Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 239
Samstag, den 30. Auguſt 1930.
193. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streil uſw., erliſcht.
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſſung von Schadenerſatz. Beil
Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung jäll jeder
Rabatt weg. Bankionto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Deutſch=finniſche Zollverſtändigung
Bedingte Kündigung des Handelsabkommens. — Berzicht Finnlands auf die Zollbindungen für Bukker, Käſe
und Oleo=Margarine. — Erhöhung des Bukkerzolls.
ein deuer Berirag imnt Zinmanv.
Die neue Vereinbarung bedarf der Ralifizierung.
Helſingfors, 29. Auguſt.
In den hier geführten deutſch=finniſchen
Handelsvertragsver=
handlungen iſt, wie ſchon kurz geſtern von uns gemeldet, eine
Einigung mit der finniſchen Regierung zuſtande gekommen. Das
neue Handelsabkommen wurde heute nacht unterzeichnet. Das
politiſch Wichtige und für die deutſche Landwirtſchaft Weſentliche
iſt, daß die Zollbindungen für Butter, Käſe und
Oleo=Margarine beſeitigt werden konnten, ohne daß
es darüber zu einem Bruch mit Finnland gekommen iſt. Es
iſt jetzt ſichergeſtellt, daß ſpäteſtens am 29. November 1930 die
Butterzollbindung wegfällt, d. h. daß der autonome
Butterzoll von 50 RM. in Kraft tritt. Falls die neuen
Vereinbarungen ſchon früher ratifiziert werden, tritt der 50=RM.=
Zoll ſchon früher in Kraft. Ebenſo wie bei Butter erhält
Deutſchland auch bezüglich des Zolls für Oleo=Margarine
freie Hand, da auch dieſer Zoll nur gegenüber Finnland
ge=
bunden war. Bei Käſe dagegen liegen bekanntlich noch
Zollbin=
dungen in Verträgen mit anderen Ländern vor, ſo daß ſich am
Käſezoll durch den Wegfall der Bindung gegenüber Finnland
un=
mittelbar nichts ändert. Die neue Vereinbarung
be=
darf der Ratifizierung. Um das Inkrafttreten des
But=
terzolls von 50 RM. unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen, hat die
deutſche Regierung im Rahmen der mit Finnland getroffenen
Ver=
einbarungen die bedingte Kündigung des
Handels=
abkommens von 1926 ausgeſprochen. Die Kündigungsfriſt
läuft bis zum 29. November 1930. Die Kündigung wird
unwirk=
ſam, wenn das neue Abkommen vorher ratifiziert wird. Das
neue Abkommen ich nach zwei Jahren und ſechs
Mo=
naten mit ſechs Monaten Friſt kündbar. Die
weſent=
liche Gegenleiſtung für den Verzicht Finnlands auf die
genannten Zollbedingungen beſteht in der Gewährung
eines Butterkontingents von 5000 Tonnen zu dem gegenwärtigen
autonomen Zollſatz von 50 RM. Dieſer Zollſatz würde ſich für das
Kontingent ſpäter auf 40 RM. ermäßigen, wenn das neue
Ab=
kommen nach zwei Jahren ſechs Monaten nicht gekündigt wird.
Für Käſe iſt ein Geſamtkontingent von 2500 Tonnen gewährt
worden, und zwar für 500 Tonnen Quart, für 90 Tonnen
Tafel=
käſe und für 1910 Tonnen Hartkäſe zu den in dem früheren
Ver=
trag vereinbarten Zollſätzen von 5 RM., 30 RM. und 20 RM.
Solange die erwähnte Bindung des Käſezolls gegenüber anderen
Ländern beſteht, wird das Käſekontingent praktiſch nicht in
Er=
ſcheinung treten. Daneben ſind drei Zollermäßigungen gewährt
worden, die ſich auf Waren von begrenztem Intereſſe beziehen,
nämlich für Renntierfleiſch, für rohe Spulen (Ermäßigung von
6 RM. auf 5 RM.) und für Sperrholz aus Birkenholz (
Ermäßi=
gung von 8 RM. auf 7.50 RM.).
Mit dieſer neuen Vereinbarung fällt das Zuſatzabkommen vom
25. 11. 1929 weg.
* Die neuen Abmachungen über die deutſch=finniſchen
Handels=
beziehungen werden in Berliner politiſchen Kreiſen als ein faſt
100prozentiger Erfolg des Ernährungsminiſters Schiele ausgelegt,
der die ſachlichen Forderungen der Landwirtſchaft beinahe reſtlos
durchſetzen konnte. Das Verfahren, das eingeſchlagen wurde, um
über den kritiſchen Punkt hinwegzukommen, iſt zwar etwas
kompli=
ziert. Aber Herr Schiele kann die Landwirte darauf
hin=
weiſen, daß ſpäteſtens mit dem 29. November ein
Butter=
zoll von 50 RM. in Kraft tritt, wodurch alſo die
Unterſchuß=
preiſe wegfallen, mit denen die Landwirtſchaft bisher arbeiten
mußte, und die ganze Milchwirtſchaft wieder rentabel wird.
Die Kritik weiter Kreiſe der deutſchen Oeffentlichkeit an dem
alten Abkommen richtete ſich einmal gegen die lange Dauer,
die fünf Jahre und für eine einzelne wichtige Poſition, nämlich
für Butter, ſogar ſieben Jahre betrug, und dagegen, daß die
Zollſätze für Butter und Käſe auf dieſe lange Zeit hinaus nicht
geändert werden konnten. Dieſe langfriſtige Bindung iſt
beſei=
tigt und für die Zollkontingente gilt der autonome Satz. In
Berliner politiſchen Kreiſen wird dieſe Regelung
außerordent=
lich begrüßt, zumal ſie ohne eine Trübung unſeres
Freundſchaft=
lichen Verhältniſſes zu Finnland erreicht wurde.. Die Bedenken
der Induſtrie wegen eines neuen Boykotts werden kaum zu
beſtehen brauchen, da ja jede unfreundliche Abſicht auf deutſcher
Seite mit Recht abgeſtritten werden kann und tatſächlich ein
neuer Vertrag mit Finnland vorliegt, von dem automatiſch
auch die übrigen meiſtbegünſtigten Länder einen Vorteil haben,
ſo daß etwa ½ Million Doppelzentner Butter, das iſt ein
Drittel der gegenwärtigen Einfuhr zollbegünſtigt behandelt
wer=
den müſſen. Die neue Bindung dauert 3 Jahre und der
Er=
nährungsminiſter rechnet offenbar damit, daß es innerhalb dieſer
Zeit möglich ſein wird, die Buttererzeugung in Deutſchland nach
Quantität und Qualität inzwiſchen ſoweit zu ſteigern, daß
prak=
tiſch eine weitere Buttereinfuhr überhaupt nicht mehr in Frage
kommt, weil Deutſchland dann in der Lage iſt, den Bedarf aus
ſich ſelbſt heraus zu decken. Der Ernährungsminiſter hat allen
Anlaß, ſich bei dem Außenminiſter Dr. Curtius zu bedanken für
die geſchickte Unterſtützung ſeiner Abſichten durch die Diplomatie.
Herr Dr. Curtius war ſachlich von der Notwendigkeit der
agra=
riſchen Forderungen überzeugt, er war ebenſo bemüht, einem
Bruch mit Finnland aus dem Wege zu gehen. Das iſt ſeiner
gewandten Verhandlungsführung, die, wenn wir recht
unter=
richtet ſind, auch politiſche Konzeſſionen ins Gefecht führte,
weit=
gehend gelungen, ſo daß wir über dieſen toten Punkt in unſeren
Beziehungen mit Finnland ohne irgendeine dauernde
Abküh=
lung hinweggekommen ſind.
