Gnnn 100 Hrſan
Mrltt
Tater Tat
Tatt
*
spreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
ſ,d. ſcheinen vom 1. November
Zeſchemart und 22 Pfennig
1—25 Reichsmark, durch die
Wrrei Haus. Poſfbezugspreie.
monatlich 2.28 Reiſchemart.
tahme von Anzeigen an
„ſcht übernommen. Nicht=
Fate m inſolge höherer Gewalt
nichl zur Kürzung des
n und Abbeſtellungen durch
iu t für uns. Poſiſcheclonte
fa M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 320
Mittwoch, den 19. November 1930. 193. Jahrgang
Zmm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
FinanzAnzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 40 Reichepfg.
FinanzAnzeigen 60 Reichepfg. 92 mm breite
Rellamse-
zelle 3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(1 Dollar — 420 Marfl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fähl ſeder
Rabatt weg. Banſklonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Nationalbans
* Das Deutſchkum in Rußland.
er M ver Senung ver Bonspatiet.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Dr. Scholz von Parkeivorſik und Frakkionsführung zurückgekreken.
Scholz empfiehlt Dingelden als Nachfolger.
bordnung der Parkeileikung
Die Reichsratsberakungen vor dem
der 2.5. P.
Abſchluß.
11 ausſichtsreichſter Anwärker für die Dr. Curkius wird Tardien ankworken. — Der Kanzler
Rcaft von Skreſemann und Scholz.
drängk auf Verabſchiedung der Sanierungs= und
UNB. Berlin, 18. November.
almen, iſt Dr. Scholz nunmehr von dem
tzenden der Deutſchen Volkspar=
8 Fraktionsführers
zurückgetre=
d neten Dingeldey und Dauch, die bekanntlich
m bei Dr. Scholz in Locarno weilten, haben
ertſchluß nicht umzuſtoßen vermocht. Der
es Rücktritts liegt in dem Geſund=
Des bisherigen Parteiführers, der ſich in
terverſchlechterte. Bekanntlich iſt Dr.
ahr wegen eines ſchweren Darmleidens
ope=
ſeres hat ſich jetzt erneut eingeſtellt. Dr. Scholz
uinem Brief mitgeteilt, daß er ſeine
ir Parteiführung niederlegen müſſe.
hoeß der Entſchluß ihm erleichtert werde, weil
uhten letzten Tagungen eine vollkommene
Ge=
a habe und er ſeinen Freund Dingeldey
eten Nachfolger empfehlen könne.
In=
hafss hat ſich der Fraktionsvorſtand der DVP.
Mſan der Leitung der DVP. beſchäftigt. Der
Awkete Dingeldey berichtete über das Ergebnis
ok Dr. Scholz in Locarno. Im Anſchluß an
Fraktionsvorſtandes trat der Parteivor=
798. zuſammen, der einſtimmig beſchloß,
tand den Abg. Dingeldey als Parteiführer in
ngen. In Kreiſen der Deutſchen Volkspartei
Hamit, daß der Zentralvorſtand, der am 30.
Dezember in Berlin tagt, den Abgeordneten
Stelle von Dr. Scholz wählen wird.
Nun Kreiſen der Deutſchen Volkspartei wird
be=
mech ſel in der Parteileitung keine Aenderung der
Yuh=deutet, die bisher verfolgt wurde. Das gehe
ackſache hervor, daß Abg. Dingeldey von Dr.
hin Machfolger vorgeſchlagen worden iſt.
Rechts=
ey(nimmt übrigens bereits ſeit einer Reihe von
uende Stellung in der Deutſchen Volkspartei
1919 Mitglied des Heſſiſchen Landtages und
Leeutſchen Volkspartei in Heſſen, ſeit 1922
Mit=
npes der Geſamtpartei.
ders lautenden Feſtſtellungen, iſt der Rücktritt
Mhäch nur in Geſundheitsrückſichten zu ſuchen. In
Ru, die er in Locarno verbrachte, ſchien es, als
Muſcand bereits gebeſſert. Dann aber trat plötz=
FeWVerſchlechterung ein, daß der Arzt ihm
drin=
won den Anſtrengungen und Aufregungen der
ung zurückzuziehen. Auf dieſe Eröffnung hin iſt
Moeyh dann nach Locarno gefahren, um Dr. Scholz
Barteivorſtandes den Vorſchlag zu machen, daß
ernen vierteljährlichen Urlaub nehmen möchte,
WAiederherſtellung die Führung der Partei
wie=
iart. Dr. Scholz hat das jedoch abgelehnt, weil
9 beinem Briefe zum Ausdruck kommt, der Auf=
Mie Partei ſchon jetzt eine ſtraffe Führung braucht.
häcklung ergibt ſich, daß
Meinungsver=
ein politiſcher oder
organiſatori=
ihre Rolle geſpielt haben. Auch für die
Sluung eines ſtellvertretenden Parteivorſitzenden,
cwn zur Zeit Dr. Streſemanns erörtert worden
örung gefunden worden, der auch Dr. Scholz zu=
Worausſichtlich wird ſich der Zentralvorſtand
ſü=henden Tagung auch mit dieſem Problem
be=
tſcheidung über die Wahl des
Fraktionsvorſitzen=
ae bei der Fraktion. Es iſt jedoch anzunehmen,
Dingeldey wählen wird und außerdem vielleicht
Dr. Hugo und Dauch zu ſtellvertretenden
Vor=
eichstagsmandat wird Dr. Scholz beibehalten.
Beankenbund gegen die Vorverlegung
der Gehaltskärzung.
Aritung des Deutſchen Beamtenbundes hat am
en: Beſchluß der Reichsratsausſchüſſe, die
Ge=
m 1. Februar 1931 eintreten zu laſſen, Stellung
5 Reichsrat wurde folgender einſtimmiger
Be=
och zugeleitet:
Andes Leutſchen Beamtenbundes iſt erſtaunt und
Beſchluß der Reichsratsausſchüſſe, wonach die
Hictierung für den 1. April n. J. geplante
Gehalts=
am 1. Februar eintreten foll.
neeſchaft hat jederzeit Verſtändnis für ſachlich be=
Midgkeiten bewieſen, ſie lehnt jedoch entſchieden
ines bolitiſchen Geſchäfts gemacht zu werden.
Sieitung erwartet von der Vollſitzung des
Reichs=
om Beſchluß ſeiner Ausſchüſſe nicht zuſtimmt.
Skeuergeſeke bis Weihnachken im Reichskag.
* Berlin, 18. November. (Priv.=Tel.)
Der Reichsrat hat das Programm über die Durchberatung
des Finanzprogramms im weſentlichen innegehalten. Das
Steuervereinheitlichungsgeſetz iſt zwar noch zurückgeſtellt, doch
iſt der Reichsrat mit ſeinen Beratungen ſoweit gekommen, daß
er am Donnerstag die Schlußabſtimmungen
vor=
nehmen kann. Das Kabinett, das ja bewußt darauf hinarbeitete,
die Stellung des Reichsrates als geſetzgebenden Faktor ſtärker
herauszuarbeiten, wird auch dieſer Schlußberatung einen großen
Rahmen geben. Wir nehmen an, daß der
Reichsaußen=
miniſter bei dieſer Gelegenheit dem
franzöſi=
ſchen Miniſterpräſidenten Tardieu auf ſeine letzte
Rede antworten wird. Außerdem hat aber auch der
Kanzler die Abſicht, noch einmal die
innerpoliti=
ſchen Linien ſeiner Politik zu ſkizzieren und die
Bilanz aus den Beratungen des Reichsrates zu ziehen, womit
er gleichzeitig einen Appell an den Reichstag verbinden
will, nun ebenfalls raſche Arbeit zu leiſten. Man hat davon
ge=
ſprochen, daß der Kanzler dem Reichstagein
Ultima=
tum ſtellen werde. Das iſt zweifellos falſch. Die Regierung
legt allerdings Wert darauf, einen erheblichen Teil ihrer
Sanie=
rungsgeſetze noch vor Weihnachten unter Dach
und Fach zuhaben, nicht dagegen den Etat, der bis anfangs
Januar zurückgeſtellt werden ſoll, weil er erſt bis zum 1. April
verabſchiedet zu ſein braucht. Dagegen will der Kanzler die
Steuergeſetze bis Weihnachten erledigt haben, damit
Finanzbe=
hörden und Länder ſich entſprechend einrichten können. Da aber
einzelne Geſetze verfaſſungsändernden Charakter tragen, alſo eine
qualifizierte Mehrheit brauchen, iſt vorläufig noch nicht
abzu=
ſehen, wie er das ſchaffen will. Am Donnerstag beginnen
gleich=
zeitig die Beratungen des Hauptausſchuſſes des
Reichstages über die Juli=Notverordnungen.
Bis dahin wird ſich ſchon zeigen, welche Taktik die
Sozialdemo=
kraten, deren Fraktionsvorſtand am Dienstag beraten hat,
ein=
ſchlagen wollen, nachdem der Reichskanzler in einer Beſprechung
mit den ſozialdemokratiſchen Fraktionsführern zum Ausdruck
ge=
bracht hat, daß er mit gewiſſen Aenderungen der Notverordnung
ſich einverſtanden erklären könnte, ſoweit dies den Sinn und das
Ziel des Regierungsprogramms nicht beeinträchtige. Wie wir
weiter hören, werden die Sozialdemokraten vor allem verſuchen,
die Bürgerabgabe (Kopfſteuer) aus dem Programm zu Fall zu
bringen. Sollte dies nicht gelingen, ſo wollen die
Sozialdemo=
kraten wenigſtens eine Staffelung dieſer Abgabe geſetzlich
ver=
ankert haben.
Kürzung der Beamkengehälker in Ikalien
um 12 Prozenk.
Rom, 18. November.
Der italieniſche Miniſterrat hat am Dienstag vormittag nach
Prüfung der Kaſſenlage, die für das erſte Viertel des
Haushalts=
jahres einen Fehlbetrag von 729 Millionen Lire
aufweiſt, beſchloſſen, keine neuen Steuern
einzufüh=
ren, noch die beſtehenden Steuern zu erhöhen,
ſondern unverzüglich Sparmaßnahmen
durchzu=
führen.
Der Miniſterrat hat in dieſem Sinne ein Geſetzdekret
ange=
nommen, das ab 1. Dezember die Gehälter
ſämt=
licher Beamten, Angeſtellten und
Hilfsarbei=
ter des Staates und aller übrigen öffentlichen
Körperſchaften und halbſtaatlichen
Geſellſchaf=
ten um 12 v. H. kürzt. Von dieſer Kürzung werden ebenfalls
die Familien=, Teuerungs= und ſonſtigen Zulagen betroffen. Der
Miniſterrat hat ſich dabei von folgenden Betrachtungen leiten
laſſen: 1. daß die Löhne faſt aller Arbeiterkategorien in den
letz=
ten Monaten eine erhebliche Kürzung erlitten haben, 2. daß ein
Ausgleich des Haushalts im Intereſſe aller Staatsbeamten und
=Angeſtellten liegt, 3. daß die Herabſetzung der Löhne und
Ge=
hälter zu einem weiteren Abbau des Kleinhandelspreiſes und der
Mieten führen müſſe.
Die Wirkungen der Kürzungen der italieniſchen Beamten=
N. Moskau, im November 1930.
Die Tage der deutſchen Völkerwanderung aus Rußland, des
„Auszugs der Kulaken”, wie ihn die Sowjetpreſſe nannte, ſind
längſt vorbei. Die Moskauer Behörden haben daraus gelernt,
und heute wird es den deutſchen Koloniſten in Rußland
un=
möglich gemacht, ſich in großen Scharen aufzumachen, um ihre‟
Scholle zu verlaſſen und in ihre alte Heimat zurückzukehren. Es
ſind die entſprechenden Verbote erlaſſen worden, — denn die
Blamage für Sowjetrußland war doch zu groß. Und eine ſtreuge
Kontrolle in den Dörfern ſorgt dafür, daß man über Pläne und
Abſichten, ja über jeden Schritt und Tritt der Bauern
ge=
naueſtens informiert iſt.
Allerdings ſoll auch in den letzten deutſch=ruſſiſchen
Verhand=
lungen verſchiedenes erreicht worden ſein, was die Behörden auf
beiden Seiten als einen wirkſamen Schutz der Deutſ hen in
Rußland anſehen — als einen ſo wirkſamen Schutz, wie er
unter den gegebenen Verhältniſſen möglich iſt. In kem
Proto=
koll, das am 16. Juli d. J. fertiggeſtellt wurde, heißt es in den
Beſtimmungen über die Niederlaſſung, daß „dieſe Frage
inſo=
fern eine befriedigende Regelung erfahren habe, als den
Deut=
ſchen die volle Gleichberechtigung mit den
Staatsangehörigen der Sowjetunion
gewähr=
leiſtet wird”. Mehr iſt in internationalen Verhandlungen
zwar ſchwer zu erreichen. (Es bezieht ſich natüclich auf die
Reichsangehörigen, da die Rußlanddeutſchen als Angehörige des
Räteſtaates eo ipso die gleichen Rechte beſitzen.) Wenn die
Sow=
jetvertreter aber, wie man hört, auch hinſichtlich dieſer
einge=
bürgerten deutſchen Koloniſten den reichsdeutſchen
Verhand=
lungsführern Loyalität zugeſichert haben, ſo kann man aus dem
ganzen Ergebnis nur folgern, daß die Nuſſen in Deutſchland
zwar alle Rechte erhalten haben, daß dieſe Rechte durch die
Ab=
machungen den Deutſchen in Rußland aber in jeder Beziehung
genommen wurden, weil ſie nun den Verfolgungen durch die
GPU. ausgeſetzt ſind, wie die ruſſiſchen Bauern, daß ſie
verhaf=
tet, eingekerkert und verbannt werden — wie es auch in
Wirk=
lichkeit tagtäglich geſchieht. Es iſt ein trübes Kapitel, das der
Lage der Rußlanddeutſchen. Der Kreml gibt vor, das „größte
Maß des Entgegenkommens bei der Gleichſtellung der Deutſchen
mit den Sowjetbürgern gezeigt zu haben” — für die Deutſchen
bedeutet das aber größte Unſicherheit und tägliche Bedrohung
an Beſitztum und Leben.
Die Zahl der Rußlanddeutſchen iſt infolge des vermehrten
Abzugs der Reichsangehörigen in den letzten Monaten und
Jah=
ren ſchwer zu ſchätzen. Nach der Volkszählung von 1923, deren
Ergebniſſe in der offiziellen Sowjetſtatiſtik bekanntgegeben
wur=
den, lebten damals auf dem geſamten Gebiete der USSR.
1 240 000 deutſche Volkszugehörige. Auf dem räumlich größten
Koloniſationsgebiet der Deutſchen, in der Wolgarepublik.
nur=
den nahezu 400 000 Deutſche gezählt. In der Ukraine, im weiten
Steppengebiet zerſtreut, ſiedelten etwa 210000, im nördlichen
Kaukaſus 95 000, auf der Krimhalbinſel 43 000, im aſiatiſchen
Rußland insgeſamt etwa 210 000, und zwar in Sibirien 130000
und in Zentralaſien 80000, und in den großen Städten,
beſon=
ders in Moskau und Leningrad, 37 000 Deutſche. Der Reſt war
auf das ganze Land verteilt, da Deutſche in der Vorkriegszeit
ja überall bevorzugt behandelt wurden. — Dieſe Zahlen haben
aber inzwiſchen, wie geſagt, Verſchiebungen erfahren und dürften
auch erheblich abgenommen haben. — Aus dieſer Verteilung der
deutſchen Siedlungsgebiete in Rußland ergibt ſich ſchon der
über=
wiegend bäuerliche Charakter der Rußlanddeutſchen. Es ſind
dies in der Hauptſache Koloniſten, die von der Kaiſerin
Katha=
rina im achtzehnten Jahrhundert ins Land berufen wurden.
Ihre Rechte wurden damals auf Grund beſonderer Manifeſte
niedergelegt, und von ihren bäuerlichen Muſterwirtſchaften
er=
hoffte man ſich einen beſonders wohltuenden Einfluß auch auf
die Wirtſchaftsmethoden des ruſſiſchen Bauern. Tatſächlich
lie=
gen die deutſchen Dörfer aber noch heute überalla wie einſame
Oaſen in der Wüſte ruſſiſcher Verwahrloſung. Vielleicht
haben die reichen deutſchen Dörfer deshalb auch
auf die Rätebehörden von jeher eine beſondere
Anziehungskraft ausgeübt. Denn dort, wo es
ebenſo=
viel reiche Bauern, wie in den ruſſiſchen Dörfern Landproletarier
gibt — dort, wo die armen Bauern einen verſchwindenden
Pro=
zentſatz der Geſamtbevölkerung ausmachen, dort zudem, wo die
Landbewirtſchaftung auf einer hohen Stufe ſteht, iſt natürlich
am meiſten zu holen. Und ſo haben denn in der Tat die
Kollek=
tivierungsmethoden der Kommuniſten und die
Steuerexperi=
mente, die letzten Endes einer Enteignung gleichkamen, alsbald
bei den deutſchen Großbauern eingeſetzt, die es im Laufe von
Generationen zu befcheidenem Wohlſtand gebracht haben.
Man kennt aus den Erzählungen der deutſchen Koloniſten
alle Einzelheiten der Marter und der Pein, die dieſe tüchtigen
Vertreter des deutſchen Volkes auf vorgeſchobenem Poſten
deut=
ſcher Kultur auszuſtehen hatten. — Die Menge derer, die damals
nicht mehr nach Deutſchland kamen, ſind, in engen Viehwagen
zuſammengepfercht, an ihre Siedlungsorte zurücktransportiert
worden, wo ſie von vorn anfangen mußten, wo ihnen das Meiſte,
das ſie zurückgelaſſen hatten, geſtohlen war, und wo ſie
ver=
achtet und angeſpieen und aus jeder Gemeinſchaft „anſtändiger”
Bauern ausgeſchloſſen wurden. Oder ſie wurden gleich in Wagen
verladen, die ſie in wochenlanger Fahrt nach dem hohen Norden
zu Holzarbeiten oder nach Sibirien zur Urbarmachung wegloſer
Steppen brachten. Wieviele von ihnen zugrunde gegangen ſind,
gehälter betragen für die Bezüge bis zu 40 000 Lire 12 v. H., für — man weiß es nicht. — — — Aber auch die neuerlich mit
be=
die weiteren Bezüge von 40 bis 60 000 Lire 25 v. H. und darüber
hinaus 35 v. H. Der Miniſterrat weiſt in der Begründung darauf
hin, daß er dem Programme des Jahres 8 fasciſtiſcher
Zeitrech=
nung, das in Abbau der Zwangswirtſchaft beſtand, treu geblieben
ſei. Das Programm des Jahres 9 beſtehe nun in der Angleichung
der geſamten Volkswirtſchaft an den Wert der Lire, die unter
Berückſichtigung der Stabiliſierungsquote und der verringerten
Kaufkraft des Goldes der Formel: Eine Vorkriegslira — 4 heutige
Lire entſpricht. Indem der Staat die Bezüge aller Beamten und
Angeſtellten des Staates und der öffentlichen Körperſchaften
dieſem Verhältnis anpaßt, beabſichtige er, ihm ebenfalls die
Ge=
haltsſätze für Staatsdienſte anzugleichen und auch die
Privat=
wirtſchaft auf dieſe Notwendigkeit hinzuweiſen.
ſonderem Feuereifer angeſtrebte Kollektivierung des Landes hat
die Lage der deutſchen Koloniſten weiter verſchlechtert. Da wird
in einer Kolonie eine mit Drohungen gewürzte Anſprache über
die Vorzüge der Kollektivwirtſchaften gehalten, um die Stimmung
der Deutſchen zu „beeinfluſſen‟. Danach wird eine Abſtimmung
der Art vorgenommen, daß nicht etwa die Stimmen dafür,
ſon=
dern nur die gegen eine Kollektivierung gezählt werden. Vor
der Abſtimmung wird aber noch geſagt, daß alle, die ſich dagegen
ausſprechen, am nächſten Tage ihre Gründe ſchriftlich anzugeben
hätten. Dannwird gefragt, wer gegen das
Kollek=
tiv ſei. Alle Teilnehmer ſchweigen. „
Einſtim=
mig angenommen” lautet der Beſchluß. — Da hat
in einer anderen Kolonie ein alter Bauer allen Drohungen zum
Seite 2
Mittwoch, den 19. November 1930
Trotz den Mut gefunden, ſelbſtändig zu bleiben. Er beſitzt eine
Obſtzucht, die ſich überall ſehen laſſen kann. Nach dieſer geht
offenbar das Sehnen der Kommuniſten. Es wird ihm bedeutet,
die Erlaubnis zu einem von ihm beantragten Umbau werde ihm
nicht erteilt. Da er trotzdem verdient, wird er bis zu 70 v. H.
ſeines Beſitzes mit Steuern belegt. Er iſt gezwungen, zu
ver=
kaufen, um nicht eingeſperrt zu werden. Als Käufer tritt — die
Sowjetkollektive auf, die ſein Beſitztum auf dieſem Wege alſo
doch erwirbt. — — Der Prozentſatz der „Entkulakiſierten”
be=
trug ſchon, vor dem berühmten Bremsartikel Stalins in den
deutſchen Siedlungsgebieten 25—40 v. H. aller deutſchen
Kolo=
niſten. Er läßt ſich nach der Verkündung der Parole „Hinein
in die Kollektivwirtſchaften!” im Sommer d. J. nicht berechnen,
dürfte aber 75 v. H. überſteigen. „Entkulakiſiert” heißt
aber enteignet, entwurzelt, heimatlos, heißt
Bwangsarbeiten in den Nordgouvernements
heißt Untergang. Kollektivierung bedeutet Verluſt von
hunderttauſenden Hektar deutſchen Landbeſitzes in Rußland,
be=
deutet Vernichtung der produktiven Schicht des
Rußlanddeutſch=
tums. Hunderttauſende deutſcher Bauern müſſen ihren Fleiß
und ihr Vertrauen zu dem Wort Rußlands mit Hunger und
Kälte und Schmutz als Zwangsarbeiter in den Polargebieten
bezahlen. Weiß man das in Deutſchland?
Etwas beſſer geht es der deutſchen
Stadtbevölke=
rung ruſſiſcher Staatsangehörigkeit. Wer hier
alteingeſeſſen iſt und nicht gerade zu den verfemten „
Abkömm=
lingen der Bourgeois” gehört, kann ſein Leben friſten — wie es
heute in Rußland Millionen tun. Auch er lebt zwar unter der
ſtändigen Drohung der GPU. und ihres Terrors, er taucht aber
in der Menge eher unter und iſt nicht ſo ausgeſprochenes Objekt
kommuniſtiſcher Ausbeutung wie die Bauern. Aber das Leben
auch dieſer Deutſchen iſt nur ein Dahinvegetieren.
Nahrungs=
ſorgen ſtehen im Mittelpunkt aller Erwägungen und aller
Ge=
danken, das früher ſo rege geſellige und kulturelle Leben z. B. in
den ruſſiſchen Großſtädten iſt faſt völlig abgetötet.
Ausſchlag=
gebend hat hier der Kampf gegen die Kirche gewirkt. Denn
Deutſchtum in Rußland und evangeliſche
Kir=
ſchen ſind auch heute noch untrennbare Begriffe.
In Moskau ſteht die Kirche unter der Oberleitung des
vor=
ſichtigen und zurückhaltenden, aber klugen und mutigen
Biſchofs Meyer. Zwei evangeliſche Gemeinden gibt es in
Moskau, die Michaelis= und die Peter=Paul=Gemeinde. Dieſer
ſteht auch die amtliche deutſche Vertretung nahe. — Allerorts
haben auch gegen die deutſchen Kirchen die Verfolgungen ſeit dem
vorigen Jahr zugenommen. In Leningrad wurden vier
Paſto=
ren, darunter der alte Biſchof Malmgren, verhaftet.
Die=
ſer iſt zwar wieder entlaſſen worden. Noch heute befinden ſich
aber drei von ihnen in Haft, ohne daß über ihr Schickſal etwas
in Erfahrung zu bringen wäre. Von weiteren
Paſtorenverhaf=
tungen wurde bekannt: die des Paſtors Schwalbe in
Witebſk wegen angeblicher Nichtbezahlung von Steuern; ſein
Eigentum wurde beſchlagnahmt, und die Kirche in einen
Ar=
beitenklub umgewandelt; ſodann wurde in der Krim der alte
Probſt Herſhzelmann und ſechs weitere Paſtoren
ver=
haftet; auch in der Wolgarepublik ſind mehrere Verhaftungen
von evangeliſchen Geiſtlichen vorgenommen worden. Insgeſamt
befinden ſich zurzeit, ſoweit bisher bekannt, etwa 20 Paſtoren
in Haft, von denen einige nach Sibirien zur Zwangsacbeit
verſchickt wurden. — Zahlreiche Kirchenſchließungen hat es auſ
dem ganzen Gebiet der Sowjetunion gegeben. In der Mehrzahl
aller Fälle war es garnicht politiſcher Zwang oder Verbot allen
kirchlichen Handlungen — die Räte erreichen ihren Zweck auch
auf einem Wege, der weniger nach Terror ausſieht. Die Kirche
als Eigentumdes Staateswird ſohoch beſteuert,
daß die Gemeinde ſich gezwungen ſieht, ſie zu
ſchließen. Erſt dann treten die „Beſchlüſſe” der
Mehrheit der Bevölkerung in Erſcheinung, die
daraus Klubs Kinos uſw. machen. Auch die
Geiſt=
lichen werden zu Sonderſteuern aller Art verurteilt. Können ſie
dieſe nicht zahlen, ſo wird ihnen das Recht auf die Vornahme
kirchlicher Handlungen und den Gemeindemitgliedern, die ihnen
treu blieben, das Stimmrecht entzogen, was ja mit dem Verluft
der Lebensmittelkarten uſw. verbunden iſt.
So hat das eingeſeſſene Deutſchtum in
Ruß=
land ſeine „natürliche Gleichberechtigung” mit
dem Sowjetbürger ſchwer zu büßen. Theoretiſch in
der Ausübung ſeines nationalen und kulturellen
Selbſtbeſtim=
mungsrechtes vollkommen frei, wird es praktiſch überall gedrückt
Vom Tage.
Der Verband der Metallinbuſtriellen in Mannheim
hat den Lohntarif in der Metallinduſtrie zum 31. Dezember 1930
gekündigt. Die Forderungen der Arbeitgeber gehen auf einen
Lohnabbau von 15 Prozent hinaus.
Wie der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband mitteilt, ſind
die Verhandlungen über den neuen
Reichstarifver=
trag für das Bankgewerbe geſcheitert. Die Bankleitungen
verkngten einen Gehaltsabbbau von 11. v.H., ferner u. a. Kürzung
der Tarifſtaffel und Wegfall der Bankfeiertage. Wie der Deutſche
Bank=
beamtenverein ergänzend mitteilt, wird es nunmehr zu einem
Schlich=
tungsverfahren im Reichsarbeitsminiſterium kommen.
