhältniſſe in Frank=
4ris mit einigen großen Klubs ſtellt nahezu das ganze Auf=
Dabeſt bedeutet ſportlich Ungarn. Stockholm iſt gleichbe=
Un Schweden. Finnland ſetzt alle Hebel in Bewegung,
EMR Diſziplinen überragende Leute durch günſtigſte Trainings=
getin
in Höchſtform zu bringen. Amerika ſelbſt und auch
laben in ihren Univerſitäten ausgeſprochene ſportliche Hoch=
ort
herrſcht jahraus, jahrein der ſportliche Idealzuſtand, den
jet Arüchſelig mit ein paar Stadionkurſen herzuſtellen ſuchen.
ſands Hauptſtärke ſind, die techniſchen Uebungen:
recken Staffeln, Sprünge und Würfe, bei
Beyik und Geſchicklichkeit eine entſcheidende Rolle ſpielt. Hier
Iſichland mit Erfolgen rechnen, und deshalb muß die Aus=
in
dieſen Diſziplinen in erſter Linie betont

Velbe Gefahr im Schwimmfport. Nachrichten aus dem fernen
n darauf hin, daß die Führung der amerikaniſchen Schwim=
9 gefährdet erſcheint. Nach den Beſtleiſtungen der Japaner
Jahre iſt damit zu rechnen, daß Japan bei der kommenden
inr Los Angeles einige Weltmeiſter im Schwimmen ſtellen
220 Meter=Bruſtſchwimmen hat Iſuruta, der Beſieger Nade=
och
keinen Gegner gefunden. Dazu kommt der jugendliche
*1 Langſtreckler Makino, deſſen Zeiten weit unter den ameri=

Aſekorden liegen und der ſogar Weltrekorde von Arne Borg
Wit konnte.

Sporkkalender.

11.00 Uhr,
13.15 Uhr,
13.30 Uhr,
11.00 Uhr,
14.30 Uhr,
14.40 Uhr,
14.45 Uhr,
15.00 Uhr,

Rheinallee:
Exerzierplatz:
Stadion: S.
Exerzierplatz:
Exerzierplatz:
Müllersteich:
Stadion: S
Dornheimer

10.00 Uhr, Pol.=Halle:

Handball.
Rot=Weiß T. S.V. Langen.
Polizei (Damen) Offenthal.
=V. 98 V. f. R. Schwanheim.
Fußball.
Eintracht Germania Pfungſtadt.
Polizei Viktoria Griesheim.
Fr. Tgde. Mörfelden.
=V. 98 Viktoria Urberach.
Weg: Reichsbahn Tv. Hähnlein.
Kraftſport.
Polizei, 2. Nieder=Ramſtadt.

Turnerkagung in Darmſtadk.
Zu einer großen Turnertagung verſammeln ſich Sonntag, den 30.
November, nachmittags 2 Uhr, ſämtliche Vereinsvorſitzende, Turnwarte
und techniſche Leiter der dem Main=Rheingau der D.T. ange=
ſchloſſenen
Vereine in dem Turnhauſe der Turngemeinde 1846 Darm=
ſtadt
. Zur Tagungsordnung ſtehen die Wahlen der Feſtorte zu den im
Jahre 1931 ſtattfindenden Gauveranſtaltungen. Ueber Organiſations=
fragen
in der D.T., ſowie Einſtellung der D.T. zu anderen Verbänden,
halten Vorträge Gauvertreter Roth und Gau=Oberturnwart Hoffer=
bert
. In Steuerfragen und Aufſtellung von Finanzplänen werden die
Gauvorſtandsmitglieder Wandel und Kochendörfer Aufklärung
geben. Das Preſſeweſen im Gau ſteht als weiteres Referat auf der
Tagesordnung, worüber Gaupreſſewart Mattbes berichtet. Einge=
leitet
wird die Tagung durch eine Gedenkfeier zu Ehren der im Welt=
kriege
gefallenen und der im abgelaufenen Jahre durch den Tod ab=
berufenen
Turner des Gaues. Die Gedenkfeier hält der zweite Gauver=
treter
W. Hering=Beſſungen=Darmſtadt. Die Turnertagung am
Sonntag, an Stelle des ſonſt üblichen Gauturntages eingeſetzt, ſtellt das
bisher größte Turnervarlament dar, wie es bisher im Main=Rheingau
nicht zuſammentrat. Obwohl dort keinerlei Beſchlüſſe von weittragen=
der
Bedeutung gefaßt werden, ſondern die Tagung nur lediglich zur
Ausſprache der Vereinsführer mit der Gauleitung dient, iſt ſie doch in=
ſofern
von Bedeutung, als man in gegenſeitiger Ausſprache einerſeits
die Nöte und Wünſche der Vereine kennen lernt, andererſeits die Gau=
leitung
zur Behebung derſelben Stellung nehmen kann.
Main=Rheingau Deutſche Turnerſchaft.
Einen erheblichen Zugang hat der Main=Rheingau der D.T. mit
dem Beitritt des Poſt=SV. Darmſtadt, der zurzeit 176 Mitglieder
zählt, zu verzeichnen. Außerdem hat die Schwimmabteilung des
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt ihren Eintritt vollzogen.
Deutſche Leichtathlekik Höchſtleiſtungen 1930.
Bei der vergangenen Leichtathletik=Tagung der Deutſchen Sport=
behörde
für Leichtathletik wurde die Deutſche Höchſtleiſtungs=
liſte
zweckmäßig der vom Internationalen Amateur Athletik=Verband
geführten Welthöchſtleiſtungsliſte angepaßt; lediglich die darin nicht ent=
haltene
traditionelle 10 mal 100 Meter=Staffel wurde in der deutſchen
Liſte beibehalten. Laufen über 40 Km.. Marathon=Laufen (42,2 Km.)
und 50 Km.=Gehen mußten als Höchſtleiſtungen daher geſtrichen werden.
Bei Straßenläufen und =gehen erzielte Rekorde werden international
nicht mehr anerkannt, Höchſtleiſtungen können daher in den in Frage
kommenden Strecken künftig nur noch bei Bahnwettbewerben erzielt
werden. Auf Grund der internationalen, Beſtimmungen iſt es möglich,
Höchſtleiſtungen im 30 Km.=Lauf. 2=Stundenlauf. 3, 15 und 20 Km.=
Gehen neu aufzuſtellen. Sämtliche Zeiten und Maße wurden entſpre=
chend
den internationalen Beſtimmungen geändert. Bei Strecken über
250 Meter bleibt die 1s Sekunde, beim Springen, Stoßen und
Werfen der Zentimeter die geringſte Leiſtungsdiffe=
renz
. Die Deutſche Höchſtleiſtungsliſte umfaßt jetzt
insgeſamt 58 Wettbewerbe (43 für Männer und 15 für Frauen).
Im Jahre 1930 wurden 12 der beſtehenden Höchſtlei=
ſtungen
verbeſſert (Männer 5, Frauen 7. Die vom Frauen=
länderkampf
England-Deutſchland in Birmingham gemeldete Leiſtung
von Heublein=Barmen im Kugelſtoßen konnte wegen zu geringen
Gewichts des Gerätes nicht als Höchſtleiſtung anerkannt werden.

Rudolf Wolke und Dorn, die bekannten Berliner Straßenfahrer,
wollen im kommenden Jahre als Dauerfahrer ſtarten.
Thunberg, der mehrfache Weltmeiſter im Eisſchnellauf, befindet
ſich wieder im Traiming und wird in dieſem Winter wieder auf der
Eisbahn erſcheinen.
Einen neuen Schwimm=Weltrekord ſtellte der Amerikaner Spence
in 2:44,8 Minuten über 220 Yards Bruſtſchwimmen auf.
Im Hallentennis=Länderkampf ſtehen ſich augenblicklich Schweden
und Dänemark in Stockholm gegenüber. Am erſten Tage ſteht der
Kampf 1:1.

Wekterbericht.

Witterungsausſichten für Sonntag, den 30. Rovember 1930.
Teils wolkiges, teils aufheiterndes Wetter ohne nennens=
werte
Niederſchläge, Temperaturgegenſätze zwiſchen Tag und
Nacht ſich etwas verſchärfend.
Witterungsausſichten für Montag, den 1. Dezember 1930.
Keine weſentliche Aenderung der herrſchenden Wetterlage.

Geſchäfkliches.

Die Buchhandlung Schlapp zeigt zurzeit in ihrem
großen Schaufenſter ein 2 Meter großes, naturgetreues Modell
des Luftſchiffes Graf Zeppelin.

Die Cſardasfürſtin
iſt ſoeben bei der Deutſchen Grammophon=Aktiengeſellſchaft als
Kurzoperette auf 4 doppelſeitigen Platten erſchienen. Eine
ausgezeichnete kleine Plattenſerie, mit der ſich ein reizender Heim=
abend
arrangieren läßt. Hervorragende Künſtler wie Helge
Roswaenge, Waldemar Henke, Adele Kern, Felicie Hüni=Mihacſek
uſw., ſind Mitwirkende. Bei dieſer Gelegenheit ſei auch noch auf
die von Grammophon herausgebrachten vielen anderen Kurz=
opern
(Troubadour, Lohengrin Boheme, Carmen uſw.) und Kurz=
operetten
(Fledermaus, Bettelſtudent) hingewieſen. Jede dieſer
Kurzopern wird auf 4 bzw. 5 Platten in einem geſchmackvollen
Album mit einem Spezialtextbuch geliefert.

In den Geſchäftsräumen der Fa. Adam u. Co., Köln, Sachſen=
ring
5s, ſollen mehrere Tauſend Kilo nicht ſortierte Miſſions=
briefmarken
von Miſſionen, Klöſtern uſw., ſeit langen Jahren in
der ganzen Welt geſammelt, mit vielen alten und ſeltenen Marken
ohne Unterſchied des Wertes nach Gewicht verkauft werden. In=
tereſſenten
erhalten ſofort plombierte oder verſiegelte Original=
Probe=Kilos von 110 Kilo. Siehe Veröffentlichung in der
beutigen Nummer.
Die Ferienfahrten der Hamburg=Süd im Jahre 1931.
Auch im Jahre 1931 veranſtaltet die Hamburg=Sſid ihre be=
liebten
Mittelmeerreiſen und Nordlandreiſen.
Die Mittelmeerreiſen führen mit dem neuen Zwei=
ſchrauben
=Motorſchiff Monte Roſa auf der erſten Reiſe
(Ab Hamburg 28. März. an Genua 15. April) nach Madeira. Ma=
rokko
und Süd=Spanien, auf der zweiten Reiſe (Ab Genua
19. April, an Venedig 11. Mai) nach Syrien, Paläſtina und Aegyp=
ten
, aufderdritten Reiſe (Ab Venedig 14. Mai, an Genua
1. Juni) nach Griechenland, Konſtantinopel und Nordafrika und
ſchließlich auf der vierten Reiſe (Ab Genua 5. Juni, an
Hamburg 22. Juni) nach Neapel, Sizilien, Marokko, Süd=Spanien
und Portugal.
Die Nordlandreiſen werden auf den neuen Zwei=
ſchrauben
=Motorſchiffen. Monte Roſa und Monte Pascoal aus=
geführt
. Vom 3. bis 11. Juli iſt eine Fjordreiſe, vom 13. bis
28. Juli eine Nordkapreiſe und vom 5. bis 23. Auguſt eine Spitz=
bergenreiſe
.
Die Hamburg=Süd hat die Fahrpreiſe gegenüber dem Vor=
jahre
herabgeſetzt, ſodaß man ſchon von 220. RM. eine Mittel=
meerreiſe
und von 150. RM. an eine Nordlandreiſe machen kann.
Nach Rio de Janeiro werden mit den Zweiſchrauben= Motor=
ſchiffen
Monte Pascoal. Monte Sarmiento und Monte
Olivia die billigen Studienreiſen unternommen.
Nähere Auskunft durch die Vertretung der Hamburg= Süd=
amerikaniſchen
Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft: Carl., Leo Külp in
Darmſtadt, Hügelſtraße 2 (Ecke Karlſtr.). Siehe heutiges Inſerat.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Weritags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtik.
O 6.45: Gymnaſtik. o 7.30: Konzert. 8.45: Waſſerſtand. O 12:
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen, Nachrichten. O 12.15: Wetter. O 12.20:
Schallplatten. 0 12.55: Nauener Zeit. 13: Schallplatten. o 14:
Konzert. O 14.40: Nachrichten. O 14.50, 15.50: Zeit, Wirtſchafts=
meldungen
. O 15.55: Wetter. o 17.45: Wirtſchaftsmeldungen.
18.30: Zeit. o 19: Zeit, Wetter, Wirtſchaft. Ca. 22.15: Nach=
richten
, Sport, Wetter.
Sonntag, 30. November.
7.15: Hamburg: Hafentonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.15: Morgenfeier, veranſtaltet von der Evangel. Landeskirche Frank=
furt
a. M. Pfarrer Schumacher. Chorgruppe der Zentralſtelle für
Kirchenmuſik.
10.30: Kaſſel: Stunde des Chorgeſangs.
11.30: Kaſſel: Kirchenrat Chriſtian Eiſenberg: Die Bedeutung der
erſten Blätter der Bibel im Lichte der Wiſſenſchaft und des
Glaubens.
12.00: Leipzig: Märchenmuſik. Ausf.: Leipziger Sinfonie=Orcheſter.
13.50: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden: Anleitung zur Herbſt=
bekämpfung
des Windhalmes im Wintergetreide mit Kalkſtick=
ſtofl
. Die Bodenbearbeitung im Weinbau vor Winterbeginn.
Die Behandlung des Obſtes auf dem Lager.
14.00: Stuttgart: Stunde der Jugend: Was der ſchlimme Friedel
alles erlebt hat. Traummärchen von Mary Lang=Budinsky.
15.0: Reg.=Rat Bertſche: Die Zuſammenarbeit der öffentlichen
und privaten Fürſorge auf dem Lande.
15.20: Köln: Damenländerſpiel im Hockey DeutſchlandAuſtralien.
(Zweite Halbzeit).
15.40: Stunde des Landes: Theaterſpiel in der Weihnachtszeit.
(Geſpräch).
16.00: Konzert. Mitw.: Maurits Frank (Violoncello), Emil Franz
(Zylophon).
18.00: Rheiniſche Charakterbilder. Dr. Nielen: Hildegard von Bingen.
18.30: Novellen von Carl Dreyfuß.
19.30: Landestheater Karlsruhe: Falſtaff. Lyriſche Komödie von
Gruſeppe Verdi,
22,20: Tanzmuſik /Schallplatten).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.25:
Zeit Wetter für den Landwirt. o 6,55: Wetter für den Landwirt.
S 7: Gymnaſtik Konzert O 10.30: 13.30: Nachrichten. o 12.25:
Wetter für den Landwirt (o 12.50). O 12 bzw. 12.30: Schall=
platten
(außer S.) O 12.55: Nauener Zeit. 14: Berlin: Schall=
platten
. O 15.30: Wetter. Börſe. O 19.55: Wetter für Landwirte.
Deutſche Welle. Sonntag, 30. November.
7.00: Hamburg: Glocken vom Großen Michel. Hafen=Konzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.20: Prof Dr. Henſeler: Edelpelztierzucht und ihre Bedeutung
für die Land= und Forſtwirtſchaft.
8.50: Morgenteter Glockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche.
Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Feierſtunde, veranſtaltet vom Arbeiter=Kultur=Kartell Berlin.
Helden der Arbeit.
11.45: Schallplatten=Konzert.
12.10: Aus dem Plenarſaal des ehem. Herrenhauſes: Tagung des
Reichsverbandes deutſcher Rundfunkteilnehmer Für den deutſchen
Rundfunk.
12.45: Leipzig: Märchenmuſik. Nicode: Ein Märchen. Humper=
dind
: Aus Hänſel und Gretel‟ d’Albert: Aſchenputtel=
Suite. Bleyle: Ouv. Reineke Fuchs. Humperdinck: Hella=
feſt
aus Königskinder.
14.00: Berlin: Von der Rütt=Arena: Meiſterſchaft der Zeitungs=
fahrer
: Start.
14.15: Eliſ. Reichenbach: Auch das Kind hat ein Anrecht auf Takt.
14.45: Jugendſtunde. Märchen und Kinderlieder.
15.30: Zitherorcheſter=Konzert. Soliſt: Ad. Wollenſchläger (Zither),
Ausf.: Zitherklub 1897 Neukölln.
16.05: Munkepunke: 100000 Jannings.
16.30: Blasorcheſter=Konzert.
18.00: Hermann Löns=Feier, Mitw.: Herm. Munck (Laute),
18.45: Albert Schaeffer lieſt eigene Dichtungen.
19 10: Carl Hoffer; Menſchen= und Tierparadies im Herzen Afrikas.
19.35: Die Prinzeſſin reitet. Novelle von Ina Seidel.
20.00: Berlin: Orcheſterkonzert. Kompoſitionen von Cherubini,
Puccni Verdi, Bizet, Smetana, Giordano, Roſſini, Meyerbeer,
Dilebes, Strauß.
Ca. 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Marek Weber. Refraingeſang=
Bruno Sedersky.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Neich md
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch für den Schlußdienff: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart. Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 26 Geiten

paßtiasas 10oN Scerr Unlb Seit ORchesren
spielen täglich im Hotel Esplongde
B 12319 Was kann der Sigismund dafür
Jedes Viertelstündchen mit dir
craiee Walvorr
B 12333 Die Laubenkolonie
Mein Schorsche mit der Forsche
PAuL GRAETZ
B 12334 Am Rundfunk, Radiohörspiel

Die vollständigen Opern
In Besetzung der Malländer Scala
Butterty / Tosca / Bohsme / Aida / Traviata
Cavallerig Rusticang / Lucig von Lammermoor
Barbier van Sevilla
In Orlginalbesetzung der Bayreuther Festsplele
Tristan und kolde / Tannhäuser
Alle Plattensind auch einzeln erhältlich

MusIKAPPARATE AUCH AUF TEILZAHLUNG-

A4f

Beste Sektische Wiedergabe durch Pantoghone, die jdsale Verbindung von Sprechmaschine und Radio

OAUMBA
PALOPRON
WBERLIN S036
CARL LINDSTROM A.-
Parlophon-Musikapparate und -Platten werden bereitwilligst ohne jede Kaufverpflichtung in allen guten Fachgesd

[ ][  ][ ]

Ansere MCankel-Woche von (Montag, den 1. bis Oonnabend, den 6. Desember

bietet der gutangesogenen Dame eine gans besonders günstige Gelegenheit zum Einkarf 980
(Dinter=Mantels. Gine enorm große Auswahl

CWinter-Mäntel

mit Sdelpelsbesätzen wie austral. Opossum,
LNC0Dtel Rücken, Persjanerklaue, Okunßs-Oposst

in nur streng modernen Tagons, geschmackvoller und eleganter Verarbeitung und in unseren beßoh
guten Qualitäten bieten wir
diese Woche zu gans außergewöhnlich billigen Preisen
an. Deachten olie bitte unsere sſchaufenster

Visam=
im
und

andere Pelzarten

39.- 49.- 59.- 69.- 79.- 89.-

Frauen=Mäntel

in marengoartigen otoffen mit großem austra=
lischem
Opossum=Nragen, gans gefüttert 0.

Carl eſchürmann & Co.

Haus für feine Damen-Moden.

HHHE

Anna Stauch
Willy Treuſch
Verlobte

Blumenthalſir. 75
Bleichſtr. 26
Darmſiadt, den 30. November 1930.

Liesel Schmahl
Fritz Schönberger
Verlobte
1. Advent 1930

Wittmannstr. 8

Wilhelminenstr. 1

Todes=Anzeige.

Am 29. November 1930 verſchied nach
kurzer, ſchwerer Krankheit mein lieber
Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel

Am 3. Dezember feiern die Ehe=
leute
Johannes Stoll und Frau
Sophie, geb. Reininger das Feſt
der

Silbernen Hochzeit.
Glück auf zur Goldenen!

Darmſtadt, Feldbergſir. 69
(Lebensmittelgeſchäftl.

Todes-Anzeige.

Nach langem ſchweren Leiden
verſchied unſer lieber, guter Vater,
Schwiegervater und Großvater

Albert Herzig

im Alter von 62 Jahren.
Die trauernden
Hinterbliebenen.

Darmſtadt, den 29. Nov. 1930.
Langgaſſe 14.

Die Beerdigung findet Montag,
den 1. Dezember, nachm. 2½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Gärtner (Neues Palais).
In tiefer Trauer:
Familie Karl Zimmer
geb. Müllmerſtadt
Darmſtadt, Gräfenhäuſerſtr. 37.
Darmſtadt, Offenbach, Worms.

Heute Nacht entſchlief ſanft nach
kurzem ſchweren Leiden unſere liebe,
gute Mutter, Großmutter, Urgroß=
mutter
und Schwiegermutter
Frau
Katharina Hübner
geb. Stein.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Hübner.

Darmſtadt, den 29. Nov. 1930.

Die Beerdigung findet am Mon=
tag
, den 1. Dezember 1930, nach=
mittags
um 3 Uhr, auf dem Wald=
friedhof
ſtatt. (17459

Die Beiſetzung erfolgt am Montag, den 1. Dezember
1930, nachmittags 4 Uhr, von der Kapelle des Wald=
friedhofs
aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeien.

Todes=Anzeige.

Gott der Herr erlöſte heute meinen lieben Mann,
unſeren guten Schwager und Onkel

Todes-Anzeige.
Meine gute Frau, treubeſorgte
Mutter, Groß=u. Schwieger=
mutter
, iſt am 25. November,
nach kurzem Leiden, 66 Jahre
alt, ſanft entſchlafen.
J. A. Sauerwein
Bankbeamier i. R.
und Kinder. (*

Herrn Heintich Meher

Oberbetriebsaſſiſtent i. R.
nach langem, ſchwerem, geduldig ertragenem Leiden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Berta Meyer Wwe.
Darmſtadt, den 28. November 1930.
Kranichſteinerſtr. 81.

Die Beerdigung findet am Montag, den 1. Dezember,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Wa dfriedhof ſtatt.

Die Beiſetzung fand in der Stille
ſiatt.

Statt Karten.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang
meiner lieben Schweſter

Frau Eliſabethe

Gwiua
die ideale Leibbinde. Seit Ja ren bewährt

und ärztl. empfohlen. Angenehmes Tragen.
Rutſcht nicht. Beſte Rückenſtütze. Garantie
für tadelſoſen Sitz. Neue, billige Preiſe.
Anprobe ohne Kaufzwang im
(17092a
Spezialgeſch
vorm. Sauerborn

geb. Jacoby
ſowie für die reichen Blumenſpenden
ſage ich Allen meinen innigſten
Dank. Ebenſo danke ich Herrn
Pſarrer Berger für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe.

Oorothea Jacoby

Iohanna Fuchs

Darmſiadt, den 30. Nov. 1930.
Pankratiusſtr. 2.

Vereinigung
früherer
Leibgardiſſen
Darmſtadt.

Am 28. November 1930 verſchied
unſer langjähriges, treues Mitglied
Kamerad
Heinrich Meyer
Betriebs=Oberaſſiſtent.
Die Beerdigung findet am Mon=
tag
, den 1. Dezember 1930, nach=
mittags
2 Uhr, auf dem Wald=
friedhof
ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder, dem
verſtorbenen Kameraden recht zahl=
reich
die letzte Ehre zu erweiſen.
Der Vorſtand
7490)

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Teilnahme bei dem Heimgange
unſerer lieben Entſchlafenen, be=
ſonders
für die troſtreichen Worte
des Herrn Pfarrer Vogel ſprechen
wir hiermit unſeren Dank aus.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Kauß
Gervinusſtr. 69.
Darmſtadt, den 29. Nov. 1930.

Verzogen
nach Dieburgerſtraße 5, parterre.
(gegenüber der Heinheimerſtraße).
H. Rühl, prakl. Arzt

Telefon 4300. Sprechſtunden: 25 Uhr.
Zu allen Kaſſen zugelaſſen. (17408b

Hühneraugen
Hornhaut Schwielen
werden sorgtältig ohne Messer
schmerzlos gefahrlos
durch geschultes Personal entfernt
Reformhaus EOS‟
Ecke Elisabethen- u. Luisenstr. (17456

DEEeS
Fernruf 138
Waldſtraße 30
Erſtklaſſige Arbeit, billig. (8445a

STRÜMPFE

jeder Art werden angeſtrickr 9588a
(Füße nicht abſchneiden.)
Maschinenstrickerel Braunwarth
Telephon 3369
Schulzengaſſe 3

Pianos zu vermieten
A. W. Zimmermann
Darmstadt, Grafenstraße 21

Meche

Nähmaschinen

Wertheim-Elektra Frankfurt/M.
Hiele fahrräder, Staubsauger
Wasch- und Wringmaschinen
Wäschemangeln, Centrikugen
Reparatur-Werkstätte

L. u. M. Engel.

Töchter des verstorbenen August Engelg
Schuchardstraße8. Telefon 4141S
Bilte auf d. Schit über unſeerEinvangstüre zuachten

Nachruf.
Am 26. November nahm unſer lieber Kollege=
Kammermuſiker i. R.

den 1. De
estraß
Nor Herfl
gmd Aotarad
raße

Soſef Durgs

abzu.
Abſchied von dieſem Leben.
Er gehörte 44 Jahre als 1. Geiger aktiv unſemnſ
Orcheſter an. Als junger Muſiker kam er aa
ſeiner öſterreichiſchen Heimat zu uns und brand
aus ihr eine angeborene Muſizierfreudigkeit ru

ein ſich ſtets gleichbleibendes ſonniges, liebe =9
würdiges Weſen mit. Durch dieſe ſeltenen Eigen
ſchaften und ſein hervorragendes Künſtlertum a
er ſich bis auf den letzten Tag unſer aller Liu
erhalten. Er wird uns ein unvergeßlicher Freu,
477
und Kollege bleiben.
Die Miiglieder
des Heſſ. Landestheater=Orcheſtie=

Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher EARR
nahme bei dem Hinſcheiden unſeres lieben EAltschnns
Bwer-Hlischn
ſchlafenen
Herrn.
WizLischung
Johannes Konrad Müller ich Sck
ſagen wir herzlichen Dank. Insbeſondere damd
wir Herrn Pfarrer Kleberger für ſeine traſ
reichen Worte am Grabe.
Die Hinterbliebenn
Darmſiadt, den 27. November 1930.
Kiesſtraße 20.

Hanne Perron

Gesangspädagogin an der Städt. Akademie f. Tanku Sit 1ſg um
t
Assistentin von Herrn Prof. Beines Flei eigenen
Enen Wande
wohnt jetzt Kiesstraße 123 Kadszteude h
Unſere Gör

Zu sprechen: Montag und Donnerstag 1. 11-½10

FORMVOLLI

U 41u U

durchdie
undichtbaren,porosen
GÜMMI
STRÜMPEE
der Qualitätzmarkel

Gleichzeitig emptehle ich einige Posten
Gummi-Strümpfe mit kleinen 10
unsichtbaren Weblehlern, allerteinste
.. . das Paar zu Mk. I"
Oualitäten
Krankenartikel, Leibbinden, Gummisträmh
künstliche Glieder, orthop. Apparate. /74
Elisab thenstr. 22
19 RöIh Telephon 381.
Luc

[ ][  ][ ]

fe

Sonntag, den 30. November 1930

örperform durch Steiner
gent. Kraft-Pillen
turseSi oft erhebliche Gewichtszu-
ünendes
Ausschen (für Damen
Lßästeſ. Garant. unschädlich.
ensoh len Viele Dankschreiben,
hrag lbekannt. Preisgekront mit
HaMi4 u. Ehrendiplom. Preis per
1Mtück) 2 75 Mk. Depot für

jich-Hleidung
Stets Neuheiten
Feine Maßanfertigung 8
sräckerei Schmidt
sch hausstr. 34, I. Tel. 2536

gesttläfts-Veriegung
und Empfehlung.
wMüſni4 g, den 1. Dezember 1930
find eich die von mir ſeither Hein=
ſchſtre
f18 betriebene Auto= und
Myrad=Reparatur=Werkſtatt
ſiesstraße 41
zeneine werte Kundſchaft um
Zuſpruch, und empfehle
allen vorkommenden Re=
zuverläſſige
Arbeit bei
illigſter Berechung.
Max Herfurth
wr und Motorrad=Reparaturen
Kiesſtraße 41

Weihnachts-Messe

im Zeichen des
Preis-Abbaues

Für jedes Paar gekautte Schuhe über
10. Mark, erhalten Sie an der Kasse

eine Nark in Bar zurück
Beachten Sie unbedingt unsere 8 Schaufenster
DlIOlr TatoS

Schillerplatz 8

Darmstadt

Heidelbergerſtr. 88.
Telef. 126. (*sgi

l afend abzugeben
WerV . . per Zentner 1.50
ver Zentner 1.85 ℳ/ Plano=Beig
Hanfs
Azwerke Diekrich
ſchollthncerſtraße 25. Telefon 36.
immuat on-,
Brunswick- und
Derby-Platten TTalS
in großer Auswahl nur in
f. Herren u. Damen
Musik-Hausſwerd, nach neueſten

Mait

BUAB
Schuchardſtr. 9 (16258a

Schillerplatz 8

ſchwarz und nußb.
pol., dar. 1 Ibach,
1 Schwechten,
1 Römhildt weg.
Platzmang. billigſt.

Formen umgepreßt,
jetzt 2 . Frankfurt.
Hutlager, Ecke Gra=
fen
= u. Bismarckſtr. *

MSEABBAAS
verhau ab heute im Einzelverkauf an Privatkundſchaft
IIIFFEE L mecſechender Areiet
. . . Pfund Mark 2.50
eziatblischung
m Hirer-Mischung . . . . . Pfund Mark 2.80
Pfund Mark 3.20
tuskualsMischung.