Das Penſionskärzungs=Geſek verfaſſungsändernd.
Berlin, 29. Auguſt.
Das Reichskabinett hat am Donnerstag den Entwurf eines
Penſionskürzungsgeſetzes verabſchiedet, das ſchon in den nächſten
Tagen dem Reichsrat zugeleitet wird. Aus dem weſentlichen
Inhalt des Geſetzentwurfes ſind drei Punkte hervorzuheben:
1. Die Penſionskürzung bei Doppelverdienern,
2. Die Neufeſtſetzung des Ruhegeldes und 3. Die
Beſeitigung von Mißſtänden. Doppelverdiener ſind
ſolche Penſionäre, die neben der Penſion noch ein privates
Ein=
kommen beziehen. Erreicht dieſes ſogenannte
Anrechnungsein=
kommen die Höhe von 6000 Mark nicht, ſo bleibt die Penſion
un=
gekürzt, andernfalls wird der 6000 Mark überſteigende Betrag
des Anrechnungseinkommens halbiert und die Penſion um dieſe
Hälfte gekürzt. Eine Kürzung findet außerdem nicht ſtatt, wenn
Penſion und Anrechnungseinkommen zuſammen 9000 Mark nicht
überſteigen.
In der Frage des Ruhegeldes wird vielfach der Wunſch
ge=
äußert, man möge das Ruhegeld auf 12000 Mark begrenzen.
Es hatten ſich inſofern Mißſtände ergeben, als Beamte, wie
bei=
ſpielsweiſe Staatsſekretäre, nach verhältnismäßig kurzer
Dienſt=
zeit ein unverhältnismäßig hohes Ruhegehalt bezogen. Dieſen
Mißſtänden ſoll durch den neuen Geſetzentwurf ein Ende
ge=
macht werden. Nur diejenigen, die fünf Jahre in einer
Stel=
lung geweſen ſind, follen das zurzeit gültige Ruhegehalt
erhal=
ten. Bei kürzerer Tätigkeit wird der Betrag der Penſion
ent=
ſprechend gekürzt, bei Beſchäftigung unter einem Jahr um 50
Prozent, für längere Tätigkeit entſprechend weniger, bis zu
einer Kürzung bei vierjähriger Tätigkeit um 10 Prozent. Kinder=
und ſonſtige Familienzuſchläge werden von dem Geſetzentwurf
nicht betroffen. Weiter iſt noch eine Reihe Beſtimmungen in
das Geſetz aufgenommen, in denen verſchiedene ſchon beſtehende
Einzelgeſetze zuſammengezogen ſind. Der Entwurf iſt
ver=
faſſungsändernd. Er umfaßt außer den Beamten des Reiches
auch alle Beamten der Länder und Gemeinden. Er bat
rück=
wirkende Kraft für die bisher bezogenen Penſionen, doch
ge=
währt er den Betroffenen eine Umſtellungszeit von ſechs
Monaten.
* Im Rahmen ſeines Reformprogramms iſt das Kabinett nun
auch mit beſtimmten Vorſchlägen über die Penſionskürzungen
her=
vorgetreten, um damit Wünſchen entgegenzukommen, die von den
verſchiedenſten Parteien geäußert worden ſind. Erhebliche
Erſpar=
niſſe dürften dabei kaum zu erwarten ſein, dazu iſt die Zahl der
Betroffenen zu gering. Dazu iſt auch das Verfahren zur
Feſtſtel=
lung der Penſionsverhältniſſe zu kompliziert. Wir haben ja
be=
reits früher bei den verabſchiedeten Offizieren etwas ähnliches
gehabt, daß ihnen ein Teil ihrer Penſion auf ihr Zivileinkommen
angerechnet wurde und dieſer Teil ſolange ruhte. Der Reichstag
hat aber vor einigen Jahren dieſe Regelung wieder aufgehoben,
weil ſich herausſtellte, daß die Erſparniſſe, die dabei an den
Pen=
ſionen erzielt würden, praktiſch durch die Erhebungskoſten
ausge=
glichen wurden. Das wird auch jetzt kaum anders ſein. Immerhin
entſpricht es einer Forderung ausgleichender Gerechtigkeit, daß
wenigſtens in beſtimmtem Umfange die Penſionen auf das
Ein=
kommen verrechnet werden. Allerdings hat der Entwurf
verfaſſungsändernden Charakter, er kann vom
Reichstag nur mit zwei Drittel Mehrheit
ange=
nommen werden, und es iſt ja mehr als fraglich, ob dieſe
Mehrheit zu bekommen iſt. Der neue Reichstag wird bei ſeinem
Zuſammentritt mit ſoviel wichtigen Aufgaben belaſtet ſein, daß die
Regierung vermutlich dieſe Frage nicht in den Vordergrund
ſchieben wird. Es wird alſo noch viel Waſſer den Rhein
herunter=
laufen, bis die Penſionskürzungen praktiſch werden, und dann wird
vielleicht zuletzt doch kaum etwas anderes übrig bleiben, als den
Weg der Notverordnung zu wählen.
Behörden und Arbeitsloſe.
Der heſſiſche Finanzminiſter Kirnberger hat an die ihm
unter=
ſtellten Behörden ein Ausſchreiben gerichtet, das ausgehend von
der Not der Erwerbsloſigkeit beſonders bei den älteren
Angeſtell=
ten und Arbeitern, die meiſtens auch für eine Familie zu ſorgen
haben — den Wunſch weitergibt, die ſtaatlichen und kommunalen
Betriebe möchten doch bei Bedarf, von Arbeitskräften in erſter
Linie ältere Leute, ſoweit ſie dazu geeignet und befähigt ſind,
beſchäftigen. Außerdem wurde der Wunſch geäußert, daß
Ein=
ſtellungen von Arbeitskräften in ſtaatliche und kommunale
Be=
triebe nur durch die Inanſpruchnahme der
öffent=
lichen Arbeitsämter erfolgen ſoll, da die Arbeitsämter
auch in der Lage wären, zu überſehen, welche Kräfte ſich für den
freigewordenen Poſten eignen andererſeits aber auch die ſoziale
Lage der Arbeitſuchenden am beſten berückſichtigen könnten.
Unter Bezugnahme auf das Ausſchreiben vom 6. September
1927 weiſt der Finanzminiſter erneut an, bei Deckung etwaigen
Perſonenbedarfs, ſoweit dieſer nicht ohne weiteres den geſetzlich
oder tariflich beſtimmten Perſonengruppen zu entnehmen iſt,
grundſätzlich die Arbeitsnachweiſe in Anſpruch zu nehmen.
