Kinzelnmmmer 10 Pfenmige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
7maligem Erſcheinen vom 4. Offober
2u8 Reſchsmarl und 22 Pfennig
abgeholl 2.25 Reichsmart, durch die
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beſtellgeld monatlich 2.28 Reichsmart.
ſtüart für Aufnahme von Anzelgen an
ſosen wird nicht übernommen.
Nicht=
ren er Nummern infolge böherer Gewalt
TBezieher nicht zur Kürzung des
Seſtellungen und Abbeſtellungen durch
Drbindlichteit für und. poſiſcheckonto
Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 299
Mittwoch, den 29. Oktober 1930. 193. Jahrgang
Z mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
zeilſe 200 Reſchemart. Alle Preſſe in Reſchemack
(1 Dollar — 420 Marf. — Im Falle höberer
Gewalt wie Krieg. Aufruhr, Strell uſw. erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäll eder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
e Mapemanderfehang Beibe er.
Int Wehrgleichheit und Milikärbündnis ab unter Berufung auf Völkerbund und Kellogg=Pakk.
Hintets Antsser
aubierves „ernſthaft gemeinke‟ Vorſchläge.
ilzi verſchiedenen Anregungen des franzöſiſchen Poli=
Hie liegt nach der gewundenen Antwort des „Stahlhelms”
ſülutwort Adolf Hitlers für die Nationalſozialiſtiſche
In ihr heißt es u. a. wörtlich:
Auwbe alſo als Führer der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wiätlich zu den erfreulichen Anregungen Guſtav
gendes zu ſagen:
½s Telegramm, das ich durch Arnold Rechberg
ſet ſich meiner Anſicht nach an eine falſche Adreſſe.
t mir zunächſt ſo lange unweſentlich zu ſein, welche
zfeatſchland zu dem von privater Seite unternommenen
hn Beſſerung der Beziehungen Deutſchlands zu
Frank=
ſai uführen, einnimmt, als nicht die franzöſiſche
Re=
thlſt und vor allem die anderen Nationen, an der
/rika, zu dieſen Auslaſſungen das Wort ergreifen.
Rdei rnſt denkender Menſch in Deutſchland
ſheutige Verhältnis zwiſchen
Frank=
ſttd Deutſchland gewünſcht. Indem ſich aber
ſchtſy einſt im Vertrauen auf gegebene Zuſicherung ſelbſt
ft, iſt es das wehrloſe Opfer einer Behandlung
ge=
demt,e in ähnlicher Weiſe, wenigſtens in der neueren
Ge=
ſte, inem Volke zugefügt wurde.
ſa Hervé erwartet von mir nun eine Stellungnahme
eindeiC eſamtkomplex von Vorſchlägen oder Bedingungen,
uſ hErönung erhalten ſollen durch den Abſchluß eines
t5üd utſchen Militärbündniſſes. Damit wird der
Ab=
ſie SMilitärkonvention zwiſchen Frankreich und Deutſch=
MZidingung und Zweck der neu anzubahnenden
Ver=
giw ſeeſtgeſtellt. Ich muß als Führer der größten
natio=
ui Deutſchlands aber nun folgende zwei Fragen
GAun ſoll dieſes franzöſiſch=deutſche Militärbündnis
abgeſchloſſen werden?
Géty, wen ſoll ſich dieſes Militärbündnis richten?
ör utſche Volk hat die ernſtliche Abſicht,
len geſitteten Kulturnationen und
Ain Frieden und Freundſchaft zu leben.
ürriede der kulturell geſitteten Welt
üte durch das ungerechte Verhalten
ichs gegen Deutſchland unendlich be=
9 nn Frankreich dieſes Verhalten Deutſchland
gegen=
zu ändern beabſichtigt, iſt nicht einzuſehen, welchen
m ein Militärbündnis zwiſchen den beiden Nationen
ſiſt außer es läge irgendein aggreſſiver Gedanke gegen
Bhäiſche Nationen vor.
le die Aufrechterhaltung des Friedens in Europa
e dann als beſonders wünſchenwert und auch ge=
Ann, Frankreich und Deutſchland zu einer wirklichen
ereng irfrändigung auf der Baſis einer gleichen Zubilligung
Kürlickch Ykenſchenrechte gelangen.
Ichſlin, auf das beſtimmteſte verſichern, daß die von mir
ole ſaü tretetmAewegung nicht beabſichtigt, ihre Hand zu einem
Fgehcſurreichen, das nur zu leicht geeignet erſcheint, die Bil=
9 dirſuswendigen Gleichgewichts der Kräfte in Europa zu
Phind’ui und ſo den notwendigen Frieden der europäiſchen
woneeyu gefährden. Das von mir geführte und in der
onamit alliſtiſchen Bewegung ſeinen Ausdruck findende junge
IM
M urſchFit Bat
nur A4 ffehnlichſten Wunſch zu einer freundſchaftlichen
We W Verſtültdigung mit den anderen europäiſchen Nationen,
e aber iht den Wunſch nach Militärbündniſſen. Die von
PGuſt Aßervé vorgeſchlagene Herbeiführung eines
fran=
zöſiſocth utſchen Militärbündniſſes widerſpricht meines
ermcſis auch dem Geiſt und den Statuten der
Inſtitu=
ſion,””, uns einſt als Völkerbund verheißen, die Welt
von A4 Bewalt und dem Unrecht erlöſen ſollte. Wird
die Aſräöſiſche Regierung den Abſchluß einer ſolchen
Milicltoavention als im Sinne des Kelloggpaktes liegend
Tanſehl der lehnt man dieſen Pakt nunmehr ebenfalls
als nicht befriedigend ab?
Geta): Hervé ſchlägt für den Fall des Zuſtandekommens
es filzt ſiſch=deutſchen Militärbündniſſes vor, Deutſchland
* zur ſihe, des Umfanges der heutigen franzöſiſchen
Rüſtun=
in copa ebenfalls aufzurüſten. Damit aber würde
Frocheich tatſächlich bereit erklären, auf ſeine Rüſtungs=
ermag )gegenüber Deutſchland, wenigſtens auf dem
euro=
ſcench eſtlande künftighin Verzicht zu leiſten. Wenn aber
Die Aliht in Frankreich wirklich vorhanden iſt, dann ſcheint
mir
wenWt wichtig zu ſein, daß Deutſchland aufrüſtet, als
daß Frankreich abrüſtet.
Fankreghrt es jederzeit in der Hand, mit der Durchführung
* Deusſlund übrigens einſt in den Verträgen feier=
Aſt öl efſicherten Abrüſtung von ganz Europa einen
Be Wdruch ugzunehmen und allgemeine Beruhigung einkehren
laſſele.
W S. Ihu, Frankreich, ſtatt in ſo furchterregender
eeiie Ahurüſten, ſeinen Rüſtungen die Beſchränkungen
auf=
eNeden arhee, die andere Nationen z. T. durchgeführt haben,
im and mn. Teil ſicher durchführen wollten, wenn ſie ſich nicht
We Dit Derig insöſiſchen Uebermacht bedroht glaubten, dann würde
Rontrd auich (genau ſo wie die übrigen Nationen) leichter
Der I8 ſein, ſeinen privatrechtlichen Schuldverpflichtungen
e Ec Aſherden, als es heute der Fall iſt. Deutſchland hat
breuk: Erfüllung ſeiner Verpflichtungen die ihm aufge=
D ragenect brirſtung reſtlos durchgeführt.
ühr ich das Feſthalten der alliierten Nationen an
Sclndeenheit von Kriegsſchulden einerſeits und Repa=
Ane ie Hrnrangse Hee eie weieRf nif 646
Deutſcher immer wieder folgendes feſtſtellen: Der
rechts=
verbindliche Charakter von Privatſchulden,
ganz gleich, aus welchem Anlaß ſie
aufgenom=
men worden ſind, ſteht zweifelsfrei immer feſt.
Der rechtliche Charakter von politiſchen Schulden wird ſelten
von der Gegenwart, ſondern faſt immer nur von der Zukunft
geklärt und feſtgeſtellt werden können.
Ich diskutiere nicht — weil gänzlich zwecklos — über die
zu Unrecht behauptete Schuld Deutſchlands am Kriege,
aber ich erkläre vor aller Welt, daß das junge
Deutſch=
land keine Schuld am Kriege haben konnte und auch keine
gehabt hat.
Das deutſche Volk hat ſeinen eigenen Angehörigen nahezu
ſämtliche Anſprüche auf Rückzahlung der Kriegsanleihen
ge=
ſtrichen. Es erfüllt und wird aber auch in aller Zukunft ſeine
privaten kaufmänniſchen Schuldverpflichtungen der Welt
gegen=
über ernſt und getreu erfüllen. Es wird dieſe Erfüllung
aller=
dings nur dann auf die Dauer garantieren können, wenn die
ungerechten und wahnſinnigen politiſchen Erpreſſungen ein Ende
nehmen.
Das Deutſchland, das ſich in der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung ankündigt, wird entweder eine gleichgeachtete. Nation
ſein und damit außer den allgemeinen Pflichten der geſitteten
Menſchheit auch die allgemeinen Rechte genießen, oder es wird
überhaupt kein Deutſchland der Ordnung mehr geben, ſondern
ein ſolches des Bolſchewismus!”
* Die oben wiedergegebenen Ausführungen Hitlers ſind
einigermaßen gewunden und, ſoweit ſie ſich auf den weſentlichen
Punkt, die militäriſchen Fragen beziehen, außerordentlich
über=
raſchend. Gerade von nationalen Kreiſen Deutſchlands iſt die
uns durch das Verſailler Diktat aufgezwungene militäriſche
Ohnmacht ſtets beſonders bitter empfunden worden. Jetzt
lehnt Herr Hitler die von Hervé propagierte Rüſtungsgleichheit
ab mit dem Hinweis, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung
nur den ſehnlichſten Wunſch habe nach einer freundſchaftlichen
Verſtändigung mit den anderen europäiſhen Nationen. Eine
Politik der Verſtändigung hat das Deutſche Reich ſeit Jahren
getrieben, und es war gerade dieſe Politik, welche die ſchärfſte
Kritik von nationalſozialiſtiſcher Seite erfahren hat. Jetzt
er=
innert Hitler an Völkerbund und Kelloggpakt und lehnt, man
kann ſeine Ausführungen gar nicht anders verſtehen, deutſche
Rüſtungen ab, ſelbſt wenn eine Verſtändigung mit Frankreich
ſie uns ermöglichen ſollte. Wir ſind anderer Meinung wie
Herr Hitler. Wie ſehen, daß die Macht die Welt regiert und
insbeſondere die Jahre nach dem Verſailler Diktat haben uns
bewieſen, daß Machtloſigkeit im Leben der Völker ſoviel wie
Rechtloſigkeit bedeutet. Die Aufgabe einer nationalen deutſchen
Politik muß es daher ſein, aus der Ohnmacht ſich
heraus=
zuarbeiten, zu der uns der Zuſammenbruch verurteilte, und
jede gebotene Möglichkeit auszunutzen.
Das bedeutet ganz gewiß keine Abkehr von einer Politik
des Friedens und der freundſchaftlichen Verſtändigung, für die
wir von jeher eingetreten ſind, aber man kann ſich der
Erkennt=
nis nicht entziehen, daß die derzeitige Ohnmacht Deutſchlands
eine der ernſteſten Gefahren für den europäiſchen Frieden
be=
deutet. Herr Hervé propagiert eine ſehr weitgehende
deutſch=
franzöſiſche Verſtändigung, die all die Forderungen erfüllen
würde, die in früheren Zeiten gerade von nationalſozialiſtiſcher
Seite beſonders lärmend aufgeſtellt worden ſind. Herr Hitler
aber lehnt ſie mit allen möglichen Verklauſulierungen ab, weil
dabei von einem Militärbündnis die Rede iſt. Für recht viele
nationalſozialiſtiſche Wähler dürfte dies eine Ueberraſchung
bedeuten.
Hervös Ankwork an Hikler.
Unter der Ueberſchrift „Was mir Hitler erwidert” ſetzt
Hervé ſeine Artikelreihe in der „Victoire” fort. Er ſagt darin
u. a.: Hitler habe den ihm von Rechberg zugeleiteten
Frage=
bogen nicht beantwortet, ſondern im „Völkiſchen Beobachter” neue
Fragen aufgeworfen. Nach Wiedergabe des betreffenden Artikels
ſagt Hervé, daß er ſich keineswegs in der Adreſſe geirrt habe.
Nach dem Wahlerfolg der Nationalſozialiſten ſei die franzöſiſche
Regierung weit davon entfernt, zu ſeinen, Hervés, Anregungen
Stellung zu nehmen. Sie ſei ausſchließlich damit beſchäftigt, die
Grenzen zu befeſtigen, das Kriegsmaterial zu vervollkommnen
und die franzöſiſche Armee zu verſtärken. Er, der ſchon vor dem
Kriege Anhänger einer deutſch=franzöſiſchen
Ver=
ſtändigung geweſen ſei, habe dieſen Gedanken im Intereſſe
beider Länder und ganz Europas jetzt wieder aufgenommen. Das
habe er unter der Vorausſetzung und Bedingung
getan, daß der Haß zwiſchen beiden Ländern durch
dieſe Zugeſtändniſſe endgültig begraben werde.
Eine derartige Zuſicherung erwarte er in der
Form einer Ehrenverpflichtung von ſeiten der
Leitung des Stahlhelms und der jungen
Natio=
nalſozialiſtiſchen Partei. Nur auf dieſem Wege
könne eine endgültige Verſöhnung
herbeige=
führt werden. Hitler ſcheine zu glauben, daß er, Hervé,
Deutſchland ein Militärbündnis mit Frankreich aufzwingen
wolle. Das ſei ein Irrtum. Er wünſche nur, daß
Deutſch=
land gemeinſam mit Frankreich die Garantien
für einen neuen, durch die Abänderung der
Frie=
densverträge zuſtande kommenden europäiſchen
Status übernehme, nicht mehr und nicht
weni=
ger. Gemeinſam mit Frankreich müſſe
Deutſch=
land die Neuordnung ſchützen, wenn es
jeman=
den einfallen ſollte, mit bewaffneter Hand
daran zu rütteln. Dabei denke er an den Bolſchewismus,
und ziele auf keinen anderen europäiſchen Staat, beſonders auch
nicht auf das fasciſtiſche Italien, deſſen Freund er ſei. Er
per=
ſönlich glaube nicht an den Völkerbund. An eine
Ab=
rüſtung Frankreichs ſei bei der heutigen europäiſchen Lage gar
nicht zu denken. Er bitte Hitler, jetzt ganz klar auf ſeine
ernſt=
haft gemeinten Vorſchläge zu antworten.
* Frankreich und die Welkwirtſchaftskriſe
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 27. Oktober 1930.
Frankreich litt bis jetzt verhältnismäßig am wenigſten unter
der Kriſe, die die ganze Weltwirtſchaft heimſucht. So erklärt
es ſich auch, daß die Welle der weltwirtſchaftlichen Depreſſion
von der öffentlichen Meinung Frankreichs vorerſt nur in ihren
politiſchen Auswirkungen beachtet wurde. Nach und nach drang
aber die Einſicht von der Wichtigkeit der weltwirtſchaftlichen
Situation auch von anderen Seiten in das franzöſiſche Denken
ein. Am 4. November wird die Kammer eröffnet; die Zeichen
deuten auf eine große innenpolitiſche Auseinanderſetzung hin.
Und bei dieſer Gelegenheit werden die mittelbaren und
unmittel=
baren Auswirkungen der Wirtſchaftskriſe auf die politiſche
Ent=
wicklung in Frankreich klar zu Tage treten.
Der Einfluß der ungünſtigen Konjunkturentwicklung auf
die Außenpolitik iſt ſo augenſcheinlich, daß niemand ihn
über=
ſehen konnte. England, Deutſchland und Italien haben
nach=
einander in verſchiedener Art politiſch auf die wirtſchaftlichen
Schwierigkeiten reagiert. Für die franzöſiſche Außenpolitik
be=
deutete das eine ſehr bedenkliche Erſchwerung ihrer Situation.
In Frankreich hat, trotz der geſchilderten
glücklichen Wirtſchaftslage, die allgemeine
Alarmſtimmung die Seelen bereits erfaßt. Sie
äußert ſich in unſinnigen Gerüchten und in
einer kritiſchen Lage auf der Börſe. Die Regierung
verſucht jetzt auf dem üblichen Wege (der noch nie und nirgends
zum Erfolg geführt hat) die Gemüter zu beruhigen. Tardieu
hält an ſeinem Optimismus feſt, aber ſeine Volkstümlichleit
hat er bereits verloren. Die Preſſe der Regierung und der
Oppoſition führt einen erbitterten Streit darüber, ob die Kriſe
auch Frankreich erfaßt hat oder nicht; die Peſſimiſten behaupten,
— und es gibt ihrer ſtets viele in Frankreich — daß die
Situa=
tion ſich bald noch erheblich verſchlechtern werde. Deutſche
werden ſich vielleicht wundern, daß es möglich iſt, darüber zu
ſtreiten, ob in einem Lande eine Wirtſchaftskriſe vorhanden iſt
oder nicht. Die franzöſiſche Wirtſchaft iſt aber
ein Buch mit ſieben Siegeln, die wichtigſten
Statiſtiken, und die elementarſten Auskünfte
fehlen, die Bilanzen der großen
Geſell=
ſchaften verraten nichts, und Finanzpkeſſe und
Wirtſchaftsliteratur wie etwa in Deutſchland
gibt eskaum. Dazu kommt noch der offizielle Optimismus,
die Regierung weiß, daß ſie für Schwierigkeiten, für die ſie nicht
im geringſten verantwortlich iſt, angegriffen wird und ſucht ſie
demgemäß zu verſchleiern. Tardieus letzte Reden brachten ſteis
Vergleiche zwiſchen der günſtigen Lage Frankreichs und der
un=
günſtigen des Auslandes. Vieles an dieſen Vergleichen iſt
rich=
tig, aber Frankreich als Gläubigerland muß auch die
Welt=
wirtſchaftskriſe zu fühlen bekommen. Die ausländiſchen
An=
leihen, die an der Pariſer Börſe notiert ſino, haben einen
be=
trächtlichen Teil von ihrem Wert eingebüßt. Bei der
allgemei=
nen Baiſſebewegung fiel das vielleicht nicht genügend auf,
Tat=
ſache iſt aber, daß der franzöſiſche Sparer ſich ſchon heute um die
Anleihen an eine Reihe von europäiſchen Kleinſtaaten Sorge
macht. Der franzöſiſche Kapitalmarkt wird immer um neue
Anleihen beſtürmt, in vielen Fällen mit politiſchen Argumenten.
Gewiß ſind die peſſimiſtiſchen Gerüchte, die an der Börſe
zirku=
lieren, zum größten Teil auf Mannöver zurückzuführen; es wird
auch gegen ihre Verbreiter ſcharf vorgegangen. Das ändert aber
nichts daran, daß Frankreich ſehr viele zweifelhafte
Schuldner hat. Der finanzielle Aufbau der nach
dem Krieg entſtandenen neuen Staaten geſchah
zum großen Teil mit franzöſiſchen Kapitalien. Die
offizielle Politik wäre gewiß nicht geneigt, dieſe Schulden
uner=
bittlich einzutreiben und dadurch politiſche Sympathien
einzu=
büßen. Nichtsdeſtoweniger: der Rentner und der Sparer ſind
in Frankreich Elemente, mit denen jede franzöſiſche Regierung
auf die Dauer rechnen muß. Man hat dieſen bereits ſehr viel
zugemutet — ſoviel, daß der kleine Kapitaliſt ſein Vertrauen zu
allem verloren bat.
Die Unruhe auch wegen des Youngplanes iſt groß. Man
zweifelt an ihm, auf Grund rein wirtſchaftlicher Gedankengänge.
Und man ſieht nach Amerika, das eben wieder viel von ſich
reden macht. Die Verhandlungen Schachts in den Vereinigten
Staaten werden von hier aus mit größter Aufmerkſamkeit
ver=
folgt und mit allerhand Gerüchten umwoben. Die offiziöſen
Stimmen lauten kühl und abwartend.
Daß die Frage der Weltverſchuldung eines
Tages eine radikale Löſung erfahren muß, iſt
für jeden Denkenden klar. Frankreich zeigt ſich aber in
dieſer Frage, möglichſt zurückhaltend, denn es iſt nicht nur
Schuldner=, ſondern auch, ſogar in erſter Linie, Gläubigerland.
Es ſträubt ſich natürlich dagegen, daß die Löſung auf ſeine
Koſten erfolgt; man iſt der Meinung, daß Amerika berufen iſt,
die Koſten einer endgültigen Schuldenregelung zu zahlen.
Amerika wird, wie man meint, jetzt oder ſpäter nachgeben
müſ=
ſen. Aber es wird wahrſcheinlich dafür ſorgen, daß auch die
anderen Gläubigerländer nachgeben.
Für den Augenblick herrſcht in Frankreich
Goldüber=
fluß. Ein ſo abnormer ſogar, daß vielfach — aber wohl
fälſchlicherweiſe — die franzöſiſche Goldpolitik für die
Welt=
wirtſchaftskriſe allein verantwortlich gemacht wird. Für den
franzöſiſchen Bürger bedeutet die Goldanhäuſung der Bank von
Frankreich jedoch keinerlei Annehmlichkeit. Als die
unmittel=
bare Wirkung der Goldanhäufung wird die große Teuerung
an=
geſehen. Während der Lebensmittelinder in den meiſten
Län=
dern zurückging, ſtiegen in Frankreich die Preiſe und ſie ſteigen
noch immer. Tardieu trieb die Preiſe der landwirtſchaftlichen
Produkte, um einer Agrarkriſe vorzubeugen, künſtlich in die
Höhe. Die Preiſe der Induſtrieprodukte müſſen
ſelbſtverſtänd=
lich folgen. Das Reſultat iſt eine allgemeine Verſtimmung.
Bis jetzt wagte Frankreich die Konſequenzen der
weltwirt=
ſchaftlichen Lage — von gewiſſen Schachzügen am Balkan
ab=
geſehen — außenpolitiſch nicht zu ziehen. Der Quai d’Orſay
wird es aber nicht vermeiden können, ſich mit der Lage
aus=
einanderzuſetzen. Allerdings muß ihn der Umſtand, daß die
breiten Maſſen auf die neue Situation nicht vorbereitet ſind,
hemmen. Man wird in Paris viel Geſchicklichkeit brauchen, um
die Klippen der jetzt kommenden außen= und finanzpolitiſchen
Uebergangsperiode geſchickt zu umſchiffen.
Seite 2
Mittwoch, den 29. Oktober 1930
Eröffnung des engliſchen Parlamenks.
Beſchränkke Lebensdauer der neuen Seſſion?
EP. London, 28. Oktober.
Zum erſten Male in der Geſchichte des engliſchen
Parlamen=
tarismus wurde heute eine neue Sitzungsperiode durch den
eng=
liſchen hönig mit einer Arbeiterregierung im Amt eröffnet. Die
Eröffnung ging mit dem traditionellen Zeremoniell vor ſich.
König Georg begab ſich mit Gefolge in ſechs Staatskaroſſen vom
Buckinghampalaſt ins Parlament, wo er die Thronrede im
Oberhaus hielt. An der Eröffnungsſitzung des Oberhauſes
nahmen das geſamte diplomatiſche Korps, der Prinz von Wales
und andere engliſche Würdenträger teil.
Die Lebensdauer der neuen Parlamentsſeſſion läßt ſich
ſchwer vorausſagen. Es iſt durchaus nicht unmöglich, daß es
zu Anfang des nächſten Jahres zu einer
Parla=
mentsauflöſung kommt, wie es andererſeits aber auch
möglich iſt, daß die Regierung mit Unterſtützung der Liberalen
alle Angriffe der Konſervativen abſchlagen kann. Die Ausſichten,
die die konſervative Preſſe der neuen Seſſion einräumt, ſind alles
andere als roſig. Der „Daily Telegraph” erklärt, die Regierung
würde kaum bis Weihnachten im Amte bleiben, wenn die
Thron=
rede keinen Paſſus über die Wahlrechtsreform enthalte,
der den liberalen Wünſchen gerecht werde. Wer ſelbſt bei
Un=
terſtützung des Kabinetts Macdonald durch die
Liberalen werde die Regierung bei der geplanten
Abänderung des Antigewerkſchaftsgeſetzes bei
den Konſervativen auf große Schwierigkeiten
ſtoßen.
Die engliſche Thronrede.
In der Thronrede, mit der der König das Parlament
er=
öffnete, heißt es u. a.:
„Es gereicht wir zur großen Freude, meine Miniſter aus
den Dominions und die Vertreter Indiens, die an der
Reichs=
konferenz teilnehmen, zu empfangen. Ich verfolge mit tiefem
Intereſſe den Fortſchritt ihrer Arbeiten, deren befriedigendem
Ergebwis ich mit Zuverſicht entgegenſehe. Ich hoffe, bald
Ver=
treter der Fürſten und Völker Indiens zu begrüßen, die im
Be=
griff ſtehen, mit Mitgliedern aller Parteien in beiden Häuſern
des Parlaments zuſamenzutreffen, um die künftige
verfaſſungs=
mäßige Stellung Indiens zu erwägen. Meine Beziehungen
mit den auswärtigen Mächten ſind weiterhin
freunſchaftlich. Meine Regierung nahm aktiven Anteil an den
Verhandlungen der Völkerbundsverſammlung vom September.
Allgemeine Vereinbarungen wurden erzielt über den bürzlich in
Genf unterzeichneten Vertrag der finanziellen Unterſtützung
eines Staates, die Opfer eines Angriffs ſind. Die Anwendung
dieſes Vertrages iſt abhängig vom Inkrafttreten einer
allge=
meinen Abrüſtungskonvention, die, wie ich hoffe, bald
abge=
ſchloſſen werden wird. Ich verfolge mit ernſter Sorge und
Sym=
pathie die Fortdauer der ſchweren Arbeitsloſigkeit unter ſo
vie=
len meines Volkes. Wirtſchaftliche Depreſſion
be=
herrſcht unglücklicherweiſe weiterhin, die Märkte der
Welt, und die ſie begleitende Beſchränkung des
inter=
nationalen Handels wird mit beſonderer Härte in den
Induſtrien empfunden, die von der Ausfuhr abhängig ſind.
Meine Regierung wird ihre Bemühungen fortſetzen, den
Binnen=, Reichs= und Außenhandel zu entwickeln
und Maßnahmen zu unterſtützen, die zu einer
ſtärkeren Beſchäftigung der Induſtrie führen
werden.
Die Thronrede geht ſodann auf die von der Regierung
vor=
bereiteten Vorſchläge für die innere Koloniſation und
die Unterſtützung landwirtſchaftlicher
Unter=
nehmungen ein, die Beſchäftigung für
Arbeits=
loſe verſprechen. Sie erwähnt ferner die Abſicht, ſofort eine
Kommiſſion zur Unterſuchung der geſamten Frage der
Arbeits=
loſenverſicherung, insbeſondere des angeblichen Mißbrauchs
ihrer Beſtimmungen, einzuberufen, und kündigt Geſetzentwürfe
üüber die Erhöhung des ſchulpflichtige n Alters
und über die beabſichtigte Wahlreform an.
die Ausſprache über die Thronrede. — Keine
Ein=
führung von Zöllen innerhalb des
brikiſchen Welkreiches.
Die Debatte über die Thronrede wurde am Dienstag
nach=
mittag im Unterhaus in Gegenwart der Mehrzahl der
Unter=
hausmitglieder eröffnet. Der Antrag auf Eröffnung der
Aus=
ſprache über die Thronrede wurde von den
Arbeiterabgeord=
neten Charleton und Taylor eingebracht. Nach kurzen Reden
dieſer beiden Abgeordneten ergriff der Führer der
Konſer=
vativen, Baldwin, das Wort, um zur Thronrede
Stellung zu nehmen und eine Reihe von Fragen an den
Premier=
miniſter MacDonald zu richten. Vor allem ſuchte er in
Er=
fahrung zu bringen, ob die Regierung das von Lord Irwin
Vom Tage.
Aus Anlaß der Beiſetzung der Opfer der Maybacher
Grubenkata=
ſtrophe ſetzen am Mittwoch alle öfentlichen Gebäude die Flaggen auf
Halbmaſt.
Die nationalſozialiſtiſchen Blätter „Frankfurter Volksblatt” und
„Wiesbadener Rheinwacht” wurden auf 4 Wochen verboten.
Der Reichsrat wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung am
Don=
nerstag nachmittag u. a. mit einer Verordnung zur Senkung
der Verkehrsſteuern beſchäftigen.
Wegen der Herabſetzung der Gehälter in den
Ber=
liner ſtädtiſchen Betrieben findet am Freitag die
entſchei=
dende Sitzung ſtatt.
Auf der Strecke UIm—Aalen ſtieß ein Güterzug
mit einem Leerzug auf offener Strecke zuſammen.
Heizer und Lokomotivführer des Leerzuges wurden getötet, die des
Güterzuges ſchwer verletzt.
Tardieu ſtattete geſtern dem immer noch kranken Außenminiſter
Briand einen Beſuch ab, in dem mehrere Stunden lang über die
außenpolitiſche Lage beraten wurde.
24 Stunden nach dem griechiſchen Miniſterpräſidenten Venizelos
iſt auch Graf Bethlen in Angora eingetroffen.
Nach einer Funkmeldung aus Habana hat die Regierung von
Kubg ein Umſturzkomplott aufgedeckt und mehrere
Revo=
lutionäre verhaftet.
Die gegenrevolntionäre Bewegung in den
Städ=
ten Sao Paulo und Rio de Janeiro iſt ſchon einige Stunden
nach ihrem Ausbruch im Keime erſtickt worden.
Der neugewählte Präſident für Braſilien, Dr. Julius Preſtes, der
nach Ablauf der Amtszeit des inzwiſchen abgeſetzten Präſidenten
Waſhington Luiz am 15. November ſein Amt übernehmen ſollte, iſt in
Sao Paulo verhaftet worden.
In einem ſchwer zugänglichen Gebiet der Inſel Formoſa iſt es nach
hier eingelaufenen Berichten zu einer Erhebung der Eingeborenen
ge=
kommen. Ein als recht kriegeriſch bekannter Eingeborenenſtamm in der
Provinz Taichu hat die Polizeipoſten dieſes Gebietes angegriffen und
nach den bisherigen Feſtſtellungen mehr als 200 japaniſche Polizeibeamte
und Ziviliſten ermordet.
über die indiſche Verfaſſungsreform nach London
geſandte Memorandum veröffentlichen werde.
