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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 281
Samstag, den 11. Oktober 1930.
193. Jahrgang
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Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Der Kanzler warnt.
Entſcheidung der Deutſchen Volksparkei erſt am Monkag. — Ein Ausſchuß zu Verhandlungen mit den
Koalikionsparkeien eingeſett.
Der Reichsbankpräfidenk mahnk
Zue Bernänft.
Berlin, 10. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Fraktionsſitzung der Deutſchen Volkspartei, die, wie man
ir politiſchen Kreiſen angenommen hatte, ſehr leicht zu einem
einſten Konflikt mit dem Kabinett hätte führen können, iſt am
greitag in ſpäter Abendſtunde nach ſechsſtündigerDauer
ſergebnislos abgebrochen worden. Die Entſcheidung
wurde auf Montag nachmittag vertagt. In den
Mittagsſtunden iſt Herr Scholz beim Reichskanzler
ge=
weſen und hat ihm die Bedenken, die in der Volkspartei zum
Re=
ſgierungsprogramm aufgetaucht ſind, eingehend auseinandergeſetzt.
Dr. Brüning hat dieſe Bedenken zu zerſtreuen verſucht, hat
ſatzer doch dann zum Schluß mit aller Schärfe feſtgeſtellt,
drß das Kabinett in demſelben Augenblick dem
Reichspräſidenten ſeine Geſamtdemiſſion
über=
eichen würde, woeine der hinter der Regierung
ſtehenden Fraktionen ihr Verhältnis zum
Ka=
nett verändere.
In der Fraktion ſind denn auch ſehr ſtarke Bedenken geltend
fernacht worden, die Verantwortung für eine ſolche Konſequenz zu
ihernehmen. Reichsbankpräſident Dr. Luther hat Herrn Scholz
ſartei auf das ſchwerſte gefährdet würden. Dieſe
Vor=
tcklungen ſind bei der Mehrheit der Fraktion nicht ohne Eindruck
lieben. Schließlich wurde der Beſchluß gefaßt, zunächſt einen
lusſchuß einzuſetzen, der Vorſchläge zur
Ausgeſtal=
ng des Regierungsprogrammes machen,
gleich=
eſtig aber auch Fühlung mit den anderen
Regie=
ngspaxteien nehmen ſoll. Parteioffiziös wird
mit=
ſeleilt, daß ein Antrag auf Abberufung des Reichs=
Hßenminiſters Dr. Curtius der Fraktion nicht
vorge=
eten habe. Das iſt richtig. Ein ſolcher Antrag wäre auch nur die
fokge eines Beſchluſſes geweſen, der die Beziehungen der
Frak=
ſonn zum Kabinett auf eine andere Grundlage geſtellt hätte.
So=
dert iſt es aber gar nicht gekommen.
Es wäre falſch, aus der zunächſt abwartenden Haltung der
ſolkspartei Schlüſſe auf eine etwaige Stabiliſierung des
Kabi=
eſtes zu ziehen. Die Volkskonſervativen ſcheinen zwar
etr doch entſchloſſen zu ſein, unter allen Umſtänden dem
Ka=
inett die Treue zu halten. Wieweit das aber beim
fandbund und bei der Wirtſchaftspartei der Fall iſt,
hrüber gehen die Meinungen ſtark auseinander. Die Volkspartei
il jetzt offenbar gerade mit dieſen beiden Gruppen Fühlung
ehmnen und ſondieren, welche Politik ſie bei den
Mißtrauens=
bten einzuſchlagen gedenken. Wenn man ſich vergegenwärtigt,
16 die Wirtſchaftspartei einen Antrag auf ſofortige Reviſion des
ſonngplanes geſtellt hat, daß jetzt von der Fraktion des
Land=
dEes ein ähnlicher Antrag eingegangen iſt, daß das Landvolk
ſrüber hinaus noch Forcierung der Abristungsverhandlungen
tlangt, dann ergibt ſich leider daraus, daß innerhalb der
Re=
ſetungsparteien von einer einheitlichen Willensbildung noch nicht
trochen werden kann.
inne Jungdeutſchen verlaſſen die Reichskagsfraktion.
Die ſechs der Volksnationalen Reichsvereinigung
angehö=
nden Reichstagsabgeordneten haben an den Vorſitzenden der
raktion der Deutſchen Staatspartei einen Brief gerichtet, in
es heißt: Nachdem vom Reichsaktionsausſchuß der Antrag
Volksnationalen, die Partei auf föderativer Grundlage und
it die Reichstagsfraktion zu erhalten, abgelehnt worden iſt,
nachdem Herr Miniſter Dr. Hoepker=Aſchoff in einer
Preſſe=
ſerenz erklärt hat, daß der Jungdeutſche Orden durch ſeine
ſwirkung an der Staatspartei ſich nur mit Hilfe der
demo=
ſchen Organiſationen größeren Einfluß und größere Macht
Ge verſchaffen wollen, ſehen wir uns zu unſerem Bedauern
hotigt, unſeren Austritt aus der Fraktion der Staatspartei
zumelden. Ein Teilnahme an der Fraktionsſitzung am
Mon=
dürfte ſich unter dieſen Umſtänden erübrigen, und wir
em, von einer Einladung Abſtand zu nehmen.
Nach unſeren Informationen gehen die Beſprechungen
uegſtens zwiſchen den Abgeordneten Baltruſch und
„eerldo lph von den Chriſtlichen Gewerkſchaften mit den Chriſt=
Mationalen günſtig weiter und es ſieht ſo aus, als ob dieſe
den ſich der Fraktionsgemeinſchaft zwiſchen Chriſtlich=
Aa
ionalen und Volkskonſervativen anſchließen werden.
mit den verbleibenden 4 jungdeutſchen Abgeordneten
ge=
ebt, die angeblich eine beſondere Gruppe bleiben wollen, kann
abwarten.
*hinanzminiſter Hoepker=Aſchoff und Abgeordneter Oskar
der haben, den Blättern zufolge, an die Organiſationen der
1spartei und der Deutſchen Demokratiſchen Partei ein
Oſchreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt:
Es ſtellte ſich bald heraus, daß die volksnationale Gruppe
Erweiterung der Staatspartei gar nicht wollte. Dies war
Eſte Irrtum. In der Sitzung des Hauptaktionsausſchuſſes, die
Interhaltung zwiſchen Dr. Hoepker=Aſchoff und Dr. Scholz
Aasging, wurde von der volknationalen Gruppe die
Forde=
aufgeſtellt, jeden Verſuch einer Verbindung mit Kräften
Deutſchen Volkspartei aufzugeben. Miniſter Hoepker=Aſchoff
he mit aller Deutlichkeit erklären, daß er ſich keine Vorſchrif=
Ir dieſe Verhandlung machen laſſe, ſondern ſich volle Hand=
WSfreiheit vorbehalte. Auch nach der Wahl wurde im Haupt=
M2ausſchuß von der volksnationalen Gruppe mit Nachdruck
Dert, daß irgendwelche Verhandlungen mit der Deutſchen
*Partei nicht aufgenommen werden würden.”
Schiedsſpruch
im Berliner Mekallarbeikerkonflikk.
8 Prozenk Lohnkürzung und enkſprechende
Aenderung der Akkordſäke.
Berlin, 10. Oktober.
In dem Lohnſtreit der Berliner Metallinduſtrie hat die
Schlichterkammer unter Vorſitz des Vortragenden Rates Dr.
Völkers heute abend 10 Uhr folgenden Schiedsſpruch gefällt:
1. die bisberigen Tarifmindeſtlöhne der Arbeiter über
18 Jahre werden in allen Lohnklaſſen um 8 Prozent, für
jugendliche Arbeiter unter 18 Jahren und die
Arbeiterinnen um 6 Prozent gekürzt. Die
Akkordberechnungsgrundlagen ändern ſich im
gleichen Ausmaß.
2. Dieſe Regelung trit mit Wirkung vom 3. November 1930
in Kraft und läuft bis Xuf weiteres. Sie iſt mit monatlicher
Friſt kündbar erſtmalig zum Schluß der Lohnwoche, in die der
30. Juli 1931 fällt.
Den Parteien wird von der Schlichterkammer empfohlen, zu
prüfen, ob und in welchem Umfange durch Kürzung der
Arbeitszeit Wiedereinſtellung von
Arbeits=
loſen bewirkt werden kann. Soweit der bisherige Beſtand
an Arbeitskräften nicht aufrecht erhalten werden kann, wird den
Arbeitgebern empfohlen, durch Arbeitsſtreckung
Ent=
laſſungen größeren Umfanges, zu vermeiden.
Friſt zur Erklärung über den Schiedsſpruch iſt den Parteien bis
zum 18. Oktober 1930 geſetzt.
Bei der Verkündung des Schiedsſpruches führte der
Vor=
ſitzende Vortragender Rat Dr. Völkers folgendes zur
Begrün=
dung aus: Die Schlichterkammer iſt überzeugt, daß eine
Lohn=
ſenkung erforderlich iſt, um die Geſtehungskoſten
der Wirtſchaft zuſenken und damit der immer mehr um
ſich greifenden Arbeitsloſigkeit zu ſteuern. Es iſt
ſozialpolitiſch richtiger, die Löhne, die in Zeiten
eines guten Ganges der Geſchäfte feſtgeſetzt
ſind, zu ſenken, als durch Feſthalten an dem
bis=
herigen Lohnniveau die Kriſis zu verſchärfen
und weitere Arbeitskräfte der
Arbeitsloſig=
keit anheimfallen zu laſſen. Beim Ausmaß des
Lohnabbaues konnte dem Antrag der Arbeitgeber nicht
entſprochen werden, weil ſich der Lohnabbau in
ſozialpolitiſch erträglichen Grenzen halten
muß. Die Frage der Arbeitszeitverkürzung iſt von der
Schlich=
terkammer eingehend geprüft worden. Die Schlichterkammer
mußte ſich inſoweit auf eine Empfehlung an die Parteien
be=
ſchränken, weil die Arbeitszeitbeſtimmungen
zur=
zeit ungekündigt weiterlaufen.
Berlin, 10. Oktober.
Wie wir erfahren, wird als Folge der Kürzung der
Be=
amtenbezüge auch eine Minderung der Dienſtbezüge der unter
den Angeſtelltentarifvertrag fallenden Reichsangeſtellten erfolgen.
In dem bezüglichen Erlaß des Reichsfinanzminiſters vom 4.
Oktober an die Reichsbehörden wird zur friſtgerechten
Kündi=
gung der laufenden Einzelverträge ſämtlicher bei der
Reichsver=
waltung beſchäftigten Angeſtellten aufgefordert. Dieſe
vorſorg=
liche Kündigung, die zum 31. März 1931 erfolgen ſolle, bezweckt
den Abſchluß neuer Einzelverträge, die eine Kürzung der
Dienſt=
bezüge mit Ausnahme der Kinderzuſchläge um 6 Prozent
vor=
ſehen. Die geplante Maßnahme wird auch gegenüber den an
der Reichsgrenze beſchäftigten Angeſtellten, auch wenn ihr
dienſt=
licher Wohnſitz im Auslande liegt, ſowie gegenüber allen
ſon=
ſtigen im Auslande beſchäftigten Angeſtellten durchgeführt
wer=
den. Von der geplanten Kürzung der Dienſtbezüge werden
un=
mittelbar betroffen 30 000 Reichsangeſtellten; die der Reichsbahn
und der Reichspoſt ſind in dieſe Zahlen nicht eingerechnet. Im
Fall, daß Länder und Gemeinden ſich dem Vorgehen kes Reichs
anſchließen, werden 300 000 Perſonen derſelben Kürzung ihres
Einkommens unterworfen, die für Beamten vorgeſehen iſt.
Von den Angeſtelltenverbänden iſt wegen dieſes
Vorgehens ein Proteſtſchritt beim Reichsarbeitsminiſterium
erfolgt.
Die deutſchen Skädke zum Regierungsprogramm.
Vom deutſchen Städtetag wird u. a. mitgeteilt: Der engere
Vorſtand des deutſchen Städtetages hat ſich mit dem Finanz= und
Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung beſchäftigt. Die
Städte ſind bereit, an der Durchführung der notwendigen
Reformen mitzuarbeiten. Sie haben ihrerſeits aus eigener
Initiative ſchon eine weitgehende Abdroſſelung laufender
Aus=
gaben eingeleitet und auch durch die Einrichtung der
Kreditzu=
ſchüſſe ſichergeſtellt. Alle ihre Bemühungen, zu einer Senkung der
Ausgaben zu kommen, ſind durch die Entwicklung der
Wohlfahrts=
laſten vergeblich geblieben. Ihre dringendſte Sorge iſt daher, daß
in dem Finanzprogramm der Reichsregierung eine ſofortige
wirkſame Hilfe für die untragbar gewachſenen
Laſten der Wohlfahrtserwerbsloſen fehlt. Hierin
liegt die Kernfrage für die weitere Entwicklung der kommunalen
Finanzpolitik und gleichzeitig für das Gelingen des ganzen
Finanz=
programms im laufenden und im nächſten Jahre. Die Städte
müſſen mit allem Nachdruck hierbei auf die ſofortige Abhilfe des
gegenwärtigen Notſtandes und auf eine grundſätzliche
Neu=
regelung der Kriſenfürſorge und der Betreuung
der Wohlfahrtserwerbsloſen drängen.
* Auswirkungen des Reformprogramms
* Die Sanierung der deutſchen Wirtſchaft hat als erſte und
wichtigſte Vorausſetzung die Sanierung der Reichsfinanzen, und da
die von dem Kabinett Brüning der Oeffentlichkeit vorgelegten
Reformvorſchläge in erſter Linie der Stabiliſierung des Budgets
dienen ſollen, ſo wird im Falle ihrer Durchführung dieſe
Voraus=
ſetzung geſchaffen. Das Programm der Regierung kann natürlich
nicht, wie dies von uns bereits betont worden iſt, ſolche
Ent=
laſtungen bringen, daß aus der Tiefkonjunktur der Wirtſchaft ſich
unmittelbar die Hochkonjunktur entwickelt. Dazu iſt das Geſüge
der Wirtſchaft zu kompliziert und zu veräſtelt, und es bedarf neben
der notwendigen Verbeſſerung der Weltkonjunktur in ihrer
Ge=
ſamtheit einer längerer Uebergangszeit, bis die Auswirkungen
einer veränderten, den Erforderniſſen der Stunde angepaßten
Wirtſchaftspolitik ſich geltend machen können. Das
Reformpro=
gramm iſt ſchließlich nur der Anfang dieſer veränderten
Wirt=
ſchaftspolitik, die alles daran ſetzt, die Wirtſchaft zu entlaſten und
die freie Entwicklung der in ihr ſchlummernden ſtarken Kräfte zum
Beſten der Geſamtheit zu gewährleiſten, aber, worauf es
an=
kommt, es ſoll die Grundlage ſchaffen, auf der dann erſt die
gro=
ßen Reformmaßnahmen nicht nur in der Arbeitsloſenverſicherung,
ſondern auch in der Handelspolitik und der Sozialpolitik mit
ihren vielen und ſchweren Problemen in die Wege geleitet werden.
Hierhin gehört auch die wichtige Reform des Steuerſyſtems, ohne
die die Frage der Kapitalbildung nicht gelöſt werden kann. Die
Grundlage für jede vernünftige und ſich in einem ruhigen Rahmen
abwickelnde Wirtſchaftspolitik bilden aber ausgeglichene Finanzen.
Wenn es ſich ſeinerzeit im Höhepunkt der Inflation darum drehte,
die Vorausſetzung für ein normales Wirtſchaftsleben durch die
Stabiliſierung der Währung zu ſchaffen, ſo kommt es heute darauf
an, durch Sanierung der öffentlichen Finanzen die Vorausſetzung
für normale Wirtſchaftspolitik zu erreichen. Sicherlich ſind die
materiellen Grundlagen dafür vorhanden; denn die deutſche
Wirt=
ſchaft iſt ſtark und entwicklungsfähig und braucht auch den Kampf
am Weltmarkt um die neue Arbeitsteilung, die jetzt nach
Been=
digung der ungewöhnlichen Nachkriegsentwicklung vorgenommen
werden muß, nicht zu fürchten. Das Entſcheidende des Augenblicks
iſt es, die Vertrauenskriſis, die gegenwärtig Deutſchland
durch=
ſchleicht, zu bannen und das Zutrauen auf Deutſchlands Zukunft
im In= und Auslande neu zu beleben. Das Reformprogramm
ent=
hält die materiellen Grundlagen für die Geſundung des
öffent=
lichen Haushaltes, die innerhalb eines Zeitraumes von drei
Jah=
ren durchgeſetzt werden ſollen, es nimmt eine gründliche
Neuord=
nung der Ausgabenwirtſchaft auf mannigfachen Gebieten durch
Ausgabenabbau vor und bekundet damit in unzweideutiger Art
und Weiſe den abſoluten Willen zur Sanierung der öffentlichen
Finanzen. Dabei ſind für die Wirtſchaft die Einzelheiten dieſes
Programmes nicht ſo wichtig als vielmehr die Geſamtwirkung, die,
politiſch geſehen, von ihm ausgehen muß, weil zum erſten Male
ein ganz anderer Weg beſchritten werden ſoll. Genau ſo wie das
große Stabiliſierungswerk der deutſchen Währung nur durch
Wiederherſtellung des Vertrauens möglich war, nämlich des
Ver=
trauens zu der deutſchen Währungspolitik, genau ſo muß jetzt das
Vertrauen zu der deutſchen Finanzpolitik wiedergewonnen werden,
um die Wirtſchaftskriſe zu beſeitigen und das große Reformweek
von Wirtſchaft und Finanzen ohne Unterbrechung durch
Ver=
trauenserſchütterungen wohl überlegt und allmählich in die Tat
umzuſetzen.
Die Regierung iſt zum Handeln feſt entſchloſſen; ſie wird
einen Teil der Punkte ihres Reformprogrammes mit dem Artikel
48, andere Punkte auf dem ordentlichen Wege mit dem
Reichs=
tag zur Durchführung bringen. Denn dieſes Programm muß in
die Tat umgeſetzt werden, da die deutſche Wirtſchaft zu ihrer
Wei=
terentwicklung Ruhe und Ordnung und die Gewißtheit braucht,
daß mit dem Prinzip immer neuer Belaſtungen der Wirtſchift zur
Deckung des öffentlichen Finanzbedarfes endgültig gebrochen wird
und an ſeine Stelle das Prinzip der Entlaſtung des
Produktions=
apparates tritt. Sache der Politik wäre es, alles daran zu ſetzen,
damit die Mittel und Wege gefunden werden, um dieſes
Pro=
gramm nicht nur zum Ablauf zu bringen, ſondern auch um ſeine
Durchführung zu garantieren. Dabei iſt es der deutſchen
Wirt=
ſchaft in ihrem gegenwärtigen Notſtand gleichgültig, nuf welchem
Wege dieſe Garantien geſchaffen werden, obwohl natürlich der
Wunſch beſteht, daß das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit den
Willen bekundet, das Programm in die Tat umſetzen zu laſſen.
Die Garantien müſſen aber der Wirtſchaft, ſei es auf
parlamen=
tariſchem, ſei es auf anderem Wege, gegeben werden, damit ſie
weiß, daß dieſes Programm, welches das Vertrauen zur deutſchen
Finanzpolitik wieder herſtellen kann, auch wirklich zur
Ausfüh=
rung gelangt. Werden dieſe Garantien nicht geboten oder gelangt
das Reformprogramm nicht zur Ausführung, ſo läuft die deutſche
Wirtſchaft Gefahr, von der Kriſe vollſtändig beſiegt zu werden,
und was das für die Geſamtheit bedeutet, iſt wohl jedem
Einzel=
nen, auch dem kleinen Manne, klar.
An das Reformprogramm ſind eine Reihe von Folgerungen
zu knüpfen, die auf den verſchiedenſten Gebieten der Wirtſchafts=
und Finanzpolitik liegen und von denen einige wegen ihrer
grundſätzlichen und für die weitere Entwicklung entſcheidenden
Bedeutung eine beſondere Hervorhebung verdienen. Bekanntlich
handelt es ſich bei den Beſtrebungen um einen Preisabbau um
ein ſehr ernſtes und von der Lohnpolitik nicht zu trennendes
Problem, deſſen Löſung mit ſehr großen Schwierigkeiten
ver=
bunden iſt. Die bisherigen Erfolge in dieſer Richtung ſind
gering, was umſo beachtlicher iſt, als die Baiſſe der Rohſtoffe
in der Welt ein ungeahntes Ausmaß angenommen hat. Nun
iſt das Reformprogramm des Kabinetts Brüning nicht zuletzt
dadurch begründet, daß es einen Preisabbau herbeiführen will,
indem eben der wirtſchaftliche Produktionsapparat entläſtet
wer=
den ſoll. Dieſe Begründung findet ihren Niederſchlag in dem
Plan, daß höhere Einnahmen, die gegebenenfalls ab 1. April
1931 bei Reich, Ländern und Gemeinden über den um rund
1 Milliarde abgebauten Etat für 1931 hinaus erzielt werden
ſollten, zur ſteuerlichen Entlaſtung verwendet werden müſſen.
Dabei iſt in der Höchſtgrenze für die Ausgaben der öffentlichen
Hand, die mit der Aufſtellung des abgebauten Etats für 1931
feſtgeſetzt wird, die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe mit ihren
rück=
gängigen Steuereingängen einkalkuliert. Einem allgemeinen
Preisabbau ſtehen aber noch manche Hemmungen z. B. auf
handelspolitiſchem Gebiete entgegen, die aufgehoben werden
müſſen. Selbſt wenn aber die Ermäßigungen des deutſchen
Preisniveaus allmählich größeren Umfang annehmen, ſo muß
berückſichtigt werden, daß der Weg lang iſt, den ihre Auswir=
Seite 2
Samstag, den 11. Oktober 1930
Nummer 281
kungen vom Urſprung bis zur letzten Hand, die unmittelbar an
den Konſumenten reicht, gehen müſſen.
Ein weiteres ſehr wichtiges Moment für die Anpaſſung des
deutſchen Preisniveaus an das internationale bzw. für das
Ziel der notwendigen Uebereinſtimmung der deutſchen Märkte
mit den international gegebenen Bedingungen iſt aber die
Zu=
ſammenarbeit zwiſchen Arbeitgeber und
Arbeit=
nehmer, die von der gemeinſamen Erkenntnis ausgehen
muß, daß dieſer Ausgleich vollzogen werden muß. Das
er=
fordert natürlich auf beiden Seiten Opfer. Bei den Arbeitgebern
Verzichte an Preiſen und Gewinnen, eine elaſtiſche Preispolitik,
die auf Kartellbindungen zwecks Erhaltung einer ſtabilen
Produktion nicht den größten Wert legt, bei den Arbeitnehmern
niedrigere Löhne und Gehälter. Deutſchland als ausgeſprochenes
Veredlungs= und Exportland muß ſich raſcher als andere Länder
den veränderten Verhältniſſen auf den Weltmärkten anpaſſen,
wenn es ſeine ſtarke Poſition behaupten und weiter ausbauen
will. Die Arbeitnehmer ſuchen ſich gegen Lohnherabſetzungen
mit der ſogenannten Kaufkrafttheorie zu wehren, desgleichen die
Landwirte, wenn ſie höhere Preiſe und Zölle verlangen.
Nach dieſer Theorie bedeutet Kaufkraftverminderung
Ver=
ringerung des Warenabſatzes und dadurch Schädigung der
Wirt=
ſchaft, womöglich mehr als ihr durch ſteuerliche Laſtenerſparnis
genützt werden könnte. Dieſes Argument führen auch die
Beam=
ten in der Frage der Kürzung ihrer Gehälter, gegen die ſich viele
Bedenken ſozialer und kultureller Art anführen laſſen, ins Feld.
Mit dieſer Kaufkraft=Theorie und den Folgerungen, die aus ihr
gezogen werden, muß aber endgülltig Schluß gemacht werden,
weil ſie unter den gegenwärtigen Verhältniſſen weder zweckmäßig
noch berechtigt iſt und der Einſicht entbehrt. Solange es ſich um
Erhöhung und Verringerung der Einnahmen einer beſtimmten
Bevölkerungsgruppe handelt, liegt nur eine Verſchiebung der
Kaufkraft von einer Gruppe zur anderen vor, bzw. der einen oder
der anderen bleibt ihre Kwufkraft erhalten. So behält
beiſpiels=
weiſe die ſteuerzahlende Bevölkerung das, was der Beamtenſchaft
durch die Gehaltskürzung ab 1. April nächſten Jahres verloren
geht. Darüber hinaus wird dem Produktionsapparat eine neue
Belaſtung erſpart, die vorgenommen werden müßte, um den
durch die Gehaltskürzung der Beamten erſparten Betrag neu zu
beſchaffen. Da es ſich alſo nur um eine Verſchiebung der
Kauf=
kraft handelt, kann die Frage nur lauten, ob die Verſchiebung
notwendig und zweckmäßig iſt. Im Augenblick kommt aber alles
darauf an, die Umſatztätigkeit zu erhöhen und die wirtſchaftliche
Maſchinerie freier und ſtärker als bisher in Gang zu ſetzen und
laufen zu laſſen. Das kann aber nur geſchehen, wenn der
Wirt=
ſchaftsapparat von den ſchweren Hemmungen der auf ihn
laſten=
den Steuern befreit und dadurch eine Belebung des
wirtſchaft=
lichen Umlaufes erreicht wird. Es müſſen eben die Hemmungen
aus dem Wege geräumt werden, die der unternehmeriſchen
Tätigkeit im Wege ſtehen, weil es letzten Endes darauf ankommt
Kaufkraft zu ſchaffen dadurch, daß mehr Ware auch mehr Ware
kauft. Dies wird aber dann der Fall ſein, wenn Arbeitgeber
und Arbeitnehmer erſtere bei den Preiſen, letztere bei dem
Arbeitsentgelt, die Opfer bringen, die notwendig ſind, um den
wirtſchaftlichen Tätigkeitsgrad wieder zu erhöhen, der dann mit
mehr Umſatz einen höheren Nutzen abwirft. Der Gedanke, daß
der Arbeitnehmer in gleicher Weiſe wie der Arbeitgeber an dem
Wiederaufbau der Wirtſchaft mitzuwirken hat und an ſeinem
Platze wirtſchaftlich mit verantwortlich iſt, ſollte dazu beitragen,
die Kluft zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu überbrücken
und die gegenſeitige Fühlungnahme enger und fruchtbarer zu
geſtalten und das Gefühl der Schickſalsverbundenheit zu
ver=
ſtärken.
Der radikalſezialiſtiſche Kongreß in Grenoble.
EP. Paris, 10. Oktober.
Der radikalſozialiſtiſche Kongreß in Grenoble hat geſtern in
ſpäter Abendſtunde die Debatte über die Innenpolitik der
Par=
tei abgeſchloſſen und die von Chautemps eingebrachte
Tagesord=
nung einſtimmig angenommen. In dieſer Tagesordnung wird
jede Allianz mit der klerikalen und konſervativen Rechten
aus=
drücklich abgelehnt, der Regierung Tardieu ſchärfſter
Kampf angeſagt und im übrigen eine Regierung der „Union
der Linken” für wünſchenswert erklärt. Eine
Konzentrationsregie=
rung mit der Radikalſozialiſtiſchen Partei als Mittelpunkt und
zuſammen mit den rechten Mittelgruppen wird in der Reſolution
jedoch rundweg abgewieſen. Die Einſtimmigkeit, mit der
der Kongreß dieſe Tagesordnung angenommen hat, kam für
viele überraſchend. Es iſt in der Tat das erſte Mal ſeit
Jahren, daß ein Jahrestag eine ſolche Einmütigkeit zeigte. Es
darf dabei jedoch nicht vergeſſen werden, daß die Partei in der
Oppoſition iſt und alle Kongreßteilnehmer vom linken wie vom
rechten Flügel an ihrem Ziel, die Regierung Tardieu zu ſtürzen,
einig ſind, andererſeits auch die begeiſtertetſten Anhänger einer
Kartellregierung mit den Sozialiſten durch die Haltung der
letz=
teren bei verſchiedenen Erſatzwahlen ſich ein wenig verſchnupft
fühlen.
Saß ich da jüngſt in meinem Garten, um die Mittagszeit,
Plötzlich kam ein Herr den Weg her. An einem
kolportage=
haften Zug um den linken Mundwinkel erkannte ich ſofort
Edgar Wallace.
„Guten Tag”, ſagte er mit feiner Ironie und heftete einen
durchbohrenden Blick auf meinen rechten Manſchettenknopf.
„Störe ich?"
„Ja”, ſage ich herzlich, „aber da Sie nun einmal da ſind:
nehmen Sie einen Stuhl und ſetzen Sie ſich etwas ins Grüne.
Was verſchafft mir die Ehre?”
„Ehre iſt ein gemalter Schild im Leichenzuge” gab
Wallace zurück, „und was das Grüne anlangt, ſo kann ich das
Wort nicht mehr hören, ſeit dieſer Affäre mit dem „Grünen
Gift”. — Ich: „Ja, das war in der Tat ein Hereinfall von
Gottes Gnaden. Darf ich Ihnen mit einigen Krokodilstränen
des Beileids dienen?” Wallace: „Danke, das tut wohl. Im
übrigen iſt mein Fall ja nicht der erſte. Denken Sie an die
Tarzau=Geſchichte.” Ich: „Inwieſo Tarzan?” Wallace: „Na,
der Burſche, der eine ganze Serie von Affenromanen
geſchrie=
ven hat und dadurch zu einer Art von deutſchem Klaſſiker wurde,
bis herauskam, daß er einmal Unliebenswürdigkeiten gegen
Ihr Volk hatte drucken laſſen.” Ich: „Richtig! Und der von
Stund an vom deutſchen Büchermarkt verſchwand. Ihnen wird
es wohl leidergottſeidank ebenſo gehen?” Wallace: „Ja. Pfui
Deibel.” Ich: „Wieſo Pfui Deibel?” Wallace lehnte ſich im
Stuhl zurück und bemühte ſich, dämoniſch auszuſehen.
„Sagen Sie mal” begann er, „finden Sie, daß es eine
Gemeinheit iſt, ſo gegen ein Volk zu hetzen, wie ich es mit
meinem „Grünen Gift” getan habe?
Ich: „Ehrlich geſagt,
ja” — und denke, mich äfft der Irrwitz, wie ich ſehe, daß
Wallace befriedigt nickt. „Sehr ſchön”, ſagt er, „und weiter:
haben Sie je bemerkt, daß meine Schriften Ihrem wackeren
Volke Veranlaſſung gaben, etwas anderes als Gemeinheiten
von mir zu erwarten? Mußte nicht jeder, der ſich als Leſer
mit mir einließ, klar erkennen, daß mir alles zuzutrauen iſt?
Habe ich mich nicht ſtets mit peinlichſter Ehrlichkeit und
Offen=
heit auf der Ebene der unterſten Inſtinkte gehalten? Haben
Sie die Stirn, zu behaupten, daß es etwas Blödſinnigeres gibt
als meine Erfindungen, etwas Langweiligeres als meine
Phan=
taſie, etwas Platteres als die ganze Geiſtesverfaſſung meiner
Dichtungen?” Ich: „Ich will hängen, wenn Sie nicht die lautere
Wahrheit ſagen, Herr Kollege.” Wallace (begeiſtert): „Haben
Sie je, frage ich, bei mir einen Schatten jener menſchlichen und
künſtleriſchen Robleſſe bemerkt, die ſich bei Tintenfritzen wie
Bom Tage.
In ſeiner geſtrigen Sitzung hat das preußiſche
Staats=
miniſterium zu den bisherigen Verhandlungen über den Abſchluß
eines evangeliſchen Kirchenvertrages Stellung genommen.
Ein formulierter Vertragsentwurf wird den evangeliſchen Kirchen
un=
verzüglich zugeleitet werden.
Der nationalſozialiſtiſche braunſchweigiſche
Kultus=
miniſter Dr. Franzen hat das von dem bisherigen ſo=
ialdemokrati=
chen Kultusminiſter Sievers für den Geſchichtsunterricht in den
braun=
chweigiſchen Volksſchulen eingeführte Geſchichtslehrbuch für
ämtliche Schulen des Freiſtaates Braunſchweig mit ſofortiger
Wirkung verboten.
Der frühere Bundeskanzler Schober wurde als
Spitzen=
kandidat, zunächſt für Wien, von Großdeutſchen, Landbund und
mehreren kleineren Gruppen aufgeſtellt.
Der Große Fasciſtiſche Rat hat eine Tagesordnung
ange=
nommen, die es als notwendig bezeichnet, die Todesſtrafe in
das neue Strafgeſetzbuch aufzunehmen, und zwar zur Bekämpfung von
Verbrechen gegen die Sicherheit des Staates und für ſogenannte gemeine
Verbrechen beſonders ſchwerer Art.