Weiter=
hin empfiehlt er, nicht nur bei vorkommenden Neueinſtellungen
hiernach zu verfahren, ſondern auch zu prüfen, ob in der Frage
der Doppelverdiener und der Nebenbeſchäftigung
von Beamten gebührende Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. Die
Klagen über Doppelverdiener und Nebenbeſchäftigung von
Be=
amten werden immer und immer wieder hier vorgebracht. Es iſt
ohne weiteres einzuſehen, daß bei der großen Erwerbsloſigkeit
derartige Zuſtände kaum tragbar ſind und es wird von den
Er=
werbsloſen ſelbſt als eine bittere Härte empfunden, wenn ihnen
durch die Dopnelverdiener oder von Beamten, die in feſten
Ge=
haltsverhältniſſen ſtehen, die Verdienſtmöglichkeit
hinweggenom=
men wird. Es erſcheint aber auch vom Standpunkt der
allgemei=
nen Wirtſchaft aus geſehen notwendig zu ſein, auf eine beſſere
Verteilung der freien Arbeitsplätze bedacht zu ſein, um ſo die
finanzielle Notlage des Reiches, der Länder und der Gemeinden
durch die große Zahl der Erwerbsloſen und Ausgeſteuerten nicht
noch mehr zu verſchärfen.
Die Wahlreform.
Zum Enkwurf eines neuen Reichskagswahlrechts.
Von
Miniſterialrat Dr. Kaiſenberg, Berlin.
Das Reichskabinett hat in der letzten Woche den Entwurf
eines Reichswahlgeſetzes verabſchiedet. Der Entwurf will die
beſonderen Mängel des geltenden Wahlrechts, die großen
Wahlkreiſe und die langen Liſten und die dadurch
her=
vorgerufene Entperſönlichung und Mechaniſierung der Wahl
beheben. Die parteipolitiſche Konzentration und der Gedanke
der Verbundenheit des Abgeordneten mit ſeinem Wahlkreiſe ſoll
gefördert, der Wähler ſoll wiederum unmittelbar an die
Reichs=
willensbildung herangebracht werden. Um dieſe Ziele zu
errei=
chen, ſieht der Entwurf eine weſentliche Verkleinerung
der Wahlkreiſe, die Beſeitigung der Reichsliſte und
den Wegfall des amtlichen Stimmzettels vor.
Ein=
zelperſönlichkeiten ſoll der Weg zum Parlament wieder
eröffnet werden.
Es werden 162 Wahlkreiſe gebildet, die zu 31 Verbänden,
dieſe zu 12 Ländergruppen zuſammengefaßt ſind. Die
Wahl=
kreiſe umfaſſen durchſchnittlich 385 000 Einwohner oder 255 000
Stimmberechtigte. Die 31 Verbände entſprechen im
weſent=
lichen den heute geltenden 35 großen Wahlkreiſen.
Der amtliche Einheitsſtimmzettel wird abgeſchafft.
Die Stimmzettel müſſen wiederum von den Parteien oder den
Wahlkomitees beſorgt werden. Sie müſſen den Namen des
Bewerbers enthalten, dem der Wähler ſeine Stimme geben will.
Sie können auch zwei oder drei Bewerber aufführen. Den
Namen der Bewerber kann ihre Partei hinzugefügt werden.
Junerhalb eines Wahlkreiſes dürfen unter derſelben
Parteibe=
zeichnung nicht verſchiedene Stimmzettel beſtehen.
Die Verrechnung für die Feſtſtellung des Wahlergebniſſes
iſt einfach. Zunächſt wird ermittelt die Zahl der auf die
Par=
teien entfallenden Sitze. Bei Einzelbewerbern iſt lediglich das
Erreichen der Verteilungszahl feſtzuſtellen. Die Zahl der Sitze
für eine Partei ergibt ſich dadurch, daß die Geſamtzahl der im
Verband für eine Partei oder Bewerbergruppe abgegebenen
Stimmen durch die Verteilungszahl (70 000)geteilt wird. Die
Par=
teiſitze werden auf die Bewerber nach dem d’Hondtſchen
Höchſtzahlenverfahren verteilt. Auf dieſe Weiſe wird erreicht,
daß innerhalb eines Verbandes die einzelnen Stimmzettel einer
Bewerbergruppe oder Partei nach Maßgabe ihres Wahlerfolges
in den verſchiedenen Wahlkreiſen berückſichtigt werden.
Prak=
tiſch bedeutet dies, daß die auf einen Stimmzettel entfallenen
Stimmen zunächſt dem Bewerber zufallen, der an erſter Stelle im
Stimmzettel aufgeführt iſt. Der zweite und dann der dritte
Be=
werber werden erſt berückſichtigt, wenn dieſer Stimmzettel nach
den ausgeſonderten Teilzahlen wieder zum Zuge kommt.
Den Grundſätzen der Verhältniswahl würde ausreichend
Genüge geleiſtet ſein, wenn die Stimmen im Verbande
zuſam=
mengerechnet und die den Parteien zukommenden Sitze unter
Berückſichtigung der im Verbande für die Partei abgegebenen
Stimmen ermittelt werden würden. Hierbei würden indeſſen
doch noch große Reſtſtimmen unberückſichtigt bleiben. Die
Wahl=
reform ſieht daher noch einen Ausgleich innerhalb der Parteien
vor. Dieſer Ausgleich ſoll in größeren Ausgleichsverbänden
geſchaffen werden. Dieſe Ausgleichsverbände ſchließen ſich
zweck=
mäßig an die Landes= und provinzielle Gliederung an und
wer=
den daber „Ländergruppen” genannt.
Im Zuſammenhang mit der erſtrebten Vereinfachung der
öffentlichen Verwaltung wird eine allgemeine Verminderung der
Parlamentsmitglieder gefordert. Die Regierung ſchlägt daher
vor, die Verteilungszahl von 60 000 auf 70 000 zu
er=
höhen. Die dadurch eintretende Verkleinerung der
Mitglieder=
zahl des Reichstages wird bei gleicher Wahlbeteiligung wie
bisher einen Ausgleich durch den auf der Bevölkerungszunahme
beruhenden Zuwachs an Wahlberechtigten finden. Nach der
Regelung des Entwurfs bedarf es nicht mehr der Einreichung
von Wahlvorſchlägen. Das ganze Wahlverfahren iſt weſentlich
vereinfacht. Die politiſchen Organiſationen erhalten ein größeres
Maß von Selbſtändigkeit. Einzelbewerber ſind zugelaſſen und
haben auch praktiſch Ausſicht, ſich durchzuſetzen. Dieſe
Aende=
rungen gegenüber dem geltenden Verfahren machen den
amt=
lichen Einheitsſtimmzettel entbehrlich, deſſen Zweckmäßigkeit
ſchon beim gegenwärtigen Zuſtand in Zweifel gezogen werden
muß.
Mit der Regelung, die der Geſetzentwurf vorſieht, wäre der
Einerwahl, ſoweit dies im Rahmen der Verhältniswahl
über=
haupt erreichbar iſt, möglichſt nahe gekommen. Der Kampf wird
nicht mehr um den Platz auf der Liſte gehen, weil es lange Liſten
nicht mehr gibt, ſondern um die Zuteilung günſtiger Wahlkreiſe.
Damit unterliegt er in verſtärktem Maße der Kontrolle der
Wäh=
lerſchaft ſowie dem Wettbewerb zwiſchen den Parteien in der
Auswahl hervorragender Bewerber für die einzelnen
Wahl=
kreiſe. Die politiſche Geſamtperſönlichkeit des Bewerbers tritt
mehr als bisher in den Vordergrund.
Von den Wahlreformern muß man immer wieder hören, die
Wahlreform müſſe den Einerwahlkreis erſtreben.
