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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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anern Erſcheinen vom 1. November
M.S Reichsmark und 22 Pfennig
meckt 228 Reichtmart, durch die
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Zncdz0 d monatlich 2.25 Reichsmart.
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Taglmus nicht übernommen.
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eimgtim mern inſolge höherer Gewalt
btar nſcht zur Kürzung des
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1,5r0 Thlelt für uns. Poſtſcheckkonte
2 furz a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original-Aluffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 306
Mittwoch, den 5. November 1930. 193. Jahrgang
A mm breite Zelle im Kreiſe Darmftadt 25 Reichepfa.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg. Nellamezelle (92 mm
breih 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm brelte
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
f4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung anf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konhurs oder gerſchticher Beſtreibung fähl ſeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Natlonalban”
adgroße Geſetzgebungswerk vor dem Reichsrat.
aimkagltwuf der ganzen Linie. — Ordnung in den Finanzen um jeden Preis. — Das Finanzprogramm
le-Borausſehung für unſere Außenpolikik. — Der Kanzler erſucht den Reichsral
um beſchleunigke Erledigung des Programms.
Brünings Pläne.
g5 aise Problem nur polikiſch lösbar.
Zwang zur Eile.”
ElNe Reuktimzler hat ſich mit ſeinem Auftreten vor dem
peigat an instag einen eigentlich von keiner Seite
beſtrit=
en 8a urfolg) ſhult. Es ſcheint, als ob ſeiner mehr
zurückhalten=
tur 10 Milieu des Reichsrates beſſer liegt. Man täte
näthſſer urpih— wenn man daraus den Schluß ziehen wollte,
ledighſl frus dieſem Grunde ſchon zum zweiten Mal eine
jiebſte der politiſchen Linie zugunſten
geichſißakkes verſucht habe. Aber auch er ſelbſt iſt ſich
IHſe hiein iner Wirkung ſicherer. Er hat vollkommen frei
um ſagen, mwr.f einige Notizen geſtützt. Schon rein ſachlich bei
5hütengeheu m Stoff eine beachtliche Leiſtung. Aber auch die
wie eſt ine Gedanken vortrug, die klare Gliederung der
dasf drſche Aneinanderreihen der einzelnen Tatſachen
EFeen ihimt, einem klaren Eindruck. Er ſteht nach ſeinem
gen Aſtraten in dem Ruf eines Zauderers, gilt als ein
der ſyſchar ſehr ſchwer gegen innere Bedenken durchringt,
Fune möga zu /shalb auch jetzt noch Zweifel beſtehen, ob er in
ektriſterr Zeilkie raſches Handeln verlangt, der rechte Mann ſein
drell Ae aben ’s eine haben wir doch heute zum erſten Male ge=
Holzer haß erſirllich ein Politiker von Format iſt.
Dratenurr Dukſtining hat eine ſehr klare Vorſtellung von den
ftügen nhr hat h9/ Zuſammenhang und die Bedingtheit
knuunneiß wnd äußerer Politik plaſtiſch
herausge=
hati (ennen laſſen, daß für ihn auch die Finanzreform
Heyſſache „iw iſt, und wenn man die von ihm gewollte Ver=
. 998 zwitſtr ſeiner Unterredung mit dem „Petit Pariſien”
—ner Ale wor dem Reichsrat herſtellt, dann zeigt ſich
da=
je Liminſe mer Politik zum erſten Male in rechter Klarheit:
je Rſe ſſion des Youngplanes iſt nur ein Teil
oac aktiſen Außenpolitik, wie ſie ihm vorſchwebt.
yiu rausſttze, aber iſt in jedem Falle die
Kraftanſtren=
mit =wir zur Sanierung kommen müſſen. Nicht
I n wiely Bertrauen im Innern und im Auslande zu
ge=
dieiea/, ſondr auch um im entſcheidenden Augenblick nicht wieder
heu / Som 11928 infolge unſerer Finanzſchwäche zu untrag=
Wie Vertruu ggezwungen zu werden. Die Erwartung iſt
des=
eiglngsſelleichſtighet völlig unberechtigt, daß der Kanzler mit dieſer
genen nd muſtee Linie, auf die er ſich jetzt feſtgelegt hat, viel
Ruewim Velgitign zurückgewinnen wird, das er in den letzten
uä ligten duln ſiin Zaudern verloren hat. Er hat gezeigt, daß
ſehweng” richtii Solitiſchen Inſtinkt beſitzt; er wird noch zeigen
ſpltze, daß ſ/was für die Praxis höchſt wichtig iſt, auch hart
fo 1/ iſt, un mig, nicht durch Konzeſſionen aus ſeiner Richtung
bra gen zu IItſt.
ſe” polittſen, Kreiſen iſt viel herumgeheimniſt worden,
wes=
o.
higer Katr zu wiederholten Malen dem Reichsrat in faſt
tiver / Fy— die Forderung unterbreitete, daß dieſes Re=
0sprogminn in ſpäteſtens 14 Tagen durchberaten ſein müſſe.
wir illlruchtig verſtehen, dann iſt es ganz ſicher, daß die
chtich der Giyſeirtwürfe ſachlich vom Reichsrat gar nicht
durch=
nwert Eann, weil darüber Monate vergehen müßten.
ſganzeProblem läßt ſich nur rein politiſch
R. Daſſi der Zwang zur Eile, der im Grunde auch
Nigt iſt)/ adem mit den Ländern bereits ſchon ſeit Wochen
delt unvem iſt. Die Stimmung im Reichsrat ging denn
im Didlsnag dahin, daß der gute Wille vorhanden iſt, der
kung d0/Krnzlers nachzukommen und um den 15.
Novem=
erum dhTeratung des Programms zu Ende zu bringen.
iegt uſcgt gsriſt von 14 Tagen vor dem Beginn der Reichs=
Verhandſlgei. Bei normalem Verlauf will der Kanzler
Zeit bihzem, um mit den Parteiführern Fühlung zu neh=
und dilſ innarſitzungen vorzubereiten. Er wird dann an=
Dezemtt an den Reichstag die gleiche Forderung ſtellen,
ſe Geſche von ausſchlaggebender Bedeutung noch vor dem
=swechſeklen abſchiedet werden, und würde, falls ſich zeigen
daß diſſean teimäßige Zerriſſenheit des Reichstages zu groß
Ailm dieſi Arrogramm durchberaten zu können, kurz vor
hnachchin mit Notverordnungen arbeiten. Er
dann / / SZeweis erbracht, daß er auch den äußerſten
ubluch lner parlamentariſchen Erledigung
cht hätntz rotzdem iſt aber wahrſcheinlich, daß der Kanzler
ine Beßtumigung im Reichsrat drängt, um für alle Fälle
T W. M. W. Jdtt e Me Hft Hitteid. iée Mit. Mife Muiete
7 daß eiich Im Ausſchuß des Reichstages über die
Abände=
ſiten der liwerordnungen ein Konflikt mit der Regierung
kicht, umdre Gefahr greifbar würde, daß eine Mehrheit
Die Rllhrrrng ſich zuſammenfindet, die auf Aufhebung oder
ſviellerE ſuniderung beſteht, dann könnte der Kanzler auch
rüher)” einer Waffe Gebrauch machen und den Artikel 48
henden. fleigt aber Wert darauf — und daher die Bitte um
Neuniguſh—, mindeſtens ein Votum der beiden Faktoren der
M Sgebungit ſum das des Reichsrates, für ſich zu haben.
Reichskanzler Dr. Brüning
inete dillt ientstags=Sitzung des Reichsrates mit Worten der
ſchuldigrſy m eil die umfangreichen Druckſachen noch nicht voll=
Dis vorlügn. Die jetzige öffentliche Tagung des Reichsrates,
Ihr er fohuf, die Fortſetzung der im Laufe der letzten 14 Tage
hen derd idusregierung und den Ländern geführten vertrau=
Eer Verhällungen über die großen Fragen der Wirtſchafts=
F
andMt Wir ſtehen vor einem Geſetzgebungswerk, wie
SBedeutung uns ſeit vielen Jahren nicht vorgelegen
Geſetzgebungswerk ſteht in engſter
bumzu unſerer Wirtſchaftspolitik und
vor allem unſerer Außenpolitik, ja, es bildet die
Vorausſetzung für unſere Außenpolitik. Nachdem
wir die Freiheit von der ausländiſchen Kontrolle durch die
An=
nahme des Youngplanes bekommen haben, muß es die Aufgabe
jeder Reichsregierung ſein, wie ſie auch parteipolitiſch
zuſammen=
geſetzt iſt, dafür zu ſorgen, daß von dieſer Freiheit der richtige
Gebrauch gemacht wird und Sicherungen dafür getroffen werden,
daß dieſe Freiheit unter allen Umſtänden erhalten bleibt. Die
Freiheit iſt auch mit Opfern verbunden.
Das Ziel unſerer Finanz= und Wirtſchaftspolitik iſt, die
Aktionsfähigkeit unſerer Außenpolitik zu erweitern.
Wir müſſen das Vertrauen zu unſerer Wirtſchaft wiedergewinnen.
Ausland und Inland, vor allem aber die Wirtſchaft, erwarten,
daß das Finanz= und Wirtſchaftsprogramm in kürzeſter Friſt
Ge=
ſetz werden. Ein gewiſſer Zug der Reſignation und Müdigkeit, der
durch unſere Wirtſchaft geht, muß beſeitigt werden. Wir haben
die feſte Zuverſicht, daß es bei Anſpannungaller Kräfte
Deutſchland gelingen wird, den Anſchluß an die
welt=
wirtſchaftliche Umſtellung zu finden, und daß
Deutſchland dabei weniger leiden wird als andere Länder. Der
Streit bei den kommenden Verhandlungen wird im Reichsrat
gehen um die 100 Millionen Kürzung an den
Länderüberweiſun=
gen, um das Bauprogramm der Reichsregierung, um die
Sen=
kung der Realſteuern und um den endgültigen Finanzausgleich,
den wir in Form eines Rahmengeſetzes Ende dieſer Woche Ihnen
zuleiten werden. Es wird möglich ſein, die Realſteuern zu ſenken.
Das ſoll der Schlußſtein ſein zu den Preisſenkungsmaßnahmen der
Regierung. Denn damit ſoll das Argument beſeitigt werden, das
jetzt gegen die Preisſenkung im Kleinhandel und bei den
Lebens=
mitteln angewendet wird. Wir bedürfen zur Durchführung der
Preisſenkung der Unterſtützung der Oeffentlichkeit und der Preſſe.
Wir ſind auch überzeugt, daß es möglich ſein wird, den
Wohnungs=
markt in Gang zu bringen. Wir müſſen in dieſem oder im nächſten
Jahre zu einer Ueberleitung des Wohnungsmarktes von der rein
ſtaatlichen Unterſtützung zur Privatwirtſchaft kommen, weil wir
ſonſt in zwei oder drei Jahren vor einem jähen Abſturz ſtehen und
jahrelang hunderttauſende arbeitsloſer Bauarbeiter haben würden.
Unbedingt notwendig iſt rückſichtsloſe Sparſamkeit auf allen
Gebieten, denn mit weiteren Steuererhöhungen können wir
den Finanzbedarf nicht mehr decken.
Auch in der Tabakbeſteuerung haben wir jetzt das Optimum
er=
reicht. Die einzige Steuer, die noch erhöht werden könnte, wäre
die Umſatzſteuer, aber eine ſolche Erhöhung wäre unvereinbar
mit unſerer Preisſenkungsaktion. Zur Kürzung der
Beamtenge=
hälter mußten wir ſchreiten, weil einfach ein anderer Weg nicht
vorhanden war. Wir haben das gewiß nicht leichten Herzens
ge=
tan, aber wir meinen daß die Beamtenſchaft ſich durch dieſes Opfer
am ſtärkſten in das Volksganze einfügen wird. Nach einiger Zeit
wird man erkennen, daß durch dieſe Notmaßnahmen die
Reichs=
regierung dem Berufsbeamtentum keinen Schaden, ſondern einen
Dienſt erwieſen hat.
Wir müſſen an den Reichsrat die Bitte richten, innerhalb
14 Tagen die Geſamtheit dieſer Geſetze zur Verabſchiedung
zu bringen. Das iſt gewiß eine außerordentlich ſchwierige
Arbeit, aber ſie iſt notwendig zur Wiederberuhigung der
öffentlichen Atmoſphäre in Deutſchland und zur
Ankurbe=
lung der Wirtſchaft, die die Vorausſetzung iſt für eine
Preisſenkung und für eine Einſchränkung der
Arbeits=
loſigkeit.
Wir haben uns damit beſchäftigt, wie der Arbeitsloſigkeit
ge=
ſteuert werden kann, aber die Reichsregierung lehnt es ab, in
dieſer Stunde Einzelmaßnahmen vorzuſchlagen, weil
Voraus=
ſetzung die Beſchaffung von Kapital und Kredit ſind. Das wird
nur möglich ſein, wenn es gelingt, vorher in kürzeſter Friſt dieſes
Geſetzgebungswerk zu erledigen, Reichskanzler Dr. Brüning führte
noch aus, daß die agrarpolitiſchen Maßnahmen der
Reichsregie=
rung nicht hinderlich ſein können, zu einer wirklichen Preisſenkung
auch auf dem Gebiete der Lebensmittel zu kommen. Die deutſche
Wirtſchaft muß unter allen Umſtänden, wenn es gelingen ſoll,
des Problems der Arbeitsloſigkeit eingermaßen Herr zu werden,
wieder Vertrauen in die deutſche Finanzgebarung für die ganze
Zukunft bekommen. Es bedarf keiner Frage, daß ein gewiſſer Teil
der Arbeitsloſigkeit in Deutſchland zurückzuführen iſt auf eine
ge=
wiſſe Reſignation und eine Vertrauenskriſe. Der Reichsrat
be=
findet ſich in einer großen geſchichtlichen Stunde ſeiner Tätigkeit.
Sie wiſſen alle, daß ſchnelles Handeln notwendig iſt und daß
da=
von ein großes Stück der Zukunft des deutſchen Volkes
ab=
hängig iſt.
Der Reichsfinanzminiſter über die einzelnen
Geſehenkwürfe.
Reichsfinanzminiſter Dietrich erläuterte dann die vorliegenden
Geſetzentwürfe im einzelnen. Es handelt ſich dabei um den Etat, das
Gehaltskürzungsgeſetz, um das Geſetz zur Senkung
des Perſonalaufwandes, um die
Ausgabenbegren=
zung im Haushalt, um die Fortſetzung der bisher als
Not=
verordnung verfügten Zuſchläge zu den höheren
Einkom=
mensſteuerſtufen, um die Fortfetzung der Erhöhung
der Tantiemeſteuer, um die Senkung der Realſteuern
und die Vereinfachung des Steuerſyſtems. Die Vorlage
zur Erhöhung der Tabakſteuer wird in den nächſten Tagen eingehen.
Der Reichshaushalt, wie er Ihnen jetzt vorliegt, weiſt in
Einnah=
men und Ausgaben insgeſamt eine Summe von 10 655 000 000 Mark
auf. Dieſe Summe iſt gegenüber dem endgültigen Etat des Jahres
1930, wie er auf Grund der Notverordnung vom Juli aufgeſtellt war,
um 1 140 000 000 Mark geſenkt. Zunächſt haben wir das Kernproblem
erfaßt, in dem zunächſt die Arbeitsloſenverſicherung abgehängt wurde,
bis auf einen Betrag von 420 000 000 Mark für die Kriſenfürſorge.
Da=
durch iſt gegenüber den Anſätzen 1930 auf dem Gebiete der
Arbeits=
loſenverſicherung eine Minderausgabe von 267 000 000 entſtanden.
Die=
ſer Abſtrich iſt möglich, weil ſich die Arbeitsloſenverſicherung durch die
(Fortſetzung anf Seite 3 Spalte 2
* Likwinow „greift ein”.
(Nachdruck, anch mit Quellenangabe, verboten.)
T. Moskan, 1. November 1930.
Für die am 5. November in Genf beginnende
Abrüſtungs=
konferenz hat ſich — hier keineswegs unerwartet — der
Sowjet=
außenkommiſſar Litwinow in eigener Perſon angeſagt, ein in
mancherlei Hinſicht für die geſamte Weltpolitik und Europa
ſo=
wie Deutſchland im beſonderen bedeutſames Moment. Einmal
ſchon wegen der außenpolitiſchen Perſönlichkeit. Litwinows
ſelbſt, der ja zum Unterſchied von ſeinem Vorgänger Tſchitſcherin
die ruſſiſch=europäiſche Feſtlandspolitik nicht als die Grundlage,
ſondern nur als einen, wenn auch nicht unwichtigen Teil der
roten Welt=Außenpolitik betrachtet. Man darf daran erinnern,
daß es 1927 Litwinow geweſen iſt, der es in Tſchitſcherins
Ab=
weſenheit ſogar zum Bruch mit der „Europamacht England”
kommen ließ, nur um Europa gegen die Vereinigten Staaten
von Nordamerika und gegen die oſtaſiatiſch=päzifiſchen Probleme
frei ausſpielen zu können. Dieſer ſein Trumpf iſt Herrn
Lit=
winow — man gibt ſich im Kreml darüber gar keiner Täuſchung
mehr hin — gründlich mißlungen, und wenn er jetzt zur
Ab=
rüſtungskonferenz nach Genf geht, ſo nicht ohne einen hohen
Grad bitterer Enttäuſchung an ſeinen
amerika=
niſch=pazifiſchen Hoffnungen.
Nordamerika iſt heute vielleicht weniger denn je für eine
Anerkennung der Sowjetunion zu haben und ſchon garnicht für
große amerikaniſch=ruſſiſche Illuſionen, wie ſie ſelbſt dem
allmäch=
tigen Generalſekretär der Partei, Stalin, bei der Durchpeitſchung
etwa des Fünfjahresplanes der Induſtrialiſierung und
Agrar=
kollektivierung ſo berückend vorſchweben, beſſer geſagt:
vorge=
ſchwebt haben. Auch in Oſtaſien und Süd= und
Vor=
deraſien ſchleifen die Zügel der
Sowjetaußen=
politik im Geſtrüpp der Mißhelligkeiten und
Zufälligkeiten. Vor allem mit Japan und beſonders
China ſcheint nichts mehr anzufangen zu ſein, ſeitdem die
Oſt=
chinabahnfrage nicht mehr das probate Mittel zur Ausnützung
japaniſch=chineſiſcher Gegenſätze zu ruſſiſchem Vorteil darſtellt,
wie noch vor jetzt einem Jahr, als es der roten Partei= und
Weltrevolutionsdiktatur ſchließlich beinahe nicht mehr gelungen
wäre, die beſchworenen Kriegsgeiſter wieder in die Unterwelt
zu=
rückzutreiben. Die einzigen Lichtpunkte der
Litwinow=
ſchen Epoche — ſie hat ja ſchon lange vor Tſchitſcherins
end=
gültiger Entlaſſung begonnen — ſind heute die Türkei,
Italien und Deutſchland, neben denen ſich die
gegen=
wärtige ruſſiſch=franzöſiſche Kriſe vollends wie eine
undurch=
dringliche Finſternis ausnimmt. Der Sowjetaußenkommiſſar
kann alſo nur mit ſchweren Sorgen nach Genf reiſen, und es
zeugt immer wieder nur für das außerordentliche Geſchick des
roten Kreml, ſeine eigene Notlage in einen neuen Trumpf zu
verwandeln, wenn Litwinow ſozuſagen mit einem
ſowjetruſſi=
ſchen Muſterkoffer für den großen Ausverkauf — kommerziell,
finanziell und auch politiſch — nach Genf geht. Erſt in dieſen
Tagen hat die Sowjetregierung beſchloſſen und den Beſchluß
möglichſt laut zur allgemeinen Kenntnis der Innen= und
Außen=
welt gebracht: jede Handelsſabotage gegen die Sowjetunion ſei
mit entſprechenden Repreſſivmaßnahmen zu beantworten. Das
eigene große Minus iſt auf dieſe heroiſche Art — will ſagen
mit dieſem kläglichen Trick — in ein Plus verwandelt worden,
deſſen Potenz und Umfang gegenwärtig ganz und gar von den
Kompromiſſen abhängt, die Litwinow in Genf und ſpäter
ein=
handeln bzw. zugeſtehen wird. Iſt es denn nicht auch Litwinow
geweſen, der vor einigen Jahren auf der
Weltwirtſchaftskonfe=
renz für ſeine bzw. der Sowjetunion Bereitſchaft zu einem
fried=
fertig=produktiven Nebeneinander der kapitaliſtiſchen und
bol=
ſchewiſtiſchen Welten ein paar weitere Jahre ungeſtörter
welt=
revolutionärer Umtreibereien und innenpolitiſcher
Niederknüp=
pelung alles Oppoſitionellen — eingehandelt, eingeſchmuggelt
hat?!
Was ihn, Litwinow, aber heute zu der Fahrt nach Genf
treibt, das iſt ein verhängnisvolles, für die Sowjetunion
nach=
gerade ſchauerliches „zufälliges” Zuſammentreffen des
Abrüſtungsproblems mit dem
Sowjetdumping=
komplex, und hier ſtehen wir nun vor der eigentlichen
Be=
deutung der Reiſe Litwinows nach Genf zur
Abrüſtungskonfe=
renz. Jetzt wird die politiſche Perſönlichkeit Litwinows ihre
Probe auf das von ihm ſelbſt gewählte ſchwere Exempel
be=
ſtehen müſſen, ob Sowjetaußenpolitik als ruſſiſcher Staatsfaktor,
und ob weltrevolutionäre Ideologie als Knutenpraxis gegen die
bürgerliche Umwelt, ob dieſes „Einheitselement” noch immer
gegen Kapitalismus und bürgerliche Militärmacht, gegen Europa
und ſeine internationale Kulturpotenz aufrecht erhalten werden
kann. Oder ob jenes „zufällige” Zuſammentreffen von
Ab=
rüſtungsnotwendigkeit und Weltwirtſchaftskriſe ihm, Litwinow,
und dem Bolſchewismus, endlich einmal die
Weltein=
heit gegen die Weltrevolution zu eigenem
Nutzen Rußlands und der Welt entgegenſetzt.
Wir wagen keine Prognoſe, nicht einmal ein einigermaßen
erſchöpfendes Für und Wider. Aber es muß in Genf diesmal
hölliſch aufgepaßt werden. Beſonders der Deutſche weiß es ja,
daß es mit der Rapallopolitik und ihren Konſequenzen heute
äußerſt kritiſch beſtellt iſt, daß außerdem auch die Reviſionsparole
von Deutſchland gerade jetzt mit unverblümter Deutlichkeit in
den Kampf getragen werden muß. Deutſchland iſt — mit
weni=
gen Ausnahmen — noch überall iſoliert, ſo daß Deutſchland alſo
letztlich wieder allein die Entſcheidung über die ruſſiſch=
euro=
päiſchen und ruſſiſch=weltpolitiſchen Intereſſenfronten wird
fällen müſſen. Litwinow ſieht — es ſei hier wieder daran
er=
innert — eigentlich nur die Türkei, Italien und Deutſchland auf
ſeiner Seite: alle drei ſind entſcheidend an der Reviſion aller
Nachkriegsdiktate intereſſiert. Und er weiß auf der anderen
Seite, daß Frankreich der Sowjetunion mit ſeinem militäriſchen
Bündnisſyſtem juſt an den empfindſamſten Stellen Rußlands
gegenüberſteht. Und ſchließlich iſt ihm bekannt, daß er, wenn
auch Amerika für ihn diesmal kein Partner mehr iſt wie auf der
Weltwirtſchaftskonferenz — daß er trotz aller Ungunſt der Lage,
in der Abrüſtungsſache auch heute wieder ein
Schlupf=
loch hinein in das eigentliche Europaproblem
findenkann, umſeine und desroten Kreml Leier
hochmütig weiterzuſpielen.
Und das Schlupfloch wäre? Die Sowjetpreſſe ſelbſt z.
immer wieder mit dem Finger darauf, wie hypnotiſiert: die
Seite 2
Mittwoch, den 5. November 1930
Numm
Parallelität zwiſchen dem Kelloggpakt und der Geldhilfe des
Völkerbundes an die einer Kriegsgefahr ausgeſetzten Staaten
einerſeits und der militärpoli=iſchen und wirtſchaftlich=
finanziel=
len Einkreiſung und Abſchnürung Rußlands andererſeits. Es
würde zu weit führen, hier den bolſchewiſtiſchen
Beweisführun=
gen nachzugehen und ſie auf ihre Verläßlichkeit zu prüfen. Aber
als Anfang Oktober in Genf der Kampf gegen das
Sowjetdum=
ping als franzöſiſcher Schlachtruf aufkam — nicht ohne Erfolg,
wie die letzten Wochen lehren —, wurde in demſelben Genf der
Kelloggpakt mit dem Geldhilfevertrag „zum Kampf gegen
Ruß=
land” (wie Moskau fürchtet) verkoppelt. Und da ſich
die=
ſer Verkoppelung, begutachtet von 22 europäiſchen und
ſechs außereuropäiſchen Staaten, Deutſchland, Italien,
Ungarn, die Schweiz und China verſagt haben,
da auch die Türkei gegen ſie eingenommen iſt, ſpitzt ſich für
Litwinow die ganze Problemmaſſe auf das Vakuum zwiſchen
England und Frankreich zu. Denn zwar haben, ſo verraten
ſich die „Iſweſtija”, dieſe beiden die Verkoppelung zwiſchen
Ab=
rüſtung und Antiſowjetkrieg nach außen hin einmütig beſchloſſen
und mitunterzeichnet, aber in der Frage der Kontrolle jener
ſchickſalsſchwangeren Geldhilfe „ſtimmen die „Sympathien:
Eng=
lands und Frankreichs zu den künftigen „Opfern: des
Ueber=
falls (von ſeiten der Sowjetunion) keineswegs überein‟ . ."
Man darf folglich vermuten, daß Litwinows Taktik auf die
Paralyſierung bzw. Ausnützung dieſes franzöſiſch=engliſchen
Geheimkonnexes gerichtet ſein wird, ohne Deutſchland, Italien
oder der Türkei und allen Nichtbeteiligten jener in der Tat
aus=
ſchlaggebenden und ſchickſalsſchweren Verkoppelung von
vorn=
herein irgendwelche Chancen für ihre Ruſſenfragen
zuzubilli=
gen. Sowäre esdenn auch diesmal wieder in die
Hand des zentral gelegenen Deutſchlands
ge=
geben, den europäiſchen und weltpolitiſchen
Knoten zu ſchürzen. Und wie die Dinge im Sowjetſtaat
heute ſelbſt liegen, bleibt Deutſchlands Stellung diesmal auf der
Abrüſtungskonferenz ſo heikel wie nie zuvor. Litwinow
fährt wieder zum Ausverkauf.
Vom Tage.
Grzeſinſki Polizeipräſidenk für Berlin.
* Berlin, 4. November. (Priv.=Tel.)
Die preußiſche Regierung hat am Dienstag eine Reihe von
Perſonalveränderungen vorgenommen. Die wichtigſte iſt die
Ab=
halfterung des bisherigen ſozialdemokratiſchen Polizeipräſidenten
von Berlin, Zörgiebel, und ſeine Erſetzung durch den früheren
Innenminiſter Grzeſinſki. Grzeſinſkis Ernennung iſt auf direktes
Eingreifen Severings zurückzuführen. Anfangs war das
Zen=
trum mit dieſer Veränderung nicht einverſtanden, weil
gleichzei=
tig weitere Veränderungen beabſichtigt waren. Nachdem aber
die zunächſt vorgeſehene Verſetzung des Zentrumsanhängers
Oberſt Heymansberg, des Leiters der Schutzpolizei, nicht
durch=
geführt wurde, hat ſich das Zentrum mit den übrigen
Verän=
derungen abgefunden. Der ſozialdemokratiſche Polizeioberſt
Hell=
riegel geht jetzt nach Magdeburg. Grzeſinſki ſteht bei den
Kom=
muniſten in keinem guten Ruf. Er war es, der den
Rotfront=
kämpferbund auflöſte und unter deſſen Amtsführung auch die
blutigen Majunruhen 1929 ſich ereigneten.
Vorbereikungen.
* Das Anſchwellen der nationalſozialiſtiſchen Stimmen und
der parlamentariſche Machtverluſt der Sozialdemokraten bei den
letzten Reichstagswahlen iſt auf die S.P.D. nicht ohne Eindruck
geblieben. Unter Führung der Sozialdemokratie wird jetzt eine
Gegenaktion der rechtgläubigen Republikaner eingeleitet. Wie
dieſe gedacht iſt, geht aus der Rückkehr Severings ins Preußiſche
Innenminiſterium, den Perſonalveränderungen bei der Berliner
politiſchen und Kriminalpolizei und weiteren perſonalpolitiſchen
Maßnahmen hervor. Um ein Gegengewicht gegen die
Sturmabtei=
lungen der Nationalſozialiſten zu erhalten, wird dazu jetzt das
Reichsbanner mobil gemacht. Auch die Spitzen der heſſiſchen
S.P.D. haben ſoeben über Kampfmaßnahmen beraten und u. a.
beſchloſſen, „die Mitglieder aufzufordern, ſoweit es ihre
wirt=
ſchaftliche Lage irgendwie geſtattet, dem Reichsbanner Schwarz=
Rot=Gold ſich anzuſchließen‟. Die ſogenannten proletariſchen
Kampfgemeinſchaften ſollen gemieden werden. Das Reichsbanner
wird als die „alleinige republikaniſche Abwehrorganiſation”
be=
zeichnet, die für die S.P.D. in Betracht kommt. Man gibt das
jetzt offen zu, was früher ſtets mit dem biederſten Geſicht beſtritten
wurde. Wir werden alſo demnächſt neue hemden” durch die
Straßen ziehen ſehen. Es iſt ſchwer, keine Satire zu ſchreiben..
Wenn nur der bitterernſte politiſche Hintergrund nicht wäre.
Muſikverein Darmſtadt.
Großes Haus. — Dienstag, den 4. November.
Wilhelm Pekerſen: Große Meſſe.
War die Uraufführung für den Komponiſten wie für den
Muſikverein ein großer, bedeutender Erfolg, ſo ſtand die
Wieder=
holung ihr in keiner Weiſe nach. Ja alle, die das Werk
wieder=
hörten, empfanden ſeine tiefe Religioſität, ſeine wahre
Empfin=
dung und ſeine Geiſtigkeit in erhöhtem Maße. Die Ausführung
hat ſich noch geglättet. Vor allem ſei die Leiſtung des Chores
hervorgehoben. Vollſte Sicherheit über alle noch ſo ſchwierigen
Stellen verbürgten eine hochachtbare Leiſtung, ganz beſonders
be=
herrſcht wurde die charaktervolle, teilweiſe ſchwierige Rhythmik,
ja gerade ihre fließende ſelbſtverſtändliche Behandlung ſtellte einen
ſtarken Reiz der Aufführung dar. Man braucht nicht zu
erwäh=
nen, daß man ſich den Vereinschor gern ſtärker vorſtellen möchte,
an einigen Stellen kam es vor, daß der Tenor etwas hart klang,
daß der Sopran nicht ganz die Höhe erreichte, meiſtens aber war
der Zuſammenklang ausgezeichnet, der Ausdruck des Chorgeſanges
vorbildlich, die Ausſprache vorzüglich. Den Einſtudierenden,
Herrn Dr. Böhm und Herrn Erwin Palm, ſei es noch beſonders
gedankt, daß ſie eine ſo feine dynamiſche Schattierung erreicht
haben, daß ſie vor allem ein ſo prachtvolles Pianiſſimo zu erreichen
vermochten, und daß ſie die ſo leicht etwas ſchwerfällige Baßſtimme
des Chores zu ſo herrlichem Klang und flüſſigen Vortrag zu
brin=
gen vermochten.
Die Leitung unſeres Generalmuſikdirektors ſchien uns heute
dem Werk beſonders kongenial, ſie erreichte eine bedeutende
Groß=
zügigkeit im Aufbau der Einzelſätze, ſie wirkte flächig,
zuſammen=
faſſend, und ging mit beſonderer Liebe auf die wundervolle Lyrik
ein. Dr. Böhm, jetzt noch tiefer in die Meſſe eingefühlt, noch mehr
über der recht ſchwierigen techniſchen Leitung ſtehend, vollbrachte
damit eine künſtleriſche Leiſtung von hervorragender
Einheitlich=
keit und warmer Herzlichkeit. Da gibt es weder ein
verſtandes=
mäßiges Darſtellen, noch ein effektvolles Hervorheben beſonderer
Glanzſtellen, ſondern ein gleichmäßiges, ganz aus dem Gemüt
ſtammendes Darſtellen des ganzen Kunſtwerkes in ſeiner großen
Linie und Bewegung.
Mit der gleichen Liebe gab ſich auch das Landestheaterorcheſter
ſeiner Aufgabe hin. Es wurde ſehr ſchön und ſehr ausdrucksvoll
geſpielt, und nur in dem rauhen Fugato inmitten des Agnus dei
kamen kleine Unſtimmigkeiten vor. Ein großer Vorzug der
Wie=
deraufführung war es, daß es gelungen war, die bewährten
So=
liſten der Uraufführung wiederzugewinnen. So dankbar und ge=
Der Bundesvorſtand des Reichslandbundes beſchloß
umfaſſende Sofortforderungen zur Rettung der
Landwirt=
ſchaft, die dem Reichskanzler durch das Präſidium umgehend vorgelegt
werden ſollen.
Im Braunſchweigiſchen Landtag kam es bei der
Be=
gründung der Großen Anfrage über den Franzen=Zwiſchenfall
in Berlin durch den ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Thielemann zu
ſtürmiſchen Szenen, wobei die Grenzen parlamentariſcher
Aus=
drucksweiſe von beiden Seiten mehrfach überſchritten wurden.
Der neue deutſche Botſchafter v. Nenrath iſt mit
ſeiner Gemahlin in London eingetroffen.
Der Ausweiſungsbefehl gegen den Major Pabſt
aus Oeſterreich iſt aufgehoben worden, da die gegen ihn
erſtattete Strafanzeige von der Staatsanwaltſchaft zurückgezogen wurde.
Der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare Innerrußlands,
Syrzow, iſt ſeines Poſtens enthoben worden. Der
bis=
herige ſtellvertretende Verkehrskommiſſar Sulimow hat das Amt
über=
nommen.
Der Schweizer Bundesrat genehmigte in ſeiner
heutigen Sitzung eine Botſchaft an die Bundesverſammlung betr.
Be=
willigung eines außerordentlichen Kredits in Höhe
von 16 Millionen Franken zur Beſchaffung von
Kriegs=
material.