MacDonald beantwortete dieſe Frage in bejahendem Sinne.
Baldwin interpellierte dann den Premierminiſter darüber,
ob er dem Unterhauſe nähere Mitteilungen über den Gang der
Verhandlungen auf der Reichskonferenz geben könne, da
hierüber große Unklarheit beſtünde. MacDonald gab auf
dieſe Frage die Aufſehen erregende Erklärung
ab, daß die Verhandlungen auf der Reichskonferenz
bereits jetzt gezeigt hätten, daß Empire Free
Trade „abſoluter Schwindel” ſei und daß der
einzige Zoll, den die Dominions zur
Grund=
lage ihrer Vorzugszollpolitik machten, der
Zoll auf Nahrungsmittel darſtelle. MacDonald
erklärte aber unter dem lebhaften Beifall der Abgeordneten der
Arbeiterpartei, daß die Regierung einen Weizenzoll
nicht einführen könne, denn es gäbe nbch andere
gangbare Wege zur Hebung des Handels
inner=
halb des Weltreiches, als die Einführung von
Zöllen.
Auf eine weitere Anfrage Baldwins zur Paläſtinapolitik
der Regierung antwortete MacDonald, die neue
Paläſtina=
erklärung bedeute durchaus kein Abweichen von der Haltung,
die England bisher als Paläſtinamandatar eingenommen habe.
Das Unterhaus wird, wie der Premierminiſter weiter
an=
kündigte, bis Weihnachten das Hauptintereſſe ſeiner
Be=
ratungen den Notmaßnahmen für die Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit zuzuwenden haben.
Reichs= und preußiſche Regierung für Einſchränkung
öffenklicher Feſtlichkeiten.
Berlin, 28. Oktober.
Amtlich wird mitgeteilt: Bei der großen wirtſchaftlichen Not,
mit der weiteſte Kreiſe des deutſchen Volkes zu kämpfen haben,
muß jedes Uebermaß an Feiern und Vergnügungen vermieden
werden. Aus dieſem Grunde haben die Reichs= und die
preußiſche Staatsregierung beſchloſſen,
Ein=
ladungen geſellſchaftlicher Art nur beim Vorliegen
von beſonderen Anläſſen Folge zu leiſten und ihre eigenen
ge=
ſellſchaftlichen Veranſtaltungen auf das Mindeſtmaß deſſen zu
beſchränken, was mit pflichtgemäßer Repräſentation
ver=
einbar iſt. Der Herr Reichspräſident hat dieſen
Beſchluß ausdrücklich gutgeheißen. Die
Reichs=
regierung und die preußiſche Staatsregierung richten angeſichts
des Ernſtes der Zeit an alle Kreiſe die dringende
Auf=
forderung, auch ihrerſeits die
geſellſchaft=
lichen Veranſtaltungen einzuſchränken und
ins=
beſondere von öffentlichen Feſtlichkeiten
mög=
lichſt abzuſehen.
Ungünſtige Aufnahme der Ruſfi
Nor.
Die Rede wirkke in Paris wie eine Box
EP. Paris, 28
Die geſtrige große Rede Muſſolinis ſchlug hier
Bombe ein. Die Blätter der Linken hatten von jehe
fasciſtiſche Regime keinerlei Vorliebe und ſind der vi
lini erneut und mit großer Klarheit geforderten Re=
Verträge immer ebenſo ablehnend gegenübergeſtande:
franzöſiſchen Rechtskreiſe. Aber auch ein Blatt wie
de Paris”, das eine franzöſiſch=italieniſche Freundſch
wieder als wünſchenswert und darum als möglich erk—:
heute feſt, daß die letzten Zweifel zerſtreu
ſeien. Zwiſchen Frankreich und Italien
ein Abgrund aufgetan, den zu überbrücken
Zeit hinaus der Diplomatie nicht gelinger
Der Duce ſollke ſeine Zunge mehr im
Zaume=
warnk die engliſche Preſſe.
Mit der geſtrigen Rede Muſſolinis befaſſen ſich von
liſchen Morgenpreſſe bis jetzt der „Daily Herald” und
Expreß‟. Das Organ der Arbeiterregierung, der „Dail!;
ſtellt zunächſt als Kontraſt die geſtrige Ratifizierung;
doner Flottenpakts durch England und die geſtrige 9
ſolinis gegenüber. — Auf den Inhalt der Rede des 27e
eingehend, erklärt das Regierungsblatt, das Ernſte
nicht, daß Muſſolini von Kriegsvorbereitungen ſprechee
daß Kriegsvorbereitungen in der Tat
ge=
würden, daß Muſſolini nicht von Kriegsmöglichkeiten
ſondern davon, daß der Krieg eine Möglicke
Das neue Europa paſſe ſich immer me
alten Europa an, und der diplomatiſchet
für das Zuſtandekommen von Ententt
Bündniſſen ſei in vollem Gange. Dem fmn
Bündnisſyſtem ſetze Muſſolini eine Gruppe entgegenn
Ungarn, Bulgarien, der Türkei und möglicherweiſe Gur
beſtehen würde. Er mache auch Deutſchland offene Ac.
gebote, die ſich auf die Reviſion der Verträge ſtützten.
dieſer Lage ſei es dringend notwendig, daß man baldo
ſchreite, um einen Krieg zu verhindern.
Der „Daily Expreß” erklärt, Muſſolini
habe=
mit dem Säbel geraſſelt. Der „Daily Expreß” hält esst
im Intereſſe Italiens, wie auch im Intereſſe des eine
Friedens für notwendig, daß der Duce ſeine Zun
im Zaume halte.
u
Das Echo in der italieniſchen Preſſe: „Den
geht weiter”.
Muſſolinis Programmrede hat durch ihren ſchroffern
durch ihre Unverſöhnlichkeit um ſo größere Ueberraſchur
gerufen, als der Fascismus in letzter Zeit eine gewiſſ!
gegenüber ſeinen Gegnern übte und in Zuſammenku
einigen Skandalprozeſſen eine gewiſſe Diskuſſionsfreiha
kommen war. — Der „Popolo d’Italia” nennt die Rſt.
Marſchbefehl und ſchreibt u. a.: Der
Marſſ=
weiter, der Ton wird lauter, die Revt
dringt in die Tiefe des italieniſchen
Lel=
orientiert die Völker, die den allgen
Bankerott überleben wollen.
Tagung des Arbeikerbeirakes der Heſiſtlle
Zenkrumsparkei.
Mainz, B. 1.
Die Orts= und Bezirksarbeiterräte der Heſſiſchen —
partei tagten am Sonntag in Mainz. Die Tagung war ..
Teilen Heſſens gut beſucht. Nach einleitenden Worten ! 9
tagsabgeordneten Weſp wurde die Reorganiſation und /4f
wahl des geſchäftsführenden und erweiterten Vorſtanck.)
nommen. Der geſchäftsführende Vorſtand ſetzt ſich jetzt
zuſammen: 1. Vorſitzender Weſp=Darmſtadt, 2 VorſitzenklieFu
terſekretär Even=Mainz, Geſchaftsführer Zang=Offenbacht
Spath=Mainz, Beiſitzer Oberregierungsrat Knoll=Darmny
werkſchaftsſekretär Roppelt=Worms, Buchdrucker LalMl
Bingen und Schriftſetzer Schulmerich=Mainz. Entſpreus
neu beſchloſſenen Bezirkseinteilung wurde der
erweint-
ſtand gebildet. Der Geſamtvorſtand ſetzt ſich nunmehr aun 1440
tretern und Vertreterinnen zuſammen, die führend i upaich
ſchiedenen katholiſchen Standesvereinen und in den 0/
Gewerkſchaften tätig ſind. Zum erſten Male trint
Geſamtvorſtand am 9. November in Mainz zuſammen. Mad
beſchloſſen, am 23. November in Offenbach eine größl
trumsarbeiterkonferenz zu veranſtalten, die ſich mit da
und der heſſiſchen politiſchen Lage befaſſen wird.
Von Hans Sturm.
Ius Bergrevier geht die Fahrt, durch das wieſenreiche
Blies=
tal in das Kohlengebiet der Saar. Bei St. Wendel und
Ott=
weiler merkt man noch nicht viel davon, aber bereits hinter dem
Wiebelslirchener Tunnel gewinnt die Landſchaft ein anderes
Geſicht. Schon vor Neunkirchen wachſen aus den
weitgeſchwun=
genen Wäldern ſchlanke Schornſteine auf, und die grauen
Sil=
houetten der hohen Schachttürme verraten, daß hier tief unter
der Sohle des Gebirges die flözreichen Schichten der
Kohlenfor=
mation beginnem. Oefen und Eſſen ſpeien dunkle Rauchhvolken
aus und werfen nächtens brandroten Schein gegen den Himmel.
Ein ſeltſam wildes Bergland iſt das Saar=Revier hier, wo
das rheiniſche Schiefergebirge endet. Vor undenklichen Zeiten
hat das Urmeer, Schicht um Schicht den feinkörnigen Schlamm
ablagernd, dieſe Berge geformt; dieſe Berge umſpülte ſpäter das
Triasmeer und ließ die ſteil und hochgetürmten gigantiſchen
Sandſteinblöcke zurück. Rauch quillt aus den Tälern auf.
Be=
rußte Schlote recken ſich über ein Gewirr von Werkſtätten und
Arbeitsſchuppen. Je näher man kommt, um ſo heller klingt das
Lied der Arbeit herüber. Anſiedlung reiht ſich an Anſiedlung
und Zeche an Zeche bis hinunter nach dem mächtig aufblühenden
Saarbrücken, das vor mehreren Jahren mit den Orten St.
Jo=
hann, Malſtatt und Burbach vereinigt wurde.
Etwa fünfzehn Kilometer nordöſtlich von Saarbrücken liegt
am Ende der Fiſchbachbahn bei dem Städtchen Quierſchied die
Grube Maybach. Unermüdlich kämpfen hier Tauſende in den
tiefen Schächten um das ſchwarze Gold der Erde, die Kohle. Noch
ernſter wurden die wiſſenden Augen der Bergleute, als ſie der
toten Brüder von Alsdorf gedachten, denen die Glocken das letzte
Geleit gaben. Aber das Trauergeläute war noch nicht verhallt
als man in Quierſchied plötzlich dicke Rauchſchwaden bemerkte,
die aus dem Wetterführungsſchacht der Grube Maybach
aufſtie=
gen. Die Kunde von einer Exploſion unter Tag läuft durch den
Ort. Bald drängen ſich die Angehörigen der eben eingefahrenen
Vergleute vor den Toren der Zeche, um genquere Angaben zu
erfahren. Einige alte Vergleute, an deren geſchwärzten
Geſich=
tern man erkennt, daß ſie von der Unglücksſtelle kommen, geben
mit kärglichen Worten ihren Vermutungen Ausdruck.
In dieſen ruhigharten Mienen ſtehen die ſchweren Schickſale
der nuter Taz Arbeite den einge raben; aus ihren Geſten und
Giebärden glaubt man zu ſpüren, daß ſie täglich im Todesſtollen
ſtehen. Nicht gern erzählen ſie von ihren Berufsgefahren, denen
ſie in den Schächten jeden Augenblick ausgeſetzt ſind;
Schlag=
wetter, Verſchüttungen, Brände.
Feuer unter der Erde iſt nur ſehr ſchwer zu löſchen und
rich=
tet nicht ſelten den ganzen Schacht zugrunde. Es gibt ſogar
unlöſchbare Feuer. So geriet um das Jahr 1668, alſo vor rund
250 Jahren, im Saarkohlenrevier eine Schicht der Dudweiler
Steinkohle in Braud. Natürlich ließ man kein Mittel unverſucht
das Feuer zu erſticken. Man unterbrach die etwa vier Meter
dicke Kohlenſchicht durch eine Brandmauer und verſtopfte die
Erdſpalten, um der Luft den Zutritt zu dem ſchwelenden Feuer
zu verwehren. s half nichts. Die Dudweiler Kohle brannte
weiter, trotz aller Löſchverſuche, und ſie brennt — heute noch.
Hundert Jahre ſpäter, 1770, ſtand der junge Goethe auf dem
brennenden Bergwerk und gab nachher in „Dichtung und
Wahr=
heit” eine Darſtellung davon, die heute noch zutrifft: „Ein ſtarker
Schwefelgeruch umzog uns; die eine Seite der Höhle war
nahe=
zu glühend, mit rötlichem, weißgebranntem Stein bedeckt; ein
dicker Dampf ſtieg aus den Klunſen hervor, und man fühlte die
Hitze des Bodens auch durch die ſtarken Sohlen.”
Furchtbar ſind auch die Verſchüttungen. Quer durch manche
Kohlenflöze ziehen ſich Erdſtreifen, die hier und da verſprengte
Hohlräume bilden, die mit Waſſer und meiſt ſandiger Erde
aus=
gefüllt ſind. Schlägt oder bohrt ein Bergmann ſie an, ſo bricht
die Maſſe heraus, reißt den Stollen mit ſich, und das Revier
geht in den meiſten Fällen zu Bruch. Nur ſelten werden die
ver=
ſchütteten Knappen gerettet, denn die gleichzeitig auftretenden
Gaſe und die hinzutretenden Waſſereinbrüche vernichten alle,
die vom Steinſchlag verſchont blieben.
Die ſchlimmſte Gefahr für die Bergleute iſt das ſchlagende
Wetter. Hierunter verſteht man ein Grubengas, das in
Hohl=
räumen des Geſteins eingeſchloſſen iſt. Wird ein ſolcher
Hohl=
raum nun von der Spitzhacke oder dem Bohrer getroffen, ſo
ſtrömt das farb= und geruchloſe, aber äußerſt leicht brennbare
Gas in den Schacht, um bei Vermiſchung mit friſcher Luft unter
gewaltigen Detonationen zu explodieren. Der Engländer
Hum=
phry Dary konſtruierte vor etwa 120 Jahren eine
Sicherheits=
grubenlampe, die heute noch in derſelben Form gebräuchlich iſt
und ungezählten Bergleuten das Leben gerettet hat. „Das Wet=
ter hat geſchlagen!” ſagt der Knappe, der auf einer anderen Ab=
bauſohle tätig iſt, wenn er die Exploſion hört. In dem
Unglücks=
ſchacht verlöſchen die rieſigen Stichflammen. Finſternis liegt in
den Gängen, wer ſich noch retten könnte, muß in den
Nach=
ſchwaden, den durch die Exploſion hervorgerufenen
kohlenoxyd=
haltigen Grubengaſen erſticken.
Hier gilt das alte Wort, das ſchon in römiſchen Berawerken
zu finden war: Cita mors ruit! Schnell bricht der Tod über den
Menſchen herein.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Heidelberg: Hier verſchied am 17. d. M. der frühckt
jährige Ordinarius der deutſchen Philologie an der Un
Straßburg, Geheimrat Dr. Rudolf Henning.
Lebensjahr.
Freiburg (Br.): Der Geograph Profeſſor Hugo M0
wird dem an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität Wevenit
leiſten. — Die rechts= und ſtaatswiſſenſchaftliche Fakultät zcd
aus Anlaß der Feier des 50jährigen Beſtehens der Haln .
mer Freiburg den langjährigen Präſidenten der Handelle Arſa
Kommerzienrat Erich Schuſter, zum Ehrendoktor deis Mü4
wiſſenſchaften.
Marburg: Zum Nachfolger von Profeſſor L. Spitzer=”
Lehrſtuhl der romaniſchen Philologie iſt der Marburgers”.
dozent Dr. jur. et phil. Erich Auerbach in Ausſicht gord. Lis
Halle (S.) Der Profeſſor für innere Medizin U,
truſky hat einen Ruf als Ordinarius für gerichtliche”).
an die Univerſität Bonn angenommen.
Leipzig: Profeſſor Dr. W. Wirth, Direktor des Plle
ſchen Seminars, beging am 23. Oktober das Jubilaun.
30jährigen Dozententätigkeit an der hieſigen Univerſich.”
Jena: Der Privatdozent für allgemeine Pathologie !4
logiſche. Anatomie Dr. med. et phil. Felix Daniſh
40. Lebensjahre geſtorben.
Freiberg (Sa.): Nach Erreichung der Altersgrenze!
Bergrat Dr.=Ing. e. h. Karl Schiffner Profeſſor )
kunde und Elektrometallurgie an der „Bergakademie
Mitglied des Techniſchen Rates beim Wirtſchaftsminſſte
den Ruheſtand getreten.
Berlin: Der Urologe Profeſſor Dr. J. J. Stutil. U
render Arzt der Urologiſchen Abteilung am Kauerile
Viktoria=Krankenhaus, hat auf Einladung des Volrelos
Wiſſenſchaftlichen Inſtitut in Rom und ebenſo auf deh.
ſchen Urologenkongreß Vorträge über ſeine Erſinol
maſkovie” gehalten. — Dr.=Ing. Adolf Scheidt, der!
Staatsſekretär des Preußiſchen Miniſteriums für Voliet
iſt zum Honorarprofeſſor in der Fakultät für Bauwel”
niſchen Hochſchule in Berlin ernannt worden.
Königsberg (Pr.): Der a.o. Profeſſor Dr. Friedl.
iſt vom Kultusminiſter beauftragt worden, in der D0ic
Fakultät der Univerſität Marburg im Winterſemeſte.
den beurlaubten Profeſſor Dr. Schultze=Jena die Gedee.
Vorleſungen und Uebungen zu vertreten.
Breslau: Am 16. Oktober verſchied hier der Hoſe.
dienn
für Sachen= und Völkerkunde an der Univerſität. Jahrens
Dr. phil. Heinrich Winkler, im Alter von
d=
der katholiſch=tbeologiſchen Fakultät für Religionsvo,
Apologetik iſt Dr. theol. et phil. Joſeph Koch zum Piche
a.o. Profeſſor ernannt worden.
mrmer 233
Mittwoch, den 29. Oktober 1930
Seite 3
dem Gebieke der Steuer= und
Finanzreform.
Der Kanzler ſondierk.
Awige zut Youngplan=Reviſion vor dem Aus= netts über die Oſthilfe, die geſtern bekanntlich vertagt worden
* Berlin, 28. Oktober. (Priv.=Tel.)
Meichskabinett hat auch am Dienstag ſeine Beratungen
teils als Kabinettsſitzung, teils auch als
ſtarbeſprechung. Das ſoll die ganze Woche in
mnpo ſo weitergehen. Nur der Mittwoch bleibt wegen
gung des Ausſärtigen Ausſchuſſes beratungsfrei. Am
Find die Vertreter der mitteldeutſchen
ſ ſr nach Berlin berufen. Am Samstag will der
zuuach Dresden fahren. Unmittelbar darauf ſollen die
unsweſprechungen abgeſchloſſen werden, ſo daß die
Vor=
irhon am Montag dem Reichstag zugehen
Im Vordergrund der Beratungen ſtehen
augenblick=
ſſt30 Geſetzentwürfe, die mittelbar oder
unmittel=
hganze Finanzprogramm umfaſſen, die aber auch wieder
dis
ar ilmen landwirtſchaftlichen Fragen in Verbindung ſtehen.
der Fu ſer 9üz er hat den Reichsrat gebeten — und er hat auch von
n umtai Ländern ſchon entſprechende Zuſagen —, daß auch
1½3 Tempo möglichſt beſchleunigt wird, ſo daß der
iſſtat Mitte November bereits den Etat 1931
nſſtießlich der dazu gehörigen Geſetze
ver=
bfſcheret haben kann und die Umgeſtaltung der
Unge 9 zu üumens=, der Umſatz= und
Körperſchafts=
ruppe ni euſe’d ie Erhöhung der Tabakſteuer, ſowie die
orſſhee itungen für den Finanzausgleich
zwi=
chemkeich, Ländern und Gemeinden rechtzeitig
„m auchſh” tag unterbreitet werden können, daß ſogar noch
reich=
ch üß ege gewonnen werden. Dieſe zwei Wochen will der
anz kloſkenbar benutzen, um mit den Fraktionen
Füh=
anogu nehmen und feſtzuſtellen, wieweit überhaupt
ſögfttikeiten für eine ordnungsgemäße
par=
amſtſtrriſche Erledigung des
Reformpro=
rayz’t gegeben ſind.
FſAittwoch iſt der Auswärtige Ausſchuß
einbe=
ffent arhdem die letzte Sitzung in der Hauptſache den Genfer
herhaunu igen gewvidmet war, ſollen diesmal die verſchiedenen
Eik. Mnträuuſdze zur Reviſion des Youngplanes vorliegen,
ſr 2kaf e ſtehen. Die oppoſitionelle Preſſe macht von der
agunnp’s Auswärtigen Ausſchuſſes ſehr viel Aufhebens und
ihren ſtandis mei ſationelle Beſchlüſſe an. Das iſt zum mindeſten
tak=
ßere Ucmſch ſ.= anklug, da die Dinge für irgendwelche Parlaments=
Zeit in ſchluy troch nicht reif ſind, und darüber wird auch wohl bei
„nemsſernünftigen Zweifel herrſchen. Die Folge kann alſo
mir ſeſndnß man im Auslande Exploſionen erwartet und, wenn
ne hieſe huf nicht erfolgen, zu unrecht den Schluß daraus zieht,
8 blR’e deutſche Volksvertretung ſich mit dem Weiterlaufen
„S Aib zwlanes innerlich bereits abgefunden hätte, während
ſch inAahrheit alle Parteien über die Notwen=
„iakſtſeiner Reviſion einer Meinung ſind
nd uſtt über Tempo und Zeitpunkt die
Auf=
iſſtſgen auseinandergehen.
A., den jetzt vorliegenden Abſchlußziffern für 1. Juli
0ühl Schuldenlaſt in Reich, Ländern und
Ge=
einnty jetzt auf 18,7 Milliarden angeſtiegen.
ſie Rhisſchuld iſt im erſten Vierteljahr 1930 von 9,6 auf 11,1
Rillig ua angewachſen. In ähnlichem Tempo iſt die
Ver=
ſterten ” huldum der Länder und Hanſeſtädte aufgelaufen. Die Länder
atteng a /30. Juli eine Geſamtſchuld von 2,2 Milliarden, die
hanſeſtſie von 634 Millionen. Auch bei den Großſtädten iſt
His wotz büſſtich er Sparmaßnahmen eine weitere Steigerung zu
ver=
grichnett Bei 33 deutſchen Großſtädten beträgt die Geſamtſchuld
de WR Müwen. Die reſtlichen Schulden verteilen ſich auf die
fü einenm srädte. Soweit unſere Gemeinden in Frage kommen,
Tes ſhngen, den größten Teil der neuen Schulden langfriſtig
„nterzplſnsgen. Anders liegt es bei den Ländern, deren
Ver=
hulduMzum größten Teil noch kurz= oder mittelfriſtigen
Cha=
akter Tigt.
ſroßes Haus. — Dienstag, den 28. Oktober.
„Schwanda, der Dudelſackpfeifer”.
Oper von J. Weinberger.
Hefll ſang den Babinsky der junge Willi Wörle als Gaſt
us Frxfiurt und wußte durch eine ungewöhnliche Leiſtung zu
eſſeln.
Dasſlle riſch iſt er ſchon ganz fertig, künſtleriſch von
vorge=
ſrittevr Reife, geſanglich wohlausgerüſtet, ſeine Stimme noch
ein, eiß ſchön. Ein flotter, intereſſant ausſehender, ſchlanker
Menſch n ehr ſicherem Auftreten, der aus der gewiß nicht
dank=
ren Ulle ungeahnte Wirkungen herauszuholen verſtand. Die
Nummur inst in der Mittellage, in der die Partie vorzugsweiſe
„eot, II gaumig, hat aber in der Höhe viele tragende,
glän=
ende Ac. Intelligenz und Temperament geben dem Ausdruck
Larmen /) Schwung. Der Sänger geht ſicherlich einer großen
v. II.
ſukunfnl tzregen.
* Die Affäre Drenfus im Tonfile.
Diesmn. Heinz Goldberg und Dr. Fritz Wendhauſen
ſg deſnzuch von Dr. Bruno Weill vertonfilmte Affäre Drey=
1 —lgälm läuft ſeit geſtern im Union=Theater — intereſſiert
Ner belſhers ſtark, weil der Vergleich mit dem gleichnamigen
Luhnenint von Rehfiſch und Herzog, das im Landestheater
Zue lo0 kvorragende Aufführung gefunden hat, möglich iſt. Ein
Serclenſo derr, das ſei ohne weiteres zugeſtanden, ſtark zugunſten
DeS Rilſc alsfällt. Dieſer Film in der Regie von Richard Oß=
N 4.42 aus das größte Ereignis der Saiſon angekündigt wor=
Den 5Ade Tat, man muß zugeſtehen, es iſt ein Ereignis in
der filpähen Kunſt. Selbſtverſtändlich unter Berück=
Atiaas des dem Tonfilm zurzeit Möglichen.
Aas n9 riehr und nicht weniger ſagen ſoll, als daß die
Spralſ alſo das Tonliche des Films, auch unter Berück=
Newerguch ſtiler ihm immer noch anhaftenden Mängel, es iſt immer
Nog te 5 menſchliche Sprache, die da ſpricht, das Verſtändnis
Der haßlmg erweitert und eine gute Unterſtützung des Spiels
bedeutels
DeA Spiel aber bleibt unverrückbar die letzte Auswir=
Hung, Jachleckte Geſtaltungskraft des Films. Sie iſt hier, dank
Lr Außlnenballung eines Enſembles von ſchauſpieleriſchen Grö=
Der Ehshanges, ſo, daß man von einem Kunſtwerk ſprechen
Sſchre wät es eine lebendig gewordene Reportage, die kein
Reichskabinelt und Oſthilfe.
Wie wir erfahren, werden die Beratungen des
Reichskabi=
ſind, vorausſichtlich erſt im Laufe der kommenden Woche
fortge=
führt werden können. Inzwiſchen iſt der Reichskommiſſar für
die Oſthilfe, Reichsminiſter Treviranus, nach Oſtpreußen
gefah=
ren, um noch genauere Erhebungen anzuſtellen. Er wird dieſe
Unterſuchungen auch in Pomern durchführen, um ſo an Ort
und Stelle ein genaues Bild der Notendigkeiten und
Möglich=
keiten einer erfolgreichen Unterſtützung des notleidenden Oſtens
zu gewinnen. Bei den bisherigen Beraurngen des Habinetts
handelte es ſich u. a. um die Frage, ob die Antragsfriſten für
den Vollſtreckungsſchutz ,die am 31. Oktober ablaufen, verlängert
werden ſollen. Die Anſichten darüber ſind geteilt. Insgeſamt
lie=
gen bisher nur etwa 500 Anträge vor, wovon ein ſehr erheblicher
Teil aus Kreiſen kommt, die gar nicht unter den
Vollſtreckungs=
ſchutz fallen. Aus Pommern ſind, im Gegenſatz zu anderen
Dar=
ſtellungen, übrigens auch nur 80 Anträge eingegangen. Die
Be=
denken richten ſich nun dagegen, daß die Verlängerung des
Voll=
ſtreckungsſchutzes den Anſchein eines Moratoriums erwecken und
kreditſchädigend wirken könnte. Andererſeits haben ſich die
be=
troffenen Gebiete trotz der Tatſache, daß von dem Schutz wur in
verhältnismäßig geringem Umfange Gebrauch gmacht worden
iſt, ſehr ſtark für die Verlängerung eingeſetzt. Man kann wohl
annhmen, daß Reichsminiſter Treviranus auch dieſes Problem
durch perſönliche Fühlungnahme zu llären beabſichtigt. Eine
weitere weſentliche Frage iſt die räumliche Ausdehnung der
Oſt=
hilfe auf ganz Pommern, Mecklenburg=Strelitz und Mecklenburg=
Schwerin, Brandenburg und Niederſchleſien. Hierbei ſpielt vor
allem die Aufbringung der Mittel eine Rolle. Atsgeſchloſſen iſt
ſie offenbar für die Ausdehnung der Laſtenſenkung auf das
er=
weiterte Gebiet. Ein weiterer intereſſanter Vorſchlag des
Reichs=
miniſters Treviranus geht dahin, auf Grund des Reichsgeſetzes
über die Arbeitsloſenverſicherung und die
Fürſorgepflichtverord=
nung im Oſthilfegebiet Unterſtützungsempfänger, in größerem
Umfang zu Meliorationsarbeiten heranzuziehen. Der Miniſter
hat für dieſen Zweck ſechs Millionen Mark aus der produktivem
Erwerbsloſenfürſorge angefordert. Die Entſcheidung darüber
dürfte jedoch erſt im Zuſammenhang mit den anderen
Einzel=
ſragen der Oſthilfe erfolgen.
Der 2. G.5. zur Wirkſchafts= und Sozialpolikik.
Der Landesverband Heſſen und Heſſen=Naſſau des Deutſchen
Ge=
werkſchaftsbundes hat in einer erweiterten Vorſtandsſitzung unter
Vor=
ſitz des Gauvorſtehers Auerbach zu den wirtſchaftlichen und
ſozialpoli=
tiſchen Gegenwartsfragen in folgender Entſchließung Stellung
ge=
nommen:
Die chriſtlich=nationale Gewerkſchaftsbewegung lehnt eine allgemeine
Senkung der Löhne und Gehälter für Arbeiter und Angeſtellte ab, weil
ein Vorgehen in dieſer Richtung die gegenwärtige Kriſis noch
verſchär=
fen muß. Deshalb kann auch der Landesverband die Tendenz des
Sanierungsprogramms der Reichsregierung, ſoweit ſie auf einen Abbau
der Löhne und Gehälter für Arbeiter und Angeſtellte abzielt, aus
volks=
wirtſchaftlichen Gründen nicht anerkennen. Die tatſächlichen Bezüge der
Arbeiter und Angeſtellten ſind durch Kürzung von Akkordſätzen und
Leiſtungszulagen, durch Steigerung der Beiträge für die
Arbeitsloſen=
verſicherung und ſonſtiger Maßnahmen bereits ſo ſtark herabgeſetzt, daß
ſie oft kaum noch das unbedingt notwendige Exiſtenzminimum
ſicher=
ſtellen. Die Ankurbelung der Wirtſchaft muß durch Senkung des
Preisniveaus, insbeſondere durch Verminderung der Preisſpanne
zwi=
ſchen Erzeuger= und Verbraucherkreiſen, durch Beſchränkung der
Preis=
bindungen ſowie durch Abbau des ſtark überſetzten behördlichen
Ver=
waltungsapparates herbeigeführt werden; insbeſondere iſt ein Abbau
bei den Kommunalverwaltungen, die ſich zum Schaden der
Volkswirt=
ſchaft vieler Aufgabengebiete der Privatwirtſchaft bemächtigt haben,
notwendig. Von der Reichsregierung wird erwartet, daß ſie ihre
bis=
herigen Beſtrebungen auf dieſem Gebiet in verſchärftem Maße fortſetzt.
