Einzelnummer 10 Pfennige
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Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Originol=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 271
Mittwoch, den 1. Oktober 1930.
193. Jahrgang
27 mm breite Zelie im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
FinanzAnzeigen 40 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breit /2 Reichsmark Anzeigen von auewärte 40 Reſchepfg.
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Rellame=
zeſſe 300 Reſchemark Alle Preiſe in Reſchsmart
(4 Dollar — 4.20 Mark. — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeiſgen=
auſträkge und Teſung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fänl jeder
Nabatt weg. Banſkonio Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalban.
Dan befbrgtogrniiiiit der Peladtegerang.
Umfaſſender Wirtſchafts und Sinanzplan. — 900 Millionen Fehlbetrag im laufenden Etat. — Nochmals ein überbrückungskredit. — 1 Milliarde
Ausgabenſenkung im Etat 1931. — Gehaltskürzungen in Reich, Ländern, Gemeinden und öffentlichen Körperſchaften. — Vereinheitlichung des
Steuerſyſtems. — Einheitsſteuer für Landwirtſchaft und Kleingewerbe. — Vermögen bis 20 000 M. ſteuerfrei. — Abbau der Wohnungs=
Zwangswirtſchaft bis 1986. — Senkung der Nealſteuern. — Neuer Finanzausgleich. — Haushaltskontrolle für Länder und Kommunen
Programm der Notzeit.
* Berlin, 30. Sept. (Priv.=Tel.)
Wirtſchafts= und Finanzprogramm nennt die Reichsregierung
das neue Programm, das ſie, mit der perſönlichen Unterſchrift
des Kanzlers verſehen, jetzt dem deutſchen Volke zur Begutachtung
vorlegt und dem Reichstag zur Annahme unterbreiten will. Ein
gewaltiger Plan, der in ſeiner Durchführung teils auf
drei, teils auf fünf Jahre bemeſſen iſt, der aber doch in ſeiner
Grundidee ein einziges einheitliches
Sofortpro=
gramm darſtellt und, wenn er realiſierbar bleibt, auch in der
Tat — ſoweit der erſte Eindruck ein Urteil zuläßt — für alle
künf=
tigen Fälle das Gleichgewicht des Haushalts gewährleiſtet.
Der Finanzminiſter iſt in ſeinen Schätzungen diesmal
— belehrt durch die Trugſchlüſſe ſeiner Vorgänger — gewiß nicht
optimiſtiſch geweſen. Er hat den Einnahmeausfall im
näch=
ſten Jahre mit einer glatten Milliarde eingeſetz,t und hat daher
den gleichen Betrag durch Erſparniſſe, Abſtriche, die
Beamten=
ſteuer, die auf 3 Jahre bemeſſen iſt, ſowie durch eine Erhöhung
der Tabakſteuer ausgeglichen, ſo daß der Etat von 1931 um
min=
deſtens eine ganze Milliarde unter dem laufenden Etat liegt.
Dabei iſt immer noch ein Betrag von 420 Millionen für die
Arbeitsloſenverſicherung eingeſtellt. Allerdings iſt das
Reich dann auch von ſeiner Haftung für die Verſicherung im
ganzen befreit. Jeder Mehrbedarf muß von der Anſtalt ſelbſt
ge=
tragen werden. Um welche Summen es ſich dabei handelt, dafür
nur dieſe wenigen Zahlen: In dieſem Jahre beträgt der Zuſchuß
des Reiches zur Verſicherung über 1 Milliarde, wozu noch 1,1
Mil=
liarden an Beiträgen kommen. In derſelben Größenordnung ſind
auch die Zahlen für den Etat der Verſicherungsanſtalt für das
Jahr 1931 eingeſtellt, — mit dem Unterſchied, daß dann eben 1690
Millionen auf Beiträge entfallen. Jedenfalls hat der
Reichs=
finanzminiſter daran feſtgehalten, daß er einen Etat überhaupt
nur noch aufſtellen kann, wenn er mit feſten Summen bei der
Ver=
ſicherung rechnen darf. Darin iſt ihm das Kabinett auch gefolgt.
Jnuch 1fenden Etat bleibt aber noch ein Loch von etwa 750
bien Siege illionen, für die Dr. Dietrich keine Deckung hat.
Er wile zur auf kurzfriſtige Anleihe übernehmen.
allerdings dem Zuſatz, daß dieſer Geſamtbetrag einſchließlich
des Reſtdefizits aus dem vorigen Jahre innerhalb der nächſten
drei Jahre etatmäßig abgedeckt werden muß, was praktiſch auf eine
Verlängerung des Schachtfonds hinausläuft mit einem
Jahres=
bedarf von 420 Millionen.
Das Reichskabinett iſt ſich aber darüber klar, daß die
Durch=
führung des Programms auch in den Auseinanderſetzungen, mit
den Ländern und Gemeinden noch große
Schwie=
rigkeiten in ſich birgt. Der Minderertrag an Steuern
bedeu=
tet für Länder und Gemeinden einen Ausfall von 288 Millionen,
für den ſie nur inſofern einen Erſatz bekommen, als das Reich die
Ueberweiſungen aus der Beſoldungskürzung nicht um 235,
ſondern nur um 100 Millionen vermindert. Die
Dif=
ferenz, die ſich hier ergibt, werde die Lage der Gemeinden etwas
erleichtern, aber kaum genug, um Luft zu ſchaffen für die neuen
Ausgaben, die aus dem ſtarken Anwachſen der Wohlfahrtslaſten
drohen, wenn die Berechnung richtig iſt, daß im Laufe des
Win=
ters etwa eine Million von Arbeitsloſen auf die Kriſenfürſorge
um mindeſtens 3 Millionen auf die Wohlfahrtsunterſtützung
ent=
fallen. Hier wird alſo die Reichsregierung im Reichsrat noch
einen ſchweren Strauß durchzufechten haben, der ſich bei dem
neuen Finanzausgleich, bei der Realſteuerſenkung und bei der
Ver=
einheitlichung des Steuerſyſtems noch ſtark in die Breite
ent=
wickeln kann, weil gerade von Süddeutſchland, aus der Richtung
Bayern erhebliche Widerſtände zu erwarten ſind.
Immerhin iſt der Grundſatz, daß zwiſchen Real= und
Einkommen=
ſteuern wie in Friedenszeiten wieder eine vernünftige Relation
hergeſtellt werden muß, ſo einleuchtend, daß eine Verſtändigung
ſchließlich möglich ſein ſollte, wobei allerdings zu bemerken iſt,
daß hier bei der Realſteuerſenkung die Referentenentwürfe, noch
nicht völlig vorliegen.
Ebenſo wichtig und entſcheidend wie das rein Sachliche iſt aber
auch noch das Politiſche. Das Reichskabinett wird
am Mittwoch noch einmal zuſammentreten, um ſich
ſeine künftige politiſche Bahn abzuſtecken. Der Kanzler hat den
Wunſch, die Einberufung des Reichstags möglichſt
nach vorn zu ſchieben, und hat deswegen auch bereits mit
dem Reichstagspräſidenten Loebe Fühlung genommen, weil er
ſich neuerdigs doch dahin ſchlüſſig geworden iſt, unter allen
Umſtän=
den die offene Feldſchlacht abzuwarten, auch wenn vorher, wie
eigentlich ſicher zu erwarten iſt, die Verhandlungen mit den
Par=
teien negativ ausgehen. Das würde dann praktiſch darauf
hinaus=
laufen, daß die Regierung es auf eine Kraftprobe im Reichstag
ankommen läßt, auf, die Gefahr hin, ſich ſtürzen zu laſſen, um
dann nach dem Sturz zurückzutreten und dem Reichspräſidenten
Gelegenheit zu geben, alle parlamentariſchen Möglichkeiten
aus=
zuſchöpfen, in der Erwartung allerdings, daß dieſes Programm der
Vernunft auch von jedem ſpäteren Kabinett übernommen werden
müſſe. Einſtweilen gehen aber die Meinungen über die weitere
politiſche Taktik auseinander. Jeder Gedanke an den Artikel 48
wird aus der Umgebung des Kanzlers heraus mit aller
Entſchie=
denheit geleugnet.
Wie wir hören, ſoll die Erhöhung der Beiträge zur
Arbeits=
loſenverſicherung auf dem Verordnungswege in Kraft geſetzt wer=
den, und zwar beginnend am 6. Oktober. Hierzu iſt der
Reichs=
arbeitsminiſter nach der letzten Notverordnung ermächtigt.
Weiter=
hin werden auch ſofort die Verhandlungen zur Aufnahme des 400=
Millionen=Kredits aufgenommen. Der Reichsbankpräſident hat
be=
reits mit den Großbanken Beſprechungen geführt. Zu dieſer
Maß=
nahme hat ſich der Reichsfinanzminiſter veranlaßt geſehen, weil
der Geldmarkt nach dem Wahlausgang einfach keine
Reichsſchatz=
wechſel mehr aufnahm. Ueberhaupt zeigt ſich jetzt, daß die
Mehr=
zahl der finanziellen Schwierigkeiten in der letzten Zeit auf den
Wahlausgang und die hiermit verbundene Pſychoſe der
Bevölke=
rung zurückzuführen iſt. — Was den Finanzausgleich betrifft, ſo
ſoll der Artikel 35 vollkommen wegfallen. Man glaubt, dadurch,
daß den Ländern das Aufkommen der Bier= und Branntweinſteuer
nach einem noch zu bemeſſenden Schlüſſel überlaſſen wird, wofür
ſie auf ihren Anteil an der Einkommen= und Körperſchaftsſteuer
verzichten ſollen, die Lage in dieſer Hinſicht erleichtert wird.
Die Kürzungen am Etat 1931 ſind rigoros vorgenommen, und
zwar ſind alle Miniſterien, auch das Reichswehrminiſterium,
be=
troffen. So wird das Auswärtige Amt u. a. die Gehälter ſeiner
Auslandsbeamten um rund 21 Prozent kürzen. Dagegen ſind der
Kulturfonds des Auswärtigen Amts im Intereſſe des Deutſchtums
im Ausland, die Mittel für die Entwicklung des Flugweſens und
der Wiſſenſchaft, die Beträge für die Notgemeinſchaft der deutſchen
Wiſſenſchaft unangetaſtet geblieben. Die Kürzung der
Be=
amtengehälter umfaßt, wie aus gut unterrichteter Quelle
mitge=
teilt wird, auch die Truppen der Wehrmacht und der Marine. In
dieſem Zuſammenhang muß dem unſinnigen Gerücht
entgegen=
getreten werden, wonach der Reichsfinanzminiſter die
Kriegs=
beſchädigtenrenten abſchaffen wolle. Eine ſolche Maßnahme iſt
niemals ins Auge gefaßt worden, wie überhaupt mit Rückſicht auf
die Renten die Freigrenze bei der Gehaltskürzung auf 1500 RM.
angeſetzt wurde. Das Problem der Lohnſteuerbeſchaffung hat
da=
gegen noch keine Löſung gefunden.
Berlin, 30. September.
Die Reichsregierung veröffentlicht jetzt die angekündigte
um=
faſſende Vorlage zur Sanierung der Reichsfinanzen und zur
Ge=
ſundung der deutſchen Wirtſchaft.
In der Einleitung weiſt die Vorlage auf die gegenwärtigen
wirtſchaftlichen Schwierigkeiten und ihre Urſachen hin. Zunächſt
gilt es, ſo heißt es dann, einen geordneten und ausgeglichenen
Etat für das kommende Jahr aufzuſtellen, damit das erſchütterte
Vertrauen in unſere Finanzwirtſchaft wiederhergeſtellt und damit
unſerer Wirtſchaft neuer Wille, ſich zu betätigen und Arbeit zu
ſchaffen, gegeben wird. Alle Unterſtützung der Arbeitsloſen iſt ein
Notbehelf; ſie behandelt nur die Folgen und beſeitigt nicht die
Ur=
ſachen. Eine umfaſſende Vereinfachung, vor allem des
Steuer=
weſens, iſt eine Notwendigkeit. Nicht höhere Steuern, ſondern
allein Sparmaßahmen, Entlaſtung, die Wiederherſtellung des
Ver=
trauens ſind die Grundbedingungen, die uns führen müſſen. Darauf
ſind unſere Vorſchläge aufgebaut.
Im Abſchnitt I werden ſodann die
Vereinfachungsvorſchläge für den Reichshaushalt
im einzelnen dargelegt. Für 1930 muß mit einem
Fehl=
betrag von 750 bis 900 Millionen gerechnet
wer=
den, 300 davon für die kommenden Anforderungen der
Arbeits=
loſenfürſorge, etwa 450 bis 600 Millionen Rückgang der
Ein=
nahmen. Die Abdeckung ſoll in den nächſten drei Jahren aus
einem beſonderen Fonds erfolgen, deſſen Bildung durch Geſetz
ſichergeſtellt wird, und der die Beſchaffung eines
Ueber=
brückungskredits, ſeine Verzinſung und Rückzahlung
ge=
währleiſtet. Durch die Geſamtheit der zu treffenden Maßnahmen
wird die Ausgabenſeite 1931 gegenüber 1930, um
rund eine Milliarde geſenkt.
Die Senkung ſoll erfolgen:
1. Durch Gehaltskürzung.
Die Bezüge des Reichspräſidenten, des
Reichskanz=
lers, der Miniſter und damit der Abgeordneten
werden um 20 Prozent, diejenigen der Beamten,
Verſorgungs=, Wartegeld= und
Ruhegehalts=
empfänger um 6 Prozent gekürzt. Die Senkung erfolgt
ab 1. April 1931 unter Wegfall der Reichshilfe auf drei Jahre.
Bezüge unter 1500 Mark jährlich werden nicht
gekürzt. Man rechnet aus dieſen Kürzungen mit einer
Erſpar=
nis von 120 Millionen. Bei der Reichsbahn und
Reichs=
bank kommen entſprechende Kürzungen in Betracht.
2. Durch Kürzung der Ueberweiſungen,
die in Höhe von rund 100 Millionen bei Senkung
der Beamtengehälter in Ländern und
Gemein=
den möglich ſind. Durch Rückgang der Einnahmen tritt
vor=
ausſichtlich eine weitere Kürzung der Ueberweiſungen um rund
288 Millionen ein.
3. Soll der Ausgleich von Einnahmen und Ausgaben bei der
Arbeitsloſenverſicherung künftig ohne
Inanſpruch=
nahme des Reichshaushalts
ſichergeſtellt und der Anteil an der Kriſenfürſorge auf 420
Millionen begrenzt werden, und
4. ſind
Abſtriche im Reichshaushalt
in Höhe von 300 Millionen gegenüber 1930 bei den Einzeletats
vorgeſehen, denen die beteiligten Miniſterien bereits ihre
Zuſtim=
mung gegeben haben und die ſchon durchgeführt werden. Der
Aus=
gleich im Haushalt 1930 ſetzt die Fortdauer der
Ledigen=
ſteuer und des 5prozentigen
Einkommenſteuer=
zuſchlags voraus. Durch ſtärkere Belaſtung des
Ta=
baks ſollen 167 Millionen gewonnen werden. Im übrigen
wer=
den neue Steuerbelaſtungen vermieden.
Der Abſchnitt II ſieht bei Ländern und Gemeinden
ſowie bei den Körperſchaften des öffentlichen
Rechts entſprechende Gehaltskürzungen, wie im
Reiche vor.
Weiter ſoll die Durchführung einheitlicher
Spar=
grundſätze durch Vereinbarungen über eine Mitwirkung des
Reiches bei der Haushaltsaufſtellung geſichert werden und das
Haushaltsrecht der Länder und Gemeinden den
ſtrengen Grundſätzen des Reiches angepaßt
wer=
den. Schließlich ſind Maßnahmen zur Geſtaltung einer
ſparſame=
ren Rechtspflege und Verwaltung vorgeſehen.
Der Abſchnitt III beſchäftigt ſich mit der
Vereinfachung des Steuerſyſtems.
Die Reichsfinanzverwaltung koſtet, ſo wird ausgeführt, über 500
Millionen Reichsmark, der Unkoſtenkoeffizient beträgt mehr als
4½ Prozent. Es müſſe danach geſtrebt werden, zu einer
weſent=
lichen Verbilligung der Finanzverwaltung zu gelangen. In einem
Geſetzentwurf zur Vereinfachung des Steuerſyſtems ſei
1. eine vereinfachte Beſteuerung der Landwirtſchaft
vorgeſehen. Die Reichsvermögensſteuer ſoll künftig
für Vermögen bis zu 20 000 Mark fortfallen. Die
Grundvermögensſteuer, die
Reichsvermögens=
ſteuer und die erſten 10 Prozent der
Einkommen=
ſteuer ſollen durch die Grundvermögensſteuer
ab=
gegolten werden, der der Einheitswert, alſo ein
Er=
tragswert, zugrunde gelegt wird. Da bei der Einkommenſteuer
und Reichsvermögensſteuer Schuldzinſen bzw. Schulden abgezogen
werden, nicht dagegen bei der Grundvermögensſteuer, ſoll künftig
beider Einheitsſteuer ein Teil der Schulden
ab=
gezogen werden können. Wie bei der
Grundvermögens=
ſteuer ſollen die Länder und Gemeinden, denen die
Einheitsſteuer allein zufällt, deren Höhe
be=
ſtimmen. Eine Erhöhung der Geſamtſteuerlaſt der
Land=
wirtſchaft kommt ebenſowenig in Frage, wie eine progreſſive
Flächenſteuer.
2. Soll die
Beſteuerung der Kleingewerbetreibenden
in ähnlicher Weiſe wie der Landwirtſchaft
verein=
facht werden. Die Grundlage muß hier der
Gewerbe=
ertrag bilden. Durch dieſe beiden Maßnahmen, für
Landwirt=
ſchaft und Kleingewerbetreibende, wird es gelingen, die Zahl
der zur Einkommenſteuer zu veranlagenden
Steuerzahler auf eine Million zu beſchränken.
3. Wird durch die
Erhöhung der Vermögensſteuerfreiheitsgrenze auf 20 000 Mark
die Zahl der vermögensſteuerpflichtigen Perſonen von 1,7
Mil=
lionen um mehr als die Hälfte herabgeſetzt werden. Die darin für
die Verwaltung entſtehende Erſparnis wird den zunächſt
rechne=
riſch eintretenden Ausfall (zirka 16 Millionen) auf die Dauer
er=
heblich überſteigen. Für das landwirtſchaftliche und
forſtwirt=
ſchaftliche Vermögen ſowie das Grundvermögen ſoll die
Ein=
heitsbewertung künftig nur auf 6 Jahre
vorge=
nommen werden. Die Zuſtellung der Einheitswertbeſcheide ſoll
durch die Offenlegung der Einheitswerte erſetzt
werden. Dadurch werden an Stelle von 10,6 Millionen Beſcheide
nur noch 1,6 Millionen zuzuſtellen ſein.
4. Soll die
Umſatzſteuer
bei Unternehmen mit weniger als 5000 Mark Umſatz fortfallen.
5. Soll das Steuervereinheitlichungsgeſetz
erneut vorgelegt werden, um die Vorausſetzungen für eine
organiſche Negelung der Realſteuern und deren Senkung zu
ſchaffen.
6. Soll zur Erleichterung und Verbilligung der
Zivilverſorgung und zur Verhinderung von
Gründungen im Auslande eine Senkung der
Ver=
kehrsſteuern erfolgen.
Im Abſchnitt IV. ſind ins einzelne gehende
Maßnah=
men zur
Neuregelung der Wohnungswirtſchaft
vorgeſehen. Im Haushaltsjahr 1931 ſollen bis zu 215 000
Wohnungen erſtellt werden, davon 165 000
Kleinwoh=
nuugen aus Hauszinsſteuermitteln und 50 000 aus dem
Kapital=
markt. Außerdem ſind 40 Millionen für
Siedlungs=
gehäude vorgeſehen. Zur Finanzierung dieſes Programms
ſind 400 Millionen aus Hauszinsſteuermitteln und 400 Plillionen
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Nummer 271
im Wege der Einzelbeleihung oder durch Anleihen eingeſetzt.
Zur Erzielung tragbarer Mieten ſollen Zuſchüſſe aus
Haus=
zinsſteuermitteln gewährt werden. Die Verwendung
öffentlicher Mittel für den Wohnungsbau ſoll
bis zum 1. April 1936 im weſentlichen abgebaut werden.
Man hofft, durch die Maßnahmen auf dem Gebiete des
Woh=
nungsbaues und der Siedlung die Zwangswirtſchaft
weiter lockern und ſchließlich ganz aufheben
zu können. Außerdem ſind gewiſſe Lockerungen des
Mieterſchutzes vorgeſehen. Die endgültige Aufhebung
des Wohnungsmangelgeſetzes ſoll am 1. April 1934 erfolgen.
Reichsmietengeſetz und Mieterſchutzgeſetz ſollen am 1. April 1936
endgültig außer Kraft treten.
Abſchnitt V enthält die Vorſchläge für die
Genkung der Realſteuern,
für die 400 Millionen aus der Hauszinsſteuer vorgeſehen ſind,
die durch die Neuregelung der Wohnungswirtſchaft frei werden.
Das Aufkommen an Realſteuern iſt von 600
Mil=
lionen in der Vorkriegszeit auf 2 200
Mil=
lionen im Jahre 1930 geſtiegen. Eine organiſche
Senkung der Realſteuern iſt vor Verabſchiedung des
Steuer=
vereinheitlichungsgeſetzes, deſſen baldige Erledigung jetzt
er=
ſtrebt wird, nicht möglich. Da mit der Senkung der Nealſteuern
nicht ſo lange gewartet werden kann, ſoll dieſe Senkung
be=
reits zum 1. April 1931 eintreten, allerdings wird ſie
nur ſchematiſch möglich ſein. Die Senkung ſoll nicht nur bei
der Gewerbeſteuer, ſondern auch bei der Grundſteuer eintreten.
Insbeſondere iſt auch die Senkung der landwirtſchaftlichen
Steuer wegen des dauernden Sinkens der Weltmarktpreiſe
er=
forderlich. Die Gewerbeſteuer, die ſtärker als
Grund=
ſteuer angeſpannt iſt, ſoll um 20 Prozent, das macht eine
Entlaſtung von 200 Millionen, und die Grundſteuer um
9 Prozent, insgeſamt etwa 120 Millionen geſenkt
terden. Da dieſer Senkung von insgeſamt 320 Millionen
400 Millionen Hauszinsſteuermittel gegenüberſtehen, ſoll der
Reſtbetrag von 80 Millionen für einen Ausgleichfonds
ver=
wendet werden, der in erſter Linie den Gemeinden
zugute=
kommen ſoll, deren finanzielle Lage beſonders bedroht iſt.
Im Abſchnitt UI, der ſich mit dem
Ausbau der Agrargeſetzgebung
befaßt, wird auf die Durchführung des Oſthilfegeſetzes im
ur=
ſprünglich vorgeſehenen Rahmen hingewieſen. Neben der
Standardiſierung der landwirtſchaftlichen
Erzeugniſſe ſind weitere Geſetze in Vorbereitung, um den
Abſatz der deutſchen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe in
ver=
ſtärktem Maße zu ſichern.
Der Abſchnitt VII befaßt ſich mit dem
Finanzausgleich,
der endgültig am 1. April 1932 in Kraft treten ſoll. Unter
angemeſſener Verteilung der Ausgaben zwiſchen Reich,
Län=
dern und Gemeinden ſoll den Ländern für ſich und
ihre Gemeinden das Aufkommen aus der
Be=
laſtung von Bier und Branntwein und dem
Reich in entſprechend veränderter Beteiligung
das Aufkommen aus Einkommen= und
Körper=
ſchaftsſteuer zufallen. Die ſelbſtändige
Ver=
antwortung der Gemeinden für ihre
Ausgabe=
wirtſchaft ſoll weiter geſteigert werden. Das
Reich wird nur für ſich und die Länder eine
be=
ſtimmte angemeſſene geſenkte
Einkommen=
ſteuer erheben. Die Gemeinden bekommen das
freie Zuſchlagsrecht.
Der Abſchnitt VIII legt die
Höchſtarenze für die Ausgaben der öffentlichen Hand
feſt. Durch ein beſonderes Geſetz wird ſichergeſtellt, das die auf
ein Mindeſtmaß herabgeſetzten Ausgaben für
die Dauer von drei Jahren in Reich, Ländern
und Gemeinden keine Erhöhung erfahren
dür=
fen, und daß höhere Einnahmen nur der ſteuerlichen
Ent=
laſtung zugutekommen.
In dem Schlußabſatz des Sanierungsprogramms heißt
es: Der Plan der Reichsregierung fordert von allen Teilen des
Deutſchen Reiches Opfer. Was durch die Kürzung der Gehälter
für die öffentliche Wirtſchaft angebahnt iſt, muß innerhalb der
privaten Wirtſchaft weiterwirken zum Wohle des Ganzen.
Be=
züge und Lebenshaltung aller Unternehmer= und
Arbeitnehmer=
ſchichten ſowie der Preisſtand der deutſchen Waren müſſen es
geſtatten, im Wettbewerb der Welt zu beſtehen. Bewußt, daß
es keiner Rechtfertigung vor der Geſchichte dafür gibt, in dieſem
Augenblick verſagt zu haben, wird die Reichsregierung alles
daran ſetzen, das Ziel zu erreichen.
Leuper der Lelter auf Dulendergd Orav.
Wir berichteten geſtern von der in Bremen im Anſchluß an
die Tagung der Bibliophilen erfolgten Gründung eines
Bau=
bundes für den „Tempel der Letter” als Ergebnis eines
Auf=
rufes des Großherzogs Ernſt Ludwig. Wir ſind heute in der
Lage, den Wortlaut des Aufrufes mitzuteilen:
Ein Pavillon unter ſchattigen Platanen
ſchmückt in Mainz den Platz, den einſt die
Franziskanerkirche umfaßte. Innerhalb deren
überpflaſterten Grundmauern ruht noch heute
Gutenberg, durch Nachforſchungen niemals
ge=
ſtört.
Wie ein jeder weiß, iſt die Erfindung des Gießens
beweg=
licher Lettern für die Menſchheit von gewaltiger geiſtiger
Be=
deutung geworden. Mehr als dem Blinden wurden dem Seher
Flügeltüren ins Freie geöffnet. Wiſſenſchaft und Kunſt, dieſe
Koſtbarkeiten des Lebens, erhielten einen ungeahnten Zugang
zur Allgemeinheit. Wie Ausgehungerte bemächtigten ſich alle
Völker des neuen Kulturvermittlers: der Letter. Gewiß, mit
Klinkerſteinen kann man Häuſer bauen und Fenſterſcheiben
zer=
ſchlagen. Auch die Letter können Buben mißbrauchen. Indes,
für Schandtaten wird niemand den Ziegel verantwortlich
machen mögen und kein Einſichtiger die Letter. Abſchaffung
überholter, Einführung neuer Lebensformen wäre uns ohne
Mitwirkung der Druckerpreſſe undenkbar. Im ewigen Befreiungs=
Kriege der Kultur von Unkultur ſteht dieſe ſtändig auf
Vor=
poften. Alte und neue Ideen und Gedanken, durch ſie bis in
die fernſten Winkel der Erde ausgeſät, bringt ſie in millionen
und abermillionen Hirnen zur Wirkung und zeitigt
Schöpfun=
gen, die vor Gutenbergs Großtat undenkbar waren, noch
Jahr=
tauſende lang undenkbar geblieben wären. Entwicklungen, zu
denen früher der menſchliche Geiſt Generationen benötigte, reifen
jetzt durch Gutenbergs Idee der Letter gewaltig und unerwartet
raſch in wenigen Jahrzehnten heran. Dieſe jeglichen
Fort=
ſchritt tragende Idee eroberte von Mainz aus die Welt. Jede
andere wichtige Erfindung verblaßt vor der leuchtenden
ſchwar=
zen Kunſt der Letter, die das Aufkommen fruchtbarer
Gedan=
ken beſchleunigt und in verſchwenderiſcher Fülle raſch und
frei=
gebig verbreitet — die dann oft ein einzelner geſchickt und
ſchnell zuſammenfaßt und am augenfälligſten in großartigen
„Wundern” der Technik der Allgemeinheit nutzbar zu machen
verſteht. Dieſes Zuſammenfaſſen erfolgt auf den Gebieten der
Wiſſenſchaft, Technik und Kunſt naturgemäß manchmal
gleich=
zeitig in verſchiedenen Köpfen und in verſchiedenen Erdteilen.
Gleichartige Ideen erwachen gleichzeitig in vielen.
Prioritäts=
kämpfe ſind häufig die Folge; die Gottheit aber würde ſie ſtets
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Treviranus zum Oſtkommiſſar ernannt.
Amtlich wird mitgeteilt: Der Herr Reichspräſident hat auf
Vorſchlag des Reichskanzlers den Reichsminiſter Treviranus von
ſeinem Amte als Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete
entbun=
den und ihn zum Reichsminiſter ohne Geſchäftsbereich ernannt.
Reichsminiſter Treviranus wird in dieſer Eigenſchaft die Oſtſtelle
bei der Reichskanzlei weiterführen.
Der Reichspräſident an Rrichsminiſter Treviranus.
Aus Anlaß der Auflöſung des Reichsminiſteriums für die
beſetzten Gebiete am 30. September hat Reichspräſident von
Hin=
denburg an den Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete
folgen=
des Schreiben gerichtet:
Nachdem die Rheinlande von fremder Beſatzungsmacht befreit
worden ſind, wird das von Ihnen geleitete Reichsminiſterium für
die beſetzten Gebiete mit ſeinen Außenſtellen, dem
Reichskommiſ=
ſariat und der Reichsvermögensverwaltung für die beſetzten
rhei=
niſchen Gebiet, am 30. September d. J. aufgelöſt. Mit dem Gefühl
großer Befriedigung können Ihre Amtsvorgänger, Sie ſelbſt und
Ihre bewährten Mitarbeiter auf die erfüllte Aufgabe
zurück=
blicken. Ihrer Verwaltung lag es ob, die rechtlich und politiſch
ſchwierigen Aufgaben durchzuführen, die ſich durch den Verſailler
Vertrag für die Rheinlande ergaben. In zäher und
entſagungs=
voller Arbeit ſtand Ihr Amt den Rheinländern bei ihrem
helden=
mütigen Kampf um die Freiheit führend und fürſorglich helfend
zur Seite, bis das heißerſehnte Ziel der Wiedervereinigung mit
dem übrigen deutſchen Vaterland erreicht war. Gewiß liegt in
der Genugtuung über den erreichten Erfolg der beſte Lohn für die
pflichtgetreue Arbeit. Darüber hinaus iſt es mir eine
ange=
nehme Pflicht, Ihnen und allen Ihren Mitarbeitern
für Ihre pflichttreue und hingebende Arbeit,
die im beſetzten Gebiet viel Not gelindert hat
und ihm in ſeiner ſchweren Zeit eine wertvolle
Stütze war, den wärmſten Dank und die vollſte
Anerkennung des Vaterlandes auszuſprechen.
gez. von Hindenburg.
Heſſens Dank an den Reichskommiſſar.
Zum Ausſcheiden des Reichskommiſſars für die ehemals
be=
ſetzten Gebiete aus ſeiner bisherigen Amtstätigkeit ſprach
Staats=
präſident Dr. Adelung dem Reichskommiſſar den wärmſten
Dank der heſſiſchen Staatsregierung für ſeine aufopfernde und
mühevolle Arbeit während der Beſatzungsjahre aus. In ſeinem
Dankſchreiben heißt es u. a. . „Sie haben nicht nur vermocht, in
ſachlicher Hinſicht das irgend Mögliche aus den Verhandlungen
mit den Beſatzungsbehörden herauszuholen, ſondern durch Ihr
warmherziges Eintreten für die unter ſchwerſtem Beſatzungsdruck
ſtehende Bevölkerung haben Sie eine Atmoſphäre des Vertrauens
geſchaffen, die Ihnen Ihre Arbeit erleichterte. Dr. Adelung bat
gleichzeitig, den Dank des Heſſenlandes auch den Mitarbeitern des
Reichskommiſſars zu übermitteln, die „ſich in nie ermüdender,
vor=
bildlicher Tätigkeit ſtets der vielen Sorgen und Nöte angenommen
haben, die die ſchweren Beſatzungslaſten dem heſſiſchen beſetzten
Gebiet in beſonderem Maße auferlegten. Der Reichskommiſſar
Dr. Freiherr Langwerth von Simmern dankte dem
heſſi=
ſchen Staatspräſidenten für ſein Schreiben aufs wärmſte, wobei er
beſonders betonte: „Die verſtändnisvolle Unterſtützung, die ich
während aller dieſer Jahre bei Ihnen und Ihrem verehrten
Amts=
vorgänger ſowie bei Ihren Mitarbeitern gefunden habe, hat mir
zu einem guten Teile es erſt möglich gemacht, jene Erfolge zu
erzielen, von denen Sie ſprechen.‟ Er verſichert weiter, daß er
ſich im heſſiſchen Lande von Herzen wohlgefühlt habe.
Der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete, Freiherr
Langwerth von Simmern, tritt infolge Ueberſchreitung
der Altersgrenze in den Ruheſtand. Staatsſekretär Schmid
Miniſterialdirektor Miller und Präſident Collatz ſind, mit
dem 30. September in den einſtweiligen Ruheſtand
verſetzt worden. Der Perſonälbeſtand des Miniſteriums und
der Außenverwaltung iſt im übrigen mit geringen Ausnahmen
zu anderen Verwaltungen übergetreten.
Am Dienstag wurde der Braunſchweigiſche Landtag
eröffnet. Bei der Wahl des Präſidenten wurden 20 Stimmen der
Nationalſozialiſten und der bürgerlichen Einheitsliſte für den
natio=
nalſozialiſtiſchen Abg. Zoerner abgegeben.
Lord Birkenhead, der bekannte engliſche Staatsmann, iſt
geſtern im Alter von 58 Jahren geſtorben.
Aus Anlaß der Entlaſſung von 500 Arbeiterinnen einer Tuchfabrik
veranſtalteten im öſtlichen Teil von Tokio 8000 Arbeiterinnen
Maſſenverſammlungen auf den Straßen. Große Scharen
Neugieriger kamen hinzu, ſangen revolutionäre Lieder und ſchwangen
rote Fahnen. 600 Poliziſten und mehrere hundert Männer, die einer
reaktionären Organiſation angehörten, griffen ein. Bei den folgenden
Zuſammenſtößen wurden viele Schutzleute und Dutzende von
Frauen verletzt.
zu Gunſten der befruchtenden Großtat der Letter entſcheiden.
Die Technik erſchüttert überlieferte Arbeitsmethoden. Wo früher
hundert Menſchen fleißig die Hände regten, ſteht jetzt Eine
Maſchine, gleichzeitig „Ueberproduktion” und Brotloſigkeit im
Gefolge. Alte egoiſtiſche Anſichten ſind hier noch führend. Doch
ſchon bilden ſich mit Hilfe der Letter neue ſtarke geiſtige Ströme,
bald kräftig genug, dieſen furchtbaren Fluch der Technik in
Segen der Arbeit zu verwandeln und jedem Zeit zum Wachſen
zu geben. Das Kollektivgehirn, das alles Wiſſen, Wollen und
Wünſchen umfaßt, das Ländergrenzen nicht kennt, und
neuer=
dings auch fernakuſtiſch genährt wird, wächſt von Stunde zu
Stunde. Die Schnellpreſſen ſauſen in ſtändig geſteigertem
Tempo; und immer kürzer werden die Zeitſpannen der
ein=
zelnen Entwicklungsetappen. Die winzigen Menſchlein, durch
Sprache und Schrift zu Sippen und Völkern geworden, wachſen
durch die Erfindung der Raum und Zeit überwindenden Letter
zu gigantiſcher Größe, zur Menſchheit empor.
Jeruſalem, Mekka und Rom ſind heilige Stätten des
Seelenlebens. Mit Grund, mit Recht! Mainz aber, die
ſchick=
ſalsberufene Mutter jeglicher heutigen Zivilifation und Kultur,
müßte in der Achtung der Welt viel höher daſtehen, wenn ſich die
werdende Menſchheit ihrer Begnadung ſtärker und ſtolzer
be=
wußt wäre. Die Welt hat die Pflicht dankbarer Verehrung!
Sie hatte ſchon immer dieſe Pflicht! Sie ward ſich bisher der
Größe nicht bewußt! Sie werde es nun! — Der Tempel der
Nationen verdränge den zufälligen Pavillon, denn unter ihm
ruht Johannes Gutenberg irgendwo. Schlank, in ſchlichter Größe
wie die kriſtallklare Architektonik einer durchgeiſtigten
Buch=
kolumne ſtrebe der Bau gen Himmel, alles überragend, mit
goldener Kuppel, gekrönt mit dem Wappen der Letter, dem
Symbol des Lichts. Den alten Namen der ehrwürdigen Stadt
ſoll er mit neuem, berechtigtem Glanz überſtrahlen. Mainz
gebe den Platz, das Reich, die Länder, die Völker die Mittel!
Er werde weithin ſichtbar das Dank=Mal der Kulturmenſchheit,
ihr Wallfahrtsziel!
Etwas Großes und Freigebiges iſt die Letter.
Ein Deutſcher ſchenkte ſie der Welt.
Deutſch=
land ſei ſtolz auf die Größe dieſer Begnadung.
Tatkräftige Dankbarkeit dränge daher alle, die ſich
dem Geiſtigen verpflichtet fühlen und ſich der
Schwere dieſer Weltverantwortung bewußt ſind,
allen voran die deutſchen Buchfreunde, in
ent=
ſchloſſener Schar den Baubund zu gründen!
Es gilt, dem Tempel der Letter zur
Wirklich=
keit zu verhelfen: zum großen Dankmal der
Völker.