In=
deſſen haben alle Verſuche, die Einerwahl mit der
Verhältnis=
wahl zu verbinden, ſo intereſſant dieſe Vorſchläge an ſich ſind,
zu brauchbaren Ergebniſſen nicht geführt. So hat der
Staats=
rechtslehrer Walter Jellinek die Mängel des geltenden
Wahlſyſtems durch eine Proportionaliſierung des alten
Reichs=
tagswahlrechts zu beſeitigen verſucht. Sein Vorſchlag will eine
Verbindung herſtellen zwiſchen der Einerwahl nach dem alten
Prinzip der Mehrheitswahl und dem neuen Prinzip der
Ver=
hältniswahl. Die Zahl der zu wählenden Abgeordneten ſoll
feſtſtehen. Das ganze Wahlgebiet ſoll in ſo viel Kreiſe
einge=
teilt werden, wie Abgeordnete zu wählen ſind. In den einzelnen
Wahlkreiſen ſoll zunächſt ein Abgeordneter durch relative
Mehr=
heit gewählt werden. Dieſes Mehrheitswahlergebnis ſoll auf
Verhältnismäßigkeit durch Berichtigung des vorläufigen
Er=
gebniſſes umgeſtellt werden. Die Parteien, die bei der
Mehr=
heitswahl mehr Sitze erhalten haben, als ihnen nach der
Ver=
hältnisberechnung zukommen, ſollen die zuviel erhaltenen Sitze
an die Parteien abgeben, die zu wenig Sitze erhalten haben.
Dieſer ebenſo einfache wie intereſſante Gedankengang hat auf den
erſten Blick etwas Beſtechendes. Er iſt indeſſen praktiſch nicht
verwertbar. Werden bei der nachträglichen Berichtigung nur
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Samstag, den 30. Auguſt 1930
Nummer 239
ſolche Bewerber berückſichtigt, die in ihrem Wahlkreiſe die
zweit=
höchſte Stimmenzahl erhalten haben, ſo würde der Grundſatz
der Verhältniswahl preisgegeben werden. Führt man dieſe
Be=
richtigung aber ohne dieſe Grenze durch, ſo wird das primäre
Wahlergebnis durch Einziehung und andere Zuteilung von
Sitzen ſo verändert, daß von der Wahl mit relativer Mehrheit
nicht mehr viel übrig bleibt. In vielen Wahlkreiſen fallen
Be=
werber mit relativer Mehrheit aus und ſolche mit kleinſter
Stim=
menzahl erhalten den Sitz.
Einen anderen Vorſchlag mit ähnlichem Ziel wie Jellinek
hat der bekannte Politiker Wilhelm Heile gemacht. Das
Reichsgebiet ſoll ſich in 300 Wahlkreiſe gliedern, in denen
zu=
nächſt je ein Abgeordneter mit Mehrheit gewählt wird. Wird
im erſten Wahlgang eine abſolute Mehrheit nicht erreicht, ſo
ent=
ſcheidet die relative Mehrheit in einem zweiten Wahlgang. Nach
dem Ergebnis des erſten Wahlganges wird ausgerechnet, um
wieviel die Mandatzahl der einzelnen Parteien vermehrt werden
müßte, wenn das Geſamtbild des Reichstages der
Kräftevertei=
lung im ganzen Volke genau entſprechen ſoll. Der Vorſchlag
Heiles bedeutet im Ergebnis nur eine außerordentliche
Kompli=
zierung der ganzen Wahl. Die umſtändlichen Berechnungen
und Verrechnungen bleiben für die breite Maſſe der Wählerſchaft
unverſtändlich.
Auch andere Wahlreformvorſchläge ſind gemacht worden. Sie
ſind alle auf die praktiſche Verwertungsmöglichkeit und ihre
Auswirkung geprüft worden mit dem Ergebnis, daß die
Einer=
wahl im Rahmen der Verhältniswahl nicht verwirklicht werden
kann. Die „kleine Liſte”, wie ſie die Wahlreform zuläßt,
er=
möglicht einen gewiſſen Intereſſenausgleich durch
Berückſich=
tigung von Vertretern verſchiedener Richtungen innerhalb einer
politiſchen Organiſation. Auch wird ſo den Schwierigkeiten
be=
gegnet, die der Aufſtellung einer Frau als Alleinbewerberin im
Wahlkreis entgegenſtehen.
Die Wahlreform kann alſo nur das Ziel haben, der
Einer=
wahl möglichſt nahe zu kommen. Gleichzeitig muß die
Konſoli=
dierung der politiſchen Parteien angeſtrebt werden, um klare
Mehrheitsverhältniſſe im Parlament zu ſchaffen und ſo die
Re=
gierungsbildung zu erleichtern. Aufgabe des Parlaments im
Staate mit parkamentariſcher Verfaſſung iſt es, dem Staate
die Führung zu geben. Dieſe Aufgabe kann das Parlament
nur erfüllen, wenn die Parteizerſplitterung nicht überhand
nimmt. — Die Geſchichte aller Wahlreformen lehrt, wie
ſchwie=
rig es iſt, eine Wahlreform durchzuſetzen. Eine ſolche hat nur
Ausſicht, wenn Verfaſſungsänderungen vermieden werden. Der
Vorſchlag der Reichsregierung bedingt keine
Verfaſſungsände=
rung. Er weiſt den Weg, wie die vom deutſchen Volke
gefor=
derte Reform verwirklicht werden kann.
Terrorherrſchaft der neuen pernaniſchen
Milikärregierung.
Unter der neuen Militärdiktatur des Oberſtleutnants Cerro
hat eine Terrorherrſchaft gegen die Mitglieder der früheren
Re=
gierung eingeſetzt. Zahlreiche Beamten der alten Regierung
und politiſche Freunde des geſtürzten Präſidenten Leguia ſind
heute verhaftet worden. Die Mehrzahl von ihnen iſt wegen
Korruption und Verſtößen gegen die Verfaſſung angeklagt. —
Der Belagerungszuſtand über Lima iſt wieder aufgehoben
worden.
Es kriſelk auch in Braſilien.
Nach Peru, wo bereits eine Militärdiktauur errichtet wurde,
und Argentinien, wo man eine Erhebung gegen die Diktatur
Iri=
goyns befürchtet, iſt jetzt auch Braſilien vom Revolutionsfieber
ergriffen worden. Nach hier vorliegenden Meldungen aus der
uruguayiſchen Grenzſtadt Rivera droht in dem braſilianiſchen
Staat Ntio Grande do Sul eine revoulrionäre Bewegung
aus=
zubrechen. Die unzufriedenen Elemente in dem Staate ſollen
von einem gewiſſen Francisco de Souza angeführr werden.
Bundestruppen werden in Bereitſchaft gehulten, um die
Er=
hebung im Keime zu erſticken.
Die Aufſtandsbewegung in Argenkinien.
Die Gefahr einer Revolution in Argentinien wird immer
drohender. Der argentiniſche Juſtizminiſter de la Campa hat
den Präſidenten Irigoyen von der Möglichkeit des
Aus=
bruches einer Erhebung unterrichtet, die von
zahl=
reichen politiſchen Führern und einem Teil der Armee
vorberei=
tet worden ſei. Die Sicherheitsmaßnahmen werden durch die
Be=
hörden weiter fortgeſetzt. Die Straßen vor dem
Präſidenten=
palais werden unaufhörlich von Polizei und Truppen
durch=
ſtreift. Die an die Polizei erteilten Urlaube wurden rückgängig
gemacht.
Vom Tage.
In einer Rede in Dresden bezeichnete Reichsfinanzminiſter
Dr. Dietrich als die wichtigſte Frage der deutſchen
Innenpolitik die Beſeitigung der
Arbeitsloſig=
keit.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald, ſprach ſich in Breslau
gegen die Durchführung ſozialiſtiſcher Steuer= und
Sozialpolitik aus.