Der Landesverband fordert ferner, daß zur Eindämmung der
Ar=
beitsloſigkeit die Ableiſtung von Mehrarbeit geſetzlich und
tarifvertrag=
lich unterbunden wird. Ueberall dort, wo die Kürzung der Arbeitszeit
unter acht Stunden am Tage die Neueinſtellung von Arbeitskräften
er=
möglicht, ſind Verhandlungen über entſprechende Abkommen einzuleiten.
Die dem Landesverband angeſchloſſenen Verbände der
chriſtlich=
nationalen Arbeiter und Angeſtellten ſind der Ueberzeugung, daß eine
weſentliche Beſſerung der Lage der deutſchen Arbeitnehmerſchaft auf die
Dauer nur erreichbar iſt, wenn die Reparationslaſten beſeitigt oder
zu=
mindeſt erheblich herabgeſetzt werden. Es iſt eine ſoziale
Ungerechtig=
keit ungeheuerſten Ausmaßes, daß aus der darniederliegenden deutſchen
Wirtſchaft ſtändig große Geldſummen herausgepreßt werden, auf die die
Empfänger keinerlei moraliſchen Anſpruch haben, da die Behauptung
von der deutſchen Kriegsſchuld längſt als Lüge erkannt iſt. Der
Landes=
verband Heſſen und Heſſen=Naſſau des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes
fordert daher die Reichsregierung auf, die geeigneten Schritte zu
unter=
nehmen, um eine Reviſion des Youngplanes herbeizuführen.
Dichtwerk iſt, ſein kann. Während das Bühnenſtück in 3 oder 4
Akten die wichtigſten Phaſen der faſt 1½ Jahrzehnte dauernden
Affäre Dreyfus wiedergibt, ermöglicht die Technik des Films, in
einem weit geringeren Zeitraum dieſer hiſtoriſchen Reportage, in
vielfach ſtärkſter dramatiſcher Geſtaltung hundert und mehr Akte
zu widmen, ſoweit der im Film ja unbeſchränkte Szenenwechſel
vergleichsweiſe zum Bühnenakt geſetzt werden kann. Und dieſe
Fülle von Szenen, die durch die Jahrzehnte führt, ohne daß eine
die Spannung ſtörende Pauſe einzutreten braucht, gibt der
Ge=
ſtaltungskraft, der lebendigen Ausdrucksmöglichkeit des Films den
Vorrang gegenüber dem Bühnenwerk. Richtig allerdings:
Kunſt=
werke ſind beide nicht. Eine Geſchichtsreportage kann kein
Kunſt=
werk ſein. Einzelne darſtelleriſche Leiſtungen aber der Künſtler
des Films ſind zum mindeſten ſtarker Kunſtausdruck.
Fritz Kortner löſt die undankbare Aufgabe, den
Haupt=
mann Alfred Dreyfus ſo zu verlebendigen, daß das wenig
Sym=
pathiſche ſeiner menſchlichen Figur hiſtoriſch erhalten bleibt und
ihm doch ſchließlich in dem jahrelangen Kampf um den Beweis
ſeiner Unſchuld die Sympathien der Menſchheit zuteil werden.
Das iſt eine fabelhaft ſchwere Aufgabe für Kortner aber, die ihm
Anlaß gab, ſeine ganze überragende Schauſpielkunſt einzuſetzen.
In dieſer Filmrolle iſt kein Seufzer, kein Augenaufſchlag, keine
Handbewegung, keine Geſte, bei allergrößter Beſchränkung, nicht
bis ins allerletzte berechnet. So berechnet, daß einfach — darin
liegt Kortners Größe — ein Menſch geſtaltet wird, über den
Furchtbares hereinbricht und der in dieſem Furchtbaren den
Kampf gegen eine Welt führen muß. Neben Dreyfus dann die
ungemein ſympathiſch gezeichnete Geſtalt des Oberſten Picquart
durch Albert Baſſermann. Auch hier in dieſer zwar
dank=
baren, im Geſamtbild jedoch ebenfalls ausſchlaggebenden Rolle
be=
deutet die künſtleriſche Größe das weiſe Maßhalten, die
Zurück=
haltung und damit die ſtarke überzeugende Menſchlichkeit in
Baſſermanns Spiel. An dritter Stelle mag Heinrich Georges
Zola genannt werden. In der Maske vorzüglich, im Spiel das
gerade bei Heinrich Georges Robuſtheit auffallend ſeltene Gemiſch
von faſt ſchüchterner Zurückhaltung zunächſt bis zum lodernden
Feuer, bis zum Einſatz der ganzen Perſönlichkeit für Wahrheit
und Recht. Neben dieſen drei dann die große Reihe der übrigen
Darſteller, wie Grete Mosheim, die es ausgezeichnet verſteht,
aus der kſeinen Hauptmannsfrau zur fanatiſchen Kämpferin zu
werden. Oskar Homolka als Major Eſterhazy, Ferdinand
Hart als Major du Paty de Clam, Fritz Kampers und Paul
Henckels (Labori und Demange), Paul Bildt (Georges
Clé=
menceau) und viele andere mehr.
In der Reihe tonfilmiſcher Enttäuſchungen iſt Richard
Oß=
walds „Drexſus” die erſte erfreuliche Erſcheinung, die imſtande
Vor einem neuen Schiedsſpruch.
Berlin, 28. Oktober.
Unter dem Vorſitz des Reichsarbeitsminiſters fanden am
Dienstag zwiſchen den Parteien im Metallarbeiterſtreik ſtatt,
die zu folgender Vereinbarung führten:
1. Die Arbeit wird ſofort unter den alten
Be=
dingungen wieder aufgenommen. Maßregelungen aus
Anlaß dieſes Streikes finden nicht ſtatt.
2. Die Entſcheidung der im Schiedsſpruch vom
10. Oktober behandelten Fragen erfolgt durch
Schiedsſpruch einer Schlichtungsſtelle. Sie
be=
ſteht aus drei Unparteiiſchen, die vom Reichsarbeitsminiſter nach
Benehmen mit den Parteien ernannt werden.
3. Die Verhandlungen vor der
Schlichtungs=
ſtelle ſind möglichſt bald zu beginnen. Die
Entſchei=
dung hat ſpäteſtens in der erſten Woche des
No=
vember zu erfolgen und iſt endgültig.
Parlamenkariſches Nachſpiel
der Hochheimer Separakiſten-Affäre.
Aus Berlin wird gemeldet: Im Landtag iſt folgende Kleine
An=
frage der Deutſchnationalen Volkspartei eingegangen:
Ueber einen Separatiſten=Skandal in Hochheim
a. Main, in deſſen Verlauf unbeſcholtene Söhne alteinſäſſiger,
an=
geſehener Familien unſchuldig verhaftet und wie Schwerverbrecher
ab=
geführt worden ſind, verlautet:
Auch in Hochheim wohnen Separatiſten, denen man ihre Miſſetat
zur Franzoſenzeit nicht hat vergeſſen können. Nach Abzug der
Fran=
zoſen ſind dem Weinhändler Haenlein, der ſich zuſammen mit Dorten
als Separatiſt betätigte und geraume Zeit Bezirksvorſitzender der
Zentrumspartei war, einige Fenſterſcheiben eingeworfen worden. Im
gleichen Zuſammenhang hat ſein Parteifreund, der Ortspfarrer
Her=
born, einen anonymen Brief beleidigenden Inhalts erhalten. Herborn
wandte ſich an ſeinen Parteifreund, den Amtsgerichtsrat Laufer, der in
der „Beleidigungs”=Sache folgende Amtshandlungen vornahm:
1. An der Spitze von 8 Beamten, von denen 6 uniformiert waren,
nahm Laufer eine gründliche Hausſuchung in der Villa des
General=
direktors Hummel vor, deſſen Sohn Diether Hummel er im Verdacht
hatte, den Brief an den Ortspfarrer geſchrieben zu haben.
2. Obwohl die Hausſuchung völlig ergebnislos war und Diether
Hummel ehrenwörtlich verſicherte, mit dem Brief in keinerlei
Zuſam=
menhang zu ſtehen, erklärte Laufer auf Grund ſeines perſönlichen
Ver=
gleiches der Handſchriften (ohne Hinzuziehung eines Sachverſtändigen),
gegen ihn liege dringender Verdacht vor. Wegen Verdunkelungsgefahr
und Fluchtverdachtes (weil der Vater als Generaldirektor der
Sekt=
kellereien Burgeff Auslandsbeziehungen habe) ließ Laufer Diether
Hum=
mel ſofort verhaften und unter Schupobedeckung nach dem Rathaus und
weiter nach Wiesbaden ins Unterſuchungsgefängnis bringen.
3. In gleicher Weiſe nahm Laufer in der elterlichen Wohnung des
Freundes von Diether Hummel, Theodor Burghardt, eine ergebnisloſe
Hausſuchung vor und ordnete auch deſſen Verhaftung an. Burghardt
wurde von ſeiner Arbeitsſtelle weg verhaftet und obſchon er erklärte,
ruhig folgen zu wollen, am hellen Tage gefeſſelt zum Rathaus
gebracht.
Nachdem die beiden Verhafteten zwei Tage im Wiesbadener
Unter=
ſuchungsgefängnis geſeſſen hatten, ordnete die Strafkammer in
Wies=
baden, die ſich mit der Beſchwerde über die Verhaftungen zu beſchäftigen
hatte, die ſofortige Haftentlaſſung an, indem ſie ihrem Befremden über
die Maßnahmen des Amtsgerichtsrates Laufer Ausdruck gab.
Des weiteren wird dem Amtsgerichtsrat Laufer durch die
Tages=
preſſe nachgeſagt:
Als der Weingutsbeſitzer Haenlein, der am 19. Juni 1919 eine
Ein=
ladung zu einer Dorten=Verſammlung unterzeichnete, um Aufklärung
zu geben über die Ziele der Rheiniſchen Republik, jetzt
Beleidigungs=
klagen gegen zwei angeſehene Hochheimer Bürger einreichte, die ihn in
beiläufigen Geſprächen mit Dritten als Separatiſten bezeichneten, wollte
Laufer den Angeklagten nur die kurze Friſt von vier Tagen gewähren,
um Gegenerklärungen anzubringen. Später lud Laufer, der
geſellſchaft=
lich und parteipolitiſch Haenlein naheſtehen ſoll, einen der Angeklagten
zu ſich mit dem Bemerken, er wollte mit ihm die Klageſache beſprechen,
und zwar nicht in ſeiner Eigenſchaft als Richter, ſondern als
Privat=
mann.
Angeſichts deſſen, daß an ſich ſchon ſich ſtarke Erbitterung
dar=
über angehäuft hat, daß Separatiſten, wie zahlreiche Vorgänge
be=
weiſen, unter dem Schutze franzöſiſcher Bajonette ein geradezu
ſcham=
loſes, ſchändliches Treiben gegen gut deutſchgeſinnte Landsleute gerichtet
haben und dieſe Erbitterung durch die ſkandalöſen Vorgänge in
Hoch=
heim noch weiter geſteigert wird, fragen wir:
1. Iſt das Staatsminiſterium bereit, die Vorgänge in Hochheim
einer eingehenden Prüfung zu unterziehen und über dieſelben
eingehen=
den Bericht zu geben?
2. Welche Maßnahmen gedenkt das Staatsminiſterium zu treffen
gegen den Amtsgerichtsrat Laufer, der offenſichtlich aus Gründen
per=
ſönlicher und politiſcher Freundſchaft in einem einfachen Antragsdelikt,
für das der Weg der Privatklage gegeben war, Hausſuchungen
durch=
führte, trotz negativen Ergebniſſes unbeſcholtene Deutſche verhaftete, ſie
am hellen Tage z. T. gefeſſelt durch den Ort führen ließ und dadurch
ſich zum Schützer von Sepcratiſten machte?”
iſt, die Zweifel an der Zukunft künſtleriſchen Tonfilms zu
be=
heben, die aber auch beweiſt, daß man heute ſchon Anforderungen
ſtellen darf, die auch geſtellt werden müſſen.
Jedenfalls darf der Beſuch des Dreyfus=Films ohne jede
Ein=
ſchränkung empfohlen werden. —
Im Beiprogramm läuft wieder ein entzückender, ausgelaſſener
Micky=Film, der diesmal bis an den neunten Kreis der Hölle
führt, eine Stätte, die dem ſchöpferiſchen und phantaſiereichen
Künſtler Gelegenheit gab, ſeines Humors letzte Zügel ſchießen zu
laſſen.
Noch keine Klarheit in der Berliner Opernkriſe.
Berlin. Der Aufſichtsrat der Städtiſchen Oper A.=G. hat am
Montag zu dem Erlaß des Preußiſchen Kultusminiſters, betreffend
Aufhebung der Arbeitsgemeinſchaft mit der Staatsoper, in mehrſtündiger
Sitzung Stellung genommen. Der Aufſichtsrat ſtellt feſt, daß der
Mini=
ſter noch in einer Aufſichtsratsſitzung vom März dieſes Jahres
aus=
drücklich ſein Einverſtändnis damit erklärt hat, die Arbeitsgemeinſchaft
bis zum 1. Auguſt 1933 zu verlängern und die gemeinſchaftliche
Verflichtung von erſten Kräften aufzuheben. Generalintendant Tiedien,
der perſönlich erſchienen war, machte die Mitteilung, daß das
Kultus=
miniſterium zwar nicht grundſätzlich gegen die Weiterführung einer
ſach=
lichen Arbeitsgemeinſchaft beider Kunſtinſtitute ſei, aber darauf beſtehen
müſſe, daß der Generalintendant nur noch Leiter der Staatsoper bleibe.
Um eine reſtloſe Klärung aller Fragen hinſichtlich der
Arbeitsgemein=
ſchaft herbeizuführen, wurde beſchloſſen, mit dem Kultusminiſter Dr.
Grimme in unmittelbare Verhandlungen zu treten.
Legal wird Intendant der Staatlichen Schauſpielhäuſer.
Berlin. Wie der Berliner Börſen=Courier” erfährt, wird
Ernſt Legal, der ſeit Jeßners Rücktritt die Staatlichen
Schauſpiel=
häuſer proviſoriſch leitete, in allerkürzeſter Zeit endgültig zum
Inten=
danten ernannt werden.
Weſtermanns Monatshefte. Heute liegt uns die November=
Aus=
habe vor, die außer dem Roman von Ernſt Zahn „Pietro=Angelina”
gleich zwei Novellen bringt, nämlich von Baumgarten „Die Schweſter”
und von Moſtar „Und ſah die Sterne”, eine Kepler=Novelle. Friedrich
Schnack, der kürzlich von der Preußiſchen Akademie mit dem Staatspreis
ausgezeichnet worden iſt, gibt in einer wunderſchönen Abhandlung
„Die Blumen der Luft” das bunte Leben der Schmetterlinge wieder, die
auch noch durch feine Abbildungen belebt wird. Von den übrigen
inter=
eſſanten Abhandlungen erwähnen wir noch die von Staſſen: „
Erinne=
rungen an Siegfried Wagner. Perſönliches und Menſchliches”. — Der
Jubiläumsjahrgang von Weſtermanns Monatsheften iſt raſch in die
Familien eingedrungen und erfreut ſich großer Beliebtheit. Unſeren
Leſern, die Weſtermanns Monatshefte noch nicht kennen, liefert der
Verlag auf Grund einer Vereinbarung ein früheres Probeheft im Wert
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Parben- u. Vormenransch vereinigen,
dann durehbranst gpontaner, nicht
endenmollenderBeifall das Hans...
Im Beiprogramm:
Beniamino Gigli
von der Metropolitan-Oper New-Tork
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Die tragische Figur der klassischen Kriminalaffäre
aus hoher Politik, des Prozegses Drerfus, der um die
Jahrhundertnende die ganze zirilisierte Welt
anf-
borchen ließ: Alfred Dreyfus Gebürtiger Elsässer
(10. Oktober 1859), Inde; Eltern optieren nach der
Annexion für Frankreich. Dreyfus tritt in die
fran-
zösische Armee, wird im Lanfe, der Jahre
Artillerte-
hauptmann, 1892 zur Vorbereitung in den Generalstab
kommandiert. 4m 15 Oktober 1894 auf Grand
leicht-
fertiger Indisien unter dem Verdacht des
Landes-
verrats verhaftet und als Opfer hober Offziere, deren
Posten auf dem Sptel stehen, zu lebenslänglicher
Ver-
bannung verurteilt und mit Schimpf und Schande
degradiert. Vom 15. Märx 1895 bis zum 3. Jnni 1899
wird Drerfus unschnldig anf der Tenfelsinsel (
Fran-
zösigch-Guafana) in einen 15 am großen Käfg
ge-
sperrt und in Eisen gelegt. Emile Zola, Georges
Clsmenceau, Anatole France kämpfen leidenschaftlich
für geine Unschnld. Erst als die Geständnisse der
wahren Schnldigen vorliegen wird Dreyfus von der
Tenfelsinsel geholt, aber anf Betreiben der gefährdeten
Militärkamarilla am 7 Angust 1899 wieder zu 10 Jahren
Gefängnis verurteilt, dann am 19. September 1899 als
sterbensmüder Mann begnadigt und erst volle 6 Jahre
später rehabilitiert und für unschnldig erklärt. 4m
22. Inli 1906 erhält Drerfus das Krens der Ehrenlegion.
Bei der Uberführung der Gebeine Zolas ins Panthéon
(enert ein Fanatiker zwei Schüsse auf Dreyfns. 1918
wird Dreyfus zum Oberstlentnant befördert. Er lebt
beute noch als 71jähriger in Paris.
Es wird höflichst gebeten die Nachmitt.-
Vorstellungen besuchen zu wollen!
Jugendliche zur 1. Vorstellung Zutritt!
Beginn 3.30, 6.00, 8.30 Uhr.
Alle Vergünstigungen aufgehoben!
Börsenfieber
Millionen um ein Weib
Regie: Rowland v. Lee
Der Film erzählt das Schicksal eines
skrupellosen Speknlanten. durch
desgen dunkle Machensobaften
nnräh-
lige Börsenspieler geschädigt werden
und der als Beherrscher der Börse
gefürchtet ist. — In Wallstreet, der
Börsenstraße New-Torks, werden die
finanziellen Schicksale, aller Staaten
entschieden.
Im Beiprogramm:
Adolphe Menion in
Ein Marguls zu verkaufen
Das Abenteuer eines Gentleman das
Veranlassung zu einem heiteren Spiel
der Irrungen und Wirrungen gibt.
Beginn 3.30 Uhr (F.15810
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4 und „Zuckooh=Freme” fand ich Hilfe. Sof4
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4. daß ich wieder meinen Schlaffand. Jetzt ſf.
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[ ← ][ ][ → ]terr 299
Mittwoch, den 29. Oktober 1930
Seite 5
der Lanueshaupinadt.
Darmſtadt, den 29 Oktober
neue inkernakionale Auto=Konvenkion.
Oktober war ein wichtiges Datum für den inter=
„ Automobilverkehr. An dieſem Tage traten die
Beſtim=
r Internationalen Konvention vom 24. April 1926 in
nach in Zukunft der Internationale Führerſchein, unab=
„ug er Wagen mit ihm gefahren wird, in den Ländern
die der Konvention beigetreten ſind. (Bisher 44).
eio s Verdienſt der Vereinigung anerkannter Automobil=
LH.C.R. (Aſſociation Internationale des
Automobile=
hu nus), bei der das Deutſche Reich durch den
Auto=
uuwb von Deutſchland vertreten iſt, dieſe wichtige
mtr d Erleichterung des internationalen Tourenverkehrs
uu haben. Der A. v. D. hat ſeinerſeits an dieſen
Ar=
vüum Anteil genommen und ihren Erfolg günſtig beein=
Tat haben es zahlreiche Automobiltouriſten, beſonders
ſſten, die im Auslande einen anderen Wagen mieten
n
T A
u ſiehr hinderlich empfunden, daß ſie, wiewohl im Beſitz
nirtionalen Führerſcheins, dieſen nur für den auf ihm
Wagen benützen konnten. In Zukunft wird dies an=
D ie neuen internationalen Dokumente ſind:
ie nationale Wagenausweis (Zulaſſungsſchein);
te nationale Führerſchein, mit welchem alſo jeder
m Auslande gefahren werden kann.
tſchland tritt die Geltung dieſer neuen Dokumente
am Oktober, ſondern da die Ratifizierung erſt ſpäter er=
1.Dezember 1930 in Kraft. Die bisher ausgeſtellten
erna utellen Führerſcheine behalten gleichwohl ihre Gültigkeit
mi Miligen Ablauf.
tzunz
Ri
fans Trauer für die Opfer von Maybach. Anläßlich der
e Opfer der Grubenkataſtrophe in Maybach hat die
ſirung für den heutigen Mittwoch Halbmaſtbeflaggung
Aiatsgebäude des Landes angeordnet.
hee Techniſchen Hochſchule beginnt Profeſſor Dr. Noack
Aiſewworleſungen am Donnerstag, dem 30. Oktober. Er
mudit gt augtellig eine Vorleſung zur Einführung in die Tonkunſt
ſtiſch heitereny (ls, die, bei H. Wolf, Mahler, Reger und Strauß
be=
end,/b Zu typiſchen Erſcheinungen der Gegenwart
fortſchrei=
wirn (ine weitere Vorleſungsſtunde über Joh. Seb. Bach
b den z weruſte der Lebensgeſchichte des Meiſters gelten, als viel=
Fum unr de nſewertung und Erläuterung ſeines inſtrumentalen und
ofamüchllen n6u fens. Schließlich ſpricht rofeſſor Noack über
muſi=
ſche zAſtek und Tonpſychologie”, wobei die rein
phyſikaliſch=
mench. Seite des Stoffes weniger in den Vordergrund
Probleme,
t it ſind.
AutAit, zwiſchen phyſikaliſcher Akuſtik und praktiſcher Muſik
bar) t5anden iſt. Anmeldungen im Sekretariat der Tech=
2faſpoule.
904s Alter. Am 1. November d. J. feiert Herr Auguſt
ſtüfter, Kaupſtr. 27 part ſeinen 80. Geburtstag. Der
ſarteut ſich trotz ſeines hohen Alters noch geſundheitlicher
eiſitel-Friſche.
ſeissjubiläum. Geſtern konnte Herr Maſchinenſetzer
A5ükrle auf eine 25jährige Arbeitszeit in der L. C.
ſache bofbuchdruckerei zurückblicken. In einer ſchlichten aber
gezu ſeier ſprachen für den Verlag Herr Prokuriſt
Vier=
enſld für die Kollegen Herr Fröhner dem Jubilar ihre
zm ckwütnſt aus. Die Kollegen hatten Herrn Bäuerle zu ſeinem
heutam!1 Blumen und einem Geſchenk in Form einer goldenen
DDer Jubilar dankte ihnen allen in bewegten Worten
0 Soffnung Ausdruck, noch lange an ſeinem Poſten in
Witüſühen Hofbuchdruckerei arbeiten zu können. Wir
ſchlie=
unsſa tſr Hoffnung an und wünſchen Herrn Bäuerle noch
ie Jalm iſtiger Arbeitskraft.
Aſbſang des Frauenvereins der Petrusgemeinde. Die
innen hiren Donnerstag und Freitag im Gemeindehaus ab=
Mwzilte miler. (Näh. ſiehe Anzeige.)
Aſſceſondere Ortskrankenkaſſe Merkur für Handlungs=
Ifen nut Lehrlinge hier teilt uns mit, daß ihre Beiträge
rück=
unkend au 28. September d. J. von 6 auf 5 Prozent des Grund=
UAlhes, uia um 162 Prozent geſenkt wurden. Auf die heutige
unntungung in unſerem Blatte wird hingewieſen.
Hzüliche Krankenpflege — Frauennachmittag des D.H.V.
iſen ntnis heraus, daß Fürſorge= und vorbeugende
Maß=
zdre Hebung des Geſundheitszuſtandes unſeres Volkes
auße wemitlicher Bedeutung ſind, hat die Abteilung
Geſund=
sürſaun d es Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes
AWVerbis und, mit der Deutſchnationalen Krankenkaſſe eine Reihe
kleinmWanderausſtellungen eingerichtet, die in kurzer
Zu=
menfahſtg, das zeigen, was jeder auf dieſem Gebiete wiſſen
Eiydreſer Ausſtellungen — Häusliche Krankenpflege —
gurzeitz ! Heim der Kaufmannsgehilfen, Rheinſtraße 35 I,
auf=
ſgüt u Mkann dort täglich beſichtigt werden. In Verbindung
dieſele usſtellung läßt der Heſſiſche Landesverein vom Roten
z au em Frauennachmittag des D.H.V. am Mittwoch dem
„Oktoblztnachmittags, einen Vortrag von Herrn Geh. Medizi=
lat D.
öcppel über das Thema „Häusliche Krankenpflege‟
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus Mag zwochtlP. Oitich. 20—22.30 Uhr
B8 Kabale und Liebe
T, Gr 2 und 3
Preiſe 1—10 Mk. Keine Vorſtellung 19.30 bis gegen 22 Uhr
7 Boheme
Preiſe 1—10 Mk. 20 bis gegen 22.15 Uhr
Einm Gaſtſpield. Heſſ. Künſtlerth
Kalkutta, 4. Mai
Preiſe 1.20—6 Mk Keine Vorſtellung. 19.30 bis nach 22 30 Uhr
Figaros Hochzeit
Preiſe 1.20—6 Mk. nStag, /
Nobemp 19.30 bis gegen 22.30
D 7 Eliſabeth von Englandl
Pr. 1.20—12M. Gutſch. ung, 20—22.30 Uhr
W1. Darmſt. Bolksbühne
Gruppe I bis IV.
Der Waffenſchmied
Preis 1—5 Mk. an
Novermeik 17.30 bis gegen 22 Uhr
Heſſenlandmiete 1V,2
BSaſtſpiel Julie Schützendorf, Hans
Erahl Triſtan und Fſolde
Br. 1.20—12M. Gutſch ung 20—22.15 Uhr
F 3. Darmſt. Volksbühne
Gr. 1 u. 1. Mifſiſſippi
Preiſe 1—5 Mk
Heſhes Landestheater. Die für heute Mittwoch im Klei=
Hauus ngekündigte 10. Aufführung, des muſikaliſchen Luſt=
1s „MMne Schweſter und ich” findet unter Rückſicht=
ime au0ſe Beiſetzung der Opfer des Maybacher Gruben=
SAücks ehr ſtatt. Bereits gelöſte Karten behalten für einen
ſuh bek
nnen
Mozarts komiſche Oper „Figaros Hochzeit”
en Prei=
Hauptverſammlung des Verkehrsbereins Darmſtadt.
Der Verkehrsverein begräßt den Ozeanflieger Zimmer
Die Hauptverſammlung wird durch Herrn Theodor Stem=
Karli iuka Zwißler zum erſten Male in dieſer Spielzeit im
oßen
ur Aufführung kommen. Als Rudolf gaſtiert
Maxi=
lian
n — Wegen mehrfacher Erkrankungen im Perſonal
SAlt, wen 31. Oktober, im Kleinen Haus ſtatt „Lucia von
rmaun”
Für die Sonntag=Vorſtellung „Triſtan und
ha tſpiel: Juli Schützendorf und Hans Grahl)
e: Donnerstag der allgemeine Vorverkauf.
ie dtke=Gaſtſpiel im Kleinen Haus. Auf
* Generaldirektion des Heſſiſchen Landestheaters
Eedtke in Gemeinſchaft mit hervorragenden Ber=
Delkräften (Carola Toelle, Roma Bahn, Traute
Limburg, Mar Landa. Arthur Schröder, Paul
ittſchau u. a.) Oscar Wildes Schauſpiel in 4 Akten
er Gatte” in neuer Uebertragung von Bruno
eitag, dem 7. November, im Kleinen Haus zur
Dar=
gem. Beginn des Vorverkaufs für Mieter Montag,
er, an der Tageskaſſe des Großen Hauſes.
mer ſen. eröffnet, der die Anweſenden, inſonderheit Herrn
Zim=
mer, den Begleiter v. Gronaus auf dem Ozeanflug, recht
herz=
lich begrüßt und alsbald auch Herrn Zimmer außerhalb der
Tagesordnung das Wort erteilt zu einem kurzen Bericht über
den Ozeanflug.
Herr Zimmer, der zugeſagt hat, im Dezember einen
ausführ=
lichen Bericht mit Lichtbildern über den Ozeanflug zu halten,
er=
zählte ganz kurz vor ſeinem Fluge und den Vorbereitungen. Er
dankte für die freundliche Begrüßung und die herzliche
Anerken=
nung gerade von Darmſtadt, die ihn beſonders freue, weil er ſtolz
und froh darüber war, alter Darmſtädter Fliegertradition zum
Siege zu verhelfen. Gerade Darmſtadt hat ja von jeher die
Flie=
gerei eifrigſt gefördert, und der heſſiſche Staat hat mehr wie kaum
ein anderer für die Fliegerei getan. Von dem Verlauf des
Flu=
ges zu erzählen, was mindeſtens zwei Stunden in Anſpruch
nimmt muß ich bis zum Dezember verſchieben. Einiges nur
hier: Der Flug ſollte durchaus kein Rekordflug ſein, er ſollte nur
beweiſen, daß man heute mit einem Seeflugzeug genau wie mit
einem Dampfer von Hafen zu Hafen fliegen kann, auch wenn man
einzig auf ſeine eigenen Fäuſte angewieſen iſt. Unſere Maſchine
war ein alter Vogel, der ſchon auf einem Nordvolflug viel
mit=
gemacht hat, wo er vier Wochen lang in Schnee und Eis und
Sturm ſtehen mußte, bis eine Startbahn geſchaffen war, die ihm
den Rückflug ermöglichte. Mehrmals überholt und umgebaut,
wurde im letzten Jahre ein Flug nach Island ausgeführt, und in
dieſem Jahre dann der Flug nach Helſingfors. Hierbei hat die
Beſatzung ſich ſo aufeinander eingeſpielt, daß ein Augenwink zur
Verſtändigung genügte, und ſo konnte der Flug nach Amerika
unternommen werden. Der Flug mußte aus mehreren Gründen
geheim gehalten werden, wenn ſein Gelingen nicht aufs Spiel
ge=
ſetzt werden ſollte. Sein tatſächliches Gelingen iſt bekannt. Der
Empfang in Amerika war beſonders durch die deutſchen
Lands=
leute ſehr herzlich, weil der erſte im Seeflugzeug gelungene Flug
wiederum von Deutſchen ausgeführt worden war. Es wurden mir
viele Grüße, beſonders von und an Arheilger, aufgetragen. Unſer
Flug zeigte, daß ein Seeflugzeug imſtande iſt, den Flug glatt zu
machen. Das Kommen über den Ozean iſt
abge=
ſchloſſen. Jetzt kommt der ſyſtematiſche Ausbau zu
regelmäßi=
gem Flugdienſt im Verkehr über den Ozean. Wir hoffen, daß
Do. X, der ja bald ſtarten wird, erneut den Beweis dafür
erbrin=
gen wird. (Beifall.)
