S.18 Reichsmark und 22 Pfennig
ANfe
Holt 2.25 Reichsmart, durch di
art
N. huren 2.4. 2 4i- mart frei Haus. Poſbezugspreie.
d monatlich 2.25 Reichemart.
w.
ſufnahme von Anzelgen
Uia gwolit
wird nicht übernommen. Nicht=
Juaummern infolge höherer Gewall
Un
er nicht zur Kürzung des
ſen und Abbeſſellungen dure
e5
ſchtelt für uns. Poſtſcheckonio
Rf 4
Wesplnt
* Berlin, 1. Nov. (Priv.=Tel.)
D MA
Seusdie UnAtmigkeiten innerhalb der Wirtſchaftspartei, die auch
Mien letzl/t Reichstagsverhandlungen zutage traten, haben ſich
ſrk zu ittt, daß es jetzt zu einem offenen Konflikt gekom=
—iſt. 2wveite Parteivorſitzende Coloſſer hat ſeine ſämt=
Derüuf Aemrtim edergelegt und ſogar ſchon erklärt, daß er aus der
ei auscen wolle. Der Ausgangspunkt iſt wohl, daß er
Min Teilleirner Freunde ſich über die Art verletzt fühlten, wie
N/=Partei wi ende Drewitz die Wirtſchaftspartei führt.
Dre=
thoh hat ſol wns wie eine Parteidiktatur aufgerichtet und den
de le” der iſſtiä ſtark nach rechts zu drehen verſucht, worin die
Zeuen lieder ſtir Fraktion nicht alle folgen wollten. Das zeigte
den nlſtim Reichstagsverhandlungen in der Stellungnahme
runt k.
Kntaaangn 3. Drga
Trmſtäd
*
Sagblat
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
nöchentica tuil em Erſcheinen vom 1. Novemder
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Original-Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 303 Sonntag, den 2. November 1930. 193. Jahrgang
2 mm breite Zeile im Kreife Darmſtadt 25 Deichopfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg. Nellamezelle (92 mm
breih 2 Reichsmark. Anzeligen von auswärts 40 Reſchep
Finanz=Anzelgen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
teſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
eile 3.00
m Falle böberer
Dollar — 4.20 Markl
Gewalt, wie Krieg. Aufnuhr, Strell uſp. erliſcht
„g der Anzeiger
ſede Verpflichtung anf Erfül
Schadenerſatz. Bei
aufträge und Leiſtung von
Konlurs oder gerſchticher Beitreibung fänlt jed
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbans
Anflikt in der Wirtſchaftspartei.
irſe Azeinanderſehungen zwiſchen Drewik und Coloſſer. — Colofſer legk ſeine ſämklichen Aemter
nieder und droht mit dem Auskrikk aus der Parkei.
Hoie
Einbringung des Regierungsprogramms
WGdenſähe in der Wirkſchaftsparkei.
im Reichsral.
au4 Alleinanderprallen der Meinungen.
Juſtizn nüiſter Bredt, der zuerſt offiziell zurückgezogen wurde,
Fyaber Irſc ſumn Kabinett bleiben durfte, in der Stellungnahme
AAleberhork ngskredit, zu den Mißtrauensanträgen und bei
keichstzopr äſidentenwahl. Es iſt mühevoll genug geweſen,
formellteßmigkeit innerhalb der Fraktion zu erzielen.
Da=
aber /hich, man ſchon von den Gegenſätzen der
bei=
hu Gruſlſen, deren eine von Drewitz geführt wurde,
wäh=
die ande durch Coloſſer und den Vorſitzenden der preußi=
Landtſugftaktion Ladendorff vertreten war. In der „Deut=
2i Mitteglchnoszeitung”, dem Parteiblatt der
Wirtſchaftspar=
zar dauſt A adenlied” erſchienen, das die Beamtenſchaft ſtark
ff und m dem Drewitz und der Reichsausſchuß der
Wirt=
usparteng tickten. Wegen der Beſchwerden gegen dieſes be=
AMlunfeindlast Gedicht hat der Parteivorſtand beſchloſſen, die
Zei=
e unter Anſur zu ſtellen. Das hat Coloſſer als ein
Miß=
ne0 rimsvotung gen ſich betrachtet und daraus die Folgerungen
ſüutzen. 13Iſem Zwiſchenfall erklärte der Abgeordnete Laden=
M,6 daß zum auch in der Wirtſchaftspartei
Meinungsverſchie=
ſiten üßtroße politiſche Fragen vorhanden ſeien, daß man
Sſonder=ſeiſchiedener Meinung darüber ſein könne, ob dem
rbrückumckhedit zugeſtimmt werden mußte, und ob man ſich
die Voſtſie bung der Aufhebung der Zwangswirtſchaft um
Ulle Jahnt iwverſtanden erklären konnte. Er, Ladendorff, aber
vorläuy nicht die Abſicht, wegen dieſer
Meinungsverſchie=
heliten ſ/Mſsemter in der Partei niederzulegen. Ob
Co=
nun Iſtie Drohung wahr macht und aus der Wirtſchafts=
Eüſei austek bleibt abzuwarten. Die Staatspartei wirbt ſich
ſts eifrüſtim ihn, weil er dann das 15. Mitglied wäre, das
ur Frauchty noch fehlt. Wahrſcheinlich iſt aber, daß zunächſt
glaſkal der =Aſach gemacht wird, die Differenzen durch eine
Be=
ig des rteiausſchuſſes zu beſeitigen, um eine einheitliche
zurüchtyewinnen und zu verhindern, daß die Partei
über=
auseifſtaderbricht. Auch die Wirtſchaftspartei muß eben
Erfahrun nrachen, welche Schwierigkeiten die
Regierungs=
ſſtwortlſckir mit ſich bringt, wenn man die im Wahlkampf
denen 2kp echungen einlöſen will.
Ne Begſtechungen des Kanzlers in Dresden.
Dresden, 1. November. (Priv.=Tel.)
e9 Reichskaler Dr. Brüning und Reichsfinanzminiſter
Dietyn) find am Samstag mittag zu einem Beſuche der
ſchen Aſſterung in Dresden eingetroffen. Ihre Reiſe
in der auwtſache einer Ausſprache mit den Leitern
imſ jächſiſchſt Bolitik über den Finanz= und Wirt=
ItspMa. Vermutlich wird der Kanzler ſchon am
Sonn=
wieder/ Berlin ſein. In dem Communiqué, das über
Beſpregſtgen ausgegeben wurde heißt es: „Die
Beſpre=
wurdn gwurch eingeleitet, daß Miniſterpräſident Schieck
hend ſächſiſchen Schwierigkeiten und Nöte darlegte.
9Skanzlits 2r. Brüning und Reichsfinanzminiſter Dietrich
en aus in, es nach der Geſamtlage darauf ankomme, das
erauen 1 beutſchen Wirtſchaft und Finanzpolitik zu
be=
ſen. ki=ſem Sinne ſei der Wirtſchafts= und
Finanz=
der Nicſiegierung als einheitliches Ganzes zu würdigen.
Aühe Annn nicht gefaßt, vielmehr diente die Ausſprache
berthylichen Gedankenaustauſch über die wichtigſten
eme s Reformplanes, deſſen Einzelberatung im
herat Kmitlich für Anfang nächſter Woche bevorſteht.
vitverſtächch wurde hierbei auch das Reparationsproblem
Nochen. zbei trug Miniſterpräſident Schieck unter
Bezug=
e auf Ah= unlängſt ergangenen Beſchluß des Sächſiſchen
Notages 2/ Wunſch vor, ſobald wie möglich zu einer
Re=
der iſtſichen Reparationsverpflichtungen zu gelangen.”
ührigem urd über alle Beſprechungen mit den Ländern
ngſtellscillſchweigen bewahrt. Man weiß nur,
er ſich A1t Preußen und Sachſen geeinigt hat.
er der Nd wird jedoch davon geſprochen, daß doch noch
e Schatz greiten beſtehen ſollten. Die Länder ſollen keine
Dung Zeieslt, auf die finanziellen Vorteile, die für ſie aus der
mengehegäürzung entſtehen, zu verzichten. Der einſchlä=
Se 2.5drm Reichsrat zugeleiteten Geſetze muß aber in
ſter Körütte
eine iNe und imvonierende Mehrheit ſinden. Er hat
Sn drußs Intereſſe daran, daß die noch beſtehenden
Be=
en derA herregierungen ſchleunigſt beſeitigt werden.
Die Reichsratsverhandlungen ſelbſt über die 30
Geſetze, die auf Grund des Wirtſchafts= und Finanzplanes
ausge=
arbeitet worden ſind, beginnen am Dienstag vormittag,
wie ſchon einmal im Sommer, im großen Sitzungsſaale des
Haus=
haltsausſchuſſes im Reichstagsgebäude. Reichskanzler Dr.
Brüning beabſichtigt, bei dieſem Anlaß eine große Rede
über die politiſche Geſamtlage zu halten, die zu dem
Finanzprogramm geführt hat, während
Reichsfinanzmini=
ſter Dietrich die vorgeſchlagenen Maßnahmen
näher erläutern wird. Anſchließend findet eine Debatte
ſtatt, in der im weſentlichen der Arbeitsplan des Reichsrats und
ſeiner Ausſchüſſe für. die Beratung des Programms geklärt
wer=
den ſoll. Die Sitzung iſt öffentlich. Dann folgt die vertrauliche
Ausſchußberatung.
Das Schickſal der Nokverordnungen.
Berlin, 1. November. (Priv.=Tel.)
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages iſt nun für den
Diens=
tag der übernächſten Woche einberufen worden. Ihm iſt die
Nach=
prüfung der Notverordnungen vom Juli
überwie=
ſen worden zuſammen mit den von den Oppoſitionsparteien
geſtellten Aufhebungsanträgen und den
zahl=
reichen Abänderungsanträgen. Der Ausſchuß hat alſo
bis zum Zuſammentritt des Reichstages rund drei Wochen Zeit,
um ſeine Entſcheidung zu treffen. Davon wird viel, vielleicht
alles weitere für den Weitergang der Innenpolitik abhängen. Die
Regierung hat ſich darauf feſtgelegt, daß ſie wohl einzelne
Ver=
beſſerungen zulaſſen will, aber alles ablehnt, was Zweck und Ziel
der Notverordnung gefährden könnte. Die Sozialdemokraten haben
einzelne Teile für unannehmbar erklärt. Halten ſie daran feſt,
dann wäre eine Mehrheit gegen die Regierung ſicher und damit
der Konfliktfall gegeben. Der Kanzler ſelbſt rechnet aber damit,
daß die Sozialdemokraten aus Furcht vor einem Rechtskabinett
und vor allem aus Furcht vor dem Verluſt ihrer Stellung in
Preußen ihre Forderungen weſentlich herabſchrauben und ſich mit
einigen kleinen Korrekturen begnügen, die eben die Möglichkeit
geben, das Geſicht ihren Wählern gegenüber zu wahren.
Die Sparmaßnahmen der Reichsregierung.
UNB. Berlin, 1. November.
Der nunmehr vorliegende Haushaltsplan des
Reichsminiſte=
riums, des Reichskanzlers und der Reichskanzlei bringt, wie der
Demokratiſche Zeitungsdienſt mitteilt, insgeſamt eine Erſparnis
von rund einer Million Mark. Das iſt um ſo beachtlicher, als
der Zuſchuß des ordentlichen Haushalts überhaupt nur rund
2,5 Millionen Mark beträgt. Der Fonds in Höhe von 200000
Mark, der dem Reichskanzler für allgemeine Zwecke zur
Ver=
fügung ſtand, iſt um 20 000 Mark gekürzt worden. Wegen der
Notlage im Rechnungsjahr 1931 hat die Reichsregierung
beſchloſ=
ſen, den bei der zweiten Beratung des Haushaltsplanes 1930
ge=
faßten Beſchluß des Reichstages, die Vertretung der
Reichsregie=
rung in München künftig fallen zu laſſen, ſchon jetzt zu
verwirk=
lichen. Der Vertreter der Reichsregierung, der frühere
Staats=
ſekretär im Auswärtigen Amt, von Haniel, wird in den
einſt=
weiligen Ruheſtand verſetzt werden. Aus dem Etat der
Reichs=
kanzlei iſt weiter noch bemerkenswert, daß für das Jahr 1930 in
dieſem Haushalt der Reichsminiſter ohne Geſchäftsbereich
etati=
ſiert worden iſt. — Infolge der Kürzung der Gehälter um
20 Prozent bezieht der Reichspräſident nunmehr noch 48 000 Mk.
Gehalt und 120 000 Mark Aufwandsgelder. — Im Haushalt des
Reichstags ſind die Aufwandsentſchädigungen für die
Mitglie=
der des Reichstags auf 4 083 200 Mark feſtgeſetzt worden,
gegen=
über 4 355 000 Mark im Vorjahre. Dieſe Summe ſetzt ſich
zu=
ſammen aus den Aufwandsentſchädigungen für 577
Reichstags=
abgeordnete in Höhe von je 7200 Mark jährlich, aus den
Auf=
wandsgeldern des Reichstagspräſidenten in Höhe von 28 800 Mk.
und aus den Tagegeldern für Ausſchußſitzungen in Höhe von
100 000 Mark. Davon werden 200 000 Mark auf Grund der
ge=
ſetzlichen Beſtimmungen abgezogen, ſo daß ſich die vorgenannte
Summe ergibt. Insgeſamt ſind die Aufwandsentſchädigungen
von jährlich 9000 Mark auf 7200 Mark herabgeſetzt worden.
Luthers Amerika=Reiſe vorläuſig abgeſagl.
Berlin, 1. November. (Priv.=Tel.)
In politiſchen Kreiſen hat es ſtark überraſcht, daß der
Reichs=
bankpräſident Dr. Luther ſeine für Mitte November geplante
Reiſe nach Amerika plötzlich abgeſagt hat. Es liegt nahe,
da=
hinter politiſche Gründe zu ſuchen. Das ſcheint aber nicht richtig
zu ſein. Die Reiſe war aufgezogen, als ein Beſuch, den der
Reichsbankpräſident dem Gouverneur der New Yorker Federal
Reſervebank, Harriſon, machen wollte. Inzwiſchen aber hat
Har=
riſon beſchloſſen, eine Europareiſe zu unternehmen, und nicht
nur Berlin, ſondern auch London und Paris zu beſuchen, um über
die Möglichkeiten zur Beſeitigung der Wirtſchaftsnöte zu
ſprechen. Unter ſolchen Umſtänden wäre es in der Tat
unprak=
tiſch, wenn Dr. Luther gerade jetzt wegführe. Einer der Gründe
für ſeine Reiſe war indeſſen doch auch, daß er den Führern der
ame=
rikaniſchen Finanzwelt und Wirtſchaft ein Bild von der Lage
Deutſchlands im Zuſammenhang mit dem ganzen
Reparations=
problem geben wollte. Man wird auch deshalb annehmen dürfen,
daß Dr. Luther den Plan nicht endgültig aufgibt, ſondern
vor=
läufig nur zurückgeſtellt hat.
*Die Woche.
Der Vorſtoß Hervés, der einſt im Jahre 1914 ſein Blant
„Lhumanité” in „La victojre” umtaufte, und der ſeitdem einer
der ausgeſprochenſten Verfechter des franzöſiſchen
Chauvinis=
mus iſt, hat nicht nur in Deutſchland und Frankreich berechtigtes
Aufſehen erregt. Nicht ſo ſehr, weil das, was Hervé verfolgt,
unbedingt neu wäre! Sattſam erörtert bereits iſt das Problem
der deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung in den vergangenen
Jahren. Offenbar allerdings noch immer nicht genügend
in=
ſofern, als es ja immer noch weite Kreiſe in Deutſchland
ſo=
wohl wie in Frankreich gibt, die noch immer rein gefühlsmäßig
die Dinge beurteilen möchten. Daß eine deutſch=franzöſiſche
Verſtändigung, die nicht nur auf dem Papier ſtehen bleibt, für
beide Teile politiſch und wirtſchaftlich außerordentlich
vorteil=
haft wäre, leuchtet ohne weiteres ein. Keine andere Kombination
könnte uns politiſch auch nur annähernd das Gleiche bieten,
keine andere Kombination könnte der franzöſiſchen Politik ſo
weitgehend aus den Schwierigkeiten heraushelfen, in die ſie ſich
immer mehr verſtrickt hat. Auch die Politik wird beherrſcht von
dem Grundſatz do ut des, und ſo fordert die politiſche Vernunft
gebieteriſch von beiden Völkern die Verſtändigung. Wenn ſie
trotzdem im Verlauf all dieſer letzten Jahre keine weſentlichen
Fortſchritte machen konnte, wenn ſich im Gegenteil während der
letzten Monate, ſeit dem 1. Juli, das deutſch=franzöſiſche
Ver=
hältnis nicht unweſentlich verſchlechterte, ſo liegt das an
gefühls=
mäßigen Hemmungen, die auf beiden Seiten beſtehen, und die
nun einmal zu jenen Imponderabilien gehören, deren
Bedeu=
tung der größte deutſche Staatsmann, Bismarck, immer wieder
betonte und in Rechnung ſtellte. Seit einem Jahrtauſend wird
die europäiſche Geſchichte beſtimmend beeinflußt durch den
deutſch=franzöſiſchen Gegenſatz, durch den deutſch=franzöſiſchen
Kampf um den Rhein. Eine „Erbfeindſchaft” iſt es, die unter
veränderten Verhältniſfen durch eine Verſtändigung beſeitigt
werden ſoll. Ob das möglich iſt, möglich in der
verhältnis=
mäßig kurzen Friſt, welche deutſche Bedrängnis erfordert, das iſt
die große Frage. Schickſalsfrage für beide Völker. Wenn man
ſie bejaht, ſo kann man zur Begründung nur die Geſchichte
her=
anziehen, die lehrt, daß die poſitiven und praktiſchen Intereſſen
der Völker immer ſtärker waren als Sympathien oder
Anti=
pathien. Wir wollen nicht vergeſſen, daß die zweifellos
vor=
handenen ſtarken raſſenmäßigen Sympathien nicht verhindert
haben, daß England und Deutſchland ſich im Weltkrieg
gegen=
übertraten, weil man in London der Meinung war, daß die
engliſchen Intereſſen eine Niederringung des deutſchen
Kon=
kurrenten gebieteriſch erforderten. Stärker als das Gefühl
er=
wies ſich auch in dieſem Fall die ratio.
Politik iſt ein Geſchäft, das kühle nüchterne Erwägung
und Nerden erfordert. Außenpolitik iſt etwas ſehr
Undemo=
kratiſches, da die Maſſe, und zwar insbeſondere in
Deutſch=
land, immer zu einer rein gefühlsmäßigen Beurteilung der
Dinge neigt. Vergeſſen wir nicht, um Beiſpiele aus der neueren
Geſchichte zu nennen, die Burenbegeiſterung des deutſchen Volkes,
nicht die Tatſache, daß bei dem ſpaniſch=amerikaniſchen Kriege
die deutſchen Sympathien faſt ausnahmslos hinter Spanien
ſtanden. Außenpolitik iſt auch ein Gebiet, das mit
Partei=
politik nicht das Geringſte zu tun hat und zu tun haben
ſollte. Wann werden wir das einmal lernen? Wann werden
wir in Deutſchland lernen, daß es für alle hier nur ein großes
Ziel, den Vorteil der Geſamtheit, der Nation, gibt, nur eine
nach außen gerichtete Front, und daß alſo die ſich
ſelbſtverſtänd=
lich immer ergebenden Meinungsverſchiedenheiten ſachlich
aus=
getragen werden müſſen in einer Form, welche die nationalen
Intereſſen nicht gefährdet.
Der Deutſche hat leider eine fatale Neigung zum
Doktrina=
rismus. Und nicht genug damit, daß er dieſer Neigung auf
dem Gebiet der Innenpolitik hemmungslos nachgibt, er
über=
trägt ſie vielfach zu ſeinem Schaden ſogar auch auf das
Ge=
biet der Außenpolitik. Weil unſere deutſchen
Sozialdemo=
kraten den Abſolutismus des zariſtiſchen Rußland haßten,
er=
klärte ſich einſt der Pazifiſt Bebel noch als alter Mann bereit,
mitzumarſchieren, wenn es gegen Rußland ginge. Die Neigung
der Nationalſozialiſtiſchen Partei zu Italien entſpringt ganz
offenſichtlich weniger außenpolitiſchen Erwägungen als in erſter
Linie dem Gefühl innerpolitiſcher Verwandtſchaft. Dieſe
Ein=
ſtellung hat auch zweifelsohne Herrn Hitler die Feder geführt,
als er die Anfrage Hervés mit einigen gewundenen
Erklärun=
gen ziemlich deutlich ablehnte.
Was will denn Hervé, der franzöſiſche Nationaliſt? Er
pro=
pagiert eine weitgehende deutſch=franzöſiſche Verſtändigung, eine
grundſätzliche Abkehr der franzöſiſchen Politik von den
Gedan=
kengängen Clemenceaus und ſeiner Nachfolger, die Bewilligung
der berechtigten deutſchen Forderungen, die auf Reviſion
meh=
rerer weſentlicher Beſtimmungen des Verſailler Diktats abzielen,
er lehnt die Abrüſtung für Frankreich ab, will aber Deutſchland,
mit dem Frankreich nach ſeiner Meinung ein Militärbündnis
abſchließen ſoll, Rüſtungsfreiheit zugeſtehen. Herr Hervé iſt nicht
Frankreich, und ſomit iſt ganz gewiß ſeinen Angeboten
gegen=
über eine recht erhebliche Zurückhaltung am Platze. Auf der
anderen Seite aber iſt es durchaus unrichtig, wenn ein nicht
unweſentlicher Teil der deutſchen Preſſe, Hervés Aeußerungen
als Belangloſigkeiten abtun möchten. Die Auflage des
Her=
veſchen Blattes iſt nicht entſcheidend, denn es ſteht zum mindeſten
feſt, daß er recht gute Beziehungen zu ſehr maßgebenden
fran=
zöſiſchen Regierungskreiſen und auch zu recht einflußreichen
in=
duſtriellen Gruppen unterhält. Und das iſt das
Bemerkens=
werteſte an dem ganzen Fall, daß zum erſten Male die
deutſch=
franzöſiſche Verſtändigung auch vom franzöſiſchen
Nationalis=
mus her öffentlich propagiert wird. Es iſt ein Symptom, das
eine gewiſſe Beachtung verdient, um ſo mehr, als ja das
ge=
ſpannte franzöſiſch=italieniſche Verhältnis die franzöſiſche
Außenpolitik in abſehbarer Zeit zu etwas größerer Aktivität
zwingen wird. Wie unfreundlich die Beziehungen zwiſchen
den beiden „lateiniſchen Schweſtern”, wie ſcharf die Gegenſätze
ſind, hat ja erſt die letzte Muſſolini=Rede wieder einmal
deut=
lich erwieſen.
Von einer großen Mehrheit des deutſchen Volkes wurde
bisher die auf eine deutſch=franzöſifche Verſtändigung abzielende
Außenpolitik des Reichs getragen. Eine überwältigende
Mehr=
heit würde auch trotz des 14. September eine wirkliche
deutſch=
franzöſiſche Verſtändigung, die den deutſchen berechtigten For=
derungen Rechnung trägt, freudig begrüßen. Aber man wird
in Frankreich nunmehr endlich einſehen müſſen, daß man mit
der zögernden Politik des Hinhaltens, die Briand in den letzten
Jahren ſo meiſterhaft getrieben, nichts mehr gewinnen, wohl
aber alles verderben kann. Nachdem der it alieniſche Diktator
in ſeiner letzten Rede von der Notwendigkeit einer Reviſion
der Friedensvertrage geſprochen hatte, ſtand im „Temps” ſo etwas
wie eine Warnung, wir möchten uns durch derartige
Wen=
dungen nicht von unſerer bisherigen politiſchen Linie
abdrän=
gen laſſen. Das iſt beinahe etwas naiv. Die deutſche amtliche
Politik und auch die öffentliche Meinung hat mehr wie
ein=
mal mit unmißverſtändlicher Deutlichkeit erklärt, daß wir unter
den gegenwärtigen Umſtänden nicht daran denken, bei den
fran=
zöſiſch=italieniſchen Auseinanderſetzungen etwa für Italien zu
optieren. Aber wir können und dürfen uns nicht mehr
der=
artigen Enttäuſchungen ausſetzen, wie ſie uns während der
letzten Jahre mehrfach bereitet wurden. Wir haben uns von
vornherein nicht der Erkentnis verſchloſſen, daß große
geſchicht=
liche Entwicklung ihre Zeit brauchen, und wir haben während
dieſer Jahre ein beachtliches Maß von Geduld gezeigt. Wir
können aber nicht bis in alle Ewigkeit warten, um ſo weniger,
als manche Dinge offenbar ſchneller ins Rollen kommen, als
man urſprünglich gedacht. Die deutſche Politik braucht feſten
Boden unter ihren Füßen, und ſo können uns
Zukunftshoffnun=
gen allein nicht mehr genügen. Ob die Aeußerungen Herrn
Hervés Belangloſigkeiten eines Privatmannes waren oder ein
Anzeichen dafür, daß ſich eine Wendung vorbereitet, wird die
Zukunft lehren . . ."
Daß man auch im deutſchen Reichstag die außenpolitiſchen
Dinge etwas ruhiger zu betrachten beginnt, hat das
Verſtänd=
nis erwieſen, das der Reichsaußenminiſter im Ausſchuß für
Auswärtige Angelegenheiten für ſeine Ausführungen geſunden.
Mit Recht hat man die Frage einer Reviſion des Young=Plans
zunächft vertagt. Vor allem, ſo wurde dort von Regierungsſeite
ausgeführt, müſſe erſt einmal die Sanierung der Finanzen
durchgeführt ſein, damit Deutſchland bei neuen
Reparations=
verhandlungen nicht wieder unter demſelben Druck ſtehe wie in
Paris und dem Haag und die Gläubiger ihm nicht den
Man=
gel einer ordentlichen Wirtſchaft vorwerfen könnten. Auch im
Auswärtigen Ausſchuß des Reichsrats hat die Tätigkeit des
Reichsaußenminiſters Dr. Curtius doch eine weſentlich andere
Beurteilung erfahren, als dies in letzter Zeit vielfach der Fall
war. Es iſt bemerkenswert, daß neben dem Vertreter Oſt
preußens insbeſondere auch der Vertreter Pommerns die
tem=
peramentvolle Art anerkannte, mit der Dr. Curtius die deutſche
Politik in Genf ſpeziell in der Minderheitenfrage dem
Aus=
ſchuß dargelegt habe. Nach ſeinen Ausführungen
bekomme man ein ganz anderes Bild über das
was dort geleiſtet worden ſei, als aus den
Be=
richten eines großen Teils der Preſſe. Wir ſind
durch die ſchwere Wirtſchaftskriſis und ihre Nöte in
Deutſch=
land begreiflicher Weiſe einigermaßen nervös geworden. Wir
werden uns um ſo mehr bemühen müſſen, die außenpolitiſche
Entwicklung der nächſten Zukunft mit ruhiger Nüchternheit zu
verfolgen.
M.
der Gehaltsabban bei der BBG.
Berlin, 1. November. (Priv.=Tel.)
Der ſchon vor längerer Zeit ins Auge gefaßte Gehaltsabbau
der Direktoren gehälter bei der Berliner Verkehrs=Geſellſchaft
iſt jetzt durch Beſchluß des Aufſichtsrates, und nachdem die
Be=
teiligten ſich damit einverſtanden erklärt haben, Wirklichkeit
ge=
worden. Die Gehälter der Direktoren Fangemeiſter, Brolat und
Dr. Quardt werden von 72 000 RM. auf 36 000 RM. herabgeſetzt,
während der Gehalt des Direktors Lüdke ſich von 120000 RM,
auf 48 000 RM. jährlich ermäßigt. Dieſe Gehaltsveränderungen
treten bereits am 1. Januar 1931 in Kraft. Bei den drei
Direk=
toren mit 36 000 RM. Gehalt ſetzt die Gehaltskürzung ſchon ein
Jahr vor Beendigung des Vertragsverhältniſſes ein, dafür ſind
dieſe Verträge aber um 2 Jahre, alſo bis zum 31. Dezember
1933, verlängert worden. Der Vertrag Lüdke, der bereits Ende
des Jahres abläuft, wird nur mit der Maßgabe verlängert, daß
eine halbjährliche Kündigungsfriſt vorgeſehen iſt. Lüdke
über=
nimmt künftig außerdem die Leitung des Direktoriums, da ſich
ergeben hat, daß durch das rein kollegiale Verhältnis bisher eine
zielbewußte Führung der Geſellſchaft nicht möglich war. Lüdke
ſteht insbeſondere das Einſpruchsrecht in allen finanziellen
Dingen zu, natürlich bleibt aber die letzte Entſcheidung dem
Auf=
ſichtsrat überlaſſen. Die Verträge aller übrigen Direktoren ſind
noch dahin abgeändert worden, daß ſie penſionsberechtigt ſind und
nach Ablauf von 10 Dienſtjahren Anſpruch auf einen Ruhegehalt
von monatlich 1000 RM. haben. Durch dieſe jetzt beſchloſſene
Ge=
haltskürzung ſpart die BVG. jährlich 252 000 RM.
Vom Tage.
In Oſtoberſchleſien haben ſich neue blutige Ausſchreitungen gegen
Deutſche ereignet.
In der Bibliothek des Reichstages iſt die Verfaſſungsurkunde von
1848 entwendet worden.
Die Verteidiger im Bombenleger=Prozeß werden für ſämtliche
Verurteilten gegen das Altonaer Urteil Reviſion
einlegen, da die Verteidigung dieſes Urteil für einen Fehlſpruch hält.
Befördert wurde mit Wirkung vom 1. November zum
Ge=
neral der Infanterie Generalmajor Freiherr von
Hammerſtein, Chef der Heeresleitung.
Das am 8. September von der Hamburger Polizeibehörde erlaſſene
allgemeine Verbot der nationalſozialiſtiſchen Parteiuniform iſt jetzt vom
Hamburger Senat nachgeprüft worden. Der Senat kam zu der
Ueberzeugung, daß auch heute noch die Gefahr von Störungen der
öffentlichen Ordnung beſteht, wenn den Angehörigen radikaler
Par=
teien das Tragen von Uniformen wieder geſtattet wird. Er hat deshalb
das Uniformverbot beſtätigt.
Forkgang der Reviſionsgeſprächgt
Der Amerikaner Fadden für Verzicht auf die gmg
Kriegsſchulden.
EP. New York, 1. Nover=
Die Pariſer deutſche Kolonie ehrte am
Aller=
heiligentag, wie alljährlich, die im Weltkrieg gefallenen
deutſchen Soldaten durch eine fchlichte Feier au
dem Kriegerfriedhof von Jory. Der deutſche Botſchafter
v. Hoeſch hielt eine kurze Anſprache und legte im Namen der deutſchen
Kolonie einen mit den Reichsfarben geſchmückten Kranz an den
Krieger=
gräbern nieder. Kranzſpenden erfolgten ferner durch den Deutſcher
Hilfsverein, den Deutſchen Frauenverein, den Volksbund Deutſcher
Kriegsgräberfürforge, die deutſche Chriſtus=Kirche in Paris und die
Redaktion der „Deutſch=franzöſiſchen Stimmen”.
Aus Rio de Janeiro wird gemeldet, daß der ehemalige
bra=
ſilianiſche Präſident Luiz ſich auch weiterhin weigere,
ſeine Abdankungsurkunde zu unterſchreiben.
Lardieus eintsige ehunte.
Zur bevorſtehenden Kammereröffnung in Frankreich
Von unſerem /=Korreſpondenten.
Paris, 1. November.
Am Vorabend der franzöſiſchen Kammereröffnung geſtaltet
ſich die innenpolitiſche Lage Frankreichs recht konfus. Von
oppo=
ſitioneller Seite verſucht man, gegen die Regierung Stimmung
zu machen; und nicht ganz ohne Erfolg.
Die Schwierigkeiten der wirtſchaftlichen Lage —
Schwierig=
keiten, welche ſelbſtverſtändlich an der Börſe Ausdruck finden —
ſind nicht dazu angetan, die Volkstümlichkeit Tardieus, des „
Man=
nes des Optimismus und der Proſperität”, wie man ihn auf
billige Weiſe verhöhnt, zu erhöhen. In Wirklichkeit trägt die
franzöſiſche Regierung an einer Kriſe, die ſich überall ſtärker
fühl=
bar macht als in Frankreich, ſelbſt keine direkte Schuld. Durck
das Schlagwort „Proſperität” und durch die gewiß gut gemeinte
Verſchleierung wirtſchaftlicher Schwierigkeiten nimmt aber
Tar=
dieu pſychologiſch die Verantwortung auf ſich.
Die Parteigewaltigen hüllen ſich vor der Eröffnung der
Kam=
mer über ihre Taktik und Pläne in Schweigen. In Wirklichkeit
herrſcht die größte Unſicherheit. Die größte Schwierigkeit für die
Oppoſition beſteht nach wie vor nicht in der Heraufbeſchwörung
einer Kriſe, ſondern in der Bildung einer tragfähigen Mehrheit
Denn die Radikalen können gegen die Sozialiſten keine Regierung
bilden. Die Unterſtützung der Sozialiſten — nur eine
Unter=
ſtützung außerhalb der Regierung kommt dafür in Frage — iſt
eine gefährliche Sache. Es genügt eine ſcharf gehaltene Rede
eines ſozialiſtiſchen Politikers, und die gemäßigten Elemente
ohne die nun einmal eine radikale Regierung nicht beſtehen
kann — rücken ab. Man ſieht alſo: die Sozialiſten brauchen gar
nicht gegen eine bürgerliche Linksregierung zu ſtimmen, um ſie,
gewollt oder ungewollt, zu ſtürzen. Bei einer ſolchen Lage ziehen
ſelbſtverſtändlich viele die Vermeidung der Regierungskriſe vor.
Das iſt aber auch die einzige Chance Tardieus, und das iſt nicht
ſehr viel. Nach der Auffaſſung der der Regierung naheſtehenden
und ſonſt gut informierten Kreiſe würde Tardieu im Falle einer
Kriſe und eines Verſagens der Radikalen nur mit Poincare
zurückkommen. Und dieſe Möglichkeit tröſtet viele rechtsſtehende
Elemente über die eminente Gefahr einer Kriſe.
Die jetzt beginnende Tagung der Kammer wird ſehr
inter=
eſſante Fragen aufrollen. Abgeſehen von der großen
außenpoli=
tiſchen Debatte — ſie wird zwar ſehr intereſſant, aber nicht ſo
ſenſationell ſein, wie man erwartet — ſtehen ſehr ſchwere
Pro=
bleme auf der Tagesordnung. Die kolonialen Anleihen, die „na
tionale Ausrüſtung” — Tardieus Inveſtierungsplan — ſowie die
Petroleumpolitik geben der Oppoſition vorzügliche
Angriffs=
punkte. Dasſelbe gilt auch für die ſcheinbar unvermeidlich gewor
dene, aber ſehr unpopuläre Konventierung der Renten. Dies
letz=
tere iſt geeignet, Unſtimmigkeiten zwiſchen der Regierung und der
Finanzkommiſſion, oder ſogar Meinungsverſchiedenheiten
inner=
halb der Regierung ſelbſt zu verurſachen.
Die Erörterungen über das Reparationsproblen „
Kriegsſchuldenfrage in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit.
trotz der ablehnenden Haltung offizieller Kreiſe weiter fon
Der republikaniſche Abgeordnete und Vorſitzende deen
ſchuſſes für Bankweſen, Mac Fadden, nimmt in einent
Yorker Magazin zu dieſer wichtigen Frage abermals Sis,
Mac Fadden ſchreibt, wenn Deutſchland ohne Grund die Ers
ſeiner Reparationsverpflichtungen ablehne, dann träten .
Youngplan vorgeſehenen Sanktionen und Beſtimmungen imi=
Frankreich könne, falls der Haager Gerichtshof ein R8.
Deutſchlands feſtſtelle, das geräumte Gebiet wieder beſetzem
ſolche Beſetzung bedeute aber Krieg. Die amerikam)/ Gu
Nation als Inhaberin deutſcher Reparationsbonds würl) „zuſta
die Wahl zwiſchen Krieg und Frieden gelqunſte
werden. Amerika hätte zu wählen zwiſchen einennſ.follu
zicht auf die alliierten Kriegsſchulden oden/ üen
Abe
Unterſtützung der Alliierten in ihren Bemüu /10
gen, die Reparationen oder ein Aeguinnſymf:!
hierfür von Deutſchland durch Waffengoy-0
einzutreiben. Mac Fadden iſt der Anſicht, daß gAucM 2
einen Verzicht auf die alliierten Kriegsſchulden, einen 719 node
Krieg vorziehen dürfte.
Miu
In hieſigen politiſchen Kreiſen macht ſich in wachſendems! „.Nugn
der Eindruck geltend, daß das Reparationsproblem
vorol=
erun.
R
lich in der kommenden Kongreßſitzung wieder aufgerollt man d
Hervé ſehzt ſeinen Feldzug für Reviſſon 1 41 P0
Mfiete
der Verkräge fork.
UNB. Paris, 1. Novemf / Mtel”
Guſtav Hervé ſetzt ſeine Kampagne zur Reviſion des ue900
densvertrages von Verſailles täglich in ſeiner Zeitſchrin=kiſt i
Victoire” mutig fort. Geſtern ſuchte er die Tſchechen ſicämſi
Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland zu gewinnen. Weſt,ul uſchen
Tſchechoſlowakei befürchte, ſchreibt Hervé, daß es durch u/ 700 und
Anſchluß von einem großen Staat faſt vollkommen eingeſu/ 0" 0
werde, ſo könne man dem nur gegenüberhalten, daß diem/ *
retiſch ſchon heute der Fall ſei, denn wenn auch Oeſterreim ul M Oinl
nicht in Deutſchland einverleibt ſei, ſo beſtehe doch kein .yſuuſeo
darüber, daß die beiden Nachbarſtaaten eng miteinandec / 7un Zalis
bunden ſeien. In Wirklichkeit würde ein deutſch=öſterrennuiBitch
Anſchluß nichts an der gegenwärtigen Lage der Tſchechoſhra/trſllng
ändern. Hervé iſt der Auffaſſung, daß die Tſchechoſlowor ſict „u Ss
dem deutſch=öſterreichiſchen Anſchluß nur gewinnen können10 ung fuhl
der Anſchluß bedeute zu gleicher Zeit eine Verſtändigun, Maptlun
Frankreich, und damit die Garantie des neuen Status a71mt
er durch die Reviſion des Vertrages von Verſailles genzm ſſon, Al4
werde. — Nach dem Appell an die Tſchechen, ſich einem ſeu Ia die
öſterreichiſchen Anſchluß nicht zu widerſetzen, ſucht Hervérſt)-dei
be=
ſprech
nun ſeine Leſer von der
d-Fgevo
Jand
Nolwendigkeit einer Rückgabe des polniſche ) Uän
Korridors an Deutſchland
Siomt
zu überzeugen und ſchreibt, alle franzöſiſchen Staatsmännerlim mſſion
ten im Grunde genommen ſo wie er, daß nämlich ein TI/4im Arbe
Friedensvertrages von Verſailles revidiert werden müſſe. 90n Auſichte
man in Deutſchland nicht vor dem franzöſiſchen HeenexLxſi dies im
hätte, dann würde man an der deutſchen Oſtgrenze ſchöne g
17
erleben. Er, Hervé, ſei ein Freund Polens, und er halcsz
Bewußtſein, Polen nicht zu verraten, ſondern er diene IaaM Ma
wenn er ſage, daß ein freundſchaftliches Eingru
Frankreichs in Warſchau zwecks, Rückgabedef Aldndd
Korridors an Deutſchland notwendig ſei,ns) umen
Deutſchland, das in Litauen allmächtig ſei, von den Lu.-m den
N=
erreichte, daß ſie in den Schoß Polens zurückkehren.
Auch der radikale Abgeordnete Pierienet ſt gon
behandelt heute in der „République” die Frage der Abänr” mo zſiol
der Verträge und tritt für eine Regelung der M0n Gluter
ridorfrage ein. Er behauptet, im Kriegsfalle hau 50 Yo
Korridor nicht einmal Intereſſe für Polen; er würdec , mich=
Schwertſtreich von Deutſchland beſetzt werden. Wirtſchaftl ſt m
Auis=
gegen könne er den Deutſchen nur Vorteil bringen. T Aglde Tatf
Frage ſei, wenn man ſie kaltblütig prüfe, nicht un aconla
bar.
20
11
Aetſeeien dei Aeius
Von Dr. Guſtav Krukenberg.
Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.
Stärker als irgendwo ſonſt ſteht der Einzelne unter dem
Eindruck deſſen, was in den Jahren 1914—1918 zwiſchen Somme
und Cambrai geſchah, wenn er an einen jener rieſigen
Fried=
höfe kommt, in denen man aus weiter Umgebung die Toten
aller verſtreuten Grabſtellen zuſammengetragen hat. Mörderiſcher
iſt kaum je ein Boden für die Menſchheit geweſen. Nach
Natio=
nen geordnet, ſoweit ſich ſolche überhaupt erkennen ließen, ſind,
Reihe neben Reihe, Friedhof neben Friedhof, wohl an
hundert=
tauſend Soldaten unweit Arras zur letzten Ruhe gebettet
worden.
Der Deutſche beſucht zuerſt jene Anlagen bei Maiſon Blanche,
auf denen über 35 000 Einzelgräber unſerer Kameraden ſich
be=
finden. Zweimal habe ich im letzten Jahre dort oben geſtanden.