Zu der Gründung des Baubundes iſt noch nachzutragen,
daß zum vorläufigen Vorſtand die erſten Vorſitzenden deutſch=
* Amtliche Arbeitszeitverhandlungen.
Der Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald beabſichtigt, ſich
in den nächſten Tagen mit Vertretern der Gewerkſchaften und den
Spitzenorganiſationen der Arbeitgeber zuſammenzuſetzen, um ſich
mit ihnen über das Problem der Arbeitszeitverkürzung zu
unter=
halten. Er gibt ſich offenbar der Hoffnung hin, daß dieſe
Ver=
handlungen zu einer Entlaſtung des Arbeitsmarktes führen
wer=
den. Allerdings iſt er ſich im Klaren darüber, daß er die beiden
Parteien nicht zu Abweichungen von den Tarifverträgen oder den
geſetzlichen Beſtimmungen zwingen kann.
Arbeitszeitfragen haben ja in letzter Zeit bereits
wieder=
holt eine Rolle geſpielt. Bei der Berliner
Verkehrs=
geſelſchaft iſt es zu einer Reduzierung der Arbeitszeit
ge=
kommen. In den nächſten Monaten werden ſogar noch
Feier=
ſchichten eingelegt. Neueinſtellungen ſind nicht erfolgt, allerdings
konnten zunächſt weitere Abbaumaßnahmen verhindert werden,
Auch bei der Reichsbahn haben Arbeitszeitfragen in den
letz=
ten Tagen eine Rolle geſpielt. Es iſt auch hier nur erreicht, daß
zunächſt keine Entlaſſungen erfolgen, wohl aber werden auch hier
Feierſchichten eingelegt. In der Berliner
Metallindu=
ſtrie wird zurzeit darum gerungen, in Verbidung mit einer
Kür=
zung des Arbeitstages Neueinſtellungen herbeizuführen. Ob das
gelingen wird, bleibt abzuwarten. Ausſchlaggebend wird
ſicher=
lich der Eingang neuer Aufträge ſein. Auch im Ruhrgebiet
ſollen die Schichten auf Wunſch der Gewerkſchaften gekürzt
wer=
den. Dabei werden hier ſchon dauernd Feierſchichten verfahren
und es erfolgen Entlaſſungen, da die Nachfrage nach Kohle
zurück=
gegangen iſt und die ausländiſche Kohle überall mit der deutſchen
Kohle in ſchwerſter Konkurrenz liegt.
Im Arbeitsminiſterium hat man auch ſtark die Frage der
Einführung der Arbeitsdienſtpflicht geprüft. Das
bulgg=
riſche Beiſpiel hat aber nicht ermunternd gewirkt. Unter
Zu=
grundelegung der bulgariſchen Ziffern würde unſer
Arbeitsloſen=
heer nur um 150 000 Mann verringert, wobei die entſtehenden
Koſten noch gar nicht in Rechnung gezogen ſind. Auch die
An=
regung, die Schulpflicht vom 14. auf das 15. oder 16.
Jahr zu erſtrecken, um die Jugend vom Arbeitsmarkt
län=
ger fernzuhalten, hat ſich als unbrauchbar erwieſen.
Ueberwachungsausſchuß des Reichstags.
Der Ueberwachungsausſchuß des Reichstags behandelte die
Ver=
billigung von Friſchfleiſch für die minderbemittelte Bevölkerung anſtelle
des zollfreien Gefrierfleiſchs. Reichsernährungsminiſter Schiele
führte aus: Für ein Jahr werde der erforderliche Verbilligungsbetrag
auf 20 Millionen RM. veranſchlagt, zu denen noch 150 000 RM. für
den Druck und die Verſendung der Gutſcheine hinzukommen. Für den
Reſt des Haushaltsjahres 1930 komme daher ein Betrag von 10 075 000
RM. in Betracht. Die erforderliche Deckung für dieſen Betrag ſei aus
Mehreinnahmen bei den Weizenzöllen zu erwarten. Die Mehrheit des
Ausſchuſſes, die aus Sozialdemokraten und Kommuniſten beſtand, ſchloß
ſich den Vorſchlägen der Reichsregierung nicht an. Es wurde vielmehr
mit denſelben Stimmen ein Antrag Hertz (Soz.) angenommen, worin
die Reichsregierung erſucht wird, daß im Gegenſatz zu den früheren
Reichstagsbeſchlüſſen ein beſtimmtes Gefrierfleiſchkontingent wieder
zollfrei zur Einfuhr zugelaſſen werde.
Mißwirtſchaft der Berliner Stadtverwaltung.
Der Unterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Landtages gegen die
„Mißwirtſchaft in der Berliner Stadtverwaltung” hörte am Dienstag
den Berichterſtatter Könnecke (Dnl.) über diefenigen
Grundſtücks=
käufe der B.V. G., die ſeiner Anſicht nach nicht ganz einwandfrei
ver=
laufen ſind. Die Käufe wurden getätigt, um Untergrundbahnbauten
ungehindert durchführen zu können. Allgemein fiel dem Berichterſtatter
der große Unterſchied zwiſchen dem Steuerwert der
erworbenen Grundſtücke und dem Verkaufspreis auf.
In einigen Fällen war der ſozialdemokratiſche
Abgeord=
nete Heilmann als Schlichter tätig; über die Höhe der
Ge=
bühren ſei aus den Akten nichts zu erſehen. Für ein Aſchinger=
Grund=
ſtück am Alexanderplatz wurden zehn Millionen bezahlt, während der
Einheitswert nur 2,7 Millionen betrug. Außerdem erhielt die
Aſchin=
ger=Geſellſchaft noch 3,4 Millionen Mark als Entſchädigung für
Aufgabe dieſes günſtigen Geſchäftsplatzes. Trotz der geleiſteten
Ent=
ſchädigung erhielt Aſchinger das Recht, nach Fertigſtellung der
Bahn=
bauten einen beſtimmten Grundkomplex zurückzukaufen. Es wurde der
Firma zugeſichert, wenn ſie von dieſem Rückkaufsrecht keinen Gebrauch
mache, ſolle ſie abermals für 12 Jahre eine Entſchädigung
von jährlich 200 000 Mark erhalten. Den Verdacht, daß ſich
bei den Grundſtückskäufen Zwiſchenhändler einſchoben, die unberechtigte
Gewinne machten, äußerte der Berichterſtatter in anderen Fällen. —
In nichtöffentlicher Sitzung wurde beſchloſſen, zur Aufklärung der
Ver=
dachtsmomente bei den Grundſtückskäufen ſachverſtändige Deugen auch
aus der ſtädtiſchen Beamtenſchaft zu vernehmen. Zu den
iten
über die Einzahlungen und Ausgaben aus dem geſtern en
Son=
derfonds des Oberbürgermeiſters Böß ſoll Böß ſelbſt, wei an
Büro=
direktor und Intendant Egert, der Leiter der Feſtſpiele der Stadt
Ber=
lin, gehört werden. Die Zeugenvernehmungen beginnen in der
Mitt=
wochsſitzung.
ſprachlicher bibliophilen Geſellſchaften gewählt wurden mit der
Ermächtigung, ſich zu konſtituieren. Graf Hardenberg wurde
zum vorläufigen Schriftführer des Baubundes gewählt und
ermächtigt, alle vorbereitenden Verhandlungen in die Hand zu
nehmen. Der Leiter der Ernſt Ludwig Preſſe, Profeſſor
Chriſtian Kleukens, wurde in den Vorſtand gewählt. Die
Zuſammenkünfte des Baubundes ſollen möglichſt im Anſchluß
an die Tagungen der Weimarer bibliophilen Geſellſchaft
ſtatt=
finden.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
* Die bereits u. a. in Kaſſel, Mannheim und Dresden
auf=
geführte Motette, Op. 32, für gemiſchten Chor a capella von
Bodo Wolf gelangt im Rahmen der feſtlichen Tagung
des Reichsverbandes. Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer in
Dresden durch den bekannten Kreuzkirchenchor zur
Wiedergabe.
* Ein neues Luſtſpiel. „Die Zähmung der
Wider=
ſpenſtigen”, ſo betitelt ſich ein kleines Luſtſpiel in 2 Akten,
das der als Heimat=, Roman= und Theaterſchriftſteller weithin
be=
kannte Amtsgerichtsrat Hans Otto Becker=Dieburg
her=
ausgebracht hat. Ein Profeſſor, der unter der Herrſchſucht und
den Abſonderlichkeiten ſeiner beſſeren Hälfte zu leiden hat, weil
dieſe das Regiment im Hauſe führt, und deſſen allerliebſte Tochter
Brigitte mit ihrem Verlobten ſtehen im Mittelpunkt; daneben
ein Arzt, der als Hypnotiſeur auf die ſchrullenhafte Ehehälfte
einwirken ſoll, ſind die Perſonen des Stückes, welches eine feine
Satire auf Zeitſchäden iſt, dabei aber einen gut humoriſtiſchen
Einſchlag hat. Das Stück ſpielt in der Gegenwart, zur
Auffüh=
rung werden vier Perſonen benötigt. Die Ausſtattungen ſind
ſehr einfach. Da das ganze mit einfachen Mitteln aufgeführt
werden kann, dürfte es, da wir gerade an guten Luſtſpielen für
Vereins= und Heimatbühnen nicht überreich ſind, bei der
kommen=
den Winterſaiſon für alle derartige Bühnen eine hochwillkommene
Gabe ſein. Es iſt erſchienen im Verlag Anton Heidelmann, Bonn,
W.
und durch alle hieſigen Buchhandlungen zu beziehen.
* Der Hauptmann=v.=Köpenick=Roman. In welchem Maße
Wilhelm Schäfer, wiederum als wirklicher Volksdichter genial den
richtigen Stoff für ein wirkliches Volksbuch aufgegriffen hat, als
er ſeinen „Hauptmann von Köpenick” ſchrieb, erweiſt ſich ſchon jetzt
dadurch, daß ſowohl der Film durch Fritz Kortner das Thema
auf=
greift, und auch Zuckmayer, zweifellos durch Wilhelm Schäfer
an=
geregt, ein Stück über den „Hauptmann von Köpenick” vom
Sta=
pel läßt. Schon iſt auch eine Volksausgabe des Schäferſchen Buches
notwendig geworden. Der Verlag Georg Müller kündigt ſie ſoeben
für 3,80 Mark an. Ein Verlag, der, raſcher als wir es gewohnt
waren, die Situation erkennt und wenige Monate nach Erſcheinen
das Meiſterwerk eines Modernen in einer Rieſenauflage
heraus=
bringt. Ein erfreuliches Sypptom?
Nummer 271
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Ein Ariends eicherheitstheſe zurück und enthält ſich bei der Abrüſtungsrefo ution der Stimme, zöſiſchen Widerſtandes geſcheitert.
Deutſch=litauiſche Memel=Verſtändigung. — Litauen gibt nach.
Zu einer Antwort an Briand ergriff dann auch
Btiunds Aiird ditd.
Frankreich der militariſtiſchſte Staat Europas.
* Genf, 30. September. (Eig.=Bericht.)
Im Anſchluß an die heutige Ratstagung trat die
Völker=
bundsverſammlung zu einer Vollſitzung zuſammen, in der der De=
Tegierte von Guatemala den Bericht und die Entſchließung des Im Jahre 1928 habe der deutſche Reichskanzler in Genf das Ab=
Dritten Ausſchuſſes über die Abrüſtungsfrage vorlegte, rüſtungsproblem in voller Breite aufgerollt und den deutſchen
Mach einer Rede des kanadiſchen Delegierten, der den ſchleppenden
WGang der Abrüſtung und die in Europa beſtehenden Hemmungen Beginn der Völkerbundsverſammlung wiederholt habe, wolle
kritiſierte, gab Reichsaußenminiſter Dr. Curtius die folgende
Erklärung ab:
„Die deutſche Delegation wird ſich bei der Abſtimmung über Ehre habe. Das Fortbeſtehen der jetzigen
gro=
dieſe Entſchließung der Stimme enthalten. Sie hat bei den
Ab=
rüſtungsberatungen darauf beſtanden, daß für die allgemeine
Abrüſtungskonferenz ein Termin im Laufe des Jahres 1931
be=
ſtimmt wurde. Zwar iſt in dem Bericht der Wunſch ausgedrückt,
Ddaß die Konferenz im Laufe des Jahres 1931 zuſammentritt. Die=
Ner Wunſch ſelbſt hat aber in der Entſchließung keinen Niederſchlag
gefunden. Die deutſche Delegation kann daher dieſer
Ent=
ſchließung nicht zuſtimmen.”
Briand
wenutzte dieſe Gelegenheit ebenfalls, um, wie er ankündigte, „eine
Turze Erklärung abzugeben‟. Dieſe Erklärung wuchs ſich aber zu
einer Antwortrede an Henderſon, einer Rede gegen Italien und
gegen die innerpolitiſche Bewegung in Deutſchland aus, obwohl er
Teinen dieſer drei Gegenſtände, die er im Auge hatte, mit Namen
mannte. Er nahm zunächſt auf die deutſche Erklärung Bezug, die
swar negativ, aber nicht unweſentlich ſei. Es handele ſich um eines
wer ſchwerſten Probleme, ein Problem, das den tiefſten
Wider=
chall in der ganzen Welt finde. Die Haltung Frankreichs
gegen=
äüber der Abrüſtungspflicht des Artikels 8 habe ſich im Laufe der
Jahre nicht geändert. Frankreich habe ſtets geſagt, daß Art. 8
für alle Nationen eine Verpflichtung darſtelle unter den Be=
Dingungen, die dieſer Artikel ſelbſt angibt. Schiedsgerichtsbarkeit,
Sicherheit, Abrüſtung hießen die Forderungen dieſes Artikels in
ährer logiſchen Reihenfolge. Wenn ein derartiges Abkommen über
gegenſeitige Unterſtützung angenommen worden wäre, hätte es
Teine Nation wagen können, ſich der Abrüſtung zu widerſetzen. Er
wolle niemand dafür verantwortlich machen, daß es anders ge=
Tommen ſei. Jede Nation — Briand zielte deutlich auf die Ab=
Tehnung des Genfer Protokolls durch England hin — habe ihre
be=
ſondere Stellung wahren wollen. Jedes Land ſei ſich dadurch
Nelbſt überlaſſen worden und habe jetzt die Pflicht, ſeine eigene
Sicherheit und Würde zu wahren. Briand wies auf die
Herab=
ſetzung der franzöſiſchen Heeresſtärke von dem
Vorkriegs=
ſtand von 8100(0Mann auf 556000 Mann hin und
erklärte, Frankreich fühle ſich weiteren Anſtrengungen nicht
ent=
hoben, aber man könne nicht ſagen, daß es nichts für die
Abrü=
ſtung getan habe. Frankreich müſſe an ſich ſelbſt den=
Ten, denn es ſeien Ereigniſſe eingetreten, durch
die eine gefahrenvolle Zukunft entſtehen könne,
won der Frankreich direkt bedroht werde. Auch er,
als unverbeſſerlicher Optimiſt, müſſe die Feſtſtellung machen, daß
nicht alles in Europa in Ordnung ſei. Es gebe ſehr bedenkliche
Erſcheinungen. Deshalb dürfe die Abrüſtung nur unter ſolchen
Garantien verwirklicht werden, daß es keine Betrogenen, keine
Opfer gebe. Unſere deutſchen Kollegen, ſo ſagte Briand, ſind in
ihrem Innern mit uns ſolidariſch genug, um uns zu verſtehen.
Briand erwähnte die Londoner Konferenz, die einen Fortſchritt
gebracht habe, und ſpielte auch auf die italieniſch=franzöſiſchen
Ver=
handlungen an, und zwar anſcheinend mit unvermindertem
Opti=
mismus. Frankreich, ſo ſchloß Briand, wird den Boden nicht
verlaſſen, auf den ſich alle Verſammlungen geſtellt haben:
Schieds=
gerichtsbarkeit, Sicherheit, Abrüſtung. Außerhalb dieſer Doktrin
gibt es nur Gefahren, nur Schwierigkeiten.
Graf Apponyi, der nach Briand ſprach, verlangte
Sicher=
heit auch für die entwaffneten Staaten. Der Unterſchied
zwi=
ſchen Siegern und Beſiegten beſtehe immer noch. Es müſſe jetzt
endlich zur praktiſchen Einlöſung des Abrüſtungsverſprechens
der anderen kommen, das auch Henderſon in Ausſicht geſtellt
habe. Die lange Hinauszögerung dieſer Verpflichtung könne
den Glauben und das gegenſeitige Vertrauen an den
Völker=
bund nicht ſtärken.
Die Daktyloſkovie, die Lehre von den Fingerabdrücken, hat
heute eine große Bedeutung erlangt, vor allem auf
kriminali=
ſtiſchem Gebiet, wo man im Fingerabdruck das ſicherſte
Iden=
tifierungszeichen für die Verbraher erkannt hat; aber es iſt
auch des weiteren vor/ſchlagen worden, dieſes untrügliche
Er=
kennungszeichen überhaupt für ſeden Menſchen zu verwerten
und ſeinem Paß hinzuzufügen. Immer wieder werden auf
dieſem Gebiet noch neue Fortſchritte gemacht. So iſt jetzt in
dem Polizei=Laboratorium des berühmten Lyoner Kriminaliſten
Dr. Locard eine Method= aushearbeitet worden, um
undeut=
liche und verwiſchte Fingerabdrüke, die ſich ſchwer
photo=
graphieren laſſen, doch veriverten zu können. Man hat eine
Flüſſigkeit gefunden, die, wenn ſie auf einen faſt unſichtbaren
Fingerabdruck geträufelt wird, hart wird und ein vollkommen
genaues Modell z—s Fingerabziſes bietet. Wenn die
Flüſſig=
keit geronnen iſt, kaun dieſer Abguß leicht abgenommen und im
Laboratorium für mikzoſtopiſche oder phorographiſche Studien
benutzt werden. Es hai Jahrtaufende gedauert, bevor die
Menſchheit dieſem Unterſcheidnngsmerkmal auf die Spur kam.
Die intereſiante Veſchihte der Entdeclung der Bedeutung der
Fingerabdrücke liefert Dr. Locard in einem Aufſatz der Pariſer
Fachzeitſchrift „Detective‟. Die Zeichnungen der Linien an
den Fingerſpitzen kannten die Chineſen ſchon vor 3000 Jahren,
und ſie wurden von europäiſchen Anatomen im 17. Jahrhundert
beſchrieben. Marcello Malpighi war der erſte, der 1686 in
ſeinem Brief an Ruffus dieſe Linienbilder an den Fingerſpitzen
eingehender beſchreibt und ſich für die Abdrücke intereſſierte. Er
wurde zum Großvater der Daktyloſkopie. Nach ihm beſchäftigten
ſich noch verſchiedene Anatomen mit dieſen Fingerabdrücken,
aber der rechtmäßige Vater der Wiſſenſchaft wurde erſt der große
böhmiſche Phyſiologe Johann Evangeliſta Purkinje. Er
veröffentlichte im Jahre 1823 eine „Phyſiologiſche Unterſuchung
des Geſichtsorgans und des Hautfyſtems” und gab darin eine
Beſchreibung und Klaſſifizierung der Fingerabdrücke. Doch ſtarb
er 1869, ohne die große Bedeutung ſeiner Arbeit für die
Kri=
minaliſtik erlebt zu haben.
Unterdeſſen hatte die Anwendung dieſer Wiſſenſchaft
be=
reits ein hoher engliſcher Beamter in Indien Sir William
Jones Herſhell begonnen. Er war Chef der Verwaltung
des Hooghly=Diſtrikts in Bengalen und ließ ſeit 1858 die
ge=
ſchriebenen Verträge mit den Fingerabdrücken der
Vertrag=
ſchließenden verſehen. Herſhell wußte zuerſt nicht, daß dieſer
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius
noch einmal das Wort. Er gab noch einmal eine Erklärung für
die deutſche Stimmenthaltung ab, ein Standpunkt, der in den
Abrüſtungsberatungen auch von zehn anderen Nationen geteilt
worden ſei und aus dem man nicht entnehmen könne, wie
Briand geſagt habe, daß Deutſchland negativ eingeſtellt ſei.
Standpunkt dargelegt. Dieſen Erklärungen, die er ſelbſt zu
er nur hinzufügen: „Ichſpreche nicht als Partei,
ſon=
dern als Vertreter der Meinung des ganzen
Volkes, das zu repräſentieren ich in Genf die
ßen Rüſtungen bedroht den Frieden mehr, als
alle Schwierigkeiten, die ſich der Ausdehnung
des Schiedsgerichtsſyſtems in den Weg geſtellt
haben."
Ueber das Friedensziel ſeien ſich alle Staaten im
Völker=
bund einig; über den Weg könne man verſchiedener Meinung
ſein. Die von Briand vorgeſchlagene Theſe:
Schiedsberichtsbar=
keit, Sicherheit, Abrüſtung müſſe nach deutſcher Auffaſſung
um=
gekehrt werden, und Deutſchland ſei der Anſicht, daß die beſte
Sicherheit in einer alsbaldigen Abrüſtung
entſprechend den Verträgen beſtehe. Auf
die=
ſen Standpunkt hätten ſich auch der engliſche
Außen=
miniſter „Henderſon und der italienſche Vertreter
Scialoja geſtellt, als ſie erſt Entwaffnung und dann
Schieds=
gerichtsbarkeit und Sicherheit verlangt hätten.
Er werfe die Frage auf: Iſt Deutſchland negativ eingeſtellt?
Es klinge ihm noch ein Wort im Ohr, das vor kurzem ein
fran=
zöſiſcher Miniſterpräſident ausgeſprochen habe, und das laute,
daß ſtarke und ruhige Völker am beſten zum Frieden beitragen
könnten. „Ich bin der Anſicht” fuhr Curtius fort, „daß
auch unruhige und ſchwache Völker wie mein
Vaterland kein höheres Ziel kennen, als in
Frieden ihre Miſſion zu erfüllen. Ich brauche
da=
bei nur auf die poſitiven Leiſtungen Deutſchlands und auf ſein
ſtarkes Friedensbedürfnis hinzuweiſen, auf ſeine ſtarke
Mit=
arbeit an der Entwicklung der Schiedsgerichtsbarkeit, auf den
Locarnovertrag von 1925, auf Deutſchlands Beteiligung am
Kelloggpackt. Ich brauche nur hinzuweiſen auf die
Bereitwillig=
keit Deutſchlands, an allen ſolidariſchen Maßnahmen zur
Be=
hebung der europäiſchen Not mitzuwirken. Man wird
Deutſchland immer inerſter Reihe finden, wenn
es ſich darum handelt, am Werke des Friedens
mitzuarbeiten. Nach unſerer Auffaſſung müſſen zuerſt
die Kriegsurſachen beſeitigt werden. Wenn Herr Briand von
gewiſſen Manifeſtationen, Unruhen und radikalen Bewegungen
ſpricht, ſo kann kein Menſch darüber hinwegſehen, daß jetzt
eine ganz außerordentliche Welle der Beunruhigung nicht nur
durch Europa, ſondern über die ganze Welt hingeht.”
Jede Regierung habe erſt einmal die Pflicht, in ihrem eignen
Haus Ordnung zu ſchaffen und die Notſtände abzuſtellen. Füc
alle anderen Staaten beſtehe die Forderung, ſolidariſch
an einem ſolchen Werk der Beſſerung der
wirtſchaft=
lichen und finanziellen Urſachen der Nöte
mit=
zuwirken. Man könne dieſen Phänomenen der Unruhen nicht
mene hätten nichts mit Abrüſtung oder Nichtabrüſtung zu tun,
aber die Unruhen könnten beſeitigt werden, wenn die Abrüſtung
endlich erfolge.
Der engliſche Vertreter Lord Robert Cecil ſtellte ſich
eben=
falls auf den Standpunkt, daß bei dem heutigen Stand der
in=
ternationalen politiſchen Schiedsgerichtsbarkeit die Sicherheit
einen ſolchen Stand erreicht hätte, daß man nunmehr an die
wirkliche Abrüſtung herangehen könne.
Der Bericht und die Entſchließung über die Abrüſtungsfrage
wurden ſodann von der Verſammlung bei Stimmenthaltung
Deutſchlands, Oeſterreichs und Ungarns angenommen.
das Duell Briand—Curtius ſichtlich beeindruckt war, wurden dann
die Berichte über die Kontrolle der privaten Rüſtungsinduſtrie
und den Waffenhandel angenomen, welche beide die Fortſetzung
der Behandlung dieſer Frage bis nach dem Abſchluß der Bera= ſprünglichen Haltung, daß er die Einholung ablehne, da
tungen des Abrüſtungsausſchuſſes vertagen.
Abdruck einzigartig war und daher zur Identifizierung dienen John Galsworthy die Novelle. Nicholas Rex” veröffentlicht. Von
konnte, ſondern er benutzte nur den myſtiſchen Gedanken, der der jungen Generation iſt Ernſt Penzoldt mit der Novelle
entgangen war, daß nämlich die Linienbilder der Fingerſpitzen hört man, daß das Septemberheft, von deſſen Inhalt wir bereits
auch bei der Penſionsverwaltung. Doch war nichts von ſeinen Heften ohne Erhöhung des Bezugspreiſes beiliegenden Atlaskar=
Beobachtungen und Anwendungen in der Oeffentlichkeit bekannt
Brief von einem engliſchen Arzt Henry Faulds erhielt, der geringen Betrag nachbeziehen.
in einem Krankenhaus zu Tokio angeſtellt war. Er hatte vor= Aus dem Leben eines Wanderſchauſpielers. Jakob Neukäufler (1754
geſchichtliche japaniſche Töpfereien unterſucht und zahlreiche
Fingerabdrücke gefunden, die er mit den Abdrücken lebender
Japaner verglich. Er beſchrieb die verſchiedenen Typen und
er=
örterte bereits die Uebertragung dieſer Linienbilder durch
Erb=
lichkeit; er betonte, daß damit ein vortreffliches Mittel zur Konrad Schiffmann, hat dieſes Buch nach dem Manuſkript der Selbſt=
Entdeckung von Verbrechern gegeben ſei, und gab eine Rethode biographie Jakob Neukäuflers veröffentlicht, der zwar keine
Be=
an, um Fingerabdrücke mit einer Ziunplatte und Tinte zu rühmtheit war, aber als eine typiſche Erſcheinung ſeiner Zeit in
theater=
nehmen. Er erwähnte auch zwei Fälle, in denen er die Finger= geſchichtlicher Hinſicht gelten kann. Er kam als früherer
Jeſuitenzög=
abdrücke zur Aufdeckung von Verbrechen tatſächlich verwertet. Orte, an denen er in Oeſterreich, wo er namentlich unter dem Direktor
hatte, und regte an, die Fingerabdrücke von Verbrechern mit Schikaneder beſchäftigt war, in Deutſchland, im Elſaß und der Schweiz
ihren Photographien aufzubewahren. Daraufhin teilte Herſhell uſw. gewirkt hat, dürften die Zahl 50 und mehr erreichen. Die von
ſeine bereits früher gemachten Erfahrungen mit. Um dieſelbe ihm erwähnten Stücke ſind bis auf die klaſſiſchen, ebenſo wie die ge=
Galton, der Begründer der Eugenik, mit den Fingerabdrücken ſeinem unſteten, oft durch Not und Entbehrungen heimgeſuchten
Wan=
zu beſchäftigen, brachte eine große Sammlung zuſammen und derleben kam er 1810 auch nach Darmſtadt, auf Empfehlung einer
beröffentlichte 1890 ein eingehendes Klafſifizierungsſyſtem. Madame Willer. Er ſchreibt darüber: Sie rekommandierte mich dem
Damals aber war bereits ein ſolches Syſtem in Südamerika von loch (dem Theaterdirektor) ſagen, er möge mir eine Gage von monatlich
dem Leiter des Erkennungsdienſtes in Buenos Aires, Juan / 50 fl. anbieten und einen halbjährigen Kontrakt mit mir abſchließen.”
Vucetich, aufgeſtellt worden. Dieſer Kriminaliſt war durch Seine erſten Debutrollen waren der Oberſt im „Lorbeerkranz”, der
Ere=
frühere Arbeiten Galtons dazu angeregt worden, die Finger= mit in „Johanna Montfaucon”, Peter Blum in „Armut und
Gdel=
abdrücke in der Kriminaliſtik einzuführen und eine Klaſſi= ſinn”. Neukäufler erkrankte 1811 im Winter und geriet in Not; ging
verbreitete. Er erhielt von Galton die Anregung zur Ver= ſtadt blieb. Nach ſeiner 50jährigen Bühnentätigkeit zog er zu ſeinem
wertung der Fingerabdrücke, aber der erſte Ausarbeiter der Jahre 1896, nach Darmſtadt, wo ſein Sohn Ferdinand ein vorteil=
— Das Oktoberheft des Jubiläumsjahrganges von
Weſter=
manns Monatsheften liegt vor Auch dieſes Heft iſt von dem
Verlag beſonders ſchön ausgeſtattet worden. Wurden im
Septem=
ber die Leſer durch die Mitteilung erfreut, daß Ernſt Zahn
ſeinen neuen Roman „Pietro=Angelino” im Jubiläumsjahrgang
veröffentlicht, ſo wird es von den Leſern nicht weniger begrüßt
werden, daß im Oktoberheft der bekannte engliſche Erzähler
Seite 3
Auch über das Schickſal der früheren deutſchen Vorſchläge für
vorbeugende Kriegsmaßnahmen fiel heute die Entſcheidung. Man
verwies dieſe Frage, über die man ſich in den
Septemberbera=
tungen nicht verſtändigen konnte, an einen Unterausſchuß zurück,
der über die vorbeugenden Maßnahmen eine „eingehende und
lange Unterſuchung” anſtellen ſoll, d. h. dieſer Vorſtoß zur
Ver=
größerung der wirklichen Sicherheit iſt nunmehr infolge des fran=
Der ſchwer umkämpfte Bericht Mottas über die
Minder=
heiten, der vor einigen Tagen vom Politiſchen Ausſchuß
fertig=
geſtellt wurde, gelangte vor der Verſammlung ohne weitere
Schwierigkeiten zur Annahme.
Die Ausſchußarbeit in der Mandatsfrage wurde von
der Vollverſammlung durch Annahme einer Entſchließung
gut=
geheißen, deren wichtigſte Stelle iſt, daß die Verſammlung über
die Wiedererſtehung der Ordnung in Paläſtina ſich beglückwünſcht
und der Hoffnung Ausdruck gibt, „daß die durch die
Mandats=
macht ergriffenen Maßnahmen die Rückehr gleicher Vorfälle wie
im Jahre 1929 verhindere.”
In dem beigegebenen Bericht wird feſtgeſtellt, daß der
Aus=
ſchuß noch einmal Kenntnis von der Vereinbarung der britiſchen
Verpflichtung genommen hat, vor einer Neuordnung der
Verhältniſſe von Tanganjika; Kenya und
Uganda dem Mandatsausſchuß des Völkerbundes
Gele=
genheit zur Stellungnahme zu geben.
Eine Entſchließung über die Sklavereibekämpfung,
in der bedauert wird, daß infolge mangelnder Zuſammenarbeit
der Staaten kein klares Bild über den Stand der Sklaverei in
den beteiligten Ländern ſich ergeben habe, wurde bei
Stimment=
haltung Englands angenommen. Die engliſche Delegation enthielt
ſich der Stimme, weil ihr Antrag auf Einberufung einer neuen
Antiſklaverei=Konferenz nicht durchgedrungen iſt.
Die Verſammlung ſchloß ihre Beratungen mit der Annahme
der Berichte über den Frauen= und Mädchenhandel und
mit dem Verzicht, den ſeinerzeit von dem peruaniſchen Vertreter
eingebrachten Antrag in Beratung zu nehmen, der in die
Völker=
bundsſatzung eine Beſtimmung aufnehmen wollte, wonach
Ge=
waltfrieden nicht mehr abgeſchloſſen werden dürften.
Kom romiß in der Memelfrage.
Der Völkerbundsrat behandelte am Dienstag in einer
öffent=
lichen Sitzung die deutſche Memelbeſchwerde. Am Ratstiſch hatte
der litauiſche Außenminiſter Platz genommen. Die
Verhandlun=
gen begannen mit der Verleſung folgender
Erklärung des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius:
„Ich möchte dem Rat Mitteilung darüber machen, daß über
die Memelbeſchwerde in den letzten Tagen Unterhaltungen
zwi=
ſchen mir und dem Vertretr Litauens ſtattgefunden haben. Das
Ergebnis dieſer Unterhaltungen iſt in Erklärungen niedergelegt
worden, die wir ausgetauſcht haben. Auf Grund dieſer
Erklärun=
gen bin ich zu meiner Genugtuung in der Lage, mitteilen zu
kön=
nen, daß im Memelgebiet unter anderem folgende Maßnahmen in
Ausſicht genommen worden ſind: Das zurzeit amtierende
Direk=
torium des Memelgebiets wird in der Weiſe umgebildet, daß an
Stelle der beiden bisherigen Landesdirektoren zwei Angehörige
der Mehrheitsparteien des bisherigen Landtags treten. Dieſes
Direktorium tritt nach dem Wahltage zurück und bleibt bis zur
Einſetzung des neuen Direktoriums im Amt. Alsbald nach dem
Zuſammentritt des neuen Landtags ernennt der Gouverneur
einen Präſidenten des Direktoriums, der das Vertrauen des
Land=
tags genießt, nachdem er zuvor über dieſen Punkt die notwendige
Fühlung mit den Parteien genommen hat. Im allgemeinen iſt
eine neue Zuſammenſetzung der Wahlkreiskommiſſionen
und der Stimmbezirkskommiſſionen in Ausſicht genommen, die
den Grundſätzen parlamentariſcher Parität
Rech=
nung trägt. Auch bezüglich des Kreiſes der wahlberechtigten
Perſonen ſind die erforderlichen Maßnahmen getroffen zu dem
Zweck, daß lediglich Perſonen, die memelländiſches Bürgerrecht
beikommen, wenn man die Verträge nicht erfülle. Dieſe Phäno= beſitzen, zur Wahl zugelaſſen ſind. Ebenſo iſt auch das
Notwen=
dige in Ausſicht genommen zur Sicherſtellung der Preſſe=, Rede=
und Verſammlungsfreiheit. Unter dieſen Umſtänden kann ich die
Fragen, die in meinem an den Rat gerichteten Antrag als
dring=
lich bezeichnet waren, zu meiner Freude als erledigt anſehen und
auf ihre weitere Diskuſſion heute im Rate verzichten.”
Nach der Erklärung Dr. Curtius' betonte der Berichterſtatter
für die Memelbeſchwerde im Völkerbundsrat, daß es ſich bei der
zwiſchen Deutſchland und Litauen erzielten Verſtändigung nur
um eine Teillöſung handele. Er hoffe, auf der Januartagung des
Rates abſchließend berichten zu können. Ueberraſchend entwickelte
ſich eine Erörterung zwiſchen Dalton=England und dem
Unter allgemeiner Unaufmerkſamkeit des Hauſes, das durch litauiſchen Außenminiſter über die Frage der Einholung
eines Gutachtens des Haager Gerichtshofes über die
Zuläſſigkeit der Einbringung derartiger Beſchwerden. Der
litauiſche Außenminiſter erklärte, im Gegenſatz zu ſeiner
ur=
keine praktiſche Veranlaſſung dazu vorliege.
ſowohl von Chineſen wie Hindus vertreten wird, daß eine durch „Chriſtiane und Vier” vertreten. Das Heft iſt wieder ſehr
reich=
körperliche Berührung hervorgerufene Spur ſtärker an ein Ge= haltig. Beiträge über Film. Muſik, Theater Sport, Reiſen,
Wochenendfahrten ſowie eine Unmenge von buntfarbigen
Abbil=
löbnis bindet als die bloße Unterſchrift. Lange Erfahrung dungen und Kunſtbeilagen machen das Heft ſehr intereſſant, ſo
brachte ihn dann aber zu der Erkenntnis, die ſogar Purkinje, daß man beim Leſen wieder auf ſeine Rechnung kommt. Schon,
ausgezeichnete Erkennungsmerkmale ſeien. Im Jahre 1877 bat früher berichteten, als Einzelnummer ſehr ſtark verlangt
er in einem Bericht an die Regierung um die Erlaubnis, dieſe wird, da es infolge ſeines intereſſanten Inhalts Sammlerwert
Methode bei Gefangenen anwenden zu dürfen, und benutzte ſie hat — Ganz beſondere Beachtung verdienen die den einzelnen
ten, die geſammelt einen ſehr wertvollen, wiſſenſchaftlich
einwand=
freien Atlas ergeben. Erfreulicherweiſe können auch neu
hinzu=
geworden, als 1880 die Londoner Zeitſchrift „Nature” einen tretende Bezieher die bereits erſchienenen Karten gegen einen
bis 1835), herausgegeben von Dr. Konrad Schiffmann. (Verlag
Joſ. Feichtingers Erben, Linz. Mit ſieben farbigen Beilagen. Preis
geb. 2,50 RM.)
