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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 246 Gamstag, den 6. September 1930. 193. Jahrgang
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gerſchtiſcher Beitre
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Nabat weg. Banklonio Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Die Regierung im Wahlkampf
De Ausſichken der bevorſtehenden Reichskagswahl. — Die ſogenannke Parkei der Nichlwähler die ſtärkſte
Parkei des deutſchen Volkes. — Die Enkſcheidung gehl um Auflöſung und Niedergang
oder Geſundung und Wiederaufſtieg.
Brünings Bilanz.
Jeder muß ſich enkſcheiden.
Berlin, 5. September.
Reichskanzler Dr. Brüning empfing heute den Chefredakteur
des W. T. B. zu einer Ausſprache über die politiſche Lage.
Hier=
bei beantwortete er verſchiedene mit dem Wahlkampf
zuſammen=
hängende Fragen.
Frage: Wie beurteilen Sie, Herr Reichskanzler, die
Ausſichten der bevorſtehenden Reichstagswahl?
Antwort: Wer an das deutſche Volk glaubt, wer
Ver=
trauen zur deutſchen Wirtſchaft hat, wer den Arbeitswillen des
Deutſchen kennt und hochſchätzen gelernt hat, der wird auch mit
einiger Zuverſicht dem 14. September entgegenſehen dürfen. Ein
Volk, das 12 Jahre bitterſte Not ertragen hat und nicht
verzwei=
felt iſt, wird an dem Tage, an dem es berufen iſt, ſeine Zukunft
zu ſichern, nicht verſagen. Hierbei muß ich allerdings eines
her=
vorheben:
Alle müſſen ihre Pflicht kun.
Es geht nicht an, daß, wie bei früheren Wahlen,
Mil=
lionen Deutſcher beiſeite ſtehen und der
Wahl=
urne fernbleiben. Wie Ihnen gewiß nicht unbekannt iſt,
iſt die ſogenannte Partei der Nichtwähler, die
ſtärkſte Partei des deutſchen Volkes. Beim letzten
Male hatten über 10 Millionen deutſcher Frauen und Männer
ihre Wahlpflicht verſäumt, was einen Ausfall von rund 175
Reichstagsabgeordneten bedeutet.
Das ſind, wie Sie mir gewiß zugeben, geradezu
ungeheuer=
liche Zahlen. Die ſchwere Not der Geſamtheit iſt die Not jedes
einzelnen.
Kritik zu üben und dann, wenn es darauf ankommk.
nicht poſikiv mitzuarbeiken, iſt gewiſſenlos.
In einem demokratiſchen Staat iſt das Wahlrecht in erſter
Linie Wahlpflicht. Wer dieſe Pflicht nicht erfüllt,
ver=
fälſcht das Bild des Volkswillens. Diejenigen, die am
abfälligſten über das Verſagen des letzten
Reichstages geurteilt haben, mögen ſich die
Frage vorlegen, ob nicht gerade ſie es waren,
die aus Bequemlichkeit oder Intereſſeloſigkeit
an dieſem Verſagen mit ſchuld geweſen ſind.
Ge=
rade diejenigen Parteien, die die ſchwere Laſt der Verantwortung
getragen haben, litten beſonders unter der Wahlenthaltung.
Frage: In welchem Lager wird nach Ihrer
Auffaſ=
ſung, Herr Reichskanzler, diesmal die größte Zahl der
Nichtwähler zu finden ſein?
Antwort: Das iſt ſchwer zu ſagen. Ich habe aber die
Hoffnung, daß die Erkenntnis der ungeheuren Wichtigkeit gerade
dieſes Wahlganges den hinter der Regierung ſtehenden Parteien
einen beträchtlichen Zugang aus dem Heer der Nichtwähler
ver=
ſchaffen wird. Die gegenwärtige Regierung hat, ohne daß ich
mit dieſer Feſtſtellung zu ſcharfe Kritik an ihren Vorgängerinnen
übte, poſitive Arbeit geleiſtet. Sie hat alle die Probleme
ange=
packt, die in früheren Zeiten keine Löſung fanden, weil man ſich
nur ungern an populäre Maßnahmen heranwagte. Wir haben
das getan. Ein Kranker muß wiſſen, was ihm fehlt, damit er die
Mittel anwenden kann, die zu ſeiner Geſundung führen.
Das deutſche Volk hak ein Recht, die Wahrheit
zu wiſſen
und iſt auch reif genug, zu erfahren, wo Mißſtände ſind und wie
ſie beſeitigt werden können.
Frage: Werden aber nicht gerade dieſe
Regierungs=
maßnahmen, Herr Reichskanzler, die Arbeit der
hin=
ter der Regierung ſtehenden Parteien
er=
ſchweren?
Antwort: Das Gegenteil müßte der Fall ſein, wenn
man noch an einen politiſchen Inſtinkt des deutſchen Volkes
glau=
ben darf. Die Maßnahmen der Reichsregierung erſchweren nicht
die Arbeit der hinter der Regierung ſtehenden Parteien, ſondern
erleichtern dieſe Arbeit. Wir hatten eine Zerrüttung der
Fi=
nanzen vorgefunden, deren Urſachen weit zurückliegen. Die
Re=
gierung hat den Haushaltsplan in Ordnung gebracht, ſoweit dies
in den gegenwärtigen Zeiten einer kaum dageweſenen
Weltwirt=
ſchaftskriſe überhaupt möglich war. Die qualvolle Sorge früherer
Monate, ob die Verpflichtungen des Staates am Ende eines
Monats überhaupt noch erfüllt werden können, beſteht nicht mehr.
Die Regierung hat Ordnung in die Staaksfinanzen
gebracht.
die es dem kommenden Reichstag ermöglicht, die bekannten
Re=
formvorſchläge der Regierung in Ruhe durchzuberaten. Es iſ
gelungen, über eine Milliarde Reichsmark durch das
Arbeits=
beſchaffungsprogramm zuſätzlich der deutſchen Wirtſchaft
zuzu=
führen. Dadurch wird 100 000 Arbeitern Brot verſchafft und
da=
durch teils Arbeitsloſigkeit vermindert, teils ihr Anwachſen
ge=
hemmt. Durch ein großzügiges Programm, deſſen Durchführung
im beſten Gange iſt, haben wir dem ſchwer leidenden Oſten wirk=
liche Hilfe angedeihen laſſen. Wir haben nicht von Sparſamkeit
geredet, aber wir haben ſparſame Haushaltungsgeſtaltung in die
Tat umgeſetzt. Sie haben vielleicht auch die große geſtrige Rede
des Herrn Vizekanzlers Dietrich (ſ. S. 3) geleſen, wonach nach
ſei=
nen vom Kabinett gebilligten Vorſchlägen der in
Vorberei=
tungbefindliche
Haushaltsplan 1931 eine Erſparnis von über 300
Millionen gegenüber dem Enkwurf 1930
bringen wird. Wer die Dinge kennt, namentlich die vielen auf eine Klärung durch die Vollverſammlung. Die entſcheidenſte
Zwangsläufigkeiten und etatsgeſetzlichen Feſtlegungen, wird mit und wichtigſte von ihnen iſt: Was ſoll aus dem Völkerbund ſelbſt
mir darin eine ſehr wertvolle politiſche Arbeit erblicken. Freilich!
Wir haben manchem weh tun müſſen, aber wir haben der
Ge=
ſamtheit geholfen und das Vertrauen im Auslande in die deutſche
Wirtſchaft und zur deutſchen Arbeit geſtärkt. Der geſunde Sinn
des Deutſchen muß und wird erkennen, daß ſolche Maßnahmen
die beſte Grundlage und die erſte Vorausſetzung geſunder
Ver=
hältniſſe in Staat und Wirtſchaft ſind.
Deswegen glaube ich auch, daß viele, die früher der
Wahl=
urne ferngeblieben ſind, weil ſie immer wieder ſehen mußten, daß
zu viele Verſprechungen nur Lockmittel für den Wahltag waren,
dieſes Mal ihre Wahlpflicht erfüllen. Wir haben nichts
Unmög=
liches verſprochen. Wir fordern jeden deutſchen Staatsbürger auf,
über unſere Taten zu urteilen. Wir haben Wege in die nahe
Zu=
kunft gewieſen und keine Schönfärberei für die Gegenwart
getrie=
ben. Wie wir helfen wollen, haben wir nicht in bilderreicher
Sprache in Ausſicht geſtellt, ſondern in nüchternem Geſetzestext der
Oeffentlichkeit unterbreitet oder in Entwürfen und Richtlinien
kundgetan. Jeder hat es ſchwarz auf weiß, was wir getan haben,
und was wir noch tun wollen. Jeder muß ſich entſcheiden, ob er
uns folgen will oder nicht.
W
Der wähler haf dieſes Mal über bereits vollzogene
Takſachen zu entſcheiden und nichk über Wechſel auf
die Zukunfk. deswegen iſt jeder, der nicht wählk.
nicht nur verankworkungslos, ſondern gewiſſenlos.
Frage: Glauben Sie, Herr Reichskanzler, mit dem
kom=
menden Reichstag Ihr Programm verwirklichen
zu können?
Antwort: Die Entſcheidung darüber liegt nicht
bei mir und dem Reichskabinett, ſie liegt in der Hand des
Wählers am 14. September. Er wird darüber zu entſcheiden
haben, ob dieſes in großen Umriſſen gezeichnete Reformprogramm
der Reichsregierung Wirklichkeit werden ſoll oder nicht. Ich
ver=
traue darauf, daß eine große Stunde kein kleines Geſchlecht
fin=
den wird. Ich vertraue auf den geſunden ſtaatbürgerlichen Sinn
des deutſchen Volkes. Die Entſcheidung geht um
Auf=
löſung und Niedergang, oder Geſundung und
Wiederaufſtieg. Wer dieſer Entſcheidung durch
Fernbleiben von der Wahlurne ausweicht, der
iſt der Ehre, ein deutſcher Staatsbürger zu ſein,
nicht wert. Höher als das Wahlrecht ſteht die
Verpflichtung, von dieſem Rechte Gebrauch zu
machen.
Die künfkigen Abſichken des Zenkrums.
Ein ſelkſames Frage= und Ankworkſpiel.
* Zwiſchen dem Reichskanzler Dr. Brüning und dem
preu=
ßiſchen Miniſterpräſidenten Braun iſt ein etwas ſeltſames
Frage= und Antwortſpiel hin= und hergegangen. Herr Braun
markiert hier immer gerne etwas den Diplomaten und rückt
auch in der Tonart erheblich ab von der Schärfe der Angriffe,
die ſeine ſozialdemokratiſchen Parteigenoſſen ſonſt gegen den
Zentrumskanzler führen, ſchon weil er ſonſt auch ſtark um den
Beſtand einer preußiſchen Regierung fürchten müßte. Er hat,
um die Verbindung zum Zentrum nicht ganz abreißen zu laſſen,
Herrn Dr. Brüning öffentlich die Frage vorgelegt, ob das
Zentrum die Sozialdemokratie im kommenden Reichstag von bricht.
der Verantwortung ausgeſchaltet laſſen wolle. An ſich eine ſehr
heikle Frage. Herr Dr. Brüning hat ſich aber die Arbeit ſehr
leicht gemacht und die Gegenfrage geſtellt, ob denn die
Sozial=
demokratie überhaupt die Möglichkeit ſehe, mit einem Manne
zuſammenzuarbeiten, dem in einem ſozialdemokratiſchen
Wahl=
flugblatt nachgeſagt wird, daß er mit den Aermſten der Armen
kein Erbarmen kenne. Ein recht vorſichtiges Ausweichen alſo,
durch das niemand über die künftigen Abſichten des
Zentrums klüger geworden iſt.
Die „Germania” findet das wohl auch etwas myſtiſch.
Brauns Frage ſei ungefähr ſo, als wenn man ihn heute fragen
wolle, ob er wiſſe, wie am 15. September das Wetter ſei. Das ſekretariat handelt in vielen Fragen der Völkerbundspolitik
ſou=
kann doch nur heißen, daß das Zentrum ſeine weitere
Taktik ganz von dem Ausgang der Wahlen
ab=
hängig macht und ſich, bis die endgültigen Zahlen
vorlie=
gen, alle Türen offenhält, ſelbſt die Tür, die zur Weimarer
Koalition zurückführt, was nach der bisherigen Frontſtellung
des Reichskanzlers. Dr. Brüning einigermaßen überraſchen
müßte, wenn auch formell die „Germania” der
Sozialdemo=
kratie unmittelbar die Verantwortung für ihre
Selbſtausſchal=
tung zuſchiebt.
Eine kritiſche Völkerbundskagung.
Genf, Anfang September 1930.
Die Genfer Septemberverhandlungen, welche am kommenden
Montag mit der Ratstagung ihren Anfang nehmen, werden einen
Querſchnitt durch ſämtliche wichtigen Probleme des Völkerbundes
und der europäiſchen Politik ziehen. Schon das „europäiſche
Ge=
ſpräch”, das gleichzeitig mit den Ratsverhandlungen beginnt,
zwingt zu einem näheren Eingehen auf die tieferen Urſachen des
europäiſchen Notſtandes. Man kann über die Neuordnung
Euro=
pas nicht ſprechen, ohne die Reviſion der Friedensdiktate, die
Abrüſtung, die Sicherheit, das Minderheitenproblem und die
widerſinnige wirtſchaftliche Zerſtückelung Europas durch
Ver=
ſailles zu berühren. Obwohl viele Leute heute ſchon die
Geiſter gern wieder bannen möchten, die durch die europäiſchen
Beſchwörungen entfeſſelt wurden, wird dieſer ganze Fragenkreis
doch wie eine Lawine über die Vollverſammlung des Bundes
hereinbrechen, wenn der engliſche Ueberweiſungsantrag erſt
ein=
mal dem Briand=Memorandum die Oeffentlichkeit des
Völker=
bundes verſchafft und den außereuropäiſchen
Völkerbundsvertre=
tern die Zunge zu dieſem Problem gelöſt haben wird.
Darüber hinaus warten aber noch unzählige andere Fragen
werden? Briands Europapläne brachten den Völkerbund in die
Gefahr der Zerſetzung von außen her. Sie iſt beſeitigt, denn die
meiſten europäiſchen Staaten haben ſich in ihren Antworten
ein=
deutig und klar gegen die Ablöſung des alten univerſalen durch
einen neuen, europäiſchen Völkerbund ausgeſprochen.
Damit tritt aber nun die Gefahr der inneren Zerſetzung
wie=
der in ihrem vollen Gewicht zutage. Das Verfahren, „vor dem
Völkerbund reſpektvoll den Hut zu ziehen, ſich in wichtigen
Ange=
legenheiten aber nicht um ihn zu kümmern”, wie Albert Thomas
einmal geſagt hat, ſcheint infolge der Völkerbundsmüdigkeit
Frankreichs und der Verlagerung des engliſchen Intereſſes nach
Ueberſee ein Dauerzuſtand werden zu wollen. Im vergangenen
Jahre hat dieſes Syſtem dem Völkerbund eine endloſe Reihe von
Mißerfolgen beſchert. Das Steckenbleiben der Abrüſtung, die
fehl=
geſchlagene Flottenkonferenz, der geſcheiterte Zollfriede, die
Ver=
ſandung der Minderheitenpolitik, die geſprengte Kohlenkonferenz,
die Ausſchaltung des Bundes aus der internationalen
Finanz=
regelung zuſammen mit den vielen Verſagern auf anderen
Gebie=
ten und den Plänen Briands haben im Völkerbund eine
gefähr=
liche „Malaiſe” hervorgerufen. Man ſieht in Genf die abſteigende
Kurve ſehr deutlich und kommt langſam, wenn auch ungern, zu der
Einſicht, daß der Bund dieſe Laſt an Mißerfolgen und
mangeln=
dem Intereſſe nicht mehr lange wird tragen können, und um
ſei=
nes Anſehens und ſeiner Exiſtenz willen einen neuen Auftrieb
braucht.
Woher ſoll dieſer Auftrieb aber kommen? Bis zum Beginn
des Jahres 1930 ſchien es, als könne eine Neubelebung von der
Wirtſchaftsſeite her erwartet werden. Die Hoffnungen ſind bitter
enttäuſcht worden. Das Abkommen über die Abſchaffung der
Ein= und Ausfuhrverbote, die Fremdenrechtskonferenz, die
Ver=
ſuche zur Marktbereinigung für Kohle, Zucker, Zement und andere
wichtige Warengattungen ſind völlig ergebnislos geblieben, und
ſelbſt die jüngſten Agrarkonferenzen in Oſteuropa ſind ein
Miß=
erfolg, weil eine Abkehr vom Völkerbund.
So hält man nun in dieſem Jahre Ausſchau nach anderen
Feldern, auf denen Erfolge winken. Aber überall gibt es nur
Schwierigkeiten. Sie ſind zweifellos am größten in der
Abrü=
ſtung. Der Kampf um die Einberufung der endgültigen
Ab=
rüſtungskonferenz wird in dieſem Jahre erneut entbrennen. Er
wird ſchwerer und erbitterter werden als alle Jahre zuvor, und
er wird ſich wohl mit der gleichen Heftigkeit fortſetzen bis in die
Abrüſtungsvorkommiſſion, die am 3. November in Genf
zuſammen=
tritt, und bis in das nächſte Jahr hinein. Es geht dabei nicht
mehr um die Abrüſtung oder die Rüſtungsbegrenzung, dafür
be=
ſtehen ſeit dem Abſchluß der Londoner Flottenkonferenz keine
Aus=
ſichten mehr. Es geht nur noch um die Feſtſtellung, welche
Staa=
ten die Verantwortung für das Scheitern der Abrüſtung trifft.
Es wird ſich in dieſem Jahre erweiſen müſſen, ob die
Völker=
bundsverſammlung den Willen hat und ſtark genug dazu iſt, dieſe
moraliſche Reinigung zu vollziehen, oder ob ſie ſich wieder in der
bisherigen Lethargie mit einem Hinausſchleppen dieſes größten
aller Friedensprobleme einverſtanden erklärt.
Vor einer ähnlich ſchweren Entſcheidung wird die
Vollver=
ſammlung in den Verhandlungen über die Anpaſſung der
Völker=
bundsſatzung an den Kelloggpakt geſtellt. Die Vereinigung des
völligen Kriegsverzichts mit den „Sanktionskriegsbeſtimmungen
der Völkerbundsſatzung verſchiebt die geſamte Grundlage des
Bundes. Wenn die Verſammlung den franzöſiſchen
Strafprinzi=
pien folgt, wird der Bund zu einer Keule in der Hand der
Mili=
tärmächte; bekennt er ſich dagegen zu den deutſchen Grundſätzen
einer vorbeugenden Heilung der tieferen Kriegsurſachen, dann
beſteht die Gefahr, daß an der Oppoſition Frankreichs und ſeiner
Bundesgenoſſen das ganze Reviſionswerk und damit die
Umbil=
dung des Bundes im Sinne des Kriegsächtungsgedankens zer=
Eine andere Reviſion, diejenige der Satzung des Ständigen
Internationalen Gerichtshofes im Haag, iſt bereits vor dem
Zu=
ſammentritt der Völkerbundsverſammlung durch die ablehnende
Haltung mittelamerikaniſcher Staaten korerſt unmöglich gemacht
worden. Die Entwicklung des Haager Gerichtshofs, ſein Ausbau,
ſein Anſehen und die Hoffnung auf einen baldigen Beitritt der
Vereinigten Staaten haben damit einen empfindlichen Schlag
er=
halten, und es wird der Verſammlung erhebliche Mühe koſten,
Schlimmeres abzuwenden
Einer der wichtigen Punkte in der ganzen Reformbewegung,
die ſich im Völkerbund leiſe ankündigt, iſt die Reform ſeines
Ver=
waltungsorgans: des Sekretariats. Das Genfer
Völkerbunds=
verän, und es iſt nicht einmal ſämtlichen Ratsmitgliedern möglich,
ſeine Maßnahmen und Entſcheidungen zu überwachen. Gerade die
Mächte, die ſich, wie Frankreich und England, in den letzten
Jah=
ren immer mehr vom Völkerbund zu iſolieren ſtreben, ſind jedoch
im Verwaltungsorgan vorherrſchend und ſtellen von ſeiner
Be=
amtenſchaft zuſammen mehr als 55 Prozent. Wie ſabotierend ſich
dieſer einſeitige Einfluß auswirkt, dafür bietet die ſyſtematiſche
Unterdrückung der Minderheitenbeſchwerden täglich neue Beweiſe,
Wenn die Vollverſammlung des Jahres 1930 tatſächlich dem
Völ=
kerbund neue Wege öffnen will, um aus dieſem gefährlichen Still=
Seite 2
Samstag, den 6. September 1930
Nummer 246
ſtand herauszukommen, wird ſie ſich darüber klar ſein müſſen, daß
dies nicht ohne eine durchgreifende Reform des
Völkerbunds=
ſekretariats an Haupt und Gliedern möglich iſt.
Es iſt kein Zufall, daß der Völkerbund in dieſem Jahre der
kritiſchen Rechnungslegung auch wieder an ein altes Verſäumnis
erinnert wird und ihm der litauiſch=polniſche Konflikt aufs neue
vorliegt. Die Welt hat jahrelang vergeblich eine Bereinigung des
gefährlichen Zuſtandes im Oſten erwartet. Man muß hoffen, daß
der Völkerbund nunmehr durch die verſchiedenen Danziger
Fra=
gen, mit denen er ſich zu beſchäftigen hat, Verſtändnis dafür
ge=
winnt, daß der ganze Nordoſten einen beſonderen Anſpruch auf
ſeine Aufmerkſamkeit hat.
Für die deutſche Politik iſt das Wiederauftauchen der
Saar=
bahnſchutzfrage vor dem Völkerbundsrat noch von beſonderem
In=
tereſſe. Der Völkerbund, der mit der Treuhänderſchaft über
die=
ſes Abſtimmungsgebiet betraut iſt, muß endlich dort den
ver=
tragsmäßigen Zuſtand herſtellen und die franzöſiſchen
Beſatzungs=
truppen für jetzt und alle künftigen Zeiten beſeitigen, und
Deutſch=
land hat die Pflicht, beim Völkerbund für die Einlöſung der
Zu=
ſicherungen einzutreten, welche der Verſailler Vertrag der
Saar=
bevölkerung gemacht hat.
Die 11. Völkerbundsverſammlung, die ſich ſo in einer
Atmo=
ſphäre der Unſicherheit und einer ſichtlichen Depreſſion ankündigt,
wird bis in die erſten Oktobertage dauern. Welches Ergebnis ſie
zum Schluß aufzuweiſen hat, läßt ſich heute noch nicht überſehen.
Eins allerdings muß man ſich ſchon heute vor Augen halten: Der
Völkerbund iſt in den vergangenen Jahren immer wieder für
ſeine Mißerfolge damit entſchuldigt worden, daß nicht ihn,
ſon=
dern die Regierungen die Schuld treffe. Das iſt ein logiſcher
Trugſchluß. Der Völkerbundsgedanke als politiſches Ideal iſt
zwar für die Mißerfolge der augenblicklichen Genfer Einrichtung
nicht verantwortlich zu machen. Er wird immer richtig bleiben.
Aber er hat nun einmal mit dieſem Völkerbund nichts oder nur
ſehr wenig zu tun. Wenn er am Ende ſeiner 11. Tagung
wie=
der nur faule Kompromiſſe, Fehlſchläge und Mißerfolge zu
ver=
zeichnen hat, dann iſt das zwar die Schuld der Regierungen, die
ſich nicht zur ſolidariſchen Zuſammenarbeit in den beſtehenden
internationalen Formen zuſammenfinden wollen, es wird aber
auch ein Mißerfolg des Völkerbundes ſein, den doch nun einmal
die gleichen Regierungen bilden.
ki.
Abſchluß des Minderheiken=Kongreſſes.
Offener Brief an Briand.
Genf, 5. September.
Der Europäiſche Nationalitätenkongreß, auf dem über dreißig
nationale Minderheiten vertreten ſind, hat das Ergebnis ſeiner
zweitägigen Verhandlungen über die europäiſchen
Einigungsbe=
ſtrebungen in einem Bericht an den franzöſiſchen Außenminiſter
Briand niedergelegt. In dieſem Bericht wird betont, daß die
europäiſchen Minderheiten am meiſten an einem geſicherten
Frie=
den intereſſiert ſind, und daran anſchließend erklärt: „Mit um ſo
ſchmerzlicherem Bedauern glauben wir bekennen zu müſſen, daß
der von Ihnen unternommene Schritt ſchwerlich der von Ihnen und
uns mit gleicher Leidenſchaft angeſtrebten Befriedung der
euro=
päiſchen Menſchheit führen wird; denn Ihre Gedankenwelt ſieht
allzu einſeitig Staaten als die ausſchließlichen Träger europäiſcher
Vergeſellſchaftung an. Für die vielen Millionen europäiſcher
Men=
ſchen, denen ſich das von der Gemeinſamkeit des Volkstums
dik=
tierte Einheitsſtreben nicht in der Erreichung einer gemeinſamen
Staatlichkeit erfüllen kann, muß die europäiſche Union nicht allein
auf der Grundlage der Staaten, ſondern auch auf der der Völker
aufgebaut werden. Niemand iſt beſſer imſtande, die großen
Vor=
teile einer Organiſation zu werten, auf deren ſchöpferiſcher Arbeit
die europäiſche Union erſtehen ſoll. Jedoch kann es nicht nur
darum gehen, neue Brücken von Staat zu Staat zu ſchlagen.
Worum es ſich heute vor allem handelt, iſt, den Weg
freizu=
machen für eine Verſtändigung von Volk zu Volk. Dazu iſt erſtes
Erfordernis, daß jeder europäiſche Menſch für ſich und im engſten
Zuſammenhang mit ſeinen Volksgenoſſen ſeinem Volkstum leben
darf. Allen gegenteiligen Verſicherungen zum Trotz gehören
in=
deſſen Entnationaliſierungswillen und Unterbindung volklichen
Zueinanderfindens zum eiſernen Beſtande ſtaatlicher Innenpolitik.
Deshalb richten wir an Ew. Exzellenz, der Sie im Völkerbund
zum beredten Anwalt der Befriedung und Vereinigung Europas
wurden, und der Sie das Lebensrecht jedes Volkstums
anerkann=
ten, den dringenden Appell: Treten Sie mit dem ganzen Gewicht
Ihrer überragenden Perſönlichkeit an unſere Seite und ſetzen Sie
ſich dafür ein, daß Sie die Evolution zu einer geſamteuropäiſchen
Lebensgemeinſchaft nicht allein auf den Notwendigkeiten der
Wirtſchaft und den Intereſſen der Staaten, ſondern, geſtützt auf
die Forderungen höchſter Gerechtigkeit auch auf der
Zuſammen=
arbeit zwiſchen den Völkern aufbauen.
Eine vom Gewerkverein chriſtlicher Bergarbeiter
Deutſchlands nach Eſſen einberufene Ruhrkonferenz ſprach ſich
nach eingehender Behandlung für Annahme des
Schieds=
pruches für den Ruhrbergbau aus und beauftragte die
Leitung des Gewerkvereins, die Verbindlichkeitserklärung zu beantragen.
Im Prozeß gegen die ſlawiſchen Terroriſten
be=
antragte der Generalſtaatsanwalt die Todesſtrafe gegen die Angeklagten
Maruſſitſch, Milos, Bidovetſch, Spanger und Valentſchitſch und für
die übrigen 13 Angeklagten Zuchthausſtrafen von 4 bis 25 Jahren.
Miniſterpräſident Tardieu, der die Parlamentsferien in Vittel
(Vogeſen) verbringt, iſt nach Paris gekommen, um ſich
da=
von zu überzeugen, daß die von ihm verlangten
Budget=Einſchränkungen in den einzelnen Miniſterien auch
durchgeführt werden.
Die Beſprechungen, die am Donnerstag mit Gandhi über einen
Friedensſchluß ſtattfanden, ſind nach einer Meldung Verliner Blätter
aus Bombay abgebrochen worden. Ganbhis endgültige Antwort lautet
negativ.
Der frühere amerikaniſche Staatsſekretär des Auswärtigen,
Kel=
logg, hat ſich bereit erklärt, die Wahl in den
Inter=
nationalen Schiedsgerichtshof im Haag
anzu=
nehmen.
Die bedrohliche Lage in Argentinien wird immer geſpannter. So
kam es in La Plata bei Buenos Aires zu blutigen Zuſammenſtößen.
Die Polizei feuerte auf eine Studentendemonſtration, wobei mehrere
Studenten getötet wurden.
Der argentiniſche Präſident Irrigoyen iſt zugunſten des
Vizepräſi=
denten Martinez zurückgetreten, der die Regierung bereits übernommen
hat und als erſten Regierungsakt den Belagerungszuſtand über Buenos
Aires verhängte.
Ankunft der Delegalionen in Genſ.
Der engliſche Außenminiſter Henderſon, iſt mit
einem Teil der engliſchen Delegation für die Vollverſammlung
des Völkerbundes bereits in Genf eingetroffen. Er wird
die Tage bis zur Eröffnung der Völkerbundsverſammlung dazu
benutzen, um mit den Vertretern der Dominions, die
Freitag und Samstag erwartet werden, über die
Vorberei=
tungen zur britiſchen Reichskonferenz und mit
dem Völkerbundsſekretariat über die Behandlung der Paläſtina=
Angelegenheit ſowie die Reform des Völkerbundsſekretariats
Be=
ſprechungen aufzunehmen. In engliſchen Kreiſen rechnet man
auf das beſtimmteſte damit, daß die
Völkerbundsver=
handlungen, trotz den eingehenden Beratungen über die
Sekretariatsreform, die man im vierten Ausſchuß der
Vollver=
ſammlung erwartet, ſpäteſtens bis Ende September
zu Ende gebracht ſind. Man erklärt ferner, daß die
eng=
liſchen Staatsmänner beſtimmt Anfang
Okto=
ber zur britiſchen Reichskonferenz wieder nach
London zurückkehren werden. — Auch von den übrigen
Delegationen ſind einzelne Führer bereits eingetroffen, ſo der
kanadiſche Miniſter Bergen, der finniſche Außenminiſter Prokope
und der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch, der
augen=
blicklich noch amtierender Ratspräſident iſt.
Um die Wiederherſtellung des polniſch=likauiſchen
Verkehrs.
Für die Wiederherſtellung normaler Verkehrsbedingungen
zwiſchen Polen und Litauen hat der Verkehrs=Ausſchuß des
Völ=
kerbundes, von dem der Rat zur Bereinigung des polniſch=
litau=
iſchen Konfliktes Anregungen in dieſer Frage verlangt hatte, ſich
auf Grund ſeiner Feſtſtellungen an Ort und Stelle in dem
ſtrit=
igen Gebiet zwiſchen Litauen und Polen darauf beſchränkt, gewiſſe
Maßnahmen zur Wiedereröffnung der Flößerei auf der Memel
vorzuſchlagen, wie das bereits auf der Konigsberger Konferenz
Der
von 1929 zwiſchen Polen und Litauen vereinbart war.
Völkerbundsrat wird ſich mit der polniſch=litauiſchen Frage erſt in
ſeiner zweiten Tagung am Schluſſe der Vollverſammlung des
Völ=
kerbundes beſchäftigen.
Polniſch=Danziger Skudenkenkonflikt.
Die internationale Studentenvereinigung für den Völkerbund,
die in Genf ihre Jahrestagung abhält, hat nach recht erregten
Verhandlungen die Zulaſſung einer deutſchen Danziger
Studenten=
gruppe zu der Vereinigung angenommen. Die polniſchen
Studen=
ten erhoben gegen dieſe Zulaſſung Einſpruch mit der Behauptung,
daß Polen allein berechtigt ſei, Danzig nach außen hin zu
ver=
treten und daß dieſer Grundſatz auch für die Vertretung der
ſtuden=
tiſchen Intereſſen zu gelten habe. Die Vereinigung teilte jedoch
dieſen Standpunkt nicht, ſondern ſprach ſich für die Zulaſſung einer
Danziger deutſchen Gruppe aus, die nun gleichzeitig mit einer
polniſchen Danziger Studentengruppe der Vereinigung angehören
wird.
Die Roggenſkühungspolitik.