Herr Stemmer dankte dem jungen Flieger für ſeine
Aus=
führungen und erteilte ſeinen Jahresbericht, (den wir
be=
reits nach der Vorſtandsſitzung auszugsweiſe wiedergegeben
haben). Es wird dann nachſtehende
Entſchließung
angenommen:
„Der Verkehrsverein ſpricht ſein Bedauern darüber aus, daß
die ſeit langer Zeit in Ausſicht genommene Verlängerung der
Linie nach Eberſtadt bis Jugenheim immer noch nicht in Angriff
genommen iſt, und glaubt, daß der Widerſtand der Seeheimer
Ge=
meinde nicht im Intereſſe dieſer Gemeinde und des ganzen
Oden=
waldes liegt. Der Verkehrsverein hofft zuverſichtlich, daß die von
der Gemeinde Seeheim gemachten Schwierigkeiten baldigſt
beſei=
tigt werden und daß mit dem Bau dieſer Linie begonnen werden
kann.
Herr Regierungsrat Dr. Roeſener erhält dann das Wort
zu ſeinem Vortrag über
Darmſtädter Verkehrsfragen.
Dr. Roeſener führte etwa folgendes aus: Leider habe
Darmſtadt im Schnellzugsverkehr eine lebhafte
Benachtei=
ligung dadurch erfahren, daß die Strecke Darmſtadt—
Aſchaf=
fenburg, die vor dem Kriege mit vier Schnell= und
Eilzugs=
paaren befahren worden iſt, im laufenden Winterfahrplan
aus=
ſchließlich auf Perſonenzüge angewieſen ſei; es dürfe aber erwartet
werden, daß dieſer Zuſtand nur vorübergehend ſei und daß der
nächſte Sommerfahrplan nicht nur die jetzt geſtrichenen Züge
D 167/168 Nürnberg—Darmſtadt—Krefeld bzw. Holland und
zu=
rück über Darmſtadt, ſondern auch neue Züge bringen werde.
Insbeſondere ſei es wichtig, bei der endlichen Einführung der
Main=Oſt=Weſt=Verbindung, der Erſchließung der
Mainlinie für den direkten Durchgangsverkehr vom Rhein=
Main=Gebiet über Unter= und Oberfranken nach dem ſüdlichen
Sachſen, Darmſtadt, wie dies in dem der Reichsbahn bereits vor
Jahren übermittelten Vorſchlag vorgeſehen ſei, durch Flügelzüge
zu berückſichtigen. Darmſtadt und der Odenwald erwarteten
zu=
verſichtlich, daß das zweite Paar, Odenwald=Neckar=Eilzüge
von Darmſtadt und von Frankfurt über Offenbach-Hanau, die
heſſiſche Odenwaldbahn und den Neckar entlang nach Heilbronn
und Stuttgart ſowie zurück im kommenden Fahrplan endlich
ver=
wirklicht werde. Ein weiterer dringender Wunſch, den Darmſtadt
mit den anderen Städten des Mittelrheingebietes teile, gehe
da=
hin, eine weitere günſtige dreiklaſſige
Schnell=
zugsverbindung nach Berlin ſowie Hamburg mit
Anſchlüſſen nach Leipzig hergeſtellt zu ſehen, die Darmſtadt
nicht allzufrüh verlaſſen und in Berlin und Hamburg abends
be=
reits zu guter Stunde eintreffen. Den
Bezirkseilzugs=
verkehr habe die Reichsbahn, den ihr gegebenen Anregungen
folgend, in zeitgemäßer Weiſe auszubauen begonnen. Leider habe
allerdings der Winterfahrplan der bedauerlichen allgemeinen
Einſchränkungstendenz zufolge wieder den Ausfall einzelner Züge
gebracht. Eine weſentliche Vermehrung der Bezirkseilzüge ſei im
eigenen Intereſſe der Reichsbahn dringend geboten. Hierbei werde
neben einer Vermehrung der Züge nach Frankfurt auch die
Herſtellung günſtiger Verbindungen nach Mainz und
Wies=
baden gleichzeitig zum Anſchluß an den großen Verkehr der
Rheinlinie anzuſtreben ſein; des weiteren werde in
Darm=
ſtadt beſonderes Gewicht darauf gelegt, die Verbindung mit der
rheinheſſiſchen Nachbarſtadt Worms, am beſten auf dem Wege
über Bensheim, wieder weſentlich verbeſſert zu ſehen.
Die größere Anpaſſung der Reichsbahn an die Bedürfniſſe
des Verkehrs, die in der Erweiterung der Gültigkeit der
Sonn=
tagskarten und in der Herabſetzung der Schnellzugszuſchläge
bei Benützung von Sonntagskarten liege, ſei ein Beweis dafür,
daß bei den maßgebenden Stellen der Reichsbahn die Erkenntnis
die Oberhand gewinne, daß nicht im ſtarren Feſthalten an
ein=
mal feſtgeſetzten Beförderungsbedingungen das Heil liege, daß
vielmehr eine gewandte Anvaſſung an die veränderten
Verhält=
niſſe, die berechtigten Wünſchen der Reiſenden Rechnung trage,
beiden Teilen zum Segen gereiche.
Was die poſtaliſchen Einrichtungen in Darmſtadt
anlange, ſo hätten ſich die in den letzten beiden Jahren in
dan=
kenswerter Weiſe in die Wege geleiteten Verbeſſerunegn der
Reichspoſt, wie die Einrichtung neuer Zweigvoſtanſtalten in der
Roßdörfer Straße und in der Schwanenſtraße, die neue
Brief=
kaſtenleerung im Laufe des Vormittags zu den
Mittagsſchnell=
zügen, ſowie namentlich die Spätleerung einer Reihe von
Brief=
käſten in den verſchiedenſten Stadtgegenden durchaus bewährt.
Die von der Reichsvoſt betriebene Schnell=Linie
Darm=
ſtadt— Rhein erfreue ſich begreiflicherweiſe zunehmender
Be=
liebtheit.
Der Aufſchwung des Waſſerſports müſſe Veranlaſſung
bie=
ten, den Verkehr zwiſchen Darmſtadt und dem Rhein ſowohl auf
der Bahn, wie auch auf der Landſtraße ſoweit als möglich zu
ver=
vollkommnen.
Einer beſonderen Betrachtung wert ſei bei dieſer Gelegenheit
noch die Verkehrspolitik unſeres einheimiſchen
Verkehrs=
unternehmens, der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktien=
Ge=
ſellſchaft. Die Rückkehr zum 7½=Minuten=Verkehr gegenüber
dem bisherigen 10=Minuten=Verkehr ſtelle eine weſentliche
Ver=
heſſerung des Verkehrs dar, die dankbar begrüßt werde. Eine
höchſt unangenehme Zugabe dieſer Verdichtung des Verkehrs ſei
allerdings dadurch zu verzeichnen, daß auf den
Umſteigever=
kehr, nicht die geringſte Rückſicht, mehr genommen
werde; auch angeſichts einfahrender Wagen anderer Linien
füh=
ren die Straßenbahnwagen kurzerhand ab. Es könne keineswegs
anerkannt werden, daß die Einführung des 7½=Minuten=Verkehrs
es unmöglich mache die Anſchlüſſe wahrzunehmen. Die
Minder=
einnahmen, über die die Heag klage, ſeien zweifellos nicht zuletzt
darauf zurückzuführen, daß viele, die ſonſt die Straßenhahn
be=
nützen würden, durch die mangelnde Rückſicht heim Umſteigen von
der Bonützung des Verkehrsmittels geradezu abgeſchreckt würden.
Es ſei dringend geboten, dieſen Mißſtand ſofort und
nach=
haltig zu beſeitigen.
In erfreulicher Weiſe habe ſich die Heag weiterhin bemüht.
Stadtaegenden, die von dem vorhandenen Straßenhahnnetz nicht
erſchloſſen worden ſeien, du Einrichtun v
Omnihus=
linien an den Verkehr heranzubringen. Daß bei der Einrich=
tung einzelner Linien auch negative Erfolge erzielt worden ſeien,
dürfe indeſſen nicht davon abhalten, begründeten Anträgen auf
Einrichtung weiterer Kraftwagenlinien zu entſprechen. Der
Verkehrsverein habe vor einigen Wochen bei der Heag den
Antrag geſtellt, eine Linie vom Luiſenplatz über die
Wilhelminenſtraße, nach dem „Beſſunger Leuchturm”
dem verkehrsreichen Schnittpunkt der Hermannſtraße
Witt=
mannſtraße, Orangerie=Allee, Beſſunger Straße, Karlſtraße,
Herd=
weg einzurichten, von der Erkenntnis ausgehend, daß eine ſolche
Linie, die gegenüber der Straßenbahnlinie über die Karlſtraße
eine weſentliche Abkürzung mit ſich bringe, ein Bedürfnis ſei.
Es ſei im höchſten Grade bedauerlich, daß die Heag ſich dieſer
wichtigen Anregung des Verkehrsvereins, die übrigens auch von
der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt rückhaltlos
unter=
ſtützt worden ſei verſage. Es liege hier offenbar ein Verkennen
der beſonderen Eigenart des Omnibusverkehrs vor. Unbegründet
ſei die Befürchtung der Heag, daß die Omnibus=Schnell=Linie von
Beſſungen nach dem Luiſenplatz der Linie 3 allzu großen Abbruch
tue. Eine mäßige Abwanderung von der genannten Straßen=
bahlinie könne durch Einſparung von Anhängewagen
ausge=
glichen werden. Der große zeitliche Vorteil, den die
Omnibus=
linie den Benützern bringen werde, werde ſich zweifellos in einem
ſehr weſentlichen zuſätzlichen Verkehr geltend
machen, der der Heag neue Kunden zuführe und ihren
Ein=
nahmen zugute komme. In dieſem Zuſammenhang dürfe an die
Umſtände erinnert werden, unter denen vor zwei Jahren die
Om=
nibuslinie vom Böllenfalltor nach Ober=Ramſtadt
einge=
richtet worden ſei; auch hier habe es eines ſehr lebhaften Drucks
der öffentlichen Meinung bedurft, um unſer einheimiſches
Ver=
kehrsunternehmen zur Inbetriebſetzung dieſer nunmehr
blühen=
den Verbindung zu veranlaſſen.
Eine gewiſſe Gefahr müſſe in den Abſichten der Heag
er=
blickt werden, die Tarife zu erhöhen. Ganz undiskutabel
ſei es, die Fahrſcheinheftchen abzuſchaffen. Auch aus
pſy=
chologiſchen Erwägungen müſſe man an der Beibehaltung dieſer
zweckmäßigen Einrichtung feſthalten wobei allerdings eine
mäßige Erhöhung etwa auf 1.70 RM. der Heftchen für 20=Pfg.=
Fahrten und auf 2.10 RM. der Heftchen für 25=Pfg.=Fahrten in
Kauf genommen werden könne, wofern man für die
Kurzſtrecken=
fahrer weitere Heftchen zu 1.30 RM. für 10 Fahrten zu 15 Pfg.
einführe.
Abſchließend gibt der Redner der Hoffnung Ausdruck es
möge auch in der Betriebsführung der Heag in immer erhöhtem
Ausmaß der Gedanke des Dienſtes am Kunden zum
Aus=
druck kommen. Dies gelte namentlich hinſichtlich der derzeitigen
unhaltbaren Handhabung des Umſteigeverkehrs, die
beſſer heute als morgen einer den Verkehrserforderniſſen unſerer
Stadt entſprechenden Regelung weiche.
Ueber die
ſtädtiſche Propaganda= und Werbetätigkeit
berichtet Herr H. Fiſcher etwa folgendes:
Bei Benützung der einzelnen Werbemittel wurde erwogen:
1. Zuſammenſetzung des zu werbenden Publikums, d. h. ob es
überhaupt in der Lage iſt, reiſen zu können. Hierzu war eine
auf=
merkſame Beobachtung der Tageszeitungen des betreffenden Ge=
bietes notwendig. — 2. Die Qualität des Werbemittels auf
Zu=
ſammenſetzung des Leſerkreiſes. — 3. Der Streukreis der
Wer=
bung, damit allzugroße Ueberſchneidungen vermieden wurden. —
4 Räumliche Entfernung von Darmſtadt. — 5. Qualität der
Reiſebeilagen. Bei Tageszeitungen wurde ſelbſtverſtändlich eine
Unterſcheidung nach politiſcher Richtung nicht gemacht.
Die Stadtverwaltung Darmſtadt inſerierte in fünf
gro=
ßen deutſchen Tageszeitungen: „Voſſiſche Zeitung”,
Berlin, „Duisburger General Anzeiger”, den „Düſſeldorfer
Nach=
richten”, der „Rheiniſch=Weſtfäliſchen Zeitung” und dem „
Elber=
felder General=Anzeiger”. Die Inſertion geſchah in Form einer
Reihe d. h. es wurden je 15 Inſerate vergeben, die einen eigenen
Künſtlerentwurf als Unterlage hatten und die aus den übrigen
Anzeigen hervorſtachen. Wenn man überlegt, daß die
Geſamtauf=
lage der oben genannten Tageszeitungen 377 000 beträgt, und
man multipliziert dieſe Zahl mit der Zahl der Anzeigen, ſo
kommt man auf die reſpektable Summe von 5 655 000 Anzeigen.
Alſo für Darmſtadt machten unſere kleinen Vertreter 5 655 000
Beſuche. Eine nur einmalige Inſertion wurde in
fol=
genden Zeitungen vorgenommen: Jubiläumsnummer der
Frank=
furter Zeitung”, Sonderausgabe des „Berliner Tageblatts”:
„Das ſchöne Deutſchland‟. Darüber hinaus wurde Reklame
ge=
macht in folgenden Nachſchlagewerken: Führer des Norddeutſchen
Llyod (engliſch, deutſch), Führer der Südamerika=Linie (ſpaniſch),
„Paſſing trough Germany” (engliſch) Europa im Automobil
(engliſch, franzöſiſch, deutſch), Klubbuch des A. v. D.,
Mitteleuro=
päiſches Hoteladreßbuch, Reichsbäderadreßbuch, Führer der Danat=
Bank (engliſch), Greenbook (engliſch). An Reiſezeitſchriften
wurde belegt: das Heidelberger Fremdenblatt, außerdem die
eng=
liſche und holländiſche Ausgabe des Blattes. An Führern,
Kar=
ten u. ä. beteiligte ſich die Stadtverwaltung an dem
Odenwald=
führer des Heſſ. Verkehrs=Verbands, dem Kartenwerk Heidelberg
und ſein Ring, der Odenwaldreliefkarte, dem Heſſenführer, der
Wanderkarte des Odenwaldklubs. Auch in dieſem Jahr wurden
einige neue Werbemittel geſchaffen. So ein neuer Darmſtädter
Führer, nachdem der alte vergriffen war. Von der bereits
be=
ſtehenden Werbepoſtkarte wurden weitere 100 000 Stück gedruckt.
Fünf Serien der Bildpoſtkarten der Reichspoſt, in einer
Geſamt=
auflage von 500 000, überſchwemmten in den Monaten April—
Juni Deutſchland.
In Darmſtadt fanden im Jahre 1930 zirka 57 größere
Ta=
gungen Kongreſſe und ſonſtige Ereigniſſe ſtatt, die einen
merk=
lichen Einfluß auf den Fremdenverkehr gehabt haben.
Erfreu=
licherweiſe hat ſich der Ausländerbeſuch gehoben. Weiterhin hat
uns dieſer Sommer gelehrt, daß wir heute unter pſychologiſch
ganz anderen Verhältniſſen werben, als es vor dem Kriege oder
in den Jahren 1925—1929 möglich war.
Das überragendſte Ereignis, in Darmſtadts Mauern waren
zweifellos die Weltmeiſterſchaften der Studenten. Aus den
Ver=
kehrsziffern iſt zu erſehen, daß wir einen 10= bis 15proz.
Rück=
gang zu verzeichnen haben. Damit ſtehen wir im Kranz der
Städte noch relativ günſtig da, wenn man auch die Tatſache als
ſolche bedauern muß.
Notwendig iſt für Darmſtadt, daß es nunmehr, nachdem es
wieder Anſchluß an das Ausland hat, die Auslandswerbung
auf=
nimmt. In der richtigen Form des engen Zuſammenarbeitens
mit den Reiſebüros. Im Inland iſt die Werbung wie bisher
regional weiter fortzuſetzen. Der Kongreßwerbung iſt die größte
Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Ein Hand=in=Hand=arbeiten mit den
benachbarten Städten und Reiſegebieten iſt geboten. Zu planen
iſt die Herausgabe eines bebilderten Führers „Wochenende
Darm=
ſtadt”, unter Einbeziehung der unmittelbaren Gemeinden. Die
Verteilung in den benachbarten Großſtädten, in Schulen,
Ver=
einen uſw. Auf dieſe Weiſe fördern wir den Wochenendverkehr,
der unter den heutigen Verhältniſſen immer noch der lebhafteſte
aller Verkehrsſparten iſt.
Das Gebiet der Verkehrswerbung iſt ſo mannigfaltig, daß
nicht alle Möglichkeiten überblickt werden können. Darum wird
Rahmen der finanziellen Mittel durchführbar iſt.
jede ſachliche Kritik und jede Anregung einer Prüfung
zogen, ob eine Verwirklichung Erfolg verſpricht und ob
unter=
ſie im
Die Ausſprache.
Herr Reg.=Rat Dr. Kayſer teilte unter Bezugnahme auf
Bemerkungen im Bericht des Vorſitzenden mit, daß die neue
Verkehrsordnung für Darmſtadt ſeit einem Jahre
fertig=
geſtellt iſt, daß ſie aber ſtändig ergänzt werden mußte und
wahr=
ſcheinlich in aller Kürze herauskommt. Zur Bekämpfung des
Motorradfahrer=Lärms geſchieht, was zurzeit möglich iſt.
Jeden=
falls mehr, wie in anderen Städten. Es iſt zu hoffen, daß die
Klagen über die Motorradfahrer bald verſtummen.
Herr Dr. Moeßner ſtellt den Antrag, der Verkehrsverein
möge in einer dringlichen Eingabe die baldige Herausgabe der
neuen Verkehrsordnung beantragen. Redner regt weiter an die
Führung der Omnibuſſe der Heag beſſer bekannt zu geben. Kein
Menſch wiſſe, wie die Omnibusverbindungen eigentlich laufen.
Herr Oberegierungsrat Dr. Krebs gibt zu erwägen lieber
wieder den 10=Minutenverkehr einzuführen, dieſen aber pünktlich
einzuhalten, als den jetzigen 7½=Minutenverkehr, der ſehr
un=
vünktlich gehalten wird. — Herr Geheimrat Berndt bringt die
Verkehrsſchwierigkeiten auf dem Ernſt=Ludwigs=Platz zur Sprache,
die dringendſt der Neuregelung bedürfen.
Herr Reg.=Rat Dr. Kayſer beſtätigt dieſe Mißſtände, doch ſei
die Polizei nicht in der Lage, hier Wandel zu ſchaffen. Das ſei
Aufgabe der Stadtverwaltung, die vor allem auf dieſem Platze
die Randſteinabgrenzung herſtellen müſſe.
Herr Direktor Heſſe wünſcht beſſere Regelung der
Abfahr=
rens der Autos vom Theaterplatz.
Seite 6
Mittwoch, den 29. Oktober 1930
Numme=
Nach Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten (Voranſchlag
uſw.) erfolgt gemäß den Beſchlüſſen und Vorſchlägen der
Vor=
ſtandsſitzung, über die wir berichtet haben. Rechnung und
Vor=
anſchlag werden gutgeheißen, die Neuwahl des Vorſtandes
ebenfalls.
Herr Th. Stemmer begrüßt herzlich den nachträglich
erſchie=
nenen Herrn Oberbürgermeiſter Mueller und gibt dann ſeinen
Rücktritt vom Amt des 1. Vorſitzenden bekannt. Die Herren F
Schmidt als erſter, Dr. Wilbrandt als zweiter und Dr.
Moeßner als dritter Vorſitzender werden beſtätigt. Herr Ferd
Schmidt dankt im Namen der Gewählten.
Herr Oberbürgermeiſter Mueller dankt für die Begrüßung
und widmet Herrn Theod. Stemmer herzliche Worte der
Anerken=
nung für ſeine drei Jahrzehnte lange Tätigkeit im Verkehrsverein
und damit für die Stadt Darmſtadt überhaupt. Erfreulicherweiſe
ſcheide ja Herr Stemmer nicht ganz, er bleibt vielmehr dem
Vor=
ſtand erhalten. Die Stadt müſſe dem Dank für die Tätigkeit des
Herrn Stemmer auch äußeren Ausdruck geben, und der
Finanz=
ausſchuß hat beſchloſſen, ihm eine Plaſtik von Ali
Lichten=
ſtein aus dem Kunſtbeſitz der Stadt als Erinnerungsgabe zu
überreichen. Der Oberbürgermeiſter begrüßt dann den neuen
Vor=
ſtand, von deſſen Tätigkeit er viel im Intereſſe der Stadt erhofft.
(Lebh. Bravo!)
Herr Stemmer dankt herzlich und erbittet von der
Bürger=
ſchaft Darmſtadts weiterhin rege Unterſtützung der Arbeit des
Verkehrsvereins. Auch Herr F Schmidt dankt und beantragt,
Herrn Stemmer zum Ehrenmitglied zu ernennen. (Lebh.
Zu=
ſtimmung.)
Die Bildung des Kunſtausſchuſſes aus dem Vorſtand wird
gut=
geheißen. Nach Erledigung weiterer geſchäftlicher Angelegenheiten
*3
wird die Hauptverſammlung geſchloſſen.
vänſch. s.fmdnſtſttn.nt5ügeſtlzdſtndLE=
— Ehrung für Ozeanflieger Zimmer. Oberbürgermeiſter
Mueller hat geſtern dem Ozeanflieger Zimmer, dem Begleiter
v. Gronaus, die Preismünze der Stadt Darmſtadt in Silber
über=
reicht.
10 Jahre Arbeit im Dienſte des deutſchen Volkes.
— Man ſchreibt uns: Die Waffenſtillſtandsbedingungen zeigten
mit erſchreckender Deutlichkeit, welch ungeheure Laſten dem deutſchen
Volke auferlegt werden ſollten, das vier Jahre lang im Weltkriege gegen
faſt die ganze Welt gekämpft hatte. Die Truppen mußten mit größter
Schnelligkeit in die Heimat geführt und dort aufgelöſt werden. Die
In=
duſtrie war nur auf Herſtellung von Kriegsmaterial eingeſtellt. Gegen
das Ausland waren wir durch ſchwere Bedingungen abgeſperrt.
Arbeits=
möglichkeit war faſt ſozuſagen nicht vorhanden. Dazu kam noch, daß
gewiſſe radikale Kreiſe dieſe Notlage auszunutzen verſuchten, um dieſe
Zuſtände für ihre Zwecke auszubeuten. Im Innern drohte der
Zuſam=
menbruch. Der Gegner hatte weite Gebiete deutſchen Landes beſetzt, in
denen er verſuchte, die Einwohnerſchaft zum Abfall vom deutſchen
Va=
terlande zu bewegen. Schärfſter Druck wurde auf dieſe Bevölkerung
ausgeübt. Damals waren es deutſche Angeſtelltenführer, die zum
Sam=
meln aufriefen, die alle Kreiſe zuſammenfaſſen wollten, welche ſich
be=
wußt auf eine nationale Grundlage ſtellten. Die Angeſtellten, die
durch viele Fachverbände und =Verbändchen zerſplittert waren, ſollten
ſich zu einer großen deutſchen Angeſtelltengewerkſchaft
zuſammenſchlie=
ßen, die als oberſten Grundſatz anerkannte, daß der Dienſt am Volke
uns nur vorwärts bringen konnte. Viele haben dieſen Ruf unterſtützt.
An ihrer Spitze der Kaufmänniſche Verein von 1858, der Verband
deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig, der Verein der deutſchen
Kauf=
leute Berlin und noch viele andere. Nach langen Verhandlungen wurde
eine neue Grundlage geſchaffen und der Gewerkſchaftsbund der
Ange=
ſtellten (G. D.A.), der Einheitsverband der Angeſtellten, gegründet. Der
eigentliche Gründungsakt fand 1920 in Magdeburg ſtatt. Seit dieſer
Zeit hat der G. D.A. einen großen Aufſchwung genommen. Seine Arbeit
fand überall die größte Beachtung. Mit Stolz kann er auf das Geleiſtete
zurickblicken. Die Darmſtädter Ortsgruppe wird aus Anlaß
des zehnjährigen Beſtehens am 8. November in der Vereinigten
Geſell=
ſchaft eine einfache, aber würdige Feier veranſtalten. Als
Mitwir=
kende wurden Fräulein Clara Herber, Frl. Hildegard Menges,
ſowie die Herren Hans Nold, Heinrich Crößmann, Ad.
Simmer=
macher von der Städt. Akademie für Tonkunſt gewonnen.
Entſpre=
chend der heutigen Zeit wurden die Eintrittspreiſe ſehr niedrig gehalten.
Die Karten ſind auf der Geſchäftsſtelle des G. D.A. im Vorverkauf zu
erhalten. Nähere Angaben werden in einer noch folgenden Anzeige
bekanntgegeben.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
* Adolphe Menjou läßt ſich als Marquis verkaufen. Man
kann es ja mit ihm machen. Man kann überhaupt alles mit ihm
machen, wenn er nur ein Marquis iſt. Diesmal aber beendet er
ſeine unſympathiſche Rolle in dem Film „Ein Marguis zu
verkaufen” doch noch ſympathiſch als amerikaniſcher
Buchhänd=
ler in den Armen der Geliebten. Trotz eleganten Schnurrbarts
und ariſtokratiſchen Phlegmas.
Beſſer iſt George Bancroft in „Börſenfieber”. Ein Bild
von amerikaniſchen Börſen in ihrer Skrupelloſigkeit und Geldjagd.
Bancroft, aus Kriminalfilmen wohlbekannt, iſt auch als
Empor=
kömmling und Börſenſpekulant gut. Glänzend gegeben ſind ſein
Glaube an ſich ſelbſt und die Enttäuſchung, als er ſich von ſeiner
Frau betrogen ſieht. Die ſchauſpieleriſche Leiſtung Bancrofts
macht den Film ſehenswert.
Schwurgerichl.
F. Kurzſchrift=Bezirk Darmſtadt. Am Sonntag fand im
Kaiſerſaal in Darmſtadt die
Herbſtvertreterverſamm=
lung des Kurzſchrift=Bezirks Darmſtadt ſtatt. Der
Bezirksvor=
ſitzende, Peter Heißt=Eberſtadt, konnte eine große Zahl
Ver=
treter aus dem Bezirksgebiet, u. a. auch den neugewählten
Vor=
ſitzenden des Heſſiſch=Naſſ. Kurzſchrift=Verbandes,
Rechnungsdirek=
tor Heinrich Werner=Darmſtadt, begrüßen, durch deſſen Wahl
der Sitz des Verbandes von Mainz nach Darmſtadt verlegt
wor=
den iſt. Dem den Leſer nicht intereſſierenden geſchäftlichen Teile
der Tagung ſchloß ſich die Vorſtandswahl an, die zu einer faſt
völligen Neugeſtaltung des Vorſtandes führte. Das Ergebnis war
folgendes: Bezirksvorſitzender: Heißt=Eberſtadt;
ſtellvertreten=
der Vorſitzender: Gerſt=Darmſtadt; Schriftführer: Lang=
Eber=
ſtadt: Rechner: Schlicht=Darmſtadt; Bezirkswettſchreibobmann:
Krapp=Darmſtadt; Beiſitzer: Meyer=Darmſtadt. Dem
Bezirks=
vorſtand gehören außerdem die jeweiligen Vorſitzenden der vier
Kurzſchriftgaue, die den Kurzſchriftbezirk Darmſtadt bilden, an.
Der Bezirksvorſitzende dankte den aus dem Vorſtande ſcheidenden
Herren für ihre langjährigen Dienſte. Der nächſte Bezirkstag
findet am 9. und 10 Mai 1931 in Langen ſtatt.
* Die erſten Skiläufer. Am Samstag und Sonntag iſt im
Ge=
biet der Darmſtädter Ski= und Wanderhütte Schnee gefallen; die
erſten Skiläufer haben ſich dort eingeſtellt.
— Tiſch=Tennis. Entgegen dem Rundſchreiben finden die
Spielabende Freitags ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Verkehrsunfall. Am 27. Oktober 1930, nachmittags,
ereig=
nete ſich an der Nordſeite des Merckſchen Fabrikanweſens ein
Ver=
kehrsunfall, der ſehr leicht hätte ſchwere Folgen nach ſich ziehen
können. Das Geſchäftsauto der Genoſſenſchaftsdruckerei in der
Neckarſtraße in Darmſtadt fuhr auf dem wenig befahrenen Weg
außerhalb der Merckſchen Fabrik in Richtung der Kolonie Merck.
Gerade in dem Moment, als das Auto ein Bahngeleiſe, das aus
der Fabrik nach den Anſchlußgeleiſen des Arheilger Bahnhofs
führt, paſſieren wollte, paſſierte auch ein Fabrikzug, aus dem
Fabrikgebäude kommend, die betreffende Stelle. Der Wagen der
Genoſſenſchaftsdruckerei wurde von der Maſchine erfaßt, ein paar
Meter mitgeſchleift, woſelbſt er dann ſeitlich des Bahngeleiſes
ſchwer beſchädigt ſtehen blieb. Der Führer des Perſonenwagens
zog ſich nur ganz unbedeutende Verletzungen durch Glasſplitter
an den Fingern zu. Ein weiterer Inſaſſe des Wagens blieb
un=
verletzt.