IndIb Schrotk Darmſtadt, Rheinſtr. 41

Kaffee en gros= Großröſterei
(17451
gegenüber der Städtiſchen Spariaſſe

Pumenwagen
Hinterll Sckta kelpferde
Hollider Bubträder LehrbaGh, plat=

die größte Auswahl
am billigsten bei (17183b
Schiller-

berzliche Weihnachlsbiffe.

ſthoe der andauernd großen Arbeitsloſigkeit iſt der
ſtromg on mittelloſen Wanderern ſchon das ganze Jahr
gruy) Mit Beginn der rauhen Jahreszeit wächſt ihre
ipmr mehr.
Ums größer ſind aber auch unſere Aufwendungen für
Beſühgfung und Erneuerung von Betten, Wäſche, war=
Dac, Heizmaterial, Lebensmitteln und dergl.
Daſ lſere eigenen Einnahmen hierfür nicht ausreichen
d decrmen Wanderern auch in dieſem Jahre wieder
ſe Wlhachtsfreude bereitet werden ſoll, wenden wir uns
ale lieder sa unſere Gönner und Freunde und haben die be=

biefel Tabak, Zigarren, Zigaretten und dergl, werden
undam Sammler ſowie unſerem Hausvater S. Merdes.
9ſengaſſe 8 Fernſprecher 2583 in Empfang
(17447
Im voraus dankt herzlichſt
deit Jorſtand der Herberge zur Heimak.
Große Ochſengaſſe 8.
Heß Pfarrer.

hilliger Kann keiner Sein!

BMllafzimmer
InneHheg. m. Nußb. abges.
595. Mk.

Küchen
eiche Fhrank 3 tür., 180cm wundervolle Modelle
von
125. bis 425. Mk.
EISENBETTEN
MATRATZEN
in eig. Werkst. hergest.
RHLUNGSERLEICHTERUNd
BEL-HEMAUSSTATTUNG
FStraße 5, Ecke Schützenstraße (17404

Wicküler-Elberfelder-Pilsner
Münchner Löwenbräu
Erlanger Reifbräu
Erstes Kulmbacher
Würzburger Hofbräu
Köstritzer Schwarzbier
Hacker Nährbier
Braunschweiger Mumme
Pilsner Urauell
Fürstenbergbräu
empfiehlt
in Flaschen, Siphon und
17476
Gebinden
Ueimrich Ostertas
Wiraße 27 Biergroßhandiung Telefon 2468

Billigſte Preiſe!
Beſte Qualitäten!
In meinem ſeit 38 Jahren beſtehenden Wäſche-Spezial- Geſchäft
kaufen Sie nur praktiſcheWeihnachts-Geſchenke
Leib-, Bett- und Tischwäsche
in großer Huswabl.
Bielefelder Taſchentücher, loſe und in prachtvollen Packungen-
Namenſticken billigſt.
Handtücher, moderne Decken und Gedecke, Küchentücher.
Ein Poſten Kiſſenbezüge und Koltertücher, etwas trübe ge-
worden
, paſſend zu Geſchenke, weit unter Preis
Damen-Croiſé-Tag- und Nachtbemden in großer Huswabl,
Für Herren: Bielefelder Popelin-Oberhemden, weiß und farbig, die neueſten
Muſter, von 6 Mk. an.
Unterwäſche jeder Hrt in den bekannten Giſcho=Qualitäten.
Socken, Handſchube, Hoſenträger und Garnituren.
Krawatten in rieſiger Huswabl von 1 Mk an.
Jeder Kunde erhält einen feinen Kalender.
(17449
Ludwigs-
HeihIEh Bader I. platz 1

Gertrud Koppel

Lehrerin an der Städt.- Akademie"
für Tonkunst

Ausbildung:Württemb. Hochschule für Musik, Stuttgart
Klavier: Prof. Pauer, Prof. Möckel, Frof. v. Besele
Wissenschaftlich-theoret.: Prof. Nagel Prof. Schlegel,
Ih. Fetzer

erteilt

Privat-Unterricht

in Klavier

Heidelbergerstraße 4, I. St.

a) für Ausbildungsschüler und für Anfänger
b) für Lehrer (method. Lehrgang zum Aufbau des
Klavierunterrichts)

in Gehörbildung

Sprechstunden: Dienstags von 16-17 Uhr

2) Einführung in die allgemeine Musiklehre
b. Lehrgang zur Bildung des Klangbewußtseins

ratschner Vorhange
Sind bekannt und billig.
Die Fenster sind beachtenswert
G. m. b. H.
OLOT 2 Mihelminenstraße 81

370a

Nach Fertigstellung unseres
Neubaues und Umbaues werden
ab 1. Dezember dieses Jahres
unsere sämtlichen Geschäftsräume
nach unserem Hauptlager
Kirschenallee S4
verlegt.
Gebrüder Trier

Stragula-Linelenm
Stückware, Teppiche, Läufer, Vorlagen. 13097a
Tapeten / Linoleum S.E.
Geschäftst, K. Krichel SchulstF.

Bei
A. W.
Zimmermann
Grafenstraße 21

Seite 13

Unsere Abteilung
Herren-Artikel
bedient Sie mit vorzüg-
lichen
Onalitätserzeng-
nissen
zu fabelhaft
günstigen Preisen.

Herren-Hemden
m8. u. bunt, 8.50-6.50 485 Sehlak-Anzige
9.50-6.90 4.90 Nappa-Handschuhe
m. u. o. Futter 8.50-7.90 6.50 Gamaschen
5.60-4.25 4.7 Selbstbinder
3.25, 2.25 1.25 Herren-Socken
reine Wolle, 2.90-2.25 1.10

Deshalb auch
Herren-Artikel
stets von

ORBÜLENZM
(Fettleibigkeit) wird beseitigt durch
Lonnola-Zehrkun

in kurzer Zeit oft erhebl. Gewichtsabnahme
u. jugendl., schlauke Figur. Garantiert
unschädt., ärztl. empf. Keine Djät. Kein
Heilm ittel, sond natürlich fettzehrend.
Viele Dankschr. Seit 30Jahr. bewährt. Preis-
gekrönt
m. gold. Med. u. Ehrendiplom Pr.
per Pak Mk. 3.. Depot f. Darmst.: Medi-
zinaldrog
. Friedr. Beckenhaub, Ecke Schul-
u
. Kirchstr. (M S. Na. S. Rad. liau to. Sen-
V. 197

Sanidozon=
Nerven = Haarwaſſer
geſ. geſch., Wirkung
überraſchend
Flaſche Mark 3,00.
Alleinvertr.:
Damen=Herren=Salon
Otto Sturm,
Bismarckſtraße 24,
Eing. Grafenſtraße.*

Handarbeiten
werden pünktlich u.
preisw. angefertigt.
Rat u. Hilfe koſtenl
Mathildenſtr.43, pt
(*gmg)

Ohne Diät
bin ich in kurz. Zeit
20 Pfd. leichter
geworden durch ein
einfach. Mittel, w.
ich jedem gern ko=
tenl
mitteile, Frau
Karla Maſt,Bremen
D. 4. (lHbg. 13021

Herrenhemden
nach Maß werden
angefert. Kahlert=
ſtr
. 49 II (16746b

A. W.
Zimmermann
Grafenstr. 21. (15058a

HamburgSüd
Schnellste u. beauemste
Verbindung nach Süd-
amerika
mit den moder-
nen
Cap‟-Dampfern der
Hamburg- Südamerikanischen
Dampfschiffahrts-Gesellschaft
Billige Mittelmeer- und Nordland-
reisen
sowieStudienreisen nachSüd-
amerika
mit den Monte‟-Schiffen.
Nähere Auskunft sowie Prospekte
durch die Vertretung Darmstadt:
Carl Leo Külp
Staatl. Lotterieeinnahme
DARMHSTADT
Mügelstrasse 2
Fernsprecher 3060.

[ ][  ][ ]

Seite 14

Sonntag, den 30. November 1930

Numm

Pam Busertit

* E. P. Podach, Nietzſches Zuſammenbruch. (Niels Kampmannn=Verlag.)
Der Zuſammenbruch Nietzſches iſt ein ungeklärtes Problem. Auch
das vorliegende Buch ändert daran nichts. Sein Verdienſt indeſſen
liegt darin, daß es dies zugibt und ſich mit viel wertvollem Material
gegen die falſchen Erklärungsverſuche wendet, ſowohl gegen die Ver=
ſchleierungsverſuche
von feiten des Nietzſchearchivs, wie gegen die gar
zu billigen Gutachten pſhchiatriſcher Sachverſtändiger. Die moralinſauren
Beſtrebungen der Archivleitung gingen bekanntlich darauf hinaus,
Nietzſches ſittliche Reinheit zu retten gegen den Verdacht einer in
der Jugend erworbenen Anſteckung mit progreſſiver Paralyſe als Folge.
Unter den Gründen ſeines Zuſammenbruchs werden von dieſer Seite
vor allem die bitteren Erfahrungen mit Frau Lou Andrea Salomé
ins Feld geführt. Nun kann man dieſer Dame wahrlich keinen Vor=
wurf
daraus machen, daß ihr Herz ſich nicht zu Nietzſche als Mann hin=
gezogen
fühlte, während ihr reger Geiſt ſich ſeinem Geiſt öffnete. Eine
ſolche Erfahrung iſt gewiß bitter, aber jeder Menſch von normaler
Lebenskraft iſt fähig, den Schmerz einer unerwiderten Liebe zu über=
winden
. Was aber bei Nietzſche dieſe Bitternis zu einem verzehrenden
Gift machte, war nicht der ſchickſalhafte Vorgang ſelbſt, ſondern die
überflüſſige Bedrängnis durch die moraliſch entrüſtete Familie. Die
Moral nicht gemeint iſt das Ethos , ſagte einmal ein Philoſoph,
hat der Teufel erfunden, und wer je von ihren Vertretern ange=
griffen
wurde, weiß, daß es keine reinere Quelle der Bosheit, Miß=
gunſt
und Entwertung des Reinen und Edlen gibt, als ſie. Nun gar
einem Menſchen gegenüber wie Nietzſche, deſſen geiſtigem Machtgefühl
eine erſtaunliche Hilfloſigkeit gegenüber dem Leben eignete Die=
ſelbe
Moral nun, die Nietzſche zu Lebzeiten verfolgte, war nach ſeinem
Zuſammenbruch bemüht, ſein Andenken paſtoral zu verklären, d. h. zu
verfälſchen. Von dieſer Vorausſetzung aus findet Podach ein Wort
nicht der Entſchuldigung, wohl aber der Erklärung für das Beſtreben,
den Fall Nietzſche kliniſch einzuordnen. Freilich, mit dem Bild des
ſichtlich ungewöhnlich begabten, aber etwas verſchrobenen Privatge=
lehrten
mit Paralyſeverdacht der Jenaer Klinik werden ſich ſeine Ver=
ehrer
ebenſo wenig zufrieden geben, wie mit dem jungfräulich keuſchen
Nietzſche. Was Podach offenbar wünſcht, wozu aber unſere Kenntnis
der Geiſtesſtörungen noch nicht ausreicht, wäre eine Erklärung des
Falles aus der heiligen Mania des Plato.
Pſychologiſch läßt ſich indeſſen heute immerhin die Erwägung an=
regen
, ob der Menſch nicht an der Unvereinbarkeit zweier gleich ſtarker
Gedanken zu Grunde gehen kann, die eine Syntheſe nicht eingehen
können. Zwei ſolche Ideen in Nietzſche waren Dionyſos und der Ge=
kreuzigte
. Problematiſche Gegenſätze werden bekanntlich niemals ge=
löſt
; darum kann der Menſch an ſolchem hoffnungsloſen Streben, falls
es ihm ernſt genug iſt, zerbrechen. Die Befreiungsmöglichkeit liegt
einzig darin, auf eine Stufe oberhalb des Problems zu treten, und
von hier aus ſeine polare Gegenſätzlichkeit als gegeben anzuerkennen.
Dazu war die Zeit Nietzſches noch nicht reif. Sein Dionyſosbild war
ihm zu klarer Bewußtheit emporgewachſen, der Gekreuzigte lag unbe=
wußt
in ſeiner Erbmaſſe. Nur des Bewußten aber ſind wir Herr; das
Unbewußte, wenn unverſtanden hervorbrechend, verſchlingt uns. Nach=
dem
heute der Befund Progreſſive Paralyſe als zum mindeſten zwei=
felhaft
erſcheint, iſt man geneigt, in Nietzſches Wahnſinn ſchizophrene
Züge zu ſehen. Die Schiziphrenie beruht eben auf der Unvereinbarkeit
bewußter und bislang unbewußter, aber nun die Bewußtſeinsſchwelle
erreichender unbewußter Inhalte. Von hier aus wäre, nach meiner in=
kompetenten
Hoffnung, dem Fall Nietzſche vielleicht näher zu kommen.
Jedenfalls wird Podachs Buch immer aufſchlußreich bleiben. Vieles
an zerſtreuten Stellen ſchon Mitgeteilte iſt hier zuſammengetragen. Die
ausführliche Mitteilung der Baſler und Jenaer Krankenjournale und
mancher in Privatbeſitz befindlichen Korreſpondenz iſt, meines Wiſſens,
neu. Erfreulich iſt die vollſtändige Ehrenrettung des verdächtigten
Overbeck, ſehr intereſfant die zweifelhafte Rolle des unter dem Namen
des Rembrandtdeutſchen bekannten Narren, der ſich als Heiland an den
Kranken drängte.
Oscar A. H. Schmitz.

um das innere Leben der Geſchlechter, das Erforderliche, zu erfahren.
Es werden in dieſem Buche micht Vorgänge erörtert, deren Beſpre=
chung
die Sinne kitzeln, ſondern Dinge behandelt, über die man im
gewöhnlichen Leben nicht zu ſprechen pflegt. Es gibt Dinge, die intim
ſind und doch, ohne im Schmutz zu wühlen, in voller Reinheit erörtert
werden können und müſſen, aber ohne die Scheuklappenmoral, die
alles geheimhielt, was ſich auf ſexuellem Gebiet vollzog. In dieſem
Sinne behandelt das Buch alle Fragen, die ſich auf das Eheleben, die
Mutterſchaft, Kinderſegen uſw. beziehen, mit ſittlichem Ernſt, Gründ=
lichkeit
und Anlehnung an wiſſenſchaftliche Forſchung. Mit den
Wechſeljahren in phyſiologiſchem und pſychologiſchem Sinne beſchäftigt

Ap. Frauenbücher. Im Experten=Verlag, Dresden A. 1, erſchien
Das intime Buch der Frau, ein Führer durch das Eheleben
von Max Kröning. Die Geſchlechtsbeziehungen zwiſchen Mann
und Weib ſind wieder zu heiß umſtrittenen Tagesfragen geworden,
und die revolutionären Bücher, die eigentlich mehr von Obſzönitäten
wimmelten als von wirklicher Aufklärung, werden von ernſten Men=
ſchen
mit mehr oder minder großem Ekel aus der Hand gelegt. Man
greift wieder zu ehrlichen, echten und populären Aufklärungsſchriften,

ſich ein Buch Gefährdete Jahre im Geſchlechtsleben

der Frau, Beobachtungen und Ratſchläge einer Aerztin für die
Wechſeljahre, von Dr. Helenefriederike Stelzner (J. F.
Lehmanns Verlag, München. Preis geh. 6. RM.). Das Buch wen=
der
ſich an alle Frauen und Schickſalsgenoſſinnen und verfolgt den
Zweck, die Frauenwelt von der Angſt vor den Wechſeljahren und der
Sorge um den Herbſt des Lebens zu bewahren und das Altern nicht
als ein Leiden, ſondern als eine Erleichterung des Abſchiedsnehmens
durch das allmähliche Nachlaſſen der Leiſtungs= und Genußfähigkeit hin=
zuſtellen
. Neue, andere Kräfte reifen nach den Wechſeljahren heran.
Sie ſind kein Abſchluß des Frauendaſeins, ſondern ein Uebergang, aber
nicht zum Greiſenalter, ſondern vielmehr zu einer beſonders aus=
geprägten
Periode der Schaffenskraft und Schöpferfreude. Es handelt
ſich um ein von Heiterkeit und Zuverſicht erfülltes Buch einer erfahre=
nen
und lebensbejahenden Aerztin, die für die Aufgabe, die ſie ſich
geſtellt hat, berufen geweſen iſt.

Willy Seidel: Der Buſchhahn. Roman. 257 Seiten. In Leinen 6,50
RM. Georg Müller, München 1930.
Wer ſich über das Leben der primitiven Völker, ſpeziell der Samoa=
ner
, ein wenig eingehender unterrichtet hat, der weiß, daß Willy Seidel
hier in ethnographiſcher Hinſicht zuverläſſig wahr geſtaltet hat. Alles
wird verdentlicht durch die Darſtellung des Schickſals des Buſchhahns,
eines Herrn Guſtav F. Grothuſen, der nach abenteuerlichem Leben
ſtirbt, ein ſanguiniſcher Menſch reicher Gaben, der mit allen Schwächen
und Stärken in beſonderem Verhältnis ſehr nah zu den Eingeborenen
ſtand und aus ihrer Mitte Petina oder Tai=Afi=Afi, eine wohl verſchlagene,
aber raſſige Häuptlingstochter, zum Weibe hatte. Das Schickſal dieſer
Menſchen und ihrer Kinder wird Symbol für das Schickſal der Deut=
ſchen
und Eingeborenen und wenn der Verfaſſer im Vorwort das
Allwiſſende Weſen um Erbarmen bittet für die braunen Kinder, deren
ſeit der Eroberung Samoas durch britiſche Kolonialſöldner zehnmal
tauſend durch die Segnungen der Rviliſation: Grippe, Alkohol und
Syphilis vernichtet ſeien, ſo hat er, der uns durch dieſe neue Bearbei=
tung
ſeines früheren Romanes auch dichteriſch erfreut, dadurch noch
Erich Bockemühl.
unſere beſondere Sympathie.

Der Gärtner und die Statue. Die Geſchichte einer Liebe. Von Otto
Nebelthau. In Ganzleinen gebunden 5,50 RM. Hanſeatiſche Ver=
lagsanſtalt
, Hamburg 36 und BerlinLeipzig.
Otto Nebelthau gilt ſeit ſeinem Roman aus der Welt des Baum=
wollhandels
Die Stadt der Wolken und Winde und ſeit ſeiner Er=
zählung
aus der Welt der Großſtadtabenteuer Kapitän Thiele als
einer der verheißungsvollſten Dichter der jungen Generation. Wie ſtark
dieſe Hoffnung begründet war, zeigt ſein neues Werk Der Gärtner
und die Statue‟. Otto Nebelthau hat nun die Höhe eines ſicheren Ge=
ſtaltens
und einer inneren Ruhe des Schaffens erreicht. Der Held, in
den früheren Büchern ein Tatmenſch im Taumel der Großſtadt, hat
ſich in dem neuen Roman zum wiſſenden Geiſtmenſchen gewandelt. Es
iſt ein Buch des Suchens nach innerem Frieden. Zu einer klaren Tiefe
von faſt klaſſiſcher Prägung iſt ein Dichter herangereift, der ſchon früher
Problemen nicht aus dem Wege ging. So wird dieſe einfache und tiefe
Erzählung nachklingen in vielen, die gleich ihm den Frieden in der
Ruhe naturhaften Daſeins ſuchen.

* Irmgard und ihr Bruder, Roman von Gabriele Reuter. (Deutſche
Buchgemeinſchaft, G. m. b. H., Berlin.)
Ein Geſchwiſterbaar, das am Leben ſcheitert, ſchickſalhaft zugrunde
geht, ſteht im Mittelpunkt dieſes gedanken= und gefühlstiefen Roman8,
der Welten in eindringlichen Bildern evſtehen und einſtürzen läßt, der
Menſchen ſchildert, wie das Leben ſie formt und die Wirklichkeit und
der Landſchaften zeichnet, die dieſen Menſchen und ihrem Leben Rah=
men
geben. Kinder reicher Eltern, die nach Vermögensverluſt in den
Daſeinskampf gedrängt werden und zerſchellen. Zugrunde gehen an der
Liebe und an einem Lebensverlangen, dem Grenzen geſetzt ſind, die
zum Zerbrechen führen.

Pfizenmayer, E. W., Jagb= und Volksbilder aus de=

Leinenband 7.80 Mk.

Mit 75 Textabbildungen und einem Kupfertiefdruck.
Adolf Bonz u. Comp. in Stuttgart. Geheftet 5.50 Mr

Von je war der Kaukaſus mit ſeiner landſchaftlicher
keit, ſeinen wilden Völkerſchaften, die zu bezwingen den
je gelungen iſt, ſeinem Reichtum an Großwild in den rie=
dern
ein Ziel der Sehnſucht für den europäiſchen Menſic
uns doch ſeine Bewohner und ihre Kulturen viel näher
und Afrikaner. Vor allem weckt der Name Kaukaſus in
die höchſten Wünſche auf. Bär, Wolf, Leopard. Tur. A
jagdbares Wild, und vor wenigen Jahren lebte in den a
Jagdgebieten noch das edelſte Großwild Europas, der S

Verfaſſer, als Forſcher und Schriftſteller vorteilhaft beka=n
Jahre als Kuſtos am Landesmuſeum in Tiflis beſchäftigt
Jagd= und Studienfahrten Land und Leute gründlich ker=
Schlicht und anſchaulich ſchildert er ſeine Erlebniſſe und We
und an Hand eines reichen Bilderſchatzes erlebt der Leſer
ſten Reiſeeindrücke.
Erich Auguſt Mayer: Werk und Seele. Adolf Lu.
Wien 5, Spengergaſſe 43. Berlin=Leipzig. Ladenpreis 5.
Das iſt wirklich ein Roman unſerer Tage. Das gro
unſerer Wirtſchaftskriſe, die Frage der Rationaliſierung
kräfte, der Kampf zwiſchen Maſchine und Menſchentum, all
bleme bilden den tiefernſten Hintergrund dieſes Romaness
trotzdem keine Tendenzſchrift iſt, ſondern ein Roman, in de
von Fleiſch und Blut lieben und leiden, Perſonen, die wi
nen und die in unſerer Erinnerung lebendig verharren. Z
aber an dem Buch iſt, daß es trotz all der Schwierigkeiten,

kennt und aufzeigt, Hoffnungsfreudigkeit predigt und trotz=
waltigen
Ereigniſſe, die ſich darin vollziehen, im Tiefſten
und förderlich iſt. Zuſammen mit dem Roman Gottfried
Weg desſelben Verfaſſers die Romane, wenn auch jeder
gehören eng zuſammen iſt dieſes Doppelwerk das Bur,
unſerer tatfrohen Jugend in die Hand geben ſoll.

Maurice Maeterlinck: Das Leben der Ameiſen. Ueberſetzn
Illch. In Leinen 6,50 RM. (Deutſche Verlags=Anſta
und Berlin.)
Maeterlincks hohe Künſtlerſchaft, verbunden mit dem
großen Naturforſchers und ſeiner Liebe zur Kreatur, hat u
Buch beſchert, wie es zauberhafter nicht zu denken iſt. Eän
auf exakten Beobachtungen, ohne jede Spur von Willkün
Leben der Ameiſen, verwirrend vielfältig und wunderbar
zu einem Abbild im Kleinen auch des menſchlichen Daf
einem Spiegel und Sinnbild des Lebens überhaupt. In.
intereſſanten Einzelzügen entſchleiert ſich das Antlitz und ei
der Geſchöpfe. Dabei iſt es ein ſchlichtes, männliches Buch.
ein Dichter vom Range Maeterlincks dahinter ſteht, hat es
Duft erleſener Proſa und jene unnachahmliche Reife, die
bürgt.
Die ſchöne Wohnung. Beiſpiele neuzeitlicher deutſcher
mit einleitendem Text von Dr. Hans Eckſtein. Kartonier-,
Das Werk zeigt in zum größten Teil ganzſeitigen Sk
liber 170 Beiſpiele neuzeitlicher, von führenden Architekten
Innenräume, wie Wohn= und Arbeitszimmer, Eßzimmer,
Kinderzimmer, Einwohnräume und Kleinwohnungen, K
Bäder. Es gibt dem Natſuchenden alſo reichſtes Beiſpielran
alle Teile der Wohnung. Was das Buch vor allem auszeich=e
es den Bedürfniſſen der allerweiteſten Kreiſe gerecht wiré,
Beiſpiele vom reichen bis zum beſcheidenſten Wohnungstyp
Beiſpiele ſind ausſchließlich aus der künſtleriſchen Produktim
ten zwei bis drei Jahre gewählt, und da heute die Innenkurm
gewiſſen künſtleriſchen Abſchluß gelangt iſt, wird das Buck=
Zeit hinaus ſeine Geltung behalten. Es iſt hier der Verſrut
die Wohnung zu zeigen, die zwar ſo gut funktionieren ſo=
Maſchine, aber nicht der Tempel eines äſthetenhaften Maſchi e
ſondern die Stätte der Entſpannung ſein ſoll.
Pantheon. November 1930. Verlag F. Bruckmann A.=G.
Dieſe mit wundervollen Reproduktionen ausgeſtattete
Monatsſchrift behandelt in ihrem Novemberheft Dogenbi
Tizian als venezianiſcher Staatsmaler geſchaffen hat. Von
Intereſſe für den Kunſtliebhaber ſind die vorzüglichen Abbilät
Porträts, die ſich z. T. im Privatbeſitz befinden und dahe
gemeinheit nicht zugänglich ſind, wie es überhaupt das Verdn
Zeitſchrift iſt, derartige Kunſtwerke einem größeren Kreis kr.
Menſchen in allgemein feſſelnder Art vorzuführen.

Skatklabs, Wirte,
WWiederverkäufer
Solelldl Tei4

zu neuen günstigen Preisen
auf Grund großer Abschlüsse.

Skat-
Gebrauchs-
Salon-
Klub-
Trachten-
Sport-
Kegler

K Tapp-, Whist-
Patience-
Rommé-, Bridge-
Tarock-, Cego-
Deutsche
Eichel-
N Karten
Spiellehrbücher, Skatblocks, Listen etc.
Wie spiele ich Romme? Bridge ? Patience?
Geschenkpackun gen

(17060 b

Hessisohe Fannentaprik

Rheinstraße 12½, gegenüber der Hauptpost.

anzunggns
HHAnNE

Iuioht vergessen

immer daran denken,

daß Sie Brillanten, Gold
u. Silberwaren, Bestecke,
Bleikristall mit Silber,
Goldene Trauringe,
Schweizer Uhren in Platin,
Gold, Silber, am billgst. bei

Kurtz-Wudß

Rheinstraße 22

kaufen.

(17445

Gelegenheltskäufe stets am Lager
Beachten Sie heute unser Schaufenster

auunanunnnnnnnnnrnannnns

Damen-Sohlen und Pleck
2.50, 3.50, 3.90 4.50 Mk.
Herren-Sohlen und Plech

3.50, 4.50. 4,90, 5.50 Mk.
Liebfrauen
Jakob Wöhrn, ſtr.er 77240

Puppenwagen
Puppen
Puppenmöbel
Kindermöbel
Bublräder
Roller (17433b
Holländer
Kinder-Autos
Turnapparate
Kaufläden
Luppenküchen
Schaukelpferde
Märklinkästen
Märklinbahnen
Eilligſt bei
Zetzsche

Ernſt=Ludwigſtr. 19.

Hes e

Den
Raadels hle.
MOHASRER
UNKEN

ecue.
dem.
mil
Hörtih
He e

RMIG8

Autorisierte Telefunken-Verkaufsstelle

Bossler & Co.

Ernst Ludwigstraße 14.

11533

Qualitäts=
n

Angebot! Boeint!
Jeder Weintrinker, Privat= oder Ge=
ſchäftsmann
beſtellt ſich ſeinen Wein von
einer erſtklaſſ. alten Weinfirma in der
Pfalz. Vom beſten Konſum= bis zum
edelſten Spitzenwein zu den denkbar bil=
ligſten
Preiſen ohne Zwiſchenhandel,
direkt aus der Kellerei. Mit Preisliſten
und Proben ſtehen wir bereitwilligſt zur
Verfügung. Beſtellungen nimmt ent=
gegen
bis zum 15. Dez. 1930: (174271
G. H. Stuckenberg, Gaſth. z. Schwanen
Darmſtadt, Georgenſtraße 1½.

DARMSTADTER LESEZIRKEL

Lesemappen ill. Zeitschriften in allen
Preislagen und Zusammenstellungen
ROEDERsche Leihbibliothek
Grafenstraße 24
14633a

Achkung! Berchromen

ſämtlicher Auto= und Fahrradteile, ſo=
wie
Beſtecke und Tafelgeräte jeder Art
nur Saalbauſtraße 33.

* Das schönste Weihnachtsbu
ist der neue hessische Heimatrom

Dder Johh del

VON KARL REINHAREI
IN GESCHENK GANZLEINEN Rm.S
BROSCHRm.d
*
EiN SElTEN GUTES BUcK 4 JUNG U.AN
zu haben in jed-Buchhendl. Verl. Emil kokk biek

Gelegenheitspostel
Brokat-Damast, Ia seidige OQualität, moderne Fläch
2.50
130 cm breit
160 cm breit .
2.95
M. Enoch, Karlstr. 2

Langjähr. Garantie
a. meine hervorrag.
Stand=, Wand=,
Taſchen= u. Armbd.=

Gütting,
Schuchardſtraße 10.
(16428b)

Achkung!

Klaviere!

Mehrere neu ſelbſt=
angefert
. Klaviere
ſind billig abzugeb.
Jak. Keller, Klavier=
macher
. Meſſel. (*

Weihnachts=
Geſchenk!
1 Poſt. Sicherheits=

Füllhalter, gar. 14
Kar. Gold m. Iri=
diumſpitze
, maſſiv.
keine Schleuder=
ware
, p. St. 3.20
zu haben. Vertr.
Schreibm. u. Büro=
bedarf
Lächler,
III.
Mauerſtr.

von Missionen usw. seitlangen Jah u
ganzen Welt gesammelt. garantte
sortiert, daher mit großen Selto
Allerbeste Kapitalanlage, 1 plo
Original-Probe-Kilo (ca. 10000 E
Stück 21 , 2 Kilo 30 , 4 Kilo 50.
100. Postscheck 53106, AdamcC0.
Sachsenring 58.

