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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 260
Samstag, den 20. September 1930. 193. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
jeitenſchay bes Sollerbanves verfngt.
Die denſſche Auffaſſung: Befriedung Europas durch Regelung der Minderheikenbeſchwerden. — Ausban
des Madrider Verfahrens nolwendig. — Die Minderheiken Mitkler zwiſchen den Nakionen und ihrer Kulkur.
Minderheiten=Angelegenheiten bilden. Jedes Ratsmitglied müſſe
auch in der Lage ſein, ſich fortlaufend über den Stand eines Be=
Briand iſt zufrieden.
ſchwerdeverfahrens zu unterrichten und berechtigt ſein, Einſicht
in die Akten zu verlangen.
denn „früher ging es den Minderheiten ſchlechker
Die Minderheitenfrage ſei ein allgemeines
europäi=
als heuke‟
ſches Problem, wie das Curtius ſchon in der Vollver=
* Genf, 19. Sept. (Eig. Bericht).
Die eigentliche Ausſprache im Völkerbund hat heute
begon=
nen. Der Reichstagsabgeordnete Koch=Weſer hielt am
Frei=
tag vormittag im Politiſchen Ausſchuß der Vollverſammlung
eine mit Spannung erwartete Rede über das
Minderheiten=
problem, in der er die allgemeine Zielrichtung der deutſchen
Minderheitenpolitik und ihre beſonderen Anforderungen für die
Durchführung des Minderheitenverfahrens gab.
Koch=Weſer wies darauf hin, daß Dr. Streſemann es bei
ſei=
ner letzten Rede vor der Vollverſammlung als ſelbſtverſtändlich
angenommen habe, daß der Politiſche Ausſchuß der
Völker=
bundsverfammlung ſich alljährlich mit der Minderheitenfrage
und mit der Löſung der dem Völkerbund geſtellten Aufgabe des
Minderheitenſchutzes beſchäftigen werde. Die Minderheitenfrage
ſei der einzige Pflichtkreis des Völkerbundes,
der nicht regelmäßig einer eingehenden
Bera=
tung unterzogen werde. Die große Bedeutung des
Min=
derheitenproblems werde von der Weltöffentlichkeit mehr und
mehr als ein Problem verſtanden, das eine befriedigende Löſung
finden müſſe, wenn eine politiſche Entſpannung in Europa
ein=
treten ſolle.
Der Völkerbund habe die
Garantieverpflichtung für die Durchführung des
Minder=
heitenſchutzes.
Es ſei mehrfach die Einſetzung eines Minderheiten=Ausſchuſſes
angeregt worden, und Deutſchland werde dieſe Anregung nicht
aus den Augen verlieren. Eine der wichtigſten Fragen ſei, ob
der Völkerbund auf dem Gebiet der Minderheitenbeſchwerden
alles tue, um der ihm geſtellten Aufgabe gerecht zu werden. Man
könne ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß gerade der
Völker=
bund Gefahrlaufe hinter der Entwicklung der
Dinge zurückzubleiben.
Wer die Minderheitenarbeiten lediglich nach der Lektüre des
diesjährigen Jahresberichtes beurteilen wolle, könne folgern,
daß das Minderheitenproblem in den Völkerbundsarbeiten nur
eine verhältnismäßig untergeordnete Rolle ſpiele. Dieſer
Ge=
danke ſei in der Oeffentlichkeit auch vielfach ausgeſprochen
wor=
den. Der Jahresbericht ſei ſehr wenig ausgiebig. Abgeſehen
von den beſonderen Verhandlungen über die oberſchleſiſchen
Be=
ſchwerden werde nur eine einzige Beſchwerde und auch dieſe
nur rein formal kurz berührt. Sonſt werde das ganze
Pro=
blem überhaupt nicht erörtert. In Zukunft müſſe
dieſe wichtige Frage eine ihrer Tragweite angemeſſene Beachtung
im Jahresbericht finden. Die Statiſtik auf Grund der Madrider
Beſchlüſſe fehle im Jahresbericht vollſtändig; ebenſo vermiſſe
man eine Erwähnung der Tätigkeit der Dreier=Ausſchüſſe.
Die Madrider Beſchlüſſe zur Verbeſſerung des
Min=
derheitenverfahrens könnten noch weſentlich
vervollkomm=
net werden. Die Völkerbunds=Veröffentlichungen ſprächen im
ganzen nur von 57 Petitionsfällen; Preſſenachrichten gäben
je=
doch eine ungleich höhere Zahl an. Die Zahl 57 habe ſich durch
eine ſtrenge Ausleſe ergeben. Das Sekretariat müſſe über dieſe
nicht ganz klaren Angaben nähere Aufſchlüſſe geben. Von den
57 Petitionsfällen ſei die Hälfte, nämlich 26, als unannehmbar
erklärt worden. Das ſei ein ungünſtiges Verhältnis, und das
Sekretariat werde gut daran tun, die
Annehmbarkeitsbeſtimmungen möglichſt weitherzig zu
handhaben,
wie dies im Sinne der Madrider Beſchlüſſe liege. Man dürfe
auch einer Minderheit nicht verſagen, ſchon nach Ablauf der
Friſt von einem Jahre mit begründeten Beſchwerden an den
Völkerbund heranzutreten, was jetzt nicht möglich ſei. Man
be=
gehe einen ſchweren Fehler, wenn man
Minderheiten=
petitionen grundſätzlich als eine belangloſe Sache
an=
ſehe. Auch bei geringfügigen Einzelfällen handle es ſich immer
um wichtige Symptome eines beſtehenden Spannungszuſtandes.
Die Minderheiten=Dreierausſchüſſe müßten
die an ſie gelangten Beſchwerden eingehend prüfen.
Ihre Arbeiten würden an Tiefe und Gründlichkeit gewinnen,
wenn ſie ihre Sitzungen nicht nur während der Ratstagungen,
die dreimal im Jahre ſtattfinden, ſondern auch
zwiſchen=
durch abhielten. Auch die Befugnis, zuſätzliche
Infor=
mationen unmittelbar von dem Beſchwerdeführer einzuholen,
müßte ausgenutzt werden. Die Erweiterung der Dreier=
Aus=
ſchüſſe um zwei Mitglieder ſei unlängſt zum erſten Mal von
dem perſiſchen Ratsvertreter angewandt worden. Man müſſe
hoffen, daß in wichtigen Fällen dieſe Praxis regelmäßig befolgt
werde. Von der Möglichkeit weitgehender Veröffentlichung der
Minderheiten=Unterſuchungen habe das Generalſekretariat
bis=
her in drei Fällen Gebrauch gemacht. Es ſei dringend zu
wün=
ſchen, daß die Zahl der Veröffentlichungen raſch zunehme, denn
dadurch werde das Vertrauen in die Tätigkeit des Völkerbundes
geſtärkt.
Bei den Veröffentlichungen werde es ſich nicht
um=
gehen laſſen, neben der Aeußerung der beklagten
Re=
gierung auch den Inhalt der Bittſchrift
wieder=
zugeben; denn nur ſo könne ein möglichſt anſchauliches Bild
über den geſamten Tatbeſtand geſchaffen werden. Ein
Muſter=
beiſpiel dafür ſeien die Veröffentlichungen über die Klagen der
Mönche vom Berge Athos. Der gleiche Grundſatz der
Vollſtän=
digkeit gelte auch für die Mitteilungen der Dreier=Ausſchüſſe an
die Ratsmitglieder. Nur bei einer erſchöpfenden Ueberſicht
kännten die Ratsmitglieder ſich ein eigenes Urteil über die
ſammlung geſagt hat. Der Kern dieſes Problems ſei nicht mehr
und nicht weniger, als den Minderheiten den Schutz ihrer
Men=
ſchenrechte, auf Wahrung ihres Volkstums, ihrer Mutterſprache,
ihrer Kultur und Religion im Rahmen des Staates, in dem
ſie leben, nicht nur rechtlich zu verbriefen, ſondern auch praktiſch
zu verwirklichen. Niemand denke hierbei daran, die
wohlberech=
tigten Intereſſen des Staates zu überſehen. Die
Minder=
heiten ſeien keine Feinde des Friedens; das
Gegenteil ſei richtig. Nur Verzweiflung mache ſie dazu. Sie
ſeien ſchon deswegen friedlich, weil jeder Krieg ſie den ſtärkſten
Verfolgungen ausſetzen müſſe. Außerdem ſeien ſie, durch ihre
Beziehungen zwiſchen 2 Kulturſtaaten vor Chauvinismus bewahrt,
die gegebenen Mittler zwiſchen zwei Kulturen und damit die
Vorkämpfer eines geeinten Europas, deſſen Minderheiten ihre
Kültur frei entwickeln könnten. „Die Befriedung und
Annäherung Europas”, ſo ſchloß Koch=Weſer ſeine mit
gro=
ßer Aufmerkſamkeit aufgenommene Rede, „geht nicht nur über
die gefallenen Zollgrenzen, ſondern ſie geht inerſter Linie
über befriedigte Minderheiten”.
Der öſterreichiſche Vertreter Schüller
ent=
wickelte, ebenfalls im Anſchluß an die Darlegungen Seipels in
der Vollverſammlung von 1928, die kulturelle Tragweite der
Minderheitenfrage, die Bedeutung der Erhaltung der Schule, der
Sprache und der Religion für die Minderheiten und ſchloß
ſich dem deutſchen Schritt rückhaltlos an.
„Der Vertreter Albaniens ſprach ſich, noch weitergehend,
für die Einrichtung einer ſtändigen Minderheitenkommiſſion aus.
Dann nahm jedoch die Ausſprache, die durch einen Beſuch
des Luftſchiffes „Graf Zeppelin” in Genf eine kurze
Unter=
brechung erlitt, bei der ſich auch Briand den Luftrieſen ſehr
intereſſiert anſah, eine Wendung ins Oberflächliche.
Der japaniſche Vertreter Yoſhiſawa wies auf die
Er=
klärungen ſeines Vorgängers Adatſchi hin, daß die
Minder=
heiten zwar nach den Beſtimmungen der Verträge geſchützt
werden müßten, daß ſie aber ebenſo die Pflicht zur loyalen
Er=
füllung ihrer Staatsbürgerpflichten hätten. Das Madrider
Ver=
fahren ſei noch zu jung, um endgültige Urteile über Erfolge oder
Mißerfolge abgeben zu können. Das wichtigſte zur Löſung der
Minderheitenfrage ſei gegenſeitiger guter Wille.
Dann erhob ſich
Briand,
der zum erſten Male ſeit Jahren wieder an einer Ausſchuß=
Sitzung teilnahm, zu einer Rede, in der er die geſamte Frage
und die Klagen Koch=Weſers, wie ſchon in Madrid, zu
ver=
kleinern ſuchte. Er ſprach von dem geheiligten Recht der
Minderheiten und davon, daß dieſes Recht doch eine
ſehr delikate Angelenheit ſei. Der Schutz der
Minder=
heitenrechte ſei beim Rat gut aufgehoben. Man müſſe ſich davor
hüten, die internationalen Verpflichtungen, die der
Völker=
bund übernommen habe, zur Erregung einer Mißſtimmung
auszunutzen. Den Madrider Beſchlüſſen ſeien eingehende
Be=
ratungen vorausgegangen, und man habe ſchließlich einmütig das
neue Verfahren angenommen. In den Neden ſei weder die
Tätigkeit des Völkerbunds, des Rates, noch die neueProzedur ſelbſt
kritiſiert oder in Frage geſtellt worden, und weder den
Völker=
bund, noch den Rat treffe für die bisherige Handhabung der
Minderheitenpolitik ein Vorwurf. Man müſſe die Frage in
voller Objektivität betrachten. Er wolle nicht davon ſprechen,
daß man aus ihr eine Polemik machen wolle; aber es äußere
ſich doch manchmal ein Geiſt, der Anlaß zu einer ſolchen Polemik
geben könnte. Was wolle man z. B. mit der Einſetzung einer
ſtändigen Minderheiten=Kommiſſion? In Madrid habe man
aus guten Gründen davon Abſtand genommen, vor allem, weil
man ſich nicht klar darüber ſei, in welcher Form eine ſolche
Kommiſſion das Minderheitenproblem behandeln könne. Wolle
man den Minderheiten vielleicht Gelegenheit geben,
gemein=
ſchaftlich in einem Völkerbunds=Ausſchuß als beſondere
Körper=
ſchaft aufzutreten? Das werde keine günſtige Wirkung auf die
Verhältniſſe zwiſchen den Minderheiten und den Staaten
aus=
üben. Früher ſei es den Minderheiten viel
ſchlechter gegangen als heute, wo ſie ein Verfahren
und den Schutz durch den Rat hätten, den ſie in aller Offenheit
benutzen könnten. Warum wolle man von vornherein vermuten,
daß das neue Madrider Verfahren bloß ſchlechte Ergebniſſe
bringe? Er ſelbſt habe volles Vertrauen zu der Neuordnung und
glaube, daß man ſich darauf beſchränken könne, die geſamte Frage
lediglich zu reduzieren.
Hinter die Ausführungen Briands ſtellten ſich dann auch
der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch und der
Ver=
treter Rumäniens.
Graf Apponyi=Ungarn wies den Standpunkt der
Tſchechoſlowakei und Rumäniens zurück. Der Rat ſei dazu
be=
rufen, über die Garantie der Minderheitenſchutzverträge zu
wachen und lediglich eine Aenderung dieſer Verträge bedürfe
der Zuſtimmur g der intereſſierten Staaten. Anders verhalte
es ſich aber bei einer Aenderung des Verfahrens.
Darüberhabe der Rat allein zubeſtimmen, weil ja
das Verfahren dazu diene, die Garantie der Minderheiten=
Schutzverträge durchzuführen. Wenn ſich die intereſſierten
Staa=
ten deshalb gegen eine Aenderung des Verfahrens ſträubten,
entſpreche das nicht ihren feierlichen Verſprechungen, die ſi. in
den Minderheiten=Schutzverträgen eingegangen wären.
Die Auseinanderſetzung wurde darauf auf Samstag
vor=
mittag 9.30 Uhr vertagt.
Europäiſche Zwiſchenbilanz.
Genf, 18. September.
Was wird aus der Europa=Union? Das war die große
Frage, mit der man vor anderthalb Wochen die allgemeine
Ausſprache in Genf begann. Die 36 Reden, die bis zum
Mitt=
woch gehalten wurden, geben darauf eine Antwort, die man
unter Beiſeitelaſſung aller diplomatiſchen Verbrämung als eine
glatte Abſage an Briand bezeichnen kann. Trotzdem darf man
nicht, am allerwenigſten in Deutſchland, heute ſchon die
politi=
ſchen Gefahren, die der Briandplan enthält, als überwunden
betrachten.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki, der Grieche Politis
und der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch haben die
politiſche Zielſetzung des Europaplanes klar umriſſen, als ſie
den Abſchluß eines europäiſchen Sicherheitspaktes nach dem
Muſter des geſcheiterten Genfer Protokolls verlangten. Briand
ſelbſt hat noch in dem Abſchlußbericht des Weißbuches die Theſe
vom Primat der Politik vertreten. Beides zuſammen zeigt
deutlich, in welcher Richtung der erſte Schritt der Europa=Union
erfolgen ſoll: Sicherheit vor allem.
Henderſon und Scialoja haben dazu die Antitheſe aufgeſtellt.
Nichts von Verträgen, nichts von Sicherheit, ſolange nicht die
wirkliche Abrüſtung zur Tatſache geworden iſt! Die
Forde=
rung nach Abrüſtung, die dieſe anderen europäiſchen Großmächte
erhoben, war gleichzeitig und hauptſächlich auch eine politiſche
Abſage an die Europa=Union. Und wie ernſt es dieſen Mächten
mit ihrem Nein iſt, ergab ſich aus den Bemühungen Henderſons
und Scialojas, der Europa=Entſchließung auch die letzten Falten
auszubügeln, in denen ſich die franzöſiſchen Sicherheitsabſichten
noch hätten feſtſetzen können.
Weder die Engländer, noch die Italiener konnten in Genf
den Europaplan einfach ablehnen. Taktiſch hätten ſie ſich damit
dem Vorwurf ausgeſetzt, die europäiſche Einigungsarbeit zu
ſabotieren, und politiſch hätten ſie damit einen Mann aus dem
europäiſchen Spiel entfernt, auf deſſen Verbleiben ſie beide
großen Wert legen: Briand, der ihnen immer noch lieber iſt als
Tardieu mit ſeinem beunruhigenden franzöſiſchen Empire=
Plan. Ein Knockout der Briandvorſchläge wäre gleichzeitig zu
einem innerpolitiſchen Knockout Briands bei der
Auseinander=
ſetzung mit Tardieu geworden, die man für November erwartet.
Man hat ſich deshalb in den Sieg geteilt und ihn in Form und
Wortlaut der Entſchließung taktiſch Briand überlaſſen, während
der ſtrategiſche Erfolg den Engländern und Italienern
zuge=
fallen iſt.
Man hat auch von deutſcher Seite verſucht, in der Haltung
zu den Europaplänen auf die innerpolitiſche Poſition Briands
Rückſicht zu nehmen; dagegen wird ſich kaum ein Wort erheben
laſſen. Bedenken jedoch muß es erregen, daß die Rückſichinahme
ſo weit getrieben wurde, daß man die Abwehr der politiſchen
Europagefahren vollſtändig den Engländern und Italienern
überließ. So kam es, daß man in der erſten Europakonferenz
eine Entſchließung annahm, die den Hinweis auf die „
Grund=
ſätze der Völkerbundsſatzung” enthielt, d. h. u. a. „alle
Ver=
tragsverpflichtungen peinlich zu achten”, was in einer etwaigen
ſpäteren Europadiskuſſion jedes Eingehen auf Reviſion und
Verbeſſerung des gegenwärtigen Zuſtandes ganz erheblich
er=
ſchwert hätte.
Die ſehr zurückhaltende und übervorſichtige Stellungnahme
der deutſchen Delegation in der allgemeinen Ausſprache läßt
ſich nur ſo erklären, daß ſie den europäiſchen Unionsgedanken
innerlich gleichſetzt mit dem Gedanken der deutſch=franzöſiſchen
Verſtändigung, vor allem der deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchafts=
verſtändigung, obwohl die europäiſche Union in ihrer heute
vor=
geſehenen Form geradezu ein Feind und ein Hindernis für
eine engere wirtſchaftliche und politiſche Zuſammenarbeit
Deutſchlands und Frankreichs bilden muß und in keinem Falle
die beſonderen Ergebniſſe bringen wird, die man in Deutſchland
von einer Verſtändigung mit Frankreich erwartet. Es iſt
viel=
leicht nicht Briands Abſicht, aber es iſt doch ſehr deutlich der
Wunſch der heutigen franzöſiſchen Regierung, die an der
Ab=
faſſung des Europa=Memorandums gearbeitet hat, gerade durch
die europäiſche Unionspolitik jeder Oppoſition für Deutſhland,
deren Notwendigkeit man angeſichts der vollſtändigen Iſolierung
zwiſchen England und Italien auch in Frankreich mehr und mehr
einſieht, auszuweichen. Wenn man in Deutſchland mit Paris
Politik treiben will, ſollte man nicht vergeſſen, daß es auch noch
ein London und ein Rom gibt und daß Verträge,
Sicherheits=
pakte und Unionen auch noch außerhalb Genfs abgeſchloſſen
werden können.
Es war in dieſen Tagen in Genf häufig die Rede davon,
daß die Europa=Union wohl ihre erſte Verwirklichung in einer
deutſch=franzöſiſchen Zoll=Union, in einer Befruchtung der
deut=
ſchen Induſtrie, durch die franzöſiſchen Kapitalkräfte finden
werde. Das ſind keine Utopien, und dieſe Dinge liegen durchaus
im Bereich der Möglichkeiten; ſie haben aber mit den
wirt=
ſchaftlichen Erwartungen, die man an die Europa=Union knüpft,
nur lockeren Zuſammenhang. Die Theſe von einer
evolutioniſti=
ſchen Entwicklung Europas aus einzelnen, wirtſchaftlich
gleich=
gearteten Staatengruppen zu einem großen Freihandelsverband
läßt ſich wiſſenſchaftlich zweifellos vertreten, ihr Niederſchlag
in der politiſchen Wirklichkeit weiſt aber die gleichen
Gegenſätz=
lichkeiten auf, wie ſie zwiſchen Theorie und Praxis immer
be=
ſtehen. Es iſt erſt einmal die große Frage, ob die europäiſchen
Staaten heute überhaupt ſchon in der Lage ſind, ſich ohne
Aus=
nahme gemeinſam=wirtſchaftlichen Abmachungen anzuſchließen.
Die Verſuche des Völkerbundes in den letzten zwei Jahren
haben den theoretiſchen Willen, aber die praktiſche Unmöglichkeit
dazu ſchlagend bewieſen. Sie haben überdies bewieſen, und die
Konferenzen von Sinaia, Bukareſt und Warſchau waren ein
neuer Beweis, daß noch nicht einmal die ſogenannten
Agrar=
ſtaaten Europas eines Willens ſind und einen gemeinſamen
Weg gehen können. Es wird noch ungleich ſchwerer ſein,
zwi=
ſchen ihnen und den Induſtrieländern unter Ueberſpringung
zahlreicher evolutioniſtiſcher Entwicklungsglieder ad boe eine
Wirtſchaftsunion zu ſchaffen.
Die zweite Hauptfrage iſt: Wird überhaupt in den künftigen
Europabeſtrebungen die Wirtſchaft die prädominierende Nolle
ſpielen, wie man das auf deutſcher Seite erwartet? Die
Vor=
ſchläge Grahams und des Italieners Michels in Genf haben
die Wirtſchaftsverhandlungen eigentlich dem Bereich der
euro=
päiſchen Auseinanderſetzungen entzogen und ſie Wieder zu einer
Seite 2
Samstag, den 20. September 1930
Sache des Völkerbundes und der Völkerbundsorgane gemacht,
wobei die Ueberſeeländer mit dem Argument eifrig ſekundieren,
daß ſich Europa bei der Regelung ſeiner wirtſchaftlichen
Not=
ſtände nicht von der Welt abſchließen dürfe noch könne.
Es ſieht faſt ſo aus, als ſchenke man, begeiſtert von der
Schönheit des Bildes einer künftigen europäiſchen
Wirtſchafts=
union, den Vorgängen in den Wirtſchaftsräumen um
Deutſch=
land herum nicht mehr die erforderliche Beachtung. Es ſind
eine Neihe „ehrlicher Makler” dabei, die Reſte des alten
Oeſter=
reichs und Rußlands an den deutſchen Oſtgrenzen wieder zu
Wirtſchaftseinheiten zuſammenzufaſſen, deren Kern gerade ſolche
Staaten bilden würden, die nicht nur in wirtſchaftlicher, ſondern
auch in politiſcher Konkurrenz zu Deutſchland ſtehen und ſchon
ſeit Jahren verſuchen, wichtige Teile der kulturpolitiſchen
Be=
rufung Deutſchlands im Oſten an ſich zu reißen. Wenn dieſe
Staaten in den Oſtblock die Führung übernehmen, wird es mit
der Möglichkeit zu Ende ſein, individuell mit all dieſen Staaten
unter Wahrung der gegenſeitigen Lebensintereſſen zu
verhan=
deln. Das würde für die deutſche Wirtſchaft eine Politik „der
verpaßten Gelegenheiten” bedeuten.
Deutſchland ſoll ſich nicht gegen eine europäiſche „
Koopera=
tion” ſtemmen. Eine ſolche Rückſtändigkeit und
Ungeſchicklich=
keit widerſpräche ſeinen eigenſten Intereſſen. Aber man ſoll
über der Europa=Union nicht vergeſſen, daß der Weg der
direk=
ten Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und den übrigen
euro=
päiſchen Staaten, Frankreich dabei nicht ausgenommen, immer
noch der leichtere iſt. Man kann zu dieſem Zweck auch aus den
Blüten des Europabuketts Honig ſaugen, aber man ſollte ſich
die Blüten vorher genau anſehen; es ſind einige Giftpflanzen
und äußerlich prächtige aber inhaltloſe Orchideen darunter.
Die Meiſtbegünnigungsklauſel.
Die Meiſtbegünſtigungsklauſel bildete im
Wirtſchafts=
ausſchuß den Gegenſtand einer eingehenden
Auseinander=
ſetzung zwiſchen den europäiſchen Nord= und Oſtſtaaten und
In=
dien. Es war intereſſant, daß ſich nur der indiſche Vertreter für
die uneingeſchränkte und unbedingte Anwendung der
Meiſtbegün=
ſtigungsklauſel und gegen eine Vorzugsbehandlung europäiſcher
Agrarerzeugniſſe ausſprach. Er forderte in einem Entſchließungs=
Entwurf den Völkerbund auf, Urſprung und Entwicklung der
augenblicklichen Wirtſchaftskriſe unter Berückſichtigung der
Agrar=
kriſe in vollem Umfange zu unterſuchen. Die europäiſchen
Ver=
treter ſchränkten die Ausſprache dagegen mehr auf die Abhilfe
der eigenen europäiſchen Wirtſchaftsdepreſſion ein.
Der däniſche Außenminiſter Munch und der ſchwediſche
De=
legierte Vennerſten wieſen, der eine ſchärfer, der andere
ge=
mäßigter, auf die Nachteile und Unſicherheiten hin, die durch die
Kontingentpolitik in der Anwendung der Meiſtbegünſtigung
ent=
ſtanden ſeien. Es gehe nicht an, daß die Meiſtbegünſtigung
da=
durch verletzt und eingeſchränkt werde, daß man einem Land ein
gewiſſes ausreichendes Kontingent irgeneiner Warengattung zu
Vorzugszöllen zugeſtehe, um dann ſämtlichen anderen Ländern,
die größere Exporte in der gleichen Warengattung aufzuweiſen
hätten, ebenfalls nur dieſe beſchränkten Kontingente als
meiſt=
begünſtigtes Kontingent zuzugeſtehen.
Auch der rumäniſche Finanzminiſter Madgearu erklärte,
daß er im Grunde kein Gegner der Meiſtbegünſtigung ſei, daß
man heute aber mehr Ausſicht habe, durch einen Ausbau des
Kon=
tingents= und Vorzugstarifweſens zu einer Regelung zu kommen.
Die Ausſprache, in der ſich ſo eine vollkommen neue Haltung
der Meiſtbegünſtigungsklauſel gegenüber abzeichnete, da nicht
mehr durchaus an den bisherigen Forderungen nach
uneinge=
ſchränkter Durchführung der Meiſtbegünſtigung feſtgehalten wird,
wird am Samstag vormittag 10 Uhr fortgeſetzt.
Der Ausſchuß für juriſtiſche Fragen beſchäftigte ſich
auch heute, ohne zu einem Ergebnis zu kommen, mit der Frage
der vorläufigen Durchführung des neuen Statuts des
Interna=
tionalen Gerichtshofes im Haag. In dieſer Frage gewinnt die
Anſchauung immer mehr an Boden, daß die Richterwahlen nach
dem alten Statut vorgenommen werden müſſen.
Im Haushaltsausſchuß der Völkerbundsverſammlung
ſprach in der Budgetberatung der engliſche Delegierte Dalton die
beſtimmte Erwartung aus, daß die Abrüſtungskonferenz, deren
Koſten ſchon ſeit Jahren im Budget mit 300 000 Schweizer
Fran=
ken veranſchlagt werden, im Jahre 1931 endlich zuſammentrete.
Dalton erklärte, daß die bei anderen Poſten des Budgets
ange=
brachten Sparſamkeitsrückſichten bei der Ausgeſtaltung dieſer
Kon=
ferenz im Hinblick auf ihre große Bedeutung etwas zurücktreten
könnten. Graf Bernſtorff ſchloß ſich im Namen der deutſchen
Delegation dieſer Forderung an, der ferner der holländiſche,
ſchweizeriſche, öſterreichiſche und ungariſche Vertreter zuſtimmten.
Der Generalſekretär Drummond teilte mit, daß die erforderlichen
Kredite ſichergeſtellt ſeien. Aus ſeinen Erläuterungen ging
her=
vor, daß man in Völkerbundskreiſen mit der Einberufung der
Abrüſtungskonferenz für den Sommer 1931 rechnet.
Vom Tage.
Generalmajor Adam, der bisherige Chef des Stabes des
Gruppenkommandos I, iſt mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 zum
Chef des Truppenamts ernannt worden. Der
Artillerie=
führer I Wachenfeld iſt zum Chef des Stabes des
Gruppenkomman=
dos I ernannt worden.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen
Volks=
partei iſt zur konſtituierenden Sitzung auf den kommenden
Mittwoch nach Berlin einberufen worden.
Im Beleidigungsprozeß des zweiten Bundesführers des
Stahl=
helms, Oberſtleutnant Düſterberg, gegen den Ordenskanzler des
Jungdo, Bornemann und den Hauptſchriftleiter des „
Jungdeut=
ſchen” wurden die beiden Angeklagten zu je 50 Mark Geldſtrafe
ver=
urteilt.
Gegen den bekannten Kommuniſtenführer Max Hölz iſt ein
Haftbefehl erlaſſen worden.
In Berlin ſtarb im Alter von 85 Jahren der Senior der
deutſchen Orientaliſten, Geheimrat Profeſſor Eduard Sachau.
Die Frakkionsführung der Deutſchen Volksparkei.
* Berlin, 19. Sept. (Priv.=Tel.)
Der bisherige ſtellvertretende Vorſitzende der
volkspartei=
lichen Fraktion, Dr. Zapf, iſt nicht wieder gewählt worden.
Die Fraktion muß alſo für dieſen Poſten einen neuen Mann
ſuchen, eine Entſcheidung, die nicht ohne politiſche Bedeutung
iſt, weil der Fraktionsvorſitzende Dr. Scholz gleichzeitig Führer
der Partei und durch dieſe Doppelſtellung ſo überlaſtet iſt, daß
er einen Teil der Fraktionsführung ſeinem Stellvertreter
über=
laſſen muß. Für wen die Fraktion ſich entſcheiden wird, läßt
ſich ſchwer vorausſagen. Man ſpricht in unterrichteten Kreiſen
davon, daß die meiſten Ausſichten der heſſiſche Abgeordnete
Dingeldey habe, der geiſtig der jüngeren Generation
ange=
hört und ſich in der Fraktion eine ſtarke Vertrauensſtellung
ge=
ſchaffen hat.
Preisſenkungsbeſkrebungen und zuſähliches
Wohnungsbauprogramm.
Berlin, 19. September.
Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsarbeitsminiſter hat in
einem Rundſchreiben den Wohnungsreſſorts der Länder und den
Beſchaffungsreſſorts die bisherigen Ergebniſſe der
Preisſenkungs=
maßnahmen für das zuſätzliche Wohnungsbauprogramm der
Reichs=
regierung mitgeteilt. Es wird darauf hingewieſen, daß durch die
Verſchlechterung des Baumarktes bereits eine gewiſſe Senkung der
Baukoſten eingetreten iſt und daß die bei dem zuſätzlichen.
Woh=
nungsbauprogramm vorgeſehenen Vereinfachungen der
Bauaus=
führung eine weitere Einſparung an den Baukoſten
von 7—8 v. H. bringen werden. Von den
Preisſenkungsmaß=
nahmen werden zunächſt Verhandlungen mit Vertretern der
zen=
tralen Bauunternehmerverbände erwähnt. Wenn auch
die Verbände angeſichts der grundverſchiedenen Verhältniſſe auf
dem Baumarkt im Reichsgebiet weniger zahlenmäßige Vorſchläge
machen konnten, ſo haben ſie doch ihre Mitarbeit bei der
Durchfüh=
rung des zuſätzlichen Wohnungsbauprogramms, insbeſondere auch
in der Richtung einer Preisſenkung, zugeſagt. Verhandlungen mit
den Spitzenorganiſationen der Architekten haben dazu geführt,
daß bei der Bearbeitung von Bauvorhaben des zuſätzlichen
Bau=
programms gewiſſe Ermäßigungen bei der Honorarberechnung
gegenüber der Gebührenordnung für Architekten und Ingenieure
eintreten. Die Zementverbände haben ſich bereit erklärt,
bei Zementlieferungen für das zuſätzliche Wohnungsbauprogramm
auf die jeweils geltenden Liſtenpreiſe einen Preisnachlaß zu
ge=
währen. Die hochwertigen Portlandzemente und die ſogenannten
Kampfzemente nehmen an dem Preisnachlaß teil. Weitere
Er=
leichterungen ſind hinſichtlich der Bezugsart vereinbart worden. Es
kann alſo künftig im Verbandsbereich des Weſtdeutſchen Zement=
Verbandes der billigere Normenzement ohne Beigabe von teuerem
Markenzement allein bezogen werden. Bei den Verhandlungen
über die Senkung der Ziegelpreiſe erwies es ſich, daß eine
einheitliche Preisbildung im Reiche nicht beſteht. Immerhin hat
der Reichsverband der Deutſchen Ton= und Ziegelinduſtrie E. V.
in Berlin ein Rundſchreiben an die Landes=, Provinzial= und
Sonderfachverbände gerichtet und ihnen hierin die
Notwendig=
keit einer Unterſtützung der mit dem zuſätzlichen
Wohnungsbau=
programm des Reiches beabſichtigten Preispolitik vor Augen
ge=
führt und auch ſonſt ſeine Unterſtützung bei Verhandlungen mit
den örtlichen Ziegelkartellen zugeſagt. Es iſt ferner gelungen, die
Fabrikpreiſe für Linoleum ab 1. September auf den Stand
vom Herbſt 1929 zu ſenken. Weiterhin ſind ab 1. September
ſämt=
liche Reverszeichner aus ihren Verpflichtungen entlaſſen. Damit
iſt für den Linoleumhandel die völlige Freiheit in der Geſtaltung
der Wiederverkaufspreiſe gegeben.