Auf Grund einer im Reichsminiſterium für Ernährung und
Land=
wirtſchaft abgehaltenen Beſprechung wurden die durchſchnittlichen
Keinverkaufspreiſe für ein Pfund Seefiſche für
Ber=
lin mit ſofortiger Wirkung herabgeſetzt. Die Preisſenkungen
be=
tragen unter anderem: für Schellfiſch im Ganzen 9,5 Pfg. gleich 16
Pro=
zent, für Kabeljau im Ausſchnitt 21 Pfg. gleich 28 Proz., und für
Fiſch=
gelee 30 Pfg. gleich 38 Prozent. Der Reichsverband der deutſchen
Fiſch=
händler e. V. wird für eine entſprechende Verminderung
der Preiſe im ganz en Reiche Sorge tragen.
Der thüringiſche Miniſterpräſident Dr. Baum wird dieſe Woche
nach Berlin kommen, um ſich beim Reichskanzler Dr. Brüning über
Reichsinnenminiſter Dr. Wirth zu beſchweren.
Der Führer der Separatiſten und Freund der Franzoſen Dorten
war nach dem Abzug der Beſatzung ebenfalls ins Ausland
ge=
flüchtet. Jetzt hat das Reichsgericht auf Grund des Vertrages
mit den Beſatzungsbehörden über gegenſeitige Amneſtie ein
Hochver=
ratsperfahren gegen Dorten einſtellen müſſen.
Der neue polniſche Seim wird vorausſichtlich Anfang
Dezember zur Haushaltsberatung einberufen werden.
Am kommenden Sonntag finden noch die Wahlen zum
Senat, der über 111 Sitze verfügt, ſtatt.
Dr. Käthe Schuhmacher, die bekannte Vorkämpferin
deutſchen Volkstums und hervorragende Schriftſtellerin, iſt in
Meerane am Montag abend einem Herzſchlag erlegen.
Bei der Abſtimmung in der franzöſiſchen
Kam=
mer über einen ſozialiſtiſchen Antrag, 10 500 Soldaten ſchon jetzt
zu entlaſſen, erhielt Tardieu eine Mehrheit von 100 Stimmen.
Der frühere fasciſtiſche Abgeordnete Erneſto
Belloni, Amtsbürgermeiſter von Mailand, von
1926 bis 1929, iſt mitten in der Nacht plötzlich in ſeiner
Woh=
nung verhaftet worden, um wahrſcheinlich in die Verbannung
geſchickt zu werden.
Der frühere Herrſcher des Hedſchas, Exkönig
Huſſein, iſt im 80. Lebensjahr auf Cypern geſtorben,
wo er in der Verbannung lebte.
In Madrid und Barcelona kam es zwiſchen Streikenden und
Polizei zu ſchweren Zuſammenſtößen, wobei auch einige
Schwer=
verletzte ins Krankenhaus gebracht werden mußten.
und verfolgt und ſiecht dahin, ohne eine Hoffnung auf
Beſſe=
rung, ohne Kirche, ohne Schule. Etwas beſſer ſind die
Verhält=
niſſe des Reichsdeutſchen, der den Schutz der deutſchen Botſchaft
genießt, des deutſchen Journaliſten, des Technikers, des
In=
genieurs und Arbeiters und neuerdings des deutſchen
Städte=
bauers, des Frankfurter Architekten May mit ſeinem Stab von
29 Mitarbeitern. Aber auch Reichsdeutſchen kann nur dringend
geraten werden, keine Verträge privater Natur abzuſchließen.
Solchen gegenüber iſt auch die deutſche amtliche Vertretung in
der Mehrzahl aller Fälle machtlos, und unzählig ſind die
Kla=
gen, die dort einlaufen, ohne daß etwas Wirkſames
unternom=
men werden könnte. Die Zwiſchenfälle, die ſich im Donezgebiet
mit den deutſchen Arbeitern abgeſpielt haben, ſollten als
War=
nung dienen. Die Sowjets pochen dann auf die Verträge und
laſſen ungenügende Ernährung oder perſönliche
Unzuträglich=
keiten mit den ruſſiſchen Arbeitern nicht als ausreichenden Grund
für die Umſtoßung der Verträge gelten. — Dagegen ſind im
all=
gemeinen deutſche qualifizierte Arbeitskräfte in der Union noch
immer ein begehrter Artikel. Die Bezahlung iſt gewöhnlich
aus=
reichend, die Ernährung oft beſſer als die der einheimiſchen
Arbeiter; ausländiſche Arbeitskräfte werden aber auf Shritt und
Tritt bewacht, ſie ſind in ihrer Bewegungsfreiheit meiſtens
be=
ſchränkt, und leben, an ihre Arbeitsſtatte gebunden, in
Verhält=
niſſen, die ſich nicht entfernt mit den deutſchen vergleichen laſſen.
* Der Impreſſionismus.
Von Nora Fien.
Iſt der Impreſſionismus nur eine äſthetiſche Kunſtrichtung,
die keine geiſtesgeſchichtliche Deutung notwendig macht? Waren
dieſe leidenſchaftlichſten Künſtler nur malende Individuen, denen
ein geiſtiges Weltbild mangelte, weil ihre Kunſt ſo ſcheinbar
ab=
ſichtslos — das Objekt ſo zufällig ſich ergab und einer deutlichen
Problemſtellung entbehrte?
Im Impreſſionismus iſt in unglaublich kurzer Zeit ein
künſt=
leriſches Weltbild geſchaffen worden und zu einer Abrundung und
letzten Reife gelangt, wie es nur wenigen Kunſtepochen
beſchie=
den war. Er bedeutete die prinzipielle Loslöſung aus pietiſtiſcher
Religioſität, aus literariſcher Enge und materialiſtiſcher
Welt=
anſchauung zu einem neuen Lebensgefühl, zu inniger Hingabe an
die Natur und das Geſchaffene. Will man es tiefer — religiös
beſtimmen, ſo können wir ihn nur mit der Myſtik vergleichen.
Denn die Künſtler ſchufen in asketiſcher Einſamkeit, in tiefſter
Verſenkung in ihr Werk, ihr Bilden war ein ſtummes Ringen
mit der göttlichen Offenbarung, wie das Beiſpiel Monets zeigt,
der ſich in ſeinen beiden letzten Serien: „Anſichten von der
Themſe” und „Effekte des Waſſers” in zehn= und fünfzehnfachem
Anſturm um die Erfaſſung des Urelementes Waſſer mühte. Ihr
Malen war Beſeelung — Verlebendigung. In viſionärer
Ent=
rücktheit glaubten ſie, das Leben ſelber zu faſſen. Ihre glühenden
Farbtöne, ihre wirbelnden Lichtreflexe waren gleichſam der Puls
des Lebendigen. Unter ihren magiſchen Händen wurde der
x=beliebige Vorwurf zum grenzenloſen Erlebnis. Die
Ma=
terie war durch das Fluidum des Lichts (alſo ein geiſtiges
Prinzip) verwandelt, geläutert und erſtand vor dem Beſchauer in
unirdiſcher Verklärung wieder. Myſterien möchte man ſie nennen,
die Landſchaften Monats, die Kinderbilder Renoirs, die
Blumen=
ſtücke Corinths.
Spengler ſteht, wie viele deutſche Kulturkritiker, dieſer
Form=
welt fremd gegenüber. Er bezeichnet die braune Farbe der Alten
als die verklärte Farbe und die lichten Töne der Impreſſioniſten
als die irreligiöſe Farbe. Die Impreſſioniſten hätten den Raum
erkannt, aber nicht erlebt, geſehen aber nicht geſchaut. Spengler
ſieht nicht, daß dieſe Kunſt aus einer gewaltigen Gefühlsexpanſion
geboren iſt, daß ſie eine echte Inſpirationskunſt iſt.
Aus dieſem Grunde erklärt ſich auch die urplötzlich anbrechende,
revolutionär anmutende Bewegung, die mit Manet begann, in
Monet, Renoir und Ceſanne ihren Höhepunkt fand und in
Gau=
guin bereits in nervöſer Ueberſpitzung zum Abſchluß gelangte. Und
aus dem gleichen Grunde konnte dieſe Epoche keine Schule machen,
denn bier half dem Schüler keine Tradition, kein Studium,
ſon=
dern nur das perſönliche Erlebnis.
In Deutſchland iſt dieſer Stil nicht bodenſtändig. Zum Teil
rührt er von Studien und Nacherlebniſſen franzöſiſcher Kunſt her,
zum Teil waren es Durchgangsepochen einzelner Künſtler. So
ſchuf Menzel in ſeiner früheſten Jugend farbige Studien, die mit
äußerſt feinnervigen Sinnen geſchaut waren. Es iſt eine zeitliche
Parallelerſcheinung zu dem franzöſiſchen Impreſſionismus. Der
junge Liebermann wirft nach dem überwältigenden Eindruck der
franzöſiſchen Schule ſeine genialſten vibrierenden Skizzen auf die
Leinwand: „Pferdeweide am Strand”, „Voloſpiel”,
Hermann Heſſe aus der Dichkerakademie ausgekreten.
Und endlich unſere größte maleriſche Erſcheinung — Corinth!
Corinth geneſt von einer ſchweren Krankheit, und als er wieder
den Pinſel ergreift, iſt er ein Verwandelter. Sein ſtrotzend
ſinn=
licher Fleiſchton iſt gebrochen, er malt Landſchaften,
Blumen=
ſtilleben mit einer verträumten Zartheit, als ſähe das innere
Auge in andere Welten hinüber.
Dieſe impreſſioniſtiſche Malweiſe, die hier bei einem
einzel=
nen Individuum als Altersſtil erſcheint, wird von dem
Marbur=
ger Hamann in ſeinem Buch „der Impreſſionismus in Leben und
Kunſt” als typiſcher Altersſtil aller Kulturen bezeichnet. Während
Spengler ihn als eine entſeelte, degenerierte Form betrachtet, die
breits alle Anzeichen des Verfalls in ſich trägt, nennt ihn Hamann
den Stil der letzten Reife. Dieſe Kunſt kann nicht einer
entſeel=
ten Generation entſtammen. Sie beruht nicht auf Unkenntnis
oder Nichtbeherrſchung der geiſtigen Welt, ſondern ſie iſt der
ſouveränſte Ausdrucksſtil einer an Geiſt und Seele gleich ſtarken
Individualität, die ihr artiſtiſches Können in den Dienſt ihrer
Erkenntnis ſtellt.
Mit Recht können wir den Impreſſionismus als die ki
leriſche Erfüllung der Romantik bezeichnen. Die reiche ſeeliſ
Erfahrung der Romantiker, die nach neuen Mitteln und Bild
ſuchte, um ihr wachſendes Erbe herauszuſtellen, rang ſchmerz
um die Sichtbarmachung ihrer Ideen. Den meiſten unter ihr
blieb eine künſtleriſche Klärung verſagt, ihre Werke blieben z
Teil Fragment. Die Künſtler ſelbſt bogen ins Literariſche
Politiſche ab. Rückwärts gewandt hoben ſie das Kulturerbe fr
deſter und fernſter Völker ans Licht, während die Impreſſioniſ
in der unmittelbaren Gegenwart die Erfüllung fanden. In
Ausgießung des Lichts über die Erde ſchauten ſie — die Romau
erlöſend — die Al.cegenwart Gottes.
Die Wirkſchaftskonferenz in
Scharfe Kämpfe
Herabſekung
* Genf, 18. Novembé.
Die zweite Zollfriedenskonferenz arbeitete iri
Ausſprache über den engliſchen Vorſchlag zur
Zölle für beſtimmte Warengruppen den zwiſchen
der franzöſiſchen Regierung und der Mehrheit 7
ſtehenden Gegenſatz ſehr ſcharf heraus.
Der franzöſiſche Vertreter Elbel vertrat dem
Frankreich kein beſonderes Intereſſe an der
Zölle habe, weil ſein eigenes Zollnibeau ſehr
dem engliſchen Plan könne man ſich nicht viel 7.
wendiger ſei es, Antidumpingmaßnahmen zu
den indirekten Protektionismus zu bekämpfenn
formalitäten zu vereinheitlichen. Bevor man z
Abrüſtung ſchreite, müßten durch derartige Maßf
ſchaftliche Sicherheit und die wirtſchaftliche e
keit garantiert ſein.
Elbel fand jedoch damit ſehr wenig Anklang
deutſche Vertreter, Miniſterialdirektor Poſſe.
die dringendſte Aufgabe, auf die engliſchen
gehen, um England davor zu bewahren, zumy
überzugehen, der für alle anderen Länder ſchwe
werde. Man müſſe deshalb verſuchen, in einer
ter=Ausſchuß zu mehrſeitigen Verhandlungen
gelangen und die Erfahrungen dieſer Verhandlr.u
bei zweiſeitigen Verhandlungen benutzen, wie
ſchen Vertreter Nederbragt vorgeſchlagen wurd,
Einſekung eines Sonderausſcht
Nach ſehr erregter Ausſprache kam die Kon
zu dem Entſchluß, zur Behandlung der engliſchän
Herabſetzung der Zölle für beſtimmte Warenn,
holländiſchen Antrages auf Sicherung der libeme
tik der Nordſtaaten durch Gegenleiſtungen de-n
einen Sonderausſchuß einzuſetzen.
Von franzöſiſcher Seite wurde
eines Sonderausſchuſſes heftig H.
franzöſiſche Vertretung ſtimmte der Bildungg
ſchuſſes, der nichtöffentlich verhandeln wird, ſchhi
dem Vorbehalt zu, daß auch die von ihr nachtr ru
Forderungen für die zollpolitiſchen Maßnahme
Schiedsgerichtsbarkeit,
Verzollungsverzeichniſſe=
den uſw., Berückſichtigung finden.
Auch die Seeabrüſtungsverhandlung
Die Seeabrüſtungsverhandlungen in Genf
ſam vorwärts, weil ſich hier wie bei der Lan u
wieder der Streit um das Wort „Abrüſtung” oack
erhebt. So ſtritt man ſich am Dienstag drei
einen ruſſiſchen Antrag, das verpönte Wort „Vy
Seerüſtungsteil des künftigen Abkommens auu m
entſchloß ſich ſchließlich dazu, jedoch mit der
ſchränkung „Abrüſtung wenn möglich”
Der franzöſiſche Vertreter Maſſigli behaupte:e
abkommen ſolle nur Begrenzungen der Seer7N
das heiße zwar Herabſetzung für den einen
legung oder Aufrüſtung für andere Staatem
Schwierigkeiten ſind noch nicht in Angriff gen
da ſie außerordentlich groß ſind, weil die Lan
von den kleineren Seemächten als ungerecht
Die kleinen Staaten verlangen auch eim
100 000 bis 200 000 Tonnen, innerhalb deren )
von einer Schiffsklaſſe auf die andere nicht
ſoll, mit dem Hinweis, daß die ſcharfe Innehar /
tonnage ſich nur bei großen Flottenbauprogran/
laſſe, was jedoch den kleinen Seemächten ſchon
ihre Finanzen verſchloſſen bleibe.
Um die widerſtreitenden Intereſſen in eimrſ
vorſchlag zu vereinen, trat am Dienstag nachnn
ausſchuß des Seeabrüſtungs=Unterausſchuſſes
ſchen, ruſſiſchen, griechiſchen, japaniſchen und
treter zuſammen, der jedoch zu keiner Einigu-
Zigenner=Konzerk.
Berénys ungariſche Zigeuner=Sinf
Die Muſik dieſer Zigeuner=Sinfoniker, „m
Berény auf einer Deutſchland=Tournee v/
iſt zum mindeſten ungewöhnlich. Und alles Na
ja beſonders reizvoll. Es wäre falſch, ſie mit denſe
ſtab „korrekter” höchſter Kunſt zu meſſen. Dieſ7mu
einer ſo ungeheuren Muſikakität, die im Bl. Ru
keinen Rhythmen ſich untergeordnet fühlen alss)
veraments, ihres leidenſchaftlichen Fühlens,)
Tonſätze bei ihnen gleichklingende Saiten arhei
die Orcheſterdiſziplin wird durch dieſen „Bluu R
die lebendige, unbändige Muſikalität erſetzt. E
immer ſo ſtraff, als wir bei erſten Künſtler=2
ſind. Ueber alles aber reißt brauſendes Temoe
ſchaftliches Jauchzen und Schluchzen der Geig5!“
des Abends ließ nochmals die Wellen leideniche
Die Stärke des Orcheſters iſt die hervorzn
der erſten Geige und es ſind fabelhafte Prim=
Cl=
ſchaftliches Temperament und die ſouverane
Technik gibt den Geigen eine Klang= und Toc)
tiſchem Ausmaß, Unſtimmigkeiten im Holz ſp:*
Und die zweiten Geiger bringen das Kunſtſt *
ſam mit Baß und Zimbal eine Begleitmuſik zun /
Orgelakkorden gleicht. —
Die Soliſten ſind Virtuoſen. Geige, Zimba=
Klavier. Zigeuner=Primas Janczi Rigd,
geolettſpiel mit beiſpielloſer Virtuoſität, die
Rozſi Cegledi ſpielt hinreißend und mit e
Beherrſchung der Technik. Laſzlo=Vadan
Primas Arpad Karolyi ſind Künſtler vor?
des letzteren Zigeunermuſik von ſpielender Sil
leriſch gebändigter Leidenſchaft. —
Das Orcheſter iſt ſo glänzend
aufeinande=
ihm geringe Unausgeglichenheit des Einſatzes."
ſei. Perlend jauchzend und ſchluchzend iſt Re‟
der Eigenwilligkeit der Tempi und ſouveränen?“
alles wird ohne Noten geſpielt, auch Liſzis 2.
wie Improviſation wirkt, die auch Strauß
blauen Donau” nach eigenem Willen, eigen
ſpielt, aber zu ſtärkſtem Ausdruck bringt. Aie
die frei geſpielte Zigeunermuſik, einſchließlick.
und Tänze. Der Rakocſi=Marſch in Originalio‟
ments überſchäumen. —
Der Beifall war ſtürmiſch, ſtändig Zugabel
— Zauberkünſtler Bellachini †. In Marl9
Vollendung ſeines 70. Lebensjahres der bekanſ
ler Bellachini an den Folgen eines Schlaganm.
Bellachini bereiſte vor dem Kriege faſt alle en
Er war mehrfacher Hofrat und Beſitzer vielet
diſcher Ehrenzeichen. Seinen Lebensabend 9e
verbracht.
Mittwoch, den 19. November 1930
Seite 3
jac en des Innenminiſters Leuſchner.
zſter Leuſchner hatte geſtern abend die Preſſe zu
g eingeladen, in der er über die Tumulte am
Freitag der vergangenen Woche ſprach. Gegen
iFfe, die er als Polizeiminiſter in dieſer Zeit
ge=
er nicht Stellung nehmen, wohl aber zu Entſtel=
Verhalten der Polizei, wie ſie in einem
tünden. Auch ohne politiſche Aktivität ſei die
Fo ſtark, daß Exploſionen zu erwarten geweſen
9 ationalſozialiſten in Heſſen eine ſo gute
Behand=
oHe organiſierter Widerſtand eingeſetzt,
ienahnungen nichts genutzt hätten, jetzt mit allen
treln gebrochen werden müſſe. Das Verbot der
won 20—8 Uhr und der Benutzung von
Laſtkraft=
yriche Umzüge bleibe beſtehen, um der Polizei
verſchaffen und um die Etatmittel für polizeiliche
rächt noch ſtärker zu überſchreiten.
Sonder=
gegen Nationalſozialiſten werde er nicht
ergrei=
ſnüchen Verſammlungen ſtehe polizeilicher Schutz zu,
ie die Polizei Recht und Pflicht, die Ueberwachung
Awendig erſcheinenden Umfang, in Zivil oder
Uni=
uten. Der Miniſter erinnerte an ſein im Landtag
ie, das aus dem demokratiſchen England ſtamme:
Bolizei angreift, ſpielt mit ſeinem Leben!“
ſve Polizei ſtets mit größter Schonung
vorgegan=
uiſertem Widerſtand der radikalen Gruppen könne
in mehr geübt werden. Jeder vernünftige
vi bei Tumulten, von denen niemand
ſie ausgingen, von der Straße
blei=
huserordentlich bedauerlich, wenn Unbeteiligte mit
„uoel Bekanntſchaft machten. Dieſer Gefahr könne
hul ege gehen. Gerade im Intereſſe jedes Bürgers
hingreifen der Polizei die Straße zu räumen. Der
zuain nicht prüfen, wer als beteiligt oder
unbetei=
phrbe. So ſeien auch Kriminalbeamte von ihren
zm llegen bedacht worden. Bedauerlich bleibe, daß
9.ſonſt vernünftigen Menſchen ſchwer beleidigt
yen Leben und Eigentum ſie alles aufs Spiel ſetze.
liret, ſowie die leitenden Beamten des Polizeiweſens
tu ausführlich, daß am Donnerstag und Freitag
ſhrus korrekt und ſchonend vorgegangen ſei, daß ſie
ſiten Widerſtand und Verhöhnung nicht mehr
zu=
i. Vorfälle am Kapellplatz und in der Hügelſtraße
iniſter, aus nächſter Nähe ſelbſt beobachtet, ſelbſt
nu andos gegeben. Der Miniſter bat zum Schluß
Koſr die Polizei, die nur im Dienſte des Geſamt=
Eiy jedes einzelnen Bürgers ihren ſchweren Dienſt
ſileit des Einzelnen und die Autorität des Staates
6 ichen Zeiten zu wahren.
Zum Fall Amendt
Auirgeteilt: „Das gerichtliche Verfahren, das zur
ye: Angeklagten Schloſſermeiſters Amendt geführt
herandlage in § 212 der Strafprozeßordnung, in der
bkenntmachung vom 22. März 1924 (Reichsgeſetz=
*9. Hiernach kann von dem Amtsrichter oder dem
rüüoone ſchriftlich erhobene Anklage und ohne eine
ſis e die Eröffnung des Hauptverfahrens zur
Haupt=
gſwritten werden, wenn der Beſchuldigte ſich
ent=
is ſtellt oder infolge einer vorläufigen
o m Gericht vorgeführt oder nur wegen
Aiolgt wird.
ſerund des § 212 durchgeführten Verfahren wurde
wregen Vergehens gegen § 3 der Verordnung des
mu wegen Waffenmißbrauch vom 25 Juli 1930
ugtfährlicher Körperverletzung und Widerſtands
Fs ewalt zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem
Ar. Gleichzeitig wurde auf Einziehung der Waffe
Mdfffentlichkeit war in dieſem Verfahren zu keinem
Aueſchloſſen.
Mnalſächlichen Feſtſtellungen des Urteils ergibt ſich
Ee halt:
hterlte hat am 13. November 1930 an der
öffent=
hlang der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei in
hchlin Darmſtadt teilgenommen und hat hierbei eine
Waffe bei ſich geführt. Dieſe beſtand in einem ſchweren eichenen
Hakenſtock mit friſch eingeſchmiedeter Eiſenzwinge, die in die
Länge gezogen und ungewöhnlich ſpitz zugearbeitet war.
Wäh=
rend der verletzte Wachtmeiſter mit einem jungen Manne zu tun
hatte, erhielt er von ſeitwärts hinten durch den Verurteilten mit
der Spitze des Stockes einen Stich in die rechte Halsſeite. Der
Stich iſt vier Zentimeter tief und verläuft von hinten nach vorn
in nächſter Nähe der Halsſchlagader, deren geringſte Verletzung
den ſofortigen Tod des Beamten herbeigeführt hätte. Der
Ver=
urteilte hat die Verletzung zugegeben. Seine Behauptung, in
Not=
wehr gehandelt zu haben, iſt von dem Gericht auf Grund der
Zeugenausſagen und der Stichrichtung für widerlegt erachtet
worden.
Gegen das Urteil hat der Verurteilte Berufung eingelegt,
die Sache wird daher demnächſt das Berufungsgericht beſchäftigen.
Die Atlegsſchuldluge.
Bor der Wiederaufnahme der Täkigkeit des
parlamenkariſchen Unkerſuchungsausſchuſſes.
Der Reichstag wird ſich in ſeiner Dezembertagung auch mit
der Frage zu beſchäftigen haben, ob er den parlamentariſchen
Unterſuchungsausſchuß, dem die Nachprüfung der ganzen
Kriegs=
vorgänge anvertraut war, weiterarbeiten oder ſeine Tätigkeit
einſtellen laſſen will. An ſich endet das Mandat des
Unter=
ſuchungsausſchuſſes, mit der Auflöſung des Reichstages; es iſt
bisher regelmäßig wieder erneuert worden. Zurzeit beſteht
da=
zu nur geringe Neigung. Die Dinge ſind in dem Ausſchuß ganz
anders gekommen, als ſeine Väter eigentlich erwartet hatten.
Die Sozialdemokraten haben ihn ſeinerzeit ins Leben gerufen,
um die Verantwortung des Kaiſerlichen Deutſchlands an dem
Zuſammenbruch nachzuweiſen und damit gewiſſermaßen
nach=
träglich moraliſch die Revolution zu rechtfertigen. Das iſt ihnen
gründlich mißlungen, ſo gründlich, daß ſie jedes Intereſſe an
der Fortſetzung der Beratungen verloren haben und am liebſten
einen Strich unter den ganzen Ausſchuß ſetzten. Das iſt aber
jetzt nicht mehr gut möglich. Nachdem der Unterſuchungsausſchuß
einmal in Gang geſetzt worden iſt, muß man ihn wenigſtens
irgendwie zum Abſchluß bringen, denn ſonſt beſteht die Gefahr
daß ſeine Tätigkeit mehr ſchadet aks nützt. In dem Augenblick
wo der Ausſchuß aufhört zu arbeiten, wird das ganze Material,
das er geſammelt hat, zur Verwertung frei. Darunter befinden ſich
aber auch eine ganze Reihe von einſeitigen Gutachten, die dann
veröffentlicht werden könnten und ein ganz ſchiefes Bild geben
müßten, gerade in der Frage der Kriegsſchuldlüge. Esbleibt
alſo dem Reichstag kaum etwas anderes übrig,
als wenigſtens das Kapitel Kriegsſchuldlüge zu
Ende zu bringen, die eingeforderten Gutachten
durchzu=
arbeiten und zu einem Ergebnis zu kommen, wodurch rein
be=
ſchlußmäßig einmal der Welt zum Ausdruck gebracht wird, daß
die überwiegende Mehrheit des deutſchen
Vol=
kes trotz aller inneren Gegenſätze in der
Zurück=
weiſung der Kriegsſchuldlüge einig iſt und zu
dieſer Ablehnung, auch auf Grund des
Akten=
ſtudiums berechtigt iſt.