Berkoppelung der Roggenverfäkkerung mit
zoll-
verbilligker Zukkergerſte.
Dr. Baade, der Reichskommiſſar bei der Deutſchen
Getreide=
handelsgeſellſchaft äußerte ſich heute vor Vertretern der Preſſe
über den gegenwärtigen Stand der
Roggenſtützungs=
aktion. Er trat zunächſt der Behauptung entgegen, daß er ſelbſt
die Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung bzw. weiteren Hebung
des Roggenpreisniveaus durchgeführt werden, nicht billige. Der
jetzige Roggenpreis von etwa 190 RM. die Tonne ab märkiſchen
Stationen liege nur etwa 20 Prozent über dem Vorkriegsniveau,
und eine politiſche Diskuſſion über die Höhe des Preiſes ſei kaum
möglich, insbeſondere angeſichts der Tatſache, daß der deutſche
Oſten, der in erſter Linie als Roggenproduzent
in Frage kommt, hauptſächlich auf einen einigermaßen
„auskömmlichen Roggenpreis angewieſen ſei,
da=
mit nicht weitere Hilfsaktionen, die weſentlich
größere Aufwendungen als die Roggenſtützung
erfordern würden notwendig werden. Die
tech=
niſchen Vorausſetzungen für die Behauptung dieſes Preisniveaus
ſeien durchaus gegeben, für die Durchführung der Roggenpolitik
ſtänden nach Abſchluß des neuen Kreditvertrages der Deutſchen
Getreide=Handels=Geſellſchaft mit der Getreide=Induſtrie=
und Kommiſſions=Aktien=Geſellſchaft aus öffentlichen und
privaten Mitteln insgeſamt etwa 100 Mill. RM. zur Verfügung,
ſo daß an einen Zuſammenbruch der Roggenunterſtützung gar nicht
zu denken ſei. Mit der Wahlagitation habe die
Roggenſtützungs=
politik nicht das gerinſte zu tun. Im laufenden Erntejahr ſeien
Aufwendungen von etwa 96 Mill. RM. notwendig, um den
deut=
ſchen Roggenüberſchuß ins Ausland zu verbringen. Wenn dies
auch theoretiſch möglich wäre, dadurch, daß die Mittel aus dem
zirka 104 Mill. RM. betragenden Etatspoſten für die Bewilligung
von Einfuhrſcheinen bereitgeſtellt werden könnten, ſo ſei es doch
wenig zweckmäßig, das Ausland unter
Reichs=
zuſchüſſen mit billigem Futtergetreide zu
ver=
orgen, während auf der anderen Seite
Deutſch=
land Futtergetreide einführen müſſe. Die im
vorigen Jahre erfolgte Erhöhung der Futtergetreidezölle und die
Schaffung des Maismonopols waren bisher nicht ausreichend, um
die Verfütterung von Roggen in dem notwendigen Ausmaß
ſicher=
zuſtellen. Immerhin ſei aber bereits ein weſentlicher Fortſchritt
erzielt worden durch verbilligte Abgabe von
eoſi=
niertem Roggen zu Futterzwecken, wobei die
Ver=
billigung vorgenommen werden konnte durch
Zu=
wendung von Reichsmitteln aus der Poſition;
Erſparniſſe von Einfuhrſcheinen
Das beſte Syſtem für die Förderung der Roggenverfütterung
ſei zweifellos in der Verkoppelung der Roggenverfütterung mit
zollverbilligter Gerſte zu erblicken, wie dies bereits im
Novem=
ber vorigen Jahres vorgeſchlagen wurde. Dieſer Vorſchlag ſei
ſchon deshalb der empfehlenswerteſte, weil er eine Gleichſtellung
der Landwirtſchaft des Oſtens mit der des Weſtens ermöglicht.
Mit dem Erlaß einer entſprechenden Verordnung iſt bereits in
nächſter Zeit zu rechnen.
* Ueber die Roggenſtützungsaktion der Reichsregierung ſind
in letzter Zeit allerhand Gerüchte in Umlauf geſetzt worden, die
den Eindruck entſtehen laſſen mußten, als habe ſich dieſe
Hilfs=
maßnahme für die Landwirtſchaft als ein Fehlſchlag
herausge=
ſtellt. Das iſt nach unſerer Information falſch. Man ſchätzt die
diesjährige Roggenernte auf 7,5 Millionen Tonnen. Davon
wur=
den 4 bis 4,5 Millionen Tonnen verbacken, während 2,5
Mil=
lionen Tonnen verfüttert wurden. Man rechnet nun mit einem
Reſt von höchſtens 800 000 Tonnen, der untergebracht werden
mnuß. Dieſe Menge iſt für menſchliche Ernährung unbrauchbar
zu machen, ſo daß ſie alſo nur für die Viehfütterung in Frage
kommen kann. Sie wird vor allem im Weſten, und zwar dort,
wo man dauernd ausländiſche Futtermittel verwendet, zur
Ver=
wendung gelangen. Schon jetzt zeigt ſich, daß in ſteigendem Maße
Eoſin=Roggen, alſo unbrauchbar gemachter Roggen, von vielen
Schweinemäſtereien angefordert wird. In den letzten drei
Mo=
naten ſind 300 000 Tonnen Roggen abgeſetzt worden. Das Reich
leiſtet natürlich Zuſchüſſe, ſo daß für dieſe Menge 20 Millionen
Mark bereitgeſtellt werden mußten. Unter dem Einfuhrſcheinſyſtem
ſind aber bei der gleichen Menge 40 Millionen RM. erforderlich
geweſen. Man glaubt, daß es ſehr bald gelingen wird, die
über=
ſchüſſige deutſche Roggenproduktion in den deutſchen
Schweine=
mäſtereien abzuſetzen und gleichzeitig die Futtergerſteeinfuhr
zu=
rückzudrängen. Im Reichsinnenminiſterium ſind augenblicklich
Er=
wägungen im Gange, die ſich darauf beziehen, wie man einen
An=
reiz von Eoſinroggen ſchaffen kann. Ein Vorſchlag geht dahin,
Futtergerſtenzölle einzuführen und dort den billigeren
Futterger=
ſtenzoll zuzugeſtehen, wo deutſcher Roggen mitverfüttert wird,
während die Züchter, die deutſchen Roggen ablehnen, die höheren
Futtergerſtenzölle zahlen ſollen.
* Das Wunder.
Von Rudolf Behrens.
Durch eine urwalddichte Niederung bahnten ſich zwei
Männer mit Aexten den Weg. Sie ſahen müde und
abgearbei=
tet aus, als hätten ſie ein langes Tagewerk hinter ſich gebracht.
Auf ihren Geſichtern lag ein verhärmter Zug, der nicht erkennen
ließ, ob er vom ſchweren Schaffen oder langen Grübeln
gekom=
men war. Schweigend näherten ſie ſich dem Flußufer und
folg=
ten, nachdem ſie den Wald verlaſſen hatten, einer endloſen
Wagenſpur. „Stanislaus,” hub der eine an.
„Nenne mich Hermann und nicht Stanislaus, wenn wir
unter uns ſind!” erwiderte der Angeredete. — „Hermann”
be=
gann der erſte von neuem, „zum wievielten Male hat dieſer
hundsverdammte Strom die Wälder bis ans Dorf erſoffen?”
„Soviel Male, Dietrich, wie wir uns vornahmen, dieſem
ſtinkenden Moraſt den Rücken zu wenden, wenn die Wälder
wieder trocken ſeien.”
„Ich kann es dir vorrechnen. Sieh meinen Stock an!
So=
viel Kerben du zählſt, ſo viel Male iſt’s geweſen. So viel
Jahre ſitzen die Grenadiere Hermann Wagner und Dietrich
Grobe aus der Brandenburger Mark in Wiſlojanſk, dem
dreckig=
ſten Lehmhüttendorfe im hinterſten ſibiriſchen Urwalde und
träumen von —
Läuſen, Wanzen, verfallenen Katen, ranzigem Fett,
har=
tem Brot, ſchwieligen Händen, Wutki, Maruſchka, Paulowna
und einem roſenroten Morgenrot” fiel, ihm Hermann ins
Wort.
Dietrich zählte unbeirrt an ſeinem Stocke: „Eins, zwei,
drei
zwölf Kerben. Zwölf Jahre ſind es her,
Her=
mann, zwölf Jahre, hörſt du?” „Schweig!” fuhr ihn Hermann
an. „Wenn ich auf dich gehört hätte, wären wir im Sumpf ſchon
zwölfmal erſtickt, oder die elende Wolfsmeute hätte uns ebenſo
oft zerriſſen.”
„Iſt es nicht beſſer, in dieſer Oede einen ſchnellen Tod zu
ſterben, als von ihr langſam ermordet zu werden? Sind
unſere Seelen nicht ſchon längſt geſtorben?”
„Dann warte nur geduldig, bis die Leiber langſam folgen.
Wir haben viel Zeit, hier in Sibirien hat man unbegrenzt
Zeit.” — „Deine langweilige Zeit hat alles verdorben. Du
hatteſt Zeit, als wir auf Horchpoſten ſaßen hinter der Düna,
bis ſie uns ſchnappten. Du hatteſt Zeit, als ſie uns wegen
Satteſſens, bloß weil wir bei den polniſchen Juden ein Brot
requiriert hatten, zum Tode verurteilten. Du hatteſt Zeit,
bis ſie uns zu lebenslänglicher ſibiriſcher Luft begnadigten,
Deine Zeit riß nicht ab, als ſie uns vergaßen, und die Grena=
diere Wagner und Grobe als Stanislaus und Wladimir
ſibiriſche Sumpfbauern und Fallenſteller wurden. Du wirſt
ſo lange Zeit haben, bis über uns Gras gewachſen iſt.”
„In Deutſchland, iſt längſt Gras über uns gewachſen.
Warum ſehnſt du dich nach deiner Auferſtehung?”
„In
Deutſchland iſt noch mehr Gras gewachſen” ſagte Dietrich
ſinnend. „Schneiden ſie nicht um dieſe Zeit den goldgelben
Weizen? Läuten nicht um dieſe Stunde die Veſperglocken?
Vom Heidbrink im Auetal ſehe ich das Dorf und die Kirche.
Vom Bruche werden die Kühe heimgetrieben. Vor der erſten
Tür ſteht Müllers Annchen und grüßt mit ſeltſamen Blicken,
anz wie damals, als ich fortzog. Alles iſt ſo freundlich, die
Menſchen, die Häuſer, das ganze Dorf, die ganze Welt und
alles iſt ſo endlos weit wie in einem Traume.”
„Das war einmal” ergänzte Hermann, „und iſt nur noch
Erinnerung in deiner Phantaſie. Willſt du beſchwören, daß
es noch ſo iſt?” — „Ich kann es mir nicht anders denken.”
„Weißt du, was der Krieg aus deinem Dorfe gemacht hat?”
„Er iſt längſt vorbei.”
„Weißt du, wie die Revolution dein freundliches Idyll
verwandelte?" — „Vom Erdboden kann es nicht verſchwunden
ſein."
„Bolſchewismus wie hier! Wüſte wie nach dem
Dreißigjährigen Kriege! Elend und Sumpf. Was ſagte
neu=
lich der rote Agent, der nach hier verſchlagen wurde, mit
grin=
ſendem Geſicht: eine verarmte ruſſiſche Provinz.”
„Das iſt eine Lüge! Er weidete ſich an unſerer Folter
Sibirien ſoll uns als Paradies erſcheinen, weil er das
Heim=
weh auf unſerer Stirne las.” — „Ich glaube an nichts mehr.
Zwölf Jahre Sibirien haben mich mürbe gemacht. Aufs
Un=
gewiſſe renne ich nicht aus einem Teufelsdreck in den andern.
Es müßte ſchon ein Wunder geſchehen, das mich überzeugte,
Deutſchland lebt und der Kampf um den Weg zur Heimat iſt
Tod und Leben wert. In ein neues Sibirien wandere ich
nicht hinein.
„So redeſt du ſeit zwölf Sommern. Zwölfmal warteten
die trockenen Wälder auf unſere Flucht. Aber du haſt dich an
Maruſchka gehängt, dir deine Lehmkate zuſammengehauen, willſt
Vieh haben, ſtatt Fallen ſtellen und bildeſt dir ein, dieſe traurige
Oede ſei der Garten Eden. Und wenn ich zehnmal nicht weiß,
wie es in Deutſchland ausſieht, mir frißt das Heimweh das
Herz ab. Wenn du dich nicht entſchließen willſt ohne dein
Wun=
der, dann erlebſt du ein anderes: Ich laſſe dich allein.
Und unſer Schwur, keiner verläßt den andern?” — „Du
verläßt mich, wenn du nicht mitgehſt.”
„Dietrich! Glaubſt du, in meinem Geſichte ſtände nicht
der gleiche Gram? Nur bin ich nicht ſo blind wie du und gehe
nicht tollpatſchig in die Schlinge. Was nützt uns der ſichere
Tod? Lieber bleibe ich ſibiriſcher Fallenſteller und Felljäger.
Maruſchka iſt mir nicht mehr als dir Paulowna, mein Dach mir
nicht lieber als deine Höhle. Ich bin ein Menſch und will auf
der Erde atmen. Dietrich! Du verkennſt mich. Ich will dir
geſtehen, daß ich zwölf Jahre lang den Himmel angefleht habe:
gib mir ein Zeichen, daß die Heimat lebt, dann will ich das
Vaterland ſuchen, bis an das Ende der Welt!”
„Wie lange willſt du auf dies Wunder warten, Hermann?
Komm mit! Laß unſer Geſpräch das Zeichen ſein. Kehr mit
mir um nach Weſten! Dort wo die Sonne ſcheidet, liegt
Deutſchland. Komm ſchnell! Warte nicht auf ein zweites
Wunder!” — „Du biſt ein Tollkopf. Ohne Vorbereitung, ohne
Abſchied, ohne Mantel und Waffe, nur mit der Axt?”
„Unſere Axt bringt uns zur Eiſenbahn, unſer Geld im
Bruſtbeutel hilft weiter. Nie hat das heimatliche Dorf ſo
ge=
winkt wie heute Abend, nie riefen die Glocken der kleinen Kirche
ſo wie in dieſer Stunde, nie warſt du ſo offen zu mir wie jetzt.
Hermann war ſtill geworden und ſah über den weiten
Sumpf, der Niederung zu den unermeßlichen Wäldern hinüber
als ſuche er dahinter etwas Verlorenes, als müſſe von dort
das Wunder kommen, auf das er ſeit zuvölf Jahren wartete.
Dietrich ſchaute ihn an. Schweigend ſtanden die beiden
Män=
ner; jeder wußte, was den andern bewegte.
Da löſte ſich aus dem Abendrot eine kleine, ſtahlblaue
Wolke los und ſegelte pfeilſchnell nach Oſten. Sie wuchs und
näherte ſich den Wäldern. Ein feiner Ton wie das Summen
einer Hummel begleitete ſie. Dietrich riß die Augen auf und
wies mit der Hand nach der Wolke: „Was iſt das? Hörſt du
nichts?”
Die Wolke wurde ein Rieſenleib, der über den
Abend=
himmel ſchwebte. „Ein Flieger? Ein Luftſchiff!” rief Dietrich
begeiſtert. Mittlerweile war die Wolke zu einem ſtählernen
Vogel geworden. Deutlich ſah man ſeinen Leib, ſeine
Schwin=
gen und vorn im Kopfe die von der Sonne geblendeten Augen.
„Zeppelin”! ſchrie Hermann mit gepreßter Stimme und
ſuchte das Zucken in ſeinem Geſichte zu verbergen. „Zeppelin!
Zeppelin!” fiel Dietrich aus Leibeskräften ein und warf ſeine
Arme in die Luft, als wollte er danach greifen. Das
Rieſen=
luftſchiff neigte ſich tief zu den Wäldern, als ſpähe es in den
Sumpf und die Wildnis hinein. Nun war es über den
Häup=
tern der beiden Grenadiere. Deutlich fahen die Männer die
Gondel, die Menſchen darin, laſen den Namen und die Zahl.
„Das Wunder, Hermann! Das Wunder der Heimat!
Deutſch=
land lebt und ruft uns. . Zweifelſt du nun noch?"
Die Beiden lagen ſich in den Armen und weinten. Dann
riefen ſie unverſtändliche Worte zu dem Wundervogel hinauf.
ſprangen und tanzten, lachten und jubelten und wußten nicht,
wie ſie ſich gebärden ſollten.
Nummer 246
Samstag, den 6. September 1930
Seite 3
Aulgebung der Roiverordnung durch den kommenden Reichskag bringk Unordnung in die Reichskaſſe und
ftört die Gemeindefinanzen. — Unhallbare Zuſkände in der Arbeitsloſenverſicherung.
Mannheim, 5. September.
In einer Wahlverſammlung der Staatspartei und der
Deut=
ſchen Volkspartei nahm für die Staatspartei Reichsfinanzminiſter
Dr. Dietrich das Wort. Er führte u. a. aus: Der Kampf geht
zu=
nächſt um die Aufrechterhaltung der Notverordnung. Der
kom=
mende Reichstag wird ſchwerlich in der Lage ſein, die
Notverord=
nung aufzuheben oder auch nur erheblich zu ändern. Eine
Auf=
hebung der Notverordnung würde Unordnung in der Kaſſe des
Reiches und Störung der Finanzen der Gemeinden bedeuten. Die
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit belaſtet, den
Etat voranſchlagsmäßig mit 740 Millionen RM..,
und es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dieſe Summe
nicht reichen wird. Auch die jetzige Summe von 1,6
Mil=
lionen Hauptunterſtützungsempfängern, einigen hunderttauſend
Kriſenunterſtützten und etwa ebenſoviel, Wohlfahrtsunterſtützten
iſt gewiß beängſtigend, aber eine Aufgliederung ergibt, daß ſich
unter den Unterſtützten eine große Menge berufsüblicher
Ar=
beitsloſer befindet, die dieſes Jahr auch im Sommer, alſo
wäh=
rend der Saiſon, beſchäftigungslos geblieben ſind. Die
Arbeits=
loſigkeit leidet an dem Fehler, daß man diejenigen Berufe, die
berufsüblich im Winter arbeitslos ſind, zuſammengeworfen hat
mit allen den Gruppen in Induſtrie, Handwerk und Handel, die
unter normalen Verhältniſſen das ganze Jahr in Lohn und Brot
ſtehen. In der Notverordnung iſt vorgeſehen, daß eine
ander=
weitige Beitragsfeſtſetzung für diejenigen
Er=
werbszweige ſtatfindet, die eine ſaiſonmäßige
Ar=
beitsloſigkeit haben. Daß wir im vorigen Winter
nahezu 12000 Arbeitsloſe in der Landwirtſchaft hatten, iſt ein
ebenſo unhaltbarer Zuſtand wie der, daß über 600 000
Unterſtützte im Baugewerbe den übrigen Arbeitsloſen in der
Bei=
tragszahlung und Unterſtützung vollkommen gleichgeſtellt werden.
Es wird Sache der zuſtändigen Vollzugsorgane ſein, hier im
In=
tereſſe der wirklichen Arbeitsloſigkeit durchzugreifen. Die
end=
gültige Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit kann nur kommen aus
einer Belebung der Wirtſchaft. Auch beim Finanzminiſterium
kann geſpart werden. Vorausſetzung dafür iſt Vereinfachung der
Geſetzgebung und des Vollzugs. In dieſes Kapitel gehört die
Ab=
ſicht, die kleinen Vermögen bis zu 20000 RM. von der
Ver=
mögensſteuer frei zu machen, was einen Ausfall von vielleicht 20
Millionen RM. bringen wird, der zum größten Teil durch
Ver=
waltungskoſtenverringerung gedeckt werden kann. Dahin gehört
die Abſicht, die landwirtſchaftliche Beſteuerung zu vereinfachen, die
zum Teil gegenwärtig mehr Koſten verurſacht, als ſie einbringt.
Der nächſte Schrikt
beſteht in dem Verſuch, die Wirtſchaft an dem gefährlichſten Punkt
zu entlaſten. Die Realſteuern haben in manchen Teilen
Deutſch=
lands eine Höhe erreicht, daß ſie lebensfähige Betriebe zum
Er=
liegen brachten und ſo die Arbeitsloſigkeit vermehrten. Da keine
Möglichkeit beſteht, eine Entlaſtung der
Real=
ſteuern im Etat ſelbſt vorzunehmen, obwohl im
näch=
ſten Jahre große Ausgaben in dieſem wegfallen, welche jedoch
durch noch größeren Wegfall von Einnahmen aufgezehrt werden,
ſo bleibt nur ein Weg übrig, nämlich zu verſuchen,
an den Realſteuern ſelbſt zu ändern. Der Plan
der Regierung geht darauf hinaus, den Wohnungsbau auf
die Erbauung von Zweizimmerwohnungen mit Küche und auf
ganz kleine Wohnungen zu beſchränken, um dadurch einen Teil der
800 Millionen, die hierfür Verwendung finden, frei zu machen,
und gerade die Erbaung von kleinen Wohnungen kommt dem
Be=
dürfnis entgegen. Aber man wird ſagen können, es wird nicht
mehr ſo viel Geld verbaut, infolgedeſſen werden nicht mehr ſo viel
Bauhandwerker beſchäftigt.
Dieſer Einwand trifft zu, aber ich glaube, der hierdurch
entſtehende Schaden wird bei weitem dadurch aufgehoben, daß,
wenn die Wirtſchaft Luft verſpüren wird, ſie weit mehr
Arbeits=
loſe aufſaugen wird, als ihr durch das Bauhandwerk zufallen.
Neue Steuern auszuſchreiben, wie da und dort vorgeſchlagen
wird, halte ich für völlig ausſichtslos. Vielleicht könnte man
beim Tabak noch einige hundert Millionen, herausholen; ich
wende mich aber ausdrücklich dagegen, ein Tabakmonopol zu
machen. In der Verlautbarung der Regierung iſt dann auch
die Frage des Sinanzausgleichs
angeſchnitten. Ich bin der letzte, der einem geordneten
Gemeinde=
weſen in ſeine Finanzgebarung hineinreden will. Ich weiß, daß
das nicht möglich iſt und habe bewußt den umgekehrten Weg
be=
treten. Aber für eine Uebergangszeit muß ein Notbehelf da ſein.
Die Reichsregierung geht aufs ganze, und der neue Reichstag
wird einige Monate Zeit brauchen, ſich mit dieſen Dingen zu
beſchäftigen. Er wird aber nicht die Möglichkeit haben, dieſe
gro=
ßen Probleme unerledigt liegen zu laſſen. Wir haben Luft auf
einige Monate, aber auf lange Sicht geſehen iſt die Lage
ſchwie=
rig. Kein Glückszufall wird uns diesmal helfen. Es ſteht nicht
das Inſſereſſe der einen oder anderen Gruppe auf dem Spiel,
ſondern das Intereſſe des ganzen Volkes. Die
wahnſinnige Takkik,
man könne einfach dadurch helfen, daß man die
Reparationszah=
lungen einſtellt, verdient keine Erörterung. Wir ſind nicht der
Alleinſchuldner aus dem Kriege. Das ſtolze Frankreich und das
weltbeherrſchende England haben auch ein gerüttelt Maß
Kriegs=
laſten an die Amerikaner; ſie können ſie auch nicht durchhalten.
Das Handelsvertragsſyſtem, wie wir es bisher haben, muß
aufrecht erhalten bleiben, und ich begrüße es beſonders, daß es
nach langen und ſchweren Verhandlungen gelungen iſt, mit
Finnland zu einem neuen Abkommen zu gelangen, ohne daß der
beſtehende Vertrag gekündigt werden muß. Im übrigen iſt durch
die geſtrige Kabinettsſitzung die Außenpolitik der Regierung
noch einmal klargeſtellt und feſtgelegt worden. Das Kabinett
Brüning hat keine Luſt, ſich zu irgend welchen Abenteuern
ver=
leiten zu laſſen. Ich möchte gerade hier an der Grenze dem
Wunſch und der Hoffnung Ausdruck geben, daß nun endlich die
Nervoſität hüben und drüben aufhört, und daß man endlich
be=
greift, daß, ſelbſt wenn die Regierungen unfähig genug wären,
Konflikte heraufzubeſchwören, die Völker dazu keine Neigung
haben.
Der Hinn des Wahlkampfes
iſt nicht nur in dieſen ſachlichen Auseinanderſetzungen zu ſehen,
der Kampf geht diesmal tiefer. Es geht darum, wieweit die
bürgerlichen Elemente imſtande ſind, dem heutigen Staat ſtarke
und ſtaatswillige Parteien zur Verfügung zu ſtellen, ohne die
das parlamentariſche Syſtem nicht beſtehen kann. Während die
klaſſenbewußte Arbeiterſchaft in der Sozialdemokratie, geſtützt auf
die Macht der Gewerkſchaften, ein gewaltiges politiſches
Inſtru=
ment beſitzt und das Zentrum über alle ſozialen Gegenſätze
hin=
weg durch den konfeſſionellen Kitt zuſammengehalten wird, ſind
die Bürgerlichen mit allem, was ſich dazu rechnet, parteipolitiſch
troſtlos in Splitter aufgelöſt, ſowohl die, die aus dem
kon=
ſervativen Gedanken erwachſen ſind, als auch diejenigen,
die aus dem fortſchrittlich=liberalen Gedankengut der vergangenen
hundert Jahre herkamen. Es geht darum, Parteien zu bilden,
die den heutigen Staat als die Grundlage ihrer Arbeit und ſeinen
vernünftigen Ausbau als den Gegenſtand ihrer Politik
betrach=
ten. Die Staatspartei, der ich angehöre, will bewußt den
bis=
herigen Weg verlaſſen. Sie will den Kampf um den Staat in
den Vordergrund ſtellen, bei aller Sparſamkeit dem Staat geben,
was er braucht, den Kampf der Intereſſentengruppen aber
zurück=
drängen. Sie verwirft deswegen die haßerfüllten Methoden, die
eines anſtändigen Bürgers unwürdig ſind, mit denen einzelne
Gruppen den Kampf gegeneinander zu führen begonnen haben.
Einen verheißungsvollen Anfang der Verſtändigung haben wir in
Baden gemacht. Wir halten über alle ſozialen und wirtſchaftlichen
Gegenſätze hinaus jeden Deutſchen für berufen, mitzuarbeiten an
einer neuen Zukunft unſeres Volkes, und wir ſehen deswegen in
ihm in erſter Linie nicht den politiſchen Gegner, ſondern den
Mit=
bürger, und wir rufen gerade diejenigen, die, verärgert über das
Partei= und Intereſſengezänk ſich zurückgezogen haben aus dem
öffentlichen Leben, die aber die notwendigſten Elemente des
Auf=
baues ſind, auf, einzutreten in die Linie derer, die bereit ſind,
unſeren Staat, unſer Reich über alle Intereſſengegenſätze hinaus
zu verteidigen und zu feſtigen als die Grundlage unſerer eigenen
Exiſtenz und die Vorausſetzung der Zukunft unſerer Jugend.
Die Verſammlung ſpendete der Rede des
Reichsfinanzmini=
ſters wiederholt lebhaften Beifall. Nach dem Reichsfinanzminiſter
ergriff der Vorſitzende der Deutſchen Volkspartei der Pfalz, Abg.
Burger, das Wort an Stelle des am Erſcheinen verhinderten
Führers der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz. Die Verſammlung
wurde mit dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes
ge=
ſchloſſen.
„Was bedeutet das, Dietrich, Deutſchland fährt nach Oſten?
Oder war es Rußland? Nein, das kann Rußland nicht! Liegt
dort oſtwärts nicht China, Japan?”
„Das ſoll bedeuten, Deutſchland fährt wieder um die Welt. Das
ſoll bedeuten, daß nach zwölf Jahren der Himmel das Zeichen
geſandt hat. Die Heimat lebt und grüßt. Laß uns nach
Deutſch=
land ziehen! Das Wort von der verarmten ruſſiſchen Provinz
war Lüge.”
„Hermann! Mit einem Jubelſchrei fiel ihm Dietrich um
den Hals. „Und Maruſchka, Lehmhütte, Vieh, Felle, Wutki und
alles andere?” — „Ich habe ſie nie geliebt. Komm, ehe der
Zweifel und die Angſt zurückkehren!“ — „Ohne Abſchied?" —
„Um ſo leichter. Die Wälder winken.” Hermann faßte
Diet=
richs Hand und zog ihn mit ſich fort.
An der Grenze ſandten polniſche Grenzwächter
vermeint=
lichen Schmugglern Gewehrſchüſſe nach. Zwei flüchtende
Männer ſtürzten zu Boden, nicht aber, wie die Zollhüter
glaub=
ten, weil ſie getroffen waren, ſondern, weil ſie die teure
Heimat=
erde nach dreizehnjähriger Trennung küßten.
„Die ſpaniſche Fliege‟.
Dieſer ganz tolle Schwank von Arnold und Bach erlebte
ern im Orpheum eine fröhliche Auferſtehung, nachdem vor
hren das Landestheater uns ſeine Bekanntſchaft vermittelte.
lebte dieſe „Auferſtehung” in einer ſehr guten, animierten
launig=temperamentvollen Aufführung in der geſchickten
ie von Walther Geyer durch ein Enſemble, das ſich aus
inkfurter Künſtlern und ſolchen des Bertram=Enſembles
zu=
menſetzt. Und der Schwank hat ſeine überwältigende
Wir=
g auf die Lachmuskeln behalten. Man lacht tatſächlich
er noch Tränen über dieſe tolle Situations= und
Ver=
hſlungskomik, in die drei oder vier vermeintliche Väter und
malige Liebhaber der „ſpaniſchen Fliege” durch den ſehr
renwerten Herrn Aſſyriologen Heinrich Meißel aus Chemnitz
ſeine Mutter, die ihn gerne verheiraten will, gebracht wer=
. Und die damit die ganze Geſellſchaft zur Hebung der
tlichkeit durcheinanderbringt.
Was die Aufführung des Enſembles, das ſich ſchnell und
er eingeſpielt hat, ſo ſympathiſch macht, iſt, daß ſich die
iſtler durchweg von Uebertreibungen fern halten, trotz der
enſichtlich guten Laune, die ſie in dem fröhlichen Spiel
ent=
ten, und daß die Beſetzung der einzelnen Rollen ſehr
ge=
ickt iſt.
Paul Gewinner a. G. iſt eine treffliche Verkörperung
des Moſtrichfabrikanten Klinke. Er und Karl Stadi mit O.
Eidtmann und Arthur Guttmann bilden in höchſt
originellen Masken und individuellem Spiel das Väterquartett,
während der ſanfte Heinrich durch Walther Geyer ſeine
Ver=
körperung findet, die zwar an Franz Schneider, der dieſe Rolle
hier einſt kreierte, nicht ganz heranreicht, die aber originell und
ſumpathiſch wirkt. — Ganz reizend, friſch und natürlich ſpielt
Anni Born die verliebte Paula, Friedl Gierka dürfte als
Wally zurückhaltender ſein. Mizzi Rauſchenberg und
Guſtl Lieger geben die „älteren Regiſter” in guter
Charak=
teriſierung. — Das Publikum amüſierte ſich köſtlich und klatſchte
und lachte in ſtetem Wechſel.
* Konzeri des Reichsbundes ehemaliger
Milikäk=
muſiker.
Zum Beſten der Hinterbliebenen der beim Hausdorfer
Gruben=
unglück ums Leben gekommenen Bergleute gaben geſtern abend
der Reichsbund ehemaliger Militärmuſiker und der Schleſier=
Ver=
ein ein großes Konzert in der Feſthalle. Der gute Beſuch ließ das
große Intereſſe erkennen, mit dem die Darmſtädter die
Veranſtal=
tung aufnahmen. Und ihre Erwartungen wurden nicht getäuſcht.