Am die Reviſion des Young=Plans.
* Berlin, 19. Sept. (Priv.=Tel.)
In der deutſchen wie in der ausländiſchen Preſſe ſind
gleich=
zeitig Nachrichten aufgetaucht, daß die Reichsregierung
beabſichtige, nach dem Ergebnis der Reichstagswahlen eine
internationale Diskuſſion über das
Reparations=
problem mit dem Ziel einer Reviſion des Young=
Planes herbeizuführen.
Die Reichsregierung war dadurch vor die unangenehme
Zwangslage geſtellt, entweder dieſe Meldungen zu dementieren
und ſich von rechts her ſcharfe Angriffe wegen Leiſetreterei
zu=
zuziehen, oder ſie zu beſtätigen, und dadurch die Ausſichten eines
ſolchen Reviſionsgeſpräches von vornherein zu zerſchlagen. Das
Auswärtige Amt hat ein Dementi vorgezogen, in der
Form, daß kein Reichsminiſter Erklärungen abgegeben habe, die
im Sinne einer Reviſion aufzufaſſen ſeien, hat darüber hinaus
aber auch noch hinzugefügt, daß nicht die Abſicht beſtände, die
Reviſion jetzt auf die Tagesordnung zu bringen, weil das
Bei=
ſpiel Englands mit ſeinen Schulden in Amerika gezeigt habe, daß
die Stimmung der Vertragsgegner für eine
Re=
viſion noch nicht reif ſei. Das iſt etwas verklauſuliert.
Man wird aber daraus richtig herausleſen, daß ſich Dr. Curtius
von einem neuen Vorſtoß im Augenblick noch nichts verſpricht. Er
hat ja ſchon vor den Wahlen den Standpunkt vertreten, daß für
uns das Primäre erſt einmal ſein müſſe, unſeren Etat in
Ord=
nung zu bringen und die notwendige Sparſamkeit bei
Reich, Ländern und Gemeinden erſt einmal zu erzwingen. Was
Parker Gilbert vor 2 Jahren ſagte, iſt inzwiſchen Gemeingut des
ganzen Auslandes geworden. Es wird uns immer vorgehalten,
daß wir in unſerer Finanzgebarung mit einer Verſchwendung
arbeiten, wie ſie ſich nicht einmal die Siegerſtaaten leiſten, und
wie ſie für ein beſiegtes Volk unmöglich ſein ſollte. Jeder
Ver=
ſuch, von den hohen Zahlen des Young=Planes
herunterzukom=
men, wäre von vornherein zur Ausſichtsloſigkeit verurteilt, weil
die Gläubiger zunächſt den Nachweis unſerer Zahlungsunfähigkeit
verlangen, der wieder bedingt iſt von der Einſchränkung der
Staatsausgaben.
Niemand kann wiſſen, wie raſch ſich die Verhältniſſe ändern,
niemand kann wiſſen, ob nicht bei einem dauernden Anwachſen
der Arbeitsloſenziffern ſchon in einigen Monaten der
Tag kommt, wo die deutſche Regierung die
Zah=
lungen einſtellen muß, wenn ſie die Arbeitsloſen nicht
verhungern laſſen will. Um ſo notwendiger aber iſt es, daß die
Finanzreform mit größter Beſchleunigung in Angriff genommen
wird. Nur wenn unſere Ausgaben auf das Mindeſtmaß
be=
ſchränkt ſind, werden die Gläubiger überhaupt erſt zu der
Er=
kenntnis gebracht werden können, daß die Laſten des Young=
Planes die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands bei weitem
über=
ſteigen.
Yas Iiei miit Areägen.
* Berlin, 19. Sept. (Priv.=Tel.)
Die preußiſche Landtagsfraktion der Wirtſchaftspartei hat
den Verſuch gemacht, die Entwicklung nun auch in Preußen
vor=
wärts zu treiben, indem ſie den Antrag auf Auflöſung
des Landtages ſtellte. Es iſt zunächſt nur eine
Demon=
ſtration, denn eine Mehrheit für einen ſolchen Antrag iſt nicht
zu denken, ſolange das Zentrum getreu zur Sozialdemokratie hält.
Die große Furcht der Sozialdemokraten iſt aber
offenbar, daß der Augenblick kommen kann, wo das Zentrum
nicht mehr mitmacht. Der Schlüſſel zum Verſtändnis der
entgegenkommenden Haltung der
Sozialdemo=
kratie im Reich liegt ebenfalls darin, daß Otto Braun für
ſein Miniſterium fürchtet, und deshalb den Konflikt mit dem
Zentrum im Reich abbauen möchte. Man ſieht ja deutlich die
verſchiedenen Strömungen, die in der Sozialdemokratie
gegenein=
anderlaufen. Auf der einen Seite Reichstagspräſident Loebe,
der erhebliche Machtanſprüche anmeldet, auf der anderen Seite
Braun, der im Reich billig akkordieren will, um die Herrſchaft
in Preußen zu behaupten. In dieſem Zuſammenhang iſt auch der
Aufruf des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes keineswegs ſo
inhaltlos, wie das zunächſt anmutet. Das Bekenntnis, daß die
Sozialdemokratie nicht den Nationalſozialiſten und den
Kommu=
niſten das Feld überlaſſen will, bedeutet mittelbar ein neues
Angebot an die Reichsregierung, und der unmittelbar darauf
folgende Nachſatz, daß ſie Rückkehr zur verfaſſungsmäßigen
Ge=
ſetzgebung und Abkehr von dem Spiel mit der Diktatur verlangt,
zeigt deutlich die Sorgen, die im ſozialdemokratiſchen Lager
be=
ſtehen, daß Herr Dr. Brüning ſeinen Weg weitergehen und die
Parteien im Reichstag vor die Zwangslage ſtellen will, entweder
dem Programm der Regierung ohne irgendwelche Konzeſſionen
zuzuſtimmen, oder durch die Ablehnung das Parlament ſelbſt
auszuſchalten.
*
Jory Magels deiltolonorger.
Von Ludwig Fiſcher=Schwauer.
Vor wenigen Tagen fand in Darmſtadt die Vorführune
einer neuen Konſtruktion der Elektrotonerfindung Jörg
Magers ſtatt, die auf der Donaueſchinger Kammermuſikwoche
1926, auf der Frankfurter Internationalen Muſikausſtellung 1927
und auf dem Darmſtädter Kongreß des „Reichsverbandes
Deut=
ſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer” vor zwei Jahren größtes
Intereſſe erweckte.
Ich urteile als Muſiker über dieſes aus Intuition, Wiſſen
ſchaft und tiefem Kulturerlebnis durch Mager entdeckte und
erfundene Inſtrument: das Sphärophon oder die
Elektroton=
orgel. Mit Hilfe der Elektronenröhre (Radioröhre) wird ei
elektriſcher Schwingungskreis erzeugt. Die elektriſche
Schwin=
gung unterſteht in dem luftleeren, alſo nahezu entmaterialiſier
ten Raum, den feinſten Beeinfluſſungen. Die auſ dieſe Weiſ
erzeugte und beeinflußte elektriſche Schwingung erregt au
elektro=magnetiſchem Wege eine Membrane, die ihre Schwingun
gen der umgebenden Luft mitteilt. Es genügen kleinſte Zuſätze
oder Aenderungen, um Tonhöhe, Tonfarbe und Lautſtärke eine
unerhörte Fülle von Ausdehnungs= und Veränderungsmöglichk
keiten zu geben. Durch die auf elektriſchem Weg erreichbare
reſtloſe Präziſion iſt ein „anatomiſch=ſezierender” Eingriff in
die Obertonſubſtanz möglich, durch deſſen Artung die Klang
farbe als Produkt der Obertonverhältniſſe beſtimmt wird. In
einem mehrmanualigen und mit Pedal verſehenen Spieltiſ.
vereinigen ſich die durch Regiſterknöpfe mit den primitivſter
Mitteln hergeſtellten Membranen und Reſonanzkörper.
Schon in der charakteriſtiſchen Funktion des Inſtrumente
liegt ein bedeutſames Ereignis für den muſikaliſchen Menſchen
unſerer Zeit. Er fühlt ſich entfernt von dem faſt tonloſen
Klavierklang, der ihm ein ſchattengleiches Surrogat für die
Verwirklichung geiſtiger Beziehungen zwiſchen individuelle
Weltanſchauung und muſikaliſcher Subſtanz iſt. Das Erlebnis
des Magerſchen Inſtrumentes läßt ihn zu den produktive
Geheimniſſen der Sphäre gelangen, deren reproduktide ihr
durch das Radio längſt intereſſiert haben. Aus ihr wird über
die verſchiedenſten Legierungen metalliſcher Elemente, über di
einfach=ſinnreichen Zuſammenſetzungen von Holz ein unendlig
weicher und in ſeinen ſtärkſten dynamiſchen Aufblähungen noch
dehnbarer Ton in einer märchenhaften Fülle von ſinnlichen
Reizen hervorgeholt. Man kann im Sinne des Bel
Cant=
melodiſche Linien ein= und mehrſtimmig klanglich=logiſch bilder
und ſie mit ſeiner geiſtigen Energie architektoniſch=lapidar aus
bauen. Eine Unmenge Farben ſtehen dazu zur Verfügung, die
das künſtleriſche Wollen durch ein ſinnliches Transparent füh
ren. Gerade dieſe mit beiſpielloſer Zartheit gleitenden Farbe
variationen fördern im Spieler ein impreſſioniſtiſches
Geſchehe=
das ihn in die Gebe und in das Gefühl ſeines inneren, von Muſf
durchdrungenen Volumens erſt einſichtig werden läßt. Er lernt
die Immanenz mehrerer Inſtrumente aus ſeinen eigenen
Hän=
den gleichzeitig zu geſtalten. Die neuartigen Perſpektiven, die
Nagers Erfindung vermittelt, vermögen frei zu machen von
inem überall ſich ausbreitenden Archaismus, der die einzige
Rettung in der Ratloſigkeit ſchöpferiſcher Emanation unſerer
Zeit zu ſein ſcheint. Die Differenzierung des Tongefühls wird
dem modernen muſikaliſchen Menſchen mit Jörg Magers
Elek=
trotonorgel zauberhafte Möglichkeiten eröffnen. Er wird durch
die Töne hindurch zu hören vermögen und die faſt kosmiſchen
Ausmaße ihrer Gehalte erſchauen und ſchöpferiſch wiedergeben
können. Eine junge Generation wird durch das ungeheuere
Klangausmaß dieſer Orgel die heute noch nicht in einem
allge=
meinen geiſtigen und ſinnlichen Hörbereich aufgenommenen
Werke gerade eines Strawinſkys verſtehen lernen, und aus ihren
zeitloſen Werten die Baſis für eine neue, uns geeignete
Tradi=
tion bilden.
Ich könnte mir „Elektrotonorgel=Tranſkriptionen” aus dem
„Feuervogel”, aus der „Geſchichte vom Soldaten” künſtleriſch
vollkommen einwandfrei denken. Ich wüßte mir eine
Inter=
pretation der Strawinſkyſchen Klavierſonate auf dieſem
Inſtru=
ment akuſtiſch vollendet vorſtellen. Die Begleitung zu einer
Debuſſyſchen Romanze wird eine zarte ſüße Geſangsſtimme um
vieles plaſtiſcher durch dieſe Manuale werden laſſen. Buſonis
intuitive Beſtimmungen von den ſich ſelbſt zu ſtellenden Geſetzen
einer Interpretation ſcheinen in der Magerſchen Orgel eine
letztmögliche inſtrumentale Geſinnungskongruenz gefunden zu
haben. Die „fantaſia contrappunſtica” — unzulänglich in der
Darſtellung auf einem Klavier und auf zwei Klavieren, auf der
regiſterſtarren Domorgel — könnte hier zum erſten Male ſo
erklingen, daß ihr ungezählter Reichtum an gedanklichen
For=
men durch die Farben und Dynamen des Magerſchen
Elektro=
tons in ſinnvoller Deutung vor dem Hörer erſteht.
Die ſoziologiſche Problemſtellung des Inſtrumentes
ven=
tiliert vielſeitigſte Perſpektiven: für die Lücke zwiſchen Orcheſter
und Eixzelinſtrument, die auch von der heutigen Orgel trotz
aller Verfeinerung nicht auszufüllen iſt, da ihre geſamte
Dis=
poſition durch das verwendete Material klangbedingt iſt; für
den Tonfilm, der durch dieſes Inſtrument aus einem
Klang=
zentrum geſteuerte Verbindungen von Muſik und Geräuſch
er=
hält, und damit künſtleriſch geſteigert wird; für die
unterſchied=
lichſten muſikaliſch=kompoſitoriſchen Kategorien, da das
Inſtru=
ment zu einer ſchöpferiſchen Auflockerung des beſtehenden,
ſatt=
ſam ausgenützten Tonſyſtems imſtande iſt; für die klang= und
melodiſch denkeriſche Erziehung des Muſiklernenden durch die
auf dem Magerſchen Inſtrument mögliche vertikal und
horizon=
tal individualiſierbare Mehrſtimmigkeit. Gerade die Bildung
von Klangkomplexen auf einem Inſtrument hat Magers
Er=
findung den ſehr ernſten Verſuchen des Berliner Ingenieurs
Dr. Trautwein voraus. Die ruſſiſche Konkurrenzerfindung
Prof. Teremins erduldete ein Schickſal der Verkitſchung und
damit ihr Ende Es ſei auch an das „Dynamophon” des
Ameri=
kaners Dr. Thaddeus Cahills erinnert, der ähnliches im erſten
Dezennium unſeres Jahrhunderts verſuchte.
Jörg Magers Verantwortungsbewußtſein und künſtleriſches
Intuitionsvermögen repräſentieren ſeine Elektrotonorgel als
etwas Bedeutungsvolles auf dem Gebiete muſikaliſcher
Kultur=
entwicklung.
Der heſſiſche Staat hat dem Erfinder das „Prinz=Emil=
Schlößchen” in Darmſtadt zur Arbeitsſtätte gegeben. Die
„Studiengeſellſchaft für elektro=akuſtiſche Muſik e. V.”, der
her=
vorragende Leute der Induſtrie angehören, fördert ihn als
frei=
gebende und mitkämpferiſche Mäzenin. Dafür ſei ihr gedankt,
Unter ihrem Schutz arbeitet Jörg Mager weiter an der
Kon=
kretiſierung ſeiner die Erfindung ausbauenden und noch ganz
neuer Geſtaltungen. Es wird ſich lohnen, ſeine Arbeit mit
wachſamem Auge zu verfolgen.
Zu dem Gaſtſpiel Paul Wegeners
am Montag, den 22. September.
Der berühmte Berliner Schauſpieler Panl Wegener, ſpielt in
Darmſtadt die Rolle des Dr. Kerſchenzew in dem Drama von Andreſew
„Der Gedanke”. Auf ſeinen Gaſtſpielreiſen zeigt ſich Wegener am
liebſten in dieſer Rolle, die ihm bei Publikum und Preſſe ſtets einen
ungewöhnlichen Erfolg einbrachte. Die Kritik ſchreibt unter anderem;
Wieder ſpielt er in dem pſychologiſch gut gemachten Andrejewſchen
Reißer „Der Gedanke” den fanatiſchen Arzt, der aus einer figen Idee
heraus zum Mörder wird. Und Wegener iſt in der Rolle noch
gewal=
tiger, wuchtiger, dämoniſcher als einſt.” — „Er ſprengt das dünne
Gedankengerüſt Andrejews, iſt einfach da, leidet, kämpft mit ſeinen
Gedanken, die ihn entfeſſelt überrennen, wie ein Gigant mit tauſend
Schlangen, und muß doch ſchließlich kapitulieren. Wegener macht das
Grauen plaſtiſch wie ein Bildhauer. Er pfeift es aus den Löchern der
Stube zu ſich herauf, er gibt den Innenvorgang (notwendigerweiſe) als
ein Geſpenſtertheater der Blicke und Geſten. Er ſpielt den geſpielten
Wahnſinn des Helden — hier liegen pfychologiſche Ueberſchneidungen
von Reproduktion und Produktion vor, die ſchon einfach toll ſind.” —
„In derlei Problemen und Widerſprüchen ſchießen des Darſtellers
Aus=
drucksmittel ununterbrochen einher — gleichſam im Fluge ſie haſchend
ſich ihrer bemächtigend und ſie eindrucksvoll herausprägend. Es bedarf
wahrhaft irrationaler Kräfte, um hierbei beſtehen zu können. Aber
Wegener gelang es, die Zuſchauer (ſofern ſie nicht etwa abſichtlich und
aus Vorurteil widerſtrebten) zu ſich hinzuzwingen.” — „Und mit dieſen
äußeren, für die Figur wie eigens geſchaffenen Mitteln verbindet er
eine Ausdrucksfähigkeit, die ſeine Leiſtung ſchlechtweg vollkommen
macht. Nichts, aber auch nichts bleibt da unerfüllt. In ihrer
menſch=
lich ſchlichten Krankenſchweſter offenbart Greta Schröder eine Zartheit
des Herzens, die dieſer Epiſode Eigenleben gibt.” — „Selbſt im
Be=
wußtſein der Mordtat lehnt ſich ſeine Natur gegen den Zwang auf,
gipfelt ſeine Qual nur in der Vorſtellung, ob er der Krankheit
ver=
fallen war, ob ein „Gedanke” ihn geleitet hat.” — „Eine pathologiſche
Studie Wegeners von ungewöhnlicher Tiefe und ſeheriſch=geſtalteriſcher
Kraft. Er hat nichts Stärkeres zu geben; ſo viel inneres Schanen i
Ausdruck umgeſetzt, iſt auf der deutſchen Bühne unmöglich.”
Nummer 260
Samstag, den 20. September 1930
Seite 3
Kotohr Mat ven europalfchen Grieben!
Heidswehrminiſter Groener brandmarkk die Zwecklügen über die deutſche Wehrmacht. — Die Reichswehr
ein zuverläſſiges Werkzeug der Reichsgewall in der Hand des Reichspräſidenken.
Westgaftgren and Landesverleiotgang
keine Parkeiſache!
Kiſſingen, 19. September.
Bei einem Emfpang zu Ehren der an den Manövern
teil=
nehmenden Gäſte, unter ihnen der bayeriſche Miniſterpräſident
Held, der thüringiſche Staatsminiſter Baum, Vertreter der
Reichsregierung, Abgeordnete und Vertreter der Wirtſchaft und
der Preſſe, hielt Reichswehrminiſter Groener geſtern abend
eine Anſprache, in der er u. a. ausführte:
Während unſere weſtlichen Nachbarn zwei große Manöver
durchgeführt haben, an denen je etwa 50 000 Mann, alſo ſoviel
wie die ganze Reichswehr, teilnahmen, während bei dem letzten
dieſer beiden Manöver in Lothringen allein vier vollſtändige
In=
fanterie=, zwei vollſtändige Kavalleriediviſionen, mehrere
Tank=
bataillone, fünf Regimenter ſchwere Artillerie und fünf
Flieger=
regimenter zum Einſatz kamen, haben Sie bei uns eine einzige
Infanterie= und Kavalleriediviſion, haben Sie
Tankatrap=
pen und Holzgeſchütze, haben Sie keine ſchweren
Ge=
ſchütze und keine Flieger geſehen. Dieſe
Gegenüberſtel=
lung ſtraft ſchon alle diejenigen Lügen, die in der deutſchen
Armee eine Bedrohung für irgendeinen ihrer Nachbarn ſehen
wollen. Um ſo unſiiniger iſt die im Auslande verbreitete
Behauptung, Deutſchland könne
durch Heranziehung von
Re=
ſerven binnen kurzem ein
großes Heer aufſtellen.
Eben=
ſo lächerlich iſt die Annahme,
Deutſch=
land könne mit Hilfe ausländiſcher
Staaten ſeine Rüſtungen erweitern.
Aufs ſchärfſte weiſe ich alle
Ge=
rüchte zurück, die der Reichswehr
unterſchieben, ſie betreibe eine
be=
ſondere Außenpolitik. Dieſe
wird einzig und allein vom
Reichs=
kanzler und Reichsaußenminiſter
be=
ſtimmt. Die Reichswehr hat ſich ſtets
tückhaltlos in den Zuſammenhang der
deutſchen Außenpolitik eingefügt.
Die deutſche Wehrmacht
iſt es nicht, die den
Frie=
den Europas bedroht.
Wir ſind abgerüſtet und fordern
mit dem größten Nachdruck, wie
es auch der engliſche
Außenmini=
ſter in Genf getan hat, daß auch
die anderen Staaten der von
ihnen feierlich übernommenen
Verpflichtung zur Abrüſtung
endlich nachkommen.
Die ſchwierige militärpolitiſche Lage
Deutſchlands, die in dieſen
Feſtſtellun=
gen zum Ausdruck kommt, ſoll uns
eber nicht den Blick trüben für die
Leiſtungen unſerer Truppe. Sie legen
Zeugnis ab von der ernſten Arbeit
des Heeres. Dieſe Arbeit hat auch im
Auslande zunehmende Beachtung gefunden. Aber die vielen
Lobes=
hymnen, die von jenſeits der Grenze bommen, ſind ſo durchſichtig,
daß der Zweck dieſer Uebertreibungen ganz klar iſt. Dieſe
plan=
volle Arbeit wurde geleiſtet unter einem unerhörten
außenpoli=
tiſchen Druck und in einer Zeit innerpolitiſcher und
wirtſchaft=
licher Schwierigkeiten aller Art.
Was iſt in den letzten Monaten über die Reichswehr nicht
alles zuſammengelogen worden, über diktaturlüſterne
Generäle, politiſche Unzuverläſſigkeit uſw. Aber ſind nicht dieſe
Angriffe auch für die zahlenmäßig kleine Reichswehr eine
Be=
ſtätigung und Anerkennung der wachſenden Bedeutung der
Wehr=
macht im Staate?
Dieſe Bedeutung hat die Reichswehr erlangt durch ihre klare
politiſche Linie, die darin beſteht, daß ſie abſeits aller
Partei=
politik nur der Idee des Staates dient.
Dieſen Weg wird die Reichswehr auch in Zukunft weiter gehen in
aufopfernder und zäher Arbeit. Und ich bin überzeugt, daß dieſer
Weg der allein richtige und mögliche iſt. Wenn eine Erfahrung
des letzten Krieges feſtſteht, dann iſt es die, daß die Arbeit der
Wehrmacht im Kriege und Frieden nur dann erfolgreich ſein kann,
wenn ſie vom einmütigen Willen und von der verſtändnisvollen
Mitarbeit des Volkes getragen wird. Wirken Sie für die
Be=
rufsauffaſſung der Reichswehr abſeits aller Parteipolitik nur dem
Vaterland zu dienen, vertreten Sie den Geiſt aufopfernder und
ſtiller Arbeit, einer Arbeit, der mit negativer Kritik und müdem
Skeptizismus nicht gedient wird, ſondern nur mit poſitiver
Ein=
ſtellung und Mitarbeit.
Wehrhaftigkeit und Landesverteidigung dürfen nicht
Partei=
ſache ſein.
Bei aller Wahrung landsmannſchaftlicher Eigenart gibt es im
Reichsheer keine landsmannſchaftlichen Gegenſätze. Es iſt das
Ziel meines Strebens und mein inniger Wunſch, daß es uns
ge=
lingen möge, weiterhin die Wehrmacht vollkommen herauszuheben
über den Streit der Parteien. So wird ſie zum einigenden
Sym=
bol der Nation. In ihr ſind alle Gegenſätze durch Selbſtzucht und
Gehorſam überwunden.
Die Reichswehr iſt und will nichts anderes ſein, als ein
zu=
verläſſiges Werkzeug der Reichsgewalt in
der Hand des Reichspräſidenten.
Der Reichspräſident begrüßt die fremden Militärattachees.
Reichswehrparade vor Hindenburg.
Am Freitag vormittag fand in Römhild die große
Reichs=
wehrparade vor Hindenburg ſtatt, wodurch die Reichswehr=
Rahmen=Uebungen in Süd=Thüringen ihren Abſchluß fanden.
Seit den frühen Morgenſtunden ſtrömten zahlreiche
Menſchen=
mengen auf allen Zufahrtsſtraßen nach Römhild. Schulen zogen
herbei, denn die ganze Schuljugend der Umgegend hatte „
Hin=
denburg=Frei”. Auch die Krieger= und Militärvereine, ſowie
die Landbundgefolgſchaften marſchierten heran.
Als der Morgen graute, wurde bei der Reichswehr geputzt
und ſauber gemacht. In den Morgenſtunden rückten dann die
zu Paradetruppen beſtimmten Regimenter der 3.
Kavallerie=
diviſion und der 5. Infanterie=Diviſion auf das Paradefeld.
Langſam überlegte es ſich auch der Himmel, daß er eine beſondere
Pflicht hatte, die Herbſtſonne ſtieg durch, und von den Bergen
hob ſich die Nebelkappe. Gegen 12 Uhr kam Reichspräſident v.
Hindenburg im offenen Wagen herangefahren, und die gewaltige
Menſchenmenge jubelte ihm begeiſtert zu. Vorher war er in
Römhild mit Ehrentrunk und Frühſtück begrüßt worden und
hatte an der Beſprechung teilgenommen. Zuerſt fuhr Hindenburg
die Front der Kriegerverbände ab, vor ihm ſenkten ſich die
Fah=
nen, die alte Offiziere ſalutierten. Auf dem Paradefeld begab
ſich der Generalfeldmarſchall mit ſeinem Stabe zu dem
beſon=
deren Paradeſtand. Ueber der Menſchenmenge kreuzte ein
Flie=
ger. Darauf erklangen die Armeemärſche. Im ſtrammen Schritt
marſchierten die Truppen heran, zuerſt die Infanterie, die
Negimenter 13, 14 und 15, vor ihnen der Kommandeur, General
der Kavallerie v. Kayſer und der Kommandeur der 15.
Infan=
terie=Diviſion, Generalleutnant Freiherr v. Seutter. Im Trab
folgte dann die Nachrichtenabteilung 5 Cannſtatt und dann
fuhr die Artillerie im Galopp vorbei, daß die Ackerkrume ſpritzte
und der Boden fchütterte. Den Schluß bildeten ſechs
Reiter=
regimenter, die in kurzem Paradegalopp vorbeiſprengten.
Un=
beweglich ſtand Hindenburg während der ganzen zweiſtündigen
Parade auf ſeinem Platz und grüßte unabläſſig die Truppen.
Nachdem der letzte Marſch verklungen war, zogen die Truppen
heimwärts.
Der Geheimfonds der öſterreichiſchen Bundesbahnen
Wien, 19. September.
Das Handelsminiſterium beſtätigt und ergänzt in einer
ausführlichen Mitteilung an die Preſſe, die im Prozeß Strafella
vorgebrachten Beobachtungen über den Geheimfonds bei den
Bundesbahnen. Das Geheimkonto bei der Bodenkreditanſtalt
hatte danach einen Umſatz von rund 328 000 Schilling, das
Konto beim Bankhaus Bloch u. Co. hatte binnen zwei Jahren
Eingänge von 840 000 Schilling. Beide Konti wurden
als Kohlenkonti bezeichnet. Ihre Eingänge beſtanden aus
Preis=
nachläſſen, Vergütungen und ähnlichen Zahlungen der
Liefexan=
ten der Bundesbahnen, und zwar in erſter Linie von
Kohlen=
lieferanten. Hierzu hat während der Verhandlung im
Pro=
zeß Strafella am Donnerstag der Vertreter Strafellas, Dr.
Gürtler, behauptet, daß der frühere Präſident Günther in erſter
Linie bei ſolchen Kohlenfirmen Beſtellungen aufgegeben habe,
deren Verwaltungsrat er angehörte. Billigere Angebote
anderer Firmen ſeien dabei unberückſichtigt geblieben.
Dr. Gürtler behauptet weiter, daß arch der jetzige Präſident
der Bundesbahnen Banhans die Bewilligung größerer Beträge
aus dem Geheimfonds zugelaſſen habe. Ueber die Zahlungen,
die aus dem Geheimfonds geleiſtet wurden, gibt die Mitteilung
des Handelsminiſteriums wiederum genauere Aufſchlüſſe. So
ſeien dem Jockeyklub in drei Raten 375 000 Schilling zugewendet
worden. Neben dem Ehrengeſchenk für den Präſidenten
Günther im Werte von 57 000 Schilling und der Abfertigung
von 30 000 Schilling erhalten. Eine Zuwendung in gleicher Höhe
Maſchat ſeien eine Reihe anderer beträchtlicher Zuwendungen
hohen Beamten der Bundesbahnen gemacht worden. So habe
Generaldirektor Maſchat vor ſeinem Ausſcheiden eine Zahlung
von 30 000 Schilling erhalten. Eine Zuwendung in gleicher Höhe
habe ſein Nachfolger Foeſt in ſeiner Eigenſchaft als
Beſchaf=
fungsdirektor erhalten. Die übrigen Vorſtandsmitglieder hätten
je 20 000 Schilling und die übrigen hohen Beamten der
Bundes=
bahnverwaltung Beträge von 10 bis 20 000 Schilling bekommen.
Verhaftungen polikiſcher Führer in Polen.
In Chelm wurde der frühere ukrainiſche Abgeordnete.
Wa=
ſynczuk verhaftet und im dortigen Gefängnis untergebracht. Bis
jetzt ſind bereits acht ukrainiſche Abgeordnete
ver=
haftet worden. Gleichzeitig verlautet aus Breſt=Litowſk, daß
dort einige Angehörige, die zu den gefangenen Abgeordneten des
Zentrolew zugelaſſen werden wollten, von dem
Feſtungskomman=
danten zurückgewieſen wurden. Im Gefängnis von Tarnow
be=
ging der 17jährige Gefangene Iwaniec Selbſtmord.
Iwa=
niec wurde während der Kundgebung des Zentrolew am
vergan=
genen Sonntag in Tarnow verhaftet. In Tarnow wurde ein
füh=
rendes Mitglied der polniſchen Sozialiſtiſchen Partei verhaftet.
Eingeborenen-Erhebung in Cochinchina.
Aus den franzöſiſchen Kolonien Cochinchina und Anam wird
ein Anwachſen der Eingeborenenenerhebungen gemeldet. Faſt
täglich komme es zu ſchweren Zuſammenſtößen.
Franzöſiſchen Armeeflugzeugen, die man zur Verſtärkung der
Truppen herangezogen hat, ſei es gelungen, bei dem Orte
Ninh=
long eine mehrere Tauſend Mann ſtarke Eingeborenenarmee zu
zerſtreuen. Die Eingeborenen ſeien von den Flugzeugen aus
ge=
ringer Höhe mit Maſchinengewehren angegriffen
worden und hätten ſchwere Verluſte erlitten. Die Zahl
der Getöteten betrage 100, die der Verwundeten mehrere Hundert.
eriſchei
Wohlkäkigkeitskonzerk.
Die beiden Abende erfreuten ſich eines guten Beſuches, was
wohl doppelten Grund hatte; einmal das helfende Wohlwollen,
das der Schweſternarbeit entgegengebracht wird, ſodann das
In=
tereſſe an den eigentlichen Darbietungen des Abends. Dieſe haben
keine Erwartung enttäuſcht, ſondern ein Niveau gezeigt, das
weit über dem lag, was man einem kleinen Konzert zuſpricht.
An erſter Stelle wäre wohl zu nennen Herr Johannes Biſchoff
vom Landestheater. Ein prachtvoller Bariton, deſſen Fülle und
Schmelz ſich verbindet mit klarſter Diktion und ein
ausge=
reiftes Künſtlertum erkennen läßt. Er ſang drei ſehr gelegene
Lieder von Schubert und dann Loewes „Archibald Douglas”,
Dieſe Ballade gibt dem Sänger immer wieder Gelegenheit, die
ganze Skala der Gefühle zu durcheilen, und es dünkte uns, lange
nicht mehr dieſe Ballade mit dem Einſatz einer ſo perſönlichen
Note gehört zu haben. — Frl. Lina Cramer ſang Lieder
ver=
ſchiedenſter Komponiſten, von denen beſonders das Lied von
Berger und das Wiegenlied von Cornelius gefallen konnten.
