Darmstädter Tagblatt 1930


06. September 1930

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 246 Gamstag, den 6. September 1930. 193. Jahrgang

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gerſchtiſcher Beitre
g fänt jebe
Nabat weg. Banklonio Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Die Regierung im Wahlkampf
De Ausſichken der bevorſtehenden Reichskagswahl. Die ſogenannke Parkei der Nichlwähler die ſtärkſte
Parkei des deutſchen Volkes. Die Enkſcheidung gehl um Auflöſung und Niedergang
oder Geſundung und Wiederaufſtieg.

Brünings Bilanz.
Jeder muß ſich enkſcheiden.
Berlin, 5. September.
Reichskanzler Dr. Brüning empfing heute den Chefredakteur
des W. T. B. zu einer Ausſprache über die politiſche Lage. Hier=
bei
beantwortete er verſchiedene mit dem Wahlkampf zuſammen=
hängende
Fragen.
Frage: Wie beurteilen Sie, Herr Reichskanzler, die
Ausſichten der bevorſtehenden Reichstagswahl?
Antwort: Wer an das deutſche Volk glaubt, wer Ver=
trauen
zur deutſchen Wirtſchaft hat, wer den Arbeitswillen des
Deutſchen kennt und hochſchätzen gelernt hat, der wird auch mit
einiger Zuverſicht dem 14. September entgegenſehen dürfen. Ein
Volk, das 12 Jahre bitterſte Not ertragen hat und nicht verzwei=
felt
iſt, wird an dem Tage, an dem es berufen iſt, ſeine Zukunft
zu ſichern, nicht verſagen. Hierbei muß ich allerdings eines her=
vorheben
:
Alle müſſen ihre Pflicht kun.
Es geht nicht an, daß, wie bei früheren Wahlen, Mil=
lionen
Deutſcher beiſeite ſtehen und der Wahl=
urne
fernbleiben. Wie Ihnen gewiß nicht unbekannt iſt,
iſt die ſogenannte Partei der Nichtwähler, die
ſtärkſte Partei des deutſchen Volkes. Beim letzten
Male hatten über 10 Millionen deutſcher Frauen und Männer
ihre Wahlpflicht verſäumt, was einen Ausfall von rund 175
Reichstagsabgeordneten bedeutet.
Das ſind, wie Sie mir gewiß zugeben, geradezu ungeheuer=
liche
Zahlen. Die ſchwere Not der Geſamtheit iſt die Not jedes
einzelnen.
Kritik zu üben und dann, wenn es darauf ankommk.
nicht poſikiv mitzuarbeiken, iſt gewiſſenlos.
In einem demokratiſchen Staat iſt das Wahlrecht in erſter
Linie Wahlpflicht. Wer dieſe Pflicht nicht erfüllt, ver=
fälſcht
das Bild des Volkswillens. Diejenigen, die am
abfälligſten über das Verſagen des letzten
Reichstages geurteilt haben, mögen ſich die
Frage vorlegen, ob nicht gerade ſie es waren,
die aus Bequemlichkeit oder Intereſſeloſigkeit
an dieſem Verſagen mit ſchuld geweſen ſind. Ge=
rade
diejenigen Parteien, die die ſchwere Laſt der Verantwortung
getragen haben, litten beſonders unter der Wahlenthaltung.
Frage: In welchem Lager wird nach Ihrer Auffaſ=
ſung
, Herr Reichskanzler, diesmal die größte Zahl der
Nichtwähler zu finden ſein?
Antwort: Das iſt ſchwer zu ſagen. Ich habe aber die
Hoffnung, daß die Erkenntnis der ungeheuren Wichtigkeit gerade
dieſes Wahlganges den hinter der Regierung ſtehenden Parteien
einen beträchtlichen Zugang aus dem Heer der Nichtwähler ver=
ſchaffen
wird. Die gegenwärtige Regierung hat, ohne daß ich
mit dieſer Feſtſtellung zu ſcharfe Kritik an ihren Vorgängerinnen
übte, poſitive Arbeit geleiſtet. Sie hat alle die Probleme ange=
packt
, die in früheren Zeiten keine Löſung fanden, weil man ſich
nur ungern an populäre Maßnahmen heranwagte. Wir haben
das getan. Ein Kranker muß wiſſen, was ihm fehlt, damit er die
Mittel anwenden kann, die zu ſeiner Geſundung führen.
Das deutſche Volk hak ein Recht, die Wahrheit
zu wiſſen
und iſt auch reif genug, zu erfahren, wo Mißſtände ſind und wie
ſie beſeitigt werden können.
Frage: Werden aber nicht gerade dieſe Regierungs=
maßnahmen
, Herr Reichskanzler, die Arbeit der hin=
ter
der Regierung ſtehenden Parteien er=
ſchweren
?
Antwort: Das Gegenteil müßte der Fall ſein, wenn
man noch an einen politiſchen Inſtinkt des deutſchen Volkes glau=
ben
darf. Die Maßnahmen der Reichsregierung erſchweren nicht
die Arbeit der hinter der Regierung ſtehenden Parteien, ſondern
erleichtern dieſe Arbeit. Wir hatten eine Zerrüttung der Fi=
nanzen
vorgefunden, deren Urſachen weit zurückliegen. Die Re=
gierung
hat den Haushaltsplan in Ordnung gebracht, ſoweit dies
in den gegenwärtigen Zeiten einer kaum dageweſenen Weltwirt=
ſchaftskriſe
überhaupt möglich war. Die qualvolle Sorge früherer
Monate, ob die Verpflichtungen des Staates am Ende eines
Monats überhaupt noch erfüllt werden können, beſteht nicht mehr.
Die Regierung hat Ordnung in die Staaksfinanzen
gebracht.
die es dem kommenden Reichstag ermöglicht, die bekannten Re=
formvorſchläge
der Regierung in Ruhe durchzuberaten. Es iſ
gelungen, über eine Milliarde Reichsmark durch das Arbeits=
beſchaffungsprogramm
zuſätzlich der deutſchen Wirtſchaft zuzu=
führen
. Dadurch wird 100 000 Arbeitern Brot verſchafft und da=
durch
teils Arbeitsloſigkeit vermindert, teils ihr Anwachſen ge=
hemmt
. Durch ein großzügiges Programm, deſſen Durchführung
im beſten Gange iſt, haben wir dem ſchwer leidenden Oſten wirk=

liche Hilfe angedeihen laſſen. Wir haben nicht von Sparſamkeit
geredet, aber wir haben ſparſame Haushaltungsgeſtaltung in die
Tat umgeſetzt. Sie haben vielleicht auch die große geſtrige Rede
des Herrn Vizekanzlers Dietrich (ſ. S. 3) geleſen, wonach nach ſei=
nen
vom Kabinett gebilligten Vorſchlägen der in Vorberei=
tungbefindliche

Haushaltsplan 1931 eine Erſparnis von über 300
Millionen gegenüber dem Enkwurf 1930
bringen wird. Wer die Dinge kennt, namentlich die vielen auf eine Klärung durch die Vollverſammlung. Die entſcheidenſte
Zwangsläufigkeiten und etatsgeſetzlichen Feſtlegungen, wird mit und wichtigſte von ihnen iſt: Was ſoll aus dem Völkerbund ſelbſt
mir darin eine ſehr wertvolle politiſche Arbeit erblicken. Freilich!
Wir haben manchem weh tun müſſen, aber wir haben der Ge=
ſamtheit
geholfen und das Vertrauen im Auslande in die deutſche
Wirtſchaft und zur deutſchen Arbeit geſtärkt. Der geſunde Sinn
des Deutſchen muß und wird erkennen, daß ſolche Maßnahmen
die beſte Grundlage und die erſte Vorausſetzung geſunder Ver=
hältniſſe
in Staat und Wirtſchaft ſind.
Deswegen glaube ich auch, daß viele, die früher der Wahl=
urne
ferngeblieben ſind, weil ſie immer wieder ſehen mußten, daß
zu viele Verſprechungen nur Lockmittel für den Wahltag waren,
dieſes Mal ihre Wahlpflicht erfüllen. Wir haben nichts Unmög=
liches
verſprochen. Wir fordern jeden deutſchen Staatsbürger auf,
über unſere Taten zu urteilen. Wir haben Wege in die nahe Zu=
kunft
gewieſen und keine Schönfärberei für die Gegenwart getrie=
ben
. Wie wir helfen wollen, haben wir nicht in bilderreicher
Sprache in Ausſicht geſtellt, ſondern in nüchternem Geſetzestext der
Oeffentlichkeit unterbreitet oder in Entwürfen und Richtlinien
kundgetan. Jeder hat es ſchwarz auf weiß, was wir getan haben,
und was wir noch tun wollen. Jeder muß ſich entſcheiden, ob er
uns folgen will oder nicht.
W
Der wähler haf dieſes Mal über bereits vollzogene
Takſachen zu entſcheiden und nichk über Wechſel auf
die Zukunfk. deswegen iſt jeder, der nicht wählk.
nicht nur verankworkungslos, ſondern gewiſſenlos.
Frage: Glauben Sie, Herr Reichskanzler, mit dem kom=
menden
Reichstag Ihr Programm verwirklichen
zu können?
Antwort: Die Entſcheidung darüber liegt nicht
bei mir und dem Reichskabinett, ſie liegt in der Hand des
Wählers am 14. September. Er wird darüber zu entſcheiden
haben, ob dieſes in großen Umriſſen gezeichnete Reformprogramm
der Reichsregierung Wirklichkeit werden ſoll oder nicht. Ich ver=
traue
darauf, daß eine große Stunde kein kleines Geſchlecht fin=
den
wird. Ich vertraue auf den geſunden ſtaatbürgerlichen Sinn
des deutſchen Volkes. Die Entſcheidung geht um Auf=
löſung
und Niedergang, oder Geſundung und
Wiederaufſtieg. Wer dieſer Entſcheidung durch
Fernbleiben von der Wahlurne ausweicht, der
iſt der Ehre, ein deutſcher Staatsbürger zu ſein,
nicht wert. Höher als das Wahlrecht ſteht die
Verpflichtung, von dieſem Rechte Gebrauch zu
machen.
Die künfkigen Abſichken des Zenkrums.
Ein ſelkſames Frage= und Ankworkſpiel.
* Zwiſchen dem Reichskanzler Dr. Brüning und dem preu=
ßiſchen
Miniſterpräſidenten Braun iſt ein etwas ſeltſames
Frage= und Antwortſpiel hin= und hergegangen. Herr Braun
markiert hier immer gerne etwas den Diplomaten und rückt
auch in der Tonart erheblich ab von der Schärfe der Angriffe,
die ſeine ſozialdemokratiſchen Parteigenoſſen ſonſt gegen den
Zentrumskanzler führen, ſchon weil er ſonſt auch ſtark um den
Beſtand einer preußiſchen Regierung fürchten müßte. Er hat,
um die Verbindung zum Zentrum nicht ganz abreißen zu laſſen,
Herrn Dr. Brüning öffentlich die Frage vorgelegt, ob das
Zentrum die Sozialdemokratie im kommenden Reichstag von bricht.
der Verantwortung ausgeſchaltet laſſen wolle. An ſich eine ſehr
heikle Frage. Herr Dr. Brüning hat ſich aber die Arbeit ſehr
leicht gemacht und die Gegenfrage geſtellt, ob denn die Sozial=
demokratie
überhaupt die Möglichkeit ſehe, mit einem Manne
zuſammenzuarbeiten, dem in einem ſozialdemokratiſchen Wahl=
flugblatt
nachgeſagt wird, daß er mit den Aermſten der Armen
kein Erbarmen kenne. Ein recht vorſichtiges Ausweichen alſo,
durch das niemand über die künftigen Abſichten des
Zentrums klüger geworden iſt.
Die Germania findet das wohl auch etwas myſtiſch.
Brauns Frage ſei ungefähr ſo, als wenn man ihn heute fragen
wolle, ob er wiſſe, wie am 15. September das Wetter ſei. Das ſekretariat handelt in vielen Fragen der Völkerbundspolitik ſou=
kann
doch nur heißen, daß das Zentrum ſeine weitere
Taktik ganz von dem Ausgang der Wahlen ab=
hängig
macht und ſich, bis die endgültigen Zahlen vorlie=
gen
, alle Türen offenhält, ſelbſt die Tür, die zur Weimarer
Koalition zurückführt, was nach der bisherigen Frontſtellung
des Reichskanzlers. Dr. Brüning einigermaßen überraſchen
müßte, wenn auch formell die Germania der Sozialdemo=
kratie
unmittelbar die Verantwortung für ihre Selbſtausſchal=
tung
zuſchiebt.

Eine kritiſche Völkerbundskagung.
Genf, Anfang September 1930.
Die Genfer Septemberverhandlungen, welche am kommenden
Montag mit der Ratstagung ihren Anfang nehmen, werden einen
Querſchnitt durch ſämtliche wichtigen Probleme des Völkerbundes
und der europäiſchen Politik ziehen. Schon das europäiſche Ge=
ſpräch
, das gleichzeitig mit den Ratsverhandlungen beginnt,
zwingt zu einem näheren Eingehen auf die tieferen Urſachen des
europäiſchen Notſtandes. Man kann über die Neuordnung Euro=
pas
nicht ſprechen, ohne die Reviſion der Friedensdiktate, die
Abrüſtung, die Sicherheit, das Minderheitenproblem und die
widerſinnige wirtſchaftliche Zerſtückelung Europas durch Ver=
ſailles
zu berühren. Obwohl viele Leute heute ſchon die
Geiſter gern wieder bannen möchten, die durch die europäiſchen
Beſchwörungen entfeſſelt wurden, wird dieſer ganze Fragenkreis
doch wie eine Lawine über die Vollverſammlung des Bundes
hereinbrechen, wenn der engliſche Ueberweiſungsantrag erſt ein=
mal
dem Briand=Memorandum die Oeffentlichkeit des Völker=
bundes
verſchafft und den außereuropäiſchen Völkerbundsvertre=
tern
die Zunge zu dieſem Problem gelöſt haben wird.
Darüber hinaus warten aber noch unzählige andere Fragen
werden? Briands Europapläne brachten den Völkerbund in die
Gefahr der Zerſetzung von außen her. Sie iſt beſeitigt, denn die
meiſten europäiſchen Staaten haben ſich in ihren Antworten ein=
deutig
und klar gegen die Ablöſung des alten univerſalen durch
einen neuen, europäiſchen Völkerbund ausgeſprochen.
Damit tritt aber nun die Gefahr der inneren Zerſetzung wie=
der
in ihrem vollen Gewicht zutage. Das Verfahren, vor dem
Völkerbund reſpektvoll den Hut zu ziehen, ſich in wichtigen Ange=
legenheiten
aber nicht um ihn zu kümmern, wie Albert Thomas
einmal geſagt hat, ſcheint infolge der Völkerbundsmüdigkeit
Frankreichs und der Verlagerung des engliſchen Intereſſes nach
Ueberſee ein Dauerzuſtand werden zu wollen. Im vergangenen
Jahre hat dieſes Syſtem dem Völkerbund eine endloſe Reihe von
Mißerfolgen beſchert. Das Steckenbleiben der Abrüſtung, die fehl=
geſchlagene
Flottenkonferenz, der geſcheiterte Zollfriede, die Ver=
ſandung
der Minderheitenpolitik, die geſprengte Kohlenkonferenz,
die Ausſchaltung des Bundes aus der internationalen Finanz=
regelung
zuſammen mit den vielen Verſagern auf anderen Gebie=
ten
und den Plänen Briands haben im Völkerbund eine gefähr=
liche
Malaiſe hervorgerufen. Man ſieht in Genf die abſteigende
Kurve ſehr deutlich und kommt langſam, wenn auch ungern, zu der
Einſicht, daß der Bund dieſe Laſt an Mißerfolgen und mangeln=
dem
Intereſſe nicht mehr lange wird tragen können, und um ſei=
nes
Anſehens und ſeiner Exiſtenz willen einen neuen Auftrieb
braucht.
Woher ſoll dieſer Auftrieb aber kommen? Bis zum Beginn
des Jahres 1930 ſchien es, als könne eine Neubelebung von der
Wirtſchaftsſeite her erwartet werden. Die Hoffnungen ſind bitter
enttäuſcht worden. Das Abkommen über die Abſchaffung der
Ein= und Ausfuhrverbote, die Fremdenrechtskonferenz, die Ver=
ſuche
zur Marktbereinigung für Kohle, Zucker, Zement und andere
wichtige Warengattungen ſind völlig ergebnislos geblieben, und
ſelbſt die jüngſten Agrarkonferenzen in Oſteuropa ſind ein Miß=
erfolg
, weil eine Abkehr vom Völkerbund.
So hält man nun in dieſem Jahre Ausſchau nach anderen
Feldern, auf denen Erfolge winken. Aber überall gibt es nur
Schwierigkeiten. Sie ſind zweifellos am größten in der Abrü=
ſtung
. Der Kampf um die Einberufung der endgültigen Ab=
rüſtungskonferenz
wird in dieſem Jahre erneut entbrennen. Er
wird ſchwerer und erbitterter werden als alle Jahre zuvor, und
er wird ſich wohl mit der gleichen Heftigkeit fortſetzen bis in die
Abrüſtungsvorkommiſſion, die am 3. November in Genf zuſammen=
tritt
, und bis in das nächſte Jahr hinein. Es geht dabei nicht
mehr um die Abrüſtung oder die Rüſtungsbegrenzung, dafür be=
ſtehen
ſeit dem Abſchluß der Londoner Flottenkonferenz keine Aus=
ſichten
mehr. Es geht nur noch um die Feſtſtellung, welche Staa=
ten
die Verantwortung für das Scheitern der Abrüſtung trifft.
Es wird ſich in dieſem Jahre erweiſen müſſen, ob die Völker=
bundsverſammlung
den Willen hat und ſtark genug dazu iſt, dieſe
moraliſche Reinigung zu vollziehen, oder ob ſie ſich wieder in der
bisherigen Lethargie mit einem Hinausſchleppen dieſes größten
aller Friedensprobleme einverſtanden erklärt.
Vor einer ähnlich ſchweren Entſcheidung wird die Vollver=
ſammlung
in den Verhandlungen über die Anpaſſung der Völker=
bundsſatzung
an den Kelloggpakt geſtellt. Die Vereinigung des
völligen Kriegsverzichts mit den Sanktionskriegsbeſtimmungen
der Völkerbundsſatzung verſchiebt die geſamte Grundlage des
Bundes. Wenn die Verſammlung den franzöſiſchen Strafprinzi=
pien
folgt, wird der Bund zu einer Keule in der Hand der Mili=
tärmächte
; bekennt er ſich dagegen zu den deutſchen Grundſätzen
einer vorbeugenden Heilung der tieferen Kriegsurſachen, dann
beſteht die Gefahr, daß an der Oppoſition Frankreichs und ſeiner
Bundesgenoſſen das ganze Reviſionswerk und damit die Umbil=
dung
des Bundes im Sinne des Kriegsächtungsgedankens zer=
Eine andere Reviſion, diejenige der Satzung des Ständigen
Internationalen Gerichtshofes im Haag, iſt bereits vor dem Zu=
ſammentritt
der Völkerbundsverſammlung durch die ablehnende
Haltung mittelamerikaniſcher Staaten korerſt unmöglich gemacht
worden. Die Entwicklung des Haager Gerichtshofs, ſein Ausbau,
ſein Anſehen und die Hoffnung auf einen baldigen Beitritt der
Vereinigten Staaten haben damit einen empfindlichen Schlag er=
halten
, und es wird der Verſammlung erhebliche Mühe koſten,
Schlimmeres abzuwenden
Einer der wichtigen Punkte in der ganzen Reformbewegung,
die ſich im Völkerbund leiſe ankündigt, iſt die Reform ſeines Ver=
waltungsorgans
: des Sekretariats. Das Genfer Völkerbunds=
verän
, und es iſt nicht einmal ſämtlichen Ratsmitgliedern möglich,
ſeine Maßnahmen und Entſcheidungen zu überwachen. Gerade die
Mächte, die ſich, wie Frankreich und England, in den letzten Jah=
ren
immer mehr vom Völkerbund zu iſolieren ſtreben, ſind jedoch
im Verwaltungsorgan vorherrſchend und ſtellen von ſeiner Be=
amtenſchaft
zuſammen mehr als 55 Prozent. Wie ſabotierend ſich
dieſer einſeitige Einfluß auswirkt, dafür bietet die ſyſtematiſche
Unterdrückung der Minderheitenbeſchwerden täglich neue Beweiſe,
Wenn die Vollverſammlung des Jahres 1930 tatſächlich dem Völ=
kerbund
neue Wege öffnen will, um aus dieſem gefährlichen Still=

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Seite 2

Samstag, den 6. September 1930

Nummer 246

ſtand herauszukommen, wird ſie ſich darüber klar ſein müſſen, daß
dies nicht ohne eine durchgreifende Reform des Völkerbunds=
ſekretariats
an Haupt und Gliedern möglich iſt.
Es iſt kein Zufall, daß der Völkerbund in dieſem Jahre der
kritiſchen Rechnungslegung auch wieder an ein altes Verſäumnis
erinnert wird und ihm der litauiſch=polniſche Konflikt aufs neue
vorliegt. Die Welt hat jahrelang vergeblich eine Bereinigung des
gefährlichen Zuſtandes im Oſten erwartet. Man muß hoffen, daß
der Völkerbund nunmehr durch die verſchiedenen Danziger Fra=
gen
, mit denen er ſich zu beſchäftigen hat, Verſtändnis dafür ge=
winnt
, daß der ganze Nordoſten einen beſonderen Anſpruch auf
ſeine Aufmerkſamkeit hat.
Für die deutſche Politik iſt das Wiederauftauchen der Saar=
bahnſchutzfrage
vor dem Völkerbundsrat noch von beſonderem In=
tereſſe
. Der Völkerbund, der mit der Treuhänderſchaft über die=
ſes
Abſtimmungsgebiet betraut iſt, muß endlich dort den ver=
tragsmäßigen
Zuſtand herſtellen und die franzöſiſchen Beſatzungs=
truppen
für jetzt und alle künftigen Zeiten beſeitigen, und Deutſch=
land
hat die Pflicht, beim Völkerbund für die Einlöſung der Zu=
ſicherungen
einzutreten, welche der Verſailler Vertrag der Saar=
bevölkerung
gemacht hat.
Die 11. Völkerbundsverſammlung, die ſich ſo in einer Atmo=
ſphäre
der Unſicherheit und einer ſichtlichen Depreſſion ankündigt,
wird bis in die erſten Oktobertage dauern. Welches Ergebnis ſie
zum Schluß aufzuweiſen hat, läßt ſich heute noch nicht überſehen.
Eins allerdings muß man ſich ſchon heute vor Augen halten: Der
Völkerbund iſt in den vergangenen Jahren immer wieder für
ſeine Mißerfolge damit entſchuldigt worden, daß nicht ihn, ſon=
dern
die Regierungen die Schuld treffe. Das iſt ein logiſcher
Trugſchluß. Der Völkerbundsgedanke als politiſches Ideal iſt
zwar für die Mißerfolge der augenblicklichen Genfer Einrichtung
nicht verantwortlich zu machen. Er wird immer richtig bleiben.
Aber er hat nun einmal mit dieſem Völkerbund nichts oder nur
ſehr wenig zu tun. Wenn er am Ende ſeiner 11. Tagung wie=
der
nur faule Kompromiſſe, Fehlſchläge und Mißerfolge zu ver=
zeichnen
hat, dann iſt das zwar die Schuld der Regierungen, die
ſich nicht zur ſolidariſchen Zuſammenarbeit in den beſtehenden
internationalen Formen zuſammenfinden wollen, es wird aber
auch ein Mißerfolg des Völkerbundes ſein, den doch nun einmal
die gleichen Regierungen bilden.
ki.

Abſchluß des Minderheiken=Kongreſſes.
Offener Brief an Briand.
Genf, 5. September.
Der Europäiſche Nationalitätenkongreß, auf dem über dreißig
nationale Minderheiten vertreten ſind, hat das Ergebnis ſeiner
zweitägigen Verhandlungen über die europäiſchen Einigungsbe=
ſtrebungen
in einem Bericht an den franzöſiſchen Außenminiſter
Briand niedergelegt. In dieſem Bericht wird betont, daß die
europäiſchen Minderheiten am meiſten an einem geſicherten Frie=
den
intereſſiert ſind, und daran anſchließend erklärt: Mit um ſo
ſchmerzlicherem Bedauern glauben wir bekennen zu müſſen, daß
der von Ihnen unternommene Schritt ſchwerlich der von Ihnen und
uns mit gleicher Leidenſchaft angeſtrebten Befriedung der euro=
päiſchen
Menſchheit führen wird; denn Ihre Gedankenwelt ſieht
allzu einſeitig Staaten als die ausſchließlichen Träger europäiſcher
Vergeſellſchaftung an. Für die vielen Millionen europäiſcher Men=
ſchen
, denen ſich das von der Gemeinſamkeit des Volkstums dik=
tierte
Einheitsſtreben nicht in der Erreichung einer gemeinſamen
Staatlichkeit erfüllen kann, muß die europäiſche Union nicht allein
auf der Grundlage der Staaten, ſondern auch auf der der Völker
aufgebaut werden. Niemand iſt beſſer imſtande, die großen Vor=
teile
einer Organiſation zu werten, auf deren ſchöpferiſcher Arbeit
die europäiſche Union erſtehen ſoll. Jedoch kann es nicht nur
darum gehen, neue Brücken von Staat zu Staat zu ſchlagen.
Worum es ſich heute vor allem handelt, iſt, den Weg freizu=
machen
für eine Verſtändigung von Volk zu Volk. Dazu iſt erſtes
Erfordernis, daß jeder europäiſche Menſch für ſich und im engſten
Zuſammenhang mit ſeinen Volksgenoſſen ſeinem Volkstum leben
darf. Allen gegenteiligen Verſicherungen zum Trotz gehören in=
deſſen
Entnationaliſierungswillen und Unterbindung volklichen
Zueinanderfindens zum eiſernen Beſtande ſtaatlicher Innenpolitik.
Deshalb richten wir an Ew. Exzellenz, der Sie im Völkerbund
zum beredten Anwalt der Befriedung und Vereinigung Europas
wurden, und der Sie das Lebensrecht jedes Volkstums anerkann=
ten
, den dringenden Appell: Treten Sie mit dem ganzen Gewicht
Ihrer überragenden Perſönlichkeit an unſere Seite und ſetzen Sie
ſich dafür ein, daß Sie die Evolution zu einer geſamteuropäiſchen
Lebensgemeinſchaft nicht allein auf den Notwendigkeiten der
Wirtſchaft und den Intereſſen der Staaten, ſondern, geſtützt auf
die Forderungen höchſter Gerechtigkeit auch auf der Zuſammen=
arbeit
zwiſchen den Völkern aufbauen.

Eine vom Gewerkverein chriſtlicher Bergarbeiter
Deutſchlands nach Eſſen einberufene Ruhrkonferenz ſprach ſich
nach eingehender Behandlung für Annahme des Schieds=
pruches
für den Ruhrbergbau aus und beauftragte die
Leitung des Gewerkvereins, die Verbindlichkeitserklärung zu beantragen.
Im Prozeß gegen die ſlawiſchen Terroriſten be=
antragte
der Generalſtaatsanwalt die Todesſtrafe gegen die Angeklagten
Maruſſitſch, Milos, Bidovetſch, Spanger und Valentſchitſch und für
die übrigen 13 Angeklagten Zuchthausſtrafen von 4 bis 25 Jahren.

Miniſterpräſident Tardieu, der die Parlamentsferien in Vittel
(Vogeſen) verbringt, iſt nach Paris gekommen, um ſich da=
von
zu überzeugen, daß die von ihm verlangten
Budget=Einſchränkungen in den einzelnen Miniſterien auch
durchgeführt werden.
Die Beſprechungen, die am Donnerstag mit Gandhi über einen
Friedensſchluß ſtattfanden, ſind nach einer Meldung Verliner Blätter
aus Bombay abgebrochen worden. Ganbhis endgültige Antwort lautet

negativ.
Der frühere amerikaniſche Staatsſekretär des Auswärtigen, Kel=
logg
, hat ſich bereit erklärt, die Wahl in den Inter=
nationalen
Schiedsgerichtshof im Haag anzu=
nehmen
.
Die bedrohliche Lage in Argentinien wird immer geſpannter. So
kam es in La Plata bei Buenos Aires zu blutigen Zuſammenſtößen.
Die Polizei feuerte auf eine Studentendemonſtration, wobei mehrere
Studenten getötet wurden.

Der argentiniſche Präſident Irrigoyen iſt zugunſten des Vizepräſi=
denten
Martinez zurückgetreten, der die Regierung bereits übernommen
hat und als erſten Regierungsakt den Belagerungszuſtand über Buenos
Aires verhängte.

Ankunft der Delegalionen in Genſ.
Der engliſche Außenminiſter Henderſon, iſt mit
einem Teil der engliſchen Delegation für die Vollverſammlung
des Völkerbundes bereits in Genf eingetroffen. Er wird
die Tage bis zur Eröffnung der Völkerbundsverſammlung dazu
benutzen, um mit den Vertretern der Dominions, die
Freitag und Samstag erwartet werden, über die Vorberei=
tungen
zur britiſchen Reichskonferenz und mit
dem Völkerbundsſekretariat über die Behandlung der Paläſtina=
Angelegenheit ſowie die Reform des Völkerbundsſekretariats Be=
ſprechungen
aufzunehmen. In engliſchen Kreiſen rechnet man
auf das beſtimmteſte damit, daß die Völkerbundsver=
handlungen
, trotz den eingehenden Beratungen über die
Sekretariatsreform, die man im vierten Ausſchuß der Vollver=
ſammlung
erwartet, ſpäteſtens bis Ende September
zu Ende gebracht ſind. Man erklärt ferner, daß die eng=
liſchen
Staatsmänner beſtimmt Anfang Okto=
ber
zur britiſchen Reichskonferenz wieder nach
London zurückkehren werden. Auch von den übrigen
Delegationen ſind einzelne Führer bereits eingetroffen, ſo der
kanadiſche Miniſter Bergen, der finniſche Außenminiſter Prokope
und der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch, der augen=
blicklich
noch amtierender Ratspräſident iſt.

Um die Wiederherſtellung des polniſch=likauiſchen
Verkehrs.
Für die Wiederherſtellung normaler Verkehrsbedingungen
zwiſchen Polen und Litauen hat der Verkehrs=Ausſchuß des Völ=
kerbundes
, von dem der Rat zur Bereinigung des polniſch= litau=
iſchen
Konfliktes Anregungen in dieſer Frage verlangt hatte, ſich
auf Grund ſeiner Feſtſtellungen an Ort und Stelle in dem ſtrit=
igen
Gebiet zwiſchen Litauen und Polen darauf beſchränkt, gewiſſe
Maßnahmen zur Wiedereröffnung der Flößerei auf der Memel
vorzuſchlagen, wie das bereits auf der Konigsberger Konferenz
Der
von 1929 zwiſchen Polen und Litauen vereinbart war.
Völkerbundsrat wird ſich mit der polniſch=litauiſchen Frage erſt in
ſeiner zweiten Tagung am Schluſſe der Vollverſammlung des Völ=
kerbundes
beſchäftigen.
Polniſch=Danziger Skudenkenkonflikt.
Die internationale Studentenvereinigung für den Völkerbund,
die in Genf ihre Jahrestagung abhält, hat nach recht erregten
Verhandlungen die Zulaſſung einer deutſchen Danziger Studenten=
gruppe
zu der Vereinigung angenommen. Die polniſchen Studen=
ten
erhoben gegen dieſe Zulaſſung Einſpruch mit der Behauptung,
daß Polen allein berechtigt ſei, Danzig nach außen hin zu ver=
treten
und daß dieſer Grundſatz auch für die Vertretung der ſtuden=
tiſchen
Intereſſen zu gelten habe. Die Vereinigung teilte jedoch
dieſen Standpunkt nicht, ſondern ſprach ſich für die Zulaſſung einer
Danziger deutſchen Gruppe aus, die nun gleichzeitig mit einer
polniſchen Danziger Studentengruppe der Vereinigung angehören
wird.