Schon das Programm zeigte, daß es ſich um eine Darbietung
künſtleriſch hochſtehender Muſikſtücke handelte. Man hatte von
ausländiſchen Komponiſten abgeſehen und ſich auf deutſche
In=
ſtrumentalkompoſitionen beſchränkt. Eine Auswahl, die im
Inter=
eſſe der Kunſt nur zu begrüßen iſt. Wagner, Beethoven und
Lortzing ſeien erwähnt, deren Tonſchöpfungen von dem
Dirigen=
ten, Herrn Greilich, in plaſtiſcher Lebendigkeit wiedergeſtaltet
wurden. Das vorſichtige Spiel des Orcheſters in den erſten
Stücken wandelte ſich bald in eine temperamentvolle Sicherheit, die
bei den Zuhörern ſtürmiſchen Beifall hervorrief. Wagners
„Gralsrittermarſch” aus der Oper „Parſifal” und „Jſoldes
Liebes=
tod” aus „Triſtan und Jſolde” waren volle künſtleriſche Erfolge,
rein und gut wiedergegeben, trotz der ſchwierigen
Stimmführun=
gen und nicht leicht zu bewältigenden Einſätze. Daß Beethovens
„Egmontouvertüre” mehr Anklang beim Publikum fand, iſt
ledig=
lich darauf zurückzuführen, daß die leichter eingeprägte Melodie
eben bekannter war als Wagners ſchwer zu überſchauender
in=
allen Stücken gleich gut. Eine Fantaſie aus Lortzings Oper gab gen, Preis 1,50 RM. Verlag Martin Salzmann, Deſſau.
in vielerlei Variationen ein anſchauliches Bild von der tonreichen
Muſik dieſes Meiſters.
Spät am Abend gab der mit Recht viel gelobte
Poſaunen=
ſtärke zwar in dem ausgezeichneten Können Günthers lag, diezu ſpielen pflegen, eingehende Behandlung gefunden.
Klage gegen die akionalſozialiften
vor dem Staaksgerichtshof.
Das Reichsinnenminiſterium beſchuldigt die
Nalional=
ſozialiſten des Hochverraks.
Berlin, 5. Sept. (Priv.=Tel.)
Wie erinnerlich, iſt der Streit um die Polizeikoſtenzuſchüſſe
für Thüringen dadurch entſtanden, daß im
Reichsinnenminiſte=
rium behauptet wurde, der nationalſozialiſtiſche thüringiſche
Innenminiſter Frick habe bei ſeiner Amtsführung den Boden
der Weimarer Verfaſſung verlaſſen und verfolge
national=
ſozialiſtiſche Umſturzpläne. Aus dem Polizeikoſtenkonflikt iſt
dann eine Klage vor dem Staatsgerichtshof
ent=
ſtanden. Die N.S.D.A.P. hat jetzt beſtritten, daß ſie die
be=
ſtehende Verfaſſung umſtoßen wolle. Wie wir von
unterrich=
teter Seite hören, hat die thüringiſche Staatsregierung dem
Staatsgerichtshof keine Denkſchrift eingereicht, ſondern einfach
dieſe Erklärung der N. S.D.A.P. dem Gericht übermittelt. Vom
Reichsinnenminiſterium aber iſt nun dem Staatsgerichtshof
eine umfangreiche Denkſchrift zugegangen, die den Titel trägt:
„Das hochverräteriſche Unternehmen der
Nati=
onalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei”.
In dieſer Denkſchrift werden die Ziele der alten
Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei dargelegt
und der Hitler=Putſch behandelt. Dann befaßt ſich die
Denkſchrift mit der neuen Partei, deren Ziele und
Mittel zur Herbeiführung einer Revolution
und Aufrichtung der Diktaktur. Weiter wird das
hochverräteriſche Unternehmen einzeln aufführt. Es wird
der Organismus der ganzen Partei dargelegt und ſchließlich
noch die Zeitbeſtimmung des Umſturzes behandelt. Im
weſent=
lichen ſtützt ſich die Denkſchrift auf Weiſungen
nationalſozia=
liſtiſcher Führer.
Im letzten Abſatz wird geſagt: „Die
Nationalſozia=
liſtiſche Partei erſtrebt mit allen ihr zu Gebote
ſtehen=
den Mitteln den gewaltſamen Umſturz der auf der
Weimarer Verfaſſung begründeten deutſchen
Republik. Sie führt bewußt, aber mit anderer Taktik die
Politik, die im Jahre 1923 zum Hitler=Putſch führte, fort. Die
bei dem Scheitern dieſes Putſches gemachten Erfahrungen haben
die Partei veranlaßt, in planmäßigen Etappen eine neue
Revolution vorzubereiten, deren Ziel die Aufrichtung
eines diktatoriſch organiſierten rein
völki=
ſchen Staates iſt. Die Partei ſelbſt und die von ihr
ge=
ſchaffenen Organiſationen ſind ſo aufgebaut, daß ſie alle als
geſchloſſene militäriſch diſziplinierte Kampftruppen bei dem
beabſichtigten Umſturz eingeſetzt werden können. So weit
ſich die Nationalſozialiſten am parlamentariſchen Staatsleben
beteiligen, tun ſie es nur zu dem ausgeſprochenen Zweck, den
Staat und ſeine Machtmittel von innen heraus zu unterhöhlen,
um den Generalangriff der Schwächung der inneren
Wider=
ſtandskraft des Staates zu erleichtern. Sie fühlen ſich jetzt
ſchon gerüſtet, um unter Anwendung von
bra=
chialer Gewalt, den Umſturz herbeizuführen.
Ihre gegenwärtige Tätigkeit beſteht darin, die Zerſetzung
der Machtmittel des Staates und durch weitere
Schulung ihrer eigenen Machtmittel die Vorbedingungen für
den ſicheren Erfolg der von der Partei in naher Zeit zu
ent=
fachenden Revolution zu ſchaffen.
Um Fricks Dokkor=Tiiel.
* Es iſt kennzeichnend für die Schärfe des Wahlkampfes, daß
ein ſozialdemokratiſches Blatt Dr. Frick öffentlich fragen konnte,
ob und wann er ſeine Doktorarbeit gemacht habe, wobei es gleich
hinzufügte, daß alle ſeine Bemühungen, das feſtzuſtellen, an
ſämtlichen Univerſitäten vergeblich geweſen ſeien. Damit war
eigentlich die Behauptung, daß Herr Frick den Doktorhut zu
Un=
recht trage, deutlich genug ausgeſprochen. Herr Frick hat darauf
erwidert, daß er 1901 in Heidelberg promoviert habe. Die Arbeit
ſei allerdings nicht gedruckt worden, weil das damals noch nicht
vorgeſchrieben war. Die Jenenſer Sozialdemokraten haben ſich
nun bereit erklärt, dieſe Angaben „nachzuprüfen”, und ſich an die
Heidelberger Univerſität mit der Bitte um Auskunft gewandt.
Hierzu teilt die Univerſität Heidelberg mit, daß ſich aus ihren
Liſten ergibt, daß an dem von dem thüringiſchen Miniſter
ange=
gebenen Tage ein „Wilhelm Frick aus Kaiſerslautern”, in der
juriſtiſchen Fakultät zum Doktor promoviert hat.
aber dank dieſem einen glänzenden Beifall fanden. Günthers
Spiel iſt von einer verblüffenden Sicherheit und Reinheit
getra=
gen. Die Kapelle unterſtützte ihn durch ihre diskrete Begleitung
in vorteilhafteſter Weiſe.
Viele Einlagen, die gegeben werden mußten, bewieſen, die
freundliche Aufnahme, die alle Darbietungen fanden. Bei den
alten Marſchweiſen erwachten Erinnerungen bei Muſikern und
Zuhörern, und das temperamentvolle Spiel zeigte unſere alte
Militärmuſik von ihrer beſten Seite.
Muſikaliſch ein glatter und verdienter Erfolg. Es ſteht zu
hoffen, daß auch der finanzielle Teil, der einer ſo guten Sache
dient, zur Zufriedenheit abgeſchloſſen iſt.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
Die Ausſtellungdes Welfenſchatzes im
Städti=
ſchen Kunſtinſtitut in Frankfurt a. M. bleibt noch bis einſchließlich
15. September geöffnet. Sie iſt außer den üblichen Beſuchsſtunden
(wochentags von 10 bis 1,30 Uhr und von 3 bis 5 Uhr —
Sonn=
tags von 10 bis 1 Uhr) auch an den Sonntag=Nachmittagen von
3 bis 5 Uhr zugänglich.
„Im Zeppelin über der Schweiz”, 55 Bilder von Ernſt Erwin
Haber=
korn, eingeleitet von Hans von Schiller. Schaubücher 36,
Heraus=
geber Dr. Emil Schaeffer. Geb. Fr. 3, Mk. 2.40. Orell Füßli Verlag,
Zürich und Leipzig.
Ein neuer Band in Orell Füßlis „Schaubücher”=Serie, zu welchem
der bekannte Luftſchifführer Hans von Schiller und Dr. Eugen Dietſchi
den ſachkundigen Text geſchrieben haben, unternahm es mit ſchönſtem
Gelingen, aus der überwältigenden Fülle deſſen, was aus dem Zeppelm
herab vom Schweizerland ſichtbar wird, vornehmlich ſolche Impreſſionen
feſtzuhalten, die neuartig ſchön und typiſch gerade darin ſind, daß einzig
nur der fliegende Beſchauer ſie empfangen kann. So viel überraſchend
Neues und Schönes enthüllen die hier zuſammengeſtellten Bilder, daß
man oft
nwillkürlich ausruft: „Wie ganz anders bin ich es zu ſehen
gewohnt!‟ Den herrlichen Naturaufnahmen ſind mit Fug und Recht
einige Abbildungen beigeſellt, die den Luftrieſen ſelber zeigen auch
ein=
zelne Teile ſeines Wunderbaues, das Leben an Bord, die bisher einzige
Landung auf Schweizerboden und — als ſchlichte Ovation — die
Bild=
niſſe der führenden Männer, Hugo Eckener voran.
Die Kraftfahrerprüfung in Frage und Antwort mit der neueſten
Ver=
ordnung über Kraftfahrzeugverkehr und 38 Vekehrszeichen.
Zuſammen=
ſtrumentaler Aufbau. Die Interpretation der Kapelle war bei geſtellt von K. Fr. Witten, Ingenieur, 4. Aufl. mit 35 Abbildun=
Das kleine handliche Buch beſpricht in knappſter Form in dem
üb=
lichen Frage= und Antwortſpiel alle Momente, die bei einer
Kraftfahrer=
prüfung durch die Behörde in Erſcheinung treten können. Neben rein
techniſchen Fragen haben auch die behördlichen Vorſchriften und
Ver=
virtuoſe Günther noch einige Stücke zum Beſten, deren Haupt= ordnungen, die bekanntlich in den Prüfungen ebenfalls eine große Rolle
Seite 4
Samstag, den 6. September 1930
Nummer 246
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nachmittags 2½ Uhr, in der Martinskirche.
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Darmſtadt, Heidelbergerſtr. 1
Kirchliche Trauung: Samstag, den 6. September 1930,
1 Uhr mittags, in der Stadtkirche.
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Saarbrücken, den 6. September 1930.
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Nummer 246
Samstag, den 6. September 1930
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadl.
Darmſtadt, den 6. September.
Die Ausſtellung „Technik im Heim” kommk.
Weitaus der größte Teil des deutſchen Volksvermögens wird
im Haushalt umgeſetzt; nicht weniger als 40 Milliarden Mark
wandern jährlich durch die Hände der deutſchen Hausfrauen. Aud
in einer Zeit, die ſich den Beſtrebungen der Rationaliſierung auf
allen Gebieten menſchlichen Schaffens dankbar zugänglich erweiſt,
iſt man geneigt: gerade jene Rieſenbelaſtung des
hauswirtſchaft=
lichen Etats als gegeben und unabänderlich anzuſehen. Mit
er=
ſtaunlicher Starrheit hängt man hier noch an überkommenen
For=
men, und nur ganz zögernd bricht ſich in der breiteren
Allgemein=
heit die Erkenntnis Bahn, daß der techniſche Fortſchritt in der
Mannigfaltigkeit ſeiner Erſcheinungen und Möglichkeiten der
Volkswirtſchaft in ihrer Geſamtheit nur dann wirkſam dienen
konne, wenn er ſich auch in der Hauswirtſchaft in vollem Ausmaß
durchzuſetzen vermag.
Aufklärung und Unterrichtung weiteſter Kreiſe über die
Not=
wendigkeit und die Möglichkeit einer Beſſergeſtaltung des
Haus=
halts durch techniſche Hilfsmittel, Hebung der Lebenshaltung und
Förderung der kulturellen Weiterentwicklung durch dieſe
Verbeſſe=
rung des Haushalts — das iſt in wenigen Worten das Programm
der vom 21. September bis 19. Oktober in der Feſthalle
ſtattfin=
denden Ausſtellung „Technik im Heim”
Dieſe wird durch die
Landeshauptſtadt Darmſtadt vom Verein deutſcher Ingenieure
unter geiſtiger Führung Oskar v. Millers und in Verbindung mit
dem Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit, der
Reichsforſchungs=
geſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit, im Bau= und Wohnungsweſen,
dem Reichsverband deutſcher Hausfrauenvereine und weiteren
führenden Organiſationen veranſtaltet.
Die Ausſtellung iſt — im beſten Sinne des Wortes — eine
Lehrſchau, die in planmäßiger Gliederung alle Gebiete der
haus=
wirtſchaftlichen Technik erfaßt. Eine anſchauliche Darſtellung der
wirtſchaftlichen Eigenart und Bedeutung des Haushalts, der als
grundlegender Beſtandteil der Wirtſchaft, als Mittelpunkt der
Familie und Pflegeſtätte kultureller Güter gekennzeichnet wird,
bildet den Anfang. Sodann werden in überſichtlich gegliederten
Abteilungen die Hauptgebiete und Aufgabenkreiſe des Haushalts
behandelt: die Wohnung, ihre Einteilung und Anordnung;
Be=
leuchtung: Heizung: Kochen: Lebensmittel und deren
Konſervie=
rung: Küchengeräte und vollſtändige Kücheneinrichtungen: Waſchen
Reinigen: Baden; Belehrung; Hausfleiß und Unterhaltung.
Bei der Behandlung dieſer Fragen iſt eine meſſeartige An
häufung von Gegenſtänden bewußt vermieden. Von jedem
Werk=
zeug, Gerät und Apparat werden nur wenige verſchiedene,
kenn=
zeichnende Ausführungsformen gezeigt. Sie werden durch
Er=
lauterungen in Wort und Bild, durch Angaben über
Energie=
verbrauch und Leiſtung, über Anwendung und Handhabung ſo
ergänzt, daß der Beſchauer nicht allein das Aeußere, ſondern
vor allem Weſen. Eigenart und Wirkungsweiſe des Gezeigten
kennen lernt
Die Mitarbeit führender Fachleute und Fachverbände, die
gleichmäßige Berückſichtigung der Belange von Erzeuger und
Ver=
braucher verbürgen eine vollkommen ſachliche und neutrale
Dar=
ſtellung. Und die Verbindung des Ingenieurs mit der Hausfrau,
die in der Ausſtellung durch die Zuſammenarbeit des Vereins
deutſcher Ingenieure und anderer techniſch eingeſtellter
Organi=
ſationen mit den führenden Hausfrauen=Verbänden gegeben iſt,
gewährleiſtet die Vereinigung wiſſenſchaftlicher Gründlichkeit mit
praktiſchem Sinn
So iſt die Ausſtellung nicht nur eine Schule für die Hausfrau,
ſondern auch eine Beratungsſtelle, die ihr hilft das
Wirtſchafts=
geld richtig zu verwenden und die gegebenen Hilfsmittel am
gün=
ſtigſten auszunutzen — kurz. Zeit, Kraft und Geld zu ſparen und
die Behaglichkeit im Heim zu erhöhen!
— Ernannt wurden: Am 13. Auguſt: Arthur Feickert in
Gießen zum Oberpfleger und Marie Kaiſer zu Gießen zur
Oberpflegerin bei der Klinik für pſychiſche und nervöſe
Krank=
heiten der Landesuniverſität Gießen, mit Wirkung vom 1. Auguſ
1930 an; am 29. Auguſt; der Lehrer Bernhard Adam zu Groß=
Steinheim, Kreis Offenbach, zum Lehrer an der Volksſchule zu
Abenheim, Kreis Worms; die Lehrerin Marie Hock zu
Aben=
heim. Kreis Worms, zur Lehrerin an der Volksſchule zu
Gund=
heim. Kreis Worms, beide mit Wirkung vom 1. September
1930 an.
— Erledigte Stellen. Erledigt ſind im Kreiſe Alzey; die
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Dautenheim, Dienſtwohnung vorhanden und frei; eine
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Flonheim, Dienſtwohnung vorhanden und frei; eine
Lehrer=
ſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in
Flon=
heim, Dienſtwohnung vorhanden und frei; eine Lehrerſtelle für
einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Gau=
Kön=
gernheim. Dienſtwohnung vorhanden, aber nicht frei; eine
Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in
Nack Dienſtwohnung vorhanden und wird vorausſichtlch bald
frei; eine Schulſtelle für einen Lehrer an der evangeliſchen
Volks=
ſchule in Neu=Bamberg, Dienſtwohnung vorhanden und
frei eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
Volks=
ſchule in Nieder=Wieſen, Dienſtwohnung nicht frei; eine
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Planig, Dienſtwohnung nicht frei; eine Lehrerſtelle für einen
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in „Wendelsheim,
Dienſtwohnung vorhanden und frei.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 1. September; der
Lehrer an der Volksſchule zu Klein=Karben im Kreis Friedberg
Wilhelm Södler auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom 16.
Ok=
tober 1930 an.
Beibehaltung der Odenwald=Neckar=Eilzüge. (Amtlich).
Obgleich die ſachlichen Gründe, die für den Ausfall der
Oden=
wald=Neckar=Eilzüge E 151/152 und E 351/352 zwiſchen
Stutt=
gart und Darmſtadt — Frankfurt a. M. im Winterfahrplan
ſprechen, auch jetzt noch beſtehen, haben nochmalige erneute
Er=
wägungen zur Beibehaltung dieſer Züge geführt. Sie werden
deshalb auch während des ganzen Winters verkehren.
— Erſtaufführung des „Simone Boccanegra” von Verdi.
Das Heſſiſche Landestheater veranſtaltet Sonntag, den 7.
Sep=
tember, um 19 Uhr, als Eröffnungsvorſtellung der
Spielzeit 1930/31 die Erſtaufführung der Oper „Simone Boc
anegra” von Verdi unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl
Böhm. Inſzenierung:: Carl Ebert; Bühnenbild: Wilhelm Rein=
In den Hauptrollen: Mitrovic, Lohmann. Herrmann
king.
Zohſel a. G., Stralendorf, Overlack. Die Vorſtellung endet
ent=
gegen der urſprünglichen Ankündigung bereits gegen 22 Uhr, da
infolge ſtärkerer Verwendung der Drehbühne ein raſcherer
Sze=
nenwechſel zu ermöglichen iſt.
— Sinfoniekonzerte im Heſſiſchen Landestheater. Joſef
Marx, der durch ſeine Nordlandrhapſodie und viele ſeiner
Lie=
der hier hochgeſchätzte Komponiſt, hat Herrn
Generalmuſikdirek=
tor Dr. Karl Böhm die Uraufführung ſeines neuen
Kla=
vierkonzerts überlaſſen. Das Werk iſt Walter Gieſeking
zu=
geeignet, der es bei der Uraufführung hier ſpielen wird.
Gieſe=
king ſpielt, noch das Klavierkonzert C=Dur (Köchel, Verzeichnis
Nr. 4. 6. 7.) von Mozart. Um die Uraufführung des Marxſchen
Konzerts nicht zu ſehr hinauszuſchieben, wird das Konzert in
dem die Mitwirkung Walter Gieſekings vorgeſehen iſt, au
Donnerstag, den 5. Februar, vorverlegt. Das Programm
des 6. Konzerts, das für Montag, den 9. Februar, vorgeſehen
war, wird dem 8. Konzert am 13. April unterlegt.
— Die Darmſtädter Volksbühne richtete an Frau Käthe
Gothe anläßlich ihres Bühnenjubiläums folgendes Schreiben
Zu Ihrem 25jährigen Darmſtädter Bühnenjubiläum geſtattet ſich
die Darmſtädter Volksbühne als größte
Theaterbeſucherorganiſa=
tion Ihnen die herzlichſten Glückwünſche auszuſprechen. Zugleich
nehmen wir gerne Gelegenheit, Ihnen für die hohen Gaben der
Kunſt, die Sie uns in den vielen Jahren ſchenkten, beſtens zu dan
ken. Ihr hohes Künſtlertum und Ihre liebenswürdige Weſensart
haben auch uns zu Ihren Freunden und Verehrern gemacht. Die
Mitgliedſchaft der Darmſtädter Volksbühne ruft Ihnen aus dem
Zuſchauerraum entgegen: Glück auf zu neuem künſtleriſchen
Schaf=
fen und weiterem Erfolg!
Die Heilsarmee, hier. Schulzengaſſe 3, feiert vom 7.—20.
September ihr Ernte=Dankfeſt. In dieſer Zeit finden Extra=
Ver=
ſammlungen ſtatt. Programms ſind daſelbſt und bei unſeren
Mit=
zliedern zu haben. Der Ertrag kommt unſerer Arbeit zugute. Wir
ſind unſeren Freunden und Gönnern dankbar für allerlei Gaben,
ſowie Früchte des Gartens und Feldes. Wir bitten uns zu
benach=
richtigen, und wir werden die Gaben holen laſſen. Ein herzliches
„Vergelts Gott” all den Spendern.
Empfehlenswerke Aukokouren.
(Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club, Sitz Darmſtadt
e. V. — A. D. A. C.)
Nr. 21.
Tagesfahrt.
Darmſtadt-Bensheim (2. Straße nach dem Bahnhof rechts ab.
nach Lorſch. Von Karl dem Großen gegründetes Kloſter. Erhalten
iſt das Eingangstor (um 800 gebaut).
Worms. Wohl die
älteſte deutſche Stadt (Nibelungenſage, Luthers Auftreten au
dem Reichstage 1521), Dom aus dem 12. bis 13. Jahrhundert,
Barockbauten, Pauluskirche mit Muſeum. — Grünſtadt. Kloſter
ruine Höningen. — Kallſtadt. Berühmtes Weindorf; bis Neuſtadt
die ſog. Mittelhaardt, das Hauptweingebiet der Pfalz. — Bat
Dürkheim. Arſen=Solbad. Kurgarten mit Stadthaus, Schloßkirche
mit Gruftkapelle und Grabmälern (14. Jahrhundert). —
Wachen=
heim. Weinſtädtchen. Auf der Höhe die Wachten= oder
Geiers=
burg.
— Forſt. Berühmter Weinort (Jeſuitengarten, Ungeheuer).
Deidesheim. Mit Ruppertsberg, Wachenheim und Forſt das
Zentrum des pfälziſchen Edelweinbaues.
Neuſtadt a.
Maikammer und St. Martin. Auf der Höhe die
Kropsburg.
Edenkoben. Ruine Rippburg. — Landau. Alte
Feſtung. — Speyer. Schon zur Römerzeit bedeutend. Der Dom
aus dem Jahre 1030 mit den Grabſtätten der ſaliſchen Kaiſer,
Denkmal Rudolfs von Habsburg und andere wertvolle
Bildhauer=
arbeiten. Reſte der Stadtmauer, Judenbad
144 Km.
Schwetzingen. Schloß mit berühmtem Schloßgarten, von
Kurfürſt Carl Theodor angelegt; im Park Moſchee,
Apollotempel, Badehaus, Hirſchgruppe, die ſchöne
Ga=
lathea, Verkörperung von Rhein und Donau. —
Hei=
delberg. —
Weinheim. Darüber Burg Windeck und
die Wachenburg.
Heppenheim. Darüber die
Star=
kenburg.
Bensheim. — Darmſtadt
.. . . . 84 Km.
Geſamtſtrecke: 228 Km.
R44
on Pe
Zeiſticher Geawselein Wsähfenſchab
(13031k
Zweigverein Darmſtadt
V Sonntag, den 7. September 1930:
Biumemt
A9.
„Wohlzutun und Mitzuteilen vergeſſet nicht.”
Ausflugſonderzug nach München.
Die Reichsbahndirektion Mainz wird gemeinſam mit der
Reichsbahndirektion Frankfurt (Main) in der Zeit von Samstag.
den 27. September, bis einſchließlich Dienstag, den 30. September
J., den letzten für dieſes Jahr vorgeſehenen mehrtägigen
Aus=
flugſonderzug fahren. Das Ziel iſt diesmal das ſchöne
Bayern=
land, und zwar München, das Herz des deutſchen Südens.
Mün=
chen, die Stadt des Oktoberfeſtes, wo Ende September auf der
Thereſienwieſe die Wogen der Feſtesfreude am hochſten gehen, wo
ſich der echte Volkshumor ſo friſch und kraftvoll auswirkt. Doch
München iſt mehr, viel mehr, als eine Oktoberfeſtſtadt. Alles was
an Kulturſchaffen, Kunſt, Wiſſenſchaft, Literatur auf deutſchem
Boden entſproß, in München fand es Pflege und Förderung
Aeußeres Zeichen dafür iſt eine prächtige Stadtanlage, in de
Muſeum an Muſeum, Kunſtwerk an Kunſtwerk ſich reiht. Wer
ſich nicht gern in den geſchloſſenen Räumen bewegt, dem bieten
die weiten Straßen Münchens vom Lenbachplatz,
Maximilian=
ſtraße, Max=Joſef=Platz. Marienplatz mit Rathaus, mit den
monu=
mentalen Abſchlußfronten, ein Spaziergang an den blauen
Alpen=
waſſern der rauſchenden Jſar Ausſpannung und Erholung. Von
München aus können ſowohl mit der Reichsbahn als auch in
großen Geſellſchaftsautos Ausflüge in die nähere und weitere
Umgebung unternommen werden. Münchens Umgebung iſt einzig
artig. Wer hätte nicht einmal das Verlangen, den
Starnberger=
ſee, die Nymphenburg, das Jſartal, den Chiemſee (bas bayeriſche
Meer), die verſchiedenen Königsſchlöſſer zu ſehen, oder den
Wen=
delſtein, Kreuzeck oder die Zugſpitze mit der neuen bayeriſchen
Zugſpitzbahn zu beſichtigen und hier die Majeſtät des Hochgebirges
Vorausſichtlich wird am Montag, den 29.
kennen zu lernen!
September noch ein Paſſionsſpiel in Oberammergau ſtattfinden,
zu dem die Feſtſpielleitung den Reiſeteilnehmern eine Ermäßigung
von 40 v. H. auf alle Plätze gewähren wird. Die Rückfahrt von
München erfolgt am 30. September über Augsburg, wo zur
Be=
ſichtigung dieſer ſchöngelegenen Stadt ein vierſtündiger Aufenthalt
vorgeſehen iſt.
Während der Fahrt werden ausführliche Reiſepläne, Führer
mit Stadtplänen uſw. ausgegeben. Heute ſchon darf geſagt
wer=
den, daß jeder Teilnehmer ſchöne und genußreiche Tage erleben
Zu dieſer Abſchlußfahrt mögen ſich nochmals die ganze
wird.
Sonderzuggemeinde und neue Freunde einfinden.
Näheres über die Fahrt (Fahrzeiten, Fahrpreiſe uſw.) wird
in den nächſten Tagen durch die Preſſe bekannt gegeben.
Heutepricht Prof. Horneffer Im Saalbau über
9‟
D
abend 8½4 Uhr zFrIHälMIFtschaft Oder 3ODalSmId?
(13307
— Wander=Abteilung der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Unſere Mitglieder machen wir auf die am Sonntag, den 7.
Sep=
tember, ſtattfindende Herbſtgauwanderung des Main=
Rheingaue=
aufmerkſam. Die Abfahrt erfolgt ab Hauptbahnhof nach Seeheim,
von wo wir nach dem Sammelpunkt Ruine Frankenſtein wandern.
Um 12 Uhr findet dann die Feierſtunde an dem Gefallenen=
Ehren=
mal des Gaues ſtatt. Die Turnerſingmannnſchaften beteiligen ſich
auch an der Feierſtunde und erſuchen wir auch unſere Mitglieder
um zahlreiche Beteiligung.
Vee
Prassel-Kaffee
trisch geröstet
Schnlstr. 10
Poſt=Ausflugsfahrt. Die Deutſche Reichspoſt veranſtaltet
am Sonntag, dem 14. September, eine Ausflugsfahrt nach Bad
Dürkheim zum alljährlichen Volksfeſt, dem „Dürkheimer Wurſt
markt‟. Die Abfahrt iſt ſpäter gelegt (8,50, nicht 8,15); es
kön=
nen ſo die Fahrtteilnehmer vorher ihre Wahlpflicht ausüben und
dem Feſtzug um 11 Uhr in Bad Dürkheim beiwohnen. Der
Fahr=
preis beträgt 6 RM. Ferner wird, um der großen Nachfrage zu
genügen, die am Mittwoch, dem 10. September, ſtattfindende Nach
mittagsfahrt nach Bad Nauheim am Donnerstag, dem 11.
Sep=
tember, wiederholt. (Siehe Anzeige.
— Ruſſiſche Kirche auf der Mathildenhöhe. Beſichtigung
täg=
lich vormittags von 10—12,30 Uhr, nachmittags von 3—7 Uhr.
Kriegsgräberfürſorge und Volkskrauerkag.
Im Preußiſchen Landtag hat gelegentlich einer Debatte über
den Volkstrauertag der preußiſche Miniſterpräſident geäußert, daß
die Arbeiten des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge auf
den deutſchen Soldatenfriedhöfen im Auslande wohl beendet ſein
dürften. Der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge ſetzte ſich
daher mit dem Herrn Miniſterpräſidenten in Verbindung, um in
einer mündlichen Ausſprache die Angelegenheit zu klären. An
dieſer Ausſprache, die vor kurzem ſtattfand, nahmen vom
Volks=
bund der Präſident des Volksbundes, Reichsminiſter a. D. Dr.
Geßler, und die Vorſtandsmitglieder Prof. Dr. h. c.
Strau=
mer und Dr. Eulen teil.
Der Vorſtand des Volksbundes hat bei dieſer Gelegenheit
über den Stand der Kriegsgräberfürſorge berichtet und dem Herrn
Miniſterpräſidenten dargelegt, daß die für die Ausgeſtaltung de
deutſchen Kriegsgräberſtatten im Auslande vom Volksbund
aus=
geführten Arbeiten erſt zu einem Teil angeſchloſſen ſeien. Die vom
Volksbund noch zu leiſtenden Arbeiten würden noch mehrere Jahre
angeſpannter Tätigkeit in Anſpruch nehmen. Der Herr
Miniſter=
präſident nahm hiervon Kenntnis und brachte zum Ausdruck,, daß
er dieſe dankenswerten Beſtrebungen des Volksbundes anerkenne
und nach Möglichkeit gern unterſtützen werde
Der Vorſtand ſchilderte ferner die hiſtoriſche Entwicklung des
Volkstrauertages und die Schwierigkeiten, die ſich einer
geſchloſſe=
nen Feier dieſes Tages bisher entgegengeſtellt hätten.
Der Herr
Miniſterpräſident erklärte ſich mit dem Ziel eines für das ganze
Reich einheitlichen Volkstrauertages durchaus einverſtanden, hielt
es jedoch zunächſt für erforderlich, daß der Tag reichsgeſetzlich
feſt=
gelegt werde. Der Vorſtand bat daraufhin den Herrn
Miniſter=
präſidenten, die für eine ſolche reichsgeſetzliche Regelung ſeit vielen
Jahren gemachten Bemühungen des Vorſtandes und der im
Aus=
ſchuß für die Feſtſetzung eines Volkstrauertages vertretenen
deut=
ſchen Körperſchaften zu unterſtützen.
die Lage des Arbeitsmarkkes für weibliche
Angeſtellte.
