Darmstädter Tagblatt 1930


20. September 1930

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Nummer 260
Samstag, den 20. September 1930. 193. Jahrgang

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jeitenſchay bes Sollerbanves verfngt.
Die denſſche Auffaſſung: Befriedung Europas durch Regelung der Minderheikenbeſchwerden. Ausban
des Madrider Verfahrens nolwendig. Die Minderheiken Mitkler zwiſchen den Nakionen und ihrer Kulkur.
Minderheiten=Angelegenheiten bilden. Jedes Ratsmitglied müſſe
auch in der Lage ſein, ſich fortlaufend über den Stand eines Be=
Briand iſt zufrieden.
ſchwerdeverfahrens zu unterrichten und berechtigt ſein, Einſicht
in die Akten zu verlangen.
denn früher ging es den Minderheiten ſchlechker
Die Minderheitenfrage ſei ein allgemeines europäi=
als
heuke‟
ſches Problem, wie das Curtius ſchon in der Vollver=

* Genf, 19. Sept. (Eig. Bericht).
Die eigentliche Ausſprache im Völkerbund hat heute begon=
nen
. Der Reichstagsabgeordnete Koch=Weſer hielt am Frei=
tag
vormittag im Politiſchen Ausſchuß der Vollverſammlung
eine mit Spannung erwartete Rede über das Minderheiten=
problem
, in der er die allgemeine Zielrichtung der deutſchen
Minderheitenpolitik und ihre beſonderen Anforderungen für die
Durchführung des Minderheitenverfahrens gab.
Koch=Weſer wies darauf hin, daß Dr. Streſemann es bei ſei=
ner
letzten Rede vor der Vollverſammlung als ſelbſtverſtändlich
angenommen habe, daß der Politiſche Ausſchuß der Völker=
bundsverfammlung
ſich alljährlich mit der Minderheitenfrage
und mit der Löſung der dem Völkerbund geſtellten Aufgabe des
Minderheitenſchutzes beſchäftigen werde. Die Minderheitenfrage
ſei der einzige Pflichtkreis des Völkerbundes,
der nicht regelmäßig einer eingehenden Bera=
tung
unterzogen werde. Die große Bedeutung des Min=
derheitenproblems
werde von der Weltöffentlichkeit mehr und
mehr als ein Problem verſtanden, das eine befriedigende Löſung
finden müſſe, wenn eine politiſche Entſpannung in Europa ein=
treten
ſolle.
Der Völkerbund habe die
Garantieverpflichtung für die Durchführung des Minder=
heitenſchutzes
.
Es ſei mehrfach die Einſetzung eines Minderheiten=Ausſchuſſes
angeregt worden, und Deutſchland werde dieſe Anregung nicht
aus den Augen verlieren. Eine der wichtigſten Fragen ſei, ob
der Völkerbund auf dem Gebiet der Minderheitenbeſchwerden
alles tue, um der ihm geſtellten Aufgabe gerecht zu werden. Man
könne ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß gerade der Völker=
bund
Gefahrlaufe hinter der Entwicklung der
Dinge zurückzubleiben.
Wer die Minderheitenarbeiten lediglich nach der Lektüre des
diesjährigen Jahresberichtes beurteilen wolle, könne folgern,
daß das Minderheitenproblem in den Völkerbundsarbeiten nur
eine verhältnismäßig untergeordnete Rolle ſpiele. Dieſer Ge=
danke
ſei in der Oeffentlichkeit auch vielfach ausgeſprochen wor=
den
. Der Jahresbericht ſei ſehr wenig ausgiebig. Abgeſehen
von den beſonderen Verhandlungen über die oberſchleſiſchen Be=
ſchwerden
werde nur eine einzige Beſchwerde und auch dieſe
nur rein formal kurz berührt. Sonſt werde das ganze Pro=
blem
überhaupt nicht erörtert. In Zukunft müſſe
dieſe wichtige Frage eine ihrer Tragweite angemeſſene Beachtung
im Jahresbericht finden. Die Statiſtik auf Grund der Madrider
Beſchlüſſe fehle im Jahresbericht vollſtändig; ebenſo vermiſſe
man eine Erwähnung der Tätigkeit der Dreier=Ausſchüſſe.
Die Madrider Beſchlüſſe zur Verbeſſerung des Min=
derheitenverfahrens
könnten noch weſentlich vervollkomm=
net
werden. Die Völkerbunds=Veröffentlichungen ſprächen im
ganzen nur von 57 Petitionsfällen; Preſſenachrichten gäben je=
doch
eine ungleich höhere Zahl an. Die Zahl 57 habe ſich durch
eine ſtrenge Ausleſe ergeben. Das Sekretariat müſſe über dieſe
nicht ganz klaren Angaben nähere Aufſchlüſſe geben. Von den
57 Petitionsfällen ſei die Hälfte, nämlich 26, als unannehmbar
erklärt worden. Das ſei ein ungünſtiges Verhältnis, und das
Sekretariat werde gut daran tun, die
Annehmbarkeitsbeſtimmungen möglichſt weitherzig zu
handhaben,
wie dies im Sinne der Madrider Beſchlüſſe liege. Man dürfe
auch einer Minderheit nicht verſagen, ſchon nach Ablauf der
Friſt von einem Jahre mit begründeten Beſchwerden an den
Völkerbund heranzutreten, was jetzt nicht möglich ſei. Man be=
gehe
einen ſchweren Fehler, wenn man Minderheiten=
petitionen
grundſätzlich als eine belangloſe Sache an=
ſehe
. Auch bei geringfügigen Einzelfällen handle es ſich immer
um wichtige Symptome eines beſtehenden Spannungszuſtandes.
Die Minderheiten=Dreierausſchüſſe müßten
die an ſie gelangten Beſchwerden eingehend prüfen.
Ihre Arbeiten würden an Tiefe und Gründlichkeit gewinnen,
wenn ſie ihre Sitzungen nicht nur während der Ratstagungen,
die dreimal im Jahre ſtattfinden, ſondern auch zwiſchen=
durch
abhielten. Auch die Befugnis, zuſätzliche Infor=
mationen
unmittelbar von dem Beſchwerdeführer einzuholen,
müßte ausgenutzt werden. Die Erweiterung der Dreier= Aus=
ſchüſſe
um zwei Mitglieder ſei unlängſt zum erſten Mal von
dem perſiſchen Ratsvertreter angewandt worden. Man müſſe
hoffen, daß in wichtigen Fällen dieſe Praxis regelmäßig befolgt
werde. Von der Möglichkeit weitgehender Veröffentlichung der
Minderheiten=Unterſuchungen habe das Generalſekretariat bis=
her
in drei Fällen Gebrauch gemacht. Es ſei dringend zu wün=
ſchen
, daß die Zahl der Veröffentlichungen raſch zunehme, denn
dadurch werde das Vertrauen in die Tätigkeit des Völkerbundes
geſtärkt.
Bei den Veröffentlichungen werde es ſich nicht um=
gehen
laſſen, neben der Aeußerung der beklagten Re=
gierung
auch den Inhalt der Bittſchrift wieder=
zugeben
; denn nur ſo könne ein möglichſt anſchauliches Bild
über den geſamten Tatbeſtand geſchaffen werden. Ein Muſter=
beiſpiel
dafür ſeien die Veröffentlichungen über die Klagen der
Mönche vom Berge Athos. Der gleiche Grundſatz der Vollſtän=
digkeit
gelte auch für die Mitteilungen der Dreier=Ausſchüſſe an
die Ratsmitglieder. Nur bei einer erſchöpfenden Ueberſicht
kännten die Ratsmitglieder ſich ein eigenes Urteil über die

ſammlung geſagt hat. Der Kern dieſes Problems ſei nicht mehr
und nicht weniger, als den Minderheiten den Schutz ihrer Men=
ſchenrechte
, auf Wahrung ihres Volkstums, ihrer Mutterſprache,
ihrer Kultur und Religion im Rahmen des Staates, in dem
ſie leben, nicht nur rechtlich zu verbriefen, ſondern auch praktiſch
zu verwirklichen. Niemand denke hierbei daran, die wohlberech=
tigten
Intereſſen des Staates zu überſehen. Die Minder=
heiten
ſeien keine Feinde des Friedens; das
Gegenteil ſei richtig. Nur Verzweiflung mache ſie dazu. Sie
ſeien ſchon deswegen friedlich, weil jeder Krieg ſie den ſtärkſten
Verfolgungen ausſetzen müſſe. Außerdem ſeien ſie, durch ihre
Beziehungen zwiſchen 2 Kulturſtaaten vor Chauvinismus bewahrt,
die gegebenen Mittler zwiſchen zwei Kulturen und damit die
Vorkämpfer eines geeinten Europas, deſſen Minderheiten ihre
Kültur frei entwickeln könnten. Die Befriedung und
Annäherung Europas, ſo ſchloß Koch=Weſer ſeine mit gro=
ßer
Aufmerkſamkeit aufgenommene Rede, geht nicht nur über
die gefallenen Zollgrenzen, ſondern ſie geht inerſter Linie
über befriedigte Minderheiten.
Der öſterreichiſche Vertreter Schüller ent=
wickelte
, ebenfalls im Anſchluß an die Darlegungen Seipels in
der Vollverſammlung von 1928, die kulturelle Tragweite der
Minderheitenfrage, die Bedeutung der Erhaltung der Schule, der
Sprache und der Religion für die Minderheiten und ſchloß
ſich dem deutſchen Schritt rückhaltlos an.
Der Vertreter Albaniens ſprach ſich, noch weitergehend,
für die Einrichtung einer ſtändigen Minderheitenkommiſſion aus.
Dann nahm jedoch die Ausſprache, die durch einen Beſuch
des Luftſchiffes Graf Zeppelin in Genf eine kurze Unter=
brechung
erlitt, bei der ſich auch Briand den Luftrieſen ſehr
intereſſiert anſah, eine Wendung ins Oberflächliche.
Der japaniſche Vertreter Yoſhiſawa wies auf die Er=
klärungen
ſeines Vorgängers Adatſchi hin, daß die Minder=
heiten
zwar nach den Beſtimmungen der Verträge geſchützt
werden müßten, daß ſie aber ebenſo die Pflicht zur loyalen Er=
füllung
ihrer Staatsbürgerpflichten hätten. Das Madrider Ver=
fahren
ſei noch zu jung, um endgültige Urteile über Erfolge oder
Mißerfolge abgeben zu können. Das wichtigſte zur Löſung der
Minderheitenfrage ſei gegenſeitiger guter Wille.
Dann erhob ſich
Briand,
der zum erſten Male ſeit Jahren wieder an einer Ausſchuß=
Sitzung teilnahm, zu einer Rede, in der er die geſamte Frage
und die Klagen Koch=Weſers, wie ſchon in Madrid, zu ver=
kleinern
ſuchte. Er ſprach von dem geheiligten Recht der
Minderheiten und davon, daß dieſes Recht doch eine
ſehr delikate Angelenheit ſei. Der Schutz der Minder=
heitenrechte
ſei beim Rat gut aufgehoben. Man müſſe ſich davor
hüten, die internationalen Verpflichtungen, die der Völker=
bund
übernommen habe, zur Erregung einer Mißſtimmung
auszunutzen. Den Madrider Beſchlüſſen ſeien eingehende Be=
ratungen
vorausgegangen, und man habe ſchließlich einmütig das
neue Verfahren angenommen. In den Neden ſei weder die
Tätigkeit des Völkerbunds, des Rates, noch die neueProzedur ſelbſt
kritiſiert oder in Frage geſtellt worden, und weder den Völker=
bund
, noch den Rat treffe für die bisherige Handhabung der
Minderheitenpolitik ein Vorwurf. Man müſſe die Frage in
voller Objektivität betrachten. Er wolle nicht davon ſprechen,
daß man aus ihr eine Polemik machen wolle; aber es äußere
ſich doch manchmal ein Geiſt, der Anlaß zu einer ſolchen Polemik
geben könnte. Was wolle man z. B. mit der Einſetzung einer
ſtändigen Minderheiten=Kommiſſion? In Madrid habe man
aus guten Gründen davon Abſtand genommen, vor allem, weil
man ſich nicht klar darüber ſei, in welcher Form eine ſolche
Kommiſſion das Minderheitenproblem behandeln könne. Wolle
man den Minderheiten vielleicht Gelegenheit geben, gemein=
ſchaftlich
in einem Völkerbunds=Ausſchuß als beſondere Körper=
ſchaft
aufzutreten? Das werde keine günſtige Wirkung auf die
Verhältniſſe zwiſchen den Minderheiten und den Staaten aus=
üben
. Früher ſei es den Minderheiten viel
ſchlechter gegangen als heute, wo ſie ein Verfahren
und den Schutz durch den Rat hätten, den ſie in aller Offenheit
benutzen könnten. Warum wolle man von vornherein vermuten,
daß das neue Madrider Verfahren bloß ſchlechte Ergebniſſe
bringe? Er ſelbſt habe volles Vertrauen zu der Neuordnung und
glaube, daß man ſich darauf beſchränken könne, die geſamte Frage
lediglich zu reduzieren.
Hinter die Ausführungen Briands ſtellten ſich dann auch
der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch und der Ver=
treter
Rumäniens.
Graf Apponyi=Ungarn wies den Standpunkt der
Tſchechoſlowakei und Rumäniens zurück. Der Rat ſei dazu be=
rufen
, über die Garantie der Minderheitenſchutzverträge zu
wachen und lediglich eine Aenderung dieſer Verträge bedürfe
der Zuſtimmur g der intereſſierten Staaten. Anders verhalte
es ſich aber bei einer Aenderung des Verfahrens.
Darüberhabe der Rat allein zubeſtimmen, weil ja
das Verfahren dazu diene, die Garantie der Minderheiten=
Schutzverträge durchzuführen. Wenn ſich die intereſſierten Staa=
ten
deshalb gegen eine Aenderung des Verfahrens ſträubten,
entſpreche das nicht ihren feierlichen Verſprechungen, die ſi. in
den Minderheiten=Schutzverträgen eingegangen wären.
Die Auseinanderſetzung wurde darauf auf Samstag vor=
mittag
9.30 Uhr vertagt.

Europäiſche Zwiſchenbilanz.

Genf, 18. September.

Was wird aus der Europa=Union? Das war die große
Frage, mit der man vor anderthalb Wochen die allgemeine
Ausſprache in Genf begann. Die 36 Reden, die bis zum Mitt=
woch
gehalten wurden, geben darauf eine Antwort, die man
unter Beiſeitelaſſung aller diplomatiſchen Verbrämung als eine
glatte Abſage an Briand bezeichnen kann. Trotzdem darf man
nicht, am allerwenigſten in Deutſchland, heute ſchon die politi=
ſchen
Gefahren, die der Briandplan enthält, als überwunden
betrachten.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki, der Grieche Politis
und der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch haben die
politiſche Zielſetzung des Europaplanes klar umriſſen, als ſie
den Abſchluß eines europäiſchen Sicherheitspaktes nach dem
Muſter des geſcheiterten Genfer Protokolls verlangten. Briand
ſelbſt hat noch in dem Abſchlußbericht des Weißbuches die Theſe
vom Primat der Politik vertreten. Beides zuſammen zeigt
deutlich, in welcher Richtung der erſte Schritt der Europa=Union
erfolgen ſoll: Sicherheit vor allem.
Henderſon und Scialoja haben dazu die Antitheſe aufgeſtellt.
Nichts von Verträgen, nichts von Sicherheit, ſolange nicht die
wirkliche Abrüſtung zur Tatſache geworden iſt! Die Forde=
rung
nach Abrüſtung, die dieſe anderen europäiſchen Großmächte
erhoben, war gleichzeitig und hauptſächlich auch eine politiſche
Abſage an die Europa=Union. Und wie ernſt es dieſen Mächten
mit ihrem Nein iſt, ergab ſich aus den Bemühungen Henderſons
und Scialojas, der Europa=Entſchließung auch die letzten Falten
auszubügeln, in denen ſich die franzöſiſchen Sicherheitsabſichten
noch hätten feſtſetzen können.
Weder die Engländer, noch die Italiener konnten in Genf
den Europaplan einfach ablehnen. Taktiſch hätten ſie ſich damit
dem Vorwurf ausgeſetzt, die europäiſche Einigungsarbeit zu
ſabotieren, und politiſch hätten ſie damit einen Mann aus dem
europäiſchen Spiel entfernt, auf deſſen Verbleiben ſie beide
großen Wert legen: Briand, der ihnen immer noch lieber iſt als
Tardieu mit ſeinem beunruhigenden franzöſiſchen Empire=
Plan. Ein Knockout der Briandvorſchläge wäre gleichzeitig zu
einem innerpolitiſchen Knockout Briands bei der Auseinander=
ſetzung
mit Tardieu geworden, die man für November erwartet.
Man hat ſich deshalb in den Sieg geteilt und ihn in Form und
Wortlaut der Entſchließung taktiſch Briand überlaſſen, während
der ſtrategiſche Erfolg den Engländern und Italienern zuge=
fallen
iſt.
Man hat auch von deutſcher Seite verſucht, in der Haltung
zu den Europaplänen auf die innerpolitiſche Poſition Briands
Rückſicht zu nehmen; dagegen wird ſich kaum ein Wort erheben
laſſen. Bedenken jedoch muß es erregen, daß die Rückſichinahme
ſo weit getrieben wurde, daß man die Abwehr der politiſchen
Europagefahren vollſtändig den Engländern und Italienern
überließ. So kam es, daß man in der erſten Europakonferenz
eine Entſchließung annahm, die den Hinweis auf die Grund=
ſätze
der Völkerbundsſatzung enthielt, d. h. u. a. alle Ver=
tragsverpflichtungen
peinlich zu achten, was in einer etwaigen
ſpäteren Europadiskuſſion jedes Eingehen auf Reviſion und
Verbeſſerung des gegenwärtigen Zuſtandes ganz erheblich er=
ſchwert
hätte.
Die ſehr zurückhaltende und übervorſichtige Stellungnahme
der deutſchen Delegation in der allgemeinen Ausſprache läßt
ſich nur ſo erklären, daß ſie den europäiſchen Unionsgedanken
innerlich gleichſetzt mit dem Gedanken der deutſch=franzöſiſchen
Verſtändigung, vor allem der deutſch=franzöſiſchen Wirtſchafts=
verſtändigung
, obwohl die europäiſche Union in ihrer heute vor=
geſehenen
Form geradezu ein Feind und ein Hindernis für
eine engere wirtſchaftliche und politiſche Zuſammenarbeit
Deutſchlands und Frankreichs bilden muß und in keinem Falle
die beſonderen Ergebniſſe bringen wird, die man in Deutſchland
von einer Verſtändigung mit Frankreich erwartet. Es iſt viel=
leicht
nicht Briands Abſicht, aber es iſt doch ſehr deutlich der
Wunſch der heutigen franzöſiſchen Regierung, die an der Ab=
faſſung
des Europa=Memorandums gearbeitet hat, gerade durch
die europäiſche Unionspolitik jeder Oppoſition für Deutſhland,
deren Notwendigkeit man angeſichts der vollſtändigen Iſolierung
zwiſchen England und Italien auch in Frankreich mehr und mehr
einſieht, auszuweichen. Wenn man in Deutſchland mit Paris
Politik treiben will, ſollte man nicht vergeſſen, daß es auch noch
ein London und ein Rom gibt und daß Verträge, Sicherheits=
pakte
und Unionen auch noch außerhalb Genfs abgeſchloſſen
werden können.
Es war in dieſen Tagen in Genf häufig die Rede davon,
daß die Europa=Union wohl ihre erſte Verwirklichung in einer
deutſch=franzöſiſchen Zoll=Union, in einer Befruchtung der deut=
ſchen
Induſtrie, durch die franzöſiſchen Kapitalkräfte finden
werde. Das ſind keine Utopien, und dieſe Dinge liegen durchaus
im Bereich der Möglichkeiten; ſie haben aber mit den wirt=
ſchaftlichen
Erwartungen, die man an die Europa=Union knüpft,
nur lockeren Zuſammenhang. Die Theſe von einer evolutioniſti=
ſchen
Entwicklung Europas aus einzelnen, wirtſchaftlich gleich=
gearteten
Staatengruppen zu einem großen Freihandelsverband
läßt ſich wiſſenſchaftlich zweifellos vertreten, ihr Niederſchlag
in der politiſchen Wirklichkeit weiſt aber die gleichen Gegenſätz=
lichkeiten
auf, wie ſie zwiſchen Theorie und Praxis immer be=
ſtehen
. Es iſt erſt einmal die große Frage, ob die europäiſchen
Staaten heute überhaupt ſchon in der Lage ſind, ſich ohne Aus=
nahme
gemeinſam=wirtſchaftlichen Abmachungen anzuſchließen.
Die Verſuche des Völkerbundes in den letzten zwei Jahren
haben den theoretiſchen Willen, aber die praktiſche Unmöglichkeit
dazu ſchlagend bewieſen. Sie haben überdies bewieſen, und die
Konferenzen von Sinaia, Bukareſt und Warſchau waren ein
neuer Beweis, daß noch nicht einmal die ſogenannten Agrar=
ſtaaten
Europas eines Willens ſind und einen gemeinſamen
Weg gehen können. Es wird noch ungleich ſchwerer ſein, zwi=
ſchen
ihnen und den Induſtrieländern unter Ueberſpringung
zahlreicher evolutioniſtiſcher Entwicklungsglieder ad boe eine
Wirtſchaftsunion zu ſchaffen.
Die zweite Hauptfrage iſt: Wird überhaupt in den künftigen
Europabeſtrebungen die Wirtſchaft die prädominierende Nolle
ſpielen, wie man das auf deutſcher Seite erwartet? Die Vor=
ſchläge
Grahams und des Italieners Michels in Genf haben
die Wirtſchaftsverhandlungen eigentlich dem Bereich der euro=
päiſchen
Auseinanderſetzungen entzogen und ſie Wieder zu einer

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Seite 2

Samstag, den 20. September 1930

Sache des Völkerbundes und der Völkerbundsorgane gemacht,
wobei die Ueberſeeländer mit dem Argument eifrig ſekundieren,
daß ſich Europa bei der Regelung ſeiner wirtſchaftlichen Not=
ſtände
nicht von der Welt abſchließen dürfe noch könne.
Es ſieht faſt ſo aus, als ſchenke man, begeiſtert von der
Schönheit des Bildes einer künftigen europäiſchen Wirtſchafts=
union
, den Vorgängen in den Wirtſchaftsräumen um Deutſch=
land
herum nicht mehr die erforderliche Beachtung. Es ſind
eine Neihe ehrlicher Makler dabei, die Reſte des alten Oeſter=
reichs
und Rußlands an den deutſchen Oſtgrenzen wieder zu
Wirtſchaftseinheiten zuſammenzufaſſen, deren Kern gerade ſolche
Staaten bilden würden, die nicht nur in wirtſchaftlicher, ſondern
auch in politiſcher Konkurrenz zu Deutſchland ſtehen und ſchon
ſeit Jahren verſuchen, wichtige Teile der kulturpolitiſchen Be=
rufung
Deutſchlands im Oſten an ſich zu reißen. Wenn dieſe
Staaten in den Oſtblock die Führung übernehmen, wird es mit
der Möglichkeit zu Ende ſein, individuell mit all dieſen Staaten
unter Wahrung der gegenſeitigen Lebensintereſſen zu verhan=
deln
. Das würde für die deutſche Wirtſchaft eine Politik der
verpaßten Gelegenheiten bedeuten.
Deutſchland ſoll ſich nicht gegen eine europäiſche Koopera=
tion
ſtemmen. Eine ſolche Rückſtändigkeit und Ungeſchicklich=
keit
widerſpräche ſeinen eigenſten Intereſſen. Aber man ſoll
über der Europa=Union nicht vergeſſen, daß der Weg der direk=
ten
Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und den übrigen euro=
päiſchen
Staaten, Frankreich dabei nicht ausgenommen, immer
noch der leichtere iſt. Man kann zu dieſem Zweck auch aus den
Blüten des Europabuketts Honig ſaugen, aber man ſollte ſich
die Blüten vorher genau anſehen; es ſind einige Giftpflanzen
und äußerlich prächtige aber inhaltloſe Orchideen darunter.

Die Meiſtbegünnigungsklauſel.
Die Meiſtbegünſtigungsklauſel bildete im Wirtſchafts=
ausſchuß
den Gegenſtand einer eingehenden Auseinander=
ſetzung
zwiſchen den europäiſchen Nord= und Oſtſtaaten und In=
dien
. Es war intereſſant, daß ſich nur der indiſche Vertreter für
die uneingeſchränkte und unbedingte Anwendung der Meiſtbegün=
ſtigungsklauſel
und gegen eine Vorzugsbehandlung europäiſcher
Agrarerzeugniſſe ausſprach. Er forderte in einem Entſchließungs=
Entwurf den Völkerbund auf, Urſprung und Entwicklung der
augenblicklichen Wirtſchaftskriſe unter Berückſichtigung der Agrar=
kriſe
in vollem Umfange zu unterſuchen. Die europäiſchen Ver=
treter
ſchränkten die Ausſprache dagegen mehr auf die Abhilfe
der eigenen europäiſchen Wirtſchaftsdepreſſion ein.
Der däniſche Außenminiſter Munch und der ſchwediſche De=
legierte
Vennerſten wieſen, der eine ſchärfer, der andere ge=
mäßigter
, auf die Nachteile und Unſicherheiten hin, die durch die
Kontingentpolitik in der Anwendung der Meiſtbegünſtigung ent=
ſtanden
ſeien. Es gehe nicht an, daß die Meiſtbegünſtigung da=
durch
verletzt und eingeſchränkt werde, daß man einem Land ein
gewiſſes ausreichendes Kontingent irgeneiner Warengattung zu
Vorzugszöllen zugeſtehe, um dann ſämtlichen anderen Ländern,
die größere Exporte in der gleichen Warengattung aufzuweiſen
hätten, ebenfalls nur dieſe beſchränkten Kontingente als meiſt=
begünſtigtes
Kontingent zuzugeſtehen.
Auch der rumäniſche Finanzminiſter Madgearu erklärte,
daß er im Grunde kein Gegner der Meiſtbegünſtigung ſei, daß
man heute aber mehr Ausſicht habe, durch einen Ausbau des Kon=
tingents
= und Vorzugstarifweſens zu einer Regelung zu kommen.
Die Ausſprache, in der ſich ſo eine vollkommen neue Haltung
der Meiſtbegünſtigungsklauſel gegenüber abzeichnete, da nicht
mehr durchaus an den bisherigen Forderungen nach uneinge=
ſchränkter
Durchführung der Meiſtbegünſtigung feſtgehalten wird,
wird am Samstag vormittag 10 Uhr fortgeſetzt.
Der Ausſchuß für juriſtiſche Fragen beſchäftigte ſich
auch heute, ohne zu einem Ergebnis zu kommen, mit der Frage
der vorläufigen Durchführung des neuen Statuts des Interna=
tionalen
Gerichtshofes im Haag. In dieſer Frage gewinnt die
Anſchauung immer mehr an Boden, daß die Richterwahlen nach
dem alten Statut vorgenommen werden müſſen.
Im Haushaltsausſchuß der Völkerbundsverſammlung
ſprach in der Budgetberatung der engliſche Delegierte Dalton die
beſtimmte Erwartung aus, daß die Abrüſtungskonferenz, deren
Koſten ſchon ſeit Jahren im Budget mit 300 000 Schweizer Fran=
ken
veranſchlagt werden, im Jahre 1931 endlich zuſammentrete.
Dalton erklärte, daß die bei anderen Poſten des Budgets ange=
brachten
Sparſamkeitsrückſichten bei der Ausgeſtaltung dieſer Kon=
ferenz
im Hinblick auf ihre große Bedeutung etwas zurücktreten
könnten. Graf Bernſtorff ſchloß ſich im Namen der deutſchen
Delegation dieſer Forderung an, der ferner der holländiſche,
ſchweizeriſche, öſterreichiſche und ungariſche Vertreter zuſtimmten.
Der Generalſekretär Drummond teilte mit, daß die erforderlichen
Kredite ſichergeſtellt ſeien. Aus ſeinen Erläuterungen ging her=
vor
, daß man in Völkerbundskreiſen mit der Einberufung der
Abrüſtungskonferenz für den Sommer 1931 rechnet.

Vom Tage.
Generalmajor Adam, der bisherige Chef des Stabes des
Gruppenkommandos I, iſt mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 zum
Chef des Truppenamts ernannt worden. Der Artillerie=
führer
I Wachenfeld iſt zum Chef des Stabes des Gruppenkomman=
dos
I ernannt worden.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volks=
partei
iſt zur konſtituierenden Sitzung auf den kommenden
Mittwoch nach Berlin einberufen worden.
Im Beleidigungsprozeß des zweiten Bundesführers des Stahl=
helms
, Oberſtleutnant Düſterberg, gegen den Ordenskanzler des
Jungdo, Bornemann und den Hauptſchriftleiter des Jungdeut=
ſchen
wurden die beiden Angeklagten zu je 50 Mark Geldſtrafe ver=
urteilt
.
Gegen den bekannten Kommuniſtenführer Max Hölz iſt ein
Haftbefehl erlaſſen worden.
In Berlin ſtarb im Alter von 85 Jahren der Senior der
deutſchen Orientaliſten, Geheimrat Profeſſor Eduard Sachau.
Die Frakkionsführung der Deutſchen Volksparkei.
* Berlin, 19. Sept. (Priv.=Tel.)
Der bisherige ſtellvertretende Vorſitzende der volkspartei=
lichen
Fraktion, Dr. Zapf, iſt nicht wieder gewählt worden.
Die Fraktion muß alſo für dieſen Poſten einen neuen Mann
ſuchen, eine Entſcheidung, die nicht ohne politiſche Bedeutung
iſt, weil der Fraktionsvorſitzende Dr. Scholz gleichzeitig Führer
der Partei und durch dieſe Doppelſtellung ſo überlaſtet iſt, daß
er einen Teil der Fraktionsführung ſeinem Stellvertreter über=
laſſen
muß. Für wen die Fraktion ſich entſcheiden wird, läßt
ſich ſchwer vorausſagen. Man ſpricht in unterrichteten Kreiſen
davon, daß die meiſten Ausſichten der heſſiſche Abgeordnete
Dingeldey habe, der geiſtig der jüngeren Generation ange=
hört
und ſich in der Fraktion eine ſtarke Vertrauensſtellung ge=
ſchaffen
hat.
Preisſenkungsbeſkrebungen und zuſähliches
Wohnungsbauprogramm.
Berlin, 19. September.
Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsarbeitsminiſter hat in
einem Rundſchreiben den Wohnungsreſſorts der Länder und den
Beſchaffungsreſſorts die bisherigen Ergebniſſe der Preisſenkungs=
maßnahmen
für das zuſätzliche Wohnungsbauprogramm der Reichs=
regierung
mitgeteilt. Es wird darauf hingewieſen, daß durch die
Verſchlechterung des Baumarktes bereits eine gewiſſe Senkung der
Baukoſten eingetreten iſt und daß die bei dem zuſätzlichen. Woh=
nungsbauprogramm
vorgeſehenen Vereinfachungen der Bauaus=
führung
eine weitere Einſparung an den Baukoſten
von 78 v. H. bringen werden. Von den Preisſenkungsmaß=
nahmen
werden zunächſt Verhandlungen mit Vertretern der zen=
tralen
Bauunternehmerverbände erwähnt. Wenn auch
die Verbände angeſichts der grundverſchiedenen Verhältniſſe auf
dem Baumarkt im Reichsgebiet weniger zahlenmäßige Vorſchläge
machen konnten, ſo haben ſie doch ihre Mitarbeit bei der Durchfüh=
rung
des zuſätzlichen Wohnungsbauprogramms, insbeſondere auch
in der Richtung einer Preisſenkung, zugeſagt. Verhandlungen mit
den Spitzenorganiſationen der Architekten haben dazu geführt,
daß bei der Bearbeitung von Bauvorhaben des zuſätzlichen Bau=
programms
gewiſſe Ermäßigungen bei der Honorarberechnung
gegenüber der Gebührenordnung für Architekten und Ingenieure
eintreten. Die Zementverbände haben ſich bereit erklärt,
bei Zementlieferungen für das zuſätzliche Wohnungsbauprogramm
auf die jeweils geltenden Liſtenpreiſe einen Preisnachlaß zu ge=
währen
. Die hochwertigen Portlandzemente und die ſogenannten
Kampfzemente nehmen an dem Preisnachlaß teil. Weitere Er=
leichterungen
ſind hinſichtlich der Bezugsart vereinbart worden. Es
kann alſo künftig im Verbandsbereich des Weſtdeutſchen Zement=
Verbandes der billigere Normenzement ohne Beigabe von teuerem
Markenzement allein bezogen werden. Bei den Verhandlungen
über die Senkung der Ziegelpreiſe erwies es ſich, daß eine
einheitliche Preisbildung im Reiche nicht beſteht. Immerhin hat
der Reichsverband der Deutſchen Ton= und Ziegelinduſtrie E. V.
in Berlin ein Rundſchreiben an die Landes=, Provinzial= und
Sonderfachverbände gerichtet und ihnen hierin die Notwendig=
keit
einer Unterſtützung der mit dem zuſätzlichen Wohnungsbau=
programm
des Reiches beabſichtigten Preispolitik vor Augen ge=
führt
und auch ſonſt ſeine Unterſtützung bei Verhandlungen mit
den örtlichen Ziegelkartellen zugeſagt. Es iſt ferner gelungen, die
Fabrikpreiſe für Linoleum ab 1. September auf den Stand
vom Herbſt 1929 zu ſenken. Weiterhin ſind ab 1. September ſämt=
liche
Reverszeichner aus ihren Verpflichtungen entlaſſen. Damit
iſt für den Linoleumhandel die völlige Freiheit in der Geſtaltung
der Wiederverkaufspreiſe gegeben.