Seitwärts der Landſtraße von Arras noch der Lorettohöhe dehnt
ſich der deutſche Friedhof aus. Hochſommer war es das erſte
Mal. Vom Straßenſtaub bedeckt, ſah man kaum noch das Grün
der Eingangshecken. Vergeblich ſuchten die auf jeder
Grab=
ftelle gepflanzten Nelken den trockenen Erdboden ein wenig zu
decken. Schlacken und Kies bilden die Wege, die eine der langen
Gräberreihen von der anderen trennen. Kein Denkmal,
kein Kreuz ſteht im Mittelpunkt. Ohne ſich ſammeln
zu können, müſſen die Augen über zehntauſende ſchwarzer
Holz=
kreuze ſchweifen, deren jedes in weißer Farbe einen Namen,
oft auch nur eine Nummer trägt. Ganz vereinzelt haben
An=
gehörige aus der Heimat auf ein Grab jene in der Form des
Eiſernen Kreuzes geſtalteten Steine legen laſſen, die einſt alle
Ruheſtätten unſerer Kämpfer bezeichnen ſollen. Hier wirken
durch ſie die Tauſende noch nicht damit geſchmückten Hügel
be=
ſonders leer —
An unſere Gefallenen in der Somme=Schlacht muß ich
den=
ken. Wer weiß, wen von ihnen man hierher gebracht hat? Sind
jene Nummern dort vielleicht Garde=Füſiliere geweſen, die die
Kämpfe um Arras uns geraubt haben? Stehe ich hier an
Grabſtellen von Kolberger Grenadieren oder neben alten
Ka=
meraden der Feldartillerie=Schießſchule? Wo liegen heute die
Tapferen aus der Tankſchlacht im Bourlonwalde? Unüberſehbar
dehnt ſich das Feld unſerer deutſchen Toten. Die Frage
nach dem Einzelnen verſtummt und man ſinnt,
um welcher Hoffnungen willen ſie alle
dahin=
ſanken .. .
Nicht weit davon liegt ein britiſcher Friedhof.
„Cabaret Rouge” haben die alliierten Berichte im Kriege dieſe
Mulde genannt. Nie iſt ein Name ſchauerlicher geweſen. Nach
einheitlichem Plane hat England bald nach Friedensſchluß ganz
Frankreich mit muſtergültigen Friedhofsanlagen durchzogen.
Vor jeder wölbt ſich, ſchon von weitem ſichtbar, in leuchtendem
Sandſtein das Eingangstor. Bronzene Käſten bergen die
Re=
giſter der Grabſtellen. Jede einzelne ſchmückt ein freundlicher
Stein, den man außer mit dem Namen noch mit dem
Regiments=
wappen geſchmückt hat. Vorbildliche Inſchriften weiſen im
Mit=
telpunkt jeder Friedhofsanlage auf das hin, wofür die Soldaten
eines Weltreiches ihr Leben gelaſſen haben. Die Geſtaltung und
Pflege der Anlagen ſucht ihresgleichen. Wie
Stauden=
gärten nehmen ſie ſich aus. Statt der Wege gehen
wir unhörbar auf engliſchem Raſen, für den man die
Gras=
ſorten je nach der Bodenart der betreffenden Stelle erſt
ſorg=
fältig in London ausgeprobt hat. Keiner verläßt ſolchen
Fried=
hof, ohne zu erkennen, daß man jenſeits des Kanals mehr als
die bloße Pflichterfüllung gegenüber den Toten im Auge hatte.
Wenige Kilometer bergan, und wir ſind oben auf der
Loretto=Höhe. Heftiger als andere Punkte wurde ſie im
Kriege umkämpft. Wer von ihr aus herabſieht, kann das heute
verſtehen. Ungeahnt weit ſchweift der Blick in die Ebene
hin=
aus. Kein Wunder, daß die Stellungen oft täglich zwiſchen
Feind und Freund wechſelten. Nun hat man dort die Gräber
von über zwanzigtauſend Franzoſen zuſammengetragen. Aus
einem der Brennpunkte an der Weſtfront wurde Frankreichs
größter Nationalfriedhof. Wieder aufgebaut hat man jene
Kirche, die den Namen „Notre Dame de Lorette” trägt, und in
der ſeit kurzem auch der letzte Biſchof von Arras ruht. Aber
den Mittelpunkt für alle Beſucher bildet der hochragende
Leuchtturm, deſſen Licht allabendlich in das
weite franzöſiſche Induſtriegebiet
hinaus=
blinkt. Täglich aufs neue ruft es der dort arbeitenden
Be=
völkerung zu, auch in Zeiten wie der heutigen jene nicht zu
ver=
geſſen, die im Dienſte für die Geſamtheit das Letzte dahingaben.
Unter dem Turm haben in großen Gewölben Tauſende von
Ge=
beinen Aufnahme gefunden, die man, ohne zu wiſſen, ob ſie von
Freund oder Feind kamen, bei den Aufräumungsarbeiten der
ganzen Gegend fand. Ueber ihnen iſt eine Kapelle errichtet, in
der man in feierlicher Form acht unbekannte franzöſiſche
Sol=
daten aufgebahrt hat. Bald nach dem Kriege wurden bei
Verdun, an der Somme und in Flandern je drei nicht mit
Namen bezeichnete franzöſiſche Grabſtellen geöffnet. Die in
ihnen Ruhenden wurden in äußerlich völlig gleiche Särge ge
legt. Ein Kind mit verbundenen Augen mußte aus ihnen jenen
beſtimmen, der ſeitdem als der „unbekannte Soldat” unter dem
Pariſer Triumphbogen ruht. Frankreich wollte durch ſolches
Vorgehen die Toten aller Waffen und aller Schlachtfronten
gleichmäßig ehren. Die verbliebenen acht Särge wurden au
die Loretto=Höhe gebracht, wo ſie im Mittelpunkt der ganzen
Anlage ihren Platz fanden. Auch der deutſche Soldat ehrt das
Schweigen der Stätte, wo die Kämpfer der Gegenſcite ihren
letzten Schlaf tun.
Auf dem Rückwege nach Arras noch einmal auf M22
eigenen Friedhof tretend, wird man ſich nun allerdingsn
deutlicher darüber klar, daß die Gräber unſerer deutſchen:
daten noch keineswegs die ihnen gebührende Pflege 25h0 100
haben. Das iſt mir beſonders zum Bewußtſein gekomme m
ich im November des vergangenen Jahres bei „Maiſon Biche
ſtand. Allerſeelen war es, jener Tag, an dem m00l.
bei uns in allen katholiſchen Gegenden die Friedhöſe /c
Blumen auf jedes Grab legt und wenn die Dämmerung ?
bricht, Kerzen auf den einzelnen Hügeln entzündet, 90v
von weitem her wie ein Flammenmeer ausſchauen. 3 2Auuſbiel
reich iſt es an jedem 2. November nicht anders. 1
mir blinkten die Lichter Tauſender von 80co 0 den
tellen der Loretto=Höhe herüber, währeklnnnſthe
bei ſinkendem Tag allein auf dem ſonn. Ta Lnaielun
laſſenen deutſchen Friedhofe ſtand. ungde len Eche
lich traurig nahm er ſich aus. Ernſt ragten ſeine Ma 40a
Kreuze in die beginnende Nacht. Keine Möglichkeit vo 7 Aüle 7
o wie anderstvo an mit Liebe geſchmückter Stelle allen "
ſam an dieſem Gedenktage einen Gruß von der Heinal 79
zulegen. Um ſo weiter gingen die Gedanken in die Gewol.
aus. Was würden die Toten zu all dem Schweren ſole
Uanrer 331.
gerade in jenen Wochen des Vorjahres in der
Hauptſtadt Deutſchland an Laſten für Generationen. L
wurde?. Nicht genug damit, waren es nicht an dem eine.!
die Belgier, an dem nächſten die Polen, welche Huygeh.
Millionen neu von uns forderten, um damit, wie. ."
„den Krieg zu liquidieren”. Hättennur unſeie..
händler einmal an ſolchem deutſchen S0.
friedhof draußen geſtanden! Wer könnte.9
den Mut finden, die Kinder und Enkel jener Toten 3.."
ten? Nach außen und im Innern wird über inme.
Milliarden verhandelt. Hat man zwölf Jahre nach 8.
noch nicht erfolgreicher danach geſtrebt, zunächſt einhle.
beſcheidenen Summen zu ſorgen, die wir ſchon um Pi h
Namens in der Welt willen aufwenden ſollten, Alei
Völkern denen draußen eine würdige Ruheſtäte i.”
jenen, deren ſelbſtloſem Opfer allein es die Heiyl.
danken hatte, daß die Schrecken des Krieges Deuchge.
blieben?
Wer von uns Uebriggebliebenen derjenigen gede
Weg in die Heimat nicht mehr finden durſten, ſohle. —
der Erinnerung an ſie allein nicht mehr begnügen.
Flande
raden draußen rufen uns zu, ihre Gräber im. "
länger zu vergeſſen. Sie fordern uns auf, wo ” M
Verantwortung in Deutſchland dafür zu wecken, 9o9.
an die Errichtung neuer Ehrenmale im Innern 8e.
würdige Inſtandſetzung der Friedhöfe geſorgt wis.
ſern unſeren Grenzen in Oſt und Weſt Millvol.
Kämpfer im Glauben an die Treue ihrer Heimchl.
Sonntag, den 2. November 1930
Seite 3
rundfähliche Aufrollung
ſes 19 rüſtungsproblems in Genſ.
Giltens Hoffnung auf Verſtändigung.
U4
Rom, 1. November.
Wie bleant, tritt am 6. d. M. in Genf die abſchließende
ung ,8w Abrüſtungsausſchuſſes zuſammen.
Verhand=
asgezu ſtand der Tagung des Abrüſtungs=
hungen des amerikaniſchen Bokſchafters Gibſon um Beilegung der ikalieniſch=franzöſiſchen Differenzen
bis zum Zuſammenkrikk der Abrüſtungskonferenz.
ſchuſuſfz iſt, gleichfalls nach einer amtlichen Mitteilung,
Her ſillung eines Abkommensentwurfes
hio die „1emeine Abrüſtung. Zur Verhandlung
ge=
en nacchen Arbeitsprogramm 13 techniſche Fragen, die
je=
eine 1Afrollung der grundſätzlichen Fragen
Abpüſingsproblems, beſonders die Herabſetzung
ug ausgebitten Reſerven und des Kriegsmaterials, ermög=
Maſn uvartet, daß verſchiedene Regierungen neue
An=
ſtellelyverden. Auch die deutſche Regierung wird, wie
utet, meimzelnen Punkten neue Anträge einbringen. An
Suc Verharzdi gen des Abrüſtungsausſchuſſes nehmen die
Ver=
mr von ehiegierungen und von den Nichtmitgliedſtaaten des
rbundos die Vereinigten Staaten, Sowjetrußland und die
ei, teille lrch amerikaniſcher Auffaſſung iſt die bevorſtehende
Aerenz iie Abrüſtungskommiſſion von vornherein zum
Schei=
veruruti, wenn es nicht gelingt, vorher die
italieniſch=
öſiſchen lifferenzen zu bereinigen. Zu dieſem Zweck hat
ſm umerikonnche Sachverſtändige für dieſe Kommiſſion,
Ame=
s BFüſeler Botſchafter Gibſon, ſeine Fühler
Maris a use treckt, mit dem Ergebnis, daß er jetzt in Rom
i ert. Eaſt am Freitag von Muſſolini empfangen
e Cen, nauhlm er vorher mit Grandi gefrühſtückt und ſich auch
gewſtiahen itcüliiſſchen Experten für die Abrüſtungskonferenz, den
Msſtern /Aſo und General de Marinis, unterhalten hatte.
vu hat n Grund zu der Annahme, daß ſich die
Unter=
haikz ag um a) internationale Abrüſtungspolitik gedreht hat.
1 mmerikhnnde Diplomat bleibt einige Tage in Rom, um ſich
ſW nach (ſbef zu begeben. — Er hat den Preſſevertretern über
n Reiſe nch. Paris und Rom u. a. erklärt, die
italie=
hüh frgunz ſiſchen Abrüſtungsverhandlungen
my nichſtvollſtändig geſcheitert, ſondern würden
Aufortgeſutkz und es ſei möglich, daß ſie doch noch zu einer
ſmſtändiſung führten. Er ſei nicht nach Rom gekommen,
Meine 2ßenkttlung zwiſchen Italien und Frankreich
anzu=
ufa, ſonduer nur in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied der
Ab=
luragskomſion. Als ſolches wolle er ſich mit den anderen
ſtliedernn der die Fragen unterhalten, die Gegenſtand der
ſrandlunng der bevorſtehenden Genfer Seſſion ſein werden.
ſeinenn)eſprechungen in Paris und Rom habe
m Einrck gewonnen, daß die italieniſch=
franzö=
en Vſeh andlungen trotz des Mißerfolges
WSachſarſtändigen in Genf noch nicht
ge=
itert ſen. Gibſon hofft, daß die Novemberverſammlung
Abrüſtutskommiſſion die letzte ſein wird, nachdem ſich die
Eusſtungskimnrſſion ſeit mehreren Jahren verſammelt habe,
„ſtdaß ſienire. Arbeiten jetzt mit der vollſtändigen
Veröffent=
pihig ihrem Anſichten abſchließen könnte. Nach der Meinung
züſtreins düniſt dies im November geſchehen.
die Muſer Preſſe ſteht den amerikaniſchen
u Vermallungsverſuchen ſkepkiſch gegenüber.
tve durch Unterredungen des amerikaniſchen Botſchafters
rüſſel umden Regierungen von Paris und Rom, die ganz
ſchtenſcheinläd auf Betreiben des Weißen Hauſes eingeleitet
ben, iſtt ſe ganze Debatte der Flottenrivalität zwiſchen
hitkreich iſch Italien wieder heraufbeſchworen worden. Die
gelnöſiſchen” llatter ſtehen heute mehr noch als geſtern dieſen
ikaniſchſe Berſuchen ſkeptiſch gegenüber.
Zwei piAiſche Blätter von ſo verſchiedener Meinung wie
Echo iſParis” und das „Oeuvre” fragen ſich beide mit
Funen, oche Tatſachen eigentlich Gibſon zu einem ſolchen
mismugl lranlaßten. Gibſon habe ja Recht, wenn er
Opti=
ius zun ſch au trage, aber man dürfe dieſen Optimismus
übertrain. Gibſon habe, ſchreibt das „Oeuvre”, bei ſeiner
Unterredung mit franzöſiſchen Stellen den Eindruck erweckt, als
ſei er nur ſehr ungenau über die letzten Ereigniſſe zwiſchen
Paris und Rom unterrichtet. Rom habe Waſhington etwas
vor=
gemacht und Waſhington nun ſeinerſeits wieder Gibſon. Seit
dem Abbruch der direkten Verhandlungen mit Rom ſei nur eine
einzige Tatſache hinzugekommen, nämlich der Beſchluß des
Großen Fasciſtenrates, nach dem Italien eine Einigung mit
Frankreich nur auf der Baſis der abſoluten Parität ſuchen
dürfe. Gibſon dürfe ſich alſo nichts erzählen laſſen.
Daß Gibſon in Rom eine andere, Frankreich
entgegenkom=
mendere Meinung, angetroffen habe, glaubt hier viemand. Dieſe
Annahme wird durch eine Waſhingtoner Meldung der Agentur
Radio beſtätigt, in der es heißt, der Eindruck, den Gibſon nach
ſeiner Unterredung mit Muſſolini bekommen habe, ſei weniger
günſtig, als derjenige, den Gibſon nach ſeinen Pariſer
Be=
ſprechungen nach Waſhington telegraphiert habe.
Auch die Nachmittagspreſſe beſchäftigt ſich eingehend mit der
Vermittlungsaktion Gibſons. Während der „Temps” davor
warnt, dieſer Aktion eine allzugroße Bedeutung beizumeſſen und
abzuwarten rät, wendet ſich das „Journal des Débats” wieder
einmal mit den hinlänglich bekannten Argumenten gegen die
italieniſche Paritätsforderung. Italien, ſo heißt
es in dem Artikel u. a., werde von keinem anderen Staate
be=
droht; Frankreich dagegen werde täglich durch die fasciſtiſche
Preſſe bedroht, die Anſprüche nicht nur auf franzöſiſche Kolonien,
ſondern auch auf mehrere franzöſiſche Departements erhebe und
darin nur das offizielle Sprachrohr der italieniſchen Regierung
ſei. Außerdem werde Frankreich als Wächter über die Verträge
direkt von den Staaten aufs Korn genommen, die die
gegenwär=
tige Gebietsverteilung in Europa nach ihren Wünſchen und gegen
die Verträge ändern möchten. Das Blatt behauptet ſchließlich,
daß Tardieu ſich Gibſon gegenüber zu einer
Verſtän=
digung bereit erklärt habe, daß ſich aber Muſſolini
trotz den franzöſiſchen Zugeſtändniſſen
unnach=
giebig zeige. Die amerikaniſche Regierung könne aus dieſen
Feſtſtellungen Gibſons ihre Folgerungen ziehen.
Frankreich erwägt Rakifizierung des Londoner
Flokkenpakkes mit Sicherheitsklauſel gegen Ikalien.
. . . Die Blätter beſtätigen bei dieſer Gelegenheit, daß die
franzöſiſche Negierung einen Geſetzentwurf
zur Ratifizierung des dritten Teiles des
Lon=
doner Flottenpaktes, der jeder Macht die genaue
Höchſttonnagezahl vorſchreibt, ausarbeite. Der
Ratifizierungsurkunde werde jedoch eine
Sicherbeits=
klauſel beigegeben werden, die Frankreich gegenüber allen
Eventualitäten hinſichtlich Italiens Neubauten über die im
Lon=
doner Vertrage vorgeſchriebenen Grenzen hinaus ſichere, und
zwar dürfe die franzöſiſche Ueberlegenheit über
die italieniſche Flotte nicht unter 150 000 Tonnen
fallen. Man erfährt auch, daß Frankreich eventuell bereit ſei,
ſeine Tonnageforderung von 600 000 auf 560 000 Tonnen
her=
abzuſetzen.
heit zur See.
EP. Mailand, 1. November.
Die italieniſch=franzöſiſche Flottenpolemik, die angeſichts der
Einigungsverſuche des amerikaniſchen Botſchafters Gibſon in
Paris und Rom verſchärft aufgeflammt iſt, dürfte in abſehbarer
Zeit kaum eine Abſchwächung erfahren. Darauf deutet auch heute
wieder ein Artikel des diplomatiſchen Mitarbeiters der „Stampa‟
in Rom hin, der den Standpunkt Italiens in ſcharfen Worten
verteidigt, gerade in einem Augenblick, wo der Beſuch Gibſons
in Rom das Stärkeverhältnis zwiſchen der italieniſchen und der
franzöſiſchen Flotte in den Vordergrund der Weltpolitik gerückt
habe. Es dränge ſich geradezu eine gründliche Prüfung der
Mei=
nungsverſchiedenheiten auf, und Gibſon habe in ſeinen
Beſpre=
chungen mit der italieniſchen Regierung Gelegenheit gehabt, ſich
von der Gerechtigkeit der italieniſchen Haltung nicht nur in der
Flottenfrage, ſondern auch in der geſamten Abrüſtungsfrage zu
überzeugen. Italien müſſe ſich gegen eine
Vorherr=
ſchaft Frankreichs ſichern, die ſchon auf dem
europäi=
ſchen Feſtland gefährlich ſei, jetzt aber ihren Wirkungskreis auch
auf die Meere und die anderen Kontinente ausdehnen wolle. Es
wäre wohl an der Zeit, daß England und die Vereinigten
Staa=
ten ſich das ernſtlich überlegten. Italien könne es nur
als ein Manöver Frankreichs auffaſſen, wenn
es am Vorabend der Abrüſtungsverbandlungen
allein ſeine Zuſtimmung zum Londoner
Abkom=
men über die Tonnage geben wollte. Das
fasci=
ſtiſche Italien laſſe kein falſches Spiel mit ſich treiben; es trete
mit derſelben entſchloſſenen Würde auf, die es in London und
Genf gezeigt habe. Jeder unvoreingenommene Beobachter müſſe
Italien recht geben.
Aburkeilung eines italieniſchen Spions.
EP. Paris, 1. November.
In Nizza wurde der 54jährige, aus Turin ſtammende
ita=
lieniſche Offizier Fortunato Valle wegen Spionage zugunſten
Italiens zu einem Jahr Gefängnis, 2000 Franken Geldſtrafe und
zehn Jahren Aufenthaltsverbot verurteilt. Valle war am 31. Mai
im franzöſiſchen Grenzgebiet verhaftet worden. In ſeinem Gepäck
fand man genaue Pläne und Aufzeichnungen über die
franzöſi=
ſchen Befeſtigungsarbeiten an der Alpengrenze. — Die
Gerichts=
handlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt.
Abſchluß
Die Behandlung der Meiſtbegünſtigungsklanſel
bis Februar verkagk.
EP. Genf, 1. November.
Der Wirtſchaftsausſchuß des Völkerbundes hat nach einer
ſehr eingehenden Ausſprache, in der ſcharfe Gegenſätze zutage
tra=
ten, beſchloſſen, die Frage der Auslegung, der Bedeutung und
Tragweite der Meiſtbegünſtigungsklauſel, ſowie den Einfluß von
Prämiengewährung und Dumpingmaßnahmen auf die
Meiſt=
begünſtigung bis zur nächſten Sitzung des Wirtſchaftsausſchuſſes
im Februar zu vertagen. In der Zwiſchenzeit ſoll ein
Sonder=
ausſchuß, dem Dr. Trendelenburg, der öſterreichiſche Vertreter
Schüller und Vertreter Hollands, Schwedens, Italiens, Englands
und Japans angehören, die Unterſuchung über die
Meiſtbegünſti=
gungsfrage weiter fortſetzen. Eine Mehrheit des Ausſchuſſes hat
ſich in den Beratungen ſcharf gegen die Zulaſſung von
Kontin=
genten unter der Meiſtbegünſtigungspolitik ausgeſprochen,
wäh=
rend von Deutſchland und von Oeſterreich der Standpunkt
ver=
treten wurde, daß man auf die Gewährung von Kontingenten
nicht verzichten könne, nachdem dieſe Praxis heute ſchon von vielen
Staaten und Staatengruppen geübt würde. Zu einem Beſchluß,
der eine allgemein gültige Auslegung der
Meiſtbegünſtigungs=
klauſel gebracht hätte, iſt es jedoch nicht gekommen.
Für die europäiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die am 17.
November in Genf beginnen, fällt damit dieſe wichtige Kernfrage
einer Klärung der Meiſtbegünſtigungsklauſel fort, was auf den
Gang der Verhandlungen nicht ohne Einfluß ſein wird. Die
Ver=
handlungen werden ſich nunmehr auf die Inkraftſetzung des „
All=
gemeinen Handelsabkommens”, die Gruppenverhandlungen mit
den ſüdoſteuropäiſchen Agrarſtaaten, den nordeuropäiſchen
Frei=
handelsſtaaten und den mitteleuropäiſchen Abſatzländern
beſchrän=
ken. Das Allgemeine Handelsabkommen iſt bis jetzt von acht
Staa=
ten ratifiziert worden, nachdem Dänemark und Finnland. heute
ebenfalls ihre Ratifikationen bekannt gegeben haben.
Mikkeleuropäiſche Wirkſchaftsverhandlungen.
Im Anſchluß an die europäiſche Wirtſchaftskonferenz, die am
17. November in Genf beginnt, werden zwiſchen Deutſchland
und Rumänien die zur Umwandlung des
Handels=
proviſoriums in einen Handelsvertrag
vorgeſehe=
nen Verhandlungen ſtattfinden. Die Verhandlungen
ſoll=
ten urſprünglich ſchon im Laufe des Monats Oktober eröffnet
werden. Man hat ſie jedoch auf November vertagt, um beiden
Seiten Gelegenheit zu geben, bei der Feſtlegung ihrer
handels=
politiſchen Beziehungen die Ergebniſſe der europäiſchen
Wirt=
ſchaftskonferenz zu berückſichtigen. Ebenſo werden zwiſchen
Oeſterreich einerſeits und Jugoſlawien und
Un=
garn adererſeits nach der Novemberkonferenz
Handelsver=
tragsverhandlungen geführt werden, deren Charakter lebenfalls
weſentlich von dem Ausgang der europäiſchen
Wirtſchaftskonfe=
renz abhängt. Es iſt möglich, daß zwiſchen den verhandelnden
Staaten in Genf auch Ort und Zeit für eine ſpätere
Zuſammen=
kunft vereinbart werden.
roßſtaus. — Samstag, 1. November.
Uraufführung:
„Eliſabeih von England”
Scchaſpiel von Ferdinand Bruckner.
Faßt mi den Eindruck der vierſtündigen Uraufführung
mmen, ſlatuet er: intereſſant der neue Bruckner,
ausge=
ſet die „Aricellung, glänzend Hermine Körner!
on den chauſpielen „Die Verbrecher” und „
Krank=
der Iſlgend” packte Bruckner das Leben des heutigen
S. Er) ägce es in ſeinen Kämpfen, ſeinen
Zuſammen=
un, ſeinenAutsartungen.
Griff Aluckner jetzt zu einem geſchichtlichen Stoff, ſo
es klaln daß ihn nicht die Hiſtorie reizte, ſondern die
ernde Allſchlichkeit der Perſönlichkeit und Probleme der
angenhlis d ie zugleich Probleme der heutigen Zeit ſind.
Die Gefſſhe der Königin Eliſabeth von England iſt für
Iner dieeſtagödie der alternden Frau, die zwi=
Mann/ed Frau ſteht. — Eſſex, der leichtſinnige Kavalier,
Sonne m England”, iſt ihr letzter Günſtling, ihr letztes
Zeug. om erſcheint ſie jung, ſpieleriſch ſchön. Doch die
yt bor 1m Alter ſteigt in ihr auf, ſie vergleicht ſich in
Jucht mmler jüngeren Hofdame. In einer erregten
Morgen=
e wird) ſes des Verblaſſens ihrer Schönheit ſich bewußt.
ſt ihr neht mehr Gloriana, ſondern — Mütterchen
riana.
Ein Stont Hohrt ſich in Eliſabeths Bruſt. Liebe ſchlägt
lebeshß um. Als die Jugend Englands und mit ihr
* a) geaA de Königin, die ſeither einem Krieg mit Spanien
weichert erſuchte, verſchwört und die Verſchwörung
miß=
kennt fär Eſſex keine Gnade. „Mütterchen Gloriana”
de bitikn Worte, die ſie verfolgen und in ihrem Haſſe
Vertigen/ys die Trommeln Eſſexs Hinrichtung kunden.
Pcol ey überzeugend läßt Bruckner Elifabeth mit dem
Auß ihin Matoniſchen Lieben zu Leiceſter, Naleigh, Pik=
Na. Eſſensie rlich frei werden zu dem Entſchluſſe des Krie=
PrBeu A Ahw von Spanien. Doch auch hier ſchiebt Bruck=
N Sünger Ueberſteigerung — erotiſche Beweggründe
S Rönaußgilipp hat ſie einſt umworben, und noch immer
Ne ſich elherieren: „alle füßen Schmeicheleien meiner vielen
Autigemech w nichts gegen die drohenden Bewerbungen
teS Verma A hilipps‟. Der Irrwahn der alternden Frau,
alzu vig(ns allzu wenig geliebt hat!
Das Motiv wird nur angeſchlagen, nicht ausgeführt. Es
tritt zurück gegenüber den Problemen, zu denen der ausbrechende
Krieg Bruckner die Unterlage gibt, vor allem dem Problem:
Krieg und Religion.
Hier Paulskirche, dort Escorial!
Hier betet das proteſtantiſche England um den Sieg, den
es für die Reinheit der proteſtantiſchen Lehre erfleht. Dort
kniet König Philipp vor dem Altar und bittet um den Sieg der
ſpaniſchen Armada und die Vernichtung der Ketzer. Hier dankt
Eliſabeth der Vorſehung für den Sturm, der die Armada
zer=
ſtreut hat. Dort bricht Philipp verzweifelt zuſammen.
Wie in den „Verbrechern” greift Bruckner hier zu dem
techniſchen Raffinement der doppelten Bühne: in heller
Klarheit die proteſtantiſche Paulskirche und zur Linken über
ihr die Kapelle des Escorial in dem myſtiſchen Dunkel, wie es
den ſpaniſch=katholiſchen Kirchen eigen iſt. Die Chöre wechſeln
miteinander ab. Die Gebete greifen ineinander über!
Es iſt der ſchärfſte Vorſtoß, der zu dem Problem: „Krieg
und Religion” in den letzten Jahren auf der Bühne gemacht
wurde. Es iſt zugleich der ungerechteſte Vorſtoß, weil jeder
Verſuch der Klärung des Problemes unterbleibt, weil nur die
Gegenſätze einander gegenüber geſtellt ſind und dies mit den
raffinierteſten techniſchen Mitteln!
In der ſzeniſchen Ausgeſtaltung dieſes gegenſätzlichen
Zu=
ſammenſpieles lag der techniſch=künſtleriſche Höhepunkt der von
Carl Ebert geleiteten Inſzenierung im Rahmen der von
Wil=
helm Reinking entworfenen Bühne. Die Inſzenierung iſt
eine künſtleriſche Großtat. Die einzelnen Szenen waren
präch=
tig zuſammengeſchloſſen. Projektionen, die auf den dunklen
Hintergrund geworfen waren, deuteten den weiteren Rahmen
des Schauplatzes an. Das Zuſammenſpiel des Kriegsrates in
London und Madrid und vor allem der beiden feindlichen
Gottesdienſte waren Gipfel bühnentechniſchen Raffinements.
Naffiniert auch das Gegenſpiel der proteſtantiſchen und
katho=
liſchen Kirchenmuſik unter K. M. Zwißlers Leitung. Ein
warmes Wort der Anerkennung auch den techniſchen Mitarbeitern
Richter, Weil, Langer, Kreuter.
Für ſpätere Aufführungen werden ſich Kürzungen
emp=
fehlen. Die ſchauerliche Hinrichtung iſt zu entbehren. Die
Sterbeſzene König Philipps iſt vorzuſchieben, da ſie
unverſtänd=
lich blieb. Bacons Betrachtungen können gekürzt werden. Kleine
Ausſtellungen, die gegenüber dem hervorragenden
Geſamtein=
druck nicht ins Gewicht fallen!
Die beherrſchte Führung der Handlung lag in Hermine
Körner als Eliſabeth. Eine Darſtellerin von überlegener
Sicherheit und eindringlicher Wirkung! Eine Salon=Dame
großen Stiles! Wie wußte ſie das Weſen dieſer Frau, die von
der Vernunft beherrſcht wird und zu der naturgegebenen Liebe
nicht die Fähigkeit hat, zu erſchließen! Blendend als die über=
legene, ſpieleriſche Buhlerin, faſzinierend in der beherrſchten
Ent=
täuſchung des Alters, ſtark in dem Zuſammenraffen der letzten
Tatkraft!
Ihren Gegner, den König von Spanien, trug Joſeph
Keim auf die Höhe gleicher Größe. Im Kronrät und in der
Kirche ſtand er ihr in ebenbürtiger Kraft der Perſönlichkeit
gegenüber; eine ausgezeichnete ſchauſpieleriſche Leiſtung! Nur
die Sterbe=Szene verſagte.
Werner Hinz als Eſſex: zwar nicht „die Sonne von
Eng=
land”, aber doch glaubwürdig als leichter, gefälliger Kavalier.
Curt Max Richter als Plantagenet: ſehr nett das abgerichtete
Liebhaber=Kücken. Siegfried Nürnberger: ein etwas
ge=
dehnter, aber doch recht echter Vertreter des „vernünftigen
England”
Würdige Männer in der Umgebung der Königin: Kurt
Weſtermann, Hans Baumeiſter Paul Maletzki,
Eduard Göbel. Hofdamen: Käthe Gothe und Sybille
Schmitz. Sehr ſchön ſchloß ſich in das Bild des ſpaniſchen
Hofes Inge Conradi als des Königs Tochter.
Hinter dem Pſeudonym Bruckner wird mit immer ſtärkerer
Wahrſcheinlichkeit Theodor Tagger vermutet. Sein Werk
fließt nicht aus einem dichteriſchen Herzen; es entſtammt
einem geſcheiten Kopf. Daher erwärmt es nicht; aber es
inter=
eſſiert, wenn auch in „Elifabeth” ſeine negative kritiſch gerichteten
Anſichten zu Widerſpruch herausfordern.
Uneingeſchränkte Anerkennung verdient in Darmſtadt die
glänzende Darſtellung, mit der die hieſige Bühne hohe Ehre
ein=
legt. Ihr galt in erſter Linie der Beifall.
Z.
— „Schau und glaube!” Als etwas beſonders Erhebendes und
Er=
bauendes und zugleich als eine Waffe gegen den materialiſtiſchen und
mechaniſtiſchen Geiſt unſerer Zeit, gegen das ewige Haſten und Jagen
und Hetzen ohne jede innere Vertiefung, darf ein in mancher Hinſicht
neuartiges Bilderwerk gewertet werden, das jetzt unter dem Titel „Schau
und glaube! — Bilder aus einem Herrgottswinkel im Grenzland von
Bahern und Tirol” beim Verlag künſtleriſcher Alvenkarten. München 13,
erſchienen iſt. Aeußerlich umfaßt es bei einem Format von 24X33
Zenti=
meter 68 große Bilder (Kupferdruck), 26 Textſeiten und dazu ein 3 Meter
langes, aus 3 Einzelſtreifen von je 1 Meter Länge und 22 Zentimeter
Höhe beſtehendes Panorama. Es ſchildert das Geſamtgebiet von
Ober=
ammergau, Ettal, Schloß Linderhof, Planſee, Reutte, Füſſen, Schloß
Neuſchwanſtein, Ammerwald, Heiterwanger See, Lermoos, Ehrwald,
Garmiſch=Partenkirchen und Zugſpitze und es ſoll damit „vorerſt einmal
nur ein Herrgottswinkel im Grenzland von Bayern und Tirol”
veran=
ſchaulicht werden, dem noch manch andere zur Seite geſtellt werden
könn=
ten. — Der Sinn des Textes und des ganzen Albums mit dem Leitwort
„Schau und glaube!” iſt, daß die Menſchen von der Haſt und Unraſt
unſeres „modernen” Lebens abgelenkt und zur Natur, zur Naturliebe,
zur Scholle, zur Heimat zurückgeführt werden ſollen. Man ſolle die
Natur anſchauen, immer und immer wieder in ſie hineinſchauen, in ſie
ſich hineinverſetzt denken und man wird dann erſt wieder ſo richt, den
Kontakt mit der Natur, mit des Lebens tiefſten Werten fi’en.
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ſi iſche Gaswerk geht mit einem Preisabſchlag für
stolst ſirn Aus dem Anzeigenteil ſind die neuen Gas=
Dienſwertigkeit des Darmſtädter Gaskokſes iſt heute
emeiza annt. Seine Qualität und die gute
Verwendbar=
wern) on den Verbrauchern allgemein anerkannt.
Ver=
ichende Fſuche zwiſchen Darmſtädter Gaskoks und anderen
sarte yrben wiederholt beſtätigt, daß der Darmſtädter
skoks /ſteren Koksarten nicht nachſteht. Es wurde
ver=
deneuch feſtgeſtellt, daß er bei der Wärmeausnutzung,
obe=
odg und ut rem Heizwert, gleiche Grade aufzuweiſen hat wie
gechtzus. Die ſchwer ſchmelzende Schlacke iſt ein beſon=
„Voml bei ihm. Die Roſte können ſich deshalb nicht mit
Oübzlackenz ſi=ten. Heute verwendet der größte Teil der
Darm=
dter Züzurie und des Gewerbes anſtelle von Zechenkoks
nochd (=skoks. Die großen ſtaatlichen und kommunalen
EMſtaltens Den faſt ausſchließlich mit Gaskoks beheizt. Viele
privaten Zentralheizungen ziehen den Gaskoks
ſitzer
„Ltueren ſiſäarten vor. Auch für den Brand in Zimmeröfen
Kückunerden iſt der Gaskoks vorzüglich verwendbar. Durch
ſetzt zwo r vorgenommene Preisſenkung ſtellt der Gaskoks
Se eren zennſtoffen gegenüber ein äußerſt wirtſchaftliches
en gnumamtel dar.
eIh— Ey
dem
dgeric
nnt wurde: Am 8. Oktober: der Amtsgerichtsdirektor
gericht Bad Nauheim Georg Hausmann zum
ick bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen und
hzeitü u Amtsrichter bei dem Amtsgericht in Mainz.
A.0
— Jzzer Ruheſtand verſetzt wurde: Am 20 Oktober: der
„fanſtühloverwachtmeiſter bei dem Amtsgerichtsgefängnis in
täſſems Eiße4 Heberer auf Nachſuchen, mit Wirkung vom
ebraung51.
Dittuyt biläum. Am 1. November hat Herr Profeſſor Dr.
ir Hu
Kuſtos am Heſſiſchen Landesmuſeum, ſein 25
jäh=
iläum begangen.
Dier=
Herzl.ud Bitte! Am Sonntag, den 16. November weihen
gel=
gn der ehemaligen Trainabteilung 18 im Beſſunger
as Denkmal für die Gefallenen der Abteilung ein.
Mengar
ieſ 3 Unlaß werden viele Kameraden in ihre frühere
Aanitniſon „miien, um ihre toten Kameraden zu ehren und ſich
hren ſelokameraden zu treffen. Zu dieſem Zweck werden
größ chAmzahl von Privatquartieren benötigt, und wir
bit=
ſädter Bevölkerung, uns zu dieſem Zweck möglichſt
rirere zur Verfügung zu ſtellen, um damit zu zeigen,
t
des Verteidigungskampfes für die Heimat noch
verg
und unſere früheren Garniſonsangehörigen hier
gern/ Hene Gäſte ſind. Anmeldungen erbittet der
Quar=
ausſch)i em Herrn Rudolf Graßmann, Wilhelminenſtr. 6.
ſabe Alfred Bodenheimer. Die umfaſſende,
inter=
uung der Piper=Hanfſtaengl= und Bruckmann=Drucke,
ube in ihren Räumen zeigt, iſt heute
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20—32.15 Uhr
F3 Miſſiſſippi
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Preiſe 1—5 Mk
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rgner gelangt heute, Sonntag, im Großen Haus,
cher Leitung von Dr. Karl Böhm mit Julie
diff und Hans Grahl als Gäſte, ſowie Lohmann,
„ntobs, Overlack, Bunſel und Vogt in den übrigen
kolleſhu Aufführung. Georg Kaiſers Schauſpiel „
Miſ=
pp.
d in der Inſzenierung von Carl Ebert (Bühnen=
Lothe ierhenck von Trapp) heute, Sonntag, und morgen,
tag, unK einen Haus wiederholt. Das Werk kommt am
rag Aſtts zum 10. Male zur Aufführung. — Eine
Volks=
ekellungſ ’s beliebten Luſtſpiels „Im weißen Röß’l
Blumasdal
und Kadelburg findet Dienstag, den 4.
Novem=
im Kber Haus, ſtatt. — Frau Hermine Körner wird ihr
„etſpiel
Titeldarſtellerin in Bruckners Schauſpiel „
Eli=
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mEngland” bei den Wiederholungen des Werks
itrman den 5., und Samstag, den 8 November, fortſetzen.
u2 daus mnalige Enſemble=Gaſtſpiel Harry Liedtkes am
ptag, dc November, im Kleinen Haus, mit Oskar Wildes
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Feierliche Rektoratsübernahme.
Die Studenten ſind in die Hochſchule eingezogen; das
Winter=
ſemeſter hat begonnen, und ſchon herrſcht regeres Leben in Darmſtadt;
die bunten Mützen der einzelnen Korporationen bringen „Farbe” in
das Straßenbild. Das Winterſemeſter wurde auch in dieſem Jahre mit
der feierlichen Rektoratsübernahme durch den neugewählten Rektor der
Techniſchen Hochſchule eingeleitet. Die Feier wich nur inſofern von der
der früheren Jahre ab, als der ſeitherige Rektor leider aus
Geſundheits=
rückſichten an dem feierlichen Akt nicht teilnahm, ſeinem Amtsnachfolger
die Rektoratskette nicht überreichen konnte. Auch wird der ſeitherige
Rektor aus dem gleichen Grunde nicht das Prorektorat übernehmen,
vielmehr wurde Profeſſor Dr. Kammer zum Prorektor gewählt.
Der weite Raum der Otto=Berndt=Halle war bis zum letzten Platz
beſetzt, als unter den Klängen des Yorkſchen Marſches von L. van
Beethoven die Chargen mit ihren Fahnen in Wichs einzogen und ſich
auf und vor der Bühne um das Rednerpult gruppierten. Es war das
farbenprächtige Bild, das ſich alljährlich den Teilnehmern bei der
Rek=
toratsübernahme bietet — der würdige Rahmen für dieſe erhebende
Feier. Die Kapelle Weber, die den muſikaliſchen Teil der Feier unter
berſönlicher Leitung des Obermuſikmeiſters M. Weber übernommen
hatte, intonierte das Vorſpiel zu den Meiſterſingern, als die
Ehren=
doktoren, Ehrenſenatoren und Gäſte, an ihrer Spitze Staatspräſident
Dr. e. h. Adelung und Miniſter Leuſchner, und dann S. Magnifizenz
Profeſſor Dr. Wöhler mit der Amtskette und die Profeſſoren der
Tech=
niſchen Hochſchule in Amtstracht einzogen.
Nach der ſehr guten Geſangsdarbietung des Akademiſchen Chors
Die Geſtirne” von Fr. Schubert unter der vorzüglichen Leitung von
Prof. Dr. Noack erſtattete der neuerwählte Rektor den
Bericht über das Studienjahr 1929-30.
Nachdem er alle Gäſte, namentlich den Herrn Staatspräſidenten und
den Herrn Innenminiſter, ſowie die Kollegenſchaft und Studenten
herz=
lich begrüßt hatte, führte er u. a. aus:
Hinter uns liegt ein Jahr der Trauer, vor uns ein Jahr der Not
und ernſter Sorge. Und dennoch — wir verzagen nicht, hoch iſt der
Preis, es gilt die akademiſche Jugend. Mehr als je aber brauchen wir
dazu den Rat und die Hilfe treuer Gönner und Freunde unſerer
Hoch=
ſchule, und ſo laſſen Sie mich zuvörderſt Sie an unſerem dies academicus
als herzlich willkommene Gäſte begrüßen. Zwei Aufgaben ſind es, denen
unſer Wirken gilt: die Forſchung zu mehren, die Jugend zu lehren. Ob wir
in jenem vor der Nachwelt beſtehen, wir mit dem Pfunde der
Wiſſen=
ſchaft gut und richtig gewuchert haben, das mögen Fachleute beurteilen
Ob wir in der beruflichen Ausbildung der akademiſchen Jugend
erfolg=
reich ſind, das zeigt ſich unmittelbar an ihrem Wirken im Leben nach
dem Wort: An ihren Früchten ſollt ihr die Bäume erkennen.