Zu Beginn des Umſchlags der Arbeitsmarktlage im „Jahre
1928 wurden die berufstätigen Frauen nicht in gleichem. Maße
von Arbeitsloſigkeit betroffen wie die männliche
Arbeitnehmer=
ſchaft. Zwar verſchlechterte ſich dieſes Verhältnis allmählich, aber
über ein Jahr lang war die Lage des Arbeitsmarktes für
weib=
liche Arbeiter und Angeſtellte beſſer als für die Männner, ſo daß
damals ſogar von dem günſtigen Riſiko der arbeitenden Frauen
für die Arbeitsloſenverſicherung geſprochen werden konnte. Im
Laufe der weiteren Monate naherte ſich die
Beſchäftigungsanfor=
derung von Frauen derjenigen der Männer immer mehr an, und
ſeit einem halben Jahre etwa ſtehen wir vor dem umgekehrten
Verhältnis. Die Lage der arbeitenden Frauen iſt ſchlechter als
die des männlichen Geſchlechts. Das trifft beſonders für die in
Handel und Büros Tätigen zu. Der Verband der weiblichen
Handels= und Büroangeſtellten (Sitz Berlin), der als größte
Ver=
einigung ihrer Art die Sachlage am ſchärfſten überſehen kann
deſſen umfangreicher Stellennachweis und deſſen
Stellenloſen=
unterſtützung jedes Schwanken nach oben oder unten beſonders
empfindlich ſpürt, hat ſogar ebenſo wie der öffentliche
Arbeits=
nachweis die Erfahrung gemacht, daß nicht nur ältere Kräfte unter
der Arbeitsloſigkeit leiden, ſondern auch jüngere. Während
frü=
her die jungen weiblichen Angeſtellten, auch diejenigen, die eben
die Handelsſchule verlaſſen hatten, ſehr leicht einen paſſenden
Poſten fanden, dauert ihre Unterbringung heute ſehr viel
län=
ger, die Nachfrage nach ſolchen jungen Kräften iſt ſehr viel
ge=
ringer als ehedem. Dabei hat es nicht den Anſchein, daß in
näch=
ſter Zeit ſchon eine Beſſerung eintreten werde. Aus dieſem
Grunde iſt die Berufswahl heute ſo ſchwierig. Nur die Fähigſten
ſollten daher einen kaufmänniſchen oder Büroberuf ergreifen.
Mit Rückſicht auf die Schwierigkeiten, deren Behebung noch
län=
gere Zeit auf ſich warten laſſen wird, hat der VWA. ſchon vor
drei Jahren die Forderung nach dem neunten Schuljahr
nachdrück=
lich erhoben.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht hatte ſich mit einer Anklage
wegen Aufruhrs gegen 11 Pfungſtädter und zwei Heilbronner zu
beſchäftigen. Am 21. April d. I. hatte in Pfungſtadt ein
Fußball=
ſpiel zwiſchen dem Fußballklub Heilbronn und dem
Raſenſport=
verein Germania Pfungſtadt ſtattgefunden, und des Abends
fan=
den in den verſchiedenen Wirtſchaften und Kaffeehäuſern Treffen
und Nachfeiern ſtatt. Zwei junge Heilbronner, etwas angeheitert,
hofften, in einem Privathaus, ihrem heimatlichen Brauch gemäß,
Wein zu erhalten. Sie machten ſich anſcheinend etwas läſtig, ſo
daß zwiſchen ihnen und den Hausbewohnern, die infolge eine
Verlobungsfeier wohl auch nicht mehr ganz nüchtern waren, eine
Keilerei entſtand, in deren Verlauf ſie verprügelt und auf die
Straße geworfen wurden. Draußen nahmen ſie die inzwiſchen
her=
beigerufenen Poliziſten in Empfang und brachten ſie zur Wache,
um ihre Perſonalien aufzunehmen.
Ihr junger Quartiergeber,
dem davon erzählt wurde, ging zur Wache und geriet mit dem
einen Polizeibeamten in eine Schlägerei, bei der er ordentlich
Schläge mit dem Gummiknüppel bezog. Als ſeine
Vereinsmit=
glieder davon hörten, empörten ſie ſich außerordentlich über die
angebliche Mißhandlung ihres Mitſpielers, der allgemein beliebt
ſei, und hielten ziemlich laute Diskuſſionen auf der Straße vo
der Wirtſchaft Feidel ab. Anwohner beſchwerten ſich darüber bei
der Polizei, und die drei dienſttuenden Poliziſten, unter ihnen
derjenige, der den jungen Mann mißhandelt haben ſollte, kamen
nun und verſuchten, die Leute, die ſich durch hinzuſtrömende
Kino=
beſucher uſw. erheblich vermehrt hatten, man ſprach von etwa 60
bis 80 Menſchen, zu beruhigen und zum Nachhauſegehen zu
be=
wegen. Die Leute faßten das Erſcheinen dieſes einen Poliziſten
als Provokation auf und machten ihm nun über ſein Vorgehen
die heftigſten Vorwürfe, die infolge der allgemeinen Erregung
wohl die Grenzen des Erlaubten einigermaßen überſchritten. Um
nicht die Sache auf die Spitze zu treiben, und da ſie ja, ohne von
der Schußwaffe Gebrauch zu machen, nicht mit den Leuten fertig
geworden wären, von denen ſie alles erwarteten, zogen die drei
Beamten ſich wieder auf die Wache zurück.
Die Erregung legte
ſich auch nach und nach, und nach etwa einer Stunde herrſchte
wie=
der einigermaßen Ruhe in dem nächtlichen Pfungſtadt. Es waren
nun 13 Leute deshalb angeklagt, meiſt Anfang der zwanziger
Jahre. Sie waren teils auch der Beleidigung beſchuldigt, denn
ohne Koſenamen geht es ja in ſolchen Fällen meiſt nicht ab. Die
Angeklagten wollten von nichts wiſſen. Keiner hat gedroht,
kei=
ner hat geſchimpft, nur als die Beamten fortgingen, hätten ſi
pfiu gerufen. Der eine behauptet, die Ausſagen der Schutzleute
ſeien zu 90 Prozent unwahr, der andere war betrunken und hat
überhaupt nichts geſehen, ein dritter hat geweint über das
Un=
glück eines Vereinsgenoſſen, und ein vierter ſagt, die
Polizei=
beamten ſeien ſelber ſo aufgeregt geweſen, daß ſie gar nicht
ge=
wußt hätten, was ſie eigentlich machen ſollten. Die Schutzleute
be=
kunden, daß ſie die Leute mehrmals laut aufgefordert hätten, ſich
zu erſtreuen was jedoch keiner der Angeklagten und nur wenige
Zeugen gehört haben, ſie glaubten, die Menge wolle ſie ins Dunkle
drücken und ſie dort verprügeln. Nach recht umfangreicher
Zeu=
genvernehmung läßt der Staatsanwalt ſelber die Anklage wegen
Aufruhrs fallen und beantragt gegen die erſten beiden
Angeklag=
ten wegen Widerſtands und Beteiligung an einem „Auflauf je
einen Monat Gefängnis, gegen den zweiten und dritten
Angeklag=
ten wegen Teilnahme am Auflauf und Beleidigung je drei Wochen
Gefängnis und gegen die übrigen Angeklagten wegen Teilnahme
am Auflauf je 100 Mark Geldſtrafe, im Nichteinbringungsfalle je
10 Tage Gefängnis. Der Verteidiger beantragt Freiſpruch für
ſämtliche Angeklagten, denn tatſächlich ſei die Polizei wieder mal
an allem ſchuld. Um 3.40 Uhr verkündet der Vorſitzende folgendes
Urteil
Der erſte Angeklagte wird wegen Widerſtands zu 100 Mar
Geldſtrafe, im Nichteinbringungsfall 20 Tage Gefängnis
verur=
teilt, der zweite Angeklagte wegen Beleidigung zu 60 Mark,
hilfs=
weiſe 12 Tage Gefängnis, und der 11. Angeklagte ebenfalls wegen
Beleidigung zu 20 Mark Geldſtrafe, hilfsweiſe 4 Tage Gefängnis.
Die übrigen werden freigeſprochen. Das Gericht ſei zu der
Ueber=
zeugung gekommen, daß der Tatbeſtand des Aufruhrs zu
vernei=
nen ſei, da eine Gemeinſchaft in der Menge nicht nachzuweiſen
ſei. Auch der Tatbeſtand des Auflaufs ſei nicht gegeben, da die
Aufforderung der Beamten, den Platz zu räumen, nicht präziſe
genug im Sinne des § 116 geweſen ſei. Den drei Beamten ſteht
außerdem die Befugnis zu, den entſcheidenden Teil des Urteils der
beiden wegen Beleidigung Verurteilten eine Woche lang an der
Gemeindetafel in Pfungſtadt zu veröffentlichen.
* Unfall. In einer Maſchinenfabrik in der Weiterſtädter
Straße iſt geſtern ein Gerüſt zuſammengebrochen. Ein Arbeiter
zog ſich beim Stürzen innere Verletzungen zu,
daß er in
das Städtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte.
Seites6
Samstag, den 6. September 1930
Nummer 246
Zur Gründung des Inſtitutes
für das Reviſions= und Treuhandweſen.
Von Dipl.=Ing. Adolf von Lippma
Die führenden Berufsverbände des deutſchen Reviſions= und
Treuhandweſens haben ſich zuſammengefunden in der am 5. Auguſt
d. J. in Berlin vollzogenen Gründung des Inſtitutes für das
Revi=
ſions= und Treuhandweſen.
Das Inſtitut ſoll der Träger einer neuen Berufsgruppe
wer=
den, die aus den bereits dazu beſtehenden Anſätzen unter der
Aegide des Inſtituts erwachſen ſoll. Das Inſtitut hat als
Stan=
desvertretung dieſer neuen Berufsgruppe über die Wahrung der
Rechte und der Pflichten zu wachen, beſonders auch durch eine
Ehrengerichtsbarkeit für eine ſtrenge Wahrung der
Berufsauffaſ=
ſung zu ſorgen, die ſich aus den Aufgaben des Reviſoren= und
Treuhänderberufes von ſelbſt ergibt.
Das Inſtitut iſt gegründet worden vom Reichsbund deutſcher
Treuhand=Aktiengeſellſchaften, dem Verbande deutſcher
Bücherrevi=
ſoren e. V., dem Treuhandverband und der Fachgruppe der
Treu=
händer im Verbande deutſcher Diplomkaufleute. Die Aufnahme
von Mitgliedern in das Inſtitut ſoll ſatzungsgemäß erſt
dann möglich ſein, wenn die behördliche Regelung
des Berufes in Kraft getreten ſein wird. Mitglied des
In=
ſtituts ſoll nur werden können, wer auf Grund der behördlichen
Autoriſation zur neuen Berufsgruppe der Wirtſchaftstreuhänder
oder Wirtſchaftsſachverſtändigen zugelaſſen worden iſt. Das
In=
ſtitut ſoll alſo nur aus Mitgliedern beſtehen, denen die neutrale
behördliche Stelle die Qualifikation dazu zuſprechen konnte.
Als Maß der fachlichen Ausbildung ſoll grundſätzlich
akade=
miſche Vorbildung, eine ſechsjährige praktiſche Ausbildung und die
Beſtätigung des Erfolges durch Ablegung einer Schlußprüfung
ge=
fordert werden. Das iſt fürs erſte, wie immer in ſolchen Fällen,
noch Zukunftsmuſik. Es handelt ſich hier, wie in ähnlich
gela=
gerten Fällen, um einen Uebergangszuſtand. Zurzeit iſt damit zu
rechnen, daß es auch unter den Nichtakademikern eine Reihe von
erfahrenen Berufsangehörigen gibt, die über ausreichende
theo=
retiſche Vorbildung und ausreichende praktiſche Erfahrung
ver=
fügen, die auszuſchalten eine Unbilligkeit bedeuten würde, ganz
abgeſehen davon, daß auch der Verzicht auf die Benutzung der von
dieſen Kräften bereits geſammelten Erfahrungen für den weiteren
Aufbau der neuen Berufsgruppe ſich nur als nicht zu
rechtferti=
gende Erſchwerung auswirken würde. Wie in ähnlich gelagerten
Fällen (vgl. u. a. die Entſtehung der Patentanwalts=Ordnung nach
em Inkrafttreten des Reichs=Patentgeſetzes vom 7. TV. 1891),
ſollen auch hier vorerſt Uebergangs=Beſtimmungen in
Kraft treten, die auch den dazu befähigten Nichtakademikern den
Zutritt zu der neuen Berufsgruppe ermöglichen. Nach Ablauf der
Uebergangsfriſt ſoll hier, genau wie bei anderen freien Berufen,
das Akademikerprinzip in Kraft treten.
Wenn man in langjähriger Tätigkeit als Berater der
In=
duſtrie die Anforderungen verfolgen konnte, die bei Ausſchreibung
von Stellen in der Regel gemacht werden, und dann auf Grund
eigener Beobachtung in die Lage verſetzt wird, einzuhalten,
mit welchen Kräften die induſtrielle Praxis ſich durchſchnittlich
begnügt, dann kann man es nicht unterlaſſen, zu der Forderung
des „Akademikerprinzips” aus der Erfahrung heraus ein offenes
Wort zu ſprechen. Ohne Anſehung der Wahrſcheinlichkeit, daß man
da oder dort auf Widerſpruch ſtoßen wird. Vor allem iſt es ſehr
lehrreich, an dieſer Stelle einmal zu betrachten, wie ſich das
Aka=
demikerprinzip in bezug auf die von der Praxis benötigten
tech=
niſchen Kräfte bisher ausgewirkt hat.
Als Grashof in der zweiten Hälfte der ſiebziger Jahre des
vergchngenen Jahrhunderts begann, mit Arbeiten von der Art
ſeiner „Theoretiſchen Maſchinenlehre” die wiſſenſchaftliche
Behand=
lung der Probleme des Technikers einzuleiten, rangierte das
Wiſſen des Technikers noch als Gewerbekunſt und wurde auf den
Gewerbeſchulen gepflegt. Mit der Erhebung der Gewerbeſchulen
zu techniſchen Hochſchulen ging die Gewerbekunſt in die techniſche
Wiſſenſchaft über. Nicht ohne Widerſtreben der alma mater
universitas, die bis dahin die Pflege der Wiſſenſchaft als ihr
unbeſtrittenes Alleinrecht anſah und die Neugründung der
tech=
iſchen Hochſchulen als einen Eingriff in ihre Belange betrachtete.
o erreichten denn auch die techniſchen Hochſchulen ihre
Gleich=
ſtellung mit den Univerſitäten erſt etwa ein Vierteljahrhundert
nach ihrer Gründung; erſt um das Jahr 1900, als ihnen die
Ver=
leihung akademiſcher Grade (Diplomingenieur, Doktoringenieur)
zuerkannt wurde. Seit Gründung der techniſchen Hochſchulen ſind
rund 50 Jahre ins Land gegangen. Das Akademikerprinzip hatte
hier rund ein halbes Jahrhundert Zeit, ſich auszuwirken. Wer
aber in langjähriger beruflicher Tätigkeit Gelegenheit hatte, im
praktiſchen Leben die Auswirkung zu unterſuchen, die dem
Aka=
demikerprinzip im techniſchen Beruf in der genannten Zeitſpanne
möglich war wird ſich nicht verhehlen können, daß — wenigſtens
ſoweit die Privatinduſtrie in Betracht kommt — der Erfolg dem
innerhalb dieſer Zeitſpanne vertanen Leiſtungsaufwand nur in
recht kärglichem Maße entſpricht. Erſt vor wenigen Monaten
brachte mir eine Unterſuchung, die ich in dieſem Sinne für ein
großes Fabrikationsunternehmen durchzuführen hatte, den erneu=
Beweis für die eben aufgeſtellte Behauptung. Das
Akademi=
kerprinzip zeigte ſich hier ſo gewahrt, daß das leitende Perſonal
der Werkſtätten ſich etwa zu 5 v.
). des Geſamtbeſtandes aus
Akademikern rekrutierte, während von dem Perſonalbeſtand des
Konſtruktionsbüros allenfalls 18 v. H. des Geſamtbeſtandes dieſes
Büros als Vollakademiker angeſprochen werden konnten. Und
da=
bei handelte es ſich um ein Werk, das ſeinen Leiſtungen zufolge voll
und ganz den Anſpruch erheben kann, auf der Höhe der Zeit zu
ſtehen. Wenn man längere Jahre hindurch gehalten war, dieſe
Verhältniſſe in der deutſchen Induſtrie beruflich zu unterſuchen,
ſt man freilich über ein ſolches Ergebnis nicht mehr erſtaunt.
Man iſt weit eher ſogar noch geneigt, es im Verhältnis zu den
vorliegenden Erfahrungen noch als günſtig zu bezeichnen. Und im
freien Beruf ſteht es nicht viel beſſer. Da laufen freilich viele
Diplomingenieure und auch Doktor=Ingenieure herum. Aber die
viel beſchäftigten und wirtſchaftlich Erfolgreichen ſind häufig
Inge=
nieure, die wohl auf Grund ihrer praktiſchen Erfolge, aber
manch=
mal nicht einmal auf Grund eines Mindeſtm ißes von fachlicher
Schulung auf das Prädikat „Ingenieur” Anſpruch erheben können.
Ein ſehr erhebliches Kontingent der in der Praxis
beſchäftig=
ten techniſchen Kräfte ſtellen heute die techniſchen Mittelſchulen
von der Art der preußiſchen höheren Maſchinenbauſchulen, der
Staatstechniken und ähnlich aufgebauter mittlerer Lehranſtilten,
die nach dem Vorbilde der öſterreichiſchen Gewerbeſchulen ſeit
Be=
ginn des Jahrhunderts dazu übergegangen ſind, das Schwergewicht
des Unterrichts auf die technologiſche Seite zu verlegen. In der
richtigen Erkenntnis, daß der praktiſche Techniker ſeinen Aufgaben
nur gerecht werden kann, wenn ihm ſchon von der Schule aus ein
ausreichendes Verſtändnis für die „wirtſchaftliche” Fertigung
ver=
mittelt wird.
Hier liegt der Anſatz zu der reinlichen Scheidung, die zwiſchen
exakter und angewandter Wiſſenſchaft vorgenommen werden muß.
inſofern die Wiſſenſchaft nicht mehr um ihrer ſelbſt willen, ſondern
zum Zweck der Erreichung höherer wirtſchaftlicher Erfolge gepflegt
inn, vorm. Betriebs=Direktor, Darmſtadt.
werden ſoll. Der Selbſtzweck der exakten Wiſſenſchaft iſt die
För=
derung der Erkenntnis. Und zwar ohne Anſehung des
wirtſchaft=
lichen Erfolges. Der ausſchließliche Zweck der angewandten
Wiſſen=
ſchaft iſt aber die Verwertung der gewonnenen Erkenntnis, mit
dem Ziele der größtmöglichſten Steigerung des wirtſchaftlichen
Erfolges. Daß der gewaltige Unterſchied in der Art der Pflege
der Wiſſenſchaft, die durch dieſe beiden Zielforderungen
umſchrie=
ben wird, nicht genügend beachtet wurde, dürfte der Hauptgrund
dafür ſein, daß ſich im techniſchen Beruf das Akademikerprinzip
bisher nicht in dem erwarteten Maße durchzuſetzen vermochte.
Langſam ringt ſich die Erkenntnis durch, daß man falſchen Zielen
zuſteuerte. Erſt in den letzten Jahren hat man ſich darauf
be=
ſonnen, daß die vornehmſte Arbeit des Technikers die
wirtſchaft=
liche Verwertung wiſſenſchaftlicher Erkenntnis ſein und bleiben
muß und beginnt allenthalben den Unterricht an den Hochſchulen
nach dieſem Geſichtspunkt umzugeſtalten. Aber erſt dann, wenn
ſich dieſe Wandlung einmal voll durchgerungen hat, wird hier dem
Akademikerprinzip die Geltung zufallen, die ihm zukommen ſoll.
Für die neue Berufsgruppe der wirtſchaftlichen
Sachverſtän=
digen, die das Inſtitut für das Reviſions= und Treuhandweſen
zu=
ſammenfaſſen ſoll, beſteht die gleiche Gefahr, daß auch ſie zunächſt
in falſch verſtandenem Ehrgeiz abſtrakten wiſſenſchaftlichen Zielen
zuzutreiben geneigt ſein wird, die ſie mehr und mehr ihrer realen
Aufgabe, der Förderung der Wirtſchaft, entfernen werden. Wenn
nicht hier aus den Erfahrungen anderer Berufsgruppen rechtzeitig
die Lehre gezogen wird und dafür Sorge getragen wird, daß das
„Akademikerprinzip” von Anbeginn an richtig verſtanden wird.
Als Walther Rathenau im Juni 1917 ſeine Gedankengänge
über die „Neue Wirtſchaft” niederſchrieb, da konnte er noch ſagen:
Eine Induſtriewiſſenſchaft gibt es noch nicht.” (Walther Rathenau,
Die neue Wirtſchaft; S. Fiſcher, Berlin 1918; Seite 38.)
Inzwi=
ſchen hat ſich eine Induſtriewiſſenſchaft entwickelt und wird an
ver=
ſchiedenen akademiſchen Lehrſtellen eifrig gehütet und gepflegt.
Wenn aber die Früchte, die ſie bisher in der Praxis gezeitigt hat,
im Verhältnis zu dem Aufwand, den ſie bisher auf ihre
Ent=
wicklung und Pflege verwendete, noch recht ſpärlich genannt
wer=
den müſſen, und wenn es dieſer neuen Wiſſenſchaft noch nicht
ge=
lungen iſt, dem Akademikerprinzip auch hier die Geltung zu
ver=
ſchaffen, die ihm bei richtiger Auswertung wiſſenſchaftlicher Arbeit
auch hier zukommen ſollte, ſo dankt ſie das lediglich dem Fehler,
auf den bei unſerer deutſchen Veranlagung faſt alle werdenden
Wiſſenſchaften fürs erſte zu verfallen pflegen in der
Uebergangs=
zeit, in der ja erſt der Grundſtein für die werdende Wiſſenſchaft
gelegt wird. Und zwar dadurch, daß beruflich geſammelte
Erfah=
rung und Erkenntnis durch das Einſetzen wiſſenſchaftlicher Arbeit
zunächſt einmal geſammelt und geläutert wird. In dieſer
Ueber=
gangszeit, die jede ſich zur Wiſſenſchaft entwickelnde Diſziplin
durch=
zumachen hat, kann der Erreichung des angeſteuerten Zieles nichts
hinderlicher ſein als wiſſenſchaftliche Ueberhebung, die einer falſch
verſtandenen Geiſtigkeit entſpringt. Das wirkt um ſo hemmender,
je mehr die neue Wiſſenſchaft gezwungen iſt, auf den noch
unge=
ſichteten Erfahrungen aufzubauen, die das Wiſſen derer bilden,
denen ihrer Erziehung und ihrem Werdegang nach bisher
wiſſen=
ſchaftliche Arbeit” fremd geweſen iſt. Wer in ſolchem
Ueberlei=
tungszuſtand gerade von denen verſtanden werden will, die die
Grundlagen für die werdende Wiſſenſchaft gelegt haben, muß ſich
bemühen, ſeine Sprache klar und ſchlicht zu halten. Auch wenn
er Gefahr läuft, deshalb von himmelſtürmenden Theoretikern der
werdenden Wiſſenſchaft in ſeiner Ausdrucksweiſe vorerſt „primitiv”
genannt zu werden. Das mag er ruhig hinnehmen, inſofern er nur
von denen verſtanden wird, die den Grund dazu gelegt haben, daß
es ſich überhaupt lohnt, das von dieſen bisher unwiſſenſchaftlich
gepflegte Wiſſensgebiet, zur Wiſſenſchaft zu erheben. Und hier
kommt noch eines hinzu: Die Induſtrie=Wiſſenſchaft darf ſich am
allerwenigſten nur um ihrer ſelbſt willen auf abſtrakte Wegte
ver=
laufen. Denn ſie hat das ſehr reale Ziel, und das iſt: die
För=
derung der Wirtſchaft.
Wenn nun für die neue Berufsgruppe die ſich unter der
Aegide des Inſtituts für das Reviſions= und Treuhandweſen
bil=
den ſoll, gefordert wird, daß ihre Mitglieder die
betriebswirt=
ſchaftlichen Sachverſtändigen und Berater ſein ſollen, denen es
ob=
liegt, auf Grund ihrer theoretiſchen Kenntniſſe und praktiſchen
Erfahrungen in den verſchiedenſten Branchen und
Unternehmungs=
formen die Zahlen des kaufmänniſchen und betrieblichen
Rech=
nungsweſens durch Analyſe und Kombination lebendig zu machen
und dem Unternehmer damit Fingerzeige für die
Erfolgsmöglich=
keiten und die Fehlerquellen auf der kaufmänniſchen und
techni=
ſchen Seite zu geben, ſo wird damit ein großes und umfaſſendes
Programm ausgeſprochen. Das nur dann einigermaßen auf
Er=
füllung rechnen darf, wenn von vornherein für klare Zielſetzung
Sorge getragen wird; daß dieſe Arbeiten nicht in erſter Linie dem
wirtſchaftsfremden Ziel zu dienen haben, dieſe neue Wiſſenſchaft
um ihrer ſelbſt willen zu fördern, ſo daß Gefahr beſteht, daß ſich
die Arbeit in wirtſchaftsfremde Spekulationen fruchtlos verläuft,
ſondern daß ſie ausſchließlich dem ſehr realen Zweck zu dienen
haben, das wiſſenſchaftliche Rüſtzeug der Förderung der Wirtſchaft
dienſtbar zu machen. Die Forderung des Akademikerprinzips iſt
berechtigt, inſofern von Perſönlichkeiten, die ſich dieſen Aufgaben
gewachſen zeigen ſollen, verlangt werden muß, daß ſie ſelbſt
ge=
lernt haben, wiſſenſchaftlich zu arbeiten. Allein damit ſind die
Aufgaben dieſes weitreichenden Programms noch nicht erſchöpft.
Das theoretiſch Erreichbare iſt nicht immer praktiſch erreichbar.
Und auch das praktiſch Erreichbare iſt nicht immer wirtſchaftlich
erreichbar. Deshalb wird Perſönlichkeiten, die ſich mit einiger
Ausſicht auf Erfolg dieſen ſehr weitgeſteckten Aufgaben unterziehen
ſollen, auch ausreichend Gelegenheit gegeben werden müſſen
ſo=
wohl die Möglichkeiten des praktiſchen Betriebs, als auch die
Mög=
lichkeiten der wirtſchaftlichen Verwertung des im Betriebe
Ge=
ſchaffenen kennen zu lernen. Es muß ihnen nicht nur ein
erſchöp=
fender Einblick in das was die Werkſtätte leiſten kann, ſondern
auch in das, was der Markt mit Nutzen aufzunehmen vermag
ver=
mittelt werden. Dann erſt werden ſie die Aufgaben erfüllen
können, die das Programm umfaßt und die mit wenigen Worten
wie folgt umſchrieben werden können: Anleitung zur
beſtmög=
lichen Verwertung wiſſenſchaftlicher Erkenntnis.
In einem Schulprogramm wird ſich eine ſolche Vorbildung mit
Ausſicht auf Erfolg nicht vermitteln laſſen. Man wird von
Per=
ſönlichkeiten, die ſich ſolchen umfaſſenden Aufgaben widmen ſollen,
verlangen müſſen, daß ſie eine angemeſſene Lehrzeit in der
kauf=
männiſchen Verwaltung, im praktiſchen Betriebe und in einer
Verkaufsorganiſation durchmachen. Die Erfahrungen und
Kennt=
niſſe, die zur Erfüllung ſolcher Aufgaben befähigen, werden immer
nur in der Praxis erworben werden können. Die vorangehende
Schulbildung kann allenfalls die Erwerbung durch geeignete
Fingerzeige erleichtern, ſie aber niemals ſelbſt vermitteln.
Werden dieſe Grundſätze nur einigermaßen beachtet, dann
wird die Gründung des vorgenannten Inſtitutes für die Wirtſchaft
in der Tat als Auftakt zu einer neuen Entwicklung gewertet
werden können.
Ausflugsſonderzug nach Bad Dürkheim und Neuſtadt a.d.H.
Der für Sonntag, den 7. September, von der Reichsbahndirektion
Mainz in Ausſicht genommene Ausflugsſonderzug in die Pfalz
wird beſtimmt verkehren. Der Fahrkartenverkauf wird eingeſtellt,
ſobald die für dieſen Zug vorgeſehene Zahl von Sonderzugkarten
vergriffen iſt.
Lokale Veranſtalkungen.
nenden Notſ
Die bierunter erſch
nweiſe
UFAnzeigen zu betrachten.
teinem Falle ſegendwie gls Bel
rechung oder Kritlſt.
— Wanderung. Die Kaufmänniſche Stenographen=
Geſell=
ſchaft E. V. unternimmt am kommenden Sonntag, dem 7.
Septem=
ber, ihre 8. Wanderung. Die Abfahrt erfolgt vormittag 7 Uhr
6 Minuten vom Hauptbahnhof nach Stockſtadt a. Rh. Von hier
aus führt der Weg über den Kühkopf zur Gimbsheimer Fähre,
Guntersblumer Fähre, Oppenheim und zurück über Schuſters=
Wörth, Schwedenſäule, Erfelden nach Goddelau. Die Marſchzeit
beträgt 5 Stunden. Es ſind Sonntagsrückfahrkarten nach
Stock=
ſtadt zu löſen. Gäſte ſind auf den Wanderungen ſtets
willkom=
men. Die Führung haben die Mitglieder Heinrich Schwobel und
Willy Schwinn.
Schuls Felſenkeller. Sonntag den 7. September,
konzertiert wieder das Stadtorcheſter in Schuls Felſenkeller. Das
Programm iſt auf Stimmung eingeſchnitten.
Bausparkasse Gemeinschaft der Preunde
Wüslenro=
in Ludwigsburg.
Gemeinnützige G. m. b. H.
Diese älteste erfolgreichste Bausparkasse in Deutschland und
Oester-
reich gibt Darlehen zum Bau und Kauf von Eigenheimen oder
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(I.St.92
Geschäftsstelle Heidelberg, Bienenstr. 5, Telephon 4211.
— Im Wiener Kronenbräukeller findet heute das
erſte große Schlachtfeſt mit Konzert der Kapelle Weber ſtatt. Für
morgen Sonntag iſt ab 5 Uhr nachmittags bei freiem Eintritt ein
großes Gartenkonzert vorgeſehen. (Siehe heutige Anzeige.
Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof)
ver=
anſtaltet, wie aus der Anzeige erſichtlich, heute Samstag und
morgen Sonntag abend wieder Konzert mit Tanz. Dieſe
gemüt=
lichen Abende im Hotel=Reſtaurant Poſt finden ſtets beſonders
ſtarken Zuſpruch.
Das Sportplatz=Reſtaurant und Café an
Böllenfalltor veranſtaltet vom 6. bis 14. September auf
ſeinem Gelände ein großes Sommerwieſenfeſt nach Münchener
Art und bietet dies ſogenannte Münchener Oktoberfeſt
Beluſti=
gungen aller Art. (Siehe heutige Anzeige.)
* Wahlverſammlung der Konſervakiven
Volksparkei.
Die erſte öffentliche Wählerverſammlung der Konſervativen
Volkspartei in Darmſtadt wurde am Freitag abend im großen Saale
des Städt. Saalbaues veranſtaltet.
Zunächſt ſprach Herr Rechtsanwalt Dr. Reen=Mainz, der
Kan=
didat der Konſervativen Volkspartei in Heſſen, über das Entſtehen der
neuen Partei, das darin begründet liege, daß infolge des ewigen
Ne=
gierens und der dauernden Oppoſition der Deutſchnationalen Partei
ſtarke konſervative Kräfte brach lägen. Der Redner ſchilderte eingehend
die Vorgeſchichte der Zerſplitterung in der Deutſchnationalen Partei
und bezeichnete letzten Endes die Konſervative Volkspartei inſofern als
keine neue Partei, als ſie in der Hauptſache eine Zuſammenfaſſung aller
derjenigen konſervativen Kräfte bedeute, denen über ſtarre Formen und
Ueberlieferungen das Feſthalten an ewigen Ideen gehe. Das deutſche
Volk hat ſich in der Weimarer Verfaſſung die republikaniſche
Staats=
form auf geſetzmäßigem Wege gegeben. Die Frage der Staatsform
ſteht jetzt nicht zur Debatte. Wir haben nur die Aufgabe und den
Wil=
len, in dieſem Staate mitzuarbeiten.
Herr Dr. Reen erläuterte dann den Begriff „konſervatitz” und
kenn=
zeichnete konſervativ gleich ſtaatserhaltend. Die Konſervative
Volks=
partei will die große Rechtspartei vorbereiten und die konſervative
Demo=
kratie ſchaffen.