Die gepflegte Stimme, zumal in den unteren und mittleren
Lagen von einem angenehmen, ſatten Wohlklang, zeigte bei den
verſchiedenartigen Liedern eine ſtarke muſikaliſche Verſiertheit
und bei dem einleitenden Beethovenſchen „Bußlied” auch ſehr
beachtlichen ſtimmlichen Umfang. — Einleitend und ſchließend
waren 3 Violinſtücke mit Klavierbegleitung, geſpielt von den
Herren Opfermann und Hannewald. Das D=Moll=Konzert von
Joh. Seb. Bach, an ſich ſchon reizvoll, gab den beiden Spielern
reichlich Gelegenheit, Proben ihres Könnens zu zeigen. Grad
der dritte Satz des vorerwähnten Konzertes war ein Muſter
für exaktes Zuſammenſpiel. — Sämtliche Lieder, auch die
Violin=
ſoli wurden am Flügel begleitet von Frl. Ilſe Reichenbach, und
zwar trefflich begleitet. Eine ſympathiſche Pianiſtin, die
ver=
ſtändnisvoll mitgeht und doch Zurückhaltung hat und damit dem
Eigentlichen einer Begleitung ſehr gerecht wird. „last non
least” gebührt Dank der bekannten, doch ungenanuten
Veranſtal=
terin der beiden Konzerte, welche durch Gewinnung ſolch
nam=
hafter Kräfte der Veranſtaltung materiellen Erfolg und dem
Abend ſelbſt künſtleriſches Niveau verſchaffte. 1. S.
Schallplakken=Neuheiken.
„Homocord” legt als Neuheiten nicht gerade ſehr
Aktu=
elles vor, ſoweit es ſich um die Erſcheinungen ſelbſt handelt, wohl
aber ſind es Neubeiten durch die Auswahl der Künſiler. Hans
Heinz Bollmann z. B., der ausgezeichnete Tenor, deſſen
Stimmklang beſonders gute Wiedergabe durch die Platte
ermög=
licht, ſingt für eine Doppelplatte mit dem Berliner Sinfonie=
Orcheſter die Blumenarie aus „Carmen” und das vielgehörte
„Jetzt ſpielen!” aus „Bajazzo” (4—9065) in ganz eigener
Auf=
haſſung, und weiterhin zwei der ſchönſten Lieder aus „Die Lin=
denwirtin (4—3733). — Lotto Lenja bringt mit Enſemble
und Orcheſterbegleitung den Alabama=Song und „Denn wie man
ſich bettet, ſo ſchläft man” (4—3671). Bei aller Fremdheit des
geſanglichen Vortrags wirkt es faſzinierend, dieſes ſeltſame
Ge=
miſch der kindlich=naiven Stimme mit der Reife des Vortrages.
Ebenſo wie Harald Paulſens „Kanonenſong” und „Moritat”
aus der Dreigroſchenoper” (4—3747). — Von großen
Orcheſterplatten legt Homocord” von Darbietungen des großen
Mailänder Sinfonie=Orcheſters (Scala=Orcheſter, 100
Mitwir=
kende) aus der Oper „Manon Lescaut” und das Vorſpiel zu
Mascagnis „Die Rantzau” (4—9074), ferner die Ouvertüre zu
Bellinis „Norma” und Morgenſtern=Walzer (4—9079) und
end=
lich die Ouvertüre — 2 Teile — zu „Der Barbier von Sevilla”,
(4—9078) Dieſe temperamentvoll und klangreichſt geſpielten
Platten zählen zu den beſten erſchienenen Orcheſterwerken.
Elektrola=Platten ſtehen nach wie vor an der Spitze der
Plattenfabrikation. Auch dieſe Firma, die ſehr produktiv iſt, legt
eine Reihe von großen Orcheſterplatten vor, von denen von
be=
ſonderer künſtleriſcher Prägnanz und reichſter Tonfülle ſind die
Darbietungen des Großen Sinfonie=Orcheſters unter Clemens
Schmalſtich „Stundenwalzer” und Slawiſche Volkslieder (E. H.
308), ſowie die Zauberflöte=Ouvertüre I und II (E. G. 1195).
Von Soliſtenplatten erwähnen wir aus der großen Fülle der
Neu=
erſcheinungen der letzten Monate Carola Hanke, „Träumerei”
von Schumann, Cello mit Klavier (Schmalſtich) und Menuett
von Beethoven, bearbeitet von Grünfeld (E. G. 1293), ſowie die
Akkordion=Soli von J. Fiers aus. Dichter und Bauer” (E. H.
471). Humorvoll und dabei hochkünſtleriſch ſind die Platten von
Guido Gialdini „Tiroler Holzhackerbuabn” (Pfeifkünſtler mit
Zither und Ziehharmonika) und „Tegernſeer Ländler” (E. G.
1309). Käthe Dorſch wirkt hervorragend mit in „Ein
Liebes=
brief, ein Roſenſtrauß” und „Man liebt ſich, man küßt ſich” aus
„Marietta”. — Intereſſant wegen ihrer Eigenart iſt auch die
Platte „Ein Beſuch im Haus Vaterland”, I. und II. Teil (E. H.
477), zu der Paul Morgan den Text ſchrieb und in der außer dem
Autor Siegfried Arno, Alice Hechy. Kurt Fuß und die Kapelle
des Haus Vaterland mitwirken.
Sehr bedeutſame Elektrola=Muſiken, ſtehen bevor: u.
a. Richard Strauß „Ein Heldenleben”, Backhaus. Caſals, Cortot,
Hirt, Lamond, Thibaud, Leopold Stokowſki (
Philadelphiaorche=
ſter), bisher unveröffentlichte Caruſo=Platten uſw.
Der neue „Meyer” bis 33.
Zwölf Jahre nach dem Weltkrieg, ſieben Jahre nach dem Abſchluß
der deutſchen Inflation haben wir zum erſten Male wieder ein
voll=
ſtändiges, modernes, großes Nachſchlagewerk: Die 7. Auflage von
Meyers Lexikon liegt fertig vor! Soeben bringt uns die Poſt
den 12. Band auf den Redaktionstiſch. Jetzt gibt es kein unwilliges
Zurückzucken der Hand mehr, wenn man etwas nachſehen will; auch
Zz iſt erläutert. Nun iſt die Freude am Beſitz dieſes allumfaſſenden
Werkes vollſtändig. Der 12. Band iſt ſehr ſtattlich, ohne mehr als die
anderen zu koſten. Verlag und Schriftleitung des neuen „Meher”
legten erfreulicherweiſe mehr Wert auf gründliche Behandlung auch der
letzten Artikel, als auf äußere Gleichförmigkeit der Bände. Des
wer=
den ihnen die Käufer ſen danken.
Blättert man erſt einmal in dem Bande, wie man das ſo zu tun
pflegt, ſo bleibt das Auge zunächſt an den Bilderbeilagen hängen, mit
äſthetiſchem Entzücken an den farbenfrohen Tafeln Volkskunſt,
Wand=
teppiche, Bildſtatiſtik ferner an Wappen, Waldboden, Waſſerpflanzen,
Zimmerpflanzen. Prächtiges bieten auch die ſchwarzen Tafeln, wie
Treibarbeit, Turmhäuſer, Turnen. Beilagen wie Wohnhäuſer und
Wochenendhäuſer — wer träumte nicht davon! — mit dem Text
zwi=
ſchen den Abbildungen, leiten zum Leſen über. Was wird da alles an
Neuem geboten! Ganz neue große Artikel behandeln die
Staaten=
gebilde der Nachkriegszeit: Tſchechoflowakei, Ukraine. Union der
Sowjet=
republiken, Vatikanſtadt, Weißrußland uſw. Der Weltkrieg iſt ſchlicht,
klar, objektiv dargeſtellt mit Karten der Kriegsſchauplätze. Natürlich
finden ſich Wilſon ſelbſt und ſeine 14 Punkte; ein Treviranus, ein
Weſtarp, Wirth, Winnig, Wiſſell und wer alles von Politikern
zwi=
ſchen T und 3 gehört; ferner Volksbegehren, Völkerbund, Owen
Young und der ſchickſalſchwangere Young=Plan, Valier ſamt
Welt=
raumfahrt, die Dichter Fritz von Unruh, die Undſet, Edgar Wallace,
Werfel, Zerkaulen, Zuckmayer, der vielumſtrittene van de Velde mit
ſeiner „Vollkommenen Ehe‟ Guſtav Wyneken, Werkſtudent und
Welt=
eislehre, Verkehrsregelung, Verjüngung und Vitamine Verſorgungs=
und Fürſorgeweſen; höchſt dankenswert die Beilage, die das ganze
zivil=
prozeſſuale Verfahren ſchildert. Was man erwartet, findet man;
noch viel mehr entdeckt, wer die einzelnen Stichwörter überfliegt.
Naturwiſſenſchaft und Technik ſtehen hinter Politik,
Geiſteswiſſenſchaf=
ten, Kunſt nicht zurück. Welche Um= oder Neugeſtaltung haben die
früheren Artikel erfahren, wie Waſſer, Waſſerſtoff, Wein, Wismut,
Wolfram, Zellſtoff, Zement, Zucker in der Chemie, Waſchen, Weben,
Wirken, Zeugdruckerei in der Textilinduſtrie; in der Technik,
Tunnel=
bau Uhren, Verbrennungskraftmaſchinen, Werkſtoffprüfung,
Waſſer=
verſorgung und wie die Artikel und Beilagen alle heißen.
Ausgezeich=
net wie immer, überſichtlich und in der Farbengebung geſchmackvoll
ſind die Karten und Stadtpläne. So reiht ſich der 12. Band mit
reich=
ſtem Inhalt, ausſtattungstechniſch auf der gewohnten Höhe, ſeinen
Vorgängern nicht nur würdig an, ſondern man kann freudig von ihm
bekennen: Pinis coronat opus — Das Ende krönt das Werk!
* Deutſche irren durch die Welt. So heißt ein kleines Laienſpiel
von Hans Chriſtoph Kaergel. Ein Spiel von Leid und
Heimatloſig=
keit deutſcher Bauern, die aus ihrer neu eroberten Heimat auf ruſſiſchem
Boden von den Sowjets vertrieben worden ſind. Entwurzelt ziehen ſie
durch das deutſche Land, weilen ſie in der deutſchen Stadt, ohne ſich
deſſen bewußt zu werden, daß hier ihre ureigentliche Heimat iſt. Sie
wollen nach Kanada, wo ihnen mennoniſtiſche Glaubensgenoſſen neue
Wohnſitze geben wollen. Und in ihrem ſtumpfen Jammer um
Ver=
lorenes und dem hoffnungsloſen Wandern fühlen ſie nicht die
Verbunden=
heit mit den deutſchen Stammesgenoſſen, die ihnen Brüder ſind und
Brüder ſein wollen. Nur einzelne junge unter ihnen reißen ſich los
von Vater, Mutter und Freund und bleiben zurück auf deutſcher Erde,
verlaſſen alles frühere um des neu in ihnen erwachten Glückes willen;
Deutſcher zu ſein. — Es iſt ein ernſtes Spiel und ein wahres. Ein
Bild von der Tragik des Auslandsdeutſchtums, das inmitten fremder
Kulturen ſein Deutſchtum langſam aufgeben muß und dann, von
feind=
lichen Mächten verſtoßen, heimatlos und hoffnungslos durch die Welt
irrt. — Der Verein für das Deutſchtum im Ausland, in deſſen Verlag
das Heft erſchienen iſt, hat mit dieſen Spiel ſein Schrifttug um ein
wertvolles Stück bereichert.
Seite 4
Samstag, den 20. September 1930
Nummer 260
Inkereſſanke Wendung im Bombenleger=Prozeß.
Altona, 19. September.
In der heutigen Nachmittagsſitzung des Bombenlegerprozeſſes
wurde die mit Spannung erwartete Vernehmung der Zeugin Frau
v. Oertzen vorgenommen.
Frau v. Oertzen erklärte, ſie habe Volck durch geſchäftliche
Be=
ziehungen im Jahre 1928 zu gemeinſamen Ausübung der
Bilder=
vermittlung kennen gelernt. Es hätten dann ſehr freundſchaftliche
Beziehungen zwiſchen beiden beſtanden. Volck ſei dann im Herbſt
1928 zur Ausübung ſeiner politiſchen Tätigkeit nach Holſtein
ge=
gangen.
Auf die Frage des Vorſitzenden: „Haben Sie um das Vorhaben
Volcks gewußt?”, erwiderte Frau v. Oertzen: „Ja”. Auch bevor er
vorher ins Ausland ging, habe Volck einen ſo bewegten Ausdruck
gehabt, daß die Zeugin die völlige Gewißheit hatte, er ſei beteiligt.
Die Aufmerkſamkeit der Behörden habe ſie auf Volck erſt nach dem
Anſchlag auf den Reichstag, alſo drei Monate nach Volcks Abreiſe
nach Italien, gelenkt, weil ſie befürchtet habe, er ſtecke auch hinter
dieſem Anſchlag. Frau v. Oertzen gab zu, daß Volck ihr einmal
einen Brief geſchrieben habe, er brauche eine geſchickte Frau für
eine politiſche Sache. Sie hätte aber kein Intereſſe dafür gehabt.
Auf die Frage des Vorſitzenden erklärte ſie mit aller Beſtimmtheit,
es ſei ganz ausgeſchloſſen, daß ſie Volck jemals zu Anſchlägen
zu=
geredet hätte. Graf v. d. Goltz formuliert darauf eine Reihe von
Fragen an Frau v. Oertzen:
1. Wann haben Sie mit dem Kriminalkommiſſar Mühlfriedel
verabredet, als ſeine Verlobte Volck aus Italien nach Deutſchland
zu locken?
2. Haben Sie an Volck geſchrieben: „Mein Verlobter Dr.
Müller wird nächſtens zu Ihnen kommen”?
3. Haben Sie mit Volck, nachdem dieſer den
Kriminalkommiſ=
ſar Mühlfriedel alias Dr. Müller kennen gelernt hatte,
telepho=
niert und dabei gefragt: „Nicht wahr, iſt er nicht ſüß!” „Iſt er
nicht goldig?".
4. Haben Sie die gefälſchten Päſſe für Volck und ſeine Frau
mit eigener Hand angefertigt?
Die Staatsanwaltſchaft wandte ſich entſchieden gegen dieſe
Frageſtellung.
Das Gericht beſchloß, die Fragen der Verteidigung zuzulaſſen.
Auf die Frage, ob Frau v. Oertzen mit Kriminalkommiſſar
Mühl=
friedel verabredet hätte, Volck nach Deutſchland zu locken, erklärte
ſie nach anfänglicher Ausſageverweigerung ſchließlich, ſie habe als
angebliche Verlobte Mühlfriedels Volck nach Deutſchland gelockt.
Für ihre Tätigkeit habe ſie keine Belohnung erhalten, ihr
ſeien nur die baren Auslagen in Höhe von etwa 500 Mark
erſtattet worden. Auf die weitere Frage, inwieweit ſie an der
Aufdeckung der Bombenanſchläge mitgewirkt habe, erklärte Frau
v. Oertzen, ſie habe nur ausgeſagt, Volck komme ihr verdächtig vor.
Die weiteren Fragen des Verteidigers beantwortet ſie damit, daß
ſe ſch duren „ich. — Ine. Terner erläfe ſe. da ſe
Reichskanzler Müller nicht kenne, doch ſei ſie zum Tee dort geweſen.
Die Behauptung, daß Müller ſie als geſchickte Diplomatin
bezeich=
net habe, ſei aus den Fingern geſogen. Demgegenüber hielt
Rechtsanwalt Dr. Konrad ſeine Behauptung aufrecht, daß Frau
v. Oertzen ihm geſagt habe, Reichskanzler Müller habe ſie eine
her=
vorragende Diplomatin genannt. Der Zeuge Dr. Konrad erklärte
weiter, Frau v. Oertzen habe ihm geſagt: „Ich werde Volck
unſchäd=
lich machen, er wird ſchon in mein Garn gehen. Ich ſtehe unter dem
Schutz der Polizei und brauche nicht gemeldet zu werden.” Ihre
Beziehungen zu hohen Perſönlichkeiten gab Frau v. Oertzen zu,
will aber mit Dr. Breitſcheid nie über politiſche Fragen geſprochen
haben. Auf die Frage von Rechtsanwalt Dr. Lütgebrune, ob ſie
ſich irgendwie an den Bombenanſchlägen beteiligt habe,
antwor=
tete Frau v. Oertzen mit Nein. Auf Beſchluß des Gerichts wurde
Frau v. Oertzen vereidigt. Später wurde die Zeugin wegen der
Forderung eines Gläubigers in Haft genommen.
China=Tagung in Dresden.
Dresden, 19. September.
Der Deutſch=Chineſiſche Kreis hält vom 19.—21 September
hier eine Chinatagung ab. Die Eröffnung erfolgte heute
vor=
mittag im Ausſtellungspalaſt in Gegenwart von Vertretern der
Reichs=, Staats= und Stadtbehörden ſowie verſchiedener
be=
freundeter Verbände und Organiſationen. In Vertretung des
in Genf weilenden chineſiſchen Geſandten in Berlin hielt Tan
Pau=tuan die Begrüßungsanſprache. Er unterſtrich die
Bedeu=
tung der Völkerfreundſchaft Deutſchland-China und betonte die
Freude und Dankbarkeit des älteſten Kulturvolkes der Erde
darüber, daß es in Deutſchland geſchätzt und geachtet werde. Der
1. Vorſitzende des Deutſch=Chineſiſchen Kreiſes Frhr. v.
Secken=
dorff antwortete im Namen der Veranſtalter und hieß die
Ehren=
gäſte willkommen. Für den gleichfalls verhinderten
Reichs=
außenminiſter Dr. Curtius ſprach Legationsrat Dr. Michelſen=
Verlin. Seine Ausführungen gipfelten in der Feſtſtellung, daß
ſich Deutſchland ſehr wohl der großen Bedeutung Chinas bewußt
ſei. Man werde alles tun, um ſeine Vitalität zu erhalten und
zu ſtärken und begrüße daher dieſe Tagung. Es ſei die
Auf=
gabe Deutſchlands, aktiv am Wiederaufbau Chinas mitzuwirken
und nicht, zu warten, bis China ſeinen Rieſenkampf der
Ver=
einigung älteſten Kulturgutes mit den kulturellen Ideen der
Alten Welt durchgekämpft habe. Weitere Begrüßungsanſprachen
hielten u. a. Miniſterialdirektor Dr. Woelcker im Namen des
ſächſiſchen Volksbildungsminiſteriums und Oberbürgermeiſter
Dr. Blüher für die Stadt Dresden. Es folgten verſchiedene
Spezialvorträge. Dr. Linde=Berlin ſprach über die
deutſch=
chineſiſchen Kulturbeziehungen, Regierungsrat Dr. Mohr=
Ham=
burg über die deutſch=chineſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen. Zum
Schluß hielt der Direktor des China=Inſtiruts in Frankfurt a.M.,
Profeſſor Dr. Schüler, einen mit Beifall aufgenommenen
Vor=
trag über das Bevölkerungsproblem Chinas.
Geſchäftsbericht der deutſchen Reichspoſt für 1929.
Berlin, 19. September.
Die Tätigkeit der Deutſchen Reichspoſt iſt ſeit Jahren in
erſter Linie darauf gerichtet, die Leiſtungsfähigkeit des
poſtali=
ſchen Betriebsapparates dauernd zu ſteigern und dabei die
er=
heblichen Schäden allmählich wieder auszugleichen, die in den
Kriegs= und Inflationsjahren entſtanden waren.
Das Rechnungsjahr 1929 (1. April 1929 bis 31. März 1930)
ſtand, wie aus dem ſoeben veröffentlichten Geſchäftsbericht
her=
vorgeht, im Zeichen des Ausbaues und der Vertiefung der
in Organiſation, Verwaltung und Betrieb in den letzten Jahren
getroffenen Reformmaßnahmen. Die Beſtrebungen der
Reichsregierung auf beſondere Berückſichtigung der Wirtſchaft in
den deutſchen Grenzgebieten wurden durch entſprechende
Auftragsvergebung unterſtützt. Paket= und
Telegramm=
verkehr haben ihre ſchon in den Vorjahren beobachtete
Ab=
ſchwächung fortgeſetzt, allerdings in einem geringeren Maße,
als das ſonſt der Fall war. Im gewöhnlichen Briefverkehr iſt
ebenfalls eine geringe, konjunkturbedingte Abſchwächung (1,4
v. H.) eingetreten. In allen übrigen Dienſtzweigen lägen die
Jahresverkehrszahlen höher als im Vorjahre, wenn auch die
prozentualen Steigerungsſätze infolge der anhaltenden
Wirt=
ſchaftsdepreſſion nicht überall mehr die früher zu bemerkende
Höhe erreichten. Der Kraftpoſtverkehr hat ſich im Laufe
des Jahres kräftig geſteigert. Der Kraftfahrzeugpark umfaßte
Ende des Berichtsjahres 10 920 Fahrzeuge, die den Güter= und
Perſonenverkehr auf 2266 Linien mit einer Streckenlänge von
43 815 Kilometer durchführten. Von rund 300 Poſtämtern gingen
Ende März 1930 540 Landkraftpoſten aus, die 1150 Poſtagenturen
und 7231 Poſtſtellen umfaſſen” und auf dieſe Weiſe etwa 3,3
Millionen Landbewohner viel ſchneller als früher verſorgen.
Das Luftpoſtnetz, das im Sommer 1929 100 Linien
um=
faßte, mußte im Winter 1929/30 auf 17 Linien beſchränkt werden,
doch konnten ſchon im März und im April wieder weitere 17
Linien hinzutreten. Der Fernſprechverkehr wurde durch
Einrichtung neuer Selbſtanſchlußämter und Schnellverkehrsämter
gefördert. Am Ende des Berichtjahres waren 1453 von 6 666
Vermittlungsſtellen auf den ſelbſttätigen Betrieb umgeſtellt; an
dieſe Aemter ſind 973 582 oder 50,3 v. H. aller Hauptanſchlüſſe
herangeführt.
Die Zahl der Rundfunkteilnehmer hatte Ende des
Berichtsjahres die dritte Million überſchritten.
Im Rechnungsjahr 1929 ſind an Betriebseinnahmen 2 281,9
Millionen Mark aufgekommen, die Mehreinnahme beträgt 222,7
Millionen Mark, wovon 151,5 Millionen Mark an das Reich
abgeführt worden ſind.
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Nummer 260
Seſte 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 20. September.
Der Verein der Freunde des Heſſ. Landeskheakers
der bekanntlich in den letzten Wochen nach innerer Umorganiſation
neue Satzungen beſchloſſen hat, verſendet eine wirkſam aufgemachte
Werbeſchrift, in der es u. a. heißt:
Zweck und Ziel des Vereins bleibt nach wie vor Förderung
und Erhaltung unſeres Landestheaters auf ſeiner künſtleriſchen
höhe! Sodann ſoll unſere Aufgabe ſein, Mittel zu ſein, zwiſchen
Publikum und Theaterleitung!
Mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage haben wir den
Mit=
gliedsbeitrag auf zehn Reichsmark für die einzelne Perſon
herab=
geſetzt. Familienkarten für drei Perſonen werden zu zwanzig
Reichsmark gegeben.
Wir bieten hierfür unſeren Mitgliedern zwei Veranſtaltungen
des Heſſiſchen Landestheaters in Form von Bunten Abenden oder
Aehnlichem, zwei Vortragsabende und zwei Diskuſſionsabende.
Sonderveranſtaltungen bleiben vorbehalten. Außerdem hat die
Generaldirektion in Ausſicht geſtellt, unſere Mitglieder zu ein oder
zwei Generalproben neu einſtudierter, intereſſanter Werke
einzu=
laden.
Durch Erwerbung der Mitgliedſchaft iſt alſo nicht nur
Ge=
legenheit gegeben, im Rahmen des Vereins in engſter Fühlung
mit dem Theater zu ſein, ſondern dem geringen Beitrag ſtehen
auch wertvolle Gegenleiſtung gegenüber.
Unſer Landestheater kann und darf in dem künſtleriſchen
Leben unſerer Stadt nicht entbehrt werden! Eine Einbuße nur
ſeiner künſtleriſchen Leiſtung würde ſchon einen ſchweren Verluſt
bedeuten!
Darüber hinaus iſt auch infolge der ſchwierigen
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe ſeine Exiſtenz gefährdet. Dies Schickſal
abzu=
wenden bedarf es des Einſatzes aller Kräfte! Hinter uns muß für
dieſen Kampf die große Mehrheit der Theaterbeſucher ſtehen. Wir
bitten deshalb um Beitritt.
— Ernannt wurden: Am 22. Auguſt: der außerplanmäßige
außerordentliche Profeſſor Dr. Arthur Weber aus Bad=Nauheim
zum planmäßigen außerordentlichen Profeſſor für Balneologie an
der Landesuniverſität Gießen, mit Wirkung vom 1. Juli 1930 an;
am 27. Auguſt: die Schulamtsanwärter Wilhelm Erb aus
Wei=
tershain, Kreis Gießen, zum Lehrer an der Volksſchule zu
Ettings=
hauſen, Kreis Gießen. Johannes Andreas Loos aus Leutersbach
zum Lehrer an der Volksſchule zu Lehrbach, Kreis Alsfeld. Otto
Sommerlad aus Beuern. Kreis Gießen, zum Lehrer an der
Volksſchule zu Ilbeshauſen, Kreis Lauterbach; ſämtlich mit
Wir=
hing vom Tage des Dienſtantritts an; am 13. September: der
Gendarmeriehauptwachtmeiſter Adam Mauß zu Ortenberg, zum
Gendarmeriemeiſter, mit Wirkung vom 1. September 1930 an.
— In den Ruheſtand tritt: Auf ſein Nachſuchen der Direktor
des Landwirtſchaftsamts zu Alzey Georg Ludwig Lintz, mit
Wir=
kung vom 1. Oktober 1930 an.
— Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt.
Regierungsrat Jung bei dem Landesfinanzamt Darmſtadt wurde
zum Oberregierungsrat ernannt.
— Hohes Alter. Heute, am 20. September, feiert Herr
Rech=
nungsrat Kataſteringenieur i R. Johann Heil ſeinen 75.
Geburts=
tag. Der rüſtige alte Herr iſt durch ſeine zahlreichen
wiſſenſchaft=
lichen Abhandlungen einem großen Leſerkreiſe bis weit über unſer
Heſſenland hinaus ſeit vielen Jahren bekannt.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Als erſte Vorſtellung der
neuen Spielzeit wird am Mittwoch, den 24. September 1930,
Niebergalls Luſtſpiel „Der tolle Hund” im Kleinen Hauſe
des Landestheaters zur Aufführung gelangen. Um allen
Freun=
den der Spielgemeinſchaft den Beſuch zu ermöglichen, ſind die
Ein=
trittspreiſe auf 0.50 bis 2,50 Mark und der Beginn der
Vorſtel=
lung auf 20 Uhr feſtgeſetzt. Der Vorverkauf beginnt am Montag,
den 22. September, an der Kaſſe des Großen Hauſes. — In
Vor=
bereitung iſt eine Neueinſtudierung von Rüthleins köſtlichem
Glasſchrank” und als Neuheit ſoll H. Rüthleins
Dialekt=
ſtück „Liebesluſt” oder Die weißen Schuhe” baldmög=
UEchſt zur Erſtaufführung gelangen.
— Sonntag=Nachmittags=Fremden= und Volksvorſtellung im
Orpheum. Es wird nochmals beſonders darauf hingewieſen, daß
morgen Sonntag; nachmittags 4 Uhr, die einzige
Nachmittagsaufführung mit der humorvollen Schwank=Novität
„Meine — Deine Zwillinge”, bei ganz kleinen
Eintritts=
preiſen von 50 Pf. bis 1,50 Mk. ſtattfindet. Der Kartenverkauf iſt
im Verkehrsbüro. (Siehe Anzeige.)
— Der Heldenbariton Georg Hennecke und der Baſſiſt
Karl=
heinz Mandor (beide aus der Schule von Profeſſor Beines,
Darmſtadt) wurden für die kommende Spielzeit an das
Landes=
theater in Rudolſtadt verpflichtet.
Heſſiſches Landestheater.
20, Sept. 20—22.45 Uhr Kein Kartenokf.
Werbevorſtellung d. Dſt. Bolksb
Zar und Zimmermann
Komiſche oper von Lortzing 20—22 15 Uhr
Zuſ=M. V1,1 Miſſiſſippi
Preiſe 1.20—6 Mr. Sonntag,
21. Sept. 7½-22½ Uhr, Werbevorſtell
Die Meiſterſinger von Nürnberg
Preiſe 1—6 Mk. 20—22.15 Uhr
Zuſ=M. I/I.1 Miſſiſſippi
Preiſe 1.20—6 Mk. Montag,
22. Sept. Keine Vorſtellung. Einmaliges Enſemble= Gaſt=
ſpiel Paul Wegener
der Gedanhe Pr. 1.20-7.20 M. Dienstag,
23. Sept. 20—22.15 Uhr
E. 3. Der Falſchſpieler
Preiſe 1—10 Mk. Keine Vorſtellung. Mittwoch
24. Sept. 20—22 45 Uhr. Miete B3
Ein Tommernachtstraum
von Shakeſpeare.
Preiſe 1—10 Mk. D Der tolle
kehr, von E. E. Niebergall Donnerstag,
25. Sept. 19.30—22.15 Uhr
C.3. Simone Boceanegra
Preiſe 1—10 Mk. 20—22.15 Uhr
Zuſ.=M. V I Miſſiſſippi
Preiſe 1.20—6 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Am Samstag, dem 20.
Septem=
ber, findet im Kleinen Haus die Uraufführung von Georg Kaiſers
Schauſpiel „Miſſiſſippi” in der Inſzenierung von Carl Ebert
und Bühnenbildern von Lothar Schenck von Trapp ſtatt. Dieſes
neue Werk von Georg Kaiſer gelangt an dieſem Tage an 17
deut=
ſchen Theatern zur Uraufführung. In den Hauptrollen ſind
beſchäf=
tigt: Schmitz, Keim. Nürnberger, Baumeiſter, Weſtermann,
Jür=
ggs, Maletzki Kutſchera, Schindler. Im Großen Haus wird, als
Werbevorſtellung der Darmſtädter Volksbühne Lortzings Komiſche
Oper „Zar und Zimmermann” unter muſikaliſcher Leitung
von Erwin Palm gegeben. — Am Sonntag, dem 21. September
gehen als Werbevorſtellung des Heſſiſchen. Landestheaters „Die
Meiſterſinger von Nürnberg” in Szene. Der für eine
Tageskarte gezahlte Betrag wird, wenn der Beſucher Mieter wird,
auf die erſte Teilzahlung des Mietpreiſes gutgeſchrieben; die
Vor=
ſtellung gilt als erſte Vorſtellung der gewählten Miete
Anmeldun=
gen werden in den Pauſen entgegengenommen. — Vorverkauf zu
dem Gaſtſpiel Paul Wegener „Der Gedanke” täglich von
9.30 bis 13.30 Uhr an der Tageskaſſe des Großen Hauſes,
außer=
dem in den bekannten Vorverkaufsſtellen.
Technik im Heim.
Die Hausfrau als Wahrerin des größken Teiles des Volksvermögens. — Techniſierung und Rakionaliſiernng
des Haushalls. — Was immer noch im Haushalk verſchwendet wird. — Was und wie geſpart werden kann.
nffeätt) Kriiey Kate EEter
gaben von allergröß= 2500M MBAk H262M M3t0Mk R725M4
4 500r R
Minfrr 4
Danel
rn Erzuamnen vn 250044
Zur Eröffnung der Ausſtellung
in der Feſthalle am Sonnkag.
Geſtern fand eine Preſſe=Vorbeſichtigung der
faſt fertiggeſtellten Ausſtellung „Technik im Heim” ſtatt, die das
ſtärkſte Intereſſe weiteſter Kreiſe weit über Darmſtadt und Heſſen
hinaus erregt. Als kleiner Beweis dieſer Tatſache darf
ange=
ſprochen werden das Erſcheinen von über vierzig Vertretern der
Preſſe.
In ungemein anſchaulicher
Weiſe iſt die große Feſthalle
aufgeteilt, ſo daß ein
plan=
mäßig ausgeführter
Rund=
gang eine ſchier
unerſchöpf=
liche Fülle des Schauens= und
Ke
IEies4
Beachtenswerten zeigt. Zum
erſten Male werden hier in
dieſem Umfang die Reſultate
jahrzehntelanger
wiſſen=
ſchaftlicher Forſchungen
aus den Gebieten des
Haus=
haltführens in vorbildlich
an=
ſchaulicher und verſtändlicher
Weiſe in all ihren
Auswir=
kungen gezeigt.
Soerfüllt dieſe
Aus=
ſtellung in höchſtem Baen
Ausmaße wirtſchaft= Endeam 4441
liche und ſoziale
Auf=
ter Bedeutung.
Allein ſchon illuſtriert durch
die Tatſache, daß faſt 70 Pro= 75003c4 5474
zent des Geſamt=
Jahresein=
kommens und damit der
weit=
aus größte Teil des
Volks=
vermögens durch die
Hand der Hausfrau
gehen, und daß die Zahl
der im Haushalt tätigen
Menſchen die jeder
an=
deren Berufsgruppe
weit übertrifft.
Aus dem Vielen, was die
Statiſtik zeigt, ſei nur eines
herausgegriffen: „Aus dem
Erlös deſſen, was heute
noch an Fett durch Spülen
verloren geht, können 5
Millionen Menſchen
ernährt werden! So aber iſt es auf unendlich vielen
Ge=
bieten. Wiſſenſchaft und Technik haben ſich des Haushalts und
des Heims angenommen und zeigen der Hausfrau, wie ſie ihren
Haushalt muſtergiltig auf bequemſte und billigſte Art führen kann.