Mit Veronal vergiftet. Eine Propagandiſtin, die
außer=
halb Darmſtadts wohnhaft iſt, wurde am 27. Oktober 1930 in das
Stadtkrankenhaus bewußtlos eingeliefert. Nach den gemachten
Er=
hebungen hat die Lebensmüde auf dem Friedhof in Babenhauſen
aus bis jetzt noch unbekannten Gründen eine ſtarke Doſis
Vero=
nal zu ſich genommen. Ihr Zuſtand iſt bedenklich.
Diebſtahl. In der Nacht vom 25. zum 26 Oktober 1930
wurde an einem Hauſe in der Friedrichſtraße ein Meſſingſchild mit
der Aufſchrift „Darmſtädter Polſtermöbelfabrik G. m. b. H.”
ab=
geriſſen und entwendet. Perſonen, die in dieſem oder ähnlichen
Fällen Wahrnebmungen gemacht haben, werden gebeten, dieſe der
Kriminalpolizei unter der Zuſicherung der vertraulichen
Behand=
lung mitzuteilen.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei Jugendgruppe. Heute
Mittwoch abends 8.30 Uhr: Vortrag über den „Schwarzwald auf
der Geſchäftsſtelle, Zimmerſtraße 1.
Aw. Das Schwurgericht beſchäftigte ſich am Dienstag unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit abermals mit einer
Meineids=
klage. Ein 31jährige Friſeuſe war angeklagt, in einem
Eheſcheidungsprozeß eine wiſſentlich falſche Ausſage beſchworen
zu haben. Sie war mit einem jungen Friſeur befreundet, der mit
ihr zuſammen im ſelben Geſchäft in Offenbach arbeitet. Sie hatten
ſich eines Tages in einem Kaffee getroffen, und da hatte er ihr
erzählt, daß ſeine Frau ihm durchgegangen ſei. Sie hatten ſich in
Zukunft öfter getroffen, auch Ausflüge in den Taunus, nach
Frank=
furt uſw. zuſammen gemacht. „Er war ein ſehr geſcheiter Kopf”
ſagte das kleine blonde Mädchen, das allerhöchſtens den Eindruck
einer Fünfundzwanzigjährigen machte, „und deshalb bin ich gerne
mit ihm verkehrt. Ich gehe lieber mit Herren, von denen ich noch
twas lernen kann.‟ Ein ſehr lobenswerter Standpunkt! Eines
Tages erzählte er ihr, daß er, als eifriger Nationalſozialiſt auf den
Parteitag nach Nürnberg wolle, und da ſie Luſt bezeigte,
mit=
zugehen, arrangierte er es, daß ſie mitkonnte. Die Sache wird
hier etwas unklar. Es iſt, trotzdem er angeblich ſchon ein Zimmer
für ſeine Schweſter beſtellt und bezahlt hatte, in Nürnberg kein
Zimmer für ſie da, ſtatt deſſen hat er plötzlich ein Zimmer mit
zwei Betten zur Verfügung, und da lotſt er ſie halt mit hin, da ſie
doch unmöglich auf dem Bahnhof ſchlafen könne. Sie waren ſo
nüde, daß ſie ſofort einſchliefen und erſt am nächſten Morgen um
11.30 Uhr aufwachten, ſo daß ſie noch den Feſtzug verſäumten. Das
war im Monat Juni. Im Oktober ſtrengte die davongelaufene
Frau plötzlich eine Eheſcheidungsklage gegen ihren Mann an, da er
ein Verhältnis mit einem anderen Mädchen habe, in deren
Ver=
lauf die Angeklagte beſchwor, daß in jener Nacht, wie auch ſonſt,
abſolut nichts zwiſchen ihnen vorgekommen ſei. Damals ſagte ſie
auch, ſie ſei erſt 25 Jahre alt. Der Anwalt der Frau ſtrengte
des=
wegen eine Meineidsklage gegen ſie an. Es iſt wohl für die
meiſten ein unlösbares Rätſel, warum ſo viele Frauen jünger
gelten wollen, als ſie eigentlich ſind, beſonders wenn ſie, wie
dieſes Mädchen, tatſächlich viel jünger wirken als ſie ſind. Die
Angeklagte behauptet heute, ſie habe dann leichter Stellung
be=
kommen, und die Gerichtsbeamten hätten als Kunden im Geſchäft
verkehrt, ſo daß ſie gefürchtet hätte, daß dann ihr wirkliches Alter
rauskäme, wenn ſie es hier angebe. Zudem habe ſie dieſe Angabe
für belanglos und nicht unter den Eid fallend gehalten. Bei der
anderen Behauptung bleibt ſie auch heute wieder mit allergrößter
Beſtimmtheit, trotzdem ſie einem eindringlichen und überaus
pein=
lichen Verhör unterworfen wird. Sie ſeien ja die Nacht vorher
auf der Eiſenbahn geweſen und den ganzen Tag unterwegs, ſo daß
ſie dazu ſchon viel zu müde geweſen ſei. Im übrigen ſei ſie ſich mit
ihrem Freund damals noch gar nicht ſo gut geſtanden. Es werden
dann eine Reihe von Zeugen vernommen, die ihr aber keine
weſentlichen Widerſprüche oder Unwahrheiten in dieſer Richtung
nachweiſen können. Der Staatsanwalt iſt in ſeinem
Plä=
doyer der Anſicht daß man dem Mädchen unmöglich glauben könne.
Schon aus der Tatſache, daß ſie bereits im Jahre 1920 ein Kind
geboren habe, könne man erſehen, daß ſie in Liebesdingen nicht ſo
unerfahren und ſo abgeneigt ſei, wie ſie es heute hinzuſtellen
ver=
ſuche. Er beantragte wegen Meineids die Mindeſtſtrafe von einem
Jahr Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf
drei Jahre und der Eidesfähigkeit. Der Verteidiger iſt der
Anſicht, daß es abſolut glaubhaft erſcheine, daß die beiden in ihrer
Müdigkeit keine Luſt mehr hatten, „Liebesſchwüre” auszutauſchen.
Dazu brauchten ſie ja ſchließlich auch nicht erſt nach Nürnberg zu
fahren, das hätten ſie ja doch in Offenbach oder Frankfurt billiger
haben können. Im übrigen könne man doch aus der Tatſache, daß
die Angeklagte bereits ein Kind habe, doch eher ſchließen, daß ſie
in dieſen Dingen vorſichtiger geworden ſei, denn ein gebranntes
Kind ſcheue doch bekanntlich das Feuer. Er iſt der Anſicht, daß
das Mädchen in dieſem Fall freizuſprechen iſt und wegen der
fal=
ſchen Altersangabe lediglich wegen fahrläſſigen Falſcheids
verur=
teilt werden könne, was er durch die Unterſuchungshaft von vier
Monaten und acht Tagen als verbüßt zu betrachten bitte.
Das Gericht iſt zwar nicht ſo ganz von der Unſchuld der beiden
in Nürnberg überzeugt, doch fehle der letzte Schluß zu einer klaren
Beweisführung, ſo daß in dieſem Fall eine Verurteilung
nicht erfolgen könne. Im übrigen wird die Angeklagte
wegen fahrläſſigen Falſcheids zu vier Monaten
Gefängnis verurteilt, die durch die Unterſuchungshaft
als verbüßt gelten. Der Haftbefehl wird aufgehoben. Das Urteil
wird rechtskräftig.
Es ſei deshalb jede Frau eindringlich gemahnt, ihre Eitelkeit
zu unterdrücken und ihr Alter richtig anzugeben, es könnte ihr ſonſt
leichtlich paſſieren, daß ſie ebenfalls mal auf ein paar Monate im
Kämmerchen ſitzen muß, wie dieſes arme, kleine Mädchen.
Bi
Das
Gesund-
heitswasser!
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
— Verunglückt iſt beim Teppichklopfen geſtern eine Frau in
er Karlsſtraße. Sie fiel von einem Stuhl in einen in der Nähe
liegenden Rechen. Dabei zog ſie ſich eine ernſte Verletzung am
Fuße zu.
— Kaminbrand. Geſtern entſtand im Hauſe Barkhausſtraße 72
ein ſtarker Kaminbrand, der von der Berufsfeuerwehr alsbald
abgelöſcht werden konnte.
Feſtnahme. Wegen Sittlichkeitsverbrechens wurde auf Ver=
anlaſſung der hieſigen Gerichtsbehörde ein 41jähriger
Reichsbahn=
beamter feſtgenommen und in Unterſuchungshaft gebracht.
Einbrecher an der Arbeit. In der Nacht vom 26. zum 27.
Oktober 1930 und in der Nacht vom 27. zum 28. Oktober 1930
wurde in dem ſüdöſtlichen Stadtteil an vier verſchiedenen Stellen
verſucht, in die Kellerräume einzubrechen. In zwei Fällen wurde
der Täter durch das Vorhandenſein von Hunden in den
betreffen=
den Hofreiten an ſeinem Vorhaben geſtört, während er in zwei
Fällen Nahrungsmittel von geringem Wert erbeuten konnte. —
In der Wilhelmſtraße verſuchte ein Mann einzubrechen, der aber
von dem dazu gekommenen Wohnungsinhaber überraſcht wurde.
Der Einbrecher gab kleinlaut an, nur die Abſicht gehabt zu haben
zu betteln, aber nicht einzubrechen. Als der Wohnungsinhaber ſich
anſchickte, den Einbrecher zur Polizei zu bringen, beteuerte er, er
ſei krank und nicht imſtande, zu laufen. Im ſelben Moment
ſprang er aber ſchon in großen Sätzen die Treppe hinunter und
entfernte ſich durch die Wilhelm= und Wilhelminenſtraße. Der
Täter kann wie folgt beſchrieben werden: Etwa 30 Jahre alt,
blaſſes Geſicht ohne Schnurrbart, 1,60—1,70 Meter groß, trug
blauen, älteren Anzug und blaue Schirmmütze.
Lokale Veranſtalkungen.
Verband, der weiblichen Handels= und
Büro=Angeſtellten E. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Auf den
heute ſtattfindenden Vortrag „Werden und Wirken des VWA.‟
(mit Lichtbildern) ſei noch einmal hingewieſen und um zahlreichen
Beſuch der Mitglieder gebeten. (Vgl. geſtrige Anzeige
— Männerbibelſtunde. Gibt es denn noch Männer,
und ſogar junge Männer, die in der Bibel leſen? So mancher
Weltkluge ſchüttelt wohl darüber den Kopf. Ja, es iſt eine
wun=
derbare Sache, daß trotz aller Anfeindung und vielfacher
Gering=
ſchätzung die Bibel ihren Siegeszug in der Welt fortſetzt. Alle,
welche tieferes Verſtändnis für die Bibel ſuchen, laden wir zu den
Männerbibelſtunden im Chriſtlichen Verein Junger Männer ein,
die jeden Mittwoch, abends, im Heim, Alexanderſtraße 22 (
Infan=
terie=Kaſerne), ſtattfinden.
— Das Sportplatz=Reſtaurant hat heute wieder
das in weiten Kreiſen beliebte Kinderfeſt mit dem
Märchen=
onkel. Abends Geſellſchaftstanz, zu welchem die Hauskapelle
Charlie Fornoff konzertiert.
Nff
Prassel-Kaffeß mseh geröstet Schulstr. 10
Tageskalender für Mittwoch, den 29. Oktober 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus. 20 Uhr, B 6: „Kabale
und Liebe‟, — Kleines Haus, 20.15 Uhr T 5—8: „Meine
Schweſter und ich” — Konzerte: Schloßkeller, Café Oper,
Zum Datterich, Reſt. Bender, Maxim; Ludwigshöhe, 4 Uhr
nachm. — Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſviele. — V. W. A., 8 Uhr, im Grünen Zimmer,
Gra=
fenſtr. 18: Lichtbildervortrag.
Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 27. Okt. Schulfilm. Diesmal
wurde=
ſigen Jugend die Rheiniſche Braunkohle im Film vorgeführt.
zeigte die älteſte Braunkohlengewinnung und
Verwendung=
ſchließung eines modernen Tagebaues und die Gewinnung K
Sodann folgte die Herſtellung der Briketts und ihre Wande
Verbraucher ſowie die verſchiedenartigſte Verwendung. Imn
Teil wurde die mittelalterliche Stadt Rothenburg o. d. T. or
hauptſächlich die Giebel, Türmchen und Erkerchen einen wun
Eindruck hinterließen. Der Film brachte ferner die Belgog=
Uebergabe der Stadt im 30jährigen Kriege. Das Lagerleben;
und Treiben der damaligen Soldatenheere, ihre Waffen und
ſowie die Epiſode, wie der Bürgermeiſter durch ſeinen Meiſter
Stadt vor Plünderung und Zerſtörung rettete, rollte an d.
der Kinder vorüber und wurden mit größter Aufmerkſamkeit
men. — Im geſtrigen Reformationsgottesdienf7
Ortsgeiſtliche, Herr Pfarrer Grein hielt, ſang der
Kirchenge=
den 100. Pſalm von Felix Mendelsſohn=Bartholdy und den Eu
feſte Burg iſt unſer Gott” im Satz von Joh. Seb. Bach im 2T
der Gemeinde. Am Schluſſe wurde eine Kollekte für den Gun
Verein erhoben. Im Nachmittagsgottesdienſt predigte Herra!
Max Weber. Am Abend verſammelte ſich zur Reformatio=n
Gemeindehauſe eine große Feſtverſammlung. Die Feſtrede I,
Studioſus Orlemann übernommen, und lauſchten die
Erſchie=
tiefſchürfenden Vortrage über den Augsburger Reichstag und
burger Bekenntnis mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit. Lich=7
gleiteten die Rede und Poſaunenchor und Kirchengeſangvere:
ſtändigten den Abend.
J. Griesheim, 27. Okt. Griesheim 7800 Ein;
Nach dem Ergebnis der Perſonenſtandsaufnahme betrug die
E=
zahl der hieſigen Gemeinde am 10. Oktober d. J. 7797. Wenn
inzwiſchen noch zur Anmeldung gekommenen Geburten und dizüm
wärts erfolgten Zuzüge hinzurechnet, hat die Einwohnerzoe
7800 überſchritten. Bei der letzten Perſonenſtandsaufnahnn
Oktober 1928 betrug die Zahl der ortsanweſenden Bevölkerum
hat ſich alſo in den zwei letzten Jahren um 542 vermehrt,
weiteren Zunahme der Bevölkerung in gleicher Höhe würi=
Einwohnerzahl bis Oktober 1931 auf 8000 ſtellen. — Die renn
Ausleihungen der Volksbücherei haben am geſtrigen Sonntag
gonnen. Die Ausleihezeiten wurden für die Folge wie folgt
Sonntags von 11 bis 12 Uhr und Mittwochs von 20 bis 21 Uh.
der für die Gemeinde Griesheim beſtehenden Polizeiverordnut
Januar 1930 iſt jeder Eigentümer, Beſitzer, Pächter oder
berechtigte eines Grundſtückes verpflichtet, bis ſpäteſtens voc Mmütin
eines jeden Jahres an den auf dem Grundſtück befindlichen Qf
und den dabei ſtehenden Baumpfählen Klebegürtel zur Vert kmgl 20
Froſtſpanners anzulegen, andernfalls Beſtrafung bis zu 150 M asdnike
treten kann. Da nach den gemachten Feſtſtellungen eine größeien
von Obſtbäumen noch nicht mit dem vorgeſchriebenen Klebes= kcew
ſehen ſind, hat die hieſige Bürgermeiſterei zur alsbaldigen N
des Verſäumten aufgefordert. Das Feldſchutzperſonal hat 2/
erhalten, eine genaue Nachprüfung vorzunehmen und gegen dit Etw.
gen mit Strafanzeige vorzugehen. — Nach einer amtlichem E4w9,
machung hat die Bezahlung des Pacht= und Grasgeldes von de
heitlichen Grundſtücken bei Meidung des Beitreibungsverfa u
längſtens 11. November d. J. an die Gemeindekaſſe zu erfolgen
F. Eberſtadt, 27. Okt. Inſpektion der Freiw.
wehr. Am Sonntag nachmittag fand die Inſpektion der=P
unter dem Kommando des Oberbrandmeiſters Peter Sazuzſi m!
ſtehenden Freiwilligen Feuerwehr durch den Kreisfeuerwelsiſ,ℳ
Karpfinger ſtatt. Zu der Inſpektion war auch der Bro=d
der Merckſchen Feuerwehr, Herborn, zugezogen. Außer M naMi
germeiſter, dem Beigeordneten ſowie Mitgliedern des Gena Fich
wohnten viele Schauluſtige der Inſpektion bei. Einem Fußä yonnun.
räte=Exerzieren auf dem Schulhofe folgte eine Angriffsübums ſiützhud Ne
der „Schüitzenhof” in der Oberſtraße als Brandſtätte bezeichnn
war. Mit drei Schlauchleitungen rückte die Wehr gegen den a Auſſ, 5a
Brandherd vor. Die Uebung ſtellte unter Beweis, daß die EA hch
Ernſtfalle ein ſchlagfertiges Inſtrument der Gemeinde geges
Mich
gefahr bildet. Mit klingendem Spiel zog ſie nach der Uebungnu
haushof, wo der Kreisfeuerwehrinſpektor der Wehr ein geriwin
zollte und den Bürgermeiſter zu der gut verlaufenen Inſpekti, ſ014ᛋM
wünſchte. Hier wurde auch der Kommandoführer Wilhel N)a Mu
mann 1. durch Verleihung der ſtaatlichen Verdienſtſchnalle —g
reichung einer entſprechenden Urkunde für 40jährige Zugehörm
Wehr ausgezeichnet. — Volksbücherei. Die Voltsbüche-i/4Aw El
den kommenden Winter eröffnet. Um dem großen Andrang inm
leiheſtunden abzuhelfen, hat ſich der Ortsausſchuß für Volksbi
Jugendpflege entſchloſſen, verſuchsweiſe an zwei Abenden d. Müc 0r
und zwar Dienstags und Freitags — jeweils von 5—6.30 UT1 M
auszuleihen. Die Bücherei iſt durch die Büchereiberatungsſt
geſehen, von ungeeignetem Leſeſtoff befreit und neu geordnen
Das neugedruckte, 30 Seiten ſtarke Bücherverzeichnis kann in
leiheſtunden käuflich erworben werden. Der Preis beträgt für=M
40 Pfg. — Liedertag. In einer zweiten Sitzung des vn
ins Leben gerufenen ſtändigen Ausſchuſſes zur Durchführung d.
tage, die am letzten Freitag im Darmſtädter Hof (Laun)
ſtattfar=
beſchloſſen, den 11. Liedertag am Sonntag, den 18. Januar 1
halten. Die in der erſten Sitzung des Ausſchuſſes aufgeſtellt
ordnung wurde, nachdem die damals gewünſchten Aenderung
ſichtigt ſind, nunmehr einſtimmig angenommen. Da das Prog?)
den 11. Liedertag in der für den 24. November 1930 in Ausſio
menen Sitzung feſtgelegt werden ſoll, ſind die
GeſangvereiriNig=
worden, bis zu dem genannten Tage ihre Liedervorſchläge demmſh
einzureichen.
G. Ober=Ramſtadt, 28. Okt. Rentenzahlung. Deil
renten für den Monat November werden am Mittwoch, 9.
die Invaliden=. Witwen=, Waiſen= und Unfalllnt
am Samstag, den 1. November, vormittags, am Poſtſchalter an 304 ud
Bürgermeiſteramtliche Beglaubigung der Rentenquittungen ſüs Au
nicht erforderlich. — Säuglingsfürſorge. Nächſtennd
den 3. November, nachmittags von 2—3 Uhr, findet im umut
hausſaal Säuglingsberatungsſtunde ſtatt.
— Lampertheim, 27. Okt. Dienſtentlaſſung eine?
nalſozialiſtiſchen Lehrers. Der Fortbildungslſe
Weber iſt vom Kultusminiſter ſeines Dienſtes enthoben y. ch
Weber, der Nationalſozialiſt iſt und deſſen Verhalrsu”eh
mehrfach zu Zuſammenſtößen in der Gemeinde führte, hat 09e1 Bc
einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung in einem öffentlichte L 00m
lokal ſchwer beſchimpfende Aeußerungen gegen den Stagl Go)
Innenminiſter getan. Deshalb iſt er jetzt ſuspendierk
ihn ein Diſziplinarverfahren mit dem Ziele der venſionsloſe
entlaſſung eingeleitet worden.
Rheinheſſen.
* Mainz, 28. Okt. Chronik. Aus dem Hofe einel
in der Rheinſtraße wurde ein Leichtmotorrad, das ein eſhe,
geſtellt hatte, geſtohlen. Es handelt ſich um das Motorrau!
Kennzeichen VR. 6122, Marke BMW., Fabrik=Nr. 11339, 4
43 242. — Auf der Mainzer Herbſtmeſſe verunglückte?!
fer aufder Schiffſchaukel, der ſich dabei einen doppeit.
ſchenkelbruch zuzog. — Ein 35jähriger Arbeiter aus Biebnich A.
ſich in einem Gaſthaus, in dem er ſich einlogiert hatte, durce.
naltabletten zuvergiften. Sein Vorhaben wurde
zeitig entdeckt und vereitelt. — Die im Kreiſe „Rheine?‟
Deutſchnationalen, Handlungsgehilfenpei!
zuſammengeſchloſſenen Ortsgruppen in Rheinheſſen und dem ii
hielten ihren Kreistag in der Volkerſtadt Alzey ab. iſ”
führer Gegenwart ſprach über das Thema „Der Kampln..
Recht‟ Die Ausführungen des Redners fanden ihrn ?
in einer Entſchließung, die ſich mit Entſchiedenheit gegen Ne
nierungsprogramm der Reichsregierung erkennbare Abſicht, N.
digen Preisabbau auf dem Wege über Lohn= und Gehaltsheit..
herbeizuführen, wendet. — Ein vierzehnjähriger Junge. ."
Traubenleſe mit dabei war und mit der übrigen Leſerſa.
Kelterhaus kurze Raſt machte, ſetzte ſich auf die Kante eie.
die unter der Kelter ſtand und mit Moſt gefüllt wor.
er das Uebergewicht und ſtürzte kopfüber in die ſehr
Bütte. Er nahm ſo ein regelrechtes, allerdings unfreiwichl.
Die Arbeitsgemeinſchaft für die Errichtung des Reich?”.
auf der Mariannenaue hielt, im Kurhaus Bisb.
Sitzung ab, in der der Mainzer Schriftſteller Linkenn
Seiten umfaſſende Denkſchrift zur Kenntnis brachte, die i. Ne
teriſchen Worten für die Idee des Ehrenmals im Rheingg.
Stadt Mainz bringt bekanntlich dieſen Beſtrebungen ſo.
entgegen. Die Denkſchrift ſoll den zuſtändigen Behört..”
rungsſtellen zugeleitet werden.
Gelbe Raucherzähne. „Nach langem Suchen endſich We ie
meine Zähne. Nach dreimaligem Gebrauch blendend weibe"
dieſelben durch vieles Rauchen braun und unſchön wirlteh. 2."
anderes mehr gebrauchen, als Ghlorodont.” B., Horſt Beib "
A2
nur die echte Chlorodont=Zahnpaſte, Tube 60 Pf un 2.*
HP
jeden Erſatz dafür zurück. Vorkriegspreiſel
Mittwoch, den 29. Oktober 1930
Seite 7
238s
awimerie FRANK
gernstraße 9 (Alleinverkauf
azverſteigerung.
Royro, den 3. November ds.
rom = von 3‟, Uhr ab, wird
umhalle am Woogsplatz
„warub von Wegen und
Schnei=
an. Förſtereien Heiligtreu;
Meabwald verſteigert.
Mt—, den 28. Okt. 1930. (st1579
it. Güterverwaltung.
tunuverſteigerung.
Am en stag, den 4. November
1, wſwttags 9 Uhr beginnend,
b im ſüreelden, Gaſthaus zum Saal=
Bihyfſtraße 5, die Streu von
en /1 Schneiſe aus den
Staats=
dundl Des Forſtamts Mörfelden
bis/) Losweiſe verſteigert. Aus=
* ez sien die Herren Staatsförſter.
Mörühet— den 27. Okt. 1930. (15786
Helff forſtamt Mörfelden.
enisch Verpackte
2u-Lahnhürste
1a Onalität zu
e RUF in der
Orfondere Orkskrantentaſſe
Dierkur fur Handlungsge=
Meneit A. 2ehrlinge garmſtadt
Bekanntmachung.
Betr.: Herabſetzung des
Beitrags=
ſatzes.
Den Mitgliedern unſerer Kaſſe ſowie
der Arbeitgeberſchaft wird hierdurch
be=
kannt gemacht, daß auf Grund der
Vor=
ſtands= und Ausſchuß=Beſchlüſſe der
Bei=
tragsſatz von 6% auf 5‟, des
Grund=
lohnes, alſo um 16: 2o des ſeitherigen
Beitrages ermäßigt wurde.
Die Ermäßigung iſt mit
rückwirken=
der Kraft, und zwar zum 28.
Septem=
ber d8. Js. beſchloſſen worden und ſoll
der durch die Notverordnung vom 26. Juli
ds. Js. angeſtrebten Entlaſtung der
Wirt=
ſchaft dienen.
Die nunmehr gültigen Beitragstabellen
für Krankenverſicherung ſowie die ab
6. Oktober er. in Kraft getretenen neuen
Tabellen für Arbeitsloſenverſicherung
können beiunſerer Geſchäftsſtelle,
Schützen=
ſtraße 1, in Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 28. Okt. 1930. (15804
Der Vorſtand:
Möſer I. Vorſitzender.
m 131.Am h ünmerstag, den 30. Oktob.
ſnderungs-Anzeige.
igen in Or Hicmittags 3 Uhr, verſteigere
enm m mineem Verſteigerungslokal
Lui=
für alshnlie ſtrafk(ß” zwangsweiſe meiſtbietend
(15817
eriſti en Alenlung:
ent
eine i Stekliter, 1 Grammophonſchrank,
gsheſle Schſiretſſ ch, 1 Schreibmaſchine, ein
ild, Alldeutſprecher, 1 Fahrrad, eine
kaſſe regiſt=EkeKſe 1
Samenreinigungs=
r äu aſch iic u. Ladentheke ſowie Möbel
nſtehun ler 17At
ſers Ant Anfd üteend an Ort und Stelle
ver=
ur aud i Fere
ezugn Ia Wollſcsrank, 1 Schreibmaſchine,
jedert M Schigdfilt, 1 Rollſchreibtiſch, ein
bei. Giun erſonrat iko.
A
„Anſchtitend Neckarſtraße 9:
Wehr gum Klulbſa. 1 Schreibtiſch, 1 Kredenz,
Beiweis W Büfr! Bücherſchrank.
c drMAnſchiltend Schwanenſtraße 35‟
Meir n: Näſchmſchine, 8 Pakete Kerzen, 72
laufenen inäſtchlieriſtsgrin, 8 Tuben Erdal, 12
Goſem Awwachs, 13. Doſen
Boden=
ce 4aAaſchultend Eliſabethenſtraße 34:
mAus Perwintautv (Oakland).
me L-Anſchiſtend Grafenſtraße 17:
8 von F Mufühoparat mit 5 Platten, 1 Sofa,
gereün Blulmſränder, 1 Bild, 1 Korbfeſſel=
und neu Farnite
Darn
d. den 28. Oktober 1930.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Bufen
2 weiße
In icher maſſiver Ausführung für
kel odmlleinlokal ſehr geeignet.
1 Nielenſchrank
Kleiuce und Waſcheinrichtung,
be=
ders ſperer Ausführung.
Heleg., ſtuer eiſerne Beitſtellen mit
a Zentraſchen, aus herrſchaftl. Hauſe,
Jgl. 25cm eauxſpiegel in Nußbaum
ſitz d in A0, 2 kleine Plüſchſeſſel, eine
fiüic Teich. ihmmnode mit Toilettenſpiegel,
W hell Bükler Nähtiſch, 2 ovale Nußb.
ge 1 Indeichener Herrenzimmertiſch,
I. Akllie=Rollſchränkchen, 1 einf.
breibuck), 1 weiß lack. Kommode,
Aingerseſchmiaſchine, 1 gebr. Küchen.
rankAn eieuer Lackierung, 1 Bett=
We, I0/ mit Patent= und Wollmatr.,
W ebr. Umliza ten, 2 gebr. Deckbetten,ferner
Neue 2/Mäf Deckbetten, gekoſtet 140 Mk.,
Gelegeatt für 100 Mk. abzugeben, ein
mig gasſtlees Piano, 1 Oelgemälde,
400 /9, für 150 Mk. uſw., anſchl.
Weihmchnten einige hübſche Puppen
verkau,t.
ſertüligerungshalle
farlſtraße 20
keöfnerit p½ bis 12 und 3 bis 6 Uhr.
Euſem Wagner
Mnahmes1 Verſtelgerungen n. Jarationen
heml ſieht ein großer Transport
Maftoauen
ie
LLa4ärinder Jungvieh
=um Verkauf.
(1581:
* Heinheimerſtraße 11
Lartenat ten & Lebr gelefon fos
ab jeden Donnerstag u. Freitag
prilſt Ziegenfleiſch
pei umd 60 Pfg. frei Haus.
SreM1Pfungſtadt, Sandſtraße 24,
Tesst om 243 oder Poſtkarte.
Hapderſter
Freitag, den 31. Oktober,
vor=
mittags ½/,10 Uhr beginnend,
ver=
ſteigere ich im gefl. Auftrag in
meinem Lokal
6 Alexanderſtraße 6
nachfolgend bezeichnete Möbel
gegen ſofortige Barzahlung:
1 Büfett. 1 Ausziehtiſch, 1
Servier=
tiſch, 6 Rohrſtühle, 1 Schlafzimmer
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chen mit Marmor, 1 Waſchkommode
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ſchränke, 1 eintüriger Kleiderſchrank,
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Regal, 2 Vertikos, 1 Kommode, zwei
Sofas. 1 Ruhebett, 3 —Tiſche, 1 rd.
Tiſch, 4 Ziertiſche, 2 Säulen, 1 mod.
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Freiſchwin=
ger), 2 Küchenſchränke, 1 Anrichte, zwei
Tiſche, 4 Stühle, 1 Partie
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— schmecken
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Angaben nachprüfen:
Wenn Sie durch eine
HAUS NEUERBURG-
Zigarette blasen -ehe
sie brennt-, so
wer-
den Sie keine Spur
von Staub bemerken.
Monat für Monat wird diese
Staubmenge von den Eilter-
Kammern unserer
Entstau-
bungs-Anlagen aufgefangen.