Ap. Der Direktor der Studienbibliothek in Linz Profeſſor Dr.
ling zur Bühne und führte ein faſt beiſpielloſes Wanderleben. Die
Zeit begann ſich der große engliſche Naturforſcher Sir Francis nannten Schauſpieler heute der Vergeſſenheit anheimgefallen. Auf
Intendanten Exz. Wehher, der zum Großherzog ging. Dieſer ließ
Haß=
fizierungsmethode auszuarbeiten, die ſich raſch über Südamerika, dann zu ſeinem Sohne nach Würzburg, während ſeine Frau in Darm=
Sohn Anton, der in Mainz ein Engagement hatte, und ſpäter, im
Klaſſifizierung iſt der engliſche Gelehrte geweſen. C.K. haftes Engagement als Großh. Hofchordirektor und oßendrein „einen
guten Verdienſt durch Lektionen auf dem Fortepiano” hatte. In
Darmſtadt lebte er, von ſeinen Söhnen und ſeinem Bruder unterſtützt,
noch faſt zehn Jahre und ſtarb im Jahre 1835 im 81. Lebensjahr. —
Das Buch gibt einen Ausſchnitt aus der Zeit der Wandertruppen gegen
Ende des 18. Jahrhunderts bis in die beginnende Biedermeierzeit,
wo=
bei auch die geſchichtlichen Ereigniſſe, wie die franzöſiſche Nevolution,
der Einzug der Franzoſen und Napoleons in Wien geſtreift werden und
hat als ein unverfälſchtes Dokument ſeiner Zeit einen
theatergeſchicht=
lichen und kulturhiſtoriſchen Wert.
Seite 4
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Nummer 271
Briand über Deuſchlands Lage.
Werden ſeiner Erkenntnis Laten folgen?
WTB. Genf, 30. September.
Das Journal de Geneve veröffentlicht Aeußerungen des
franzöſiſchen Außenminiſter Briand beim Empfang einer
Dele=
gation do Internationalen Frauenvereinigungen. Briand ging
hierbei auch auf die deutſchen Wahlen ein. Er erklärte dazu
u. a.: „Im Intereſſe Ihrer Arbeit dürfen Sie nicht ſagen laſſen,
daß die deutſchen Frauen ſchlecht gewählt haben, daß ſie für
den Krieg geſtimmt haben; das iſt falſch. Die Erklärung dieſer
Bewegung muß man in der ſchwierigen, ja tragiſchen Lage
Deutſchlands ſuchen. Es wird in dieſem Winter in
Deutſch=
land vielleicht 4 Millionen Arbeitsloſe geben. Ein zu Boden
gedrücktes Deutſchland iſt aber eine Gefahr für den Frieden
und deshalb habe ich in dem Studienkomitee für eine europäiſche
Union, das wir geſchaffen haben, nachdrücklichſt darauf
hin=
gewirkt, daß die Solidarität und die Intereſſenverbundenheit
der europäiſchen Nationen verſtärkt werden. Wenn ein
Land finanzielle und wirtſchaftliche Krißen
durchmacht, die ſeine Exiſtenz in Gefahr
brin=
gen, dürfen die anderen Länder ihm nicht zur
Verzweiflung raten, ſondern müſſen ihm zur
Hilfe kommen. Ich denke an eine Art
europä=
iſchen Finanzmechanismus, der in der Lage wäre,
den in ſchwieriger Situation befindlichen Staaten Dienſte zu
leiſten, von denen in erſter Linie der Friede Nutzen hätte. Der
Völkerbund hat durch die Reorganiſierung Oeſterreichs dieſes
Land vor der Verzweiflung gerettet. Ihm verdankt man auch
die Unterbringung von 750 000 griechiſchen Flüchtlingen, die
ihre Heimat unter beſonders tragiſchen Umſtänden verlaſſen
mußten. Man muß zwiſchen den Völkern eine Gefühlsſtimmung
ſchaffen und gleichzeitig eine Intereſſengemeinſchaft ſchaffen.
Ich glaube, daß kein Volk, keine Regierung den Krieg will;
aber was die gegenwärtige Lage ſo ſchwierig macht, iſt, daß
zu viele Intereſſen gegen den Frieden
ar=
beiten. Die Munitionsfabrikanten, die Rüſtungsinduſtriellen
uſw. arbeiten gegen den Völkerbund, gegen den Pariſer Pakt.
Sie bezahlen Preſſekampagnen, die unſere Anſtrengungen auf
Schritt und Tritt hemmen. Die Artikel gegen den Frieden ſind
mit demſelben Stahl geſchrieben, aus dem Kanonen und
Gra=
naten gemacht werden. Dieſe Kampagne, die von großen
In=
tereſſengruppen in der Preſſe geführt wird, veranlaßt ſtändig
und immer wieder Lügen. Ich will gewiß nicht Herrn
Treviranus verteidigen. Aber wenn es wahr iſt, daß
Treviranus alles geſagt hat, was die Zeitungen ihm
zugeſchrie=
ben haben, ſo haben die Zeitungen nicht alles wiedergegeben,
was er geſagt hat. So hat er auf dem Höhepunkt einer ſeiner
Reden erklärt, daß er Deutſchland ſeine Integrität wiedergeben
wolle, aber daß das niemals mit Gewalt geſchehen dürfe,
ſon=
dern durch Arbeit und durch friedliche Mittel. Dieſer Satz
iſt nie gedruckt worden, und ſeine Streichung zeigt deutlich den
auf manchen Seiten beſtehenden Willen, die Lage zu vergiften.
Briand erwähnte weiter, daß bereits große Fortſchritte zur
Verſtändigung zwiſchen maßgebenden Induſtrie= und
Finanz=
kreiſen Deutſchlands und Frankreichs erzielt worden ſeien,
und daß etwa 20 Kartelle zur Verſtärkung der
europäiſchen Solidarität beſtänden. Ueber ſeine
innenpolitiſche Stellung bemerkte Briand ſchließlich, die
deut=
ſchen Wahlen haben die Angriffe der Nationaliſten verſtärkt,
die in mir den Mann ſehen, der hartnäckig eine Politik des
Friedens verfolgt. Aber trotz dieſer Angriffe weiß ich, daß ich
den Willen der Völker, und vor allen den Villen des
fran=
zöſiſchen Volkes für mich habe.
Dieſe ſenſationellen Erklärungen Briands werden von
Briand ſelbſt auf Befragen dahin erläutert, daß er zwar vor
ſch Taden eine Fraulegberdung eunpſäangen Mue. duf ei
ihm aber nicht eingefallen ſei, Erklärungen in der Form
ab=
zugeben. In franzöſiſchen Kreiſen äußert man, daß es keine
beſſere Form gebe, um Briand innerpolitiſch aufs ſchwerſte zu
ſchädigen, als dieſe Veröffentlichung. Die Redaktion des
„Journal de Génsve” beruft ſich aber darauf, daß die
Frauen=
abordnung ihr mitgeteilt habe, Briand habe dieſe Erklärungen
zur Veröffentlichung freigegeben.
Kabinett Vaugoin gebildet. — Neuwahlen
am 16. November.
WTB. Wien, 30. September.
Amtlich wird mitgeteilt: „Das neue Miniſterium iſt ſoeben gebildet
worden und hat die Angelobung in die Hände des Bundespräſidenten
geleiſtet. Die Zuſammenſetzung iſt folgende: Vaugoin,
Bundeskanz=
ler und Heeresweſen; Schmitz, Vizekanzler und ſoziale Verwaltung:
Seipel, Aeußeres; Fürſt Starhemberg. Inneres: Hueber,
Juſtiz: Juch. Finanzen; Heinl, Handel; Thaler, Landwirtſchaft;
Czer=
mak. Unterricht.”
Im chriſtlich=ſozialen Minderheitskabinett wird alſo die Heimwehr
die Portefeuilles des Innenminiſteriums und der Juſtiz innehaben. —
Der Nationalrat wird, ohne zu einer Sitzung zuſammenzutreten,
aufgelöſt werden. Die Neuwahlen ſind für den 16.
Novem=
ber in Ausſicht genommen.
Neue Enthällungen Beſſedowſkis. — Angebliche
Ae Aumente.
CNB. Paris, 30. Sept. (Eigene Meldung.)
Der ehemalige Botſchaftsrat an der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in
Paris, Beſſedowſki, deſſen Enthüllungen recht verſchieden gewertet
wor=
den ſind, macht durch eine neue Dokumentenveröffentlichung von ſich
reden, die nach ſeine Anſicht Beweiſe für eine Fühlungnahme zwiſchen
ſowietruſſiſchen Agenten und nationalſozialiſtiſchen Kreiſen, ja ſogar
Adolf Hitler ſelbſt, darſtellen. Die ſechs Dokumente Beſſedowſkis,
be=
ſtehend aus zwei Quittungen, zwei Briefen, die nur den Cbarakter von
Begleitſchreiben tragen, und zwei Briefen, die vertrauliche Berichte von
Sowjetfunktionären über angebliche geheime Beſprechungen darſtellen,
erſcheinen heute in der nationaliſtiſchen Zeitung „VOrdre‟. Die
Schrift=
ſtücke tragen Datem von Mat und Junt 1930.
Als Kernſtück betrachtet der Urheber der Veröffentlichung wohl das
ſechſte und letzte Schriftſtück, das auch das bei weitem umfangveichſte iſt.
Sein Inhalt läßt ſich kurz dahin zuſammenfaſſen, daß in Garmiſch=
Partenkirchen am 16. Juli in einer Villa eine Zuſammenkunft zwiſchen
ſowjetruſſiſchen Agenten und nationalſozialiſtiſchen Bevollmächtigten
ſtattgefunden haben ſoll. Die Beſprechungen liefen darauf hinaus —
immer nach Beſſedowfki —, daß die Sowjetunion der
Nationalſozia=
liſtiſchen Partei 5 Millionen Mark für Wahlzwecke zur Verfügung ſtellte.
Die Gegenleiſtung der Nationalſozialiſten wird ſkizziert in Erklärungen,
die von nationalſozialiſtiſcher Seite zur Verleſung gebracht wurden,
Sie bewegen ſich etwa in folgenden Gedankengängen: Die
National=
ſozialiſtiſche Arbeiterpartei erkenne die einzige und einheitliche nationale
Regierung des alten Rußland an, aber ſie hält es aus Erwägungen
tak=
tiſcher Art nicht für möglich, dieſe Politik öffentlich zu proklamieren.
Die Nationalſozialiſtiſche Partei bekämpfe den Kommunismus, rechne
aber mit ſeinem erzieheriſchen Wert unter den Arbeitermaſſen und ſei
bereit, eine Arbeitervegierung zu unterſtützen, wenn eine ſolche
Regie=
rung zuſtande komme, unter der Bedingung, daß ſie das Programm
der nationalen Wiedergeburt verwirkliche, über deſſen Grundſätze bei
einer früheren Zuſammenkunft in Linz diskutiert worden ſei. Der 1
ruſſiſche Vertreter Kuk habe angeblich keine Einwendungen
grundſätz=
licher Art vorzubringen gehabt, und es ſoll dann über die Art und
Weiſe der Ueberweiſung des Geldes geſprochen worden ſein. Als
natio=
nalſozialiſtiſche Vertreter werden genannt Major Schneidhuber=
Mün=
chen Dr. Fabrieius=Berlin, Hauptmann Stennes=Berlin. Rottmeiſter
v. Detten=Dresden und Ingenieur Dorſch=Berlin. Das angebliche
Doku=
ment ſelbſt iſt in der Form eines Berichtes des Vertreters
Sowjetruß=
lands an eine übergeordnete ſowjetruſſiſche Stelle aufgezogen. — Die
nationaliſtiſche Preſſe Frankreichs overiert ſeit langem mit dem
Schreck=
geſpenſt der Zuſammenarbeit zwiſchen extremiſtiſchen Kreiſen
Deutſch=
lands und Sowjetrußlands. In dieſer Tatſache dürfte aller
Voraus=
ſicht nach wohl auch der richtige Maßſtab zur Bewertung der
Beſſe=
dowſkiſchen Veröffentlichung gegeben ſein.
Nach der Nede Jadeus.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
* Paris, 30. September.
Die Rede Tardieus in Alengon warf intereſſante Streiflichter
auf die politiſche Lage in Frankreich, der es durch die langen
Kammerferien doch an Klarheit mangelt.
Tardieu wurde in Alengon, in dieſer Hochburg der
Landwirt=
ſchaft, von Millerand, einem der klerikalſten Politiker Frankreichs,
mit einer begeiſterten Lobrede empfangen und als der Mann der
Taten und Verwirklichung gefeiert. Tardieu hielt darauf eine
Rede, die einem Expoſé gleichkam. Er entwickelte vor allem ſeine
Agrarpolitik und betonte, wie ſchon öfter, daß er durch ſeine
Preispolitik die Landwirtſchaft vor dem
ſiche=
ren Ruin bewahrte. Er nahm damit wieder einmal die
Verantwortung für die Teuerung auf ſich. An und für ſich iſt
die Denkweiſe Tardieus richtig. Die Preiſe der Lebensmittel
müſſen auf einer gewiſſen Höhe gehalten werden, damit die
Land=
wirtſchaft proſperieren kann. Sie proſperiert gewiß auch, denn
Frankreich iſt heute, was die Lebensmittel betrifft, eines
der teuerſten Länder in Europa. Frankreich iſt aber
gleich=
zeitig auch das Land der niedrigen Löhne. Das hat
ſeinen Vorteil, denn die franzöſiſche Induſtrie iſt dadurch
konkur=
renzfähig. Aber die beiden Vorteile ergeben zuſammen einen
Nachteil. Und die Verantwortung für die hohen
Lebensmittel=
preiſe zu übernehmen, iſt eine zweiſchneidige Waffe. Tardieu ſchien
in ſeiner Rede zu vergeſſen, daß Frankreich nicht mehr „das”
Agrarland iſt, was es früher war. —
Richtungweiſend war in der Rede Tardieus, daß er ſich
rück=
haltslos für die Qualitätsproduktion in der
Land=
wirtſchaft einſetzte. Seit dem Kriege war die Quantität das
Ziel.
In der Außenpolitik war Tardieu zurückhaltender, als
man es urſprünglich gedacht oder befürchtet hat. Ueber Gegenſätze
mit Briand war in dieſer Rede nichts zu merken, wohl aber
be=
kannte ſich Tardieu zu einem energiſchen Feſthalten an dem
fran=
zöſiſchen Standpunkt. Seine Worte waren ſo formuliert, daß ſie
nach allen Seiten gedeutet werden können. Die alte franzöſiſche
Politik: Sicherheit, Schiedsgerichtsbarkeit, Abrüſtung — erſt dann
Abrüſtung — wurde nochmals mit aller Schärfe betont.
Trotz=
dem ſprach Tardieu damit nicht das letzte Wort über Sicherheit
und Abrüſtung.
Dr. Sthamers Abſchied aus London.
Dem aus ſeinem Amte ſcheidenden deutſchen Botſchafter Dr.
Sthamer und deſſen Gattin gab Außenminiſter Henderſon
im Claridge=Hotel ein Abſchiedseſſen. Außer Premierminiſter
Macdonald, nahm auch Sir Auſten Chamberlain an dem
Bankett teil. Henderſon erklärte in ſeiner Anſprache, das
Er=
ſcheinen der drei Miniſter, die während Dr. Sthamers
Botſchaf=
tertätigkeit nacheinander dem Auswärtigen Amt vorgeſtanden
haben, zu dieſer Abſchiedsfeier ſei ein Beweis für die glückliche
Art und Weiſe, in der er ſich ſeiner ſchweren Aufgabe entledigt
habe. Henderſon verſicherte Herrn und Frau Sthamer für ihr
weiteres Leben der herzlichen Wünſche all derer, die das Glück
gehabt hätten, mit ihnen in England zuſammenzutreffen. Der
Botſchafter ſchloß ſeine Antwortrede mit der Hoffnung,
daß der Tag bald kommen werde, an dem eine
wahre und feſte Freundſchaft zwiſchen den
bei=
den großen Nationen beſteht.
CEHEINRAT DR. V. v OPEL
dem die Opdliwerke ihren Weltruf verdunken,
glaubt mit Lugersicht an die großen
Erport-
möglichkeiten das neuen Lastwagens mnd
eine damit zusammenhängende Verbesserung
der deutschen Außenhandel--Bilanz.
Ein Opel ist zu
Swinnen!
Wir suchen einen Namen, den wir in der
ganzen Welt berühmt machen wollen!
Um die Serie der von uns gebauten Lastwagen zu vervollständigen und um jedem Geschäft den
rich-
tigen Lastwagentyp liefern zu können, bringen wir in allernächster Zeit ein neues Modell mit größerer
Tragfähigkeit auf den Markt. Dieser Lastwagen ist so hervorragend gut konstruiert und gebaut, daß
er nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt eine vorherrschende und führende Stellung
ein-
nehmen wird. Wir rechnen damit, durch den Export dieses neuen Modells ein sehrausgedehntes
Auslands-
geschäft an uns zu bringen, was fürDeutschlands Ruf, Deutschlands Handelsbilanz und die
Arbeitsverhält-
nisse unserer und der mit uns arbeitenden Industrie von ungeheuerer Wichtigkeit sein wird. Der neue
Lastwagen soll seinen Siegeszug durch Deutschland und über Deutschlands Grenzen hinaus unter einem
Namen antreten, der im als deutsches Fabrikat kennzeichnet und gleichzeitig Ausdruck seiner
über-
legenen Oualität ist. Wer uns hilft, diesen Namen zu finden, kann einen der folgenden Preise gewinnen:
1. PREIS: EINF 4ZYLINDER OPEL-LIMOUSINE
2 PREIS: EIN OPEL-MOTOGLUB-MOTORRAD
3. PREIS: EIN OPEL-MOTOGLUB-MOTORRAD
Mus-cid.
4. PREIS: EIN OPEL-MOTOCLUB-MOTORRAD
5. PREIS: EIN OPEL-MOTOGLUB-MOTORRAD
DIIE SSIND DIE LEICHTEN BEDINGUNGEN:
1. Der Name darf nur fünf Buchstaben enthalten, — nicht mehr
und nicht weniger!
2. Der Name muß in der gunze Welt als deutcher Name
er-
kannt werden.
3. Der Name muß in jeder moderen Sprache auugesprochen
werden können.
4. Jeder Teilnehmer darf verschiedene Vorschläge einsenden.
5. Jeder darf an diesem Preisausschreiben
teilnehmenzausgeschlos-
sen aind: Mitglieder der Adam Opdl A. G.-Organisation und der
Opel-Vertreten Organisation.
6. Sämtliche mit einem Preis bedachten Vorschläge gehen mit
allen Rechten in den Besitz der Adam Opel 4. G. über, Vorschläge
können nicht zurückgesandt werden, und wir können mit den Ein-
zndern keinerlei Korvespondenz führen.
7. Nur Antworten, die bis zum 6. Oktober 1930 zur Post gegeben
und bis 24 Uhr abgestempelt sind, können berücksichtigt werden.
(Da postlisch nicht als Drucksache geltend, mit 15 Pfg.zu frankieren.)
8. Das Prisgericht besteht aus dem Vorstand der Adam Opel 4. G.
und dem Rechtsanwalt und Notar Dr. W. Remmert, Frankfurt a. M.
9. Für den Fall, daß mehrvere gleiche Antporten aingehen, die
vom Preisgericht ausgewählt werden, entscheidet das Los unter Aufsicht
von Hermn Nachtzangalt und Motar Dr. W. Remmert, Prankfurt a. M.
Die Entscheidung über die Zugilung der Preise erfolgt unter
Aus-
schluß des Rechtsweges und ist endgültig.
10. Die gewählten Namen werden in diesem Blatte am 22.
Okw-
ber 1930 bekanntgegeben werden.
Abteilung Preisausschreiben. 1.
Buchstade —
Buchsaade z.
Buchstabe 2
Buchstabe F.
Buchstabe Faur- vonnonr,
srnassr.- D
GENERAL-VERTRETER: HAAS & BERNHARD, DARMSTADT, RHEINSTRASSE 19421
[ ← ][ ][ → ]Nummer 271
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
ter 2.
Herſon
niniſter
Jon den
as Er=
Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, den 1. Oktober.
— Ernennung. Reichsbahnbaumeiſter Dr. A. Lutz aus
Darmſtadt, z. Zt. bei der Eiſenbahndirektion Elberfeld, wurde
Sum Reichsbahnrat ernannt.
— In den Ruheſtand treten: Auf Grund des Artikels 14 des
Polizeibeamtengeſetzes vom 31. März 1928 der
Gendarmeriekom=
rniſſar Karl Fiſcher zu Alsfeld und der Gendarmerie=
Haupt=
rwachtmeiſter Konrad Ruhl zu Groß=Gerau, beide mit Wirkung
vom 1. Oktober 1930 an. Auf Grund des Geſetzes über die
Alters=
grenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923
CReg.=Bl. S. 509 und 511) in der Faſſung des Geſetzes vom 8.
Ok=
rober 1925 (Reg.=Bl. S. 249): der Amtsgerichtsrat beim
Amts=
gericht Seligenſtadt Heinrich Schul und der Bürodirektor beim
Amtsgericht Worms Karl Pfeiffer, beide am 1. Novem=
Her 1930.
* Ein alter heſſiſcher Garde=Dragoner. Am 1. Oktober d. J.
find es 50 Jahre, daß Herr Oberſtleutnant a. D. von Neufville
ſin das 1. Heſſiſche Dragoner=Regiment (Garde=Dragoner=
Regi=
nent) Nr. 23 eintrat. Er ſtand bis 16. Februar 1899 in dieſem
Regiment und wurde dann zum Arnim=Oragoner=Regiment
E2. Brandenburgiſches) Nr. 12 verſetzt. Am 25. März 1901 kam
er wieder als Pferde=Vormuſterungs=Kommiſſar nach Darmſtadt
Furück, wo er bis 18. 10. 1909 dieſe Stelle innehatte. Vom
2. Auguſt 1914 ab führte er im Kriege, die mobile 3. Eskadron
18. A.K. 26. 5. 1916 zur Erſatz=Eskadron Dragoner=Regiments 23
werſetzt infolge Auflöſung der mobilen 3. Eskadron 18. Armee=
Eorps. Vom 20 10. 1916 bis 4 11. 1916 wurde er zum Stabe
des Infanterie=Regiments Nr. 115 nach St. Mihiel kommandiert
und übernahm vom 5. 9. 1916 bis 9. 10. 1918 die Erſatz=Eskadron
des Dragoner=Regiments Nr. 24.
— Doppel=Jubiläum. Am 2. Oktober d. J. ſind es 25 Jahre,
Daß der Maſchiniſt Philipp Polſter aus Pfungſtadt, Taunusſtr. 13,
und der Hilfsarbeiter Karl Schwöbel aus Eberſtadt bei
Darm=
ſtadt, Ringſtraße 29, bei der Firma Dampfkeſſelfabrik vorm.
Ar=
ehur Rodberg A. G. in Darmſtadt tätig ſind.
— Jubiläum. Am heutigen Tage begeht Schuhmachermeiſter
Ernſt Roch Orthovädiſche Werkſtätte, Soderſtraße 60, ſein
*0jähriges Geſchäftsjubiläum.
Die Firma Ernſt Mohrmann hier, Bleichſtraße 15, begeht am
T. Oktober ihr 40jähriges Geſchäftsjubiläum.
— Treue Mieter. Am 1. Oktober ſind es 25 Jahre, daß die
Familie Joh. Mogk Marſtallſtraße 8 wohnt.
— Kunſtverein. Da die Ausſtellung Darmſtädter Maler
730—1830 am Rheintor auf Veranlaſſung Vieler, die wegen
ſom=
merlicher Reiſen, bisher an dem Beſuch verhindert, waren, bis
. Oktober verlängert wird, findet heute nachmittag 4 Uhr
noch=
mals eine Führung durch Herrn Dr. Krauße d’Avis ſtatt. Der
Eintrittspreis beträgt einſchließlich Katalog 50 Pfg.
Heſſiſches Landeskheaker.
ENittwoch,
1. Oktober
Bor.
2. Oktober
Freitag.
3. Oktober
Samstag,
4. Oktober
Großes Haus
ffer Nfe
R1 Oſt. Volksb. Gr. 1—4
Ein Sommernachtstraum
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Sonntag,
5. Oktober
19.:0—22 30 Uhr
C4 Zar und Zimmermann
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19 30—22.30 Uhr
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Preiſe 1—10 Mk.
19 30—22 45 Uhr
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Figaros Hochzeit
Preiſe 1—10 Mk.
Ner.
Lieder=Abend peter Schäfer
Preiſe 1, 2, 3 Mk.
19.30—22.30 Uihr
D4. Die ſchöne Helena
Preiſe 1.20—12 Mk.
Keine Vorſtellung.
20—22 15 Uhr
Zſ.=M. /W1 Miſſiſippi
Preiſe 1.30——6 Mk.
0—33 Uhr
Bſ.M. V13. Zum erſt. Male
Meine Schweſter und ich
Preiſe 1.20—6 Mk.
11.15 Uhr Modeſchan
der Offenbacher
Kunſtge=
werbeſchule, Fachklaſſe.
Leiterin: Prof. FſoldeCzobe‟
Preiſe 0.50—2 Mk.
15—16 45 Uhr
Kölner Hänneschen Theater
Hänneschen und die Wunderlampe
Pr.0.60 u. 1 M Kind hlb Pr.
20— 22.30 Uhr
Kölner Hänneschen Theater
Genoveva
Preiſe 0.60 1 — 1.50 Mk
Keine Vorſtellung
20—22 Uhr
Montag.
6. Oktober 1. Sinfonie=Konzert
— Heſſiſches Landestheater. Als nächſte Klaſſiker=Aufführung
wird im Großen Haus Schillers Trauerſpiel „Kabale und
Liebe” vorbereitet. Inſzenierung: Günter Haenel; Bühnenbild:
Lothar Schenk von Trapp.
Heute Mittwoch, 18,05 bis 18,30 Uhr, ſpricht im Frankfurter
Rundfunk Dr. Nießen, der Leiter des Kölner
Theaterwiſſen=
ſchaftlichen Inſtituts und Schöpfer des Kölner Hänneschen=Theg=
Eers über das Hänneschen. Das Kölner Hänneschen=Theater, das
in künſtleriſch hochſtehender Form das alte rheiniſche Puppenſpiel
pflegt, hat in den letzten 6 Jahren mehr als 2 Millionen Beſucher
gehabt. Es iſt kein Kaſperletheater und kein Marionettentheater.
Die Puppenſpieler ſind die beſten kölniſchen Berufspuppenſpieler.
Die Puppen agieren auf einer 6 Meter breiten dreiteiligen
Bühne. Die Puppen ſind bis zu 70 Zentimeter hoch und in
wert=
wolle, ſtil= und zeitgerechte Gewänder gekleidet. Als
Kindervor=
ſtellung, die auch für Erwachſene zugänglich iſt, wird am Sonntag
nachmittag „Hänneschen und die Wünderlampe”
gege=
ben, am Sonntag abend für jung und alt Genoveva”. Beide
Stücke mit Geſang, Tanz und der obligaten Schlägerei. Preiſe 0,80
bis 2 RM.: Kinder zahlen nachmittags die Hälfte.
Heute beginnt der Vorverkauf zum muſikaliſchen Luſtſpiel
„Meine Schweſter und ich” nach Berr und Verneuil von
Robert Blum, Geſangsterte und Muſik von Ralph Benatzky, das
am Samstag, dem 4. Oktober, 20 Uhr, erſtmalig in Szene geht.
Die Beſetzung des heiteren Werks, das überall, wo es bisher
gege=
ben wurde, einen ſtürmiſchen Publikumserfolg darſtellte, und das
hier von Renato Mordo inſzeniert wird, iſt folgende: Dolly:
Schmitz, Roger: Hinz, Irma: Gothe, Lacy; Gallinger. Fitoſel:
Pfaudler, Käufer: Maletzki. Muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne.
Technik im Heim.
VII.
Den Abſchluß des Rundganges der Lehrſchau bildet die
intereſſante Abteilung
Belehrung, Hausfleiß, Unterhaltung.
Dieſe Abteilung ſollten die Hausfrauen ſehr eingehend
ſtudieren und ihre Hausangeſtellten zu ebenſo eifrigem Studium
anhalten. Aber auch dem Hausherrn ſchadet der Beſuch und
das Studium dieſer Abteilung nicht. Es ſoll Männer geben,
die keinen Nagel einſchlagen und keine Sicherung einſetzen können,
ohne Unheil anzurichten. Mit Recht iſt hier geſagt, daß man weit
davon entfernt iſt, Hausfrauen zu Handwerkern auszubilden.
Aber ſie ſoll lernen, mit Hammer und Zange und ſonſtigem Werk=
wie überall Wirtſchaftlichkeit möglich iſt; wann und wo ſich Zeit
und Arbeit erſparen laſſen! Um die künftigen Hausfrauen in
dieſem Sinne erziehen zu können, müſſen auch die Lehrenden
ver=
traut mit den Ergebniſſen moderner Forſchung und erfahren in
der Handhabung der modernen Apparate und Gerätſchaften ſein.
So ſind auch die Anforderungen, die an die Vorbildung der
Leh=
rerinnen für Hauswirtſchaft geſtellt werden, viel größer
gewor=
den. Sie müſſen auf den verſchiedenſten Gebieten Kenntniſſe
be=
ſitzen und dieſe wiſſenſchaftlich fundieren. Wünſchenswert wäre
aber auch, daß alle Mädchen im Anſchluß an den Beſuch der
Schule eine hauswirtſchaftliche Ausbildung durchmachen; auch
ſolche, die ſpäter in einen kaufmänniſchen oder gewerblichen
Be=
ruf eintreten wollen, und auch die ſogenannten Haustöchterchen,
Bie Wirkung verschiedener Beleuchtung
auf dis Schsltengebung
Direkte Beleuchtung
Halb-indirekte Beleuchtung Indirekte Beleuchtung
Der Lichtstrom fälkt
direkt auf den Gegenstand
zwiachen Tiach und Leuchtkörpee
Harter Schatten
Dor lichtstrom fäll zum geringen keil
direkt durch ein Uberfongglas auf den
Gegenstand und zum größten ſeil an die
Decken und Wändo,weiche ihn verkeilen
Meicher Schatten
7
Der gesante Lichtstrom wird auf Docke
und Wände geworfen. Durch die
Um=
formung desselbenwird die Schottege
geuung fast wilkammen aufgshoben.
zeug richtig umzugehen. Sie ſoll wiſſen, was ſchadhafte
Steck=
doſen und Stecker für Unheil anrichten können. Wie man Nägel
und Kloben einſchlägt, und wie man eigentlich durch
Selbſtver=
ſtändlichkeiten — in erſter Linie Sauberkeit und Ordnungsſinn
— Unfälle leichter und ſchwerer Art in Haus und Wohnung
ver=
hüten kann. Vorgeſorgt iſt beſſer als nachgetan!
An vielen anſchaulichen Bildern werden die täglichen Unfälle
in der Wohnung, beſonders in der Kinderſtube, vor Augen
ge=
führt und wird gezeigt, wie leicht ſie ſich verhüten laſſen. An
praktiſchem Beiſpiel und Gegenbeiſpiel wird gezeigt, daß (um nur
einiges herauszugreifen) elektriſche Schalter keine
Aufhänge=
haken erſetzen ſollen, daß keinerlei elektriſches Leitungsgerät
naß abgewiſcht werden darf, und tauſend andere Dinge mehr!
Und auf die große Aufgabe der Mitwirkung der
Schul=
erziehung iſt hier hingewieſen; darum haben in dieſer
Ab=
teilung die Eleonorenſchule und die Aligeſchule
(Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerb) ihre
Sonderaus=
ſtellungen eingegliedert. Von beiden wurde an dieſer Stelle ſchon
geſprochen. Die Eleonorenſchule zeigt ihre Schülerinnenarbeiten
der Frauenſchule aus dem Werkunterricht und Spiel= und
Be=
ſchäftigungsmaterial aus dem Kindergarten. Die Alieeſchule
bietet einen Querſchnitt der Geſamtausſtellung. Er zeigt die
richtige Verwendung eines mittleren
Einkom=
mens für eine fünfköpfige Familie nach den
Hinweiſen der Ausſtellung.
Wir ſehen in dieſer Abteilung weiter Maßnahmen für die
Einführung elektriſchen Kochens, lernen, was die Bedeutung der
Normung für den Haushalt ausmacht, ſehen Wirtſchafts= und
Haushaltbuchführung, die Bezeichnungsvorſchriften für
Textil=
miſchungen, die Wichtigkeit des Indanthrenfarbſtoffes, ſehen hier
auch die Abteilung Hausfleiß, die Sonderſchau der Singer=
Näh=
maſchinen=A.=G. uſw. uſw.
In dem leſenswerten Aufſatz von Dr. Lilly Hauff im
Führer heißt es u. a.: Damit das deutſche Heim zu einer Stätte
moderner Sachlichkeit ausgebaut wird, und trotzdem
Gemütlich=
keit und Unterhaltung nicht darin fehlen, darf die
Haushaltfüh=
rung nur einen Bruchteil des Tageslaufs der Hausfrau in
An=
ſpruch nehmen, und es muß ihr genügend Zeit frei bleiben für die
Aufgaben, die ſich ihr als geiſtige Gefährtin des Mannes,
Bera=
terin ihrer Kinder und als Staatsbürgerin darbieten. Eine
größere Entfaltung ihrer eigenen Perſönlichkeit iſt ſomit die
Vor=
ausſetzung für das Wohl ihrer Familie. Die Schule muß nun die
Grundlage, ſchaffen, die der hauswirtſchaftenden Frau dieſe
Lebensgeſtaltung ermöglicht. Darum muß ſie die Frauen ſo
er=
ziehen, daß ſie ſelbſt die geringſte Beſchäftigung, den einfachſten
Handariff mit Ueberlegung, ſinnvoll und mit Gefühl für Urſache
und Wirkung ausführen lernen und ſtets das Ziel ihrer Arbeit
gegenwärtig haben. Die Praxis muß ihnen außerdem Winke an
die Hand geben, wie ſie ihre Familie, gemäß den Grundſätzen
moderner Ernährungslehre beköſtigen, Lebensmittel auswerten
und aufhewahren, wie ſie techniſche Erfindungen anwenden, wie
ſie ihre Wohnungen zweckmäßig einrichten und inſtandhalten uſw.,
Mente 20 Uhr
Kleines Haus
(14444
singt Lieder von Schubert,
Peter Schafer Schumann, Noack, klugo Wolt.
Karten
Chr. Arnold am weißen Turm, Tageskasse Großes Haus=
die früher im elterlichen Haushalt ſich die traditionellen
Rat=
ſchläge und Rezepte aneigneten.
Damit iſt der Rundgang durch die Lehrſchau beendet, und wir
können uns der ebenſo intereſſanten und ſehr reichhaltigen
Firmenſchau.
Da ſind zunächſt die beiden großen Kollektivausſtellungen
der Heag und der Städtiſchen Betriebe, denen ſich dann
die der einzelnen Firmen anſchließen.
Elektrizität im Heim” betitelt ſich die Sonder=Ausſtellung
der Heag, die anziehend, ſchön und geſchmackvoll auf der Bühne
der Feſthalle arrangiert iſt. Zweck der Heag=Ausſtellung iſt, dem
breiten Publikum, insbeſondere aber den Hausfrauen, die neueſten
Fortſchritte auf dem Gebiete der elektriſchen Wärmeverwertung
zu zeigen Es iſt vor allem Gelegenheit gegeben, ähnlich wie bei
unſeren Abendvorträgen im Heag=Haus, die vielſeitige
Verwen=
dungsmöglichkeit der Elektriztät zu bewundern. Es dürfte wohl
kein Beſucher von der Ausſtellung weggegangen ſein, ohne ſich die
elektriſche Küche angeſchaut und ſich geſagt zu haben, daß die
elektriſche Küche die ideale Küche iſt. Der oft noch gemachte
Ein=
wand, die elektriſche Küche ſei zu teuer und die Stromkoſten ſeien
für den normalen Haushalt nicht tragbar, iſt als ein Vorurteil
anzuſehen und wird durch nichts beſſer widerlegt, als durch die
Praxis ſelbſt. Bei einem Kochſtrompreis von 8 Pfg. pro
Kilo=
wattſtunde und einem Verbrauch von 1 Kilowattſtunde pro Kopf
und Tag iſt die Wirtſchaftlichkeit der elektriſchen Küche ohne
wei=
teres gegeben. Nach dem verbilligten Nachtſtrom von 6 Pfg. pro
Kilowattſtunde liefert ein 30=Liter=Heißwaſſerſpeicher für nur
15 Pfg. täglich 30 Liter faſt kochendes Waſſer, das jederzeit zur
Verfügung ſteht. Die normalerweiſe für die Heißwaſſerbereitung
aufgewendete Zeit bedeutet ſomit eine weſentliche Arbeits= und
Zeiterſparnis.
Eine Reihe anderer Vorteile ſind noch zu erwähnen, wie
pein=
liche Sauberkeit, keinen Dunſt und keine Abgaſe, milde und doch
intenſive Wärme, kein Feueranmachen und kein Feuerſchüren, die
der elektriſchen Küche unbedingt den Vorzug geben.
Um allen Intereſſenten auch die Wirkſamkeit der Elektrizität
vor Augen zu ſühren, wurden ſämtliche Geräte im Betrieb
ge=
zeigt. So wurde denn elektriſch gekocht, gebraten und gebacken.
Ein 30=Liter=Heißwaſſerſpeicher lieferte das zum Kochen, Spülen
benötigte heiße Waſſer. Ein Kühlſchrank iſt dauernd in
Tätig=
keit und zeigt ſo recht die Annehmlichkeit in der Küche. Der
Küchenmotor leiſtet jegliche Arbeit ſpielend in kürzeſter Zeit:
Staubſauger= und Bohner=Apparate ſind heute unentbehrlich und
helfen mit, die ſchwere Arbeit der Hausfrau zu erleichtern. Eine
große Anzahl von Apparaten, wie Kochplatten Tauchſieder,
Brat=
pfanne. Waffeleiſen, Wärmeplatten, Bügeleiſen, Kaffee= und
Teemaſchinen uſw., wurden in allen Ausführungen gezeigt und
teilweiſe im Betrieb vorgeführt.