Die Roggenſkühungspolitik.
Berkoppelung der Roggenverfäkkerung mit zoll-
verbilligker
Zukkergerſte.
Dr. Baade, der Reichskommiſſar bei der Deutſchen Getreide=
handelsgeſellſchaft
äußerte ſich heute vor Vertretern der Preſſe
über den gegenwärtigen Stand der Roggenſtützungs=
aktion
. Er trat zunächſt der Behauptung entgegen, daß er ſelbſt
die Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung bzw. weiteren Hebung
des Roggenpreisniveaus durchgeführt werden, nicht billige. Der
jetzige Roggenpreis von etwa 190 RM. die Tonne ab märkiſchen
Stationen liege nur etwa 20 Prozent über dem Vorkriegsniveau,
und eine politiſche Diskuſſion über die Höhe des Preiſes ſei kaum
möglich, insbeſondere angeſichts der Tatſache, daß der deutſche
Oſten, der in erſter Linie als Roggenproduzent
in Frage kommt, hauptſächlich auf einen einigermaßen
auskömmlichen Roggenpreis angewieſen ſei, da=
mit
nicht weitere Hilfsaktionen, die weſentlich
größere Aufwendungen als die Roggenſtützung
erfordern würden notwendig werden. Die tech=
niſchen
Vorausſetzungen für die Behauptung dieſes Preisniveaus
ſeien durchaus gegeben, für die Durchführung der Roggenpolitik
ſtänden nach Abſchluß des neuen Kreditvertrages der Deutſchen
Getreide=Handels=Geſellſchaft mit der Getreide=Induſtrie=
und Kommiſſions=Aktien=Geſellſchaft aus öffentlichen und
privaten Mitteln insgeſamt etwa 100 Mill. RM. zur Verfügung,
ſo daß an einen Zuſammenbruch der Roggenunterſtützung gar nicht
zu denken ſei. Mit der Wahlagitation habe die Roggenſtützungs=
politik
nicht das gerinſte zu tun. Im laufenden Erntejahr ſeien
Aufwendungen von etwa 96 Mill. RM. notwendig, um den deut=
ſchen
Roggenüberſchuß ins Ausland zu verbringen. Wenn dies
auch theoretiſch möglich wäre, dadurch, daß die Mittel aus dem
zirka 104 Mill. RM. betragenden Etatspoſten für die Bewilligung
von Einfuhrſcheinen bereitgeſtellt werden könnten, ſo ſei es doch
wenig zweckmäßig, das Ausland unter Reichs=
zuſchüſſen
mit billigem Futtergetreide zu ver=
orgen
, während auf der anderen Seite Deutſch=
land
Futtergetreide einführen müſſe. Die im
vorigen Jahre erfolgte Erhöhung der Futtergetreidezölle und die
Schaffung des Maismonopols waren bisher nicht ausreichend, um
die Verfütterung von Roggen in dem notwendigen Ausmaß ſicher=
zuſtellen
. Immerhin ſei aber bereits ein weſentlicher Fortſchritt
erzielt worden durch verbilligte Abgabe von eoſi=
niertem
Roggen zu Futterzwecken, wobei die Ver=
billigung
vorgenommen werden konnte durch Zu=
wendung
von Reichsmitteln aus der Poſition;
Erſparniſſe von Einfuhrſcheinen
Das beſte Syſtem für die Förderung der Roggenverfütterung
ſei zweifellos in der Verkoppelung der Roggenverfütterung mit
zollverbilligter Gerſte zu erblicken, wie dies bereits im Novem=
ber
vorigen Jahres vorgeſchlagen wurde. Dieſer Vorſchlag ſei
ſchon deshalb der empfehlenswerteſte, weil er eine Gleichſtellung
der Landwirtſchaft des Oſtens mit der des Weſtens ermöglicht.
Mit dem Erlaß einer entſprechenden Verordnung iſt bereits in
nächſter Zeit zu rechnen.
* Ueber die Roggenſtützungsaktion der Reichsregierung ſind
in letzter Zeit allerhand Gerüchte in Umlauf geſetzt worden, die
den Eindruck entſtehen laſſen mußten, als habe ſich dieſe Hilfs=
maßnahme
für die Landwirtſchaft als ein Fehlſchlag herausge=
ſtellt
. Das iſt nach unſerer Information falſch. Man ſchätzt die
diesjährige Roggenernte auf 7,5 Millionen Tonnen. Davon wur=
den
4 bis 4,5 Millionen Tonnen verbacken, während 2,5 Mil=
lionen
Tonnen verfüttert wurden. Man rechnet nun mit einem
Reſt von höchſtens 800 000 Tonnen, der untergebracht werden
mnuß. Dieſe Menge iſt für menſchliche Ernährung unbrauchbar
zu machen, ſo daß ſie alſo nur für die Viehfütterung in Frage
kommen kann. Sie wird vor allem im Weſten, und zwar dort,
wo man dauernd ausländiſche Futtermittel verwendet, zur Ver=
wendung
gelangen. Schon jetzt zeigt ſich, daß in ſteigendem Maße
Eoſin=Roggen, alſo unbrauchbar gemachter Roggen, von vielen
Schweinemäſtereien angefordert wird. In den letzten drei Mo=
naten
ſind 300 000 Tonnen Roggen abgeſetzt worden. Das Reich
leiſtet natürlich Zuſchüſſe, ſo daß für dieſe Menge 20 Millionen
Mark bereitgeſtellt werden mußten. Unter dem Einfuhrſcheinſyſtem
ſind aber bei der gleichen Menge 40 Millionen RM. erforderlich
geweſen. Man glaubt, daß es ſehr bald gelingen wird, die über=
ſchüſſige
deutſche Roggenproduktion in den deutſchen Schweine=
mäſtereien
abzuſetzen und gleichzeitig die Futtergerſteeinfuhr zu=
rückzudrängen
. Im Reichsinnenminiſterium ſind augenblicklich Er=
wägungen
im Gange, die ſich darauf beziehen, wie man einen An=
reiz
von Eoſinroggen ſchaffen kann. Ein Vorſchlag geht dahin,
Futtergerſtenzölle einzuführen und dort den billigeren Futterger=
ſtenzoll
zuzugeſtehen, wo deutſcher Roggen mitverfüttert wird,
während die Züchter, die deutſchen Roggen ablehnen, die höheren
Futtergerſtenzölle zahlen ſollen.

* Das Wunder.

Von Rudolf Behrens.

Durch eine urwalddichte Niederung bahnten ſich zwei
Männer mit Aexten den Weg. Sie ſahen müde und abgearbei=
tet
aus, als hätten ſie ein langes Tagewerk hinter ſich gebracht.
Auf ihren Geſichtern lag ein verhärmter Zug, der nicht erkennen
ließ, ob er vom ſchweren Schaffen oder langen Grübeln gekom=
men
war. Schweigend näherten ſie ſich dem Flußufer und folg=
ten
, nachdem ſie den Wald verlaſſen hatten, einer endloſen
Wagenſpur. Stanislaus, hub der eine an.
Nenne mich Hermann und nicht Stanislaus, wenn wir
unter uns ſind! erwiderte der Angeredete. Hermann be=
gann
der erſte von neuem, zum wievielten Male hat dieſer
hundsverdammte Strom die Wälder bis ans Dorf erſoffen?
Soviel Male, Dietrich, wie wir uns vornahmen, dieſem
ſtinkenden Moraſt den Rücken zu wenden, wenn die Wälder
wieder trocken ſeien.
Ich kann es dir vorrechnen. Sieh meinen Stock an! So=
viel
Kerben du zählſt, ſo viel Male iſt’s geweſen. So viel
Jahre ſitzen die Grenadiere Hermann Wagner und Dietrich
Grobe aus der Brandenburger Mark in Wiſlojanſk, dem dreckig=
ſten
Lehmhüttendorfe im hinterſten ſibiriſchen Urwalde und
träumen von
Läuſen, Wanzen, verfallenen Katen, ranzigem Fett, har=
tem
Brot, ſchwieligen Händen, Wutki, Maruſchka, Paulowna
und einem roſenroten Morgenrot fiel, ihm Hermann ins
Wort.

Dietrich zählte unbeirrt an ſeinem Stocke: Eins, zwei,

drei
zwölf Kerben. Zwölf Jahre ſind es her, Her=
mann
, zwölf Jahre, hörſt du? Schweig! fuhr ihn Hermann
an. Wenn ich auf dich gehört hätte, wären wir im Sumpf ſchon
zwölfmal erſtickt, oder die elende Wolfsmeute hätte uns ebenſo
oft zerriſſen.
Iſt es nicht beſſer, in dieſer Oede einen ſchnellen Tod zu
ſterben, als von ihr langſam ermordet zu werden? Sind
unſere Seelen nicht ſchon längſt geſtorben?
Dann warte nur geduldig, bis die Leiber langſam folgen.
Wir haben viel Zeit, hier in Sibirien hat man unbegrenzt
Zeit. Deine langweilige Zeit hat alles verdorben. Du
hatteſt Zeit, als wir auf Horchpoſten ſaßen hinter der Düna,
bis ſie uns ſchnappten. Du hatteſt Zeit, als ſie uns wegen
Satteſſens, bloß weil wir bei den polniſchen Juden ein Brot
requiriert hatten, zum Tode verurteilten. Du hatteſt Zeit,
bis ſie uns zu lebenslänglicher ſibiriſcher Luft begnadigten,
Deine Zeit riß nicht ab, als ſie uns vergaßen, und die Grena=

diere Wagner und Grobe als Stanislaus und Wladimir
ſibiriſche Sumpfbauern und Fallenſteller wurden. Du wirſt
ſo lange Zeit haben, bis über uns Gras gewachſen iſt.
In Deutſchland, iſt längſt Gras über uns gewachſen.
Warum ſehnſt du dich nach deiner Auferſtehung?
In
Deutſchland iſt noch mehr Gras gewachſen ſagte Dietrich
ſinnend. Schneiden ſie nicht um dieſe Zeit den goldgelben
Weizen? Läuten nicht um dieſe Stunde die Veſperglocken?
Vom Heidbrink im Auetal ſehe ich das Dorf und die Kirche.
Vom Bruche werden die Kühe heimgetrieben. Vor der erſten
Tür ſteht Müllers Annchen und grüßt mit ſeltſamen Blicken,
anz wie damals, als ich fortzog. Alles iſt ſo freundlich, die
Menſchen, die Häuſer, das ganze Dorf, die ganze Welt und
alles iſt ſo endlos weit wie in einem Traume.
Das war einmal ergänzte Hermann, und iſt nur noch
Erinnerung in deiner Phantaſie. Willſt du beſchwören, daß
es noch ſo iſt? Ich kann es mir nicht anders denken.
Weißt du, was der Krieg aus deinem Dorfe gemacht hat?
Er iſt längſt vorbei.
Weißt du, wie die Revolution dein freundliches Idyll
verwandelte?" Vom Erdboden kann es nicht verſchwunden
ſein."
Bolſchewismus wie hier! Wüſte wie nach dem
Dreißigjährigen Kriege! Elend und Sumpf. Was ſagte neu=
lich
der rote Agent, der nach hier verſchlagen wurde, mit grin=
ſendem
Geſicht: eine verarmte ruſſiſche Provinz.
Das iſt eine Lüge! Er weidete ſich an unſerer Folter
Sibirien ſoll uns als Paradies erſcheinen, weil er das Heim=
weh
auf unſerer Stirne las. Ich glaube an nichts mehr.
Zwölf Jahre Sibirien haben mich mürbe gemacht. Aufs Un=
gewiſſe
renne ich nicht aus einem Teufelsdreck in den andern.
Es müßte ſchon ein Wunder geſchehen, das mich überzeugte,
Deutſchland lebt und der Kampf um den Weg zur Heimat iſt
Tod und Leben wert. In ein neues Sibirien wandere ich
nicht hinein.
So redeſt du ſeit zwölf Sommern. Zwölfmal warteten
die trockenen Wälder auf unſere Flucht. Aber du haſt dich an
Maruſchka gehängt, dir deine Lehmkate zuſammengehauen, willſt
Vieh haben, ſtatt Fallen ſtellen und bildeſt dir ein, dieſe traurige
Oede ſei der Garten Eden. Und wenn ich zehnmal nicht weiß,
wie es in Deutſchland ausſieht, mir frißt das Heimweh das
Herz ab. Wenn du dich nicht entſchließen willſt ohne dein Wun=
der
, dann erlebſt du ein anderes: Ich laſſe dich allein.
Und unſer Schwur, keiner verläßt den andern? Du
verläßt mich, wenn du nicht mitgehſt.
Dietrich! Glaubſt du, in meinem Geſichte ſtände nicht
der gleiche Gram? Nur bin ich nicht ſo blind wie du und gehe
nicht tollpatſchig in die Schlinge. Was nützt uns der ſichere
Tod? Lieber bleibe ich ſibiriſcher Fallenſteller und Felljäger.

Maruſchka iſt mir nicht mehr als dir Paulowna, mein Dach mir
nicht lieber als deine Höhle. Ich bin ein Menſch und will auf
der Erde atmen. Dietrich! Du verkennſt mich. Ich will dir
geſtehen, daß ich zwölf Jahre lang den Himmel angefleht habe:
gib mir ein Zeichen, daß die Heimat lebt, dann will ich das
Vaterland ſuchen, bis an das Ende der Welt!
Wie lange willſt du auf dies Wunder warten, Hermann?
Komm mit! Laß unſer Geſpräch das Zeichen ſein. Kehr mit
mir um nach Weſten! Dort wo die Sonne ſcheidet, liegt
Deutſchland. Komm ſchnell! Warte nicht auf ein zweites
Wunder! Du biſt ein Tollkopf. Ohne Vorbereitung, ohne
Abſchied, ohne Mantel und Waffe, nur mit der Axt?
Unſere Axt bringt uns zur Eiſenbahn, unſer Geld im
Bruſtbeutel hilft weiter. Nie hat das heimatliche Dorf ſo ge=
winkt
wie heute Abend, nie riefen die Glocken der kleinen Kirche
ſo wie in dieſer Stunde, nie warſt du ſo offen zu mir wie jetzt.
Hermann war ſtill geworden und ſah über den weiten
Sumpf, der Niederung zu den unermeßlichen Wäldern hinüber
als ſuche er dahinter etwas Verlorenes, als müſſe von dort
das Wunder kommen, auf das er ſeit zuvölf Jahren wartete.
Dietrich ſchaute ihn an. Schweigend ſtanden die beiden Män=
ner
; jeder wußte, was den andern bewegte.
Da löſte ſich aus dem Abendrot eine kleine, ſtahlblaue
Wolke los und ſegelte pfeilſchnell nach Oſten. Sie wuchs und
näherte ſich den Wäldern. Ein feiner Ton wie das Summen
einer Hummel begleitete ſie. Dietrich riß die Augen auf und
wies mit der Hand nach der Wolke: Was iſt das? Hörſt du
nichts?
Die Wolke wurde ein Rieſenleib, der über den Abend=
himmel
ſchwebte. Ein Flieger? Ein Luftſchiff! rief Dietrich
begeiſtert. Mittlerweile war die Wolke zu einem ſtählernen
Vogel geworden. Deutlich ſah man ſeinen Leib, ſeine Schwin=
gen
und vorn im Kopfe die von der Sonne geblendeten Augen.
Zeppelin! ſchrie Hermann mit gepreßter Stimme und
ſuchte das Zucken in ſeinem Geſichte zu verbergen. Zeppelin!
Zeppelin! fiel Dietrich aus Leibeskräften ein und warf ſeine
Arme in die Luft, als wollte er danach greifen. Das Rieſen=
luftſchiff
neigte ſich tief zu den Wäldern, als ſpähe es in den
Sumpf und die Wildnis hinein. Nun war es über den Häup=
tern
der beiden Grenadiere. Deutlich fahen die Männer die
Gondel, die Menſchen darin, laſen den Namen und die Zahl.
Das Wunder, Hermann! Das Wunder der Heimat! Deutſch=
land
lebt und ruft uns. . Zweifelſt du nun noch?"
Die Beiden lagen ſich in den Armen und weinten. Dann
riefen ſie unverſtändliche Worte zu dem Wundervogel hinauf.
ſprangen und tanzten, lachten und jubelten und wußten nicht,
wie ſie ſich gebärden ſollten.

[ ][  ][ ]

Nummer 246

Samstag, den 6. September 1930

Seite 3

Aulgebung der Roiverordnung durch den kommenden Reichskag bringk Unordnung in die Reichskaſſe und
ftört die Gemeindefinanzen. Unhallbare Zuſkände in der Arbeitsloſenverſicherung.

Mannheim, 5. September.
In einer Wahlverſammlung der Staatspartei und der Deut=
ſchen
Volkspartei nahm für die Staatspartei Reichsfinanzminiſter
Dr. Dietrich das Wort. Er führte u. a. aus: Der Kampf geht zu=
nächſt
um die Aufrechterhaltung der Notverordnung. Der kom=
mende
Reichstag wird ſchwerlich in der Lage ſein, die Notverord=
nung
aufzuheben oder auch nur erheblich zu ändern. Eine Auf=
hebung
der Notverordnung würde Unordnung in der Kaſſe des
Reiches und Störung der Finanzen der Gemeinden bedeuten. Die
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit belaſtet, den
Etat voranſchlagsmäßig mit 740 Millionen RM..,
und es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dieſe Summe
nicht reichen wird. Auch die jetzige Summe von 1,6 Mil=
lionen
Hauptunterſtützungsempfängern, einigen hunderttauſend
Kriſenunterſtützten und etwa ebenſoviel, Wohlfahrtsunterſtützten
iſt gewiß beängſtigend, aber eine Aufgliederung ergibt, daß ſich
unter den Unterſtützten eine große Menge berufsüblicher Ar=
beitsloſer
befindet, die dieſes Jahr auch im Sommer, alſo wäh=
rend
der Saiſon, beſchäftigungslos geblieben ſind. Die Arbeits=
loſigkeit
leidet an dem Fehler, daß man diejenigen Berufe, die
berufsüblich im Winter arbeitslos ſind, zuſammengeworfen hat
mit allen den Gruppen in Induſtrie, Handwerk und Handel, die
unter normalen Verhältniſſen das ganze Jahr in Lohn und Brot
ſtehen. In der Notverordnung iſt vorgeſehen, daß eine ander=
weitige
Beitragsfeſtſetzung für diejenigen Er=
werbszweige
ſtatfindet, die eine ſaiſonmäßige Ar=
beitsloſigkeit
haben. Daß wir im vorigen Winter
nahezu 12000 Arbeitsloſe in der Landwirtſchaft hatten, iſt ein
ebenſo unhaltbarer Zuſtand wie der, daß über 600 000
Unterſtützte im Baugewerbe den übrigen Arbeitsloſen in der Bei=
tragszahlung
und Unterſtützung vollkommen gleichgeſtellt werden.
Es wird Sache der zuſtändigen Vollzugsorgane ſein, hier im In=
tereſſe
der wirklichen Arbeitsloſigkeit durchzugreifen. Die end=
gültige
Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit kann nur kommen aus
einer Belebung der Wirtſchaft. Auch beim Finanzminiſterium
kann geſpart werden. Vorausſetzung dafür iſt Vereinfachung der
Geſetzgebung und des Vollzugs. In dieſes Kapitel gehört die Ab=
ſicht
, die kleinen Vermögen bis zu 20000 RM. von der Ver=
mögensſteuer
frei zu machen, was einen Ausfall von vielleicht 20
Millionen RM. bringen wird, der zum größten Teil durch Ver=
waltungskoſtenverringerung
gedeckt werden kann. Dahin gehört
die Abſicht, die landwirtſchaftliche Beſteuerung zu vereinfachen, die
zum Teil gegenwärtig mehr Koſten verurſacht, als ſie einbringt.

Der nächſte Schrikt
beſteht in dem Verſuch, die Wirtſchaft an dem gefährlichſten Punkt
zu entlaſten. Die Realſteuern haben in manchen Teilen Deutſch=
lands
eine Höhe erreicht, daß ſie lebensfähige Betriebe zum Er=
liegen
brachten und ſo die Arbeitsloſigkeit vermehrten. Da keine
Möglichkeit beſteht, eine Entlaſtung der Real=
ſteuern
im Etat ſelbſt vorzunehmen, obwohl im näch=
ſten
Jahre große Ausgaben in dieſem wegfallen, welche jedoch
durch noch größeren Wegfall von Einnahmen aufgezehrt werden,
ſo bleibt nur ein Weg übrig, nämlich zu verſuchen,
an den Realſteuern ſelbſt zu ändern. Der Plan
der Regierung geht darauf hinaus, den Wohnungsbau auf
die Erbauung von Zweizimmerwohnungen mit Küche und auf
ganz kleine Wohnungen zu beſchränken, um dadurch einen Teil der
800 Millionen, die hierfür Verwendung finden, frei zu machen,
und gerade die Erbaung von kleinen Wohnungen kommt dem Be=
dürfnis
entgegen. Aber man wird ſagen können, es wird nicht
mehr ſo viel Geld verbaut, infolgedeſſen werden nicht mehr ſo viel
Bauhandwerker beſchäftigt.
Dieſer Einwand trifft zu, aber ich glaube, der hierdurch
entſtehende Schaden wird bei weitem dadurch aufgehoben, daß,
wenn die Wirtſchaft Luft verſpüren wird, ſie weit mehr Arbeits=
loſe
aufſaugen wird, als ihr durch das Bauhandwerk zufallen.
Neue Steuern auszuſchreiben, wie da und dort vorgeſchlagen
wird, halte ich für völlig ausſichtslos. Vielleicht könnte man
beim Tabak noch einige hundert Millionen, herausholen; ich
wende mich aber ausdrücklich dagegen, ein Tabakmonopol zu
machen. In der Verlautbarung der Regierung iſt dann auch

die Frage des Sinanzausgleichs
angeſchnitten. Ich bin der letzte, der einem geordneten Gemeinde=
weſen
in ſeine Finanzgebarung hineinreden will. Ich weiß, daß
das nicht möglich iſt und habe bewußt den umgekehrten Weg be=
treten
. Aber für eine Uebergangszeit muß ein Notbehelf da ſein.
Die Reichsregierung geht aufs ganze, und der neue Reichstag
wird einige Monate Zeit brauchen, ſich mit dieſen Dingen zu
beſchäftigen. Er wird aber nicht die Möglichkeit haben, dieſe gro=
ßen
Probleme unerledigt liegen zu laſſen. Wir haben Luft auf
einige Monate, aber auf lange Sicht geſehen iſt die Lage ſchwie=
rig
. Kein Glückszufall wird uns diesmal helfen. Es ſteht nicht
das Inſſereſſe der einen oder anderen Gruppe auf dem Spiel,
ſondern das Intereſſe des ganzen Volkes. Die
wahnſinnige Takkik,
man könne einfach dadurch helfen, daß man die Reparationszah=
lungen
einſtellt, verdient keine Erörterung. Wir ſind nicht der
Alleinſchuldner aus dem Kriege. Das ſtolze Frankreich und das
weltbeherrſchende England haben auch ein gerüttelt Maß Kriegs=
laſten
an die Amerikaner; ſie können ſie auch nicht durchhalten.
Das Handelsvertragsſyſtem, wie wir es bisher haben, muß
aufrecht erhalten bleiben, und ich begrüße es beſonders, daß es
nach langen und ſchweren Verhandlungen gelungen iſt, mit
Finnland zu einem neuen Abkommen zu gelangen, ohne daß der
beſtehende Vertrag gekündigt werden muß. Im übrigen iſt durch
die geſtrige Kabinettsſitzung die Außenpolitik der Regierung
noch einmal klargeſtellt und feſtgelegt worden. Das Kabinett
Brüning hat keine Luſt, ſich zu irgend welchen Abenteuern ver=
leiten
zu laſſen. Ich möchte gerade hier an der Grenze dem
Wunſch und der Hoffnung Ausdruck geben, daß nun endlich die
Nervoſität hüben und drüben aufhört, und daß man endlich be=
greift
, daß, ſelbſt wenn die Regierungen unfähig genug wären,
Konflikte heraufzubeſchwören, die Völker dazu keine Neigung
haben.
Der Hinn des Wahlkampfes
iſt nicht nur in dieſen ſachlichen Auseinanderſetzungen zu ſehen,
der Kampf geht diesmal tiefer. Es geht darum, wieweit die
bürgerlichen Elemente imſtande ſind, dem heutigen Staat ſtarke
und ſtaatswillige Parteien zur Verfügung zu ſtellen, ohne die
das parlamentariſche Syſtem nicht beſtehen kann. Während die
klaſſenbewußte Arbeiterſchaft in der Sozialdemokratie, geſtützt auf
die Macht der Gewerkſchaften, ein gewaltiges politiſches Inſtru=
ment
beſitzt und das Zentrum über alle ſozialen Gegenſätze hin=
weg
durch den konfeſſionellen Kitt zuſammengehalten wird, ſind
die Bürgerlichen mit allem, was ſich dazu rechnet, parteipolitiſch
troſtlos in Splitter aufgelöſt, ſowohl die, die aus dem kon=
ſervativen
Gedanken erwachſen ſind, als auch diejenigen,
die aus dem fortſchrittlich=liberalen Gedankengut der vergangenen
hundert Jahre herkamen. Es geht darum, Parteien zu bilden,
die den heutigen Staat als die Grundlage ihrer Arbeit und ſeinen
vernünftigen Ausbau als den Gegenſtand ihrer Politik betrach=
ten
. Die Staatspartei, der ich angehöre, will bewußt den bis=
herigen
Weg verlaſſen. Sie will den Kampf um den Staat in
den Vordergrund ſtellen, bei aller Sparſamkeit dem Staat geben,
was er braucht, den Kampf der Intereſſentengruppen aber zurück=
drängen
. Sie verwirft deswegen die haßerfüllten Methoden, die
eines anſtändigen Bürgers unwürdig ſind, mit denen einzelne
Gruppen den Kampf gegeneinander zu führen begonnen haben.
Einen verheißungsvollen Anfang der Verſtändigung haben wir in
Baden gemacht. Wir halten über alle ſozialen und wirtſchaftlichen
Gegenſätze hinaus jeden Deutſchen für berufen, mitzuarbeiten an
einer neuen Zukunft unſeres Volkes, und wir ſehen deswegen in
ihm in erſter Linie nicht den politiſchen Gegner, ſondern den Mit=
bürger
, und wir rufen gerade diejenigen, die, verärgert über das
Partei= und Intereſſengezänk ſich zurückgezogen haben aus dem
öffentlichen Leben, die aber die notwendigſten Elemente des Auf=
baues
ſind, auf, einzutreten in die Linie derer, die bereit ſind,
unſeren Staat, unſer Reich über alle Intereſſengegenſätze hinaus
zu verteidigen und zu feſtigen als die Grundlage unſerer eigenen
Exiſtenz und die Vorausſetzung der Zukunft unſerer Jugend.
Die Verſammlung ſpendete der Rede des Reichsfinanzmini=
ſters
wiederholt lebhaften Beifall. Nach dem Reichsfinanzminiſter
ergriff der Vorſitzende der Deutſchen Volkspartei der Pfalz, Abg.
Burger, das Wort an Stelle des am Erſcheinen verhinderten
Führers der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz. Die Verſammlung
wurde mit dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes ge=
ſchloſſen
.

Was bedeutet das, Dietrich, Deutſchland fährt nach Oſten?
Oder war es Rußland? Nein, das kann Rußland nicht! Liegt
dort oſtwärts nicht China, Japan?
Das ſoll bedeuten, Deutſchland fährt wieder um die Welt. Das
ſoll bedeuten, daß nach zwölf Jahren der Himmel das Zeichen
geſandt hat. Die Heimat lebt und grüßt. Laß uns nach Deutſch=
land
ziehen! Das Wort von der verarmten ruſſiſchen Provinz
war Lüge.
Hermann! Mit einem Jubelſchrei fiel ihm Dietrich um
den Hals. Und Maruſchka, Lehmhütte, Vieh, Felle, Wutki und
alles andere? Ich habe ſie nie geliebt. Komm, ehe der
Zweifel und die Angſt zurückkehren! Ohne Abſchied?"
Um ſo leichter. Die Wälder winken. Hermann faßte Diet=
richs
Hand und zog ihn mit ſich fort.
An der Grenze ſandten polniſche Grenzwächter vermeint=
lichen
Schmugglern Gewehrſchüſſe nach. Zwei flüchtende
Männer ſtürzten zu Boden, nicht aber, wie die Zollhüter glaub=
ten
, weil ſie getroffen waren, ſondern, weil ſie die teure Heimat=
erde
nach dreizehnjähriger Trennung küßten.

Die ſpaniſche Fliege‟.
Dieſer ganz tolle Schwank von Arnold und Bach erlebte
ern im Orpheum eine fröhliche Auferſtehung, nachdem vor
hren das Landestheater uns ſeine Bekanntſchaft vermittelte.
lebte dieſe Auferſtehung in einer ſehr guten, animierten
launig=temperamentvollen Aufführung in der geſchickten
ie von Walther Geyer durch ein Enſemble, das ſich aus
inkfurter Künſtlern und ſolchen des Bertram=Enſembles zu=
menſetzt
. Und der Schwank hat ſeine überwältigende Wir=
g
auf die Lachmuskeln behalten. Man lacht tatſächlich
er noch Tränen über dieſe tolle Situations= und Ver=
hſlungskomik
, in die drei oder vier vermeintliche Väter und
malige Liebhaber der ſpaniſchen Fliege durch den ſehr
renwerten Herrn Aſſyriologen Heinrich Meißel aus Chemnitz
ſeine Mutter, die ihn gerne verheiraten will, gebracht wer=
. Und die damit die ganze Geſellſchaft zur Hebung der
tlichkeit durcheinanderbringt.
Was die Aufführung des Enſembles, das ſich ſchnell und
er eingeſpielt hat, ſo ſympathiſch macht, iſt, daß ſich die
iſtler durchweg von Uebertreibungen fern halten, trotz der
enſichtlich guten Laune, die ſie in dem fröhlichen Spiel ent=
ten
, und daß die Beſetzung der einzelnen Rollen ſehr ge=
ickt
iſt.

Paul Gewinner a. G. iſt eine treffliche Verkörperung
des Moſtrichfabrikanten Klinke. Er und Karl Stadi mit O.
Eidtmann und Arthur Guttmann bilden in höchſt
originellen Masken und individuellem Spiel das Väterquartett,
während der ſanfte Heinrich durch Walther Geyer ſeine Ver=
körperung
findet, die zwar an Franz Schneider, der dieſe Rolle
hier einſt kreierte, nicht ganz heranreicht, die aber originell und
ſumpathiſch wirkt. Ganz reizend, friſch und natürlich ſpielt
Anni Born die verliebte Paula, Friedl Gierka dürfte als
Wally zurückhaltender ſein. Mizzi Rauſchenberg und
Guſtl Lieger geben die älteren Regiſter in guter Charak=
teriſierung
. Das Publikum amüſierte ſich köſtlich und klatſchte
und lachte in ſtetem Wechſel.

* Konzeri des Reichsbundes ehemaliger Milikäk=
muſiker
.
Zum Beſten der Hinterbliebenen der beim Hausdorfer Gruben=
unglück
ums Leben gekommenen Bergleute gaben geſtern abend
der Reichsbund ehemaliger Militärmuſiker und der Schleſier= Ver=
ein
ein großes Konzert in der Feſthalle. Der gute Beſuch ließ das
große Intereſſe erkennen, mit dem die Darmſtädter die Veranſtal=
tung
aufnahmen. Und ihre Erwartungen wurden nicht getäuſcht.
Schon das Programm zeigte, daß es ſich um eine Darbietung
künſtleriſch hochſtehender Muſikſtücke handelte. Man hatte von
ausländiſchen Komponiſten abgeſehen und ſich auf deutſche In=
ſtrumentalkompoſitionen
beſchränkt. Eine Auswahl, die im Inter=
eſſe
der Kunſt nur zu begrüßen iſt. Wagner, Beethoven und
Lortzing ſeien erwähnt, deren Tonſchöpfungen von dem Dirigen=
ten
, Herrn Greilich, in plaſtiſcher Lebendigkeit wiedergeſtaltet
wurden. Das vorſichtige Spiel des Orcheſters in den erſten
Stücken wandelte ſich bald in eine temperamentvolle Sicherheit, die
bei den Zuhörern ſtürmiſchen Beifall hervorrief. Wagners
Gralsrittermarſch aus der Oper Parſifal und Jſoldes Liebes=
tod
aus Triſtan und Jſolde waren volle künſtleriſche Erfolge,
rein und gut wiedergegeben, trotz der ſchwierigen Stimmführun=
gen
und nicht leicht zu bewältigenden Einſätze. Daß Beethovens
Egmontouvertüre mehr Anklang beim Publikum fand, iſt ledig=
lich
darauf zurückzuführen, daß die leichter eingeprägte Melodie
eben bekannter war als Wagners ſchwer zu überſchauender in=
allen
Stücken gleich gut. Eine Fantaſie aus Lortzings Oper gab gen, Preis 1,50 RM. Verlag Martin Salzmann, Deſſau.
in vielerlei Variationen ein anſchauliches Bild von der tonreichen
Muſik dieſes Meiſters.
Spät am Abend gab der mit Recht viel gelobte Poſaunen=
ſtärke
zwar in dem ausgezeichneten Können Günthers lag, diezu ſpielen pflegen, eingehende Behandlung gefunden.