Reichskanzler Dr. Brüning hat am Freitag der
baye=
riſchen Staatsregierung und dem Lande Bayern einen
Beſuch abgeſtattet.
Das badiſche Staatsminiſterium iſt der von dem
Reichsverkehrsminiſterium vorgeſchlagenen Vereinbarung
zwi=
ſchen dem Reich, dem Lande Bayern und der
Deut=
ſchen Reichsbahngeſellſchaft über die
Rheinbrücken=
bauten bei Mannheim=Ludwigshafen, Maxau=
Maximiliansau und Speyer beigetreten. Danach ſind
badiſcherſeits die formellen Vorausſetzungen für das große Werk der
Erſtellung der drei Rheinbrücken geſchaffen.
Bundeskanzler Schober begibt ſich am 6. September
zu der am 8. September beginnenden Europäiſchen Konferenz nach
Genf. Er wird auch als Führer der öſterreichiſchen Delegation an
den erſten Sitzungen der am 10. September beginnenden
Völkerbunds=
verſammlung teilnehmen.
Der Schweizeriſche Kanton Bern hat die Todesſtrafe
vor langen Jahren abgeſchafft. Da aber in der letzten Zeit einige
Mordtaten im Bereich des Kantons vorgekommen ſind, hat ſich eine
Reihe von Berner Bürgern zuſammengeſchloſſen, um eine
Straf=
rechtsänderung zu betreiben, mit dem Ziele, die
Todes=
ſtrafe wieder einzuführen.
Gerüchte von einer vorausſichtlichen Verſchiebung der
Round Table=Konferenz auf nächſtes Frühjahr
wer=
den in Regierungskreiſen als durchaus unzutreffend bezeichnet.
Es beſtehe nach wie vor die Abſicht, die Konferenz kurz nach
Beendi=
gung der Weltreichs=Konferenz, die am 29. September
be=
ginnt, zu eröffnen.
Der chineſiſche Außenminiſter Wang hat ſeine neuerliche
For=
derung wiederholt, daß die ausländiſchen
Geſandt=
ſchaften nach Nanking verlegt werden, indem er
gel=
tend machte, daß ihr Verbleiben in Peping die Nordchineſen in ihren
Bemühungen um die Errichtung einer Sonderregierung ermutige. Von
maßgebender Seite wird mitgeteilt, daß die Verhandlungen
über die Exterritorialitätsfrage am 8. September
aufgenommen werden.
Die deien sieuern As 1scwleiver.
Die Reichshilfe. — der Zuſchlag auf die höheren
Einkommen. — Die Ledigenſteuer.
Auf Grund der Notverordnung der Reichsregierung vom
26. Juli treten am 1. September verſchiedene für die
Arbeit=
nehmer ſehr wichtige Steuern in Kraft, die zunächſt bis zum
31. März 1931 gelten. Zunächſt handelt es ſich um die
Reichs=
hilfe der Perſonen des öffentlichen Dienſtes, die ſich nur auf die
Beamten und Angeſtellten des Reiches, der Länder und Gemeinden
und Körperſchaften des öffentlichen Rechtes, der Deutſchen
Reichs=
eiſenbahngeſellſchaft und auch auf die Angehörigen der Wehrmacht
erſtreckt. Ausgenommen von dem Notopfer ſind
ledig=
lich die Bezieher von Witwen= und Waiſenrenten.
Die Reichshilfe beträgt 2½ Prozent des Gehaltes. Als Freigrenze
gelten jährlich 2000 Mark. Frei ſind auch diejenigen Angeſtellten,
die für den Fall der Arbeitsloſigkeit pflichtverſichert ſind. Außer
von den Beamten wird auch von den Aufſichtsratstantiemen eine
2½prozentige Steuer erhoben.
Als zweite wichtige Steuer tritt am 1. September
der 5prozentige Zuſchlag auf Einkommen von
mehr als 8000 Mark im Jahre in Kraft.
An dritter Stelle ſteht die Ledigenſteuer, die
ſich auf nichtverheiratete Perſonen und auf verwitwete und
ge=
ſchiedene Perſonen erſtreckt, ſoweit aus deren Ehe Kinder nicht
vorhanden ſind. Von den ledigen Perſonen ſind befreit:
Unver=
heiratete Frauen, denen Kinderermäßigungen bei der
Einkommen=
ſteuer zuſtehen ſowie Steuerpflichtige, die zum Unterhalt der
ge=
ſchiedenen Ehefrau oder eines bedürftigen Elternteiles ſeit einem
Jahre mindeſtens 10 Prozent ihres Einkommens aufwenden und
denen deshalb die veranlagte Einkommenſteuer oder die
Lohn=
ſteuer vor dem 1. Juli 1930 ermäßigt worden iſt. Die
Ledigen=
ſteuer beſteht aus 2 Teilen, nämlich aus dem Fortfall beſtehender
Steuermilderungen und aus einem Zuſchlag für die mittleren und
höheren Einkommen. Der Ledigenſteuerzuſchlag beträgt 10 Prozent
der Einkommenſteuer. Es bleibt ſchließlich noch die
Bürger=
ſteuer, die aber jetzt noch nicht in Kraft tritt und deren
An=
wendung den Gemeinden überlaſſen bleibt.
Der Alkonger Bombenleger=Prozeß.
Weitere Verleſung von Protokollen.
Altona, 29. Auguſt.
Im Fortgang des Bombenlegerprozeſſes ging aus der
Ver=
leſung eines mit dem Angeklagten Johnſen
auf=
genommenen Protokolls hervor, daß Johnſen nach
Vor=
haltung der Ausſagen des Angeklagten Vick ſpäterhin bekannte,
auch an dem Anſchlag in Winſen tätig teilgenommen zu haben,
ſowie an einem Verſuch in Lüneburg. Dieſer war gegen das
Re=
gierungsgebäude geplant, konnte jedoch nicht ausgeführt werden,
weil ein Schutzpoliziſt dort Poſten ſtand. Ein Verſuch am
Lüne=
burger Finanzamt ſchlug wegen Verſagens der Zündung fehl. Auch
Holländer wurde durch Johnſen ſchwer belaſtet, denn er will in
deſſen Haus und in deſſen Gegenwart einige Sprengkiſten
fertig=
gemacht haben. Rathjen gegenübergeſtellt, ſagte er aus, er habe
auf Rathjens Wunſch etwas von dem bei Holländer lagernden
Sprengſtoff geholt und ihm gegeben. Was damit geſchehen ſollte
oder geſchehen iſt, ſei ihm unbekannt. Eine Bekanntſchaft mit
Rehling ſtellte Johnſen in Abrede. Unter dem Deckmantel einer
Autopanne ſoll der Wagen Wiborgs in Mülheim an den ſeinigen
herangefahren ſein und ſo ſei die Uebernahme des durch Einbruch
erbeuteten Sprengmaterials ganz unauffällig vor ſich gegangen.
