Einzelnnmmer 10 Pfennſige
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eren 10
ſondere Ei.
licher Eile
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Dag
Datt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
„a-ſcheinen vom 1 November
eſchsmark und 22 Pfennig
Reichemarl, durch die
rei Heus. Poſtibezugspreie.
vonatlich 2.48 Reichemart.
hme von Anzelgen
icht übernommen. Nicht
mir
öberer Gewe
Kürzung de
und Abbeſſellungen durd
r unt
fü.
Poſiſcheclonte
M. 130t.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit • verſebenen Original=Aufſätze und elgenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 318
Montag, den 12. November 1930. 193. Jahrgang
27 mm brelie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breitl2 Reſchemark. Anzelgen von auswärts 40 Reichepf
Finanz=Anzeigen 60 Reſchepfg. 92 mm breite Relle
zelle 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reſchemart
Dollar
4.20 Markl
m Falle höberer
ſewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streif uſw., erliſch
ſede Verpflichtung auf Erf
der Anzeigen=
„
Schadenerſatz. Bei
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auſträge und Leil
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ticher Beitreibuns
ſonturs oder
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und Dam
Nabatt weg 2
foter und Nationalbans
ut keitag der Heſſiſchen Staaksparkei.
Frankfurt a. M., 16. November.
Demokratiſche Partei Heſſens trat am
Sonn=
igsheim zu ihrem letzten Parteitag zuſam=
Vorgängen im Reich ihre Auflöſung zu
be=
usabg. Reiber ſprach über die Tätigkeit
nariſchen Partei nach der Revolution und die
Weſer veranlaßten, die Baſis für neue
prak=
eiaveitern. Eine Ausſprache fand nicht ſtatt,
*
Staatspartei überzugehen, für Heſſen aber
Glratiſche Partei, Landesverband der Deutſchen
ubehalten, wurde gegen ſieben Stimmen
abge=
rimlung ſchloß mit einem Dankeswort des
dle Mitglieder und Mitarbeiter und mit der
irtkräftiger Mitarbeit in der neuen Partei.
tieg fand im gleichen Lokal der
Gründungs=
ſchen Staatspartei Heſſens ſtatt. Staatsan=
Darmſtadt berichtete über den Parteitag in
Hm hielt Dr. Weber=Berlin,
Fraktionsvor=
ſtte partei im Reichstag, ein kurzes Referat über
hen der Staatspartei. Eingangs beſchäftigte
umwärtigen Lage in Deutſchland und erörterte
Ariſchwellens des Nationalſozialismus. Weber
t igramm der neuen Partei, wobei er die
natio=
en Ziele beſonders betonte. Notwendig ſei
Toleranz und Menſchlichkeit, weniger
geſell=
hede, mehr ſoziales Empfinden und Denken
egebern; kein Wirtſchaftsbolſchewismus,
ſon=
blratie auch in der Wirtſchaft; auch keine
Anti=
ſdirn eine im Intereſſe der Konſumenten und
Tiegende Politik. Die Politik des derzeitigen
trrs ſei nicht nur falſch, ſondern auch verkehrt.
May gedachte der Verdienſte des früheren
ſer. Die Verſammlung beſchloß, ihm ein
hingstelegramm zu ſenden. — Nach einer
lan=
der wiederholt ſtarke Gegenſätze und
Mei=
ſäten zum Ausdruck kamen, fand eine
Ent=
ahme, in der der Kampf um die Demokratie
Aufgabe der Zukunſt bezeichnet und den
die aktive Mitarbeit in dem Reichsbanner
empfohlen wird. — Nach Verabſchiedung
7rragent wurde ein vorläufiger
geſchäftsführen=
tu hlt, der aus den Herren Weniger=Bad
Nau=
rms und Schrauth=Darmſtadt beſteht.
eiterter vorläufiger Vorſtand zu Seite; die
z dswahl ſoll auf dem Parteitag der Staats=
Air nächſten Jahres erfolgen.
Schweſterboot des Do. X, das Dornierflugboot
ekanntlich auf dem Fluge von Friedrichshafen
age in Holland aufgehalten hat, ſtartete am
elten Mags bei Papendrecht nach Paris. Es
erſtündigem Flug wohlbehalten in Paris ein,
Ungernationalen Luftfahrtausſtellung gezeigt wer=
oen bis jetzt vorliegenden Meldungen zu
ver=
en Zwiſchenfällen gekommen. In dem
„Warſchau gelegenen Induſtrieſtädtchen Pruſzkow
hmger der beiden ſich gegenſeitig bekämpfenden
wen hart aneinander, wobei es zwei Tote gab.
ſtalteten die Nationaldemokraten entgegen dem
Rhit einen Straßenumzug, ſodaß berittene Polizei
gen mußte; dabei wurden etwa 15 Perſonen ver=
Veerſchau kam es zu kleinen Zuſammenſtößen,
wo=
ſorien meiſt leicht verletzt wurden. — In Krakau
olizei etwa 50 kommuniſtiſche Agitatoren wegen
en=lichen Ruhe verhaftet.
Schall Pilſudfki läßt wählen.
te in ganz Polen
EP. Warſchau, 16. Nov.
abgehaltenen Wahlen, zum
Rtäligung war faſt überall, ſehr rege. Nur in
IIſie wegen des anhaltenden ſchweren Regens
ua nne
Buſtrom der Wähler zu den Wahlurnen dauerte
runden. Wahlergebniſſe liegen zur Stunde noch
ſoen eingegangenen Berichten und
Stimmungs=
verſchiedenen Teilen Polens läßt ſich
voraus=
ieg des Regierungsblocks außer
eiſfiligung war, ſoweit ſich bisher überſehen läßt,
eſien recht ſtark. Auch die Deutſchen haben
e0 ch ihr Wahlrecht ausgeübt. Die zu Zehntauſen=
Ainſprüche gegen die Wahlberechtigung der
Deut=
ungültigkeitserklärungen deutſcher Liſten beziehen
E ache auf die Wahlen zum Schleſiſchen Seim am
N-Ag, ſodaß ſich die Rechtlosmachung der Deutſchen
m Umfange auswirken wird.
ien Befürchtungen, die ſich umſomehr ſteigerten,
Iht zum Sonntag zu ſchweren Zuſammen=
Lytſchutzes der Oppoſitionsparteien mit den
Auf=
ſm — in Schoppinitz wurden ſieben Perſonen
Io ins Krankenhaus verbracht — verlief der
Broß=Kattowitz, Königshütte und
Wigen Induſtrierevieren verhältnismäßig
An ie verlautet, daß es in Lublinitz und Tar=
Deren Ausſchreitungen gekommen ſei. Die
Sſuchten heute früh, die Wahllokale zu beſetzen,
Tage.
Im Freiſtaate Baden fanden geſtern die Wahlen in die
Ge=
meindeparlamente und in die Körperſchaften der Bezirke und
Kreiſe ſtatt.
In beiden Mecklenburg fanden am Sonntag
Stadtver=
ordnetenwahlen ſtatt, die im allgemeinen ruhig und ohne
Zwi=
ſchenfälle verlaufen ſind.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt von ſeiner
Landungs=
fahrt nach Chemnitz am Sonntag 16.20 Uhr bei ſtrömendem Regen
auf dem Werftgelände in Friedrichshafen glatt gelandet.
Fürſt Starhemberg hielt in Wien einen Generalappell
über die Sturmabteilungen des Heimatblocks in Wien, vor allem
die Starhemberger Jäger, ab. In einer Anſprache erklärte er,
unter Hinweis auf die im Wahlkampf zutage getretene Zunahme
der Nationalſozialiſten in Oeſterreich, daß die nationalen
Heimwehren mit den Nationalſozialiſten in
Zu=
kunft eine gemeinſame Front bilden müßten. Die
er=
forderlichen Vereinbarungen ſollten in nächſter Zeit getroffen
werden.
Am Sonntag vilgerten Tauſende von Einwohnern aus
Bor=
deaux an den Strand, um das auf der Gironde verankerte
deutſche Flugſchiff „Do.
zu beſichtigen. Dem bekannten
fran=
zöſiſchen Fliegerkapitän Le Brix wurde die Erlaubnis erteilt, das
Flugſchiff zu beſichtigen. „Do. 4” führte verſchiedene Flüge über
Bordeaux aus.
Den meiſten Fällen von den Wahlkommiſſionen
erdings lehnten einige Wahlkommiſſionen die
ensleute ab mit der Begründung, ihre
Aus=
ausreichend. Auf dem Lande wurden vielfach
Der den Wahllokalen nach Stimmzetteln
durch=
weilen in Oberſchleſien eine Anzahl von
ameri=
en, franzöſiſchen und italieniſchen Berichterſtat=
Lrt und Stelle darüber unterrichten wollen, ob
Sgeübt wird. Der Woiwode empfing dieſe Be=
Eeſtrigen Samstag und gab ihnen die Verſiche=
De Wahlen ohne jede Störung vor ſich gehen
Reichskagspräſidenk Loebe ſpricht in Darmftadk.
* In der ſehr gut beſuchten Feſthalle, in der man auch
Staats=
präſident Dr. Adelung, Miniſter Leuſchner und Landtagspräſident
Delp bemerkte, ſprach geſtern vormittag im Auftrage der
Sozial=
demokratiſchen Partei Reichstagspräſident Paul Loebe und
W. Eggert vom Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund. Ein
Arbeiterchör eröffnete die Veranſtaltung mit dem alten
Freiheits=
lied „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit”. Unter Begleitung der
Spielleute zog die neue Schutzformation des Reichsbanners ein.
Auf der Bühne waren die Embleme der Gewerkſchaften, der
Ar=
beiterjugend und des Reichsbanners gruppiert. Im Namen der
S. P.D. und des hieſigen Gewerkſchaftskartells eröffnete Ph.
Lan=
termann die Verſammlung. Von lebhaftem Beifall begrüßt
ſprach zunächſt Reichstagspräſident P. Loebe über S.P.D. und
N. S. D.A. P. Er legte die Differenz dar, die zwiſchen der
Wahl=
parole der N. S.D.A. P. vor dem 14. September und ihrer Haltung
in den letzten Wochen aufgetreten iſt und ſagte: Hitlers Antwort
an Herv bedeutet eine Erfüllungspolitik, wie ſie
Reichsaußen=
miniſter Dr. Streſemann nicht deutlicher betont hat. Die jetzigen
Därlegungen Straſſers über Arbeiterfragen bedeuten das
Gegen=
teil der Verſprechungen vor dem 14. September. Im
Auswär=
tigen Ausſchuß brachten die Nationalſozialiſten den Antrag, die
Young=Zahlungen einzuſtellen, ſelbſt zu Fall, weshalb ſie ſelbſt
als Anwärter für den Galgen gelten müſſen, den ſie für die
„Erfüllungspolitiker” gefordert haben. Die „Sozialiſten” der
N. S. D.A. P. können nicht mit Bank= und Induſtriefürſten
Früh=
ſtücke abhalten und gleichzeitig mit Erfolg Arbeiterpolitik und
Ab=
ſchaffung des Privatkapitals betreiben. Warum verſchweigt die
N. S.D. A. P. die Erbſchaft, die 1918 die Republik vom Kaiſerreich
und aus dem verlorenen Krieg übernehmen mußte, die wie eine
eiſerne Kugel unſere Generation feſſelt. Die Weltwirtſchaftskriſe
und die Arbeitsloſigkeit ſtehen auch vor den Toren der
Sieger=
ſtaaten. Das reiche England, das hochkapitaliſtiſche Amerika, das
im Geld ſchwimmende Frankreich, das fasciſtiſche Italien, das
Arbeiterparadies Sowjetrußland — ſie alle können ſich vor der
Geißel der Arbeitsloſigkeit nicht mehr retten. Die
Weltwirt=
ſchaftskriſe aber iſt eine Folge des ſpätkapitaliſtiſchen Syſtems,
das keinen Ausgleich zwiſchen Verbrauch und Produktion ſchaffen
konnte. Es iſt der Augenblick gekommen, wo der Staat ſeine
regelnde Hand in dieſes verkalkte Wirtſchaftsſyſtem einſchalten
muß. Der Apotheker=Sozialismus der Nationalſozialiſten mit
ſeinen billigen Rezepten kann dieſe Weltkriſe nicht ändern. Wen
haben uns die Nationalſozialiſten nicht ſchon als Retter
präſen=
tiert? Jetzt iſt es Herr Hitler, den die Stahlhelmer
charakteri=
ſieren „Adolf der Trommler; laut aber hohl!” Wenn es hart auf
hart geht und „Köpfe rollen ſollen, wie es Herr Hitler gefordert,
dann wird er die Verteidiger der Republik, des Volksſtaates und
der Freiheit auf ihrem Poſten finden”. (Lebhafter Beifall.)
Dann ſprach W. Eggert über den Kampf der
Gewerkſchaf=
ten für ſozialen Wohlſtand. Ohne politiſche Freiheit, ohne
Demo=
kratie iſt eine erfolgreiche Arbeiterpolitik nicht möglich.
Muſſo=
lini und Italien ſind abſchreckende Beweiſe. Ein Zurück in dieſe
Hölle gibt es für die deutſche Arbeiterſchaft ohne Kampf nicht
mehr. Darin ſind die Arbeiter der Hand und des Kopfes, die
Freunde der Freiheit ohne Unterſchied einig, in welcher Partei ſie
auch ſtehen mögen.
Nach dem Abgeſang der „Internationale” bewegte ſich ein
Demonſtrationszug durch die Rheinſtraße nach dem Paradeplatz,
wo Miniſter Leuſchner eine kurze Anſprache hielt, in der er
u. a. erklärte: Die Republik iſt ſtark genug, die Arbeiterſchaft
entſchloſſen, allen jenen Phraſendreſchern und nationaliſtiſchen
Haſardeuren den Daumen an die Gurgel zu drücken, wenn es
not=
wendig werden ſollte. Viele kleinmütige Geſchäftsleute und
Handwerker, die glücklich ſind, die Groſchen der Arbeiter,
Ange=
ſtellten und Beamten zu erhalten, ſind jederzeit bereit, dem
Fascismus Hilfe zu leiſten, der ſie erdrücken wird. Für die
kom=
mende Auseinanderſetzung müſſen wir uns ihre Namen merken
und ſie durch unſere Preſſe veröffentlichen. Wir werden die
nationalſozialiſtiſche Uniform nicht verbieten, wir wollen ihre
Träger kennen lernen. Sie ſollen es wagen, der Polizei
ent=
gegenzutreten, die ihren ſchweren Dienſt für den Volksſtaat tut.
Der heſſiſche Staat hat ſeine Machtmittel ſo feſt in der Hand, daß
er Paroli bieten kann. Meine Auffaſſung hat ſich durchgeſetzt,
daß wir in Zukunft gegen Ausſchreitungen ſchnell und ſicher
ar=
beiten wollen. Wir wollen in Zukunft ſo ſchnell es geht, dieſe
Banditen aburteilen. Unſere Polizei wird in Zulunft noch
ſchlag=
kräftiger ſein, um ſich durchzuſetzen. Daneben werden wir mit
gleicher Kraft daran weiter arbeiten, die ſchwere Not vieler
Volks=
lreiſe zu überwinden, ſoweit das in der Macht eines einzelnen
Volkes liegt. Jeder einzelne an ſeinem Platz muß ſeine
Schul=
digkeit tun für die ſoziale und demokratiſche Republik und das
deutſche Volk.”
Wie die Verſammlung in der Feſthalle ſo verlief auch die
-ö=
Demonſtration ohne bemerkenswerten Zwiſchenfall.
Dicke Luft.
Italien, 14. November.
Wenn „dicke Luft” herrſcht, dann geht man nicht gerade
dahin, wo dieſer Zuſtand ſich zeigt. Muß man aber ſich trotz
dieſer Erkenntnis der „dicken Luft” ausſetzen, dann bemüht
man ſich in Deckung zu bleiben und ſpringt in Abſätzen durch
dieſe Luft, möglichſt darauf bedacht, daß der böſe Aufpaſſer
in=
folge der Hin= und Herſprünge den Zuſammenhang des Laufes
nicht gleich merken kann. Unter dieſem Geſichtspunkt ſind auch
die nachſtehenden Aufzeichnungen zu betrachten. Den
Zuſam=
menhang kann ſich jeder ſelbſt beſorgen. Der Autor wird ſich
hüten bei der „dicken Luft” in Italien beſonders darauf
auf=
merkſam zu machen.
*
Seit kurzem bekommt man ſeine Poſt aus „Europa” — das
heißt alſo aus den Ländern nördlich der Alpenſcheide — mit
einer erſtaunlichen Verſpätung. Und zwar betrifft dies
vor=
wiegend die Zeitungen, die unter Kreuzband geſandt werden.
Dagegen kommen die Zeitungen, die an die Zeitungskioske
ver=
ſandt werden, alſo jene Packen von Blättern, die, poſttechniſch
ausgedrückt, „fuori ſacco” (außerhalb des Poſtſacks) einfach als
große, kaum umbundene Zeitungsballen direkt von Berlin oder
Paris oder Frankfurt an die Mailänder, oder römiſchen
Zei=
tungsſpediteure für den Straßenverkauf verſandt werden,
nor=
mal und faſt pünktlich an. So konnte man am 8. November an
den Zeitungsverkaufsſtellen zum Beiſpiel ein deutſches, vom
7. November datiertes Blatt kaufen, das unter Kreuzband
ver=
ſandt an die Privatanſchrift erſt am 10. November ausgetragen
ſpurde. Es kamen aber noch viel längere Verſpätungen bei
Zeitungen an Privatadreſſen unter Kreuzband vor
Man befragt den Briefträger. Leiſes Lächeln. „Ja, wir
werden nicht fertig. Jetzt ſind wir hier im Bezirk nur drei
Mann. Die andern vier, die früher noch da waren, gehen jetzt
ſpazieren. Geſtern hat ſogar ein Mann in Zivil beim
Aus=
tragen mitgeholfen, obgleich es ſtreng verboten iſt, daß Ziviliſten
helfen dürfen. Ohne Uniform ſoll nicht ausgetragen werden.
Und dann . . . (verſtärktes Lächeln) wiſſen Sie, Signore, die
Zeitungen unter Kreuzband, die werden erſt mal, wenn ſie aus
dem Auslande kommen, oben im Norden bei Seite gelegt. Sie
ſverden dann dort durchgeſehen, ob in dem harmloſen Blatt
nicht innen drin irgendeine „ſovverſive” Zeitung oder ein
anti=
fasciſtiſches Flugblatt berſteckt iſt. Aus Paris haben ſie in letzter
Zeit ſehr oft das antifasciſtiſche Nachrichtenblatt in den Matin
oder eine andere Zeitung hineingeſteckt und ſo nach Italien
ein=
geſchmuggelt. Verſtehen Sie? Bis die Zeitungen alſo
durch=
geſehen ſind, vergehen eben ein paar Tage. Dann kommen ſie
jerſt zum Austrag.”
Die Zeitungen alſo, die an die Verkaufsſtellen ohne
Einzel=
adreſſe gehen, ſind natürlich unverdächtig. Denn man weiß ja
in Paris oder ſonſtwo nicht, an wen ſolch ein Blatt verkauft
wird. Aber an Abonnenten kaun man im ſoliden Gewande
einer normalen Zeitung gar wohl „unſolide” Flugblätter und
Nachrichten einſchmuggeln. Nur wird dieſes Manöver leider
auch mit Leuten gemacht, von denen man gar nicht weiß, ob ſie
über dieſen Nachrichtendienſt erfreut ſind.
*
Eine Anzahl von Leuten iſt in dieſen Wochen verhaftet
ſorden. In Italien ſelbſt war davon zunächſt wenig bekannt.
Denn in den Zeitungen ſtand nichts. Nur eine kurze Nachricht
mutete unlängſt merkwürdig an. Der „Ambroſiano” in Mailand
brachte die Meldung, daß der verhaftete Profeſſor Erneſto
Roſſi während des Polizeitransportes von Mailand nach Rom
aus dem Fenſter des Nachtſchnellzugs bei Viareggio geſprungen
ſei. Andern Tags habe man den Profeſſor im Pinienwalde bei
dieſem Badeort unweit Piſas wieder feſtgenommen und nach
Rom gebracht. Roſſi iſt Profeſſor der Volkswirtſchaft an der
Oberſchule von Bergamo und ein nicht unbekannter
Wiſſenſchaft=
ler und liberale Demokrat. Seine Verhaftung war bisher nicht
gemeldet worden.