Klage gegen die akionalſozialiften
vor dem Staaksgerichtshof.
Das Reichsinnenminiſterium beſchuldigt die Nalional=
ſozialiſten
des Hochverraks.
Berlin, 5. Sept. (Priv.=Tel.)
Wie erinnerlich, iſt der Streit um die Polizeikoſtenzuſchüſſe
für Thüringen dadurch entſtanden, daß im Reichsinnenminiſte=
rium
behauptet wurde, der nationalſozialiſtiſche thüringiſche
Innenminiſter Frick habe bei ſeiner Amtsführung den Boden
der Weimarer Verfaſſung verlaſſen und verfolge national=
ſozialiſtiſche
Umſturzpläne. Aus dem Polizeikoſtenkonflikt iſt
dann eine Klage vor dem Staatsgerichtshof ent=
ſtanden
. Die N.S.D.A.P. hat jetzt beſtritten, daß ſie die be=
ſtehende
Verfaſſung umſtoßen wolle. Wie wir von unterrich=
teter
Seite hören, hat die thüringiſche Staatsregierung dem
Staatsgerichtshof keine Denkſchrift eingereicht, ſondern einfach
dieſe Erklärung der N. S.D.A.P. dem Gericht übermittelt. Vom
Reichsinnenminiſterium aber iſt nun dem Staatsgerichtshof
eine umfangreiche Denkſchrift zugegangen, die den Titel trägt:
Das hochverräteriſche Unternehmen der Nati=
onalſozialiſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei.
In dieſer Denkſchrift werden die Ziele der alten
Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei dargelegt
und der Hitler=Putſch behandelt. Dann befaßt ſich die
Denkſchrift mit der neuen Partei, deren Ziele und
Mittel zur Herbeiführung einer Revolution
und Aufrichtung der Diktaktur. Weiter wird das
hochverräteriſche Unternehmen einzeln aufführt. Es wird
der Organismus der ganzen Partei dargelegt und ſchließlich
noch die Zeitbeſtimmung des Umſturzes behandelt. Im weſent=
lichen
ſtützt ſich die Denkſchrift auf Weiſungen nationalſozia=
liſtiſcher
Führer.
Im letzten Abſatz wird geſagt: Die Nationalſozia=
liſtiſche
Partei erſtrebt mit allen ihr zu Gebote ſtehen=
den
Mitteln den gewaltſamen Umſturz der auf der
Weimarer Verfaſſung begründeten deutſchen
Republik. Sie führt bewußt, aber mit anderer Taktik die
Politik, die im Jahre 1923 zum Hitler=Putſch führte, fort. Die
bei dem Scheitern dieſes Putſches gemachten Erfahrungen haben
die Partei veranlaßt, in planmäßigen Etappen eine neue
Revolution vorzubereiten, deren Ziel die Aufrichtung
eines diktatoriſch organiſierten rein völki=
ſchen
Staates iſt. Die Partei ſelbſt und die von ihr ge=
ſchaffenen
Organiſationen ſind ſo aufgebaut, daß ſie alle als
geſchloſſene militäriſch diſziplinierte Kampftruppen bei dem
beabſichtigten Umſturz eingeſetzt werden können. So weit
ſich die Nationalſozialiſten am parlamentariſchen Staatsleben
beteiligen, tun ſie es nur zu dem ausgeſprochenen Zweck, den
Staat und ſeine Machtmittel von innen heraus zu unterhöhlen,
um den Generalangriff der Schwächung der inneren Wider=
ſtandskraft
des Staates zu erleichtern. Sie fühlen ſich jetzt
ſchon gerüſtet, um unter Anwendung von bra=
chialer
Gewalt, den Umſturz herbeizuführen.
Ihre gegenwärtige Tätigkeit beſteht darin, die Zerſetzung
der Machtmittel des Staates und durch weitere
Schulung ihrer eigenen Machtmittel die Vorbedingungen für
den ſicheren Erfolg der von der Partei in naher Zeit zu ent=
fachenden
Revolution zu ſchaffen.
Um Fricks Dokkor=Tiiel.

* Es iſt kennzeichnend für die Schärfe des Wahlkampfes, daß
ein ſozialdemokratiſches Blatt Dr. Frick öffentlich fragen konnte,
ob und wann er ſeine Doktorarbeit gemacht habe, wobei es gleich
hinzufügte, daß alle ſeine Bemühungen, das feſtzuſtellen, an
ſämtlichen Univerſitäten vergeblich geweſen ſeien. Damit war
eigentlich die Behauptung, daß Herr Frick den Doktorhut zu Un=
recht
trage, deutlich genug ausgeſprochen. Herr Frick hat darauf
erwidert, daß er 1901 in Heidelberg promoviert habe. Die Arbeit
ſei allerdings nicht gedruckt worden, weil das damals noch nicht
vorgeſchrieben war. Die Jenenſer Sozialdemokraten haben ſich
nun bereit erklärt, dieſe Angaben nachzuprüfen, und ſich an die
Heidelberger Univerſität mit der Bitte um Auskunft gewandt.
Hierzu teilt die Univerſität Heidelberg mit, daß ſich aus ihren
Liſten ergibt, daß an dem von dem thüringiſchen Miniſter ange=
gebenen
Tage ein Wilhelm Frick aus Kaiſerslautern, in der
juriſtiſchen Fakultät zum Doktor promoviert hat.

aber dank dieſem einen glänzenden Beifall fanden. Günthers
Spiel iſt von einer verblüffenden Sicherheit und Reinheit getra=
gen
. Die Kapelle unterſtützte ihn durch ihre diskrete Begleitung
in vorteilhafteſter Weiſe.
Viele Einlagen, die gegeben werden mußten, bewieſen, die
freundliche Aufnahme, die alle Darbietungen fanden. Bei den
alten Marſchweiſen erwachten Erinnerungen bei Muſikern und
Zuhörern, und das temperamentvolle Spiel zeigte unſere alte
Militärmuſik von ihrer beſten Seite.
Muſikaliſch ein glatter und verdienter Erfolg. Es ſteht zu
hoffen, daß auch der finanzielle Teil, der einer ſo guten Sache
dient, zur Zufriedenheit abgeſchloſſen iſt.

Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
Die Ausſtellungdes Welfenſchatzes im Städti=
ſchen
Kunſtinſtitut in Frankfurt a. M. bleibt noch bis einſchließlich
15. September geöffnet. Sie iſt außer den üblichen Beſuchsſtunden
(wochentags von 10 bis 1,30 Uhr und von 3 bis 5 Uhr Sonn=
tags
von 10 bis 1 Uhr) auch an den Sonntag=Nachmittagen von
3 bis 5 Uhr zugänglich.

Im Zeppelin über der Schweiz, 55 Bilder von Ernſt Erwin Haber=
korn
, eingeleitet von Hans von Schiller. Schaubücher 36, Heraus=
geber
Dr. Emil Schaeffer. Geb. Fr. 3, Mk. 2.40. Orell Füßli Verlag,
Zürich und Leipzig.
Ein neuer Band in Orell Füßlis Schaubücher=Serie, zu welchem
der bekannte Luftſchifführer Hans von Schiller und Dr. Eugen Dietſchi
den ſachkundigen Text geſchrieben haben, unternahm es mit ſchönſtem
Gelingen, aus der überwältigenden Fülle deſſen, was aus dem Zeppelm
herab vom Schweizerland ſichtbar wird, vornehmlich ſolche Impreſſionen
feſtzuhalten, die neuartig ſchön und typiſch gerade darin ſind, daß einzig
nur der fliegende Beſchauer ſie empfangen kann. So viel überraſchend
Neues und Schönes enthüllen die hier zuſammengeſtellten Bilder, daß
man oft
nwillkürlich ausruft: Wie ganz anders bin ich es zu ſehen
gewohnt! Den herrlichen Naturaufnahmen ſind mit Fug und Recht
einige Abbildungen beigeſellt, die den Luftrieſen ſelber zeigen auch ein=
zelne
Teile ſeines Wunderbaues, das Leben an Bord, die bisher einzige
Landung auf Schweizerboden und als ſchlichte Ovation die Bild=
niſſe
der führenden Männer, Hugo Eckener voran.

Die Kraftfahrerprüfung in Frage und Antwort mit der neueſten Ver=
ordnung
über Kraftfahrzeugverkehr und 38 Vekehrszeichen. Zuſammen=
ſtrumentaler
Aufbau. Die Interpretation der Kapelle war bei geſtellt von K. Fr. Witten, Ingenieur, 4. Aufl. mit 35 Abbildun=
Das kleine handliche Buch beſpricht in knappſter Form in dem üb=
lichen
Frage= und Antwortſpiel alle Momente, die bei einer Kraftfahrer=
prüfung
durch die Behörde in Erſcheinung treten können. Neben rein
techniſchen Fragen haben auch die behördlichen Vorſchriften und Ver=
virtuoſe
Günther noch einige Stücke zum Beſten, deren Haupt= ordnungen, die bekanntlich in den Prüfungen ebenfalls eine große Rolle

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 6. September 1930

Nummer 246

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Trauung: Mainz, den 7. September, 2.15 Uhr,
St. Bonifatiuskirche

Obergütervorſteher Hermann Gerken
Oipl.=Ing. Waltrude Gerken, geb. Enders
Vermählte
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Darmſtadt, Heidelbergerſtr. 1
Kirchliche Trauung: Samstag, den 6. September 1930,
1 Uhr mittags, in der Stadtkirche.

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Vermählung erwieſenen Auf=
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ſagen wir Allen
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[ ][  ][ ]

Nummer 246

Samstag, den 6. September 1930

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadl.
Darmſtadt, den 6. September.
Die Ausſtellung Technik im Heim kommk.
Weitaus der größte Teil des deutſchen Volksvermögens wird
im Haushalt umgeſetzt; nicht weniger als 40 Milliarden Mark
wandern jährlich durch die Hände der deutſchen Hausfrauen. Aud
in einer Zeit, die ſich den Beſtrebungen der Rationaliſierung auf
allen Gebieten menſchlichen Schaffens dankbar zugänglich erweiſt,
iſt man geneigt: gerade jene Rieſenbelaſtung des hauswirtſchaft=
lichen
Etats als gegeben und unabänderlich anzuſehen. Mit er=
ſtaunlicher
Starrheit hängt man hier noch an überkommenen For=
men
, und nur ganz zögernd bricht ſich in der breiteren Allgemein=
heit
die Erkenntnis Bahn, daß der techniſche Fortſchritt in der
Mannigfaltigkeit ſeiner Erſcheinungen und Möglichkeiten der
Volkswirtſchaft in ihrer Geſamtheit nur dann wirkſam dienen
konne, wenn er ſich auch in der Hauswirtſchaft in vollem Ausmaß
durchzuſetzen vermag.
Aufklärung und Unterrichtung weiteſter Kreiſe über die Not=
wendigkeit
und die Möglichkeit einer Beſſergeſtaltung des Haus=
halts
durch techniſche Hilfsmittel, Hebung der Lebenshaltung und
Förderung der kulturellen Weiterentwicklung durch dieſe Verbeſſe=
rung
des Haushalts das iſt in wenigen Worten das Programm
der vom 21. September bis 19. Oktober in der Feſthalle ſtattfin=
denden
Ausſtellung Technik im Heim
Dieſe wird durch die
Landeshauptſtadt Darmſtadt vom Verein deutſcher Ingenieure
unter geiſtiger Führung Oskar v. Millers und in Verbindung mit
dem Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit, der Reichsforſchungs=
geſellſchaft
für Wirtſchaftlichkeit, im Bau= und Wohnungsweſen,
dem Reichsverband deutſcher Hausfrauenvereine und weiteren
führenden Organiſationen veranſtaltet.
Die Ausſtellung iſt im beſten Sinne des Wortes eine
Lehrſchau, die in planmäßiger Gliederung alle Gebiete der haus=
wirtſchaftlichen
Technik erfaßt. Eine anſchauliche Darſtellung der
wirtſchaftlichen Eigenart und Bedeutung des Haushalts, der als
grundlegender Beſtandteil der Wirtſchaft, als Mittelpunkt der
Familie und Pflegeſtätte kultureller Güter gekennzeichnet wird,
bildet den Anfang. Sodann werden in überſichtlich gegliederten
Abteilungen die Hauptgebiete und Aufgabenkreiſe des Haushalts
behandelt: die Wohnung, ihre Einteilung und Anordnung; Be=
leuchtung
: Heizung: Kochen: Lebensmittel und deren Konſervie=
rung
: Küchengeräte und vollſtändige Kücheneinrichtungen: Waſchen
Reinigen: Baden; Belehrung; Hausfleiß und Unterhaltung.
Bei der Behandlung dieſer Fragen iſt eine meſſeartige An
häufung von Gegenſtänden bewußt vermieden. Von jedem Werk=
zeug
, Gerät und Apparat werden nur wenige verſchiedene, kenn=
zeichnende
Ausführungsformen gezeigt. Sie werden durch Er=
lauterungen
in Wort und Bild, durch Angaben über Energie=
verbrauch
und Leiſtung, über Anwendung und Handhabung ſo
ergänzt, daß der Beſchauer nicht allein das Aeußere, ſondern
vor allem Weſen. Eigenart und Wirkungsweiſe des Gezeigten
kennen lernt
Die Mitarbeit führender Fachleute und Fachverbände, die
gleichmäßige Berückſichtigung der Belange von Erzeuger und Ver=
braucher
verbürgen eine vollkommen ſachliche und neutrale Dar=
ſtellung
. Und die Verbindung des Ingenieurs mit der Hausfrau,
die in der Ausſtellung durch die Zuſammenarbeit des Vereins
deutſcher Ingenieure und anderer techniſch eingeſtellter Organi=
ſationen
mit den führenden Hausfrauen=Verbänden gegeben iſt,
gewährleiſtet die Vereinigung wiſſenſchaftlicher Gründlichkeit mit
praktiſchem Sinn
So iſt die Ausſtellung nicht nur eine Schule für die Hausfrau,
ſondern auch eine Beratungsſtelle, die ihr hilft das Wirtſchafts=
geld
richtig zu verwenden und die gegebenen Hilfsmittel am gün=
ſtigſten
auszunutzen kurz. Zeit, Kraft und Geld zu ſparen und
die Behaglichkeit im Heim zu erhöhen!

Ernannt wurden: Am 13. Auguſt: Arthur Feickert in
Gießen zum Oberpfleger und Marie Kaiſer zu Gießen zur
Oberpflegerin bei der Klinik für pſychiſche und nervöſe Krank=
heiten
der Landesuniverſität Gießen, mit Wirkung vom 1. Auguſ
1930 an; am 29. Auguſt; der Lehrer Bernhard Adam zu Groß=
Steinheim, Kreis Offenbach, zum Lehrer an der Volksſchule zu
Abenheim, Kreis Worms; die Lehrerin Marie Hock zu Aben=
heim
. Kreis Worms, zur Lehrerin an der Volksſchule zu Gund=
heim
. Kreis Worms, beide mit Wirkung vom 1. September
1930 an.
Erledigte Stellen. Erledigt ſind im Kreiſe Alzey; die
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Dautenheim, Dienſtwohnung vorhanden und frei; eine
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Flonheim, Dienſtwohnung vorhanden und frei; eine Lehrer=
ſtelle
für einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in Flon=
heim
, Dienſtwohnung vorhanden und frei; eine Lehrerſtelle für
einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Gau= Kön=
gernheim
. Dienſtwohnung vorhanden, aber nicht frei; eine
Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in
Nack Dienſtwohnung vorhanden und wird vorausſichtlch bald
frei; eine Schulſtelle für einen Lehrer an der evangeliſchen Volks=
ſchule
in Neu=Bamberg, Dienſtwohnung vorhanden und
frei eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volks=
ſchule
in Nieder=Wieſen, Dienſtwohnung nicht frei; eine
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Planig, Dienſtwohnung nicht frei; eine Lehrerſtelle für einen
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Wendelsheim,
Dienſtwohnung vorhanden und frei.
In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 1. September; der
Lehrer an der Volksſchule zu Klein=Karben im Kreis Friedberg
Wilhelm Södler auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom 16. Ok=
tober
1930 an.
Beibehaltung der Odenwald=Neckar=Eilzüge. (Amtlich).
Obgleich die ſachlichen Gründe, die für den Ausfall der Oden=
wald
=Neckar=Eilzüge E 151/152 und E 351/352 zwiſchen Stutt=
gart
und Darmſtadt Frankfurt a. M. im Winterfahrplan
ſprechen, auch jetzt noch beſtehen, haben nochmalige erneute Er=
wägungen
zur Beibehaltung dieſer Züge geführt. Sie werden
deshalb auch während des ganzen Winters verkehren.
Erſtaufführung des Simone Boccanegra von Verdi.
Das Heſſiſche Landestheater veranſtaltet Sonntag, den 7. Sep=
tember
, um 19 Uhr, als Eröffnungsvorſtellung der
Spielzeit 1930/31 die Erſtaufführung der Oper Simone Boc
anegra von Verdi unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl
Böhm. Inſzenierung:: Carl Ebert; Bühnenbild: Wilhelm Rein=
In den Hauptrollen: Mitrovic, Lohmann. Herrmann
king.
Zohſel a. G., Stralendorf, Overlack. Die Vorſtellung endet ent=
gegen
der urſprünglichen Ankündigung bereits gegen 22 Uhr, da
infolge ſtärkerer Verwendung der Drehbühne ein raſcherer Sze=
nenwechſel
zu ermöglichen iſt.
Sinfoniekonzerte im Heſſiſchen Landestheater. Joſef
Marx, der durch ſeine Nordlandrhapſodie und viele ſeiner Lie=
der
hier hochgeſchätzte Komponiſt, hat Herrn Generalmuſikdirek=
tor
Dr. Karl Böhm die Uraufführung ſeines neuen Kla=
vierkonzerts
überlaſſen. Das Werk iſt Walter Gieſeking zu=
geeignet
, der es bei der Uraufführung hier ſpielen wird. Gieſe=
king
ſpielt, noch das Klavierkonzert C=Dur (Köchel, Verzeichnis
Nr. 4. 6. 7.) von Mozart. Um die Uraufführung des Marxſchen
Konzerts nicht zu ſehr hinauszuſchieben, wird das Konzert in
dem die Mitwirkung Walter Gieſekings vorgeſehen iſt, au
Donnerstag, den 5. Februar, vorverlegt. Das Programm
des 6. Konzerts, das für Montag, den 9. Februar, vorgeſehen
war, wird dem 8. Konzert am 13. April unterlegt.
Die Darmſtädter Volksbühne richtete an Frau Käthe
Gothe anläßlich ihres Bühnenjubiläums folgendes Schreiben
Zu Ihrem 25jährigen Darmſtädter Bühnenjubiläum geſtattet ſich
die Darmſtädter Volksbühne als größte Theaterbeſucherorganiſa=
tion
Ihnen die herzlichſten Glückwünſche auszuſprechen. Zugleich
nehmen wir gerne Gelegenheit, Ihnen für die hohen Gaben der
Kunſt, die Sie uns in den vielen Jahren ſchenkten, beſtens zu dan
ken. Ihr hohes Künſtlertum und Ihre liebenswürdige Weſensart
haben auch uns zu Ihren Freunden und Verehrern gemacht. Die
Mitgliedſchaft der Darmſtädter Volksbühne ruft Ihnen aus dem
Zuſchauerraum entgegen: Glück auf zu neuem künſtleriſchen Schaf=
fen
und weiterem Erfolg!
Die Heilsarmee, hier. Schulzengaſſe 3, feiert vom 7.20.
September ihr Ernte=Dankfeſt. In dieſer Zeit finden Extra= Ver=
ſammlungen
ſtatt. Programms ſind daſelbſt und bei unſeren Mit=
zliedern
zu haben. Der Ertrag kommt unſerer Arbeit zugute. Wir
ſind unſeren Freunden und Gönnern dankbar für allerlei Gaben,
ſowie Früchte des Gartens und Feldes. Wir bitten uns zu benach=
richtigen
, und wir werden die Gaben holen laſſen. Ein herzliches
Vergelts Gott all den Spendern.

Empfehlenswerke Aukokouren.
(Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club, Sitz Darmſtadt
e. V. A. D. A. C.)
Nr. 21.
Tagesfahrt.
Darmſtadt-Bensheim (2. Straße nach dem Bahnhof rechts ab.
nach Lorſch. Von Karl dem Großen gegründetes Kloſter. Erhalten
iſt das Eingangstor (um 800 gebaut).
Worms. Wohl die
älteſte deutſche Stadt (Nibelungenſage, Luthers Auftreten au
dem Reichstage 1521), Dom aus dem 12. bis 13. Jahrhundert,
Barockbauten, Pauluskirche mit Muſeum. Grünſtadt. Kloſter
ruine Höningen. Kallſtadt. Berühmtes Weindorf; bis Neuſtadt
die ſog. Mittelhaardt, das Hauptweingebiet der Pfalz. Bat
Dürkheim. Arſen=Solbad. Kurgarten mit Stadthaus, Schloßkirche
mit Gruftkapelle und Grabmälern (14. Jahrhundert). Wachen=
heim
. Weinſtädtchen. Auf der Höhe die Wachten= oder Geiers=
burg
.
Forſt. Berühmter Weinort (Jeſuitengarten, Ungeheuer).
Deidesheim. Mit Ruppertsberg, Wachenheim und Forſt das
Zentrum des pfälziſchen Edelweinbaues.
Neuſtadt a.
Maikammer und St. Martin. Auf der Höhe die
Kropsburg.
Edenkoben. Ruine Rippburg. Landau. Alte
Feſtung. Speyer. Schon zur Römerzeit bedeutend. Der Dom
aus dem Jahre 1030 mit den Grabſtätten der ſaliſchen Kaiſer,
Denkmal Rudolfs von Habsburg und andere wertvolle Bildhauer=
arbeiten
. Reſte der Stadtmauer, Judenbad
144 Km.
Schwetzingen. Schloß mit berühmtem Schloßgarten, von
Kurfürſt Carl Theodor angelegt; im Park Moſchee,
Apollotempel, Badehaus, Hirſchgruppe, die ſchöne Ga=
lathea
, Verkörperung von Rhein und Donau. Hei=
delberg
.
Weinheim. Darüber Burg Windeck und
die Wachenburg.
Heppenheim. Darüber die Star=
kenburg
.
Bensheim. Darmſtadt
.. . . . 84 Km.

Geſamtſtrecke: 228 Km.

R44
on Pe
Zeiſticher Geawselein Wsähfenſchab
(13031k
Zweigverein Darmſtadt
V Sonntag, den 7. September 1930:
Biumemt
A9.
Wohlzutun und Mitzuteilen vergeſſet nicht.

Ausflugſonderzug nach München.
Die Reichsbahndirektion Mainz wird gemeinſam mit der
Reichsbahndirektion Frankfurt (Main) in der Zeit von Samstag.
den 27. September, bis einſchließlich Dienstag, den 30. September
J., den letzten für dieſes Jahr vorgeſehenen mehrtägigen Aus=
flugſonderzug
fahren. Das Ziel iſt diesmal das ſchöne Bayern=
land
, und zwar München, das Herz des deutſchen Südens. Mün=
chen
, die Stadt des Oktoberfeſtes, wo Ende September auf der
Thereſienwieſe die Wogen der Feſtesfreude am hochſten gehen, wo
ſich der echte Volkshumor ſo friſch und kraftvoll auswirkt. Doch
München iſt mehr, viel mehr, als eine Oktoberfeſtſtadt. Alles was
an Kulturſchaffen, Kunſt, Wiſſenſchaft, Literatur auf deutſchem
Boden entſproß, in München fand es Pflege und Förderung
Aeußeres Zeichen dafür iſt eine prächtige Stadtanlage, in de
Muſeum an Muſeum, Kunſtwerk an Kunſtwerk ſich reiht. Wer
ſich nicht gern in den geſchloſſenen Räumen bewegt, dem bieten
die weiten Straßen Münchens vom Lenbachplatz, Maximilian=
ſtraße
, Max=Joſef=Platz. Marienplatz mit Rathaus, mit den monu=
mentalen
Abſchlußfronten, ein Spaziergang an den blauen Alpen=
waſſern
der rauſchenden Jſar Ausſpannung und Erholung. Von
München aus können ſowohl mit der Reichsbahn als auch in
großen Geſellſchaftsautos Ausflüge in die nähere und weitere
Umgebung unternommen werden. Münchens Umgebung iſt einzig
artig. Wer hätte nicht einmal das Verlangen, den Starnberger=
ſee
, die Nymphenburg, das Jſartal, den Chiemſee (bas bayeriſche
Meer), die verſchiedenen Königsſchlöſſer zu ſehen, oder den Wen=
delſtein
, Kreuzeck oder die Zugſpitze mit der neuen bayeriſchen
Zugſpitzbahn zu beſichtigen und hier die Majeſtät des Hochgebirges
Vorausſichtlich wird am Montag, den 29.
kennen zu lernen!
September noch ein Paſſionsſpiel in Oberammergau ſtattfinden,
zu dem die Feſtſpielleitung den Reiſeteilnehmern eine Ermäßigung
von 40 v. H. auf alle Plätze gewähren wird. Die Rückfahrt von
München erfolgt am 30. September über Augsburg, wo zur Be=
ſichtigung
dieſer ſchöngelegenen Stadt ein vierſtündiger Aufenthalt
vorgeſehen iſt.
Während der Fahrt werden ausführliche Reiſepläne, Führer
mit Stadtplänen uſw. ausgegeben. Heute ſchon darf geſagt wer=
den
, daß jeder Teilnehmer ſchöne und genußreiche Tage erleben
Zu dieſer Abſchlußfahrt mögen ſich nochmals die ganze
wird.
Sonderzuggemeinde und neue Freunde einfinden.
Näheres über die Fahrt (Fahrzeiten, Fahrpreiſe uſw.) wird
in den nächſten Tagen durch die Preſſe bekannt gegeben.
Heutepricht Prof. Horneffer Im Saalbau über

9
D
abend 8½4 Uhr zFrIHälMIFtschaft Oder 3ODalSmId?

(13307

Wander=Abteilung der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Unſere Mitglieder machen wir auf die am Sonntag, den 7. Sep=
tember
, ſtattfindende Herbſtgauwanderung des Main= Rheingaue=
aufmerkſam
. Die Abfahrt erfolgt ab Hauptbahnhof nach Seeheim,
von wo wir nach dem Sammelpunkt Ruine Frankenſtein wandern.
Um 12 Uhr findet dann die Feierſtunde an dem Gefallenen= Ehren=
mal
des Gaues ſtatt. Die Turnerſingmannnſchaften beteiligen ſich
auch an der Feierſtunde und erſuchen wir auch unſere Mitglieder
um zahlreiche Beteiligung.
Vee

Prassel-Kaffee

trisch geröstet

Schnlstr. 10

Poſt=Ausflugsfahrt. Die Deutſche Reichspoſt veranſtaltet
am Sonntag, dem 14. September, eine Ausflugsfahrt nach Bad
Dürkheim zum alljährlichen Volksfeſt, dem Dürkheimer Wurſt
markt‟. Die Abfahrt iſt ſpäter gelegt (8,50, nicht 8,15); es kön=
nen
ſo die Fahrtteilnehmer vorher ihre Wahlpflicht ausüben und
dem Feſtzug um 11 Uhr in Bad Dürkheim beiwohnen. Der Fahr=
preis
beträgt 6 RM. Ferner wird, um der großen Nachfrage zu
genügen, die am Mittwoch, dem 10. September, ſtattfindende Nach
mittagsfahrt nach Bad Nauheim am Donnerstag, dem 11. Sep=
tember
, wiederholt. (Siehe Anzeige.
Ruſſiſche Kirche auf der Mathildenhöhe. Beſichtigung täg=
lich
vormittags von 1012,30 Uhr, nachmittags von 37 Uhr.

Kriegsgräberfürſorge und Volkskrauerkag.
Im Preußiſchen Landtag hat gelegentlich einer Debatte über
den Volkstrauertag der preußiſche Miniſterpräſident geäußert, daß
die Arbeiten des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge auf
den deutſchen Soldatenfriedhöfen im Auslande wohl beendet ſein
dürften. Der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge ſetzte ſich
daher mit dem Herrn Miniſterpräſidenten in Verbindung, um in
einer mündlichen Ausſprache die Angelegenheit zu klären. An
dieſer Ausſprache, die vor kurzem ſtattfand, nahmen vom Volks=
bund
der Präſident des Volksbundes, Reichsminiſter a. D. Dr.
Geßler, und die Vorſtandsmitglieder Prof. Dr. h. c. Strau=
mer
und Dr. Eulen teil.
Der Vorſtand des Volksbundes hat bei dieſer Gelegenheit
über den Stand der Kriegsgräberfürſorge berichtet und dem Herrn
Miniſterpräſidenten dargelegt, daß die für die Ausgeſtaltung de
deutſchen Kriegsgräberſtatten im Auslande vom Volksbund aus=
geführten
Arbeiten erſt zu einem Teil angeſchloſſen ſeien. Die vom
Volksbund noch zu leiſtenden Arbeiten würden noch mehrere Jahre
angeſpannter Tätigkeit in Anſpruch nehmen. Der Herr Miniſter=
präſident
nahm hiervon Kenntnis und brachte zum Ausdruck,, daß
er dieſe dankenswerten Beſtrebungen des Volksbundes anerkenne
und nach Möglichkeit gern unterſtützen werde
Der Vorſtand ſchilderte ferner die hiſtoriſche Entwicklung des
Volkstrauertages und die Schwierigkeiten, die ſich einer geſchloſſe=
nen
Feier dieſes Tages bisher entgegengeſtellt hätten.
Der Herr
Miniſterpräſident erklärte ſich mit dem Ziel eines für das ganze
Reich einheitlichen Volkstrauertages durchaus einverſtanden, hielt
es jedoch zunächſt für erforderlich, daß der Tag reichsgeſetzlich feſt=
gelegt
werde. Der Vorſtand bat daraufhin den Herrn Miniſter=
präſidenten
, die für eine ſolche reichsgeſetzliche Regelung ſeit vielen
Jahren gemachten Bemühungen des Vorſtandes und der im Aus=
ſchuß
für die Feſtſetzung eines Volkstrauertages vertretenen deut=
ſchen
Körperſchaften zu unterſtützen.

die Lage des Arbeitsmarkkes für weibliche
Angeſtellte.
Zu Beginn des Umſchlags der Arbeitsmarktlage im Jahre
1928 wurden die berufstätigen Frauen nicht in gleichem. Maße
von Arbeitsloſigkeit betroffen wie die männliche Arbeitnehmer=
ſchaft
. Zwar verſchlechterte ſich dieſes Verhältnis allmählich, aber
über ein Jahr lang war die Lage des Arbeitsmarktes für weib=
liche
Arbeiter und Angeſtellte beſſer als für die Männner, ſo daß
damals ſogar von dem günſtigen Riſiko der arbeitenden Frauen
für die Arbeitsloſenverſicherung geſprochen werden konnte. Im
Laufe der weiteren Monate naherte ſich die Beſchäftigungsanfor=
derung
von Frauen derjenigen der Männer immer mehr an, und
ſeit einem halben Jahre etwa ſtehen wir vor dem umgekehrten
Verhältnis. Die Lage der arbeitenden Frauen iſt ſchlechter als
die des männlichen Geſchlechts. Das trifft beſonders für die in
Handel und Büros Tätigen zu. Der Verband der weiblichen
Handels= und Büroangeſtellten (Sitz Berlin), der als größte Ver=
einigung
ihrer Art die Sachlage am ſchärfſten überſehen kann
deſſen umfangreicher Stellennachweis und deſſen Stellenloſen=
unterſtützung
jedes Schwanken nach oben oder unten beſonders
empfindlich ſpürt, hat ſogar ebenſo wie der öffentliche Arbeits=
nachweis
die Erfahrung gemacht, daß nicht nur ältere Kräfte unter
der Arbeitsloſigkeit leiden, ſondern auch jüngere. Während frü=
her
die jungen weiblichen Angeſtellten, auch diejenigen, die eben
die Handelsſchule verlaſſen hatten, ſehr leicht einen paſſenden
Poſten fanden, dauert ihre Unterbringung heute ſehr viel län=
ger
, die Nachfrage nach ſolchen jungen Kräften iſt ſehr viel ge=
ringer
als ehedem. Dabei hat es nicht den Anſchein, daß in näch=
ſter
Zeit ſchon eine Beſſerung eintreten werde. Aus dieſem
Grunde iſt die Berufswahl heute ſo ſchwierig. Nur die Fähigſten
ſollten daher einen kaufmänniſchen oder Büroberuf ergreifen.
Mit Rückſicht auf die Schwierigkeiten, deren Behebung noch län=
gere
Zeit auf ſich warten laſſen wird, hat der VWA. ſchon vor
drei Jahren die Forderung nach dem neunten Schuljahr nachdrück=
lich
erhoben.