Lederbekleidt
Trencheoats
Leder -Woll-Trikot-Hand:
Sport-Adelmä
Darmstadt

Mroderke 30

liefert in nur guter Austührut
Herren-Sohlen und
3.50/4 20/4.80/5.30
Damen-Sohlen und M

2.50/3. 20/3.70/4.30
Heidelb
Kimmel, str. 47.

Pack- und Einschle

Papiere aller Art
(in Rollen und Bogen)
Wellpappe usw. Hiefert

Aktiengesellsohaft für das Paplekle

Paplergroßhandlung
Büro: Rheinstr. 20, Lager: Marlel!ſ
Fernsprecher Nr. 4711, 4214-
A
Auf Wunsch Vertreterkesuch

[ ][  ][ ]

Sonntag, den 30. November

vom ſüddenkſchen Eiſenmarkk.
ſtiamtlage am ſüddeutſchen Eiſenmarkt hat in der Berichts=
ei
Anzeichen gezeigt, die auf eine Beſſerung ſchließen laſſen.
züben ſich die Abſatzverhälſſniſſe weiter verſchlechtert. Ins=
hrt
der Bedarf der weiterverarbeitenden Induſtrie wieder
zchgelaſſen. Einzelne größere Werke ſind ſogar dazu über=
z
we Betriebe vorübergehend, d. h. über die Wintermonate
Der Handel, ſoweit er als Abnehmer in Betracht kommt.
keinerlei Bedarf. Die abwartende Haltung, die man an=
runklaven
Preisgeſtaltung auf dem Eiſeninlandsmarkt ſeit
a einnimmt, wird beibehalten. Die Beſchäftigung der eiſen=
Induſtrie läßt ſehr zu wünſchen übrig. Man erſieht dies
de kurzen Lieferfriſten, die zurzeit genannt werden. Form=
ür
etwa 12 Wochen herausgebracht werden, während glatte
Verifikationen in 25 Wochen, je nach Einteilung, heraus=
eiden
können. Keinerlei Geſchäft war in Bandeiſen und
s Lagergeſchäft iſt durchweg weiterhin rückläufig. Ueber
9cäßigung durch den Verband ſind noch keinerlei Beſchlüſſe
r worden. Man wird alſo vorerſt noch mit einem Fort=
Raufunluſt und Zurückhaltung am Eiſenmarkte rechnen

Wirkſchaftliche Rundſchan.

Btaauflöſungen und Neugründungen im Oktober. Nach den
uri des Statiſtiſchen Reichsamtes haben im Oktober 1930 ſo=
mäindungen
wie die Auflöſungen bei allen Unternehmungs=
de
ommen. Der Ueberſchuß der Auflöſungen übe die Grün=
len
Einzelfirmen und Perſonalgeſchäften betrug nach Abzug
ligen von Amts wegen 487 und hat damit gegenüber dem
ſurr 10 Prozent zugenommen. Im einzelnen wurden im Ok=
Uetengeſellſchaften neu gegründet, aber 79 aufgelöſt. Bei den
ky mit beſchränkter Haftung werden 361 Gründungen und
y gen gemeldet, bei den Genoſſenſchaften 116 Gründungen
uTöſungen und ſchließlich bei den Einzelfirmen 778 Grün=
u
661 Auflöſungen. Von Amts wegen wurden aufgelöſt 344
5 und 396 Einzelfirmen; dieſe Zahlen ſind bereits in den
urggaben der beiden Gruppen enthalten.
weike Doerr u. Reinhart. Von der Verwaltung der Leder=
tr
u. Reinhart erhalten wir zu unſerer geſtrigen Veröffent=
ende
Erklärung: Das Schickſal unſerer Arbeiterſchaft und
Aues liegt nicht mehr in unſerer Hand. Aus den Erklärun=
ſet
dſter Herren der Ledergruppe haben wir die Ueberzeugung
dr6 über kurz oder lang eine Stillegung des Werkes her=

Yvrd. Die immer wieder in der Preſſe erſcheinenden Aeuße=
ſas
Gegenteil der Oeffentlichkeit kund tun ſollen, vermögen
iin Voraufgegangenem nicht ernſt zu nehmen. Um deshalb
ſltriſſe mit unſeren Gläubigern und die Grundlage für ein
hatendes Unternehmen zu ſchaffen, das unſeren Arbeitern und
Wrvieder einen ſicheren Lebensunterhalt bieten ſoll, haben
Pinerſten Herzens entſchloſſen, ein an uns gelangtes Angebot
grlauf des Werkes anzunehmen. Wir hoffen zuverſichtlich, daß
au den Intereſſen unſerer Werksangehörigen und unſerer
=üzumn Nutzen ſein wird.
hrice A.=G., Sandbach b. Höchſt i. Odenw. Bei der Geſell=
threi
ſchon ſeit einiger Zeit Sanierungsvorſchläge der Ver=
wuartet
. Nunmehr ſoll die auf den 19. Dezember einbe=
ecks
Berichtigung von Bilanzwerten und Bildung von
eſchluß über eine Zuſammenlegung des Stammkapitals im
mT1 von 1,2 Mill. auf 600 000 RM. faſſen, und zwar durch
prix der Zahl der Aktien. Außerdem ſoll eine Herabſetzung
Uehts der Vorzugsaktien vom 15fachen auf das Ein= bzw.
Ei) eine Aenderung des Gewinnanteilrechts, wonach die Vor=
edie
gleichen Dividende wie die Stammaktien, mindeſtens je=
tent
, erhalten ſollen, beſchloſſen werden.
hro rſteigerung eines Silberbergwerks. Am 19. Dezember
wen Amtsgericht Oberſtein das auf den Bännen Breitenthal,
mmrodt, Oberhoſenbach und Mörſchied, zwiſchen den Städten
erſtein gelegene Bergwerk der Gewerkſchaft Aurora (1604
iteigert. Das Bergwerkseigentum iſt zur Gewinnung von
El, Kupfer und Zinkerz verliehen.
wrauerei A.=G., Offenbura. Die auf den 17. Dezember ein=
% ſoll über eine Erhöhung des Aktienkapitals von 930 000
A. RM. durch Ausgabe neuer, ab 1. 10. 1930 dividendenbe=
tanmaktien
Beſchluß faſſen. Das Unternehmen hat bekannt=
Irer Brauhaus A.=G. übernommen.
E Thüringer Gas. Die Verhandlungen über Umgruppie=
yder
Thüringer Gasgeſellſchaft, Leipzig, ſind zum Abſchluß
ie preußiſche Elektrizitäts A.=G., Berlin, teilt dazu folgen=
u
Förderung der Beſtrebungen, eine engere Zuſammenfaſ=
in
den Großunternehmungen der Stromerzeugung und Ver=
Rirnehmungen zu erreichen, hat die der Preußiſchen Elektrizi=
öiaseſtehende
Continentale Elektrizitäts Union in Baſel einen
mder Thüringer Gasgeſellſchaft in Leipzig erſporben und die
Elektrizitäts A.=G. hat ſich ein Aktienpafet aus dem Beſitz
untäums geſichert. Bekanntlich hat die Preußiſche Elektrizi=
Dar mehreren Stellen ihres Arbeitsgebietes Berührungs=
dem
Leipziger Unternehmen. Verhandlungen, die mit der
iſche Werke und der Verwaltung der Thüringer Gasgeſell=
ſrt
worden ſind, haben nunmehr zu dem Reſultat geführt,
ET. der Thüringer Gas einberufen wird, in der die Zuwahl
Eeri der Preag und der A.=G. Sächſiſche Werke in den A.=R.
in wird.
emkohlenpreiſe im Dezember. Nach einer Mitteilung der
Saargrubenverwaltung bleiben die Handelspreiſe im De=
erändert
. Die mit dem 30. November ablaufende Konven=
erfalls
bis Ende Dezember verlängert werden. Dagegen
Verwaltung d* Saargruben eine Senkung der im Reichs=
Aiden Saarkohlenpreiſe zu beabſichtigen. Man erfährt jeden=
ie
mit der Ruhrkohlenpreisſenkung eintretende Konkurrenz=
Nurch entſprechende Preisnachläſſe ausgeglichen werden ſoll.
alſo wieder einmal die bittere Erſcheinung, daß rund um
iet die Kohlenpreiſe nachgeben, während die Saarwirtſchaft
ns um Lockerung der monopoliſtiſchen Kohlenpreisſchraube
16 dieſe Preispolitik die Lebensfähigkeit der wichtigſten Glie=
arwirtſchaft
bis zur Unerträglichkeit ſchwächt und jede Kri=
EUnſoriſch macht, daß ſie die beſten Kunden des Bergbaues
er ſchärfere Rationaliſierung ihrer Kohlenwirtſchaft hinein=
er
ſaarländiſchen Verbrauch langſam, aber ſicher einſchnürt,
Berawerksdirektion vorläufig noch nicht bekannt zu ſein.

er: Schweinemaukt in Weinheim a. d. B. waren am 28. d. M.
Fugeführt worden. Verkauft wurden 324 Stück, und zwar
ſte pro Stück für 1019 Mr., Läufer das Stück für 2050
Varktverlauf war gut.

* Dzr Produktenbericht. Großhandelseinſtandspreiſe ver 100
PMainz, am Freitag, den 28. November: Weizen 26,5027
Dektolitergewicht, rheinheſſ. Roggen 16,5016,75, Hafer 15.,50
Nugerſte 19,7523, Induſtriegerſte 17.5018,50, Futtergerſte
Kalzkeime 1011, ſüdd. Weizenmehl Spez. 0 42,40. Roggen=
26., Weizenkleie fein 8,258,50, do. grob 9,50, Roggen=
Seizenfuttermehl 10,25, Biertreber 9,7510,75, Erdnußkuchen
Kokoskuchen 1417,50, Palmkuchen 9,7510. Rapskuchen
wiße Bohnen 29,50. Tendenz: Stetig.
Irter Buttergroßhandelspreiſe vom 29. November. Die all=
rftlage
iſt ruhig. Die Preiſe für deutſche Butter neigen zur
das Angebor ſtärker geworden iſt. Auslandsbutter konnte
ſtand jedoch gut behaupten. Es notierte Auslandsbutter
Mrt.) 1 Faß (50 Kg.) 1,64, einhalb Faß 1,66, in Halbpfund=
RM. Deutſche Butter im Faß 1,531,54, per 50 Pfd.=
455, in Halbpfundſtücken 1,56 RM. Die Preiſe verſtehen
efd. im Großhandelsverkehr.
rter Eiergroßhandelspreiſe vom 29. November. Die Ten=
ſigen
Markt iſt ſehr ruhig. Der Abſatz erſtreckte ſich in der
aief billige Ware, während gute Qualitäten ſtark vernach=
In Kühlhauseiern war die Nachfrage ſehr groß, da das
Elich zurückgegangen iſt. Die Preiſe lagen zumeiſt etwas
2 mtierten in Pfg. der Stiſck ab loco Frankfurt: Bulgaren

1414,50. Jugoſlawem 14,5015. Rumänen 13,7514, Polen 1313.50.
Chineſen 9,5011,50, Holländer 13,5017. Belgier 13,5016,50, nord=
deutſche
1315. Kühlhauseier: Bulgaren 13,50, Holländer 14,50. Ru=
mänen
13 Pfg.
Berliner Produktenbericht vom 29. November. An der Wochenſchluß=
börſe
war das Geſchäft ſehr ſtill, an den Grundlagen des Marktes hat
ſich gegen geſtern kaum etwas geändert. Vom Auslande lagen beſon=
dere
Anregungen nicht vor, und da auch der Mehlabſatz nur mäßig iſt,
waren die Mühlen mit Anſchaffungen vorſichtig. Bei Brotgetreide wer=
den
nach wie vor gute Qualitäten mit höheren Naturgewichten bevor=
zugt
, für die insbeſondere bei Weizen erhebliche Aufgelder gegenüber
Durchſchnittsware bewilligt werden. Das Preisniveau war in Prompt=
und Lieferungsgeſchäft für beide Brotgetreidearten kaum verändert.
Weizen= und Roggenmehle werden zu etwa geſtrigen Preiſen ür den
laufenden Bedarf gekauft. In Hafer hält das Angebot an und infolge
der Zurückhaltung des Konſums ſind Forderungen und Gebote im all=
gemeinen
ſchwer im Einklang zu bringen. Gerſte in guten Qualitäten
bleibt zu ſtetigen Preiſen gefragt.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. November.
Die Wochenſchlußbörſe eröffnete unter dem Druck der matten geſt=
rigen
New Yorker Börſe und des wieder geringer gewordenen Order=
einganges
in luſtloſer Haltung. Dem Markte fehlte heute jegliche An=
regung
, ſo daß bei der beſtehenden Zurückhaltung der Kuliſſe kaum Um=
ſätze
zuſtande kamen. Vereinzelt kam etwas Material heraus, ſo daß
bei eher etwas ſchwächerer Tendenz gegenüber der geſtrigen Abendbörſe
zumeiſt Kursabſchläge eintraten. Das Angebot war jedoch nicht drin=
gend
und die Verluſte gingen kaum über 1 Prozent hinaus. Es iſt
immer noch fraglich, ob mit einem engliſchen Bergarbeiterſtreik zu rech=
nen
iſt, ſo daß auch dem Montanmarkt die Möglichkeit einer Geſchäfts=
belebung
vorläufig genommen war. Was die innere Politik betrifft,
ſo hofft man, daß die neuen Geſetze auch ohne Notverordnung unter=
gebracht
werden. Die Tendenz war daher auf dem ermäßigten Nivean
recht widerſtandsfähig. Etwas mehr gedrückt eröffneten jedoch am
Eletromarkt Siemens und Licht und Kraft, die jedoch 1½ Prozent nach=
gaben
. Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben knapp gehalten. Metall=
geſellſchaft
und Rütgerswerke verloren bis 1 Prozent. Am Montan=
markt
lagen Rheinſtahl zur Erſtnotiz gut behauptet. An den übrigen
Märkten waren die Veränderungen nur gering. Renten hatten eben=
falls
ſtilles Geſchäft. Deutſche Anleihen leicht nachgebend. Auch Aus=
länder
gaben zumeiſt etwas her. Am Pfandbriefmarkt war das Ge=
ſchäft
faſt leblos. Reichsſchuldbuchforderungen, beſonders in den ſpä=
teren
Fälligkeiten, kräftig erholt.
Im Verlaufe wurden die Stimmung auf kleine Wochenſchlußdeckun=
gen
etwas freundlicher. Montan= und Elektroaktien ſtanden im Vorder=
grunde
. Die Beſſerungen gingen bis zirka 1½ Prozent. J. G. Farben
erholten ſich um 1 Prozent. Das Geſchäft erfuhr jedoch keine nennens=
werte
Belebung. Auch bis zum Schluß der Börſe hielt die etwas feſtere
Stimmung an, und es traten erneute Gewinne von 13 Prozent ein.
Kaliaktien, die zunächſt bis zu 4 Prozent verloren hatten, holten ihre
Verluſte wieder voll zurück. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5½
Prozent weiter geſucht. Der Deviſenmarkt lag ſehr ſtill. Die Mark
konnte ſich weiter leicht befeſtigen. Man nannte Mark gegen Dollar
4,1950, gegen Pfunde 20,36½. London=Kabel 4,8550, Paris 123,61,
Mailand mit 92,79 wieder feſter, Madrid 43,75, Schweiz 25,07½,
Holland 12,06½.
Berlin, 29. November.
Die letzte Börſe dieſer Woche zeigte zu Beginn des Verkehrs ein
eher ſchwächeres Ausſehen. Die noch immer befürchteten Schwierigkeiten
für den Pariſer Ultimo, der ſchwache Schluß der geſtrigen New Yorker
Börſe und die Tatſache, daß die Regierung wenig Hoffnung hat, ohne
Anwendung des Art. 48 ihre Vorlagen durchzubringen, ließen ſchon vor=
mittags
und vorbörslich kleine Rückgänge erwarten. Andererſeits waren
die Nachrichten aus England, wonach zumindeſt mit Teilſtreiks der
Bergarbeiter zu rechnen iſt, eine Anregung für den deutſchen Montan=
markt
. Der Ordereingang war, wie immer, um 11 Uhr beginnend, recht
gering, und da auch die Spekulation wenigſtens im Augenblick von
Deckungen abſieht, hielten ſich die Umſätze in ſehr engen Grenzen. Die
Kursentwicklung zeigte kein einheitliches Bild, und die geſtern ſtärker
gebeſſerten Werte hatten kleine Rückſchläge zu verzeichnen. Später ſetzte
ſich eine Erholung durch, die teilweiſe bis auf das Anfangsniveau, ver=
einzelt
darüber hinaus, führte. Um 12 Uhr war eine ausgeſprochene
Tendenz nicht mehr zu erkennen. Es ergaben ſich unregelmäßige Schwan=
kungen
. Anleihen nachgebend.

Amerikaniſche Kgbelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. Nov.:
Getreide. Weizen: Dez. 74.75, März 77.75, Mai 79½, Juli
75.25; Mais: Dez. 75½, März 78, Mai 79.50, Juli 80½; Hafer:
Dez. 34.25, März 36½, Mai 37.25; Roggen: Dez. 40½, März
43½, Mai 44.75, Juli 46½.
Schmalz: Okt. 9.70, Nov. 9.70, Dez. 9.70, Jan. 9.67½.
Speck, loko 13.00.
Schweine: leichte 8.258.50, ſchwere 8.158,35; Schweine=
zufuhren
: Chicago 8000, im Weſten 38000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 29. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 10.45; Talg, extra, loſe 438.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 93.50, Hartwinter,
neue Ernte 89%; Mais, loko New York 93½; Mehl, ſpring
wheat clears 4.204.50; Getreidefracht: nach England 1,62,3
Schilling, nach dem Kontinent 6.507 Cents.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und ſonſtiger Bedarf)
beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den
Durchſchnitt des Monats November auf 143,5 gegenüber 145,4 im Vor=
monat
. Sie iſt ſomit um 13 v. H. zurückgegangen.
Die Verhandlungen über die Neubildung des Zinkkartells, die
geſtern in Paris beginnen ſollten, ſind dem Temps zufolge abgeſagt
worden, da die Schwierigkeiten, die bisher jede Verſtändigung der
Produzenten unmöglich gemacht haben, nicht behoben werden konnten.
Der Verwaltungsrat des Maismonopols beſchloß, die Preiſe für
alle Herkünfte vorläufig bis 23. Dezember unverändert zu laſſen. Auch
die Uebergangsbeſtimmungen bleiben unverändert beſtehen.
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichblei einſchließlich
kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich nach den Berechnungen der Me=
tallgeſellſchaft
A.=G., Frankfurt a. M., im Oktober 1930 auf 8713 To.
gegen 10 271 To. im September d. J.
Infolge weiter rückgängigen Kaliabſatzes, ſowohl im In= wie im
Ausland, ſehen ſich die Elſäſſiſchen Kaligruben gezwungen, am Samstag
und Montag jeder Woche die Arbeit ruhen zu laſſen. Der Jahresabſatz
1930 wird unter dem von 1929 zurückbleiben. Mit der Kurzarbeit wird
auch eine Auflöſung der Sonderprämie durchgeführt.
Vom 11. Dezember ab wird die Notierung der Aktien der Deutſchen
Hrunderedit=Bank, Gotha, an der Frankfurter Börſe eingeſtellt.
Der Hauptausſchuß der Frankfurter Stadtverordnetenverſammlng
ſtimmte dem Vorſchlag des Kämmerers zu, bei der Naſſauiſchen Landes=
bank
eine Anleihe in Höhe von 1,5 Mill. RM. zu 7½ Prozent ( Aus=
gabekurs
93½/= Prozent) aufzunehmen. Die Mittel ſollen zur Umwand=
lung
kurzfriſtiger Kredite in langfriſtige dienen.
Die Tabakfirma Stephan Niederehe u. Sohn, Marburg, ſieht ſich
bei Durchführung der beabſichtigten Zoll= und Steuererhöhungen für
Tabak gezwungen, ihren Betrieb ab 1. Januar 1931 zu ſchließen. Sie
hat an den Demobilmachungskommiſſar bereits ein diesbezügliches
Schreiben gerichtet. Die Fabrik beſchäftigt zurzeit zirka 200 Arbeiter
und Angeſtellte.
Direktor Willi Steudel von Nürnberg wurde wegen Betruges in
Unterſuchungshaft genommen. Steudel gründete im Frühjahr 1929 die
Rheiniſche Schnellbaugenoſſenſchaft m. b. H. in Köln und im Juli 1929
eine Zweigſtelle in Nürnberg, als deren Direktor er ſich bezeichnete.
Von den Genoſſenſchaftsmitgliedern wurden zur Erbauung von Eigen=
heimen
rund 190000 Mark Bargeld eingezahlt. Ausgeführt wurden
aber nur zwei Häuſer.
Vom 24. bis 27. November hat die Londoner City für Rechnung
Frankreichs Goldbarren im Werte von 13 Millionen Pfund Sterling
abgegeben.
Die Arbeitsloſigkeit in der Tſchechoſlowakei hat Ende Oftober einen
Stand erreicht, der ſeit der Deflationskriſe nicht mehr zu verzeichnen
war. Im Oktober wurden ungefähr 122000 Arbeitsloſe gezählt. In=
folge
der Eigenart der ſtatiſtiſchen Erhebungen iſt aber die tatſächliche
Ziffer der Arbeitsloſen etwa dreimal ſo hoch zu veranſchlagen, alſo
nit ungefähr 360 000 Perſonen oder 15 Prozent der geſamten erwerbs=
tätigen
Bevölkerung.

Berliner Kursbericht
vom 28. November 1930

Deviſenmarkt
vom 28. November 1930

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Zergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Lonti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

125.50
148.
108.75
109 125
69.625
123.
70.125
105.75
51.87!
64.50
122.
30.75
115.75
109.75
61.25

Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergiv.
Geſ. f.elektr. Untern. /113.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw
Drenſtein & Koppe

133.75
85.625
78.
71.50
75.-
149.
68.
78.
68.62*
32.125
52.50
69.
43.625

ſolyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal 229.
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff! go.
Verein. Stahlwerke 64.75
Weſteregeln, Alkali/a52.5o
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 48.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werle 57.
Lindes Eismaſch. 128.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 35.75

152.
45.75 Helſingfors Währung
100 finn. Mk./10.543 Geld Wien 100 Schillin 58.98 114. Prag 100 Tſch. K. 12.428 Budapeſt 100 Pengo 73.25 Sofiag 100 Leva 3.038 62.25 Holland
Oslo
100 Gulden
100 Kronen 168.60
112.02 Kopenhagen 100 Kroner 112.06 24.125 Stockholm 100 Kronen 112.45 London 12=Stg. 20.344 115. Buenos=Aires 1 Pap. Peit 1.438 New Yor! 1 Dollar 4.1805 Belgien 100 Belga 58.425
56.25 Italien. 100 Lire 21.92
Paris 00 Francs 16.457

12.39
3.04
168.94
112 24
112.28
12.6
20.384
Nu4

Währung
Schweiz
100 Franken
Spanien
100 Peſetas
Danzig
100 Gulden
1 Yen
Japan
Rio de Jane ro/1 Milreis
Jugoſlawien 1100 Dinar
Portugal

Athen
Fſtambu
Kairo
Kanada
Uruguay
Island

100 Escudos
100 Drachm
türk. 2
1äghpt. 2
1 canad. Doll.
Goldpeſo
00 eſtl. Kr

Tallinn (Eſtl.)/100 eſtl. Kr.
Riga
1100 Lats

R
81.135 81.295
46.62 46.72
81.38 81.54
2.076 2.080
0.398 C.400
7.410 7.424
18.80 1C.*4
5.4261 5.436
20.87 2C.*:
4.192 4.200
3 257/ 3.263
91.911 92.08
111.55/ 111.77
80.62/ 20.78

Frankfurter Kursbericht vom 28. November 1930.

26 Dtſch. Reichsanl
60 Intern.,

83 Baden uui!
8½ Bahern ....."
6

88 Heſſen v. 28
v. 29
60 Preuß. Staat
80 Sachſen.... ..

25 Thüringen

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +1/- Ab=
löſungsanl
.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.. ..
8 Baden=Baden
6% Berlin ......
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
70 Dresden .....
8% Frankfurt a. M.
v. 26
670
v. 26
8% Mainz.... . .
8% Mannheim v. 26
Ge
v. 27
80 München.. . .
80 Nürnberg ....
8% Wiesbaden...
8% Heſſ. Landesbk.
Goldoblie
4½% Heſſ. Lds.
Hhp.=Bk.=Liquid.
4/.% Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
8% Golbobligl

86.5
WI.
82.8
84
88.25
95
A.
74.25
81.75

521l.
5-4
2
85
35
821I,

96
92
94
83.25
46

ndeskomm.
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr..
6
8% Naſſ. Landesbk.)/ 99.75
84
412% Liqu. Obl. / 85

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser. 1/ 49.95
Ser. III 69
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)./ 13.5

80 Berl. Hyp.,Bk

4½%0 Ligu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk.. 97
92.5

4½% Lig. Pfbr. /84.325
80 Pfbr.=Bk./ 97
92.25
Liqu./ 87.5
3½ Mein. Hyp.=Bk.
91.6
Lig.Pfbr. / 85
8% Pfälz,.Ghp. Bl
4½% Lig. Pfbr./ 87
8% Preuß. Boden=
ered
.=Bank ....! 98.25
4½%-Lig. Pfbr. / 87
8¾ Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank./ 97.75
4u % Lig.Pfbr./ 84.25
0 Rhein. Hyp. Bk./ 98
92
20
4½% Lig. Pfbr.. / 86
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .. . . . / 98
8% Südb. Bod.
Cred.=Bank ..."
Lig. Pfbr./ 86
8% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler=Benz/ 65.5

3% Dt. Linol. Werke
80 glöckner=Werke
Mainkrw. v. 26.
70 Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerke
8% BoigtckHäffner

J. G. Farben Bond=
5% Bosn. L. E.B
L. Inveſt.
4½2 Oſt. Schätze
4½ Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½½
42
4%0 Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
40 Zollanl.

4½0 Unganr 1913
4½% 1914
Goldr.
46
1910
42o
Aktien
Alg. Kunſtziide Uni
A. E. G.........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Bellſtoff
Bemberg, J. P...
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen...
Cement Heidelbere
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade .........."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr. .
Erdöl ......
Gold=u. Silber=
ſcheide
-Anſtalt

97
89
80.1
n7
78
91.25

Me

A
20

i.
62:

63.5
105.5
100
73".

62
53
75
148.2!

16
103.5
23.5
95
62.5
123

Dr. Linoleumwerke
Eiſenhandel. .
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Gas..
Hof ..
Geiling & Cie. ...
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . . . .
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans...
Kali Chemie.
Aſchersleben..
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R..... ..
Klein, Schanzlin ..!.
Klöcknerwerke ...
Lahmeyer & Co. .
Laurahütte .. ....
Lech, Augsnurg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall!
Lutz Gebr. Darmſt.

101.5
58
124
111.5
119
196.5
30
140
94.5
133.5
50
88.5
45
86.5
115
42.5
28
159
110

137
81
15
62
73.5
102
27.5
117

84.5
109

Mift .c
Mainz. Akt.=Br. . .
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtad=
Deutz
Oberurſel
Oberbedart ...."

Phönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm.
Metallwaren ..
Stahlwerke . . . .
Riebeck Montan. .
Roeder Gebr. ..."
Rütgerswerke
Sachtleben A. G...
Salzdetfurth Kal=
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind
Schramm. Lackfab
Schriftg. Stempel
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſtick
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard .."
Tucher=Brauerei.
Unterfranlen

Beithwerke
Ver. f. Chem. Int
Stahlwerke ..
Strohſtoffabr.
Ultramarin ..
Bogtländ. Maſchin.
Boigt & Haeffner.

Ka
68
*
42.75
45
34.5

A
155
76.75
73
82
Af
123
229
210
186.5
64.5
102

162
30
135

64
79

94

62.6
63

Way
Wegelin Rußfabrik
Weſteregeln Kali".
Zellſtoff=Verein. ..
Waldhof.... . ."
. Memel .. .. ."

Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank .."
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hhpothelbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank..."
Frankf. Bank.
Hhp.=Ban)
Pfdbr.=Bk..
Mein. Hyp. Banl ..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank..
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Hyp.=Ban1
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banlverein
Württb. Notenbank

A.=G. f. Berjehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
% Dt. Reichsb. Vz
Hapag.
Nordd. Llohd.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ...
Berein. Verſ.
FrankonaRück= u. M
Mannh. Verſich.