Verſchiedene Waſchmaſchinen mit und ohne elektriſche
Behei=
zung ſind dauernd in Betrieb zu ſehen. Auch die Zuſatzgeräte,
wie Trockenſchleuder und Bügelmaſchinen fehlen nicht. Um das
Bild zu vervollſtändigen ſind überdies alle die ſonſt
gebräuch=
lichen Hausgeräte in einem oder mehreren Exemplaren vertreten,
um auf dieſe Weiſe eine geſchloſſene Ueberſicht über die
univer=
ſellen Eigenſchaften der Elektrizität zu geben. Die vielen geſtell=
Qute Beleucktung des Lrbeitsplatzes deStattet Schnellenes Arbeiten.
U
Durch gute Beleuchtung werden Ausschuß und
Unfälle vermieden. Gutes, richtig angewendetes
eiektrisches lſeht ist die beste Arbeſtshilfe. Gutes
Licht erhöht die Menge und Qualität der Arbeit
und verhindert unnötige Unkosten.
Fragen Sie den Elektro-Lichtfachmann wegen Verbesserung
ihrer Lichtanlage. Die Unkosten sind nur gering.
(I.Bl. 13948
R
AAP
Seite 6
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Nummer 271
ten Anfragen laſſen erkennen, daß beim Publikum ernſthaftes
In=
tereſſe für die weiteſtgehende Anwendung der Elektrizität im
Haushalt beſteht.
Die Anſchaffungskoſten ſelbſt bilden für die Verwirklichung
der Wünſche kein Hindernis mehr, da die Anſchaffung durch
lang=
friſtige Teilzahlungen bedeutend erleichtert wird.
So kann abſchließend mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß
die Ausſtellung der Heag ein Markſtein iſt auf dem weiteren
Wege, den die Elektrizität insbeſondere in ihrer Eigenſchaft als
Wärmequelle noch für die Zukunft zu beſchreiten hat. — Zum
Schluß ſei noch darauf hingewieſen, daß jeden nachmittag 4 Uhr
ein Vortrag auf der Bühne ſtattfindet, um das elektriſche Kochen,
Braten und Backen beſonders zu zeigen.
Einer der wichtigſten Zweige in der Technik im Heim iſt die
Küchentechnik, und hier wiederum die des Küchenherdes. Daß
hierbei unſere Darmſtädter Induſtrie an führender Stelle ſteht,
zeigen die in der Ausſtellung ausgeſtellten Kochapparate. Die
Firma Gebrüder Roeder, A.=G., Darmſtadt, zeigt
ſo=
wohl in der Lehrſchau, als auch in ihrer Sonderausſtellung eine
große Zahl Küchenherde vom einfachſten Kohlenherdchen für
alleinſtehende Perſonen bis zum modernſten Elektroherd.
Der Kohlenherd, der nach wie vor ſeine Stellung als
Wärmequelle zur Speiſenbereitung behauptet, iſt nach dem Stand
der heutigen Technik in all ſeinen Einzelheiten derart
durch=
gebildet, daß er in einer weiß=emaillierten, mit Nickelbeſchlag
verſehenen Ausſtattung ein Schmuckſtück für jede Küche bildet.
Namentlich in den Fällen, in denen er zugleich zur Beheizung
der Küche dient, alſo in den ſogenannten Wohnküchen wird er
immer noch bevorzugt. Wie vielſeitig darin das Bauprogramm
der Firma Gebrüder Roeder, A.=G, iſt, geht daraus hervor, daß
die kleinſte Abmeſſung der Herdplatte für Haushaltungen 60X40
Zentimeter und die größte 190X90 Zentimeter beträgt.
Neuerdings tritt immer mehr der Gas= und Elektroherd in
den Vordergrund. Der Gasherd, der in ſeiner Handhabung
weſentliche Erleichterungen und Bequemlichkeiten gegenüber dem
Kohlenherd zeigt, hat gerade in den letzten Jahren eine
durch=
greifende Wandlung durchgemacht. Emaillierte und
herausnehm=
bare Brenner und Backöfen ſind heute eine Forderung, die an
jeden Gasherd geſtellt werden kann. Außerdem zeigen die
Gas=
herde der Firma Gebrüder Roeder, A.=G., noch den weiteren
Vor=
teil des herausnehmbaren Schwenkbrenners, mittels welchen die
Backofentemperaturen nach jeder Richtung hin geregelt werden
können. Um den Hausfrauen ihre Arbeit und Mühe noch weiter
zu erſparen, zeigt genannte Firma ein Modell, bei dem ein
Tem=
peraturregler eingebaut iſt. Dieſe Vorrichtung ſorgt dafür, daß
in dem Gasbackofen ſich nur ſoviel Wärme entwickelt, als zur
Er=
zielung und Einhaltung einer beliebig gewünſchten Temperatur
notwendig iſt. Dieſe gewünſchte Temperatur braucht nur einmal
eingeſtellt zu werden. Durch die Verwendung des
Temperatur=
reglers iſt auch eine gewiſſe Aenderung in der Handhabung des
Gasbackofens eingetreten inſofern als die Anheizzeit ganz
weg=
fällt. Die Kuchen, gleichgültig ob Hefe= oder Backpulverkuchen,
werden nach Einſtellung des Reglers und Anzünden der
Back=
ofenbrenner in den kalten Ofen eingeſchoben. Dadurch tritt
zu=
nächſt für die Hausfrauen eine Erſparnis an Zeit, und damit an
Gasverbrauch ein. Gleichzeitig iſt dieſer Herd mit einer
weiß=
emaillierten Deckplatte verſehen, die hochgeklappt als
Rückwand=
ſchutz dient und mit einer Leiſte zum Aufhängen von Löffeln
ver=
ſehen iſt. Da der Herd in all ſeinen Abmeſſungen den Normen
des Vereins deutſcher Gas= und Waſſerfachmänner entſpricht, ſtellt
er das zurzeit vollkommenſte dar. Geradezu ideal iſt ein Gasherd,
bei dem der Backofen hochgebaut iſt, ſo daß die Handhabung des
Gasbackofens weſentlich erleichtert iſt. Durch dieſen hochgebauten
Backofen ergibt ſich der weitere Vorteil einer bequemen
Abſtell=
möglichkeit. Eine andere Anordnung dieſes Typs iſt mit Grill
verſehen. Dieſe Art von Herden, bei denen die Backofenpartie
hochgebaut iſt, bürgert ſich infolge ihrer bequemen
Bedienungs=
möglichkeit immer mehr ein.
Angelehnt an die Gasherde hat ſich der Bau der Elektroherde.
Was hier von der Firma Gebrüder Roeder, A.=G., Darmſtadt,
auf den Markt gebracht wurde, iſt allgemein als erſtklaſſig
aner=
kannt. In ihrem äußeren Aufbau haben ſie ſehr viel
Aehnlich=
keit mit den Gasherden. In ihrer Beheizung ſind ſowohl die
Kochplatten als auch die Backöfen in drei Stufen regulierbar, die
letzteren außerdem mit Schaltungsmöglichkeit für Ober= und
Un=
terhitze verſehen. Die Kochplatten ſind entſprechend den Normen
in Bezug auf Durchmeſſer, Aufnahme und Einbau durchgeführt,
ſo daß ſie jederzeit ausgewechſelt werden können. Der letztere
Umſtand bringt weſentliche Vorteile bei Aenderungen und
Repa=
raturen. Hervorgehoben ſei noch die große Anpaſſungsfähigkeit
in der Kochleiſtung und Kochweiſe. Da die Schalter bequem
zu=
ſammengefaßt und in ihrer Stellung klar erkenntlich ſind, ſo
er=
gibt ſich hieraus eine leichte Bedienbarkeit. Für die einfache
In=
ſtandhaltung iſt durch Emaillierung der Herdplatte und der
Fang=
ſchale für überlaufendes Kochgut Sorge getragen. Dasſelbe gilt
auch für den Backofen, der innen vollſtändig glatt und
waſſer=
dicht iſt und deſſen emaillierte Führungsleiſten leicht
herausnehm=
bar ſind. Für große Betriebsſicherheit iſt ſelbſtverſtändlich Sorge
getragen, indem die ſämtlichen blankverlegten Leitungen verdeckt
angeordnet ſind, ſo daß ein Berühren von ſpannungsführenden
Teilen ausgeſchloſſen iſt.
Da aber bekanntlich ein großer Teil der Hausfrauen vom
Kohlenherd ſich ſehr ſchwer auf eine andere Beheizungsart
um=
ſtellt, ſo gibt die Firma Gebrüder Roeder, A.=G., hierfür Modelle
heraus, die jeder Richtung Rechnung tragen, ausgehend vom
reinen Kohlenherd mit ſogenanntem Gasanhang, bis zum
Gas=
oder Elektroherd mit angebautem Kohlenteil, bei dem alſo die
eine der beiden genannten Feuerungsarten den Hauptteil bildet
und die Kohlenabteilung nur als Nebenfeuerung mit angebaut
iſt. In dieſem Zuſammenhang ſei beſonders auf ein Modell
hin=
gewieſen, bei dem die Kohlenabteilung eines kombinierten Herdes
als Dauerbrandfeuerung ausgebildet iſt, das heißt, dieſelbe iſt
mit einem ſogenannten Sommer= und Winterroſt verſehen. Der
erſtere dient lediglich zu Kochzwecken, der letztere vornehmlich zur
Küchenbeheizung
Betrachtet man nun die drei Feuerungsarten von ihrem
wirtſchaftlichen Standpunkt aus, ſo läßt ſich ohne weiteres ſagen,
daß der Gas= und Elektroherd die ihm zur Verfügung ſtehende
Wärmeenergie am beſten ausnützt. Jeder moderne Haushalt
ſollte daher mit einem Gas= oder Elektroherd verſehen ſein,
bie=
ten doch dieſe beiden Heizungsarten durch ihre ſofortige
Betriebs=
bereitſchaft, Bequemlichkeit und Reinlichkeit der Hausfrau nicht
zu unterſchätzende Vorteile. Für welche der beiden
Beheizungs=
arten man ſich entſcheidet oder beſſer geſagt, wie hoch ſich die
Koſten für die eine oder andere Wärmequelle ſtellen, läßt ſich
nicht ohne weiteres angeben.
Dies richtet ſich ganz nach den örtlichen Verhältniſſen, ſei es,
daß nur eine Verſorgungsmöglichkeit vorhanden iſt, ſei es, daß
durch Sondertarife uſw. der Bezug der einen Wärmeenergie
ge=
genüber der anderen gewiſſe Vorteile bietet. Beide haben
jeden=
falls gemeinſam eine hygieniſch einwandfreie, ſaubere Kochweiſe.
Geſtohlen wurden in Darmſtadt: Am 10. 9. vor dem
Hauſe Wieſenſtraße ein Herrenfahrrad, Marke Schwalbe, Fabr.=
Nr. unbekannt: am 12. 9. aus dem Hofe des Hauſes
Heinheimer=
ſtraße 25 ein Herrenfahrrad Marke Rhein=Ruhr; am 15. 9. in
der Grafenſtraße, vor dem Kaufhaus Ehape, ein Herrenfahrrad,
Marke Opel, Sieger Wien-Berlin; am gleichen Tage in der
Grafenſtraße vor dem Papiergeſchäft Lautz ein Herrenfahrrad,
Marke Hänel Fabr.=Nr. unbekannt; am gleichen Tage aus der
Toreinfahrt Alexanderſtraße 4 ein Herrenfahrrad, Marke
Nau=
mann—Germann, Fabr.=Nr. 817 250; am 19. 9. vor dem Hauſe
Herdweg 6 ein Herrenfahrrad, Marke Diamant, Fabr.=Nr.
unbe=
kannt; am 22. 9, aus der Torhalle der ehemaligen Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtr. 22, ein Herrenfahrrad, Marke Anker,
Fabr.=Nr. unbekannt: am 11. 9, vor dem Kaffee Graßmann,
Wil=
helminenſtraße, ein Herrenfahrrad, Marke N. S.U., Fabr.=Nr.
un=
bekannt; am 20. 9. aus dem Hofe Landwehrſtraße 27 ein
Herren=
fahrrad. Marke Torpedo, Fabr.=Nr. unbekannt: am 21. 9. aus
einem Kellerraum des Hauſes Hobrechtſtraße 39 ein
Herrenfahr=
rad Allright, Fabr.=Nr. unbekannt: in der Nacht vom 24. zum
25. 9. aus dem Hofe des Hauſes Wendelſtadtſtraße 1½ ein
Her=
renfahrrad, Marka Amanda, Fabr.=Nr. unbekannt; am 29. 9. in
der Gutenbergſtraße, vor dem Hauſe Nr. 27, ein Herrenfahrrad,
Marke Gritzner, Fabr.=Nr. unbekannt.
Hotelbetrüger ermittelt! Am 17. September 1930 warnten
wir in unſerem Polizeibericht vor einem raffinierten
Hotel=
betrüger, der ſich in ein hieſiges Hotel eingemietet hatte und
nach zwei Tagen unter Hinterlaſſung ſeiner Hotelſchuld
ver=
ſchwunden war. In den darauffolgenden Tagen iſt er dann auch
in Heidelberg und Karlsruhe aufgetreten. Die Perſon des
unbe=
kannten Betrügers konnte nunmehr durch den
kriminalpolizei=
lichen Erkennungs= und Ermittlungsdienſt einwandfrei
feſtge=
ſtellt werden. Weiteres kann mit Rückſicht auf den derzeitigen
Stand der Sache nicht mitgeteilt werden.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Das Amtsgericht beſchäftigte ſich am Montag unter
an=
derem mit einer Anklage wegen Zechprellerei gegen eine 43jährige
Barmerin. Sie iſt beſchuldigt, im April 1928 mit einem Herrn
zuſammen unter falſchem Namen im Bahnhofhotel drei bis vier
Tage logiert zu haben. Beide waren dann eines Tages
verſchwun=
den und ließen etwas Gepäck zurück, in dem ſich aber nur
voll=
kommen wertloſe Sachen vorfanden. Die Frau hebt vor Gericht
ein herzerſchütterndes Klagen an, das auf harmloſe Gemüter ſicher
nicht ſeine Wirkung verfehlt. Tränen erſticken ihre Stimme, ſo
daß ſie beinahe nicht mehr weiterſprechen kann. Sie klagt ihre
Vaterſtadt Barmen an, wo ſie keine Wohnung bekommen habe,
und die allein daran ſchuld ſei, daß ſie heute körperlich und
mora=
liſch heruntergekommen ſei, und ſingt ein hohes Lied auf ihren
Partner, der ſie vor dem ſicheren Tod bewahrt habe. Es ſtellt ſich
jedoch heraus, daß ſie von allen möglichen Orten ebenfalls wegen
Zechbetrugs u. ä. geſucht wird, ſo daß ſie beide recht anſpruchsvoll
aufgetreten ſind. Sie mußten unbedingt eines der beſten Zimmer
haben. Heute begründet ſie das mit ihrer Blutarmut, derentwegen
ſie unbedingt ein geheiztes Zimmer hätte haben müſſen. Der
Amts=
anwalt kann ihren Beteuerungen, daß ſie lediglich in bitterſter
Not gehandelt habe, jedoch keinen Glauben ſchenken, und beantragt
zwei Monate Gefängnis. Das Gericht erkennt demgemäß und
rechnet ihr 14 Tage der erlittenen Unterſuchungshaft an.
Ebenfalls wegen Zechprellerei iſt ein 40jähriger Kaufmann
angeklagt. Er erſchien hier in Darmſtadt in zwei verſchiedenen
Gaſthäuſern in Damenbegleitung, ließ ſich Eſſen vorſetzen und
ver=
ſchwand dann plötzlich unter Zurücklaſſung ſeiner Dame. In
Frankfurt a. M. kam er in ein Kaffee, ſpielte ſich aber dort
ziem=
lich groß auf, hielt etliche Umſitzende und die Kapelle frei, und
wie es ans Bezahlen ging, zeigte er leere Taſchen. Er machte da
eine Zechſchuld von etwa 21 Mark, während es ſich hier in
Darm=
ſtadt nur um kleinere Beträge handelte. Auch dieſer Angeklagte
begründet ſein Vorgehen nur mit größter Not. Trotzdem er ſich
im Kriege eine ſchwere Kopfverletzung geholt habe, bekomme er
keine Rente; auch ſonſt bekomme er nirgends Unterſtützung.
Ueberall werde ihm geſagt, er ſei hier nicht zuſtändig, und das
nur, weil er drei Jahre im Ausland geweſen ſei. Er ſei ſchon ſo
weit geweſen, daß er in den Main geſprungen iſt, leider habe man
ihn wieder herausgefiſcht. Die Damen habe er nur mitgenommen,
daß man ihm Vertrauen ſchenke. Wie die Sache in Frankfurt
zu=
ſtande gekommen ſei, wiſſe er ſelber nicht recht, er müſſe ſchon
etwas angeheitert geweſen ſein. Er ſehe wohl ein, daß er unrecht
gehandelt habe, aber nur der bitterſte Hunger habe ihn dazu
ge=
trieben. Strafſchärfend kommt bei ihm jedoch in Betracht, daß
er im Rückfall gehandelt hat, und das Gericht verurteilt ihn
des=
halb zu einer Geſamtſtrafe von acht Monaten Gefängnis.
*
Aw. Die Große Strafkammer beſchäftigte ſich geſtern in der
Berufungsinſtanz mit den Bandendiebſtählen, die im Winter 1929
bis 1930 die Lampertheimer Umgegend unſicher machten. Am 30.
Juni hatte die Verhandlung vor dem Bezirksſchöffengericht gegen
ſieben Angeklagte ſtattgefunden, die teils wegen Diebſtahls, teils
wegen Hehlerei verurteilt wurden. Gegen einen wurde damals
das Verfahren abgetrennt und er wurde am 9. September vom
Bezirksſchöffengericht verurteilt. Gegen das Urteil erſter Inſtanz
hatten nun die beiden Hauptangeklagten und dieſer zuletzt
Verur=
teilte Berufung eingelegt, der jedoch auf Vorhalt des Vorſitzenden
ſeine Berufung zurücknimmt, da er nur die Mindeſtſtrafe von drei
Monaten erhalten hat, unter die zu erkennen dem Gericht
unmög=
lich iſt. Die beiden anderen erkennen ihre Schuld an und
beſchrän=
ken ihre Berufung lediglich auf das Strafmaß, mit der
Begrün=
dung, daß die Strafe zu hoch ſei; der erſte Angeklagte hatte wegen
ſiebzehn ſchweren, drei einfachen und einem verſuchten ſchweren
Diebſtahl, ſämtlich im Rückfall, eine Zuchthausſtrafe von vier
Jah=
ren, abzüglich fünf Monate Unterſuchungshaft, und der zweite
An=
geklagte wegen neunzehn ſchweren, ſechs einfachen und einem
ver=
ſuchten ſchweren Diebſtahl, ebenfalls ſämtlich im Rückfall, und noch
zwei weiteren ſchweren Diebſtählen eine Zuchthausſtrafe von fünf
Jahren, abzüglich vier Wochen Unterſuchungshaft, erhalten. Beide
Angeklagte machen heute ihre ungeheure Not geltend als
alleini=
ger Grund und Anſporn zu ihren Taten. Der erſte Angeklagte,
der durch Trunkſucht ſeines Vaters eine außerordentlich ſchwere
und traurige Jugend hatte, war anfangs fleißig und hat genug
verdient, bis er durch einen Unfall im Jahre 1911 mit 24 Jahren
ſeinen linken Arm verlor. Er hat ſeitdem andauernd
Beſchwer=
den nervöſer Art, ſo beſteht bei ihm die Einbildung, daß er noch
im Beſitz der Hand ſei. Auch plagten ihn zeitweiſe die
entſetzlich=
ſten Schmerzen. Er iſt dadurch mit der Zeit geſundheitlich
vollkom=
men heruntergekommen und konnte in den letzten Jahren, ſo ſehr
er ſich bemühte, nirgends mehr Arbeit erhalten, infolge ſeines feh=
lenden Armes. Er bekam nur eine Unfallrente von 60 Mark und
konnte in Hofheim umſonſt wohnen. Jede weitere Unterſtützung,
auch Heilbehandlung, wurde ihm abgeſchlagen, ſo daß ſeine Frau
und Kinder tatſächlich in den letzten Jahren hungern mußten. Der
mediziniſche Sachverſtändige bekundet, daß der Angeklagte alg
Pſychopath zu betrachten ſei, und beſtätigt im allgemeinen die
Aus=
ſagen des Angeklagten über ſeinen Geſundheitszuſtand. Der
an=
dere Angeklagte befand ſich ebenfalls in größter Not. Er erhielt
in der Woche 22 Mark Erwerbsloſenunterſtützung, wovon er mit
ſeiner Frau und vier Kindern leben ſollte. Allein ſeine.
Woh=
nungsmiete betrug 45 Mark monatlich. Der Verteidiger des erſten
Angeklagten findet es erſtaunlich, daß den Angeklagten in erſter
Inſtanz keine mildernden Umſtände zuerkannt wurden. Der
Staatsanwalt findet das nur natürlich, denn die Diebſtähle ſeien
bei weitem über Notdiebſtähle hinausgegangen, und er beantragt
für den zweiten Angeklagten ſogar eine Heraufſetzung des Urteils
erſter Inſtanz auf ſechs Jahre Zuchthaus. Das Gericht verwirft
die Berufung der Staatsanwaltſchaft. Auch die Berufung des
zweiten Angeklagten wird verworfen mit der Maßgabe, daß ihm
die Unterſuchungshaft mit ſieben Monaten angerechnet wird. Bei
dem erſten Angeklagten hebt es das Urteil erſter Inſtanz auf und
erkennt auf vier Jahre Gefängnis unter Abrechnung von ſieben
Monaten Unterſuchungshaft. Man müſſe bei ihm unbedingt
ſei=
nen Geſundheitszuſtand als mildernd in Betracht ziehen, ganz ſo
unſchuldig, wie er ſich heute hinſtelle, ſei er aber wohl nicht, bei
dem zweiten Angeklagten jedoch könne das Gericht keine
mildern=
den Umſtände finden. Er ſei anſcheinend nach ſeinen immerhin
erheblichen Vorſtrafen zu ſchließen, eine Verbrechernatur, bei der
wohl auch die Strafe nicht viel helfen würde.
Vor, dem evſten Senat des Oberlandesgerichts wurde geſtern die
Berufungsinſtanz der Klage Funk und Mansfeld gegen die Heſſiſche
Landesverſicherungsanſtalt eröffnet.
Die beiden jetzt im Ruheſtand lebenden Kläger wurden 1916 als
Aſſiſtenten an der Landesverſicherungsanſtalt eingeſtellt. Sie bezogen
einige Jahre ein Gehalt, das dem der Staatsbeamten gleichkam. Dann
wurde ihnen weniger gegeben. Die Kläger verlangen nun einmal
Gleich=
ſtellung mit den Staatsbeamten der entſprechenden Gehaltsklaſſe und
andererſeits Nachzahlung der Differenz. In erſter Inſtanz wurde die
Klage abgewieſen, da der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft die
Ge=
nehmigung nicht gegeben habe. Der Antrag der Kläger iſt nun in
zwei=
ter Inſtanz formuliert: Zahlung der Differenz, ſobald die miniſterielle
Genehmigung vorliegt.
Der Vertreter der klagenden Partei ſetzt auseinander, daß 1917
vom Landesvorſtand grundſätzlich die Gleichſtellung mit Staatsbeamten
feſtgeſtellt worden iſt. Damals waren die Kläger ſchon mit Genehmigung
dekretmäßig angeſtellt. Der Beſchluß des Landesvorſtandes war auf
ihre Petition hin gefaßt worden, als Vergleich dienten drei Beamte aus
der Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt. Auch 1920 noch wurde die Gleichſtellung
anerkannt. Dann ſpricht der Vertreter der Klage gegen den
Präſiden=
ten der Landesverſicherungsanſtalt. Neumann, der ſelbſt den Beſchluß
des Landesvorſtandes habe herbeiführen laſſen und ihn dann ſabotiert
habe. Er wies auch auf das geringe Einkommen der Kläger hin. Zwar
wolle er nicht mit Sentiments arbeiten, aber 2400 und 2800 Mark ſeiem
für einen immerhin mittleren Beamten doch recht wenig. Er fordert
die Erfüllung der Wünſche der Kläger.
Der Vertreter der beklagten Partei verwahrt ſich gegen die
perſön=
lichen Angriffe der Kläger gegen Präſident Neumann. Entgegem der
Annahme der Kläger gibt er die Erklärung ab, Präſident Neumann
habe außerhalb der Landesverſicherungsanſtalt nie über den Fall
ge=
ſprochen. Auch wirft er der Gegenpartei vor, zuviel mit Sentiments zu
arbeiten. Auf die glatte Frage einer Gleichſtellungsberechtigung müſſe
mit glattem Nein geantwortet werden. Es ſei weiter zu überlegen, daß
dieſer Fall nicht allein bleiben würde. Man müſſe an die Auswirkung
denken. Er würde noch viele ähnliche Fälle nach ſich ziehen. Es müſſe
geſpart werden.
Das gibt der Gegenanwalt zu, betont aber, es ſei ein merkwürdiges
Zeichen, wenn man gerade bei Gehältern von 2400 und 2800 Mark
an=
fangen wolle zu ſparen. Es gäbe da andere Inſtanzen, bei denen man
beginnen könne. — Die Verhandlung wurde vertagt.
Aw. Am Montag, dem 6. Oktober, um 9 Uhr, beginnt vor dem
Bezirksſchöffengericht der Prozeß gegen die Kommuniſten, die bei
dem Zuſammentreffen ehemaliger 117er in Bensheim einen
Zu=
ſammenſtoß mit Stahlhelmern und Nationalſozialiſten hatten. Die
Verhandlung findet im Schwurgerichtsſaal (altes
Gerichts=
gebäude) ſtatt. Karten ſind nur Samstags von 11 bis 12 Uhr auf
der Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts (Zimmer 304, neues
Gerichts=
gebäude) erhältlich. Irgendwelche Anfragen bittet man als
zweck=
los zu unterlaſſen.
Wem gehört die Uhr und der Ring? Bei der
Kriminal=
polizei Darmſtadt iſt eine ſilberne Herrenarmbanduhr und ein
goldner Herrenring ſichergeſtellt worden. Die Gegenſtände
wur=
den bei Perſonen vorgefunden, die ſich wegen Einbruchsdiebſtahls
in Unterſuchungshaft befinden. Beſchreibung der Uhr: Silberne
Herrenuhr mit ſchwarzem Lederarmband, Zylinderwerk, zehn
Steine, länglich rechteckige Form, gelbbraunes Zifferblatt mit
arabiſchen Ziffern und ſchwarzen Zeigern. Wert 28 Mark.
Be=
ſchreibung des Ringes: Breiter Siegelring mit grün=weiß=roten
Farben in Emaille, Hellgold, 585 geſtempelt. Innen war der
Ring mit einer Widmung graviert, die jedoch jetzt durch einen
Fachmann entfernt iſt. Wert 30 Mark.
Aufgefunden wurden in Darmſtadt: Ein Herrenfahrrad,
Marke Torpedo, Fabr.=Nr. 352 260; ein Damenfahrrad, Marke
Göricke Fabr.=Nr. unbekannt; ein Herrenfahrrad Marke
Origi=
nal=Nova Fabr.=Nr. 149 815; ein Herrenfahrrad, wahrſcheinlich
Marke Opel, Fabr.=Nr. iſt abgeändert. Das Rad hatte früher
einen roten Steuerkopf, der jetzt ſchwarz überlackiert iſt.
(II. K6.4956
BNIEEE
AbTOOLnL
Bequemsle Bezugsmöglichkeilen:
SHELL KABINETTS-RUCKNEHMBARE KANISTER
Diebſtähle. Aus einem Holzſchuppen in der Jahnſtraße
wurden von zwei dortſelbſt untergeſtellten Perſonenkraftwagen
die Lichtanlagen abmontiert und geſtohlen, und zwar von einem
Opelwagen 2 Hellaſcheinwerfer, komplett, 2 elektriſche
Fahrtrich=
tungsanzeiger (Winkler), aus einem Overlandwagen: 2
Biſux=
birnen aus den Scheinwerfern, 2 elektr. Fahrtrichtungsanzeiger,
Winkler, 1 Batterie, 6 Volt, 1 Schlußlampe, 1 elektr. Signalhorn
ind 1 Rückſpiegel. — Ein automatiſcher Türſchließer wurde von
der Eingangstür zur Herrentoilette des Reſtaurants zum
Heſſi=
ſchen Hof in der Wilhelminenſtraße abgeſchraubt und geſtohlen.
Der Türſchließer iſt aus einer Kupferlegierung hergeſtellt und mit
den Buchſtaben B.K.S. gekennzeichnet. Sachdienliche
Mittei=
lungen hinſichtlich der vorſtehenden Diebſtähle, insbeſondere des
Verbleibs der geſtohlenen Gegenſtände, erbitten wir alsbald der
Kriminalpolizei, Hügelſtraße 31—33, auf Zimmer 3, machen zu
wollen. Wir wollen gleichzeitig darauf hinweiſen, daß alle
der=
artige Mitteilungen von uns ſtreng vertraulich behandelt
wer=
den, und daß ſie uns auch telephoniſch ohne Namensnennung
un=
ter 3356—59 gemacht werden können.
Zeugen geſucht. Am 26. September 1930, gegen 18.30 Uhr,
wurde eine Frau in der Erbacher Straße, Ecke Beckſtraße, von
einem Radfahrer geſchlagen. Während dieſes Vorfalls kam ein
Mann hinzu, der den Radfahrer aufforderte, die Frau in Ruhe
zu laſſen und nicht weiter auf ſie einzuſchlagen. Den betreffenden
Mann, wie auch andere Perſonen, die den Vorfall beobachtet
haben, erſuchen wir im Intereſſe der Aufklärung bei dem
Polizei=
amt, Kriminalabteilung, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 29,
wäh=
rend der Dienſtſtunden vorſprechen zu wollen.
— Die Firma L. Vogelsberger, Buchhandlung und
Antiqua=
riat, Darmſtadt, begeht am 1. Oktober 1930 ihr 50jähriges
Be=
ſtehen. Hervorgegangen aus der Straußſchen Hofbuchbinderei,
ge=
gründet in Hamburg 1810, übernahm 1865, nach dem Tode von
Hofbuchbinder Chriſtian Strauß, Ludwig Vogelsberger als deſſen
Geſchäftsführer und Erbe die Buchbinderei, von Großherzog
Lud=
wig III 1868 ebenfalls zum Hofbuchbinder ernannt Es ſei hier
auch erwähnt, daß der bekannte Kunſtbuchbinder Paul Adam in
den 70er Jahren bei ihm arbeitete und welchen Vogelsberger in
ſeinen Erinnerungen als einen etwas eigenartigen, peinlich
ge=
nauen Mann ſchildert, bei dem er viel Neues zu lernen vorfand.
Der Lieblingswunſch des Lehrersſohnes Vogelsberger aus
Dieden=
bergen im Naſſauiſchen, Beſitz einer Buchhandlung, wurde von ihm
im Jahre 1880 verwirklicht. In der Hügelſtraße 20, ſeinem neu
erworbenen und für ſeine Zwecke erbauten Anweſen, eröffnete er
am 1. Oktober 1880 eine Buchhandlung, der er ſpäter noch
Anti=
quariat beifügte, und hat es durch raſtloſen Fleiß und
unermüd=
liche Tätigkeit verſtanden, daß ſich auch dieſer Zweig ſeiner Firma
immer beſſer entwickelte. Von ſeinen zwei Söhnen wurde er im
Geſchäft wirkſam unterſtützt, und als der Weltkrieg ausbrach, der
auch ſeine drei Söhne unter die Fahnen rief, den jüngſten, dritten
Sohn als Zahnarzt, mußte er als 80jähriger Mann allein, nur
unterſtützt von ſeiner Schwiegertochter, ſeinem Geſchäft vorſtehen.
Doch hatten mehrere Damen in ſelbſtloſer Weiſe, ihre Hilfe zur
Verfügung geſtellt. Der zweite Sohn, Rudolf Vogelsberger, ein
ſehr begabter Menſch und tüchtiger Buchhändler, ſtarb 1915 im
Kriege, und am 15. April 1919 übernahm Karl Vogelsberger,
der älteſte Sohn, die Firma, nachdem am 15. Februar 1919 der
Chef der Firma, Ludwig Vogelsberger, 82jährig, nach einem
ar=
beitsreichen Leben einer Lungenentzündung erlegen war. Die
Buchbinderei wurde zuerſt verpachtet und ging am 2. April 1922
in der unglücklichen Inflationszeit in andere Hände käuflich über.
Der jetzige Inhaber der Buchhandlung, Karl Vogelsberger,
be=
trieb das Geſchäft ganz im Sinne ſeines Vaters weiter, Inflation
und Nachkriegszeit wurden glücklich überſtanden, und, vertrauend
auf eine gute Stammkundſchaft und das Wohlwollen zahlreicher
Behörden, wird ruhig weiter gewirkt, hoffend auf eine beſſere
Zukunft.
— Treue Mieter. Die Eheleute Wilhelm Hildebrand (
Schnei=
der) haben heute 25 Jahre ihre Wohnung im Hauſe
Gardiſten=
ſtraße 20 inne.
— Führungen durch die Sammlung von Heyl im Heſſiſchen
Landesmuſeum. Die Direktion der Kunſtſammlungen wird von
ſeiten der Beſucher der von Heylſchen Sammlung dauernd
ge=
drängt, Führungen zu veranſtalten, obwohl ein kritiſcher,
reich=
illuſtrierter Katalog, welcher über alle Fragen Auskunft gibt, an
der Kaſſe zu kaufen iſt. Es werden nun die beiden Herren,
Direktor Dr. Feigel und Kuſtos Dr. Freund, der letztere am
Donnerstag nachmittag pünktlich ½4 Uhr, der
erſtere zur gleichen Zeit am kommenden Samstag,
Führungen veranſtalten, für welche ein Eintrittsgeld von 50 Pfg.
für die Perſon erhoben wird. Karten nur an der Muſeumskaſſe vor
Beginn der Führungen. — Gleichzeitig ſei darauf
hingewie=
ſen, daß der kommende Sonntag, 5. Oktober, unwiderruflich der
letzte Ausſtellungstag iſt.
— Zum Gedenken des in dieſen Tagen in Berlin verſtorbenen
Herrn Geheimrats Willem de Haan, der ja in Darmſtadt über
40 Jahre an unſerer Oper als Hofkapellmeiſter und Komponiſt
ſund im Muſikleben der Bevölkerung einen hohen, ehrenden
Namen hat, iſt in der Firma „Kunſt und Blumen”
Wilhelminen=
ſtraße. Inhaber Erich Schulenburg, eine Büſte von Friedrich
Scheich hier, nach dem Leben modelliert, ausgeſtellt. Sicher
wer=
den Viele ſich dieſes intereſſanten Kopfes gerne erinnern. Aus
desſelben Künſtlers Hand ſind weiter noch Plaſtiken angegliedert,
wie: junge Mutter, Putte, Tiroler Freiheitskämpfer und
Judas=
kuß. Auch dieſe Plaſtiken zeigen das innere Miterleben, dieſer
ſchönen Kunſt. — So gibt Blumen mit Kunſt in dieſer kleinen
Ausſtellung einen beſonderen Reiz, der die Oede des Alltags auf
Angenblicke vergeſſen laſſen kann.
nts zu
müſſe
daß
hr auf
von
deſſen
driten
nur
rſtehen.
lie zur
* Aus den Darmſtädter Lichtfpieltheakern.
Union=Theater
birngt ein ſehr intereſſantes Programm, im Hauptfilm ſowohl wie
in den Beifilmen. Von letzteren iſt beſonders der Ufa=Film über
die Ausbildung unſerer Verkehrsflieger
inter=
ſſant. Er zeigt die deutſche Gewiſſenhaftigkeit und
Gründlich=
teit in der Fliegerausbildung, die 4 Jahre dauert und ſich auf alles
rſtreckt, was Land= und Seeflieger kennen und können müſſen. In
Sportbetätigung wird der Körper geſtählt, Segeln und Rudern,
Führung von Booten und Kuttern, Navigation und was alles dazu
gehört, gehen dem großen Moment des erſten Alleinfluges voraus.
Die deutſchen Flieger der Lufthanſa werden gleichmäßig für
Land=
ſend Seeflüge ausgebildet. Sie haben viele Prüfungen zu beſtehen,
bis ihnen Flugzeug und Menſchen anvertraut werden.
Der Hauptfilm bringt eine recht intereſſante Regiearbeit von
Fred Niblo in einem Film, der einen Operettenſtoff
dramati=
rert, der aber wenigſtens in ſeiner zweiten Hälfte ſehr ſpannend
wird und von den Hauptdarſtellern Nils Aſther, Joan
Craw=
ord, Warner Oland, Aileen Pringle, Carmel Myers
ſehr gut geſpielt wird.
*
Helia.
„Der Mongole und die Tänzerin‟. Ein Film, weir über dem
Durchſchnitt hinſichtlich Handlung, Regie und ſchauſpieleriſchen
Lei=
ſtungen. Auf den letzten liegt der Schwerpunkt, insbeſondere ſind die
beiden Hauptdarſteller, der Mongole Valery Inkijinoff und die
Tänzerin D:Al=Al, offenbar aus malaiſcher Raſſe, von einer
Ein=
dringlichkeit des mimiſchen Spiels, die unter Europäern ſelten zu finden
ſt. Der Mongole erinnert ſtark an den Helden des Films „Sturm
äber Aſien”, wenn er nicht ſogar mit ihm identiſch iſt, die Tänzerin
Hält einem Vergleich mit Anna May Wong durchaus ſtand. Die
Hand=
ung iſt von pſychologiſcher Glaubwürdigkeit, was in Filmen immerhin
elten iſt, dabei iſt ſie äußerſt ſpannend und regielich glänzend
durch=
geführt. Daß die Vertonung unzulänglich iſt, fällt deshalb nicht ſtörend
ns Gewicht, weil ſie ganz beiläufig, gewiſſermaßen am Rande, verläuft
ind der bildmäßige Ablauf vollſtändig gefangen nimmt. Der Film
wird großen Anſprüchen gerecht und iſt ſehr zu empfehlen.