*
Zunächſt verlautete es, daß zwanzig Männer gefaßt worden
ſeien. Gute Namen waren darunter. Alles Intellektuelle,
De=
mokraten, oft Leute, die den Krieg aktiv mitgemacht hatten,
ſogenannte „Combattenti”. Früher waren die meiſten gute
königstreue Liberale geweſen, jetzt neigen ſie mehr zum
Re=
publikanismus, weil ſie dem König ſeine Unterwerfung unter
den Fascismus nicht verzeihen. Sogar ein früherer Miniſter
ſpar darunter: der Rechtsanwalt Bartolo Belotti, der kurz vor
der Konferenz von Genua Handelsminiſter im Miniſterium
Bonomi war. Dieſer ehemalige Miniſterpräſident Bonomi ſelbſt
ſoll einer Verhaftung bisher nur deshalb entgangen ſein, weil
er Träger des „Annunziatenordens” iſt, womit das Recht
ver=
bunden bleibt, ſich „Vetter des Königs” nennen zu dürfen.
Belotti, der ſich während der fasciſtiſchen Regierung
eigent=
lich ganz zurückgezogen hat, verdankt ſeine Verhaftung
angeb=
lich einem Briefe, den er an Bonomi geſchrieben haben ſoll,
und der eine Kritik an gewiſſen Korruptionserſcheinungen
ent=
halten habe. Andererſeits wird behauptet, daß dieſer Brief nur
die Gründung einer neuen Monatsſchrift angeregt habe, womit
aber angeblich der Verſuch eines Zuſammenſchluſſes
gleichgeſinn=
ter, unzufriedener Intellektueller gemacht werden ſollte.
Margarita Sarfatti erzählt in ihrem Buch „Dux” daß
Muſſolini einſt bei ſeiner Flucht in die Schweiz im Hauſe des
Redakteurs am ſozialiſtiſchen Teſſiner Blatt „Il Dovere‟,
Giu=
ſeppe Renſi, Schutz und Unterkunft fand. Renſi mußte ſeiner
Zeit aus Mailand als Sozialiſt flüchten und kehrte ſpäter nach
Italien zurück, wo er bis jetzt Profeſſor der Philoſophie an der
Univerſität in Genua war. Seine Frau iſt eine Teſſinerin. Sie
hat nun einen Brief an eine Freundin in Verona geſchrieben,
in dem ſie ſich unvorſichtig über die Regierung ausgedrückt zu
haben ſcheint. Renſi, der ein ausgeſprochener Republikaner iſt,
ſtand zunächſt dem Fascismus freundlich gegenüber, wandte
ſich aber ſpäter gegen das Regime.
*
Unauffällige Todesanzeige im „Corriere della Sera” in
Mai=
land: „Frau Nenſi und ihre Töchter zeigen den ſchmerzlichen
Verluſt ihres Gatten und Vaters, des Profeſſors Giuſeppe Renſi,
an.” Renſi war erſt 59 Jahre alt.
Seite 2
Montag, den 17. November 1930
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſiadt, den 17. November.
Bunker Abend der Turngemeinde Beſſungen 1865.
*t. Der Bunte Abend, der am Sonntag abend im ſtattlichen und
dicht beſetzten Heim der Turngemeinde Beſſungen 1865 ſtattfand und
den feſtlichen Tag, an dem die Turngemeinde das Frauenturnen
ein=
führte, beſchloß, war äußerlich in ſehr netter und wirkungsvoller Weiſe
im erſten Teil in die Form eines Alt=Wiener=Abends gekleidet, der durch
„Radio” übertragen wurde. Turner Chriſtian Liebig war ſo am
„Wiener Rundfunk” ein ebenſo eleganter wie deutlicher und
liebens=
würdiger Anſager und von dem die Bühne abſchließenden Proſpeft
grüßte Alt=Wien mit dem Stephansdom und dem großen Nad aus dem
Prater. Auf der Bühne hatten Gruppen von Damen und Herren in
Alt=Wiener Tracht Platz genommen, ein hübſches und das nun von dem
Anſager verkündete Programm war ſo reichhaltig und trefflich, daß wir
nicht alle Nummern, ſo gut ſie auch alle waren, einzeln hervorheben
kön=
nen. Das flotte Darmſtädter Konzertorcheſter beſtritt den
muſikaliſchen Teil. die Singmannſchaft der Turngemeinde unter
Kapellmeiſter Fiſcher ließ ausgezeichnete Chöre erklingen, Fräulein
Aenne Reiß vom Heſſiſchen Landestheater tanzte einen blumigen
Walzer aus dem „Roſenkavalier” von Richard Strauß und ein Humoriſt
ließ ſich recht erfolgreich hören. Eine reizende Tanzgruppe
jun=
ter Turnerinnen machte der Labanſchule Konkurrenz, und das
Paar, Frl. Reiß=Anſager, ſpielten, ſangen und tanzten ein Duett aus
„Meine Schweſter und ich” mit ſolcher Verve, daß es da cavo verlangt
wurde. Käthe Dorſch, Richard Tauber, Umberto Urbano waren zwar
nicht, wie vom Anſager angekündigt, in Perſon erſchienen, aber doch in
ſo liebenswürdigen und ſangeskundigen Vertreterinnen und Vertretern,
daß die mit Recht begeiſterte Zuhörerſchaft voll auf ihre Koſten kam.
Vor Beginn des zweiten Teiles richtete Herr Dr. Kraft, der erſte
Sprecher der Turngemeinde, einige herzliche Worte des Willkommens
an die Verſammelten und dankte namentlich allen, die aus den Kreiſen
der Turngemeinde zum Gelingen der 30jährigen Jubelfeier beigetragen
haben. Der zweite Teil hieß: „SketchHallo 1930‟. Die Schlager
des Jahres wurden in ganz ausgezeichneter Weiſe muſikaliſch und
dar=
ſtelleriſch illuſtriert, zwanglos knüpfte ein Lied an das andere an. Ein
dritter Teil „Nacht=Café” mit viel Muſik und allgemeinem Tanz
be=
ſchloß den „Bunten Abend”, der höchſt abwechſelungsreich und animiert
verlief.
— Totenſonntag=Konzert im Landestheater. Nach einer Pauſe von
vier Jahren gelangt am Totenſonntag um 20 Uhr unter der Leitung
von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm Guſtav Mahlers
zweite Sinfonie zur Wiederaufführung. Allgemein als die „
Auf=
erſtehungs=Sinfonie” bekannt, iſt ſie wohl eines der bedeutendſten Werke
des auch heute noch viel umſtrittenen Meiſters. Von den zehn
ſinfoni=
ſchen Werken Mahlers iſt ſie ohne Zweifel das an Großartigkeit von
keiner der ſpäter entſtandenen Sinfonien übertroffene Monumentalwerk.
Auch hinſichtlich der Aufführungszahl der Mahlerſchen Sinfonien ſteht
ſie mit an allererſter Stelle. Da dem Rieſenorcheſter ein großer
gemiſch=
ter Chor für die Chorpartien des letzten Satzes entgegengeſtellt werden
muß, um die beabſichtigte eindringliche Wirkung zu erzielen, hat man
neben dem Chor des Muſikvereins und dem Chor des Landestheaters
den hier von früheren Mitwirkungen als ungemein ſtimmfriſche
Sänger=
ſchar bekannten Städtiſchen Chor aus Worms zur Mitwirkung gebeten.
Das Landestheater=Orcheſter wird gleichfalls um einige Aushilfen
ver=
ſtärkt, um ein möglichſt den Intentionen des Meiſters entfprechendes.
zahlenmäßig beſetztes Orcheſter zu erhalten. Die Geſangſoli werden von
den Damen Anny von Stoſch und Martha Kuhn=Liebel geſungen.
— Einmaliges Gaſtſpiel des Japaniſchen Theaters im Großen Haus.
Donnerstag, den 20. November, findet im Großen Haus ein einmaliges
Gaſtſpiel des Japaniſchen Theaters (Leitung: Tokufiro Tſutſui) ſtatt,
das das vollſtändige Programm eines Japaniſchen Theater=Abends mit
Mimo=Dramen ſowie Schwert= und Säbelkämpfen zur Aufführung
brin=
gei wird. In Deutſchland, wo ſeit Jahren intenſiv um einen neuen
Theaterſtil gerungen wird, iſt das Japaniſche=Kabuki=Theater mit
ſtür=
miſcher Begeiſterung begrüßt worden. Das Japaniſche Theater iſt den
europäiſchen Bühnen überlegen durch eine ſeit vielen Jahrhunderten
un=
gebrochene Tradition, die dort von ſtärkſter künſtleriſcher Lebendigkeit
beſeelt iſt.
„Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Der Deutſche Sprachverein veranſtaltet aus Anlaß des
700. Geburtstages von Walter von der Vogelweide am
Donnerstag abend im Feſtſaale des Realgymnaſiums, Kirchſtr. 2
eine Gedenkfeier mit Vortrag von Herrn Dr. A. Büchner,
wozu die Mitglieder von Alt=Darmſtadt freundlichſt
ein=
geladen ſind.
Außerordentliches Konzert im Landestheater am
Toten=
ſonntag. Am Sonntag, den 23. November, um 20 Uhr, gelangt
im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters die zweite
Sin=
fonie von Guſtav Mahler als Volkskonzert zu ermäßigten
Preiſen unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl
Böhm zur Aufführung. Der Chor wird geſtellt von dem
Muſik=
verein Darmſtadt, dem Städtiſchen Chor Worms und dem Chor
des Heſſiſchen Landestheaters. Orcheſter; das Heſſiſche
Landes=
heater=Orcheſter. Das Altſolo „Urlicht” ſingt Martha Kuhn=
Liebel, das Sopranſolo Anny von Stoſch.
Kleines Haus. — Sonntag, den 16. November 1930.
Eine würdige Morgenfeier galt dem Andenken Siegfried
Wagners, deſſen letztes perſönliches Auftreten in Darmſtadt vor
einigen Jahren in einem Orcheſterkonzert noch vielen in Erinnerung
ſtehen wird. Er dirigierte damals Werke ſeines Großvaters Franz
Liſzt, ſeines Vaters und eigene Schöpfungen. Auch die heutige
Gedenkfeier war von Werken ſeines großen Vaters umrahmt, es
erklang zuerſt das herrliche Siegfried=Idyll, mit dem der Vater
die Geburt ſeines Sohnes begrüßt hatte. Das feine, inhaltsreiche
Widmungsgedicht an Frau Coſima, das Wagner der Kompoſition
vorangeſchickt hatte, war auf der Vortragsfolge wiedergegeben.
Selten hat Wagner eine ſolch intime Stimmung in einer
Kom=
poſition erreicht, das verhältnismäßig kleine Orcheſter ſingt und
klingt herrlich und verarbeitet die Themen der wundervollen
Lie=
besſzene aus dem 3. Akt des „Siegfried”. Auch den Schluß bildete
eines der perſönlichſten Werke Wagners, Jſoldens Liebestod, eine
der wundervollſten Idealiſierungen eigenen Erlebens, die es in
der Muſikliteratur gibt.
Dazwiſchen ſtanden drei Bruchſtücke aus dramatiſchen Werken
Siegfried Wagners, die in feiner Auswahl ein Bild ſeiner
ſchlich=
ten, von Herzen kommenden Kunſt und ſeiner vornehmen
Ge=
ſinnung gaben. Iſt es nicht für den Idealiſten bezeichnend, daß
er 1915, in einer Zeit, wo alle Kunſt ſich in den Dienſt des Krieges
tellte, eine Oper „Der Friedensengel” vollendete? Sie wurde
natürlich in damaliger Zeit nicht aufgeführt, aber wir ſind weit
davon entfernt, in ſolcher Geſinnung heute noch etwas
Schwäch=
liches oder Verächtliches zu ſehen, ſondern nehmen das Werk als
ein Bekenntnis eines feinen Künſtlergeiſtes zur Menſchlichkeit und
zum Glauben an die ſeeliſchen Kräfte im Menſchen hin, die
jen=
ſeits von dem Ringen um Macht, Gewalt und materielle Vorteile
dem Geiſt Führerſchaft verleihen möchten. Wir hörten den
be=
geiſterten Geſang der Mita, eine große Soloſzene voll Wärme und
Steigerung, dann das Vorſpiel zu der Oper. Noch bedeutender
ſchien uns die Geſangsſzene der Iris aus den „Sonnenflammen”
der Oper, die 1918 in Darmſtadt ihre Uraufführung erlebt hat.
Beide Geſänge bot Anny von Stoſch mit prachtvoller Tongebung
und inniger Beſeelung, in beiden gelang es ihr, großzügig zu
ſteigern und überzeugend für die Werke zu werben. Ebenſo würdig
und dem Ernſt der Feier entſprechend war die Ausführung der
Werke durch unſer ausgezeichnetes Orcheſter und ihre künſtleriſche
Geſtaltung durch Dr. Karl Böhm, der ganz beſonders den
herr=
lichen Orcheſterklang ſchwelgeriſch nachſchuf.
Zwiſchen den muſikaliſchen Darbietungen ſtand die
Gedenk=
rede von Gerhard Hundt, einem der überzeugteſten Vorkämpfer
der Bayreuther Sache in Darmſtadt, der in konzentrierter Form
und in perſönlicher Wärme ein Bild des Menſchen und Künſtlers
Siegfried Wagner entwarf. Er ſtellte den Verſtorbenen dar als
heldenhaften, ſich aufopfernden Kämpfer für ſeine Lebensaufgabe,
als Künſtler, der dem Deutſchen Volk ſein Beſtes zu geben ſucht
und dabei aus der Tiefe deutſchen Gemütes ſchöpfte. Ein
wich=
tiger Teil ſeiner Beſtimmung war ihm ſchon in den Worten des
Vaters vorgezeichnet, die dieſer am Tage der Geburt Siegfrieds
einem Freunde ſchrieb „Er wird mein Werk der Welt erhalten”.
Trotzdem wurde der begabte Knabe keineswegs einſeitig in der
Preisabbau im Einzelhandel.
Der Landesverband des Heſſiſchen Einzelhandels ſchreibt uns:
Die in der Oeffentlichkeit vertretene Forderung der Senkung
der Einzelhandelspreiſe iſt mit einer Kritik an der gegenwärtigen
Preisſtellung des Einzelhandels verbunden, die von irrigen
Vor=
ausſetzungen ausgeht und vor allem überſieht, daß ſchon eine
ganze Reihe wichtiger Preisſenkungen im Laufe der letzten
Monate erfolgt ſind. Soweit es ſich um eine Kritik der Brot=
und Fleiſchpreiſe handelt, muß darauf hingewieſen werden, daß
dieſe Waren nicht vom Einzelhandel, ſondern vom Handwerk
ver=
trieben werden und daher bezüglich der Unkoſten und Kalkulation
anders zu bewerten ſind als die im Einzelhandel geführten Waren.
Bereits ſeit über einem Jahr iſt eine Senkung der Preiſe im
Einzelhandel im Gange, die natürlich in den einzelnen Branchen
und auch bei den einzelnen Artikeln einen verſchiedenen Verlauf
genommen hat. Selbſtverſtändlich können nicht alle Waren
auto=
matiſch im Preiſe zurückgehen. Ausnahmen werden immer
vor=
kommen, insbeſondere bei Waren, deren Preisbildung weſentlich
durch hohe Zölle beeinflußt wird. Tatſache aber iſt es, daß in
folgenden als Beiſpielen herausgegriffenen Branchen die Preiſe
ür den hauptſächlichſten Artikel gegenüber 1928/29 folgende
Sen=
kungen erfahren haben:
Lebensmittel, Putz= und Waſchmittel 10—20 %
10—20 %
Textilwaren
15—35 %o
Herren= und Damenkonfektion . .
10—25 %
Schuhwaren und Leder
Haushaltungsartikel, Kleineiſenwaren
bis zu 30 %
uſw. . . . .
Die ſtarke Verbilligung der Kartoffelpreiſe gegenüber dem
Vor=
jahre darf als bekannt vorausgeſetzt werden, ebenſo die durch die
Preſſe bekannt gewordenen Senkungen der Markenartikelpreiſe,
wie z. B. Perſil, Sunlight, Kathreiner, Kornfrank und viele
andere. Die Hülſenfrüchte. Gemüſe, Obſt und auch die
Speiſe=
jette, Margarine uſw., ſoweit ſie loſe verkauft werden, ſind
weſent=
lich im Preiſe geſunken, ebenſo Kaffee, Oele und Konſerven.
Palmin, Rama und die Haferprodukte, ſofern ſie
Markenartikel=
packungen ſind, haben im Preis noch nicht nachgegeben. Dies
ſind aber Artikel, deren Preis von dem Erzeuger, nicht etwa
vom Einzelhandel feſtgeſetzt wird.
Es wäre wirklich wünſchenswert, wenn das Publikum einmal
in allen Branchen die im Vorjahr angelegten Preiſe mit den
jetzigen Preiſen für Waren gleicher Qualität vergleichen würde.
Es würde zu der überraſchenden Feſtſtellung kommen, daß ſich bei
einem großen Teil der im Einzelhandel pertriebenen Artikel der
Preisabbau von ſelbſt und ohne großes Geſchrei in der
Oeffent=
lichkeit vollzogen hat.
Es darf ferner darauf hingewieſen werden, daß der
Reichs=
inder für die Lebenshaltung gegen das Vorjahr um rund 7
Pro=
zent gefallen iſt, woran die Preisſenkungen für Gegenſtände des
täglichen Bedarfs hervorragenden Anteil haben. Daß dieſes
nicht noch ſtärker in Erſcheinung tritt, iſt auf die ganz
entgegen=
geſetzte Bewegung bei Steuern, Strom=, Gas= und Waſſerpreiſen
und Mieten zurückzuführen.
Selbſtverſtändlich iſt der Einzelhandel auch fernerhin bereit
die Preiſe überall noch weiter zu ſenken. Vorausſetzung hierzu
iſt zweierlei: einerſeits die Senkung der Preiſe der Vorlieferanten
des Einzelhandels, andererſeits die Möglichkeit einer
Herabmin=
derung der eigenen fixen Unkoſten. Leider iſt aber der
Umſatz=
rückgang gegenüber dem Vorjahr viel ſchneller vor ſich gegangen
als die Senkung der Unkoſten, die nach einer Erhebung der
Forſchungsſtelle für den Handel gegenüber dem Vorjahr im
Reichsdurchſchnitt nur 1,1 Prozent beträgt, alſo kaum ſpürbar iſt.
— Epangeliſcher Bund. Am kommenden Donnerstag, dem 20.
November, abends 8 Uhr, ſpricht im Gemeindehaus, Kiesſtraße,
bei einem Vortragsabend des hieſigen Zweigvereins des
Evan=
geliſchen Bundes Marinepfarrer a. D. Gabriel=Berlin,
General=
ekretär des Evangeliſchen Bundes über das Thema „Das neue
Zauberwort Roms und ſeine Auswirkung”. Alle Mitglieder und
Freunde des Bundes ſind zu dieſer Veranſtaltung herzlichſt
ein=
geladen.
Weitere Preissenkungen.
Beſonders Kern= und Schmierſeife iſt im Preiſe ſehr gefallen.
So wird gute weiße Kernſeife im ½=Pfd.=Würfel ſchon für 20 Pfg.
angeboten, gelbe Schmierſeife, 1. Qualität, iſt im Pfund von 40
auf 32 Pfg. heruntergegangen, und zwar in dem alten
Seifen=
geſchäft Grodhaus am Weißen Turm. Weiter ſind daſelbſt billiger
geworden alle Waſchmittel, Sunlicht=Seife u. Seifenflocken. (16812
* Orphenzl.
Der Struwelpeter.
Liebe Trudel!
t. Au, das war fein, am Sonntag nachmittt
Vater im Orpheum, wo ein ſchones Märchen, de
geſpielt wurde. Du kennſt das Bilderbuch dock
alle die Perſonen, die in dem Bilderbuch vorkomn
auf die Bühne und ſpielten da mit: der
Struwex=
denkaſpar (der war aber dünn!), der Bappelphilin
lutſcher, der Hans Guck=in=die=Luft und noch viee=
Manchmal hatte ich auch ein biſſel Angſt, das ;
dem Feuerzeug würde wirklich ſich anſtecken, abern
zu mir, ich ſolle nur ruhig ſein, es ginge alles
war es auch. Aber gefreut habe ich mich doche
linchen in eine ganz große Streichholzſchachtel
geſ=
wie der böſe Struwelpeter von dem ſchwarzen
Tintenfaß hineingeſteckt wurde. Fein war auche
aus der Luft ein Tiſch (eine weiße Decke war da
geſchwebt kam, mit vielen guten Sachen zum
Ef=
darauf.
In den Pauſen hat jemand Klavier geſpielt1
alle kannten, wir Mädchen haben brav mitgeſungen
die natürlich die Worte nicht alle kannten, dier
pfiffen, aber es klang doch ſehr ſchön. Vater
zählt, wer alles geſpielt hat, die Mieze Rauſo
Struwelpeter geſpielt, die war gut, ganz gräßlich
und ſo furchtbar ſtruppiges Haar, und)
ſie gehabt
war das Streichholzpaulinchen und hat auch ſoſ
und der Mohr, der war in Wirklichkeit der Hern
dann die anderen, die weiß ich gar nicht mehrn
auch ſehr viele, der gute Geiſt und der böſe Ge=
Teufelchen, die ſogar getanzt haben, und der Jäg
laus. Es war ſehr ſchön, und auf einmal war
ſage Dir nur, der Struwelpeter, der hat noch G
viele Kinder haben noch ſtehen müſſen, ſo voll un.