Der Referent wendet ſich dann wirtſchaftlichen Fragen zu und
be=
ſchäftigte ſich mit der Reichsfinanzreform, insbeſondere mit der
Arbeits=
loſenverſicherung. Die Mittel für die Arbeitsloſenverſicherung müſſen
aufgebracht werden, aber aus dem Reichshaushalt dürfen nur die
etats=
mäßig beſtimmten Mittel genommen werden, damit der Reichshaushalt
nicht ins Wanken gerät. Daneben gilt es, Arbeitsmöglichkeiten in
gro=
ßem Maße zu ſchaffen. Die Arbeitsdienſtpflicht, die z. B. in Bulgarien
beſteht und ſich bewährt hat, müßte als eine Ehrenpflicht am deutſchen
Volke durchoeführt werden. Die Idee der Einführung bei uns ſtammt
übrigens von dem ſozialiſtiſchen Arbeitsminiſter Wiſſel.
Dr. Reen betonte, daß er nicht andere Parteien bekämpfen, ſondern
das Programm der Konſervativen Volkspartei erläutern wollte, wandte
ſich dann aber ſcharf gegen die bewußte Kataſtrophenpolitik der
Natio=
nalſozialiſten.
Die Kotſervative Volkspartei lehne es ab, mit Schlagworten zu
kämpfen und wolle der deutſchen Wirtſchaft wieder empor helfen, um
auf neuen Wegen zu alten Zielen zu kommen.
Als zweiter Redner des Abends ſprach Herr Profeſſor Dr.
Hoetzſch=Berlin über die Ziele, Gedanken und Abſichten der
Kon=
ſervativen Volkspartei. Der Referent, der Spitzenkandidat der
Konſer=
vativen Volkspartei im Wahlkreis Heſſen=Naſſau, gehört zu den 12
Reichstagsabgeordneten, die im Dezember 1929 aus der
Deutſchnatio=
nalen Partei ausgetreten ſind.
Der Redner erklärt, daß der heutige Staat unſer Staat ſei, ſo viel
oder ſo wenig uns an ihm auch gefallen möge, und daß es nun die
Auf=
gabe der Konſervativen Volkspartei ſei, in dieſem Staat mitzuarbeiten
und ihm konſervative Gedanken aufzuprägen. Herr Dr. Hoetzſch
bezeich=
nete den gegenwärtigen Wahlkampf als ſinnlos, da ja die
Reichsregie=
rung das erforderliche Reformwerk bereits begonnen habe. Es gilt nur
wenige Mandate am 14. September im Wahlkampf herauszuholen,
da=
mit ein arbeitsfähiger Reichstag geſchaffen und ein Damm gegen den
Radikalismus rechts und links geſetzt wird.
Der Redner erklärte, ſich darüber zu freuen, daß nun ſo viele junge
Menſchen leidenſchaftlich in die Politik hineindringen und daß ſo wohl
Verwirrendes, aber auch Neues und Schwungvolles in den Wahlkampf
trete. Sicher ſei, daß das Wort und der Begriff konſervativ in Mittel=
und Süddeutſchland etwas anſtößig wirke, aber man brauche dabei nicht
gleich an Oſtelbiertum und an die Monarchie zu denken. Nun gelte es
den konſewativen Gedanken wieder im Volke hochzubringen, aber dabei
nicht zu vergeſſen, daß es nach den Erſchütterungen von 1918 und 1919,
nach der Revolution, keinen Weg mehr zurück gebe in die
Vergangen=
heit, zu den alten Zuſtänden. Das Bismarckſche Reich gehört in das
hiſtoriſche Muſeum. Bei aller Anerkennung für die Leiſtungen der
Vergangenheit, deren Kräfte erhalten bleiben ſollen, darf man den
Blick nicht verſchließen für das gewaltige Leben und den Schwung der
Gegenwart.
Seit der Verfaſſung von Weimar, in der die liberalen und
demo=
kratiſchen Elemente zu ſehr betont waren, die konſervativen aber
fehl=
ten, iſt das deutſche Staatsſchiff nicht aus dem Schlingern gekommen.
Wir müſſen, um die Poſition der Konſervativen Volkspartei gegenüber
der fruchtloſen Negation der Deutſchnationalen zu bezeichnen, wiſſen,
was wir ändern wollen, wie wir es ändern wollen und daß es dabei
gilt, die Verantwortung zu übernehmen. In dem heutigen
Staats=
weſen iſt notwendig eine moderne, ſtaatskonſervative Volkspartei auf
breiteſter Grundlage. Halten wir uns vor Augen, daß die deutſche
Kriſe nur ein Teil der Weltkriſe, des kapitaliſtiſchen Syſtems überhaupt
iſt, auf deſſen Boden wir ſtehen. Aber wir haben doch im Leben die
Augen offen und ſehen die Schäden des kapitaliſtiſchen Syſtems, die
Verproletariſierung des Mittelſtandes. Nur mit poſitiver Kraft, mit
ſozialem Verſtändnis des Kapitalismus können wir es vermeiden, durch
das bittere Experiment des Bolſchewismus hindurchgehen zu müſſen.
Die Notverordnungen ſind gewiß nicht der Weisheit letzter Schluß,
aber die Regierung zeigt doch im Finanzprogramm, im Oſt=Programm,
auch noch mitten im Wahlkamp”, einen ernſten Verſuch zum Fortſchritt,
ein Stück planvollen, poſitivw Willens. Die Konſervative Volkspartei
will mit den anderen Gruppar zi dem Staat, wie er nun gegeben iſt,
arbeiten, um die Bahn vorzubereiten für das kommende große
Reform=
werk, nicht zuletzt auf kulturellem Gebiet.
Den Ausführungen beider Redner folgte ſtarker Beifall. In der
Ausſprache verteidigte ein Deutſchnationaler die Politik Hugenbergs.
Herr Süß vom Chriſtlich=ſozialen Volksdienſt wandte ſich gegen den
deutſchnationalen Diskuſſionsredner. Ein Vertreter der Deutſchen
Staatspartei begrüßte die Gründung der Konſervativen Volkspartei als
einer Rechtspartei, die verantwortungsbewußt mitarbeiten wolle.
Ein eingehendes Schlußwort von Dr. Hoetzſch beendete die ruhig
verlaufene Verſammlung.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Wir
machen erneut darauf aufmerkſam, daß heute abend 8.15 Uhr im
Fürſtenſaal in der Grafenſtraße eine öffentliche
Frauenverſamm=
lung der Deutſchen Volkspartei ſtattfinden wird, in der die
bis=
herige Reichstagsabgeordnete Frau Dr. Hertwig=Bünger aus
Dresden über das Thema „Aufgaben nationaler Politik” ſprechen
wird. Der Beſuch dieſer Verſammlung wird allen Frauen beſtens
empfohlen.
Deutſche Staatspartei. Am Montag, dem 8
Sep=
tember, abends 8,30 Uhr, ſprechen in einer öffentlichen
Wähler=
verſammlung Herr Bürgermeiſter Dr Ehrhardt=Mainz,
Spitzenkandidat der Deutſchen Staatspartei im Wahlkreis Heſſen=
Darmſtadt, und Herr Oberlandesgerichtsrat Dr. Berndt=
Frank=
furt a. M.
(ehemaliger Volksparteiler). Die Verſammlung findet
im Städtiſchen Saalbau ſtatt.
— Chriſtlich=Sozialer Volksdienſt
Orts=
gruppe Darmſtadt.
Nachdem in der erſten öffentlichen
Ver=
ſammlung ein Mitbegründer des Chriſtlich=Sozialen
Volksdien=
ſtes, Landtagsabgeordneter Finanzrat Bauſch=Stuttgart, mit
außerordentlichem Erfolg ſprach, ſoll am Sonntag abend der
be=
kannte Kanzelredner der Paulskirche, Profeſſor Pfarrer. Veidt=
Frankfurt, über „Die Entchriſtlichung des Volkslebens als
Schick=
ſalsfrage der deutſchen Politik” reden Es wird damit die
grund=
ſätzliche Einſtellung des Chriſtlich=Sozialen Volksdienſtes als
evangeliſche Bewegung klar herausgeſtellt werden. Jeder der es
ernſt mit ſeiner Stellung als Chriſt meint, ſollte nicht verſäumen,
ſich von dieſem hervorragenden Redner und Sachkenner
unter=
richten zu laſſen. Näheres ſiehe Anzeige.
— Nationalſozialiſtiſche Deutſche
Arbeiter=
partei Heute Verſammlung in der Woogsturnhalle. Redner:
Rentmeiſter=Wien. (Siehe heutige Anzeige.)
— Orpheum. Heute Samstag, morgen Sonntag, 6 und 7.
September, abends 8.15 Uhr, finden die zwei letzten Aufführungen
des erfolgreichen Arnold und Bach=Schlagers ſtatt. Der Schwank
Die ſpaniſche Fliege” hat ſeinen Siegeszug über alle deutſchen
Bühnen genommen, und es dürfte wohl kaum mehr gelacht worden
ſein, wie über dieſe tollen Einfälle. Die Eintrittspreiſe ſind auch
diesmal wieder volkstümlich gehalten, ſo daß es jedermann
mög=
bis
lich iſt, die Aufführungen zu beſuchen. Preiſe von 80 P
2 Mk. bei Hugo de Wacl. Rheinſtraße 14, und Verkehrsbüro,
Ernſt=Ludwigsplatz.
Tageskalender für Samstag, den 6. September 1930.
Kon=
Orpheum 8½ Uhr abends: „Die ſpaniſche Fliege‟
zerte
Schloßkeller. Cafs Oper, Hotel Schmitz, Zum
Datte=
rich, Schuls Felſenkeller, Hotel=Reſt. Poſt. Zum Schwanen
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt=
Licht=
ſpiele.
Nummer 246
Samstag, den 6. September 1930
Seite 7
Aus Heſſen.
Kurſe für Gemüſebau in Groß-Umſtadt
und Gonſenheim.
In den Lehrbetrieben der Landw. Kammer für Gemüſebau zu
Groß=Umſtadt und Gonſenheim finden in nächſter Zeit folgende Kurſe
ſtatt:
In Groß=Umſtadt
vom 23. bis 25. September ein Dreitagskurſus, ſodann am 3. Oktober
ein Eintagskurſus.
In Gonſenheim
vom 18. bis 20. September ein Dreitagskurſus, ſodann am 1. und 8.
Oktober je ein Eintagskurſus.
Die Kurſe ſind für alle Teilnehmer bis auf weiteres gebührenfrei
und werden den Teilnehmern aus Heſſen die Reiſekoſten 3. Klaſſe ganz
oder zum Teil vergütet, je nach Entfernung. Anmeldungen ſind zu
rich=
ten an das Muſter= und Verſuchsgut der Landwirtſchaftskammer zu
Groß=Umſtadt (Heſſen), und zwar ſpäteſtens bis 8 Tage vor Beginn
eines Kurſus.
Die am Gemüſebau intereſſierten Kreiſe ſeien auf dieſe Kurſe nach
drücklichſt hingewieſen, da hier reiche Gelegenheit zu zeitgemäßer
Weiter=
bildung gegeben wird.
J. Griesheim, 5. Sept. Die Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt
veranſtaltet durch den Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß für Starkenburg
auch in dieſem Jahre einen gemeinſchaftlichen Obſtbaumbezug. Die
Ver=
packungs= und Transportkoſten werden vom Landwirtſchaftskammer=
Aus=
ſchuß getragen. Anmeldungen haben bis zum 23. September d.
beim hieſigen Obſt= und Gartenbau=Verein zu erfolgen. — Die hieſige
Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß ihre Bekanntmachung vom 15.
Mai I. J. wegen Vorauszahlungen auf die 1930er Gemeindeſteuer nicht
den beabſichtigten Erfolg gebracht hat, da die Steuerzahlungen bis jetzt
nur äußerſt ſpärlich erfolgt ſind. Da der Gemeindevoranſchlag für
1930 ſowie die neuen Steuerausſchagsſätze bis jetzt noch nicht genehmigt
worden ſind, iſt der Steuerausſchlag für 1930 und infolgedeſſen auch die
Zuſtellung der neuen Steuerbeſcheide noch nicht möglich. Bei der der
zeitigen Lage der Verhältniſſe werden bis zur Zuſtellung der neuen
Steuerbeſcheide zweifellos noch mehrere Wochen verſtreichen. Es beſtht
deshalb infolge der außerordentlichen Inanſpruchnahme der
Gemeinde=
kaſſe auf dem Gebiet der ſozialen Fürſorge die begründete Gefahr, daß
über kurz oder lang die zur Erfüllung der finanziellen Verbindlichkeiten
erforderlichen Mittel nicht mehr zur Verfügung ſtehen. Der Eintitt
eines derartigen Zuſtandes, muß unter allen Umſtänden verhütet
wer=
den. Die Bürgermeiſterei richtet deshalb an die Steuerpflichtigen das
wiederholte Erſuchen, alsbald Abſchlagszahlungen auf die 1930er
Ge=
meindeſteuer in Höhe der 1929er Gemeindeſteuer zu leiſten. Die
Ab=
ſchlagszahlungen haben auch für die Steuerpflichtigen den Vorteil, daf
ſich demnächſt nicht mehrere fällige Steuerziele zur Zahlung
zuſammen=
drängen. Der 1929er Steuerbeſcheid (rote Farbe) iſt bei der
Steuer=
zahlung vorzulegen.
Straßenbericht
für die Woche vom 7. bis 13. September 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Reichelsheim—Brensbach vom Bahnhof Nieder=Kainsbach (Abzweig
nach Höllerbach) vom 25. 8. bis 11. 9. geſperrt. Umleitung: Nach
Reichelsheim über Höllerbach — Hummetroth — Ober= Mittel=Kinzig —
Kirch=Brombach-Langen=Brombach—Spreng. Nach Michelſtadt über
Höllerbach-—Hummetroth—Ober=, Mittel=, Nieder=Kinzig—Etzen=Geſäß=
König.
Darmſtadt—Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Langen, FahraTe)
vom 2. 9. bis 15. 10. geſperrt. Umleitung: Rheinſtraße-Lutherplatz—
Wallſtraße.
Bensheim—Worms (Ortsdurchfahrt Bürſtadt) vom 1. 9. bis 15. 10
geſperrt. Umleitung; Klein=Hauſen—Forſthaus Jägersburg-Biblis—
Bobſtadt—Hofheim oder Hüttenfeld—Neuſchloß-Lampertheim
Alzey-Landesgrenze (Pariſerſtraße) vom 18. 8. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Mauchenheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheim.
Hartmannshain—Gedern vom 30, 7. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung Ober=Seemen-Volkartshain.
Grünberg—Gießen (Ortsdurchfahrt Grünberg) vom 1. 9. bis auf
weitenres geſperrt. Umleitung: Londorferſtraße in Grünberg.
Schotten—Rainrod vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Wingershauſen—Eichelſachſen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ober=Roden—Dudenhofen nach der Tannenmühle vom 6. 8. bis
10. 9. geſperrt. Umleitung: Heuſenſtamm-Dietzenbach bw. über
Baben=
hauſen—Seligenſtadt.
Rüſſelsheim—Haßloch, Km. 0,6—1.4, vom 28. 8. bis 15. 10. geſperrt.
Umleitung über eine Umgehungsſtraße längs der Friedhofsmauer, au
dem Friedhofsweg und weiter zur Waldſtraße im Ort. Vom 18. 9. bis
15. 10. Umleitung Hof Schönau.
Ober=Roden—Urberach vom 8. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung:
Eppertshauſen.
Gegen Kopfschuppen u. Haarausfall
verwenden Sie nicht dieses oder
jenes, sondern verlangen Sie ein
Mittel das wissenschaftlüch erprobt
ist und seit 50 Jahren undergleich-
(TV 8119
liche Erfolge zu vereeichnen hat:
Dr. Dralle’s Birkenwasser
Originalflasche RM. 2.40 Doppelfiasche RM. 4.20
Pfeddersheim—Monsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
Abenheim—Weſthofen vom 7. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Oſthofen.
Nieder=Erlenbach-Harheim vom 14. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Eſchbach.
Ortsdurchfahrt Laubach vom 4. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Nuppertsburg—Gonterskirchen—Einartshauſen bzw. Lauter—
Wetterfeld
Rixfeld—Hörgenau vom 1. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Hopfmannsfeld—Friſchborn.
Ortsdurchfahrt Fauerbach bei Friedberg von der Kirchgaſſe bis zum
Ortsausgang in Richtung Oſſenheim vom 6. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Ortsſtraßen in Fauerbach
Bleichenbach—Uſenborn (Ortsdurchfahrt Bergheim) vom 25. 8. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Selters—Ortenberg—Uſenborn.
Nösberts—Grebenhain vom 1. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Weidmoos.
An. Arheilgen, 5. Sept. Berichtigung. Die gemeinſame
Ge=
burtstagsfeier der Sechzigjährigen findet nicht Sonntag, den
7. d. M., ſondern heute, Samstag, den 6. September, im
Gaſt=
haus „Zum weißen Schwanen” ſtatt.
* Weiterſtadt, 5. Sept. Gemeinderatsbericht. In geſtriger
Sitzung wurden folgene Beſchlüſſe gefaßt: 1. Der Waldwirtſchaftsplan
1931 mit einem Hiebſatz von 900 Fm. wird genehmigt. 2. Die Errich
tung eines Urnenhauſes wird der Baukommiſſion unter Hinzuziehung
der Antragſteller (Freidenker) überwieſen. 3. Das Geſuch der hieſigen
Mutterſchweinebeſitzer wegen Anſchaffung eines neuen Ebers wird
ge=
nehmigt; die Ankaufkommiſſion geht heute nach Darmſtadt. 4. Außer
den beiden Sportvereinen verlangt jetzt auch die Turngemeinde Anteil
am Sportplatz, ſo daß der Platz anders eingeteilt werden muß. Dieſe
Angelegenheit regelt die Sportkommiſſion. 5. Für das
Minderbemittel=
tenholz 1929 werden 4 Mark pro Kubikmeter feſtgeſetzt.
(f) Roßdorf, 5. Sept. Schwimmbad. Das herrliche Sommer
wetter in den letzten Tagen hat unferem ſchönen Schwimmbad wieder
regen Betrieb gebracht. Auch auswärtige Badegäſte kommen täglich
hierher, um ſich in dem herrlichen, ſtets friſchen Waſſer zu erholen."
Schweinezwiſchenzählung. Die Zählung am 1. d. M. hatte
folgendes Ergebnis: 1 Zuchteber, 17 Zuchtſauen, 86 Ferkel und 733 über
acht Wochen alte Schweine. Der Geſamtbeſtand beträgt mithin 837 gegen
769 im Vorjahre.
i. Von der Bergſtraße, 5. Sept. Der Mühlenbeſitzer Richard
Schlemmer in Hemsbach a. d. Bergſtraße wurde mit den Kleidern in die
Kammräder ſeiner Mühle hineingezogen, wobei dem Unglücklichen vom
Räderwerk die Bruſt zuſammengedrückt wurde. Der Tod trat auf der
Stelle ein. Der Verblichene, ein fleißiger, perſönlich tüchtiger Mann,
der ſeit vier Jahren die Mühle ſeines Vaters auf eigene Rechnung
be=
trieb, war 28 Jahre alt und hinterläßt eine junge Witwe mit einem
ſieben Monate alten Kind.
—
Gernsheim, 5. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
4. September 0,91 Meter, am 5. September 0,81 Meter.
Hirſchhorn, 5. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
4. September 0,72 Meter, am 5. September 0,75 Meter.
Nachrichken des Standesamis Darmftadt.
Geſtorbene. Am 28. Auguſt: Jäger, Lina Berta, geb. Gäbele, 34
J., Arheilgerſtr. 14: Eberle, Marie, geb. Gelfius, 52 J.. Witwe des
Kanzlei=Aſſiſtenten, Arheilgerſtr. 85. Am 29. Auguſt: Kobelt, Karl
Guſtav, Oberpoſtdirektor i. R., Wirklicher Geheimer Oberpoſtrat, 86 J.
Martinſtr. 97: Magon, Lina Barbara, geb. Wolf, 34 J., Ehefrau des
Kaufmanns, Eberſtadt b. D., hier Grafenſtr. 9. Am 30. Auguſt:
Engel=
hardt, Salome, geb. Appel, 70 J., Ehefrau des Hilfsarbeiters,
Pfung=
ſtadt, hier Grafenſtr. 9. Am 31. Auguſt: Schroth, Marie, geb. Held,
44 J., Ehefrau des Schuhmachers, Groß=Zimmern, hier Riedeſelſtr. 52:
mig, Joſeiph, Oberſchaffner i. R., 68 J., Donnersbergring 34; Lanza
Edith, 55 Min., Liebfrauenſtr. 104; Bender, Magdalena, geb. Opel, 85
Witwe des Wagners, Erbacherſtr. 25; Fuhr, Marie, 40 J., ohn
Beruf, ledig, Heinheimerſtr. 16; Kuhl. Edda Gertrud Auguſte Viktoria,
geb. Wolff, 59 J.: Heid, Philipp, Schuhmacher, 63 J.. Woogsplatz 5.
Am 30. Auguſt: Kunz, Ludwig, Plaſterer, 78 J., Hinkelsgaſſe 11. Am
31. Auguſt: Old, Wilhelm, Arbeiter, 17 J., Breitenbrunn, hier. C
bacherſtr. 25. Am 1. September: Benz. Marie, geb. Völker, 76 J.,
Witwe des Landwirts, hier Erbacherſtraße 25; Vetter. Balthaſ
Schneidermeiſter, 62 J., Palkaswieſenſtr. 28: Emich, Klaus. Erwin
8 Mon., Mollerſtr. 2. Am 2. September: Schwarz, Eliſabethe, geb
Lauber, 53 J.: Ehefrau des Häfnermeiſters, Schleiermacherſtr. 19. Am
1. September: Petry, Margarete, geb. Jacoby, 65 J., Ehefrau des Weiß
binders, Wenckſtr. 32; Kroth, Willi, 3 Stunden, Schuknechtſtr. 48. Am
3. September: Klaas, Louiſe, geb. Hahn, Witwe des Geheimen Landes
kulturrats i. R., Dr., Aliceſtr. 19½ Am 4. September: Mohr, Wilhelm.
Packmeiſter, 83 J., Feldbergſtr., 32.
Kirchliche Nachrichken.
12. Sonntag nach Trinitatis (7. September).
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Vorm.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Abends 6 Uhr:
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Die Stadtkirche iſt wöchentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Studienrat
Knöpp.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 9. September, abends
Mittwo, 10.
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde.
September, und Samstag, 13. September, nachm. 2—4 Uhr; Hand=
Freitag, 12. September,
arbeitsſchule der Stadtgemeinde.
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
Poſaunen=
chor. — Samstag, 13. September, abends 8 Uhr:
Jugendvereini=
gung der Stadtgemeinde, Singekreis.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 7. September, vorm.
Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Pfarrer
Nachm. 2,30 Uhr: Taubſtummengottesdienſt. Pfarrer
Vogel.
Heß. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
Montag, 8 September, abends 8 Uhr: Gemeindeverein der
Mar=
kusgemeinde: Anſprache über die Frage: „Was hat das Volk von
der Kirche?” Referent; Herr Prokuriſt Schneider. — Jugendbund
der Lukasgemeinde (ältere Abteilung) — Dienstag, 9. September,
Jugendvereinigung
abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirch
der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung der
Mittwoch, 10.
Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung).
September, nachm. 4 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde
(Guſtav=Adolf=Kreis). — Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends
Jugend=
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. —
Mädchenver=
bund der Markusgemeinde (ältere Abteilung)
einigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung). —
Don=
nerstag, 11. September, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Jugendbund der Lukas=
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung)
gemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 12. September, abends
8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung).
Jugendbund der Kaplaneigemeinde
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 10. September, abend=
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag, 7
September, vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Diakon Bochmann
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
beim, Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
Fernſprecher 4584.
nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe. Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten.
Ehebera=
ratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten:
Gemeinde=
haus. Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. (Mittwochs nur von
von 8—
3—4.30 Uhr) Fernſprecher 2379
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und
Don=
nerstag, vorm. von 9—12 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
ſprecher 3389/4t Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fern=
Rechtsa
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, zugleich
Chriſtenlehre für beide Gruppen der Martinsgemeinde Weſt. Lan=
deskirchenrat D. Waitz. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler. Anmeldung vor
9,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottes=
dienſt für die Martinsgemeinde Oſt.
Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag,
8. September, abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Helferinnenver=
ſammlung des Frauenvereins. — Dienstag, 9. September, abends
8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Jugend=
vereinigung.
— Donnerstag, 11. September, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus:
Mäd=
chenvereinigung Weſt; Mauerſtr. 5: Poſaunenchor.
— Freitag, 12
September, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung
(ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, 6. September, abends 8 Uhr
Chriſtenlehre des Nordbezirks im Gemeindehaus. Pfarrer Marx
Sonntag, 7. September, vorms 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Marx. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie),
Samstag, 6. September, abends 8,15 Uhr: Chriſtenlehre.
Pfarr=
aſſiſtent Becker. — Sonntag, 7. Keptember, vorm. 10 Uhr:
Jugend=
gottesdienſt, anſchließend Jugendabendmahl. Pfarraſſiſtent Becker.
Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,15 Uhr:
Chriſtenlehre für den Oſtbezirk. Pfarrer Weiß. — Vorm. 10 Uhr:
Pfarret
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Weiß. Anmeldung ab 9,30 Uhr in der Sakriſtei. Eröffnungs
gottesdienſt für den Konfirmandenunterricht. — Vorm. 11,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 7 September, abends 8,15
Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 8. September, nachm. 3 Uhr:
Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. — Abends 8,15 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung. — Mittwoch, 10. September, nachm. 3 Uhr:
Sitzung der Frauenhilfe. — Donnerstag, 11. September, abends
8,30 Uhr: Frauenabend des Frauenvereins mit Vortrag über
Pfarrer Sehrt=Ober=Klin=
„Was haben wir von unſrer Kirche?‟
gen. —
Freitag, 12. September, abends 8 Uhr: Mädchenchor,
Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 13. September, abends
7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 7. September:
Jugend=
vereinigung: Kreistreffen in Eberſtadt. — Montag, 8. September,
abends 8 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch, 10. September, abends
Samstag, 13. Sep=
8 Uhr: Jugendvereinigung: Ausſpracheabend.
tember: Jugendvereinigung: Abfahrt nach Alzey zum Bundestag
des Heſſenbundes
Stiftskirche. Samstag, 6. September, abends 8 Uhr: Beichte
Sonntag, 7. September, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
hl. Abendmahl. Pfarrer Hickel. — Der Kindergottesdienſt fällt
Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
aus
— Donnerstag, 11. September, abends 8 Uhr: Betſtunde,
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde.
vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm.:
Kin=
derfeſt auf der Spielwieſe am Böllenfalltor. — Nachm. 3.30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Menne. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſ=
ſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends
„30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr
Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der
Bibelſtunde.
Kinderſchule, Beſſungerſtr. 80. — Samstag, abends 8,15 Uhr:
Po=
ſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2.15
Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45 Uhr
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen
— Abends 8 Uhr: Der
Dienstag, abends 8,3
C.=Weltkongreß 1930 im Lichtbild.
Uh
Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Freundeskreis
für junge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für junge Männer,
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22
Infanterie=Kaſerne, Hof links) Sonntag, 7. September:
Teil=
nahme am Kreistreffen in Eberſtadt. Näheres ſchwarzes Brett. —
Mittwoch, 10. September, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. (Petrus=
Donnerstag, 11. September, abends 8,30 Uhr:
Jung=
brief.)
Volk=Abend. — Freitag, 12. September, abends 8,15 Uhr: Turnen
in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule,
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, 6. Septembr: Geländeſpiele. Treffen 15 Uhr
Eiſenbahnbrücke Rheinſtraße.
Sonntag, 7. September: Tages=
Mittwoch, 10.
Sep=
wanderung. Treffen 8 Uhr Böllenfalltor
tember, nachm. 4,30 Uhr: Spielen am Böllenfalltor. —
Donners=
tag, 11. September. abends 8 Uhr: Heimabend für Aeltere
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51). Dienstag, den 9. September, abends 8,30 Uhr:
Mitgliederverſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 7. September, 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung, in einem Privathaus. (Näheres
Hügel=
ſtraße 29 I.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag
7. September, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, 8. September, abends
8.30 Uhr im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, 7. September, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends
8 Uhr: Predigt. Thema: „Der Chriſt und die Wahlen”. Prediger
Hermann Mann, Frankfurt a. M.
Mittwoch, 10. September
abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde. — Zu allen
Verſammlun=
gen iſt jedermann herzlich eingeladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. 11.30 Uhr: Kinder=
Gottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſer=Verſammlung. 5 Uhr:
Kinder=Heils=Verſammlung. Abends 7 Uhr: Freiverſammlung
am Paradeplatz. Abends 8.00 Uhr: Ernte=Dankfeſt=Feier,
Schnitterdemonſtration. — Dienstag, abends 8 Uhr: Mitglieder=
Mittwoch, abends 8 Uhr: Aufführung: „Am
Serſammtu n8 Freitag, abends 8 Uhr: Aufführung: „Der reiche
Scheidewege
Bauer”. Verloſung der Ernte=Dankfeſt=Gaben.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10
Uhr: Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr: Predigt. —
Mon=
tag, abends 8,15 Uhr: Jugendperein (Generalverſammlung)
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde des Gem. Chors. —
Mitt=
woch, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein und katechetiſcher
Unter=
richt.
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann
iſt freundlich eingeladen. P. Schanz, Prediger.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburg=Straße,
(ehem. Kaſino). Sonntag, 7. September, vorm. 9.30 Uhr, nachm.
4 Uhr und Mittwoch 10. September, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarck=Straße 54),
Sonntag, 7. September, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr und
Mitt=
woch, 10. Sept., abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. — Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
Sonntag, nachmittags 2 Uhr:
Treffen beim Führer zum
Gang.
Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society), Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3. Gottes
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündi=
—
gung.
ttwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt
will=
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 7. September, 8,45 Uhr:
Chriſtenlehre. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen.
Dienstag: Mädchengruppe. — Mittwoch: Bubengruppe. —
Don=
nerstag: Bibelſtunde.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 7. September,
vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. 10.30 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch:
Jugendver=
einigung und Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 7. September,
9.30 Uhr: Gottesdienſt. (Kirchweihſonntag.) Kollekte. 10,30 Uhr;
Kindergottesdienſt. — Dienstag: Bibelſtunde. —
Mittwoch:
Kir=
chenchor. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag:
Mädchenver=
ein. — Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag (Landesjugendſonntag),
vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des Poſaunenchors
und des Jugendchors. Kollekte für die landeskirchliche Jugend
arbeit. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. — Dienstag:
Poſaunen=
chor. — Freitag: Evang. Arbeiterverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14)
Sonntag, 7. September, vorm. 9,30 Uhr und Donnerstag 11.
Sep=
tember, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35).
Sonntag, 7. September, vorm. 9,30 Uhr und Donnerstag 11.
Sep=
tember, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25),
Sonntag, 7. September, vorm. 9,30 Uhr und Donnerstag 11.
Sep=
tember, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, 7. September, nachm. 4 Uhr und Mittwoch, 10.
Sep=
tember, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22).
Sonntag, 7. September, nachm. 4 Uhr und Mittwoch, 10.
Sep=
tember, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſ.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22).
Sonntag, 7. September, nachm. 4 Uhr und Donnerstag, 11.
Sep=
tember, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie)
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Rein=
beim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
hach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann berzlichſt willkommen,
Seite 8
Samstag, den 6. September 1930
Nummer 246
Zum Beginn des deutſchen Nakurforſcher=Kongreſſes.
Reich und Ausland.