Wie davon zeugt die Ausſtellung, durch die geſtern im Auftrage
des V. D. J. Herr Dipl.=Ing. Biberger die Preſſe führte,
nach=
dem Herr Bürgermeiſter Ritzert, der an der Spitze der
Aus=
ſtellungsleitung ſteht, herzliche Begrüßungsworte geſprochen. Der
Rundgang und die Erklärungen des Herrn Biberger ergaben
fol=
gendes in großen Zügen gezeichnetes Bild der Ausſtellung auf
deren Einzelheiten wir noch in einer Reihe von Sonderaufſätzen
zurückkommen.
Die Technik, ſagte Herr Biberger, welche auf allen. Gebieten
weſentlich beigetragen hat eine Erleichterung der
Arbeitsvor=
gänge zu verſchaffen, hat ſich zur Aufgabe geſtellt, auch den
Haus=
frauen in ihrer ſchweren Arbeit zu helfen. Es iſt dies um ſo
wich=
tiger, als allein in Deutſchland 20 Millionen Menſchen täglich
Hausarbeit verrichten, und in der Hauswirtſchaft in Deutſchland
jährlich 36 Milliarden Mark des deutſchen Volksvermögens
ver=
braucht werden.
Der Verein Deutſcher Ingenieure hat darum in Verbindung
mit den maßgebenden Hausfrauenverbänden und weiteren
Spitzen=
organiſationen die Lehrausſtellung „Technik im Heim” geſchaffen,
die in planmäßiger Gliederung alle Gebiete der
hauswirtſchaft=
lichen Technik erfaßt.
Die allgemeine Einführung: Eine
Dioramendar=
ſtellung gibt einen Ueberblick über die Hauptgruppen der
Ausſtel=
lung und ihre Ausſtellungsuntergruppen. An Hand von
Lehrbild=
tafeln wird außer der bildlichen Darſtellung des Zweckes von
„Technik im Heim” die Bedeutung der Hauswirtſchaft im Rahmen
der Volkswirtſchaft vorgeführt. Die Wichtigkeit der
Hauswirt=
ſchaft führen beſonders eindringlich zwei große, vom Publikum
ſelbſttätig zu betreibende Modelle vor Augen.
Abteilung Heizung: Das Erſte bildet in dieſer Gruppe
— wie in allen anderen folgenden — die belehrende Einführung,
welche immer durch Modelle und leichtverſtändliche Bildtafeln die
theoretiſche Vorkenntnis für die darauffolgenden Gebiete und
Ein=
richtungsſtücke gibt. Sie vermittelt das Wichtigſte, und zwar: Wie
wird ein Ofen richtig beheizt und welche Kohlenarten benützt man
für die verſchiedenen Typen von Oefen? Darauf folgen die
Unter=
gruppen: Kohleheizung, Gasheizung, elektriſche Heizung und
Zen=
tralheizung, welche teils durch Originale im Schnitt und teils durch
praktiſche Beiſpiele die beachtenswerten Typen der verſchiedenen
Heizarten vorführen.
Beleuchtung: In der belehrenden Einführung geben 14
Hund, oder: Des Burſchen Heim= Modelldarſtellungen von Wohnräumen und Originale eine
ein=
drucksvolle Ueberſicht über die verſchiedenen Beleuchtungsarten,
20—22 Uhr Pr. 0.50—250 Beleuchtungskörper und ihre Wirkung auf die
Wand=
bemalung uſw.
Lebensmittel und deren Konſervierung: Die
belehrende Einführung läßt die Hausfrauen erkennen, aus welch
wichtigen Beſtandteilen die Lebensmittel zuſammengeſetzt ſind, und
ermöglicht ihr, die für den Körper am zuträglichſten und
wichtig=
ſten herauszufinden. Originalbeiſpiele zuſammengeſtellter Eſſen
für das Kleinkind und den normalen Menſchen vertiefen noch die
Kenntnis. Originalbeiſpiele gefälſchter Nahrungsmittel geben
dem Beſucher beachtenswerte Winke für den Einkauf und die
Unterabteilung. Einfache Prüfverfahren im Haushalt” gibt die
Möglichkeit, die Fälſchung der Lebensmittel feſtzuſtellen. Das
wich=
tige Gebiet der Konſervierung iſt vertreten durch die Haupttypen
von Konſervierungsapparaten, Kühlkiſten und Eisſchränken mit
maſchineller Kälteerzeugung. Lehrbildtafeln geben auch hierfür
die nötige belehrende Vorkenntnis.
Küchengeräte: Die belehrende Einführung bilden
Dar=
ſtellungen. Beachtenswertes beim Einkauf von Geſchirr,
Stahl=
waren und Töpfen‟. Darauf folgen die verſchiedenen Arten von
Geſchirren, Geräten, Küchenmaſchinen. Küchenmotoren und
Reini=
gungsvorrichtungen, unter welchen beſonders die neueſten Modelle
von Geſchirrſpülmaſchinen herausragen.
Kocher und Herde: Die belehrende Einführung bildet
die „Lehre vom Kochen”; die günſtigſte Zubereitung der Speiſen
und vor allem ein Ueberblick über die Verluſte beim Kochen bei
ungenügender Vorkenntnis. Daran ſchließen ſich die verſchiedenen
Kocher, Herde Kochapparate, Grillapparate und die in bezug auf
Wirtſchaftlichkeit ſtark hervorhebenswerten Heißwaſſerbereiter und
=ſpeicher.
Eingerichtete Küchen: In dieſer Gruppe zeigt nach den
Vorführküchen und anderen die Reichsforſchungsgeſellſchaft für
Wirtſchaftlichkeit im Bau= und Wohnungsweſen in 6
Original=
küchen die neueſten Forſchungsergebniſſe auf dem Gebiete
ratio=
neller Küchengeſtaltung.
Waſchen: Die belehrende Einführung bilden eine Ueberſicht
über die Vorgänge beim Waſchen und die Mittel zum Waſchen,
ſo=
wie eine Reihe von 6 unter Berückſichtigung verſchiedener Einkom=
Verbrauch der Haushaltungen
Cei gerig bemnittelten und bessen gesteiiten Famiſten
Es cntfallen auf
d. ernfieliſſen keittrr Grg Cidng
3 U6 Hrefantsde LsdlenUi ſir Eesdhest4
Spnt, Lusfüge
Iirmim Ga SSMk sc0 NIM 100M. TeSMt. Mrte K0M MMMk U 427t Mk. — 50M. W89Mc. U Un HeGSMk. Maftie Re Mft H232Mk. Weuic
Hend der Hausfreu gehen
nne m 4500/4k
UI mensverhältniſſe zuſammengeſtellter Modellwaſchküchen, die
prak=
tiſche Vorſchläge, zur Erleichterung der Hauswäſche geben. Darauf
folgen die Einrichtungen für Handwäſcherei und maſchinelle
Wä=
ſcherei, und den Schluß bilden Waſchküchen in Betrieb.
Baden: Zwei Haupttypen von eingerichteten,
betriebs=
bereiten Bädern, wieder auf die verſchiedenen
Einkommensver=
hältniſſe zugeſchnitten, zeigen die Möglichkeit des Badens im Heim.
Fünf Bademodelle zeigen damit die verſchiedenen Möglichkeiten
des Badeinbaues in die Altwohnung. Auch hierbei finden
ein=
fachſte Verhältniſſe Berückſichtigung. Beſondere Beachtung iſt in
einer Untergruppe der Körperpflege geſchenkt. Typen beſonderer
Waſcheinrichtungen, Badewannen, Duſchbäder und Badeöfen
ver=
vollſtändigen die Abteilung.
Reinigen: Die hygieniſche Bedeutung des Reinigens
bil=
det die belehrende Einführung. Eine Typenzuſammenſtellung von
Reinigungsmitteln, Reinigung von Hand und
Reinigungsappara=
ten vervollſtändigen den Ueberblick.
Belehrung und Hausfleiß iſt ſodann ein weiteres
Gebiet der Ausſtellung, in dem beſonders auf Beiſpiele
hauswirt=
ſchaftlicher Buchführung aufmerkſam gemacht wird, ſodann auf
weitere wirtſchaftlich bedeutungsvolle Einrichtungen, wie
Verein=
heitlichung durch Normung, Erkennung der Qualität durch
Liefer=
bedingungen uſw.
Hausund Wohnung: Die Reichsforſchungsgeſellſchaft für
Wirtſchaftlichkeit im Bau= und Wohnungsweſen führt in dieſer
Gruppe durch Modelle weitere Forſchungsergebniſſe auf dem
Ge=
biete praktiſcher Wohnungsplanung vor, und ſelbſtverſtändlich iſt
darin auch das Gebiet der Bauplanung nicht vergeſſen.
Durch die Ausſtellung, welche eine klare Zuſammenfaſſung über
die wichtigſten Hilfsmittel für den Haushalt geben ſoll, ſollen die
breiteſten Volksſchichten über das Weſen und den Wert techniſcher
Einrichtungen im Haushalt unterrichtet und das Verſtändnis für
die Anwendung techniſcher Hilfsmittel im Haushalt gefördert
werden.
Sie wird — nach dem erſten Eindruck zu ſchließen — dieſe
Auf=
gabe reſtlos erfüllen.
Sonderausſtellung des Alice=Bereins für
Frauen=
bildung und Erwerb. Darmſtadk.
In der Hauptabteilung (links) ſoll die zweckmäßige
Verwen=
dung eines monatlichen Einkommens von 265 RM., abzüglich aller
Steuern und Verſicherungen, veranſchaulicht werden. Die Familie
beſteht aus Vater, Mutter, 3 Kindern von 8, 7 und 5 Jahren. Die
Wohnung beſteht aus 4 Zimmern und Küche, von denen das kleinſte
als Baderaum eingerichtet iſt. Die Ausſtattung der Wohnung
er=
folgte durch das Vermögen der Frau, ſo daß alſo in der
Darſtel=
lung nur die laufenden Unkoſten berückſichtigt werden müſſen.
Von großer Bedeutung für die Geſamtwirtſchaftsführung iſt
die Aufſtellung eines Voranſchlags zu Anfang des Jahres, d. h.
prozentuale Verteilung des Geſamteinkommens auf einzelne
Aus=
gabegebiete. In Gruppe 1, Ernährung, iſt ein neuzeitlicher
Ernährungsplan aufgeſtellt. Es iſt nicht ſo gedacht, daß etwa die
Hausfrau auf dieſe Weiſe täglich Berechnungen anſtellen ſoll,
ſon=
dern die Tabellen zeigen den tatſächlichen Bedarf an Nährwerten
an, der durch qualitative Koſt gedeckt werden kann. Für die
ein=
geſetzte Summe von 33,60 RM. wöchentlich können große Mengen
von Nahrungsmitteln beſchafft werden, ohne daß ſie für die
Er=
nährung größeren Wert haben. Die Gruppen Wohnung,
Hei=
zung und Beleuchtung, Fahrgeld und Bedienung
ſind nur in ihrer Auswirkung auf das Gehalt behandelt. Der
Kleidung wurde größerer Raum gegeben. 364,65 RM. ſtehen
jährlich für 5 Perſonen zur Verfügung. Bei der Zuſammenſtellung
wurde Wert gelegt auf zweckmäßige Stoffe auf Ausnutzung alter
Beſtände, leichte Ausführbarkeit der Näharbeit, praktiſche Schnitte;
bei der Verarbeitung wurde tunlichſt alles vermieden, was der
Hausfrau ſpäter beim Waſchen und Bügeln unnötige Mühe macht,
wie Falten, Kräuſeln, billige und unhaltbare Spitzen uſw. Eine
Sonntag
21. Sept.
nachm.
3.30 Uhr
Sportplatz des Sportwereins Darmstadt 1898
NaldoatteRalOeTSBTeT
(peutschland-Oesterreich)
(13945
Vorverkauf: Zeitungsverkauf Skurnik (im Schalterraum der Reichspost), Zigarrenhaus Becher, Grafenstraße 2
Seite 6
Samstag, den 20. September 1930
Schnittüberſicht der ausgeſtellten Kinderwäſche zeigt die Vorteile
beim Einkauf einer größeren Stoffmenge für das ſparſame
Zu=
ſchneiden.
An dieſe Hauptdarſtellung ſchließt ſich eine
Säuglingsausſtat=
tung an, die die Verwendung des billigen, aber ſehr haltbaren
und zweckmäßigen Neſſels für die Wäſche zeigt, und die den
Be=
weis liefert, daß für 36 RM. eine allen modernen Anforderungen
genügende vollſtändige Ausſtattung herzuſtellen iſt, wenn die
An=
fertigung durch die Hausfrau ſelbſt geſchieht. (Geſamtarbeitszeit
ohne Wolldecke 70 Stunden, auf 6 Monate verteilt: monatlich
12 Stunden.)
Die Tafeln an der rechten Wand zeigen: 1. Die Ausbildung
der weiblichen Jugend in Handarbeit und praktiſcher
Hauswirt=
ſchaft in den verſchiedenen Schulen Darmſtadts: 2. eine ſchematiſche
Karte Heſſens mit den wichtigſten Produkten des Landes, die die
Hausfrau beim Einkauf berückſichtigen ſollte; 3. eine Darſtellung
der Schuleinrichtungen des Alicevereins für Frauenbildung und
Erwerb. — Der Geſamtdarſtellung liegt die Abſicht
zu=
grunde: 1. Schülerinnen aller Abteilungen zu einer
ſchaffensfreudi=
gen Arbeitsgemeinſchaft zuſammenzuſchließen, um dem Gedanken
der berechtigten Wertſchätzung der Hausfrauenarbeit Ausdruck zu
geben; 2. die Bedeutung einer gründlichen hauswirtſchaftlichen
Ausbildung nachzuweiſen; 3. durch die ausgeſtellten Gegenſtände
den Hausfrauen praktiſche Winke zu geben
Die ausgeſtellten Gegenſtände ſind Arbeiten aus
verſchiede=
nen Abteilungen die Ausführung der Tabellen und Beſchriftung
erfolgte durch Schülerinnen des Seminars für techniſche
Lehrerin=
nen an Berufsſchulen. Sie ſind durchweg — da ſie ganz neue
Wege gehen — ſtärkſter Beachtung wert.
Sonderveranftaltung des Hausfrauenbundes.
Im Mittelpunkt des Intereſſes für die Hausfrau ſtand und ſteht
auch heute noch die Küche. Deshalb hat der
Hausfrauen=
bund Darmſtadt die Gelegenheit wahrgenommen, in der
Ausſtellung „Technik im Heim” eine Sonderſchau zu
veranſtal=
ten. Zu dieſem Zweck iſt eine mit den modernſten Herden
ausge=
ſtattete Küche eingerichtet. Dort wird täglich nach den neueſten
Ergebniſſen der Ernährungswiſſenſchaft gekocht, und zwar
wöchent=
lich wechſelnd:
1. und 4. Woche: neuzeitliche Küche;
2. Woche: Fiſchkoſt:
3. Woche: Rohkoſt.
Das gekochte Eſſen wird mit genauer Koſtenberechnung zur Schau
ausgeſtellt und Koſtproben werden abgegeben. Die Leitung der
Küche liegt in den Händen von Frau Weiße, die bereits mehrfach
Kurſe hier und auswärts mit Erfolg geleitet hat. Der Rohkoſt
ſteht Frau Hickler vor, die bei Bircher=Benner gelernt hat.
Diens=
tags, Mittwochs und Donnerstags werden, von 2.30 bis 3.30 Uhr
kleine Vorträge mit Vorführungen gehalten.
Außerdem iſt eine Djätküche eingerichtet, welche von Frau Liſi
Paupie geleitet wird. Frau Paupie iſt ausgebildet für Diätetik
bei Profeſſor Schlayer=Berlin. Auguſta=Hoſpital. Es werden in
der Diätküche täglich ausgeſtellt: 1. Magen= und Darmſchonkoſt,
2. Nierendiät, 3. Gallenſchonkoſt, 4. Zuckerdiät, 5. Entfettungskoſt.
Der Hausfrau ſoll dadurch Anregung gegeben werden, daß
ſie auch mit einfachen Mitteln nach Vorſchrift des behandelnden
Arztes eine richtige Krankenkoſt herſtellen kann. Es iſt
ſelbſiver=
ſtändlich, daß die Hausfrau ſich erſt einige Grundkenntniſſe für
die Diätetik und Verſtändnis hierfür zu eigen machen muß. Es iſt
hierfür Sorge getragen durch Kurſe, die durch den
Hausfrauen=
bund Darmſtadt in die Wege geleitet ſind und alsbald nach Schluß
der Ausſtellung abgehalten werden. Auch wird Frau Paupie
überall auswärts, wo Intereſſe dafür beſteht Kurſe abhalten.
Aus=
kunft hierüber erteilt der Hausfrauenbund Darmſtadt.
Veranſtalter der Ausſtellung
ſind: Landeshauptſtadt Darmſtadt, Reichsverband deutſcher
Haus=
frauenvereine, Reichsverband landwirtſchaftlicher
Hausfrauenver=
eine Letteverein, Reichsforſchungsgeſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit
im Bau= und Wohnungsweſen, Deutſcher Normenausſchuß. Verein
Deutſcher Ingenieure, Reichsverein Volksernährung. — Ein Teil
der Lehrbildtafeln iſt mit finanzieller Unterſtützung des
Reichs=
kuratoriums für Wirtſchaftlichkeit angefertigt worden.
Weiter zeigt eine Sondergruppe
Firmenausſtellung
Mittel und Wege, das aus der Ausſtellung zu Lernende praktiſch
zu verwerten und in die Tat umzuſetzen. In dieſer Gruppe ſind
hervorragend beteiligt von Darmſtädter Firmen, die ausgeſucht
ſind: die Heag, die Städtiſchen Betriebe, ferner Darmſtädter
Hausfrauenbund, W. Ehrhardt, Darmſtadt: Vorhänge Teppiche,
Stoffe, Tapeten, F. Eiſſenhauer (A Karn Nachf.), Darmſtadt:
Möbel, Ausſtattungen, A. Fiſcher (Adler=Drogerie). Darmſtadt:
Drogen, G. Heim, Darmſtadt: Holzbütten, Pflanzenkübel, G. Keil,
Darmſtadt: Radio, elektriſche Lampen, elektriſche Apparate. H.
Knos. Darmſtadt: Reinigungsgeräte, A. Kummer. Darmſtadt:
Perſil, Mielewerke A. G., Darmſtadt: Waſchmaſchinen, A. Müller,
Georgenhauſen: Milchverſorgung, C. Weiß, Darmſtadt:
Kachel=
öfen, H. Zimmer, Darmſtadt: Oefen, Kraußwaren, Waſchmaſchinen,
und eine größere Anzahl auswärtiger Firmen. Weitere
Darm=
ſtädter Firmen ſind an den vorher genannten Abteilungen
be=
teiligt.
Wir kommen auch auf dieſe Abteilungen noch eingehend
zurück.
M. St.
— Fuchsjagd. Der Deutſche Touring=Club, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, veranſtaltet am 21. d. M. im Odenwald eine Fuchsjagd. Der
Fuchs ſtartet um 7.30 Uhr. Um 8.30 Uhr ſammeln ſich die Jäger
— Darmſtadt, Theaterplatz —, um nach einer Fahrerbeſprechung
um 9 Uhr losgelaſſen zu werden. Erſt während dieſer Beſprechung
wird das Jagdgebiet bekannt gegeben, ſo daß die Meute wie auch
der Fuchs vorher nicht weiß, in welchem Teil des Odenwaldes die
Jagd abgehalten wird. Um 12 Uhr iſt die Jagd zu Ende und
tref=
fen ſich dann die Jäger in Bad König im Odenwald, Hotel
Büch=
ner. Dortſelbſt iſt gemeinſchaftlicher Mittagstiſch, anſchließend
Preisverteilung und Ausgabe der Plaketten. Die Beteiligung iſt
eine ſehr rege, haben doch bereits 34 Fahrzeuge ſich gemeldet.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag um
11 und 11,30 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um
11 und 11.,30 Uhr vorm. ſowie um 3 und 3,30 Uhr nachm. Die
Ausſtellung „Alt=Kelſterbacher Porzellan” iſt am Sonntag
vor=
mittag von 10 bis 1 Uhr und an allen Wochentagen vormittags
von 10 bis 1 Uhr ſowie nachmittags von 3 bis 6 Uhr geöffnet.
Die Madonna von Holbein d. Jg. kann zu dieſen Zeiten ſtets
ge=
trennt von den Führungen beſichtigt werden.
Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird die
Hügelſtraße zwiſchen Wilhelminen= und Zimmerſtraße bis 26.
Sep=
tember 1930 für Fahrzeuge aller Art geſperrt.
Empfehlenswerte Aukotouren.
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club, Sport=Abt.
Sitz Darmſtadt, e. V. — A.D. A. C.
Halbtagesfahrt.
Nr. 23.
Darmſtadt — Bickenbach, auf halbem Weg nach Zwingenberg
rechts über die Bahn nach Hähnlein, im Ort halblinks nach
Langwaden — Jägersburger Wald bis zum Forſthaus
Jägers=
burg (Kaffeepauſe), dann ſcharf linksum — Klein=Hauſen,
Groß=Hauſen—Lorſch, geradeaus nach Hüttenfeld —
Hems=
bach — Heppenheim — Bensheim (z. Zt. Bergſträßer Winzerfeſt,
Winzerdorf auf dem Marktplatz) — Darmſtadt .
Geſamtſtrecke: 69,2 Km.
Hähhlein
Langwaden
Jägersburge
Lorsch
HüHenkeld
Darmstadt HEberstadt SBickenbach J—0 Albach SZwingenberg 2Benchein OHeppenheim gerstch * Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
Die Straße der verlorenen Seelen.
Erſtens eine gute Handlung, zweitens gute Aufnahmen, und
drittens. Gott ſei Dank, ſtumm. Es iſt eine wahre Erholung,
wie=
der einmal einen Film zu ſehen, in dem die mimiſche Leiſtung ſtark
genug iſt, um „Ton” oder Sprache überflüſſig zu machen. Selbſt
die oft ſo ſtörenden Textſtreifen zwiſchen den einzelnen Bildern
ſind zu zählen in dieſem Film.
Die Tragödie eines Straßenmädchens, das aus dem Schmutz
der Hafenkneipe von einem Leuchtturmwärter herausgeholt wird.
Langſam erringt ſie ſein Vertrauen, die Vergangenheit verblaßt,
und eine ſchöne Zukunft ſcheint ihr in dem kleinen Fiſcherdorf zu
winken. Da taucht ihr früherer Beſchützer auf, von der Polizei
verfolgt; er zwingt die ehemalige Freundin, ihn zu verbergen.
Ge=
ſchwätz, Mißverſtändnis Mißtrauen; und der Leuchtturmwärter
weiſt ſeine Frau von ſich. Sie ſtürzt ſich verzweifelt in das Meer.
Eine lebenswahre Handlung, die durch Pola Negri und
Hans Rehmann glänzend getragen wird. Das Beiprogramm
iſt recht gut.
Es ſei auch verraten, daß nach dieſem traurigen Film im
näch=
ſten Programm ein luſtiger laufen wird: „Fräulein
Laus=
bub” mit Dina Gralla.
Prassel-Kaffee
Steis
trisch geröstet
Sohnlstr. 10 2
— Volkshochſchule. Sonntag, den 21 September veranſtaltet
die Volkshochſchule unter Führung des Kunſthiſtorikers M.
Frö=
lich von 10 bis 11 Uhr einen Gang durch die von Heylſche
Privat=
ſammlung, die in einem Teil der Gemäldegalerie des
Landes=
muſeums ausgeſtellt iſt. Es ſei beſonders darauf hingewieſen, daß
die Sammlung in den griechiſchen und römiſchen Köpfen, den
grechiſchen Phaſen, den Bruchſtücken ägyptiſcher und aſſyriſcher
Skulptur u. a. m. Stücke aufweiſt, die ſonſt in Darmſtadt nicht zu
ſehen ſind.
— Kunſtverein. Der kommende Sonntag iſt der vorletzte, an
dem die jetzige Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor, die
die Darmſtädter Malerei der Jahre 1730/1830 bringt, noch
ge=
öffnet bleiben kann. Wer es bisher verſäumt hat, ſie zu beſuchen,
ſoll die letzte Woche nicht vorübergehen laſſen, ohne dieſe
Unter=
laſſung gut zu machen. Es handelt ſich um eine für die
Entwick=
lung Darmſtadts und ſeines Kunſtlebens ſo intereſſante und
be=
deutſame Schau, daß jeder gute Darmſtädter ſie geſehen haben
muß.
— Orpheum. Der dreiaktige Lachſchlager „Meine — Deine
Zwillinge” von Teſſy Magor und H. Th. Ausfelder geht heute
Samstag, abends 8.15 Uhr, erſtmalig in Szene und bildet den
Ab=
ſchluß der Sommerſpielzeit. An der Spitze ſteht diesmal Theodor
Magor, der bekannte rheiniſche Komiker, welcher in allen Städten
mit ſeiner Urwüchſigkeit das Publikum zu faſſen verſteht. Auch
hier wird er ein paar Stunden fröhlichſten Humors bereiten. In
der Rolle der Kamilla iſt eine Darmſtädterin beſchäftigt: Friedel
Groſſe vom Stadttheater in Oppeln. Der Schwank wird am
Sonn=
tag, abends 8.15 Uhr, letztmalig wiederholt. Wer ſich einmal
tüch=
tig auslachen will, beſuche den Schwank „Meine — Deine
Zwil=
linge” Karten zu 80 Pf. bis 2 Mk. im Verkehrsbüro und bei Hugo
de Waal. Telephon 389.
— Im Darmſtädter Schachklub 1875, Reſtaurant Chriſt,
Gra=
fenſtraße 18 „Weißer Saal”, gibt heute abend der deutſche
Schachmeiſter Sämiſch ein Simultanſpiel an 20
Brettern, und zwar auf Veranlaſſung von einigen
Klubmitglie=
dern, welche die Veranſtaltung durch freiwillige Geldſpenden
unterſtützen. Vielen Schachfreunden wird noch in Erinnerung ſein,
daß derſelbe Meiſter hier vor einigen Jahren 10 Blindpartien
gleichzeitig ſpielte und keine Partie verlor. Es wird daher mit
beſonderem Intereſſe dem heutigen Gemeinſchaftsſpiel dieſes
Schachgenies entgegengeſehen. Schachſpieler (innen) ſind
freund=
lichſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei, (Siehe Anzeige.)
* G. Feder ſpricht in Darmſtadk.
t. Am Freitag abend veranſtalteten die Nationalſozialiſten in der
Turnhalle am Woogsplatz eine Verſammlung, in der Gottfried
Feder, M. d. R., ſprach. Der Saal war überfüllt, ſo daß eine
Parallelverſammlung im großen Saale des Städt. Saalbaues
ſtattfin=
den mußte, in der über das gleiche Thema wie in der Hauptverſammlung:
„Die politiſche Lage” der Reichstagsabgeordnete Gemeinder=
Frankfurt a. M. ſprach.
Nach einleitenden Worten des Verſammlungsleiters Herrn Abt
nahm Herr Feder das Wort, ſprach zunächſt über die Frickſchen
Schul=
gebete, deren Text er bekannt gab, und polemiſierte einleitend gegen
die S.P.D. und die von ihr im Wahlkampf gebrauchten Methoden.
Der Redner ſtreifte dann das Thema „Republik oder Monarchie” und
betonte, daß es nicht auf die Form, ſondern auf den Inhalt ankäme.
Das ſei aber eine Frage zweiten Ranges, die primären Fragen ſeien
wichtiger. In dem Wahlſieg der N. S.A.P.D. Deutſchlands ſei nicht ein
Endziel, ſondern ein Anfang und eine Weltſenſation zu erblicken.
Bezeichnend ſei die Stellungnahme der Weltpreſſe, und Frankreich fange
ſchon an, kurz zu treten. Wir müßten endlich einmal lernen, nein zu
ſagen. Einmal, als wir es gewagt hätten, nein zu ſagen, in der Frage
der Auslieferung der „Kriegsverbrecher”, da hätten wir uns auch
durchſetzen können. Die Nationalſozialiſten brauchten ſich nicht darum
zu reißen, in die Regierung einzutreten, die Regierung werde ſchon von
ſich aus kommen. Das Reichsinnenminiſterium und das
Reichswehr=
miniſterium würden dann verlangt werden. Die Nationalſozialiſten
ſeien nicht gegen das integre Berufsbeamtentum, ſondern gegen die
gewiſſen Parteibuch=Akrobaten. Die ſoziale Fürſorge müſſe dafür
ſor=
gen, daß jedem Deutſchen die grauenvolle Angſt und Sorge vor der
Not des Alters genommen werde. Zur Erwerbsloſenunterſtützung
vertrat der Referent die Anſicht, daß die Nationalſozialiſten unter
keinen Umſtänden dulden würden, daß man an dieſen Sätzen jetzt rüttele!
Neben den einhunderttauſend notoriſchen Faullenzern ſtünden die
Mil=
lionen deutſcher Erwerbsfähiger, die ſo gern arbeiten würden! Wenn
der jetzige Staat dieſe Millionen nicht in den Arbeitsprozeß eingliedern
könne, dann müſſe er eben Erwerbsloſenunterſtützung zahlen, und wenn
er daran zugrunde gehe. Feder erwähnte dann das Problem der
Ar=
beitsdienſtpflicht und der Wohnungsbeſchaffung und erklärte zur Frage
der Inflation, daß dieſe nur habe entſtehen können, weil man ohne
Schaffung neuer Werte immer neues Papiergeld gedruckt habe. Feder
ſprach hierauf von dem Kampf der Nationalökonomen gegen die von
den Nationalſozialiſten geplante Bau= und Wirtſchaftsbank, die nur
als Maßnahme für eine Uebergangszeit gedacht ſei, bis das
Finanz=
kapital auf die Knie gezwungen ſei. Das Programm der
National=
ſozialiſten richte ſich gegen die Zinsknechtſchaft, nicht gegen die
Bins=
zahlung überhaupt. Zins ſei gleich Steuer, Zinsverſprechen des Staates
ſei gleich Steuerlaſt, wie ja auch die Aufbringung der Kriegsanleihen
bewieſen habe. — Sparen ſei eine rein menſchliche Eigenſchaft, die ganz
unabhängig ſei von der Form der Wirtſchaft, im übrigen ſei
tauſend=
mal beſſer als ein dicker Geldſack, unſere Kinder zu tüchtigen und braven
Menſchen zu erziehen. Wenn einmal der Druck der Sozialabgaben und
der Kriegslaſten von uns genommen ſei, dann werde das fleißige
Deutſchland wieder aufblühen. Nationalſozialiſtiſche Auffaſſung ſei,
jedem das Seine nach ſeinem Fleiß und ſeiner Tüchtigkeit, nicht jedem
das Gleiche. Nicht alles gehöre allen, nicht alles gehöre einem. Die
großen Richtlinien ſeien aufzuzeigen, aber die erſten
Mobilmachungs=
richtlinien, die werde keiner preisgeben, das gelte wie einſt vom Heere
ſo jetzt vom Bau des neuen Staates.
Der Redner erhielt ſtürmiſchen Beifall. M. d. R. Gemeinder ſprach
dann noch in der Turnhalle, M. d. R. Feder im Saalbau.
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Unſere nächſte
Monatsverſammlung vereinigt uns am Montag, den 22.
Septem=
ber bei Heß, Kirchſtraße. Wichtige Mitteilungen über Verband,
Geſtaltung der Vortragsfolge im Winter und Landheim werden
bekanntgegeben. Der Vorſtand zählt auf regen Beſuch.
— Ruſſiſche Kirche auf der Mathildenhöhe. Beſichtigung
täg=
lich vormittags von 10—12,30 Uhr, nachmittags von 3—6 Uhr.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten
Darm=
ſtadt. Auf nach Worms, ſo heißt die Parole in heutiger Anzeige,
Beſichtigung der Wormſer Sehenswürdigkeiten. Nachmittags
ge=
mütliches Zuſammenſein mit den Wormſer Kameraden im
Ma=
rineheim, direkt am Rhein. Daſelbſt Konzert, heitere Lieder und
Vorträge. Die Kameraden und ihre Angehörigen werden hierzu
herzlich eingeladen und gebeten, recht zahlreich an dieſem
Aus=
fluge teilzunehmen. (Siehe auch Anzeige.)
— Ortsverband des B.D.J. Am Sonntag, dem 21.
Sep=
tember, werden Rolf Goethe und Hans Muhn von Wanderfahrten
in Tirol mit Lichtbildern erzählen. Am Freitag, dem 26.
Septem=
ber zeigen wir Lichtbilder vom Bundesfeſt. Dann werden ein
Aelterer, ein Mädchen und ein Jungenſchaftsführer kurz
zuſam=
menfaſſend ſagen, was ſie vom Bundesfeſt gehabt haben. Beide
Veranſtaltungen finden abends um 8 Uhr im Gemeindehaus,
Kahlertſtraße 26, ſtatt. Alle Bünde des Ortsverbandes, am
Sonn=
tag auch die Jungſcharen, erſcheinen. Die Bundesfreunde und
Einzelmitglieder ſind herzlich eingeladen. Gäſte ſind willkommen.
— Im Hotel=Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof
fin=
det heute Samstag und morgen Sonntag Konzert mit Tanz ſtatt.