* Julius Bab über „Film und Kunſt”
* Die Bücherſtube Bodenheimer hatte in ſehr apart aufgemachtem
Druckſchreiben zu einem Vortrag des Berliner Theaterkritikers und
Theaterpraktikers Julius Bab als zu ihrem erſten literariſchen Abend
eingeladen. Mit der Begründung: „Die neue Technik des Tonfilms
Hat die Diskuſſion über die Beziehungen zwiſchen Kunſt und
Film=
praxis in den Vordergrund der öffentlichen Aufmerkſamkeit geſtellt”,
war das Thema „Film und Kunſt” gewählt worden. Ein Thema,
Sas gewiß ſtark intereſſiert und über das zu hören von einem Menſchen
vom Rang und Namen Julius Babs auch Anſpruchsvolle etwas
er=
warteten.
Sie wurden enttäuſcht. Sie hörten kaum mehr als ſie aus tauſend
ernſt gemeinten Filmkritiken und ſonſtigen kritiſchen Aeußerungen der
Tagespreſſe nicht ſchon gleich oft erfahren haben, wie die Unmöglichkeit,
Zurzeit den Film zu ſeiner eigentlichen Aufgabe, zu ſeiner Kunſt,
Der Filmkunſt, zu erziehen.
Zur Begründung der Tatſache, daß überhaupt ernſte Köpfe das
Thema Film zur ernſten Diskuſſion ſtellen, führte Julius Bab, die
Bekannten Zahlen an von den 50 000 beſtehenden Filmtheatern
gegen=
üiber 20000 lebendigen Theatern und den 20 Millionen Menſchen, die
näglich Filme ſehen. Die Bedeutung des Films als Machtmittel in
Teiner eindringlichen Maſſenwirkung, die von keinem anderen
Inſtru=
mnent ſonſt erreicht wird, iſt ſo oft betont worden, daß darüber jedes
Wort überflüſſig iſt. Seine Eindringlichkeit und Macht beruht in der
Tatſache daß er den Menſchen „Vergnügen” vermittelt. (Kulturfilme
Ellein hätten ſeine Macht nie begründet!) Das aber hat er mit der
Runſt gemeinſam. Nur iſt das Vergnügen allein zu Ende mit
ſei=
mem Aufhören, während es in der Kunſt nachwirkt. Die Kunſt
eigentlich erſt zu wirken beginnt, wenn das Vergnügen, das ſie beſitzt,
Das Losgelöſtſein vom Alltag aufgehört hat. Die grundlegende Frage
— der Vortragende warf deren mehrere auf — iſt zunächſt die, hat der
Spielfilm Kulturwert? Das iſt nur ſehr bedingt der Fall. Wir
wehen in der Ablehnung der Spielfilme, ſoweit ſie Theater nachahmen,
Durchaus mit Bab einig. Hier liegt das Gebiet der Filmkunſt ebenſo=
Bvenig wie in der Bildkunſt. Die Kunſt eines Gemäldes beruht ja
gerade auf der Tatſache, daß es im Gegenſatz zu der alles ſtets
be=
wegenden Natur unbeweglich iſt. Der Film aber löſt doch das
Bild in Bewegung auf.
Wir ſtimmen auch mit Julius Bab durchaus überein, wenn er ſagt,
daß der Tonfilm die künſtleriſche Qualität der Filme (ſoweit von
einer ſolchen ſchon geſprochen werden konnte) völlig ertötet hat.
In der Filmkunſt war der Tonfilm ein vollkommener Rückſchlag.
Filmkunſt kann nie werden aus der photographiſchen Nachbildung von
lebendigem Theater, in dem immer das Wort und der Ton den
Aus=
ſchlag geben. Filmdramen ſind das Unmögliche!
Filmkunſt muß da einſetzen, wo das Theater aufhört, weil ſeine
techniſchen Mittel verſagen. Filmkunſt kann nur — dank ſeiner
unbegrenzten Mittel — aus dem Unmöglichen, Unwirklichen,
Zauber=
haften, Märchenhaften kommen. Hier liegen die eigentlichen
Aufgaben der Filmkunſt, zu der Anfänge in den künſtleriſchen
Trick=
filmen ſchon da ſind, wie denn überhaupt eine ganze Reihe von ſtummen
Filmen („Sturm über Aſien” Schlußſzenen u. a. m.) die Anfänge
einer Filmkunſt zeigen. Auch die Möglichkeit, durch Großaufnahmen
viel eindringlicher zu wirken, als das lebendige Theater dies kann,
ge=
hört zu dieſen Anfängen der Filmkunſt (Heilige Johanna!). Die
Film=
kunſt beruht auf der Tatſache, daß ſie Bilder nach Willkür
bewegen kann. Das weiſt den Weg ins Groteske, Spukhafte. Zeitlupe
und Zeitraffer ſind Dinge der Filmkunſt, die in dem Wachstum der
Pflanze gute Anfänge zeigt. Auch daß ſie mit Tieren operieren
kann und mit Maſſen, wie niemals das lebendige Theater, zeigt den
Weg zu eigener Kunſt. Im Gegenſatz zum Marionettenhaften mit
ſeiner Bewegungsarmut, hat der Film die Möglichkeit, weit
unbegrenz=
tere Bewegungen hervorzurufen, wie kein anderes Inſtrument das kann.
Ein Shakeſpeare des Films fehlt noch, ſchloß Bab ſeinen über 2
ſtün=
digen Vortrag, er wird nicht kommen aus einem germaniſtiſchen
Semi=
nar und nicht aus einem literariſchen Kolleg, ſondern aus dem
photo=
graphiſchen Atelier.
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V., Darmſtadt.
Wan=
derabteilung. Kommenden Sonntag, den 5. Oktober I. J.,
findet die 11 Wanderung ſtatt. Diesmal haben die Führer, die
Turnbrüder Wolf und Meißner, was ganz Beſonderes ausgeſucht.
Es geht in die Bergſtraße mit Endziel in dem herrlichen
Wein=
heim. Das Programm lautet für Sonntag: „Abfahrt morgens
mit Sonntagsfahrkarte nach Weinheim, in Heppenheim wird die
Eiſenbahn verlaſſen und beginnt der 4½ſtündige Fußmarſch nach
der Juhöhe, weiter nach Weinheim.‟ Der Wanderausſchuß glaubt,
daß dieſe Wanderung ganz beſonderes Intereſſe auf die
Wander=
luſtigen ausübt und rechnet daher beſtimmt auf eine recht
zahl=
reiche Beteiligung. Zweckmäßig wird es ſein, ſich auf
Ruckſackver=
pflegung einzurichten.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. In der
Hand=
werkerſchule dem Unterrichtslokal der Stenographen=
Ver=
einigung „Gabelsberger” beginnen Freitag, den 3. Oktober d. J.,
neue Kurſe in Reichskurzſchrift „In der Maſchinenſchreibſchule,
Karlsſtraße 23, Erdgeſchoß, können Uebungsſtunden dauernd
nach Wunſch belegt werden. Für alle Kurſe niedriges Honorar
und angenehme Zahlungsweiſe. Anmeldung in der erſten Stunde.
(Siehe geſtrige Anzeige.)
— Modellierunterricht. Wie in den vorigen Jahren, wird
Frau Luiſe Federn=Staudinger auch in dieſem Winter
in den Räumen des Gewerbemuſeums Kurſe zur Uebung in
plaſti=
ſcher Arbeit abhalten. Durch die wiederholten Ausſtellungen der
Künſtlerin iſt es bekannt, mit welchem Geſchick ſie ſolchen
Unter=
richt ſowohl für Anfänger wie für Fortgeſchrittene zu leiten weiß.
Die plaſtiſche Arbeit in Ton, Wachs oder Plaſtilin bietet dem
Dilettanten reiche Gelegenheit zur Uebung künſtleriſcher Kräfte
und verdient wohl die Beachtung, die ſolche Uebungen auch in
un=
ſerer Zeit gefunden haben. Anmeldungen ſind an Frau Federn=
Staudinger in Darmſtadt. Inſelſtraße 26, zu richten.
— Petrusgemeinde. Die Mitglieder der Männer=
Ver=
einigung werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die nächſte
Monatsverſammlung am Donnerstag, den 2. Oktober, abends,
da=
durch ein beſonderes Gepräge erhalten wird, daß in derſelben Herr
Schriftſteller Wilhelm Michel ſpricht über das Thema: „Die
Weisheit der Anekdote‟. Es iſt als ſicher anzunehmen, daß die
Ausführungen des Redners in hohem Grade anziehend ſein
wer=
den. Nicht nur die Mitglieder der Männer=Vereinigung, ſondern
auch die Frauen und die Jugend unſerer Gemeinde ſowie Gäſte
aus anderen Gemeinden ſeien deshalb Zu dieſer Donnerstag=
Abend=Verſammlung im Gemeindehaus der Petrusgemeinde
herz=
lich eingeladen.
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld für den Monat
Sep=
tember 1930 für die hieſigen höheren Schulen, ſowie für die ſtädt.
Maſchinenbau=, Gewerbe=, Handels= und Haushaltungsſchulen iſt
nach der heutigen Bekanntmachung im Inſeratenteil bei Meidung
der Beitreibung und Koſtenberechnung bis zum 10. Oktober ds. Js.
an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28 zu zahlen.
— Kellerbrand im Ehape, Rheinſtraße. Geſtern früh um 8.30
Uhr gerieten in dem Neubau der Ehape=Geſellſchaft in der
Rhein=
ſtraße einige Lumpen und Säcke in Brand, die man über die
Dampfheizung im Keller gehängt hatte. Eine Verkäuferin, die
gerade im Keller beſchäftigt war, erlitt eine Rauchvergiftung und
wurde von der Sanitätswache ins Krankenhaus gebracht. Wie
wir hören, hat ſich ihr Befinden ſo gebeſſert, daß vielleicht, ſchon
heute mit ihrer Entlaſſung zu rechnen iſt. Die Branddirektion
der Polizei hat ſofort angeordnet, daß alles Brennbare aus den
Kellerräumen entfernt werden muß. Dieſe Anordnung iſt befolgt
worden, ſo daß eine Wiederholung des Vorkommniſſes nicht zu
be=
fürchten iſt.
St1o3o5
Ueber Werke, Künſtier oder künftleriſche Veranſtaliungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht. behält ſich die Redaktion ihr Artell vor.
Zum Gaſtſpiel italieniſcher Künſtler und Marionetten
im Orpheum.
Was zieht uns doch immer wieder zum ſeltſamen Spiel der
Puppen, das wir als Kinder geliebt, und das viele Völker ſeit
Jahrhunderten gepflegt und auf ihre Weiſe vervollkommnet haben?
Die Puppen ahmen den Menſchen nicht nach, im Gegenteil, ſie
übertreiben ihn im Ausdruck, Gebärde und Spiel. Sie führen ein
überperſönliches Daſein, das uns in ihrem geſteigerten, entfeſſelten
und darum immer leiſe komiſchen Spiel erheiternd vor Augen
tritt. Mögen auch alle Bewegungen am „Schnürchen” gehen,
un=
ſere menſchlichen Gelenke geſtatten dem Arm niemals ſo
phanta=
ſtiſche, überraſchende Geſten, wie ſie der Arm der Marionette, der
in Oeſen hängt, mit Leichtigkeit ausführt. Wir erleben alſo im
Puppentheater etwas wie die Erfüllung einer alten Sehnſucht
über unſer Körperliches hinauszuwachſen. Und das macht uns
froh, ſowohl in unſerem geliebten „Kölner Hänneschen”, wie hier
vor den Puppen Giovannis Santoros.
Santoro hat mit ſeinem Theater der „italieniſchen
Künſtler=
puppen” die ganze Welt bereiſt und ungeheure Erfolge erzielt. So
1928 in der Londoner Scala, 1929 im fernen Süd=Oſt=Indien, im
vergangenen Mai in der Schweiz. Ueberall haben ſeine kleinen
Künſtler Triumphe gefeiert. Die Zeitungen in London ſchrieben
unter anderem: Die beſten Schauſpieler die ich dieſe Woche ſah.
waren Puppen.” Und weiter in der Scala wurden dieſe köſtlichen
Künſtlerpuppen ſtürmiſch willkommen geheißen, von einem
Publi=
kum, das ſie lieb gewann, als ob ſie Künſtler von Fleiſch und Blut
wären. Aehnliche begeiſterte Preſſeſtimmen gab es allerorts. Und
jetzt kommt Giovanni Santoro nach Darmſtadt!
Von jeher ſind die Italiener große Puppenſpieler geweſen. In
Santoros Theater hat dieſe leichte, fröhliche Kunſtform einen
Höhepunkt erreicht. Mit ſpieleriſcher Grazie zeigen die
holzgeſchnitz=
ten Künſtler, etwa 500 an der Zahl, ihre hochwertigen Leiſtungen,
einzeln und in Gruppen. Da gibt es Zirkusnummern,
Nigger=
tänze, ja ganze Opern=, Operetten= und Revueſzenen. Santoro
hat einen Stab von ungewöhnlich geſchickten und feinſinnigen
Vor=
führern herangebildet, die den Puppen ihre erſtaunliche
Beweg=
lichkeit verliehen. Klangreiche Stimmen hervorragender
Sänge=
rinnen und Sänger vollenden das bunte lebenſprühende Bild,
das an muſikaliſcher Fülle und rhythmiſchem Temperament nicht
zu überbieten iſt.
Das Gaſtſpiel währt nur 9 Tage, ab Samstag, den 4. Oktober,
bei Eintrittspreiſen von 1—3 Mk. Die erſte
Nachmittagsvorſtel=
lung für Kinder und Erwachſene findet am Sonntag, dem 5.
Okto=
ber, bei halben Preiſen von 0,50—1,50 Mark bei ungekürztem
Abendprogramm ſtatt. Es ſollte niemand verſäumen, dieſe
hoch=
künſtleriſche Darbietung zu ſehen. Der Vorverkauf für dieſes
Gaſt=
ſpiel hat in den bekannten Verkaufsſtellen begonnen,
Gottesdienſt der iſraeliſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Verſöhnungstag.
Mittwoch, den 1. Okt: Vorabend 6 Uhr 15 Min. Predigt.
Donnerstag, den 2. Okt.: Morgens 7 Uhr 45 Min. Predigt
und Seelengedächtnisfeier 11 Uhr 15 Min. — Nella und
Predigt 5 Uhr. — Feſtesausgang und Bekenntnisgebet 6 Uhr 42 Min.
Freitag, den 3. Okt: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr.
Samstag, den 4. Okt: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. —
Sabbatausgang 6 Uhr 45 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Donner tag, den 2. Okt.: Jaum Kippur. Vorabend:
Faſten=
beginn und Atifas Tallis 5 Uhr 55 Min. — Kol Nidre 6 Uhr 20 Min
— Morgens 5 Uhr 55 Min. — Krias hatauroh 11 Uhr. — Muſſaf
11 Uhr 45 Min. — Krias hatauroh 2 Uhr 45 Min. — Minchoh 3 Uhr
15 Min — Neiloh 5 Uhr 10 Min. — Schemaus (Faſtenende) 6 Uhr
42 Minuten.
Freitag, den 3. Oktober: Morgens 6 Uhr.
Ans Heiien.
Tageskalender für Mittwoch, den 1. Oktober 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 19.30 Uhr F (1—4):
„Ein Sommernachtstraum”. — Kleines Haus, 20.00 Uhr:
Lie=
derabend Pet. Schäfer — Konzerte: Schloßkeller. Café
Oper, Zum Datterich, Reſtaurant Bender, Zur Stadt Malaga;
Ludwigshöhe: nachm. 4 Uhr — Feſthalle: Lehr=Ausſtellung
Technik im Heim”, — Kinovorſtellungen: Union=,
Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
An. Arheilgen, 29. Sept. Saatſchutz. Die hieſige
Bürger=
meiſterei gibt bekannt, daß ab heute alle Tauben, einſchließlich
Brief=
tauben, auf die Dauer von 14 Tagen im Schlage eingeſperrt zu halten
ſind. — Jahresfeſt. Aus Anlaß des Jahresfeſtes der hieſigen
landeskirchlichen Gemeinſchaft wirkte im geſtrigen Hauptgottesdienſt der
hieſige Poſaunenchor mit. Die Feſtpredigt hielt der Ortsgeiſtliche, Herr
Pfarrer Grein. Als Redner der Feſtfeier am Nachmittag war Lehrer
Spamer aus Braunshardt gewonnen worden. Abends 8 Uhr fand eine
Schlußfeier im Gemeindehauſe ſtatt. — Nähſchule. Die Nähſchule
des evangeliſchen Frauenvereins beginnt Montag, den 13. Oktober, ihre
Winterkurſe im Weißzeugnähen und Kleidermachen. Anmeldungen
wer=
den jetzt ſchon angenommen. — Freiwillige Feuerwehr. Die
hieſige Freiwillige Feuerwehr begeht im Laufe des Sommers 1931 das
Feſt ihres 50jährigen Beſtehens. Die Vorbereitungen für eine würdige
Jubiläumsfeier haben ihren Anfang genommen.
F. Eberſtadt, 29. Sept. Geburtstagsfeier der
Dreißig=
jährigen. Die Dreißigjährigen fanden ſich am Samstag abend im
Saale „Zum Bergſträßer Hof” zu einer gemeinſamen Geburtstagsfeier
zuſammen. Etwa 120 ehemalige Schulkameraden und
Schulkameradin=
nen ſaßen mit ihren Angehörigen an weißgedeckten, blumengeſchmückten
Tiſchen. Den Begrüßungsprolog ſprach Kameradin Anna Fiſcher
mit Schwung und Schneid. Kamerad Auguſt Klingelmeyer hieß
in einer Anſprache die Gäſte herzlich willkommen und wünſchte frohen
Feſtverlauf. Pfarrer Weißgerber, der ſich auch zu den
Geburts=
tagskindern rechnen durfte, erfreute durch das, was er in echt
humor=
voller Art ihnen ſagte, und ſie waren ſehr ſtolz auf die Feſtſtellung,
daß der Jahrgang 1900 ein ganz beſonders „feiner” Jahrgang ſei. Die
Pauſen füllten frohe Lieder, die gemeinſam geſungen wurden, und ein
Original von Vortragskünſtler, Balzer Backes., der angab, aus
Frankfurt a. M. zu kommen. — Kirchgang der
Fünfzigjäh=
rigen. Am Sonntag verſammelten ſich die Fünfzigjährigen unſerer
Gemeinde zu einer ermſten Feierſtunde im Gotteshauſe, der am nächſten
Samstag im Schwanenſaale die gemeinſame Geburtstagsfeier folgen
wird. In ſeiner Predigt gedachte Pfarrer Weißgerber der
Ge=
burtstagskinder, indem er ihren Lebensweg vor die Seele ſtellte und
das Bild ihrer Jugend noch einmal ſo recht lebendig werden ließ. Nach
dem Gottesdienſt ſchloß ſich eine Gedenkfeier auf dem Friedhofe an der
Krieger=Gedächtnisſtätte an. Auch hier ſprach Pfarrer Weißgerber
Worte ernſten Gedenkens und des Friedens. Namens ſeiner Kameraden
und Kameradinnen legte Peter Meerſtädter alsdann einen
präch=
tigen Kranz am Denkmal nieder, der gefallenen Kameraden und aller
ſonſt Verſtorbenen des Jahrgangs 1880 in ſchlichten Worten gedenkend.
Muſik umrahmte die Feier.
Cp. Pfungſtadt 29. Sept. Die Nachkirchweihe erfreute ſich am
Sonntag infolge, des ſchönen Herbſtwetters eines guten Beſuches. In
verſchiedenen Sälen fand wieder Tanz ſtatt. Auch ſonſt war für
Unter=
haltung aller Art in ausgiebigem Maße geſorgt. Nach dem
Gottes=
dienſt am Vormittag wurden die Konfirmandenſcheine des
Nordoſtbe=
zirks ausgeteilt. — Am Sonntag feierte die Witwe Katharina Schneider
in der Eberſtädter Straße ihren 85. Geburtstag. Ferner kann in dieſen
Tagen Frau Margarete Höhl, geb. Böttinger, in der Baumgartenſtraße,
ihren 80. Geburtstag begehen. — Die Invaliden= und Unfallrenten
ge=
langen am 1. Oktober in der üblichen Reihenfolge am Poſtſchalter zur
Auszahlung.
G. Ober=Ramſtadt, 30. Sept. Infolge Ruheſtandsverſetzung des
Rechners der Waſſerwerkskaſſe hat die getrennte Verwaltung letzterer
aufgehört. Sie wird vom 1. Oktober d. J. ab der Gemeindekaſſe
ange=
gliedert, ſo daß jetzt alle Verrechnungen, die das Waſſerwerk betreffen,
von dieſer erledigt werden. Die Kaſſenübergabe durch das Kreisamt hat
dieſer Tage bereits ſtattgefunden.
Ce. Seeheim, 30. Sept. Zur Förderung der
Obſterzeu=
gung, die einen wichtigen Teil des hieſigen Wirtſchaftslebens
aus=
macht, gründeten die Obſterzeuger vor einigen Jahren eine
Obſtverwer=
tungsgenoſſenſchaft und erbauten eine geräumige Markthalle. Durch
be=
lehrende Vorträge, durch Gemarkungsgänge und gemeinſamen Bezug
junger Obſtbäume ſuchen ſie das Verſtändnis ihrer Mitglieder für die
Aufgaben der Obſtbaumzucht zu fördern. Dieſer Tage hatte der
Vor=
ſtand ſeine Mitglieder zu einer Beſprechung über die Bekämpfung der
Obſtbaumſchädlinge eingeladen. Man beſchloß, jeden Obſtzüchter, auch
wenn er nicht zur Genoſſenſchaft gehört, zu veranlaſſen, ſeine Obſtbäume
mit Klebringen zu verſehen. Wo dies bis zum 15. Oktober nicht
ge=
fchieht, werden die Säumigen polizeilich dazu aufgefordert. — Der
hie=
ſige Konſumverein, der ſeither ſeine Verkaufsſtelle in der
ent=
legenen Ludwigſtraße hatte, eröffnete am Montag ſein neues Geſchäft
in der Darmſtädter Straße. — Verbietet den Kindern das
Werfen! Ein Bübchen erfreute ſich damit auf der Straße, den
Unterſatz eines Bierglaſes in die Luft zu werfen. Unglücklicherweiſe flog
er einem jungen Mädchen, das aus ſeiner Wohnung im 1. Stock zum
Fenſter hinausſah, ins Auge, ſo daß ärztliche Hilfe in Anſpruch
genom=
men werden mußte. Die Verletzte ſchwebt in Gefahr, ein Auge zu
verlieren.
4a. Bensheim a. d. B., 30. Sept. Studienrat
Hoffer=
berth geſtorben. Der im 43. Lebensjahr, im beſten Mannesalter,
verſtorbene Studienrat am hieſigen Gymnaſium, Dr. Heinrich
Hoffer=
berth, wurde am Dienstag nachmittag auf dem Waldfriedhof in
Darm=
ſtadt eingeäſchert. Zu der Gedächtnisfeier hatten ſich viele Amtskollegen
aus Stadt und Land uſw. eingefunden. Pfarrer Rückert=Darmſtadt hielt
die Trauerrede. Nach der Anſprache des Geiſtlichen wurden an der
offenen Gruft zahlreiche Kränze niedergelegt, ſo von einem Vertreter
des Lehrerkollegiums des hieſigen Gymnaſiums, von der Aktivitas und
der A.H.ſchaft der V.C. Turnerſchaft Rheno=Palatia, von ſeiner
Unter=
prima, deren Klaſſenlehrer er geweſen war, vom Gau Bergſtraße des
Philologenvereins und vom Kriegerverein Bensheim. Dr. Hofferberth
wirkte längere Jahre an der Realſchule in Schotten und kam 1922 an
das Gymnaſium in Bensheim. Sein beſonderes Intereſſe galt der
Fa=
milien= und Heimatforſchung.
j. Mörlenbach i. O., 30. Sept. In der großen Hofreite des
Ge=
meinderats Peter Jäger brach ein Brand aus, der die Scheuer und
Stallung vernichtete. Der Brandgeſchädigte ich ſchwach verſichert. Der
Schaden iſt erheblich. Das alleinſtehende Wohnhaus Jägers war außer
Gefahr. Dem raſchen Eingreifen der Feuerwehr war die Rettung der
gefährdeten Nachbarſcheunen zu verdanken.
Bn. Hirſchhorn. B. Sept. Vom Neckarkanalbau. Das
Bau=
büro des Neckarkanalbaues iſt nach Eberbach a. N. verlegt worden, um
die Vorbereitungen für die Bauabſchnitte und Stauſtufen Hirſchhorn
und Rockenau zu treffen. Zurzeit werden die erforderlichen
Gelände=
vermeſſungen und Ankäufe getätigt und ſollen demnächſt die
Ausſchrei=
bungen der Bauarbeiten erfolgen, welche im Frühjahr 1931 begonnen
werden ſollen. Als Baubüro wurden die von dem Reichsbahnbauamt
Eberbach, welches nach Heidelberg verlegt wird, ſeither innegehabten
Dienſträume beim Nahmhof Eberbach von der Reichs=Waſſer= und
Straßenbauverwaltung gemietet. Die Dienſtwohnung des ſeitherigen
Vorſtandes des Reichsbahnbauamtes Eberbach, Herrn Baurat Eiſenlohr,
iſt als Dienſtwohnung für Herrn Regierungsbaurat Täuſch, dem
Vor=
ſtand des zukünftigen Neckarbauamtes Eberbach, vorgeſehen. Einige
An=
geſtellte des Neckarbauamts werden ebenfalls in Eberbach Wohnung
nehmen. Die Bildung einer neuen Reichsbehörde iſt ſchon deshalb zu
begrüßen, weil die Stadt Eberbach durch Aufhebung bzw. Wegverlegung
verſchiedener ſtaatlicher Behörden in den letzten Jahren viel verloren
hat. Die Dienſträume der neuen Neckarbauverwaltung ſind ſchon
teil=
weiſe in den letzten Tagen bezogen worden.
40 pf.
Bestehen Sie darauf, die echte
Palm-
olive zu bekommen — nur ia
grü-
nem Papier mit schwarzem Band.
sagt ATfILIO in Rom. Nur mir Seife und Wasser kana de Haut
wirk-
lich gereinigt werden. Aber es mnß eine Seife sein, deren Schanm tief in die Poren
eindringt. Eine solche Seife ist Pakraolive, denn sie eathälr die seit Jahrtansenden
be-
rühmten Schönheitsmittel: Palm- und Oltvenöle. Ueberall in der Welt befolgen schöge,
gepfegte Frauen Artilig’s einfachen Rat: „Massieeen Sie das Gesicht zweimal tiglich mit
dem Schaum der Palmolvve-Seife. Ganz leicht nur — doch itensiv. Und dann mit Wasser
abspülen. Erst warm — dann kälter — und schließlich als letzte
Er-
frischung — eiskalt.” 5o ist die Hant gereinigt, beiebt md gepitege. We Kr4
V
Arrflio Colla, der
Besitzer des
vor-
nehmstenSchön
nehmstenSchön-
heits-Salons in
Rom.
(IV 9564
R
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Nummer 271
Fünſte Dundestagung des 6.99.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten hatte in dieſem Jahre zu
einer Bundestagung nach München gerufen, und der Aufforderung war
ſehr zahlreich Folge geleiſtet worden. Es demonſtrierten in einer
Rieſen=
kundgebung 2500 Angeſtellte für ihren wirtſchaftlichen und kulturellen
Aufſtieg. Im Nahmen der Bundestagung, die den 10. Jahrestag der
G.D.A. feierte, hielten Führer des Bundes Referate, die wegen ihrer
Aktualität auch in außergewerkſchaftlichen Kreiſen Beachtung verdienen.
So ſprach der ſtellvertretende Bundesvorſteher Max Rößiger über
das Thema: „Der deutſche Angeſtelltenſtand der
Ge=
genwart.‟ Er ſtützte ſeine Ausführungen auf die große Erhebung
des G.DA. über die wirtſchaftliche und ſoziale Lage der deutſchen
An=
geſtellten. Der genannten ſozialen Erhebung liegen 150 000 ausgefüllte
Meldebogen zu Grunde. Die ſich daraus ergebenden Folgerungen und
Erkenntniſſe ſind zu einer Broſchüre zuſammengefaßt. Dieſe
umfang=
reiche ſoziologiſche Unterſuchung bringt Ueberſichten und vermittelt
Er=
kenntniſſe, die in ihrem Maße und in ihrer Gliederung, wie anweſende
Wiſſenſchaftler ausdrücklich beſtätigten, an erſter Stelle auf dieſem
Ge=
biete ſtehen. Die angeſtellten Betrachtungen erſtrecken ſich auf
männ=
liche und weibliche Angeſtellte und erfaſſen neben kaufmänniſchen
tech=
niſche Büroangeſtellte ſowie Meiſter. Erfaßt werden Familienſtand,
ſoziale Herkunft. Schulbeſuch Berufsausbildung, Gehälter, die nach
Gebieten, Berufsarten und Tätigkeitsgruppen gegliedert, intereſſante
und Richtung gebende Aufſchlüſſe verſchaffen. Weiter werden unterſucht
die Arbeitszeit und ihre Einteilung, Urlaub uſw. Das
Reichsdurch=
ſchnittsgehalt aller von der Erhebung erfaßten Angeſtellten (123 304)
be=
trägt für die männlichen Angeſtellten 267— RM. und für die weiblichen
Angeſtellten 157— RM. Die Verteilung der an der Erhebung
beteilig=
ten Angeſtellten auf die übrigen fünf Tätigkeitsgruppen ergab: Gruppe!
(einfache Arbeiten) männlich 146.— RM., weiblich 113— RM.
Monats=
einkommen: Gruppe II (qualifiziertere Arbeit) männlich 186.— RM.,
weiblich 138— RM.; Grutpe III (teilweiſe ſelbſtändige Tätigkeit) 996.—
RM. männlich 22.— RM. weiblich; Gruppe IV (ſelbſtändige
Tätig=
keit) 331— RM. männlich, 257—— RM. weiblich; Gruppe V (leitende
Tätigkeit) 416.— RM. männlich und 301.— RM. weiblich.
Aufſchluß=
reich iſt auch das beſondere Kapitel über die über= und untertarifliche
Bezahlung der Angeſtelltenſchaft. Von 123 304 erfaßten Angeſtellten
er=
halten nur 19 000 männliche und 2500 weibliche Angeſtellte eine
über=
tarifliche Bezahlung. Demgegenüber ſtehen 10 000 Angeſtellte, die unter
dem Tarifſätzen bezahlt werden. Wie ſchädlich ſich die Minderbewertung
der Angeſtelltentätigkeit auswirkt, geht aus, der feſtgeſtellten Tatſache
hervor, daß die Angeſtellten erſt relativ ſpät heiraten, daß ein großer
Prozentſatz kinderlos bleibt, und daß das Einkinderſyſtem für dieſen
Teil des Mittelſtandes für die Familiengröße vorherrſchend iſt. Ueber
die ſoziale Herkunft der Angeſtellten beſagt die Erhebung, daß B
Pro=
zent aus der Arbeiterſchaft, je rund 20 Prozent aus der Beamten= und
Angeſtelltenſchaft, nahezu 30 Prozent aus dem Kreiſe der Handel= und
Gewerbetreibenden, rund 4 Prozent aus der Landwirtſchaft und über
3 Prozent aus der Gruppe der Selbſtändigen ſtammen.
Weiter führte der Redner aus, daß man in Anbetracht dieſer
Tat=
ſachen von einer wirtſchaftlichen Proletariſierung des Angeſtelltenſtandes
ſprechen könne. Gegen kulturelle Proletariſierung wehre man ſich mit
aller Kraft. Durch Schaffung eines größeren Lebensraumes für den
Arbeitnehmer müſſe der ſoziale Ausgleich geſchaffen werden. Nicht
So=
zialverſicherung allein genüge, ſondern darüber hinaus müſſe durch
Einbeziehung des Arbeitnehmers in die Wirtſchaftsgeſtaltung eine
Syn=
theſe der Intereſſen des Arbeitnehmers und Arbeitgebers hergeſtellt
werden.
Ein zweites Referat, das Bundesvorſteher Guſtav Schneider
hielt beſchäftigte ſich mit den „aeiſtigen Grundlagen der
G. D. A.=Arbeit”, Beſonderes Intereſſe dürfte hier die Frage der
politiſchen Stellungnahme des G. D. A. beanſpruchen. Als
Grundſatz werde die freiheitlich=nationale Stellung der G.D.A. betont.
„Freiheitlich=national” bedeute Ablehnung eines auf Raſſe= und
Volks=
tumtheorien geſtützten Gewerkſchaftsgedankens. Aber, führte der
Refe=
rent aus, freiheitlich=national bedeutet auch, daß unſere Arbeit im
Mut=
terboden des deutſchen Volktstums verwurzelt iſt. Er zitierte den Satz
des Bundesprogramms: Nur ein ſtarkes deutſches Nationalgefühl, in
Verbindung mit einer tief im Volke verwurzelten freiheitlichen
Geſtal=
tung des Staates kann das Reich im Innern ſtark und nach außen
wieder frei machen‟ Die Angeſtellten wollen im freien Volksſtaat
mit=
ſchaffen, mithandeln, mitbeſtimmen. Sie wollen, wie ſchon einmal früher
ausgeſprochen wurde: Das Alte ehren und das Neue wollen. So ſtehe
der G.D.A. auf dem Boden des heutigen Staates: Wir wollen einen
geſunden, ſtarken und freien Staat; frei im Innern und frei nach außen!
Wir wollen ihn zu einer Kraftquelle machen, deren belebender Strom
alle Glieder und Stände des deutſchen Volkes durchflutet, denn nur,
wenn alle Teile ſtark ſind, wird auch das Ganze ſtark ſein.
Aus dem geniſchen eängerbund.
Unter dem Vorſitz von Miniſterialrat Dr. Siegert, dem Vorſitzenden
des Heſſiſchen Sängerbundes, fand am Samstag im Bahnhofshotel in
Darmſtadt eine Sitzung des geſchäftsführenden Vorſtandes ſtatt. In
erſter Linie wurde die Tagesordnung für den 7. ordentlichen
Bundes=
ſängertag behandelt. Neben der Aufſtellung eines Arbeitsproaram
für das Jahr 1931 fanden Fragen muſikaliſcher Art Erörterung. Es
wurde allgemein mit größter Befriedigung aufgenommen, daß der Bund
im Frühjahr 1931 in Darmſtadt einen großzügigen Dirigentenkurſus
veranſtalten will. Einzelheiten darüber ſollen zu gegebener Zeit durch
die Tagespreſſe bekannt gegeben werden. Von beſonderem Intereſſe liſt
noch die Bildung eines Schiedsgerichtes, das für Fragen der
Umorgani=
ſation in Gauen oder Vereinen zuſammentreten ſoll, wenn derartige
Wünſche an den Bund gelangen ſollen.
Zum Bundesſängertag in Offenbach.
Der 7. ordentliche Bundesſängertag des Heſſiſchen Sängerbundes
findet am 26. Oktober in Offenbach ſtatt und beginnt vormittags 10 Uhr
in der Goetheturnhalle2 Die Geſamtbundesvorſtandsſitzung, an der
neben dem geſchäftsführenden Vorſtand auch die Gauvorſitzenden
teil=
nehmen, iſt für Samstag, den B. Oktober, ebenfalls in der
Goethe=
turnhalle angeſetzt. Dieſe Sitzung beginnt nachmittags 4 Uhr.
Jubiläum des Lahntalſängerbundes.
Am 4. und 5. Oktober kann der Lahntalſängerbund ſein 70jähriges
Bundesbeſtehen feiern. Der Lahntalſängerbund ſteht unter dem Vorſitz
von Berufsſchullehrer Fritz Gengnagel in Grünberg und iſt im
Heſſi=
ſchen Sängerbund unter der Bezeichnung „Lahntal=Gau”
zuſammen=
gefaßt.
j. Von der Bergſtraße, 30. Sept. In Hohenſachſen wurde das
An=
weſen des Landwirts Peter Klohr von einem Schadenfeuer heimgeſucht.
Die Scheune mit zwei Anbauten ſamt der ganzen eingebrachten Ernte
wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden dürfte auf 10—15000
Mark zu ſchätzen ſein. Als Urſache nimmt man Brandſtiftung an.
Unter dem Verdachte der Täterſchaft wurde ein eigener Verwandter der
hrandgeſchädigten Familie durch die Gendarmerie verhaftet und nach
Mannheim in Unterſuchungshaft abgeliefert.
Ca. Lorſch, 30. Sept Tabakverkauf. Die Behandlung des
Tabaks, wenigſtens der Sandblätter, iſt ſoweit vorgeſchritten, daß der
Verkauf in den nächſten Tagen erfolgen kann. Zu dieſem Zweck hielt
der Tabakbauverein am Montag vormittag auf dem Rathauſe eine
Be=
ſprechung ab, in der man hierzu Stellung nahm. Mit Rückſicht auf die
diesjährige gute Qualität der Ernte iſt ein guter Preis zu erwarten. —
Gemeinderatsſitzung. Am Dienstag abend findet auf dem
Rathauſe eine kurze Gemeinderatsſitzung ſtatt, zu der nicht weniger als
vier Konzeſſionsgeſuche auf der Tagesordnung ſtehen.