Mironescu hat am Freitag dem König die Miniſterliſte
vor=
gelegt, die genehmigt wurde. Mironescu verwaltet neben dem
Miniſter=
präſidium auch das Außenminiſterium. Zum Innenminiſter wurde
Michalake und zum Landwirtſchaftsminiſter Madgearu ernannt. Die
Regierung hat am Freitag abend bereits den Treueid geleiſtet.
In Hankau wurden weitere 14 Kommuniſten
hingerich=
tet. Unter ihnen befinden ſich zwei Schulknaben im Alter von 14 und
17 Jahren. Seit der Eroberung von Tſchangtſcha wurden bisher etwa
rund 150 Kommuniſten in Hankau hingerichtet. Die Unterſuchung über
die Tätigkeit der Kommuniſten wird fieberhaft fortgeſetzt.
Die Lage in Braſilien wird krikiſch.
EP. New York, 10. Oktober.
Wie aus Porto Alegre gemeldet wird, haben die
Zerſtö=
rer, die die Regierung dorthin entſandt hat, mit den
Auf=
ſtändiſchen gemeinſame Sache gemacht. Die
Beſatzun=
gen zahlreicher Regierungsſchiffe haben ihre Schiffe verlaſſen
und marſchieren im Staate Minas Geraes auf Rio de Janeiro
zu. Im Hafen von Rio Grande do Sul ſollen die
Auf=
ſtändiſchen mehrere Schiffe verſenkt haben. Die
Kaian=
lagen ſeien in die Luft geſprengt worden. Die Revolutionäre
hät=
ten Maßnahmen getroffen, um den Hafen und die Stadt gegen
Angriffe der Regierungsſtreitkräfte zu verteidigen.
Nach Meldungen aus Rio de Janeiro hat Präſident Luiz
angekündigt, er habe nicht die Abſicht, zu demiſſionieren. In
Regierungs= und diplomatiſchen Kreiſen von Nio iſt man der
Anſicht, daß der Kampf zwiſchen den Rebellen und der
Regie=
rung ſich ziemlich lange hinziehen wird. Die Revolution habe
bereits eine Ausdehnung angenommen, die die ſtärkſten
Befürch=
tungen übertreffe. — Die Landarmee der Regierung umfaßt
43 000 Mann und 3000 Offiziere, wozu noch etwa 130 000
Reſer=
viſten zu rechnen ſeien. Dieſe Truppen halte man für ak ſolut
regierungstreu, während die Haltung der Marine zweifelhaft ſei.
Die braſilianiſchen Aufſtändiſchen haben in einem
Kom=
muniqué bekanntgegeben, daß nun auch die Städte Geara und
Maranhao im Norden Braſiliens in ihre Hände gefallen
ſind. Im Staate Parahyba haben die Rebellen unter Führung
des Kapitäns Tavora 30000 Mann konzentriert. Der
Gouver=
neur von Ceara iſt gezwungen worden, zurückzutreten. Die
Revolutionäre haben die Verwaltung des Staates übernommen
und Fernando Taeloa zum Gouverneur ausgerufen. Damit
ſind alle Staaten des Nordens außer Para und
Amazona in die Hände der Aufſtändiſchen gefallen. In Rio
de Janeiro iſt die Stimmung ſehr gedrückt und man hält den
Enderfolg der Revolutionäre immer für wahrſcheinlicher.
In Sao Paolo werden umfangreiche Verteidigungsmaßnahmen
gegen die Aufſtändiſchen getroffen; ſogar die Schüler ſind
mobi=
liſiert worden. Die Telephonverbindungen mit Rio de Janeiro
funktionieren noch. Entſcheidende Schlachten werden für die
nächſten Tage erwartet, falls nicht auf der einen oder anderen
Seite eine plötzliche Wendung in der Lage eintritt.
Schwere Gefechte in der Cyrenaika.
155 Eingeborene geköket.
TU. Rom, 10. Oktober.
Im Laufe der Militäroperationen zur Unterwerfung der
Aufſtändiſchen in der Cyrenaika iſt es in den letzten Tagen in
den Tälern des Gebel zu heftigen Gefechten zwiſchen italieniſchen
Truppen und eingeborenen Nomadenſtämmen gekommen. Nach
italieniſchen Meldungen verloren die Gegner hierbei 155 Tote,
u. a. einen der bekannteſten Führer, die rechte Hand des bisher
unbezwungenen Omar el Muchtar.
Halsworthy, Joſeph Conrad, Leſter Cohen, Sinclair Lewis,
bei Hemingway oder Richard Graves dem Welterfolg/ ihrer
Schriften ſo ſtörend in den Weg ſtellt? Halsworthy, na ja.
Der wird in dem bißchen Europa und Amerika vielleicht
ge=
leſen. Aber glauben Sie, daß er in den Bibliotheken der
Maori, der Buſchmänner oder der Eskimos irgendeine Rolle
pielt? Nein, Herr, da werden Sie neben Kochbüchern für
Menſchenfreſſer nur noch meine Werke finden. Bitte, blicken
Sie mich nicht ſeelenvoll an. Ahnen Sie, was das iſt:
Welt=
erfolg? Ahnen Sie, welche moraliſche Kraft dazu gehört, mit
ſeiner ganzen Arbeit auf die breite und nun aber wirklich
allerunterſte Ebene des Denkens und Fühlens herunterzugehen,
auf der allein Welterfolg zu finden iſt? Herr, ich habe ſtudiert.
Ich habe leider in meiner Jugend ſogar Bücher geleſen. Was
glauben Sie, was es mich gekoſtet hat, mir die ſo
individuali=
ſtiſche Geiſtes= und Herzensbildung wieder abzuſchminken?
Wiſſen Sie, was es heißt, bis in die Winkel des Gemüts ein
Maſſenmenſch zu ſein, nur zu denken, was jeder Dorftrottel
ver=
ſteht, nur zu fühlen, was jeder Affenpinſcher nachfühlen kann?“
Ich: „Mit Bewunderung, Herr Kollege, blicke ich zu Ihnen
hinab.” Wallace (ſachlich): „Wir ſind vom Begriff der
mora=
liſchen Gemeinheit ausgegangen. Sie haben mir bezeugt, daß
die Hetze, die ich gegen Ihr Volk betrieben habe, als eine
Ge=
meinheit zu qualifizieren iſt. Dafür ſei Ihnen ſchlichter Dank
Denn die höchſte — pardon: tiefſte Vervollkommnung der „
Ver=
maſſenmenſchlichung” eines Autors iſt erſt da erreicht, wo auch
die ſogenannten moralifchen Hemmungen in ihrer
Weſen=
loſigkeit, in ihrer individualiſtiſchen und ſomit den Welterfolg
verhindernden Art durchſchaut werden. Niederträchtig wäre es
geweſen — (und hier hob Wallace die Stimme, und ehrliche
blaue Entrüſtungsflammen ſchlugen aus ſeinem linken
Glas=
auge) — niederträchtig, ſage ich, wäre es geweſen, hätte ich dieſe
Hetze betrieben aus einem ideenhaften Grund, etwa aus Haß
gegen die Deutſchen. Ich liebe dieſes wekere Volk, ſage ich
Ihnen, wie nur je ein Floh den Hund geliebt hat, von dem er
lebt. Nur mit Seelenqualen habe ich jenes Buch gegen
Deutſch=
land geſchrieben. Aber Verrat an meinen heiligſten
Ueber=
eugungen wäre es geweſen, hätte ich der gebieteriſchen
Kon=
junktur des Deutſchenhaſſes nicht gehorcht. Den 30 Millionen
meiner deutſchen Leſer ſtanden mehr als 300 Millionen von
Leſern gegenüber, die die Deurſchen nur noch in frikaſſiertem
Zuſtand zu genießen entſchloſſen waren. So entſtand das
Grüne Gift”, wie eine Spätſommerblume dem ehernen Boden
der Notwendigkeit entſproſſen.” — „Es war Schickſal”, ſagte ich
erſchauernd. „Es war ſtärker als ich”, fügte Wallace mit
un=
endlicher Schlichtheit hinzu.
Ich ſprang vom Stuhle auf „Großer, gemeiner Mann!”
rief ich aus, nun wird wir auch die Bedeutung deines tief=
Dr. uuuls Auftihrangsäreen
in Anernd.
WTB. New York, 10. Oktober.
Der frühere Reichsbankpräſident Dr. Schacht nahm an einem
Eſſen teil, das der New Yorker Bond=Club ihm zu Ehren
veran=
ſtaltete. Ueber 500 Perſonen aus führenden Bankkreiſen waren
erſchienen, darunter von internationalen Konferenzen bekannte
Perſönlichkeiten, wie Reynolds und Lammond, ferner der
Gou=
verneur Harriſon und der Präſident Caſe von der New Yorker
Federal Reſerve Bank. Dr. Schacht führte u. a. aus: Er ſei
digs=
mal als Privatmann nach Amerika gekommen, um ſeine freie Zeit
zu einer ausgedehnten Studienreiſe zu benutzen. Gerne ſei er,
obwohl Privatmann, der Einladung gefolgt, um auf Wunſch
ſeiner amerikaniſchen Freunde ſeine Anſicht über die
augenblick=
liche Lage Deutſchlands auszuſprechen. Er habe leider feſtſtellen
müſſen, daß in Amerika im Augenblick ein
unbehag=
liches Gefühl angeſichts der deutſchen Zuſtände
herrſche. Wer die geradezu übermenſchliche Geduld des
deut=
ſchen Volkes gegenüber aller wirtſchaftlichen Not und
außenpoli=
tiſchen Bedrängnis objektiv beobachte, könne unmöglich
über=
raſcht davon ſein, daß ein ſo rechtſchaffenes Volk wie das deutſche
ſeiner Empörung Ausdruck gebe. Daß dies nicht durch
Gewalt=
taten, ſondern durch Stimmzettel geſchehen ſei, ſei nur ein neuer
Beweis dafür, daß das deutſche Volk das ordnungliebendſte der
Welt ſei. Diejenigen Zeitungen, die falſche Nachrichten über eine
bevorſtehende Revolution in Deutſchland
berich=
teten, begingen ein Verbrechen an der Welt. Es ginge
in Deutſchland lediglich darum, ob das deutſche Volk genügend
Beſchäftigung finden könne, um am Leben zu bleiben. Noch ſei die
wirtſchaftliche Potenz Deutſchlands unerſchüttert. Aber die Re
ſerven ſeien teils durch falſche Finanzpolitik, teils durch die
Re=
parationen aufgebraucht, die nicht aus dem Ueberſchuſ
der Wirtſchaft, ſondern durch Aufnahme neuer Kredite
geleiſtet worden ſeien. Im kommenden Winter müſſe
Deutſchland auf eine Arbeitsloſenzahl von über 4 Millionen Men
ſchen gefaßt ſein, ohne dabei auf irgendwelche Finanzreſervei
zurückgreifen zu können. Die Wahrheit ſei nach ſeiner feſten per
ſönlichen Ueberzeugung, daß Deutſchland aus eigene
Kraft die Annuitäten des Young=Plans nid
werde zahlen können. Es müſſe auf Koſten der übrigen
Länder ſonſt ſeinen Außenhandel faſt um die Hälfte ſteigern.
E=
glaube nicht, daß die übrigen Völker gewillt ſeien, Deutſchlan
die Zahlung der Annuitäten dadurch zu ermöglichen, daß ſie zu
ſolcher Steigerung des deutſchen Warenexportes aus eigener
Koſten beitrügen. Es könne deshalb nur eine Frage der Zei
ſein, wann das Reparationsproblem erneut zur internationale
Diskuſſion ſtehe. Er könne ſich unter keinen Umſtänden vorſtellen,
daß irgendeine Macht der Welt in der Lage oder auch nur geneig
ſei, Deutſchlands politiſchen Schuldverpflichtungen einen
Vorran=
vor privaten Schuldverpflichtungen zu verſchaffen. Eine Regie
rung, die etwas derartiges verſuche, würde ſelbſt jeden Kred
in der Welt verlieren. Wie auch immer das Schickſal der Re
parationen ſein möge, Deutſchland werde keinen ſeine
ausländiſchen Geldgeber jemals enttäuſche
Darin ſei auch die Young=Anleihe einbegriffen, unbeſchadet ihre
politiſchen Urſprungs.
Die moraliſche Kreditwürdigkeit des deutſchen Unternehmer
tums ſei unverändert. Der deutſche Kaufmann, der Induſtrielle
der Landwirt, würden keine Schuldverpflichtungen übernehme
wenn ſie nicht der ehrlichen Anſicht ſeien, Zinſen und Amortiſatig
aus der Produktion herauswirtſchaften zu können. Was aber d
Kredit der öffentlichen Körperſchaften betrefft
ſo machten heute weite Kreiſe in Deutſchland ſich die Kritik
eigen, die er vom exſten Tage ſeiner Amtsführung an der öffent
lichen Finanzgebarung geübt habe. Die Forderungnach B. der ſozialiſtiſchen Verſchwendungs
wirtſchaft und nach finanzieller Ordnung ſei da
Hauptproblem des Augenblicks.
Dr. Schacht fuhr fort: „Sie werden mich fragen, ob die Re
gierung ſtark genug ſein wird, eine ſolche Politik der finanzielle
Ordnung durchzuführen. Ich erwidere darauf, daß uns auch hie
das Ausland durch eine gerechtere Behandlung unſerer nationale
und moraliſchen Forderungen helfen könnte. Das deutſche Vo
iſt im ganzen genommen viel zu ordnungsliebend, fleißig un
ehrenhaft, als daß es den Geiſt der Unordnung oder den Bolſche
wismus zur Herrſchaft gelangen laſſen wird. Aber auch hinſicht
lich der Reparationsabmachungen wird Deutſchland im Rahme
der abgeſchloſſenen Verträge bleiben. Der Young=Plan ſiek!
eine ökonomiſche Abwicklung des Reparationsproblems vor,
enthält aber auch alle Möglichkeiten einer Neuan
paſſung, wenn die Unmöglichkeit einer exakten Durchführunt
ſich ergeben ſollte. Wenn trotzdem eine pſychologiſche Beunruh
gung über das Reparationsproblem in der Welt herrſcht, ſo arz
dem Grunde, weil die Politik des „Self Liquidating Scheme” der
Young=Plans im Haag mit Sanktionen bepackt hat.
ſinnigen „Pfui Deibel” klar! Redlich und offen haſt du vo
vornherein jener Schicht des deutſchen Volkes, die dich bishe
verehrte, dein Weſen gezeigt. An deiner wahrhaft kattunener
Phantaſie, an deiner roßledernen Dämonie, an der in langen
Mühen errungenen Jämmerlichkeit deiner Einfälle und
Kon=
flikte mußte jeder ſehen, wer du biſt und weſſen er ſich von d
zu verſehen haſt. Begierig ſind ſie — um aus unſerer nun en?
lich zur Höhe geſtiegenen Unterhaltung das ſentimentale Wo
„Gemeinheit” auszuſtoßen — dir überall gefolgt, wo du pla
und grenzenlos faßlich, breit und maſſenmenſchlich warſt. Urd
nun, da bekannt wird, daß du dich in jenem Meiſterwer
„Das grüne Gift” echt maſſenmenſchlich, moralfrei und her
erquickend ordinär gegen ſie benommen haſt, da behandeln ie
dich ſo, als ſtündeſt du plötzlich in Badehoſen vor ihnen. Abg
nicht ſie, die dich nun im Stiche laſſen, haben ein Recht, dir
Eſonle=
zürnen, nein: dich, dich allein beſeelen in dieſem Augenblide (ye B,
berechtigte Gefühle moraliſcher Entrüſtung über die Felon:/ (rc
deren Opfer zu werden du im Begriff ſtehſt.”
Wallace wandte ſich ab. Er zog ein Taſchentuch hervrr
Er betupfte ſich ſein Glasauge. „Wallace!” trat ich auf ihn ci
zu, „Edgar! glaube mir, vor mir und einigen anderen Deruf Lieſt
ſchen ſtandeſt du immer in Badehoſen da. Kannſt du ddſ en
de
übrigen verzeihen?” — „Dieſer Augenblick entſchädigt mich fü — ein
alles”, kam es ergriffen von ſeinem Munde; „auch mein Vei
leger wird kapitalſtark — wollte ſagen ſeelenſtark genug ſein
es zu tragen.”
Damit wandte er ſich zum Gehen. „Welchen Weg geden
du zu wandeln, Edgar?” fragte ich ihn gerührt. Er wies mii
einer ahasveriſchen Geſte ins Weite: „Den Pfad zur Unſterblig
keit!“ — „Links um die Ecke” ſagte ich, und da war er veit
ſchwunden.
Wilhelm Michel.
Conſt. L. Skinyer: „Der weiße Häuptling. Hermann Schaffſtei
Verlag, Köln.
Wenn die Indianergeſchichte ſich noch einmal das Herz unſeud
Jungen erobern ſoll, ſo wird ſie es nur in der Art dieſes Buches k1
nen. Denn hier wird nicht phantaſtiſcher, unglaubhafter Zauber a
gebreitet, der wohl, wie etwa Karl May, für den Augenblick beſteck”
mag, aber an ſeeliſchen Eindrücken ſo gut wie nichts hinterläßt. Hil
handelt es ſich um die ernſthafte, geſchichtliche Wirklichkeit jener Piovi”
Grenzerkämpfe zwiſchen roter und weißer Raſſe, Wirflichkeit, wie
Coopers Lederſtrumpfgeſchichten zuerſt feſtzuhalten verſuchten und 11
ſie letzthin Friedrich von Gagerns „Grenzer=Buch” g ſtaltete. Nach 70
cher Tatſächlichkeit hat der Junge unſerer Tage, dem ſich das Tor Ui
ſichtigen ſollte. Das tut Conſt. L. Skinner in dieſer hiſtoriſchen Erzd
kung, indem ſie eimige der Hauptfiguren ans der Geſchichte heranzee‟
Nummer 281
Samstag, den 11. Oktober 1930
Scite 3
Freude in Aachen.
Aachen, 10. Oktober.
Reichspräſident von Hindenburg traf in Begleitung
des Staatsſekretärs Dr. Meißner heute vormittag um 10.16 Uhr
auf dem Hauptbahnhof in Aachen ein, wo ſich zu ſeiner
Begrü=
tung der Oberpräſident der Rheinprovinz Dr. Fuchs,
Regie=
ningspräſident Stieler=Aachen, Oberbürgermeiſter Dr. Rombach=
Uachen, Generalleutnant Föhrenbach als Vertreter der
Reichs=
wehr, Reichsbahnpräſident von Guérard=Köln und andere hohe
Beamte eingefunden hatten. Der Reichspräſident begab ſich zu
ſeinem Wagen vor dem Bahnhof, vor dem Eiſenbahn= und
Zoll=
beamte mit ihren Fahnen ſowie die ſtädtiſche Feuelwehr und
eine tauſendköpfige Menſchenmenge Spalier bildeten. Beim
Erfcheinen des Reichspräſidenten ſchallten nicht endenwollende
Hochrufe über den weiten Platz. Während der Fahrt des
Reichs=
präſidenten durch die Stadt kreiſten fünf Flugzeuge in der Luft.
Die mit Flaggen und Blumen geſchmückten Straßen waren von
dichten Volksmengen umſäumt. Vereine und Verbände mit
ihren Fahnen bildeten auf dem ganzen Weg Spalier und
brach=
tin dem Reichspräſidenten, wo er erſchien, begeiſterte
Huldigun=
gen dar. Die Fahrt ging zunächſt zur Techniſchen Hochſchule
Auf deren Freitreppe hatten Rektor, Senat und
Studenten=
ſchaft Aufſtellung genommen. Der Rektor der Hochſchule Prof.
Dr. Ing. Rötſcher begrüßte den Reichspräſidenten mit einer
An=
ſprache, in der er die Bedrückungen ſchilderie, unter denen die
ſochſchule in den Jahren der Beſetzung, insbeſondere während
des Separatiſtenaufſtandes, zu leiden hatte. Beſonders dankbar,
ſo ſchloß Prof. Rötſcher, ſind wir für die Pflege und Förderung,
die der Hochſchule in all dieſer ſchweren Zeit durch die vorgeſetzte
Regierung zuteil wurde.
Nachdem der Reichspräſident mit kurzen Worten gedankt
atte, wurde die Fahrt nach dem Rathaus fortgeſetzt.
Feſtakk im Aachener Rakhaus.
Kurz nach 11 Uhr traf der Reichspräſident mit ſeiner
Be=
leitung vor dem Aachener Rathaus, der altehrwürdigen
Kaiſer=
ſſalz, ein, wo eine feſtliche Verſammlung im hiſtoriſchen
Kaiſer=
ſaal ſtehend das greiſe Reichsoberhaupt erwartete. Der Feſtakt
gann mit der Beeihovenſchen Ouvertüre in C=Dur, geſpielt
vm ſtädtiſchen Orcheſter. Hierauf betrat Regierungspräſident
Itieler das Rednerpodium und begrüßte den
Reichspräſiden=
en mit einer Anſprache, in der er u. a. ſagte: Es iſt mir
außer=
oidentliche Ehrung, Ihnen, hochverehrter Herr Reichspräſident
in Willkommensgruß der Bevölkerung des Aachener Landes
dier an hiſtoriſcher Stelle entbieten zu können. Ihr Beſuch fällt
eider in eine Zeit beſonders ſchwieriger politiſcher und
wirt=
chaftlicher Verhältniſſe Deutſchlands. Die große
wirtſchaft=
che Depreſſion mit ihren ſchweren wirtſchaftlichen
Fol=
gen, hat das Aachener Land ſchwer getroffen, um ſo
mpfindlicher getroffen, als das Aachener Wirtſchaftsgebiet ſich
ſoch nicht von den ſchweren Folgen der jahrelangen Beſetzung
ind des Verſailler Vertrages erholt hat. Die Vorausſetzungen
ür die Ueberwindung ſchwerſter Zeit waren Opfermut,
Ver=
rauen und Einigkeit. Sie, Herr Reichspräſident, gaben und
eben dieſem Volke das ſchönſte Beiſpiel. Möge unſer
gemein=
amer Vater im Himmel dieſes große Beiſpiel über religiöſe
ppaltung Wirrniſſe und ſoziale Zerklüftung hinweg ſegnen zum
Johle von Staat und Volk!
Nachdem der Beifall verklungen war, ergriff der
Oberbür=
ermeiſter der Stadt Aachen Dr. Rombach das Wort zu ſeiner
Begrüßungsanſprache, in der er u. a. ſagte: Der altertümliche
5aal dieſes ſtolzen Rathauſes, der ſo manches feſtliche
Krö=
uungsmahl deutſcher Kaiſer und Könige geſehen hat, umrahmt
ine Feierſtunde, die wir lange herbeigeſehnt haben, und die
unmehr, da die Feſſeln vom Rheinland gefallen ſind, endlich
Virklichkeit geworden iſt: Unſer hochverehrter Herr
Reichspräſi=
ſent Generalfeldmarſchall von Hindenburg weilt als Gaſt in
er Pfalz Karls des Großen. Wie ein Bollwerk des
deutſchtums hat dieſe Pfalz mehr als ein
Jahr=
auſend lang die Wacht im Weſten gehalten. Nicht
Villkür der Beſatzung, nicht Anmaßung
politi=
ſcher Freibeuter vermochten Aachens Treue zum
eich ins Wanken zu bringen, und auch die
wirt=
haftlichen Bedrängniſſe der Nachkriegszeit, ſo ſchwer ſie auf den
Schultern der Bürgern laſteten und gerade in der jetzigen
chweren Kriſenzeit noch laſten, haben das feſt gefügte
jand nicht lockern können, das die Grenzmark mit dem Reich
erknüpft. Unſer aller tiefſter Dank gilt den Männern, die für
ſie Befreiung des Rheinlandes all’ ihre Kraft eingeſetzt haben,
en Lebenden und Toten, vor allem dem großen Toten: Guſtav
*
Zeuerbachs Iphigenie
ie Heintichen Landesmafean.
„Eine große Iphigenie ſteht bereits da, nach langem Suchen
ſtworfen, bei Hagel und Sturm. Sie ſoll ganz Deutſchland
be=
iſen und mir alle Herzen gewinnen. Dann habe ich eine zweite
itworfen, ganz anders, aber gleichbedeutend. Die erſte, ganz
eiß gekleidet, tritt heraus aus dem Wald und hält im Schreiten
ne beim Anblick des brandenden Meeres. Die zweite lehnt ſich
die Säule und iſt ganz verſunken im Anblick des Meeres in
edanken an die ferne Heimat. — Das, liebe Mutter, hat auch
ſine Berechtigung, und meine Art, zu ringen, wie ich nach langem
ſuchen den Nagel auf den Kopf treffe, iſt ein Kampf, der nur auf
lalſſiſchem Boden ausgefochten wird. Habe ich dieſe Aufgabe
er=
ddigt, dann nehmt meinen Leichnam und ſchleift ihn hin, wo’s
uch iſt.” So ſchreibt Feuerbach 1861 aus Rom an ſeine über alles
eliebte Mutter. Unbefriedigt über dieſe Leiſtungen ſchreibt er
lenige Monate ſpäter: „Nun iſt das Iphigenierätſel gelöſt. Es
lar ein Moment der Anſchauung, und das Bild war geboren, nicht
erypideiſch, nicht Goethiſch, ſondern einfach Iphigenie am Mee=
’Sſtrand ſitzend und allerdings „das Land der Griechen mit der
ſeele ſuchend . Was ſollte ſie auch anders tun?
Dieſe Frau von hohem Wuchs und edler Haltung, deren
be=
dattetes, hoheitsvolles Antlitz rein gegen den hellen Himmel
ht und deren Blick ſuchend in das Weite ſchweift, dieſe Frau
ver=
rpert auf vielen ſeiner Bilder die Geſtalten, die in ſeiner
Vor=
ellung kreiſen, die er jahrelang mit ſich herumträgt, bis ſie
bild=
afte Geſtalt annehmen: Nanna! Und immer wieder malt er ſie
lbſt, berauſcht ſich an ihrem klaren Profil, an ihrer klaſſiſchen
ſeſtalt, an ihrem ſtolzen Nacken, ſie, die Römerin. In dieſem
ſort liegt alle Erhabenheit, die er einer Frau in der Welt ſeiner
ſorſtellung geben will. Rom: das iſt für ihn ſeeliſches Erwachen,
iſt ihm Offenbarung, Gedankenfreiheit, Löſung von allem
Ge=
ſeſenen, Entfeſſelung des Ich und — Einſamkeit.
Wenn man Feuerbachs Leben kennen lernen will und in den
Aseichnungen ſeines Lebens lieſt, die erſt ganz den Widerſtand
S Publikums beſeitigten, mit dem er Zeit ſeines Lebens immer
Eampfen hatte — ſchon daß es das geſchriebene Wort iſt, das
ine Anerkennung in Deutſchland bewirkte, iſt bezeichnend
in wird ſein Idealbild verſtändlich. Dieſer bedeutendſte Maler
Diſchen Carſtens und Leibl war eine problematiſche und
unglück=
uge Natur. Er ſtammt aus dem Geſchlecht der künſtleriſchen
ehrten, die für die erſte Hälfte des 19. Jahrhunderts charak=
Eiſtiſch ſind. Er wuchs in einer Sphäre hoher Geiſtigkeit auf, im
tegten Bürgerhaus das in ihm der in ſeinen Neigungen
im freien Rheinland.
Streſemann! Er gilt vor allem dem Lenker unſerer
politi=
ſchen Geſchicke, der in äußerſter Pflichterfüllung für alle Zukunft
dem Worte Geltung gab: „Rhein und Reich — auf ewig
unge=
teilt!‟ Er gilt unſerem hohen Reichspräſidenten, dem Rufer
zur Einigkeit und Volksgemeinſchaft, dem wahren Vater des
Vaterlandes in unſerer tiefernſten ſchickſalsſchweren Zeit. Der
Oberbürgermeiſter überreichte ſodann dem Reichspräſidenten die
Verbriefung des Ehrenbürgerrechtes der Stadt und ſchloß ſeine
Anſprache mit einem Hoch auf den neuen Ehrenbürger Aachens,
in das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte.
Nach Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefes begab ſich
Reichspräſident von Hindenburg
zum Rednerpult, um mit herzlichen Worten, oft von Beifall
unterbrochen, für die begeiſterte Aufnahme zu danken. Er ſagte
u. a.: Als Sie in der denkwürdigen Dezembernacht des
ver=
gangenen Jahres die endliche Befreiung der Heimat von fremder
Beſatzung feierten, habe ich in einem telegraphiſchen Glückwunſch
der Bevölkerung Aachens für ihr mannhaftes Verhalten Danl
und Anerkennung ausgeſprochen. Daß ich Ihnen dies jetzt, nachdem
alle Länder am Rhein wieder frei ſind, nun auch mündlich
be=
kunden kann, iſt mir eine beſondere Genugtuung. Sie, Herr
Oberbürgermeiſter, haben mir ſoeben meine Ernennung zum
Ehrenbürger der Stadt Aachen mitgeteilt. Ich nehme die
Ehrung, die mir damit erwieſen wird, mit aufrichtigem Danke
entgegen. Ich will in dieſer Stunde nicht mehr die vergangenen
ſchweren Jahre harten Leidens in Ihre Erinnerung
zurück=
rufen. Aber eine Zeit lebt gerade in dieſem Ihrem
altehrwür=
digen Rathaus vor unſeren Augen wieder auf: Jene
ſorgen=
ſchweren Tage, in denen ſich Ihr Bürgerſinn unerſchrocken und
opferbereit zur Wehr ſetzte gegen landesverräteriſche Umtriebe.
Ganz Deutſchland blickte damals mit ſtolzer Bewunderung auf
Sie. Sie haben ſich würdig erwieſen der großen
Vergangen=
heit Ihrer Stadt. In Tagen jüngſter Vergangenheit haben
Sie, die trotz aller äußerer Bedrückung innerlich freie und
un=
abhängige Bürger von Aachen blieben, das ſtolze Verdienſt für
ſich in Anſpruch genommen, im treuen Dienſte am Vaterlande
dem ganzen deutſchen Volk ein leuchtendes Vorbild zu ſein. Wir
wollen dieſe feierliche Stunde nicht ſchließen, ohne auch für die
Zukunft des Vaterlandes treue und einigende Arbeit zu geloben
indem wir rufen: Deutſchland, unſer geliebtes Vaterland, es
lebe hoch!
Das Deutſchlandlied ſchloß die Feier. Immer wieder
er=
tönten Hochrufe aus der Verſammlung, als der Reichspräſident
hierauf den Feſtſaal verließ, um ſich noch einmal von der
Ballu=
ſtrade des Rathauſes aus der Menſchenmenge zu zeigen. Nach
einem Dankeswort an die vereinigten Aachener Sänger=höre
be=
ſtieg ſodann der Reichspräſident unter dem Kreuzfeuer der
Photographen und Kinooperateure ſeinen Wagen, um nochmals
eine Rundfahrt durch die Stadt anzutreten. Die Abſperrung
hatte Mühe, die begeiſterten Menſchenmaſſen zurückzuhalten.
Abſchließend gab Regierungspräſident Stieler zu Ehren des
hohen Gaſtes im Kurhaus ein Frühſtück im kleinen Kreiſe.
Die Huldigung der Aachener Sportvereine.
Anſchließend brachten dann die Aachener Sportvereine im
Stadion vor etwa 20 000 Zuſchauern dem Reichspräſidenten ihre
Huldigung dar. Der Reichspräſident fuhr im Wagen in
lang=
ſamer Fahrt um das Spielfeld, auf dem die Vereine aufgeſtellt
waren. Dann wurde am Nachmittag noch eine Fahrt in den
Aachener Wald unternommen und anſchließend der Aachener
Dom beſucht. Der Reichspräſident wurde dort von dem
Weih=
biſchof mit einer kurzen Anſprache begrüßt. Abends gab die
Stadt Aachen im neuen Kurhaus einen Empfang, zu dem die
Spitzen der Behörden geladen waren.
Keine Begnadigung für die Ulmer Offiziere.
Berlin, 10. Oktober.
Der Herr Reichspräſident hat das von einem der Verteidiger
der drei vom Reichsgericht verurteilten Reichswehroffiziere an
ihn gerichtete, in der Preſſe veröffentlichte Geſuch um
Be=
gnadigung mit der Begründung abſchlägig beſchieden, daß die
Notwendigkeit, gerade in politiſch bewegter Zeit dienſtliche Zucht
und Unterordnung in der Reichswehr unerſchüttert aufrecht
zu erhalten, die gnadenweiſe Aufhebung des Urteils und
wenigſtens zur Zeit — auch eine Milderung der
Strafe nicht zuläßt.