Nicht weniger als 36
Güter-
wagen müssen die Last im
Laufe eines Jahres aus unsern
Fabriken tragen. Diese
gewal-
tigen Staubmengen, für die
wir den vollen Tabakpreis
bezahlen mußten, gehen
aller-
dings der Produktion
verlo-
ren; sie sind zu nichts anderm
mehr zu gebrauchen als
zur Schädlingsbekämpfung
im Gartenbau, Wir glauben
aber, daß sich die Kosten und
Mühe einer gründlichen
Ent-
staubung des Tabaks lohnen;
denn unser Verfähren hatden
unschätzbaren Vorteil, daß
Haus Neuerburg-Zigaretten
nicht bitter schmecken und
daß sie so bekömmlich sind,
C
K6 68
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Mittwoch, den 29. Oktober 1930
Nummer!
Leutnant Mac Larren und Miß Beryl Hart vor dem Flugzeug „Tradewind”.
mit dem ſie in den nächſten Tagen zu einem neuen Transatlantik=Flug von England aus ſtarten
wollen. Der Ozeanflug ſoll zum erſten Male mit einer erheblichen Nutzlaſt ausgeführt werden.
Wenn das Unternehmen gelingt, ſo iſt man damit dem Ziel einer praktiſchen Nutzbarmachung
des Ozeanflugs um ein gutes Stück näher gerückt.
Begeiſterker Empfang der franzöſiſchen Ozeanflieger Coſte und Bellaot
in der Heimal.
Die Menſchenmenge auf dem Pariſer Rathausplatz.
Oben rechts: Coſte und Bellonte, die beiden Ozeanflieger.
Die franzöſiſchen Ozeanbezwinger Coſte und Bellonte wurden nach ihrer Heimkehr aus A
von den Pariſern begeiſtert empfangen.
Reich und Ausland.
Opfer des Rauſchgiftes.
Neuwied. Das Erweiterte Schöffengericht
Neuwied verurteilte nach zweitägiger
Verhand=
lung den Rechtsanwalt Dr. S. aus
Ehrenbreit=
ſtein und ſeine Ehefrau, die angeklagt waren, von
Klienten eingehende Gelder unterſchlagen und
für ſich verbraucht zu haben, zu 6 Monaten
1 Woche, bzw. zu 2 Monaten Gefängnis. Das
Urteil ſtützt ſich darauf, daß die Ehre der
An=
waltſchaft und das Vertrauensverhältnis
zwi=
ſchen Anwaltſchaft und Klienten unbedingt
ge=
ſchützt werden müßten. Der Ehefrau wurde eine
dreijährige Bewährungsfriſt zuerkannt. Der
Rechtsanwalt, der ſeine Praxis ſeit 1926
aus=
übte, galt allgemein als tüchtiger Anwalt. Seit
Ende 1928 ließ jedoch ſeine Praxis nach, ſo daß
S. nicht mehr in der Lage war, aus den
ein=
gehenden Gebühren die hohen Koſten ſeines
Haushalts zu decken. Hinzu kam, daß beide
Ehe=
leute ſich einem immer ſtärker werdenden
Rauſch=
giftgenuß hingaben. Zur Beſchaffung des
Ko=
kains verwendeten ſie nach den Angaben des vor
Gericht vernommenen Sachverſtändigen
biswei=
len 500 bis 1000 RM. monätlich. Die
Angeklag=
ten konnten bald den einfachſten Verpflichtungen
nicht mehr nachkommen. Vorſtellungen der
Büro=
angeſtellten, die auf die Mißſtände in der Praxis
binwieſen, blieben erfolglos, ſo daß es ſchließlich
zur Einleitung eines Strafverfahrens gegen die
Eheleute auf Betreiben der geſchädigten
Klien=
ten kam. Die Angeklagten machten in der
Ver=
handlung geltend, daß für die fragliche Zeit ihre
Willensbeſtimmung infolge des
Rauſchgiftge=
nuſſes vollſtändig ausgeſchloſſen war, eine
An=
ſicht, die auch der Sachverſtändige vertrat, und
daß ihnen daher der § 51 zur Seite ſtehen müſſe.
Das Gericht ließ jedoch dieſe Einlaſſung nur in
ſtrafmilderndem Sinne gelten.
„Do. X” kommt auf dem Amerikaflug
über Frankfurt.
Aus Altenrhein erfährt der Lpd:
Vor=
ausſichtlich wird ſchon in den allernächſten
Tagen „Do. X” zu ſeiner Europa= und
Amerika=
reiſe ſtarten. Nach verſchiedenen
Werkſtätten=
flügen in den letzten Wochen unternahm „Do K‟
am Dienstag einen fünfſtündigen Probeflug
über den Bodenſee. Während des ganzen
Flu=
ges wurden von einer amerikaniſchen
Film=
geſellſchaft Tonfilmaufnahmen gemacht. Die
Ge=
ſellſchaft wird auch den Amerikaflug des „Do. K‟
von einem Begleitflugzeug aus von Frankfurt
am Main bis Köln und von Amſterdam bis
Liſſabon tonfilmen.
Folgenſchwerer Hauseinſturz in Galata.
Iſtambul. In Galata ſtürzten am
Mon=
tag aus bisher unbekannter Urſache zwei Häuſer
ein. Dabei wurden 21 Perſonen getötet.
Der Vorſihende des neuen
Inkernakio=
nalen Preſſe=Ehrengerichts.
die die bulgariſche Geſandtſchaft in Rom prägen ließ. Die Medaille zeigt die Köpfe des jungen
Paares und die Wappen der miteinander verbundenen Länder.
Polizeiſkandal in Schneidemühl.
CNB. Berlin. In Schneidemühl ſind die
Regierungsbehörden ſchweren
Unregelmäßigkei=
ten bei der Kriminalpolizei auf die Spur
ge=
kommen. Eine vorläufige Unterſuchung habe
ergeben, daß eine Reihe von Kriminalbeamten,
an ihrer Spitze der Leiter der Kriminalpolizei
Kriminalrat Philippi, Gelder, der zur
Verfol=
gung von Verbrechern dienen ſollten,
unrecht=
mäßig verwendet haben. Das Ergebnis der
bis=
herigen Unterſuchung habe dazu geführt, daß
Philippi und ſein früherer Vertreter mit
ſofor=
tiger Wirkung vorläufig vom Amt enthoben
ſeien. Der Regierungspräſident der Provinz
Grenzmark habe das förmliche
Diſziplinarver=
fahren mit dem Ziele der Dienſtentlaſſung gegen
die beiden leitenden Beamten eingeleitet. Die
Staatsanwaltſchaft prüfe die Frage, inwieweit
Betrug gegenüber den Behörden und
Urkunden=
fälſchung vorliege. Die Verfehlungen ſollen ſich
über Jahre erſtrecken. — Auch eine Reihe von
Unterbeamten wird ſich vor dem
Diſziplinar=
gericht wegen der Annahme von nicht
entſtan=
denen „Auslagen” im Betrage von 30 bis 1000
Mark zu verantworten haben.
Die öffenkliche Unkerſuchung
über die Kakaſtrophe des „R. 101‟.
Alsdorf.
Zwei weitere Tote.
Aachen. In Alsdorf iſt im Laufe des
geſt=
rigen Tages noch ein Steiger tot zu Tage
geför=
dert worden. Ein Verletzter iſt im Krankenhaus
Barbenberg geſtorben.
Beileidsbeſuch des franzöſiſchen Botſchafters
beim Reichspräſidenten.
Berlin. Reichspräſident von Hindenburg
empfing geſtern den hieſigen franzöſiſchen
Bot=
ſchafter de Margerie, der ihm die Teilnahme des
Präſidenten der franzöſiſchen Republik an der
Grubenkataſtrophe von Alsdorf übermittelte. Der
Botſchafter brachte hierbei zum Ausdruck, daß die
Verzögerung ſeines Beſuches in der erſt jetzt
er=
folgten Rückkehr des Präſidenten Doumergue von
einer Reiſe nach Marokko begründet ſei.
Aus Anlaß des Grubenunglücks von Alsdorf
hat der König von Aegypten an den Herrn
Reichspräſidenten ein in warmen Worten
gehal=
tenes Beileidstelegramm gerichtet.
Der Holländer Loder
wurde bei der Sitzung des Internationalen
Journaliſten=Verbandes zum erſten Vorſitzenden
des neugeſchaffenen Internationalen Preſſe=
Ehrengerichts im Haag gewählt. Loder iſt
übri=
gens Vizepräſident des Haager Schiedsgerichts.
Ergebnis der Unterſuchung erſt in acht Tagen.
Berlin. Vom Grubenſicherheitsamt beim
Preußiſchen Handelsminiſterium wird mitgeteilt,
daß ein endgültiges Urteil über die Urſache der
furchtbaren Kataſtrophe in Alsdorf erſt nach
Be=
endigung der Aufräumungsarbeiten möglich ſei.
Der Ausſchuß, in dem ſowohl Arbeitnehmer, als
auch Arbeitgeber und Parlamentarier vertreten
ſeien, werde ſeine Arbeiten vorausſichtlich in acht
Tagen abgeſchloſſen haben.
Dr. Eckener wird ein Sachverſtändigenurteil
abgeben.
London. Die Verhandlungen der
Unter=
ſuchungskommiſſion über die Urſachen der großen
Luftſchiffskataſtrophe begannen geſtern in voller
Oeffentlichkeit unter dem Vorſitz des bekannten
liberalen Politikers und Rechtsgelehrten Sir
John Simon. Der ganze Tag war mit einer
langen Rede des Generalſtaatsanwalts Sir
Wil=
liam Jowitt ausgefüllt, der vor allem der
Mei=
nung Ausdruck gab, daß alle in Frage
kommen=
den Dokumente öffentlich vorzulegen und nicht
zu verheimlichen ſeien.
Jowitt begann mit einem Rückblick auf die
Entwicklung der Luftſchiffahrt in England.
Dieſe hätte ſich bisher ſtets ſtreng an das
Vor=
bild der Konſtruktion der Zeppelin=Luftſchiffe
gehalten. Das verunglückte Luftſchiff „R. 101‟
habe zum erſten Male grundſätzliche
Abweichun=
gen von der Zeppelinkonſtruktion gezeigt.
Ueber=
raſchung rief die Erklärung Jowitts hervor, daß
die verwendeten Tornado=Dieſel=Motoren, ein
vollſtändig neues Modell, anſtatt der
vorgeſehe=
nen 9 Tonnen deren 17 gewogen hätten. Im
übrigen aber ſeien ſämtliche denkbaren
Sicher=
heitsmaßnahmen vorgeſehen geweſen. Allerdings
habe „R. 101” vor der geplanten Indienfahrt
nur einen einzigen Probeflug unternommen.
Wie Jowitt im Verlauf ſeiner Ausführungen
weiter ſagte, ſei er leider nicht in der Lage, eine
endgültige Theorie über die Urſachen
aufzuſtel=
len, die zum Abſturz des Luftſchiffes führten.
Der Generalſtaatsanwalt beſtätigte dann noch
die in vielen Kreiſen gehegte Anſicht, daß der
ums Leben gekommene Luftfahrtminiſter
Thom=
ſon zweifellos die Abſicht gehabt habe, während
der Dauer der Reichskonferenz nach Indien und
zurück zu fliegen, um in ſeinen ſpäteren
Ver=
handlungen auf der Konferenz über den
Aus=
bau eines interimperialen Luftverkehrsnetzes
auf die beachtenswerten Leiſtungen — wie ſie
ein erfolgreicher Indienflug zweifellos
darge=
ſtellt haben würden — des Luftſchiffes
hinwei=
ſen zu können
Die Kommiſſion nahm entſprechend dem
Vor=
ſchlag des Generalſtaatsanwalts das Anerbieten
Dr. Eckeners, als Sachverſtändiger vor dem
Unterſuchungsausſchuß zu erſcheinen, mit großem
Dank an. — Die Rede Sir William Jowitts,
die geſtern noch nicht beendet wurde, wird heute
fortgeſetzt werden.
Im Verhandlungsſaal iſt ein 4½ Meter
lan=
ges Modell des Unglücksſchiffes aufgehängt.
Ueber 14 Tote bei einem Eiſenbahnunglück
in Rußland?
Kowno. Wie aus Moskau berichtet wird,
hat ſich nach dort vorliegenden
Privatmeldun=
gen zwiſchen dem 20. und 22. Oktober auf der
von der Ukraine nach der Krim führenden
Eiſenbahnlinie ein ſchweres Unglück ereignet.
das mehrere Todesopfer verlangt hat. Ein
Per=
ſonenzug ſoll mit einem anderen Zuge
zuſam=
mengeſtoßen ſein, wobei mehrere Wagen und
die beiden Lokomotiven beſchädigt wurden. Die
Zahl der Toten ſoll 14 überſteigen, während die
Zahl der Verwundeten noch nicht bekannt ſei
Die OGPU. habe ſofort eine Unterſuchung ein
geleitet und 23 Perſonen verhaftet, von denen
16 in Haft behalten worden ſeien.
Die amtliche Unkerſuchung.
Saarbrücken, 28. Okitch
Die erſte amtliche Unterſuchung auf ders
Maybach, zu der auch die Vertreter der 0X Much 9o
großen Bergarbeiterorganiſationen hinzu c
waren, verlief ergebnislos. Die Arbeitetse
ter vermuten, daß ſich der Exploſionshlie
einem Aufbruch der Grubenſtrecke nach
berg I Oſt befindet, und nicht an der Url
ſtelle zu den Grundſtrecken nach Abteil:
und IX: Die ganze Belegſchaft dieſes
berges hat den Tod gefunden. In einen
des Bremsberges wurde durch die Exploſin
Brand entfacht, der zurzeit noch anhält.
Für Mittwoch, den Tag der Beiſetzung. ee angel
Opfer von Maybach, hat die Regierungsk:
ſion im ganzen Saargebiet alle Luſtbarkeiti0l ſgen Waſ
bereits
boten. Auf allen Gruben des Saarrevien:
Baſſe
am Mittwoch die Arbeit ruhen. Im Lax
heutigen Tages läßt die Bergwerksdirektin
erſte Unterſtützung an die Familien derO0ſſen
je 1000 Franken und an die VerletztzMiMt Sücke
Franken auszahlen. Außerdem erhalter arn
Witwen von der Berufsgenoſſenſchaft el” hud bis zu
je 1000 Franken und die Angehörigen 9:
digen je 300 Franken als Vorſchußleiſtunn
Der Reichsverkehrsminiſter fährt zu
Beiſetzungsfeierlichkeiten.
Der Reichsverkehrsminiſter Dr. v. G0
iſt geſtern ins Saargebiet gefahren, un
Reichspräſidenten und die Reichsregierufn
der Beiſetzung der Opfer des Unglücks 0‟
Maybach=Grube zu vertreten.
Spende des Reichskanzlers für die Opio=
Der Reichskanzler hat an das
deutſchä=
glied der Regierungskommiſſion des EA
biets 4000 Reichsmark zur Linderung dern!
Not der von der furchtbaren Kataſtrophe 0
Maybach=Grube Betroffenen überweiſen !.
Glockengeläut während der Trauerſeiſ.
Auf Anregung der oberſten Kirchenhu
wird auch am morgigen Mittwoch
wieden=
rend der Trauerfeier für die Verunglücktik
Grube Maybach von allen Kirchen der Altnn
ſchen Landeskirche geläutet werden. Auhl
werden die Kirchen Trauerbeflaggung zeiV
Beileidskundgebungen.
Der Oberpräſident der Rheinprovin!
die Regierungskommiſſion des Saargebihl
Saarbrücken anläßlich des Grubenunglucn
Schacht Maybach folgendes Telegramm gelg
„Die ganze Rheinprovinz nimmt mit mitle
lichen Anteil an dem ſchweren Unglück, dazg
wieder viele brave Bergmannsfamilliel
tiefſtes Leid verſetzt hat.
Die ſächſiſche Regierung hat der Diuid
der Maybach=Grube anläßlich der ſchwere
ſtrophe telegraphiſch die aufrichtige Anteill”.
ausgeſprochen.
Die bayeriſche Staatsregierung ha.
ordnet, daß am Tage der Trauerfeierlich
für die Opfer des neuen ſchweren Grubenll
im Maybach=Schacht, alſo heute, in dei 2
pfalz die ſtaatlichen und die unter ſie
Verwaltung ſtehenden Gebäude auf H0che
flaggen haben.
Schweres Grubenunglück im Staate 90ch”
28 Bergleute verſchüttet.
New York. In McAleſter (Oklal
eignete ſich auf einer Grube in einer
3000 Fuß eine Schlagwetter=Exploſion. v0.
jettike
Bergarbeiter verſchüttet wurden. Die
mannſchaften ſind fieberhaft mit de e
der Verſchütteten beſchäftigt.
Feſtnahme einer internationalen Wechſele n
Bande in Nicaragua.
Managua (Nicaragua).
internationalen Wechſelfälſchern. De
R en
rika erfolgreich operiert hatte, wurde
gua feſtgenommen, als ſie verſuchte.
Schecks im Geſautwert von über 20000
einer hieſigen Bank zu verkaufen.
Seite 9
Mittwoch, den 29. Oktober 1930
Anweltel aberdl.
Weikeres Skeigen des Hochwaſſers.
Hochwaſſer in Schleſien.
Die infolge der anhaltenden Regenfälle
ein=
etenmolsberſchwemmungen haben in vielen Teilen Schle=
„Auwhale Ausmaße erreicht. Die Neiße erreichte hier
mmm 5 Uhr einen Höchſtſtand von 3,93 Metern und
au=gſam im Fallen begriffen
Begend vor Freyſtadt ſtehen die Ortſchaften Strei=
=Sdorf und Teichhof vollkommen unter Waſſer und
Außenwelt abgeſchnitten. Pioniere aus Glogau
mußfchäftigt, die Orte zugänglich zu machen.
inenberger Kreis erreichte das Hochwaſſer Montag
für Höhepunkt. Wild ſchäumend raſten die gewaltigen
nut dahin, Zäune, Holzgerät und Tierkadaver mit
Heute morgen bildete das ganze Bobertal einen
wen See, aus dem einzelne Gehöfte als einſame
ſor rragen. Auch die Bahnſtrecke nach Kirſchberg iſt
chafer bei Grunau zerſtört worden. Der
Perſonen=
n) durch Umſteigen aufrechterhalten. Das Dorf
ſis eifen bietet ein grauenhaftes Bild der Verwüſtung.
½bäude ſind unterſpült und dem Einſturz nahe.
örſſer eingeſchloſſenen Bewohner verlebten in den
Awerken ihrer Häuſer eine bange, kalte Nacht. Die
irter hatte geſtern früh 10.375 Millionen Kubikmeter
äſchem Gebiet ſind in Nieder=Oderwitz, Mittel=
Hainewalde, Groß=Schönau, Seifhennersdorf uſw.
Straßen unpaſſierbar. Die unteren Stockwerke
ein=
ſer ſind überflutet. Die ganze Gegend ſtellt eine
ſeen dar. Die beiden Talſperren von Markliſſa und
ventmut ſind gefüllt und laufen über. In Ulbersdorf
is a9db erg—Baynau) iſt das ganze Deichſel=Tal über=
Zemmt 3 iele Häuſer mußten geräumt werden. Das Vieh
de nu vöhergelegenen Ställen geſchafft. Die Brücke in
erbetwt völlig überflutet. Im Waldenburger Bergland
der ſſ Sonntag ununterbrochen niedergehende Schneefall
bliche ſchäden angerichtet.
EEinen hreckliche Nacht verlebten die Dorfbewohner von
mber Kreis Jauer). Am Montag gegen 10 Uhr kam die
Drichty it die Landwirte, die in Niederdorf wohnen, das
ausu m Ställen holen ſollten. In der ſtockfinſteren Nacht
hu das ziterbringen des Viehs bei den Nachbarn eine ſchwere
oeit. Bſſest ag früh um ½3 Uhr wurde zum Schutz des Neiße=
Ims iäFrreiwillige Feuerwehr alarmiert, da das Hochwvaſſer
ſeängnſender Weiſe ſtieg. Weite Landſtrecken ſtanden unter
ſer uyſimd für den Verkehr geſperrt.
Wie as Breslau gemeldet wird, führt auch die Oder
es Hoaſſer, beſonders im oberen Teil. Aus dem Hoch=
„ige 1.00 orkanartiger Sturm gemeldet. Auch im
Flach=
ſindmbl ach Böen bis zu 100 Kilometer
Stundengeſchwin=
it au ztf eten.
Au Froße Kakbachdamm durchbrochen.
Zwei Dörfer unter Waſſer.
Diegmtlt. Bei Alt=Beckern iſt am Dienstag vormittag der
„e Kalska damm durchgebrochen. Die Fluten ſetzten im Nu
en danſähe gelegenen Gehöfte unter Waſſer. Das Vieh
Ete nuugerade rechtzeitig gerettet werden. Der Schaden,
das ſEſſer angerichtet hat, und noch anrichten wird, über=
1 allel Ffirchtungen. Der Damm hinter der Schleuſe, der
gewäthichen Waſſerſpiegel der Katzbach um etwa 6 Meter
ragt,) tut bereits in der Nacht zum Dienstag überſpült
den 1128 Waſſer hatte in den Dammrand tief eingeriſſen.
in I/ Facht wurden die umliegenden Feuerwehren alar=
75 Riſſe wurden mit Sandſäcken ausgefüllt. Das
ſer ſwill die Säcke jedoch raſch hinweg. Das niedergelegene
ſin=ſögern ſtand ſchon vorher faſt vollſtändig unter
Ah bis zur letzten Stunde ſetzte man alles daran,
die hitrophalen Folgen eines Dammrutſches zu verhin=
Mg befürchtet jetzt den Einſturz der Katzbachbrücke bei
ffendohrf
Breslau. Wie vom Obſervatorium Krietern mitgeteilt wird,
hielten die Niederſchläge in den vergangenen 24 Stunden in
unverminderter Stärke an. Die Niederſchlagsmenge überſchritt
vielfach 150 Millimeter und erreichte in Bad Landeck 196
Milli=
meter. Da es wärmer wird, beginnen nunmehr auch die in
mittleren Gebirgslagen gefallenen Schneemengen zu ſchmelzen,
wodurch ein weiteres Steigen des Hochwaſſers eintritt.
Schneefkürme in der Tſchechoflowakei.
Prag. Aus verſchiedenen Teilen der Tſchechoſlowakei
kom=
men Meldungen über andauernde ſtarke Regenfälle, die in
höhe=
ren Regionen in Schneeſtürme übergehen. Im Iſergebirge
ver=
wehte ein orkanartiger Schneeſturm die Straßen und entwurzelte
die Bäume. Im Böhmiſch=Mähriſchen Hügelland tobte geſtern
früh ein gewaltiger Schneeſturm. Zwiſchen den Stationen Saar
und Neuſtadt a. N. blieb ein Nachtzug im Schnee ſtecken.
Zwiſchen Wollein und Iglau liegt der Schnee 1½ Meter hoch
und bei Pilgram ¼ Meter hoch. Auf der Straße von Tabor nach
Wotitz iſt die Schneedecke 1 Meter, bei Patzau ½ Meter hoch. Alle
hier verkehrenden Automobile blieben im Schnee ſtecken und
muß=
ten durch Pferdegeſpanne befreit werden. In Nordoſtmähren iſt
infolge der anhaltenden Regenfälle der letzten Tage Hochwaſſer
eingetreten. Aus dem Flußgebiet der Oſtrawitza und der Oder
werden Ueberſchwemungen gemeldet. In Nordböhmen, im
Ge=
biet von Deutſch=Gabel, ſind die Dämme geborſten. Die
Waſſer=
fluten wälzen ſich gegen Böhmiſch=Leipa. Infolge des wütenden
Sturmes, von dem die Wetterkataſtrophe begleitet war, ſind
zahl=
reiche Telephon= und Telegraphenleitungen in allen Gegenden
des geſamten Staatsgebietes unterbrochen.
Schweres Unwekter auch über Oeſterreich.
Wien. Auch über Oeſterreich wüten ſchwere Unwetter. Die
meteorologiſche Zentralanſtalt hat ſeit über 60 Jahren ſolche
Regenmengen, wie ſie jetzt niedergehen, nicht mehr verzeichnet. Die
Feuerwehr wurde am Sonntag und Montag über 200mal
alar=
miert, um Bauſchäden zu beheben. Die Telephonleitungen nach
Paſſau ſind anſcheinend durch Waſſereinbruch geſtört. Die Donau
ſteigt. Der Wiener Wald iſt verſchneit. — Aus den Bergen
werden Schneeſtürme gemeldet. Eine beim Bau der Groß=
Glock=
ner=Straße beſchäftigte Arbeitergruppe wurde vom Schneeſturm
überraſcht. Ein Mann iſt erfroren. Drei Arbeiter mußten mit
ſchweren Erfrierungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Wie von der Stubalpe (Steiermark) gemeldet wird, kreiſte
dort am Samstag von 16 bis 23 Uhr ein anſcheinend verirrtes
Flugzeug. Es wurde verſucht, dem Flugzeug Lichtzeichen zu
geben, was jedoch bei dem furchtbaren Schneeſturm nicht gelang.
Das Flugzeug iſt verſchwunden. Man vermutet, daß es ſich um
das holländiſche Oſtindienflugzeug handelt.
Der Herbſtſturm kobt weiter.
Paris. Die ſchweren Stürme über Frankreich dauern an.
An der Atlantikküſte und im Aermelkanal gefährdet heftiger
Nordweſtſturm die Schiffahrt. In Toulon verhinderte der Sturm
die Ausfahrt des erſten franzöſiſchen Geſchwaders. Der griechiſche
Dampfer „Maria” wurde ſeiner geſamten Takelage beraubt und
trieb lange Zeit hilflos umher, bis er von Schleppern in den
Hafen gebracht werden konnte. In der Provinz Var richteten
heftige Schneefälle großen Schaden an. In den franzöſiſchen Alpen
liegt der Schne bereits über einen Meter hoch.
60 Todesopfer in Smprna.
Die Unwetterkataſtrophe in Smyrna und Umgebung hat nach
den letzten Meldungen aus Konſtantinopel über 60 Todesopfer
gefordert. Etwa 500 Häuſer ſtürzten ein. Die
Aufräumungs=
arbeiten ſchreiten nur langſam fort. Der Sachſchaden beläuft ſich
auf über 100 Millionen Franken.
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Sparen — ein Grundbegriff aller Wirkſchaft.
Gedanken zum Weltſpartag 1930.
Es iſt einige Jahre her, daß alle Welt von Rationaliſierung zu
ſprechen begann. Als ſich die Schleier der Inflation von den Dingen
gehoben hatten, als man ſah, was an realen Werten aus der Kriegs=
und Nachkriegszeit übrig geblieben war, da machte ſich bald mit großer
Dringlichkeit die Forderung geltend, mit den vorhandenen, gewiß nicht
allzu reichlich bemeſſenen Mitteln hauszuhalten, um möglichſt große
Er=
folge zu erzielen. Eine fieberhafte Tätigkeit ſetzte in allen Zweigen des
Wirtſchaftslebens ein, um die organiſatoriſchen Vorausſetzungen für die
Erfüllung dieſer Forderung zu ſchaffen. Daß dabei oft falſche Wege
eingeſchlagen und unter Ueberſchätzung des rein Techniſchen übers Ziel
hinausgeſchoſſen wurde, ſpricht nicht gegen die innere Berechtigung der
Bewegung.
Schlagworte haben die Eigenſchaft, daß ſie allmählich aus der Mode
kommen. Deshalb verſchwand auch das Wort „Rationaliſierung” nach
und nach wieder aus den Leitartikeln und Vorträgen, um einem anderen
Worte Platz zu machen, das zwar im Grunde dasſelbe bedeutet, nur daß
es nicht aus Amerika importiert und bedeutend älter iſt: man fing an,
vom Sparen zu ſprechen! Sparen ſowohl vom Standpunkt des
Einzelnen als auch vom volkswirtſchaftlichen Ganzen aus geſehen,
er=
ſchien als die Forderung des Tages. Hatte bei dem
Rationaliſierungs=
fieber das techniſche Moment die beherrſchende Rolle geſpielt, ſo wurde,
wenn man jetzt Sparſamkeit empfahl, mehr die wirtſchaftliche, und
be=
ſonders die kapitalwirtſchaftliche Seite des Problems betont. Ein Land,
das eines Teiles ſeiner natürlichen Erwerbsquellen beraubt und vor die
Aufgabe geſtellt iſt, ſich eine neue wirtſchaftliche Exiſtenzgrundlage zu
ſchaffen, muß mit allen Kräften danach ſtreben, einen Kapitalfonds aus
eigenen Mitteln anzuſammeln; es darf keinesfalls ſein Einkommen
voll=
ſtändig aufzehren, wenn es ſich nicht ſelbſt die Hoffnung auf einen
Wiederaufſtieg zunichte machen will.
Aber auch damit iſt das Weſen des Sparbegriffs noch nicht erſchöpft:
Nationaliſierung der Produktion und Kapitalbildung ſind Dinge, die
ungeheuer wichtig ſind und unter Umſtänden über das wirtſchaftliche
Schickſal eines Volkes entſcheiden können. Aber es gibt Situationen, in
denen man noch einen Schritt weiter zurückgehen und zunächſt dem
aller=
primitivſten wirtſchaftlichen Grundgeſetz Anerkennung verſchaffen muß:
Einnahmen und Ausgaben in Einklang zu bringen. Eine ſolche Lage
ſcheint augenblicklich gegeben zu ſein, wo durch die Weltwirtſchaftskriſis
die gewohnten Vorausſetzungen für das Funktionieren des
wirtſchaft=
lichen Mechanismus umgeworfen zu ſein ſcheinen. Wenn man heute
vom Sparen ſpricht — und man tut es ſehr viel und ſehr ernſthaft in
der Oeffentlichkeit wie unter privaten Wirtſchaftern — dann denkt man
an äußerſte Einſchränkung des Verbrauchs, um zunächſt einmal die durch
Preiskataſtrophen, Steuerbelaſtung und Vertrauenskriſe erſchütterte
Grundlage des geſamten Wirtſchaftslebens wiederherzuſtellen, um darauf
eine neue, nach oben führende Entwicklung aufbauen zu können.