Es grüßt Dich vielmals
Der
Heſſiſches Landestheater.
17. November Keine Vorſtellung Keinn Dienstag,
18. November 20. Ende 22 Uhr
Der Barbier von Bagdad! Meine eit
8. T, Gruppe 5
Pre ſe 1—10 DEF Gri:
Prei. Mittwoch,
19 November 9.30, Ende nach 22 30 Uhr
Eliſabeth von England
5 Darmſt. Volksbühne
Gruppe 1 und 2
Preiſe 1—10 Mk 20G-
Vore.
Der 29
Preiſt Donnerstag,
20. November 13.3, Ende nach 22 Uhr
Einmaliges Gaſtſpiel des
Japnniſchen Theaters
Außer Miete
Pretie 1—10 Dk 2
Lucia von
Zuſatzs
Preiſes Freitag,
21. November 19.30—22 30 Uhr
Zauberflöte
H 4, Bühnenvolfsbund
Preiſe 1—10 Mk. Riee
Zuſ?
Die ers”
Preſe Samstag,
22. November 20, Ende gegen 22 15 Uhr
9 Zum erſten Male:
Der raſende Sperling Zuſazmi
Preiſe 1 bis 10 Mk. 20. En.1.
Lucia L
Preiſ/ Sonntag,
23. November 20—21,45 Uhr
Außerordentl. Volkskonzert
2. Sin onie v. Guſt. Mahleu
f. Preiſe 1—5 Mk 2r
M 2, P2,
„Pra.
Heffiſches Landestheater. Eine Volksvxu
„Waffenſchmied” von Lortzing findet Mittwo n.
ber, im Kleinen Haus mit Theo Herrmann in der —
verkauf an der Tageskaſſe des Großen Hauſes. —
November, gelangt die Komödie „Der raſende!
Paul Schurek im Großen Haus zum erſten Male zuu
ſzenierung: Günter Haenel; Bühnenbild: Elli Büt
ſt ein junger niederdeutſcher Schriftſteller, deſſen V=.
deutſcher Mundart großen Erfolg erringen konnten.
„Stratenmuſik” iſt in einer hochdeutſchen Uebertrag:=
Sperling” fetzt auch anderen Bühnen zugänglich unn
Beifall aufgenommen worden. U. a. haben die 2
Breslau, die Städtiſchem Bühnen Chemnitz und die
Leipzig den „Raſenden Sperling” in ihr Repertoire
Richtung auf die Muſik erzogen und beeinflußt, ſondern ſeine
ſchriftſtelleriſchen Intereſſen und Verſuche wurden ebenſo lebhaft
begrüßt und gefördert wie die zeichneriſche Begabung, die ſich
be=
ſonders auf den Italienreiſen kund tat. Der Reichtum an
Ein=
drücken tiefſter und wertvollſter Art, die Siegfried zuteil wurden,
ntſtammt den vielen hochbedeutenden Perſönlichkeiten, die in
Wahnfried aus= und eingingen. Die Berufswahl wird ihm nicht
leicht, einem Jahr Studien bei Humperdinck in Frankfurt a. M.
folgt ein Jahr Architekturſtudium in Charlottenburg, das
fol=
gende Jahr in Karlsruhe findet ihn noch geteilt zwiſchen beiden
Neigungen, aber Felix Mottls Künſtlerſchaft läßt die Muſik mehr
und mehr in den Vordergrund treten, und eine Weltreiſe, die
zur Klärung angetreten wird, bringt die innere Entſcheidung
Nun beginnt Siegfried Wagners Tätigkeit in Bayreuth. 1893
dirigiert er zum erſtenmal in einem Konzert, arbeitet ſich in den
Wirkungskreis als Vorbereiter der Feſtſpiele ein, 1896 dirigiert
er zum erſtenmal den Ring. Sein Sinn für bildende Kunſt läßt
ihn auch mehr und mehr als Regiſſeur Bedeutung gewinnen, und
vom Jahre 1906 liegt ihm die Geſamtleitung der Feſtſpiele ob.
Der ſtete Fortſchritt in der künſtleriſchen Vollendung der
Auf=
führungen wird jäh durch den Krieg unterbrochen, 10 Jahre
muß=
ten die Feſtſpiele ruhen, und es bedurfte der vollſten Einſetzung
ſeiner Perſönlichkeit, um nach Krieg und Inflation an die
Wie=
derbelebung zu geben. Daß ſie zuerſt der Not gehorchend mit den
alten Bühnenmitteln der Vorkriegszeit zuſtande kommen mußte,
obwohl gerade in dieſen 10 Jahren ſich der Stil des Theaters ſehr
verändert hatte, beeinträchtigte den Erfolg, und es iſt eine große
Tat Wagners geweſen, daß er unbeirrt ſeine Ziele weiter
ver=
folgte und allmählich die Errungenſchaften für die Bühne, die für
das Werk des Meiſters nutzbar gemacht werden konnten, den
Feſt=
ſpielen eingliederte. Während einer Probe zur Götterdämmerung
brach der treue Bewahrer des väterlichen Vermächtniſſes
zu=
ſammen.
Als ſchaffender Künſtler hat es Siegfried Wagner vermocht,
ſich für ſeine dramatiſchen Werke Stoffgebiete zu erſchließen, die
ſeiner Natur gemäßer waren als die Helden= und Götterwelt
ſeines Vaters. Volksmärchen, Volksſagen und Gebräuche des
Volkes ſind ſeine Quellen, wichtig iſt es ihm, eine ſittliche Idee
mit ſeinen Stoffen in Verbindung zu bringen, ſeine Sprache iſt
dem Verſtändnis des Volkes angepaßt, es fehlt nicht an
Wendun=
gen, die der Mundart abgelauſcht ſind, und auch die Tonſprache
ſchreitet nicht auf dem hochen Kothurn wie die des Vaters. Mit
der Vorliebe für ſchlichten muſikaliſchen Ausdruck bleibt Siegfried
Wagner Romantiker im Sinne Humperdincks, nie ſchließt er ſich
Moderichtungen an, und ſo mußt er es erleben, daß ſein ideal
künſtleriſches Wirken mehr und mehr angefeindet wird von der
Fachpreſſe, die dem Fortſchritt um jeden Preis huldigt. Zahlreiche
gehäſſige Angriffe bewirken es, daß der feine, warmherzige und
mit liebenswürdigem Humor begabte Künſtler ſich immer mehr
von der Oeffentlichkeit zurückzog, daß er manche ſeiner Opern nicht
mehr der Allgemeinheit übergab, daß ſie nun als ſein künſtleriſches
Vermächtnis übrig blieben. Der Redner wehrte ſich bei ſeinen
Ausführungen gegen die verbreitete Anſicht, daß Siegfried
Wag=
ner als Epigone eine geradezu tragiſche Geſtalt ſei. Unſeres
Er=
achtens liegt die Tragik der Spätromantiker und damit auch
Siegfried Wagners darin, daß mehr durch innere Veränderung als
durch gewaltſame äußere Ereigniſſe ſich künſtleriſch überall eine
ſtarke Abkehr von der Romantik geltend gemacht hat. Und weil
die Romantik die Kunſt von geſtern iſt, wird
kämpft, ſo wie ſie ſich einſt Bahn brechen
mußf=
zäh verteidigende ältere Kunſt, die trotz
heftig-
liegen mußte. Heute muß im Wechſel der Dinges!
allmählich unterliegende ſein, ohne daß damit d:
deutung dieſes Stils irgendeinem Zweifel zu ur
ſie muß unterliegen, um, wenn ihre Zeit wie
ihre Auferſtehung zu feiern.
Kleines Haus — Sonntag, 16. Nomm
„Der Glasſchrank”
Mundart=Poſſe von Heinrich Rüths
Zum lebhaften Vergnügen der ſonntäglicher
Heinrich Rüthleins „Glasſchrank” wieder
berger zu Nudelmann, von Nudelmann zu Sp oh..
hergetragen. Die heiteren Verwicklungen, der
lag, die humorvolle Mundart zündeten. Groß+,
als der vielgewanderte Schrank ſchließlich an
Hecht hängen blieb.
Es iſt ein heiteres Beiſpiel dafür, daß
moraliſch begrüßt wird, obwohl es mit unzula n
zielt und rechtlich nicht haltbar iſt. Der Juriſt
durch die unwahre Vorſpiegelung, der Möbelhon
Schrank auf 400 Mark geſchätzt, wurde Hecht
Schrankes beſtimmt. Hecht kann daher den Rauc
anfechten und Schadenerſatz verlangen. Alſo Ge
mit einer Fülle neuer Verwicklungen! Wir ſi
reichen Gedanken dem Verfaſſer für einen u—
„Glasſchrankes” zur Verfügung!
Ein Analogon hat, wenn man von der ork.
große Komödie erinnern darf, Shakeſpeates=
Venedig‟. Die Entſcheidung der Porzia, daß”
Herzen des Kaufmanns ein Pfund Fleiſch ſchn.
Tropfen Blut vergießen darf, wird von dem *
Jubel aufgenommen. Sie befriedigt das Recht.—
iſt ſie eine juriſtiſch nicht haltbare Rabuliſtik.
naturgemäß das Blut gehört; gerade wie der Dar2
Mieter des dritten Stockwerkes die Benützunge
verbieten kann mit der Begründung, er habe V
nung, nicht aber die Treppe vermietet!
Doch kehren wir, wieder zu beſagtem 9—
Führer der Partei Nudelmann war tatkraſtig
Rodenhäuſer, wirkungsvoll unterſtützt ve.
Auf der Seite Speckberger trug Elſe Lauc”
Kampffahne, während ihr gutmütiger Ehemchle ſe
einem Bedürfnis nach Frieden und Gemult.
Ausdruck gab.
Als hoffnungsvoller und ſehr
begrüßele-
zeigte ſich für die Spielgemeinſchaft Ila *
ein nettes, verſchmitztes „Mariechen. Wircle
draſtiſchen Komik war Hans Harres als
Eduard. Göbels bewährte Spielleitung
Stil der zielſicheren Lokalpoſſe, unterſtützt von. *
F
geſchmackvollen Bühnenbildern. „.
Montag, den 17. November 1930
Seike 3
hrentag der Train=Abteilung Nr. 18.
für die Gefallenen der ehem. Großh. Heſſ. Train=”
und ihrer Feldformakionen.
Nr. 18
der ehemaligen Großh. Heſſiſchen Train=
3 und ihrer Feldformationen hatten ſich geſtern
ahen hehren Gedanken in ſich trägt, zur Ausfüh=
Sehnſüchtig hatten die Kameraden dieſen Tag
ſie ſich ihrer Dankespflicht gegenüber ihren
ge=
tledigen konnten, und der zugleich für die
Leben=
derſehens nach langen Jahren war. Bereits am
der Denkmalsweihe
ein ſehr gut beſuchter Begrüßungsabend
geſchmückte Saal bis zum letzten Platz beſetzt war.
Gchen, ein Händedrücken und Austauſchen alter
Er=
gemeraden fühlten ſich eins; harte eiſerne Jahre
zuſammengeſchweißt, die im Leben nicht mehr
Die befreundeten heſſiſchen Regimentsvereine
uen entſandt, zahlreiche Abordnungen befreundeter
rikfurt, Mainz uſw. Kameraden aus allen Gauen
lereits zu dieſem Begrüßungsabend eingetroffen.
emaliger Militärmuſiker unter Obermuſikmeiſter
Leitung hatte den muſikaliſchen Teil des Abends
Sandarteneskorte zog zunächſt unter den Klängen
ein. Unter den ſchneidigen Klängen der
Militär=
die beſte Stimmung; in raſcher Folge entwickelte
t). Der Bürgergeſangverein verſchönte den Abend
Darbietungen; beſonderen Anklang fanden weiter
träge des Herrn Savelsberg.
eide der Train=Vereinigung 18,
Obertelegraphen=
richtete an die Feſtteilnehmer herzliche Worte der
das zahlreiche Erſcheinen und für das freundliche
er Feier entgegengebracht würde. Beſonders be=
„O des Verbandes Heſſiſcher Regimentsvereine und
ngeſchloſſenen vollzählich vertretenen
Regiments=
ertreter des Präſidiums der Kriegerkameradſchaft
eker Pfannmüller, und der angeſchloſſenen
Ver=
unter der Führung des Herrn Bezirksvorſtehers
waren. Er hieß weiter die Vertreter der
Krie=
igen Vereinigungen, die beim Verband der
Heſſi=
ſite oder der Kriegerkameradſchaft nicht mit
einbe=
ſt=Zeutſchen Offizier=Bund, die Vereinigung früherer
rteoffiziere, des Deutſchordens, Stahlhelm, den
Ver=
ſliere, den Verein ehemal. Kurmärker=Dragoner
und Militärverein Blücher und den Reichsbund
willkommen. Sein beſonderer Gruß galt der
als, Frau A. Bonte=Lichtenſtein, deren Name
nen mit dem Denkmal verbunden ſei. Sein Dank
n Spendern, die zur Fertigſtellung des Dentmals
Er dankte der Vereinigung der Dragoner=Vereine,
er Weiſe durch das Entflammen der Opferſchalen
Train=Abteilung und ihre Gefallenen an ihrem
ten Worten gedachte er der im Weltkrieg Gefal=
S-hwere müſſe man hoffnungsfroh in die Zukunft
em Streben zu Deutſchlands Einigkeit und Größe.
Das dreifache Hurra auf das deutſche Vaterland
end die erſte Strophe des Deutſchlandsliedes
geſun=
des Präſidiums der Kriegerkameradſchaft Haſſia
Grüße und beſte Wünſche für den Ehrentag der
19 hielt die ehemaligen Kameraden noch lange,
nach=
verklungen war, in angeregter Unterhaltung, im
terungen zuſammen.
Ingehörigen der Großh. Train=Abteilung Nr. 18
/sionen hatten ſich am geſtrigen
ſen, wie es der Feſtausſchuß kaum erwartet hatte.
er Weihe des Denkmals verſammelten ſich in der
erne und zogen geſchloſſen, unter Vorantritt de
nkmalsplatz im Orangeriegarten, in den Straßer
iner großen Menſchenmenge und vielen alten
Be=
radſchaft und treue Anhänglichkeit an das alte
viele Kameraden veranlaßt, nach Darmſtadt zu
hger Ordnung vollzog ſich die Aufſtellung am
Denk=
hauch die Fahnenabordnungen der befreundeten
ſirDe eingefunden hatten.
weſetzten Stunde begann nach dem Erſcheinen Sr.
rSgs Ernſt Ludwig in Generalsuniform und der
fure mit dem Altniederländiſchen Dankgebet
ſeiwäſten bemerkte man neben Provinzialdirektor Dr.
rtreter des Finanzminiſteriums Oberbürgermeiſter
Eiwe Vertreter der Behörden und die Schöpferin des
örnte=Lichtenſtein. — Die Begrüßungsanſprache hielt
. Dr. Leuchs=Mack=Frankfurt a. M. Er be=
Das Großherzogspaar, alle Regimentsvereine und
nge, Provinzialdirektor Dr. Gebhardt als Vertreter
ünns, die Vertreter der Behörden, und nämentlich
ueller als Vertreter der Stadt Darmſtadt, dem er
A=berlaſſung des Platzes ausſprach. Er führte dann
Geedächtnis an die Gefallenen
rn in gemeinſamer Arbeit ſo weit gelangt, daß das
und fertig vor uns ſteht und nur noch der
Enthül=
dieſer Stunde, dieſem Augenblick, da die Hüllen
wir uns: Bereitet ſich nicht etwas Endgültiges,
Nehmen wir nicht heute zum zweiten und letzten
Zten Abfchied, und zerſtreuen nicht auch wir
Leben=
arwiederſehen in alle Winde, nachdem dieſer große
handenen Kämpfer des Heſſiſchen Train verhallt iſt?
Schlußſtrich unter der Geſchichte einer Waffe, einer
m Weltkriege ungeahnte Bedeutung erlangte, und
aig neben den älteren Schweſterwaffen erwies?
ohl im erſten Augenblick. Nun, wir haben von
unen müſſen, was uns lieb und teuer war. Wir
en, wir mußten es tragen. Wie in den Zeiten des
halten wir durch in der unheroiſchen Gegenwart.
uft ſuchen viele unbeſiegbare Seelen zu retten, was
ergänglich iſt.
bergehn, Deutſchland wirdbeſtehn”.
uuich, den man auf vielen Kriegergräbern lieſt, er
eInn eines Geſchehens, das uns anfänglich ſchier
mut=
leiner kalten Grauſamkeit Krone, Vaterland, Herz
Aber über dem allen bleibt doch eines —
Deutſch=
denen wir dieſes Mal errichten, ſind nicht umſonſt
ine große Sache ſtirbt, ſtirbt nie umfonſt. Und die
Wdes iſt eine große, die größte, die wir kennen, ſo
amenſchliche Gemeinſchaft zuſammengefunden hat,
in=
genarten der Nationen und Raſſen verloren ge=
* Toten ſind uns nicht geſtorben. Ihr Gedächtnis
Das iſt die wahre Unſterblichkeit, wenn Tod und
gen, daß ſie zur Einheit werden, daß der Tod das
S aus ihm ſprießt. Wo ſie aufgehört haben, fahren
Die der erkalteten Hand entfiel, wir heben ſie auf.
Die geht Deutſchland allerwege!
euchten uns voran. Iſt es nicht in dieſer Zeit
kraſſe=
eereſſen ein herzerwärmendes, ein gewaltiges, wun=
Den, daß es Tauſende, Hunderttauſende, ja Mil=
Die imſtande waren, ſich für eine Idee zu opfern,
Erſtändlichkeit ohnegleichen, ohne Murren, mit bei=
Haus. Dieſe frohe Tat der Hingabe, dieſes leuchtende
eI:2 nie erlöſchen. Wir wiſſen, daß das Daſein nur
enn wir über es hinausſtreben, über es hinaus=
Te Tod iſt der geiſtige, bei dem die Seele im Alltag
werſiutt. Doch deſſen, der ſiegreich überwunden hat,
der Unſterblichkeit, der in fene Höhen weiſt, wo aller menſchlicher
Jam=
mer ſich zum Göttlichen läutert und verklärt. Er zeigt den Weg. Unſere
Toten ſind ihn gegangen. Wir geloben die Nachfolge. Wir faſſen unſer
Gelöbnis in Erz und Stein. Die Hülle falle!”
Während der
Enkhüllung des Denkmals
ſpielte die Muſik leiſe und ergreifend: „Ich hatt’ einen Kameraden”.
Fahnen und Standarten ſenkten ſich. Dann ertönte ein Ehrenſalut, die
Glocken der nahen Pauluskirche läuteten, und während die Strahlen der
Sonne für Minuten ſieghaft die Schleier leichter Wolken durchbrachen,
gedachten Tauſende — den Blick auf das Denkmal gerichtet — der
Ge=
fallenen des Weltkrieges.
Der Grundgedanke des Ehrenmales iſt die Hingabe des Menſchen
und des dienenden Tieres an die große Idee, an den vaterländiſchen
Gedanken. Menſch und Tier ſind verbunden in der Opferung ihres
irdiſchen Leibes für die gewaltige geiſtige Idee, die ſie beide umfaßt,
in ihren Bann zwingt, im Tode zuſammenfaßt und ſo hinaufträgt ins
Unvergängliche. Die aufſteigende jugendliche männliche Erſch inung,
deren Mantel das Bild des Todes überſchattet, verſinnbildlicht den
Glauben an die Kraft und die Stärke des Volkes; den Blick geradeaus
gerichtet in die Zukunft.
Ein dauerndes Ehrenmal für eine tapfere Waffengattung, Symbol
ihres Heldentums, zu ehrendem Gedenken.
Stadtpfarrer Lautenſchläger hielt nun die ergreifende
Weihe=
rede Er wies auf die gewaltige Sprache der ehernen Denkmäler hin,
die uns wieder an die Ernte des Todes in den Kriegsjahren 1914—18
erinnerten. Es ſind Denkmäler an die Gefallenen, aber zugleich auch
für uns Lebende: Denkmäler an die gewaltige Not unſerer Zeit. Das
Ehrenmal, deſſen Hülle fiel, möge erinnern an das Werden und Sein
eines Truppenteils, der ganz im Dienſte für ſeine Kameraden und das
Vaterland ſtand, und deſſen Angehörige Opfer in ganz großer Zahl
brachten. Auch von dem Sinn des Erlebens will das Ehrenmal
ſpre=
chen, das wie ein Naturereignis über uns kam. Nicht Schuld unſeres
Volkes war es, ſondern unſer Schickſal. Ein Größeres kam über den
Einzelnen, das ihn zwang zur Pflichterfüllung bis in den Tod. Es war
ein Schickſal aus Gottes Hand, das über uns kam. Das Denkmal ſoll
zu uns Lebenden ſprechen. Wie der aufſtrebende Genius ſoll es an die
Pflichterfüllung und Hingabe der Toten erinnern, und zugleich die
Le=
benden und die kommende Generation zu gleicher Pflichterfüllung, zu
gleicher Hingabe im Dienſte fürs Vaterland zwingen.