Ariſtokrat war, immer das ſtändig bohrende Bewußtſein
hinter=
ließ, zu ſeinen inneren Anſprüchen nicht den Rahmen der äußeren
Lebensformen finden zu können. Ihm fehlte die Unmittelbarkeit,
die Selbſtverſtändlichkeit und leichte Art, die Seite ſeines Weſens,
die er nach ſeiner Berufung nach Wien dort ſo bitter notwendig
hätte brauchen können. Er lebte in einer höheren Unwirklichkeit,
die der ſeltſame Träumer zwiſchen rationaler Verſtandesklarheit
und heißer, drängender Sehnſucht ſich aufbaute. Er ſuchte die
Ferne, von der er träumte, und als er ſie fand, legte er ihr alle
Beſonderheiten zu, durch die er gegen das Daſein proteſtierte, das
er überwinden zu können glaubte, wenn er die „richtige” Welt
fand. Die Welt des verhaltenen Pathos, die doch nur idealiſierte
und traumhafte Poeſie war. Noch vor wenigen Tagen konnten wir
in der Sammlung Heyl das Bild der Nanna ſehen, das er Poeſie
nannte. Er projizierte in ihren Geſichtsausſchnitt, in ihre
edel=
geformten Hände, in die widerſpruchsvolle Bewußtheit einer im
Grunde unglücklichen und unerfüllten Seele ſeine geheimſter
Wünſche. Darin ſpürt er den klaſſiſchen Atem und war der
Selbſt=
verſtändlichkeit und Naivität der echten Griechen ſo fern. Darin
glaubte er die wahre Natur gefunden zu haben, den großen Stil,
der für ihn im Grund nur darin beſtand, das Unweſentliche
weg=
zulaſſen. Und war dabei doch nur Asket und ſuchte ſich in eine
abſolute Vollkommenheit zu retten, weil ſeine zwieſpältige Natur
nicht ja ſagen konnte zu den Kräften des Lebens.
So kann er ſchreiben: nicht Goethiſch. Darin fühlte er recht.
Der dyonyſiſche Zug, der durch die Titanengedichte Goethes raſt,
die prometheiſche Schöpferkraft, die Dinge aus ſich herausſchleudert,
um zum Gegenpol finden zu können, fehlt ihm. Es ſind immer die
gleichen Geſtalten, die in ihm lebendig ſind, die er ſich edler und
ewiger denken kann, aber niemals anders.
Ewig: Das iſt das Wort Goethes. Es iſt das Gefühl der
Epoche geweſen, die wir Klaſſizismus nennen. Es war die Epoche,
in der die Antike aufgeſtanden iſt, nicht in der bildenden Kunſt,
in der Schinkel auf dem Papier von gotiſchen Kathedralen träumte,
in der Carſtens ſeine düſter großartigen Cartons geichnete. Aber
bei Hölderlin war ſie wach geworden. In ſeinen dithyrambiſchen
Geſängen lebte ſie. Bei Feuerbach wurde ſie gedacht. Wenn er
ſeine einfachen großen Geſtalten malt, die im Rieſenmaß ihrer
Glieder über das Maß der Menſchen hinauswachſen, um aus der
verderblichen Nähe des Niederen und Realen heraus in die
un=
nahbare geläuterte Ferne monumentaliſiert zu werden, dann iſt der
Wunſch nach der erhabenen Ewigkeit nur aus dem Bruch ſeiner
Perſönlichkeit entſtanden. Aus der quälenden Bewußtheit, die
alles Tun von zwei Seiten ſah und mit der Freude und dem
him=
melſtürmenden Optimismus zugleich die Skepſis und die vorgefaßte
Meinung verband. Er verließ den Boden der Naturanſchauung
nicht, wenn er an ſeine Idealgeſtalten dachte. Aber Natur war
nur das, was er ſehen wollte, war mehr die Idee der Natur als
ihre elementaren Kräfte ſelbſt.
Neues Akkionsprogramm des
Heiaslantoddundes.
UNB. Berlin, 10. Oktober.
Das Präſidium des Reichslandbundes hat an die
Reichs=
regierung die vom Bundesvorſtand am 23. September feſtgelegten
Ziele der Wirtſchaftspolitik überreicht. In bezug auf das
über=
reichte agrarpolitiſche Aktionsprogramm betont das Präſidium,
daß die darin enthaltenen Forderungen unerläßlich ſeien und in
kürzeſter Friſt durchgeführt werden müßten, „wenn die Lage der
Landwirtſchaft ſich nicht vollends zu einer Kataſtrophe und damit
zu einer Gefahr für den Staat und die öffentliche Ordnung
aus=
wachſen ſoll‟. Das Begleitſchreiben ſchließt mit folgendem Appell
an die Reichsregierung: „Dieſe Maßnahmen ertragen
keinen Aufſchub und müſſen daher, falls parlamentariſche
Möglichkeiten hierzu in allerkürzeſter Zeit nicht gegeben ſind,
durch Inanſpruchnahme des Artikels 48 der
Reichsverfaſſung durchgeführt werden. Ueber den
Ernſt der Lage ſollte die Reichsregierung nicht länger im
Zwei=
fel ſein. Wir ſprechen daher die beſtimmte Erwartung aus, daß
die Reichsregierung ungeſäumt die erforderlichen Schritte ergreift
und dem Herrn Reichspräſidenten umfaſſende Notverordnungen
unterbreitet.” Auf dem Gebiete der Zoll= und Handelspolitik
wird gefordert, daß die Reichsregierung einen
grundſätz=
lichen Wandel in der Zoll= und Handelspolitik
vollzieht, eine Notwendigkeit, auf die der Reichslandbund ſeit
Jahren hingewieſen hat. In erſter Linie muß die Zollautonomie
für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe reſtlos in kürzeſter Friſt
wieder=
hergeſtellt werden. Es wird in dem Programm weiter die
For=
derung auf ſofortige Erhöhung der
Weizenvermah=
lungsquote auf 100 Prozent, auf Erſetzung der
Ver=
mahlung durch Beimahlung, ſowie weiter die Forderung auf
Beimiſchung von inländiſchem Mehl zu
ausländi=
ſchem Weizenmehl und auf Beimiſchung von Roggen= und
Kar=
toffelmehl zu Weizenmehl erhoben. Zur Hebung des Abſatzes für
heimiſche Erzeugniſſe wird vorgeſchlagen, daß ein Teil der
Zu=
ſchüſſe an die Arbeitsloſenfürſorge in Gutſcheinen auf Roggenbrot,
Kartoffeln, Milch, Fett und Molkereiprodukte zu erfolgen bat.
Entlaſtung der Ausgabenſeite des Landwirts wird u. a. auf
dem Gebiete der Düngemittelpreiſe, der Frachten,
der geſamten Kredit= und Steuerpolitik in einer
Fülle von Einzelvorſchlägen gefordert. Bei der Steuerpolitik
werden alle gegen die Landwirtſchaft gerichteten
Einheits=
ſteuerexperimente abgelehnt, dafür aber Einſtellung
aller Zwangsmaßnahmen und Beſeitigung der Steuerrückſtände,
wie auch Entlaſtung bei laufenden Steuern gefordert. Hinſichtlich
der Oſthilfe wird betont, daß Geſamtmaßnahmen die
unerläß=
liche Vorausſetzung auch für das Wirkſamwerden von Teilaktionen
für beſonders gefährdete und geſchädigte Gebiete ſind.
Insbeſon=
dere fördere aber der Reichslandbund die Erſetzung des
Oſthilfe=
notgeſetzes durch beſſere und weitergehende Maßnahmen. Auch
hier ſind eine Reihe beſtimmter Einzelforderungen als Richtlinien
für die Ausgeſtaltung der Oſthilfe vom Reichslandbund aufgeſtellt.
Auch des weſtlichen Grenzgebietes, welches durch
jahre=
lange Beſetzung und Abſchneidung ſeiner Abſatzmöglichkeiten durch
die Abſchnürung des Saargebietes geſchädigt worden iſt, wird bei
dieſem Vorſchlage gedacht.
Oberbürgermeiſter geſucht.
* Berlin, 10. Okt. (Priv.=Tel.)
Um die Penſionierung des Oberbürgermeiſter Böß iſt ein
Streit zwiſchen Magiſtrat und Stadtparlament
ausgebrochen, der am kommenden Donnerstag ausgetragen
wer=
den ſoll. Der Magiſtrat ſagte ſich, daß die Mitteilung an das
Stadtparlament von der erfolgten Annahme des
Penſionsge=
ſuches genüge, während man hier die Auffaſſung vertritt, daß
die Penſionierung erſt nach der erfolgten Genehmigung durch
das Stadtparlament erfolgen dürfe. Von den
Nationalſozia=
liſten wird gleichzeitig ein weiteres Diſziplinarverfahren gegen
Herrn Böß gefordert.
Inzwiſchen beſchäftigt man ſich in den Fraktionen bereits
mit Kandidaten für den Oberbürgermeiſterpoſten. Die
Deutſch=
nationalen ſchlagen den Leipziger Oberbürgermeiſter Dr.
Goerdeler und den Düſſeldorfer Oberbürgermeiſter Dr.
Lehr vor. Die Fraktionen der Mitte beſchäftigen ſich mit der
Kandidatur des früherenStaatsſekretärs und jetzigenEſſener
Ober=
bürgermeiſters Bracht, der auf dem rechten Flügel des
Zen=
trums ſteht. Von den Sozialdemokraten werden noch immer
Grzeſinſki und Brauer=Altona genannt. Sollte es im
zweiten Wahlgang zu einer Stichwahl zwiſchen dem
ſozialdemo=
kratiſchen Kandidaten und dem Bewerber der Mittelparteien
kommen, dann wollen die Deutſchnationalen für den letzteren
ſtimmen.
Er und Puvis de Chavannes gehören zu den Großen ihrer
Zeit. Wer aber in Leibl die Erfüllung deutſcher Malerei des
19. Jahrhunderts ſieht, wer mit Courbet, Manet und Cezanne die
Hingabe an die ſinnlichen Kräfte des Lebens mit alle ſeinen
Zu=
fälligkeiten, der warmen Nähe der Details, des Kleinen als
Ab=
bild des Großen liebt, der wird die Grenzen ſeiner Kunſt wohl
erkennen. Er war ein Einſamer, wie ſeine ganze Generation
Ein=
ſame des Gedankens waren. Nach ihnen aber blühte das Leben.
Dr. Guſtav Barthel.
— Die Kriegsgeſchichte des Großh. Heſſiſchen Reſerve=Inf.=Regts.
254 iſt bei B. Sporn in Zeulenroda in Thür. erſchienen. Das 540
Sei=
ten ſtarke Buch enthält 167 Bilder, vor allem von unſeren gefallenen
Kameraden, Ueberſichtskarten und Gefechtsſkizzen, ernſte und heitere
Schilderungen, die vielen Kameraden die eigenen Erlebniſſe wieder
zu=
rückrufen. Ferner am Schluß ein namentliches Verzeichnis ſämtlicher
Gefallenen des Regiments, ſowie Abbildungen der Ehrenmäler in
Darmſtadt, Offenbach und Gießen. Verantwortlicher Verfaſſer der
Regimentsgeſchichte iſt Oberſt a. D. Hünicken, der von April 1918 das
Regiment führte und im Verlaufe des Krieges als
Regimentskomman=
deur regſten Anteil an den Geſchicken des Regiments genommen hat.
Beſtellungen erbeten an: Oberſt a. D. Hünicken, Hannover=L.,
Deiſterſtraße Nr. 4.
* Revolution über Deutſchland. Von E. O. Volkmann. Gerhard
Stalling Verlag, Oldenburg.
Ueber ein Jahrzehnt iſt vergangen, ſeitdem das deutſche Volk, das
deutſche Kaiſerreich, nach einem beiſpielloſen 4½jährigen heldenmütigen
Ringen innerlich und äußerlich zuſammenbrach. Wenn jetzt der
Ver=
faſſer, dem als Archivrat im Reichsarchiv ſehr viel authentiſches
Mate=
rial zugänglich iſt, es unternimmt, die Geſchichte dieſes
Zuſammen=
bruchs zu ſchreiben, ſo iſt er ſich, wie er ſelbſt im Vorwort ſagt, der
Verantwortung bewußt, und es fehlt ihm auch nicht „die Erkenntnis,
daß noch auf lange hinaus jede Darſtellung dieſes Zeitabſchnittes
proble=
matiſchen Charakters ſein wird und daß das endgültige Geſicht ſich erſt
ſpäter forden kann”. Trotzdem iſt „Revolution über Deutſchland” bei aller
Lebendigkeit der Darſtellung ein Buch von bemerkenswerter Objektivität,
ein in ſehr weitgehendem Maße geglückter Verſuch, jene furchtbaren
Ereigniſſe wirklich sine jra et studio darzuſtellen. Ein erſchütterndes
Buch, das gerade in dieſen ſturmbewegten Tagen zu ernſteſtem
Nachden=
ken anregt. Plaſtiſch werden die Perſönlichkeiten der Handelnden
her=
ausgearbeitet. Der Großen und der Kleinen. Ebert, Noske,
Scheide=
mann, Barth und Liebknecht, um nur die Weſentlichſten zu nennen.
Auf der anderen Seite die oberſte Heeresleitung, die eherne Geſtalt
Hin=
denburg, das zielbewußte Handeln Gröners. Wir werden erinnert an
die traurig=phantaſtiſche Rolle Eisners, und wir erleben die
Schreckens=
tage der Münchner Räterepublik mit, den Kampf um die Unterzeichnung
des Verſailler Diktats, den Untergang der deutſchen Flotte, die Kämpfe
im Oſten und ſchließlich den Kapp=Putſch. Mehr als 10 Jahre ſind
ſeitdem vergangen. Daß es Jahre des Wiederaufbaues waren, lehrt
dieſes Buch, das uns mitten hineinverſetzt in jene trübſten Tage der
M.
deutſchen Geſchichte.
Seite 4
Samstag, den 11. Oktober 1930
Nummer 281
EHHH
Ihre Vermählung zeigen an:
Alfred Wickel
Marge Wickel
Statt beſonderer Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
tief=
ſchmerzliche Nachricht, daß mein unvergeßlicher und
treu=
beſorgter Vater, unſer lieber, guter Groß= und
Urgroß=
vater, unſer treuer Bruder, Schwager und Onkel
geb. Hörr
Darmstadt
Lindenhofstrasse 33
(
Kirchliche Trauung: Samstag, den 11. Oktober 1930,
nachmittags 3 Uhr, in der Stadtkirche.
2
Statt Karten.
Oskar Friedrich Schmidt
Dr. phil., Landwirt
Margot Schmidt
geb. Auler
Vermählte
Baumholder (Nahe), den 11. Oktober 1930.
2
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Willi Thier
Mathilde Thier
geb. Hoffmann
Langgaſſe 35
Holzſtraße 23
Kirchliſche Trauung: Sonntag, den 12. Oktober, nachmittags
3½ Uhr, in der Schloßkirche.
Ihre am Sonntag, den 12. Oktober 1930,
nach=
mittags 2 Uhr, in der St. Ludwigskirche (
Wil=
helminenplatz) ſiattfindende Trauung beehren ſich
anzuzeigen:
Theodor Beutel und Frau
Annelieſe, geb. Diehl
Darmſtadt
Karlffr. 22
Für die überaus zahlreichen
Glück=
wünſche und Geſchenke anläßlich
unſrer Verlobung danken
herzlichſt. Mariechen Boos
*
Ludwig Walter.
Noch ist es Zeit
zur Traubenkur. (14980) Solange Vorra
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Chriſtl. Ehen beider
Konf., keine
Miſch=
ehen, dch. die
Ehe=
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Mainz, Parkusſtr. 3.
Leitg.: Frau
Werk=
mann. Anmeld. daſ.
rb. Jed. Montag i
Darmſtadt zu ſprech.
(DF. 12743)
Herr Ludwig Roog
Bahn= und Poſtvorſteher i. R.
Kriegsteilnehmer der Feldzüge 1866 u. 1870171
Inhaber mehrerer höherer Orden
heute Abend 5 Uhr nach kurzem ſchweren Leiden im
Alter von 86 Jahren, mit den Tröſtungen unſerer hl.
Kirche verſehen, janft entſchlafen iſt.
Für die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau R. Schmidt, Lehrers Witwe
Dr. Ing. Ludwig Schmidt und Frau
Margarete, geb Krieb
Lehrer Franz Unger und Frau
Marie, geb. Schmidt
Bankbeamter Geo Schmidt und Frau
Anna, geb. Weber
Frau poffinſpektor Roos, geb. Mucker
und Kinder
nebſt 3 Arenkeln.
Dankſagung.
Für die liebevollen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgange unſerer lieben Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Urgroßmutter, Schweſier, Schwägerin und
Tante
Frau Chriſtine Müger
geb. Eichner
ſprechen wir Allen unſeren herzlichſien Dank aus.
Geſchwiſter Müger.
Darmſiadt, den 10. Oktober 1930.
Groß=Zimmern, Darmſtadt, Bürſtadt, Worms, Affheim,
den 10. Oktober 1930.
Die Beerdigung ſindet am Sonntag, den 12. Oktober,
nachmittags kurz nach 2 Uhr, anſchließend an den Nach=
(14976
mittagsgottesdienſt ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem Heimgange
meines lieben Gatten
Auguſt Knöpp
Es iſt beſtimmt in Gottes Rat,
daß man vom Liebſten, was man hat,
muß ſcheiden.
fühle ich mich veranlaßt, meinen beſten Dank auszuſprechen.
Beſonderen Dank ſage ich Herrn Pfarrer Heldmann für die
troſt=
reichen Worte am Grabe, der Gewerkſchaft Deutſcher
Lokomo=
tivführer Darmſitadt=Kranichſtein, dem Eiſenbahn=Verein der
Beamten und Arbeiter, dem Angler=Verein, ſowie allen
Freun=
den und Bekannten für die Teilnahme und Kranzſpenden
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute
früh 8 Uhr meine liebe, unvergeßliche Tochter,
unſere treubeſorgte Schweſter, Enkelin, Nichte
und Couſine
Frau Knöpp und Angehörige.
Fräulein Kätha Pulch
im blühenden Alter von 21 Jahren,;
uner=
wartet nach kurzen, ſchweren, aber in großer
Geduld ertragenen Teiden im Städt.
Kranken=
haus, in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Karl Pulch Witwe
Kinder und Verwandten.
Darmſtadt, Geiſtberg 3, den 10. Oktober 1930
Gundernhauſen, Roßdorf, Hofheim i. Ried.
Die Beerdigung findet Montag, den 13. Dktober,
nach=
mittags ½4 Uhr, von der Kapelle des Friedhofs an der
Nieder=Ramſtädterſtiraße aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte abzuſehen. (14968
Welcher Herr, 40 b.
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Nummer 281
Samstag, den 11. Oktober 1930
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 11. Oktober.
Beläſtigung durch Motorräder.
Motorradſport und Nachtrube.
Es iſt erfreulich, daß bei der geſamten Bevölkerung ein immer
größer werdendes Intereſſe ai. Verkehrsfragen feſtgeſtellt werden
kann. Verkehrsvereine, Automobil= und ſonſtige Klubs ſind in
grierkennenswerter Weiſe bemüht, die Polizei in der
Durchfüh=
nung ihrer Aufgaben zu unterſtützen. Dieſe Unterſtützung wird
jedoch nur inſoweit gewährt, als es ſich um reine Verkehrsfragen
handelt. Wenn es aber gilt, gegen Motorradfahrer
einzuſchrei=
ten, die durch Verurſachung von Geräuſch die Nachtruhe ganzer
Straßenzüge ſtören, ſteht die Polizei allein im Kampfe gegen
dieſe Ruheſtörer. Oft wird ſogar die Ermittelungstätigkeit der
zolizei noch erſchwert durch das Verhalten des Publikums. Die
ßlagen der Oeffentlichkeit gegen das rückſichtsloſe Fahren und den
Lärm der Motorräder nehmen kein Ende. Wer iſt nun dieſer
vielgehaßte motorradfahrende Ruheſtörer? Es iſt nicht der aus
ſeruflichen oder ſportlichen Gründen motoriſierte Geſchäftsmann,
Handwerker und Arbeiter. Nein, es iſt hauptſächlich der jugend
ſiche „Amateurfahrer‟. Der Traum ſeiner ſchlafloſen Nächte iſt
indlich in Erfi
lung
Straßen fährt. Ihm gilt der Kampf. Ihn, den Räuber der
ſachtruhe zu bekämpfen, bedarf der Mithilfe der geſamten
Bevöl=
ſerung. Es ſollen neuerdings verſtärkte Kontrollen eingeſetzt ſein,
u endlich die Klagen der Bevölkerung verſtummen zu machen.
ſine Nachprüfung der techniſchen Beſchaffenheit der Fahrzeuge
der ſchalldämpfenden Mittel — wird erfolgen. Die es angeht,
ind gewarnt.
— „200 Jahre Darmſtädter Kunſt” Mathildenhöhe. Am
Sonntag, den 12. Oktober, iſt die Ausſtellung nunmehr endgültig
umn letzten Mal geöffnet. Die ausſtellenden Künſtler werden
zebeten, ihre Arbeiten in der Woche vom 13.—18. Oktober täglick
vn 9—12 und 14—17 Uhr abzuholen. Die Leihgaben werden
m Donnerstag, den 16. Oktober, zurückgeliefert werden. v. H.
— Die Handwerkskammer veranſtaltet in den Räumen der
Städtiſchen Gewerbeſchule in Darmſtadt einen Kurſus zur
Vor=
ereitung auf den fachlich=theoretiſchen Teil der Meiſterprüfung
es Elektro=Inſtallationsgewerbes im Jahre 1931. Die
Erfah=
ungen bei den letzten Prüfungen haben gezeigt, daß gerade für
gs Elektro=Inſtallationsgewerbe kurzfriſtige Kurſe für die
Teil=
ehmer wenig Wert haben. Die Handwerkskammer hat ſich daher
inrſchloſſen, den Anwärtern für die nächſtjährige Meiſterprüfung
echtzeitig Gelegenheit zur gründlichen Vorbildung zu geben. Es
ann allen Intereſſenten, die ſich im Jahre 1931 der Prüfung
imterziehen wollen, nur dringend geraten werden, ſich umgehend
ei der Direktion der Städtiſchen Gewerbeſchule in Darmſtadt,
andgraf=Philippanlage 6, zu melden.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ausſtellung Marcel
Richter. Die Ausſtellung des Darmſtädter Malers Marcel
Richter findet lebhaftes Intereſſe. Auf vielfachen Wunſch
leibt ſie dieſen Sonntag vormittag von 11—1 Uhr ge
fnet. Für Mitte Oktober iſt eine Ausſtellung des
Darm=
ädter Malers Georg Breitwieſer in Vorbereitung.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag
und 11.30 Uhr vormittags, an allen Wochentagen um 11
nd 11.30 Uhr vormitags und um 3 und 3.30 Uhr nachmittags.
e Kaſſe iſt jeweils von 10,45 bis 11.45 Uhr vormittags bzw.
2.45 bis 3.45 Uhr nachmittags geöffnet. In dieſer Zeit kann
Madonna von H. Holbein dem Jüngeren getrennt von den
ſührungen beſichtigt werden.
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Unſeren Mitgliedern
kermit zur Kenntnis, daß heute nachmittag in der Garten=
Ar=
eitsſchule, Stiftsſtraße, Buſchroſen in hervorragender Qualität
d in nur guten Sorten zu billigem Preis abgegeben werden
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und ich. Preiſe 1.20—6 Mk.
20—22.30 Uhr
Volksvorſtellung
Außer Miete. Der Waffen=
ſchmied. Preiſe 1—4 Mk
— Landestheater. „Meine Schweſter und ich” wird,
bereits mitgeteilt, heute Samstag im Kleinen Haus mit der
Die nächſte Wiederholung
Remierenbeſetzung in Szene gehen
findet Mittwoch, den
ungewöhnlich erfolgreichen Werke
Schillers Trauerſpiel
9Oktober, im Kleinen Haus ſtatt.
Fabale und Liebe” wird heute Samstag und Dienstag,
Flotows „Fatme‟
14. Okt., im Großen Haus wiederholt.
Opern=Aufführungen der
der erfolgreichſten Darmſtädter
ien Jahre, kommt Dienstag, den 14. Oktober, im Kleinen Haus
nder Inſzenierung von Renato Mordo (Bühnenbild: Lothar
Henck v. Trapp) unter muſikaliſcher Leitung von Fritz Bohne
N Wiederaufführung.
Technik im Heim.
Hy.
Die ſtaubfreie Wohnung.
Der ärgſte Feind der Hausfrau: Staub! Ihr täglich
ange=
ſtrebtes, nie erreichtes Ziel: die ſtaubfreie Wohnung! Das
Sinn=
bild des Kampfes der Hausfrau gegen den Staub war in
ver=
gangenen Zeiten einmal der Staubwedel. Er
war es. Heute iſt er längſt überholt, und an
ſeiner Stelle regieren nun Mop und Staub=
Rf
ſauger.
Die Ausſtellung „Technik im Heim” die nur noch bis
19. Oktober in der Feſthalle zu ſehen iſt, führt nicht allein die
verſchiedenſten Einrichtungen zur Staub beſeitigung, ſondern
auch die mannigfachen Möglichkeiten der Staubverhütung im
Haushalt vor. Sie bringt an zahlreichen Beiſpielen zum
Bewußt=
ſein wieviel gerade auf dieſem Gebiete oft mit einfachſten
tech=
niſchen Kunſtgriffen ohne beſonderen Aufwand erreicht werden
kann.
Wndarsesstaddung
Nechnik li Main
bain Auswringen
dos Scheuertuchen
ni den Händen.
Ze mit i Lhrk Sechims
ildfläche verſchwunden. Manche
Haus=
frau halt ihn noch in Ehren und prägt damit
zugleich ihrem Haushalt den Stempel der
Rück=
ſtändigkeit auf. Denn der Staubwedel — wie
auch das Staubtuch — nimmt den Staub nur
vorübergebend an, um ihn hernach vor dem
Wohnungsfenſter in die Luft zu ſtreuen.
Da=
durch wird der Staub nicht beſeitigt und
un=
wirkſam gemacht, ſondern lediglich in
Be=
wegung geſetzt. Der ölgetränkte „Mop”
hingegen hält den Staub feſt und gibt ihn erſt
ab, wenn er gewaſchen wird, wobei der Staub
tatſächlich mit dem ſchmutzigen Waſchwaſſer
durch die Kanaliſation beſeitigtwird. Und
auch der Staubſauger ermöglicht bei richtiger
Verwendung nicht nur die Entfernung des
Staubes aus dem engeren Bereich der
Woh=
nung, ſondern zugleich ſeine völlige
Unſchäd=
lichmachung.
Der Staubſauger iſt heute eine der Haupt=
*
waffen im Feldzug der Hausfrauen gegen den
Staub, einer der volkstümlichſten Vertreter
der neuzeitlichen Technik im Heim.
Erfreu=
licherweiſe bürgert ſich mehr und mehr der
Brauch ein, daß ſich dort, wo die einzelne
Hausfrau einen Staubſauger nicht anſchaffen
M.
kann, mehrere Familien eines Wohnhauſes
zum gemeinſamen Kauf zuſammenſchließen.
Dieſe Maßnahme verdient weitgehende
Be=
uchtung und Nacheiferung; zeigt ſie doch in beſonders
überzeu=
gender Weiſe, daß es tatſächlich Mittel und Wege gibt, um
tech=
niſche Apparate und Geräte allen Schichten der Bevölkerung
zu=
gängig zu machen.
Bei der Ofenheizung, welche ja auch jetzt noch in den
Woh=
nungen, auch in der Großſtadt, vorherrſchend iſt, gehört die
Her=
ausnahme der Aſche aus dem Ofen, insbeſondere dort, wo Briketts
zur Heizung verwendet werden, zu den unangenehmen
Beſchäfti=
gungen im Haushalt. Von einer ſtaubfreien „Aſchenabfuhr”, wie
wir ſie im großen bei den Müllwagen finden, kann im Zimmer,
wo ſie gerade am notwendigſten wäre, nicht die Rede ſein. Dies
wird nun anders durch einen eigens konſtruierten Aſche=Entleerer.
Es iſt dies ein kleiner Topf, der mit jedem vorhandenen
Staub=
ſauger verbunden werden kann und welcher es ermöglichſt, daß
ohne Staubentwicklung die Aſche — auch die glühende — aus dem
Ofen entfernt wird.
Aus den Darmſtädker Lichkſpielkheakern.
Palaſtlichtſpiele
bringen ein „großes Doppelprogramm”. Tom Mix iſt diesmal
gar nicht ſehr gut in „Das Prärie=Hotel”. Er ſpielt gar
nicht die von ihm gewohnte Heldenrolle, und wo er beginnt,
ſie zu übernehmen, rollt der Film ab. Immerhi) ſehen wir ihr
in dieſer Gaunergeſchichte wie immer in ſeinen guten
Reitkunſt=
ſtücken und artiſtiſchen Klettereien, in ſeiner Schieß= und
Box=
kunſt. Und neuerdings auch in der — Liebeskunſt. Seine
letzten Filme enden immer mit dem berühmten Kuß, den ihm die
aus Gaunerhänden befreite Schöne aufdrückt. Tom Mix müßte
wirklich bald etwas anderes für ſeine gern geſehenen Filme
er=
finden.
Eine recht nette, flott geſpielte und in den Bildfolgen
in=
tereſſante — beſonders auch landſchaftlich intereſſante —
Gauner=
geſchichte iſt auch der zweite Großfilm „Weibergeſchichten
es Captain Laſh” in der Regie von John Blyſtone mit
Victor Mc. Laglen in der Hauptrolle. Von dem köſtlichen
Heizer (Laglen), einer Prachtfigur, angefangen, der ſeines Lebens
höchſten Genuß in Wysky. Raufereien und Weibergeſchichten ſieht
ſonſt aber der tüchtigſte Mann des Dampfers iſt, über kleine und
große Gauner bis zur ganz großen Juwelendiebin ſpielt dieſer
Film in allen möglichen gewagten und ſenſationellen
Situatio=
nen. Eine echte und rechte Filmgeſchichte, die flott und luſtig
unterhaltend geſpielt wird.
Benufzung graktischer Gerdta
U Gepähnung richliger Arbeitshalkung erkeichlern die Arbeit
Aufwischen des Fußbodens H.nd
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Scheuertuchhalter
Iik Auswringverrichtung,
Miesz Haltung ict falech Die richlige Hoftung ia
Beim Auffvkschen von Flächm
Boim Aufwischen urter Schränken
Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfenneig
erhältlich.
— Orpheum. Zwei Vorſtellungen. Nachmittags 4 Uhr
große Jugend= und Volksvorſtellung bei ganz niedrigen Preiſen
von 50 Pfg. an mit ganz neuem Programm, u. a. komiſche
Rad=
fahr=Szenen, Varieté=Akte, eine Aufführung der luſtigen Witwe
Wollen Sie Ihren Kin=
und das Kabinettſtück „Kammermuſit
dern eine wirklich große Freude bereiten, dann beſuchen Sie mit
dieſen die heutige Nachmittagsvorſtellung. — Es gelangt
unge=
kürztes, vollſtändiges Abendprogramm zur Darbietung. — Abends
8.15 Uhr Volksvorſtellung bei bedeutend herabgeſetzten
Eintritts=
preiſen: von 60 Pfg. bis 1,50 Mk. Dieſe Preiſe ermöglichen
jedermann, ſich auch die neuen, hochkünſtleriſchen Darbietungen
Morgen
der entzückenden Marionetten=Bühne anzuſehen. —
Sonntag ſind die zwei letzten Vorſtellungen des Gaſtſpiels
italie=
niſcher Künſtler und Marionetten. — Karten: de Waal,
Rhein=
ſtraße 14, Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplatz. (S. Anz.)
Steis
Prassel-Kaffee msch geröstet Schulstr. 10 *
— Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Wir
ver=
weiſen auf die Anzeige in der heutigen Ausgabe dieſer Zeitung
und laden alle unſere Mitglieder und Freunde unſerer Bewegung
zur Teilnahme an dieſer Tagung, zum Beſuch unſerer Ausſtellung
ſowie zu dem am Sonntag ſtattfindenden Feſtabend herzlich ein.
Abteilung Hausfrauenbund.
Eine Sonderſchau ſpeziell für die Herren Aerzte.
Frau Paupié, ſtaatlich geprüfte Schweſter, beſonders
ausge=
bildet in Diätetik bei Profeſſor Schlayer, Berlin, Auguſta=
Hoſpital, bringt am
Sonntag, den 12. Oktober,
Montag, den 13. Oktober,
Dienstag, den 14. Oktober,
Mittwoch, den 15. Oktober,
eine Sonderſchau ſpeziell für die Herren Aerzte. Es werden
Koſt=
proben von jeder Diät abgegeben und gezeigt, was man heute auf
dieſem Gebiet bringt:
für Diabetes, Ulcus, Hyperacidität, Anacidität, Achylie,
Kochſalzarm, Kochſalz=Eiweißarm, Entfettung, Gicht,
Leukämie uſw
Die Herren Aerzte werden zu dieſer Schau freundlichſt eingeladen.