5

57
105

g7
10
100-.
119.5
119.5
110
148.25
108
96
109
91
144
144
152
127
21
134
143.5
9.7
135
562I.
86.75
69
71

155
159

Otavi Minen ....
Snnnnaee

[ ][  ][ ]

Seite 16

Sonnkag, den 30. November 1930

Numy

V
SEIDEN-STOEFE
Kunstseidener
Crepe Satin
in vielen Farben sortiert, 78 cm breit
Bedruckter
Fulgurantegg5
Kunstseide, sehr aparte Musterungen,
an mt.... Mfn f
Grosse Sortimente
Veloutinego5
reine Seide mit Wolle, doppelbreit,
An WedngHnn Lngif. 4
Bedruckter
0
Crepe marocaine e
Kunstseide, in schönen modernen
Musterungen, doppelbreit, 4.95, 3.95,
Reinseidener
95
Crepe Georgette
schöne, weichfießende Ware, Riesen-
Farbsortimente,doppelbreit,5.50,4.50
Beinseidener
A.
Crepe Satin
unsere gutbewährten Onalitäten, in
allen Farben, doppelbreit . . 5.90,
Reinseidener
Crepe marocaine Aog
wundervoll mattglänzende Oualität.
alle bevorzugten Modefarben, 6.50, 5.50,

KLEIDER-STOREE
Modern gemusterter
Kleider-Tweed
für das sportliche Kleid ....NO3
Grosse Sortimente
PointiII 6
Bo!
in modischen Farben . .
Reinwollener
20
Crepe de chine
in großem Farbsortiment . .
Beinwollener
95
Crepe Caid
in den modernsten Farben,95 cm breit
Schöner weichfliessender
Woll-Veloutine
50
mit Abseite, 130 cm breit, in großem
Farbsortiment . . .
Englischartig gemnsterter
95
Mantel-Stoft
in aparten Dessins, 140 cm breit, 3.95, C
Reinwollener
Velour long
in den beliebten Farben, weinrot,
nachtblau, bleu, beige, marine und
schwarz, 140 cm breit . . .

S98

Samte und Pldsch
Wasch-Samt

Da m a ssé
Kunstseide m. Baumwolle, Ton
in Ton, 70 cm breit . .
D a m a s s
Kunstseide m. Baumwolle, Ton 6
in Ton, viele Dessins, in allen
Farben . . 2.95, 2.25, 1.95,
Kunstseiden Serge
solide Qualität, schöne Farb-
töne
, 80 cm breit . . 2.60,
D u ches se
Kunstseide mit Baumwolle,das
solide Futter, grauen und beige
Farbtöne, 80 cm breit, 3.75

Kunſtſeiden-Waſchſamt
in vielen modernen
Musterungen, 70 cm br.
3.25, 295, EI

Köper-Samt,
in vielen modernen 995 in schwarz, 125 cm
Farben, 70 cm breit
Bedruckter Köper-Samt P 1 ü s
erstklassige Oualitäten,
modernste Musterungen, H00 in schwarz
70 cm breit . . . 6.90, U

PüsCh
mod. Pelz-Imitation,
0
in braun u. schwarz,
115cm breit 10.80, U
Miohair-Plüsch
Persianer-Imitation,
50
10
breit ..
h
moderne Pelzimitation,
315

Waschsamt-Druck 900
in modernen Musterungen und
vielen Farben . . . . 1.25,
80
Waschsamt-Druck
nur bewährte Qualitäten, sehr

aparte Muster
Lindener Waschsamt- Druck

das elegante, weichtließende A9S

120 cm breit

Samtgewebe in hochaparten
Mustern . . . . 3.95, 3.60,

17438

K
deschenke ven Beibenden Harl.

Briefmarkenſammler
weiche angenehmen Anſchluß zwecks Aufbau frer AOgelkafige
Sammlung wünſchen, ſind uns willkommen. Wir bringen

6 Eßlöffel Chrom-Alpac.
mit Etui . .10,50, 9 40, 1.00
6 Eßlöffel schwer ver=
silbert
, mit Etui 21.00, 14.*
6 Kaffeelöffel Chrom
Alpacea mit Etui 6.30, 4.00
6 Kaffeelöffel schwer
versilb.m. Etut 11.25, 9.00, 1.00
6 Kuchenmesser in
Geschenkpack. 700, 600, 4.00
Zuckerzangen
schwer versilb. 3.00 2.00 1.00
Gebäckzangen
450, 300, 2ro, 1.00
Butter- und Käse-
bestecke
schwer
versilbert .. . 540 4.00
Mußknacker
250, 240, 110. 0.00

Auswahlen für große und k eine Sammler zu ſoliden
Preiſen. Verlangen Sie unſ. Druckſchriften und Probe=
auswahl
bei Standesangabe.
(17008b
Internationale Philateliſten Vereinigung
Berlin=Neuföln, Nogatſtraße 23
Tapeten Linoleum
August Rück
Darmstadt.

von RM. 1.95 an. (4116a
Ecke Wenck= und
Hugo Neurohr. Pankratiusſtraße.

Wolie un
Reinigen.
arbeiten,
anſchlag unverbindl. BLIT2,

Siepporurn anfertig.

15699a

16761a) Waldstraße 1

Sonder

angebol

Gelegenheitskaufs
Besteckkasten Chrom-Alpacca,
24 Teile, sehwerste Oualität, kompl. nr Adn

(17450

Stahlwaren
Rheinstr. 3

Aparte Speisezimmer-Krone mit
gegossenen Broncearmen, echten
Alabaster schalen und Seiden-
schirm
65cm. Drchm. nur M1.58.-
Bessungerstraße 9, Linie 3,
A. Mefs Hermannstr., im Hause der
Bessunger Weinstube 283a

Warum Arnoldt
1. Weil überall bekannt ist, daß Arnold seit 100 Jahren besteht.
2. Weil Klavierkauf Vertrauenssache ist!
3. Weil man seinVerkrauen nur dem Fabrikanten schenken
soll, der die absolut Fachmännische Garantie leistet!
4. Weil Niemand sein Geld zum Fenster hinauswerfen will!
5. Weil ein Arnold-Klavier das unſversellste Aus-
drucksmittel
aller Tonwerkzeuge ist.
6. Weil bei Klavler-Arnold die Auswahl unendllch
groß und man Klaviere für 300, 400. 500, 600, 700, 800.
900, 1000, 1100, 1200, 1300, 1400, 1500, 1600, 1700, 1800,
1900, 2000 RM. kaufen kann.
7. Weil Klavler-Arnold jedem Käufer, denkbar weit ent-
gegenkommt
, individuell seine Kunden bedient und jeden
Wunsch betreffs Zahlungserleichterung möglichst 2l
erfüllen sucht.
Klavier-Arnoldvarmstaal
Elisabethenstr. 28
Elisabethenstr. 20

[ ][  ][ ]

agesſpiegel in Bild und Work

3o. Nobember 1930

Nummer 48

Der geriſſenſte Geheimagent aller Zeiten.

Lieſt man die phantaſtiſch
klingenden Berichte und Ent=
üllungen
über die Spionage
en Weltkrieg, ſo könnte man
lauben, daß es Aehnliches in
rrüheren Kriegen unmöglich ge=
geben
haben könne. Und doch
tt es nicht ſo. Bei aller Ver=
wegenheit
und Schlauheit, ja
Senialität, mit der edle Ge=
geimagenten
aller Staaten, ſei
s aus ethiſch reinen Motiven,
lei es wie zumeiſt aus
Geldgier, handelten, hat die
ſepionage im Weltkriege die
ſeriegsentſcheidung doch nicht
gebracht. Aber zumindeſt ein
ſepion früherer Seiten konnte
ſach dieſes erreichten Sieles
ihmen: der Geheimagent
Napoleons I. Uebrigens
ticht erſtaunlich bei einem
Mann, der es, wenn man
inem franzöſiſchen Biographen
Ulauben darf, zuwege brachte,
us öſterreichiſcher Generalin=
undant
verkleidet, einem
Kriegsrat unter dem Vorſitze
bs Kailers Franz beizu=
wohnen
.
Dieſer Carl Ludwig
Schulmeiſter ein Deut=
ſwer
iſt vielleicht der ge=
hri
ſenſte Geheimagent
aller Seiten geweſen.
Sein Name und ſeine für
2eutſchland, ſo verhängnisvolle Cätigkeit iſt heute ſo
amzlich vergeſſen, daß ihn, mit Ausnahme der franzöſiſchen,
ucht einmal die großen Nachſchlagewerke mehr nennen.
Und doch erklärt ſeine Arbeit manches, was bei aller
irnoniſchen Kraft Bonapartes uns an deſſen Erfolgen noch
ekſehaft erſcheint. Er war, wenn auch kein angeſehener,
doch einer der wichtigſten Mitarbeiter
A apoleons. Was ſchon daraus hervorgeht, daß ihn
i ſer mit Gold überſchüttete.
Für Napoleon war aber Schulmeiſter auch mit Gold
ucht aufzuwiegen. Denn er war es eigentlich, der jenen
erſten Krieg entſchied, den Bonaparte als Kaiſer führte und
uert dem fürs erſte für ſein Kaiſertum alles abhängen mußte.
Aeil kaum jemals ein Diktator über einen verlorenen Feld=
un
hinweg Diktator blieb.
Als Napoleon im Jahre 1805 ſich anſchickte, jene von
ä tt geſchaffene große Koalition Oeſterreich, England,
Mußland und Schweden niederzuwerfen, da betrat Schul=
näſter
aus dem Schatten ſeines bisherigen Daſeins die
Wähne der Welt. In einer Szene, die (iſt ſie vielleicht auch
ur Anekdote) doch die Fähigkeiten dieſes Mannes er=
ellend
umreißt:
Eines Cages erſchien ein Deutſcher, ein etwa dreißig=
üriger
, unterſetzter Mann, bei Napoleon in Audienz und
um Anſtellung im kaiſerlichen Geheimdienſt. Er nannte
9 Schulmeiſter. Er gefiel dem Kaſer nicht. Napo=
leien
nahm Anſtoß an ſeinen roten Haaren. Denn dieſer
Undrote Schopf, der doch bald als Erzerkennungszeichen in
ien öſterreichiſchen Steckbriefen erſcheinen würde, machte
ic es Individuum nicht eben für den Poſten eines Geheim=
genten
geeignet. Der Kaiſer entließ den Bewerber. Un=
nrdig
, wie es ſcheint. Napoleon liebte es nicht, ſich ſeine
Mat mit Swockloſem ſtehlen zu laſſen. Aergerlich wandte er
9 leinem Schreibtiſch zu.
Da hörte er Geräuſch hinter ſich, ſah ſich um und er=
ſäckte
einen gebückten Greis. Der Kaiſer
erſchte ihn an, wie er es denn wagen könne, unangemeldet
hrutreten. Mit zitternder Stimme gab der Alte Antwort:
öch habe das Zimmer noch gar nicht verlaſſen, Sire es
immer wch Schulmeiſter, den Sie vor ſich ſehen.
Da nahm Napoleon ihn in ſeine Dienſte, denn er hatte
ulmeiſters Begabung erkannt: leine Züge, ſeinen Blick,
eNe Stimme ſo virtuos zu verändern, daß er in wenigen
eEunden einen völlig anderen Menſchen aus ſich zu machen
eiſtand. Nur eine ſilberweiße Berücke hatte er
dex ſeine Haarflamme gezogen.
Was er gewoſen, ehe er ſo bedeutſam in die Geſchichte
griff, weiß man nicht recht. Er wurde als Sohn eines
euckſchen Paſtors im Jahre 1770 auf dem rechten Rhein=
de
, unfern Straßburgs, geboren. Welche Herkunft ihm
er nicht genügte. Denn er verbreitete ſpäter das Mär=
den
, ſein Großvater wäre ein ungariſcher Edelmann ge=
Delen, der aus Not Schulmeiſter geworden und fortan die

Schulmeiſter der Spion Napoleons.

Bezeichnung ſeines Berufes als Name geführt hätte.
Schulmeiſter ſelbſt wollte Neiteroberſt in den Nevolutions=
armeen
geweſen ſein. Was noch gründlich erlogen iſt. Denn
in einer Seit, in der man wieder einmal ſein Glück im Sattel
machen konnte, hätte ein Mann, der ſo verwegen war wie
Schulmeiſter, ſicherlich nicht als kaum dreißigjähriger Oberſt
den Dienſt quittiert, um Schmuggler am Phein zu
werden.
Das war er nämlich wirklich, nachdem er ſich als Krämer
in Straßburg und ſpäter als Marketender in einer franzö=
ſiſchen
Armee ſein Brot verdient hatte. In dieſen Berufen
ſcheint er in Berührung mit der franzöſiſchen Geheimpolizei
gekommen zu ſein, die ſeine Begabung erkannte. Als Spitzel
hatte er ſeine Singer wohl auch in jener Juſtizkomödie, in
deren Verlauf der Herzog von Enghien erſchoſſen,
oder beſſer geſagt, ermordet wurde.
Nachdem Napoleon ihn in ſeine Dienſt genommen hatte,
ging Schulmeiſter im Auguſt 1805 als Spion zum öſter=
reichiſchen
Heere nach UIm. Dort bot er dem Komman=
dierenden
dieſer Armee, dem unfähigen Feldmarſchalleutnant
Baron Mack, ſeine Hilfe an. Er hat dann dieſen er=
bärmlichen
Feldherrn ſo gründlich über die Ohren gehauen,
daß es, obwohl die Cruppe ſich heldenhaft ſchlug, eben zu
jener Kataſtrophe von Ulm kam, zur Waffenſtreckung von
faſt 40 000 Mann. Der General von Mack glaubte ſeinem
Spion, wie er Schulmeiſter nannte, auch die fauſtdickſten
Lügen.
Es waren die abenteuerlichſten Lügen, die Schulmeiſter
ihm brachte. Ausbruch der Nevolution in Frankreich, Lan=
dung
der Engländer in den franzöſiſchen Kanalhäfen, flucht=
artiger
Rückzug Napoleons über den Vhein. Dieſe letzte
Meldung glaubte Mack noch, als der feindliche Ning um
Um ſich immer enger ſchloß, von allen Seiten ſchon die
Staubwolken der napoleoniſchen Heerſäulen gegen die
Feſtung ſich wälzten und man bereits in den Vorſtädten
kämpfte. Noch knapp vor der Kapitulierung gab er
Schulmeiſter einen Paſſagierſchein und hundert Golddukaten
Belohnung. Dann ſchickte er ihn zwechs genauerer
Nachrichten über den Feind nach Stuttgart,
von wo Schulmeiſter aber nicht zurückkehrte, wie der be=
gabte
General während ſeiner Unterſuchungshaft entrüſtet
bemerkte.
Mit der Kapitulation von Ulm war der Eröffnungsfeld=
zug
entſchieden, vermutlich aber mehr. Ohne dieſe Kata=
ſtrophe
von Ulm wäre es wohl kaum zu jener von Auſter=
litz
gekommen.
Daß Schulmeiſters Cätigkeit in Ulm nicht mr eine
Legende iſt, geht daraus hervor, daß Napoleon den Spion
kurz nach der Waffenſtreckung der Oeſterreicher mit
einem Vermögen belohnte und ihn bei der nun
folgenden Beſetzung von Wien zum Polizeipräfek=
ten
der Kaiſerſtadt ernannte. Was Schulmeiſter
freilich beinahe nicht erlebt hätte. Denn als er jetzt, als

Edelſteinhändler ver=
kleidet
, ins Oeſterreichiſche
gig, wurde er entlarvt und
verhaftet. Doch entkam er.
Im kommenden Jahre, es
war das Jahr von Jena und
Auerſtedt; als dann die
preußiſchen Generäle lich ebenſo
unfähig erwieſen wie der ver=
blendete
Mack, auch im Nor=
den
die Feſtungen kapitulierten
und ſelbſt Blücher lich mit
ſeinem Korps ergab, wurde
Schulmeiſter Polizeipräfekt von
Königsberg. Kurz zuvor
hatte er an der Spitze von
14 (9 Huſaren das noch von
den preußiſchen Bataillonen be=
ſetzte
Welel erobert, in=
dem
er nachts in die Stadt
ſprengte und die auf dem
Hauptplatz lagernden Cruppen
zur Waffenſtreckung brachte.
Auch Anno 1809 war er in
Wien und Oeſterreich. Ceils als
Generalkommiſſar der franzöſi=
ſchen
Geheimpolizei, teils als
Spion. In der Schlacht von
Wagram erkannten ihn öſter=
reichiſche
Feldgendarmen. Sie
ſtürmten hinter ihm die Holz=
ſtiege
eines Bauernhauſes hin=
auf
. Da kam ihnen ein öſter=
reichiſcher
Feldwundarzt ent=
gegen
. Sie fragten ihn, ob er
den Spion nicht geſehen habe.
Die Antwort lautete, daß, wenn ſie den Mann oben in der
Dachſtube meinten, Eile nicht mehr not täte, denn der habe ſich
eben eine Kugel durchs Hirn gejagt. Natürlich fanden die
Gendarmen die Dachkammer leer. Wieder einmal hatte ſich
Schulmeiſter durch ſeine Verwandlungskünſto ge=
rettet
.
Ein anderes Mal nahm er, als irgendein deut=
ſcher
Dudde zfürſt maskiert, eine Cruppenparade
ab. Als dann Sereniſſimus wirklich erſchien, mußte er zu
ſeiner Verwunderung hören, daß er eigentlich ſchon dage-
weſen
ſei, ſelbſt ſeinen Mops verkleidete Schulmeiſter als
Swergpudel. Swiſchen dem falſchen Pudelfell
und der echten Mopshaut ſchmuggelte der
Spion wichtige Aufzeichnungen durch die
Linien.
Kem Wunder, daß er ſich bald ein Schloß bei Paris er=
werben
und ein zweites, noch großartigeres, auf dem Gute
Meinau bei Illkirch, nahe von Straßburg, bauen konnte.
Nach dieſem Schloſſe nannte er ſich, als er ſich von ſeinem
gefährlichen Handwerk zurückzog, Herr v. Meinau.
Den Namen Schulmeiſter unterſchlug er almählich.
Sein durch Schmuggel und Spionage erworbenes Ver=
mögen
muß ungeheuer geweſen ſein. Er ver=
lor
es aber bald durch verfehlte Spekulationen. Da er erſt
im Jahre 1853 ſtarb, ſo hat er auch noch Jahrzehnte
eines kärglichen Daſeins gekannt.
An ſein dunkles Gewerbe ließ er ſich nicht gerne er=
innern
. Als der berühmte Joſeph von Görres einen Ar=
tiſkel
über Schulmeiſters Vergangenheit veröffentlichte,
rannte der alte Spion wütend in die Wohnung des Gelehr=
ten
und ohrfeigte ihn.
Aber allmählich vergaß man doch ſeinen einſtigen Beruf.
Freilich ſo ſehr, daß auch Frankreich lich nun, da er in Ar=
mut
geraten war, ſeiner Verdienſte nicht mehr erinnerte.
Nur eine letzte Ehrung erlebte er noch, als Napoleon III.
im Jahre 1850 damals Prinzpräſident den einſtigen
Agenten ſeines Oheims in ſeiner ärmlichen Dach=
wohnung
beſuchte. Durch dieſe Geſte den Ehrendank
nachholend, den Napoleon I. trotz aller fürſtlichen Geſchenke
ſeinem Spion zu zollen nicht übers Herz gebracht hatte. Er
ſchätzte Schulmeiſter, den er Charles zu nennen pflegte,
aber er verachtete ihn zugleich; trotzdem ſein Agent von
Friedland her eine Narbe an der Stirne trug und Weſel als
Soldat erobert hatte. Darum bekam auch Schulmeiſter, als
er für einen geleiſteten Dienſt um das Kreuz der Ehrenlegion
bat, die ihn und den Kaſer charakteriſierende Antwort:
Nein, Charles. Verlange eine Million oder mehr, ich
werde ſie dir geben, aber das Kreuz niomals!
Im Grunde betrachtete ihn Napoleon eben doch nur als
eine Kanaille, die dieſer merkwürdige Mann ſchließlich
auch war.

[ ][  ][ ]

Srauen und Geſellſchaft in Südamerika.

Von Erna Pinner.

Die Europäer glauben häufig, in Südamerika ſtehe die gol=
dene
Wiege der Nabobe, der La=lata=Fluß ſei die Nabelſchnur
des Parvenu, und die niederen Sterne des Sirmamentes er=
ſcheinen
ihnen wohl als Abbilder der echten Diamanten, mit
denen geſchmückt die glücklichen Bewohner dieſes Erdteils, Laſſo
werfend oder Tango tanzend, ihre unbekümmerte Seele ſpäzieren
tragen.
Es ſcheint mir ſogar, es gelte in Europa vielerorts als ge=
bildet
, das geſellſchaftliche Leben in Südamerika fürcherlich
zu finden. Mir hat es gefallen.
Südamerika iſt urſprünglich ein von den Spaniern erobertes
Indianerland. Auf das kulturell ſehr hochſtehende Heidentum
wurde der Katholizismus raſch aufgepfropft. Die ariſtokratiſche
indianiſche Oberſchicht wurde hierbei ziemlich total umgebracht
und das Proſetariat, das heute noch zu Millionen in Peru, Bo=
livien
und Südchile lebt, wurde von den Spaniern genau ſo
weiterverſklavt, wie es vorher von ſeiner eigenen Ariſtokratie
verſklapt worden war,
Das, was heute nun die wirkliche Geſellſchaft bedeutet, hält
ſich für relativ rein ſpaniſcher Herkunft. Nur in Braſilien hat
eine ſehr large Vermiſchung mit den eingeführten Negerſklaven
ſtattgefunden, und in Peru und Bolivien, Ekuador und Kolum=
bien
, auch in Chile ſind die Indianer leicht beteiligt.
Die Erkluſivität all dieſer Kreiſe iſt ſelbſt für europäiſche
Maßſtäbe beiſpiellos. Selten dringt ein Untertan einer anderen
Nation durch dieſe Mauern, die gleichzeitig das Samilienleben
ſchützen.
Swei Dinge ſind es, die den wilden Europäer, der das obere
Leben dieſer Länder erforſehen will, am meiſten erſchüttern.
Das Vorhandenſein zweier Exiſtenzen, die in Europa heute ſchon
faſt ausgeſtorben ſind, und die hier unter der Cropenſonne noch
blühen und geſchätzt ſind: Die richtige Kokotte und das richtige
junge Mädchen. In dem rationierten Nachkriegseuropa ſind ja
dieſe beiden Begriffe längſt zuſammengelegt.
Die Kokotte iſt, wie in der guten alten Seit, ein unentbehr=
licher
Gegenſtand des Familienlebens, aber dieſem durchaus ge=
regelt
beigeordnet. Denn nie wird die Geſchloſſenheit des Sa=
milienlebens
in den äußeren Formen gebrochen.
Ein diſtinguierter Argentinier, der ſich in Buenos Aires mit
ſeiner Frau auf die ſeparate Cribüne des Jockeuklubs begibt, be=
ſucht
zwiſchendurch auf der Cribüne nebenan, wo ſich die Jockeus
und die Leute befinden, welche Pferde laufen haben, ohne Mit=
glieder
des exkluſiven Klubs zu ſein, ganz offiziell ſeine Freundin.
Er tut dabei ſo, als ob er nach den Pferden lähe, aber jeder=
mann
weiß, daß er ſeine Freundin trifft und niemand nimmt es
ihm übel. Er vernachläſſigt ſo weder die eine noch die andere.
Wehe aber der nicht in der Geſellſchaft akzeptierten Dame,
die, von einem mutigen Verehrer eingeführt, ſich auf die für das
Familienleben geheiligte Privattribüng des Jockeuklubs begibt,
Sie wird im Nu, lächelnd und aufgeregt, wie im Geſpräch, von
den anderen jungen Argentiniern umzingelt und wie zufällig, aber

Die Rache.
Von E. Gabrilowitſch.
Ich ging auf einem ſchmalen, ſchlüpfrigen Pfad zum Kreuz=
joch
. Die Nacht war kalt. Rechts von mir ſchimmerte die breite,
von Steinen geſtützte gruſiniſche Heerſtraße. Oſſetiſche Hauſierer,
die ihre Waren, Kochtöpfe und Nägel, ins Gebirge brachten,
hatten ihr Nachtlager auf der Straße aufgeſchlagen. Sie hatten
nicht einmal die Ochſen ausgeſpannt, auf dem Wagen ſaß ein
Wächter und ſchlief. Wenn er von irgendeinem Geräuſch er=
wachte
, begann er ſofort zu ſingen, um nicht gleich wieder ein=
zuſchlafen
, er ſang ſehr laut, und die Ochſen erſchraken jedesmal,
brüllten, ſtießen mit ihren Schädeln gegen die Fellen und voll=
führten
einen Heidenlärm, die Hauſierer ſchliefen ruhig weiter.
Die felſenfeſte Ueberzeugung, daß ſie im Schutz guter Geiſter
ſeien, verließ ſie nie, während die Ochſen, ihre Führer und Kin=
dermädchen
ängſtlich am Graſe zupften. Ich ſchaute mich beim
Wandern unſicher nach allen Seiten um. Die große Straße bog
rechts ab und wurde von einem Seſſen verdeckt, wenn ich den
Kopf hob, ſah ich in den Felſenſpalten nur Celegraphenſtangen
und gelbe, verdorrte Sträucher. Meine Befürchtung hatte ſich
beſtätigt, der Pfad, der, wie ich zuerſt angenommen hatte, mir
den Weg abkürzen ſollte, hatte mich in eine Stein= und Sand=
wüſte
zu einer Felſenſchlucht geführt, die große Straße war ver=
ſchwunden
. Es war plötzlich windig geworden. Der Wind war
ſo ſtark, daß mir das Gehen ſchwer wurde. Die gelben, ver=
dorrten
Biiſche waren wie fortgeolaſen. Ich befand mich auf
dem höchſten Punkt des Joches. Mei Geſicht erſtarrte vor

bewertet und gleich impoſant. Auf der erſten Seite der
politiſchen Seitung Santiagos, La Nacion, findet man
die ganze Seite einnehmend, ein halbes Dutzend Photos
in die Geſellſchaft eingeführten Senoritas. In den Loor
Oper Colon in Buenos Aires, des ſchönſten und elegu
Hauſes, das ich je geſehen habe, eines Opernhauſes vun
Plätzen, in dem eine Loge für drei Monate 5000 Marlt
ſitzen in den drei Logenrängen die jungen Mädchen ück=
der
erſten Neihe. Dahinter die Herren im Frack. Die D
ſind alle gepflegt, ſie ſind alle jung, ſie ſind alle elegantt in
ſind alle ſchön.
Sie tragen wohl üppige Hermelinmäntel und Sülben
Objekte, die ſich in Europa eine verheiratete Dame erſt jj.
jähriger Ehe erarbeiten muß, aber ſie ſind gar nicht parruf
ſondern ſie haben vielmehr eine wirklich große Kultur.:
kleiden.
Der Cup iſt allerdings untrainierter, jarter und wi
als in Europa. Bei der Entfaltung des Luxus muß mam
dem bedenken, daß ſich in dieſen Ländern, in der Seitſpan
der knappen Erwachſenheit bis zur frühen Heirat, der HSt
im Leben einer Frau abſpielt. Das junge Mädchen
tigen Nachkriegseuropa eine ſchwer zu realiſierende B.
bedeutet in Lateinamerika ein Wertobjekt, das man ſo
möglich herausbringt.
In Chile geht dieſe Bewertung und Bewunderung ni!
etwas mittelalterliche Sormen ab. Hier findet täglich
Hauptſtadt Santiago zwiſchen 12 und 1 Uhr auf der Call!
fanos der Korſo ſtatt. Nechts und links ſtehen eng auuc
die Herren und bilden einen feſten Kordon. In der Miüt
zieren zwei und zwei die jungen Damen und führen ihrr

konſequent hinausgedrängt. Ein ſolches laut weinendes Opfer
dieſer rauhen Sitten war auch einmal Joſephine Baker.
In den guten Kreiſen bedeutet überhaupt der ſoziale und
finanzielle Wert einer Samilie alles. Eine ältere Dame der ar=
gentiniſchen
Geſellſchaft, die einige Seit faſſungslos meine raſta=
quere
Eriſtenz (ich kam gerade aus der bolivianiſchen Nevolution)
mit dem Lorgnon beſah, begriff nicht, wie ein Menſch mit ſo
guten Empfehlungen, wie ich ſie beſaß, ſich einer Neiſe ohne
Komfort ausſetzen könne. Sie verwickelte ſich, ganz emotioniert
von meinen Schilderungen aus 4000 Meter Höhe, mit dem Suß
in ihre Perlenkette. Und während wir beide uns bemühten, dieſen
Unfall wieder zu rangieren, geſtand ich ihr, zu ihrer Beruhigung,
daß ich jetzt nach Braſilien führe. Da erhellte ſich ihr Geſicht, aber
ſtatt, wie gewohnt und erwartet, von der weltberühmten Schön=
heit
des Pao de Azucar und der Praia de Flamengo zu ſchwär=
men
, ſagte ſie: Nio, wie hübſch. Es gibt ſehr gute und reiche
Samilien dort.
Jenſeits dieſer internen Beſonderheiten iſt das junge Mäd=
chen
die dekorative Arabeske des geſellſchaftlichen Lebens Süd=

Hüte, Mäntel oder Kleider vor. Die ſpalierbildende Män,g
diskutiert dabei jede einzelne eifrig. Dieſe Kritik, die ſichn

amerikas. Wenn es auch zwiſchen Peru, Chile, Bolivien, Ar=
gentinien
oder Braſilien leicht emanzipierte Nuancen gibt, der
moraliſche Begriff dieſer Exiſtenz als ſolcher iſt überall gleich