Dann werden die Vernehmungsprotokolle
be=
züglich des Angeklagten Schmidt verleſen. Schmidt
hat ſeine Teilnahme an dem von Kaphengſt ausgeführten Attentat
in Niebüll eingeſtanden. Die Anweiſung dazu iſt über Kaphengſt
an ihn ergangen. Er wollte aber nicht ſagen von wem. Ferner hat
er geſtanden, mit Kaphengſt zuſammen mehrere Sprengkiſten
an=
gefertigt zu haben. Die Herkunft der Sprengſtoffe zu kennen,
be=
ſtritt er. Die Anſchläge waren ſorgfältig vorbereitet. Eine ganze
Reihe von Teilnehmern wirkte Hand in Hand, ohne angeblich
mit=
einander bekannt zu ſein. Schmidt hat nach dem Kriege dem
Wer=
wolf, dem Wicking=Bund und anderen Bünden, die ſich aus
ehe=
maligen Angehörigen der Brigade Ehrhardt gebildet hatten,
an=
gehört. Er zählte auch zu den Schülern der „Nationalpolitiſchen
Schule”, in der er Bruno von Salomon kennen lernte. Durch ihn
kam er mit der Landvolkbewegung in Berührung und zog auch
Kaphengſt zur Beteiligung an dieſer heran. Die Führer der
Land=
volkbewegung ſchlugen dann vor, durch Bombenattentate
Propa=
ganda für die Bewegung zu machen. Schmidt machte ſpäter eine
elftägige Segelbootfahrt nach Dänemark. Von der ihm
gehören=
den Segeljolle hat er auch die zur Bombenanfertigung
verwen=
deten Oelkaniſter mitgebracht. Bezüglich des Anſchlages auf das
Reichstagsgebäude in Berlin beſtreitet Schmidt jede Teilnehmer=
und Mitwiſſerſchaft.
Das Attentat in Oldenburg will er allein und ohne jede Hilfe
ausgeführt, den Plan dazu allerdings mit Kaphengſt eingehend
beſprochen haben. Bei einem neuen Verhör geſtand Schmidt, es
wäre an dem Anſchlag im Oldenburg doch noch der Angeklagte
Rieper beteiligt geweſen. Aus den Vernehmungsprotokollen über
den Angeklagten Rieper geht hervor, daß Rieper der Sohn eines
Polizeibeamten iſt. Er iſt Mitglied des Wickings, des
Nieder=
ſachſenringes und des Nationaliſtenklubs geweſen, denen
Kap=
hengſt und deſſen Freunde ebenfalls angehörten. Ende Mai 1929
hat Kaphengſt ihn für den Anſchlag auf das Finanzamt in
Oldenburg angeworben, den er gemeinſom mit Herbert Schmidt
ausführen ſollte. Die Sprengkiſten hat Kaphengſt ihm in die
Wohnung geſchickt. Bei der Rückkehr aus Oldenburg erwartete
ſie Kaphengſt, dem ſie eingehend Bericht erſtatteten.
Es folgt dann die Verleſung der Protokolle über
die Ausſagen des Angeklagten Wick. Dieſer hat ſeir
1920 Waffen und Munition aus den Beſtänden der Baltikumer
im Beſitz gehabt. Er iſt mit Volck befreundet und hat mit ihm
wegen des Ankaufes von Waffen verhandelt, doch ſoll dieſes
Ge=
ſchäft nicht zuſtande gekommen ſein.
Der Angeklagte Wick iſt Gemeindevorſteher in Rönne
ge=
weſen und will nur an Demonſtrationen geglaubt haben. Er
hat eingeſtanden, mit Johnſen und Luhmann gegen das
Finanz=
amt in Winſen vorgegangen zu ſein, aber immer in der Meinung,
es handele ſich um ganz unſchuldige Sprengkörper. Er nennt
Volck als Urheber der Pläne, beſtreitet auch nicht, die von ihm
weitergegebenen Bomben von Kaphengſt erhalten zu hoben. Das
Attentat auf das Regierungsgebäude in Lüneburg hat nach
ſei=
ner Meinung Mannecke ausgeführt. Luhmann hat zugegeben,
daß er zuſammen mit Volck und Johnſen an dem
Bomben=
anſchlag von Winſen beteiligt geweſen iſt. Auch er bezeichnet Volck
als Urheber und treibende Kraft und gab ſpäter zu, im Falle
Strauß und bei dem Regierungsgebäude dabei geweſen zu ſein.
Darauf wurden die Verhandlungen auf Montag vormittags
vertagt.
Leunltiche Runoſchan.
Die große deutſche Funkausſtellung und Phonoſchau.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Auf den erſten Blick mag es befremdlich erſcheinen, daß die
diesjährige Funkausſtellung mit einer Phonoſchau vereinigt
wurde. Nur allzuleicht wird man geneigt ſein, die Urſachen in
wirtſchaftlichen Verhältniſſen zu ſuchen und etwa zu denken, daß
geteilte Unkoſten ſich leichter tragen, daß die Beteiligung der
Ausſteller ſonſt eine zu geringe geweſen wäre, daß mehr
Be=
ſucher angezogen würden und ähnliches. Nichts von alledem
trifft zu. Die Gründe für dieſe Verbundenheit ſind rein
tech=
niſche. Sie liegen vor allem darin, daß der
Nundfunk und die Schallplatten=Induſtrie mit ziemlich
gleichartigen Mitteln
dem gleichen Ziel zuſtreben. Das Ziel iſt die Wiedergabe des
Tons. Das Mittel nennt ſich Elektrizität. Beide Gebiete waren
getrennt, hatten keine Berührungspunkte, ſolange für die
Be=
ſprechung der Schallplatte und für ihre Benutzung rein
mecha=
niſche Mittel verwendet wurden. Die Vereinigung mußte ſich
in dem Augenblick von ſelbſt anbahnen, wo die Mechanik der
Elektrizität zu weichen begann. Sie mußte in dem Maße eine
immer innigere werden, wo man auf beiden Gebieten die
glei=
chen Einrichtungen verwendete. Was durch Rundfunk verbreitet
werden ſoll, muß ins Mikrophon gegeben werden. Ebenſo alles,
was durch die Schallplatte feſtzuhalten iſt. Hier wie dort
ver=
wendet man die gleichen Vorrichtungen, um den Ton ſowohl
bei der Aufnahme wie bei der Wiedergabe auf elektriſchem Wege
zu verſtärken. Hier wie dort iſt die Frage, auf welchem Wege
man ihn am beſten zu Gehör bringt, nur von gemeinſchaftlichen
wiſſenſchaftlichen und techniſchen Grundlagen aus zu löſen.
Die enge Verbindung zwiſchen Rundfunk und Schallplatte
hat ſchon ſeit einiger Zeit dadurch ihren äußeren Ausdruck
ge=
funden, daß man den Rundfunkempfänger mit dem
Schall=
plattengerät zu einem einheitlichen Ganzen zuſammenfügte. Die
Verbindung war nicht etwa ein einfaches Aufſtellen beider in
einem gemeinſamen Gehäuſe. Sie ging viel tiefer, wurde doch
in den neuen Geräten der gleiche Verſtärker ſowohl für den
Rundfunk wie für die Schallplatte benutzt. Auch noch weitere
Teile dienen gemeinſchaftlichen Zwecken. Vielleicht hätte ſich mit
der Zeit auch eine gemeinſchaftliche Bezeichnung gefunden.
Viel=
leicht würden zukünftige Ausſtellungen nicht mehr den langen
Titel der jetzigen führen. Vielleicht würde man für alles
zu=
ſammen von „elektriſcher Tonwiedergabe” ſprechen, wenn nicht
ein neuer Geſichtspunkt aufgetaucht wäre.
Dieſer neue Geſichtspunkt eröffnet neue Ausſichten. Er
verdankt ſeine Entftehung dem
Fernſehen.