In Genf trafen geſtern die ruſſiſche Delegation unter
Führung von Litwinoff, ſowie die deutſchen
Militärſachver=
ſtändigen ein.
Gegen die Einfuhr ruſſiſcher Waren nach England zu
Dum=
pingpreiſen beabſichtigt die engliſche Regierung einer Erklärung
des Handelsminiſters Graham zufolge keinerlei Gegenmaßnahmen
zu ergreifen.
Gegen Mitternacht wurde im engliſchen Unterhaus der
kon=
ſervative Zuſatzantrag zur Thronrede, der ſich gegen
die Regierung Macdonald richtet, mit 281 gegen 250 Stimmen
abgelehnt. Die Liberalen haben für die Regierung geſtimmt.
zum Reformprogramm der Reichsregierung.
(Fortſetzung von Seite 1 Spalte 2.)
in der Zwiſchenzeit erhöhten Beiträge von 6,5 Prozent, die hoffentkich
nicht für lange Zeit notwendig ſein werden, ſelbſterhalten muß.
Die Gehaltskürzungen bedeuten für das Reich einſchließlich
der Poſt eine Erſparnis von 124 000 000 Mark.
Bei den Ländern und Gemeinden ſind die Erſparniſſe aus der
Gehalts=
kürzung auf 270 000 000 geſchätzt, davon ſollen 170 Millionen den
Län=
dern und Gemeinden verbleiben, während 100 Millionen an den
Ueber=
weiſungen gekürzt werden ſollen. Das iſt zunächſt der evſte größere
Punkt, in dem in den Verhandlungen der letzten Wochen mit den
Mini=
ſtern der Länder eine Einigung nicht erzielt werden konnte. Die
Län=
der wehren ſich gegen dieſen Abzug. Ich halte ihn für begründet, weil
an dem Steuerausfall das Reich etwa den doppelten Betrag
partizi=
viert, wie Länder und Gemeinden, und weil der Gedanke, einen ſtarken
Druck in der Richtung der Sparſamkeit auf der ganzen Linie auszuüben.
durch dieſen Abſtrich dokumentiert werden ſoll. Endlich ſind die 100
Millionen erforderlich zum Ausgleich des Etats. Den Ländern und
Ge=
meinden bleiben immerhin noch 170 Millionen Reichsmark Erſparniſſe
aus der Gehaltskürzung. Der Miniſter begründet ſodann dieſe
Maß=
nahme, die nur durch die äußerſte Not zu erklären iſt, und nur auf drei
Jahre getroffen werden ſoll, mit der Notwendigkeit, um jeden Preis
die Etats von Reich, Ländern und Gemeinden in Ordnung zu bringen,
ohne die Wirtſchaft weiter zu droſſeln. Eine ſolche Droſſelung durch
neue, die Produktion belaſtende Steuern würde ſehr bald nicht zu
Mehreinnahmen, ſondern zu verſtärkten Steuerausfällen führen und
da=
mit die Möglichkeit der Gehaltszahlung noch mehr gefährden.
Beſon=
ders ſchwierig iſt die Frage, in welcher Form die Gehaltskürzung in den
Ländern und Gemeinden durchgeführt werden ſoll, ob ſie von
reichs=
wegen vorgeſchrieben, ob von reichswegen eine Ermächtigung gegeben.
oder ob ſie Ländern und Gemeinden überlaſſen werden ſoll. Die jetzige
Regelung ſieht vor, daß
die Länder berechtigt und verpflichtet ſind, die Bezüge ihrer
Beamten im Ausmaße des Reiches zu kürzen, und zwar auch
im Verordnungswege. Das gleiche gilt für die Gemeinden
mit der Maßgabe, daß die Länder berechtigt ſind, die
Kür=
zung für die Beamten der Gemeinden mit unmittelbarer
Wirkung und endgültig im Verordnungswege anzuordnen.
Wenn die Gemeinden die vorgeſehene Kürzung nicht bis zum 1. März
1931 von ſich aus angeordnet haben, ſind die Länder verpflichtet, dieſe
Kürzung mit Wirkung vom 1. April 1931 von ſich aus rechtswirkſam
an=
zuordnen. Das Geſetz über die Ausgabenbegrenzung
beſtimmt, daß in Reich, Ländern und Gemeinden die Ausgabenanſätze
für 1932 und 1933 nicht die Summe überſchreiten dürfen, die für 1931
feſtgeſetzt iſt. Ein umfangreiches Geſetz macht die Vereinfachung
des Steuerweſens notwendig. Außer der Befreiung der
Ver=
mögen bis zu 20 000 Mark von der Vermögensſteuer und der Umſätze
bis zu 5000 oder 6000 Mark von der Umſatzſteuer liegen die
Verein=
fachungen bei der gewerblichen Beſteuerung. Die Schwierigkeiten der
landwirtſchaftlichen Beſteuerung werden am einfachſten
dadurch beſeitigt, daß man bei denienigen Zenſiten, die ein Vermögen
von weniger als 20 000 Mark zu verſteuern haben, nur noch eine
Grund=
ſteuer erhebt. Damit werden mehr als 95 Prozent der geſamten Land=
ſanglich die Solopartien geſchrieben ſind, ſo ſehr ſie oft gerade die
Höhepunkte der Entwicklung nach der Seite religiöſer Vertiefung
und Verzückung darſtellen, ſo anſpruchsvoll und
verantwortungs=
voll ſind ſie andererſeits. Bald ſind es harmoniſche
Schwierig=
keiten, hervortretende Modulationen, bald ſind es die überaus
ſelbſtändigen Stimmführungen, iſt doch die wundervolle Fuge „et.
vitam venturi” großenteils den Soloſtimmen übergeben.
Frau Suſanne Horn=Stoll ſang ihre führende Partie
womög=
lich noch ſchöner und ausdrucksvoller als bei der Uraufführung.
Die Ausgeglichenheit ihrer edlen und vollen Stimme iſt
hervor=
ragend, auch die Ausdrucksfähigkeit hat ſich in bewundernswerter
Weiſe vervollkommnet. Einzig eine zuweilen auftretende, aber
weit ſeltener als früher erſcheinende Unruhe in der Tongebung
wirkt noch als Schlacke. Wundervoll ſang Frau Martha Kuhn=
Liebel, geſättigte Klangſchönheit beſonderer Qualität iſt die
Eigen=
ſchaft ihrer Stimme, einzig die hohe Lage ſticht in der Klangfarbe
etwas zu ſehr ab. Mit ſouveräner Sicherheit und herrlichem Klang
ſangen auch die beiden Herren, Hans Grahl, deſſen Verluſt in
Darmſtadt ganz beſonders ſchmerzlich empfunden wird, weil
keiner=
lei entſprechender Erſatz gefunden wurde, und Theo Herrmann,
deſſen ſtimmliche Qualitäten und künſtleriſche Leiſtungen von Jahr
zu Jahr in bedeutungsvollem Aufſtieg ſind. Der Orgelpart war
bei Auguſt Niebergall in bewährten Händen.
Wirklich, Wilhelm Peterſen durfte ſehr zufrieden mit dieſer
ausgezeichneten Wiederaufführung ſein. Aus der Empfindung des
Hörers heraus durften wir feſtſtellen, daß das abermalige Hören
der Großen Meſſe unendlich viele Schönheiten, Einzelheiten neu
und von anderer Seite offenbarte als das erſte Hören, daß eine
Vertiefung des Eindrucks erzielt wurde, die dem Hörer offenbarte,
daß es nicht möglich iſt, ein ſolches Kunſtwerk mit einem Male
ganz zu erfaſſen und zu werten, daß jedes neue Erleben ein tieferes
Eindringen und ſtärkeres Nacherleben erlaubt. Wie gern möchte
man nachſchaffend jeden einzelnen Gedanken verfolgen, die
the=
matiſche Verknüpfung der verſchiedenen Teile beleuchten, aber
ge=
rade hierin iſt der Reichtum ſo groß, bietet die Meſſe ſo viel
Eigenes, Neues, von anderen Meiſterwerken Abweichendes, daß
eine ſolche Analyſe weit den Rahmen einer Beſprechung
ſpren=
gen müßte. Möge das Werk auch an anderen Orten ſo
verſtändnis=
voller Aufführung und ſo warmer, herzlicher Aufnahme wie in
Darmſtadt teilhaftig werden.
wirtſchaft ſteuerlich erledigt ſein. Bei der Neuregelung der
wirtſchaft handelt es ſich in erſter Linie um die Angleichum
wirtſchaft an das tatſächliche Bedürfnis und die Zahlungsfa=
Wohnungsſuchenden, zweitens um die Freimachung von Kant=
Wirtſchaft, drittens um die Pflege der Siedlung auf dem
endlich den Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft. In 3.
1928 und 1329 ſind je 8 Milliarden in öffentlichen und
Wohnungen verbaut worden. Einen ſolchen Kapitalverbr.
Bauwirtſchaft kann ein kapitalarmes Land wie Deutſchlan;
halten. Ein beſonderer Vorteil der vorgeſehenen Maßnag
daß durch die Umſtellung eine Senkung der Realſteuern er=
Es muß unter allen Umſtänden eine Entlaſtum=
Wirtſchaft erfolgen.
Es iſt populär und ſehr bequem zu ſagen, man decke die
Sto=
durch Belaſtung der vorhandenen Objekte. Es iſt aber
De=
glauben, daß eine ſolche Politik zu dem Ziel der
Belebun=
ſchaft und der Verringerung der Arbeitsloſigkeit führen k.
endgültigen Finanzausgleich geht der Plan dahin, die S,
möglichſt aufzuteilen. Eine zu weitgehende Abdrängung
von der Einkommenſteuer ſoll nicht erfolgen. Einer ſchlex
rung bedarf die Regelung des Finanzausgleiches für 185—
Der Miniſter beſpricht dann
die Kaſſenlage.
Die ſchwebenden Schulden betrugen am 1. April 1670 Mil,
der Wirtſchaftszuſammenbruch nicht gekommen, dann wär
Zwiſchenzeit mehr als die Hälfte davon getilgt worden.
Kreuger=Anleihe iſt ein Teil der ſchwebenden Schuld in efn
umgewandelt worden. Der ſogenannte Schacht=Kredit mit
nen iſt getilgt. Ferner iſt die Bankſchuld um 100 Millione-=
Aber die Defizite des Jahres erforderten neue Kreditaufnah we
licher Vorausſicht nach werden unſere ſchwebenden Schulde
des Etatsjahres ungefähr wieder die gleichen ſein wie zu
mag bedauerlich ſein, daß die gewaltigen Anſtrengungen
nur dieſes negative Ergebnis hatten. Immerhin iſt es
wenn in einem ſolchen Kataſtrophenjahr, in dem der Etat
Milliarden umgeſtürzt wurde, das Reich nicht wieder in du
keit von kurzfriſtigen Krediten geraten iſt. Es gibt außer 7
der, bei denen die Kreditwirtſchaft einen ganz anderen Un
nommen hat. Die deutſche Finanz= und Wirtſchaftslage
gibt aber keine Veranlaſſung, den Kataſtrophenpolitikern
Vor allem iſt die Wiederherſtellung des Vertrauens nötig.
behandelte der Miniſter das Problem der Kapitalflucht, d.
den jetzigen Maßnahmen nicht beikommen könne. Durch Qi
lung des Vertrauens in die Stabilität der deutſchen
Verhäätü=
auch die Kapitalflucht von ſelbſt aufhören.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwad
führt u. a. aus: Die Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich mit der9
digung der Arbeitsloſenverſicherung. Die Abhängigmachtu
ſicherung vom Etat iſt an ſich richtig. Strittig iſt nur die 5
dafür eingeſtellt werden ſoll. Wir rechnen damit, daß im mü
900 000 Menſchen unter Kriſenfürſorge fallen und daß dies?
unterſtützung am 2. April 1930 etwa 700 000 bis 800000
zugute kommen wird. Ferner rechnen wir mit 1,25 Mill :u
unterſtützungsemfängern. Wenn die Sanierungspolitik übe=!
Sinn haben foll, dann muß im nächſten Jahre mit einer Am
der Arbeitsloſigkeit gerechnet werden. Wird der Beitrags en
Prozent beibehalten, dann müßten wir im nächſten Jahre ru
teln ſicher ausreichen.
In der Wohnungspolitik iſt gleichfalls die Vorausſetzin
Sanierungspolitik der Regierung zum Ziele führt. Gelirrn
ſo können wir weder mit der alten, noch mit der neuen Woanp
etwas erreichen.
Selbſtverſtändlich können wir nicht ſo große Reichsrrm
Wohnungsbau ſtecken, wie in den letzten Jahren. Im übrsiel
die vorgeſehenen Aenderungen nicht ſo grundſtürzend. Eim
darauf an, größere Privatmittel dem Wohnungsbau zur
Ben=
ſtellen. Das muß noch möglich ſein, wenn die Wirtſchaff i
wird, wenn die Kapitalflucht aufhört und das Kapital aus ens
wieder hereinſtrömt. Dieſes Kapital kann doch auch auf dmunt
angelegt werden. Ganz ſich ſelbſt wird man die Wohnwant
auch dann nicht überlaſſen können.
Ueber die Lohnpolitik beſteht augenblicklich große Verwr)
zu Unrecht wird der Regierung vorgeworfen, daß ſie Qüh
politik treibe. Dabei wird vergeſſen, daß in andsreſi
wo der Staat ſich gar nicht um die Löhne kümmert, auu /
Lohnſenkung eingetreten iſt im freien Spiel der Kräfte.
Reichsregierung ihre Machtmittel zur Stabiliſierung de
Löhne einſetzen wollte, ſo ſtände ſie vor einer kaum lösbsoem
Ueberlaſſen wir die Lohnentwicklung dem freien Spiel derßi
könnten bei der deutſchen Meinung Neigung zu extremes
der öffentlichen Ordnung im Gefolge von Streiks und Amu
eintreten, daß das Sanierungsprogramm dadurch ernſt 2ſ6
werden könnte.
Für die Regierung bleibt daher nur der dritte Weg der
offen, nämlich mäßigend und regulierend einzugreifen.
Hierauf wurde gegen 12 Uhr mittags die öffentlichw he
ſitzung geſchloſſen und die Beratung in vertraulicher Sitzu 1eß
Die Länder ftellen Mikarbeik an dem gnn
Reformwerk in Ausſicht.
In der anſchließenden nichtöffentlichen Sitzung Enn
Generaldiskuſſion über die vorgelegten Geſetzentwürfi.
chen die Miniſterpräſidenten faſt aller deutſchen Länn) bIl
Ausſprache kam der einmütige Wille zum Ausdruck, in
ßen Reformwerk mitzuarbeiten, wenn auch in Einzokn
Bedenken vorgebracht wurden.
Von Deutſchlands Hahen Schulen:
Würzburg: Privatdozent Dr. Ernſt Langlotz he‟
nach Jena auf den Lehrſtuhl der Archäologie als Nachfolenr
H. Koch erhalten.
Bonn: Zwei neue Privatdozenten haben ſich in der Ail
Fakultät habilitiert: Dr. Mark Freiherr von Stackelbe=”
am Chemiſchen Inſtitut) und der Kunſthiſtoriker Dr. Heinr.
Berlin: Vom Kultusminiſter iſt dem außerordentlichen E
Chirurgie Dr. Eugen Kiſch ein Lehrauftrag für „Prauu”
kuloſebekämpfung” erteilt worden. — Der Chirurg, Gene
Univerſitätsprofeſſor Dr. Albert Köhler beging am 2. 8.
80. Geburtstag. — Der Leiter des phyſiologiſch=pharmakol,
ratoriums im Reichsgeſundheitsamt, Profeſſor Eugen Ro
24. Oktober 60 Jahre alt. — Profeſſor Carl Neuber—”
Kaiſer=Wilhelm=Inſtirutes für Biochemie in Berlin=Dahle—
Große Goldene Delbrück=Medaille für beſondere Verdienſt4
forſchung der Gärungserſcheinungen verliehen.
Hamburg: Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaf
Volksbildung hat den Miſſionsdirektor Dr. Freytag be—”
Winterſemeſter 1930/31 ab in der Theologiſchen Fakultät
Albrechts=Univerſität zu Kiel die Miſſionswiſſenſchaft in
und Uebungen zu vertreten.
Kiel: Mit der Vertretung der durch den Weggang de—
Profeſſors D. Heinrich Rendtorff in Kiel, jetzigen Biſchols
burg=Schwerin, freigewordenen Profeſſur frü pralnſche
von dem preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und
der Privatdozent Lic. Schlingenſiepen in Bonn be—
den, im Winterſemeſter 1930/31 in der hieſigen Theolochk"
die praktiſche Theologie in Vorlefungen und Uebungen 3u—
Der nichtbeamtete Profeſſor und Direktorial=Aſſiſtent am—
Weltwirtſchaft und Seeverkehr, Dr. ſc. pol. Andreas
Pr-
einen Ruf als ordentlicher Profeſſor auf einen neugeſchalle—
für Volkswirtſchaftslehre und Finanzwiſſenſchaft an der
ſchule in Königsberg erhalten und dieſen Ruf angenomme.
Königsbera: Der durch das Ableben des Prof. W. D0.
ledigte Lehrſtubl der Geburtshilfe und Gynäkologie iſt dei
Profeſſor und Direktor der Frauenklinik an der Univerſſt—
Ludwig Nürnberger, angeboten worden.
Das Totenſchiff von Oſeberg. In unſerer geſtrigen
Be=
ſprechung des Vortrages Dr. Zeh iſt ein ſinnentſtellender
Druck=
fehler enthalten. Es muß dort zu Beginn des zweiten Abſatzes
heißen: „drei verſchiedene ſtiliſtiſche Perioden”
„Von China und Chineſen.” 64 Bilder, eingeleiter be
Verckhammer. Schaubücher, herausgegeben von Si
fer. Orell Füßli Verlag. Zürich und Leipzig.
Keine Beſchreibung vermag China, dieſes uns ſeeite
fremde Land, dem Europäer nahe zu bringen, obſcho."
lichen Menſchen ein Zentrum geiſtiger und wirtſchaftluge
geworden iſt. Aber was dem Schriftſteler nicht gelinm.
Kamera für die „Schaubücher” Heinz von Perckhammer 9
der bedeutendſten Meiſter in ſeinem Fache und, wie ſein S u
64 Aufnahmen ermeiſt, auch ein Erzähler wicht Awährnt.*
Mittwoch, den 5. November 1930
Seite 3
Weg, der heute mit Notwendigkeit zu beſchreiten ſei. Dr. Kehl
behandelte ſodann das Problem des deutſchen Außenhandels,
die Bienſwantsntor.
deſſen Löſung ebenfalls eine Senkung der Selbſtkoſten der
Wirt=
ſchaft erfordere. Dr. Kehl nahm dann auch zu der
Reparations=
en der rheiniſcheweſtfäliſchen Induſtrie. frage Stellung im Hinblick auf die Tatſache, daß die deutſche
Düſſeldorf, 4. Novewber. Wirtſchaft außer dem Wiederaufbau der inneren Kapitalkraft
rstag vormittag fand hier eine außerordentliche Mit= auch die Reparationen aus eigenen Mitteln heute aufbringen und
rmlung des Langnam=Vereins (Verein zur Wah= bezahlen müſſe. Die internationale wirtſchaftliche Kooperation
einſamen wirtſchaftlichen Intereſſen in Rheinland habe keine Fortſchritte gemacht, und auch die bisherige Tätigkeit
und der nordweſtlichen Gruppe des Vereins deut= der „B.J.3.” habe enttäuſcht. Zum Schluß ſeiner mit großem
urd Stahlinduſtrieller ſtatt, die von zahlreichen Mit= / Beifall aufgenommenen Ausführungen behandelte Dr. Kehl die
SFreunden der Körperſchaften beſucht war. Erſchie= Gründe der Weltwirtſchaftskriſis und die ſich daraus
ergeben=
ch Vertreter des Reiches, des Staates, der Stadt, den Folgerungen. Die Kaufkraft habe mit der Erzeugung nicht
, der Reichsbahn und der Wiſſenſchaft. Die füh= Schritt gehalten, und in dieſer Tataſache liege der Schlüſſel zur
uver der rheiniſch=weſtfäliſchen Wirtſchaft waren faſt. Erklärung der Weltkriſis. Als letzter Redner ſprach Dr. Ernſt
Poensgen vom Stahlwerksverband. Er betonte, daß
der Weg aus der Kriſis
9rirtſchaft, insbeſondere aber von dem deutſchen heraus deswegen ſo ſchwer ſei, weil die Aufgabe nur zu
trum verlangten. Der hohe deutſche Ausfuhrüber= löſen ſei durch eine Senkung der perſönlichen
Ser volkswirtſchaftlichen und weltwirtſchaftlichen Koſten des Staates und der Wirtſchaft, der Ge=
Lmzeichen der Hungerausfuhr eines ſchwer um ſeine hälter und der Löhne. Und dieſe Senkung der
perſön=
mofenden Landes. Heute heiße es „Opfer bringen”, lichen Bezüge ſei bei den gegenwärtigen Verhältniſſen ſozial
ewhalt könnten jedoch nicht beliebig weit herunter= und politiſch eine ungeheuer ſchwere und drückende Aufgabe. Dr.
ſ ten, ebenſo ſtehe es nicht im Belieben der Unterneh= Poensgen ging dann auf die Bedeutung der Eiſenpreisſenkung
ſie ihre Preiſe herunterſetzen wollten. Die Opfer, ein und betonte, daß die Eiſeninduſtrie dieſen Weg ſofort
unrcht werden mußten, fanden ihre watürliche Grenze weitergehen könnte, wenn im Kohlenlohn und in der Frachtfrage
Soſten und in den unerläßlich notwendigen Rückſtel= baldigſt gewiſſe Erleichterungen geboten würden
s anweſend.
ſitzende Dr. ing. Fritz Springorum wies
„Sffnungsanſprache auf die ſchwere Wirtſchaftskriſe
onen Aufgaben hin, die die mächtige Notzeit von
ſi neuerung, Wiederbeſchaffung und Schuldentilgung.
10 er Staat den Mut zur Umkehr in der Lohnpolitik
„werde die Wirtſchaft in der Lage ſein, brachliegende
Ee wieder in den Wirtſchaftsprozeß einzuſchalten. Das
m der Reichsregierung zeige gewiſſe Anſätze, die das
ſrrum begrüßen könne und unterſtützen müſſe. Alle
h )arüber klar ſein, daß vor allem im Innern
u geſchaffen werden müſſe, wenn wir jene
vegende Frage demnächſt aufzurollen
ige ſeit dem Verſailler Diktat als
Repa=
hor oblem für das deutſche Volk eine ſo
hnfisvolle Rolle geſpielt habe und
lei=
uf iele. Zu dem im Mittelpunkt der Tagung ſtehen=
doch adh urb
Möglichkeiten zu ihrer Behebung”
m aals erſter Redner Georg Müller=Oerlinghauſen, M.
AIn einem Ueberblick über die Entwichlung der
Wirt=
enäes er in ſeinem Vortvag „Rettung aus Staats= und
uot” darauf hin, daß man draußen in der Welt
be=
ſit Frhren dem Abbau der in der Kriegszeit überſetzten
hmngshn m 9.4 2 Fabritlwerte zugeſteuert habe, während bei uns
n die Mmt Yu/we Die Koſten aufgebläht worden ſeien. Der Welthandel
das Kohzuly MMälcten fünf Jahren weſentlich durch die Wirlung der
Milliarden neuer Kaufkraft geſteigert worden, die
ſtfſeit der Inflation dem Weltmarkt zur Verfügung
Ubr. Welwwirtſchaftlich ſieht Müller=Oerlinghauſen die
üzur Beſeitigung der Kriſe in der allgemeinen
ſiterung der politiſchen Schulden, der
Sen=
ler Staatslaſten und dem Koſtenausgleich
ſiuRohſtoff und Fabrikat. Bei den Ausgaben
iſsichen Hand müſſe verſucht werden, die Konkurrenz um
te Verwaltung herbeizuführen. Zum Schluſſe ſeiner
Mnen betonte der Redner, daß der deutſche Unterneh=
Mauben an den Wiederaufſtieg nicht verloren habe,
fünjihm nur ſeine frühere wirtſchaftliche Elaſtizität
ſs. Nach ihm ergriff der Direktor der Deutſchen Bank
UAnlo=Geſellſchaft Dr. Werner Kehl=Berlin das Wort, der
Bild der Wirkſchaft ,
Mocrederaufbau iſt durchgeführt, die Zeiten der
außerge=
i Inveſtitionen und reſtloſer Beſchäftigung ſind vor=
AE mit verſtärktem Nachdruck geht der Kampf um die
errttſchlen Abſatzmärkte. Dieſer Situation ſteht das
ock und die deutſche Wirtſchaft nicht nur ohne innere
ialſckzinre Reſerven, ſondern auch mit einem geſtörten
Wirt=
thſtyynismus gegenüber. Die Depreſſion ſenke die Preiſe,
Aſ, werringere die Warenlager, ſetze Gewinne frei, ver=
RBeld und trage ſo in ſich die Vorausſetzung und den
9 Teuer Inveſtition, zu neuer Ausgeſtaltung der
Fort=
huhſer Technik, zu erneuter Vermehrung und Verbeſſerung
Ahbem Verbilligung der Produktion. Und das ſei der
Miniſter Schreiber über Lohn= und Preisſenkung.
In der Ausſprache ſagte der preußiſche Handelsminiſter Dr.
Schreiber, daß es natürlich keinen Sinn habe, in der Eiſen= oder
Kohleninduſtrie die Preiſe zu ſenken, wenn nicht die Reichsbahn
und die Gas= und Elektrizitätswerke dieſe Preisſenkungen bis
zum letzten Verbraucher weiter trügen. Man wolle nicht den
Real=
lohn ſenken, ſondern dafür ſorgen, daß die Verminderung des
No=
minallohnes durch Senkung der Warenpreiſe wieder ausgeglichen
werde. Er ſei feſt davon überzeugt, daß ein Teil der heutigen
Ar=
beitsloſigkeit nicht vorhanden wäre, wenn wir mit einer Reihe
von Löhnen nicht über die in der deutſchen Wirtſchaft mögliche Höhe
gegangen wären. Daß auch die Koſtenbelaſtung der deutſchen
Wirtſchaft übermäßig geworden ſei, habe jene überſteigerte
Ra=
tionaliſierung verſchuldet, die ſich jetzt arbeitsmarktpolitiſch fo
un=
erwünſcht auswirke. Hinſichtlich der Landwirtſchaft halte er es für
richtiger, ihre zweifellos unbefriedigende Lage durch Senkung
der Produktionskoſten zu beſſern, ſtatt durch Erhöhung der Preiſe.
Die Senkung der Schuldenzinſen der Landwirtſchaft um nur ein:
einziges Prozent bedeute z. B. eine Entlaſtung der
landwirt=
ſchaftlichen Betriebe um jährlich 120 Millionen RM. Zum Schluß
wandte ſich der Miniſter noch ausführlich gegen den Marxismus
und führte praktiſche Beiſpiele daſür an, was er unter dieſem
Be=
griffe verſtehe.
Btauns. Jarres und Sinzheimer bilden die
Die in der Berliner Metallinduſtrie zur endgültigen
Rege=
lung der Löhne von den Parteien vereinbarte Schlichtungsſtelle
iſt nunmehr gebildet worden. Außer dem früheren
Reichsarbeits=
miniſter Dr. Brauns, deſſen Beſtellung der Oeffentlichkeit
be=
reits bekannt iſt, hat der Reichsarbeitsminiſter im Benehmen
mit beiden Parteien den Oberbürgermeiſter Dr. Jarres in
Duisbung und den Profeſſor Dr. Sinzheimer in Frankfurt a.
M. zu Mitgliedern der Schlichtungsſtelle ernannt. Die
Genann=
ten haben die Berufung angenommen. Die Schlichtungsſtelle
wird die Verhandlungen unter Vorſitz von Dr. Brauns
voraus=
ſichtlich am Freitag nachmittag aufnehmen. Das Schiedsgericht
iſt ſo zuſamengeſetzt worden, daß Dr. Brauns als der
neu=
trale Vorſitzende anzuſehen iſt, während Profeſſor Sinzheimer
den Arbeitnehmern und Dr. Jarres den Arbeitgebern naheſteht.
Es iſt aber anzunehmen, daß das Schiedsgericht am Freitag zu=
= nächſt in direkten Verhandlungen die beidem Parteien noch
ein=
mal hören wird, ehe das eigentliche Schiedsgericht unter ſich
be=
rät. Dabei dürfte es dem Vorſitzenden vor allem darauf
an=
kommen, einen einſtimmigen Spruch des Gerichts
herbeizuführen.
Daladier ſchließt ſich Hervé an.
Einen bemerkenswerten Artikel veröffentlicht der Vorſitzende
der Radikalen Partei, Daladier, in ſeinem Blatt „La
Républi=
que‟. Sein Artikel wind unterſtützt durch einen Artikel des
Ab=
geordneten Pierre Cot, der ebenfalls für eine deutſch=franzöſiſche
Verſtändigung und namentlich dafür eintritt, daß Frankreich
ſein Kapital zur Beſeitigung der deutſchen Wirtſchaftskriſe
ver=
wende. Daladier ſelbſt erklärt, Deutſchland bedrohe Frankreich
nicht. Es verlange weder Korſika noch Savoyen, weder Tunis
noch Nizza. Es denke nicht daran, ſich das Elſaß wieder
anzu=
eignen, aber es leide unter der beiſpielloſen Wirtſchaftskriſe, die
15 Millionen Menſchen ins Elend bringe. Es beſchwere ſich
dar=
über, daß die Herabſetzung der Rüſtungen, die ihm
aufgezwun=
gen wurde, mit dem Verſprechen, daß die Sieger freiwillig
die=
ſem Beiſpiel folgen würden, einſeitig geblieben ſei. Deutſchland
proteſtiere gegen die Schaffung des polniſchen Korridors. Sei es
denn unmöglich, für dieſe Probleme vernünftige und friedliche
Löſungen zu finden? Was werde Frankreich tun, wenn
Deutſch=
land unter Berufung auf die Vertragstexte die Stärke ſeines
Berufsheeres verdoppele? Werde Frankreich an Deutſchland
eine Proteſtnote oder, wie die Diplomaten ſagen, eine ſchöne
Verbalnote übergeben laſſen? Werde Frankreich Deutſchland
den Krieg erklären, auf die Gefahr hin, einem neuem Dreibund
gegenüberzuſtehen? Werde Frankreich, wenn ſein Vertrag mit
Polen in zwei Jahren abläuft, die Verpflichtung erneuern,
wegen des polniſchen Korridors Krieg zu führen? Daladier
tritt ſchließlich für eine Verſtändigung ein und erinnert an die
vom radilalen Parteitag in Grenoble geforderte gleichzeitige und
kontrollierte allgemeine Abrüſtung.
* Nach und nach bricht ſich auch unter den franzöſiſchen
Poli=
tikern immer mehr die Ueberzeugung Bahn, daß Deutſchland
keinerlei aggreſſive Abſichten gegen Frankreich hat, ſondern
ledig=
lich ſein Recht auf Leben betont, wenn es immer wieder auf die
Unhaltbarkeit des Verſailler Vertrages hinweiſt. Nach dem
Chauviniſten Hervé, erhebt nun auch der Vorſitzende der
fran=
zöſiſchen Radikalen, Daladier, ſeine Stimme. Es iſt immerhin
ein Zeichen beginnender Einſicht, wenn er die Frage aufwirft,
ob es denn unmöglich ſei, für Probleme wie die Herabſetzung der
Rüſtungen, Beſeitigung des polniſchen Korridors uſw.
vernünf=
tige und friedliche Löſungen zu finden. Daladier deckt die
Ge=
fahren auf, die in einer Außerachtlaſſung der berechtigten
deut=
ſchen Forderungen liegen könnten und hält eine deutſch=
franzö=
ſiſche Verſtändigung für den einzigen Ausweg zur Vermeidung
drohender Konflikte. Wir in Deutſchland haben keinerlei
Ver=
anlaſſung, uns deshalb irgendwelchen Illuſionen hinzugeben.
Aber immerhin iſt das Eintreten franzöſiſcher Politiker und
Journaliſten für deutſch=franzöſiſche Verſtändigung ein
Fort=
ſchritt.
Hervé an die franzöſiſchen Nakionaliſten.
Hervé wendet ſich in der „Victoire” am Dienstag an die
franzöſiſchen Nationaliſten und fordert ſie auf, einen geſunden
nationalen Pazifismus zu befolgen, der in einer deutſch=
franzö=
ſiſchen Annäherung beſtehe. Die franzöſiſchen Chauviniſten von
der Sorte Marins und Franklin Boullions, hätten leichtes
Spiel, Deutſchland gegenüber eine Gewaltpolitik zu verlangen.
Er fordere ſie jedoch heraus, dieſe Politik in die Tat umzuſetzen,
damit ſie endlich einmal davon überzeugt würden, daß zur
Durchführung einer ſolchen Politik mehr nötig ſei. Um den
Verſailler Vertrag nach dem Wortlaut des Paragraphen
anzu=
wenden, würde es nötig ſein, daß die vier großen Siegerſtaaten
noch mindeſtens 50 Jahre einig blieben. In Wirklichkeit ſei aber
nur noch Frankreich als Vollſtrecker und Gendarm übrig
ge=
blieben. Die franzöſiſchen Nationaliſten, ſo betont Hervé,
hät=
ten die Wahl zwiſchen der Gewaltpolitik, die nach ſeiner
Auf=
faſſung undurchführbar ſei, der Politik Briands, die in
tropfen=
weiſen Zugeſtändniſſen beſtehe und ebenſo zum Kriege führe
wie die erſte, und einer geſunden nationalen franzöſiſch=deutſchen
Annäherungspolitik, die die einzige Garantie für einen
dauern=
den Frieden biete.
Groß=Gerau, 4. Nov.
Am Sonntag fand hier eine größere Tagung der
National=
ſozialiſten ſtatt. Zur gleichen Zeit hatte der Antifasciſtiſche
Kampfbund hier ein Treffen. Die ganze Gendarmerie des
Krei=
ſes und etwa 40 Mann Schupo waren aufgeboten. Zeitweiſe ſah
es recht bedrohlich aus, denn die Antifasciſten verſuchten, zum
Verſammlungslokal der Nationalſozialiſten zu gelangen.
Wäh=
rend bis zum Abzug der Nationalſozialiſten alles ruhig blieb,
kam es zu einem Zuſammenſtoß, als zwei Einheimiſche in
Hitler=
uniform auf der Straße geſichtet wurden. Sie wurden verfolgt
und drei Schüſſe auf ſie abgegeben, wobei der Ingenieur Buſch
von hier einen Schuß in den rechten Oberſchenkel erhielt.
armſtädker Ausſkellungen.