„Die Forderungen des G. 2.A. an den nenen
Reichskag.”
Man ſchreibt uns: In einer glänzend beſuchten Verſammlung
des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten ſprach im G.D.A.=Heim,
Darmſtadt, der Stadtverordnete Geßner=Frankfurt a. M. über die
gegenwärtige Wirtſchaftslage und Sozialpolitik. Er wies darauf
hin, daß heute wohl die Lage ſo ſchwierig ſei, wie ſie nie zuvor
war. Um dieſe ſchwere Kriſe zu überwinden, ſei es unbedingt
not=
wendig, keinen Abbau der Sozialpolitik vorzunehmen. Auf die
Notlage der Angeſtellten eingehend, zeigte er an Hand von genauen
ingaben, daß dieſer Stand beſonders Not leide. Aufgabe des
Staates ſei es, dieſen wirtſchaftlich Schwachen zur Seite zu ſtehen.
Es wird vom G.D.A. eine Aenderung der
Arbeitsloſenverſiche=
rung gefordert, damit hier den Angeſtellten eine Hilfe gegeben
werden kann. Auch die Frage der älteren Angeſtellten erfordere
dringend eine Regelung. Das Proviſionsunweſen erfordert
drin=
gend, daß eine geſetzliche Regelung erfolgt. Ein Ausbau der
An=
geſtelltenverſicherung iſt möglich und muß deshalb bald erfolgen.
Die durch die Notverordnung hervorgerufenen beſonderen Härten
müſſen beſeitigt werden. Das Reich hat die Aufgabe, alles zu
tun, um die Wirtſchaft wieder zu heben. Es wäre zu prüfen, ob
das Reich eine Aenderung der zu hohen Einkommen herbeiführen
kann, da ſich — Deutſchland nicht den Luxus leiſten kann,
Hun=
derttauſende und Millionen an Einzelne zu zahlen. Nicht von
unten, ſondern von oben herunter muß ein Abbau in dieſer
Hin=
ſicht erfolgen. Die Doppelverdiener=Frage erfordere dringend eine
Regelung. Ueberwachung der Truſts und Prüfung der
Gewinn=
ſpanne müſſe ſcharf durchgeführt werden. Die Kapitalflucht iſt
un=
bedingt zu unterbinden. Andererſeits muß durch Urbarmachung
von Oedland, Vergebung von Bauten, Herſtellung von Straßen
und Waſſerwegen uſw. eine Ankurbelung der Wirtſchaft erfolgen.
Der von dem Großinduſtriellen Gütermann gemachte Vorſchlag
auf Herabſetzung der Arbeitszeit verdiene die größte Beachtung.
Der Reichstagsabgeordnete Guſtav Schneider, Bundesvorſteher
des GDA., habe in ſehr eingehender Weiſe zu der Herabſetz, ng der
Arbeitszeit Stellung genommen. Die Reichsreform müſſe baldigſt
erfolgen, da ſich Deutſchland nicht den Luxus leiſten könne, einen
künſtlich aufgeblähten Verwaltungsapparat zu beſitzen. Die
Reichsregierung muß mit allen Mitteln darauf hinarbeiten, daß
eine Herabſetzung der Leiſtung aus dem Youngplan erfolgt. Nack
einer lebhaften und auf einer hohen Stufe ſtehenden Ausſprache
wurde die nachſtehende Entſchließung einſtimmig
angenom=
men: In der Arbeitsloſenverſicherung iſt die Herausbildung er
träglicherer Verhältniſſe nur von einer Aufteilung des Riſikos
nach den großen Wirtſchafts= und Berufsgruppen zu erwarten. Es
iſt unerträglich, daß in der Arbeitsloſenverſicherung, die lediglich
auf die Verhältniſſe der Arbeiter zugeſchnitten iſt, die beſonderen
Bedürfniſſe der Angeſtellten nicht berückſichtigt werden. Es iſt
eine Ueberſpannung des Solidaritätsgedankens, wenn die
Ange=
ſtellten gezwungen werden, durch ihre Beiträge die Unterſtützung
der Saiſonarbeiter zu finanzieren, während Zehntauſende ihrer
ſtellenloſen Kollegen keine Unterſtützung erhalten und auf die
Wohlfahrtspflege angewieſen ſind. Der Gewerkſchaftsbund der
Angeſtellten GDA. fordert deshalb die Schaffung beſonderer
Kaſſen für die Angeſtelltenſchaft in der Arbeitsloſenverſicherung
Dieſe Forderung kann und darf nicht länger unberückſichtigt
bleiben. Ferner beantragt der GDA. die Erhöhung des
Steige=
rungsſatzes der Angeſtelltenverſicherung von 15 Prozent auf 2
Prozent. Die Jahresberichte der R.f.A. haben klar und deutlich
gezeigt, daß eine Erhöhung der Rente ohne Gefährdung der
Ver=
ſicherung vorgenommen werden kann. Anderſeits ſind aber die
Verſicherten heute auf dieſe Rente der Angeſtelltenverſicherung
angewieſen, weil durch Krieg und Inflation das Vermögen
ver=
loren iſt und neue Erſparniſſe nicht gemacht werden können.
— Schloß=Kinderſchule. Wegen baulicher Herſtellungen müſſen
die Herbſtferien um 8 Tage verlängert werden. Die Schule wird
demnach erſt am Montag, 20. Oktober, beginnen.
Seite 6
Samstag, den 11. Oktober 1330
Nummer 281
12. Deutſcher Jugendherbergskag.
In Bad Warmbrunn im Rieſengebirge haben vom 3.—5. Okt.
die Führer der deutſchen Jugendherbergsbewegung über die
Weiter=
entwicklung des deutſchen Jugendherbergswerks beraten. Es war das
erſtemal, daß die Tagung nicht in einer Großſtadt, ſondern in einem
kleinen Gebirgsort im Grenzgauland des Oſtens ſtattfand. Teilnehmer
aus allen deutſchen Gauen und deutſche Brüder von jenſeits der Grenze
in Süd und Oſt und Nord ſaßen in ernſter Arbeit im ſchmucken
Kur=
haus, einem Schinkel=Bau. Der Regierungspräſident von Liegnitz,
Dr. Poerſchl, begrüßte die Teilnehmer mit den Worten des
Frei=
herrn vom Stein, die er nach ſeiner Bewanderung des Schleſierlandes
ſprach: „Wir verlangen einen tiefen und klaren Blick für das anders
geartete heranwachſende Geſchlecht”. Und das war das rechte
Gruß=
wort für die Jugendherbergsarbeit, die einen zielſicheren Pfad aufwärts
geht. Nach dem Jahresbericht für 1929 umfaßt der Reichsverband für
deutſche Jugendherbergen 978 Ortsgruppen mit 117 000 Mitgliedern und
929 betrug die
2200 Jugendherbergen (einſchließlich 490 Eigenheimen).
Zahl der Uebernachtungen faſt 4 Millionen. Bekanntlich ſteht der Gau
Südheſſen, der Starkenburg und Rheinheſſen umfaßt, mit ſeinen
rund 3000 Mitgliedern im Verhältnis zur Einwohnerzahl an vierter
Stelle unter den 26 Gauen. Recht gern möchte er an die 1. Stelle
rücken! Er hat 43 Ortsgruppen und 45 Jugendherbergen, in letzteren
übernachteten 1929 rund 45 000 Wanderer. Aus Heſſen nahmen an
der Tagung teil der 1. Gauvorſitzende Schulrat Haſſinger, der
Gau=Geſchäftsführer Inſpektor O. Brambach und der 1. Vorſitzende
Unwetter in Heſſen.
der Ortsgruppe Darmſtadt, Studienrat Dr. Kreickemeier. In=
folge des Aufſtiegs weitet ſich das Arbeitsfeld immer mehr. Die große
Mehrzahl der Jugendherbergen muß weſentlich verbeſſert und die Maſſe
des deutſchen Jungvolks viel mehr erfaßt, und zwar ſo, daß die
Jugend=
lichen aller Bevölkerungsſchichten gleichmäßig den großen Segen des
Jugendherbergswerks erfahren. Lange Verhandlungen wurden u. a.
gepflogen über die Stellung zu den aus dem Ausland kommenden
Wan=
derern. Man war ſich einig, daß man den Ausländer freudig begrüßen
ſolle, aber es wurde auch verlangt, daß er vor der deutſchen Jugend
zurücktreten und auch höhere Gebühren zu zahlen habe. Der
Reichsver=
band und ſeine Gaue ſtehen gerade in dieſer notreichen Zeit vor
außer=
ordentlich ſchweren Aufgaben, aber trotz aller Hinderniſſe wollen wir
hoffen, daß die Jugendherbergen für die wandernde
Fugend das ſchützende, einigende und ſegnende Dach
der Heimatwerde.
O. B.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht beſchäftigte ſich am Freitag
zu=
nächſt mit einer fahrläſſigen Körperverletzung. Am 13.
Juli war ein Frankfurter Kaufmann mit ſeinem Auto an die
Berg=
ſtraße gefahren und war in Auerbach an der Ecke der Haupt= und
Burg=
ſtraße mit einem Gernsheimer Motorradfahrer zuſammengeſtoßen. Der
Motorradfahrer hatte Strafantrag geſtellt, da er den Autofahrer für
den Schuldigen hielt. Der Kaufmann beteuerte jedoch ſeine Unſchuld,
er ſei ganz langſam gefahren, habe ſignaliſiert und die Fahrtrichtung
angezeigt. Er wollte nämlich, von Darmſtadt kommend, nach links in
die Burgſtraße einbiegen. Der Motorradfahrer behauptet, weder ein
Signal gehört, noch den Fahrtrichtungsanzeiger geſehen zu haben. Das
Auto ſei dermaßen knapp vor ihm eingebogen, daß ihm auch ein
Aus=
weichen unmöglich war, und er ziemlich heftig auf das Auto auffuhr, ſo
daß er und ſein Soziusfahrer abgeſchleudert wurden und beide recht
erhebliche Knochenbrüche und Verletzungen erlitten. Auch die Zeugen
haben kein Fahrtrichtungszeichen geſehen und kein Signal gehört. Die
Mitfahrerin im Auto bekundet, daß der Angeklagte ganz kurz vor dem
Einbiegen den Zeiger geſtellt habe. Der Staatsanwalt hält die Schuld
des Angeklagten für erwieſen und beantragt eine Geldſtrafe von 60
Mark, hilfsweiſe 12 Tage Gefängnis. Das Gericht entſcheidet
demge=
mäß. Es iſt ebenfalls der Anſicht, daß die Fahrtrichtung zu ſpät
ange=
zeigt wurde, und daß der Angeklagte überhaupt hätte anhalten müſſen,
da der Motorradfahrer Vorfahrtrecht hatte.
T. Groß=Zimmern, 9. Okt. Der heute nacht über unſere Gegend
niedergegangene wolkenbruchartige Regen verurſachte auch hier ein
ge=
waltiges Hochwaſſer. Die Gerſprenz iſt aus ihren Ufern getreten und
das ganze Talgebiet bis zum Bahndamm gegen Reinheim iſt ein
ein=
ziger großer See. Stellenweiſe wird der hier zum Schutz gegen d
Hochwaſſer angelegte Damm von den ſturmgepeitſchten Wellen überſpült
Ein Bruch desſelben, und das Waſſer wäre in die hieſigen Häuſer und
Wohnungen eingedrungen.
T. Georgenhauſen, 9. Okt. Die heute nacht infolge des anhaltenden
ſtrömenden Regens entſtandenen Waſſermengen haben auch hier einigen
Schaden verurſacht. So wurde die in dieſem Frühjahre von hier bis
zur Roßdörfer Chauſſee führende neuangelegte Verbindungsſtraße
erheb=
lich beſchädigt, indem das Waſſer an einer Stelle zwei große Löcher
her=
ausriß. Dieſe Straße mußte daher bis zu ihrer Wiederherſtellung
poli=
zeilich abgeſperrt werden.
Hainſtadt, Kr. Erbach i. Odw., 10. Okt. In der Nacht vom 8. zum
9. d. M. ging über unſer ſchönes Mümlingtal ein wolkenbruchartiger
Regen nieder, ſo daß unſer Flüßchen bis zur Uferhöhe ſtieg, ja dieſe ſogar
teilweiſe überſchritt. Einige Morgen Wieſen= und Ackerland wurden
da=
durch unter Waſſer geſetzt. Das Waſſer ſtieg ſchnell vom normalen
Stand auf 3.40 Meter. Durch dieſes überaus ſchnelle Steigen des
Waſ=
ſers wurde auch der Mühlenbeſitzer Elbert von Roſenbach (Gemeinde
Hainſtadt) in begreifliche Aufregung verſetzt, denn das Waſſer drang
ihm in den teilweiſe mit Mahlfrucht gefüllten Kellerraum der Mühle,
ſo daß unſere Feuerwehr mit Spritze, zum Auspumpen des Waſſers,
eingreifen mußte.
Al. Aus dem Mümlingtal, 10. Okt. Hochwaſſer. Durch die
ſtarken Regengüſſe der letzten Tage iſt die Mümling ſtark angeſchwollen
und an vielen Stellen über ihre Ufer getreten, wo erhebliche
Ueber=
ſchwemmungen hervorgerufen wurden. In faſt allen Orten des
mitt=
leren Mümlingtales hat das Waſſer große Fluren überſchwemmt. In
Mümling=Grumbach drang das Waſſer in nahegelegene Hofreiten ein,
ſo daß hier die Feuerwehr eingreifen mußte, um den Bewohnern zur
Rettung ihrer Habe behilflich zu ſein. In Höchſt i. O. ſtehen die Gärten
und Fluren beſonders unterhalb, der Mümlingbrücke ſtark unter Waſſer
und gleicht die Landſchaft einem richtigen See. Hier hätte das entfeſſelte
Element auch beinahe Menſchenleben gefordert. Auf der alten, neben
der Mümling gelgenen Tuchbleiche, wo das fahrende Volk vorübergehend
raſtet, hielt ſich wieder eine Familie mit ihrem Wohnwagen auf. Von
dem Hochwaſſer im Schlafe überraſcht, konnte dieſe nur noch mit knapper
Mühe ihr Leben retten, wenn nicht hilfsbereite Einwohner zugegriffea
hätten. Die Gefahr nicht ſcheuend, gelang es dieſen auch, den
Wohn=
wagen unter großen Anſtrengungen aus den Fluten zu ziehen. In der
Gemarkung Duſenbach hat das Hochwaſſer beträchtliche Flächen
Jung=
ſaaten ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, was für die Beſitzer einen
empfind=
lichen Schaden bedeutet. Die Veithwerke A.=G. bei Sandbach i. O. waren
wegen Hochwaſſer genötigt, geſtern ihren Betrieb einzuſtellen. An vielen
Stellen wurden große Mengen tote Mäuſe angeſchwemmt, die der
Land=
wirtſchaft in dieſem Jahre nicht unerheblichen Schaden verurſacht hatten.
A. Schlierbach, 10. Okt. Ueberſchwemmung. Geſtern nacht
ging in unſerer Gegend ein wolkenbruchartiger Regen nieder. Von
den Bergabhängen ſtürzte das Waſſer in ſolchen Mengen und mit ſolcher
Schnelligkeit, daß es im Nu unſere Dorfſtraßen überſchwemmte, in
Kel=
ler und Ställe eindrang, ſo daß ſtellenweiſe das Vieh nicht mehr in
Sicherheit gebracht werden konnte. In manchen Häuſern drang das
Waſſer ſogar in die Wohnſtuben. Glücklicherweiſe waren die Einwohner
alarmiert, ſo daß weiter kein Unheil vorkam. Geſtern ſah es allerdings
auf den Straßen und in den Kellern, die teilweiſe ganz voll Waſſer
ſtehen, ſehr troſtlos aus. Von hier aus wälzten ſich die Waſſermaſſen
das Schlierbachtal hinab über Eulsbach, wo geſtern früh noch das
Waſſer meterhoch in dem Zufahrtsweg zur Mühle ſtand, nach Ellenbach
und Fürth, in die Weſchnitz, die auch über ihre Ufer trat, und beſonders
in Rimbach großen Schaden anrichtete.
Cb. Mörlenbach, 10. Okt. Rieſige Ueberſchwemmung im
Odenwald. Durch die andauernden Regengüſſe der letzten Tage
hatte die Weſchnitz ſchon einen ziemlich hohen Waſſerſtand. Die
gewal=
tigen Waſſermaſſen konnten ſcheinbar nicht ſo ſchnellen Abfluß finden
und überſchwemmten die anliegenden Wieſen immer mehr. Geſtern nacht
wurde nun auch die Kreisſtraße Mörlenbach-Juhöhe—Heppenheim am
Ausgang von Mörlenbach beim Sägewerk Schenk durch die dort
vorbei=
fließende Weſchnitz vollſtändig überſchwemmt. Die Weſchnitz bildet
dieſer Stelle mit den angrenzenden Grundſtücken eine einzige Waſſer
fläche. Ein hier erſt vor kurzem erſtelltes Geflügelhaus iſt nun
ringsu=
von Waſſer umgeben. Der Verkehr mit Bonsweiher iſt nur auf
Um=
wegen möglich, was auch viele geſtern morgen zu den Zügen wollende
Leute feſtſtellen mußten.
d. Rimbach i. Odw., 10. Okt. Hochwaſſer. Geſtern morgen ku
vor 4 Uhr wurde die hieſige Einwohnerſchaft durch Alarmſignale
Freiwilligen Feuerwehr Rimbach plötzlich aus dem Schlafe geweckt.
man nach der Urſache ſah, konnte man feſtſtellen, daß verſchiedene Orts
teile durch Hochwaſſer ſtark in Gefahr geraten waren. Die Mitgliede
er Freiwilligen Feuerwehr waren alsbald zur Stelle und konnten unte
Einſetzung aller Kräfte an verſchiedenen Stellen Menſchen und Tiere
Sicherheit bringen. Das Lager der Kolonialwarenhandlung Johan
Adam Dörr und das Lager der Futtermittelhandlung Johann Adam
Pfeiffer mußten vollkommen geräumt werden, auch hierbei ſetzte ſi
die Freiwillige Feuerwehr tatkräftig ein. Auch mehrere Mitglieder 1
reiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Ortsgruppe Rimback
waren zur Stelle, brauchten aber zum Glück in keinem Falle in Aktion
zu treten. Seit dem Jahre 1909 konnte ein derartiges Hochwaſſer wie
das der vorletzten Nacht nicht mehr wahrgenommen werden.
Cf. Birkenau, 10. Okt. Die Weſchnitz führte geſtern vormittag ſeh
ſtark Hochwaſſer, und waren die Felder oberhalb des Orts bei d
Schwimmbad des Turnverins 1886 vollſtändig überflutet. Der Waſſe
ſtand ſtieg von Dienstag auf Mittwoch um 70 Zentimeter, iſt aber
Laufe des geſtrigen Vormittags wieder um 30 Zentimeter gefallen.
Weſchnitzregulierung hat ſich bei dieſem Hochwaſſer wieder gut bewä
und wurde durch den raſcheren Abfluß unterhalb der unteren Weſchnitz
brücke eine Rückſtauung des Waſſers innerhalb des Orts unmöglic
gemacht.
Parlamenkariſches.
Die Abgeordneten des Landbundes Glaſer, Gußman
und Fraktion haben im Landtag folgenden Antrag eingebrach
In der Nacht vom 8. auf 9. Oktober ds. Js. ging in der
Provinz Starkenburg, insbeſondere an den Flußläufen des Oden
waldes und der Bergſtraße ein wolkenbruchartiger Regen nieder
der erhebliche Schäden zur Folge hatte. Weite Teile
landwirt=
ſchaftlich genutzter Fläche, zum großen Teil noch mit Feldfrüchten
beſtellt, wurden überſchwemmt. Dämme eingeriſſen und Bachufe
ſchwer beſchädigt. In zahlreichen Gehöften drangen die Flute
in die Keller und Ställe, wodurch eingelagerte Feldfrüchte dure
die Näſſe minderwertig bzw. zum Verderben gebracht wurd
Wir beantragen
alsbaldige Feſtſtellung der Schäden, 2. Be
reitſtellung von Mitteln zur Behebung derſelben.
Es ſitzen dann zwei 38jährige Kaufleute aus Rüſſelsheim auf der
Anklagebank, die beide bei den Opelwerken in den Büros beſchäftigt
waren. Sie werden des Betrugs und der Urkundenfälſchung
beſchuldigt und ſind beide voll geſtändig. Sie haben ſich in der Zeit von
fünf Monaten im Jahre 1929 dergeſtalt etwa 1800 Mark zu verſchaffen
gewußt, daß ſie zwei fingierte Konten für nicht exiſtierende Arbeiter
führten. Der eine der Angeklagten führt zu ihrer Entſchuldigung an
daß ſie ein Zufall eigentlich erſt auf die Idee gebracht habe. Es ſeien
jämlich verſchiedene Konten aus Verſehen doppelt geführt worden.
Außerdem ſeien immer eine ganze Anzahl von Minuten, durch das
Minutenſyſtem bei Opel, übrig geweſen, die doch tatſächlich erarbeitet
waren, aber durch die Tarifverträge nicht ausbezahlt wurden, und da
hätten ſie gemeint, ſie wollten es lieber nehmen, als daß das Geld der
Firma Opel zugute komme. Es habe ſie auch nur die Not dazu gebracht,
denn als ſie im Herbſt letzten Jahres in gehobenere Stellen kamen und
beſſer bezahlt wurden, beendigten ſie ſofort ihre Manipulationen. Der
Staatsanwalt beantragt für den erſten Angeklagten wegen Betrugs und
Urkundenfälſchung ein Jahr und ſechs Monate und für den zweiten
wegen Betrugs ein Jahr und zwei Monate Gefängnis. Das Gericht iſt
der Anſicht, daß, da ſie gemeinſam Gewinne machten, man ſie auch
gleich=
mäßig beſtrafen müſſe, und verurteilt ſie zu je einem Jahr
Ge=
ängnis. Ihre Notlage und die allzu günſtige Gelegenheit wird
ihnen dabei mildernd anerkannt.
Eine recht hübſche junge Frau hat ſich dann wegen
Unter=
ſchlagung zu verantworten. Auch ſie iſt geſtändig. Sie war als
Servierfräulein im Juni 1929 von ihrem Arbeitgeber, einem hieſigen
Gaſtwirt, beauftragt worden, ſein Sparkaſſenkonto von 2200 Mark in
Frankfurt abzuheben und ihm dann bebilflich zu ſein, über die
Rhein=
grenze zu gelangen (es war Haftbefehl gegen ihn erlaſſen), da ſie als
geborene Elſäſſerin der franzöſiſchen Sprache mächtig war. So behauptet
ſie wenigſtens. Er beſtreitet, daß er über die Grenze habe gehen wollen
er habe das Geld zu anderen Zwecken gebraucht. Auf jeden Fall hat ſie
ſich nicht am gemeinſamen Treffpunkt wieder eingeſtellt, ſondern machte
daß ſie mit dem Gelde nach Luxemburg kam. Sie machte dann eine
kleine Vergnügungsreiſe, die ſie auch nach Metz führte, bis ſie in Trier
das Geld verbraucht hatte und ſich dort wieder Arbeit ſuchen mußte.
Sie kann es offenſichtlich nicht begreifen, daß ſie ſich hier ſtrafbar
ge=
macht hat und legt bei der Verhandlung den größten Wert auf gan
nebenſächliche Dinge. Der Staatsanwalt beantragt ſechs Monate Ge
ängnis und das Gericht erkennt auf fünf Monate. Die
Unter=
ſuchungshaft wird mit 24 Tagen in Anrechnung gebracht.
Der 21jährige Angeſtellte einer hieſigen Buchhandlung wird dann
ebenfalls der Unterſchlagung von etwa 280 RM. beſchuldigt. Er
gibt ebenfalls alles zu und behauptet, er habe das nur aus Not gemacht,
denn er habe oftmals zu Hauſe nicht genug zu Eſſen bekommen. Die
Verhandlung ſcheint das jedoch nicht ganz zu erweiſen, und das Gerich
verurteilte ihn zu 3 Monaten Gefängnis. Einen
Milderungs=
grund ſieht das Gericht in ſeiner Jugend.
Es haben ſich dann zwei junge Arbeiter wegen
Einbruchsdieb=
ſtahls zu verantworten. Sie ſind im Sommer in einer Villa in
Buchſchlag eingetroffen und haben eigentlich recht wertloſe Sachen
mit=
genommen. Sie ſehen auch abſolut nicht die Schwere ihrer Handlung
ein, und ſcheinen es als etwas Selbſtverſtändliches zu betrachten, daf
man ſolch günſtige Gelegenheit (es war gerade niemand zu Hauſe)
aus=
nutzte. Da beide ſchon vorbeſtraft ſind, erkennt das Gericht nach dem
Antrag des Staatsanwaltes auf je neun Monate Gefängnis.
Der eine erkennt das Urteil an, der andere iſt förmlich empört
dar=
über und will Berufung einlegen.
Autoliſten. Soeben iſt Autoliſte Nr. 48 erſchienen. Dieſe
verzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraftfahrzeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des
Volksſtaates Heſſen (Kennzeichen VS. VR. VO) für di
Zeit vom 16.—30. 9. 1930. Die Autoliſten enthalten die An=
gaben in derſelben Reihenfolge wie die Hauptausgabe: Name
Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbeſitzers, Type, Motornummer,
Art des Fahrzeugs. Fabrikneue
Hubraum in ecm (und P
Wagen ſind durch X kenntlich gemacht. Die Meldungen ſind
ge=
ordnet nach den drei Provinzen (VS. VR. VO) und Kreiſen, und
innerhalb dieſer nach Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete
Die Autoliſten ſind eine
Wagen werden beſonders geführt.
wichtige Ergänzung des Auto=Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeugbeſitzer im Volksſtaat Heſſen). Ausgabe 1929, und
unentbehrlich, weil ſie laufend neueſtes
Adreſſen=
material liefern. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich
zwei Liſten. Die am 10. eines Monats ausgegebene Liſte
ent=
hält die Meldungen vom 16. bis 30. (31.) des voraufgegangenen
Monats, und die am 25. eines Monats ausgegebene Liſte die
Meldungen vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Wegen des
Be=
zugspreiſes vgl. Anzeige! Anfragen richte man an den
Tödlicher Mokorradunfall.
— Stationskaſſe Darmſtadt. Alle Empfänger von Zuſatzrenten,
Witwenrenten und Waiſenrenten der Abteilung B der Reichsbahn=
Arbeiterpenſionskaſſe, die Militärverſorgungsgebührniſſe beziehen,
wol=
len ſich mit den Militärrentenbeſcheiden bis ſpäteſtens 15. Oktober 1930
bei der Stationskaſſe melden.
Ein flotter Kavalier. In der Nacht vom 28. 9. gegen 24 Uhr
wurde einem Mädchen in der Hochſtraße die Handtaſche von einem
Un=
bekannten entriſſen. Der Unbekannte machte ſich nach Meſſeſchluß an
das Mädchen heran und lud es zu einem Glas Wein ein. Dieſes
An=
ſinnen wurde von dem Mädchen abgelehnt, worauf der Unbekannte dem
Mädchen die Taſche entriß und flüchtig ging. Perſonen, die den Vorfall
beobachtet haben, erſuchen wir, im Intereſſe der Aufklärung bei dem
Polizeiamt — Kriminalabteilung, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 29,
vor=
prechen zu wollen.
zuſtandigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
— Filmmorgenfeier Morgen Sonntag, den 12. Oktober
ſpricht Oberingenieur Blecker=Hannover im Rahmen einer
Film=
morgenfeier über das Filmwerk „Europa und Bremen”, die
Giganten des Atlantik. Das vorzügliche Filmwerk zeigt einen
Rückblick auf den Reſt der Flotte von 1918 und gibt einen
Ueber=
lick über den Wiederaufbau der deutſchen Handelsflotte nach dem
Weltkriege.
Das Gaſtſtättenweſen in Heſſen. Miniſterialrat Hechler hat
unter dieſem Titel eine kommentierte Zuſammenſtellung aller in
Betracht kommenden Geſetze uſw., insbeſondere das
Reichsgaſt=
ſtättengeſetz mit den heſſiſchen Ausführungsbeſtimmungen, im
Ver=
lage von J. Diemer in Mainz erſcheinen laſſen. Das Buch, beſon
ders für den Gebrauch in der Praxis bearbeitet, enthält neben
Erläuterungen zu dem Gaſtſtättengeſetz mit den „
Ausführungs=
beſtimmungen des Reiches und des Landes Heſſen, die
Vorſchrif=
ten über die Polizeiſtunde, das Halten weiblicher Angeſtellten,
die Beſchäftigung von Gehilfen und Lehrlingen, die
Bahnhofs=
wirtſchaften, die Schankgefäße und einen Auszug aus dem
Urkun=
denſtempelgeſetz nebſt zugehörigem Tarif, mithin die ganze für
das Gaſtſtättenweſen einſchlägige Materie
Polizeibericht. Diebſtähle. Geſtohlen wurden in der Nacht
vom 3. zum 4. Oktober 1930 aus einem Garten am Weiterſtädterweg
10 Junghühner in verfchiedenen Farben und aus einem Garten am
Güterbahnhof 3 weiße Leghorn und 6 ſchwarze Barnefelder Junghühner.
— Aus dem Schlafzimmer eines Dienſtmädchens eine ſilberne
Armband=
uhr. Perſonen, die irgendwelche Angaben über die Täter oder den
Ver=
bleib der geſtohlenen Hühner machen können, werden gebeten, bei dem
Polizeiamt, Hügelſtraße 31/33. Zimmer 2, vorzuſprechen. Alle
Mittei=
lungen dieſer Art werden ſtreng vertraulich behandelt.
Eigentümer geſucht. Bei der Kriminalabteilung des Polizeiamts
ſind die nachfolgenden Gegenſtände ſichergeſtellt worden, die mit großer
Wahrſcheinlichkeit aus einem Diebſtahl herrühren: 1 großer und ein
kleiner Manicure=Kaſten. 1 Paket (6 Stück) Toiletteſeife (Elida), ein
Kaſten Veilchenſeife, 3 Geſchenkpackungen, enthaltend 1 Stück Seife und
Fläſchchen Parfüm — Roſe), 1 Käſtchen mit 7 Fläſchchen Parfüm, 9
Fläſchchen Elida, 2 kleine Taſchenſpiegel, 7 Haarſpangen. 1 Schachtel
Raſierſeife (10 Stück), 1 Schachtel Khaſana.
Fahrräder abſchließen! Geſtohlen wurden: Am 27. oder
29. 9. 1930 aus einem Kellerraum des Hauſes Beſſungerſtraße 41, ein
Herrenfahrrad, Corona, Fabr.=Nr. unbekannt; am 6. 10. 1930 vor der
Wirtſchaft Gander, Frankfurterſtr. 53, ein Herrenfahrrad, Brentan
Fabriknummer 661369, und ein Herrenfahrrad, Miele, Fabr.=Nr. 146083
in der Nacht vom 5. zum 6. Oktober 1930 aus einem Vorkeller des
Hauſes Eſchollbrückerſtraße 27, ein Herrenfahrrad, Ideal, Fabr.=Nr.
unbekannt; am 7. 10. 1930 aus dem Hauseingang Ireneſtraße 10 eine
Lichtmaſchine, Marke Boſch. — Aufgefunden: ein Damenfahrrad.
Brennabor, Fabr.=Nr. 81860; ein Herrenfahrrad, Göricke, Fabr.=Nr.
unbekannt, ein Herrenfahrrad, Marke unbekannt, Fabr.=Nr. 818609, ein
Herrenfahrrad, Cito, Fabr.=Nr. 23689, ein Herrenfahrrad, Göricke,
Fabr.=Nr. 1069890. — Trotzdem ſchon verſchiedentlich in den
Tages=
ſeitungen bekannt gegeben wurde, daß die Fahrräder
abgeſchloſ=
ſen werden ſollen, wird dies vom Publikum nicht beachtet. Das
Publikum wird an dieſer Stelle nochmals ermahnt, beim Abſtellen der
Fahrräder dieſe durch Abſchließen vor Diebſtahl zu ſichern.
Heute Nacht gegen ½1 Uhr wurde die Sanitätswache — Tele
phon 400 — nach der Eberſtädter Chauſſee-Ludwigshöhweg
rufen. Dort war ein Motorradfahrer mit ſeinem Beifahrer
den Anhänger eines Laſtkraftwagens aufgefahren. Dabei wur
der Fahrer des Motorrades, Karl Sendelbach, Barkhausſtr., getö
während ſein Beifahrer, Georg Steinmetz, Darmſtadt, Schwan
ſtraße 38 ſchwer verletzt nach dem Krankenhaus transportie
wurde. Bei Redaktionsſchluß war der Erkennungsdienſt noch
der Unfallſtelle tätig. Die Schuldfrage iſt zunächſt ungeklärt.* J
beſondere wird noch feſtzuſtellen ſein, ob die beiden Motorra
fahrer tatſächlich in angeheitertem Zuſtande die Fahrt unter
nommen hatten.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Merunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen un betrachtz.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritit.