Am die Reviſion des Young=Plans.
* Berlin, 19. Sept. (Priv.=Tel.)
In der deutſchen wie in der ausländiſchen Preſſe ſind gleich=
zeitig
Nachrichten aufgetaucht, daß die Reichsregierung
beabſichtige, nach dem Ergebnis der Reichstagswahlen eine
internationale Diskuſſion über das Reparations=
problem
mit dem Ziel einer Reviſion des Young=
Planes herbeizuführen.
Die Reichsregierung war dadurch vor die unangenehme
Zwangslage geſtellt, entweder dieſe Meldungen zu dementieren
und ſich von rechts her ſcharfe Angriffe wegen Leiſetreterei zu=
zuziehen
, oder ſie zu beſtätigen, und dadurch die Ausſichten eines
ſolchen Reviſionsgeſpräches von vornherein zu zerſchlagen. Das
Auswärtige Amt hat ein Dementi vorgezogen, in der
Form, daß kein Reichsminiſter Erklärungen abgegeben habe, die
im Sinne einer Reviſion aufzufaſſen ſeien, hat darüber hinaus
aber auch noch hinzugefügt, daß nicht die Abſicht beſtände, die
Reviſion jetzt auf die Tagesordnung zu bringen, weil das Bei=
ſpiel
Englands mit ſeinen Schulden in Amerika gezeigt habe, daß
die Stimmung der Vertragsgegner für eine Re=
viſion
noch nicht reif ſei. Das iſt etwas verklauſuliert.
Man wird aber daraus richtig herausleſen, daß ſich Dr. Curtius
von einem neuen Vorſtoß im Augenblick noch nichts verſpricht. Er
hat ja ſchon vor den Wahlen den Standpunkt vertreten, daß für
uns das Primäre erſt einmal ſein müſſe, unſeren Etat in Ord=
nung
zu bringen und die notwendige Sparſamkeit bei
Reich, Ländern und Gemeinden erſt einmal zu erzwingen. Was
Parker Gilbert vor 2 Jahren ſagte, iſt inzwiſchen Gemeingut des
ganzen Auslandes geworden. Es wird uns immer vorgehalten,
daß wir in unſerer Finanzgebarung mit einer Verſchwendung
arbeiten, wie ſie ſich nicht einmal die Siegerſtaaten leiſten, und
wie ſie für ein beſiegtes Volk unmöglich ſein ſollte. Jeder Ver=
ſuch
, von den hohen Zahlen des Young=Planes herunterzukom=
men
, wäre von vornherein zur Ausſichtsloſigkeit verurteilt, weil
die Gläubiger zunächſt den Nachweis unſerer Zahlungsunfähigkeit
verlangen, der wieder bedingt iſt von der Einſchränkung der
Staatsausgaben.
Niemand kann wiſſen, wie raſch ſich die Verhältniſſe ändern,
niemand kann wiſſen, ob nicht bei einem dauernden Anwachſen
der Arbeitsloſenziffern ſchon in einigen Monaten der
Tag kommt, wo die deutſche Regierung die Zah=
lungen
einſtellen muß, wenn ſie die Arbeitsloſen nicht
verhungern laſſen will. Um ſo notwendiger aber iſt es, daß die
Finanzreform mit größter Beſchleunigung in Angriff genommen
wird. Nur wenn unſere Ausgaben auf das Mindeſtmaß be=
ſchränkt
ſind, werden die Gläubiger überhaupt erſt zu der Er=
kenntnis
gebracht werden können, daß die Laſten des Young=
Planes die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands bei weitem über=
ſteigen
.
Yas Iiei miit Areägen.
* Berlin, 19. Sept. (Priv.=Tel.)
Die preußiſche Landtagsfraktion der Wirtſchaftspartei hat
den Verſuch gemacht, die Entwicklung nun auch in Preußen vor=
wärts
zu treiben, indem ſie den Antrag auf Auflöſung
des Landtages ſtellte. Es iſt zunächſt nur eine Demon=
ſtration
, denn eine Mehrheit für einen ſolchen Antrag iſt nicht
zu denken, ſolange das Zentrum getreu zur Sozialdemokratie hält.
Die große Furcht der Sozialdemokraten iſt aber
offenbar, daß der Augenblick kommen kann, wo das Zentrum
nicht mehr mitmacht. Der Schlüſſel zum Verſtändnis der
entgegenkommenden Haltung der Sozialdemo=
kratie
im Reich liegt ebenfalls darin, daß Otto Braun für
ſein Miniſterium fürchtet, und deshalb den Konflikt mit dem
Zentrum im Reich abbauen möchte. Man ſieht ja deutlich die
verſchiedenen Strömungen, die in der Sozialdemokratie gegenein=
anderlaufen
. Auf der einen Seite Reichstagspräſident Loebe,
der erhebliche Machtanſprüche anmeldet, auf der anderen Seite
Braun, der im Reich billig akkordieren will, um die Herrſchaft
in Preußen zu behaupten. In dieſem Zuſammenhang iſt auch der
Aufruf des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes keineswegs ſo
inhaltlos, wie das zunächſt anmutet. Das Bekenntnis, daß die
Sozialdemokratie nicht den Nationalſozialiſten und den Kommu=
niſten
das Feld überlaſſen will, bedeutet mittelbar ein neues
Angebot an die Reichsregierung, und der unmittelbar darauf
folgende Nachſatz, daß ſie Rückkehr zur verfaſſungsmäßigen Ge=
ſetzgebung
und Abkehr von dem Spiel mit der Diktatur verlangt,
zeigt deutlich die Sorgen, die im ſozialdemokratiſchen Lager be=
ſtehen
, daß Herr Dr. Brüning ſeinen Weg weitergehen und die
Parteien im Reichstag vor die Zwangslage ſtellen will, entweder
dem Programm der Regierung ohne irgendwelche Konzeſſionen
zuzuſtimmen, oder durch die Ablehnung das Parlament ſelbſt
auszuſchalten.

*

Jory Magels deiltolonorger.

Von Ludwig Fiſcher=Schwauer.
Vor wenigen Tagen fand in Darmſtadt die Vorführune
einer neuen Konſtruktion der Elektrotonerfindung Jörg
Magers ſtatt, die auf der Donaueſchinger Kammermuſikwoche
1926, auf der Frankfurter Internationalen Muſikausſtellung 1927
und auf dem Darmſtädter Kongreß des Reichsverbandes Deut=
ſcher
Tonkünſtler und Muſiklehrer vor zwei Jahren größtes
Intereſſe erweckte.
Ich urteile als Muſiker über dieſes aus Intuition, Wiſſen
ſchaft und tiefem Kulturerlebnis durch Mager entdeckte und
erfundene Inſtrument: das Sphärophon oder die Elektroton=
orgel
. Mit Hilfe der Elektronenröhre (Radioröhre) wird ei
elektriſcher Schwingungskreis erzeugt. Die elektriſche Schwin=
gung
unterſteht in dem luftleeren, alſo nahezu entmaterialiſier
ten Raum, den feinſten Beeinfluſſungen. Die auſ dieſe Weiſ
erzeugte und beeinflußte elektriſche Schwingung erregt au
elektro=magnetiſchem Wege eine Membrane, die ihre Schwingun
gen der umgebenden Luft mitteilt. Es genügen kleinſte Zuſätze
oder Aenderungen, um Tonhöhe, Tonfarbe und Lautſtärke eine
unerhörte Fülle von Ausdehnungs= und Veränderungsmöglichk
keiten zu geben. Durch die auf elektriſchem Weg erreichbare
reſtloſe Präziſion iſt ein anatomiſch=ſezierender Eingriff in
die Obertonſubſtanz möglich, durch deſſen Artung die Klang
farbe als Produkt der Obertonverhältniſſe beſtimmt wird. In
einem mehrmanualigen und mit Pedal verſehenen Spieltiſ.
vereinigen ſich die durch Regiſterknöpfe mit den primitivſter
Mitteln hergeſtellten Membranen und Reſonanzkörper.
Schon in der charakteriſtiſchen Funktion des Inſtrumente
liegt ein bedeutſames Ereignis für den muſikaliſchen Menſchen
unſerer Zeit. Er fühlt ſich entfernt von dem faſt tonloſen
Klavierklang, der ihm ein ſchattengleiches Surrogat für die
Verwirklichung geiſtiger Beziehungen zwiſchen individuelle
Weltanſchauung und muſikaliſcher Subſtanz iſt. Das Erlebnis
des Magerſchen Inſtrumentes läßt ihn zu den produktive
Geheimniſſen der Sphäre gelangen, deren reproduktide ihr
durch das Radio längſt intereſſiert haben. Aus ihr wird über
die verſchiedenſten Legierungen metalliſcher Elemente, über di
einfach=ſinnreichen Zuſammenſetzungen von Holz ein unendlig
weicher und in ſeinen ſtärkſten dynamiſchen Aufblähungen noch
dehnbarer Ton in einer märchenhaften Fülle von ſinnlichen
Reizen hervorgeholt. Man kann im Sinne des Bel Cant=
melodiſche
Linien ein= und mehrſtimmig klanglich=logiſch bilder
und ſie mit ſeiner geiſtigen Energie architektoniſch=lapidar aus
bauen. Eine Unmenge Farben ſtehen dazu zur Verfügung, die
das künſtleriſche Wollen durch ein ſinnliches Transparent füh
ren. Gerade dieſe mit beiſpielloſer Zartheit gleitenden Farbe
variationen fördern im Spieler ein impreſſioniſtiſches Geſchehe=
das
ihn in die Gebe und in das Gefühl ſeines inneren, von Muſf

durchdrungenen Volumens erſt einſichtig werden läßt. Er lernt
die Immanenz mehrerer Inſtrumente aus ſeinen eigenen Hän=
den
gleichzeitig zu geſtalten. Die neuartigen Perſpektiven, die
Nagers Erfindung vermittelt, vermögen frei zu machen von
inem überall ſich ausbreitenden Archaismus, der die einzige
Rettung in der Ratloſigkeit ſchöpferiſcher Emanation unſerer
Zeit zu ſein ſcheint. Die Differenzierung des Tongefühls wird
dem modernen muſikaliſchen Menſchen mit Jörg Magers Elek=
trotonorgel
zauberhafte Möglichkeiten eröffnen. Er wird durch
die Töne hindurch zu hören vermögen und die faſt kosmiſchen
Ausmaße ihrer Gehalte erſchauen und ſchöpferiſch wiedergeben
können. Eine junge Generation wird durch das ungeheuere
Klangausmaß dieſer Orgel die heute noch nicht in einem allge=
meinen
geiſtigen und ſinnlichen Hörbereich aufgenommenen
Werke gerade eines Strawinſkys verſtehen lernen, und aus ihren
zeitloſen Werten die Baſis für eine neue, uns geeignete Tradi=
tion
bilden.
Ich könnte mir Elektrotonorgel=Tranſkriptionen aus dem
Feuervogel, aus der Geſchichte vom Soldaten künſtleriſch
vollkommen einwandfrei denken. Ich wüßte mir eine Inter=
pretation
der Strawinſkyſchen Klavierſonate auf dieſem Inſtru=
ment
akuſtiſch vollendet vorſtellen. Die Begleitung zu einer
Debuſſyſchen Romanze wird eine zarte ſüße Geſangsſtimme um
vieles plaſtiſcher durch dieſe Manuale werden laſſen. Buſonis
intuitive Beſtimmungen von den ſich ſelbſt zu ſtellenden Geſetzen
einer Interpretation ſcheinen in der Magerſchen Orgel eine
letztmögliche inſtrumentale Geſinnungskongruenz gefunden zu
haben. Die fantaſia contrappunſtica unzulänglich in der
Darſtellung auf einem Klavier und auf zwei Klavieren, auf der
regiſterſtarren Domorgel könnte hier zum erſten Male ſo
erklingen, daß ihr ungezählter Reichtum an gedanklichen For=
men
durch die Farben und Dynamen des Magerſchen Elektro=
tons
in ſinnvoller Deutung vor dem Hörer erſteht.
Die ſoziologiſche Problemſtellung des Inſtrumentes ven=
tiliert
vielſeitigſte Perſpektiven: für die Lücke zwiſchen Orcheſter
und Eixzelinſtrument, die auch von der heutigen Orgel trotz
aller Verfeinerung nicht auszufüllen iſt, da ihre geſamte Dis=
poſition
durch das verwendete Material klangbedingt iſt; für
den Tonfilm, der durch dieſes Inſtrument aus einem Klang=
zentrum
geſteuerte Verbindungen von Muſik und Geräuſch er=
hält
, und damit künſtleriſch geſteigert wird; für die unterſchied=
lichſten
muſikaliſch=kompoſitoriſchen Kategorien, da das Inſtru=
ment
zu einer ſchöpferiſchen Auflockerung des beſtehenden, ſatt=
ſam
ausgenützten Tonſyſtems imſtande iſt; für die klang= und
melodiſch denkeriſche Erziehung des Muſiklernenden durch die
auf dem Magerſchen Inſtrument mögliche vertikal und horizon=
tal
individualiſierbare Mehrſtimmigkeit. Gerade die Bildung
von Klangkomplexen auf einem Inſtrument hat Magers Er=
findung
den ſehr ernſten Verſuchen des Berliner Ingenieurs
Dr. Trautwein voraus. Die ruſſiſche Konkurrenzerfindung
Prof. Teremins erduldete ein Schickſal der Verkitſchung und

damit ihr Ende Es ſei auch an das Dynamophon des Ameri=
kaners
Dr. Thaddeus Cahills erinnert, der ähnliches im erſten
Dezennium unſeres Jahrhunderts verſuchte.
Jörg Magers Verantwortungsbewußtſein und künſtleriſches
Intuitionsvermögen repräſentieren ſeine Elektrotonorgel als
etwas Bedeutungsvolles auf dem Gebiete muſikaliſcher Kultur=
entwicklung
.
Der heſſiſche Staat hat dem Erfinder das Prinz=Emil=
Schlößchen in Darmſtadt zur Arbeitsſtätte gegeben. Die
Studiengeſellſchaft für elektro=akuſtiſche Muſik e. V., der her=
vorragende
Leute der Induſtrie angehören, fördert ihn als frei=
gebende
und mitkämpferiſche Mäzenin. Dafür ſei ihr gedankt,
Unter ihrem Schutz arbeitet Jörg Mager weiter an der Kon=
kretiſierung
ſeiner die Erfindung ausbauenden und noch ganz
neuer Geſtaltungen. Es wird ſich lohnen, ſeine Arbeit mit
wachſamem Auge zu verfolgen.

Zu dem Gaſtſpiel Paul Wegeners
am Montag, den 22. September.
Der berühmte Berliner Schauſpieler Panl Wegener, ſpielt in
Darmſtadt die Rolle des Dr. Kerſchenzew in dem Drama von Andreſew
Der Gedanke. Auf ſeinen Gaſtſpielreiſen zeigt ſich Wegener am
liebſten in dieſer Rolle, die ihm bei Publikum und Preſſe ſtets einen
ungewöhnlichen Erfolg einbrachte. Die Kritik ſchreibt unter anderem;
Wieder ſpielt er in dem pſychologiſch gut gemachten Andrejewſchen
Reißer Der Gedanke den fanatiſchen Arzt, der aus einer figen Idee
heraus zum Mörder wird. Und Wegener iſt in der Rolle noch gewal=
tiger
, wuchtiger, dämoniſcher als einſt. Er ſprengt das dünne
Gedankengerüſt Andrejews, iſt einfach da, leidet, kämpft mit ſeinen
Gedanken, die ihn entfeſſelt überrennen, wie ein Gigant mit tauſend
Schlangen, und muß doch ſchließlich kapitulieren. Wegener macht das
Grauen plaſtiſch wie ein Bildhauer. Er pfeift es aus den Löchern der
Stube zu ſich herauf, er gibt den Innenvorgang (notwendigerweiſe) als
ein Geſpenſtertheater der Blicke und Geſten. Er ſpielt den geſpielten
Wahnſinn des Helden hier liegen pfychologiſche Ueberſchneidungen
von Reproduktion und Produktion vor, die ſchon einfach toll ſind.
In derlei Problemen und Widerſprüchen ſchießen des Darſtellers Aus=
drucksmittel
ununterbrochen einher gleichſam im Fluge ſie haſchend
ſich ihrer bemächtigend und ſie eindrucksvoll herausprägend. Es bedarf
wahrhaft irrationaler Kräfte, um hierbei beſtehen zu können. Aber
Wegener gelang es, die Zuſchauer (ſofern ſie nicht etwa abſichtlich und
aus Vorurteil widerſtrebten) zu ſich hinzuzwingen. Und mit dieſen
äußeren, für die Figur wie eigens geſchaffenen Mitteln verbindet er
eine Ausdrucksfähigkeit, die ſeine Leiſtung ſchlechtweg vollkommen
macht. Nichts, aber auch nichts bleibt da unerfüllt. In ihrer menſch=
lich
ſchlichten Krankenſchweſter offenbart Greta Schröder eine Zartheit
des Herzens, die dieſer Epiſode Eigenleben gibt. Selbſt im Be=
wußtſein
der Mordtat lehnt ſich ſeine Natur gegen den Zwang auf,
gipfelt ſeine Qual nur in der Vorſtellung, ob er der Krankheit ver=
fallen
war, ob ein Gedanke ihn geleitet hat. Eine pathologiſche
Studie Wegeners von ungewöhnlicher Tiefe und ſeheriſch=geſtalteriſcher
Kraft. Er hat nichts Stärkeres zu geben; ſo viel inneres Schanen i
Ausdruck umgeſetzt, iſt auf der deutſchen Bühne unmöglich.

[ ][  ][ ]

Nummer 260

Samstag, den 20. September 1930

Seite 3

Kotohr Mat ven europalfchen Grieben!
Heidswehrminiſter Groener brandmarkk die Zwecklügen über die deutſche Wehrmacht. Die Reichswehr
ein zuverläſſiges Werkzeug der Reichsgewall in der Hand des Reichspräſidenken.

Westgaftgren and Landesverleiotgang
keine Parkeiſache!
Kiſſingen, 19. September.
Bei einem Emfpang zu Ehren der an den Manövern teil=
nehmenden
Gäſte, unter ihnen der bayeriſche Miniſterpräſident
Held, der thüringiſche Staatsminiſter Baum, Vertreter der
Reichsregierung, Abgeordnete und Vertreter der Wirtſchaft und
der Preſſe, hielt Reichswehrminiſter Groener geſtern abend
eine Anſprache, in der er u. a. ausführte:
Während unſere weſtlichen Nachbarn zwei große Manöver
durchgeführt haben, an denen je etwa 50 000 Mann, alſo ſoviel
wie die ganze Reichswehr, teilnahmen, während bei dem letzten
dieſer beiden Manöver in Lothringen allein vier vollſtändige In=
fanterie
=, zwei vollſtändige Kavalleriediviſionen, mehrere Tank=
bataillone
, fünf Regimenter ſchwere Artillerie und fünf Flieger=
regimenter
zum Einſatz kamen, haben Sie bei uns eine einzige
Infanterie= und Kavalleriediviſion, haben Sie Tankatrap=
pen
und Holzgeſchütze, haben Sie keine ſchweren Ge=
ſchütze
und keine Flieger geſehen. Dieſe Gegenüberſtel=
lung
ſtraft ſchon alle diejenigen Lügen, die in der deutſchen
Armee eine Bedrohung für irgendeinen ihrer Nachbarn ſehen
wollen. Um ſo unſiiniger iſt die im Auslande verbreitete
Behauptung, Deutſchland könne
durch Heranziehung von Re=
ſerven
binnen kurzem ein
großes Heer aufſtellen. Eben=
ſo
lächerlich iſt die Annahme, Deutſch=
land
könne mit Hilfe ausländiſcher
Staaten ſeine Rüſtungen erweitern.
Aufs ſchärfſte weiſe ich alle Ge=
rüchte
zurück, die der Reichswehr
unterſchieben, ſie betreibe eine be=
ſondere
Außenpolitik. Dieſe
wird einzig und allein vom Reichs=
kanzler
und Reichsaußenminiſter be=
ſtimmt
. Die Reichswehr hat ſich ſtets
tückhaltlos in den Zuſammenhang der
deutſchen Außenpolitik eingefügt.
Die deutſche Wehrmacht
iſt es nicht, die den Frie=
den
Europas bedroht.
Wir ſind abgerüſtet und fordern
mit dem größten Nachdruck, wie
es auch der engliſche Außenmini=
ſter
in Genf getan hat, daß auch
die anderen Staaten der von
ihnen feierlich übernommenen
Verpflichtung zur Abrüſtung
endlich nachkommen.
Die ſchwierige militärpolitiſche Lage
Deutſchlands, die in dieſen Feſtſtellun=
gen
zum Ausdruck kommt, ſoll uns
eber nicht den Blick trüben für die
Leiſtungen unſerer Truppe. Sie legen
Zeugnis ab von der ernſten Arbeit
des Heeres. Dieſe Arbeit hat auch im
Auslande zunehmende Beachtung gefunden. Aber die vielen Lobes=
hymnen
, die von jenſeits der Grenze bommen, ſind ſo durchſichtig,
daß der Zweck dieſer Uebertreibungen ganz klar iſt. Dieſe plan=
volle
Arbeit wurde geleiſtet unter einem unerhörten außenpoli=
tiſchen
Druck und in einer Zeit innerpolitiſcher und wirtſchaft=
licher
Schwierigkeiten aller Art.
Was iſt in den letzten Monaten über die Reichswehr nicht
alles zuſammengelogen worden, über diktaturlüſterne
Generäle, politiſche Unzuverläſſigkeit uſw. Aber ſind nicht dieſe
Angriffe auch für die zahlenmäßig kleine Reichswehr eine Be=
ſtätigung
und Anerkennung der wachſenden Bedeutung der Wehr=
macht
im Staate?
Dieſe Bedeutung hat die Reichswehr erlangt durch ihre klare
politiſche Linie, die darin beſteht, daß ſie abſeits aller Partei=
politik
nur der Idee des Staates dient.

Dieſen Weg wird die Reichswehr auch in Zukunft weiter gehen in
aufopfernder und zäher Arbeit. Und ich bin überzeugt, daß dieſer
Weg der allein richtige und mögliche iſt. Wenn eine Erfahrung
des letzten Krieges feſtſteht, dann iſt es die, daß die Arbeit der
Wehrmacht im Kriege und Frieden nur dann erfolgreich ſein kann,
wenn ſie vom einmütigen Willen und von der verſtändnisvollen
Mitarbeit des Volkes getragen wird. Wirken Sie für die Be=
rufsauffaſſung
der Reichswehr abſeits aller Parteipolitik nur dem
Vaterland zu dienen, vertreten Sie den Geiſt aufopfernder und
ſtiller Arbeit, einer Arbeit, der mit negativer Kritik und müdem
Skeptizismus nicht gedient wird, ſondern nur mit poſitiver Ein=
ſtellung
und Mitarbeit.
Wehrhaftigkeit und Landesverteidigung dürfen nicht Partei=
ſache
ſein.
Bei aller Wahrung landsmannſchaftlicher Eigenart gibt es im
Reichsheer keine landsmannſchaftlichen Gegenſätze. Es iſt das
Ziel meines Strebens und mein inniger Wunſch, daß es uns ge=
lingen
möge, weiterhin die Wehrmacht vollkommen herauszuheben
über den Streit der Parteien. So wird ſie zum einigenden Sym=
bol
der Nation. In ihr ſind alle Gegenſätze durch Selbſtzucht und
Gehorſam überwunden.
Die Reichswehr iſt und will nichts anderes ſein, als ein zu=
verläſſiges
Werkzeug der Reichsgewalt in
der Hand des Reichspräſidenten.

Der Reichspräſident begrüßt die fremden Militärattachees.

Reichswehrparade vor Hindenburg.
Am Freitag vormittag fand in Römhild die große Reichs=
wehrparade
vor Hindenburg ſtatt, wodurch die Reichswehr=
Rahmen=Uebungen in Süd=Thüringen ihren Abſchluß fanden.
Seit den frühen Morgenſtunden ſtrömten zahlreiche Menſchen=
mengen
auf allen Zufahrtsſtraßen nach Römhild. Schulen zogen
herbei, denn die ganze Schuljugend der Umgegend hatte Hin=
denburg
=Frei. Auch die Krieger= und Militärvereine, ſowie
die Landbundgefolgſchaften marſchierten heran.
Als der Morgen graute, wurde bei der Reichswehr geputzt
und ſauber gemacht. In den Morgenſtunden rückten dann die
zu Paradetruppen beſtimmten Regimenter der 3. Kavallerie=
diviſion
und der 5. Infanterie=Diviſion auf das Paradefeld.
Langſam überlegte es ſich auch der Himmel, daß er eine beſondere

Pflicht hatte, die Herbſtſonne ſtieg durch, und von den Bergen
hob ſich die Nebelkappe. Gegen 12 Uhr kam Reichspräſident v.
Hindenburg im offenen Wagen herangefahren, und die gewaltige
Menſchenmenge jubelte ihm begeiſtert zu. Vorher war er in
Römhild mit Ehrentrunk und Frühſtück begrüßt worden und
hatte an der Beſprechung teilgenommen. Zuerſt fuhr Hindenburg
die Front der Kriegerverbände ab, vor ihm ſenkten ſich die Fah=
nen
, die alte Offiziere ſalutierten. Auf dem Paradefeld begab
ſich der Generalfeldmarſchall mit ſeinem Stabe zu dem beſon=
deren
Paradeſtand. Ueber der Menſchenmenge kreuzte ein Flie=
ger
. Darauf erklangen die Armeemärſche. Im ſtrammen Schritt
marſchierten die Truppen heran, zuerſt die Infanterie, die
Negimenter 13, 14 und 15, vor ihnen der Kommandeur, General
der Kavallerie v. Kayſer und der Kommandeur der 15. Infan=
terie
=Diviſion, Generalleutnant Freiherr v. Seutter. Im Trab
folgte dann die Nachrichtenabteilung 5 Cannſtatt und dann
fuhr die Artillerie im Galopp vorbei, daß die Ackerkrume ſpritzte
und der Boden fchütterte. Den Schluß bildeten ſechs Reiter=
regimenter
, die in kurzem Paradegalopp vorbeiſprengten. Un=
beweglich
ſtand Hindenburg während der ganzen zweiſtündigen
Parade auf ſeinem Platz und grüßte unabläſſig die Truppen.
Nachdem der letzte Marſch verklungen war, zogen die Truppen
heimwärts.
Der Geheimfonds der öſterreichiſchen Bundesbahnen
Wien, 19. September.
Das Handelsminiſterium beſtätigt und ergänzt in einer
ausführlichen Mitteilung an die Preſſe, die im Prozeß Strafella
vorgebrachten Beobachtungen über den Geheimfonds bei den
Bundesbahnen. Das Geheimkonto bei der Bodenkreditanſtalt
hatte danach einen Umſatz von rund 328 000 Schilling, das
Konto beim Bankhaus Bloch u. Co. hatte binnen zwei Jahren
Eingänge von 840 000 Schilling. Beide Konti wurden
als Kohlenkonti bezeichnet. Ihre Eingänge beſtanden aus Preis=
nachläſſen
, Vergütungen und ähnlichen Zahlungen der Liefexan=
ten
der Bundesbahnen, und zwar in erſter Linie von Kohlen=
lieferanten
. Hierzu hat während der Verhandlung im Pro=
zeß
Strafella am Donnerstag der Vertreter Strafellas, Dr.
Gürtler, behauptet, daß der frühere Präſident Günther in erſter
Linie bei ſolchen Kohlenfirmen Beſtellungen aufgegeben habe,
deren Verwaltungsrat er angehörte. Billigere Angebote
anderer Firmen ſeien dabei unberückſichtigt geblieben.
Dr. Gürtler behauptet weiter, daß arch der jetzige Präſident
der Bundesbahnen Banhans die Bewilligung größerer Beträge
aus dem Geheimfonds zugelaſſen habe. Ueber die Zahlungen,
die aus dem Geheimfonds geleiſtet wurden, gibt die Mitteilung
des Handelsminiſteriums wiederum genauere Aufſchlüſſe. So
ſeien dem Jockeyklub in drei Raten 375 000 Schilling zugewendet
worden. Neben dem Ehrengeſchenk für den Präſidenten
Günther im Werte von 57 000 Schilling und der Abfertigung
von 30 000 Schilling erhalten. Eine Zuwendung in gleicher Höhe
Maſchat ſeien eine Reihe anderer beträchtlicher Zuwendungen
hohen Beamten der Bundesbahnen gemacht worden. So habe
Generaldirektor Maſchat vor ſeinem Ausſcheiden eine Zahlung
von 30 000 Schilling erhalten. Eine Zuwendung in gleicher Höhe
habe ſein Nachfolger Foeſt in ſeiner Eigenſchaft als Beſchaf=
fungsdirektor
erhalten. Die übrigen Vorſtandsmitglieder hätten
je 20 000 Schilling und die übrigen hohen Beamten der Bundes=
bahnverwaltung
Beträge von 10 bis 20 000 Schilling bekommen.
Verhaftungen polikiſcher Führer in Polen.
In Chelm wurde der frühere ukrainiſche Abgeordnete. Wa=
ſynczuk
verhaftet und im dortigen Gefängnis untergebracht. Bis
jetzt ſind bereits acht ukrainiſche Abgeordnete ver=
haftet
worden. Gleichzeitig verlautet aus Breſt=Litowſk, daß
dort einige Angehörige, die zu den gefangenen Abgeordneten des
Zentrolew zugelaſſen werden wollten, von dem Feſtungskomman=
danten
zurückgewieſen wurden. Im Gefängnis von Tarnow be=
ging
der 17jährige Gefangene Iwaniec Selbſtmord. Iwa=
niec
wurde während der Kundgebung des Zentrolew am vergan=
genen
Sonntag in Tarnow verhaftet. In Tarnow wurde ein füh=
rendes
Mitglied der polniſchen Sozialiſtiſchen Partei verhaftet.
Eingeborenen-Erhebung in Cochinchina.
Aus den franzöſiſchen Kolonien Cochinchina und Anam wird
ein Anwachſen der Eingeborenenenerhebungen gemeldet. Faſt
täglich komme es zu ſchweren Zuſammenſtößen.
Franzöſiſchen Armeeflugzeugen, die man zur Verſtärkung der
Truppen herangezogen hat, ſei es gelungen, bei dem Orte Ninh=
long
eine mehrere Tauſend Mann ſtarke Eingeborenenarmee zu
zerſtreuen. Die Eingeborenen ſeien von den Flugzeugen aus ge=
ringer
Höhe mit Maſchinengewehren angegriffen
worden und hätten ſchwere Verluſte erlitten. Die Zahl
der Getöteten betrage 100, die der Verwundeten mehrere Hundert.

eriſchei

Wohlkäkigkeitskonzerk.
Die beiden Abende erfreuten ſich eines guten Beſuches, was
wohl doppelten Grund hatte; einmal das helfende Wohlwollen,
das der Schweſternarbeit entgegengebracht wird, ſodann das In=
tereſſe
an den eigentlichen Darbietungen des Abends. Dieſe haben
keine Erwartung enttäuſcht, ſondern ein Niveau gezeigt, das
weit über dem lag, was man einem kleinen Konzert zuſpricht.
An erſter Stelle wäre wohl zu nennen Herr Johannes Biſchoff
vom Landestheater. Ein prachtvoller Bariton, deſſen Fülle und
Schmelz ſich verbindet mit klarſter Diktion und ein ausge=
reiftes
Künſtlertum erkennen läßt. Er ſang drei ſehr gelegene
Lieder von Schubert und dann Loewes Archibald Douglas,
Dieſe Ballade gibt dem Sänger immer wieder Gelegenheit, die
ganze Skala der Gefühle zu durcheilen, und es dünkte uns, lange
nicht mehr dieſe Ballade mit dem Einſatz einer ſo perſönlichen
Note gehört zu haben. Frl. Lina Cramer ſang Lieder ver=
ſchiedenſter
Komponiſten, von denen beſonders das Lied von
Berger und das Wiegenlied von Cornelius gefallen konnten.
Die gepflegte Stimme, zumal in den unteren und mittleren
Lagen von einem angenehmen, ſatten Wohlklang, zeigte bei den
verſchiedenartigen Liedern eine ſtarke muſikaliſche Verſiertheit
und bei dem einleitenden Beethovenſchen Bußlied auch ſehr
beachtlichen ſtimmlichen Umfang. Einleitend und ſchließend
waren 3 Violinſtücke mit Klavierbegleitung, geſpielt von den
Herren Opfermann und Hannewald. Das D=Moll=Konzert von
Joh. Seb. Bach, an ſich ſchon reizvoll, gab den beiden Spielern
reichlich Gelegenheit, Proben ihres Könnens zu zeigen. Grad
der dritte Satz des vorerwähnten Konzertes war ein Muſter
für exaktes Zuſammenſpiel. Sämtliche Lieder, auch die Violin=
ſoli
wurden am Flügel begleitet von Frl. Ilſe Reichenbach, und
zwar trefflich begleitet. Eine ſympathiſche Pianiſtin, die ver=
ſtändnisvoll
mitgeht und doch Zurückhaltung hat und damit dem
Eigentlichen einer Begleitung ſehr gerecht wird. last non
least gebührt Dank der bekannten, doch ungenanuten Veranſtal=
terin
der beiden Konzerte, welche durch Gewinnung ſolch nam=
hafter
Kräfte der Veranſtaltung materiellen Erfolg und dem
Abend ſelbſt künſtleriſches Niveau verſchaffte. 1. S.

Schallplakken=Neuheiken.