Es ſpielt die beliebte Hauskapelle. (Siehe heutige Anzeige.)
— Brauerei Schul, Schloßgaſſe. Heute Samstag. den 20.
September, findet in der Brauerei Schul, Schloßgaſſe Künſtler=
Konzert ſtatt. Dasſelbe wird ausgeführt von einem Enſemble des
Stadtorcheſters. (Siehe Anzeige.) ff. Spezialbier, preiswerte Küche.
Aus den Parkeien.
— Jugendgruppe der D.V.P. Am Sonntag gemeinſame
Fahrt zum Winzerfeſt nach Bensheim. Abfahrt 2.13 Uhr
(Sonntagsfahrkarte). Treffpunkt Vorhalle des Hauptbahnhofs
eine Viertelſtunde vorher. Wir erwarten recht gute Beteiligung.
Tageskalender für Samstag, den 20. September 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20.00 Uhr: „Zar und
Zimmermann”. — Kleines Haus, 20 Uhr, VI. 1: „Miſſiſſippi”.
— Orpheum 8.15 Uhr: „Meine — deine Zwillinge‟. —
Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich. Hotel
Poſt, Spaniſche Bodega, Goldene Krone Brauerei Schul,
Bür=
gerhof. — Kinoporſtellungen: Union=, Helia=, Palaſt=
Lichtſpiele.
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A. Sept. u
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Jugendver
tag, 27
gemt
No
Air
gemeit
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Nummer 260
Au. Heſſen.
J. Griesheim, 19. Sept. Gemeinderatsbericht. 1. Die
hieſige Gemeinde hat durch Herrn Ingenieur Brugbacher in Darmſtadt
die Chauſſierung einiger Ortsſtraßen vornehmen laſſen, für deren
Ver=
gebung ein Angebotspreis von zirka 20000 Mark zugrunde lag. Da
infolge ungünſtiger Bodenverhältniſſe ein größeres Quantum von
Deck=
material benötigt wurde, hat der Unternehmer Brugbacher eine
Nach=
forderung von 10 000 Mark geltend gemacht. Die Angelegenheit wurde
nochmals der Baukommiſſion überwieſen, die zwei Fachleute zuziehen
ſoll. 2. In der Angelenheit betreffend Aufſtellung eines
Bebauungs=
plans in der Poſch ſtimmte der Gemeinderat der Verbreiterung der
Vor=
gärten von 7,50 Meter auf 9 Meter auf der Südſeite der
Provinzial=
ſtraße Darmſtadt—Griesheim zu, damit für eine evtl. ſpäter
anzu=
legende Entlaſtungsſtraße Vorſorge getroffen iſt. 3. Das Hochbauamt
hat eine Aenderung der Baufluchtlinien in der Hintergaſſe und
Schul=
gaſſe auf eine Straßenbreite von 12,80 Meter vorgeſchlagen. Der
Vor=
ſchlag wurde abgelehnt, da den Anliegern nach Anſicht des
Gemeinde=
rats der Geländeverluſt nicht zugemutet werden kann. Im übrigen ſoll
dem Hochbauamt der Vorſchlag unterbreitet werden, auf den Ankauf des
Hauſes Ecke Hintergaſſe und Obendorferſtraße auf Staatskoſten
hinzu=
wirken, nach deſſen Niederlegung die an dieſer Stelle vorhandene
ge=
fährliche S=Kurve in Wegfall käme. 4. Dem Georg Gerhard 1., hier,
wurde die Genehmigung zur Errichtung einer proviſoriſchen
Einfrie=
digung ſeines Bauplatzes in der Schillerſtraße auf Widerruf erteilt.
5. Die Lieferung von Fußbodenöl für die hieſigen Schulen wurde der
Firma Valentian Hofmann 14., hier, zum Angebotspreis von 37,25 Mk.
pro 100 Kg. übertragen. 6. Eine Bürgſchaft zugunſten der evangeliſchen
Kirchengemeinde in Höhe von 5000 Mark der Städtiſchen Sparkaſſe
Darmſtadt gegenüber wurde übernommen. Eine im Jahre 1927 der
Heſſ. Landesbank in Darmſtadt gegenüber übernommene Bürgſchaft
kommt hierdurch in Wegfall. 7. Der Voranſchlag der Gemeinde für
das Rechnungsjahr 1930 ſchloß bekanntlich mit einem Fehlbetrag von
263 873,75 Mark ab, der nach Beſchluß des Gemeinderats durch eine
Umlage von 140 000 Mark und einen Staatszuſchuß von 123 873,75
Mark gedeckt werden ſollte. Das Kreisamt Darmſtadt machte
demgegen=
über darauf aufmerkſam, daß nach den Beſtimmungen des Artikel 161
der Landgemeindeordnung in dem Voranſchlag die Deckungsmittel für
die Ausgaben enthalten ſein müſſen, und daß unter Deckungsmittel
ſelbſtverſtändlich nur ſolche Einnahmen verſtanden werden können, mit
deren Eingang beſtimmt, zumindeſt mit großer Wahrſcheinlichkeit
gerech=
net werden kann. Das Kreisamt hat deshalb den Voranſchlag mit dem
Auftrag zurückgegeben, dafür zu ſorgen, daß er vom Gemeinderat
ord=
nungsgemäß, das heißt ſo abgeſchloſſen wird, daß ſich Einnahmen und
Ausgaben auch ohne Reichs= und Staatszuſchüſſe, mit denen ja doch
nicht gerechnet werden könne, ausgleichen. Der Gemeinderat kam auch
in der geſtrigen Gemeinderatsſitzung in dieſer Frage noch zu keinem
abſchließenden Ergebnis, und verwies den Voranſchlag nochmals an die
Finanzkommiſſion zurück.
Nachrichken des Standesamts Darmſtadi.
Geſtorbene. Am 11. Sept.: Katharina Babel, geb. Spieß, Witwe
des Packers, 68 Jahre alt, Lindenhofſtr. 1. Am 6. Sept.: Poſthelfer
Wilhelm Bonhardt, 21 Jahre alt, ledig, Mauerſtr. 5. Am 13. Sept.:
Frieda Eckert, ohne Beruf, ledig, 72 Jahre, aus Arheilgen. Am 14.
Sept.: Marie Hoffmann, geb. Löbſtein, Ehefrau des Ober=Ingenieurs,
50 Jahre, Viktoriaſtraße 42; Babette Werner, geb. Kaffenberger,
Ehe=
frau des Friedhofwärters, 63 Jahre, aus Auerbach. Am 13. Sept.:
Kaufmann Johann Heinrich Weber, 65 Jahre, Nieder=Ramſtädterſtr. 5½
Am 14. Sept.: Kupferſchmiedmeiſter Johann Ludwig Heinrich
Wam=
bold, 53 Jahre, Arheilgerſtr. 31. Am 13. Sept.: Chriſtian Schneider,
geb. Eiſenhauer, Ehefrau des Hilfsarbeiters, 34 Jahre, aus Groß=
Bieberau. Am 15. Sept.: Margarethe Burk, geb. Gaßner, Witwe des
Gardeunteroffiziers i. R., 73 Jahre, Lauteſchlägerſtr. 9: Marie
Wilhel=
mine Schließmann, geb. Oeſtreich, Ehefrau des Konſervators, 32 Ihr.,
Schwanenſtr. 2. Am 16. Sept.: Katharine Mieth, Hausangeſtellte, 21
Jahre, ledig, aus Oberroden. Am 15. Sept.: Babette Eliſabeth
Waſ=
ſum, geb. Vetter, Witwe des Wagners, 38 Jahre, aus Rimbach. Am
16. Sept.: Geſchäftsführer Juſtus Weber, 72 Jahre, Grüner Weg 7:
Kaufmann Georg Heinrich Friedrich Karl Brandſtätter, 68 Jahre,
Er=
bacherſtr. 1. Am 18. Sept.: Gaſtwirt Friedrich Miſchlich, 55 Jahre,
Bismarckſtr. 123. Am 17. Sept.: Anna Felicitas Becker, geb. Jordan,
Ehefrau des Reichsbahn=Oberſchaffners i. R., 57 Jahre, aus Seeheim;
Maria Lina Weinhold, geb. Greß, Ehefrau des Fabrikanten, 64 Jahre
alt, Grafenſtr. 20; Anna Kumbruch, ohne Beruf, 77 Jahre alt, ledig.
Hochſtr. 51. Am 18. Sept.: Philippine Hermann, geb. Völz, Witwe des
Händlers, 73 Jahre alt, Schwanenſtr. 49. Am 17. Sept.: Eliſabetb
Mülberger, geb. Kegel. Witwe des prakt. Arztes, Dr., 73 Jahre alt,
Wilhelm=Gläſſingſtr. 17. Am 18. Sept.: Lehrerin i. R. Anna Fendt,
ledig, 72 Jahre, Sodeyſtr. 12. Am 17. Sept.: Landwirt Philipp Jakob
Orth, 64 Jahre alt, aus König i. O., Margot Hete Gärtner, 1 Monat
alt, aus Geiſenheim.
Kirchliche Nachrichken.
14. Sonntag nach Trinitatis (21. September).
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Vorm 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan
Zim=
mermann. — Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Markus=
gemeinde (Knaben und Mädchen). Schlußfeier. Pfarrer Vogel.
— Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Wagner. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Heß. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan
Zimmermann. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan
Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 23. Sept., abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch,
24. Sept., und Samstag, 27. Sept., nachm. 2—4 Uhr:
Handarbeits=
ſchule der Stadtgemeinde — Freitag, 26. Sept., abends 8 Uhr;
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde Poſaunenchor —
Sams=
tag, 27. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde, Singekreis.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 21. Sept., vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. —
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Pfarrer
Vogel. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
— Montag, 22. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukas=
gemeinde (ältere Abteilg.). — Dienstag, 23. Sept., abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde (ältere Abteilung) — Madchenvereingiung der
Refor=
mationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch, 24. Sept.,
nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Frauenverein der
Lukasgemeinde, Guſtav=Adolf=Kreis. — Abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der
Mar=
kusgemeinde (ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung der
Re=
formationsgemeinde (ältere Abteilung). — Donnerstag, 25. Sept.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Abteilung). — Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abtlg.).
— Freitag, 26. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund der
Markus=
gemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der
Kaplanei=
gemeinde.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 24. Sept., abends
8.15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag,
21. September, vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
heim. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584,
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten.
Ehebera=
ratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten:
Gemeinde=
haus. Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. (Mittwochs nur von
3—4.30 Uhr) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: „Montag, Mittwoch und
Don=
nerstag, vorm. von 9—12 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
ſprecher 2288
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Oſt. Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
den 23. Sept., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im
Samstag, den 20. September 1930
für die Woche vom 21. bis 27. September 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Darmſtadt—Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Langen, FahraaFe)
vom 2. 9. bis 15. 10. geſperrt. Umleitung: Rheinſtraße-Lutherplatz—
Wallſtraße.
Bensheim—Worms (Ortsdurchfahrt Bürſtadt) vom 1. 9. bis 15. 10.
geſperrt. Umleitung: Klein=Hauſen—Forſthaus Jägersburg-Biblis—
Bobſtadt—Hofheim oder Hüttenfeld—Neuſchloß-Lampertheim.
Bensheim-Lindenfels, zwiſchen Reichenbach und Gadernheim. Km.
30,4 bis 33,5, vom 15. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung: Beedenkirchen—
Brandau.
Alzeh—Landesgrenze (Pariſerſtraße) vom 18. 8. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Mauchenheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheim.
Grünberg—Gießen (Ortsdurchfahrt Grünberg) vom 1. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Londorferſtraße in Grünberg.
Schotten—Rainrod vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Wingershauſen—Eichelſachſen.
Gießen—Wetzlar zwiſchen Lollar und Sichertshauſen (Tiefenbach)
vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Odenhauſen —
Frohn=
hauſen-Bellnhauſen.
Friedberg—Hanau zwiſchen Ilbenſtadt—Kaichen vom 18. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Aſſenheim-Bönſtadt-Kaichen.
Büdingen—Gelnhauſen vom Abzweig nach Haingründen bis zur
Landesgrenze vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Mittel=
Gründau-Nieder=Gründau-Lieblos.
Alsfeld—Fulda Atlg. Altenburg—Brauerſchwend vom 18. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Rainrod—Eifa.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Rüſſelsheim—Haßloch, Km. 0,6—1,4, vom 28. 8. bis 15. 10. geſperrt.
Umleitung über eine Umgehungsſtraße längs der Friedhofsmauer, auf
dem Friedhofsweg und weiter zur Wallſtraße im Ort. Vom 18. 9. bis
15. 10. Umleitung Hof Schönau.
ausparkasse Gemeinschaft der Freunde Wüslenrol
U in Ludwigsburg.
Gemeinnützige G. m. b. H.
Diese älteste erfolgreichste Bausparkasse in Deutschland und
Oester-
reich gibt Darlehen zum Bau und Kauf von Eigenheimen oder
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thekenablösungen unkündbar zu 49 Zins mit
Lebensversicherungs-
schutz. Verlangen Sie bitte ausführliche Unterlagen F 69. (1.St.92
Geschäftsstelle Heidelberg, Bienenstr. 5, Telephon 4211.
Seite 7
Ober=Roden—Urberach vom 8. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung:
Eppertshauſen.
Nieder—Kinzig-Kirch=Brombach vom 15. bis 22. 9. geſperrt.
Um=
leitung: Etzen=Geſäß-—König—Zell.
Pfeddersheim—Monsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
Rixfeld—Hörgenau vom 1. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Hopfmannsfeld—Friſchborn.
Ortsdurchfahrt Fauerbach bei Friedberg von der Kirchgaſſe bis zum
Ortsausgang in Richtung Oſſenheim vom 6. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Ortsſtraßen in Fauerbach.
Londorfer Straße in Grünberg vom 15. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: zunächſt über Ortsſtraßen, ſpäter über Stangenrod—
Lehn=
heim.
Ortsdurchfahrr Ober=Seemen vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Hartmannshain—Gedern.
Ortsdurchfahrt Wieſeck vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Rödgen und Lollar—Daubringen.
Grund=Schwalheim-Bad=Salzhauſen vom 18. 9. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Unter=Widdersheim—Steinheim—Rodheim a. d.
Horloff-Nidda.
Butzbach-Hochweiſel vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Nieder=Weiſel—Oſtheim.
Gießen—Daubringen vom Abzweig der Straße Gießen—Lollar bis
Daubringen vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lollar=
Großen=Buſeck.
Cp. Pfungſtadt, 19. Sept. Unfall. In der Hauptſtraße wurde
in der Nähe des Bahnhofes ein ſechs Jahre alter Schulknabe aus der
Bahnhofſtraße, der ſich auf dem Wege zur Schule befand, von einem
Auto aus Frankfurt angefahren. Das Kind wurde in eine Darmſtädter
Klinik gebracht. Seine Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich.
O. Erzhauſen, 19. Sept. Wie uns mitgeteilt wird, ſoll an der
hieſigen Bahnſtation eine Unterführung erbaut werden. Mit dieſem
Projekt befaßt ſich die Reichsbahnverwaltung ſchon längere Zeit. Hier
befindet ſich ein Ueberholungsgleis und iſt auch ein ziemlich ſtarker
Per=
ſonenverkehr. — Am Sonntag, den 21. September, findet im hieſigen
Schulhofe eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. — Die
Kar=
toffelernte beginnt. Wie verlautet, ſoll der Ertrag ſehr zufriedenſtellend
und die Kartoffeln geſund und mehlhaltig ſein.
WSN. Laubach (Oberheſſen), 19. Sept. Ein Vorſchußverein
durch leichtfertige Darlehensgewährung um über
200 000 RM. geſchädigt. Der hieſige Vorſchußverein, der etwa
200 Mitglieder, meiſt kleine Gewerbetreibende und Landwirte aus
Lau=
hach und Umgebung, zählt, iſt durch unvorſichtige Hingabe von Darlehen
durch ſeinen Rechner ſchwer geſchädigt worden. Nach dem bisherigen
Ergebnis der Reviſion ſteht ein Fehlbetrag von 236 000 RM. feſt, für
den die Mitglieder der Genoſſenſchaft einzuſtehen haben. In den nächſten
Tagen ſoll eine Generalverſammlung darüber entſcheiden, was aus der
Sache und aus der Genoſſenſchaft werden ſoll.
Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, den 25. Sept.,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: „Mädchenvereinigung Oſt; im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5:
Po=
ſaunenchor. — Freitag, den 26. Sept., abends 8 Uhr, im
Gemeinde=
haus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 20. Sept., abends 8 Uhr:
Chriſtenlehre der beiden Bezirke Nord= und Südbezirk im
Ge=
meindehaus. Pfarrer Marx und Pfarrer Goethe. — Sonntag, den
21. Sept., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, den 22. Sept.,
abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Sonntag, den 21. Sept., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marr. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr:
Chriſten=
lehre (2. Abteilung) Schluß. Pfarrer Weiß. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 21. Sept., nachm. 3 Uhr;
Sommerfeſt der Kinderſchule auf dem Herrgottsberg. — Abends
8.15 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 22. Sept., abends 8.15
Uhr: Mädchenvereinigung. — Freitag, 26. Sept., abends 8 Uhr
Mädchenchor. — Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 27.
Sept., abends 7 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Müller. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 21. Sept.:
Jugendver=
einigung: Teilnahme an der Bundestagung des Heſſenbundes. —
Montag, 22. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag,
25. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund. — Samstag, 27. Sept.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt — Evang.
Sonntagsverein: Teilnahme a) Sommerfeſt der Beſſunger
Kin=
derſchule, 3 Uhr auf dem Herrgottsberg am Böllenfalltor. —
Don=
nerstag, 25. Sept., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Lutheriſcher Gottesdienſt (Selbſt. ev.=luth. Kirche) „
Feier=
abendhaus. Stiftsſtraße 51. 14. Sonntag nach Trin.: 10 Uhr
Predigtgottesdienſt. Pfarrer Müller, Erbach.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30
Uhr: Einführung von Herrn Prediger Bringmann. Abends 8
Uhr: Der E. C.=Weltkongreß 1930 im Lichtbild. — Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Prediger
Bringmann. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann.
Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſungerſtraße 80. Prediger Bringmann. — Samstag, abends
8.15 Uhr: Poſaunenchor
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer — Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. — Abends 8 Uhr: Der
E. C.=Weltkongreß 1930 im Lichtbild. — Dienstag, abends 8.30
Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Freundes=
kreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
Infanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 21. September, abends
8 Uhr: Mitgliederverſammlung. — Mittwoch, 24. Sept., abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, 25 Sept., abends 8.30 Uhr:
Jungvolk=Abend — Freitag, 26. Sept., abends 8.15 Uhr: Turnen
in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, den 20. Sept., nachm. 4.30—5.30 Uhr: Spielen
im Heim. — Nachm. 5.30—6 Uhr: Singen: anſchließend
Andach=
ten. — Mittwoch, den 24 Sept., nachm. 4.30 Uhr: Spielen auf der
Spielwieſe am Böllenfalltor. — Donnerstag, den 25. Sept., abends
8.15 Uhr: Heimabend für Aeltere.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51). Dienstag, den 23. Sept., abends 8.30 Uhr:
Verſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft. In der Städt. Akademie für
Ton=
kunſt Eliſabethenſtraße). Sonntag, 21. September, 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung. 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. — Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
— Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society) Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3.
Gottes=
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt
will=
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Mauer=
ſtraße 17 Sonntag, den 21. Sevt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Abends
8.15 Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch, den 24. Sept., abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, den 26. Sept., abends 8.30 Uhr:
Gebetsſtunde. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt
eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft. Schulſtraße 9. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr: Predigt.
Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein, Vortrag: „Die
Hugenot=
ten”. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde. — Mittwochs,
nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Donnerstag, abends 8.30
Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich eingeladen. P. Schanz.
Prediger.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 22. September,
abends 8.30 Uhr im „Feierabend”, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde,
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, 21. September, vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule,
abends 8 Uhr: Predigt. Thema: „Zentralwahrheiten der Heiligen
Schrift: „Die Erweckung” Prediger E. Bültge. — Mittwoch,
24. September, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Fortſetzung
der Betrachtung des Philipperbriefes. Prediger E. Bültge. —
Freitag. 26. September abends 8 Uhr: Wiederbeginn des Frauen=
Miſſionsvereins. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann
herz=
lich eingeladen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebetsſtunde. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. 11.30 Uhr:
Wegweiſer=Unterricht. Nachm. 3 Uhr: Kinder=Verſammlung.
5 Uhr: Kinder=Verſammlung. Abends 8 Uhr: Oeffentliche Heils=
Verſammlung für jedermann. — Montag, abends 8 Uhr:
Heim=
bund. — Dienstag, abends 8 Uhr: Mitglieder=Verſammlung. —
Mittwoch, abends 8 Uhr: Heils=Verſammlung. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Extra=Verſammlung, geleitet von Feld=Sekretär
Brigadier Hein. — Freitag, abends 7 Uhr: K. K. Lehrplan. —
Abends 8 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. Abends 9.30 Uhr:
Komp.=Vorbereitungsſtunde.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburg=Straße,
ehemal. Kaſino). Sonntag, den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr, nachm.
4 Uhr, und Mittwoch, den 24. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarck=Straße 54).
Sonntag, den 21. September, vorm. 9.30 Uhr nachm. 4 Uhr, und
Mittwoch, den 24. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle zu Kranichſtein. Sonntag, den 21. September,
vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Studienrat Knöpp.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 14. Sonntag nach Trinitatis,
21. Sept., vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Schweickardt=
Darmſtadt. — Dienstag:, Kirchengeſangverein und Poſaunenchor.
— Mittwoch: Jugendbund Wartburg.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 21. Sept., vorm.
8.45 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm.
10.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 13 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt der Kleinen. — Dienstag: Mädchengruppe. —
Mitt=
woch: Bubengruppe. — Donnerstag: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 21.
September, vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags
10.30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachmittags Ausflug des
Frauenver=
eins nach dem Botaniſchen Garten in Darmſtadt. Abfahrt 1.53
woch: Kirchenchor und Jugendvereinigung. — Donnerstag:
Frauenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Samstag, 20. September
nachm. 5 Uhr: Abfahrt des Jugendvereins zum Bundesfeſt nach
Alzey. — Sonntag, den 21. September, vorm. 9.30 Uhr:
Gottes=
dienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag:
Jugend=
verein. — Dienstag: Bibelſtunde. — Mittwoch; Kirchenchor. —
Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein. —
Sams=
tag: Jugendverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14).
Sonntag, den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
25. September, abends 8.30 Uhr: „Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35),
Sonntag, den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
25. September, abends 8.30 Uhr: „Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25).
Sonntag, den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
25. September, abends 8.30 Uhr: „Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, den 21. September, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
24. September, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt,
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22).
Sonntag, den 21. September nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
24. September, abends 8.30 Uhr: „Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22).
Sonntag, den 21. September, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
25. September, abends 8.30 Uhr: „Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie);
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Rein=
heim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, 19. September 1930. Vorabendgottesdienſt 6.15 Uhr.
Samstag, 20. September 1930. Morgengottesdienſt 8.30 Uhr.
Sabbatausgang 7.15 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 6.30 Uhr. — Abends 6 Uhr.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrael. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 20. September. Vorabend: 5 Uhr 55 Min.
Morgens: 8 Uhr. — Nachmittags: 5 Uhr. — Sabbatausgang:
7 Uhr 15 Min.
Wochentags: Morgens: 5 Uhr 30 Min. — Nachmittags:
Uhr.
Montag, den 22. September: Erem. P
Morgens: 4 Uhr 30 Min.
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Samstag, den 20. September 1930
Nummer 260
O
Statt Karten.
Uhre Verlobung
beehren sich anzuzeigen
Leni Wirrweiß
Wilhelm Ewald
Darmstadt, September 1930
Soderstr. 44
Soderstr. 47
(*)
Hedwig Sauerwein
Wilhelm Hauck
Derlobte
Schaafbeim, am 19. September 1930
Heinrich Sauerwein
Pauline Sauerwein
geb. Rapp
Vermählte
September 1930
Darmstadt
Luchigshöhstr. 74½
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 21. September 1930,
nachmittags ½3 Uhr, in der Pauluskirche.
WALTER KRAFT
MARIE KRAFT
GEBORENE HERTEL
VERMAHLTE
DARMSTADT/SEPTEMBER 1930
KAUPSTRASSE 35 / HEINHEIMERSTRASSE 79
KIRCHL- TRAUUNG: SONNTAG. 21. SEPTEMBER,
MACHMITTAGS 2½ UHR, IN DER MARTINSKIRCHE
Für die uns anläßlich unserer
Ver-
lobung erwiesenen
Aufmerksam-
keiten sagen wir allen herzlichen
Dank.
Emma Jonuschat.
4390s Ludhwig Pfeiffer.
Am 21. September feiert Fran Sofie
Weil, Moosbergſtr. 99, in voller
Ge=
ſundheit im Kreiſe ihrer Kinder und
Enkel ihren
70. Geburtstag.
Möge ſie dieſen Tag in guter
Geſund=
heit noch lange verleben. (13958
Dankſagung.
Für die uns aus Anlaß unſeres 40 jähr.
Geſchäftsinbiläums, ſowie meines 70.
Ge=
burtstages aus allen Kreiſen der
Ein=
wohnerſchaft, von Lieferanten, Vereinen
und ſonſtigen Korporationen
ausge=
ſprochenen Glückwünſche und erwieſenen
Aufmerkſamkeiten ſagen wir auf dieſem
Wege innigen Dank.
Karl H. Block und Frau
Löwendrogerie und
Kolonſalwaren=
handlung. (13942
Nieder=Ramſtadt, den 18. Sept. 1930.
(inderwagen
Klappwagen
Kinderstühle
Kindertische
Bubfräder
Straßenroller
Turnapparate
billigſt be:
Zetzsche
Ernſt=Ludwigſt
(10490a)
Küchenherde werden
fachgem. repariert.
Alter
Schlachthaus=
platz 7 Schloſſerei.
13773a)
Woog, 20. Sept. 1930
Waſſerhöhe 3,62 m
Luftwärme 11‟ C
Waſſerwärme vor,
mittags 7 Uhr 16‟ C.
Woogs=Polizei=Wache
Heute Nacht iſt nach kurzem. aber ſchweren Krankſein
mein herzensguter Mann, Vater und Schwiegerjohn,
unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel
Franz Schmitz
Hotelier
in ſeinem 43. Lebensjahr ſanft verſchieden.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Schmitz, geb. Otto und Sohn
Erich
Familie Mathias Otto, Saarbrücken
Alfred Schmitz und Frau
Guſtav Schmitz
Albert Schmitz und Frau, Düſſeldorf
Familie Carl Ph. Müller
Peier Rehorn u. Frau, geb. Schmitz, Mainz
Frau Annn Jöſt und Kinder, Kaſſel.
Darmſtadt, den 19. September 1930.
Rheinſtraße 50.
(13956
Die Beerdigung findet am Montag, den 22. September, nachmittags
3½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs (Ried.=Ramſtädterſtraße)
aus ſtatt.
Heute Nacht entſchlief ruhig im 74. Lebens=
jahr
Beit Mehet Meget.
Abraham Metzer
und Angehörige.
Hahn, den 19. September 1930. (13944
Die Beerdigung findet Sonntag, den 21. September,
11 Uhr vormittags, vom Trauerhauſe aus ſiatt.
Am 22. September fährt unſer
Möbelauto nach Karlsruhe
15 Rabatt
Nachruf.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres Vorſtandsmitgliedes
Franz Schmitz
in Kenntnis zu ſetzen.
Der Heimgegangene war für die Gaſtwirte=Innung ein
verdienſt=
volles Vorſtandsmitglied. Stets arbeitsfreudig und bereit ſich einzuſetzen
wo es galt die Intereſſen des Gaſtwirteſtandes zu fördern, hat ihn der
Tod zu früh aus unſeren Reihen geriſſen.
Wir werden dem ſtets liebenswürdigen freundlichen Kollegen für
alle Zeiten ein ehrenvolles Andenken wahren.
Die Beerdigung findet am Montag, den 22. September 1930,
nach=
mittags 3½ Uhr, von der Kapelle des Friedhofs an der Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße aus ſtatt. Die Mitglieder verſammeln ſich vollzählig
10 Minuten vor der angegebenen Zeit am Portale des Friedhofs an
der Nieder=Ramſtädterſtraße.
Gaſtwirte=Innung Heſſen, Sitz Darmſtadt
Mund, 1. Vorſitzender.
13931)
Nachruf.
Am 18. September verschied nach kurzer Krankheit unser
verdienst-
volles Vorstandsmitglied
Friedrich Mischlich.
In einem arbeitsreichen Leben hat sich der Heimgegangene große
Verdienste um unseren Berufsstand erworben, dessen Interesse er bis
zu seinem Tode diente.
Ein ehrenvolles Andenken ist ihm für alle Zeiten gesichert.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 20. September 1930,
nach-
mittags 3 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofs aus statt.
Die Mitglieder versammeln sich vollzählig 10 Minuten vor 3 Uhr am
Portale des Waldfriedhofes.
Gastwirte-Innung Hessen
Sitz Darmstadt
13897)
Mund, 1. Vorsitzender.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem ſchweren Verluſie unſerer
teuren Entſchlafenen, ſowie für die
troſtreichen Worte von Herrn Pfarrer
Beringer und die vielen Blumenſpenden
herzlichſten Dank.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Emil Schließmann. (*
Warnung-
Ich warne hiermit jedermann meiner
Frau Elſe Lipp, geb. Dintelmann, etwas
zu leihen oder zu borgen, da ich für nichts
hafte. Ludwig Lipp, Arheilgerſtr: 75, II,
Bitte ausschneiden.
Für berufstätige Damen
Iuſtandſetzungswerkſtätte
für Kleider, Wäſche, K einigkeiten
uſw. bei ſauberer Verarbeitung
und mäßigen Preiſen 138270
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(13941
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Uebungsplatz Griesheim b. D.
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Holzboden), 500 mehrteilige
Baracken=
ſchränke, große Kochkeſſel und Herde,
ſowie Alteiſen (13817b
Montag, den 22. September, 2 Uhr nachm.
Reichsvermögensſtelle.
Land=Verpachtung
1. Am Dienstag, den 30.
Sep=
tember, vorm. 10 Uhr, werden im
Gaſthaus „Zur Sonne” zu Roßdorf
nachſtehende kameralfiskaliſche Wieſen
der Gemarkung Roßdorf öffentlich
meiſt=
bietend auf 12 Jahre verpachtet:
Bruchwieſe, Körbigwieſe, Heegwieſe,
Hundsrückwieſe, zuſ. 29 Loſe.
2. Am Mittwoch, den 1. Oktober,
vorm. von 10 Uhr ab, gelangen die
fiskaliſchen Wieſen, Aecker, Sand= und
Kiesgruben ſowie Kleingartengelände der
Gemarkung Darmſtadt auf unſerem
Amtszimmer, Holzhofallee 10, zum
Ausgebot:
Wieſen: Ruthswieſe (6 Loſe),
Schmidts=
wieſe (3 Loſe), Breitwieſe, Heeg= und
Langwieſe (29 Loſe), Wenzenwieſe,
Schöneigwieſe, Herrnwieſe (3 Loſe),
Albertsloch, Teichwieſe (9 Loſe),
Scheft=
heimerwieſe (10 Loſe), Heeg= u.
Hans=
ſchulzenwieſe (12 Loſe), Ermelfleckwieſe
(12 Loſe), Ueber dem Einſiedel und
Heegwieſe (17 Loſe), hintere Röſchwieſe,
Letſchbach, Spangenwieſe und
Keller=
wieſe.
Aecker und Gärten: Am Griesheimer
Weg, am Straßengarten, hinter und
am krummen Berg (3 Loſe), am
Lud=
wigsweg (2 Loſe), im Rübengrund (3
Loſe), im Gemmerloch (2 Loſe), am
hinteren Steinberg (7 Loſe), am
Hein=
richswingert und Fl. 16, Nr. 3672/,o,
am Hauptbahnhof.
3 Sandgruben am krummen Berg
(Fl. XXI, Nr. 18, 46—48, 15).
1 Kiesgrube daſelbſt (Flur XXI, Nr.
67 ff. und Nr. 12, 33).
(13940
Darmſtadt, den 19. Sept. 1930.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
Mittag= und
Abendtiſch
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ſonſt nur auf vorherige Anmeldung.
(13687b
Dr. Bernet.
M Au
2
wird immer größer, wenn Sie ein schlechtsitzendes und lästiges
Fruchband tragen. Durch solche Bänder verschlimmert sich das
„eiden und kann zur Todesursache werden. (Es entsteht
Bruch-
inklemmung, die operiert werden muß und den Tod zur Folge
aben kann), Fragen Sie Ihren Arzt. Hat dieser eine Bandage
verordnet, dann muß es in Ihrem Interesse liegen, sich meine
äußerst bequeme, unverwüstliche Spezial-Bandage anfertigen
zulassen. Durch Tag- und Nachttragen meiner Bandagen haben
sich nachweislich Bruchleidende selbst geheilt.
Werkmstr. A. B. schreibt u. a.: „Mein schwerer Leistenbruch
stgeheilt. lch bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein ganzer
und glücklicher Mensch!‟ Landwirt Fr. St. schreibt u. a. : „lch
sehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank
auszusprechen ... wurde ich ganz befreit von meinem Leiden."