Künſtleriſche Drucke
reich ausgeſtattete Ausſtellung der Bücherſtube
AA imer. Wir ſind weit davon entfexut, etwa durch
ernrichene Empfehlung von Reproduktionen, dem
ſchaf=
m iſtler die ohnehin knappen materiellen Einkünfte,
edes Kunſtſchaffen ſchließlich zum Tode verurteilt
Wplern zu wollen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß
Eu üinigermaßen dazu in der Lage iſt, ſich Originale in
Na hängen ſoll. Darüber hinaus aber, oder richtiger
an Aneben ſteht ſtarke Verpflichtung anzuerkennen, daß die
Tnliper u. Co, Bruckmann und Hanfſtaengl
Honßtionen von muſealen Werken herausbringen, die längſt
m ſlo hohen Stand drucktechniſcher Kunſt gebracht ſind,
Alechthin Vollendetes bedeuten. Wenn die Drucktechnik
*e WLugniſſe ſo geſtalten kann, daß ſie nicht nur in der Farbe
Kcunal nicht mehr zu unterſcheiden ſind, ganz gleich, ob
an antike Meiſterwerke oder um ſolche moderner Kunſt
Riece ſomdern auch die Beſchaffenheit des Materials (Lein=
Jan Wo1
uſw.) das Original täuſchend wiedergibt, beſteht
Eemuag, nicht mehr von Reproduktionstechnik an ſich, ſon=
Eren) on einer eignen Kunſt zu ſprechen, wenn dieſe auch
D n Wrund auf Technik beruht. Die Druckerzeugniſſe der
Muten Firmen ſind fabelhaft. Sie ſind vollwertiger
EAes Wohnraumes auch für Anſpruchsvollſte, wenn ſo=
A. Nachbildung der Rahmen des Originals kopiert iſt.
La Rpecklos, die Erzeugniſſe der drei Firmen gegeneinander
au wollen. Jede hat ihr eigenes Gebiet. Wenngleich
Landlich in der Wahl der Vorwürfe auch eine in das
anderen übergreift. Von den Piper=Drucken
Der Stelle ſchon oft Anerkennendes geſagt worden. Der
LS cierte Katalog zeigt, daß eine ganze Reihe, namentlich
1 künſtler, aber auch Erzeugniſſe der klaſſiſchen Kunſt
Senhdommen iſt. Der jüngſte Katalog zählt nicht weniger
ebſter auf, von Baldung bis Watteau, die mit ihren
aaken vertreten ſind.
Kruckmann=Rediei=Drucke, ebenfalls auf
FAſchem Verfahren beruhend, haben ſich mehr und
Biedergabe großer Bildwerke zugewandt, darunter
ekrDider aus der Münchener Pingkothek, der Dresdener
Npe Abgeſehen von der hohen Qualität der einzelnen
Mr den Einzelerwerber, bilden die Erzeugniſſe der drei
Firmen eine ſo hervorragende Illuſtration der Kunſtgeſchichte,
daß damit alles vorher Geweſene in den Schatten geſtellt wird.
Franz Hanfſtaengl, München, bringt neben einer
großen Reihe deutſcher und ausländiſcher Meiſter die
Reproduk=
tion einer ganz umfangreichen Kollektion von Vincent van Gogh.
In mehr als zwei Dutzend ſeiner beſten Werke iſt ban Gogh
re=
produziert worden und wird ſo zu erſchwinglichen Preiſen einem
großen Kreis von Kunſtfreunden zugänglich gemacht. Der Zweck
der Ausſtellung iſt, „immer wieder zu zeigen, daß mit dieſen
Reproduktionen auf dem Gebiet des künſtleriſchen Verſtändniſſes
dasſelbe geleiſtet werden kann, was mit der ſyſtematiſchen
Ver=
breitung guter Bücher in Schulen und öffentlichen Bibliotheken
mit Nachdruck geſchieht. Der Kampf gegen Geſchmackloſigkeiten
und offenſichtlichen Schmutz iſt im Bereich der bildenden Kunſt
heute faſt erbitterter als auf literariſchem Gebiet, umſomehr
als ſie im allgemeinen durch das Bild raſcher und müheloſer
aufgenommen werden.”
In der
Kunſthalle am Rheintor
ſtellt der Dreiſtädtebund Graphik und Aquarelle aus. Die
Ausſtellung ſteht auf einem erfreulich guten Niveau.
Wenn=
gleich, abgeſehen von den Kopien von Herma Frey, Gemälde
faſt ganz fehlen. Die in dem Dreiſtädtebund vereinigten
Künſt=
lerinnen bringen diesmal ausſchließlich Graphik und Aquarelle
zur Ausſtellung, wohl in der nicht unberechtigten Vorausſetzung,
daß in der ſchweren wirtſchaftlichen Not für die kommenden
Weihnachtskäufe teure Gemälde kaum verkäuflich ſein dürften.
Eine Pflicht ſchöner Pietät erfüllt der Dreiſtädtebund
da=
durch, daß er den einen oberen Raum der Kunſthalle
ausſchließ=
lich den Radierungen der verſtorbenen Frau Maria Mendelsſohn
einräumt, die früher Mitglied des Dreiſtädtebundes war. Unter
der umfangreichen Kollektion dieſer Radierungen ſind zahlreiche
Blätter von feinem intimen Reiz. Die verſtorbene Künſtlerin
hat es beſonders gut verſtanden, in zarter Linienführung und
feiner weicher Kompoſition ſtarke Ausdrucksform zu geben,
ſo=
daß gerade dieſe Miſchung von femininer Zartheit und markiger
Linienführung den eigenartigen Reiz bedingt.
Zum mindeſten intereſſant und reizvoll iſt auch die
umfang=
reiche Kollektion von Kopien, die Herma Frey, Darmſtadt,
ausſtellt, und die ebenfalls einen ganzen Raum einnehmen.
Zweifellos, Herma Frey hat im Laufe der Jahre eine
Meiſter=
ſchaft erlangt in der Kopie klaſſiſcher Werke. Sie verſteht es,
die Farben der Originale zu zerlegen und neu ſo zu miſchen, daß
die heutigen Farben immerhin das Kolorit auch der antiken
Originale treffen, wenngleich ſie nicht immer die unerreichbare
Leuchtkraft haben. In der Kollektion ſind Kopien von Tizian,
Murillo, Franz Hals, Rubens, van Dyck, Stieler, Spitzweg,
einiger ausgezeichneter Italiener, Raffgel, Terborch u. v. a. Die
meiſten in der Größe des Originals kopiert und auch mit
glei=
chem oder ähnlichem Rahmen verſehen. Wie geſagt, eine
inter=
eſſante Kollektion. In einem der oberen Räume iſt Herma
Frey auch mit eigenen Werken, Entwürfe für ein Kinderbuch
vertreten.
Im übrigen ſind mit ſehr guten Graphiken vertreten Frieda
Beſt, Mainz, deren feine Zeichnungen wir ſchon oft anerkennen
durften, Gertrud Ullmann, Darmſtadt, mit einer Reihe von
Kopf= und Porträtſtudien und ſtark kolorierten Aquarellen. Auch
dieſe Künſtlerin, die ihre eigene Sprache in Zeichnung und
Kolo=
rit ſpricht, hat ſchon oft mit Erfolg in Darmſtadt ausgeſtellt.
Ihre Charakteriſierung iſt von betonter Eigenart. Sophie
Groſch, Gonſenheim, iſt feiner, zarter, ſowohl in ihren
Zeich=
nungen wie in der Kollektion von Aquarellen. Anna
Borne=
mann bringt eine Kollektion kleiner feiner Tuſchzeichnungen,
daneben ſtarke Straßen= und Landſchaftsbilder in guter
aus=
drucksvoller Zeichnung. Agnes Langenbeck=Zacharige,
Frankfurt, iſt mit einigen ihrer flotten Aquarellen vertreten, die
ſich durch ſtarke Farbengebung auszeichnen. Luiſe Schnitzler=
Wintermeier, Mannheim, iſt beſonders gut vertreten in der
Lithographie „Matroſen”, während Paula Endner eine Reihe
meiſterhaft gezeichneter Kinderbildniſſe und Porträtſtudien
aus=
ſtellt.
Lina von Schauroth, Frankfurt, ſteuert einige
zart=
bewegte Tierbilder, kolorierte Zeichnungen und feine
Holz=
ſchnitte bei, und Anna Reidl=Titze, Darmſtadt, eine Anzahl
ſehr gut und ſtark kolorierter Anſichten aus Dörfern und
Ber=
gen am Lago maggiore. — Mathilde Stegmeyer eines der
eifrigſten und erfolgreichſten Mitglieder der Dreiſtädtegruppe,
iſt mit einer Kollektion ihrer guten, kräftigen Aquarell=
Garten=
ſtücke, Blumen und Landſchaften, und Anna Sittmann
end=
lich ebenfalls mit Blumen=Aquarellen ſehr gut vertreten, ebenſo
Marie Ziegler, Mainz, mit ihren eigenartigen, faſt kubiſtiſch
in der Zeichnung aufgelöſten, feinen kolorierten Aquarellen.
Den großen Oberlichtſaal nimmt eine große Kollektion von
Oelgemälden von Milli Marbe=Fries, Würzburg, ein,
die nicht zum Dreiſtädtebund gehört. Das Zuſammentreffen
dieſer beiden Ausſtellungen iſt ein rein zufälliges. Sämtliche
Gemälde dieſer großen Kollektion zeigen im Kolorit unbedingt
Feminines, Zartes, Sonniges. Es ſcheint, als ſieht dieſe
Künſt=
lerin in der Natur, ob Winter oder Sommer, nur Freudiges,
Sonniges ſtrahlend Helles. Eine beneidenswerte
Künſtler=
natur. Dabei ſind doch viele dieſer Gemälde von feſſelndem
ſtarken künſtleriſchen Ausdruck.
Seite 4
Mittwoch, den 5. November 1930
Gibſons Vermitklungsakkion.
Die Ausſichken einer franzöſiſch=italieniſchen
Einigung höchſt unbeſtimmk.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 4. November.
Der ſchlechte Eindruck, den Muſſolinis Worte hervorgerufen
haben, ift in Paris noch nicht verſchwunden. Mſſolini hält alle
für Frankreich unangenehmen Probleme ſtändig in Bewegung,
um damit auf die franzöſiſche Außenpolitik einen Druck
aus=
üben zu können. Die Wirkung ſeiner Reden wind immer
nach=
haltiger. Trotz aller äußeren Zurückhaltung iſt die Stimung in
Frankreich aber recht geſpannt.
Wohl aus dieſem Grunde widmet wan der
Vermittlungs=
aktion des amerihaniſchen Botſchafters in Brüſſel, Gibſon, recht
ſkeptiſche Kommentare, trotzdem die ameribaniſche Vermittlung,
zum Teil wenigſtens, von franzöſiſcher Seite angeregt wurde.
Denn die ganze Frage kam zuletzt dodurch ins Rollen, daß
Frankreich Miene machte, dem Londoner See=Abrüſtungs=
Ab=
kommen mit dem Vorbehalt einer Sicherungsklauſel, die ſich auf
eventuelle italieniſche Rüſtungen bezieht, beizutreten.
Die Vermittlungsaktion Gibſons iſt in mehr als einer
Be=
ziehung intereſſant. Erftens bedeutet ſie dadurch, daß ſie offen
und offiziell erfolgt, eine Neuerung in den außenpolitiſchen
Me=
thoden Amerikas. Man kann ſie getroſt als einen Eingriff in die
europäiſchen Angelegenheiten bezeichnen. Scheinbar will man
ſich in Waſhington, wenn auch nicht Europa, ſo doch der
euro=
päiſchen Politik nähern.
Nach der bisherigen Haltung Italiens und nach einem
Be=
ſchluß des fasciſtiſchen Großrates iſt ein Erfolg der
Vermitt=
bungsaktion Gibſons höchſt unwahrſcheinlich. Wber man darf
dabei doch nicht vergeſſen, daß die fasciſtiſche Außenpolitik ſchon
öfters ſcharfe Wendungen vollführte. Zumal es Amerika leicht
möglich wäre, Italien gewiſſe Vorteile zu bieten, Vorteile, welche
die italieniſche Diplomatie bis zuletzt von Frankreich nicht
er=
halten konnte. Für Hoover, deſſen Volkstümlichkeit ſcharf unter
der Wirtſchaftskriſe leidet, wäre ein außenpolitiſcher Erfolg —
und ſei er auich noch ſo mager — vor den Wahlen gewiſſer Opfer
wert.
Man könnte ſich leicht vorſtellen, daß Italiem von
amerikani=
ſcher Seite die finanzielle Unterſtützung erhält, die ihm von
Frankreich verſogt wurde. Frankreichs ſtarre Haltung in der
Frage der Anleihe mag von zwei Geſichtspunkten beſtimmt ſein.
Erſtens iſt hier die öffentliche Meinung jetzt Muſſolini ſehr
wenig günſtig, zweitens herrſcht die Tendenz vor, politiſche
An=
leihen für das Ausland möglichſt nicht vorzunehmen.
Die Ausſichten einer franzöſiſch=
italieni=
ſchen Einigung in der Flottenfrage ſind höchſt
unbeſtimmt. Selbſt in dem günſtigſten Falle iſt es aber
wenig wahrſcheinlich, daß eine mehr oder minder proviſoriſche
Einigung in der Flottenfrage eine prinzipielle Bedeutung für das
Verhältnis der beiden Mächte hätte.
Wiedereröffnung des franzöſiſchen Parlamenks.
Vielverſprechender Beginn.
Die Herbſtſeſſion des franzöſiſchen Parlaments iſt heute
nach=
mittag 3 Uhr 15 Min. in Anweſenheit der meiſten Abgeordneten
eröffnet worden. Auf der Regierungsbank haben ſich gleichzeitig
Miniſterpräſident Tardieu und der wiedergeneſene
Außen=
miniſter Briand eingefunden.
Als Briand ſich für einige Augenblicke erhebt, um mit dem
Kammerpräſidenten Bouiſſon zu ſprechen, ſchreit ein
Linksabge=
ordneter: „Es lebe Briand!” Aber entgegen allen
Erwartun=
gen findet dieſer Ruf keinerlei Echo auf den Abgeordnetenbänken.
— Der Kammerpräſident verlieſt dann die eingegangenen
Inter=
pellationen und überläßt Miniſterpräſident Tardieu das Wort,
der vorſchlägt, die außenpolitiſchen Interpellationen und
die=
jenigen, die ſich auf die Luftfahrt beziehen, zuerſt zur Debatte zu
ſtellen und am nächſten Donnerstag mit der Ausſprache zu
be=
ginnen. Die Linke verlangt jedoch ſofortige Eröffnung der
De=
batte und ſetzt ihre Forderung durch. Beim Abzählen durch
Handaufheben ergibt ſich eine ſtarke Mehrheit, für die
Linke. Die folgenden Minuten entbehren nicht einer gewiſſen
Komik. Der erſte Interpellationsredner, Franklin=Bouillon,
er=
klärt nämlich, er habe ſeine Unterlagen nicht bei ſich, da er gedacht
habe, die Debatte würde erſt am nächſten Donnerstag beginnen.
Der zweite und dritte Interpellationsredner, Sabiani und
Fran=
sois Albert, geben ähnliche Erklärungen ab. Während die beiden
erſten Redner auf das Wort verzichten, beſteigt der Radikale
Francois Albert die Tribüne, um das gegenwärtige
Unbehagen in innen= und außenpolitiſcher
Hin=
ſicht zu beleuchten. Während ſeiner Rede erlaubt ſich der
kriegsblinde Abgeordnete Scapini einen Ausfall gegen den
Außen=
miniſter Briand, was einen Sturm der Entrüſtung auf der
Lin=
ken und Pultgeklapper und Schreien auf der Rechten zur Folge
hat. Da der Tumult immer größer wird, muß der
Kammer=
präſident Bouiſſon die Sitzung unterbrechen.
Hausſuchungen in Oeſterrein
Umfangreiche Waffenfunde bei den Sozialdeen
EP. Wien, 4. 21,
Um einer Gefährdung der Ruhe und Ordnung währemn.
tages vorzubeugen, hat die Regierung für heute umfaſſen
ſuchungen überall dort angeordnet, wo die Polizeibehörf
handenſein von privaten Waffen vermuten. Nachdem
abend in einem Arbeiter=Schützenverein in KaltenleutgeEhr
Militärſchußwaffen und einige Sprengpatronen, ſowie Min
den worden waren, wurden heute in Wien und in ſämtli
hauptſtädten Hausſuchungen in allen ſozialdemokratiſchen
und in den Räumen von Arbeiter=Sportverbänden vorgen,
einer amtlichen Meldung wurden 4075 Gewehre, 20 Maſo=
360 000 Schuß Munition, 56 Revolver und 160 Handgrang
In Wien ſelbſt wurde nur eine geringfügige Menge
vo=
ſchlagnahmt. Ueber 100 Gewehre ſind dagegen in Stehr oe
den, ſowie ſechs Maſchinengewehre und eine größere Zah.
ren in Innsbruck. — Von ſozialdemokratiſcher Seite
wir=
gewieſen, daß in Tirol bekanntlich noch die alte Waffenfreilk
In Wiener Neuſtadt ſind 2200 Gewehre beſchlagnahmt y
500 im Rathaus, die nach der Angabe der ſozialdemokratiſig
waltung aus der Uebernahme des Burgenlandes ſtammein
gemeinſamer Kontrolle der chriſtlich=ſozialen und ſoziall=
Sachverwaltern ſtehen. Die Meldungen über Waffenfurn,
mark und ſonſtigen niederöſterreichiſchen Orten gehen aus;
Die neue Regierung in Braſilien
EP. Rio de Janeiro, 4.
Der von den Revolutionären eingeſetzte Präſident D
geſtern nachmittag um 16 Uhr 20 Min. ſein Amt offiziell:
das er proviſoriſch auf unbeſtimmte Zeit hinaus bekleiden
Präſidentenpalaſt fand eine kurze Feier ſtatt, bei der Dr
Volke für ſeine Unterſtützung dankte. Das neue Kabi.
folgendermaßen zuſammen: Außenminiſterium: Mello=Fri
miniſterium: General Leite=Caſtro, Marineminiſteriurr;
Finanzminiſterium: Whitaker Juſtizminiſterium: Ostr:
Landwirtſchaftsminiſterium: Brazil, Verkehrsminiſteriiy
Polizeiminiſterium: Luzardo. Die neue Regierung tritt,
für die Ausſchreibung von Neuwahlen ſofort nach der
Kongreſſes ein. In einem von der Regierung
veröffenrt=
wird das 45tägige Moratorium um weitere 14 Tage verlää=
Statt Karten.
Die Verlobung ihrer einzigen Tochter
Erna mit Herrn Dipl. Ing. Erich Bünte
zeigen hierdurch an
Meine Verlobung mit Fräulein
Erna Hofferberth gebe ich hiermit
bekannt
Direktor A. Hofferberth
und Frau.
Oipl. Ing. Erich Bünte.
Darmſiadt, im November 1930.
16216
Für die uns anläßlich unſerer
Silber=Hochzeit erwieſenen
Aufmerkſamkeiten danken herz=
(15212
lichſt
Hans Hoſer und Frau.
Reinheim (Odw), 4. Nov. 1930.
Hed.-Ral oT. durSchmann
35 Heldelbergetstraße 35
langjähriger Chefarzt der
Lungenbeil-
stätten Friedrichsheim und Luisenheim
im Schwarzwald
hält Sprechstunden für Lungenkranke
am Montag. Mittwoch und Samstag
von 3—5 Uhr oder nach Vereinbarung
Keine Hausbesuche. (*gmg
Todes=Anzeige.
HeuteMorgen11 Uhren ſchliefſanft nach kurzemLeiden
unerwartet meine liebe Frau, treubeſorgte Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Tochter,
Schwieger-
tochter, Schweſter und Schwägerin
Frau Karoline Bechker.
geb. Jung
im 50, Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Bechker, Gaſtwirt.
Wolfgang Becker.
Käthe Bechker, geb. Nold,
und Enkel Erika.
Angehörige und Verwandte.
Darmſtadt, Aliceſtraße 43, 4. November 1930. (*
Die Beerdigung findet Freitag, den 7. Nov., nachm.
2 Uhr von der Kapelle des Waldfriedhofs aus ſtatt,
Bin zu
allen Krankenkassen
zugelassen
Dr. med. Heinr. BuKhaum
Griesheim b.. D.
neue Darmstädterstr. 19.
Sprechstunden: 8—9, 1—3, 7—8 Uhr
Samstags 8—9 u. 2—4 Uhr.
(16057b)
Dankſagung.
trickwesten
Club=Jacken, Pullovers,
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trickerei Schmidt
Teichhausstr. 34, I. Tel. 2536.
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Die neuesten Stoffe sind
ein-
getroften. — Meterweise Abgabe.
Becker
13772a)
17 Wilhelminenstr. 1
Für die vlelen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Heimgange unſeres lieben
Eniſchlafenen ſagen innigſien Dank
Im Namen der tranernden Hinterbliebenen:
Frau Karoline Schuff Bwe.
und Kinder.
Darmſiadt, den 4. November 1930. ers3
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und für
die reichen Blumenſpenden beim Hinſcheiden unſerer
lieben Entſchlafenen
Frau Sophie Pfaff Wwe.
geb. Götz
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichſten Dank.
Ins=
beſondere ſei Herrn Pfarrer Krämer für ſeine
troſt=
reichen Worte am Grabe vielmals gedankt.
Für alle trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Pfaff.
Groß=Bieberau, den 5. November 1930. (16187
Dankſagung.
Für die bſelen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
Neue japanische Kimonos
Elegante Damen-Hüte
Johanna Becker
1857a)
Elisabethenstraße 12
Herrn
Iſraelit. Religionsgs chha
Geſchichtsportzuk
Rabb. Dr. Mer)
verlegt
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Wichtig Einkäntelnvon Sp=k
Bardinen uſw
Kordiniere=
kanten, Applikationen, Hohl1.*
Oehn
Atelier: Eliſabethenſtr. 28, T.‟
weitere Annahme: Kaſinoſtr. 59
30h. Zieker BBllh. Neumeiſter
Ihre Wäſche wird tadellos in der
Haushaltungswäscherei, Reform
Bied.=Ramſtädterſtr. 5 Fernruf 138
ſagen wir Allen unſeren innigſten Dank. Ganz beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Weigel für ſeine troſireichen
Worte am Krankenbette und die am Grabe, ſowie der
Krankenſchweſter Margarete für die aufopternde, liebevolle
Pflege, für die vielen Beileidsbezeugungen, Kranz= und
Blumenſpenden von nah und fern und allen denen, die
ihm die letzte Ehre erwieſen haben, dem Bauernverein
und der Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft für die
Kranz=
niederlegung.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Arterienverkalkung
Ihre Vorboten und Beglelterschelnungen wie:
hober Blutdruck, Atemnat, Schwindelantalle,
Herz-
besein werden, Schlaflosiare t, Glebt, Rneum2
Frau Marie Neumeiſier
Nieder=Ramſtadt, den 2. November 1930.
vekämpfen Sie durch
„Radiosclerin‟ Wr. Nr. 41344
to seit Jahren bspährten radtumhaltigen Brunnen-Tabledten (mit konmolle
Radiumgehalt). Nach Gutachten erster med. Autoritdten bewirk reines
Radium-
zals Entkalkung der Gefaße und damit eine bessere Blutsirkaulation, wwie
normale Funktion der lebenswichtigen Organe. besonders des Drüsensustem:
und Wiederherstellung geustiger und körperlicher Prische. Orig--Röhre Mk. 2.60
Dris.-Packs. mit 5 Röhren Mk. 11.—, Oris.-Packg. mit 10 Röhren Mk. 20—
Zu haben in allen Apotneken.
Lueratu, mit ärztlich. Gutachten, klinischen Berichten u. Probe-Tab., Koslen".
durch: Radiosclerin-Gesellschaft m. b. H., Berlin SWV 68121.
(TV,13753
Am 2r
tag 3—
Spielm=,
gerieg 2
Bank
ben=L. 9
hander:
wird E)i
kunft
d. Mar
gegen
A.
Ws=
pacherlE
Katze.
Straf
in gt..
Mittwoch, den 5. November 1930
Seite 5
as der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 5. November.
ganzamt Darmſtadt. Am 24. Okt. wurde der
Vor=
inanzamts Höchſt i. O. Regierungsrat Kirchhoff
in den Ruheſtand verſetzt. — Am gleichen Tage
ſrungsrat Dr. Stramitzer beim Finanzamt
Bin=
ierungsrat ernannt.
iw=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
ü arrer Wilhelm Rau zu Wallernhauſen die
evan=
mrelle zu Dortelweil. Dekanat Rodheim, und dem
— Lic. Ernſt zur Nieden zu Offenbach a. M. die
3rgendpfarrſtelle zu Offenbach a. M. übertragen.
Volkshochſchule hielt am 31. 10. Dr. von Gerhardt,
M., ſeinen einleitenden Vortrag zu dem Zyklus
t—nde . Er will ſeine Hörer in die Geheimniſſe des
wer Träume, Suggeſtion, Hypnoſe, Telepathie, des
Willensfreiheit und der Unſterblichkeitsfrage
ein=
eſe Probleme ihres myſtiſchen Charakters
entklei=
tr auf die Ergebniſſe der neueſten Forſchung
hinwei=
den Ausführungen legte er ſeine perſönliche
Ein=
e ſich auf langjährige Studien und Beobachtungen
is um Fragen handelt, die nicht nur jeden
intereſſie=
mu denen auch jeder ſelbſt Stellung nehmen muß,
ru begrüßen, wenn ſich um Dr. von Gerhardt eine
f— Zuhörerſchaft verſammeln würde, die viel An=
4ufklärung mit nach Hauſe nehmen kann. Dr. von
urchaus Fachmann auf dieſem Gebiet.
ſhes Seminar für Sprecherziehung. Am Donnerstag,
beginnen neue Kurſe in allen Abteilungen des
m inars für Sprecherziehung. Wie bekannt, iſt es
die Leitung des Seminars einen Fachmann von
„imiverſitätslektor Profeſſor F. K. Roedemeyer.
D., zu gewinnen. Es ſei hier beſonders auch auf
il ung des Heſſiſchen Seminars aufmerkſam gemacht,
rer für das Lehrfach Sprecherziehung ausgebildet
Gprecherziehung gewinnt auch in Deutſchland immer
d= utung, ähnlich wie dies in England und anderen
ug: der Fall iſt, und es ſteht zu hoffen, daß dieſes Fach
mintenſivere Pflege erfahren wird. Da die wirklich
ye ildeten Sprecherzieher vorerſt in unſerem engeren
tu=Vaterlande in nur unzulänglicher Anzahl vorhan=
Die Ausſichten für dieſen Beruf günſtig. Im
übri=
h Abteilungen für Sprecherziehung und für die
rhe=
löUldung in dem Heſſiſchen Seminar eingerichtet. —
d zu richten an das Sekretariat der Städt. Akademie
Eliſabethenſtraße 36, Fernſprecher 3500 (
Stadtver=
n für Freunde des Heſſ. Landestheaters. Wir
ver=
muls auf die erſte Veranſtaltung unſeres Vereines,
Aandestheater mit der Klabund=
Gedächtnis=
itunmenden Donnerstag, 6. 11. 30, im Kleinen
uwverterweiſe zur Verfügung ſtellt. Wir bitten, die
m Hierzu möglichſt an der Tageskaſſe im Großen Haus
ſuigung der Mitgliedsausweiskarte, ſich zu beſchaffen,
ylot ſt unvermeidbaren Verzögerungen an der
Abend=
ſinum werden können.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
19 30, Ende nach 22.30 Uhr
Eliſabeth von England
B7 Preiſe 1—10 Mk.
19 30—22.15 Uhr
C8. Die ſchöne Helena
Preiſe 1—10 Mk.
19.30 bis gegen 22 Uhr
D8 Bohéne
Preiſe 1—10 Mk. —
19.30, Ende nach 22.30 Uhr
E 7 Eliſabeth von England
Preiſe 1—10 Mk.
14—17 Uhr
Ein Bühnenſpiel der Tgde. 1846
Ewige Jugend
Preiſe 0.80—2 Mr.
19.30—22 Uhr
G4 Dſt. Volksb. Gr. In. II
Meine Schweſter und ich
T Gruppe 5, 6, 7 und 8
Preiſe 0.80—8 Mr.
Kleines Haus
Keine Vorſtellung
20 bis gegen 21.30 Uhr
Klabund=Feier
Preiſe 1, 2 und 3 Mk.
20—22.30 Uhr
Einmaliges Enſemble=Gaſtſpiel
Harry Liedtke
Ein idealer Gatte
20— 1.30 Uhr
Zweiter Beethoven=Abend
des Orumm=Quartetts
Preiſe 1, 2 und 3 Mk.
20 bis gegen 22 Uhr
In neuer Einſtud und Inſzenierg
Lucia von Lammermoor
Zuſatz=Miete II3
Preiſe 1.50—7.50 Mk.
20 bis 21.30 Uhr
Sinfonie=Konzert
Keine Vorſtellung
ſiſckhes Landestheater. Die erſte Wiederholung des
iür „Eliſabeth von England” von Ferdinand
eus in Darmſtadt gleichzeitig mit Berlin, Bremen,
ueurcd Leipzig zur Uraufführung kam und in der geſam=
Ieen Preſſe ſtärkſten Widerhall finden konnte, wird heute
Ncum erſten Male wiederholt. Hermine Körner gaſtiert
emnin der Titelrolle. — Der Vorverkauf für das am
en 7. November im Kleinen Haus ſtattfindende ein=
R immble=Gaſtſpiel der Harry Liedtke=Tournee
W Wildes Komödie „Einidealer Gatte” (Titelrolle
MdEe) iſt lebhaft im Gange. Das Harry Liedtke=
Gaſt=
eſceeidet ſich von den ſonſtigen Provinz=Tourneen durch
We Einſtudierung des Werkes (Regie: Profeſſor Eugen
Mn. Mitwirkung allererſter Berliner Schauſpielkräfte,
tn kleinſten Rollen. Das Gaſtſpiel wird daher außer
ſclichen Auftreten des beliebten Filmdarſtellers Harry
dcteu, der Sprechbühne auch eine hochwertige
Enſemble=
untitominenter Bühnenkünſtler zu bieten haben. — Für die
unsYoorſtellung Meine Schweſter und ich” im
Dige s am 9. November werden die Karten, die für die
*eiRe Porſtellung des Werkes am 29. Oktober gelöſt
wur=
eer Tageskaſſe des Großen Hauſes umgetauſcht.
*Die Schulmuſik im Volksſtaate Heſſen.
Man ſchreibt us: Es ſteht nicht gut um ſie. Zwar hat auf
der Darmſtädter Reichsſchulmuſikwoche die Heſſiſche Regierung
durch den damaligen Herrn Staatspräſidenten Ulrich ſelbſt ihre
lebendige Anteilnahme an der Entwicklung der Schulmuſik und
ihre Ueberzeugung von deren Wichtigkeit ausſprechen laſſen,
zwar hat ſeitdem das Kultusminiſterium ſogar eine
Arbeits=
gemeinſchaft zur Förderung der Schulmuſik ins Leben gerufen,
deren Beratungen einer ſeiner höheren Beamten leitet — aber
was hilft die ſchönſte Liebe, wenn ſie platoniſch iſt, was hilft
Rat ohne Tat, was hilft ſchließlich die Tat wider den Rat!
Denn im Zeichen jener Arbeitsgemeinſchaft iſt die
Schul=
muſik im Volksſtaate Heſſen nicht vorwärts, ſondern rückwärts
gegangen. Weiß da die rechte Hand, was die linke tut? Man
hat hier bekanntlich die Lehrerſeminare aufgehoben und die
Lehrerbildung akademiſch geſtaltet. Ehe der zukünftige Lehrer
zu ſeiner Fachausbildung ins Pädagogiſche Inſtitut eintritt,
muß er eine der höheren Schulen alten Schlages oder die
Auf=
bauſchule durchlaufen. Nun hat zwar die Aufbauſchule dank
der Bemühungen des nun verſtorbenen Miniſterialrates Dr.
Bach auch Inſtrumentalmuſik als Pflichtfach, aber die anderen
höheren Schulen nehmen in keiner Weiſe darauf Rückſicht, daß
ein Teil ihrer Schüler als zukünftige Volksſchullehrer muſikaliſch
geübt und gebildet werden muß. Schon ſeit einigen Jahren
ſind die Obertertien und Unterſekunden aller Knabenſchulen
ohne jeden Muſikunterricht; Oſtern 1930 geſellte man dieſen
amuſiſchen Klaſſen noch die Untertertien der Oberreal=, Real=
und Bürgerſchule zu — im Zeichen alſo der kultusminiſteriellen
Arbeitsgemeinſchaft zur Förderung der Schulmuſik —, ſo daß
der Großteil der höheren Schüler und mit ihm der zukünftige
Volksſchullehrer ein volles Drittel ſeiner Schulzeit ohne
Muſik=
unterweiſung iſt. Vor einigerZeit traten denn auch 30 Abiturienten
ins Pädagogiſche Inſtitut einer heſſiſchen Stadt ein, die nach
eigener Bekundung nicht einmal die Noten kannten. Sie
wer=
den es verlaſſen, beladen mit Fachwiſſen, und — nach einer
Quelle erſten Ranges — gerade noch imſtande ſein, eine leichte
Melodie mit einem Finger auf einem Taſteninſtrument zu
ſpie=
len! Und ſie haben keine Veranlaſſung, für das letzte Examen,
die Staatsprüfung, in der Muſik mehr zu lernen. Denn da iſt
man in Muſikſachen äußerſt tolerant: man läßt dem jungen
Leh=
rer die Wahl zwiſchen Zeichnen, Muſik, Turnen und
Werkunter=
richt als Prüfungsfach. Weil aber der Werkunterricht der
Favo=
rit des Kultusminiſteriums und der „letzte pädagogiſche Schrei
als Allheilmittel” iſt, wird ſicher die Muſik dies Vieverrennen
nicht machen. Es bleibt alſo dabei: „Eine leichte Melodie gerade
noch mit einem Finger.” Hundert andere aber, die nicht gerade
zu den Muſikanalphabeten gehörten, kommen kaum weiter. Das
ſind eure Geſanglehrer, ihr ſingluſtigen Buben und Mädel,
und eure Chorleiter und Organiſten, ihr Männer und Frauen
im Vogelsberg und Odenwald! Ja, Buben und Mädel in
Stadt und Land treten zu Singkreiſen und Muſikantengilden
zu=
ſammen; wir erleben eine kraftvolle Renaiſſance des Volks=
— Drumm=Quartett. Am Samstag, den 8. November, findet
der zweite Abend des mit ſo großem Erfolg begonnenen
Beet=
hoven=Zyklus des Drumm=Quartetts ſtatt. Zur Aufführung
ge=
langen die Streichquartette op. 18 Nr. 3 D=Dur, op 59 Nr. 3
C=Dur und das große B=Dur op. 130 (mit der herrlichen
Cava=
tine) Zur Einführung in dieſe Werke erſcheint auch dieſes Mal
von Profeſſor Mendelsſohn eine eingehende Beſprechung. Beginn
des Konzertes 20 Uhr im Kleinen Haus.
Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfenanig
erhältlich.
— Mozart=Verein. Die Großſtadtrevue der Girls ſtirbt, die
Revue der zeitgenöſſiſchen Torheiten bluht. Das Jubiläums=
Darmſtadt hat ſich manches geleiſtet, was in waſchechter
Heiner=
ſprache von Hans Harres und L. Grün ans Licht gezogen
wird. Dazu kommt der Ulk in Liedern, den Regine Harre,
Hertha von Hagen, H Gutkäſe, H. Heinz und H.
Or=
manns ausſchutten. Nicht zu vergeſſen, die Tanzbilder, bei
denen die Solotänzer der Frankfurter Oper Arthur
Spran=
kel mit ſeiner Partnerin Agnes Dorbitt, ferner das
ehe=
malige Mitglied der Münchener Kammertanzbühne Irmgard
Paetzold mit ihren Schülerinnen beteiligt ſind. Ein
Karten=
verkauf an der Abendkaſſe findet nicht ſtatt. (S. Anzeige.)
Prassel-Kaffee
Stets
trisch geröstet
Sohulstr. 10
p. Automobilfahrlehrkurſus. Auch hier hatten ſchon längere
Zeit Beſtrebungen eingeſetzt, mit dem Ziele, Richter und
Staats=
anwälte im Autofahren theoretiſch und praktiſch zu unterweiſen.
Dieſe Beſtrebungen, die an der Frage der Haftpflichtverſicherung
zu ſcheitern drohten, ſind nun verwirklicht worden. Ein von einem
Polizeibeamten geleiteter Lehrkurſus hat, obige Kategorien nach
Auswahl umfaſſend, letzter Tage begonnen.
liedes und der alten Polyphonie; wie ſehen, wie die großen
Sängerbünde dem bloßen paſſiv=faulen Muſikhören vor
Schall=
platte und Rundfunkgerät ein Paroli zu bieten trachten durch
tätige Pflege guter Chormuſik, erleben, wie der unermüdliche
Leo Keſtenberg dieſen Auftrieb mit den
Reichsſchulmuſik=
wochen für die Schulen nutzbar machen möchte, weil auch er die
Gefahr der Muſikentartung, des Hinabſinkens einer Kultur zur
bloßen Ziviliſation, erkennt: aber die Schule berührt all das
nicht, trotz der Arbeitsgemeinſchaft zur Förderung der
Schul=
muſik! Man verſteht dies nur, wenn man annimmt, daß die
weit getriebene Spezialiſierung der Lehrerbildung aller Art
nicht nach oben führt, wo der Blick ſich weitet, ſondern nach
unten, wo er ſich verengt: „vertiefte” Bildung. Dieſe
Lebens=
fremdheit aus Kälte und falſchem Geſichtswinkel verbindet ſich
überdies mit materialiſtiſcher und rationaliſtiſcher
Lebensauf=
faſſung. Solcher Geſinnung und Geiſtigkeit mag die Muſik nur
zweifelhaftes Amüſement und ſicher „brotloſe Kunſt” ſein.
Dann freilich kann ſie, der Hauptexponent deutſchen romantiſchen
Weſens, ohne innere Beſchwernis in den Schulhäuſern an die
Wand gedrückt werden. Dann iſt ſie eine jedem Zugriff offene
Reſerve, zumal wenn die Flut in den höheren Schulen ſteigt,
und das Klaſſenziel droht, für die Unbegabten Chimäre zu
werden. Dann freilich iſt die Muſik gerade noch gut genug, bei
Schulfeiern aufzuwarten, bei dieſen Schulfeiern, für die man
paukt und drillt nach Noten, um deſto weniger nach Noten zu
ſingen . . . dann kombiniert man ein Dutzend Klaſſen ſparſelig
zu einigen Singhaufen zuſammen, Kinderverwahrung mit
Muſikbegleitung, wenn’s kleine Mädchen ſind —, und opfert
dem (Schul=) Hausgeiſt auch den Chor. Dann kann man
amt=
licherſeits in geſangsmethodiſchen Dingen nachgiebig ſein bis
zum Tohu=Wabohu: Toleranz aus Gleichgültigkeit. Dann iſts
gleich, ob man aus guten oder ſchlechten Liederbüchern ſingt oder
aus gar keinem oder überhaupt nicht.
Seit Friedrich Nietzſche nach ſeinem Abfall von Wagner
ihr den Kampf anſagte, iſt der Ruf „los von der Muſik” nicht
mehr verſtummt. Zuletzt haben ihn Thomas Mann und Stephan
George erhoben, man könnte ſagen: im Bunde mit dem jungen
Frankreich. Dort iſt man der Romantik und ihrem
Haupt=
exponenten, der Muſik, feind geworden. Einſt ſprach Muſſet
von ihr als von la fille de UAllemagne und rühmte la douce
obſeurité que le romantisme importe de UAllemagne, einſt
rühmte Frau von Staél ſie in hohen Worten. Aber jetzt hat
man die literariſche wie muſikaliſche Romantik ſatt wegen ihrer
formauflöſenden und entgrenzenden Kräfte. Möglich, daß ihre
Sternenſtunde vorbei iſt — bis ſie wieder auftaucht aus dem
Strom der Zeiten, nicht als chriſtliche Gotik oder Barock oder
deutſche Romantik ſchlechthin, ſondern in neuer Geſtalt. Denn
kommen wird ſie wieder, weil die Welt ſie braucht. Die Schule
aber hat keine Veranlaſſung, auf jene Unkenrufe zu achten. Sie
ſollte in der muſikaliſchen Jugendbewegung ein Anzeichen dafür
ſehen, daß die Muſik dem deutſchen Volke ein hohes Gut nicht nur
iſt, ſondern erſt recht zu werden beginnt, und ſie ſollte enblich
danach handeln.
* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen ein recht gutes Unterhaltungsprogramm. Zwei große
Filme, die nicht gerade Anſpruch darauf erheben, erſtklaſſige
Kunſtwerke zu ſein, die aber beide gute Unterhaltungsfilme ſind
und den Beſuchern 2½ Stunden hindurch etwas geben, das nicht
gerade aufwühlt, aber Spannung und Heiterkeit vermittelt.
Bei=
des Dinge, die über das Grau des Alltags hinwegzuhelfen in der
Lage ſind. Weniger gut iſt der engliſche Film „Die goldene
Peitſche” mit Dorothy Mackaill, der ſehr hübſchen aber
kühlen Londoner Filmkünſtlerin in der weiblichen Hauptrolle,
und in der Regie von Charles Barbin; d. h. weniger gut nur
in der anſpruchsloſen und auch nicht ſonderlich gut geſpielten
Handlung. Sehr reizvoll hingegen ſind die gut bewegten Bilder
vom grünen Raſen, die den Rahmen zu der Gaunergeſchichte,
einem Gemiſch von Heiratsſchwindel, Hochſtapelei und
Renn=
ſchiebungen geben.
Sehr gut iſt „Seemannsliebchen” eine ausgezeichnete
regieliche Arbeit von William Seiter, mit dem ſehr
beweg=
lichen, ſehr luſtigen und in allen Lagen gutgelaunten Jack
Mul=
hall als friſcher, flotter Seemann und Liebhaber. „
See=
mannsliebchen” iſt ein im ganzen ſehr gut geſpielter, mit
köſtlichem Humor und friſcher, natürlicher Empfindung
durch=
wobener Film, der nicht nur eine Reihe feſſelnder Bilder entrollt,
ſondern auch durch die ſehr flotte und hübſche Handlung unterhält.
Helia
bringt wieder einen recht guten Tonfilm mit Iwan
Petro=
vich in der Titelrolle: „Der König von Paris”. Leo
Mitt=
ler führt gute Regie in dieſem Hochſtaplerfilm, der in die
Lebe=
welt und in die der Gentlemen=Verbrecher von Paris führt. Recht
gut iſt dieſer Film nicht wegen, ſondern trotz des Tones. Er iſt
einfach ein guter Film, dem man das Sprechband als Erſatz für
Zwiſchentexte beigegeben hat. — Iwan Petrovich ſpielt ihn
ſehr gut, vornehm, diſtinguiert, den König von Paris, den ſchönen
jungen Mann, ehemaligen armen Eintänzer, der in der Hand
eines geriſſenen Verbrechers und Ausbeuters den reichen Don
Pedro aus Mexiko ſpielen muß, um die Millionen einer Herzogin
zu freien. Es kommt aber nicht ſoweit. Der ſchöne König”
erwacht rechtzeitig und erſchlägt ſeinen Ausbeuter. Die
Her=
zogin ermöglicht ihm die Flucht. Dieſe romantiſche Liebes= und
Verbrechergeſchichte wird in ausgezeichneten Bildern und
photo=
techniſch hervorragenden Impreſſionen erzählt. Hanna Ralph,
Rolf von Goth, Karl Huſzar=Puffy, Hanna Wagg
ſpielen gut im Enſemble mit.
Das Beiprogramm bringt neben einem ſchönen
Schweizer=
film ein nettes Amerikaner=Luſtſpiel mit „Baby” in der
Haupt=
rolle.
O3) 24)
Zur Erleichterung der Arbeit der Augen ist es
notwendig, daß jede Arbeit nur beibestem und
Teichlichem Licht verrichtet wird. Darum soll
Ncht nurdie allgemeine Beleuchtung des Arbeits-
Täumes ausreichend sein, sondern es muß an
ſedem Arbeitsplatz eine besondere Leuchte sein.
AlSkunft über die richtige Verwendung des elektrischen
Lichtes erteilen die Osram-Verkaufsstellen, das Elek-
Llcitätswerk und sonstige Elektro-Fachgeschäfte.
Mittwoch, den 5. November 1930
Seite 6
Hunt Burmiſiadt •Berein far Belsgeſchichte uns Hematrande.
Schwngerichl.
316. Veranſtalkung.
Die in weiten Kreiſen als Mundart= und Heimatſchriftſtellerin
bekannte Frau Dr. Düſterbehn=Reuting ſprach über das
Thema: „Die Verwilderung der Mundartdichtung‟. Die geſchätzte
Rednerin führte unter anderem folgendes aus: Wem einmal
Firmenichs gewaltiges Werk, die Sammlung der „
Völker=
ſtimmen Germaniens” vorgelegen hat, wer die ungeheure Arbeit
zu würdigen weiß, die die Sammlung und Sichtung von mehr als
300 Mundarten germaniſcher Stämme aus etwa 1800 Orten und
Landſchaften in ungefähr 6000 Proben bedeutet, der wird die
Not=
wendigkeit von der Pflege der Mundarten als
Kul=
turdenkmal anders werten als das Publikum eines geſelligen
Abends, dem die Erzeugniſſe von Tagesgrößen als mundartliche
Koſt vorgeſetzt werden.
Wie eigen mutet es uns an, wenn wir unſere heutige Arbeit
mit ihren vorgeſchrittenen Hilfsmitteln betrachten — ich erwähne
nur kurz die ernſte zähe Arbeit, die in Marburg unter Leitung
von Profeſſor Wrede getan wird, ferner das ſüdheſſiſche
Wörter=
buch mit ſeinen jetzt 435 000 Zetteln — wie eigen, wenn wir jene
Stimme vor faſt 100 Jahren ſchon ſagen hören: — „es war höchſte,
höchſte Zeit, um die deutſchen Mundarten noch einigermaßen in
vollkommener Reinheit und Unvermiſchtheit, wie ſie dem
Sprach=
forſcher zweckdienlich ſind, ſammeln zu können. Bei einigen
Mundarten, die bereits aus dem Munde des jüngeren Geſchlechtes
verſchwunden waren, mußte 30—40 Jahre hinaufgegangen
wer=
den, und glücklicherweiſe fanden ſich noch alte, ehrwürdige Greiſe,
welche dieſe Mundart, als teures Erbſtück ihrer Väter treu im
Ge=
dächtnis aufbewahrt hatten und ſchätzbare Proben, alte Lieder u.
dergl. mitteilen konnten. Deutſchland ſtand im Begriff, einen
ab=
ſterbenden Zweig nach dem andern von dem großen Stamm ſeiner
Sprache zu verlieren, ohne es nur zu bemerken, ohne ſich wertvolle
Ueberreſte von den einſt ſo üppig grünenden Zweigen zu ſammeln.
Das aber iſt der unſelige Fluch, der ſo lange über unſerem
Vaterlande gelaſtet hat und . . . noch laſtet, daß man über dem
Fremden das Einheimiſche vergißt, wodurch die Entwicklung einer
Selbſtändigkeit und Mündigkeit unſerer Nation hauptſächlich mit
bis auf die jüngſte Zeit zurückgehalten wurde.‟ Soweit
Firme=
nich vor 300 Jahren.
Was ſeine Sammlung uns bietet, ſind Märchen, Sagen,
Le=
genden, Familienſzenen. Zwiegeſpräche, Sprichwörter, Liedchen,
Kinderreime, untermiſcht mit Gedichten, alles zeitlos, nur etwa
durch geographiſche Geſichtspunkte miteinander verbunden. Das
Ganze iſt gut mit dem Sternenhimmel zu vergleichen. Als kleine
Sterne die zahlloſen größeren und kleineren Beiſpiele aus
Volks=
mund, davon ſich abhebend als bekannte Sternbilder; Grübel,
Hebel, Lennig. Rottmann, Kobell. Nadler, Klaus
Groth. Der zwiſchen Nadler und Klaus Groth geborene
Stoltze fehlt, ſeine Gedichte erſchienen erſt 1862.
Daß wir Hebels bedeutendſten Zeitgenoſſen, den Züricher
Martin Uſteri, vermiſſen ferner den Schleſier Karl v.
Hol=
tei, iſt nicht wohl zu erklären. Anders verhält es ſich mit dem
1803 geborenen Wilh. Sauerwein, deſſen Name ſelbſt ſeinen
Mitbürgern lange verborgen blieb, wie auch heute noch ſein
klaſ=
ſiſches Buch „Frankfurt, wie es leibt und lebt”, den wenigſten
bekannt iſt.
Unſere Betrachtung ſpricht von Verwilderung. Von der
Ver=
wilderung iſt es nicht weit zur Entartung, zum Verfall. Vom
Verfall aber kann man nur reden, wenn vorher Blütezeit,
Höhe=
punkt war
Von einer Blütezeit der Mundartdichtung, oder daß ihre
Ver=
treter eine Art Schule hervorgerufen hätten, kann nicht geſprochen
werden.
Und doch will es ſcheinen, wenn man von dem 1736 geborenen
Nürnberger Mundartdichter Grübel abſieht, als habe die Zeit von
1760 bis 1820 die für unſer deutſches Geiſtesleben ſo
hochbedeut=
ſam war, auch auf dieſem Gebiete die tüchtigſten Kräfte
hervor=
gebracht, denn nach Hebel kommt der bedeutende Schweizer
Uſteri, dann Lennig, Rottmann Kobell, der Schleſier
Holtei, Sauerwein, Nadler, Fritz Reuter, Stoltze,
Klaus Groth, der 1819 geboren wurde.
Mit dem 1842 geborenen Karl Stieler iſt ſcheinbar ein
neuer Aufſchwung verknüpft.
Die nachkommenden Generationen haben zum Teil die
Mund=
art des Volkes mehr und mehr zum Narrenkleid gemacht für
über=
lebte Witze und Witzchen, und man muß oft lange ſuchen, bis man
einen findet der den Ernſt beſitzt, ſich auch mit dem
Gemüts=
leben des Volkes auseinanderzuſetzen und den tiefen Schatten,
die auch bier, „wohnen, das Wort zu reden, eingedenk der alten
Wahrheit, daß der echte Humor aus Leid und Tränen erwächſt.
Der Gebildete verſchmäht die Mundart im täglichen Verkehr
als derb und unfein, nur im geſelligen Kreis, an einem
Vortrags=
abend nimmt er eine Koſtprobe davon. Die Schweiz macht eine
rühmliche Ausnahme, indem auch dort in den oberſten Klaſſen
Mundart geſprochen wird, denn der gebildete Schweizer ſpricht, ehe
er hochdeutſch ſpricht, eher franzöſiſch.
Hätten wir den Mut, ihm nachzutun, ſo würde unſere
Mund=
art im täglichen Gebrauch wieder blank werden, ſie würde ſich
rein erhalten wie fließendes Waſſer, und alle Jene, die mit
dilet=
tantiſcher Dreiſtigkeit ſich an ihr verſündigen, hätten von
vorn=
herein verlorenes Spiel. Denn es muß geſagt werden, die größere
Gefahr droht dem Beſtand der Mundart von ſeiten derer, die ihre
berufenſten Hüter ſein ſollten.
Gerade der Mundartdichter hat vor allem die Aufgabe, völlig
hinter ſeinem Werk zurückzutreten, gerade von ihm müſſen wir
höchſte Selbſtentäußerung zugunſten der Treue, Echtheit und
inne=
ren Wahrhaftigkeit des zu Schildernden fordern.
Im Weiteren ging die Rednerin auf die Formen, die Art und
das Weſen der Mundart in feiner Weiſe ein.
Gab einige gute Proben von Mundartdichtern deren Dialekte
ſie in meiſterhafter Weiſe beherrſchte, ſo daß das Dargebotene nur
gewinnen konnte.
Durch Darſtellung eines reichhaltigen Wortſchatzes der teils
mit zum eiſernen Beſtand der Volksſprache gehört, gab ſie feine
Beiſpiele von Echtem und Unechtem im Sprachgebrauch.
Die von reicher Sachkenntnis und geſundem Urteil getragenen
Ausführungen, ſchloß die Rednerin mit den Worten: „Gute
Mundart ſchreiben iſt leicht man muß nur nach Luthers Weiſung,
dem gemeinen Mann aufs Maul ſehen”, dann macht ſich das
Uebrige von ſelbſt. So habe ich für meine Arbeiten weder
Ver=
ſtand, noch Witz, noch Phantaſie ſelber aufzubringen brauchen nur
Wahrhaftigkeit und vielleicht ein wenig Herz. Ich habe nur Auge
und Ohr geöffnet, meine Landsleute abgeſchrieben, abgezeichnet,
vor allem belauſcht. — — ſie ſchloß mit einem Goethewort:
war es nicht die Erde, die mich trug,
die Welle nicht, die mir entgegenſchlug,
ſo wars die Luft, die meine Sprache ſprach.”
Dem mit reichemBeifall aufgenommenen Vortrag folgten als
Beigabe, aus dem von der Verfaſſerin herausgegebenen Werk
„Höchſter Scherwe‟. Geſchichten aus dem alten Höchſt, das bereits
in 2. Auflage erſchienen iſt, einige gute Heimat= und
Mundart=
dichtungen: „s Eliſi un die Gretelbaas”, „Bei de Kinner‟. Was
em Ad’m getraamt haot”. „En Kimbetterbeſuch”, die nochmals
reichen Beifall auslöſten. An den Vortrag ſchloß ſich eine
Aus=
ſprache an, die der Vorſitzende Herr Philipp Weber, mit herzlichen
Dankesworten an die Rednerin beſchließen konnte, die zugleich in
der Mahnung ausklangen, daß neben der Pflege der Ortsgeſchichte
die Pflege der Mutterſprache, der Mundart, mit zu den
vornehm=
ſten Aufgaben von „Alt=Darmſtadt” gehöre.
Nächſte Veranſtaltung am 13. November. Vortrag von Herrn
Studienrat Pickertüber: „Die Sammlungen des
Wort=
ſchatzes der heſſiſchen Mundarten”.
— Orpheum. Nur noch heute und morgen geht die
Bauern=
komödie „Der Brauch von den Probe=Nächten” in Szene. Dieſes
Stück wurde von Publikum und Preſſe mit ungeteiltem Beifall
aufgenommen. Im Zwiſchen=Akt ſpielen auf: Der Schnegg. Der
Bauer, Der Stang, die drei Schlierſeer Buam. — Ab Freitag,
7. November, wird zum erſten Male durch die Schlierſeer
Künſt=
lerſchar die Novität „Wer ko, der ko, wer hot, der hot” in drei
Akten von Karl Mittermayer aufgeführt. Es iſt dies eine
er=
götzliche Geſchichte der Brüder Atzinger, genannt die bayeriſchen
Sklareks. Vorverkauf wie bekannt zu den volkstümlichen Preiſen
von 1 bis 3 Mark. — Für den kommenden Sonntag, nachmittags
4 Uhr, iſt das ſchöne deutſche Märchen in drei Bildern von R.
Birkner, „Schneeweißchen und Roſenrot”, in neuer
Einſtudie=
rung und Inſzenierung angeſetzt Es gelten ganz kleine Preiſe
von 30 Pfg. bis 1,50 Mk. und findet die Aufführung nur
ein=
mal ſtatt.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die Stenographen=
Vereinigung Gabelsberger”, Handwerkerſchule. Ecke
Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße, eröffnet am Freitag, den
7. November, wieder neue Kurſe in Reichskurzſchrift. Die Kurſe
finden unter Anleitung ſtaatl. geprüfter Lehrer der Stenographie
bei niedrigſtem Honorar ſtatt. In der Schreibmaſchinenſchule
Karlsſtraße 23, Erdgeſch., findet der Unterricht nach der
bekann=
ten Zehnfinger=Blindſchreib=Methode täglich ſtatt. Es wird auf
die morgige Anzeige des Vereins verwieſen.
— Damper=Expeditionen des Norbdeutſchen Lloyb Bremen (
Aende=
rungen ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach NewYork ab
Bremen=Bremerhaven: D. Bremen 5. 11., D. Dresden 6. 11., D.
Colum=
bus 15. 11., D. Stuttgart 20. 11., D. Bremen 26. 11. D. Berlin 27. 11.,
D. Dresden 4. 12., D. Europa 6. 12., D. Bremen 16. 12., D. Stuttgart
1. 1., D. Europa 3. 1., D. Columbus 8. 1. Nach New York via
Halifax ab Bremen=Bremerhaven: D. Stuttgart 20. 11. — Nach
Canada (Montreal) (Frachtdampfer): D. Augsburg ab Bremen
6. 11. — Nach Boſton bzw. New York — Philadelphia —
Baltimore — Norfolk (Frachtdampfer): D. Hannover ab
Ham=
burg 5. 11., ab Bremen 8. 11. (Nicht nach Boſton), D. Harburg ab
Hamburg 16. 11., ab Bremen 19. 11. (Nicht nach New York). — Nach
Nordamerika=Weſtküſte: D. Tacoma ab Hamburg 5. 11., ab
Bremen 8. 11., D. Donau ab Hamburg 15. 11., ab Bremen 18. 11. —
Nach Havanna=Galveſton ab Bremen=Bremerhaven: D.
Lützow 4. 11. — Nach Cuba New=Orleans: D. Riol ab Bremen
28. 10., D. Raimund 15. 11. — Nach Mittelbrasilien (
Paſſa=
gier= und Frachtdampfer): D. Sierra Morena ab Brenierhaven 3. 11.,
D. Zeelandia ab Amſterdam 5. 11.. D. Weſer ab Bremerhaven 10. 11.,
D. Arta ab Hamburg 13. 11., ab Bremen 15. 11., D. Orania ab
Amſter=
dam 19. 11., D. Sierra Cordoba ab Bremerhaven 24. 11. — Nach
Südbraſilien: D. Immo ab Hamburg 20. 11., ab Bremen 22. 11.
— Nach Nordbraſilien: D. Faſan ab Bremen 18. 11., ab
Ham=
burg 21. 11. — Nach Südamerika=La Plata: Paſſagier= und
Frachtdampfer: D. Sierra Morena ab Bremerhaven 3. 11. D.
Zeelan=
dia ab Amſterdam 5. 11., D. Haimon ab Bremen 8. 11.. D. Weſer ab
Bremerhaven 10. 11. D. Orania ab Amſterdam 19. 11. — Nach
Süd=
amerika (Weſtküſte) durch den Panamakanal: D. Alda ab
Ham=
burg 5. 11., ab Bremen 8. 11., D. Adolf v. Baher ab Hamburg 12. 11.,
ab Bremen 15. 11., durch die Magellan=Straße: D. Rapot ab Bremen
11. 11., ab Hamburg 15. 11. — Nach Weſtküſte, Zentral= und
Mittelamerika und Mexiko: D. Albingia ab. Hamburg 8.
11., ab Bremen 9. 11. — Fruchtfahrt Canar. Inſeln ab
Wirkt
vorbeugend!
Aw. Die Liebe und der Suff, die reiben den Meng=
Diesmal iſt es ganz augenſcheinlich der Suff, der einen:
36 jährigen Wohnungsagenten zu nicht ganm=
Taten treibt. Der Angeklagte iſt geborener Grieshf
dann gleich von der Schule zur See und befuhr die W.
ihren Teilen. Als Seemann lernte er wohl auch
do=
denn ſein Schwager ſagt beſcheidentlich: Er trinkt
ger=
über den Durſt, und als der Vorſitzende wiſſen möchte
dann vorher trinkt, kann er das leider nicht angeben.
der Angeklagte an jenem verhängnisvollen Abend ;
Bier getrunken hat, kann man wohl annehmen, daß
„einer” über den Durſt war. Nach dem Krieg machtt
klagte ſich dann hier anſäſſig und heiratete im Jah=
14 Jahre ältere Frau, die es an ſeiner Seite wohl nioei
haben mag. Er probierte es ſeither in allen möglich,
bis er zuletzt als Wohnungsagent ſein Auskommen.
haben ſchien. Er wird von ſeinen Mitmenſchen als
Menſch geſchildert, auch von ſeinem Hauswirt bis zun
1929... Da kommt dem Angeklagten eine
abfällige=
zu Ohren, die er ſeinem Hauswirt in die Schuhe ſchi:
da an keimt in ſeinem Herzen ein wachſender Haß
ehrenwerten Mann, der durch kleine Reibereien infc”
zahlter Miete ſtets neue Nahrung erhält. Am 7. Dezin
zwiſchen 12 und 1 Uhr kommt dieſer Haß zu hohem urv
Ausbruch. Der Angeklagte hatte ſchon kurz vorher mri
legen gedroht, kam dann aber um dieſe Zeit ſtark
nach Hauſe, raffte ein paar Zeitungen zuſammen und
dem Treppenabſatz vor ſeiner Wohnung ein Minic u
an deſſen Glanz er ſich tanzend erfreute, in der Hoffnung
Bude auszuräuchern. Seine Frau, ſinnlos vor Am
Polizei und Feuerwehr und ſo kam das ganze Dramm
ſuchte Brandſtiftung vors Schwurgericht.
De=
verlegt ſich heute auf die beſte Verteidigung und be
den ganzen Vorgängen nichts mehr zu wiſſen. Er
Trunkenheit und Epilepſie als glaubhafte Anhaltsmu
Zeugen bekunden jedoch, daß er noch ganz gut wußte=
und keineswegs ſinnlos betrunken war. Der medizin:
ſtändige. Arzt im Philipps=Hoſpital, in dem er eing
Beobachtung war, bekundet, daß der Angeklagte led
koholepilepſie leide bei der keinerlei Dämmerzuſtäzd
echter Epilepſie auftreten, ſo daß der 8 51
keinesfalls=
finden könne. Der Staatsanwalt hält
verſuche=
tung für erwieſen, denn es komme ja nicht auf die u.
tauglichen Mittel, ſondern auf den Willen des
An=
den er ja acht Tage ſpäter wiederholt zum Ausdruck gl
und beantragt ſechs Monate Gefängnis. Der
Ve=
hält die ganze Sache für eine Lappalie und plädiert auf
Das Gericht iſt ebenfalls von der Gemeingefäll
Handlung des Angeklagten überzeugt und verurteilt für
erkennung mildernder Umſtände (Trunkenheit, da
entſtand) zu der Mindeſtſtrafe von vier Monaten=
Wochen Gefängnis. Der Verurteilte will Reviſfin
— Neue Kurſe. Die Kaufmänniſche Stenogm.ß
ſchaft e. V. eröffnet am kommenden Freitag, dem
in ihren neuen eigenen Unterrichtsräumen, Ecke B.
und Schleiermacherſtraße, Eingang S
ſtraße (ehemaliges Verwaltungsgebäude der
Meyer) neue Kurſe in der Reichskurzſchrift. Der Un
det wöchentlich zweimal in den Privaträumen des
und nicht in einem Schulhauſe ſtatt. Der Unterrich
bewährte Kräfte erteilt und kann das mäßige Unte
Raten beglichen werden. Maſchinenſchreib=Unterrick=
Geſellſchaft ebenfalls dort für Anfänger und Vorgeſchk.
Geſchäftsſtelle gibt bereitwilligſt Auskunft. Wir vor
übrigen auf die Anzeige in dieſem Blatte.
Lokale Veranſtalkungen.
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45
Bremen: D. Arucas 8. 11., D. Orotava 22. 11.. D. Arucas 6. 12. —
Nach Oſtaſien: D. Duisburg ab Hamburg 5. 11., D. Preußen ab
Bremen 4. 11., ab Hamburg 8. 11., D. Lahn ab Bremen 8. 11., ab
Hamburg 12. 11., D. Goslar ab Bremen 11. 11., ab Hamburg 15. 11.
— Nach Auſtralien: D. Rendsburg ab Hamburg 8. 11., ab
Bre=
men 10. 11., D. Oder ab Hamburg 19. 11., ab Bremen 22. 11. — Nach
der Levante ab Bremen zirka 8 Abfahrten im Monat. — Nach
Finnland ab Bremen 8tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. —
Nach Reval ab Bremen: Abfahrten alle 8—10 Tage. — Nach
Leningrad ab Bremen: je nach Bedarf. — Nach England ab
Bremen—London 3—4 Abfahrten in der Woche Bremen—Hull
zwei Abfahrten in der Woche. — Bremen—Middlesborough
— Newcaſtle 10tägig. — Bremen — Hamburg —
Frank=
reich: Abfahrten: Montags von Bremen, Freitags von Hamburg. —
Afrika=Linien: Oeſtliche Rundfahrt um Afrika: D. Uſſukuma ab
Hamburg 14. 11. Weſtliche Rundfahrt um Afrika: D. Uſambara ab
Hamburg 22. 11. — Lago=Expreß und Kamerun=Linie:
D. Nienburg ab Bremen 12. 11., ab Hamburg 15. 11. —
Geſell=
ſchaftsreiſen: Mittelmeerfahrt: D. Sierra Cordoba ab
Bremer=
haven 19. 2., 1. Orientfahrt D. Sierra Cordoba ab Genua 14. 3., 2.
Orientfahrt: D. Sierra Cordoba ab Venedig 10. 4. Mittelmeerfahrt:
D. Sierra Cordoba ab Genua 8. 5. — Mitgeteilt von Ant. Fiſcher,
Vertreter des Norddeutſchen Lloyzd ſeit 1873. Tel. 186. Darmſtadt,
Frank=
furterſtraße 19—14.
Die bſerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeze
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kril.
— Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbaut
gen, Donnerstag, Schlachtfeſt. Alle Spezialitäten
Güte und preiswert. Rieſen=Schlachtplatte für 2 P=
Mark. (Siehe Inſerat.)
— Tgde. Beſſungen 1865 e. V. Darmſtal
abteilung. Kommenden Sonntag, den 9. November:!
die 12. Wanderung ſtatt. Die Führer, die Turnerimi,
und L. Kugel, wollen die Wanderluſtigen von Eberß uue
hin mit der elektriſchen Bahn gefahren wird, auf L—nky
Ober=Beerbach zur Mittagsraſt bringen. Nach ei ſech
Stärkung geht es weiter über Neutſch dem Endziel O)
zu. Dort wird Einkehr gehalten. Der Fußmarſch
4½ Stunden und können die Aelteren und weniger
mit dem Autobus oder Eiſenbahn nach Ober=Ramſſg
men. Der Wanderausſchuß gibt ſich der Hoffnung
Führerinnen ihre Mühe durch zahlreiche Beteiligung
— Die Zuſammenkunft und Abfahrt nach Eberſtadt
berg= und Heidelbergerſtraße.
— Im Sportplatz=Reſtaurant und
lenfalltor findet heute der beliebte Kaffee= urd
verbunden mit Kinderfeſt. ſtatt. Abends großer Gee!ſ”
— Chriſtlicher Verein junger Mä
Darmſtadt. Jeden Mittwoch, abends, werden in —n
(Alexanderſtraße 22) Bibelſtunden gehalten. In der-R
milienbibelſtunde ſpricht Herr Studienrat Knöpp.
unſere Mitglieder und Freunde ſowie die Angehörf./k
noch einmal freundlich ein. Gäſte ſind immer willk. =
Verein Freundinnen junger MäAl
ortsfremden neu zugezogenen Mädchen werden auf där ke
im Freundinnen=Heim, Sandſtraße 24, hingewieſen, deemſ
nerstag abend 8,15 Uhr ſtattfinden. Dort kommenuf
angeſtellte zuſammen zu gegenſeitigem Kennenlernenze
Beſprechung über Fragen des täglichen Lebens, darin
auch ihre Sachen zuſchneiden, flicken und ſtopfen. Di c00
tag feiern wir Erntedankfeſt, worauf wir die Mädos)”
aufmerkſam machen.
Aus den Parkeien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Vo=
Heute Gruppenabend im Saalbau (Jagdzimmer):
fahrt”. Man erwartet alle Mann an Bord.
Tageskalender für Mittwoch, den 5. Novembes
Heſſ Landestheater, Großes Haus, 19,30 Ub.)
ſabeth von England”. — Kleines Haus: Keine 2
Orpheum, 20,15 Uhr: Der Brauch von den P‟
— Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum 2.ß
Bender, Maxim, Rheingauer Weinſtube, Span
Ludwigshöhe, 4 Uhr nachm. — Kinovorſt
Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
„debrauchen Bie die VorzüglieK
K
HLIcO Tamolenschke
Niraus ut in ganz Spanten aß ner der ersten
Spezialisten für Scbönbeitspflege bekannt.