Die Idee des Sparens zieht ſich alſo durch das geſamte
Wirtſchafts=
leben hindurch und nimmt, je nach der Forderung des Augenblicks,
ver=
ſchiedene Geſtalt an. Allen Einzelfällen gemeinſam iſt die zwingende
Erkenntnis der Notwendigkeit, wirtſchaftlich verantwortungsbewußt zu
handeln, über den Augenblick hinaus für die Zukunft zu ſorgen und ſo
einen Fortſchritt der Geſamtheit zu ermöglichen. Der Weltſpartag, in
dieſem Sinne geſehen, gewinnt für uns Deutſche gerade in der
gegen=
wärtigen Lage eine beſondere Bedeutung, denn er iſt ein Symbol für
diejenige Kraft, die allein imſtande ſein wird, uns aus dem „finſteren
Tal” der wirtſchaftlichen Not und Abhängigkeit wieder auf eine neue
Höhe hinaufzuführen.
Weiterbericht.
Die Wetterlage liegt im Grenzbereich der ſich abflachenden Störung
über Polen und dem von Südweſten her ausgebreiteten hohen Druck.
Während im nördlichen und öſtlichen Deutſchland die Rüickſeite der
Störung unbeſtändiges, wolkiges und vielfach regneriſches Wetter
ver=
urſacht, herrſcht in unſerem Bezirk durch den hohen Druck aufheiterndes
Wetter. Die neue Islandſtörung, welche ſich mehr ſüdwärts über die
Britiſchen Inſeln ausbreitet und bereits anfängt, den hohen Druck zu
verdrängen, dürfte ſomit unter milder Weſtluftzufuhr Bewölkung und
auch Niederſchläge nach dem Feſtland bringen. Dabei ſteigen im
all=
gemeinen die Temperaturen vorerſt etwas an.
Ausſichten für Mittwoch, den 29. Oktober: Meiſt wolkig, etwas
wär=
mer, zeitweiſe Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 30. Oktober: Noch vereinzelte
Nieder=
ſchläge, Temperaturen wenig verändert, bewölkt mit Aufklaren.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feullleten, Reich mnd
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Mas Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle=
Druck und Verlag: L. C. Wiitſch — ſämtlich in Darmſtadt
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Die heutige Nummer hat 14 Geiten
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gelingt. Hat man doch nicht immer
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drin, was eine pikante Soße
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sowel Soße wie 2 Pfund Braten.
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Bratensoße
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Mittwoch, den 29. Oktober 1930
LEHH
Die Verlobung ſeiner
Schweſter Alexa Reichsfreiin
von Landsberg=Pelen mit
Herrn Arnold Freiherrn von
Biegeleben, Obeiſileutnant
im 15. (Pr.) Reiter=Regt.
gibt bekannt
Max Grafvon Landsberg=
Velen und Gemen
Schloß Wocklum
(Weſtf.)
Meine Verlobung mit
Alexa Reichsſreiin von
Landsberg=Velen, Tochter
weiland des Grafen Friedrich
von Landsberg=Velen und
Gemen und ſeiner Frau
Ge=
mahlig Sophie, geb. Gräfin
von Weſierholt und
Gyſen=
berg gebe ich bekannt.
Arnold
Freiherr von Biegeleben
Oberſtleutnant im 15. (Pr.)
Reiter=Regt.
Mänſter (Weſtf.)
im Oktober 1930.
(15816
Todes=Anzeige.
Hiermit die ſchmerzliche Mitteilung, daß meine
liebe Mutter, unſere gute Großmutter, Tante und
Schwägerin
Frau
Herr Hilbert und ſeine Ehefran geb. Reeg
in Ueberau feierten ihre
Silberne Hochzeif.
Gott gebe ihnen Geſundheit, daß ſie ihre
„Goldene” in ihrem neuen Heim feſern
(15805
fönnen.
Heute am 29. Oktober begehen die
Eheleute Fritz Groß und Frau,
geb. Kiel, das Feſt ihrer
Silbernen Hochzeit
Griesheim b. Darmſtadt
Wilhelmſtraße 30.
Für die überaus zahlreichen
Glück=
wünſche, Blumen und Geſchenke
an=
läß ich unſerer Silbernen Hochzeit
ſagen wir herzlichen Dank.
Heinrich Bender, O.=P.=Schaffner
u. Frau Marg., geb. Hoffarth.
Roßdorf, den 28 Oktober 1930.
DJurun!
Dr. Kohlſchükker
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Zuiene dei Tewe.
geb. Schmidt
heute früh 4 Uhr nach längerem Leiden im Alter
von 77 Jahren ſanft verſchieden iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Geiß.
Reinheim (Heſſen), den 28. Oktober 1930.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 30. Oktober
1930, nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe aus
ſtatt.
(IV. 15795
Statt Karten.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teilnahme für
Kranz= und Blumenſpenden beim Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen
Herrn Michael Coy
ſagen wir Allen von Herzen Dank. Auch Dank den
Schweſtern des Eliſabethenſtifts zu Darmſtadt, für die
leibevolle Pflege, ſowie dem Männer=Geſangverein
Habitzheim für die erwieſene Ehre.
Fran Emilie Coy Wwe.
und Kinder.
Habitzheim, den 29. Oktober 1930.
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Der Herr über Leben und Tod hat unſere
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ſorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter
und Tante
Grau unnd Paut
geb. Jung
nach langem, ſchwerem, mit ſeltener Tapferkeit und
Geduld getragenem Leiden aus einem
arbeits=
reichen Leben im Alter von 64 Jahren heimgeholt.
In tiefer Trauer:
Studienrat Dr. Guſtav Paul.
Darmſiadt, 28. Oitober 1930.
Die Ausſegnung findet Donnerstag 30. Oktober, 14 Uhr,
auf dem alten Friedhof an der Nd.=Ramſtädterſtr. ſiatt.
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Die Beerdigung ſindet Mittwoch
den 29. Ortober. vormittags 11 Uhr,
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[ ← ][ ][ → ]299
Mittwoch, den 29. Oktober 1930
Seite 11
Oporn Splel und Tarnen.
Tabellengeheimniſſe.
Geringer Reichszuſchuß für die
zühöareine ohne Niederlage, ebenſoviele ohne Sieg, drei
noch ohne Punktgewinn.
Seltzenoch hat ein einziger Verbandsſonntag ſo zahlreiche
erraſzſtigen gebracht wie der letzte, Oktoberſonntag. Was
ndermß ſich auch das Bild der Tabellen weſentlich anders
„ltetu½ Zum Teil haben ſich die Spitzengruppen noch klarer
Fronzuſwoben, zum Teil hat es aber auch eine Verdichtung
Hälfte der Tabellen ergeben, da einige Vereine
malsgſſchluß erlangen konnten. Was die Meiſterſchaftsfrage
langao iſt, mit Ausnahme von Main und Württemberg,
all uußrampf noch klarer zugunſten der Favoriten
entſchie=
warög während ſich andererſeits die Placierungsfrage nach
geunen Verwickelungen noch recht intereſſant geſtalten
ſchaftsfavoriten
ſind. SpVgg. Fürth.
n ſchichen, FV. Karlsruhe, FK. Pirmaſens und
Worma=
mmit beſten Chancen, dann Phönix Ludwigshafen,
rachtk omkfurt und 1. FC. Pforzheim mit guten Ausſichten,
Jend //41 ngen, VfB. Stuttgart, 1 FC. Nürnberg. Schwaben
shurgs/önix Karlsruhe, VfL. Neckarau und Kickers
Offen=
chi ringe Hoffnungen auf den Meiſtertitel in ihren
Grup=
ſrmten auf die Plätze ſind noch in auffallend
worhanden. Zunächſt ſind es einmal alle bereits
itim Vereine, dann noch VfR. Fürth und Bayern Hof,
arnberg in Nordbayern, Jahn Regensburg und 1860
Ichen /6üdbayern, Kickers Stuttgart in Württemberg,
Vil=
n urdschramberg in Baden, Waldhof, VfR. Mannheim,
ſo=
ohen und 1908 Mannheim in der Rheingruppe,
Neun=
ſen, Ig und die beiden Saarbrückener Vereine Fußballver=
und /Srfreunde an der Saar, bis auf Fechenheim faſt alle
gr.Gzujehmſeider Maingruppe, und ſchließlich Alemannia Worms,
ſſenſhy, Wiesbaden und gar Urberach in Heſſen.
terwzyAl b ſtligs kandidaten: In größter Gefahr ſind die
inge 19olſtadt, Kirchheim und Fechenheim, für die es ſo
wie ihe Rettung mehr gibt. Dann ſind noch Zuffenhauſen
VfR4 eElbronn Dillingen und VfR. Pirmaſens, SV.
Al m ſtſdt- FV. Raſtatt ſowie der FV. Würzburg ſtark
Vunktverluſt: Kein Verein. — Ohne Nieder=
Vereine: SpVgg. Fürth, Bayern München, 1. FC.
zheinn fK. Pirmaſens und Wormatia Worms — Ohne
miktendrei Vereine: Ingolſtadt, Kirchheim und Fechenheim.
ſie g: Fünf Vereine, und zwar noch VfR. Heilbronn
dmſtadt — Die meiſten Tore ſchoſſen SpVgg.
unuch intracht Frankfurt mit je 37 dann Bayern München
/6, Khstuher FV. mit 34 und 1. FC. Nürnberg mit 32. —
2FA memitn Tore erhielten: Ingolſtadt mit 47, Fechen=
Lirchheim und Saar Saarbrücken mit je 34. — Die
HeFüigſie Tore erhielten: Wormatia Worms nur 4,
Quvigshafen. VfB. Stuttgart, FK. Pirmaſens je 8,
Aſüh 1. FC. Nürnberg, Böckingen und Eintracht Frank=
9.)—Die wenigſten Tore ſchoſſen: Kirchheim 6.
heitn DSV. München je 7. FV. Würzburg und Zuffen=
In jel/Areffer.
Fußball.
S=V. 1922 Roßdorf — S.=V. Höchſt 8:0.
12, 9 Höchſtu ttie eigentlich zu dieſem Spiel gar nicht antreten und
weideusſunkte kampflos den Roßdörfern überlaſſen wollen,
dieſey ulten ſich keine Punkte ſchenken laſſen und beſtanden
ElS! Durchſſring des Spiels, worauf die Gauleitung auch in
Sirmentſchied. Das Spiel ſelbſt war mehr ein Training
FeRRoßdhörr Elf auf das Tor der Gäſte, als ein Kampfſpiel.
ſt tranl ur mit 10 Mann an und bot während des ganzen
iles mſceine ſehr ſchwache Leiſtung, mit Ausnahme des
Tor=
s, de rine noch weit höhere Niederlage ſeiner Mannſchaft
—ndery. Die Einheimiſchen brauchten ſich nie anzuſtrengen,
zum äpt zu kommen; ſie erzielten in jeder Halbzeit vier
Dah ſiel war ſehr fair und dürfte den Gäſten bewieſen
n, dauß hie Angſt vor den Roßdörfer Spielern unbegründet
„leund dſe nicht die Rowdies ſind, wie ſie ihnen geſchildert
den. m kommenden Sonntag muß Roßdorf in Ober=
Ram=
gegem 5t ortklub antreten. Ober=Ramſtadt zählt zu den
ſuſſten ſlarſchaften der Odenwaldgruppe und Roßdorf muß
eillerberſte Form ſpielen, wenn es dort einen oder gar beide
Schießſpork.
te hunf
will. Das Spiel beginnt um ½3 Uhr.
Am Diſteg wurde auf dem Slaviaplatz in Prag der
Fußball=
ſtekamſ ag — Turin ausgetragen. Prag, das mit Ausnahme
Spartc reidigers Burjer durch die komplette Slaviamannſchaft
äſentien purde, ſiegte vor 14 000 Zuſchauern dank ſeines techniſch
ren SeMs 3:0.
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Bihmpiaee 193e.
Der Olympiſche Ausſchuß des Deutſchen Reichsausſchuſſes für
Leibesübungen, der am 15. Nobember in Berlin tagen wird, ſteht vor
einer ſehr ſchweren Aufgabe. Es gilt, Mittel herbeizuſchaffen zur
Vor=
bereitung der deutſchen Olympiade=Expedition, denn die
Reichs=
regierung hat den D.R.A. bereits davon in Kenntnis geſetzt, daß
ſie für dieſe Vorbereitungen diesmal in Anbetracht
der ſchweren wirtſchaftlichen Notlage keine Mittel
bereitſtellen könne. Außerdem werde der Reichszuſchuß
für Los Angelos 1932 erheblich kleiner ausfallen
müſſen als wie 1928 nach Amſterdam.
Den Hauptanteil zur Aufbringung der notwendigen
Vorbereitungs=
mittel werden wohl die Verbände tragen müſſen. Man wird ſich alſo
ſchon jetzt mit dem Gedanken vertraut machen müſſen, daß die deutſche
Expedition nach Los Angeles ſehr klein ausfallen wird.
Süddeukſchlands erfolgreichſte Vereine.
Die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik hat im vorigen Jahre
erſtmalig die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft nach einer Liſte der 30 beſten
Leichtathleten aus dem Reich berechnet. Auch in dieſem Jahre wird von
der D.S.B. eine derartige Liſte herausgegeben; allerdings nicht mehr
mit dem offiziellen Charakter, wie im letzten Jahre. In Süddeutſchland
hat man zur Feſtſtellung der Vereins=Meiſterſchaft die Durchführung
eines Mehrkampfes beibehalten. Trotzdem, oder gerade deshalb iſt es
äußerſt aufſchlußreich, unter Anlehnung an die Beſtenliſte der D. S.B.
für Süddeutſchland eine Liſte der erfolgreichſten Vereine aufzuſtellen.
Vereinsliſte der Männer.
Bei den Männern ſind 27 der gebräuchlichſten Uebungen in Betracht
gezogen. Die Punktwertung wurde ſo durchgeführt, daß in den
ein=
zelnen Uebungen der Erſte 10 Punkte, der Zweite 9, der Dritte 8 bis
zum Zehnten 1 Punkt erhält. Insgeſamt ergeben ſich daraus 1485
Punkte, an denen 67 Vereine beteiligt ſind. Es ergibt ſich dabei folgende
Rangfolge, bei der gleichzeitig angegeben iſt, wie oft die einzelnen
Ver=
eine in der Liſte Eintragungen erzielen konnten (Erfolge bzw. Punkte):
1. Kickers Stuttgart 32, 218; 2. Eintracht Frankfurt 12, 81;
3. A. S. C. Darmſtadt: 9, 65; 4. Ulm 1894: 12, 61; 5. München 1860:
10, 59; 6. Darmſtadt 98: 7 55; 7. D. S.V. München: 11, 52; 8. VfB.
Stuttgart: 10 52: 9. 1. F. C. Nürnberg: 10, 48: 10. Jahn München:
7. 48; 11. Reichsbahn=S.V. München: 8, 40; 12. Jahn Regensburg:
5, 38; 13. Saar 05 Saarbrücken 7, 35; 14. Reichsbahn=S.V. Stuttgart:
4, 35; 15. VfL. Neckarau: 7, 33; 16. M. T. G. Mannheim: 8. 31: 17.
VfR. Heilbronn: 4, 30; 18. R. C. Pforzheim: 4, 30; 19. A. S.V.
Mün=
chen: 5 2: 2. Nürnberger S.C.: 6, 28; 21. J.G. Frankfurt: 5, 26;
22. VfL. Frankfurt: 5, 22: B. Sp.Vg. Fürth: 3, 22: 24. Phönix
Karlsruhe: 4, 18: 25. F. S.V. Mainz 05: 2, 18; 26. F.K. Pirmaſens:
3. 17: 27. S.V. Wiesbaden: 4, 16: 28. Trier 05: 3, 15: 29. S. C. 80
Frankfurt: 2, 15: 30. VfR. Mannheim; 5 Erfolge, 13 Punkte.
Bei den Frauen.
Hier ſind durch das Fehlen der vollſtändigen Liſte im 80 Meter=
Hürdenlauf die zu vergleichenden Ergebniſſe dementſprechend
einge=
ſchränkt, ſo daß insgeſamt bei 13 Uebungen 123 Eintragungen in Frage
kommen. Während bei den Männern, wie im Vorjahre, die Stuttgarter
Kickers mit großem Abſtand an der Spitze blieben, hat ſich bei den
Frauen das Verhältnis zwiſchen Eintracht Frankfurt und München 1860
zugunſten von München verſchoben. Die Rangfolge der Frauen lautet
(Erfolge bzw. Punkte):
1. München 1860: 28, 172: 2. Eintracht Frankfurt: 19, 143; 3. J. G.
Sportverein Frankfurt: 11, 60; 4. 1. F. C. Nürnberg: 10, 56; 5. Phönix
Karlsruhe: 10. 49: 6. M. T. G. Mannheim: 9, 46; 7. Ulm 94: 5, 33;
8. Nürnberger S.C.: 6, 26: 9. Poſt=S.V. München: 3, 18; 10. Jahn
München: 5, 17: 11. D. S.V. München: 4, 16: 12. P. S.V. Stuttgart:
3, 12: 13. VfR. Kirn: 2 11: 14. VfR. Mannheim: 3, 9; 15. S.C. 1880
Frankfurt: 1 Erfolg, 9 Punkte.
Vorwärts 05 Groß=Zimmern — Athl.=Club Damm 13:2.
Am Samstag hatte die Oberliga=Mannſchaft Vorwärts Groß=
Zimmern die gleiche Mannſchaft von Aſchaffenburg=Damm zum
Verbandskampf zu Gaſt. Damm ſtellte eine körperlich ſtarke
Mann=
ſchaft, welche aber zu ſehr auf Abwehr eingeſtellt war. Im
Ban=
tam ſiegte Poth, Groß=Zimm., durch Hüftſchwung über Schmidtner,
Damm, in 2 Min. Im Federgewicht ging es punktlos über die
Zeit, wobei Weiher, Gr.=Z., über Schmidt, D., für beſſere Arbeit
als Sieger erklärt wurde. Das Leichtgewicht ſah Meiſter Ohl
dauernd im Angriff bis ſchließlich in der 18. Minute Ohl über
den ſich ſtark verteidigenden Schmidtner=D. einen Schulterſieg
buchen kann. Ohl, Hch., wurde im Weltergewicht nach
abwechſeln=
dem Kampf Punktſieger über Born=D. Im Mittelgewicht ſtanden
ſich Karl Ohl, G.=Z., und Sauer, D., gegenüber; beide lieferten
einen intereſſanten Kampf, wobei ſich Ohl mehrmals unter großem
Beifall aus der Brückenlage herauswindet. Sieger: Sauer=D.
nach Punkten. Danz, Gr.=Z., kann im Halbſchwergewicht über
ſeinen Gegner Schneider=D. in der 15. Sekunde triumphieren.
Schwergewicht: Bernhardt, Gr.=3 hat den Drang nach einem
Schulterſieg, liegt ſtets im Angriff, aber Stenger=D. verſteht es,
durch ſeine. Abwehr über die Zeit zu kommen; Bernhardt wird
verdienter Sieger. — Schiedsrichter Lotz=Dieburg leitete
zufrieden=
ſtellend.
Boxen.
Rot=Weiß, VfR. Darmſtadt — 1. Aſchaffenburger Boxclub 1928.
Am kommenden Samstag, abends 8.30 Uhr, ſtehen ſich im
Mathil=
denhöhſaal die beiden Mannſchaften gegenüber. Der in D.A. S.V.=
Krei=
ſen bekannte Aſchaffenburger Boxelub ſtellt eine ſehr gute Mannſchaft,
auch Rot=Weiß tritt mit einer kampferprobten Mannſchaft in den Ring.
Es iſt Gewähr für guten Sport geboten. Der Eintrittspreis iſt
volks=
tümlich gehalten. Karten ſind ſchon jetzt im Zigarrengeſchäft Hartmann,
Grafenſtraße, Schirmhaus Reſi, Ernſt=Ludwigſtraße, und bei Rohleder,
Barkhausſtraße 12, erhältlich.
Geſchäftliches.
Vorführung im Handweben. Anläßlich des zurzeit
im Dürerhaus, Eliſabethenſtraße 25½, ſtattfindenden Webkurſes,
finden heute und morgen während der Geſchäftsſtunden im
Dürer=
haus Vorführungen im Handweben mit einfachen Apparaten ſtatt.
Der Eintritt ſteht jedermann frei, auch wird gern über die Technik
des Handwebens, praktiſche Apparate uſw. unverbindlich Auskunft
erteilt.
Heſſiſcher Schützenbund, Sitz Darmſtadt.
Zu der geſtrigen Notiz unter Schießſport erhalten wir folgende
Zuſchrift: „Der Vorſtand des Heſſiſchen Schützenbundes ſtellt feſt, daß
das von der Schützengeſellſchaft Hubertus am Sonntag,
den 2. November, geplante Schießen nichts mit der Sportregel des
Heſ=
ſiſchen Schützenbundes zu tun hat, da dieſer Verein nicht in den Bund
aufgenommen werden konnte. Um einem Irrtum vorzubeugen und
un=
liebſamen Vorkommniſſen entgegenzutreten, ſei hier an dieſer Stelle
nochmals erwähnt, daß der dem Bund angeſchloſſene Schieß=
Sport=
klub „Hubertus” mit der Schützengeſellſchaft nicht identiſch iſt.
— Gleichzeitig werden die Bundesmitglieder auf das Abſchießen des
Gaues Odenwald am 2. November in Nieder=Ramſtadt aufmerkſam
gemacht.
Rundfunf=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 29. Oktober.
10.20: Schulfunk — Auslandsdeutſchtum: Vom 600=Jahrfeſt der
deutſchen Sprachinſel Gottſchee in Südſlawien.
15.00: Stunde der Jugend.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert.
18.05: Dr. Leo Schwerin, Dr. Leo Löwenthal:
Beſucherorganiſa=
tionen der deutſchen Bühnen.
18.35: Stuttgart: Anna Blos: Eliſabeth Barret=Browning.
19.05: Mannheim: Prof. Dr. Kretſchmer: Die Züchtung der genialen
Begabung.
19.30: Zeitbericht. Actualis: Politiſcher Auftakt in Frankreich —
Tardieu in Alenscon.
20.00: Mannheim: Hugo=Wolf=Lieder.
20.30: Der Glwiſſenswurm. Gaſtſpiel der Ganghofer=Thoma=Bühne:
Volksſtück mit Geſang in 4 Akten von Ludwig Anzengruber.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch 29. Oktober.
9.00: Schulfunk. Dorfleben im Gedicht. Ein Schülerſpreaunor.
14.45: Kindertheater: „Der kleine Muck” nach Hauff (3. Teil).
15.45: Dr. Kaethe von Herwarth: Ida von Kortzfleiſch und ihr
Werk.
16.00: Karl Friebel, Heinz Monzel: Arbeitsgemeinſchaft für
Funk=
pädagogik.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Ziergeſang. Dr. Marie Louiſe Hiller, Marie Steen, Selma
Honigberger.
18.00: Staatsſekretär a. D. Prof. Dr. Auguſt Müller: Warum
wird nicht mehr gebaut?
18.3.): Prof. Dr. Reichenbach: Das phyſikaliſche Weltbild der
Gegenwart.
19.00: Dr. Joh. Günther: Deutſch für Deutſche.
19.30: Min.=Rat a. D. Falkenberg: Wirtſchaftliche oder politiſche
Intereſſenvertretung der Beamten in den Parlamenten.
20.00: Intermezzi und Capricen (Unterhaltungsmuſik).
Hanshein=
rich Dransmann mit dem Titania=Orcheſter.
20.45: Direktor Knöpfke: Sieben Jahre deutſcher Rundfunk.
21.10: Sinfonie=Konzert. Soliſtin: Sigrid Onégin (Alt).
Danach: Tanzmuſik. Fred. Bird=Tanz=Orcheſter.
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Nummer 299
Mittwoch, den 29.
Nachnt
von juodeutichen Eiſenmarkt.
Am ſüddeutſchen Eiſenmarkt ſind in der vergangenen Woche
keiner=
lei Aenderungen eingetreten. In Stab= und Formeiſen bewegten ſich
die Umſätze auf der gleichen Höhe der Vorwoche. Die Bautätigkeit iſt
nicht größer geworden und damit auch der Bedarf in Trägern und
Moniereiſen außerordentlich gering geblieben. Die Stille am Baumarkt,
die aller Vorausſicht nach auch weiter anhalten wird, da die ſtaatlichen
Zuſchüſſe gewaltig vermindert werden und außerdem der Winter vor
der Türe ſteht, iſt auch auf die Baumaſchineninduſtrie von größtem
nach=
teiligen Einfluß. Die vorhandenen Baumaſchinen genügen den
An=
ſprichen der wenigen Bauten vollkommen, ſo daß neuer Bedarf nicht
vorliegt. Auch die übrige Maſchineninduſtrie konnte infolge Mangels
an neuen Aufträgen keinen nennenswerten Bedarf an den Markt
brin=
gen. Das gilt in gleicher Weiſe für Form= und Stabeiſen ſowie Bleche
und Bandeiſen. Die Händlerkundſchaft ging aus ihrer ſtarken
Zurück=
haltung nicht heraus. Neuabſchlüſſe wurden kaum getätigt und der
Spezifikationseingang war ganz gering. Unverändert ſind die Preiſe
geblieben. Es iſt kaum anzunehmen, daß die 6prozentige
Kohlenpreis=
ermäßigung, die ab 1. Dezember für Ruhrkohlen in Kraft tritt, auf die
Eiſenpreiſe von Einfluß ſein wird. Zuvor müßte wohl eine
Lohn=
ermäßigung eintreten, die aber ſchon lange beabſichtigt war, ohne
bis=
her durchgeführt werden zu können. Eine Belebung des Marktes wird
aber durch eine eventuelle Preisermäßigung nicht eintreten, da die
angenblickliche Zurückhaltung der Abnehmer nicht auf ſpekulative
Mo=
mente zurückzuführen iſt, ſondern auf einen tatſächlich beängſtigend
klei=
nen vorliegenden Bedarf.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruchs im mitteldeutſchen
Baunkohlenbergbau. Im Arbeitszeitſtreit der Angeſtellten im engeren
mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau war vom Arbeitgeberverband, für
den Braunkohlenbergbau nach Ablehnung des Schiedsſpruches vom 29.
September 1930 durch die Angeſtelltenverbände die
Verbindkichkeits=
erklärung vom Reichsarbeitsminiſter beantragt worden. Der
Reichs=
arbeitsminiſter hat nunmehr dieſen Schiedsſpruch für verbindlich erklärt.
Danach tritt das bis zum 30. 9. 1930 in Kraft geweſene
Mehrarbeits=
abkommen für die kaufmänniſchen und techniſchen Büroangeſtellten unter
Abkürzung der bisherigen Kündigungsfriſt und mit kleinen
Abänderun=
gen wieder in Kraft.
Die Preisherabſetzung für rheiniſche Braunkohlenbriketts. (Der
Handel folgt.) Sofort bei Bekanntgabe der Brikettpreisermäßigung durch
das Rheiniſche Braunkohlenſyndikat hat der Verband Rheiniſch=
Weſt=
fäliſcher Kohlenhändler, Eſſen, ſeine 120 Ortsvereine aufgefordert,
um=
gehend eine entſprechende Senkung der Kleinverkaufspreiſe für
Braun=
kohlenbriketts vorzunehmen. Schon heute liegen beim Landesverband
zahlreiche Meldungen vor, daß die Ortsvereine dieſer Aufforderung
entſprochen haben. Der Kohlenhandel im geſamten Abſatzgebiet der
rheiniſchen Braunkohle hat ſich underzüglich der Senkung der Brikett=
Preiſe angebaßt und iſt ſogar an mehreren Plätzen, wo es die örtlichen
Verhältniſſe zuließen, über das Ausmaß der Syndikatspreisermäßigung
hinausgegangen.
Schlechte Wirtſchaftslage auf dem Holzmarkt. Vom Weſterwald wird
geſchrieben: Die ſchlechte Wirtſchaftslage auf dem Holzmarkt erſchwert
den Gemeinden den Abſatz ihres im kommenden Winter zum Einſchlag
gelangenden Nutzholzes ungemein. Die Verwaltungen ſind ſich
ange=
ſichts der für einzelne Holzgattungen beſtehenden ſehr ungünſtigen
Preiſe darüber klar, daß bei dem Einſchlag größte Vorſicht geboten iſt,
da nur Hölzer auf den Markt gebracht werden dürfen, für die auch eine
Abſatzmöglichkeit beſteht. Um eine Ueberproduktion zu vermeiden, ſoll
zunächſt verſucht werden, das Holz auf dem Stamm zu verkaufen. Tritt
im Laufe des Winters wider Erwarten eine Beſſerung der Lage auf
dem Holzmarkt nicht ein, ſo werden die Gemeinden im kommenden
Etatsjahr mit erheblichen Mindereinnahmen aus ihrem Waldbeſitz
rech=
nen müſſen.
Mannheimer Gummi, Guttaperche und Aſbeſtwerke A.=G.,
Mann=
heim. Die in der Generalverſammlung gemachten Ausführungen über
die Lage der Geſellſchaft decken ſich im weſentlichen mit dem bereits
in der Gläubigerverſammlung Geſagten. Ueber das Ausmaß der
Zu=
ſammenlegung konnten Mitteilungen noch nicht gemacht werden, da die
Verhandlungen mit den Intereſſenten noch ſchweben. Eine
Zuſammen=
legung im Verhältnis 4:1 dürfte jedoch nicht ausreichend genug ſein.
Den alten Aktionären ſoll bei der Kapitalserhöhung nach der
Zuſam=
menlegung ein Bezugsrecht gegeben werden. Die meiſten Aktionäre und
Gläubiger haben ſich für die Weiterführung des Unternehmens
aus=
geſprochen, verlangen aber, daß auch die Gläubiger und die anderen
Intereſſenten, vor allem die Stadtverwaltung, ebenfalls dazu beitragen.
Rückfluß deutſchen Kapitals aus der Schweiz. Wie die Voſſ Ztg.
aus Zürich berichtet, iſt am Schweizer Kapitalmarkt ein kräftiger
Ten=
denzumſchwung eingetreten. Auf Grund umfangreicher Verkäufe haben
die Kurſe, die eine Zeit lang im weſentlichen durch große deutſche
Privatkäufe in die Höhe getrieben worden waren, prozentweiſe
nach=
gegeben. Die 3½prozentigen Bundesobligationen, die Ende September
94½ notierten, wurden beiſpielsweiſe auf 93 zurückgeworfen. Die 4
pro=
zentige Anleihe des Kantons Bern, die vor etwa 3 Wochen mit 99,1
Prozent emitiert wurde und ihren Kurs anfänglich auf 100¼ verbeſſern
konnte, iſt jetzt bereits zu 98 Prozent erhältlich. Das Blatt
kennzeich=
net dieſe Bewegung als eine Auswirkung des Zurückfließens deutſchen
Kapitals von der Schweiz nach Deutſchland, die eine Folge der
Konſoli=
dierung des Kabinetts Brüning und der damit eingeleiteten
inner=
politiſchen Berubigung ſei.