— Orthſcher Männerchor. Beſonders hervorzuheben
Oktober, in de
wäre noch, daß zu der am Sonntag, dem 12
Beſſunger Turnhalle ſtattfindenden Revue „Mit Graf Zeppeli u
durch alle Zonen” außer den bekannten Soliſtinnen und Soliſter
des Vereins noch Frl. Aenne Reiß, Solotänzerin vom Heſſ//4
Landestheater, und das bei uns ſchon beſtens eingeführte Fräu
lein Irmg. Gunkel zur Mitwirkung gewonnen ſind. Die E
ſamtleitung liegt in den bewährten Händen von „Chriſtian
Liebig, während für die Bühnenbilder Maler Valentin
Bauer verantwortlich zeichnet.
Brauerei Schul. Heute Samstag, den 11. Oktoben
1. No=
Großes Künſtler=Konzert, ausgeführt von einem Enſemble de ih ein
Stadt=Orcheſters. Anfang 8 Uhr.
Schuls Felſenkeller, Dieburgerſtraße Heut
Samstag, den 11. Oktober, Großes Schlachtfeſt. (S. Anzeige.
Das Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfall
tor beginnt heute Samstag mit ſeinem rheiniſchen Winzerfeſ
Die Räume ſind eigens hierzu originell dekoriert. Da rheiniſch
Humoriſten abwechſelnd mitwirken, dürften genußreiche Abende
bevorſtehen.
— Hotel Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof) vev
anſtaltet, wie aus der Anzeige erſichtlich, heute Samstag, morge
Sonntag abend wieder Konzert und Tanz. Dieſe gemütliche
Abende im Hotel Poſt finden ſtets beſonders ſtarken Zuſpruch. In
Ausſchank ſüßer Traubenmoſt.
Briefkaſten.
„Unfall”. Wir glauben, daß ſie es immerhin verſuchen ſollter
bei der Berufsgenoſſenſchaft eine Erhöhung der Unfallrente durck
zuſetzen. Der Erfolg wird aber immerhin davon abhängen,
die ärztlichen Gutachten eine weſentliche Aenderung in den Ve
hältniſſen feſtſtellen können.
J. F. u. S. Sie müſſen angeben, um welche Schuldſchreibur
gen des Staates es ſich handelt, namentlich auch, aus welche
Jahre dieſelben datieren. Jede gute Bank gibt Ihnen Aus
kunft.
Tageskalender für Samstag, den 11. Oktober 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 15 Uhr, T1, III2
„Ein Sommernachtstraum”. 20 Uhr, E5: „Kabale und Liebe
— Kleines Haus, 20,15 Uhr, M 1: „Meine Schweſter und ich
Orpheum nachm. 4 Uhr und abends 20 Uhr: Theat”
ital. Künſtler und Marionetten. — Konzerte: Schloßkelle;
Café Oper, Zum Datterich, Reſtaurant Bender, Maxim, Spor?”
platz=Reſtaurant Böllenfalltor, Zur gold. Krone, Perkeo, Bü?
gerhof, Hch. Boßler, Span. Bodega, Zur Stadt Malaga, Bi;)
marckeck. — Feſthalle: Lehrausſtellung „Technik im Hein
von 10—19 Uhr. — Kinovorſtellungen: Union= Helt”
und Palaſt=Lichtſpiele. — Vortragsgemſchft. d Techn
Wiſſenſchaftl. Vereine: Veranſtaltung i. d. Vgt. Geſe?
ſchaft 16.30 Uhr. — Liederzweig, Heil. Kreuz. 8 Uh
Oktoberfeſt.
ist doppelt wichtig! Schützen Sie Ihren Teint sorgsam gegen das rauhe
Oktober-Wetter -Sie beugen damit den hautschädigenden Einflüssen
der Wintermonate vor.
Anleitung: 3maltäglich Creme Mouson so einreiben, daß eine dünne
Schicht stehen bleibt-diese einige Minuten einwirken lassen- mit einen
ganz leicht angefeuchteten luch füchtig massieren und abreiben.
Hierauf erneut einen Hauch Creme Mouson vollständig in die Haut
einreiben.
Für Sport, Spiel und Wanderungen nur die hautbräunende
Sportcreme Mouson.
A
HE
NOus
[ ← ][ ][ → ]Nummer 281
Samstag, den 11. Oktober 1930
Seite 7
us den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Herrenfahrrad, 1 ſilberne
berrenuhr mit Lederarmband, 1 Herren
wck, 1 Zigarrenetui mit Zigarren, 1 Porte
monnaie mit Inhalt, 1 Stofftäſchchen
mi=
nhalt, 1 blaue Knabenmütze, 2 Damen
handtaſchen, 1 Perlenhalskette, 1
Brief=
mappe mit Papieren, 2 Paar Strümpfe
Paar wildlederne Damenhandſchuhe, ein
ſchwarzer Herrenſchirm, 1 Ohrring, ein
Swarzer Damenſchirm, 3 Schlüſſel,
Zugelaufen: 1 ſchwarzer Dackel.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen virzeichnet waren.
Intereſſen=
ten tönnen die Fundgegenſtände während
den Büroſtunden auf Zimmer 36, II. Stock,
be ſichtigen.
Abbruchsmaterial.
Vom Abbruch einer Baracke auf dem
Truppenübungsplatz Griesheim ſind noch
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Wenn Sie durch eine
HAUS NEUERBURG-
Zigarette blasen -ehe
sie brennt - s0
wer-
den Sie keine Spur
von Staub bemerken.
für den Zigarettenfachmann
war bislang der gelbliche
Tabakstaub., Sein bitterer
Geschmack nimmt beim
Ver-
brennen selbst der
herrlich-
sten Macedonenmischung die
Blüte des Aromas. Er bildet
sich in allen Stadien der
Ver-
arbeitung immer wieder zum
Leidwesen aller in
Tabak-
betrieben tätigen Menschen.
Nachdem Haus Neuerburg
aber den Kampf gegen den
Tabakstaub aufgenommen
hat, strahlen die Räume
un-
serer Fabriken vor
Sauber-
keit. Gleichzeitig wurde den
Zigaretten, die in
staub-
freien Arbeitssälen hergestellt
werden, jeder bittere
Bei-
geschmack genommen und
eine ganz gleichmäßig
bren-
nende Füllung sichergestellt.
OVERSTOLZ SPF.
KIAVRLMODT.
staubfrei
schmecken niemals bitter
Ofe2
Aus Heſſen.
Landwirkſchaftskurſe.
In den Lehrbetrieben der Landwirtſchaftskammer für
Ge=
müſebau zu Groß=Umſtadt und Gonſenheim finden in „nächſter
Zeit folgende Kurſe ſtatt: In Groß=Umſtadt am Dienstag,
dem 14. Oktober, ein Eintagskurſus und vom 28.—30. Oktober ein
Dreitagskurſus, ſodann am 11. November wieder ein
Eintags=
kurſus, in Gonſenheim vom 22.—24. Oktober ein
Dreitags=
kurſus, ſodann am 5. November ein Eintagskurſus.
Die Kurſe ſind für alle Teilnehmer bis auf weiteres
gebüh=
renfrei und werden den Teilnehmern aus Heſſen die Reiſekoſten
3. Klaſſe ganz oder teilweiſe vergütet, je nach Entfernung.
An=
meldungen ſind zu richten an das Muſter= und Verſuchsgut der
Landwirtſchaftskammer zu Groß=Umſtadt (Heſſen), und zwar
ſpä=
teſtens bis 8 Tage vor Beginn eines Kurſus.
Die am Gemuſebau intereſſierten Kreiſe ſeien auf dieſe Kurſe
nachdrücklich hingewieſen, da hier reiche Gelegenheit zu
zeit=
gemäßer Weiterbildung gegeben wird.
An. Arheilgen, 9. Okt. Preisabſchlag. Die hieſigen Bäcker
haben ſeit dieſer Woche einen Brotabſchlag eintreten laſſen. Es koſtet
tzt: Gemiſchtes Brot, 4 Pfund, 90 Pfennig. Roggenbrot, 4 Pfund, 75
Pfennig. — Auch die Milchabſatzgenoſſenſchaft hat den Preis für einen
Liter Vollmilch auf 30 Pfennig herabgeſetzt. — Eine Preisſenkung für
Fleiſchwaren wird wohl auch bald herbeigeführt werden, da einzelne
Landwirte Hausſchlachtungen vornehmen und Schweinefleiſch das Pfund
zu 1 Mark aushauen. — Theateraufführung. Kommenden
Sonntag wird der Arbeitergeſangverein „Treue” im Gaſthaus „Zum
goldenen Löwen” das fünfaktige Schauſpiel „Mag auch die Liebe weinen”
von R. Ritterfeld, zur Aufführung bringen. — Der am verfloſſenen
Sonntag im gleichen Saale durch den Geſangverein „Frohſinn”
aufge=
führte Schwank „Heirat auf Probe” oder „Der tolle Max” hatte einen
vollen Erfolg und mußten die Lachmuskeln aller Beſucher eine harte
Probe beſtehen.
J. Griesheim, 9. Okt. Traubenleſe. Wie alljährlich, ſo ſind
auch in dieſem Jahre wieder eine ganze Anzahl junger Leute von hier
zur Traubenleſe nach Rheinheſſen gegangen, wo ſie nicht — r die
Dauer der Traubenleſe eine lohnende Beſchäftigung finden, ſondern
auch mit den Winzern die Freude genießen, die mit dem Herbſten der
Trauben verbunden ſind. Nachdem bereits in der letzten Woche ein
größerer Trupp nach Rheinheſſen ging, ſind demſelben in den letzten
Tagen wiederum etwa 25 junge Leute gefolgt, welche ſich an der
Bürger=
meiſterei verſammelten und mittels eines Autos von Wald=Uelversheim
nach Rheinheſſen transportiert wurden. — Dienstag, vormittags 4.30
Uhr, paſſierte das Laſtauto mit Anhänger eines Händlers aus Groß=
Zimmern auf dem Wege nach Kreuznach die Straße von Darmſtadt nach
Griesheim. Unterhalb des Waldfriedhofs löſte ſich ein Bolzen von der
Steuerung, wodurch der Chauffeur die Herrſchaft über ſeinen Wagen
verlor und das gerade die Straße daherfahrende Fuhrwerk des
Land=
wirts Heinrich Ritter 5. von hier am Hinterrad erfaßte. Durch den
An=
prall flog Ritter von ſeinem Wagen in den Chauſſeegraben, und ſeine
Frau kam zwiſchen Wagen und Pferd zu liegen und zog ſich dabei eine
Verletzung am Fuße zu, während Ritter mit dem Schrecken davonkam.
Der Hinterwagen wurde total zertrümmert und dabei die auf dem
Wa=
gen befindliche Marktware leicht beſchädigt. Beide Teile können von
großem Glück ſagen, daß der Unfall ſo glatt abging und keine Opfer
forderte, denn, wäre der Wagen am Vorderrad erfaßt worden, ſo wäre
ein ſchweres Unglück unvermeidbar geweſen. Das Auto eines
Darm=
ſtädter Gemüſehändlers, welches ſich ſofort zur Unfallſtelle begab,
über=
nahm die Ware und brachte dieſe zum Markt. Der Beſitzer des Autos,
der durch telephoniſchen Anruf von dem Unfall benachrichtigt wurde,
be=
gab ſich ſofort zur Unfallſtelle und erklärte ſich bereit, für den
entſtan=
denen Schaden aufzukommen.
Cp. Pfungſtadt, 10. Okt. Proteſtverſammlung. Die
Bür=
gerliche Vereinigung Pfungſtadt hat für den Samstag abend in den
„Rheiniſchen Hof” eine öffentliche Proteſtverſammlung gegen den
Ge=
meindevoranſchlag einberufen. Bekanntlich hat die bürgerliche
Gemeinde=
ratsfraktion gegen die Annahme des Voranſchlages für 1930 wegen
ſei=
ner ſteuerlichen Auswirkungen im Gemeinderat geſtimmt. Die Gemeinde
vertreter wollen in dieſer Verſammlung über ihre Haltung Rechenſchaft
ablegen. — Brennholzabgabe. Die Gemeinde Pfungſtadt hat
noch Brennholz aus dem Walddiſtrikt „Klingsackertanne” abzugeben
und zwar Knüppelholz zu 4.— RM. für den Raummeter und Wellen
zu 10 Pfennig für das Stück.
f. Roßdorf, 10. Okt. Die Ueberreichung der
Geſellen=
briefe. Am nächſten Sonntag, vormittags 9 Uhr, verſammelt ſich im
Saale „Zur Sonne” (Beſitzer Kaffenberger) der
Geſellenprüfungsaus=
ſchuß des hieſigen Ortsgewerbevereins und der Schneider=Innung (
Land=
kreis Darmſtadt) zur Beſichtigung der Geſellenſtücke. Nachmittags 3.30
Uhr findet alsdann im gleichen Saale die Ueberreichung der
Geſellen=
briefe in althergebrachter Weiſe ſtatt. Verbunden mit dieſer Feier iſ
eine Ausſtellung von hergeſtellten Arbeiten, beſonders von Prüflingen
der Schneider=Innung. Jedermann hat zu der Veranſtaltung freien
Zutritt und iſt freundlichſt eingeladen.
G. Ober=Ramſtadt, 10. Okt. Gemeinderatsſitzung. Aus
den Beſchlüſſen der letzten Gemeinderatsſitzung iſt folgendes
erwähnens=
wert: Die Gemeinde Rohrbach ſucht darum nach, den im Gemeindewald
Ober=Ramſtadt, Forſtort Schorrsberg, neu angelegten Holzabfuhrweg
auch für andere Fuhren freizugeben. Der Antrag wird vorerſt
abge=
lehnt, da ſich der Weg im derzeitigen Zuſtand noch nicht für den
all=
gemeinen Durchgangsverkehr eignet. — Ein Geländeſtreifen oberhalb der
Flachbauten wird dem Geſuchſteller Hermann Schleicher ab 1. Oktober
1930 gegen einen jährlichen Pachtpreis von 15 RM. auf jederzeitigen
Widerruf bei Stellung eines Bürgen und Abſchluß eines entſprechenden
Pachtvertrags überlaſſen. — Der Waldmühlenweg ſoll, ſoweit dies
un=
bedingt nötig, hergerichtet werden. — Wilhelm Rebſcher. „Am Büche 1‟
ſucht um Vergütung des von ihm geſtellten Straßengeländes nach. Der
Ankauf des Geländeſtreifens zu dem in der Ortsbauſatzung feſtgeſetzten
Straßengeländepreis von 70 Pfennig pro Quadratmeter wird beſchloſſen.
—Eine kreisamtliche Verfügung vom 29. September d. J., die neuen
Linienführungspläne für die elektriſche Straßenbahn Darmſtadt—Ober=
Ramſtadt und zwei weitere hierauf bezügliche Schreiben, werden dem
Gemeinderat bekanntgegeben. Obwohl die neue Linienführung
gegen=
über den früheren Vorſchlägen wohl bedeutende Vorteile zeigt, wird
ſeitens des Gemeinderats zu dem ganzen Projekt ſolange keine Stellung
genommen, als die Linienführung durch Nieder=Ramſtadt beſtehen bleibt.
Die Anſchaffung der erforderlichen Schilder zur Kenntlichmachung
von Hydranten wird beſchloſſen. — Ein Schreiben der Heag vom 17.
vor. Mts. wird zur Kenntnis genommen und beſchloſſen, vom 1.
Novem=
ber ab einen Sondertarif für die Straßenbeleuchtung abzuſchließen. —
Eine Beſchwerde des W. Fiſcher 9. über die Vergebung kleinerer
Pfla=
ſtererarbeiten führt zu dem Beſchluß, die Pflaſterunterhaltungsarbeiten
künftig mit den übrigen Jahresarbeiten zu vergeben. — Bezüglich der
Erſchließung neuer Steuerquellen für die Gemeinde nimmt der
Ge=
meinderat von der kreisamtlichen Verfügung vom 26. September d. J.
Kenntnis. — Dem Geſuch des Arbeiterſportvereins „Vorwärts” um Er=
teilung der Genehmigung, den neu angelegten Sportplatz in der Aue
umzäunen zu dürfen, wird ſtattgegeben. — Ein Antrag einer
Kommiſ=
ſion der ausgeſteuerten Erwerbsloſen, den
Wohlfahrtsunterſtützungs=
empfängern künftig die vollen Unterſtützungsſätze zu gewähren und die
Wohlfahrtserwerbsloſen ſeitens der Gemeinde gegen Krankheit zu
ver=
ſichern, ſowie ein im gleichen Sinne gehaltenes Schreiben des
Gewerk=
ſchaftskartells, werden dem Gemeinderat bekannt gegeben. Die Anträge
werden vorerſt zurückgeſtellt und ſollen in einer ſpäteren Sitzung
be=
raten werden.
Gernsheim, 10. Okt. Waſſerſtand des Rheins, am
9. Oktober: 2,47 Meter; am 10. Oktober: 2,77 Meter.
Hirſchhorn, 10. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
9. Oktober: 2,66 Meter; am 10. Oktober: 2,75 Meter.
* Mainz, 10. Okt. Chronik. Auf der Tagung des
ſüdweſt=
deutſchen Verkehrsbundes in Wiesbaden wurde lebhaft
be=
dauert, daß der Winterfahrplan der Reichsbahn im großen Umfange
Zugeinſchränkungen vorſieht. Insbeſondere gilt dies auch für den
Be=
ſirks=Eilverkehr im Rhein=Main=Gebiet. Ein weiterer großzügiger
Ans=
bau der Bezirks=Eilzugverbindungen iſt im eigenen Intereſſe der
Reichs=
bahn das Gebot der Stunde. Es wird in einer Entſchließung der
Er=
wartung Ausdruck gegeben, daß der Fahrplan 1931/32 nicht nur die fetzt
beſeitigten Verbindungen wieder herſtellt, ſondern vielmehr eine größere
Anzahl ſchnellfahrender preiswürdiger Bezirkszüge bringt. — Beim
Holzabladen in Mainz=Guſtavsburg geriet ein 53jähriger Arbeiter
zwi=
ſchen zuſammenſtürzende Bretter und erlitt ſchwere
Rippen=
quetſchungen, die die Ueberführung des Schwerverletzten in das
ſtädtiſche Krankenhaus notwendig machten. — Der Schiffer Düx ſtand
vor dem Schwurgericht Mainz unter der Anklage des
Tot=
ſchlagsverſuchs. Er ſoll im Verlaufe eines ehelichen Streites
ſeine Frau aus dem Fenſter der im dritten Stock gelegenen Wohnung
geworfen haben, wobei Frau Dür ſchwer verletzt wurde. Der
Ange=
klagte wurde durch ſeine Ehefrau, die allerdings keinen guten Leumund
hat, ſchwer belaſtet, während er ſelbſt ausführte, daß ſeine Frau einen
Selbſtmordverſuch gemacht habe und aus dem Fenſter geſprungen ſei
Das Gericht ſchenkte den Behauptungen der Ehefrau Dür keinen
Glau=
ben und ſprach den Angeklagten frei. — Der 23jährige Arbeiter Jakob
Weiniſch aus Ober=Olm bei Mainz hat ſich im Tunnel bei Klein=
Winternheim von einem Zug überfahren laſſen, dabei wurde
ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt. — Gelegentlich der im Januar
erfolgten Einweihung des Rüſſelsheimer Volkshauſes wurde aus dem
Automobil des heſſiſchen Innenminiſters
Leuſch=
ner nach Durchbrechen der Scheiben in der Rückwand zwei Mäntel
entwendet. Man glaubte zunächſt an einen Anſchlag der Kommuniſten,
ermittelte aber ſpäter als Täter einen wegen Diebſtahls und Hehlerei
öfters vorbeſtraften Kriegsinvaliden aus Flörsheim, bei dem die
ſtohlenen Mäntel bei einer Hausſuchung vorgefunden wurden. Der Dieb
wird demnächſt von dem Einzelrichter in Groß=Gerau abgeurteilt. —
Alzey wurde vom Stadtrat die Erhöhung der Bierſteu
vorläufig abgelehnt, während man im Oppenbeime
Stadtrat dafür iſt, die Bierſteuer einzuführen, wer
ſie vom Produzenten und nicht vom Konſumenten getragen wird."
Zur Erinnerung an die Befreiung des Rheins und den quantitativ
vor=
züglichen 1930er Weinherbſt hat Küfermeiſter A. Stadtler=Guntersblum
im Auftrage des Reichsminiſters a. D. Dr. Becker=Ludwigshöhe, ein
Viertelſtückfaß mit künſtleriſch geſchnitztem Boden hergeſtellt, der u. a. in
Relief die Stadt Oppenheim zeigt, beſchützt von den Fittichen eines ſtol
zen Adlers. In der Mitte des Faßbodens befindet ſich das Kopfbild
Hindenburgs, umrahmt von einer von Dr. Becker verfaßten Inſchrift.
Nachrichten des Skandesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 2. Oktober: Katharine Sophie Hänsler, geb.
Hornung, 54 Jahre, Pforzheim i. Bad., Calmerſtraße 52, hier
Er=
bacher Straße 25; Wilhelm Arnheiter, Privatier, 83 Jahre,
Inſel=
ſtraße 41: Johann Peter Emig, Straßenreinigervorarbeiter i. R., 6(
Jahre Rhönring 75. Am 3. Oktober: Julie Keſting, Schweſter des
Alice=Frauenvereins, Dieburger Straße 21; Roſalie Müller, geb.
Fabricius, 79 Jahre, Witwe des Gymnaſiallehrers, Profeſſor,
Anna=
ſtraße 44: Anna Beck, geb. Müller, 72 Jahre, Witwe des Geometers
Beſſunger Straße 116; Thomas Grünhäuſer, Hilfsarbeiter, 40 Jahre,
Gernsheim a. Rh., hier, Grafenſtraße 29. Am 4. Oktober: Marie
Schä=
fer, geb. Schenck, 82 J., Witwe des Fabrikanten, Dr., Martinsſtraße 14;
Chriſtine Müger, geb. Eichner, 71 Jahre, Witwe des Rentners,
Sand=
bergſtraße 66; Georg Friedrich Auguſt Jöckel, Stadverwaltungs=
Ober=
inſpektor i. R., 39 Jahre, Heidelberger Straße 122. Am 5. Oktober:
Auguſt Knöpp, Lokomotivführer, 47 Jahre, Nodenſteinweg 21; Ludwig
Roßmann, Metzgermeiſter, 46 Jahre, Nieder=Ramſtädter Straße 57
Magdalena Kalcher, geb. Bohnſtedt, Witwe des Arztes, Dr., Erbacher
Straße 25. Am 6. Oktober: Marie Dieter, ohne Beruf, ledig,
Wenck=
ſtraße 44. Am 7. Oktober: Margarete Zörgiebel, ohne Beruf, ledig, in
Fränkiſch=Crumbach, hier Erbacher Straße 25; Katharina Seel, geb
Luft, 37 Jahre, Ehefrau des Bohrers, Worfelden, hier Erbacher Str. 25.
Am 8. Oktober: Anna Marie Nothnagel, geb. Körner, Ehefrau des
Schloſſers, hier. Im tiefen See 24: Eliſabethe Ruppel, geb. Schmitt,
70 Jahre, Ehefrau des Poſtaſſiſtenten i. R., Mollerſtraße 36; Peter
Wilhelm, Metzger, 51 Jahre, in Dornheim, hier Erbacher Straße 25.
Kirchliche Nachrichten.
17. Sonntag nach Trinitatis (12. Oktober).
Evangeliſche Gemeinden.
Kollekte in allen Kirchen für den Bau von evangeliſchen
Gemeindehäuſern.
Stadtkirche. Samstag, 11. Okt., abends 8,30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 12. Okt., vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr.
Bergér. — Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Köhler.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 14. Okt., abends
Mittwoch,
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde.
15. Okt., und Samstag, 18 Okt., nachm. 2—4 Uhr:
Handarbeits=
ſchule der Stadtgemeinde. — Freitag, 17. Okt., abends 8 Uhr
Sams=
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor. —
tag, 18. Okt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde, Singekreis.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17) Sonntag, 12. Okt vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Pfarrer Vogel. —
Mon=
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
Gemeindeverein der
Markus=
tag, 13. Okt., abends 8 Uhr:
gemeinde: Blicke in die Arbeit eines 90Jährigen” (Guſtav=Adolf
Verein). Pfarrer Weiß.
Abends 8 Uhr: Jugendbund der
Lukasgemeinde (ältere Abteilung). — Dienstag, 14. Okt., abends
8 Uhr: Frauenverein der Kaplaneigemeinde. — Kirchenchor der
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Ab=
Sohtikoe. Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
teilung).
jüngere Abteilung). — Mittwoch, 15. Okt., nachm. 4 Uhr:
Jung=
ſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadt=
kapelle und Schloßkirche.
Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abteilung)
Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (ältere Abteilung). —
Donnerstag, 16. Okt., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Abtei=
lung). — Frauenverein der Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis),
Freitag, 17. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde
(jüngere Abteilung). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
beim. Heidelbergerſtraße
Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus Kiesſtraße 17
Vorderhaus. 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr.
Fernſprecher 4584.
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe. Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten.
Ehebera=
ratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge
Gemeindeamt für Kiehenſteuerangelegenheiten: Gemeinde
haus. Kiesſtraße 17. Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. (Mittwochs nur von
3—4.30 Uhr). Fernſprecher 237
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus Kiesſtr. 17
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und
Don=
nerstag, vorm. von 9—12 Uhr. und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend. Stiftsſtr. 51)
Rechtsa
ſprecher 3389.. . Sprehſtunden vorm= von 10— Uhr Fern=
Martinskirche. (Kollekte für evang. Gemeindehäuſer.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr.
Bergér.
Abends 6 Uhr: Landeskirchenrat D. Waitz.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Dekan Zimmermann
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
14. Okt., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor: im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, 16. Okt., abends
Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeinde=
5 Poſaunenchor
haus: Mädchenvereinigung Weſt. Mauerſtraße:
Freitag, 17. Okt., abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Jugend=
vereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Montag, 13.
Goethe. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie),
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Kollekte für die Baſeler Miſſion. Miſſionar
Rottmann. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Miſſionar
Rottmann.
Veranſtaltungen: Sonntag, 12. Okt., abends 7.30
Montag, 13. Okt., abends 8.15 Uhr
Uhr: Gemeindeabend.
Mädchenabend. — Mittwoch, 15. Okt., abends 8.15 Uhr: Jugend=
— Freitag, 17. Okt., abends 8 Uhr:
Mäd=
gemeindebibelſtunde.
chenchor. — Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 18. Okt.,
abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für den Bau evangeliſcher
Gemeinde=
häuſer.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Nach=
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
mittags 5 Uhr: Eröffnungsgottesdienſt für den
Konfirmanden=
untericht des Oſtbezirks. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 12. Okt., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 13. Okt abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 14. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Don=
nerstag, 16. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend. — Abends 8 Uhr
Jugendbund. — Samstag, 18. Okt., abends 8 Uhr:
Jugendver=
einigung
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Ev.
Sonn=
tagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag,
16. Okt., abends 8 Uhr: Betſtunde.
ſtadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm.
3.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann.
Abends 8 Uhr
Miſſionsverloſung. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeits=
ſtunde.
ienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Prediger Bringmann.
Mitt=
woch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann
— Freitag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80
Prediger Wolfarth —
Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=
Vereinigung. — Abends 8.30 Uhr: Poſaunenchor
Voranzeige. Am Sonntag, dem 19. Oktober, nachmittags
3 Uhr, findet in der Stadtkirche das Geſangsfeſt des Evangeliſchen
Sängerbundes ſtatt.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
hr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer
Nachm. 4.45 Uhr
Bibelbeſprechſtunde für junge Madchen. —
dienstag, abends 8.30
Ihr: Mädchenkreis — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund.
Abends 8.15 Uhr; Freundeskreis für junge Männer. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
Infanteriekaſerne, Hof links). Sonntag,
Okt.:
Tageswande=
rung nach Dreieichenhain. — Mittwoch, 15. Okt., abends 8.30 Uhr:
Bibelſtunde.
Donnerstag, 16. Okt., abends 8.30 Uhr: Jungvolk=
Abend.
Freitag, 17. Okt., abends 8.15 Uhr: Turnen in der
Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule.
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, 11. Okt., vorm. 9 Uhr: Geländeſpiel (Botan
Garten). — Donnerstag, 16. Okt., abends 8 Uhr: Heimabend für
Aeltere. — Samstag. 18
Okt., nachm. 4—5.30 Uhr: Singen und
Spielen im Heim. Pflichtzuſammenkunft: anſchl. Andachten.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. — Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag. 12. Oktober: Wegen der
gleichzeitigen Michaéls=Tagung der Chriſtengemeinſchaft in
Frank=
furt a. M. (vom 9.—12. Oktober. Neue Mainzer Straße 8—10)
fällt in Darmſtadt die Menſchenweihehandlung aus
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society). Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3.
Gottes=
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße
Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. —
Freitag
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal):
Jeden Dienstag, abends
Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt
will=
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uh=
Kinderverſammlung.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Bavtiſten),
Mauer=
ſtraße 17 Sonntag, den 12. Oktober. vorm. 10 Uhr:
Gottes=
dienſt. Um 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt.
Abends 8.15 Uhr: „Lichtbildfeierſtunde” über „Das
Menſchenleben von der Wiege bis zum Grab”. —
Mittwoch, den 15. Oktober, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Freitag, den 17. Oktober, abends 8.15 Uhr: Verſammlung für
Frauen und Mädchen (Schweſter Henny, Reiſeſchweſter
Jugendbundes deutſcher Baptiſten). Zu allen Verſammlungen iſt
jedermann herzlich eingelade
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag
den 12. Okt., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Mitt
woch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 13. Oktober, abends
8.30 Uhr, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Nethodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche).
Wendelſtadt=
ſtraße 38. Sonntag, 12. Okt., 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm.
4.30 Uhr: Erntedank=Geſangsgottesdienſt: Männer= und
Ge=
miſchte Chöre, Gedichte und Solis, Aufführung der Feſtkantate
„Danket dem Herrn” von Auguſt Rücker. Jedermann iſt herzlich
dazu eingeladen. — Mittwoch, 15. Okt., abends 8 Uhr: Bibel= un
Gebetsſtunde. — Freitag, 17. Okt., abends 8 Uhr: Frauen=
Miſ=
ſions=Verein.
Die Heilsarmee. Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebetsſtunde. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. 11.30 Uhr
Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſer=Unterricht. 5 Uhr:
Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr: Oeffentliche Verſammlung
für jedermann. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Mitgliederverſamm=
lung. — Mittwoch, nachm. 5.30 Uhr: K.=Kadettenmuſik. Abends
8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Heim=
bund — Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Evang. Gemeinſchaft (Schulſtraße 9
Sonntag (
Vierteljahrs=
feſt) vorm. 10 Uhr: Predigt. Diſtriktsvorſteher G. Herrmann.
We
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt und Feier des
hl. Abendmahls. Diſtriktsvorſteher G. Herrmann. — Donnerstag., FA. Neuer
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich einge= de Geſ
laden. P. Schanz, Prediger
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße,
ehemaliges Kaſino). Sonntag, den 12. Okt., vorm., 9.30 Uhr, nach
mittags 4 Uhr, und Mittwoch, den 15. Okt., abends 8.30 Uhr
Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54).
Sonntag, den 12. Okt., vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mitt= den
*
woch, den 15. Okt., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 12. Okt., vorm. 10
Uhr: Gottesdienſt, zugleich Jugendgottesdienſt. 11 Uhr: Kinder=
gottesdienſt der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Nahemo=
20 Uhr: Gemeindeabend im Scheererſchen Saale mit Aufführung
Dienstag
des Tellſpiels der Ev. Jug.=Gem. Eintritt frei.
Mädchengruppe. — Mittwoch: Bubengruppe. — Donnerstag
Frauenabend
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 12. Okt.
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Die Jugendvereine nehmen an:
Jugendabend in Traiſa teil. Abmarſch 7.45 Uhr abends von
Pfarrhaus aus. — Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch
Kirchenchor und Jugendvereinigung.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 12. Oktober
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt
Montag: Jugendverein.
Dienstag: 6—7 Uhr Bücheraus
gabe. ½9 Uhr: Bibelſtunde.
Mittwoch: Kirchenchor.
Donnerstag: „Mütterabend.
Poſaunenchor im Schulſaal.
28
Freitag: Mädchenverein
Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr
Gottesdienſt. Pfarrer Heß=Darmſtadt. Kollekte für „GemeindeWeletun
häuſer. —
Montag: Frauenverein.
Dienstag: Kirchengeſan=
22eg
verein und Poſaunenchor. —
Donnerstag: Jungmädchenverein. ei zzu=
Auswärtige Gemeinſchaften.