Aus dem Gerichksſaal.

Aw. Das Bezirksſchöffengericht hatte ſich mit einer Anklage
wegen Aufruhrs gegen 11 Pfungſtädter und zwei Heilbronner zu
beſchäftigen. Am 21. April d. I. hatte in Pfungſtadt ein Fußball=
ſpiel
zwiſchen dem Fußballklub Heilbronn und dem Raſenſport=
verein
Germania Pfungſtadt ſtattgefunden, und des Abends fan=
den
in den verſchiedenen Wirtſchaften und Kaffeehäuſern Treffen
und Nachfeiern ſtatt. Zwei junge Heilbronner, etwas angeheitert,
hofften, in einem Privathaus, ihrem heimatlichen Brauch gemäß,
Wein zu erhalten. Sie machten ſich anſcheinend etwas läſtig, ſo
daß zwiſchen ihnen und den Hausbewohnern, die infolge eine
Verlobungsfeier wohl auch nicht mehr ganz nüchtern waren, eine
Keilerei entſtand, in deren Verlauf ſie verprügelt und auf die
Straße geworfen wurden. Draußen nahmen ſie die inzwiſchen her=
beigerufenen
Poliziſten in Empfang und brachten ſie zur Wache,
um ihre Perſonalien aufzunehmen.
Ihr junger Quartiergeber,
dem davon erzählt wurde, ging zur Wache und geriet mit dem
einen Polizeibeamten in eine Schlägerei, bei der er ordentlich
Schläge mit dem Gummiknüppel bezog. Als ſeine Vereinsmit=
glieder
davon hörten, empörten ſie ſich außerordentlich über die
angebliche Mißhandlung ihres Mitſpielers, der allgemein beliebt
ſei, und hielten ziemlich laute Diskuſſionen auf der Straße vo
der Wirtſchaft Feidel ab. Anwohner beſchwerten ſich darüber bei
der Polizei, und die drei dienſttuenden Poliziſten, unter ihnen
derjenige, der den jungen Mann mißhandelt haben ſollte, kamen
nun und verſuchten, die Leute, die ſich durch hinzuſtrömende Kino=
beſucher
uſw. erheblich vermehrt hatten, man ſprach von etwa 60
bis 80 Menſchen, zu beruhigen und zum Nachhauſegehen zu be=
wegen
. Die Leute faßten das Erſcheinen dieſes einen Poliziſten
als Provokation auf und machten ihm nun über ſein Vorgehen
die heftigſten Vorwürfe, die infolge der allgemeinen Erregung
wohl die Grenzen des Erlaubten einigermaßen überſchritten. Um
nicht die Sache auf die Spitze zu treiben, und da ſie ja, ohne von
der Schußwaffe Gebrauch zu machen, nicht mit den Leuten fertig
geworden wären, von denen ſie alles erwarteten, zogen die drei
Beamten ſich wieder auf die Wache zurück.
Die Erregung legte
ſich auch nach und nach, und nach etwa einer Stunde herrſchte wie=
der
einigermaßen Ruhe in dem nächtlichen Pfungſtadt. Es waren
nun 13 Leute deshalb angeklagt, meiſt Anfang der zwanziger
Jahre. Sie waren teils auch der Beleidigung beſchuldigt, denn
ohne Koſenamen geht es ja in ſolchen Fällen meiſt nicht ab. Die
Angeklagten wollten von nichts wiſſen. Keiner hat gedroht, kei=
ner
hat geſchimpft, nur als die Beamten fortgingen, hätten ſi
pfiu gerufen. Der eine behauptet, die Ausſagen der Schutzleute
ſeien zu 90 Prozent unwahr, der andere war betrunken und hat
überhaupt nichts geſehen, ein dritter hat geweint über das Un=
glück
eines Vereinsgenoſſen, und ein vierter ſagt, die Polizei=
beamten
ſeien ſelber ſo aufgeregt geweſen, daß ſie gar nicht ge=
wußt
hätten, was ſie eigentlich machen ſollten. Die Schutzleute be=
kunden
, daß ſie die Leute mehrmals laut aufgefordert hätten, ſich
zu erſtreuen was jedoch keiner der Angeklagten und nur wenige
Zeugen gehört haben, ſie glaubten, die Menge wolle ſie ins Dunkle
drücken und ſie dort verprügeln. Nach recht umfangreicher Zeu=
genvernehmung
läßt der Staatsanwalt ſelber die Anklage wegen
Aufruhrs fallen und beantragt gegen die erſten beiden Angeklag=
ten
wegen Widerſtands und Beteiligung an einem Auflauf je
einen Monat Gefängnis, gegen den zweiten und dritten Angeklag=
ten
wegen Teilnahme am Auflauf und Beleidigung je drei Wochen
Gefängnis und gegen die übrigen Angeklagten wegen Teilnahme
am Auflauf je 100 Mark Geldſtrafe, im Nichteinbringungsfalle je
10 Tage Gefängnis. Der Verteidiger beantragt Freiſpruch für
ſämtliche Angeklagten, denn tatſächlich ſei die Polizei wieder mal
an allem ſchuld. Um 3.40 Uhr verkündet der Vorſitzende folgendes
Urteil
Der erſte Angeklagte wird wegen Widerſtands zu 100 Mar
Geldſtrafe, im Nichteinbringungsfall 20 Tage Gefängnis verur=
teilt
, der zweite Angeklagte wegen Beleidigung zu 60 Mark, hilfs=
weiſe
12 Tage Gefängnis, und der 11. Angeklagte ebenfalls wegen
Beleidigung zu 20 Mark Geldſtrafe, hilfsweiſe 4 Tage Gefängnis.
Die übrigen werden freigeſprochen. Das Gericht ſei zu der Ueber=
zeugung
gekommen, daß der Tatbeſtand des Aufruhrs zu vernei=
nen
ſei, da eine Gemeinſchaft in der Menge nicht nachzuweiſen
ſei. Auch der Tatbeſtand des Auflaufs ſei nicht gegeben, da die
Aufforderung der Beamten, den Platz zu räumen, nicht präziſe
genug im Sinne des § 116 geweſen ſei. Den drei Beamten ſteht
außerdem die Befugnis zu, den entſcheidenden Teil des Urteils der
beiden wegen Beleidigung Verurteilten eine Woche lang an der
Gemeindetafel in Pfungſtadt zu veröffentlichen.
* Unfall. In einer Maſchinenfabrik in der Weiterſtädter
Straße iſt geſtern ein Gerüſt zuſammengebrochen. Ein Arbeiter
zog ſich beim Stürzen innere Verletzungen zu,
daß er in
das Städtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte.

[ ][  ][ ]

Seites6

Samstag, den 6. September 1930

Nummer 246

Zur Gründung des Inſtitutes
für das Reviſions= und Treuhandweſen.

Von Dipl.=Ing. Adolf von Lippma
Die führenden Berufsverbände des deutſchen Reviſions= und
Treuhandweſens haben ſich zuſammengefunden in der am 5. Auguſt
d. J. in Berlin vollzogenen Gründung des Inſtitutes für das Revi=
ſions
= und Treuhandweſen.
Das Inſtitut ſoll der Träger einer neuen Berufsgruppe wer=
den
, die aus den bereits dazu beſtehenden Anſätzen unter der
Aegide des Inſtituts erwachſen ſoll. Das Inſtitut hat als Stan=
desvertretung
dieſer neuen Berufsgruppe über die Wahrung der
Rechte und der Pflichten zu wachen, beſonders auch durch eine
Ehrengerichtsbarkeit für eine ſtrenge Wahrung der Berufsauffaſ=
ſung
zu ſorgen, die ſich aus den Aufgaben des Reviſoren= und
Treuhänderberufes von ſelbſt ergibt.
Das Inſtitut iſt gegründet worden vom Reichsbund deutſcher
Treuhand=Aktiengeſellſchaften, dem Verbande deutſcher Bücherrevi=
ſoren
e. V., dem Treuhandverband und der Fachgruppe der Treu=
händer
im Verbande deutſcher Diplomkaufleute. Die Aufnahme
von Mitgliedern in das Inſtitut ſoll ſatzungsgemäß erſt
dann möglich ſein, wenn die behördliche Regelung
des Berufes in Kraft getreten ſein wird. Mitglied des In=
ſtituts
ſoll nur werden können, wer auf Grund der behördlichen
Autoriſation zur neuen Berufsgruppe der Wirtſchaftstreuhänder
oder Wirtſchaftsſachverſtändigen zugelaſſen worden iſt. Das In=
ſtitut
ſoll alſo nur aus Mitgliedern beſtehen, denen die neutrale
behördliche Stelle die Qualifikation dazu zuſprechen konnte.
Als Maß der fachlichen Ausbildung ſoll grundſätzlich akade=
miſche
Vorbildung, eine ſechsjährige praktiſche Ausbildung und die
Beſtätigung des Erfolges durch Ablegung einer Schlußprüfung ge=
fordert
werden. Das iſt fürs erſte, wie immer in ſolchen Fällen,
noch Zukunftsmuſik. Es handelt ſich hier, wie in ähnlich gela=
gerten
Fällen, um einen Uebergangszuſtand. Zurzeit iſt damit zu
rechnen, daß es auch unter den Nichtakademikern eine Reihe von
erfahrenen Berufsangehörigen gibt, die über ausreichende theo=
retiſche
Vorbildung und ausreichende praktiſche Erfahrung ver=
fügen
, die auszuſchalten eine Unbilligkeit bedeuten würde, ganz
abgeſehen davon, daß auch der Verzicht auf die Benutzung der von
dieſen Kräften bereits geſammelten Erfahrungen für den weiteren
Aufbau der neuen Berufsgruppe ſich nur als nicht zu rechtferti=
gende
Erſchwerung auswirken würde. Wie in ähnlich gelagerten
Fällen (vgl. u. a. die Entſtehung der Patentanwalts=Ordnung nach
em Inkrafttreten des Reichs=Patentgeſetzes vom 7. TV. 1891),
ſollen auch hier vorerſt Uebergangs=Beſtimmungen in
Kraft treten, die auch den dazu befähigten Nichtakademikern den
Zutritt zu der neuen Berufsgruppe ermöglichen. Nach Ablauf der
Uebergangsfriſt ſoll hier, genau wie bei anderen freien Berufen,
das Akademikerprinzip in Kraft treten.
Wenn man in langjähriger Tätigkeit als Berater der In=
duſtrie
die Anforderungen verfolgen konnte, die bei Ausſchreibung
von Stellen in der Regel gemacht werden, und dann auf Grund
eigener Beobachtung in die Lage verſetzt wird, einzuhalten,
mit welchen Kräften die induſtrielle Praxis ſich durchſchnittlich
begnügt, dann kann man es nicht unterlaſſen, zu der Forderung
des Akademikerprinzips aus der Erfahrung heraus ein offenes
Wort zu ſprechen. Ohne Anſehung der Wahrſcheinlichkeit, daß man
da oder dort auf Widerſpruch ſtoßen wird. Vor allem iſt es ſehr
lehrreich, an dieſer Stelle einmal zu betrachten, wie ſich das Aka=
demikerprinzip
in bezug auf die von der Praxis benötigten tech=
niſchen
Kräfte bisher ausgewirkt hat.
Als Grashof in der zweiten Hälfte der ſiebziger Jahre des
vergchngenen Jahrhunderts begann, mit Arbeiten von der Art
ſeiner Theoretiſchen Maſchinenlehre die wiſſenſchaftliche Behand=
lung
der Probleme des Technikers einzuleiten, rangierte das
Wiſſen des Technikers noch als Gewerbekunſt und wurde auf den
Gewerbeſchulen gepflegt. Mit der Erhebung der Gewerbeſchulen
zu techniſchen Hochſchulen ging die Gewerbekunſt in die techniſche
Wiſſenſchaft über. Nicht ohne Widerſtreben der alma mater
universitas, die bis dahin die Pflege der Wiſſenſchaft als ihr
unbeſtrittenes Alleinrecht anſah und die Neugründung der tech=
iſchen
Hochſchulen als einen Eingriff in ihre Belange betrachtete.
o erreichten denn auch die techniſchen Hochſchulen ihre Gleich=
ſtellung
mit den Univerſitäten erſt etwa ein Vierteljahrhundert
nach ihrer Gründung; erſt um das Jahr 1900, als ihnen die Ver=
leihung
akademiſcher Grade (Diplomingenieur, Doktoringenieur)
zuerkannt wurde. Seit Gründung der techniſchen Hochſchulen ſind
rund 50 Jahre ins Land gegangen. Das Akademikerprinzip hatte
hier rund ein halbes Jahrhundert Zeit, ſich auszuwirken. Wer
aber in langjähriger beruflicher Tätigkeit Gelegenheit hatte, im
praktiſchen Leben die Auswirkung zu unterſuchen, die dem Aka=
demikerprinzip
im techniſchen Beruf in der genannten Zeitſpanne
möglich war wird ſich nicht verhehlen können, daß wenigſtens
ſoweit die Privatinduſtrie in Betracht kommt der Erfolg dem
innerhalb dieſer Zeitſpanne vertanen Leiſtungsaufwand nur in
recht kärglichem Maße entſpricht. Erſt vor wenigen Monaten
brachte mir eine Unterſuchung, die ich in dieſem Sinne für ein
großes Fabrikationsunternehmen durchzuführen hatte, den erneu=
Beweis für die eben aufgeſtellte Behauptung. Das Akademi=
kerprinzip
zeigte ſich hier ſo gewahrt, daß das leitende Perſonal
der Werkſtätten ſich etwa zu 5 v.
). des Geſamtbeſtandes aus
Akademikern rekrutierte, während von dem Perſonalbeſtand des
Konſtruktionsbüros allenfalls 18 v. H. des Geſamtbeſtandes dieſes
Büros als Vollakademiker angeſprochen werden konnten. Und da=
bei
handelte es ſich um ein Werk, das ſeinen Leiſtungen zufolge voll
und ganz den Anſpruch erheben kann, auf der Höhe der Zeit zu
ſtehen. Wenn man längere Jahre hindurch gehalten war, dieſe
Verhältniſſe in der deutſchen Induſtrie beruflich zu unterſuchen,
ſt man freilich über ein ſolches Ergebnis nicht mehr erſtaunt.
Man iſt weit eher ſogar noch geneigt, es im Verhältnis zu den
vorliegenden Erfahrungen noch als günſtig zu bezeichnen. Und im
freien Beruf ſteht es nicht viel beſſer. Da laufen freilich viele
Diplomingenieure und auch Doktor=Ingenieure herum. Aber die
viel beſchäftigten und wirtſchaftlich Erfolgreichen ſind häufig Inge=
nieure
, die wohl auf Grund ihrer praktiſchen Erfolge, aber manch=
mal
nicht einmal auf Grund eines Mindeſtm ißes von fachlicher
Schulung auf das Prädikat Ingenieur Anſpruch erheben können.
Ein ſehr erhebliches Kontingent der in der Praxis beſchäftig=
ten
techniſchen Kräfte ſtellen heute die techniſchen Mittelſchulen
von der Art der preußiſchen höheren Maſchinenbauſchulen, der
Staatstechniken und ähnlich aufgebauter mittlerer Lehranſtilten,
die nach dem Vorbilde der öſterreichiſchen Gewerbeſchulen ſeit Be=
ginn
des Jahrhunderts dazu übergegangen ſind, das Schwergewicht
des Unterrichts auf die technologiſche Seite zu verlegen. In der
richtigen Erkenntnis, daß der praktiſche Techniker ſeinen Aufgaben
nur gerecht werden kann, wenn ihm ſchon von der Schule aus ein
ausreichendes Verſtändnis für die wirtſchaftliche Fertigung ver=
mittelt
wird.
Hier liegt der Anſatz zu der reinlichen Scheidung, die zwiſchen
exakter und angewandter Wiſſenſchaft vorgenommen werden muß.
inſofern die Wiſſenſchaft nicht mehr um ihrer ſelbſt willen, ſondern
zum Zweck der Erreichung höherer wirtſchaftlicher Erfolge gepflegt

inn, vorm. Betriebs=Direktor, Darmſtadt.
werden ſoll. Der Selbſtzweck der exakten Wiſſenſchaft iſt die För=
derung
der Erkenntnis. Und zwar ohne Anſehung des wirtſchaft=
lichen
Erfolges. Der ausſchließliche Zweck der angewandten Wiſſen=
ſchaft
iſt aber die Verwertung der gewonnenen Erkenntnis, mit
dem Ziele der größtmöglichſten Steigerung des wirtſchaftlichen
Erfolges. Daß der gewaltige Unterſchied in der Art der Pflege
der Wiſſenſchaft, die durch dieſe beiden Zielforderungen umſchrie=
ben
wird, nicht genügend beachtet wurde, dürfte der Hauptgrund
dafür ſein, daß ſich im techniſchen Beruf das Akademikerprinzip
bisher nicht in dem erwarteten Maße durchzuſetzen vermochte.
Langſam ringt ſich die Erkenntnis durch, daß man falſchen Zielen
zuſteuerte. Erſt in den letzten Jahren hat man ſich darauf be=
ſonnen
, daß die vornehmſte Arbeit des Technikers die wirtſchaft=
liche
Verwertung wiſſenſchaftlicher Erkenntnis ſein und bleiben
muß und beginnt allenthalben den Unterricht an den Hochſchulen
nach dieſem Geſichtspunkt umzugeſtalten. Aber erſt dann, wenn
ſich dieſe Wandlung einmal voll durchgerungen hat, wird hier dem
Akademikerprinzip die Geltung zufallen, die ihm zukommen ſoll.
Für die neue Berufsgruppe der wirtſchaftlichen Sachverſtän=
digen
, die das Inſtitut für das Reviſions= und Treuhandweſen zu=
ſammenfaſſen
ſoll, beſteht die gleiche Gefahr, daß auch ſie zunächſt
in falſch verſtandenem Ehrgeiz abſtrakten wiſſenſchaftlichen Zielen
zuzutreiben geneigt ſein wird, die ſie mehr und mehr ihrer realen
Aufgabe, der Förderung der Wirtſchaft, entfernen werden. Wenn
nicht hier aus den Erfahrungen anderer Berufsgruppen rechtzeitig
die Lehre gezogen wird und dafür Sorge getragen wird, daß das
Akademikerprinzip von Anbeginn an richtig verſtanden wird.
Als Walther Rathenau im Juni 1917 ſeine Gedankengänge
über die Neue Wirtſchaft niederſchrieb, da konnte er noch ſagen:
Eine Induſtriewiſſenſchaft gibt es noch nicht. (Walther Rathenau,
Die neue Wirtſchaft; S. Fiſcher, Berlin 1918; Seite 38.) Inzwi=
ſchen
hat ſich eine Induſtriewiſſenſchaft entwickelt und wird an ver=
ſchiedenen
akademiſchen Lehrſtellen eifrig gehütet und gepflegt.
Wenn aber die Früchte, die ſie bisher in der Praxis gezeitigt hat,
im Verhältnis zu dem Aufwand, den ſie bisher auf ihre Ent=
wicklung
und Pflege verwendete, noch recht ſpärlich genannt wer=
den
müſſen, und wenn es dieſer neuen Wiſſenſchaft noch nicht ge=
lungen
iſt, dem Akademikerprinzip auch hier die Geltung zu ver=
ſchaffen
, die ihm bei richtiger Auswertung wiſſenſchaftlicher Arbeit
auch hier zukommen ſollte, ſo dankt ſie das lediglich dem Fehler,
auf den bei unſerer deutſchen Veranlagung faſt alle werdenden
Wiſſenſchaften fürs erſte zu verfallen pflegen in der Uebergangs=
zeit
, in der ja erſt der Grundſtein für die werdende Wiſſenſchaft
gelegt wird. Und zwar dadurch, daß beruflich geſammelte Erfah=
rung
und Erkenntnis durch das Einſetzen wiſſenſchaftlicher Arbeit
zunächſt einmal geſammelt und geläutert wird. In dieſer Ueber=
gangszeit
, die jede ſich zur Wiſſenſchaft entwickelnde Diſziplin durch=
zumachen
hat, kann der Erreichung des angeſteuerten Zieles nichts
hinderlicher ſein als wiſſenſchaftliche Ueberhebung, die einer falſch
verſtandenen Geiſtigkeit entſpringt. Das wirkt um ſo hemmender,
je mehr die neue Wiſſenſchaft gezwungen iſt, auf den noch unge=
ſichteten
Erfahrungen aufzubauen, die das Wiſſen derer bilden,
denen ihrer Erziehung und ihrem Werdegang nach bisher wiſſen=
ſchaftliche
Arbeit fremd geweſen iſt. Wer in ſolchem Ueberlei=
tungszuſtand
gerade von denen verſtanden werden will, die die
Grundlagen für die werdende Wiſſenſchaft gelegt haben, muß ſich
bemühen, ſeine Sprache klar und ſchlicht zu halten. Auch wenn
er Gefahr läuft, deshalb von himmelſtürmenden Theoretikern der
werdenden Wiſſenſchaft in ſeiner Ausdrucksweiſe vorerſt primitiv
genannt zu werden. Das mag er ruhig hinnehmen, inſofern er nur
von denen verſtanden wird, die den Grund dazu gelegt haben, daß
es ſich überhaupt lohnt, das von dieſen bisher unwiſſenſchaftlich
gepflegte Wiſſensgebiet, zur Wiſſenſchaft zu erheben. Und hier
kommt noch eines hinzu: Die Induſtrie=Wiſſenſchaft darf ſich am
allerwenigſten nur um ihrer ſelbſt willen auf abſtrakte Wegte ver=
laufen
. Denn ſie hat das ſehr reale Ziel, und das iſt: die För=
derung
der Wirtſchaft.
Wenn nun für die neue Berufsgruppe die ſich unter der
Aegide des Inſtituts für das Reviſions= und Treuhandweſen bil=
den
ſoll, gefordert wird, daß ihre Mitglieder die betriebswirt=
ſchaftlichen
Sachverſtändigen und Berater ſein ſollen, denen es ob=
liegt
, auf Grund ihrer theoretiſchen Kenntniſſe und praktiſchen
Erfahrungen in den verſchiedenſten Branchen und Unternehmungs=
formen
die Zahlen des kaufmänniſchen und betrieblichen Rech=
nungsweſens
durch Analyſe und Kombination lebendig zu machen
und dem Unternehmer damit Fingerzeige für die Erfolgsmöglich=
keiten
und die Fehlerquellen auf der kaufmänniſchen und techni=
ſchen
Seite zu geben, ſo wird damit ein großes und umfaſſendes
Programm ausgeſprochen. Das nur dann einigermaßen auf Er=
füllung
rechnen darf, wenn von vornherein für klare Zielſetzung
Sorge getragen wird; daß dieſe Arbeiten nicht in erſter Linie dem
wirtſchaftsfremden Ziel zu dienen haben, dieſe neue Wiſſenſchaft
um ihrer ſelbſt willen zu fördern, ſo daß Gefahr beſteht, daß ſich
die Arbeit in wirtſchaftsfremde Spekulationen fruchtlos verläuft,
ſondern daß ſie ausſchließlich dem ſehr realen Zweck zu dienen
haben, das wiſſenſchaftliche Rüſtzeug der Förderung der Wirtſchaft
dienſtbar zu machen. Die Forderung des Akademikerprinzips iſt
berechtigt, inſofern von Perſönlichkeiten, die ſich dieſen Aufgaben
gewachſen zeigen ſollen, verlangt werden muß, daß ſie ſelbſt ge=
lernt
haben, wiſſenſchaftlich zu arbeiten. Allein damit ſind die
Aufgaben dieſes weitreichenden Programms noch nicht erſchöpft.
Das theoretiſch Erreichbare iſt nicht immer praktiſch erreichbar.
Und auch das praktiſch Erreichbare iſt nicht immer wirtſchaftlich
erreichbar. Deshalb wird Perſönlichkeiten, die ſich mit einiger
Ausſicht auf Erfolg dieſen ſehr weitgeſteckten Aufgaben unterziehen
ſollen, auch ausreichend Gelegenheit gegeben werden müſſen ſo=
wohl
die Möglichkeiten des praktiſchen Betriebs, als auch die Mög=
lichkeiten
der wirtſchaftlichen Verwertung des im Betriebe Ge=
ſchaffenen
kennen zu lernen. Es muß ihnen nicht nur ein erſchöp=
fender
Einblick in das was die Werkſtätte leiſten kann, ſondern
auch in das, was der Markt mit Nutzen aufzunehmen vermag ver=
mittelt
werden. Dann erſt werden ſie die Aufgaben erfüllen
können, die das Programm umfaßt und die mit wenigen Worten
wie folgt umſchrieben werden können: Anleitung zur beſtmög=
lichen
Verwertung wiſſenſchaftlicher Erkenntnis.
In einem Schulprogramm wird ſich eine ſolche Vorbildung mit
Ausſicht auf Erfolg nicht vermitteln laſſen. Man wird von Per=
ſönlichkeiten
, die ſich ſolchen umfaſſenden Aufgaben widmen ſollen,
verlangen müſſen, daß ſie eine angemeſſene Lehrzeit in der kauf=
männiſchen
Verwaltung, im praktiſchen Betriebe und in einer
Verkaufsorganiſation durchmachen. Die Erfahrungen und Kennt=
niſſe
, die zur Erfüllung ſolcher Aufgaben befähigen, werden immer
nur in der Praxis erworben werden können. Die vorangehende
Schulbildung kann allenfalls die Erwerbung durch geeignete
Fingerzeige erleichtern, ſie aber niemals ſelbſt vermitteln.
Werden dieſe Grundſätze nur einigermaßen beachtet, dann
wird die Gründung des vorgenannten Inſtitutes für die Wirtſchaft
in der Tat als Auftakt zu einer neuen Entwicklung gewertet
werden können.

Ausflugsſonderzug nach Bad Dürkheim und Neuſtadt a.d.H.
Der für Sonntag, den 7. September, von der Reichsbahndirektion
Mainz in Ausſicht genommene Ausflugsſonderzug in die Pfalz
wird beſtimmt verkehren. Der Fahrkartenverkauf wird eingeſtellt,
ſobald die für dieſen Zug vorgeſehene Zahl von Sonderzugkarten
vergriffen iſt.
Lokale Veranſtalkungen.
nenden Notſ
Die bierunter erſch
nweiſe
UFAnzeigen zu betrachten.
teinem Falle ſegendwie gls Bel
rechung oder Kritlſt.
Wanderung. Die Kaufmänniſche Stenographen= Geſell=
ſchaft
E. V. unternimmt am kommenden Sonntag, dem 7. Septem=
ber
, ihre 8. Wanderung. Die Abfahrt erfolgt vormittag 7 Uhr
6 Minuten vom Hauptbahnhof nach Stockſtadt a. Rh. Von hier
aus führt der Weg über den Kühkopf zur Gimbsheimer Fähre,
Guntersblumer Fähre, Oppenheim und zurück über Schuſters=
Wörth, Schwedenſäule, Erfelden nach Goddelau. Die Marſchzeit
beträgt 5 Stunden. Es ſind Sonntagsrückfahrkarten nach Stock=
ſtadt
zu löſen. Gäſte ſind auf den Wanderungen ſtets willkom=
men
. Die Führung haben die Mitglieder Heinrich Schwobel und
Willy Schwinn.
Schuls Felſenkeller. Sonntag den 7. September,
konzertiert wieder das Stadtorcheſter in Schuls Felſenkeller. Das
Programm iſt auf Stimmung eingeſchnitten.

Bausparkasse Gemeinschaft der Preunde Wüslenro=
in
Ludwigsburg.
Gemeinnützige G. m. b. H.
Diese älteste erfolgreichste Bausparkasse in Deutschland und Oester-
reich
gibt Darlehen zum Bau und Kauf von Eigenheimen oder Hypo-
thekenablosungen
unkündbar zu 40/ Zins mit Lebensversicherungs
schutz Verlangen Sie bitte ausführliche Unterlagen F69.
.
(I.St.92
Geschäftsstelle Heidelberg, Bienenstr. 5, Telephon 4211.

Im Wiener Kronenbräukeller findet heute das
erſte große Schlachtfeſt mit Konzert der Kapelle Weber ſtatt. Für
morgen Sonntag iſt ab 5 Uhr nachmittags bei freiem Eintritt ein
großes Gartenkonzert vorgeſehen. (Siehe heutige Anzeige.
Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof) ver=
anſtaltet
, wie aus der Anzeige erſichtlich, heute Samstag und
morgen Sonntag abend wieder Konzert mit Tanz. Dieſe gemüt=
lichen
Abende im Hotel=Reſtaurant Poſt finden ſtets beſonders
ſtarken Zuſpruch.
Das Sportplatz=Reſtaurant und Café an
Böllenfalltor veranſtaltet vom 6. bis 14. September auf
ſeinem Gelände ein großes Sommerwieſenfeſt nach Münchener
Art und bietet dies ſogenannte Münchener Oktoberfeſt Beluſti=
gungen
aller Art. (Siehe heutige Anzeige.)