„lcb verlange von allen meinen Kunden, daß sie
Palmoliue-Seife verwenden. Die reinen Pfanzenöle,
welcbe zur Herstellung von Palmolive verwendet
werden, schaffen eine Seife, die die Haut tiefgebend
und gründlicb reinigt. Täglicber Waccben mit
Palm-
olive wirkt auf die Haut er-
Dallz
frischend und verjüngend."
Mabaw
sagt NIRAUS in Ma./
Die Meinung eines Fachmanns wie Niraus teilen
18900 weltberühmte Schönheits-Spezialisten.
Wir empfehlen folgende einfache Schönheits-
Behandlung: Massieren Sie zweimal täglich
2 Minuten Ihr Gesicht mit dem milden Schaum
der Palmolive-Seife. SpülenSie dannmit warmem,
später mit kaltem Wasser nach. Durch diese
Merhode wird der Teint klar und jugendfrisch.
40 pf.
Besrehen Sie daranf die ec-
Düire in belkowme -tr i1
Papie- mi ichrure 1
306
Mittwoch, den 5. November 1930
Seike 7
lanalstag des dekanakes Darmſtadi.
Erzhauſen, am 4. November.
rner dem Vorſitz von Dekan Zimmermann=Darmſtadt
enheit des Superintendenten von Starkenburg,
Dr. Müller, trat in Erzhauſen am vergangenen
Dekanatstag des Dekanates Darmſtadt zuſammen.
mya hundert geiſtliche und weltliche Abgeordnete
an=
dem einleitenden Gottesdienſt in der Kirche zu
rwdigte der Ortspfarrer, Pfarrer Werner, über das
„So der Herr nicht das Haus bauet, arbeiten um=
en bauen.
=mandlungen wurden in dem neu erworbenen und
nd gediegen hergerichteten evangeliſchen
Gemeinde=
ſteen. Nach der Begrüßung des Dekans, dem Vorleſen
ger des Landeskirchenamtes über die letzte Tagung
ſurcht über die Tätigkeit des Dekanatsausſchuſſes,
r Goethe=Darmſtadt ein Referat über „Die Struktur
Jugend und die Möglichkeit ihrer Führung‟. Er
ſrelne Züge im Bilde unſerer Zeit: „Die Speziali=
Bereinzelung unſeres Lebens, die Entthronung des
mit einem Gefühl der Minderwertigkeit belaſtet
wite Sachlichkeit und Maſſenhaftigkeit, bei der alles
ſüir sgeſchaltet wird. Dann ſtellte er die Sehnſucht der
6 überperſönlicher Klarheit, einem
Hinausgehoben=
die Diesſeitigkeit nach Einheit und Gemeinſchaft
tante dann die Möglichkeit der Jugendführung und
hun zuchtvoller Gewöhnung zu religiöſer Sinngebung
Pfarrer Müller=Darmſtadt beſtätigte als
Korrefe=
gebniſſe und ergänzte ſie nach Seiten einer
bibliſch=
wsBiehung. An der ſehr eingehenden Ausſprache be=
1 Oberſtudiendirektor Kiſſinger, Oberkirchenrat Dr.
ttsskirchenrat D. Waitz, Pfarrer Berck, Lehrer Herbſt
iner Kaffeepauſe, in der der evangeliſche
Frauen=
kauſen die Gäſte freundlichſt bewirtete, trat man in
huung des gedruckt vorliegenden Dekanatsberichtes über
277—29 ein Zu verſchiedenen, namentlich ſtatiſtiſchen
urden Ergänzungen gegeben. Der Voranſchlag ſieht
t ägshöhe wie in den vergangenen Jahren vor. Die
uden neu bewilligt zum Heſſ. Melanchthonverein, zur
ſug ion in Erzhauſen und zur Inneren Miſſion. Auf
Sfarrer Berck wurde Pfarrer Werner=Erzhauſen zum
iſt ehenpfleger beſtellt. Die ſehr anregend und
erfolg=
af ne Tagung ſchloß gegen 7 Uhr mit einem
Schluß=
eiens.
Die Bemeſſung der Abſehungen für Abnukung im Anſchaffungsjahr.
Von Dipl.=Ing. Adolf von Lippmann, vorm. Betriebsdirektor, in Darmſtadt.
tei gen, 4. Nov. Kirchweihe. Trotz der Wirtſchaftsnot
uu— hat ſich gezeigt, daß die hieſige Kirchweihe ein Feſt iſt,
eos ſeine alte Anziehungskraft hat. Beſonders am Sonntag
E=/hr ein ſehr reger. Die elektriſche Bahn, die verſtärkten
uegt hatte und bis nachts 1 Uhr in Betrieb war, brachte
äſte, beſonders aus der Landeshauptſtadt. Die Dieburger
ger Löwen=Hof zeigten frohbewegtes Treiben und Stim=
(zovar in dieſem Jahre die Zahl der Buden und
Verkaufs=
ſy iIllen die Geſchäfte nicht den erhofften Erfolg gehabt haben.
uesnders die Freude der Kleinen ob des fröhlichen Kaſpar
Aur. Man kann ſich die Arheilger Kerb ohne ſeine Späße
rer nicht mehr gut denken. In den Sälen wurde eifrig das
ſiüſowungen, und wenn auch am Abend ein kräftiger Regen
S turm einſetzte, ſo verlief das hieſige Lokalfeſt im allge=
DDer Montag brachte weniger Fremde, und konnten die
min ſich nach allen Richtungen hin luſtieren, denn die „Kerb
in— Nächſten Sonntag folgt die Nachkirchweihe, und werden
ruhigere Zeiten in unſerer Gemeinde einziehen.
e=Geim, 4. Nov. Die am Sonntag veranſtaltete
Lokalaus=
jeſigen Kleintierzuchtvereins im Saale Zum Bürgerhof”
nes ſehr guten Beſuches. Faſt alle Raſſen von Geflügel
waren ausgeſtellt, die ohne Ausnahme erſtklaſſiges
Zucht=
ellten. Für die Preisrichter war es keine leichte Aufgabe
von dem Beſten das Beſte herauszuſuchen. Es mußten
mehr Preiſe zugeſtanden werden, als vorgeſehen waren.
ge Tombola hatte ebenfalls ſehr großen Zuſpruch, ſo daß
Schluß der Ausſtellung dieſelbe ausverkauft war. Am
ſich die Züchter mit ihren Familien zu einem gemütlichen
ten ein, wb man in angeregter Stimmung lange Zeit bei=
Durch den Sturm, welcher am Sonntag abend über
„og, wurden am hieſigen elektriſchen Ortsnetz im unteren
Orähte übereinandergeſchlagen, ſo daß der Ort für einige
t war. Im Laufe des geſtrigen Vormittags wurde durch
Verk die Leitung wieder inſtand geſetzt. — Ein in den
ar ſſtehender hieſiger Mann ſtürzte am Sonntag nachmittag
ſar Ben in den Bewäſſerungsanlagen und hat ſich dabei den
ſimeuHelt. Arbeiter=Samariter holten ihn mit einem Auto ab
aägen ihn zum Arzt, der ihm den Arm wieder einrenkte.
Schaden hat der Betroffene dabei nicht erlitten — Geſtern
ſtzrden einem Landwirt von ſeinem Grundſtück im Pferch
Mit dem erſten Satz des § 16 Abſ. 2 Eink. St. Geſ. 1925 wird
beſtimmt, daß Aufwendungen für die Anſchaffung oder
Herſtel=
lund von Gegenſtänden, deren Verwendung oder Nutzung durch
den Steuerpflichtigen ſich beſtimmungsgemäß auf einen längeren
Zeitraum erſtreckt, nicht in dem Steuerabſchnitt der Anſchaffung
oder Herſtellung voll abgezogen werden dürfen. Satz 2 beſtimmt:
„Sie können vielmehr für einen Steuerabſchnitt höchſtens mit
dem Betrage berückſichtigt werden, der ſich bei der Verteilung
auf die Geſamtnutzungsdauer der Verwendung oder Nutzung
er=
gibt (Abſetzung für Abnutzung)”
Mit Abſ. 3 Satz 2 wird noch beſtimmt: „Die Abſetzungen
be=
meſſen ſich nach der gemeingewöhnlichen Nutzungsdauer des
Gegenſtandes.”
Zwar hat Kuhn bereits in dem 1926 herausgegebenen
Kom=
mentar zum Eink. St. Geſ. 1925 dazu erläutert:
„Grundſätzlich iſt nach dem Geſetz — im Gegenſatz zu
ſeit=
her — die Höhe der Abſetzung für Abnutzung nicht nach dem Teil
des Anſchaffungspreiſes, der der in dem abgelaufenen
Steuer=
abſchnitt an dem Gegenſtand durch deſſen beſtimmungsmäßige
Verwendung zur Einnahmeerzielung oder durch natürliche
Ein=
flüſſe eingetretenen dauernden Gebrauchsminderung entſpricht zu
beſtimmen; ſie iſt vielmehr grundſätzlich nach der
gemeingewöhn=
lichen Nutzungsdauer aus dem Anſchaffungs= oder
Herſtellungs=
preis zu berechnen.”
Nun wird die gemeinübliche Nutzungsdauer nach der Anzahl
der Kalenderjahre beſtimmt, für die man die Nutzung
voraus=
ſichtlich erwarten kann. Auch die Steuerabſchnitte werden nach
Kalenderjahren bemeſſen. Es erſcheint deshalb nicht ganz
ver=
ſtändlich, wie hier ein Zweifel entſtehen kann.
Trotz des eigentlich ganz klaren Textes des § 16 des
Eink.=St. Geſ. 1925 glaubten die Buchprüfer verſchiedener
Buch=
prüfungsſtellen, verſchiedene Vorſchriften herausleſen zu müſſen,
die im Geſetz nicht enthalten ſind und nach Anſicht namhafter
Kommentatoren darin auch nicht enthalten ſein ſollten.
Der eine Buchprüfer verlangte, daß die volle Jahresquote
nur dann abgeſetzt werden dürfe, wenn die Maſchine im erſten
Viertel des Jahres in Dienſt geſtellt worden war; für im
zwei=
ten Vierteljahr in Dienſt geſtellte Maſchinen will er nur 34 der
Jahresquote an Abſetzung zulaſſen uſw. Der Zweite rechnet mit
Monaten. Anſchaffungen im erſten Monat können nach Ablauf
des Geſchäftsjahres mit voller Quote abgeſetzt werden,
Anſchaf=
fungen im zweiten Monat nur mit ½ der Jahresquote uſw. Ein
Dritter geſteht für Maſchinen, die im erſten Halbjahr in den
Dienſt geſtellt wurden, Abſetzung der vollen Jahresquote zu, für
ſolche, die im zweiten Halbjahr in den Dienſt geſtellt wurden,
nur Abſetzung der halben Jahresquote. Ein Vierter verfügt
ohne Rückſicht, in welchen Teil des Jahres die Anſchaffung fiel,
noch großzügiger: im Anſchaffungsjahr darf nur die halbe
Jah=
resrate des Abſetzungsbetrages in Anſatz gebracht werden.
Es iſt an der Zeit, daß dieſen Willkürlichkeiten, die ſchon
Jahre hindurch reichlich Veranlaſſung zu müßigen Streitigkeiten
gegeben haben, endlich durch ein Urteil des R.F.H. der Boden
entzogen wird. Das Urteil /1 4 1133/30 vom 17. Juni 1930
beſagt:
Eine Abſetzung wegen Abnutzung eines im Wirtſchaftsjahr
angeſchafften Kraftwagens darf nicht deshalb abgelehnt werden,
weil der Wagen erſt im folgenden Jahre benützt worden ſei, und
führt in der Begründung aus:
„Wenn das Geſetz in § 16 Abſ. 2, 3. in Verbindung mit § 20
Abſetzungen an den Beſchaffungskoſten bei der Abnutzung
unter=
liegenden Betriebsgegenſtänden zuläßt, ſo ſoll damit eine
Ver=
teilung der Beſchaffungskoſten auf die Wirtſchaftsjahre ermöglicht
werden, in denen der Gegenſtand bis zu ſeiner Unbrauchbarkeit
vorausſichtlich genutzt werden kann. Abgeſehen von dem Falle,
daß in einem Steuerabſchnitte nachweisbar eine außergewöhnliche
Abnutzung ſtattgefunden hat, ſoll die Verteilung der Abſetzungen
gleichmäßig auf die Geſamtdauer der Verwendung des
Gegen=
ſtandes erfolgen, ohne Rückſicht darauf, ob in den einzelnen
Tei=
len der Geſamtdauer eine größere oder, geringere Abnutzung des
Gegenſtandes tatſächlich eingetreten iſt.
Wenn aber ſchon von der für die Rechtsauslegung
maßgeben=
den Stelle feſtgeſtellt wird, daß der Sinn des Geſetzes nur ſein
könne, die Anſchaffungskoſten auf die Geſamtdauer der
Verwen=
dung zu verteilen, und daß in dieſem Sinne auch das
Anſchaf=
fungsjahr als Verteilungsjahr zu rechnen hat gleichviel, ob in
dieſem eine Nutzung ſtattgefunden hat oder nicht, ſo kann daraus
wohl abgeleitet werden, daß jede Auslegung, die für das
An=
ſchaffungsjahr nach Maßgabe des Zeitraumes der Beſchaffung
innerhalb des Anſchaffungsjahres nur eine entſprechende
Teil=
abſchreibung zulaſſen will, als rechtsirrig zu bezeichnen iſt.
Die Geſamtnutzungsdauer iſt nach Jahren und nicht nach
Jahresabſchnitten zu bemeſſen, wobei das Anſchaffungsjahr als
Verteilungsjahr mitzuzählen hat, auch wenn im Anſchaffungsjahr
eine Nutzung noch nicht ſtattgefunden hat.
Eir Verchr au dem Berdſschrmarlt wer in den Naſck.
d ein ſehr lebhafter, ſo daß die Karuſſell= und
Buden=
inem recht guten Geſchäft hätten rechnen können, wenn
inrren Abend einſetzender Regen die Marktbeſucher in die
Wirtſchaften oder nach Hauſe getrieben hätte. Die am
eſchiedenen Sälen ſtattgefundenen Tanzbeluſtigungen waren
ſeu beſucht.
t urgſtadt, 3. Nov. Ziegenſtallſchau. Die dieſer Tage
Yorſtand des Ziegenzuchtvereins Pfungſtadt durchgeführte
ſtichru erſtreckte ſich auf über 50 Stallungen. Bei der
Stall=
der nicht nur der Geſundheitszuſtand und die Pflege der
mdean auch die Beſchaffenheit des Stalles geprüft und nach
toſm wertet. Der Zuchtbeſtand konnte befriedigen. Auch der Er=
Aſtand und die Pflege der Tiere konnte als gut bezeichnet
ürſichtlich der Ställe gilt heute auch das für Wohnungen
rngswort: Mehr Licht und Luft! Insgeſamt konnten acht
Le /7 zweite Preiſe, 10 dritte Preiſe und annähernd 20
An=
ſämtlich Geldpreiſe, vergeben werden. Erſte Preiſe er=
1Süchter: Valentin Crößmann 9., Ludwig Fey 3., Philipp
aur Kramer 5., Philipp Rädge 9., Heinrich Schüttler, Adam
ReN u.d Karl Wenner 1. — Heinrich Bergauer iſt nunmehr als
lsweigſtelle Pfungſtadt der Bezirksſparkaſſe Zwingenberg—
eelolich verpflichtet worden. — Die Bürgermeiſterei hat noch
num Decken von Dickwurzſchanzen ſowie 640 Stück Wellen
Ilü ſtenpreis abzugeben.
Aus dem Heſſiſchen Sängerbund.
Sängerehrungen.
Für 50jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom Heſſiſchen
Sängerbund mit der goldenen Ehrennadel und vom Deutſchen
Sängerbund mit dem Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes
ausgezeichnet: Valentin Mennche Joh. Joſ. Brückner Nik.
Henne=
berger und Theod. Merck, Geſ.=Ver. Melomannia Aſchaffenburg.
— Für 40jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom Heſſiſchen
Sängerbund mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet: Jakob
Kirſch und Jean Schuler, Mainzer Männergeſangverein Mainz,
und Hch. Notnagel, Männergeſangverein Groß=Rohrheim.
Beſchlüſſe des 7. ordentlichen Sängertages des
Heſſiſchen Sängerbundes.
Zu dem Bericht über den 7. ordentlichen Sängerbundestag
in Offenbach iſt ergänzend noch mitzuteilen:
Die Vorbereitungen für das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt
im Jahre 1932 in Frankfurt a. M. haben begonnen. Der
Vor=
ſitzende des Heſſiſchen Sängerbundes, Miniſterialrat Dr. Siegert,
gab dem Bundesſängertag bekannt, daß alle beabſichtigten
Kon=
zerte (Vereine oder Gaue) durch den Heſſiſchen Sängerbund
an=
gemeldet werden müſſen. Der Heſſiſche Sängerbund wird für die
Organiſation des Deutſchen Sängerbundesfeſtes in weitgehender
Weiſe mit herangezogen. In den Hauptausſchuß des 11.
Deut=
ſchen Sängerbundesfeſtes wurden delegiert: „Miniſterialrat Dr.
Siegert und Schulrat Hch. Haſſinger. Da die Sängermaſſen zu
dem Deutſchen Sängerbundesfeſt in Frankfurt und Vororten
nicht untergebracht werden können, erklärte Dr. Siegert, daß die
Städte aus dem Heſſiſchen Sängerbundgebiet: Offenbach
Darm=
ſtadt, Mainz und Bad=Nauheim für die Unterbringung
herange=
zogen werden. In den Wohnungsausſchuß wurden daher delegiert
die Herren: Joh. Mosberger für Offenbach, G. F. Roth für
Darmſtadt, Jak. Schreiber für Mainz und Ludw. Wendler für
Bad=Nauheim. In den Verkehrsausſchuß wurden delegiert: Für
das Speſſartgebiet Otto Bauer=Klein=Wallſtadt, für das
Rhein=
gebiet Karl Mattern=Mainz. In den Konzertausſchuß wurde
delegiert Bundeschormeiſter Otto Naumann=Mainz In den
Finanzausſchuß wurde delegiert Bundesſchatzmeiſter Wilh. Bitter=
Darmſtadt.
Behandelt wurden weiter die Verträge mit den „
Tonſetzer=
geſellſchaften Nach eingehender Ausſprache wurden die bereits
getätigten Verträge gutgeheißen und haben ſich alle
Bundesver=
eine zu verſichern. Vereine, die jedoch den Verträgen nicht
bei=
treten wollen, haben ſpäteſtens bis Ende November der
Ge=
ſchäftsſtelle des Bundes hiervon Mitteilung zu machen. Nach
die=
ſem Termin gelten alle Vereine, die eine ſchriftliche Mitteilung
nicht gemacht haben, als den Verträgen angeſchloſſen und haben
alsbald die Tonſetzergebühren zu entrichten. Die Verträge haben
Wirkung ab 1. Januar 1931.
In Erkennung der Notlage der angeſchloſſenen Geſangvereine
hat der Bund mit der Allianz und Stuttgarter Verein einen
Empfehlungsvertrag abgeſchloſſen, Der Vertrag umfaßt alle
Ver=
ſicherungsarten. Die dem Bund aus dem Empfehlungsvertrag
zu=
fließenden Vorteile werden mit 50 Prozent an die in Frage
kom=
menden Vereine zurückvergütet, ein Vorteil, der ſich mit den
Jahren beſonders finanziell auswirken wird.
Zur Löſung von Anträgen wegen Uebertritts von Vereinen
in andere Gaue wurde ein Schiedsgericht beſtellt, dem die Herren
Dr. Siegert, Hch. Haſſinger, Willi Kunze und G. F. Roth
ange=
hören. Anträge ſind ſtets an die Geſchäftsſtelle des Bundes,
G. F. Roth=Darmſtadt, zu richten
In dritter Auflage iſt der „Führer durch den Hiſſiſchen
Sän=
gerbund” zum Bundesſängertag herausgebracht worden. Der
Führer hat eine bedeutende Erweiterung erfahren. Neben den
neueſten Beſtimmungen und den Satzungen bringt er im Anhang
in tabellariſchem Satz das geſamte Adreſſenmaterial einſchließlich
der Vereinsdirigenten, ſowie das Gründungsjahr der Vereine.
Der wieder von G. F. Roth zuſammengeſtellte Führer fand bei
dem Bundesſängertag ungeteilten Beifall. Er wird nicht allein
den Vereinen, ſondern jedem Sänger ein wertvoller, Ratgeber
ſein und auch Buch= und Muſikalienhandlungen wertvolles
Adreſ=
ſenmaterial liefern. Der Bundesſängertag beſchloß, daß jeder
Verein den Führer in zwei Exemplaren übernehmen ſoll, damit
die Vorſtände ſich genau unterrichten können über alle
allgemei=
nen Bundesangelegenheiten (Steuerbefreiungsgeſuche und ſonſtige
wichtige Fragen). Durch Unkenntnis der Beſtimmungen ſind
ſeither manchen Bundesvereinen Nachteile entſtanden. Für
die Bundesvereine wird der Führer zum Vorzugspreis von
80 Pf. (Sammelbeſtellung jedoch nur durch die Gaue) abgegeben.
Der Einzelpreis beträgt 1,50 RM.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 3. Nov. Geburtstagsfeier der 50=
Jährigen. Am Samstag abend fand im Saale des Gaſthauſes
„Zum Darmſtädter Hof” die gemeinſame Geburtstagsfeier der 50=
Jähri=
gen der hieſigen Gemeinde ſtatt. Hierzu hatten ſich auch eine große Zahl
auswärts Verheirateter eingefunden, ſo daß zuſammen mit den hierorts
wohnhaften 50=Jährigen, die ſich zum weitaus größten Teile an der
Feier beteiligten, eine beträchtliche Zahl zuſammen fand. Als
Ehren=
gäſte konnten begrüßt werden, Herr Pfarrer Schneider aus Butzbach,
der die jetzt 50=Jährigen ſeinerzeit in der hieſigen Kirche konfirmierte,
der Ortsgeiſtliche, Herr Pfarrer Weigel, und Herr Bürgermeiſter
Jähr=
ling. Während der Feier, die durch Muſik= und Geſangsvorträge,
ſo=
wie durch den Vortrag von Prologen entſprechend verſchönert war,
er=
griff Herr Pfarrer Weigel das Wort zu einer gut durchdachten, auf die
Bedeutung des Tages hinweiſenden Gedenkrede, die darin gipfelte, daß
mit der Erreichung des 50. Lebensjahres ein gewiſſer Zeitabſchnitt
ab=
geſchloſſen ſei und daß man ſagen könne, etwa Zweidrittel ſeines Lebens
hinter ſich zu haben. Auch Herr Pfarrer Schneider erinnerte in
kerni=
gen Worten an ſeine hier verlebte Zeit, die in die ſeiner erſten
Pfarr=
ſtelle fiele. In größter Gemütlichkeit, bei Sang und bei Tanz, war
man recht lange beiſammen. Küche und Keller des Gaſthauſes „Zum
Darmſtädter Hof” (Knapp), waren vorzüglich und trugen weſentlich zur
Hebung der Stimmung bei. Den Abſchluß der würdigen Feier bildete
ein gemeinſamer Kirchgang am geſtrigen Sonntag in der hieſigen
Kirche.
G. Ober=Ramſtadt, 4. Nov. Turnverein 1877 e. V. Einen in
jeder Hinſicht ſchön verlaufenen Unterhaltungsabend hielt der
Turnver=
ein 1877 im Saale „Zum Löwen” (Schneider) ab. Ein flotter Marſch
leitete den Abend ein, worauf der erſte Vorſitzende, Bürgermeiſter
Rük=
kert, die zahlreichen Beſucher herzlich begrüßte. Nach einem paſſenden
Liedervortrag der Turnerſingmannſchaft folgten Gedicht= und
Muſik=
vorträge ſowie das einaktige Luſtſpiel „Hans und Lieſel”, das den
Mit=
wirkenden den wohlverdienten Beifall brachte. Die ſtattliche Zahl von
über hundert Turnerinnen und Turnern ſtellte ſich in dieſem Jahre
zum Vereinsabturnen, bei dem ſehr beachtliche Leiſtungen erzielt
wur=
den. Ihnen wurde nun die übliche Ehrung zuteil, auf die jeder
ein=
zelne Teilnehmer und der Verein ſelbſt ſtolz ſein können. Muſikaliſche
und geſangliche Darbietungen ſowie ein flotter Tanz beſchloſſen den
Unterhaltungsabend, der den Teilnehmern noch lange in angenehmer
Erinnerung bleiben wird.
Rote Hände oder brennend rotes Geſicht wirken unfein. Ein wirkſames —
Mittel dagegen iſt die kühlende, reizmildernde und ſchneeig=weiße Cxeme S
Leodor, auch als herrlich duftende Puderunterlage vorzüglich geeignet.
Ueberraſchender Erfolg, Tube 1 Mk., wirkſam unterſtützt durch Leodor= —
Edelſeife, Stück 50 Pf. In allen Chlorodont=Verlaufsſtellen zu haben.
Wie leicht Sie Ihre Kost
verbessern können!
Ohne Mehrausgaben und Mühe können Suppen, Gemüse,
Saucen, Mehl- und Süßspeisen besser schmecken: durch
Glücksklee! Denn Glücksklee ist doppelt gehaltvolle,
reine Milch, die nicht nur statt gewöhnlicher Milch
verwendet wird, sondern überall dort, wo gewöhnliche
Milch wegen ihres hohen Wassergehalts die Speisen zu
stark verdünnen würde.
Mitch — trische
Kuh-
milcb in reinster Form —
das ist Glücksklee.
Kon-
zentriert — obne jeglichen
Zusatz. Sterilisiert —
da-
ber keimfrei. In der
ver-
scblossenenDose unbegrenzt
haltbar.
Hurtffr
Beste Milch von Holsteiner Kühen
CKSkt
Achren Sie
auf das
rot-weiße
Etikett!
Seite 8
Mittoch, den 5. Novemder 1330
Evangeliſcher Kirchengemeindetag in Bensheim.
EPH. In der von über 300 Vertretern der evangeliſchen
Kirchen=
gemeinden der Umgegend beſuchten Groß=Umſtädter Tagung der
heſſi=
ſchen Landesgruppe des Deutſchen Evangeliſchen Gemeindetages wurde
aus der Verſammlung der Wunſch ausgeſprochen, daß öfter Tagungen
für Vertreter der kirchlichen Körperſchaften gehalten werden möchten.
Dementſpechend ſoll am Sonntag, den 16. November, in Bensheim,
deſſen Kirchenvorſtand freundlichſt eingeladen hat, für die Bewohner der
Bergſtraße, des angrenzenden Odenwaldes und der Rhein=Ebene eine
Tagung veranſtaltet werden. Dazu konnten dieſelben Redner, deren
Vorträge in Groß=Umſtadt ein ſo lebhaftes Intereſſe gefunden haben,
gewonnen werden. Programm iſt folgendes: 9.30 Uhr: Feſtgottesdienſt
(Pfarrer Palmer=Lindenfels); 2.30 Uhr: Gemeindetagung in der
evangeliſchen Kirche Bensheims mit Vorträgen von Oberkirchenrat Dr.
Horre über „Kirchengemeinde und bürgerliche Gemeinde” und
Direk=
tor Pfarrer Röhricht über „Gegenwartsgefahren und =Aufgaben der
evangeliſchen Kirchen und ihrer Gemeinden” Beide Vorträge werden
in Fragen einführen, die heute infolge der Parteipolitik und des
Stre=
bens nach Säkulariſation, d. bh. Verdrängung der Kirche aus ihren
wohl=
erworbenen Rechten und aus ihren Arbeitsgebieten, brennender ſind
als in der Vorkriegszeit.
In Groß=Umſtadt war das Hören der Vorträge und das Echo, das
dieſe in der Ausſprache, an der ſich auch Vertreter der bürgerlichen
Ge=
meinden beteiligten, ein unvergeßliches Erlebnis für die Teilnehmer.
So ſoll auch der Bensheimer Gemeindetag ein Tag der Freude an der
evangeliſchen Kirche und ein Tag der Begeiſterung zur Treue und zur
Mitarbeit an der Erfüllung ihrer Aufgaben ſein.
Ai. Vielbrunn, 4. Nov. Kreisfenerwehrtag. Auf dem am
Sonntag im Saale des Bürgermeiſters Wolf hier abgehaltenen
Kreis=
feuerwehrtag waren ſämtliche Wehren des Kreiſes vertreten.
Kreisvor=
ſitzender Bürgermeiſter Dengler=Erbach gab bekannt, daß in
Hilters=
klingen eine Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, und dieſelbe wurde
einſtimmig in den Kreisverband aufgenommen. Punkt 1 und 2,
Vor=
trag und Ausſprache über den Aufbau der Freiwilligen Feuerwehr in
Land und Provinz, wurden von der Tagesordnung abgeſetzt, da der
Referent am Kommen verhindert war. Als dritter Punkt wurde über
den 1931 in Erbach ſtattfindenden Provinzialfeuerwehrtag verhandelt, und
erſuchte der Vorſitzende um Vorſchläge über die Ausgeſtaltung desſelben.
Aus der Verſammlung wurde beantragt: die Nachtquartiere möglichſt
billig zu berechnen bei guter Verpflegung wit reichlich Trinkbarem als
Löſchmaterial, was großen Beifall erzielte. Als vierter Punkt gab der
Vorſitzende die Verleihung des Kreisfeuerwehr=Ehrenkreuzes an
Mit=
glieder in Erbach bekannt mit dem Hinweis, daß für dieſe Auszeichnung
6 Mark an den Landesverband zurückerſtattet werden ſollen, was eine
rege Diskuſſion zur Folge hatte. Auch wurde die Frage: Verleihung
des Feuerwehr=Ehrenkreuzes, aufgerollt, das nach fünfzigjähriger
Mit=
gliedſchaft verliehen wird, aber auch an jüngere Mitglieder verliehen
werden kann, die in ihrer Eigenſchaft als Feuerwehrmann
Hervorragen=
des geleiſtet haben (Lebensvettung uſw.), und es wurde ſchwer gerügt,
daß auf dem Provinzialfeuerwehrtag in Dieburg dieſe Auszeichnung
auch an Nichtmitglieder verliehen wurde. Kommandant Mengler der
hieſigen Wehr betonte, daß es Aufgabe und vornehmſte Pflicht der
Feuerwehr ſei, Leben und Beſitz der Mitmenſchen zu ſchützen, ohne ſich
dafür bezahlen bzw. auszeichnen zu laſſen, und die Methode des
Welt=
krieges, den Ordensregen wahllos auszugießen, dürfe bei der Feuerwehr
nicht einreißen. Kommandant Koch=König bedauerte außerordentlich,
daß anläßlich des fünfzigjährigen Stiftungsfeſtes der Freiwilligen
Feuer=
wehr König 3 Kreisfeuerwehren auf die zu demſelben an ſie ergangenen
Einladungen überhaupt nicht reagierten und der Kreisvorſitzende
Deng=
ler ebenfalls dieſem Jubiläum fern blieb, worauf der Vorſitzende die
Gründe erläuterte, die ihn an der Teilnahme verhinderten, was von der
Verſammlung wie von Koch anerkannt wurde. Lenz=Beerfelden ſtellte
den Antrag, daß künftig der Herbſtkreisfeuerwehrtag in Erbach, der
Frühjahrsfeuerwehrtag abwechſelnd in anderen Kreisorten abgehalten
werden ſolle. Hiergegen verwies der Kreisvorſitzende auf den Beſchluß
des Kreisfeuerwehrtages in Würzberg 1929, wonach an der bisherigen
Methode feſtzuhalten ſei, auch ſei der Antrag undiskutabel, da er nicht
ordnungsgemäß eingebracht ſei, worauf Lenz ſeinen Antrag zurückzog
mit der Begründung, daß er ihn zum nächſten Kreisfeuerwehrtag in
Erbach ſchriftlich einreichen werde. Da weitere Anmeldungen nicht
vor=
lagen, ſchloß der Kreisvorſitzende mit Worten des Dankes die
Ver=
ſammlung.
Bn. Hirſchhorn, 4. Nov. Vom Kriegerverein. Am
Sonn=
tag fand nach längerer Unterbrechung wieder ein kameradſchaftlicher Tag
des Kriegervereins in Hirſchhorn ſtatt. Der 1. Vorſitzende, Herr Ludwig
Mathes, gedachte nach ſeiner Begrüßung vor Eintritt in die
Tages=
ordnung der gefallenen und verſtorbenen Kameraden, zu deren Gedenken
ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben. Nach verſchiedenen
Mit=
teilungen uſw. wurde der nächſte kameradſchaftliche Tag auf Sonntag,
den 7. Dezember d8. Js., nachmittags, bei Kamerad Kaſpar Schäfer
feſt=
geſetzt. Der kameradſchaftliche Tag im Monat Januar 1931 ſoll mit
einem Famflienabend im Vereinslokal dahier verbunden werden.
e. Bad Wimpfen, 3. Nov. Verſchiedenes. Am Mittwoch, den
5. November ds. Js., vormittags, wird auf dem hieſigen Lindenplatz
ein Vieh= und Schweinemarkt abgehalten. Die Ziehung der
Zuchtvieh=
markt=Lotterie findet am 6. November ds. Js. ſtatt. — Der Vorſtand
des Kriegervereins hat mit Rückſicht auf die große Arbeitsloſigkeit und
allgemeine wirtſchaftliche Notlage ſich einſtimmig auf den Standpunkt
geſtellt, in dieſem Winter die Vereinsfeſtlichkeiten nach Möglichkeit
ein=
zuſchränken. Demzufolge will der Verein im Gegenſatz zu früheren
Jahren nur eine ſchlichte Weihnachtsfeier abhalten, die am 27.
Dezem=
ber ſtattfindet, und die dadurch eingeſparten Koſten einer
Abendunter=
haltung zur Unterſtützung bedürftiger Kameraden bereitſtellen. — An
Sonntagen kommen ab 1. November folgende Züge in Wegfall: Zug 449,
Mannheim ab 13.14 Uhr, Heidelberg 13.52 Uhr, Weckesheim 14.29 Uhr,
Sinsheim 14.43 Uhr, Bad Wimpfen 15.18 Uhr, Jagſtfeld 15.22 Uhr,
Heilbronn an 16.08 Uhr; desgleichen Zug 446 Sonntags ab Heilbronn
18.18 Uhr, Jagſtfeld 18.35 Uhr, Bad Wimpfen 18.41 Uhr, Sinsheim
19.18 Uhr, Heidelberg an 20.07 Uhr, Mannheim an 2.32 Uhr.
O. Reichenbach i. Odw., 4. Nov. Odenwaldklub. Das
Ehren=
mal des Odenwaldklubs auf dem Teufelsſtein bei Reichenbach bildet
immer wieder einen Anziehungspunkt für die Mitglieder. So war er
auch am Sonntag das Ziel einer Wanderung der Ortsgruppe
Mann=
heim. Es waren nahezu 200 Teilnehmer, die, von Auerbach kommend,
gegen 11 Uhr vormittags am Ehrenmal eine kurze Gedächtnisfeier für
die Gefallenen veranſtalteten. Das Wetter war einigermaßen günſtig.