Weit darüber hinaus aber braucht eine Hochſchule die Reſonanz —
ſei’s Zuſtimmung oder Widerſpruch — der weiteſten Kreiſe des Landes,
ſoll anders ſie nicht des Urteils entbehren, ob ihr Berufswiſſen und
Zuſammenhangserkennen auch tüchtige Männer bildet, intereſſiert am
Staate und ſeinen Gliedern. Wo es ſich um Förderung der
Wiſſen=
ſchaft handelt, und wo es um die Ausbildung der Jugend geht, da ſoll
im deutſchen Volke ererbter Zwiſt und Hader keinen Platz haben.
Wiſ=
ſenſchaft und Erziehung ſoll alle Parteien einen. So begrüße ich mit
meinem Willkommen dankbar Ihrer aller Mitwirkung.
Kommilitonen, Sie ſind das weſentlichſte, weil das lebendige Objekt
unſerer Lebensaufgabe, ſo gedenke ich vor allem Ihrer bei meinem
Amtsantritt mit aufrichtiger Herzlichkeit. Es iſt kein deutſcher
akade=
miſcher Lehrer, der ſeinem herrlichen Berufe nicht mit Neigung
ob=
liegt. S. Magnifizenz gedachte in ehrenden Worten aller Verſtorbenen,
vor allem des Profeſſors Dr.=Ing. Koehler, des unvergeßlichen
Rektors der Hochſchule Profeſſors Eberle. Von den ſechs
Todes=
fällen in der Studentenſchaft wird beſonders der ſchmerzliche Verluſt
des Fliegers Johannes Nehring empfunden. — Der als Nachfolger
neuernannte Rektor Profeſſor Roth erkrankte im Sommerſemeſter,
aber als Lichtblick dieſer düſteren Zeit dürfe mitgeteilt werden, daß der
hochgeſchätzte Künſtler und Kollege ſich in den letzten Wochen ſo erholt
hat, daß er ſein Lehramt nunmehr wieder übernehmen wird. Der Dank
der Hochſchule für ſeine Tätigkeit iſt ihm gewiß. Beſonders anerkannt
aber ſei die opferwillige Hingabe, mit welcher der Prorektor Profeſſor
Rau als Vertreter erneut in die Breſche ſprang. Weiter gab S.
Mag=
nifizenz die Perſonalveränderungen bekannt. Er dankte beſonders Herrn
Profeſſor Dr.=Ing. Heidebroek, der am 1. April 1931 dem ehrenvollen
Ruf an die Techniſche Hochſchule Dresden folgen wird, für ſeine
erfolg=
reiche, faſt 20jährige Tätigkeit an der Techniſchen Hochſchule.
Der Herr Miniſter für Kultus und Bildungsweſen hat durch
Ver=
fügung vom 10. Februar 1930 genehmigt, daß künftig die an der
Tech=
niſchen Hochſchule Darmſtadt ſtudierenden Lehramtskandidaten auch die
Prüfung in Botanik als Haupt= oder Nebenfach und in Zoologie als
Nebenfach vor der wiſſenſchaftlichen Prüfungsbehörde für das höhere
Lehramt in Darmſtadt ablegen können.
Mit Beginn des Sommerſemeſters 1930 wurde die vom Großen
Senat beſchloſſene pflichtmäßige ärztliche Unterſuchung der
neueintreten=
den Studierenden auf anſteckende Krankheiten durchgeführt. Die
bis=
herigen ſportärztlichen Unterſuchungen bleiben daneben beſtehen.
In hochherziger Weiſe hat Geheimer Baurat Profeſſor Dr.=Ing. ehr.
Friedrich Müller eine Stiftung mit einem Kapital von 20000.— RM.
unter dem Namen „Friedrich=Müller=Stiftung” zur
Unter=
ſtützung unbemittelter reichsdeutſchen Studierender des
Papieringenieur=
weſens (maſchinentechniſcher Richtung) errichtet.
Dem am 30. September 1929 verſtorbenen Rektor Profeſſor Eberle
verdanken wir ebenfalls eine bedeutende Stiftung. Aus den Zinſen
eines Kapitals, das zurzeit 34 500.— RM. beträgt, ſollen alljährlich an
tüchtige Diplom=Ingenieure des Maſchinenbaufaches Stipendien zur
Durchführung von wiſſenſchaftlichen Arbeiten im Wärmetechniſchen
In=
ſtitut verliehen werden.
Profeſſor Dr.=Ing. Peterſen ſtellte in großzügiger Weiſe die
Mittel zur Errichtung eines Erholungsheims für Studierende und
An=
gehörige der Techniſchen, Hochſchule in Hirſchegg bei Riezlern zur
Ver=
fügung. Von anderer Seite wurden dazu die Mittel für eine zugehörige
Liegehalle geſtiftet. Beides wurde Mitte Dezember als Waldemar=
Peterſen=Haus der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt unter
An=
teilnahme des Miniſteriums und Angehöriger des Lehrkörpers wie der
Studentenſchaft eingeweiht, ſchon in den Weihnachtsferien aber von faſt
100 unſerer Studierenden als Skihütte begeiſtert in Benutzung
ge=
nommen.
Die Studentiſche Wirtſchaftshilfe unter der
bewähr=
ten Geſchäftsführung von Dipl.=Ing. Ulrich blickt jetzt auf eine
zehnjäh=
rige Wirkſamkeit zurück.
Die Pflege der körperlichen Ertüchtigung, die als
Korrelat angeſpannter geiſtiger Arbeit immer wichtiger wird, iſt mehr
und mehr ein notwendiger Beſtandteil des Hochſchulunterrichts
gewor=
den, etwa 2000 Studierende nehmen daran teil. Internationale
An=
erkennung dieſes Erfolges bedeutete die Austragung der diesjährigen
Weltmeiſterſchaften der Studenten, die vorher in Rom und Paris
ſtatt=
gefunden hatten, auf unſerem ebenſo ſchönen als zweckmäßigen
akademi=
ſchen Sportplatze und unter dem Ehrenprotektorat des Herrn
Reichs=
präſidenten. Auf die rückhaltloſe allgemeine Anerkennung des harmoniſchen
Verlaufs der Spiele, an dem Reich, Staat und Stadt. Profeſſor
Hei=
debroek als Vorſitzender des Ausſchuſſes, und nicht zuletzt der
Sport=
lehrer der Hochſchule, Direktor Söllinger, teilhaben, dürfen alle
Beteiligten ſtolz ſein. Unſere ſchöne Stadt wurde auf dem ganzen
Erdenrund genannt. Unſere Kämpfer aber trugen die Hochſchulfarben
ehrenvoll.
Nach den Satzungen der Mueller=Alewyn=Stiftung ſind
diejenigen Studierenden, welche im letzten Jahre die beſten Prüfungen
abgelegt haben, durch eine Plakette auszuzeichnen. Es ſind dies die
Herren Diplom=Ingenieur Wilhelm Stepp aus Darmſtadt (Abteilung
Orpheum. Sondergaſtſpiel. Xaver Terofal mit ſeiner
Schlierſeer Künſtlerſchar wiederholt, heute, Sonntag, den 2.
No=
vember, abends 8.15 Uhr, als einzige Sonntags=Vorſtellung die
Bauernkomödie. Der Brauch von den Probenächten”, in 3 Akten,
von J. Pohl. Als Zwiſchenaktmuſik ſpielen auf: die drei
Schlier=
er Stang — der Bauer. Ende der
ſeer Buam: der Schnegg —
Vorſtellung zirka ½11 Uhr. Vorverkauf zu volkstümlichen
Prei=
ſen von 1 bis 3 Mark. Verkehrsbüro von 11 bis 1 Uhr.
Orpheumskaſſe ununterbrochen ab 3 Uhr; telephoniſche
Beſtel=
lung unter 389. (Siehe Anzeige.)
für Elektrotechnik) und Walter Urbahn aus Geilenbach (AbteiDugg
für Maſchinenbau).
Indem ich den beiden hier anweſenden Herren die Plakette
über=
gebe, beglückwünſche ich die jungen Fachgenoſſen zum verdienten Erfolg
und hoffe, daß auch ihre weitere Arbeit für ſie ſelbſt und die
Allgemein=
heit ſegensreich ſein möge.
Aus der Adolph=Winther=Stiftung erhielt Dipl.=Ing.
Wilhelm Peppler aus Mainz von der Maſchinenbau=Abteilung für
ſeine erfolgreich durchgeführte Diplomarbeit den ausgeſetzten Preis.
Für die im Laufe des Studienjahres von den einzelnen Abteilungem
geſtellten Preisaufgaben ſind die von folgenden Studierendem
eingereichten Löſungen ausgezeichnet worden: für die von der
Archi=
tektur=Abteilung geſtellte Arbeit die Herren Karl Schäfer, Wilhelm
Grunz und Albert Schufft; für die Arbeit der Bauingenieun=
Abteilung Herr Friedrich Grünewald; für die Arbeit der
Maſchinenbau=Abteilung Herr Horſt Helmholz; für die Arbeit der
Abteilung für Chemie Herr Hans Harms; für die geodätiſche Arbeitz
der Abteilung für Mathematik und Naturwiſſenſchaften Herr Heinrich
Schmidt.
Prof. Dr. Wöhler erinnerte dann an die akademiſchen Ehrungen des
letzten Jahres und ſprach ſeinen Dank für die Wahl aus:
Die Wahl zum Rektor offenbarte mir von neuem Ihr Vertrauen,
meine Herren Kollegen! Es wurde mir nicht leicht, unter dem Drucke
der Anſpannung, die mein Lehrſtuhl mit großem Inſtitut an
Unter=
ichts= und Prüfungspflichten heiſcht, zuzuſtimmen. Die Not der Zeit
verlangt Opfer, bringt man ſie gern, ſo ſind ſie fruchtbar.
Mit meinem Dank, meine Herren Kollegen, verknüpfe ich das
feier=
liche Gelöbnis, getreu unſerer Verfaſſung des ehrenreichen, wenn zwar
ſorgenvollen Amtes zu walten und mit allen Kräften dem Wohle der
Hochſchule zu dienen.
Perſönliche Beſchränkungen, welche die ſchwierige Lage des Staates
und Reiches erfordert, trägt der Lehr= und Verwaltungskörper willig.
Sachliche Einſchränkungen ſind für die Forſchung nur zu
verant=
worten, ſoweit ſie die Erfüllung, dieſer einen unſerer wichtigen
Auf=
gaben noch ermöglichen, ſoll die Hochſchule nicht zum Rang einer
Fach=
ſchule abgleiten. Für die berufliche Ausbildung der
Stndieren=
den aber erſcheint uns jede erneute Beengung untragbar.
Mit freudiger Erwartung trete ich das Amt an im Hinblick auf
den damit verknüpften regeren und allgemeineren Verkehr mit Ihnen,
meine Kommilitonen und jungen Freunde. Ernſter und eigenwilliger
als früher greift heute die Jugend die anders geartete Aufgabe der
Selbſtzucht an. Der Rektor berührte nun die Politik in den
Stden=
tenſchaft und fuhr fort: Unſere akademiſche Jugend iſt hie und da als
reaktionär verſchrien — ganz und gar mit Unrecht. Sie iſt ſozial bis
auf die Knochen, aber auch national bis ins Mark, und ſo wird es alle
Zeiten bleiben, weil es ein natürliches Recht der Jugend iſt, mit
den Enterbten des Glücks warm zu fühlen, das Vaterland aber, vom
hohen Werte des Staatsgedankens durchglüht, heißen Herzens überall
zu ſuchen. Das hat aber mit Parteipolitik natürlich nichts zu tun.
Unſere deutſchen Hochſchulen hatten bisher den großen Vorzug vor
denen mancher anderer Länder, nicht parteipolitiſch eingeſtellt zu ſein.
Die Aufrechterhaltung ihres hohen wiſſenſchaftlichen Niveaus vor vielen,
das ebenſo fleißiger und ernſter wiſſenſchaftlicher Arbeit einerſeits, als
unſerer akademiſchen Freiheit andererſeits zu danken iſt, verbietet
ſchlecht=
hin, daß der unſelige Parteikampf und =zwiſt des Tages, der unſer
Volk zerwühlt, auch in die ſtillen Hochſchulmauern dringt. Es iſt meine
Ueberzeugung ſeit langem und heute mehr denn je: Unſere Hochſchulen
werden in allen Teilen, aber auch in allen, unpolitiſch bleiben müſſen
oder fie werden verlieren vom alten hohen Anſehen in der Welt. An
die Studentenſchaft und deren Vorſitzenden ſich wendend, ſchloß S.
Mag=
nifizenz: Dies aber über alles: Studentenſchaft und Lehrkörper gehören
vertrauensvoll zuſammen als ein Ganzes. Jugend und Alter mögen
zuweilen einmal getrennt marſchieren, ihr hohes Ziel iſt das gleiche:
das Wohl unſerer uns alle umfaſſenden alma mater. So wird es mir
leicht, lieber Herr Körner, Ihnen zu verſprechen, mich gern für die
be=
ſonderen Belange der Studentenſchaft einzuſetzen in der feſten Zuverſicht
einer gedeihlichen Zuſammenarbeit, auf die ich mich ganz beſonders
herzlich freue.
Der 2. Vorſitzende der Darmſtädter Studentenſchaft, cand. ing. Kurt
Körner, wies in ſeiner Anſprache auf die Bedeutung der Feier der
Rektoratsübernahme, die rein internen Hochſchulcharakter trage, hin.
Hier ſei Gelegenheit, den Profeſſoren für das Verſtändnis und die
Un=
terſtützung der ſtudentiſchen Sache den Dank auszuſprechen. Dann
ver=
breitete ſich Herr Körner über den Begriff Studentiſche Sache und
führte aus:
Studentiſche Sache! . . . Faſt ſcheint es ſo, als ob dieſer Begriff,
der im Jahre 1919 von den aus dem Weltkriege zurückgekehrten
Stu=
denten in der Würzburger Verfaſſung als die Mitarbeit an den
Auf=
gaben der Hochſchule gegenüber dem Volk feſtgelegt wurde, gerade in
den letzten Jahren eine Trübung erfahren hätte. Ueberall drängt ſich
der Parteimechanismus in die Studentenſchaften und ſucht ſich ſeinen
Anhang. Kommilitonen, die geſtern noch ungeteilt den großen Zielen
der deutſchen Studentenſchaft nachgingen, ſind heute in die
Hochſchul=
gruppe irgendeiner Partei eingetreten, welche Bindungen auferlegt, die
die jugendliche Schwungkraft einer Gemeinſchaft, wie ſie die
Studenten=
ſchaft darſtellt, ſchwächen muß. Zuerſt war jener jugendliche
Idealis=
mus, der die Studentenſchaft zuſammengeführt und ſich auf Gemeinſames
hat beſinnen laſſen; dieſe primäre Kraft hat ſich trotz allem auch bis
heute noch durchgeſetzt. Wer den letzten Studententag in Breslau
mit=
erlebt hat, hat gefühlt, wie groß, trotz aller Widerſetzlichkeiten, dieſe
einende Kraft iſt, wenn es galt, z. B. die Entſchließung über die
Aus=
landspolitik der Deutſchen Studentenſchaft anzunehmen.
Der Geiſt der Gemeinſchaft, der Volksgemeinſchaft im weiteſten
Sinne, der ſtudentiſchen, der akademiſchen Gemeinſchaft im engeren
Rahmen der Hochſchule ſoll der Grundton unſerer Geſinnung und
un=
ſeres ſtudentiſchen Wollens ſein. Wenn man einen Blick rückwärts wirft
auf die Geſchichte unſerer Studentenſchaft im letzten Jahre, ſo kann
man feſtſtellen, daß ſie trotz einiger zeitbedingter Erſcheinungen ihrem
Sinne treu geblieben iſt und auf dieſer Grundlage manchen Erfolg
innerhalb ihrer Aufgabengebiete gezeitigt hat. Nicht zuletzt verdanken
wir das alles dem Rektor des vergangenen Jahres, Herrn Profeſſor
Roth, und ſeinem Prorektor, Herrn Profeſſor Dr. Rau, der uns
wäh=
rend der Weltmeiſterſchaften der Studenten in vielerlei Fällen freundlichſt
unterſtützt hat. In dieſem Zuſammenhange möchte ich auch die großen
Verdienſte erwähnen, die ſich Herr Profeſſor Dr.=Ing. Heidebroek um
die glatte Abwicklung der Weltmeiſterſchaften erworben hat.
Darauf hielt der neu ernannte Rektor, Herr Profeſſor Dr. Lokbar
Wöhler, ſeine Antrittsrede: „Darmſtadt und die Chemie”,
Im Anſchluß an die 600=Jahrfeier der Stadt wird die intereſſante
Ent=
wicklung der Alchemie und der Chemie in dieſer Zeit und in Beziehung
zu unſerer Stadt beleuchtet, die eine ſo große Anzahl bedeutender
Che=
miker hervorgebracht oder doch auf ihrem Boden hat zur Blüte und
Fruchtergiebigkeit gedeihen laſſen, wie kaum eine zweite Stadt. Wir
hörten von den Goldmachern am Hofe des erſten Landgrafen Georg
und des Landgrafen Ernſt Ludwig, von dem Alchimiſten Johann
Kon=
rad Dippel und ſeinem abenteuerlichen Leben, und erfuhren außer den
Namen der bekannten Chemiker Liebig, Kekulé, Heinrich Emanuel Merck
und ſeiner Nachkommen, den Lebenslauf der in Darmſtadt noch heute
lebendigen Namen früherer bedeutender Chemiker wie Moldenhauer,
Strecker Reinhold Hoffmann, Philipp Büchner, Schorlemer, Heumann.
Thiel, Staedel, Böttinger, Seriba, Paul Wagner u. a.
Der Vortrag ſoll in allernächſter Zeit vor einem größeren Kreis
unſerer Stadt in erweiterter Form gehalten werden.
Das wundervoll vom Akademiſchen Chor geſungene Lied „An
Deutſchland” von H. Marſchner beſchloß die erhebende Feier. Unter
den Klängen des Hochzeitmarſches aus dem Sommernachtstraum und
dem Niebelungenmarſch zogen geſchloſſen Rektor und Senat, die
Ehren=
gäſte und die Korporationen aus der hohen Otto=Berndt=Halle.
Bildniſſe Darmſtädter Hochſchuldozenten von E. C. Bialla
werden von Montag, den 3. November, ab in den Räumen der
Buchhandlung Bergſtraeßer, Wilhelminenſtraße 29 gezeigt.
Un=
gefähr 30 Profeſſoren der Techniſchen Hochſchule haben in
dankens=
werter Weiſe dem Künſtler Gelegenheit gegeben, dieſen
groß=
ügigen Ausſtellungsplan zu verwirklichen. Biallas Kunſt des
Porträtierens liegt in der glücklichen Verbindung von
ſelbſtver=
ſtändlicher Aehnlichkeit und ſtarker Durchgeiſtigung. Sicher wird
die Schau dieſer Männer der Wiſſenſchaft allgemeinem Intereſſe
begegnen. (Siehe Anzeige.)
Seite 6
Sonntag, den 2. November 1930
Orphenm.
Schlierſeer Sonder=Gaſtſpiel.
Xaver Terofal; der beliebte und populäre Komiker und
Künſtler, iſt mit ſeiner Schlierſeer Enſembleſchar im Orpheum
eingezogen, freudig begrüßt von der großen Gemeinde ſeiner
treuen Anhänger. Die Begeiſterung, mit der Terofal bei jeder
Wiederkehr aufgenommen wird, iſt ſo echt und herzlich, wie das
natürliche und echte Spiel dieſes Meiſters auf der Bühne ſelbſt.
Mit ihm arbeitet eine Künſtlerſchar, die ungekünſtelt ſich ſo gibt,
wie es das Leben, wie es die Sitten eines Volkes verlangen, des
Schlierſeers, den ſie auf der Bühne darſtellen, wie er
ungezwun=
gen derb in ſeiner ſchönen Heimat lebt. Dieſem oberbayeriſchen
Volksſpiel der Schlierſeer wird durch offenes und freies Spiel ein
Erfolg auch dann geſichert, wenn draſtiſche Witze in einer
gewag=
ten Handlung die Anweſenheit von Jugendlichen nicht empfiehlt.
Der „Brauch von den Probenächten”, eine luſtige
Dorfkomödie nach einem Allgäuer Volksbrauch in 3 Akten von
Ju=
lius Pohl, iſt reich an Humor und originellen Einfällen, ſich in
der Handlung bis zum Ende immer ſteigernd, bis der geahnte,
all=
ſeits befriedigende Schluß das Ganze krönt. In
dieſer
Dorf=
komödie iſt Xaver Terofal, dem Bauer vom Wegſcheidhof, Ge=
Ver=
legenheit gegeben ſich von allen Seiten zu zeigen. Die
ſchmitztheit des alten Hofbauern, ſeine Reinfälle, ſein täppiſches
und andererſeits wieder liſtiges und doch offenes Auftreten treiben
Blüten voller Friſche, man muß ſich freuen und lachen, ob man
will oder nicht. Daneben die Typen ſeiner Partner, ſowohl die
weiblichen wie die männlichen. Jeder ein Original für ſich!
Bayeriſche Bauern vom reinſten Waſſer, in Spiel und Handlung
auf der Bühne, unberührt von ſtädtiſcher Kultur, werden,
anſchei=
nend nichtsahnend, Menſchlichkeiten ſo vorgebracht, daß ſie nicht
abſtoßend wirken, ſondern in ihrem engen Dorfkreis durchaus
ver=
ſtanden werden. Da iſt Cilli, um deren Beſitz ſich die „
Probe=
nack
dreht, eine friſche, geſunde Bauerndirne von Maria
Schwarz trefflich dargeſtellt, da iſt der urwüchſige kräftige
Peter, ihr Auserwählter, der von keinem beſſer wiedergegeben
werden kann als von Karl Mittermayr, und da ſind all die
anderen trefflichen und in Darmſtadt zum größten Teil ſchon
be=
kannten Schlierſeer Künſtlerinnen und Künſtler, wie Lina Lang
Mirzl Staller, Fanerl Mittermayr=Terofal, Waſtl
Witt, Georg Schiller uſw. Kein Wunder daß bei einem ſolch
echten Enſemble ein wirklich gutes Volksſpiel herauskommt. Der
ſpontane Beifall war dementſprechend außerordentlich lebhaft und
herzlich
Beſondere Anerkennung verdienen die drei ausgezeichneten
Muſikanten, die in den Pauſen aufſpielten und, wenn der Wunſch
des Publikums hätte erfüllt werden ſollen, noch unzählige
Zu=
gaben hätten geben müſſen. Ihr Spiel iſt ſo ſchon und rein, daß
das Zuhören ein wirklicher Genuß iſt.
— Deutſcher Auto=Club. Gründung der Ortsgruppe
Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Am Dienstag abend wurde
in einer Zuſammenkunft im Hotel „Traube‟
die Ortsgruppe
Darmſtadt des Deutſchen Auto=Clubs, e. V., (D. A. C.) gegründet.
Der neuen Ortsgruppe traten ſofort 35 Mitglieder bei. Auf
all=
gemeinen Wunſch übernahmen Rechtsanwalt Sturmfels und
Herr Hartoch den vorläufigen Vorſitz. Ebenſo verſtand ſich
Miniſter Leuſchner zur Annahme des Ehrenvorſitzes unter
der Vorausſetzung, daß mit Energie an den Ausbau der
Organi=
ſation und die Mitgliederwerbung gegangen werde. Der Miniſter
gab weiterhin wertvolle Anregungen für die Belebung der
Club=
tätigkeit. Das Hauptreferat des Abends erſtattete Dr.
Miſch=
er vom Berliner Präſidium. Die Grundung des Deutſchen
Automobil=Clubs iſt nicht erfolgt, um die Zahl der
Kraftfahr=
vereinigungen zu vermehren, alſo nicht aus Vereinsmeierei,
ſon=
dern aus ideellen Gründen. Der Club ſteht poſitiv zum
neuen deutſchen Staat, hat alſo andere Aufgaben, als
die ſeitherigen Organiſationen. Er will die neuen Schichten der
Kraftfahrer in Deutſchland erfaſſen, die vielfach aus beruflichen
Gründen ein Auto halten, die Intelligenz der Städte, Aerzte,
Rechtsanwälte, Kaufleute, Beamte. Um zu zeigen daß es auch
ein republikaniſches Bürgertum in Deutſchland gibt, führt er den
ſchwarz=rot=goldenen Reichsadler im Wappen. Er bietet
mate=
rielk, in Materialbezug, Verſicherung uſw. ſeinen Mitgliedern
bei gleicher Beitragshöhe dieſelben Vergünſtigungen wie die
üb=
rigen Organiſationen. Zur Verbeſſerung des
Kraft=
fahrrechts hat der Club ſchon wertvolle Beiträge geliefert.
Für ſeine Konſolidierung und Werbekraft ſpricht, daß der D. A.C.
trotz der Wirtſchaftskriſe auch in dieſem Jahre beträchtlich zuge=
nommen hat. Zum Schluß ſagte der Redner den Darmſtädtern
alle Hilfe von Berlin für die Anfangszeit zu; zwei Herren vom
Frankfurter Club unterſtrichen die Möglichkeiten der
Zuſammen=
arbeit mit den Nachbarortsgruppen Frankfurt, Mannheim und
Karlsruhe. Eine rege Ausſprache ſchloß mit der Gründung der
Darmſtädter Ortsgruppe, deren Mitglieder dann in zwangloſer
Unterhaltung noch einige Zeit vereint blieben.
— Die Elſaß=Lothringer=Vereinigung Darmſtadt eröffnete mit
einer gut beſuchten Mitgliederverſammlung die
Ver=
anſtaltungen des Winters 1930/31. Zunächſt berichtete der 1.
Vor=
ſitzende, Herr Thomas, über den Vertretertag in Koblenz,
dann erfreute Fräulein Elſe Roth die Zuhörer durch Proſa= und
lyriſche Vorträge in elſäſſiſcher Mundart. Das
Winterpro=
ramm wurde bekannt gegeben, es iſt infolge der
wirtſchaft=
lichen Nöte beſcheiden gehalten. Im November wird ein Vortrag
über deutſche Kunſt im Elſaß mit Lichtbildern ſtattfinden, im
De=
zember ſoll das Weihnachtsfeſt in Form einer Nachmittagsfeier
für die Kinder und unter Mitwirkung von Kindern feſtlich
began=
gen werden. Für den Januar iſt die Hauptverſammlung
vorge=
ſehen, im März ſoll ein weiterer Vortrag gehalten werden, und
mit einem Ausflug im April wird die Reihe der
Veranſtaltun=
gen ſchließen. Im weiteren Verlaufe der Mitgliederverſammlung
wurde auch kräftig für unſer Bindeglied, für die Elſaß=
Lothrin=
giſchen Mitteilungen, geworben. Nach Erledigung verſchiedener
wirtſchaftlicher Fragen blieben die Verſammelten noch in regem.
gemütlichem Gedankenaustauſch zuſammen. Eine
Entſchlie=
ßung, die dem Bundesvorſtand in Berlin vollſtes Vertrauen
ausdrückte, wurde einſtimmig angenommen.
— Drummquartett. Am Samstag, den 8. November, findet
im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters der 2.
Beethoven=
abend des Drumm=Quartetts ſtatt. Beginn: 20 Uhr; Preiſe:
1 bis 3 Mark.
— Die Reformation — Deutſchlands Schickſal. Ueber dieſes
Thema wird heute Sonntag abend im Rahmen der
Reformations=
feier des Evangeliſchen Bundes der Vorſitzende des
Zweigver=
eins Darmſtadt. Pfarrer Bergér ſprechen. Die Feier iſt
um
20 Uhr in der Stadtkirche. Zu ihr ſind nicht nur alle Mitglieder
des Evangeliſchen Bundes
ſondern alle Evangelichen herzlichſt
eingeladen. Der Eintrit iſt frei. Der Kirchenchor der
Martins=
gemeinde wird durch einige Reformationsfeſtlieder den Abend
verſchönen, der Ehrenvorſitzende, Landeskirchenrat D. Waitz, wird
ihn durch eine Anſprache einleiten.
— In der Küche des Hausfrauenbundes findet vom 3. bis
November der Diätkochkurſus von Frau L. Paupié, in Diatetik
geprüfte Schweſter, ſtatt. Es wird dort den Hausfrauen
Gelegen=
heit gegeben, ihre Kochkenntniſſe auf dieſem Gebiete zu bereichern.
Gelehrt wird die Zubereitung jeder Krankenkoſt im Haushalt.
Eine Hausfrau iſt dann in der Lage, im Gebrauchsfalle nach
Vor=
ſchrift des behandelnden Arztes die richtige Koſt herſtellen zu
können. Die Kurſe ſind ſo gehalten, daß ſich jeder ein kleines
Büchlein nachſchreiben kann. (Siehe Anzeige.)
— Die Bauſpar= und Entſchuldungskaſſe der Inneren Miſſion.
Man ſchreibt uns: In der heutigen Nummer erſcheint ein
Inſe=
rat der Deutſchen Evangeliſchen Heimſtättengeſellſchaft m. b. H.
Berlin (Devaheim), deren Hauptgeſellſchafter der Zentralausſchuß
für Innere Miſſion der deutſchen evangeliſchen Kirche iſt.
Außer=
dem kommen noch eine Anzahl kirchlicher Verbände als
Garan=
ten in Betracht. Bei der zunehmenden Unſicherheit auf dem
Ge=
biete des Bauſparens kann es nur ſehr begrüßt werden, daß ſich
die Innere Miſſion auch mit ſolchen Fragen befaßt und an ihrem
Teil dazu beitragen will, die immer noch große Wohnungsnot
be=
ſeitigen zu belfen. Dieſe Bauſparkaſſe beſteht ſchon ſeit 1926, ſie
hat aber gerade in den letzten Monaten in Heſſen einen
erfreu=
lichen Aufſchwung genommen.
Ausſtellung einheimiſcher und ausländiſch
Sing= und Ziervögel.
Die „Vereinigung für Vogelſchutz und =
lieb=
haberei Darmſtadt und Umgebung” veranſtaltet
zur=
zeit eine noch bis einſchließlich Montag dauernde Ausſtellung
ein=
heimiſcher und ausländiſcher Sing= und Ziervögel in der
Turn=
halle des Realgymnaſiums. Die Ausſtellung war ſchon am erſten
Tag, vom Augenblick der Eröffnung ab, außerordentlich zahlreich,
beſonders von der Jugend, beſucht. Es iſt intereſſant, feſtzuſtellen.
daß die Vogelliebhaberei und =züchterei ihre Anhänger in faſt
allen Geſellſchaftskreiſen findet. Vom Handwerker bis zum
viel=
beſchäftigten Arzt und Pfarrer finden die Vogelkenner und
Lieb=
haber Zeit, ſich mit ihren kleinen befiederten Freunden liebevoll
zu befaſſen. Ausgezeichnete Zuchtreſultate und ausgezeichnet
ge=
lungene Pflege ſehr empfindlicher ausländiſcher Vögel ſind
Be=
weiſe dafür, daß nicht ſinnlos Tiere gekauft und gehalten
wer=
den, ſondern daß — und das iſt wohl Verdienſt der Vereinigung,
die ihre Mitglieder belehrt und erzieht — man ſich mit
liebe=
vollem Verſtändnis und gründend auf langjährige fachmänniſche
Erfahrungen, der Pflege und Aufzucht der in= und ausländiſchen
Vögel widmet.
die kleinſten Singvögelchen, und die kleinſten, in allen
Far=
ben ſchillernden Ziervögelchen bis zu den großen Araras ſind
ver=
treten. Und viele der Ausſteller ſind ſtolz darauf, gerade ſehr
ſel=
tene Exemplare, die, nebenbei bemerkt, auch einen erheblichen
materiellen Wert repräſentieren, in guter Zucht und Pflege
zei=
gen zu können. Die Liebe zu den Geſchöpfen der Natur iſt es die
immer wieder zur Naturgebundenheit führt, die auch den
Men=
chen in der vom Materialismus beherrſchten Zeit für Stunden
wenigſtens hinaushebt über das Grau des Alltags und in ſich
ver=
ſenken läßt in die Geheimniſſe urſchöpferiſcher Kräfte. So iſt es
zu verſtehen, daß auch wiſſenſchaftliche, akademiſche Berufe, die an
ſich weit abliegen von Naturkunde, ſich den Vögeln und ihrer
Zucht und Zähmung widmen und darin Befriedigung und Freude
finden.
Etwa 20 Ausſteller bringen insgeſamt über 100 verſchiedene
Vogelarten zur Ausſtellung. Die einheimiſchen Sing= und
Zier=
högel ſind mit etwa 40 Arten vertreten. Darunter viele die der
Städter nur aus Büchern oder vom Hörenſagen kennt. Die ſcheue
Nachtigall, deren klagenden Tönen wir abends ergriffen lauſchen,
iſt in mehreren Exemplaren ausgeſtellt, und neben dieſer auch
der Sonnenvogel, zu Unrecht chineſiſche Nachtigall genannt. Dieſe
beweglichen Tierchen ſind in den hier ausgeſtellten Exemplaren
durchweg zahm und zutraulich, vielfach laſſen ſie ihren Geſang
ununterbrochen ertönen. Weiter ſind in den verſchiedenen
Vo=
lieren als ſeltene einheimiſche Arten ausgeſtellt: Steinrötel, die
Sperbergrasmücke, Braunelle, Wieſenpieper, „Kirſchkernbeißer,
Kreuzſchnäbel, Wachtel, Würger, gelbe Bachſtelze, Singlerche,
Steinſchmätzer, Eichelhäher, Waldohreule und Falken. Auch ein
Rebhuhnpaar und mehrere Goldfaſanenpärchen ſind ausgeſtellt.
So viele ſich auch das Feldhuhn ſchon haben ſchmecken laſſen, ſo
wenige haben wohl die Tierchen lebendig ſo nahe geſehen. Gleich
ſcheu und gleich ſelten ſichtbar ſind bekanntlich Ringeltauben, eine
ziemlich große Wildtaubenart, deren Gurren man oft hört, wenn
— Petrusgemeinde (Männer=Vereinigung). Zu dem
Wohl=
tätigkeitskonzert, das dieſen Montag, abends 8 Uhr, im
Gemeindehaus ſtattfindet, ſei noch einmal herzlich eingeladen.
Schon der gute Zweck (Weihnachtsfreude ſpenden!) ſollte
veran=
laſſen, eine Karte zu kaufen (bei Kirchendiener Kropp und in der
Papierhandlung Bender: 2. Mk., 1 Mk. und 0,50 Mk.) Beſondere
Anziehungskraft müſſen aber die in Ausſicht ſtehenden
Kunſt=
genüſſe ausüben. Außer den ſchon in Nr. 300 ds. Bl.
genann=
ten hervorragenden Geſangskräften Frau Baumeiſter=
Jacobs und Herrn Biſchoff werden mitwirken: Frau
Pro=
feſſor Kleinen (Klavier), Herr Karl Cauer (Violine), Herr
Dr. Schmidt (Cello) und Frl. Birrenbach (Begleitung)
Gleichzeitig ſei eingeladen zu der Monatsverſammlung am
Mitt=
woch, dem 5. November, abends 8.15 Uhr, in welcher Herr
Stadt=
bibliothekar Philipp Weber ſprechen wird über „Ernſtes und
Der
eiteres aus Darmſtadts= Vergangenheit”
Redner iſt zu bekannt als erfolgreicher Forſcher auf dem Gebiete
der Ortsgeſchichte, als daß es noch außer Nennung ſeines Namens
einer beſonderen Empfehlung dieſes Vortragsabends bedarf. Alle
Gemeindemitglieder (auch Frauen und Jugendliche) ſind
will=
kommen.
— Volkshochſchule. Wir möchten nicht verfehlen noch einmal
auf den Vortrag über das Thema: „Das Totenſchiff von
Oſeberg, die Wunderwelt eines nordiſchen
Grab=
hügels”, hinzuweiſen. Der Vortrag iſt für jeden ſpannend vom
erſten bis zum letzten Lichtbild. Kein Wort wird der Vortragende
ohne das entſprechende Bild ſprechen. Der Vortrag iſt durchaus
verſtändlich für jeden. Wo und wann auch Dr. Zeh dieſen
Vor=
trag hielt, ſtets wußte er ſeine Hörer aus allen Schichten der
Be=
völkerung in Spannung zu halten. Dafür mögen einige Auszüge
aus Preſſeberichten ſprechen: „Hildesheimſche Zeitung‟: Der
Licht=
bildervortrag von Dr. E. Zeh über das Oſebergſchiff im
überfüll=
ten. Weißen Saal” der Stadthalle wurde als etwas Einzigartiges
hinſichtlich der Erhabenheit und inneren Fülle des Themas wie
auch der überzeugungsſtarken Form des Vortrags empfunden.
„Offenbacher Zeitung”: Ein Vortragsabend, der den Beſuchern
weit mehr gab als viele andere, war der vom „Verein für
Kunſt=
pflege” veranſtaltete, an dem Dr. Zeh über den Oſebergfund und
ſeine Bedeutung für die germaniſche Kunſt und Kultur ſprach.
„Frankenthaler Tagblatt” vom 21. Januar 1930: Eine überaus
zahlreiche Zuhörerſchaft hatte ſich geſtern abend zu dem Vortrag
„Das Oſeberger Totenſchiff” eingefunden, ſo daß ſich der Saal der
„Ax” als zu klein erwies. Im Verlaufe des ſehr eindringlich
ge=
ſtalteten Vortrags wuchs von Lichtbild zu Lichtbild das Staunen
über den künſtleriſchen Hochſtand altgermaniſcher Kultur. Zeit und
Ort der Vorträge ſiehe Anzeige in dieſem Blatt.
— Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Steigende
Anforderun=
gen werden heute an den jungen Kaufmann geſtellt, und vom neu
eintretenden Lehrling werden bereits Kenntniſſe in der
Steno=
graphie und im Maſchinenſchreiben verlangt. Auch für jeden
an=
deren Beruf ſind Kenntniſſe in dieſen Fächern von Vorteil. Der
Beſuch der im Anzeigenteil angekündigten neuen Kurſe des
Gabelsberger, Stenographenvereins von 1869 Ballonſchule,
die am 3., 4., 6. November beginnen, iſt zu empfehlen. Eine
vor=
herige Anmeldung iſt nicht erforderlich.
Korpulenz iſt unſchön, auch ungeſund
daher nehmen Sie früh, mittags und
Kerne, die Sie in Apotheken erhalten.
abends 2—3 Toluba=
I. K6.10072
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Wie aus dem
An=
zeigenteil erſichtlich, eröffnet die Stenographen=Vereinigung
„Gabelsberger” Handwerkerſchule, Ecke Karls= und
Nie=
der=Ramſtädter Straße, am Dienstag, dem 4., und Freitag, dem
d. M., neue Kurſe in Reichskurzſchrift unter Leitung
ſtatt=
lich geprüfter Lehrer der Stenographie. Anmeldung in der erſten
Stunde.
Im Maſchinenſchreib=Unterrichtslokal,
Karls=
ſtraße 23. Erdgeſchoß, werden Anmeldungen täglich
entgegen=
genommen. Die Erlernung erfolgt hier nach der bekannten
Zehn=
finger=Blindſchreib=Methode.
man Waldſpaziergänger iſt. In der gleichen
Voliers=
kleinſte Taubenpaar, eine indiſche Zwergtaube. Die letztiv
und daneben eine große Kollektion ausländiſcher und juf
Vögel wurden von Herrn Erdmann, Mühlſtraße.
In einem leider ſehr kleinen Käfig ſitzk ein für die
gerichteter großer Uhu aus den Karpathen, die großen
gelben Augen ſtarr auf die Beſucher gerichtet und hin
mit dem Schnabel hölzern klappernd. Auch ſeine kleinen,
ſter, die Waldohreule, und einige Falken ſind vertreten
Unter den zahlreichen ausländiſchen Zier= und F
ſind die ſeltenſten Arten vertreten. Darunter ſolche, dia
gut in unſerer Gegend eingelebt haben, die allerdings
nicht eingebürgert werden können, in der Voliere aben
gedeihen, ſich meiſtens auch fortpflanzen laſſen und i
durch wundervoll reich gefärbtes Gefieder, ebenſo wie
wieder durch eigenartigen Geſang erfreuen. Wir
ſeben=
langgeſchwänzten Königsglanzſtar und den ſehr lebendia9,
farbenglanzſtar in mehreren Exemplaren. Weiter ſind
eine große Anzahl von Farbenwellenſittichen. Dieſe kleinm,
pavageichen erfreuen ſich bekanntlich ſeit Jahren allergn/”
liebtheit der Vogelfreunde. Sie ſind in unzähligen a
hier vertreten. Blaue und roſa, weiße, gelbe und grinu
arten laſſen ihr ſtändig ſchwätzendes Gezwitſcher neben
größeren Raſſen der Singſittiche. Nymphenſittiche undd
köpfchen hören. Auch zwei ſprechende Wellenſittiche fiüf
ſtellt, von denen der eine über einen Wortſchatz von 5059
verfügen ſoll. In dem ſtändigen Gezwitſcher und Geſanon!.
dings ihre Sprache nicht zu verſtehen. Wundervoll im n0
ſind die Webervögel, darunter der bildhübſche kleine 20M
der zweimal im Jahre ſein Gefieder wechſelt. Vie
ſind die verſchiedenen Arten der Finken. Neben Prachttaüpt
ausgeſtellt Kronfinken, Kubafinken u. v. a. Arten. Eine im410
ſten Droſſelarten, die ſchöne Schamadroſſel, iſt in zuſi h
plaren vertreten. Weiter ſind ausgeſtellt Gelbbruſt,
ziu dalder
Marakana=Arara, Roſakakadu, amerikaniſche Spottdroſ!