Homocord legt als Neuheiten nicht gerade ſehr Aktu=
elles
vor, ſoweit es ſich um die Erſcheinungen ſelbſt handelt, wohl
aber ſind es Neubeiten durch die Auswahl der Künſiler. Hans
Heinz Bollmann z. B., der ausgezeichnete Tenor, deſſen
Stimmklang beſonders gute Wiedergabe durch die Platte ermög=
licht
, ſingt für eine Doppelplatte mit dem Berliner Sinfonie=
Orcheſter die Blumenarie aus Carmen und das vielgehörte
Jetzt ſpielen! aus Bajazzo (49065) in ganz eigener Auf=
haſſung
, und weiterhin zwei der ſchönſten Lieder aus Die Lin=

denwirtin (43733). Lotto Lenja bringt mit Enſemble
und Orcheſterbegleitung den Alabama=Song und Denn wie man
ſich bettet, ſo ſchläft man (43671). Bei aller Fremdheit des
geſanglichen Vortrags wirkt es faſzinierend, dieſes ſeltſame Ge=
miſch
der kindlich=naiven Stimme mit der Reife des Vortrages.
Ebenſo wie Harald Paulſens Kanonenſong und Moritat
aus der Dreigroſchenoper (43747). Von großen
Orcheſterplatten legt Homocord von Darbietungen des großen
Mailänder Sinfonie=Orcheſters (Scala=Orcheſter, 100 Mitwir=
kende
) aus der Oper Manon Lescaut und das Vorſpiel zu
Mascagnis Die Rantzau (49074), ferner die Ouvertüre zu
Bellinis Norma und Morgenſtern=Walzer (49079) und end=
lich
die Ouvertüre 2 Teile zu Der Barbier von Sevilla,
(49078) Dieſe temperamentvoll und klangreichſt geſpielten
Platten zählen zu den beſten erſchienenen Orcheſterwerken.
Elektrola=Platten ſtehen nach wie vor an der Spitze der
Plattenfabrikation. Auch dieſe Firma, die ſehr produktiv iſt, legt
eine Reihe von großen Orcheſterplatten vor, von denen von be=
ſonderer
künſtleriſcher Prägnanz und reichſter Tonfülle ſind die
Darbietungen des Großen Sinfonie=Orcheſters unter Clemens
Schmalſtich Stundenwalzer und Slawiſche Volkslieder (E. H.
308), ſowie die Zauberflöte=Ouvertüre I und II (E. G. 1195).
Von Soliſtenplatten erwähnen wir aus der großen Fülle der Neu=
erſcheinungen
der letzten Monate Carola Hanke, Träumerei
von Schumann, Cello mit Klavier (Schmalſtich) und Menuett
von Beethoven, bearbeitet von Grünfeld (E. G. 1293), ſowie die
Akkordion=Soli von J. Fiers aus. Dichter und Bauer (E. H.
471). Humorvoll und dabei hochkünſtleriſch ſind die Platten von
Guido Gialdini Tiroler Holzhackerbuabn (Pfeifkünſtler mit
Zither und Ziehharmonika) und Tegernſeer Ländler (E. G.
1309). Käthe Dorſch wirkt hervorragend mit in Ein Liebes=
brief
, ein Roſenſtrauß und Man liebt ſich, man küßt ſich aus
Marietta. Intereſſant wegen ihrer Eigenart iſt auch die
Platte Ein Beſuch im Haus Vaterland, I. und II. Teil (E. H.
477), zu der Paul Morgan den Text ſchrieb und in der außer dem
Autor Siegfried Arno, Alice Hechy. Kurt Fuß und die Kapelle
des Haus Vaterland mitwirken.
Sehr bedeutſame Elektrola=Muſiken, ſtehen bevor: u.
a. Richard Strauß Ein Heldenleben, Backhaus. Caſals, Cortot,
Hirt, Lamond, Thibaud, Leopold Stokowſki ( Philadelphiaorche=
ſter
), bisher unveröffentlichte Caruſo=Platten uſw.

Der neue Meyer bis 33.
Zwölf Jahre nach dem Weltkrieg, ſieben Jahre nach dem Abſchluß
der deutſchen Inflation haben wir zum erſten Male wieder ein voll=
ſtändiges
, modernes, großes Nachſchlagewerk: Die 7. Auflage von
Meyers Lexikon liegt fertig vor! Soeben bringt uns die Poſt
den 12. Band auf den Redaktionstiſch. Jetzt gibt es kein unwilliges
Zurückzucken der Hand mehr, wenn man etwas nachſehen will; auch
Zz iſt erläutert. Nun iſt die Freude am Beſitz dieſes allumfaſſenden
Werkes vollſtändig. Der 12. Band iſt ſehr ſtattlich, ohne mehr als die
anderen zu koſten. Verlag und Schriftleitung des neuen Meher
legten erfreulicherweiſe mehr Wert auf gründliche Behandlung auch der
letzten Artikel, als auf äußere Gleichförmigkeit der Bände. Des wer=
den
ihnen die Käufer ſen danken.

Blättert man erſt einmal in dem Bande, wie man das ſo zu tun
pflegt, ſo bleibt das Auge zunächſt an den Bilderbeilagen hängen, mit
äſthetiſchem Entzücken an den farbenfrohen Tafeln Volkskunſt, Wand=
teppiche
, Bildſtatiſtik ferner an Wappen, Waldboden, Waſſerpflanzen,
Zimmerpflanzen. Prächtiges bieten auch die ſchwarzen Tafeln, wie
Treibarbeit, Turmhäuſer, Turnen. Beilagen wie Wohnhäuſer und
Wochenendhäuſer wer träumte nicht davon! mit dem Text zwi=
ſchen
den Abbildungen, leiten zum Leſen über. Was wird da alles an
Neuem geboten! Ganz neue große Artikel behandeln die Staaten=
gebilde
der Nachkriegszeit: Tſchechoflowakei, Ukraine. Union der Sowjet=
republiken
, Vatikanſtadt, Weißrußland uſw. Der Weltkrieg iſt ſchlicht,
klar, objektiv dargeſtellt mit Karten der Kriegsſchauplätze. Natürlich
finden ſich Wilſon ſelbſt und ſeine 14 Punkte; ein Treviranus, ein
Weſtarp, Wirth, Winnig, Wiſſell und wer alles von Politikern zwi=
ſchen
T und 3 gehört; ferner Volksbegehren, Völkerbund, Owen
Young und der ſchickſalſchwangere Young=Plan, Valier ſamt Welt=
raumfahrt
, die Dichter Fritz von Unruh, die Undſet, Edgar Wallace,
Werfel, Zerkaulen, Zuckmayer, der vielumſtrittene van de Velde mit
ſeiner Vollkommenen Ehe‟ Guſtav Wyneken, Werkſtudent und Welt=
eislehre
, Verkehrsregelung, Verjüngung und Vitamine Verſorgungs=
und Fürſorgeweſen; höchſt dankenswert die Beilage, die das ganze zivil=
prozeſſuale
Verfahren ſchildert. Was man erwartet, findet man;
noch viel mehr entdeckt, wer die einzelnen Stichwörter überfliegt.
Naturwiſſenſchaft und Technik ſtehen hinter Politik, Geiſteswiſſenſchaf=
ten
, Kunſt nicht zurück. Welche Um= oder Neugeſtaltung haben die
früheren Artikel erfahren, wie Waſſer, Waſſerſtoff, Wein, Wismut,
Wolfram, Zellſtoff, Zement, Zucker in der Chemie, Waſchen, Weben,
Wirken, Zeugdruckerei in der Textilinduſtrie; in der Technik, Tunnel=
bau
Uhren, Verbrennungskraftmaſchinen, Werkſtoffprüfung, Waſſer=
verſorgung
und wie die Artikel und Beilagen alle heißen. Ausgezeich=
net
wie immer, überſichtlich und in der Farbengebung geſchmackvoll
ſind die Karten und Stadtpläne. So reiht ſich der 12. Band mit reich=
ſtem
Inhalt, ausſtattungstechniſch auf der gewohnten Höhe, ſeinen
Vorgängern nicht nur würdig an, ſondern man kann freudig von ihm
bekennen: Pinis coronat opus Das Ende krönt das Werk!

* Deutſche irren durch die Welt. So heißt ein kleines Laienſpiel
von Hans Chriſtoph Kaergel. Ein Spiel von Leid und Heimatloſig=
keit
deutſcher Bauern, die aus ihrer neu eroberten Heimat auf ruſſiſchem
Boden von den Sowjets vertrieben worden ſind. Entwurzelt ziehen ſie
durch das deutſche Land, weilen ſie in der deutſchen Stadt, ohne ſich
deſſen bewußt zu werden, daß hier ihre ureigentliche Heimat iſt. Sie
wollen nach Kanada, wo ihnen mennoniſtiſche Glaubensgenoſſen neue
Wohnſitze geben wollen. Und in ihrem ſtumpfen Jammer um Ver=
lorenes
und dem hoffnungsloſen Wandern fühlen ſie nicht die Verbunden=
heit
mit den deutſchen Stammesgenoſſen, die ihnen Brüder ſind und
Brüder ſein wollen. Nur einzelne junge unter ihnen reißen ſich los
von Vater, Mutter und Freund und bleiben zurück auf deutſcher Erde,
verlaſſen alles frühere um des neu in ihnen erwachten Glückes willen;
Deutſcher zu ſein. Es iſt ein ernſtes Spiel und ein wahres. Ein
Bild von der Tragik des Auslandsdeutſchtums, das inmitten fremder
Kulturen ſein Deutſchtum langſam aufgeben muß und dann, von feind=
lichen
Mächten verſtoßen, heimatlos und hoffnungslos durch die Welt
irrt. Der Verein für das Deutſchtum im Ausland, in deſſen Verlag
das Heft erſchienen iſt, hat mit dieſen Spiel ſein Schrifttug um ein
wertvolles Stück bereichert.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 20. September 1930

Nummer 260

Inkereſſanke Wendung im Bombenleger=Prozeß.
Altona, 19. September.
In der heutigen Nachmittagsſitzung des Bombenlegerprozeſſes
wurde die mit Spannung erwartete Vernehmung der Zeugin Frau
v. Oertzen vorgenommen.
Frau v. Oertzen erklärte, ſie habe Volck durch geſchäftliche Be=
ziehungen
im Jahre 1928 zu gemeinſamen Ausübung der Bilder=
vermittlung
kennen gelernt. Es hätten dann ſehr freundſchaftliche
Beziehungen zwiſchen beiden beſtanden. Volck ſei dann im Herbſt
1928 zur Ausübung ſeiner politiſchen Tätigkeit nach Holſtein ge=
gangen
.
Auf die Frage des Vorſitzenden: Haben Sie um das Vorhaben
Volcks gewußt?, erwiderte Frau v. Oertzen: Ja. Auch bevor er
vorher ins Ausland ging, habe Volck einen ſo bewegten Ausdruck
gehabt, daß die Zeugin die völlige Gewißheit hatte, er ſei beteiligt.
Die Aufmerkſamkeit der Behörden habe ſie auf Volck erſt nach dem
Anſchlag auf den Reichstag, alſo drei Monate nach Volcks Abreiſe
nach Italien, gelenkt, weil ſie befürchtet habe, er ſtecke auch hinter
dieſem Anſchlag. Frau v. Oertzen gab zu, daß Volck ihr einmal
einen Brief geſchrieben habe, er brauche eine geſchickte Frau für
eine politiſche Sache. Sie hätte aber kein Intereſſe dafür gehabt.
Auf die Frage des Vorſitzenden erklärte ſie mit aller Beſtimmtheit,
es ſei ganz ausgeſchloſſen, daß ſie Volck jemals zu Anſchlägen zu=
geredet
hätte. Graf v. d. Goltz formuliert darauf eine Reihe von
Fragen an Frau v. Oertzen:
1. Wann haben Sie mit dem Kriminalkommiſſar Mühlfriedel
verabredet, als ſeine Verlobte Volck aus Italien nach Deutſchland
zu locken?
2. Haben Sie an Volck geſchrieben: Mein Verlobter Dr.
Müller wird nächſtens zu Ihnen kommen?
3. Haben Sie mit Volck, nachdem dieſer den Kriminalkommiſ=
ſar
Mühlfriedel alias Dr. Müller kennen gelernt hatte, telepho=
niert
und dabei gefragt: Nicht wahr, iſt er nicht ſüß! Iſt er
nicht goldig?".
4. Haben Sie die gefälſchten Päſſe für Volck und ſeine Frau
mit eigener Hand angefertigt?
Die Staatsanwaltſchaft wandte ſich entſchieden gegen dieſe
Frageſtellung.
Das Gericht beſchloß, die Fragen der Verteidigung zuzulaſſen.
Auf die Frage, ob Frau v. Oertzen mit Kriminalkommiſſar Mühl=
friedel
verabredet hätte, Volck nach Deutſchland zu locken, erklärte
ſie nach anfänglicher Ausſageverweigerung ſchließlich, ſie habe als
angebliche Verlobte Mühlfriedels Volck nach Deutſchland gelockt.
Für ihre Tätigkeit habe ſie keine Belohnung erhalten, ihr
ſeien nur die baren Auslagen in Höhe von etwa 500 Mark
erſtattet worden. Auf die weitere Frage, inwieweit ſie an der
Aufdeckung der Bombenanſchläge mitgewirkt habe, erklärte Frau
v. Oertzen, ſie habe nur ausgeſagt, Volck komme ihr verdächtig vor.
Die weiteren Fragen des Verteidigers beantwortet ſie damit, daß

ſe ſch duren ich. Ine. Terner erläfe ſe. da ſe
Reichskanzler Müller nicht kenne, doch ſei ſie zum Tee dort geweſen.
Die Behauptung, daß Müller ſie als geſchickte Diplomatin bezeich=
net
habe, ſei aus den Fingern geſogen. Demgegenüber hielt
Rechtsanwalt Dr. Konrad ſeine Behauptung aufrecht, daß Frau
v. Oertzen ihm geſagt habe, Reichskanzler Müller habe ſie eine her=
vorragende
Diplomatin genannt. Der Zeuge Dr. Konrad erklärte
weiter, Frau v. Oertzen habe ihm geſagt: Ich werde Volck unſchäd=
lich
machen, er wird ſchon in mein Garn gehen. Ich ſtehe unter dem
Schutz der Polizei und brauche nicht gemeldet zu werden. Ihre
Beziehungen zu hohen Perſönlichkeiten gab Frau v. Oertzen zu,
will aber mit Dr. Breitſcheid nie über politiſche Fragen geſprochen
haben. Auf die Frage von Rechtsanwalt Dr. Lütgebrune, ob ſie
ſich irgendwie an den Bombenanſchlägen beteiligt habe, antwor=
tete
Frau v. Oertzen mit Nein. Auf Beſchluß des Gerichts wurde
Frau v. Oertzen vereidigt. Später wurde die Zeugin wegen der
Forderung eines Gläubigers in Haft genommen.
China=Tagung in Dresden.
Dresden, 19. September.
Der Deutſch=Chineſiſche Kreis hält vom 19.21 September
hier eine Chinatagung ab. Die Eröffnung erfolgte heute vor=
mittag
im Ausſtellungspalaſt in Gegenwart von Vertretern der
Reichs=, Staats= und Stadtbehörden ſowie verſchiedener be=
freundeter
Verbände und Organiſationen. In Vertretung des
in Genf weilenden chineſiſchen Geſandten in Berlin hielt Tan
Pau=tuan die Begrüßungsanſprache. Er unterſtrich die Bedeu=
tung
der Völkerfreundſchaft Deutſchland-China und betonte die
Freude und Dankbarkeit des älteſten Kulturvolkes der Erde
darüber, daß es in Deutſchland geſchätzt und geachtet werde. Der
1. Vorſitzende des Deutſch=Chineſiſchen Kreiſes Frhr. v. Secken=
dorff
antwortete im Namen der Veranſtalter und hieß die Ehren=
gäſte
willkommen. Für den gleichfalls verhinderten Reichs=
außenminiſter
Dr. Curtius ſprach Legationsrat Dr. Michelſen=
Verlin. Seine Ausführungen gipfelten in der Feſtſtellung, daß
ſich Deutſchland ſehr wohl der großen Bedeutung Chinas bewußt
ſei. Man werde alles tun, um ſeine Vitalität zu erhalten und
zu ſtärken und begrüße daher dieſe Tagung. Es ſei die Auf=
gabe
Deutſchlands, aktiv am Wiederaufbau Chinas mitzuwirken
und nicht, zu warten, bis China ſeinen Rieſenkampf der Ver=
einigung
älteſten Kulturgutes mit den kulturellen Ideen der
Alten Welt durchgekämpft habe. Weitere Begrüßungsanſprachen
hielten u. a. Miniſterialdirektor Dr. Woelcker im Namen des
ſächſiſchen Volksbildungsminiſteriums und Oberbürgermeiſter
Dr. Blüher für die Stadt Dresden. Es folgten verſchiedene
Spezialvorträge. Dr. Linde=Berlin ſprach über die deutſch=
chineſiſchen
Kulturbeziehungen, Regierungsrat Dr. Mohr= Ham=
burg
über die deutſch=chineſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen. Zum
Schluß hielt der Direktor des China=Inſtiruts in Frankfurt a.M.,
Profeſſor Dr. Schüler, einen mit Beifall aufgenommenen Vor=
trag
über das Bevölkerungsproblem Chinas.

Geſchäftsbericht der deutſchen Reichspoſt für 1929.
Berlin, 19. September.
Die Tätigkeit der Deutſchen Reichspoſt iſt ſeit Jahren in
erſter Linie darauf gerichtet, die Leiſtungsfähigkeit des poſtali=
ſchen
Betriebsapparates dauernd zu ſteigern und dabei die er=
heblichen
Schäden allmählich wieder auszugleichen, die in den
Kriegs= und Inflationsjahren entſtanden waren.
Das Rechnungsjahr 1929 (1. April 1929 bis 31. März 1930)
ſtand, wie aus dem ſoeben veröffentlichten Geſchäftsbericht her=
vorgeht
, im Zeichen des Ausbaues und der Vertiefung der
in Organiſation, Verwaltung und Betrieb in den letzten Jahren
getroffenen Reformmaßnahmen. Die Beſtrebungen der
Reichsregierung auf beſondere Berückſichtigung der Wirtſchaft in
den deutſchen Grenzgebieten wurden durch entſprechende
Auftragsvergebung unterſtützt. Paket= und Telegramm=
verkehr
haben ihre ſchon in den Vorjahren beobachtete Ab=
ſchwächung
fortgeſetzt, allerdings in einem geringeren Maße,
als das ſonſt der Fall war. Im gewöhnlichen Briefverkehr iſt
ebenfalls eine geringe, konjunkturbedingte Abſchwächung (1,4
v. H.) eingetreten. In allen übrigen Dienſtzweigen lägen die
Jahresverkehrszahlen höher als im Vorjahre, wenn auch die
prozentualen Steigerungsſätze infolge der anhaltenden Wirt=
ſchaftsdepreſſion
nicht überall mehr die früher zu bemerkende
Höhe erreichten. Der Kraftpoſtverkehr hat ſich im Laufe
des Jahres kräftig geſteigert. Der Kraftfahrzeugpark umfaßte
Ende des Berichtsjahres 10 920 Fahrzeuge, die den Güter= und
Perſonenverkehr auf 2266 Linien mit einer Streckenlänge von
43 815 Kilometer durchführten. Von rund 300 Poſtämtern gingen
Ende März 1930 540 Landkraftpoſten aus, die 1150 Poſtagenturen
und 7231 Poſtſtellen umfaſſen und auf dieſe Weiſe etwa 3,3
Millionen Landbewohner viel ſchneller als früher verſorgen.
Das Luftpoſtnetz, das im Sommer 1929 100 Linien um=
faßte
, mußte im Winter 1929/30 auf 17 Linien beſchränkt werden,
doch konnten ſchon im März und im April wieder weitere 17
Linien hinzutreten. Der Fernſprechverkehr wurde durch
Einrichtung neuer Selbſtanſchlußämter und Schnellverkehrsämter
gefördert. Am Ende des Berichtjahres waren 1453 von 6 666
Vermittlungsſtellen auf den ſelbſttätigen Betrieb umgeſtellt; an
dieſe Aemter ſind 973 582 oder 50,3 v. H. aller Hauptanſchlüſſe
herangeführt.
Die Zahl der Rundfunkteilnehmer hatte Ende des
Berichtsjahres die dritte Million überſchritten.
Im Rechnungsjahr 1929 ſind an Betriebseinnahmen 2 281,9
Millionen Mark aufgekommen, die Mehreinnahme beträgt 222,7
Millionen Mark, wovon 151,5 Millionen Mark an das Reich
abgeführt worden ſind.

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[ ][  ][ ]

Nummer 260

Seſte 5

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 20. September.
Der Verein der Freunde des Heſſ. Landeskheakers
der bekanntlich in den letzten Wochen nach innerer Umorganiſation
neue Satzungen beſchloſſen hat, verſendet eine wirkſam aufgemachte
Werbeſchrift, in der es u. a. heißt:
Zweck und Ziel des Vereins bleibt nach wie vor Förderung
und Erhaltung unſeres Landestheaters auf ſeiner künſtleriſchen
höhe! Sodann ſoll unſere Aufgabe ſein, Mittel zu ſein, zwiſchen
Publikum und Theaterleitung!
Mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage haben wir den Mit=
gliedsbeitrag
auf zehn Reichsmark für die einzelne Perſon herab=
geſetzt
. Familienkarten für drei Perſonen werden zu zwanzig
Reichsmark gegeben.
Wir bieten hierfür unſeren Mitgliedern zwei Veranſtaltungen
des Heſſiſchen Landestheaters in Form von Bunten Abenden oder
Aehnlichem, zwei Vortragsabende und zwei Diskuſſionsabende.
Sonderveranſtaltungen bleiben vorbehalten. Außerdem hat die
Generaldirektion in Ausſicht geſtellt, unſere Mitglieder zu ein oder
zwei Generalproben neu einſtudierter, intereſſanter Werke einzu=
laden
.
Durch Erwerbung der Mitgliedſchaft iſt alſo nicht nur Ge=
legenheit
gegeben, im Rahmen des Vereins in engſter Fühlung
mit dem Theater zu ſein, ſondern dem geringen Beitrag ſtehen
auch wertvolle Gegenleiſtung gegenüber.
Unſer Landestheater kann und darf in dem künſtleriſchen
Leben unſerer Stadt nicht entbehrt werden! Eine Einbuße nur
ſeiner künſtleriſchen Leiſtung würde ſchon einen ſchweren Verluſt
bedeuten!
Darüber hinaus iſt auch infolge der ſchwierigen wirtſchaft=
lichen
Verhältniſſe ſeine Exiſtenz gefährdet. Dies Schickſal abzu=
wenden
bedarf es des Einſatzes aller Kräfte! Hinter uns muß für
dieſen Kampf die große Mehrheit der Theaterbeſucher ſtehen. Wir
bitten deshalb um Beitritt.
Ernannt wurden: Am 22. Auguſt: der außerplanmäßige
außerordentliche Profeſſor Dr. Arthur Weber aus Bad=Nauheim
zum planmäßigen außerordentlichen Profeſſor für Balneologie an
der Landesuniverſität Gießen, mit Wirkung vom 1. Juli 1930 an;
am 27. Auguſt: die Schulamtsanwärter Wilhelm Erb aus Wei=
tershain
, Kreis Gießen, zum Lehrer an der Volksſchule zu Ettings=
hauſen
, Kreis Gießen. Johannes Andreas Loos aus Leutersbach
zum Lehrer an der Volksſchule zu Lehrbach, Kreis Alsfeld. Otto
Sommerlad aus Beuern. Kreis Gießen, zum Lehrer an der
Volksſchule zu Ilbeshauſen, Kreis Lauterbach; ſämtlich mit Wir=
hing
vom Tage des Dienſtantritts an; am 13. September: der
Gendarmeriehauptwachtmeiſter Adam Mauß zu Ortenberg, zum
Gendarmeriemeiſter, mit Wirkung vom 1. September 1930 an.
In den Ruheſtand tritt: Auf ſein Nachſuchen der Direktor
des Landwirtſchaftsamts zu Alzey Georg Ludwig Lintz, mit Wir=
kung
vom 1. Oktober 1930 an.
Reichsfinanzverwaltung Landesfinanzamt Darmſtadt.
Regierungsrat Jung bei dem Landesfinanzamt Darmſtadt wurde
zum Oberregierungsrat ernannt.
Hohes Alter. Heute, am 20. September, feiert Herr Rech=
nungsrat
Kataſteringenieur i R. Johann Heil ſeinen 75. Geburts=
tag
. Der rüſtige alte Herr iſt durch ſeine zahlreichen wiſſenſchaft=
lichen
Abhandlungen einem großen Leſerkreiſe bis weit über unſer
Heſſenland hinaus ſeit vielen Jahren bekannt.
Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Als erſte Vorſtellung der
neuen Spielzeit wird am Mittwoch, den 24. September 1930,
Niebergalls Luſtſpiel Der tolle Hund im Kleinen Hauſe
des Landestheaters zur Aufführung gelangen. Um allen Freun=
den
der Spielgemeinſchaft den Beſuch zu ermöglichen, ſind die Ein=
trittspreiſe
auf 0.50 bis 2,50 Mark und der Beginn der Vorſtel=
lung
auf 20 Uhr feſtgeſetzt. Der Vorverkauf beginnt am Montag,
den 22. September, an der Kaſſe des Großen Hauſes. In Vor=
bereitung
iſt eine Neueinſtudierung von Rüthleins köſtlichem
Glasſchrank und als Neuheit ſoll H. Rüthleins Dialekt=
ſtück
Liebesluſt oder Die weißen Schuhe baldmög=
UEchſt zur Erſtaufführung gelangen.
Sonntag=Nachmittags=Fremden= und Volksvorſtellung im
Orpheum. Es wird nochmals beſonders darauf hingewieſen, daß
morgen Sonntag; nachmittags 4 Uhr, die einzige
Nachmittagsaufführung mit der humorvollen Schwank=Novität
Meine Deine Zwillinge, bei ganz kleinen Eintritts=
preiſen
von 50 Pf. bis 1,50 Mk. ſtattfindet. Der Kartenverkauf iſt
im Verkehrsbüro. (Siehe Anzeige.)
Der Heldenbariton Georg Hennecke und der Baſſiſt Karl=
heinz
Mandor (beide aus der Schule von Profeſſor Beines,
Darmſtadt) wurden für die kommende Spielzeit an das Landes=
theater
in Rudolſtadt verpflichtet.
Heſſiſches Landestheater.

Broßes Haus Kleines Haus Samstag,
20, Sept. 2022.45 Uhr Kein Kartenokf.
Werbevorſtellung d. Dſt. Bolksb
Zar und Zimmermann
Komiſche oper von Lortzing 2022 15 Uhr
Zuſ=M. V1,1 Miſſiſſippi
Preiſe 1.206 Mr. Sonntag,
21. Sept. 7½-22½ Uhr, Werbevorſtell
Die Meiſterſinger von Nürnberg
Preiſe 16 Mk. 2022.15 Uhr
Zuſ=M. I/I.1 Miſſiſſippi
Preiſe 1.206 Mk. Montag,
22. Sept. Keine Vorſtellung. Einmaliges Enſemble= Gaſt=
ſpiel
Paul Wegener
der Gedanhe Pr. 1.20-7.20 M. Dienstag,
23. Sept. 2022.15 Uhr
E. 3. Der Falſchſpieler
Preiſe 110 Mk. Keine Vorſtellung. Mittwoch
24. Sept. 2022 45 Uhr. Miete B3
Ein Tommernachtstraum
von Shakeſpeare.
Preiſe 110 Mk. D Der tolle
kehr, von E. E. Niebergall Donnerstag,
25. Sept. 19.3022.15 Uhr
C.3. Simone Boceanegra
Preiſe 110 Mk. 2022.15 Uhr
Zuſ.=M. V I Miſſiſſippi
Preiſe 1.206 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Am Samstag, dem 20. Septem=
ber
, findet im Kleinen Haus die Uraufführung von Georg Kaiſers
Schauſpiel Miſſiſſippi in der Inſzenierung von Carl Ebert
und Bühnenbildern von Lothar Schenck von Trapp ſtatt. Dieſes
neue Werk von Georg Kaiſer gelangt an dieſem Tage an 17 deut=
ſchen
Theatern zur Uraufführung. In den Hauptrollen ſind beſchäf=
tigt
: Schmitz, Keim. Nürnberger, Baumeiſter, Weſtermann, Jür=
ggs
, Maletzki Kutſchera, Schindler. Im Großen Haus wird, als
Werbevorſtellung der Darmſtädter Volksbühne Lortzings Komiſche
Oper Zar und Zimmermann unter muſikaliſcher Leitung
von Erwin Palm gegeben. Am Sonntag, dem 21. September
gehen als Werbevorſtellung des Heſſiſchen. Landestheaters Die
Meiſterſinger von Nürnberg in Szene. Der für eine
Tageskarte gezahlte Betrag wird, wenn der Beſucher Mieter wird,
auf die erſte Teilzahlung des Mietpreiſes gutgeſchrieben; die Vor=
ſtellung
gilt als erſte Vorſtellung der gewählten Miete Anmeldun=
gen
werden in den Pauſen entgegengenommen. Vorverkauf zu
dem Gaſtſpiel Paul Wegener Der Gedanke täglich von
9.30 bis 13.30 Uhr an der Tageskaſſe des Großen Hauſes, außer=
dem
in den bekannten Vorverkaufsſtellen.