Eine halbe Milliarde Reparakionsſchaden.
Zwiſchen der Reichsregierung und der franzöſiſchen
Regie=
rung finden ſeit einiger Zeit intenſive Verhandlungen über die
Anwendung zahlreicher Reparationsverträge ſtatt, die während
der Pariſer Sachverſtändigenverhandlungen zwiſchen Frankreich
und deutſchen Firmen abgeſchloſſen worden ſind. Es handelt ſich
um insgeſamt 5 bis 600 Verträge, die ſich auf Lieferungen im
Werte von 4 bis 500 Millionen Goldmark beziehen. Dieſe
Ver=
träge kamen ſeinerzeit zuſtande, als durch franzöſiſche
Börſen=
manöver die Mark ins Rutſchen gebracht wurde. Der
Repara=
tionsagent Parker Gilbert deutete damals an, daß er unter dieſen
Umſtänden nicht in der Lage ſein würde, eine Transferierung
der deutſchen Barleiſtungen zuzulaſſen. Daraufhin bekamen es
die Franzoſen mit der Angſt zu tun. Sie wieſen nun ihre
Be=
hörden im Lande an, ſich mit deutſchen Firmen in Verbindung
zu ſetzen und Sachlieferungsverträge abzuſchließen, die ſich auf
den Bau von Verkehrswegen, Kanälen und Häfen erſtreckten.
Man wollte auf dieſe Weiſe den franzöſiſchen Reparationsanteil
auch dann voll ausſchöpfen, falls es nicht gelingen ſollte,
Bar=
geld hereinzubekommen. Inzwiſchen wurde aber die Mark
wie=
der ſtabil und die Franzoſen erklärten jetzt plötzlich, daß ſie nicht
mehr an die Verträge gebunden ſeien. Zahlloſe deutſche Firmen
hatten aber koſtſpielige Vorarbeiten geleiſtet. Sie fingen jetzt zu
klagen an, hatten aber damit keinen Erfolg, weil die Franzoſen
immer wieder darauf hinwieſen, daß in allen Verträgen der
Paſſus enthalten ſei, die Vereinbarungen müßten der
Repara=
tionskommiſſion zur Kenntnis gebracht werden. Der Youngplan
hat inzwiſchen die Reparationskommiſſion für Deutſchland
aus=
geſchaltet, die Franzoſen haben aber die Verträge nicht vorgelegt.
Von deutſcher Seite hat Rechtsanwalt Grimm=Eſſen ein
Gut=
achten erſtattet, aus dem hervorgeht, daß Frankreich mindeſtens
moraliſch gebunden iſt, die eingegangenen Verpflichtungen zu
er=
füllen. Die Franzoſen haben ein gegenteiliges Gutachten
beige=
bracht, ſo daß ſchließlich der deutſche Botſchafter von Hoeſch in
Bewegung geſetzt werden mßte. Bis jetzt ſind die diplomatiſchen
Verhandlungen ohne Erfolg geblieben. Man wird abzuwarten
haben, ob es gelingen wird, einen Ausweg aus dieſer
verwickel=
ten Situation zu finden. Jedenfalls ſteht ſchon heute feſt, daß
ſich unſere Wirtſchaft auf Lieferungen im Werte von einer halben
Milliarde eingeſtellt hatte, daß ſie aber durch den Rückzug der
Franzoſen auf das Schwerſte benachteiligt worden iſt.
Die Lage in der franzöſiſchen Kammer.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 18. November.
Die franzöſiſche Regierung hat nacheinander zwei
Ver=
trauensvoten erhalten, und zwar über zwei prinzipiell wichtige
Fragen. Ueber die Außenpolitik Briands, wobei die Linke, die
ihn während der Debatte unterſtützte, gegen die Regierung
ſtimmte, während die Rechte, welche während der Rede des
Außenminiſters einige höchſt peinliche Minuten erlebte, mit
wenigen Ausnahmen „dafür” ſtimmte. Das zweite
Vertrauens=
votum war innenpolitiſch weit wichtiger, denn es handelte ſich
um die äußerſt peinliche Frage der Finanzſkandale. Die
Regie=
rung ſiegte, aber es war ein trauriger Sieg, denn die mehr
hin=
geworfenen als begründeten perſönlichen Beſchuldigungen der
Oppoſition haben dem Preſtige des ganzen Kabinetts viel
ge=
ſchadet. Mehr wollte man auch auf den Oppoſitionsbänken nicht.
Man will das Kabinett Tardieu nicht ſtürzen, — erſt recht über
eine ſolche Frage nicht — ſondern ſeine Volkstümlichkeit langſam
zermürben. Dieſelbe Taktik wurde auch gegen das Kabinett der
„nationalen Einigung” nicht ganz erfolglos angewandt.
Der konzentriſche Angriff der Oppoſition ging diesmal gegen
den Juſtizminiſter Raoul Pérét (der inzwiſchen zurückgetreten iſt
und durch Chéron erſetzt wurde. D. Red.), einen Politiker, der
all=
gemein angeſehen und geſchätzt wird. Eswurde ihm vorgeworfen,
daß er der juriſtiſche Berater der Ouſtriebank war und die
Einfüh=
rung eines Kunſtſeidewertes (Snig Visoosa) italieniſcher
Her=
kunft an der Börſe erleichtert habe. Die betreffende Aktie
ge=
hörte zur Ouſtriegruppe. Aber die Beweiſe der Oppoſition
reich=
ten nicht hin, die Regierung oder den Juſtizminiſter mit
irgend=
einer Verantwortung zu belaſten. Der Angriff der Oppoſition
war im Grunde nichts anderes, wie die Aufrollung der Frage
der Antwalt=Deputierten. Es gibt ihrer, um Tardieus Worte
zu zitieren, hundertzweiundzwanzig in der Kammer. Es
han=
delt ſich da um einen Gebrauch, der im Prinzip oft kritiſiert
wird, in der Praxis aber als Selbſtverſtändlichkeit gilt.
Ueber=
haupt handelt es ſich bei der Finanzkriſe in Frankreich nicht um
Korruptionsaffären und Skandale, ſondern um weit mehr. Es
iſt in jedem Falle möglich, gewiſſe Tatſachen als ſkandalös
hin=
zuſtellen, aber ſehr oft iſt das ungerecht. Seit Jahrzehnten
prak=
tizierte und allgemein bekannte Methoden als unmoraliſch
dar=
zuſtellen, iſt leicht, ſchwieriger dagegen eine gründliche Reform
dieſer Mißſtände. Doch keine der Regierungen wagte ſeit dem
Kriege dieſe Probleme wirklich ernſthaft anzuſchneiden. Die
Regierung Tardieus tat eher mehr in dieſer Beziehung als ihre
Vorgänger. Man ſieht aber leider noch nicht, — und das iſt
eine Unterlaſſung der Wirtſchaft und nicht der Politik — daß eine
grundlegende Umorganiſierung beginnen würde. Denn die
Pari=
ſer Finanzkriſe iſt in erſter Linie eine Kriſe der veralteten
Methoden.
urhe ſeinen Beſuch ab. Mancher The=
WoM ite ſich noch an die Gaſtſpiele
enwen japaniſchen Tragödin
Sada=
vielen Jahren in Europa Auf=
Maſten, erinnern können. Es waren
Miu kurze Epiſodenſtücke geweſen, die
ue8 nreboten wurden, in denen nur die
9 ihr ausgezeichneter Partner auf=
Walte, zum Leben erwachte japaniſche
itten. Und nun haben wir Gelegen=
underſamen Kunſtwerke japaniſcher
— in größeren Dimenſionen, in der
Garbenpracht, in ihrer traditionellen
un ihren meiſterhaften Maskeneffek=
Am, Tokujiro=Tſutſui=Enſemble zu be=
Anach ſeine Amerika=Tournee mit un=
Aſtionellem Erfolg in Paris, London,
Srockholm, Barcelona und Brüſſel
Me des Japantſchen Ssemers
Wentopl.
ſhäel des Kabuki=Theaters am 20. November im
wes Heſſiſchen Landestheaters wird uns ge=
H Male ſtattet das große Japaniſche Theater dem
ein Nachtwächter, ein Bettler und eine alte Dienerin — das
übliche bunte Typengemiſch des Geiſhaviertels Hinter der
Bühne ertönt eigentümliche Muſik: die harten Schläge der
Holzklapper, gebrochene Mandolinenaccorde, Vogelgezwitſcher
und leiſer Geſang Dieſe Laute begleiten die ganze
Vor=
ſtellung. Stolzen Schrittes, mit prachtvollen Kimonos angetan
und reichverzierten Säbeln bewaffnet, betreten zwei Samurais
die Bühne Sie tragen rieſige, oben ſpitzzulaufende
Stroh=
hüte, die hier, in dieſem verrufenen Stadtviertel, die Züge der
feudalen Krieger verbergen ſollen . . . Es entſteht ein Streit
ſächlich etwas ganz Eigenartiges und
eisſſantes, was man da zu ſehen be=
Aheater rein nationalen Charakters,
Traditionen unverrückbar feſthält
n europäiſchen Einfluß unberührt ge=
Repertoireſtücke, die Dekorationen,
rſtellung — alles ſtammt aus dem
Lhrhundert, aus der Zeit des
ſoge=
bUki”=Theaters. Und alle dieſe Dra=
Nacht, der Treue, der Ehre, der Rache
Malls aus alten, feudalen Zeiten.
Lieches menſchliche Erleben, das wahr
unden wird, ſo hervorragend, mit
mmittelbar wirkenden Ueberzeugungs=
Druck gebracht, daß man alles verſteht, was auf
hrgeht, obwohl uns die Sprache ſelbſt — die
Nachenlaute der Schauſpieler, ganz verſchieden
ieu, zwitſchernden Redeweiſe der Japaner —
un=
leübt.
Sinie iſt es das rein Aeußerliche, das den Zu=
SA ſieht man in dem Stück „Liebe, wenn
Szene aus „Kage=No=Chikara” („Die ſchlummernde Vorſehung”).
Da ume blühn” eine Straße, die ſich im
Tee=
der Stadt verliert. Ein rieſiger, violett=
Slütenſtrauch leuchtet zwiſchen den zerbrechlich=
und roten Lampions hindurch . . . Und dann
Swals wie fremde exotiſche Blumen anmutend,
en hohen Holzſtückelſchuhen wippend, die zier=
Mierinnen der Teehäuſer ... Sie ſind alle in
oene Kimonos gehüllt und ihr hochfriſiertes
Mir Aänzt, als ob es lackiert wäre, während die
ih engeſichtcher mit den Schlitzaugen in ſtereotypem
Beichſam erſtarrt ſind . . . Ihr Geleite bilden,
um eine Schöne, in deſſen Verlauf die beiden Männer in immer
größere Wut geraten, ihre Hüte zu Boden ſchleudern und zu
ihren Waffen greifen . . . Die alte Dienerin ermahnt die
Raſenden, indem ſie ſie auf das Spiegelbild des Mondes in
einem Eimer voll Waſſer aufmerkſam macht was zu
be=
deuten hat, daß die Schönen des Geiſhaviertels allen gehören,
wie das Spiegelbild des Mondes auf dem Waſſer für alle da
iſt . . . Und die ſtolzen Krieger fügen ſich den Geboten dieſer,
der flüchtigen Liebe geweihten Stätte
Das Drama „Heimliche Vorſehung” erzählt vom
Schickſal des armen Bauernſohnes Schu=Ji, deſſen Braut
ent=
führt und deſſen Vater ermordet wurde. Sein Freund Enzo —
das verkörperte Ehre= und Rachegefühl — will ihm erſt dann den
Namen des Mörders nennen, wenn Schu=Ji ein Samurai
werden und dadurch das Recht, Rache zu üben, erlangen wird
Schu=Ji lernt es, die Waffen zu führen und Enzo kann ſich
ſelbſt überzeugen, welchen Mut und Edelſinn Schu=Ji bei der
Rettung eines Greiſes und deſſen Tochter aus Räuberhand an
den Tag legt. Jetzt iſt es Zeit, ihm den Namen des Mörders
zu nennen . Schu=Ji erfährt, daß es ſein Gutsherr iſt .. ."
Er begibt ſich zu ihm, tötet ihn im Zweikampf und befreit ſeine
Braut . . . Er hat Rache geübt — hat aber damit eine Tat
begangen, die ihn ſelbſt dem Tode weiht, denn der Knecht, der
ſeinen Herrn erſchlagen, muß ſterben Enzo rettet ihn und
vereint die beiden Liebenden, indem er die Schuld auf ſich nimmt
und am eigenen Leibe das Harakiri vollzieht . . . .
Man ſieht, was für ein beinahe mittelalterlicher Geiſt durch
dieſe naive Materie weht. Aber die japaniſchen Künſtler laſſen
durch ihre wundervolle Ueberzeugtheit und lebensvolle
Geſtal=
tungskraft den veralteten Stoff ſtark und zeitgemäß wirken. Der
Darſteller des Enzo — das Haupt des Künſtlerenſembles —
ſchafft eine buchſtäblich unvergeßliche Geſtalt. In ſchwarze
ſei=
dene Tücher gehüllt, den krummen Säbel im Gürtel, das
er=
ſtarrten von innerem Feuer durchglühte Antlitz — ſo ſteht er
da: ein wahrer Samurai, ein Ritter „ohne Furcht und Tadel”
. . Die Harakiri=Szenen, die — obwohl unblutig — durch ihre
Realität von koloſſaler Wucht iſt, läßt den Zuſchauer das ganz
außergewöhnliche mimiſche Talent dieſes Künſtlers erkennen.
Die große Szene des Zweikampfes Schu=Jis mit dem
Guts=
herrn, zu denen ſich dann Enzo als zweiter Gegner des
Mör=
ders geſellt, bis ſchließlich eine förmliche Schlacht entſteht, da
auch das Geſinde des Gutsherrn eingreift — iſt in ihrer
Lebens=
echtheit, ihrem unglaublichen Tempo und in ihrer Virtuoſität
förmlich überwältigend. Man muß ſeinen Körper meiſterhaft
beherrſchen können, um allen dieſen bis in kleinſte Detail
aus=
gearbeiteten und einſtudierten Bewegungen den Charakter einer
vollkommenen Natürlichkeit und Plötzlichkeit zu verleihen. In
dieſer Szene können die Schauſpieler ihre unübertroffene
Tech=
nik in der Beherrſchung aller Details ihrer Kunſt, Mimik, Geſte,
Bewegung, Tonfall — in vollem Maße zeigen.
Das andere Drama „Ueber die Grenze” bietet ein
Muſter eines gänzlich ſtiliſierten Theaters, wo die Bewegungen,
Gefühlsäußerungen, die Schärfe der Kunſtgriffe der Schauſpieler
beinahe marionettenhaft wirken. Aber dis Kunſt dieſer, aller
„Poſe” und „Fratzenſchneidens” fernen Menſchen, iſt ſo groß,
ſie atmen eine ſolche plaſtiſch anmutende innerliche
Wahrhaftig=
keit aus, daß beiſpielsweiſe ein ſeltſamer Tanz oder
Freuden=
ſprünge eines Dieners, der ſeinen Herrn gerettet hat, ſeine
Emp=
findungen voll und glaubwürdig zum Ausdruck bringen.
Das Joſeph von Lauff=Buch. Herausgegeben von Carl Hanns
Erke=
lenz mit 70 Abbildungen. Karton. 3,80 Mk., gebunden in Leinen
5,40 M. G. Grote, Berlin.
Einen blinkenden Spiegel niederrheiniſcher Welt, umwunden mit
Geburtstagsſträußen für den 75jährigen Dichter, hat Erkelenz mit
fei=
nem Verſtändnis für Sache und Perſönlichkeit geſchaffen. Lauff, der
Entdecker des Niederrheins! tönt es aus dankbar bewegten Worten
rheiniſcher Dichter wie Brües, Eulenberg, Herzog und anderer. Der
Dichter ſelbſt führt den Leſer entlang an ſeinem Lebensweg und
Schaf=
fen, dann tut ſich in ſorgſam aus den Werken ausgewählten Abſchnitten
ein ſattes rundes Bild niederrheiniſcher Landſchaft in ihrer herrlichen
Vielfalt auf, dann treten die köſtlichen Menſchengeſtalten dieſes
Land=
ſtrichs mit ihrem heiteren Lebensſinn zu einem Reigen anmutigſter Art
zuſammen. Hat Spitzweg dem Schriftſteller Lauff über die Schulter
geblickt, ſo hat Wilhelm Buſch ihm den Zeichenſtift geführt: humorvolle,
drollige Zeichnungen von Lauff ſelber ſchmücken das feſtliche Buch.
Wie=
dergaben von Meiſterwerken alter Holländer atmen jene Stimmung,
die in einem tieferen Sinne rheiniſchen Frohſinn bedeutet, wie er ſich
als Gehalt des Lauffſchen Dichterwerkes darbietet.
Seite 4
Mittwoch, den 19. November 1930
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Reichan.
Stellvertr. des Gerichtsvcl
der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 19. November.
eisabbau im Einzelhandel.
„Urtikel an dieſer Stelle vom 17. November
everband des heſſiſchen Einzelhandels, „daß
giſtkung d. R.) nicht ſtärker in Erſcheinung tritt,
eurgegengeſetzte Bewegung bei Steuern, Strom=.
Zureiſen und Mieten zurückzuführen”. Hierauf
daß dieſe Bemerkung hinſichtlich der
Strom=
ſt erſorgungsgebiet in Betracht kommt, durchaus
igeil, ſie, was Preisabbau betrifft, mit der
eieng allen anderen Verhältniſſen vorausgeilt ſei
wie die Vorkriegspreiſe ſchon ſeit längerer Zeit
ſen; dies trotz hoher ſteuerlicher Belaſtung und
aller Betriebsverhältniſſe.
wiland verſetzt wurde am 7. November 1930 der
ſ bei dem Amtsgericht in Altenſtadt Reinhard
tchen mit Wirkung vom 31. März 1931. Auf
es Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
uri 1923 bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung
9. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt am
in den Ruheſtand der Oberſtudienrat an der
ſch ule in Darmſtadt Ludwig Balſer.
Am 20. November 1930 ſind es 25 Jahre, daß
Gpeorg Heß, Nieder=Ramſtädterſtraße 28, bei
rier, Wilhelminenſtraße, tätig iſt.
muft des Kath. Kirchenchors St. Liebfrauen.
An=
cin Stiftungsfeſtes hat der Kath. Kirchenchor
u en Feſtabend veranſtaltet. Der Konkordiaſaal
urer Leitung ſeines Dirigenten, Kammermuſiker
e ſang der Kirchenchor zur Introduktion das
ſſinsſter”, von Liſzt. Der Vorſitzende Nikolaus
die zahlreich Erſchienenen, und Kaplan Hang
Aö ückwünſche und Grüße des erkrankten Pfarrers
6nöß ſang in gefälligem Sopran einige Lieder
P Loewe, wovon beſonders „Du biſt die Ruh”,
uder Wiege” und „Die Treppe hinauf” gefielen
gin Beifall fanden. Heini Berg erwarb ſich in
nölis Anerkennung und Beifall, auf dem Flügel
Eaft meiſterhaft begleitet, während die
Be=
ſimgsvorträge in den bewährten Händen von
ypler lag. Im zweiten Teil der
Vortrags=
pumoriſtiſchen Bilder „Vagabund”. „Das dich=
und „Rinaldini” für heitere Stimmung. Tanz
ſtlend, wozu die Firma Klavier=Berg den Flügel
Riyeng ſtellte. Das achte Stiftungsfeſt brachte als
ſbeuſchung das erſtmalige Auftreten des vor einem
gründeten Frauenchors St. Liebfrauen. Die
Dar=
erien alle Erwartungen. Sie zeugten vom großen
ſeiGvors und ſeines Dirigenten und ernteten
wohl=
it Beifall.
Ezzweite Sinfonie am Totenſonntag. Als würdige
Neu ntags gelangt am Sonntag, den 23. November,
ſuwhroßen Haus des Landestheaters unter der
Lei=
nimuſikdirektor Dr. Karl Böhm Mahlers zweite
ſicderaufführung. Das grandiöſe, ungefähr 134
Noruch nehmende Werk eignet ſich beſonders für
Einsſtunde. Dem Chor werden im letzten Satz
Wr „Auferſtehn, ja auferſtehn wirſt du” in den
„. im erſten Satz hat Mahler ſelbſt in einer unver=
Yüärterung des Werkes geſagt: „Wir ſtehen am
geoten Menſchen. Sein Leben, Kämpfen, Leiden
it moch einmal, zum letzten Mal an unſerem gei=
Fürer.”
Mittwoch, den 19. November 1930
Seite 5
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Gruppe 1 bis 10
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* Dandestheater. Frau Hermine Körner wird
nochmals als „Eliſabeth von England”
gaſtieren. Freitag, den 21. November, findet
iA von Frau Hermine Körner als „Die erſte
ſtatt. In dieſer Aufführung wird Carl Ebert
James Selby als Partner Hermine Körners
der heutigen Volksvorſtellung des
ed” von Lortzing wird Theo Herrmann, die
er.. In den übrigen Partien ſind Kienzl. Liebel,
ock, Kuhn und Ney beſchäftigt. Muſikaliſche Lei=
1aria Zwißler. — Donizettis Oper „Lucia von
uor” gelangt morgen Donnerstag im Kleinen
muſikaliſcher Einſtudierung, durch Karl Maria
rreuer Inſzenierung von Arthur Maria Rabenalt
Ahl inking zur Aufführung. — Für die
Erſtauffüh=
lde „Der raſende Sperling” am Samstag,
Nhn, im Großen Haus beginnt heute Mittwoch der
Die 4. Reichs=Porzellan=Woche.
die in der Zeit vom 23.—30. November 1930 ſtattfindet, ſteht
unter der Deviſe „Porzellan iſt Hygiene‟
Während dieſer Woche werden durch beſondere Dekorationen
der Schaufenſter und Geſchäftsräume, Ausſtellungen der
Spezial=
geſchäfte, Filmvorführungen uſw. die Vorzüge des Porzellans
wie folgt unterſtrichen:
Porzellan wird von keiner im Haushalt vorkommenden
Sub=
ſtanz angegriffen. Porzellan verändert niemals Geſchmack und
Farbe der darin gekochten und aufbewahrten Speiſen. Porzellan
iſt hart und widerſtandsfähig auch gegen ſtarke mechaniſche
Ein=
wirkungen. Porzellan iſt leicht zu reinigen. Die harte
Glaſur=
oberfläche bietet Bakterien keine Entwicklungsmöglichkeit
Por=
zellan enthält nur völlig giftfreie Rohſtoffe. Porzellan ſplittert
nicht und wird nicht haarriſig, ſelbſt eventuelle Bruchflächen ſind
dicht, da auch der Scherben dicht iſt. Porzellan hält, Speiſen und
Getränke wegen ſeiner ſchlechten Wärmeleitfähigkeit lange warm.
Porzellankochgeſchirre gewährleiſten ein langſames, gleichmäßiges
Kochen, das dem Geſchmack und der Bekömmlichkeit der Speiſen
förderlich iſt. Porzellan beſitzt außerdem noch ein appetitliches,
blendend weißes, ſauberes Ausſehen. Seine vielſeitige
Geſtal=
tungs= und Verzierungsmöglichkeit befriedigt die höchſten
äſthe=
tiſchen Anſprüche.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Bücherſtube zeigt
eben in der Reihe ihrer regelmäßigen Ausſtellungen, eine
um=
faſſende, intereſſante Ausſtellung der Piver=, Bruckmann=
und Hanfſtaengl=Drucke. Intereſſieren dürfte, daß die
Ausſtellung wiederum durch eine Reihe der neuſten Piperdrucke
ergänzt wurde. — Ein Urteil von Thomas Mann: . . .
Repro=
duktionen, an denen zu freuen ich nicht müde werde. Es ſind
tech=
niſch erſtaunliche Leiſtungen. Die Drucke werden mehr als eine
Erinnerung an die Originale, — ſie werden einen täuſchenden
Erſatz dafür bieten.” (Unentgeltlich geöffnet täglich von 9—7.)
— Muſikverein. Die nächſte Geſamtprobe zur 2. Symphonie
von Mahler unter Generalmuſikdirektor Dr. Böhm findet nicht
am Freitag, ſondern am Donnerstag, den 20. November, ſtatt.
Vollzähliges Erſcheinen unbedingt erforderlich.
Der Ehrentag der Train=Abteilung Nr. 18. Unſeren Bericht
in der Montagsausgabe ergänzen wir dahin, daß zum Verbringen
von Altveteranen und Schwerkriegsbeſchädigten nach dem
Oran=
geriegarten Herr Ernſt Büchler, Autovermieter, zwei und die
Röhr=Auto A=G. ein Perſonenauto in dankenswerter Weiſe
koſtenlos zur Verfügung geſtellt hatten.
— Das Waldreſtaurant Neues Schießhaus macht darauf
auf=
merkſam, daß die beliebten Kaffee= und Kuchentage Mittwochs und
Samstags auch in den Herbſt= und Wintermonaten beibehalten
bleiben. Die gut geheizten Räume bieten einen gemütlichen
Auf=
enthalt. (Siehe Anzeige.)
— Bühnenvolksbund. Die Miete A beſucht Freitag dieſer
Woche „Zauberflöte” in der Neueinſtudierung. Die Miete K
er=
hält als nächſte Vorſtellung Dienstag, den 25. November 1930,
Cornelius „Barbier von Bagdad”, und da die Meiſterſinger
zu=
rückgeſtellt werden müſſen, am Donnerstag, den 4. Dezember 1930,
„Simone Boccanegra‟. Wir machen nochmals darauf
aufmerk=
an der Tageskaſſe eingelöſt wird. Wir ſind darauf bedacht, daß Rattenſchwanz von Zivilprozeſſen, deren Clou eine Anzeige wegen
künftig die Vorſtellungen nach Regelung der
Perſonalſchwierig=
keiten des Landestheaters wieder regelmäßiger in kürzerer
Zeit=
folge gegeben werden.
Husten
Re
H s rkeit
(V1185
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Wanderabteilung.
Un=
ſere Mitglieder laden wir zu unſerer nächſten Wanderung am
kom=
menden Sonntag freundlichſt ein. Der Nachmittagsſpaziergang
führt in ein Gebiet, das wir in den letzten Jahren nicht beſuchen
konnten, und zwar in die Griesheimer Tanne nach dem
Gries=
heimer Sand. Wir hoffen auf eine gute Beteiligung. Der
Treff=
punkt iſt auf der Eiſenbahnbrücke (Dornheimer=Weg). Alles
wei=
tere iſt im Turnhaus angeſchlagen.