Kälte, ich wickelte mich in meine Decke, aber der Wind wickelte
mich immer wieder heraus. Dann wurde ich aufmerkſam, ich
Jah ein kleines, gelbes Seuer.
Ich trat näher; das Feuer brannte vor einer windſchiefen,
kleinen Steinhütte, auf der Cürſchwelle hockte ein Menſch. Er
hielt einen dürren Aſt in den Händen, den er hin und her be=
wegte
, dies ſollte den Anſchein erwecken, daß er ſehr munter ſei,
aber in Wirklichkeit ſchlief er feſt. Ein Stein rollte unter meinen
Füßen davon, der Aenſch ſprang auf, warf einen Dolch in die
Luft und ſchrie etwas in einer mir unverſtändlichen Sprache. Ich
wußte nicht, was ich ihm antworten ſollte, endlich ſagte ich:
Ein Wanderer, ein Wanderer, der ſich verirrt hat. Der
Menſch trat von einem Suß auf den andern, ſteckte den Dolch
in den Gürtel, ſchüttelte den Kopf, ſpuckte aus, ſetzte ſich und
ſtieß dann mit dem Ellenbogen gegen die Cür; dies ſollte eine
Aufforderung zum Betreten der Hütte ſein. Ich trat ein. Im
Simmer ſah ich einen blutüberſtrömten Menſchen auf einem Ciſch
liegen, ein Arzt hantierte an ihm herum. Der gelbe Schein des
Feuers fiel auf das Geſicht des Verwundeten, ich zuckte zu=
ſammen
, das Geſicht des Menſchen war von unzähligen, ſchlecht
verheilten Narben und Schrammen verunſtaltet, die Schrammen
waren ſehr tief, die Stirn hatte Höcker und Cäler. Das Blut
kam aus einer großen Bauchwunde. Der Arzt war ein Nieſe,
auf dem Kopf trug er eine hohe Lammfellmütze, um die Schultern
eine Pelerine, wie alle Bergbewohner ſie tragen, im Gürtel
baumelte ein langer Dolch. Der Verwundete lag regungslos,
hin und wieder ſtöhnte er, dann goß der Arzt ein wenig Chloro=
form
auf das ſchmutzig- Caſchentuch, welches auf der Naſe des
Verwundeten lag. Ich wohnte der Operation von Anfang bis
zu Ende bei, ich fah, wie der Arzt die Wunde reinigte, zuſam=

dem die Oberflächen beſprochen ſind, übrigens ungeniert ai
timeren Formen zuwendet, beleidigt dabei keineswegs. Bil
iſt man nur, wenn man nicht beſprochen wird.
Auch die Negierung weiß, was ſie der Nation in M ſin den Fo=
Sinne ſchuldig iſt und leitet, um dieſe wichtige Stunde FrAl uit ange=
ſtören
, den ganzen Autoperkehr von dieſer Straße weg, Un MsEuropäeri
Nach der Ehe, die meiſtens, wenn auch nicht wie 1x Boſfan ſu
vorigen Generation mit 16, aber immer noch mit etwa AM
Kindern geſegnet iſt, verſchwindet die junge Frau allnn
Der Mann wendet ſich wieder mehr oder weniger der R
zu. Dieſer Umſtand bringt es mit ſich, daß man im öffern!
Leben faſt nur junge, bübſche und ſchlanke Frauen ſieht
Srau, die dick geworden iſt, geht nicht mehr aus.
Wie bei allen neuen Naſſen aſſimiliert ſich die Srau ſcA
als der Mann. Sie iſt in Lateinamerika wirklich die Krooe
Schöpfung und ſtürzt alle Beweiſe des Cierreiches, m
Männchen dekorativ ſo ſehr bevorzugt iſt, um. Am ſtärkſtes
dieſer Gegenſatz in Chile. Ich hüte mich zwar gern vor gu
hi verk
lichen Superlativen, aber ich habe noch nie ſo pieſe ſchom
ſo glänzend individuell herausgebrachte Frauen geſehen FüNf M 2s man
Santiago. Ohne leider Paris ſein zu können, würde ich mipfll leigt man
dieſem Kontinent entſchieden zur Chilenin bekennen.
Von allen Ländern Südamerikas ſondert ſich Braſilienn9
ſeine vorurteilsloſe Vermiſchung mit den Negern am ſtäN
ab. Vor allem war für mich die Akzeptiertheit der neg 7.
Frau als Dame vollkommen neu. Ich ſah wunder 7.
Srauen, die aus dieſer Miſchung hervorgegangen waren.

menflickte und einen Verband anlegte. Als er fertig war=
er
den Kranken in eine Ecke und bettete ihn dort auf einen 1
fen alter Lumpen. Ich trat aus der Hütte, um ein wenes
zu ſchöpfen. Der Wächter hockte immer noch auf der Cürſa
Er war klein, weißhaarig und krumm. Ich fragte ihn, E
er ſo erſchrocken war, als er meine Schritte hörte.
Feind, ſagte der Krumme, der Feind kriecht auf dem 2
heran, der Feind überfällt einen von hinten. Och 4
Was für ein Feind? Was kann hier, ſo weit von der 94
Straße für ein Feind ſein, zeige mir deinen Feind!
Der Wächter wies mit dem Zeigefinger auf den
den Sand und den Abgrund. In dieſer Nacht konnte 19
nicht einſchlafen. Was geht hier vor? fragte ich den
woher iſt dieſer Verwundete und warum ſitzt ein Wachl."
der Schwelle?
Da erzählte mir der Arzt
Der Name des Verwundeten iſt Herakles Oblſchiſ.
langer Seit arbeitete er in einer großen Stadt in einer
fabrik. Im Jahre 1922 kehrte er im ſeine Heimat zurüche
bat die Ortsbehörde um die Erlaubnis, eine kleine Gerbere."
richten zu dürfen. Er erhielt die Erlaubnis, und die DF44
verpachtete ihm Land. Obliſchidſe baute eine kleie 2.
kaufte Holz, lötete Nöhren und kaufte Hammelfelle eilt.
da miſchte ſich in dieſe Sache ein Mann namens Oſchabe.
der einmal reich geweſen war. Das Land, das Obliſchlel.
pachtet hatte, gehörte vor der Nevolution Oſchawaron, Ac
gleich die Sowjetmacht alles Land enteignet hattel"
Bewohner des Kaukalus dies wußten, erkannte Oſchae.
die Maßnahmen der Sowjetmacht nicht an. Kaum halt.
ſchidſe begonnen die Oefen m ſeiner Fahrik m N."

[ ][  ][ ]

Fohl gibt es in Nio de Janeiro noch einen kleinen Kreis,
ſiw. in der Haltung etwa wie altes Potsdam wirkend, rein
Feſiſch im Blut glaubt. Aber dieſer Kreis iſt, da er ver=
Ft. nicht ſtark genug, um ſozial die gefärbte Dame in der
m zu ſabotieren. So iſt das Leben bunt in des Wortes
guchſter Bedeutung. In der ſchönſten Stadt der Welt, die
Land gehört, in dem beglückenden Rio, ſah ich oft weiße
die einen ſchokoladenfarbenen Negerknaben an der Hand
Die Natur läßt ſich eben in kein Suſtem zwingen, und
Frenerationen kommt das ſchwarze Blut doch häufig wieder
geslicht. Ich habe mich anfangs oft gefragt, was für ein
weiße Eltern wohl machen, wenn ein ſolches unerwartetes
ſnvel der Natur ſie beglückt? Aber in Braſilien iſt das keine
dem einzigen, aber netten Nachtlokal in Nio de Janeiro
manche, mit beiſpielloſem Schmuck behängte Dame der
ſchaft, die ſehr ſchön, ſehr reizvoll, ſehr elegant, aber
ſich eine richtige Negerin war. Es wird eben in der
z überhaupt kein Unterſchied gemacht. Braſilien iſt eben=
ſchwarz
wie weiß. In den Augen der Braſilianer iſt das
asſelbe.
ue hindert aber nicht, daß das geſellſchaftliche Leben in den=
engen
Formen verläuft wie auf dem übrigen Kontinent.
verſucht in Braſilien genau ſo exkluſiv zu ſein und räumt
Cöchtern dieſelbe exponierte Stellung ein.
und da fängt allerdings die nach außen ſtarr errichtete
ttenbarrikade dieſer Kreiſe auch bereits an zu bröckeln.
merikaniſche Films, heimliche europäiſche Bücher haben
gee gelockert, und man verwickelt ſich bereits in unange-
Dinge als zu lange Perlenketten. Ich habe die mit der

uta geſchmückten jungen Mädchen in Arequipa ſo in=
ibrüat
beten ſehen, daß dieſer Hingabe zum mindeſtens eine kleine
/Binäzuſtand. Und es gibt auch verheiratete Frauen, die heute
Richt ehr dick werden, aber ſolche Entgleiſungen ſind ja immer
wru ?snahmen. Das Profil des ſüdamerikaniſchen Lebens in
der WGellſchaft iſt jedenfalls meſſerſcharf gezeichnet und bedeutet:
rEuaſ bis i den Cod. Und keine Europäer!
Mmett angezogenen Chileninen machen ſich tatſächlich
Adeul e Europäerinnen genau ſo luſtig, wie man ſich in Berli
Wben a Balkan luſtig macht. Selbſt Engländerinnnen finden ſie
fomäh und unmöglich. Höchſtens die Franzöſin imponiert ihnen
begeahrer Moden. Ihre eigene Eleganz bewegt ſich zwiſchen
Panſnd Florida, aber trotz ihrer Paris=Freundlichkeit werden
ſch Chileninen eine Franzöſin erſt jahrelang anſehen, bis
ſie ſiampfangen.
Miſt deshalb ſo komiſch, weil die Chileninnen, wenn ſie
MchAu den Landeroberern abſtammen, faſt alle etwas Indianer=
daut
zſen.
Uſ weil hier der merkwürdige Fall vorliegt, daß farbige
DeieAaft ſehr gute weiße Geſellſchaft für zweitklaſſig, minder-
dertsſind
nicht verkehrsfähig hält.
9Rüß gibt es manche im Stil noch groteskere Dige. In
Abevorzugt man, ſeine neuen Kleider zunächſt einmal un=
Mep zu tragen, damit man ſieht, daß ſie importiert ſind. Aber
flü es noch wunderbarer, daß man in 4000 Meter unge=
ARHöhe überhaupt geſellſchaftlich iſt und ſich dabei die
Rnocch in den Leib friert.
Uſn die Menſchen der Geſellſchaft ſind nicht wr exkluſiv,
NDm chungeheuer zähe und anſpruchslos. In Städten wie
9Mm Kolumbien oder Arequipa m Peru iſt der häusliche
Wprow angefahren und begann den Fabrikhof umzupflügen.
Aſe, ein friedlicher Menſch, proteſtierte nicht. Es ver=
9e0 rei Monate. Auf dem Hofe der Fabrik ſtand reifer
W Rauch und Feuerfunken fielen auf den Hof, die Seit
ſchter. Oſchawarow fand, daß die Ernte zu klein geraten
Anächſten Frühling pflügte er nicht nur den Hof, ſondern
AAſich mit ſeinem Pflug auch in die Fabrik ſelbſt, um dort,
cun Bottichen, Fellen und Oefen die feſtgeſtampfte Erde
Migen. Da ließ Obliſchidſe ſeine Gerberei Gerberei ſein
un das Gewahr. Eines Nachts ſchoß er auf Oſchawarow.
Nawarow geſund geworden war, ſtieß er ſeinen Dolch
OAchidſes Bruſt und zerſchnitt ihm das Geſicht, Obliſchidſe
Mw Eie ſich nicht mehr um ſeine Fabrik und Oſchawarow hörte
1 Yfligen. Sie machten nur noch Jagd aufeinander. Sie
derE einander auf, ſtahlen ſich gegenſeitig Wäſche und

BZie bekriegen ſich noch heute, ſagte der titaniſche Arzt.
Nhz. B. überfiel Oſchawarow mit ſeien Freunden Obli=
nebelte
ihn und ſchnitt ihm mit einem Glasſcherben den

Ane Auf. Ich fragte den Arzt, wie ſich denn die Orts=

Dukzu dieſer Geſchichte verhalte. Die Dolche haben ſie
Wens ſutgenommen, aber es hat nichts geholfen, ſie ſchlagen ſich
äuſten weiter. In der Nacht kam der Krumme in die
etzte ſich ans Seuer und begann, ſich mit dem Arzt zu
Es handelte ſich um eine Seuche, die die Hammelherde
tte.
* muß die ktanken Hammel von den geſunden Cieren
agte der Arzt.. . Man muß die kranken Hammel
mit den noch geſunden Cieren in die Berge treiben
der Krumme. Der Arzt regte ſich auf, redete von
von Anſteckungsgefahr, von der Sirkulation des

Standard keineswegs der äußeren Erſcheiung entſprechend. Die
Damen ſehen hübſch auf der Straße aus und ſind als vornehme
Samilien anerkannt, aber zu Hauſe haben ſie ein Mobiliar, das
in der Hauptſache aus Spucknäpfen beſteht. Und ſie friſten ihr
Leben von Pökelfleiſch und blauen Bohnen.
Aber der Schleier iſt nun einmal gefallen, der ſchwarze lieb=
loſe
religiöſe Setzen vor dem Geſicht, mit dem noch vor 20 Jahren
die Frauen Chiles, Limas, Buenos Aires, Valparaiſos und Per=
nambucos
ſich trugen. Heute iſt man von der Pampa bis in die
Hochkordillere weltlich mit Nichtung auf Paris. Farbe möglichſt
blond.
Die Frauen Südamerikas ſind ſehr niedlich und bei allem,
was man gegen ſie, reſpektive gegen gewiſſe bei ihnen fehlende
itellektuelle Hirnwindungen ſagen kann, über die Maßen hübſch.
Wieſo ſollten ſie auch überaus geiſtvoll ſein? In Santiago
verläuft ihr Leben damit, morgens von 111 Uhr und mittags
von 47 Uhr in der Savoy=Halle zu ſitzen und Socktails zu
trinken.
In Buenos Aires werden ſie franzöſiſch erzogen, und wenn
ſie auf die Haziendas gehen, können ſie nichts anderes mit ihrer
franzöſiſchen Erziehung anfangen, als Pferde zu reiten.
In Bogota lernen ſie, wenn ſie beſonders teuer erzogen ſind,
Le Golf und La Peinture à Phuile‟.
In Nio können ſie wenigſtens die wundervollen Urwald=
ſtraßen
in dieſer göttlichen Stadt mit ihren Autos entlang chauf=
fieren
. Und können in Badeanzügen am Strand des Copacobana=
Hotels liegen und im Meer baden. Senſationen, die ihren nur
wenige Jahre älteren Schweſtern noch verſperrt waren. Dafür
haben ſie eine Stunde Auto von Buenos Aires wieder den
Cigre, und das wie Holland von Kanälen und Flüſſen durchzogene
La Plata Delta, wo hunderte von Privatmotorbooten mit ſechs
Einzelkabinen und 600 Pferdeſtärken tagelang, wochenlang den
Paranafluß hinauf bis Paraguay fahren können.
Ich habe das eimal mit Wonne mitgemacht.
So frei ſie ſich aber bewegen, ſo gehemmt ſind ſie doch m
Grund durch die alte ſpaniſche Etikette.
Paſſiert eigentlich viel? frug ich einen argentiniſchen
Freund bei einer ſolchen Partie, bei welcher vier junge Ehepaare
dabei waren.
Nein, ſagte er, Gott ſei Dank gibt es noch nicht die Frei=
heit
für die Frau wie in Europa. Beim Cemperament dieſer
Frauen hier ginge alles in die Brüche.
Ich verſtand, daß Exkluſivität in Südamerika oft nichts als
Selbſtſchutz iſt. Und ich fand das ganz exkluſive ſnobiſtiſche Getue
drumherum nicht um einen Deut lächerlicher als in unſeren ge=
lobten
Ländern.
Ich fand im Gegenteil, daß in Südamerika wenigſtens die
Frauen, um die ſich alle Problematik dreht, die bezauberndſten
und anmutigſten Weſen waren, die ich überhaupt außer den
Venetianerinnen je kennengelernt habe. Sie haben mir den
Glauben zurückgegeben, daß der liebe Gott bei der Schöpfung
doch beſtimmte menſchliche Bevorzugungen gemacht hat, einen
Slauben, den ich in Europa immer ein wenig bezweifelt hatte.
Frauenleben in Amerika.
Von Hedwig Jäger (Hoboken).
Aus zahlloſen Schilderungen erſehen wir immer wieder, daß
ſich die Amerikanerin als Mädchen und als Frau von ſeiten der
Männerwelt einer Nückſichinahme erfreut, die auf den Nicht=
amerikaner
zum mindeſten übertrieben wirken muß. Dieſe für
ſich lobens= und nachahmenswerte Erſcheinung hat aber auch,
wie die heute herrſchenden Verhältniſſe mit Deutlichkeit zeigen,
ihre Schattenſeiten.

Blutes. Der Krumme hörte gar nicht zu. Da ſchlug der Arzt
mit dem Feuerhaken auf die Erde und ſchrie: Du biſt ein Dumm=
kopf
, krepieren werden deine Hammel.
Da wurde auch der Krumme böſe, ſprang auf und zog den
Dolch aus dem Gürtel, Satan, ſchrie er den Arzt an, was iſt
in dich gefahren ...", dann ſchwiegen ſie und ſetzten ſich ans
Feuer, aber bald begannen ſie wieder zu ſtreiten. Der Arzt ſagte,
daß es keine abſolute Wahrheit gebe, daß die Wahrheit eines
Reichen von Wahrheit eines Armen ſehr verſchieden wäre.
Der Krumme wurde wieder böſe. Es gibt eine Wahrheit,
du Bandit, ſchrie er, es gibt eine Wahrheit du Spitzbube.
Der Arzt wandte ſich an mich. Nach der Nevolution iſt
dieſe Gegend nicht wieder zu erkennen, lagte er ſeufzend. Es
gibt viele ſolche, wie dieſer hier. Fünfzehn Jahre plage ich mich
ſchon mit ihnen herum, reite im Gebirge umher, trinke, ſchimpfe,
ſchwer habe ich es, mein Freund . . ., aber ich lerne und lerne, um
nicht zurückzubleiben. Er zog aus der Caſche ein Buch und
ſchlug es auf, ich ſah zwei Seichnungen, ein von Nähten durch=
zogenes
Herz und ein aufgeſchnittenes Gehirn. Es war ein Jahr=
buch
deutſcher Aerzte. Beherrſchen Sie denn die deutſche
Sprache? fragte ich verwundert. Der Nieſe ſchüttelte den Kopf.
Er zog ein zweites Buch aus der Caſche, es war ein Wörterbuch,
zerledert und voller Slecke. In großen Abſtänden, ſeufzend und
ſtöhnend nach jedem Wort im Wörterbuch ſuchend, überſetzte er
mir mit unendlicher Geduld und Mühe einen Abſchnitt aus
einem Aufſatz über die operative Entfernung des Krebſes. Aber
ich war bezaubert von dem Wiſſensdrang dieſes gigantiſchen
Menſchen, ich achtete nicht auf die Sprachfehler, ich lauſchte
regungslos, bis er ſeine Vorleſung beendet hatte. Schlafen konnte
ich in jener Nacht nicht.

Wie kommt es überhaupf, daß gerade die Frauen eines Lan=
des
, das in ſeinen Schlagworten mit Vorliebe die Gleichheit aller
propagiert, ſich ſolche Vorrechte zu erringen wußten? Als die
erſten puritaniſchen Emigranten mit ihren Frauen den jungfräu=
ichen
Boden der Neuen Welt betraten, fanden ſie eine Wildnis,
die von blutdürſtigen Eingeborenen bewohnt war.
In jenen Seiten härteſter Fron lernten ſie erſt ſo recht den
Wert einer treuen Genoſſin und Helferin ſchätzen. Und mit der
ſteigenden Achtung vor dem ſelbſtloſen Walten des ſchwächeren
Geſchlechtes paarte ſich die Nitterlichkeit, mußten ſie doch die
hilfloſen Frauen in verzweifelten Kämpfen und unter Einſatz des
eigenen Lebens vor den Angriffen der Indianer ſchützen. So
ſehen wir in der Ritterlichkeit der Amerikaner gegenüber dem
weiblichen Geſchlecht das Erbteil ihrer Vorfahren, jener ſchlich-.
ten Puritaner und Quäker.
Es gibt aber auch andere Cheorien, die mehr dem modernen
Empfinden Rechnung tragen. Die Amerikanerin von heute iſt
als Ehegattin keine Hausfrau in unſerem Sinne. Die Fort=
ſchritte
auf dem Gebiete der Cechnik und Induſtrie vereinfachten
die ganze Lebensführung und wirkten ſich beſonders in der Haus=
haltung
aus. Motor und Elektrizität eroberten ſich die kleinſte
Küche und die ſteigende Verwendung der canned-goods
Konſerven in jeder Form macht die amerikaniſche Hausfrau
mehr denn je von Kochbuch und Küchentiſch unabhängig. Haus=
frauliche
Cätigkeit, wie wir ſie verſtehen, erſcheint darum vielen
Amerikanerinnen nicht allen als eine Beſchäftigung unter-
geordneten
Nanges, und ſie ſind daher nur allzu leicht geneigt, in
ihrer europäiſchen Mitſchweſter ſo eine Art Sklavin zu ſehen.
Dem Amerikaner hinwiederum iſt im entnervenden Kampfe
um den Dollar die Wertſchätzung des eigenen Heims verloren=
gegangen
. Dem typiſchen amerikaniſchen Heim mangelt darum

auch häufig jene Wohnlichkeit, die wir als eie Selbſtverſtänd=
lichkeit
betrachten. Die Ehegatten verkörpert ihm daher auch nicht
die Hausfrau im engeren Sinne, ſondern ſie iſt mehr Dekoration
ein koſtbares Sierſtück, das er mit Schmuck und Kleidern
behängt, und deſſen Liebe und Dankbarkeit er ſich durch hin=
gebungsvolle
Unterwürfigkeit erhält.
Bei der arbeitenden Klaſſe liegen die Verhältniſſe weſent=
lich
anders. Die Frau iſt gezwungen, zum Unterhalte mit beizu=
tragen
. So wird ſie ihrem Gatten zu einem wirklichen Lebens=
kameraden
, und es iſt gewiß ſumptomatiſch, daß die in Amerika
graſſierende Eheſcheidungs=Epidemie in dieſen Kreiſen noch nicht
Suß zu faſſen vermochte.
Anders bei den Reichen und Gutſituierten. Von Kindheit an
wurde der Mann erzogen, jedem weiblichen Weſen mit größter
Rückſicht zu begegnen. Als Verlobter hatte er das Vorrecht, der
Erwählten Süßigkeiten, Blumen und Cheaterkarten zu beſorgen;
als Ehegatte ſetzte ſich das Spiel fort, nur daß ſich die Koſten
erhöhten. Der Wilde betet den Fetiſch an und behängt ihn mit
Schmuck und bunten Fetzen; der Amerikaner macht es mit ſeiner
Lebensgefährtin ähnlich und trägt darum auch die Verantwor=
tung
, wenn die Frau zur weſenloſen Puppe wird, deren geiſtiger
Horizont ſich nicht über Wild=Weſt=Filme und Modejournale
erſtreckt.
Aber der Durchſchnittsamerikaner ſucht gar nichts anderes
in ſeiner Ehegattin. Er iſt froh, wenn ihr nichtsſagendes Ge=
plauder
ſeinen durch intenſive Arbeit ermüdeten Geiſt nicht vor
beunruhigende oder anſtrengende Probleme ſtellt. Vielleicht iſt
es gerade der Mangel an geiſtigen und ſeeliſchen Cangenten, der
die Eheſcheidungen fördert. Kenner der Verhältniſſe, z. B. der
bekamte Nichter Gemmill, der in ſeiner fünfzehnjährigen Praxis
als Vorſitzender des Scheidungsgerichtshofes bereits über 10000
Ehen geſchieden hat, machen die allgemeinen ſozialen Verhältniſſe
für dieſe bedauerliche Erſcheimung verantwortlich. Sie argumen=
tieren
folgendermaßen:

Nach einem Monat war ich in Paſſanurſk Seuge eines
Kampfes zwiſchen Obliſchidſe und Oſchawara. Das Volk, welches
von dem Zuſammentreffen dieſer berühmten Feinde unterrichtet
war, ſtrömte von allen Seiten herbei. Die Feinde griffen zuerſt
nach den Meſſern, die Menge nahm ihnen die Meſſer fort. Da
verkrallten ſie ſich in ihre Bärte, das war keine Schlägerei wie
bei uns im Norden. Die Feinde machten Luftſprünge, ſangen,
weinten und ſchluchzten. Sie drohten einander mit den Fäuſten,
ſtreckten ſich die Sungen aus, ſpukten einander an, dann müde
geworden, nahmen ſie die Sähne zu Hilfe, der Kampf nahte ſich
ſeinem Ende. Die Feinde ſtießen ſich wie die Böcke und biſſen
ſich blutig. Die Suſchauer bewahrten Nuhe, lachten oder gaben
gute Natſchläge, ſchließlich wurden die Beiden von der Menge
auseinandergeriſſen, jeder bekam einen Nippenſtoß und der Kampf
war zu Ende; das Volk ging auseinander. Ich blieb allein auf
dem Kampfplatz zurück, auf dem Kleiderfetzen und eine Pfeife
herumlagen. Die Pfeife gehörte Obliſchidſe, aber ich ſteckte ſie
in die Caſche. Jetzt plagt mich mei Gewiſſen, werde ich
Obliſchidſe jemals wiederſehen?
Vielleicht ſehe ich ihn nie wieder? Der alte Friedhofswächter
von Paſſanurſk würde mir ſagen: Nicht mehr am Leben."
Nein, verſtehen kann ich Obliſchidſe nicht. Ich begreife nicht,
warum er aus dem Sewehr ſchießen mußte, wenn es doch ſo viel
einfacher geweſen wäre, zur Miliz zu laufen. Ich träume von
einem anderen Los, von dem Los des gigantiſchen Arztes. Ich
will im Gebirge herumklettern. In Hütten übernachten, gegen
Unwiſſenheit kämpfen. In Wörterbüchern nach Vokabeln ſuchen,
um bis zum Morgengrauen von den Erfolgen der Menſchen zu
berichten.
aja.)
(Aus

[ ][  ][ ]

Die jungen Mädchen von heute haben nicht die ſittliche Neife,
wie unſere Vorfahren ſie beſaßen. Flirt und Jaz füllen ihre
Seit aus, und ſie treten ohne Verantwortungsgefühl in die Ehe.
Woher ſoll die Amerikanerin auch dieſes Gefühl haben, wenn
ſie gewohnt iſt, ſtets und überall ihren Willen durchzuſetzen? Die
Quinteſſenz ihres Denkens iſt: Der Mann iſt dazu da, um ſich
mir zu beugen und für mich zu arbeiten. Ich opfere ihm wenig=
ſtens
zum Ceil meine perſönliche Freiheit und damit ſind wir
guitt!
Aber dieſe Illuſionen halten in der Ehe nicht ſtand. Man
bemüht ſich nicht, durch gegenſeitiges, gütiges Verſtehen die

Ecken und Kanten abzuſchleifen, ſondern man läuft, wie ein ent=
täuſchtes
Kind, einfach davon, wenn ſich die erſten Unzuträglich=
keiten
einſtellen. Es gibt gar mancherlei abſonderliche Gründe,
die in den Augen der Amerikanerin eine Ehetrennung recht-
fertigen
, als da ſind: Grauſamkeit, unangenehme Gewohn=
heiten
, Vernachläſſigung und unerträgliche Abneigung
Gewiß, jeder einzelne Grund vermag eine Ehe zu zerrütten; aber
wenn man ſieht, auf welch leichtfertiger Baſis die Aankeeſchönen
oft ihre Anklagen konſtruieren, muß man verwundert den Kopf
ſchütteln. Denn auch vor den Schranken des Gerichts macht die
Vorrangſtellung der Frau nicht halt.
Ein ergötzliches und ſehr lehrreiches Beiſpiel bilden da die
Heartbalſam=Klagen. Wenn eine Schöne ſich verlaſſen ſieht,
bleibt ihr die Möglichkeit offen, den Creuloſen wegen Bruch
des Eheverſprechens auf eine Geldentſchädigung zu verklagen,
die der Amerikaner Herzensbalſam nennt.
Die Amerikanerinnen machen denn auch von dieſer Einrich=
tung
zum Nutzen ihres Bankkontos fleißigen Gebrauch. Wehe
dem Junggeſellen, der durch irgendein unvorſichtig hingeworfenes
Wort ſein girl-Friend in den Glauben verſetzt, ſie heiraten zu
wollen, und ſich die Sache ſpäter anders überlegt. Er wird ohne
Gnade dem Kadi überantwortet und muß zahlen! Wenn eine
junge Dame erſcheint und unter Cränen ihr oft nur ein=
gebildetes
Leid klagt, iſt der Nichter nur zu bereit, ihre An=
ſprüche
zu ſtützen.
Auch in der Oeffentlichkeit erfreut ſich die Amerikanerin
eines ſtarken perſönlichen Schutzes. Wird ſie auf der Straße
angeſprochen oder beläſtigt, ſo benachrichtigt ſie den nächſten
Poliziſten, der den Sünder kurzerhand abführt. Eine Gefängnis=
ſtrafe
von 90 Cagen iſt in dieſem Falle Satz.
Wenn die alſo wohlbehütete Amerikanerin trotzdem nicht in
puritaniſcher Neinheit aufwächſt, ſo trägt die freie Erziehung der
weiblichen Jugend die Hauptſchuld. Die Art, wie viele Ameri=
kanerinnen
ihre Freiheit ausmtzen, birgt viele moraliſche Ge=
fahren
in ſich.
Let them have a good time! Laßt ſie eine gute Seit
haben! ſagen die Eltern wohlwollend, wenn die jungen
Leutchen beiderlei Geſchlechts gemeinſame Autotouren ins Freie
unternehmen. Aber die einſamen Noadhouſes jene Canz= und
Crinkſtätten in der weiteren Umgebung der amerikaniſchen Groß=
ſtädte
, wiſſen von haarſträubenden Orgien Minderjähriger zu
erzählen.
Ein weiterer Krebsſchaden ſind die ſo beliebten petting=
parties
. Schon ihr Name, der Liebkoſungs=artien be=
deutet
, beſagt zur Genüge, was man von derartigen Jugend=
beluſtigungen
zu halten hat.
Auch das Jjay-riding darf als ein Auswuchs der allzu freien
Erziehung der jungen Amerikanerin bezeichnet werden. Als
Jay-riders bezeichnet der Aankee ſolche Mädchen, die ſich, aus
Abenteuerluſt oder aus irregeleiteten Sexualgefühlen, von wild=
fremden
Männern zu Autofahrten einladen laſſen, obwohl ſie
genau wiſſen, daß ſie ſich in eine große Gefahr begeben.
Wenn man den Seitungen glauben darf, gibt es viele Ameri=
kanerinnen
, die dies jag-riding als Sport betreiben. Sie ver=
ſehen
ſich vorher mit genügendem Caſchengeld, damit ſie von der
nächſten Bahnſtation nach Hauſe zurückfahren können, falls die
Autotour zu einem jähen Abſchluß führen ſollte.