Rabbiner Dr. Bienheim gedachte angeſichts des enthüllten
Ehrenmals für die Gefallenen des gemeinſamen Todes aller Kameraden
ohne Unterſchied der Konfeſſion für das Vaterland. Sie ruhen heute in
fremder Erde. Mit zwingender Gewalt ruft die Stunde auf zum
Nach=
denken über den Sinn des Sterbens. Der Tod war die perſönliche
Be=
wahrung der Treue, des Opfermutes und der Pflichterfüllung. Und der
Sinn ihres Sterbens war, daß eine neue Welt geboren wird. Wohl der
Menſchheit, wenn die Sehnſucht nach Frieden und der Wille der
Ver=
bundenheit ſo mächtig werden, daß dieſer Frieden dauere, daß die
Zwie=
racht untereinander verſchwinde und ein treu=geeintes Volk
zuſammen=
ſtehe. — Der Ehrenvorſitzende der Train=Vereinigung Nr. 18,
General von Oheimb,
hielt nun eine Feſtrede, in der er an die Taten des Trains während
des Krieges erinnerte. Er führte unter anderem aus: Als wir am
27. September den Grundſtein zu unſerem Ehrenmal legten, durfte ich
die erſten drei Hammerſchläge mit den Worten tun: „Den Toten zur
Ehre, den Mitkämpfern zur Erinnerung, der Jugend zu Mahnung!”
Den Toten zur Ehrel. Die Trainformationen hatten im Kriege
ſchwere Verluſte. Mit dem Einſatz des 18. Armeekorps vor Verdun
erweiterte ſich die Tätigkeit des Trains in ungeahnter Weiſe. Bei dem
enormen Verbrauch von Munition und Pioniermaterial war es de
Munitionskolonnen nicht mehr möglich, den Nachſchub zu bewältigen
ſo daß die Verpflegungskolonnen dazu herangezogen werden mußten.
Und ſie haben ihren Dienſt neben ihrem urſprünglichen bis zur
Be=
endigung des Krieges unter ſchwerſten Ofern mit derſelben Hingabe
er=
füllt wie die Munitionskolonnen. Heldenhaft haben ſich alle benommen,
und mancher hat ſein Leben hingegeben. Der über alles Lob erhabenen
Tätigkeit der Sanitätskolonnen ſei beſonders gedacht. — Auch noch
eines lieben Gefährten ſei gedacht, des treueſten Kameraden, auf deſſen
Hilfe wir angewiefen waren und der auch auf dem Ehrenmal verewigt
iſt: des Pferdes. Und der Genius des lebenden Volkes überſchattet auf
dem Ehrenmal neben unſerem gefallenen Helden auch dieſen Gefährten
mit ſeinem Mantel.
Soll der Tod all der Gefallenen umſonſt geweſen ſein?. Nein und
abermals nein! Nicht umſonſt iſt das Opfer geweſen. Einmal, was
ſichtbar iſt, haben unſere Toten geholfen, den Krieg vom Vaterland
fernzuhalten. Wie würde Rheinheſſen und die Pfalz am Ende des
Krieges ausgeſehen haben, wenn der Krieg ſich in ihren Grenzen
ab=
geſpielt hätte! — Und noch aus tieferen Gründen ſind ſie nicht umſonſt
geſtorben. Nur wer oberflächlich nach dem jetzigen traurigen Stande
unſerer politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe urteilt, kann
be=
haupten, die furchtbaren Blutopfer ſeien umſonſt geweſen. Es gibt auch
wieder ein Aufwärts. Aber nur ein Volk, das ſich ſelbſt wiederfindet
und ſeine Kräfte zuſammenhält, hat Ausſicht, wieder in die Höhe zu
kommen!
Den Mitkämpfern zur Erinnerung! Wir wollen uns
gerne erinnern, ſowohl an unſere gefallenen Brüder wie der großen
Zeit des Weltkrieges überhaupt. Alles Kleinliche tritt im Laufe der
Zeit zurück gegen dies einzige große Erleben, den größten Krieg, den
die Weltgeſchichte je geſehen, die größten Tcten, die ein Volk je
voll=
bracht!
Der Jugend zur Mahnung! Das Alter lebt in der
Er=
innerung, die Jugend in der Gegenwart, und meiſt lebt ſie gedankenlos.
Sie ſoll aber in und für die Zukunft leben, denn die gehört ihr.
Unſere Pflicht, die Pflicht der älteren Generation, iſt es, die Jugend
dafür zu erziehen, damit ſie ihre Aufgaben in der Zukunft erfüllen
kann, und dazu ſollen auch die Denkmäler beitragen, die wir unſeren
Helden geſetzt haben. Die Jugend muß im vaterländiſchen Geiſt
er=
jogen werden. General v. Oheimb ſchloß mit den Worten: Ans
Vater=
land, ans teure ſchließ dich an, das halte feſt mit deinem ganzen Herzen!
— Nachdem das Deutſchlandlied, das Tauſende mitſangen, verklungen
war, erfolgte die
Uebernahme des Denkmals
durch Oberbürgermeiſter Mueller, der als Vertreter der Stadt
ge=
lobte, das Ehrenmal in treue Obhut zu nehmen. Mit Trauer und
Wehmut, aber auch mit ſtolzer Gewißheit, daß ein Volk, das ſolche
Hel=
den hat, nicht untergehen werde, müſſe jeder erfüllt ſein, der an dieſem
Ehrenmcle weile. Für die Stadt Darmſtadt legte er einen Kranz an
dem Denkmal nieder.
Kranzniederlegungen.
Großherzog Ernſt Ludwig legte mit einem ſchlichten „Wir gedenken
ihrer in Treue” einen Kranz an dem Ehrenmal nieder. Unter ernſten
Treu= und Dankgelöbniſſen wurden weiter überaus zahlreiche Kränze
von den Vertretern der Verbände und Vereine am Denkmal der
gefal=
lenen Kameraden niedergelegt.
Nach Beendigung der Feier folgte ein Vorbeimarſch am Denkmal,
wobei der Reichsbund ehemaliger Militärmuſiker, der wiederum unter
perſönlicher Leitung von Obermuſikmeiſter Weber die Muſik ausführte,
die Schlußmärſche ſpielte.
Nach einem gemeinſamen Mittageſſen, bei dem Major Hetzger
als älteſter Offizier der Trainabteilung, der er ſeit ihrer Gründung
an=
gehörte, die Kameraden herzlichſt begrüßte, fand im feſtlich geſchmückten
Saalbau eine
Wiederſehensfeier
durnglichkeit.
den Grundgedanken, dieſes Ehrenmals in der
waen Leibes von Menſch und Tier für die gewaltige
hgterlandes, Ueber ihnen aber erhebt ſich der Genus
ſtatt, die ſich wiederum eines ſehr ſtarken Beſuches erfreuen konnte.
Neben ausgezeichneten turneriſchen Darbietungen der Turner und
rhythmiſchen Tänzen der Turnerinnen der Turngemeinde 1846 erfreute
die Anweſenden Herr Savelsberg durch humoriſtiſche Vorträge;
das Orcheſter brachte ſehr gute Muſikſtücke, vor allem altbekannte
Mär=
ſche, zu Gehör. Frl. M. Reichwein trug einen ſinnigen Prolog
vor, den Rittmeiſter Dr. Leuchs=Mack verfaßt hatte. Eine
humor=
gewürzte Damenrede hielt der 2. Vorſitzende der Trainvereinigung 18,
Major Gaſſner. Bei ungezwungenem fröhlichen Zuſammenſein in
lebhafter Unterhaltung und bei Tanz in den Abendſtunden verflogen
die Stunden nur allzu ſchnell. Der Ehrentag der Train=Abteilung 18
wird jedem, der ihn miterlebte, unvergeſſen bleiben.
*
Die Bronzefigur des Denkmals wurde von der Württembergiſchen
Metallwarenfabrik, Geißlingen, die übrigen Arbeiten (Sockel aus
Mu=
ſchelkalk) von Steinmetzmeiſter Wittmann und Maurermeiſter Berth,
beide in Darmſtadt, ausgeführt=
Feſtkonzerk in der Skadkkirche
zu Arnold Mendelsſohns 75. Geburkskag.
Nachdem wir vor wenigen Tagen die mehrchörige Deutſche
Meſſe Opus 89 künſtleriſch zu würdigen verſuchten, ſei heute in
erſter Linie der ausgezeichneten Aufführung durch den Beethoven=
Chor aus Ludwigshafen unter Leitung von Muſikdirektor Fritz
Schmidt gedacht. Der Chor beſteht aus über 200 meiſt jungen
und friſchen Stimmen. Sie ſind ausgezeichnet geſchult, ſingen
klangſchön, weich, ſcheinen muſikaliſch ſo gefördert zu ſein, daß ſie
auch ſchwierigere Werke gut von Noten ſingen können. Das
über=
aus ſchwierige Werk wurde mit einer Gründlichkeit ſtudiert, daß
man ſowohl die Tatkraft des Leiters als auch die Begeiſterung der
Mitwirkenden bewundern muß, die ſolch ideales Streben in den
Dienſt der Kunſt ſtellen. Wir dachten zurück an die ebenſo
ehren=
volle Aufführung der Bachſchen H=Moll=Meſſe durch den
Offen=
bacher Kirchengeſangverein, die eine ähnlich ungewöhnliche
Leiſtung noch erhöht, weil es ſich um ein völlig unbegleitetes.
Meiſterwerk handelt, weil außer dem Doppelchor noch ein von
kleinem Chor beſetztes Soliſtenenſemble mitwirkt, und weil dieſe
Kompoſition neueren Vokalſtils mancherlei klippenreiche
Modu=
lationen enthält, die faſt ſtets ausgezeichnet gelangen. Ganz
be=
ſonders ſchwer iſt der erſte Satz, hier hatte der Chor zudem noch
mit einer Schwierigkeit zu kämpfen, die nicht unterſchätzt werden
darf, mit der für das a oapella=Singen wenig günſtigen Akuſtik
der Stadtkirche. Es iſt faſt unmöglich, daß ſich die entfernter
ſtehenden Stimmen einigermaßen hören, und das erſchwert
ge=
rade bei ſolchen Schwierigkeiten die Aufführung außerordentlich.
Trotzdem war die Geſamtwirkung hervorragend. Ja es wurde mit
ſolcher Konzentration und Begeiſterung geſungen, daß in den
bei=
den erſten großen Abſchnitten der Meſſe der Ton jedesmal um
eine Kleinigkeit ſtieg, ohne daß dies die Reinheit beeinträchtigt
hätte. Wundervoll war auch die dynamiſche Schattierung, die am
ergreifendſten und herrlichſten im zweiten Glaubensartikel zur
Geltung gelangte. Von ganz außerordentlicher Wirkung iſt das
„Heilig”, deſſen Wucht durch das beginnende Tenorſolo als
ele=
mentarer Kontraſt hervorgehoben wird, und deſſen klare, faſt
hän=
deliſch impoſante Konzeption den Höhepunkt des ganzen Werkes
darſtellt. Einzig im Agnus dei gab es am Schluß im 2. Chor
eine kleine Schwankung dadurch, daß der Tenor voraneilte. Bei
der rückhaltloſen Anerkennung und Bewunderung der Tat des
Chores und ſeines Leiters bedauert man nur, daß wir in
Darm=
ſtadt keinen vokalen Klangkörper beſitzen, der ähnliches vollbringen
könnte.
Die Deutſche Meſſe wurde umrahmt von zwei der neuen
Orgelchoräle aus Mendelsſohns Opus 104, die Wilhelm
Born=
gäſſer in ſeiner ſympathiſchen ſchlichten Art meiſterhaft im
litur=
giſchen Stil vortrug, wirkſam regiſtrierte und ſteigerte. Zuerſt
eine Partita über „Wir Chriſtenleut”, in der zuerſt eine
geiſt=
volle harmoniſch reiche Faſſung des Chorals als Thema erklingt,
dann ein zartes Trio zweier freier Stimmen und des Chorals
erklingt, dann ein lebhafter vierſtimmiger Satz mit punktierten
Rhythmen. Der nächſte Abſchnitt verwendet in leichter Figuration
ſtets die gleichen Motive, und dann ſteigert ſich die letzte
Varia=
tion bis zu dem frei, faſt tocattenartig klingenden Schluß. Der
Orgelchoral „Wie heilig iſt die Stätte hier” iſt weniger
umfang=
reich, zu einem zweiſtimmigen nachahmenden Satz geſellt ſich im
Baß die Choralmelodie, die Bewegung wird lebhafter, und
ſchließ=
lich erſcheint im vollklingenden Satz die Melodie in der
Ober=
ſtimme. Stets iſt die kirchliche Vokal= und Orgelmuſik Arnold
Mendelsſohns dadurch ausgezeichnet, daß bei ſtärkſter geiſtiger
Vertiefung ſie ihres gottesdienſtlichen Zweckes bewußt bleibt.
Hierin iſt Mendelsſohn einer der Führer der neueſten
Kirchen=
muſik, die mit den zum Teil konzerthaften Zielen der
vorange=
gangenen Zeit ein Ende macht, hier knüpft er an die religiöſe
Ein=
ſtellung eines Johann Sebaſtian Bach an. So war dieſe
Feier=
ſtunde ein bedeutender Auftakt zur Feier von Mendelsſohns
75. Geburtstag, und ſie erbaute reſtlos die zahlreichen Hörer, die
ſich in der Stadtkirche eingefunden hatten.
F. N.
Tagesordnung zur Sitzung des Stadtrats am Donnerstag,
dem 20. November 1930, um 17 Uhr, im Rathaus: 1.
Verein=
fachungs= und Erſparnismaßnahmen; hier: „Fraktionsanträge
hierzu. (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Friedrich.) 2.
Grün=
dung einer Wohnungsbau=A.G (Berichterſtatter:
Stadtratsmit=
glied Berndt.) 3. Antrag der Fraktion der Sozialdemokratiſchen
Partei wegen Kürzung der Beamtengehälter. 4. Die Deckung des
Fehlbetrags für das laufende Etatsjahr. 5. Feſtſetzung der
Hunde=
ſteuerſätze für 1931. 6. Gewährung einer Winterbeihilfe für
Er=
werbsloſe, Sozialrentner uſw. 7. Beſchaffung weiterer
Müllton=
nen. (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Klotz.) 8. Aenderung
der Fluchtlinien am Friedrich=Ebert=Platz. (Berichterſtatter:
Stadtratsmitglied Haury.) 9 Mitteilungen
Städt. Akademie für Tonkunſt. Die Einrichtung der
öffent=
lichen Vortragsabende für die Studierenden der verſchiedenen
Ab=
teilungen der Hochſchule für Muſik ſoll auch in dieſem Winter
durchgeführt werden, um dem Publikum die Möglichkeit zu bieten,
ſich von den Leiſtungen und den Fortſchritten zu überzeugen und
um den Studierenden aber Gelegenheit zu geben, ſich an das
öffentliche Spielen zu gewöhnen und ſo etwaige Hemmungen zu
überwinden. Dieſe Abende ſind mehr als Vortragsſtunden
ge=
dacht, ſie ſollen pädagogiſch wirken und deshalb nicht als Konzert
gewertet werden. Der erſte Abend in dieſem Winter findet am
Donnerstag, den 20. November im Kleinen Saal des Städt.
Saalbaues ſtatt, und zwar beſtreiten die Studierenden der
Klavier=Ausbildungsklaſſen des Herrn Kapellmeiſters
Fried=
rich Rehbockdas Programm mit Werken von Mozart, J. Kwaſt.
v. Beethoven, Dvorak und Saint Saens auf einem und auf
zwei Flügeln.
Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am kommenden
Samstag, den 22. November, ſpricht Herr Hochſchulrektor Profeſſor
Dr. Wöhler über „Darmſtadt und die Chemie” in der Otto=Berndt=
Halle. Prof. Dr. Wöhler, der allgemein geſchätzte Forſcher auf
dem Gebiete der Chemie, hat ſich bereit erklärt ſeine
Antritts=
rede in erweiterter Form vor einem größeren Kreis der
Darm=
ſtädter Bevölkerung zu halten und auch unſere Vereinigung
ein=
geladen. Der Vortrag findet bei freiem Eintritt ſtatt und unſere
Mitglieder mit ihren Damen werden gebeten, ſich dieſen Abend
freizuhalten und recht zahlreich zu erſcheinen.
Liederkranz=Konzert am Sonntag, dem 30. November
(1. Advent) im Städtiſchen Saalbau. Unter Leitung von
Kapell=
meiſter Friedel Fiſcher gelangen deutſche und
fremdlän=
diſche Volkslieder für Chor und für Soloſtimme zum Vortrag.
Beſondere Beachtung dürfte die Uraufführung von ſechs
Bearbei=
tungen von Arnold Mendelsſohn finden. Als Soliſtin
ſt Helene Willms=Nattermann (Mezzoſopran) aus
Mainz gewonnen. Die choriſchen Darbietungen erhalten
inſtru=
mentale Unterſtützung durch Karl Geiß (Klavier), Heinrich
Größ=
mann (Violine) und Fritz Helmbold (Waldhorn).
Vom Wochenmarkt. Kleinhandelspreiſe vom 15 November
für ein Pfund bzw. Stück in Rpf.: 1. Gemüſe: Kohlrabi 4—8,
gelbe Rüben. 4—8, rote Rüben 8—
weiße Rüben 8—1
Schwarzwurzeln 25—35, Spinat 10—20, Rotkraut 8—12.
Weiß=
kraut 4—8 Wirſing 4—8, Roſenkohl 20—25, Stangenbohnen 80
Zwiebeln 5—10, Knoblauch 80, Tomaten 30—80 Kaſtanien 20
bis 25, Feldſalat 60—80, Endivienſalat 5—10, Kopfſalat 12—15,
Blumenkohl 30—80, Rettich 5—10 Meerrettich 70—100
Kartoffeln; Spätkartoffeln 250—350.
3. Obſt:
Tafel=
äpfel 25—40, Wirtſchaftsäpfel 15—25, Tafelbirnen 20—35,
Wirt=
ſchaftsbirnen 12—25. Quitten 25, Trauben 30—50. Nüſſe 40—50,
Eß=
Apfelſinen 10—20, Zitronen 4—10. Bananen 45—50.
waren: Süßrahmbutter 180—200, Landbutter 170—180,
Weich=
käſe 30—35. Handkäſe 5—10. Eier friſche 10—17
—5. Wild
und Geflügel: Gänſe 130. Hühner 100—130. Enten 140,
Tauben 60—80, Haſen 80, Reh 120—150. —
Fleiſch= und
Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 90—100. Kalbfleiſch 120.
Hammelfleiſch 100, Schweinefleiſch 130—150, Dörrfleiſch 180. Wurſt
80—160. Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 120.
Tageskalender für Montag, den 17. November 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus und Kleines Haus:
Keine Vorſtellungen. —
rpheum. 20.15 Uhr: „Finden Sie.
Konzerte:
daß der Stingelhans ſich richtig benimm
Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich, Reſt. Bender, Maxim,
Kinovorſtellungen:
Haferkaſten, Spaniſche Bodega.
Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele, — Städt. Saalbau;
20 Uhr: 4. Akademie=Konzert.
Seite 4
Montag, den 17. November 1930
Berufsausbildung und Erwerbsloſenfrage.
Der GDA. hat, wie er uns ſchreibt, in ſeinen
Veranſtaltungs=
plan für 1930/31 eine ganze Reihe von Veranſtaltungen
aufge=
nommen, die in erſter Linie der Berufsausbildung dienen. Die
Erwerbsloſen haben hier die Gelegenheit, an allen
Veranſtaltun=
gen koſtenlos teilzunehmen. Darüber hinaus werden in der
näch=
ſten Zeit nachmittags Vorträge veranſtaltet, die nur für die
Er=
werbsloſen in Frage kommen. Der GDA. wird hierzu alle
Er=
werbsloſen einladen, ohne zu fragen, welcher Organiſation oder
Partei ſie angehören. Er geht hier den Weg weiter, den er ſchon
ſeit längerer Zeit beſchritten hat. Die in den letzten Jahren vom
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten ins Leben gerufenen
Berufs=
wettkämpfe hatten einen Erfolg zu verzeichnen, der
außergewöhn=
lich genannt werden kann. Bei dieſen Wettkämpfen wandte ſich
der GDA. an alle jungen Angeſtellten und forderte ſie zur
Mit=
arbeit auf. Darmſtadt hatte im letzten Jahre einen der Haupt
preiſe gewonnen, eine 8tägige Studienreiſe nach Berlin, die große
Freude bereitete. Dieſer Erfolg war deshalb ſo bedeutungsvoll,
weil im Gau Heſſen allein 2752 Teilnehmer vorhanden waren.