Die Mittagspauſe wurde im Gaſthaus Zur Traube bei Frau Lameprt
abgehalten. Friſch geſtärkt traten dann die Wanderer ihren Heimweg
nach Bensheim zu an.
W. Heppenheim, 4. Nov. Vandkrankenkaſſe für den
Kreis Heppenheim. Der Ausſchuß der Landkrankenkaſſe für den
Kreis Heppenheim hielt im katholiſchen Vereinshauſe, durch die
Not=
verordnung der Reichsregierung vom 26. 7 1930 veranlaßt, zwecks
Satzungsänderung und Ueberprüfung der Beiträge einer
außerordent=
liche Sitzung ab. Außer dem Vorſtand waren 28 Ausſchußmitglieder,
und zwar 9 Arbeitgebervertreter und 19 Verſichertenvertreter, erſchienen.
Der Vorſitzende des Vorſtandes, Herr Bürgermeiſter Schäfer=
Kirſch=
hauſen, begrüßte die Erſchienenen und wies insbeſondere auf die durch
die Notverordnung geſchaffene Lage hin, die den Verſicherten beſondere
Auflagen bei der Inanſpruchnahme der Krankenhilfe auferlegt,
anderer=
ſeits den Verſicherten durch die Pflichtleiſtung der Familienhilfe,
Ueber=
nahme der halben Arzneikoſten für die Familienangehörigen, aber auch
Vorteile bietet. Die durch die Notverordnung geſchaffene Möglichkeit der
Beitragsermäßigung wurde hervorgehoben, die bei den heutigen
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſen dringend notwendig iſt. Anſchließend
über=
nahm der Vorſitzende des Ausſchuſſes. Herr Bürgermeiſter Falter=Unter=
Scharbach, den Vorſitz. Man war ſich darüber einig, den Beitragsſatz
ſoviel als möglich zu ſenken. Geſchäftsführer Elbert erläuterte näher
die Beſtimmungen der Notverordnung und machte den Verſuch, die
finanzielle Auswirkung ſeit dem Inkrafttreten der Notverordnung
mög=
lichſt genau zu ſchildern und zuſammenzuſtellen; die Erſparnis der
Kaſſe bezifferte er ſchätzungsweiſe auf 14 000 Mark, was ungefähr einem
halben Prozent der Geſamtbeiträge entſpricht. Einſtimmig wurde
vor=
läufig mit Wirkung vom 1. November ab der Beitragsſatz von 6½ auf
6 Prozent ermäßigt. Weiter wurde die Satzungsbeſtimmung einſtimmig
geändert, wonach z. B. das Krankengeld mit 60 Prozent des
Grund=
lohnes für Verheiratete feſtgelegt wurde; die Krankenhauspflege für
Familienangehörige geblieben iſt, wobei die Krankenhaustransportkoſten
gänzlich von der Kaſſe übernommen werden uſw. Der Vorſitzende ſchloß
mit Worten des Dankes die Verhandlungen und ſprach die Hoffnung
aus, daß es gelingen möge, die jetzt bei noch unklaren Verhältniſſen
ge=
troffene Beitragsfeſtſetzung nicht nur zu halten, ſondern im nächſten
Jahre eine weitere Beitragsſenkung durchzuführen.
— Gernsheim, 4. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
3. November: 1,71 Meter: am 4. November: 1,91 Meter.
Bm. Hofheim (Ried), 3. Nov. HohesAlter. Am heutigen Tage
beging Frau Friedericke Eberts, geb. Uhrig, ihren 82. Geburtstag. Die
hochbetagte Bürgerin war 45 Jahre hier als Hebamme tätig und wurde
Schmerzen die
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am 25. November 1913 anläßlich ihres 40jährigen Amtsinn”
Verleihung der Silbernen Verdienſtmedaille des Ludwian
Am 20. Mai 1927 feierte ſie an der Seite ihres etwas
jür=
das Feſt der goldenen Hochzeit, und an dieſem Tage
gin=
urkunde vom evangeliſchen Landeskirchenamt in Darwn
Greiſin iſt noch ſehr rüſtig, verſah bis jetzt noch täglichs
wie man ſie zu Hcuſe ſelten ohne Arbeit findet. Zu ih
nachträglich noch herzliche Glückwünſche. — Die
Mif=
der hieſigen evangeliſchen Gemeinde iſt beendet. Allaben
Kirche überfüllt, und Notſitzplätze mußten noch geſchaffern
verſchiedenen Themen wußte Herr Miſſionar Walter mi
in die Herzen der Gläubigen zu ſprechen, und ſeine Amf.
ließen einen ſehr nachhaltigen Eindruck. Auch unſere F
Bobſtadt und Bürſtadt waren jeden Abend vertreten.
heiligen und Allerſeelen war unſer Friedhof einſchließl:
gedächtnisſtätte in wohlgefälliger Ordnung und zeigte rai
ſchmuck. An beiden Tagen war ein ſtarker Beſuch zu verzu
Af. Neu=Iſenburg, 3. Nov. Konzert. Einen Ger,
Art bot uns vorgeſtern abend der Geſangverein „Frohſiin
ausgezeichneten Chor=Orcheſterkonzert. Er brachte vie
einen Chor mit Orcheſterbegleitung und zwei Lieder füm
Männerchor, dreiſtimmigen Kinderchor, Sopranſolo un.
Gehör und erzielte mit ſeinen Darbietungen lebhafteſten.
kenden gleichermaßen geltenden Beifall.
Mainz, 4. Nov. Chronik. In den Monaten
Auguſt 1930 iſt die Fremdenverkehrsziffer,
in Mainz kaum geſunken. Die STatiſtik weiſt für den B
ber 1930 eine kleine Steigerung gegenüber September 19
das bisherige Geſamtergebnis ſich noch verbeſſert.
Wen=
die ſtarken Rückgänge in anderen Städten wie Berli.
Frankfurt uſw. (zum Teil bis 2 Prozent) ſieht, kann feſt,
daß neben den Rheinlandbefreiungsfeiern infolge der ſtarn
werbung ſeitens der Stadt und Hoteliers trotz Rückgang)
Fremdenverkehrs der Geſamtbeſuch von Mainz nicht n=
Auch für 1931 wird infolge der wirtſchaftlichen Not k7.
Steigerung des Inländer=Fremdenverkehrs gerechnet werre
wird daher Aufgabe der Stadt, der Fremdenverkehrs=
und der Hoteliers ſein müſſen, in noch ſtärkerem Maße
Auslandswerbung zu betreiben. Wegen der Heranziehu—
gen und Kongreſſen iſt nichts unverſucht gelaſſen wen
ſchweben Verhandlung, welche die Zuſammenlegn
licher Ortskrankenkaſſen von Groß=Mainz zu
— Der Lennebergwald bei Mainz iſt bei Zn
durch ſeine ſeltene Steppenflora bekannt. Um den ſelln
zwecks Verhinderung des Ausſterbens wirkſamen Naturſin
ren, ſoll demnächſt ein mehrere Morgen großes Stück Ku
als den Waldbeſuchern nicht zugängiger
Naturſchutzpark-
den. Die am Lennebergforſt beteiligten Gemeinden um
Univerſitätsfonds haben ſich bereit erklärt, die Koſten um
der Einzäunung zu tragen. — Die Frau eines Geſct
Mainz=Kaſtel, die ſich durch Einnehmen von Ver.
ten das Leben nehmen wollte, wurde durck
kolonne ins Krankenbaus verbracht. — Halb erſtarrt won
ſtreicher in der Gemarkung Harxheim mit einer Kniever :4
aufgefunden und ſeine Verbringung in das Mainzer Kxum
anlaßt. — Einem Werkmeiſter wurde aus einer Schublae
Uhr mit Kette geſtohlen. Als Täter kommt
Frage, der die Gegenſtände im Pfandhaus verſetzte. — Aelt
nahme eines Arbeiters entſtand auf dem Bahnhofsplatz —0
Menſchenanſammlung, da ſich der Arbeiter Lnſi
Anordnungen widerſetzte. Die Menſchenanſammlung, ien
Schreiner immer wieder gegen die Polizeibeamten aurd
mußte durch herbeigerufene Polizeiverſtärkung zerſtreut vh.
ſchwerer Autounfall, der noch einen guten Aus4
eignete ſich Dienstag früh um 3 Uhr in der Rheinpr—m
Autodroſchke, deren Lenker entweder betrunken war ode
vor dem Schloßtor in voller Fahrt mit dem Kühler
gege-
geſtellten Kandelaber der elektriſchen Beleuchtung. De—
derart heftig, daß der Kandelaber abbrach und auf 2s
Wagens ſtürzte. Glücklicherweiſe war die Wucht des
ſchweren Kandelabers auf das Verdeck durch den Anpral.
ler gemildert. Der Lenker kam mit dem Schrecken davo—
feuerwehr mußte die mehrere Zentner ſchwere Kandelabir
Hebekranen von dem Auto abheben. Das ſtark beſchädime
abgeſchleppt.
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Mittwoch, den 5. November 1930
Alieniſchen Erdbebenkakaſtrophe.
Das Inkernalionale Höhenforſchungsinſtikut auf dem Jungfrar
vor der Ferligſtellung.
Aus der ſchwer heimgeſuchten Stadt Senigallia.
Vor wenigen Tagen noch eine idylliſche Kleinſtadt der Provinz Ancona, heute eine Stätte der Trauer
und der Zerſtörung. Mehr als 150 Todesopfer hat das neue Erdbeben in Italien gefordert.
Die erſten aſtronomiſchen Beobachtungen vor dem Jungfrau=Inſtitut:
Im Hintergrund der Aletſchgletſcher.
Das er
hibien=Zlugzeug
Heliene Ehrung einer Frankfurker
Künſtlerin.
Frankfurt a. M. Niddy Impekoven, die
in Solo (Holländiſch=Indien) ihre javaniſche
Tanztournee beendete, wurde von dem dortigen
Fürſten Suhnan zu einem Feſt geladen, bei dem
die berühmteſten javaniſchen Tänzer und
Tän=
zerinnen ihre kultiſchen Tänze vorführten. Selbſt
für indiſche Begriffe war dieſes Feſt ein
Er=
eignis von ſeltener Fracht und Zeremonie. Niddy
Impekoven war die einzige europäiſche Frau, die
daran teilnahm.
Ermittlung eines Frankfurter Verbrechers.
Frankfurt a. M. Die Perſon, die am
Samstag nachmittag die fünfjährige Erika
Fröhlich in den Stadtwald gelockt und ihr eine
Wunde am Hals beigebracht hatte, iſt jetzt
er=
mittelt worden. Es handelt ſich um den 23
jäh=
rigen Arbeiter Wilhelm Neuberger von hier.
Er hat die Tat zugegeben. Nach ſeinen
An=
gaben hat er die fünſjährige Erika am Großen
Kornmarkt angeſprochen und iſt mit ihr mit der
Straßenbahn nach dem Südfriedhof gefahren,
von wo er ſich mit dem Kinde in den Stadtwald
begab und ihm dort mit ſeinem Taſchenmeſſer
einen Halsſchnitt beibrachte.
Start der „Do. K” in den nächſten Tagen.
Friedrichshafen. Nach Mitteilungen
der Dornierwerke läßt die langſam ſich beſſernde
Wetterlage den Start der „Do. K” in den
näch=
ſten Tagen erhoffen.
Betriebskontrolle in einer Karſtadt=Filiale.
Braunſchweig. Bei einer
Betriebskon=
trolle in der Fleiſchwarenfabrik Struck der
Kar=
ſtadt=A.=G. in Gliesmarode wurden durch die
Sachverſtändigen Fleiſch= und Wurſtwaren im
Geſamtgewiſtt von 48—50 Zentnern beanſtandet
und beſchlagnahmt. Weitere 50 Zentner
be=
ſchlagnahmte Schwarten lagern noch in der
Fa=
brik. — Wie die Karſtadt=A.=G. hierzu mitteilt,
iſt entgegen anderslautenden Preſſemeldungen
eine Schließung der Fleiſchwarenfabrik nicht
er=
folgt. Die Firma wird auf den Vorfall nach
Klärung zurückkommen.
Zu der auf Veranlaſſung der
Staatsanwalt=
ſchaft vorgenommenen Betriebskontrolle der
Fleiſchwarenfabrik Struck der Karſtadt=Filiale
in Gliesmarode wird noch gemeldet, daß der
Leiter der Fabrik, der vorgeſtern abend von
Berlin nach Gliesmarode zurückkehrte, bei ſeiner
Ankunft in Haft genommen wurde. Ein zweiter
leitender Beamter namens Huſemann, ein Mann
in vorgerückten Jahren, erlitt während der
Be=
triebskontrolle einen Schlaganfall. Sein
Zu=
ſtand iſt bedenklich.
Diphtherie=Epidemie in Herborn.
Herborn. In der letzten Zeit haben die
Diphtherie=Erkrankungen ſtark zugenommen.
Bisher ſind 85 Erkrankungsfälle zu verzeichnen.
Durchſchnittlich ſind ſtets 25 Perſonen von der
Krankheit ergriffen. Drei Fälle verliefen
bis=
her tödlich. Die Polizei hat beſondere
Schutz=
maßnahmen ergriffen.
Raubüberfall.
Dresden. In Dresden wurde abends gegen
8 Uhr auf ein Grundſtück in der Hohen Straße
ein ſchwerer Raubüberfall verübt. Vier Männer
drangen in das Büro einer in dem betreffenden
Gebäude untergebrachten Fabrik ein und
zwan=
gen die anweſenden Perſonen mit vorgehaltenen
Revolvern zur Herausgabe des Geldes. Die
Räuber erbeuteten etwa 5000 Mark. Sie
ergrif=
fen in einem bereitſtehenden Kraftwagen die
Flucht und entkamen unerkannt. Auch die
Män=
ner des Kraftwagens konnten nicht feſtgeſtellt
werden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei
ſind im Gange.
Teilurteil im Phosgen=Prozeß.
Hamburg. In dem ſogenannten Phosgen=
Prozeß Ellerbrock und Genoſſen gegen den
Ham=
burger Staat hat geſtern die Zivilkammer ein
Teilurteil gefällt, nach dem dem größten Teil
der Kläger der geforderte Schadenserſatz für die
ihnen aus der Phosgenkataſtrophe am 20. Mai
1928 erwachſenen Schäden zugebilligt wird. Die
Koſtenfrage wird durch ein Endurteil geregelt
werden.
Das Heinkel=Amphibien=Flugzeug.
Die Warnemünder Heinkel=Flugzeugwerke haben ein neuartiges Kabinen=Flugzeug gebaut, das
ſowohl auf dem Waſſer wie auf dem Boden ſtarten und landen kann.
Der erſte Raketen=Flugplah in Berlin.
Links: Das Gelände des neuerbauten Raketen=Flugplatzes in Berlin=Reinickendorf.
Rechts: Der Leiter des Raketen=Flugplatzes Ing. Nebel mit ſeinem Aſſiſtenten Ing. Riedel.
Der Prozeß gegen den „Propheken”
Joſeph Weißenberg.
Berlin. Vor dem Schöffengericht Berlin=
Mitte begann am Dienstag der Prozeß gegen
den Heilmagnetiſeur Joſeph Weißenberg wegen
fahrläſſiger Tötung unter erſchwerenden
Um=
ſtänden und fahrläſſiger Körperverletzung.
Wei=
ßenberg iſt der Begründer und das Oberhaupt
der in Deutſchland weitverbreiteten Sekte, die
den Namen „Evangeliſche Johanneskirche nach
der Offenbarung St. Johannes” führt. Von
Be=
ruf iſt der Angeklagte Maurer und Kellner. Seit
dem Jahre 1903 betätigt er ſich als
Heilmagneti=
ſeur. Dann will er eine Erſcheinung gehabt
ha=
ben, die ihm bedeutete, geiſtlich tätig zu werden
und zu predigen.
Berlin. Das Schöffengericht Berlin=Mitte
unter Vorſitz des Landgerichtsdirektors Dr. Arndt
verurteilte den 75jährigen Heilmagnetiſeur
Jo=
ſeph Weißenberg unter Freiſprechung von der
Anklage der fahrläſſigen Tötung wegen
fahr=
läſſiger Körperverletzung zu ſechs Monaten
Ge=
fängnis.
„D. 2000” bricht ſeinen Flug nach Madrid ab.
Madrid. „D. 2000” iſt wieder nach
Barce=
lona zurückgekehrt wegen übermäßigen
Gegen=
windes, der das Flugzeug zeitweiſe nicht nur
hemmte, ſondern ſogar zurücktrieb. — Der Sturm
riß auf dem Militärflugplatz von Madrid das
Wellblechdach einer Halle herunter, wobei drei
Arbeiter getötet und vier ſchwer verletzt wurden.
Schnellzug Bukareſt—Czernowitz entgleiſt.
Bukareſt. Der Schnellzug Bukareſt—
Czer=
nowitz iſt geſtern früh bei der Einfahrt in die
Station Muſce in der nördlichen Moldau
ent=
gleiſt. Die Lokomotive, der Tender, der
Poſt=
wagen und zwei Perſonenwagen ſtürzten um.
Der Lokomotivführer wurde getötet; acht
Eiſen=
bahnangeſtellte erlitten ſchwere Verletzungen.
Von den Paſſagieren iſt niemand zu Schaden
ge=
kommen. Der Verkehr war auf mehrere Stunden
unterbrochen. — Das Unglück iſt anſcheinend
darauf zurückzuführen, daß der Zug mit zu
gro=
ßer Geſchwindigkeit in die Station einfuhr und
dann zu plötzlich bremſte.
Gasexploſion in London. — 5 Schwerverletzte.
London. Bei Erdarbeiten in der
Medway=
ſtraße in London explodierte eine Gasleitung.
Aus dem 6 Meter tiefen Schacht ſchoß eine 20
Meter hohe Flamme empor Fünf Arbeiter
wurden ſchwer verletzt und mehrere Paſſanten
zu Boden geſchleudert.
Die Hochwaſſerwelle der
Nauſalz a. d. Oder. Die Harz
iſt ſeit geſtern erſchreckend gewachſſit
ſerſtand betrug vormittags 10 UH.
Die Dämme bei Kuſſer und Mo:/
weiſe eingeſunken. Die Oderbrückeri
tag mit ſchweren Steinen
beſchwe=
mit ſie nicht weggeriſſen wird. Da
bis an die Brücke heran. Aus 2
geſtern früh größter Alarm gemerſe
Feuerwehr und Hilfsarbeiter ſindit
gangen, da der Damm zu brechen:n
Waſſer ſteigt weiter. Man erwarrt
ſtand von 1903 mit über 5,50 M/t
*
Eine Eiſenbahnbrücke in Oſtböhnan
Hochwaſſer auch in Ei
Prag. Infolge der großen Ue=6
gen bei Tennitſch an der Adler
bahnbrücke eingeſtürzt, ſo daß
de-
kehr auf dieſer Strecke für unde
unterbrochen werden mußte. Dii
bildet ſtellenweiſe Seen und hat
angerichtet. In manchen Gegendon
beförderung durch die Ueberſchwan
erſchwert. Wie aus Brünn bericht
ſämtliche mähriſchen Flüſſe am A
ken begriffen.
*
Bisher ſieben Todesopfer de
in England.
London. Während der he:
die auf allen Seiten der
engliſche-
ſind ſieben Perſonen ums Leben grid
unter befindet ſich die fünfköpfige 3M
franzöſiſchen Barke, die im Br./
kentert iſt.
Der Sturm über Frannef
„Paris. Auch im Laufe des 279
Sturm und Regen, die am Sonn./
Frankreich, beſonders auch in Pn
angedauert. In Paris ſind verſchr”
den verurſacht worden; ſo habern!
Aeſte die Straßenbahnleitungen I.P
ſchiedene Telephonleitungen wur)
Der Waſſerſtand der Seine und
wieder beträchtlich geſtiegen. Ein,
mung wird im Gebiet des Gratll
meldet, wo die Landſtraße zum Ti
überſpült und unpaſſierbar gewa.!
der Küſte hat der Sturm unter dei
Schäden verurſacht. Ein in den
rient zurückgekehrter Fiſchkutter (D
luſt eines Matroſen, der
übe=
den war, zu beklagen.
Ber!
Die Unterſuchung über die
der „R. 101‟.
London. In der geſtrige
Kommiſſion zur Unterſuchung
kataſtrophe gab der Direktor
de=
ſchen Station des Luftfahrtmiü!
Simpſon, der Anſicht Ausdruck,
rungsverhältniſſe zur Zeit des Ln
nicht übermäßig ungünſtig war
ſei das Wetter zur Zeit der Pr)
lich beſſer geweſen, und vor allem:
ſchiffleitung niemals mit annäh
Windſtärken zu kämpfen gehabt,
dem Unglückstage. Dem Regen I.
zug auf die Urſache des Abſtum=
Bedeutung zu. — Der
Sachver=
ſodann einen längeren Brief de
ten des „Graf Zeppelin”, Dr. 2ie
dieſer einen Irrtum in der Berec
höhe als höchſt unwahrſcheinlich
Die Verhandlungen werden I
werden.
Die Unterſuchung der Junker=”
kataſtrophe in Kem.
London. Ueber die Kataſtt
kersflugzeugs, das im Juli in=
Kent mit ſechs Perſonen verung
Luftfahrtminiſterium ein
Zwiſck-
fentlicht. Der mit der Unterſuchm?
Kommiſſion iſt es trotz ſorgfältige-
Nachforſchungen nicht gelungen, !
ſtruktions= oder Montagefehler ois
Anzeichen fehlerhaften oder minch”
terials zu entdecken. Der Berichu!
ſonderer Anerkennung die beren
ſtützung, die der Unterſuchungsb.
von den Junkerswerken und dem
ſuchsanſtalt für Luftfahrt zuteil
A
Mittwoch, den 5. November 1930
Seite 17
af Hermann Keyſerling: Amerika, der Aufgang einer neuen Welt!
Von Kuno Graf Hardenber
„ monumentales Amerikabuch „America set free‟,
ſcheinen in engliſcher Sprache ich ſchon im Januar
dieſer Stelle ausführlich aufmerkſam machte, iſt
uch in franzöſiſcher Uebertragung unter dem Titel
„e de 1Amerique” und in deutſcher als „Amerika,
einer neuen Welt” der leſenden Kulturwelt
zu=
zu den.
ſiche Ausgabe iſt formal und ſprachtechniſch von der
d franzöſiſchen ebenſo verſchieden, wie es dieſe
ind. Das hat ſeinen Grund: Es handelt ſich in allen
hin nicht um eigentliche Ueberſetzungen, ſondern um
ör jeder der Nationen angepaßte Umformungen.
e Verfaſſer, der in faſt allen Weltſprachen zu den=
End zu ſchreiben gewohnt iſt, kann nicht überſetzen,
üig zugibt. Vor allem widerſtrebt es ihm — um
ſut it ſeiner Worte und Gedanken willen! Warum
berſetzen, wenn man zu Jedem in ſeiner eigenen
aus ſeinem Geiſte heraus reden kann! So erleben
gnden merkwürdigen Vorgang: Das Amerika=Buch
9 erfaſſer gleich auf engliſch coneipiert, da es in
frr den Amerikaner beſtimmt war. Nachdem die
ſee deutſche Ausgabe gekommen war, geſchah das
eseſe Dürr, die dem Verfaſſer ſchon bei der
Redak=
giſchen Ausgabe behilflich war, übertrug „America
s Deutſche. Dieſe Ueberſetzung wurde dann vom
in en perſönlichen Stil umgegoſſen, gekürzt, verdich=
„ vertieft, dem deutſchen Empfinden und Denken
mancher Weiſe verbeſſert und endlich mit einem
enſerlings deutſcher Terminologie verſehen, ſo daß
iIe Eindruck einer rein deutſchen Geiſtesſchöpfung
Aus deutſchem Geifte heraus, in unverfälſchtem
eutſch erfahren wir die eindringliche Lehre, daß
we amerikaniſchen Entwicklung zu unſerer eigenen
„nachdem die Zeit des deutſchen Idealismus ſo
hyäch dahin iſt, wie die des klaſſiſchen Hellas” und
ha6 rndere von höchſter Bedeutung für uns! Dieſes
„u” aber macht die deutſche Ausgabe ſo eindringlich
arſſt,, ſo leſenswert!
ſeen Sinn und die Einteilung des Werkes habe ich in
„Eur=Beſprechung ausgiebig geſprochen, ich habe dem
Aizufügen! Dafür werden den Leſer einige Worte
üZleerigen Erfolg des Buches intereſſieren. Geſtattet
e Mundſchau über die Einwirkungen des Buches auf
agkeit, ſo läßt ſich das Folgende ſagen:
mie. Aufnahme in Amerika konnte für jeden Einge=
Zweifel ſein: ſie ſpiegelt ſich, nachdem die übliche
wes allgemeine Aufruhr vorüber ſind, in der Preſſe
Munlicher Miene, oder erweiſt ſich von kindlich=naivem
eſſe efärbt! Ein Querſchnitt durch die vorliegenden
seigt im Weſentlichen immer nur das bekannte
os Primitiven gegenüber der ſcharfen Klarheit des
Miti ten!
gland hat man, wie ebenfalls vorauszuſehen war,
uerſtändnis, Begreifen des Richtigen und Wichtigen
hägt aber dennoch mehr oder weniger anerkennende
uu zur Schau, denn der britiſche Nationalſtolz liebt
ſmr Ausländer die engliſche Welt von einer höheren,
Nuüelichen Vogelſchau aus, allzu freimütig betrachten!
Wen Frankreich, das alljährlich von Millionen von
Au üüberrieſelte Ausflugsland? Sicherlich weiß es
Maik der reichen Schwemmrückſtände, die die
Ueber=
ſtwyinterlaſſen, von allen Nationen über Amerikaner
ſſuaismus das Meiſte und hat zudem dank ſeiner kul=
Todeguu kutzulf” und ausgeſprochenen Gegenſätzlichkeit am eheſten
in Englagt Ru/u maßgeblich zu nehmendes Urteil! Wie ſtellt ſich
Aw”” zu ſeiner Pſychoanalyſe de UAmerique? Er hat
ckändnis, man reißt ſich um das Buch! Greifen wir
Kui Blätterfülle der Preſſevegetation und hören wir
Mrl.:
Mejegfried, wohl die größte europäiſche Autorität in
nittm. S. A., ſagt:
„lle fiefſchürfende Studie, nicht nur wegen der wahrhaft
hiaſtl Intuition des Verfaſſers, ſondern beſonders auch
ſeiſir wurchaus freien Behandlungsart des Stoffes. Nie
RAülumg Sklave von Dokumenten und Facten. Er
be=
ſh0 mur zu ſchauen, zu erfaſſen und ahnend zu raten,
Lmmicht ſchauen kann! Und hierauf fußt der ungewöhnliche
Wuches: Ich ſelbſt habe die amerikaniſche Pſyche
G eſichſtswinkel des puritaniſchen Einfluſſes erforſcht,
ſſag gibt uns eine neue Pſychologie des Amerikaners,
Meicht noch mehr die von morgen, als die von
rümſeni wird. Aus ihr entwickelt er den Weg der hiſto=
Min=flüſſe, wie ſie ſich heute noch auswirken, aus ihr
umreißt er ein Bild der geographiſchen Beeinfluſſung, durch
die der Angloamerikaner unſerer Tage zu einem richtigen
Amerikaner der Zukunft, zu einem, von allem hiſtoriſchen
Ballaſt freien, Kinde ſeiner eigenſten Erde werden muß.
Selt=
ſam! Die Geographie rächt ſich für allen Druck, den
Geſell=
ſchaft, Volksgemeinſchaft, Technik und Maſſenproduktion auf
ſie ausgeübt haben. Und nun ſtelle ich die Frage: Werden
wir noch einen entchriſtlichten Amerikaner erleben, der ganz
im Banne der Natur ſeines Landes und mehr Ruſſe als
Calviniſt ſein wird? Es will mir ſcheinen, als male er ſich
bereits unſeren Augen. Keyſerling macht uns ſein Bild
be=
greiflich, denn ſein Buch iſt ſchöpferiſch, und ſchon allein
aus dieſem Grunde ſollte es geleſen werden!“
Eine andere Stimme, und zwar die Albert Thibaudets,
wel=
cher heute als erſter literariſcher Kritiker Frankreichs gilt. Er
ſchreibt im „Candide‟:
„Die „Pſychoanalyſe de UAmerique” iſt ein würdiges
Gegenſtück zum Reiſetagebuch eines Philoſophen. Die
Ge=
dankenfülle, dieſes Sprudeln von Beziehungen und von
Ver=
gleichen, dieſer lebendige Bezug auf zeitliche und räumliche
Analogien, dieſes Vermögen, alte Lichter mit neuen zu
ver=
tauſchen und die menſchlichen Probleme in den Quell ewiger
Jugend zu tauchen, erregt höchſte Bewunderung. Wenn es
Bücher hoher Qualität (de haute leoture) gibt — hier liegt
eins vor. Man findet in ihm einen unerſchöpflichen Gehalt
und eine reine Denkernatur. Wenn Keyſerling erklärt, er
habe ſich in ſeinem Werke für die Amerikaner geſchrieben,
da=
mit ſie über ſich ſelbſt nachdenken möchten, ſo iſt ihm das
voll=
kommen gelungen. Aber auch jeder Franzoſe kann daraus
mehr Vorteil ziehen als z. B. aus ſeiner Analyſe Frankreichs.”
Wie ſich Deutſchland zu „ſeinem” Amerika=Buch ſtellen wird,
muß die nächſte Zukunft lehren. Wohl liegen ſchon mancherlei
bedeutſame Aeußerungen vor, trotzdem erſt vier Wochen ſeit
dem Erſcheinen der deutſchen Ausgabe vergangen ſind, immerhin
fehlen noch ſo viele Stimmen, daß es nicht möglich iſt, von
einem allgemeinen Eindruck zu reden. Die beachtlichſte
deutſchſprachliche Wertung ſcheint mir vorderhand die von
Martha Karlweis, der als Eſſayiſtin und Dichterin
wohlbekann=
ten Gattin Jakob Waſſermanns, in der Wiener „Neuen Freien
Preſſe” zu ſein, die impulſiv in bunter Farbigkeit geſchrieben,
den Orient gegen Amerika ausſpielt. Dabei erlebt dann die
Verfaſſerin ein „töricht glückliches Gott ſei Dank”, wenn ſie
er=
wägt, daß der „unreglementierte, nicht ſteriliſierte, unhygieniſche,
tieriſche und doch ſo reiche Orient” die Hilfe ſei, die Europa
vor Amerika retten könne. Sie kommt dann auf Keyſerlings
Amerika=Buch und erklärt:
Wer dieſes Werk lieſt, weiß buchſtäblich, wie es drüben
ausſieht, vom Beſten wie vom Schlimmſten iſt er ein für
alle=
mal unterrichtet. Ich entſinne mich, daß es in der Mathematik
etwas gibt, was unmittelbare Evidenz genannt wird. Genau
die Eigenſchaft kommt dem Buche zu. Die Pilatusfrage nach
dem Ausgleich zwiſchen ſubjektiver und objektiver Wahrheit
ſtellt ſich hier überhaupt nicht, weil überall, ob von Liebe,
Sozialismus, Prohibition, Primitivität, „Moralismus,
Frauenherrſchaft, Demokratie oder Kultur die Rede iſt, der
blendende Geiſt des Forſchers bis zur Wurzel dringt.
Tat=
ſachen regieren aber im weiten Bereich der Oberfläche. Mag
der Autor ſich manchmal in dieſem oder jenem Detail
ver=
greifen, obwohl gerade die Fülle des lebendigen Details aus
allen Jahrhunderten und allen Weltteilen auf Schritt und
Tritt entzückt. Er ſelbſt gibt die Möglichkeit dieſes oder jenes
Irrtums bereitwilligſt zu. Trotz ſeines unbändigen
Tempera=
ments verletzt Keyſerling das hier geforderte zart=geſellige
Verhältnis zu ſeinem Leſer nicht. Wir fühlen uns in ſicherer
Hut, auch wenn es hie und da befremdlich über Stock und
Steine geht, und ſiehe da, die Sprünge ſchaden nicht, ſie regen
das Innere vielmehr heilſam auf, das Unwegſame öffnet ſich,
alles lebt und gedeiht. Höchſtes Glück des europäiſchen
Erden=
kindes iſt eben immer noch die Perſönlichkeit, auch dann, wenn
ein anderer ſie beſitzt. Wie jeder überlegene Geiſt fürchtet
auch Keyſerling den Humor ſeines Leſers nicht, er ruft ihn
vielmehr häufig an und macht ihn zu ſeinem Bundesgenoſſen.
Nichts ſpricht beredter für Keyſerlings ſchöpferiſche
Ueber=
legenheit als der unleugbare Umſtand, daß dieſer Humor,
auch wo er ſich ungerufen — dennoch gerufen fühlt! Die
Headline „Mongol Emperor in evening dreß”, die man drüben
für ihn gefunden haben ſoll, hat bei aller Flächigkeit etwas
heiter Einleuchtendes. Erweiſt uns aber ein bedeutender
Geift die Ehre, mit Anmut freiwillig an unſeren Humor zu
appellieren, ſo erwieſen wir uns als gar erbärmliche Geiſter,
räumten wir ihm nicht ſelbſtverſtändlich das Recht ein, es
zuzeiten ohne Abſicht zu tun. Keyſerling hält ſich nicht auf
mit Lobpreiſen oder Verdammen. Sein leuchtender Verſtand
— die Worte können nicht buchſtäblich genug genommen
wer=
den — fällt auf die Dinge, als riſſe jemand mit ungemeiner
Kraft in einem dunklen Raum die ſchräg geſpannten Vorhänge
von einem himmelüberwölbten Fenſterdach. Ein wunderbares
Schauſpiel, Hilfe und Troſt zugleich!”
Und in ähnlichem Sinne ſchreibt im Tagebuch der Leipziger
Philoſoph Hans Drieſch:
„Keyſerling iſt einer der ganz wenigen Europäer, die
Amerika wirklich geſehen haben, wie es iſt. Angeſichts des
formidablen Unſinns, der, von wenigen Ausnahmen
abge=
ſehen, bei uns über die U. S. A. geſchrieben zu werden pflegt,
hat ſein Buch geradezu eine Miſſion zu erfüllen — und wird
es hoffentlich.”