Bandagen von RM. 15.— an. Für Bruch- und Vorfall-
Lei-
dende kostenlos zu sprechen in: Darmstadt, 24 September,
von 8—1 Uhr, im Hotel „Zur Post”” am Hauptbahnhof.
Groß-Gerau, 24. September, von 2—6 Uhr, im Hotel
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empfohlene. Hühneraugen-Lebewohl mit druckmilderndem
Filzring für die Zehen und Lebewohl-Ballenscheiben für die
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gegen empfindliche Füße und Fußschweiß, Schachte (2 Bäder)
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Drog. Ph. SeckerNfl., Lud wigshöhstr. 1; Schwanen-Drog. 0. Walter,
Gardisten-Straße 17.
(1I. Dr. 2893
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 Doublee=Armband ein
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Zehn=
markſchein, 1 weiße Kindermütze, 1
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temonnaie (Hufeiſenform) mit Inhalt,
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zelne Handſchuhe, 1 Herrenring, 2 Paar
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Stativ, 1 goldene Broſche, 1 ſilbernes
Kettenarmband, 2 Bund Schlüſſel. —
Zugelaufen: 2 junge Katzen.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
tereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 36 beſichtigen.
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wartet, daß
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Sanden!
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aber nicht,
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Nat
9
Nummer 260
Samstag, den 20. September 1930
Seite 9
Der Tod im Flugzeug.
Dieſen Abſchnitt entnehmen wir dem ſoeben
er=
ſchienenen Buche von Georg Bucher: „Weſtfront
1914—1918, das Buch vom
Frontkamera=
den” Verlag und Copyright by Carl Konegen, Vienna.
(Nachdruck verboten.)
— — und jetzt, am Nachmittag . . . fliegen
ſe ſchon wieder aufs gemeinſte ganz tief über den
Artillerie=
fänden und graſen ab mit ihren M.=G.s, ſich den Teufel um
ſie drei deutſchen Fokker ſcherend, die von hinten heranhetzen.
drei gegen ein halbes Dutzend . . . .: die Deutſchen werden
ſatürlich den Schwanz einziehen und wieder abhauen.
Sie hauen aber nicht ab, ſondern ſurren ſtetig heran.
„Wette, daß es was ſetzt”, jubelt Sonderbeck.
„Menſch . . . Sechs gegen Drei?‟ Du biſt verrückt!”
er=
ifert ſich Gaaten. Die feindlichen kleinen Nieuports haben
ſetzt von den Artillerieſtänden abgelaſſen, ſteigen wie biſſige
Aasvögel hoch. Einen Moment ſurren ſie unſchlüſſig herum:
ein echter Flieger weicht nie einem Luftkampf aus, zudem hat
es der Franzoſe ſo viele Tage bloß mit uns Erdenmenſchen zu
jun gehabt und wird doppelt gierig auf die Chauce ſein, einen
Fachgegner zu faſſen.
Trotzdem ſehen wir drei Nieuports wie auf Kommando
abhauen in ihre Linien. „Sind das aber anſtändige Kerle”,
ſtaunt Sonderbeck. „Das hätte ich von den Franzoſen nie
er=
wartet, daß ſie auf den Kampf bei Uebermacht verzichten. Sind
das aber anſtändige Kerle!”
Ich laſſe Sonderbeck die ſeltene Freude, die ihm Franzoſen
zum erſten Male in ſeinem Leben bereitet haben. Das Türmen
der drei Nieuports kommt mir nicht ſo ſpaniſch vor, denn: eben
dieſe drei haben vorhin beſonders eifrig mit ihren M.=G.s bei
der Artillerie gearbeitet und werden ſich todſicher verſchoſſen
haben. Ohne Munition nimmt man keinen Kampf auf, alſo
... nach Hauſe!
Zwei der reſtlichen Nieuports ſcheinen auch nicht beſonders
begeiſtert für Luftſchlamaſſel zu ſein — ſie ziehen höhnend ihre
gierigen Gegner gegen ihre Frontlinie hinüber. Nur einer
bleibt verbiſſen: ein kleiner beweglicher Satan. Er wirft ſich
in eine Seitenkurve, um den Fokker in die Flanke zu bekommen.
Unſere Nacken ſchmerzen noch vom Morgen her, aber . . . .
„Menſch . . . bei ſo was!” ſagt Sonderbeck mit glänzenden
Augen. „Die Bieſter ſind keine dreihundert Meter hoch — man
kann wenigſtens mal was richtig ſehen. Faſt über uns, das
nennt man Schwein haben.”
Wir ſtarren empor, ſtarren, ſtarren. Dann brüllen wir wie
Verrücktgewordene auf, daß der Kompagnieführer ſein
würdi=
ges Greiſenhaupt ſchüttelt.
„Die ſteile Linkskurve!” heult Gaaten außer ſich.
„Er ſackt ab”, brüllt Riedel wie ein Stier.
Ich ſehe alles — weiß alles: da oben iſt Sanden, unſer
Sanden!
Ich teile ſtets alles mit meinen Freunden, mein gutes Zeißglas
aber nicht, jetzt nicht, denn da oben iſt Sanden, den ich ganz gut
ſehen kann, zu allem Glück iſt der Tag auch noch ſonnenfrei. Da
— dieſer Kopf im Sturzhelm — im Emporſchrauben fliehend
ſein breiter Rücken — ein M.=G. Eine blitzſchnelle Wendung,
und ich ſehe ihn von der Seite. „Gib her”, wütet Gaaten. Er
meint mein Glas. Ich muß es immerhin geben, auch
Sonder=
beck, auch Riedel und Burnau, denn jeder will Sanden
betrach=
ten, Sanden . .. der jetzt in einer verzwickten Klemme hockt
durch ein brillantes Manöver des Nieuports. Schon iſt ihm
der in der Flanke, in fataler Schräghöhe obendrein, und —
tack, tack, tack — — — eine volle Garbe: für Sanden! Ich ent=
Die Mmernätionate Leoerſchau Berinnt 1930 EroffHet.
Oben: Die prominenten Gäſte der Ausſtellung, die Vertreter der Regierung, der Stadt Berlin und die Führer der in= und
aus=
ländiſchen Lederinduſtrie während der Eröffnungsrede von Bürgermeiſter Scholz=Berlin. — Links: Eine Schuhmacherſtube aus dem
17. Jahrhundert. — Rechts: Ein moderner Preßapparat zum Anſchweißen der Schuhſohlen.
reiße Burnau den Zeiß, zitternd vor Aufregung preſſe ich ihn
an die Augen.
Tack —— tack — — tack — — tack. — — Alles für Sanden!
Ich erwarte Kurzſchluß, fühle kalten Schweiß auf dem
Körper und ſehe den Fokker eine jähe Kletterkurve nehmen.
Alſo nicht!
Der Nieuport aber hängt ſich zäh an, praſſelt ſeine Garben
unter dem Fokker hinauf. Ich kann nicht verſtehen, daß Sanden
noch nicht durchſiebt iſt. Plötzlich brüllt Riedel wie toll auf, die
anderen auch: wir vernehmen himmliſche Muſik, ein ganz
har=
tes, ſchweres: Tack, tack, tack, tack — ſechs, zehn, zwanzig Mal
— in raſender Folge. Das iſt Sandens M.=G., der den
Nieu=
port gefaßt hat. Der will und arbeitet ſich auch verzweifelt
hoch, immer umkreiſt, umtobt vom Fokker. Es verſtummt nicht
mehr, das harte, ſchwere Bellen von Sandens M.=G. Hört nicht
mehr auf — hört nicht auf. Wir brüllen uns heiſer, ſchauen,
jubeln und winken in die namenloſe Höhe hinauf. Da hören
wir einen Motor abnormal hämmern — da ſehen wir letzte
verzweifelte Kurvenverſuche, die verſagenden Führerhänden
nicht mehr gelingen wollen — da ſetzt auch Sandens M.=G. in
Ladehemmung oder Streifeneinführung aus. Es ſind kaum
einige Sekunden, die an uns reißen wie wilde Tiere. Dann
verſucht der Nieuport wieder zu klettern. Verſucht es in ſeiner
Ohnmacht nur. Sandens M.=G. bellt wieder wütend los; er
hat den anderen voll gefaßt und ſtrömt Tod hinein, Tod,
Ver=
nichtung, die ſich blitzſchnell in Rauch und Flamme verwandelt
und erdenwärts ſchießt. Das ſehen wir noch, dann raſen wir
wie gehetzte Ratten in unſere Löcher: über uns hinab kommt
rauchendes, flammendes Grauſen.
Es war!
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
„Graf Zeppelins” Jubiläumsfahrk.
Friedrichshafen, 18. Sept.
Am Mittwoch hat der „Graf Zeppelin”
un=
ter Führung von Dr. Eckener, mit der
Alpen=
fahrt des Bayeriſchen Automobil=Clubs ſeine
Zweijahrs=Jubiläumsfahrt erfolgreich beendet.
Am 18. September 1928 hatte der „Graf
Zeppe=
lin”, damals gleichfalls von Dr. Eckener geführt,
ſeine erſte Probefahrt unternommen. Das
Luft=
ſchiff hat bisher mit ſeinen fünf Maybach=Zwölf=
Zylinder=Motoren 2 30 000 Kilometer
zurückgelegt und damit eine Strecke, die
5½fachem Weltumfang gleichkommt. Luftſchiff
und Maybach=Motoren waren zirka 2220
Stun=
den im Betrieb. Bei 2177=Stunden=Leiſtung war
errechnet worden, daß bis dahin die
Kilometer=
leiſtung 213 813 Kilometer betragen hatte. Das
ergibt eine durchſchnittliche Fluggeſchwindigkeit
von 97 Kilometern. Während der zwei Jahre
hat das Luftſchiff 126 Fahrten gemacht.
Luft=
ſchiff und ſeine Maybach=Motoren haben ſich
ſo=
mit glänzend bewährt und vollendeten Beweis
für Leiſtungsfähigkeit und Zuverläſſigkeit
er=
bracht. Die Klubfahrt des Bayeriſchen
Auto=
mobil=Clubs im Zeppelin führte in 8:40
Flug=
ſtunden ab Friedrichshafen über Konſtanz,
Zü=
rich, Luzern, Brunnen, Walchenſee, Eibſee,
Gar=
miſch=Partenkirchen, Oberammergau, Bad=Tölz,
Berchtesgaden, Salzburg, Chiemſee, München
nach Friedrichshafen und war bei großenteils
ausgezeichnetem Wetter eine der landſchaftlich
ſchönſten Luftfahrten, die der „Graf Zeppelin”
gemacht hat. Es wurden Alpentäler durchfahren,
in die der Zeppelin bisher noch nicht
einge=
drungen war, und die Begeiſterung der
Bevölke=
rung war allerorts groß. Eckeners vielerprobte
Mithelfer, die Luftſchiffkapitäne Lehmann und
von Schiller, nahmen gleichfalls an der
Jubi=
läumsfahrt teil und löſten ſich in der Führung
ab. Bei Ankunft in Friedrichshafen war auch
Dr. Maybach, der Schöpfer der
bewundernswer=
ten Maybach=Zwölf=Zylinder=Motoren, zur
Be=
grüßung der Kapitäne und der Fluggäſte des
Bayeriſchen A.=C. zur Stelle. Am Abend des
2. Flugjahr=Jubiläums fand im
Friedrichs=
hafener Kurgartenhotel ein Abend des
Bayeri=
ſchen Automobil=Clubs ſtatt, bei welchem die
erfolgreiche Luftfahrt gefeiert wurde. Präſident
Czermak vom Bayeriſchen A.=C., zugleich
Vize=
präſident des Automobil=Clubs von Deutſchland,
Vizepräſident des Bayeriſchen A.=C. Baron von
Hirſch, Direktor Hoermann, die Vorſitzenden des
Salzburger A.=C., des Automobilclubs München,
der bekannte Sportmäcen J. F. Weſſels=Bremen
und andere bekannte Perſönlichkeiten hatten an
dem Jubiläumsflug und an der Abendfeier teil=
S. D.
genommen.
„Graf Zeppelin” verſucht Poſtaufnahme
mit einer Fangleine.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt nach achtſtündiger Schweizer Fahrt
kurz vor 16 Uhr über dem Heimathafen
einge=
troffen und machte zunächſt einen Verſuch zur
Poſtaufnahme mit einer Fangleine, die aus der
Mitte des Luftſchiffes auf das Werftgelände
herabgelaſſen wurde und an der zwei
Ballaſt=
ſäcke befeſtigt wurden, die hierauf ins Schiff
hineingezogen wurden. Der Verſuch iſt ſehr gut
gelungen. Um 16.30 Uhr erfolgte eine glatte
Landung. Am Sonntag findet eine
Landungs=
fahrt nach Leipzig ſtatt.
Auf der Spur einer Falſchmünzerbande.
Zwei Verhaftungen.
Frankfurt a. M. In der Gegend von
Wiſſen (Weſterwald) iſt die Polizei auf die
Spur einer Falſchmünzerbande gekommen, die
falſche Fünf=Mark=Stücke in den Verkehr brachte.
Vorläufig konnten zwei Verhaftungen
vorge=
nommen werden. Es beſteht die Vermutung, daß
die Faſchmünzerwerkſtätte in der Nähe von
Wiſ=
ſen betrieben wird. Die Polizei iſt der ganzen
Geſellſchaft ſoweit auf die Spur gekommen, daß
man hoffen kann, ſie in Kürze völlig unſchädlich
machen zu können.
Ein Schaffner aus dem Zuge gefallen.
Frankfurt a. M. Am Donnerstag, um
22.45 Uhr, wurde bei der Ankunft des
Perſonen=
zuges aus Niedernhauſen im Frankfurter
Haupt=
bahnhof feſtgeſtellt, daß der Zugſchaffner Freund
fehlte. Sofort angeſtellte Ermittlungen durch die
Streifwachen ergaben, daß Freund zwiſchen den
Stationen Nied und Höchſt aus dem fahrenden
Zuge geſtürzt war. Freund wurde mit einer
Schädelverletzung aufgefunden und in
bewußt=
loſem Zuſtande in das Krankenhaus nach Höchſt
verbracht. Die Verletzungen ſind lebensgefährlich.
Millionenunterſchlagung bei der Heidelberger
Wohnungsbau=G. m. b. H.
Heidelberg. Große Unregelmäßigkeiten
wurden bei der vor einigen Jahren in
Heidel=
berg gegründeten Wohnungsbau=G.m.b.H.
feſt=
geſtellt. Der Direktor und Geſchäftsführer Paul
Müller ſoll verſchwunden ſein, und mit ihm ein
Betrag, der in die Millionen geht. Der Verluſt
trifft in erſter Linie katholiſche Ordensſchweſtern
in der Pfalz, die Baugeld für ein geplantes
Krankenhaus hergegeben hatten. Sollte die
Ge=
ſellſchaft infolge der Unterſchlagung
zuſammen=
brechen, ſo würden auch zahlreiche kleinere
Hei=
delberger Geſchäftsleute geſchädigt ſein. Der
zweite Geſchäftsführer der Geſellſchaft, Diplom=
Volkswirt Alfred Geldſchmidt, iſt bereits vor
einigen Wochen aus der Geſellſchaft
ausge=
ſchieden.
Im Zuſammenhang mit dem Zuſammenbruch
der Wohnungsbau=Geſellſchaft m. b. H. wurde
Freitag mittag der zurzeit nicht mehr
prakti=
zierende Rechtsanwalt Ludwig Müller,
ſtellver=
tretender Geſchäftsführer der Geſellſchaft, in
Unterſuchungshaft genommen.
Vorſicht mit gefährlichem Spielzeug.
Diez. Im benachbarten Fachingen ſchoß ein
Junge mit einer ſelbſthergeſtellten Armbruſt
einem andern ins Auge. Der Getroffene wurde
ſofort ins Krankenhaus gebracht, und es iſt ſehr
fraglich, ob das Auge gerettet werden kann. —
Aus einem mittelrheiniſchen Ort kommt eine
ähnliche Kunde. Dort übten junge Leute
Speer=
werfen mit Bohnenſtangen, was die gleichen
Folgen bei einem Beteiligten hatte.
Samstag, den 20. September 1930
Blick in eine Straße von San Domingo auf Haiti,
die Hauptſtadt der Dominikaniſchen Republik, wo mehr als 4000 Menſchen der
Wirbelſturm=
kataſtrophe zum Opfer fielen. Von den mehr als 10 000 Häuſern der Stadt ſtehen nur noch 400.
Die Trümmer des Flugzeugs auf dem Stockholmer Flugplatz. — Oben rechts: Pilot Viktor Nilsſon.
Der berühmte ſchwediſche Flieger Viktor Nilsſon, der bei der ſchwediſchen Hilfsexpedition für das
verunglückte Nobile=Luftſchiff „Italia” der Erſte war, der mit ſeiner Maſchine „Uppland” die
Verunglückten auf dem Eiſe mit Proviant verſah, ſtürzte über dem Flugplatz Lindraengen=Stockholm
tödlich ab.
Das Reichsverkehrsminiſterium zur Flug=
Kataſtrophe in Böblingen.
Berlin. Zu dem Flugunfall teilt das
Reichsverkehrsminiſterium mit, daß es ſich bei
dem Unfall um akrobatiſche Kunſtſtücke am
flie=
genden Flugzeug handelte, die nicht zu
verwech=
ſeln ſeien mit den für die Luftfahrt durchaus
notwendigen Kunſtflügen. Der
Reichsverkehrs=
miniſter habe im Mai bei den
Länderregie=
rungen eine Prüfung angeregt, ob derartige
Veranſtaltungen nicht beſſer ganz zu verbieten
ſeien. Die Anregung habe zu dem Ergebnis
geführt, daß allgemein Veranſtaltungen
beſon=
ders gefährlichen Charakters, wie z. B.
Um=
ſteigen aus einem Flugzeug in ein anderes oder
aus einem Kraftwagen in ein Flugzeug, nicht
mehr genehmigt werden ſollten. Der
Reichsver=
kehrsminiſter ſtehe auf dem Standpunkt, daß
durch Unfälle, die bei Ausübung des
Artiſten=
gewerbes naturgemäß häufiger als in der
nor=
malen Fliegerei auftreten, die legitime
Luft=
fahrt in unerträglicher Weiſe geſchädigt werde.
Er werde ſich daher, ſobald Klarheit über den
Hergang in Böblingen geſchaffen ſei, erneut im
Sinne der von ihm vertretenen Auffaſſung mit
den Länderregierungen in Verbindung ſetzen
und auch den Deutſchen Luftfahrtverband
er=
ſuchen, von einer Unterſtützung derartiger
Vor=
führungen in der Luft Abſtand zu nehmen.
Die Flugzeugkataſtrophe gefilmt.
Böblingen. Bei dem Verſuch des
Flie=
gers Schindler, von einem Flugzeug ins
an=
dere umzuſteigen, der einen ſo tragiſchen
Aus=
gang nahm, war auch ein Flugzeug mit einem
Filmoperateur an Bord aufgeſtiegen, der das
Kunſtſtück Schindlers kinematographiſch
aufneh=
men ſollte. Hierbei ſind auch die
Unglücksvor=
gänge, die dem Verſuch Schindlers folgten, mit
auf den Film gekommen. Ueber die
Verwen=
dung dieſes Films, der vielleicht wichtige
Auf=
ſchlüſſe geben kann, iſt noch nichts bekannt, da die
Flugpolizei dieſe Aufnahmen einſtweilen
be=
ſchlagnahmt hat.
Im Manöver tödlich verunglückt.
Königshofen. Wie erſt jetzt bekannt
wird, ſtürzten bei Alsleben in der Nacht zum
Dienstag zwei Reiter in einen Steinbruch und
erlitten dabei tödliche Verletzungen. Ferner hat
ein ſtörriſches Pferd, das die Brücke bei
Mer=
kershauſen nicht paſſieren wollte, einen Offizier
abgeworfen, der dadurch tödlich verletzt wurde.
Im Segelboot den Ozean überquert.
Madrid. Einem in Jowa anſäſſigen
ſpa=
niſchen Profeſſor iſt es gelungen, mit ſeiner Frau
und ſeiner 12jährigen Tochter den Ozean von
Boſton aus in einem Segelboot zu überqueren.
Der Profeſſor traf wohlbehalten in Melilla
(Spaniſch=Marokko) ein. Die Ueberfahrt dauerte
59 Tage.
Die amkliche Unkerſuchung der Andrée=
Expedikionsfunde abgeſchloſſen.
Tromſö. Die wiſſenſchaftliche Kommiſſion
hat die Unterſuchung der von der „Isbjörn”=
Expedition gefundenen Gegenſtände abgeſchloſſen.
Die Skelettreſte des dritten
Expeditionsmit=
glieds Fränkel ſind mit zurückgenommen und
das Skelett Andrées iſt ergänzt worden. Die
neuen Funde, die den älteren qualitativ und
quantitativ ebenbürtig ſind, ſtellen eine
vortreff=
liche Ergänzung zu dem bisherigen Bilde über
das Andrée=Lager dar. Das gefundene Material
umfaßt 400 Gegenſtände. Neu gefunden wurden
die Fortſetzung des Obſervationsbuches, deſſen
erſter Teil im Segeltuchboot gefunden wurde,
ein meteorologiſches Journal und zwei Karten,
die Strindberg gezeichnet hat, weiter zwei
Ka=
lender von 1896 und 1897 mit verſchiedenen
Notizen und ſchließlich Privatbriefe und
Photo=
graphien. Die Leichenteile ſind jetzt eingeſargt
und die gefundenen Sachen an Bord der „
Svenſk=
ſund” gebracht worden. Die Vernehmung der
„Isbjörn”=Mannſchaft hat den ganzen Tag
ge=
dauert und wird morgen fortgeſetzt werden.
Das von der Regierung ernannte Komitee
zur Vorbereitung der Feierlichkeiten bei der
Ankunft der „Svenſkſund” teilt mit, daß die
An=
kunft des Schiffes früheſtens am Sonntag, den
28. September, erfolgen könne. Bei der Einfahrt
werden zwei Torpedobootszerſtörer und ein
Flugzeuggeſchwader das Ehrengeleit geben. An
der Landeſtelle werden ſich außer den
Angehö=
rigen der Mitglieder der Andrée=Expedition
auch Vertreter der Behörden und verſchiedene
Korporationen einfinden. Die Särge werden bis
auf weiteres in der Stor=Kirche beigeſetzt
wer=
den. Am Abend desſelben Tages werden
mehrere Gedenkfeierlichkeiten ſtattfinden.
30 000 Mark Lohngelder geraubt.
Ottmachau. Am Freitag vormittag wurde
beim Ottmachauer Staubeckenbau bei dem Dorfe
Sarlowitz ein Lohngeldraub verübt. Den Tätern
fielen 30 000 Mark in die Hände. Der Beamte,
der das Lohngeld bei ſich trug, befand ſich in
Begleitung eines Arbeiters auf dem Wege von
einer Bauſtelle zur anderen. Hinter dem Dorfe
Sarlowitz wurden ſie von zwei Männern, die
plötzlich aus dem Gebüſch ſprangen, überfallen,
mit Revolvern bedroht und gefeſſelt. Die
Räu=
ber raubten die Taſche mit dem Lohngeld und
entkamen auf Fahrrädern. Einem der
Ueber=
fallenen gelang es, die Schnur, mit der der
an=
dere gefeſſelt war, durchzubeißen und ſo die
Feſ=
ſeln zu löſen. Die Nachforſchungen nach den
Räubern wurden ſofort aufgenommen.
Nummer 260
Die Heimkehr der Ozeanflieger.
Cuxhaven. Der Ozeanflieger Wolfgang
von Gronau und die übrigen Mitglieder der
Beſatzung des Dornierwal=Flugbootes D. 1422,
Pilot Zimmer, Monteur Hack, Funker Albrecht,
ſind geſtern mittag mit dem Hapagdampfer
„Hamburg” hier eingetroffen. Am Hapagpier
hatten ſich zur erſten Begrüßung auf deutſchem
Boden die Familie von Gronaus, ſeine Gattin
und zwei Kinder, ſowie ſein Vater, General
a. D. von Gronau, und weiter der Leiter der
Deutſchen Verkehrsfliegerſchulen, Becker,
Vertre=
ter der Verkehrsfliegerſchule Warnemünde, Liſt,
Braunſchweig und München, der Direktor der
Deutſchen Lufthanſa, Merkel, der engere
Freun=
deskreis der Heimkehrenden und zahlreiche
Ver=
treter der Preſſe, Photographen und
Kinoopera=
teure eingefunden. Gegen 12 Uhr, während die
„Deutſchland” zur Ausfahrt nach Amerika
ab=
legte, kam die „Hamburg” in Sicht.
Waſſer=
flugzeuge der Verkehrsfliegerſchulen Liſt und
Warnemünde, darunter eine Dorniermaſchine
von dem gleichen Typ, mit dem von Gronau die
Oxeanüberquerung gelungen iſt, holten den
an=
kommenden Dampfer ein. Als die am Pier
war=
tende Menge die Ozeanflieger erkannte,
miſch=
ten ſich ſtürmiſche Willkommensrufe in die
Klänge des von der Bordkapelle geſpielten
Deutſchlandliedes. Um 13 Uhr lag die „
Ham=
burg” feſt. Als erſte begaben ſich die zur
Be=
grüßung erſchienenen Gäſte an Bord. Der
Dor=
nierwal, der als das erſte Waſſerflugzeug, das
den Weg von Europa nach Amerika fand,
natur=
gemäß ein Senſationsſchauſtück auf der
Ueber=
fahrt bildete, geht mit dem Dampfer nach
Ham=
burg, um dort ſtartbereit gemacht zu werden.
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Samstag
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Unim Nieder
In einem Interview gab Gronau ſeine
An=
ſichten über die Möglichkeiten eines Europa—
Amerika=Flugverkehrs kund. Die von ihm
ge=
wählte Route über Island—Grönland hält von
Gronau heute für die einzig techniſch mögliche.
Sie ſei auch beſſer als die über die Azoren und
die Bermuda=Inſeln, ganz zu ſchweigen von
Non=Stop=Flügen, die auch in abſehbarer
Zu=
kunft nur eine Glücksſache bleiben würden. Die
Frage eines regelmäßigen Ozeanluftverkehrs
wage er nicht zu entſcheiden. Jedenfalls ſei an
einen Perſonenverkehr nicht eher zu denken, als
bis man über ein weit zuverläſſigeres
Motoren=
material verfüge. Ueber die
Verwendungsmög=
lichkeit des „Do. X” äußerte von Gronau noch
kein beſtimmtes Urteil. Er habe die Maſchine
bereits ſelbſt geflogen und hoffe auch noch
ein=
mal ans Steuer zu kommen. Im übrigen ſeien
gewiſſe Nachteile großer Maſchinen kleineren
gegenüber nicht zu verkennen.
ſeim 6 —
Bruppe 6
Mu Iſenbur
ta g!
An emem in
tag und Son
Heftige Regenfälle in Schottland.
London. Ein Teil Schottlands wurde am
Donnerstag von heftigen Regenfällen
heimge=
ſucht, die erheblichen Schaden anrichteten. Die
Straßen von Glasgow, verwandelten ſich in
Ströme, ſo daß die Schulkinder in
Laſtkraft=
wagen zur Schule gebracht werden mußten. Eine
drei Meter hohe Mauer ſtürzte ein und erſchlug
einen Nachtwächter. Ein Radfahrer, der von den
Fluten fortgeſchwemmt wurde, konnte ſich nur
mit Mühe retten. In Dunning, in der Grafſchaft
Perth, ſind vier Brücken fortgeſchwemmt
wor=
den. In Bedworth ſind 18 Häuſer unter Waſſer
geſetzt worden; eines iſt eingeſtürzt.
in Da
Länderle
herigen vier
mal waren
Mannſchaft
einen rekru
Oeſterreiche
geweſen.
land werd
Main=b”
— MTG
Mannheim
heim. Pfal
Saar;
Bous; W
Stuttgart
Das Erpreſſer=Unweſen in Chicago.
Chicago. Der von dem Richter Lyle hier
eingeleitete Vernichtungsfeldzug gegen die
Ban=
diten hat am Donnerstag mit Razzien der
Po=
lizei in zehn Erpreſſerquartieren begonnen. Die
Banditen arbeiteten in der Weiſe, daß ſie
Ge=
werkſchaftsführer durch Mitglieder der Bande
Al Capone mit Ermordung bedrohten, und daß
dann der Bandenführer Barker,
ſelbſtverſtänd=
lich im Einvernehmen mit ſeinem Kollegen Al
Capone, gegen Zahlung entſprechender Summen
den Schutz dieſer Todeskandidaten bzw. der
ganzen Gewerkſchaften übernimmt. Die
Stän=
dige Kommiſſion für Verbrechen, die von der
Stadtverwaltung unterhalten wird, hat
errech=
net, daß die Bandenführer und ihre rund 500
Anhänger wöchentlich 300 000 bis 500 000 Dollar
erpreſſen. Der Säuberungsfeldzug ſcheint im
übrigen kein allzu großes Ergebnis gezeitigt zu
haben, denn von den 26 Bandenführern, gegen
die der Richter Lyle Haftbefehl erlaſſen hat,
konnte bisher nur ein einziger gefaßt werden.
Gleichzeitig geht die Polizei ſcharf gegen die
Waffenhändler vor, die bisher die Banditen mit
ihren modernſten Erzeugniſſen verſorgten. Die
meiſten dieſer Lieferanten haben jedoch ihren
Sitz in New York. Die Polizei hat feſtgeſtellt,
daß in der letzten Zeit 15 für die Bande Al
Capones beſtimmte Waffen= und
Munitions=
ladungen von New York nach Chicago gegangen
ſind.
Das fürchkerliche Flugzeugunglück
bei Skukkgark.
Der Luftakrobat Schindler
bei einer ſeiner tollkühnen Vorführungen.
*
R
kamp
Gerl
Nummer 260
ſorut es zu bemerkenswerten Ereigniſſen,
Samstag, den 20. September 1930
Seite 17
Dei Srot des Oonnage.
Das Sportprogramm des 21. September iſt in jeder Hinſicht
inter=
ſſant. Sowohl auf den Plätzen wie auch in den Beratungszimmern
Der 5. Handball=Länderkampf
Fußball.
Der Bundestag des DFB., der am übernächſten Sonntag in Dres=
Zeutfciine deſterreic.
ſerr ſtattfindet, wirft bereits ſeine Schatten voraus. Im Mittelpunkt
er Bundestagung wird die zurzeit wieder ſehr aktuelle und brennende
Amateurfrage” ſtehen. Um die Stellungnahme der großen
Ver=
ine kennenzulernen, hält der Bund am Wochenende in den einzelnen
Landesverbänden Vorbeſprechungen ab. Die ſüddeutſchen
Ver=
ine treffen ſich in Stuttgart, die weſtdeutſchen in Duisburg.
In Stuttgart wird man gleichzeitig in der Frage des kommenden
Spiel=
yſtems ſondieren. — Von den fußballſportlichen Ereigniſſen auf den
Spielfeldern intereſſiert uns diesmal in erſter Linie der Länderkampf
Ungarn — Oeſterreich in Wien, denn acht Tage ſpäter wird in
Dresden Ungarn auch unſer Gegner ſein. Zwei weitere Länderſpiele
ſinden in Antwerpen (Belgien — Tſchechoſlowakei) und in Oslo (
Däne=
mark — Norwegen) ſtatt. — Die Meiſterſchaftsſpiele in
Süddeutſchland werden mit den folgenden Begegnungen
fort=
geſetzt: Nordbayern: ASV. Nürnberg — 1. FC. Nürnberg
Samstag), VfR. Fürth — Sp.Vg. Fürth, Bayern Hof — Würzburger
Kickers, FC. Bayreuth — FV. 04 Würzburg; Südbayern: DSV.
München — Bayern München (Samstag), München 1860 — Teutonia
München, Wacker München — Schwaben Augsburg, Jahn Regensburg
— VfB. Ingolſtadt=Ringſee; Württemberg: Germania Brötzingen
— 1. FC. Pforzheim, VfR. Heilbronn — VfB. Stuttgart. Kickers
Stuttgart — FC. Birkenfeld, FV. Zuffenhauſen — Union Böckingen;
Baden: SC. Freiburg — Karlsruher FV., Sp.Vg. Schramberg —
FV. Raſtatt, Phonix Karlsruhe — Freiburger FC., FV. Villingen —
VfB. Karlsruhe; Gruppe Rhein: VfR. Mannheim — SV. Waldhof,
Sp. Vg. Mundenheim — VfL. Neckarau, Sp.Vg. Sandhofen — Phönix
Ludwigshafen, FC. Mannheim 08 — FG. Kirchheim; Gruppe
Saar; FK. Pirmaſens — FV. Saarbrücken, Boruſſia Neunkirchen —
VfR. Pirmaſens, Sportfreunde Saarbrücken — VfB. Dillingen, Saar
05 Saarbrücken — FC. Idar; Gruppe Main: FC. 93 Hanau —
Union Niederrad, Kickers Offenbach — Rot=Weiß Frankfurt,
Fechen=
heim 03 — FSV. Frankfurt, Eintracht Frankfurt — Germania Bieber:
Gruppe Heſſen: Wormatia Worms — FSV. 05 Mainz, VfL.