Erfreulicherweiſe hat der Gedanke, Berufswettkämpfe in der
Oeffentlichkeit durchzuführen, heute Fuß gefaßt und wurde auch
von anderen übernommen.
Kleinen zu einer Feier im eigenen Heim ein. Schöne
Weihnachts=
bilder (Lichtbilder) zaubern eine Weihnachtsſtimmung hervor.
Darüber hinaus hat der GDA. in dieſem Jahre wieder zur
Sammlung für die Stellenloſen aufgerufen, um dieſen eine kleine
Weihnachtsfreude zu bereiten. Seit Jahren hat der GDA. in
dieſem Sinne gearbeitet. Es wurde immer ein beſonderer Wert
darauf gelegt, daß die Stellenloſen dieſes Weihnachtsgeſchenk
nicht als ein Almoſen betrachteten.
Da gerade die Weihnachtsfeiern in der letzten Zeit öfters
er=
örtert wurden, dürfte auch die Art und Weiſe des GDA.,
Weih=
nachten zu feiern, Intereſſe haben. Die Ortsgruppe ladet die
Die Märchentante lieſt dazu die alten und doch immer neuen
Weihnachtsgeſchichten vor. Zwiſchendurch erklingen die alten
lie=
ben Weiſen. Dann brennt der große Chriſtbaum, und plötzlich
ſteht der Nikolaus mitten unter der erwartungsvollen frohen
Kin=
derſchar. Für jedes Kind hat er ein Paket mitgebracht mit
ſchö=
nen Dingen. Wie glühen die Bäckchen, wenn die Kleinen dann
ihre Weihnachtsſprüche ſagen, und welche Freude herrſcht, wenn
die Pakete ausgepackt werden. Auf dieſe Weiſe iſt es möglich,
Weihnachten ohne große Koſten feiern zu können, und was die
Hauptſache iſt, die Kinder der Stellenloſen erhalten ein Weih=
nachtsgeſchenk, ohne daß der Gedanke an ein Almoſen auch nur
irgendwie auftaucht. Aber auch unſer ſchönes Weihnachtsfeſt
bleibt in ſeiner alten ſchönen Form erhalten. Die Eltern aber
freuen ſich, wenn ſich ihre Kinder glücklich fühlen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Nov. Bevölkerungsſtatiſtik. Die
Perſonenſtandsaufnahme nach dem Stande vom 10. Oktober I. J. hatte
folgendes Ergebnis (die in Klammern angegebenen Zahlen bedeuten das
Ergebnis der Volkszählung im Jahre 1925): Geſamteinwohnerzahl
3262 (2963), darunter männlich 1640 (1460), weiblich 1622 (1503). Nach
Konfeſſionen verteilt ſich die Geſamteinwohnerzahl wie folgt: Evan
geliſche 2954 (2724), Katholiken 249 (216), andere und religionsloſe 59
(23). Recht intereſſant ſind die Zahlen über das Alter der Einwohner
von über 70 Jahren. Es ſind zu verzeichnen Einwohner im Alter von
a) 89 Jahren — 1, b) 88 Jahren — 1. c) 87 Jahren — 3, d) 86 Jahren
— 1, e) 85 Jahren — 1, f) 84 Jahren — 1, g) 83 Jahren — 2, h) 82
Jahren — 3, 1) 81 Jahren — 3, k) 80 Jahren — 3, 1) 79 Jahren —
m) 78 Jahren — 9, n) 77 Jahren — 6. 0) 76 Jahren — 1, p) 75 Jahren
4, 0) 74 Jahren — 7. r) 73 Jahren — 13, s) 72 Jahren — 11, t) 71
— 10, u) 70 Jahren — 12. Es ſind dies ſonach 96 Einwohner
Jahren
über 70 Jahre oder rund 3 Prozent der Geſamteinwohyerſchaft.
Aa. Reinheim i. Odw., 16. Nov. Bürgerme=”
am heutigen Sonntag ſtattgehabte Stichwahl zu ders
ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahl, bei der ſich die
und Dr. Goebel gegenüberſtanden, hatte folgends
meiſtereiſekretär Heinrich Vollratb 715 Stimmem
Stimmen. Einige Stimmen waren ungültig.
— Nieder=Kainsbach, 16. Nov. Hobes Afte,
den 18. November, begeht der Poſtagent gyn=
Nieder=Kainsbach i. Odw. in körperlicher Friſche ſeim
Er iſt im Gerſprenztal durch ſeine Zuvorkommenbe
eine bekannte und beliebte Perſönlichkeit, und der
Krieges 1864. Auch von der Revolutionszeit des s
noch viel Intereſſantes zu erzählen. Sehr intereſſonn
wenn er mit ſeinem Freunde und Pfarrkameraden
(der auch 91 Lenze zählt), aus längſt vergangenen Tag
es den beiden Alten vergönnt ſein, noch einige Jahrr
ihres Lebensabends zu erfreuen. Wir gratulieren.
Bg. Unter=Moſſau, 15. Nov. Miſſionsvo
menden Mittwoch, den 19. November, wird Herr V8
ſtadt einen Miſſionslichtbildervortrag halten über
wir den Chineſen das Chriſtentum bringen?” Derſ=ſ
5.30 Uhr im Schulhaus Ober=Moſſau und um 8
Unter=Moſſau.
Cp. Dieburg, 15. Nov. Einführung der
Gemeinderat von Dieburg befaßte ſich in ſeiner lez
mit der Frage der Einführung der Bierſteuer. Der
machte dazu nähere Mitteilungen über die Schwien
Art, mit denen eben jede Gemeinde zu kämpfen
habe=
licher Holzhieb käme zur Deckung der Unkoſten nicht
er den Gemeinderat bitte, ſeine Zuſtimmung zur 98
wenn auch ihr Ertrag nur einen Tropfen auf einen bof
Schließlich nahm der Gemeinderat mit allen gegen
Einführung der Bierſteuer an.
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an geflochten, Korb
möbel, Körbe repar.
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Katarrhe bedingte Schwerhörigkeit, Ohrenſauſen,
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vöſe Erſcheinungen, ſofern ſie mit Katarrhen und
Aſthma im Zuſammenhang ſtehen, werden and
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Inha=
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die Schleimhäute widerſtandsfähig gegen zukünftige
Angriffe.
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überaus einfach und im Gegenfatz zu anderen
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(075a)
[ ← ][ ][ → ]Montag, den 17. November 1930
Seite 5
ubpenmeiſter iſt ermittelt, er heißt wieder Wor=
Uper auch in den meiſten anderen ſüddeutſchen
(ntſcheidungen ſoweit gereift, daß den führenden
h ein oder zwei Punkte zur endgültigen
Sicher=
ſels fehlen. So auch in Nordbayern, wo die
zwei noch ausſtehenden Spielen mit drei Punk=
T. Nürnberg führt. Der „Club” wartete dies=
:1=Sieg über die Würzburger Kickers auf, die
ſor dem Abſtieg zu retten ſind. — Aehnlich iſt
in Südbayern, wo die Bayern München
ſtehenden Spielen drei Verluſtpunkte weniger
ersburger Schwaben. Schwaben Augsburg dürfte
durch ſeinen 2:1=Sieg über Jahn Regensburg
weiten Platz geſichert haben. Abſteigen wird hier
In Württemberg erlitt der F.C.
Treffern gegen den V.f.B. Stuttgart ſeine erſte
dſer Saiſon. Nach Verluſtpunkten gerechnet, ſtehen
Virgen, V.f.B. Stuttgart und F. C. Pforzheim
„utpunkten gleich. Dieſe drei Mannſchaften
wer=
un Plätze unter ſich ausmachen. Der alte V.f. R.
vohl kaum noch dem Abſtieg entrinnen können. —
wpe Baden iſt ein alter Verein, der Freiburger
raahre noch Meiſter werden konnte, in ſchwerſter
Tiesmal ließ er ſich in Raſtatt 7:2 ſchlagen.
/twieder der Karlsruher F.V., der Villingen 7:1
ush von Phönix Karlsruhe eingeholt, aber nicht
ann. Ungeklärt iſt die Situation noch in der
wo der V.f.L. Neckarau durch den V.f.R.
Mann=
chende 5:2=Niederlage bezog. Phönix
Ludwigs=
u Mundenheim nur 1:1. Nach Verluſtpunkten
WPaldhof und Phönix um einen Punkt günſtiger
Nickarau. — An der Saar konnt eder F.K.
Pir=
düüicken gegen den F.V. zwar nur 1:1 ſpielen, aber
wird doch wieder nach Pirmaſens fallen.
Dil=
ſeinem 1:0=Sieg über Sportfreunde Saarbrücken
ſſich vor dem Abſtieg zu retten. — In der Gruppe
die Eintracht Frankfurt nach ihrem 2:0=Sieg
nenz ausgeſchalteten F. S.V. Frankfurt nur noch
wieder Meiſter zu werden. Kandidaten für die
find noch Rot=Weiß, Offenbacher Kickers und
Rot=Weiß beſiegte die Kickers in einem von
ſten Spiel 3:1. Der zum Abſtieg verurteilte
Ta=
ſerheim 03 kam im 3:1=Spiel gegen Germanig
n erſten Erfolg. — In Heſſen holte ſich die
ſeirten Punkt, der ihr zum Titel noch fehlte, beim
Narnz. Aber die Wormatia wäre auch beim
Ver=
eS Meiſter geworden, denn die beiden
Tabellen=
ia Worms und Iſenburg verloren ihre Spiele.
hauf eigenem Platz vom Tabellenletzten
Darm=
en.
Borms — 5.b. 98 Darmſtadt 0:2 (0:1).
des Sportvereins 98 gegen Alemannia Worms,
eletzten gegen den Tabellenzweiten, noch dazu auf
hun die Senſation des geſtrigen Spieltages im
De Darmſtädter lieferten wohl ihr beſtes Spiel
gen Verbandsſpielſaiſon. Man kann ohne
Ueber=
daß die 98er in taktiſcher Hinſicht fehlerlos und
abe ſpielten und durchaus verdient gewannen.
mit der der Sieger alle ſeine Aktionen
durch=
einem wohltuenden Gegenſatz zu der
Aufgeregt=
a und trug hauptſächlich mit zu dem Siege bei.
Ill nicht verſchwiegen werden, daß die 98er bei
guten und konſequenten Schiedsrichter, wie ihn
Müller darſtellte, ihren Sieg hätten teurer er=
Was dieſer Mann an Anpöbelungen nicht nur
Intplatzhhänen, ſondern auch ſeitens der Vorſtand=
2reins über ſich ergehen laſſen mußte, überſteig=
Aber zur Ehre dieſes Mannes ſei geſagt, er ließ
Eechten und peinlich genauen Entſcheidungew durch
urn ſpielte an Stelle des verletzten Rupp Geher in
M. Kratz verſah den Poſten des Sturmführers und
Mittellaufers. Das Spielfeld wies nur an den
ſn Boden auf, während die Spielfeldmitte ganz
ay mit einer Sand= und Schlackenwüſte aushalten
nun der Sieger mit ſtändigem Flügelſpiel und
Bberhältniſſe richtig auszunützen verſtand, konnte
atzer nicht damit abfinden.
Segann mit feinen Angriffen der Darmſtädter, die
bell, daß der Gaſt ſich etwas beſonderes vorge=
Dereits in der 7. Spielminute erzielte Jacobi
Irtage aus der Mitte mit ſcharfem Schrägſchuß
Die Darmſtädter blieben weiter durch rationelles
Lowohl auch der Platzbeſitzer allmählich ganz
uc, aber die eiſerne Hintermannſchaft der
Lilien=
zu ſchlagen. Mit Temporufen aus den
Zu=
kſtarktem Tempo und geſteigerter Härte begann
delr. Einer kurzen erfolgloſen Drangperiode der
Lann wieder die raumgreifenden gefährlichen
Der 98er und nach einer Viertelſpnde Spielzeit
* lurze flache Vorlage Jacobis aus wenigen
er ein. Damit war das Spiel entſchieden. Die
Nei ſtark auseinander und nur einige Wormſer
2as Reſultat durch kraftvolle Vorſtöße zu ver=
Ia zum Ziel zu gelangen. Etwa eine Viertel=
Mwelſchluß ereignete ſich der Vorfall, der das
Een Schiedsrichter und einen Spielabbruch be=
Screns hatte im Fallen einen ſchweren flachen
Ball hart an der Torlinie gefaßt, und wurde von 4 Wormſer
Stürmern, die auf den Daliegenden ſtürzten, angegriffen. Der
Ball wurde Bärenz mit den Fäuſten aus den Händen und ins
Tor geſtoßen. Schiedsrichter und Linienrichter, die aus nächſter
Nähe den Vorfall beobachteten, erkannten ſelbſtverſtändlich nicht
auf Tor und mußten daraufhin die wüſteſten Attacken über ſich
ergehen laſſen, die ſich nach dem Spiel noch fortſetzten. Mit
ſtän=
digen Angriffen der 98er ging das Spiel, das die Wormſer ſchon
vor Beginn glaubten gewonnen zu haben, zu Ende.
1. Jgd. — 1. Jgd. Urberach, hier, 2:0: 2. Jgd.
1. Jgd.
Groß=Gerau, dort, 0:2; 3. Jgd. — 1. Jgd. Seeheim, dort, 1:4;
4. Jgd.
3. Jgd. Groß=Gerau, ausgefallen; 1. Schüler — 1. Sch
Seeheim, hier, 5:0; 2. Schüller — 2. Schüler Griesheim, hier, 0:1.
F. S. V. Mainz 05 — Wormatia Worms 2:2 (1:1).
In dieſem Spiel, das vor 5000 Zuſchauern zum Austrag kam,
zeigte der Heſſenmeiſter Wormatia keine überragende Leiſtung,
beſonders die Läuferreihe war ſehr ſchwach. Der Sturm hatte
keine genügende Unterſtützung und konnte dadurch wenig in Wetion
treten. Mainz zeigte ſich mit ſeiner jetzt vorzüglich aufeinander
eingeſpielten Elf faſt während des ganzen Spieles leicht überlegen.
Der Kampf ſelbſt war lebhaft und fair, ohne jedoch über ein
be=
ſonderes Niveau zu verfügen. Schon in der 6. Minute kam
Mainz durch Schneider zu ſeinem erſten Tor, erſt kurz vor der
Pauſe kamen die Wormaten durch Gölz zum Ausgleich. Nach dem
Wechſel brachte Gölz den Wormſern in der 21. Minute durch
einen ſcharf und flach getretenen Weitſchuß eine 2:1=Führung, doch
kurz vor Schluß gelang es Mainz, durch Möller zum Ausgleich zu
kommen. Die Leiſtung des Schiedsrichters Jauch=V.f.B. Stuttgart
war zufriedenſtellend.
1. F. C. Langen — V.f.L. Neu=Iſenburg 2:1 (1:1).
Die Mannſchaften von Langen und Neu=Iſenburg lieferten
ſich ein ſehr ſchnelles und im großen ganezn faires Spiel, in dem
die Iſenburger die weitaus feſſere Technik zeigten. Bei Langen
leiſtete in erſter Linie die Hintermannſchaft vorzügliche Arbeit
der Sturm ſpielte etwas zerfahren. Bei Iſenburg konnte dagegen
der Angriff befriedigen, die Verteidigung läßt zu wünſchen übrig.
Langen kam durch einen Strafſtoß, den der Linksaußen Bartel
verwandelte, in der 30. Minute zu einem Führungstreffer, wenig
ſpäter glich Iſenburg durch ſeinen Halblinken aus. Nach dem
Wechſel wurden die Gäſte etwas beſſer, jedoch konnten ſie zu
keinem Erfolg kommen, während Langen noch ein Tor erzielte.
Mit dem Schiedsrichter Kuhn=Aſchaffenburg, der vor 1200
Zu=
ſchauern leitete, konnte man zufrieden ſein.
S.V. Wiesbaden — Viktoria Urberach 3:0 (0:0)
S.V. Wiesbaden und Viktoria Urberach lieferten ſich vor
1000 Zuſchauern ein faires, lebhaftes Spiel, das mit dem
er=
warteten Siege der Kurſtädter endete. Trotzdem die Wiesbadener
in der erſten Halbzeit ſtändig im Angriff lagen, konnten ſie zu
keinem Erfolge kommen. Erſt nach dem Wechſel fand ſich ihr
Sturm gut zuſammen, Mittelſtürmer Beſt erzielte in gleichen
Ab=
ſtänden drei Tore. Schiedsrichter Fink=Seckbach leitete gut.
Tabellenſtand der Gruppe Heſſen am 16. November 1930.
* „ 13:11 „ f.L. Neu=Iſenburg 12
„ 13:11 „ FSV. 05 Mainz — 10:14 „ FC. Langen 12
„ 39
16 9:15 „ Viktoria Urberach 12 „ 20:4.
„ 9:15 „ SV. Darmſtadt 12 „ 13:23 „ 6:18 „ Berliner Fußball. Polizei=SV. — Union Oberſchöneweide 2:2. Viktoria 89
Wacker 04 2:2. Tasmania — Norden=Nordweſt 2:2. Berliner
Kickers — B.f.C. Preußen 1:2. Weißenſee 1900 — Haaley=
Kon=
kordia 0:2. B.f.C. Meteor 06 — Südſtern 08 1:2.
Privat=
ſpiele: Tennis=Boruſſia — Hertha BSC. 3:5. V.f.B. Pankow
Spandauer SV. 1:3.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
Sp. Vgg. 04 Arheilgen — Germania 03 Pfungſtadt 2:1 (0:0).
Union Darmſtadt — Viktoria Griesheim 4:3.
Die zwei Spiele des Sonntags haben eigentliche
Ueber=
raſchungen nicht gebracht, aber ihre Ergebniſſe waren doch von
großer Tragweite. So hat ſich Pfungſtadt durch ſeine 1:2=
Nieder=
lage am Arheilger Mühlchen den möglichen zweiten Platz in der
Vorrundenplacierung verſcherzt, während Arheilgen ſich recht
deutlich vom Tabellenende wegbrachte. Gewinnt die Mannſchaft
noch in Dieburg, ſo kann ſie ſogar noch erheblich weiter kommen,
ganz abgeſehen davon, was die zweite Runde bringen wird. Im
Spiel ſelbſt waren die Gäſte rein ſpieleriſch deutlich beſſer,
ver=
mochten ſich aber gegen die ſozuſagen mit dem Mute der
Ver=
zweiflung kämpfenden Arheilger nicht durchzuſetzen. Man kann
nach dieſem Treffen heute ſchon ſagen, daß Arheilgen ſich wohl die
Abſtiegsſorgen vom Hals zu halten wiſſen wird. Dieſe werden in
erſter Linie wieder einmal Viktoria Griesheim zu ſchaffen machen.
Griesheim verlor mit 3:4 gegen die Beſſunger, ebenfalls nach
här=
teſtem Kampf. So knapp hatte man ſich den Beſſunger Sieg dock
nicht vorgeſtellt, doch beweiſt das Ergebnis, daß ſich im Grunde
genommen alle Mannſchaften faſt gleichwertig ſind und nur die
jeweilige Tagesform den Ausſchlag gibt. Man braucht ſich ja nur
die Tabelle anzuſehen, wo nur Walldorf mit deutlichem
Vor=
ſprung führt, während Zweiter und Dritter noch hart bedrängt
werden und ſonſt ein faſt punktgleiches Feld folgt; nur
Gries=
heim bleibt dabei im Rückſtand.
In der Vorrunde ſtehen nun noch folgende Spiele aus:
Germania Pfungſtadt — Haſſia Dieburg, Polizei Darmſtadt
Viktoria Griesheim und Haſſia Dieburg — Sp.Vgg. Arheilgen.
Ihr Ausgang ſollte eine weitere Zuſammenballung des ſtarken
Feldes zufolge haben.
Viktoria Walldorf
SV. Münſter
FV. Sprendlingen
11
Germania Pfungſtadt 10
Haſſia Dieburg
Pol.=SV. Darmſtadt 10
SV. Mörfelden
11
SV. Neu=Iſenburg
11
10
Sp.Vgg. Arheilgen
Union Darmſtadt
11
FC. 03 Egelsbach
11
10
Viktoria Griesheim
Der neue Tabellenſtand.
Spiele gew. un. verl.