Doch genug vom ſchmeichleriſchen Echo der Preſſe. Den
Freunden unſeres Philoſophen wird es ſicherlich von
Inter=
eſſe geweſen ſein, und ſie werden ſich vermutlich nun auch mit
der deutſchen Geſtaltung des Amerika=Buches auseinanderſetzen.
Den Gegnern Keyſerlings aber, und auch deren gibt es
je eine ganze Reihe, ſei das Werk ganz beſonders ans Herz
ge=
legt. Sie haben zwar ſchon hie und da das Wort ergriffen, aber
ſie ſind noch nicht ſo eifrig am Werke geweſen, wie bei anderen
Werken des Grafen. Und doch braucht gerade dieſes Buch
wegen ſeiner vielen neuartigen und gewagten Problemſtellungen
gute und ſcharfe Kritiker, braucht Werturteile und
Richtig=
ſtellungen, damit die große Rätſel=Frage: „Wir, Amerika und
die Zukunft” in einer nach allen Richtungen hin durchdachten
Form eine wiſſenſchaftlich einwandfreie Antwort erſahre.
Geſchäftliches.
Kein Fleiſch und doch Bratenſoße.
„Man kann nicht jeden Tag Fleiſchſpeiſen machen” — klagt die
Hausfrau; „aber Kartoffeln, Makkaroni, Nudeln, Klöße uſw. ſchmecken,
trocken gereicht, nicht gut.‟ Da bedeutet Knorr=Bratenſoße für die
ge=
plagte Hausfrau eine erfreuliche Hilfe. Ein Würfel gibt ſoviel Soße
wie 2 Pfd. Braten. — Dieſe Tunke in der alles enthalten iſt — von
der Mehlſchwitze bis zum feinſten Gewürz —, iſt ausgiebig und
nahr=
haft und ſchmeckt auch ohne Fleiſch vorzüglich.
Radioſelerin, ein ſeit Jahren kliniſch erprobtes und bewährtes
Vorbeugungsmittel gegen Arterienverkalkung und deren Folgen,
das reinſtes Radiumſolz enthält. Seine Wirkung beruht auf dem
Abbau der erkrankten Zellen an der Gefäß=Innnwand, wodurch
gleichzeitig Neubildung geſunden Gewebes angeregt und ſomit
neue Energien dem Zellengewebe und den Drüſen zugeführt
wer=
den Literatur mit wiſſenſchaftlichen Abhandlungen und
Probe=
tabletten koſtenfrei durch Herſteller: Radioſclerin G. m. b. H.,
Berlin SW 68.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 5. November.
7.30: Von Gießen: Militärkonzert des Muſikkorps des 1. Heſſ.
Grenadier=Bataillons 15. Inf.=Regts. Gießen.
10.20: Schulfunk. Stadtrat a. D. A. Jaſpert, M. d. L.: Wie ein
Geſetz zuſtande kommt.
15.00: Stunde der Jugend. Märchen von Brüder Grimm.
15.25: Schwänke und Geſchichten vom Alten Fritz.
16.00: Nachmittagskonzert.
18.05: Dr. Hans Kohn: Der Geſtaltwandel des Orients.
18.35: Eſperanto=Unterricht.
19.05: Eduard Ernſt: Die rheiniſche Dichtertagung.
19.30: Duette. Ausf.: Eliſabeth Böttcher=Weißhaar (Sopran),
Kam=
merſänger Rudolf Ritter (Tenor). Flügel: A. Haagen.
20.00: Gaſtſpiel Ludwig Wüllner. Philharmon. Orcheſter Stuttgart.
21.15: Die Stimme und ihre Deutung. Ein Experiment von Alfred
Auerbach.
21.45: Hans Rosbaud: Die Inſtrumente des Orcheſters.
22.30: Briefkaſten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 5. November.
9.00: Schulfunk: Mit dem Mikrophon in einem Kabelwerk: Wie
ein Ueberſeekabel entſteht.
11.30: Landfrauenfragen. E. Jacoby: Die große Wäſche im
länd=
lichen Haushalt.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Anna Neumann: Perſönliche und berufliche Lebensgeſtaltung
der Frau einſt und jetzt.
16.00: Prof. Baar: Praxis der Berufsſchule für Klaſſen der
Nahrungsgewerbe.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Selten geſpielte Trios (Noren). Meinhardt=Petſchnikoff=Trio.
18.00: Dr. Elſe Hildebrandt und Partner: Warum beſuche ich
die Volkshochſchule?
18.30: Prof. Dr. Reichenbach: Das phyſikaliſche Weltbild der
Ge=
genwart.
19.00: Dr. Johannes Günther: Deutſch für Deutſche.
19.30: Dr. Völter: Die wirtſchaftliche Lage der Beamten in den
europäiſchen Ländern.
20.00: Dr. Walther Croll: Der Lebensraum des deutſchen Volkes.
20.30: Breslau: Zu Unterhaltung und Tanz.
Danach: Aus dem Marmorſaal im Zoo: Wohltätigkeitsfeſt der
Berliner Feuerwehr. Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach. — Als
Einlage: Aus dem Sportpalaſt: Vom Jubiläumsfeſt der
Sport=
preſſe. Am Mikrophon: Alfred Braun.
Das Ergebnis größter Anstrengungen
und schärfsten Preisdrucks!
loh kaufte in den letzten Tagen enorme Laserposten erstklass. Fabrik
Viele tausende Stücke
Deint-Hemden, Damen-Nachthemden, Prinzess-
W-öcke, Herren-Nachthemden, Weiße
Croisé-
en-Wäsche, Kopfbezüge, Ueberschlagtücher,
enn breiteBett Kattune, Ia Qualitaten, Hand-
W8eSäumt und geb., nur beste Oualitäten
dnter Fegulärem
Preis zum Verkauß
WMMarenposten kommen ab heute his 2u
Diese Artikel sind nicht im
Schaufenster dekoriert.
Geschäfts-Haus
Sickereien und Einsätze
Niärer Verkautswert bis 65
muchen
IMeter 53 103 18
DAATAUAZ Tee
16185
Darmstadt, Ludwigstrasse 15.
Das Haus der Vestrauens-Oualiläten
Seite 12
Mittwoch, den 5. November 1930
Opoln Sper und Thrnen.
Die Situation bei den ſüddeutſchen Fußballkämpfen.
Der erſte Novemberſonntag verlief bei den ſüddeutſchen
Punkte=
kämpfen ohne weſentliche Ueberraſchungen. Die Meiſterſchaftsfavoriten
behaupteten faſt ausnahmslos ihren Vorſprung, zum Teil konnten ſie
ihn ſogar vergrößern. Es ſtehen nun im Durchſchnitt nur noch fünf
Kampftage aus, und es iſt kaum anzunehmen, daß ſich in dieſer kurzen
Zeitſpanne die Situation noch weſentlich ändern wird. Weſentlich
här=
ter als der Endkampf um den Titel wird der um die „Plätze” ſein. Auch
die Frage nach den Abſteigenden iſt in den meiſten Gruppen noch ziemlich
ungeklärt.
Tabellenführer ſind: Gruppe Main: Eintracht Frankfurt 17:3
Punkte vor Kickers Offenbach 15:5 P.; Gruppe Heſſen: Wormatia
Worms 17:3 Punkte vor Alemannia Worms 13:7 P.; Gruppe Rhein:
V.f. L., Neckarau und Phönix Ludwigshafen mit je 13:5 Punkten vor
S.V. Waldhof mit 12:6 P.; Gruppe Saar: F.V. Saarbrücken mit
14:6 Punkten vor F.K. Pirmaſens mit 13:1 P.; Nordbayern: Sp.=
Vg. Fürth mit 19:1 Punkten vor 1. F.K. Nürnberg mit 16:4 P.;
Süd=
bayern: Bayern München mit 18:2 Punkten vor Schwaben
Augs=
burg mit 13:5 P.; Württemberg: F.C. Pforzheim mit 15:3 P.
vor Union Böckingen mit 15:3 P. und V.f.B. Stuttgart mit 11:5 P.;
Baden: Karlsruher F.V. mit 16:2 Punkten vor F. C. Villingen mit
10:8 Punkten.
Tabellenletzte und damit Abſtiegskandidaten ſind: Fechenheim 03
(Main), S.V. 98 Darmſtadt (Heſſen), F. G. Kirchheim (Rhein), V.f.B.
Dillingen (Saar), Kickers Würzburg (Nordbayern), Ingolſtadt=Ringſee
(Südbayern), V.f.R. Heilbronn (Württemberg), F. C. Freiburg (Baden).
Ohne Niederlage, ſind nach wie vor fünf Mannſchaften: Sp.Vg.
Fürth, Bayern München, F. C. Pforzheim, F.K. Pirmaſens und
Wor=
matia Worms. Alle dieſe Mannſchaften haben aber ſchon durch
unent=
ſchiedene Spiele Punkte eingebüßt. Immerhin werden aber dieſe fünf
Mannſchaften mit größter Wahrſcheinlichkeit Gruppenmeiſter werden.
Weitere klare Favoriten ſind noch Eintracht Frankfurt und Karlsruher
Fußballverein.
Ohne Punktgewinn ſind, nachdem am 2. November Kirchheim gegen
den V.f.R. Mannheim ſein erſtes Spiel gewann, nur noch zwei
Mann=
ſchaften: Fechenheim 03 und Ingolſtadt. Dieſe beiden Mannſchaften
ſind auch nicht mehr vor dem Abſtieg zu retten.
Ohne Sieg ſind außerdem noch die ebenfalls vom Abſtieg ſtark
be=
drohten Vereine S.V. 98 Darmſtadt und V.f.R. Heilbronn.
Das beſte Torverhältnis weiſen auf: Eintracht Frankfurt mit 43:10,
Wormatia Worms mit 35:5, Karlsruher F.V. mit 42:12, Sp.Vg. Fürth
mit 40:14, 1. F. C. Nürnberg mit 34:9, Bayern München mit 44:22.
Ein ſehr ſchwaches Torverhältnis haben: Ingolſtadt mit 19:47
F.V. Zuffenhauſen mit 10:33, Kirchheim mit 8:35, V.f.B. Dillingen mit
16:35, Fechenheim mit 8:45.
Meiſterrunde und Troſtſpiele.
Der Süddeutſche Verband warnt.
In den amtlichen Bekanntmachungen des Süddeutſchen Fußball= und
Leichtathletik=Verbandes macht der Vorſitzende des Verbands=
Spielaus=
ſchuſſes Ausführungen, die ſich mit dem Beginn der Meiſter= und der
Troſtrunden beſchäftigen und die für alle Bezirksligavereine von
beſon=
derer Bedeutung ſind. Er ſchreibt unter anderem:
Die Verbands=Schlußſpiele, Meiſterrunde und Runden der Tabellen=
Zweiten und =Dritten beginnen einheitlich am 4. Januar.
Da in den vergangenen Jahren die Durchführung der Spiele infolge der
Rückſichtnahme auf Privatſpielabſchlüſſe ganz empfindliche
Schwierigkei=
ten verurſacht hat, werden die Vereine ſchon heute darauf aufmerkſam
gemacht, daß ſie in dieſem Jahr nur an den Feiertagen zu
Pri=
vatſpielen freigegeben werden. Ausnahmsweiſe wurde auch
der 28. Dezember 1930 freigehalten, um den Vereinen Gelegenheit zu
geben, für Weihnachten und Neujahr Abſchlüſſe zu tätigen. Jene
Ver=
eine, die jedoch mit den Bezirksſpielen im Rückſtand ſind oder für
Ent=
ſcheidungsſpiele um die drei erſten Plätze in Frage kommen, müſſen am
28. Dezember unbedingt die rückſtändigen Spiele austragen, wenn nicht
der Verband auf Grund der Satzungen Vertreter ernennen ſoll. Mit
Rückſicht auf die Erfahrungen der letzten Jahre muß unter allen
Um=
ſtänden am 4. Jan. einheitlich mit den Schlußſpielen begonnen werden.
* Fußball im Kreis Südheſſen.
A=Klaſſe, Gau Rieb.
Die Spiele des letzten Sonntags brachten verſchiedentlich ganz
über=
raſchende Ergebniſſe. Groß=Rohrheim hat tatſächlich in Hüttenfeld
ver=
loren, dagegen haben die Hofheimer ſich in Zwingenberg überzeugend
durchgeſetzt. Klein=Hauſen wurde in Auerbach unerwartet mit dem
ſen=
ſationellen Reſultat von 6:1 (!) aus dem Rennen geworfen, — den
Vogel ſchoß jedoch Bobſtadt ab, das die Bürſtädter Privatmannſchaft
zweiſtellig geſchlagen nach Hauſe ſchickte. Die Tabellenſpitze iſt immer
noch ſehr verdichtet; Hofheim ſcheint die beſten Ausſichten auf den
Meiſtertitel zu haben. Die Reſultate lauten:
Bobſtadt — Bürſtadt (priv.) 10:5: Zwingenberg — Hofheim 0:6;
Auerbach — Klein=Hauſen 6:1; Hüttenfeld — Gr.=Rohrheim 3:2.
Die Tabelle hat nun folgendes Bild:
Spiele gew. un. verl. Punkte
Hofheim
6
6
12
0
Bobſtadt
5
0
10
Bensheim . . . . . . 5 4
0
Groß=Rohrheim
„ 6 4
2
Hüttenfeld
„ 6 2
3
Auerbach
2 1
Biebesheim
. 5
2 0 3
Klein=Hauſen ..
1 0
6
9 0
Zwingenberg . . ..
Bürſtadt (priv.)
„ 6 2 0
K
UE
NeSe
Ee
2 W Wocre
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Handball im Odenwaldgan der 2.T.
Der 2. November brachte folgende Ergebniſſe:
Meiſterklaſſe: König 1. — Erbach 2. 5:3; Groß=Zimmern 1.
— Groß=Umſtadt 2. 6:1; Michelſtadt 1. — Nieder=Klingen 1. 10:1. —
A.=Klaſſe=Nord: Lengfeld 1. — Richen 1. 6:2; Groß=Bieberau 1.
— Hergershauſen 1. 9:2; Klein=Umſtadt 1. — Sickenhofen 1. 7:3. —
A.=Klaſſe=Süd: Zell 1. — Kirch=Brombach 1. (Platz nicht
ſpiel=
bar); Steinbuch 1. — Momart 1. 1:5. — B=Klaſſe: Wald=
Amor=
bach 1. — Hainſtadt 1. 2:2; Steinbach — Mümling=Grumbach 1. (2);
Heubach 1. — Schaafheim 1. 2:1; Altheim 1. — Groß=Bieberau 2. 6:1.
C=Klaſſe, Gruppe 1: Steinbuch 2. — Momart 2. 0:5; Kirch=
Brombach 2. — König 3. 7:1; Erbach 3. — Zell 2. 4:0; Gruppe 2:
Neinheim 2. — Richen 2. 3:2; Lengfeld 2. — Rimhorn 1. 0:0; Groß=
Umſtadt 3. — Spachbrücken 1. 4:1; Gruppe 3: Langſtadt 2. —
Schaafheim 2. 2:1; Schlierbach 1. — Gundernhauſen 2. 1:2.
Freund=
ſchaftsſpiel: Neinheim Jgd. — Groß=Zimmern Jgd. 3:0.
Tabelle der Meiſterklaſſe:
32:18 König 29:23 Nieder=Klingen 15:43 Groß=Umſtadt 2. „ . 12:55 0
Obwohl in König der Boden ſehr glatt und rutſchig war und das
Spiel ſtark darunter litt, wurde von beiden Mannſchaften fair gekämpft.
Die Platzelf hatte ein kleines Uebergewicht. Die Hauptſtützen beider
Parteien waren die Torhüter. Den diesjährigen Gaumeiſter darf man
mit ziemlicher Sicherheit wieder im Tv. Groß=Zimmern erblicken. Es
beſteht zwar eine Möglichkeit, die Erbach noch Ausſicht auf den Titel
gibt, doch glauben wir beſtimmt, daß ſich dieſe Möglichkeit nicht
ver=
wirklichen wird. Bei dem Spiel gegen Groß=Umſtadt 2. legte Groß=
Zimmern auf hohe Torausbeute keinen Wert, als es ſeinen Sieg
ſicher=
geſtellt hatte, und führte den Kampf luſtlos zu Ende. Enttäuſcht bat
Niederklingen! Nach dem ſchönen Erfolg gegen Groß=Zimmern hätten
wir ihm einen ſtärkeren Widerſtand zugetraut, auch wenn es mit Erſatz
antreten mußte. Es iſt auf dem beſten Wege, ſich zu einer
ausgeſpro=
chenen Heim=Mannſchaft zu entwickeln. Der Sturm bringt Michelſtadt
das gute Torverhältnis. Mit großem Eifer geht Lengfeld ins Zeug
und gewinnt verdient. In den erſten 20 Minuten führt Hergershauſen
bei überlegenem Spiel, läßt ſich aber dann von Groß=Bieberau die
Führung abnehmen. An der hohen Niederlage Hergershauſens iſt der
Tormann ſehr viel ſchuld. Groß=Bieberau ſollte ſich die lauten
Zu=
rufe abgewöhnen! Ein harter Punktekampf, der oft an der Grenze des
Erlaubten herging, wurde in Klein=Umſtadt ausgetragen. Klein=
Um=
ſtadt, das in ſpieleriſcher Hinſicht die beſſere Elf war, hatte durch ſeine
körperliche Ueberlegenheit noch einen weiteren Vorteil. Das Spiel
bei=
der Teile war zu ſehr auf beſtimmte Spieler zugeſchnitten. Nach einem
wenig ſchönen Treffen verläßt Momart als verdienter Sieger
Stein=
buch. Wald=Amorbacher Spieler ließen ſich zu einer Tätlichkeit gegen
den Schiri hinreißen, die ihnen keine Ehre einbringt. Ein
Unentſchie=
den hätte den Kampfverlauf in Heubach beſſer gekennzeichnet: Heubach
war das Glück halt günſtig und gab ihm die zwei Punkte. Im Zuſpiel
und Torſchuß war Altheim durchgebildeter als ſein Gegner, deſſen beſter
Mann der Tbrhüter war. Steinbuchs 2. mangelt noch ſehr der
Tor=
ſchuß. Kirch=Brombach 2. ſpielte jederzeit überlegen. Der Sieg machte
Erbach 3. keine Schwierigkeit. In der zweiten Halbzeit fiel Richen
voll=
ſtändig ab. Fang= und Stellungsſpiel laſſen ſowohl bei Lengfeld 2. als
auch bei Rimhorn viel zu wünſchen übrig. Spachbrücken ſteckte ſeine
erſte Niederlage ein.
Am Sonntag, den 9. November, ſpielen: Meiſterklaſſe: Nd.=
Klingen — König 1., 3.15 Uhr; Erbach 2. — Groß=Zimmern 1., 3 Uhr;
A.=Klaſſe=Nord: Klein=Umſtadt 1. — Groß=Bieberau 1., 3 Uhr;
Hergershauſen 1. — Lengfeld 1., 3 Uhr: Sickenhofen 1. —
Gundern=
hauſen 1., 3 Uhr. A=Klaſſe=Süd: König 2. — Zell 1., 3.15 Uhr.
B=Klaſſe: Mümling=Grumbach 1. — Hainſtadt 1., 3 Uhr; Wald=
Amorbach 1. — Steinbach 1., 3 Uhr: Schaafheim 1. — Klein=Umſtadt 2.,
3 Uhr; Groß=Zimmern 2. — Reinheim 1. C=Klaſſe, Gruppe 1:
König 3. — Erbach 3., 1.45 Uhr; Momart 2. — Zell 2., 3 Uhr;
Gruppe 2: Lengfeld 2. — Richen 2., 3 Uhr; Spachbrücken 1. —
Rim=
horn 1., 1 Uhr; Gruppe 3: Altheim 2. — Hergershauſen 2., 1.30
Uhr; Schaafheim 2. — Gundernhauſen 2., 1.45 Uhr.
SV. 1910 Weiterſtadt.
Die 1. Handballmannſchaft weilte bei der 2. der
Sport=
abteilung Merck und konnte nach überlegenem Spiel einen 3:0 Sieg
er=
ringen. Es iſt dies, außer einem Unentſchieden gegen Dornheim, der
erſte Sieg der Handballmannſchaft in der Vorrunde der Verbandsſpiele.
Die Schülerelf hatte den Sportverein 98 Darmſtadt zu Gaſt,
und konnte ebenfalls ihren erſten Sieg mit 10:4 erzielen.
Kommenden Sonntag, den 9. d. M., ſpielen die
Handball=
damen gegen den Turnverein Groß=Gerau in Weiterſtadt. Der
Spiel=
beginn wurde für das Freundſchaftstreffen auf 3 Uhr feſtgelegt. Vorher
ſpielt die erſte Jugendmannſchaft. Die erſte Handballelf fährt nach
Königſtädten, um das Rückſpiel auszutragen. Die erſte und zweite
Fußballmannſchaft begibt ſich nach Wolfskehlen. Hoffen wir auf ein
ehrenvolles Abſchneiden.
SC. Ober=Ramſtadt — SV. 1922 Roßdorf 2:3 (2:0).
Bei dem am letzten Sonntag in Ober=Ramſtadt ſtattgefundenen
Verbandsſpiel konnte Roßdorf in letzter Minute als Sieger den Platz
verlaſſen. Das Spiel ſelbſt war ein richtiger Punktekampf und ließ in
ſpieleriſcher Hinſicht viel zu wünſchen übrig. Noßdorf hatte zuerſt das
Pech, gegen den ſtarken Wind zu ſpielen, und ſo ging Ober=Ramſtadt
überraſchend in Führung. Dann mußte Roßdorfs rechter Verteidiger
verletzt ausſcheiden und konnte ſpäter nur noch als Statiſt mitwirken.
Der Mittelläufer von Roßdorf wurde aus geringer Urſache vom Platz
geſtellt. Ober=Ramſtadt erhöhte auf 2:0. Nach der Pauſe konnte
Roß=
dorf bald ein Tor aufholen. Dann mußte der linke Läufer der Gäſte
ebenfalls das Spielfeld verlaſſen. Mit nur 9 Mann kann jedoch
Roß=
dorf das Spiel offenhalten. Eine grobe Fehlentſcheidung des
Schiedsrich=
ters hatte ſich bald gerächt, denn ein Eigentor verhalf Roßdorf zum
Ausgleich. Kurz vor Schluß brachten es Roßdorfs drei Stürmer fertig.
den eifrigen Platzbeſitzern Sieg und Punkte zu entreißen. Der
Schieds=
richter war dem Spiel nicht gewachſen. — Ober=Ramſtadt 2. —
Roß=
dorf 2. 1:3.
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Etwas ſpäter als die der anderen Bezirke iſt in di5
Bezirks=Tennis=Rangliſte von Heſſen und Heſſen=Naſſan
der Rangliſten=Kommiſſion unter Führung des neuen B—
Dr. Grüder zuſammengeſtellt, weiſt ſie mit 100 Herren um
im Vorjahre 102 Herren und 74 Damen — wiederum.
Anzahl meiſt in Gruppen mit gleicher Vorgabewertung
ter Sipeler und Spielerinnen auf. In den oberen zehn
einige Veränderungen eingetreten. So iſt bei den Herrr
zer, obwohl er im vergangenen Sommer wenig ſpielte, z.
aufgenommen, aber nicht an dritter, ſondern erſt an vie
hinter dem Frankfurter Erwen, und zuſammen mit Tüi
übrigens an letzter Stelle der deutſchen großen
Rangliſte=
zirk teilt man alſo nicht die Schätzung der Rangliſterr
Deutſchen Tennis=Bundes, die Erwen nicht in die Reick
Tüſcher dagegen ſchon für rangliſtenreif anſah.
Die erſten 16 Damen ſind in der Spitzengruppe
Reihenfolge klaſſiert wie im Vorjahre. Allerdings iſt 5
baden allein über Frl. Menges placiert, und Frau Dr.
den 6. Platz einnahm, mangels ausreichender Turmif
gefallen.
Die Reihenfolge der Herren:
1. Froitzheim=Wiesbaden (—40), 2. Goſewich=Frank!
3. Erwen=Frankfurt (—4:6), 4. und 5. Kreuzer=Wiesbado=
Kaſſel (—2:6), 6. und 7. Bermann=Frankfurt und Sch:.
8 Claß=Darmſtadt (1:6), 9. und 10. Hammacher=
Henke=Frankfurt (2:6), 11. bis 14. Halberſtadt=Frankfurt,
Darmſtadt, von Knoop=Wiesbaden, Theo Schmidt==
Reihenfolge der Damen:
1. Frau Friedleben=Frankfurt (—40), 2. Frau Richtu,
Frankfurt (—30 3:6), 3. Frl. Horn=Wiesbaden (—15:
Menges=Frankfurt (—15), Frl. Fiſcher, neu aufgenommer:
7. Frl. Wenzel=Frankfurt und Frl. Zint=Frankfurt
Ewald=Kreuznach (2:6), Frau Hoeſch=Frankfurt (3:6),
mann=Kaſſel (4:6), 11.—16. Frau Brendel=Frankfurt,
Darmſtadt, Frl. Lefeldt=Frankfurt, Frl. Meintziä
Frau Weckeſſer=Marburg, Frau Wegeler=Kaſſel (5:6),
der Gruppe des 17.—24. Platzes ſteht Frl. Beer=Fran.
die 37. Stelle innehatte.
Main=Rhein=Gau der Deukſchen Turm
Arbeitsprogramm für November.
Wiederum ſteht der Monat November in der:
Zeichen der Lehrarbeit. Nur der verfloſſene erſte Nao
machte hierbei eine rühmliche Ausnahme und die N
dieſem Tage im Turnerlager herrſchte, mit Ausn
Handballfeldern, mochte von den Vereinen des O
begrüßt worden ſein.
Nach dieſer kurzen Atempauſe beginnt nun am
9 Noyember, der Lehrgang zur Ausbildung von T.
Vorturnern im Männerturnen. Dieſen
Lehrgang=
ſonders inhaltreiche Ausbildungsfolge zugrunde
Turnausſchuß in der Turnhalle der Turngemeinde=
und erſtreckt ſich über die übrigen Novemberſonntags
tag, den 16. November hat der Fachausſchuß für da
einen Gauübungstag in Bensheim angeſetzt. — M:
November, abends 8 Uhr, ſetzt die Gauſchule für das
die Lebrarbeit in der Turnhalle der Turngeſellſche
Dieburgerſtraße 26, fort. Die feſtgeſetzte Uebungsfr.
den Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Ausgſt
Vereinsübungsabends mit Riegenbetrieb im Gem.t
mitteln. Daß aber auch während des Winters des
nicht der Vernachläſſigung anheim fallen muß, wir
ſtoff zeigen den Gaufachwart Klenk an dieſem AE
Uebungsfolge aufgenommen. Zuletzt wird noch das in
von Turnerinnen gern getriebene Bodenturnem
dieſer vorletzte Uebungsabend der Gauſchule für 120
und Leiterinnen eine Fülle von Uebungsſtoff biett
im Vereinsbetrieb verwertet, mannigfaltige Anr :
dürfte. Im Rahmen des Arbeitsprogramms für Nom
ſonders, als Neuerung, der am 30. November in Zu
findende Vereinsvertretertag als Pflichtverſam—
Erſtmals iſt Gelegenheit geboten, hiedurch mit den
ſitzenden durch die Gauleitung in engſte Fühlungn
Im Mittelpunkt dieſer Verſammlung ſtehen
Organiſation der D.T., Steuerfragen, Aufklärun=
Verbände uſw. zur Tagesordnung. — Zwei
Vereii=
gen im November lenken beſonderes Intereſſe
au=
das Bühnenfeſtſpiel „Ewige Jugend” der Turngan
ſtadt am 9. November im Heſſ. Landestheater.
folge verzeichnet, iſt es der Turngemeinde präck.
deutſches Turnen, im beſonderen Rahmen, zur Scy
können, und es dürfte nicht zu viel geſagt ſein, un
hauptet, daß mit dem neuen Bühnenſpiel die whei
wie „Spiel im Leben, der Völker” u. a., die ſchzui
ließen, weit in den Schatten geſtellt werden. Abu
November, der Tag des 30jährigen Beſtehens dem ſe
Abteilung der Turngemeinde Beſſungen, wird ein
turnen bringen, welches beſondere Beachtung
Gaues finden dürfte.
Das Brüffeler 25=Stundenrennen gewannen die J
Dinale, während das deutſche Paar Oszmella=Frankenſter:
gegeben hatte.
Weitkerbericht.
Ausſichten für Mittwoch, den 5. November: Teils wolleſ
ternd, Temperaturgegenſätze zwiſchen Tag und Na*
fend, zeitweiſe noch Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 6. November: Kühles.
klarendes Wetter bei Neigung zu vereinzelten Nia”
Hauptſchriftlettung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: ſar F.
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport. A
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: And
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Heik!"
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infolge der eigenartigr
Zuſammenſetzung
au-
ſäfte und den Geſanx-
Zu haben in Flaſchew
und RM. 4.—, 1 Lite
in allen Apotheken.
niklung längere Zeit anhalten ſollte.
füe Finanzkreiſen verlautet jedoch, daß die Pariſer
ützeen Vorſchuß von 200 Millionen Franken zur
zufellt haben, um der Bank Adam bis zur
Mobili=
mAcktiven die Rückzahlung eines Teils der Einlagen
Wirlſchaftliche Rundſchan.
gei. Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete
944/26 — 100) ſtellt ſich für die Woche vom 27. Okt.
ſlug40 auf 95,7 gegenüber 97,4 in der Vorwoche, und
ehruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 91,6 (94.0),
ehſitende Induſtrie auf 84,7 (86,2) und Gruppe Han=
Uhr auf 118,6 (119,8). Für den Durchſchnitt des Mo=
D30 iſt der Index mit 96,4 gegenüber 102,3 im
I ermittelt, und zwar in der Gruppe Bergbau und
zſiuie mit 92,2 (98,7), und Gruppe verarbeitende In=
4/- (90,8)) und Gruppe Handel und Verkehr mit
meichswirtſchaftsminiſterium für 7 Prozent Nor=
* den Beſprechungen am Sonntag im
Sonderaus=
baxhekenbanken hat ſich nunmehr am Dienstag auch
ſriſſchaftsminiſterium mit den zuſtändigen
Verbän=
ſaBeſprechung für den 7prozentigen Normalzins
aus=
eid beſchloſſen, vorläufig formal keine
höherverzins=
kiſionen als 7prozentige aufzulegen, wodurch vorerſt
mnn praktiſch geſperrt ſind. Dieſer Beſchluß iſt bis
hinte befriſtet worden.
ſhung bei der Seehandlung. Die Preußiſche
Staats=
un Verkehr mit Banken geltenden Zinsſätze ab
ihel höht. Einlagen für einen Monat feſt werden mit
kentt, auf 2 oder 3 Monate mit 5½ (5) Prozent ver=
Alue Sonderkonto werden 5 (4¾) Prozent Sollzinſen,
Gdrrauf unverändert 3½ Prozent berechnet. Auch der
ag, fällige Einlagen iſt unverändert mit 31 Prozent
Doem. Taglich fällige Gelder, die über Ultimo der
ue belaſſen werden, erhalten eine 5= (4¾) prozentige
huwrik Eugen Wallerſtein AG., Offenbach a. M. Die
Eigte den Abſchluß für 1929. Nach 91775 (91 356)
Ahſceiluungen erhöht ſich der Verluſt auf 258 761 (51887)
Mill. RM. AK. Der Fabrikationsgewinn ging auf
EſwD) RM. zurück, während Unkoſten mit 550 821
U ſich nur wenig veränderten. Das Geſchäftsjahr
aio dem Bericht in vollem Umfange unter der Aus=
Iungünſtigen Konjunktur. Durch eine neue Perſonal=
Uchurch fabrikatoriſche Veränderungen hofft man, neue
mſ=iden zu können. In der Bilanz gingen Reſerven
257) RM. zurück, Kreditoren ſind mit 564 050
Akzepte mit 87 048 (15 000) RM., Bankſchulden
W(900 285) RM. ausgewieſen. Andererſeits betragen
25 (1.10) Mill. RM., Bankguthaben 105 247 (86 863)
Mi onräte 613 605 (885 415) RM. Ueber das Ergebnis
en Jahres ſeien beſtimmte Angaben nicht möglich.
Mexde Belegſchaft arbeite mit kurzer Unterbrechung
Bgerluſte ſeien nicht entſtanden. Die Verwaltung
Ae fehlenden Frühjahrsaufträge noch im laufenden
Ehen. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurden das
on tandsmitglied. Max Oeſterreicher=Offenbach und
Wrach Senger=Berlin.
*Aurngen in der Zuckerinduſtrie zwecks Feſtſetzung des
Durch regionale Unterkommiſſionen werden ſeit
Verhandlungen geführt über die Frage des
Grund=
ſar die Zuckerbeſchränkung im nächſten Jahre. Als
: Kontingents ſoll ein ſechsjähriger Durchſchnitt ge=
(nen, wobei das Jahr mit der höchſten Erzeugung be=
Deu=den ſoll. Auf dieſer Baſis werden dann die Kon=
Fabrik ausgerechnet. Beſondere örtliche Wünſche
* Inen Wirtſchaftsbezirk ſollen von den
Bezirkskom=
heglichen werden. Das Ergebnis der Ausſchüſſe
nder Hauptkommiſſion in Berlin endgültig feſtgelegt
* Verhandlungsausſichten werden innerhalb der
Pri= günſtig beurteilt.
N Boſch und Boſch Magneto fuſionieren.
Verhand=
ciſchen der American Boſch Magneto Corporation
Aenerſeits und der Robert Boſch Magneto Company
Unter Beitritt der Robert Boſch AG. Stuttgart
an der letzten Zeit gepflogen worden ſind, haben,
der Stuttgarter Verwaltung erfahren, zu einem
iägen Einverſtändnis über die Fuſion der beiden
* beſelſchaften geführt. Danach geht mit Wirkung
HT 1931 ab das Geſchäft der Robert Boſch Magneto
New York auf die American Boſch Magneto
Cor=
ncuield über, die im Zuſammenhang damit ihr AK.
een Namen in „United American, Boſch
Corpo=
eld” ändert. Die bisherigen Leiter der Robert
eito Company
eſellſchaft bleibt Springfield mit Zweig=
* In New York, Chicago und San Francisco. Die
40, in Stuttgart überträgt die ſeit 21 Jahren von
Die Magneto ausgeübten Rechte auf die United
ich Corvoration Springfield. Der Name Boſch iſt
Aunſtiag in der ganzen Welt, einſchließlich der Ver=
Mittwoch, den 5. November
MAiſemenk im Luſtric=Konzern.
i igkeiten des Ouſtric=Konzerns und die
Schlie=
rieſem Konzern in Verbindung ſtehenden Bank
e ern an der Pariſer Börſe eine ſtarke Depreſſion
Bei Börſenbeginn herrſchte eine Art
Panikſtim=
ſt ſämtliche Kurſe gingen ſtark zurück. U. a.
er=
lrien der Bank von Frankreich und des Crédit
niedrigſten Kursſtand ſeit mehreren Jahren.