Technik im Heim.
Die Hausfrau als Wahrerin des größken Teiles des Volksvermögens. Techniſierung und Rakionaliſiernng
des Haushalls. Was immer noch im Haushalk verſchwendet wird. Was und wie geſpart werden kann.

nffeätt) Kriiey Kate EEter

gaben von allergröß= 2500M MBAk H262M M3t0Mk R725M4

4 500r R

Minfrr 4

Danel

rn Erzuamnen vn 250044

Zur Eröffnung der Ausſtellung
in der Feſthalle am Sonnkag.
Geſtern fand eine Preſſe=Vorbeſichtigung der
faſt fertiggeſtellten Ausſtellung Technik im Heim ſtatt, die das
ſtärkſte Intereſſe weiteſter Kreiſe weit über Darmſtadt und Heſſen
hinaus erregt. Als kleiner Beweis dieſer Tatſache darf ange=
ſprochen
werden das Erſcheinen von über vierzig Vertretern der
Preſſe.
In ungemein anſchaulicher
Weiſe iſt die große Feſthalle
aufgeteilt, ſo daß ein plan=
mäßig
ausgeführter Rund=
gang
eine ſchier unerſchöpf=
liche
Fülle des Schauens= und
Ke
IEies4
Beachtenswerten zeigt. Zum
erſten Male werden hier in
dieſem Umfang die Reſultate
jahrzehntelanger wiſſen=
ſchaftlicher
Forſchungen
aus den Gebieten des Haus=
haltführens
in vorbildlich an=
ſchaulicher
und verſtändlicher
Weiſe in all ihren Auswir=
kungen
gezeigt.
Soerfüllt dieſe Aus=
ſtellung
in höchſtem Baen
Ausmaße wirtſchaft= Endeam 4441
liche und ſoziale Auf=
ter
Bedeutung.
Allein ſchon illuſtriert durch
die Tatſache, daß faſt 70 Pro= 75003c4 5474
zent des Geſamt= Jahresein=
kommens
und damit der weit=
aus
größte Teil des Volks=
vermögens
durch die
Hand der Hausfrau
gehen, und daß die Zahl
der im Haushalt tätigen
Menſchen die jeder an=
deren
Berufsgruppe
weit übertrifft.
Aus dem Vielen, was die
Statiſtik zeigt, ſei nur eines
herausgegriffen: Aus dem
Erlös deſſen, was heute
noch an Fett durch Spülen
verloren geht, können 5
Millionen Menſchen
ernährt werden! So aber iſt es auf unendlich vielen Ge=
bieten
. Wiſſenſchaft und Technik haben ſich des Haushalts und
des Heims angenommen und zeigen der Hausfrau, wie ſie ihren
Haushalt muſtergiltig auf bequemſte und billigſte Art führen kann.
Wie davon zeugt die Ausſtellung, durch die geſtern im Auftrage
des V. D. J. Herr Dipl.=Ing. Biberger die Preſſe führte, nach=
dem
Herr Bürgermeiſter Ritzert, der an der Spitze der Aus=
ſtellungsleitung
ſteht, herzliche Begrüßungsworte geſprochen. Der
Rundgang und die Erklärungen des Herrn Biberger ergaben fol=
gendes
in großen Zügen gezeichnetes Bild der Ausſtellung auf
deren Einzelheiten wir noch in einer Reihe von Sonderaufſätzen
zurückkommen.
Die Technik, ſagte Herr Biberger, welche auf allen. Gebieten
weſentlich beigetragen hat eine Erleichterung der Arbeitsvor=
gänge
zu verſchaffen, hat ſich zur Aufgabe geſtellt, auch den Haus=
frauen
in ihrer ſchweren Arbeit zu helfen. Es iſt dies um ſo wich=
tiger
, als allein in Deutſchland 20 Millionen Menſchen täglich
Hausarbeit verrichten, und in der Hauswirtſchaft in Deutſchland
jährlich 36 Milliarden Mark des deutſchen Volksvermögens ver=
braucht
werden.
Der Verein Deutſcher Ingenieure hat darum in Verbindung
mit den maßgebenden Hausfrauenverbänden und weiteren Spitzen=
organiſationen
die Lehrausſtellung Technik im Heim geſchaffen,
die in planmäßiger Gliederung alle Gebiete der hauswirtſchaft=
lichen
Technik erfaßt.
Die allgemeine Einführung: Eine Dioramendar=
ſtellung
gibt einen Ueberblick über die Hauptgruppen der Ausſtel=
lung
und ihre Ausſtellungsuntergruppen. An Hand von Lehrbild=
tafeln
wird außer der bildlichen Darſtellung des Zweckes von
Technik im Heim die Bedeutung der Hauswirtſchaft im Rahmen
der Volkswirtſchaft vorgeführt. Die Wichtigkeit der Hauswirt=
ſchaft
führen beſonders eindringlich zwei große, vom Publikum
ſelbſttätig zu betreibende Modelle vor Augen.
Abteilung Heizung: Das Erſte bildet in dieſer Gruppe
wie in allen anderen folgenden die belehrende Einführung,
welche immer durch Modelle und leichtverſtändliche Bildtafeln die
theoretiſche Vorkenntnis für die darauffolgenden Gebiete und Ein=
richtungsſtücke
gibt. Sie vermittelt das Wichtigſte, und zwar: Wie
wird ein Ofen richtig beheizt und welche Kohlenarten benützt man
für die verſchiedenen Typen von Oefen? Darauf folgen die Unter=
gruppen
: Kohleheizung, Gasheizung, elektriſche Heizung und Zen=
tralheizung
, welche teils durch Originale im Schnitt und teils durch
praktiſche Beiſpiele die beachtenswerten Typen der verſchiedenen
Heizarten vorführen.
Beleuchtung: In der belehrenden Einführung geben 14
Hund, oder: Des Burſchen Heim= Modelldarſtellungen von Wohnräumen und Originale eine ein=
drucksvolle
Ueberſicht über die verſchiedenen Beleuchtungsarten,
2022 Uhr Pr. 0.50250 Beleuchtungskörper und ihre Wirkung auf die Wand=
bemalung
uſw.
Lebensmittel und deren Konſervierung: Die
belehrende Einführung läßt die Hausfrauen erkennen, aus welch
wichtigen Beſtandteilen die Lebensmittel zuſammengeſetzt ſind, und
ermöglicht ihr, die für den Körper am zuträglichſten und wichtig=
ſten
herauszufinden. Originalbeiſpiele zuſammengeſtellter Eſſen
für das Kleinkind und den normalen Menſchen vertiefen noch die
Kenntnis. Originalbeiſpiele gefälſchter Nahrungsmittel geben
dem Beſucher beachtenswerte Winke für den Einkauf und die
Unterabteilung. Einfache Prüfverfahren im Haushalt gibt die
Möglichkeit, die Fälſchung der Lebensmittel feſtzuſtellen. Das wich=
tige
Gebiet der Konſervierung iſt vertreten durch die Haupttypen
von Konſervierungsapparaten, Kühlkiſten und Eisſchränken mit
maſchineller Kälteerzeugung. Lehrbildtafeln geben auch hierfür
die nötige belehrende Vorkenntnis.
Küchengeräte: Die belehrende Einführung bilden Dar=
ſtellungen
. Beachtenswertes beim Einkauf von Geſchirr, Stahl=
waren
und Töpfen‟. Darauf folgen die verſchiedenen Arten von
Geſchirren, Geräten, Küchenmaſchinen. Küchenmotoren und Reini=
gungsvorrichtungen
, unter welchen beſonders die neueſten Modelle
von Geſchirrſpülmaſchinen herausragen.
Kocher und Herde: Die belehrende Einführung bildet
die Lehre vom Kochen; die günſtigſte Zubereitung der Speiſen
und vor allem ein Ueberblick über die Verluſte beim Kochen bei

ungenügender Vorkenntnis. Daran ſchließen ſich die verſchiedenen
Kocher, Herde Kochapparate, Grillapparate und die in bezug auf
Wirtſchaftlichkeit ſtark hervorhebenswerten Heißwaſſerbereiter und
=ſpeicher.
Eingerichtete Küchen: In dieſer Gruppe zeigt nach den
Vorführküchen und anderen die Reichsforſchungsgeſellſchaft für
Wirtſchaftlichkeit im Bau= und Wohnungsweſen in 6 Original=
küchen
die neueſten Forſchungsergebniſſe auf dem Gebiete ratio=
neller
Küchengeſtaltung.
Waſchen: Die belehrende Einführung bilden eine Ueberſicht
über die Vorgänge beim Waſchen und die Mittel zum Waſchen, ſo=
wie
eine Reihe von 6 unter Berückſichtigung verſchiedener Einkom=

Verbrauch der Haushaltungen
Cei gerig bemnittelten und bessen gesteiiten Famiſten
Es cntfallen auf

d. ernfieliſſen keittrr Grg Cidng

3 U6 Hrefantsde Lsdlen
Ui ſir Eesdhest4
Spnt, Lusfüge
Iirmim Ga SSMk sc0 NIM 100M. TeSMt. Mrte K0M MMMk U 427t Mk. 50M. W89Mc. U Un HeGSMk. Maftie Re Mft H232Mk. Weuic

Hend der Hausfreu gehen

nne m 4500/4k

UI

mensverhältniſſe zuſammengeſtellter Modellwaſchküchen, die prak=
tiſche
Vorſchläge, zur Erleichterung der Hauswäſche geben. Darauf
folgen die Einrichtungen für Handwäſcherei und maſchinelle =
ſcherei
, und den Schluß bilden Waſchküchen in Betrieb.
Baden: Zwei Haupttypen von eingerichteten, betriebs=
bereiten
Bädern, wieder auf die verſchiedenen Einkommensver=
hältniſſe
zugeſchnitten, zeigen die Möglichkeit des Badens im Heim.
Fünf Bademodelle zeigen damit die verſchiedenen Möglichkeiten
des Badeinbaues in die Altwohnung. Auch hierbei finden ein=
fachſte
Verhältniſſe Berückſichtigung. Beſondere Beachtung iſt in
einer Untergruppe der Körperpflege geſchenkt. Typen beſonderer
Waſcheinrichtungen, Badewannen, Duſchbäder und Badeöfen ver=
vollſtändigen
die Abteilung.
Reinigen: Die hygieniſche Bedeutung des Reinigens bil=
det
die belehrende Einführung. Eine Typenzuſammenſtellung von
Reinigungsmitteln, Reinigung von Hand und Reinigungsappara=
ten
vervollſtändigen den Ueberblick.
Belehrung und Hausfleiß iſt ſodann ein weiteres
Gebiet der Ausſtellung, in dem beſonders auf Beiſpiele hauswirt=
ſchaftlicher
Buchführung aufmerkſam gemacht wird, ſodann auf
weitere wirtſchaftlich bedeutungsvolle Einrichtungen, wie Verein=
heitlichung
durch Normung, Erkennung der Qualität durch Liefer=
bedingungen
uſw.
Hausund Wohnung: Die Reichsforſchungsgeſellſchaft für
Wirtſchaftlichkeit im Bau= und Wohnungsweſen führt in dieſer
Gruppe durch Modelle weitere Forſchungsergebniſſe auf dem Ge=
biete
praktiſcher Wohnungsplanung vor, und ſelbſtverſtändlich iſt
darin auch das Gebiet der Bauplanung nicht vergeſſen.
Durch die Ausſtellung, welche eine klare Zuſammenfaſſung über
die wichtigſten Hilfsmittel für den Haushalt geben ſoll, ſollen die
breiteſten Volksſchichten über das Weſen und den Wert techniſcher
Einrichtungen im Haushalt unterrichtet und das Verſtändnis für
die Anwendung techniſcher Hilfsmittel im Haushalt gefördert
werden.
Sie wird nach dem erſten Eindruck zu ſchließen dieſe Auf=
gabe
reſtlos erfüllen.
Sonderausſtellung des Alice=Bereins für Frauen=
bildung
und Erwerb. Darmſtadk.
In der Hauptabteilung (links) ſoll die zweckmäßige Verwen=
dung
eines monatlichen Einkommens von 265 RM., abzüglich aller
Steuern und Verſicherungen, veranſchaulicht werden. Die Familie
beſteht aus Vater, Mutter, 3 Kindern von 8, 7 und 5 Jahren. Die
Wohnung beſteht aus 4 Zimmern und Küche, von denen das kleinſte
als Baderaum eingerichtet iſt. Die Ausſtattung der Wohnung er=
folgte
durch das Vermögen der Frau, ſo daß alſo in der Darſtel=
lung
nur die laufenden Unkoſten berückſichtigt werden müſſen.
Von großer Bedeutung für die Geſamtwirtſchaftsführung iſt
die Aufſtellung eines Voranſchlags zu Anfang des Jahres, d. h.
prozentuale Verteilung des Geſamteinkommens auf einzelne Aus=
gabegebiete
. In Gruppe 1, Ernährung, iſt ein neuzeitlicher
Ernährungsplan aufgeſtellt. Es iſt nicht ſo gedacht, daß etwa die
Hausfrau auf dieſe Weiſe täglich Berechnungen anſtellen ſoll, ſon=
dern
die Tabellen zeigen den tatſächlichen Bedarf an Nährwerten
an, der durch qualitative Koſt gedeckt werden kann. Für die ein=
geſetzte
Summe von 33,60 RM. wöchentlich können große Mengen
von Nahrungsmitteln beſchafft werden, ohne daß ſie für die Er=
nährung
größeren Wert haben. Die Gruppen Wohnung, Hei=
zung
und Beleuchtung, Fahrgeld und Bedienung
ſind nur in ihrer Auswirkung auf das Gehalt behandelt. Der
Kleidung wurde größerer Raum gegeben. 364,65 RM. ſtehen
jährlich für 5 Perſonen zur Verfügung. Bei der Zuſammenſtellung
wurde Wert gelegt auf zweckmäßige Stoffe auf Ausnutzung alter
Beſtände, leichte Ausführbarkeit der Näharbeit, praktiſche Schnitte;
bei der Verarbeitung wurde tunlichſt alles vermieden, was der
Hausfrau ſpäter beim Waſchen und Bügeln unnötige Mühe macht,
wie Falten, Kräuſeln, billige und unhaltbare Spitzen uſw. Eine

Sonntag
21. Sept.
nachm.
3.30 Uhr

Sportplatz des Sportwereins Darmstadt 1898
NaldoatteRalOeTSBTeT
(peutschland-Oesterreich)
(13945
Vorverkauf: Zeitungsverkauf Skurnik (im Schalterraum der Reichspost), Zigarrenhaus Becher, Grafenstraße 2

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 20. September 1930

Schnittüberſicht der ausgeſtellten Kinderwäſche zeigt die Vorteile
beim Einkauf einer größeren Stoffmenge für das ſparſame Zu=
ſchneiden
.
An dieſe Hauptdarſtellung ſchließt ſich eine Säuglingsausſtat=
tung
an, die die Verwendung des billigen, aber ſehr haltbaren
und zweckmäßigen Neſſels für die Wäſche zeigt, und die den Be=
weis
liefert, daß für 36 RM. eine allen modernen Anforderungen
genügende vollſtändige Ausſtattung herzuſtellen iſt, wenn die An=
fertigung
durch die Hausfrau ſelbſt geſchieht. (Geſamtarbeitszeit
ohne Wolldecke 70 Stunden, auf 6 Monate verteilt: monatlich
12 Stunden.)
Die Tafeln an der rechten Wand zeigen: 1. Die Ausbildung
der weiblichen Jugend in Handarbeit und praktiſcher Hauswirt=
ſchaft
in den verſchiedenen Schulen Darmſtadts: 2. eine ſchematiſche
Karte Heſſens mit den wichtigſten Produkten des Landes, die die
Hausfrau beim Einkauf berückſichtigen ſollte; 3. eine Darſtellung
der Schuleinrichtungen des Alicevereins für Frauenbildung und
Erwerb. Der Geſamtdarſtellung liegt die Abſicht zu=
grunde
: 1. Schülerinnen aller Abteilungen zu einer ſchaffensfreudi=
gen
Arbeitsgemeinſchaft zuſammenzuſchließen, um dem Gedanken
der berechtigten Wertſchätzung der Hausfrauenarbeit Ausdruck zu
geben; 2. die Bedeutung einer gründlichen hauswirtſchaftlichen
Ausbildung nachzuweiſen; 3. durch die ausgeſtellten Gegenſtände
den Hausfrauen praktiſche Winke zu geben
Die ausgeſtellten Gegenſtände ſind Arbeiten aus verſchiede=
nen
Abteilungen die Ausführung der Tabellen und Beſchriftung
erfolgte durch Schülerinnen des Seminars für techniſche Lehrerin=
nen
an Berufsſchulen. Sie ſind durchweg da ſie ganz neue
Wege gehen ſtärkſter Beachtung wert.
Sonderveranftaltung des Hausfrauenbundes.
Im Mittelpunkt des Intereſſes für die Hausfrau ſtand und ſteht
auch heute noch die Küche. Deshalb hat der Hausfrauen=
bund
Darmſtadt die Gelegenheit wahrgenommen, in der
Ausſtellung Technik im Heim eine Sonderſchau zu veranſtal=
ten
. Zu dieſem Zweck iſt eine mit den modernſten Herden ausge=
ſtattete
Küche eingerichtet. Dort wird täglich nach den neueſten
Ergebniſſen der Ernährungswiſſenſchaft gekocht, und zwar wöchent=
lich
wechſelnd:
1. und 4. Woche: neuzeitliche Küche;
2. Woche: Fiſchkoſt:
3. Woche: Rohkoſt.
Das gekochte Eſſen wird mit genauer Koſtenberechnung zur Schau
ausgeſtellt und Koſtproben werden abgegeben. Die Leitung der
Küche liegt in den Händen von Frau Weiße, die bereits mehrfach
Kurſe hier und auswärts mit Erfolg geleitet hat. Der Rohkoſt
ſteht Frau Hickler vor, die bei Bircher=Benner gelernt hat. Diens=
tags
, Mittwochs und Donnerstags werden, von 2.30 bis 3.30 Uhr
kleine Vorträge mit Vorführungen gehalten.
Außerdem iſt eine Djätküche eingerichtet, welche von Frau Liſi
Paupie geleitet wird. Frau Paupie iſt ausgebildet für Diätetik
bei Profeſſor Schlayer=Berlin. Auguſta=Hoſpital. Es werden in
der Diätküche täglich ausgeſtellt: 1. Magen= und Darmſchonkoſt,
2. Nierendiät, 3. Gallenſchonkoſt, 4. Zuckerdiät, 5. Entfettungskoſt.
Der Hausfrau ſoll dadurch Anregung gegeben werden, daß
ſie auch mit einfachen Mitteln nach Vorſchrift des behandelnden
Arztes eine richtige Krankenkoſt herſtellen kann. Es iſt ſelbſiver=
ſtändlich
, daß die Hausfrau ſich erſt einige Grundkenntniſſe für
die Diätetik und Verſtändnis hierfür zu eigen machen muß. Es iſt
hierfür Sorge getragen durch Kurſe, die durch den Hausfrauen=
bund
Darmſtadt in die Wege geleitet ſind und alsbald nach Schluß
der Ausſtellung abgehalten werden. Auch wird Frau Paupie
überall auswärts, wo Intereſſe dafür beſteht Kurſe abhalten. Aus=
kunft
hierüber erteilt der Hausfrauenbund Darmſtadt.
Veranſtalter der Ausſtellung
ſind: Landeshauptſtadt Darmſtadt, Reichsverband deutſcher Haus=
frauenvereine
, Reichsverband landwirtſchaftlicher Hausfrauenver=
eine
Letteverein, Reichsforſchungsgeſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit
im Bau= und Wohnungsweſen, Deutſcher Normenausſchuß. Verein
Deutſcher Ingenieure, Reichsverein Volksernährung. Ein Teil
der Lehrbildtafeln iſt mit finanzieller Unterſtützung des Reichs=
kuratoriums
für Wirtſchaftlichkeit angefertigt worden.
Weiter zeigt eine Sondergruppe
Firmenausſtellung
Mittel und Wege, das aus der Ausſtellung zu Lernende praktiſch
zu verwerten und in die Tat umzuſetzen. In dieſer Gruppe ſind
hervorragend beteiligt von Darmſtädter Firmen, die ausgeſucht
ſind: die Heag, die Städtiſchen Betriebe, ferner Darmſtädter
Hausfrauenbund, W. Ehrhardt, Darmſtadt: Vorhänge Teppiche,
Stoffe, Tapeten, F. Eiſſenhauer (A Karn Nachf.), Darmſtadt:
Möbel, Ausſtattungen, A. Fiſcher (Adler=Drogerie). Darmſtadt:
Drogen, G. Heim, Darmſtadt: Holzbütten, Pflanzenkübel, G. Keil,
Darmſtadt: Radio, elektriſche Lampen, elektriſche Apparate. H.
Knos. Darmſtadt: Reinigungsgeräte, A. Kummer. Darmſtadt:
Perſil, Mielewerke A. G., Darmſtadt: Waſchmaſchinen, A. Müller,
Georgenhauſen: Milchverſorgung, C. Weiß, Darmſtadt: Kachel=
öfen
, H. Zimmer, Darmſtadt: Oefen, Kraußwaren, Waſchmaſchinen,
und eine größere Anzahl auswärtiger Firmen. Weitere Darm=
ſtädter
Firmen ſind an den vorher genannten Abteilungen be=
teiligt
.
Wir kommen auch auf dieſe Abteilungen noch eingehend
zurück.
M. St.
Fuchsjagd. Der Deutſche Touring=Club, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, veranſtaltet am 21. d. M. im Odenwald eine Fuchsjagd. Der
Fuchs ſtartet um 7.30 Uhr. Um 8.30 Uhr ſammeln ſich die Jäger
Darmſtadt, Theaterplatz , um nach einer Fahrerbeſprechung
um 9 Uhr losgelaſſen zu werden. Erſt während dieſer Beſprechung
wird das Jagdgebiet bekannt gegeben, ſo daß die Meute wie auch
der Fuchs vorher nicht weiß, in welchem Teil des Odenwaldes die
Jagd abgehalten wird. Um 12 Uhr iſt die Jagd zu Ende und tref=
fen
ſich dann die Jäger in Bad König im Odenwald, Hotel Büch=
ner
. Dortſelbſt iſt gemeinſchaftlicher Mittagstiſch, anſchließend
Preisverteilung und Ausgabe der Plaketten. Die Beteiligung iſt
eine ſehr rege, haben doch bereits 34 Fahrzeuge ſich gemeldet.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag um
11 und 11,30 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um
11 und 11.,30 Uhr vorm. ſowie um 3 und 3,30 Uhr nachm. Die
Ausſtellung Alt=Kelſterbacher Porzellan iſt am Sonntag vor=
mittag
von 10 bis 1 Uhr und an allen Wochentagen vormittags
von 10 bis 1 Uhr ſowie nachmittags von 3 bis 6 Uhr geöffnet.
Die Madonna von Holbein d. Jg. kann zu dieſen Zeiten ſtets ge=
trennt
von den Führungen beſichtigt werden.
Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird die
Hügelſtraße zwiſchen Wilhelminen= und Zimmerſtraße bis 26. Sep=
tember
1930 für Fahrzeuge aller Art geſperrt.

Empfehlenswerte Aukotouren.
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club, Sport=Abt.
Sitz Darmſtadt, e. V. A.D. A. C.
Halbtagesfahrt.
Nr. 23.
Darmſtadt Bickenbach, auf halbem Weg nach Zwingenberg
rechts über die Bahn nach Hähnlein, im Ort halblinks nach
Langwaden Jägersburger Wald bis zum Forſthaus Jägers=
burg
(Kaffeepauſe), dann ſcharf linksum Klein=Hauſen,
Groß=HauſenLorſch, geradeaus nach Hüttenfeld Hems=
bach
Heppenheim Bensheim (z. Zt. Bergſträßer Winzerfeſt,
Winzerdorf auf dem Marktplatz) Darmſtadt .
Geſamtſtrecke: 69,2 Km.

Hähhlein
Langwaden
Jägersburge
Lorsch

HüHenkeld

Darmstadt HEberstadt SBickenbach J0 Albach SZwingenberg 2Benchein OHeppenheim gerstch

* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
Die Straße der verlorenen Seelen.
Erſtens eine gute Handlung, zweitens gute Aufnahmen, und
drittens. Gott ſei Dank, ſtumm. Es iſt eine wahre Erholung, wie=
der
einmal einen Film zu ſehen, in dem die mimiſche Leiſtung ſtark
genug iſt, um Ton oder Sprache überflüſſig zu machen. Selbſt
die oft ſo ſtörenden Textſtreifen zwiſchen den einzelnen Bildern
ſind zu zählen in dieſem Film.
Die Tragödie eines Straßenmädchens, das aus dem Schmutz
der Hafenkneipe von einem Leuchtturmwärter herausgeholt wird.
Langſam erringt ſie ſein Vertrauen, die Vergangenheit verblaßt,
und eine ſchöne Zukunft ſcheint ihr in dem kleinen Fiſcherdorf zu
winken. Da taucht ihr früherer Beſchützer auf, von der Polizei
verfolgt; er zwingt die ehemalige Freundin, ihn zu verbergen. Ge=
ſchwätz
, Mißverſtändnis Mißtrauen; und der Leuchtturmwärter
weiſt ſeine Frau von ſich. Sie ſtürzt ſich verzweifelt in das Meer.
Eine lebenswahre Handlung, die durch Pola Negri und
Hans Rehmann glänzend getragen wird. Das Beiprogramm
iſt recht gut.
Es ſei auch verraten, daß nach dieſem traurigen Film im näch=
ſten
Programm ein luſtiger laufen wird: Fräulein Laus=
bub
mit Dina Gralla.

Prassel-Kaffee

Steis
trisch geröstet

Sohnlstr. 10 2

Volkshochſchule. Sonntag, den 21 September veranſtaltet
die Volkshochſchule unter Führung des Kunſthiſtorikers M. Frö=
lich
von 10 bis 11 Uhr einen Gang durch die von Heylſche Privat=
ſammlung
, die in einem Teil der Gemäldegalerie des Landes=
muſeums
ausgeſtellt iſt. Es ſei beſonders darauf hingewieſen, daß
die Sammlung in den griechiſchen und römiſchen Köpfen, den
grechiſchen Phaſen, den Bruchſtücken ägyptiſcher und aſſyriſcher
Skulptur u. a. m. Stücke aufweiſt, die ſonſt in Darmſtadt nicht zu
ſehen ſind.
Kunſtverein. Der kommende Sonntag iſt der vorletzte, an
dem die jetzige Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor, die
die Darmſtädter Malerei der Jahre 1730/1830 bringt, noch ge=
öffnet
bleiben kann. Wer es bisher verſäumt hat, ſie zu beſuchen,
ſoll die letzte Woche nicht vorübergehen laſſen, ohne dieſe Unter=
laſſung
gut zu machen. Es handelt ſich um eine für die Entwick=
lung
Darmſtadts und ſeines Kunſtlebens ſo intereſſante und be=
deutſame
Schau, daß jeder gute Darmſtädter ſie geſehen haben
muß.
Orpheum. Der dreiaktige Lachſchlager Meine Deine
Zwillinge von Teſſy Magor und H. Th. Ausfelder geht heute
Samstag, abends 8.15 Uhr, erſtmalig in Szene und bildet den Ab=
ſchluß
der Sommerſpielzeit. An der Spitze ſteht diesmal Theodor
Magor, der bekannte rheiniſche Komiker, welcher in allen Städten
mit ſeiner Urwüchſigkeit das Publikum zu faſſen verſteht. Auch
hier wird er ein paar Stunden fröhlichſten Humors bereiten. In
der Rolle der Kamilla iſt eine Darmſtädterin beſchäftigt: Friedel
Groſſe vom Stadttheater in Oppeln. Der Schwank wird am Sonn=
tag
, abends 8.15 Uhr, letztmalig wiederholt. Wer ſich einmal tüch=
tig
auslachen will, beſuche den Schwank Meine Deine Zwil=
linge
Karten zu 80 Pf. bis 2 Mk. im Verkehrsbüro und bei Hugo
de Waal. Telephon 389.
Im Darmſtädter Schachklub 1875, Reſtaurant Chriſt, Gra=
fenſtraße
18 Weißer Saal, gibt heute abend der deutſche
Schachmeiſter Sämiſch ein Simultanſpiel an 20
Brettern, und zwar auf Veranlaſſung von einigen Klubmitglie=
dern
, welche die Veranſtaltung durch freiwillige Geldſpenden
unterſtützen. Vielen Schachfreunden wird noch in Erinnerung ſein,
daß derſelbe Meiſter hier vor einigen Jahren 10 Blindpartien
gleichzeitig ſpielte und keine Partie verlor. Es wird daher mit
beſonderem Intereſſe dem heutigen Gemeinſchaftsſpiel dieſes
Schachgenies entgegengeſehen. Schachſpieler (innen) ſind freund=
lichſt
eingeladen. Der Eintritt iſt frei, (Siehe Anzeige.)

* G. Feder ſpricht in Darmſtadk.
t. Am Freitag abend veranſtalteten die Nationalſozialiſten in der
Turnhalle am Woogsplatz eine Verſammlung, in der Gottfried
Feder, M. d. R., ſprach. Der Saal war überfüllt, ſo daß eine
Parallelverſammlung im großen Saale des Städt. Saalbaues ſtattfin=
den
mußte, in der über das gleiche Thema wie in der Hauptverſammlung:
Die politiſche Lage der Reichstagsabgeordnete Gemeinder=
Frankfurt a. M. ſprach.
Nach einleitenden Worten des Verſammlungsleiters Herrn Abt
nahm Herr Feder das Wort, ſprach zunächſt über die Frickſchen Schul=
gebete
, deren Text er bekannt gab, und polemiſierte einleitend gegen
die S.P.D. und die von ihr im Wahlkampf gebrauchten Methoden.
Der Redner ſtreifte dann das Thema Republik oder Monarchie und
betonte, daß es nicht auf die Form, ſondern auf den Inhalt ankäme.
Das ſei aber eine Frage zweiten Ranges, die primären Fragen ſeien
wichtiger. In dem Wahlſieg der N. S.A.P.D. Deutſchlands ſei nicht ein
Endziel, ſondern ein Anfang und eine Weltſenſation zu erblicken.
Bezeichnend ſei die Stellungnahme der Weltpreſſe, und Frankreich fange
ſchon an, kurz zu treten. Wir müßten endlich einmal lernen, nein zu
ſagen. Einmal, als wir es gewagt hätten, nein zu ſagen, in der Frage
der Auslieferung der Kriegsverbrecher, da hätten wir uns auch
durchſetzen können. Die Nationalſozialiſten brauchten ſich nicht darum
zu reißen, in die Regierung einzutreten, die Regierung werde ſchon von
ſich aus kommen. Das Reichsinnenminiſterium und das Reichswehr=
miniſterium
würden dann verlangt werden. Die Nationalſozialiſten
ſeien nicht gegen das integre Berufsbeamtentum, ſondern gegen die
gewiſſen Parteibuch=Akrobaten. Die ſoziale Fürſorge müſſe dafür ſor=
gen
, daß jedem Deutſchen die grauenvolle Angſt und Sorge vor der
Not des Alters genommen werde. Zur Erwerbsloſenunterſtützung
vertrat der Referent die Anſicht, daß die Nationalſozialiſten unter
keinen Umſtänden dulden würden, daß man an dieſen Sätzen jetzt rüttele!
Neben den einhunderttauſend notoriſchen Faullenzern ſtünden die Mil=
lionen
deutſcher Erwerbsfähiger, die ſo gern arbeiten würden! Wenn
der jetzige Staat dieſe Millionen nicht in den Arbeitsprozeß eingliedern
könne, dann müſſe er eben Erwerbsloſenunterſtützung zahlen, und wenn
er daran zugrunde gehe. Feder erwähnte dann das Problem der Ar=
beitsdienſtpflicht
und der Wohnungsbeſchaffung und erklärte zur Frage
der Inflation, daß dieſe nur habe entſtehen können, weil man ohne
Schaffung neuer Werte immer neues Papiergeld gedruckt habe. Feder
ſprach hierauf von dem Kampf der Nationalökonomen gegen die von
den Nationalſozialiſten geplante Bau= und Wirtſchaftsbank, die nur
als Maßnahme für eine Uebergangszeit gedacht ſei, bis das Finanz=
kapital
auf die Knie gezwungen ſei. Das Programm der National=
ſozialiſten
richte ſich gegen die Zinsknechtſchaft, nicht gegen die Bins=
zahlung
überhaupt. Zins ſei gleich Steuer, Zinsverſprechen des Staates
ſei gleich Steuerlaſt, wie ja auch die Aufbringung der Kriegsanleihen
bewieſen habe. Sparen ſei eine rein menſchliche Eigenſchaft, die ganz
unabhängig ſei von der Form der Wirtſchaft, im übrigen ſei tauſend=
mal
beſſer als ein dicker Geldſack, unſere Kinder zu tüchtigen und braven
Menſchen zu erziehen. Wenn einmal der Druck der Sozialabgaben und
der Kriegslaſten von uns genommen ſei, dann werde das fleißige
Deutſchland wieder aufblühen. Nationalſozialiſtiſche Auffaſſung ſei,
jedem das Seine nach ſeinem Fleiß und ſeiner Tüchtigkeit, nicht jedem
das Gleiche. Nicht alles gehöre allen, nicht alles gehöre einem. Die
großen Richtlinien ſeien aufzuzeigen, aber die erſten Mobilmachungs=
richtlinien
, die werde keiner preisgeben, das gelte wie einſt vom Heere
ſo jetzt vom Bau des neuen Staates.
Der Redner erhielt ſtürmiſchen Beifall. M. d. R. Gemeinder ſprach
dann noch in der Turnhalle, M. d. R. Feder im Saalbau.

Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Unſere nächſte
Monatsverſammlung vereinigt uns am Montag, den 22. Septem=
ber
bei Heß, Kirchſtraße. Wichtige Mitteilungen über Verband,
Geſtaltung der Vortragsfolge im Winter und Landheim werden
bekanntgegeben. Der Vorſtand zählt auf regen Beſuch.
Ruſſiſche Kirche auf der Mathildenhöhe. Beſichtigung täg=
lich
vormittags von 1012,30 Uhr, nachmittags von 36 Uhr.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darm=
ſtadt
. Auf nach Worms, ſo heißt die Parole in heutiger Anzeige,

Beſichtigung der Wormſer Sehenswürdigkeiten. Nachmittags ge=
mütliches
Zuſammenſein mit den Wormſer Kameraden im Ma=
rineheim
, direkt am Rhein. Daſelbſt Konzert, heitere Lieder und
Vorträge. Die Kameraden und ihre Angehörigen werden hierzu
herzlich eingeladen und gebeten, recht zahlreich an dieſem Aus=
fluge
teilzunehmen. (Siehe auch Anzeige.)
Ortsverband des B.D.J. Am Sonntag, dem 21. Sep=
tember
, werden Rolf Goethe und Hans Muhn von Wanderfahrten
in Tirol mit Lichtbildern erzählen. Am Freitag, dem 26. Septem=
ber
zeigen wir Lichtbilder vom Bundesfeſt. Dann werden ein
Aelterer, ein Mädchen und ein Jungenſchaftsführer kurz zuſam=
menfaſſend
ſagen, was ſie vom Bundesfeſt gehabt haben. Beide
Veranſtaltungen finden abends um 8 Uhr im Gemeindehaus,
Kahlertſtraße 26, ſtatt. Alle Bünde des Ortsverbandes, am Sonn=
tag
auch die Jungſcharen, erſcheinen. Die Bundesfreunde und
Einzelmitglieder ſind herzlich eingeladen. Gäſte ſind willkommen.
Im Hotel=Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof fin=
det
heute Samstag und morgen Sonntag Konzert mit Tanz ſtatt.
Es ſpielt die beliebte Hauskapelle. (Siehe heutige Anzeige.)
Brauerei Schul, Schloßgaſſe. Heute Samstag. den 20.
September, findet in der Brauerei Schul, Schloßgaſſe Künſtler=
Konzert ſtatt. Dasſelbe wird ausgeführt von einem Enſemble des
Stadtorcheſters. (Siehe Anzeige.) ff. Spezialbier, preiswerte Küche.
Aus den Parkeien.
Jugendgruppe der D.V.P. Am Sonntag gemeinſame
Fahrt zum Winzerfeſt nach Bensheim. Abfahrt 2.13 Uhr
(Sonntagsfahrkarte). Treffpunkt Vorhalle des Hauptbahnhofs
eine Viertelſtunde vorher. Wir erwarten recht gute Beteiligung.
Tageskalender für Samstag, den 20. September 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20.00 Uhr: Zar und
Zimmermann. Kleines Haus, 20 Uhr, VI. 1: Miſſiſſippi.
Orpheum 8.15 Uhr: Meine deine Zwillinge‟.
Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich. Hotel
Poſt, Spaniſche Bodega, Goldene Krone Brauerei Schul, Bür=
gerhof
. Kinoporſtellungen: Union=, Helia=, Palaſt=
Lichtſpiele.