11
7
3
1
11
5
Tore
28:11
22:18
19:14
16:14
13:10
22:20
2227
14:17
18:21
18:21
10:26
23:26
Union Darmſtadt — Bikkoria Griesheim 4:3 (0:1)
Das letzte Vorrundenſpiel brachte einen ſenſationellen Kampf
um die Punkte. Mit 2:0 ging Griesheim in Führung und
er=
zwang ſich auch noch den Ausgleich, nachdem Union mit 3:2
führte.
Das Spiel begann ziemlich hart, kaum glaubte wan ein
Ver=
bandsſpiel zu ſehen. Union dominiert, tritt 8 Ecken, vermag aber
die Ueberlegenheit nicht in Toren auszudrücken. Anders
Gries=
heim, das ein zu banges Fummeln der Union=Verteidigung zur
1:0 Führung ausnützt. Auch die zweite Hälfte beginnt wie die
erſte. Trotz Unions Ueberlegenheit erhöhte Griesheim auf 2:0.
Union iſt ganz außer Faſſung, alles iſt deprimiert, bis
Rük=
kert in den Sturm geht und Tempo in den Angriff bringt. Bald
iſt der Ausgleich durch Roth und Beck erzielt, und durch Noß die
Führung errungen. Rückert geht dann wieder in die
Verteidi=
gung und mit ihm iſt der Elan aus dem Sturm. So glückt
Gries=
heim der Gleichſtand. Wieder geht Rückert vor, und umgehend
hat Roß den Führungstreffer erzwungen.
Griesheim hat angenehm enttäuſcht. Flink und wendig
ſtan=
den ſie das ganze Spiel durch, fielen aber dennoch dem ſtark
for=
ciertem Tempo der Beſſunger zum Opfer. Beſonders die
Ver=
teidigung fiel in dieſer Zeit etwas ab. Union krankte an einer
verfehlten Mannſchaftsaufſtellung. Es fehlte der geiſtige Führer.
In der Läuferreihe ſchwamm Darmſtädter in der erſten Hälfte
bedenklich, um ſpäter gut in Fahrt zu kommen. In der
Ver=
teidigung machte ſich das Fehlen von Noller ſtark bemerkbar.
Eberhardt war heute aufgeregt. Schiedsrichter Schehl=
Schwetzin=
gen korrekt. — Reſerven 6:1 für Union. 1. Jgd. — 1. Jgd.
Die=
burg 5:1. 2. Jgd. ſpielfrei. 1. Schüler — Gegner nicht angetreten.
F. C. Eintracht-Boruſſia Dornheim 3:1 (2:0).
Rechnete man im voraus mit einem Sieg von Eintracht, ſo iſt
er doch ſehr knapp ausgefallen. Zu berückſichtigen iſt allerdings,
daß Eintracht für den Mittelläufer Erſatz einſtellte, eine
Umſtel=
lung vornahm, worunter der Sturm litt. Im Sturm zeigte ſich
Schußunſicherheit. Heß und Hofmann waren die beſten, ſie
er=
zielten auch die Tore. Die Läuferreihe konnte heute weniger
ge=
fallen. Schäfer (Etzert) der beſte. Verteidigung und Torwächter
gut. Dornheim iſt immer noch die alte Mannſchaft, Eifer und
Schnelligkeit ſind ihre Stärke. Sonſt war das Spiel ſehr
anſtän=
dig, Schiedsrichter ſehr gut. Eintracht 2.—Dornheim 0:1.
Sportvergg. 04 Arheilgen—Germania Pfungſtadt 2:1 (0:0).
Man ſah einen wechſelvollen, ſchnellen Kampf, bei dem die
Arheilger verdient Sieger blieben. Die ungefähr 700 Zuſchauer
nahmen lebhaften Anteil.
Die erſte Halbzeit gleichmäßig verteiltes Spiel, die erzielten
Torgelegenheiten waren gleich. Kurz nach der Pauſe holt ſich
Pfungſtadt durch geſchickte Täuſchung die Führung, dann iſt es
Groth auf der Gegenſeite, der ausgleicht. Das Spiel wird immer
aufgeregter, manchmal wird recht hart gekämpft, der
Schiedsrich=
ter, Dietz, Karlsruhe=Durlach, läßt nichts aufkommen. Die
Mühl=
ches=Leute gewinnen mehr an Boden, wiederholt liegt der
Sieges=
treffer in der Luft. Die Gäſteverteidigung mit ihrem vorzüglichen
Torwächter Petry wehren ſich verzweifelt. 5 Minuten vor Schluß
muß er Groths Schuß aus den Maſchen holen. Erſt gegen Schluß
ließen die Gäſte etwas nach.
Egelsbach—Fr. Tgde. Darmſtadt 4:0 (2:0).
Im erſten Spiel um die Bezirksmeiſterſchaft mußten die
Darmſtädter eine hohe Niederlage hinnehmen, jedoch entſpricht
das Reſultat keineswegs dem Spielverlauf, denn die Darmſtädter
arbeiteten die beſſeren und zahlreicheren Torgelegenheiten aus.
Der Sturm, ſonſt der beſte Teil der Mannſchaft, zeigte bei dieſem
Spiele eine Schußſchwäche, die kaum zu begreifen war.
Die erſten 20 Minuten hatte der Eaſtgeber kaum etwas zu
beſtellen, dagegen entwickelten die Gäſte ein unheimliches Tempo
und lagen dauernd in der Spielhälfte ihres Gegners: aber ohne
Torerfolg. Egelsbach hatte dagegen Glück und konnte vor
Halb=
zeit 2 Tore erzielen. Nach Wiederanpfiff 2 weitere Tore, davon
eins aus klarer Abſeitsſtellung. Eine Umſtellung des Gaſtes
brachte dieſem wieder Beherrſchung des Spielfeldes, jedoch ohne
Erfolg. Der Siedsrichter ſprach den beiden Mannſchaften ſeinen
Dank für das ritterliche Verhalten aus.
Egelsbach 2.—Darmſtadt 2. 2:1. 94 Frankfurt—Darmſtadt 3.
6:3. Dreieichenhain Jgd.—Darmſtadt Jgd. 0:2.
Sp. Cl. 1928 Ober=Ramſtadt—F. S. V. Groß=Zimmern 2:2 (1:1).
Vor etwa 800 Zuſchauern entwickelte ſich von Spielbeginn
an ein ſchnelles, abwechſlungsreiches und faires Spiel.
Wäh=
rend in der erſten Spielhälfte eine deutliche Ueberlegenheit O.=
Ramſtadts zu erkennen war, zeigte die zweite Halbzeit eine
ziemliche Ausgeglichenheit beider Mannſchaften. Bei Ober=
Ramſtadt gefiel wie immer Torwart und Verteidigung; die
Läuferreihe zeigte hauptſächlich in der 1. Halbzeit ſehr gutes
Spiel. Der Sturm konnte in dieſem Spiel nicht überzeugen,
was zahlreiche ausgelaſſene Torchancen beſtätigen. Die Gäſte
aus Groß=Zimmern lernten wir als äußerſt faire Mannſchaft
kennen, in welcher der Mittelläufer, der Halbrechte und
Vertei=
digung ganz Hervorragendes leiſteten.
Seite 6
Montag, den 17. November 1930
Von den Handballfeldern.
Handball im Bezirk Main=Heſſen.
In der Gruppe 4 der Handball=Bezirksliga Main=Heſſen
kamen am Sonntag nur drei Verbandsſpiele zum Austrag, da
das Treffen zwiſchen den Frankfurter Vereinen Rot=Weiß und
Fußballſportverein wegen Platzſchwierigkeiten ausfiel. Der
Süd=
deutſche Meiſter ſetzte ſeinen Siegeszug fort und ſiegte gegen
Rotweiß Darmſtadt 6:3. Darmſtadt 98 führt mit 16
Punkten ohne Punktverluſt die Tabelle an und dürfte auch in der
Wiedererringung der vorjährigen Meiſterwürde keine allzu
ſchwe=
ren Hinderniſſe mehr zu nehmen haben. Polizei Darm
ſtadt hatte einen ausgezeichneten Tag und konnte gegen den
einſt ſo gefürchteten V.f.R. Schwanheim mit 7:1 (3:0) einen
hohen Sieg erringen. Schwanheim ſpielte dabei äußerſt hart
und verlor einen Spieler durch Platzverweis. Im dritten Spiele
des Tages revanchierte ſich der T.S.V. Langen durch einen in
der Höhe unverdienten Sieg mit 3:0 über Eintracht
Frank=
furt für die im Vorſpiel in Frankfurt erlittene Niederlage. Die
Mannſchaften waren ſich gleichwertig, jedoch gab der ſchußſicherere
Langener Sturm den Ausſchlag. Die Abſtiegsfrage in der Gruppe
iſt noch immer ungeklärt. Rotweiß Frankfurt ſteht mit 0.Punkten
am ſchlechteſten hinter Eintracht, die 5 Punkte beſitzt.
In der Gruppe B kamen von den vier angeſetzten Treffen
nur zwei zum Austrag. Aus dienſtlichen Gründen wurde das
Spiel zwiſchen Polizei Worms und Polizei
Wies=
baden abgeſetzt. Platzſchwierigkeiten verhinderten in Worms
den Austrag des Lokalſpieles Alemannia gegen Wormatia
Worms. In Wiesbaden" gab es eine Senſation, indem der
Poſtſportverein’Wiesbaden in einem allerdings
ſport=
lich wenig wertvollen Treffen den SV. Wiesbaden 2:1 ſchlug
und dieſem damit die letzten Hoffnungen auf eine Meiſterſchaft
raubte. Der Tabellenführer Mainz 05 gaſtierte in Wiesbaden
und gewann dort gegen Hakoah mit 3:0 ſicherer als das
Ergeb=
nis beſagt. Wie in der Gruppe A, ſo wird es wohl auch in der
V=Gruppe zu einer Wiederholung der Meiſterſchaft des
vorjäh=
rigen Siegers kommen. Mainz führt ungeſchlagen mit einem
un=
entſchiedenen Ergebnis nach 9 Spielen die Tabelle an. Für den
Abſtieg iſt Hakoah am „reifſten”.
Wurf. Bis zum nächſtenmal repetieren. Und nicht ängſtlich ſein,
wir Heſſen ſind ganz harmloſe Menſchen.
Und dann ſahen wir gerade noch die letzten und ſchönſten
Beſſunger Turnerinnen zur Feier ihrer 30jährigen Arbeit bei
harmoniſchem Tanz und frohem Spiel. „Er ſah es an und ſprach:
—6—
es war ſehr ſchön.” — Siehe Sonderbericht.
Die Liggerſatzmannſchaft der 98er weilte geſtern in
Brauns=
bardt und konnte ihr fälliges Verbandsſpiel mit 6:3 Toren für
ſich entſcheiden. In Braunshardt iſt für jeden Verein auf dem
zu kleinen Platz ſehr ſchwer zu gewinnen, was den Sieg des
bis jetzt noch ohne Punktverluſt an erſter Stelle der A=Klaſſen=
Tabelle Stehenden umſo höher werten läßt.
Die Junioren=Mſch., die durch Spielſperrungen ſehr dezimiert
iſt, verlor in Babenhauſen gegen die ſpielſtarke 1. Mannſchaft
der Germania mit 5:1 Toren. (Halbzeit 2:0.)
5. V. 98 Darmſtadt — Rok-Weiß Darmſtadt 6:3 11:2).
.* Lokalkampf und der Beſuch des Stadions am Böllenfalltor
ausgezeichnet. Was man ſich verſprochen hatte, ein ſpannender
Kampf der Blauweißen und Rotweißen, wurde erfüllt; die
er=
hoffte Schönheit blieb aus. Dafür verſtimmte eine unangebrachte
Härte der Gäſte, ein rein taktiſch geführter Kampf, der nur in
wenigen Phaſen begeiſtern konnte. — Die Gegner ſtanden:
Sportverein 98:
Henß
Rothenburger
Papſt
Delp
Wahl Werner Fuchs
Reuter
Jäger
Freund
Götz
Feick.
Rot=Weiß:
Polizei Dariſtadt — B. ſ. R. Schwanheim 7:1
Roſenau Arnold Müller Benz Rettig
Geſſer
Bernhardt
Lehr
Merz
Mayer
Schiedsrichter: Roſa, S.V. Wiesbaden.
Der Anſtoß der Blauweißen wird von der ſofort hart
wehren=
den Deckung abgefangen. Werners Strafwurf landet in Mayers
Armen. Rot=Weiß zieht in raſchen Zügen mehrfach vor das
Heilig=
tum der Platzherren, kommt aber an der Deckung nicht vorbei, die
in die Ueberkombination der Rot=Weißen klärend eingreift. Vor
dem Rot=Weiß=Tor fallen nacheinander vier Strafwürfe, die
ab=
gewehrt werden oder ins Aus gehen. Rot=Weiß deckt mit ſieben
Mann und hält nur drei Stürmer vorn, eine Taktik, die Erfolge
des Gegners verhüten kann. In der 15. Minute erzielt Rot=Weiß
nach einem raſchen Durchbruch des Sturmes aus Strafwurf Rettigs
den Führungstreffer und kann drei Minuten ſpäter den zweiten
Erfolg buchen. Ein klarer „Fuß”=Pfiff des Schiedsrichters war
notwendig, die blaue Deckung wartet darauf, aber Roſenau nimmt
das Leder und ſchickt es dem nicht abwehrenden Henß in die
Maſchen. Im Feldſpiel ſind ſich beide Gegner nun ebenbürtig.
Vor dem Tor der Rot=Weißen verhindert die verſtärkte Mauer
der Deckung Erfolge, außerdem werden aber auch zahlreiche Schüſſe
daneben gejagt. Zudem iſt Mayer in beſter Form. Erſt in der
26. Minute gelingt Fuchs nach ſchöner Kombination der erſte
Gegentreffer. 2:1 für Rot=Weiß geht es in die Halbzeit und viele
Gemüter rechneten ſchon mit einem knappen Sieg der Gäſte, da
nach Wiederanpfiff Rettig durch Strafwurf ſogar 3:1 ſtellen kann.
Dann aber beſinnen ſich die Platzherren auf ihr Können. Sie
haben — reichlich ſpät — die Taktik des Gegners erkannt und
ziehen die Läuferreihe vor. Der Sturm zieht die gegneriſche
Deckung auseinander, ſo entſtehen trotzdem Lücken, die nun zu
Durchbrüchen benutzt werden und die Erfolge fallen dann auch in
raſchem Tempo. Werner ergreift einen abgewehrten
Strafwurf=
ball und ſtellt das Ergebnis auf 3:2. In der 10. Minute kommt
Delp nach prachtvollem und energiſchem Durchbruch zum Ausgleich
Rot=Weiß wird ganz eingeſchnürt, die blaue Deckung ſteht oft auf
der Mittellinie. Das Spiel wird infolge der Schwäche des
Schiedsrichters noch härter. Um eine Niederlage abzuwehren,
werden beinahe alle Angreifer von der roten Deckung umgelegt
Wegen Tätlichkeit muß dann Merz das Feld verlaſſen. Die 98er
verſchießen eine Serie von Strafſtößen, Mayer zeigt glänzende
Paraden. Aber Feick überliſtet ihn mit einem ſeltenen tiefen
Roller. Dann ſtellt Werner auf 5:3, und nach ſchöner
Kombina=
tion Werner=Fuchs dieſer auf 6:3. Da Herr Roſa anſcheinend nach
Hauſe wollte, pfiff er 7 Minuten vor der Zeit ab, mußte ſich aber
von den Linienrichtern zum Wiederanpfeifen bewegen laſſen.
Rot=Weiß hat unzweifelhaft Technik und Täuſchungsvermögen
taktiſches Verſtändnis augenfällig verbeſſert. Schnelligkeit des
Sturmes und der Läufer ſehr gut. Wir rügten bereits die
un=
nötige Härte der Abwehr und das gefährliche Umreißen des
an=
greifenden Gegners (was ein energiſcherer Schiedsrichter durch
13=Meter=Würfe abgeſtellt hätte), was dieſen zu der gleichen Härte
veranlaßte. Der beſte Mann der Mannſchaft war Mayer im Tor
der eine höhere Niederlage verhinderte. Die Verteidigung
ge=
nügte. Die Läuferreihe kam erſt in der zweiten Hälfte der erſten
Halbzeit in Fahrt, um in der zweiten Halbzeit beinahe nur
Ver=
teidigung zu ſpielen. Im Sturm wurde Roſenau wenig bedient,
Rettig gilt mit Recht als Strafwurf=Spezialiſt. Bald aber hatte
Vor ſehr wenig Zuſchauern lieferten obige Mannſchaften ein
erbittertes, jederzeit feſſelndes Spiel. Es wurde hart, zeitweiſe
ſogar, hauptſächlich von ſeiten Schwanheims, ſehr hart gekämpft
Die Ordnungshüter, welche für Koch Erſatz einſtellen mußten,
zeigten ein vorzügliches Spiel und gewannen verdient. Auch der
Schwanheimer Sturm ſpielte ſehr gute Torchancen heraus, hatte
aber mit ſeinen Torwürfen bei dem ſehr aufmerkſam arbeitenden
Bordt kein Glück. Vom Anſtoß weg kommt die Polizei vor des
Gegners Heiligtum, und Bender muß ſofort ſein großes Können
unter Beweis ſtellen. Nachdem Huber in ausſichtsreicher Poſition
ſcharf am Poſten vorbei geſchoſſen hat, werden einige Strafwürfe
von Bender ſicher gehalten. In der 15. Minute gelingt es
Schlif=
fer nach ſehr gutem Zuſammenſpiel, das erſte Tor zu ſchießen. Ein
gleich darauf verhängter Strafwurf kommt zu dem freiſtehenden
Schmidt, der mit Prachtwurf die Partie auf 2:0 ſtellt. Ein von
Schwanheim erzwungener Strafwurf wird von der ſicher
arbei=
tenden Polizeiverteidigung abgewehrt und der Nachſchuß von
Bordt glänzend gehalten. Auch ein 13 Meter=Wurf bringt
Schwan=
heim nicht den gewünſchten Erfolg. Kurz vor der Pauſe erhöht
Schliffer mit unhaltbarem Wurf auf 3:0. Nach der Pauſe nimmt
das Spiel noch an Härte zu, und dem Halbrechten von
Schwan=
heim gelingt es, einen von der Latte abſpringenden Ball in die
Maſchen zu jagen. Einen von Jans vorzüglich eingeleiteten
An=
griff krönt Huber mit kernigem Torwurf und ſtellt ſomit
poſt=
wendend die alte Tordifferenz wieder her. In der Mitte der
2. Halbzeit ahndet der Unparteiiſche das dauernde Foulſpiel
eines Schwanheimer Läufers, mit Platzverweis. Zwei ſeiner
Kameraden müſſen Verwarnungen hinnehmen. In der 45.
Mi=
nute bringt Jans einen Doppelhänder an, den Bender nicht
mei=
ſtern kann. Anſchließend kann Schliffer noch das 6. und kurz vor
Schluß durch Strafwurf das 7. Tor erzielen. Der Schiedsrichter
aus Kaiſerslautern war dem Spiel ein vorzüglicher Leiter. —
Ligaerſatz gewann gegen Königſtädten nach hartem Spiel 5:2.
Süddeutſche Verbandsſpiele.
Henß ſeine Manier durchſchaut. Das Innentrio kombinierte vor
dem Tor zuviel.
Die 98er befriedigten vollkommen erſt in der zweiten Hälfte,
als ſie mit weitmaſchigem Flügelſpiel Raum ſchafften, und ſo die
verſtärkte Deckung des Gegners aus dem Konzept brachten. An=
Gruppe Rhein: Polizei Mannheim — Mannheim 07 3:2
N
SV. Waldhof — Mannheim 08 4:4. Phönix Mannheim — 7
Frankenthal 4:2. MTG. Mannheim — VfR. Mannheim
Württemberg: S
C. Stuttgart — Polizei Stuttgart 0:10. VfB.
Stuttgart — SV. Reutlingen 3:2. Südbayern: Ulmer FV. 94—
ASV. München 5:3. Jahn München — SSV. Ulm 1:1. Poſt
München — 1860 München 0:8. Nordbayern, Bezirk Oſt: Polizei
Nürnberg — Nürnberger SC. 2:12. Barkochba Nürnberg —
1. FC. Nürnberg 0:16. Sportring Bayreuth — 1. FC.
Nürn=
berg 2:5. Nordbayern, Bezirk Weſt: Sp.Vg. Fürth — Pfeil
Schweinau 12:0. ASV. Nürnberg — Siemens=Schuckert
Nürn=
berg 0:6. Saar, Abteilung 2: Weſtmark Trier — SV. Merzig 3:1.
FV. Saarbrücken — Sp.Vg. Bous 3:2. SSV. Saarlouis —
Saar=
louis=Roden 1:1.
Sportabt. Merck Darmſtadt.