— Neues Altersheim. Wie wir hören, ſoll demnächſt noch ein
weiteres Heim eröffnet werden, und zwar für ältere Ehepaare,
ältere alleinſtehende Damen und Herren gebildeter Stände. Das
dafür in Ausſicht genommene Haus liegt in beſter Gegend
Darm=
ſtadts, in der Nähe des Waldes und einer Halteſtelle der elektr.
Straßenbahn. Es hat 17 geräumige, ſchöne Zimmer mit
Zentral=
heizung und elektr. Licht. (Siehe heutige Anzeige.)
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— Vogelsberger Höhenklub, Zweigverein Darmſtadt. Der
Fa=
milienabend ſollte hauptſächlich der Erinnerung an die vor zehn
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Kon=
kordiaſaale hatte ſich die V. H. C.=Gemeinde zahlreich eingefunden.
Alle fanden vollſte Befriedigung dank der abwechſlungsvollen und
reichhaltigen Vortragsfolge, die ſich unter ganzer Hingabe
ſämt=
licher Mitwirkenden glatt abwickelte. Die befreundete
Mando=
linen=Konzert=Geſellſchaft hatte ſich bereitwilligſt wieder zur
Ver=
fügung geſtellt. Sie und die Sängerſchar boten unter ihren
be=
währten Leitern, Herren Kreß und Späth, beſte Kunſt, nicht
min=
der Frau Müller=Neudecker und die Herren Hinze, Kleinberg
und Schmidt mit ihren Einzelvorträgen. In der
Begrüßungsan=
ſprache kamen die Glückwünſche zum 10jährigen glücklichen
Be=
ſtehen der Geſangsabteilung treffend zum Ausdruck. Ein
Blumen=
angebinde an ihren Leiter verſinnbildlichte den wohlverdienten
Dank des Zweigvereins. Das flott geſpielte heitere
Theaterſtück=
chen bildete den Schluß der glänzenden Vortragsfolge. Der
üb=
liche Tanz beendete den wohlgelungenen Abend.
Aus dem Gerichlsſaal.
Aw. Faſt ausſchließlich Betrugsſachen ſtanden am Dienstag
vor dem Amtsgericht zur Verbandlung. Ein ebemaliger
Aquiſiteur einer
Lebensverſicherungsgeſell=
ſchaft war zur Anzeige gebracht worden, weil er Gelder in Höhe
von 106 Mark unterſchlagen haben ſoll. Er hatte die Gelder
nicht gleich abgeliefert, und auch keine Abrechnung eingeſchickt,
ſondern einen Teil des Geldes im eigenen Haushalt verbraucht.
Er iſt heute bemüht, nachzuweiſen, daß er keinerlei
Betrugsab=
ſichten hatte. Der Amtsrichter ſchenkt ihm Glauben und ſpricht
ihn frei.
Ein 26jähriger Jüngling hatte ſich im Jahr 1926
ver=
heiratet. Doch überdauerte die Liebe anſcheinend nicht die
Flit=
terwochen, ſie trennten ſich und wurden ſchließlich geſchieden.
Schon vor dieſer Ehe 1925 war der Angeklagte glücklicher Vuter
eines Kindes. Auch aus dieſer vierwöchigen Ehe entſproß ein
Kind, und in den Jahren 1928 und 1929 wurden dieſe
Vater=
freuden verdoppelt. Vater werden iſt nicht ſchwer — Vater ſein
dagegen ſehr, denn es fiel ihm außerordentlich ſchwer, für dieſe
vierfachen Folgen einer kurzen Ehe auch nur annähernd zu
ſor=
gen, und ſo mußte er es ſich gefallen laſſen, von dem einen
Groß=
vater verklagt zu werden, da er vorſätzlich ſeiner
Unter=
haltspflicht nicht nachgekommen ſei. Er kann jedoch
heute beweiſen, daß er ſeit Jahren arbeitslos iſt, und
infolge=
deſſen ſelber Unterſtützung erhält, und der Amtsrichter mußte ihn
freiſprechen.
Ein kleines aufgeregtes Männchen wird beſchuldigt, daß er
die Reichsbahn um 60 Pfennig habe betrügen wollen, indem er
mit einer Fahrkarte dritter Klaſſe in die zweite Klaſſe
einge=
ſtiegen ſei. Doch auch hier erwies ſich eine böswillige Abſicht, in
deren Geruch ihn wohl bloß ſeine eigene Aufgeregtheit ſetzte, als
nicht vorhanden, und er wurde freigeſprochen.
Zwei Chauffeure, die wegen Erpreſſung und
ge=
meinſchaftlicher Körperverletzung angeklast ſind,
werden wegen Körperverletzung zu je 50 Mark
Geld=
ſtrafe verurteilt. Ein Fahrgaſt, der ſchon nicht mehr ganz
nüch=
tern war, hatte ihnen aufgetragen, vor einer Wirtſchaft auf ihn
zu warten, er wolle noch ins Mühltal fahren. So behaupten es
wenigſtens die Angeklagten, und der Mann, als Zeuge
vernom=
men, kann es auch nicht direkt abſtreiten, wenngleich er ſich nicht
mehr darauf beſinnen will. Auf jeden Fall forderten die Beiden
für etwa drei Stunden Wartegeld von ihm und befleißigten ſich,
als er das verweigerte, „nicht eines höflichen, zuvorkommenden
und anſtändigen Betragens”, wie die Anklageſchrift ſagt, und
wie man es von Taxichauffeuren wohl im allgemeinen erwarten
darf. D. h. ſie faßten ihn, als er ſich ſtillſchweigend entfernen
wollte, nicht gerade ſanft an und zogen ihm als Pfand ſeinen
Rock aus, bis ſie denn auch ſchließlich das Geld von ihm
er=
hielten.
Ein 29jähriger Autobeſitzer iſt wegen Betrugs
angeklagt. Er hatte im März 1929 einem hieſigen
Fuhrunter=
nehmer einen gebrauchten Laſtwagen für 2550 Mark verkauft,
wo=
von 1000 Mark in bar gezahlt wurden und das übrige in
monat=
lichen Raten erledigt werden ſollte. Anſcheinend reute den
Fuhr=
unternehmer ſein Kauf, oder er war nicht in der Lage, das Geld
aufzubringen. Auf jeden Fall verſuchte er den Preis auf alle
ſam, daß die erſte Tauſchkarte aufgerufen iſt und außer Sonntags Art herunterzudrücken und begonn mit dem Verkäufer einen
Betrugsverſuchs war. Der Verkäufer ſoll nämlich behauptet
haben, die Steuer für den Wagen ſei ſchon eine ganze Zeit im
Voraus bezahlt, und nur unter der Bedingung ſei der Wagen für
den Preis gekauft worden. Der Mann hat jedoch nirgends viel
Glück mit ſeinem Sparverſuch, denn es ſtellt ſich heraus, daß er
nach ein paar Wochen einen zweiten Vertrag mit dem Verkäufer
abgeſchloſſen hatte und die Beiden ſich vollkommen einig waren,
alſo von einem Betrugsverſuch gar keine Rede ſein kann und der
Angeklagte infolgedeſſen auch freigeſprochen werden muß. Es
wäre tatſächlich wünſchenswert, daß in ſolchen Fällen, wo ganz
klar die Böswilligkeit und Eigennützigkeit des Anzeigenden
her=
vorgeht, nicht dem Staat, ſondern dieſem die Koſten der
Ver=
handlung aufgebrummt würden.
Die Verhandlung über die Vorgänge bei der
Offenbacher Mieterbaugenoſſenſchaft vor der
Gro=
ßen Strafkammer ſchreitet außerordentlich langſam vorwärts. Es
ſind die ganzen Tage lediglich die Angeklagten vernommen
wor=
den, die mit großer Erregtheit die Beweiſe ihrer Unſchuld zu
er=
bringen verſuchen. Heute, Mittwoch, wird mit der
Zeugenver=
nehmung begonnen, die wohl fürs erſte nichts weſentliches
er=
bringen wird.
EI Betrüger feſtgenommen. Der Maſchinentechniker Franz Hütter,
geb. am 14. Juli 1899 zu Graz, bereiſte ſeit September 1930 die Städte
Roſenheim, München, Augsburg, Ulm „Stuttgart. Mannheim und
Frankfurt a. M. ſprach mit gefälſchten Zeugniſſen als Diblom=
Ingenieur in Maſchinenfabriken vor und ließ ſich unter Berufung auf
verſchiedene namhafte Perſönlichkeiten der Wirtſchaft Unterſtützungen
auszahlen. In den gefälſchten Zeugniſſen wurde Hütter als Handels=
und Wirtſchaftsberichterſtatter, Deutſcher Preſſekorreſpondent, ſowie als
Dipl.=Ing. der General=Motors=Compagnie bezeichnet. Es handelt ſich
um einen reiſenden Betrüger, der nach einer Warnung des Verbandes
der Metall=Induſtriellen für Heſſen=Naſſau nunmehr in Darmſtadt
feſt=
genommen werden konnte. Hütter wird wegen Betrugs und anderer
Delikte dem zuſtändigen Richter vorgeführt.
E Manteldiebſtähle. Am Freitag, den 7. 11., zwiſchen 18 und 19
Uhr, wurde in der Techniſchen Hochſchule im Stock gegenüber dem
Hör=
ſaale 236 ein noch gut erhaltener Herrenmantel geſtohlen. Beſchreibung:
graublauer Herrenmantel, Gabardin, der Mantel iſt innen (nur das
Rückenſtück) mit dunklem Tuch gefüttert. Verſehen mit dem
Firmen=
zeichen Epka, Köln, 4 verdeckte Knöpfe, ſenkrechtſtehende Taſchen.
Des=
gleichen am 14. 11., ebenfalls aus der Hochſchule vor dem Hörſaal Nr.
327, ein brauner Hernenmantel. Beſchreibung: brauner Tuchmantel mit
ſchmalen hellen Streifen, ſenkrecht ſtehenden Taſchen, Ringsgurt, mit
braunem Futter abgefüttert. Das Futter iſt in Karos abgeſteppt.
Dov=
velreihig geknöpft. Wir wollen nicht verſäumen, nachdrücklickſt vor
An=
kauf ſolcher Objekte ernſtlich zu warnen. — Am 27. 10. 1930 wurde aus
einer Schule in Darmſtadt ein blauer Herrenmantel geſtohlen. Nachdem
der Täter den Mantel über 14 Tage in Beſitz gehabt und auch ſchon
den eingenähten Namen entfernt hatte, hat er ihn am 10. 11. wieder an
den Tatort zurückgebracht und an ſeinen Platz gehängt. Der Täter iſt
noch unbekannt.
— Diebſtahl von Zigarren. Aus dem Gebäude Eſchollbrückerſtraße
Nr. 14 wurden 2850 unverſteuerte Zigarpen entwendet. Der Diebſtahl
wurde vermutlich in der Zeit vom 8. 11. bis zum 10. 11. 30 ausgeführt
1900 Zigarren in Packungen zu je 100 Stück, der Reſt zu je 50 Stück
verpackt.
T7 Feſtgenommen wurde am 17. 11. der Viebhändler Joſef Sorg
aus Laugheim. S. wurde vom Amtsgericht Dillingen wegen
Unter=
ſchlagung ſteckbrieflich verfolgt.
2 Ues9er 2er9 TurtsDeeres Gercereee
Sistungen.
GSe0 Uetser Sereereee
Das Auge leidet bei schlechter Beleuchtung. Gutes
TSSRR OSST
Licht am Arbeitsplatz macht sich bezahlt. de feiner
die Arbeit ist, desto stärker muß die Beleuchtung
sein. Die Näharbeit der Hausfrau gehört zu den
feinen Arbeiten, bei denen das Auge überanstrengt
Fu
wird, wenn die Beleuchtung unzureichend ist.
Die Osram-Verkaufsstellen, das Elektrizitätswerk
und sonstige Elektro-Fachgeschäfte beraten Sie
gern kostenlos in allen Beleuchtungsfragen.
FOSSORTOSSTO
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Mittwoch, den 19. November 1930
* Vorkrag Profeſſor Dr. Zeller.
t. Am Dienstag abend ſprach in der Techn. Hochſchule Herr
Prof. Dr.=Ing. Zeller über ſeine Forſchungsergebniſſe die
Bal=
thaſar Neumann, den berühmten Baumeiſter, zum Gegenſtand
ſtatten. Der ſehr intereſſante und feſſelnde Vortrag, der durch
viele und klare Lichtbilder ergänzt wurde, fand auf Veranlaſſung
der Vortragsgemeinſchaft techniſch=
wiſſenſchaft=
licher Vereine ſtatt, für die ein Vertreter die ſehr zahlreich
Erſchienenen herzlich begrüßte.
Der Vortragende führte zunächſt in ſeine Forſchungsergebniſſe
ein und zeigte, wie z. B. aus aufgefundenem Briefwechſel, die
Eigenart Neumanns ſich beſonders der Intereſſen ſeiner
Bau=
herren anzunehmen, hervorgeht. Der Vortrag befaßte ſich zunächſt
mit den Schloßbauten, dann mit den Sakral= und Zivilbauten und
ſchließlich mit der Reiſetätigkeit des Baumeiſters. Der Rohbau
des Würzburger Schloſſes dauerte 22 Jahre. Profeſſor Zeller
ſchil=
derte eingehend die Entwicklung des Grundriſſes, der von Anfang
an nicht in dem rieſigen Ausmaß, das nachher zur Ausführung
kam, geplant war. Es iſt bewundernswert wie bald aus dem
jungen Soldaten — Neumann war anfangs Artilleriſt — ein
tüch=
tiger Techniker und Architekt wurde. Bemerkenswert die ovalen
Räume, die in der Baukunſt des 18. Jahrhunderts noch etwas Neues
bedeuteten, und die öfters veränderte Treppenanlage, der man mit
kleinen Lichthöfen beſſere Lichtverhältniſſe zu geben verſuchte. In
die Pläne Neumanns ſpielten franzöſiſche Pläne hinein, war doch
Frankreich damals (Verſailles!) in der Baukunſt führend. Auch
die Konſtruktion der Schloßkapelle, bei der verſchiedene
Schwierig=
keiten zu überwinden waren, führte der Vortragende an Hand
von Plänen und Photographien eingehend vor. Neumann hat bei
dem ganzen Bau gewiſſermaßen im Sinne eines modernen
Bau=
ingenieurs gewirkt und den Bau Wiener Einflüſſen gegenüber
überhaupt erſt lebensfähig geſtaltet. Auch ein dreiſtöckiges „
Waren=
haus” baute Neumann, das 12 Wohnungen enthielt, die durch ſechs
beſondere Treppen getrennt zu erreichen waren. Der Bau iſt
lei=
der heute durch Reklameſchilder ſehr entſtellt. Neumann hatte in
Würzburg auch baupolizeiliche Funktionen, die ſich z. B. erfolgreich
bei dem Umbau der ſchmalen und tiefgebauten mittelalterlichen
Häuſer bemerkbar machten. Der Vortragende ſetzte ſich beim
Be=
ſprechen der ſchönen Aufnahmen warm für das ſchöne alte deutſche
Dach ein und erntete mit ſeiner treffenden, humorvollen
Kenn=
zeichnung hypermodernſter Bauweiſe bei ſeinen Zuhörern
verſtänd=
nisvollen Beifall. Dem ſehr inſtruktiven Vortrag, aus deſſen
lebendiger Fülle hier nur Streiflichter gebracht werden konnten,
dankte ſehr lebhafter Beifall.
— Die Terofal=Künſtler im Orpheum bringen heute Mittwoch,
abends 8.15 Uhr, letztmalig das drollige Bauernluſtſpiel vom
ſchönen Tegernſee. Finden Sie, daß der Stingelhans ſich richtig
benimmt?” von L. Meggendörfer zur Aufführung. — Für morgen
Donnerstag, ſowie Freitag und Samstag ſind drei Aufführungen
einer ganz köſtlichen Neuheit vorgeſehen, worüber näheres
mor=
gen an dieſer Stelle und im Inſeratenteil erſichtlich iſt.
Karten=
vorverkauf: de Waal, Rheinſtraße 14, Verkehrsbüro,
Zeitungs=
ſtand in der Hauptpoſt, telephoniſch unter 389. (S. Anz.)
— Allgemeiner Deutſcher Frauenverein, Deutſcher
Staats=
bürgerinnen=Verband e. V. Die Ortsgruppe Darmſtadt des
Deutſchen Staatsbürgerinnen=Verbandes (A.D.F.) eröffnete ihre
Winterarbeit unter zahlreicher Beteiligung ihrer Mitglieder und
Gäſte in den behaglichen Räumen des Hotels zur Traube. Unter
dem Leitmotiv: „Politiſche Aktivierung der Frau” werden eine
Reihe Ausſpracheabende folgen, welche die Frauen reifer für ihre
politiſchen Pflichten machen wollen. Die letzten Wahlen haben
ergeben — und dies kam auch auf der kommunalpolitiſchen
Tagung des A.D,F. in Frankfurt a. M. zur Sprache —, daß nur
wenig Frauen ihr Wahlrecht mit Ueberlegung zum Beſten der
Frauen ausüben, ſodaß ſeltſamerweiſe 35—50 Prozent Frauen
Parteien wählten, die jede weibliche Vertretung und
Frauenmit=
arbeit ablehnen. Die Rednerin des Abends, Landtagsabgeordnete
Frau Maria Birnbaum, fordert eine gründliche ſtaatsbürgerliche
Schulung der Frau und regere Fühlungnahme, der allgemeinen
Frauenwelt mit den Parlamentarierinnen. Dieſe müſſen das
Vertrauen und den Zuſammenhalt mit ihren Wählerinnen
dau=
ernd und lebhaft ſpüren, denn dies iſt ihnen auf ihrem
vorgeſcho=
benen Poſten als Stütze wichtig und nötig. Bei den Frauen iſt
leider eine Wahlmüdigkeit eingetreten, die anfangs ſehr lebendige
Anteilnahme der Frau am politiſchen Leben iſt leider abgeflaut,
weil die Frau ſich abgeſtoßen fühlt von den oft ſehr häßlich
aus=
artenden Methoden der Politik. Gerade hier ſollte aber der
frauliche Einfluß ſich geltend machen und ſolche Auswüchſe nicht
mitmachen, ſondern ſie bekämpfen und zu verhindern ſuchen. In
ſehr klarer Weiſe führte Frau Birnbaum in die Maſchinerie der
Politik ein und ſagte Grundſätzliches gegen die landläufige
Auf=
faſſung von Politik, indem ſie ſich gegen die Anſicht wandte, daß
Politik immer häßlich ſein müſſe und unweiblich ſei. Dies iſt
durchaus nicht der Fall; auch in der Politik kann und ſoll die
Frau ihre Eigenart als Frau bewahren, und man ſoll daran
den=
ken, daß Politik. Dienſt an der Allgemeinheit” bedeutet, wozu
jeder Menſch, alſo Mann und Frau gleicherweiſe verpflichtet ſind.
Die Rednerin hob mehrfach hervor, daß es ſich bei der politiſchen
Aktivierung der Frau durchaus nicht — wie ſo oft
mißverſtan=
den — um einen Kampf gegen den Mann handelt, ſondern, daß
eine harmoniſche Zuaſmmenarbeit mit dem Mann, ein
gemein=
ſamer Dienſt an der Geſamtheit angeſtrebt wird. Wichtig iſt
fer=
ner, daß alle weiblichen Volksvertreter, wenn auch weltanſchaulich
in manchem verſchiedener Anſicht, doch zuſammenſtehen müſſen,
wenn es die Wahrung von allgemeinen Frauenintereſſen gilt.
Auch die Hausfrau muß bewußter in das politiſche Leben
ein=
treten, denn ein ſehr großer Teil des Volksvermögens geht durch
ihre Hand Frau Birnbaum führte die Hörerinnen noch in die
„Werkſtatt”, in die interne Arbeitsweiſe des Landtags ein und
fordert ſtärkere Beteiligung der Frauen als Zuhörer bei
Parla=
mentsſitzungen, um ſich zu ſchulen und um ſich vor allem eine
eigene Meinung bilden zu können. Dem ausgezeichneten Vortrag
folgte eine ſehr angeregte Diskuſſion.
* Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung. Wir
erin=
nern unſere Mitglieder, deren Angehörige ſowie ſonſtige Freunde
von Handwerk und Gewerbe an unſeren morgigen 2.
dies=
jährigen Vortragsabend im „Fürſtenſaal”, Redner:
Pri=
vatdozent Dr. v. Gerhardt=Frankfurt a. M. Thema: „
Wirt=
ſchaftskriſen, ihr Weſen und ihre Entſtehung”.
Jeder wird gewiß gern die Gelegenheit wahrnehmen, ſich aus dem
Munde eines ſolchen hervorragenden Sachkenners über dieſe
Dinge, die uns alle angehen, unterrichten zu laſſen. Gerade in
Zeiten heilloſer Verwirrung, wie der heutigen, tut ſachliche
Auf=
klärung beſonders not!
— Film=Vortrag. Wir weiſen auf die Veranſtaltung mit
dem Verband für autogene Metallbearbeitung, Ortsgruppe
Darmſtadt, betr. Film über „die Bedeutung des
Widiahart=
metalles” am Freitag, den 21. ds Mts., abends 20 Uhr, im
Hör=
ſaal 234 der Techn. Hochſchule (Eingang Weſtportal) mit Vortrag
des Herrn Dipl.=Ing. Thümling hin. (S. beſ. Anzeige.)
— Die freigeiſtige Arbeitsgemeinſchaſt (Freireligiöſe
Ge=
meinde Darmſtadt und Deutſcher Freidenker=Verband) hält am
Totenſonntag, 23. November, nachmittags, in der
Einſegnungs=
halle des Krematoriums auf dem Waldfriedhofe eine
Toten=
gedächtnisfeier ab. Die Gedächtnisrede wird von dem
Geſinnungs=
freund, Bezirksſekretär Heinrich Riegel, gehalten. Umrahmt wird
die Feier mit Geſangsvorträgen des Männergeſangvereins
„Weſtend” (Dirigent Herr Herfurth), ſowie dem Tag
entſprechen=
den Muſikvorträgen. Die Bevölkerung Darmſtadts wird zu dieſer
Feier herzlichſt hiermit eingeladen. (S. Anzeige in heutiger
Nummer.)
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
„Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt‟ Der
Film entſpricht nach Gehalt und Wert ungefähr dem Schlager,
deſſen Titel er trägt, d. h. wenn man gut gelaunt iſt. zu den
Ver=
ehrern Lilian Harvey’s gehört und außerdem bereit iſt, ſich
an keinerlei Unwahrſcheinlichkeiten zu ſtoßen, kann man ſich —
warum auch nicht? — mit dieſem anſpruchsloſen Film die Zeit
angenehm vertreiben, zumal er, wenigſtens photographiſch, keine
weſentlichen Mängel hat. Man, ſieht, wie Lilian Harvey, von
Sehnſucht nach dem mondänen Europa gepackt, ihrem Pflegevater
aus Sumatra durchbrennt, ſich als blinder Paſſagier auf einen
Dampfer einſchmuggelt, dort und ſpäter in Hamburg in allerlei
komiſche Situationen gerät, bis ſie zum Schluß natürlich
Gelegen=
heit findet, ihr Herz ſehr porteilhaft zu verſchenken. Außer
die=
ſem Tonfilm, dem keiner übelnehmen wird, daß er kein
Sprech=
film iſt, läuft ein bis auf den geſpreizten Begleittext ſchöner
Kul=
turfilm „Winter im Spreewald”.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen zwei Filme, die beide Muſterbeiſpiele dafür ſind, wie
Filmaufgaben gelöſt werden ſollen oder nicht gelöſt werden
dür=
fen. „Der ſingende Draht” iſt ſchlecht und recht Film!“
Ein unglaublich bewegtes Geſchehen, das gar nicht vor
Unmöglich=
keiten und Anachronismen zurückſchreckt, ein Geſchehen, wie es
nur der Film ſo lebendig und vielgeſtaltig zeigen kann, rankt ſich
um eine Handlung die kaum eine iſt, die aber ſo ausgezeichnet
dargeſtellt wird, daß ſie kaum eines Zwiſchentextes bedarf. Albert
Rogell leiſtet hier in einer mehr als harmloſen Fabel
regietech=
niſch Hervorragendes. Unglaubliche Reiterkunſtſtücke werden
ge=
zeigt Ken Maynard iſt Tom Mix bedeutend überlegen. Kampf
mit Indianern, die keine ſind, zum mindeſten keine, die heute noch
nackt auf geſattelten Pferden reiten und dergleichen mehr. Der
ganze Film ein einziges tolles jagendes Leben.
Daneben „Nur eine Nacht” mit Billie Dove und Clive
Brook. Ein völliges Verſagen in regietechniſcher Hinſicht
(Alexander Korda), was verſchuldet, daß eine blaſſe
Angelegen=
heit herauskommt, während die Filmidee durchaus geeignet iſt,
eine ganz große Leiſtung filmiſch zu zeigen zumal ſo
hervor=
ragende Darſteller zur Verfügung ſtehen wie die beiden
Genann=
ten und noch eine ganze Reihe anderer. Glänzende darſtelleriſche
Leiſtungen wundervolle Phototechnik und eine Reihe prachtvoller
Bilder. Die Handlung aber, von wenigen Szenen abgeſehen, nur
bewegte Figuren. Alles, was zum Verſtändnis der Handlung
not=
wendig iſt, muß der Zwiſchentext verkünden. — So betrachtet, iſt
das derzeitige Palaſt=Lichtſpiel=Programm intereſſant und ſehens=
*e.
wert.
Zugverkehr am preußiſchen Buß= und Bettag. Am
preußi=
ſchen Buß= und Bettag, Mittwoch, den 19. November, verkehren
die Perſonenzüge auf den preußiſchen Strecken Frankfurt—
Wies=
baden—Niederlahnſtein Wiesbaden—Bad Schwalbach, Wiesbaden
—Niedernhauſen und Bingerbrück-Bad Münſter a. St. wie an
Sonn= und Feiertagen, auf den übrigen Strecken im Bezirk der
Reichsbahndirektion Mainz jedoch wie an Werktagen. Die
direk=
ten Rheingauzüge von und nach Mainz über Wiesbaden=Biebrich
werden wie an Werktagen befördert.
putzt alle Metalle erstaunlich rasch spiegelblank
Lichtbilder=Vortrag des Volksfeuerbeſtattungs=Vereins
V. V. a. G. Ortsleitung Darmſtadt. Nach der
Begrüßungsan=
ſprache des Vorſitzenden. Herrn Weiße, nahm der Referent des
Abends, Herr Edwin Struck, Kaſſel, das Wort. Er zeigte die
Totenbeſtattung von vor Chriſti zur Zeit der Aegypter, Griechen,
Römer, germaniſchen Volksſtämmen, indiſchen Volksſtämmen uſw.
bis auf den heutigen Tag. Man konnte erkennen, daß die
Feuer=
beſtattung ſchon vor und nach Chriſti bei verſchiedenen Völkern
eingeführt war. Der Referent konnte in ſachlicher und
ver=
ſtändlicher Form den über Erwarten zahlreich Erſchienenen die
Feuerbeſtattung als Totenbeſtattung vortragen. Der Vorſitzende,
Herr Weiße, dankt dem Referenten für ſeine vorzüglichen
Aus=
führungen und weiſt zum Schluß nochmals auf die Bedeutung
des Vortrags hin und bittet alle Anweſenden das Gehörte hinaus
zu tragen und weiter zu verbreiten.