Au. Groß=Gerau, 29. Sept. Gemeinderatsſitzung.
Sams=
tag abend fand im alten Rathauſe eine öffentliche Sitzung des
Ge=
meinderats ſtatt. Die Herſtellung von einigen Bottichen und
Wand=
verkleidungen für das Städtiſche Krankenhaus in Groß=Gerau wurde
nach dem Vorſchlage der Baukommiſſion, an Georg Auer 2. vergeben.
Die Ausführung der Dampferzeugungsanlage für das Städtiſche
Kran=
kenhaus wird die Fa. Schwarz u. Co., Groß=Gerau übernehmen. Ueber
die Errichtung einer weiteren Tankſtelle in der Mainzer Straße
ent=
ſpann ſich eine rege Debatte, da man für die Verkehrsſicherheit
Befürch=
tungen hegt. Schließlich einigte man ſich diesmal noch einmal auf die
Genehmigung der Tankſtelle. Ein Antrag der Baukommiſſion, bei dem
Geländeverkauf in der Walther=Rathenauſtraße den Preis für den
Quadratmeter mit drei Mark feſtzuſetzen, wurde angenommen. Auch
ein Baugeſuch der Zuckerfabrik Groß=Gerau zur Vergrößerung des
Schnitzellagers fand Genehmigung. Die erſt kürzlich benannte Straße
am Neubau Weide ſoll nun wieder von „Hinter der Kappel” in
Kavel=
lenſtraße umgetauft werden. Insbeſondere hatte ſich der Hiſtoriſche
Verein für die neuerliche Umbenennung der Straße eingeſetzt. Bezüglich
der Aufwertungsſchuld der Gemeinde bei der Bezirksſparkaſſe Groß=
Gerau wurde einem Antrage der Finanzkommiſſion ſtattgegeben, nach
dem die Zinſen ſeit 1926 auf das Kapital zugeſchlagen werden, und
zwar zu fünf Prozent bis zur Tilgung. Die Anſchaffung eines Bullens,
eines Ebers und eines Bockes wurde der landwirtſchaftlichen Kommiſſion
übertragen. Anſchließend fand eine nichtöffentliche Sitzung ſtatt, die
ſich mit verſchiedenen Bürgſchaftsübernahmen zu beſchäftigen hätte.
— Gernsheim, 30. Sept. Wafſerſtand des Rheins am
29. September 0,60 Meter, am 30. September 0,60 Meter.
— Hirſchhorn, 30. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
29. September 0,81 Meter. am 30. September 0.90 Meter.
Er. Dalbrlifen. D. Drme 7t.
Im nächſten Jahre kann der Krieger= und Militärverein
Dudenhofe=
ſein 60jähriges Beſtehen feiern. Das Jubelfeſt ſoll am 11., 12. und
13. Juli nächſten Jahres ſtattfinden. Das Feſt erhält eine ganz be
ſondere Note dadurch, daß damit das Bezirksfeſt des Bezirks Main
Rodgau und das 60jährige Beſtehen der Kriegerkameradſchaft „Haſſia”
damit verbunden wird. In dieſen Tagen kann die Kriegerkameradſchaft
„Haſſia” ebenfalls auf ihr 60jähriges Beſtehen zurückblicken. Zu den
Jubiläum wird ein Feſtbuch erſcheinen, das neben der Vereinschroni
und der Geſchichte der „Haſſia” auch eine Ortsgeſchichte enthalten wird
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 1. Oktober.
7.00: Roxy=Palaſt: Kino=Orgelkonzert.
10.20: Schulfunk: Engliſch.
15.0): Jugendſtunde. Für Frankfurt a. M.: Ferd. Hürten: Die
Burgen im Taunus und ihre Beziehung auf Frankfurt a. M.
— Für Kaſſel: Werner Hansli: Eine Fahrt ins Fuldatal.
15.25: Ein Taunusmärchen von Margarethe Arndt: Der Altkönig
und die Wolke mit dem Silberſaum.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18,05: Dr. Nieſſen: Das Kölner Hänneschen=Theater.
18.35: Stuttgart: Landgerichtsdirektor Leibfried: Die Gefahren des
Wechſels. Was muß man vom Wechſelrecht wiſſen?
19.05: Stuttgart: Dr. Gießler: Katholizismus und moderne Kultur.
19.30: Actualis: Sowjet=Parteikongreß in Moskau.
20.00: Populäres Soliſten=Unterhaltungskonzert. Trompeten,
Po=
ſaunen= Flöten=, Fagott und Xnlophon=Soli.
21.00: Stuttgart: So leben wir! Eine Hörfolge von W. Gebhard.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 1. Oktober.
1035: Mitteilungen des Reichsſtädtehundes.
14.45: Kindertheater: „Der kleine Muck” nach Hauff.
15.43: Grete Michels: Aus dem ABC. der Hausfrau:
Haushalts=
pflege und Heimkultur.
16.00: Hermann Haſenauer: Der Alltag als Lehrmeiſter.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: „Karneval” von Robert Schumann.
18.00: Staatsſekretär a. D. Prof. Dr. Müller: Das neue Saat=
und Pflanzengutgeſetz.
18.40: Prof. Goldſchmidt: Der Stand der Entwicklungslehre.
19.00: Dr. Fritz Künkel: Bericht über die Ergebniſſe des 4.
inter=
nationalen Kongreſſes für Individualpſychologie.
19.30: Dr. Völter: Die wirtſchaftliche Lage der Beamten in
den europäiſchen Ländern.
20.10: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Georges Boulanger.
20.30: Rückblick auf Platten (September).
21.10: Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 Es=dur GRomantiſche
Symphoniel.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Vincent Douglas.
Weſeerſl.
Ueber Mittel= und Norddeutſchland hat der Luftdruckfall eine
Stö=
rung herausgebildet, welche trübes Wetter, mit teilweiſe recht
erheb=
lichen Niederſchlägen gebracht hat. In unſerem Bezirk waren die
Nie=
derſchläge mit am ſtärkſten und erreichten während der verfloſſenen
Nacht ſtellenweiſe bis über 25 Millimeter. Nach dem Vorüberzug der
Störung wird die Wetterlage wieder, von flachem, hohem Druck
be=
herrſcht, in deſſen Bereich die Niederſchläge nachlaſſen, fonſt aber
Be=
wölkung und Dunſtbildung, welche durch Aufheiterung unterbrochen
wird, auftreten.
Ausſichten für Mittwoch, den 1. Oktober: Neblig=wolkig, dabei
aufbei=
ternd, keinen odeir nur ſtrichweiſe etwas Niederſchlag. Temperaturen
wenig verändert.
Ausſichten für Donnerstag, den 2. Oktober: Meiſt trockenes Wetter mit
ſtellenweiſem Frühnebel, tagsüher wolkig und aufheiternd, kühl.
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Verantwortlich für polik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für. Feutlleion Reich und
Aueland und Heſſche Nachrſchten: Mar Streeſe: für Spori” Karl Bähmann; für
den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdlenſt: J. V. Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”„Tagesſpſegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
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(ms)
(IT 14085
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Nummer 271
HHHII
Statt Karten.
Ria Wenzens
Richard Gänzle
Verlobte
1. Oktober 1930
Darmstadt
Söppingen
Darmstadt
Für die uns anläßlich unserer Ver-
(nählung erwiesenen
Aufmerksam-
keiten danken herzlichst
Hans Vetter u. Frau.
(14445)
Das Feſi der
Silbernen Hochzeit
begehen am 5. Oktober 1930 die Eheleute
Hausmeiſter Peter Wald und
Frau Marie, geb. Ewald
Glückauf zur Goldenen!
Darmſtadt, Friedrichſtraße 1 (Ohlgſchule).
Statt Karten.
Uhre Verlobung geben bekannt
Stud.-Refr. Toni Schmidt
Dr. phil. nat. Eduard Mau
Darmstadt
Wilhelminenplatz 10
1. Oktober 1930
Frankfurt a. M.
Böttgerstraße 15
Für alle die uns zugekommenen Gratu=
lationen und Geſchenke bei unſerer
Ver=
mählung ſprechen wir auf dieſem Wege
unſeren herzl. Dank aus, ſowie meinen
Kollegen, die mit Geſang, Blumen und
Geſchenk uns freuend überraſchten.
Hermann Eiſenmann u. Frau
Hochſtr 4.
Hermann Müller und Frau
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige Pficht,
von dem am 25. September 1930 in
Char=
lottenburg erfolgten Ableben ihres lieben
Alten Herrn
Dipl.=Ing.
Friedrich Hein
aktiv 1899—1904
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Die A. T. V. Skizze
im A. J. V.
Der Altherrnbund Die Aktiviias
Ing. H. Braun. H. Baumann, F.V.
Luise, geb. Volz
danken herzlichst für die ihnen
anläßlich ihrer Vermählung
er-
wiesenen Aufmerksamkeiten.
Darmstadt, September 1930.
Lulsenplatz 1.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme bei dem
Heimgaug unſerer geliebten
Ent=
ſchlafenen ſagen wir auf dieſem
Wege Allen herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Johannes Schuchmann
Elſe und Hans Teege
Familie Schlereth.
Föflichst zeige ich an, daß ich mit dem Heutigen
nach langjähriger Tätigkeit im Ausland und Assistent
bei meinem Vater Hofrat Walb (früher Rledeselstr. 18)
im Hause
Kirchstraße 10
(Einhorn-Apotheke) eine Praxis erötfnet habe.
lch möchte mich deshalb hiermit bestens empfehlen
und bitte um geneigte Berücksichtigung.
Hochachtungsvoll
A. Walb D. D.S.
Telephon 4871
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Am 29. September ds. Js. entſchlief ſanft nach
kurzer, ſchwerer Krankheit mein lieber,
herzens=
guter Mann, unſer lieber Vater, Bruder, Schwager,
Onkel, Schwiegerſohn und Neffe
Peter Foßhag
Reſervelokomotivführer
im blühenden Alter von 33 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Foßhag, geb. Heeger
und Kinder.
Darmſtadt, den 30. September 1930.
Bleichſtr. 38.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 2. Oktober,
nachmitlags um 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreiche Anteilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen
Frau Eva Eichel
geb. Schäfer
ſprechen wir unſeren tiefempfundenen Dank
aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Eichel.
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Nummer 271
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Seite 11
Sroln Spiet und Thr nen.
Dr. Peltzer ſiegt in 2,35 Minuten vor Schilgen. — Wickersdorf gewinnt
den Klubkampf mit 77: 63 Punkten.
Dr. Peltzer und ſeine Wickersdorfer Schüler in Darmſtadt, eine
Barole, die bei zwar kühlem, aber wenigſtens trockenem Wetter
immer=
län etwa 300 Zuſchauer auf das Stadion des Sportvereins 1898 am
teſtrigen Nachmittag geführt hat. Dieſe Zuſchauer haben wohl ihr
Bommen nicht bereut, denn zunächſt zeigten die Wickersdorfer Schüler,
daaß ſie bei „ihrem Doktor” in eine gute Schule gehen. — Nach den drei
Sinzelläufen führt im Klubkampf zu Anfang der Sportver in 1898 mit
12 Punkten vor Wickersdorf mit 20 Punkten, aber nach den beiden
Sprungwettbewerben liegen die Gäſte mit 37:33 Punkten bereits knapp
ir Führung. Die Leiſtungen, die dabei in dieſen Kämpfen gezeigt
wer=
ten, ſind teilweiſe beachtlich gut, denn Jugendliche, die 200 Meter in
4* Sekunden, und Vierzehnjährige, die 100 Meter in 13 Sekunden
lau=
ſen und 5.10 Meter weit ſpringen, findet man nicht überall. Ganz
erſt=
aſſige Leiſtungen zeigen auch die jugendlichen Kugelſtoßer, von denen
der Wickersdorfer Roland mit 14,59 Meter vor Marquardt (Sportverein
1398) mit 13.40 Meter ſchließlich ſiegt.
Durch den überlegenen Sieg in der Sprintſtaffel hat die
Wickers=
dorfer Schulgemeinde, deren Vertreter mit 46,2 Sekunden eine ſehr
grite Zeit herauslaufen, nun mit 56:42 Punkten den Stand des
Klub=
kampfes bedeutend günſtiger geſtellt. Das Speerwerfen bleibt dann
fir die Wertung neutral, da in den Einzelkämpfen der Erſte 6, der
Rweite 4, der Dritte 3 Punkte und der Vierte 1 Punkt erringt und
leide Gegner nach dem Ergebnis je 7 Punkte erhalten. Dafür leben die
Kuſchauer erſtmalig beim Speerwerfen etwas auf, denn der bekannte
deutſche Zehnkämpfer Eberle (D.S.C. Berlin) zeigt hier als Gaſt außer
Konkurrenz gleichmäßig gute, kraftvolle Würfe über 56 Meter, die ſehr
beifällig aufgenommen werden. Aber dann erringen die Schüler Dr.
Peltzers nach wunderſchönem Kampf gegen die Lilienträger in der
Olympiſchen Staffel einen knappen, begeiſtert aufgenommenen Sieg,
der ihnen mit 73:53 Punkten einen größeren Vorſprung und damit
zu=
gkeich den Endſieg bringt, denn das ebenfalls gewertete Handballſpiel
hringt den Sportvereinlern mit dem 3:0=Sieg nur 10 Punkte. Der
Klub=
kumpf endet alſo mit 77:63 Punkten zugunſten der Gäſte. Dadurch,
daß Dr. Peltzer ſelbſt als Rechtsaußen in dieſem Handballſpiel
mit=
wirkt, und ein zweimaliges Umkleiden vermeiden will, muß ſehr zum
Teidweſen vieler Zuſchauer der 1000=Meter=Einladungslauf nach dem
zitlich ſtark gekürzten Spiel geſtartet werden. Leider iſt dadurch
mitt=
rweile der ſo vervönte Konflikt mit der einbrechenden Dunkelheit
loch eingetreten, aber der Verlauf dieſes ebenfalls ſehr intereſſanten
Haufes iſt doch noch zu verfolgen. Vom Start an führt ganz kurz erſt
der lange Doktor, aber ſchon vor der erſten Kurve geht der Schilgen vor.
Schilling (Mainz 05) folgt ihm auf den Ferſen, während Peltzer ſich
wehr im Hintergrund hält. Krauth (Sportverein) und Luley hängen
ſch an ihn, und ſo bleibt denn die Reihenfolge bis in die letzte Runde.
Da wächſt plötzlich auf der Gegengerade der Schritt Peltzers, die
Zu=
ihauer erfaſſen ſofort die Lage und feuern den Meiſterläufer an, der
ſt Schilling, dann auch Schilgen paſſiert, um mit großen, elaſtiſchen
Schritten unter toſendem Beifall in 2.35 Minuten als Sieger ſicher vor
Schilgen. Schilling, Krauth und Luley durch das Ziel zu laufen. Die
tzte und für die Hunderte wichtigſte Konkurrenz iſt beendet. Man ſah.
daß Dr. Otto Peltzer immer noch in prachtvollem Stil und
ungebroche=
ner Kampfkraft ſein Rennen gewinnen kann.
L. Zugendſchwimmen des Kreiſes Mittelrhein der 9.2.
am 5. Oktober d. J. im Hallenbad Darmſtadt.
Eine vorläufige Mitteilung beſagte ſchon, daß am kommenden
Sonntag, dem 5. Oktober, im Städtiſchen Hallenbad Darmſtadt
das 4. Kreis=Jugendſchwimmen des IX. Kreiſes (Mittelrhein)
ſtattfindet. Veranſtalter iſt, wie bisher, die Turngemeinde 1846,
Schwimmabteilung. Es iſt die erſte größere Veranſtaltung, die
zur Eröffnung des Winterſchwimmbetriebes in der Halle
durchge=
führt wird. Ueberall macht ſich die wirtſchäftliche Kriſe
bemerk=
har, die es den meiſten Vereinen kaum noch ermöglicht,
Veranſtal=
tungen von Bedeutung zur Durchführung zu bringen. Erfreu=
Icherweiſe hat aber auch diesmal der Aufruf zur Beſchickung
die=
ſes Kreisjugendtreffens im Schwimmen ſeine Anziehungskraft
nicht verfehlt. Immer wieder zeigt es ſich, daß die Jugend nach
Wettkampfbetätigung drängt und daß derartige
Jugendwett=
kämpfe dazu angetan ſind, die Begeiſterung für das Schwimmen
und die Steigerung der verſchiedenartigen Leiſtungen zu heben.
Das nun vorliegende Meldeergebnis für das 4. Kreis=
Tugendſchwimmen des Mittelrheinkreiſes hat eine Beteiligung
von 22 Vereinen aufzuweiſen, die insgeſamt 152
Einzelmel=
duungen mit rund 220 Teilnehmern abgegeben haben. Und dabei
fehlen diesmal eine Reihe Vereine, die ſonſt immer mit von der
Partie ſind. Aber auch ſo dürfte die Veranſtaltung eine Reihe
hart umſtrittener Kämpfe begeiſterter Jugendlicher bringen, die
dem Zuſchauer eine helle Freude ſein werden.
Schon im vorigen Jahre warteten eine Anzahl jugendlicher
Echwimmer und Schwimmerinnen mit anſehnlichen Leiſtungen auf.
dre in dieſem Jahre eine weitere Ueberbietung erfahren dürften.
Imsbeſondere werden es Offenbach und Darmſtadt ſein, die ſich den
Cieg ſtreitig machen werden. Daneben ſind es noch Teilnehmer
aus Kirn an der Nahe, Wetzlar, Aſchaffenburg. Frankfurt uſw.
Die Wettkampffolge umfaßt Mehrkampf, Springen, Tauchen,
Schwimmen in den einzelnen Lagen und Staffeln, ſowie einige
Sonderkämpfe für Turnerinnen und Turner.
Schwimmabteilung der Turngemeinde 1846 Darmſtadt.
Der Winterſchwimmbetrieb der Turngemeinde 1846 beginnt
nicht in dieſer Woche am 1. Oktober, ſondern erſt am Montag, dem
6 Oktober. Schwimmſtunden ſind Montags, Mittwochs und
Donnerstags.
Zöge=Poſeidon Leipzig iſt jetzt nach Göppingen
und dem SV. Göppingen 04 beigetreten.
übergeſiedelt
* Fußball im Kreis Skarkenburg.
Ueberraſchend hohe Ergebniſſe. — Viktoria Walldorf in Führung.
Sportverein Münſter — Viktoria Walldorf 0:4 (0:1).
Germania Pfungſtadt — Sportverein Mörfelden 4:0 (0:0).
Viktoria Griesheim — FC. 03 Egelsbach 7:0 (3:0).
Polizei Darmſtadt — Sportvgg. 04 Arheilgen 3:1 (1:1).
SV. 1911 Neu=Iſenburg — Union Darmſtadt 3:1 (0:1).
Fußballverein Sprendlingen — Haſſia Dieburg 1:1 (0:1).
Der 28. September hat in der Starkenburger Kreisliga die erſte
rößere Umſchichtung in der Tabelle gebracht. In der Spitzengruppe
wirkte ſich das weniger aus, nur Viktoria Walldorf konnte ſich wieder
an die Spitze ſetzen, doch ſteht der Neuling Haſſia Dieburg relativ
punkt=
gleich mit den Walldörfern. Nach dem vorgeſtrigen Sonntag iſt übrigens
Dieburg die einzige noch ungeſchlagene Mannſchaft im Kreis. Weit
mehr wirkten ſich die Ergebniſſe am Tabellenende aus, wo bisher am
Schluß liegende Mannſchaften (zu nennen ſind Griesheim. Pfungſtadt
und die Polizei) ſich ſtark nach vorn ſchafften. Die Situation in der
Tabelle wird übrigens weit verſtändlicher, wenn man die Vereine nach
Verluſtpunkten wertet. Wir ſehen da plötzlich Arheilgen und Mörfelden
mit bereits 8 Verluſtpunkten, Sprendlingen mit 7 und Münſter mit 6,
während die an vierter Stelle liegenden Iſenburger aber auch ſchon
ſoviel Punkte wie die Darmſtädter Union oder Pfungſtadt verloren
haben. Dieſe Rechnung zeigt klar, daß ſich doch noch allerhand
Verſchie=
bungen in der Tabelle ergeben werden.
Von den Ereigniſſen des Sonntags überraſcht vor allem der klare
4:0=Sieg Walldorfs in Münſter. Walldorf muß doch wieder auf der
alten Höhe früherer Jahre ſein, denn in Münſter ſo klar zu gewinnen,
iſt eine Leiſtung, die ſehr viel wiegt. Auch der Pfungſtädter Sieg
über=
raſcht in ſeiner Höhe. Aber Pfungſtadt iſt eine Mannſchaft, die
tech=
niſch abſolut auf der Höhe iſt, nur im Angriff zu zaghaft ſpielt. Gegen
Mörfelden ſchien es bei faſt 70prozentiger Ueberlegenheit der
Einheimi=
ſchen vor der Pauſe, als ob doch die Gäſte den Sieg an ſich reißen
wür=
den. Als nach der Pauſe die Einheimiſchen ſich ebenfalls mit ihrem
Körper einſetzten, fielen auch Tore. Es ſcheint, daß die Pfungſtädter
aus dieſem Spiel gelernt haben. Etwas ſaftig iſt auch der 7:0=Sieg
Griesheim über Egelsbach ausgefallen. Bisheriger Tabellenführer
gegen Vorletzten 0:7 iſt doch allerhand, als daß man das als „normal”,
werten könnte. Der Sieg der Darmſtädter Polizei, die u. E. noch ein
ernſtes Wort bei der Vergebung der Meiſterſchaft mitreden wird, geht
in Ordnung. Dagegen hätte man den Beſſungern in Iſenburg doch ein
Unentſchieden zugetraut. In Iſenburg ſcheinen aber die meiſten
Gaſt=
mannſchaften vergebens zu kämpfen. Sehr zu beachten iſt das 1:1, das
die Dieburger in Sprendlingen herausholten. Es iſt nur Beweis für
die gute Leiſtung der Dieburger Elf, deren Zutritt zur Kreisliga für
dieſe beſtimmt einen Gewinn bedeutet.
Der neue Tabellenſtand:
Kreisliga Südheſſen.
Olympia Lorſch iſt durch die hohe Niederlage ihres Konkurrenten
Biblis einen großen Schritt weitergekommen und führt nun mit
glat=
tem Vorſprung die Tabelle an. Was man ahnte, iſt eingetroffen. Dieſer
letzte Spielſonntag brachte nämlich wieder die unmöglichſten Reſultate!
So unter anderem die überaus hohe Niederlage der Bergſträßer, die
ſaftige „Packung” der Bibliſer, die peinliche Abfuhr Hochheims und
außerdem den Punktverluſt von Olympia Lampertheim auf eigenem
Platze an den „Neuling” Neuhauſen. Die Reſultate lauten: Normannia
Pfiffligheim — FV. Biblis 7:3; Olympia Lorſch — Starkenburgia
Hep=
penheim 6:0; V. f. R. Bürſtadt — Spv. Hochheim 5:1; Olympia Worms
— Spv. Horchheim 4:1 Konkordia Gernsheim — V. f. L. Lampertheim
3:1; Olympia Lampertheim — Viktoria Neuhauſen 3:3.
Mit Ausnahme von Lorſch haben nun alle Teilnehmer mehr oder
weniger ſchlechte Partien geliefert und nehmen ſich gegenſeitig die
Punkte ab. Dadurch wird natürlich dem Tabellenführer der Weg
ge=
ebnet. Die Bibliſer konnten wieder einmal keine einheitliche, und was
noch weit ſchlimmer iſt, keine einige Elf zuſammenbringen. Darum
ging das Spiel ſo hoch verloren. Pfiffligheim wartete im übrigen mit
einer ſehr guten Leiſtung auf; der Sieg in dieſer Höhe iſt vollauf
ver=
dient. Ueberraſchend hoch iſt die Niederlage der Heppenheimer in Lorſch.
Die Einheimiſchen zeigten ſich diesmal von der allerbeſten Seite, vor
allem der Sturm war ſchußfreudiger als jemals. Lorſch wird ſich nicht
leicht die Führung nehmen laſſen — das iſt gewiß! Die Bürſtädter
Ra=
ſenſpieler ſcheinen ſich endlich gefunden zu haben. Hochheim iſt weiterhin
vom Pech verfolgt; ſo hoch hätte die Niederlage nicht auszufallen
brau=
chen. Die Wormſer „Kleeblätter” lieferten erneut ein ſchönes Spiel.
Das Reſultat entſpricht ungefähr dem Spielverlauf. Man wird Olympia
Worms bei weiterer gleichmäßiger Leiſtung bald in der Spitzengruppe
finden. Konkordia Gernsheim errang den von uns vorhergeſagten Sieg.
der auf Grund annehmbarer Leiſtung gerechtfertigt iſt. Olympia
Lam=
vertheim kommt dieſes Jahr einfach nicht auf die Beine; alle
Umſtel=
lungen uſw. ſind bis jetzt nicht befriedigend verlaufen. Neuhauſen kann
dieſen Punkt naturgemäß ſehr notwendig gebrauchen, und hat ihn auch
redlich verdient. Die Tabelle zeigt nun Olympia Lorſch mit 11
Punkten, FV. Biblis mit 7. Normannia Pfiffligheim mit 7. V. f. N.
Bürſtadt mit 6, Olympia Worms mit 6, Spv. Horchheim mit 6. V. f. L.
Lampertheim mit 6, Starkenburgia Heppenheim mit 5, Konkordia
Gerns=
heim mit 5, Olympia Lampertheim mit 3. Spv. Hochheim mit 3 P. und
Viktoria Neuhauſen mit 3.
Handball im Odenwaldgan der 9.T.
Meiſterklaſſe: König 1. — Groß=Umſtadt 2. 8:1: Micheſſtadt —
Groß=Zimmern 1. 3:8. — A=Klaſſe=Nord: Lengfeld 1. —
Gundernhau=
ſen 1. 7:3: Sickenhofen 1. — Hergershauſen 1. 7:3: Richen 1. — Groß=
Bieberau 1. 4:3. — A=Klaffe=Süd: Kirch=Brombach 1. — Höchſt 1. 9:2:
Zell 1. — Momart 1. 0:1. — B=Klaſſe Gr. 1: Michelſtadt 2. —
Stein=
bach 1. 3:5: Gr. 2: Schaafheim 1. — Langſtadt 1. 0:1; Gr. 3:
Rein=
heim 1. — Groß=Bieberau 2. 6:1; Altheim 1. — Habitzheim 1. (H. nicht
angetreten). — C=Klaſſe: Kirch=Brombach 2. — Erbach 3. 0:3:; Groß=
Umſtadt 3. — Reinheim 2. 5:1: Rimhorn 1. — Richen 2. 3:9:
Lang=
ſtadt 2. — Gundernhauſen 2. 3:5: Schlierbach 1. — Hergershauſen 2.
2:6; Altheim 2. — Schaafheim 2. 3:0.
Schon bei Halbzeit hat König mit 5:0 ſeinen Sieg ſichergeſtellt. Die
lauten gegenſeitigen Zurufe ſollten Meiſterklaſſenſpieler unterlaſſen.
Groß=Zimmern entſchied das harte Treffen in Michelſtadt für ſich und
zeigte in der 2. Halbzeit ſein Können. Es hat nun die Vorrunde
un=
geſchlagen beendet und auch ein ſehr günſtiges Torverhältnis erzielt.
In Richen und Lengfeld wurden zwei Pflichtſpiele in feiner, ſportlicher
Art ausgetragen; ebenſo zeigte Höchſt, daß es eine Niederlage mit gutem
Anſtand zu ertragen weiß. Hoffentlich greift dieſer Geiſt immer mehr
um ſich, der Sport hätte dann neben der körperlichen Ertüchtigung auch
ſeine erziehende Aufgabe erfüllt. Hergershauſen brachte nur 9 Mann
mit, die bei Halbzeit auf 10 ergänzt wurden. Seine Niederlage hat es
ſomit in erſter Linin ſich ſelbſt zuzuſchreiben. Viel Glück hatte Momart
in Zell. Tormann und Schußpech des Gegners, der leicht überlegen
ſpielte, verhalfen ihm zum Sieg. Als richtiger Lokalkampf wurde das
Treffen Michelſtadt 2. — Steinbach geführt und von den körperlich
kräf=
tigeren Steinbachern gewonnen. Den beſſeren Sturm ſtellte Langſtadt,
die tüchtigere Hintermannſchaft dagegen Schaafheim. Der Siegestreffer
fiel in der 2. Halbzeit. Groß=Bieberaus Tormann ſchützte ſeine Elf
vor einer höheren Niederlage. Kirch=Brombachs 2. hätte Ehrentor
ver=
dient gehabt. Das beſſere Zuſammenſpiel bringt Groß=Umſtadt die
Punkte. Rimhorn muß im Fangen und Aufbau noch viel lernen. In
der 2. Halbzeit findet ſich Gundernhauſen, holt auf und bringt es zum
Sieg. Altheim ſiegt ohne Schwierigkeit. Der unſichere Schuß bringt
Schlierbach, trotz gleichwertigem Feldſpiel, die Niederlage.
Am 5. Oktober ſpielen: Meiſterklaſſe: Michelſtadt 1. — Erbach 2.,
3 Uhr: Nieder=Klingen 1. — Groß=Umſtadt 2., 3 Uhr. — A=Klaſſe=Nord:
Klein=Umſtadt 1. — Richen 1., 3 Uhr; Hergershauſen 1. —
Gundern=
hauſen 1., 3.30 Uhr; Groß=Bieberau 1. — Sickenhofen 1., 3 Uhr. —
A=Klafſe=Süd: Momart 1. — Höchſt 1., 3 Uhr. — B=Klaſſe: Mümling=
Grumbach 1. — Michelſtadt 2., 3 Uhr; Langſtadt 1. — Klein=Zimmern 1.,
3 Uhr; Heubach 1. — Klein=Umſtadt 2., 3 Uhr; Habitzheim 1. —
Rein=
heim 1., 3 Uhr. — C=Klaſſe: Steinbuch 2. — König 3., 3 Uhr; Zell 2.—
Kirch=Brombach 2., 2 Uhr; Spachbrücken 1. — Rimhorn 1., 3 Uhr; Groß=
Umſtadt 3. — Lengfeld 2., 2 Uhr; Gundernhauſen 2. — Altheim 2.,
3 Uhr; Hergershauſen 2. — Langſtadt 2., 2 Uhr.
In der Meiſterklaſſe dürfte das Treffen Michelſtadt — Erbach 2.
das ſtärkſte Intereſſe beanſpruchen. Erbach 2. hat bisher eine
Spiel=
ſtärke bewieſen, die es begründet, wenn man auf einen Sieg Erbachs
tippt. Nieder=Klingen wird ſich auf ſeinem eigenen Platz die Punkte
nicht nehmen laſſen. Hart wird m Klein=Umſtadt gekämpft werden;
beide Gegner ſtehen punktgleich. Gundernhauſen und Groß=Bieberau
werden als Sieger zu erwarten ſein. Immerhin ſcheint Groß=Bieberau
nicht mehr der ſtarek Gegner von 1929 zu ſein. Höchſt hat in Momart
einen ſehr ſchweren Stand, und wir glauben nicht, daß es ſich dort
durchſetzt.
Rot Weiß=Boxabend
am Samstag, den 4. Oktober, im Mathildenhöhſaal.
Wie bereits mitgeteilt, hat ſich Rot=Weiß für ſeinen erſten
Kampf=
abend die vollſtändige Kampfſtaffel des Fauſtkämpfervereins
Rüſſels=
heim a. Main, Kreis=Mannſchaftsmeiſter 1929 im D.A. S.V., verpflichtet.
Der gute Ruf, der den Gäſten vorausgeht, bürgt für hervorragenden
Sport. Von der Mannſchaft beſonders hervorzuheben ſind Horſt,
Kreismeiſter im Fliegengewicht, der im Papiergewicht ſtartet; Hund,
3. in der Bantam=Meiſterſchaft 1929 des D.A. S.V.; im Federgewicht
O. Sprengard, Kreismeiſter und 3. in der Meiſterſchaft 1930 des
D.A. S.V., ſowie im Weltergewicht Erich Brepobl, der
mehrjäh=
rige Zweite in der Meiſterſchaft des D.A. S.V. Neben dieſen Leuten
ſtehen in der Mannſchaft noch drei Gaumeiſter, darunter der beſtens
bekannte Luch im Halbſchwergewicht. Leider hat der Sportwart des
Südweſtdeutſchen Amateur=Boxverbandes Trumpfheller und Zickler vom
Sportverein 98 für den Rot=Weiß=Kampfabend nicht freigegeben, da der
abgelaufene Kartellvertrag zwiſchen D.A. S.V. und Reichsverband für
Amateur=Boxen, deſſen Erneuerung beiderſeits zu Oſtern beſchloſſen
wurde, noch nicht unterzeichnet ſei. So geſchehen im Jahre 1930 unter
dem Zeichen der Einigung der deutſchen Sportverbände! Der Start
des guten Weltergewichtlers Geiſt vom hieſigen Polizei=Sportverein,
der den Hauptkampf des Abends gegen Brepohl beſtreitet und nach
ſeinen Trainingsleiſtungen beſtimmt nicht ſchlecht abſchneidet, iſt
ge=
ſichert. Die übrigen Paarungen ſtehen noch nicht endgültig feſt; ſie
wer=
den nach dem Trainingsleiſtungen beſtimmt und am Freitag noch
be=
kanntgegeben.
Radſpork.
Am Sonntag, den 28. September d. J., veranſtaltete der Velociped=
Club Darmſtadt von 1899 E.V. auf der Strecke: Henkels Gärtnerei—
Roßdorf—Gundernhauſen—Dieburg — Mainzer Buckel — Oberwaldhaus
ſein Trainings=Herbſt=Straßenrennen. Der Rennfahrwart, Herr Ernſt
Damus, entließ um 7.35 Uhr vormittags fünf junge Rennfahrer auf die
ſehr neblige, doch beſonders gute Nennſtrecke. Nachſtehende Zeiten
wur=
den erzielt: 1. B. Hoffmann 48.30 Min., 2. K. Trietſch 48,31 Min.,
3. K. Pfirſching 48,34 Min., 4. H. Zink 50 Min. L. Hoffmann war
ge=
zwungen, infolge Schlauchdefekte das Rennen aufzugeben. Junge
Renn=
fahrer, welche Intereſſe für Straßenrennen haben, ſind jederzeit dem
Velociped=Club herzlich willkommen.
Nach einem Beſchluß der Deutſchen Boxſportbehörde werden
zu=
künftig Titelkämpfe anſtatt über 15 nur noch über 12 Runden
aus=
getragen.
In der Vorſchlußrunde um den Mitropa=Cup ſpielten in
Mai=
land Sparta Prag und Ambroſiana Mailand 2:2.
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Mittwoch, den 1. Oktober
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten
im September.
Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „ſonſtiger Bedarf”)
beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den
Durchſchnitt des Monats September auf 144,9 gegenüber 146,8 im
Vor=
monat. Sie iſt ſomit um 13 v. H. zurückgegangen.
Ausſchlaggebend für dieſen Rückgang war die Senkung der
Ernäh=
rungsausgaben. Hier haben vor allem die Preiſe für Kartoffeln und
Gemüſe erheblich nachgegeben. Die Preiſe für Bekleidungsgegenſtände
haben ihren Rückgang verſtärkt fortgeſetzt. Die Koſten der Heizung
haben ſich infolge Abbaus der Sommerrabatte, die Ausgaben für den
„ſonſtigen Bedarf” beſonders durch Heraufſetzung der Perſonentarife der
Reichsbahn erhöht.
Die Inderziffern für die einzelnen Gruppen betragen (1913/14 —
100): für Ernährung 141,7, für Wohnung 130,5, für Heizung und
Be=
leuchtung 152,4, für Bekleidung 160,8, für den „ſonſtigen Bedarf”
ein=
ſchließlich Verkehr 195,5.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Frankfurter Börſe. Der Börſenvorſtand macht bekannt: § 19a der
Bedingungen für die Geſchäfte an der Frankfurter Wertpapierbörſe iſt
wie folgt zu ergänzen: „Bei Prämiengeſchäften kann der Kommiſſionär
abweichend von § 17 I zu 2 die Zahlung der Prämien bereits bei
Ab=
ſchluß des Vertrages verlangen.”
Vor der Reifenpreisermäßigung. Wie wir erfahren, fanden geſtern
morgen zwiſchen der Reifeninduſtrie und dem Reichswirtſchaftsrate
noch=
mals Verhandlungen ſtatt zu der angekündigten Reifenpreisermäßigung
zum 1. Oktober. Die Induſtrie iſt grundſätzlich damit einverſtanden,
daß die Preiſe für Automobilreifen geſtaffelt bis zu 10 Prozent zunächſt
herabgeſetzt werden. Eine weitere Senkung wird nach Neufeſtſetzung
des bis Ende 1930 laufenden Händlerabkommens erwartet. Endgültige
Beſchlüfſe aus den Montagsverhandlungen ſind bis zum Angenblick noch
nicht bekannt geworden.
Gebrüder Stollwerk A.=G. in Köln. Die Dividende für 1929/30
darf, obgleich die verſchlechterte wirtſchaftliche Lage in Deutſchland auch
die Schokoladen= und die ihr verwandte Induſtrie betroffen hat, auf
wieder 9 Prozent auf die Stammaktien in Ausſicht genommen werden.