Fabrikbrand in Sachſenhauſen.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum
Frei=
tag entſtand auf bisher ungeklärte Weiſe in der
Schuhfabrik Theilmann in Sachſenhauſen ein
Großfeuer. Die Feuerwehr wurde gegen 3 Uhr
alarmiert und bekämpfte das Feuer mit zwei
Löſchzügen. Das Feuer war offenbar im
Ma=
ſchinenſaal ausgebrochen und erfaßte ſehr bald
die geſamte innere Einrichtung des maſſiven
Ge=
bäudes. Die meiſten Einrichtungsgegenſtände
wurden vollkommen zerſtört. Der Schaden dürfte
ſich auf etwa 40 000 bis 50 000 Mark belaufen
und durch Verſicherung gedeckt ſein. Große
Mate=
rialvorräte konnten gerettet werden, da dieſe ſich
in feuerſicheren Behältern befanden.
Feſtnahme einer Verbrecherbande.
Aachen. Die Aachener Kriminalpolizei iſt
einer weitverzweigten Verbrecherbande auf die
Spur gekommen, die ihre Straftaten u. a. in den
Städten Aachen, Münſter, Osnabrück, Bochum,
Rheydt und Hamburg verübt hat. Bisher
ge=
lang es, ſieben Mitglieder der Verbrecherbande
feſtzunehmen, während zwei weitere Verbrecher,
deren Namen jedoch bekannt ſind, noch geſucht
werden. Der Bande konnten bisher 70 ſchwere
Verbrechen, darunter Raubüberfälle, Geſchäfts=
und Kircheneinbrüche, Erpreſſungen und
Juwe=
lendiebſtähle nachgewieſen werden. Außerdem
ſchwebt gegen die Bande noch das
Ermittlungs=
verfahren in 210 weiteren Fällen.
Feſtnahme des Haupttäters in der
Erpreſſer=
angelegenheit Schliemann.
Hamburg. Der Haupttäter in der
Er=
preſſerangelegenheit Schliemann konnte am
Don=
nerstag bei Mölln (Lauenburg) feſtgenommen
werden. Landgendarmen kamen beim Elbe—
Trave=Kanal zwei Männer entgegen, die beim
Anblick der Beamten ſofort flüchteten. Sie
wur=
den jedoch ergriffen und nach Hamburg gebracht.
Der eine Feſtgenommene iſt der 1907 in Berlin
geborene Betonarbeiter Kurt Kalex, der zweite
kommt als Mitbeteiligter nicht in Frage. Kalex
legte das Geſtändnis ab, die Erpreſſerbriefe
ge=
ſchrieben und auch das Sprengſtoffattentat in
Großenſee ausgeführt zu haben. Auf ſeiner
Wan=
derfahrt durch Schleswig=Holſtein ſei er auch nach
Großenſee gekommen und will hier den
Gedan=
ken gefaßt haben, ſich durch Erpreſſung eine
größere Summe Geldes zu verſchaffen. In
Großenſee habe er das dem Hamburgiſchen
Kauf=
mann Schliemann gehörige Landhaus geſehen
und den erſten Erpreſſerbrief geſchrieben, dem
weitere gefolgt ſeien. In der Nacht zum 25.
Auguſt gabe er dann die Sprengkörper gelegt,
nachdem er vorher die Telephondrähte
durch=
ſchnitten habe. Ueber ſeine Mittäter und die
Herkunft der Sprengkörper verweigert der
Ver=
haftete jede Auskunft.
Schwere Zuchthausſtrafen für die Zwickauer
Lohngeldräuber.
Zwickau. Vor dem gemeinſamen
Schöffen=
gericht zu Zwickau hatten ſich die drei polniſchen
Bergarbeiter zu verantworten, die am 17.
Sep=
tember vorigen Jahres den verwegenen
Lohn=
geldraub auf die Kaſſenboten des hieſigen
Bür=
gerſchachtes verübten. Am hellen Vormittag
waren ſie an einer einſamen Stelle hinter dem
Schwanenteich den drei Kaſſenboten, die das Geld
mit einem kleinen Wagen beförderten, mit
ſchuß=
bereiter Waffe entgegengetreten, hatten die
Bo=
ten durch einen Schreckſchuß verblüfft und über
85 000 Mark erbeutet. Mit dem Geld flohen ſie
in einem Mietsauto über Apolda und Köln nach
Belgien, wo übrigens die Räuber von ihrem
Quartiergeber, einem polniſchen Landsmann, um
30 000 Mark beſtohlen worden ſein ſollen. In
Antwerpen bzw. Barcelona erfolgte nach
Mona=
ten die Verhaftung der drei Räuber. Es ſind
Leute, die ſich dem polniſchen Militärdienſt durch
Flucht entzogen hatten und wegen Paßvergehens
uſw. vorbeſtraft ſind. Das Erweiterte
Schöffen=
gericht verurteilte den Anſtifter und Haupttäter
Leon Milos, der unter dem falſchen Namen
Erich Bernhardt in Deutſchland lebte, zu acht
Jahren und ſeine Helfershelfer, die Brüder
Pe=
ter und Franz Szcma, zu je 5 Jahren Zuchthaus,
ſowie alle drei zu fünf Jahren Ehrenrechtverluſt.
Profeſſor Piccard in Augsburg eingetroffen.
Augsburg. Der belgiſche Profeſſor
Pic=
eard, der von Augsburg aus einen Vorſtoß in
die Stratoſphäre mit einem eigens konſtruierten
Ballon unternehmen will, iſt am Freitag mit
einem Laſtkraftwagen, auf dem die Gondel des
Höhenforſchungsballons verladen war, in der
Ballonfabrik Riedinger in Augsburg
eingetrof=
fen. Die Montagearbeiten werden unverzüglich
in Angriff genommen. Der Aufſtieg des Ballons
dürfte nicht vor Mitte nächſter Woche ſtattfinden.
Schwerer Unglücksfall beim Zirkus Sarraſani.
Baſel. Beim Transport des Zirkus
Sar=
raſani von Zürich nach Baſel ereignete ſich am
Bözberg ein ſchwerer Unfall. Bei einem mit
Zirkusmaterial beladenen Wagen nebſt
An=
hänger verſagten die Bremſen, ſo daß die beiden
Wagen mit zunehmender Geſchwindigkeit die
Bözbergſtraße hinunterraſten und an einer Kurve
mit voller Wucht gegen die Giebelmauer eines
Wirtshauſes prallten. Die Unglücksſtätte bietet
ein grauenhaftes Bild der Zerſtötung. Die
bei=
den Inſaſſen der Wagen wurden ſofort getötet.
Große Ueberraſchungen in Andrees Tagebüchern.
Stockholm. Der Kreuzer „Svenſkſund
wird, wie aus Tromſö gemeldet wird,
voraus=
ſichtlich erſt am Sonntag in Tromſö eintreffen
und am Montag mit den Ueberreſten der
An=
dree=Expedition an Bord über Aaleſund und
Gotenburg nach Stockholm zurückkehren. Ueber
den Inhalt der Tagebücher wird von zuſtändiger
Seite erklärt, daß das meiſte aus der Luft
ge=
griffen ſei, und daß die Veröffentlichung der
Tagebücher große Ueberraſchungen bringen
würde. Der Reeder von der „Bratvaag” erklärt,
daß die Beſatzung keinen Finderlohn gefordert
habe; wenn aber der Fund finanziell ausgenutzt
wird, wird die Mannſchaft ihre Anſprüche auf
Finderlohn geltend machen.
Die Univerſität von Königsberg,
Prof. Johannes Fitting=Bonn,
die Tagungsſtätte des Kongreſſes, der am 7. September
der hervorragende deutſche
Bota=
beginnt.
niker, der 1 Vorſitzende des
Ver=
eins deutſcher Naturforſcher.
Europa=Bergmeiſter 1930.
Europa=Bergmeiſter in der Sportwagenklaſſe
Rudolf v. Carraciola.
Europa=Bergmeiſter in der Rennwagenklaſſe
Hans v. Stuck.
In dieſem Jahre wird zum erſten Male die Europa=Bergmeiſterſchaft ausgetragen. In den
bis=
her ausgefahrenen Rennen haben die beiden Rennfahrer Carraciola und Hans von Stuck einen
ſolchen Punktvorſprung erzielt, daß ſie bereits als die diesjährigen Europa=Bergmeiſter gelten
können.
Die Zyklonkakaſtrophe in San Domingo.
1000 Toke im Unweikergebiel. — 90 Prozenk der Bevölkerung obdachlos.
60 Millionen Mark Schaden nach vorläufiger Schähung.
London. Es iſt nunmehr gelungen, die
Kabelverbindung zwiſchen San Domingo und
Amerika wiederherzuſtellen. Es beſtätigt ſich, daß
die Hälfte der Stadt durch den Orkan zerſtört
worden iſt. Weite Teile der Stadt ſind außerdem
überſchwemmt. Faſt die geſamte Bevölkerung iſt
obdachlos. Es fehlt an Nahrungsmitteln,
Waſ=
ſer und ärztlichem Verbandmaterial. Der
Gou=
verneur von Porto Rico, Rooſevelt, kabelte an
Zellen zu entrommen. Nachdem der Wirbelſturm
in den Bergen von San Domingo den größten
Teil ſeiner Intenſität verloren hat, hält das
Wetterbüro die Küſte von Florida für nicht mehr
gefährdet. Auch das Obſervatorium von
Ha=
vanna rechnet nicht damit, daß der Wirbelſturm
Cuba noch erreicht. Der Schaden in San
Do=
mingo beträgt nach den erſten vorläufigen
Schät=
zungen rund 60 Millionen Mark.
AFLANFIScA
R
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OLEAN-
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Whch
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K—
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KORERÜBlKK—3 S.
Karte von Haiti,
das amerikaniſche Rote Kreuz, daß die Zahl der
Toten in San Domingo auf 300 bis 1000
ge=
ſchätzt werde. 90 Prozent der Bevölkerung ſeien
obdachlos.
Nach zuverläſſigen Schätzungen ſoll der
Wir=
belſturm in San Domingo 1000 Verletzte
ge=
fordert haben. Hilfsexpeditionen ſind zur
Lin=
derung der erſten Bedürfniſſe der Obdachloſen in
den betroffenen Gebieten bereits unterwegs. Die
Regierungen von Haiti und Porto Rico haben
Vertreter des Roten Kreuzes mit Lebensmitteln
entſandt, das amerikaniſche Rote Kreuz hat
15 000 Dollar nach San Domingo überwieſen.
Nach den immer noch ſpärlich einlaufenden
Nachrichten aus San Domingo verſchlimmern
ſich trotz aller Hilfeleiſtung aus der
unmittel=
baren Nachbarſchaft und der umfaſſenden
Hilfs=
aktion des amerikaniſchen Roten Kreuzes die
Zu=
ſtände von Stunde zu Stunde. Es fehlt bereits
an Waſſer und Licht, das Hilfswerk muß daher
in der Dunkelheit fortgeſetzt werden. Auch zu
Plünderungen iſt es ſchon gekommen, und erſte
Anzeichen ausbrechender Epidemien machen ſich
bemerkbar. In den Gefängniſſen und
Irrenhäu=
ſern gelang es den meiſten Inſaſſen, aus den
Das amerikaniſche Rote Kreuz teilt ſoeben
mit, daß die Zahl der Todesopfer bei der
Orkan=
kataſtrophe in San Domingo nach vorſichtigen
Schatzungen mindeſtens 1000 beträgt. 2500
Per=
ſonen hätten Verletzungen erlitten, während im
ganzen 29 000 Menſchen obdachlos geworden
ſeien. Im ganzen ſeien etwa 4700 Wohnhäuſer
zerſtört und etwa 2000 beſchädigt.
Der Südteil Floridas vom Tornado bedroht.
New York. Nach den letzten aus San
Do=
mingo vorliegenden Nachrichten, beträgt die Zahl
der bei dem Tornadounglück Verletzten über 1000.
In den Straßen der Stadt ſpielen ſich
erſchüt=
ternde Szenen ab. Da Nahrungsmittel und
Me=
dikamente fehlen, iſt die Seuchengefahr groß. Die
Stadt iſt vom Hinterland vorläufig noch völlig
abgeſchnitten, ſo daß mit dem ſpäteren
Eintref=
fen weiterer Hiobsbotſchaften gerechnet werden
muß. Der Flughafen iſt durch die
Sturmver=
wüſtungen völlig unbenutzbar geworden. Das
Dach der amerikaniſchen Botſchaft iſt weggeriſſen.
Aus der Stadt Dominica werden 20 Tote
ge=
meldet. Der Tornado zieht mit etwas
vermin=
derter Geſchwindigkeit in nordweſtlicher Richtung
weiter, ſo daß er wahrſcheinlich auch den Südteil
Floridas treffen wird.
Sturmverwüſtungen auf den Azoren.
Nach Meldungen aus Liſſabon wurden die
Azoren am Donnerstag von einem Orkan
heim=
geſucht, der ungeheuren Schaden anrichtete.
Be=
ſonders ſtark wurden die beiden Inſeln Corvo
und Flores heimgeſucht, auf denen die Ernte
reſtlos zerſtört und zahlreiche Gebäude ſtark
be=
ſchädigt wurden.
Erdbeben in Burma.
Zahlreiche Vermißte, ſchwere Sach=
und Ernteſchäden.
London. In Pyapont, in Burma, etwa
130 Kilometer ſüdweſtlich von Rangoon,
wur=
den heftige Erdſtöße verſpürt. Zahlreiche
Men=
ſchen werden vermißt; eine Reihe von Dörfern
wurde zerſtört, wobei auch die Ernte und der
Viehbeſtand ſchwer gelitten haben. Durch
Zer=
ſtörung der Bewäſſerungsanlagen ſind weite
Ge=
biete überſchwemmt worden.
Das vermißke öſterreichiſche Flugzeug
gefunden.
Der Flugzeugführer tot.
München. Den am Donnerstag von
Par=
tenkirchen ausgeſandten Bergungsexpeditionen iſt
es gelungen, auf dem Rothenkopf, ungefähr
ſechs Kilometer nordöſtlich Garmiſch=
Parten=
kirchen das vermißte öſterreichiſche
Verkehrsflug=
zeug aufzufinden. Das Flugzeug iſt im Nebel
gegen die Feldwand angeprallt und vollkommen
zerſchmettert worden. Der Führer muß ſofort
tot geweſen ſein. Nachdem die
Rettungsexpedi=
tionen noch die Leiche des Fliegers freigelegt
hatten, kehrten ſie Freitag morgen wieder
zu=
rück. Noch im Laufe der Nacht begab ſich der
Leiter der Süddeutſchen Lufthanſa, Major
Hai=
len, nach Kaltenbrunn, wo er mit dem Leiter der
Oeſterreichiſchen Lufthanſa, Direktor Dr.
Hoff=
mann, und dem Leiter des Innbrucker
Flug=
platzes, Hauptmann Lovy, zuſammentraf. Am
Freitag vormittag ſind die drei Genannten dann
von der Schwarzenberg=Alm äufgeſtiegen, um die
Leiche des Fliegers zu bergen.
Coſte und Bellonte in Dallas gelandet.
Dallas (Texas). Das Flugzeug „
Frage=
zeichen” das auf dem New Yorker Flugplatz
Cur=
tisfield geſtartet war, iſt um 5.29 Uhr
nachmit=
tags in Dallas gelandet. Die beiden
franzöſi=
ſchen Flieger haben damit den von Oberſt
Eaſter=
wood geſtifteten Preis von 5000 Pfund Sterling
gewonnen.
Ein neuer Weltſtreckenrekord für Leichtflugzeuge.
Paris. Einen neuen Streckenweltrekord im
geſchloſſenen Kreiſe für Leichtflugzeuge ſtellte der
Franzoſe Laulhé mit 2714,4 Kilometern auf. Er
legte dieſe Strecke in 26 Stunden 1 Minute
zurück.
Großes Schadenfeuer in der Londoner City.
London. Ein gewaltiges Großfeuer in der
Londoner City zerſtörte ein Lagerhaus, in dem
u. a. Kakao, Kolonialwaren, Gewürze und
an=
deres eingelagert war. Obwohl 25 Pumpen
große Waſſermengen in das brennende Gebäude
ergoſſen, breitete ſich das Feuer mit großer
Ge=
ſchwindigkeit weiter aus, ſo daß nach einigen
Stunden das Dach einſtürzte und das ganze
Ge=
bäude brennend zuſammenſtürzte. Dieſes
Scha=
denfeuer dürfte der größte Brand ſein, von dem
Lodon in dieſem Jahr heimgeſucht worden iſt.
Das Feuer breitete ſich auch auf die
Nachbar=
gebäude aus. Erſt ſpät in der Nacht gelang es,
des Großfeuers Herr zu werden. Das Feuer war
auf ein zweites Lagerhaus übergeſprungen, das
ebenfalls ein Opfer der Flammen wurde. Die
Bewohner der Nachbarhäuſer mußten ihre
Woh=
nungen verlaſſen. Der Geſamtſchaden wird auf
etwa 20 Millionen Mark geſchätzt. Das Feuer
drohte auch auf eine naheliegende Gasanſtalt
überzuſpringen. Mit äußerſten Anſtrengungen
gelang es der Feuerwehr aber, weiteres Unglück
zu verhüten. Etwa 70 Spritzen waren in
Tä=
tigkeit.
Großfeuer auf dem Armee=Flugfeld
von Mitchelfield.
300 000 Dollar Schaden.
New York. Auf dem Armeeflugfeld in
Mitchelfield, auf Long Island, brach heute Feuer
aus und bedrohte eine Zeitlang die ganze
An=
ſiedlung. Die Bewohner mußten durch
Kanonen=
ſchüſſe auf die Gefahr aufmerkſam gemacht
wer=
den. Der Schaden wird auf 300 00 Dollar
ge=
ſchätzt.
Panik auf der New Yorker Untergrundbahn.
New York. Auf der Untergrundbahn
er=
eignete ſich ein ſchweres Unglück. In einem
voll=
beſetzten Zuge, der insbeſondere von aus dem
Theater heimkehrendem Publikum beſetzt war,
gab es einen Kurzſchluß, bei dem zwei Männer
ſchwer verletzt wurden. Unter den Fahrgäſten
brach eine Panik aus. In dem Gedränge nach
den Ausgängen wurden vier Frauen zu Boden
geriſſen und ſchwer verletzt. Die übrigen etwa
300 Inſaſſen des Zuges kamen ohne weiteren
Schaden davon.
„1914” auf der Bühne.
Reichskanzler von Bethmann=Hollweg (Kurt
Junker) und der Chef des Generalſtabs von
Moltke (Herbert Hübner) in einer Szene des
Schauſpiels 1914” das jetzt in Berlin ſeine
Uraufführung erlebte.
Nummer 246
Samstag, den 6. September 1930
Seite 9
* Rote Piſion am blauen Meere.
Wochenend=Erlebnis an der franzöſiſchen Riviera.
George Popoff.
London, im September.
Dieſes geſchah am Strande von Cannes, an der Riviera.
Nicht in Cornwal, das ſie hier „die engliſche Riviera” nennen.
An der richtigen, franzöſiſchen Riviera. Dahin hatte ich mich in
der letzten Auguſtwoche vor dem gräßlichen Londoner Sommer
für die Dauer eines Wochenendes geflüchet. (Ein engliſches
Wochenende hat ſieben Tage . . .) Und jetzt, da ich wieder zurück
in London, mitten in Benzinwolken und Hitzewellen bin, da will
ich es niederſchreiben, was ſich dort am Quai von Cannes eines
Nachmittags vor meinen eigenen leibhaftigen Augen begeben hat.
Eines herrlichen Nachmittags alſo, als wir Nichtstuer aller
Län=
der vereint beim Cocktail beiſammen ſaßen, da — Doch beginnen
wir mit dem Anfang
Oh, welch’ himmliſche Wonne nach Monaten eines
ununter=
brochenen Aufenthaltes im Lande des Plumpuddings und der
Langenweile wieder einmal den geſegneten Boden des
Kon=
tinents betreten zu dürfen. Selbſt die Luft iſt irgendwie anders
— weicher, wärmer, einſchmeichelnder. Andere, lauter ſprechende
Menſchen mit anderen, freieren Manieren. Es iſt eine
heimat=
liche Atmoſphäre, in die der aus England kommende
Nichteng=
länder wie in ein wohltuendes Bad untertaucht.
Jedoch auch viele Engländer ſagen, ihnen ergehe es beim
Landen in Calais genau ebenſo. Sollte es wahr ſein? Die armen
Briten: in den 2000 Jahren, die ſie ihre grünen Inſeln
bewoh=
nen, haben ſie ſich noch immer nicht akklimatiſieren können.
Hier=
durch erklärt ſich wohl das Phänomen, daß die Hälfte der
Be=
völkerung der Riviera aus Engländern beſteht . . ."
Cannes der Schauplatz meines kleinen Erlebniſſes, wurde
einſt „die Stadt der Großfürſten” genannt. Viele Großfürſten
ſind hier in der Tat begraben worden, und noch heute gilt es für
jeden beſſeren Ruſſen ſtilvoll, in Cannes zu ſterben. Vor der
Hand ſchaue ich aber frohen Mutes vom ſiebenten Stochwerk jenes
Monſtrehotels, in dem ich wohne, aufs Meer, den Strand und
den Quai von Cannes herab . .
Der ſich in elegantem Bogen hinziehende Hafen von Cannes
ift einzigartig=ſchön: rechts — Alt=Cannes und der alte Hafen
mit ſeinem Gewirr von weißen Jachten und leiſe ſchaukelnden
Segelbooten, links — das neue „Palm Beach”=Kaſino mit den
Konturen von Juan=les=Pins, Antibes und Villefranche
dahin=
ter; zwiſchen beiden Enden — der lange köſtliche Strand von
Cannes: der Fußweg, bepflanzt mit Palmen, das ſandige
Meeres=
ufer beſät mit badenden Menſchen, mit einladenden Liegeſtühlen,
mit ſchattenſpendenden Strandſchirmen; alles — ein buntes
Far=
bengetupfe blendender Glückſeligkeit.
Dieſes ſommerliche Treiben kennt die Riviera erſt ſeit
eini=
gen Jahren. Früher kamen die Leute hierher bekanntlich nur im
Winter und Frühling. Im Sommer war hier ſonſt keine Katz”
zu finden. Zu heiß! Bis es einige Sommer nacheinander ſelbſt
an der Riviera kühl und regneriſch war. Und ein findiger
Ho=
telier eines Tages ſagte: „Machen wir eine Sommer=Saiſon!“
Wenn aber die großen Hoteliers etwas beſchließen, ſo pflegen
die reiſenden Snobs blind zu gehorchen. Die neue Sommer=
Saiſon der Riviera wurde mit einem Schlage zu einem großen
Erfolg. Alle Hotels ſind brechend voll. Und beſonders, wenn in
Deauville der „Große Preis” vorüber iſt, dann kann man in
Cannes und Juan=les=Pins für keinen, ſelbſt nicht den größten
Preis ein, wenn auch noch ſo kleines Zimmerchen erhalten.
Der genaue Fleck, von dem aus ich das Ereignis, von dem
ich berichten will, beobachtet habe, iſt die Bar des Hotels „
Mi=
ramar”. In dieſer hart am Quai gelegenen Bar ſpielt ſich alles
ab, was ſich in Cannes abzuſpielen vermag.
Man ſtelle ſich eine Art Weinſtube vor, die zur Straße zu
ganz offen iſt und ſich in einer rieſengroßen Terraſſe fortſetzt.
Alles zu ebener Erde, quaſi mitten auf der Straße. Brechend
voll, Hunderte von Menſchen, die größte Freiluft=Bar der Welt,
eine Art Cocktail=Börſe. Das geſamte Publikum, ſelbſt nachts —
in halbem Badedreß: die Damen in phontaſtiſch=geſchnittenen
Strand=Pyjawas die Herren in Flanellhoſen und ärmelloſen
Sporthemden. Ein frohes, ſorgloſes, endlos zechendes
Bade=
publikum, vereint in einer Kameraderie des Müßigganges und
uniform durch die Gleichheit der anſpruchsloſen Halbkleidung. —
Indeſſen, welch’ tiefgreifende ſoziale Unterſchiede verbergen
ſich hinter dieſer äußerlichen Gleichheit des beſcheidenen
Bade=
anzuges, des ſorgloſen Nichtstuns und fleißigen Cocktailtrinkens:
neben ſchüchternen Reiſenden aus nordiſchen Ländern, die um
die Höhe ihrer Hotelrechnung bangen, nebem dreiſten Gigolos,
die nie ihren eigenen Drink zu bezahlen pflegen, neben Pariſer und
Wiener Ladenmädchen, die kaum ihren eigenem Namen ſchreiben
können, nebem all dieſen kleinen Leuten ſitzen, genau ebenſo
ge=
kleidet und äußerlich ſich durch nichts unterſcheidend, die Inhaber
von Millionen=Vermögen, die Träger glänzender Titel, die
Be=
ſitzer jener märchenhafter Jachten, die dort draußen, verträumt
und exkluſiv, auf den blauen Wellen dieſes höchſt unproletariſchen
Meeres ſchaukeln. . . ."
Die weniger prominenten Gäſte der „Miramar”=Bar
erklä=
ren den Wiſſensdurſtigen, wer die wehr prominenteren
Herr=
ſchaften ſind und wie ſie heißen.
Da iſt der Engländer C—tes, Sproß der berühmten
briti=
ſchen Baumwollfamilie, verſpielt Abend für Abend im Kaſino
zwei bis drei Millionen Franken und trinkt Champagner mit
Aether gemiſcht; da iſt der belgiſche Baron E—ain, Sohn eines
Vaters, der gemeinſam mit König Leopold den Kongo, einer
Zitrone gleich, ausgepreßt und die Stadt Paris mit einer
ſchlech=
ten Untergrundbahn beglückt hat, verſpielt gleichfalls Abend für
Abend die vom ſeligen Vater ſauer erworbenem Millionen und
iſt auch kein fauler Zecher.
Da iſt der Prinz Bourbon, der allerdings keine Millionen
mehr zum Verjubeln beſitzt, deſſen Aehnlichkeit mit dem
ſechzehn=
ten Ludwig trotzdem heute noch frappierend wirkt; da iſt der
Sänger Titto Ruffo, der ſich als reizender Geſellſchafter entpuppt
und eines Nachts (um 4 Uhr morgens) in einem der vielen
Amü=
ſierlokale von Cannes dem erfreuten Publikum gratis etwas
vor=
geſungen hat, aus purer Weinlaune heraus; da iſt der Pariſer
Modemaler Van Dongen, ein alter, lieber Herr mit grauem Bart,
einem Barret Basque auf dem Haupte, einer Fiſcherpfeife im
Munde und ſonſt dauernd von einem Schwarm ſchöner junger
Damen umgeben.
Und da iſt — ganz ohne Großfürſten wäre Cannes
unmög=
lich — der Großfürſt Boris von Rußland, ein alter, glatzköpfiger
Herr von unterſetzter Statur und ſympathiſchem Geſichtszügen.
Und gerade er war es, der dabei war, als ſich jenes Ereignis
begab, von dem ich nun erzählen will —
Es war in derſelben bunten, lärmenden, von Menſchen
über=
quellenden Bar des Miramar”=Hotels. Sechs Uhr nachmittags.
Die Snobs und Nichtstuer aller Länder ſind, wie gewöhnlich,
vereint bei ihrer täglichen Cocktail=Meſſe. Etwas abſeits und
etwas gelangweilt ſitzt der Großfürſt Boris. Er iſt umringt von
einer Anzahl junger Damen und Herren, die ſeinem Worten
an=
dächtig lauſchen. Der Großfürſt erzählt. Wovon mag er
ſpre=
chen? Vom heimatlichen Rußland gewiß, von längſt vergangenen
Tagen des Glanzes, dann — von den Schreckniſſen der
Revolu=
tion, von Verhaftungen und Erſchießungen, von den wild
daher=
ſauſenden Bolſchewikenautos mit den flatternden roten Fahnen
drauf, von —
Doch ſtill! Entſetzen ſpiegelt ſich plötzlich in den Zügen des
Erzählers. Der Fürſt bricht mitten im Satze ab, ſchaut mit
weit=
geöffneten, ſtarren Augen zum Fahrdamm hin. Da! Da
kom=
men ſie! ſcheint ſein Blick zu ſagen. Wollen ſie ſelbſt hier, ſelbſt
hier an dieſen friedlichen Geſtaden uns, die aus der Heimat
Ver=
riebenen, nicht in Ruhe kommen laſſen? Verwundert wenden
die Leute am Tiſch des Großfürſten und die von den
Nachbar=
tiſchen ſich um, ſehen zur Straße hin und erſtarren gleichfalls.
Welch ſonderbare Viſion, die da herangeraſt kommt: ein
graues, von oben bis unten beſtaubtes Laſtquto, darauf — ein
Dutzend rauher Männer, Arbeiter, die allerhand Stangen und
Aexte nach der Art von Gewehren „ſchußbereit” in den Händen
halten, vorne — eine Art Maſchinengewehr, oder iſt es ein
Am=
boß?, gerade auf die Miramar=Bar gerichtet; doch das
Gräß=
lichſte von allem — rechts und links vom Wagenlenker flattern,
hoch aufgeſteckt und weit ſichtbar, zwei — leibhaftige,
aufdring=
lich leuchtende, rote Fahnen; zu all dem macht eine ſchrille
Si=
rene einen Höllenlärm und verſcheucht gebieteriſch die in Panik
nach rechts und links ausweichenden Luxuslimuſinen aller
Län=
der; genau ſo, ganz genau ſo ſahen einſt in Moskau und
Petro=
grad die überall Tod und Verderben verbreitenden Autos der
Bolſchewikenhorden aus —
Die Menge der Cocktails trinkenden Badegäſte ſieht einen
Augenblick, einen kurzen Augenblick lang mit erſchrockenen
Blicken dieſe ſonderbare Viſion auf ſich zugeeilt kommen.
Soll=
ten etwa in Nizza die örtlichen Kommuniſten —? Doch wie
das „Bolſchewikenauto” näherkommt, die draufſitzenden
Arbei=
ter fröhlich winken und lachen und die ganze Erſcheinung im
nächſten Augenblick wieder um die Ecke verſchwunden iſt, da
atmet alles erleichtert auf und beſtellt raſch — noch einen „
Mar=
tini=See
Es war nur ein Rudel jener italieniſchen Arbeiter, die in
Juan=les=Pins die Straße ausbeſſern und die, nach getaner
Tagesarbeit auf dem Heimwege begriffen, harmlos wie alle
Kinder des Südens, ſich nur einen kleinen Spaß hatten
er=
lauben wollen. Das war alles. — Und darob all die
Auf=
regung der vornehmen Herren und Damen.
Der Zug, der von London nach Paris führt, heißt „Der
goldene Pfeil” und der Paris mit der Riviera verbindende
Nachtexpreß „Der blaue Zug”, Sie führen die in England
lebenden Menſchen dem Meere und der Sonne entgegen. Benutzt
man dieſe Linien jedoch in umgekehrter Richtung, ſo wird der
„Blaue Zug” zu einer höchſt betrüblichen und grauen
Ange=
legenheit, und der „Goldene Pfeil” raſt juſt ins Herzfleiſch
hinein und reißt dort bitter=ſchmerzende Wunden der Sehnſucht
nach blauem Himmel und ewiger Sonne auf.
Nun, da auch ich wieder in London, mitten in den
Ben=
zinwolken und Nebeldünſten Britanniens bin, ziehen durch
meine Gedanken immer und immer wieder die blauen,
perl=
mutternen, ſilbernen Wellen des Mittelländiſchen Meeres und
die goldenen Strahlen des himmlichen Landes Azur. Doch blaue
Meere und goldene Sonnengarben hat Mutter Natur nur für
berufliche Nichtstuer geſchaffen . . .
Unſereins hingegen wird immer und immer wieder
wohl=
wollend daran erinnert, daß „nicht alle Tage Geburtstag iſt‟...
35. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
23. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung
fielen: 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 170 720 368 162: 6
Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 21 523 121 340 232 457: 16
Ge=
winne zu je 2000 Mark auf Nr. 101 138 120 280 208 421 234 717
302 490 334 144 336 029 359 609: 20 Gewinne zu je 1000 Mark auf
Nr. 19 804 91 024 161655 178 734 194 037 246 792 314 424 317 153
319 601 368 686; ferner 78 Gewinne zu je 500 Mark und 272
Ge=
winne zu je 300 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf N
„ 348 526; 4 Gewinne
zu je 3000 Mark auf Nr. 156 392 308 533: 1
Gewinne zu je
000
Mark auf Nr. 160 578 188 560 245 323 351 259 364 168 369 206:
Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 51940 57 155 70 087 72 209
78 531 193 613 271 455 279 803 298 508 303 038 334 182 343 444
360 116 379 643; ferner 76 Gewinne zu je 500 Mark und 158
Ge=
winne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben: 2
Prä=
mien zu je 500 000 Mark, 6 Gewinne zu je 25 000 Mark. 18
Ge=
winne zu je 10 000 Mark, 32 Gewinne zu je 5000 Mark. 82
Ge=
winne zu je 3000 Mark. 166 Gewinne zu je 2000 Mark, 388
Ge=
winne zu je 1000 Mark, 946 Gewinne zu je 500 Mark und 2414
Gewinne zu je 300 Mark.
Geſchäftliches.
Auch die zweite Sondergeſellſchafts=Fahrt am
ver=
gangenen Dienstag der Rheiniſchen Perſonenſchiffahrt, Ludwig
E Friedrich in Mainz, fand rege Beteiligung, ſo daß die
beiden Dampfer „Rheinluſt” und „Rheingold” in Fahrt geſetzt
werden mußten. Bei recht günſtigem Wetter verlief die
Dampfer=
ahrt von Mainz nach der Loreley zur vollen Zufriedenheit aller
Teilnehmer, welche dann in Rüdesheim ihren Einzug hielten. Bei
der Kellerbeſichtigung kam ebenfalls jeder Teilnehmer auf ſeine
Koſten. Im Felſenkeller und anderen Lokalen herrſchte unter den
Teilnehmern bis zur Rückfahrt der Schiffe eine echt fröhliche
rhei=
niſche Stimmung, welche auch an Bord bis zum Schluß anhielt.
Allen, die än der Fahrt teilgenommen haben, dürfte der ſchöne
Tag in angenehmer Erinnerung bleiben. Die nächſte Fahrt findet
am kommenden Dienstag, den 9. September ſtatt, wofür der
Kar=
tenverkauf ſchon begonnen hat. (Näheres ſiehe heutige
An=
zeige.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 6. September.
8.00: Bad Münſter am Stein: Konzert der Kurkapelle.
10.20: Schulfunk: Gegenwartsſtunde: Wie eine Stadt verwaltek
wird.
14.30: Stuttgart: Jugendſtunde: Ein Beſuch in der Stuttgarter
Jugendherberge.
0: Stuttgart: Konzert des Rundfunkorcheſters.
18.05: Dr. Ritzmann: Die Idee der Freiheit bei Karl Marx.
„35: H. Schiefele: Wie kann der Arbeiter ſeine Ferien verleben?
Spaniſcher Sprachunterricht.
Zo
Die Inſtrumente des Orcheſters. Erſter Vortrag von Hans
osbaud. (Das Anhören der Vortragsreihe iſt wichtig für die
Beteiligung an einem Preisausſchreiben).
0.15: Das verwunſchene Schloß. Operette von Millöcker.
23.00: Tanzmuſik=Uebertragung.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 6. September.
12.00: Schulfunk. Ernſtes und Heiteres aus fünf Jahrhunderten,
Ausf.: Berliner Mozartſchar.
14.30: Kinderſtunde. Baſtelſtunde.
15.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
15.45: Dr. Elſe Hildebrandt: Soll und kann die heutige Frau
jung heiraten
16.0
Dr. Grabowsky: Die natürlichen Grundlagen der Politik.
Bo
16.:
Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Unterhaltende Stunde. „Luſtige Abenteuer” von M.
Soſcht=
ſchenko. Rezitation: Hede Geber.
18.00: Siegfried Aufhäuſer, M. d. R.: Patz der Arbeit!
18.30: Felix Stiemer: Geſellſchaftswiſſenſchaftliche Gegenwartsfragen.
: R.
leichsminiſter Prof. Dr. Bredt: Die Idee des
Staats=
gertums.
19..
: Stille Stunde. „Der Weg in die Stille.”
20.00: Hamburg: Konzert. Hinter den Kuliſſen des Olymps.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Osacr Jooſt.
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Seite 10
Samstag, den 6. September 1930
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Samstag Schlachtfeſit
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abendg: Konzert Beber.
Ab morgens 10 Uhr Wellfleiſch mit
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Ab 7 Uhr
Die beliebten Schlachtplatten in
bekannter Güte und diverſe Speiſen.
Extra ſchriftliche Einladungen ergehen
zu dieſem Schlachtfeſt nicht. 13327
Morgen Sonntag reichhalt. Mittagti ſch
4 1.20 u. 1.50 Mk. Ab 5 Uhr abends:
Konzert Kapelle Kümmel.
— Bei ungünſtiger
Witterung findet das Konzert in den
Räumen ſtatt. Eintritt frei.
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Spezial -Ausschank
Würzburger Hofbräu
MORGEN SONNTAG
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Sep=
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Schützenberein Winterkaſten E. V.
13357)
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Mur noch heute Samstag
und morgen Sonntag
abends 8½ Uhr
Ddin kaarsste
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2.00 bei Verkehrsbüro u
Hugo de Waal, telephon. 389
T
„Beſucht dasRheinbad Stockſtadt
1092ta)
Heute
und folgende Tage!
Der Millionenfilm, der
monate-
lang New-Tork, Paris, Berlin
in Spannung hielt.
Glenn Tryon
und Evelyne Brent
Brouagaf
Nach dem gleichnamigen, viele
bundert Male gespielt.
Theater-
stück von Philipp Dunning
und George Abbott:
Die Abenteuer im
„Paradies-Club‟
von New-Vork
Das größte Amüsier-
Viertel der Welt
Lichtersigvale in das
Nacht-
leben New-Torks, mitten hinein
in den Mamutbetrieb der
Weltstadt.
Nichts hat die Welt nach
dem Kriege so fasziniert
wie die Broadway-
Romantik
Dazu das gute
Beiprogramm
Heute und folgende Tage
Der große Erfolg!
Die entzückende Ufa-Tonfilm-Operette:
Heute
und folgende Tage!
Ein Doppelprogramm von
bester Oualität:
Conrad Veidt
der große deutsche
Sensations-Charakterdarsteller
Haute
(Das Geheimnis des
Trickkoffers)
Conrad Veidt als Eric Goff
ist in diesem Film erstaunlich
echt und tief ergreifend
Im II. Teil:
Laura La Plante
Harn
Lilian Harvey, Willi Fritsch, Georg Alexander
Regie: Wilhelm Thiele
Ein neuer triumphaler Sieg des dentschen Tonfilms.
Der lustigste, liebenswürdigste und unterbaltsamste
aller Tonfilme! — Ein vollkommenes, zu größter
Begeisterung mitreißendes Filmwerk, welches endlich
dieser neuen Kunstform repräsentativen
Ausdruck verleiht!
Beginn 3.30, 5 45. 8.15 Uhr. (V.13378
Ein spannender Kriminalfilm,
der das Leben einer von
ihrem Mann vernachlässigten
Frau schildert.
Beginn 3½ Uhr
9
8
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Hedte Habmnitttag sonr Begtan
des großen Wiesenfestes
(13321
auf dem Wiesengelände des Sportplatz-Restaurant
am Böllenfalltor
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Eintritt freil
8
*
22
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Gärtner=Verein Feronia
gegr. 1884 Darmſtadt gegr. 1884
Sonntag, den 7. Sept., nachm. 4 Uhr
feiert der Verein im
Konkordiaſaal, Waldſtraße 33 ſein
46. Stiftungsfeſt
durch ein reichhaltiges Programm
unter anderem ein ſchöner Schwank:
Kiekebuſch der Unſchuldsengel
ſowie Mitwirkung des Geſangvereins
Lyra=Darmſtadt, gleichzeitig eine
große Blumen=, Obſt=, u. Gemüſeverlofung
werden die Beſucher einige frohe
Stunden im reich dekorierten Saale
verleben. Wir laden alle Kollegen,
Freunde und Gönner des Vereins
herzlichſt ein Der Vorſtand. (13308
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Samstag, 6. September
Sonntag, 7. September
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Bei ſchlechter Witterung in den Lokalitäten.
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— Dieburgerstraße —
Samstag, den 6. September
ab 18 Uhr
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Sonntag, den 7. September
ab 19 Uhr
Stadt-Orchester
Großes Konzert
Stimmungs-Abend
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Samstag — Sonntag
Künstler-Konzert
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Samstag, 6. Sept. Sonntag, 7. Sept. Montag, 8. Sept. *
läuft unser großes
sKirchweih-Programm
Einer der ergreifendsten Filme die jemals gezeigt wurden
in dem neuen Großflm
Die weiße Schwester
von St. Veith
Beiprogramm! Das Gesetz der schwarzen Berge
(Eine wahre Begebenheit).
sonntag 2 Uhr Hauptvorstellung
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Anunnnganr-aaandnnanraaHagdakanannn!
Miersteiner Kirchweihe
Weinhaus zur Krone
Grosser Festban
am T., 8. und 9. September.
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M. Weber.
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Sonntag, den 7. September
Montag, den 8. Septenber
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wozu freundlichſt einladet Gg. Dörr.
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Kalte und warme Speiſen aller Art. (*
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Garten. la Biere. Beſtgepflegte Weine.
Gute preiswerte Küche.
13053a
Bürgermeister Dr. Ehrhard-Maing
Spitzenkandidat der Deutschen Staatspartei in Hessen
sprechen am:
Montag, den 8. September, 20½ Uhr im
v
Städtischen Saalbau
in einer
öffentlichen Wählerversammlung
Upertandesgertchtsrat Dr. Berndt-Franktart a. M. der
(13359b
ehemaliger Volksparteiler
Beutschen Staatspartef
Nummer 246
Samstag, den 6. September 1930
Seite 11
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Sp.V. 1898 — Sp.V. Wiesbaden.
Der morgige Gegner des Sportvereins 1898, der Sportverein
Wies=
baden, hat es ſtets verſtanden, ſich in der oberen Gruppe der
Bezirks=
ligavereine zu halten, zum mindeſtens aber wiederholt das Zünglein
an der Waage zu ſpielen. Die Mannſchaft hat ſich mit geringen
Aus=
nahmen ſpieleriſch faſt immer auf gleicher Höhe bewegt, in der
Haupt=
ſache geſtützt auf verſchiedene ältere Spieler, unter denen insbeſondere
der Verteidiger Rauch zu nennen wäre. Der Zuſammenſchluß mit dem
F. C. Germania, dem vorjährigen Meiſter der Kreisliga, ſetzte ihn in die
Lage, etwa ſchwache Stellen beſſer beſetzen zu können. Vorerſt ſind
ſe=
doch nur die beiden Außenſtürmer, darunter der bekannte Schulmeier,
übernommen worden, und haben in der jetzigen Ligamannſchaft
Ver=
wendung gefunden. Daß eine Verſtärkung der Mannſchaft Platz
ge=
griffen hat, durfte ſich in den Privatſpielen gegen ſchwerſte Gegner
er=
wieſen haben, wenn auch die erſten Verbandsſpiele, in Wiesbaden gegen
Neu=Iſenburg 1:0 gewonnen und in Langen 2:2 gegen den dortigen
F.C., nicht allzu ſehr zu überzeugen vermochten. Für das Spiel, das
morgen auf dem Sportplatz am Böllenfalltor zum Austrag kommt, darr
man mit Beſtimmtheit hoffen, daß es nicht allzu hart werden und
bei=
derſeits techniſch gute Leiſtungen aufweiſen wird.
Reichsb.=T. u. S.V. Darmſtadt — Borufſia Dornheim.
Am kommenden Sonntag empfängt die Reichsbahn auf eigenem
Gelände einen weiteren Vertreter der A.=Klaſſe zum Verbandsſpiel.
Wenn die Reichsbahner nur annähernd die Form des letzten Spieles
gegen Eberſtadt erreichen, dürfte Dornheim nur mit einer Niederlage
Darmſtadt verlaſſen können. Trotzdem wird ſicherlich guter Sport
ge=
boten werden, ſo daß ein Beſuch des Spiels nur empfohlen werden kann.
Union 1913 E.V.
Wer in dieſen Tagen Gelegenheit hatte, den Sportplatz auf der
Nennbahn zu beſuchen, wird erſtaunt geweſen ſein, was Vereinsgeiſt
und Idealismus zu ſchaffen vermag. Tag um Tag arbeiteten Unions
Spieler an der Planierung des Spielfeldes, um bei ihrem erſten
Ver=
bandsſpiel den Platz ſo vorbildlich wie möglich hergerichtet zu haben.
Die Platzanlage iſt ſo durchgearbeitet, daß von Platzvorteil wohl kaum
geſprochen werden kann, da auf der jetzt vollkommen ebenen Fläche jeder
Gegner ſeine Spielart ſo ſpielen kann, wie es ihm beliebt.
Der Gegner des Sonntags iſt der derzeitige Tabellenführer F. C.
Egelsbach. Was von Egelsbach zu halten iſt, beweiſt das
vorſonntäg=
liche Refultat. Konnten ſie doch die favoriſierten Mörfelder auf deren
eigenem Platz ſicher 2:0 ſchlagen. Unions Start war recht unglücklich,
mußten ſie doch am letzten Sonntag neben der Niederlage in Arheilgen
mehrere Verletzte und eine Herausſtellung hinnehmen. Immerhin
dürfte es der Vereinsleitung nicht ſchwer fallen, gleichwertigen Erſatz
in die entſtandenen Lücken zu ſtellen. Hoffen wir noch, daß die Behörde
einen guten Spielleiter beſtimmt, dann werden alle Vorausſetzungen
Um
für ein ſchönes Spiel gegeben ſein. Spielbeginn iſt 3.30 Uhr.
Uhr ſpielt die Reſerve gegen die 2. Mannſchaft von Eintracht
Darm=
ſtadt.
Pfungſtadt 1. Mannſch. — Freie Tade. Darmſtadt 1. Mannſch.
Zum fälligen Serienſpiel begibt ſich Darmſtadts Elf nach
Pfung=
ſtadt zu den Turnern. Beide Mannſchaften ſtehen mit gleicher
Punkt=
zahl an der Spitze der Tabelle; es iſt daher über den Ausgang des
Spieles ſchwer ein Urteil zu fällen, zumal beide Mannſchaften in ihrer
Spielweiſe ziemlich gleichwertig ſind. Spielbeginn 3 Uhr; vorher treffen
ſich die zweiten Garnituren genannter Vereine.
Kreisliga Südheſſen.
Der dritte Spielſonntag bringt erneut ſämtliche Vereine unſeres
Kreiſes in den Punktekampf. Bis jetzt wurden die ſchwerſten und
hart=
näckigſten Spiele in ritterlicher Weiſe ausgefochten; es wäre zu
wün=
ſchen, daß in dieſem Sinne auch weiterhin der ſportliche Gedanke
hoch=
gehalten wird. Die Begegnungen am Sonntag lauten:
Normanni Pfiffligheim — VfR. Bürſtadt.
VfL. Lampertheim — Starkenburgia Heppenheim,
Sportverein Hochheim — Sportverein Horchheim,
Olympia Worms — FV. Biblis,
Concordia Gernsheim — Viktoria Neuhauſen,
Olympia Lampertheim — Olympia Lorſch.
Man iſt rieſig geſpannt auf den Ausgang des Treffens Pfiffligheim —
Bürſtadt. Nach dieſem Spiel wird man ſich wohl ein klares Bild über
die eigentliche Stärke der Raſenſpieler machen können. Pfiffligheim
ſtellt eine ſpielſtarke Mannſchaft; der Ausgang der Begegnung iſt offen.
Starkenburgia Heppenheim hat bis jetzt überraſchende Reſultate erzielt.
Die Bergſträßer werden evtl. einen Punkt beim VfL. Lampertheim
laſſen müſſen; immerhin, ein Remis wäre für ſie kein ſchlechter
Aus=
gang dieſes Kampfes. In Hochheim wird Horchheim wohl kaum zu
einem Punkt kommen. Ebenſo wird es vorausſichtlich den Bibliſern
bei den Wormſer Kleeblättern gehen, obwohl die Riedleute
zurzeit über eine durchſchlagskräftige Mannſchaft verfügen. Die beiden
Neulinge treffen in Gernsheim zuſammen. Man kann dort wohl
ohne weiteres auf einen knappen Sieg der Einheimiſchen tippen.
Olympia Lampertheim wird ſich gewiß mächtig anſtrengen, um
wenig=
ſtens das dritte Verbandsſpiel dieſer Saiſon ehrenvoll zu beſtehen. Ein
Sieg iſt diesmal zwar nicht ausgeſchloſſen, doch ohne tapfere
Gegen=
wehr wird ſich Olympia Lorſch kaum geſchlagen geben.
Handball.
SV. Darmſtadt 1898.
Am Sonntag vormittag um 11 Uhr tritt die Handball=
Ligamann=
ſchaft der 98er auf dem Rot=Weiß=Platz gegen Rot=Weiß an. Vor
einigen Monaten konnten die Rot=Weißen einen glatten Sieg gegen die
Sportvereinsmannſchaft landen, ſo daß die 98er allen Grund haben
wer=
den, das Spiel ernſt zu nehmen, um ſo mehr, als Rot=Weiß am
ver=
gangenen Sonntag recht überzeugend gewinnen konnte.
Die Liggerſatz der 98er Handballer fährt nach Weiterſtadt, um dort
um 3 Uhr im Verbandsſpiel gegen den dortigen Sportverein anzutreten.
Sie hat alle Ausſicht, bei ihrer derzeitigen Form gut abzuſchneiden. —
Einen ſehr harten Stand wird die 3. Mannſchaft (Junioren) gegen die
erſte von Babenhauſen haben, die immer ſchon zu den
Spitzenmann=
ſchaften der A=Klaſſe gehörte. Das Spiel findet um 10 Uhr bzw. 10.30
Uhr auf dem Stadion ſtatt. Der Handballfreund wird ſicher wieder ein
ſchönes Spiel ſehen, da ja beide Mannſchaften als ſchnell und fair
be=
kannt ſind.
Auch die vierte (Sonder=)Mannſchaft, die nur Privatſpiele ſpielt
tritt auf den Plan. Sie trifft um 11 Uhr auf dem Stadion auf die erſte
Mannſchaft von Groß=Rohrheim, ſo daß alle aktiven
Handballmann=
ſchaften der 98er dieſen Sonntag das Glück haben, beſchäftigt zu ſein.
Not=Weiß. V. f. R. — S.V. 98.
Wie ſchon mitgeteilt, ſtehen ſich morgen Sonntag, 11 Uhr, auf dem
Platze an der Rheinallee S.V. 98 und Rot=Weiß im Verbandsſpiel
ge=
genüber. Da Rot=Weiß in letzter Zeit an Spielſtärke zugenommen hat
und nicht ohne Widerſtand die ſo wichtigen Punkte hergeben wird und
andererſeits dieſes Spiel ſeit langem das erſte der 98er in Darmſtadt
ſelbſt iſt, dürfte dieſes Lokaltreffen lebhaftes Intereſſe finden.
Polizeiſp. V.
Die Ligamannſchaft iſt für den kommenden Sonntag ſpielfrei. Die
Ligaerſatzmannſchaft empfängt die 1. Mannſchaft von Turn= und
Sport=
verein Braunshardt. Die Braunshardter Mannſchaft beteiligte ſich im
letzten Jahre an den Aufſtiegſpielen zur Liga. Nach einem anfänglich
guten Start fiel ſie ſpäter ab und mußte Eintracht Frankfurt weichen.
Das Spiel wird auf dem Uebungsfeld um 2 Uhr vor dem Fußballſpiel
Polizeiſportverein Sprendlingen ausgetragen. — Die Damenabteilung
des Vereins ſpielt in Offenthal. Die Jugend und Schüler tragen ab
9 Uhr ihre Vereinsmeiſterſchaften aus.
1. Mannſchaft T.V. 1863 Gr.=Zimmern — 1. Mannſchaft T.V.
Nieder=Klingen.
Am Sonntag findet auf dem Turnhalleplatz des T. V. 1863 Groß=
Zimmern das zweite Pflichtſpiel des Platzvereins ſtatt. Als Gegner tritt
die als fpielſtark und kampffreudig beſtbekannte 1. Mannſchaft des T.V.
Nieder=Klingen an. Es iſt ein ſehr ſpannender Kampf zu erwarten.
Spielbeginn 3 Uhr. — Die 2. Mannſchaft des T. V. 1863 fährt nach
Alt=
heim, um gegen die dortige 1. Mannſchaft zum zweiten Pflichtſpiel
an=
zutreten. Sie wird ſich ſehr anſtrengen müſſen, um gegen die ſpielſtarken
Altheimer zwei wertvolle Punkte zu erringen.
Pferdeſpork.
Rennen zur Karlshorft.
1. Schüler=Hürdenrennen: Für Dreijährige, 3000 Mark, 3000 Meter:
S. A. v. Oppenheims Amalfi (Müſchen), 2. Böckerſchuß, 3. Eva.
Toto: 14. Platz: 12, 13. 12. 2—2 Lg. Ferner: Koerner, Gilig,
Spinelly, Mahadöh.
2. Graf=Zech=Jagdrennen: Herrenreiten, Ehrenpreis und 3000 Mark,
4000 Meter: 1. Stahls Teutobod (Ruppred
Toto: 30. Platz: 16, N. 5—1½ Lg. Ferner” Me motſ. 2 Verſt.
: Pyyzuis.
3. Ehrengard=Hürdenrennen: Ausgleich II, 4200 Mark, 3000 Meter:
1. Vogdts Lefels (W. Schmidt), 2. Perſea, 3. Honeska. Toto: 177.
Platz: 21. 16, 14. 1½—1½ Lg. Ferner: Mont Dore, Wallia,
Askari, Rohrpoſt, Comptendorf.
4. Matadoren=Jagdrennen: Ausgleich I, 5600 Mark, 3400 Meter: 1.
Heſ=
ſes Staroſte (Wolff), 2. Mima, 3. Dorn II. Toto: 24. Platz: 12,
12. 6—10 Lg. Ferner: Mannestreue, Genius.
5. Frondenr=Jagdrennen: 3000 Mark, 3000 Meter: 1. Oppenheimers
Madonna d’Arezzo (Bismarck), 2. Szin arany, 3. Lody. Toto: 22.
Platz: 12. 12, 13. 6—W. Ferner: Transgreſſor, Ancilla,
Mans=
bach, Botafogo.
6. Preis von Steinort: Herrenreiten, Ehrenpreis und 3000 Mark, 2500
Meter: 1. Borckes Vigor (Oehme), 2. Die Königin, 3. Sieſta. Toto:
8. Platz: 26, 19. 3—3 Lg. Ferner: Moſellaner, Spala Helge.
7. Waldfried=Jagdrennen: Für Dreijährige, 3500 Mark, 3000 Meter:
1. Schumanns San Domenico (Gimpl), 2. Zarenkind, 3. Servus.
Toto: 96. Platz: 24, 18, 22. 1—2 Lg. Ferner: Fenelon,
Herbſt=
zeitloſe, Czarda, Frauengunſt, Marburg, Patriarch, Waldi.
Der Endkampf um die Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchafts=
Gewichtheben wird am 26. September in Eſſen zwiſchen Siegfried Eſſen
und Berlin=Nord ausgetragen.
Beim Segel=Länderkampf in Zürich lag Deutſchland nach dem erſten
Tag vor Schweiz und Oeſterreich in Führung.
Berufs=Boxkämpfe ſollen am 12. Oktober in der Mainzer Stadthalle
ſtattfinden.
Bootshaus-u. Landheimweihe des Rol=Weiß, B.ſ.R.
Zu der am Sonntag, den 7. September 1930, nachm. ½4 Uhr,
ſtattfindenden Einweihung des Bootshauſes und Landheims des Vereins
für Leibesübungen Rot=Weiß, V. f. R., haben zahlreiche Vertreter der
Behörden, Verbänden, Vereine und der Preſſe ihr Erſcheinen zugeſagt.
Es iſt dies ein Beweis dafür, daß man der ſchöpferiſchen Tat des jungen
Not=Weiß, V. f. R., allſeitiges Intereſſe entgegenbringt. Der
Kanu=
ſport zeigt in den letzten drei Jahren eine Entwicklungskurve nach oben.
wie ſie wohl kaum eine andere Sportart aufzuweiſen hat. Der
Er=
felder Altrhein, welcher ſich als ein ganz ideales Waſſerſportgebiet
ent=
puppte, hat für den Darmſtädter Kanuſport dieſe Entwicklung
außer=
ordentlich begünſtigt. Es wäre deshalb zu wünſchen, daß die zahlreichen
Gäſte, die am Sonntag zu der Bootshausweihe nach Erfelden kommen,
nicht nur von dem neuen Heim des Rot=Weiß, V. f. R., ſondern auch
von dem herrlichen Altrhein einen nachhaltigen Eindruck mitnehmem
würden.
Nach der offiziellen Einweihung finden waſſerſportliche
Voxführun=
gen und Wettkämpfe ſtatt. U. a. das beliebte Wellenreiten hieter
Motor=
booten ſowie die ſchwierigen Kenterübungen, welche durch die Gebrüder
Faßler vom Darmſtädter Schwimmklub vorgeführt werden. Ein
Strom=
ſchwimmen über 1200 Meter für Jugendliche und Herren beendet die
Veranſtaltung. Zur Abfahrt nach Erfelden empfiehlt ſich der Zug 1.30
Uhr ab Hauptbahnhof, ſo daß noch Gelegenheit geboten iſt, das
Hand=
ballſpiel Rot=Weiß gegen Sportverein 98 (vorm. 11 Uhr) zu beſuchen.
Inkernakionales Turnier in Baden-Baden.
Der Freitag. — Die letzten Acht ermittelt.
Am Freitag boten die Turnierplätze in Baden=Baden ein
glänzen=
des geſellſchaftliches Bild. In den beiden Einzelſpielen wurden bereits
die „letzten Acht” ermittelt. Es ſind dies bei den Herren: Froitzheim,
Heitmann, Wetzel, Ernſt, Heidenreich. Daller, Hauß, Hughes; bei den
Damen: Mme. Mathieu, Frl. Löwenthal, Frau Ledig, Frau
Schom=
burgk, Frl. Buß, Frl. Pflügner, Mlle. Charnelet und Frau Friedleben,
An Ueberraſchungen waren zu verzeichnen: der 6:3, 6:2=Sieg des
ſchnel=
ler und härter angreifenden Wetzel=Pforzheim über Dr. Buß=
Mann=
heim; die Niederlage, die der routinierte NeNuſeeländer Fiſher gegen
den erſt 17jährigen, friſcheren Pforzheimer Ernſt mit 3:6, 6:3, 6:4
er=
litt und der 2:6, 6:4, 6:3=Erfolg des Wiener Großmann in der erſten
Runde über Dr. Fuchs=Karlsruhe, Froitzheim ſchlug ohne größere Mühe
n der erſten Runde den Italiener Perrera und ddann den Wiener
Großman in je zwei glatten Sätzen. Weitere Ergebniſſe waren:
Heit=
mann — Hildebrandt 6:3, 6:4, Heidenreich — Oppenheim 6:0, 4:6, 6:3.
Daller — Weihe 6:3, 8:6, Hauß — Hatt=Straßburg 7:5, 4:6, 6:1, Hauß—
Fritz=Suttgart 6:3, 6:2. Hughes kam durch ein „ohne Spiel” über Graf
Wrangel=Stuttgart eine Runde weiter. Im Damen=Einzel gab es
durch=
weg die erwarteten Ergebniſſe. Mme. Mathieu ſchlug im großen Stil
Frau Stickel=Stuttgart 6:0, 6:1, dagegen hatte Mlle. Charnelet mehr
Mühe, um gegen Frau Springer 6:3, 0:6, 6:3 ſiegreich zu bleiben
Frau Friedleben, Frau Schomburgk und Frl. Löwenthal kamen durch
leichte Siege über Mittelklaſſengegner in die nächſte Runde. Im
Damen=Doppel gab es keine Spiele von Belang. Beim Gemiſchten
Doppel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland, das im Mittelpunkt
des Turniers ſteht, beſiegten Frau Friedleben/Hughes das Paar Frl.
Buß/Dr. Fuchs 6:1, 6:1, Frl. v. Billerbeck/Heitmann ſchlugen die
Kre=
felder Pobell/Hauß 6:1, 6:3.
Amerikas Tennis=Meiſterſchaften.
Tilden oder Borotra.
Auf den Grasplätzen des Weſt Side=Tennisclub in Foreſt Hill
Long Island) beginnen am 6. September die Spiele um die
Tennis=
meiſterſchaft von Amerika im Herren=Einzelſpiel, die durch
die Teilnahme des Franzoſen Borotra und ſeine vorausſichtliche
Begeg=
nung mit Altmeiſter Tilden im Finale eine beſonders reizvolle Note
erhält. Die Ausloſung iſt bereits erfolgt, die „geſetzten Spieler” ſind
zwölf Amerikaner und ebenſo viele Ausländer, wobei Tilden die obere,
Borotra die untere Hälfte anführt. Weiter nehmen von bekannten
Spielern teil: die Engländer Lee, Godfree, Olliff, Perry, J. Nuthall,
der Ire Rogers ſowie die Einheimiſchen F. Hunter, Alliſon, Lott, S.
Wood, Doegg, Mangin und van Ryn.
In der Ländermannſchaft gegen Dänemark ſpielt der Frankfurter
Stubb für den verletzten Burkhardt=Brötzingen Verteidiger. Im Tor
ſteht Wenz=Nürnberg, da Kreß=Frankfurt nicht freigegeben wurde,
Weiterbericht.
Ausſichten für Samstag, den 8. September: Aufkommende Bewölkung.
Temperaturen zwiſchen Tag und Nacht ſich mehr ausgleichend,
ſtel=
lenweiſe auch Neigung zu Niederſchlägen.
Ausſichten für Sonntag, den 7. September: Etwas wechſelhaftes, teilg
wolkiges, teils heiteres Wetter.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Mauv=
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf
ve; für Feuiſlevon. Reich m
Ausland und Heſ
ſche Nachricht
Max Streeſe; f.
port: J. V. Dr. C. H. Quetſch,
für den Hand
Dr. C. H
et
r den Schlußdienſt: Andreas Bauer;ſt
in
ſe Gegenwa
Tagesſpieg
Zild und Wort: Dr.
bert Rette;
ür den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: T
Kuhle.
Druck und Verlag: L=C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
Heute Samstag und
morgen Sonntag
Konzert
(13348
und
Tanz
Gfit
V Arsanan
des beliebten
Oaannng
Die bekannt gute
preiswerte Küche
1928 Piesporter
Gold-
tröpfchen im Ausschank
Achtung!
Wo gehen wirD
Sonntag hin”
ZurNachkirchweihe
Traiſa
Gaſthaus „zur Krone‟
Von 4 Uhr nachmittags ab
Tanz
Es ladet freundlich ein
Karl Scheerer.
13384)
Achtung!
Mirichtoeihe in Malchen
am 7. und 8. September.
Für Speiſen u. Getränke iſt beſtens geſorgt.
Es ladet freundlichſt ein Fritz Beilstein
Reſtauration uset
Zum Frankenſtein.
13286b
Samstag, den 6. September, abends 8½/, Uhr
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße
Oeffentliche
Frauenverſammlung
Rednerin: Frau Dr. Hertwig=Bünger, bisherige
Reichstagsabgeordnete im Wahlkreis Dresden.
Thema: „Aufgaben nationaler Politik”.
Freler Eintritt! Freie Ausſprache!
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei.
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Fahrt Rm. 5.— die Perſon einſchl. Bahn, Schiffahrt und
Nebenſpeſen. Kinder bis zu 10 Jahren zum halbenFahrpreis.
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am 19. 9. nach Bacharach, am 23. 9. nach Caub.
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Schiffahrt Ludwig & Friedrich Mainz, Tel. 5527. 113365
Der Eiſenerzmarkk im Lahn=Dillgebief u. Oberheſſen.
Die Lage der Gruben im Auguſt iſt unverändert ſchwierig. Der
Abruf der laufenden Abſchlüſſe iſt wegen der ſchlechten Konjunktur
äußerſt beſchränkt worden. Ausſichten auf Belebung des Abſatzes ſind
nicht vorhanden.