Eigentümer geſucht! Eigentumsberechtigte Perſonen über die
nachſtehend aufgeführten, bei der Krim.=Polizei ſichergeſtellten Sachen,
haben ſich immer noch nicht gemeldet. Nach Lage der Sache können die
Waren nur aus einem Diebſtahl ſtammen. Es handelt ſich um einen
großen und einen kleinen Manicure=Kaſten, 1 Paket (6 Stück)
Toilette=
ſeife (Elida), 1 Kaſten Veilchenſeife, 3 Geſchenkpackungen, enthaltend ein
Stück Seife und 1 Flaſche Parfüm (Noſe), 1 Kaſten mit 7 Flaſchen
Par=
füm, 9 Fl. Elida, 2 kleine Taſchenſpiegel, 7 Haarſpangen, 1 Schachtel
Raſierſeife (10 Stück), 1 Schachtel Khaſana.
Aus den Parkeien.
— Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler.
Der Vortrag Schröder über Außenpolitik findet nicht Donnerstag,
ſondern am Montag, den 24. November, im gleichen Lokal ſtatt.
Am Freitag (21.) Niepoth=Verſammlung bei Sitte (Arbeitskreis
Pflicht).
Ortsgruppe Darmſtadt der D.V.P. Am Freitag
ſpricht Herr Dr. Niepoth, M. d. L., über Landespolitik bei Sitte
(gelbes Zimmer). Es wird zahlreiches Erſcheinen erwartet.
Jugendgruppe der D.V.P. (Hindenburgbund) Heute
Gruppenabend im „Gutenberg”, Grafenſtraße.
Mitglieds=
bücher ſind mitzubringen. Gäſte willkommen.
Lokale Veranſtalkungen.
— Deutſcher Sprachverein. Wir erinnern an den
Gedächtnisabend für Walther von der Vogelweide und
verweiſen auf die heutige Anzeige.
— Chriſtlicher Verein junger Männer e. V.
Darmſtadt. Mittwoch, den 19. November, Bibelabend für
Männer und junge Männer. — Nachmittags Jungſcharſtunde (für
Jungens von 10—14 Jahren) von 4—6 Uhr. Wir laden zu dieſen
beiden Veranſtaltungen noch einmal ein.
— Sportplatz=Reſtaurant und Café
Böllen=
falltor. Heute der beliebte Kaffee= und Kuchentag mit
Kinder=
feſt, wobei jedes Kind beſchenkt wird. Abends unter verſtärkter
Kapelle großer Tanzabend mit Preiſen. Das Publikum iſt
Preis=
richter.
Tageskalender für Mittwoch, den 19. November 1930.
Heſſ Landestheater, Großes Haus, G5 I und II: „
Eli=
ſabeth von England”. — Kleines Haus, T 2. 20 Uhr: „Der
Waffenſchmied” — Orpheum 20,15 Uhr: „Finden Sie, daß
der Stingelhans ſich richtig benimmt?”
Konzerte:
Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich Reſtaurant Bender,
Maxim, Spaniſche Bodega, Rheingauer Weinſtube, Sportplatz=
Reſtaurant am Böllenfalltor. — Kinovorſtellungen:
Union= Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. — Konkordiaſaal,
15,30 Uhr: Oeffentliche Proteſtverſammlung der Gaſtewirte=
Innung. — Perkeo, 15,30 Uhr: Märchentheater — Ldw.=
Gg.=Gymnaſium, 20,15 Uhr: Vortrag W. Pache (Ver.
Freie Schule).
Aus Heſſen.
E. Wixhaufen, 18. Nov. Theaterabend.
D
verein veranſtaltete am Sonntag abend im Saale des a
Krone” einen Theaterabend. Zur Aufführung gelmwe
„Vater Lorenz‟. Die Spieler gaben ihr beſtes ſchauſpieleun;
her. Beſonderen Anklang fand die prächtige Spielweiſe
ſtellers Vater Lorenz”.
O. Erzhauſen, 18. Nov. Der Geſangverein Germanio
Zur Krone” ſeinen Theaterabend ab. Geſpielt wurdc
„Das Hollandmädel‟. Die urwüchſige Komik des Stückes 3.
mit allen nur denkbaren Verwechſelungen der auftretere
brachte es fertig, daß die bald eingeſtimmten Zuhörer wo
faſt nicht herauskamen. Außer den oft bewährten Krirt
Walter Triebig, Ph. Keller, W. Breidert. Dina Briel=
L. Trautmann, wirkten noch J. Neuſel, Chr. Breidert:
mit. Alle Mitſpieler gaben ihr Beſtes.
— Weiterſtadt, 17. Nov. Die Ortsgruppe Weiterſtadk
Bau= und Siedlungsgemeinſchaft, e. G.m.b.H., Darmſtadc
Nachdem erſt bei der im Mai d. Js. ſtattgefundenen Dam!
unſerem Mitglied Georg Adam Petri ein zinsfreies Dag
12000 zugeteilt wurde, bekam bei der am 30. Oktober z
Vergebung von weiteren 176 zinsfreien Darlehen zum 8
freien Heimſtätten unſer Mitglied Adam Royer ein ſolckn=
J. Griesheim, 18. Nov. Die Spülung des Waſſi
hieſigen Waſſerleitung findet wie folgt ſtatt: Am Mittrr
ber, der obere Ortsteil, am Donnerstag. 20. November, 1h
teil. Die Spülung erfolgt ſtraßenweiſe und ſind die eiri
nur auf kurze Zeit geſperrt. — Am Mittwoch den 19.
mittags 3 Uhr, findet auf dem Rathaus eine
Säuglings=
ſtatt. — Am verfloſſenen Sonntag fand in der hieſigen
des Erntedankfeſtes ſtatt, bei der der Kirchenchor und Ps/
wirkten. — Am Sonntag hielt Herr Dr. Denker von der
kammer Darmſtadt im Gaſthaus „Zum grünen Laub” m
des Alt= und Junglandbundes einen Vortrag über
Pfers=
zwei Pferde verſchiedener Zuchtrichtungen vorgeführt wun
Aa. Eberſtadt, 18. Nov. Feuerwehrball.
Feuerwehrball der Freiwilligen Feuerwehr Eberſtadt
Teilen einen guten Verlauf. Der im Saale „Zum 981
abgehaltene Familienball erfreute ſich eines guten Beſwut
mandant der Freiwilligen Feuerwehr.
Oberbrandmeiſte=
begrüßte namens des Kommandos alle Anweſenden aufft=
Hebermehl fand mit ſeinen humoriſtiſchen Vorträgen viee
Ortsgruppe Eberſtadt des Reichsbundes der Kinderress
gutverlaufenen Werbeabend ab. Anſprachen hielten
penleiter Löwer, der Kreisvorſitzende und Pfarrer Weift
Aufführung gelangte Volksſtück. Mutter und Sohn” fn.
fall. — Eine kirchenmuſikaliſche Abendni
Mittwochabend in der Kirche abgehalten. Auf der Orgen
von Burtehude und Bach zu Gehör, der Kirchengeſangver
von Schubert, Bach uſw. Eine Sängerin ſingt ebenfau=
Bach.
Cp. Pfungſtadt, 17. Nov. Konzert des M
Der Muſikverein Pfungſtadt gab am Sonntag
nachmi=
das ſich eines guten Beſuches erfreute. Es kamen AN=
Marſchner, Strauß uſw. zu Gehör. Als Soliſten
bet=
rere Orcheſtermitglieder. Der Geſamteindruck des Kom
der Leitung des Kapellmeiſters Lutz ſtand, war befriedr.
war feſtzuſtellen, daß das Orcheſter weſentliche Fortſchrru
— Der Verein der Hundefreunde von Pfungſtadt und
ſtaltete am Samstag und Sonntag eine ſehenswerte Sc.”
die ſich neben der kürzlich abgehaltenen Dobermanrn
ſehen laſſen konnte und bewies, daß der Verein über
Zuchtmaterial verfügt.
G. Ober=Ramſtadt. 18. Nov. Die Jugendve e
unſerer evangeliſchen Gemeinde veranſtalteten einen
abend. Ueber der Veranſtaltung ſtand „Deutſcher 27
nationale Töne anzuſchlagen, ſondern, um in unſere G1
mit auch ins deutſche Volk an unſerem Teil hineinzurn
Chriſtus, kehre zur deutſchen Seele zurück!” So klamp
und Geſang. So klang es aus dem Spiel „Der Stä
man es aus der Jugendſzene: „Wir wollen Kämpfer t.
Lichts!” So klang es heraus aus der Rütliſzene, die au
Abends geſtellt war: „Wir wollen trauen auf den höo
ſo klang es in den dichtbeſetzten Saal aus Anſpracheuul
des Ortspfarrers, den immer am Schluß ein Spreort
Möge ſo an ſeinem Teil auch dieſer Abend ſeine Frad
Segen unſerer Gemeinde und unſeres Volkes. Einer
Aus Nacht zum Licht!
Rheinheſſen.
* Mainz, 18. Nov. Chronik. Die
Gu=
ſtatt des Gutenbergmuſeums, die 17
Mon=
ibero=amerikaniſchen Ausſtellung in Sevilla im Beir
wurde, iſt nun nach Mainz zurückgebracht worden unß.
ſtellung im Mainzer Gutenbergmuſeum gefunden. 22 b
Premio” mit der großen goldenen Medaille, die das
Gutenberg=Muſeum zuerkannt hatte, wurden auch die
die Werkſtatt in Sevilla aufbauten. Muſeumsdirektor A)
Guſtav Mori, mit goldenen Medaillen ausgezeichnet—.
den auf der Gutenbergwerkſtatt intereſſante Drucke im
ſchen Technik hergeſtellt. Das wichtigſte Stück für urr
Urkunde, durch die Dr. Hugo Eckener die Ehrenbürgn
Sevilla übertragen wurde. — Dombaumeiſter a..
L. Becker, der hervorragende, beſonders um die Wieicke!
Mainzer Domes hochverdiente Kirchenbaumeiſter, wirSld
Jahre alt. Eine große Anzahl prächtiger Kirchenku.,
Main, Saar und Moſel wurden von Profeſſor
Beck=
ausgeführt. Unter den etwa 200 Kirchenbauten, die PN
leitet hat, befinden ſich die Garniſonskirche in Straßl,!
kirche in Düſſeldorf, die Maria Empfängniskirche in
bethenkirche in Darmſtadt. Auch jenſeits des Ozeans”v.
tätig. U. a. iſt die Martinskirche in Chicago ſein
W=
die Fußballmannſchaft eines hieſigen Sportvereines
iſt ein Unbekannter in den Umkleideraum eingedrunv!
zwei Mäntel und einen rotbraunen Handkoffer mit 7½0
Bei der am Sonntag in Gau=Odernheim (Rh./.
Bürgermeiſterwahl gaben von 1170 Wahlbereun4
ler gültige Stimmen ab. Die Wahlbeteiligung betrug
zent. Gewählt wurde Kaufmann Heinrich Ritter (Nan=f
571 Stimmen, während der Kandidat der Demokratk=
und der Sozialdemokratie, Landwirt W. Beckenbach
hielt. — Die älteſte Frau von Mainz, die W2
Alter von 97 Jahren an Altersſchwäche im ſtädtiſchenu”
ſtorben.
— Worms, 18. Nov. Aufhebung einer 00
rie Viele Jahre erfreute ſich die Stadt Worms eine=
81 Ausſtellungen ſind durch die Räume an der Moltke—
Zurzeit läuft die letzte dieſer Ausſtellungen als eim:
Wormſer Künſtlergruppe. Der Beſchluß des Stadtratt?
ab 1. Dezember aufgehoben. Sie wird zu Wohnunges
Gemäldebeſitz der Stadt Worms hat eine proviſoriſſ”
Hehlshof gefunden. Nicht nur die von der Auflöſung
Wormſer Künſtlerſchaft, auch die auswärtigen Maler
dauern die Maßnahme, da ſie ihnen eine gute Austs
raubt.
Schöne weiße Zähne. „Auch ich möchte nicht verfehetel!
größte Anerkennung und vollſte Zufriedenheit über die „Chloe!
zu übermitteln. Ich gebrauche „Chlorodom”, ſchon ſeit Jahk
meiner ſchönen weißen Zähne oft beneidet, die ich letzten 120
den täglichen Gebrauch Ihrer „Chlorodont Zahnpaſte” ereichel‟
Sch..— „Saalkreis. — MMan verlange nur die echte G.*.
Tube 60 Pf. und 1 Mk. und weiſe jeden Erſatz dafür zur2‟
Bech
RN
SElNELI
EINGETKAGENE
schurzMakkEN
Eine Sensation
Einzigartig in Tonfülle und
Lantstärke — und
nur RM. 70.—
dieser
„GRAMOLA‟-Koffer Nr. 185
Vorspiel bereitwilligst
im allen underen oflrtellen Vortmdstelle, Dmmried durch weerte Schmtmurte BeurschE GRAMMoPHoN AKTIENKESFt
ElpIge elektrische Neu-Aufnahmen, dle wir ewel--
„BANDirenisrReiche‟, Ourestuns 1.
HEINRICH SCHLUSNUS
Arnd Dmnn HreMnndir
Traum durch die Dämmerung R. Strauß
(Nir. 77194/0 m Plunenpreie-
Freundliche Vision, Lied. R. Struuß
(Nr. 90167/3 Plattenpreis RM. 4.—) 2 Gnosse rango-schLAdER
Paut gopmn künsrtex onchesren
Oh, Fräulein drete
Aunent mir Hnn Iun Ait4
Die Domglocken, Nocturno
zesung. v. Helge Roewacste, Stute
Die Uhr u. d. Meisner Porzellan-Pärchen
Mir Mitd Kear
(r. 23568/2 Plattenpreis RM. 3.50)
und alle großen Tanz- und Tondlm-Schlager!
Mittwoch, den 19. November 1930
hieſigen Einzelhandels in der Frage der Preisſenkung die Initiative
ergriffen, indem er mit den Innungen und Fachgruppen in
Verhand=
lungen getreten war. Seine Anregung, über die Senkung des
Ge=
ſtehungspreiſes hinaus der geſunkenen Kaufkraft weiter
Bevölkerungs=
freiſe durch einen weiteren Preisnachlaß auf Koſten der eigenen
Ver=
dienſtſpanne Rechnung zu tragen, begegnete allſeits Verſtändnis, und
eine dieſer Tage ſtattgefundene Verſammlung konnte endgültig einen
Aufruf an die breite Oeffentlichkeit formulieren, der nun bekanntgegeben
wird. In der von Kaufmann W. Simon, dem Vorſitzenden des
Einzel=
handels, geleiteten Verſammlung wurde vom Vorſtand eingehend
be=
gründet, daß der Einzelhandel als letzte Stelle, die eine Verteilung von
Waren vornimmt, in erſter Linie berechtigt ſei, eine Regulierung der
Preiſe auch während einer Preisſenkungsbewegung vorzunehmen.
Ein=
mütig wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Preisſenkung, ſoweit ſie
auf Koſten der Verdienſtſpanne gehe, jedoch nur getragen werden könne,
wenn ihr alsbald eine Minderung aller öffentlichen Laſten folge. — Der
öffentliche Aufruf enthält neben allgemeinen Richtlinien auch eine
Zu=
ſammenſtellung der bis zum 15. November erfolgten Geſamt=
Preisſen=
kung, die ſich aus der ſchon getätigten Preisſenkung infolge
Herabſetzung der Geſtehungspreiſe und dem ab heute wirkſamen,
von den Organiſationen und Verkaufsſtellen freiwillig,
übernom=
menen Preisnachlaß zuſcmmenſetzt. An den nachſtehenden
Prozent=
ſätzen ſind alle Verkaufsgruppen auch mit Nachlaß zu Laſten der
Ver=
dienſtſpanne über die allgemeine Preisſenkung hinaus mehr oder
weni=
ger beteiligt. Bei einigen Branchen, in denen eine Preisſenkung von
oben” her nicht angeordnet iſt, ſind die angegebenen Prozente
aus=
ſchließlich ein ſelbſtauferlegtes Opfer. — Die Preisſenkung hat bis zum
5. November die folgenden Sätze erreicht: Brot per 4=Pfd.=Laib um
2 Pfg (bei Barzahlung); Rindfleiſch 8 Prozent, Schweinefleiſch
20 Prozen
Schneiderwaren 10 Prozent; Lederwaren 10 Prozent; Uhrmacherwaren
10 Prozent; Juwelen und Silberwaren 20—25 Prozent; Buchhandel:
Neuausgaben 20—25 Prozent; Bürobedarf und Schreibwaren 15
Pro=
zent; Friſeurhandwerk 20 Prozent; Kohlen: Anthrazit 5 Pfg.; Koks II
5 Pfg.; Briketts 10 Pfg.; Bäckerbriketts 15 Pfg. pro Zentner.
r. Bad=Nauheim, 14. Nov. Keine Sonntagsfahrkarten
nach Darmſtadt. Der hieſige Verkehrsverein war darum
eingekom=
men, daß die Zahl der hier zur Ausgabe kommenden
Sonntagsfahrkar=
ten vermehrt werde. Vor allem war die direkte Sonntagskarte nach der
Landeshauprſtadt gewünſcht worden. Die Eiſenbahndirektion
Frank=
furt a. M. lehnte jedoch das Geſuch ab, da nach ihrer Auffaſſung es
keine beſondere Zumutung für den Reiſenden ſei, ſich beim Umſteigen
in Frankfurt a. M. eine weitere Sonntagskarte nach Darmſtadt zu
löſen. Bei den direkt von hier nach Darmſtadt gehenden D=Zügen iſt es
unſeres Erachtens für den Reiſenden aber doch zumindeſt eine
Unbe=
quemlichkeit, wenn er den Aufenthalt in Frankfurt a. M. zum
Nach=
löſen der Karte benutzen muß.
* Gießen 18. Nov Kundgebung des Jungdeutſchen
Ordens. Der Jungdeutſche Orden Heſſens hatte ſeine Meiſter zu
einer Tagung in Gießen verſammelt, die außerordentlich ſtark beſucht
war. Vormittags fand auf „Liebigshöhe” eine interne Verſammlung
der Meiſter ſtatt, in der der Hochmeiſter Artur Mahraun über die
Kämpfe der letzten Zeit in zweiſtündiger Rede ſprach. Nach Beendigung
der Rede ertönde langanhaltender Beifall als Zuſtimmung.
Anſchlie=
ßend begann der Ummarſch durch die Stadt, der in muſtergültiger Ruhe
und Ordnung ſtattfand und überall berechtigte Bewunderung
hervor=
rief. Am Oswaldsgarten fand der Vorbeimarſch vor dem Hochmeiſter
ſtatt. Da die öffentliche Verſammlung wegen Ueberfüllung geſchloſſen
werden mußte, marſchierten die Ordensmitglieder zur Stadt um
da=
ſelbſt das Erſcheinen des Hochmeiſters abzuwarten, der mit ihnen noch
einige Zeit verleben wollte. Die Kundgebung in der Turnhalle nahm
einen eindrucksvollen Verlauf und ſtärkſter Beifall bewies, daß der
Hochmeiſter bei den Zuhörern, bis auf wenige Störenfriede, die bald
verſtummten, Verſtändnis fand.
einem Vortrag bekannt gegeben und
erreg=
fſehen, laſſen ſie doch die große
volkswirt=
des Fremdenverkehrs und die Notwendigkeit
derung klar hervortreten.
Uansk wnesskin Haidtaist, kannmamen kionanne, OLsßan,
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a. d. Geſchäftsſt. (*
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Heimgang unſeres teuren,
unvergeßlichen Entſchlafenen ſagen innigen
Dank
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Thienemann Wwe.
Darmſiadt, den 17. November 1930.
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Teiden meine innigſtgeliebte Frau
in Karl Rill und
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Aus=
ſteuer w. Herrn
Be=
amt., nicht u. 40 J.,
Witw. bevorz., zw.
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kenn. zu lern.
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erbeten unt. J. 223
a. d. Geſchäftsſt. (*
im 54. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Ludwig Breitwieſer.
Darmſiadt, Nieder=Ramſtädterſtr. 54.
Die Beerdigung ſindet in aller Stille ſtatt.
Von Belleidsbeſuchen bittet man höſlichſt abzuſehen. (*
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65. Lebensjahre janft verſchieden.
ten der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Müller
Friedel Müller, geb. Förſier
und Enkelkind.
den 18. November 1930.
Rug ſindet Freitag, den 21. November,
Wh vom Portale des Friedhofes Eberſtadt
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nach kurzem ſchweren Teiden, zu ſich in die
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Ewigkeit zu rufen.
In tiefer Trauer:
Otto Burck
Alexander u. Heinrich Burck.
Darmſiadt, den 17. November 1930.
Stuttgart und Eberſtadt (Württemberg).
Die Beerdigung ſindet am Donnerstag, den 20. Nob.
1930, nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des
Fried=
hofs an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtiatt.
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Im Namen der Hinterbliebenen:
Familie Weingarten.
Darmſtadt, den 17. November 1930.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 20.
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vember, um 2½ Uhr nachmittags, auf dem alten
Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
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geb. Baumgarten
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trauernden Hinterbliebenen:
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Reinhold Grab
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Mittwoch, den 19. November 1930
Hier beginnk die Heilige Skadk.
Das Eiſenbahneinfahrtstor zur Vatikaniſchen Stadt.
Unſer Bild zeigt das imponierende Einfahrtstor für Eiſenbahnzüge, die in das Gebiet der
Vati=
aniſchen Stadt gelangen. Die ſchweren Eiſentore gleiten beim Nahen eines Zuges geräuſchlos
aus=
inander und ſchließen ſich ebenſo. In der Mitte befindet ſich das päpſtliche Wappen, das
Hoheits=
zeichen des ſouveränen Kirchenſtaates.
Bus eine ontd ven den Antager eir Madrit
Die Beiſetzung der Arbeiter, die von der Polizei in den Straßenkämpfen von Madrät
Der Generalſtreik der Madrider Arbeiter nimmt einen bedrohlichen Umfang an.
dolid, Bilbao und Barcelona ſcheinen ſich der Bewegung anſchließen zu wollen.
beginnen bereits knapp zu werden. Schulen und Geſchäfte in Madrid wurden
Zegierung droht mit dem Belagerungszuſtand.
Reich und Ausland.
Die Frankfurter Deckungsvorſchläge abgelehnt.
Frankfurt a. M. In einer
außerordent=
lich lebhaften Sitzung am Dienstag abend hat
der Stadtrat die Vorſchläge der
Stadtverwal=
tung zur Abdeckung des 8½=Millionen=Defizits
abgelehnt. Es wurde ſchließlich eine
Verſtän=
digungskommiſſion gebildet, die ein Kompromiß
ausarbeiten ſoll. Falls dies nicht gelingt —
was wahrſcheinlich ſein dürfte — würde die
Zwangsetatiſierung notwendig werden.
Dr. Bangert Bürgermeiſter von Wetzlar.
Wetzlar. In der geſtrigen
Stadtverordneten=
ſitzung wurde der bisherige Beigeordnete der
Stadt Wetzlar, Dr. Hugo Bangert, der bereits
ſeit einigen Wochen interimiſtiſch die Geſchäfte
der Verwaltung führt, zum Bürgermeiſter
ge=
wählt. Für ſeine Wahl wurden insgeſamt
16 Stimmen abgegeben, darunter 15 bürgerliche
und eine ſozialdemokratiſche. Die übrigen zehn
ſozialdemokratiſchen Stadtverordneten enthielten
ſich der Stimme. Der neue Bürgermeiſter ſteht
im 41. Lebensjahr und entſtammt einer alten
Wetzlater Bergmannsfamilie.
Einem raffinierten Schwindler ins Garn
gegangen.
Wetzlar. In der letzten Zeit ſind
verſchie=
dene Perſonen Wetzlars einem raffinierten
Be=
trüger zum Opfer gefallen. Trat da ein ſehr
ſchneidiger Herr auf, der ſich als Regierungsrat,
auch als Flugkapitän ausgab und angeblich von
der Regierung in Koblenz zur Ueberwachung der
politiſchen Polizei hierher geſandt ſein wollte.
Daß der „Regierungsrat” nebenbei
Waſchmaſchi=
nen und Strümpfe verkaufte, ſtörte die
vertrau=
ensſeligen Gemüter nicht. Der Herr
Regierungs=
rat verſtand es, vorzutäuſchen, daß er über ſehr
gute Kapitalanlagen im Ausland verfüge. Es
gibt Leute, die der Solidität der deutſchen
Geld=
anlagen nicht trauen, und ſie mußten es bitter
bezahlen. Dem „Regierungsrat” wurden in einem
Fall 23 500 Mark, dann 11000 Mark, in einem
weiteren Fall über 2000 Mark anvertraut, die er
im Ausland unterbringen ſollte. Der „
Regie=
rungsrat”, der inzwiſchen feſte Beziehungen in
Wetzlar eingegangen war und ſich mit einer
jun=
gen Dame verlobt hatte, nahm das Geld und
ver=
ſchwand. Als die Rückzahlungstermine verſtrichen
waren und alle Mahnungen der Gläubiger aichts
fruchteten, wurde Anzeige erſtattet. Es gelang
aber dem Betrüger, ſich ſeiner Verhaftung zu
entziehen. Er wird bis jetzt vergeblich geſucht.
Es handelt ſich vermutlich um einen Techniker
namens Anton Dietz aus Lorch a. Rh.
„D. 8000” in Deſſau gelandet.
Deſſau. Das Junkers=Großflugzeug „D. 2000‟
iſt am Dienstag mittag von ſeinem
Europa=
rundflug nach Deſſau wieder zurückgekehrt und
landete um 13,50 Uhr unter begeiſterter
Anteil=
nahme der Bevölkerung auf dem Junkers=
Flug=
platz glatt.
Die Frauenführerin der Türkei in Berlin
Frau Suat Derwiſch Hanum,
die bekännte Schriftſtellerin und Führerin der
türkiſchen Frauenbewegung, iſt in Berlin
einge=
troffen, um das ſoziale und politiſche Wirken
der deutſchen Frau zu ſtudieren.
Schraubenflugzeug über New York.
Die beiden Schraubenflugzeuge über der Wolkenkratzerſtadt.