* Wahlverſammlung der Konſervakiven
Volksparkei.
Die erſte öffentliche Wählerverſammlung der Konſervativen
Volkspartei in Darmſtadt wurde am Freitag abend im großen Saale
des Städt. Saalbaues veranſtaltet.
Zunächſt ſprach Herr Rechtsanwalt Dr. Reen=Mainz, der Kan=
didat
der Konſervativen Volkspartei in Heſſen, über das Entſtehen der
neuen Partei, das darin begründet liege, daß infolge des ewigen Ne=
gierens
und der dauernden Oppoſition der Deutſchnationalen Partei
ſtarke konſervative Kräfte brach lägen. Der Redner ſchilderte eingehend
die Vorgeſchichte der Zerſplitterung in der Deutſchnationalen Partei
und bezeichnete letzten Endes die Konſervative Volkspartei inſofern als
keine neue Partei, als ſie in der Hauptſache eine Zuſammenfaſſung aller
derjenigen konſervativen Kräfte bedeute, denen über ſtarre Formen und
Ueberlieferungen das Feſthalten an ewigen Ideen gehe. Das deutſche
Volk hat ſich in der Weimarer Verfaſſung die republikaniſche Staats=
form
auf geſetzmäßigem Wege gegeben. Die Frage der Staatsform
ſteht jetzt nicht zur Debatte. Wir haben nur die Aufgabe und den Wil=
len
, in dieſem Staate mitzuarbeiten.
Herr Dr. Reen erläuterte dann den Begriff konſervatitz und kenn=
zeichnete
konſervativ gleich ſtaatserhaltend. Die Konſervative Volks=
partei
will die große Rechtspartei vorbereiten und die konſervative Demo=
kratie
ſchaffen.
Der Referent wendet ſich dann wirtſchaftlichen Fragen zu und be=
ſchäftigte
ſich mit der Reichsfinanzreform, insbeſondere mit der Arbeits=
loſenverſicherung
. Die Mittel für die Arbeitsloſenverſicherung müſſen
aufgebracht werden, aber aus dem Reichshaushalt dürfen nur die etats=
mäßig
beſtimmten Mittel genommen werden, damit der Reichshaushalt
nicht ins Wanken gerät. Daneben gilt es, Arbeitsmöglichkeiten in gro=
ßem
Maße zu ſchaffen. Die Arbeitsdienſtpflicht, die z. B. in Bulgarien
beſteht und ſich bewährt hat, müßte als eine Ehrenpflicht am deutſchen
Volke durchoeführt werden. Die Idee der Einführung bei uns ſtammt
übrigens von dem ſozialiſtiſchen Arbeitsminiſter Wiſſel.
Dr. Reen betonte, daß er nicht andere Parteien bekämpfen, ſondern
das Programm der Konſervativen Volkspartei erläutern wollte, wandte
ſich dann aber ſcharf gegen die bewußte Kataſtrophenpolitik der Natio=
nalſozialiſten
.
Die Kotſervative Volkspartei lehne es ab, mit Schlagworten zu
kämpfen und wolle der deutſchen Wirtſchaft wieder empor helfen, um
auf neuen Wegen zu alten Zielen zu kommen.
Als zweiter Redner des Abends ſprach Herr Profeſſor Dr.
Hoetzſch=Berlin über die Ziele, Gedanken und Abſichten der Kon=
ſervativen
Volkspartei. Der Referent, der Spitzenkandidat der Konſer=
vativen
Volkspartei im Wahlkreis Heſſen=Naſſau, gehört zu den 12
Reichstagsabgeordneten, die im Dezember 1929 aus der Deutſchnatio=
nalen
Partei ausgetreten ſind.
Der Redner erklärt, daß der heutige Staat unſer Staat ſei, ſo viel
oder ſo wenig uns an ihm auch gefallen möge, und daß es nun die Auf=
gabe
der Konſervativen Volkspartei ſei, in dieſem Staat mitzuarbeiten
und ihm konſervative Gedanken aufzuprägen. Herr Dr. Hoetzſch bezeich=
nete
den gegenwärtigen Wahlkampf als ſinnlos, da ja die Reichsregie=
rung
das erforderliche Reformwerk bereits begonnen habe. Es gilt nur
wenige Mandate am 14. September im Wahlkampf herauszuholen, da=
mit
ein arbeitsfähiger Reichstag geſchaffen und ein Damm gegen den
Radikalismus rechts und links geſetzt wird.
Der Redner erklärte, ſich darüber zu freuen, daß nun ſo viele junge
Menſchen leidenſchaftlich in die Politik hineindringen und daß ſo wohl
Verwirrendes, aber auch Neues und Schwungvolles in den Wahlkampf
trete. Sicher ſei, daß das Wort und der Begriff konſervativ in Mittel=
und Süddeutſchland etwas anſtößig wirke, aber man brauche dabei nicht
gleich an Oſtelbiertum und an die Monarchie zu denken. Nun gelte es
den konſewativen Gedanken wieder im Volke hochzubringen, aber dabei
nicht zu vergeſſen, daß es nach den Erſchütterungen von 1918 und 1919,
nach der Revolution, keinen Weg mehr zurück gebe in die Vergangen=
heit
, zu den alten Zuſtänden. Das Bismarckſche Reich gehört in das
hiſtoriſche Muſeum. Bei aller Anerkennung für die Leiſtungen der
Vergangenheit, deren Kräfte erhalten bleiben ſollen, darf man den
Blick nicht verſchließen für das gewaltige Leben und den Schwung der
Gegenwart.
Seit der Verfaſſung von Weimar, in der die liberalen und demo=
kratiſchen
Elemente zu ſehr betont waren, die konſervativen aber fehl=
ten
, iſt das deutſche Staatsſchiff nicht aus dem Schlingern gekommen.
Wir müſſen, um die Poſition der Konſervativen Volkspartei gegenüber
der fruchtloſen Negation der Deutſchnationalen zu bezeichnen, wiſſen,
was wir ändern wollen, wie wir es ändern wollen und daß es dabei
gilt, die Verantwortung zu übernehmen. In dem heutigen Staats=
weſen
iſt notwendig eine moderne, ſtaatskonſervative Volkspartei auf
breiteſter Grundlage. Halten wir uns vor Augen, daß die deutſche
Kriſe nur ein Teil der Weltkriſe, des kapitaliſtiſchen Syſtems überhaupt
iſt, auf deſſen Boden wir ſtehen. Aber wir haben doch im Leben die
Augen offen und ſehen die Schäden des kapitaliſtiſchen Syſtems, die
Verproletariſierung des Mittelſtandes. Nur mit poſitiver Kraft, mit
ſozialem Verſtändnis des Kapitalismus können wir es vermeiden, durch
das bittere Experiment des Bolſchewismus hindurchgehen zu müſſen.
Die Notverordnungen ſind gewiß nicht der Weisheit letzter Schluß,
aber die Regierung zeigt doch im Finanzprogramm, im Oſt=Programm,
auch noch mitten im Wahlkamp, einen ernſten Verſuch zum Fortſchritt,
ein Stück planvollen, poſitivw Willens. Die Konſervative Volkspartei
will mit den anderen Gruppar zi dem Staat, wie er nun gegeben iſt,
arbeiten, um die Bahn vorzubereiten für das kommende große Reform=
werk
, nicht zuletzt auf kulturellem Gebiet.
Den Ausführungen beider Redner folgte ſtarker Beifall. In der
Ausſprache verteidigte ein Deutſchnationaler die Politik Hugenbergs.
Herr Süß vom Chriſtlich=ſozialen Volksdienſt wandte ſich gegen den
deutſchnationalen Diskuſſionsredner. Ein Vertreter der Deutſchen
Staatspartei begrüßte die Gründung der Konſervativen Volkspartei als
einer Rechtspartei, die verantwortungsbewußt mitarbeiten wolle.
Ein eingehendes Schlußwort von Dr. Hoetzſch beendete die ruhig
verlaufene Verſammlung.

Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Wir
machen erneut darauf aufmerkſam, daß heute abend 8.15 Uhr im
Fürſtenſaal in der Grafenſtraße eine öffentliche Frauenverſamm=
lung
der Deutſchen Volkspartei ſtattfinden wird, in der die bis=
herige
Reichstagsabgeordnete Frau Dr. Hertwig=Bünger aus
Dresden über das Thema Aufgaben nationaler Politik ſprechen
wird. Der Beſuch dieſer Verſammlung wird allen Frauen beſtens
empfohlen.
Deutſche Staatspartei. Am Montag, dem 8 Sep=
tember
, abends 8,30 Uhr, ſprechen in einer öffentlichen Wähler=
verſammlung
Herr Bürgermeiſter Dr Ehrhardt=Mainz,
Spitzenkandidat der Deutſchen Staatspartei im Wahlkreis Heſſen=
Darmſtadt, und Herr Oberlandesgerichtsrat Dr. Berndt= Frank=
furt
a. M.
(ehemaliger Volksparteiler). Die Verſammlung findet
im Städtiſchen Saalbau ſtatt.
Chriſtlich=Sozialer Volksdienſt Orts=
gruppe
Darmſtadt.
Nachdem in der erſten öffentlichen Ver=
ſammlung
ein Mitbegründer des Chriſtlich=Sozialen Volksdien=
ſtes
, Landtagsabgeordneter Finanzrat Bauſch=Stuttgart, mit
außerordentlichem Erfolg ſprach, ſoll am Sonntag abend der be=
kannte
Kanzelredner der Paulskirche, Profeſſor Pfarrer. Veidt=
Frankfurt, über Die Entchriſtlichung des Volkslebens als Schick=
ſalsfrage
der deutſchen Politik reden Es wird damit die grund=
ſätzliche
Einſtellung des Chriſtlich=Sozialen Volksdienſtes als
evangeliſche Bewegung klar herausgeſtellt werden. Jeder der es
ernſt mit ſeiner Stellung als Chriſt meint, ſollte nicht verſäumen,
ſich von dieſem hervorragenden Redner und Sachkenner unter=
richten
zu laſſen. Näheres ſiehe Anzeige.
Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter=
partei
Heute Verſammlung in der Woogsturnhalle. Redner:
Rentmeiſter=Wien. (Siehe heutige Anzeige.)

Orpheum. Heute Samstag, morgen Sonntag, 6 und 7.
September, abends 8.15 Uhr, finden die zwei letzten Aufführungen
des erfolgreichen Arnold und Bach=Schlagers ſtatt. Der Schwank
Die ſpaniſche Fliege hat ſeinen Siegeszug über alle deutſchen
Bühnen genommen, und es dürfte wohl kaum mehr gelacht worden
ſein, wie über dieſe tollen Einfälle. Die Eintrittspreiſe ſind auch
diesmal wieder volkstümlich gehalten, ſo daß es jedermann mög=
bis

lich iſt, die Aufführungen zu beſuchen. Preiſe von 80 P
2 Mk. bei Hugo de Wacl. Rheinſtraße 14, und Verkehrsbüro,
Ernſt=Ludwigsplatz.

Tageskalender für Samstag, den 6. September 1930.
Kon=
Orpheum 8½ Uhr abends: Die ſpaniſche Fliege‟
zerte
Schloßkeller. Cafs Oper, Hotel Schmitz, Zum Datte=
rich
, Schuls Felſenkeller, Hotel=Reſt. Poſt. Zum Schwanen
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt= Licht=
ſpiele
.

[ ][  ][ ]

Nummer 246

Samstag, den 6. September 1930

Seite 7

Aus Heſſen.
Kurſe für Gemüſebau in Groß-Umſtadt
und Gonſenheim.
In den Lehrbetrieben der Landw. Kammer für Gemüſebau zu
Groß=Umſtadt und Gonſenheim finden in nächſter Zeit folgende Kurſe
ſtatt:
In Groß=Umſtadt
vom 23. bis 25. September ein Dreitagskurſus, ſodann am 3. Oktober
ein Eintagskurſus.
In Gonſenheim
vom 18. bis 20. September ein Dreitagskurſus, ſodann am 1. und 8.
Oktober je ein Eintagskurſus.
Die Kurſe ſind für alle Teilnehmer bis auf weiteres gebührenfrei
und werden den Teilnehmern aus Heſſen die Reiſekoſten 3. Klaſſe ganz
oder zum Teil vergütet, je nach Entfernung. Anmeldungen ſind zu rich=
ten
an das Muſter= und Verſuchsgut der Landwirtſchaftskammer zu
Groß=Umſtadt (Heſſen), und zwar ſpäteſtens bis 8 Tage vor Beginn
eines Kurſus.
Die am Gemüſebau intereſſierten Kreiſe ſeien auf dieſe Kurſe nach
drücklichſt hingewieſen, da hier reiche Gelegenheit zu zeitgemäßer Weiter=
bildung
gegeben wird.
J. Griesheim, 5. Sept. Die Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt
veranſtaltet durch den Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß für Starkenburg
auch in dieſem Jahre einen gemeinſchaftlichen Obſtbaumbezug. Die Ver=
packungs
= und Transportkoſten werden vom Landwirtſchaftskammer= Aus=
ſchuß
getragen. Anmeldungen haben bis zum 23. September d.
beim hieſigen Obſt= und Gartenbau=Verein zu erfolgen. Die hieſige
Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß ihre Bekanntmachung vom 15.
Mai I. J. wegen Vorauszahlungen auf die 1930er Gemeindeſteuer nicht
den beabſichtigten Erfolg gebracht hat, da die Steuerzahlungen bis jetzt
nur äußerſt ſpärlich erfolgt ſind. Da der Gemeindevoranſchlag für
1930 ſowie die neuen Steuerausſchagsſätze bis jetzt noch nicht genehmigt
worden ſind, iſt der Steuerausſchlag für 1930 und infolgedeſſen auch die
Zuſtellung der neuen Steuerbeſcheide noch nicht möglich. Bei der der
zeitigen Lage der Verhältniſſe werden bis zur Zuſtellung der neuen
Steuerbeſcheide zweifellos noch mehrere Wochen verſtreichen. Es beſtht
deshalb infolge der außerordentlichen Inanſpruchnahme der Gemeinde=
kaſſe
auf dem Gebiet der ſozialen Fürſorge die begründete Gefahr, daß
über kurz oder lang die zur Erfüllung der finanziellen Verbindlichkeiten
erforderlichen Mittel nicht mehr zur Verfügung ſtehen. Der Eintitt
eines derartigen Zuſtandes, muß unter allen Umſtänden verhütet wer=
den
. Die Bürgermeiſterei richtet deshalb an die Steuerpflichtigen das
wiederholte Erſuchen, alsbald Abſchlagszahlungen auf die 1930er Ge=
meindeſteuer
in Höhe der 1929er Gemeindeſteuer zu leiſten. Die Ab=
ſchlagszahlungen
haben auch für die Steuerpflichtigen den Vorteil, daf
ſich demnächſt nicht mehrere fällige Steuerziele zur Zahlung zuſammen=
drängen
. Der 1929er Steuerbeſcheid (rote Farbe) iſt bei der Steuer=
zahlung
vorzulegen.

Straßenbericht
für die Woche vom 7. bis 13. September 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
ReichelsheimBrensbach vom Bahnhof Nieder=Kainsbach (Abzweig
nach Höllerbach) vom 25. 8. bis 11. 9. geſperrt. Umleitung: Nach
Reichelsheim über Höllerbach Hummetroth Ober= Mittel=Kinzig
Kirch=Brombach-Langen=BrombachSpreng. Nach Michelſtadt über
Höllerbach-HummetrothOber=, Mittel=, Nieder=KinzigEtzen=Geſäß=
König.
DarmſtadtFrankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Langen, FahraTe)
vom 2. 9. bis 15. 10. geſperrt. Umleitung: Rheinſtraße-Lutherplatz
Wallſtraße.
BensheimWorms (Ortsdurchfahrt Bürſtadt) vom 1. 9. bis 15. 10
geſperrt. Umleitung; Klein=HauſenForſthaus Jägersburg-Biblis
BobſtadtHofheim oder HüttenfeldNeuſchloß-Lampertheim
Alzey-Landesgrenze (Pariſerſtraße) vom 18. 8. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Mauchenheim.
HeldenbergenWindecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: EichenOſtheim.
HartmannshainGedern vom 30, 7. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
Ober=Seemen-Volkartshain.
GrünbergGießen (Ortsdurchfahrt Grünberg) vom 1. 9. bis auf
weitenres geſperrt. Umleitung: Londorferſtraße in Grünberg.
SchottenRainrod vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
WingershauſenEichelſachſen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ober=RodenDudenhofen nach der Tannenmühle vom 6. 8. bis
10. 9. geſperrt. Umleitung: Heuſenſtamm-Dietzenbach bw. über Baben=
hauſen
Seligenſtadt.
RüſſelsheimHaßloch, Km. 0,61.4, vom 28. 8. bis 15. 10. geſperrt.
Umleitung über eine Umgehungsſtraße längs der Friedhofsmauer, au
dem Friedhofsweg und weiter zur Waldſtraße im Ort. Vom 18. 9. bis
15. 10. Umleitung Hof Schönau.
Ober=RodenUrberach vom 8. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung:
Eppertshauſen.

Gegen Kopfschuppen u. Haarausfall
verwenden Sie nicht dieses oder
jenes, sondern verlangen Sie ein
Mittel das wissenschaftlüch erprobt
ist und seit 50 Jahren undergleich-
(TV 8119
liche Erfolge zu vereeichnen hat:
Dr. Dralle’s Birkenwasser
Originalflasche RM. 2.40 Doppelfiasche RM. 4.20

PfeddersheimMonsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
AbenheimWeſthofen vom 7. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
: Oſthofen.
Nieder=Erlenbach-Harheim vom 14. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Eſchbach.
Ortsdurchfahrt Laubach vom 4. 8. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: NuppertsburgGonterskirchenEinartshauſen bzw. Lauter
Wetterfeld
RixfeldHörgenau vom 1. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
HopfmannsfeldFriſchborn.
Ortsdurchfahrt Fauerbach bei Friedberg von der Kirchgaſſe bis zum
Ortsausgang in Richtung Oſſenheim vom 6. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Ortsſtraßen in Fauerbach
BleichenbachUſenborn (Ortsdurchfahrt Bergheim) vom 25. 8. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: SeltersOrtenbergUſenborn.
NösbertsGrebenhain vom 1. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Weidmoos.

An. Arheilgen, 5. Sept. Berichtigung. Die gemeinſame Ge=
burtstagsfeier
der Sechzigjährigen findet nicht Sonntag, den
7. d. M., ſondern heute, Samstag, den 6. September, im Gaſt=
haus
Zum weißen Schwanen ſtatt.
* Weiterſtadt, 5. Sept. Gemeinderatsbericht. In geſtriger
Sitzung wurden folgene Beſchlüſſe gefaßt: 1. Der Waldwirtſchaftsplan
1931 mit einem Hiebſatz von 900 Fm. wird genehmigt. 2. Die Errich
tung eines Urnenhauſes wird der Baukommiſſion unter Hinzuziehung
der Antragſteller (Freidenker) überwieſen. 3. Das Geſuch der hieſigen
Mutterſchweinebeſitzer wegen Anſchaffung eines neuen Ebers wird ge=
nehmigt
; die Ankaufkommiſſion geht heute nach Darmſtadt. 4. Außer
den beiden Sportvereinen verlangt jetzt auch die Turngemeinde Anteil
am Sportplatz, ſo daß der Platz anders eingeteilt werden muß. Dieſe
Angelegenheit regelt die Sportkommiſſion. 5. Für das Minderbemittel=
tenholz
1929 werden 4 Mark pro Kubikmeter feſtgeſetzt.
(f) Roßdorf, 5. Sept. Schwimmbad. Das herrliche Sommer
wetter in den letzten Tagen hat unferem ſchönen Schwimmbad wieder
regen Betrieb gebracht. Auch auswärtige Badegäſte kommen täglich
hierher, um ſich in dem herrlichen, ſtets friſchen Waſſer zu erholen."
Schweinezwiſchenzählung. Die Zählung am 1. d. M. hatte
folgendes Ergebnis: 1 Zuchteber, 17 Zuchtſauen, 86 Ferkel und 733 über
acht Wochen alte Schweine. Der Geſamtbeſtand beträgt mithin 837 gegen
769 im Vorjahre.
i. Von der Bergſtraße, 5. Sept. Der Mühlenbeſitzer Richard
Schlemmer in Hemsbach a. d. Bergſtraße wurde mit den Kleidern in die
Kammräder ſeiner Mühle hineingezogen, wobei dem Unglücklichen vom
Räderwerk die Bruſt zuſammengedrückt wurde. Der Tod trat auf der
Stelle ein. Der Verblichene, ein fleißiger, perſönlich tüchtiger Mann,
der ſeit vier Jahren die Mühle ſeines Vaters auf eigene Rechnung be=
trieb
, war 28 Jahre alt und hinterläßt eine junge Witwe mit einem
ſieben Monate alten Kind.

Gernsheim, 5. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
4. September 0,91 Meter, am 5. September 0,81 Meter.
Hirſchhorn, 5. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
4. September 0,72 Meter, am 5. September 0,75 Meter.

Nachrichken des Standesamis Darmftadt.
Geſtorbene. Am 28. Auguſt: Jäger, Lina Berta, geb. Gäbele, 34
J., Arheilgerſtr. 14: Eberle, Marie, geb. Gelfius, 52 J.. Witwe des
Kanzlei=Aſſiſtenten, Arheilgerſtr. 85. Am 29. Auguſt: Kobelt, Karl
Guſtav, Oberpoſtdirektor i. R., Wirklicher Geheimer Oberpoſtrat, 86 J.
Martinſtr. 97: Magon, Lina Barbara, geb. Wolf, 34 J., Ehefrau des
Kaufmanns, Eberſtadt b. D., hier Grafenſtr. 9. Am 30. Auguſt: Engel=
hardt
, Salome, geb. Appel, 70 J., Ehefrau des Hilfsarbeiters, Pfung=
ſtadt
, hier Grafenſtr. 9. Am 31. Auguſt: Schroth, Marie, geb. Held,
44 J., Ehefrau des Schuhmachers, Groß=Zimmern, hier Riedeſelſtr. 52:
mig, Joſeiph, Oberſchaffner i. R., 68 J., Donnersbergring 34; Lanza
Edith, 55 Min., Liebfrauenſtr. 104; Bender, Magdalena, geb. Opel, 85
Witwe des Wagners, Erbacherſtr. 25; Fuhr, Marie, 40 J., ohn
Beruf, ledig, Heinheimerſtr. 16; Kuhl. Edda Gertrud Auguſte Viktoria,
geb. Wolff, 59 J.: Heid, Philipp, Schuhmacher, 63 J.. Woogsplatz 5.
Am 30. Auguſt: Kunz, Ludwig, Plaſterer, 78 J., Hinkelsgaſſe 11. Am
31. Auguſt: Old, Wilhelm, Arbeiter, 17 J., Breitenbrunn, hier. C
bacherſtr. 25. Am 1. September: Benz. Marie, geb. Völker, 76 J.,
Witwe des Landwirts, hier Erbacherſtraße 25; Vetter. Balthaſ
Schneidermeiſter, 62 J., Palkaswieſenſtr. 28: Emich, Klaus. Erwin
8 Mon., Mollerſtr. 2. Am 2. September: Schwarz, Eliſabethe, geb
Lauber, 53 J.: Ehefrau des Häfnermeiſters, Schleiermacherſtr. 19. Am
1. September: Petry, Margarete, geb. Jacoby, 65 J., Ehefrau des Weiß
binders, Wenckſtr. 32; Kroth, Willi, 3 Stunden, Schuknechtſtr. 48. Am
3. September: Klaas, Louiſe, geb. Hahn, Witwe des Geheimen Landes
kulturrats i. R., Dr., Aliceſtr. 19½ Am 4. September: Mohr, Wilhelm.
Packmeiſter, 83 J., Feldbergſtr., 32.

Kirchliche Nachrichken.

12. Sonntag nach Trinitatis (7. September).
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Vorm.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Abends 6 Uhr:
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Die Stadtkirche iſt wöchentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Studienrat
Knöpp.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 9. September, abends
Mittwo, 10.
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde.
September, und Samstag, 13. September, nachm. 24 Uhr; Hand=
Freitag, 12. September,
arbeitsſchule der Stadtgemeinde.
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunen=
chor
. Samstag, 13. September, abends 8 Uhr: Jugendvereini=
gung
der Stadtgemeinde, Singekreis.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 7. September, vorm.
Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Pfarrer
Nachm. 2,30 Uhr: Taubſtummengottesdienſt. Pfarrer
Vogel.
Heß. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
Montag, 8 September, abends 8 Uhr: Gemeindeverein der Mar=
kusgemeinde
: Anſprache über die Frage: Was hat das Volk von
der Kirche? Referent; Herr Prokuriſt Schneider. Jugendbund
der Lukasgemeinde (ältere Abteilung) Dienstag, 9. September,
Jugendvereinigung
abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirch
der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). Mädchenvereinigung der
Mittwoch, 10.
Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung).
September, nachm. 4 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde
(Guſtav=Adolf=Kreis). Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends
Jugend=
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Mädchenver=
bund
der Markusgemeinde (ältere Abteilung)
einigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung). Don=
nerstag
, 11. September, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Jugendbund der Lukas=
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung)
gemeinde (jüngere Abteilung). Freitag, 12. September, abends
8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung).
Jugendbund der Kaplaneigemeinde
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 10. September, abend=
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag, 7
September, vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Diakon Bochmann
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonen=
beim
, Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr und
Fernſprecher 4584.
nachm. (außer Samstags) von 56 Uhr
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe. Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangele=
genheiten
), Beratung in Wohnungsangelegenheiten. Ehebera=
ratung
, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeinde=
haus
. Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
12 Uhr und nachm. von 36 Uhr. (Mittwochs nur von
von 8
34.30 Uhr) Fernſprecher 2379
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und Don=
nerstag
, vorm. von 912 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
ſprecher 3389/4t Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fern=
Rechtsa
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, zugleich
Chriſtenlehre für beide Gruppen der Martinsgemeinde Weſt. Lan=

deskirchenrat D. Waitz. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler. Anmeldung vor
9,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottes=
dienſt
für die Martinsgemeinde Oſt.
Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag,
8. September, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Helferinnenver=
ſammlung
des Frauenvereins. Dienstag, 9. September, abends
8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugend=
vereinigung
.
Donnerstag, 11. September, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mäd=
chenvereinigung
Weſt; Mauerſtr. 5: Poſaunenchor.
Freitag, 12
September, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung
(ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, 6. September, abends 8 Uhr
Chriſtenlehre des Nordbezirks im Gemeindehaus. Pfarrer Marx
Sonntag, 7. September, vorms 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Marx. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie),
Samstag, 6. September, abends 8,15 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarr=
aſſiſtent
Becker. Sonntag, 7. Keptember, vorm. 10 Uhr: Jugend=
gottesdienſt
, anſchließend Jugendabendmahl. Pfarraſſiſtent Becker.
Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,15 Uhr:
Chriſtenlehre für den Oſtbezirk. Pfarrer Weiß. Vorm. 10 Uhr:
Pfarret
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Weiß. Anmeldung ab 9,30 Uhr in der Sakriſtei. Eröffnungs
gottesdienſt für den Konfirmandenunterricht. Vorm. 11,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 7 September, abends 8,15
Uhr: Jugendvereinigung. Montag, 8. September, nachm. 3 Uhr:
Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 8,15 Uhr: Mäd=
chenvereinigung
. Mittwoch, 10. September, nachm. 3 Uhr:
Sitzung der Frauenhilfe. Donnerstag, 11. September, abends
8,30 Uhr: Frauenabend des Frauenvereins mit Vortrag über
Pfarrer Sehrt=Ober=Klin=
Was haben wir von unſrer Kirche?
gen.
Freitag, 12. September, abends 8 Uhr: Mädchenchor,
Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 13. September, abends
7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 7. September: Jugend=
vereinigung
: Kreistreffen in Eberſtadt. Montag, 8. September,
abends 8 Uhr: Jugendbund. Mittwoch, 10. September, abends
Samstag, 13. Sep=
8 Uhr: Jugendvereinigung: Ausſpracheabend.
tember: Jugendvereinigung: Abfahrt nach Alzey zum Bundestag
des Heſſenbundes
Stiftskirche. Samstag, 6. September, abends 8 Uhr: Beichte
Sonntag, 7. September, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
hl. Abendmahl. Pfarrer Hickel. Der Kindergottesdienſt fällt
Ev. Sonntagsverein: Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden.
aus
Donnerstag, 11. September, abends 8 Uhr: Betſtunde,
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
.
vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm.: Kin=
derfeſt
auf der Spielwieſe am Böllenfalltor. Nachm. 3.30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Menne. Montag, nachm. 4 Uhr: Miſ=
ſionsarbeitsſtunde
. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mittwoch, abends
30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr
Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der
Bibelſtunde.
Kinderſchule, Beſſungerſtr. 80. Samstag, abends 8,15 Uhr: Po=
ſaunenchor
.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2.15
Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm. 4.45 Uhr
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen
Abends 8 Uhr: Der
Dienstag, abends 8,3
C.=Weltkongreß 1930 im Lichtbild.
Uh
Mädchenkreis. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Freundeskreis
für junge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für junge Männer,
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22
Infanterie=Kaſerne, Hof links) Sonntag, 7. September: Teil=
nahme
am Kreistreffen in Eberſtadt. Näheres ſchwarzes Brett.
Mittwoch, 10. September, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. (Petrus=
Donnerstag, 11. September, abends 8,30 Uhr: Jung=
brief
.)
Volk=Abend. Freitag, 12. September, abends 8,15 Uhr: Turnen
in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule,
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Alexander=
ſtraße
22. Samstag, 6. Septembr: Geländeſpiele. Treffen 15 Uhr
Eiſenbahnbrücke Rheinſtraße.
Sonntag, 7. September: Tages=
Mittwoch, 10. Sep=
wanderung
. Treffen 8 Uhr Böllenfalltor
tember, nachm. 4,30 Uhr: Spielen am Böllenfalltor. Donners=
tag
, 11. September. abends 8 Uhr: Heimabend für Aeltere
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51). Dienstag, den 9. September, abends 8,30 Uhr:
Mitgliederverſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 7. September, 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung, in einem Privathaus. (Näheres Hügel=
ſtraße
29 I.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag
7. September, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr: Jugend=
bundſtunde
, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Mitt=
woch
, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, 8. September, abends
8.30 Uhr im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, 7. September, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends

8 Uhr: Predigt. Thema: Der Chriſt und die Wahlen. Prediger
Hermann Mann, Frankfurt a. M.
Mittwoch, 10. September
abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde. Zu allen Verſammlun=
gen
iſt jedermann herzlich eingeladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr: Gebets=
ſtunde
. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. 11.30 Uhr: Kinder=
Gottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſer=Verſammlung. 5 Uhr:
Kinder=Heils=Verſammlung. Abends 7 Uhr: Freiverſammlung
am Paradeplatz. Abends 8.00 Uhr: Ernte=Dankfeſt=Feier,
Schnitterdemonſtration. Dienstag, abends 8 Uhr: Mitglieder=
Mittwoch, abends 8 Uhr: Aufführung: Am
Serſammtu n8 Freitag, abends 8 Uhr: Aufführung: Der reiche

Scheidewege
Bauer. Verloſung der Ernte=Dankfeſt=Gaben.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10
Uhr: Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr: Predigt. Mon=
tag
, abends 8,15 Uhr: Jugendperein (Generalverſammlung)
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde des Gem. Chors. Mitt=
woch
, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein und katechetiſcher Unter=
richt
.
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann
iſt freundlich eingeladen. P. Schanz, Prediger.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburg=Straße,
(ehem. Kaſino). Sonntag, 7. September, vorm. 9.30 Uhr, nachm.
4 Uhr und Mittwoch 10. September, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarck=Straße 54),
Sonntag, 7. September, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr und Mitt=
woch
, 10. Sept., abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
Sonntag, nachmittags 2 Uhr:
Treffen beim Führer zum
Gang.
Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society), Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3. Gottes
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündi=

gung.
ttwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich ein=
geladen
.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt will=
kommen
. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 7. September, 8,45 Uhr:
Chriſtenlehre. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr: Kindergottes=
dienſt
der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen.
Dienstag: Mädchengruppe. Mittwoch: Bubengruppe. Don=
nerstag
: Bibelſtunde.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 7. September,
vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. 10.30 Uhr: Chriſten=
lehre
. Dienstag: Jungmädchenverein. Mittwoch: Jugendver=
einigung
und Kirchenchor. Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 7. September,
9.30 Uhr: Gottesdienſt. (Kirchweihſonntag.) Kollekte. 10,30 Uhr;
Kindergottesdienſt. Dienstag: Bibelſtunde.
Mittwoch: Kir=
chenchor
. Donnerstag: Poſaunenchor. Freitag: Mädchenver=
ein
. Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag (Landesjugendſonntag),
vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des Poſaunenchors
und des Jugendchors. Kollekte für die landeskirchliche Jugend
arbeit. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. Dienstag: Poſaunen=
chor
. Freitag: Evang. Arbeiterverein.

Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14)
Sonntag, 7. September, vorm. 9,30 Uhr und Donnerstag 11. Sep=
tember
, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35).
Sonntag, 7. September, vorm. 9,30 Uhr und Donnerstag 11. Sep=
tember
, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25),
Sonntag, 7. September, vorm. 9,30 Uhr und Donnerstag 11. Sep=
tember
, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, 7. September, nachm. 4 Uhr und Mittwoch, 10. Sep=
tember
, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22).
Sonntag, 7. September, nachm. 4 Uhr und Mittwoch, 10. Sep=
tember
, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſ.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22).
Sonntag, 7. September, nachm. 4 Uhr und Donnerstag, 11. Sep=
tember
, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eber=
ſtadt
, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie)
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Rein=
beim
i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtudium
mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Bicken=
bach
, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auer=
hach
, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann berzlichſt willkommen,

[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 6. September 1930

Nummer 246

Zum Beginn des deutſchen Nakurforſcher=Kongreſſes.
Reich und Ausland.