Handelsverkehr mit Japan. Herr Generalkonſul Dr. Ohrt aus
Kobe (Japan) hält am Samstag, den 15. November, bei der
Außen=
handelsſtelle, für das Rhein=Maingebiet in Frankfurt a. M.
Sprech=
ſtunden ab über den Handelsverkehr mit Japan. Firmen, die an den
Sprechſtunden teilnehmen wollen, werden gebeten, dies der
Außenhan=
delsſtelle für das Rhein=Maingebiet, Frankfurt a. M., Börſe (
Tele=
bhon 20 361) bis zum 8. November mitzuteilen, damit eine
Ver=
teilung der Beſucher auf die zur Verfügung ſtehende Zeit ſtattfinden
kann.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 28. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Okt. 82.50 (85.50), Nov. 83.50 (84), Dez. und Jan.
83.25 (84). Febr. bis Mai 83.25 (83.75), Juni und Juli 83.25
(83.50), Aug. 83.25 (83.75), Sept. 83.25 (83.50). Tendenz:
be=
feſtigt. — Für Blei: Okt. 28 (30) Nov. 28.50 (29.75). Dez. bis
März 28.75 (29.75), April bis Juli 29 (30), Aug 29.25 (30), Sept.
29.75 (30) Tendenz: ſtetig. — Für Zink: Okt. 26.50 (28.75),
Nov. 27 (29) Dez. 28 (29.50), Jan. 29 (30) Febr. 29.50 (30.25),
März 29.75 (30.50) April 30 (31), Mai 30.25 (31.50) Juni 30.50
(31.50), Juli 31 (32), Auguſt 31 (32.50), Sept. 32 (32.50).
Ten=
denz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klam=
mern Brief.
Die Berliner Metallnotierungen vom 28. Oktober ſtellten ſich
für je 100 Kilogramm, für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 91.50 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Orignial=Hüttenaluminium 98= bis
99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM.,
Rein=
nickel 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 47—49 RM.,
Feinſilber, 1 Kilogr. fein 48.75—50.75 RM.
Viebmärkke.
Mainzer Viehmarktbericht vom 28. Oktober. Auftrieb: 5 Ochſen,
4 Bullen, 393 Kühe oder Färſen, 200 Kälber, 32 Ziegen, 1100 Schweine.
Marktverlauf: Lebhaft, in allen Gattungen geräumt. Es wurden pro
50 Kilo Lebendgewicht folgende Preiſe in RM. bezahlt: Ochſen 57—60,
43—48, Bullen 40—50, Kühe 45—50, 34—43, 25—33, 20—24, Färſen 50
bis 61, Schweine 57—60, 62—65.
Broduktenberichte.
Berliuer Produktenbericht vom 28. Oktober. Die Umſatztätigkeit
an der Produktenbörſe hielt ſich heute ſowohl im Prompt= als auch im
Lieferungsgeſchäft in engen Grenzen. Am Weizenmarkt iſt nach den
geſtrigen ſprunghaften Preisſteigerungen eine Berubigung eingetreten,
der Lieferungsmarkt eröffnete infolge von Realiſationen 1—2 Mark
niedriger. Auch für prompte Ware, für die ſich das Angebot kaum
nennenswert verſtärkt hat, lauteten die Gebote in gleichem Ausmaße
ſchwächer. Roggen, der von der geſtrigen Befeſtigung kaum profitiert
hatte, war auch heute im Preiſe wenig verändert. Der Lieferungsmarkt
eröffnete ſtetig, für prompte Ware, die gleichfalls keineswegs reichlich
offeriert wird, waren geſtrige Preiſe durchzuholen. Weizen= und
Rog=
genmehle hatten nur geringe Umſätze zu verzeichnen, die Forderungen
für Weizenmehl lauteten entgegenkommender. Hafer ruhig, aber
ziem=
lich ſtetig. Am Gerſtenmarkt iſt eine Belebung nicht zu verzeichnen.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. Oktober.
An der Börſe bildete der Kursdruck am Markte für Linoleum das
Hauptereignis. Gegenüber dem ſchwachen Schlußkurſe der Abendbörſe
gingen Deutſche Linol auf 133 zurück, ſo daß der Kursverluſt
inner=
halb zwei Tagen 25 Prozent beträgt. Man vermißt nach wie vor eine
Verwaltungserklärung, die aber bevorſtehen ſoll. Trotz der Linol=
Be=
wegung zeigte die übrige Börſe eine relativ ſtärkere
Widerſtandsfähig=
keit. Zur Zurückhaltung veranlaßte die immer noch beſtehende
Unklar=
heit über den Ausgang des Berliner Metallarbeiterſtreiks, ſowie die
ſchwächeren Auslandsbörſen. Das Geſchäft ſpielte ſich wieder
inner=
halb der Kuliſſe ab, da das Publikum weder mit Kauf= noch
Verkaufs=
aufträgen herauskam. Auch am feſtverzinslichen Markte glichen ſich die
Kauf= und Verkauforders ziemlich aus. Farbeninduſtrie eröffneten
gegenüber der ſchwächeren Schlußkurſe der Abendbö= 38 Prozent höher.
Dagegen Erdöl 34 Prozent niedriger. Kaliwerte lagen unverändert bei
ſehr ſtillem Geſchäft, Kunſtſeideaktien etwas höher auf feſtere
Aus=
landskurſe. Aku 2½. Bemberg 2 Prozent höher. Montanwerte
bröckel=
ten leicht ab, Phönix ¼. Mannesmann 1. Rheinſtahl ¼ Prozent.
Elektrowerte waren kaum verändert. Behauptet lagen A.E.G. und
Gesfürel, Licht und Kraft ½, Schuckert ¼ Prozent höher, dagegen
Siemens 34 Prozent abgeſchwächt. Schiffahrtswerte waren ſchwächer,
Hapag ½. Nordd. Lloyd 1½ Prozent niedriger. Am Markte für
Ein=
zelwerte Metallgeſellſchaft wieder 1 Prozent niedriger, da mit der
Mög=
lichkeit einer Dividendenkürzung gerechnet wird. Gut gehalten waren
Süddeutſche Zucker. Auch Reichsbankanteile, Wahß u. Freytag und
Holzmann unverändert. Am Anleihemarkt verloren Altbeſitzanleihe
0,2 Prozent, Neubeſitzanleihe gut gehalten. Im Verlaufe der Börſe
blieb das Geſchäft klein, die Kurſe widerſtandsfähig. Deutſche Linoleum
lagen eine Zeitlang bei 133 behauptet. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld
bei 4 Prozent geſucht. Monatsgeld 51/—5½ Prozent. Am
Deviſen=
markt nannte man RM. gegen Pfunde 20,3934, —Dollar 4,1985,
Lon=
don — New York 4.8582, —Paris 123,81.
Die Abendbörſe war unter Berückſichtigung des
Reportgeld=
zuſchlages kursmäßig eher etwas befeſtigt. Im Verlaufe traten weitere
Kursſteigerungen bei etwas lebhafter werdendem Geſchäft ein, da feſtere
Auslandskurſe gemeldet wurden. Metallgeſellſchaft wiederum 1
Pro=
zent ſchwächer, da mit einer Dividendenkürzung beſtimmt zu rechnen iſt.
Deutſche Linoleum=Aktien auf Nachbörſenhöhe gut gehalten. Recht feſt
lagen auf höhere holländiſche Kurſe Kunſtſeidewerte. Im Verlaufe
wurde das Geſchäft am Farbenmarkt etwas lebhafter. Krauß
Loko=
motiven ſetzten ihren Kursabbau in Reaktion auf die letzten kräftigen
Steigerungen weiter fort. Am Anleihemarkt konnte ſich kein Geſchäft
entwickeln, da keinerlei Aufträge vorlagen. Zum Schluß blieb die
Hal=
tung ausgeſprochen freundlich. Man hörte zuletzt Farben 141¾.
Berlin, 28. Oktober.
Die Börſe eröffnete heute in ziemlich widerſtandsfähiger Haltung.
Geſtern abend hatte die Schwäche der Deutſche Linoleumwerke ſtärkere
Verſtimmung ausgelöſt, und auch der heutige Vormittagsverkehr ſtand
noch unter dem Eindruck dieſer Bewegung. Zur Eröffnung lagen
in=
folge des heutigen Liquidationstages neue Orders nicht vor, doch kam
auch nur wenig Prämienware heraus, ſo daß die Umſätze recht gering
waren. Beſondere Anregungen fehlten, nur die geſtrige Muſſolini=
Rede, in der auch das Reviſionsproblem der Friedensverträge
ange=
ſchnitten wurde, fand ſtärkere Beachtung. Da die Auslandsbörſen
widerſtandsfähige Meldungen brachten, konnte ſich die Börſe von den
Vorgängen am Linoleummarkt frei machen. Deutſche Linoleum lagen
nach anfänglicher Minus=Minus Notiz mit 134 Prozent ſehr ſchwach,
im übrigen war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich, im großen
und ganzen war das geſtrige Niveau relativ gehakten. Im Verlaufe
blieb die Tendenz uneinheitlich, vereinzelt ſetzten ſich kleine Beſſerungen
durch. Kunſtſeidenwerte blieben von Amſterdam aus gefragt, außerdem
wollte man von günſtigeren Abſchlußziffern wiſſen. Auch in einigen
Elektrowerten beſtand etwas Nachfrage. Später gaben die Kurſe bei
nachlaſſendem Geſchäft faſt allgemein bis etwas unter Anfang nach.
Anleihen ruhig. Altbeſitz ¼ Prozent ſchwächer. Von Ausländern
Bos=
nier etwas nachgebend, Pfandbriefe neigten bei ganz minimalen
Um=
ſätzen teilweiſe etwas zur Schwäche.
Zinshilfe für Oſtpreußen.
Bekanntlich ſchweben ſeit längerer Zeit auf Betreiben
bank Verhandlungen mit den Kreditinſtituten, die darauf oe
Oſtpreußen Zinserleichterungen zu ſchaffen. Dieſe Verhanktu
jetzt zum Abſchluß gekommen. Durch das Abkommen, das rnd
Verbänden der Sparkaſſen, Genoſſenſchaften und der Banker:
net werden muß, ſollen dieſe verpflichtet werden, gewiſſe
Zi/=
zu überſchreiten. Das Abkommen muß bis zum 1. Deze—
zeichnet ſein und ſoll dann ſofort in Kraft treten. Man kann
Ergebnis der bisher gepflogenen Beſprechungen erwarten,
ſtimmung der beteiligten Verbände gegeben wird. Das
Abs=
in erſter Linie dazu dienen, Auswüchſe hinſichtlich der Z8.
Zinsbedingungen zu beſeitigen und zu verhindern.
Rieſenfuſion im engliſchen Bergbag
Den Blättern zufolge ſprach ſich geſtern eine Verſarm
Bergtverksbeſitzern in Lancaſhire und Cheſhire mit übe=
Mehrheit für völlige Verſchmelzung der Kohlenbergwerke in
Grafſchaften in einer einzigen Unternehmung aus. Ein Ausi
ernannt, um die Einzelheiten zu erörtern. Nach dem Zuſſſ.
würde die neue Unternehmung die größte Kohlenbergwe
mung von Großbritannien ſein. Sie würde über ein Kapoy
nähernd 12½ Millionen Pfund Sterling verfügen und etnr
ben mit 15 000 Bergleuten und einer jährlichen Kohlenerx;
18 Millionen Tonnen in ihrem Beſitz haben.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Aktienin u
— 100) ſtellt ſich für die Woche vom 20. bis 25. Oktober in
gegenüber 93,9 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe 2Z,
Schwerinduſtrie auf 94,0 (90,8), Gruppe verarbeitende Indutr.
(82,2) und Gruppe Handel und Verkehr auf 119,8 (116,8).
Nach den jetzt im Reichsanzeiger veröffentlichten Schä
Statiſtiſchen Reichsamtes per Mitte September hat die deut.
ernte im Jahre 1930 eine Erntefläche von 13 074 Hektar
Hektar im Vorjahr umfaßt. Der Ernteertrag wird bei en
ſchnittlichen Hektarertrag von 8,5 Dz. (im Vorjahre 9 Dz./
(136 415) Dz. geſchätzt.
Die Einſchränkung des Verbrauchs hatte 1929/30 bei Trag
wein eine Produktionsverminderung von 23,5 Prozent undd)
ſchaumwein eine ſolche um 5,8 Prozent zur Folge. An dern
waren 1929/30 insgeſamt 214 (im Vorjahre 211) Betriebe I:
Der Reichswirtſchaftsrat hat feſtgeſtellt, daß die Preisb=äu
des Hauptvereins Deutſcher Tapetenhändler in Frankfurt in 1
mit dem Preisſchutz durch den Verband Deutſcher Tapeteit:
Berlin, zu volkswirtſchaftlich nicht gerechtfertigten Verbro=4
geführt haben. Infolgedeſſen hat das Reichswirtſchaftsmini/ 7y
Preisbindungen für nichtig erklärt und die diesbezügliche:
bedingungen für künftig verboten.
Die Generalverſammlung der Samſon Apparatebau A I
furt a. M., beſchloß, aus dem nach 25900 (44 696) RM. Abd,
ſich ergebenden Reingewinn von 45 000 (109 982) RM. eines
zierte Dividende von 8 (18) Prozent auf 400 000 RM. Akti
verteilen. Der Vorjahresumſatz ſei 1929/30 zwar erreicht wor)
ſeien die Preiſe ſehr gedrückt und zuletzt nicht mehr ausk:
weſen.
Infolge der Erhöhung des Weizenzolles von 18,50 auf f.
Doppelzentner haben die ſüddeutſchen Mühlen den Konven
für Weizenmehl um 1 RM. per 100 Kilo erhöht. Weizenmru
koſtet jetzt 40,50 RM. (letzte Preisveränderung am 24. 10. :
die Sondermahlung 39,50 RM. einſchl. neuem Zoll.
Wie Journée Induſtrielle aus Luxemburg meldet, ſollg!
mehr alle Ländergruppen des Stahlkartells den in Paris
gefaßten Beſchlüſſen angeſchloſſen haben. Das Stahlkartell !
bis Ende 1930 verlängert und die Produktion auf Grund di
Vorſchläge um 25 Prozent, berechnet nach der Oktoberprodt
herabgeſetzt.
Poſtan
Mr FMNan
Aiemat
Fir vor
IaVe
F dm be
und g
Berliner Kursbericht
vom 28. Oliober 1930
Oeviſenmr
vom 28. Oktokln
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfich
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenn
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdö
132.50
55.75
114.25
114.—
76.75
77.125
120.875
57.125
67.75
136.—
37.—
129.25
114.—
R
Elektr. Lieferung
J. G. Farbe:
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppe
116.—
139.75
89.—
125.—
89.—
80.125
80.—
193.—
69.50
80.75
73.—
35.—
60.125
76.375
ARr6
Polyphonwert
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal=
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfe:
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werte
150.—
49.—
267.—
16.25
97.—
68.75
194.—
70.—
47.25
Helſingfor=
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Hollant
Lslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yort
Belgien .
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schillingl
00 Tſch.Kr.
100 Pengo
00 Kronen
1100 Kronen
100 Kronen
4-Stg.
1 Pap. Peſol
Dollar
100 Belgo
10 Lire (21.95
00 Francs
Geld
10.55
59.115
12.436
73.39
100 Leva 3.039/ 3.045
100 Gulden /168.931 169.271
112.16/112.3e
112.18
12.51
20.373
1.419/ 1.42
„1935
18.46
5.452
Brief,
10.57
59.225
12.456
73.53
1124
112.7:
20.413
4.201
58.58
21.99
16.4321
Schweiz
Danzig
Japan
Rio de Janetrol1 Milreis
Jugoſlawien /100 Dinar
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Jsland
Tallinn Eſtl.)100 eſtl. Ar.
Rigo
Währung g
1100 Frankenr!
Spanier 100 Peſetas 79
100 Guden
1 Yen
Portugal 100 Eseudos ail
100 Drachm..7
11 türt. 4
1 ägypt. 4
11 canad. Doll.17
Uruguag 1 Goldpeio
100 eſtl. Ar.
100 Lats 1 9
lonmloant, Kouiranongefeafcaft
Frankfurter Kursbericht vom 28. Okiober 1930.
7% DtſchReichsan!
6%
6% Baden....."
8% Bayern ....."
6%
.
8% Heſſen v. 2‟
v. 2c
62 Preuß. Staat.
8½ Sachſen .. .. ..
6% Sachſen...
72 Thüringen
Diſdhie. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +:/.
Ab=
löſungsanl. . . . .
Diſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
8% Baden=Baden.
6‟ Berlin .......
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
79 Tresden ..
3% Frankfurt a. M.
Schätze. . . v. 29
70 Frankfurtv. 2
6‟
v. 26
—
8% Maiz.... . . .
8½ Mannheim v. 26
K.
v. 27
8% München
82 Nürnberg
8½ Aiesbaden
F Oeſſ. Landesbl.
Goldpfbr. . . . .
Goldpfbr
Goldoblig
12% Hbeſ. 20s.
Hyp.=Bf.-Liauid.
4‟/.% „Kom.-Obl
8½ Preuß. Lds
pfbr.=Anſt. G. Pf
Goldobl=
2.5
83.5
85.5
78
95.25
82
72.5
89.25
72.5
97
92.5
93.5
82.5
75.5
30 Landeskomm.-
Bk. Girozentr. fü
Heſſen .Goldobl.
8%Kaſſeler Land.,
redit Goldpfbr..
80
38 Naſſ. Landesbl.
6%
4½% Lic. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser.
* Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
2
4½%„Liqu.=Pfbr
8% Frkf. Hyp.=Bk.
7%
4½% — Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
4½% „La. Pfrb.
8% Mein. Hyp.=Bt
4½% „Lig. Pfbr..
8% Pfälz. Hyp.=Bk.)
4½% — Lia. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bant
4½%-Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Ban:
4½% Lig. Pfbr
8% Rhein. Hyp. Bf.
4½% -Lia. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit.. . .
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban
4½2% Lig. Bfbr.
* Württ. Hyp.=B
2 Daimler=Benz! 65.5
98
96
96
83.75
100
93.5
83.7
100
92.75
85.75
99
94.5
87
100
86
Rré
29.5
83.75
100
92.5
85
98
98
93‟,
85.5
98
a Le
8% Klbchner=Werte
7% Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. &o.
7% Ver. Stahlwerle
8% BoigtckHäffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
5%
L.Inveſt.
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4% Türk. Admm.
4% „ 1. Bagdad
407
Zollanl.
4½% Ungar 1913
4½9
1914
12e
Goldr.
49
1910
Altien
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. B.........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtof
Bembere J. P. ..
Vergm. El.=Werke
BrownBeverick Cie
Buderus Eiſen.
Cemen Heidelbere
Karlſtadt
J. E. Chemie, Baſell
Chem. Werle Albert
Chade .........
Contir Gummiw.
Linoleum
Daumler=Benz AG.
Dt. Atl. Telegr
Erdöl.
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt .
97
92.5
81.25
80
R7
120.75
90
172.5
33.5
99
65.75
Dt. Linoleumwerke
Eiſenhandel. ..
Dyckerhoffu. Widm.
Eichbaum=Werger.
Eleitr. Lieſerg.=Gef.
Licht u. Kraftl
Eſchw. Bergwert..
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnere
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frift Gas.
Hof
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Gef. f.elettr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.!
Hafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh
Harpener Bergbau
Henninger. Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann Phil
Ilie Bergb. Stamn
Genüſſe
Junghan=
Kall Chemie.
Aſchersleben .
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. ..
Klein. Schanzlin".
Klöcknerwerie
Lahmener & Co
Laurahütte .. . .
Lech. Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
132
116
124
215
91
180
93
351
12.75
Mu
Mainzer Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallge). Frankf.
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedarf
Phönir Bergban
87
Reiiger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen
Elettr. Stamm.
Metallwaren
Stahlwerte.
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerie
Sachtleben u. G...
Salzdetfurth Kalt
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Binv.
Schramm, Lackfabr
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleftr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halefe
Südd. Immobilien
Zucker=A. G..
Svenslo Tändſtiasl
Teilus Bergban.."
Thür. Liefer.=Gef.
Tietz Leonhard ..
Tucher=Brauere:
Unterfranter
Beithwerte
Ver. f. Chem. Ind.
Stahlwerke ..
Strohſtoffabr.
Ultramarin . . ."
Vogtländ. Maſchin.
Boigt & Haeffner.
93
49.5
136
V6
210
193
66
106
133
12411.
n8eI.
29.5
118
Miadet
Wegelin Außiakl
Weſteregeln Kao=
Zellſtoff=Bereinm
Waldhof.. .
Memel
Alig. Di. Crebuar
Badiſche Bal!
Bk. f. Brauindulis=
BarmerBanlvene
Bayer. Hyp. v.2
Berl Sandelkey
Eypotheils
Comm. u. Priven
Darmfl. u. Nt. B.
Dt. Ban lund 2x.
Dr. Eft. u. Bedhsd
Dresdener bw v.
Fransf. Bat.
Hyp.=Ban
Pfdbr.=Bl.
Mem. önp. Bon u
Lſt. Creditanſo c
Pfälz. Ohp. Bax R
Reichsbanf=Ant. 1
Rhein Oyp=Bun
Südp. Bob. r.1.)
Wiener Banbern?”
Württh AoinlePt
A.0 f.Feiene!
Allg. Lokalb Prefſe
79 9. Reick. 6)
Hapag.
Nordd. Dlond.."
Südd Gienden
20
Aluanz. 2 Enn,
Berſichenme
Berein.
Frankonakückr.2
Mannt Per!*
Otavi Wines
Ktnn 6
(Nachdruck verboten.)
ſurge Herr, der bis jetzt ſchweigend der Entwicklung des
1 elauſcht hatte, griff ein.
wiſſen Sie das alles?”
ſſiche mich im Büro der Waffenfabriken erkundigt. Ein
Tens des Grafen liegt nicht vor. Allerdings hat er
em al, vor einem Jahr, bei Schneider Maſchinen durch
inſ en abgenommen.”
uage Herr hatte aufmerkſam zugehört.
t men Sie zu dem Brief mit der Aufſtellung?”
fy einen reinen Zufall. Als ich nämlich auf die Poſt
or mir ein Mann, den ich zwar ſchon häufiger
ge=
iir aber nicht bekannt war. Kaum ſchaute ich ihn
e und ohne mir etwas dabei zu denken über die
uus er blitzſchnell ausriß. Ich konnte ihn nicht
ein=
ſu wen Brief hat er zwiſchen den Flügeltüren bei ſeiner
rſtützn Flucht verloren.”
hr as weiter?”
hanidere wiſſen Sie bereits.”
Eher: Sie einen Augenblick Platz!”
hish um das wachſende Erſtaunen ſeines Chefs zu
küm=
ſum, der junge Mann den Hörer des Telephons zur
ſraße da? — Verbinden Sie mich auf Leitung zwei
deini jegsminiſterium! — Hallol Hier Archives ſecretes
Sie, Fleury! — ſagen Sie mal, Fleury, was haben
in ſol tzten Zeit bei Schneider beſtellt? — — ah — danke!”
Erſitt Poſten für Poſten auf der Aufſtellung angeſtrichen
geſſty, daß dieſe an Vollſtändigkeit nichts zu wünſchen
ig Ii0 Alles ſtimmte in den Zahlen genau überein,
wenn=
ch Eohſcszeichnungen andere waren. Das tat jedoch nichts
deruſtiweckung, daß hier Werkſpionage zugunſten eines
AAi0 iſcht 2-deligen und dadurch im Intereſſe einer fremden
cht ugpchen war. Denn wer könnte ſonſt ſo neugierig ſein,
otzwiſſiſt wieviele Langrohre und deren verſchiedene Kaliber
ſw dier ſar inewerkſtätten nach Breſt, oder Weſt, wie es hier
gafſient wurden.
Wice f iniert und doch einfach die Sache aufgezogen war!
efbory SStempel und Unterſchriften genau Schneider,
Um=
it mal. Das erleichterte dem Spitzel, den Brief zur
zufige. Denn, da die großen Waffenfabriken in Creuſot
eig / PPoſtanſtalt hatten, mußte es auffallen, wenn ein
elnach iEef an der Hauptpoſt aufgeliefert wurde.
0 Schickte befriedigt mit dem Kopfe.
„590 Sie keinen Anhaltspunkt, wer der Agent in Ereuſot
„Na/l Niemand kannte ihn näher. Er war nicht vom
und hr wortkarg. Man hielt ihn auf der Poſt für einen
eſteltlt wes Grafen."
„So/ dam veranlaſſen Sie die ſofortige Verhaftung des
mnieud
Seiſtſhund ging über das Knopfbrett einer Klingelanlage.
ſchiete Beamten des Fahndungsdienſtes erſchienen und
Neugrrs ſch ſteil.
„Ge9 Sie mit dem Herrn da und unterſuchen Sie die
ynuntguß das genaueſte. Wir haben wieder einen!“
und ls, die Beamten hinausfuhren, ihre Pflicht zu tun,
7 eüt9-Zug in raſendem Tempo den Alpen entgegen.
mtichzeri Cief zu den Grenzſtationen ein Telegramm, das
uus Pelunimbeſchreibung des flüchtigen Agenten enthielt.
Demnh gelang es dieſem, mit bewundernswerter
Frech=
deu snähern mit den Argusaugen ein Schnippchen zu
agen fi hat ſeine Haut glücklich gerettet.
VII. Kapitel.
Die Spätnachmittagsſonne ſchien auf den Boulevard de
Strasbourg. Ihre matten Flammen warfen Strahlenkatarakte,
brachen ſich in Politurornamenten und zuckten in Refleren auf
der Ledertapete eines ſtillen Zimmers. Bläuliche Rauchkringel
IV 4160
Die Ernährungs
wiſenſchaft lchrt:
Zwei Taſſen
FaferHadffrelten
ſind nahrhaſter als
drei Eie!
Daher ſagt
man mit Recht: wer
Mietkaufrenter
kinkt, der-ißt!
TDieſe Mäſchung: halb Mch,
halb racht ſtarker Kathreiner
wird jetzt von mſeren Anten
vidl empfohlen!
einer Zigarre ſtanden ſekundenlang träge, wurden dünner und
dünner und verſchwanden im Nichts. Kein Laut ſonſt, der
die Stille ſtörte, als der ruheloſe Pendel einer Barockuhr und
das feine Kniſtern der Diwanfedern, wenn die gepflegte Hand
des Conte de Aranda die Seiten ſeines Buches wendete.
Draußen riß iemand die Schelle Der Diener meldete einen
irbeliebigen Herrn. Der Graf, der die Stimme bereits kannte,
ließ bitten.
„Was gibts?”
„Piequard iſt entdeckt!“
Der Graf legte langſam das Buch aus der Hand und ſaß
ſteil auf dem Diwan.
„Wie iſt das gekommen?”
Der andere zog ohne Umſtände einen Stuhl näher und
erzählte den Vorfall.
Eine kurze Beratung folgte.
— vorläufig beſteht nach Darſtellung des Piequard
noch keine Gefahr. Der Brief war ja da. Ich habe ihn geleſen
und eigenhändig verbrannt. Der Agent iſt nach der Schweiz
unterwegs. Aber trotzdem iſt Vorſicht geboten. Man weiß
ja immer noch nicht mit Sicherheit, ob nicht doch der Poliziſt
die Adreſſe geleſen und behalten hat.”
„Die Briefe ſind alle vernichtet bis auf jene wirkliche
Be=
ſtellung, die ich durch Piequard ſeinerzeit für meine fingierte
Hazienda gemacht habe und die durch die unſeren in San
Sebaſtian abgenommen und weiter veräußert wurde.”
„Ich weiß.”
„Andere Sachen habe ich nicht mehr im Haus.”
Der andere, es war der Fremde vom Montmartre, ein gut
bezahlter deutſcher Spitzel in Paris, erhob ſich, um ſich zu
ver=
abſchieden.
„Alſo ſind wir einig?”
„Ja, — und für den Fall, daß mir etwas zuſtoßen ſollte,
ſagen Sie Herrn Didiot rechtzeitig Beſcheid, wenn er hier
an=
kommt!”
„Wird gemacht. Auf Wiederſehen!"
„Auf Wiederſehen!”
Es kam etwas zögernd von den Lippen des Grafen, der
niemand anders war, als Otto Zimmermann, von dem man
munkelte, er ſei ein deutſcher Prinz.
Kaum war der Fremde wieder gegangen, da ſchritt Otto
Zimmermann unruhig über den dämpfenden Perſer. Er war
ſehr erregt und rieb ſich die Hände, als fröſtele ihn. Jetzt, da
die Gefahr einer Verhaftung in unmittelbare Nähe gerückt war,
wurde ihm doch ein wenig ungemütlich. Nerven behalten, ſagte
er ſich ein übers andere Mal. Aber, als er ſich ſeine Zigarre
wieder anzunden wollte, zitterte die Flamme ſo ſehr, daß ſie
erloſch. So konnte es nicht weiter gehen. Er ſetzte ſich auf
den Diwan und zwang ſich gewaltſam zur Ruhe.
In ſachlicher Folge ließ er noch einmal die Ereigniſſe der
letzten Stunde an ſich vorüberziehen, und er kam zu dem Schluß,
daß es gar nicht ſo ſchlimm war, wie es ausſah. Wenn man
Piequard nicht anhalten würde, war jede Sorge vorläufig
grundlos.
Er begann zu trällern und griff wieder zu ſeinem Buch.
Plötzlich zog er, mitten im Leſen inne haltend, die Brauen
zufammen.
„Donnerwetter, das hätte ich beinahe vergeſſen!” Renee —
die liebe kleine Renee —.
Haſtig riß er Schreibzeug aus der Schublade.
Liebe, gnädige Frau!
Leider muß ich Ihnen die ſchmerzliche Mitteilung
machen, daß ich infolge unvorhergeſehener Familienereigniſſe
auf längere Dauer in die Heimat abreiſen mußte. Wenn
Sie dieſe Zeilen erhalten, bin ich bereits unterwegs.
Bei meiner Rückunft werde ich Ihnen Nachricht geben.
Ich hoffe, daß Sie mir während meiner Abweſenheit das
Andenken bewahren, daß ich Ihnen, liebe, gnädige Frau,
widmen werde als ſtets Ihr.
de Aranda.
(Fortſetzung folgt.)
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