Kardinäle, eine kaliforniſche Haubenwachtel uſw. uſm 1.
lich, alle einzelnen Arten oder Raſſen zu nennen. Unmamt
Die Beſucher mögen ſich — es lohnt ſich, Stunden dazu / 7M
nehmen — die einzelnen Vogelarten eingehend anſehen, 4.,10
den an jedem Tierchen ihre Freude haben. Außer He
mann haben ausgeſtellt in mehr oder weniger großzal",
tionen die Herren Dr. Gallus, Schnellbächern füin
Rühl Machwirth, Ohl, Lein, Klein, Beſt,,
Kirſchner, Schindel Neuß, Volk, RieAhetllu büt
Scharmann, Röver, Dr. Schuchhart.
rinten Grt
Eine vom Heſſiſchen Vogeſchutzverein liebenswürug ſmit
überlaſſene Abteilung für Vogelſchutz zeigt dem Beſechaltuſlen
Handhabung des praktiſchen Schutzes unſerer einheimiſchter/ 0000
welt.
Eine reich ausgeſtattete Tombola bietet Gelegenheint
Vögel und allerlei Dinge, die zur Vogelzucht gehörenny.
winnen.
wit
M
— Verein, der Freunde des Heſſiſchen
Landestheatr=
erſte Veraſtaltung im neuen Vereinsjahr gibt das
Lann=
am Donnerstag, dem 5. Nov. 1930, im Kleimm
20 Uhr eine Gedächtnisfeier für den im Vorjahre z 1fMl
nen Dichter Klabund, deſſen Kreidekreis auch hier viele ezg luß ſi Zeil
Aufführungen erlebte. Neben einem einleitenden Vo
Hern Werckshagen vom Landestheater werden HäyMiſn!
Körner und Profeſſor Ebert Dichtungen Klabunds
trag bringen. Die Veranſtaltung dient gleichzeitig als I
abend zur Gewinnung noch weiterer Mitglieder undt
die bereits gemeldeten Mitglieder hierzu gegen Vorze zutnz t end
in den letzten Tagen zugeſtellten Mitgliedsausweiskarttn
los Einlaßkarten für gute Plätze an der Kaſſe im Groſee
wo die Abgabe am Dientags 4. Nov. 1930. erfolt,it
nAcziüt bi6
zeitige Abholung der Einlaßkarten wird empfohlen.
Kaſſe werden auch Anmeldungen zur Mitgliedſchaft ennelun ſn
nommen und erhalten dieſe Mitglieder gegen. Entrichicnm ſe
Jahresbeitrages (10 Mk. für Einzelkarte und 20 Mk. f iſhücd ſt
lienkarte für 3 Perſonen) koſtenlos ſchon Karten für 2 Mhmitte
hufte der Be
M üier
anſtaltung.
— Trocken=Skikurſe des Skiklubs Darmſtadt-L
Zahlreich eingegangene Anmeldungen zwingen zur Dur
von zwei Trocken=Skikurſen. Die erſte Uebungsſtunde
beide Kurſe vereinigt und am Freitag, den 7. Novembed
41
Turnhalle Soderſtraße 30 durchgeführt. Für die Folgnl
HIic
dann die Kurſe auf die Mittwoch= und Freitagabendein
Wur
Uebungszeit und Turnhalle bleiben für beide Kurſe.
vermerkt. Die Kurſe umfaſſen je acht Stunden, daxu h
Unterrichtsſtunde über Pflege und Behandlung der Sch=s
und Bindungen. Zur erſten Stunde am 7. Novem
UWtin
us
Turnſchuhe und Gymnaſtikanzug mitzubringen. Die S
Uh
kann in der Turnhalle während Dauer der Kurſe aur
werden. Weitere Anmeldungen ſind an das Sportha) g
mann zu richten. Der Leiter des Kurſes gibt dort am 00
am
den 4. November, perſönliche Auskunft. (Näheres ſiehe A54/
Sicha
* Das Steinkohlenbergwerk und ſeine Gefahren. Zu einenzl Rilßs Niel de
iti.
Mih
über dieſes Thema hatte der Zentralverband deutſcher Kriegsbſe
und Kriegshinterbliebener für geſtern abend eingeladen. Der 2 w,knntz all
Herr Maul eröffnete die gut beſuchte Verſammlung und ernd
Referenten, Herrn Rett, ſogleich das Wort. In einem 1/8770
zweiſtündigen Vortrag brachte der Redner viel Neues und Mllmm
wertes vom Bergbau zu Gehör. Gerade durch die furchtbaremr”=
Raid
von Alsdorf und Friedrichsthal gewannen die Ausführung)
Hirm
Retts beſondere Bedeutung. Die Fülle intereſſanter Lichbilim
denen die Rede unterſtrichen wurde, trugen außerordentlich in
ſtändnis bei. Waren die Zuhörer von der Schwere des Bechlon
berufes überzeugt, als Herr Rett, der ſelbſt früher Bergmlime Uchli
Bilder aus dem täglichen Arbeitsleben des „Kumpels” zeigte 7 h0zückt
es alle Anweſenden zu tiefſt, als ſie auf der Leinwand Bildewe m 44
letzten beiden Unglücken ſahen, die ſo viele Menſchenleben Neokuitzih
haben. Am Ende des Vortrages erhoben ſich alle, um der 19h2 Zute
leute von Alsdorf und Friedrichsthal zu gedenken. Dm RP Ffa
wurde für ſeinen Vortrag ſtarker Beifall zuteil. Es wäre 90
wert geweſen, wenn die lehrreichen Ausführungen einer n09 R
Zuhörerſchaft hätten vermittelt werden können.
Kunſtnokizen.
ranſtaltungen, deren im Jachſternts. 2V
Ueber Werſe, Künſtler oder künſtleriſche:
die Redaktion ihr Urtell vor.
geſchiebt. behält
— Klavierabend Wilma Weyns. Wie
kannt, wird ſich die junge Pianiſtin Wilma We))? Herrn Kammermuſikers Weyns vom Landestheater9h
am Donnerstag, dem 6. November, abends 8 Uhr i0
Saal des Städtiſchen Saalbaues dem Darmſtädter Pu0l
malig vorſtellen Fräulein Weyns die nach 6jährige
an der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt als Schüle.
Herrn Willi Hutter im vorigen Jahre die heſſhe
prüfung für Muſiklehrer und Muſiklehrerinnen im 5od
Auszeichnung beſtanden hat, hat für dieſen Abend ”0
intereſſantes Programm gewählt. Dem Debut der zue”
ſtädter Künſtlerin, die noch ihr Studium in Paris vot.
Bi
nete, ſieht man allgemein mit großem Intereſſe entgeg‟
Kartenverkauf hat die Firma Konzert=Arnold, Eliſgb”.
übernommen.
Stuhlverſtopfung. Nach den an den Kliniken für ſ.
heiten geſammelten Erfahrungen iſt das natürliche =e. 7
Bitterwaſſer ein äußerſt wohltuendes Abführmittet.
Sonntag, den 2. November 1930
*Dorffriedhof an Allerſeelen.
zu Hewerbeuern, dem weltfremden Dorf im Odenwald,
dmitthl irm Dorf der Lebenden das Dorf der Toten: der
niederes Mäuerlein iſt gebaut um das Totendorf.
dhof
eum Ag” ſteht, im wehenden Gewand, die Madonna, die
hürelt; ein barockes verwittertes Steinbild. Rechts
Portal ſtehen mächtige Kaſtanienbäume. Lohend
links
kllattwerk. Es
it. Blatt um
fälltz Die Dorfſtraße
Ens Dorf der
inm
ſiuebar, die
ba=
zwiſchen den
Mad )nn
ſtbunteg Bäumen, des
nNhofs. 1
ieſer atne Odenwälder
riedhluit;zu allen Jah=
Im Winter
ten ſo
ee blütenrein
hern und den
den
ſrnen Kreuzen.
eln ſind Gäſte
ſchwan
ſerszeit. Letzte
zur 2
Zagebtgin holen ſie vom
Roycuſch dort auf
Im Früh=
Kinde Hirve.
iſtzſingenut Eſchilp=Tſchalp
Glütz in den hohen
ni der
Unde gelben
Pri=
uf blühl4t Im Sommer
w” bum9/ Aauernblumen
ſi gen G3 gr7: Brennende
und Klowurz. blaue
Nnzel und 1öne Margret,
„ndgühhk aut u.
Son=
ſirbel. /00 nun, zur
Al=
ſiſteele meit, hat ſich
en eine /f riedhof aber=
Zaubergarten
M R it
m indelt
üteit Wichti ſind die
Bäu=
n Körben und
nen
dottesacker
iMet
lieg in
Seiilse
Du men, Gräber zu
Feſt der Toten.
nelſicken 9
leiu inun kiten ſchimmernd.
die Aſtern,
Volt und ah.
ſpäten
Herb=
art lumengt
ſihauf je deleem Grab. Ein kleiner Garten der Liebe iſt nun
s0
in des
ſſerer uem Allütiekentag aber haben die Bauern, die Kleider der
r auus1ᛋ bunten Schränken und Truhen geholt. In
feier=
iet ſin Progubl, zieht die Schar der Dorfbewohner zum Garten
eſug roten. le zen, Symbole ewigen Lebens, brennen flackernd
räbenln BBetend und ſinnend ſtehen die grobknochigen
Bau=
die vauirmiten Bäuerinnen, die rotbackigen Kinder bei den
ern; bee ſprechend. Zwieſprache haltend mit den Toten.
ſprachtxaſtend mit Gott. Dem Ewigen ſind ſie heute alle
Freuer= und Wirkſchaftskalender
s die Zeit vom 1. bis 15. November 1930.
ſchneillter!
Aufbewahren!
Di4zcträge zur Landwirtſchaftskammer waren innerhalb
birt Lachen nach Erhalt der Umlagezettel, alſo im
allgemei=
ner!/4 Ende Oktober 1930 zu entrichten geweſen.
M.
Tag für die Entrichtung des Schulgeldes für die
Darm=
älſchöheren Schulen und die gewerblichen Fortbildungs=
Für den Monat Oktober 1930 an die Stadtkaſſe.
Schnfiſt bis 10. November 1930.)
zb.: Altzif ber Schonfriſt für die am 25. Oktober 1930 fällig
ge=
gegeu f wuaK vierte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut
Steuer=
m) beſiſhd über ſtaatliche Grundſteuer, Sondergebäudeſteuer und
Ge ur ſteuer für das Rechnungsjahr 1930/31
oh. Akye der Beſcheinigung an die Finanzkaffe, daß die
Suzue Der im Oktober 1930 abgeführten Steuerabzugsbeträge
mill; Summe der im Oktober 1930 einbehaltenen
Steuer=
bettzie übereinſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
All ſirang der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 16. bis
814ütlber 1930 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis zum
RM. nicht er=
1514ſn ber 1930 einbehaltenen Beträge 200.—
retclaben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung der
La heſrer für die in der Zeit vom 1. bis 31. Oktober
erfolg=
tendbimzahlungen. (Keine Schonfriſt.) Ferner Abführung
etsn Steuerabzugsverfahren einbehaltenen Reichshilfe der
Pllonen des öffentlichen Dienſtes und der Ledigenſteuer.
ing ob.: Zckühn, der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im
Abrechnungs=
versanm entrichtet wird.
du K.
du ob.: Aklif Her Schonfriſt für die Entrichtung des Schulgeldes für
dick amnſtädter höheren Schulen und die gewerblichen
Fort=
bil Aig=ſchulen für den Monat Oktober 1930.
b.: Mfls Ziel der Kirchen= und Kultusſteuer für 1930/31 laut
efaünt
ſuſch 9b. Vows ahlung auf die Vermögensſteuer 1936, vierte Rate.
intite.
19 Schonfriſt.) Landwirte, die die dritte Rate am 15.
Arm 1930 nicht zu entrichten brauchten, haben dafür jetzt,
famast.
am 1I. Movember 1930, zwei Naten auf einmal zu zahlen.
zu lsob.: Gülmmenſteuer= bzw. Körperſchaftsſteuer=Vorauszahlung
deiyen dwirtſchaft. (Keine Schonfriſt.)
A lob.: Eyxhung des Zuſchlags zur Einkommenſteuer für Einkom=
Ei ber 8000 RM. für ſolche Steuerpflichtige, die hauptſäch=
nahe. Sie ſpüren: Einmal m
erden auch wir hier ruhen. Wir
ſind alle Gäſte auf Erden, ſind Glieder einer großen Kette. Sind
Wanderer.
In dieſem Dorf der Toten ſind alle Bewohner einander gleich.
Alle ſchlafen den großen Schlaf. So ſind auch die Gräber einander
gleich. Jedwedes Bauerngrab iſt geſchmückt mit dem gleichen
Allerſeelen ...
ſchlichten, Kreuz aus dunklem Holz, darüber ſich zum Schutz ein
kleines Dächlein wölbt. Keinen Prunk gibt es in dieſem
Fried=
hof, wie es keinen Prunk im Leben dieſer Odenwälder Bauern
gibt. Nur Arbeit im ſteinigen Acker, ein Leben lang.
Mitten im Dorffriedhof aber ſteht das Mal deſſen, der den
Tod überwunden: ſteht majeſtätiſch und groß der Held von
Gol=
gatha. Und überm ſchmalen Portal grüßt den Eintretenden
troſtvoll und gütig die Mutter der Welt, die Mutter des Helden
von Golgatha.
Schön iſt der Odenwälder Dorffriedhof zur Allerſeelenzeit. B.
licky
. 9
hazu
nind
auge lob., Relt
St
ſirkünfte aus Landwirtſchaft beziehen. Näheres iſt aus
ſu chlagsbeſcheid zu erſehen.
ſinteuer für diefenigen veranlagten Steuerpflichtigen, die
ſtäSlich Einkünfte aus Landwirtſchaft beziehen. Näheres
in Zuſchlagsbeſcheid.
hafe der Aufſichtsratsmitglieder, und zwar derjenigen
tiFlichtigen, die hauptſächlich landwirtſchaftliches Ein=
konnin beziehen.
Näheres ebenfalls in dem Zuſchlagsbeſcheid.
H. W. Wohmann.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Er=
krankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind
am Sonntag, den 2. November 1930, folgende Aerzte zu deſſen
Vertretung bereit: Dr. med. Erb=Wenckſtraße 23, Tel. 1208;
Dr. med. Groß=Heinrichſtr. 49, Tel. 201; Dr. med. Weyell=
Hölgesſtr. 16, Tel. 253.
— Vereinigung für Vogelſchutz und =liebhaberei Darmſtadt
und Umgebung. Die Ausſtellung in der Turnhalle des
Realgym=
naſiums am Kapellplatz findet noch Sonntag und Montag
ſtatt.
Lokale Veranftaltungen.
enden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten.
Die bierunter erſche
keinem Falle irgendwſe als Beſprechung oder Kritik.
— Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof)
ver=
anſtaltet, wie aus der Anzeige erſichtlich, heute Sonntag abend
wieder Konzert und Tanz. Dieſe gemütlichen Abende im Hotel
Poſt finden ſtets beſonders ſtarken Zuſpruch Heute findet noch ein
Spezial=Haſen= und Reh=Eſſen ſtatt. Ein Teller Jägerſuppe
Reh=
ragout mit Kartoffelklößen, oder Suppe, Has im Topf, 4 Portion:
zuſammen nur 1 Mk. Bekannt erſtklaſſige Küche. Im Ausſchank
ſüßer Traubenmoſt. Spezial Diſchinger Export. (Siehe bitte
geſtrige Anzeige.)
Tageskalender für Sonntag, den 2. November 1930.
Heſſ, Landestheater, Großes Haus, 17.30 Uhr, TV 2:
„Tröiſtan und Jſolde‟.
Kleines Haus. 20 Uhr, B 3 lund
II: „Miſſiſſippi”,
den Probenächten: Oxpheum. 834 Uhr: „Der Brauch von
— Konzerte: Schloßkeller, Café Oper,
Zum Datterich, Reſt. Bender, Maxim, Alte Poſt, Reſt. Anton
Graf, Rummelbräu, Schul Haferkaſten. Spaniſche Bodega,
Stadt Malaga. Bismarck=Eck Reichshof, Sportplatz=Reſtaurant
am Böllenfalltor, Hotel Poſt, Rheingauer Weinſtube.
Lud=
wigshöhe. — Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſpiele. — Fi lm=Morgenfeier, vorm. 11.15
Uhr: Helia und Union=Theater.
Geſundheik, Nerven, Arbeitskraft
ſind. Ihr Kapital. Erhalten Sie es ſich durch die konzentrierte
Edel= und Kraftnahrung Ovomaltine. Sie ſchafft geiſtige und
körperliche Energien und wird auch von geſchwächten
Verdauungs=
organen ausgezeichnet vertragen. Die gute Wirkung zeigt ſich ſofort.
Orginaldoſen mit 250 Gramm Inhalt zu 2.70 RM. 500 Gramm
5.— RM., in allen Aptoheken und Drogerien erhältlich. Gratis=
(I.58
probe und Druckſchrift durch die Fabrik:
Dr. A. Wander G. m. b. H., Oſthofen=Rheinheſſen.
Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 1. Nov. Reformationsfeier. Der
Refor=
mationstag wurde hier in durchaus würdiger Weiſe begangen. Am
Vormittag fand im Gotteshauſe eine Jugendfeier ſtatt, bei der der
Orts=
geiſtliche über die Worte: „Halte, was du haſt, daß niemand deine
Krone nehmer ſprach, und die Kinder auf die Begebenheiten vor 400
Jahren hinwies und beſonders auf das Wirken Luthers von der Feſte
Koburg aus einging. Lutherlieder im Wechſelgeſang ein Sprechchor
und Deklamationen gaben der Feier ein ernſtes Gepräge und auch die
in größerer Anzahl erſchienenen Erwachſenen waven erbaut von dem
Verlauf der Veranſtaltung. Der Tag war im übrigen ſchulfrei und wird
das Reformationsfeſt wohl in Zukunft in gleich ähnlicher Weiſe
began=
gen werden. Abends 8 Uhr fand zum erſtenmal ein liturgiſcher
Abend=
gottesdienſt für die erwachſenen Glieder unſerer Gemeinde ſtatt und
ſchloß ſich hieran eine Feier des hl. Abendmahls.
J. Griesheim, 1. Nov. Am kommenden Montag findet unſer Herbſt=
Jahrmarkt ſtatt. Der Markt hat ſeine frühere Bedeutung ſchon ſeit
Jahrzehnten verloren. Nur noch die Luſtbarkeiten, die ſchon ſeit Jahren
an dem vorausgehenden Sonntag ſtattfinden, und einige wenige
Markt=
ſtände erinnern noch an längſt vergangene Herrlichkeiten. — Die bieſige
Arbeitsgemeinſchaft der Geſangvereine, Germania”, „Liedertafel” und
„Sängerbund” tritt am Sonntag, den 7. Dezember d. J., zum erſten
Male mit einem größeren Konzert an die Oeffentlichkeit. Zum
Vor=
trag kommen Maſſenchöre (170 Mann), Kunſtchöre und Vollslieder. Die
Vorbereitungen zu dieſem erſten größeren Unternehmen ſind zurzeit
im Gange. Bei der ausgezeichneten Verfaſſung der in Betracht
kom=
menden Geſangvereine dürfte den Beſuchern zweifellos ein großer
Ge=
nuß ſicher ſein. — Die hieſige Ortsgruppe des Heſſ. Fechtvereins „
Wai=
ſenſchutz” hat ſich dazu entſchloſſen, zu Weihnachten eine
Wohltätig=
keitslotterie zu veranſtalten. Der Preis der Loſe beträgt 50 Pfg., mit
dem Verkauf derſelben ſoll in den nächſten Tagen begonnen werden.
Der Geſamtwert der Preiſe beträgt 600 Mark; der erſte Preis ſtellt
einen Wert von 100 Mark dar. Die Lotterie verfolgt den Zweck, armen
Waiſen, Halbwaiſen und ſonſtigen bedürftigen Perſonen eine
Weih=
nachtsfreude zu bereiten. Es empfiehlt ſich deshalb, durch lebhaften
An=
kauf der Loſe dieſem Wohltätigkeitswerk zugunſten der Armen
Unter=
ſtützung angedeihen zu laſſen.
Cp. Pfungſtadt, 1. Nov. Todesfall. Im 81. Lebensjahre iſt
Landwirt Adam Niehl 4. Altveteran von 1870, geſtorben. — Dieſer
Tage konnte die Witwe Eliſabeth Ade in der Lindenſtraße ihren 86.
Geburtstag begehen.
Aa. Eberſtadt, 1. Nov. Einbruchsdiebſtahl. In
Abweſen=
heit einer in der Unteren Wieſenmühle am Eingang des Mühltals
woh=
nenden Familie wurde ein größerer Einbruchsdiebſtahl verübt. Unter
anderem wurden Wäſche= und Kleidungsſtücke ſowie ein Nadioapparat
geſtohlen. — Die Riolarbeiten im hieſigen Gemeindewald nehmen
in der kommenden Woche ihren Anfang.
Unfall. In einer
hie=
ſigen Fabrik kam ein Arbeiter in eine Maſchine und wurde verletzt.
Er kam in das Darmſtädter Krankenhaus.
— Die Arbeiterwohlfahrt
hält am Sonntag nachmittag (2. November) in der „Harmonie” einen
Märchennachmittag für Kinder ab. — Das Forſtamt
Eber=
ſtadt hält am kommenden Dienstag auf der Burg Frankenſtein eine
Streulaubverſteigerung ab. In dieſem Jahre wird auch das Laub von
den Wegen der Forſtorte Marienhöhe und Wildbrandshöhe
mitver=
ſteigert.
— Nieder=Ramſtadt, 31. Okt. Krüppellehrlingsheim. In
der letzten Nummer (43) der Süddeutſchen Schuh= und Lederzeitung
wird mitgeteilt, daß nach dem Bericht des Vorſitzenden des Geſellen=
Prüfungsausſchuſſes ſämtliche 9 Prüflinge aus dem
Schuhmacherhand=
werk mit der Note „ſehr gut” beſtanden haben. Unter den Prüflingen
war zum erſtenmal auch ein Schützling unſeres Heims. Schon mit ſechs
Jahren kam derſelbe in unſere Krüppelklinik. Dort wurde ſeine
Heil=
behandlung ſowohl als auch ſeine Volksſchulbildung durchgeführt und
abgeſchloſſen. Als im Anfang des Jahres 1928 unſer Lehrlingsheim
eröffnet werden konnte, gehörte er zu den 7 erſten jugendlichen
Hand=
werkern, denen wir berufliche Ausbildung und Heimat boten. — Im
vergangenen Sommer konnten wir ſchon einmal einen unſerer jungen
Leute mit abgeſchloſſener Büroausbildung entlaſſen, die ihm bei uns
zuteil geworden war. Der Betreffende hatte, ehe er zu uns kam, als
Landwirt gearbeitet und beim Maſchinendreſchen den linken Arm
ver=
loren. Dadurch war er für ſeinen Beruf untauglich geworden. So kam
er zu uns ſtellte ſich mit feſtem zielbewußtem Willen um und arbeitet
heute in Darmſtadt bei einer größeren Behörde.
G. Ober=Namſtadt, 1. Nov. Gemeinderatsſitzung. Das
Kreisamt Darmſtadt hat mit Verfügung vom 25. September d. J.
mit=
geteilt, daß das Landwirtſchaftsamt noch im Herbſt dieſes Jahres
Maß=
nahmen zur Bekämpfung der außerordentlich ſtarken Mäuſeplage
durch=
führen wird. Die hierbei entſtehenden perſönlichen Koſten der
Arbeits=
kolonne werden auf die Gemeindekaſſe übernommen und die
Arbeits=
kolonne ſpäter durch die betreffende Kommiſſion aus ausgeſteuerten
Arbeitsloſen gebildet. — Bei den Waſſerrohrverlegungsarbeiten in der
Stettbach iſt Kulturſchaden entſtanden, der nach den vorgelegten
Berech=
nungen der Verwaltung vergütet werden ſoll. Es liegt ein Angebot
vor, gelegentlich der demnächſtigen Einrichtung eines elektriſchen
Ge=
läutes in der hieſigen evangeliſchen Kirche gleichzeitig eine
Feuerglarm=
anlage einzurichten. Dieſe käme entſchieden billiger als eine andere
An=
lage ähnlicher Art, obwohl ſie ebenfalls für eine Alarmierung
vollkom=
men ausreiche. Dem Angebot ſoll näher getreten werden, da die
der=
zeitige Alarmierung der Feuerwehr bei Brandfällen uſw. durch
Horn=
ſignale abſolut nicht mehr genügt. Für die Erweiterung der
Waſſer=
leitung in der Brückengaſſe werden die Rohrgrabenarbeiten dem
Unter=
uehmer Georg Obmann 4. als Wenigſtfordernden zum Angebotspreiſe
übertragen mit der Maßgabe, daß Obmann hierbei mindeſtens drei
ausgeſteuerte Arbeitsloſe beſchäftigen muß. Die Rohrverlegungsarbeiten
werden dem Wenigſtfordernden Konrad Hirſch zum Angebotspreiſe
über=
tragen. Das im Forſtort Schorrsberg des Gemeindewaldes angefallene
Windfallnutzholz wird der Firma 6. Stühlinger Nachf. Reinheim. zum
Angebotspreis abgegeben. Die Notſtandsarbeiter ſuchen um
Lohn=
erhöhung nach. Der Gemeinderat bewilligt daher für die Dauer der
Wieſengrabenarbeiten eine B5prozentige Zulage, die bei anderer
Be=
ſchäftigung wieder in Wegfall kommt.
Bb. Bensheim, 1. Nov. Zu dem bisher myſteriöſen Todesfall des
Maſchinenhändlers Sehfert, der die Gemüter vielfach ſtark erregt hat,
iſt durch die gerichtliche und gerichtsärztliche Unterſuchung einwandfrei
feſtgeſtellt worden, daß es ſich zweifellos um einen Unglücksfall handelt.
Der Verſtorbene iſt tatſächlich in dem Mühlgraben in Schönberg
er=
trunken und hat eine Beraubung ſich nicht ergeben.
A. Groß=Rohrheim, 1. Nov. Leichenländung. Im hieſigen
Gemarkungsbereich wurde am Rhein die Leiche eines 15—17jährigen
Burſchen geländet. Vermutlich handelt es ſich um die Leiche eines
Schiffsjungen, der vor zwei Wochen bei Mannheim ertrank. Die Leiche
wurde hierher ins Leichenhaus verbracht.
— Hirſchhorn, 1. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
31. Oktober 1,34 Meter, am 1. November 1.45 Meter.
Ein nachträgliches Wortzzum Weltspartag!
Wir wünschen dem Weltspartag guten Erfolgl zu bringen; denn ein Notgroschen für unvorher-
und hoffen, daß=durch ihn viele Männer und gesehene größere Ausgaben ist ebenso wichtig
Frauen veranlaßt werden, einen Teil ihrer Ein- und ebens0 nötig, wie die Vorsorge für den Fall
des vorzeitigen Todes durch Lebensversicherung.
nahmenrerelmäßig zur Sparkasse oder zur Bank
rsicherungs-Unternchm ingen in Deutschland
Seite 8
Sonntag, den 2. November 1930
Unser großer
PREIS-ABBAU-VERKAUR
War bis jetzt ein voller Erfolg. Unsere werte Kundschaft ist davon überzeugt, wenn wir auf die äußerst kalkulierten Preise nochmall
100, Rabatt geben, daß dieses wirklich etwas Besonderes ist.
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HERMANN ROSENTHAL Darmstadt, Ludwigsplats
AEH
Unſer Carl: Wilhelm hat heute
zwei Brüderchen bekommen.
In dankbarer Freude
Rechtsanwalt Dr. Süß u. Frau
Liſelotte, geb. Zimmer.
Michelſtadt i. O.
1. Nov. 1930.
UHRE VERLOBUNG
ZEIGEN AN
1
H. UAOER
W.RITTWEOER
DARMSTADT
3. NOV. 1930
FRANKENSTEINSTR. 44
BESSUNGERSTR. 91
(16046)
Lina Petri
Karl Werner
Verlobte
Groß.,Gerau
Auguſt Bebelſtr. 8
Darmſtadt
Ploenniesſtr. 9
2. November 1930.
Die Eheleute Rich. Ebel und Frau
Anna, Joſepha. geb. Nowack,
Wenckſtr. 2, begehen am 4. Nov.
das Feſi der =
Silbernen Hochzeit.
Für erwieſene
Aufmerkſam=
keiten anläßlich unſerer
Ver=
mählung danken wir herzlichſi.
Karl Zimmer u. Frau
Gretel, geb. Born.
Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung erwieſenen
Auf=
merkſamkeiten danken herzlich
Adam Daum und Frau
Anna, geb. Hufnagel.
Seeheim a. d. B., im Oktober 1930.
Alfred Kirchhausen
Drene Kirchhausen, geb. Bodenheimer
Vermählte.
Darmstadt, 2. November 1930.
Wendelstadtstraße 1.
u6041
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe inniger Teilnahme
bei dem Ableben unſeres lieben Entſchlafenen
danken wir herzlichſt. Unſeren beſonderen Dank
dem Kirchenchor St. Eliſabeih, dem
Geſang=
verein „Tiederkranz”, dem Verband der
Sekre=
täre, dem Eiſenbahnverein und ſeinen Herren
Kollegen der Verkehrskontrolle II für die
herz=
lichen, ehrenden Worte bei ihrer
Kranznieder=
legung, ſowie den Barmherzigen Brüdern des
Herz=Jeſu=Hoſpitals für ihre liebevolle Pflege
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Käthe Krämer und Kinder.
Darmſtadt, den 1. November 1930.
Ruthsſtraße 7.
16070
Plötzlich und unerwartet verſchied
geſtern unſer lieber Vater,
Schwie=
gervater, Großvater und Onkel
Peter Neu
Händler
im Alter von 60 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Hch. Klingler
Familie Jakob Neu
Marie Neu
Johannes Neu
Georg Neu.
Darmſtadt, den 1. November 1930.
Sackgaſſe 7½
Die Beerdigung findet Montag,
den 3. November 1930, nachmittags
um 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtatt.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen ſagen innigſien Dank
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Geiß.
Reinheim (Heſſen), den 1. November 1930.
(EJ.1euos)
Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim
Hinſcheiden unſerer lieben, unvergeßlichen Mutter,
Schwiegermutter und Großmitter
Frau Luiſe Friedrich, geb. Hild
ſagen wir hiermit allen Beteiligten innigſten Dank.
Beſonderen Dank Schweſter Lini fürdie liebevolle Pflege,
Herrn Pfarrer Römheld für die Troſteswoxte am Grabe,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Familien Friedrich und Bohländer.
Sandbach i, O. und Ernſt=Ludwig=Heilſtätte. (16197.
Am 4. November vderſchſed unſer
langjähriges, treues Miglied
Kamerad
Hugo Strauß
Kaufmann
Die Beerdigung findet ſiatt am
Montag, 3. Nov., nachm. 2 Uhr
auf dem Friedhof der iſraelitiſchen
Religlonsgeſelſchaft.
(16121
Wir bitten die Kameraden um recht
zahlreiche Beteiligung.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme, ſowie für die
reichen Blumenſpenden anläß,
lich des Heimgangs unſeres
teueren Entſchlafenen ſagen
herz=
lichen Dank. Auch ſei gedankt
Herrn Pfarrer Weiß für die zu
Herzen gehende Grabrede.
Im Namen
der trauernden Sinterbliebenen:
Ludwig Spengler u. Familie.
Darmſiadt. Tannenſtraße 5. (16094
Ke
mit 20 Platten fü
45 ℳN abzg. Daniel.
Heinheimerſtraße
Nr. 100, 1. Stock.
Nach längerem Leiden verſchied heute ſanft mein
innigſigeliebter Mann, mein herzensguter Vater,
unſer lieber Bruder, Schwager, Onkel und Neffe
Herr
Hugo Strauß.
JmNamen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Clara Strauß, geb. Frank.
Ruth Strauß.
Darmſtadt, Alicenſir. 3, Frankfurt, Kapſtadt, Bingen, Göln,
London, Schweinfurt, den 1. November 1930.
Die Beerdigung findet ſtatt am Montag, den 3. November,
nach=
mittags 2 Uhr, vom Eingang des Friedhofes der iſraelitiſchen
Religionsgeſellſchaft.
(13116
Blumenſpenden dankend verbeten.
Kragers
u. Büf
gen.
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Nummer 303
Tgtllbbiſt
Sonntag, den 2.
Feſthalten am Tprozenkigen Pfandbriefkyp.
Der geſtern zu einer ſeiner planmäßigen Sitzungen
zuſammenge=
tretene Sonderausſchuß für Hypothekenbankweſen des Zentralverbandes
des Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes (E.V.) hat ſich u. a. mit der
Frage des Zinstyps befaßt. Entſprechend ſeiner bisherigen
Stellung=
nahme hält er trotz der ſchwierigen gegenwärtigen Kapitalmarktlage an
ſeiner früheren Empfehlung gegenüber den Hypothekenbanken feſt, bis
auf weiteres nicht mehr als 7prozentige Schuldverſchreibungen
auszu=
geben. Der Sonderausſchuß will mit dieſem ſeinem Entſchluß nicht
zu=
letzt das vom Standpunkt des Realkredites Erforderliche zum Gelingen
der im Rahmen der von der Reichsregierung und der Oeffentlichkeit
ſowie ſonſtigen Wirtſchaftskreiſen in Angriff genommenen
Preisſen=
kungs= und Verbilligungsaktion beitragen, auch auf die Gefahr hin,
daß dadurch vorübergehend eine gewiſſe Einſchränkung der
Geſchäfts=
tätigkeit notwendig werden ſollte. Dabei iſt er ſich naturgemäß
be=
wußt, daß das erſtrebte Ziel der allmählichen Zinsverbilligung nur
durch ein gleichmäßiges Vorgehen aller beteiligten Inſtitute und
Stel=
len erreicht werden kann und im Endeffekt von der allgemeinen
Geſtal=
tung des Kapitalmarktes abhängig iſt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 29. Oktober 1930. Die
auf den Stichtag des 29. Oktober berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſtiſchen Reichsamtes hat ſich mit 120,6 gegenüber der Vorwoche
(119,8) um 0,7 v. H. erhöht. Von den Hauptgruppen iſt die Inderziffer
für Agrarſtoffe um 1,8 v. H. auf 1110 (109,0) geſtiegen. Die
Index=
ziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hat mit 114,0 (113.9)
leicht angezogen, während diefenige für induſtrielle Fertigwaren weiter
auf 146,3 (146,4) nachgegeben hat.
Verordnung über Einfuhrſcheine vom 31. Oktober 1930. Der
Reichs=
miniſter der Finanzen und der Reichsminiſter für Ernährung und
Land=
wirtſchaft haben durch Verordnung vom 31. Oktober 1930 auf Grund des
Artikels 5 III des Geſetzes über Zolländerungen vom 15. April 1930
(Reichsgeſetzblatt I Seite 131) beſtimmt, daß Anmeldungen zur Ausfuhr
von Müllereierzeugniſſen aus Weizen und Spelz, von Malz aus Weizen,
Spelz oder Gerſte, ſowie von Graupen, Grieß, Grütze, Mehl und
Flocken aus Gerſte und von Müllereierzeugniſſen aus Hafer mit dem
Anſpruch auf Erteilung von Einfuhrſcheinen mit Wirkung vom 5.
No=
vember 1930 an nicht mehr zuläſſig ſind.
Verordnung über Einfuhrſcheine vom 31. Oktober. Der
Reichs=
miniſter der Finanzen und der Reichsminiſter für Ernährung und
Land=
wirtſchaft haben durch Verordnung vom 31. Oktober 1930 beſtimmt, daß
Anmeldungen zur Ausfuhr von Müllereierzeugniſſen aus Weizen und
Spelz, von Malz und Weizen, Spelz oder Gerſte ſowie von Graupen,
Gries, Grütze, Mehl und Flocken aus Gerſte und von
Müllereierzeug=
niſſen aus Hafer mit dem Anſpruch auf Erteilung von Einfuhrſcheinen
mit Wirkung vom 5. November 1930 an nicht mehr zuläſſig ſind.
Fuſion Lokomotivfabriken Krauß und Maffei. Die Verhandlungen
über eine Zuſammenfaſſung der Krauß und Co. A.=G. und der J. A.
Maffei A.=G. ſollten anfangs nächſter Woche beendet werden, nachdem
die Frage der juriſtiſchen Form des Zuſammenfaſſungsergebniſſes noch
offen war. Nunmehr iſt eine Vollfuſion beabſichtigt. Die
Verhand=
lungen der Oeſterreichiſchen Eiſenbahnverkehrsanſtalt wegen Verkaufes
der ihr gehörenden Aktienmehrheit von über 3 Mill. RM. Nennwert
der Lokomotivfabrik Krautz A.=G. in München an die DD.=Bank. bzw.
die ihr naheſtehende Lokomotivfabrik Maffei in München, haben zu
einer Verſtändigung geführt.
Süddeutſche Drahtinduſtrie A.=G., Mannheim=Waldhof. Die. in
Köln abgehaltene H.=V. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß für
1929/30. Auch die Geſellſchaft ſei von der rückläufigen Konjunktur
be=
troffen worden. Der Auftragsmangel ſei ſo ſtark aufgetreten, daß
zeit=
weiſe einzelne Abteilungen ſtillgelegt werden mußten, während im
gro=
ßen und ganzen ſchon ſeit längerer Zeit in Kurzarbeit gearbeitet wurde.
Auch preislich, ſei die rückläufige Bewegung, insbeſondere im
Ausfuhr=
geſchäft recht ſtark geweſen.
Münchener Lichtſpielkunſt A.=G., München. (Emelka.) Bekanntlich
ſteht dem Reich ein Optionsrecht auf 2,6 Mill. RM. Aktien der Emelka
gegenüber der Commerz= und Privatbank zu. Dieſes Optionsrecht hat
das Reich geſtern auf eine unter Führung des Kommerzienrats Kraus=
München ſtehende Gruppe unter teilweiſem Verzicht des Reiches auf die
ihm gegen die Emelka zuſtehenden Forderungen übertragen. Durch den
hierüber abgeſchloſſenen Vertrag iſt die Lebensfähigkeit der Emelka
unter deutſcher Verwaltung als ſelbſtändiges Unternehmen mit
deut=
ſcher Produktion ſichergeſtellt. Damit hat ſich das Reich ohne jede
geld=
liche Verpflichtung für die Zukunft von ſeiner Intereſſennahme an der
Emelka wieder gelöſt.
Img
Aunerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 1. Nov.:
Getreide. Weizen: Dez. 76½, März 81½, Mai 82½8, Juli
83.75: Mais: Dez. 72.75, März 76½, Mai 78.50, Juli 79½;
Hafer: Dez. 33.50, März 35½, Mai 37; Roggen: Dez. 47, März
51.25, Mai 5338.
Schmalz: Nov. 10.85, Dez. 10.55, Jan. 10.35.
Speck, loko: 14.50.
Schweine, leichte 8.65—9.00, ſchwere 9.00— 9.15;
Schweine=
zufuhren: Chicago 11 000, im Weſten 29000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 1. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 12.35; Talg, extra, loſe 4.75.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 96½, Hartwinter,
neue Ernte 88½; Mais, loko New York 92.75; Mehl, ſpring
wheat clears —; Getreidefracht: nach England 1,6—2,3 Schill.,
nach dem Kontinent 6—7 Cents.
Kakao. Tendenz: willig; Umſätze: 22; Loko: 6½;
Novem=
ber 5.98. Dezember 6.12, Januar 6.23, März 6.43, Mai 6.62,
Juli 6.80, September 6.98.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim am 1. November waren 308
Tiere zugeführt worden. Verkauft wurden 196 Stück, und zwar
Milch=
ſchweine das Stück von 9—13 Mk., Läufer das Stück von 18—33 Mk.
Marktverlauf flau.
Produktenberichte.
— Mainzer Produktenbericht. Großhandelsein 8preiſe per 10
Kilo loco Mainz am Freitag, den 31. Oktober 1930: Weizen 26,50
bei 75 Kilo Hektolitergewicht, rheinheſſiſcher Roggen 16—16,50, Hafer
ohne Umſatz, Braugerſte 19—22. Induſtriegerſte 17—17,50, Futtergerſte
16—16,50, Malzkeime 10—10,50, ſüdd. Weizenmehl Spezial 0 41,90,
Rog=
genmehl 60prozentig 25,50—26,25, Weizenkleie fein 6,75, Weizenkleie grob
7,50, Roggenkleie 7, Weizenfuttermehl 8,75, Biertreber 10—10,50,
Erd=
nußkuchen 11,75—12. Kokoskuchen 13,25—16,75, Palmkuchen 8,75 h:s
9,25, Napskuchen 8,75—9,50, weiße Bohnen 32. Tendenz: Weiterhin
ruhig.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. In der Berichtswoche kam
die Aufwärtsbewegung der Preiſe zum Stillſtand, was auf die mildere
Witterung zurückgeführt wurde, da hierdurch die Zufuhren wieder etwas
größer wurden. Der Verkauf war weiterhin ſehr ſchwach. Im
ein=
zelnen notierte: Auslandsbutter 1 Faß (50 Kg.) 1.70, einhalb Faß
1,72. in Halbpfundſtücken 1,75 RM. Deutſche Molkereibutter i
Faß
1,52, per 50 Pfd.=Packungen 1,53, in Halbpfundſtücken 1,55 RM. das
Pfund im Großhandelsverkehr.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Der hieſige Markt iſt aus den
bekannten Gründen andauernd feſt. Wie bereits angekündigt, haben ſich
weitere recht beträchtliche Preisſteigerungen ergeben, wobei jedoch zu
be=
achten iſt, daß ab heute die Preiſe loco Frankfurt a. M. notiert werden.
Die Umſatztätigkeit konnte allerdings nur in Kühlhauseiern lebhaftere
Formen annehmen, während friſche Ware ſehr ſchleppendes Geſchäft
hatte. Die Zufuhren waren zum Teil ſo gering, daß Notierungen nicht
feſtgeſtellt werden konnten. Es notierten in Pfg. der Stück: Italiener
nicht am Mackt. Bulgaren 13.50—14,50. Jugoſlawen 13 50—14.50.
Ru=
mänen 13.25—14.00. Ruſſen nicht am Markt, Polen 12.50—13.00.