Als Ergebnis der bisherigen Verhandlungen über die
Weitergewäh=
rung der Staatsbeihilfe iſt zu berichten, daß die Beihilfe nach den alten
jedingungen vorerſt nur für die Monate April—Juni 1930 ausgezahlt
wurde und auch nur für Preußen, während die heſſiſchen Gruben noch
auf die Auszahlung warten, da die Genehmigung der Heſſiſchen Regie
rung noch ausſteht. Es darf aber damit gerechnet werden, daß alsbald
wieder die regelmäßigen Auszahlungen erfolgen.
Dafür bringt die Notverordnung des Herrn Reichspräſidenten über
die Arbeitsloſenverſicherung neue Laſten.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Chemiſche Werke vorm. H. u. C. Albert, Wiesbaden=Amöneburg
Die Geſellſchaft und Konſorten hatte in erſter Inſtanz ein obſiegendes
Urteil in einem gegen ſie angehangten Prozeſſe, ein Objekt zwiſchen
60 000 RM. und 80 000 RM., erzielt. In der Berufungsinſtanz wurde
vor einiger Zeit vom Berliner Kammergericht aber gegen ſie entſchieden.
Gegen dieſes Urteil wird nunmehr das Reichsgericht zur Entſcheidung
angerufen werden.
Pfälziſche Hypothekenbank, Ludwigshafen. An der Frankfurter
Börſe ſind auf Antrag der Frankfurter Hypothekenbank ,der DD.=Bank
(Filiale Frankfurt a. M.) und des Bankhauſes H. Aufhäuſer=München,
4,9 Mill. RM. neue Stamm=Aktien und 25 Mill. GM. 8prozentige
Goldpfandbriefe Reihe 24—28 der Pfälziſchen Hypothekenbank,
Ludwigs=
hafen, zugelaſſen worden. Das Aktienkapital der Bank beträgt nunmehr
10 Mill. Stamm=Aktien, von denen 900 000 RM. noch im eigenen
Be=
ſitze, und 5000 Vorzugs=Aktien mit 60fachem Stimmrecht. In der
näch=
ſten Generalverſammlung ſoll auf Antrag der Verwaltung das
Stimm=
recht der Vorzugs=Aktien ſo abgeändert werden, daß den 100 000 Stamm=
Aktien=Stimme
nur noch 25 000 Vorzugs=Aktien=Stimmen
gegenüber=
ſtehen. Der Pfandbriefumlauf hat ſich erhöht und betrug am 30. Junt
330: 189,33 Mill. (am 31. Dezember 1929: 169,83 Mill.) gegenüber
188,61 (176,32 Mill.)
Regiſte=
ypotheken. Der Umlauf an
Kommuhal=
obligationen betrug 7,79 (4,92) Mill. gegenüber 7,72 (5,42) Mill.
Re=
giſterdarlehen zuzüglich 0,19 Mill. Wertpapiere.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 5. September ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm, für Elektrolytkupfer, prompt cif
Ham=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 105.25 RM. — Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Liefe=
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis 99proz., in Blöcken= Walz= oder Drahtbarren auf 190 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 54—57 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kilogramm fein) 49—51 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 5. September ſtellten ſich
für Kupfer: Sept. 93 (95), Okt. 93.25 (93.50), Nov. und Dez.
3.50), Jan. bis Juni 93 (93.25)
Juli und Auguſt 93.25
) Tendenz: ruhig. — Für Blei: Sept. 35.25 (36) Okt.
5 (35.75), Nov., Dez. und Jan. 35 (3:
75), Febr. bis Auguſt
Sept. 31 (31.75), Okt.
35 (35.50), Tendenz ſtill. — Für Zink
1.50 (*
31.75 (33). Jan. 32.50 (33),
Nov. 31.75 (32.75). Dez.
Febr. 33 (*
25), März 33.
25 (33.50), April und Mai 33.25 (33.75),
Juni 33.50 (34) Juli und Auguſt 33.75 (34.25). Tendenz: ſtill.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. Sept.
Getreide. Weizen: September 83½, Dez. 89.25, März 93½8,
Mai 96.25; Mais: Sept. 98.25, März 94, Mai 95.75; Hafer:
Sept. 39.75, Dez. 43.50, März 45.50, Mai 46.75; Roggen: Sept.
56½, Dez. 61½, März 66.25, Mai 68½
Schmalz: Sept. 11.80, Okt. 11.72½, Dez. 11.42½, Jan.
11.42½.
Speck, loko 14.50.
Schweine: leichte 10.54—11.10, ſchwere 10.25—11.00;
Schwei=
nezufuhren: Chicago 14 000, im Weſten 55 000.
Baumwolle: Oktober 11.50, Dezember 11.64.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 5. Sept.:
Schmalz: Prima Weſtern 12.65; Talg, extra, loſe 5.25.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 10238, Hartwinter
93½: Mais, loko New York 111.25; Mehl, ſpring wheat clears
4,50—5,00; Fracht= nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem
Kontinent 8—9 Cents.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 185; Loko 6¾; Sept
6.09, Okt. 6,16, Dez. 6.39, Jan. 6,50, März 6,70, Mai 6,88, Juli
7.06.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Ziehung der Ausloſungsrechte der Anleiheablöſungsſchuld des
Deutſchen Reiches findet Montag, den 6. Oktober, ſtatt.
Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſyndikat gehörenden
Kali=
werke im Auguſt 1930 betrugen 987 223 Doppelzentner Reinkali gegen
954 200 Doppelzentner im gleichen Monat des Vorjahres. Die
Ab=
ladungen in den erſten vier Monaten (Mai—Auguſt 1930) des laufenden
Düngejahres betragen 3 657 061 Doppelzentner Reinkali gegen 3 596 816
Doppelzentner in den erſten vier Monaten des Düngejahres 1929/30.
Das Präſidium des Reichslandbundes hat in einem Schreiben an
den Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft eine Erhöhur
des Vermahlungszwanges vorgeſchlagen. Der Reichslandbund hält es
für dringend erforderlich, daß unter Berückſichtigung des ſtarken
An=
gebotes von Inlandsweizen und der Gefahr ſtarker Preiseinbrüche die
Vermahlungsquote auf 80 Prozent für September und Oktober erhöht
wird.
Wie der Arbeitgeberverband der deutſchen Holzinduſtrie und des
Holzgewerbes mitteilt, ſind die Lohnſchiedsſprüche vom 22. 8. ds. Js
für die am Manteltarif für das Holzgewerbe beteiligten Bezirke von
dem Arbeitgeberverband abgelehnt worden.
Die Internctionale Pelzfach= und Jagdausſtellung, Leipzig 1930
Jpa, wird ordnungsmäßig bis zum 30. September 1930 durchgeführt
werden, wie dies von Anfang an vorgeſehen und vertragsmäßig
feſt=
gelegt war.
Nach der geſtrigen Preisſenkung um 50 Pfg. hat die Süddeutſche
Mühlenvereinigung den Preis für Weizenmehl Spezial 0 um weitere
5 Pfg. auf 41,25 RM. ermäßigt.
Die Sektion Groß=Heſſen des Reichsverbandes des
Kraftfahrzeug=
handels und =gewerbes hat ſich entſchloſſen, eine Verkaufsmeſſe für
ge=
brauchte Kraftfahrzeuge vom 13. bis 17. 9. auf dem Frankfurter
Meſſe=
gelände zu veranſtalten. Den Tageswert der ausgeſtellten Wagen
garan=
tiert die neutrale Tax= und Treuhandſtelle in Frankfurt a. M. mit
ihren gerichtlich vereidigten Taxatoren.
Die „Europa”, die durch einen heftigen Sturm mit leichter
Ver=
fpätung geſtern im Hafen von Cherbourg angelegt hat, hatte 63
Gold=
barren im Werte von 90 Millionen Franken an Bord, die ſofort nach
Paris weitergeleitet wurden.
Auf der Verſammlung der Vertreter der engliſchen
Kohlengruben=
beſitzer, die in London ſtattfand, wurde die Ernennung einer
Abord=
nung beſchloſſen, die Norwegen, Schweden und wahrſcheinlich auch
Dänemark beſuchen und Erhebungen darüber anſtellen ſoll, wieweit ſich
der engliſche Anteil an dem Kohlenhandel dieſer Länder erhöhen läßt.
In London traten am Donnerstag Vertreter der
Kohlenbergwerks=
beſitzer zu einer Sitzung zuſammen. Sie erörterten die Vorſchläge, d
für die Zentraliſierung und die Vermarktung der Kohle ausgearbeitet
ind, und ſtimmten den einzelnen Paragraphen im allgemeinen zu. Eine
weitere Sitzung ſoll in nächſter Zukunft ſtattfinden.
Abſchluß der Leipziger Herbſtmeſſe.
Die Leipziger Herbſtmeſſe iſt zu Ende gegangen. Das Meſſeamt
gibt einen kleinen Ueberblick über die Bedeutung der Meſſe, in dem es
mitteilt, daß die Zahl der Einkäufer ſich auf 85000 belaufen hat; davon
kamen 12 000 aus dem Ausland. 7653 Firmen haben ausgeſtellt, davon
678 ausländiſche. Ueber den Geſchäftsverkehr teilt das Meſſeamt
ab=
ſchließend mit, das Geſchäft ſei ſelbſtverſtändlich hinter Jahren beſſerer
Konjunktur zurückgeblieben. Es ſei ſehr vorſichtig gekauft worden, um
„die Kreditbelaſtung gerade in dieſer Zeit unſicherer Abſatzmöglichkeiten
nicht zu überſpannen” Im weiteren wird dann darauf hingewieſen,
daß die Meſſe nicht allein ihre Bedeutung in der Auftragserteilung
habe, ſondern auch darin, daß Geſchäftsanknüpfungen ſtattfinden, die
ausgenützt werden müßten und deren Wirkung abgewartet werden
müſſe. Schließlich heißt es dann noch, weit weniger gehemmt als der
Inlandsmarkt ſei das Exportgeſchäft geweſen. Die Leipziger Meſſe
habe ihren Wert für die Förderung des deutſchen Exportes und des
internationalen Zuſammenwirkens aufs neue bewieſen.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. Sept.
Die heutige Börſe ſtand wieder unter Druck, der durch die ſchwäche
ren geſtrigen Auslandsbörſen und dem nicht gerade günſtigen
Wirt=
ſchaftsbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung geſtärkt wurde
In den Ausführungen wird beſonders die tiefe Depreſſion der deutſchen
Wirtſchaft betont, und daß in dieſem Jahre durch die im Herbſt
ein=
ſetzende ſaiſonmäßige Zunahme der Arbeitsloſigkeit ein erneuter Druck
ausgeübt werde. Jedoch lautet die Zukunftsprognoſe etwas
optimiſti=
ſcher, da Symptome für ein baldiges Ende des
Konjunkturrückgange=
vorhanden ſeien und mit einer eventuellen Beſſerung gerechnet werden
könne. Aus dieſem Grunde war man der Auffaſſung, daß größere
Be=
ſorgniſſe nicht am Platze ſeien, und die Börſe ließ im Grundton eine
gewiſſe Widerſtandsfähigkeit erkennen. Gegenüber der geſtrigen
Abend=
börſe waren jedoch infolge der Orderloſigkeit zumeiſt Kursabſchläge zu
verzeichnen, die aber kaum 1 Prozent überſchritten. Eine Ausnahme
machte der Kalimarkt, an dem ſich Beſſerungen bis zu 1½ Prozent auf
den geſteigerten Kaliabſatz durchſetzen konnten. Am Chemiemarkt lagen
5. G. Farben und Metallgeſellſchaft knapp gehalten, während
Holzver=
kohlung unverändert eröffneten. Rütgerswerke lagen mit minus 1½
Prozent etwas ſtärker abgeſchwächt. Auch am Elektromarkt blieben die
Kursabſchläge beſcheiden. Lechwerke lagen gehalten. Am Montanmarkt
war das Geſchäft auch heute ſehr gering; die Kurſe lauteten ebenfalls
etwas niedriger. Bauunternehmungen waren behauptet, ebenſo Daim=
ler. Banken eröffneten zumeiſt leicht gedrückt; Bahr. Hypothekenbank
konnten ſich dagegen weiter etwas beſſern. Stärker angeboten waren
Deutſche Linoleum, die 4½ Prozent einbüßten. Am Rentenmarkt
waren Altbeſitz und Mexikaner leicht gedrückt.
Im Verlaufe hatte das Geſchäft unter der Orderloſigkeit zu leiden.
Die Kurſe blieben auf feſtere Auslandseröffnungsmeldungen gegen
Anfang zumeiſt gut behauptet, teilweiſe traten Erhöhungen bis zu
1 Prozent ein. Gegen Schluß der Börſe kam etwas Material heraus,
und es ergaben ſich Abſchwächungen bis zu 1½ Prozent. Am
Geld=
markt war Tagesgeld mit 3 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt
lag der Dollar weiterhin international feſt. Mark gegen Dollar 4,1947½
gegen Pfunde 20,404/s. London=Kabel 4,8633, Paris 123,78½, Mailand
92,86, Madrid 46,05, Schweiz 25,05, Holland 12,07¾.
Bei kleinſtem Geſchäft zeigte die Abendbörſe behauptete Kurſe.
Beobachtet wurde der ſchwächere Verlauf der Auslandsbörſen.
Einige Werte lagen allerdings eine Kleinigkeit feſter, ſo gewannen
Deutſche Erdöl nach der mittäglichen Abſchwächung 1 Prozent
Aku ¼ Prozent höher. Daneben Wayß und Freytag 1½ Prozent
höher geſucht. Auch Chem. Albert weiter anziehend. Am
An=
leihemarkt Mexikaner gut behauptet. — Nachbörslich nannte man
Farben 151.5. Von Kurſen ſind zu nennen: Deutſche 123.5,
Dres=
dener 124, Danat 1815/s. Buderus 60, Gelſenkirchen 110, Harpener
100.5, Stahlverein 78, Rheinſtahl 87.5, Salzdetfurth 328, A. E. G.138.
Berlin, 5. Sept.
Die Börſe eröffnete heute überwiegend mit kleinen Kursrückgängen,
nachdem ſchon geſtern gegen Schluß des Verkehrs in Erwartung eines
ungünſtigen Berichtes des Inſtitutes für Konjunkturforſchung kleinere
blattſtellungen erfolgt waren. Die ſchwächere Tendenz der New Yorker
Börſe ließ vormittags und an der Vorbörſe ſtärke Abſchläge befürchten
die dann jedoch nicht eintraten. Die Auslaſſungen des Konjunktur=
Inſtitutes fandes etwas ruhigere Beurteilung, vor allem wies man
dar=
auf hin, daß der Bericht das vergangene Vierteljahr behandele, und daß
in ihm auch Anzeichen für eine Beſſerung vorhanden ſeien. Das
An=
gebot war recht umfangreich, und nur die in letzter Zeit ſtärker
beachte=
ten Papiere gaben 1 bis 2 Prozent nach. Nach den erſten Kurſen wurde
es vorübergehend etwas ſchwächer, ſpäter ſah ſich die Spekulation auf
feſtere Auslandsmeldungen zu Deckungen veranlaßt, und es ergaben ſich
bei den meiſten Werten Erholungen von 1 bis 1½ Prozent. Ueber
Schwierigkeiten in der Berliner Bankwelt, von denen im Reich Gerüchte
umliefen, war zu erfahren, daß dieſe im Laufe des heutigen Vormittags
bereits behoben worden ſind. Am Anleihemarkt eröffneten
Altbeſitz=
anleihe ca. ½ Prozent ſchwächer, doch konnte dieſer Wert im Verlaufe
etwa die Hälfte des Anfangsverluſtes aufholen. Ausländer neigten, mit
Ausnahme der Oeſterreicher und Ungarn, allgemein zur Schwäche.
Berliner Kursbericht
vom 5. September 1930
Deviſenmarkt
vom 5. September 1930
erl. Handels=Geſ.
Danatbank
eutſche Bant u /723.—
isconto=Geſ
Dresdner Ban
ag
inſa Dampfſch
d. Lloyd
E. G
ahr. Motore,
Bemberg
gmann Elektr.
erl. Maſch.=Bau
onti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
eutſche Erdöl
Mrf
181.-
123.50
90.75
1.2
37.5
Re
43.—
142.25
136.50
3.75
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergn
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Zhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Alöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Nannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
erſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
128.25
2..
110.
141.:
100.2!
88.—
3.-
200.—
80.—
86.50
/4.
39.8
6.38
S9.25
Polyphonwerke
Rütgerswerke
alzdetfurt
Ko
eonh. Tie
erein. Glanzſto
Verein. Stahlw
Beſteregelt
Alkal
gsb.=Nrnb. Maſch.
ſalt Linz
Zerl. Ka
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enlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
erm. Poege
ogelTelegr.
Wanderer=Werfe
*0
50
7.75
30
7.8.
205.50
33.50
57.—
—
3.7.
422
Helſingfor
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A
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tew York
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Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
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00 Pent
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
10
Kronen
100 Kronen
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100 Francs
Geld
10.548
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38.74
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Brief
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1.
1895l
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18 g8!1
Schweiz
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100 Franken
10 Peſete
10 Gulden
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Milreis
100 Dina
00 Escudot
100 Drachm.
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jgypt. *
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1 Goldpeio
100 eſtl. H
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1.9g
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Matbane, Kocmänongefrafchaft
Frankfurter Kursbericht vom 5. September 1930.
7% Dtſche.
Reichs=
anleihe v. 192‟
6% Dtſche. Reid
anleihe v. 192
6% Baden Fr
taat von 1927
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6% Preuß. Staats
anleihe von192
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ſtaat von 1929
6% Sachſen Fr
ſtaat von 192
7% Thüringer Fre
ſtaat von 1927
Dtſche. Anl.
Auslo=
ingsſch. + 1
löſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .
Bad.=Bad. v. 2
Berkin v. 24.
Darmſt. v. 26.
Dresden v. 26
Frankfurt a. M.
Schätze ..v.
„
Mainz v. 2‟
Mannh.
v. 2
München v. 2
Nürnbera v. 2
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5. 8.
102
88
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G. Chemie, Baſe
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Dt. Atl.-Telegr.
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133
94
107
15.5
132:0.
70.5
137
3.
105
Nummer 246
Samstag, den 6. September 1930
Seite 13
16)
Onr ssssisin
Misliensr.
Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.
Er riß ſich zuſammen und rief nach ſeinem Untergebenen.
„Carter, ſorgen Sie dafür, daß Nr. 93, Graß=Straße, ſcharf
be=
wacht wird. Ich muß die nächſten Tage genaue Berichte darüber
haben, wer da ein= und ausgeht. Dieſer Einbruch in der
Green=
ſtraße ſieht mir verdächtig nach Slicker Smith aus.”
„Seltſam, Sir. Mir ging es ebenſo. Es iſt nicht leicht, die
Graß=Straße unbemerkt zu beobachten, aber ich werde mein
Mög=
lichſtes tun.”
„Was meinen Sie zu dem nebenanliegenden Warenhaus? Es
ſteht ſcheinbar leer und dürfte ein gutes Verſteck geben. Wem
ge=
hört es?"
„John Bloggs u. Co., Importgeſellſchaft. Ich glaube nicht, daß
irgend jemand drin wohnt, nachts aber wird es immer ſorgſam
verſchloſſen. Mir ſcheint, daß man am beſten täte, die Poſten am
Ende der Straße bei den Ställen aufzuſtellen.”
„Gut, das iſt Ihre Sache,” ſagte Jack. „Und nun hab, ich zu
arbeiten und will auf keinen Fall vor drei Uhr geſtört werden.”
Als Carter das Zimmer verlaſſen hatte, ſchloß Jack die Tür
zu. Dann zog er Jackett und Schuhe aus, wickelte ſich in eine Decke
und legte ſich aufs Sofa.
„Molly hat ſich wohl in Bill verliebt,” dachte er bei ſich. „Ich
möchte wohl wiſſen —
Aber der Schlaf übermannte ihn, bevor er den Satz zu Ende
gedacht hatte.
HIII.
Um zehn Uhr abends war die Graß=Straße ſtill und leer.
Außer einem ſchwachen Schimmer im Keller war in Nr. 93 kein
Licht zu ſehen. Die rechts gelegenen Fenſter waren mit
feſtgeſchloſ=
ſenen Laden verſehen, während die Ställe einen tiefen ſchwarzen
Schatten auf die linke Seite des ſchweren Steinportals warfen.
Wenige Minuten ſpäter wurde die Stille durch leiſe Schritte
geſtört. Eine kleine, ſchmächtige Geſtalt näherte ſich in der
Rich=
tung vom Rathbone Platz. Der Mann war ſchäbig gekleidet und
hatte zerriſſene Gummiſchuhe an. Er ſtieg raſch die Stufen zu
Nr. 93 hinan und klopfte an die Tür. Nach einer kurzen Pauſe
hörte er drinnen ſchlürfende Schritte, worauf ſich ein
Gitterfenſter=
chen in der Haustür öffnete.
„Wer ’s da?” ſagte eine Stimme.
„Heißen Se Smith?‟
„Ja. Was wollen Se?‟
„n Bett oder irgend etwas zum Hinlegen für die Nacht.”
„Wer ſind Se denn?”
„Bill Roggin.”
„Nie von gehört. Wer hat Ihn denn geſagt, Sie ſollten
hier=
ber kommen
„Jerry Fiſher.”
„Das is gelogen! Jerry ſitzt.”
„Ja, aber vor’jen Monat hab’ ich en geſprochen und er ſagte,
wenn ich mal n Bett brauchte, Se wären en Freund von ihm und
würden nem Freund von ihm gern nen Gefallen tun.”
„Sind ſie hinter Ihnen her?
Nee. De Blauen wollen nichts von mir. Laſſen Se mich
rein!“
Langſam öffnete ſich die Tür, und er wurde eingelaſſen.
„Wenn Se nich der ſind, der Se ſagen —.” Smiths Stimme
tönte drohend aus der Dunkelheit heraus — „dann wird’s Ihnen
leid tun, daß Se je geboren ſind. Hinter mir bleiben!“
In pechſchwarzer Finſternis gingen ſie einen Gang hinab.
Dem Ankömmling rieſelte es kalt über den Rücken. Er ſchob die
Hand in die Taſche ſeiner zerlumpten Hoſe, und ſeine Finger
um=
klammerten den Kolben eines Revolvers.
Nich’ ſo ſchnell,” mahnte er. „Se kennen den Weg, aber
Siei,
ich nicht
„Nu linksum und auf de Stufe paſſen,” brummte Smith.
Sie betraten ein nach hinten hinaus liegendes Zimmer,
Smith holte ein Zündholz und ſteckte ein Lichtende an, das er aus
ſeiner Taſche hervorholte. Bill Roggin blinzelte, als es ſo plötzlich
hell wurde. Smith betrachtete ihn prüfend.
„Was is denn Ihre Sache?” fragte er plötzlich.
„Covent Garden, wenn Se’s durchaus wiſſen wollen,”
er=
widerte ſein Gaſt ſeelenruhig. „Ich will Ihnen was ſagen,
Slicker, ich hab Ihr Gefrage bis an en Hals. Wenn Se meinen,
ich wä’ en Blauer oder ſo was, dann ſagen Se’s. Ich kümmer
mich en Deubel drum, was Se denken! Aber wenn Se mir in
Bett vermieten wollen, dann laſſen Sie das Quatſchen ſein,
da=
mit ich ſchlafen kann.”
„Na, is ſchon gut, is’ ſchon gut! Aber der Deubel ſoll mich
holen, wenn ich weiß, wo ich met Se hin ſoll, wenn Se nich hier
unten bleiben woll’n. Ich hab' alles voll.”
Der Gaſt ſah ſich in dem winzigen, kahlen Zimmer um. Es
diente offenbar als Aufwaſchraum; denn in einer Ecke gewahrte
er einen Ausguß.
„Is ſchon recht,” ſagte er. „Aber ne Matratze muß ich haben.”
„Da im Schrank ſteckt eine, auch ein paar Decken. Her mit den
Schilling, Mann. Ich mag mein Geld gern in voraus haben.”
Der Mieter zog ein Geldſtück hervor. Smiht ſpuckte drauf und
verſchwand, indem er den Lichtſtummel da ließ.
„Bis jetzt iſt’s ja gut gegangen,” dachte Jack Strickland, indem
er lauſchte, bis die Schritte verhallten. Als nichts mehr zu hören
war, öffnete er den Schrank und zerrte eine Matratze ſamt einigen
fettigen braunen Wolldecken hervor. Damit machte er ſich auf dem
Fußboden ein Lager zurecht.
Die Erdgeſchoßtreppe befand ſich Jacks Tür gegenüber, und er
lag lange und wartete darauf, daß Slicker heraufkommen und zu
Bett gehen würde, aber als es zwölf ſchlug, war das noch nicht
geſchehen. Er wußte, daß außer zwei Negern, die zu einer
Jazz=
kapelle gehörten, keiner von Slickers Mietern Nachtdienſt hatte.
Die Neger konnten früheſtens um zwei heimkehren, und Jack war
ſich darüber klar, daß er ihre Rückkehr abwarten mußte, bevor er
ſich regen durfte, ohne Gefahr zu laufen.
Das Warten war langweilig, aber dank ſeinem
Nachmittags=
ſchäfchen und der klumpigen Beſchaffenheit der Matratze wurde es
ihm nicht ſchwer, wachzubleiben. Dennoch war er gerade ein wenig
eingedämmert, als die heimkehrenden Muſikanten ihn weckten.
Sie waren betrunken, machten gehörigen Lärm und fanden
offen=
bar, daß die Erſteigung der Treppe eine außerordentlich drollige
Unternehmung ſei. Einige aufgeſtörte Schläfer fluchten wütend,
Smith aber ließ nichts von ſich hören.
Schließlich wurde es wieder ganz ſtill.
Jack kroch unter ſeinen Decken hervor und öffnete behutſam
die Tür. Alles war dunkel. Er taſtete ſich nach der zum Erdgeſchoß
führenden Treppentür und atmete erleichtert auf, als er fühlte,
daß ſie offen ſtand. Noch länger auf Slicker zu warten, hatte keinen
Sinn. Man mußte es eben darauf ankommen laſſen. Er horchte
eine Minute und begann, die Treppe hinunterzugehen. Unten
be=
fand ſich wieder eine ebenfalls offene Tür, und da kein Laut zu
vernehmen war, ließ er eine Sekunde lang ſeine Taſchenlampe
ſpielen und leuchtete in einen langen, ſchmalen Gang hinein. Drei
Türen wurden ſichtbar, an jeder Seite eine, die dritte am
äußer=
ſten Ende. Noch dazu alle drei geſchloſſen! Smith mußte irgendwo
hier unten ſein, falls er nicht dank irgendeinem glücklichen Zufall
durch die äußere Tür hinausgegangen war, und Jack wünſchte
durchaus nicht, ihm gerade jetzt in die Arme zu laufen.
Es ergab ſich alſo die Frage: welche Tür er zuerſt probieren
ſollte. Er ging auf eine zu und horchte. Stumm wie das Grab!
Uebrigens ein unbehaglicher Vergleich. Behutſam drehte er die
Klinke. Immer noch völlige Stille und Finſternis. Er ſchlüpfte
hinein, drückte die Tür leiſe hinter ſich zu und ſchaltete wieder
ſeine Taſchenlampe ein.
Es war offenbar Slickers Schlafzimmer, das Bett hatte er
nicht benutzt. Blitzſchnell durchſuchte Jack die ganze Stube, ohne
indeſſen irgend etwas von Wert zu finden. Es unterlag alſo
keinem Zweifel, daß Slicker ſich im Hauſe befand. Jack ſchlich
wieder auf den Gang hinaus und begab ſich nach der weiter
hin=
ten gelegenen Tür.
Dies war eine Küche, eine einwandfreie, ganz gewöhnliche
Küche. In der nach außen führenden, verſchloſſenen Tür ſteckte
der Schlüſſel. Das war ausſchlaggebend. Slicker befand ſich
im Hauſe. Jack trat wieder auf den Gang und blieb nachdenklich
ſtehen. Die dritte Tür mußte in den Keller führen, und dort
mußte er das Geſuchte finden. Freilich war hundert gegen eins
zu wetten, daß er dort auch Slicker fand. Er verſuchte zu öff
nen. Die Tür war verſchloſſen, der Schlüſſel ſteckte drin. Als
er dort ſtand und angeſtrengt nachſann, hörte er unten Schritte.
Raſch zog er ſich nach der Treppe zurück. Es war höchſte Zeit;
denn als er in Deckung war, drehte ſich bereits der Schlüſſel im
Schloß. Smith kam mit einer hellbrennenden Tafchenlampe in
der Hand auf den Flur und begab ſich nach der Küche, indem
er die Kellertür hinter ſich offenließ. Jetzt oder nie, dachte Jack
und taſtete ſich den Flur entlang. Die Kellertreppe hatte ſteinerne
Stufen, und dank ſeinen Gummiſchuhen waren ſeine Schritte
völlig lautlos. Natürlich war es ein Wagnis, denn Slicker konnte
jeden Augenblick zurückkehren. Jack ließ den Schein ſeiner
Taſchenlampe im Keller herumſpielen. Irgendwelche Deckung
war nicht vorhanden. Er gewahrte nur drei Bierfäſſer und einen
großen Schrank. Schon ſchlug die Tür im Erdgeſchoß zu, und
Slicker kam die Treppe herunter.
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Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt
Gefunden:
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monnaie mit Inhalt, 1 Photoapparat,
Ballen Tüten, 1 bunte Damenbluſe,
Aktenmappe, 1 Statif, 1 neues Kleid,
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Zugelaufen: ein
junger brauner Jagdhund.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtande vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
tereſſenten können dieſelben während der
Büroſtunden auf Zimmer 36 beſichtigen.
Bekanntmachung.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Kaufmanns Jakob
Guth=
mann, zugleich als Alleininhaber der
Firma Nauheim & Co. in Darmſtadt,
iſt weiterer Termin anberaumt auf:
Montag, den 22. September 1930,
vormittags 9/, Uhr,
im Schwurgerichtsſaal des Alten
Ge=
richtsgebäudes.
Tagesordnung:
1. Abſchluß eines Vergleichs mit den
Pfandbriefgläubigern.
2. Prüfung der nachträglich
angemelde=
ten Forderungen.
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Darmſtadt, den 2. Sept. 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Vergebung der Lieferung
von Stückſteinen.
Die Stückſteine für den
Straßenneu=
bau Winterkaſten-Lindenfels (
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ner=Kreuz) ſollen in öffentlichem
Wett=
bewerb vergeben werden.
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formulare ſind, ſoweit der Vorrat reicht,
bei unterzeichnetem Amt in Darmſtadt,
Neckaiſtraße 3, Zimmer 34, erhältlich.
Die Angebote ſind ebendaſelbſt portofrei
mit entſprechender Aufſchrift verſehen
bis Mittwoch, den 17. September,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
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Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 4. Sept. 1930.
Provinzialdirektion Starkenburg
(Tiefbau).
Obſiverſteigerung.
Montag, den 8. September 1930,
vormittags 9 Uhr beginnend, wird
das Obſt aus, den Gemeindeanlagen in
Stockſtadt a. Rh. zum Selbſternten
an Ort und Stelle verſteigert.
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kunft am Ortsausgang nach Goddelau.
In Betracht kommen ca. 600 Zentn.
Aepfel.
(13363
Stockſtadt a. Rh., den 4. Sept. 1930.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Rückeis.
Bekanntmachung.
Die Rechnung der iſraelitiſchen
Re=
ligionsgemeinde Darmſtadt für
Rj. 1929 liegt vom 7. ds. Mts. ab ſieben
Tage lang auf unſerem Gemeindebüro,
Friedrichſtraße 2, während der
Amts=
ſtunden, vormittags von 9—12 Uhr, zur
Einſicht für die Gemeindemitglieder offen.
Etwaige Einwendungen ſind
inner=
halb der Offenlegungsfriſt ſchriftlich bei
dem unterzeichneten Vorſtande
einzu=
reichen.
(13383
Darmſtadt, den 4. September 1930.
Der Vorſtand
der iſraelit. Religionsgemeinde.
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