Auch im neuen Geſchäftsjahr machte ſich laut B.B.3. im Umſatz die
immer ungünſtiger ſich geſtaltende Geſamtlage in Deutſchland
bemerk=
bar. Dieſen Erſcheinungen wird aber durch Verminderung der
Kon=
kurrenz infolge des bekannten Abkommens mit der Schicht=Gruppe in
Auſſig (Uebernahme verſchiedener Schokoladenfabriken des Konzerns durch
Stollwerk) entgegengearbeitet werden können.
Großkraftwerk Mannheim. In der Generalverſammlung, in der
6 Millionen RM. Stammaktien, 115 820 RM. Vorzugsaktien A und
19 720 RM. Vorzugsaktien B vertreten waren, wurden die Regularien
einſtimmig genehmigt und beſchloſſen, aus dem Reingewinn von 350 315
RM. wieder eine Dividende von 10 Prozent auf die Vorzugsaktien A,
eine ſolche von 15 Prozent auf die Vorzugsaktien B und eine ſolche von
7 Prozent auf die Stammaktien zu verteilen, 17 805 RM. der Reſerve
und 40000 RM. dem Wohlfahrtsfonds zuzuweiſen, nachdem vorher
ſchon 780 202 RM. dem Erneuerungsfonds zugeſchrieben wurden. Neu
in den Aufſichtsrat gewählt wurden für die Stadt Mannheim die
Stadt=
räte Haas und Trumpfheller. Von den vier Sitzen, die von den
Pfalz=
werken zu beſetzen ſind, wurden drei beſetzt mit Kommunalrat Dr.
Alfred Bayer, Oberingenieur Otto Hoberg und Emil Schmaller, M. d.
R. Der vierte Sitz wird ſpäter erſt beſetzt.
Ein franzöſiſches Tochterunternehmen der Metallgeſellſchaft A.=G.,
Frankfurt a. M. Mit dem Sitz in Paris iſt, wie aus Paris gedrahtet
wird, die „Societé d’Exploitation des Procédés Lurgiv”, gegründet
worden, deren Zweck die Verwertung aller metallurgiſchen, chemiſchen,
elektriſchen und wärmetechniſchen Verfahren iſt, insbeſondere der unter
dem Namen „Lurgiv” bekannten. Das Kapital der neuen Geſellſchaft
iſt auf 2 Mill. Fr. in Aktien zu je 1000 Fr. feſtgeſetzt worden und kann
ſpäter auf 10 Mill. Fr. erhöht werden. Den erſten Verwaltungsrat
bilden die Herren Baron Jacques de Neuflize, Julis Albert Defrance,
René Aumas ſowie Dr. Richard Merton und Dr. Gotthold Könne
(beide Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M.).
Brodukkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 30. September. Wenn auch die
nied=
rigſten Notierungen des Vormittagsverkehrs ſich nicht erhielten, ſo zeigte
die Produktenbörſe nach der geſtrigen kräftigen Erholung heute ein
weſentlich ruhigeres Ausſehen. Das Inlandsangebot zur prompten
Waggonverladung iſt zwar keineswegs reichlich zu nennen, die
aufeinan=
derfolgenden Regierungsmaßnahmen veranlaſſen die Käufer jedoch zur
Zurückhaltung, da man die weitere Entwicklung abwarten will. Im
Promptgeſchäft war Weizen gut behauptet, dahingegen macht ſich heute
wieder ſtärkerer Druck durch das Angebot von Kahnware fühlbar, dies
um ſo mehr, als die Mühlen nach der geſtrigen vorübergehenden
Be=
lebung des Mehlgeſchäftes erneut über ſchlechten Abſatz klagen. Ein
wei=
teres verſtimmendes Moment bilden die Lagerſchwierigkeiten am
hie=
ſigen Platze. Am Lieferungsmarkt gaben die Weizenpreiſe bei ruhigem
Geſchäft um 1½—2½ Mark, die Roggenpreiſe um 1—3½ Mark nach.
Weizenmehl iſt heute wieder etwas billiger angeboten, Roggenmehl in
den Preiſen gehalten, das Geſchäft beſchränkt ſich allgemein auf kleine
Bedarfskäufe. Hafer am Lieferungsmarkt wieder ſchwächer, ſonſt etwa
gehalten. Gerſte ruhig.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 30. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 75. Dez. 78.25, März 81½, Mai
848; Mais: Sept. 85.75. Dez. 79.75, März 86½, Mai 82.50;
Hafer: Sept. 36½, Dez. 38, März 39½, Mai 41½: Roggen: Sept.
45.25, Dez. 48.25, März 52½8, Mai 54½8.
Schmalz: Sept. 11.00, Okt. 11.00, Dez. 10.40, Jan. 10.25.
Speck, loko 14.50.
Schweine: leichte 9.00—9.50, ſchwere 9.35—9.70;
Schweine=
zufuhren: Chicago 24 000, im Weſten 84 000.
Baumwolle: Oktober 10.30, Dezember 10.51.
Es nötierten nach Meldungen aus NewYork am 30. Sept.:
Schmalz: Prima Weſtern 11.75; Talg, extra, loſe 478.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 93.25, Hartwinter,
neue Ernte 87.25; Mais loko New York 96.25; Mehl, ſpring
wheat clears 4.50—4,75; Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling,
nach dem Kontinent 7—8 Cents.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 51; Loko; 5.75: Sept. 6.44,
Okt. 5,34, Dez. 5.49, Jan. 5.61, März 5.85, Mai 6.07, Juli 6.28.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 30. September ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm, für Elektrolytkupfer, prompt eif
Ham=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 96.25 RM. Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalumi=
nium. 98= bis 99proz. in Blöcken. Walz oder Drahtbarren auf
190 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.,
Reinnickel, 98= bis 99proz., 350 RM., Antimon Regulus 52—55
RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) 49.00—50.25 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 30. September ſtellten ſich
für Kupfer: Sept. — (—), Okt. 85 (86), Nov. 83.50 (84.50),
Dez. 83.50 (84.25), Jan. 83.25 (84.25), Febr. 83.50 (84.25), März
bis Juli 83.75 (84), Aug. 84 (84.25). Tendenz: feſter — Für
Blei: Sept. — (—), Okt. 30.50 (32.25) Nov. 31 (32) Dez. 31.50
(32) Jan. und Febr. 31.50 (32), März 31.75 (32), April und Mai
31.50 (32). Juni 31.50 (31.75), Juli und Auguſt 31.75 (31.75).
Tendenz: ſtetig. — Für Zink: Sept. — (—), Okt. 27 (28) Nov.
27.50 (28.50), Dez. 28 (28.50) Jan. 28.25 (29). Febr. 28.50 (29.25),
März 29 (29.25) April, Mai und Juni 29 (30), Juli 29.55 (30),
Auguſt 29.75 (30). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen
bedeu=
ten Geld, die in Klammern Brief.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 30. Sept.
Die etwas freundlichere Stimmung der geſtrigen Abendbörſe wich
heute zunächſt einer allgemeinen Abſchwächung der Tendenz. Die
Un=
gewißheit über das Regierungsprogramm, deſſen Herausgabe man
er=
wartet, gab zu neuen Abgaben Anlaß. Verſtimmend wirkten auch die
ſchwache New Yorker Börſe und der neue Kurseinbruch am
Metall=
markt. Außerdem wurde die beſtehende Unſicherheit durch die
Schwie=
rigkeiten einer Berliner Genoſſenſchaftsbank verſtärkt. Das
heraus=
kommende Material dürfte kaum größeren Umfang angenommen haben,
die Aufnahmefähigkeit des Marktes war jedoch infolge der herrſchenden
Zurückhaltung wieder ſehr begrenzt. Größere Verkäufe wurden
offen=
bar am Elektromarkt vorgenommen, an dem A. E.G. 3½ Prozent, Licht
u. Kraft 4 Prozent, Schuckert und Siemens je 3 Prozent einbüßten.
Chadeaktien lagen 7½ Mark niedriger. Am Chemiemarkt gaben J. G.
Farben 15/= Prozent nach, Rütgers verloren 1 Prozent.
Montan=
werte waren ca. 2 Prozent gedrückt. Auch Kaliaktien lagen ſchwä her.
Ferner ſtanden Bankaktien wieder unter Kursdruck; Danatbank waren
2½ Prozent, Reichsbank 1¾ Prozent, Dresdner 1½ Prozent und DD=
Bank 1 Prozent abgeſchwächt. Aku büßten 2 Prozent ein. Südd.
Zucker konnten ſich behaupten. Am Anleihemarkt gaben Altbeſitz 0,40
Prozent nach. Von Auslandsrenten Mexikaner ſchwächer, Anatolier
etwas erholt. Am Pfandbriefmarkt iſt das Angebot zurückgegangen.
Reichsſchuldbuchforderungen waren etwa 1½ Prozent erholt. Im
Ver=
laufe konnte ſich eine freundlichere Stimmung durchſetzen, und die
Spe=
kulation ſchritt zu Deckungskäufen. Das Geſchäft blieb allerdings gering.
T. G. Farben waren gegen Anfang 1½ Prozent, Elektrowerte bis 2
Prozent gebeſſert. Später wurde die Stimmung allgemein
zuverſicht=
licher, und die Deckungskäufe ſetzten ſich fort. Die führenden Werte
zogen erneut 1—2 Prozent an, Schuckert waren 5½ Prozent, Kaliaktien
bis 8 Prozent gegen Anfang gebeſſert. Am Geldmarkt hielt die
Nach=
frage zum Zahltag an. Tagesgeld 5 Prozent. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4,2014, gegen Pfunde 20,4171
Lon=
don=Kabel 4,86, Paris 123,82, Mailand 92,80, Madrid ſchwach 46,40,
Schweiz 25,04½, Holland 12.04½.
An der Abendbörſe blieb die Stimmung freundlich, doch ſchien
der überwiegend günſtige Eindruck, den das nunmehr veröffentlichte
Finanzprogramm der Reichsregierung machte, durch die Kurserhöhungen
zum Schluß der Mittagsbörſe bereits teilweiſe eskomptiert zu ſein. Für
J. G. Farben, Scheideanſtalt und Elektrowerte beſtand zunächſt etwas
lebhafteres Intereſſe bei leicht anziehenden Kurſen. Die übrigen Werte
waren meiſt gut behauptet. Im Verlaufe ließ das Geſchäft jedoch nach,
und die Kurſe bröckelten verſchiedentlich leicht ab. Deutſche Anleihen
waren gut gehalten. Neubeſitz 67/s, Altbeſitz 59, Bank für Brau 113,
Danatbank 164½, Dresdner Bank 117½, Reichsbank 225.
Berlin, 30. September.
Nachdem es geſtern abend in Frankfurt freundlich geblieben war,
machte ſich heute vormittag und an der Vorbörſe eine gewiſſe
Unſicher=
heit bemerkbar, und zu den erſten Kurſen ergaben ſich, da faſt überall
Angebot vorhanden war, Abſchläge von 1—2½ Prozent. Anſcheinend
wurden Exekutionen aus Kundenengagements, für die zum heutigen
Zahltag noch nicht ordnungsgemäß Einſchüſſe geleiſtet worden waren,
vorgenommen. Die Spekulation nahm nach den geſtrigen Deckungen
ebenfalls Abgaben vor, zumal die Nachrichten aus der Wirtſchaft,
beſon=
ders aus der Montan=Induſtrie, nicht ſonderlich günſtig lauteten, und
ferner, da die ſchwache New Yorker Börſe, die Ermäßigung des
Kupfer=
preiſes um 1,80 auf 10,30 und die weiter ſchwierige innerpolitiſche
Si=
tuation verſtimmten. Die Beſchlüſſe der Reichsregierung ſind noch nicht
bekannt, die teilweiſe vorgreifenden Preſſekommentars fanden aber eher
ungünſtige Beurteilung. Ueber den üblichen Rahmen hinaus verloren
einige Werte bis zu 4½ Prozent, Chadeaktien büßten auf die Schwäche
der ſpaniſchen Währung ſieben Mark ein, Salzdetfurth lagen um 7½
Prozent gedrückt, und Otavi gingen auf die Kupferpreisermäßigung hin
auf 27½/s Prozent zurück. Im Verlaufe traten zunächſt nur kleine
Schwankungen, die bis zu 1 Prozent nach beiden Seiten betrugen, ein,
ſpäter wurde die Stimmung auf kleine Bankinterventionen beruhigter.
Viehmärkke.
Mainzer Viehhofmarktbericht vom 30. September. Auftrieb: 29
Ochſen, 8 Bullen, 428 Kühe oder Färſen, 312 Kälber, 39 Ziegen, 1160
Schweine. Marktverlauf: Ruhiges Geſchäft, langſam geräumt. Es
wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht folgende Preiſe in RM. bezahlt:
Ochſen 58—61, 45—50; Bullen 40—50; Kühe 45—50, 34—43, 25—33,
2—25; Färſen 51—61; Kälber 63—75, 56—62; Schweine 58—61, 62—65.
Berliner Kursbericht
vom30. September 1930
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga=
Deutſche Erdöl
deber 10 Mialonen opartafeneinlagen im Reich.
Ende Auguſt 1930 beliefen ſich die Spareinlagen bei den deutſchen
Sparkaſſen auf 10 094,2 Mill. RM. gegen 10 008,45 Mill. RM. Ende
Juli 1930, 9912 Mill. RM. Ende Juni. Der Berichtsmonat weiſt
mit=
hin eine Zunahme von 85,83 (Vormonat 96) Mill. RM. auf. Im
ein=
zelnen betrugen die Einzahlungen 531,13 Mill. RM. (davon aus
Auf=
wertung 0,68 Mill. RM. und aus Zinsgutſchriften 207 Mill. RM.)
und die Auszahlungen 445,30 Mill. RM. Die Dezoſiten=, Giro= und
Kontokorrenteinlagen ſtellten ſich Ende Auguſt auf 1536,02 Mill. RM.
gegen 1520,64 Mill. RM. Ende Juli.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Kupfer=Hüttenproduktion der Welt ſtellte ſich nach den
Berech=
nungen der Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M., im Auguſt 1930
auf 136 916 Tonnen gegenüber 132 563 Tonnen im Juli ds. Js.
Das Kupferkartell hat den Preis um ½ auf 10.30 Cents für
Wire=
bars cif Nordſeehäfen ermäßigt, entſprechend der weiteren Herabſetzung
der Kupferpreiſe. Elektrolytkupfer notierte 96½ (100¾).
Angeſichts der niederen Kartoffelpreiſe und der dadurch entſtandenen
Notlage der kartoffelbauenden Landwirtſchaft hat der Reichsminiſter für
Ernährung und Landwirtſchaft auf Mittwoch, den 1. Oktober, neben
den Spitzenorganiſationen der Landwirtſchaft Vertreter des
Kartoffel=
baues, der Kartoffeln verarbeitenden Induſtrien, der Gcnoſſenſchaften
und des Handels zu einer Konferenz eingeladen.
Die Kreditbank für Auslands= und Kolonialdeutſche e. G. m. b. H.,
Berlin, die vor einigen Jahren zur Mobiliſierung von
Entſchädigungs=
forderungen von Kriegsbeſchädigten gegründet wurde, hat bei Paſſiven
von 1—2 Millionen RM. die Zahlungen eingeſtellt. Die Bank umfaßt
550 Mitglieder und hat ein eingezahltes Kapital von rund 100 000 RM.
Möglicherweiſe werden jetzt die Mitglieder aus ihrer
Genoſſenſchafts=
haftung in Anſpruch genommen. Ein Stützungsgeſuch wurde vom
Reichsfinanzminiſterium abgelehnt.
Wie der Präſident der Chrysler Co., Mitchell Vertretern der
deut=
ſchen Preſſe gegenüber erklärt, hat die deutſche Montagewerkſtätte des
Konzerns, die Chrysler G. m. b. H., Berlin=Joachimstal, den Betrieb
eingeſtellt. Der Zentralvertrieb der Chrysler=Wagen für Deutſchland
wird einer deutſchen Firma übertragen, und zwar der Hanko, Induſtrie=
und Handels G. m. b. H., Koblenz, die auch für Packard und Naſh
tätig iſt.
Die Vollverſammlung der Vertragsfirmen der Vereinigung für
Verbrauchszuckerverteilung G. m. b. H. in Berlin hat den Vertrag
zwiſchen ihr und den deutſchen Verbrauchszuckerfabriken mit Wirkung
ab 1. Oktober 1930 in Kraft geſetzt. Der Vereinigung gehören
ſämt=
liche deutſchen Verbrauchszuckerfabriken an bis auf einige kleinere
Fa=
briken, über deren Beitritt noch verhandelt wird.
Das Gericht hat den Vergleichsvorſchlag der Textilgeſellſchaft Lenco
A.=G Frankfurt a. M., beſtätigt. Gläubiger mit Forderungen bis
250 RM. werden voll, Forderungen darüber mit 30 Prozent befriedigt.
Der Verwaltungsrat der Motor Columbus A.=G., einer
Tochter=
geſellſchaft des Brown=Boveri=Konzerns, hat beſchloſſen, der auf den
22. Oktober einberufenen Hauptverſammlung für das Geſchäftsjahr
1929/30 die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent wie in den
Vorjahren vorzuſchlagen, und zwar auf die Aktienſerien A und B, und
auf die Aktienſerie C eine Dividende von 6 Prozent.
Die Firma Carl Faß u. Söhne (Cafaſö), Mannheim und
Heidel=
berg, Schokoladenfabrik und Kaffeehausbetrieb, wurde mit einem
Kapi=
tal von 105 000 RM. in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Die Aktien
verbleiben im Beſitz der Familie Faß.
Die Vereinigten Fahrzeugwerke Neckarſulm haben beim
Gewerbe=
aufſichtsamt Stuttgart den Antrag auf Entlaſſung von 250 Arbeitern
geſtellt.
Die zur Linoleum=Union gehörende Schweizer Linoleum A.=G.,
Giubiasco, wird, nachdem das bisherige Geſchäftsergebnis befriedigend
war, wieder eine Dividende von 15 Prozent ausſchütten.
Die Ammoniakwerke Merſeburg G. m. b. H. (J. G. Farbeninduſtrie)
iſt im Leunawerk von der 56=Stunden= auf die 48=Stundenwoche
über=
gegangen, wodurch 700 Arbeiter mehr von bisherigen Notſtandsarbeiten.
wieder in dem regulären Produktionsprozeß beſchäftigt werden können.
Bankier Ludwig Lismann in Frankfurt feiert am 2. Oktober
ſeinen 70. Geburtstag. Der Jubilar iſt eines der älteſten Mitglieder
der Frankfurter Börſe.
Die Zahl der engliſchen Arbeitsloſen betrug nach amtlicher
Be=
kanntgabe am 22. September insgeſamt 2 109 658, was einer Steigerung
von 6245 gegenüber der Vorwoche entſpricht.
Oeviſenmarkt
vom30. September 1930
Briu
81615
44.04
81.75
2.079
0.4415
7.450
18.87
5.45
—
20.95
4.210
3.243
92.49
112.11
81.05
163.— Elektr. Lieferung
J. G. Farben 115. 75
138.50 Polyphonwerke 153.—
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Kali Aſchersleben 1193.—
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Köln=Neueſſ. Bgw./ 80.— 73.25 Weſteregeln Alkali/ 194.50 Holland 100 Gulden 169.33 169.67 Jugoſlawien 100 Dina 7.436 78.50 Agsb.=Nrnb. Maſch. 66.— Lslo 1100 Kronen 112.31 112.53 Portugal 100 Escudos 18.83 120.50 Baſalt Linz 31.50 Kot Aunnnt. n 1100 Kronen 112.34/112.5 Athe 56.— 70.50 Berl. Karls r. Ind. 50.1. 25 Stockholm 100 Kr onen 112.7311 2.95) Iſtambu 75.50 Hirſch Kup fer London 1 2.St g. 20.397120 .437) Kairo 149.50 Mannesm. Röhr. 72.— Hohenlohe=Werte 57.50 Buenos=Aires Pap. Pe ic 1.480 1.48. Kanada 1 canad. Doll 4.202 375 Maſch.=Bau=Untn. 36.— Lindes Eismaſch. 145.— New Yort 1 Dollar 14.1970 4.2050
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Riga 100 Lats 80.89
Frankfurter Kursbericht vom 30. Sepiember 1930.
7% DtſchReichsan!
6%
6% Baden.
8% Bayern ......!.
...
6%
886 Heſſen v. 28
v. 29
8%
6% Preuß. Staat
8% Sachſen ....."
6% Sachſen ....."
7½ Thüringen
Diſdſe. Anl. Auslo‟
ſungsſch. +‟/.Ab=
(öſungsanl. . . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
uungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
8% Baden=Baden
6‟ Berlin ......."
8% Darmſtadt v. 26
8%
v. 28
7% Dresden ...."
8% Frankfurt a. M.
Schätze. . . v. 29
796 Frankfurt v. 26
6%
„ v. 26
8% Mainz......
8% Mannheim v. 2
v. 27
e
8% München
8% Nürbera
8% Niesbaden
% beil. Landesbt.
Goldpfbr. . . . . .
Goldpfbr.
82
Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.-
Hhp.=Bk.=Liauid.
4:/.% „Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf
8½ Goldoblig.
98.8
88.25
76.25
100
84.5
86
90
97.3
99
82
93
82.25
75
102
97.5
3½ Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
8%Kaſſeler Land.=
(redit Goldpfbr..
60
8% Naſſ. Landesb!
6%
4½% Liq. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
—
8% Berl. Hyp.=Bk
4½%„Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk.
7%
4½% — Lig. Pfbr
Pfbr.=Bk. /101.5
4½% „Lig. Pfrb..
8% Mein. Hyp.=Bt.)
7%0
4½% „Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pſbr.
8% Preuß.
Boden=
cred=Bank....
4½% „Lig. Pfbr. .
8% Preuß. Centrl.
Bodener.=Bant".
4½% „ Lig. Pfbr
8% Rhein. Hyp. Bk.
7%0
4½% Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .. . . .
8½ Südd. Bob.=
Cred.=Ban
4½2 Lia. Bfbr.
8% Württ. Hyp.=B
98.5
99.5
85
100.25
85.5
C4.75
R
72.5
14
97
96.5
101.5
92.5
85.3
92.5
85.3
100.25
9n
87.5
100
87.25
An
99.5
83
101.*
95.5
85‟.
98
99
96.25
85.75
98
6% Daimler=Benz! 86
8% Dt. Linol. Werke
8 % Klöckner=Werke
7% Mainkrw. v. 26.
7%0 Mitteld. Stahl
8% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerie
8% BoigtckHäffner
J. G. Farben Bond=
5% Bosn. L. E.B.
L. Inveſt.
5 %
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4% Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4%
Zollanl.
4½% Ungarn 1913
1914
4½%2
4%
Goldr.
1910
49
Attien
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G.........."
Andrege Noris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg J. P...
Beigm. El.=Werfe.
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen.
Cemen Heidelberg
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſell
Chem. Werle Albert
Chade ..........
Contir. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz AG
Dt. Atl. Telegr. . .
Erdöl ...
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt .
88.5
81
81
80
91.5
93.1
39.6
9.1
15.6
24
66
1207,
104
86
79.5
149
98
54
99.5
175
128
157
251
103.5
64
133
Dt. Linoleumwerke
„ Eiſenhandel. . .
Dyckerhoff u. Widm.
Eichbaum=Werger.
Eleftr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwert.
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleicher
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Felt. & Guilleaume
Frkft. Gas.
Hof
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwer!
Gef. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frift.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil
Ilie Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans
Kali Chemie.
Aſchersleben
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. . . . .
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke
Lahmener & Cr.
Laurahütte.
Lech. Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
155
210
104
139.5
130
50
—
97.5
—
42.5
30
165
120
65
116
60.5
75.5
207
113
29.75
191
83
92.5
130
142
36.5
190
48.5
14.75
Sachtleben A. G.
Salzbetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schuckert Eleftr.
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Teilus Bergbau .."
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard".
Tucher=Brauere:
Nnteriranter
Beithwerte
Ver. f. Chem Ind
Stahlwerke
Strohſtoffabr.
1iltramarin . . .!
Vogtländ. Maſchin.
Boigt & Haeffner.
1a9.5
278
210
196
72
108
1.39.5
129
180
36
122.25
98.5
101.25
17.5
59
138.5
a
Wayß & Freytag. .
Wegelin, Rußfabrik
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein ...
Waldhof. . .. ..
Memel.
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Badiſche Bank".
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Berl. Handelsgeſ..
Hypothefb!
Tomm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bant und Disc
Dr. Eff. u. Wechſe
Dresdener Bant.
Fran?f. Bant.
Hyp.=Ban1
Pfdbr.=Bf.
Mein. Hyp. Ban..
Oſt. Creditanſta 11
Pfälz. Hyp. Ban1..
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Banl
Südd. Bob.-Cr. B1.
Wiener Banlerein
Württb. Notenbank
A..G ſ.Ber jehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Di. Reichsb. Bz
Hapag. .. ..."
Nordb. Lloyd.. ..
Südd Eiſenb.=Geſ.
Allanz. n. Srung.
Verſicherung .. .!
Verein. Ver
FrankongRück:u. M
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Snndnnaaet
44.75
87
195
E4
121
101.25
110.25
108.75
123.5
210
119
161.25
116.5
101.5
117
94
153
150
154.5
277.8
131
221
149
130
10-)
138.5
57
118.75
88.5
nn.5
78.5
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181
179
28.5
[ ← ][ ][ → ]Nummer 271
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
vo
deut=
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1930
Karlſtraße 15
Donnerstag, den 2. Oktober
wozu freundlichſt einladet
Franz Sitte
A HFR
Seite 13
Nan33h5. 5.Ke 20 AANPA TaT Heſtadrant einte Heute und tolgende Tage Heute und folgende Tage! 21.
Heute und folgende Tage NIAATAA
*
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U
a Während der Herbstmesse täglich (*
* Künstler-Konzert
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Der Mongole
und die Tänzerin
(Der gelbe Kapitän)
Ein Film von der ewigen Sehnsucht
nach Liebe!
Das berähmte und berüchtigte
Hafen-
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aus dem üppigen Leben und Treiben
auf einer Luxusjacht. — Herr und
Diener im Kampf um die Liebe einer
Frau. — Unschuldig des Mordes
ver-
dächtig.
SeltsameGeschichten ein. Talismanusw.
Ein Erlebnis, das alle
Nerven glühend macht!
Beginn 3½ Uhr.
Einer der schönsten Filme Fred
Niblos, des Schöpfers des Weltfilmes
„Ben Hur”.
Mils Asther und
Aileen Pringle
Ein Traum
von Liebe
Regie: Fred Niblo.
Bearbeitet nach dem Theaterstück
„Adrienne Lecouvreur” von Eugene
Scribe und Ernest Legouve.
Die leidenschaftliche Liebe zwischen
einer großen Schauspielerin und dem
Thronfolger des Landes überwindet
nach schweren Kämpten alle
Hinder-
nisse.
Dazu das gute Beiprogramm.
Beginn: 3.30. 5.45. 8.15 Uhr.
Das große Doppel-
Schlager. Programm.
Das herriichste Filmwerk
aller Zeiten.
TalIA
(Die Tochter des Nordens)
Ein spannendes und aufregendes
Schicksal spielt in den
Geheimnis-
vollen grandiosen Schönheiten
nor-
discher Natur, dort wo noch nie
eine Kamera stand.
Im II. Teil:
Der Sensations-Groß film
Hohlung — Falschmünger
Ein Kriminal-Drama voll
überwäl-
tigender Spannung.
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1. Oktober 1930
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M. 50,— pro guartal
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Seite 14
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Nummer 271
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 braunes Portemonnaie
1goldenes Armband, 1 buntgeſticktes
Täſch=
chen mit Portemonnaie, 1 goldener Ring
mit ſchwarzem Stein, 1 grünes Zelluloid=
Zigarettenetui, 1 Etui mit Wochenkarte
nach Meſſel, 1 grünliches Handtäſchchen,
1 graues Handtäſchchen mit Portemonnaie
1 Broſche mit roten Perlen, 1 goldener
Ring mit roten Steinen, verſch. Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 junger Rottweiler.
Wir machen wiederholt darauf auf
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 36, II. Stock,
be=
ſichtigen.
Schulgeldmahnung.
Das Schulgeld für den Monat Sept.
1930 für die hieſigen höheren Schulen
ſowie für die ſtädt. Maſchinenbau=,
Ge=
werbe=, Handels= und
Haushaltungs=
ſchulen iſt bei Meidung der Beitreibung
und Koſtenberechnung bis zum 10. Okt.
Ifd. Js. an die unterzeichnete Kaſſe zu
zahlen.
(st14418
Darmſtadt, den 29. Sept. 1930.
Stadtkaſſe.
Einträge in das Handelsregiſter,
Ab=
teilung A: Am 22. September 1930 be
der Firma: Internationale Textile=
Kunſt Guſtav Stade, Darmſtadt: Die
Firma iſt erloſchen. — Hinſichtlich der
Firma Jakob Rathgeber, Aelteſter
Eier=Großhandel, Darmſtadt: Die
Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Geſchäft ſamt
Firma iſt auf die ſeitherige
Geſellſchaf=
terin Franz Rathgeber Witwe, Henriette,
geborene Darmſtadt in Darmſtadt, als
Einzelkaufmann übergegangen. — Am
23. September 1930 bei der Firma
Fried=
rich Ahlborn, Darmſtadt: Geſchäft
ſamt Firma iſt auf Heinrich Lier,
Kauf=
mann in Bensheim an der Bergſtraße,
übergegangen. Der Uebergang der in
dem Betriebe des Geſchäfts begründeten
Verbindlichkeiten und Forderungen iſt
bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch
Kaufmann Heinrich Lier ausgeſchloſſen.
Die Prokura der Friedrich Ahlborn
Ehe=
frau Eliſabethe, geborene Grieſer, iſt
erloſchen. Der Ort der Niederlaſſung iſt
jetzt Bensheim.
(14408
Darmſtadt, den 27. September 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Donnerstag, den 2. ORtober
1930, vormittags ½½10 Uhr u.
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mittags 2 Uhr, verſteigere ich im
gefl. Auftrage der Erben im Hauſe;
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Darmſtadt, den 1. Okt. 1930.
Weinheimer,
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Aufforderung.
Anſprüche an den Nachlaß des am 14. Sept
ds. Js. verſtorbenen Kupferſch miedemeiſters
H. Wambold. zuletzt wohnhaft geweſen
Darm=
ſtadt, Arheilgerſtr. 31, ſind bei Meidung des
Ausſchluſſes bis ſpäteſtens zum 10. Oktober
1930 bei dem Unterzeichneten anzumelden.
Innerhalb der gleichen Friſt ſind Forderungen
des Nachlaſſes an denſelben zu begleichen.
Darmſtadt, den 30. September 1930. (
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Man „durchfliegt” es nicht, man liest es gründlich, es
geht von Hand zu Hand.
Diese gründliche Beachtung sichert auch den
außer-
gewöhnlichen Erfolg der propagandistischen
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ver-
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Anzeigen-Aufträgen zu berücksichtigen.
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Donnerstag, den 2. Oktober 1930, vormittags
10—11 Uhr, im Bahnhof=Hotel in Darmſtadt.
IV.149
Nummer 271
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Seite 15
Reich und Ausland.
„Graf Zeppelin” zu einer Schweizer Fahrt
aufgeſtiegen.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt geſtern früh 8 Uhr unter Führung
won Kapitän Flemming zu einer Charterfahrt
des Württembergiſchen Automobilklubs in die
Schweiz aufgeſtiegen. An Bord befanden ſich 36
Paſſagiere. Gegen 13 Uhr kehrte das Luftſchiff
wieder nach Friedrichshafen zurück und landete
glatt um 13.15 Uhr auf dem Werftgelände. Die
nächſte Fahrt findet am Donnerstag in die
Schweiz ſtatt.
Bilanz in Oberammergau.
Oberammergau. Die Oberammergauer
Feſtſpielzeit hat am Montag mit der 79.
Auf=
führung ihr Ende erreicht. Die Geſamtzahl der
Beſucher wird mit 383 000 angegeben. 50 000
Be=
ſucher kamen aus Nordamerika und rund 28 000
aus England. Die Statiſtik des Ortes
verzeich=
net 240 000 Uebernachtungen. Wie verlautet,
ſoll in der diesjährigen Spielzeit ein
bedeuten=
der Ueberſchuß erzielt worden ſein.
Geheimnisvolle Brandſtiftungen.
Köln. Im Keſſelhaus einer
Zuckerwaren=
fabrik in Köln=Dünnwald brach in der Nacht
zum Montag Feuer aus. Man vermutet, daß
wieder einmal der geheimnisvolle Brandſtifter
von Dünnwald ſeine Hand im Spiel hat. Seit
mehreren Monaten wird Dünnwald durch
Brandſtiftungen beunruhigt, die nach den
Er=
mittlungen auf das Konto ein und desſelben
Verbrechers kommen müſſen. Der Brandſtifter
gab nach berühmten Muſter jedesmal in Briefen
an eine Mülheimer Zeitung von einem neuen
bevorſtehenden Brand Kenntnis. Auch für
Sonn=
tag hatte er wieder einen neuen Brand
ange=
kündigt, ſo daß ſchon aus dieſem Grunde die
Feuerwehr in ſtändiger Alarmbereitſchaft war
und auch die Einwohner des Ortes Brandwachen
Eibernommen hatten. Trotzdem iſt es dem Mann
wvieder gelungen, ſeine verbrecheriſche Tätigkeit
Fortzuſetzen. — In Köln=Poll wurde am
Sonn=
rag nachmittag ein großer Getreideſchober durch
Feuer vernichtet. Man glaubt, daß auch hier
der berüchtigte Brandſtifter am Werk geweſen iſt.
Schweres Unglück auf einer Kokereianlage.
Alsdorf bei Aachen. Auf der
Kokerei=
anlage des Eſchweiler Bergwerksvereins in
Mariadorf kamen am Montag nachmittag vier
Arbeiter, die an der
Schaltbrettreinigungs=
ſanlage beſchäftigt waren. mit einer 500=Volt=
Leitung in Berührung. Sie fielen bewußtlos zu
Boden. Die Wiederbelebungsverſuche hatten nur
bei zwei Arbeitern Erfolg.
Schweres Bauunglück in Zwickau.
Zwickau. Ein ſchweres Bauunglück
ereig=
nete ſich am Dienstag vormittag bei einem
Hausneubau im Stadtteil Marienthal. Beim
Abputzen der Faſſade brach ein Teil des Gerüſts
zuſammen. Acht Arbeiter wurden ſchwer
ver=
letzt. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht
jeſtgeſtellt.
Philipp Halsmann begnadigt.
Wien. Philipp Halsmann, der Sohn des
Rigaer Zahnarztes, der bekanntlich unter der
Anſchuldigung, ſeinen Vater in den Bergen bei
Innsbruck ermordet zu haben, im Mittelpunkt
mehrerer Aufſehen erregender Prozeſſe ſtand, iſt
vom öſterreichiſchen Bundespräſidenten begnadigt
worden. Es handelt ſich nur noch um die
Erfül=
lungsmodalitäten. Halsmann dürfte im Laufe
des Mittwoch entlaſſen werden und ſich dann zur
Erholung in ein Sanatorium begeben. Die
Be=
gnadigung Halsmanns erfolgte zu gleicher Zeit
mit derjenigen von 120 anderen Gefangenen auf
dem ſogenannten adminiſtrativen Wege, nachdem
Halsmann etwas mehr als die Hälfte ſeiner
vier=
jährigen Strafzeit verbüßt hat.
Einbruch in ein Pariſer Theater.
Paris. Einbrecher ließen ſich in das
be=
kannte Theater Bouffes Pariſiennes einſchließen,
öffneten während der Nacht einen Geldſchrank
und ſtahlen daraus 50 000 Franken, die
Ein=
nahmen der Abendvorſtellung. Ein
Banknoten=
bündel mit 70 000 Franken überſahen ſie in der
Eile. Intereſſant iſt, daß gegenwärtig in dem
Theater ein Stück gegeben wird, in dem ein
Gentleman=Einbrecher die Hauptrolle ſpielt.
Schwerer Automobilunfall bei Marakeſch.
Paris. Aus Marakeſch wird ein ſchweres
Automobilunglück gemeldet. Ein mit Soldaten
beſetzter Laſtkraftwagen ſtürzte einen Abhang
hinab und wurde vollſtändig zertrümmert. Sechs
Soldaten wurden dabei getötet und zahlreiche
ſchwer verletzt.
Ilja Rjepin †.
Helſingfors. Der berühmte ruſſiſche
Maler Ilja Riepin, der ſeit längerer Zeit ſchon
leidend war, iſt am Montag nachmittag im Alter
von 86 Jahren an einem Herzſchlag geſtorben.
Der amerikaniſche Kupferkönig †
Der Deutſchamerikaner Daniel Guggenheim,
der bedeutende Kupferinduſtrielle und
Finanz=
mamn, iſt im Alter von 74 Jahren geſtorben.
der Sammlung Sigdor in Verlin.
Links: Ein beſonders koſtbares Stück der Figdor=Sammlung: Kopfreliquie des Heiligen Kaſſian in
vergoldetem Kupfer. (Waidbruck, Tirol, 15. Jahrhundert.) — Oben rechts: Die Verſteigerung der
Figdor=Sammlung in Berlin. Stehend der Leiter der Auktion Geheimrat Helbing (München). Unten
Mitte: Sitzender Biſchof, eine alte ſüddeutſche Plaſtik. Unten rechts: „Bruſtbild einer vornehmen
jungen Dame”, von Lucas Cranach (1472—1553). — Die berühmte Sammlung Dr. Figdor gelangt
nun unter Anteilnahme der Kunſtſachverſtändigen der ganzen Welt in Berlin zur Verſteigerung.
Bereits die erſten Ergebniſſe weiſen Rekordzahlen auf.