Fabrikbrand in Sachſenhauſen.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum Frei=
tag
entſtand auf bisher ungeklärte Weiſe in der
Schuhfabrik Theilmann in Sachſenhauſen ein
Großfeuer. Die Feuerwehr wurde gegen 3 Uhr
alarmiert und bekämpfte das Feuer mit zwei
Löſchzügen. Das Feuer war offenbar im Ma=
ſchinenſaal
ausgebrochen und erfaßte ſehr bald
die geſamte innere Einrichtung des maſſiven Ge=
bäudes
. Die meiſten Einrichtungsgegenſtände
wurden vollkommen zerſtört. Der Schaden dürfte
ſich auf etwa 40 000 bis 50 000 Mark belaufen
und durch Verſicherung gedeckt ſein. Große Mate=
rialvorräte
konnten gerettet werden, da dieſe ſich
in feuerſicheren Behältern befanden.
Feſtnahme einer Verbrecherbande.
Aachen. Die Aachener Kriminalpolizei iſt
einer weitverzweigten Verbrecherbande auf die
Spur gekommen, die ihre Straftaten u. a. in den
Städten Aachen, Münſter, Osnabrück, Bochum,
Rheydt und Hamburg verübt hat. Bisher ge=
lang
es, ſieben Mitglieder der Verbrecherbande
feſtzunehmen, während zwei weitere Verbrecher,
deren Namen jedoch bekannt ſind, noch geſucht
werden. Der Bande konnten bisher 70 ſchwere
Verbrechen, darunter Raubüberfälle, Geſchäfts=
und Kircheneinbrüche, Erpreſſungen und Juwe=
lendiebſtähle
nachgewieſen werden. Außerdem
ſchwebt gegen die Bande noch das Ermittlungs=
verfahren
in 210 weiteren Fällen.
Feſtnahme des Haupttäters in der Erpreſſer=
angelegenheit
Schliemann.
Hamburg. Der Haupttäter in der Er=
preſſerangelegenheit
Schliemann konnte am Don=
nerstag
bei Mölln (Lauenburg) feſtgenommen
werden. Landgendarmen kamen beim Elbe
Trave=Kanal zwei Männer entgegen, die beim
Anblick der Beamten ſofort flüchteten. Sie wur=
den
jedoch ergriffen und nach Hamburg gebracht.
Der eine Feſtgenommene iſt der 1907 in Berlin
geborene Betonarbeiter Kurt Kalex, der zweite
kommt als Mitbeteiligter nicht in Frage. Kalex
legte das Geſtändnis ab, die Erpreſſerbriefe ge=
ſchrieben
und auch das Sprengſtoffattentat in
Großenſee ausgeführt zu haben. Auf ſeiner Wan=
derfahrt
durch Schleswig=Holſtein ſei er auch nach
Großenſee gekommen und will hier den Gedan=
ken
gefaßt haben, ſich durch Erpreſſung eine
größere Summe Geldes zu verſchaffen. In
Großenſee habe er das dem Hamburgiſchen Kauf=
mann
Schliemann gehörige Landhaus geſehen
und den erſten Erpreſſerbrief geſchrieben, dem
weitere gefolgt ſeien. In der Nacht zum 25.
Auguſt gabe er dann die Sprengkörper gelegt,
nachdem er vorher die Telephondrähte durch=
ſchnitten
habe. Ueber ſeine Mittäter und die
Herkunft der Sprengkörper verweigert der Ver=
haftete
jede Auskunft.
Schwere Zuchthausſtrafen für die Zwickauer
Lohngeldräuber.
Zwickau. Vor dem gemeinſamen Schöffen=
gericht
zu Zwickau hatten ſich die drei polniſchen
Bergarbeiter zu verantworten, die am 17. Sep=
tember
vorigen Jahres den verwegenen Lohn=
geldraub
auf die Kaſſenboten des hieſigen Bür=
gerſchachtes
verübten. Am hellen Vormittag
waren ſie an einer einſamen Stelle hinter dem
Schwanenteich den drei Kaſſenboten, die das Geld
mit einem kleinen Wagen beförderten, mit ſchuß=
bereiter
Waffe entgegengetreten, hatten die Bo=
ten
durch einen Schreckſchuß verblüfft und über
85 000 Mark erbeutet. Mit dem Geld flohen ſie
in einem Mietsauto über Apolda und Köln nach
Belgien, wo übrigens die Räuber von ihrem
Quartiergeber, einem polniſchen Landsmann, um
30 000 Mark beſtohlen worden ſein ſollen. In
Antwerpen bzw. Barcelona erfolgte nach Mona=
ten
die Verhaftung der drei Räuber. Es ſind
Leute, die ſich dem polniſchen Militärdienſt durch
Flucht entzogen hatten und wegen Paßvergehens
uſw. vorbeſtraft ſind. Das Erweiterte Schöffen=
gericht
verurteilte den Anſtifter und Haupttäter
Leon Milos, der unter dem falſchen Namen
Erich Bernhardt in Deutſchland lebte, zu acht
Jahren und ſeine Helfershelfer, die Brüder Pe=
ter
und Franz Szcma, zu je 5 Jahren Zuchthaus,
ſowie alle drei zu fünf Jahren Ehrenrechtverluſt.
Profeſſor Piccard in Augsburg eingetroffen.
Augsburg. Der belgiſche Profeſſor Pic=
eard
, der von Augsburg aus einen Vorſtoß in
die Stratoſphäre mit einem eigens konſtruierten
Ballon unternehmen will, iſt am Freitag mit
einem Laſtkraftwagen, auf dem die Gondel des
Höhenforſchungsballons verladen war, in der
Ballonfabrik Riedinger in Augsburg eingetrof=
fen
. Die Montagearbeiten werden unverzüglich
in Angriff genommen. Der Aufſtieg des Ballons
dürfte nicht vor Mitte nächſter Woche ſtattfinden.
Schwerer Unglücksfall beim Zirkus Sarraſani.
Baſel. Beim Transport des Zirkus Sar=
raſani
von Zürich nach Baſel ereignete ſich am
Bözberg ein ſchwerer Unfall. Bei einem mit
Zirkusmaterial beladenen Wagen nebſt An=
hänger
verſagten die Bremſen, ſo daß die beiden
Wagen mit zunehmender Geſchwindigkeit die
Bözbergſtraße hinunterraſten und an einer Kurve
mit voller Wucht gegen die Giebelmauer eines
Wirtshauſes prallten. Die Unglücksſtätte bietet
ein grauenhaftes Bild der Zerſtötung. Die bei=
den
Inſaſſen der Wagen wurden ſofort getötet.
Große Ueberraſchungen in Andrees Tagebüchern.
Stockholm. Der Kreuzer Svenſkſund
wird, wie aus Tromſö gemeldet wird, voraus=
ſichtlich
erſt am Sonntag in Tromſö eintreffen
und am Montag mit den Ueberreſten der An=
dree
=Expedition an Bord über Aaleſund und
Gotenburg nach Stockholm zurückkehren. Ueber
den Inhalt der Tagebücher wird von zuſtändiger
Seite erklärt, daß das meiſte aus der Luft ge=
griffen
ſei, und daß die Veröffentlichung der
Tagebücher große Ueberraſchungen bringen
würde. Der Reeder von der Bratvaag erklärt,
daß die Beſatzung keinen Finderlohn gefordert
habe; wenn aber der Fund finanziell ausgenutzt
wird, wird die Mannſchaft ihre Anſprüche auf
Finderlohn geltend machen.

Die Univerſität von Königsberg,
Prof. Johannes Fitting=Bonn,
die Tagungsſtätte des Kongreſſes, der am 7. September
der hervorragende deutſche Bota=
beginnt
.
niker, der 1 Vorſitzende des Ver=
eins
deutſcher Naturforſcher.

Europa=Bergmeiſter 1930.

Europa=Bergmeiſter in der Sportwagenklaſſe
Rudolf v. Carraciola.

Europa=Bergmeiſter in der Rennwagenklaſſe
Hans v. Stuck.

In dieſem Jahre wird zum erſten Male die Europa=Bergmeiſterſchaft ausgetragen. In den bis=
her
ausgefahrenen Rennen haben die beiden Rennfahrer Carraciola und Hans von Stuck einen
ſolchen Punktvorſprung erzielt, daß ſie bereits als die diesjährigen Europa=Bergmeiſter gelten
können.

Die Zyklonkakaſtrophe in San Domingo.
1000 Toke im Unweikergebiel. 90 Prozenk der Bevölkerung obdachlos.
60 Millionen Mark Schaden nach vorläufiger Schähung.

London. Es iſt nunmehr gelungen, die
Kabelverbindung zwiſchen San Domingo und
Amerika wiederherzuſtellen. Es beſtätigt ſich, daß
die Hälfte der Stadt durch den Orkan zerſtört
worden iſt. Weite Teile der Stadt ſind außerdem
überſchwemmt. Faſt die geſamte Bevölkerung iſt
obdachlos. Es fehlt an Nahrungsmitteln, Waſ=
ſer
und ärztlichem Verbandmaterial. Der Gou=
verneur
von Porto Rico, Rooſevelt, kabelte an

Zellen zu entrommen. Nachdem der Wirbelſturm
in den Bergen von San Domingo den größten
Teil ſeiner Intenſität verloren hat, hält das
Wetterbüro die Küſte von Florida für nicht mehr
gefährdet. Auch das Obſervatorium von Ha=
vanna
rechnet nicht damit, daß der Wirbelſturm
Cuba noch erreicht. Der Schaden in San Do=
mingo
beträgt nach den erſten vorläufigen Schät=
zungen
rund 60 Millionen Mark.

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Karte von Haiti,
das amerikaniſche Rote Kreuz, daß die Zahl der
Toten in San Domingo auf 300 bis 1000 ge=
ſchätzt
werde. 90 Prozent der Bevölkerung ſeien
obdachlos.

Nach zuverläſſigen Schätzungen ſoll der Wir=
belſturm
in San Domingo 1000 Verletzte ge=
fordert
haben. Hilfsexpeditionen ſind zur Lin=
derung
der erſten Bedürfniſſe der Obdachloſen in
den betroffenen Gebieten bereits unterwegs. Die
Regierungen von Haiti und Porto Rico haben
Vertreter des Roten Kreuzes mit Lebensmitteln
entſandt, das amerikaniſche Rote Kreuz hat
15 000 Dollar nach San Domingo überwieſen.
Nach den immer noch ſpärlich einlaufenden
Nachrichten aus San Domingo verſchlimmern
ſich trotz aller Hilfeleiſtung aus der unmittel=
baren
Nachbarſchaft und der umfaſſenden Hilfs=
aktion
des amerikaniſchen Roten Kreuzes die Zu=
ſtände
von Stunde zu Stunde. Es fehlt bereits
an Waſſer und Licht, das Hilfswerk muß daher
in der Dunkelheit fortgeſetzt werden. Auch zu
Plünderungen iſt es ſchon gekommen, und erſte
Anzeichen ausbrechender Epidemien machen ſich
bemerkbar. In den Gefängniſſen und Irrenhäu=
ſern
gelang es den meiſten Inſaſſen, aus den

Das amerikaniſche Rote Kreuz teilt ſoeben
mit, daß die Zahl der Todesopfer bei der Orkan=
kataſtrophe
in San Domingo nach vorſichtigen
Schatzungen mindeſtens 1000 beträgt. 2500 Per=
ſonen
hätten Verletzungen erlitten, während im
ganzen 29 000 Menſchen obdachlos geworden
ſeien. Im ganzen ſeien etwa 4700 Wohnhäuſer
zerſtört und etwa 2000 beſchädigt.
Der Südteil Floridas vom Tornado bedroht.
New York. Nach den letzten aus San Do=
mingo
vorliegenden Nachrichten, beträgt die Zahl
der bei dem Tornadounglück Verletzten über 1000.
In den Straßen der Stadt ſpielen ſich erſchüt=
ternde
Szenen ab. Da Nahrungsmittel und Me=
dikamente
fehlen, iſt die Seuchengefahr groß. Die
Stadt iſt vom Hinterland vorläufig noch völlig
abgeſchnitten, ſo daß mit dem ſpäteren Eintref=
fen
weiterer Hiobsbotſchaften gerechnet werden
muß. Der Flughafen iſt durch die Sturmver=
wüſtungen
völlig unbenutzbar geworden. Das
Dach der amerikaniſchen Botſchaft iſt weggeriſſen.
Aus der Stadt Dominica werden 20 Tote ge=
meldet
. Der Tornado zieht mit etwas vermin=
derter
Geſchwindigkeit in nordweſtlicher Richtung
weiter, ſo daß er wahrſcheinlich auch den Südteil
Floridas treffen wird.
Sturmverwüſtungen auf den Azoren.
Nach Meldungen aus Liſſabon wurden die
Azoren am Donnerstag von einem Orkan heim=
geſucht
, der ungeheuren Schaden anrichtete. Be=
ſonders
ſtark wurden die beiden Inſeln Corvo
und Flores heimgeſucht, auf denen die Ernte
reſtlos zerſtört und zahlreiche Gebäude ſtark be=
ſchädigt
wurden.
Erdbeben in Burma.
Zahlreiche Vermißte, ſchwere Sach=
und Ernteſchäden.
London. In Pyapont, in Burma, etwa
130 Kilometer ſüdweſtlich von Rangoon, wur=
den
heftige Erdſtöße verſpürt. Zahlreiche Men=
ſchen
werden vermißt; eine Reihe von Dörfern
wurde zerſtört, wobei auch die Ernte und der
Viehbeſtand ſchwer gelitten haben. Durch Zer=
ſtörung
der Bewäſſerungsanlagen ſind weite Ge=
biete
überſchwemmt worden.

Das vermißke öſterreichiſche Flugzeug
gefunden.
Der Flugzeugführer tot.
München. Den am Donnerstag von Par=
tenkirchen
ausgeſandten Bergungsexpeditionen iſt
es gelungen, auf dem Rothenkopf, ungefähr
ſechs Kilometer nordöſtlich Garmiſch= Parten=
kirchen
das vermißte öſterreichiſche Verkehrsflug=
zeug
aufzufinden. Das Flugzeug iſt im Nebel
gegen die Feldwand angeprallt und vollkommen
zerſchmettert worden. Der Führer muß ſofort
tot geweſen ſein. Nachdem die Rettungsexpedi=
tionen
noch die Leiche des Fliegers freigelegt
hatten, kehrten ſie Freitag morgen wieder zu=
rück
. Noch im Laufe der Nacht begab ſich der
Leiter der Süddeutſchen Lufthanſa, Major Hai=
len
, nach Kaltenbrunn, wo er mit dem Leiter der
Oeſterreichiſchen Lufthanſa, Direktor Dr. Hoff=
mann
, und dem Leiter des Innbrucker Flug=
platzes
, Hauptmann Lovy, zuſammentraf. Am
Freitag vormittag ſind die drei Genannten dann
von der Schwarzenberg=Alm äufgeſtiegen, um die
Leiche des Fliegers zu bergen.

Coſte und Bellonte in Dallas gelandet.
Dallas (Texas). Das Flugzeug Frage=
zeichen
das auf dem New Yorker Flugplatz Cur=
tisfield
geſtartet war, iſt um 5.29 Uhr nachmit=
tags
in Dallas gelandet. Die beiden franzöſi=
ſchen
Flieger haben damit den von Oberſt Eaſter=
wood
geſtifteten Preis von 5000 Pfund Sterling
gewonnen.
Ein neuer Weltſtreckenrekord für Leichtflugzeuge.
Paris. Einen neuen Streckenweltrekord im
geſchloſſenen Kreiſe für Leichtflugzeuge ſtellte der
Franzoſe Laulhé mit 2714,4 Kilometern auf. Er
legte dieſe Strecke in 26 Stunden 1 Minute
zurück.
Großes Schadenfeuer in der Londoner City.
London. Ein gewaltiges Großfeuer in der
Londoner City zerſtörte ein Lagerhaus, in dem
u. a. Kakao, Kolonialwaren, Gewürze und an=
deres
eingelagert war. Obwohl 25 Pumpen
große Waſſermengen in das brennende Gebäude
ergoſſen, breitete ſich das Feuer mit großer Ge=
ſchwindigkeit
weiter aus, ſo daß nach einigen
Stunden das Dach einſtürzte und das ganze Ge=
bäude
brennend zuſammenſtürzte. Dieſes Scha=
denfeuer
dürfte der größte Brand ſein, von dem
Lodon in dieſem Jahr heimgeſucht worden iſt.
Das Feuer breitete ſich auch auf die Nachbar=
gebäude
aus. Erſt ſpät in der Nacht gelang es,
des Großfeuers Herr zu werden. Das Feuer war
auf ein zweites Lagerhaus übergeſprungen, das
ebenfalls ein Opfer der Flammen wurde. Die
Bewohner der Nachbarhäuſer mußten ihre Woh=
nungen
verlaſſen. Der Geſamtſchaden wird auf
etwa 20 Millionen Mark geſchätzt. Das Feuer
drohte auch auf eine naheliegende Gasanſtalt
überzuſpringen. Mit äußerſten Anſtrengungen
gelang es der Feuerwehr aber, weiteres Unglück
zu verhüten. Etwa 70 Spritzen waren in =
tigkeit
.
Großfeuer auf dem Armee=Flugfeld
von Mitchelfield.
300 000 Dollar Schaden.
New York. Auf dem Armeeflugfeld in
Mitchelfield, auf Long Island, brach heute Feuer
aus und bedrohte eine Zeitlang die ganze An=
ſiedlung
. Die Bewohner mußten durch Kanonen=
ſchüſſe
auf die Gefahr aufmerkſam gemacht wer=
den
. Der Schaden wird auf 300 00 Dollar ge=
ſchätzt
.
Panik auf der New Yorker Untergrundbahn.

New York. Auf der Untergrundbahn er=
eignete
ſich ein ſchweres Unglück. In einem voll=
beſetzten
Zuge, der insbeſondere von aus dem
Theater heimkehrendem Publikum beſetzt war,
gab es einen Kurzſchluß, bei dem zwei Männer
ſchwer verletzt wurden. Unter den Fahrgäſten
brach eine Panik aus. In dem Gedränge nach
den Ausgängen wurden vier Frauen zu Boden
geriſſen und ſchwer verletzt. Die übrigen etwa
300 Inſaſſen des Zuges kamen ohne weiteren
Schaden davon.
1914 auf der Bühne.

Reichskanzler von Bethmann=Hollweg (Kurt
Junker) und der Chef des Generalſtabs von
Moltke (Herbert Hübner) in einer Szene des
Schauſpiels 1914 das jetzt in Berlin ſeine
Uraufführung erlebte.

[ ][  ][ ]

Nummer 246

Samstag, den 6. September 1930

Seite 9

* Rote Piſion am blauen Meere.

Wochenend=Erlebnis an der franzöſiſchen Riviera.
George Popoff.
London, im September.
Dieſes geſchah am Strande von Cannes, an der Riviera.
Nicht in Cornwal, das ſie hier die engliſche Riviera nennen.
An der richtigen, franzöſiſchen Riviera. Dahin hatte ich mich in
der letzten Auguſtwoche vor dem gräßlichen Londoner Sommer
für die Dauer eines Wochenendes geflüchet. (Ein engliſches
Wochenende hat ſieben Tage . . .) Und jetzt, da ich wieder zurück
in London, mitten in Benzinwolken und Hitzewellen bin, da will
ich es niederſchreiben, was ſich dort am Quai von Cannes eines
Nachmittags vor meinen eigenen leibhaftigen Augen begeben hat.
Eines herrlichen Nachmittags alſo, als wir Nichtstuer aller Län=
der
vereint beim Cocktail beiſammen ſaßen, da Doch beginnen
wir mit dem Anfang
Oh, welch’ himmliſche Wonne nach Monaten eines ununter=
brochenen
Aufenthaltes im Lande des Plumpuddings und der
Langenweile wieder einmal den geſegneten Boden des Kon=
tinents
betreten zu dürfen. Selbſt die Luft iſt irgendwie anders
weicher, wärmer, einſchmeichelnder. Andere, lauter ſprechende
Menſchen mit anderen, freieren Manieren. Es iſt eine heimat=
liche
Atmoſphäre, in die der aus England kommende Nichteng=
länder
wie in ein wohltuendes Bad untertaucht.
Jedoch auch viele Engländer ſagen, ihnen ergehe es beim
Landen in Calais genau ebenſo. Sollte es wahr ſein? Die armen
Briten: in den 2000 Jahren, die ſie ihre grünen Inſeln bewoh=
nen
, haben ſie ſich noch immer nicht akklimatiſieren können. Hier=
durch
erklärt ſich wohl das Phänomen, daß die Hälfte der Be=
völkerung
der Riviera aus Engländern beſteht . . ."
Cannes der Schauplatz meines kleinen Erlebniſſes, wurde
einſt die Stadt der Großfürſten genannt. Viele Großfürſten
ſind hier in der Tat begraben worden, und noch heute gilt es für
jeden beſſeren Ruſſen ſtilvoll, in Cannes zu ſterben. Vor der
Hand ſchaue ich aber frohen Mutes vom ſiebenten Stochwerk jenes
Monſtrehotels, in dem ich wohne, aufs Meer, den Strand und
den Quai von Cannes herab . .
Der ſich in elegantem Bogen hinziehende Hafen von Cannes
ift einzigartig=ſchön: rechts Alt=Cannes und der alte Hafen
mit ſeinem Gewirr von weißen Jachten und leiſe ſchaukelnden
Segelbooten, links das neue Palm Beach=Kaſino mit den
Konturen von Juan=les=Pins, Antibes und Villefranche dahin=
ter
; zwiſchen beiden Enden der lange köſtliche Strand von
Cannes: der Fußweg, bepflanzt mit Palmen, das ſandige Meeres=
ufer
beſät mit badenden Menſchen, mit einladenden Liegeſtühlen,
mit ſchattenſpendenden Strandſchirmen; alles ein buntes Far=
bengetupfe
blendender Glückſeligkeit.
Dieſes ſommerliche Treiben kennt die Riviera erſt ſeit eini=
gen
Jahren. Früher kamen die Leute hierher bekanntlich nur im
Winter und Frühling. Im Sommer war hier ſonſt keine Katz
zu finden. Zu heiß! Bis es einige Sommer nacheinander ſelbſt
an der Riviera kühl und regneriſch war. Und ein findiger Ho=
telier
eines Tages ſagte: Machen wir eine Sommer=Saiſon!
Wenn aber die großen Hoteliers etwas beſchließen, ſo pflegen
die reiſenden Snobs blind zu gehorchen. Die neue Sommer=
Saiſon der Riviera wurde mit einem Schlage zu einem großen
Erfolg. Alle Hotels ſind brechend voll. Und beſonders, wenn in
Deauville der Große Preis vorüber iſt, dann kann man in
Cannes und Juan=les=Pins für keinen, ſelbſt nicht den größten
Preis ein, wenn auch noch ſo kleines Zimmerchen erhalten.
Der genaue Fleck, von dem aus ich das Ereignis, von dem
ich berichten will, beobachtet habe, iſt die Bar des Hotels Mi=
ramar
. In dieſer hart am Quai gelegenen Bar ſpielt ſich alles
ab, was ſich in Cannes abzuſpielen vermag.
Man ſtelle ſich eine Art Weinſtube vor, die zur Straße zu
ganz offen iſt und ſich in einer rieſengroßen Terraſſe fortſetzt.
Alles zu ebener Erde, quaſi mitten auf der Straße. Brechend
voll, Hunderte von Menſchen, die größte Freiluft=Bar der Welt,
eine Art Cocktail=Börſe. Das geſamte Publikum, ſelbſt nachts
in halbem Badedreß: die Damen in phontaſtiſch=geſchnittenen
Strand=Pyjawas die Herren in Flanellhoſen und ärmelloſen
Sporthemden. Ein frohes, ſorgloſes, endlos zechendes Bade=
publikum
, vereint in einer Kameraderie des Müßigganges und
uniform durch die Gleichheit der anſpruchsloſen Halbkleidung.
Indeſſen, welch’ tiefgreifende ſoziale Unterſchiede verbergen
ſich hinter dieſer äußerlichen Gleichheit des beſcheidenen Bade=
anzuges
, des ſorgloſen Nichtstuns und fleißigen Cocktailtrinkens:
neben ſchüchternen Reiſenden aus nordiſchen Ländern, die um
die Höhe ihrer Hotelrechnung bangen, nebem dreiſten Gigolos,
die nie ihren eigenen Drink zu bezahlen pflegen, neben Pariſer und
Wiener Ladenmädchen, die kaum ihren eigenem Namen ſchreiben
können, nebem all dieſen kleinen Leuten ſitzen, genau ebenſo ge=
kleidet
und äußerlich ſich durch nichts unterſcheidend, die Inhaber

von Millionen=Vermögen, die Träger glänzender Titel, die Be=
ſitzer
jener märchenhafter Jachten, die dort draußen, verträumt
und exkluſiv, auf den blauen Wellen dieſes höchſt unproletariſchen
Meeres ſchaukeln. . . ."
Die weniger prominenten Gäſte der Miramar=Bar erklä=
ren
den Wiſſensdurſtigen, wer die wehr prominenteren Herr=
ſchaften
ſind und wie ſie heißen.
Da iſt der Engländer Ctes, Sproß der berühmten briti=
ſchen
Baumwollfamilie, verſpielt Abend für Abend im Kaſino
zwei bis drei Millionen Franken und trinkt Champagner mit
Aether gemiſcht; da iſt der belgiſche Baron Eain, Sohn eines
Vaters, der gemeinſam mit König Leopold den Kongo, einer
Zitrone gleich, ausgepreßt und die Stadt Paris mit einer ſchlech=
ten
Untergrundbahn beglückt hat, verſpielt gleichfalls Abend für
Abend die vom ſeligen Vater ſauer erworbenem Millionen und
iſt auch kein fauler Zecher.
Da iſt der Prinz Bourbon, der allerdings keine Millionen
mehr zum Verjubeln beſitzt, deſſen Aehnlichkeit mit dem ſechzehn=
ten
Ludwig trotzdem heute noch frappierend wirkt; da iſt der
Sänger Titto Ruffo, der ſich als reizender Geſellſchafter entpuppt
und eines Nachts (um 4 Uhr morgens) in einem der vielen Amü=
ſierlokale
von Cannes dem erfreuten Publikum gratis etwas vor=
geſungen
hat, aus purer Weinlaune heraus; da iſt der Pariſer
Modemaler Van Dongen, ein alter, lieber Herr mit grauem Bart,
einem Barret Basque auf dem Haupte, einer Fiſcherpfeife im
Munde und ſonſt dauernd von einem Schwarm ſchöner junger
Damen umgeben.
Und da iſt ganz ohne Großfürſten wäre Cannes unmög=
lich
der Großfürſt Boris von Rußland, ein alter, glatzköpfiger
Herr von unterſetzter Statur und ſympathiſchem Geſichtszügen.
Und gerade er war es, der dabei war, als ſich jenes Ereignis
begab, von dem ich nun erzählen will
Es war in derſelben bunten, lärmenden, von Menſchen über=
quellenden
Bar des Miramar=Hotels. Sechs Uhr nachmittags.
Die Snobs und Nichtstuer aller Länder ſind, wie gewöhnlich,
vereint bei ihrer täglichen Cocktail=Meſſe. Etwas abſeits und
etwas gelangweilt ſitzt der Großfürſt Boris. Er iſt umringt von
einer Anzahl junger Damen und Herren, die ſeinem Worten an=
dächtig
lauſchen. Der Großfürſt erzählt. Wovon mag er ſpre=
chen
? Vom heimatlichen Rußland gewiß, von längſt vergangenen
Tagen des Glanzes, dann von den Schreckniſſen der Revolu=
tion
, von Verhaftungen und Erſchießungen, von den wild daher=
ſauſenden
Bolſchewikenautos mit den flatternden roten Fahnen
drauf, von
Doch ſtill! Entſetzen ſpiegelt ſich plötzlich in den Zügen des
Erzählers. Der Fürſt bricht mitten im Satze ab, ſchaut mit weit=
geöffneten
, ſtarren Augen zum Fahrdamm hin. Da! Da kom=
men
ſie! ſcheint ſein Blick zu ſagen. Wollen ſie ſelbſt hier, ſelbſt
hier an dieſen friedlichen Geſtaden uns, die aus der Heimat Ver=
riebenen
, nicht in Ruhe kommen laſſen? Verwundert wenden
die Leute am Tiſch des Großfürſten und die von den Nachbar=
tiſchen
ſich um, ſehen zur Straße hin und erſtarren gleichfalls.
Welch ſonderbare Viſion, die da herangeraſt kommt: ein
graues, von oben bis unten beſtaubtes Laſtquto, darauf ein
Dutzend rauher Männer, Arbeiter, die allerhand Stangen und
Aexte nach der Art von Gewehren ſchußbereit in den Händen
halten, vorne eine Art Maſchinengewehr, oder iſt es ein Am=
boß
?, gerade auf die Miramar=Bar gerichtet; doch das Gräß=
lichſte
von allem rechts und links vom Wagenlenker flattern,
hoch aufgeſteckt und weit ſichtbar, zwei leibhaftige, aufdring=
lich
leuchtende, rote Fahnen; zu all dem macht eine ſchrille Si=
rene
einen Höllenlärm und verſcheucht gebieteriſch die in Panik
nach rechts und links ausweichenden Luxuslimuſinen aller Län=
der
; genau ſo, ganz genau ſo ſahen einſt in Moskau und Petro=
grad
die überall Tod und Verderben verbreitenden Autos der
Bolſchewikenhorden aus
Die Menge der Cocktails trinkenden Badegäſte ſieht einen
Augenblick, einen kurzen Augenblick lang mit erſchrockenen
Blicken dieſe ſonderbare Viſion auf ſich zugeeilt kommen. Soll=
ten
etwa in Nizza die örtlichen Kommuniſten ? Doch wie
das Bolſchewikenauto näherkommt, die draufſitzenden Arbei=
ter
fröhlich winken und lachen und die ganze Erſcheinung im
nächſten Augenblick wieder um die Ecke verſchwunden iſt, da
atmet alles erleichtert auf und beſtellt raſch noch einen Mar=
tini
=See
Es war nur ein Rudel jener italieniſchen Arbeiter, die in
Juan=les=Pins die Straße ausbeſſern und die, nach getaner
Tagesarbeit auf dem Heimwege begriffen, harmlos wie alle
Kinder des Südens, ſich nur einen kleinen Spaß hatten er=
lauben
wollen. Das war alles. Und darob all die Auf=
regung
der vornehmen Herren und Damen.
Der Zug, der von London nach Paris führt, heißt Der
goldene Pfeil und der Paris mit der Riviera verbindende
Nachtexpreß Der blaue Zug, Sie führen die in England
lebenden Menſchen dem Meere und der Sonne entgegen. Benutzt

man dieſe Linien jedoch in umgekehrter Richtung, ſo wird der
Blaue Zug zu einer höchſt betrüblichen und grauen Ange=
legenheit
, und der Goldene Pfeil raſt juſt ins Herzfleiſch
hinein und reißt dort bitter=ſchmerzende Wunden der Sehnſucht
nach blauem Himmel und ewiger Sonne auf.
Nun, da auch ich wieder in London, mitten in den Ben=
zinwolken
und Nebeldünſten Britanniens bin, ziehen durch
meine Gedanken immer und immer wieder die blauen, perl=
mutternen
, ſilbernen Wellen des Mittelländiſchen Meeres und
die goldenen Strahlen des himmlichen Landes Azur. Doch blaue
Meere und goldene Sonnengarben hat Mutter Natur nur für
berufliche Nichtstuer geſchaffen . . .
Unſereins hingegen wird immer und immer wieder wohl=
wollend
daran erinnert, daß nicht alle Tage Geburtstag iſt‟...

35. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
23. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung
fielen: 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 170 720 368 162: 6
Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 21 523 121 340 232 457: 16 Ge=
winne
zu je 2000 Mark auf Nr. 101 138 120 280 208 421 234 717
302 490 334 144 336 029 359 609: 20 Gewinne zu je 1000 Mark auf
Nr. 19 804 91 024 161655 178 734 194 037 246 792 314 424 317 153
319 601 368 686; ferner 78 Gewinne zu je 500 Mark und 272 Ge=
winne
zu je 300 Mark. In der Nachmittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf N
348 526; 4 Gewinne
zu je 3000 Mark auf Nr. 156 392 308 533: 1
Gewinne zu je
000
Mark auf Nr. 160 578 188 560 245 323 351 259 364 168 369 206:
Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 51940 57 155 70 087 72 209
78 531 193 613 271 455 279 803 298 508 303 038 334 182 343 444
360 116 379 643; ferner 76 Gewinne zu je 500 Mark und 158 Ge=
winne
zu je 300 Mark. Im Gewinnrade verblieben: 2 Prä=
mien
zu je 500 000 Mark, 6 Gewinne zu je 25 000 Mark. 18 Ge=
winne
zu je 10 000 Mark, 32 Gewinne zu je 5000 Mark. 82 Ge=
winne
zu je 3000 Mark. 166 Gewinne zu je 2000 Mark, 388 Ge=
winne
zu je 1000 Mark, 946 Gewinne zu je 500 Mark und 2414
Gewinne zu je 300 Mark.

Geſchäftliches.

Auch die zweite Sondergeſellſchafts=Fahrt am ver=
gangenen
Dienstag der Rheiniſchen Perſonenſchiffahrt, Ludwig

E Friedrich in Mainz, fand rege Beteiligung, ſo daß die
beiden Dampfer Rheinluſt und Rheingold in Fahrt geſetzt
werden mußten. Bei recht günſtigem Wetter verlief die Dampfer=
ahrt
von Mainz nach der Loreley zur vollen Zufriedenheit aller
Teilnehmer, welche dann in Rüdesheim ihren Einzug hielten. Bei
der Kellerbeſichtigung kam ebenfalls jeder Teilnehmer auf ſeine
Koſten. Im Felſenkeller und anderen Lokalen herrſchte unter den
Teilnehmern bis zur Rückfahrt der Schiffe eine echt fröhliche rhei=
niſche
Stimmung, welche auch an Bord bis zum Schluß anhielt.
Allen, die än der Fahrt teilgenommen haben, dürfte der ſchöne
Tag in angenehmer Erinnerung bleiben. Die nächſte Fahrt findet
am kommenden Dienstag, den 9. September ſtatt, wofür der Kar=
tenverkauf
ſchon begonnen hat. (Näheres ſiehe heutige An=
zeige
.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 6. September.
8.00: Bad Münſter am Stein: Konzert der Kurkapelle.
10.20: Schulfunk: Gegenwartsſtunde: Wie eine Stadt verwaltek
wird.
14.30: Stuttgart: Jugendſtunde: Ein Beſuch in der Stuttgarter
Jugendherberge.
0: Stuttgart: Konzert des Rundfunkorcheſters.
18.05: Dr. Ritzmann: Die Idee der Freiheit bei Karl Marx.