Merck 1.—Sp. Vgg. 04 Arheilgen 3:9. Haben frühere
Spiele gezeigt, daß Merck der Arheilger Mannſchaft kaum
nach=
ſteht, ſo erwieſen ſich geſtern die Arheilger als überlegen. Mercks
Elf hatte ſich das Treffen zu leicht vorgeſtellt und mußte dem
glänzenden Zuſammenſpiel der Gegner unterliegen. Sie wird
aber aus dieſer Niederlage lernen, daß ihren guten Spielern noch
mangelt, ſich dem Rahmen des Mannſchaftsſpiels einzufügen.
Beide Partner verlören einen Spieler durch Platzverweis. Im
übrigen verſtand der Frankfurter Kreisſpielwart, den harten
Kampf unter ſtraffer Leitung zu halten.
Merck 2.—Griesheim 1. 2:3. Es bedeutet ohne Zweifel
für die jugendliche Merck 2. einen ſchönen Erfolg, daß ſie ihren
ſchon körperlich überlegenen und älteren Gäſten kein beſſeres
Reſultat gewährte.
Eintracht Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt 2. 2:5 (0:3).
Die mit Erſatz ſpielenden Eintrachtler mußten gegen die
ver=
ſtärkte Liga=Erſatzmannſchaft eine überraſchende Niederlage
hin=
nehmen. Jeder glaubte, Eintracht würde das Spiel in der
zwei=
ten Halbzeit für ſich entſcheiden, doch eigenſinniges Spiel des
Eintracht=Mittelläufers ſicherte den Gäſten den Sieg.
* Handball in der 9.T.
erkennung verdient beſonders Henß, der trotz Verletzung tapfer
durchhielt. Sturm und Läuferreihe glänzten in der zweiten
Halb=
zeit. Die Schwäche des Schiedsrichters darf nicht auf eine
Meiſter=
mannſchaft deprimierend wirken. Wahl fügte ſich gut in die
Fünferreihe ein, wo Werner ſchwere Aufbauarbeit leiſtete, um
den Verbindern Schußgelegenheit zu ſchaffen. Fuchs, Feick und
Freund eifrig und ſchußfreudig wie immer, wenn auch zunächſt
etwas ängſtlich. Delp zeigte beſonders in der zweiten Halbzeit
ſchöne Arbeit im Drang nach vorn, von Papſt und Jäger
unter=
ſtützt, die auch dem Schlußtrio ſchützend beiſprangen.
Schiedsrichter Roſa’s Jugend verſpricht vielleicht für ſpäter
beſſere Leiſtungen als er ſie heute zeigte. Ein Handballſchiedsrichter
muß ſchnell laufen und pfeifen können. In den
Spielbeſtimmun=
gen ſteht auch ein Kapitel über „Vorteil”=Regel und 13=Meter=
2. Gaugruppe.
Kreisklaſſe: Arheilgen — Bickenbach 2:2 (0:1); Griesheim
— Langen 1:5 (0:3); Walldorf — Pfungſtadt 3:3 (2:3); Kl.
Wallſtadt — Tv. Obernburg 2:2 (0:0); Erbach — Leider 8:1
(3:1); Aſchaffenburg — Damm 8:2 (4:2).
Meiſterklaſſe: Eberſtadt — Beſſungen 1:3 (1:2) abgebr.;
Sprendlingen — Tgde. 1846 Darmſtadt 5:2 (2:2); Heppenheim
Bensheim 1:4 (0:3): Nauheim — Tgſ. Darmſtadt 8:2 (3:1),
Wolfskehlen — Erfelden 2:1 (2:1): Büttelborn — Worfelden
6:3 (3:1).
41=Klaſſe: Seeheim — Lorſch 2:1 (1:1); Ober=Ramſtadt —
Hähnlein 2:2 (2:1); Auerbach — Reichsbahn Darmſtadt 1:5
(0:2); Wallerſtädten — Egelsbach 8:1 (3:1); Roßdorf —
Ur=
berach 4:1 (1:0).
B=Klaſſe: Hüttenfeld — Groß=Hauſen 6:0 (3:0); Schwanheim
Zell 2:1 (1:0); Birkenau — Groß=Rohrheim 10:0 (7:0); Hahn
— Buchſchlag 7:2 (5:1); Erzhauſen — Crumſtadt 1:4 (1:2).
Untere Mannſchaften: Arheilgen — Bickenbach 3:2;
Gries=
heim — Langen 1:3: Walldorf — Pfungſtadt 3:1; Heppenheim
Bensheim 3:6; Wolfskehlen — Erfelden 3:1; Büttelborn
Worfelden 3:6; Ober=Ramſtadt — Hähnlein 7:0; Egelsbach
Hahn 9:0.
Jugend: Pfungſtadt — Birkenau 3:5; Arheilgen —
Sprend=
lingen 6:0; Nieder=Ramſtadt — Erzhauſen 12:0: Nauheim —
Groß=Gerau 2:1; Walldorf — Tgde. 1846 1:0.
Bickenbach folgte ſeinem geiſtigen Führer und lag infolge
taktiſchen Spielens kurz vor Schluß noch 2:0 in Führung. Die
Elf hatte nichts zu verlieren. Nur ein Sieg in Arheilgen konnte
dieſem die Meiſterſchaft noch ſtreitig machen. Nach 10 Minuten
ging Bickenbach durch Strafwurf in Führung. Arheilgen ſtrengte
ſich mächtig an. Jedoch rettete teils die Latte oder Bickenbachs
Abwehr fuhr energiſch dazwiſchen. Es gab etliche Strafwürfe
die ausgelaſſen wurden. Bickenbachs Steilvorlagen waren
eben=
falls gefährlich. Nach der Pauſe ſchoß Bickenbach das zweite Tor.
Arheilgen wurde nervös. Doch fiel bald der erſte Ge
Die Gäſte fanden ſich weit beſſer zurecht. Auch „I
Sturm endlich wieder. Der Held war Doll im
Er machte manches unſchädlich, was ſein Gegenuklt.
Loh ſchoß die beiden erſten Tore. Mit 3:0 gin es
Dann kam Griesheim auf. Das Ehrentor fiel;
Langen 4:0 in Führung gelegen hatte.
Hartmann-
vor 400 Zuſchauern und war nicht immer ſchnell ge
ſtadt fand ſich in Walldorf vor der Pauſe gut
zuſo=
nachdem Walldorf den Führungstreffer erzielt hon=,
Vorteil. Ein Strafwurf brachte dem Platzverein;
Nach der Pauſe verlegte ſich Pſungſtadt mehr auf:
daß Walldorf öfters in ſeine Hälfte kam. Die
Gö=
ihr Tor ſauber. Kurz vor Schluß gab der ſonſt
Keßler=Nieder=Klingen, einen 13=Meter, weil ihun
haben wollten. Er wurde verwandelt und brou,
um einen Punkt. — Tv. Obernburg iſt mit ſeinem
rückgegangen, woraus ſich das 2:2 in Klein=Wall
Leider war erſatzgeſchwächt und verlor verdient
Die Odenwälder zählen ſomit zu den beſten Vor
gruppe. — Der Lokalkampf in Aſchaffenburg gegen
nach anfänglich ausgeglichenem Spiele den
nes=
einer glänzenden Verfaſſung. Aſchaffenburg
Titel. — Ein ſchnelles und hartes Spiel in Eberne
ſungen leicht im Vorteil ſah. Die Gäſte lagen s.
Kurz vor der Pauſe ſchoß Eberſtadt ſein einzim=Rſ
ging Beſſungen 3:1 in Führung. Eberſtadt lief
Unſportlichkeiten hinreißen. Wegen Nachtretens
mußten zwei Spieler vom Platz. Schließlich karnn
Kahn=Worfelden abbrechen mußte. — Das bedei,
Sprendlingen hatte nur wenig Zuſchauer;
gleichwertigen Leiſtungen entwickelte ſich ein ſpanne
ſchnelles Spiel. Zweimal gingen die
Woogstri=
rung. Der Platzverein glich immer wieder auss
lingen mit 3:2 führte, verlegte es ſich auf taktiſſiu
auch gelang. Die drei Stürmer erhöhten bei ein
ſogar auf 4:2. Dies bedeutete den Sieg, ſo dar
wieder. Mühle auf” machte und in offenem E.
fünften Tore kom. Hamm=Büttelborn gefiel. —
gab es das erwartete harte Treffen gegen Ben.
mann=Egelsbach ſicher leitete. Bensheim war dau=
Heppenheim wehrte hart ab, ſo daß Bensheim dun
würfe 2:0 in Führung ging, 3:0 bei der Pauſe.
penheim auf und ſchoß in der Mitte der zweitt
Ehrentor. Hervor ſtach die Technik der Gäſte.
wehr arbeitete ſo vorzüglich, daß der Hüter wein=
Für den verletzten Sünner 1. führte Sünner 2.
klappte vorzüglich, ſo daß die Darmſtädter
ſchaft wenig zu beſtellen hatte. Das Reſultat
Verlaufe des anſtändig durchgeführten Spielo
konnte ſich durch knappen Sieg über Erfelden weite
der Tabelle ſichern. Vor der Pauſe ſtand das
für Wolfskehlen infolge beſſerer Leiſtungen. Am
ten Erfeldens Zuſchauer Spielverlängerung.
De=
vertrugen ſich weit beſſer. — Ein hartes undo
brachte Büttelborn einen klaren 6:3 Sieg über
großen Ueberraſchung lag Büttelborn bald nach
Führung. Worfelden holte nach der Pauſe aut
Ueberlegenheit ſchoß Büttelborn drei weitere 231
damit genug ſein. Worfeldens rechter Läufer 111
an den erſten drei Toren. Keller=Seeheim ſchor
ein Ueberraſchungstor und gab ſeiner Elf damf,
notwendig war, um Lorſch 2:1 zu beſiegen. K
durch gute Abwehr in Ober=Ramſtadt ſein ſiebe
den mit 2:2. Egelsbach war wohl eifrig, konnte
ſtädten nicht aufkommen. Roßdorf ſiegte nach on
glichenem Spiele ſicher mit 4:1 gegen Urberach.
V
Bauſchheim — Fr. Tgde. Darmſtadt 4:
Darmſtadt mußte geſtern zu ſeinem erſten S3
runde in Bauſchheim antreten. Dieſelben ſind)
die Mannſchaft iſt ein hartnäckiger Gegner. Ein=
Platz, der Darmſtadt ungewohnt war, gab zum a
Ausſchlag. Bei Anpfiff ſetzt Bauſchheim mit mörze
ein und ein Durchbruch des Mittelſtürmers
brackt=
folg. Kaum 5 Minuten ſpäter ſteht es 2:0. Jſ
ſtadt auf und kann durch ſeine gewohnte Spiell
erſte Viertelſtunde wenig zu ſehen war, bis
zu=
ſtellen. Nach Halbzeit wird das Spiel etwas
erhöht Darmſtadt auf 2:4. Bauſchheims Mitten
3. Tor. Kurz vor Schluß entſchied der Schiri
4:4. Die techniſch beſſere Mannſchaft war Da n
viel Pech 1 Punkt laſſen mußte. — Darmſtaidt 9
hain 1. 5:2 (2:0).
Krafſporl.
Vorwärts 05 Groß=Zimmern—Athl.=Vgg. L/
In Groß=Zimmern fand vor ausveikatn
fällige Mannſchaftskampf der Oberliga obiger
Leitung von Maſt=Koſtheim ſtatt. Die
Kämp=
lich auf hohem Niveau. In den einzelnen Kloſ
bitterte, aber äußerſt faire Kämfe geliefert.
U-
gewicht konnte Groß=Zimmern den Kampf eru
entſcheiden.
Im Bantamgewicht ſiegte Poth=Grot
Reidenbach nach 4 Minuten durch Hüftſchwung
Federgewicht ſiegte Klein=O. nach harte
den zum erſten Male wieder ſtartenden Weidnyr
durch ſeitlichen Ueberwurf, 3:3. — Im Leichty
Hans Ohl=Gr.=Z. über Hirſch nach 8 Minuten dr.R00
nach äußerſt lebhaftem Kampf, 6:3. — Im W
ſiegte Heinrich Ohl über Hirſch=O. nach 3
Mim=
drücken der Brücke, 9:3. — Im Mittelgewichth )
Gr.=Z. dem großen Techniker Loch nach 14 Minn?
reißer und Eindrücken der Brücke, 9:6. — Hd
wicht: Danz=Gr.=3. lieferte gegen den Europen
Oberſtein einen großen Kampf, den Bräun kual?
für ſich entſchied, 9:8. — Schwergewicht. He.
ſcheidung und dementſprechend verlief der Kank
nend. Bernhard=Gr.=Z. brachte ſeinen Gegner:
fährliche Lage und ſiegte hoch nach Punkten, 11:
Der Unparteiſche leitete den Kampf gut, hel”
einzelnen Kampfphaſen etwas beweglicher ſein.
Oberligakampf ging der Kreisligakampf Grof!
Hörſtein I voraus. Hörſtein ſiegte verdient 12—
Feder=, Leicht=, Mittel= und Schwergewicht, Gi—
her
gegen ſiegte im Bantam=, Welter= und 9e
Kampfleiter: Kaltwaſſer=Darmſtadt.
Arb.=Athl.=S. V. 91—Neu=Iſenbur—
Darmſtadt mußte nach Neu=Iſenbur:
Serienkampf. Neu=Iſenburg war bis zum vor!"
mals Bezirksmeiſter, im letzten Jahre mußle
nach hartnäckigen Kämpfen an Darmſtadt abgee
es, den Gäſten den Sieg ſtreitig zu machel, Li
eine recht empfindliche Niederlage einſtecken.
wicht: Sieger: Göckel=D. — Bantam: Sie-‟
Federgew.: J. Bauer=D. (unentſchieden!=
Sieger: K. Pulch=D. — Leichtmittelgew.
Schwermittelgew.: verlor J.
dig=D. —
Punkten. — Schwergew.: Sieger: Hch. Kra.
reſultat: 11½:2½ P. für Darmſtadt.
Seite 7
Montag, den 17. November 1930
zJahre Frauenturnen in Beſſungen.
aren erfolgte Gründung der
Turnerinnen=
jagemeinde Beſſungen gab, am geſtrigen Tage
uo die überfüllte Turnhalle legte Zeugnis ab
m Turnergeiſte, der in der Beſſunger Turn=
7t. Nicht würdiger konnte der „Tag der
enr von der Singmannſchaft vorgetragenen
eite ger den, wie mit einem ſzeniſchen Vorſpruch, den
iſceswart der Gemeinde, Heinrich
Wende=
hatte. Um den deutſchen Eichenbaum ſchar=
Männer und Frauen, Turnerinnen in ver=
verherrlichten die deutſche Eiche als Symbol zeichnen, ſie in einer Vorführung einer Körperſchule zum
wer=
ertſcher Kraft. Alle Mitwirkenden in der Er= benden Zwecke zu ſchauen. Daß man im höheren Alter ſich friſch
ihr Beſtes, und wie ein Mahnruf, ſo klang
ſmt großem Beifall aufgenommene Spiel aus:
/h oder Mädel, das Vaterland iſt in Not.
n im der Tag der Rettung wieder,
vu Deine Zagheit darnieder,
gut, was Zeiten verſah’n,
iſt Dir aufgetan!“
ſtändlich war es, daß mit der Beendigung der
ma der erſte Sprecher des Vereins, Dr. Hanns
ſalſer wärmſten Dank zollte und denſelben, leb=
Ulte. Herzliche Begrüßungsworte widmete
Sprecher den Erſchienenen, insbeſondere der
ään=Rheingaues, Gauvertreter Roth, und den
teichlich gehaltene Turnfolge der
Jubiläums=
gen mit allerliebſten Singſpielen die kleinſten
ſiallerjüngſte Turnerjugend. Lauf und Sprung
beſonders gelegen, und wie ſolches im Turnen
die 8—10jährigen Schülerinnen. Aeltere
Aebungen am großen Ring, die nicht nur als
konnten, ſondern als Uebungsſtoff ſehr
wert=
ldend wirken. Als abſchließendes Urteil über
Guit auf dem Gebiete des Kinderturnens ſei
ge=
ſſung emeinde einen vorzüglich geſchulten
Lehrkör=
ſer Jugend vorſteht. Es war eine Freude, zu
Hoßer Liebe und Anhänglichkeit die Jugend dem
Leiter folgte. Ein verblüffend ſchönes Bild boten die
Turnerin=
nen in der Körper= und Bewegungsſchule. Sie zeigte, daß auch
die Maſſe auf kleinem Raum wirkungsvoll ſich ausnehmen kann.
Das folgende Barrenturnen der Anfängerinnen (Turnerinnen)
bot Geräteturnen in einfacher Form der Schulübung. Das
Pferd=
turnen der älteren Schülerinnen verrät gute Schulung und
zeigte, daß der Nachwuchs in der Beſſunger Turngemeinde
ge=
ſichert erſcheint. War es ſeither nicht üblich, daß ſich die Frauen
in Schauturnen vor die Oeffentlichkeit wagten, ſondern nur
immer bisher ihre turneriſche Arbeit in der Abgeſchloſſenheit der
ſduungen, wie ſie im Wechſel der Jahrzehnte Turnſtunde ausübten, ſo war es diesmal als Ausnahme zu be=
und geſchmeidig erhalten und turnen kann, ſolches zu zeigen, mag
wohl der Zweck, und kein verfehlter geweſen ſein. Mut und
Ge=
ſchicklichkeit verlangten ganz beſonders das Springen am
Sprung=
brett der älteren Schülerinnen. Daß die Turnerin hinter dem
Turner in den Sprüngen am hohen Pferd nicht zurückzuſtehen
braucht, zeigte eine auserleſene Turnerinnenſchar. Mut,
Geſchick=
lichkeit und Körperbeherrſchung verſetzten die Zuſchauer in
größ=
tes Staunen. Sehr nett nahmen ſich die Sprungſeilübungen, ein
noch ſelten gebotenes Turnen, aus. Gute Schulung zeigten die
Turnerinnen mit exakt ausgeführten Stabübungen ſowie in der
Lauf= und Sprungſchule. Fünf Tänze, bei welchen im beſonderen
der Tanz „Hahn im Korb” den größten Beifall fand, bildeten den
zweiten Teil der Uebungsfolge. Hierbei zeigten die
Turnerin=
nen beſonders „die Arbeit im Gewande der Freude” als
Aus=
klang der wohlgelungenen Feſtveranſtaltung aus Anlaß des
30jährigen Beſtehens der Turnerinnen=Abteilung in Beſſungen.
Wenn nun zum Schluß derer gedacht werden ſoll, die ſich um
die Abteilung beſonders verdient gemacht haben, ſo muß vor allen
der rührige Leiter, Turner Heinrich Reinhardt,
hervor=
gehoben werden, der es mit viel Geſchicklichkeit und Hingabe der
Sache verſtand, mit ſeinen Turnerinnen einen Freudentag zu
ge=
ſtalten, der zum bewegenden Erlebnis für die Anweſenden wurde.
Nicht vergeſſen ſeien die übrigen Helfer, die Leiter und
Leiterin=
nen der Kinderturnabteilungen, die mit zum Gelingen beitrugen.
Der begeiſterten Gefolgſchaft muß Anerkennung gezollt werden.
Sie mag ſich mit einem Geſamtlob begnügen und den ſchönſten
Lohn in ihrer turneriſchen Arbeit finden.
Feaßerkampf Deutſchland-Schweden 1:4.
lentenniskampf Deutſchland — Schweden en=
2:0=Führung der Schweden am erſten Tage
rwarten war, mit einem erneuten Siege der
uch den von ihrem Verband geſtifeten Wander=
Male an ſich brachten. — Das erſte Spiel des
den Vorſprung der Schweden auf 3:0.
Oeſt=
br auchte ſich nicht einmal voll auszugeben, um
als am Samstag ſpielenden Dr. Buß=Mann=
6:1 zu ſchlagen. Anſchließend vollbrachte dann
iamnburg wieder eine Glanzleiſtung, indem er
miberg mit ſchnellen Querbällen und gutem
9—7, 6:0 ſchlug. Ramberg leiſtete in den erſten
ſeinen ſchnellen Netzangriffen harten
Wider=
unkten war damit nach Abſchluß der Einzelſpiele
iueden bereits ſichergeſtellt und das am
Nach=
eie Doppelſpiel konnte keinen Einfluß auf das
nichr haben. Im Doppel ſah es anfänglich ſo
(der Mannheimer Kombination Dr. Buß=
Op=
lmgen, durch einen Sieg über
Oeſtberg=
unktdifferenz auf 2:3 zu vermindern. Die Deu==
1 ausgezeichnetem Zuſammenſpiel die beiden
GGX gegen die wenig harmonierenden Schweden.
* ſeine anfängliche Unſicherheit überwand, ſetzte
kärte der Schweden wieder erfolgreich durch.