Zwei der ſogenannten Autogyros, der eigenartigen Flugerfindung des Spaniers La Cierva, zogen
kürzlich ihre Kreiſe über New York. Die Flugzeuge werden von der Pitcairn=Geſellſchaft in
größe=
rem Stil gebaut, da ihre Konſtruktion für ſehr zukunftsreich gilt. Der Präſident der Geſellſchaft
lenkte ſelbſt eines der Schraubenflugzeuge, die vier Stunden lang über den Wolkenkratzern der
Rieſenſtadt dahinflogen.
Der Poſtraub auf der Rheinuferbahn
Köln—Bonn aufgeklärt.
Köln. Der Poſtdiebſtahl im Poſtwagen der
Rheiniſchen Uferbahn Köln-Bonn, der
ſeiner=
zeit ſo großes Aufſehen erregte, iſt jetzt endlich
aufgeklärt worden. In der vergangenen Nacht
wurden ein Poſtbeamter und zwei Arbeitsloſe
feſtgenommen. Anſtifter war der Poſtbeamte,
während einer der Erwerbsloſen, unterſtützt
durch ſeinen Helfershelfer, den Diebſtahl
aus=
geführt hat. Die drei Feſtgenommenen ſind
ge=
ſtändig. Von dem geſtohlenen Geld — es
han=
delte ſich um rund 6100 RM. — ſind bis jetzt
1050 RM. herbeigeſchafft worden. Bekanntlich
war der Poſtbeamte, der an dem betreffenden
Abend die Poſt in der Rhein=Uferbahn zu
beſor=
gen hatte, von den Tätern unter Vorlage einer
ſchriftlichen amtlichen Benachrichtigung an eine
andere Stelle „abkommandiert” worden. Statt
deſſen verſah dann der Dieb den Dienſt des
Be=
amten und wußte dieſe Rolle ſo gut zu ſpielen,
daß niemand Verdacht ſchöpfte.
Dreiſter Raubüberfall in Erfurt.
Erfurt. Im Zentrum Erfurts verübten
drei maskierte Räuber am Montag abend einen
frechen Raubüberfall. Sie drangen durch eine
Hintertür in die Geſchäftsräume eines Weiß=
und Wollwarengeſchäfts ein und bedrohten das
mit der Abrechnung beſchäftigte Perſonal mit
vorgehaltenem Revolver. Den Räubern gelang
es, das auf dem Ladentiſch liegende Geld an ſich
zu reißen und das Freie zu gewinnen. Obwohl
eine große Menſchenmenge und ein Poliziſt
ſo=
fort die Verfolgung aufnahmen, konnten die
Täter entkommen.
Starke Schneeverwehungen auf den
oſtpreu=
ßiſchen Bahnlinien.
Königsberg. Der ſtarke Schneefall am
Montag abend und in der Nacht zum Dienstag
hat auf den Eiſenbahnſtrecken in der Provinz
namentlich auf der Hauptſtrecke Königsberg—
Inſterburg, ſtarke Schneeverwehungen
hervor=
gerufen. Die Züge hatten erhebliche
Verſpätun=
gen, die vereinzelt über eine Stunde dauerten.
Die Beſeitigung der Hinderniſſe iſt ſofort in
An=
griff genommen worden. Für die nächſte Zeit
wird klares Wetter bei leichtem Froſt erwartet.
Ozeanflieger Levine wegen
Falſch=
münzerei-Berdachts verhafket.
Wien. Der bekannte Ozeanflieger Charles
Levine wurde auf dem Semmering, wo er mit
einer Dame im Kurhotel weilte, verhaftet. Er
ſteht im Verdacht der Falſchmünzerei. Levine
wollte zuſammen mit einem öſterreichiſchen
Gra=
veur falſches franzöſiſches Geld herſtellen. Der
Flieger wurde unter Bedeckung nach Wien
ge=
bracht und wird morgen dem Landesgericht
ein=
geliefert werden. — Levine wurde ſeinerzeit
be=
kanntlich in Wien feſtlich mit großen Ehren
emp=
fangen und hat auch die höchſte öſterreichiſche
Or=
densauszeichnung erhalten, nachdem er in
Ge=
meinſchaft mit dem Flieger Chamberlin einen
Transozeanflug ausgeführt hatte und in der
Nähe von Kottbus gelandet war.
Zu der aufſehenerregenden Verhaftung des
Ozeanfliegers Levine wird nun bekannt, daß
die in ſeiner Begleitung reiſende Dame die
amerikaniſche Millionärin Mabel Boll, die
we=
gen ihres berühmten Brillantſchmucks ſogenannte
„Brillantenkönigin” iſt. Levine hat bei ſeinem
erſten Verhör angegeben, daß er und Mabel Boll
die Errichtung eines neuen Spielkaſinos in
Bi=
arritz beabſichtigten und daß er zu dieſem
Be=
hufe einen Wiener Graveur mit der Herſtellung
von Spielmarken beauftragt habe. Dieſe
Be=
ſtellung ſei unter ſeinen wahren Namen erfolgt,
was ſchon beweiſe, daß von einer geplanten
Falſchmünzerei keine Rede ſein könne. Er ſei
offenbar das Opfer eines Irrtums oder einer
Intrige geworden, durch die die Konkurrenz die
Ausführung ſeines Planes verhindern wollte.
Er ſelbſt befinde ſich in den günſtigſten
Vermö=
gensumſtänden, und Mabel Boll, mit der
zu=
ſammen er vor zehn Tagen in Wien angekommen
ſei, wo ſich beide unter ihrem richtigen Namen
meldeten, beſitze eine prachtvolle Villa in
Bi=
arritz. Es iſt dieſelbe Dame, mit der Levine
ſeinerzeit auf der „Columbia” von Paris nach
London geflogen iſt.
Für heute mittag wird die Ankunft von
Pa=
riſer Polizeibeamten in Wien erwartet. Von
ihren Feſtſtellungen erhofft man auch die
Auf=
klärung der Vorgeſchichte der Verhaftung
Le=
vines.
(Sonderbericht der Telegraphon
pyright für Deutſchlan?
Bordeaux. Am Monta,
fen die geladenen Gäſte aus;
Sonderzug in Bordeaux ein,
Flugſchiff „Do. K” zu beſichti !e
ſich ſofort zum Flugſchiff, das
Bordeaux entfernt vor Ankera!
Uhr beſtiegen die Gäſte dar
wenige Minuten ſpäter ſtarte.
Rundflug. Bei einem Totalge
nen gelang der Start in 42
Rundflug, der 14 Minuten
allen Gäſten höchſte Befriedigr
Uhr fand der zweite Flug, cn
14 Gäſte teilnahmen, ſtatt. E
nuten.
Um das Verſprechen gegem!
rung von Bordeaux einzulöſen,/e
12 Uhr ein Rundflug über
dern=
ßen waren ſchwarz von Menſcher
Ausſichten waren beſetzt. Dies!
Bordeaux begrüßte das Luftſch †
Rufen.
Eine Ueberführung des „
gefährlichen Ankerplatz auf da
ruhige Waſſer der Seeflugſtat
folge des ſtarken Nebels unter
mandant der Station riet dm
im Nebel auf dem nur 2 Ma=l
landen. Entgegen den Melduug
zöſiſchen Preſſe, daß „Do. K‟
landung in La Rochelle franzö!ſ
nicht benachrichtigt habe, karn
Auszüge aus dem Bordbuch
des Flugſchiffes feſtgeſtellt wan
zwei Stunden lang vergeblichliht
den Wellen 600 und 2100 de ſ
Bordeaux, Le Havre und Quald
Sein Anruf „C. O.” (an alln
von der Funkſtation Nordeich
dern in Arizona gehört und
Nach wie vor befindet
beſtem Zuſtande. Die Motorer/
wieder ihr gleiches regelmäßigv:!
ſchiff konnten bei eingehendor*
keinerlei Störungen feſtgeſtellt u
ſatzung iſt munter und zufrieLand
folge der ununterbrochenen
übermüdet.
Wenn es die Witterungsve:s0
ſollten, wird am Dienstag dereſ
tander erfolgen. 14 Paſſagij=
Kommandant des ſpaniſchen
General Soriano, werden teilld
Der Beſuch des „Do. K‟
i=
allen Kreiſen ſowohl bei den
L=
bei den Fachleuten und in dera!
Intereſſe ausgelöſt. Die frar.3
widmen dem deutſchen Flugſe
Artikel. Einſtimmig iſt die
Leiſtung des Erbauers des „u
niers.
Keine Umbaupläne fü:
Berlin. Eine Londoner
ſen, daß Dr. Dornier in
Engla=
angeknüpft habe, mit dem
Zu=
ſchen Curtis=Motoren des Fl.—
gegen acht 900 PS britiſche
Roc-
auszutauſchen, und zwar ſei ex
der geplante Atlantikflug vcr!
worden. Wie wir von zuve‟
fahren, trifft dieſe Meldung iw
zu. Es liegt im Bereich der 9
engliſche Kreiſe für den Bau
nach dem Typ des „Do. K” in:
Ausſtattung dieſes Flugſchiffes
nannten engliſchen Motoren1
wie die für Italien beſtimmie
dem Typ des „Do. K” mit F
rüſtet werden ſollen. Die ames
Motoren haben ſich bei dem
bewährt, und es dürfte kaum
liegen, dieſe Motorenanlage al
von einer Verſchiebung des 92
fluges des „Do. K” iſt in
Kreiſen nichts bekannt. Eine
Motorenanlage könnte ſchlieb:
in einer der Etappenſtatiom
ſondern nur auf der Werft in?
geführt werden, zumal umfan?
ſich dieſer Arbeit anſchließen M.
Eine Generation wird geopfert.
Politbüro. Die grimmige Hand der Partei und des Jakt liegt
auf allem: Auf Brot und Obdach.
So gehk es nichk!”
Zehnjahresfeier des Roten Oktober.
Ehren=
gerren Länder, Beobachter der bürgerlichen
urng der Sowjetregierung kam Panait Iſtrati,
um gerade abgeſägten Pariſer Botſchafter
1 Hauptſtadt „des roten Sechſtels der Welt”
ſin iſche Dichter der Freiheit, nach Gefängnis
in Paris gelandet, ertrinkt in Moskau
zu=
r Feſte, Empfänge, Paraden, Beſichtigungen
Plötzlich erlebt er „Maßnahmen gegen die
ie berittene Garde eingreifen „mit einer für
uemz ausgiebigen Rückſichtsloſigkeit”, ſieht wie
uaf die ebenſo roten Manifeſtanten eindroſch”
Frhaftungen, Skandalgeſchichten. Erſte
Zwei=
uf über das wahre Geſicht Sowjetrußlands.
hr geht er auf die Reiſe. Sechzehn Monate.
der Sowjets, von Odeſſa zur Ukraine, zur
Wolga entlang, nach Kaſan, Transkaukaſien,
ſict mehr als Ehrengaſt der Sowjets. Wenn
ſtim „unterſtützt”, ſo doch als gefährlich
beob=
dwer” kehrt er nach Paris zurück. „Was haben
ter, der Kommuniſt, „aus Rußland gemacht!“
Feſtſtellungen und nutzloſen Beſſerungsverſuche
eoen Niederſchlag in den drei Bänden „Auf
mnwss geht es nicht — die Sowjets von heute‟,
uch=Zahlen beweiſen”. Als ſie erſchienen, löſten
Diskuſſionen allerſchärfſter Art aus. Mit
rativ/arlegungen ſind zum Verſtändnis der heutigen
ſichland beſter Helfer. Aus ihnen wird die volle
Rataſtrophe, die dort eine Generation
ver=
uu Der Piper=Verlag=München hat ſich mit der
ſi entſchen Ueberſetzung ein Verdienſt erworben.
ſicher Bahn” kart. 2,80, Leinen 4,80 NM. „So
ri. 2,80, Leinen 4,80 RM. „Rußland nackt”
280 RM.)
näge Textproben:
Bei den Wolgadeutſchen:
ie, das man in Saratow anſchaun muß, iſt die
ülxadeutſchen, deren Hauptſtadt Pokrowſk am
uis tromes liegt. Wir konnten ſie nur in
fliegen=
hützn. Aber es genügt, die Leute zu ſehen, um den
erkeſſen und Sitten zu bemerken. Man findet
wein der Sowjet=Moldau und im Kaukaſus den
zutſace landwirt wieder: Nüchtern, intelligent, ſauber,
rtiſ tor, hartnäckig bemüht, den größten Wohl=
0 Von weitem erkennt man ſeine ordentliche
ditſchaft, die in Rußland unerwartet wie eine
itäliſation inmitten armſeliger Barbarei
auf=
rien die Kommuniſten aus dieſen glücklichen
dung
Deitmotiv der Politik iſt:
eiſtiger Unabhängigkeit und echter Kritik im
un, jeden zu verwenden, er ſei wer er wolle,
rDinie” in der Partei, in dem Syndikate
mit=
läe Syndikate ſowie die Jakt (
Wohnungs=
ynüiten mit einer Grauſamkeit, wie es keine
fa je gewagt hat. Dachte der Mann nicht ſo
irsskierte er eines Tages Freiheit oder Leben
t nuch alles beides. Das war alles und man
der „ſchwarzen Liſte” blieb der Arbeiter ein
Am ſeinen Futterplatz und ſeine Wohnung ließ.
Einz anders, wenn man nicht ſo denkt, wie das
Ein Verdacht, und mit deiner Stelle in der Fabrik,
mit deinem Heim ſieht es windig aus. Noch ein Schritt weiter
auf dem Wege der Unbotmäßigkeit, und du fliegſt auf das
Pflaſter: aus dem Syndikat und deinem Arbeitsplatz
hinaus=
geworfen, wird dich niemand beſchäftigen können. Du biſt dem
Elend, dem Hunger, dem Selbſtmord preisgegeben. Und wenn
da zufällig ein „Krawallmacher” biſt und aufzumucken wagſt,
packt man dich eines Tages ganz ſachte, und keiner deiner
Kumpane erfährt je, was aus dir geworden iſt. — Dieſe
Schreckensherrſchaft, die auf den Magen und das
Ob=
dach losgeht, die ſchlimmſte aller Schreckensherrſchaften, erzeugt
eine allgemeine Feigheit. Beide im Bunde erlauben den
Tyran=
nen, die Macht auf ihre Weiſe zu genießen. — Sie tun es
unge=
niert, vor der Naſe der Beſiegten. Dieſes Schlimmſte, dieſer
Gipfel des Banditentums hat ſeinen vollkommenen Ausdruck
in der U. d. S. S. R. gefunden, unter der ſogenannten Diktatur
des Proletariats.
Die Beobachtung der Sitten
veranſchaulicht deutlicher, was in der Tiefe vor ſich geht.
Wäh=
rend ſich innere Kämpfe abſpielten, die etwa 10 000 tatſächlich
in Aktion begriffene Kommuniſten, führend oder opponierend,
untereinander mit Verbiſſenheit auskämpften, nahm die
Ent=
wicklung des großen Landes, das ſo unergründlich iſt,
unbe=
kümmert ſeinen Lauf. Die Ehe iſt nur noch eine Formalität.
Die nicht eingetragene Verbindung hat vor dem Geſetz dieſelbe
Geltung und verleiht den Ehegatten dieſelben Rechte. Noch
einfacher iſt die Scheidung: auf Verlangen des einen Teils wird
ſie ſofort ins Regiſter eingetragen. In den Großſtädten der
U. d. S. S. R. werden mehr Ehen geſchloſſen und geſchieden, als
irgendwo ſonſt in der Welt . . . Die freie Liebe iſt unter
der Kommuniſtiſchen Jugend, den Komſomols und der
Univerſi=
tätsjugend ziemlich beliebt. „Liebe — ein bürgerliches
Vor=
urteil”. Geltung haben bloß ſexuelle Bedürfniſſe, Hygiene und
Fortpflanzung der Art. Von da zum Lächerlichen iſt nur ein
Schritt . . . Die alte Garde der Partei lehnt dieſe Ideen und
Sitten ab . . . Dennoch entſpricht es der Wahrheit, wenn der
weſtliche Beſucher die U. d. S. S. R. für ein Land der geſunden
Sitten hält, in dem die Ausſchweifungen der großen Städte
unbekannt ſind.
Hat man die Möglichkeit, ſich zu bereichern?
Es iſt möglich, jedoch mit Schwierigkeiten verbunden.
Staatsanleihen, Sparkaſſeneinlagen und Bankdepots ergeben
jährlich 9—12 Prozent Zinſen. 30 000 Rubel
Induſtrialiſations=
anleihe bringen 3 000 Rubel jährlich, alſo reichlich, um ohne zu
arbeiten, bequem leben zu können. Die Steuern entfallen, da
dieſe Rente ſteuerfrei iſt. Andere richten ſich Wohnungen ein.
Infolge der teuren Möbelpreiſe, der Wohnungsnot und
Miet=
zinsſteigerungen iſt der Arbeiter in der Regel nicht in der Lage,
ſich ſein Heim wohnlich zu geſtalten.
Nicht minder zerrüttet
iſt die Kommuniſtiſche Jugend, der „Komſomol”. In alle
Ver=
brechen, die 1925—26 in Leningrad, Roſtow und anderswo
ver=
handelt wurden, waren Komſomols verwickelt. Es handelte
ſich immer um Vergewaltigungen eines Objektes durch mehrere
Perſonen zugleich.
Die geiſtige Stagnation.
„. . . Ich unterhielt mich mit einem ruſſiſchen Kameraden
über politiſche Dinge und ſagte „Lenin irrte in dieſer
Hin=
ſicht . . ." Sein 7jähriges Kind blickte auf, ſah mich erſtaunt
an und ſagte ernſt: „Lenin hat ſich nie geirrt”. . . . Lenin,
deſſen Wort heilig iſt, das man nur genau wiederzugeben
braucht, um recht zu behalten; es auszulegen bleibt ſchließlich
ſtrengſtens den Leitern der Partei vorbehalten. Der geſamte
ſtaatliche Unterricht, die Propaganda der Partei, die von der
Preſſe verbreitete Doktrin gründet ſich darauf . . . Es gibt ſeit
Jahren kein bedeutenderes kommuniſtiſches Werk. Die Arbeiten
dritten Ranges ſind Legion. Es fehlt nicht an jungen Talenten,
doch die offizielle Orthodoxie und das bürokratiſche Syſtem, die
das Unmöglichſte möglich machen, verbieten den Jungen ſich
hervorzutun. Jede Arbeit hat eine Reihe finſterer Zenſuren
zu durchlaufen, ehe ſie die Druckerei erreicht. Und wehe dem
Verfaſſer; wehe ſeinen Büchern, wenn er nicht „von der Linie‟
iſt (und wehe dem Publikum, wenn die Bücher gut ſind!). Selbſt
der Wiſſenſchaft geht es nicht beſſer. Es iſt eine Unmöglichkeit,
die Geſchichte der Revolution aufrichtig zu behandeln. Das
höchſt bedeutſame Wirtſchaftsproblem, „worin beſteht die
wirk=
liche gegenſeitige Abhängigkeit zwiſchen der kapitaliſtiſchen Welt
und der U. d. S. S. R.?”, zu behandeln, iſt ſtrengſtens verboten.
Am meiſten leidet darunter die revolutionäre Intelligenz. Das
Uebel hat jedoch noch eine Kehrſeite: an allen Univerſitäten, in
allen Zeitſchriften und in allen Kreiſen begegnet man der
kom=
muniſtiſchen Heuchelei .. . Das Unterrichtsweſen iſt nichts
weniger als vollendet und weit entfernt davon, ſich auf die ganze.
Bevölkerung zu erſtrecken. Die „Isveſtie” geſteht am 11. Juli
1929, daß 60,4 Prozent der Geſamtbevölkerung Analphabeten
ſind. . . . Weder Religion noch Aberglauben ſind wirklich
über=
wunden. Die Sekten wuchern. Die Kirche paßt ſich an. Die
Jugend ſteht der Kirche im allgemeinen ohne Feindſeligkeit
ge=
genüber. Es macht ſich in ihr ein myſtiſcher Zug bemerkbar.
Jedes große religiöſe Feſt iſt eine bedeutſamere Kundgebung
als eine ſolcher politiſchen Art. Der Glaube iſt eine der letzten
legal anerkannten Formen des Widerſtandes gegen den
kommu=
niſtiſchen Geiſt.
Der Fünfjahresplan.
Soweit man aus dem bekannt gewordenen Material an
Dokumenten urteilen kann, iſt ſchon die teilweiſe Realiſierung
des Plans nur möglich geweſen durch Zwangsanleihen, niedrige
Löhne, hohe Preiſe und die Noteninflation, was alles indirekt
die Werktätigen beraubt. Eine ausgeſogene Generation wird
gezwungen, ſchwere Opfer tatſächlich auf ſich zu nehmen im
Ju=
tereſſe eines mageren materiellen Fortſchrittes, der der künftigen
Generation zugutekommen ſoll, und problematiſcher Ausſichten
für den ſozialen Fortſchritt.
Geſchäftliches.
Heinrich Schlusnns ſingt:
auch in Ihrem Heim, wenn Sie eine der vielen von dem Künſtler für
die Deutſche Grammophon=Aktiengeſellſchaft beſungenen Platten beſitzen.
Erſt kürzlich wieder iſt eine wunderſchöne Schlusnus=Platte von „
Gram=
mophon” — „Die Stimme ſeines Herrn” herausgebracht worden 2
Lie=
der von Richard Strauß: „Traum durch die Dämmerung” „
Freund=
liche Viſion”.
Das unerſchöpfliche Schallplatten=Repertoire von „Grammophon”
bietet überhaupt eine ſo reiche Ausleſe, daß jeder, ſei es ernſte
Orcheſter=
oder leichte Tanz=Muſik, das findet, was ſeiner Geſchmacksrichtung
ent=
ſpricht. Auch die großen Tanz= und Tonfilm=Schlager hören Sie auf
„Grammopohon” — „Die Stimme ſeines Herrn”,
Weiterbericht.
Der hohe Druck hat ſich mehr und mehr nach dem Feſtland
konzen=
triert und beherrſcht infolgedeſſen unſere Wetterlage. Unter dem
Ein=
fluß der abſinkenden Luftmaſſen bleibt vorerſt das meiſt klare Wetter
erhalten, ſo daß der Froſt ſtandhält und ſich ſogar noch etwas verſchärfen
dürfte. Von Weſten her ſind jedoch die Anzeichen einer ſpäteren
Umge=
ſtaltung der Wetterlage bereits vorhanden, denn Warmluft verurſacht
im Bereich der Britiſchen Inſeln erneuten Barometerfall und
Nieder=
ſchläge.
Ausſichten für Mittwoch, den 19. November: Fortdauer des Froſtwetters,
ſtellenweiſe neblig und bewölkt, ſonſt meiſt heiter und klar.
Ausſichten für Donnerstag, den 20. November: Rückgang des Froſtes
und Witterungsumſchlag wahrſcheinlich.
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Fao4
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Seite 10
Mittwoch, den 19. November 1930
Opotl Sprerl und Turnen.
Handball im Odenwaldgan der 9.T.
Meiſterklaſſe: Gr. Umſtadt 2. — König 1. . . . 2:6.
Gr.=Zimmern 1. — Michelſtadt 1.
6:1.
A=Klaſſe Nord: Lengfeld 1. — Kl. Umſtadt
2:1.
Gundernhauſen 1. — Gr.=Bieberau 1.
1:6
Richen 1. — Hergershauſen 1.
3:2.
A=Klaſſe Süd: Zell 1. — Steinbuch 1. (Platz unſpielbar).
Monnart 1. — K.=Brombach 1. .
3:4.
B=Klaſſe: Steinbach 1 — Michelſtadt 2.
7:0.
Langſtadt 1. — Schaafheim 1.
3:1.
Gr.=Bieberau 2. — Reinheim 1. „ . . . . . 0:2.
C=Klaſſe, Gruppe 1: Monnart 2. — K.=Brombach 2. 1:4.
Zell 2. — Steinbuch 2. .. .. (Platz unſpielbar).
Gruppe 2: Spachbrücken 1. — Reinheim 2. (Pl. unſpielb.)
Gr.=Umſtadt 3. — Rimhorn 1. . . .
12:0.
Gruppe 3: Gundernhauſen 2. — Langſtadt 2.
Hergershauſen 2. — Schlierbach 1.
Schaafheim 2. — Altheim 2.
Freundſchaftsſpiel: Höchſt 1. — König 2..
Tabelle der Meiſterklaſſe.
Groß=Zimmern
König
-
Erbach 2. .
Michelſtadt
Nieder=Klingen
Groß=Umſtadt 2
un. verl.
Tore
62:15
42:27
43:34
33:24
17:50
14:61
In der Meiſterklaſſe hat Groß=Zimmern die Vor= und
Rück=
runde ungeſchlagen beendet und iſt als neuer Gaumeiſter zu
be=
trachten. Wir ſprechen ihm unſern Glückwunſch aus und tun dies
um ſo lieber, weil dem neuen Gaumeiſter in der laufenden
Spiel=
reihe kein Mann herausgeſtellt wurde. Möge er bei den
Aufſtieg=
ſpielen den Odenwaldgau kampfſtark vertreten und ſeinen Eintritt
in die Kreisklaſſe erzwingen. Trotz ſeiner 3 Mann Erſatz kann
Michelſtadt in der 8. Minute in Führung gehen. Nachdem in der
20. Minute der Ausgleich gefallen iſt, zieht Groß=Zimmern mächtig
los und ſendet bis zur Halbzeit dreimal ein. In der zweiten Hälfte
behält Groß=Zimmern das Heft feſt in der Hand und iſt noch
drei=
mal erfolgreich. Bei leichter Ueberlegenheit Königs wird die erſte
Halbzeit einwandfrei durchgeführt. Nach der Pauſe nimmt das
Spiel ſehr ſcharfe Formen an und iſt nur noch durch Strafſtöße zu
meiſtern. Die ganze Elf Groß=Umſtadts zieht ſich zur Verteidigung
zurück, um ſo ein höheres Torergebnis zu verhüten. Die Heißſporne
unter den Zuſchauern ſollten die Urſache der Niederlage doch da
ſuchen, wo ſie wirklich liegt, nämlich in dem Verſagen des
Zu=
ſammenſpiels der Groß=Umſtädter Mannſchaft, die Tabelle möge
ſie belehren. Das Treffen Lengfeld — K.=Umſtadt litt unter dem
naſſen Platz; trotzdem kämpfte man ſportlich. Die beſſere Technik
Lengfelds brachte dieſen den Sieg. Lengfeld iſt hiermit auch zum
Anwärter auf den Klaſſenbeſten von A=Nord aufgerückt. Kl.=
Um=
ſtadt und Groß=Bieberau ſind ſeine Rivalen. Der flinke Sturm
verhalf Groß=Bieberau in Gundernhauſen zu den wertvollen
Punk=
ten. Der beſte Mann Gundernhauſens war der Torwart.