2s
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3)
Sonntag, den 12. Okt., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 15. Okt
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22
Sonntag, den 12. Okt., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 15. Oft.
G=
abends 8 Uh
esdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35.
Sonntag, den 12. Okt., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 1
Okt., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25
Sonntag, den 12. Okt., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 1
Okt., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14
Sonnt , den 12. Okt., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 1
Okt., aoends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22
Sonntag, den 12. Okt., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 1
Okt., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich millkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eber
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie)
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſior
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Rein
beim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr: Bibe!
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung. Ortsgruppe Bicken
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auer
hach. Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag. abends 8 Uhr=
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkomme?
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 231
Samstag, den 11. Oktober 1930
Seite 11
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Sporn, Shier und Turnen.
Zußball.
Sporlv. Darmſtadk 1898 — Alemannia Worms.
Am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, hat die Fußball=Ligamannſchaft
s Sportvereins 1898 den letzten Kampf der Vorrunde zu beſtehen.
Segner iſt die zurzeit an dritter Tabellenſtelle ſtehende Ligamannſchaft
un Alemarnia Worms. Das Spiel iſt wohl für die Einheimiſchen
letzte Gelegenheit, ſich Anſchluß an die Mittelaruppe der Tabelle zu
verſchaffen. Eine Niederlage würde wohl zur Folge haben, daß die
Anheimiſchen vom Tabellenende nicht mehr loskommen könnten. Ob es
rlerdings den 98ern gelingt, in dieſem letzten Vorrundenkampf den
Auſten Sieg zu erzielen, iſt eine noch offene Frage. Der Gegner ſtellt
üire tüchtige Elf, die gerade in dieſem Jahr gute Chancen hat, ſich für
)e Troſtrunde zu placieren. Die Wormſer Gäſte werden ihrem Ziel ein
ut Stück näher kommen, wenn ſie in Darmſtadt zu einem Punktgewinn
plangen. Deshalb werden die Gäſte mit allem Können beſtrebt ſein,
us Spiel für ſich ſiegreich zu geſtalten. Die 98er gehen alſo einem
cweren Spiel entgegen. Noch iſt kein Grund für ſie gegeben, zu
ver=
agen. Daß die Mannſchaft das techniſche Rüſtzeug beſitzt, um jedem
ſegner der Gruppe gegenüber ſpielkulturell als gleichwertig gelten zu
önnen, haben die bisherigen Spiele gezeigt. Es gilt nur, die
Zaghaftig=
eit im Spiel des Sturmes abzuſtreifen und mit mehr Zuverſicht und
änpferiſchem Elan ans Werk zu gehen. Werden in dieſer Beziehung
Lehren aus den vorangegangenen Spielen gezogen, dann ſollte das
etzte Spiel der Vorrunde keine Enttäuſchung bringen.
Die Ligaerſatzmannſchaft der 98er ſpielt um 1 Uhr gegen die
Reſer=
pn von Alemannia Worms. Die dritte Mannſchaft tritt gegen die
weite Mannſchaft von Eintracht Darmſtadt an 2 Uhr). Die vierte
Mannſchaft (Junioren) hat die Juniorenelf von Haſſia Bingen zu Gaſt.
Polizei Darmſtadt — 5.C. 03 Egelsbach.
Am Sonntag um 15 Uhr ſtehen ſich die beiden Ligamannſchaften des
Kolizeiſportvereins und des FC. 03 Egelsbach auf dem Volizeiblatze
ngenüber. Urſprünglich war dieſes Verbandsſpiel kaut Termin in
Fnelsbach angeſetzt. Da jedoch dem dortigen FC. gnläßlich der
Aus=
greitungen am B. 9. in Griesheim für die nächſte Zeit Platzſperre
ver=
lungt wurde, muß dieſes Spiel in Darmſtadt ſtattfinden. Egelsbach
ſt gezwungen, für ſeine geſperrten Spieler Erſatz einzuſtellen.
Trotz=
em wird dieſe Elf den Kampf nicht verloren geben, denn bekanntlich
ſegen ſolche Landmannſchaften mit wahrem Ideglismus für ihren
Ver=
ir zu kämpfen.
Sonderbar mutet es an, daß die Darmſtädter Poliziſten auf eigenem
belände keine beſonderen Leiſtungen zeigen, dagegen auf fremdem
Ge=
ände ihre beſten Spiele abſolvieren. Gerade das letztſonntägliche
Er=
nonis muß für die Mannſchaft, die in der Aufſtellung mit: Hüppe:
MMetſch. Matthes; Kaſpar, Kaiſer, Stephan; Bäuſel, Göbel, Seip.
Pfeif=
er. Schäfer, das Spiel beſtreitet, ein Anſpoyn ſein, gegen Egelsbach zu
Zeg und Punkten zu kommen.
Rol=Weiß — Reichsbahn=Sporkverein.
Zum ſechſten Verbandsſpiel empfangen die Rot=Wgißen am
Sonntag vorm. 11 Uhr an der Rheinallee den Reichsb4=T.u. Spp.
Sbwohl das Spiel für beide Beteiligten keinen zählenden
Punkt=
ſewinn bringt, da die Reichsbahner außer Konkurrenz an den
4 Klaſſenſpielen teilnehmen, dürfte dem Treffen dennoch einiges
ſntereſſe beigemeſſen werden. Die Gäſte verfügen über eine junge
Mannſchaft, welche an Hand der erzielten Erfolge einen
außer=
urdentlich ſtarken Gegner abzugeben verſteht. Die Reichsbahner
verden jedenfalls alles verſuchen, gerade gegen den Lokalgegner
hut abzuſchneiden. Die Rot=Weißen müſſen immer noch auf einige
hrer beſten Kräfte verzichten, und wird dieſes Spiel dazu benützt,
eue Spieler auszuprobieren. Da beide Mannſchaften ein flaches
piel pflegen, dürfte ſich ein ſchöner Kampf entwickeln, deſſen
lusgang in Anbetracht ſchon bereits erwähnter Umſtände offen
rſcheint — Vor dem Hauptſpiel ſtehen ſich die 2. Mannſchaften
eider Vereine gegenüber. — Heute abend 5 Uhr treten die
lten Herren den gleichen des Spyrtv 98 auf dem Stadion
egenüber. Nach dem Spiel gemütliches Beiſammenſein beider
Nannſchaften — Die Jugend hat für dieſen Sonntag Spielverbot,
bofür ein Waldlauf ſtattfindet; an demſelben hat ſich jedes
Ju=
ſendmitglied zu beteiligen.
S.V. Mörfelden — Union Darmſtadt.
Zum fälligen Verbandsſpiel begibt ſich die Ligamannſchaft
es 1. F.C. Union am kommenden Sonntag nach Mörfelden.
Mör=
ſtelden iſt eine gut eingeſpielte Kampfmannſchaft und beſitzt neben
utem Können einen rieſigen Eifer und große Schnelligkeit. Daß
Mörfelden gelang, in Neu=Iſenburg und Arheilgen Siege zu
olen, zeugt von der derzeitigen Spielſtärke. Hoffen wir, daß die
etjüngte Mannſchaft der Beſſunger (3 ihrer beſten Leute können
och nicht ſpielen) am Sonntag in Ehren beſteht. Trotz dem großen
ech müſſen ſich die Spieler endlich bewußt ſein, daß nur durch
ſerne Diſziplin und noch größeren Kampfeifer ein beſſerer
Ta=
ellenſtand erzielt werden kann. Vor dem Spiel werden ſich die
iten Herren beider Mannſchaften ein Freundſchaftsderby liefern.
Abfahrt der alten Herren=Mannſchaft iſt pünklich 11.,30 Uhr per
Auto ab Vereinslokal. Die Liga=Mannſchaft fährt daſelbſt ab
Uhr; daſelbſt wollen ſich auch evtl. Mitfahrende melden.
FC. Eintracht — Hahn.
Am Sonntag begibt ſich die erſte Fußballelf nach Hahn bei
Pfung=
töt, um dort ihr fälliges Verbandsſpiel auszutragen. Eintracht ſtellt
dieſem Spiele eine komb. Mannſchaft, die die Farben ihres Vereins
hürdig vertreten wird. Die zweite Mannſchaft ſpielt nachmittags 2 Uhr
dem Stadion gegen Sportverein 98 3. Mannſchaft.
Fr. Tgde. Darmſtadt 1.—Roßdorf 1.
Im weiteren Verlaufe der Serienſpiele empfängt kommenden
ſonntag vormittag 10.30 Uhr Darmſtadts Elf die gleiche von
oßdorf. Das Vorſpiel konnten die Hieſigen in überzeugender
Nanier gewinnen, inzwiſchen hat, aber Roßdorfs Elf manches
Alernt, was die vergangenen Reſultate gezeigt haben.
Darm=
dts Elf wäre daher zu empfehlen, das Spiel nicht zu leicht zu
ehmen, und es wäre zu wünſchen, daß die Mannſchaft ein
ähn=
es Spiel, wie am vergangenen Sonntag, vorlegen würde.
Aes in allem hoffen wir, daß das Spiel werbend verläuft.
Die 2. Garnitur empfängt um 9 Uhr Arheilgen, und
beſon=
rs hier wünſchen wir einen fairen Verlauf.
Spielbeginn 2. Mannſch. 9 Uhr
Handball.
Rol=Weiß Darmſtadt — Rok=Weiß Frankfurk.
Dieſes Spiel, das laut Terminliſte in Frankfurt ſtattfinden ſollte,
wurde nach Darmſtadt verlegt, da Rot=Weiß Frankfurt am Sonntag
keinen geeigneten Platz zur Verfügung hak. Frankfurt, zurzeit der
Tabellenletzte, hat in ſeinen jetzigen Spielen noch wenig Glück gehabt.
Alle Spiele, die ſie ausgetragen haben; verloren ſie nur ſehr knapp. Die
Mannſchaft wird am Sonntag alles daran ſetzen, um endlich einmal
einen Sieg und zwei wertvolle Punkte mit nach Hauſe zu nehmen. Rot=
Weiß Darmſtadt muß auf der Hut ſein, um nicht durch leichtſinniges
Spiel den Sieg zu verſchenken.
Sporkverein Darmſtadt 1898.
Die Ligamannſchaft der 98er iſt morgen ſpielfrei, da Delp. Feigk und
Werner in der Süddeutſchen Elf gegen Weſtdeutſchland in Trier tätig
ſind. Die Liggerſatzmannſchaft hat in Königſtädten ein Verbandsſpiel
auszutragen. Die dritte Mannſchaft tritt gegen die Liggerſatzmannſchaft
von Not=Weiß Darmſtadt an. Füir die Jugendabteilung iſt Spielverbot.
da die Gau=Jugendwaldläufe am Sonntag vormittaa um 9 Uhr
ſtatt=
finden. An dieſer Veranſtaltung haben ſich ſämtliche Jugendlichen zu
be=
teiligen.
Sp. V. 1898 (Jugend).
Die Geſamtjugend beteiligt ſich an dem Herbſtwaldlauf.
Treffpunkt 8,30 Uhr Stadion. Fernbleibenwirdmitzwei
Sonntagen Spielſperre beſtraft.
Aa
Freie Turngemeinde Darmſtadt — Griesheim.
Die Spiele der beiden Mannſchaften haben ſchon immer größtes
Intereſſe hervorgerufen. Zwei alte Rivalen treffen hier aufeinander.
die ſich ſchon in der Bezirksklaſſe erbitterte Kämpfe geliefert haben. Es
wird auch jetzt ein Spiel geben, in dem jede Mannſchaft das äußerſte
leiſten wird, um als Sieger den Platz zu verlaſſen, der erſt beim
Schluß=
pfiff feſtſtehen wird. Griesheim hat im letzten Jahre an Spielſtärke
ge=
wonnen, was verſchiedene Reſultate gegen gute Gegner bewieſen haben.
Auch die Darmſtädter Mannſchaft hat ſich verbeſſert. Sie verfügt über
einen guten Sturm, dafür hat aber Griesheim eine kampferprobte
Ver=
teidigung, die es dem Darmſtädter Sturm ſchwer machen wird, Tore zu
ſchießen. Aber auch Griesheims Sturm muß ſehr gute Leiſtungen
voll=
bringen, wenn er zu Torerfolgen kommen will. Der Beſuch dieſes
Spieles, das am Sonntag nachmittag um 3 Uhr auf dem Sportplatz am
Müllersteich (Kranichſteinerſtraße) ſtattfindet, wird ſich lohnen. Um
1 Uhr ſpielt die zweite Fußballmannſchaft gegen Apheilgens 2.
Sportabteilung Merck, Darmſtadt.
In Fortſetzung der Verbandsſpiele empfängt Merck=Sport am
kom=
menden Sonntag nachmittag 3 Uhr auf dem Platz an
der Maulbeerallee die erſte Elf, von Eintracht
Darm=
ſtadt. Die Eintracht iſt auf dem Mercks=Platz nicht unbekannt, nahm
ſie doch kürzlich bei dem Merckſchen Pokalturnier teil. Damals
ran=
gierte ſie hinter dem Platzbeſitzer, aber die letzten Spiele haben eine
deutliche Formverbeſſerung der Eintrachtleute gezeigt, ſo daß Merck alle
Urſache hat, mit dem nötigen Ernſt bei der Sache zu ſein. Die zweite
Mercks=Elf iſt Gaſt beim Polizeiſportverein.
Taſ. 1875 Darmſtadt — Tv. Worfelden.
In dem letzten Spiel der Vorrunde ſteht die erſte Mannſchaft der
Tgſ. 1875 am Sonntag nachmittag um 3 Uhr auf dem Sportplatz an der
Kranichſteinerſtraße der gleichen Mannſchaft von Worfelden gegenüber.
Beide Mannſchaften haben an Punkten wenig eingebüßt,; es iſt daher ein
ſehr ſpannender Kampf zu erwarten. Vorher, um 1.45 Uhr, ſpielen die
beiden zweiten Mannſchaften obiger Vereine. Die dritte Mannſchaft
fährt zur zweiten nach Egelsbach. Die Schülermannſchaft ſpielt am
Samstag, nachmittags 4,50 Uhr, gegen die gleiche von der Tade.
Beſ=
ſungen auf der Rennbahn.
Tgde. Beſſungen — Tv. Bensheim.
Am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, treten ſich die 1. Mannſchaften
obiger Vereine auf der Rennbahn gegenüber. Bensheim gilt mit Necht
als eine der beſten Mannſchaften im Gau und wird auch bei Vergebung
der Meiſterſchaft ein ernſtes Wort mitreden. Der beſte Mannſchaftsteil
der Gäſte iſt der Sturm, in dem die drei Innenſtürmer, — die ſchon
mehrfach für den Main=Rhein=Gau rebräſentativ geſpielt haben —
überragen. Ebenfalls eine Klaſſe für ſich iſt der Torwächter. Jedoch
ſtehen die andeven Spieler in ihren Leiſtungen den Vorgenannten kaum
nach. — Die Einheimiſchen müſſen ſich mächtig anſtrengen, wollen ſie den
Gäſten ernſthaften Widerſtand entgegenſetzen. Hoffentlich hat die
Mann=
ſchaft am vergangenen Sonntag gelernt, daß nicht nur beſſere Technik
allein, ſondern auch eiſerner Siegeswille den Kampf entſcheiden. Sind
die drei Spieler, die bei dem letztſonntäglichen Spiel verletzt wurden,
wieder mit von der Partie, ſo ſollte die Beſſunger Elf in der Lage ſein,
das Spiel offen zu geſtalten. — Vorher treffen die zweiten
Mannſchaf=
ten aufeinander.
Tv. Stockſtadt — Tv. Roßdorf.
Zum 5. Verbandsſpiel begibt ſich Roßdorf nach Stockſtadt. Der
Platzverein hatte bei den Verbandsſpielen einen ſchlechten Start und
wird wohl darauf bedacht ſein, endlich einmal zu Punkten zu
kom=
men. — Hoffentlich beſinnt ſich Noßdorf auf ſein Können und leiſtet
energiſchen Widerſtand, da es ebenſo gut die Punkte benötigt. Das
Spiel beginnt um 1.45 Uhr. Abfahrt mit dem Auto um 12 Uhr am
Gaſthaus „Zur Sonne‟
Taf. Ober=Ramſtadt 1900.
Zum fälligen Meiſterſchaftsſpiel empfängt die erſte Mannſchaft den
beſtbekannten Tv. Lorſch. Letzterer beſitzt eine ſehr gute Mannſchaft,
und die Hieſigen werden ſich anſtrengen müſſen, ihren erſten
Tabellen=
platz zu halten. Spielbeginn um 3 Uhr.
Kraftſpork.
Athletik=SV. 95 Darmſtadt — KSV. Bensheim.
Der erſte Gau=Mannſchaftskampf um die Meiſterſchaft ſteigt heute,
Samstag, abends 8.15 Uhr, in der Turnhalle der Ludwigs=
Oberreal=
ſchule, Kapellſtraße 5. Zwei gleich ſtarkelMannſchaften ſtehen ſich
gegen=
über. Manche Kundige tippen auf Bensheim als Sieger, doch ſteht der
Kampf offen. Wir hoffen für Darmſtadt einen ehrenvollen Sieg. Der
Kampf ſteht unter der Leitung des Kampfrichters Löffler=Roßdorf.
Gerſienelauf n Neder Hanfal.
Der heute abend um 8 Uhr in Nieder=Ramſtadt ſtattfindende
Gerätewettkampf zwiſchen den beiden Turnvereinen Ober= und
Nieder=Ramſtadt verſpricht zu einem höchſt intereſſanten Treffen
ſich zu geſtalten. — In beiden Mannſchäften ſtehen ſich erprobte
Turnkräfte aus den Reihen der Turner, Turnerinnen,
Alters=
turner und Jugendturner gegenüber. Durch die Ausgeglichenheit
der Wettkampfmannſchaften ſteht ein Kampf in Ausſicht, der über
den Rahmen eines Lokalkampfes hinausgeht und man ſehr auf
den Ausgang geſpannt ſein dürfte.
Süddeutſche Golfwoche in Frankfurk.
In der Süddeutſchen Golfwoche zu Frankfurt
am Main wurde am Freitag bei ſchönem Wetter und guten
Schlag=
leiſtungen das Flaggenwettſpiel mir 2 Nennungen
ausgetra=
gen. Siegerin wurde Frau Pfotenhauer=Darmſtadt. (
Vor=
gabe 31) 30 Meter vor dem 19. Grün von der Schwedin Frau Siebert
(Vorgabe 27), die auf der 19. Spielbahn Zweite wurde. Die weitere
Placierung lautet: 3. Frau Dr. Beres=Wiesbaden (Vorgabe 28) auf
dem 18. Grün; 4. Herr A. Fink=Frankfurt (Vorgabe 25) vor dem 18.
Grün. Die Frankfurter v. Biſſing, Merton, Dr. Jarre und der
Mün=
chener Graf Dohna konnten ſich nicht plgeieren, da ſie über die erſten
neun Löcher zu ungleichmäßig ſpielten. Frl. Benzinger nahm nicht
teil, beteiligt ſich aber an dem am Sonntag mit 15 Meldungen zum
Austrag kommenden Gemiſchten Viererſpiel.
Köln=Sülz 07 wird auf Anraten der Fußballbehörde den „
profi=
verdächtigen” Wiener Ferdl Swatoſch nicht mehr ſpielen laſſen.
Die Fußballabteilung von Hertha/B. S.C. beſchloß einſtimmig die
Trennung vom Hauptverein Berliner S.C.
Hollands Damen ſchlugen in Breda in einem Tennis=
Länder=
kampf die Vertreterinnen von Belgien mit 9:3 Punkten.
Ein Turner=Länderkampf Deutſchland—Holland ſoll im nächſten
Jahre in Amſterdam ausgetragen werden.
Deutſcher Gehermeiſter wurde zum fünftenmale der
Char=
lottenburger Hähnel. der das 50=Km.=Meiſterſchaftsgehen in
Duisburg in 4:57,17 Std. vor dem Münchener Reichel gewann.
Die Mannſchaftsmeiſterſchaft fiel ebenfalls an den SC.
Char=
lottenburg vor Bajuvaren München.
Deutſchlands Amateurboxer werden am 26. Oktober in
Aar=
hus gegen Dänemark einen Länderkampf austragen.
Primo Carnera, der italieniſche „Ueberboxer”, wurde in
Boſton von dem Amerikaner Jim Yaloney über zehn Runden
nach Punkten geſchlagen.
Der deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Ernſt Piſtulla wurde
von der J.B. U. als Herausforderer des Europameiſters Bonaglia=
Italien beſtätigt.
Paul Krewer wird wahrſcheinlich ſchon bald nach Amerika fahren,
um dort Rennen zu beſtreiten.
Der Stall Graditz hat für die kommende Saiſon E. Böhlke als
Nachfolger Huguenins als Jockey verpflichtet.
Geſchäftliches.
Die Hausuhrenfabrik Gebr. Jauch in Schwenningen a. N. mußte
infolge der ſtetig wachſenden Nachfrage für ihre erſtklaſſigen Erzeugniſſe
die Fabrik= und Büroräume vergrößern und hat zu dieſem Zweck ein
großes, modern gebautes Fabrikgebäude in Deißlingen a. N. bei
ningen a. N. käuflich erworben. Wir bitten, das heutige Inſerat mit
der neuen Adreſſe zu beachten.
Mef gret uigen 1uie gern.
Jedes Kind ſagt das, und auch die Feinſchmecker unter den
Ehe=
männern finden die friſche Reſi delikat.
Das iſt kein Wunder, denn dieſe bayeriſche Tafelmargarine mit dem
herrlichen Alpenmilcharoma enthält die gleichen ausgeſuchten Rohſtoffe,
die Sie, geehrte Hausfrau, vielleicht zumeiſt ſelbſt ſchon lange in der
Küche verwenden.
Schmecken Sie doch die friſche Reſi einmal genau ab. Sie werden erfreut
ſein über den wundervollen Milchgeſchmack und über die köſtliche Friſche
dieſer Ware. Sie können Sie getroſt Ihrem Herrn Gemahl und Ihren
Kindern aufs Brot ſtreichen, denn die friſche Reſi hat außerdem ſehr
hohen Nährwert.
Holen Sie gleich ein Halbpfund=Päckchen für 50 Pfennige aus
Ihrem Geſchäfte.
Die Harko veranſtaltet von Freitag, den 17. Oktober, his
Diens=
tag, den 21. Oktober, eine verbilligte Fahrt nach Paris. Der Weg führt
über Frankenthal=Dürkheim durch das Iſenachtal nach Kaiſerslautern—
Saarbrücken, Metz-VerdunEvernah-Paris. Durch ſorgfältige
Vor=
bereitungen und Rückſprachen mit deutſchen Führern wird heute ſchon
von einem guten Gelingen zu ſprechen ſein. Die Reiſeleitung liegt
wie=
der in den bewährten Händen des Leiters, der Harko, Herrn
v. Delhafen. Näheres iſt aus dem heutigen Inſerat zu erſehen:
Pro=
gramm und Auskunft erteilt das Heſſ. Autobus=, Reiſe= und Konzert=
Büro, Darmſtadt, Luiſenplatz 4 I., Telephon 356.
Wetkerbericht.
Durch das weitere Abrücken der ſeitherigen Störung nach dem
Bal=
tikum hin ſchwindet ihr Einfluß auf unſere Wetterlage. Von Süden
und Südweſten her iſt der Luftdruck kräftig angeſtiegen, was bereits über
Deutſchland zur Geltung kommt. Dabei herrſcht vielfach nebliges und
dunſtiges Wetter und durch das teilweiſe Aufklaren iſt ſtärkerer
Tem=
peraturrückgang eingetreten. Dagegen ſind über Süddeutſchland mit der
Südweſtluftwelle während der vergangenen Nacht abermals verbreitete
und ſehr ergiebige Regenfälle aufgetreten. So meldete der Feldberg
im Schwarzwald 48 Millimeter. Friedrichshafen 22. München 13
Milli=
meter Niederſchlag. Im Bereich des hohen Druckes ſind zunächſt keine
oder nur ganz vereinzelt bedeutungsloſe Niederſchläge zu erwarten. Die
Bewölkung geht mehr zurück, ſo daß bei Aufklaren die Temperaturen bis
zum Gefrierpunkt ſinken. Auch tagsüber tritt Aufheiterung ein. Die
Beſſerung iſt aber nur von kurzer Dauer, denn über dem Nordmeer
rückt eine neue Störung heran, welche ſpäter wieder einen
Witterungs=
umſchlag bringen dürfte.
Ausſichten für Samstag, den 11. Oktober: Stellenweiſe neblig=wolkig.
tagsüber aufheiternd, meiſt trocken, nachts Temperaturen um den
Gefrierpunkt.
Ausſichten für Sonntag, den 12. Oktober: Nach anfänglich wenig
verän=
derter Wetterlage wieder Uebergang zur Petterverſchlechterung
wahrſcheinlich.
Der große Herbst-Verkauf in sämtlich. Abteilungen:
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Das Haus der Vertrauens-Qualitäten
Die Reichseinnahmen u. =Ausgaben für Auguſt 1930
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im
Auguſt 1930 (alles in Millionen Reichsmark) im ordentlichen
Haushalt die Einnahmen 850.1 und für die Zeit vom 1. April
bis Ende Auguſt 4514.8, während ſich die Ausgaben auf 867.4
bzw. 4559.3 ſtellten, ſo daß ſich für Auguſt eine Mehrausgabe von
17.3 und für die Zeit ſeit Beginn des Rechnungsjahres bis Ende
gaben auf 9.8 bzw. 128.2 ſtellten. Es ergibt ſich mithin im
außer=
ordentlichen Haushalt eine Mehreinnahme von 5.3 bzw. 492.3. —
Der Abſchluß ſtellt ſich wie folgt: Für den ordentlichen
Haushalt Fehlbetrag aus den Vorjahren 465.0,
Mehr=
ausgabe aus den Monaten April bis Auguſt 44.5, mithin
Fehl=
betrag Ende Auguſt 509.5; für den außerordentlichen
Haushalt Fehlbetrag aus den Vorjahren 771.7, Mehreinnahme
aus den Monaten April bis Auguſt 492.3: mithin Fehlbetrag
Ende Auguſt 279.4. Der geſamte Fehlbetrag ſtellt ſich alſo auf
788.9. —
r Kaſſenſollbeſtand des Reiches betrug am 31. Auguſt
1930 1230.0, wovon 1145.0 verwendet worden ſind, ſo daß ein
Reſtbeſtand bei der Reichshauptkaſſe und den Außenkaſſen von 85.0
vorhanden war. — Die ſchwebende Schuld hat ſich im
Mo=
nat Auguſt auf 1250.8 gegen 1207.3 Ende Juli erhöht. (Die zweite
Vorſchußrate auf die ſogenannte Kreuger=Anleihe iſt im
vorliegen=
den Ausweis bereits als Einnahme des außerordentlichen
Haus=
halts behandelt, ſo daß ſie nicht mehr in der ſchwebenden Schuld
erſcheint.)
Der Zuſammenſchluß der Skärke=Induſtrie.
Der Verband der gewerblichen Kartoffelſtärke=Induſtrie hat
ſich jetzt mit der Syndizierung der Stärke=Induſtrie einverſtanden
erklärt. Es werden zunächſt zwei Verkaufskontore errichtet, und
zwar getrennt für die gewerblichen und für die
landwirtſchaft=
lichen Fabriken. Die beiden Kontore werden durch eine Preis=
Konditionen= und Kontingentierungs=Konvention miteinander
verbunden. Trägerin der Konvention wird die Kartoffelſtärke=
Induſtrie ſein.
Das gewerbliche Verkaufskontor wird künftig den
Rohſtoff=
bezug einheitlich durchführen. Der Kartoffelhandel wird nicht
mehr mit den einzelnen Fabriken, ſondern mit dem Syndikat
ver=
handeln. Man nimmt an, daß aus der Intereſſengemeinſchaft der
beiden Syndikate im Laufe der Zeit ein einheitliches Syndikat
für die ganze Kartoffelſtärke=Induſtrie wird, und daß nach der
Errichtung der Verkaufskontore keine Außenſeiter von Bedeutung
mehr vorhanden ſein werden. Da etwa 96 Prozent der
Stärke=
herſtellung im Oſten erfolgt, wird die Syndizierung für den
oſt=
deutſchen Kartoffelmarkt immerhin eine Entlaſtung bringen. Das
Schwergewicht des Stärkeabſatzes liegt dagegen in
Weſtdeutſch=
land.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Ueberbrückungskredit perfekt. Der Ueberbrückungskredit für
das Reich, der von einem Konſortium unter Führung des
ame=
rikaniſchen Bankhauſes Lee, Higginſon u. Co. gewährt wird, iſt
nach dem „B.=C.” perfekt geworden, wenn er auch noch nicht
for=
mell unterzeichnet iſt. Der Kredit beläuft ſich dem Blatt zufolge
auf 125 Mill. Dollars. Die Verzinſung beträgt 434 Prozent, dazu
kommt 1½ Prozent. Proviſion p. a. Die Laufzeit iſt zwei
Jahre, jedoch hat das Reich das Recht, in der Zwiſchenzeit zu
jedem halbjährlichen Termin zurückzuzahlen, und zwar auch
teil=
weiſe. Vorausſetzung für den Kredit iſt die vom Parlament zu
beſchließende Bildung eines Tilgungsfonds nach dem früheren
Muſter.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Verfahren.
Laubach: Otto Schmidt 2. Af.
5. 10., GlV. u. Prft. 22. 10. Wilhelm Schmidt 5. wie vorſtehend.
Mainz: Fa. Becker u. Rhode, Geſ. m. b
H., Kurz=, Weiß= und
Wollwaren en gros. Af. 15. 10.. GlV. u. Prft. 23. 10.
Zwingen=
berg: Kfm. Julius Mähn. Af. 25. 10., Prft. 18 11. Bingen:
Verſt. Georg Gundlach, Inh. der alten Burgſchänke. Af. 1.
GlV. u. Prft. 5. 11. Laubach: Kfm. Max Katz. Af. 11. 10., GlV.
Prft. 17. 10.
Beendete Konkurſe. Offenbach: Frau
Emma Blom geb. Stürz. Ortenberg: Hdl. Wilhelm Protokowitz
n Mingfen. Dieburg: Friedrich Millmann in Klein=Zimmern.
Butzbach: Fa. J. A. Weidmann. Neue
Vergleichsver=
ahren. Langen. Bz. Darmſtadt: Fa. Beck u. Schröder, KGeſ.
in Sprendlingen, VerglT. 20. 10. Offenbach: Fa. Valentin Biſch,
Inh. Jakob Biſch, Weinhandlung, VerglT. 23. 10.
Aufge=
hobene Vergleichsverfahren. Dieburg: Gebrüder
Krämer, Manufakturwarenhandlung. Worms: Fa. Johann
Heilmann, Baugeſchäft.
Gewerkſchaft Meſſel auf Grube Meſſel bei Darmſtadt. In der
Gewerkenverſammlung der Gewerkſchaft Meſſel (Konzern J.
Farbeninduſtrie) wurde beſchloſſen, für das Geſchäftsjahr 1929
eine Ausbeute von 300 RM. auf jeden der 1000 Kuxe zu
vertei=
len. In den Verwaltungsrat wurden die Direktoren Fritz Feiler
und Max Langner in Halle gewählt.
Weniger Roheiſengewinnung im September. Die deutſchen
Hoch=
ofenwerke (ohne Saargebiet) ſtellten im September 1930: 652 863 To.
Roheiſen her gegenüber 739 083 To. im Vormonat. Die durchſchnittliche
arbeitstägliche Gewinnung (30 Arbeitstage) iſt mit 21 762 To. um 2079
To. oder 8,72 Prozent niedriger als die des Auguſt (31 Arbeitstage).
Sie entſpricht 47,39 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen
Ge=
winnung des Jahres 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfangs. Von
170 (im Auguſt 170) vorhandenen Hochöfen waren 69 (74) im Betrieb
und 36 (29) gedämpft.
Brodukienberichte.