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Ordeen ir Kitnn Marn onanntan mind. Oin Hinste
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Dr Mu Hiaher clieandeen, uddenneilsten OOdunzn, win=
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gemeit
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[ ][  ][ ]

Nummer 260

Au. Heſſen.
J. Griesheim, 19. Sept. Gemeinderatsbericht. 1. Die
hieſige Gemeinde hat durch Herrn Ingenieur Brugbacher in Darmſtadt
die Chauſſierung einiger Ortsſtraßen vornehmen laſſen, für deren Ver=
gebung
ein Angebotspreis von zirka 20000 Mark zugrunde lag. Da
infolge ungünſtiger Bodenverhältniſſe ein größeres Quantum von Deck=
material
benötigt wurde, hat der Unternehmer Brugbacher eine Nach=
forderung
von 10 000 Mark geltend gemacht. Die Angelegenheit wurde
nochmals der Baukommiſſion überwieſen, die zwei Fachleute zuziehen
ſoll. 2. In der Angelenheit betreffend Aufſtellung eines Bebauungs=
plans
in der Poſch ſtimmte der Gemeinderat der Verbreiterung der Vor=
gärten
von 7,50 Meter auf 9 Meter auf der Südſeite der Provinzial=
ſtraße
DarmſtadtGriesheim zu, damit für eine evtl. ſpäter anzu=
legende
Entlaſtungsſtraße Vorſorge getroffen iſt. 3. Das Hochbauamt
hat eine Aenderung der Baufluchtlinien in der Hintergaſſe und Schul=
gaſſe
auf eine Straßenbreite von 12,80 Meter vorgeſchlagen. Der Vor=
ſchlag
wurde abgelehnt, da den Anliegern nach Anſicht des Gemeinde=
rats
der Geländeverluſt nicht zugemutet werden kann. Im übrigen ſoll
dem Hochbauamt der Vorſchlag unterbreitet werden, auf den Ankauf des
Hauſes Ecke Hintergaſſe und Obendorferſtraße auf Staatskoſten hinzu=
wirken
, nach deſſen Niederlegung die an dieſer Stelle vorhandene ge=
fährliche
S=Kurve in Wegfall käme. 4. Dem Georg Gerhard 1., hier,
wurde die Genehmigung zur Errichtung einer proviſoriſchen Einfrie=
digung
ſeines Bauplatzes in der Schillerſtraße auf Widerruf erteilt.
5. Die Lieferung von Fußbodenöl für die hieſigen Schulen wurde der
Firma Valentian Hofmann 14., hier, zum Angebotspreis von 37,25 Mk.
pro 100 Kg. übertragen. 6. Eine Bürgſchaft zugunſten der evangeliſchen
Kirchengemeinde in Höhe von 5000 Mark der Städtiſchen Sparkaſſe
Darmſtadt gegenüber wurde übernommen. Eine im Jahre 1927 der
Heſſ. Landesbank in Darmſtadt gegenüber übernommene Bürgſchaft
kommt hierdurch in Wegfall. 7. Der Voranſchlag der Gemeinde für
das Rechnungsjahr 1930 ſchloß bekanntlich mit einem Fehlbetrag von
263 873,75 Mark ab, der nach Beſchluß des Gemeinderats durch eine
Umlage von 140 000 Mark und einen Staatszuſchuß von 123 873,75
Mark gedeckt werden ſollte. Das Kreisamt Darmſtadt machte demgegen=
über
darauf aufmerkſam, daß nach den Beſtimmungen des Artikel 161
der Landgemeindeordnung in dem Voranſchlag die Deckungsmittel für
die Ausgaben enthalten ſein müſſen, und daß unter Deckungsmittel
ſelbſtverſtändlich nur ſolche Einnahmen verſtanden werden können, mit
deren Eingang beſtimmt, zumindeſt mit großer Wahrſcheinlichkeit gerech=
net
werden kann. Das Kreisamt hat deshalb den Voranſchlag mit dem
Auftrag zurückgegeben, dafür zu ſorgen, daß er vom Gemeinderat ord=
nungsgemäß
, das heißt ſo abgeſchloſſen wird, daß ſich Einnahmen und
Ausgaben auch ohne Reichs= und Staatszuſchüſſe, mit denen ja doch
nicht gerechnet werden könne, ausgleichen. Der Gemeinderat kam auch
in der geſtrigen Gemeinderatsſitzung in dieſer Frage noch zu keinem
abſchließenden Ergebnis, und verwies den Voranſchlag nochmals an die
Finanzkommiſſion zurück.

Nachrichken des Standesamts Darmſtadi.
Geſtorbene. Am 11. Sept.: Katharina Babel, geb. Spieß, Witwe
des Packers, 68 Jahre alt, Lindenhofſtr. 1. Am 6. Sept.: Poſthelfer
Wilhelm Bonhardt, 21 Jahre alt, ledig, Mauerſtr. 5. Am 13. Sept.:
Frieda Eckert, ohne Beruf, ledig, 72 Jahre, aus Arheilgen. Am 14.
Sept.: Marie Hoffmann, geb. Löbſtein, Ehefrau des Ober=Ingenieurs,
50 Jahre, Viktoriaſtraße 42; Babette Werner, geb. Kaffenberger, Ehe=
frau
des Friedhofwärters, 63 Jahre, aus Auerbach. Am 13. Sept.:
Kaufmann Johann Heinrich Weber, 65 Jahre, Nieder=Ramſtädterſtr. 5½
Am 14. Sept.: Kupferſchmiedmeiſter Johann Ludwig Heinrich Wam=
bold
, 53 Jahre, Arheilgerſtr. 31. Am 13. Sept.: Chriſtian Schneider,
geb. Eiſenhauer, Ehefrau des Hilfsarbeiters, 34 Jahre, aus Groß=
Bieberau. Am 15. Sept.: Margarethe Burk, geb. Gaßner, Witwe des
Gardeunteroffiziers i. R., 73 Jahre, Lauteſchlägerſtr. 9: Marie Wilhel=
mine
Schließmann, geb. Oeſtreich, Ehefrau des Konſervators, 32 Ihr.,
Schwanenſtr. 2. Am 16. Sept.: Katharine Mieth, Hausangeſtellte, 21
Jahre, ledig, aus Oberroden. Am 15. Sept.: Babette Eliſabeth Waſ=
ſum
, geb. Vetter, Witwe des Wagners, 38 Jahre, aus Rimbach. Am
16. Sept.: Geſchäftsführer Juſtus Weber, 72 Jahre, Grüner Weg 7:
Kaufmann Georg Heinrich Friedrich Karl Brandſtätter, 68 Jahre, Er=
bacherſtr
. 1. Am 18. Sept.: Gaſtwirt Friedrich Miſchlich, 55 Jahre,
Bismarckſtr. 123. Am 17. Sept.: Anna Felicitas Becker, geb. Jordan,
Ehefrau des Reichsbahn=Oberſchaffners i. R., 57 Jahre, aus Seeheim;
Maria Lina Weinhold, geb. Greß, Ehefrau des Fabrikanten, 64 Jahre
alt, Grafenſtr. 20; Anna Kumbruch, ohne Beruf, 77 Jahre alt, ledig.
Hochſtr. 51. Am 18. Sept.: Philippine Hermann, geb. Völz, Witwe des
Händlers, 73 Jahre alt, Schwanenſtr. 49. Am 17. Sept.: Eliſabetb
Mülberger, geb. Kegel. Witwe des prakt. Arztes, Dr., 73 Jahre alt,
Wilhelm=Gläſſingſtr. 17. Am 18. Sept.: Lehrerin i. R. Anna Fendt,
ledig, 72 Jahre, Sodeyſtr. 12. Am 17. Sept.: Landwirt Philipp Jakob
Orth, 64 Jahre alt, aus König i. O., Margot Hete Gärtner, 1 Monat
alt, aus Geiſenheim.

Kirchliche Nachrichken.

14. Sonntag nach Trinitatis (21. September).
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Vorm 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zim=
mermann
. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markus=
gemeinde
(Knaben und Mädchen). Schlußfeier. Pfarrer Vogel.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Wagner. Vorm. 11.30 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Pfarrer Heß. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan
Zimmermann. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan
Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 23. Sept., abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch,
24. Sept., und Samstag, 27. Sept., nachm. 24 Uhr: Handarbeits=
ſchule
der Stadtgemeinde Freitag, 26. Sept., abends 8 Uhr;
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde Poſaunenchor Sams=
tag
, 27. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
, Singekreis.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 21. Sept., vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Pfarrer

Vogel. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
Montag, 22. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukas=

gemeinde (ältere Abteilg.). Dienstag, 23. Sept., abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkirche. Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
(ältere Abteilung) Madchenvereingiung der Refor=
mationsgemeinde
(jüngere Abteilung). Mittwoch, 24. Sept.,
nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Frauenverein der
Lukasgemeinde, Guſtav=Adolf=Kreis. Abends 8 Uhr: Kirchen=
chor
der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Mar=
kusgemeinde
(ältere Abteilung). Mädchenvereinigung der Re=
formationsgemeinde
(ältere Abteilung). Donnerstag, 25. Sept.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Abteilung). Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abtlg.).
Freitag, 26. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund der Markus=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Jugendbund der Kaplanei=
gemeinde
.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 24. Sept., abends
8.15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag,
21. September, vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonen=
heim
. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 56 Uhr. Fernſprecher 4584,
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangele=
genheiten
), Beratung in Wohnungsangelegenheiten. Ehebera=
ratung
, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeinde=
haus
. Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 812 Uhr und nachm. von 36 Uhr. (Mittwochs nur von
34.30 Uhr) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und Don=
nerstag
, vorm. von 912 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fern=
ſprecher
2288
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martins=
gemeinde
Oſt. Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
den 23. Sept., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im

Samstag, den 20. September 1930

für die Woche vom 21. bis 27. September 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
DarmſtadtFrankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Langen, FahraaFe)
vom 2. 9. bis 15. 10. geſperrt. Umleitung: Rheinſtraße-Lutherplatz
Wallſtraße.
BensheimWorms (Ortsdurchfahrt Bürſtadt) vom 1. 9. bis 15. 10.
geſperrt. Umleitung: Klein=HauſenForſthaus Jägersburg-Biblis
BobſtadtHofheim oder HüttenfeldNeuſchloß-Lampertheim.
Bensheim-Lindenfels, zwiſchen Reichenbach und Gadernheim. Km.
30,4 bis 33,5, vom 15. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung: Beedenkirchen
Brandau.
AlzehLandesgrenze (Pariſerſtraße) vom 18. 8. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Mauchenheim.
HeldenbergenWindecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: EichenOſtheim.
GrünbergGießen (Ortsdurchfahrt Grünberg) vom 1. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Londorferſtraße in Grünberg.
SchottenRainrod vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
WingershauſenEichelſachſen.
GießenWetzlar zwiſchen Lollar und Sichertshauſen (Tiefenbach)
vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Odenhauſen Frohn=
hauſen
-Bellnhauſen.
FriedbergHanau zwiſchen IlbenſtadtKaichen vom 18. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Aſſenheim-Bönſtadt-Kaichen.
BüdingenGelnhauſen vom Abzweig nach Haingründen bis zur
Landesgrenze vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Mittel=
Gründau-Nieder=Gründau-Lieblos.
AlsfeldFulda Atlg. AltenburgBrauerſchwend vom 18. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: RainrodEifa.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
RüſſelsheimHaßloch, Km. 0,61,4, vom 28. 8. bis 15. 10. geſperrt.
Umleitung über eine Umgehungsſtraße längs der Friedhofsmauer, auf
dem Friedhofsweg und weiter zur Wallſtraße im Ort. Vom 18. 9. bis
15. 10. Umleitung Hof Schönau.

ausparkasse Gemeinschaft der Freunde Wüslenrol
U in Ludwigsburg.
Gemeinnützige G. m. b. H.
Diese älteste erfolgreichste Bausparkasse in Deutschland und Oester-
reich
gibt Darlehen zum Bau und Kauf von Eigenheimen oder Hypo=
thekenablösungen
unkündbar zu 49 Zins mit Lebensversicherungs-
schutz
. Verlangen Sie bitte ausführliche Unterlagen F 69. (1.St.92
Geschäftsstelle Heidelberg, Bienenstr. 5, Telephon 4211.

Seite 7

Ober=RodenUrberach vom 8. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung:
Eppertshauſen.
NiederKinzig-Kirch=Brombach vom 15. bis 22. 9. geſperrt. Um=
leitung
: Etzen=Geſäß-KönigZell.
PfeddersheimMonsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
RixfeldHörgenau vom 1. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
HopfmannsfeldFriſchborn.
Ortsdurchfahrt Fauerbach bei Friedberg von der Kirchgaſſe bis zum
Ortsausgang in Richtung Oſſenheim vom 6. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Ortsſtraßen in Fauerbach.
Londorfer Straße in Grünberg vom 15. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: zunächſt über Ortsſtraßen, ſpäter über Stangenrod Lehn=
heim
.
Ortsdurchfahrr Ober=Seemen vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: HartmannshainGedern.
Ortsdurchfahrt Wieſeck vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Rödgen und LollarDaubringen.
Grund=Schwalheim-Bad=Salzhauſen vom 18. 9. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Unter=WiddersheimSteinheimRodheim a. d.
Horloff-Nidda.
Butzbach-Hochweiſel vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Nieder=WeiſelOſtheim.
GießenDaubringen vom Abzweig der Straße GießenLollar bis
Daubringen vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lollar=
Großen=Buſeck.

Cp. Pfungſtadt, 19. Sept. Unfall. In der Hauptſtraße wurde
in der Nähe des Bahnhofes ein ſechs Jahre alter Schulknabe aus der
Bahnhofſtraße, der ſich auf dem Wege zur Schule befand, von einem
Auto aus Frankfurt angefahren. Das Kind wurde in eine Darmſtädter
Klinik gebracht. Seine Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich.
O. Erzhauſen, 19. Sept. Wie uns mitgeteilt wird, ſoll an der
hieſigen Bahnſtation eine Unterführung erbaut werden. Mit dieſem
Projekt befaßt ſich die Reichsbahnverwaltung ſchon längere Zeit. Hier
befindet ſich ein Ueberholungsgleis und iſt auch ein ziemlich ſtarker Per=
ſonenverkehr
. Am Sonntag, den 21. September, findet im hieſigen
Schulhofe eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Die Kar=
toffelernte
beginnt. Wie verlautet, ſoll der Ertrag ſehr zufriedenſtellend
und die Kartoffeln geſund und mehlhaltig ſein.
WSN. Laubach (Oberheſſen), 19. Sept. Ein Vorſchußverein
durch leichtfertige Darlehensgewährung um über
200 000 RM. geſchädigt. Der hieſige Vorſchußverein, der etwa
200 Mitglieder, meiſt kleine Gewerbetreibende und Landwirte aus Lau=
hach
und Umgebung, zählt, iſt durch unvorſichtige Hingabe von Darlehen
durch ſeinen Rechner ſchwer geſchädigt worden. Nach dem bisherigen
Ergebnis der Reviſion ſteht ein Fehlbetrag von 236 000 RM. feſt, für
den die Mitglieder der Genoſſenſchaft einzuſtehen haben. In den nächſten
Tagen ſoll eine Generalverſammlung darüber entſcheiden, was aus der
Sache und aus der Genoſſenſchaft werden ſoll.

Gemeindehaus: Jugendvereinigung. Donnerstag, den 25. Sept.,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5: Po=
ſaunenchor
. Freitag, den 26. Sept., abends 8 Uhr, im Gemeinde=
haus
: Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 20. Sept., abends 8 Uhr:
Chriſtenlehre der beiden Bezirke Nord= und Südbezirk im Ge=
meindehaus
. Pfarrer Marx und Pfarrer Goethe. Sonntag, den
21. Sept., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, den 22. Sept.,
abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Sonntag, den 21. Sept., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marr. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr: Chriſten=
lehre
(2. Abteilung) Schluß. Pfarrer Weiß. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weiß. Vorm. 11.15 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 21. Sept., nachm. 3 Uhr;
Sommerfeſt der Kinderſchule auf dem Herrgottsberg. Abends
8.15 Uhr: Jugendvereinigung. Montag, 22. Sept., abends 8.15
Uhr: Mädchenvereinigung. Freitag, 26. Sept., abends 8 Uhr
Mädchenchor. Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 27.
Sept., abends 7 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Müller. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 21. Sept.: Jugendver=
einigung
: Teilnahme an der Bundestagung des Heſſenbundes.
Montag, 22. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund. Donnerstag,
25. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund. Samstag, 27. Sept.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt Evang.
Sonntagsverein: Teilnahme a) Sommerfeſt der Beſſunger Kin=
derſchule
, 3 Uhr auf dem Herrgottsberg am Böllenfalltor. Don=
nerstag
, 25. Sept., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Lutheriſcher Gottesdienſt (Selbſt. ev.=luth. Kirche) Feier=
abendhaus
. Stiftsſtraße 51. 14. Sonntag nach Trin.: 10 Uhr
Predigtgottesdienſt. Pfarrer Müller, Erbach.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30
Uhr: Einführung von Herrn Prediger Bringmann. Abends 8
Uhr: Der E. C.=Weltkongreß 1930 im Lichtbild. Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauen=
bibelſtunde
. Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Prediger
Bringmann. Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor.
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann.
Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſungerſtraße 80. Prediger Bringmann. Samstag, abends
8.15 Uhr: Poſaunenchor
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. Abends 8 Uhr: Der
E. C.=Weltkongreß 1930 im Lichtbild. Dienstag, abends 8.30
Uhr: Mädchenkreis. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundes=
kreis
für junge Männer. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebets=
ſtunde
für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
Infanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 21. September, abends
8 Uhr: Mitgliederverſammlung. Mittwoch, 24. Sept., abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. Donnerstag, 25 Sept., abends 8.30 Uhr:
Jungvolk=Abend Freitag, 26. Sept., abends 8.15 Uhr: Turnen
in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Alexander=
ſtraße
22. Samstag, den 20. Sept., nachm. 4.305.30 Uhr: Spielen
im Heim. Nachm. 5.306 Uhr: Singen: anſchließend Andach=
ten
. Mittwoch, den 24 Sept., nachm. 4.30 Uhr: Spielen auf der
Spielwieſe am Böllenfalltor. Donnerstag, den 25. Sept., abends
8.15 Uhr: Heimabend für Aeltere.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51). Dienstag, den 23. Sept., abends 8.30 Uhr:
Verſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft. In der Städt. Akademie für Ton=
kunſt
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 21. September, 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung. 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society) Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3. Gottes=
dienſte
jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündi=
gung
. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich ein=
geladen
.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt will=
kommen
. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr: Jugend=
bundſtunde
, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Mitt=
woch
, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauer=
ſtraße
17 Sonntag, den 21. Sevt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Abends
8.15 Uhr: Jugendſtunde. Mittwoch, den 24. Sept., abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. Freitag, den 26. Sept., abends 8.30 Uhr:
Gebetsſtunde. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt
eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft. Schulſtraße 9. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr: Predigt.

Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein, Vortrag: Die Hugenot=
ten
. Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde. Mittwochs,
nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Donnerstag, abends 8.30
Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich eingeladen. P. Schanz.
Prediger.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 22. September,
abends 8.30 Uhr im Feierabend, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde,
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, 21. September, vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule,
abends 8 Uhr: Predigt. Thema: Zentralwahrheiten der Heiligen
Schrift: Die Erweckung Prediger E. Bültge. Mittwoch,
24. September, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Fortſetzung
der Betrachtung des Philipperbriefes. Prediger E. Bültge.
Freitag. 26. September abends 8 Uhr: Wiederbeginn des Frauen=
Miſſionsvereins. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann herz=
lich
eingeladen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebetsſtunde. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. 11.30 Uhr:
Wegweiſer=Unterricht. Nachm. 3 Uhr: Kinder=Verſammlung.
5 Uhr: Kinder=Verſammlung. Abends 8 Uhr: Oeffentliche Heils=
Verſammlung für jedermann. Montag, abends 8 Uhr: Heim=
bund
. Dienstag, abends 8 Uhr: Mitglieder=Verſammlung.
Mittwoch, abends 8 Uhr: Heils=Verſammlung. Donnerstag,
abends 8 Uhr: Extra=Verſammlung, geleitet von Feld=Sekretär
Brigadier Hein. Freitag, abends 7 Uhr: K. K. Lehrplan.
Abends 8 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. Abends 9.30 Uhr:
Komp.=Vorbereitungsſtunde.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburg=Straße,
ehemal. Kaſino). Sonntag, den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr, nachm.
4 Uhr, und Mittwoch, den 24. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarck=Straße 54).
Sonntag, den 21. September, vorm. 9.30 Uhr nachm. 4 Uhr, und
Mittwoch, den 24. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle zu Kranichſtein. Sonntag, den 21. September,
vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Studienrat Knöpp.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 14. Sonntag nach Trinitatis,
21. Sept., vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Schweickardt=
Darmſtadt. Dienstag:, Kirchengeſangverein und Poſaunenchor.
Mittwoch: Jugendbund Wartburg.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 21. Sept., vorm.
8.45 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm.
10.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 13 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
der Kleinen. Dienstag: Mädchengruppe. Mitt=
woch
: Bubengruppe. Donnerstag: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 21.
September, vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags
10.30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachmittags Ausflug des Frauenver=
eins
nach dem Botaniſchen Garten in Darmſtadt. Abfahrt 1.53
woch: Kirchenchor und Jugendvereinigung. Donnerstag:
Frauenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Samstag, 20. September
nachm. 5 Uhr: Abfahrt des Jugendvereins zum Bundesfeſt nach
Alzey. Sonntag, den 21. September, vorm. 9.30 Uhr: Gottes=
dienſt
. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: Jugend=
verein
. Dienstag: Bibelſtunde. Mittwoch; Kirchenchor.
Donnerstag: Poſaunenchor. Freitag: Mädchenverein. Sams=
tag
: Jugendverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14).
Sonntag, den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
25. September, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35),
Sonntag, den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
25. September, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25).
Sonntag, den 21. Sept., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
25. September, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, den 21. September, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
24. September, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt,
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22).
Sonntag, den 21. September nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
24. September, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22).
Sonntag, den 21. September, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
25. September, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eber=
ſtadt
, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie);
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Rein=
heim
i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtudium
mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Bicken=
bach
, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auer=
bach
, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, 19. September 1930. Vorabendgottesdienſt 6.15 Uhr.
Samstag, 20. September 1930. Morgengottesdienſt 8.30 Uhr.
Sabbatausgang 7.15 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 6.30 Uhr. Abends 6 Uhr.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrael. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 20. September. Vorabend: 5 Uhr 55 Min.
Morgens: 8 Uhr. Nachmittags: 5 Uhr. Sabbatausgang:
7 Uhr 15 Min.
Wochentags: Morgens: 5 Uhr 30 Min. Nachmittags:
Uhr.
Montag, den 22. September: Erem. P

Morgens: 4 Uhr 30 Min.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 20. September 1930

Nummer 260

O

Statt Karten.

Uhre Verlobung
beehren sich anzuzeigen

Leni Wirrweiß
Wilhelm Ewald

Darmstadt, September 1930
Soderstr. 44
Soderstr. 47
(*)

Hedwig Sauerwein
Wilhelm Hauck
Derlobte

Schaafbeim, am 19. September 1930

Heinrich Sauerwein

Pauline Sauerwein

geb. Rapp
Vermählte

September 1930

Darmstadt
Luchigshöhstr. 74½
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 21. September 1930,
nachmittags ½3 Uhr, in der Pauluskirche.

WALTER KRAFT
MARIE KRAFT
GEBORENE HERTEL

VERMAHLTE

DARMSTADT/SEPTEMBER 1930

KAUPSTRASSE 35 / HEINHEIMERSTRASSE 79

KIRCHL- TRAUUNG: SONNTAG. 21. SEPTEMBER,
MACHMITTAGS 2½ UHR, IN DER MARTINSKIRCHE

Für die uns anläßlich unserer Ver-
lobung
erwiesenen Aufmerksam-
keiten
sagen wir allen herzlichen
Dank.
Emma Jonuschat.
4390s Ludhwig Pfeiffer.

Am 21. September feiert Fran Sofie
Weil, Moosbergſtr. 99, in voller Ge=
ſundheit
im Kreiſe ihrer Kinder und
Enkel ihren

70. Geburtstag.

Möge ſie dieſen Tag in guter Geſund=
heit
noch lange verleben. (13958

Dankſagung.

Für die uns aus Anlaß unſeres 40 jähr.
Geſchäftsinbiläums, ſowie meines 70. Ge=
burtstages
aus allen Kreiſen der Ein=
wohnerſchaft
, von Lieferanten, Vereinen
und ſonſtigen Korporationen ausge=
ſprochenen
Glückwünſche und erwieſenen
Aufmerkſamkeiten ſagen wir auf dieſem
Wege innigen Dank.

Karl H. Block und Frau
Löwendrogerie und Kolonſalwaren=
handlung
. (13942

Nieder=Ramſtadt, den 18. Sept. 1930.

(inderwagen
Klappwagen
Kinderstühle
Kindertische
Bubfräder
Straßenroller
Turnapparate
billigſt be:

Zetzsche

Ernſt=Ludwigſt
(10490a)

Küchenherde werden
fachgem. repariert.
Alter Schlachthaus=
platz
7 Schloſſerei.
13773a)

Woog, 20. Sept. 1930
Waſſerhöhe 3,62 m
Luftwärme 11 C
Waſſerwärme vor,
mittags 7 Uhr 16 C.
Woogs=Polizei=Wache

Heute Nacht iſt nach kurzem. aber ſchweren Krankſein
mein herzensguter Mann, Vater und Schwiegerjohn,
unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel

Franz Schmitz

Hotelier

in ſeinem 43. Lebensjahr ſanft verſchieden.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Schmitz, geb. Otto und Sohn
Erich
Familie Mathias Otto, Saarbrücken
Alfred Schmitz und Frau
Guſtav Schmitz
Albert Schmitz und Frau, Düſſeldorf
Familie Carl Ph. Müller
Peier Rehorn u. Frau, geb. Schmitz, Mainz
Frau Annn Jöſt und Kinder, Kaſſel.

Darmſtadt, den 19. September 1930.
Rheinſtraße 50.

(13956

Die Beerdigung findet am Montag, den 22. September, nachmittags
3½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs (Ried.=Ramſtädterſtraße)
aus ſtatt.

Heute Nacht entſchlief ruhig im 74. Lebens=

jahr

Beit Mehet Meget.

Abraham Metzer
und Angehörige.
Hahn, den 19. September 1930. (13944

Die Beerdigung findet Sonntag, den 21. September,
11 Uhr vormittags, vom Trauerhauſe aus ſiatt.

Am 22. September fährt unſer

Möbelauto nach Karlsruhe

15 Rabatt

Nachruf.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres Vorſtandsmitgliedes
Franz Schmitz
in Kenntnis zu ſetzen.
Der Heimgegangene war für die Gaſtwirte=Innung ein verdienſt=
volles
Vorſtandsmitglied. Stets arbeitsfreudig und bereit ſich einzuſetzen
wo es galt die Intereſſen des Gaſtwirteſtandes zu fördern, hat ihn der
Tod zu früh aus unſeren Reihen geriſſen.
Wir werden dem ſtets liebenswürdigen freundlichen Kollegen für
alle Zeiten ein ehrenvolles Andenken wahren.
Die Beerdigung findet am Montag, den 22. September 1930, nach=
mittags
3½ Uhr, von der Kapelle des Friedhofs an der Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
aus ſtatt. Die Mitglieder verſammeln ſich vollzählig
10 Minuten vor der angegebenen Zeit am Portale des Friedhofs an
der Nieder=Ramſtädterſtraße.
Gaſtwirte=Innung Heſſen, Sitz Darmſtadt
Mund, 1. Vorſitzender.
13931)

Nachruf.

Am 18. September verschied nach kurzer Krankheit unser verdienst-
volles
Vorstandsmitglied

Friedrich Mischlich.

In einem arbeitsreichen Leben hat sich der Heimgegangene große
Verdienste um unseren Berufsstand erworben, dessen Interesse er bis
zu seinem Tode diente.
Ein ehrenvolles Andenken ist ihm für alle Zeiten gesichert.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 20. September 1930, nach-
mittags
3 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofs aus statt.
Die Mitglieder versammeln sich vollzählig 10 Minuten vor 3 Uhr am
Portale des Waldfriedhofes.
Gastwirte-Innung Hessen
Sitz Darmstadt
13897)
Mund, 1. Vorsitzender.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem ſchweren Verluſie unſerer
teuren Entſchlafenen, ſowie für die
troſtreichen Worte von Herrn Pfarrer
Beringer und die vielen Blumenſpenden
herzlichſten Dank.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Emil Schließmann. (*

Warnung-
Ich warne hiermit jedermann meiner
Frau Elſe Lipp, geb. Dintelmann, etwas
zu leihen oder zu borgen, da ich für nichts
hafte. Ludwig Lipp, Arheilgerſtr: 75, II,

Bitte ausschneiden.
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Land=Verpachtung

1. Am Dienstag, den 30. Sep=
tember
, vorm. 10 Uhr, werden im
Gaſthaus Zur Sonne zu Roßdorf
nachſtehende kameralfiskaliſche Wieſen
der Gemarkung Roßdorf öffentlich meiſt=
bietend
auf 12 Jahre verpachtet:

Bruchwieſe, Körbigwieſe, Heegwieſe,
Hundsrückwieſe, zuſ. 29 Loſe.

2. Am Mittwoch, den 1. Oktober,
vorm. von 10 Uhr ab, gelangen die
fiskaliſchen Wieſen, Aecker, Sand= und
Kiesgruben ſowie Kleingartengelände der
Gemarkung Darmſtadt auf unſerem
Amtszimmer, Holzhofallee 10, zum
Ausgebot:
Wieſen: Ruthswieſe (6 Loſe), Schmidts=
wieſe
(3 Loſe), Breitwieſe, Heeg= und
Langwieſe (29 Loſe), Wenzenwieſe,
Schöneigwieſe, Herrnwieſe (3 Loſe),
Albertsloch, Teichwieſe (9 Loſe), Scheft=
heimerwieſe
(10 Loſe), Heeg= u. Hans=
ſchulzenwieſe
(12 Loſe), Ermelfleckwieſe
(12 Loſe), Ueber dem Einſiedel und
Heegwieſe (17 Loſe), hintere Röſchwieſe,
Letſchbach, Spangenwieſe und Keller=
wieſe
.
Aecker und Gärten: Am Griesheimer
Weg, am Straßengarten, hinter und
am krummen Berg (3 Loſe), am Lud=
wigsweg
(2 Loſe), im Rübengrund (3
Loſe), im Gemmerloch (2 Loſe), am
hinteren Steinberg (7 Loſe), am Hein=
richswingert
und Fl. 16, Nr. 3672/,o,
am Hauptbahnhof.
3 Sandgruben am krummen Berg
(Fl. XXI, Nr. 18, 4648, 15).
1 Kiesgrube daſelbſt (Flur XXI, Nr.
67 ff. und Nr. 12, 33).
(13940
Darmſtadt, den 19. Sept. 1930.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.

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Abendtiſch
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2

wird immer größer, wenn Sie ein schlechtsitzendes und lästiges
Fruchband tragen. Durch solche Bänder verschlimmert sich das
eiden und kann zur Todesursache werden. (Es entsteht Bruch-
inklemmung
, die operiert werden muß und den Tod zur Folge
aben kann), Fragen Sie Ihren Arzt. Hat dieser eine Bandage
verordnet, dann muß es in Ihrem Interesse liegen, sich meine
äußerst bequeme, unverwüstliche Spezial-Bandage anfertigen
zulassen. Durch Tag- und Nachttragen meiner Bandagen haben
sich nachweislich Bruchleidende selbst geheilt.
Werkmstr. A. B. schreibt u. a.: Mein schwerer Leistenbruch
stgeheilt. lch bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein ganzer
und glücklicher Mensch! Landwirt Fr. St. schreibt u. a. : lch
sehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank
auszusprechen ... wurde ich ganz befreit von meinem Leiden."
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Der enge Schuh hat seine Tücken.
Die PHastermännchen raten euch,
Sobald die Hühneraugen zwicken
Nehmt Lebewohl das hilft sogleich!
(*Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen Aerzten
empfohlene. Hühneraugen-Lebewohl mit druckmilderndem
Filzring für die Zehen und Lebewohl-Ballenscheiben für die
Eußsohle, Blechdose (8 Pflaster 75 Pfg., Lebewohl-Fußbad
gegen empfindliche Füße und Fußschweiß, Schachte (2 Bäder)
50 Pfg. erhäftlich in Apotheken und Drogerien, sicher zu haben:
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Drog. Ph. SeckerNfl., Lud wigshöhstr. 1; Schwanen-Drog. 0. Walter,
Gardisten-Straße 17.
(1I. Dr. 2893

Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 Doublee=Armband ein
Portemonnaie mit Inhalt, 1 Zehn=
markſchein
, 1 weiße Kindermütze, 1 Por=
temonnaie
(Hufeiſenform) mit Inhalt,
1 Nickelbrille, 1 Sonnenbrille, 3 ein=
zelne
Handſchuhe, 1 Herrenring, 2 Paar
Damenhandſchuhe, 2 Ballen Tüten, ein
Stativ, 1 goldene Broſche, 1 ſilbernes
Kettenarmband, 2 Bund Schlüſſel.
Zugelaufen: 2 junge Katzen.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegen=
ſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind. In=
tereſſenten
können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 36 beſichtigen.

ſtenſch
eſiet ſich.
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Fachgegnet.