Der Rundfunk iſt eben dabei, dem drahtlos in die Ferne
geſandten Wort das drahtlos übertragene Bild eines
gleichzei=
tigen Geſchehens hinzuzufügen. Das bewegte, das lebende Bild
des Tonfilms aber ſetzt ſich gleichfalls aus zwei Komponenten
zuſammen, aus Bild und Ton. Der Ton wird, wiederum auf
elektriſchem Wege, entweder auf dem Film oder auf der
Schall=
platte feſtgehalten. Alſo abermals neue Berührungspunkte.
Zunächſt zwiſchen Fernſehen und Tonfilm. Damit aber auch
zwiſchen Rundfunk und elektriſcher Tonwiedergabe. Ein neues
großes Gebiet taucht vor dem Auge auf, das elektriſche Tonbild.
Bei ihm wird dem heutigen, Rundfunkgerät und Schallplatte
enthaltenden Schrank noch der Fernſeher hinzugefügt. Aus dem
auf dieſe Weiſe neu entſtandenen Gerät wird vielleicht
un=
mittelbar oder mittelbar, alſo auf dem Weg über den
Rund=
funk, der Tonfilm erſchallen. Hält man ſich das alles vor Augen,
ſo wird man erkennen, daß Rundfunk und Schallplatte oder
ſonſtige Einrichtungen, die den Ton feſthalten und die ihn
wie=
derzugeben geſtatten, für alle Zukunft zuſammengehören.
Die Funkſchau bringt eine Reihe von bemerkenswerten
Neuerungen, die zum großen Teil aus dem Beſtreben
hervor=
gegangen ſind, die Bedienung der Empfänger bequemer und
einfacher zu machen. Deshalb gibt in erſter Linie der
Netz=
anſchluß der diesjährigen Veranſtaltung ihr kennzeichnendes
Ge=
präge. Ueberall wird darauf hingewieſen, daß der ausgeſtellte
Empfänger mit Netzanſchluß verſehen iſt. Der Beſitzer hat
wei=
ter nichts zu tun, als das Gerät durch Leitungsſchnur und
Stecker mit der Lichtleitung zu verbinden. Die
Akkumulatoren=
batterien, die immer wieder aufgeladen werden müſſen, fallen
weg. Ebenſo die Anodenbatterien, die ſich mit der Zeit
er=
ſchöpfen. Trotzdem iſt man erſtaunt, wie viele derartige
Batte=
rien ausgeſtellt ſind. Hier ſcheint ein Widerſpruch vorzuliegen,
müßte doch der Batterie=Empfänger in dem Maße verſchwinden,
wie der Netzanſchluß zunimmt. Das Rätſel löſt ſich dadurch,
daß in den Städten ſowohl wie auf dem Lande die Zahl der
Wohnungen eine ſehr große iſt, die keinen elektriſchen Anſchluß
haben, ſo daß man hier alſo auf den Batterie=Empfänger
ange=
wieſen iſt. Außerdem aber bahnten ſich zwiſchen dem
Verkehr mit Kraftwagen und dem Rundfunk
gewiſſe Zuſammenhänge an. Wer reiſt, möchte den Rundfunk
nicht entbehren. Er bringt auf ſchnellſtem Wege geſchäftliche und
ſonſtige Nachrichten, gewährt an Regentagen Unterhaltung,
lie=
fert Muſik zum Tanz und ſtellt überhaupt eine Annehmlichkeit
dar, auf die man ungern verzichtet. Aus dieſen Gründen hat
der wachſende Autoverkehr zu einer Vermehrung der tragbaren
Empfänger, der Koffer=Empfänger, geführt. Dieſe aber müſſen,
wenn man imſtande ſein will, ſie unterwegs überall in Betrieb
zu ſetzen, mit Batterien verſehen ſein.
Weitere Neuerungen bei den Empfängern ſind durch die
Entwicklung der Röhrentechnik entſtanden. Viele Empfänger
ſind ſo eingerichtet, daß man als Endröhre entweder eine
ge=
wöhnliche Endröhre oder eine Schirmgitterröhre verwenden
kann. Die Schirmgitterröhre hat überhaupt raſch ihren Weg
gefunden. Sie tritt uns auf dieſer Ausſtellung in einem Umfang
entgegen, den man bei ihrem Erſcheinen wohl kaum ahnte. Aber
noch eine weitere Röhre dürfte Einfluß auf die Bauart der
Empfänger gewinnen, die
Telefunken=Stabröhre.
Die bisherigen Verſtärkerröhren hatten die Form eines
Kolbens. Die Stabröhre ſieht aus wie ein Fieberthermometer.
Sie ſtellt ein flach gequetſchtes Glasrohr dar. Dieſe Form hat
ſie aber nicht etwa erhalten, um Raum zu ſparen, ſondern aus
inneren Gründen. Das Glasrohr iſt außen mit Metallbelag
ver=
ſehen. Alle Verſuche, die im Innern der Röhre entwickelten
Elektronen von außen her zu ſteuern, haben nicht das gewünſchte
Ergebnis gezeitigt, weil die Entfernung zwiſchen ihnen und der
Metallſchicht infolge der Form des Kolbens zu groß war.
Da=
durch, daß man anſtatt des kolbenförmigen Glasgefäßes ein
flach gequetſchtes verwendete, wurde dieſe Entfernung
verrin=
gert. Das bedeutet eine außerordentliche Vereinfachung.
Ver=
ſchiedene Teile der alten Röhre können wegfallen. Mancherlei
Vorteile entſtehen. Darunter vor allem der der Verbilligung.
Die Ausſtellung zeigt bereits Geräte, die mit der neuen Röhre
ausgeſtattet ſind.
Allgemein war man neugierig, wie es denn mit dem
Fern=
ſehen ſein würde. Große Ueberraſchungen hat die Ausſtellung
auf dieſem Gebiete nicht gebracht. Die Reichspoſt hat, von der
Erwägung ausgehend, daß die Zukunft des Fernſehens
viel=
leicht auf der Verwendung kurzer Wellen liegen wird, einen
Kurzwellenſender aufgeſtellt. Rings herum ſtehen die
Empfän=
ger verſchiedener Syſteme, die dieſe Sendungen aufnehmen. Die
Bilder kommen gut. Die Einſtellung des Bildes iſt bei
einzel=
nen Geräten derart erleichtert worden, daß ſie jedermann
ge=
lingen muß. Mit dem Erſcheinen des Bildes zuſammen
er=
klingt diesmal, eine wichtige Neuerung, auch der begleitende
Ton. Die Entwicklung, die wir eingangs kennzeichneten,
gleich=
zeitige Uebertragung von Ton und Bild, bahnt ſich alſo bereits
an. — Auf der Phonoſchau fällt die
Reinheit der Wiedergabe
auf. Eine Vollkommenheit iſt erreicht, die kaum mehr übertroffen
werden kann. Die elektriſche Tonwiedergabe, meiſt in
Ver=
bindung mit Rundfunk, beherrſcht das Feld. Nur bei den
kleinen, vor allem für die Mitnahme ins Freie beſtimmten
Appa=
raten findet man noch die mechaniſche Abnahme des Tons. Unter
den Kofferapparaten iſt einer, der mit geſchloſſenem Deckel
ge=
ſpielt werden kann. Ein anderer iſt ſo eingerichtet, daß er im
Freien durch ein Federlaufwerk in Tätigkeit geſetzt wird,
wäh=
rend in der Wohnung elektriſche Tonabnahme ſtattfindet. Er
wird zu dieſem Zweck an die Lichtleitung angeſchloſſen. Die
Schallplatte, deren Werdegang in der geſchichtlichen Abteilung
ſehr anſchaulich dargeftellt iſt, wird jetzt vielfach aus biegſamem
Stoff angefertigt. Holznadeln aus ausländiſchem Holz ſind
er=
ſchienen, die mit einer beſonderen Maſſe beſtrichen ſind. Durch
dieſe Maſſe in Verbindung mit dem Holz eine Schonung der
Platte erzielt werden.