Pingen im fünften Satz ſiegten die Gäſte mit
ners ie-
1s-von 3:6, 4:6, 6:1, 6:4, 10:8. — Damit gewann
itderkampf mit 4:1 Punkten, 11:8 Sätzen und
Tie Ziffern der Sätze und Spiele ſpiegeln die
Einzelleiſtungen Dr. Deſſarts und das gute
Ab=
uſſchen im Doppelſpiel. — Der Länderkampf in
Reckarhalle zu Mannheim war auch am zweiten
e ſonen ausgezeichnet beſucht.
leinigung Darmſtadt und Umgebung.
Ausſcheidungskegeln.
e ein fanden ſich am Samstag und Sonntag
AnD 6 Kegelſchweſtern ein, um das Ausſcheidungs=
beſthhaften Ergebniſſe ſind: 1. Männer; 1. Ban=
79 519, 3. Lautenſchläger, Fritz, 518, 4. Kern, Ad.,
3, B. Belz 516, 7. Harres, Peter, 515 8. Paul 508,
6. 10. Schmitt, Jak., 505. — 2. Senioren:
2 Schieferdecker 476. — Frauen: 1. Frl.
Ban=
enGrodt 476, 3. Frau Schwinn 456, 4. Frau Rei=
Wißkirchen 438, 6. Frau Baum 420.
Pariſer Autoſporttagung.
haeidende Beſchlüſſe wurden auf der Pariſer
t. Dort beſchäftigte ſich der Unterausſchuß der
Sportkommiſſion, dem als Vertreter des Auto=
Deutſchland Konſul Fritſch angehört, mit einer
9gen betreffend die Durchführung der zukünftigen
Mennen. Anſtelle der bisherigen Kategorie „
Tou=
ie eine ſolche für „Typenwagen” geſchaffen.
ariff fallem die ſerienmäßig hergeſtellten Fahr=
Bewiſſe techniſche Bedingungen zu erfüllen ſind.
Den Fabrikationskatalogem jeweils bis zum 1.
hen Jahres aufgeführt und beſchrieben werden.
Kompreſſoren werden bei den Veranſtal=
Zuſchlag von 30 Prozent ihres Zylinderinhal=
Sin Wagen von beiſpielsweiſe 1750
Kubikzeuti=
reſſor muß in der Kategorie über 2000
Kubik=
rieren, während das gleiche Fahrzeug ohne Kom=
Maſſe bis 2000 Kubikzentimeter ſtartberechtigt iſt.
e Sportwagen iſt dagegen der Kompreſſor
hränkung geſtattet. Das Reglement für das
Demene Gordon=Bennett=Rennen der Automobile
Arühjahrskongreß der A.J.A. in Paris feſtgelegt
wet Nationen bei der Olympiade. Am Sonntag
Der Internationale Hockeyverband, der ſich vor
wße der Beteiligung an den nächſtem Olympiſchen
N 1932 in Los Angeles befaßte. Bis jetzt liegen
heun Nationen vor, und zwar Deutſchland,
dee, Holland, Spanien, Dänemark, Ungarn, Ju=
Das gleichzeitig neu aufgenommen wurde. Für
18 der Intereſſen des Damen=Hockey=Sports
miſion gewählt, in der Deutſchland durch Frau
rcten iſt. Den Leautey=Pokal erhielt in dieſem
ſond
DIs durch das große Weihnachts=Hockeyturnier
rdienſte um den Hockeyſport erwarb.
Sübelfechten wurde im internationalen Utrechter
curnier der Offenbacher Eugen Mayer, der mit
Pe Sudenten=Weltmeiſter Bela Hes unterlag.
2. M. W.=Parlamenk kagt in Frankfurk.
Auf dem Verbandstag des D.M.V. berichtete der Präſident
des D.M.V., Frucht=Hannover, daß der D.M.V. im verfloſſenen
Geſchäftsjahre einen großen Aufſchwung genommen hat. 164
Klubs ſind dem Verband neu beigetreten. Schwabe=Hamburg
ſprach über den Sport des Jahres. Nicht alle geplanten
Veran=
ſtaltungen hätten durchgeführt werden können, doch ſeien da, wo
man Rennen veranſtaltet hätte, viele neue Freunde, für den
Motorradſport gewonnen worden. An den Dirt=Track=Rennen
hätten die Klubs glücklicherweiſe nicht feſtgehalten. Da die
Finanzen in Ordnung waren, ging die einſtimmige Entlaſtung
des Präſidiums ſchnell vor ſich. Eine lange Debatte entſpann ſich
über die vom Vorſtand neu ausgearbeiteten Satzungen, die mit
der Zurückziehung des Antrages endigten. Landesgruppen und
Klubs ſollen ſich erſt mit dem Satzungsentwurf eingehend befaſſen.
Ein weiterer Antrag zielte auf die Einrichtung eines
Stellen=
nachweiſes hin, wie er beim A.D.A. C. bereits vorhanden iſt. Das
Präſidium wird die nötigen Schritte nach dieſer Richtung hin in
die Wege leiten, wie auch der Antrag auf eine Steuerermäßigung
für berufstätige Fahrzeuge bei der zuſtändigen Behörde bereits
eingereicht wurde. Ein Dringlichkeitsantrag, Bayern in eine
Gruppe Südbayern und Nordbayern zu teilen, wurde abgelehnt.
Zu der Gruppe der verdienſtvollen Mitglieder zählen die Fahrer
Ernſt Zündorff, Winkler und Petzold, die das goldene
Sport=
abzeichen erhielten. Präſident Frucht wurde vom F.M.C. mit der
goldenen Medaille geſchmückt. Das geſamte alte Präſidium wurde
durch Zuruf wiedergewählt. Für den ausſcheidenden Herrn
Löcke=
ritz=Berlin fand man in Dr. Wettſtädt=Berlin guten Erſatz. Nach
kurzer Debatte blieb es bei den bisherigen Verbandsbeiträgen,
von denen die Landesgruppen 3,50 Mk. pro Mitglied
zurückver=
gütet bekommen. Der Haushaltsplan fand Genehmigung. — Es
ſollen im D.M.V. nun auch Amateure und Berufsfahrer ſtreng
von einander geſchieden werden. Man will eine Klaſſe Fahrer
ſchaffen, bei deren Erfolgen nur die Namen der Fahrer und des
Klubs, nicht aber auch die Namen der Maſchinen genannt werden
dürfen. Die nächſtjährige Tagung wird vorausſichtlich in Breslau
ſtattfinden.
Die D. M. V.=Zielfahrt nach Frankfurt hatte
fol=
gendes Ergebnis; 1. Heim=Neu=Iſenburg 1174 Kilometer,
2. Graf=Berlin, 3. Audrich=Berlin, 4. Grenz=Berlin, 5. Poſchke=
Berlin.
Genfer Reit=Turnier.
Beim internationalen Reit=Turnier in Genf ſind die deutſchen
Vertreter, abgeſehen von dem ſchönen Siege der Baronin
Oppen=
heim im Preis von St. Georg, bisher nicht ſehr glüchlich
ge=
weſen. Im Preis vom Jura, einem ſchweren Jagdſpringen,
gab es einen neuen franzöſiſchen Sieg. Nach Stichbampf blieb
Lt. Gudin de Vallerin auf Pepillante vor Capt. Lequito=
Italien auf Norgil und Major Kuhn=Schweiz auf Sekretär
er=
folgreich. Von den deutſchen Reitern ſchnitt hier P. Schmidt
auf Nelke bei nur zwei Fehlern mit dem 15. Platz am beſtem ab.
Ganz großen Sport brachte der Große Preis von Genf,
deſſen Kurs 14 Hinderniſſe ſchwerſten Kalibers auſwies. Den
Sieg errang hier Capt. de Stevenaert=Belgien auf
Sour=
noiſe vor Major Formigli=Italien auf Suello und Lt. Clavé=
Frankreich auf Le Trouvere. Von den beiden deutſchen
Teilneh=
mern ſchied Oblt. Sahla auf Jolly Royal vorzeitig aus,
wäh=
rend ſich P. Schmidt mit Bingo nicht placieren konnte.
Friſtlos entlaſſen wurde vom Vorſtand des Weſtdeutſchen
Spielverbandes der ſeitherige Verbandsſportlehrer Hoke, da er
verſchiedentlich ſeine vertraglichen Verpflichtungem verletzt habe.
Zu ſchweren Ausſchreitungen, die ſich auch auf den Straßen
fortſetzten und das Eingreifen einer größeren Polizeitruppe
not=
wendig machten, kam es am Sonntag nachmittag in Saarbrücken
nach dem Fußball=Meiſterſchaftsſpiel FV. Saarbrücken gegen
FK. Pirmaſens.
Der Fußball=Länderkampf Oeſterreich-Schweden in Wien,
dem infolge eines Dauerregens nur 15 000 Zuſchauer beiwohnten,
wurde von den techniſch weſentlich beſſeren Wienern mit 4:1 (1:1)
gewonnen.
Schäfer=München, der talentierte Linksaußen von München 60,
iſt ſtudienhalber nach Berlin übergeſiedelt und dort der Temmis=
Boruſſia beigetreten.
Nicht Schäfer=München, ſondern Schäfer=Hof ſiedelt zu
Tennis=
boruſſia nach Berlin über. Schäfer=München ſetzt in München
ſeine Studien fort.
Das Sechstagerennen in Chicago wurde von den Franzoſen
Letourneur/Guimbretiere gewonnen. Die deutſch=ſchweizeriſche
Mannſchaft Buſchenhagen/Richli endete auf dem vierten, die
deutſch=amerikaniſche Mannſchaft Dülberg/Walthour auf dem
achten Platz.
Bei den Eröffnungsrennen in der Stuttgarter Sportarena
gewann Weltmeiſter Erich Möller das Dauerrennen vor Dederichs=
Köln und dem Ex=Weltmeiſter Walter Sawall=Berlin.
Der Nürnberger Schwimmer Balk wurde in Wien von dem
ungariſchen Rekordmann Barany im 200 Meter=Freiſtilſchwimmen
in 2:27.8 Min. nur ganz knapp geſchlagen.
5. V. 1898, Damenabkeilung. — Schnikeljagd.
Das Gebiet des Dachsberges iſt nicht nur Wettkampfgebiet
der Waldläufer, auch die Damen des Sportvereins und deſſen
befreundete Klubs hatten am Sonntag vormittag reichlich
Ge=
legenheit, die Schönheit dieſes idealen Wintertrainingsgebietes
kennen zu lernen.
Eine Anzahl Leichtathleten des SV. 98 hatten blaue und
weiße Papierquadrate auf den Wegen, Sträuchern, Steinbruch,
Bäumen uſw. verteilt, und ſchon ging eine ſtattliche Jagd los.
Zwei Leiſtungsgruppen (blau und weiß) hatten die Aufgabe, die
Schnitzel zu ſammeln. Oft mußten die Spaziergänger mit
Spa=
zierſtock oder Regenſchirm helfen, um an die an den Aeſten
hän=
genden Schnitzel zu gelangen. Der Eifer und die Freude am
Lauf, der natürlichſten und geſündeſten Sportart, ließ erkennen,
daß nichts geeigneter für die Wintermonate, iſt als Waldlauf.
Die Siegerfeſtſtellung ergab folgendes Reſultat:
Gruppe 1 (Fortgeſchrittene): 1. Frl. Elſe Luley
91 P., 2. Frl. Giſela Müller 54 P., 3. Frl. Gertrud Starkloff 47 P.
Gruppe 2 (Anfänger): 1. Frl. Anni Felmer 62 P.,
2. Frl. Guſtel Schenk 42 P., 3. Frl. M. Edinger 25 P.
Sonderpreiſe (Karikaturen von Harthmut Pfeil): Gruppe 1:
Frl. Bebbi Stepp, Gruppe 2: Frl. Guſtel Schenk.
Gemeinſchaftliche Leichtathleten=Uebungszeiten des A. f. L.
Das Amt für Leibesübungen hat an die ihm angeſchloſſenen Vereine
einen Aufruf gerichtet, der auf einer Anregung von Sportlehrer
Direk=
tor Söllinger beruht und Durchführung gemeinſchaftlicher
Uebungs=
zeiten für Leichtathleten während der Wintermonate ankündigt.
Teil=
nahmeberechtigt ſind vorgeſchrittene Leichtathleten aller dem Amte
an=
geſchloſſenen Vereine nach ſchriftlicher Voranmeldung bei der
Geſchäfts=
ſtelle des Amtes. Der Uebungsbeitrag für ſämtliche Zeiten beträgt nur
2.— Mk. für den Teilnehmer. Beginn der Uebungszeiten Samstag,
den 22. November, nachmittags 15 Uhr, auf dem Hochſchulſtadion.
Ober=
leitung hat Direktor Söllinger übernommen. Mit dieſem
gemeinſchaft=
lichen Ueben ſoll bezweckt werden, daß die für einzelne Sportarten
be=
ſonders geeignete Perſonen, die aber bei der in Vereinen geübten
Brei=
tenarbeit beſonders während der Wintermonate nicht vorwärts kommen
Glegenheit geboten wird, mit anderen gleiche Sportart Treibenden ſich
unter fachmänniſcher Leitung weiter auszubilden. Gleichzeitig ſoll damit
den Vereinen eine Arbeitslaſt abgenommen werden, die für das
Auf=
ſtreben nach Spitzenleiſtungen wohl notwendig iſt, aber leider bis fetzt
nicht überall durchgeführt werden konnte. Meldeſchluß Donnerstag, den
D. November 1930. Uebungsbeitrag iſt ſofort izahlbar. Die Anregung
wird für viele Vereine eine angenehme Entlaſtung darſtellen.
Für die Europa=Meiſterſchaften der Amateurringer, die Ende
März 1931 in Prag ſtattfinden, haben bislang elf Nationen ihre
Meldungen abgegeben.
Deutſcher Federgewichtsmeiſter wurde Paul Noack, der am
Freitag abend in Berlin den Hannoveraner Thriene in der
ſieben=
ten Runde ausſchlug.
Mit 10:6 Punkten wurde Ungarns Länderſtaffel von Bayerns
Amateurboxern in München geſchlagen.
Geſchäfkliches.
Katarrh= und Aſthmaleidenden,
ſowie Aerzten wird der rühmlichſt bekannte „Karfort=
Inhala=
tor mit dem Nebelſporn” ohne Kaufzwang, ohne
Vorausbezah=
lung und ohne Nachnahme mit bedingungsloſem Rückſendungsrecht acht
Tage koſtenfrei zur Probe geſandt, damit ſich jeder perſönlich von der
hervorragenden Wirkung dieſer ſegensreichen Erfindung überzeugen
kann. — Aſthma, Bronchialkatarrh, Bruſt=, Kehlkopf=, Rachen=,
Naſen=
katarrh, Stirnhöhlenkatarrh und ſonſtige Katarrhe und Krankheiten
der Atmungsorgane werden, wie viele tauſend Anerkennungsſchreiben
einwandfrei beweiſen, mit Hilfe des Karfort=Inhalators erfolgreich
be=
kämpft. Oft genügt ſogar ſchon die Probeinhalation, zur Erzielung des
gewünſchten Erfolges.
Verlangen Sie nähere Auskunft ſowie Broſchüre: „Katarrh fort!
Ein Troſtwort für Katarrh= und Aſthmaleidende!” nebſt vielen
beglau=
bigten Erfolgsberichten und Dankſchreiben von der Firma Carl Auguſt
Tancré, Naumburg / Saale.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 17. November.
15.00: Ernſt Nebhut: Beim Weltrekordmann auf dem Bau,
Paul Laven: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt.
15.2
Berlin: Unterhaltungsmuſik.
16..
18.05
Prof. A. Goldſchmidt: Das Syſtem Irigoyen und ſein Fall.
18.35: Prof. Dr. Fritz Drevermann: Die Lebensweiſe des
Men=
hen der Urzeit.
19.05: Engliſcher Sprachunterricht.
19.30: Stunde der Kammermuſik. Ausf.: Das Amar=Quartett.
Wolf: Italieniſche Sere=
Haydn: Streichquartett in D=moll. —
nade für Streichquartett.
20.15: Dr Wilh. Leyhauſen: Aus dem Nibelungenlied.
2.45: Aus Prag: Sinfoniekonzert. Ausf.: Das Orcheſter Radio=
Journal, Prag.
Tanzunterricht, erteilt von Georg Grünert.
0-4
22.50: Tanzmuſik. Kapelle Jan und Patrik Hoffmann.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 17. November.
9.05: Breslau: Schulfunk. Mit deutſchen Siedlern in den
ober=
ſchleſiſchen Wald.
10.00:Schulfunk. Wir ſpielen Rumpelſtilzchen.
14.30: Kinderſtunde. Wir machen eine Kinderzeitung.
15.00: Jugendſtunde. Die Radierung.
16.00: Pädagog. Funk. Lichtbildſammlung in der Arbeitsſchule emer
Kleinſchadt.
17.30: Quartettlieder von Ed. Borſchein. Mitw.: Käte Wegner und
das Brunier=Quartett.
18.00: Lache dich geſund! Geſpräch zwiſchen Prof. Guſtav
Hoch=
ſtetter und Dr. Zehden.
18.30: Geh. Rat Prof. Dr. Julius Wolf: Giht es zu viel oder zu
enig Menſchen auf der Welt?
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Prof. Dr. Borchert: Pflanzenſchutz und Bienenzucht.
20.00: Leipzig: Faun= und Elfenreigen. Ballettſuite von Fr. Kark.
20.15: Aus dem Saal des Induſtrie= und Kulturvereins, Nürnberg:
Konzert des Lehrergeſangvereins Nürnberg. Mitw.; Mia
Neu=
ſitzer=Thoeniſſen (Sopran), Erneſtine Reuter (Alt), A. Richter
Prohaska (Baß=Bariton), M. Gebhard (Orgel und
Tenor), J.
Klavier), Städt. Orcheſter.
Ca. 22.30: Berlin: Tanzmuſik. Kapelle Lud Gluskin.
Weiterberichl.
Die Warmluftwelle hat unter Barometerfall bei ihrem Vorüberzug
neben Eintrübung bereits Niederſchläge gebracht. Schon folgt kühlere
Luft nach, die Wolkendecke wird wieder durchbrochen und der Luftdruck
ſteigt erneut an. Wohl gelangen mit der maritimen Luft vorerſt noch
vereinzelt geringe Schauer zum Auftreten, fedoch dürfte ſich das
We=
durch die Weiteventwicklung des hohen Druckes beſſern und die
Tempe=
raturgegenſätze zwiſchen Tag und Nacht wieder mehr zur Geltung
kommen.
Ausſichten für Montag, den 17. November: Bewölkt und aufheiternd,
kühler, Nachtfroſtgefahr, keine oder nur vereinzelt geringe
Nieder=
ſchläge.
Ausſichten für Dienstag, den 18. Dezember: Weiterhin Nachtfroſtgefahr,
trocken, neblig=wolkig mit Aufklaven.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliik und Wirtſchaft: Rudelf=Manpe; für Feullleton, Reich und
Ausſand und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann.
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdlenft: Andreas Bauer;; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſfadt
Für mverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückfendung nicht übernommen.
Die beutige Nummer hat 8 Seiten
[ ← ][ ]Montag, den 17. November 1930
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Allein=
benutzungsrecht)
z1 grndrin
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Montag, d. 17.
No=
vember 1930, um
20 Uhr, im Großen
Saal des Städtiſch.
Saalbaues.
Saalbauſtraße.
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neben der Drogerie.
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Regie: Gebrüder Fleck
„lch hab im Traum Deine Lippen besessen und kann
bei Tag diesen Traum nicht vergessen” — so singt der
unbekannte stolze Csikos, der Sieger im großen Rennen
— und seine Gastgeberin, die schöne Baroness Terka,
weiß wohl, wem dieses Lied gilt. — Nur einer verstand
sie richtig zu nehmen — ihr zu imponieren — Unter
der Maske des siegreichen Reitknechts bricht er ihren
Stolz und wapdelt die männerfeindliche Ceikosbaroness‟
zu einer liebenden Frau.
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Alter von 24 Jahren verſchieden iſt.
In tiefer Trauer:
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Die Beſtattung findet Dienstag, den 18. November,
14 Uhr, in dem Krematorium auf dem Waldfriedho
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Ein Posten Schlüpfer .. . . . . . . . . . . 1.50 u. 1.90
Ein Posten Croisé-Damenhemden .. . . . . . . . . 3.00
Ein Post. Groisé-Dam.-Nachthemden 5.00 u. 6.00
Ein Post. Croisé-Herr.-Nachthemden 6.00 u. 6..50
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Oſtertag, Hügelſtr. 27, Fernin
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Für die herzliche Teilnahme an dem
ſchweren Verluſi, der uns betroffen hat,
ſagen wir unſern aufrichtigen Dank.
Im Namen der Trauernden
Ferdinand Kurtz
Darmſtadt, 15. Nov. 1930.
Pädagogſtr. 2.
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