Chi=
neſen 10.00—12.00, Holländer 16.00—19,00. Dänen 15.50—18,50. Belgier
18,00—19,00, Franzoſen nicht am Markt, Schleſier nicht am Markt,
Bahern nicht am Markt, norddeutſche 14.00—16.00. Kühlhauseier:
Numänen 12.00—
12.50. Holländer 14 00—14,50. Bulgaren 12.50—13.00.
Berliner Produktenbericht vom 1. November. Die
Wochenſchluß=
börſe nahm einen ſchwächeren Verlauf. Auf dem inzwiſchen erreichten
Preisniveau zeigt ſich ſtärkere Verkaufsluſt der Landwirtſchaft, das
herauskommende Angebot war jedoch nur zu 1—2 Mark niedrigeren
Preiſen als geſtern unterzubringen. Die Mühlen haben ſich in den
letzten Tagen ziemlich gut verſorgt; da andererſeits das Mehlgeſchäft
eine Beruhigung erfahren hat, erfolgten Anſchaffungen nur vorſichtig.
Der Feiertag in Südweſtdeutſchland beeinträchtigte gleichfalls das
Ge=
ſchäft. Am Lieferungsmarkte ergaben ſich für Weizen und Roggen
Preisrückgänge bis zu 2,50 Mark. Weizen= und Roggenmehle haben
trotz entgegenkommender Mühlenofferten ruhiges Geſchäft. Hafer iſt
in allen Qualitäten reichlicher angeboten, auch feine Sorten waren nur
bei Preiskonzeſſionen der Verkäufer unterzubringen. Gerſte ruhig, feine
Braugerſten finden vereinzelt Beachtung.
Frankfurker und Berliner Effeklenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. November.
Die Wochenſchlußbörſe zeigte in ihrer Kursgeſtaltung eine weiter
abſteigende Kurve. Die Kuliſſe war infolge der Orderloſigkeit und der
ungünſtigen Lage ſtark reſerviert und ſchritt z. T. zu weiteren Abgaben.
Verſtimmend wirkten die zumeiſt ſchwächeren Auslandsbörſen und die
unzulänglichen Erklärungen von Siemens und A.E.G. Das Geſchäft
bewegte ſich in den engſten Grenzen. Material wurde wieder an den
Markt gegeben, doch nahm es keinen größeren Umfang an, genügte
aber, um erneute Abſchwächungen von 1—2 Prozent gegenüber der
geſtrigen Abendbörſe herbeizuführen. Im allgemeinen war man jedoch
etwas beruhigter; eine gewiſſe Widerſtandskraft im Grundton der Börſe
war unverkennbar, die ſich auch in der Kursgeſtaltung einzelner Werte
ausdrücken konnte. Nur in Südd. Zucker kam bei einem Verluſt von
4 Prozent etwas mehr Mare heraus. Die evtl. 2proz.
Dividendenreduk=
tion wirkte ſich hier ſehr ungünſtig aus. Am Elektromarkt waren
Sie=
mens und Gesfürel je 1½ Prozent gedrückt, während ſich Schuckert,
Licht und Kraft und A.E.G. behaupten konnten. Am Chemiemarkt
beſtand für Metallgeſellſchaft etwas Intereſſe bei einem Gewinn von
1 Prozent. J. G. Farben lagen knapp gehalten. Der Montanmarkt
hatte ebenfalls nur kleinſte Umſatztätigkeit. Am variablen Markt machte
ſich Nachfrage nach Junghans mit plus 134 Prozent geltend.
Kunſt=
ſeideaktien und Schiffahrtswerte wenig berändert. Am Bankenmarkt
hielt die etwas verſtärkte Abgabeneigung an. Die Verluſte gingen
er=
neut bis zu 1½ Prozent. Nur Barmer Bank lagen leicht erhöht.
Ren=
ten ſtill. Schutzgebiete waren weiter angeboten und abbröckelnd. Der
Pfandbriefmarkt wies bei kleinſten Umſätzen kaum Veränderungen auf.
Im Verlaufe konnte ſich die Stimmung etwas beſſern. Die Kuliſſe
ſchritt zu einigen Deckungen. Es ſtellten ſich Kursavancen bis zu 1
Pro=
zent ein, wobei namentlich Metallgeſellſchaft im Vordergrunde ſtanden.
Der Schluß der Börſe war nach vorübergehend erneuter Abſchwächung,
wovon in erſter Linie Elektrowerte betroffen wurden, wieder
gering=
fügig erholt. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 Prozent weiter ve
ſteift. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1966, gegen
Pfunde 20,387/s. London=Kabel 4.,8583, —Paris 123,79, —Mailand 92,81,
—Madrid 43,80, —Schweiz 25,031/s, —Holland 12,06½.
Berlin, 1. November.
Die heutige Wochenſchlußbörſe eröffnete in ſchwächerer Haltung.
Da Orders von außenſtehender Seite nicht eingegangen waren, genügte
ſchon kleines Angebot, um mehrprozentige Abſchläge herbeizuführen.
Einige ungünſtige Momente, wie der matte Schluß der New Yorker
örſe, die anhaltende Erörterung der Dividendenausſichten bei den
Elektropapieren, für die die unveränderte R.W. E.=Dividende allerdings
als freundlicheres Zeichen angeſehen wird, ferner die ungünſtige Lage
am Röhrenmarkt und die 1prozentige Dividendenreduktion bei Klöckner,
löſten Verſtimmung aus. An der Vorbörſe wollte man einen
Baiſſe=
angriff am Kalimarkt beobachten, jedenfalls hörte man Salzdetfurth
zirka 6 Prozent unter dem geſtrigen Schlußkurs nennen. Viel beachtet
wurde in dieſem Zuſammenhange eine Zeitungsmeldung über
Ent=
laſſungen im Wintershall=Konzern, die durch Ueberfüllung der Läger
und den augenblicklich verſchlechterten Kaliabſatz nötig geworden ſeien.
Obwohl die erſten Kurſe nicht ganz ſo ſchwach wie vorbörslich taxiert
lagen, betrugen die Abſchwächungen im allgemeinen bis zu 2½ Prozent.
Montanwerte waren, wohl im Zuſammenhang mit dem hohen
katho=
liſchen Feiertag, recht ruhig veranlagt. Im Verlaufe wurde es auf
Deckungen zirka 1—1½ Prozent feſter. Später trat vorübergehend ein
leichter Rückſchlag ein, der jedoch bald überwunden wurde. Lediglich
Chade=Aktien verloren im Verlaufe 3 Mark. Durch feſte Haltung fielen
Karſtadt mit einem Gewinn von 4 Prozent auf. Dieſes Papier, das ſich
ſchon in den letzten Tagen in New York durch eine beachtliche
Wider=
ſtandsfähigkeit auszeichnete, wurde von guter Seite ſtärker begehrt.
An=
leihen knapp gehalten, Ausländer ſtill.
Der Geldmarkt in der vergangenen IN
(Ultimoverſteifung.)
Der Ultimo brachte erwartungsgemäß eine wes
nung am Geldmarkte, während die Konſolidierung;,
markt einige Fortſchritte machen konnte. Ein Geldrügel
Auslande nach Deutſchland war bis jetzt noch nich
Maße zu beobachten, doch ſchien ſich die Umſchichtung,
friſtigen Auslandsverſchuldung fortzuſetzen. Franzs;
dürften weiter zurückgezahlt worden ſein, wogegen
engliſcher, holländiſcher und ſchweizeriſche Seite ſtärk:,
von den Banken in Anſpruch genommen wurden.
ſtand einige Deviſennachfrage, die im weſentlichen
wendigkeit der Geldbeſchaffung zum Ultimo zurückt
Die Reichsbank konnte jedenfalls wieder vollkommen
ventionstätigkeit verzichten und den Markt ſich ſelllnf
derungen bei kleinem Angebot wieder etwas erh
Ebenſo wurde Reportgeld zu dem um 1½ Prozent
geſucht. Am Privatdiskontmarkt hielt das Angeboaz.o
der Satz blieb jedoch unverändert 3½ Prozent. Spug
Angebot etwas zurück. Ob in nächſter Zeit eine fühck
terung am Geldmarkt eintreten wird, läßt ſich ſoc
ſagen. Zwar wird der Ueberbrückungskredit den 7N
einem gewiſſen Grade entlaſten, andererſeits iſt jeda
10
verſtärkten Geldbedarf ſeitens der Kommunen zu
Nachfrage von Induſtrie und Gewerbe hält ſich we=
Grenzen. — In der Woche vom 27. Oktober bis 1. N
nahmen die Geldſätze am Frankfurter Platz folgende
—5
6
Tagesgeld 4½
Prozent, Monatsai
ſen 6—6½ Prozent, 2. Adreſſen 7—7½ Prozent,
5½—5½ Prozent.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
M
Dm
Nestl S
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurdecr ſnstte !0
1930 durch den Reichsanzeiger 843 neue Konkurſe — oll
Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnum
eröffnete Vergleichsverfahren bekannt gegeben. Die
Zahlen für September 1930 ſtellten ſich auf 759 bzw. 508
Die im Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſem/
Metallwirtſchaft und im Zentralverband der Deut
Hait
Walzwerks= und Hütten=Induſtrie vereinigten
Walz=
beſchloſſen, ſich weder korporativ noch als Einzelfirmen aur9 —mt
Bauausſtellung 1931 zu beteiligen.
Der Kliſe
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichbleu aute mn
kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich nach den Berechnumeiſtt
tallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M., im September 120
To. gegen 10 192 To. im Auguſt d. J.
Wie nicht anders zu erwarten, kommt die Verſchlechtt=m
Marktlage für die Kohlen= und Eiſeninduſtrie im Abſchl:n
ner=Werke A.=G., Berlin=Rauxel, zum Ausdruck. Der
1929/30 ſieht eine Dividendenreduktion auf 6 (i. V. 7) TmH
Die G.=V. der Emaillier= und Stanzwerke, vorm. N
4umitit.
Maikammer, die bekanntlich im Frühjahr d. J. ein Ve
anſtrebte und durchführt, beantragt in der G.V. am 26. V.u
die Abſchlüſſe per 30. 6. 1929 vorgelegt werden ſollen, did MM ſi9
des Unternehmens.
Nach Angaben der Metallgeſellſchaft betrug die Er5)”
Original=Hüttenweichblei einſchließlich kleinerer Mengen
September 10 271 To. gegen 10 192 To. im Auguſt und
September 1929. Die Geſamterzeugung ſeit Januar beträcn
(i. V. 78 670 To.).
Der Sparkaſſenverband für Heſſen=Naſſau hat beſcht:/0
nächſtjährige Jahresverſammlung in Bad=Homburg abzukl.)
„Times” zufolge beabſichtigt der Gouverneur der NerzMMü
des=Reſervebank. G. L. Harriſon, Mitte der nächſten Wochen
MN
abzureiſen, um mit den Leitern der Zentralbanken in L2
und Berlin Fühlung zu nehmen. Wie erklärt wird,
Abſicht, bei den bevorſtehenden Beſprechungen der Leitea
banken die Frage der interalliierten Kriegsſchulden unr
rationen zu berühren.
Berliner Kursbericht
vom 1. November 1930
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vom 1. Novernl.
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unt. Aige.
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Zahlug
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in ſeltstuyut t.
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Küch., f. uo
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frei, dikt ruf
ereink A mg.
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Sonntag, den 2. November 1930
11
Seite
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Bekanntmachungen des
ts Darmſtadt.
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mſtadts: Es verſehen
t und in der daran ſich
he den Nachtdienſt vom
nſchließlich 8. Nov die
ſſäzpalaſt. Bismarckſtr. 9
dte Kirchſtr. 10½
für Brennſtoffe.
ſe ab 1. Nopbr. 1930:
mm — je Ztr. 1,95 RM.
51 mm — je Ztr. 2.10 R
45 mm —je Ztr. 1.85 R
eieihe TF ſtüs mm —te Ztr. 1.35 RM.
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0.25 RM., frei Keller
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hur B500) und zu den
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ſenu niden Darmſtädter
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tädtiſchen Betriebe.
ieſe Woche nach Mainz,
ſdan ONgen. Kreuznach,
Wies=
m nd Afekwrt, und weitere
Bei=
wF ubd kenrnt zuverlä ſig.
Aluusst Stitling
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Bekanntmachung.
Betrifft: Aufwertung der Pfandbriefe alter Währung und
der Kommunalobligationen alter Währung.
Nachdem durch das Badiſche Miniſterium des Innern
feſt=
geſtellt worden iſt, daß unſer Abfindungsangebot als von
allen Gläubigern angenommen gilt, werden die Gläubiger
hiermit aufgefordert ihre Anteilſcheine (betreffend die
Pfandbriefteilungsmaſſe) nebſt den anhängenden
Raten=
ſcheinen Nr. 3 und Nr. 4, ſowie ihre
Kommunalobliga=
tionen alter Währung zur Empfangnahme der
Abfindungs=
beträge einzureichen. Die Einreichung hat unter Benützung
unſerer Vordrucke zu erfolgen, welche koſtenlos von uns direit
ſowie durch Vermittelung aller Banken zu beziehen ſind.
Mannheim, im Oktober 1930.
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Sonntag, den 2. November 1930
Seite 13
meſſtelltte Stück, die Verfaſſungsurkunde
MdFu348, aus der Reichstagsbibliothek
geſtohlen.
de= erttor der Reichstagsbibliothek, Dr.
emig einen Vertreter des
Nachrich=
rost um ihm Auskunft über einen
tionſe Einbruch in die Reichstagsbiblio.
zu gſhye. Bereits am 24. Oktober, als man
dchefial für ein Werk über den
Reichs=
ſwanſtellen wollte, entdeckten die
warmten, daß aus einem einfachen
eamk, der durch ein einfaches Schloß
Das wertvollſte Stück der
Reichs=
aff
die Verfaſſungsurkunde vom
z/.”” entwendet worden war. Wann
Ner Lſſte
nusgeführt iſt, läßt ſich nicht mehr
Veezſtelnkzel man ſeit dem November 1929
er Gauz ſrkunf zn cht mehr kontrolliert hatte. Das
ſcillt ein Unikum aus der deutſchen
0
Unter dem gedruckten Text der
Mia Reil
et faſſung befinden ſich die
Origi=
e na terſöſttan ſämtlicher Abgeordneten der
Man malAummlung der Paulskirche. Die
auf Pergament gedruckt, umfaßt
ſeitenliet t und 19 Seiten Unterſchriften.
Forrhmil- etwa 35 mal 23 Zentimeter, der
eue (nuu und Aelt aus rotem Leder; auf der Vor=
Rüu te blbeda=t ſich ein Adler in Silber. Ihr
eülzuig riſchth=Sammlerwert läßt ſich nur ſchwer
fie aber nicht unter 100 000 RM.
SEeider Dieb nicht ſelbſt ein
fanati=
gr ſein, dann dürfte ihm die
Ver=
ung ss Raubes jedenfalls in
Deutſch=
mttich, ſein, denn jedermann müßte hier
beltet e wiſſſſt haß das Dokument nur geſtohlen
e üülann/ dee Kriminalpolizei, die
ſelbſtver=
ſchtf interrichtet wurde, verfolgt
be=
einee ſtnmmte Spur. Schon im Juli d.
r inne Bibiliothek des Reichstags
ein=
en Anden. Damals entwendete der Ein=
Wbeegenſtände aus dem Privatbeſitz
ibliſſukWeamten. Zugleich mit der
Ver=
suyttde hat der Dieb aus dem eiſernen
Hktturen von 1848 entwendet,
fer=
ie Aeige Reproduktion des wertvollen
unge=kr mentes, außerdem ein Exemplar
itternhochte des Weltkrieges von
Mag=
dirſchſt rund drei Bände „Bilderlexikon
rotifff berausgegeben vom Inſtitut für
265, 15 ulforſſſare in Wien. Der Schrank iſt
offen=
um einfachen Dietrich geöffnet und
hollb /ter Tat ſäuberlich wieder
verſchloſ=
ordeſſt
W Mu Soting früh Start des „Do. K‟.
jedſr)hafen. Nach Mitteilung der
erweher ſiſt der Start des Flugſchiffes
Ans ſc” „ſunähr auf Sonntag früh zwiſchen 9
Dau 10 Untfſſtgeſetzt. Der Start wird von
ſpersanſtheirt us erfolgen. Die Flugroute iſt
„6554/ noähfh au beſtimmt; ſie hängt ganz von
4celkiltniſſen ab.
u SElereinbrecher dingfeſt gemacht.
un Mal
6 Dem Landjäger in Körle gelang
Schuklies bei einem
Wohnungs=
önnhagen feſtzunehmen. Schuklies,
worbeſtraft iſt, ſuchte meiſt abge=
SMühlen und Villen auf. Bei
ſei=
ſrug er einen Revolver bei ſich.
on „un den Nachterſtedter Freiſpruch.
eri—dt. Im Nachterſtedter
Mord=
e Staatsanwaltſchaft Halberſtadt
einprechende Urteil beim Reichs=
Eindangemeldet. Der Staatsanwalt
telwet, den angeklagten O. Koch für
Wa beiſter und die Todesſtrafe beantragt,
ud diſba richt die Beweiſe nicht für
aus=
d erſfreie und den Angeklagten freiſprach.
and
Nolſs zu lebenslänglichem Zuchthaus
begnadigt.
1t
erliſt Yoer zum Tode verurteilte
Land=
her Aſtit?Nogens wurde auf Beſchluß des
Smin/ ſinms zu lebenslänglichem
Zucht=
begndult. Nogens wurde bekanntlich als
G er deifslnnen Ewald Nogens verurteilt.
Mdbebekem SDänemark und Südſchweden.
ſopelſlag en. In der Nacht zum
Sams=
twa Alis 18 Minuten nach Mitternacht,
ſrte iſy in verſchiedenen Teilen
Kopen=
s einoliu eittigen Erdſtoß. In Gammelholm
SlEum gaulz ſoafengebiet klirrten die Lampen
Doſß, wnd man glaubte, daß ſich der
den Aſte. In den Kopenhagener
Vor=
en Heully, Söborg und Amager verſpürte
ebenf/ſt ſoen Erdſtoß. Die Bevölkerung
in eRſer Teilen der Stadt unruhig und
aus9) ſöäuſern. Der Staatsmeteorologe
mit, 10 dras Erdbeben 20 Sekunden
ge=
t habſſt.
n: ſich von Norden nach Süden
ſte.
9MKeldungen aus der Provinz
be=
daß Amiin nächſter Nähe Kopenhagens
Erdſto lvemfalls verſpürt hat. Auch auf
hwedi ia Seite des Sundes hat man, wie
Malm=engeldet wird, 6 bis 7 Sekunden
die E ſthütterungen verſpürt. Wie das
pator/ Lund mitteilt, hat es ſich um
lokoſit Erdſtoß von ungewöhnlicher
ſel
e gehchel,, der um 0.16½ Uhr feſtgeſtellt
el. en ſei.), hoandelt ſich um mehrere
Erſchüt=
gen. ½ EErdbebenzentrum habe ſich nur
e Meles von Lund entfernt befunden.
(ſtüöße auch auf Rügen.
Aoch erliſſ cie Erdſtöße, die in der Nacht
Samsk in Dänemark und Südſchweden
kürt m hen, erſtreckten ſich auch bis zur
Rügehest wurden kurz nach Mitternacht
Arous R0 Almgebung deutlich bemerkbare
1öße w)Aunommen.
Erdhi9 auf Java. — 23 Tote.
atav” A.nhaltende Regengüſſe haben in
ſttelba e Mähe der Bergſtation
Soaka=
ti einekynurutſch verurſacht, durch den 10
ſeboren/eüuſſer verſchüttet wurden. 25 Ein=
Eene, dächiner Frauen und Kinder, ſtürzten
En vordyramenden Fluß. Nur zwei
konn=
geretterFs ihen.
Die Lage im ſchleſiſchen Ueberſchwemmungsgebiel.
Ein gebrochener Damm wird von der alarmierten Einwohnerſchaft wieder hergeſtellt.
Schwere Verwüſtungen ſind im ganzen ſchleſiſchen Land durch die Hochwaſſer=Ueberſchwemmungen
angerichtet worden. Ueberall muß die Einwohnerſchaft ſelbſt zugreifen, um Dämme und Schleuſen
zu reparieren und den Ackerboden vor den Waſſerfluten zu retten.
Entſendung einer Kommiſſion in das
Ueber=
ſchwemmungsgebiet.
Berlin. Aus Anlaß der Meldungen über
den Bruch des Oderdeiches bei Brieg, der auch
die Reichswaſſerſtraßenverwaltung berührt, hat
der Reichsverkehrsminiſter einen Kommiſſar in
das Ueberſchwemmungsgebiet entſandt. Die vor
einigen Tagen durch die Zeitungen gegangenen
Meldungen über ernſtliche Beſchädigungen an
der Bauſtelle des Staubeckens Ottmachau ſind
nicht richtig.
Breslau. Während in Oberſchleſien
all=
gemein ein Fallen des Pegelſtandes zu
ver=
zeichnen iſt und dadurch auch beſonders in
Oppeln die größte Gefahr beſeitigt iſt, hat die
Flutwelle nunmehr Niederſchleſien erreicht, wo
im Durchſchnitt die Pegelſtände einen halben
Meter höher ſind als am Freitag. Man glaubt
aber, daß die größten Gefahren vorüber ſind,
wenn auch noch mit einem weiteren Anſchwellen
der Flutwelle in Niederſchleſien gerechnet wird
Die Deichbruchſtelle bei Linden hat noch nicht
geſchloſſen werden können, aber auch eine
Er=
weiterung der Bruchſtelle konnte vermieden
werden. Scheidelwitz, Neulimburg und die
Do=
mäne Lipitz ſind zwar vom Waſſer umſpült, wer
den aber durch alte Deiche geſchützt. Die
För=
ſterei dagegen ſteht völlig unter Waſſer. Der
Förſter konnte gerettet werden. Welche
unge=
heuren Regenmengen in den letzten Tagen
nie=
dergegangen ſind, geht aus den Berichten der
Wetterſtationen hervor. In der
Mittelſchle=
ſiſchen Ebene ſind danach im letzten Monat
durch=
ſchnittlich über 200 Millimeter Regen gefallen.
Aus dem Oberkatzbachgebirge und aus dem
Iſer=
gebirge werden ſogar über 300 Millimeter
ge=
nannt, aus Flinsberg 383 Millimeter.
Ein=
zelne Orte dürften an 400 Millimeter
heran=
kommen, d. h. auf 4 Hektoliter je Quadratmeter.
die faſt in den letzten Tagen niedergegangen
ſind. Bei der unbeſtändigen Witterung iſt mit
einer ſchnellen Abnahme des Hochwaſſers nicht
zu rechnen. Da aber auch die Regenfälle die
Stärke der letzten Tage nicht mehr erreichen
werden, glaubt man, daß die größte Gefahr
vor=
über iſt, um ſo mehr, da der Schnee in den
Mittelgebirgen bereits vollſtändig geſchmolzen
und im Hochgebirge zum größten Teil
ver=
ſchwunden iſt. Im Hochgebirge iſt außerdem in
den Lagen über 1400 Metern bereits wieder
Froſt eingetreten. Weiter hat das
Hochwaſſer=
unglück ein weiteres Opfer gefordert. Wie aus
Glatz gemeldet wird, iſt am Freitag in der Neiße
ein Mann ertrunken.
Zu der Erdbebenkakaſtrophe in Ikalien.
Blick auf den Hafen von Ancona.
Die Opfer des Erdbebens in Italien.
Rom. Nach den letzten Feſtſtellungen
wur=
den bei dem vorgeſtrigen Erdbeben 17 Perſonen
getötet, 4 in Ancona und 13 in Senigallia.
Zu der Ueberſchwemmungs=Kakaſkrophe in Smyrng.
Links: Eines der zahlreichen Minaretts von Smyrna, die auch der Silhouette dieſer Handels= und
Hafenſtadt das charakteriſtiſche Gepräge geben. Oben rechts: Blick über die Stadt Smyrna. Unten:
Lagekarte Smyrnas an der Weſtküſte Kleinaſiens. — Die Gegend von Smyrna wurde von einer
ſchweren Ueberſchwemmung heimgeſucht. Ueber 100 Menſchen ſind getötet und ganze Häuſerreihen
zerſtört worden. Der Sachſchaden ſtellt ſich auf 40 bis 50 Millionen Mark.
Bisherige Tokenzahl in Alsdorf 265.
Das Schickſal von 17 Bergleuten
ungewiß.
Alsdorf. Die Zahl der dem
Gruben=
unglück in Alsdorf zum Opfer Gefallenen
be=
läuft ſich nach amtlicher Mitteilung bisher auf
265, einſchließlich der in den Krankenhäuſern
Geſtorbenen und zweier noch nicht geborgener
Toten. Nach der amtlichen Vermißtenliſte, die
jetzt fertiggeſtellt iſt, ſind 48 Bergleute als
ver=
mißt gemeldet. In dieſer Zahl ſind enthalten
die 31 unbekannt Beerdigten, ſo daß das
Schick=
ſal der reſtlichen 17 Bergleute noch vollkommen
ungewiß iſt. Die Verwaltung glaubt aber, auf
Grund ihrer Erfahrungen ſagen zu können, daß
dieſe 17 nicht unbedingt als tot zu betrachten
ſind. Vielmehr kann angenommen werden, daß
einige von ihnen nach Hauſe gegangen ſind und
ſich bisher bei der Verwaltung noch nicht
gemel=
det haben. Zweifellos befindet ſich aber ein
Teil dieſer 17 Bergleute noch tot im Bergwerk.
Zwei weitere Todesopfer in Alsdorf.
Alsdorf. Bei den Aufräumungsarbeiten
unter Tage auf der Unglücksgrube „Anna II‟
wurde noch ein weiterer Toter geborgen. Es
handelt ſich um einen Bergmann, der keinen
Verwandten beſitzt, und daher nicht als vermißt
gemeldet wurde. Von den im Eſchweiler
Kran=
kenhaus untergebrachten Verletzten iſt ebenfalls
ein weiterer Bergmann geſtörben.
Das Einſturzunglück in Villach.
Villach. Aus dem Schutt des eingeſtürzten
Neubaues der Polizeikaſerne iſt noch ein zweiter
Arbeiter tot geborgen worden. Durch
herabfal=
lendes Mauerwerk wurden bei den
Aufräu=
mungsarbeiten drei Perſonen verletzt.
Die Unterſuchung über die Kataſtrophe
des „R 101‟.
Paris. Nach dem „Journal” werden ſich
ſechs Bewohner der Ortſchaften Allonne und
Beauvais auf Wunſch der engliſchen Regierung
nach London begeben, um vor dem
Unter=
ſuchungsausſchuß, der die Urſachen des Unglücks
feſtzuſtellen ſucht, als Zeugen auszuſagen, was
ſie beobachtet haben.
Seite 14
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dch — Hähnlein, Seeheim — Ober=Ramſtadt, Lorſch.
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Roßdorf, Wallerſtädten — Stockſtadt,
Ur=
ß=Gerau.
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Crumſtadt, Erzhauſen — Neu=
Iſen=
rSamſtadt — Buchſchlag.
3 1: 5 — 13:24 3 — — 5 Zi5 2 3 17:11 1 — 13 0
pol, mit
5 Mk., Aufr.
Seſſel Gr.)
in Relimat im 2
iM. Zau
aust
Schmitl
ſtütte: Gun
SMannſchaften und die Jugend tragen ebenfalls die
aus. Soweit noch Entſcheidungen ausſtehen, dürfte
wieder ziemliche Klärung geben. In der Kreisklaſſe
in Arheilgen und Aſchaffenburg ſo gut wie feſt. Auch
genden in der Maingruppe ſcheinen in Klein=Wallſtadt
ettelt zu ſein. Dagegen gibt es in der Heſſengruppe um
erbitterte Kämpfe. Dies gilt für Langen in Bicken=
„Umſtadt daheim gegen Griesheim. — In der Meiſter=
Erache noch intereſſanter. Die Tgde. 1846 Darmſtadt
ein ſiegen, um Meiſter zu werden. Andernfalls haben
ſEn rendlingen immer noch Ausſichten. Die drei anderen
um den Abſtieg. Im Ried gibt es eine Klärung unter
en. da dieſe gegeneinander ſpielen. Trennen ſich
Wor=
gemn unentſchieden und Wolfskehlen macht ſeine Nieder=
Horn wett, ſo bedeutet dann der Vorſprung mit drei
Meiſterſchaft. Die A=Klaſſe zeigt an der Bergſtraße
do auch vier Vereine noch im Rennen liegen. Nur gibt
he Klärung, da jede Elf am Sonntag einen ſchwächeren
hat. ) m Ried heißt die Parole Wallerſtädten oder
Groß=
ſium anzunehmen iſt, daß Groß=Gerau ſeine Niederlage
„tädten wettmachen wird.
). Bickenbach—Tv. Vorwärts Langen.
h 1Mücer Pauſe ſtehen ſich am Sonntag, dem 2.
Novem=
yuf dem Sportplatz an der Pfungſtädter Straße die
mnhn nſchaften des Turnvereins Bickenbach ihren
Geg=
lihkrunde gegenüber. So empfängt die 1. und 2.
gielſtarken Mannſchaften des Tv. Vorwärts
Lan=
ygend die gleiche des Tv. Birkenau. Nach dem
ſeicd um 12.30 Uhr meſſen ſich um 1.45 Uhr die
uitvon Bickenbach und Tv. Langen. Dann ſteigt
genider 1 Mannſchaft. Langens Elf, der die
Nie=
rſſten Neuling auf eigenem Platze ſchwer zuſetzte wird
Erer
alles in die Wagſchale werfen, um die Scharte
Blauen müſſen daher zeigen, daß der Sieg in
inſt fa.ll war. Vieles ſteht für ſie auf dem Spiele!
Tagſ. 1875 Darmſtadt—Tv. Erfelden.
mittag um 3 Uhr ſtehen ſich obige beiden
Mann=
ſportplatz an der Kranichſteiner Straße zum
iel gegenüber,
Vorher, um 1.45 Uhr, ſpielen
aſch=aften. Die 3. Mannſchaft ſpielt in Hahn um
Zw. Lorſch — Reichsbahn Darmftadt.
für R4
ufen eit
*
Wo
ſich Reichsbahn zum fälligen Rückſpiel nach
nmitu= Trotzſth das Vorſpiel 8:1 gewonnen wurde, müſſen die Grünen
ſtrh nicht zu einer Heimmannſchaft entwickelt haben:
Swärtigen Spielen wurde bis jetzt nur ein Punkt
mit=
eu-Fitüuig =F.4hn ſpielt in folgender Aufſtellung: Hahndorff:
Nau=
mwmann. Arnold, Wegehenkel; Weſp, Weiler, Hart=
P
nnidt. Vorher ſpielen die 2. Mannſchaften obiger
uin” um 9.30 Uhr ſpielt die Jugend der beiden
Ver=
mheſchsbahnplatze. Samstag nachmittag fährt die
„chmaft nach Griesheim.
eie Turngemeinde Darmſtadf.
d2. Mannſchaft fahren zu ihrem letzten
Serien=
euf de nach Sprendlingen. Obwohl beide Mann=
B
veilklek
dorhat/Erſatz antreten muſſen, dürfte man gute Spiele
leuniel n.
nolingen iſt ein nicht zu unterſchätzender Gegner.
Feiß gendAl eltt heute vormittag 9.30 Uhr gegen die Jugend
inheiſt DDie 1. Mannſchaft iſt ſpielfrei.
ſee
Boxen.
99
ufg / W Erfolllacher Frankfurter Start des Sportvereins 98.
vorgeſtrigen Freitag in Frankfurt von der rührigen
vonM dem
imer / amgemeinde 1860 aufgezogenen „Nationalen”
Kampf=
eſſen / chhrveg gediegene Beſetzung auffiel, kreuzte im Haupt=
Ihder 2ſäntraltung Weltergewichtler Heß=Sportverein
Mta
mit dem in letzter Zeit auffallend raſch nach vorn
rüder=Tgde. Frankfurt a. M.=Bockenheim die Hand=
Da
hidrei ganz außergewöhnlich harten Runden gefällte
grrrichts hieß Unentſchieden. Es ſchmeichelt dem
Frank=
iemlicßhemn Heß punktete die erſte Runde haushoch für ſich
tucw isweiter Runde klar nach vorn. Bereits nach einer
T9MinuArampf trift der Sportvereinler ſeinen Gegner mit
pla=
ſechtRiken, welcher daraufhin bis „neun” den Boden aufſuchen
lundſepä ter, als Schröder wieder auf den Beinen iſt, landet
NeI. rmalsſä en blitzſchnell gezogenen harten Rechtshaken aufs Kinn
S. d8ham wieder bis „neun” zu Boden reißt. Heß beging
Feic uzu vorſichtig zu ſein, andernfalls hätte er nämlich
ſch mnenden Frankfurter ausknocken müſſen. Auch in
NundMeeluche Schröder recht erholt beginnt, kommt Heß
wie=
mir iſer geſtochenen Geraden und hurtig gezogenen Haken
e nunay; vorſichtiger gewordene Deckung des Frankfurters,
eitceir vereinzelt, aber nicht genau trifft. Das in beiden
deb lundenä ngeſetzte Tempo bringt in der dritten Runde weniger
ſchel.A wird meiſtens im Clinch geboxt, wobei Heß oben ſehr
Taoe moſt. Gallb er nun durch einige Kopftreffer Schröders ſeinen
rſbrunurh Punktrichter=Meinung verliert, ſo alſo remiſiert.
jenteb ihen Lh Stei dieſe im Schlußkampf des Abends zuſammengeſtellte
weM Abendrein auch einziger wirklicher Durchweg=Fight
ohll 48 Hch Un allerhand Stimmung.
„all
Dt 2=Sitzer Citroen zu
Handball.
15.00 Uhr, Maulbeerallee: Merck —
.=V. Weiterſtadt.
15.00 Uhr. Exerzierplatz
Polizei — Mainz 05.
15.00 Uhr, Kranichſt. Str.: Tgeſ. 75 — T.=V. Erfelden.
Fußball.
11.00 Uhr
14.30 Uhr,
Rheinallee:
Rennbahn
Rot=Weiß —
Union
F.=V. Weiterſtadt.
F.=V. Sprendlingen.
14.30 Uhr, Müllersteich: Fr. Tgde. — Fr. T. Pfungſtadt.
Kraftſport.
19.30 Uhr, Soderſtr. 30: Darmſtadt 1910 — „Vorwärts” Groß=
Zimmern.
* Kreisliga Südheſſen.
Der Stein iſt im Rollen! Den unliebſamen Vorkommniſſen
in Neuhauſen folgt der Fall Hochheim, wo Anhänger uſw. von
Olympia Lampertheim, ebenfalls wegen ſchlechter Leiſtung des
Schiedsrichters eine Tumultſzene heraufbeſchworen. Nun kommt
die Sühne. Es ſei keinem der allzu „Temperamentvollen” die
Stange gehalten — immerhin, es iſt oft nicht zuletzt die mitunter
geradezu kataſtrophale Leiſtung des Spielleiters, die derartige
Auswüchſe hervorruft. Am Sonntag hätten die beiden
Delinquen=
ten Heimſpiele; auf Grund der Platzſperre müſſen ſie nun zu ihren
Gegnern.
Starkb. Heppenheim, Lorſch, Horchheim und
Pfifflig=
heim ſind ſpielfrei. Die vier recht intereſſanten Begegnungen
lauten: Olympia Worms
Conc Gernsheim
Hochheim
Olympia Lampertheim:
Vf. R. Bürſtadt — F.V. Biblis,
V. f. L. Lampertheim — Vikt. Neuhauſen.
für die „Kleeblätter” ſollte es eigentlich keine allzugroße
Kunſt ſein, trotz ihrer derzeitig gerade nicht überragenden Form
die Gäſte auch Hochheim ohne Punktgewinn nach Hauſe zu ſchicken.
Spannend wird das Treffen in Gernsheim werden, wo Olympia
Lampertheim bei beſtehenbleibender Platzſpeere anzutreten hat.
Die Einheimiſchen haben natürlich auf eigenem Platz weit größere
Chancen auf Sieg, wie in Lampertheim, und können ſich dadurch
evtl. vom Abſtieg retten. Größte Bedeutung mißt man ohne
Zweifel der Begegnung in Bürſtadt um den zweiten
Tabellen=
platz, zu. Der Ausgang iſt offen; beide Mannſchaften ſind
un=
gefähr gleich ſpielſtark. Neuhauſen muß beim V. f. L.
Lampert=
heim antreten. Ein Punktverluſt der Einheimiſchen ware eine
Senſation!
A=Klaſſe, Gau Ried.
Die Spiele des letzten Sonntags brachten die Sieger genau ſo,
wie wir es vorherſagten. Die Reſultate lauten: Bensheim
Zwingenberg 3:1; Biebesheim — Auerbach 5‟
Groß=Rohrheim
Klein=Hauſen 5:2;
Hüttenfeld
Bobſtadt
Bürſtadt
(Priv.) — Hofheim 1:2.
Die Spreu hat ſich vom Weizen
geſon=
dert. Zwingenberg als Neuling iſt immer noch Punktlieferant
für alle Teilnehmer, hat aber erneut gut ſtandgehalten.
Die Tabelle:
Spiele gew. un. verl. Punkte
Hofheim
Bobſtadt . . . =
Bensheim
Groß=Rohrheim .
Biebesheim
Hüttenfeld
Auerbach
Klein=Hauſen
Zwingenberg
Bürſtadt (Priv.)
5
8
0
1
6.
30
8
Der heutige Sonntag bringt vier Treffen: Zwingenberg
Hofheim, Auerbach-Klein=Hauſen, Bobſtadt-Bürſtadt (Priv.),
Hüttenfeld—Groß=Rohrheim. Diesmal erwartet man als Sieger:
Hofheim, Klein=Hauſen, Bobſtadt und Groß=Rohrheim. Eine
ge=
waltige Senſation wäre natürlich ſchon ein Punktverluſt des
Tabellenführers in Zwingenberg, oder der Rohrheimer in
Hüt=
tenfeld.
Pferdeſpork.
Rennen zu Karlshorſt.
Deutſchlands längſtes Hindernisrennen, das über 7500 Meter
führende Parforce=Jagdrennen, wurde am Samstag auf der
Bahn in Karlshorſt ausgetragen. Acht Pferde, darunter der
Franzoſe Jeune Chef, wurden für die ſchwere Prüfung über 25
Hinderniſſe geſattelt. Auf dem letzten Teil der Strecke bildeten
Jeune Chef, Prévoyant und Bandola, die Gewinnerin der
bei=
den letzten Jahre, die Spitzengruppe. Während Bandola dann
am Oſtwall geſchlagen war, hatte Jeune Chef noch genügend
Reſerven und zog als überlegener Sieger nach Hauſe. Der Stall
Tillement und der franzöſiſche Herrenreiter Comte de la Foreſt
konnten ſich damit zum zweitenmale in die Siegerliſte des
Par=
forcerennens eintragen, nachdem die erfolgreiche Verbindung vor
Jahren mit Lautoret aufgenommen wurde.
vier
eichsverbands=Jubiläums=Preis. Halblut=Jagdrennen.
Ehrenpreis und 2500 RM., 3400 Meter: 1. Schmedes Comet
Heitner) 2. Eſchſtruth, 3. Mineſtra, 4. Pelzmaus. Ferner:
Par=
ſifal, Felſenaar, Prachtkerl. J. zum Donner, Höhenſonne, Kaſtor
ür Dich, Erlkönig, Edith. Toto: 107; Platz: 29, 22,
General,
—Hals
34, 20.
Springinsfeld=Hürdenrennen, Verkaufsrennen
Lehrlingsrei=
ten, 2800 RM., 3000 Meter:
Daubs Honeſka Andrle) 2.
Mar=
tonius, 3. Boruſſia. Ferner: Preußenſtolz, Eiland, Filigran,
Meton, Legende, Maikrone. Toto: 20; Platz: 13. 16. 26; ¼bis
Hals.
Beſitzer=Jagdrennen, 3000 RM., 4000 Meter: 1. Ungers
Fleiß (Hauſer), 2. Werden, 3 Caeſareen. Ferner: Houblon,
Kermak, Speermal, Ceafarion, Beniburg. Toto: 110; Platz: 29,
55, 20: Hals—4 Lg.
Winterpreis, Hürdenrennen, für Dreijährige, 3500 RM.,
3000 Meter: 1. Schravens Wintermärchen (Hauſer), 2. Strona,
San Dominico. Ferner: Francesco, Nordfriesland. Toto:
27: Platz: 14. 18: 34—5 Lg.
Parforce=Jagdrennen, Herrenreiten, Ehrenpreis und 20 000
RM., 7500 Meter: 1. Tillements Jeune Chef (Graf de la Foreſt),
2. Prevoyant, 3. Bandola. Ferner: Vimont, Merkur II,
Pimou=
louche, Rößling, Stattliche. Toto: 36; Platz: 13. 15, 13: 6 bis
12
Kinder=Jagdrennen, für Dreijährige, 3500 RM., 3000 Met.:
Scharrs Hetman (W. Schmidt), 2. Tongola, 3. Mola. Ferner:
Mißgriff, Hekla, Koerner, Frauengunſt, Liliput, Jſabell, Mar=
2, 13. 36: Kopf bis 34 O
Platz:
burg. Toto: 71
Troſt=Ausgleich, Jagdrennen, 3000 RM., 3400 Meter:
Jentſch Sternkunde (Franzke), 2. Battle Cruiſer, 3. Hol
Gul=
den. Ferner: Manoir. Die Saar, Holdrio, Kern, Laokoon,
Lg.
1——
2: Platz: 18 17. 15:
Patras. Toto:
Ultimatum, Flachrennen, für Zweijährige, Ehrenpreis und
3000 RM., 1200 Meter: 1. Schmidts Oceanus (Grabſch), 2.
Par=
zenländer, 3. Nomos, 4. Fandem. Ferner: Fugger, Attaché,
Willkomm. Pylades, Boro=Budur, Blankenſtein, Iſchl.
Fürſten=
kind, Hochwald. Toto: 99; Platz: 27, 17. 30. 18. ½—1½ Lg.