Anfäng=
lich gab Richen den Ton an, ließ aber gegen Schluß ziemlich ſtark
nach, was beſonders auffällig wurde, als ein Spieler verletzt
aus=
ſchied. In A=Süd iſt K.=Brombach nicht mehr von der
Tabellen=
ſpitze zu vertreiben. Das Glück war ihm in Monnart ſehr hold
uind gab ihm den ſiegbringenden Treffer. Steinbach —
Michel=
ſtadt 2. lieferten ſich ein ſchönes Spiel, bei dem Michelſtadt in den
letzten 20 Minuten jedoch ſtark auseinanderfiel und ſo ſeine hohe
Niederlage herbeiführte. Mit dieſem Sieg führt Steinbach in B1
die Tabelle und kann nur von Mümling=Grumbach eingeholt aber
nicht überholt werden. Auch in B 2 iſt die Entſcheidung gefallen,
der Glückliche iſt hier Langſtadt. In B3 iſt die Lage noch
unge=
klärt. Die C=Klaſſe zeigt folgendes Bild: Erbach 3. und K.=
Brom=
bach 2. ſtehen in C1 punktgleich und haben beide noch Ausſicht,
Beſter zu werden. Während in C2 aller Wahrſcheinlichkeit nach
Groß=Umſtadt 3. als Beſter hervorgehen wird, iſt in C3
Hergers=
hauſen 2. als ſolcher bereits zu betrachten.
Wegen des Totenſonntags finden am 23. November keine
Spiele im Gau ſtatt.
Tv. Roßdorf — Tv. Urberach 4:1 (1:0).
Roßdorf zeigte ſich diesmal von der beſten Seite und verließ als
verdienter Sieger den Platz. Sein Sturm war ſehr ſchußfreudig, doch
der Gäſtehüter meiſterte manchen ſcharfen Schuß. An den vier Toren
iſt er ſchuldlos. Dagegen hatte Roßdorf für ſeinen Hüter Erſatz ſtellen
müſſen. Schiedsrichter war etwas zu nachſichtig.
T. S. V. Braunshardt I. — S.V. 98 Darmſtadt HI. 3:6 (0:4).
Beide Mannſchaften lieferten ſich einen ſchnellen und ſtets
fairen Kampf, bei dem die 98er durch ihre techniſche
Ueberlegen=
heit, beſſeres Zuſammenſpiel und größere Durchſchlagskraft im
Sturm als verdienter Sieger hervorgingen. Die Braunshardter
waren nicht ſchlecht, aber ihre Stürmer verſtanden es nicht, ſich im
gegneriſchen Strafraum freizuſpielen, und ſo wurden viele
Tor=
chancen ausgelaſſen.
Braunshardt Jugend — Polizei Darmſtadt 1. Jugend 4:6.
Fußball.
S. V. 1910 Weiterſtadt—S. V. Seeheim 5:3 (2:2).
Am Sonntag hatte der Sportverein 1910 Weiterſtadt Seeheim zu
Gaſt. Obwohl Weiterſtadt durch Ausfall von drei Spielern umſtellen
mußte, konnte es einen in jeder Weiſe überlegenen Sieg erzielen.
Nur mit viel Glück kam Seeheim um eine höhere Niederlage herum.
Die Gäſte hatten während der ganzen Spieldauer wenig vom Spiel
und mußten ſich auf vereinzelte Durchbrüche, die vom flinken Sturm
ſehr gut ausgenützt wurden, beſchränken. Schon gleich nach dem
An=
pfiff konnte Weiterſtadt durch den Halblinken Hahn in Führung gehen.
Ein Durchbruch verſchafft Seeheim den Ausgleich. Kurze Zeit darauf
holt Hahn=W. die Führung; doch Seeheim ſtellt den Ausgleich wieder
her. Nach Wiederbeginn hatten die Gäſte ſo gut wie beine Chancen
mehr „Sie wurden vollkommen eingeſchloſſen. Die ſehr große Zahl
der Verteidiger ließ nur noch deri Erfolge der Einheimiſchen zu. Die
Ueberlegenheit der Einheimiſchen drückt ſich in dem überlegenen
Ecken=
verhältnis (16:4) aus. — Herr Brunnengräber, Mainz=Mombach,
hatte leichte Arbeit und leitete einwandfrei.
Die zweite Mannſchaft unterlag gegen Arheilgens III. 6:3. Hier
fehlte es an dem nötigen Zuſammenſpiel.
Die erſte Damen=Elf mußte in Offenthal eine 7:0=Niederlage
hin=
nehmen, während das Spiel der erſten Handballelf gegen Pfungſtadt
von der Behörde abgeſetzt wurde.
Kreisliga Südheſſen.
A=Klaſſe, Gau Ried.
Der letzte Spielſonntag brachte den erſten Punktverluſt des
Tabellenführers Hofheim bei den eifrigen Biebesheimern.
Bens=
heim konnte ſich in Klein=Hauſen durchſetzen und liegt jetzt nur
noch einen Punkt hinter dem Erſten. Bobſtadt zählt mit zur
Spitzengruppe. Zwingenberg rangiert noch immer punktlos am
Tabellenende. Dies ſind die Reſultate:
Klein=Hauſen — Bensheim
Zwingenberg — Bürſtadt (Privat)
Bobſtadt — Groß=Rohrheim
Biebesheim — Hofheim .
..
Hüttenfeld und Auerbach waren ſpielfrei. Bensheim mußte ſich
in Klein=Hauſen gewaltig anſtrengen und kam erſt in der zweiten
Spielhälfte zum Erfolg. Zwingenberg hat noch nicht die nötige
Routine und wird vorausſichtlich in dieſer Saiſon Punktlieferant
für die anderen Teilnehmer bleiben. Recht intereſſant war das
Treffen in Bobſtadt, wo Groß=Rohrheim erſt nach heftigem
Wider=
ſtand überwunden wurde. Hofheim konnte in Biebesheim
wenig=
ſtens einen Punkt retten. Die Einheimiſchen ſpielten ſehr
auf=
opferungsvoll. Bensheim hat durch dieſen Punktverluſt des
Tabellenführers am meiſten profitiert.
Die Tabelle:
Hofheim
Bensheim
Bobſtadt
Gr.=Rohrheim
Biebesheim
Hüttenfeld
Auerbach
Klein=Hauſen
Zwingenberg
Bürſtadt
Kraftſpork.
Kr. SV. Bensheim — Atbletik=SV. 95 Darmſtadt 8:11.
Der Athl.=Sportverein 95 Darmſtadt weilte am Sonntag mit ſeiner
Ringermannſchaft zum fälligen Rückkampf in Bensheim. In ſämtlichen
Gewichtsklaſſen wurden erbitterte Kämpfe geführt. — Reſultate:
Bantam: Sieger Günther=Bensheim über Rampe=Darmſtadt knapp
nach Punkten. 2:0. Feder: Sieger Schuchmann=D. über Grimm=B.
n. P. 2:2. Leicht: Sieger Wahler=D. über Freitag=B. in 6 Min. 2:5.
Welter: :Sieger Wierſing=B. über Schäfer=D. in 9 Min. 5:5.
Mit=
tel: Sieger Marloff=D. über Schäfer=B. in 4 Min. 5:8.
Halb=
ſchwer: Sieger Roeder=D. über Weber=B. in 9 Min. 5:11. Schwer:
Sieger Arzberger=B. über Aßmus=D., der durch Verletzung den Kampf
aufgeben mußte, 8:11. — Kampfleiter Feldmann=Pol.=SV. Darmſtadt
leitete korrekt und einwandfrei.
„Siegfried” Kl.=Oſtheim — Darmſtabt 1910 14:4.
Die Darmſtädter mußten am Sonntag in Kl.=Oſtheim eine
unver=
diente Niederlage hinnehmen. Die gerechte Entſcheidung hätte 9:9
lau=
ten müſſen. Das letzte Wort über den Verlauf iſt der zuſtändigen
Be=
hörde überlaſſen.
Der Ausgang der Kämpfe war folgender: Bantamgewicht: Grob=
Siegfried — Borowſki=1910 3:0: Federgewicht: Brenneis=Siegfried —
Schwarz=1910 0:2; Leichtgewicht: W. Rachor=Siegfr. — Heß=1910, durch
Fehlentſcheid. 2:0; Weltergewicht: H. Rachor=Siegfr. — Truber=1910, d.
Fehlentſcheid. 3:0; Mittelgewicht: Eiſert=Siegfr. — Keitel=1910 3:0;
Halbſchwergewicht: Mergert=Siegfr. — Schuchmann=1910 3:0;
Schwerge=
wicht: F. Rachor=Siegfr. — Veith=1910 0:2.
Die Turngeſellſchaft Mainz=Kaſtel veranſtaltet am Sonntag, den 26.
November, einen Dreiklubkampf im Kunſtturnen, an dem außer dem
Veranſtalter noch Turngemeinde Darmſtadt 1846 und TV. Karlsruhe
von 1846 teilnehmen.
Deutſche Hochſchul=Shmeiſterſchaften.
Das Programm für die Mitte Januar in Garmiſch=
Parten=
kirchen zur Durchführung gelangenden Deutſchen Hochſchul=
Skimei=
ſderſchaften liegt jetzt vor. Danach findet am 17. Januar der 18=Klm.=
Langlauf ſtatt, während der 18. Januar für den Sprunglauf auf der
Olympiaſchanze am Gudiberg und für den Abfahrtslauf reſerviert iſt.
— Im Rahmen dieſer Veranſtaltung ſoll auch ein Hochſchul=
Länder=
kampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz ausgetragen
werden; doch ſind die Verhandlungen hierüber noch nicht abgeſchloſſen.
Rennnſtallbeſitzer W. Blatt geſtorben. In ſeinem Münchener Heim
machte der bekannte Rennſtallbeſitzer und Trainer W. Blatt ſeinem
Leben freiwillig ein Ende, nachdem er vorher ſeine Schwägerin getötet
hatte. Die Urſache der Tragödie iſt in wirtſchaftlichen Schwierigkeiten
zu ſuchen, die Blatt in letzter Zeit ſtark bedrängten. Der Verſtorbene
ſtand im 44. Lebensjahre. Er unterhielt ſeit vielen Jahren in München=
Riem einen mittleren Rennſtall, der ihm aber wenig Erfolge einbrachte.
Die Vollblüter Canio, Peter Sonnenſchein, Sturm, Pedro und
Se=
baſtiano konnten in ſeinen Farben in dieſem Jahre einigemale nach vorn
laufen.
Hollands Tennis=Rangliſte 1930.
Die holländiſche Tennis=Rangliſte für 1930, deren Spitzenſpieler
verſchiedentlich an deutſchen Turnieren beteiligt waren, hat folgendes
Ausſehen erhalten: Herren: 1. H. Timmer, 2. M. Diemer=Kool,
3. J. van der Heide, 4. und 5. R. Nauta und J. van Holſt. — Damen:
1. Frl. Rol in Couquerque, 2. Frl. Canters, 3. Frau Straub.
Eine neue Deutſchland=Rundfahrt, die mit internationaler Beſetzung
ausgetragen werden ſoll und bei der die Firma Opel das finanzielle
Riſiko trägt, ſoll im Mai 1931 ſtattfinden.
Einen glatten Punktſieg errang der deutſche Meiſter Földeak=
Ham=
burg bei der internationalen Ringkampfkonkurrenz in Kopenhagen gegen
den däniſchen Mittelgewichtler Jacobſen.
Boufſus gewann im Amſterdamer Hallen=Tennisturnier das Finale
des Einzels gegen Brugnon mit 6:2 6:4 6:1.
Guſtav Eder, der deutſche Weltergewichtsmeiſter, wird am 3. Dez.
in der Frankfurter Feſthalle mit dem ſeitherigen Titelhalter Guſtave
Roth um die Europa=Meiſterſchaft kämpfen.
Die deutſchen Meiſterſchaften der Amatenrboger werden vom 3.—5.
April 1931 in Hamburg ausgetragen werden.
In Oberhof gelangt vom 24.—31. Januar 31 die Zweierbob=
Welt=
meiſterſchaft zur Durchführung.
An den Kämpfen um den Spengler=Cup in Davos wird ſich in
die=
ſem Jahre der Berliner Schlittſchuh=Club nicht beteiligen, ſo daß nur
als einziger deutſcher Verein der Sportklub Riſſerſee bei dieſer
inter=
nationalen Konkurrenz antreten wird.
Schwimmen.
Klubzweikampf Jungdenkſchland-
Pünktlich um 8 Uhr beginnt am Donnersty
Städt. Hallenſchwimmbad der mit Spannung —
zweikampf zwiſchen den Darmſtädter D. S. V.=Konß
deutſchland und Rot=Weiß.
Eingeleitet wird der Abend mit der 4X200.Me
Jungdeutſchland ſtellt hierzu folgende Mannſchaft:
mann Göth, Fuchs. Rot=Weiß wird vorausſichtn
mer Schmalbach, F. Hanſt, Gimbel und Vogel (enn
das Rennen ſchicken. Wenn keine nennenswerten
kommen, dürfte dieſer Kampf mit Handſchlag h.
werden, denn die Kräfte ſind beiderſeits ziemnt
Ebenſo offen ſind die 10X100=Meter=Kraulſt
15X50=Meter=Kraulſtaffel. Hier wird wohl der
durchſchnitt die Wettkämpfe entſcheiden.
Friedel Berges wird an den Staffeln nicht 1
alte Meiſter hat bis jetzt in Darmſtadt noch keimn
Nachfolger gefunden. Er würde vielleicht die ee
Staffel einſeitig entſcheiden. Er iſt deshalb zuu
der jüngeren Generation Gelegenheit zu geben, do
ſich auszumachen. Im Waſſerballſpiel der
Herre=
verſtändlich mitwirken und für Jungdeutſchland
im Sturm bedeuten. Jungdeutſchland beſtreitet
ſpiel durch den Ausfall ſeiner guten Kräfte Schc,
in folgender Aufſtellung: Fuhrländer; Förſter.
ter?); Orlemann: Weicker, Berges, Schuchmann.
mit ſeiner alten Mannſchaft: Karg; Gimbel. Sre
Rottmann, E. Hanſt, Trinkaus.
Recht intereſſant werden die Einlagen. J,
land hat mit der 6X50=Meter=Damenn.
einen Rekordverſuch angemeldet.
land=Damen ſchwammen vor kurzem auf dem nation
feſt in Mannheim (ohne Frl. Wallhäuſer) die hes
von 3.57,5 Minuten und erreichten ſomit den
drin=
deutſchen Rekordliſte. Der Rekord wird von demmt
mit 3.55 Minuten gehalten. Es iſt möglich, daßz
in ſtärkſter Beſetzung im eigenen Bade dieſe Beit
bietet. Friedel Berges wird zum Anſporn gegem
ſtaffel 300 Meter ſchwimmen.
Als zweite Einlage ſchwimmt Frl. Alix
Gel=
deutſchland gegen die vorjährige ſüddeutſche Meiſſſe
haas (Rot=Weiß) 200 Meter Bruſt. Nach der ga
Heidelberg ſollte die jugendliche Gebauer gegem
Altmeiſterin nicht viel einbüßen.
Eine Damenlageſtaffel und einige Schülerſtaui
Reſt der Hauptwettkämpfe ausfüllen.
Der Klubzweikampf endet 10.15 Uhr.
Die Preiſe ſind volkstümlich gehalten. Kam
kauf bei L. B. Müller (Schulſtraße), Schirmh uf
Ludwig=Straße) und Zigarrenhaus Hartmanrn
Der Verkauf an der Abendkaſſe beginnt um 7.3/4
Hoffen wir, daß die Veranſtaltung und der 9
trägt, den Schwimmſport in Darmſtadt wieder zru
Rundfunk-Brogramme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 19. November.
8.30: Kaſſel: Morgenfeier der Evang. Landeskiruch
Ausf.: Pfarrer Dr. Heußner (Anſprache), Orgen
Eleonore Gaedeke=Gleim (Alt), Der Poſaunenchou :
der Chriſtuskirche.
10.00: Stunde des Chorgeſangs.
11.00: Prof. Roedemeyer: Dichtung und Dichter den
12.00: Konzert. Mitw.: Anita Franz (Sopran).
14.00: Stunde der Jugend: Dramatiſch=muſikaliſckt
— Fried Stern erzählt ſeine Reiſe durch Südtiro /
15.00: Berliner Sportpalaſt: Allerſeelenkundgebung /
Berlin.
16.00: Konzert. Soliſten: Ellen Beck (Sopran) 231
line), Höfling (Violine), Schneider (Cello), Senfen=
18.35: Stuttgart: Guſtav Becker: Erlebniſſe in
Kohlenbergwerk.
19.05: Mannheim: Dr. Menninger: Das Rätſel 1./
i Reiche der Inka.
19.30: Luthers Glaube von Ricarda Huch.
20.15: Aus dem Saalbau Frankfurt a. M.:
Bach und Händel. Ausf.: Der vereinigte Cäcili m
Geſangverein, Herm. Sey (Baß), Rundfunk=Ein
21.00: Stuttgart: Neue Muſik der Nationen. A.
b=
harmoniſche Orcheſter Stuttgart, Soliſt: Stefan
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 19. Novenzil
8.50: Morgenfeier. Glockenſpiel der Potsdamel
Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wetter.
11.00: Bach=Kantate „Ich will den Kreuzſtab
Baß=Solo: Fred Driſſen. Chor und Orcheſter
11.30: Pommerſche Dichter.
12.00: Orcheſterkonzert. Berliner Funkorcheſter.
14.00: Märchen von Hermann Heſſe und Rainer
14.30: Willy Buſchhoff ſpricht.
15.00: Muſik für Bratſche und Cembalo. Hildegarda;
Dr. Eigel Kruttge (Cembalo).
16.00: Harmonium=Konzert. Fritz Kaatz. Klaſſiſct
17.00: Werke verſtorbener Meiſter, von ihnen ſelb!/
Mahler, Debuſſy. (Mechaniſche Muſik.)
17.30: Köln: Veſper=Konzert.
18.00: Andre Gide: Der verlorene Sohn.
18.40: Gerhard Neumann: Das neue Geſchlecht.
19.05: Pfarrer Kurt Engelbrecht: Religiös=ethiſeie
Gegenwart.
19.30: Dr. Elias Hurwigz: Zum 20. Todestage 2
20.00: Aus der Thomaskirche, Leipzig: „Miſſa!
Beethoven. Soliſten: Anny Quiſtorp (Sopranl!
Correns (Alt), A. Kreuchauff (Tenor), W. Guttmyi
Der Liedel=Verein. Leipziger Sinfonie=Orcheſter.
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[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, den 19. November
sweis der Reichsbank.
Entlaſtung der Reichsbank.
rs der Reichsbank vom 15. November hat ſich
virnberwoche die geſamte
Kapitalan=
n Wechſeln und Schecks Lombards
um 516,9 Mill. auf 1865,7 Mill. RM.
einzelnen haben die Beſtände an
Handels=
um 469,2 Mill. auf 1664,5 Mill. RM., die
jatzwechſeln um 44,8 Mill. auf 0.3 Mill. RM.
ſtände um 2,8 Mill. auf 98,4 Mill. RM. ab=
nrknoten und Rentenbankſcheinen
MMill. RM. in die Kaſſen der Bank
und zwar hat ſich der Umlauf an
Reichs=
uf 4130,8 Mil
. RM. eine Abnahme um 31.9 Mill. RM
nGold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die
muf 2179,8 Mill. RM. abgenommen, die
Be=
nlngen Deviſen um 266,7 auf 485,9 Mill. RM.
Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 49.9
ſwoche auf 52,8 Prozent, diejenige durch Gold
zLeviſen von 54,9 auf 64,5 Prozent.
ſt tſchaftliche Rundſchan.
Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete
6 — 100) ſtellt ſich für die Woche vom 10.—15.
ſ93,5 gegenüber 94,4 in der Vorwoche, und
Bergbau und Schwerinduſtrie auf 89,3 (90,1),
Induſtrie auf 82,4 (83,4) und Gruppe
Han=
f116,5 (117,2).
m ſchling=Konzern. Das Geſchäftsjahr 1929 der
Nöch=
zu Stahlwerke A.=G., Völklingen, ſchließt mit einem
12 (14,1) Mill. Fr., der ſich durch den Vortrag auf
Daraus wird eine Dividende von 15 Prozent
vor=
ſee Süberſchuß beziffert ſich auf 44,07 Mill. Fr. Der
ui ſich über das abgelaufene Geſchäftsjahr ziemlich
fiide Geſchäftsjahr werden die Ausſichten mit Rück=
WVirtſchaftskriſe peſſimiſtiſch beurteilt, indes wird
rnses Ergebnis erwartet. — Die
Edelſtahl=
äu A.=G., Völklingen, die im Jahre 1921 in
M gr indete Tochtergeſellſchaft der Röchlingſchen Eiſen=
St. v. H. ſchließt 1929 bei 13.19 Mill. Fr. Betriebsüber=
Aſewinn von 2.43 (1.,26) Mill. Fr., wozu noch der
maſtahre mit 1.21 Mill. Fr. tritt. Daraus wird die
„Aſrisent vorgeſchlagen. — Die Bank Gebr. Röchling
undis gleichfalls unter der Firma Gebr. Röchling
be=
lhesk ſie geben folgendes bekannt: Bei der Bank Gebr.
zwüüen ſind die Röchlingſche Eiſen= und Stahlwerke
iche en der Saar und die Firma Gebr. Röchling in
71als Kommanditiſtem eingetreten. Ferner ſind zu
idm Geſellſchaftern, den Herren Geh. Juſtizrat Dr.
moarbrücken, Kommerzienrat Heinrich Röchling in
hrzienrat Dr. ing. eh. Hermann Röchling in
Völk=
wöenkier Eduard Röchling in Saarbrücken, als
wei=
id. Geſellſchafter in die Firma eingetreten, die
Röch=
mlstahlwerke G. m. b. H., Völklingen a. d. Saar, ſo=
Noitr. Hans Lothar Freiherr von Gemmingen=Horn=
). Saar, Alfred Bally in Baſel und Dr. ing. Kurt
alden, außerdem Direktor Wilhelm Neu. — Bei den
Röchling in Ludwigshafen a. Rh., Duisburg,
Mün=
udremen, ſowie bei Gebr. Röchling Eiſen und Kohle
½. Möchling Kohlen Saarbrücken, ſind jeweils zu den
ulftenden Geſellſchaftern weiter als perſönlich
haf=
eienetreten, die Herren Dr. jur. Hans Lothar
Frei=
méornberg in Völklingen a. d. Saar, Alfred Bally
nrt Röchling in Saarbrücken. Kurt Freiherr von
ſiy, DDr. jur. Achim von Moſch in Völklingen, Karl
hun Baeswiler, ſodann iſt bei der ſchon erwähnten
ſrt. Ludwigshafen (d. i. der Eiſenvertrieb der
Völk=
utichlingſche Eiſen= und Stahlwerke G. m. b. H.,
mn anditiſt eingetreten. Dieſe Vorgänge bilden den
hmen. Zuſammenfaſſung aller geſchäftlichen Intereſſen
Rr.
m. Heinrich Kleyer A.=G., Frankfurt a. M. Wie
ige die Verwaltung der Geſellſchaft, einem großen
zrm 15. Dezember zu kündigen, da die Lager
über=
n der Maßnahme werden angeblich 1500 Mann
be=
ſchoch, nach Ueberwindung der Abſatzſchwierigkeiten
hu tll aufnehmen zu können. — Zu der bereits
ge=
awon 1500 Mann der Belegſchaft der Adlerwerke
ker A. G., Frankfurt a. M., teilt uns die Verwaltung
i., daß es ſich bei den beabſichtigten Entlaſſungen
eDe Maßnahme handelt. Man beabſichtigt dadurch
auf eine Lagerentlaſtung hinzuwirken, da der der=
0 mit 900 Stück bei normalem Abſatz in ſechs
Wo=
en könnte, ſondern begründet den Schritt mit der
Eiſcher Umſtellungen. Wie uns verſichert wird, will
i dem Beginn des neuen Jahres wieder voll
auf=
nach nicht feſt, ob die Entlaſſungen überhaupt in
(unn Umfange durchgeführt werden.
ant italbedarf der öffentlichen Hand. Ueber den
Kapi=
liegen Stellen des Reiches und Preußens hat unter
hBankpräſidenten Dr. Luther wiederum eine Sitzung
antgefunden. Die Ausſprache hat gezeigt, daß dieſe
ie Vereinheitlichung und Beſchränkung der An=
Pal= und Geldmarkt von großer Bedeutung ſind.
e Haushaltsjahr noch zu befriedigenden
Bedürf=
ſuwer den Anſätzen der letzten Beſprechung vom
Nhemmindert werden.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 18. November.
Auch die heutige Börſe brachte wieder überwiegend ſchwächere
Kurſe, nachdem ſchon an der geſtrigen Abendbörſe weitere
Entlaſtungs=
verkäufe vorgenommen worden waren. Die ſchwache geſtrige New
Yor=
ker Börſe trug zur weiteren Verſchlechterung der Situation bei.
Ver=
ſtimmend wirkten ferner die letzten ungünſtigen Berichte vom
Arbeits=
markt und von ſchwierigen Tarifverhandlungen in der Induſtrie. Da
auch keine Anregungen vorlagen, die der Börſe eine Stütze hätten bieten
können, ſchritt auch die Kuliſſe wieder zu Abgaben, ſo daß gegenüber
der geſtrigen Abendbörſe weitere Kursrückgänge zu verzeichnen waren.
Die Umſätze hielten ſich in den engſten Grenzen. Schon kleinſtes
Ange=
bot genügte, um das Kursniveau bis zu 1,5 Prozent zu drücken. Am
Anleihemarkt neigten Neubeſitz etwas zur Schwäche. Von fremden
Wer=
ten gaben Anatolier nach ihrer geſtrigen Steigerung wieder leicht nach,
während Mexikaner recht feſt lagen und bis 1 Prozent gewannen.
Pfand=
briefe weiterhin ſtill. Nach den erſten Kurſen hielt das Angebot an,
doch waren die Verluſte nur geringer Natur. Später machte ſich als
Folge des günſtigen Reichsbankausweiſes eine gewiſſe Beruhigung
be=
merkbar, und die Abwärtsbewegung der Kurſe kam zum Stillſtand. Eine
Belebung des Geſchäftes trat jedoch nicht ein. Selbſt auf dem
ermäßig=
ten Niveau zeigte die Spekulation keine Deckungsneigung. Weiter
ſchwach lagen Chadeaktien, die gegen den geſtrigen Abendbörſenkurs
ins=
geſamt etwa 8 Mark verloren. Der Schluß der Börſe war etwa
be=
hauptet, nachdem die Baiſſepartei weitere kleine Vorſtöße unternehmen
wollte, die aber durch eine leichte Interventionstätigkeit der Banken
ab=
gewehrt wurde. Am Geldmarkt machte ſich eine kleine Erleichterung
be=
merkbar. Tagesgeld 5 Prozent. Am Deviſenmarkt lag Madrid auf die
bekannten Vorgänge im Lande weiter ſehr ſchwach. Die Mark konnte
ſich etwas befeſtigen. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1968, gegen
Pfunde 20,377/e; London-Kabel 4.,8560, Paris 123,67. Mailand 92,76,
Madrid 45,00 Schweiz 25,043, Holland 12,07.