Berliner Produktenbericht vom 10. Oktober. Obgleich das
Inlands=
angebot von Brotgetreide weder zur Waggon= noch zur Waſſerverladung
relativ wenig gering iſt, ſetzte ſich die Abwärtsbewegung der Preiſe
für Roggen ſogar in beſchleunigtem Tempo — weiter fort. Die
anhal=
tende Schwäche des Auslandes übt naturgemäß ſtimmungsmäßig auch
einen gewiſſen Eindruck aus, in der Hauptſache dürften für den
Rück=
gang jedoch die beſtehenden Lagerſchwierigkeiten und der teilweiſe
dring=
liche Geldbedarf der Landwirtſchaft verantwortlich ſein. Letzteres wirkt
inſofern mit, als die Landwirte Verkäufe von Effektivgetreide zur
ſpä=
teren Abnahme vornehmen, um ſich Geld zu beſchaffen, was wiederum
ſtärkere Abgaben am Lieferungsmarkte zur Folge hat. Für Weizen und
Roggen in effekt ver Ware werden etwa 2 Mark niedrigere Preiſe
ge=
nannt; die Preisrückgänge am Lieferungsmarkte hielten ſich bei Weizen
gleichfalls in dieſem Rahmen, während ſie bei Roggen 3,5—4,5 Mark
betrugen. Die erſte Notierung für Oktober=Roggen mußte zunächſt
wie=
derum ausgeſetzt bzw. Minus=minus vorgenommen werden. Die
Müh=
len fordern für Weizen= und Roggenmehle nominell unveränderte
Preiſe; das Geſchäft iſt außerordentlich ſtill. Vereinzelt werden Gebote
die bis zu 50 Pfg. unter geſtrigen Preiſen liegen, abgegeben. Im Hafer=
Promptgeſchäft drückt reichlicheres Angebot von Kahnmaterial auf die
Preiſe. Gerſte weiter ſchleppend.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. Okt.
Getreide. Weizen: Dezember 79½, März 1931 83,25 Mai
B.
uli 86½; Mais: Dezember 82,50, März 1931 83,50. Ma
85½, Juli 87,50: Hafer: Dezember 37,50 März 1931 39,25, Mai
Ae
Roggen: Dezember 50. März 1931 54½, Mai 56, Juli 55¾.
Schmalz: Oktober 11,40. Januar 1931 10,51½.
Speck, loco 14,50.
Schweine: Leichte 9,60—9,85 ſchwere 9,75—10,00;
Schweine=
zufuhren in Chicago 22 000, im Weſten 79 000.
Baumwolle: Oktober 10.34, Dezember 10,49.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 10. Okt.:
Schmalz: Prima Weſtern 12.30; Talg, extra loſe 428.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 94½, Hartwinter,
neue Ernte 88,75: Mais: loco New York 100,50: Mehl: ſpring
wbeat clears 4,40—4.70; Fracht nach England 1,6—2,3 sh. nach
dem Kontinent 7—8 C
Kakao: Tendenz willig. Umſätze 170, loco 6¾: Oktober 6.13
Dezember 6.30, Februar 1931 6.45, März 6.65, Mai 6.80, Juli
7.02 September 7.20
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. Oktober.
Der Kursabbau ſetzte ſich an der heutigen Börſe fort. Unter
dem Eindruck der geſtrigen Baiſſe ſchritt die Depoſitenkundſchaft
zu Verkäufen, und auch die Spekulation gab ab, da die ſchwache
Haltung der geſtrigen New Yorker Börſe und die dortige
Makler=
inſolvenz die Stimmung weiter verſchlechterten. Eine
fortdau=
ernde Belaſtung der Tendenz bedeutet auch die Unſicherheit in
innerpolitiſcher Beziehung. Von den neuen Kursrückgängen
wur=
den faſt alle Märkte betroffen. Stärkere Einbußen erlitten Dt
Erdöl mit minus 4 Prozent und Zellſtoff Aſchaffenburg, die 5½
Prozent verloren. Am Elektromarkt waren vor allem Bergmann
mit minus 4½ Prozent und erſtmals Lahmeyer mit minus 334
Prozent angeboten: Licht u. Kraft, Geſfürel, Schuckert und
Sie=
nens gaben bis 3 Prozent nach. Cement Heidelberg ſetzten ihren
Kursruckgang um weitere 3 Prozent fort. Am Montanmarkt
waren größere Verkäufe zu beobachten; Buderus, Gelſenkirchen
Harpener, Klöckner, Mannesmann und Rheinſtahl gaben 1 bis
Prozent nach, Ilſe Bergbau jedoch 11 Prozent feſter. J. G.
Farben verloren erneut 1 Prozent, während ſich Goldſchmidt
gegen den ſchwachen Abendbörſenkurs 2½ Prozent erholen
konn=
ten. Am Markte der Bankaktien betrugen die Kursrückgänge
durchſchnittlich 1 Prozent, nur Reichsbankanteile waren 1½ Proz.
gebeſſert. Ca. 2 Prozent ſchwächer eröffneten Aku, Deutſche
Lino=
leum. Daimler, Conti Gummi, Süddeutſche Zucker und
Weſter=
egeln. Schiffahrtsaktien verloren bis 1 Prozent;
Reichsbahnvor=
zuge minus 1½ Prozent.
Deutſche Anleihen waren gehalten, von „Auslandsrenten
Ungarn, Bosnier und Rumänen ſchwächer. Am Pfandbriefmarkt
hielt das Angebot an. Im Verlaufe gaben die Kurſe meiſt
weiter nach. J. G. Farben büßten erneut 1 Prozent ein.
Tages=
geld war, zu 4½ Prozent weiter gefragt. Am Deviſenmarkt hielt
auch heute trotz der Diskonterhöhung die Nachfrage nach Deviſen
Man nannte Mark gegen Dollar 4,2045, gegen Pfunde
an.
20,4277½. London — Kabel 4,8593, — Paris 123,83. — Mailand
92,80. —
Madrid etwas erholt 47,80. — Schweiz 25,00, — Holland
12.04½
Auf die Nachricht, daß der bekannte Ueberbrückungskredit des Reichs
bis auf Erledigung der Formalien abgeſchloſſen ſei, eröffnete die
Abendbörſe zum Teil etwas freundlicher. Einige kleine
Deckungs=
käufe wurden vorgenommen. Im Verlaufe traten jedoch wieder einige
Verkaufsorders aus Publikumskreiſen und dem Auslande hervor, ſo daf
die freundlichere Haltung nicht vorhielt. Insbeſondere wirkte auch der
ſchwache Verlauf der Auslandsbörſen ein. Am Rentenmarkt lagen
deut=
ſche Renten ſchwächer, auch Liquidationsbriefe, Städteanleihen und
Schuldbuchforderungen zu niedrigeren Kurſen angeboten. Im Verlauf
blieb die Haltung weiter ſchwach. Farben ſchloſſen 126.75. Von
ſonſti=
gen Kurſen ſind zu nennen: Deutſche Bank 111, Danat 151,5. Dresdener
110; Harpener 81,5; Rheinſtahl 65; Phönix 59; Stahlverein 59;
Sie=
mens 168; Geffürel 110,5: AEG, 106,75; Licht u. Kraft 108,5: Schuckert
121; Hapag 71: Nordd. Lloyd 72; Aku 50; Bemberg 56,25; Salzdetfurt
247,5.
Berlin, 10. Oktober.
Die Rückgänge an den Effektenmärkten ſetzten ſich heute
wenn auch in kleinerem Ausmaße, fort. Schon vormittags
rech=
nete man infolge der ſchwachen Tendenz der internationalen
Börſen mit neuen Publikumsabgaben, zumal die Verſchärfung
des Metallarbeiterkonfliktes, die weiter abgleitenden
Metall=
preiſe und das Anziehen des Dollars im Freiverkehr auf 4,2040
veitere zur Vorſicht mahnende Momente waren. An der
Vor=
börſe ſah es ſo aus, als ob die Banken durch Interventionen
ſtärkere Einbußen zu verhindern beabſichtigten, zu Beginn des
offiziellen Verkehrs kam dann wider Erwarten Material in
größerem Umfange heraus, und die Abſchläge betrugen im
all=
gemeinen 1 bis 3½ Prozent. Im Verlaufe traten bei
ſtagnieren=
dem Geſchäft zunächſt kaum Veränderungen ein. Später kam
neuerlich Ware heraus, da die Arbitrage ſich ſtärker am Geſchäft
beteiligte. Das Ausland meldete gleichfalls ſchwächere Kurſe, die
intervenierenden Stellen ſahen wohl ein, daß es im Augenblick
unzweckmäßig ſei, ſich gegen die flaue Tendenz der Weltbörſen zu
ſtemmen. Die geſtrige Rede Dr. Schachts in New York hat im
Auslande ein freundliches Echo gefunden, vermochte die Börſe
aus den oben angegebenen Gründen jedoch nicht zu beeinfluſſen.
Chadeaktien zogen im Verlaufe um weitere 4 Mark an und
Bem=
berg konnten ca. 2½ Proz. ihres 3½ Proz. Anfangsverluſtes
auf=
holen. Im allgemeinen beobachtete man Verluſte von ca. 2 Proz.
Schwarzer Donnerskag an der New Yorker Börſe.
Die New Yorker Börſe hatte am Donnerstag einen ihrer
ſchwärzeſten Tage des ganzen Jahres zu verzeichnen. Infolge
Zuſammenbruchs der großen New Yorker Maklerfirma Prince
and Whiterly ſetzte eine beiſpielloſe Verkaufsorgie ein, und viele
Papiere erreichten Tiefſtandsrekorde, die unter denjenigen der
Paniktage des Novembers vorigen Jahres lagen. Mehr als fün
Millionen Aktien wurden umgeſetzt. Die Kursrückgänge betrugen
3 bis 10 Punkte. Mehr als 200 Papiere erreichten ihren tiefſten
Kursſtand während dieſes Jahres. Kurz nach Schluß der
Börſ=
ſetzte eine leichte Erholung ein. Die zuſammengebrochene
Makler=
firma war eine der größten Amerikas und hatte Filialen in
Chicago, Philadelphia, Boſton und Cleveland.
Metallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 10. Oktober für je
100 Kg. ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. D
Elektrolytkupfernotiz) 96,25 RM.
Die Notierungen der
Kom=
miſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Be=
zahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., desgleichen
in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel, 9
bis 99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 50—53 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kg. fein) 49,25—51,25 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 10. Oktober ſtellten ſich fü
Kupfer: Oktober 82,25 (84), November 82,25 (83). Dezember
32,50 (82,75), Januar 8:
32,75), Februar, März 82.25 (82.50)
April 82,50 (82,50), Mai 82,25 (82,50), Juni, Juli, Auguſt 82,
(82,50), September 82,50 (S
75). Tendenz: flau. Für Bl
Oktober 28 (29,50), November 28 (28,50) Dezember 28,50 (
Januar, Februar, März. April 28,50 (29), Mai, Juni, Juli,
guſt, September 28,25 (29). Tendenz: abgeſchwacht. Für 2
Oktober 26 (28) November 26,50 (28), Dezember 27,50 (2
Januar 27,75 (28,75), Februar 28 (29). März 28.25 (29,25), A
29 (29,50), Mai 29,50 (30), Juni 30 (30,50), Juli 30,50 (31),
Au=
guſt 31 (31), September 31 (31.25). Tendenz: ſtetig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
An der Berliner Freitagsbörſe wurde der Privatdiskont wiederum
um 1/s v. H. von 4¾ auf 47/s v. H. erhöht.
Wie wir erfahren, hat die Reichsbank wiederum Gold abgegeben, und
zwar ſind diesmal zwei Sendungen abgegangen. Für die Bank von
Frankreich ſind 35 Millionen RM. und für die Nederlandſche Bank 17
Millionen RM. verſchickt worden.
Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt am
Main, ſtellte ſich die Blei=Hüttenproduktion der Welt im Auguſt 1930 auf
139 031 Tonnen gegen 135 615 Tonnen im Juli d. J.
Wegen Abſatzſchwierigkeiten wurde auf der Braunkohlengrube
Alexandria im Weſterwald 150 Bergleuten die Kündigung ausgeſprochen.
Für die übrige Belegſchaft wird Kurzarbeit eingeführt.
Nach dem Rundſchreiben an die Gläubiger der Ad. Meſſerſchmidt.
Holzgroßhandlung, Mannheim, liegen etwa knapp 50 Prozent in der
Maſſe. Bei einer evtl. Zwangsliquidierung werden die in dem
vorläu=
figen Status eingeſetzten Werte wohl kaum erzielt werden können und
die vorausſichtliche Quote würde kaum 25 Prozent ausmachen.
In der Aufſichtsratsſitzung der Auguſt Wegelin A.=G., Kalſcheure
wurde beſchloſſen, der im November ſtattfindenden G.=V. die Verteilung
einer Dividende von 6 (i. V. 8) Prozent für 1929/30 vorzuſchlagen. Die
Bilanz wurde mit Rückſicht auf die Unſicherheit der wirtſchaftlichen Lage
beſonders vorſichtig aufgeſtellt.
Der Abſatz an Fertigerzeugniſſen in der rheiniſchen Bims=Induſtrie
iſt weiter erheblich zurückgegangen. Ir
sgeſamt bleibt der Verſand des
Jahres 1930 gegenüber dem Jahre
9 durchſchnittlich um etwa 40
Prozent zurück, wobei zu beachten iſt, daß bereits im Jahre 1929
gegen=
über 1928 ein durchſchnittlicher Rückgang von 20 Prozent zu
verzeich=
nen war.
Berliner Kursbericht
vom 10. Oliober 1930
Deviſenmarkt
vom 10. Oktober 1930
Berl. Handels=Geſ.
Danat
T4
ant u.
Deutſch
Lisconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd Lloyd
A. E. C
Bahr. Motorenm.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdö
Mei ee
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.eleftr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
löcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bow
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kotsw.
Orenſtein & Koppe
104.50
128.25
2
9.
110.625
83.
67.2
65.50
181.50
61.5(
69
SO
5
C0.
KI.S0
41.—
Polyphonwerte
Rütgerswerke
Salzdetſurth Te
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſe
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Wer je
Lindes Eismaſch.
SogelTelegr. Drat.
Wanderer=Werle
56.—
134.
62.50
32.—
Schwerz
566/ 10
Spanien
159.225
2. 425/ Dan,
2
„pan
3.497
2
04:
Rio de
Janeir=
goſlawien
irtuge
Ath=
11=
Fſtambu
.a05/2
Kairo
436 1.4381 Kanade
.98 22.
allinn Eſtl.//100 eſtl. Kr.
16.467/ 16.507 Riga
* Nie
eſete 100 Gulden
1 2.083 1 Milreis ina
100 7.449 80
S. 18.8 100 Drachm. 5. 1 türk. 1ägypt. 4 20. 15 anad. Doll. 201 Aldpef 07 1o0 eſtl. Kr. füu7g 100 Lats 80.85
Frankfurter Kursbericht vom 10. Oktober 1930.
Baden.......
O Bayern ....
82 Heſſen
6 Preuß. Staat.
3½ Sachſen ....."
Sachſen ....."
2 Thüringen ..
Dtide. Anl. Auslo‟
ſungsſch. 4:/.
Ab=
löſungsanl. .
Diſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schusge.
bietsanleihe ...
Baden=Baden
26 Berlin.
% Darmſtadt v. 26
28
79 Tresden
2 Frankfurt a. M
Schätze. .
Frankfur
v. 26
3 Mainz.
235 Mannheim p.
1.27
32 München
9. Nümberg
8% A iesbader
Dei, Le
indesbt
Godt
.
2
Goldoblig=
( ½
Heſſ. Ld.
öhp.-Bk.-Lia
Kom.-D1
Preuß. 2d‟
pfbr.=Anſt. G. Pf
98.25
87.
76.5
88.5
73
3.
101
Mie Lau
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
8%Kaſſeler Land.
redit Goldpfbr..
82 Naſſ. Landesbl.
4½% Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl
Ausl. Ser.
Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
20 „Ligu.=Pfbr
Frkf. Hyp.=Bk..
4½% — Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
72
4% „Lia. Pfrb.
8% Mein. Hhp.=Bt
% Lia.Pf
8% Pfälz. Hyp.=
Lig. Pfl.
Boden
cred.=Banf ....
4½%0 -Lia. Pfl
entri.
%* Preu
9S
Boder
Ban!
„ Lig. Pfbr.
Rhein. oyp. Bf.
½% Lio. Pfbr
8% Rhein.=Weſtf.
vit ..
8d.-C.
.
Sod.
Cred.=Ban
1½% Lia. Vfhr.
18% Württ. Hyp.=B.
98.5
97.5
100.2
84.7
85.25
54.5
We
8% Klöchner=Berte
inkrw. v. 26.
*
Litteld. Stahl
% Salzmann u. C.
7% Ver.
lwerke
8% BoigtckHäffner
e2. Golboblig.1 98 16% Daimler-Benzl 65.5
97
96.5
101
101.5
A5
96.25
51.
87.25
100
87
94
83.75
99
99.25
5.1
98
78.5
76.5
89
J. 6. FarbenBondsl 88.25
5% Bosn. L. E.
39
L. Inveſt.
% Oſt. Schä
4½
ldrente
5%ve
h. Rumän
6.75
4% Türk. Admin
—
Bagdad
1
Bollan
½% Ungam 191:
14
½2
Goldr. 23.5
1910/ 18.75
amen
Aig. Kunſtziide Unn
E. C
AndregeNoris 8
rei
Aſchaffbg. Bre
Zellſtoff! 79.5
Bemberg J. P.
Beigm. El.=Werte./131
BrownBoverickCie / 88
Buderus Eiſen
Cemen Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel/1
Chem.Werie Albert
31.5!
Chad
Conti Gumr
3
Linoleun
Tamler=Benz AG./ 21
Di. Atl Telegr
4.
rdöl
56.25
Gold= u.
Silber=
ſcheide-Anſtalt . H25
An.
1104
Dt. Linoleumwerke
ſenhandel.
Dhckerhoff u. Widm.
Eichbaum=Werger
Eleftr. Lieſerg.=Ge
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk
ßlingen Maſchine
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeni
Feinmech.
Felt. & Guilleaume
Frkft. Gae.
Hof".
Geiling & Cie...
Belſenk. Bergwertl
bef. f.elektr. Untern.
Goldſ
Th.
chinen
Gritzn
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger. Ker
HilpertArmaturfbr
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hochtiet Eſſen
Holzmann Phl
Jlie Berab Stan
Genüſſe
Junghan=
ſe
Tall Chemi
Aſcherslebe
Kammgarnſpinn
Karſtadt. R..
Klein, Schanz lin
Klöcknerwerte
Lahmener & Ur
Lau
ütte
2.
gsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Meta
Lutz Gebr. Darmſt.
A.
38.5
104
110.75
Aa
65
AR
46
11
40.75
164
120
160
140
112.
29.25
2.25
83.25
126
184.5
48
Mainkr.=W. Höchſt
Nainzer Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
ansfeld Bergb.
Netallgef. Franrf.
Miag
Mühlenbau
„A
ratiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedar”
Phönix Berabau".
Reiniger, Gebber
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
etallwaren
Stahlwerke .
ebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt
Rütgerswerte
Zachtleben v. G.
Salzdetfur
lbron
Salzw.
Schöffe
Schramm. Lackfe
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eletty
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſt
Siemeng & Halt
Südd. Immobilien
ſcker=A. G..
Svensia Tändſticke
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Ge=
Tietz Leonhard
Tucher=Brauere
Untertrante
Beithwerie
Ver. f. Chem. Ind
tahlwerke .
Strohſtoffabr.
Ultramarin
Bogtländ. Maſchin.
Boigt & Haeffner
75
36
13
107
170.25
126.5
A
98
100.5
18.7
150
Mi u
Wegelin Rußfab
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein .."
Waldhof.....
Meme
Allg. Di. Erebitan
diſche Ban!".
Brauindu
irmerBantvereit
Bayer. Hyp. u. 2
Berl. Handels
Eypo
*
Comm. u.
tb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bantund
Di. Eff. u. Wechſel
Dresdener Ban
Fran?f. Bar
yp.=Ban
fdbr.=Bf.
Mein. Hyp. Bar
Oſt. Credita=
Pfälz. Hyp. Ban
eichsbanf=And
Rhein. Hyp.=Bank
do. Bod.=Cr
ter Banweren
Württb. Notenban
N.-C ſ.Ber jehrew./
tw
Allg. Lokalb. Kraf
D. Reichsb. Bzo
pa
Nordd. Lioyd
Südd Eiſenb.-Gei.
Aullunz. n. Emng.
Ve
Bert.
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FrankongRück-u=
Mernt Prie
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2
Snnte
45.1
183
ü=
voo
„
7
*5
143
103
A
178
glänzenden Aufstieges aus einem bescheidenen Raum an der Markthalle zu den
im=
pesenten Käumſchkenen m dem kläuerblock zutzchen Teil=keineckstrase und Tahrssse
durch einzigartige Angebote in nur besten Qualitäten in Verbindung mit allergrößter Auswahl!
unübertroffene Entwicklung aus einem kleinen Etagen-Geschäft zur grössten
Textil-Etage der Stadt Frankfurt und zugleich zur ältesten Textil-Eiage Deutschlands
durch niedrigste Preise, infolge Meidung preistreibender Unkosten für Schaufenster usw.!
Den Dank für diesen Erfolg schulden wir unserer werten Kundschaft, die uns
von Jahr zu Jahr in ständig wachsendem Maße ihr Vertrauen geschenkt hat. Ihn bringen
wir zum Ausdruck durch unseren am Samstag, den 11. Oktober 1930, beginnenden
Er stellt eine einzigartige Sonderleistung dar, zu Preisen, die im Vergleich zur Qualität
nicht mehr geboten werden können, denn wir haben unsere gesamten Einkäufe erst
in der allerletzten billigsten Zeit getätigt, zu der die Preise einen aussergewöhnlichen
Tief=
stand erreicht haiten und haben darüber hinaus noch ganz besondere Anstrengungen gemacht!
In der erſten Woche bringen wir nachltehende Calltätswaren:
ErGpe-Gald 70 cm brole,
oderen Farben
reine Wolle, in nur
Jubläums-Frols Metes
20
Für Morgonröcke
Foul6 reine Wolle, einfarbig
Jublläums-Preſe Mete-
110
Bessers Halbtrauer Stofte
für Hause und Straßenkleider
Jubliäums-Prols Aetes
130 1o0
120 cm Erepe Gald
150
i Ruien Fach
Jubläums-Prois Meter 1
Ca 130 cm brelte Woll-
Grépe de chlne reine Wolle,
beste Farb. Jubiläums-Frols Mtr.
905
2-
Mouling-Tuged kariert, mit weißen
Etfekten, nur solide neue Farben,
Jubläkums-Prols Metes
*-
77
Woll-Erépe de chlng reine Wolle,
im gans grolem Parben, Sortiment
Jubiläums-Prels Meter
9
d-
65
Woll-Veloutine
reine Wolle, schwarz u. marine u. alle Modefarb.
Jablläums-Prols:
*0e 995 M55
9B en 996 brelt
brolt
Mer
Aetes V
190 Em Mellin6 äe Morgenröcke 195
Jublläums-Prols Aeter
Wasch Cord- Samt
KöpereWare,
praclttvolle Druckmuster
Jubliäums-Prels Mtr.
169 91
Moderne kunstseideno
Wasch-Gord-Samte
pur neue Destine
Jublläums-Prols Meter
995
E
Damen-Rantelstoffe
etwas ganr Besonderes, alles nur moderre
Master, 140 cm brelt
Jublläums-
Prois
Meter
205 995 N75 K95
4—
Zeffr U. Popeling 80 cm brelt, fr mod.
Taghemden und elegante Schlafanzüge für
Mern 4 Nas 0
105 120 158
Jublläums-
Prols . . Netes 103 1—
undere bekannten und zeit Jahren gleichblei=
benden, prschtr. Qualilsten,
für die beste, zolide Leib= Rl
wäsche „ „Jublläums-
Prols .... . Meter 009 u. 003 Ganz schwere, weiße süd-
doutsche GrefoNne für Kissen
Jubläums-Prols. . . . . Meter ma
70. Rein MaGGo-Batlste ein Ia rein
epptischer Macco, für die eleg. Wäsche
Jublläums-Frols. . . .. Aeter 90. Grols6-Fingtte 80 cm brolt,
für wa
me Wäsche, das schönste u. besie
wirs
Nare, das mit hergestell
Jublläums=Frels ... Metes 90. (30 cm breile, ganz schwere
St6 Blumen=
Laulstana-Bettdam
muster, Jubiläums-Prols • Meter 78 Rein Macco-Bettdamasté gans herrliche
Muster, Qualität so schön wie Seide
Jublkuns 165 195 255 995
Rie
Mete 1— 130 cm breile, ganz schwere
Bordo-Bettdamaste
Jublläums-Prols Meter C 760 180 em brelte- prima wost. ällsche
Hottgarn Bekkuch-Halbleinen
735
mit almählich verstärkter Mitte
Jubiläums-Prels Mete Bettuch-Halbleinen
30 cm breit. Kasenbleiche, voll-
weiß, oberhessische klausmacher=Wau
Jublläums-Prois Meter 960
4- 160 cm breite, gans schmere R
HeSSGI süddeutsche Quslitzien Jublläums- 491
148
230
Prols
Uetes 160
Inlens federdicht
Jubl äums-Prols:
80 cm brelt 735 30 cm dr.
Mete 1
Metes
19
1—
Feintarbige Höper Inletts
Indanthron, ausgewaschen, garantiert
feder-
u. daunendicht, in Fralse, gold, bleu u. hellblau
Jubiläums-
Prols:
80om
Meter
105 10 cm 905
1 Neter 2.
InleltS ausgewaschen, echt türkischrote, neine
MacsoeWare, garantiert daunens und federdicht
Jublläums-Prols:
80 cm breit 725 130 cm brelt 968
Meter U
Meter C
Farbige Inletts
150 cm brolt, gute Oualitst
Jubiläums-Prels Meter
75
Betkuch- Biber
150 cm brolt, vollreiß ge /65 915
K
JubTäums-Prois Meter 1
E
160 em brelte
Bettuch Douslas
Jubläums Prols Meter
Jacguard-Schlatdecken
Wir haben das gesamte Restlager einer Fabrik
ernorben, die ihren Betrieb aufgegeben hat.
Jubliäums-Prels:
Stück
945 915 N95 520 875
* v-
Hameihaardecken
aus reiner Wolle
Jubiläums-Prols Stück
1000 99
19— vu
100
Moderne Indanthren-kelnlarb. D65
karierte Hatteedecke
130X160em Jubll.-Prels Stück C.
Herrliche indanthrenfarbone
Hünstier erspetechen 3O86 095
Jubliäums-Frols Siuck 1
Prachtv. kunstsold. Indanthronfarb.
Tee Gedeché mit 8 Serrietten m 045
Kurton Jublzäums-Prols Garnitur U
Wülschtücher sot-weißter, Haurmach. Ware
Jublläums-Prols:
Afe
Häck
56470
Suct
10
Hüchen Handtücher
40X100 groß, gute westäl
Was,Juhliäumspreis8. 004 R0=
allererste Qualitäten, nur schöne Muster
Jublläums-Prels:
aa
130 gar
Em 5
am 145 em
Meter 9dS Meter 1 Meter 65 Tolle d6 Sole 20 cm brolt,
feines hochnertiges, kunstsetdenes Ge=
webe tür Balle ur
Thesterkleidchen,
in ach gestesiſt und kantant
Jublläums-Frols Meter 490 Crspe Marocalne
prachtvolle
eunstreidene Wue i m 0
guten Farbep
Jublläums-Prols Meter 198 Saün Rche 80 cm breit,
neue, 8a
Faute Hochslanzwars, 995
Seide mit Kuns=
eide, alle Farben
Jubliäums-Frols Neter L Mallnn datutee
Veiueis
Jublläums-Prols Meter 295 Aps-Selde
290
reine Seide. 95 cm broll
Jublläums-Prols Mster C 195 Gröpe Marocalne
bedruckt, nur nene, diesfährige Muute 9
elegante Ware
Jublläums-Prols Meter 495 Flaminga
eintarbig, reine Wolle, wit Kunstzeide
Jubliäums-Prois Aetes 1 66 Relnseldene
Cröpe Marocalne
in allen Farben
Jubiläums-Prols Meter 125 1a0 em br. kunstsold.
Trikot fueed aus Glansstofkeide
Jubl.äums-Prels Meter 75 Satin riche
mit lacguard, bedruckt, in nur neuesten
Desains, Jublläums-Prols Metes U 245 Handuestickte Bogen-Hlssen
aus allerbestem shwerem Cretonne, 925
6 verschiedene Ausführunger
Jubiläums-Frols Stück V. 5 ganz besonders schöne Posten schwere
Jacguard-Frottler Handtcher
50X100 bis 110 cm Jubiläums-Prels Stück
122 159
30.
Stuek 1— Stück 4. — Stück
Ferilge Hausluch-Bettücher
rine Jtuhlware. 15
Jublläums-Frols Sück
92
95
Fei kunsteickene
Damen-Sch. üpfer aus Glansstolf=
K.=Seide Jubl.äums-Frols Sück
Damen Röche
sleiche Qualität wie oben
Jublläums-Prols Stück
D0
E-
65
Kuntseldene
Damen-Röche m. augewebtem Futter 945
Jubiläums-Prels Stück —
Reimnellene
Damen Schlpfer Wolle mit Seide 100
plattiert .Jubiläums-Prols Stück E.
Paradeklssen Klöppel-Spitzen, Stickerei, ver=
seitig garn. /
Jaubli.—
Prols St.
Fabrik-Caupons 140 em brolte
Anaben-Ulsterstofie m. ungewebt. 985
Futter „Jubiläums-Prels Meter
—
1a0 cm breit. Buckskin
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 11. Oktober 1930
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Nr. 48
AUTÖLISTE
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
für dle Zeit vom 16.—30. September 1930.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in derselben
Reihen-
folge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
Kraft-
fahrzeugbesitzers, Type, Motornummer, Hubraum in ccm und
PS. Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen sind durch X
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnet nach den drei
Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen werden
geson-
dert aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtige
Ergän-
zung des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeug-
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und
unentbehr-
lIch, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die am 10. eines Monats ausgegebene Liste enthält die Meldungev
vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und die am 25.
eines Monats ausgegebene Liste die Meldungen vom 1.— 15. de
gleichen Monats.
Bezu g30 re 13:
I. Bei Bezug aller Meldungen sämtlicher 18 Kreise für
12 Monate: zum monatlichen Pauschalpreis von
RM. 16.50.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu Staffel
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
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Nummer 281
Samstag, den 11. Oktober 1930
Maria Magdalena” feie
M
it
ſanſi Preiſinger, die Maria Magdalena von Oberammergau, verläßt mit ihrem Gatten die Kirche.
e Darſtellerin der Märia Magdalena der Oberammergauer Paſſionsſpiele, die junge Hanſi
ceiſinger, hat ſich nach Beendigung der Feſtſpielzeit vermählt. Ihr Gatte iſt der Leiter des For=
ſchungsinſtituts für Waſſerbau und Waſſerkraft in München, Dr. Otto Kirſchner.
Seite 15
Der Mikkellandkanal bohrt fich durch Berlin.
Partie an der Berliner Mühlendammſchleuſe,
die für den Ausbau des Mittellandkanals ſo erweitert wird, daß die angrenzenden Gebäude,
dar=
unter die Berliner Zentralſparkaſſe (im Hintergrund) abgeriſſen werden müſſen. Der
Mittelland=
kanal, der eine großzügige Verbindung zwiſchen Rhein und Oder darſtellen wird, ſoll Schiffen bis
zur Größe von 1000 Tonnen die Erreichung und Durchſchleuſung der Reichshauptſtadt ermöglichen.
Gefängnis für einen gemeinen Betrüger.
Mannheim. Der Konkurrent Hugo
Ler=
uis, der vor einiger Zeit von der Mannheimer
Foßen Strafkammer wegen Ausnutzung
Er=
urbsloſer durch wiſſentlich falſche
Erwerbsange=
die zu 1½ Jahren Gefängnis und 25 000 Mark
Gldſtrafe verurteilt worden war, ſtand in dem
Jahre alten verheirateten Kaufmann
Niko=
hs Reiter aus Sulzbach (Saar) vor dem
Er=
wterten Schöffengericht. Nachdem er ſich auf
d verſchiedenen Gebieten ergebnislos betätigt
tte, gab er Inſerate folgenden Inhalts auf:
ſiglich bis zu 26 Mark können Sie durch
Heim=
neit verdienen” uſw. Als Antwort wurde den
alreichen Intereſſenten, die ſich aus
Erwerbs=
unkreiſen rekrutierten, ein Proſpekt, ein ſogen.
„Ewerbsloſenhelfer”, übermittelt, der die
In=
nſſenten 3,20 Mark koſtete. Bei dem „
Er=
ubsloſenhelfer” handelt es ſich um aus den
Ztungen geſchnittene Inſerate, die längſt
ver=
alen, von Firmen ſtammten, die nicht mehr
ſtierten. Die durch Reiter auf dieſe Weiſe
rellten erreichte die Zahl 16 000. Reiters
Anahmen betrügen nach dieſem Rezept
monat=
durchſchnittlich 1200 Mark. Das Gericht
min Anbetracht der Tatſache, daß ſich der
Be=
wer auf Koſten armer Erwerbsloſer fette Tage
echaffte, zu dem immerhin milden Urteil von
Monaten Gefängnis bei Anrechnung von
n Monaten der erlittenen Unterſuchungshaft.
Dreiſtündige Verſpätung des D=Zuges
Berlin—Köln.