Berlin. Am zweiten Tag der
Verſteige=
rung der Sammlung Figdor=Wien kamen im
Laufe des Vormittags die Bildwerke der
Renaiſ=
ſance und des Barock, ſowie die Käſtchen,
Schach=
teln und Glocken des 14. und 16. Jahrhunderts
zur Verſteigerung. Die erzielten Preiſe ſind
wei=
terhin durchaus als gut anzuſprechen. Für die
große Brautſchachtel des Domenico di Bartolo
— ein ganz hervorragendes Stück — wurden
115 000 Mark gezahlt, während ein oberrheini=
ſches Minnekäſtchen aus der Mitte des 14.
Jahr=
hunderts immerhin 13 000 Mark erbrachte. Die
zwei Medaillons des Hans Schwarz erzielten
die verhältnismäßig hohe Summe von 49 000
Mark. Die männliche Halbfigur aus dem
Chor=
geſtühl der Fugger=Kapelle in Augsburg 19 000
Mark. Die Verſteigerung fand am Nachmittag
ihren Abſchluß. Man kann mit einem
Geſamt=
ergebnis von ungefähr 3,5 bis 4 Millionen Mark
rechnen.
Duputltiche Schaufpieltappe zuul erſten Malt iü Dertih.
Die Toßioer Schauſpieltruppe nach der Ankunft in Berlin.
(In der Mitte der Direktor und Hauptdarſteller Tokojiro Tſutſui.)
Zum erſten Male hat Berlin Gelegenheit, das berühmte traditionelle Theaterſpiel Japans zu
bewun=
dern. Das welibekannte japaniſche Theater aus Tokio iſt in Berlin eingetroffen, um einige
Gaſtſpiel=
abende in tlaſſiſchen wie in modernen Stücken zu geben.
I.
Das Flensburger „Deutſche Haus”,
das aus Mitteln des Reiches, der Provinz und der Stadt erbaut wurde, iſt nun feierlich eröffnet
worden. Das impoſante Gebäude, das unter anderem die Flensburger Stadthalle und die
Nord=
markbücherei beherbergt, ſoll ein Sammelpunkt deutſcher Kultur in dem nordiſchen Grenzland ſein.
Die Ueberſchwemmungsſchäden in der Provinz
Livorno.
Mailand. Die Ueberſchwemmungen in
der Provinz Livorno haben großen Sachſchaden
angerichtet, der auf mehrere Millionen Lire
ge=
ſchätzt wird. Ein großes Gut allein hat einen
Sachſchaden von über einer halben Million Lire
erlitten. Eine Eiſenbahnbrücke einer
Induſtrie=
bahn wurde weggeriſſen, eine elektriſche Mühle
iſt für lange Zeit betriebsunfähig. Zwiſchen
Cecina und Bibbona ſind die Weinberge auf
einer Breite von 12 Kilometern verwüſtet. Sehr
dramatiſch geſtaltete ſich die Rettung einiger
Fa=
milien, die vom Hochwaſſer eingeſchloſſen waren
und ſich auf die Dächer geflüchtet hatten. —
Da=
gegen konnte die Eiſenbahnlinie Rom-Piſa
raſch wieder inſtandgeſetzt werden, ſo daß der
Schnellzugsverkehr vorgeſtern Nacht wieder
regelmäßig war.
Generalfeldmarſchall Prinz Leopold
von Bahern †
Generalfeldmarſchall Prinz Leopold von Bayern,
der Sohn des Prinzen Luitpold und
Schwieger=
ſohn Kaiſer Franz Joſephs, iſt 84jährig
geſtor=
ben. Prinz Leopold, der ſchon die Kriege 1866
und 1870/71 mitmachte, wurde im Weltkrieg zum
Führer einer Armeegruppe gegen Rußland
be=
rufen, mit der er Warſchau einnahm. Später
wurde er an Stelle Hindenburgs
Oberbefehls=
haber im Oſten.
Hindenburg nimmt an der Beiſetzung
des Prinzen Leopold teil.
München. Die Leiche des Prinzen Leopold
von Bayern iſt am Montag einbalſamiert und
in Generalfeldmarſchallsuniform aufgebahrt
worden. Zahlreiche Perſönlichkeiten des
baye=
riſchen Adels, Militärs, Künſtler uſw. trugen
ſich in die aufliegenden Kondolenzliſten ein.
Herrliche Kranzſpenden wurden abgegeben, u. a.
von der bayeriſchen Regierung, von den
ver=
ſchiedenen Ofiziersvereinigungen uſw. Mit
Rück=
ſicht darauf, daß Reichspräſident v. Hindenburg
ſein Erſcheinen zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten
zugeſagt hat, wird die Beſtattung, die für
Don=
nerstag vorgeſehen war, auf Freitag feſtgeſetzt.
Hindenburg, der am 2. Oktober ſeinen
Geburts=
tag feiert, wird am 3. Oktober in München
ein=
treffen und noch abends wieder nach Berlin
zu=
rückreiſen.
Unaufgeklärtes Verbrechen.
Mutter, Tochter und Liebhaber ermordet
aufgefunden.
Paris. Ein furchtbares Verbrechen, dem
drei Perſonen zum Opfer fielen und deſſen
nähere Umſtände noch nicht aufgeklärt werden
konnten, wurde in der Nähe der bei Senlis (
De=
partement Oiſe) gelegenen kleinen Ortſchaft Acy
entdeckt. Ein Bauer fand am Rande eines zu
ſeinem Felde führenden Weges die Leiche einer
Frau, die eine entſetzliche Kopfwunde aufwies.
Als er querfeldein ins Dorf zurückkehren wollte,
um die Gendarmerie zu alarmieren, ſtieß er auf
eine hinter Geſtrüpp verborgene zweite
Frauen=
leiche. Es handelt ſich um eine 40jährige
Dorf=
bewohnerin und ihre 15jährige Tochter. Die
Gendarmen ſuchten die Mordſtelle ab und
ent=
deckten dabei nur wenige Meter entfernt im
dich=
ten Unterholz einen 23jährigen Arbeiter, der
einen Gewehrſchuß durch die Bruſt erhalten hatte
und nur noch ſchwache Lebenszeichen von ſich gab.
Neben dem Schwerverletzten lag ein Jagdgewehr.
Da der junge Arbeiter das ermordete Mädchen
ſeit längerer Zeit mit Liebesanträgen verfolgte,
neigt man zu der Annahme, daß er Mutter und
Tochter erſchoſſen und dann Selbſtmord begangen
hat. Doch hält man es auch für möglich, daß alle
drei Perſonen Opfer eines Nebenbuhlers
gewor=
den ſind.
Zwei Engländerinnen im Auto aus Kapſtadt
nach England gefahren.
London. Die beiden Engländerinnen Miß
Ellen Budgell und Miß Margarete Belcher ſind
nach einer abenteuerlichen Automobilreiſe von
Kapſtadt über Kairo kommend in London
einge=
troffen. Sie hatten am 1. April d. J. in einem
Kraftwagen Kapſtadt verlaſſen und nach
aben=
euerlicher Fahrt durch die Wüſte vor wenigen
Wochen Kairo erreicht. Die beiden
Englände=
rinnen legten die über 12 000 Kilometer lange
Strecke zurück, ohne einen nennenswerten
De=
fekt an ihrem Kraftwagen zu haben. Sie hatten
zum Teil erhebliche Schwierigkeiten zu
überwin=
den, ſo wurden ſie unter anderem neun Wochen
lang durch große Ueberſchwemmungen in
Inner=
afrika an der Weiterfahrt verhindert. Im
Dſchungl waren ſie öfters von Löwen bedroht;
ein anderes Mal gerieten ſie vom richtigen Weg
ab und irrten 48 Stunden umher, ehe ſie die
Fahrt fortſetzen konnten.
Schweres Flugzeugunglück in England.
London. Ein ſchweres Flugzeugunglück hat
ſich geſtern in der Nähe von Arundel in Suſſex
zugetragen, als drei dicht zuſammenfliegende
Armeeflugzeuge in dichtem Nebel in eine auf
einem Hügel ſtehende Baumgruppe hineinflogen.
Alle drei Maſchinen wurden ſchwer beſchädigt.
Von den Piloten war einer auf der Stelle tot;
ein anderer erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß
er bald darauf im Krankenhaus ſtarb, während
der dritte wie durch ein Wunder mit leichten
Verletzungen davonkam.
Das Räuberunweſen in China.
London. Die Provinz Honan in China iſt
nach Meldungen aus Peking in der letzten Zeit
von zahlreichen kommuniſtiſchen Räuberbanden
heimgeſucht worden. Dörfer und Städte wurden
geplündert, zahlreiche Mädchen und Frauen als
Geiſel hinweggeführt. An verſchiedenen Stellen
wurde ein furchtbares Blutbad angerichtet. In
dem Gebiet von Joſhien ſollen 48 Dörfer
ge=
plündert worden ſein. Die Zahl der Toten wird
auf insgeſamt 6600 und die der Geiſeln auf über
1200 geſchätzt.
Seite 16
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Hindenburgs Arbeitstag.
„Ich habe mich mein Leben lang bemüht, meine Pflicht zu
tun. So bin ich erzogen, ſo werde ich bleiben. Mit dieſen ſtillen
Worten wehrte Hindenburg den Jubel ab, der ihn im befreiten
Rheinlande umbrauſte. Nicht ihm, dem einzelnen Menſchen, ſollte
die große Freude gelten, ſondern dem ganzen Deutſchland. Nur
kraft ſeines hohen Amtes, das ihm verliehen worden ſei, erſcheine
er am Rheine als Retter und Befreier, gleichſam als das
Sinn=
bild des Vaterlandes, das ſeine Kinder wieder an ſich nehme.
Dieſes Wort demütigen Stolzes war ſo eine Mahnung, es ihm
nachzutun. Es atmet das gehaltene Selbſtbewußtſein, das ſo ganz
Hindenburgs Weſen iſt und das ihm ſo unendlich viel Vertrauen
im deutſchen Volke, ja in der ganzen Welt eingetragen hat.
Er iſt ein Großer geworden, weil er nie etwas aus ſich
ge=
meicht hat. Das iſt das Geheimnis ſeines Werdens. In wenigen
Jahren hat ſich Hindenburg, der lange Jahre einem, wie man
ſagt, einſeitigen Beruf gelebt hatte und als Soldat das Höchſte
leiſten durfte, mitten in das Leben eines großen, von Unglück
und Sehnſucht getriebenen Volkes geſtellt. So hitzig der
Tages=
kampf auch tobt, dieſe Perſönlichkeit iſt gefeit, wer ſie angreift,
beißt auf Granit.
Von Hindenburg geht das Vertrauen aus, das auch den
Geg=
ner bezwingt. Er verſieht ſein Amt nicht bloß getreu, ſondern
auch mit dem feſten Willen, jedem gerecht zu werden. Um das
zu können, arbeitet er ſich in die ſchwierigſten Verhältniſſe ein.
das weiß jedermann. Nichts in ſeinem Urteil über die Dinge und
die Menſchen iſt leichtfertig oder voreingenommen, ſondern alles
ſorgſam geprüft, erwogen und erkämpft. Darum ſind manche, die,
von Beruf und Herkommen gewiegte und mißtrauiſche Politiker,
von der Gegenſeite auf das Militär herabſahen, nach und nach
ſeine willigen Mitarbeiter geworden.
Die Einſicht in die Geſchäfte war ihm freilich nicht ſo fremd,
wie eine landläufige Meinung es will. Das hieße die Arbeit eines
Kommandierenden Generals der alten preußiſchen Armee
unter=
ſchätzen, die eine ſtarke Kraft und geſpannte Tätigkeit erfordert.
Der General muß ſehen lernen, ohne dabei zu ſein. Nichts
ver=
nachläſſigen und geringſchätzen, jeden Tag manche, nicht
erfreu=
liche, ſelbſt läſtige Mühſeligkeiten nutzen, hieß es für den
Gene=
ral; ſo heißt es auch für Hindenburg, den Reichspräſidenten. Und
dazu iſt der Arbeitstag da.
Er beginnt in den Vormittagsſtunden und dauert bis zum
Abend. Zwei, drei Stunden darf der Reichspräſident ſeinen
per=
ſönlichen Angelegenheiten und einem Morgenſpäziergang widmen,
dann kommt der Vortrag ſeines Staatsſekretärs. Ein
fortlau=
fendes deutliches Bild allen politiſchen Geſchehens hat er zu
geben, denn mit allem kann der Reichspräſident befaßt werden.
Zuerſt das Ausland, von dem etwa die Geſandten berichten. Dies
muß knapp zuſammengefaßt ſein, das Kleine ſtört den großen
Zu=
ſammenhang. In ähnlicher Kürze werden die inneren Ereigniſſe
berührt, nur zahlreicher in der Fülle der Einzelheiten; denn das
deutſche Leben iſt unruhig geworden, und die Alltäglichkeit von
heute kann morgen ein Ereignis ſein. Ein Ausſtand, der die
In=
duſtrie im Weſten in Erregung verſetzt, kann ſo dringend anpochen
wie ein Vorkommnis, das die Verkümmerung des ländlichen
Oſtens beſonders draſtiſch beleuchtet. Sobald ſie allgemeine
Be=
deutung gewinnen, ſo daß eines Tages Politik daraus wird, wird
die Entſcheidung, die nötig werden kann, vorbereitet, mindeſtens
in den großen Zügen; die Richtlinie wird aufgeſtellt, bis die
wei=
tere Entwicklung die Entſcheidung, den Beſchluß verlangt.
Es warten aber beſondere Fragen noch der Klärung. Die
Räte, die über ſie berichten, folgen ſofort. Der eine hält einen
Vortrag über ein beſtimmtes innenpolitiſches, der andere über
ein außenpolitiſches Thema, der dritte endlich über die
Reichs=
wehr. Der Gegenſtand ergibt ſich zunächſt aus den laufenden
amtlichen Eingängen.
Aber bei ihnen bleibt es nicht: täglich gehen Hunderte von
Briefen ein. Sie ſind bereits durchgeſehen und werden, ſoweit ſie
wichtig genug ſind, in den Vorträgen berückſichtigt. Denn in dem
Amt des Reichspräſidenten herrſcht ein ſehr ſchneller
Geſchäfts=
gang; möglich wird er durch die noch immer ſoldatiſche
Entſchloſ=
ſenheit, mit der Hindenburg das letzte Wort in einer Sache ſpricht.
Er trifft die Entſcheidung ohne Zögern, und die Entſcheidung iſt
ſogleich auch Beſchluß. Mit der alten, unbeirrbaren Ruhe, die wir
an ihm als ſeinen innerſten Weſenszug kennen, äußert der
Reichs=
präſident die nunmehr erarbeitete Willensmeinung, die als ſein
Werk zu gelten hat. So frei ſteht er über den Sachen, daß er ſie
manchmal mit einem gutherzigen, trockenen Scherze begleitet.
Nichts beweiſt beſſer die Sicherheit, die ihm Treue und
Unermüd=
lichkeit der Pflichterfüllung in der Behandlung der Geſchäfte
ge=
geben haben.
Am Nachmittag folgen die Vorträge, die eilige Dinge
betref=
fen, die in Depeſchen heranfliegen oder eine ſchleunige, nicht
aufzu=
ſchiebende Entſcheidung verlangen. Erſt in den Abendſtunden iſt
Ruhe. Schließlich auch nur eine Ruhe des Abwartens und der
Bereitſchaft.
Aber ſo iſt es nur ein ſtiller Tag, wie er in Wirklichkeit nicht
vorkommt. Denn die Beſuche und Abordnungen, die ſelbſt ihre
Wünſche vortragen wollen, fehlen nie; ebenſowenig die Empfänge,
die nicht abgeſchlagen werden können. Endlich auch nicht die
Mini=
ſter mit ihren Anträgen und bei Zeiten auch nicht die —
Miniſter=
kriſen. Welche Unruhe und Sorge ſie uns machen, wiſſen wir;
wie ſie bei unſerem zerklüfteten Parteileben die Geduld und
Ein=
ſicht, noch mehr die Spannkraft und Willensmacht des Mannes,
der ſie vermitteln und leiten ſoll, in Anſpruch nehmen, das läßt
ſich nur ahnen. Er aber hatte ſein Leben in keiner Weiſe auf dieſe
Aufgabe vorbereitet und erſt im bibliſchen Alter trat ſie ihm nahe.
Mitten in der drückenden Laſt der Tagesgeſchäfte, die niemals
ruhen, hat er ſie zu bewältigen . . ."
Er bewältigt ſie. Die Ruhe, mit der er an ſie herantritt, iſt
immer unbezwinglich. Nur die Mittel wechſelt er wohl. Das
erſte Mal lag hinter dem bitteren Ernſt der Entſcheidung etwas
wie ein trockener Humor, wenn er die ewig Uneinigen, die
Par=
teien, zur Vernunft der Einigkeit mahnte. Aber die Parteien ſind
unbelehrbarer denn je geworden und die Unvernunft ihres
Strei=
tes rieſengroß. Da hat Hindenburg ſtark zugegriffen, nicht
zor=
nig, noch immer mit ſeiner gelaſſenen Ruhe, aber doch mit einer
ſchweren, an die Gewiſſen rührenden Anklage. Was wir bis
da=
hin nicht erlebt hatten, er nahm Stellung im politiſchen Kampf.
Leicht iſt es ihm nicht geworden, das iſt ſicher. Den Entſchluß hat
er ſich erkämpft, weil es ihm ſeine Pflicht gebot.
Sollen wir es beklagen? Gewiß nicht. Immer iſt es erhebend,
wenn ein ganzer und ſtarker Mann ſich tapfer zu ſeiner
Ueberzeu=
gung und ſeinem Entſchluß bekennt. Beide hat er erprobt, wie
wir an ſeinem Arbeitstag geſehen haben, in täglicher treuer
Pflichterfüllung. Durch ſie ward er, der alte Soldat, was er nie
hatte werden wollen: ein politiſcher Kämpfer,
Damit iſt er ein Vorbild für ein gutes Drittel aller Deutſchen
geworden, nämlich aller derjenigen, die ſich bisher allzu oft von
der Wahl ferngehalten haben. Es ſind nicht die ſchlechteſten
Deut=
ſchen. Viele haben der Pflichterfüllung des Tages gelebt und
des=
halb gerade den politiſchen Meinungskampf gemieden, der ihnen
— wie Hindenburg — nichts bedeutet. Es gibt aber auch eine
Pflicht des politiſchen Kampfes. In dieſen Tagen hat
Hindenburg ſich ihr nicht entzogen. Dies Beiſpiel gilt für
alle, weil es Pflichterfüllung bedeutet.
Bloß ein Beiſpiel? Erſt recht vielleicht ſein Wunſch und Wille,
die aus derſelben Pflichterfüllung entſpringen. Es heißt darum
nicht bloß zu wählen, ſondern auch — Männer zu wählen, die
Hindenburgs Vertrauen haben.
Die Edelpelzkierzuchk, ein neuer
Erwerbszweig.
In der heutigen ſchweren Zeit, in der das Wirtſchaftsleben
ſo arg darniederliegt, überlegt ſich gewiß mancher, was er wohl
beginnen könne, um ſich eine andere Exiſtenz oder einen
lohnen=
den Nebenverdienſt aufzuziehen.
Es ſoll der Zweck dieſer Zeilen ſein, Intereſſenten auf einen
neuen, erſt ſeit einigen Jahren in Deutſchland in der
Entwick=
lung begriffenen Erwerbszweig hinzuweiſen, nämlich auf die
Edelpelz=Tierzucht. Der Leſer möge nicht voreilig mit dem
Kopf ſchütteln und gleich an Silberfüchſe und andere ſchwierige
Zuchten denken; es gibt auch einfachere, weniger ſchwierige und
weniger Platz erfordernde Pelztierzuchten.
In erſter Linie iſt hierbei an eine rationelle Nerz=Zucht
gedacht. Dieſe kleinen Pelzträger, deren Größe in
ausgewach=
ſenem Zuſtande ungefähr der des Marders entſpricht, ſind ohne
große Vorkenntniſſe in unſerer Lage und unſeren klimatiſchen
Verhältniſſen — ſelbſt nebenberuflich — mit Erfolg und
gewinn=
bringend zu züchten. Erforderlich iſt zunächſt hierfür etwas
Liebe und etwas Verſtändnis für Tiere, ſowie der gute Wille,
die Zucht wirtſchaftlich und gewinnbringend zu betreiben.
Ruhige Hausgärten, Obſtgrundſtücke oder auch freies Gelände,
das entſprechend eingezäunt werden muß, eignen ſich faſt immer
zur Anlage einer Nerzfarm. Es kommen alſo Landwirte,
Gar=
tenbeſitzer, Gärtner, Hühnerfarmer und Privatleute, kurzum ein
jeder, der über ein kleines Gelände verfügt, als Nerzzüchter in
Betracht. Man kann wohl nach den vorhandenen Erfahrungen
fagen, daß die Nerztier=Zucht die anſpruchsloſeſte und einfachſte
unter den Edelpelztierzuchten iſt, denn billige Fütterung, geringe
Wartung, kleiner Raumbedarf und gute Gewinnmöglichkeiten
ſind die äußeren Kennzeichen derſelben.
Der Nerz hat gezeigt, daß er ſich unſerem Klima beſtens
anpaßt und daß die Fellqualität des farmgezüchteten Nerzes ſich
gegenüber dem in freier Wildbahn aufgewachſenen gehoben hat.
Auf den Ausſtellungen iſt letzteres einwandfrei erwieſen worden.
Der Nerz iſt ein widerſtandsfähiges, bei korrekter Pflege von
keiner Wurmplage, Ungeziefer und ſonſtigen Krankheiten
belaſte=
tes Tierchen, das für ſorgfältige Pflege dankbar iſt und ein
dauerhaftes, dunkelglänzendes Fell liefert, welches auf in= und
ausländiſchen Fellmärkten durchſchnittlich mit 80,— bis 100.—
RM. bewertet wird. Für beſonders hochwertige Felle iſt auch
ſchon der doppelte Preis erlöft worden.
Da aber bei dem großen Bedarf an Edelpelzen für die
Pelz=
konfektion noch für lange Jahre der inländiſche Bedarf durch
deutſche Farmzuchten auch nicht annähernd gedeckt werden kann,
ſondern viele Millionen deutſchen Nationalvermögens zur
Be=
ſchaffung von guten Nerzfellen nach Amerika, bzw. Kanada
wandern müſſen, iſt es vorläufig für den deutſchen Züchter nicht
notwendig, ſeine gezüchteten Tiere als Pelztiere zu verwerten.
Er kann ſie vielmehr als Zuchtmaterial verkaufen und dadurch
ganz weſentlich günſtigere Ergebniſſe erzielen.
Auch in unmittelbarer Nähe menſchlicher Wohnungen, ſelbſt
in der Stadt iſt es gut möglich, den Nerz zu züchten, da er ſich
durch abſolute Geruch= und Geräuſchloſigkeit auszeichnet. Er
iſt ein durchaus ſauberes und zutrauliches Tierchen, an dem
jeder Tierliebhaber ſeine Freude haben muß. Seine Ernährung,
im Weſentlichen aus rohem Fleiſch und Cerealien (Haferflocken,
Gemüſe) beſtehend, erfolgt in der einfachſten Weiſe, nach
feſt=
gelegten, wiſſenſchaftlich und praktiſch erprobten Futterplänen,
die niemanden ernſtliche Schwierigkeiten bereiten. Aufzucht und
Wartung erfolgt in Gehegen aus Drahtgeflecht von 2X1X0,6
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naduch
aft
Er
en dem
9
urf an=
Nummer 271
Mittwoch, den 1. Oktober 1930
Seite 17
Dnr sermiste
Missiensr.
Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.
B=
Sie gingen nach unten, und Jack rief den an der Haustür
yrſtierten Sergeanten herein. „Bleiben Sie hier am Fuß der
Treppe ſtehen und ſchießen Sie jeden nieder, der nicht ſtehen
ueibt, wenn Sie rufen. Steht ein anderer von euch draußen vor
Imniths Haus?”
„Jawohl, Sir."
„Nun, dann ſchreien Sie nach ihm, wenn Sie Hilfe
auchen!”
„Ach Gott, nun wird der Lift nicht funktionieren, da der
Enrom abgeſchnitten iſt!” rief Jack, als er, von Carter und Nick
gfolgt, die Treppe hinablief, und leider beſtätigte ſich ſeine
Ver=
mutung. Voller Zorn rannten ſie wieder nach oben und auf die
2rraße hinaus, wo ſie die Tür von Nr. 93 mit den Fäuſten
be=
mbeiteten.
„Wer macht da ſon Radau?” knurrte Smith vom
Küchen=
eriſter aus.
„Polizei!” entgegnete Jack. „Machen Sie raſch!”
„Der Teufel ſoll mich holen, wenn das nicht mein alter
Freund, Herr Strickland, iſt!” bemerkte Slicker. „Was iſt denn
iar los, meine Herren?”
„Oeffnen Sie ſofort!” herrſchte Jack ihn an, und Smith
ge=
hurchte, denn er hatte Jacks Revolver geſehen.
„Sie ſind verhaftet,” ſagte Jack, und Carter legte Smith
ge=
arnell die bereitgehaltenen Handſchellen an.
1 „Nanu, was ſind das denn für Witze?” proteſtierte dieſer.
„Mir können Sie doch nichts anhaben!“
„Oh, ’ne Menge, Slicker,” bemerkte Jack. „Aber ich würde
Ipre Abweichungen vom Pfad der Tugend vielleicht überſehen,
als Sie tun, was ich Ihnen jetzt ſagen werde. Vor allem
er=
urhe ich Sie hiermit, die elektriſche Leitung im Nebenhauſe
ſo=
ort wieder herzuſtellen.”
„Die Leitung? — Ich? Was?—
„Hören Sie, Slicker, ich bin hier, um unſeren gemeinſamen
Freund Holtz — oder Harding — oder Kreßler zu faſſen. Wie
ze ihn nennen, tut nichts zur Sache. Ich weiß von den Schrank=
Frhrſtühlen im Keller und kann mir ungefähr denken, wo Holtz
z.genblicklich ſteckt. Da der Strom aber ſoeben abgeſtellt wurde,
arin ich die Fahrſtühle nicht in Gang bringen. Dieſer Kunde
v—rd auf Grund von Mordverdacht geſucht, und Sie brauchen
ver als Mitſchuldigen nach begangener Tat.”
. Smith ſank wie gebrochen auf einen Stuhl nieder.
„Pietro iſt bereits verhaftet,” fuhr Jack fort, „und meine
Zrute werden hierbleiben, bis er aus ſeinem Loch herauskommt,
ddeer drin verhungert. Und Sie werden ihm nicht helfen können,
veil Sie im Loch ſitzen.”
„Und was werden Se machen, wenn ich das Maul
auf=
nache?"
„Wir werden Sie mit einer Verwarnung entlaſſen.”
„Na, denn is” nichts zu machen. Wenn Se mich irgendwo
imſperren, wo ich ſicher bin, will ich’s tun. Ich kann den Schwein=
und nicht ausſtehen. Aber wenn ich en Mund aufſperr” und
ſicht verhaftet werde, bin ich in vierundzwanzig Stunden ine
dlanke Leiche.”
„Schon gut, Slicker,” ſagte Jack grinſend. „Stellen Sie nur
im Strom an und überlaſſen Sie alles andere mir. Ich werde
ſchon ein Heim für Sie finden.”
Aber eins muß ich erſt noch wiſſen, Herr Strickland,”
vandte Slicker flehend ein. „Wenn ich Ihnen beiſteh” — was
u.rd dann =hinterher aus mir? Ermordet möcht’ ich =natürlich
nicht werden, aber lebenslang im Loch ſitzen — dazu hab ich auch
keine Luſt!”
„Sobald wir die ganze Bande zuſammengetrieben haben,
können Sie Ihrer Wege gehen. Das verſprech’ ich Ihnen. Aber
nun vorwärts!”
Slicker ging jetzt voran nach unten, wo ihm die Handſchellen
abgenommen wurden, zog einen Stein aus der Mauer heraus,
griff mit der Hand in die Lücke hinein und hantierte drin
herum.
„So, nun haben wir wieder Strom,” ſagte er. „Was wiſſen
Se denn von dem Fahrſtuhl?”
„Ich habe ihn einmal benutzt, um ins andere Haus
hinein=
zugelangen."
„Na, da is’ noch en anderer Schalter, der ihn ganz nach
unten ſchafft. Sie haben ihn wohl runtergeſchickt, ſo daß die
Schiebetür vorkommt, was? dann müſſen Se drinſtehen und auf
dieſen Knopf drücken, und dann rutſcht er noch en paar Meter
runter, nach dem Gang zwiſchen hier und Pietros Konditorei,
unten in ſeinem Keller. Nun ſitzt der Kunde, hinter dem Se
her ſind, im Gang und wartet aufs Signal: „Alles klar”.”
„Dann müſſen wir alſo hinunterfahren und ihn da
feſtneh=
men,” ſagte Jack.
„Aber ſeh’n Se ſich vor!” warnte Smith. „Er hat inen
Revolver und is mächtig ſchnell damit bei der Hand. Halten
Se bloß die Augen offen! Sonſt ſchießt er Se nieder, während
Se „Hände hoch”! brüllen.”
„Gibt’s da im Gang Licht?” fragte Nick.
„Nein.”
„Schön. Alſo überlaß das mir, Jack. Ich werde
runter=
fahren und ihm ſagen, daß alles klar iſt.”
„Aber beſter Nick, er hat natürlich eine Taſchenlampe und
ſchießt, ſobald deine Beine zum Vorſchein kommen. Sicherlich
wartet er an dieſem Ende des Ganges.”
„Ach was, laß mich nur machen! Aber nun hör zu. Wenn
ich hinunterfahre, mußt du am Schalter bereitſtehen, und ſobalo
ich rufe, mußt du den Fahrſtuhl wieder heraufbefördern.”
„Aber ſei doch vernünftig, Nick! Ich —
„Schluß, Jack! Ich weiß genau, was ich tun werde.
Ge=
ehrter Herr Smith, würden Sie wohl die Gewogenheit haben,
Ihren intereſſanten Fahrſtuhl vorfahren zu laſſen?”
Grinſend drückte Slicker auf den Knopf, und die Börter des
Schrankes entſchwanden. Nick ſtieg gelaſſen ein.
„Stellen Sie freundlichſt das Licht hier drinnen ab, wenn ich
abfahre”, ſagte er. „Es wäre mir ſozuſagen lieber, wenn ich
Holtz fähe, eh’ er mich ſieht. Dabei fällt mir ein, wie pflegen Sie
den Herrn anzureden, Smitb?”
„Ich nenn’ ihn meiſtens „Boß” — hol” ihn der Teufel!”
erwiderte Slicker freundlich.
Gut!” ſagte Nick. Dabei drückte er auf den Schalter und
der Lift begann hinabzugleiten.
Oben ſtanden die drei Männer und horchten beſorgt. Man
ſah Nicks Taſchenlampe unten ſchimmern. Wortlos warteten
ſie in dem finſteren Keller. Der Fahrſtuhl ſummte noch, als ſie
einen Ruf vernahmen und alle drei den Atem anhielten, denn
ſie hätten darauf geſchworen, daß es Slickers Stimme war.
„Alles klar, Boß!” ertönte es deutlich.
„Donnerwetter, was für ein Schauſpieler!” murmelte Jack,
während Carter herumfuhr, um ſich zu verſichern, daß Slicker
noch neben ihm ſtand.
Unterdeſſen hatte Holtz den ſummenden Fahrſtuhl unten
erwartet. Beruhigt durch Slickers wohlbekannten Ruf,
arg=
wöhnte er nichts, und als der Fahrſtuhl unten ankam, wich er
zurück, weil Nicks helle Taſchenlampe ihn blendete.
„Gott verdamm” dich, Joe, leucht” mir doch nicht ſo in die
Augen!“
Da ſchnellte Nicks Fauſt blitzſchnell vor und traf ihn mitten
ins Geſicht. Holtz ſtürzte wie ein Klotz zu Boden, worauf Nick
ihn in den Fahrſtuhl hineinpackte, ſelbſt einſtieg und nach oben
ſchrie: „Alles gemacht, rauf mit dem Ding!”
Als=Koltz wieder zu ſich kam, ſaß er mit gefeſſelten Händen
in Slickers Küche. Dieſer war jedoch nicht zugegen. Ein
Ser=
geant hatte es übernommen, ihn ſeinem vorläufigen
Zufluchts=
ort zuzuführen.
Holtz blickte verwirrt um ſich. „Was zum Teufel —”
be=
gann er.
„Fluchen Sie nicht!” ſagte Jack. „Ich verhafte Sie,
Lud=
wig Kreßler, wegen Ermordung von Henry Power in Denver,
Colorado, am 10. Juli 1914. Ich mache Sie darauf aufmerkſam,
daß alles, was Sie ſagen —
„Ach, ich weiß!” fiel Holtz ihm ins Wort. „Iſt das alles,
weswegen Sie mich verhaften?"
„Reicht es nicht hin?”
„Ich glaube nicht. Ich befinde mich nicht in Amerika.”
„Machen Sie ſich keine Sorge, Sie werden bald dort ſein.
Carter, bringen Sie den Mann fort. Sorgen Sie dafür, daß er
eingeſperrt wird, und kommen Sie dann wieder hierher zurück.”
Jack und Nick kehrten über die Straße nach Nr. 92 zurück, wo
ein Möbelwagen vor der Tür hielt.
„Was iſt denn das?” fragte Nick.
„Unſere fliegende Sektion”, erklärte Jack und begann mit
dem Vorgeſetzten der Leute zu ſprechen.
„Haben Sie die Botſchaft erhalten, die ich gern ſenden
möchte?” frage er.
„Jawohl. Wir ſollen Signal H. F. S. anrufen.”
„Richtig! Wellenlänge 33 Meter.” Jack erteilte ihm noch
einige Weiſungen und trat dann ins Haus, wo ein Mann ſich in
lebhaften Auseinanderſetzungen mit einem Poliziſten erging.
„Guten Abend, mein lieber Mc. Dougal!” ſagte Jack
lachend. „Verzeihen Sie! Ich habe leider vergeſſen, Sergeant
Manley zu ſagen, daß ich Sie erwarte. Kommen Sie bitte mit!“
Er führte ihn, von Nick begleitet, nach dem Zimmer mit
Fair=
leighs drabtloſem Apparat.
„Menſch, iſt das aber eine feine Sache!” rief der Schotte
bewundernd aus.
„Muß es auch!” brummte Jack ingrimmig. „Können Sie
die Verbindung mit der Station herſtellen?”
„Aber ſicher! Und das wird wohl die Anrufglocke ſein?”
Jack wartete, bis ſeine Seute ein fliegendes Telephon
her=
gerichtet hatten, und erteilte Mc. Dougal dann nähere
Anwei=
ſungen.
„Begib du dich nur gleich ans Mikrophon, Nick”, ſetzte er
hinzu. „Glaubſt du, daß du’s ſchaffen wirſt? Es iſt ungeheuer
wichtig, weißt du."
„Hab” keine Angſt” verſetzte Nick beſchwichtigend.
Sobald ſein Signal beantwortet wurde, befahl Jack der
Flie=
genden Abteilung, die Botſchaft abzufeuern, griff nach Mc.
Dou=
gals Hörer und ſtand laut pochenden Herzens bereit.
„Holtz?” vernahm er.
„Ja, Sir?”
„Weshalb zum Teufel rufen Sie mich an? Sie ſollten ſchon
ſeit zwei Stunden unterwegs ſein! Sie haben doch nicht etwa
wieder einen Bock geſchoſſen? Wenn Sie die Papiere nicht
haben —‟
„Ich hab’ ſie ja, Sir, aber hören Sie doch um Himmelswillen
zu. Ich hab’ nur zwei Minuten Zeit, um Ihnen Beſcheid zu
ſagen.”
Nicks erregter Ton war eine glänzende Leiſtung. Jack hätte
darauf geſchworen, daß es Holtz ſei, der ſprach.
„Der verfluchte Kerl kam erſt um zwei,” fuhr er fort. „Wir
kriegten ihn und die Papiere, aber dann fand bei Martello eine
Razzia ſtatt.”
„Was?!”
„Jawohl, Sir. Wie ſie dahintergekommen ſind, weiß ich nicht,
aber ſie machen Jagd auf mich. Ich entkam durch den Gang, aber
jetzt brechen ſie die Haustür auf. Sie haben das ganze Haus
um=
ſtellt und auch bei Martello Poſten. Ich galube, Pietro iſt ſchon
verhaftet. Er blieb da, um die Polizei aufzuhalten, während
ich Joe zur Flucht verhalf. Aber jetzt können ſie jede Minute
drin ſein.”
(Fortſetzung folgt.)
DMNIUOTT
Hit dem heutigen Tage treten für Persil folgende neue Verkaufspreise in Kraft:
für das Normalpaket 40 Pfg.
für das Doppelpaket 75 Pfg.
Diese Preisermäßigung ist vor allem möglich geworden durch die immer mehr
steigende Beliebtheit, der sich dieses einzigartige Waschmittel in der gesamten
deutschen Hausfrauenschaft erfreut. Die überragende Güte, die von jeher sein
hervorstechendstes Merkmal war, wird es im Verein mit dem neuen verbilligten Preis
noch mehr zum Liebling der Hausfrau und ihrem unentbehrlichen Helfer machen!
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Seite 18
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mir Ihre gütige Unterſtützung gewähren zu wollen.
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Hiermit danke ich meiner Kundſchaft ſowie dem
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Vertrauen und bitte Sie, dasſelbe auch meiner
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folgerin in gleicher Weiſe entgegen zu bringen, (14410
Hochachtungsvoll"
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