Die Fußball=Verbandsſpiele, die am Samstag in
Süddeutſch=
land ausgetragen wurden, hatten folgende Ergebniſſe: F.=V.
Saarbrücken
V. f. B. Dillingen 4:1 (1:0), Teutonia München
Bayern München 3:8 (0:3).
Wacker=München verlor am Samstag in Prag vor 5000
Zw=
ſchauern gegen Slavia=Prag mit 7:0 (2:0) Toren.
Metzner=Dortmund beendete den Herausforderungskampf um
die deutſche Fliegengewichtsmeiſterſchaft im Berliner Sportpalaſt
gegen Schäfer=Dortmund mit einem Unentſchieden, und bleibt
ſo=
mit weiter Meiſter.
Geſchäfliches.
Das Tagesgeſpräch: Perſil billiger!
Wo man Hausfrauen trifft, überall die Frage: „Haben Sie es ſchon
gehört, wiſſen Sie ſchon?” Ja, Perſil iſt billiger geworden! Das große
Doppelpaket koſtet nur noch 75 Pfg. und das Normalpaket nur noch
40 Pfg. Dieſe Preisherabſetzung war ein Geſchenk, mit dem in dieſer
ſchlechten Zeit unſeren Hausfrauen eine große Freude bereitet wurde.
Aber noch mehr gewinnt die Hausfrau, die Perſil ſo gebraucht, wie
es die Vorſchrift will: 1 Paket auf 3 Eimer Waſſer, ohne jeden weiteren
Zuſatz! Und: nur einmaliges Kochen der Wäſche in kaltbereiteter
Perſillauge! Wer ſo wäſcht, ſpart außerdem noch Zeit und Feuerung
und wäſcht ſo, wie es die heutige Zeit verlangt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6 u. 6.30: Wetter, Zeit,
Gymnaſtik. O Ca. 7: Konzert. O 11.45: Werbekonzert. O 12: Zeit,
Wetter, Wirtſchaftsm., Waſſerſt. O 12.10, 12.15: Wetter. O 12.20:
Schallplatten. O 12.55: Nauener Zeit. O 13: Schallplatten. O 14:
Werbekonzert. O 14.50, 15.50: Zeit, Wirtſchaftsm. o 16.10: Ind.,
Handelsk. (Di. u. Fr.). O 17.45: Wetter, Wirtſchaftsm., während
Handelsk. (Di. u. Fr.). O 17.45: Wetter, Wirtſchaftsm., während
des Nachm.=Konzerts: Vereinsnachrichten. 18.05, 19.15 oder 19.30:
Wirtſchaftsmeldungen. O 22.15: Nachrichten, Sport, Wetter.
Sonntag, 2. November.
Hamburg: Hafenkonzert. — Die Glocken vom Großen Michel.
V.*
Orgelkonzert. Das evangeliſche Choralvorſpiel vor Bach und
zu Bachs Zeit.
10.00: Reinhold Merten und Paul Laven: Im Kinderkrankenhaus.
10.30: Kaſſel: Stunde des Chorgeſanges. Kaſſeler Konzertverein.
13.00: Dienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden: Zur Abliefe=
Zweck und
rung der Herbſtkartoffeln an die Verbraucherſchaft.
jedeutung der Moſtunterſuchung. — Bohnen= und Erbſenkäfer.
14.00: Stunde der Jugend. Aus dem Schatzkäſtlein der rheiniſchen
Hausfrau von Johann Peter Hebel.
15.00: Aus Worms: Dr. Paul Laven: Die Wormſer Herbſtmeſſe.
15.15: Stunde des Landes. Landwirtſchaftsrat Dr. Cordes: Was
lernt die Landwirtſchaft aus der letzten: Schweinezählung? —
Dr. Karl Buſemann: Was geht in der Welt vor, und was
geht es mich an?
Wiesbaden: Konzert.
16.0
18.00: Provinztheater oder Theaterprovinz. Geſpräch zwiſchen Dr.
Carl Gebhardt und Intendant Fritz Richard Werkhäuſer.
18.25: Schauſpiel und Hörſpiel. Geſpräch zwiſchen Dr. Buch, Dr.
Marcuſe und Dr. Schüller.
19.30: Aus der Liebfrauenkirche Cannſtatt: Allerſeelenfeier.
20.00: Das Herzwunder, Mirakelſpiel in einem Außzug von W. v.
Scholz.
21.15: Die arme Mutter und der Tod. Ein Wintermärchenſpiel nach
Anderſen in drei Bildern von Hans Reinhart.
23.00: Unterhaltungkonzert auf Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm. 5.45:
Wetter für den Landwirt. 6.30: Gymnaſtik. O 6.55: Wetter für
Nachrichten.
den Landwtrt. Ca. 7: Konzert. O 10.30, 13.30
12.25: Wetter für den Landwirt. (So. 12.50). 12 bzw. 12.30:
Schallplatten (außer So.). o 12.55: Nauener Zeit. O 14: Berlin=
Schallpl. O 15.30: Wetter, Börſe. O 19.55: Wetter für Landwirte,
Deutſche Welle. Sonntag, 2. November.
7.00: Funk=Gymnaſtik.
Anſchl.: Frühkonzert.
8.00: Dipl.=Landwirte Deichmann und Tröſcher: Beſuch des
Wirt=
ſchaftsberaters auf einem Bauernhof.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage
8.20: Oberlandwirtſchaftsrat Direktor Dr. Matſchenz:
Betriebs=
wirtſchaftliche Maßnahmen für das neue Jahr.
8.50: Stundenglockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche.
9.00: Orgelkonzert aus der Stadtkirche Wittenberg. (J. S. Bachz.
9.30: Reformationsgottesdienſt aus der Stadtkirche Wittenberg.
11.0: Aus dem Kriſtallpalaſt, Magdeburg: Feſtkonzert aus
An=
des 75jähr. Beſtehens des Magdeburger Männer=Chors.
12.30: Ein Strauß von Sträußen. Artur Guttmann mit ſeinem
Orcheſter.
14.00: Ida von Hauff: Wie erziehen wir die Kinder zur
Rück=
ſicht auf andere?
14.30: Drei Walzer.
Anſchl.: Zeitgenöſſiſche Lieder. Agnes Schulz=Lichterfeld (Sopran).
Programm der Aktuellen Abteilung.
15.15:
16.10: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Alfred Brox.
Franz Mahlke: Alter und Arbeit
18.0
r. Carl Hagemann: Im oſtafrikaniſchen Buſch.
18.3
19.00,
Intendant Erich Pabſt: Die Bedeutung des Provinztheaters.
19.30: Walter von Hollander lieſt ſeine Novelle „Liebe‟.
20.10: Aus dem Kaiſerſaal der Tonhalle Düſſeldorf: „Requiem” von
(Tenor), Johannes Willy (Baß), Jacobus Menzen (Orgel).
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Bernhard Etté.
Wetterbericht.
Die geſtrigen Anzeichen einer neuen Störung weſtlich von Irland
laſſen ſich bereits heute über England, dem Kanal ſowie Nordfrankreich
erkennen. Der Luftdruck iſt dort abermals gefallen, Warmluft verurſacht
Temperaturanſtieg ſowie Eintrübung und verbreitete Niederſchläge.
Der Aufbau des hoben Druckes wird dadurch wieder verſchwinden und
die im Weſten eingeſetzte Wetterverſchlechterung auch uns erneut
be=
einfluſſen.
Ausſichten für Sonntag, den 2. November: Wieder wärmer, bedeckt und
trübe, erneute Niederſchläge.
Ausſichten für Montag, den 3. November: Meiſt wolkig, zeitweiſe noch
Regen, ſpäter wieder etwas kühler.
Hauptſchriftleitung: Rudelf Mauve
ve: für Feullleten, Reich m
Verantwortlich für Poltiſk und Wirtſchaft: Rudolf 2
Sport: Karl Böhmann;
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
für den Handel: Dr.
ſ. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;; für
Die Gegenwe
agesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble=
Druck und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Fär uverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.
Die heutige Nummer hat 24 Geiten
A
sicb. hſchüldknio
verk. od. geg.
Kla=
vier zu tauſchen.
AI. Bapatſar! Peter Joſ. Hecker,
Griesheim b. D.
r. u.-Untt. Repar.=Werkſtätte.
Hit ichte
Venſiont=
Ng.
Mf Ag 2
r 10//7s.
Mr 2!
ch=
z
OM
Junge Dame, aus
London zurück, perf.
Engl., erteilt
Un=
terricht. Nachhilfeſt.
Wer beteiligt ſ. an
Konverſat.=Zirkel
Zuſchr. unter G. 177
an die Geſchäftsſt
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[ ← ][ ][ → ]Seite 16
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ten Anerkennungen und Nachbestellungen durtle"
Notar beim Kammergeicht Berlin.
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restlos zufriedengestellt, wie dieses kleine!*
Hilfsmittel‟. Landgerichtsrat P. ia K. Sile
Frau erklärt, mit dem Apparat zutriedente
Oberbürgermeister R. in P. schreibtl zcilt
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agesſpiegel i Bild uind Wort
2. Nobember 1930
Alluſtrierte Wochenbeilage
Nummer 44
Uuthiſche Worte in unſrer Sprache
Von P. M. Rügemer.
eu der Gebildete ſeinen Sprachſchatz
innitie mer genaueren Muſterung
unter=
jehtt iüd er übertaſcht ſein, zu ſehen, wie
Ewauntich ſi1 auf Schritt und Critt Bilder und
Wohnmſe Verkkuetze aufdrängen, deren Urſprung in
geoiſchen Mythologie zu finden iſt.
Mm ün Fürtzl, ein Angeſtellter den Abbau, ſo
it. M ſhängbles Damoklesſchwert der Kündigung
2Beten
e, 4mfrübenFn. Der politiſche Nedner zwängt die
ichite in das Procruſtesbett ſeiner
6i 0,
ns=
Mider
veim Fenich t
Dauku chauung, der biedere Sipo wacht
mit auisaugen, Herr X. verkündet am
genül Stattrish mit Stentorſtimme ſeine
Mei=
nungghre ſich um die Baſiliskenblicke des
hWob gGerfnd, zu kümmern, der den völlig ent=
Nälgegatiſ Bten Standpunkt vertritt, und ſo
fuſſgehttl voeiter in buntem Wechſel.
Mi
MMüt lich verbindet ſich eine Vorſtellung
R. e0 mit le- Bildern. Begriffe ſchlagen nicht
M /eWuftz ehen nicht ins geiſtige Eigentum
in Aufüdert trun keine beſtimmte Form für ſie
ſ gewilzel iſt. Aber wie ſcharf ſind dieſe
abe 7 f Vouftlungen umriſſen? Wer war beiſpiels=
4.Kſich
richt Zin
m. 142
Zim niteweiſſteer Herr Cantalus, deſſen Qualen uns
Mieſo eift i, glich erſchienen, daß wir ſie in der
Sprttul fur vergleichenden Formel für jede
ſarst zuertu iche Pein erhoben?
(Etllus?. Cantalus —, das war doch
zum, der — Hand aufs Herz: iſt es
Bei näherer Betrachtung ergibt
t Mangel an Einzelheiten, der zwar
züheit des Grundbegriffes keinen
kut, aber an irgend einem Punßte
Sefühl der Unbefriedigtheit
hinter=
em Mangel ein wenig abzuhelfen,
4Sunſch dieſer Plauderzeilen.
Ahen wir ſchon bei
Cantalus.
licher Früchte über ſich, immer hungrig.
Das Waſſer verſchwand, wenn er ſich
nie=
derbeugte, um zu trinken; der Sweig ſchnellte
empor, wenn er von ihm pflücken wollte. Zu
allem Ueberfluß hing ein Felsblock über
ſei=
nem Kopf, der ſtets herabzufallen drohte,
und er konnte ſich nicht von der Stelle
be=
wegen. So ſtand er noch, als leine Leiden
der Cantalusqual den Namen gaben.
N.
Die Achillesferſe
ſaß, wie ſchon der Name richtig ſagt, am
Fuß des Helden Achilles. Da dieſer als
hinreichend bekannt vorausgeſetzt werden
darf, ſei nur berichtet, wie er zu bewußtem
Unglückshacken kam. Seine Mutter Chetis,
eine Meeresgottheit, unſterblich, aber ſonſt
beſtenfalls zweitklaſſig, beabſichtigte, ihn
unverwundbar zu machen. Das Waſſer des
Stux, des Fluſſes in der Unterwelt, verlieh
dieſe ſchätzbare Eigenſchaft. Darum nahm
ſie das Knäblein beim Wickel und veran= ein Plantſchevergnügen.
Notge=
drungen mußte ſie den Unmündigen aber
da=
bei feſthalten, und ſo bekam die eine Ferſe
nichts ab. Ausgerechnet an dieſer kitzligen
Stelle traf den Achilles dann vor Croja ein
Pfeil des feindlichen Königsſohnes Paris.
Auf den Einfall, beim Feſthalten mit den
Beinen abzuw=chſeln, iſt Chetis nicht
ge=
kommen. Wäre ſie darauf gekommen, ſo
gäbe es keine Achillesferſe, und wir müßten
uns vielleicht mit Siegfrieds Lindenblatt
behelfen, aber das wäre nicht klaſſiſch.
r iſtz iin ſehr reicher König von
Phru=
ſien/ eſton Stammbaum in gerader Linie
zur MAtmwelt führte. Seus, der Herrſcher
im ſrhoevölkerten Griechenhimmel, war
ſein trr. Dieſer hohen Verwandtſchaft
gemätzlnurde Cantalus von Seit zu Seit
mit ſlt=dungen zu den Mittageſſen der
unſtehr aen Herrſchaften beehrt, und dieſer
Verſüie üüber ſeinen Stand hinaus war ſein
Verſian is. In rührender Fürſorge ſoll er
für Eee Freunde Nektar und Ambroſia, die
Göttchz,) ſe, ſtibitzt haben, damit die armen
Kerlk uo einmal etwas Gutes zu eſſen
be=
äm ſu Llndere behaupten, er habe die
ſchteväche ausgeplaudert; bei ihrer
dimmſhlhan Wichtigkeit natürlich eine
be=
denkktu Indiskretion. Eine dritte Lesart
ilt ſar wiſſen, daß er lich erfrechte, die
ötüſtzau f die Probe zu ſtellen.
25 Ullittel dazu war weder fein noch
eſoltts zartfühlend, denn er verfiel
dar=
uf. har Sohn zu töten und ſein Fleiſch
inelenſkerblichen Gäſten vorzuſetzen. Auf
nentz mohen Schwindel konnten Götter
icht0 rainfallen. Sie merkten, was
vor=
ng/id, aßen nicht. Nur Demeter, die
48 ANuxt des Ackerbaues verwaltete, der
imntuhz weibliche Finanzminiſter ſozuſagen,
riW teſein Schulterſtück. Pluton, der Herr
er Abemwelt, hatte ihr nämlich eben ihre
oc0 nntführt, und ſo latte ſie andere
DrAM Als an das zu denken, was ſie aß.
beike liſt dieſes kleine Terſohen ließ ſich
zutnkuicn. . Seus ſammelte alles, was in
er Nüſel war, tat ein elfenbeinernes
chit4watt dazu und brachte vermittels
einckwüitlichen Cüchtigkeir den
mißhandel=
en Figen wieder zurecht. Weniger gut
EAunm Bater das boshafte Experiment.
tüs verurteilt, nach loinem Code in
emwelt zu ſtehen, bis an die Knie im
gewig durſtend, einen Sweig herr=
konnte wie fünfzig Männer zuſammen. Er
war einer der griechiſchen Helden, die Croja
belagerten, und wohl wegen ſeines nützlichen
Organs mitgenommen worden. So konnte
die Götterkönigin Here wenigſtens ſeine
Geſtalt annehmen, um mit Hilfe der
kräfti=
gen Stimmbänder den Kampfeseifer der
an=
greifenden Heerſcharen ein wenig
aufzu=
helfen.
R
Der Augiasſtall,
nach deſſen Ausmiſtung ſich unter gewiſſen
Umſtänden gewiſſe Leute immer wieder
ſeh=
nen, hat folgende Geſchichte: König Augias
von Elis, ein Sproß des Sonnengottes
He=
lios, war glücklicher Beſitzer von 3000 Stück
Nindvieh. Da die Wohnſtätte dieſes
vier=
beinigen Neichtums bedauerlich
vernachläſ=
ligt war — 30 Jahre lang berührte keine
Forke den jungfräulichen Miſthaufen —
be=
kam der tüchtige Herkules den Auftrag, die
Angelegenheit in einem Cage zu bereinigen.
Er unterzog ſich der Mühe, nicht ohne vorher
zehn Prozent der natürlichen Urheber des
Düngerbergs alsLohnſausgehandelt zu haben,
und löſte das Problem techniſch einwandfrei,
indem er die Flüſſe Peneios und Alpheios,
die da in der Gegend floſſen, durch den Stall
leitete.
Dies iſt der erſte größere Verſuch
mecha=
niſcher Wäſcherei, der auf uns gekommen
iſt. Die bibliſchen Neinigungen des
Eß=
geſchirrs in fließendem Waſſer ſind vielleicht
älter, überſchreiten aber ein beſcheidenes
Maß nicht. Da Augias dem fleißigen
Ar=
beiter den doch gewiß angemeſſenen Lohn
ſchnöde vorenthielt, blieb Herkules nichts
anderes übrig, als ihn zwangsweiſe
einzu=
treiben. Im Verlaufe der kriegeriſchen
Auseinanderſetzung ſtarb Augias fünf Jahre
ſpäter. Auch Herkules ſtarb, und das iſt
gewiß ſchade, denn er hätte bis zum heutigen
Cage oft Gelegenheit gehabt, lein
Neini=
gungswerk zu wiederholen.
Das Damoklesſchwert
verdanken wir dem Höfling Damokles,
einem Kriecher und Speichellecker am Hofe
des älteren Dionuſius, Curannen von
Syra=
kus. Er pries das Glück ſeines Herrn ſo
überſchwenglich, daß dieſer ihm anbot, es
doch einmal zu verſuchen. Der Burſche ließ
ſich das nicht zweimal ſagen, flegelte ſich
dreiſt in den königlichen Stuhl an der Cafel
und ließ auffahren, was Küche und Keller
hergeben wollten. Unglücklicherweiſe ſah
er beim erſten Biſſen verzückt zur Docke auf
und machte dabei eine äußerſt peinliche
Ent=
deckung. Ein ſcharf geſchliffenes Schwert
hing, genau ausgerichtet, über ſeinem Hals,
hing an einem einzigen Pferdehaar. Dionus
wollte ihm begreiflich machen, unter welchen
angenehmen Erwartungen er ſelbſt lein
Leben verbrachte. Es hat dom Damokles
gar nicht mehr gut geſchmeckt, und er ſoll
von da an das Loben eines Curannen nicht
für durchaus erfreulich gehalten haben.
Stentor
Von ihrem Inhaber wiſſen, wir außer
dem Namen wenig mehr, als daß er brüllen
Slaatssacke!
betraf. Sie mußten im Jenſeits mnermüdlich
ein Faß mit Waſſer füllen. Das Gelingen
ihrer Bemühungen war ihnen erfolgreich
dadurch erſchwert, daß das Gefäß auf allen
Seiten durchlöchert war. Sie ſchöpfen heute
mch.
Das Danaidenfaß
iſt eine Prägung, die zu ihrer Seit
nicht die leiſeſte Sdeenverbindung’mit
dem Finanzamt aufwies. Danaos, ein König
von Argos, hatte ſich mit ſeinem
Swillings=
bruder Aeguptos bitter veruneinigt. Weil
aber ſeine Nachſommenſchaft aus fünfzig
Cöchtern beſtand, während der Brider mit
Stolz auf die gleiche Anzahl Söhne blicken
konnte, ſo kam um der zahlenmäßigen
über=
einſtimmung willen und aus
Familienrück=
ſichten trotzdem eine Maſſenverlobung
zu=
ſtande. Den verſöhnlichen Anlaß der
bevor=
ſtehenden Hochzeit benutzte der garſtige
Da=
naos dann, ſeinen Nachegelüſten zu frönen.
Er bewaffnete ie Armee ſeiner weiblichen
Nachfahren mit je einem Oolche zum
Ge=
brauch in der Brautnacht. Entgegen der
herkömmlichen Auffaſſung von den
Pflich=
ten einer zukünftigen Ehefrau leiſteten die
Cöchter der väterliche: Anweiſung Folge,
und ſo wurde aus der Maſſenhochzeit ein
Maſſenmord. Nur eine, Huvermneſtra hieß
das liebe Mädchen, ſchonte ihren
Sukünfti=
gen. So entging ſie der unausbleiblichen
Vergeltung, die die anderen neunundvierzig
Z.
Der Baſiliskenblick
nimmt im Gegenſatz hierzu ſeinen Anlaß zur
Vergleichung aus der Giftigkeit. Der
Ba=
ſilisk war ein ſchlangenartiges Ungeheuer
von überlebensgroßen Ausmaßen, das einen
Menſchen bloß anzugucken brauchte, dann
war er ſchon tot. Sonſt iſt an dem
Vieh=
zeug weiter nichts wichtig, als daß es aus
einem Hahnenei ausgebrütet wurde. Wer
das Kunſtſtück zuwege gebracht hat, iſt
un=
bekannt; immerhin iſt es eine
bewerkens=
werte Art, zur Welt zu kommen.
Das Procrnſtesbett.
Dieſe nette Einrichtung trägt ihren
Namen von dem rieſenhaften Näuber
Da=
maſtes, der ſich den Ehrentitel Procruſtes,
d. i. der Streckende, zu verſchaffen gewußt
hatte. Er hauſte in Attika und ſah ſeinen
Lebenszweck darin, alle Neiſenden, deren er
habhaft werden konnte, ins Bett zu legen.
Es ſtellte ſich dabei heraus, daß die
Lager=
ſtatt dem einen zu kurz, dem anderen zu lang
war; eine Unebenmäßigkeit, die ſich ohne
große Schwierigkeiten ausgleichen ließ,
in=
dem man das Ueberflüſſige ſtückweis
her=
unterſchlug, das Fehlende durch gewaltſame
Ausdehnung zu erſetzen ſuchte. Der einzige
Nachteil dieſer verſchönernden Methode
beſtand darin, daß die Patienten ſie nicht
überſtanden. Aber das war gewiß nicht die
Schuld des Damaſtes. Dieſen Anfängen
aller Gleichheitsbeſtrebungen machte Held
Cheſeus ein Ende. Er fing den Näuber,
und wußte nichts Beſſeres mit ihm
anzufan=
gen, als daß er ſeine eigene Erfindung an
ihm probierte. Die Probe war tödlich.
Die Argusaugen
gehörten urſprünglich einem Nieſen, der ſich
dieſe wichtigen Sinneswerkzeuge gleich m
hundortfacher Auflage zugelegt hatte. Mit
ſo hinreichend. Menge konnte er ſich
be=
quem dahin einrichten, daß immer nur ein
Ceil von ihnen ſchlief; er war alſo der
ge=
gebene Mann für einen Wächterpoſten.
Here, die Gemahlin des Heus, benutzte ihn
in dieſer Eigenſchaft, um Fräulein Jo zu
bewachen, nachdem ſie deren menſchliche
Geſtalt zuvor, boshaft genug, in eine Kuh
verwandelt hatt. Nicht ohne Grund, denn
die Dame war einer der zahlreichen
Lieb=
haberinnen ihres leichtfüßigen Gatten. Als
Kavalier fand diel lich nicht ohne weiteres
mit den Catſachen ab, ſondern entſandte
Hermes, den Gott der Kaufleute und
Spitz=
huben. (Es iſt hier von Griechen die Rede.)
Holchem Gegner war der ſchlichte Araus
trotz ſeiner vielen Augen nicht gewachſen.
Der raffinierte Feind ſpielte ſo lange auf
der Glöte, daß es gereicht hätte, tauſend
Augen unweigerlich einzuſchläfern, und ſchlug
ihm dann ohne viel Federleſens den Kopf
ah. Er brachte ihm ſozuſagen wirkſam die
Fſötentöne bei. In einer Anwandlung von
Pietät ſetzte Here die vielen ſchönen Augen
auf den Pfauenſchwanz.
MammmmmgrngnngggganngnnnrgnngsnnengsEgegangnnnEgnrnanarnanggzngngnznEnnaEnnnrggrngnnnnggnnganErnzEEngnnnEHannEannEns
[ ← ][ ][ → ]Sanlsz
Vom Kaffee und ſeiner Heimat.
Sur Revolntion in Braſilien.
Der ſchwarze Mantel der Nacht zerreißt. Durch den
klaffen=
den Spalt ſchwelt der Morgen wie blutnaſſes Fleiſch. Von Süden
herauf ſtreicht ein kühler Wind über die See. Auch ſie ſcheint
im Bleiſchlaf tropiſcher Breiten gebannt, gelähmt. Nun geht es
wie ein leiſes Atmen durch ſie hin. Der Dampfer, der ruhig wie
ein Sternbild ſeine Bahn durch den Naum zieht, fängt an, ſich
ganz leiſe dieſem Meeresatmen anzupaſſen, ſchwankt langſam,
ganz allmählich hin und her, hin und her. Man liegt in ſemer
weißen Koje wie in einer Wiege, die die große, gütige Allmutter
Natur liebevoll, behutſam auf und ab bewegt. Aber gleichwohl
iſt an Schlaf nicht mehr zu denken, es iſt ſtickig heiß in der Kabine.
Gerade zur rechten Seit fällt mir ein, was der Kapitän tags
zu=
vor ſagte: „Wenn Sie ein unvergleichliches Naturſchauſpiel
er=
leben wollen, ſeien Sie zur Einfahrt in Santos bei Sonnenaufgang
an Deck, ich zähle dieſe Einfahrt zu den ſieben Weltwundern! . . .
In zehn Minuten ſtehe ich alſo fertig angekleidet an Deck.
Die Sterne beginnen zu verblaſſen, dort vor uns im Dunſt der
Frühe verſchwommen und doch ſchon deutlich ſichtbar: Land, die
braſilianiſche Küſte! In einer halben Stunde müſſen wir die
be=
rühmte Entrada gewinnen. Ich ſteige langſam zur Brücke hmauf,
auf der mich der Schiffsgewaltige freundlich begrüßt: „Necht ſo,
der Frühaufſteher wird belohnt werden, es wird ein prächtiger
Morgen. Den wollen wir zuſammen erleben. Laſſen Sie nur die
anderen ruhig ſchlafen! * Kurz darauf verlangſamt der
Dampfer ſeine Fahrt. Die ſteile, bergige Küſte öffnet ſich zu
einem breiten Eingangstor. Unmerklich faſt befinden wir uns
plötzlich auf dem Flußlauf, der in gigantiſchen
Schlangenwindun=
gen hinauf nach Santos führt. Immer näher heran treten die
grünen, dichtbewaldeten Ufer.
Aus den Cabanas der Indios ſteigt blauer Nauch des
Holz=
kohlenfeuers, vermiſcht ſich mit den Schleiern des Frühnebels,
neſtelt an den Stämmen der rieſigen, an die 40 Suß hohen Areka=
und Palmyrapalmen. Und plötzlich beginnen ſich die Schleier, aus
Duft und Hauch gewebt, roſig zu färben, dan purpurrot
aufzu=
glühen. Wie Filigran, von Meiſterhänden geſchaffen, ſtehen die
Palmenwedel in dieſem Meer von zarteſten Geweben. Es iſt, als
zögen ſich Roſengirlanden von den ſchlanken, ragenden Stämmen
zu den üppigen, kraftſtrotzenden Schäften der Bananenſtauden,
die ihre gewaltigen, fleiſchigen Blätter ausladen, und weiter zu
den Camarinden und Baumrieſen braſilianiſchen Urwalds.
Lang=
ſam, majeſtätiſch ſteigt der Sonneball aus dem Ozean, eine lange
Bahn von funkelnden Rubinen vor ſich herwerfend, die ganze,
grandioſe Natur m einen einzigen Königsmantel von Purpur
einhüllend.
Langſam gleitet der Dampfer an der Praia des Cartarugas
vorüber. Belebter werden die Ufer. Hie und da und drüben
wieder ein. Paizagem der Eingeborenen. Die Fortaleza da
Ber=
tioga erſcheint. Note Glut leuchtet aus den Kaſematten-Fenſtern
des Jorts wie ſchwelender Feuerbrand. Die Schleier über der
Landſchaft erhalten die Farbe von altem Goldbrokat. Ja, es ſind
nun plötzlich micht mehr die zarten, keuſchen Gewebe aus feinſtem
Noſentüll, welche die reinen Schultern junger Mädchen ſchmücken,
nun ſind es die prächtigen Farben anſpruchsvollerer Stoffe wie
aus alten Ahnenbildern entnommen, welche um die üppigen.
volleren Formen erblühter Frauen ſich ſchmiegen.
Schon wieder dreht der Dampfer bei, taſtet mit faſt völlie
abgeſtoppter Maſchine um die letzte Biegung des Slußlaufes und
unter das gigantiſche Wahrzeichen von Santos hin: Die
ge=
waltige, hohe Eiſenbrücke, die den Hafen der braſilianiſchen
Kaffeeſtadt am Eingang, ähnlich wie die von Marſeille,
über=
ſpannt. Wir ſind am Siel.
Der Suchs.
Erzählung von Grazia Deledda.
Schon der erſte Blick über den Hafen läßt erkennen, daß man
ſich in einem der Sentren des Kaffeehandels der ganzen Erde
be=
findet. Dampfer reiht ſich an Dampfer aus aller Herren Länder
die langen Kaiſchuppen entlang. Und von ihren Bordwänden
ſpannen ſich die Laufſtege zu den Kais, auf denen Scharen von
Negern und braunen Hafenarbeitern mit ihren ſchweren Säcken,
meiſt deren zwei auf dem Nücken, hin= und herlaufen. Da iſt
auch der Athlet Jacintho, der corregador com 5 ſacos de Café,
der als Cräger von fünfmal 60 Kilo (der Sack vom Santoskaffee
enthält 60 Kilo, die mittelamerikaniſchen Kaffees 80, die Javas
bis 130 Kilo), alſo drei Sentner, eine Berühmtheit war.
Der elektriſche Funke aber jagt Cauſende von Kabelmeilen
über den Erdball, ſetzt die Weltbörſen in Bewegung, hält ſo und
ſo viele Spekulanten in Atem, entſcheidet über Gewimn und
Ver=
luſt. Good average Santos ſoundſo viel, wie oft mögen die Chef=
Rio de Jane
der großen europäiſchen Importhäuſer die Informationen aus
London auf Grund der Kabeltelegramme aus den Eſtados Unidos
do Brazil wägend, vergleichend, berechnend in den Händen ge=
halten haben! Wieviel Stirnrunzeln mögen ſie f7.
gerufen, Sorgen, trübe Ausſichten erweckt haben, woer
ſprunghaft in die Höhe ſchnellten, wenn, wie es ſorn
vorgekommen, kraſſe Outſider ſich Kaffee hinlegten.
Konſortien mit unverſchämt geblähtem Dollarſächs
Ernte aufkauften, oder die braſilianiſche Negierung
kontingentierte oder ganz zurückhielt. Ja, und danrnd
geſchäfte in Kaffee! Schon manchem ehrenwerten
ſie zum Nuin. Wirtſchaftliche Kataſtrophen, von da
nichts ahnt, wenn er behäbig morgens am Kaffeen
nachmittags gemächlich in einem eleganten Kaffeeen
oder Wiens am Kurfürſtendamm oder in der
Kärtng=
braunen Nardentrank aus dem feinen Porzellankäun
Caſſe ſchüttet und ein gehöriges Häufchen „Obers”
Aus den Seitungsnachrichten der letzten Cage i11
mal deutlich zu leſen, von welch enormer volkswirtſchtf
deutung der Kaffee für Braſilien iſt, ſo daß ſogar
phalen Preisſtürze, beſonders des letzten Jahres, zu
ruhr und jetzt zur Nevolution, ja ſchon zum Fall dCchw
geführt haben. Man ſieht, von welch verheerender
wirtſchaftliche Depreſſion des ganzen handeltreibernd,
auf das Hauptausfuhrland von Kaffee für den geſiy
bedarf Braſilien war, faſt noch gigantiſcher in ihrruß
als in anderen Nohſtoffländern. Vergeblich verſuut
gierung mit ihrem rührigen Präſidenten Waſhingt;
reira da Souza an der Spitze, das alte probate 2u
früheren Kriſenjahren: die enormen Läger aufs
zurückzuhalten, um damit die Preiſe zu ſtützen. 2
pumpte, da die eigenen Mittel dafür bei weitem nicht
von den U. S.A., bis es nicht mehr weiter ging. Uy,
Anſtrengung. Die Kaffeepreiſe waren nicht zu haltrt. .
doch. Und nun haben wir die hereingebrochene Desim
dieſem ſüdamerikaniſchen Lande, dem dritten der
ABC=Staaten, wie ſie genannt werden, Argentiniay
und Chile, haben ihn, trotzdem Braſilien von einer !e
wirklich erſcheinenden Naturſchönheit und Fruchtba n
iſt. Dem Fremden wird darüber hinaus auch ein
Augen ſpringender Wohlſtand, wenn nicht Neichttn
Die großzügig angelegte Pracht-Avenue Nio de
Botofoga am Meeresgeſtade mit der bizarr anmutz.
form des Monte de Azucar, des Suckerhuts, im 2
mitten im Meer der Außenreede, der Hintergrund4
taſtiſch wirkenden Berglandſchaft über der terraſſ
ſteigenden Stadt, von den Sinnen des Corcovado urd
gekrönt, iſt ſchon ein unvergeßlicher, Anblick. Eif
dem es kaum 50 Schritte von der gepflegten Au=
Durchdringen ohne Axt mehr gibt, eine kraftſtron
tation, über die Nieſenfalter in Blau, in Purpur, in GP
wiegen, täuſcht ein Märchenland vor. Und abenc.
glühende Sonnenball im Meer verſinkt, der elegann
der Botofoga abbrandet, die Avenida aufzuckt, in 1
triſchen Lampen, dann paßt es wie das juwelenblitzence
einer Märchenprinzeſſin in dieſe Märchenſtadt ſüd 41
Miſcht man ſich indeſſen unter die Menge den
dieſer Stadt, in denen alle Naſſen in einem fürchterliit
konglomerat vermiſcht ſind, der Neger als das
Naſſenverſchlechterung unbedingt vorherrſcht, ſo verg:?
alle Gedanken an ein Märchen, und erſt recht verſſ
Lyrik und Poeſie, mit denen rein äußerlich die Natuft
ſchüttet hat, wenn man den Geſprächen der Menge
lauſcht. Buſineß und wieder buſineß iſt es, was Ii
bekommt, in Wort wie in temperamentvoller Geſtillu
immer wieder iſt es das Hauptprodukt des Lanoid
Kernpunkt der fliegenden Börſen abgibt: der Kaſ1
Darum noch ein Wort über ihn ſelbſt. Der bei mil
barſte Gebrauchskaffee für die ganze Welt kommt
Die Seit der langen, lauen Majabende war wieder
gekom=
men, und Sio Comas ſaß wie vor einem Jahr, wie vor zehn
Jahren, wieder im offenen Hof vor ſeinem Häuschen, dem letzten
einer kleinen Gruppe von kleinen, dunklen Baulichkeiten, die ſich
an die graue Kruſte eines Berges anlehnten.
Sio Comas ſprach faſt nie; aber eines Abends, als Sana,
ſeine Enkelin, ihn ermahnte, daß es Seit ſei, ins Haus zu gehen
und ſich niederzulegen, ſchwieg er ſo hartnäckig und ſaß ſo ſteif
auf ſeinem Schemel, daß ſie glaubte, er ſei tot. Erſchrocken rie
ſie ihre Nachbarin herbei.
„Sia Lenarda mia,” ſagte das Mädchen, „wir müſſen den
Doktor rufen; Großvater iſt ſo kalt wie ein Coter."
„Unſer Doktor iſt verreiſt. Jetzt iſt an ſeiner Stelle der
ein=
gebildete Doktor aus der Stadt da. Wer weiß, ob der kommt!
„Er muß kommen!” ſagte Sana ſtreng.
Und die Frau ging.
Der Vertreter des Doktors wohnte in deſſen Palazzino, dem
einzigen bewohnbaren Hauſe des Dörfchens.
Sia Lenarda fand ihn in dem auf den Hof hinausgehenden
Speiſezimmer, in die Lektüre eines Buches verſenkt. Sweima
mußte die Magd ihm ſagen, daß die Frau ihn zu ſprechen wünſche;
dann ſtand er auf und folgte Sia Lenarda, läſſig und zerſtreut.
Im Höfchen Sio Comas vor dem rohen Mäuerchen, den
gro=
ßen Mond faſt über ihrem Kopfe, erblickte der Doktor eine
Frauengeſtalt, ſo zart und namentlich von der Caille abwätrs in
einer ſo engen Hülle, daß ſie ihm wie eine Herme vorkam
Als ſie ihn ſah, löſte die Geſtalt ſich von der Mauer und
ging mit ihm in die Küche, nahm ein Licht und kniete vor der
Matte des Großvaters hin, während Sia Lenarda aus dem
an=
ſtoßenden Simmer ein bemaltes Seſſelchen holte und dem Doktor
hinſtellte.
Er ſetzte ſich, um dem Alten den Puls zu fühlen. Da erhob
das Aädchen den Kopf und ſah ihm in die Augen, und er empfand
eie Eindruck, den er nicht mehr vergaß. Er memte, nie ein
ſchöneres und rätſelhafteres Mädchengeſicht geſehen zu haben:
zwei Strähnen glänzenden ſchwarzen Haares legten ſich zu beiden
Seiten über die Stirn bis faſt zu den Augenbrauen herab; ſehr
weiße, eng beiſammenſtehende Sähne verliehen dem hochmütigen
Mund etwas Grauſames, während in den großen, ſchwarzen
Augen ein Ausdruck von Crauer und ſehnlichem Verlangen lag.
Da der Sroßvater auf die Fragen des Doktors nicht
ant=
wortete, murmelte ſie: „Er iſt ſeit mehr als zwanzig Jahren taub.”
Auf ſeinem Caſchenbuch ſckrieb der Doktor ein Nezept, reichte
es Hana und ſah ſich um. Der Raum war ſo finſter wie eine
Höhle, und alles deutete auf Armut. Er betrachtete Sana voll
Mitleid: ſie war ſo dünn und blaß, daß ſie ihm wie ein im
Schatten aufgeſchoſſener Aſphodelos vorkam, und zögernd ſagte
er: „Der alte Mann iſt ſchlecht genährt . . . und du guch, ſcheint
mir . . . Ihr bedürftet beide einer Kräftigungskur . . . Wenn ihr
onnt . .
eS
Sie verſtand ihn ſofort.
Wir können alles!” entgegnete ſie, und ihr Mund hatte einen
ſo hochmütigen Ausdruck, daß der Doktor faſt verſchüchtert
fortging.
Am folgenden Morgen galt der erſte Beſuch ihrem Häuschen.
Der Alte ſaß auf ſeiner Matte und kaute gelaſſen ſein in friſches
Waſſer getunktes Gerſtenbrot.
„Nun, wie geht’s?”
„Sie ſehen ja, gut!” erwiderte Sana, nicht ohne Beimiſchung
von Geringſchätzung.
Da fragte der Großvater: „Wann kommt er wieder?”
„Wer!
„O.” ſagte Sana, „erwartet auf unſern Doktor, daß der ihm
die Ohren kurieren ſoll.
„Ausgezeichnet! Da iſt unſerm Doktor ſeine Berühmtheit
ſicher
Sia Lenarda, die im Hofe auf den Doktor wartet, iſt eine
wohlhabende Frau, die Beſitzerin von Ländereien und Vieh, ſo
reich, daß ſie trotz ihrer dreiundvierzig Jahre noch einen ſchönen
Swanziajährigen zum Manze beken
en hat.
„Guten Cag, Voſtra Signoria”, redet ſie den Doktor an.
„Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten. Mein Mann Jacu
iſt Soldat; aber jetzt iſt die Seit der Schafſchur, ume
gern, daß er auf Urlaub käme. Kennt Euer Gnaden?,
am Hofe des Königs?
„Leider nein, meine Gute.”
„Aein Jacu iſt ein ſchöner Burſch — ich ſage?
ich ſeine Frau bin — und er iſt ſo gut wie Honigl
kleinen Nachhilfe könnte er alles erlangen . . .
Aber der Doktor ſeufzte und ſagte: „Es iſt nich ähe
einer ſchön und gut iſt, um alles zu erlangen, m0se
meine gute Frau.
Und er kehrte in ſeine Oaſe zurück und dachte 2leit
allerlei anderes. Er meinte, auch er ſei ſchön und M4
doch habe er nichts erlangt, weder Liebe, noch Glugße Ric MA frml
4u1
wnd
gnügen.
Als nun Sia Lenarda bemerkte, daß der Doßina.
der Alte geſund war — alle Cage bei den Achitu ick7.
wendete ſie ſich an Hana: „Sag du es ihm, lieber?
bereiten ſich auf die Schafſchur vor; was ſoll ich alſe
ich fremden Händen überlaſſen bleibe?"
Doch Sana verſprach es ihr nicht. Und wen der A.
Abend in den Hof Sio Comas” kam und ſich ritlls er
bemalte Stühlchen ſetzte, dann ſcherzte das Mädc end
fragte, woher die Krankheiten kämen, wie ſie kurk..
die Arzneien gemacht würden und wie das Giſt. 4EN
auch die Nachbarin auf dem Mauervorſprung. 2e 7
Doktor, der mit Sana allein ſein wollte. Und de
von nichts anderem als von der Schafſchur:
Voſtra Signoria mia, wenn Sie lähen, pas N.
iſt!. Wenn Jacu käme, würde ich Sie dazu einladel.
Jacu wäre es ja wie ein Leichenbegängn!s.
„Nun, wollt Ihr die Wahrheit wiſſen, meige Slit
Fall Ihr krank wäret, würde man eurem Oacl."
Aber Ihr ſeid ja ganz geſund.
Da fing lie an zu klagen. Um den Doktor zu we.
ſie ſich zu Bette. Und er ließ lich rühren, vervdb.