An der Abendbörſe herrſchte wieder weitgehendſte
Geſchäfts=
ſtille. Das Fehlen jeglicher Orders veranlaßte die Kuliſſe eher, zu
wei=
teren Abgaben zu ſchreiten, zumal die überwiegend ſchwachen
Auslands=
börſen beine Anregung boten. Die wenigen Kurſe, die zunächſt zuſtande
kamen, wieſen jedoch keine größeren Veränderungen auf, lagen aber
gegen den Berliner Schluß eher weiter etwas ſchwächer. Im Verlaufe
ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen. Gegen Schluß der Börſe konnte
ſich das Kursnivequ auf kleine Rückdeckungen etwas heben.
Berlin, 18. November.
Die heutige Börſe litt ſchon zu Beginn des Verkehrs unter
Abgabe=
neigung, ſo daß ſich Kursabſchläge von 1 bis 3 Prozent nicht vermeiden
ließen, obwohl die Banken etwas intervenierten. Man verwies auf den
ſchwachen Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe, die vorläufige
Zah=
lungseinſtellung der Nationalbank of Kentucky und die Schließung
wei=
terer Banken in dieſem Diſtrikt, ferner verſtimmten verſchiedentlich
auf=
getretene innerpolitiſche Spannungen, die das Publikum zu Verkäufen
veranlaßt haben ſollen. Im Verlaufe traten bei ſchleppendem Geſchäft
größere Veränderungen nicht ein, zumal ja morgen keine Börſe
ſtatt=
findet. Der Reichsbankausweis für die zweite Novemberwoche
zeigte eine Entlaſtung um zirka 517 Millionen, von
Einzel=
poſitionen machten die Zunahme der Gold= und
Deviſen=
beſtände um 266,5 Millionen und die kräftige Beſſerung
der Deckung um 2,9 Prozent bzw. 9,6 Prozent auf 52,8
Prozent bzw. 64,5 Prozent einen guten Eindruck. Im
allgemei=
nen überwogen geringfügige Rückgänge. Anleihen kaum verändert.
Pfandbriefe ſtill, Reichsſchildbuchforderungen widerſtandsfähig. Deviſen
im allgemeinen nur wenig verändert. Der Geldmarkt zeigte trotz
unver=
änderter Sätze in ſich eine leichte Verflüſſigung.
Produkkenberichte.
Tendenzbericht der Berliner Produktenbörſe vom 18. November.
Die Produktenbörſe eröffnete auf allen Marktgebieten in freundlicherer
Haltung; allerdings waren die unter dem Eindruck der kräftigen
Er=
holung an den nordamerikaniſchen Terminmärkten geſtern nachmittag
und heute vormittag bezahlten Preiſe für Weizen an der Börſe nicht
mehr ganz durchzuhölen. Das Inlandangebot von Brotgetreide iſt
kei=
neswegs reichlich; etwas beſſere Kaufluſt zeigt ſich jedoch nur für
Rog=
gen, der etwa 2 Mark höher als an der geſtrigen Börſe bezahlt wurde.
Die Umſatztätigkeit hielt ſich im Prompt= und Termingeſchäft in
mäßi=
gen Grenzen. Die Lieferungspreiſe lagen für Weizen 1 Mark, für
Roggen 1—1,5 Mark über dem geſtrigen Schlußniveau. Weizen und
Roggenmehle hatten ruhiges Geſchäft zu wenig veränderten Preiſen.
Berliner Kursbericht
vom 18. November 1930 K
25jähriges Jubiläum der dentſch-niederländiſchen
Handelskammer.
Die Niederländiſche Handelskammer für Deutſchland, deren
große Bedeutung für die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und Holland bekannt iſt, kann in dieſem Monat auf
ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Kammer wurde im
Jahre 1905 in Düſſeldorf gegründet. Im Kriege mußten
zwangs=
läufig Sitzverlegungen vorgenommen werden; der Hauptſitz war
damals im Haag, 1915 wurde auch in Berlin ein Büro errichtet.
Heute iſt das Inſtitut eine der bedeutendſten ausländiſchen
Han=
delskammern im Deutſchen Reich wie auch eine der größten
Han=
delskammern Hollands im Auslande. Das Hauptbüro befindet
ſich in Frankfurt a. M., während Zweigbüros bzw.
Korreſpondenz=
ſchaften einerſeits in Amſterdam und Batavia (Java),
anderer=
ſeits in Hamburg, Köln, Mainz, München, Dortmund, Düſſeldorf,
Leipzig, Mannheim und Krefeld beſtehen.
Die deutſch=niederländiſche Handelskammer hat ſowohl in
Fragen des Ausgleichs als auch in der Richtung der Anknüpfung
neuer Verbindungen zwiſchen deutſchen und holländiſchen
Wirt=
ſchaftskreiſen wichtige Aufgaben gelöſt und ſtändig noch zu löſen;
dabei hat ſie ſtets die gemeinſamen Intereſſen im Auge gehabt
und ſich nicht auf einen einſeitigen Standpunkt geſtellt. Wichtige
Vermittlungsarbeit hat die Kammer in der jüngſten Zeit vor
allem in der Frage der holländiſchen Boykottbewegung gegen
deutſche Waren geleiſtet. In der Vergangenheit ſpielte die
Kam=
mer eine wichtige Rolle, namentlich während des Ruhrkampfes,
wo ſie ſich um die Freimachung deutſcher Waren bemühte.
Erfolg=
reich gearbeitet hat das Inſtitut auch bei der Löſung von
Schieds=
gerichts= und Aufwertungsfragen, ebenſo hat es ſich für die
Zu=
laſſung deutſcher Werte an der Amſterdamer Börſe eingeſetzt. Das
Arbeitsgebiet der Kammer hat ſich in den letzten Wochen ſtark
vergrößert.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 18. November ſtellten ſich
für Kupfer: November 92 (95) Dezember 92 (93) Januar
92,50 (94), Februar 92,50 (94,50) März 92,75 (94,50), April 92,75
(94,25), Mai, Juni 93 (94), Juli, Auguſt, September 93 (93,50),
Oktober 93,50 (94). Tendenz: flau. Fur Blei: November 30,25
(31), Dezember 30 (32), Januar 30 (31,50), Februar 30 (31),
März 30,25 (31), April, Mai 30,25 (31,25) Juni 30,50 (31,25),
Juli 30,75 (31,25), Auguſt 30,50 (31,50), September, Oktober 30,75
(31,50). Tendenz: ſchwächer. Für Zink; November 28,75 (29,50),
Dezember 28,75 (30) Januar 29 (30,50), Februar 29,50 (31)
März 30,50 (31,50), April 30,50 (32) Mai 30,75 (32,50), Juni
32 (33), Juli 32,50 (33,25), Auguſt 32,75 (33,50) September 33,25
(33,75), Oktober 33,75 (34). Tendenz: abgeſchwächt. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 18. Nov.:
Getreide. Weizen: Dezember 73, März 73,50, Mai 75, Juli
73; Mais: Dezember 69, März 70,50, Mai 73½, Juli 74½: Hafer:
Dezember 30½ März 32½, Mai 33½; Roggen: Dezember 388,
März 42,25, Mai 43,50.
Schmalz: November 9,75, Dezember 9,75. Januar 9,675,
März 9,675.
Speck, loco 14.
Schweine: Leichte 8,10—8,25, ſchwere 8,10—8,25;
Schweinezu=
fuhren Chicago 45 000, im Weſten 126 000.
Baumwolle: Dezember 11, Januar 11,14.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 18. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 10,50; Talg, extra loſe 434.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 93,75, Hartwinter,
neue Ernte 85; Mais; loco New York 87: Mehl: ſpring wheat
clears 4—4,25; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh, nach dem
Kontinent 6½—7 C.
Berl. Handels=Geſ.,
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Ban
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
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108.50
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71.—
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53. 875
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34.—
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108.50
64.75
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Unterr
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
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136.—
85.—
116.—
81.—
5.—
75.125
186.—
69.—
81.75
69.125
34.50
59.25
71.62*
46.25
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
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149.—
47.50
256.-—
16.—
96.—
67.75
187.—
64.25
26.—
48.375
127.—
62.50
136.50
60.25
33.—
Oeviſenmarkt
vom 18. November 1930
Konts Gefräfchr
Währung ſGeldBrief
Helſingfors 100 finn. Mk./ 10.552/ 10.572/ Schweiz 100 Frankenl81.27 4:43
Wien
100 Schillingl59.015/59.135/ Spanien
Prag
100 Tſch.Kr. / 12.432/ 12.4521 Danzig
Budapeſt 100 Pengo 73.31 73.45 Japan
Sofia
100 Leva 3.037 3.04: Rio de Janetroll Milreis 0.415/ 0.417
100 Gulden 1168.65/168.991 Jugoſlawien 1100 Dinar / 7.a18 432
Holland
100 Kronen /ija.iiſita 331 Portugal 100 Escudos 18.80 18.84
Oslo
Kopenhagen 1100 Kronen 712.10 172.321 Athen
1100 Drachm./ 5.425/ 5.445
Stockholm 100 Kronen /ij2.si/t2.73) Iſtambu 1 türk. 2
London
1S=Stg.
20.36 20.40 Kairo
1äghpt. 2 20.98 20.22
1 canad. Doll./ 4. 196 4.204
Buenos=Aires /1 Pap. Peſol 1.440/ 1.444 Kanada
1 Goldpeſo / 3 327/ 3.:33
New York 1 Dollar (4.1930 4.2010 Uruguay
100 eſtl. Kr. 92.C0/ 92.18
100 Belga 158.a45’ss.s65l Jsland
Belgien
1100 Lire 21.945/ 21.9851 Tallinn (Eſtl.)/100 eſtl. Kr. 177.63/ 111.85
Italien
1100 Francs 116 458/ 16.498 Riga
1100 Lats 80.68/ 80.94
Paris
Frankfurter Kursbericht vom 18. November 1930.
Line Wirtſchaftsnachrichken.
e sioerhandlungen in der Bielefelder Metallinduſtrie
Uslos geblieben.
1Der Schultheiß=Patzenhofer Brauerei A.G. Berlin,
8. Januar 1931 einzuberufenen G.V. die
Ausſchüt=
bon wieder 15 Prozent auf die Stammaktien und
Dibidende von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien
rach den üblichen Abſchreibungen und
Rückſtellun=
eungewinn beträgt 10,42 (10,36) Mill. RM.
Bbewinn= und Verluſtrechnung der Bamag=Meguin
N. mit einem Ueberſchuß von 100 589 (i. V. 269 486)
ſus erhalten die Vorzugsaktien wieder die
ſatzungs=
n. 6 Prozent. Die reſtlichen 96 809 RM. werden
worgetragen.
ſahnungen der Metallgeſellſchaft A.G Frank=
Eſich die Blei=Hüttenproduktion der Welt im
Nur 133 036 To. gegen 138 866 To. im Auguſt
eie Produktion verteilt ſich auf die einzelnen
Det: Amerika 76 989 (82 300) To. Europa 33 180
nalien 13 643 (13 827) To., Aſien 7424 (7425)
1800 (1800) To.
„uien haben ihre Hochofenbetriebe im Oktober dem
Agebaßt. Von 30 vorhandenen Hochöfen ſind
Geuer. Die Rohſtahlerzeugung ging von 146 625
SL. zurück. Im Oktober 1929 hat die Rohſtahl=
Sch To. betragen. Die Noheiſenerzeugung blieb
52254 To. konſtant.
Nuniſchen Finanzminiſterium einerſeits und der Ge=
Snützung des Zündholzmonopols in Polen, ſowie
rics A.B. als Garantin für die polniſche Geſell=
Drde ein Vertrag abgeſchloſſen, wonach das Pacht=
Dholzerzeugung um 20 Jahre bis zum Jahre 1965
u Suſammenhang damit wird die ſchwediſche Ge=
Sprozentige Anleihe im Betrag von 32,4 Mill. Doll.
W7von 93 Prozent gewähren.
V M
6‟
6% Baden ......."
8% Bayern ......"
6%
8% Heſſen v. 28
v. 2‟
8%
6% Preuß. Staat
8% Sachſen. . . . ..
6% Sachſen. .. . .
7% Thüringen ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +:/=
Ab=
löſungsanl. . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. .
80 Baden=Baden.
6‟ Berlin ......"
8% Darmſtadtv. 26
v. 28
800
7% Dresden ....
8% Frankfurt a. M.
Schäße. . .v. 29
7½ Frankfurt v. 26
v. 26
6%
8% Mainz......"
8% Mannheim v. 26
v. 27
60
80 München:.
82 Nürnberg ..
8% Wiesbaden...
80 Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
Goldpfbr
88 Goldobli
4½% Heſſ. Lds.
Hyp.=Bk.=Liquid.
P/.% „Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
98
86.50
39
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89
95.25
98.25
76
81
Ar 6
81.5
71
84.6
73.5
93.75
Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen.Goldobl.
8%Kaſſeler Land. Goldpfbr..
6%
8% Naſſ. Landesbl
6%
4½% „Licu. Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
Ausl. Ser. I
+Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
%
4½% -Lig. Pfbr.
86 „ Pfbr.=Bk
79
4½% „Lig. Pfrb.
8% Mein. Hyp.=Bk.
7%0
4½%— Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=Bk
4½% „ Lig. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank
4½% „Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank".
4½% „ Lig. Pfbr
8% Rhein. Hyp. Bk.
4½% Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit
8% Südd. Bod.
Cred.=Bank
4½% Lig. Pfbr
8% Württ. Hhp.=B
Mae
97.75 180 glöckner=Werke
7% Mainkrw. v. 26.
98
7% Mitteld. Stahl.
85
8% Salzmann u. Co.
100 7% Ver. Stahlwerke
4:/, I8% VoigtckHäffner
83.5
—
J. G. Farben Bonds
97
83.25
91.5
81.25
78.5
Re
13.50
100
A 5
84.45
100
93
86‟.
99.5
94.5
86.5
100
87.75
5% Bosn. L.E.B.
5Oſo
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schatze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
42
4%0 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4½ „ Bollanl.
4½½ Unganr 1913
4½½ „ 1914
Goldr.
4%
4½ „ 1910
Aktien
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28
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123
80
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Wenn Du einmal
Dein Herz verschenkst
Regie: Johannes Guter
Wie Dolly, der reizende
Vagabund vom Aeguator
durch die paradiesische Schönheit der Südsee
strolcht, von der grenzenlosen Sehnsucht nach
dem mondänen Leben Europas ergriffen wird,
von den heimatlichen Bananenfeldern
durch-
brennt und als blinder Passagier auf dem
Dampfer keine gelinde Verwirrung anrichtet —
wie sie endlich Hamburg unsicher macht und
sich nach tausend lustigen und gefährlichen
Abenteuern den Mann ihres Herzens erobert.
Beginn: 3.30, 5.45, 8.10 Uhr.
Regie: J. und L. Fleck.
„lch hab im Traum Deine Lippen besessen und
kann bei Tag diesen Traum nicht vergessen‟
— s0 singt der unbekannte stolze Csikos, der
Sieger im großen Rennen — und seine
Gast-
geberin, die schöne Baroness Terka, weiß wohl,
wem dieses Lied gilt. — Nur einer verstand
sie richtig zu nehmen — ihr zu imponieren —
Unter der Maske des siegreichen Reitknechts
bricht er ihren Stolz und wandelt die männer-
Feindliche „Csikosbaroness” zu einer liebenden
Frau.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.30, 5.45. 8.10 Uhr
PALASR
Heute und folgende Tage!
Das spannende Doppelprogramm:
PALAST
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BILLIE DOVEu. CLIVE BRO0K in
Nur eine Nacht
Der singende Draht
Billie Dove in einer tragenden Rolle, in der unter
Ein Film, der die Kämpfe der Indianer gegen
einen neuen Feind, den Telegrafen der sie in ihrer
Existenz bedroht, zum Mittelpunkt einer
span-
nenden und sensationellen Handlung hat.
REGIE: ALBERT ROGELL
Kordas Regie sowohl ihre mädchenhafte
Schön-
leit als auch im Gegenspiel mit Clive Brook ihre
großen darstellerischen Fähigkeiten zu vollem
Ausdruck kommen.
REGIE: ALEXANDER KORDA
Muſik Verein.
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ſchnelldampfer „B9
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An die gesamte Bevölke
von Darmstadt u. Umgegi
Betr.: Handelsspanne des Milchhännl
In der gestrigen Montags-Ausgabe dieser An
befand sich ein Artikel des Herrn Oberbürgermi
bezüglich Preisabbaubestrebungen- war hier von der Handelsspanne der 1
händler die Rede und wie der Herr
Obern-
meister mitteilt, soll diese pro Liter 14—15 P
betragen. Die gesamten Milchhändler von
stadt und Umgebung erklären hiermit ansdru/
daß diese Angaben nicht den Tatsachen entsprr!
Die Milch stellt sich im Einkauf pro Litern
ob Sammelmilch oder Milch aus einem Siaß
23 Pfennig pro Liter und bei dem derze
Verkaufspreis von 32 Pfennig pro Lifel
trägt der Bruttoverdienst des Milehhäk!
nur 9 Pfennig pro Liter. Diejenigen
händler, die ihren gesamten Milchbedarf am
Milchversorgungs-GenossenschaftDarmstadtde
dies sind etwa 60% aller Händler, zahlen M.
kauf pro Liter 24 Pfennig und haben
nur mit einem Bruttoverdienst von ?‟,
pro Liter m rechnen. Von diesem Brnl‟
dienst sind sämtliche steuerlichen und R
Lasten zu bestreiten. Dies zur Aufklän
Milchhändler-Vef
Darmstadt und Umgesl
Mittwoch, den 19. November 1930
Seite 13
Ein Roman aus der Wirklichkeit
pfim Dunkeln
Don Theo vom Berge
26.
(Nachdruck verboten.)
aſ ine Gäſte in das kleine, gemütliche Kaſino,
gſchaftlichem Speiſeraum die dienſtfreien
Offi=
rieten. Es herrſchte eine herzliche
Kamerad=
äumen, hervorgerufen durch gemeinſame
Ge=
ſge. Nangunterſchiede gab es hier nicht. Rog=
Empfang angenehm berührt.
renfrühſtück beſichtigte man die Maſchinen,
timn untergebracht waren. Drei davon waren
den Bummel, wie die Offiziere in ihrem
no gondelten dort irgendwo im Süden in der
äter nach hinten lag ein beſonders großer
falls leer war. Er war für eines der
Groß=
eſtimmt, das aus den Gothaer Waggonfabriken
miſſierte ſich beſonders für zwei Maſchinen, die
fu Belte ſtanden und ſo verſchieden voneinander
ei ein Kampfeinſitzer modernſter Bauart, war
„uton Formenſchönheit und Gefährlichkeit. Die
etimd tief auf den Beinen und machte in ihrer
egalt sführung einen behäbigen und ſoliden
Ein=
r begleitenden Offiziere ſah ſeinen fragenden
uider zuvorkommenden Liebenswürdigkeit, die
rugen iſt, gab er dem Gaſte einige Erklärungen.
die /! fragte Roggier.
ſetwzul die Ganzmetallmaſchine.
eine Duraluminiumkonſtruktion der
Junkers=
ſ M0nt4 und Sitzpanzerung. Es iſt ein ſogenannter
ſeflictzu rit hintenliegendem, beweglichem Maſchinen=
Foh laſtt lie Hand und zog zur Bekräftigung die Brauen
ewährter Kahn."
Wintereſſiert.
süfmr eines von den unheimlichen Dingern, die der
ſchmiit voranflogen und in den feindlichen Gräben
vit, was nicht mehr rechtzeitig in die Deckungen
met Dabei ſah der Doppeldecker ſo behäbig aus
nzu tmlos. Neugierig lugte er in die Sitze. Sie
äureu tnd gut geſichert.
ſch ülam ihn ein brennendes Begehren. Fliegen!
in ern 4 wieder einmal fliegen könnte!
veymumrter Blick hing an der kleinen, weißen Wolke,
uS Blau ſegelte und nichts von Krieg wußte
Maſtyenmorden.
anduſe nrochte ſeinen Blick geſehen und ſein Sehnen
n hüth!. Er begann zu plaudern. Von ſeinem
Mo=
erg) von einer Braut. Ihm war der Motor leben=
dig. Ein Weſen, das unter ſeinen betreuenden Händen Seele,
Geiſt und Gemüt bekam, wie nur irgendein Menſch mit ſeinen
empfindenden Strömungen. In einer halben Stunde werde er
einen kleinen Orientierungsflug unternehmen, ſchloß er. Ob
der Herr mitkommen wolle?
Ob C 25 wollte! Für ſein Leben gerne. Vielleicht, daß
er dann etwas von der Front ſehen würde, von der er bisher
nur in den Berichten geleſen hatte oder vom Hörenſagen wußte.
Er gab ſeiner Sehnſucht rückhaltloſen Ausdruck.
RoNee mit
Weßer: CerAbade.
viel ſparſamer im Verbrauch
und trotzdem beſſen!
V. 14800
Der Offizier dämpfte ſeine Stimme.
„Stecken Sie ſich hinter Seine Hoheit, dann wagt es der
Chef nicht, abzuſchlagen.”
Als nach einer Viertelſtunde die Monteure den
Junkers=
doppeldecker aus dem Zelt holten, war die Erlaubnis ſchon
ir=
wirkt und gerne gegeben. Der Staffelführer trat noch einmal
heran.
„Alſo diesſeits der Front bleiben!“
Der Offizier nickte nur und wandte ſich an den in ſchwerem
Lederzeug neben dem Prinzen ſtehenden U 25.
„Wollen Sie bitte einſteigen!“
Unbeholfen kletterte Roggier in den Rückſitz. Ein
Mon=
teur half ihm beim Feſtſchnallen. Schneller und mit einem
eleganten Schwung war der Offizier an ſeinem Platze vor ihm.
Einige Hebel knackten ein paar Mal leiſe. Die
Handluft=
pumpe ſtieß. Ein Monteur drehte den ſchweren, widerwilligen
Propeller. Die Ventile klappten. Ziſchten einige Male ſeufzend.
Dann von vorne ein Ruf.
„Frei?‟
„Frei!”
Leiſe ſtöhnte der Anlaßmagnet. Ein wildes, donnerndes
Dröhnen hub an, wurde rhythmiſcher, ſingender und dann war
der Propeller ein ſilberner, glitzender Kreis. Langſam und
ſchwerfällig ſchaukelte die Maſchine über den ebenen Platz.
Der Führer hob einen Arm. Ein Monteur ſtemmte ſich
gegen den Flügel. Die Maſchine machte eine elegante Wendung.
Donnernd brüllte der Motor los, dann liefen Menſchen, Zelte,
Bäume eilig ſeitlich vorbei. Die Erde unter den Inſaſſen
be=
gann zu raſen, lief ſchneller und ſchneller, fiel plötzlich ſteil
nach vorne ab und jagte achtern aus. Die Maſchine ſtieg empor.
Die Eiſenbahn nach Süden war eine gute Richtlinie. Sie
zog ſich als ſchwarzer Streifen durchs Land und leuchtete
deut=
lich herauf. Seclin kam heran mit den Reſten ſeines Forts.
Douai, der Knotenpunkt ging unter ihnen durch, und dann lag
vor ihnen quer durch die grünende Sommerlandſchaft ein wohl
eine Stunde breiter Streifen verwundeten Landes, eine furchtbare
Grenze zwiſchen Freund und Feind. Ein wirres Netz von
Linien zog ſich in ſeltſamer Maſerung hindurch. Kein
leben=
des Weſen war in dieſer Wüſte zu erkennen, und doch atmeten
Tauſende und Abertauſende darin. Die Front.
Ein gigantiſcher Anblick tat ſich dem ſtaunenden Beſchauer
auf. Da — — da — — dort — — ſchoſſen, bizarre Rauchgebilde
aus dem Boden, ſtanden einige Sekunden träge und verwehten
langſam. Das mußte Granatfeuer ſein. Dal Lichter voraus.
Zweimal ganz kurz, aber deutlich.
Wie mochte drunten der peitſchende Schlag der krepierenden
Geſchoſſe toben? Wie mochte es heulen, ziſchen, berſten, rollen?
Man hörte nichts von alledem. Der rhythmiſche
Sing=
ſang der Motorenexploſionen verſchlang die Laute des Inferno.
Plötzlich neigte ſich das Land zur Linken tief nach unten,
während es zur Rechten aufkippte und ſich langſam drehte. Der
Apparat hing in der Kurve. Entlang ging es dem grauenhaften
Streifen, wo ſich Menſchen zerfleiſchten Stunde um Stunde.
Der weißliche Kalkboden der Tiefe war ans Licht geriſſen.
Zer=
bröckelt lagen Dörfer und Gehöfte. Wie rechtwinklige, kleine
Käſtchen ſahen die zuſammengeſchoſſenen Häuſer ſtumm empor.
Arme Menſchen, die dies Land einſt bewohnt hatten und
noch ärmer die, die jetzt in dieſem Labyrinth verbluteten.
Den=
noch verlor es aus der großen Höhe des Flugzeuges geſehen alles
Grauen der Nähe.
Ein in der Ferne ſichtbar werdender feindlicher Flieger
zwang den Führer, heimzukehren, da er den Gaſt nicht gefährden
wollte. Roggier hatte ſich in einer ſprunghaft auftauchenden
Idee den Weg zur Front gemerkt. Vielleicht, daß er dieſe
Wiſſen=
ſchaft noch einmal benötigte.
Langſam wanderte die Landſchaft heran, ſteil nach unten
etwas ſchneller, in der Ferne faſt bewegungslos. Dort war
wieder der Flugplatz. Klein und ſauber ſtanden die Zelte in
Reih und Glied und vor dem letzten das Rieſenflugzeug.
Men=
ſchen gruppierten ſich darum wie Punkte, von oben in der
Verkürzung geſehen.
Plötzlich dämpfte der Motor ſeinen lauten Sang. Die
Maſchine ſank vornüber. Pfeifend ſchrillten die
Verſpannungs=
drähte. Roggier war es, als würde ihm der Sitz entzogen.
Sekundenlang glaubte er, frei in der Luft zu ſchweben. Er
fühlte ſich fallen — fallen — — ein ſauſender Druck in den
Ohren, ein Gefühl, als bewege ſich der Magen nach oben.
Un=
willkürlich hielt er ſich mit beiden Händen an der Bordwand
feſt und zog die Beine ſprunghaft an.
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