Die Erziehung der jungen Amerikanerin läßt alſo viel zu
wünſchen übrig. Damit aber dieſe Plauderei mit einem Licht=
blick
ende, möchte ich noch erwähnen, welch bedeutungsvolle
Nolle das leapvear, das Schaltjahr, im Leben der heirats=
fähigen
Amerikanerinnen ſpielt. In einem ſolchen Jahr hat,
einer alten Cradition folgend, das junge Mädchen das Necht,
dem jungen Manne ihrer Wahl einen Antrag zu machen.
Und ich wette, in vielen Mädchenherzen jenſeits des Atlantiks
glüht der Wunſch: Ach, daß doch alle Jahre Schaltjahr wäre!

Sch wollte den Herrn
Generaldirektor ſprechen

Und wie es mir dabei erging.
Von Carl Otto Windecker.

Als es in Deutſchland noch Fürſten gab und man hin und
wieder einmal von gnädigen Empfängen, Audienzen
und Galadiners las, dann war mit dem Leſen wohl oft die Vor=
ſtellung
von einem Nieſenberg von ſeltener Höhe verbunden
hoch oben dachte man ſich den goldenen Chron , tief unten die
armen Menſchlein. Und nicht im Craume wagte man zu hoffen,
ſelbſt einmal die Stufen zu dieſer immenſen Höhe erklimmen zu
dürfen, wo Fürſten ſtehn ..."
Fürſten gibt es nicht mehr in Deutſchland. Wenigſtens keine
regierenden. Die Mäner, die heute die Bundesſtaaten reprä=
ſentieren
, ſind ſind alles andere denn unerreichbar. Sweckmäßig
erſetzt man den Wunſchtraum durch eme grüne, geſtempelte
Preſſekarte, und wird ſo nach einfacher Anmeldung ſehr bald
einem ernſten oder heiteren Mann im Cut die Hand ſchütteln und
mit ihm kürzer oder länger, je nach Laune oder Anlaß, plaudern
können. Etwas anderes iſt es aber mit jenen Königen und
Fürſten, die keine Krone in ihrem Wappen führen, da Stahl,
Kupfer, Petroleum und Aktienpakete als Embleme für Wappen
nicht geeignet ſind. Nicht Noß nicht Neiſige ſichern die goldenen
Chrone dieſer Herrſcher, aber . ..
Verſuchen Sie immerhin ſelbſt, einmal die uneinnehmbare
Feſte des Verwaltungsgebäudes der Großbank zu erſtürmen.
Verſuchen Sie immerhin ſelbſt einmal die Seſtungsgräben und
Cürme, die Smyrnaläufer und marmornen Säulen im Veſtibül
zu berennen. Sie verſuchen es mit einem Brief. Mit zwei. Mit
drei vier. Erſt der fünfte Brief findet Antwort: irgendeine
kleine Stenotypiſtin ſchreibt Ihnen kurz und bündig, der Herr
Chefſekretär bedauere . . . Sie verſuchen es nochmals. Beim
zehnten Brief antwortet Ihnen der Privatſekretär. Cext wie

vorher. Vier Wochen ſind inzwiſchen vergangen. Oder acht.
Durch Sufall, im Caféhaus oder Cheater, treffen Sie einen
Bekannten, von dem Sie wiſſen, daß er irgendwie, um ſeche
Ecken herum. Sie verſtehen? Slehentlich bitten Sie ihn um
ſeine Unterſtützung und ſind beglückt, daß er Ihnen ſeine Viſiten=
karte
überläßt. Noch in derſelben Nacht ſchreiben Sie einen
neuen Brief Perſönlich zweimal uterſtrichen und legen
die Karte bei. Und warten. Etliche Cage ſpäter kommt tatſächlich

die Aufforderung nicht etwa die Bitte ſich ern
Criumph.
Der Portalportier ſtudiert das Schreiben. Schickt
erſten Stock. Der Stagenportier lieſt Ihr Schreibem
Führt Sie Sie werden es als beſondere Gnade
in das Wartezimmer Nr. 27. Dann warten Sie.

Vergeſſen Sie nicht: die Länge der Wartezeit richta
weils nach der Höhe der Poſition des dann Komme 0
länger Sie warten, um ſo weniger hat der Beſuchte e
tun. Das iſt eine unumſtößliche Catſache. Sie wa r/
Nach ungefähr einer halben Stunde kommt ein eleganEirn
Herr, ſtellt ſich vor: Sekretär X., fragt nach Wunſch u
gehr. Und iſt tödlich beleidigt, daß Sie den Wunſch wig
Chef perſönlich zu ſprechen. Er bittet Sie auf den nächni
Am nächſten Cag warten Sie in Wartezimmer Nr.

Portier beſieht Sie genauer, legt die letzte Morgenze m
den Ciſch. Nach einer Stunde erſcheint ein eleganter
den beſten Jahren, ſtellt ſich vor: Privatſekretär 9."
zu Code gekränkt, von Ihnen den gleichen Wunſch
Herne ſtellt er Ihnen jedoch anheim, am nächſten Cag
vorzuſprechen. Der nächſte Cag ſieht Sie bereits im 7
zimmer Nr. 4. Schöne Möbel der Portier bringt eilen
zen Stoß Seitungen und Seitſchriften an. Nach anderthab
den erſcheint ein ſoignierter Herr, mit unauffälliger Ele/
cleidet, ſtellt ſich vor: Chefſekretär S.. Er plaudd
Ihnen, wird blaß und verſtimmt über Ihre krankhafe
näckigkeit und fordert Sie ſchließlich auf, es morgen d
zu verſuchen‟! Der Portier lüpft an dieſem Cag zum erfarß
ſeine Mütze.
Und dann der letzte Cag. Der allerletzte. Mit bed
Sorgfalt raſieren Sie ſich, nehmen den ſchönſten Binder
Schrank, bürſten zum zehntenmal über den Kragen
Jacketts.
Wartezimmer Nr. 1 iſt der Inbegriff allen Luxus ur
forts. Ciefe Seſſel, Oelgemälde an den Wänden, ein Ei
Der Portier bringt Ihnen ſchwere Sigarren und zehnerl i
retten der teuerſten Marken. In den nächſten zwei Stunde
Sie niemand dabei ſtören, dieſen Luxus in vollen S4
genießen.
Dann endlich.
Erſchrocken fahren Sie auf, wenn der Portier die Cün
und Ihnen geheimnisvoll zunickt. Mit zitternden Knie
Sie dem freundlichen geſtern dachten Sie noch ans
alſo: freundlichen alten Mann über Korridore und GE.
beängſtigender Stille Sie zucken zuſammen, wenn den
Portier Halt macht und vor Ihnen hohe Flügeltüren auf
Verlegen, beklommen, mit einer tiefen Verbeugung tr.
ein das Simmer iſt leer. Faſſungslos ſtehen Sie vo.
Ungetüm von Schreibtiſch, bis wieder eine Cüre aufgel
Ihnen eine feſche, junge Dame Direktionsſekreté.
freundlich lächelnd mitteilt, daß Herr Generaldirektor S‟
gerade im Augenblick zu einer wichtigen, unaufſchiebbare‟
ferenz abberufen wurde, Ihnen aber ausrichten läßt, da
Ihrer Angelegenheit leider nichts tun könne ...

Nummer 391.
Aufgabe 561.
A. Verveen.
(1. Preis, De Magsbode‟, 1918.)
b d e

Löſungen der Aufgaben 551554.
551. J. Speſda. 1. Preis, Neues Illuſtr. Blatt, 1897. (Kf1 De2 Tf6 Ld6 g8
Bg5 h4; Ke4 Lb6 8b2 Ba4 b5 d4 d7e3 f5g4; 3-.) 1. Kf1g11 broht
2. Df1. 1.... 8d1 2. T:f5 K:f5 3. Dd3F; 1.... Bd3 2. Dig4+ f:g4 3. Tf4F;
1.... Sc4 2. Ld5++ K:d5 3. Dg2+: 1.... Ld8 2. D:b5 L:f6 3. Ld5F. Nach
dem verſteckten Einleitungszug folgen ſchöne Abſpiele, die jedesmal mit reinem Matt
endigen.
552. F. Schrüfer. 1. Preis, Nuova Riviſta, 1877. (el Db7 Tg8 h3 Lh8
Sa5 g2Bf5h4; Ket Sg3 Bd5 d6 f4h5h6; 2+.) 1. Lh8a 1! Der Schlüſſel=
zug
in dieſem Zugwechſelſtück iſt ein reiner Wartezug, da die Satzmatte unverändert
bleiben.
553. J. K. Heydon. 2. Preis, Goob Companion, 1920. (Ka3 De3 Ta4 h8 Ld7
Sb5c2Be2 f2; Kd5 Th3 Bcko5etgth5; 2F.) 1. Bf2f41 e4xf3 e. p.,
g4xk3 e. p., g4g3, 04c3 2. De6, g5, d2, Fe4X. 4malige Entfeßlung
der w. D durch ſchw. B, darunter zweimal en=passant=Schlagen.
554. F. Kuntze. 1. Pr., Dtſch. Schachbund, 1887. (Kb7 Das Td7 15 Sb5 es
Ba2 b4 c6; Ke6 Dg1 Le5 Bd4 etf7 h4h5; 3+.) Die Brennpunkte d4 und
g? ſind zweimal, a7 iſt einmal bewacht. Eine Ablenkung bezweckt der Opferzug
1. Da3g3! D:g3 2. Se8d6; 1.... h4Xg3 2. Sb5d6. Wenn 1.... K:15,
ſo 2. T:17+.
Löferliſte: Hermann Garnier; Hans Meidinger in Eberſtadt (alle);
Georg Peter in Schwarz, Kreis Alsfeld (552, 553).
Briefkaſten: J. L.: 558. 1. DT52 De6! E. G.: 549. 1. Df52 e6!
2. c3X54 + c4e3!

Kreuzworträfſel.

Röfſelſprung.
Verlaß dich auf den Tiſchlerjung,
Der macht dir keinen Gram.
Und kriegt das Glück mal einen Sprung,
Der Tiſchler leimt’s zuſamm.
Kreuzworträtſel.

Raim

[ ][  ][ ]

AudagbkobmſttogassSlagfsltät

un wer hatt dann jetzt widder mol recht?! Odder hab
ſchun immer geſagt, mer ſoll de Deiwel net an die Wand
Awwer naa, ’s wärd jo net uff aam geheert..."
ſeer glaabt valleicht aaner, däß weer nor die Edde gebeetzt,
Unger duſchur an die Blagade ſchreibt: Storm iwwer Deitſch=
Brauch mer ſich dann zu wunnern, wann er uff aamol
luavermiddelt losbricht, un fäächt dorch die Gäjend, reißt
ans, un riddelt an de Dächer, daß es de äldſte Hibbodheke

ſöu orn angſt wärd un ſie kumme henderingend de Boddem=
zwunner
? Brauch mer ſich do zu wunnern, wann es beſte
aa ſamftes Ruhekiſſe mehr is, ſundern wann mer in ſeine
eddlad ſeekrank wärd? Brauch mer ſich do zu wunnern,
ganz gäje die Johreszeit, ausgangs November, blitzt un
mer glaabt, die Wäld gingt unner? Brauch mer ſich
Nnunnern, wann des ganze Bajes waggelt, un die Sache
un vun de Wend?
a, do brauch mer ſich net zu wunnern, ſundern mer ſoll
ir ſich geh, un ſoll net dauernd de Deiwel an die Wand
tin wäje. Storm iwwer Deitſchland un ſo. Dann net
teht die Sach ſo halbwähks gud ab, wie beiſpielsmäßich
k) in de voriche Samsdag nacht, wo bei dem Browewäld=
uug
bloß mei geliebter Geethe hott dro glaawe miſſe.
mein marmorner Geethe aus ächtem Gibbs, un mit Gold
ſeir, des Glanzſtick vun meine Kunſtſammlung, däß hett ſich
hmet draame loſſe, daß er emol bei Gewidder und Storm=
ESen Wähk alles irdenen geh mißt, s war noch Geſchenk
lirz Schorſch, un er ſtammt noch aus unſere Brautzeit, lang,
her. s war ſeiner Zeit, wo die Idalljener noch ſo
Nße Boge geſpuckt hawwe, ſundern wo ſe noch ganz klaache
ſuh, ſo klaache! Un wo ſe ſo dankbar warn, for unſer
Ma aft, weil mirn aus de Brädullje, geholfe hawwe, mit
MGäld, un unſerm Aſähe in de Wäld. s war domols, wo
ſtſter deitſcher Saldad den Muſſolinie aach nor mit m Hinnern
Amt hett, weil der in ſeine rote Zeidung ewich un immer gäje
elbſard gehetzt hott, un hott Deitſchland als Milledarismuß=
Flächt gemacht. swar domols, wo noch kaa Menſch in Deitſch=
Ag aabt hett, daß aach nor aaanzicher Idalliener ſo ſchlächt
ündickich ſei kennt wie ſe’s ſpeeder allmitnanner warn. Korz=
Nwar domols, wo ſe noch net als Herrgödder äſtimiert ſin
g ſundern als Radde=die=Mauſefallehennler in Deitſchland
gewje ſin, oder hawwe uff de Mäß S Aeffche un die Bärn
Roſe, odder ſin mit marmorne Gibbsfiſchurn in de Wärt=
Rrum hauſiern gange .
o domols war’s. Un do hott mir mei Schorſch, drauß in de
. an=eme Sunndag awend, wo er wie gewehnlich en
HAſte gehatt hott, do hott er mir den marmorne Geethekobb
NA’sis mer noch wie heit, un ich ſäh en noch vor mer, den
tilſche Iddaljano, mit ſeim ſchwazze Grollelaiskobb, un mit
1ur5 voll Gibbskebb, wie er an unſerm Diſch kumme is un
gam fort geruffe: Gaufe Sie Fiſchurie, ſärr ſcheene
iA) No un weil er gar ſo aſch hungrich ausgeſähe hott,
tſaljanoche, un weil die Brieder doch domols unſer Bundes=
4Mwarn, die wo mir unnerſtitze mußte in alle Läwenslage,
bs mei Schorſch net iwwer ſich gebracht, un hott mer ſo=en
0sbb gekaaft. Fimf Mack wollt er defor hawwe, der Idall=
nitzlwwer
mei Schorſch hott=em mit e paar geſalzene Redens=
zuffzich
Fennich gebodde, ſodaß ich erſt geglaabt hob, uff
Bgebott dhet ſich mei Iddalljano uff franzöſiſch emfäle, un
ee Spannier Abſchied nemme. Awwer der hott gelacht
MMaikäwwer, hott mir den Gibbskobb vum Geethe in de
dtickt, un is mit ſeim Fuffzicher abgezoge. Un ich hab
leim Haamgeh, mit meim Schorſch noch Krach gemacht,
des Gäld ſo leichtſinnich enausgeſchmiſſe hott, indem ich
att hab, daß der iddalljeniche Magronifräſſer den Kobb
t Emfundzwanzich Fennich hergäwwe hett, odder ſogar noch
5 dann daß die Iddalljanos kaa reälle Bundesgenoſſe ſin,

däß hab ich domols ſchun eraus gefunne; s hott ſich leider
ſpeederhie bewahrheit. Un valleicht geht aach emol eines ſcheenen
Dags dene gudglaiwiche deitſche Stahlhelmer, die wo aus der Ge=
ſchichte
un Dadſache nix lärne wolle, en gewaldicher Saafeſieder
uff, wenn ſes erauskrieje, daß ſe an däre iddalljeniſche Freund=
ſchaft
kaa Fraad erläwe; ſowenich wie ich an meim Gibbskobb...
Un domit kemt ich widder uff däß Brautgeſchenk vun meim
Schorſch, däß wo mir ſchun vum erſte Awend a ſoviel Aercher un
Verdruß gemacht hott. Nemlich ſeiner Zeit, wie ich mer den Kobb
aus dem Idalljano ſeim Korb erausgeſucht hab, hett ich druff
geſchworn, es is de Geethe. Ich hab=en alſo dehaam, iwwer meim
Bett uff e Eddaſcheer geſtellt, un hab=en als aguckt, wann ich
awends im Bett in ſeine Wärke geläſe hab. Speederhie bin ich als
emol an=em ärr worrn, dann jeder wo zu mer kumme is, hott en
for=en annern gehalte, s gane hott behaubt, es weer gor net de
Geethe, ſundern de Schiller; es annere hott gemaant, es ſoll de
Maſchall Vorwärts vorſtelle; ’s dritte hott en for de alde Kaiſer
Wilhelm de Erſte vun anno ſibbzich gehalte; un es vierte hott ge=
maant
, es weer de Apollo vun Bellfedeer. Korzum, jeder hott=en
for=en annere ageguckt, un ich hab im Läwe noch nie en Kobb ge=
ſähe
, der wo ſoviel Leit hott vorſtelle kenne, je nooch dem mern
erum gedreht hott. Nooch un nooch hab ich mich awwer dro ge=
wehnt
, un hab mir geſagt; wann ſchun die Menſche däß ſin, for
was mer ſe aguckt, warum ſoll däß bei=eme Gibbskobb net aach
ſo ſei; for mich war’s alſo de Geethe. Zudem is es jo bekannt, daß
ſich iwwer beriehmte Leit ihr Kebb immer geſtridde wärd, wie
beiſpielsmeßich iwwerm Schäckſpier, em Schiller, em Naboleon,
un ſogar iwwer unſerm Niebergall ſein Kobb, wo ſich die Ge=
lehrte
heit noch ihrn allewärdeſte äwenfalls driwwer verbräche.
Un weil alſo mei Gibbsfigur ſchun däßhalb e Kunſtwärk is, weil
kaa Menſch bis jetzt erausgebracht hott, was ſe eichendlich vor=
ſtelle
ſoll, hab ich ſe täſtamendariſch em Muſeum vermacht gehatt,
weil ich mir geſagt hab, daß der Dockter Freund, was ſo aaner is,
wo ſich in de Fiſſionomiegeſichter auskenne dhut, ſchun emol hin=
ner
däß Geheimnis kimmt. Awwer däß is jetzt leider net mehr
meechlich, indem daß ich ſeit däre Stormnacht am voriche Samsdag
endlich leider ſällwer ganz genaa waaß, was die Fiſchur vorſtellt,
indem ſe jetzt nix mehr un nix wenicher is, als en Haufe Schärwe.
Sick dransſitt gloria vickdoria, un in der Heimat, da gibt’s ein
Wiederſehn...
Alſo wie geſagt, die Stormnacht hott die Kunſtfrog raddikahl
endſchiede, ich bin mit aam Schlag mei Zweifel, un widder e Stick
Erinnerung an mei Jugend un an meim Schorſch los. Leider war
aach der Abſchied zimmlich ſchmärzlich, dann wie geſagt, end=
wedder
hott ſich der Nagel geloggert, odder is mei Gibbsfiſchur
dorch die ewiche Audoerſchidderunge langſam uff die Schnäbb ge=
ritſcht
, jedenfalls, in däre ſchreckliche Nacht un bei dem Storm
iwwer Deitſchland, un bei dem Browewäldunnergangarlarm, do
is mir die Gibbsfiſchur erunner gefalle, un märkwärdich, di=

räckt widder uff mein Kobb! Daß is Schickſal dann bei mir
ziehlts immer uff de Kobb, wie neilich, bei dem Ufflaaf aach; e
Glick, daß ich en hadde Schädel hab, ſodaß mei Großmudder, wie
ſe ſeiner Zeit gehert hott, ich weer am Kaſärnebärck kobbvor em
Gelender runner gefalle, glickſtrahlend geſagt hott: Däß is Glick
im Unglick; wann ſe uff de Kobb gefalle is, dann ſchadd’s ihr nix,
däß is bei däre kag edler Körberdaal. .
Jedenfalls, der ei gebilde Gibbsknorrnkobb hott bei dem Storm
iwwer Deitſchland ſein iddalljeniſche Iwwermut deier bezahle

miſſe, indem er mit=eme zimmliche Krach, der wo aſch hohl ge=
klunge
hott nadierlich, dann der Gibbskobb war innwennich
ganz leer gewäſe in dauſend un edliche fimfunzwanzich Sticker
verblatzt is, un ſich ſomit in ſei ſemtliche Beſtanddaale uffgeleeſt
hott. Awwer wer garandiert mir defor, daß jedesmol bloß ſo
Gibbsfiſchur in Schärwe geht? Un hawwe mer eichendlich net
grad genuch Schärme in Deitſchland? Odder maant mer val=
leicht
, mir dhete äwe däßhalb e Reichsborzzelanwoch veraſtalde,
daß beim nechſte Storm iwwer Deitſchland der Haufe Schärwe
noch greeßer wärd?
Alſo ich ſag nix weider, als wie, mer ſoll de Deiwel net an
die Wand mole, dann wann er nachher wärklich kimmt, will’s
hinnenooch kaaner gewäſe ſei..
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Daß nadierlich unner dene Umſtend,
wo die Leit dauernd angſt und färchdich gemacht wärrn, un wo
jeder mit ſich un de Wäld zerfalle is, un wo es Ei ſchun geſcheider
ſei will, wie es Hinkel, und fengt ſchun zu räſſeniern al eh’s nor
gelegt is; daß alſo unner dene Umſtend, ſag ich, kaan Mumm un
kaan Schwung mehr in de Menſche ſtickt, däß is emol ſo klar wie
Kleesbrieh. Awwer wann mer nu allmitenanner hergeh, un loſſe
de Kobb henke, un ſage reſchißniert: s is jo doch alles for die
Gens! ja, dann brauche mer uns net zu wunnern, wann’s im=
mer
droſtloſer wärd. Freilich, räſſeniere un ſchimbfe, däß is
jo aach viel afacher un bequemer, als mithälfe, un mitwirke, daß
es annerſt un widder beſſer wärd
Nor a klaa Beiſpiel. In Friedenszeite halt, ich wollt ſage,
in de Vorkriegszeide, dann Friede hawwe mer jo ſchun
lengſt, wann’s aach e bische e eichendiemlicher Friede is alſo in
Vorkriegszeide hatte mer hier aach en Verſcheenerungs=
verein
, un was der for unſer Städtche, un unſer ſchee Um=
gäwung
gedho, geleiſt un gewirkt hott, däß hott allſeidiche Bei=
fall
gefunne, un jeder hatt dro Daal; es war alſo der Bircher=
verein
.
Nooch em Krieg, wo mer a gäblich im Gäld nor ſo geſchwumme
hawwe, do hott mer heecheren Orts gemaant, en Verſcheene=
rungsverein
brauche mer net mehr, däß mach Ich, hott’s
gehaaße . .. No alſo, wohie mer kumme ſin, hawwe mer jo
geſähe
Jetzt is mer alſo widder dro, den Verſcheenerungsverein zu
neiem Läwe un Wirke zu erwecke. E paar Menner hawwe ſich
zuſammengeſetzt, un wolle die Sach widder in Gang bringe. Es
hawwe ſich aach ſchun e zimmlich Azahl alde un aach neie Mit=
glieder
gemeld, de geringſte Beidrag is zwaa Mack for’s ganze
Johr; alſo ich denk, do fellt’s kaam ſchwer, un viele Wenich,
gäwwe e Viel; un wer mehr gibt s wärd mit Dank
agenumme. Un was die Hauptſach is: die Sach wärd, dofor
leg ich mei Hand ins Feier!
Awwer wie geſagt: mer ſoll net immer uff die Stadt un de
Staat ſchimbfe, un im gleiche Ademszug ſage: die Stadt muß,
odder de Staat muß ſundern mehr ſoll net viel ſchwätze,
ſundern ſälbſt Hand alege. Du liewer Gott, wan mir uns bei
unſerm Niebergall=Denkmal uff Stadt un Staat hette verloſſe
wolle ’s dhet heit noch net ſteh
Däß ſinn alſo ſo klaane Beiſpieler, wie mer, ohne viel Wäſens
zu mache, e Sach fördern kann. Weer’s iwwerall ſo, s ſtind vieles
beſſer in unſerm Deitſche Vaderland! Leider maane awwer ſo
viele, s große Maul dhet’s. ..
E annerer Verein, der wo ſich jo iwwer die ſchwere Zeide
enaus drotzallem erhalte hott, däß is es Rote Kreiz. Aach
er wirkt im Stille, un dhut viel Gudes, ohne ſich domit groß an
de Lade zu lege. Un däß is däß, was ich ſo an=em ſchätz! Frei=
lich
, aach ’s Rote Kreiz is net uff Roſe gebett, un muß ſähe,
wie un wo ’s Gäld herkimmt. Zu dem Zweck macht mer am
nechſte Samsdag en Nikelosdag; am Nochmiddag for
die Kinner, vun de Kinner, wo unſer lieb Lilli Hickler e groß
Härd vun dene klaane Stebbes in Freiheit dräſſiert vorfiehrn
wärd; ſie is jo bekannt in ganz Deitſchland, unſer Lilli, mit ihre
Kinner= un Spiellieder, un wo ſe hiekimmt, wärd ſe vun Klaa
un Groß mit offene Aerm uffgenumme; s wärd aach am Sams=
dag
widder, en große Erfolg ſei! Un was die Haubtſach is, de
Nikelos kimmt aach, in heechſt eichener Perſon, un lert ſein
große Sack aus. No, un de Awend is dann for die greeßere
Kinner, un all die, die ſich noch de Sinn for e froh un läwens=
kräfdich
Stund erhalte hawwe vorbehalte. Un do kann jeder,
ſo weits ſein beſcheidene Gäldbeidel verdregt, mitdhu, un mithalte.
s koſt die Wäld net, un s Rote Kreiz kanns brauche!
Alſo, forgt eich zeidich for Kadde...

Der zeitgemäße Haushalt.

erjährige, noch gebrauchsfähige Chriſt=
M Lerzenhalter wieder auf Neu vorzu=
Mr. Beizeiten ſollte man den Beſtand an vorjährigen Ker=
Hrn auf evtl. Wiederverwendung prüfen, um für Erſatz
FoRu können. Wo noch gebrauchsfähige Kerzenhalter vor=
hüchſind
, ſollte man dieſe wieder vorrichten, eine Arbeit, die
Mich von geſchickten Kinderhänden ausgeführt werden kann.
Meumeiſt voll abgetropftem Wachs, oder Stearin ſind, ſo
Fun ſie in einen Topf mit recht heißem Waſſer überbrühen,
MUm 1 Eßlöffel Imipulver beifügte, der die erhärtete Licht=
Mic auflöſt. Nochmals in klarem heißen Waſſer nachge=
Mockne man die entfetteten Kerzenhalter in der heißen
beidere, worauf man ſie mit farbigem Spirituslack verſchieden=
DAufriſcht. Die Scharniere oder Kugelgelenke öle man mit
I.
Wnöl, damit ſie wieder gut funktionieren.
Uimmelflecke auf ſelten getragenem Schuh=
u
entfernen. Dieſe Flecke, eine gar nicht ſeltene Er=
E bei feuchtem Aufbewahrungsort oder noch feuchtem Ver=
Aſchädigen das Leder ungemein in ſeiner Haltbarkeit. Man
Deeshalb die ſchimmligen Schuhe mit Lappen oder Schwamm
ieſſig gut ein und nach dem Trocknen mit einem guten
Ait oder dem vorzüglich geeigneten Rizinusöl, durch welches
I.
ſie; wieder weich und ſchmiegſam wird.
iſſches Rotkraut von roten Rüben. 11½
Aote Rüben koche man ungeſchält weich, um ſie dann ge=
dem
Blitzeiſen feinſtreifig zu ſchneiden. Dann füge man
ſäuerlichen, kleingeſchnittenen Apfel und reichlich in
btäunte Zwiebel bei, verdicke das Gemüſe mit etwas an=
m
Kartoffelmehl und ſchmecke es mit Salz, Eſſig und
Eiſſäuerlich ab. Paſſende Fleiſchbeilagen dazu ſind: Brat=
B..
telett, Fleiſchklößchen und Kochwurſt.
lit tenwürſtchen als Weihnachtsleckerei. Das
29 bei unſeren Großmüttern ſehr beliebte Quittenkonfekt
keinem Weihnachtstiſche fehlen. Zu dieſem werden un=
ſeucht
abgeriebene Quitten mit dem Kernhaus mit kal=
er
bedeckt, völlig weichgekocht und das Ganze durch ein
geſtrichen. Das gewonnene Fruchtmus wird dann mit
hen Gewichtsmenge Zucker verrührt, zu ſteifer Marmelade
Adie man nun entweder mit grobgewiegten, ſüßen Man=
Kokosflocken vermiſcht, um ſie dann in Papier= oder
Andärme zu füllen. Zu kleinen Würſtchen abgebunden,
ſie in Ofennähe abtrocknen, um ſie ſpäter, von der Hülle
D.
n Grobzucker zu wälzen.