Arznei und ſtellte den Krankenſchein aus. Sana ple”.
barin, goß ihr die Medizin in den Löffel, betrohl.
durch das rötliche Licht der Oellampe hindurch "
wird doch kein Sift ſein?”
nnan
ver)
en Eid
ſe zu
ſiv gſt nicht zu den feineren Sorten gehört. Allerdings
Santos Good average, Superior
gsstra fine Sorten, die ſamt und ſonders für uns
einen Nektar nach all den fürchterlichen Erſatz=
Büten, mit denen wir uns Jahre hindurch begnügen
m. minderwertig ſind wunderbarerweiſe die Nio=
6/ o, welche aus der nur wenig nordwärts gelegenen
eshücſrdt kommen. Sie gelangen bei uns nur in den
r. mit den nordiſchen Ländern. Als ſehr gut, dem
itve
ᛋ überlegen, gelten die mittelamerikaniſchen Kaffees
Guatemala, San Salvador und Mexiko. Durch
Fermentation erhalten dieſe eine beſondere
Fär=
hi ißen ſie blaue Kaffees, zum Unterſchied von den
elben Sorten, namentlich die altgelagerten Javas,
beſten Kaffees, die der Welthandel kennt. Oft
„(Gahrzehnt und mehr und werden infolgedeſſen leicht
Tchon das ihrer Güte keinen Abbruch tut. Der
dieſen Kaffees der edelſte. Ebenſo wie die edelſte
kchart auch die ordinärſte aus Java, die ſogenannte
Mrobitw) Frie urſprünglich wild in Afrika wächſt, jedoch zur
ieſuntyu Ɨhin gebracht wurde. Die Bohne iſt rund und dick
*e Müue genſtzhez” denen der blauen und gelben Kaffees, die groß
M Ou al füſ Flein dagegen iſt der echte Mokka Arabiens, der
che Aur hin R A4ms beſte Kaffee-Erzeugnis der Erde gilt. Bekannt
G mſch. /4 Die Perle Arabiens nur zu einem verſchwindend
Cd
den Welthandel kommt, meiſt über die Cürkei
Ophen uht Hpus Wohl faſt reſtlos bleibt ſie ſchon in den
Paſcha=
n8 an ſen Stko’ ls hängen. Vielleicht findet man hie und da noch
ganten dem dMitlen kleinen Kaffeehäuſer am Bosporus, in denen
Tin dg unt zmti äumt, den Nargileh raucht und die Schönheit der
Putzdslaugkikeſſer genießt, em Quentchen dieſes Edelgewächſes.
en ,0 welſnil er Mokka, wie er uns anſpruchsvoll in Europa
tzin feten A7d, wirklich aus Mokka käme, d. h. aus der
ara=
mte Küllittu dt der Provinz Jemen!... Aber das iſt genau
u „mit A0 Rognak oder der Liebfrauenmilch von Worms.
eſondere Art mittelamerikaniſchen Kaffees ſoll
bchthr MMaragogype genannt werden, der zu ſehr großen
zerſtoßenen Pulver hergeſtellte ganz entſchieden dem überlegen,
der aus dem gemahlenen Pulver gemacht war.” Im allgemeinen
werden wir uns aber ſchon mit der von ihm bezeichneten
Du=
belloy=Methode begnügen, die darin beſteht, daß man kochendes
Waſſer über den Kaffee gießt, der in ein mit ganz kleinen Löchern
verſehenes Porzellan= oder Silbergefäß geſchüttet wird. Dieſen
erſten Aufguß erhitzt man wieder bis zum Siedepunkt und gießt
ihn dann noch einmal durch. Dabei mag auch das Silterpapier
im Haushalt eie nützliche Nolle ſpielen. Im übrigen darf ich
wohl hier auf die ausgezeichneten Wiener Kaffeemaſchinen, die
ſich Weltruf erwarben, oder auch auf die neuzeitlich engliſchen
verweiſen, deren Syſtem darin beſteht, daß das Kaffeewaſſer nach
ſeiner Erhitzung immer wieder durch zwei Kugeln über der
dar=
unter befindlichen Spiritusflamme läuft, bis die ganze Kraft aus
dem Kaffeepulver herausgezogen iſt.
Ungemein viel hängt natürlich auch von der Nöſtung ab. Die
ganz gleichmäßige, mit der eine möglichſt einheitliche Farbe erzielt
werden ſoll, iſt nicht immer die beſte. Erſt alſo, wenn die
Grund=
bedingungen für den Kaffeegenuß vorhanden ſind, wird man
ver=
gnügt und angeregt vom „Schälchen Heeßen” ſein, wie weiland
die Siegen des ſeligen Siegenhirts in Arabien, durch die der edle
Nardentrank der Ueberlieferung nach entdeckt wurde, ſich
ge=
bärdeten, wenn ſie von den Beeren des Kaffeebaumes genaſcht
hatten.
ohne Jachausdrücke begreifen. Und wir wollen verſuchen. Ihnen
den Begriff „Auto” unter Verzicht auf alles Jachmänniſche auf
die einfachſte Formel zu bringen. Daſſen Sie mal auf:
Am Anfang war das Benzin.
Benzin iſt eine leicht brennbare Flüſſigkeit. Mit ſeiner Hilfe
wird das Auto getrieben. Es wird im Benzintank
mitge=
führt. Was geſchieht nun mit dem Benzin. Wollte man es
ein=
fach anzünden, dann würde es verbrennen und emige Hitze
ent=
wickeln — das iſt aber nicht der Sweck der Uebung. Ein
Auto=
mobilmotor iſt em „Exploſionsmotor”. Das Benzin muß
Von Hundert wiſſen Fünf:
Weshalb fährt ein Auto?
wilrſweinlich gärtneriſch, herangezüchtet wird.
be)ſſetffee, das ſchönſte, vollkommenſte Naturerzeugnis,
genießbar ſein, wenn nicht ſachkundige Hände ihn
Kaffee ſetzt Kunſt voraus, die gelernt ſein will,
„ird’ſt 2lliemchen”, von dem dann allerdings die Witwe
aufk Cätſchenbrode” mit Stolz behaupten darf: „Unſe
aſte mi. mactchler ne Flecke!” Intereſſant iſt da, den Verſuch
nach=
deml” mlte Gourmet Brillat=Savarin angeſtellt hat. Er
wigt in Pfund Mokka geröſtet, in zwei Ceile geteilt,
hoi mite Hdf gemahlen, die andere nach Art der Cürken
zer=
woiter „Nabel beiden bereitete er Kaffee in gleicher
Gewichts=
mit ᛋ leichen Menge kochenden Waſſers. „Ich koſtete
Ne 2 Kaffie Fährt er fort, „und ließ die wichtigſten
Perſön=
brochn
en Gſzn. Nach einſtimmiger Anſicht war der aus dem
Jemand hatte ſich die Mühe gemacht, an einige tauſend Leute
eine Umfrage zu richten: „Warum fährt ein Auto?‟ Das
Er=
gebnis war, daß die Wenigſten dieſes Stück Wiſſen beſaßen.
Genau geſagt: von hundert Perſonen wiſſen durchſchnittlich nur
4,8, warum ein Auto fährt!
Und dabei leben wir im „Seitalter des Automobils‟. Dabei
ſind unter dieſen 4,8 Prozent auch noch Leute, die ſelbſt — Auto
fahren (hauptſächlich — Damen)! Das geht wirklich nicht ſo
weiter. Wenn es zur „allgemeinen Bildung” gehört, zu wiſſen,
wann die alte Dichterin Hroswita von Gandersheim gelebt hat,
dann iſt es auch notwendig, zu wiſſen, wie und warum ſich ein
Automobil vorwärtsbewegt.
Fragt man einen Unwiſſenden, warum er es nicht weiß,
dann erhält man zur Antwort: „Mein Gott, wie ſoll ich mich in
tauſend Fachausdrücken zurechtfinden! Wie ſoll ich behalten,
was eme Nockenwelle und wozu ein Differential gut iſt . . .
Da muß man dem Unwiſſenden wieder recht geben. Die
Auto=
mobiliſten haben ſich hinter einem Wall von fachmänniſchen
Spe=
zialausdrücken verſchanzt, der in höchſtem Grade abſchreckend
wirkt. Man kann aber die Funktion der Maſchine „Auto” auch
KURBELWELLE
Der Kolben „kurbelt” die Kurbelwelle,
alſo zur Exploſion gebracht werden, und die Kraft dieſer
Explo=
ſion muß damn die Näder treiben. Wie bringt man Benzin zur
Exploſion’
Benzin als ſolches explodiert nicht. Flüſſigkeiten explodieren
überhaupt nicht, nur Gaſe explodieren. Dazu dient — der Name
ſagt es — der Vergaſer.
Der Vergaſer iſt ein kleines Gefäß, in dem eine geringe
Menge Benzin verdampft. (Sie wiſſen, daß Benzin in offenen
Gefäßen immer verdampft oder „verriecht”.) Nun hätten wir
alſo gasförmiges Benzi. Wenn es explodieren will, braucht es
auch Luft, denn eine Exploſion iſt eine raſche Verbrennung, und
zu jeder Verbrennung wird Luft gebraucht. Deshalb wird von
außen her Luft in den Vergaſer eingeführt. Die Luft ſtreicht über
das Benzin; ſie vermiſcht ſich mit den Benzindämpfen in einem
peſtimmten Verhältmis und bildet nun ein hochexploſives Gemiſch.
eben das Gas-Gemiſch.
Dieſes Gasgemiſch kann nun exlodieren. Aber die Kraft
dieſer Exploſion muß irgendwie in mechaniſche Kraft umgeſetzt
werden, und dazu dienen Sylinder und Kolben.
Der Sulinder iſt ein — zulindriſcher — Hohlraum. In dieſem
Hohlraum bewegt ſich ein Kolben, der ſich in einer Pumpe
be=
wegt oder in einer Spritze. Wem wir eine Spritze mit Waſſer
füllen wollen, ziehen wir den Kolben der Spritze zurück, und das
Waſſer dringt in den ſo entſtehenden Hohlraum ein. Der
Sulin=
der des Motors ſteht mit dem Vergaſer in Verbindung. Wenn
KÜPRLUNG
er zurückgezogen wird, dringt das Gasgemiſch in den nun
ent=
ſtehenden Hohlraum ein.
Jetzt wird der Kolben wieder zurückgedrückt. Das Gasgemiſch
wird im Hohlraum des Sulinders zuſammengepreßt —
kom=
primiert. Denn komprimiertes Gas ergibt eine
wirkungs=
vollere Exploſion. Damit dieſe Exploſion eintrete, muß das Gas
entzündet werden. Dazu dient die Hündkerze.
Die Sündkerze iſt in den Sulinder eingelaſſen. An ihrem
Ende ragen zwei Drähte in das Innere des Sulinders hinein.
Jetzt ſpringt von einem Draht, zum anderen ein elektriſcher
Junke. Dieſer Funke zündet (das Gas an). Das Gas
explo=
diert. Die Exploſion treibt den Kolben aus dem Sylinder und
füllt den Sylinder mit Verbrennungsgaſen. Wenn der Kolben
danuh hrte ſie in ihr Höfchen zurück, wo der Doktor auf
„maltckS ſſſelchen ſaß. Er rückte ſein Stühlchen an den
M vorſpelig, auf den Hana ſich geſetzt hatte, und die
ge=
m Veſlti ſungen wieder an.
er Olhuder? Nein, der iſt nicht giftig. Aber der Schier=
Lennſt /t ien?
9-In BuAlen?. Wer ſollte ihn nicht kennen!”
4, dac die wahre Sardoa herba, das Ceufelskraut, das
ite ladhdrzu Code bringt .. . wie du!‟
* Aen A5 meinen Puls los, Doktor! Ich habe kein Fieber
a Lenduta.”
der iclä)ema!”
hön, Auucmen Sie Chinin!. Iſt das auch Gift?”
Pa8 hitleu, nur heute abend immer mit Gift zu ſchaffen?
du anrden umbringen? Dann tu’s nur gleich ...
ieder Rkiff er ihr Handgelenk, und ſie ließ es geſchehen;
1a Jcic trunkel, und von der Straße aus konnte man ſie
leyr 1814. Ja, ich möchte Gift haben für den Suchs.
u, korſu der bis hier herauf”
ir ſchſtel Und nun laſſen Sie mich”, ſagte ſie leiſe und
ay laſemaachen. Aber er hatte auch ihre andere Hand
und MA ſie ſo feſt, als wäre ſie eine Diebin.
inen Eſ9, Gäl, ein einziges Küßchen!”
L wſch Aie mir Gift geben . . . Der Fuchs ſtiehlt uns die
er, weſaſie kaum geboren ſind.”
hdemns Urlaubsgeſuch unter Beifügung des ärztlichen
LWbgihugen war, wurde Sia Lenarda wieder geſund.
SdN 29, dem einzigen Cage, an dem Hana das Haus
Ma RAlleſſe zu gehen, erwartete der Doktor ſie vor
he.
Ech 2, eine hinter der anderen, die Frauen des Dorfes
DeuE Solſe herauf, ganz ſteif in ihrem Feſtkleid, und die
eiete ihre ſchönen Profile und ließ das Gold ihrer
WE F — ader der Doktor ſchaute nur nach Sana, wie
Nie verſchmitzten alten Weiber ſprachen bei ſich:
m. /Smnwurz eingegebenl
Und eines Cages ſchloß ſich den wenigen Männern auf dem
Kirchplatz der beurlaubte Jacu an. Er war wirklich ſchön. Gleich
nach ſeiner Ankunft hatte er den Doktor aufgeſucht, um ihm zu
danken und ihn zum Feſt der Schafſchur eingeladen.
Der feſtliche Cag kam heran. Hana nahm mit andern Frauen
auf dem von Jacu gelenktem Karren Platz. Das von zwei jungen
Ochſen gezogene ſchwerfällige Vehikel bewegte ſich ſtoßend den
ſteinigen Weg aufwärts. Aber die Frauen hatten keine Angſt,
und Hana ſaß, die Hände über den Knien gefaltet, ſo ruhig da
als ſäße ſie vor ihrem Herd; ſie ſah traurig aus, aber ihre
Augen funkelten beinahe unheimlich.
Der Doktor und der Prieſter langten kurz vor Mittag an,
von lautem Freudengeſchrei begrüßt.
Die Weiber ſtießen Hana an und deuteten auf den Doktor.
Und ſie fing mit ihm zu ſcherzen an und forderte ihn auf, ſich
nützlich zu machen und wenigſtens an der Quelle Waſſer zu holen.
Er ging auf ihren Scherz ein, nahm ein Korbgefäß in die Hand
und machte ſich auf in der brennenden Sonne.
Die übrigen ſahen lachend und ſpottend dem Doktor nach,
und Jacus Vater ſagte verächtlich: „Ein Studierter, ein Mann
i ſeinen Jahren, läßt ſich von ſo Weibern an der Naſe
herum=
führen?‟ Das ärgerte Sana: ſie eilte dem Doktor nach und nahm
ihm das Waſſergefäß aus der Hand. Aus der Entfernung ſahen
die Frauen, wie der Doktor ihr folgte.
Von der Sonnenglut ganz benommen, war der Doktor dem
Mädchen gefolgt bis zu dem Geſträuch bei der Quelle. Er
ver=
ſuchte, ſie zu umfaſſen, Sana ſah ihn an, mit einem rätſelhaften
Blick, ſtieß ihn von ſich und drohte, ihm das Waſſer über den
Kopf zu gießen. So war es immer geweſen, vom erſten Abend
an: ſie lockte ihn an und ſtieß ihn zurück, und halb naiv, halb
argliſtig forderte ſie immer wieder — und auch ſetzt dasſelbe von
ihm: Sift.
„Gut Hana, ich will dir deinen Willen tun; heute abend
komme ich und bringe dir ein Fläſchchen mit einem Totenkopf
darauf. Sieh aber zu, daß du nicht ins Suchthaus kommſt!“
„Ich habe Ihnen ja geſagt, es iſt für den Suchs! Und mun
laſſen Sie mich, es kommt jemand.
Wirklich bewegten ſich die Büſche ringsum, als wolle ein
Eber durchbrechen, und Jacn erſchien. Er ſchien beſtürzt, obwohl
er ſich ſtellte, als amüſiere es ihn, die beiden überraſcht zu haben.
„Ah, was tut ihr hier im Schatten? Es iſt jetzt Seit, zu
eſſen, nicht zu girren!“
„Du haſt wohl mehr Durſt als Hunger?” ſagte Sana
ſpöt=
tiſch und hob ihr Waſſergefäß in die Höhe. „Crinke, du Schoner,
Großer!”
Der Doktor war ſehr luſtig während des Feſtſchmauſes. Er
lachte — aber hin und wieder war er zerſtreut, als wäre ihm ein
Gedanke gekommen. Nach der Mahlzeit legte er ſich in den
Schatten zwiſchen den Felſen, an die die Hütte ſich anlehnte, die
Jacu bisweilen betrat, um die Wollſäcke auszuleeren; ohne
ge=
ſehen zu werden, konnte er von hier aus das ganze Bild
über=
blicken bis zu der Eiche, in deren Schatten die Hirten die
Schaf=
ſchur fortſetzten. Der Prieſter und die übrigen Gäſte hatten ein
Stegreifſingen veranſtaltet.
Als der Wettgeſang eifrig im Gange war, ſtand Hana auf
und ging in die Hütte. Der Doktor folgte mit dem Blick den
blauen Wölkchen ſeiner Sigarre, und ein ſpöttiſches Lächeln zog
über ſein Geſicht.
Da kam Jacu wieder mit einem vollen Wollſack, und die
unterdrückte Stimme Sanas drang wie ein Stöhnen durch die
Nitzen der Hütte: „Ich ſchwöre dir die Naben ſollen mich
zerhacken . . ., wenn er nur meine Hand berührt hat . . . Ich weiß
wohl, warum ich ihm ſchön tue. Es geſchieht zu unſerem Beſten...
Aber dieſe Plage wird ein Ende nehmen ..."
Der Mann ſchwieg; vielleicht leerte er gerade ſeinen Sack
aus? Und ganz außer ſich fuhr Hana mit haßerfüllter Stimme
fort: „Bin ich vielleicht eiferſüchtig auf deine Frau? Auf die
alte Krähe? . . . Aber alles wird ein Ende nehmen, und das
bald . . ."
Da lachte Jacu voll Einverſtändnis, und dann wurde es
wie=
der ſtill in der Hütte.
Aber der Doktor wollte auch ſeinen Spaß haben; er ſtand
auf und ſchrie: „O, ein Suchs, ein Suchs!
Und die zwei Liebenden eilten beſtürzt aus der Hütte heraus,
während die Geſellſchaft dort unten zu ſingen aufhörte, die
Frauen ſich allenthalben umſchauten und die Hunde zu bellen
an=
fingen, als käme wirklich ein Suchs daher.
nun wieder zurückgeſtoßen wird, treibt er die Verbrennungsgaſe
hinaus (in den Auspuff). Nun iſt der Sulinder leer und
kann mit friſchem Gasgemiſch gefüllt werden.
Der Kolben bewegt ſich alſo viermal durch den Sylinder. Or
vier „Cakten”. Wir ſprechen von einem „Viertaktmotor”.
Erſter Cakt: Anſaugen des Gasgemiſchs; zweiter Cakt:
Zuſam=
menpreſſen des Gasgemiſchs; dritter Cat: Exploſion; vierter
Cakt: Hinausdrücken der Verbrennungsgaſe.
Der Schwerpunkt liegt auf dem dritten Cakt. Denn hier
wird der Sweck der Uebung erreicht, hier erfolgt die Exploſion,
hier wird „Arbeit geleiſtet‟. Durch die Exploſion wird der
Kol=
ben mit großer Kraft aus dem Sylinder gedrückt. Und dieſe
Kraft iſt es, die nun die Näder treibt.
Das geht nun freilich nicht gar ſo einfach. Der Kolben ſtößt
von oben nach unten, alſo in ſenkrechter Nichtung, und wir
brau=
chen zum Antrieb der Näder doch eine kreiſende Bewegung, eine
kreiſend wirkende Kraft. Dazu dient die — Kurbelwelle.
Der Name ſagt alles. Die Kurbelwelle verläuft unter dem
Sulider; ſie iſt wie eine Kurbel gebogen, und wenn der
Kurbel=
teil durch den Kolben, wie durch eine menſchliche Hand „
gekur=
belt”, alſo nach unten geſtoßen wird, gerät die Welle in
rotie=
rende Bewegung. Das iſt genau ſo wie bei einer Nähmaſchine,
wo die Cretbewegung der Füße in eie kreiſende Bewegung des
Schwungrades umgeſetzt wird.
Jetzt dreht ſich alſo die Kurbelwelle. Und wenn unſer
Ex=
ploſionsmotor ſo treu und zuverläſſig wäre wie ein Menſch, der
ein Fahrrad fährt oder wie eine Dampfmaſchine, die als
Loko=
motive einen Sug zieht, dann könnte dieſe Kurbelwelle gleich auf
die Näder wirken. Unſer Exploſionsmotor hat aber auch ſeine
Mucken. Er ſagt: wen ich nicht ſchnell laufen kann, dann laufe
ich lieber gar nicht! Er muß ſchnell laufen, wenn er zu etwas
taugen ſoll. Und das iſt nun zwar ſehr nett von ihm, weil wir ja
meiſt auch ſchnell fahren wollen, aber andererſeits wollen wie ja
auch langſam fahren, und manchmal wird uns auch nichts anderes
übrig bleiben, wenn es nämlich einen Berg hinangeht. Und
des=
halb müſſen wir langſam fahren können, obgleich der Motor
ſchneller läuft; wir müſſen das eben ſo einrichten.
„ . und das iſt das Differential. (Erſchrecken
Sie nicht — Sie verſtehen es ja doch nicht!)
Bei der Nähmaſchine iſt es genau umgekehrt. Da treten wir
langſam, und die Maſchine läuft ſchnell. Aber im Prinzip iſt es
die gleiche Anordnung. Wir nennen ſie „Ueberſetzung” (der
Kraft), und die Vorrichtung, welche die Ueberſetzung beim Auto
beſorgt, heißt Getriebe.
Das Getriebe wirkt ſo, daß in ein kleines Sahnrad, das durch
die Kurbelwelle getrieben wird, wahlweiſe größere
Sahn=
räder eingreifen, die dann die Näder betreiben. Je größer dieſes
Hahnrad iſt, um ſo langſamer wird die Umdrehung der Näder
ſein, denn das kleine Sahnrad der Kurbelwelle muß ſich mehrmals
drehen, ehe das große Sahnrad „einmal rum iſt”. Wir haben
drei verſchieden große Sahnräder zur Verfügung, die wir
wahl=
weiſe einſchalten können (daher der Name Schaltung!), und wir
ſprechen deshalb vom erſten, zweiten und dritten Gang. Ein
vier=
tes Hahnrad iſt angebracht, daß es die Näder in der
entgegen=
geſetzten Nichtung antreibt — das iſt dann der
Nückwärts=
gang.
Was geſchieht nun, wenn der Motor laufen, das Auto aber
ſtehen ſoll, z. B. vor dem Beginn der Fahrt, oder wenn der
Wagen für kurze Seit ſtehen ſoll, oder wenn die Näder
abge=
bremſt werden? Dann muß die Kraftübertragung irgendwo
unter=
brochen werden. Dazu dient eine Vorrichtung, die die Kurbel=
welle mit dem Getriebe kuppelt, und die deshalb ganz folgerichtig
Kupplung heißt.
Die Kupplung iſt zwiſchen die Kurbelwelle und das Getriebe
eingebaut. Sie beſteht aus zwei Scheiben. Die eine ſitzt an der
Kurbelwelle, die andere an der — Verlängerung der Kurbelwelle.
die ins Getriebe führt. Beide Scheiben werden durch eine Feder
aneinander gepreßt und bilden dann eine ſtarre Einheit. Soll
„ausgekuppelt” werden, dann wird die eine Scheibe von der
an=
deren etwas entfernt. Die Verbindung iſt gelöſt. Das iſt das
ganze Geheimnis des „Kuppelns”. So — und jetzt wiſſen Sie,
warum ein Auto fährt. Alles andere gehört ſchon i den Kurſus
für Fortgeſchrittene.
Der Fortgeſchrittene hat verſchiedene Fragen auf dem
Ge=
wiſſen. Sum Beiſpiel: Wie kommt es, daß das Gasgemiſch im
zweiten Cakt nicht wieder in den Vergaſer gepreßt wird; oder:
wo gelangen die Verbrennungsgaſe ins Freie?
Jawohl, das muß alles geregelt werden, und zu dieſer
Nege=
lung dienen die Ventile. Im erſten Cakt öffnet ſich das „
Anſaug=
ventil” zwiſchen Vergaſer und Sulinder. Im zweiten Cakt wird
dieſes Ventil geſchloſſen. Im dritten Cakt bleibt es geſchloſſen.
Im vierten Cakt öffnet ſich ein Auspuff=Ventil, das die
Ver=
brennungsgaſe hinausläßt. Im erſten Cakt iſt dieſes Ventil
wie=
der geſchloſſen und das Anſaugventil geöffnet. Die Ventile
wer=
den durch eine eigene kleine Kurbelwelle bedient, die den ſchönen
Namen Nockenwelle führt.
Eine andere Frage: Sie ſprechen immer von einem Sylinder.
Die meiſten Autos haben doch Motoren mit vier, ſechs, acht oder
gar mehr Sulindern. Nichtig! Ein Motor mit einem Sulinder
leiſtet nur im dritten Cakt wirkliche Arbeit. Bei einem
Vier=
zulinder=Motor werden die Kolben ſo angeordnet, daß in jedem
Cakt durch einen Sylinder Arbeit geleiſtet wird. Beim
Acht=
zulinder leiſten in jedem Cakt zwei Sulinder Arbeit. Der Motor
wird dadurch nicht nur ſtärker, ſondern auch „elaſtiſcher”, wie der
Fachmann ſagt.
Was geſchieht, wenn das Auto eine Kurve fährt? Dann legt
dasjenige Nad, das auf der Außenſeite der Kurve liegt, einen
größeren Weg zurück als das andere, es muß ſich alſo ſchneller
drehen, und ſie werden doch beide durch den gleichen Motor
an=
getrieben? Nichtig! Wir müſſen zwiſchen beide Näder einen
Ausgleichs=Mechanismus einfügen, der dafür ſorgt, daß jedes
Nad ſo viel Kraft erhält, wie es gerade braucht. Dieſer
Mecha=
nismus heißt „Differential” Sie müſſen ſich aber damit
begnügen, zu wiſſen, wozu das Differential gut iſt. Denn es iſt
ſo kompliziert, daß ein gewöhnlicher Sterblicher ſich nie und
nimmer darin auskennt.
(Unter uns geſagt: auch die meiſten Automobiliſten nicht!)
„Babu ſag mal
(e
Von Dorothea Hofer=Dernburg.
„Baby ſag mal dies, und Baby ſag mal das . . ."
Immer ſitzt Baby rundlich und handlich auf irgendwelchen
Knien von irgendwelchen Onkels und dient — ſich ſelbſt fühlbar
zu ihrer Beluſtigung.
Baby ſag mal: Schizophrenie .. . Baby ſag mal:
Himalaja=
bergland . . ., ſag mal: Popokatepetel . . ., ſag mal:
herzgepoppel=
ter Schatz . . ., ſag mal . . ., ſag mal . ..
Und Baby ſagt es. — Sagt es, ſo gut es geht, und ſo gut es
vor allem verſteht, denn Baby lebt noch in dem Vorurteil —
einem offenbar primären und angeborenen — „allein ein Sinn
muß bei jedem Worte ſein”.” So erwiſcht es ganz ſchwierige
gleichſam nur noch am Nockzipfel — packt ſie — hält ſie feſt und
geht phototechniſch gegen ſie vor, indem es ſie aus dem Negativ
zu ihrem wahren Sinn entwickelt, einen verſtändlichen und leicht
faßbaren Sinn in jede Angelegenheit bringend.
Baby ſag mal: Nachtigall.
Baby ſagt es. — Aber es ſagt: Gal—di—nacht,
vorſichtiger-
weiſe. Und nicht wahr?, das iſt nun wirklich ein Vogel, der in
der Nacht ſingt? Gal, gal ſingt er — ſingt es nachts über ihrem
Bettchen.
Baby ſag mal: Himbeerſaft.
„Saft—beer—Himmel” ſagt Baby. Macht einen
unbeſchreib=
lich himmliſchen Saft daraus, Himbeerſaft im Extrakt —
wirk=
lichen und genoſſenen.
Sag: Gießkanne.
„Kanner—gießen”, erläutert es.
„.wovon ſingt die Galldinacht? —”
Von Lenz und Liebe!” wie es gelehrt wurde, und will ſich
ausſchütten vor Lachen, weil es gewohnt iſt, daß hier alle anderen
ſich ausſchütten.
Baby ſing mall — Sing: „Aupres de ma blonde — qu’il fait
bon, fait bon, fait bon — aupres de ma blonde, qu’il fait bon
dormir.”
Babu ſingt mutig ins Chaos — „Aupres de ma blonde
Gilfi bumſi bumſi bum .. .
Gilfi — das iſt der kleinſüße weiße Hund, der Baby immer
beſuchen kommt —, nach dem es ſich manches liebe Mal ſehnt, an
den es denkt. — Der gedenkte Hund Gilfi iſt es — und Bumſi —
das ſind dieſe guten Bumbumchen, die man ihm zu lutſchen gibt.
„Gilfi bumſi bum . . .‟ Es drückt ſo ziemlich das an Genußſucht
aus, was der Originaltext beabſichtigt.
Babys Dgſein lichtet ſich. Immer mehr Durcn
Wirklichkeit gelingen ihm. Ein Menſch, der huſtet.
kältet, man kann lieb zu ihm ſein — ihn bedauern
Erkäll. Ein Brillenträger brillt — man kann ihn a
und reell bewundern. Eine Blume bliemt ſo entzüchk
kann ſagen, wie einen das freut. Eine Glöcke
glen=
wie hübſch klingt das doch — und man kann es mittt
Schnee fällt, ſchneidet es, und am Morgen komnt
Straßenjunggeſelle und räumt den ſchönen Schnee wi
Ein böſer Menſch. — Ein Straßenjunge iſt ſchlimm
geſelle nicht minder — wie ſchlim müſſen ſie kombimt
nehmen. — Hübſche kleine Verzierungen an BabeSſt
ſind Spitzbuben! — Furchtbar luſtige Sachel —.9
bin
Wäſche an eine Leine hängt, iſt eine Anhängemn.),
Büchſe, in der Pfennige verſchwinden, drin herumndA
nicht wieder herauswollen, iſt eine Spaßbüchſe — Büchſe. — Ein Kuchen, in den man Noſinen /il
ſie dann im Ceig verſchwinden läßt, iſt ein Kukukzhukk
kurz, die Verſtändigung marſchiert.
Indeſſen — je mehr man ſich die Welt der Gro dſer
Gewalt des Wortes erobert — je luſtiger ſcheint rußikan
je mehr von ihnen beachtet zu werden. Babys
Sit=
in
iſt nicht ſo tief echt, daß es ſich davon nicht ſtören lält,/
ſich wie mit einem kleinen Affen mit ihm amüſiert. Zu
derbare Güte ſieht darin nichts als die Wirkung un
die es nicht nur austeilt, ſondern wirklich teilt. Unb. M
Wug
in ſt
4
der Kern eines Anſchlußbedürfniſſes, um
deſſentwil=
ganz tiefen Humor entwickelt, eine Bereitſchaft,
ſia=
nN
wöhnen zu laſſen, wenn es ſein muß.
Die Menſchen ſind ja ſo verſchieden. Die
einernrf=
ſelber ernſt und damit auch Baby — und ſie werdAſi
ihm ernſt genommen — die anderen ſind zum Anfüe=
und man ſchwatzt entſprechend mit ihnen.
Aber das ſind Babus ſchönſte Augenblicke, wo 19.9
verſation herangezogen wird, wo es ſeine Materie ba/ſt
beſtens unterrichtet iſt.
Mittags, etwa wenn es auf ſeinen Stuhl geholl
die Seite von Großvater, den es erwartungsvoll a.ſſt
ihm damit ſein Stichwort gibt: „Wer hat denn Iut
Löffelchen ..."
„Ge—geßt!”
„Wer hat denn mit meinem Meſſerchen..." U Ind
„Ge—ſchneidet!
„Wer hat denn mit meinem Gäbelchen..."
„Ge—ſtocht!”
„Wer hat denn in meinem Bettchen..."
D
„Ge—llaft!”
Und ſo führen ſie Schneewittchen auf mit verteilt/ 9 M4 zeit
jedem Mittageſſen, das Gott gibt — und werden eaf 7
und ſind von einer wunderbaren tiefen VerbundenheLWPAent
Nach Ciſch ſteht dann Bebs klein und dick und eA
Mun und
ihm in ſeinem Lederſtuhl, ſchaut über ſeinen Kopf Hauf Thechiert
Seitung, ſchnuppert den Nauch ſeiner Sigarre und f.i mſt ?.
wie er es ſo gut und feſt mit einem Arm einklemmt, / Kält h, Der
fallen kann, und wie ihm dieſer Arm beim Seitungleli” Eik linen
Segnend breitet es ſeine kurzen Hände über ihl AiMk In
„Großpipchen ſchlaf, da draußen ſtehn zwei Schaf, 2/6M19)
und ein weißes..." Singt und fürchtet ſich nicht —MMkkllhen
dem Schwarzſchaf — noch vor dem Weißſchaf —
1nd
RMigftel
denn es wird von jemandem ernſt genommen.
Mi
M4 uernd
Nummer 387.
Auſgebe 5i9.
. K. Heydon.
(2. Preis, Good Companion, 1920.)
—
Aufgabe 554.
F. Kuntz”
(1. Preis, Deutſcher Schachbund, 1887.)
Weiß: Kb7 Da3 Td7 15 Sb5 e8 Ba2bt e6 (g
Schwarz: Ke6 Dg1 Le5 Bd4 e4 f7h4h5 (8).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 543—546.
543. F. Fränkel. Ehrenpr. i. d. Dreizüger=Abt. der „Schwalbe‟, 1929 — TV. (Kb3
Da6 Th6 Lf2 8e6 e8 B
3: Kd5V
a8 b4Bb5 6 e7 e5 13 h7: 3-I
Des
T181 1. D:c6: L:c61 1. 8g5
Be4 2. 8:e7+ Keßl — 1. Da6—75!
droht 2. D:b4) L:a5 2. Sc51; 1. . . . Bc5 2. Be6xc7+; 1. . . . Lf8 2. Dd2+.
Mehrere gute Verführungen. Eine recht ſchwierige Aufgabe.
544. P. F. Blake. 1. Pr., „Das Haus
1898. (Kh7 Da8 Tb3 Lg6 g7 Sa3 g3
Bb414; Kd4 Te1 d6 Ld7 St2 g1BbS c2 16; 24.) 1. Ig6—f71 Te8, Lc6,
Te6, Le6. Doppelte L-T=Verſtellung ((
rimſhaw). 2. 8:b5, Da7, 815, I.:16F.
545. Roman Mayer. „Die Schwalb
929. (Kb4 Df1 Tes Le5 Se5Bb2e2
d5T.
Lc2 Bc6 d2d4 g2h3: 3-.) 1. Te3—d3! T:d3 2. Be4+ B:e‟
p. 3. Dr344;1.
L:d3 2. Be4+ B:e3 e.p. 3. D:d3+. Ein originelles
Treff=
punktproblem, bei w
elchem der Sperr
gei
m.passant=Schlagen iſt.
546. W. u. S. Pimenoff. Die
walbe
1929. (Kh8 Dg7 Tg3 La8 g5 sbé
42Bb2 b4: Kd4 De5 Bd8 d5 d6 e6 18- 24.) 1. Tg4+: D141 1. 8b6—o4
B15,:g5.,: e4 2. Le3, Tg4, S13+. Gegenſeitige Damenfeſſelung in zwei Varianten.
Löſerliſte: Franz Buchty in Mainz (alle); Hermann Garnier
(544—546); Georg Peter in Hainchen (544, 546).
Briefkaſten: H. G.: 550. 1. K522 Desl
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Weiß: Kaß De3 Ta4 h8 Ld7 Sb5 c2 Be2 f2 (9);
Schwarz: Kd5 Th3 Bc4 c5 e4 g4h5 (7); 24
Kätſel
ID
Die verwandelte Farbe.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei.
Vorſtehende aus 9 Streichhölzchen gebildete Farbe ſoll durch
Umlegen von 3 waagerechten Hölzchen und Verſetzung eines
Buch=
ſtabens an erſte Stelle in eine andere Farbe verwandelt werden.
Silbenrätſel.
Aus den Silben: a. a. aar, au, berg, beth, chann/
di, di, doh, e, e, ex, fan, fi, fo, gau, gner, hum, inl
la, le, le, li, lyp, mer, na, na, ne, non, pa, po, v0.
ro, rot, ſa, ſa, ſcha, ſe, ſels, ſon, ſtab. ſtel, tau, te, ,!
wan ſind 19 Wörter zu bilden, deren Anfangs= und Ei
*.
beide von oben nach unten geleſen, einen Spruch eib
Die Wörter bedeuten: 1 rabenartiger Vogel,
3 ital. Reformator, 4 poetiſcher Ausdruck für Spazierſi he
barung Johannis, 6 Seekrebs, 7 Zucker, 8 Sonntag.” ℳ
Prinzeſſinnen, 10 Rätſelart. 11 chineſiſche Hafenſtadt,. „ſeN
13 berühmter Ausſichtspunkt des Thüringer Waldes.”
terling, 15 öſterreichiſche Kaiſerin, 16 Fiſch, 17 Schwe?e
18 Schaumwein, 19 Möhre.
Auflöſung der Rätſel auz Nunyen”.
Eine Feier in magiſchen Quadraten.
Quadrat I: 1. Wein, 2.
Elba, 3. Ibis 4. 9
1. Leſe, 2. Eber, 3. Seni, 4. Erik. Quadrat IIl: 1. Feſt. ”
4. Terz. — „Weinleſefeſt”.
Silbenrätſel.
1 Sonde, 2 Allaſch. 3 Hamſun 4 EExpander, 5 30
7 Kandis, 8 Nobel, 9 Akazie, 10 Brindiſi, 11 Einhoih.
13 Naſſau, 14 Relief. 15 Oſtwald. 16 Eſtrade, 17 Sehle
bach, 19 Erdbeere, 20 Immi, 21 Nimrod, 22 Säge
Das Lied lautet: Sah ein Knab ein Röslein ”
e=
auf der Heiden.
Streichholz=Rätſel.
a— Bar, b —a,
Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H Nette. Darmſtadt, Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten.
Zwei Gleichungen.
—Barbara.
2. 4— Wand, b — er, e — Wanderer.
be’s vor, ’s geht ſicher äbbes vor, bloß, mer waaß
waß. Awwer ſauwer is es net mehr, dofor leg ich
he. un fräß, wann’s bräſſiert, en Reiſerbäſem mit
rower daß die Sach net mehr mit rechte Dinge
zu=
us ſo klar wie de deitſche Barlamendarismuß. —
geswaldhausaſiedel, ich kumm mer vor, wie als
ge Pullwerfaß voll Dinamit un annere äxbloßions=
Gäüßen); ſitze dhet, die wo’s gornet abwarte kenne, bis
ubbltz usläwe, un in hunnerddauſend Fätze mit Krach
unneicio ausennannerblatze kenne; un mir is es
dem=
nmuſumbehaglich un dadſächlich ganz brenzelich zu Mud
ramyorrt: ich drau dem gude Wedder bloß hallwer.
ſoll /ih meintswäje jo ganz ſabbrelottmeßich freie, un
häutit un aus ganzer Seel mitlache, wann mer mich
varich. Urecht hab, mit meine Heideangſt; awwer de
ranzae. Abbedheker, mir geht’s de ganze Dag eiskald
1 eummer, un mich dräde allerhand Ahnunge a, als ob,
heelwacht, un ſo, un ich ſteh alleweil uffm Kiewief,
ff ikl Befaßt, bloß uff nix Gudes.
unma” ich noch emol: es geht äbbes vor, mer waaß
eißwaß, un wie, un woſo, un wonaus, un ich will
in ſihärmeßich zufridde ſei, wann mir bei dene
geheim=
nißrerliche, un ganz abſunnerlich verwunnerliche
Ge=
ywiſo baſſiern, un vun dene mer net waaß, wäßwäje,
voſſſaans abſelud net begreife, ſundern bloß ganz
jeit ovoer dorchaus net faſſe, un kaum jemals glaawe
mgibfi dene brenzliche Sache, un unner ſodane
Um=
emphlmue Aag devo kumme.
wytloch, jetzt ſag mir a vernimfdicher Menſch, was
ſi4 aß uff aamol der große Adolf Hitler, der ſtolze
ryſrer leßt, un kurrenſpundiert iwwers Kreiz mit=eme
ennöStockfranzoß, un bleeſt die Friedensſchalmei, un
mſtllmwedel, un dhut, als godderſprich was krawwelt
ddAn Verſtendichungsbolledick, un denkt net endfärnt
igeſt um an: „Siegreich wolln wir Frankreich ſchlagen”
wiſt nun Abriſtung un Freundſchaft un Friede, wie’s
a/hPazifiſt aach net beſſer dhu kann. Un im ſällwe
tölßrenh ſei Herrgott un Vorbild, der große
Maulo=
ſojwur hellt e Brandredd vun wäje’m Friede, un
Ab=
cuß mich nix weiß mache, un ſag mir, däß kann
ſme, un fiehrt unner Umſtend zu beeſe Haiſer, un
hilſmelrangſt, un ich ſag bloß ſoviel, es geht äbbes vor,
b’lenoch net was.."
sylmer vollichſter dazu ſage, wann mer heert, daß
rerſirang uff aamol in Sack und Aſche geh, un kaa
ſen, ja noch net emol welche mitfeiern will?! —
E; ſoch ſchun ſchlimm ſteh, wann ſe endlich zu däre
hetmts wann ich aach ſage muß, daß es zimmlich lang
houſwis ſe ſich zu däre Sälbſtloſichkeid uffgeſchwunge
inn ſinn, mir’s recht is, hab ich, un de Heinrich Haſſin=
D n voinonrn die Aſicht verdräde, daß in Deitſchland viel
„gefſpit” wärd, un daß mer aus de Feſtifidhäte kaum
uuskiſat, wann mer ſich net iwwer is die Axel a gucke
erche I. Dſpls hott mer allerdings uff uns zwaa nix gäwwe,
hotty uurnd vun „Räbräſſendatzion” geſchwätzt;
beilchen.,
un während ſe in Darmſtadt Kredie un Bledie zum Friehſtick
ei gelade hawwe, hawwe ſe in Berlien, wann nor ärchend ſo en
indiſcher Maharradſcha=Wenzel ſich am Horrizont ſähe hott loſſe,
mit Pauke un Drummbeede losgelegt, un hawwe e Böllergeſchiß
verfiehrt, un en Abbeditt endwiggelt, daß ſogar die „Schweizer
Pille” im Preis geſtieje ſin.."