35: H. Schiefele: Wie kann der Arbeiter ſeine Ferien verleben?
Spaniſcher Sprachunterricht.
Zo
Die Inſtrumente des Orcheſters. Erſter Vortrag von Hans
osbaud. (Das Anhören der Vortragsreihe iſt wichtig für die
Beteiligung an einem Preisausſchreiben).
0.15: Das verwunſchene Schloß. Operette von Millöcker.
23.00: Tanzmuſik=Uebertragung.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 6. September.
12.00: Schulfunk. Ernſtes und Heiteres aus fünf Jahrhunderten,
Ausf.: Berliner Mozartſchar.
14.30: Kinderſtunde. Baſtelſtunde.
15.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
15.45: Dr. Elſe Hildebrandt: Soll und kann die heutige Frau
jung heiraten
16.0
Dr. Grabowsky: Die natürlichen Grundlagen der Politik.
Bo
16.:
Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Unterhaltende Stunde. Luſtige Abenteuer von M. Soſcht=
ſchenko
. Rezitation: Hede Geber.
18.00: Siegfried Aufhäuſer, M. d. R.: Patz der Arbeit!
18.30: Felix Stiemer: Geſellſchaftswiſſenſchaftliche Gegenwartsfragen.
: R.
leichsminiſter Prof. Dr. Bredt: Die Idee des Staats=
gertums
.
19..
: Stille Stunde. Der Weg in die Stille.
20.00: Hamburg: Konzert. Hinter den Kuliſſen des Olymps.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Osacr Jooſt.
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Samstag, den 6. September 1930

Juh.: Hans Tod

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Samstag Schlachtfeſit

4 Kapelle
abendg: Konzert Beber.

Ab morgens 10 Uhr Wellfleiſch mit
Sauerkraut und Bratwurſt.
Ab 7 Uhr
Die beliebten Schlachtplatten in
bekannter Güte und diverſe Speiſen.
Extra ſchriftliche Einladungen ergehen
zu dieſem Schlachtfeſt nicht. 13327
Morgen Sonntag reichhalt. Mittagti ſch
4 1.20 u. 1.50 Mk. Ab 5 Uhr abends:
Konzert Kapelle Kümmel.
Bei ungünſtiger
Witterung findet das Konzert in den
Räumen ſtatt. Eintritt frei.

Restaurant Reichshof
Spezial -Ausschank
Würzburger Hofbräu
MORGEN SONNTAG
KONZERT.

Der Schützenverein Winterkaſten
hält am kommenden Sonntag, den 7. Sep=
tember
1930 ſein diesjähriges
ſeßen verbund. Jg
Preisſchtepett mit Lunzmuſik
im Saale des Gaſiwirts vom Stein ab,
wozu herzlichſt eingeladen wird.
Schützenberein Winterkaſten E. V.
13357)

ORPHEUN

Mur noch heute Samstag
und morgen Sonntag
abends 8½ Uhr
Ddin kaarsste
V
Stingn
Schwank in 3 Akten von
Arnold & Bach

Lilpntpreise von 0.80 bls
2.00 bei Verkehrsbüro u
Hugo de Waal, telephon. 389

T
Beſucht dasRheinbad Stockſtadt
1092ta)

Heute
und folgende Tage!
Der Millionenfilm, der monate-
lang
New-Tork, Paris, Berlin
in Spannung hielt.
Glenn Tryon
und Evelyne Brent

Brouagaf

Nach dem gleichnamigen, viele
bundert Male gespielt. Theater-
stück
von Philipp Dunning
und George Abbott:
Die Abenteuer im
Paradies-Club‟
von New-Vork
Das größte Amüsier-
Viertel der Welt
Lichtersigvale in das Nacht-
leben
New-Torks, mitten hinein
in den Mamutbetrieb der
Weltstadt.
Nichts hat die Welt nach
dem Kriege so fasziniert
wie die Broadway-
Romantik
Dazu das gute
Beiprogramm

Heute und folgende Tage

Der große Erfolg!
Die entzückende Ufa-Tonfilm-Operette:

Heute
und folgende Tage!
Ein Doppelprogramm von
bester Oualität:
Conrad Veidt
der große deutsche
Sensations-Charakterdarsteller

Haute

(Das Geheimnis des
Trickkoffers)
Conrad Veidt als Eric Goff
ist in diesem Film erstaunlich
echt und tief ergreifend
Im II. Teil:
Laura La Plante

Harn

Lilian Harvey, Willi Fritsch, Georg Alexander
Regie: Wilhelm Thiele
Ein neuer triumphaler Sieg des dentschen Tonfilms.
Der lustigste, liebenswürdigste und unterbaltsamste
aller Tonfilme! Ein vollkommenes, zu größter
Begeisterung mitreißendes Filmwerk, welches endlich
dieser neuen Kunstform repräsentativen
Ausdruck verleiht!
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werden die Beſucher einige frohe
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Freunde und Gönner des Vereins
herzlichſt ein Der Vorſtand. (13308

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Bürgermeister Dr. Ehrhard-Maing
Spitzenkandidat der Deutschen Staatspartei in Hessen

sprechen am:
Montag, den 8. September, 20½ Uhr im

v

Städtischen Saalbau

in einer

öffentlichen Wählerversammlung
Upertandesgertchtsrat Dr. Berndt-Franktart a. M. der
(13359b
ehemaliger Volksparteiler
Beutschen Staatspartef

[ ][  ][ ]

Nummer 246

Samstag, den 6. September 1930

Seite 11

Sport, Spiel und Turnen.

Fußball.
Sp.V. 1898 Sp.V. Wiesbaden.
Der morgige Gegner des Sportvereins 1898, der Sportverein Wies=
baden
, hat es ſtets verſtanden, ſich in der oberen Gruppe der Bezirks=
ligavereine
zu halten, zum mindeſtens aber wiederholt das Zünglein
an der Waage zu ſpielen. Die Mannſchaft hat ſich mit geringen Aus=
nahmen
ſpieleriſch faſt immer auf gleicher Höhe bewegt, in der Haupt=
ſache
geſtützt auf verſchiedene ältere Spieler, unter denen insbeſondere
der Verteidiger Rauch zu nennen wäre. Der Zuſammenſchluß mit dem
F. C. Germania, dem vorjährigen Meiſter der Kreisliga, ſetzte ihn in die
Lage, etwa ſchwache Stellen beſſer beſetzen zu können. Vorerſt ſind ſe=
doch
nur die beiden Außenſtürmer, darunter der bekannte Schulmeier,
übernommen worden, und haben in der jetzigen Ligamannſchaft Ver=
wendung
gefunden. Daß eine Verſtärkung der Mannſchaft Platz ge=
griffen
hat, durfte ſich in den Privatſpielen gegen ſchwerſte Gegner er=
wieſen
haben, wenn auch die erſten Verbandsſpiele, in Wiesbaden gegen
Neu=Iſenburg 1:0 gewonnen und in Langen 2:2 gegen den dortigen
F.C., nicht allzu ſehr zu überzeugen vermochten. Für das Spiel, das
morgen auf dem Sportplatz am Böllenfalltor zum Austrag kommt, darr
man mit Beſtimmtheit hoffen, daß es nicht allzu hart werden und bei=
derſeits
techniſch gute Leiſtungen aufweiſen wird.
Reichsb.=T. u. S.V. Darmſtadt Borufſia Dornheim.
Am kommenden Sonntag empfängt die Reichsbahn auf eigenem
Gelände einen weiteren Vertreter der A.=Klaſſe zum Verbandsſpiel.
Wenn die Reichsbahner nur annähernd die Form des letzten Spieles
gegen Eberſtadt erreichen, dürfte Dornheim nur mit einer Niederlage
Darmſtadt verlaſſen können. Trotzdem wird ſicherlich guter Sport ge=
boten
werden, ſo daß ein Beſuch des Spiels nur empfohlen werden kann.
Union 1913 E.V.
Wer in dieſen Tagen Gelegenheit hatte, den Sportplatz auf der
Nennbahn zu beſuchen, wird erſtaunt geweſen ſein, was Vereinsgeiſt
und Idealismus zu ſchaffen vermag. Tag um Tag arbeiteten Unions
Spieler an der Planierung des Spielfeldes, um bei ihrem erſten Ver=
bandsſpiel
den Platz ſo vorbildlich wie möglich hergerichtet zu haben.
Die Platzanlage iſt ſo durchgearbeitet, daß von Platzvorteil wohl kaum
geſprochen werden kann, da auf der jetzt vollkommen ebenen Fläche jeder
Gegner ſeine Spielart ſo ſpielen kann, wie es ihm beliebt.
Der Gegner des Sonntags iſt der derzeitige Tabellenführer F. C.
Egelsbach. Was von Egelsbach zu halten iſt, beweiſt das vorſonntäg=
liche
Refultat. Konnten ſie doch die favoriſierten Mörfelder auf deren
eigenem Platz ſicher 2:0 ſchlagen. Unions Start war recht unglücklich,
mußten ſie doch am letzten Sonntag neben der Niederlage in Arheilgen
mehrere Verletzte und eine Herausſtellung hinnehmen. Immerhin
dürfte es der Vereinsleitung nicht ſchwer fallen, gleichwertigen Erſatz
in die entſtandenen Lücken zu ſtellen. Hoffen wir noch, daß die Behörde
einen guten Spielleiter beſtimmt, dann werden alle Vorausſetzungen
Um
für ein ſchönes Spiel gegeben ſein. Spielbeginn iſt 3.30 Uhr.
Uhr ſpielt die Reſerve gegen die 2. Mannſchaft von Eintracht Darm=
ſtadt
.
Pfungſtadt 1. Mannſch. Freie Tade. Darmſtadt 1. Mannſch.
Zum fälligen Serienſpiel begibt ſich Darmſtadts Elf nach Pfung=
ſtadt
zu den Turnern. Beide Mannſchaften ſtehen mit gleicher Punkt=
zahl
an der Spitze der Tabelle; es iſt daher über den Ausgang des
Spieles ſchwer ein Urteil zu fällen, zumal beide Mannſchaften in ihrer
Spielweiſe ziemlich gleichwertig ſind. Spielbeginn 3 Uhr; vorher treffen
ſich die zweiten Garnituren genannter Vereine.

Kreisliga Südheſſen.

Der dritte Spielſonntag bringt erneut ſämtliche Vereine unſeres
Kreiſes in den Punktekampf. Bis jetzt wurden die ſchwerſten und hart=
näckigſten
Spiele in ritterlicher Weiſe ausgefochten; es wäre zu wün=
ſchen
, daß in dieſem Sinne auch weiterhin der ſportliche Gedanke hoch=
gehalten
wird. Die Begegnungen am Sonntag lauten:
Normanni Pfiffligheim VfR. Bürſtadt.
VfL. Lampertheim Starkenburgia Heppenheim,
Sportverein Hochheim Sportverein Horchheim,
Olympia Worms FV. Biblis,
Concordia Gernsheim Viktoria Neuhauſen,
Olympia Lampertheim Olympia Lorſch.
Man iſt rieſig geſpannt auf den Ausgang des Treffens Pfiffligheim
Bürſtadt. Nach dieſem Spiel wird man ſich wohl ein klares Bild über
die eigentliche Stärke der Raſenſpieler machen können. Pfiffligheim
ſtellt eine ſpielſtarke Mannſchaft; der Ausgang der Begegnung iſt offen.
Starkenburgia Heppenheim hat bis jetzt überraſchende Reſultate erzielt.
Die Bergſträßer werden evtl. einen Punkt beim VfL. Lampertheim
laſſen müſſen; immerhin, ein Remis wäre für ſie kein ſchlechter Aus=
gang
dieſes Kampfes. In Hochheim wird Horchheim wohl kaum zu
einem Punkt kommen. Ebenſo wird es vorausſichtlich den Bibliſern
bei den Wormſer Kleeblättern gehen, obwohl die Riedleute
zurzeit über eine durchſchlagskräftige Mannſchaft verfügen. Die beiden
Neulinge treffen in Gernsheim zuſammen. Man kann dort wohl
ohne weiteres auf einen knappen Sieg der Einheimiſchen tippen.
Olympia Lampertheim wird ſich gewiß mächtig anſtrengen, um wenig=
ſtens
das dritte Verbandsſpiel dieſer Saiſon ehrenvoll zu beſtehen. Ein
Sieg iſt diesmal zwar nicht ausgeſchloſſen, doch ohne tapfere Gegen=
wehr
wird ſich Olympia Lorſch kaum geſchlagen geben.

Handball.
SV. Darmſtadt 1898.
Am Sonntag vormittag um 11 Uhr tritt die Handball= Ligamann=
ſchaft
der 98er auf dem Rot=Weiß=Platz gegen Rot=Weiß an. Vor
einigen Monaten konnten die Rot=Weißen einen glatten Sieg gegen die
Sportvereinsmannſchaft landen, ſo daß die 98er allen Grund haben wer=
den
, das Spiel ernſt zu nehmen, um ſo mehr, als Rot=Weiß am ver=
gangenen
Sonntag recht überzeugend gewinnen konnte.
Die Liggerſatz der 98er Handballer fährt nach Weiterſtadt, um dort
um 3 Uhr im Verbandsſpiel gegen den dortigen Sportverein anzutreten.
Sie hat alle Ausſicht, bei ihrer derzeitigen Form gut abzuſchneiden.
Einen ſehr harten Stand wird die 3. Mannſchaft (Junioren) gegen die
erſte von Babenhauſen haben, die immer ſchon zu den Spitzenmann=
ſchaften
der A=Klaſſe gehörte. Das Spiel findet um 10 Uhr bzw. 10.30
Uhr auf dem Stadion ſtatt. Der Handballfreund wird ſicher wieder ein
ſchönes Spiel ſehen, da ja beide Mannſchaften als ſchnell und fair be=
kannt
ſind.
Auch die vierte (Sonder=)Mannſchaft, die nur Privatſpiele ſpielt
tritt auf den Plan. Sie trifft um 11 Uhr auf dem Stadion auf die erſte
Mannſchaft von Groß=Rohrheim, ſo daß alle aktiven Handballmann=
ſchaften
der 98er dieſen Sonntag das Glück haben, beſchäftigt zu ſein.
Not=Weiß. V. f. R. S.V. 98.
Wie ſchon mitgeteilt, ſtehen ſich morgen Sonntag, 11 Uhr, auf dem
Platze an der Rheinallee S.V. 98 und Rot=Weiß im Verbandsſpiel ge=
genüber
. Da Rot=Weiß in letzter Zeit an Spielſtärke zugenommen hat
und nicht ohne Widerſtand die ſo wichtigen Punkte hergeben wird und
andererſeits dieſes Spiel ſeit langem das erſte der 98er in Darmſtadt
ſelbſt iſt, dürfte dieſes Lokaltreffen lebhaftes Intereſſe finden.
Polizeiſp. V.
Die Ligamannſchaft iſt für den kommenden Sonntag ſpielfrei. Die
Ligaerſatzmannſchaft empfängt die 1. Mannſchaft von Turn= und Sport=
verein
Braunshardt. Die Braunshardter Mannſchaft beteiligte ſich im
letzten Jahre an den Aufſtiegſpielen zur Liga. Nach einem anfänglich
guten Start fiel ſie ſpäter ab und mußte Eintracht Frankfurt weichen.
Das Spiel wird auf dem Uebungsfeld um 2 Uhr vor dem Fußballſpiel
Polizeiſportverein Sprendlingen ausgetragen. Die Damenabteilung
des Vereins ſpielt in Offenthal. Die Jugend und Schüler tragen ab
9 Uhr ihre Vereinsmeiſterſchaften aus.
1. Mannſchaft T.V. 1863 Gr.=Zimmern 1. Mannſchaft T.V.
Nieder=Klingen.
Am Sonntag findet auf dem Turnhalleplatz des T. V. 1863 Groß=
Zimmern das zweite Pflichtſpiel des Platzvereins ſtatt. Als Gegner tritt
die als fpielſtark und kampffreudig beſtbekannte 1. Mannſchaft des T.V.
Nieder=Klingen an. Es iſt ein ſehr ſpannender Kampf zu erwarten.
Spielbeginn 3 Uhr. Die 2. Mannſchaft des T. V. 1863 fährt nach Alt=
heim
, um gegen die dortige 1. Mannſchaft zum zweiten Pflichtſpiel an=
zutreten
. Sie wird ſich ſehr anſtrengen müſſen, um gegen die ſpielſtarken
Altheimer zwei wertvolle Punkte zu erringen.
Pferdeſpork.
Rennen zur Karlshorft.
1. Schüler=Hürdenrennen: Für Dreijährige, 3000 Mark, 3000 Meter:
S. A. v. Oppenheims Amalfi (Müſchen), 2. Böckerſchuß, 3. Eva.
Toto: 14. Platz: 12, 13. 12. 22 Lg. Ferner: Koerner, Gilig,
Spinelly, Mahadöh.
2. Graf=Zech=Jagdrennen: Herrenreiten, Ehrenpreis und 3000 Mark,
4000 Meter: 1. Stahls Teutobod (Ruppred
Toto: 30. Platz: 16, N. 51½ Lg. Ferner Me motſ. 2 Verſt.
: Pyyzuis.
3. Ehrengard=Hürdenrennen: Ausgleich II, 4200 Mark, 3000 Meter:
1. Vogdts Lefels (W. Schmidt), 2. Perſea, 3. Honeska. Toto: 177.
Platz: 21. 16, 14. 1½1½ Lg. Ferner: Mont Dore, Wallia,
Askari, Rohrpoſt, Comptendorf.
4. Matadoren=Jagdrennen: Ausgleich I, 5600 Mark, 3400 Meter: 1. Heſ=
ſes
Staroſte (Wolff), 2. Mima, 3. Dorn II. Toto: 24. Platz: 12,
12. 610 Lg. Ferner: Mannestreue, Genius.
5. Frondenr=Jagdrennen: 3000 Mark, 3000 Meter: 1. Oppenheimers
Madonna d’Arezzo (Bismarck), 2. Szin arany, 3. Lody. Toto: 22.
Platz: 12. 12, 13. 6W. Ferner: Transgreſſor, Ancilla, Mans=
bach
, Botafogo.
6. Preis von Steinort: Herrenreiten, Ehrenpreis und 3000 Mark, 2500
Meter: 1. Borckes Vigor (Oehme), 2. Die Königin, 3. Sieſta. Toto:
8. Platz: 26, 19. 33 Lg. Ferner: Moſellaner, Spala Helge.
7. Waldfried=Jagdrennen: Für Dreijährige, 3500 Mark, 3000 Meter:
1. Schumanns San Domenico (Gimpl), 2. Zarenkind, 3. Servus.
Toto: 96. Platz: 24, 18, 22. 12 Lg. Ferner: Fenelon, Herbſt=
zeitloſe
, Czarda, Frauengunſt, Marburg, Patriarch, Waldi.

Der Endkampf um die Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchafts=
Gewichtheben wird am 26. September in Eſſen zwiſchen Siegfried Eſſen
und Berlin=Nord ausgetragen.
Beim Segel=Länderkampf in Zürich lag Deutſchland nach dem erſten
Tag vor Schweiz und Oeſterreich in Führung.
Berufs=Boxkämpfe ſollen am 12. Oktober in der Mainzer Stadthalle
ſtattfinden.

Bootshaus-u. Landheimweihe des Rol=Weiß, B.ſ.R.
Zu der am Sonntag, den 7. September 1930, nachm. ½4 Uhr,
ſtattfindenden Einweihung des Bootshauſes und Landheims des Vereins
für Leibesübungen Rot=Weiß, V. f. R., haben zahlreiche Vertreter der
Behörden, Verbänden, Vereine und der Preſſe ihr Erſcheinen zugeſagt.
Es iſt dies ein Beweis dafür, daß man der ſchöpferiſchen Tat des jungen
Not=Weiß, V. f. R., allſeitiges Intereſſe entgegenbringt. Der Kanu=
ſport
zeigt in den letzten drei Jahren eine Entwicklungskurve nach oben.
wie ſie wohl kaum eine andere Sportart aufzuweiſen hat. Der Er=
felder
Altrhein, welcher ſich als ein ganz ideales Waſſerſportgebiet ent=
puppte
, hat für den Darmſtädter Kanuſport dieſe Entwicklung außer=
ordentlich
begünſtigt. Es wäre deshalb zu wünſchen, daß die zahlreichen
Gäſte, die am Sonntag zu der Bootshausweihe nach Erfelden kommen,
nicht nur von dem neuen Heim des Rot=Weiß, V. f. R., ſondern auch
von dem herrlichen Altrhein einen nachhaltigen Eindruck mitnehmem
würden.
Nach der offiziellen Einweihung finden waſſerſportliche Voxführun=
gen
und Wettkämpfe ſtatt. U. a. das beliebte Wellenreiten hieter Motor=
booten
ſowie die ſchwierigen Kenterübungen, welche durch die Gebrüder
Faßler vom Darmſtädter Schwimmklub vorgeführt werden. Ein Strom=
ſchwimmen
über 1200 Meter für Jugendliche und Herren beendet die
Veranſtaltung. Zur Abfahrt nach Erfelden empfiehlt ſich der Zug 1.30
Uhr ab Hauptbahnhof, ſo daß noch Gelegenheit geboten iſt, das Hand=
ballſpiel
Rot=Weiß gegen Sportverein 98 (vorm. 11 Uhr) zu beſuchen.
Inkernakionales Turnier in Baden-Baden.
Der Freitag. Die letzten Acht ermittelt.
Am Freitag boten die Turnierplätze in Baden=Baden ein glänzen=
des
geſellſchaftliches Bild. In den beiden Einzelſpielen wurden bereits
die letzten Acht ermittelt. Es ſind dies bei den Herren: Froitzheim,
Heitmann, Wetzel, Ernſt, Heidenreich. Daller, Hauß, Hughes; bei den
Damen: Mme. Mathieu, Frl. Löwenthal, Frau Ledig, Frau Schom=
burgk
, Frl. Buß, Frl. Pflügner, Mlle. Charnelet und Frau Friedleben,
An Ueberraſchungen waren zu verzeichnen: der 6:3, 6:2=Sieg des ſchnel=
ler
und härter angreifenden Wetzel=Pforzheim über Dr. Buß= Mann=
heim
; die Niederlage, die der routinierte NeNuſeeländer Fiſher gegen
den erſt 17jährigen, friſcheren Pforzheimer Ernſt mit 3:6, 6:3, 6:4 er=
litt
und der 2:6, 6:4, 6:3=Erfolg des Wiener Großmann in der erſten
Runde über Dr. Fuchs=Karlsruhe, Froitzheim ſchlug ohne größere Mühe
n der erſten Runde den Italiener Perrera und ddann den Wiener
Großman in je zwei glatten Sätzen. Weitere Ergebniſſe waren: Heit=
mann
Hildebrandt 6:3, 6:4, Heidenreich Oppenheim 6:0, 4:6, 6:3.
Daller Weihe 6:3, 8:6, Hauß Hatt=Straßburg 7:5, 4:6, 6:1, Hauß
Fritz=Suttgart 6:3, 6:2. Hughes kam durch ein ohne Spiel über Graf
Wrangel=Stuttgart eine Runde weiter. Im Damen=Einzel gab es durch=
weg
die erwarteten Ergebniſſe. Mme. Mathieu ſchlug im großen Stil
Frau Stickel=Stuttgart 6:0, 6:1, dagegen hatte Mlle. Charnelet mehr
Mühe, um gegen Frau Springer 6:3, 0:6, 6:3 ſiegreich zu bleiben
Frau Friedleben, Frau Schomburgk und Frl. Löwenthal kamen durch
leichte Siege über Mittelklaſſengegner in die nächſte Runde. Im
Damen=Doppel gab es keine Spiele von Belang. Beim Gemiſchten
Doppel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland, das im Mittelpunkt
des Turniers ſteht, beſiegten Frau Friedleben/Hughes das Paar Frl.
Buß/Dr. Fuchs 6:1, 6:1, Frl. v. Billerbeck/Heitmann ſchlugen die Kre=
felder
Pobell/Hauß 6:1, 6:3.
Amerikas Tennis=Meiſterſchaften.
Tilden oder Borotra.
Auf den Grasplätzen des Weſt Side=Tennisclub in Foreſt Hill
Long Island) beginnen am 6. September die Spiele um die Tennis=
meiſterſchaft
von Amerika im Herren=Einzelſpiel, die durch
die Teilnahme des Franzoſen Borotra und ſeine vorausſichtliche Begeg=
nung
mit Altmeiſter Tilden im Finale eine beſonders reizvolle Note
erhält. Die Ausloſung iſt bereits erfolgt, die geſetzten Spieler ſind
zwölf Amerikaner und ebenſo viele Ausländer, wobei Tilden die obere,
Borotra die untere Hälfte anführt. Weiter nehmen von bekannten
Spielern teil: die Engländer Lee, Godfree, Olliff, Perry, J. Nuthall,
der Ire Rogers ſowie die Einheimiſchen F. Hunter, Alliſon, Lott, S.
Wood, Doegg, Mangin und van Ryn.

In der Ländermannſchaft gegen Dänemark ſpielt der Frankfurter
Stubb für den verletzten Burkhardt=Brötzingen Verteidiger. Im Tor
ſteht Wenz=Nürnberg, da Kreß=Frankfurt nicht freigegeben wurde,

Weiterbericht.

Ausſichten für Samstag, den 8. September: Aufkommende Bewölkung.
Temperaturen zwiſchen Tag und Nacht ſich mehr ausgleichend, ſtel=
lenweiſe
auch Neigung zu Niederſchlägen.
Ausſichten für Sonntag, den 7. September: Etwas wechſelhaftes, teilg
wolkiges, teils heiteres Wetter.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Mauv=
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf
ve; für Feuiſlevon. Reich m
Ausland und Heſ
ſche Nachricht
Max Streeſe; f.
port: J. V. Dr. C. H. Quetſch,
für den Hand
Dr. C. H
et
r den Schlußdienſt: Andreas Bauer;ſt
in
ſe Gegenwa
Tagesſpieg
Zild und Wort: Dr.
bert Rette;
ür den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: T
Kuhle.
Druck und Verlag: L=C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten

Heute Samstag und
morgen Sonntag
Konzert
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und
Tanz

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Sonntag hin
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Es ladet freundlich ein
Karl Scheerer.
13384)

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am 7. und 8. September.
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Es ladet freundlichſt ein Fritz Beilstein
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Zum Frankenſtein.

13286b

Samstag, den 6. September, abends 8½/, Uhr
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße
Oeffentliche
Frauenverſammlung
Rednerin: Frau Dr. Hertwig=Bünger, bisherige
Reichstagsabgeordnete im Wahlkreis Dresden.
Thema: Aufgaben nationaler Politik.
Freler Eintritt! Freie Ausſprache!
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei.

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Denkmales, Beſichtigung von Wein= oder Sektkellereien,
koſtenloſe Kellerproben. Gemütl Zuſammenſein bei Wein
und Tanz, im bekannten Weinhaus Droſſelhof in der Droſſel=
gaſſe
Führung durch Reiſeführer. Abfahrt ab Darm=
ſtadt
Hbf. 6 Uhr 27 Min nach Mainz=Süd. Rückkunft
22 Uhr 29 Min. Fahrpreis ab Darmſ adt für die ganze
Fahrt Rm. 5. die Perſon einſchl. Bahn, Schiffahrt und
Nebenſpeſen. Kinder bis zu 10 Jahren zum halbenFahrpreis.
Voranzeige: Je eine Fahrt am 16. 9 nach Oberweſel,
am 19. 9. nach Bacharach, am 23. 9. nach Caub.
Auskunft und Karten im Vorverkauf in Darmſtadt bei dem
Berkehrsbüro am Schloß und bei der Rheiniſchen Perſonen=
Schiffahrt Ludwig & Friedrich Mainz, Tel. 5527. 113365

[ ][  ][ ]

Der Eiſenerzmarkk im Lahn=Dillgebief u. Oberheſſen.
Die Lage der Gruben im Auguſt iſt unverändert ſchwierig. Der
Abruf der laufenden Abſchlüſſe iſt wegen der ſchlechten Konjunktur
äußerſt beſchränkt worden. Ausſichten auf Belebung des Abſatzes ſind
nicht vorhanden.
Als Ergebnis der bisherigen Verhandlungen über die Weitergewäh=
rung
der Staatsbeihilfe iſt zu berichten, daß die Beihilfe nach den alten
jedingungen vorerſt nur für die Monate AprilJuni 1930 ausgezahlt
wurde und auch nur für Preußen, während die heſſiſchen Gruben noch
auf die Auszahlung warten, da die Genehmigung der Heſſiſchen Regie
rung noch ausſteht. Es darf aber damit gerechnet werden, daß alsbald
wieder die regelmäßigen Auszahlungen erfolgen.
Dafür bringt die Notverordnung des Herrn Reichspräſidenten über
die Arbeitsloſenverſicherung neue Laſten.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Chemiſche Werke vorm. H. u. C. Albert, Wiesbaden=Amöneburg
Die Geſellſchaft und Konſorten hatte in erſter Inſtanz ein obſiegendes
Urteil in einem gegen ſie angehangten Prozeſſe, ein Objekt zwiſchen
60 000 RM. und 80 000 RM., erzielt. In der Berufungsinſtanz wurde
vor einiger Zeit vom Berliner Kammergericht aber gegen ſie entſchieden.
Gegen dieſes Urteil wird nunmehr das Reichsgericht zur Entſcheidung
angerufen werden.
Pfälziſche Hypothekenbank, Ludwigshafen. An der Frankfurter
Börſe ſind auf Antrag der Frankfurter Hypothekenbank ,der DD.=Bank
(Filiale Frankfurt a. M.) und des Bankhauſes H. Aufhäuſer=München,
4,9 Mill. RM. neue Stamm=Aktien und 25 Mill. GM. 8prozentige
Goldpfandbriefe Reihe 2428 der Pfälziſchen Hypothekenbank, Ludwigs=
hafen
, zugelaſſen worden. Das Aktienkapital der Bank beträgt nunmehr
10 Mill. Stamm=Aktien, von denen 900 000 RM. noch im eigenen Be=
ſitze
, und 5000 Vorzugs=Aktien mit 60fachem Stimmrecht. In der näch=
ſten
Generalverſammlung ſoll auf Antrag der Verwaltung das Stimm=
recht
der Vorzugs=Aktien ſo abgeändert werden, daß den 100 000 Stamm=
Aktien=Stimme
nur noch 25 000 Vorzugs=Aktien=Stimmen gegenüber=
ſtehen
. Der Pfandbriefumlauf hat ſich erhöht und betrug am 30. Junt
330: 189,33 Mill. (am 31. Dezember 1929: 169,83 Mill.) gegenüber
188,61 (176,32 Mill.) Regiſte=
ypotheken
. Der Umlauf an Kommuhal=
obligationen
betrug 7,79 (4,92) Mill. gegenüber 7,72 (5,42) Mill. Re=
giſterdarlehen
zuzüglich 0,19 Mill. Wertpapiere.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 5. September ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm, für Elektrolytkupfer, prompt cif Ham=
burg
, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 105.25 RM. Die Notie=
rungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Liefe=
rung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis 99proz., in Blöcken= Walz= oder Drahtbarren auf 190 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 5457 RM., Fein=
ſilber
(1 Kilogramm fein) 4951 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 5. September ſtellten ſich
für Kupfer: Sept. 93 (95), Okt. 93.25 (93.50), Nov. und Dez.
3.50), Jan. bis Juni 93 (93.25)
Juli und Auguſt 93.25
) Tendenz: ruhig. Für Blei: Sept. 35.25 (36) Okt.
5 (35.75), Nov., Dez. und Jan. 35 (3:
75), Febr. bis Auguſt
Sept. 31 (31.75), Okt.
35 (35.50), Tendenz ſtill. Für Zink
1.50 (*
31.75 (33). Jan. 32.50 (33),
Nov. 31.75 (32.75). Dez.
Febr. 33 (*
25), März 33.
25 (33.50), April und Mai 33.25 (33.75),
Juni 33.50 (34) Juli und Auguſt 33.75 (34.25). Tendenz: ſtill.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. Sept.
Getreide. Weizen: September 83½, Dez. 89.25, März 93½8,
Mai 96.25; Mais: Sept. 98.25, März 94, Mai 95.75; Hafer:
Sept. 39.75, Dez. 43.50, März 45.50, Mai 46.75; Roggen: Sept.
56½, Dez. 61½, März 66.25, Mai 68½
Schmalz: Sept. 11.80, Okt. 11.72½, Dez. 11.42½, Jan.
11.42½.
Speck, loko 14.50.
Schweine: leichte 10.5411.10, ſchwere 10.2511.00; Schwei=
nezufuhren
: Chicago 14 000, im Weſten 55 000.
Baumwolle: Oktober 11.50, Dezember 11.64.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 5. Sept.:
Schmalz: Prima Weſtern 12.65; Talg, extra, loſe 5.25.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 10238, Hartwinter
93½: Mais, loko New York 111.25; Mehl, ſpring wheat clears
4,505,00; Fracht= nach England 1,62,3 Schilling, nach dem
Kontinent 89 Cents.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 185; Loko 6¾; Sept
6.09, Okt. 6,16, Dez. 6.39, Jan. 6,50, März 6,70, Mai 6,88, Juli
7.06.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Ziehung der Ausloſungsrechte der Anleiheablöſungsſchuld des
Deutſchen Reiches findet Montag, den 6. Oktober, ſtatt.
Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſyndikat gehörenden Kali=
werke
im Auguſt 1930 betrugen 987 223 Doppelzentner Reinkali gegen
954 200 Doppelzentner im gleichen Monat des Vorjahres. Die Ab=
ladungen
in den erſten vier Monaten (MaiAuguſt 1930) des laufenden
Düngejahres betragen 3 657 061 Doppelzentner Reinkali gegen 3 596 816
Doppelzentner in den erſten vier Monaten des Düngejahres 1929/30.
Das Präſidium des Reichslandbundes hat in einem Schreiben an
den Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft eine Erhöhur
des Vermahlungszwanges vorgeſchlagen. Der Reichslandbund hält es
für dringend erforderlich, daß unter Berückſichtigung des ſtarken An=
gebotes
von Inlandsweizen und der Gefahr ſtarker Preiseinbrüche die
Vermahlungsquote auf 80 Prozent für September und Oktober erhöht
wird.
Wie der Arbeitgeberverband der deutſchen Holzinduſtrie und des
Holzgewerbes mitteilt, ſind die Lohnſchiedsſprüche vom 22. 8. ds. Js
für die am Manteltarif für das Holzgewerbe beteiligten Bezirke von
dem Arbeitgeberverband abgelehnt worden.
Die Internctionale Pelzfach= und Jagdausſtellung, Leipzig 1930
Jpa, wird ordnungsmäßig bis zum 30. September 1930 durchgeführt
werden, wie dies von Anfang an vorgeſehen und vertragsmäßig feſt=
gelegt
war.
Nach der geſtrigen Preisſenkung um 50 Pfg. hat die Süddeutſche
Mühlenvereinigung den Preis für Weizenmehl Spezial 0 um weitere
5 Pfg. auf 41,25 RM. ermäßigt.
Die Sektion Groß=Heſſen des Reichsverbandes des Kraftfahrzeug=
handels
und =gewerbes hat ſich entſchloſſen, eine Verkaufsmeſſe für ge=
brauchte
Kraftfahrzeuge vom 13. bis 17. 9. auf dem Frankfurter Meſſe=
gelände
zu veranſtalten. Den Tageswert der ausgeſtellten Wagen garan=
tiert
die neutrale Tax= und Treuhandſtelle in Frankfurt a. M. mit
ihren gerichtlich vereidigten Taxatoren.
Die Europa, die durch einen heftigen Sturm mit leichter Ver=
fpätung
geſtern im Hafen von Cherbourg angelegt hat, hatte 63 Gold=
barren
im Werte von 90 Millionen Franken an Bord, die ſofort nach
Paris weitergeleitet wurden.
Auf der Verſammlung der Vertreter der engliſchen Kohlengruben=
beſitzer
, die in London ſtattfand, wurde die Ernennung einer Abord=
nung
beſchloſſen, die Norwegen, Schweden und wahrſcheinlich auch
Dänemark beſuchen und Erhebungen darüber anſtellen ſoll, wieweit ſich
der engliſche Anteil an dem Kohlenhandel dieſer Länder erhöhen läßt.
In London traten am Donnerstag Vertreter der Kohlenbergwerks=
beſitzer
zu einer Sitzung zuſammen. Sie erörterten die Vorſchläge, d
für die Zentraliſierung und die Vermarktung der Kohle ausgearbeitet
ind, und ſtimmten den einzelnen Paragraphen im allgemeinen zu. Eine
weitere Sitzung ſoll in nächſter Zukunft ſtattfinden.