Neu=Iſenburg — FC. Langen, Viktoria Urberach — SV. Wiesbaden.
Hocke v.
Die Zahl der Freundſchaftsſpiele im Hockey nimmt jetzt von
Sonn=
tag zu Sonntag zu, und auch die Qualität der Begegnungen wächſt.
An einem internationalen Turnier in Lugano nimmt am
Sams=
tag und Sonntag deutſcherſeits der Heidelberger HC. teil.
Rugby.
Die Meiſterſchaftsſpiele im Mainkreis und in Norddeutſchland
werden fortgeſetzt. Daneben finden auch noch zahlreiche Privatſpiele
tat.
Handball.
In Darmſtadt kommt es am Sonntag zum fünften Handball=
Länderkampf Deutſchland — Oeſterreich. Von den
bis=
herigen vier Begegnungen endeten drei mit einem deutſchen Siege,
ein=
mal waren die Oeſterreicher erfolgreich. Auch diesmal ſteht die deutſche
Mannſchaft, die ſich von zwei Ausnahmen abgeſehen aus Berliner
Ver=
einen rekrutiert, vor einer nicht gerade leichten Aufgabe, denn die
Oeſterreicher ſind im Handball gelehrige Schüler der Reichsdeutſchen
deweſen. — Die Meiſterſchaftsſpiele in
Süddeutſch=
land werden mit den folgenden Begegnungen fortgeſetzt: Bezirk
Main=Heſſen: keine Spiele; Gruppe Rhein: SV. Waldhof
— MTG. Mannheim, FV. Frankenthal — Mannheim 07 Phönig
Mannheim — VfR. Mannheim, Ludwigshafen 03 — Pol. SV.
Mann=
beim. Pfalz Ludwigshafen — Schwimmverein Frankenthal; Gruppe
Saar: FV. Saarbrücken — Merzig, Saarlouis — Trier, Boden —
Bous; Württemberg: VfB. Stuttgart — SC. Stuttgart, Polizei
Stuttgart — Sp.Vg. Tübingen, Sportfreunde Tübingen — KSV.
Zuf=
ſenhauſen; Südbayern: SSV. Ulm — Jahn München, 1860 Mün=
Gen — Poſt=SV. München. ASV. München — Ulm 94:
Nord=
bayern: FC. Bayreuth — 1. FC. Nürnberg, Bar Kochba Nürnberg
— Pol. SV. Nürnberg, ASN. Nürnberg — Pfeil Schweinau, FC.
Bam=
berg — Sp.Vg. Fürth.
Tennis.
Die Kämpfe um den Medenpokal des Deutſchen Tennis=
Bundes werden am Samstag und Sonntag in Mannheim zum Abſchluß
gebracht. In der Vorſchlußrunde am Samstag ſpielen: Rheinland gegen
Rot=Weiß Berlin, Berliner Tennisverband gegen Baden. Die Sieger
(vorausſichtlich Rot=Weiß und Baden) treffen am Sonntag im Endſpiel
zuſammen. — Die neuen Plätze auf dem Feldbergerhof im
Schwarzwald werden am Wochenende mit einem Turnier in
Be=
nutzung genommen. — Auf den Rot=Weiß=Plätzen in Berlin finden die
gut beſetzten Internationalen Meiſterſchaften der
Tennis=
lehrer ſtatt.
Golf.
Frankfurt iſt am Sonntag der Schauplatz eines Golfländerſpieles
Deutſchland—Holland. Die deutſche Mannſchaft, die dieſen 6.
Länder=
kampf gegen Holland beſtreitet, ſoll in der folgenden Beſetzung ſpielen:
Jungnickel=Köln, Stefan Samek=Berlin, v. Limburger=Leipig, Reichert=
Berlin, Hellmers=Bremen und Weyhauſen=Bremen.
Leichtathletik.
Ein kleiner Vierländerkampf in der Leichtathletik zwiſchen
Abord=
nungen von Deutſchland, Frankreich, Luxembrug und Belgien findet in
Luxemburg ſtatt. Deutſchland entſendet die folgenden weſtdeutſchen
Kräfte: Heithoff, Mölle, Bergmann, Neu, Dobermann, Hoffmeiſter.
Der Clou des Tages iſt jedoch das Nurmi=Sportfeſt in
Charlotten=
burg. Nurmi trifft über 5000 Meter auf den Polen Petkiewicz und
auf die Deutſchen Petri, Diekmann, Helber, Syring, Wieſe, Kohn und
Kraft. Sehr intereſſant verſpricht auch das 1500=Meter=Laufen zu
werden, bei dem Dr. Peltzer, der Franzoſe Ladoumegue, Krauſe,
Wich=
mann, Buhk und Dr. Merkel zuſammentreffen. Eine Anzahl von
wei=
teren Konkurrenzen iſt kaum ſchlechter beſetzt. Zwei Länderkämpfe trägt
Italien aus. Die „Azuris” treffen in Rom auf Finnland und mit
ihrer B=Mannſchaft in Neapel auf Belgien. — Ungarn und Frankreich
tragen in Budapeſt einen Länderkampf aus. — An dem
Turnerſtaffel=
lauf „Rund um Frankfurt” nehmen neben einheimiſchen Mannſchaften
auch ſolche aus Worms, Kaſſel, Mainz und Wiesbaden teil.
Rabſport.
Sehr ſtark ſind die Bahnrennen in Frankfurt a. M. mit Weltmeiſter
Möller, Linart, Leddy, Dederichs, Chriſtmann und Schäfer beſetzt.
Weitere Bahnrennen finden in Berlin (Olympiabahn), Breslau,
Kre=
feld und Nürnberg ſtatt.
Schwimmen.
Die erſte Klaſſe der ſüddeutſchen Schwimmer trifft ſich bei einem
Hallenſchwimmfeſt von Schwaben Stuttgart.
Motorſport.
Sehr ſtark beſetzt iſt das Oberjochrennen des Gaues Südbahern im
ADAC., zu dem über 200 Meldungen vorliegen. Weitere
motorſport=
liche Veranſtaltungen ſind: das Schwabenbergrennen bei Budapeſt, die
Motorradrennen bei Königsbrück und der Große Preis von Frankreich
für Wagen.
Tagungen.
Eine Verwaltungsratsſitzung des ADAC. findet in Gleiwitz ſtatt.
Der Deutſche Skiverband hält ſeine Hauptverſammlung in München ab.
Fechlen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Bei den Vereinsfechten auf Florett wurde Brand 1.
Sie=
ger und Träger des von Fechter Jaick geſtifteten
Pokals für 1930. An dem Fechten beteiligten ſich 8
Fechte=
rinnen und Fechter; die meiſten aus der Jungmannenklaſſe. Die
Altmannen hatten von einer Beteiligung zugunſt der
Jung=
mannen Abſtand genommen. Man ſah manches ſehr flotte Gefecht,
beſonders die Fechtweiſe des 1 Siegers und auch die des 2.,
Kaiſer, konnte gefallen. Die Fechterinnen hielten ſich ſehr tapfer.
Bauhofer überfliegt den Mount „Evereſt?
Toni Bauhofer, der bekannte Münchener DKW=Fahrer, hat jetzt
das Angebot eines bedeutenden deutſchen Zeitungsverlages, für ihn eine
Ueberfliegung des Mount Evereſt vorzunehmen, angenommen. So
melden wenigſtens weſtdeutſche Zeitungen. Ausgeſchloſſen iſt es ja
auch nicht, denn Bauhofer war während des Krieges ein erfolgreicher
Gagdflieger:
Ganz Darmſtadt weiß, daß morgen nachmittag 3½ Uhr,
auf dem Platze des Sportvereins 1898 am Böllenfalltor, die
Nationalmannſchaften von Deutſchland und Oeſterreich zum
Län=
dertreffen antreten. Da intereſſiert, zu wiſſen, wie die früheren
Kämpfe zwiſchen den beiden Mannſchaften ausgefallen ſind: Seit
dem Jahre 1926 bildet die Abhaltung von Länderſpielen zwiſchen
den beiden Verbänden eine ſtändige Einrichtung im
internatio=
nalen Sport. Die 1. Begegnung des Jahres 1926 brachte gleich eine
große Ueberraſchung, blieben doch die Oeſterreicher, trotzdem ſie
die reiſende Mannſchaft waren und man damals noch nicht daran
glaubte, daß ihre Spielſtärke dem deutſchen Können gewachſen
war, glatt mit 6:3 Sieger. Der Kampf des nächſten Jahres in
Wien ſah in der deutſchen Elf zwei Darmſtädter Spieler —
Fied=
ler und Jans — tätig: den Deutſchen gelang es glänzend, für die
Niederlage des Vorjahres Revanche zu nehmen. An dem
er=
rungenen Sieg von 8:4 hatten die beiden Darmſtädter Spieler
hervorragenden Anteil. Im Jahre 1928 wurde das Länderſpiel
in Deutſchland (Dresden) ausgetragen; die deutſche Elf, in der
der Darmſtädter Fiedler wieder als Rechtsaußen tätig war, konnte
den Sieg des Vorjahres, und zwar auf gleicher Höhe, alſo 8:4,
wiederholen. Weit erbitterter wurde im vergangenen Jahre 1920
in Wien um den Sieg gekämpft. Beide Mannſchaften zeigten
hervorragende Leiſtungen, ſo daß es zu einem äußerſt ſchnellen,
techniſch ſehr guten und aufregenden Kampfe kam, der nach völlig
ausgeglichenem Verlauf mit einem glücklichen Sieg der Deutſchen
von 8:7 endete. Gerade dieſes letzte Reſultat läßt erkennen, daß
ſich die Spielſtärke in den beiden Ländern zurzeit wohl auf
gleicher Höhe befindet.
Damit iſt auch die Frage nach dem Sieger des
mor=
gigen Spieles durchaus offen. Die deutſche Elf hat den
Vorteil, im eigenen Lande ſpielen zu dürfen, ein Vorteil, der
jedoch nur von geringer Bedeutung ſein dürfte, weil es uns
ſelbſt=
verſtändlich erſcheint, daß das Darmſtädter Publikum den guten
Leiſtungen der Oeſterreicher den gleichen Beifall gewährt wie
denjenigen der Deutſchen. Wir wiſſen auch, daß beide Länder
mit ihren ſtärkſten Mannſchaften antreten, die zum größten Teil
gut aufeinander eingeſpielt ſind. Wir wollen alſo uns nicht
feſt=
legen, wie der Kampf enden wird. Gefühlsmäßig neigen wir dazu,
daß die Deutſchen ihren bisherigen drei Siegen in den
Länder=
ſpfelen gegen Oeſterreich einen weiteren Sieg hinzufügen werden,
während die Oeſterreicher mit dem ſeitherigen einen Sieg weiter
zufrieden ſein müſſen; aber, es kann auch anders kommen.
Entgegen einer früheren Meldung, iſt die öſterreichiſche
Expe=
dition nicht ſchon am Freitag hier eingetroffen. Die Mannſchaft
kommt vielmehr erſt heute nachmittag 4.04 Uhr in Darmſtadt an.
Die Berliner und Magdeburger Spieler treffen wenig ſpäter
(5.51 Uhr) hier ein. Beide Mannſchaften wohnen im Bahnhofs=
Hotel.
Oeſterreichs Handball=Mannſchaft geändert.
Oeſterreichs Handball=Mannſchaft hat ein ſchweres Handicap
erlitten. Der als Mittelläufer aufgeſtellte Kryſta (W. S. C.) muß
an alpinen Uebungen ſeines Regiments teilnehmen und kann
demzufolge nicht abkommen. An ſeiner Stelle wird Luſtig (
Fer=
rowatt) aufgeſtellt.
Als Schiedsrichter des Länderſpiels wurde der
weſt=
deutſche Schiedsrichter=Obmann Küppers=Köln auserſehen.
Tade, 1846 — DV. Eberſtadt.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele müſſen die 1846er am
Sonntag nachmittag 3 Uhr in Eberſtadt antreten. Nach dem
ver=
heißungsvollen Start der Schwarz=Weißen am verfloſſenen Sonntag
hofft man im Lager der Woogsplatzleute auf ein gutes Abſchneiden.
Daß die Mannſchaft zu kämpfen verſteht, hat ſie ſchon oft bewieſen,
Eberſtadts Mannſchaft, auf einzelnen Poſten neu beſetzt, iſt ein nicht zu
verachtender Gegner. Vorher treffen ſich um 1.45 Uhr die 2. Garnituren
beider Vereine. Die 1. Mannſchaft der Tgde. 1846 tritt in etwas
ver=
änderter Aufſtellung an, und zwar mit: Senger; Seitz, Schubert;
Schnellbächer, Meyer, Ehrhard; Fiſcher, Bachmann, Geyer, Geduldig,
Kuſche.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — T.=V. Büttelborn.
Am Sonntag vormittag 10.45 Uhr ſtehen ſich beide
Mann=
ſchaften zum fälligen Meiſterſchaftsſpiel auf dem Sportplatz an
der Kranichſteiner Straße gegenüber. Beide Mannſchaften haben
an Spielſtärke gewonnen, es dürfte daher ein ſehr ſpannender
Kampf zu ſehen ſein. Vorher, um 9.30 Uhr, ſpielen die zweiten
Mannſchaften Nachmittags, um 4.15 Uhr, ſpielt die 3.
Mann=
ſchaft der Tgſ. gegen die 2. von Hahn.
F.=C. Eintracht Darmſtadt.
Das für Sonntag, den 21. d. M., angeſetzte Handballſpiel
gegen Arheilgen fällt laut Mitteilung der Bezirksbehörde wegen
dem Länderkampf Deutſchland—Oeſterreich aus.
Tgd. Beſſungen 1865 — T.=V. Heppenheim.
Am kommenden Sonntag begeben ſich die Spieler der 1. und
2. Mannſchaft der Beſſunger Turner zum Turnverein
Heppen=
heim, um dort die fälligen Verbandsſpiele auszutragen. Die
Mannſchaft der Turngemeinde Beſſungen hatte einen
unglück=
lichen Start und mußte auf ihrem eigenen Platz am vergangenen
Sonntag eine Niederlage hinnehmen. Hoffentlich gelingt es ihr,
in Heppenheim beſſer abzuſchneiden. Die 2. Mannſchaft der
Beſ=
ſunger, die vornehmlich aus Jugendſpielern beſteht, greift
erſt=
mals in die Verbandsrunde ein und wird ſich gegen die ſpielſtarke
2. Garnitur der Heppenheimer wohl kaum behaupten können.
Fr. Turngde. Darmſtadt — Rüſſelsheim.
Im erſten Verbandsſpiel der neuen Spielſaiſon ſtehen ſich
Sonntag nachmittag 2 Uhr, auf dem Sportplatz „Müllersteich”, die
1. Mannſchaften obengenannter Vereine gegenüber. Die
Ausſich=
ten der Darmſtädter Mannſchaft in dieſem erſten Treffen in der
Kreisklaſſe ſind nicht gerade als ungünſtig zu bewerten. Gerade
der Verluſt eines Privatſpieles gegen den Gaſt ſollte die hieſige
Elf vor einer Ueberraſchung bewahren. Die äußerſt rationelle
Spielweiſe des Gäſteſturmes wird der Darmſtädter
Hintermann=
ſchaft bei der man die Einſtellung eines jüngeren talentierten
Spielers ins Tor ruhig als Verſtärkung betrachten darf, viel zu
ſchaffen machen. Auf der anderen Seite beſitzt aber auch
Darm=
ſtadt in ſeinem Sturm eine Waffe, der durch ſein weitmaſchiges
Spiel, unter Bevorzugung der Außenſtürmer, ſchon manche
Mann=
ſchaft (wir erinnern nur an das Spiel gegen Nürnberg, oder in
letzter Zeit gegen Worms und Speyer) aus dem Konzevt
ge=
bracht hat. Die Hintermannſchaften der beiden Gegner ſollten
ſich die Wage halten. So verſpricht das Spiel einen
intereſſan=
ten Verlauf, der durch den Charakter eines Serienſpieles noch
erhöht wird. Da anſchließend das Fußballſpiel
Darm=
ſtadt—Nieder=Modau ſtattfindet, dürfte das Treffen
wieder zahlreiche Intereſſenten anziehen. — Die 1b=
Mann=
ſchaft, die urſprünglich hier antreten ſollte, muß nun in
Erz=
hauſen ſpielen. Weitere Spiele ſind: Darmſtadt, Jugend —
Ar=
heilgen, Jugend, 12½ Uhr: Darmſtadt, 2. — Weiterſtadt 2.,
11 Uhr.
T.=V. 97 Bickenbach.
Am Sonntag, den 21. September, tritt der T.=V. Bickenbach
von nachmittags 1 Uhr ab mit ſeinen ſämtlichen Mannſchaften zu
den fälligen Verbandsſpielen in Tätigkeit. Die
Jugendmann=
ſchaft ſteht in ihrem zweiten Treffen der ſpielſtarken Jugendelf
von Pfungſtadt gegenüher. Die 1. und 2. Mannſchaften empfangen
die bekannten des T.=V. Arheilgen. Arheilgen, als letztjähriger
Kreisgruppenmeiſter wird in dem ſehr wichtigen Treffen alles
herausgeben, um dem Neuling Bickenbach die erſte Niederlage
bei=
zubringen. Spielbeginn: 1. Mannſchaft 3.30 Uhr nachmittags;
2. Mannſchaft: 2.15 Uhr nachmittags; Jugendmannſchaft 1.00 Uhr
nachmittags.
Nurmi ſchlug geſtern nach hartem Kampf auf regenſchwerer
Bahn in Warſchau die polniſchen Meiſter Petkiewitz und
Ku=
ſocinſki über 5000 Meter. Erſter wurde. Nurmi in 14:54,2,
2. Kuſocinſki in 14:55,6, 3. Petkiewitz.
Zußball.
Rof=Weiß, V. ſ. R. — Sporkv. Seeheim.
Sonntag vormittag 11 Uhr.
Zum dritten Verbandsſpiel empfangen die Rot=Weißen am
kommen=
den Sonntag die erſte Mannſchaft des Sportvereins Seeheim. Mit
dieſem Treffen ſtoßen abermals zwei altbekannte Mannſchaften aus der
früheren A=Klaſſe zuſammen, welche ſich vor drei Jahren damals äußerſt
zähe Kämpfe lieferten. Seeheim beſitzt in ſeiner Elf einige ſehr gute
Einzelkönner (erwähnt ſei nur der Tormann), während die übrigen
ein Manko durch einen übergroßen Eifer zu erſetzen verſuchen. Rot=
Weiß konnte die beiden erſten Spiele mit Erfolg abſchließen und iſt
auch in dieſem Treffen (wenn nicht alles täuſcht) wieder als Sieger zu
erwarten. Mit Ausnahme einer kleinen Veränderung der
Stürmer=
reihe bleibt die Aufſtellung der Mannſchaft dieſelbe wie an den
ver=
floſſenen Sonntagen.
Vor dem Spiel treffen ſich die zweite Mannſchaft von Rot=Weiß
und die dritte der Sportvgg. Arheilgen, welche außer Konkurrenz an
den Spielen der A=Klaſſe 2. teilnimmt, während um 10 Uhr auf dem
Uebungsfeld das Jugendſpiel der erſten Jugendmannſchaften zwiſchen
Rot=Weiß und FC. Egelsbach ſtattfindet.
Pol. 5.B Darmſtadt — 5. V. Mörfelden.
Da die Ligamannſchaft des Polizeiſportvereins am vergangenen
Sonntag in Anbetracht des ſtattgefundenen Wahltages aus dienſtlichen
Gründen an den Verbandsſpielen nicht teilnehmen konnte, trifft ſie im
weiteren Verlauf derſelben am kommenden Sonntag auf den
Sport=
verein Mörfelden in Mörfelden. Trotzdem Mörfelden ſchon zwei
Nie=
derlagen hinnehmen mußte, wird es beſtrebt ſein, am nächſten Sonntag
ſeinen derzeitigen ſchlechten Tabellenſtand zu verbeſſern. In guter
Vorbereitung gehen die Poliziſten in dieſen keinesfalls ausſichtsloſen
Kampf, um hoffentlich wie im Vorſpiele die Oberhand zu behalten.
Die Mannſchaft fährt mit Omnibus um 14.15 Uhr ab Polizeiunterkunft
Holzhofallee. — 1b=Jugend — 1. Jugend Germania Pfungſtadt, dort;
1. Schüler — 1. Schüler Sportverein Roßdorf, hier, vorm. 11 Uhr.
Sportverein 98 Darmſtadt.
Das für den Sonntag vormittag angeſetzte Privatſpiel der Junioren=
Mannſchaft gegen Haſſia Bingen fällt infolge Abſage des Gegners aus.
Fr. Tade, Darmſtadt — Nieder=Modan.
Zum letzten Serienſpiel der Vorrunde empfängt am Sonntag um
15 Uhr am Müllersteich Darmſtadts Elf die gleiche von Nieder=Modau.
Es iſt dies das erſtemal, daß beide Mannſchaften ſich gegenüberſtehen.
Man darf daher auf den Ausgang des Spieles geſpannt ſein, zumal
Nieder=Modau ſich in den verfloſſenen Spielen ſchon manchen
Achtungs=
erfolg errungen hat. Darmſtadt, das mit 5 Spielen und 10 Punkten
die Tabelle anführt, ſollte es bei einigermaßen gutem Spiele gelingen,
den Sieg für ſeine Farben zu buchen. Spielbeginn 3 Uhr. —
Die zweite Garnitur begibt ſich zum Serienſpiel nach Roßdorf.
Spiel=
beginn 1.45 Uhr. — Die erſte Jugend empfängt vormittags 10 Uhr die
gleiche von Dreieichenhain.
Geſchäftliches.
Die Harko veröffentlicht in der heutigen Nummer ihr Programm
für die nächſten 14 Tage. Unter anderem findet eine Fahrt nach dem
Münchener Oktoberfeſt ſtatt, und auf Wunſch vieler Kunden anfangs
Oktober eine Fahrt nach Venedig. Die Reiſeleitung nach Venedig
liegt=
in den Händen des Herrn v. Oelhafen. Außerdem iſt der
Tagesaus=
flug zur Weinleſe in das Pfälzer Weinland ſehr zu empfehlen.
Sämt=
liche Fahrten werden in bequemen Wagen ausgeführt. Auskunft erteilt
das Heſſiſche Autobns=Reiſe= und Konzert=Büro,
Luiſenplatz 4, I. Tel. 356.
Die Rheinfahrt der Rheiniſchen
Perſonen=
ſchiffahrt Ludwig u. Friedrich in Mainz am
Sonn=
tag den 21. d. M., geht ebenfalls bis zur Loreley, mit einem
Aufenthalt in Aßmannshauſen—Rüdesheim. Wer deshalb in
die=
ſem Jahre noch eine recht frohe Rheinfahrt miterleben möchte,
der verſäume nicht, ſich rechtzeitig Karten zu ſichern. Der
Vor=
verkauf hat bereits begonnen bei dem Verkehrsbüro, Darmſtadt,
am Schloß. (Näheres ſiehe Inſerat.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag. 20. September.
8.00: Bad Homburg: Konzert des Kurorcheſters.
10.20: Schulfunk. Rektor E. Landgrebe: Gegenwartsſtunde. — Eine
Stadtverordnetenverſammlung.
14.30: Stunde der Jugend.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert.
18.05: Dr. Mafer=Leonhard: Eine Schülerfahrt durchs Mittelmeer
nach Griechenland und Kleinaſien.
18.35: Frl. Peterſen: Heimarbeiterin=Not und Hilfe.
19.05: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.30: Hans Rosbaud: Die Inſtrumente des Orcheſters: Große und
kleine Flöte.
20.00: Alt=Frankfurt. Ein buntes Städtebild.
21.30: Oskar Maurus Fontana lieſt aus eigenen Werken.
22.30: Alte Tanzmuſik auf Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend 20. September.
14.30: Kinderbaſtelſtunde: Was alles fliegt: Drachen fliegen.
15.00: Erna Arnhold: Mit dem Entdecker Pizarro nach Peru.
15.45: Dr. Elſe Hildebrandt: Die Frau im Arbeitskampf der
Ge=
genwart.
16.00: Staatsbürgerliche Erziehung: Dr. Max Hildebert Boehm=
Die geiſtigen Grundlagen der Politik.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Jugendwandern (Zum Reichswerbetag für die deutſchen
Ju=
gendherbergen.
18.00: Erich Alfringhaus: Die Auswirkungen der Reichstagswahlen
auf die Arbeiterſchaft.
18.30: Felix Stiemer: Geſellſchaftswiſſenſchaftliche Gegenwartsfragen.
19.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
19.25: Stille Stunde: Gang durch den Tag.
20.00: Programm der Aktuellen Abteilung.
20.30: Breslau: „Das ſchleſiſche Jahr‟. Eine Kantate in ſchleſiſcher
Mundart von Ernſt Schenke. Muſit von Karl Sczuka.
2..2: Breslau: Heiteres Wochenende. Unterhaltungs= und
Tanz=
muſik.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Artur Guttmann.
Weikerbericht.
Mit großer Schnelligkeit rückt bereits eine neue Störung vom
Atlantiſchen Ozean heran. Sie läßt an der Weſtküſte Irlands ein
Barometergefälle bis 730 Millimeter erkennen und erſtreckt ihren
Ein=
fluß ſchon über die Britiſchen Inſeln bis nach Frankreich hin. Sehr
ſchnell werden auch wir unter raſchem Luftdruckfall in den Bereich der
Störung gelangen, ſo daß ſchon im Laufe dieſer Nacht unter ſtarker,
zum Teil ſtürmiſcher Luftbewegung Niederſchläge auftreten. Während
des Tages bleibt dann das Wetter ſehr unbeſtändig, jedoch wird die
Wolkendecke ſchon zeitweiſe durchbrochen, und die Temperaturen fangen
an, langſam zurückzugehen, ſo daß mehr Rückſeiteneinfluß zur Geltung
kommt und wieder Barometeranſtieg einſetzt.
Ausſichten für Samstag, den 20. September 1930: Lebhafte,
zeit=
weiſe ſtürmiſche ſüdweſtliche bis weſtliche Luftbewegung, zunächſt
bedeckt und Niederſchläge, dann wechſelnd wolkig mit Aufklären.
Ausſichten für Sonntag, den 21. September: Ruhiges Wetter, aber
noch wechſelnd bewölkt mit Aufheiterung, einzelne Schauer, kühler.
Hauptſchriftleitung. Rudoif Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuillevon, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Strreſe; für Sport: Karl Böhmann; für
den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: J. V. Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Biſd und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wills Kuble=
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 260
iche Rundſchau.
Samstag, den 20. Sept.
Nachdem der Grundton der Effektenmärkte an den letzten Tagen
vor dem Wahlſonntag trotz der großen Geſchäftsſtille durchweg
freund=
lich war, und die Spekulation und das Ausland in Erwartung einer
gefeſtigten Regierung der Mitte ſich zu Deckungen veranlaßt ſah, wirkte
das Wahlergebnis, das am Montag der Börſe vorlag, wie eine Bombe.
Wohl hatte man mit einer Verſchiebung der Kräfte gerechnet, daß aber
das Anwachſen der radikalen Parteien in einem ſolchen Ausmaße
erfol=
gen würde, hatten ſich die nationalſozialiſtiſchen Kreiſe ſelbſt nicht
träu=
men laſſen. Bemerkenswerterweiſe wurde dieſer Ausfall der Wahl im
Auslande viel ruhiger kommentiert als bei uns. Es wurden keine
be=
fürchteten Kreditkündigungen vorgenommen, und auch von
nennenswer=
ten Verkaufsaufträgen des Auslandes war nichts zu merken. Vielleicht
war dieſes Anwachſen der äußerſten Rechten aber in London, Paris
und New York ein Warnungszeichen, daß ein zu ſtraff geſpannter
Bogen auch einmal zerreißen kann, und daß es früher oder ſpäter doch
angebracht wäre, den kaum zu erfüllenden Young=Plan zu revidieren.
In maßgeblichen politiſchen Wirtſchafts= und Bankkreiſen findet man
aber auch heute noch überwiegend die Meinung vertreten daß keine
Ver=
anlaſſung zu einem beſonderen Peſſimismus hinſichtlich der inneren,
Politik vorliegt. Man hält dort immer noch eine Regierung der Mitte
für die einzig mögliche Löſung allerdings unter wohlwollender Haltung
der S.P.D., ſo daß man ſich darüber klar ſein müßte, daß dieſer Partei
Entgegenkommen in den ſie beſonders intereſſierenden Fragen (
Arbeits=
loſenverſicherung, Steuerſenkung uſw.) bezeigt werden müſſe. Die erſte
Wirkung auf die Börſe am vergangenen Montag war jedenfalls die,
daß bei der geringen Aufnahmeneigung der Banken die Kurſe teilweiſe
ſtarke Einbußen erfuhren. Naturgemäß waren die vorher von der
Spekulation bevorzugten Papiere beſonders in Mitleidenſchaft gezogen
und verloren bis zu 20 Prozent. Die Umſätze ſtanden hierbei in keinem
Verhältnis zu den entſtandenen Kursverluſten. Nachdem dann dieſer
erſte Verkaufsdruck abgefangen war, konnte man auch in der Tat bald
eine merkliche Beruhigung und Erholung feſtſtellen. Schon kleine
In=
terventionen der Banken hatten Deckungen zur Folge, die allerdings
nur einen Teil der entſtandenen Verluſte auszugleichen vermochten. Man
konnte ſich übrigens bei dieſen Interventionen des Eindrucks nicht
er=
wehren, als ob ſie ſozuſagen auf höheren Befehl vorgenommen wurden;
jedenfalls war es am Markte der Reichsbankanteile ein Novum, daß
die Reichsbank in ihren eigenen Aktien Stützungskäufe vornahm. Ein
am Tage unſerer Berichtsabfaſſung eingetretener neuer Rückſchlag dürfte
hauptſächlich börſentechniſch zu erklären ſein. Ein gewiſſes
Reichs=
intereſſe ſpielte wohl auch bei der Sonderbewegung der Kabel= und
Funkgeſellſchaften eine Rolle. Auch amerikaniſche Käufe brachte man
mit dieſen Kombinationen Transradio=Felten=Deutſche Atlanten in
Zu=
ſammenhang. Von Nebenwerten konnten N.A. G. auf das Sanierungs=
und Umtauſchangebot von 10:1 in A. E.G.=Aktien faſt genau auf
Pari=
tät anziehen. Motoren Deutz profitierten von der Fuſion mit
Hum=
boldt=Maſchinen und der 2prozentigen Dividendenerhöhung.
Bemerkens=
wert ſchwach und über den allgemeinen Rahmen hinaus gedrückt waren
Goldſchmidt auf Dividendenbefürchtungen und Otavi im Zuſammenhang
mit den rückgängigen Kupferpreiſen, die jetzt einen ſeit 28 Jahren
tief=
ſten Stand erreicht haben.
Auch der Kaſſamarkt konnte ſich der allgemeinen Verſtimmung
nicht entziehen, die Kursabſchläge erreichten aber infolge der Enge des
Geſchäftes nicht das Ausmaß der Terminpapiere. Heimiſche Renten
konnten ſich nach anfänglichen Verluſten leicht erholen. Ausländer lagen
ſehr ruhig, Mexikaner und Anatolier neigten zur Schwäche. In
letz=
teren vermutete man Abgaben der Deutſchen Bank, da angeblich die
Auszahlung der Kupons per 1. 10. noch nicht geſichert ſei. Auch der
Anlagemarkt tendierte recht ſchwach. Reichsſchuldbuchforderungen
muß=
ten ſich ebenfalls Abſchläge gefallen laſſen, die Geſchäftstätigkeit war an
keinem Tage beſonders umfangreich. Der Fortfall der
Kapitalertrags=
ſteuer vom 2. 1. 1931 an hatte andererſeits aber auch keinen
weſent=
lichen Einfluß.
Die Geldmärkte blieben trotz des Medios überall leicht. Bei
an=
ziehenden Swapſätzen lagen Deviſen gegen Reichsmark ziemlich ſchwach.
Einiges Marktangebot aus der Provinz, das ſich in den erſten Tagen
nach den Wahlen einſtellte, wurde von der Arbitrage aufgenommen.
Die Reichsbank gab bereitwilligſt alle gewünſcht Deviſen her, um eine
weitere Frankſteigerung nicht zuzulaſſen. Im übrigen wurden ſicherlich
alle Interventionen der Reichsbank überſchätzt. Paris konnte ſich bei
anhaltenden Goldkäufen erneut befeſtigen, das Pfund war etwas erholt,
der Dollar lag ruhig, der Schweizer Frank war knapp behauptet. Die
Ueberſättigung des Schweizer Kapitalmarktes mit Auslandsgeldern
macht ſich immer mehr bemerkbar. Spanien bröckelte erneut ab. Auch
Buenos ging auf ungünſtige Getreidepreiſe wieder im Kurſe zurück.
Leihdewiſen wenig verändert.
Minimax A.=G., Berlin — Dividendenhalbierung. Bei einem
Brutto=
gewinn von (alles in Mill. RM.) 2,66 (2,92) verbleiben nach Abzug von
2.08 (2.18) für Unkoſten ſowie 0,354 (0,255) Abſchreibungen ein
Rein=
gewinn von 227 765 (451 751) RM., woraus die Verteilung einer von
10 auf 5 Prozent herabgeſetzten Dividende vorgeſchlagen wird.