Un jetzt kimmt alſo die Reichsreſchierung uff aamol dober,
un ſeecht, däß mißt uffheern — — Ja, wem ſeecht ſe däß
eichend=
lich?!...
No valleicht geht ſe vun dem Grundſatz aus, daß ſchlechte
Beiſpiele gude Sidde verdärwe, un daß dodenooch im umgekehrte
Fall, gude Beiſpiele aach ſchlechte Sidde verdärwe miſſe.
Do kann ſe ungefehr Recht hawwe, dann es Beiſpiel is heit alles,
awwer es gude Beiſpiel is ſälde; mer hott Beiſpiele...
Do awwer muß ich unbedingt nu unſere didulierte
Stadt=
verwaldung e beſunner Lob ausſpräche, ſie hott ſich im
Juwi=
läumsjohr in Punkto „Räbbräſendatzion” gradezu als Maaſterin
in der Beſchrenktheit gezeicht; außer de obligade „Worſchtweck”
beim Grenzgang hott ſe net iwwer ihr Verhältniſſe geläbt. Un
wann drotzdem kaaner vun unſere Stadträt an Unnerernährung
zu Grund gange is, ſo is däß en Beweis dofor, daß es aach ſo geht.
Un ſo hott aach mei Luftkolleech un Ozeanfliecher Eduard
Zimmer ſich damit begnieche miſſe, daß der Embfang in ſeiner
Vaderſtadt zimmlich drucke vun ſtatte gange is. Was hett ſich do
wann mer noch in gude Verhältniſſe läwe dhete, for=e Feier draus
mache loſſe; ich glaab, do weer die Feſthall zu klaa gewäſe, um
all die zu faſſe, die wo, uff Koſte vun de Stadt, zu Ehren gun
unſerm Ozeanbezwinger hette „mitfeiern” wolle . ..
Awwer wie ich den Eduard Zimmer kenn, war=ſem
vermud=
lich ſo liewer. Dann er is die Beſcheidenheit in Perſon, un ich
glaab, diejeniche welche, die wo ſeinethallwer am Diensdag zu
der Haubtverſammlung vum Verkehrsverein kumme ſin, die warn
einichermaße enddeiſcht, wie ſe do ſo en ſchlichte eifache Menſche
vor ſich geſähe hawwe, der wo gornet verſteh konnt, daß merin
unner alle ſiwwenunzwanzich Umſtänd als „Held” feiern, un uff’s=
Schild hewe mecht. Un vermudlich hawwe die junge Dämcher, die
won dorch ihr Stielbrille uff’s Fiſſier genumme hawwe, geglaabt,
ſie kreechte jetzt en Sack voll färchterliche Schauergeſchichte
ver=
zehlt, wo aam debei ſo e a genehm Genshaut iwwerlaafe dhut . .
Nix vun all dem, ſundern wann mer den Eduard Zimmer
geheert hott, war der Ozeanflug die a fachſt Sach vun de Wäld,
un es wichdichſte dabei is, daß mer vorher nix devo ſchwätzt, un
noochher nix devo heern will; die Haubtſach is, daß es
ge=
lunge is —
Richdich ſo; un ich winſch bloß, daß mer in Deitſchland noch
viel ſo ſcheidene „Führer” hette, die wo zwar net des Wort,
awwer de „Steierknübbel” feſt in de Gewalt hawwe, wann’s gilt,
dorch Not un Gefahr dem Ziel entgäje zu ſteiern. . . Do mecht
noochher in Deitſchland un de umliechende Ortſchafte vorgeh, was
wollt, da braichte mer kaa Angſt zu hawwe. . .
Daß iwwrichens aach in Darmſtadt allerhand vorgeht, mer
waaß bloß net recht waß, däß hott die Haubtverſammlung vum
Verkehrsverein bewieſe. Ich ſag bloß „Verkehrsordnung”, un do
wärd mer ſchun wiſſe. ..
Nemlich do brüde ſe jetzt ſchun johrelang druff erum; bald
henkt’s am Bollezeiamt, bald am Stadtrat, ſodaß mer wohl ſage
kann: was lange währt, wird gut, odder gornix. Alleritt lieſt
mer zwar en ausfiehrliche Adickel iwwer die Verkehrsreechelung
in — Ameriga, awwer vun däre in Darmſtadt heert un ſieht mer
nix. No ich gäb’s zu, ſo e Verkehrsordnung, die wo ſozuſage
jedem Darmſtädter uff de Leib geſchriwwe is, die wärd wohl
tach des Nonblußuldraſte ſei, was es gibt; un ich glaab, wann
die erſt emol haus is, wärrn ſe alle Städt, dißſeits und jenſeits
des Miſſiſſibie, als Muſter=Verkehrsordnung in Gebrauch nemme..
Do war die Verkehrsreechelung ſeiner Zeit bei de alde Grieche
doch e glädder Sach. Nemlich do hott ſich afach aaner in en Stier
verwannelt, un hott däßjeniche, odder diejeniche wo er „
be=
fördern” wollt, uff de Buckel genumme, un is losgegondelt, wie
mer ſich erzehlt . . .
s war däßhalb aach e ſinnich Ehrung, die wo unſer Herr
Owwerowwer dem alde verdiente Verkehrsvereinsvorſitzende, dem
Thedor Stemmer zugedacht hott, wie erm die Blaßdick iwwerreicht
hott, die wo däß altgriechiſche Beförderungsmiddel bildlich
dar=
ſtelle dhut; dann aach unſer Thedor Stemmer hott ſich oft als
Stier gäwwe miſſe, um die „Darmſtadtia” aus ihre enghärziche
Verhältniſſe zu endfiehrn
Un jetzt hott er däß ſchwieriche
Amt niddergelegt, un de Ferdinand Schmitt is derjeniche welche,
wo die Kiſt ſchmeiße ſoll; un do bin ich emol geſpannt, ob die
altheſſiſche Konnzilians mit de altſchwäwiſche Grobheit Schritt
halte kann . . .
Daß ſälbßmurmelnd aach uff unſerm Rodhaus äbbes vor
geht, mer waaß bloß net recht, was, däß is außer Frog un
war ſchun immer ſo. Awwer ſeidem däß
natzionalſozialpoſidief=
kommuniſtiſche Gezäwwels ſich do owwe „brodduziert”, geht erſt
recht was vor, un mer waaß ſogar in dem Fall ganz genaa,
was vor geht. Nemlich des beeſe Maulwärk geht vor, ſunſt
awwer aach nix. Un do kann mer wärklich net ſage: wenn gude
Reden ſie begleiden, dann fließt die Arweit munder fort. Dann
vun „Arweit” in dem Sinn kann gor kaa Redd ſei, un die
gude Redde” bräſſendiern ſich als ſaubohneſtrohgrowwe
Be=
leidichunge. Un däß nenne ſich „Stadträt‟ ..
No vermudlich wärd do noch allerhand vor geh’, un ich ſäh
ſchun die Zeit kumme, wo die pure Beleidichunge net mehr
aus=
reiche, ſundern wo ſe mit Spieß un Stange uffenanner losgeh
miſſe. Un valleicht lehnt en des Muſeum zu dem Zwäck die alde
Nidderriſtunge, damit net allzuviel Bläſſierte uff de Wahlſtatt
bleiwe. Es ſei denn, daß unſer Owwerowwer haamlich mein
alde Vorſchlag in die Dad umſetzt, un leßt im Rodhausſaal e
Vorrichdung abringe, wo em die Meechlichkeid gibt, die
all=
zugroße Hitzeblitz im Handumdrehe unner Waſſer zu ſetze . . .
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Ganz näwebei bemärkt: mir hott
vor einicher Zeit emol en Stadtrat im Verdraue geſagt, ſie hette
unner ſich ausgemacht, die Bimmbernellſen nix mehr zu
äſti=
miern, weil ſe ſich als iwwer ſe luſtich mache dhet. Ich ſag in
dem Fall bloß; umgekehrt is aach gefahrn. — Awwer däß is
nadierlich Aſichtsſach, ſie kenne’s vun mir aus halte wie ſe
wolle, ich wär’s zu drage wiſſe; ich hab aach mein Stolz. Ganz
beſunners awwer hab ich mein Stolz in Bezugnahm uff mei
Vadderſtadt, un weil mich neilich widdermol de Wähk ins
Stadt=
muſeum gefiehrt hott, wo äwe „Darmſtadt im Bild” zu
jähe is. Mer laaft jo im Allgemeine des ganze Johr mit ſeine
Sorje in de Gäjend erum, un ſieht nix; es muß aam alſo
ge=
wiſſermaße bildlich die Nas druff geſtumbt wärrn, uff unſer
ſchee Städtche un ſei herrlich Umgäwung. Un do kann mer doch
mit Befriedichung feſtſtelle, daß unſer Städtche jeden Vergleich
aushelt, un daß es uns for de Zukumft net bang zu ſei brauch.
Wer alſo heit nix beſſeres vor hott, der ſoll emol en Gang in
unſer Stadtmuſeum mache, es lohnt ſich ſchun. Unnerwähks
kann er aach emol en Blick in die Fottografekäſte wärfe, do ſieht er
ſogar „Darmſtadts Zukumft im Bild”. Nemlich die
Darmſtädter Fottografe hawwe ſich den Spaß geleiſt, ihrerſeits
noch e „Sonderſchau” zu mache, indem ſe ſemtliche
Pracht=
äxemblar, die wo de Klabberſtorch in de letzte Zeit aus de „Drei=
Brunne” geholt hott, öffentlich zur Dißkurſion geſtellt hawwe.
Bedracht ſe eich, die härzgebobbelte Wuſchelköbbcher, die
gol=
diche Schnudcher, die Mobbelcher un Bobbelcher — do wärd
kaaner was dro dibbe wolle, un do geht aam des Härz uff wie
in Heweklees. — Jawoll, däß ſoll uns erſt emol ganer
nooch=
mache . . . ."
OMf Zeitgemäße Haushalt.
ne ochniiſche Wärmflaſche. Man fülle
Wärm=
odeua rucken mit einer Salzmiſchung von 1 Teil eſſig=
Natyun und 9 Teilen unterſchwefligſaurem Natrium.
nur AFbſ ertelvoll gefüllt, erwärme man die Gefäße in
em Alleer oder in der warmen Ofenröhre bei geöffnetem
uß, Mwuth die Salze zur Auflöſung kommen, die nun
18 wſſheſrntwickelnd und =aufſpeichernd wirken. Durch
ligeg nſ chütteln wird die Miſchung wieder von neuem
ſoſ Bldieſe chemiſch gefüllten Wärmflaſchen
ſtunden=
ime ärman gleben können.
auſſlmnd Welliné=Morgenröcke zu rei=
Wſt . Dibemigſten Hausfrauen wagen ſich an das Waſchen
orgenyne aus flauſchigen Geweben, da ſie zumeiſt ein
uen mut EEinlaufen befürchten. Beides wird jedoch
ver=
wemmng n bei der Reinigung wie folgt verfährt: Zum
ſollMman nur kalte Waſchlauge verwenden, wozu man
/ Liter) üſſer 5 Eßlöffel Perſil verquirlt, um darin
jedes=
ur eiſſiettück mit den Händen durchzuwalken und zu
mſt. Oſſtu, ſofort in kaltem Waſſer und dann in klarem
Pli9zufMige pült, drücke man das meiſte Waſſer heraus, um
uge Ailer in üe Rücher zu wickeln, wobei man Nähte,Armelränder,
S uſwſn ſoweit dehnt, daß ſie nicht verzogen werden.
ielfe Anrnoch hier und da durch leichtes Dehnen zur
„gen Köhe und Länge nach. Faſt trocken, plätte man
den MAzenrrock auf der linken Seite auf weicher Unter=
H.
Hobei Am auch jedes Dehnen vermeiden muß.
ſomaſſ) onig von unreifen grünen Toma=
Wenrm an tenbeſitzer grüne oder gar erfrorene Tomaten
12 19 Au ſſie dieſe nicht wegwerfen, denn ſie ergeben noch
köſtlicht Alufſtrich. Dazu ſetze man die zerſchnittenen
E mit Mhſ er bedeckt zum Kochen auf, laſſe auf
ſtraffge=
ſem DM Ablaufen, um dann den Saft in weitem fett=
GefchFimdampfen zu laſſen. Kurz vor dem Eindicken
n Olser bei, und zwar genügen auf 10 Pfd. Früchte
ve tamme uiker. Wenn der Saft ſirupartig vom Löffel
tonn Nein. Gläſer gefüllt werden. Dieſer Tomatenhonig,
* Gadraunem Ausſehen und köſtlichem Aroma iſt,
r gan Wurfüglich von erfrorenen Tomaten, die in einigen
ioen Dccllands zu dieſem Zwecke bis zum Eintritt der
röſte ANSnrauch hängen bleiben.
Aufchhrrung und Verwendung von Quitten.
29e hütten als Wintervorrat. Da nameut=
Lenllupen das Quittenkompott ſehr beliebt iſt, ſollte
Sticer Mhar Vorrat davon aufbewahren. Dazu ſetze man
DeEIE teme, ungeſchälte Quitten ohne Kernhaus mit
Baſe zum Kochen auf. Inzwiſchen fülle man einen
E Sc Fohef oder großes Glas mit tadelloſen Früchten, die
Scbörrheig läßt und nur mit feuchtem Tuch ſauber
ab=
üh n= man das Quittenkochwaſſer durch ein Haar=
Wowet RAler, daß dieſe davon bedeckt ſind. Zugedeckt,
erhält das Gefäß einen kühlen, luftigen und froſtfreien
Stand=
ort. Nach einiger Zeit bildet ſich auf der konſervierenden
Flüſſig=
keit eine dicke Haut, die bei Entnahme von Quitten vorſichtig,
ohne Verletzen, abgehoben werden muß:
Quittenmarmelade. Dazu eignen ſich ſowohl
Birnen=, wie Apfelquitten, die man ungeſchält mit dem
Kern=
haus, nur mit feuktem Tuch abgerieben, weichkocht. Durch
ein Sieb geſtrichen, miſche man das Fruchtmus mit der gleichen
Gewichtsmenge Zucker und koche es unter öfterem Rühren zu
ſteifer Marmelade ein.
Quittengelee. Die wie oben weichgekochten Quitten
laſſe man auf einem Tuch ablaufen, um dann den
durchgelaufe=
nen Saft mit der gleichen Gewichtsmenge Zucker zu verrühren
In weitem, ſauberen Gefäß langſam bis zur Perlprobe
einge=
kocht, fülle man es dann in ſaubere Gläſer, die man mit Perga=
TI. V.
mentpapier verbindet.
Speiſezettel.
Sonntag: Markſuppe. Kalbsnierenbraten mit
Blumen=
kohl. Quittenkompott. — Montag: Gefüllte Krautwickel.
Mittwoch:
Dienstag: Rindgulaſch mit Reisrand.
Donnerstag: Linſen mit
Selleriegemüſe mit Leber.
Bratwurſt. — Freitag: Fiſch=Hoppel=Poppel. — Samstagt
Gefüllte Fleiſch=Eierkuchen.
N
Humor I I
Die Wirkung. „Nun, Oskar, haſt du deiner Frau das Buch über
Sparſamkeit gekauft, das ich dir empfohlen habe?” „Schon vor zwei
„Ja — ſie hat
Wochen.” „Und hat es irgendeinen Erfolg gehabt
meinen alten Anzug hervorgeſucht, den ich nun wieder tragen muß.”
Wrexham Advertiſer.)
„Herr Ober, ich habe nur eine Mark, was können Sie mir emp=
(Berlingske Tidende.)
fehlen?” „Ein anderes Reſtaurant!”
Das Urteil. Sie werden alſo mit fünf Jahren Gefängnis und
ehn Jahren Landesverweiſung beſtraft! Haben Sie noch etwas zu
„Ich möchte gern die Landesverweiſung zuerſt abbüßen,
bemerken?
(Herold.)
Herr Richter!
Das genügt. „Meine Frau ſpricht vier Sprachen.” „Und Sie ver=
(Pages Gcies.)
ſtehen alle vier?” „Nein, Gott ſei dank nur eine.
Die Hilfloſe. „Ich wundere mich wirklich, Lotte, daß du dieſem
Engländer geſtattet haſt, dich zu küſſen!“ „Ich konnte mir doch nicht
helfen!” „Wieſo denn?” „Na, ich kann doch nicht engliſch!“
Alnwinck Guardian.
„Meine Frau iſt zu ordentlich; für jedes Ding hat ſie einen
beſon=
deren Platz!” „Meine auch — nur kann ſie leider den Platz nie wieder
(Ansvers.)
finden!“
Vor dem Richter. „Angeklagter, ſtimmt es, daß Sie dieſen Teppich
geſtohlen haben?‟ „Nee, Herr Richter, den gab mir eine alte
und ſagte, ich ſoll ihn kloppen, na, da hab’ ich ihn eben verkloppt.”
(New Yorker.)
Ein Unterſchied. „Warum läufſt du denn ſo, Kleiner?‟
„Ich muß nach Hauſe, meine Mutter will mich verhauen
„Und darum rennſt du ſo!
„Ja, ſonſt iſt mein Vater ſchon zu
Hauſe, und dann bekomme ich von ihm die Prüg
(Nebelſpalter.)
Spielverderber.
„Um Gotteswillen, was iſt paſſiert? Warum brüllt denn
Mäxchen ſo
Ach, wir ſpielen „Weiße Woche”, und da ſoll er den Hals
gewaſchen kriegen!“
Der Held. „Es war wirklich heroiſch von Ihnen, von ſolcher
Höhe herabzuſpringen um den Ertrinkenden zu retten!
— „Das
war doch Ehrenſache! Ich möchte aber bloß wiſſen, wer mich
eigentlich hineingeſtoßen hat!“
(Tit=Bits.)
Zeitverſchwendung: Der kleine Paul: „Mutti, muß ich n
auch den Zahn putzen, den morgen der Zahnarzt ausziehen will
(Everybodys Weekly.)
Wirkſamſte Drohung. Rechtsanwalt: „Ich habe mit Ihrer
geſchiedenen Frau geſprochen. Wenn Sie ihr nicht regelmäßig
je=
den Monat das Geld ſchicken, kehrt ſie zu Ihnen zurück!”
(Berlingſke Tidende.)
Der nützliche Rundfunk. „Es iſt doch großartig, wenn man
bedenkt, was man alles dem Radio verdankt!
meinem Emil ſeine Ohren ſtehen jetzt nicht mehr ſo ab!”
(Muskete.)
Der Schnorrer. „Sagen Sie, lieber Doktor,” fragte ein
gei=
ziger Schotte einen befreundeten Arzt, „was tun Sie eigentlich,
wenn Sie eine Erkältung haben
„Das kommt darauf an:
(Humour.)
manchmal nieſe ich, manchmal huſte ich.
Sonntagsausflug. „Findeſt du nicht auch, Eduard, daß die
Schafe furchtbar dumme Tiere ſind?” — „Ja, mein Lämmchen
(Paſſing Show.)
Schone Kleider
aus alten Lieſten.
Für eine Frau, der große Ausgaben keine Rolle
ſpielen, iſt die neue Modeſaiſon und die damit
ver=
bundenen Garderobefragen ſicherlich keine „
Angele=
genheit” und nicht jener „Fall”, der Sorgen
be=
reitet.
Anders liegt die Sache bei jenen, die auch mit
der allerkleinſten Ausgabe rechnen und auf die
ſchmale Brieftaſche unter allen Umſtänden Rückſicht
nehmen müſſen.
Hier bedeutet ja jedes Endchen Materiales
ge=
waltiges Kopfzerbrechen, ſo daß man darauf Bedacht
nehmen muß, wo immer es nur angeht,
vorhan=
denes Material zu verwenden, und zwar in einer
Form, die niemals zeigt, daß aus der Not eine
Tugend gemacht werden mußte.
Die neue Mode mit ihrem ganz beſonderen
Material= und Farbenreichtum, mit ihrer
kaleido=
ſkophaften Variationsfähigkeit bietet natürlich
jed=
weder Zuſammenſtellung verſchiedenartigen
Mate=
riales alle erdenklichen Möglichkeiten, ſo daß man
kaum in Verlegenheit kommen kann und bei
eini=
ger Geſchicklichkeit und modiſcher Treffſicherheit
ſelbſt aus kleinen Reſtchen etwas Originelles zu
ſchaffen vermag.
Allerdings darf man ſich in ſolchen Fällen, wo
es darauf ankommt, das zu verwenden, was man
beſitzt, unter keinen Umſtänden auf eine beſtimmte
Farbe einſtellen, da man ja ſonſt unbedingt ſchwere
Enttäuſchungen erleben würde. Im übrigen muß
ſtreng darauf geachtet werden, bei den
verſchieden=
artigen Zuſammenſtellungen nicht über das Ziel
zu ſchießen und in der Kombination nicht allzu
gewagte Effekte bringen zu wollen, ſondern immer
maßvoll zu bleiben, da nur in der Schlichtheit und
Einheitlichkeit (die in gewiſſem Sinne auch mit
verſchiedenartigem Materiale zu erreichen iſt) die
wahre Eleganz liegt.
Wir wollen nun heute verſuchen, an Hand
einiger Skizzen=Beiſpiele zu zeigen, wie reizvoll
manche Zuſammenſtellungen ſein können, gleichviel,
werten, das hier unbedingt originel
Natürlich wäre es auch möglich, ein
Kleid in nachmittäglicher Aufmachri
Seide, wiederzugeben, in welchem Fa.
teil hell, die Rockpartie aber vie
ſein müßte. Vor allen Dingen gilt
weiß als, ſehr beliebt und erfolgreich
Bedeutend leichter iſt die Zuſammee
ſchiedenartigen Materiales bei einenn
lichen Kleide, da hier faſt jedwedes Ren
anzubringen iſt. In die Praxis unme
dies, daß in dieſem Falle gelegentlich
dreierlei Gewebe herangezogen we=! daß die Wirkung uneinheitlich
oo=
wäre.
Als Beiſpiel hiefür zeigen wir Su
volles Beſuchskleid in unſerem zweite.n
Sattel und die obere Partie der Aemt
naturfarbener Spitze verfertigt, ein Effkh
ausgezeichnet iſt, weil man ein ſolches :9
für den Nachmittag als auch für dem heu
wenden kann. Der mittlere Teil, a uon
artig verlängerte Paſſe ſowie die untü=ſt
partien können aus einem Reſte glärnd W4m
(Satin oder dgl.) oder auch aus Mrrſſthiu m
hergeſtellt ſein, während die drei gloc auf”
aus Georgette oder Gaze gedacht ſinu gs!
ein ganz vorzüglicher Geſamteindruck rual/f kin 9e
Wie man weiß, dominiert die K3,/007
in der abendlichen Mode, ſo daß mrnſu/tt“
Faſſons ſehr gut ein altes, kurzes Ablni
wenden kann, das als Kaſakoberteil 1,
vorzügliche Dienſte leiſtet und mit enſ
langen Rockpartie in Verbindung zu Hiſ‟
Der Oberteil kann aus einfarbig hellenſt
verfertigt, aber auch aus Perlſtoff, „Ke
dergleichen hergeſtellt ſein, wozu eben it
glockiger Rock einen ſehr richtigen Kon=u=
Den Uebergang bildet eine breite, ſeit.6
Schleife, die ſelbſtverſtändlich im atf
„Zwiſchenton” gehalten ſein muß. (
Ein kleines Jäckchen, das heuer füü.
liche Aufmachung faſt unerläßlich iſt
un=
jeder modebefliſſenen Dame darſtellt, i n
Ain
ob es ſich um ein Strapazkleid, um ein nachmittägliches
Garderobe=
ſtück oder um die Aufmachung für den Abend handelt.
Bei Trotteurkleidern wird man heuer gerne die Kaſak=Linie
betonen und vielfach damit auch die mondänen Schößeleffekte in
Verbindung bringen, die in den Kollektionen der führenden
Salons eine ſehr bedeutende Rolle ſpielen. Es entſteht auf dieſe
Weiſe eine Silhouette, die einigermaßen an die Jumpermode
erinnert, im Grunde genommen aber doch eine weſentlich andere
Linie darſtellt. Natürlich iſt es möglich, hier verſchiedenartiges
Material zu verarbeiten, da der Oberteil und die Rockpartie
keines=
wegs übereinſtimmen, ſondern nur Ton=in=Ton gehalten ſein
müſſen.
Unſer erſtes Bild führt eines der ſchicken Schößel=Kaſakmodelle
vor Augen, deſſen Oberteil in ſich kariert iſt, während die
Rock=
partie einfarbig bleibt. — Für den ſchmalen Schalkragen, für den
Gürtel und die Manſchetten wird man gerne Wildleder ver=
auch aus verſchiedenen Reſten ohne
ma=
gearbeitet werden und doch ſehr gn
Aermel und Sattel pflegt man in dieſem Falle ausi
rativen Materiale (Brokat, Stickerei oder dergla
ſtellen, während der Grund des Jäckchens aus einfaw)
am vorteilhafteſten wirkt, um ſo mehr, als dieſes 2
vorteilhaft ausſieht und gut ſtrapazfähig iſt und ar
dazu auserſehen zu ſein ſcheint, in der kommenden n
eine ſehr bedeutende Rolle zu ſpielen.
Robert Hol/
Immer auf der Höhe zu ſein in allen Fragen der Mode und
des geſellſchaftlichen Lebens iſt nur dann möglich, wenn man einen
über all dieſe Dinge gut orientierten, zuverläſſigen Berater
be=
nutzt. Er bietet ſich Ihnen in der „Eleganten Welt”, deren neueſte
Nummer ſoeben erſchienen iſt und deren Reichhaltigkeit ſich in den
nachfolgenden Titeln der künſtleriſch illuſtrierten Artikel
aus=
ſpricht: „Moiré und Samt”, „Zum Dinner und Coktail”. „Der
Zauber der Spitze‟, „Die Mode bevorzugt koſtbares Material”,
„Das Mädel am Steuer”, „Reinhardt in Salzburg:?
willkommene Bereicherung des Heftes dürfte derne
neueſten Romans „Liebe” von dem bekannten Schri
Klein ſein
Crotteurkleider,
die gefallen.
Die Annahme, daß Strapazkleider immer leicht
herzuſtellen ſind und außerdem auch die
unweſent=
lichſten Stücke der Garderobe ſeien, iſt ſicherlich
voll=
kommen irrig, denn gerade in der Einfachheit
die=
er Modelle liegt ja für den Kenner ihr beſonderer
Schick, und zweifellos gehört zur Schaffung eines
flotten Strapazſtückes mehr Geſchmack und modiſche
Kultur, als zur Herſtellung eines nachmittäglichen
oder abendlichen Kleides, das ja meiſt ſchon durch
das zur Verwendung gelangende Material, mehr
aber noch durch ſeine verſchiedenen Aufputzeffekte
wirkt, während bei den Trotteurſachen auf jeden
Effekt verzichtet wird und nur beſcheidenſte
Zurück=
haltung die elegante Note ſichert.
Man ſieht heuer auf dieſem Gebiete die
verſchie=
denſten Formen und kann, ſagen, daß die großen
Salons in ihren Richtlinien diesmal
außerordent=
lich großzügig ſind, da es wohl keine Faſſon gibt,
die in der kommenden Mode nicht vertreten wäre.
Da ſieht man ſehr einfache und eben darum ſehr
kleidſame gerade Kleider, daneben wieder
man=
nigfaltige Glockenmodelle, vielfach auch ſehr
ſchicke Falten=Effekte.
Eine ſehr bedeutende Rolle ſpielen bekanntlich
die Kaſakkleider, die als außerordentlich
kleidſam gelten und möglicherweiſe zu jener
Popu=
larität auserſehen ſind, die ſeinerzeit für den
be=
deutenden Erfolg der Jumperkleider
ausſchlag=
gebend war.
Sehr beifällig wird auch das Mantelkleid
aufgenommen, das ſchon lange nicht in Mode war;
man ſcheint jetzt genau erkannt zu haben, wie
vor=
teilhaft es für jede Figur ſei und wie wichtig ein
ſolches Stück als Ergänzung der Garderobe wäre.
Zu den Strapazſachen, die man allenfalls
be=
ſitzen muß, zählt vor allen Dingen auch ein gutes
Strickkleid.
In letzter Zeit haben ſich bekanntlich gerade
auf dieſem Gebiete ſehr einſchneidende Veränderun=
Zu den „Favorits” der Strickmode/
anderem auch das „Weſten=Koſtüm” 99/4
und zwar intereſſieren hier in erſte),
genoppten homeſpunähnlichen StrickmaslentMi.
zu einem einfachen Kleide und einer dan/ Wwweellerte
ſchlichten, weſtenartigen Jacke verarbec /5/4ülling
(Figur 2.)
Höchſt apart ſind, die verſchiedemi
len
kleider, die ſich der „Schöſſel”=Effek!.
Solche Modelle ſind allerdings — trodd R
R3.
deſſiniertem Materiale verfertigt ſindau
auch für den Nachmittag beſtimmt, dan EiWl
Frau in letzter Zeit — ihre ſportlickh 10/ Emm
allem und jedem neuerlich und abſichttge
— mitunter auch zum Tee gerne in 1.9
dieſer Art erſcheint, das in dieſem Gee
kret und in ſchönen Farben gemuſtern:
(Flaſchengrün, Weinrot und Rehbrauu
Schwarz=Weiß die bevorzugten Schatt tHe‟
Ein originelles, fellbeſetztes und dawc
„
ſchickes „Schöſſel”, bringt das Troué
wir im letzten Bilde feſtgehalten hall
unfehlbar eine ganz neue Moderichtun!
Natürlich würde ſich ein ſolches Schöſe! S
Mantel unangenehm bemerkbar machwt ee
zeichnen”, ſo daß man zu Kleidern ducc
gen ergeben, da die verſchiedenen Fabriken mit eigenartigen
Jer=
ſeys in den Vordergrund traten, die beweiſen, daß ſchönes
Strick=
material ſich von einem Wollſtoff kaum unterſcheide, ja mitunter
in Struktur und Ornamentik noch bedeutend aparter erſcheine,
ſo daß ſich niemand, wundern wird, wenn die Strickmode heuer
wieder ganz bedeutende Triumphe feiert, um ſo mehr, als es hier
ſehr originelle neue Deſſins gibt, die teils durch eine intereſſante
„Knötchenmuſterung” (die ſogenannten „Strickconfettis”), teils
durch flotte Streifeneffekte zum Ausdrucke kommen.
Unſer erſtes Bild bringt ein ſportliches Strickkleid mit heller
Garnitur, wobei man ſieht, daß aus der verſchiedenen
Streifen=
richtung ganz entzückende Kontraſte entſtehen; auch merkt man.
daß dieſe Effekte ſich oftmals wiederholen und vielfach variiert
werden, da ja auch die in den Rock eingeſetzten Glockenſpiele ihre
Wirkung zum Teile aus der Verſchiedenartigkeit des „Diagonals”
holen. Die Taille iſt unſtreitig noch kürzer als bisher, die
Rock=
partie um die Hüfte eng, erſt weiter unten, eben infolge der früher
erwähnten Keile, etwas verbreitert. (Bild 1.)
Die drapierte Mütze aus dem gleichen Strickmateriale iſt von
ganz unvergleichlichem Schick.
Umhülle nur ein kurzes, enganliegens.
2
ähnliches Jäckchen oder aber den eicd
M4
„Spencer” vorſchlagen kann, der UI
aus der Zeit unſerer Mütter undſl.
wiederbringt.
Die Kaſakform iſt innerha)
Wochen zur Lieblingslinie der eleganan.
worden. Die lange, geknöpfte, alſ
kierte Kaſakpartie mit angearbeiteis
rock deutet das vierte Bild (ein ſoe
kleid) an.
Das ganz auf die ſportliche Note 9
(für berufliche Zwecke, aber auch fürWels
zeigt unſer vorletztes Bild. Es handelt.
ein ſchlichtes Modell mit aufgeſtepptel. ”
denen Längsfalten hervorkommen, de T
ders tief eingelegt ſein müſſen, um
nicht aufzuſpringen, was erfahrungsdle.
ſehr ſchlecht ausſieht. Ganz neuarad
gezeigte kleine Schultertuch aus Fell, das man als T
man meiſtens im Hauſe hat, und die etwa von ”e.
wendbar gewordenen Garnitur ſtammen — herſſe.
Das Mantelkleid iſt — wie ſchon früher ?e
eine der ausſichtsreichen Modeformen der neuen Sl
dies M.
ſelbſtverſtändlichen Schlichtheit, die für einen gewll.
und treffſicheren modiſchen Inſtinkt ſpricht. Vi.
/ Ein Roman aus der Wirklichkeit
Anpf im Dunkeln
Don Theo vom Berge
12.
(Nachdruck verboten.)
umzelte leiſe. Das hatte wieder einmal geklappt.
nurnte Angſt vor dem Zollſchiff war das Alibi, das
itchen Konſul brauchte. Wenn die Spanier gewußt
Sr: Motorboot dasſelbe war, das ihn bis auf die
m /(;an de Luz gebracht hatte, und nur
wiedergekom=
pachzuſehen, ob die Uebernahme durch den Segler
caſſ-ß verlief, würden ſie wohl eine andere Meinung
wen haben. Gott, er hätte ihnen ja das Geld geben
ei=nem Leibe wohlverwahrt bei noch anderen
wich=
uuch fwldtte er genug davon. Aber es war zweckmäßiger,
üDeutſchen bezahlten. Das paßte mehr zu ſeiner
deseu=chturm von San Sebaſtian ſeine Strahlenbündel
dingt ae chel)0 Meer ſandte, legte der Segler irgendwo an der.
m Y1hl=l der Felſen an. Vorſichtig ſtiegen ſechs harte
wwiem Sekretär in der Mitte an Land und
verſchwan=
duſt er einſamen Kate.
10. Kapitel.
uer Konſulat in San Sebaſtian gab es eine Auf=
Eg. vom Kaiſer ein Befehl vor, alles daran zu ſetzen,
uſen Otto Zimmermann, der in Paris den
Fran=
dükzöande gefallen war, um jeden Preis zu befreien.
ſthrm ſandte noch einen ausführlichen Bericht des
ge=
rügs der Verhaftung und bat um
Verhaltungsmaß=
hoil ſaß mit ſeinen vier Mitarbeitern in ſeinem
Ar=
a) beratſchlagte, was da zu machen ſei. Keinem
uhbare Löſung einzufallen. Der deutſche
Aus=
ſchlug ärgerlich mit der flachen Hand auf den
inmteifer rutſchte infolgedeſſen bedenklich nach vorn.
ſtihge- Rat teuer —
— Und der Rittmeiſter ſchreibt,
Zlloxgen ſchon die Verhandlung vor dem Kriegsgericht
achne Zweifel ein Todesurteil ergibt
INum?”
ie eieſkkappten Offiziere, denn ſeine Angeſtellten waren
bhrrfterdienſt groß geworden, zuckten ratlos die
nar, bedeutete das. Aus dem Gefängnis von
Vin=
ltck n. keinen mehr heraus.
hl wußte in ſchwitzender Verzweiflung nicht mehr
iIlV—nn man keinen Rettungsverſuch unternahm, war
Mal, ſeiner Laufbahn nicht ungewiß. Verſuchte man
lyſiü Herrn Zimmermann zu befreien, ſo ſetzte man
ganten, die bisher noch unentdeckt waren, einer
in/ffehr aus, ohne nach menſchlichem Ermeſſen etwas
1n
entchygereizter Stimmung empfing der Konſul daher
nſſſt,ſder ihm durch den Diener ſagen ließ, er bringe
bra ten.
iitner Sie?‟
ne: Techniker Roggier von den Farman=Werken”,
heikte der Konſul erſtaunt und gleichzeitig inter=
Erſſtt: von dem Fall geleſen. Wichtige Pläne
ſoll=
vſzytounden ſein. —
z uenn Sie ausgerechnet von mir?”
„Sie haben ſicherlich von mir in den franzöſiſchen Zeitungen
geleſen — — man iſt hinter mir her”. —
Der Deutſche nickte nur. — Der Techniker fuhr fort.
„Ich will mich kurz faſſen. — Ich brauche Geld und will
Ihnen als dem Vertreter Deutſchlands die Pläne verkaufen.”
Dem Konſul fiel es auf, daß der Mann vor ihm, der ſich als
Franzoſe ausgab, ein ſo fließendes Spaniſch ſprach. Er hegte
daher gerechten Zweifel. —
Sie finden den
Druis= 6Aütlan
reſtlos durchgeführt in unſerem
Forost=Warbn=PDorkauf
während dem wir auf alle
Maary gerseasisktan brune
ſämtlicher
An
Unstanersaren
Sasans Man Karrasttaan
noch ertra 10% Robatt vergäten
Aasithn Aetis=Oasssstar
Schützenſtr. 4 Darmſtadt
Schützenſtr. 4
„Sagen Sie mal, warum ſprechen Sie nicht franzöſiſch?”
Es war echter Pariſer Jargon. — Er beabſichtigte damit
den anderen zu verblüffen und matt zu ſetzen.
Der aber ſprach plötzlich in beſtem Deutſch weiter.
„Ich ſpreche auch Ihre Mutterſprache, wie Sie hören”
Der Konſul konnte ſein Erſtaunen nicht verbergen. —
Rog=
gier ſchmunzelte. —
„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, können wir auch in dieſer
Sprache verhandeln. Ich habe im Leben viel Länder geſehen
und bin früh in der Welt mit offenen Augen herumgekommen”.
Der Deutſche hatte ſich wieder in der Gewalt.
„Um was handelt es ſich bei den Plänen?
„Um den Entwurf eines neuen Flugmotors, mit dem jetzt
alle Kampfeindecker ausgerüſtet werden ſollen”. —
„Zeigen Sie her!”
Der Techniker ſchaute ſich einmal ängftlich um. — Er öffnete
ſeinen Rock und zog eine umfangreiche Rolle hervor, die er auf
dem bloßen Leibe verborgen hatte. —
Sehen Sie, das iſt die Vergaſerſeite der neuen Motoren
und hier dieſe kleine Vorrichtung auf der Welle ergibt nach den
Berechnungen eine höhere Motorleiſtung bei verringertem
Ge=
wicht. — Die Folge davon iſt erhöhte Geſchwindigkeit und
grö=
ßere Steigefähigkeit.
Er machte eine kleine Pauſe. — Der Konſul war Feuer
und Flamme. — Der Techniker fuhr fort. —
„Vorläufig ſollen einmal ſämtliche „Spatz” damit
ausge=
rüftet werden und nach ihnen die Nieuports”.
Der Konful unterbrach ihn. —
„Sie werden entſchuldigen, wenn ich einen meiner Sekretäre
mit der Prüfung der Pläne beauftrage. — Er iſt Ingenieur
und verſteht mehr davon, wie ich. — Dem werden Sie auch die
Richtigkeit der von Ihnen angegebenen Perſonalien klarlegen
müſſen, bevor wir zu einer Kaufverhandlung ſchreiten können”.
Er deutete auf einen Herrn, der diskret das Zimmer betreten
hatte. —
Bitte!”
Der Techniker ergriff die Papierrolle. Er preßte ſie an ſich,
als ob er fürchtete, ſich von ihr zu trennen. — Mit langſamen,
faſt zögernden Schritten ging er mit dem Sekretär hinaus.
Der Konſul hörte die Zwei mehrere Stunden eifrig
ver=
handeln, dann kam der Sekretär wieder ins Zimmer. —
Nun?”
„Es hat ſeine Richtigkeit und auch die Papiere ſind echt. —
Es iſt tatſächlich Roggier von den Farman=Werken”.
Er legte die Pläne wieder auf den Tiſch. —
„Hier ſehen Sie! Die Ausführung iſt vom Kriegsminiſterium
genehmigt und von den Reſſortchefs unterſchrieben. — Wir
haben es mit einem Originale zu tun”.
Er deutete auf die Stelle.
„Ich habe ihm einſtweilen tauſend Peſeten Handgeld
ge=
geben und ihn gebeten, heute abend wiederzukommen. —
Leut=
nant Bärmann beobachtet ihn.
„Aber ſagen Sie mir einmal, was für ein Motiv kann der
Mann haben. — Er iſt doch für ewige Zeiten in ſeiner Heimat
unmöglich”.
„Wie er ſagt, ſei der Dienſt derart, daß man es nicht mehr
aushalten könne. — Tag und Nacht arbeiten und konſtruieren.
Dazu ein Lohn, bei dem man verhungere. — Die Angeſtellten
der Kriegsinduſtrie gelten nämlich als zum Heere eingezogen
und unterſtehen den Militärſtrafgeſetzen. — Da er ſich im Dienſt
eine kleine Verfehlung zu ſchulden kommen ließ, ſollte er ins
Feld ausrücken. Er hat eine Gelegenheit wahrgenommen und
iſt getürmt. — Um ſich eine neue Exiſtenz in der Fremde zu
ver=
ſchaffen, hieß er die eben bewilligten Pläne des Motors
mit=
gehen”.
Der Konſul war anerkennend.
„Ziemlich raffiniert. — Der Mann ſcheint tüchtig zu ſein.”
„Halten Sie den Kerl warm. — Vielleicht können wir ihn noch
einmal gebrauchen!“
„Sehr wohl!”
In den erſten Nachmittagsſtunden kam Leutnant Börmann
zurück. —
„Was bringen Sie? Sie ſtrahlen ja geradezu!”
„Der Techniker iſt über jeden Zweifel erhaben."
„So? Dann ſchießen Sie mal los!”
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