Frotzden

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wartet, daß
das aber
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zum erſten 2
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der Artillert
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begeiſtert für
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Unſere Nac

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Wir ſta
Verrücktgen
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Sanden!
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aber nicht,
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und ich ſ
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4.
halten, zu
Nat
9

[ ][  ][ ]

Nummer 260

Samstag, den 20. September 1930

Seite 9

Der Tod im Flugzeug.
Dieſen Abſchnitt entnehmen wir dem ſoeben er=
ſchienenen
Buche von Georg Bucher: Weſtfront
19141918, das Buch vom Frontkamera=
den
Verlag und Copyright by Carl Konegen, Vienna.
(Nachdruck verboten.)
und jetzt, am Nachmittag . . . fliegen
ſe ſchon wieder aufs gemeinſte ganz tief über den Artillerie=
fänden
und graſen ab mit ihren M.=G.s, ſich den Teufel um
ſie drei deutſchen Fokker ſcherend, die von hinten heranhetzen.
drei gegen ein halbes Dutzend . . . .: die Deutſchen werden
ſatürlich den Schwanz einziehen und wieder abhauen.
Sie hauen aber nicht ab, ſondern ſurren ſtetig heran.
Wette, daß es was ſetzt, jubelt Sonderbeck.
Menſch . . . Sechs gegen Drei? Du biſt verrückt! er=
ifert
ſich Gaaten. Die feindlichen kleinen Nieuports haben
ſetzt von den Artillerieſtänden abgelaſſen, ſteigen wie biſſige
Aasvögel hoch. Einen Moment ſurren ſie unſchlüſſig herum:
ein echter Flieger weicht nie einem Luftkampf aus, zudem hat
es der Franzoſe ſo viele Tage bloß mit uns Erdenmenſchen zu
jun gehabt und wird doppelt gierig auf die Chauce ſein, einen
Fachgegner zu faſſen.
Trotzdem ſehen wir drei Nieuports wie auf Kommando
abhauen in ihre Linien. Sind das aber anſtändige Kerle,
ſtaunt Sonderbeck. Das hätte ich von den Franzoſen nie er=
wartet
, daß ſie auf den Kampf bei Uebermacht verzichten. Sind
das aber anſtändige Kerle!
Ich laſſe Sonderbeck die ſeltene Freude, die ihm Franzoſen
zum erſten Male in ſeinem Leben bereitet haben. Das Türmen
der drei Nieuports kommt mir nicht ſo ſpaniſch vor, denn: eben
dieſe drei haben vorhin beſonders eifrig mit ihren M.=G.s bei
der Artillerie gearbeitet und werden ſich todſicher verſchoſſen
haben. Ohne Munition nimmt man keinen Kampf auf, alſo
... nach Hauſe!
Zwei der reſtlichen Nieuports ſcheinen auch nicht beſonders
begeiſtert für Luftſchlamaſſel zu ſein ſie ziehen höhnend ihre
gierigen Gegner gegen ihre Frontlinie hinüber. Nur einer
bleibt verbiſſen: ein kleiner beweglicher Satan. Er wirft ſich
in eine Seitenkurve, um den Fokker in die Flanke zu bekommen.
Unſere Nacken ſchmerzen noch vom Morgen her, aber . . . .
Menſch . . . bei ſo was! ſagt Sonderbeck mit glänzenden
Augen. Die Bieſter ſind keine dreihundert Meter hoch man
kann wenigſtens mal was richtig ſehen. Faſt über uns, das
nennt man Schwein haben.
Wir ſtarren empor, ſtarren, ſtarren. Dann brüllen wir wie
Verrücktgewordene auf, daß der Kompagnieführer ſein würdi=
ges
Greiſenhaupt ſchüttelt.
Die ſteile Linkskurve! heult Gaaten außer ſich.
Er ſackt ab, brüllt Riedel wie ein Stier.
Ich ſehe alles weiß alles: da oben iſt Sanden, unſer
Sanden!
Ich teile ſtets alles mit meinen Freunden, mein gutes Zeißglas
aber nicht, jetzt nicht, denn da oben iſt Sanden, den ich ganz gut
ſehen kann, zu allem Glück iſt der Tag auch noch ſonnenfrei. Da
dieſer Kopf im Sturzhelm im Emporſchrauben fliehend
ſein breiter Rücken ein M.=G. Eine blitzſchnelle Wendung,
und ich ſehe ihn von der Seite. Gib her, wütet Gaaten. Er
meint mein Glas. Ich muß es immerhin geben, auch Sonder=
beck
, auch Riedel und Burnau, denn jeder will Sanden betrach=
ten
, Sanden . .. der jetzt in einer verzwickten Klemme hockt
durch ein brillantes Manöver des Nieuports. Schon iſt ihm
der in der Flanke, in fataler Schräghöhe obendrein, und
tack, tack, tack eine volle Garbe: für Sanden! Ich ent=

Die Mmernätionate Leoerſchau Berinnt 1930 EroffHet.

Oben: Die prominenten Gäſte der Ausſtellung, die Vertreter der Regierung, der Stadt Berlin und die Führer der in= und aus=
ländiſchen
Lederinduſtrie während der Eröffnungsrede von Bürgermeiſter Scholz=Berlin. Links: Eine Schuhmacherſtube aus dem
17. Jahrhundert. Rechts: Ein moderner Preßapparat zum Anſchweißen der Schuhſohlen.

reiße Burnau den Zeiß, zitternd vor Aufregung preſſe ich ihn
an die Augen.
Tack tack tack tack. Alles für Sanden!
Ich erwarte Kurzſchluß, fühle kalten Schweiß auf dem
Körper und ſehe den Fokker eine jähe Kletterkurve nehmen.
Alſo nicht!
Der Nieuport aber hängt ſich zäh an, praſſelt ſeine Garben
unter dem Fokker hinauf. Ich kann nicht verſtehen, daß Sanden
noch nicht durchſiebt iſt. Plötzlich brüllt Riedel wie toll auf, die
anderen auch: wir vernehmen himmliſche Muſik, ein ganz har=
tes
, ſchweres: Tack, tack, tack, tack ſechs, zehn, zwanzig Mal
in raſender Folge. Das iſt Sandens M.=G., der den Nieu=
port
gefaßt hat. Der will und arbeitet ſich auch verzweifelt
hoch, immer umkreiſt, umtobt vom Fokker. Es verſtummt nicht
mehr, das harte, ſchwere Bellen von Sandens M.=G. Hört nicht

mehr auf hört nicht auf. Wir brüllen uns heiſer, ſchauen,
jubeln und winken in die namenloſe Höhe hinauf. Da hören
wir einen Motor abnormal hämmern da ſehen wir letzte
verzweifelte Kurvenverſuche, die verſagenden Führerhänden
nicht mehr gelingen wollen da ſetzt auch Sandens M.=G. in
Ladehemmung oder Streifeneinführung aus. Es ſind kaum
einige Sekunden, die an uns reißen wie wilde Tiere. Dann
verſucht der Nieuport wieder zu klettern. Verſucht es in ſeiner
Ohnmacht nur. Sandens M.=G. bellt wieder wütend los; er
hat den anderen voll gefaßt und ſtrömt Tod hinein, Tod, Ver=
nichtung
, die ſich blitzſchnell in Rauch und Flamme verwandelt
und erdenwärts ſchießt. Das ſehen wir noch, dann raſen wir
wie gehetzte Ratten in unſere Löcher: über uns hinab kommt
rauchendes, flammendes Grauſen.
Es war!

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[ ][  ][ ]

Seite 10

Graf Zeppelins Jubiläumsfahrk.

Friedrichshafen, 18. Sept.
Am Mittwoch hat der Graf Zeppelin un=
ter
Führung von Dr. Eckener, mit der Alpen=
fahrt
des Bayeriſchen Automobil=Clubs ſeine
Zweijahrs=Jubiläumsfahrt erfolgreich beendet.
Am 18. September 1928 hatte der Graf Zeppe=
lin
, damals gleichfalls von Dr. Eckener geführt,
ſeine erſte Probefahrt unternommen. Das Luft=
ſchiff
hat bisher mit ſeinen fünf Maybach=Zwölf=
Zylinder=Motoren 2 30 000 Kilometer
zurückgelegt und damit eine Strecke, die
5½fachem Weltumfang gleichkommt. Luftſchiff
und Maybach=Motoren waren zirka 2220 Stun=
den
im Betrieb. Bei 2177=Stunden=Leiſtung war
errechnet worden, daß bis dahin die Kilometer=
leiſtung
213 813 Kilometer betragen hatte. Das
ergibt eine durchſchnittliche Fluggeſchwindigkeit
von 97 Kilometern. Während der zwei Jahre
hat das Luftſchiff 126 Fahrten gemacht. Luft=
ſchiff
und ſeine Maybach=Motoren haben ſich ſo=
mit
glänzend bewährt und vollendeten Beweis
für Leiſtungsfähigkeit und Zuverläſſigkeit er=
bracht
. Die Klubfahrt des Bayeriſchen Auto=
mobil
=Clubs im Zeppelin führte in 8:40 Flug=
ſtunden
ab Friedrichshafen über Konſtanz, =
rich
, Luzern, Brunnen, Walchenſee, Eibſee, Gar=
miſch
=Partenkirchen, Oberammergau, Bad=Tölz,
Berchtesgaden, Salzburg, Chiemſee, München
nach Friedrichshafen und war bei großenteils
ausgezeichnetem Wetter eine der landſchaftlich
ſchönſten Luftfahrten, die der Graf Zeppelin
gemacht hat. Es wurden Alpentäler durchfahren,
in die der Zeppelin bisher noch nicht einge=
drungen
war, und die Begeiſterung der Bevölke=
rung
war allerorts groß. Eckeners vielerprobte
Mithelfer, die Luftſchiffkapitäne Lehmann und
von Schiller, nahmen gleichfalls an der Jubi=
läumsfahrt
teil und löſten ſich in der Führung
ab. Bei Ankunft in Friedrichshafen war auch
Dr. Maybach, der Schöpfer der bewundernswer=
ten
Maybach=Zwölf=Zylinder=Motoren, zur Be=
grüßung
der Kapitäne und der Fluggäſte des
Bayeriſchen A.=C. zur Stelle. Am Abend des
2. Flugjahr=Jubiläums fand im Friedrichs=
hafener
Kurgartenhotel ein Abend des Bayeri=
ſchen
Automobil=Clubs ſtatt, bei welchem die
erfolgreiche Luftfahrt gefeiert wurde. Präſident
Czermak vom Bayeriſchen A.=C., zugleich Vize=
präſident
des Automobil=Clubs von Deutſchland,
Vizepräſident des Bayeriſchen A.=C. Baron von
Hirſch, Direktor Hoermann, die Vorſitzenden des
Salzburger A.=C., des Automobilclubs München,
der bekannte Sportmäcen J. F. Weſſels=Bremen
und andere bekannte Perſönlichkeiten hatten an
dem Jubiläumsflug und an der Abendfeier teil=
S. D.
genommen.
Graf Zeppelin verſucht Poſtaufnahme
mit einer Fangleine.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff Graf
Zeppelin iſt nach achtſtündiger Schweizer Fahrt
kurz vor 16 Uhr über dem Heimathafen einge=
troffen
und machte zunächſt einen Verſuch zur
Poſtaufnahme mit einer Fangleine, die aus der
Mitte des Luftſchiffes auf das Werftgelände
herabgelaſſen wurde und an der zwei Ballaſt=
ſäcke
befeſtigt wurden, die hierauf ins Schiff
hineingezogen wurden. Der Verſuch iſt ſehr gut
gelungen. Um 16.30 Uhr erfolgte eine glatte
Landung. Am Sonntag findet eine Landungs=
fahrt
nach Leipzig ſtatt.

Auf der Spur einer Falſchmünzerbande.
Zwei Verhaftungen.
Frankfurt a. M. In der Gegend von
Wiſſen (Weſterwald) iſt die Polizei auf die
Spur einer Falſchmünzerbande gekommen, die
falſche Fünf=Mark=Stücke in den Verkehr brachte.
Vorläufig konnten zwei Verhaftungen vorge=
nommen
werden. Es beſteht die Vermutung, daß
die Faſchmünzerwerkſtätte in der Nähe von Wiſ=
ſen
betrieben wird. Die Polizei iſt der ganzen
Geſellſchaft ſoweit auf die Spur gekommen, daß
man hoffen kann, ſie in Kürze völlig unſchädlich
machen zu können.

Ein Schaffner aus dem Zuge gefallen.
Frankfurt a. M. Am Donnerstag, um
22.45 Uhr, wurde bei der Ankunft des Perſonen=
zuges
aus Niedernhauſen im Frankfurter Haupt=
bahnhof
feſtgeſtellt, daß der Zugſchaffner Freund
fehlte. Sofort angeſtellte Ermittlungen durch die
Streifwachen ergaben, daß Freund zwiſchen den
Stationen Nied und Höchſt aus dem fahrenden
Zuge geſtürzt war. Freund wurde mit einer
Schädelverletzung aufgefunden und in bewußt=
loſem
Zuſtande in das Krankenhaus nach Höchſt
verbracht. Die Verletzungen ſind lebensgefährlich.
Millionenunterſchlagung bei der Heidelberger
Wohnungsbau=G. m. b. H.
Heidelberg. Große Unregelmäßigkeiten
wurden bei der vor einigen Jahren in Heidel=
berg
gegründeten Wohnungsbau=G.m.b.H. feſt=
geſtellt
. Der Direktor und Geſchäftsführer Paul
Müller ſoll verſchwunden ſein, und mit ihm ein
Betrag, der in die Millionen geht. Der Verluſt
trifft in erſter Linie katholiſche Ordensſchweſtern
in der Pfalz, die Baugeld für ein geplantes
Krankenhaus hergegeben hatten. Sollte die Ge=
ſellſchaft
infolge der Unterſchlagung zuſammen=
brechen
, ſo würden auch zahlreiche kleinere Hei=
delberger
Geſchäftsleute geſchädigt ſein. Der
zweite Geſchäftsführer der Geſellſchaft, Diplom=
Volkswirt Alfred Geldſchmidt, iſt bereits vor
einigen Wochen aus der Geſellſchaft ausge=
ſchieden
.
Im Zuſammenhang mit dem Zuſammenbruch
der Wohnungsbau=Geſellſchaft m. b. H. wurde
Freitag mittag der zurzeit nicht mehr prakti=
zierende
Rechtsanwalt Ludwig Müller, ſtellver=
tretender
Geſchäftsführer der Geſellſchaft, in
Unterſuchungshaft genommen.

Vorſicht mit gefährlichem Spielzeug.
Diez. Im benachbarten Fachingen ſchoß ein
Junge mit einer ſelbſthergeſtellten Armbruſt
einem andern ins Auge. Der Getroffene wurde
ſofort ins Krankenhaus gebracht, und es iſt ſehr
fraglich, ob das Auge gerettet werden kann.
Aus einem mittelrheiniſchen Ort kommt eine
ähnliche Kunde. Dort übten junge Leute Speer=
werfen
mit Bohnenſtangen, was die gleichen
Folgen bei einem Beteiligten hatte.

Samstag, den 20. September 1930

Blick in eine Straße von San Domingo auf Haiti,

die Hauptſtadt der Dominikaniſchen Republik, wo mehr als 4000 Menſchen der Wirbelſturm=
kataſtrophe
zum Opfer fielen. Von den mehr als 10 000 Häuſern der Stadt ſtehen nur noch 400.

Die Trümmer des Flugzeugs auf dem Stockholmer Flugplatz. Oben rechts: Pilot Viktor Nilsſon.

Der berühmte ſchwediſche Flieger Viktor Nilsſon, der bei der ſchwediſchen Hilfsexpedition für das
verunglückte Nobile=Luftſchiff Italia der Erſte war, der mit ſeiner Maſchine Uppland die
Verunglückten auf dem Eiſe mit Proviant verſah, ſtürzte über dem Flugplatz Lindraengen=Stockholm
tödlich ab.

Das Reichsverkehrsminiſterium zur Flug=
Kataſtrophe in Böblingen.
Berlin. Zu dem Flugunfall teilt das
Reichsverkehrsminiſterium mit, daß es ſich bei
dem Unfall um akrobatiſche Kunſtſtücke am flie=
genden
Flugzeug handelte, die nicht zu verwech=
ſeln
ſeien mit den für die Luftfahrt durchaus
notwendigen Kunſtflügen. Der Reichsverkehrs=
miniſter
habe im Mai bei den Länderregie=
rungen
eine Prüfung angeregt, ob derartige
Veranſtaltungen nicht beſſer ganz zu verbieten
ſeien. Die Anregung habe zu dem Ergebnis
geführt, daß allgemein Veranſtaltungen beſon=
ders
gefährlichen Charakters, wie z. B. Um=
ſteigen
aus einem Flugzeug in ein anderes oder
aus einem Kraftwagen in ein Flugzeug, nicht
mehr genehmigt werden ſollten. Der Reichsver=
kehrsminiſter
ſtehe auf dem Standpunkt, daß
durch Unfälle, die bei Ausübung des Artiſten=
gewerbes
naturgemäß häufiger als in der nor=
malen
Fliegerei auftreten, die legitime Luft=
fahrt
in unerträglicher Weiſe geſchädigt werde.
Er werde ſich daher, ſobald Klarheit über den
Hergang in Böblingen geſchaffen ſei, erneut im
Sinne der von ihm vertretenen Auffaſſung mit
den Länderregierungen in Verbindung ſetzen
und auch den Deutſchen Luftfahrtverband er=
ſuchen
, von einer Unterſtützung derartiger Vor=
führungen
in der Luft Abſtand zu nehmen.
Die Flugzeugkataſtrophe gefilmt.
Böblingen. Bei dem Verſuch des Flie=
gers
Schindler, von einem Flugzeug ins an=
dere
umzuſteigen, der einen ſo tragiſchen Aus=
gang
nahm, war auch ein Flugzeug mit einem
Filmoperateur an Bord aufgeſtiegen, der das
Kunſtſtück Schindlers kinematographiſch aufneh=
men
ſollte. Hierbei ſind auch die Unglücksvor=
gänge
, die dem Verſuch Schindlers folgten, mit
auf den Film gekommen. Ueber die Verwen=
dung
dieſes Films, der vielleicht wichtige Auf=
ſchlüſſe
geben kann, iſt noch nichts bekannt, da die
Flugpolizei dieſe Aufnahmen einſtweilen be=
ſchlagnahmt
hat.
Im Manöver tödlich verunglückt.
Königshofen. Wie erſt jetzt bekannt
wird, ſtürzten bei Alsleben in der Nacht zum
Dienstag zwei Reiter in einen Steinbruch und
erlitten dabei tödliche Verletzungen. Ferner hat
ein ſtörriſches Pferd, das die Brücke bei Mer=
kershauſen
nicht paſſieren wollte, einen Offizier
abgeworfen, der dadurch tödlich verletzt wurde.
Im Segelboot den Ozean überquert.
Madrid. Einem in Jowa anſäſſigen ſpa=
niſchen
Profeſſor iſt es gelungen, mit ſeiner Frau
und ſeiner 12jährigen Tochter den Ozean von
Boſton aus in einem Segelboot zu überqueren.
Der Profeſſor traf wohlbehalten in Melilla
(Spaniſch=Marokko) ein. Die Ueberfahrt dauerte
59 Tage.

Die amkliche Unkerſuchung der Andrée=
Expedikionsfunde abgeſchloſſen.

Tromſö. Die wiſſenſchaftliche Kommiſſion
hat die Unterſuchung der von der Isbjörn=
Expedition gefundenen Gegenſtände abgeſchloſſen.
Die Skelettreſte des dritten Expeditionsmit=
glieds
Fränkel ſind mit zurückgenommen und
das Skelett Andrées iſt ergänzt worden. Die
neuen Funde, die den älteren qualitativ und
quantitativ ebenbürtig ſind, ſtellen eine vortreff=
liche
Ergänzung zu dem bisherigen Bilde über
das Andrée=Lager dar. Das gefundene Material
umfaßt 400 Gegenſtände. Neu gefunden wurden
die Fortſetzung des Obſervationsbuches, deſſen
erſter Teil im Segeltuchboot gefunden wurde,
ein meteorologiſches Journal und zwei Karten,
die Strindberg gezeichnet hat, weiter zwei Ka=
lender
von 1896 und 1897 mit verſchiedenen
Notizen und ſchließlich Privatbriefe und Photo=
graphien
. Die Leichenteile ſind jetzt eingeſargt
und die gefundenen Sachen an Bord der Svenſk=
ſund
gebracht worden. Die Vernehmung der
Isbjörn=Mannſchaft hat den ganzen Tag ge=
dauert
und wird morgen fortgeſetzt werden.

Das von der Regierung ernannte Komitee
zur Vorbereitung der Feierlichkeiten bei der
Ankunft der Svenſkſund teilt mit, daß die An=
kunft
des Schiffes früheſtens am Sonntag, den
28. September, erfolgen könne. Bei der Einfahrt
werden zwei Torpedobootszerſtörer und ein
Flugzeuggeſchwader das Ehrengeleit geben. An
der Landeſtelle werden ſich außer den Angehö=
rigen
der Mitglieder der Andrée=Expedition
auch Vertreter der Behörden und verſchiedene
Korporationen einfinden. Die Särge werden bis
auf weiteres in der Stor=Kirche beigeſetzt wer=
den
. Am Abend desſelben Tages werden
mehrere Gedenkfeierlichkeiten ſtattfinden.

30 000 Mark Lohngelder geraubt.

Ottmachau. Am Freitag vormittag wurde
beim Ottmachauer Staubeckenbau bei dem Dorfe
Sarlowitz ein Lohngeldraub verübt. Den Tätern
fielen 30 000 Mark in die Hände. Der Beamte,
der das Lohngeld bei ſich trug, befand ſich in
Begleitung eines Arbeiters auf dem Wege von
einer Bauſtelle zur anderen. Hinter dem Dorfe
Sarlowitz wurden ſie von zwei Männern, die
plötzlich aus dem Gebüſch ſprangen, überfallen,
mit Revolvern bedroht und gefeſſelt. Die Räu=
ber
raubten die Taſche mit dem Lohngeld und
entkamen auf Fahrrädern. Einem der Ueber=
fallenen
gelang es, die Schnur, mit der der an=
dere
gefeſſelt war, durchzubeißen und ſo die Feſ=
ſeln
zu löſen. Die Nachforſchungen nach den
Räubern wurden ſofort aufgenommen.

Nummer 260

Die Heimkehr der Ozeanflieger.

Cuxhaven. Der Ozeanflieger Wolfgang
von Gronau und die übrigen Mitglieder der
Beſatzung des Dornierwal=Flugbootes D. 1422,
Pilot Zimmer, Monteur Hack, Funker Albrecht,
ſind geſtern mittag mit dem Hapagdampfer
Hamburg hier eingetroffen. Am Hapagpier
hatten ſich zur erſten Begrüßung auf deutſchem
Boden die Familie von Gronaus, ſeine Gattin
und zwei Kinder, ſowie ſein Vater, General
a. D. von Gronau, und weiter der Leiter der
Deutſchen Verkehrsfliegerſchulen, Becker, Vertre=
ter
der Verkehrsfliegerſchule Warnemünde, Liſt,
Braunſchweig und München, der Direktor der
Deutſchen Lufthanſa, Merkel, der engere Freun=
deskreis
der Heimkehrenden und zahlreiche Ver=
treter
der Preſſe, Photographen und Kinoopera=
teure
eingefunden. Gegen 12 Uhr, während die
Deutſchland zur Ausfahrt nach Amerika ab=
legte
, kam die Hamburg in Sicht. Waſſer=
flugzeuge
der Verkehrsfliegerſchulen Liſt und
Warnemünde, darunter eine Dorniermaſchine
von dem gleichen Typ, mit dem von Gronau die
Oxeanüberquerung gelungen iſt, holten den an=
kommenden
Dampfer ein. Als die am Pier war=
tende
Menge die Ozeanflieger erkannte, miſch=
ten
ſich ſtürmiſche Willkommensrufe in die
Klänge des von der Bordkapelle geſpielten
Deutſchlandliedes. Um 13 Uhr lag die Ham=
burg
feſt. Als erſte begaben ſich die zur Be=
grüßung
erſchienenen Gäſte an Bord. Der Dor=
nierwal
, der als das erſte Waſſerflugzeug, das
den Weg von Europa nach Amerika fand, natur=
gemäß
ein Senſationsſchauſtück auf der Ueber=
fahrt
bildete, geht mit dem Dampfer nach Ham=
burg
, um dort ſtartbereit gemacht zu werden.

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In einem Interview gab Gronau ſeine An=
ſichten
über die Möglichkeiten eines Europa
Amerika=Flugverkehrs kund. Die von ihm ge=
wählte
Route über IslandGrönland hält von
Gronau heute für die einzig techniſch mögliche.
Sie ſei auch beſſer als die über die Azoren und
die Bermuda=Inſeln, ganz zu ſchweigen von
Non=Stop=Flügen, die auch in abſehbarer Zu=
kunft
nur eine Glücksſache bleiben würden. Die
Frage eines regelmäßigen Ozeanluftverkehrs
wage er nicht zu entſcheiden. Jedenfalls ſei an
einen Perſonenverkehr nicht eher zu denken, als
bis man über ein weit zuverläſſigeres Motoren=
material
verfüge. Ueber die Verwendungsmög=
lichkeit
des Do. X äußerte von Gronau noch
kein beſtimmtes Urteil. Er habe die Maſchine
bereits ſelbſt geflogen und hoffe auch noch ein=
mal
ans Steuer zu kommen. Im übrigen ſeien
gewiſſe Nachteile großer Maſchinen kleineren
gegenüber nicht zu verkennen.

ſeim 6
Bruppe 6
Mu Iſenbur

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An emem in
tag und Son

Heftige Regenfälle in Schottland.
London. Ein Teil Schottlands wurde am
Donnerstag von heftigen Regenfällen heimge=
ſucht
, die erheblichen Schaden anrichteten. Die
Straßen von Glasgow, verwandelten ſich in
Ströme, ſo daß die Schulkinder in Laſtkraft=
wagen
zur Schule gebracht werden mußten. Eine
drei Meter hohe Mauer ſtürzte ein und erſchlug
einen Nachtwächter. Ein Radfahrer, der von den
Fluten fortgeſchwemmt wurde, konnte ſich nur
mit Mühe retten. In Dunning, in der Grafſchaft
Perth, ſind vier Brücken fortgeſchwemmt wor=
den
. In Bedworth ſind 18 Häuſer unter Waſſer
geſetzt worden; eines iſt eingeſtürzt.

in Da
Länderle
herigen vier
mal waren
Mannſchaft
einen rekru
Oeſterreiche
geweſen.
land werd
Main=b
MTG
Mannheim
heim. Pfal
Saar;
Bous; W
Stuttgart

Das Erpreſſer=Unweſen in Chicago.
Chicago. Der von dem Richter Lyle hier
eingeleitete Vernichtungsfeldzug gegen die Ban=
diten
hat am Donnerstag mit Razzien der Po=
lizei
in zehn Erpreſſerquartieren begonnen. Die
Banditen arbeiteten in der Weiſe, daß ſie Ge=
werkſchaftsführer
durch Mitglieder der Bande
Al Capone mit Ermordung bedrohten, und daß
dann der Bandenführer Barker, ſelbſtverſtänd=
lich
im Einvernehmen mit ſeinem Kollegen Al
Capone, gegen Zahlung entſprechender Summen
den Schutz dieſer Todeskandidaten bzw. der
ganzen Gewerkſchaften übernimmt. Die Stän=
dige
Kommiſſion für Verbrechen, die von der
Stadtverwaltung unterhalten wird, hat errech=
net
, daß die Bandenführer und ihre rund 500
Anhänger wöchentlich 300 000 bis 500 000 Dollar
erpreſſen. Der Säuberungsfeldzug ſcheint im
übrigen kein allzu großes Ergebnis gezeitigt zu
haben, denn von den 26 Bandenführern, gegen
die der Richter Lyle Haftbefehl erlaſſen hat,
konnte bisher nur ein einziger gefaßt werden.
Gleichzeitig geht die Polizei ſcharf gegen die
Waffenhändler vor, die bisher die Banditen mit
ihren modernſten Erzeugniſſen verſorgten. Die
meiſten dieſer Lieferanten haben jedoch ihren
Sitz in New York. Die Polizei hat feſtgeſtellt,
daß in der letzten Zeit 15 für die Bande Al
Capones beſtimmte Waffen= und Munitions=
ladungen
von New York nach Chicago gegangen

ſind.

Das fürchkerliche Flugzeugunglück
bei Skukkgark.

Der Luftakrobat Schindler
bei einer ſeiner tollkühnen Vorführungen.

*

R
kamp
Gerl

[ ][  ][ ]

Nummer 260

ſorut es zu bemerkenswerten Ereigniſſen,

Samstag, den 20. September 1930

Seite 17

Dei Srot des Oonnage.
Das Sportprogramm des 21. September iſt in jeder Hinſicht inter=
ſſant
. Sowohl auf den Plätzen wie auch in den Beratungszimmern
Der 5. Handball=Länderkampf
Fußball.
Der Bundestag des DFB., der am übernächſten Sonntag in Dres=
Zeutfciine deſterreic.
ſerr ſtattfindet, wirft bereits ſeine Schatten voraus. Im Mittelpunkt

er Bundestagung wird die zurzeit wieder ſehr aktuelle und brennende
Amateurfrage ſtehen. Um die Stellungnahme der großen Ver=
ine
kennenzulernen, hält der Bund am Wochenende in den einzelnen
Landesverbänden Vorbeſprechungen ab. Die ſüddeutſchen Ver=
ine
treffen ſich in Stuttgart, die weſtdeutſchen in Duisburg.
In Stuttgart wird man gleichzeitig in der Frage des kommenden Spiel=
yſtems
ſondieren. Von den fußballſportlichen Ereigniſſen auf den
Spielfeldern intereſſiert uns diesmal in erſter Linie der Länderkampf
Ungarn Oeſterreich in Wien, denn acht Tage ſpäter wird in
Dresden Ungarn auch unſer Gegner ſein. Zwei weitere Länderſpiele
ſinden in Antwerpen (Belgien Tſchechoſlowakei) und in Oslo ( Däne=
mark
Norwegen) ſtatt. Die Meiſterſchaftsſpiele in
Süddeutſchland werden mit den folgenden Begegnungen fort=
geſetzt
: Nordbayern: ASV. Nürnberg 1. FC. Nürnberg
Samstag), VfR. Fürth Sp.Vg. Fürth, Bayern Hof Würzburger
Kickers, FC. Bayreuth FV. 04 Würzburg; Südbayern: DSV.
München Bayern München (Samstag), München 1860 Teutonia
München, Wacker München Schwaben Augsburg, Jahn Regensburg
VfB. Ingolſtadt=Ringſee; Württemberg: Germania Brötzingen
1. FC. Pforzheim, VfR. Heilbronn VfB. Stuttgart. Kickers
Stuttgart FC. Birkenfeld, FV. Zuffenhauſen Union Böckingen;
Baden: SC. Freiburg Karlsruher FV., Sp.Vg. Schramberg
FV. Raſtatt, Phonix Karlsruhe Freiburger FC., FV. Villingen
VfB. Karlsruhe; Gruppe Rhein: VfR. Mannheim SV. Waldhof,
Sp. Vg. Mundenheim VfL. Neckarau, Sp.Vg. Sandhofen Phönix
Ludwigshafen, FC. Mannheim 08 FG. Kirchheim; Gruppe
Saar; FK. Pirmaſens FV. Saarbrücken, Boruſſia Neunkirchen
VfR. Pirmaſens, Sportfreunde Saarbrücken VfB. Dillingen, Saar
05 Saarbrücken FC. Idar; Gruppe Main: FC. 93 Hanau
Union Niederrad, Kickers Offenbach Rot=Weiß Frankfurt, Fechen=
heim
03 FSV. Frankfurt, Eintracht Frankfurt Germania Bieber:
Gruppe Heſſen: Wormatia Worms FSV. 05 Mainz, VfL.
Neu=Iſenburg FC. Langen, Viktoria Urberach SV. Wiesbaden.
Hocke v.
Die Zahl der Freundſchaftsſpiele im Hockey nimmt jetzt von Sonn=
tag
zu Sonntag zu, und auch die Qualität der Begegnungen wächſt.
An einem internationalen Turnier in Lugano nimmt am Sams=
tag
und Sonntag deutſcherſeits der Heidelberger HC. teil.