5amm. Geſtern früh gegen 5,30 Uhr
ent=
leten im Bahnhof Bönen bei Unna die beiden
egen Wagen des D=Zuges 6 Berlin-Köln.
ſonen wurden nicht verletzt. Der D=Zug
er=
eine Verſpätung von etwa drei Stunden.
Entgleiſung iſt darauf zurückzuführen, daß
aZug gegen 4.15 Uhr auf dem Bahnhof Bönen
en eines Maſchinendefektes halten mußte.
n Zurückſetzen des Zuges kam es zur
Ent=
gſung der beiden Wagen.
Die „Bremen” bricht eigenen Rekord.
ondon. Die „Bremen” hat ihren frühe=
Atlantikrekord um 6 Minuten unterboten.
Sübrauchte zur Ozeanüberquerung vier Tage
tunden 18 Minuten, hat jedoch den Rekord
Euxopa” noch nicht geſchlagen.
W erſte deutſche Eiſenbeton=Kirche
eingeweiht
Aneue Petri=Nicolai=Kirche in Dortmund,
e aH dem Entwurf der Dortmunder
Archi=
e1e
Pinno und Grund errichtet wurde, iſt die
Egdeuitſche Kirche aus Eiſenbeton. Der
ein=
ſauk würdevolle Bau wurde ſoeben ſeiner
Be=
ſtimmung übergeben.
Um den Nobelpreis für Literakur.
Paul Valery,
Gunar Gunarſon,
Theodore Dreiſer,
der berühmte franzöſiſche Dichter, der däniſche Dichter, der Ver= der Vorkämpfer in der
ameri=
der in der franzöſ. Akademie der faſſer des Romans „Kirche kaniſchen Literatur für künſt=
Nachfolger Anatole Frances iſt,
auf dem Berg”,
leriſche Wahrhaftigkeit,
die berühmten Vertreter franzöſiſcher, däniſcher und amerikaniſcher Dichtkunſt, die für den
Nobelpreis für Literatur in Vorſchlag gebracht wurden.
Weikeres Anſteigen des Rheins.
Der amtliche Hochwaſſerdienſt eröffnet.
Berlin. Die anhaltend ſtarken
Nieder=
ſchläge haben ein weiteres Anſteigen des Rheins
und der Nebenflüſſe zur Folge gehabt. Die
Rheinſtromverwaltung hat am Donnerstag abend
ihren amtlichen Hochwaſſerdienſt eröffnet. Der
Pegelſtand der Moſel in Trier, der am
Donners=
tag morgen 5,60 Meter betragen hatte, zeigte
am Donnerstag nachmittag um 17 Uhr eine Höhe
von 5,99 Meter. Das Waſſer ſteigt noch ſechs
Zentimeter in der Stunde. Aus Metz wird
fal=
lendes Waſſer berichtet und in Nancy iſt das
Waſſer zum Stillſtand gekommen. Die
Ufer=
ſtraßen im Trierer Bezirk ſind zum großen Teil
bis zu den Telegraphenmaſten überflutet. Die
Bauarbeiten an den Mittelmoſelſtraßen wurden
eingeſtellt.
Das Hochwaſſer der Saar, das am Mittwoch
im Sinken begriffen war, ſteigt ſeit Donnerstag
nachmittag ſtündlich wieder um 10 bis 20
Zen=
timeter. In den Nachmittagsſtunden des
Don=
nerstag iſt zwar der Pegelſtand in Saarbrücken
von 5,42 Meter auf 5,25 Meter zurückgegangen,
doch rechnet die Beobachtungsſtelle gegen Abend
wieder mit einem Anſteigen der Fluten. Großen
Schaden hat die über die Ufer getretene Blies,
ein Nebenfluß der Saar, bei Ottweiler
ange=
richtet, wo verſchiedene Plätze und Straßen
voll=
ſtändig überſchwemmt ſind. Die ſtädtiſche
Bade=
anſtalt iſt weggeriſſen und mit dem Waſſer
ab=
getrieben worden. Zahlreiche Häuſer ſind vom
Waſſer umſpült.
Hochwaſſer im Schwarzwald.
Freiburg i. Br. Da die ſeit einigen Tagen
mit kurzen Unterbrechungen anhaltenden
Regen=
fälle im Laufe der Nacht wiederauflebten, führen
die großen Schwarzwaldflüſſe wie Kinzig, Elz.
Breiſam, Wieſe und Murg dem Oberrhein
be=
trächtliche Waſſermengen zu. Der Zuſtrom wird
auch weiterhin anhalten, da ſich auf den Höhen
und beim Abfluß Waſſerſtauungen und damit
nicht unbeträchtliche Ueberſchwemmungen im
Hochſchwarzwald ergeben haben.
Verhängnisvoller Steinwurf.
Dillenburg. Nach einem Fußballſpiel
zwiſchen Wetzlar und einem Fußballklub in
Frohnhauſen wurde dem aus Gießen ſtammenden
Schiedsrichter von einem unbekannten Täter
durch einen Steinwurf das eine Ohr vollkommen
abgeriſſen. Die Tat ſoll in der großen
Unzu=
friedenheit über die Entſcheidungen des
Schieds=
richters ihren Grund haben.
Schweres Autobusunglück bei Minſk.
Kowno. Wie aus Moskau berichtet wird,
ſtürzte am Donnerstag in der Nähe von Minſk
ein vollbeſetzter Autobus in voller Fahrt um.
Vier Perſonen wurden getötet, neun ſchwer und
35 leicht verletzt.
Das „Falke”=Urteil.
Berlin. Das Reichs=Oberſeeamt hat in
der Angelegenheit des Dampfers „Falke”
folgen=
des Urteil gefällt: Die Beſchwerden des
Reichs=
kommiſſars gegen den Spruch des Seeamtes
Hamburg vom 4. Juni 1930 wegen der
Vor=
gänge an Bord des Dampfers „Falke” an der
Küſte von Venezuela werden zurückgewieſen. Auf
die Beſchwerde des Kapitäns Zipplitt wird der
genannte Spruch dahin abgeändert, daß dem
Kapitän Zipplitt ſeine Gewerbebefugnis als
Schiffer belaſſen wird. In der
Urteilsbegrün=
dung wird ausgeführt, das Oberſeeamt ſei zu
der Anſicht gekommen, daß im vorliegenden
Falle ein Seeunfall nicht vorliegt.
Wegen Brandſtiftung und Mord zu 15 Jahren
Zuchthaus verurteilt.
Gleiwitz. Wegen Mordes und
Brandſtif=
tung verurteilte das hieſige Schwurgericht den
51jährigen Waldarbeiter Joſeph Kiſchka zu
fünf=
zehn Jahren Zuchthaus. Kiſchka hatte im Juni
d. J. das Haus ſeines Bruders in Brand geſteckt,
wobei ſeine Schwägerin, deren vier Kinder und
noch ein fremdes Kind verbrannten.
Sturmfahrt einer Hamburger Bark bei
Kap Horn. — Fünf Tote.
Emden. Die von ihrer Südamerikafahrt
zurückkehrende Hamburger Bark „Padua” wurde
Freitag früh nach Delfzijl eingeſchleppt, um dort
ihre Salpeterladung zu löſchen. Auf der
Ueber=
fahrt hat die Bark fünf Mann der Beſatzung
verloren und zwar wurden bei Kap Horn bei
einem Sturm vier Mann über Bord geſpült,
während ein fünfter bei der Heimreiſe mit einer
gebrochenen Stange aus den Wanten tot auf
Deck ſtürzte.
„D. 2000” in Konſtantinopel eingetroffen.
Konſtantinopel. Nach zweitägigem
Aufenthalt des „D. 2000” in Konſtanza, wo ein
Zylinder ausgewechſelt wurde, traf das deutſche
Großflugzeug am Freitag um 3.30 Uhr nach
nur zweieinhalbſtündigem Flug in
Konſtanti=
nopel ein.
Die „Columbia” in der Nähe des Kontinents.
London. Das Flugzeug „Columbia”, das
vorgeſtern, wie gemeldet, in Harbour Grace
(Neufundland) zu einem Flug nach England
ge=
ſtartet war, wurde von einem engliſchen
Damp=
fer ungefähr 360 Kilometer weſtlich von
Pen=
zance (Cornwall) geſichtet.
„Miß Columbia” über dem Ozean.
New York. Der Dampfer „Lacaſtria”
ſich=
tete das Ozeanflugzeug „Miß Columbia” am
Donnerstag abend 23.40 Uhr M E.3. 750
Kilo=
meter öſtlich von Harbour Grace. Heftige
Ge=
genwinde verminderten die Geſchwindigkeit des
Flugzeuges erheblich.
Die Trauerfeiern in London.
London. An den 48 Särgen mit den
Todesopfern der Luftſchiffkataſtrophe, die in der
Weſtminſter=Hall aufgebahrt ſind, zog am
Frei=
tag eine gewaltige Menſchenmenge vom frühen
Morgen bis zum ſpäten Abend vorbei. Sie
Särge ſind mit herrlichen Blumen bedeckt. Zwei
Fahnen, der Union Jack und die Flagge der
königlichen Luftſtreitkräfte, ſind am Eingang
der Halle angebracht. Mehrere Tauſend
Per=
ſonen hatten ſich zu der offiziellen Trauerfeier
eingefunden.
Am Trauergottesdienſt in der St. Pauls=
Kathedrale nahmen als Vertreter des Königs
der Prinz von Wales ſowie der Herzog von York
und die Mitglieder der Regierung teil. Auch die
Miniſterpräſidenten der Dominien, die
Luft=
fahrtminiſter von Italien und Frankreich und
die Vertreter zahlreicher Staaten waren
er=
ſchienen. Deutſchland war durch den
Geſchäfts=
träger Graf Bernſtorff und Legationsſekretär
van Scherpenberg und Oeſterreich durch Baron
Wimmer anſtelle des erkrankten Geſandten und
Legationsſekretärs Zeileiſſen vertreten.
Großer Heroin=Schmuggel in Hongkong
aufgedeckt.
London. Auf dem italieniſchen Dampfer
„Hilda” wurden bei ſeiner Ankunft im Hafen
von Hongkong 40 Kiſten, in denen Heroin
per=
ſteckt war, beſchlagnahmt. Die Kiſten trugen die
Aufſchriften „Glas” und „Marmelade‟. In der
zur Verpackung dienenden Holzwolle ſowie am
Boden der Kiſten wurden kleine Bleckdoſen
ge=
funden, die große Mengen des gefährlichen
Gif=
tes enthielten. Der Fang iſt einer der wertvollſten
und größten, der ſeit langem gemacht wurde.
Merikaniſche Kirche von Bandiken
in Brand geſteckk.
Achtzig Menſchen getötet.
New York. Wie die in Mexiko Stadt
er=
ſcheinende Zeitung „Prenſa” meldet, haben
mexikaniſche Banditen in der Stadt San Carlos
im Staate Babasco eine katholiſche Kirche
wäh=
rend der Frühmeſſe in Brand geſteckt. Die
Ban=
diten verbarrikadierten ſämtliche Eingänge und
ſchoſſen alle Männer, Frauen und Kinder, die
durch die Fenſter ins Freie zu flüchten
verſuch=
ten, kaltblütig nieder. Insgeſamt ſind 80
Men=
ſchen dabei in den Flammen umgekommen oder
unter den Kugeln der Banditen gefallen.
Maharadſcha-Beſuch in Berlin.
Scri Maharadſcha Sir Hari Singh Bahadur
Indar Mahindar Sipar=i=Sultanat,
Maharadſcha von Jamu und Kaſchmir, einer der
reichſten Fürſten Indiens (ſein jährliches
Ein=
kommen beträgt 30 Millionen Mark), iſt in
Berlin eingetroffen. Der im 35. Lebensjahr
ſtehende Maharadſcha hat lange in Europa
ſtudiert. Seine Thronbeſteigung im Jahre 1925
wurde mit ungeheuerlichem Luxus gefeiert. Er
begibt ſich von Berlin aus zum großen
indi=
ſchen Fürſtenkongreß, der Anfang November in
London beginnt.
Seite 16
Samstag, den 11. Oktober 1930
Nummer 281
Studienfahrt nach Oberſchleſien.
Seit einigen Jahren werden an einer Reihe von deutſchen
Univerſitäten in zunehmendem Umfang Studienreiſen
veranſtal=
tet, die der Ergänzung des wiſſenſchaftlichen Unterrichts dienen.
Sie kommen für den Naturwiſſenſchaftler und Geographen in
Vetracht, vor allem aber auch für den Studierenden der
Wirt=
ſchaftswiſſenſchaften, den ſie mit dem praktiſchen Wirtſchaftsleben
in Berührung bringen ſollen. Man braucht über den Wert dieſer
Studienfahrten prinzipiell wenig zu ſagen. Es iſt klar, daß gerade
bei einem derart dem praktiſchen Leben zugewandten Sludium
wie es das der Nationalökonomie iſt, eine Ergänzung des
Bücher=
wiſſens dringend erforderlich erſcheint. Dieſe Studienreiſen
er=
freuen ſich darum zunehmender Wertſchätzung, nicht nur der
Studenten, ſondern auch der Profeſſoren, deren wiſſenſchaftliches
Erzichun gswerk durch ſie weſentlich gefördert wird.
Das Staatswiſſenſchaftliche Seminar der Univerſität Gießen
unternimmt ſolche Studienfahrten ſeit vier Jahren. Die erſte
führte ins Ruhrgebiet, die zweite an die Saar, während im
ver=
gangenen Jahr die Teilnehmer über Kaſſel und das mitteldeutſche
Kaligebiet nach Hannover und Hamburg kamen. In dieſem
Jahr wurde das Ziel weitergeſteckt: Oberſchleſien und daran
an=
ſchließend die Tſchechoſlowakei wurden beſucht. Es bedeutet
zu=
nächſt ein gewiſſes Wagnis des Leiters, Profeſſor Dr. Günther=
Gießen, ein ſo weit entlegenes Ziel zu wählen. Der Erfolg gab
ihm recht: denn trotz der infolge der weiteren Entfernung
er=
höhten Koſten meldeten ſich eine beträchtliche Anzahl von
Teil=
nehmern. Denn wenn die Koſten naturgemäß auch höher waren
als in den Vorjahren, ſo war es doch möglich, dank der
Unter=
ſtützung des Heſſiſchen Staates und einiger großherziger
Indu=
ſtrieller, ſie auf einer ſehr mäßigen Höhe zu halten.
Die Studienfahrt nach Oberſchleſien diente — wie alle
bis=
herigen Fahrten — vor allem der wirtſchaftlichen und
wiſſen=
ſchaftlichen Weiterbildung der Teilnehmer. Die beſondere
poli=
tiſche Lage Schleſiens aber gab ihr doch eine beſondere, und über
den üblichen Umfang bedeutſame Note. Schleſien, insbeſondere
Oberſchleſien, das vom übrigen Reich ſo weit entfernt iſt, wird
nur ſelten von ſolchen Studienfahrten berührt. Und ſo klang
aus allen Begrüßungsanſprachen der Handelskammerſyndiei und
Fabrikdirektoren immer wieder die Genugtuung und große
Freude, daß weſtdeutſche Studenten den weiten Weg nicht
ge=
ſcheut hatten, um die ſchweren Nöte der ſchleſiſchen Wirtſchaft an
Ort und Stelle zu ſtudieren. So war — und das wurde von der
ſchleſiſchen Preſſe immer wieder betont — dieſe Studienfahrt
eine politiſch wertvolle Leiſtung, ſie war „eine nationale Tat”,
wie es ein führendes oberſchleſiſches Blatt ausdrückte.
Aber auch in ihrem eigentlichen Aufgabenkreis war die
Ex=
kurſion, dank ihrer ganz vorzüglichen Organiſation durch dem
Leiter Profeſſor Dr. Günther, wertvoll und anregend. Es iſt
unmöglich, im Rahmen eines kurzen Berichts eingehend alle Werke
zu ſchildern, die beſucht wurden, geſchweige denn, zu ihren Nöten
und Klagen kritiſch Stellung zu nehmen. Ein kurzer Ueberblick
über das reichhaltige Programm möge genügen..
Die Fahrt führte zunächſt nach Dresden, wo die Teilnehmer
die Hygieneausſtellung beſichtigen konnten. Nach kurzem,
halb=
tägigem Aufenthalt von hier weiter nach Breslau, wo die
Erkur=
ſion am Abend eintraf, um ſich am folgenden Vormittag in den
modernen, geſchmackvoll hergerichteten Räumen der Breslauer
Induſtrie= und Handelskammer zu verſammeln, wo ein Vortrag
des Handelskammerſyndikus Dr. Freymarck über die
wirtſchaft=
liche Notlage Schleſiens in vorzüglicher Weiſe berichtete. Die
ver=
ſchiedenen Beſichtigungen illuſtrierten die Worte Dr. Freymarcks
eindringlich: ſowohl in der großen Waggonfabrik Linke=Hoffmann=
Buſch wie auch in den Werftanlagen von Caeſar Wollheim lagen
große Teile des Betriebs ſtill, oder wurden nur mit Mühe
er=
halten. Insbeſondere die Lokomotivbauinduſtrie leidet unter dem
Fehlen der Aufträge von ſeiten der Reichsbahn. Ausländiſche
Aufträge bieten nur geringen Erſatz, und ſo liegen die Werke
ſoweit man ſich nicht auf Traktoren und Dieſelmotorenbau
um=
ſtellt — ſtill. Am erſten Tag machten die Teilnehmer, geführt von
einem Herrn des Städtiſchen Verkehrsamtes Breslau, eine
Rund=
fahrt durch die Stadt, die nicht nur in die alten hiſtoriſch
berühm=
ten Viertel der Dominſel uſw. führte, ſondern auch die
moder=
nen Arbeiterſiedlungen an der Peripherie der Stadt und die
wun=
dervollen Anlagen des Scheitniger Park inbegriff.
In Oppeln, der Hauptſtadt der neuen Provinz Oberſchleſien,
wurden die Teilnehmer durch Landgerichtsrat v. Stoephaſius und
Handelskammerſyndikus Dr. Diamant mit der beſonderen
wirt=
ſchaftlichen Notlage Oberſchleſiens bekannt gemacht. Die beiden
ganz ausgezeichneten Vorträge bildeten den Wegweiſer für die
Beſichtigung der folgenden Tage. Zunächſt wurde der Schleſiſchen
Portlandzementfabrik Werk Groſchowitz bei Oppeln ein Beſuch
abgeſtatiet, eines der wenigen Werke — es iſt vor kurzem erſt
vollkommen modern aufgebaut worden —, das noch einigermaßen
hinreichende Beſchäftigung hatte. Von Oppeln ging die Fahrt
über die alte, ſchön Stadt Neiße nach Neuſtadt in Schleſien, Sitz
der Leinen= und Damaſtweberei S. Fränkel. Die Notlage dieſes
Betriebs zeigte deutlich die ſchweren Folgen, die die Konkurrenz
der mit niedrigen Löhnen arbeitenden Tſchechoflowakei für die
deutſche Induſtrie in manchen Zweigen hat. Von Neuſtadt über
Coſel=Kandrzin gelangten die Teilnehmer dann nach dem
eigenr=
lichen obeiſchleſiſchen Montangebiet. Vorher wurden jedoch die
Anlagen des Coſeler Oderhafens und der Betrieb der Coſeler
Zelluloſe= und Papierfabrik beſichtigt. War ſchon bis dahin den
Teilnehmern die Notlage der ſchleſiſchen Wirtſchaft deutlich
ge=
worden, ſo zeigte ſie ſich ganz beſonders in den Werken der
ober=
ſchleſiſchen Montaninduſtrie. Sowohl die Delbrückſchächte, wie
die Bleiſcharleygrube, vor allem aber die Anlagen der
Donners=
marckhütte zeigten die verheerenden Folgen der Grenzziehung.
Es iſt im Rahmen eines Fahrtberichts unmöglich, politiſche
Er=
wägungen anzuſtellen. Aber ſoviel darf geſagt werden: daß
weit=
aus der tiefſte Eindruck für alle Teilnehmer — damit iſt der Wert,
den die Beſichtigung der induſtriellen Anlagen hatte, in keiner
Weiſe in Frage geſtellt — die Grenzfahrt von Hindenburg nach
Beuthen war. Was auf dieſer kurzen Strecke an wirtſchaftlichen
und politiſchen Unmöglichkeiten durch eine verfehlte und
ab=
ſichtlich verfälſchte Grenzziehung geleiſtet wurde, kann nicht
be=
ſchrieben werden.
Aus dem Gebiet der oberſchleſiſchen Kohle führte die Fahri
dann über Kandrzin nach Ratibor, der letzten deutſchen Stadt,
die — eingeklemmt zwiſchen tſchechiſches und polniſches Gebiet —
im äußerſten Südoſten Deutſchlands ſchwer um ihre
wirtſchaft=
liche Exiſtenz ringen muß. Der muſtergültige Betrieb der
Hückelſchen Hutfabrik und der Elektrodenfabrik Siemens=Plania=
Werke ſchloß die Reihe der Beſichtigungen auf ſchleſiſchem
Boden ab.
War die Exkurſion für die Teilnehmer wirtſchaftlich und
wiſſenſchaftlich von größtem Intereſſe, politiſch von hohem
er=
zieheriſchem Wert, ſo war ſie für alle auch menſchlich dadurch von
Bedeutung, als ſie dank der Gaſtlichkeit der verſchiedenen
Han=
delskammern und Induſtriewerke auch perſönlich aufs engſte mit
den ſchleſiſchen Menſchen in Berührung kamen. In einer
be=
ſonderen Aufgeſchloſſenheit und einem kräftigen Eintreten für
die beſonderen Nöte der ſchleſiſchen Wirtſchaft wird der Dank
zu beſtehen haben, den die Teilnehmer ihren ſchleſiſchen
Gaſt=
gebern abſtatten.
Auch die Fahrt durch die Tſchechei brachte politiſch und
wirt=
ſchaftlich intereſſante Eindrücke. Hochintereſſant war vor allem
die Beſichtigung der Schuhfabriken von Thomas Bata in Zlin
(Mähren). Dieſe größte Schuhfabrik Europas mit einer
Tages=
produktion von 100 000 Paar Schuhen iſt ſowohl techniſch wie
auch organiſatoriſch in ihren Arbeitsmethoden und der neuartigen
Form einer Werksgemeinſchaft ein Novum. In Prag waren die
Mitglieder der Exkurſion Gäſte der deutſchen Geſandtſchaft.
Handelsattachs Dr. Fiſchel berichtete in einem mehrſtündigen
ein=
gehenden Vortrag über die Wirtſchaftslage der Tſchechoſlowakei
unter beſonderer Berückſichtigung der deutſchetſchechiſchen
Wirt=
ſchaftsbeziehungen. Seine außerordentlich klaren und
grund=
legenden Ausführungen wurden mit großem Beifall
auf=
genommen.
Von Prag aus kehrten die Teilnehmer über Eger nach
Deutſchland zurück, wo ſie als letztes Werk, ehe ſie die Exkurſion
auflöſte, noch die Papierfabrik von Otto Günther in Greiz
beſichtigten.
Es iſt im Rahmen eines Berichts unmöglich, wie ſchon
ge=
ſagt wurde, eingehend zu allen auftauchenden Fragen Stellung
zu nehmen. Aber das dürfte auch dieſer knapp gedrängte Bericht
gezeigt haben, daß eine Studienfahrt dieſe Umfangs für alle
Teil=
nehmer, beſonders für die Studierenden ſelbſt, von einem
außer=
ordentlichen Wert iſt. Vorausſetzung einer ſolchen Fahrt iſt
allerdings, daß ſie — wie es hier der Fall war — im voraus
bis ins Einzelnſte genau organiſiert iſt. Dann nur wird ſie ſich
ohne Störung abwickeln können und dem Einzelnen doch Zeit
laſſen, die Fülle der Eindrücke wenigſtens proviſoriſch guch geiſtig
zu bewältigen. Aufgabe des Einzelnen muß es dann ſein, ſich
— wie es ja auch der übrige Studienbetrieb erfordert — mit
den Problemen auseinanderzuſetzen, die in überreicher Fülle auf
getaucht ſind.
Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M
Samstag, 11. Okiober.
14.30: Stunde der Jugend. Mittelſchullehrer H. Rößler: Die Uhr
ohne Ticktack. — Negermärchen.
15.30: Kino vor 20 Jahren. Geſpräch zwiſchen Walter Jerven und
Paul Laven.
16.00: Konzert des Funkorcheſters.
18.05: Vortrag.
18.35: Was man als Arbeiter erlebt. Geſpräch zwiſchen Dr. Paul
Lav
und Herrn Meve.
19.05:
Spaniſcher Sprachunterricht.
Stuttgart: Streichquartett in F=moll op. 95 von L. van
30:
Beethoven.
20.00: Stuttgart: Dreiunddreißig Minuten in Grüneberg” oder
„Der halbe Weg”, Poſſenſpiel in einem Aufzug von K. Holtei.
21.
Stuttgart: Der Regimentszauberer. Komiſche Operette in
Akt. Muſik von J. Offenbach.
tuttgart: Aeltere Tänze. Funforcheſter.
23.30: Stuttgart: Tanzmuſit auf Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend. 11. Oktober.
14.30: Kinderbaſtelſtunde: Wie die Neger Häuſer bauen.
15
Frauenſtunde. Dr. Hans Hajek: Vom Kirmes=Kuchen.
00: Ingenieur Neſtel: Ratſchläge für die Schulfunktechnik.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Ludwig Zutowsky: Auf Großtierfang für Hagenbeck.
anzöſiſch für Fortgeſchrittene.
8.30: Prof. Dr. Rothacker: Einführung in die Geiſteswiſſenſchaften,
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19.00:
: Stunde des Arbeiters. Reg.=Rat Dr. Rawicz: Arbeitsmarkt
finanzen.
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19.30: Stille Stunde: Lachender Ernſt.
challplatten.
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Molnar.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 281
Samstag, den 11. Oktober 1930
Seite 17
Dar surmißten
Mistienar.
Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.
„Es iſt geradezu ſchauderhaft”, ſagte Jack, indem er ſein
ſurto ſtoppte, „und ich hoffe noch immer, daß es nicht nötig ſein
ird. Aber wenn wir Molly und Bill nicht im Lauf dieſer
ſacht finden, bleibt uns nichts anderes übrig. Es — es tut mir
ſichterlich leid, Jim.”
Jim war ſchon ausgeſtiegen und ſtarrte einen Augenblick
dem ſamtſchwarzen Himmel empor. „Iſt ja nicht deine
ſchuld, alter Junge”, ſagte er, ſtraffte die Schultern und ging
die Konditorei hinein, während Jack ſich ſeufzend
zurück=
hrite, um zu warten.
Judy ſtand vorm Kamin und blickte wie gebannt in die
ſlat hinein, als Jim das kleine oben gelegene Zimmer
be=
ar. Er machte einen raſchen Schritt auf ſie zu, aber ſie wich
un=
il kürlich vor ihm zurück, ſo daß er inſtinktiv ſtehenblieb.
„Hallo, Jim!” ſagte ſie in gezwungen munterem Ton. „Du
ja Erſtaunliches geleiſtet. Ich hätte nie gedacht, daß du
ſch als Spürbund bewähren würdeſt.”
Jim ſchwieg. Judy ſah ſo furchtbar bleich und erſchöpft
daß er keinen Ton hervorzubringen vermochte, ſondern
ur hilflos daſtand und ſie beobachtete.
„Dies iſt ja ne ſonderbare Geſchichte”, fuhr ſie fort. „Ich
iſteh’ ſie noch gar nicht recht. Es ſcheint ja, daß Jack meint,
ein Vater hätte Bill und Molly eingefangen und wollte ſie
morden. Ach ja, und außerdem iſt er ja wohl ein Dieb und
ſch allerlei mehr von der Sorte. Das hätte ich beinah
ver=
iſſen. Es wird mir ein bißchen ſchwer, alles das zu faſſen.
6 kommt ſo plötzlich. Ich wollte, du hätteſt mich vorbereitet,
m.
Aber Jim war ſprachlos, betrachtete ſie ſtumm und hätte
de Welt darum gegeben, ſie in die Arme zu ſchließen — wenn
nicht ſo zurückgewichen wäre!
„Jill war furchtbar nett” ſagte ſie. „Es muß gräßlich für
ſie geweſen ſein, es mir zu ſagen, und ich fürchte, daß ich es
ihr nicht leicht gemacht habe — aber irgendwie — konnte ich’s
nicht.” Ihre Stimme begann zu zittern und ſie ſetzte ſich, indem
ſie das Geſicht vom Feuer abwandte. „Jim ſtreckte ſeinen Arm
lang aus, um das Licht abzuſtellen. Der Schalter wollte ſich
nicht drehen.
„Verdammtes Ding!” ſtieß er wütend hervor und drehte ihn
mit Gewalt um. Das Licht ging aus, und Jim hielt ſeinen
Daumen an den Mund.
„Haſt du dir wehgetan?” fragte Judy.
„Ja, fürchterlich!” erwiderte er wutentbrannt.
Sie lachte etwas zittrig.
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Da kam er auf ſie zu und ſetzte ſich auf die Lehne ihres
Stuhles. Eine Sekunde lang zögerte Judy, und dann lehnte ſie
den Kopf an ſein Knie. Er dankte Gott und ſchloß ſie in die
Arme.
Eine Zeitlang ſchwiegen beide. Dann flüſterte ſie; „Jim,
haſt du deinen Vater ſehr lieb gehabt?”
„Nicht ſo fürchterlich”, ſagte er nachdenklich. „Er war ine
liebe alte Seele und all ſo was, aber es war immer, als ob er
in einer anderen Welt lebte. Man ſprach nicht mit ihm, weißt
du. Hatte andere Ideen über das, was komiſch war, und all ſo
etwas. Mit Mutter konnte man viel leichter ſprechen.”
„Er iſt eine ſonderbare Natur — mein Vater —” fuhr
Judy ſinnend fort. „Ich weiß nicht, ob er mich recht begriff,
aber ich liebte ſeinen Stolz auf mich und bemühte mich, ihm
Ehre zu machen. Er glaubte immer das beſte von mir, und als
ich klein war, da war ein Lob aus ſeinem Mund für mich
ſo etwas wie ein Ehrenpreis. Er war immer überzeugt, daß
man alles, was man tun wollte, gut machen würde, und
des=
halb mußte man es ſchon, um ſein Vertrauen zu rechtfertigen.
Miteinander ſprechen taten wir nur wenig. Nur einmal
gerie=
ten wir aneinander, als ein Mann mit einem Titel, einem
herr=
lichen alten Beſitz und ſehr viel Geld mich heiraten wollte, und
Vater ſehr dafür war.” Jims Arm umklammerte ſie feſter,
und ſie lächelte flüchtig. „Ich hab' ja nicht Ja geſagt, Jim.
Aber er begriff meine Gründe nicht, das fühlte ich ſofort durch.
Sonſt war er immer ſo gut gegen mich — hat mich in Spanien
einmal rührend gepflegt, als ich an einem greulichen Fieber
erkrankte. Es — es iſt alles ſo fürchterlich ſonderbar.”
„Einfach hölliſch!” knurrte Jim.
„Es — es iſt — oh, Jim, es iſt wie ein gräßlicher Traum!
Ich kann es nicht glauben! Und Jack will, daß ich ihm helfen
ſoll, es zu beweiſen!“
„Aber du ſollſt nicht dazu gezwungen werden!” rief Jim
heftig. „Zum Teufel mit Jack! Oh, Judy, ich wollte, ich könnte
irgend etwas tun, um dir zu helfen!“
„Das kannſt du nicht, Herzens=Jim — kannſt nichts weiter
tun, als mich noch ein paar Minuten in den Armen halten.
Dann iſt mir, als ob doch nicht die ganze Welt um mich
zuſammengeſtürzt wäre. Jim, ich will dir etwas geſtehen. Als
ich begriff, was geſchehen iſt, wollte ich dich ſuchen und dich
bitten, mich wegzubringen — wohin du wollteſt — wenn du
mich nur gleich nähmſt.”
Jim drückte die Lippen auf ihr Haar.
„Aber jetzt iſt es gut. Wir müſſen’s durchhalten, und da
wollen wir’s tun, ohne eine Szene zu machen.”
„Judy, du biſt — du biſt ziemlich mutig”, ſagte Jim. „Ich
glaube, das iſt dein einz ges Erbteil.
Sie ſchluchzte einmal auf und umklammerte ſeine Hand.
„Jim, du geliebteſter Menſch!
Sie hob ihr Geſicht empor, und Jim bückte ſich und küßte
ſie. Einen Augenblick ſchmiegte ſie ſich feſt an ihn. Dann ließ
ſie ihn los.
„Du mußt jetzt gehen, Jim. Wir wollen feſt
zuſammen=
halten. Gott ſegne dich!”
(Fortſetzung folgt.)
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immer von neuen Szenen enthnsiasmiert!
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