ſichluß zogen die Kurſe nur ganz unbedeutend an.
rrätter bezeichnen in ihren Börſenberichten dieſen
ſenie „brutale Geſundungskriſe” und warnen das
5ibertriebenem Peſſimismus, denn die meiſten
ereditinſtitute und Induſtrie=Unternehmungen
olide und ihre Werte würden ſich ſehr bald von
ſnen und unlogiſchen Baiſſe erholen.
Ouſtric ſelbſt verlautet, daß der Bankier ſeinen
i der Liquidierung Teilzahlungen angeboten habe,
ia bot jedoch abgelehnt worden ſei. Wenn die Bank
ianidierungs=Ueberſchüſſe nicht bezahlt, werden die
hienden Firmen zur Zahlung gezwungen ſein, und
U. iſt unter Umſtänden mit weiteren Inſolvenzen
ve Bank Adam hat, wie die „Information”
be=
ſeshluß, die Schalter zu ſchließen und ihre Bilanz
eerſt gefaßt, nachdem bereits rund 60 Millionen
bigren abgehoben worden waren und nachdem der
uie von ihr erbetene Unterſtützung durch eine Pari=
Mabgeſchlagen worden war. Die „Information”
müglich, daß es der Regierung doch noch gelingen
hü ſtige Löſung zu finden. Eine Konferenz, in der
ton anderen Banken zu ergreifenden
Hilfsmaß=
ſicen wurden, hat bereits geſtern im
Finanzmini=
teſrnden.
Sſeiung der Bank Adam in Boulogne und der 168
züberall große Aufregung hervorgerufen, da die
un größeren Städten Nord= und Nordweſtfrankreichs
ſühen genoß und ausgedehnte Beziehungen
unter=
ulogne konnten viele Reeder ihre Schiffe nicht aus=
11 oa ſie kein Geld zur Entlöhnung der
Schiffsbe=
trri. Beſonders in Lille, Rouen und Amiens
be=
uſn waß zahlreiche Induſtrielle, die zur Kundſchaft
Kſöen, in Schwierigkeiten geraten werden, falls die
einigten Staaten von Nordamerika den von der Robert Boſch
AG. Stuttgart hergeſtellten Waren vorbehalten, während ſich die
neue United American Boſch Corporation für ihre Erzeugniſſe
auf der ganzen Erde der Bezeichnung American Boſch bedient,
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M. 4. November.
Die Börſe eröffnete heute weiter in etwas ſchwächerer Haltung.
Anregungen und Aufträge waren nicht vorhanden, ſo daß das Geſchäft
wieder nur kleinſte Formen annahm. Verſchiedentlich ſchritt die Kuliſſe
unter dem Druck der ſchwankenden geſtrigen New Yorker Börſe zu
Ab=
gaben. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe ergaben ſich zumeiſt
Ab=
ſchwächungen, die jedoch kaum 1 Prozent überſchritten, da dringendes
Angebot nicht zu bemerken war. Gleich nach den erſten Kurſen machte
ſich eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit bemerkbar. Die Kuliſſe ſchritt
ver=
einzelt zu Deckungen. Einige Kurſe lagen daher etwas gebeſſert. So
waren am Elektromarkt AEG. und Elektr. Lieferungen um bis zu
ein=
halb Prozent höher, während Licht und Kraft und Felten bis zu ein
Prozent einbüßten. Siemens eröffneten behauptet. Am Montanmarkt
waren Gelſenkirchen mit minus 3 Prozent ſtärker gedrückt. Von
Kali=
aktien gaben Weſteregeln 2 Prozent nach. Chemiepapiere lagen nur
knapp gehalten. Banken uneinheitlich. Danatbank konnten ſich nach der
geſtrigen ſtärkeren Abſchwächung um 1 Prozent beſſern. Commerzbank
minus 1 Prozent. Kunſtſeidewerte wenig verändert. Von
Warenhaus=
aktien gaben Karſtadt 1,5 Prozent nach. Etwas Intereſſe beſtand noch
für Otavi Minen mit plus 0,75 Mark, Geffürel mit plus 1,25 Prozent
und für Waldhof, die um Bruchteile eines Prozentes anzogen. — Am
Rentenmarkt waren deutſche Anleihen faſt geſchäftslos. Von Au.ländern
waren Anatolier erneut ſtark angeboten und weitere 1 Prozent
ſchwä=
cher. Pfandbriefe lagen ſtill. Liquidationspfandbriefe lauteten etwas
höher, während Reichsſchuldbuchforderungen etwas gedrückt waren.
Im Verlaufe war die Tendenz einheitlich etwas feſter. Die Kuliſſe
ſchritt zu Deckungen, und das Geſchäft war beſonders in J. G. Farben
und Elektroaktien etwas lebhafter. Die Beſſerungen gingen bis zu
2 Prozent. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5 Prozent weiter etwas
leichter. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1990,
gegen Pfunde 20,388, London-Kabel 4,8565, Paris 123,78, Mailand
92,77. Schweiz 25,03½/s, Madrid 43,35, Holland 12,06‟/s.
Die leichte Befeſtigung an der Nachbörſe ſetzte ſich an der
Abend=
börſe fort. Das Geſchäft iſt ziemlich lebhaft. Die Spekulation nahm
große Deckungskäufe vor. Das dem Reichsrat vorgelegte Finanz= und
Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung wird von der Börſe
anſchei=
nend günſtig aufgenommen. Bevorzugt werden Elektrowerte, von
denen A. E. G. 1,75, Schuckert und Siemens 1,5 Prozent gewannen.
Da=
neben wurden auch Farbeninduſtrie lebhaft gehandelt und lagen 2 Proz.
beſſer. Am Markt für Bankaktien Danatbank bevorzugt und 2,5 Proz.
höher genannt. Auch Kaliwerte durchweg freundlich, beſonders
Salzdet=
furth. Die übrigen Märkte zeigten gleichfalls freundlichere Kurſe. Auch
im Verlaufe blieb die Stimmung durchaus freundlich. Die Kurſe lagen
zum Teil noch etwas höher. Farben ſchloſſen 142,5 Prozent.
Berlin, 4. November.
Die Börſe eröffnete heute in ſchwächerer Haltung, doch waren
die Kurſe nicht ſo niedrig, wie man vormittags taxiert hatte.
Die ſchwache Veranlagung einiger Spezialwerte, wie Danatbank,
Sprit= und Schiffahrtswerte, an der geſtrigen Börſe, die auch im
Frankfurter Abendverkehr anhielt, löſte Befürchtungen aus, daß
heute, ſchwach gewordene Poſitionen vor Auflegung gelangen
könnten. Anregungen beſonderer Natur fehlten. New York hatte.
geſtern recht ſchleppendes Geſchäft, der Bericht der preußiſchen
Handelskammer für Oktober war nicht gerade ermutigend. Die
erſten Kurſe lagen 1 bis 3 Prozent unter Vortagsſchluß, ſodaß
das Frankfurter Abendniveau teilweiſe noch etwas unterſchritten
wurde. Trotzdem war ein gewiſſes Publikumsintereſſe zu
erken=
nen, und die am Spritmarkt eingetretene Beruhigung —
Schult=
heiß konnte ſich um 2½ Prozent erholen — machte einen guten
Eindruck. Die geſtrige Rede Dr. Luther’s in Dresden anläßlich
der Einweihung des neuen Reichsbankgebäudes fand freundliche
Aufnahme. Im Verlaufe wurde es dann auf Deckungen allgemein
feſter. Elektropapiere fanden ebenfalls etwas Intereſſe und
zogen bis zu 2 Prozent an. Die freundlichere Stimmung wurde
teilweiſe auch auf Schätzungen, daß London am Donnerstag den
Diskont, ſenken werde, zurückgeführt. Später konnten ſich die
Höchſtkurſe nicht immer behaupten, da auf einzelnen Gebieten des
Montanmarktes und Schultheiß wiederum ſtärker Ware
heraus=
kam. Anleihen unverändert.
Berliner Kursbericht
vom 4. November 1930
3. Frankfurker Gekreidehandelskag.
Trotz ungünſtiger äußerer Umſtände war der Beſuch des
diesjähri=
gen Frankfurter Getreidehandelstages beſſer als im Vorjahre. Wenn
ſich auch die geſtrigen ſchwachen Amerikakurſe ungünſtig auswirkten,
kamen doch einige namhafte Geſchäftsabſchlüſſe zuſtande. — In Weizen
war das Geſchäft ſchleppend bei ziemlich ſtarkem Angebot und
nachgeben=
den Preiſen. Roggen blieb im Preiſe gehalten bei ebenfalls kleinen
Umſätzen. In Weizenmehl war das Geſchäft gering, da bereits in der
letzten Woche größere Abſchlüſſe getätigt wurden. Weizenmehl war 0,5
bis 1 RM. unter Mühlenpreiſen erhältlich. In Roggenmehl fanden
ziemlich lebhafte Umſätze ſtatt. Futtermittel waren ſtärker beachtet. In
Braugerſte war kaum Geſchäft; die Brauereien hielten ſich ſtark zurück.
Folgende Preiſe wurden feſtgeſetzt (in RM., für Getreide je Tonne, für
die übrigen Waren je 100 Kg.): Weizen 257,50, Roggen 165.
Sommer=
gerſte für Brauzwecke 200—215, Hafer inl. 152,50 bis 157,50,
Weizen=
mehl ſüdd. 40,75—41,75, dito niederrhein. 40,50—41,50, Roggenmehl 25
bis 26,50, Weizenkleie 6,25, Roggenkleie 6,50.
Brodukkenberichke.
* Mainzer Marktbericht vom 4. November. Auftrieb: B Ochſen,
8 Bullen, 478 Kühe oder Färſen, 214 Kälber, 1140 Schweine.
Markt=
verlauf: Bei Großvieh ruhig, Ueberſtand, bei Schweinen lebhaft,
aus=
verkauft. Es wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht folgende Preiſe in RM.
bezahlt: Ochſen 56—58, 42—46; Bullen 40—48; Kühe 44—48, 32—42,
25—32, 18—24; Färſen 50—59; Schweine 64—76; 58—63.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 4. November ſtellten ſich für
Kupfer: November 84,75 (85,50, Dezember 85,25 (85,50),
Ja=
nuar 85,25 (85,75), Februar 85,50 (85,75), März. April, Mai
85,25 (85,75), Juni, Juli, Auguſt, September, Oktober 85,50
(85,75). Tendenz: kaum ſtetig. Für Blei; November 29,50
(30,25) Dezember, Januar 29,75 (30,50), Februar, März, April,
Mai, Juni, 30 (30,75), Juli (30 (31), Auguſt 30,25 (31)
Sep=
tember, Oktober 30,50 (31). Tendenz: luſtlos. Für Zink:
No=
vember 29 (30,50) Dezember 29,50 (31) Januar 30 (31,50),
Fe=
bruar 30,75 (31,75), März 31,50 (32), April 31,75 (32,50) Mai
31,75 (32,75), Juni 32,25 (32,75) Juli 32,50 (33,25) Auguſt 33,25
(33,75), September, Oktober 33,50 (34) Tendenz: befeſtigt. — Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die zur Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken gehörende
Weſtdeutſche Bodenkreditanſtalt in Köln (Aktienkapital 7,5 Mill. RM.)
verhandelt mit der Rheiniſch=Weſtfäliſchen Bodenkreditbank (
Aktienkapi=
tal 9 Mill. RM.) über eine fuſionsweiſe Verſchmelzung beider Inſtitute.
Die Rheiniſch=Weſtfäliſche Bodenkreditbank ſoll die Weſtdeutſche
Boden=
kreditanſtalt aufnehmen und ihrerſeits in die Gemeinſchaftsgruppe
ein=
treten. Es wird ein Aktienaustauſchverhältnis von 1:1 genannt.
In der Aufſichtsratsſitzung der Sandlerbräu A. G., Kulmbach, iſt
beſchloſſen worden, die Verteilung einer Dividende von wieder 14 Proz.
aus 329 816 (230 804). RM. Reingewinn in Vorſchlag zu bringen. Die
Generalverſammlung findet am 29. November ſtatt.
Zum Zuſammenbruch der Heidelberger Wohnungsbaugeſellſchaft
hören wir, daß die Prüfung der verworrenen Geſchäftsverhältniſſe durch
die Sachverſtändigen immer noch längere Zeit in Anſpruch nehmen wird.
Daher kann auch die Anklage, gegen die beiden verhafteten
Geſchäfts=
führer, die wahrſcheinlich auf Untreue lauten wird, nicht erhoben
werden.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung ab
heute ihre Preiſe erneut um 2,25 Prozent erhöht, nachdem ſie erſt am
29. Oktober um 1,75 Prozent erhöht worden waren.
Der Bürgerausſchuß der Stadt Baden=Baden hat die Aufnahme
einer Anleihe von 2 Millionen RM. bei den Städtiſchen Werken
be=
ſchloſſen. Die Aktienmehrheit der Geſellſchaft liegt bekanntlich bei der
Stadt und beim Baden=Werk, das der A. G. ſchon bei der Gründung ein
größeres Darlehen gegeben hat, das anſcheinend jetzt zum Teil wieder
an die Stadt weitergegeben werden ſoll. In Wirklichkeit wird ſich alſo
die Transaktion als eine Umgehung der Anleiheberatungsſtelle
aus=
wirken.
Oeviſenmarkt
vom 4. November 1930
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Ban: u. 1
Disconto=Gef.
Drezdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
128.50
146.—
110.25
110.—
73. 125
121.50
73.50
115.575
55.75
68.75
133.50
35.—
25.25
109.50
66.—
Eleftr. Lieferung
J. G. Farben 140.125
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 188.25
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw./ 77.—
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kotsw.
Orenſtein & Koppel
114.25
85.—
123.—
84.50
73.—
76.75
69.50
2.—
35.25
59.25
75.125
47.5
Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
148.—
49.25
257.—
117.50
97.50
68.25
190.—
69.—
26.75
48.125
62.—
136.25
63.—
36.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk
100 Schilline
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap. Peſ=
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
00 Franes
Geld Brie
0.552/ 10.574
59.085 59.20.
2.439/ 12.459
73.38
3.037
168.8
112.10
112.16
112.49
20.367
1.451
194*
58.45
73.52
3.044
169.14
112.38
12.38
112.7
20.407
1.45*
4. 20251
58.57
21.945/ 21.985
16.453/ 16.-493
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janerro
Jugoſlawien
Athen
Iſtambu.
Kairo
Kanada
Uruguay
Fsland
Tallinn EEſtl.
Riga
Brief
152
47.20
81.61
2.086
0.430
7.443
18.74
1.445
Bharbant, Komaranontgefeaſcaft
Frankfurter Kursbericht vom 4. November 1930.
7% DtſchReichsan!
6%
6% Baden..
8O Bayern
699
88 Heſſen v. 28
v. 29
8%
6% Preuß. Staat.
8% Sachſen ...."
6% Sachſen.
72 Thüringen
Dtichte. Anl.
Auslo=
ſungsſch. X‟/,
Ab=
löſungsanl. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe
8% Baden=Baden.
6% Berlin ......."
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
8%
7% Tresden
Frantfurt a. M.
Schätze. . .v. 29
Franifurtv. 2(7
8
in=
*% Mannhermn
O Münden
8% Nürnbere
80 2 iesbaden
Deſ, Landesk
Goldpfbr
Goldpfbr
Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liauid.
4/.% „Kom.=Lbl
8% Preuß. L48.;
pfbr.=Anſt. G. Pf
88. Saboblig
Riso
99
835),
86.75
89
95.5
98.5
81
54.2
6.5
85
85.25
77
94.6
82
71.5
B8.5
73.5
92.25
86.5
99
91.75
94
83.30
75.50
101
3
80 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
8%Kaſſeler Land. Goldpfbr..
6%
8% Naſſ. Landesb
4½% Lim. Obl.
Dt. Komm
Sam=
mel=Ablöf.-Anl.
*Ausl. Ser.
FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
89o Berl. Hyp.=B1
2 %0 „Ligu.=Pfbr.
8% Frkf Hyp.=Bt..
Lig. Pfbr.
Pfbr.=B1
Lig. Pfrb.
% Mein.Hyp.=B!
4½% Lia. Pfbr
8% Pfälz. Hhp.=Bk
4½% Lig. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
cred.=Ban;
½ %0 „Lig. Pfbr.
O Preuß. Centrl.,
Bodencr.=Ban:
20 „ Lig. Pfbr.
8% Rhein.Hnp. Bk
Lia. Pfbr.
Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit....."
Südd. Bod.=
Cred.=Ban
12% Lig. Pfbl
8% Württ. Shp.=B.
6% Damler=Benzl 66
97
97.5
85
100-,
84‟.
84.25
51.05
69
96
96
85
98.25
93.25
84
100
931,
86
99
94.5
8
100
101
87
T9.5
100
92
85
98
98
93
86
87.75
97
R.7
80.50
GK
93
94:1,
38.5
6.85
Rrk
6 Dt. Linol. Werke
8 % Klöckner=Werke
% Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld. Stahl
8% Salzmannu. Co.
7% Ver. Stahlwertel
8% BoigtckHäffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E.B.
50 „ L.Inveſt.
4½% Oſt. Schätzel
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½½
42
4%0 Türk. Admm
1. Bagdad
4%
4% „ Bollanl.
4½% Ungarn 1913
4½2
1914
4½
Goldr.
1910
Aktier
Aig.Kunſtziibe Untel 67.5
A. E. G...... . . . /115
AndregeNoris Zahn/101
Aſchafibg. Brauerei
Bellſtoft / 80.25
Zemberg J. N.
Beigm. El.=Weite. /133.25
BromnBovericCie 76.5
Buderus Eiſen 53.50
Cemen Seideibeigl 86
Karlſtad
J. G.Chemie, Baie
Chem. Werle Alber
Chade
Contir Gummiw./124.5
Linoleum ſ12g
Daimler=Benz AG./ 24.25
Di. Atl. Telegr
99
Erdöl
Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt . 1433,75
Dt. Linoleumwerke
„Eiſenhandel. . .
Dyckerhoff u. Widm.
Eichbaum=Werger.
Eleltr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergweri..
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerer
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frkft Gas.
Hof
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Gef f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frrft..
Hammerien (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbaul
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer
Hochtiet Eſſen
Holzmann Phy/
Ille Berab. Stamm
Gen üſſer-
Junghan=
Kalt Chemie
Aſchersleben .
l=
ammgarnſpinn
arſtadt, R.
lein, Schanzlin
Rlöcknerwerte
sahmener & Co
Laurahütte
Lech. Augsburg..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Meta
Lutz Gebr. Darmſt.
Je
73
22
208
32
146
98
140.25
46
121.5
43.25
29.50
155
119
160
Mainkr.=W. Höchſt
Mainzer Akt. Br.. .
Mannesm.=Röhren!
Mansfeld Bergb.
Metallge). Frankf..
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Sberurſel
Oberbedar)
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen
Elettr. Stamm.
Metallwaren
Stahlwerte.
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerie
Sachtleben u. G.
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfabr
Schriftg. Stempel./
Schucker: Eleftr.
Schwarz=Storchen. /1
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsfe
Südd. Immobilien
Zucker=A. G...
Svensic Tändſtigks
Zellus Bergb
Thür. Lieſer.=Ge:
jetz L
Zu
nntertan!
Beithwer:
Ber. f. Chem
Srahlwerte
Str
Zogtländ. Maſchin.
Boigt & Hceffner. 1
Mite
Wegelin, Rußfabrik
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein ..
Waldhof... ...
Memel.
79.75
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Mittwoch, den 5. November 1930
Hanfmännilcher Verein Darmſtadt
E. V.
Heute Mittwoch
Diskussions-
Abend
Best. Kzigersaal „Gränes Zimmer”
Wir bitten um recht zahlreichen
Der Vorstand.
Besuch.
(16210
Ab bente:
Hente und folgende Tage!
Hotel Behrens=Hufnagel
Craisa
Jeden Mittwoch und amstag
Kaffee- und Ruchentag
Gedeck 1.— Mk.
Kinderspielplats. a1717a
Datterich
Kiesſtraße 27 (14395a
Täglich Konzert
Guter Mittag= und Abendtiſch.
Ein volkstämlicher Publikumsschlager mit
Betty Amann und Werner Fuetterer
In diesem Tonfilm, der erstmalig von der üblichen Art
der Studentenfilme abweicht und sich ernster mit dem
Problem des Studentenlebens befaßt, klingen u. tragen
dennoch die vertrauten Melodien dem armen Studiosns
den Glanz goldener Romantik in die Dachkammern.
Ein spannender Abenteuer-Ton- und Sprechfilm, der
durch seine fesselnde Handlung überall Aufsehen erregte
Hansa-Restaurant
Rheinſtraße 47
Mittwoch und Donnerstag
Reh-Essen
nach ſchwäb. Art mit Spätzle
oder Knödel Mk. 1.50, garniert Mk. 1.80
1 Glas neuen Natur=Wein Mk. 0.23
1 Glas alten Natur=Wein . . . Mr. 0.30
Mittags=Abonnenten werden noch
angenommen. (16179
DARMSTADTER LESEZIRKEI
Lesemappen ill. Zeitschriften in allen
Preislagen und Zusammenstellungen
ROEDER sche Leihbibliothek
Grafenstraße 24 4633a
Schützenſtraße 12
für Ein= und
Mehr=
zimmerheizung
Wand=und Bodenplatten
Adolf Kienzle
(334a) Telephon 1462
Begie: Rolf Randolf
Das frohe Leben am Neckarstrand hat für manche ein
schweres unerwartetes Ende gefunden. Einen neuen
Studenten rief der Ernst des heutigen Tages ins
Leben, den Werkstudenten, der um sein täglich Brot
schwer ringen muß.
der lenng
Von Panis
Regie: Leo Mittler
Ein Film von einem internationalen
dessen Beutezüge vorher in allen
genau festgelegt werden.
Hochstapler,
Einzelheiten
Dazu das gute Beiprogramm
Im Beiprogramm:
Italiens bekanntester Chor
„Der Florenkiner-Chor‟
bringt unter Leitung von Sandro-Benelli 2 Lieder
4 capella zum Vortrag: Ninna Nanna,
Santa Lucia Luntang
Radio-horz
Mollerstraße 4 14992a) Ferpruf 3642
Neueste Radlo-Empfänger
und Lautsprecher
Beginn: 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
Beginn:
3.30, 5.45, 8.10 Uhr.
PALAST
Hente und folgende Tage!
Das spannende Doppelprogramm:
PALAST
Dorothy Mackaill
Die goldene Peitsche
Regie: Charles Brabin
Bilder vom grünen Rasen geben den Rahmen für die
spannende Geschichte eines Heiratsbetruges und einer
Schiebung mit den hochgewetteten Favoriten.
Tack Mulhall
Seemannsliebchen
Regie: William Seiter
Ein Film voll frischen, natürlichen Humors, dem die
Bilder vom Hafenleben San Franciscos ein besonderes
Gepräge geben.
Beginn 3.30 Uhr.
(V.16199
Neu
Erſtklaſſiges Erzeugnis
jahrelanger Verſuche. Al.
tetem Original ſchwediſſ.
vikſtahl. Jede Klinge har:
prüft u. 4fach kontrollie-t
voller ſanfter Schnitt. Bo
tie für ſtets gleichbleibe:)
und doch 10 Stück nm
FRAI
ELISABETHENST
Brenntann
zu Mk. 110
von 5 hl an Mk. 0-
096a) liefert frei H,
Conrad App
Nur für 2
Handarb., Filettiſchdecken
ſtickerei u. Franſen, I
beiten, Sofakiſſen (füm
geſchenke), Schals und T.,
wir ſehr preiswert.
Aug=
geſtattet. Auf Wunſch V8
Unverbindlich Briefe. A
an die Geſchäftss
Lit.=Künſtl.
Geſellſchaft.
Freitag, den 7. Nov.
8 Uhr
im Fürſtenſaal:
Dr. Hans Grimm
Eigene Dichtung.
Anmeldung z.
Mit=
gliedſchaft (Saal 7
Mk., numer.
Sperr=
ſitz 11 Mk. für noch
7 Abende) u.
Einzel=
karten zu 2 Mk. u.
3 Mk., Studenten u
Schüler 1 Mk. bei
Buchhandlg.
Berg=
ſtraeßer,
Wilhelmi=
nenſtraße 29. 16218
Gnu
Reu
nur
am I,
und
Mmif
Sckt.
Fiü
erhau=
Gu
grürn
geöl
ſtanz
Sportplatz-Restaurant und Cafe
am Böllenfalltor
Heute
TREEF
Mittwoch
Kaffee- und
Konzert
Kuchentag
Kinder-
der
fest
Gesellschaft
Kleine Räume für Kaffee-Kränzchen,
Vereine Familien-Festlichkeiten usw.
Nachmitt.
Abends
Tanz
Großes Haus 19” bis nach 22‟ Uhr
Hessisches
B7
Landestheater
Mittwoch
5. November 1930
Kleines Haus
Elisabeth von England
Schauspiel von Ferdinand Bruckner
Preise 1—10 Mk.
Keine Vorstellung
Oler - Heslaurant POS1
2m H 3 u pt b 3 h n b o*
Morgen Donnerstag (16205
SchlachtFest
Spezial Schlachtplatte, 2 Personen 1.50
Hestädränrreikeu
Mittwoch und Donnerstag
Lrobes Beatdennest
Sektion Starkenburg
des Deutſch. u. Oeſterr.
Alpenvereins.
Sonntag, 9. Nov.
Wanderung
Sprendlingen—
Mönchbruch -
Groß=Gerau.
Näh. Geſchſt.:
Eliſa=
bethenſtraße 4. (16190
HESSISCHER HOF
HEUTE MITTWOCH
MORGEN DONNERSTAG
SCHLACHTFEST
Brauerei G. Grohe
10 Karlstraße 10
Heute
Metzelsuppe
Aur noch
heute und
Kartenv. 100 bis 3.00 bei 1. Verkehrsbüro, 2. Zeitungstand Hauptpost, 3. De Waal
121
A
— Sondargastspiel —
Kaver Terofal mit 25 prominenten Künstlern
vom Theaterdorf Schliersee
— Ein Klasse-Erfolg —
Der Brauch von den Probe-Nächten
Bauernkomödie in 3 Akten von J. Pohl (16213
SIAPT. RATSKELLE
in Küche und Keller das Beste, zivile Preise
Reue Kurst
in der Reichskurzschrift beginnen
Freitag, den 7. Novembe
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Mittwoch, den 5. November 1930
Seite 15
Ein Roman aus der Wirklichkeit
Uin 2ufteell /
Don Theo vom Berge
14.
(Nachdruck verboten.)
ein ſeltſames Geräuſch, als wenn einer Ach ge=
— ein dumpfer Fall — — — dann Ruhe —
Der Poſten pendelte nicht mehr.
auſchte erſtaunt. Was war das nun wieder?
uiheimlich zumute. Ein leiſes Kratzen an ſeiner
ammenfahren.
0on — — ihn abzuholen? — — Großes Gott!
ſich die Türe zu einem kleinen Spalt und unver=
Raume eine ſchwarze Geſtalt.
üt=erte in deutſcher Sprache.
wberlief es heiß und kalt.
öum mit Vornamen.
ſewier! Ich komme, Sie zu befreien.
Folgen Sie
t at er an den unſchlüſſigen Prinzen heran.
iben, O und 3!"
ſie Kennummer des Konſulates in San Sebaſtian.
teen Sie dieſe Gummiſchuhe an!“
zu war ſprachlos. Der Generalſtab der Fünf
be=
s Konnte nur Böhm veranlaßt haben — oder —?
y er unſchlüſſig, ob es ſich nicht um eine Falle
der Fremde mit fortzog.
yy paßt, hier liegt einer!"
jve der Prinz über etwas Weiches gefallen, das
Grange lag. Im ſekundenlangen Aufblitzen einer
urr Poſten, der in ſeinem Blute lag. Ihn
ſchau=
ur er überzeugt.
Haſteten lautlos weiter. Als ſie das Gebäude
uri und die Mauer mittels einer Strickleiter
über=
traußen, in der Freiheit der Nacht, drückte er
ſtamm die Hand. Dieſer zog ihn in eine
Seiten=
ſſon dort wartenden Auto. Zehn Minuten ſpäter
ym im Labyrinth der Weltſtadt unter.
ie C 2 wit dem Prinzen das Gebäude verlaſſen,
als ſich der Poſten vom Boden erhob. Sorgfältig wiſchte er ſich
mit dem Taſchentuch die Farbſpritzer von Rock und Hals und
lachte vor ſich hin.
12. Kapitel.
In dem kleinen Pariſer Gaſthof, den die Flüchtlinge
aufge=
ſucht hatten, fiel der Prinz bald in einen traumloſen Schlaf. Die
Uebermüdung der letzten Tage wich einer wohltätigen
Entſpan=
nung. Regelmäßig und feſt gingen ſeine Atemzüge.
Am anderen Morgen betrachtete ihn C 25 lange Zeit, bevor
er ihn weckte. Er überlegte dabei, ob er ihn nicht ſofort nach
ſeinen Pariſer Mitarbeitern ausfragen ſolle. Aber er ließ den
Gedanken fallen, um den Prinzen nicht mißtrauiſch, zu machen.
Er wollte dieſe Entdeckungen dem Zufall überlaſſen.
C 25 berührte leiſe den Schläfer.
„Stehen Sie auf! Wir müſſen wieder fort.”
Der Prinz ſchlug die Augen auf und ſchaute erſtaunt um ſich.
Sein Blick ſchweifte über das Bett, die Gegenſtände in dem
freundlichen Zimmer, und blieb auf dem lächelnden Geſicht des
anderen haften. C 25 ſtand zu ſeinen Füßen.
Allmählich dämmerte dem Deutſchen das Bewußtſein der
Vorgänge des letzten Abends. Schweißperlen überſtandener Angſt
traten ihm auf die Stirne, als er blitzartig daran dachte, daß
er ebenſogut jetzt irgendwo im Park verſcharrt ſein könnte —
auf der Flucht erſchoſſen. Tief atmend ſchwang er ſich aus dem
Bett. — Ergriffen reichte er ſeinem Gegenüber die Hand.
„Guten Morgen und nochmals herzlichſten Dank. Das
werde ich Ihnen nie vergeſſen. Ich —
Raſch ſchloß ihm eine Hand den Mund.
„Pſt, Menſchenskind, in Paris haben die Wände Ohren,
zumal es doch ſicherlich ſchon bekannt iſt, daß Sie geflohen ſind.
Wollen Sie die Spürhunde der Sureté auf Ihre Fährte hetzen?”
Der Prinz machte eine hilfloſe Geſte und fuhr in die
Klei=
der, die ihm C 25 aus ſeinem Koffer gegeben hatte. Seine alten,
die jetzt ſicherlich in jedem Steckbrief beſchrieben waren,
wur=
den im Gepäck des anderen verſtaut. Während der Prinz
Toilette machte, weilten ſeine Gedanken bei den nächſten
Stun=
den. Er war beſorgt.
„Was nun?”
„Ich habe ſchon zwei Karten für den Madrider Schnellzug
beſorgt und hier iſt ein neuer Paß, der Sie zu meinem Sekretär
macht. Nennen Sie mich ab heute immer Don Miquel de
Palencia.. Ich bin nämlich der beglaubigte Vertreter des
ſpa=
niſchen Roten Kreuzes und befinde mich zurzeit auf
Studien=
reiſen in Frankreich. Doch heute reiſe ich in die Heimat in
dringenden Familienangelegenheiten! Haben Sie verſtanden?”
„Ja.”
„Kommen Sie dann gleich herunter zum Frühſtück und —
keine Angſt. Die Kerle dürfen uns nicht erwiſchen!“
Diskret zog er ſich zurück.
Auf der Fahrt zum Bahnhof Montparnaſſe führte O 25
ſeinen Schützling in alles Wiſſenswerte ſeiner neuen Rolle ein.
Die peinlichen Minuten der Paßreviſion, die nur flüchtig
aus=
geübt wurde, gingen vorüber. — Als die beiden durch die Sperre
gingen, klebte dort ein Kriminalbeamter ein Plakat an eine
der Aushängetafeln. Mit großen Lettern winkte eine
Beloh=
nung für die Wiederergreifung eines aus dem Gefängnis von
Vincennes entwichenen Deutſchen. — Die beiden ſchauten ſich
ſekundenlang vielſagend an und zuckten mit keiner Wimper.
Peinliches Gefühl, an ſeinem eigenen Steckbrief vorbeidefilieren
zu müſſen. Der Prinz atmete erſt auf, als ſie der Expreß dem
Süden und der Freiheit entgegentrug.
In Bordeaux ſtieg ein Herr ein, der in der Uniform eines
höheren Offiziers ſteckte und ſich auf ein lebhaftes Geſpräch mit
den beiden einließ. Der Prinz wurde nervös, witterte eine Falle
und antwortete möglichſt einſilbig. Der Soldat ließ denn auch
von ihm ab und beſchäftigte ſich nur noch mit ſeinem Begleiter.
In höchſten Tönen lobte er die Verdienſte des ſpaniſchen Roten
Kreuzes für die franzöſiſchen Verwundeten und fand dabei die
lebhafte Zuſtimmung des Don Miquel, der ſeine Rolle mit
größ=
ter Gewandtheit ſpielte.
Dem Prinzen, der mit wachſender Sorge der Entwicklung
des Geſprächs gefolgt war, wurde immer unheimlicher, je näher
man der Grenze kam. Der Offizier hatte die Konverſation
bald dahin gebracht, daß er vom Erzähler zum Ausfrager
ge=
worden war. Die unmöglichſten Dinge aus Spanien
inter=
eſſierten ihn in einem Maße, das zur offenen Wut reizte.
Da=
bei glaubte der Prinz, bemerken zu müſſen, daß um ſeiuen
Mund ein ironiſches, überlegenes Lächeln ſpielte.
Fortſetzung folgt.
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humg.
nus
K
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