Abſchluß der Leipziger Herbſtmeſſe.
Die Leipziger Herbſtmeſſe iſt zu Ende gegangen. Das Meſſeamt
gibt einen kleinen Ueberblick über die Bedeutung der Meſſe, in dem es
mitteilt, daß die Zahl der Einkäufer ſich auf 85000 belaufen hat; davon
kamen 12 000 aus dem Ausland. 7653 Firmen haben ausgeſtellt, davon
678 ausländiſche. Ueber den Geſchäftsverkehr teilt das Meſſeamt ab=
ſchließend
mit, das Geſchäft ſei ſelbſtverſtändlich hinter Jahren beſſerer
Konjunktur zurückgeblieben. Es ſei ſehr vorſichtig gekauft worden, um
die Kreditbelaſtung gerade in dieſer Zeit unſicherer Abſatzmöglichkeiten
nicht zu überſpannen Im weiteren wird dann darauf hingewieſen,
daß die Meſſe nicht allein ihre Bedeutung in der Auftragserteilung
habe, ſondern auch darin, daß Geſchäftsanknüpfungen ſtattfinden, die
ausgenützt werden müßten und deren Wirkung abgewartet werden
müſſe. Schließlich heißt es dann noch, weit weniger gehemmt als der
Inlandsmarkt ſei das Exportgeſchäft geweſen. Die Leipziger Meſſe
habe ihren Wert für die Förderung des deutſchen Exportes und des
internationalen Zuſammenwirkens aufs neue bewieſen.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. Sept.
Die heutige Börſe ſtand wieder unter Druck, der durch die ſchwäche
ren geſtrigen Auslandsbörſen und dem nicht gerade günſtigen Wirt=
ſchaftsbericht
des Inſtituts für Konjunkturforſchung geſtärkt wurde
In den Ausführungen wird beſonders die tiefe Depreſſion der deutſchen
Wirtſchaft betont, und daß in dieſem Jahre durch die im Herbſt ein=
ſetzende
ſaiſonmäßige Zunahme der Arbeitsloſigkeit ein erneuter Druck
ausgeübt werde. Jedoch lautet die Zukunftsprognoſe etwas optimiſti=
ſcher
, da Symptome für ein baldiges Ende des Konjunkturrückgange=
vorhanden
ſeien und mit einer eventuellen Beſſerung gerechnet werden
könne. Aus dieſem Grunde war man der Auffaſſung, daß größere Be=
ſorgniſſe
nicht am Platze ſeien, und die Börſe ließ im Grundton eine
gewiſſe Widerſtandsfähigkeit erkennen. Gegenüber der geſtrigen Abend=
börſe
waren jedoch infolge der Orderloſigkeit zumeiſt Kursabſchläge zu
verzeichnen, die aber kaum 1 Prozent überſchritten. Eine Ausnahme
machte der Kalimarkt, an dem ſich Beſſerungen bis zu 1½ Prozent auf
den geſteigerten Kaliabſatz durchſetzen konnten. Am Chemiemarkt lagen
5. G. Farben und Metallgeſellſchaft knapp gehalten, während Holzver=
kohlung
unverändert eröffneten. Rütgerswerke lagen mit minus 1½
Prozent etwas ſtärker abgeſchwächt. Auch am Elektromarkt blieben die
Kursabſchläge beſcheiden. Lechwerke lagen gehalten. Am Montanmarkt
war das Geſchäft auch heute ſehr gering; die Kurſe lauteten ebenfalls
etwas niedriger. Bauunternehmungen waren behauptet, ebenſo Daim=

ler. Banken eröffneten zumeiſt leicht gedrückt; Bahr. Hypothekenbank
konnten ſich dagegen weiter etwas beſſern. Stärker angeboten waren
Deutſche Linoleum, die 4½ Prozent einbüßten. Am Rentenmarkt
waren Altbeſitz und Mexikaner leicht gedrückt.
Im Verlaufe hatte das Geſchäft unter der Orderloſigkeit zu leiden.
Die Kurſe blieben auf feſtere Auslandseröffnungsmeldungen gegen
Anfang zumeiſt gut behauptet, teilweiſe traten Erhöhungen bis zu
1 Prozent ein. Gegen Schluß der Börſe kam etwas Material heraus,
und es ergaben ſich Abſchwächungen bis zu 1½ Prozent. Am Geld=
markt
war Tagesgeld mit 3 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt
lag der Dollar weiterhin international feſt. Mark gegen Dollar 4,1947½
gegen Pfunde 20,404/s. London=Kabel 4,8633, Paris 123,78½, Mailand
92,86, Madrid 46,05, Schweiz 25,05, Holland 12,07¾.
Bei kleinſtem Geſchäft zeigte die Abendbörſe behauptete Kurſe.
Beobachtet wurde der ſchwächere Verlauf der Auslandsbörſen.
Einige Werte lagen allerdings eine Kleinigkeit feſter, ſo gewannen
Deutſche Erdöl nach der mittäglichen Abſchwächung 1 Prozent
Aku ¼ Prozent höher. Daneben Wayß und Freytag 1½ Prozent
höher geſucht. Auch Chem. Albert weiter anziehend. Am An=
leihemarkt
Mexikaner gut behauptet. Nachbörslich nannte man
Farben 151.5. Von Kurſen ſind zu nennen: Deutſche 123.5, Dres=
dener
124, Danat 1815/s. Buderus 60, Gelſenkirchen 110, Harpener
100.5, Stahlverein 78, Rheinſtahl 87.5, Salzdetfurth 328, A. E. G.138.
Berlin, 5. Sept.
Die Börſe eröffnete heute überwiegend mit kleinen Kursrückgängen,
nachdem ſchon geſtern gegen Schluß des Verkehrs in Erwartung eines
ungünſtigen Berichtes des Inſtitutes für Konjunkturforſchung kleinere
blattſtellungen erfolgt waren. Die ſchwächere Tendenz der New Yorker
Börſe ließ vormittags und an der Vorbörſe ſtärke Abſchläge befürchten
die dann jedoch nicht eintraten. Die Auslaſſungen des Konjunktur=
Inſtitutes fandes etwas ruhigere Beurteilung, vor allem wies man dar=
auf
hin, daß der Bericht das vergangene Vierteljahr behandele, und daß
in ihm auch Anzeichen für eine Beſſerung vorhanden ſeien. Das An=
gebot
war recht umfangreich, und nur die in letzter Zeit ſtärker beachte=
ten
Papiere gaben 1 bis 2 Prozent nach. Nach den erſten Kurſen wurde
es vorübergehend etwas ſchwächer, ſpäter ſah ſich die Spekulation auf
feſtere Auslandsmeldungen zu Deckungen veranlaßt, und es ergaben ſich
bei den meiſten Werten Erholungen von 1 bis 1½ Prozent. Ueber
Schwierigkeiten in der Berliner Bankwelt, von denen im Reich Gerüchte
umliefen, war zu erfahren, daß dieſe im Laufe des heutigen Vormittags
bereits behoben worden ſind. Am Anleihemarkt eröffneten Altbeſitz=
anleihe
ca. ½ Prozent ſchwächer, doch konnte dieſer Wert im Verlaufe
etwa die Hälfte des Anfangsverluſtes aufholen. Ausländer neigten, mit
Ausnahme der Oeſterreicher und Ungarn, allgemein zur Schwäche.

Berliner Kursbericht
vom 5. September 1930

Deviſenmarkt
vom 5. September 1930

erl. Handels=Geſ.
Danatbank
eutſche Bant u /723.
isconto=Geſ
Dresdner Ban
ag
inſa Dampfſch
d. Lloyd
E. G
ahr. Motore,

Bemberg
gmann Elektr.
erl. Maſch.=Bau
onti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
eutſche Erdöl

Mrf
181.-
123.50
90.75
1.2
37.5
Re
43.
142.25
136.50
3.75

Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergn
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Zhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Alöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Nannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
erſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

128.25
2..
110.
141.:
100.2!
88.
3.-
200.
80.
86.50
/4.
39.8
6.38
S9.25

Polyphonwerke
Rütgerswerke
alzdetfurt
Ko
eonh. Tie
erein. Glanzſto
Verein. Stahlw
Beſteregelt
Alkal
gsb.=Nrnb. Maſch.
ſalt Linz
Zerl. Ka
R
iſch Kup
enlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
erm. Poege
ogelTelegr.
Wanderer=Werfe

*0
50
7.75

30
7.8.
205.50
33.50
57.

3.7.
422

Helſingfor
Wier
A
Tra
judape
Sofic
and
openhagen
dckholm
ndon
enos-Aires
tew York
lgien

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
ſch. Kr
00 Pent
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
10
Kronen
100 Kronen
Stg
1 Pap. Pe
Dollau
100 B.
90 Li
100 Francs

Geld
10.548
.22
441
46
38.74
2.22
12.64
1.490

Brief
0.-
12 28
.605
2
160
112.4
2.40
30.4.
1.
1895l
58.

18 g8!1

Schweiz
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fapan
Rio de Janeiro
ugoſlawien
zu
gnado
19
and
allinn Eſtl.)

Währung
100 Franken
10 Peſete
10 Gulden
en
Milreis
100 Dina
00 Escudot
100 Drachm.
türk. 2
jgypt. *
anad. Dol
1 Goldpeio
100 eſtl. H
100 eſtl. K
00 Late

Ge Id1
31.39
*
403
8.84
5.435
R.
18
80.82

Brie
1.
44
7.
8.84
F.445
20.
413
1.9g
Jo

Matbane, Kocmänongefrafchaft
Frankfurter Kursbericht vom 5. September 1930.

7% Dtſche. Reichs=
anleihe
v. 192
6% Dtſche. Reid
anleihe v. 192
6% Baden Fr
taat von 1927
3½ Bay. Staat=
g
22
Staats
anleihe v. 19
8% Heſſen A
gat von
8¾
Heſſen Volks=
taat
von 1929
6% Preuß. Staats
anleihe von192
8% Sachſen F.
ſtaat von 1929
6% Sachſen Fr
ſtaat von 192
7% Thüringer Fre
ſtaat von 1927
Dtſche. Anl. Auslo=
ingsſch
. + 1
löſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
.

Bad.=Bad. v. 2
Berkin v. 24.
Darmſt. v. 26.
Dresden v. 26
Frankfurt a. M.
Schätze ..v.

Mainz v. 2
Mannh.
v. 2
München v. 2
Nürnbera v. 2
Ziesbaden v. 28

5. 8.
102
88
81.25
101.25
85.5

95
96.2
100-I,
82.75
84.5
60.4
8.25
2.7
95.*
0.25

R

100.25

100.25

5. 9.
102.1
87.75

101
R
89.25
94.5
97.5
100.25
82.25
86
62.05
8.15
2.8
91.5
84

3.*

8% Berl. Hyp.=B1
4½% Ligu. Pfbr.
% Frkf. Hyp. Bk
g Pf.
1/.%0
fbr.
brbg=
Pfbrbank.
Lig. Pfl
5 Mein. Hyp.Bt.

Liau Pfbr
80.
ß. Boder.=Bk.
Liqu. Pfbr.
3% Prß. Ctrl. Bod.
27
78
Tred. Bk. Lig. P
8½Rhein. Hyp.=B1
*
Lig. Pfdbr.
Rhein.=Weſtf.
Credit ....
B
Südd. Bod.
22ie
Cred.=Bank .."
79
4½% Südd. Bod.,

70
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rlin v. 26..

Mitteld. Stahl=

7%

100
96
96
85.1
75.5
102
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Ka

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T
1½2
4½
4
4%

Hai

Di. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Se
t. Komm. Sam=
I=Abli
nl.
er. I.
AAS
m. Samm.
Abl. (Neubeſitz).

86.75

59.7

Abtien

9C
Star

61

5. 8. 5 9. Div 99.25 O= 87 101.5 102 6.2 65 102.5 87.75 101.75 101.7 77 102 101 89:= 89.5 101.25 101 We 86.5 102 5 9 87.75 88.6 100 100 99.75 A 96.25 87.5 99.5 99.75 73 70.5 .. 86 Rd 87 He 86.75 87 96.5 95.75 96 99.75 D D 39. O 15.85 7 20, 24.05 19.8 83.25 e ml 1 104 iſ 15 12 98.5 91 91 108.5 10. 61.25

Cement Heidelberg
Karlſtadt
G. Chemie, Baſe
Chem.Werte Albe
ſade..
Contin. Gummiw.
Linoleum .!
Oaimler=Benz..
Dt. Atl.-Telegr.

Erdöl.
old- u. Silb.
cheide
AA
noln

Eiſenhandel .. .
Dyckerhoff u. Wid=
mann
.. . . . . ."
Eichbaum=Werg
Elen. Liefer.=Geſ.
Licht u. Kraf
Eſchw. B
rgwer!
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ittling. Spinnerei

inmech. (Fet
Felt. & Guillea
Frkft. Gas ...."
Hof....
Geili
Cie.

Geie ßt eif2 Un
ternehmunge
Goldſchmidt Th.
ſchine
Britzne
Grün & Bilfinge
HafenmühleFrntf
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
ilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ..."
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. ..

Junghans Stamm
Kalt Chemie ..

Aſchersleber
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. . .
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke ...
ahmeyer & Co..
aurahütte .. . .
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Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.

Manz. Ant.=Brat
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Phönix Bergbau
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Stahlwerke ..

Dib. 5. 8. 5. 9. 102.25 14 9 38 43.5 144 184,5 8 Re 7 2.5 7 141 18 Ra 10 84.5 164 1a0.5 14 la14
* 14 95
14 3.75 109.75 110 sa 4 26.5 25
* 8 103.5 A 10 134 5 4 * 2 K u88. 125 125 15
10 165 121 124 * 8 45 10 leei 5.25 30 33.5 13 182.25 200.5 12 90.5 104.25 7 lu=
6 7 12 11
153 8 25 90 15 235 21: 2.5 1.5 14.5 14. 79.5 182.5 55 102,5 1. 6.75 AJ 1 5 6 51.5 6½ 76.5 113 108 128 133 7½ 88 871.

Riebeck Montan
beder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke
Sachtleben A.=G
lzdetfurth Kali
zalzwk. H
chöf
1Of.
hre
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3.
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Nummer 246

Samstag, den 6. September 1930

Seite 13

16)

Onr ssssisin
Misliensr.
Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.
Er riß ſich zuſammen und rief nach ſeinem Untergebenen.
Carter, ſorgen Sie dafür, daß Nr. 93, Graß=Straße, ſcharf be=
wacht
wird. Ich muß die nächſten Tage genaue Berichte darüber
haben, wer da ein= und ausgeht. Dieſer Einbruch in der Green=
ſtraße
ſieht mir verdächtig nach Slicker Smith aus.
Seltſam, Sir. Mir ging es ebenſo. Es iſt nicht leicht, die
Graß=Straße unbemerkt zu beobachten, aber ich werde mein Mög=
lichſtes
tun.
Was meinen Sie zu dem nebenanliegenden Warenhaus? Es
ſteht ſcheinbar leer und dürfte ein gutes Verſteck geben. Wem ge=
hört
es?"
John Bloggs u. Co., Importgeſellſchaft. Ich glaube nicht, daß
irgend jemand drin wohnt, nachts aber wird es immer ſorgſam
verſchloſſen. Mir ſcheint, daß man am beſten täte, die Poſten am
Ende der Straße bei den Ställen aufzuſtellen.
Gut, das iſt Ihre Sache, ſagte Jack. Und nun hab, ich zu
arbeiten und will auf keinen Fall vor drei Uhr geſtört werden.
Als Carter das Zimmer verlaſſen hatte, ſchloß Jack die Tür
zu. Dann zog er Jackett und Schuhe aus, wickelte ſich in eine Decke
und legte ſich aufs Sofa.
Molly hat ſich wohl in Bill verliebt, dachte er bei ſich. Ich
möchte wohl wiſſen
Aber der Schlaf übermannte ihn, bevor er den Satz zu Ende
gedacht hatte.
HIII.
Um zehn Uhr abends war die Graß=Straße ſtill und leer.
Außer einem ſchwachen Schimmer im Keller war in Nr. 93 kein
Licht zu ſehen. Die rechts gelegenen Fenſter waren mit feſtgeſchloſ=
ſenen
Laden verſehen, während die Ställe einen tiefen ſchwarzen
Schatten auf die linke Seite des ſchweren Steinportals warfen.
Wenige Minuten ſpäter wurde die Stille durch leiſe Schritte
geſtört. Eine kleine, ſchmächtige Geſtalt näherte ſich in der Rich=
tung
vom Rathbone Platz. Der Mann war ſchäbig gekleidet und
hatte zerriſſene Gummiſchuhe an. Er ſtieg raſch die Stufen zu
Nr. 93 hinan und klopfte an die Tür. Nach einer kurzen Pauſe
hörte er drinnen ſchlürfende Schritte, worauf ſich ein Gitterfenſter=
chen
in der Haustür öffnete.
Wer ’s da? ſagte eine Stimme.
Heißen Se Smith?
Ja. Was wollen Se?
n Bett oder irgend etwas zum Hinlegen für die Nacht.
Wer ſind Se denn?
Bill Roggin.
Nie von gehört. Wer hat Ihn denn geſagt, Sie ſollten hier=
ber
kommen
Jerry Fiſher.

Das is gelogen! Jerry ſitzt.
Ja, aber vor’jen Monat hab’ ich en geſprochen und er ſagte,
wenn ich mal n Bett brauchte, Se wären en Freund von ihm und
würden nem Freund von ihm gern nen Gefallen tun.
Sind ſie hinter Ihnen her?
Nee. De Blauen wollen nichts von mir. Laſſen Se mich
rein!
Langſam öffnete ſich die Tür, und er wurde eingelaſſen.
Wenn Se nich der ſind, der Se ſagen . Smiths Stimme
tönte drohend aus der Dunkelheit heraus dann wird’s Ihnen
leid tun, daß Se je geboren ſind. Hinter mir bleiben!
In pechſchwarzer Finſternis gingen ſie einen Gang hinab.
Dem Ankömmling rieſelte es kalt über den Rücken. Er ſchob die
Hand in die Taſche ſeiner zerlumpten Hoſe, und ſeine Finger um=
klammerten
den Kolben eines Revolvers.
Nich’ ſo ſchnell, mahnte er. Se kennen den Weg, aber
Siei,
ich nicht
Nu linksum und auf de Stufe paſſen, brummte Smith.
Sie betraten ein nach hinten hinaus liegendes Zimmer,
Smith holte ein Zündholz und ſteckte ein Lichtende an, das er aus
ſeiner Taſche hervorholte. Bill Roggin blinzelte, als es ſo plötzlich
hell wurde. Smith betrachtete ihn prüfend.
Was is denn Ihre Sache? fragte er plötzlich.
Covent Garden, wenn Se’s durchaus wiſſen wollen, er=
widerte
ſein Gaſt ſeelenruhig. Ich will Ihnen was ſagen,
Slicker, ich hab Ihr Gefrage bis an en Hals. Wenn Se meinen,
ich wä’ en Blauer oder ſo was, dann ſagen Se’s. Ich kümmer
mich en Deubel drum, was Se denken! Aber wenn Se mir in
Bett vermieten wollen, dann laſſen Sie das Quatſchen ſein, da=
mit
ich ſchlafen kann.
Na, is ſchon gut, is’ ſchon gut! Aber der Deubel ſoll mich
holen, wenn ich weiß, wo ich met Se hin ſoll, wenn Se nich hier
unten bleiben woll’n. Ich hab' alles voll.
Der Gaſt ſah ſich in dem winzigen, kahlen Zimmer um. Es
diente offenbar als Aufwaſchraum; denn in einer Ecke gewahrte
er einen Ausguß.
Is ſchon recht, ſagte er. Aber ne Matratze muß ich haben.
Da im Schrank ſteckt eine, auch ein paar Decken. Her mit den
Schilling, Mann. Ich mag mein Geld gern in voraus haben.
Der Mieter zog ein Geldſtück hervor. Smiht ſpuckte drauf und
verſchwand, indem er den Lichtſtummel da ließ.
Bis jetzt iſt’s ja gut gegangen, dachte Jack Strickland, indem
er lauſchte, bis die Schritte verhallten. Als nichts mehr zu hören
war, öffnete er den Schrank und zerrte eine Matratze ſamt einigen
fettigen braunen Wolldecken hervor. Damit machte er ſich auf dem
Fußboden ein Lager zurecht.
Die Erdgeſchoßtreppe befand ſich Jacks Tür gegenüber, und er
lag lange und wartete darauf, daß Slicker heraufkommen und zu
Bett gehen würde, aber als es zwölf ſchlug, war das noch nicht
geſchehen. Er wußte, daß außer zwei Negern, die zu einer Jazz=
kapelle
gehörten, keiner von Slickers Mietern Nachtdienſt hatte.
Die Neger konnten früheſtens um zwei heimkehren, und Jack war
ſich darüber klar, daß er ihre Rückkehr abwarten mußte, bevor er
ſich regen durfte, ohne Gefahr zu laufen.
Das Warten war langweilig, aber dank ſeinem Nachmittags=
ſchäfchen
und der klumpigen Beſchaffenheit der Matratze wurde es

ihm nicht ſchwer, wachzubleiben. Dennoch war er gerade ein wenig
eingedämmert, als die heimkehrenden Muſikanten ihn weckten.
Sie waren betrunken, machten gehörigen Lärm und fanden offen=
bar
, daß die Erſteigung der Treppe eine außerordentlich drollige
Unternehmung ſei. Einige aufgeſtörte Schläfer fluchten wütend,
Smith aber ließ nichts von ſich hören.
Schließlich wurde es wieder ganz ſtill.
Jack kroch unter ſeinen Decken hervor und öffnete behutſam
die Tür. Alles war dunkel. Er taſtete ſich nach der zum Erdgeſchoß
führenden Treppentür und atmete erleichtert auf, als er fühlte,
daß ſie offen ſtand. Noch länger auf Slicker zu warten, hatte keinen
Sinn. Man mußte es eben darauf ankommen laſſen. Er horchte
eine Minute und begann, die Treppe hinunterzugehen. Unten be=
fand
ſich wieder eine ebenfalls offene Tür, und da kein Laut zu
vernehmen war, ließ er eine Sekunde lang ſeine Taſchenlampe
ſpielen und leuchtete in einen langen, ſchmalen Gang hinein. Drei
Türen wurden ſichtbar, an jeder Seite eine, die dritte am äußer=
ſten
Ende. Noch dazu alle drei geſchloſſen! Smith mußte irgendwo
hier unten ſein, falls er nicht dank irgendeinem glücklichen Zufall
durch die äußere Tür hinausgegangen war, und Jack wünſchte
durchaus nicht, ihm gerade jetzt in die Arme zu laufen.
Es ergab ſich alſo die Frage: welche Tür er zuerſt probieren
ſollte. Er ging auf eine zu und horchte. Stumm wie das Grab!
Uebrigens ein unbehaglicher Vergleich. Behutſam drehte er die
Klinke. Immer noch völlige Stille und Finſternis. Er ſchlüpfte
hinein, drückte die Tür leiſe hinter ſich zu und ſchaltete wieder
ſeine Taſchenlampe ein.
Es war offenbar Slickers Schlafzimmer, das Bett hatte er
nicht benutzt. Blitzſchnell durchſuchte Jack die ganze Stube, ohne
indeſſen irgend etwas von Wert zu finden. Es unterlag alſo
keinem Zweifel, daß Slicker ſich im Hauſe befand. Jack ſchlich
wieder auf den Gang hinaus und begab ſich nach der weiter hin=
ten
gelegenen Tür.
Dies war eine Küche, eine einwandfreie, ganz gewöhnliche
Küche. In der nach außen führenden, verſchloſſenen Tür ſteckte
der Schlüſſel. Das war ausſchlaggebend. Slicker befand ſich
im Hauſe. Jack trat wieder auf den Gang und blieb nachdenklich
ſtehen. Die dritte Tür mußte in den Keller führen, und dort
mußte er das Geſuchte finden. Freilich war hundert gegen eins
zu wetten, daß er dort auch Slicker fand. Er verſuchte zu öff
nen. Die Tür war verſchloſſen, der Schlüſſel ſteckte drin. Als
er dort ſtand und angeſtrengt nachſann, hörte er unten Schritte.
Raſch zog er ſich nach der Treppe zurück. Es war höchſte Zeit;
denn als er in Deckung war, drehte ſich bereits der Schlüſſel im
Schloß. Smith kam mit einer hellbrennenden Tafchenlampe in
der Hand auf den Flur und begab ſich nach der Küche, indem
er die Kellertür hinter ſich offenließ. Jetzt oder nie, dachte Jack
und taſtete ſich den Flur entlang. Die Kellertreppe hatte ſteinerne
Stufen, und dank ſeinen Gummiſchuhen waren ſeine Schritte
völlig lautlos. Natürlich war es ein Wagnis, denn Slicker konnte
jeden Augenblick zurückkehren. Jack ließ den Schein ſeiner
Taſchenlampe im Keller herumſpielen. Irgendwelche Deckung
war nicht vorhanden. Er gewahrte nur drei Bierfäſſer und einen
großen Schrank. Schon ſchlug die Tür im Erdgeſchoß zu, und
Slicker kam die Treppe herunter.
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Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt
Gefunden:
Satteldecke 1 Porte=
monnaie
mit Inhalt, 1 Photoapparat,
Ballen Tüten, 1 bunte Damenbluſe,
Aktenmappe, 1 Statif, 1 neues Kleid,
2 Damenhandtäſchchen, 1 ſilberner Blei=
ſtift
,
Hornbrille. 1 Täſchchen mit
Taſchenſpiegel und
Paar
Kamm.,
braune Damenhalbſchuhe, 1 Türroſette,
alte Nickeluhr.
Zugelaufen: ein
junger brauner Jagdhund.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegen=
ſtande
vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind. In=
tereſſenten
können dieſelben während der
Büroſtunden auf Zimmer 36 beſichtigen.

Bekanntmachung.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Kaufmanns Jakob Guth=
mann
, zugleich als Alleininhaber der
Firma Nauheim & Co. in Darmſtadt,
iſt weiterer Termin anberaumt auf:
Montag, den 22. September 1930,
vormittags 9/, Uhr,
im Schwurgerichtsſaal des Alten Ge=
richtsgebäudes
.
Tagesordnung:
1. Abſchluß eines Vergleichs mit den
Pfandbriefgläubigern.
2. Prüfung der nachträglich angemelde=
ten
Forderungen.
(13323
Darmſtadt, den 2. Sept. 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Vergebung der Lieferung
von Stückſteinen.
Die Stückſteine für den Straßenneu=
bau
Winterkaſten-Lindenfels ( Gumpe=
ner
=Kreuz) ſollen in öffentlichem Wett=
bewerb
vergeben werden. Angebots=
formulare
ſind, ſoweit der Vorrat reicht,
bei unterzeichnetem Amt in Darmſtadt,
Neckaiſtraße 3, Zimmer 34, erhältlich.
Die Angebote ſind ebendaſelbſt portofrei
mit entſprechender Aufſchrift verſehen
bis Mittwoch, den 17. September,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
Kfe
Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 4. Sept. 1930.
Provinzialdirektion Starkenburg
(Tiefbau).

Obſiverſteigerung.
Montag, den 8. September 1930,
vormittags 9 Uhr beginnend, wird
das Obſt aus, den Gemeindeanlagen in
Stockſtadt a. Rh. zum Selbſternten
an Ort und Stelle verſteigert. Zuſammen=
kunft
am Ortsausgang nach Goddelau.
In Betracht kommen ca. 600 Zentn.
Aepfel.
(13363
Stockſtadt a. Rh., den 4. Sept. 1930.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Rückeis.

Bekanntmachung.
Die Rechnung der iſraelitiſchen Re=
ligionsgemeinde
Darmſtadt für
Rj. 1929 liegt vom 7. ds. Mts. ab ſieben
Tage lang auf unſerem Gemeindebüro,
Friedrichſtraße 2, während der Amts=
ſtunden
, vormittags von 912 Uhr, zur
Einſicht für die Gemeindemitglieder offen.
Etwaige Einwendungen ſind inner=
halb
der Offenlegungsfriſt ſchriftlich bei
dem unterzeichneten Vorſtande einzu=
reichen
.
(13383
Darmſtadt, den 4. September 1930.
Der Vorſtand
der iſraelit. Religionsgemeinde.

Rheinstraße 43
iſt das Erdgeſchoß, ſofort zu
vermieten. Es enthält 8 Zim=
mer
nebſt reichlichem Zubehör,
Veranden, Gartenanteil uſw.
Nähere Auskunft erteilt Juſtizrat Dr.
(10993a
Bender, Caſinoſtraße 8.

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