Die Zeit der Honig= und Lebkuchenbäckerei
naht. Obwohl heute die verſchiedenſten Honig= und Lebkuchen
zu billigſten Preiſen angeboten werden, läßt es ſich doch manche
Hausfrau nicht nehmen, ihre Lieben mit ſelbſthergeſtelltem Gebäck
zu überraſchen, die ſie meiſt nach altüberlieferten Familien= Rezep=
ten
zubereitet.
Für die verſchiedenen Lebkuchenarten wird der Teig bereits
ſchon 23 Wochen vorher zubereitet und dann in kühlem Raume
ruhen gelaſſen. Zum guten Gelingen der geſamten Honig= und
Lebkuchenbäckerei iſt vor allen Dignen die Verwendung gut aus=
getrockneten
Mehls, genaues Abwiegen der einzelnen Zutaten,
vor allem des beizufügenden Triebmittels: Weinſteinſäure, Hirſch=
hornſalz
uſw., vorzügliches Abwürzen der Teigmaſſe, wobei man
zur Erſparnis an Zucker auch aufgelöſten Süßſtoff verwenden
kann. Nach dem Backen der Honig= und Lebkuchen ſind dieſe noch
warm vom Blech zu nehmen, zu ſchneiden und, gut ausgekühlt,
in luftdicht ſchließenden Blechbüchſen aufzubewahren.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Mockturtleſuppe. Haſenläufchenf mit Rotkraut.
Birnen in Gelee.
Montag: Selleriegemüſe mit geſchm. Hammelfleiſch.
Dienstag: Kalbsgulaſch im Reisrand.
Mittwoch: Sauerkraut mit Erbsbrei und Pökelknochen.
Donnerstag: Schwarzwurzelgemüſe mit gebr. Hirn.
Freitag: Fiſchpudding mit Kavernſoße.

Samstag: Gekochte Rinderbruſt mit Meerrettichſoße.

Mimen.

Dl

Oumor
IRI

Man erzählt, daß dich Eduard nur wegen deines, Geldes ge=
heiratet
hat, um ſeine Schulden bezahlen zu können?
Unerhört! Das iſt eine böſe Verleumdung! Eduard denkt
gar nicht daran, ſeine Schulden zu bezahlen! (Karikaturen.)
Wandel der Zeiten. Was war für unſere Väter eine Senſa=
tion
? Ein Auto!
Was iſt für uns eine Senſation? Eine Pferdedroſchke!
Was wird unſeren Kindern eine Senſation ſein? Ein
Fußgänger!
Und da leugnen noch manche, daß die Menſchheit von Jahr
zu Jahr beſcheidener wird?
(Götz.)
Die beſte Methode. Wie reinigſt Du eigentlich Deine Tep=
piche
, Helene?
Ja, ich habe bereits alles mögliche verſucht, aber das Beſte
iſt immer noch, daß ich ſie von meinem Mann auskloyfen laſſe.
(Karikaturen.)
Der Geizhals. Der alte Schmidt iſt doch der geizigſte Menſch,
denn ich kenne. Wenn auf dem Bahnhof an einem Schalter nur
wenige Perſonen ſtehen und an einem anderen Schalter eine lange
Schlange, dann ſtellt er ſich an das Ende der Schlange, damit er
ſein Geld recht lange in der Taſche behalten kann! (Travaſo.)

Als ich zum erſten Male hier auftrat, ſtürmten die Leute
die Kaſſe.
Na und haben ſie ihr Geld wiederbekommen?"

Beſuch. Trinken Sie den Kaffee mit oder ohne Kognak, Herr
Bichel?
(Kaſper.)
Mit Kognak, bitte, aber ohne Kaffee!
Auf dem Berge. Hier iſt ein wunderbares Echo ſagte der
Fremdenführer. Rufen Sie zum Beiſpiel mal ganz laut: Zwei
Glas Bier!
Zwei Glas Biiier!! Ich höre aber kein Echo!?
Das kommt manchmal vor, ſagte der Führer. Ah, da
bringt auch der Wirt ſchon unſer Bier.. (orkſhire Poſt.)
Ueber den Ozegn. Was machte eigentlich Peterſen, bevor er
nach Amerika ging?
Er radierte.
So, er war alſo ein Künſtler?
Nein, er radierte in einem Kaſſenbuch! (Söndagsniſſe.)
Werbung. Schönſte Claudia, erhören Sie mich! Werden Sie
meine Frau!.
Eigentlich ſind Sie mir zu alt! Aber ich werde mir’s bis
morgen überlegen!
(Muskete.)
Teuerſte, dann bin ich ja noch älter!
Wirkungslos. Männe die Schneiderin ſagt, ſie will mir kein
Kleid mehr machen, bevor Du nicht ihre Rechnung bezahlſt!
Ausgezeichnet! Ich werde ihr ſofort ſchreiben und mich be=
(Paſſing Show.)
danken!

[ ][  ][ ]

Kindermoden für den
Winter.

Wiewohl es bei der Kleidung der Kleinen in der
Hauptſache auf die praktiſche Verwendungsmöglich=
keit
ankommt und die Form und Ausführung eigent=
lich
untergeordnete Bedeutung hat, will man doch
auch, daß die Faſſons für die Kinderkleidung nett
und anziehend ſeien und nicht jener Monotonie
verfallen, die in manchen Modezweigen während der
letzten Jahre um ſich griff.
Darum trachten die einſchlägigen Ateliers, der
Mode der Kleinen, wo immer es nur angeht, in=
tereſſante
Varianten zu geben, ohne daß darunter
die praktiſche Verwendungsmöglichkeit leide.
Das Wichtigſte iſt natürlich die gute Strapaz=
fähigkeit
, denn bekanntlich nimmt ein Kind ſein
Kleidchen weit mehr in Anſpruch als die Erwach=
ſenen
ihre Garderobe, ſo daß es unbedingt verfehlt
wäre, hier ſparen zu wollen, da ſich billiges Mate=
rial
allzu bald abnützt und es demzufolge nur Un=
annehmlichkeiten
gäbe. . . .
Ferner muß man darauf ſehen, daß bei jenen
Garderobeſtücken des Kindes, die für den Spielplatz
oder für die Schule herangezogen werden, nur Far=
ben
zur Verwendung gelangen, die abſolut nicht
empfindlich ſind, da ſonſt jedes kleinſte Fleckchen
ſofort deutlich zu ſehen wäre und das Kind immer
Strafe fürchten müßte, wenn das Kleidchen in die=
ſer
Richtung Schaden nehmen würde, was, abge=
ſehen
von allen modiſchen Fragen, auch eine ganz
unrichtige und verfehlte Erziehungsmethode wäre.
Auch darf die Kleidung die Kleinen nicht be=
hindern
, was ausdrücklich erwähnt ſei, da dieſem
Faktor im allgemeinen viel zu wenig Aufmerkſam=
keit
geſchenkt wird.
Um ſo verſtändlicher wird man es finden, daß
die Strickſachen auf dem Gebiete der Kindermode
immer populärer werden und ganz beſonders gerne
herangezogen werden, denn abgeſehen davon, daß
ſie ſehr haltbar ſind, erſcheinen ſie auch außerordent=

lich dekorativ und reizvoll in den Farben (ein Faktor, der in der
Kindermode nicht unterſchätzt werden darf, da ſich gerade in die=
ſer
Hinſicht der Geſchmack des Kindes ſehr früh bekundet). Ferner
wirkt ein Strickkleidchen immer ordentlich, iſt nie zerknüllt und
ſieht mithin ausgezeichnet aus.
Für kleine Jungen gibt es heuer ganz entzückende kleine
Sweaters, Shakers und Pull=Overs, die zur Knickerbockerhoſe, alſo

für den Sportplatz und auch für die Schule getragen werden; im
allgemeinen bleiben dieſe Stücke ungemuſtert und holen nur
aus der ſogenannten Grob=Strickerei, die aber außerordentlich
ſchmiegſam und angenehm im Tragen iſt, gute Effekte.
Die Kleider der kleinen Mädchen aber werden heuer im gan=
zen
gearbeitet, womit auf dieſem Gebiete mit einem Male eine
ganz neue Note entſtanden zu ſein ſcheint. Dieſe Kleidchen ſind

entweder aus Chenille=Jerſey oder au euine
modernen Strick=Panama verfertigt n Goeſo
ders die netten Streifenmuſter ſehen Eefynm
ganz reizend aus. (Im vorletzten und leß 38il
der oberen Reihe zeigen wir zwei deneuueſt
Schaffungen der Strickmode.)
Ganz anders iſt die Aufmachung, die en
die Kleinen wünſcht, wenn es ſich um sygel
Garderoben handelt. Hier tritt nämlich, ) npre
tiſche Note in den Hintergrund, da ja j oMnut
mit der Kleidung ihres Kindes Ehre eirum wie
Es gibt für die Knaben wohl nicht edt
als den dunkelblauen Anzug, der ein
Eton=Stil folgt und doch auch wieder gine
Anregungen bringt. Die Mittelſkizze dennoter
Bildreihe macht mit einem derartigem anwu
vertraut und zeigt eine weite Hoſe und Dabch
artige Sakko, das mit einem geſteiften Cuk
und hohen Stulpenmanſchetten, verſehem nſ/ M
einer dunklen Seidenſchleife zuſammin
wird. Unterhalb dieſes Boleros ſieht m
helle Weſte (die ihrer Auswechſelbarke,
praktiſch iſt und immer ſehr appetitlich vt)
außerdem einen gelegten, hellen Seiden ziel.
ganz entzückend iſt.
Für Nachmittagsbeſuche mit Mutter
Geburtstagsfeiern und ähnliche Anläſſe nen
kleinen Mädchen jene reizend hochtailliet
der, die ſeit jeher gut gefallen und gemh
wieder ſehr aktuell geworden ſind. Im ent?
der unteren Reihe iſt ein ſolches Stück zu ſm,)
nichts anderes iſt wie ein enganliegende- bei
mit ſchmaler Rüſche, in Verbindung n
weiten Rockpartie, die dieſem Kleide en
unvergleichlich reizvollen Effekt gibt.
Wenn eine Umhülle angeſchafft werdem
man natürlich immer gerne zu einem Stülee
das möglichſt neutral iſt, alſo zu jedweder
heit getragen werden kann. Der Trenchccit
zweifellos ſehr praktiſch (muß aber für diſ
mit Kameelhaar oder einem ähnlichen
warm eingefüttert werden).
Das Neueſte aber ſind kleine Fell=R
die in der Regel, aus Imitationspelzwerk hergeſtellt zu

*

pflegen und allerliebſt wirken (letzte Skizze),
Ein unerläßlicher Beſtandteil der Garderobe der Kle
das Pyjama, das man natürlich aus gut waſchbarempſ
farbenem Materiale (am beſten: Flanell oder dgl.) arb.n
zum Halſe und an den Manſchetten hell ausſchlagen wy
Netteſte iſt immer die bequeme Overallform (Bild 1). W.

Aparte Friſuren für den Abend.
Daß die abendliche Friſur die elegante Frau beſonders inter=
eſſiert
, iſt ſelbſtverſtändlich, denn während man untertags an einer
ſchlichten, unaufdringlichen Haartracht feſthält, wünſcht man, daß
die Abendfriſur dem Ideenreichtum der ganzen Aufmachung för=
derlich
ſei und ihre Note in richtiger Art unterſtreiche.
Es wird ſo niemand wundernehmen, wenn heuer die Fri=
ſuren
ebenſo wie die Mode einen ganz neuen Stil bringen, jene
Note nämlich, die teils Biedermeier=, teils auch Empiremotive
verwendet und ſie mit der modernen Auffaſſung einer ſchicken
Haartracht in richtiger Weiſe verbindet. Da die meiſten Damen
ſchon wieder halblanges Haar tragen (oder zum mindeſten nicht
mehr am abſolut kurzen Schnitt feſthalten), iſt es verhältnis=
mäßig
leicht, eine ſchöne Friſur zuwege zu bringen. Entzückend
ſind zum Beiſpiel die kleinen Löckchen am Hinterkopf, die ſich bis
vorne hinziehen und das Ohr decken, ſo daß lange Ohrgehänge
notwendig ſind, wenn der Kopf nicht zu rund erſcheinen ſoll

Die Bilderwand eines
eleganten Schuhſalons.

(Bild 1). Aber auch ohrenfreie Friſuren gefallen gan
zeichnet, weil man ſich der jugendlichen Wirkung ſolcher A
wußt iſt. In dieſem Falle wird nur anliegender, einge-hu
Ohrenſchmuck getragen, die Locken aber fallen tief in deri
ſo daß eine Friſur entſteht, die beſonders zu ausgeſchnitteet
92 (
dern ſehr feſſelnd wirken kann (Bild 2).

Die Pſychologie des Schenkens heißt ein in Anben/
nahen Weihnachtsfeſtes recht zeitgemäßer intereſſanter Au
der ſoeben erſchienenen neuen Nummer der Eleganterl
der mehr gibt als nur einige Anregungen für Weihnachtsys
In großzügigen, künſtleriſchen Aufnahmen ſind übe
Neuheiten aus verſchiedenen Weihnachtsausſtellungen
gegeben. Mit zeitgemäßen Weihnachtsgedanken beſche
auch ein ebenfalls reizvoll illuſtrierter, das Thema Schmulg
delnder Beitrag. Winterſportdreß letzten Stils wird in
Modellen gezeigt.

Tar
aut

Ehemals war die Schuhmode nichts als eine
ſtarre Formel, die von künſtleriſchen Ideen voll=
kommen
unbeeinflußt blieb und lediglich praktiſche
Zwecke verfolgte.
Jener Phantaſiereichtum, jene Fülle modiſcher
Anregungen, die heute dieſem Modezweige dienlich
gemacht werden, ſind bekanntlich erſt ein Produkt
der letzten Jahre.
Der Wunſch nach luxuriöſer Aufmachung des
Schuhs nahm allerdings in erſtaunlicher Weiſe
überhand, ſo daß heute ganz abgeſehen vom exklu=
ſiven
Modell ſelbſt der Serienſchuh eigenartig
und intereſſant zu ſein pflegt und von der Scha=
blone
unbedingt abweicht.
Vor allen Dingen werden zwiſchen den einzel=
nen
Schuhtypen ſorgfältige Unterſchiede gemacht,
der Verwendungszweck alſo genau beobachtet, da
jeder Formfehler in dieſer Richtung als unelegant
gilt und der Schick einer Frau nicht zuletzt auch nach
ihrer Einſtellung zur Schuh=Frage beurteilt wird,
wie ja überhaupt maßgebende Modefaktoren der
Meinung ſind, daß die aparte Note des Hutes und
der Beſchuhung der ganzen Aufmachung den Stem=
pel
aufdrücken.
Selbſt beim Strapazſchuh iſt eine gewiſſe mar=
kante
Modenote zu beobachten, denn die neuen Mo=
delle
ſind wuchtig, ohne derb zu ſein, ſchmiegſam im
Leder, aber nichtsdeſtoweniger ganz auf Sport=
lichkeit
eingeſtellt. Es handelt ſich hier faſt
immer um die geſchnürte Halbſchuhform aus brau=
nem
Leder, womit ein Standardſtil gefunden wurde,
von dem die elegante Frau in ihrer Trotteurgar=
derobe
nicht mehr abweicht.
Wir bringen ein Modell dieſer Art, als erſte
Skizze an der Bilderwand.
Von ganz beſonderem Intereſſe iſt natürlich der
Schuh für die Promenade, jenes Modell alſo,
das die elegante Frau trägt, wenn ſie ihre Beſor=
gungen
in der Stadt macht, das ſie gelegentlich aber
auch für den Nachmittag heranzieht. Hier ſieht man vielerlei

Material=Kombinationen, um ſo mehr, als ſich die Schuhmode noch
immer ſehr eingehend mit den verſchiedenen Exotenledern befaßt.
Im allgemeinen wird getrachtet, dieſe Modelle in jeder Beziehung
möglichſt neutral zu halten und einen indifferenten Farbton zu

treffen, der ſich jedwedem Garderobeſtücke anzupaſſen vermag. Und
gerade durch die Verwendung des Exotenleders entſtehen ſoge=
nannte
Miſch=Schattierungen wie man ſie wünſcht.
Das Bild im zweiten Rahmen ſoll einen Schuh dieſer Art
darſtellen; ſchon auf den erſten Blick fällt die eigenartige Strah=

lenwirkung auf, die hier durch das Ex
deutlich vor Augen geführt wird, wobei dick,
len zwanglos in die Spange des Schuhs 170
und eine vorzügliche Linie ergeben
Der Schuh für den Nachmittag
ganz erſtaunlich anſpruchslos und betont
die Faſſon als vielmehr das zur Verwerzl=
langende
Material. Als beſondere Modeſack=
heuer
in erſter Linie Samt in Frage, den
wie viele fälſchlich annehmen den Fuß
ſcheinen läßt, ſondern ſogar erfahrungsgen
ausgezeichnete Silhouette ſchafft.
Natürlich iſt der Seiden= und Moiré= Sch=
keineswegs
abgetan, ſondern nach wie ve.
geblieben. Auch zarte, weiche Sämiſchleds
gefallen ſehr gut.
Es kommen hier die verſchiedenen, na.
lichen Modefarben zur Geltung, und zwe‟
Schwarz in erſter Linie Weinrot, dann
ſattes Grün und Braun in allen ſeinen El
gen. Dieſe Schuhe, die für den nachmit
Beſuch und für den Tanztee beſtimmt ſind=
wie ſchon früher erwähnt ungarnierk.
und nur gelegentlich mit einer ſchönen,
Form zwar ſchlichten, in ihrer Ausführu
ſehr ſorgfältigen Agraffe verſehen, die ei
Schuhmodell richtig abzuſchließen hat.
(Ein neuartiges Samtmodell mit einer-
viereckigen
, vollkommen beſtickten Agraffe
wir als dritte Skizze unſerer Bilderreihe.)
Große Aufmerkſamkeit ſchenkt man dem
ſchuh, deſſen Schönheit im Gegenſatze d
mittäglichen Fußbekleidung vornehmlich=
eigenartigen
Form liegt. Je ausgeſſe
nämlich ein ſolcher Schuh iſt, deſto größer
Erfolg, da nur dann die Wirkung eine auße-
lich
elegante iſt.
In letzter Zeit hält, man nicht mehr
Syſtem feſt, den Abendſchuh vollkommen
dazugehörigen Toilette übereinzuſtimmen,
bringt, vielfach zu Gaze= oder Georgette‟
metalliſche Schuhe, zu Pannmodellen hingege-
Brokatſchuh uſf.
Als hervorragend modern gilt der mit
beſetzte Schuh, wobei die Steine die Farbe der beite"

Toilette haben, ſo daß man alſo etwa zu einem grune..
inen Silberſchuh mit grünen Steinen wählen wird.
dieſer Art ſind nicht allein wirkungosvoll, ſondern auch 2e
einer ganz neuen Mode (letztes Bild). Willy 47-

[ ][  ][ ]

aus Velour-Long, ganz gefüttert, mit echtem
Wih kel mit Pelz Blautuchsopossum ........"

appetil

nit Mutet
he Anläſte
dctaillt
en und 71
ſind. In 74
ches Stück u
der *

Me Kaultent
gen Firmen der Branche große Lagerposten weit unter regulärem
nd haben diesen niedrigen Preisen, den größten Teil der Lagerbe-
whne
Rlcksicht auf den tatsächlichen Gestehungspreis angepaßt

Seite 23

Wir bieten Ihnen infolgedessen
DolOie Telau
eine außerordentlich günstige Anschaffungsmöglichkeit guter
Mäntel u. Kleider

aus soliden Stoffen, ganz gefüttert, mit echt
Mteel mit Pelz zmerikanlschem Opossum .

aus Velour, ganz gefü tert, mit echt Silberfuchs-
tel
mit Pelz opassim .........."

aus guten Marengo-Stoffen, ganz gefüttert, mit
ſtel mit Pelz schtem Sisteopossumkragen . ..

29.5o
49.
... O9.
69.
aus la Velour, ganz gefüttert, mit großem Schal-
el
mit Peiz kragen aus Kic-Klaue oder Itlsopossum . . . . 49.
aus reinwollenen Stoffen, mit großem Persilaner-
Mtel mit Pelz Kauenkragen und Manschettengernitur . . . . 98.
aus fein. Stoffen, ganz auf Orépe de chine, großer
ſtel mit Pelz Schalfragen U. Manschetten aus Skunfsopossim 118.
im Modellgenre, in eleganter Ausführung, mit
Fel mit Pelz reichen echten Pelsbesat. .. . . . . . . . 145.

entzückende Form, weißer Kragen. Knopf-
Tweed-Kleider ganſtur ........"
14.

75

26.s0
29.so

Trikot Twed, in vielen Farben, mit Wildleder-
Tweed-Kleider gutel ......."
Kunstseidener Crépe de chine mit Fächer-
Seidene Kleider faltenock, fotte Garntur . ...
Crépe Maroesine Kunstseide, alle Lichtfarben
Abend-Klelder und schwarz, Lugendiche Empireform .. . 49.50
Flamenge, viele Farben, Faltenrock, Kragen
Seiden-Kleider reich mit Hohlsaum veriert ....."
39.
Reinseidener Marocaine, elegante Ver-
Seiden-Kleider abeltung ..........."
59.
Reine Selde, mit moderner Madeirastlckerel
Georgette-Kleider aut Grepe de chine-Unterkleld ..
19.

Elegante Kleider

im Modellgenre für Nachmittag und Abend BG.

Das große Spezlalhaus bletet stets beste Gewähr für gUnstlgen Elnkauf

W
Ien fe14

Eted

Ee

Re

VONFASSI

Hter Weinbrand
M-Verschnitt
ak-
Afferminz-Likör
Mabrand 35%
Maga dunkel
mouth . .

Mnisch. Rotwein

4 Liter 1.25

23
99
v
z5
5
99

1.25
1.25
1.25
1.00
0.40
0.35
0.30

in Sie bitte meine Schaufenster
reine, über 100 Sorten zur Auswahl 15887a
HISCHER GARIEN
Duan Ferrer, Kirchstraße 17/19

DAMIeIA
LINOLEUM STRAGULA
Groß- und Kleinverkauf
Reste werdenlaufend billigst abgegeben
vorm FRANKFURTER
JUNG, ZORN &CO. rAeErENFasRIk
13208a Schleiermacherstraße 21-23 (am Gericht)

erahmte Bilder
hstler-Gigemälde
Biegenheitskäufe / Große Aus wahl
hrahmungen von Blldern
art und billig in eigener Werkstatt.
LStsalon Sel. Hersts
hätzenstraße 1 3, am Ludwigsplatz

ME reell und billig!

Ganfeieoein
s gerupft m. Daunen, dopp.
gereinigt, beſte Qualität
3., Halbdaunen 4.50,
e5. Ia Volldaunen 9., 10.
u m. Daunen, gerein., 3.40
zart u. weich 5.75, I2 7.
Machn., ab 5 Pfd. portofrei
Felle, ſtaubfr. Ware. Nehme
zurück. Frau A. Wodrich,
Neu=Trebbin (Oderbruch),
(V6601)

mig=Lebkuchen
Rr-Heiſtellung / Spezlalitäten
enen=Honig
Neigener Bienenzucht / Honig
Lebkuchen vielmals mit
Fel jen ausgezeichnet, nur bei
Bäckerei u. Konditorei
D9 Darmſtadt,Wenckſtr.48
17013b) Telefon 2130
erverkäufer Rabatt

Enorm billig
ſind meine erſtklaſſ.
Standuhren
Wanduhren
Sprechapparake
Nähmaſchinen
Fahrräder
Sie kaufen nirgends
beſſer und billiger
als bei mir.
Gükking
Schuchardſtraße 10.
(16426b)

Überſchuhe
Sohlen u. Fleck
gut und billig!
Schuhmacherei
Joh. Thalheimer
17 Weinbergſtr. 17.
(12534a)

Artlkel zur Anfertigung von Matratzen,
ax und Dlvans verkaufen wir jetzt in
en Mengen zu den billigsten Preisen.
Jara, garantiert rein u. unvermischt
Säcken in 1Pfd. u. ½Ptd-Pack.p Ptd Mk. 1.50
Artikel für Autos, wie Segeltuch-Verschlüsse ete.
Zuten Wagenplane für alle Sorten von
Hur Ia Segeltuch aller Farben, zu billigsten
und bitten um Einholung von Offerten.
Neckarstr. 18
Acob Heß Nachf. releſon 8t

Ha0dürerstraße 29

Bestecke
in 800 u. schwerversilbert
Taschen-Präzisionsuhren,
Armbanduhren, Trauringe,
Goldwaren (17415
A. Baum, Uhrmacher
Fachmännische Bedienung Tel. 2650

Steuerberakung
Ausfert. v. Veran=
lagungen
, beitragen
u. abſchl. d. Bücher,
Schriftſätze an die
Fg.=Behörden werd.
fachm. ausgeführt b.
billigſt Berechnung,
auch Pauſchal. An=
geb
. unter L. 95 an
die Geſchäftsſtelle.
Kappel

Ia Tee und la Honig
Feinſter Hochland=Tee, Darieeling,
Flowery Drange Pekoe, feinſt. Aroma,
1Pfd 6.15, ½Pfd 3 0.¼ Pfd. 1.65.
Hervorragend feinſter Eeylon=Zee
1 Pfd. 4 5 50, ½. Pfd. 2.,75, ¼ Pfd. 140.
Garantiert echter, naturreiner Bienen=
Blüten= chleuder=Honig, hel, groma=
tiſch
und mild. In Kannen 4 5 Pfd.
ℳK 1.20 per Pfd. netto.
Tee= und Honigverſand
KARL MAASS
Mathildenſtr. 46, pt., Darmſtadt (264a

Böe
apoTüege
awä.sgen

wie die Sprecher von Frankfurt,
Stuttgart, Köln, Berlin, Leipzig,
Hamburg, Königsberg. London,
Budapest, Paris usw. aussehen

Kaufen Sie sich den

DEUTSCHEN
RUNDFUNKKALENDER
AUF DAS TAHR 1931
Hier finden Sie auf 106 Seiten
die Bilder aller europäischen
Sprecher und Künstler
Preis des Wochen-
abreiß
-Kalenders
RM. 1.90
Südwestdeutscher Funk-
Zu haben in jeder
Buchhandlung verlag, Frankfurt am Main

beste deutsche
Schreibmaschine
Garl Winkel
Darmstadt
Rheinstr. 28. Tel. 420*
Mainz (16008a
zr. Bleiche 23 Tel.5554
Grammophan
Reparaturen
prompt u. billig beim
Pachmann (16797a
Gg. Hahn
Schwanenstraße 20
Ecke Schloßsartenp!
Koffer-
Arnold
nur
Grafenſtraße 23.
(16703a)
Preiswert, u. gutes
Leder?
Herrenſohlen v. 95.,8
Damenſohlen v. 65.,8
Arbeiterſtief 40/47,
v. 5.75 . (12080a
A.Rabin
Kirchſtraße 10.
Winkerkarkoffel
Ia gelbfl. Induſtrie
liefert gegen bar f.
2.30 Mk. p. Zentner
und 2,50 Mk. frei
Keller. Beſtellungen
unter L. 123 an die
Geſchäftsſt. Cgid
Gute
Erfinder! Sden!
Prüfung, Ausarbei=
tung
, Anmeldung n.
Verwertung dch. er=
fahr
. Patent Ing
Auskunft koſtenlos.
Ang. u. L. 113 Gſch.*

[ ][  ][ ]

Seite 24

Sonntag, den 30. November 1930

Der Porasinsssgak.

Roman von Friedrich Lange.
Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S.
D)
(Nachdruck verboten.)

Sie ſchloß die Augen. Weshalb ſtand ſie hier? War das
nicht alles ſo herzlich gleichgültig und unnütz?
Dann rankten ſich die Arme Jacobis um ſie, wie Schlangen
um ihr wehrloſes Opfer.
Dummes, Kleines quälſt dich und mich! Er warf alle
Beherrſchung von ſich.
Doch er hatte die Rechnung ohne Arnulf Berling gemacht.
Mit einem Satz ſprang der aus dem Buſchwerk, das den Ge=
denkſtein
umgab.
Schuft! Er packte den Ahnungsloſen ſo derb im Genick,
daß er augenblicklich die Bedrängte freigab. Ein Sekundenbruch=
teil
genügte, um ihn ſeinen Gegner erkennen zu laſſen. Mit
einer ſchlangenartigen Bewegung entwand er ſich der Fauſt des
Angreifers und floh mit wildem Fluch quer über die Raſenfläche
des Parkes in langen Sätzen dem ſchützenden Dunkel eines Er=
lenhaines
zu.
Schluchzend fand ſich Jutta in den Armen des Geliebten
wieder.
Das Wunder . . . ſtammelte ſie faſſungslos. Vorläufig
war ſie gerettet, aber wurde ſie nicht wortbrüchig? Jener
hielt ſein Verſprechen und ſie?
Bevor ſie den Gedanken zu Ende ſpinnen konnte, gab ihr
der Retter ſchon Aufklärung. Wie Schuppen fiel es von ihren
Augen. Und doch konnte ſie eins kaum begreifen: Dieſe boden=
loſe
Gemeinheit Alfred Jacobis. War denn ſoviel Egoismus
zu faſſen von einem vertrauenden, gutgläubigen Mädchenhirn?
Nicht Jacobi, ſondern Eva Freſe hat das Verdienſt, ſich
unter Einſatz ihrer ganzen Perſönlichkeit für mich verwandt zu
haben. Es iſt mir noch immer nicht recht begreiflich, wie dieſer
Erpreſſer ſeine Zukunft auf eine fürchterliche Lüge zu gründen
beabſichtigte!"
Jutta ſah voll zu Arnulf auf. Aus ihren Braunaugen
wich langſam das Entſetzen einem gütigen Verſtehen.
Er iſt ſo töricht glaubt Liebe durch Zwang wecken zu
können.
Seite an Seite ſchritten die Glücklichen die Ringſtraße hinab.
Der heutige Abend brachte ſie um vieles näher, weil er Irr=
tümer
beſeitigte, die ſich wie unüberwindliche Hinderniſſe zwi=
ſchen
ihnen aufgetürmt hatten. Arnulf Berling hielt oft inne
im Dahinſchreiten. Er nahm den Kopf des Mädchens in beide
Hände und küßte andächtig Stirn, Augen und Mund.
Meine Jutta mein Herzensliebling wie haſt du
um mich gelitten! Und ich trage ſelbſt die Schuld. Es ſoll und
darf keine Geheimniſſe zwiſchen zwei Liebenden geben.
Jutta erwiderte ſeine Küſſe mit der ganzen tief innerlichen
Kraft ihres ſchwerblütigen Naturells. Gewiß, nun, nach der
glücklichen Löſung dieſer Kriſe, ſah ſie ein, daß das alles nicht
hätte zu ſein brauchen. Aber wer bringt ſoviel Mut auf, ſein
Schickſal furchtlos ſelbſt in die Hand zu nehmen und, ſich nur
vom Guten leiten laſſend, Rückſchlüſſe auf das künftige Geſchehen
zu ziehen?
Es fiel die Frage: Wird auch Alfred Jacobi nicht ver=
ſuchen
, dein Werk bei Freſe zu hemmen? In Juttas Augen
flackerte Beſorgnis.
Doch Arnulf lachte unbekümmert.
Der Mann iſt zu feige, um ſofort zur Gegenoffenſive über=
zugehen
. Soweit glaube ich ihn zu kennen. Im übrigen werde
ich auf der Hut ſein.
An der Türe des Förſterſchen Hauſes verabſchiedeten ſie ſich.
Einen bekannten übermütigen Operettenſchlager leiſe vor ſich
hinſummend, ging Berling heim. Die Straßen lagen im Dunkel.