Rugby.
Die Meiſterſchaftsſpiele im Mainkreis und in Norddeutſchland
werden fortgeſetzt. Daneben finden auch noch zahlreiche Privatſpiele
tat.
Handball.
In Darmſtadt kommt es am Sonntag zum fünften Handball=
Länderkampf Deutſchland Oeſterreich. Von den bis=
herigen
vier Begegnungen endeten drei mit einem deutſchen Siege, ein=
mal
waren die Oeſterreicher erfolgreich. Auch diesmal ſteht die deutſche
Mannſchaft, die ſich von zwei Ausnahmen abgeſehen aus Berliner Ver=
einen
rekrutiert, vor einer nicht gerade leichten Aufgabe, denn die
Oeſterreicher ſind im Handball gelehrige Schüler der Reichsdeutſchen
deweſen. Die Meiſterſchaftsſpiele in Süddeutſch=
land
werden mit den folgenden Begegnungen fortgeſetzt: Bezirk
Main=Heſſen: keine Spiele; Gruppe Rhein: SV. Waldhof
MTG. Mannheim, FV. Frankenthal Mannheim 07 Phönig
Mannheim VfR. Mannheim, Ludwigshafen 03 Pol. SV. Mann=
beim
. Pfalz Ludwigshafen Schwimmverein Frankenthal; Gruppe
Saar: FV. Saarbrücken Merzig, Saarlouis Trier, Boden
Bous; Württemberg: VfB. Stuttgart SC. Stuttgart, Polizei
Stuttgart Sp.Vg. Tübingen, Sportfreunde Tübingen KSV. Zuf=
ſenhauſen
; Südbayern: SSV. Ulm Jahn München, 1860 Mün=
Gen Poſt=SV. München. ASV. München Ulm 94: Nord=
bayern
: FC. Bayreuth 1. FC. Nürnberg, Bar Kochba Nürnberg
Pol. SV. Nürnberg, ASN. Nürnberg Pfeil Schweinau, FC. Bam=
berg
Sp.Vg. Fürth.
Tennis.
Die Kämpfe um den Medenpokal des Deutſchen Tennis=
Bundes werden am Samstag und Sonntag in Mannheim zum Abſchluß
gebracht. In der Vorſchlußrunde am Samstag ſpielen: Rheinland gegen
Rot=Weiß Berlin, Berliner Tennisverband gegen Baden. Die Sieger
(vorausſichtlich Rot=Weiß und Baden) treffen am Sonntag im Endſpiel
zuſammen. Die neuen Plätze auf dem Feldbergerhof im
Schwarzwald werden am Wochenende mit einem Turnier in Be=
nutzung
genommen. Auf den Rot=Weiß=Plätzen in Berlin finden die
gut beſetzten Internationalen Meiſterſchaften der Tennis=
lehrer
ſtatt.
Golf.
Frankfurt iſt am Sonntag der Schauplatz eines Golfländerſpieles
DeutſchlandHolland. Die deutſche Mannſchaft, die dieſen 6. Länder=
kampf
gegen Holland beſtreitet, ſoll in der folgenden Beſetzung ſpielen:
Jungnickel=Köln, Stefan Samek=Berlin, v. Limburger=Leipig, Reichert=
Berlin, Hellmers=Bremen und Weyhauſen=Bremen.
Leichtathletik.
Ein kleiner Vierländerkampf in der Leichtathletik zwiſchen Abord=
nungen
von Deutſchland, Frankreich, Luxembrug und Belgien findet in
Luxemburg ſtatt. Deutſchland entſendet die folgenden weſtdeutſchen
Kräfte: Heithoff, Mölle, Bergmann, Neu, Dobermann, Hoffmeiſter.
Der Clou des Tages iſt jedoch das Nurmi=Sportfeſt in Charlotten=
burg
. Nurmi trifft über 5000 Meter auf den Polen Petkiewicz und
auf die Deutſchen Petri, Diekmann, Helber, Syring, Wieſe, Kohn und
Kraft. Sehr intereſſant verſpricht auch das 1500=Meter=Laufen zu
werden, bei dem Dr. Peltzer, der Franzoſe Ladoumegue, Krauſe, Wich=
mann
, Buhk und Dr. Merkel zuſammentreffen. Eine Anzahl von wei=
teren
Konkurrenzen iſt kaum ſchlechter beſetzt. Zwei Länderkämpfe trägt
Italien aus. Die Azuris treffen in Rom auf Finnland und mit
ihrer B=Mannſchaft in Neapel auf Belgien. Ungarn und Frankreich
tragen in Budapeſt einen Länderkampf aus. An dem Turnerſtaffel=
lauf
Rund um Frankfurt nehmen neben einheimiſchen Mannſchaften
auch ſolche aus Worms, Kaſſel, Mainz und Wiesbaden teil.
Rabſport.
Sehr ſtark ſind die Bahnrennen in Frankfurt a. M. mit Weltmeiſter
Möller, Linart, Leddy, Dederichs, Chriſtmann und Schäfer beſetzt.
Weitere Bahnrennen finden in Berlin (Olympiabahn), Breslau, Kre=
feld
und Nürnberg ſtatt.
Schwimmen.
Die erſte Klaſſe der ſüddeutſchen Schwimmer trifft ſich bei einem
Hallenſchwimmfeſt von Schwaben Stuttgart.
Motorſport.
Sehr ſtark beſetzt iſt das Oberjochrennen des Gaues Südbahern im
ADAC., zu dem über 200 Meldungen vorliegen. Weitere motorſport=
liche
Veranſtaltungen ſind: das Schwabenbergrennen bei Budapeſt, die
Motorradrennen bei Königsbrück und der Große Preis von Frankreich
für Wagen.
Tagungen.
Eine Verwaltungsratsſitzung des ADAC. findet in Gleiwitz ſtatt.
Der Deutſche Skiverband hält ſeine Hauptverſammlung in München ab.
Fechlen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Bei den Vereinsfechten auf Florett wurde Brand 1. Sie=
ger
und Träger des von Fechter Jaick geſtifteten
Pokals für 1930. An dem Fechten beteiligten ſich 8 Fechte=
rinnen
und Fechter; die meiſten aus der Jungmannenklaſſe. Die
Altmannen hatten von einer Beteiligung zugunſt der Jung=
mannen
Abſtand genommen. Man ſah manches ſehr flotte Gefecht,
beſonders die Fechtweiſe des 1 Siegers und auch die des 2.,
Kaiſer, konnte gefallen. Die Fechterinnen hielten ſich ſehr tapfer.
Bauhofer überfliegt den Mount Evereſt?
Toni Bauhofer, der bekannte Münchener DKW=Fahrer, hat jetzt
das Angebot eines bedeutenden deutſchen Zeitungsverlages, für ihn eine
Ueberfliegung des Mount Evereſt vorzunehmen, angenommen. So
melden wenigſtens weſtdeutſche Zeitungen. Ausgeſchloſſen iſt es ja
auch nicht, denn Bauhofer war während des Krieges ein erfolgreicher
Gagdflieger:

Ganz Darmſtadt weiß, daß morgen nachmittag 3½ Uhr,
auf dem Platze des Sportvereins 1898 am Böllenfalltor, die
Nationalmannſchaften von Deutſchland und Oeſterreich zum Län=
dertreffen
antreten. Da intereſſiert, zu wiſſen, wie die früheren
Kämpfe zwiſchen den beiden Mannſchaften ausgefallen ſind: Seit
dem Jahre 1926 bildet die Abhaltung von Länderſpielen zwiſchen
den beiden Verbänden eine ſtändige Einrichtung im internatio=
nalen
Sport. Die 1. Begegnung des Jahres 1926 brachte gleich eine
große Ueberraſchung, blieben doch die Oeſterreicher, trotzdem ſie
die reiſende Mannſchaft waren und man damals noch nicht daran
glaubte, daß ihre Spielſtärke dem deutſchen Können gewachſen
war, glatt mit 6:3 Sieger. Der Kampf des nächſten Jahres in
Wien ſah in der deutſchen Elf zwei Darmſtädter Spieler Fied=
ler
und Jans tätig: den Deutſchen gelang es glänzend, für die
Niederlage des Vorjahres Revanche zu nehmen. An dem er=
rungenen
Sieg von 8:4 hatten die beiden Darmſtädter Spieler
hervorragenden Anteil. Im Jahre 1928 wurde das Länderſpiel
in Deutſchland (Dresden) ausgetragen; die deutſche Elf, in der
der Darmſtädter Fiedler wieder als Rechtsaußen tätig war, konnte
den Sieg des Vorjahres, und zwar auf gleicher Höhe, alſo 8:4,
wiederholen. Weit erbitterter wurde im vergangenen Jahre 1920
in Wien um den Sieg gekämpft. Beide Mannſchaften zeigten
hervorragende Leiſtungen, ſo daß es zu einem äußerſt ſchnellen,
techniſch ſehr guten und aufregenden Kampfe kam, der nach völlig
ausgeglichenem Verlauf mit einem glücklichen Sieg der Deutſchen
von 8:7 endete. Gerade dieſes letzte Reſultat läßt erkennen, daß
ſich die Spielſtärke in den beiden Ländern zurzeit wohl auf
gleicher Höhe befindet.
Damit iſt auch die Frage nach dem Sieger des mor=
gigen
Spieles durchaus offen. Die deutſche Elf hat den
Vorteil, im eigenen Lande ſpielen zu dürfen, ein Vorteil, der
jedoch nur von geringer Bedeutung ſein dürfte, weil es uns ſelbſt=
verſtändlich
erſcheint, daß das Darmſtädter Publikum den guten
Leiſtungen der Oeſterreicher den gleichen Beifall gewährt wie
denjenigen der Deutſchen. Wir wiſſen auch, daß beide Länder
mit ihren ſtärkſten Mannſchaften antreten, die zum größten Teil
gut aufeinander eingeſpielt ſind. Wir wollen alſo uns nicht feſt=
legen
, wie der Kampf enden wird. Gefühlsmäßig neigen wir dazu,
daß die Deutſchen ihren bisherigen drei Siegen in den Länder=
ſpfelen
gegen Oeſterreich einen weiteren Sieg hinzufügen werden,
während die Oeſterreicher mit dem ſeitherigen einen Sieg weiter
zufrieden ſein müſſen; aber, es kann auch anders kommen.
Entgegen einer früheren Meldung, iſt die öſterreichiſche Expe=
dition
nicht ſchon am Freitag hier eingetroffen. Die Mannſchaft
kommt vielmehr erſt heute nachmittag 4.04 Uhr in Darmſtadt an.
Die Berliner und Magdeburger Spieler treffen wenig ſpäter
(5.51 Uhr) hier ein. Beide Mannſchaften wohnen im Bahnhofs=
Hotel.
Oeſterreichs Handball=Mannſchaft geändert.
Oeſterreichs Handball=Mannſchaft hat ein ſchweres Handicap
erlitten. Der als Mittelläufer aufgeſtellte Kryſta (W. S. C.) muß
an alpinen Uebungen ſeines Regiments teilnehmen und kann
demzufolge nicht abkommen. An ſeiner Stelle wird Luſtig ( Fer=
rowatt
) aufgeſtellt.
Als Schiedsrichter des Länderſpiels wurde der weſt=
deutſche
Schiedsrichter=Obmann Küppers=Köln auserſehen.
Tade, 1846 DV. Eberſtadt.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele müſſen die 1846er am
Sonntag nachmittag 3 Uhr in Eberſtadt antreten. Nach dem ver=
heißungsvollen
Start der Schwarz=Weißen am verfloſſenen Sonntag
hofft man im Lager der Woogsplatzleute auf ein gutes Abſchneiden.
Daß die Mannſchaft zu kämpfen verſteht, hat ſie ſchon oft bewieſen,
Eberſtadts Mannſchaft, auf einzelnen Poſten neu beſetzt, iſt ein nicht zu
verachtender Gegner. Vorher treffen ſich um 1.45 Uhr die 2. Garnituren
beider Vereine. Die 1. Mannſchaft der Tgde. 1846 tritt in etwas ver=
änderter
Aufſtellung an, und zwar mit: Senger; Seitz, Schubert;
Schnellbächer, Meyer, Ehrhard; Fiſcher, Bachmann, Geyer, Geduldig,
Kuſche.
Tgſ. 1875 Darmſtadt T.=V. Büttelborn.
Am Sonntag vormittag 10.45 Uhr ſtehen ſich beide Mann=
ſchaften
zum fälligen Meiſterſchaftsſpiel auf dem Sportplatz an
der Kranichſteiner Straße gegenüber. Beide Mannſchaften haben
an Spielſtärke gewonnen, es dürfte daher ein ſehr ſpannender
Kampf zu ſehen ſein. Vorher, um 9.30 Uhr, ſpielen die zweiten
Mannſchaften Nachmittags, um 4.15 Uhr, ſpielt die 3. Mann=
ſchaft
der Tgſ. gegen die 2. von Hahn.
F.=C. Eintracht Darmſtadt.
Das für Sonntag, den 21. d. M., angeſetzte Handballſpiel
gegen Arheilgen fällt laut Mitteilung der Bezirksbehörde wegen
dem Länderkampf DeutſchlandOeſterreich aus.
Tgd. Beſſungen 1865 T.=V. Heppenheim.
Am kommenden Sonntag begeben ſich die Spieler der 1. und
2. Mannſchaft der Beſſunger Turner zum Turnverein Heppen=
heim
, um dort die fälligen Verbandsſpiele auszutragen. Die
Mannſchaft der Turngemeinde Beſſungen hatte einen unglück=
lichen
Start und mußte auf ihrem eigenen Platz am vergangenen
Sonntag eine Niederlage hinnehmen. Hoffentlich gelingt es ihr,
in Heppenheim beſſer abzuſchneiden. Die 2. Mannſchaft der Beſ=
ſunger
, die vornehmlich aus Jugendſpielern beſteht, greift erſt=
mals
in die Verbandsrunde ein und wird ſich gegen die ſpielſtarke
2. Garnitur der Heppenheimer wohl kaum behaupten können.
Fr. Turngde. Darmſtadt Rüſſelsheim.
Im erſten Verbandsſpiel der neuen Spielſaiſon ſtehen ſich
Sonntag nachmittag 2 Uhr, auf dem Sportplatz Müllersteich, die
1. Mannſchaften obengenannter Vereine gegenüber. Die Ausſich=
ten
der Darmſtädter Mannſchaft in dieſem erſten Treffen in der
Kreisklaſſe ſind nicht gerade als ungünſtig zu bewerten. Gerade
der Verluſt eines Privatſpieles gegen den Gaſt ſollte die hieſige
Elf vor einer Ueberraſchung bewahren. Die äußerſt rationelle
Spielweiſe des Gäſteſturmes wird der Darmſtädter Hintermann=
ſchaft
bei der man die Einſtellung eines jüngeren talentierten
Spielers ins Tor ruhig als Verſtärkung betrachten darf, viel zu
ſchaffen machen. Auf der anderen Seite beſitzt aber auch Darm=
ſtadt
in ſeinem Sturm eine Waffe, der durch ſein weitmaſchiges
Spiel, unter Bevorzugung der Außenſtürmer, ſchon manche Mann=
ſchaft
(wir erinnern nur an das Spiel gegen Nürnberg, oder in
letzter Zeit gegen Worms und Speyer) aus dem Konzevt ge=
bracht
hat. Die Hintermannſchaften der beiden Gegner ſollten
ſich die Wage halten. So verſpricht das Spiel einen intereſſan=
ten
Verlauf, der durch den Charakter eines Serienſpieles noch
erhöht wird. Da anſchließend das Fußballſpiel Darm=
ſtadt
Nieder=Modau ſtattfindet, dürfte das Treffen
wieder zahlreiche Intereſſenten anziehen. Die 1b= Mann=
ſchaft
, die urſprünglich hier antreten ſollte, muß nun in Erz=
hauſen
ſpielen. Weitere Spiele ſind: Darmſtadt, Jugend Ar=
heilgen
, Jugend, 12½ Uhr: Darmſtadt, 2. Weiterſtadt 2.,
11 Uhr.
T.=V. 97 Bickenbach.
Am Sonntag, den 21. September, tritt der T.=V. Bickenbach
von nachmittags 1 Uhr ab mit ſeinen ſämtlichen Mannſchaften zu
den fälligen Verbandsſpielen in Tätigkeit. Die Jugendmann=
ſchaft
ſteht in ihrem zweiten Treffen der ſpielſtarken Jugendelf
von Pfungſtadt gegenüher. Die 1. und 2. Mannſchaften empfangen
die bekannten des T.=V. Arheilgen. Arheilgen, als letztjähriger
Kreisgruppenmeiſter wird in dem ſehr wichtigen Treffen alles
herausgeben, um dem Neuling Bickenbach die erſte Niederlage bei=
zubringen
. Spielbeginn: 1. Mannſchaft 3.30 Uhr nachmittags;
2. Mannſchaft: 2.15 Uhr nachmittags; Jugendmannſchaft 1.00 Uhr
nachmittags.
Nurmi ſchlug geſtern nach hartem Kampf auf regenſchwerer
Bahn in Warſchau die polniſchen Meiſter Petkiewitz und Ku=
ſocinſki
über 5000 Meter. Erſter wurde. Nurmi in 14:54,2,
2. Kuſocinſki in 14:55,6, 3. Petkiewitz.

Zußball.
Rof=Weiß, V. ſ. R. Sporkv. Seeheim.
Sonntag vormittag 11 Uhr.
Zum dritten Verbandsſpiel empfangen die Rot=Weißen am kommen=
den
Sonntag die erſte Mannſchaft des Sportvereins Seeheim. Mit
dieſem Treffen ſtoßen abermals zwei altbekannte Mannſchaften aus der
früheren A=Klaſſe zuſammen, welche ſich vor drei Jahren damals äußerſt
zähe Kämpfe lieferten. Seeheim beſitzt in ſeiner Elf einige ſehr gute
Einzelkönner (erwähnt ſei nur der Tormann), während die übrigen
ein Manko durch einen übergroßen Eifer zu erſetzen verſuchen. Rot=
Weiß konnte die beiden erſten Spiele mit Erfolg abſchließen und iſt
auch in dieſem Treffen (wenn nicht alles täuſcht) wieder als Sieger zu
erwarten. Mit Ausnahme einer kleinen Veränderung der Stürmer=
reihe
bleibt die Aufſtellung der Mannſchaft dieſelbe wie an den ver=
floſſenen
Sonntagen.
Vor dem Spiel treffen ſich die zweite Mannſchaft von Rot=Weiß
und die dritte der Sportvgg. Arheilgen, welche außer Konkurrenz an
den Spielen der A=Klaſſe 2. teilnimmt, während um 10 Uhr auf dem
Uebungsfeld das Jugendſpiel der erſten Jugendmannſchaften zwiſchen
Rot=Weiß und FC. Egelsbach ſtattfindet.
Pol. 5.B Darmſtadt 5. V. Mörfelden.
Da die Ligamannſchaft des Polizeiſportvereins am vergangenen
Sonntag in Anbetracht des ſtattgefundenen Wahltages aus dienſtlichen
Gründen an den Verbandsſpielen nicht teilnehmen konnte, trifft ſie im
weiteren Verlauf derſelben am kommenden Sonntag auf den Sport=
verein
Mörfelden in Mörfelden. Trotzdem Mörfelden ſchon zwei Nie=
derlagen
hinnehmen mußte, wird es beſtrebt ſein, am nächſten Sonntag
ſeinen derzeitigen ſchlechten Tabellenſtand zu verbeſſern. In guter
Vorbereitung gehen die Poliziſten in dieſen keinesfalls ausſichtsloſen
Kampf, um hoffentlich wie im Vorſpiele die Oberhand zu behalten.
Die Mannſchaft fährt mit Omnibus um 14.15 Uhr ab Polizeiunterkunft
Holzhofallee. 1b=Jugend 1. Jugend Germania Pfungſtadt, dort;
1. Schüler 1. Schüler Sportverein Roßdorf, hier, vorm. 11 Uhr.
Sportverein 98 Darmſtadt.
Das für den Sonntag vormittag angeſetzte Privatſpiel der Junioren=
Mannſchaft gegen Haſſia Bingen fällt infolge Abſage des Gegners aus.
Fr. Tade, Darmſtadt Nieder=Modan.
Zum letzten Serienſpiel der Vorrunde empfängt am Sonntag um
15 Uhr am Müllersteich Darmſtadts Elf die gleiche von Nieder=Modau.
Es iſt dies das erſtemal, daß beide Mannſchaften ſich gegenüberſtehen.
Man darf daher auf den Ausgang des Spieles geſpannt ſein, zumal
Nieder=Modau ſich in den verfloſſenen Spielen ſchon manchen Achtungs=
erfolg
errungen hat. Darmſtadt, das mit 5 Spielen und 10 Punkten
die Tabelle anführt, ſollte es bei einigermaßen gutem Spiele gelingen,
den Sieg für ſeine Farben zu buchen. Spielbeginn 3 Uhr.
Die zweite Garnitur begibt ſich zum Serienſpiel nach Roßdorf. Spiel=
beginn
1.45 Uhr. Die erſte Jugend empfängt vormittags 10 Uhr die
gleiche von Dreieichenhain.

Geſchäftliches.

Die Harko veröffentlicht in der heutigen Nummer ihr Programm
für die nächſten 14 Tage. Unter anderem findet eine Fahrt nach dem
Münchener Oktoberfeſt ſtatt, und auf Wunſch vieler Kunden anfangs
Oktober eine Fahrt nach Venedig. Die Reiſeleitung nach Venedig liegt=
in
den Händen des Herrn v. Oelhafen. Außerdem iſt der Tagesaus=
flug
zur Weinleſe in das Pfälzer Weinland ſehr zu empfehlen. Sämt=
liche
Fahrten werden in bequemen Wagen ausgeführt. Auskunft erteilt
das Heſſiſche Autobns=Reiſe= und Konzert=Büro,
Luiſenplatz 4, I. Tel. 356.

Die Rheinfahrt der Rheiniſchen Perſonen=
ſchiffahrt
Ludwig u. Friedrich in Mainz am Sonn=
tag
den 21. d. M., geht ebenfalls bis zur Loreley, mit einem
Aufenthalt in AßmannshauſenRüdesheim. Wer deshalb in die=
ſem
Jahre noch eine recht frohe Rheinfahrt miterleben möchte,
der verſäume nicht, ſich rechtzeitig Karten zu ſichern. Der Vor=
verkauf
hat bereits begonnen bei dem Verkehrsbüro, Darmſtadt,
am Schloß. (Näheres ſiehe Inſerat.)

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag. 20. September.
8.00: Bad Homburg: Konzert des Kurorcheſters.
10.20: Schulfunk. Rektor E. Landgrebe: Gegenwartsſtunde. Eine
Stadtverordnetenverſammlung.
14.30: Stunde der Jugend.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert.
18.05: Dr. Mafer=Leonhard: Eine Schülerfahrt durchs Mittelmeer
nach Griechenland und Kleinaſien.
18.35: Frl. Peterſen: Heimarbeiterin=Not und Hilfe.
19.05: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.30: Hans Rosbaud: Die Inſtrumente des Orcheſters: Große und
kleine Flöte.
20.00: Alt=Frankfurt. Ein buntes Städtebild.
21.30: Oskar Maurus Fontana lieſt aus eigenen Werken.
22.30: Alte Tanzmuſik auf Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend 20. September.
14.30: Kinderbaſtelſtunde: Was alles fliegt: Drachen fliegen.
15.00: Erna Arnhold: Mit dem Entdecker Pizarro nach Peru.
15.45: Dr. Elſe Hildebrandt: Die Frau im Arbeitskampf der Ge=
genwart
.
16.00: Staatsbürgerliche Erziehung: Dr. Max Hildebert Boehm=
Die geiſtigen Grundlagen der Politik.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Jugendwandern (Zum Reichswerbetag für die deutſchen Ju=
gendherbergen
.
18.00: Erich Alfringhaus: Die Auswirkungen der Reichstagswahlen
auf die Arbeiterſchaft.
18.30: Felix Stiemer: Geſellſchaftswiſſenſchaftliche Gegenwartsfragen.
19.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
19.25: Stille Stunde: Gang durch den Tag.
20.00: Programm der Aktuellen Abteilung.
20.30: Breslau: Das ſchleſiſche Jahr‟. Eine Kantate in ſchleſiſcher
Mundart von Ernſt Schenke. Muſit von Karl Sczuka.
2..2: Breslau: Heiteres Wochenende. Unterhaltungs= und Tanz=
muſik
.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Artur Guttmann.

Weikerbericht.

Mit großer Schnelligkeit rückt bereits eine neue Störung vom
Atlantiſchen Ozean heran. Sie läßt an der Weſtküſte Irlands ein
Barometergefälle bis 730 Millimeter erkennen und erſtreckt ihren Ein=
fluß
ſchon über die Britiſchen Inſeln bis nach Frankreich hin. Sehr
ſchnell werden auch wir unter raſchem Luftdruckfall in den Bereich der
Störung gelangen, ſo daß ſchon im Laufe dieſer Nacht unter ſtarker,
zum Teil ſtürmiſcher Luftbewegung Niederſchläge auftreten. Während
des Tages bleibt dann das Wetter ſehr unbeſtändig, jedoch wird die
Wolkendecke ſchon zeitweiſe durchbrochen, und die Temperaturen fangen
an, langſam zurückzugehen, ſo daß mehr Rückſeiteneinfluß zur Geltung
kommt und wieder Barometeranſtieg einſetzt.
Ausſichten für Samstag, den 20. September 1930: Lebhafte, zeit=
weiſe
ſtürmiſche ſüdweſtliche bis weſtliche Luftbewegung, zunächſt
bedeckt und Niederſchläge, dann wechſelnd wolkig mit Aufklären.
Ausſichten für Sonntag, den 21. September: Ruhiges Wetter, aber
noch wechſelnd bewölkt mit Aufheiterung, einzelne Schauer, kühler.

Hauptſchriftleitung. Rudoif Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuillevon, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Strreſe; für Sport: Karl Böhmann; für
den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: J. V. Karl Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Biſd und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wills Kuble=
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

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Nummer 260

iche Rundſchau.

Samstag, den 20. Sept.

Nachdem der Grundton der Effektenmärkte an den letzten Tagen
vor dem Wahlſonntag trotz der großen Geſchäftsſtille durchweg freund=
lich
war, und die Spekulation und das Ausland in Erwartung einer
gefeſtigten Regierung der Mitte ſich zu Deckungen veranlaßt ſah, wirkte
das Wahlergebnis, das am Montag der Börſe vorlag, wie eine Bombe.
Wohl hatte man mit einer Verſchiebung der Kräfte gerechnet, daß aber
das Anwachſen der radikalen Parteien in einem ſolchen Ausmaße erfol=
gen
würde, hatten ſich die nationalſozialiſtiſchen Kreiſe ſelbſt nicht träu=
men
laſſen. Bemerkenswerterweiſe wurde dieſer Ausfall der Wahl im
Auslande viel ruhiger kommentiert als bei uns. Es wurden keine be=
fürchteten
Kreditkündigungen vorgenommen, und auch von nennenswer=
ten
Verkaufsaufträgen des Auslandes war nichts zu merken. Vielleicht
war dieſes Anwachſen der äußerſten Rechten aber in London, Paris
und New York ein Warnungszeichen, daß ein zu ſtraff geſpannter
Bogen auch einmal zerreißen kann, und daß es früher oder ſpäter doch
angebracht wäre, den kaum zu erfüllenden Young=Plan zu revidieren.
In maßgeblichen politiſchen Wirtſchafts= und Bankkreiſen findet man
aber auch heute noch überwiegend die Meinung vertreten daß keine Ver=
anlaſſung
zu einem beſonderen Peſſimismus hinſichtlich der inneren,
Politik vorliegt. Man hält dort immer noch eine Regierung der Mitte
für die einzig mögliche Löſung allerdings unter wohlwollender Haltung
der S.P.D., ſo daß man ſich darüber klar ſein müßte, daß dieſer Partei
Entgegenkommen in den ſie beſonders intereſſierenden Fragen ( Arbeits=
loſenverſicherung
, Steuerſenkung uſw.) bezeigt werden müſſe. Die erſte
Wirkung auf die Börſe am vergangenen Montag war jedenfalls die,
daß bei der geringen Aufnahmeneigung der Banken die Kurſe teilweiſe
ſtarke Einbußen erfuhren. Naturgemäß waren die vorher von der
Spekulation bevorzugten Papiere beſonders in Mitleidenſchaft gezogen
und verloren bis zu 20 Prozent. Die Umſätze ſtanden hierbei in keinem
Verhältnis zu den entſtandenen Kursverluſten. Nachdem dann dieſer
erſte Verkaufsdruck abgefangen war, konnte man auch in der Tat bald
eine merkliche Beruhigung und Erholung feſtſtellen. Schon kleine In=
terventionen
der Banken hatten Deckungen zur Folge, die allerdings
nur einen Teil der entſtandenen Verluſte auszugleichen vermochten. Man
konnte ſich übrigens bei dieſen Interventionen des Eindrucks nicht er=
wehren
, als ob ſie ſozuſagen auf höheren Befehl vorgenommen wurden;
jedenfalls war es am Markte der Reichsbankanteile ein Novum, daß
die Reichsbank in ihren eigenen Aktien Stützungskäufe vornahm. Ein
am Tage unſerer Berichtsabfaſſung eingetretener neuer Rückſchlag dürfte
hauptſächlich börſentechniſch zu erklären ſein. Ein gewiſſes Reichs=
intereſſe
ſpielte wohl auch bei der Sonderbewegung der Kabel= und
Funkgeſellſchaften eine Rolle. Auch amerikaniſche Käufe brachte man
mit dieſen Kombinationen Transradio=Felten=Deutſche Atlanten in Zu=
ſammenhang
. Von Nebenwerten konnten N.A. G. auf das Sanierungs=
und Umtauſchangebot von 10:1 in A. E.G.=Aktien faſt genau auf Pari=
tät
anziehen. Motoren Deutz profitierten von der Fuſion mit Hum=
boldt
=Maſchinen und der 2prozentigen Dividendenerhöhung. Bemerkens=
wert
ſchwach und über den allgemeinen Rahmen hinaus gedrückt waren
Goldſchmidt auf Dividendenbefürchtungen und Otavi im Zuſammenhang
mit den rückgängigen Kupferpreiſen, die jetzt einen ſeit 28 Jahren tief=
ſten
Stand erreicht haben.
Auch der Kaſſamarkt konnte ſich der allgemeinen Verſtimmung
nicht entziehen, die Kursabſchläge erreichten aber infolge der Enge des
Geſchäftes nicht das Ausmaß der Terminpapiere. Heimiſche Renten
konnten ſich nach anfänglichen Verluſten leicht erholen. Ausländer lagen
ſehr ruhig, Mexikaner und Anatolier neigten zur Schwäche. In letz=
teren
vermutete man Abgaben der Deutſchen Bank, da angeblich die
Auszahlung der Kupons per 1. 10. noch nicht geſichert ſei. Auch der
Anlagemarkt tendierte recht ſchwach. Reichsſchuldbuchforderungen muß=
ten
ſich ebenfalls Abſchläge gefallen laſſen, die Geſchäftstätigkeit war an
keinem Tage beſonders umfangreich. Der Fortfall der Kapitalertrags=
ſteuer
vom 2. 1. 1931 an hatte andererſeits aber auch keinen weſent=
lichen
Einfluß.
Die Geldmärkte blieben trotz des Medios überall leicht. Bei an=
ziehenden
Swapſätzen lagen Deviſen gegen Reichsmark ziemlich ſchwach.
Einiges Marktangebot aus der Provinz, das ſich in den erſten Tagen
nach den Wahlen einſtellte, wurde von der Arbitrage aufgenommen.
Die Reichsbank gab bereitwilligſt alle gewünſcht Deviſen her, um eine
weitere Frankſteigerung nicht zuzulaſſen. Im übrigen wurden ſicherlich
alle Interventionen der Reichsbank überſchätzt. Paris konnte ſich bei
anhaltenden Goldkäufen erneut befeſtigen, das Pfund war etwas erholt,
der Dollar lag ruhig, der Schweizer Frank war knapp behauptet. Die
Ueberſättigung des Schweizer Kapitalmarktes mit Auslandsgeldern
macht ſich immer mehr bemerkbar. Spanien bröckelte erneut ab. Auch
Buenos ging auf ungünſtige Getreidepreiſe wieder im Kurſe zurück.
Leihdewiſen wenig verändert.

Minimax A.=G., Berlin Dividendenhalbierung. Bei einem Brutto=
gewinn
von (alles in Mill. RM.) 2,66 (2,92) verbleiben nach Abzug von
2.08 (2.18) für Unkoſten ſowie 0,354 (0,255) Abſchreibungen ein Rein=
gewinn
von 227 765 (451 751) RM., woraus die Verteilung einer von
10 auf 5 Prozent herabgeſetzten Dividende vorgeſchlagen wird.
Ermäßigung der Zinkblechpreiſe. Die ſüddeutſche Zinkblechhändler=
Vereinigung hat mit Wirkung ab heute ihre Preiſe um 1½ Prozent
ermäßigt, nachdem ſie am 10. d. M. ſchon um 1 Prozent ermäßigt wor=
den
waren.
Die Kupferbaiſſe ſetzt ſich, wie erwartet, weiter fort. Die Copper
Exportes Inc. hat den Cif.=Preis für Nordſeehäfen erneut geſenkt von
11,05 auf 10,80 cs. per 1b, wodurch der niedrigſte Preisſtand ſeit Jah=
ren
erreicht wurde. Die Herabſetzung war notwendig, da die ameri=
kaniſchen
Lohnhütten am amerikaniſchen Inlandsmarkt bereits mit
10½ es. offerierten und größere Verbraucher teilweiſe erſt für 10 cs.
Gebote abgaben. Die Berliner Elektrolytkupfernotiz ſtellt ſich auf
100¾ ( 2½).
Preisermäßigung für Meſſinghalbfabrikate. Die wirtſchaftliche
Vereinigung deutſcher Meſſingwerke ermäßigte die Richtpreiſe für
Meſſingſtangen um 1 RM. für 100.
Herabſetzung des Brennrechts 51 Prozent gegen bisher 80 Pro=
zent
. Die Reichsmonopolverwaltung wird bei der im Oktober d8. Js.
ſtattfindenden Gemeinſchaftsſitzung der Monopolverwaltung und des
Beirats für das Betriebsjahr 1930/31 ein Jahresbrennrecht von 51 Pro=
zent
des regelmäßigen Brennrechts vorſchlagen. Die Monopolverwal=
tung
ſchlägt weiter folgende Abſchlagspreiſe je Hektoliter Weingeiſt vor:
für Branntwein innerhalb des vorgeſchlagenen Brennrechts 30 RM.
und außerhalb des Brennrechts 15 RM. Ferner betragen vorläufig ab
1. Oktober 1930 der regelmäßige Monopolausgleich 570 RM. je Hekto=
liter
Weingeiſt bzw. bei Trinkbranntweinen 342 RM., bei Arrak, Rum
und Kognak 456 RM. und bei anderem Branntwein 570 RM. je
Doppelzentner, der allgemeine ermäßigte Monopolausgleich für Alkohol=
kraftſtoffe
50 RM. je Hektoliter bzw. 30 RM. je Doppelzentner, der
beſonders ermäßigte Monopolausgleich 300 RM. je Hektoliter bzw.
180 RM. je Doppelzentner.
Pariſer Stickſtoffzuſammenkunft. Die Zuſammenkunft der Teil=
nehmer
der im vorigen Monat abgeſchloſſenen europäiſchen Stickſtoff=
konvention
und der Vertreter der chileniſchen Stickſtoffinduſtrie hat ſtatt=
gefunden
. Bezüglich des Ergebniſſes wird mitgeteilt, daß man eine
völlige Uebereinſtimmung ſowie eine normale Ausführung der Ver=
einbarungen
feſtgeſtellt habe. Ferner habe ſich ergeben, daß der Abſchluß
der Konvention und die von ihr getroffenen Maßnahmen überall eine
ſehr günſtige Aufnahme gefunden hätten.
Geſtiegene Rohſtahlgewinnung. Die deutſchen Stahlwerke (ohne
Saargebiet) ſtellten im Auguſt 1930, 896 514 To. Rohſtahl her. Da der
Juli 27, der Auguſt aber nur 26 Arbeitstage hatte, war das arbeits=
tägliche
Aufbringen mit 34 481 To. um 918 To. oder 2,7 Prozent höher
als das des Juli 1930. Es entſpricht 59,9 Prozent des durchſchnitt=
lichen
arbeitstäglichen Aufbringens des Jahres 1913 im Deutſchen Reich
damaligen Umfanges.
Robert Boſch in Frankreich. Die Robert Boſch A.=G. Stuttgart,
hatte Ende 1928 mit der franzöſiſchen Firma Lavalette, Paris, einen
Intereſſenvertrag abgeſchloſſen, demzufolge die Boſchapparate
künftig in Frankreich hergeſtellt und durch Lavalette
vertrieben werden. Auf Grund dieſes Abkommens iſt jetzt ein Fabrika=
tionsbetrieb
zur Herſtellung von Boſch=Apparaten in dem Pariſer Vor=
ort
St. Ouén eingerichtet worden, der in dieſen Tagen die Produktion
aufnimmt.
Der Bau des engliſchen Rekorddampfers eingeſtellt? Daily Ex=
preß
berichtet in großer Aufmachung, daß der Bau des rieſigen
Cunard=Dampfers, der den deutſchen Dampfern Bremen und
Europa das Blaue Band des Atlantik wieder entreißen ſollte, dadurch
zum Stillſtand gekommen ſei, daß trotz der von der Regierung über=
nommenen
Garantie, bei der Aufnahme der großen Verſicherungsriſiken
mitzuhelfen, keiner der Aſſekuradeure bei Lloyd auch nur einen Teil der
für das. Schiff aufzunehmenden Verſicherung in Höhe von 4 Mill. Lſt.
üübernommen habe.