Ermäßigung der Zinkblechpreiſe. Die ſüddeutſche Zinkblechhändler=
Vereinigung hat mit Wirkung ab heute ihre Preiſe um 1½ Prozent
ermäßigt, nachdem ſie am 10. d. M. ſchon um 1 Prozent ermäßigt
wor=
den waren.
Die Kupferbaiſſe ſetzt ſich, wie erwartet, weiter fort. Die Copper
Exportes Inc. hat den Cif.=Preis für Nordſeehäfen erneut geſenkt von
11,05 auf 10,80 cs. per 1b, wodurch der niedrigſte Preisſtand ſeit
Jah=
ren erreicht wurde. Die Herabſetzung war notwendig, da die
ameri=
kaniſchen Lohnhütten am amerikaniſchen Inlandsmarkt bereits mit
10½ es. offerierten und größere Verbraucher teilweiſe erſt für 10 cs.
Gebote abgaben. Die Berliner Elektrolytkupfernotiz ſtellt ſich auf
100¾ (— 2½).
Preisermäßigung für Meſſinghalbfabrikate. Die wirtſchaftliche
Vereinigung deutſcher Meſſingwerke ermäßigte die Richtpreiſe für
Meſſingſtangen um 1 RM. für 100.
Herabſetzung des Brennrechts — 51 Prozent gegen bisher 80
Pro=
zent. Die Reichsmonopolverwaltung wird bei der im Oktober d8. Js.
ſtattfindenden Gemeinſchaftsſitzung der Monopolverwaltung und des
Beirats für das Betriebsjahr 1930/31 ein Jahresbrennrecht von 51
Pro=
zent des regelmäßigen Brennrechts vorſchlagen. Die
Monopolverwal=
tung ſchlägt weiter folgende Abſchlagspreiſe je Hektoliter Weingeiſt vor:
für Branntwein innerhalb des vorgeſchlagenen Brennrechts 30 RM.
und außerhalb des Brennrechts 15 RM. Ferner betragen vorläufig ab
1. Oktober 1930 der regelmäßige Monopolausgleich 570 RM. je
Hekto=
liter Weingeiſt bzw. bei Trinkbranntweinen 342 RM., bei Arrak, Rum
und Kognak 456 RM. und bei anderem Branntwein 570 RM. je
Doppelzentner, der allgemeine ermäßigte Monopolausgleich für
Alkohol=
kraftſtoffe 50 RM. je Hektoliter bzw. 30 RM. je Doppelzentner, der
beſonders ermäßigte Monopolausgleich 300 RM. je Hektoliter bzw.
180 RM. je Doppelzentner.
Pariſer Stickſtoffzuſammenkunft. Die Zuſammenkunft der
Teil=
nehmer der im vorigen Monat abgeſchloſſenen europäiſchen
Stickſtoff=
konvention und der Vertreter der chileniſchen Stickſtoffinduſtrie hat
ſtatt=
gefunden. Bezüglich des Ergebniſſes wird mitgeteilt, daß man eine
völlige Uebereinſtimmung ſowie eine normale Ausführung der
Ver=
einbarungen feſtgeſtellt habe. Ferner habe ſich ergeben, daß der Abſchluß
der Konvention und die von ihr getroffenen Maßnahmen überall eine
ſehr günſtige Aufnahme gefunden hätten.
Geſtiegene Rohſtahlgewinnung. Die deutſchen Stahlwerke (ohne
Saargebiet) ſtellten im Auguſt 1930, 896 514 To. Rohſtahl her. Da der
Juli 27, der Auguſt aber nur 26 Arbeitstage hatte, war das
arbeits=
tägliche Aufbringen mit 34 481 To. um 918 To. oder 2,7 Prozent höher
als das des Juli 1930. Es entſpricht 59,9 Prozent des
durchſchnitt=
lichen arbeitstäglichen Aufbringens des Jahres 1913 im Deutſchen Reich
damaligen Umfanges.
Robert Boſch in Frankreich. Die Robert Boſch A.=G. Stuttgart,
hatte Ende 1928 mit der franzöſiſchen Firma Lavalette, Paris, einen
Intereſſenvertrag abgeſchloſſen, demzufolge die Boſchapparate
künftig in Frankreich hergeſtellt und durch Lavalette
vertrieben werden. Auf Grund dieſes Abkommens iſt jetzt ein
Fabrika=
tionsbetrieb zur Herſtellung von Boſch=Apparaten in dem Pariſer
Vor=
ort St. Ouén eingerichtet worden, der in dieſen Tagen die Produktion
aufnimmt.
Der Bau des engliſchen Rekorddampfers eingeſtellt? „Daily
Ex=
preß” berichtet in großer Aufmachung, daß der Bau des rieſigen
Cunard=Dampfers, der den deutſchen Dampfern „Bremen” und
„Europa” das Blaue Band des Atlantik wieder entreißen ſollte, dadurch
zum Stillſtand gekommen ſei, daß trotz der von der Regierung
über=
nommenen Garantie, bei der Aufnahme der großen Verſicherungsriſiken
mitzuhelfen, keiner der Aſſekuradeure bei Lloyd auch nur einen Teil der
für das. Schiff aufzunehmenden Verſicherung in Höhe von 4 Mill. Lſt.
üübernommen habe.
Eröffnung der Kölner Herbſimeſſe.
In Anweſenheit von Behördenvertretern. Vertretern der
Wirt=
ſchaftsverbände und =inſtitute ſowie der Preſſe wurde geſtern mit einer
ſchlichten Feier im Kleinen Kongreßſaal des Meſſegebäudes die Kölner
Herbſtmeſſe eröffnet. In der Textilmeſſe iſt auch Oeſterreich wieder
ver=
treten. Den weitaus größten Teil des Ausſtellungsgeländes nimmt
di Fachſchau „Büro, Betrieb und Werbung” ein, die ſich durch einen
großzügigen Ausbau und Reichhaltigkeit auszeichnet.
Meitallnokierungen.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 19. September.
Unter dem Eindruck der ſchwächeren Börſen in New York und
Lon=
don und der Kursrückgänge für deutſche Werte an dieſen Märkten
ver=
ſtärkte ſich die Unſicherheit an der heutigen Börſe, und die Haltung war
allgemein weiter abgeſchwächt. Auf faſt allen Märkten wurden erneut
Verkäufe vorgenommen, denen kaum Aufnahmeluſt gegenüber ſtand.
Verſchiedentlich ſollen wieder Verkaufsorders der Kundſchaft vorgelegen
haben. Das hauptſächlichſte beunruhigende Moment iſt jedoch nach wie
vor die Unklarheit über die Weiterentwicklung der innerpolitiſchen
Ver=
hältniſſe. Verſtimmend wirkte auch die erneute Herabſetzung des
Kupfer=
preiſes. Die Eröffnungskurſe lagen durchſchnittlich 1—3 Prozent
nied=
riger. Starkes Angebot beſtand vor allem in Kunſtſeideaktien; Aku
er=
öffneten 5½ Prozent ſchwächer. Größere Abgaben wurden außerdem
wieder in Kaliwerten vorgenommen. Deutſche Anleihen waren
eben=
falls angeboten, namentlich Altbeſitz, die 0,75 Prozent einbüßten. Auch
ausländiſche Renten (Anatolier und Mexikaner) ſchwächer.
Nach den erſten Kurſen neigte die Haltung weiter zur Schwäche,
und es ergaben ſich meiſt neue Kursrückgänge von etwa 1—2 Prozent.
Umſätze kamen nur noch vereinzelt zuſtande. Die Nachfrage nach
Tages=
geld hielt an, ſo daß der Satz auf 3½ Prozent erhöht wurde. Am
De=
diſenmarkt lag die Mark etwas feſter, das Pfund international
abge=
ſchwächt. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1955, gegen Pfunde 20,39.
London=Kabel 4,8600, London — Paris 123,69, London — Mailand
92,81, London — Madrid 45,45, London — Schweiz 25,04½, London —
Holland 12,06½/s.
Bei ſehr ſchleppendem Geſchäft verlief die Abendbörſe weiter
ſchwach. Die Verſtimmung über die Schwierigkeit der Abſchaffung der
Kapitalertragsſteuer hält an. Daneben wird auch die Lage am
Deviſen=
markt beachtet und auf neue franzöſiſche Goldabzüge verwieſen.
Ver=
kaufsorders aus dem In= und Auslande drückten auf die Kurſe.
Berlin, 19. September.
Die Börſe eröffnete heute in ſchwächerer Haltung, nachdem ſchon
vormittags an der Vorbörſe eine ſehr unſichere und auffallend nervöſe
Stimmung geherrſcht hatte. Beachtet wurde ferner die ſchſuache
Hal=
tung deutſcher Werte im Auslande und der Rückgang der Younganleihe
in London auf zirka 79½ bis 80 Prozent. Beachtlicherweiſe hat das
Aus=
landsangebot zugenommen, ſo daß bei fehlender Aufnahmeneigung
ſei=
tens der Banken und bei der paſſiven Haltung der Spekulation zu
Be=
ginn des Verkehrs Verluſte von 1—3 Prozent eintraten. Auch im
Ver=
laufe blieb die Tendenz, nachdem ganz vorübergehend und vereinzelt
kleine Erholungen eingetreten waren, weiter ſchwach, und es ergaben
ſich neue Abſchläge von zirka 1 Prozent. Kaliwerte verloren 2 Prozent,
Spritwerte ſogar 3 Prozent. Auch Conti Gummi und Stöhr waren
um 1½ Prozent gedrückt. Anleihen ſchwächer, Neubeſitzanleihe minus
0,20 Prozent, Altbeſitzanleihe minus 0,60 Prozent, Ausländer gleichfalls
nachgebend, Bosnier, Mexikaner und Tehuantepeg bis ½ Prozent
ge=
drückt. Am Pfandbriefmarkt verſtimmte die Meldung eines Fachblattes,
wonach bei der Aufhebung der Kapitalertragſteuer noch Schwierigkeiten
zu erwarten ſeien, da in parlamentariſchen Kreiſen die Anſicht beſteht,
die Mittwoch erlaſſene Verordnung im Reichstage nochmals zur
Ab=
ſtimmung zu bringen, wobei es natürlich zweifelhaft erſcheint, ob ſich
bei der Zuſammenſetzung des neuen Reichstages eine Mehrheit für die
Vorlage finden wird. Reichsſchuldbuchforderungen konnten ſich nach
ſchwächerem Beginn etwas erholen. Deviſen angeboten. Pfunde
ſchwä=
cher. Am Geldmarkt traten Veränderungen nicht ein. Tagesgeld ſtellte
ſich auf 234 bis 4¾! Prozent, nur vereinzelt kamen Abſchlüſſe zu 2½
Prozent zuſtande.
Broduktenberichte.
Berliner Produktenpreiſe. Weizen märk. 75—76 Kilo 234—336,
70—71 Kilo 163—165, Gerſte 204—222, Futtergerſte 180—195, Hafer
märk. 158—169, Weizenmehl 27,50—35,75, Roggenmehl 23,75—27
Wei=
zenkleie 8,75—9, Roggenkleie 8,25—8,50, Viktoriaerbſen 30—43,
Futter=
erbſen 19—20, Peluſchken 20—21, Ackerbohnen 17—18, Wicken 20—22,
Rapskuchen 9,80—10,20, Leinkuchen 17,50—17,60, Sojaſchrot 14—14,80.
Die Berliner Metallnotierungen vom 19. September ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif
Ham=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 100.75 RM. — Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtands (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Lie=
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalumi=
nium, 98= bis 99proz. in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren auf
190 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.,
Reinnickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 53—56
RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) 50.50—52.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 19. September 1930 ſtellten
ſich für Kupfer: Sept. 91 (95), Okt. 91 (91.50) Nov. und Dez.
90 (91), Jan. 90 (90.75), Febr. und März 90 (90.50), April 89.75
(90.25), Mai und Juni 89.75 (90), Juli und Auguſt 89.75 (89.75).
Tendenz: ſchwach. — Für Blei: Sept. 34 (35), Okt. 33.50
(34.50) Nov. 33.50 (34), Dez. 33.50 (34.25), Jan. bis Juli 33.75
(34), Aug. 33,75 (33.75). Tendenz: ſchwächer. Für Zink
Sept. 30 (30.50), Okt. 30 (30.75), Nov. 30.25 (31). Dez. 30.75
(31.50), Jan. 31 (31.75) Febr. 31.25 (32.50) März 31.75 (32.75),
April 32 (32.75), Mai 32.25 (33), Juni 32.75 (33.25), Juli 32.75
(33.75), Auguſt 32.75 (33). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
ab in
ger 08 9
Daß er
denlang
oes auf deit
leigentlich nich
i bin ich ſch.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 81, Dez. 85½, März 88½, Mai 91.75;
Mais: Sept. 90.25. Dez. 85½, März 87, Mai 88½; Hafer: Sept.
37.50, Dez. 40, März 42, Mai 42½; Roggen: Sept. 52,75, Dez.
56½, März 61½, Mai 63.75.
Schmalz: Sept. 11.65, Okt. 11.62½, Dez. 11.22½, Jan. 11.27½.
Speck, loko 14.50.
Schweine, leichte 10.25—10.75, ſchwere 10.75—10.95;
Schwei=
nezufuhren: Chicago 15 000, im Weſten 54 000.
Baumwolle: Okt. 10.93, Dez. 11.13.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 19. Sept.:
Schmalz: Prima Weſtern 12.40; Talg, extra, loſe 5.25.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 100, Hartwinter,
neue Ernte 90.25; Mais, loko New York 103.25; Mehl, ſpring
wheat clears 4.70—5.00; Fracht: nach England: 1,6—2,3 Schill.,
nach dem Kontinent 8—9 Cents.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
ſdeien ich nich.
Verſchloſſen i
Wohnzimmer
Nuiedeckt. Ein
beieckte, und
Tich ab und
jitten we
„Sonderk
das Bild zum
ſch nicht here
„Die
Hau=
ſüirleighs
le=
miſter — hätt
wollte ſich woh
r!
drs etwas
mi=
uch
„Ja, nati
Wont erteilen
be
Nocl hörte
art
gaube nicht,
mrr es?
Kurz na
Nein, dan
ver bis halb
Nach dem Monatsbericht des Reichsbundes der Deutſchen
Metall=
waren=Induſtrie hat der Auftragsrückgang in der Metallwaren=
Indu=
ſtrie im Auguſt in mehreren wichtigen Branchen einen Stillſtand
er=
fahren.
Die Verhandlungen über die Reifenpreisermäßigung beginnen
An=
fang nächſter Woche in Berlin. Es wird eine Preisſenkung um 10
Pro=
zent ab 1. Oktober erwartet. Am 1. Januar 1931 ſteht eine weitere
Preisermäßigung in Ausſicht, die mit einer völligen Umorganiſation im
Geſchäftsaufbau des Reifenverkaufs verbunden iſt.
Der Frankfurter Betrieb der Continental Gummi=Werke A.=G.,
Hannover, in den Anlagen der ehemaligen Peters Union A.=G. iſt jetzt
ſtillgelegt worden, wodurch 250 Arbeiter zur Entlaſſung kamen.
Die Eiſenhandelsintereſſen der Gutehoffnungshütte Oberhauſen
A.=G., die bisher für das In= und Ausland von je einer Geſellſchaft
wahrgenommen wurden, ſind jetzt in der „Ferro Staal A.=G. in Eſſen”
vereinigt worden. Das Grundkapital beträgt 4 Mill. RM.
Auf Grund des Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit der J. G.
Farbeninduſtrie wird der Hauptverſammlung der A. Riebeckſchen
Mon=
tanwerke A.=G., Halle, eine Dividende von wieder 7,2 Prozent und ein
Bonus von 1,2 Prozent vorgeſchlagen.
Die Streitigkeiten zwiſchen dem Mitteldeutſchen und dem
Oſtelbi=
ſchen Braunkohlenſyndikat über das Grenzlieferungsabkommen ſind jetzt
durch ein Schiedsgericht beigelegt worden, und zwar für die Dauer des
zwiſchen den beiden Syndikaten abgeſchloſſenen Grenzvertrages bis
31. März 1932.
Berliner Kursbericht
vom19. September 1930
Deviſenmarkt
vom 19. September 1930
R H
Danatbank
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga=
Deutſche Erdöl
136.875
172.—
119.75
119.—
86.875
Rtd
131.—
55.—
84.75
158.75
40.—
132.75
125.—
68.625
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.).
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
124.75
144.125
103.625
132.50
95.—
82.625
79.50
194.625
76.50
83.75
78.875
38.50
67.25
80.—
54.875
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
172.25
53.125
306.50
128.—
115.—
74.—
198.—
67.—
55.50
60.—
153.—
14.25
71.—
37.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſ
Sofia.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk
100 Schilline
100 Tſch. r
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 S.Stg.
1 Pap. Pe
Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Francs
Geld
0.547
59.185
2.442
73.38
3.037
168.89
112.13
112.17
112.59
20.371
1.523
4.1915
58.435
21.945
16.465
Brief
10.567
59.305
12.462
73.52
3.042
69.2
112.35
12.39
112.81
20.41
1.52*
4.199
58.55.
21.985
18.50:
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu . 1 türk. 2
Kairo
Kanada
Uruguay
Jsland
Tallinn (Eſtl.
Riga
etzte bil
Frankfurter Kursbericht vom 19. September 1930.
72 DtſchReichsan!
20
6% Baden ......
8% Bayer......
6%=
.....
26 Heſſen v. 28
v. 29
8% „
6% Preuß. Staat.
8% Sachſen ......
6% Sachſen..
72 Thüringen
Diſche. Anl. Auslo”
ſungsſch. 4‟=
Ab=
löſungsanl.. . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
uungsſch. (Neub.)
Hfe
88
80
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..."
8 % Baden=Baden.
6% Berlin .......
8% Darmſtadt v. 26
8% „ v.28
70 Dresden .....
8% Frankfurt a. M.
Schätze. . . v. 2
7% Frankfurt v. 2
6% „ v. 2
8% Mainz......."
8% Mannheim v. 2e
6%
v. 27
8% München ...."
8% Nürnbera" .
8% Wiesbaden
85
A.
100.5
82
85.25
8½ Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen.Goldobl.
8½Kaſſeler Land.,
fredit Goldpfbr..
62
8% Naſſ. Landesbk.
6%
4½% Liqu. Obl.
60.5
7.35
2.n
90.25
90.25
84
Mi
86.5
78.75
93.5
77
91:0,
2% Heil. Landesbt
Goldpfbr.. . . ."
7
Goldpfbr.
8S
Goldoblig.
4½% Heſſ. Ld8.
Hyp.=Rk.-Liauid
4:/,% „Kom.=Obl
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf
8%. Goldoblig.!
99.
96
So
76.5
102
98
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
Ausl. Ser. T
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
3% Berl. Hyp.=Bk
790
4½%-Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk
729
4½% „Lig. Pfrb..
3% Mein. Hyp.=Bt.
7%
4½% „ Lig. Pfbr.
80 Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Banf ..."
4½% Lig. Pfbr. .
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½% — Lig. Pfbr
8% Rhein.Hyp. B!
4½% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit . . . ."
8% Südd. Bod.
Cred.=Ban1 ..."
4½% „Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler=Benz! 69.5
98.5
99.5
85
100.5
85.75
86
59.5
74.5
14
100.5
97.25
87
102
96
R
102
A4r6
87.5
101.25
97.25
87.75
102
90.75
101.5
101
87
101.5
96
89
100
99.5
96.25
88
99.3
8½ Dt. Linol. Werke
8% Klöchner=Werkel
7%6 Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerle
8% BoigtckHäffner
J. 0. FarbenBonds
5% Bosn. L.E.B.
5%
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
4%
4%0 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4½ „ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
1914
4½2
4%0
Goldr
49,
1910
Attien
Rig. Kunſtziide Unie
A. E. G.........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Bellſtoff
Bemberg J. P...
Beigm. El.=Werke.
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen..."
Cemen: Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werfe Albert
Chade ..........
Contin Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz AG.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ....."
„ Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Rre
A
84.25
95
96
40.25
15e,
7.25
20.5
D
—
19.5
75
130
146
90
99
55
102.75
178
41
165
27n5
70
137
Dt. Linoleumwerke
„ Eiſenhandel. .
Dyckerhoff u. Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieſerg.=Geſ
Licht u. Kraf
Eſchw. Berawerk..
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleiche
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaume
Frkft. Gas .......
Hof.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerl
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.....
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
Ilie Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans
Kali Chemte.
Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. ...."
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte .. .."
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
160.5
85
132.5
216
36
109
143.5
73
130
51
28.75
104
133.25
44
30
165
Aa
162
76.5
65.5
122
67
79
118.25
32
Aaz
85.5
95
128
FK.
212
14.5
Minte .che
Mainzer Akt.=Br..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Franrf..
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedarf
Phönix Bergbau
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen
„Elektr. Stamm
Metallwaren".
Stahlwerke. . .
Riebeck Montan..
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerie
Sachtleben A. G. . .
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleftr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halefe
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard.
Tucher=Brauerer.
Nnterfranten
Beithwerte
Ver. f. Chem. Ind
Stahlwerke .. .
Strohſtoffabr.
1iltramarin . .
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.!
78.5
79.5
Jaa
156.5
73
106
Aa
92
7811
89.5
98.5
53:,
147
306
210
221
74
112
144.5
182
40.5
138,25
—
Wayß & Freytag.
Wegelin, Rußfabrik
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein ..
Waldhof...
„ Memel.
60
122.5
94
Allg. Dt. Creduanſt
Badiſche Bank".
Bk. f. Brauinduſtr..
BarmerBankverein
Bayer. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Sypothelbl.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bant und Disc.
Di. Eff. u. Wechſe
Dresdener Ban: ..
Fran:f. Ban).
„ Hyp.=Bank...
Pfdbr.=B1.
Mein. Hyp. Bank..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank..!
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hpp.=Bank.
Südd. Bob.-Cr. Bk.
Wiener Bankverein
Württb. Notenbar
105.5
120
113
98.5
90
103
59.5
73.5
150
150
A.-G f. Veriehrsw.
Allg. Lofalb. Kraftw/)
7% D1. Reichsb. Vz
Hapag. .. . . ..
Nordd. Lloyd..
Südd. Eiſenb.=Gei.)
Allianz. n. Srung
Verſicherung ...!
„ Verein. Verſ./1
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſich.
Otavt Minen
Snunug3 9
mer 200
der Zu. Seftenb!
Nar sorsmißin
Mislienar.
Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.
„Ein guter Gedanke!” meinte dieſer. „Haben Sie ſchon irgend
evas ausbaldowert, Mollp?‟
„Dazu hatte ich in den drei Tagen, ſeit ich da bin, noch keine
Glegenheit. Ich hatte genug damit zu tun, mich zurechtzufinden.
De Dienſtboten ſind alle nett. Nur dem Haushofmeiſter trau”
i nicht.”
„Hab’ ich’s nicht geſagt?” triumphierte Binks.
„Woher wiſſen Sie denn —
„Sie kommen nachher an die Reihe, Binks,” fiel Jim ihr ins
Aort. „Alſo weiter, Molly! Was iſt mit dem Haushofmeiſter?”
„Nun, meiner Anſicht nach iſt es gar keiner. Er iſt ſchon
läger als die anderen Dienſtboten da und wird von allen
gefürch=
v. Daß er Fairleighs Vertrauen beſitzt, iſt unverkennbar. Er iſt
ſndenlang bei ihm im Studierzimmer und ſcheint alles zu wiſſen,
ms auf dem Gut vorgeht. Aber ſo unbeliebt er auch iſt, ich weiß
eientlich nichts, was gegen ihn ſpricht. Was das Haus betrifft,
bin ich ſchon in jedem einzelnen Zimmer dringeweſen. Die, mit
dnen ich nichts zu tun habe, mußte ich natürlich nachts erforſchen.
brſchloſſen iſt keins. Nur eins iſt mir aufgefallen. Ein großes
Yohnzimmer im erſten Stock wird nie benutzt und alles darin iſt
zgedeckt. Ein Tuch ſah aus, als ob es ein Bild oder einen Spiegel
bdeckte, und da unten im Eßzimmer ein Bild fehlt, deckte ich das
lch ab und entdeckte einen Rahmen, aus dem das Bild
heraus=
gſchnitten war.
„Sonderbar!” bemerkte Jim. „Fairleigh ſagte mir, er hätte
dis Bild zum Reinigen weggeſchickt, aber dazu ſchneidet man es
dch nicht heraus. Wiſſen Sie, ſeit wann es fehlt?”
„Die Haushälterin ſagt, es fehlte ſeit einem Morgen kurz nach
ſtirleighs letzter Heimkehr. Osborne — das iſt der
Haushof=
neiſter — hätte ihr geſagt, Mylord habe es abgenommen, und ſie
vollte ſich wohl hüten, nachzufragen.
„Sehr merkwürdig!” ſagte Jim. „Aber ich ſehe nicht ein, wie
us etwas mit unſerem alten Bill zu tun haben kann.”
„Ich auch nicht, aber trotzdem mußt du’s Jack ſchreiben, Jim.”
„Ja, natürlich!” ſagte Jim. „Und nun müſſen wir Binks das
Vort erteilen.
Binks berichtete eifrig über ſein nächtliches Abenteuer und
Volly hörte ſo geſpannt zu, daß er ſich ſehr geſchmeichelt fühlte.
„Großartig!” rief ſie aus, als er zu Ende war. „Aber ich
taube nicht, daß es Osborne geweſen ſein kann. Um welche Uhr
tar es?"
Kurz nach Dunkelwerden, ſo zwiſchen halb, fünf und fünf.”
Nein, dann war er’s nicht, denn ich weiß zufällig, daß er von
ger bis halb ſechs im Studierzimmer war. Höchſtens — es iſt
zwar ein etwas wilder Gedanke — aber — wenn es nun einen
unterirdiſchen Gang zwiſchen dem Schloß und der alten Burg gäbe?
Er könnte vom Studierzimmer bis in die Verlieſe führen. Und
das würde erklären, weshalb Osborne da ſo viele Stunden
ver=
bringt.
„Donnerwetter!” murmelte Jim. „Das iſt ein Gedanke. Noch
dazu wiſſen wir dank unſeren Londoner Abenteuern, daß
Fair=
leigh unterirdiſche Gänge liebt.”
„Sie haben’s getroffen‟ Das erklärt alles!” rief Binks.
„Aber es iſt keine Erklärung für das rätſelhafte Fallgatter
und den Umſtand, daß Osborne Bündel in den Brunnen wirft,”
wandte Molly ein.
„Nein, denn wenn er etwas loswerden wollte, hätte er
da=
zu doch die Fallgrube im Verlies benützen ſollen”, ſagte Jim.
„Aber trotzdem iſt der Gedanke mit dem unterirdiſchen Gang
doch eine Unterſuchung wert. Es könnte einen Raum darin
oder daran geben, in dem Bill gefangen gehalten wird.”
„Ich will verſuchen dahinterzukommen” ſagte Molly.
„Aber begeben Sie ſich nicht in Gefahr, Molly”, mahnte
Jim. „Warten Sie lieber, bis ich im Hauſe bin.”
„Vielleicht — aber verſprechen tu’ ich’s nicht”, erwiderte ſie.
„Und nun muß ich gehen. Es war himmliſch, Sie beide zu
ſehen!“
Jim begleitete ſie bis an die Treppe. „Sehen Sie ſich um
Gotteswillen vor, Molly”, ſagte er barſch.
„Ja, natürlich —” verſetzte ſie zerſtreut. „O Jim, es iſt —
es iſt doch ganz nett zu wiſſen, daß Bill noch am Leben iſt,
nicht wahr?”
Ihre Stimme zitterte, und er ſchlang einen Arm um ihre
Schultern. „Ja, aber es iſt eine verteufelt ſchwere Aufgabe‟
ſagte er.
„Armer alter Jim!” flüſterte ſie und war fort.
FyII.
Als Molly gegen den Sturm an nach Coombe
zurückwan=
derte, war ihr hoffnungsvoller zumute, als ſeit Tagen. Endlich
fühlte ſie, daß die Sache in Gang kam, und das Wiederſehen
mit Jim und Binks hatte ihr Gefühl der Vereinſamung
ge=
mildert. Als ſie wieder in ihrem Zimmer war, ſetzte ſie ſich
gleich hin und ſchrieb an „Mutter”. Jack hatte nämlich darauf
beſtanden, daß ſie in ihrer Rolle als Edith Maſters jeden Tag
an ihre alte Mutter in Putney ſchreiben müſſe. Der
ſchließ=
liche Empfänger dieſer Briefe war Jack ſelbſt, und auf dieſe
Weiſe hatte er wenigſtens immer die Gewißheit, daß ſie
ge=
ſund und ungefährdet war. Falls die Briefe einmal ausbleiben
ſollten, würde er daraus ſchließen, daß irgend etwas nicht in
Ordnung ſei und ſofort Maßnahmen treffen.
Nachdem dieſe tägliche Aufgabe erledigt war, begann Molly
einen Schlachtplan zu entwerfen. Wenn ſie im Studierzimmer
nach einer verborgenen Tür ſuchen wollte, mußte ſie irgendeinen
glaubhaften Grund für ihre Anweſenheit haben, falls ſie dort
überraſcht würde. Das Reinmachen des Zimmers gehörte nicht
zu ihren Pflichten, aber das andere Hausmädchen war nicht
ganz wohl, und deshalb hatte Molly das Studierzimmer an
dieſem Morgen mit übernommen. Eine Zeitlang dachte ſie
an=
geſtrengt nach. Dann klärte ſich ihr Geſicht auf und ſie ging
nach unten.
Gegen zehn ging ſie zu Bett, ſchlief jedoch nicht, ſondern
wartete bis halb eins. Darauf zog ſie den roten
Flanellſchlaf=
rock über, den ſie als für Edith Maſters geeignet erſtanden
hatte, ſteckte eine kleine Broſche in die Taſche und ſchlüpfte leiſe
auf den Flur hinaus. Eine Minute lang blieb ſie lauſchend
ſtehen, aber der Sturm übertönte jedes andere Geräuſch, und fo
ſchlich ſie vorſichtig bis ins Erdgeſchoß hinab. Alles war ſtill
und dunkel. Vor der Studierzimmer=Tür machte ſie Halt. Wenn
Fairleigh noch drin wäre! Sie wußte ja nicht, ob er ſchlafen
gegangen war, oder nicht. Da jedoch durchs Schlüſſelloch und
unter der Tür hindurch kein Licht zu ſehen war, beſchloß ſie,
es zu wagen. Sie drehte die Klinke ſachte um und atmete
er=
leichtert auf, als ſie das Zimmer dunkel vorfand. Indem ſie
die Tür hinter ſich ſchloß, taftete ſie nach dem Schalter. Das
jäh aufflammende Licht blendete ſie einen Augenblick, und dann
ſah ſie ſich im Zimmer um. Es war leer. Aufſeufzend holte
ſie die Broſche hervor und legte ſie hinter eins der Sofakiſſen.
Dann blickte ſie ſich prüfend um.
Die Wände waren mit Bücherregalen bedeckt, und ſie ging
langſam an ihnen entlang, zog hier und da ein paar Bände
heraus und beklopfte die Wand, um zu ſehen, ob ſie hohl klänge.
Das erforderte ziemlich viel Zeit und führte zu nichts. Und nun
rollte ſie einige Teppiche zurück und unterſuchte das Parkett.
Plötzlich vernahm ſie ein leiſes Knarren und blickte erſchrocken
auf. Sie lag in der Nähe eines Fenſters auf allen Vieren, und
das Geräuſch ſchien von der links von ihr befindlichen Wand
auszugehen. Wie gelähmt blieb ſie auf den Knien liegen und
ſtarrte hin.
Eins der Buchregale drehte ſich von der Wand aus langſam
ins Zimmer herein. Molly war derartig erregt, daß ſie gar
keine Angſt empfand. Ihr einziger Gedanke war: „Ich hatte
alſo recht! Das iſt die Türe zum geheimen Gang!”
Dann wurde ihr blitzſchnell klar, daß ſie nie wieder an
Jack ſchreiben können würde, wenn ſie ſo liegen bliebe. Es
war zu ſpät, um die Tür zu erreichen, aber es gelang ihr,
hin=
ter eine Fenſtergardine zu ſchlüpfen, bevor das verborgene
Paneel ſich ganz öffnete und Osborne ins Zimmer trat — in
ein hellerleuchtetes Zimmer, das er dunkel verlaſſen hatte.
Er ſah ſich um, da er ſeinen Herrn zu ſehen erwartete. Als
er jedoch niemand erblickte, brummte er verwundert und ſchob
das Regal haſtig wieder an die Wand zurück. Dann ging er
nach der Tür, öffnete ſie und leuchtete mit ſeiner Taſchenlampe
auf den Gang hinaus. Da niemand zu ſehen war, trat er ins
Zimmer zurück und ſchloß die Tür zu. Fairleigh war ein
ord=
nungsliebender Mann, der ſicherlich nicht vergeſſen hätte, das
Licht abzuſtellen, bevor er das Zimmer verließ. Deshalb
be=
ſchloß Osborne, dem merkwürdigen Umftand auf den Grund
zu gehen.
(Fortſetzung folgt.)
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