Die Mehrzahl der Kleinbürger ſchlief ſchon ſatt und zufrieden
dem neuen Tage entgegen.
9. Kapitel.
Vater, ich komme mit leeren Händen!"
Der Mann mit dem ſilbergrauen, gelichteten Scheitel wandte
ſich um. Jetzt erſt war die Fülle der Geſchäftspapiere auf dem
rieſenhaften Schreibtiſch zu ſehen.
Wie meinſt du, Darling?
Lilian ſchmeichelte ſich an den Vater. Sie konnte ihn nicht
verleugnen. Ihr Profil hatte große Aehnlichkeit mit dem des
Buſſinesmann. Trotz des grauen Haares ſah man dem alten
Spencer ſeine ſechzig Jahre nicht an.
Der deutſche Dickkopf ließ ſich ſelbſt von mir nicht über=
zeugen
, daß ſeine Patente bei uns am beſten untergebracht ſind.
Und doch muß die Spencer=Company den Berling=Elektroplan
haben! Ich fühle mit dir, daß es um Sein oder Nichtſein geht.
Das Pergamentgeſicht des Alten zerknitterte in Falten.

Beachten Sle unsere Auslagen
BEOKER
Bielefelder Leinen- und Wäschehaus
Darrnstadt

17 Wilhelminen-Strasse 17

Gewiß, Darling. Auch ich bin durchaus über die Tragweite
der Berling=Erfindung im Bilde. Und doch möchte ich ſpeziell in
dieſem Falle keine Gewalt anwenden, ſondern durchaus fair
handeln."
Lilian lehnte ſchlank und rank, den jungen Körper geſtrafft,
am Schreibtiſch. Hier im Privatkontor des bekannten Flugzeug=
königs
herrſchte eine wohltätige Ruhe. Der Lärm der City drang
nur gedämpft herauf.
Kannſt du nicht Wilbur mit einer Sondermiſſion betrauen?"
Das war wieder die Verſuchung. James W. Spencer ſah
flüchtig zu ſeinem Kinde auf. Unwillkürlich erkannte er ſich in
ihm wieder. Wie war es doch? Verdankte er nicht ſein ungeheu=
res
Vermögen ſeiner berüchtigten Ellbogentaktik? Führte ihn ſein
Weg nicht über Leichen hinauf. zu einſamer Höhe ſeiner goldenen
Weltmachtſtellung?
Well, ich werde mir’s überlegen.
Lilian reichte ihm die Hand zum Abſchied.
Good by. Ich gehe für einige Wochen auf die Paradiesinſel.
Auf Sun=Island werde ich die Saiſon verbringen. Ich will und
mag nichts mehr ſehen von der Welt des Haſtens und des Werk=
tages
.
Ueber das fahle Geſicht des Alten huſchte ein Sonnenſtrahl
der Freude.
Dein Vater wünſcht dir frohe Sommerwochen. Möglich, daß
ich mit Mutter gelegentlich einmal auf einige Stunden nach Sun=
Island komme.
Schon an der Tür, wandte Lilian nochmals den Kopf.
Wilbur ſoll ganze Arbeit leiſten! Sag’ ihm das. Der Mann
verdient keine Schonung.
James W. Spencer ſaß eine Minute noch nachdenklich. Die
Rückſichtsloſigkeit ſeiner Tochter gab ihm zu denken. Die übertraf
faſt noch Wilbur, ſeinen Sohn. O, die Sünden der Väter ..."

Der alte Spencer hatte ſeinerzeit für billiges Geld die kleine
Inſel Sun=Island erworben. Sie lag nordöſtlich der Bermudas
weltverloren im Atlantik und maß knapp fünfunddreißig Quadrat=
kilometer
Flächeninhalt. Das Sommer wie Winter tropiſche

Klima geſtaltete ſie im Verein mit einer üppigen:

tatſächlich zu einem Paradies. Der reiche Yankee tu
Uebriges und baute ſich auf einer faſt zentral gelegesn

ein koſtbares Schloß. Gartenhäuschen mit dem Aeußs
Tempel lebensfroher Gottheiten und dem Inneren
Bungalows waren an den landſchaftlich reizendſten
richtet.
So bildete Sun=Island in der Tat einen Herremf
reichſten Mannes der Erde würdig war. Hier ver=ſ
Flugzeugkönig mit ſeiner Familie regelmäßig mehreres
Jahres, d. h. ſoweit es ihm ſeine Geſchäfte erlaubten.

gigantiſches Ausmaß, und Sir James William Spert
nicht zu jener Kategorie Lebenskünſtler, die ſich ſelböt
tende Perſönlichkeiten vertreten laſſen, oft kaum dun
ihrer Betriebe kennen.
Als vorbildlicher Senfmademan ließ der Alte ſFt
wegen, den Dienſt zu quittieren. Und wenn er ſche
längſt nicht mehr imſtande war, das Rieſenunterneh=u
ken, ſondern von ihm beherrſcht wurde, ſo hatte er Ky
nugtuung, unter ſeiner Leitung glänzende Erfolge
können.
Solange die Familie Spencer oder eines ihrer
nicht auf der Inſel weilte, führte die zahlreiche Diern
faules Leben. Man ſaß ſorglos mitten im Paradie=
in
den Tag hinein. Die Diener wurden die Herrem
Das änderte ſich ſofort, wenn Beſuch eintraf. Arn
gern geſehen war die launenhafte Miß Lilian. Sie
ſpleenige Wünſche, daß ihre Umgebung mit nervöſem
ihre Abreiſe herbeiſehnte.
Und nun hatte ſie wieder einmal auf längere A
halt genommen. Ein Ende war noch gar nicht abzuue
Küchenchef, der Hausmarſchall, der Kommandant
Leibgarde (die man mehr aus Repräſentations= als
heitsgründen hielt), dieſes erlauchte Trio befand ſich
der Aufregung. Was dieſe drei Befehlsgewaltigen f.
zehn Monaten an Lebensgewicht zunahmen, das büßtri
mäßig während des ſechs= bis achtwöchentlichen Alt
der Miß wieder ein.
O, Lilian verſtand es, dieſe ſelbſtgefälligen
Schöpfung in Trab zu bringen. Leider bemühte
gebens, die Herrſchaften ſoweit zu erziehen, daß ſie
Wunſch von den Augen ablaſen. Da ſtreikte die
recht anerkennenswerte Intelligenz der Domeſtiken.
Mr. Big, der ſeinem Namen inſofern wenig Eh=
als
er bemerkenswert klein war, rang entſetzensbleich
Entſetzensbleich d. h. ſoweit das bei ſeinem rotzi,
nährten Hausmarſchallgeſicht möglich war.
Nun wieder dieſe neue Marotte der jungen Herrti=
Fülle unüberſehbarer Arbeit: Miß Lilian hatte es

ardnu

buesen

Kopf geſetzt, eine ganze Reihe auf dem Gebiete der

render Perſönlichkeiten nach Sun=Island während 2N

zeit einzuladen. Sie wollte in dieſem erlauchten inte n
Kreiſe als ungekrönte Königin brillieren. Die Spalte
tungen in den Vereinigten Staaten ſollten ihr Vey
die Kunſt würdigen und entſprechend unterſtreichern
auch nicht? Sie konnte dabei nur profitieren. Und
Geld hat, hat die Macht!
Die ſchüchtern gewagten Einwände Mr. Bigs Ht
ſofort mit grandioſer Geſte beiſeite geſchoben. Innerli !
voller Widerſpruchsgeiſt, mußte der Hausmarſchall mit1
Lächeln die Liſte der zu ladenden Perſönlichkeiten auffe
Halt, wir dürfen Miſter Johnſon von der Hovardl
nicht vergeſſen. Und Sinaida Okonkowſki, die berü m
gerin von der Metropolitan=Opera. Und Blanchard, Ei
virtuoſen. Und die Herrſchaften vom Film! Schr:
Miſter Stone und Miß Harriot Burloigh.
Als Mr. Big dann endlich die Liſte abgeſchloſſemul
ſich mit devotem Bückling und nichtsſagendem Er el Hatdrlich
grinſen entfernte, rief ihn Lili nochmals zurück.
Fortſetzung folgt.

Haustrink
HN-

Mert

ty. Den
Dnos

ind andere.

R2wertieb
G Salneeb
Rochmaß sogut!

gegend der
Rrledrich 0.
Rben-Auelle
M in u 9.
ähd

wenn Schüsseln, Platten, Teller, Saucieren und Schalen VcNr
Sauberkeit strahlen wenn Bestecke und Tafelgeräte in appé
titlichster Reinheit blitzen. W vollbringt dieses blinkende Wur/4
der. W gibt der festlichen Tafel und dem Pamilientisch guf
Stimmung!
What ganz fabelhafte Kräfte, Silbersachen und Service im
Nu erhalten sie wieder blitzblankes Aussehen und funkelnd18
lachende Frische. Spielend besorgt ( das Aufwaschen um
Spülen des Ebgeschirrs. Rett, Ol, Saucen- und Speisenrest
entfernt es mühelos, gründlich und schnell nicht ein Schmilts
teilchen bleibt zurück. Wist sehr ergiebig: 1 Eßlöffel reicht fE
1 Eimerz 10 Liter heißes Wasser.
Nutzen auch Sie im Faushalt
diesen wirtschaftlichen Elelter!

[ ][  ][ ]

Seite 25

ſichn dir
ſte
Lmftl
ſen ben
*
erlauttan 1
n. Die
ſolten
d unter
de Mr. B9 1
choben Zu
zusmariäal-
ſinlichtiurk

von der 6ahn4

Enell neie
um und preiswerken
Fund Wendeſſen
Mk. 1., 1.30, 1.80. (17454
onnement 10% Ermäßigung.

Ortsgruppe Darmſtadt
E. V
Außerordentliche
Hauptverſammlg.

Freitag, den 12. De=
zember
1930, abds.
8 20 Uhr. im Klublokal
Krone‟ (Gr. Saal)
aoo
Tagesordnung:
ſtens des Wanderplans.
ta ge Anträge ſind bei Meidung
chluſſes ſpäteſtens bis zum
gaber ds, J3, z. H. des ſtellv,
holen, Direktor Schrauh, einzu=
ice
=Vortrag des Herrn San.Rat
turer über: Eine Mittelmeer=
(17416
Der Borſtand.
Hotel znos0o
ens-Hufnagel
Telefon 1481
ſt ber: Kart Behrens jr.
HA usflugsplatz beiDarmstadt
Nasessen von 122 Uhr.
ſineine Säle u. Gesellschaftsräume
ſitindungs Darmstadt-Traisa

enographie
e Kurſe in Reichskurzſchrift
Stag, 2. u. Freitag, 5. Dez.
ſte3 7 und 8 Uhr, in der
indwerkerschule
eurle u. Nd.=Ramſtädterſtr.
ochinenschreiben
ſgsvon 1621 Uhr. (17482b
Uelstr. 23, Erdgesch.
ivosraphen-Vereinigung

Ke

ieralwaſſer
Iud au strin kkuren uuf
An horſt Biskirchen Brüf=
War Dürkheim Ems
ue Friedrichshall Hom=
buhf
Karlsbad Kiſſingen
Tanield Lauchſtädt Levico
M unlad Mergentheim
Mhn Neuenahr Ober=
Sülunn Ofen (Apenta und
150 10/ Janos) Salzſchlirf
D4+ Weilbach Wildungen
und andere.
De Froßvertrieb für hier und Am=
WGant
gegend der
HiackrFriedrich-Guelle, Elisa-
ſthen
-Guelle Vubel
Mi4 lietere zu Originalbrunnenpreiſe
MMArd in die Umgegend frei Haus.
huridt Sahn, Darmſtadt

Telephon 303

Iieinsparente
Efu gsvoll un d billig

drr GUStaV

LNSüN Uirehsrole
(16063a

Femnf 2u0f

gfeithlaſtgänſe und Enten
Pd.üPkg., off. in Poſtk. geg. Nachn
R WK4, Hehdekrug Memelland).

(IBIn 17104)

UNNTED
SlAlkS
LINES

Feinigte Stasten Linien)
Hanturg nach Neu Vork
Mi Ic amerikanlschen Dampfern!
LLentMskäan- AmEklc4 RERuktic
FaR(
MSRt MGTON eREsivetr MARDing
EnEsioEnr Roosetetr
Madenen a dch
WRuochendes Personal en Bord
AuolHite und Fahrkarten durch
KA Belsner 1. Fa. Harko.
TDNS-, Reise- und Konzertbüro
( V.17307
States Lines, Hamburg
ethor und Ferdinandstraße

Pianos /Pianos /Pianos /Pianos
Welsäbbäd.
Im Monat Dezember gewähre ich
auf eine Anzahl Klaviere einen
hohen Sonder-Rahatt!
Unverbindliche Anfragen erbeten an
A. W.
Zilliihierliernt
Darmstadt, Grafenstr. 21, nächst Rheinstr.
Pianos /Pianos /Pianos /Pianos

Zu Weihnachten

100

(17425b

Schreibmappen
Gäste- u. Tagebücher
Briefpapier
Schreibzeuge
UsW.

A.
Papierhandlung
Arnold Rode

Darmstadt, Schulstr. 3
(17417

SlEMENS &HALSKE AG.
Wernerwerk. Berlin-Siemensstadt.

Eerfklaſicg. Kanzinſfitaf
A. Roſe, Luiſenſtraße 10, 2. Stock. 0lk Mient-Ttigmph-
Zu den Anfang Dezember beginnenden
gutbürgerlichen Kurſen für Anfänger
Schreibmaſchine.
u. Fortgeſchrittene werden noch Anmel=

Kontenwrelssenkäng!
Der Kohlenhandel in Darmstadt hat seine
Verkautspreise für Brennstofte aller Art über die Er-
mäßigung
der Sundiketspreise hinaus herabgeselzt.
Auch bei einer nur normalen Winterkälte sind bei
der bisher nur geringen Bedarfseindeckung der
Verbraucher in der Belieferung
Schwierigkeiten
zu erwarten.
Es wird daher dringend empfohlen, vor Eintritt der
Kälte den Winterbedarf an Brennstoften
möglichst sofort einzudecken. (17414

dungen entgegengenommen. Der Unter=
richt
wird von jüng. Lehrkraft erteilt.
Ungen. Einzelunterricht z. jed. Tageszeit.

Kohlenhändler-Verband Darmstadt e. V.

Wilh. Heckmann
Mühlſtr. 72. (16402a)

Strümpfe w. b. an=
geſtrickt
. Roßdörfer
Fernruf 1552 Straße 2, I.

Küblers
gestrickte
Hleigung

ist praktisch, schön und in Anbetracht der außerordentlichen
Haltbarkeit sehr preiswert. Kübler-Kleidung habe ich
stets in den neuesten Formen und Farben vorrätig.
fachenbälgen
Lheinzbaßei.
Wollwaren Strümpfe Unterkleldung

Ne
für 1618 J., Preis Mantel f. 16i. Mann
mit Matr, 15 Mkz(nachtsbäume abza lg Tiſch Eiche)
25 Mk. zu verkf. (* zu verkauf. Pankra=
Munz, Lorſch, b. zu verkaufen.

Kaufladen 10 Mk./4 Foſek
Gutenbergſtr. 31 I. Pel.

216 Bensheim. Riedeſelſtr. 42, I

I. Riedeſelſtr. 39, IV.Etiusſtr. 6 part

Tanzunterricht
An verschledenen
Sorporatlons-Tanzzirkeln
können sich noch einige
Damen aus besten
Kreisen betelllgen.
Annemarle Surmann
Telefon 3151
Saalbaustraße 73

Burtonlutts
erſte Marken.
5 verſch. Fabrikate,
in all. Preislagen
äußerſt günſtig. E
Ph. Wagner
Nd.=Ramſt. Str. 62

UUAN PRIM

Weinimoort
Weinstube

Spanische
Fernsprecher 3281 Mathildenplatz 8
Gegründet 1911
DARMSTADT
Direkte Einfuhr bester Original-Weine in großen Mengen
aus Spanien, Madeira, Portugal, Griechenland, Italien, Frankreich, Chile uſw.
Reiche Auswahl in auserlesenen preis-
werten
deutschen Weinen bis zu den feinsten Kreszenzen

17377 a)

Verlangen Sle bitte meine Preisliste!

Praktische
Wehugchigescbenle
von bleibendem Wert!
Elektrische Beleuchtungskörper
wie:
Zuglampen
Herrnzimmerlüster
Nachttischlampen
Schlakr mmerampeln
usw.
Heiz- und Kochapparate
wie:
Zimmersonnen
Heiukissen
Elektr. Oefen
Luſtverbesserer
Föns usw.
In Teilzahlung u. Freiverlosung.
Radioapparate
von Mk. 4 1.50 an
Antennenbau
SALLWEV &CO.
Elektrotechnisch. Spezialgeschäft
Grafenstraße 26
Telekon 2556
(17472

eschidnnell LoelStddt Teh.SS
Ftungsfähige Bezugsguelle für jeden Bedarf der Geflügelhaltung. Lieferung frei Haus ohne Aufschlag

[ ][  ]

Seite 26

Sonntag, den 30. November 1930

Nummrrf

Rummelbräc

Rheinstraße 101, gegenüber der Festhalle
Telefon 2519
Telefon 2519

Heute Sonntag, den 30. Novbr., vormittags 11.15 Uhr
ELIA
Der neue hochinteressante Skifilm!

ELI

Bekannt gutes Speise-Restaurant
Mittagessen von Mk. 1. an
Heute von 47 Uhr u. abds. 811½ Uhr KONZERT
im Festsaal
Großer Ball
Saalöffnung 7 Uhr
Eintritt frei. Restaurant-Café
Zum Datterich‟
Telephon 4297
Kiesstraße 27 Heute ab 4 Uhr
Großes Konzert
der Michigan-Band (14395a
Preiswerten Mittagstisch von 0.80 an. HeSlaurank Bismarck-Eck
Ecke Bismarck- und Wendelstadtstraße
Heute Sonntag
Preiswerte Hittagessen
Schweinerücken, Kalbsbrat., Wild, Geflügel
Reichhaltige Abendkarte
Natur-Weine Glas von 30 Pfg. an
Jeden Sonntag abend (17487
KONZERT! A
4 Im Café
Künstler-Konzer! 1öst
Sonntags ab 4 Uhr nachm
Im Haupibahnhol
(e58a Spantſche Bodegn
Hügelſtraße 35. (17467
Abſchieds= und
Heute Honnkag. Ehrenabend des
Inſtrumenkal=Damen=Duos
Bertha Maier. ORRHEUM i
Heute Sonntag, 30 Nov.,½4 Uhr
unwiderruflich einzige Aufführung
Das Aschenbrödel
in 3 Bildern von Klara Keller. Karten; Verk.-Büro u Oroh.-Kagse
11-1Uhr, telef.389. Einl. 2 Uhr. /17480 u

Der Feinste Sport

Bilder aus den Skiparadiesen Arlberg und Engadin
Große Welt im Schnee Rund um die Hütte Ein Tag im Schnee Ski im Wettlauf Eine Hochtour auf
dem Gletscher Ducan. Dieser Film zeigt in ungezwungener Reihenfolge Bilder von Meisterschaften u. fröhlichem
Treiben bei einem Skikursus. Er bringt humorvolle Skizzen seines leichtbeschwingten Sports, der den berufstätigen
Menschen neue Kjäfte in Licht, Luft und Sonne der Bergwelt zuführen soll.

Hauptbahnhe
Gaststätte
Inhaber: Willy Här

Wartesaal i. Klasz
Mittagessen
zu 1., 1.30, 1.80, 2.-

Bintrittspreige Saal 1.00, Rans 1.50.

Iugendliche haben Zutritt.

K

Hente und folgende Tage! / Heute und folzende Tase!

Täglich ausverkauftes Haus
Eine Schöpfung der tausend Wunder.
Paul Whiteman

Lachstürme über Lachstürme durch-
brausen
das Haus
Der Tonfilm des Lachens unter Tränen.
15 Filmkomiker spielen in der
großen Tonfilmposse:

Der Jagzkönig Pension Schöller

Conférence: A. Korff.

Die berühmtesten Bühnen- und Revue-
Künstler der Staaten die charmanten
Sänger, die besten Schauspieler, die
witzigsten Exzentriker, die schönsten
Tänzerinnen, die prominentesten Girls,
vereint dieser unerhörte Film in einer
grandiosen Schau, wie sie die Welt
noch niemals vorher gesehen hat.
Beginn: 2. 4.05, 6.10, 8.15 Uhr
Alle Vergünstigungen
aufgehoben. (F.17421
Wir bitten die Nachmittags-Vorstel-
Jungen besuchen zu wollen, dadie Abend-
Vorstellung stets ausverkauft ist.

Eine Film-Posse nach dem gleich-
namigen
Bühnenschwank von
W. Jacoby und Carl Laufs
Wenn jemand glaubt, in einer Irren-
anstalt
zu sein und ist in einer
Familien-Pension, dann kann man sich
bereits denken, was daraus wird. Wenn
aber einer, um es mit den Irren nicht
zu verderben, zu allem Ja und Amen
sagt, und die ganze Gesellschaft auf
den Hals geladen bekommt das ist
nicht mehr auszudenken, das muß
man sich ansehen in
PENSION SCHÖLLER.
Dazu das gute Beiprogramm

Beginn: 2, 4.05, 6.10, 8.15 Uhr

Wartesaal 3. Klasi/
Mittagessen
zu 0.80, 1.10, 1.40 Mr

Hente und folgende Tage!

Ein Filmwerk der wichtigst.
Gegenwartsprobleme.
Elga Frink, Walter Rilla
Evelyn Holt in

Ehe in Nok

Regie: Richard Oswald
Ein Filmwerk, das eine der
aktuellsten Gegenwarts-
fragen
aufwirft.
Ein Stoff, d. alle Parlamente
beschäftigt. Ein Film der
zum Nachdenken zwingt.
Die meisterhafte Regie versteht es,
unter Verzicht auf alles Reißerische,
die Seelennöte zweier Menschen, die
Schäden einer Ehe, sachlich und ein-
dringlich
zu schildern. Millionen
Menschen streifen einander, die
schweigend ihr Schicksal tragen, und
darum ist auch dieses Filmwerk ein
Spiegeibild unserer Zeit.

Außerdem
reichhaltige Tageskar
deren Preise ebenfalls
gesetzt worden sind.,
Ausgezeichnete und prei ig
Ausschankweine

Fay-Bier, Münchner Löwemi
Bitburger Pilsener Simorif

Gasthaus z. Schwal

Georgenſtr. 1:1,
Beſ. Ad. Diers
Tel.4565
* aln an

Bahrutf

Luft=
turor
LudwigsK

Beginn: 2, 4.05, 6.10, 8.15 Uhr

UAION

Heute Sonntag, 30. Norbr., vormittags 11.15 Uhr
Kinder- und Jugend-Vorstellung

UAION

Teleph. 591
Heute nachmittag 4 Ulfr
Konze

König Prosselbart Anwärchen der Prüder drimm
Dieser Film schildert die lustige Geschichte einer Königstochter, die alle Männer verspottete und zur Strafe
einen Spielmann heiraten mußte. Wer seinen Kindern eine besondere Freude machen will, der lasse sie
diese Vorstellung besuchen. Eintrittspreise: Kinder u. Erwachsene Saal 0.50 u. Rang 1.00.

ausgeführt vom Stadtor.
Leitung: Konzertmeiſter Löfſe

Eintritt frei
Der Weg nach der Elektriſchen iſt El

Schirme

Spaniſche Bod

2. (letztes) Konzert mit neuem Programm
Heutel
3½ Uhr
40 Bereny’s ungarische

Eigeunen Sinfoniker

größte Auswahl zu
billigſten Preiſen
Überziehen u. reparieren.
Johanna Techel
Schillerpl. 3. Uhren=
haus
. Kein Laden.
257a)

Hügelſtraße 35.
Morg. Monkag: Ankrikts
des neuen Damen 9
Johannſen=Bok.

Künstlerischer
Geigenunterricht
P. Mulder-Fazzi

Spielen
Großer Saal des Städt. Saalbaues.
Karten 1.00 bis 3.00 Mark
im Vorverkauf: Verkehrsbüro 111 Uhr, Tageskasse Saalbau:
Ununterbrochen ab 11 Uhr.
(17464

Vor Kauf einer
Nähmaſchine
beſichtig. Sie meine
neueſten Modelle!
Bill. Preiſe! Stets
Gelegenheitskäufe!
Gükking
Schuchardſtraße 10.
(16425b)

Denken Sie dan
Bei Bedark, nur Auto-

A

Auto-Vermietnng Ka
Billig Sicher EI

Staatlich geprüfte Lehrerin
Darmstadt, Hügelstr. 65, 2. St.

Sonntag, 30. Nor., abends 8 Uhr
Hedie / (aund folgende Tage 8½ Uhr)

tau

rfübk.

ayS

d

nil

Jazz-

Operettei. 3 Akten
Musik von R. Benatzky
Musikalische Leitung: R. Pett uni
Dargestellt durch das Tournee-Ensemble des
Neuen Operetten-Theaters Straßburg

e
Großes Haus Hessenl.-M.Il,2, III,4 Kabale und Liebe U1 (Gr. 14) Preise 0707 Mk. Hessisches
Landestheater 19Bbisnach220
E 10 Königskinder
KrGst 3 3.3. 3000 Sonntag
30. November 1930 15.1517.45
Außer Miete Meine Schwester und ich
Preise 15 Mk. Zus M. IU.4
2022 Uhr XN 2.
Preise 1.206 Mk. Kleines Haus

Mozart-Verel

Dienstag. 2. Dezember, 20 Uhr, im Saall

Konzef

FVolkstümliche Preise: 0.802.50
Sonntagskarten: Verk.-Büro 10-12
Kasse Orpheum 2b 3 Uhr. (174 78

Archikekt
wünſcht Arbeitsgem=
ſchaft
m. gutbeſchäft.
älter. Kollegen, ſpät.
ev. Uebern. Angeb.
u. L. 65 Geſchſt. (*

ERSTKLASSIGE K
SBELEOTE MEINE

Städt. Saalbau (Kleiner Saal) Mittwoch, 10. Dez., 20 Uhr
Klavier-Abend Haria Krauss
Werke von Bach, Scarlatti, Havdn, Schubert, Chopin und Liszt.
Konzertflügel Steinway &. Sons von Klavier-Arnold, Elisabethenstraße 28

Karten zu Mk. 1., 2. u. 3. einschl. Steuer bei Klavier-Arnold, Elisabethenstr. 28
und an der Abendkasse.
(17463

In Kiche und Keller uur das Bestel
bei zivilen Preisen. (17453
Auswahlreiche Mittag- u. Abend-Essen.
Fertige Platten von Mk. 1.30 ah.

Schloßkeller, Alexanderstr. 5

Sonntag, 30. Nor., abends 20 Uhr
Ehren- und
Abschieds-Abend
der Kapelle D:Original Dachauer
( Leitung: Maxl Schmidt

Ab Montag, den 1. Dezember
Tägliche Konzerte von 16 18 u.
20 24½ Uhr des

Stadt-Orchesters

Leitg.: Kapellmeister Willy Schlupp
Zum Nachmillags-Konzert: 1 Tasse Hafee
mit 1 Stück Kuchen nach Wahl 50 Pfennig

Gross-Spezial-Ansschank Hartinsbräu, Bayern

EIGENE RONDTTORET

Leitung: Kapellmeister Friedrich Rehbad
Mitwirkende: Lulse Rlchartz,
Johannes Willy, Gustav Beck.
1. Chöre von Mozart und A. Mendelssan
Arien von Händel, Lieder von Schul
2. Hugo Kaun. Vom deutschen Rheel
ein Zyklus von Männerchören. Duet2
Einzelgesängen für Alt und Bariton.
Klavierbegleitung.

Karten für Nichtmitglieder (1.50300 Mk) m
Musikalienhandlungen. Für Mitglieder zu ermähll /.
Preisen bei B. Titze, Elisabethenstraße 4. 07

27 Geschäfts- Iit
stenographen
De e uean ehe et
Handelskammerprdtunshertolsekense.
Beneis für eriolzreiche Unterichisertehle.
betellen Sie Feh daher ubecigs in det.
zm tu t. und 8. 12, abends 2, Uhr i9. L
Ballonschule beginnenden neuen Autche.
kursen in

Heute ab 4 Uhr

((4787a

deuente Unterhaltungsmusik
Herrngarten-Café

Re

Einheitskurzschril"
Fortbildungskurse
Redeschriftkurse
Diktatkurse
Maschinenschreiblehrgänge
6i4
Gabeleberver Sienaurabhlenleieie
Verein f. Einheitskurzschrifte.