Eröffnung der Kölner Herbſimeſſe.

In Anweſenheit von Behördenvertretern. Vertretern der Wirt=
ſchaftsverbände
und =inſtitute ſowie der Preſſe wurde geſtern mit einer
ſchlichten Feier im Kleinen Kongreßſaal des Meſſegebäudes die Kölner
Herbſtmeſſe eröffnet. In der Textilmeſſe iſt auch Oeſterreich wieder ver=
treten
. Den weitaus größten Teil des Ausſtellungsgeländes nimmt
di Fachſchau Büro, Betrieb und Werbung ein, die ſich durch einen
großzügigen Ausbau und Reichhaltigkeit auszeichnet.

Meitallnokierungen.

Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 19. September.
Unter dem Eindruck der ſchwächeren Börſen in New York und Lon=
don
und der Kursrückgänge für deutſche Werte an dieſen Märkten ver=
ſtärkte
ſich die Unſicherheit an der heutigen Börſe, und die Haltung war
allgemein weiter abgeſchwächt. Auf faſt allen Märkten wurden erneut
Verkäufe vorgenommen, denen kaum Aufnahmeluſt gegenüber ſtand.
Verſchiedentlich ſollen wieder Verkaufsorders der Kundſchaft vorgelegen
haben. Das hauptſächlichſte beunruhigende Moment iſt jedoch nach wie
vor die Unklarheit über die Weiterentwicklung der innerpolitiſchen Ver=
hältniſſe
. Verſtimmend wirkte auch die erneute Herabſetzung des Kupfer=
preiſes
. Die Eröffnungskurſe lagen durchſchnittlich 13 Prozent nied=
riger
. Starkes Angebot beſtand vor allem in Kunſtſeideaktien; Aku er=
öffneten
5½ Prozent ſchwächer. Größere Abgaben wurden außerdem
wieder in Kaliwerten vorgenommen. Deutſche Anleihen waren eben=
falls
angeboten, namentlich Altbeſitz, die 0,75 Prozent einbüßten. Auch
ausländiſche Renten (Anatolier und Mexikaner) ſchwächer.
Nach den erſten Kurſen neigte die Haltung weiter zur Schwäche,
und es ergaben ſich meiſt neue Kursrückgänge von etwa 12 Prozent.
Umſätze kamen nur noch vereinzelt zuſtande. Die Nachfrage nach Tages=
geld
hielt an, ſo daß der Satz auf 3½ Prozent erhöht wurde. Am De=
diſenmarkt
lag die Mark etwas feſter, das Pfund international abge=
ſchwächt
. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1955, gegen Pfunde 20,39.
London=Kabel 4,8600, London Paris 123,69, London Mailand
92,81, London Madrid 45,45, London Schweiz 25,04½, London
Holland 12,06½/s.
Bei ſehr ſchleppendem Geſchäft verlief die Abendbörſe weiter
ſchwach. Die Verſtimmung über die Schwierigkeit der Abſchaffung der
Kapitalertragsſteuer hält an. Daneben wird auch die Lage am Deviſen=
markt
beachtet und auf neue franzöſiſche Goldabzüge verwieſen. Ver=
kaufsorders
aus dem In= und Auslande drückten auf die Kurſe.
Berlin, 19. September.
Die Börſe eröffnete heute in ſchwächerer Haltung, nachdem ſchon
vormittags an der Vorbörſe eine ſehr unſichere und auffallend nervöſe
Stimmung geherrſcht hatte. Beachtet wurde ferner die ſchſuache Hal=
tung
deutſcher Werte im Auslande und der Rückgang der Younganleihe
in London auf zirka 79½ bis 80 Prozent. Beachtlicherweiſe hat das Aus=
landsangebot
zugenommen, ſo daß bei fehlender Aufnahmeneigung ſei=
tens
der Banken und bei der paſſiven Haltung der Spekulation zu Be=
ginn
des Verkehrs Verluſte von 13 Prozent eintraten. Auch im Ver=
laufe
blieb die Tendenz, nachdem ganz vorübergehend und vereinzelt
kleine Erholungen eingetreten waren, weiter ſchwach, und es ergaben
ſich neue Abſchläge von zirka 1 Prozent. Kaliwerte verloren 2 Prozent,
Spritwerte ſogar 3 Prozent. Auch Conti Gummi und Stöhr waren
um 1½ Prozent gedrückt. Anleihen ſchwächer, Neubeſitzanleihe minus
0,20 Prozent, Altbeſitzanleihe minus 0,60 Prozent, Ausländer gleichfalls
nachgebend, Bosnier, Mexikaner und Tehuantepeg bis ½ Prozent ge=
drückt
. Am Pfandbriefmarkt verſtimmte die Meldung eines Fachblattes,
wonach bei der Aufhebung der Kapitalertragſteuer noch Schwierigkeiten
zu erwarten ſeien, da in parlamentariſchen Kreiſen die Anſicht beſteht,
die Mittwoch erlaſſene Verordnung im Reichstage nochmals zur Ab=
ſtimmung
zu bringen, wobei es natürlich zweifelhaft erſcheint, ob ſich
bei der Zuſammenſetzung des neuen Reichstages eine Mehrheit für die
Vorlage finden wird. Reichsſchuldbuchforderungen konnten ſich nach
ſchwächerem Beginn etwas erholen. Deviſen angeboten. Pfunde ſchwä=
cher
. Am Geldmarkt traten Veränderungen nicht ein. Tagesgeld ſtellte
ſich auf 234 bis 4¾! Prozent, nur vereinzelt kamen Abſchlüſſe zu 2½
Prozent zuſtande.
Broduktenberichte.
Berliner Produktenpreiſe. Weizen märk. 7576 Kilo 234336,
7071 Kilo 163165, Gerſte 204222, Futtergerſte 180195, Hafer
märk. 158169, Weizenmehl 27,5035,75, Roggenmehl 23,7527 Wei=
zenkleie
8,759, Roggenkleie 8,258,50, Viktoriaerbſen 3043, Futter=
erbſen
1920, Peluſchken 2021, Ackerbohnen 1718, Wicken 2022,
Rapskuchen 9,8010,20, Leinkuchen 17,5017,60, Sojaſchrot 1414,80.

Die Berliner Metallnotierungen vom 19. September ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Ham=
burg
, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 100.75 RM. Die Notie=
rungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtands (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lie=
ferung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenalumi=
nium
, 98= bis 99proz. in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren auf
190 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.,
Reinnickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 5356
RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) 50.5052.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 19. September 1930 ſtellten
ſich für Kupfer: Sept. 91 (95), Okt. 91 (91.50) Nov. und Dez.
90 (91), Jan. 90 (90.75), Febr. und März 90 (90.50), April 89.75
(90.25), Mai und Juni 89.75 (90), Juli und Auguſt 89.75 (89.75).
Tendenz: ſchwach. Für Blei: Sept. 34 (35), Okt. 33.50
(34.50) Nov. 33.50 (34), Dez. 33.50 (34.25), Jan. bis Juli 33.75
(34), Aug. 33,75 (33.75). Tendenz: ſchwächer. Für Zink
Sept. 30 (30.50), Okt. 30 (30.75), Nov. 30.25 (31). Dez. 30.75
(31.50), Jan. 31 (31.75) Febr. 31.25 (32.50) März 31.75 (32.75),
April 32 (32.75), Mai 32.25 (33), Juni 32.75 (33.25), Juli 32.75
(33.75), Auguſt 32.75 (33). Tendenz: ſtetig. Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

ab in

ger 08 9
Daß er
denlang
oes auf deit

leigentlich nich
i bin ich ſch.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 81, Dez. 85½, März 88½, Mai 91.75;
Mais: Sept. 90.25. Dez. 85½, März 87, Mai 88½; Hafer: Sept.
37.50, Dez. 40, März 42, Mai 42½; Roggen: Sept. 52,75, Dez.
56½, März 61½, Mai 63.75.
Schmalz: Sept. 11.65, Okt. 11.62½, Dez. 11.22½, Jan. 11.27½.
Speck, loko 14.50.
Schweine, leichte 10.2510.75, ſchwere 10.7510.95; Schwei=
nezufuhren
: Chicago 15 000, im Weſten 54 000.
Baumwolle: Okt. 10.93, Dez. 11.13.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 19. Sept.:
Schmalz: Prima Weſtern 12.40; Talg, extra, loſe 5.25.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 100, Hartwinter,
neue Ernte 90.25; Mais, loko New York 103.25; Mehl, ſpring
wheat clears 4.705.00; Fracht: nach England: 1,62,3 Schill.,
nach dem Kontinent 89 Cents.

Kleine Wiriſchaftsnachrichken.

ſdeien ich nich.
Verſchloſſen i
Wohnzimmer
Nuiedeckt. Ein
beieckte, und
Tich ab und
jitten we
Sonderk
das Bild zum
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Die Hau=
ſüirleighs
le=
miſter
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wollte ſich woh
r!
drs etwas mi=
uch

Ja, nati
Wont erteilen
be
Nocl hörte
art
gaube nicht,
mrr es?
Kurz na
Nein, dan
ver bis halb

Nach dem Monatsbericht des Reichsbundes der Deutſchen Metall=
waren
=Induſtrie hat der Auftragsrückgang in der Metallwaren= Indu=
ſtrie
im Auguſt in mehreren wichtigen Branchen einen Stillſtand er=
fahren
.
Die Verhandlungen über die Reifenpreisermäßigung beginnen An=
fang
nächſter Woche in Berlin. Es wird eine Preisſenkung um 10 Pro=
zent
ab 1. Oktober erwartet. Am 1. Januar 1931 ſteht eine weitere
Preisermäßigung in Ausſicht, die mit einer völligen Umorganiſation im
Geſchäftsaufbau des Reifenverkaufs verbunden iſt.
Der Frankfurter Betrieb der Continental Gummi=Werke A.=G.,
Hannover, in den Anlagen der ehemaligen Peters Union A.=G. iſt jetzt
ſtillgelegt worden, wodurch 250 Arbeiter zur Entlaſſung kamen.
Die Eiſenhandelsintereſſen der Gutehoffnungshütte Oberhauſen
A.=G., die bisher für das In= und Ausland von je einer Geſellſchaft
wahrgenommen wurden, ſind jetzt in der Ferro Staal A.=G. in Eſſen
vereinigt worden. Das Grundkapital beträgt 4 Mill. RM.
Auf Grund des Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit der J. G.
Farbeninduſtrie wird der Hauptverſammlung der A. Riebeckſchen Mon=
tanwerke
A.=G., Halle, eine Dividende von wieder 7,2 Prozent und ein
Bonus von 1,2 Prozent vorgeſchlagen.
Die Streitigkeiten zwiſchen dem Mitteldeutſchen und dem Oſtelbi=
ſchen
Braunkohlenſyndikat über das Grenzlieferungsabkommen ſind jetzt
durch ein Schiedsgericht beigelegt worden, und zwar für die Dauer des
zwiſchen den beiden Syndikaten abgeſchloſſenen Grenzvertrages bis
31. März 1932.

Berliner Kursbericht
vom19. September 1930

Deviſenmarkt
vom 19. September 1930

R H
Danatbank
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga=
Deutſche Erdöl

136.875
172.

119.75
119.
86.875

Rtd
131.
55.
84.75
158.75
40.
132.75
125.
68.625

Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.).
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

124.75
144.125
103.625
132.50
95.
82.625
79.50
194.625
76.50
83.75
78.875
38.50
67.25
80.
54.875

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

172.25
53.125
306.50
128.
115.
74.
198.
67.

55.50

60.
153.
14.25
71.
37.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſ
Sofia.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yort
Belgien

Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk
100 Schilline
100 Tſch. r
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 S.Stg.
1 Pap. Pe
Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Francs

Geld
0.547
59.185
2.442
73.38
3.037
168.89
112.13
112.17
112.59
20.371
1.523
4.1915
58.435
21.945
16.465

Brief
10.567
59.305
12.462
73.52
3.042
69.2
112.35
12.39
112.81
20.41
1.52*
4.199
58.55.
21.985
18.50:

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu . 1 türk. 2
Kairo
Kanada
Uruguay
Jsland
Tallinn (Eſtl.
Riga

Währung Be Id Briei 100 Franken 81.35 81 51 00 Peſetas 44.81 44.89 100 Gulden 181.47 81.63 1 Yen. 2.071 2.075 1 Milreis 0.423 0.425 100 Dina 7.429 7.43 100 Escudos 18.82 18.56 100 Drachm 5.445 F.455 1ägypt. * 20.885 20.935 1 canad. Doll. 4.196 4.204 1 Goldpeſo 3.48 3.488 100 eſtl. Kr. 192.18 92.36 100 eſtl. Kr. 111.73 1:1.95 100 Lats 80.7 80.94

etzte bil

Frankfurter Kursbericht vom 19. September 1930.

72 DtſchReichsan!
20
6% Baden ......
8% Bayer......
6%=
.....
26 Heſſen v. 28
v. 29
8%
6% Preuß. Staat.
8% Sachſen ......
6% Sachſen..
72 Thüringen
Diſche. Anl. Auslo
ſungsſch. 4= Ab=
löſungsanl
.. . . .
Dtſche. Anl. Ablö=
uungsſch
. (Neub.)

Hfe
88
80

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
..."

8 % Baden=Baden.
6% Berlin .......
8% Darmſtadt v. 26
8% v.28
70 Dresden .....
8% Frankfurt a. M.
Schätze. . . v. 2
7% Frankfurt v. 2
6% v. 2
8% Mainz......."
8% Mannheim v. 2e
6%
v. 27
8% München ...."
8% Nürnbera" .
8% Wiesbaden

85

A.
100.5
82
85.25

8½ Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen.Goldobl.
8½Kaſſeler Land.,
fredit Goldpfbr..
62
8% Naſſ. Landesbk.
6%
4½% Liqu. Obl.

60.5
7.35

2.n

90.25
90.25
84

Mi
86.5
78.75

93.5
77

91:0,

2% Heil. Landesbt
Goldpfbr.. . . ."
7
Goldpfbr.
8S
Goldoblig.
4½% Heſſ. Ld8.
Hyp.=Rk.-Liauid
4:/,% Kom.=Obl
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf
8%. Goldoblig.!

99.
96
So

76.5

102
98

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
Ausl. Ser. T
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)

3% Berl. Hyp.=Bk
790
4½%-Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk
729
4½% Lig. Pfrb..
3% Mein. Hyp.=Bt.
7%
4½% Lig. Pfbr.
80 Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% Preuß. Boden=
cred
.=Banf ..."
4½% Lig. Pfbr. .
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½% Lig. Pfbr
8% Rhein.Hyp. B!
4½% Lig. Pfbr.
6% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit . . . ."
8% Südd. Bod.
Cred.=Ban1 ..."
4½% Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B.

6% Daimler=Benz! 69.5

98.5

99.5
85
100.5
85.75
86

59.5
74.5

14

100.5
97.25
87
102
96
R
102
A4r6
87.5
101.25
97.25
87.75
102
90.75

101.5

101
87
101.5
96
89

100

99.5
96.25
88
99.3

8½ Dt. Linol. Werke
8% Klöchner=Werkel
7%6 Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerle
8% BoigtckHäffner

J. 0. FarbenBonds

5% Bosn. L.E.B.
5%
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
4%
4%0 Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
4½ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
1914
4½2
4%0
Goldr
49,
1910
Attien

Rig. Kunſtziide Unie
A. E. G.........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Bellſtoff
Bemberg J. P...
Beigm. El.=Werke.
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen..."
Cemen: Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werfe Albert
Chade ..........
Contin Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz AG.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ....."
Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.

Rre
A

84.25
95

96

40.25

15e,
7.25

20.5
D

19.5

75
130

146
90

99
55
102.75

178
41


165
27n5

70
137

Dt. Linoleumwerke
Eiſenhandel. .
Dyckerhoff u. Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieſerg.=Geſ
Licht u. Kraf
Eſchw. Berawerk..
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleiche
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaume
Frkft. Gas .......
Hof.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerl
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.....
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
Ilie Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans
Kali Chemte.
Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. ...."
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke.

Lahmeyer & Co.
Laurahütte .. .."
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.

160.5
85

132.5
216
36

109
143.5
73

130
51

28.75
104
133.25
44
30
165

Aa

162

76.5
65.5
122
67
79

118.25
32

Aaz
85.5
95
128

FK.
212

14.5

Minte .che
Mainzer Akt.=Br..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Franrf..
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel

Oberbedarf
Phönix Bergbau

Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
Metallwaren".
Stahlwerke. . .
Riebeck Montan..
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerie

Sachtleben A. G. . .
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleftr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halefe
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks

Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard.
Tucher=Brauerer.

Nnterfranten
Beithwerte
Ver. f. Chem. Ind
Stahlwerke .. .
Strohſtoffabr.
1iltramarin . .
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.!

78.5
79.5
Jaa

156.5

73
106

Aa
92
7811
89.5
98.5
53:,

147
306
210
221
74
112
144.5

182
40.5
138,25

Wayß & Freytag.
Wegelin, Rußfabrik
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein ..
Waldhof...
Memel.

60
122.5
94

Allg. Dt. Creduanſt
Badiſche Bank".
Bk. f. Brauinduſtr..
BarmerBankverein
Bayer. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Sypothelbl.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bant und Disc.
Di. Eff. u. Wechſe
Dresdener Ban: ..
Fran:f. Ban).
Hyp.=Bank...
Pfdbr.=B1.
Mein. Hyp. Bank..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank..!
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hpp.=Bank.
Südd. Bob.-Cr. Bk.
Wiener Bankverein
Württb. Notenbar

105.5

120
113

98.5
90

103

59.5
73.5
150

150

A.-G f. Veriehrsw.
Allg. Lofalb. Kraftw/)
7% D1. Reichsb. Vz
Hapag. .. . . ..
Nordd. Lloyd..
Südd. Eiſenb.=Gei.)

Allianz. n. Srung
Verſicherung ...!
Verein. Verſ./1
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſich.

Otavt Minen
Snunug3 9

[ ][  ][ ]

mer 200

der Zu. Seftenb!

Nar sorsmißin
Mislienar.

Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.

Ein guter Gedanke! meinte dieſer. Haben Sie ſchon irgend
evas ausbaldowert, Mollp?
Dazu hatte ich in den drei Tagen, ſeit ich da bin, noch keine
Glegenheit. Ich hatte genug damit zu tun, mich zurechtzufinden.
De Dienſtboten ſind alle nett. Nur dem Haushofmeiſter trau
i nicht.
Hab’ ich’s nicht geſagt? triumphierte Binks.
Woher wiſſen Sie denn
Sie kommen nachher an die Reihe, Binks, fiel Jim ihr ins
Aort. Alſo weiter, Molly! Was iſt mit dem Haushofmeiſter?
Nun, meiner Anſicht nach iſt es gar keiner. Er iſt ſchon
läger als die anderen Dienſtboten da und wird von allen gefürch=
v
. Daß er Fairleighs Vertrauen beſitzt, iſt unverkennbar. Er iſt
ſndenlang bei ihm im Studierzimmer und ſcheint alles zu wiſſen,
ms auf dem Gut vorgeht. Aber ſo unbeliebt er auch iſt, ich weiß
eientlich nichts, was gegen ihn ſpricht. Was das Haus betrifft,
bin ich ſchon in jedem einzelnen Zimmer dringeweſen. Die, mit
dnen ich nichts zu tun habe, mußte ich natürlich nachts erforſchen.
brſchloſſen iſt keins. Nur eins iſt mir aufgefallen. Ein großes
Yohnzimmer im erſten Stock wird nie benutzt und alles darin iſt
zgedeckt. Ein Tuch ſah aus, als ob es ein Bild oder einen Spiegel
bdeckte, und da unten im Eßzimmer ein Bild fehlt, deckte ich das
lch ab und entdeckte einen Rahmen, aus dem das Bild heraus=
gſchnitten
war.
Sonderbar! bemerkte Jim. Fairleigh ſagte mir, er hätte
dis Bild zum Reinigen weggeſchickt, aber dazu ſchneidet man es
dch nicht heraus. Wiſſen Sie, ſeit wann es fehlt?
Die Haushälterin ſagt, es fehlte ſeit einem Morgen kurz nach
ſtirleighs letzter Heimkehr. Osborne das iſt der Haushof=
neiſter
hätte ihr geſagt, Mylord habe es abgenommen, und ſie
vollte ſich wohl hüten, nachzufragen.
Sehr merkwürdig! ſagte Jim. Aber ich ſehe nicht ein, wie
us etwas mit unſerem alten Bill zu tun haben kann.
Ich auch nicht, aber trotzdem mußt du’s Jack ſchreiben, Jim.
Ja, natürlich! ſagte Jim. Und nun müſſen wir Binks das
Vort erteilen.
Binks berichtete eifrig über ſein nächtliches Abenteuer und
Volly hörte ſo geſpannt zu, daß er ſich ſehr geſchmeichelt fühlte.
Großartig! rief ſie aus, als er zu Ende war. Aber ich
taube nicht, daß es Osborne geweſen ſein kann. Um welche Uhr
tar es?"
Kurz nach Dunkelwerden, ſo zwiſchen halb, fünf und fünf.
Nein, dann war er’s nicht, denn ich weiß zufällig, daß er von
ger bis halb ſechs im Studierzimmer war. Höchſtens es iſt

zwar ein etwas wilder Gedanke aber wenn es nun einen
unterirdiſchen Gang zwiſchen dem Schloß und der alten Burg gäbe?
Er könnte vom Studierzimmer bis in die Verlieſe führen. Und
das würde erklären, weshalb Osborne da ſo viele Stunden ver=
bringt
.
Donnerwetter! murmelte Jim. Das iſt ein Gedanke. Noch
dazu wiſſen wir dank unſeren Londoner Abenteuern, daß Fair=
leigh
unterirdiſche Gänge liebt.
Sie haben’s getroffen‟ Das erklärt alles! rief Binks.
Aber es iſt keine Erklärung für das rätſelhafte Fallgatter
und den Umſtand, daß Osborne Bündel in den Brunnen wirft,
wandte Molly ein.
Nein, denn wenn er etwas loswerden wollte, hätte er da=
zu
doch die Fallgrube im Verlies benützen ſollen, ſagte Jim.
Aber trotzdem iſt der Gedanke mit dem unterirdiſchen Gang
doch eine Unterſuchung wert. Es könnte einen Raum darin
oder daran geben, in dem Bill gefangen gehalten wird.
Ich will verſuchen dahinterzukommen ſagte Molly.
Aber begeben Sie ſich nicht in Gefahr, Molly, mahnte
Jim. Warten Sie lieber, bis ich im Hauſe bin.
Vielleicht aber verſprechen tu’ ich’s nicht, erwiderte ſie.
Und nun muß ich gehen. Es war himmliſch, Sie beide zu
ſehen!
Jim begleitete ſie bis an die Treppe. Sehen Sie ſich um
Gotteswillen vor, Molly, ſagte er barſch.
Ja, natürlich verſetzte ſie zerſtreut. O Jim, es iſt
es iſt doch ganz nett zu wiſſen, daß Bill noch am Leben iſt,
nicht wahr?
Ihre Stimme zitterte, und er ſchlang einen Arm um ihre
Schultern. Ja, aber es iſt eine verteufelt ſchwere Aufgabe‟
ſagte er.
Armer alter Jim! flüſterte ſie und war fort.
FyII.
Als Molly gegen den Sturm an nach Coombe zurückwan=
derte
, war ihr hoffnungsvoller zumute, als ſeit Tagen. Endlich
fühlte ſie, daß die Sache in Gang kam, und das Wiederſehen
mit Jim und Binks hatte ihr Gefühl der Vereinſamung ge=
mildert
. Als ſie wieder in ihrem Zimmer war, ſetzte ſie ſich
gleich hin und ſchrieb an Mutter. Jack hatte nämlich darauf
beſtanden, daß ſie in ihrer Rolle als Edith Maſters jeden Tag
an ihre alte Mutter in Putney ſchreiben müſſe. Der ſchließ=
liche
Empfänger dieſer Briefe war Jack ſelbſt, und auf dieſe
Weiſe hatte er wenigſtens immer die Gewißheit, daß ſie ge=
ſund
und ungefährdet war. Falls die Briefe einmal ausbleiben
ſollten, würde er daraus ſchließen, daß irgend etwas nicht in
Ordnung ſei und ſofort Maßnahmen treffen.
Nachdem dieſe tägliche Aufgabe erledigt war, begann Molly
einen Schlachtplan zu entwerfen. Wenn ſie im Studierzimmer
nach einer verborgenen Tür ſuchen wollte, mußte ſie irgendeinen
glaubhaften Grund für ihre Anweſenheit haben, falls ſie dort
überraſcht würde. Das Reinmachen des Zimmers gehörte nicht
zu ihren Pflichten, aber das andere Hausmädchen war nicht
ganz wohl, und deshalb hatte Molly das Studierzimmer an

dieſem Morgen mit übernommen. Eine Zeitlang dachte ſie an=
geſtrengt
nach. Dann klärte ſich ihr Geſicht auf und ſie ging
nach unten.
Gegen zehn ging ſie zu Bett, ſchlief jedoch nicht, ſondern
wartete bis halb eins. Darauf zog ſie den roten Flanellſchlaf=
rock
über, den ſie als für Edith Maſters geeignet erſtanden
hatte, ſteckte eine kleine Broſche in die Taſche und ſchlüpfte leiſe
auf den Flur hinaus. Eine Minute lang blieb ſie lauſchend
ſtehen, aber der Sturm übertönte jedes andere Geräuſch, und fo
ſchlich ſie vorſichtig bis ins Erdgeſchoß hinab. Alles war ſtill
und dunkel. Vor der Studierzimmer=Tür machte ſie Halt. Wenn
Fairleigh noch drin wäre! Sie wußte ja nicht, ob er ſchlafen
gegangen war, oder nicht. Da jedoch durchs Schlüſſelloch und
unter der Tür hindurch kein Licht zu ſehen war, beſchloß ſie,
es zu wagen. Sie drehte die Klinke ſachte um und atmete er=
leichtert
auf, als ſie das Zimmer dunkel vorfand. Indem ſie
die Tür hinter ſich ſchloß, taftete ſie nach dem Schalter. Das
jäh aufflammende Licht blendete ſie einen Augenblick, und dann
ſah ſie ſich im Zimmer um. Es war leer. Aufſeufzend holte
ſie die Broſche hervor und legte ſie hinter eins der Sofakiſſen.
Dann blickte ſie ſich prüfend um.
Die Wände waren mit Bücherregalen bedeckt, und ſie ging
langſam an ihnen entlang, zog hier und da ein paar Bände
heraus und beklopfte die Wand, um zu ſehen, ob ſie hohl klänge.
Das erforderte ziemlich viel Zeit und führte zu nichts. Und nun
rollte ſie einige Teppiche zurück und unterſuchte das Parkett.
Plötzlich vernahm ſie ein leiſes Knarren und blickte erſchrocken
auf. Sie lag in der Nähe eines Fenſters auf allen Vieren, und
das Geräuſch ſchien von der links von ihr befindlichen Wand
auszugehen. Wie gelähmt blieb ſie auf den Knien liegen und
ſtarrte hin.
Eins der Buchregale drehte ſich von der Wand aus langſam
ins Zimmer herein. Molly war derartig erregt, daß ſie gar
keine Angſt empfand. Ihr einziger Gedanke war: Ich hatte
alſo recht! Das iſt die Türe zum geheimen Gang!
Dann wurde ihr blitzſchnell klar, daß ſie nie wieder an
Jack ſchreiben können würde, wenn ſie ſo liegen bliebe. Es
war zu ſpät, um die Tür zu erreichen, aber es gelang ihr, hin=
ter
eine Fenſtergardine zu ſchlüpfen, bevor das verborgene
Paneel ſich ganz öffnete und Osborne ins Zimmer trat in
ein hellerleuchtetes Zimmer, das er dunkel verlaſſen hatte.
Er ſah ſich um, da er ſeinen Herrn zu ſehen erwartete. Als
er jedoch niemand erblickte, brummte er verwundert und ſchob
das Regal haſtig wieder an die Wand zurück. Dann ging er
nach der Tür, öffnete ſie und leuchtete mit ſeiner Taſchenlampe
auf den Gang hinaus. Da niemand zu ſehen war, trat er ins
Zimmer zurück und ſchloß die Tür zu. Fairleigh war ein ord=
nungsliebender
Mann, der ſicherlich nicht vergeſſen hätte, das
Licht abzuſtellen, bevor er das Zimmer verließ. Deshalb be=
ſchloß
Osborne, dem merkwürdigen Umftand auf den Grund
zu gehen.
(Fortſetzung folgt.)

MEYERS
LNItOrN

12BANDE
VON A-Z
VOLLSTANDIG
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Freitag, 26. September bis Montag, 29. September
Münchener Oktoberfest
mit Besichtigung von München und Umgebung.
Abfahrt 6 Uhr vormittags Hotel Traube. Fahrpreis
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Sonn'ag, den 28. September 1930
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Leſi bekommen und nichts anderes. Dieſe bay-
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Alpenmilch den feinen Milchgeſchmack, den Sie
bei der Butter gewöhnt ſind. Peſi iſt für die
Küche und als Brotaufſtrich gleich gut verwendbar.
Die tadelloſe Bekömmlichkeit der Margarine für
Magen und Darm iſt von Profeſſorv. Noorden,
dem weltbekannten Arzt, anerkannt. Bei der
Reſi iſt das kein Wunder, denn es werden nur
ausgeluchte Speiletette verwendet, wie man lie
zumeiſt ſchon längſt in der Küche gebraucht.
Daher rührt auch der hohe Nährwert der Reſi.
Das halbe Pfund koſtet nur 50 Pfg.
und Sie lollten Reſi endlich probieren.
wenn Sie das noch nicht getan haben

VMW
Nurnbers, /

[ ][  ]

Seite 14

Samstag, den 20. September 1930

Nummer 260

FriedaAuast Hodapp

Heute und folgende Tage!

St 13804

spielt im
1. Akademie-Konzert
Montag, den 29. September 1930.
20 Uhr, im Städt. Saalbau

Und wieder singt
Al Iolsot

A Klavier-Konzerte
mit Orchester

in dem großen Tonflm,

Ein rauschender, triumphaler
Premieren-Erfolg!
Ein Meisterwerk der deutschen Tonflm-
kunst
, wie es in solcher Vollendung noch
nicht gehört wurde.

(Bach, Havdn, Beethoven, C.M. v. Weber)
Orchester: Der Instrumentalverein ( Orche-
ster
der Städt. Akademie tür Tonkunst)
Leitung: Professor Wilheim Schmitt,
Städt. Musikdirektor.
Konzerttlügel Steinway & Sons
aus dem Magazin der Firma Karl
Arnold & Sohn, Ecke Erbacherstraße
Einzelkarten zu RM. 1.50 bis 6. RM.
Miete für die 10 Konzerte zu RM. 10.
bis RM. 35., zahlbar in 10 Raten
im Sekretariat der Städt. Akademie
für Tonkunst, Elisabethenstraße 36,
Fernsprecher 3500 (Stadtverwaltung!.

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in dem erfolgreichen Großflm!
Eine Meisterleistung schauspiele-
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Könnens und darstelleri-
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Gestaltungskraft:

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WCHBERCS

Ber Haunsänger

Aielel
V

Regie: Alan Crosland.
Die rührende Geschichte eines
größen Künstlers, der in sein
Vaterhaus auf der Höhe des
Rnhmes zurückfndet. Das ist
der Inhalt des Tonflms Der
Jazzsänger dessen Haupt-
rolle
AL JOLSON, der be-
rühmteste
Darsteller der
Jetztzeit verkörpert.

Mittwoch, den 1. Oktober 1930,
abends 8 Uhr.

Peter Schäfer

singt im
KLEINENHAUS
Karten bei Christian Arnold,
am weißen Turm. (13900

Im Beiprogramm:
Benjamino Gigli, Marion Falley=
Guiseppe de Luca u. Jeanne Gordon
in dem Operntonkurzflm
Das Rigoletto-Quartett

Regie: Richard Eichberg.
Die abenteuerliche sensationelleGeschichte
des Mannes, der den lichtschenen Elemen-
ten
Londons die Hölle heiß machte und
den schönsten Frauen den Kopf verdrehte.
In weiteren Hauptrollen:
Gharlotte Susa, Eugen Burg, Hertha
von Walther, Karl Ludwig Diehl,
Margot Walter, Harry Hardt, Erich
Schönfelder, Hermann Blaß.

Im Beiprogramm:

Jugendliehe haden Zutrltt.
Beginn: 3½ Uhr.

Micky in
Die närrischen Zwerge

Beginn: 3.30, 5.45, 8.20 Uhr.

Die Strasse der
Verlorenen Seelen

(Menschenschicksale von bente und ehedem)
Klar gezeichnet, ein Stück Leben.
von Paul Czinner kraftvoll und
doch dezent zu einer fesselnden
Handlung geformt.

Regie: Paul Czinner.

In den Hauptrollen:
Pola Negri
Lon
John Hans Rehmann
Maxime Warwick Ward

Dazu das gute
Belprogramm.

Beginn: 3½ Uhr. V13910

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