Nummer 239
Samstag, den 30. Auguſt 1930
Seite=3
Likauen gegen die Memel=Aukonomie.
Unkerdrückung des memelländiſchen Deutſchkums.
Der memelländiſche Landtag wird nunmehr ſeine Antwort
auf die Regierungserklärung zu erteilen haben, die ihm vor
wenigen Tagen von dem neuen Landespräſidenten Reiſgys
ver=
leſen wurde und die in der ganzen Welt Aufſehen erregt hat.
Denn darin werden Eingriffe in die Verfaſſung und in den
bisherigen Rechtszuſtand des Memelgebietes proklamiert, die auf
eine vollſtändige Litauiſierung Memels hinauslaufen. Es wird
in das kulturelle, politiſche und wirtſchaftliche Leben in einem
Sinne eingegriffen, wie das ſelbſt bei den zahlreichen früheren
Verſuchen unter dem Regime Woldemaras niemals geſchehen iſt.
Beſonders deutlich offenbart ſich dieſe Abſicht in der Forderung
nach Abſchaffung der deutſchen und Anſtellung litauiſcher Richter
zu dem eingeſtandenen Zweck, das im Memelgebiet geltende
deutſche Recht durch Interpretation zu litauiſieren, das heißt
alſo, den ruſſiſchen Rechtsauffaſſungen der Vergangenheit
eini=
germaßen anzugleichen. Techniſch wird dieſes Ziel weiter
da=
durch zu fördern verſucht, daß man die volſtändige
Zwei=
ſprachigkeit ſämtlicher Beamten verlangt. Würde
ſomit di e wichtigſte Grundlage des öffentlichen
Lebens, diejenige des Rechtsweſens, zerſtört und
voll=
kommen jedes Autonomiecharakters beraubt,
ſo wird zugleich durch die Entfernung der deutſchen Lehrerſchaft,
durch die offen eingeſtandene Abſicht des Direktoriums, nurmehr
litauiſche Staatsangehörige als Lehrer heranzuziehen und die
deutſchen Lehrer zu beſeitigen, dem kulturellen Eigenleben der
memelländiſchen Bevölkerung der Boden entzogen. Dieſe
For=
derungen, die man äußerlich im Sinne der memelländiſchen
Autonomierechte dadurch mit dem Anſchein der Legalität zu
umkleiden verſucht, daß man ſie von dem ad hoe ernannten
litau=
iſchen Präſidenten im memelländiſchen Landtag zur Annahme
vorlegen läßt, bedeuten ein vollſtändiges Hinweggehen über die
beſtehenden Verträge. Selbſt unter der Aera Woldemaras ſind
derartig weitgehende Verſuche zur Vernichtung der kulturellen
und politiſchen Rechte der deutſchen Memelbevölkerung nicht zu
verzeichnen geweſen.
Außerdem aber ſetzt ſich die Kownoer Regierung mit dieſem
Vorſtoß vollkommen über die Zuſicherungen hinweg, die das
damalige Regierungsoberhaupt Litauens, Woldemaras, im
Jahre 1927 in ernſter und feierlicher Form und nach
Verhand=
lungen mit dem verſtorbenen Reichsaußenminiſter Dr.
Streſe=
mann in Genf abgegeben hat, durch die eine vollkommene
Wah=
rung der parlamentariſchen und demokratiſchen Grundſätze für
die Memelbevölkerung verſprochen worden war. Daß durch
die=
ſes ſelbſtherrliche Vorgehen Litauens nicht nur Rechte deutſcher
Volksteile, ſondern auch ſolche des Völkerbundes verletzt werden,
macht den Urhebern dieſes Planes offenbar nur geringe
Be=
ſchwerden. Es iſt freilich nicht anzunehmen, daß der litauiſche
Landtag, der ſich angeſichts der Tragweite der Forderungen des
neuen Direktoriums und gegenüber ſeinem Verlangen nach
ſo=
fortiger Entſcheidung eine Friſt bis heute für ſeine
Stellung=
nahme ausbedungen hat, dieſen Angriff auf ſeine und die Rechte
der Bevölkerung hinnehmen oder gar ſanktionieren könnte. Aber
da man in Kowno mit einem negativen Ausgang der
Land=
tagsbefragung zweifellos von vornherein gerechnet hat, ſo wird
man dann wohl verſuchen, dieſe Pläne auf
außerparlamenta=
riſchem Wege zu verwirklichen. Die Dinge bedürfen deshalb
aufmerkſamer Verfolgung nicht nur in Deutſchland, wo man die
Wahrung der Rechte deutſcher Minderheiten und erſt recht
die=
jenigen eines Autonomiegebietes deutſchen Stammes als eine
der wichtigſten Pflichten zur Sicherung des Weltfriedens und
zur Fortenwicklung der Völkerbeziehungen empfindet, ſondern
auch in allen übrigen Völkerbundsſtaaten, die ein Intereſſe an
der Wahrung vertraglicher und moraliſcher Rechte und
inter=
national übernommener Verpflichtungen haben.
Deutſchland hat nur allzu oft Gelegenheit wahrzunehmen,
wie die „Heiligkeit der Verträge” ihm ſelbſt polemiſch bei jeder
Gelegenheit und vorzugsweiſe dann von anderen Mächten
ent=
gegengehalten wird, wenn es ſich darum handelt, im Wege
fried=
lichen Einvernehmens unerträgliche Zuſtände oder unhaltbar
ge=
wordenen oktroyierte Vertragsbeſtimmungen einer Reviſion
unterziehen zu wollen; man wird es ihm deshalb nicht verdenken
können, wenn es auf die Einhaltung international
eingegange=
ner, freiwilliger Verpflichtungen zur Sicherung von
Rechts=
titeln Nachdruck legt, deren Urſprung der Auffaſſung von der
Unantaſtbarkeit beſtehender Rechtsverhältniſſe wahrhaftig nicht
entſprach.
Auflöſung des Memelländiſchen Landkags.
Memel, 29. Auguſt.
Am Freitag vormittag wurde die am Dienstag
unter=
brochene Sitzung des Memelländiſchen Landtages fortgeführt.
Zunächſt beſchäftigte ſich der Landtag mit der von dem neuen
Direktorium in der Dienstags=Sitzung abgegebenen Erklärung.
Für die Mehrheitsparteien ſprach Landtagsabgeordneter Gubba,
der zum Schluß folgenden Antrag einbrachte: Die
Mehr=
heitsparteien ſtellen den Antrag: Das
Direkto=
rium hat in ſeiner Geſamtheit nicht das
Ver=
trauen des Landtages. Zugleich legen die
Mehrheits=
parteien Verwahrung ein, daß dieſes Direktorium mit der
wei=
teren Geſchäftsführung beauftragt wird. Nachdem ſodann der
Vertreter der Sozialdemokraten und der
Arbeiter=
partei ebenfalls Mißtrauensanträge gegen
das Direktorium geſtellt hatten, beantragte der Vertreter
des Litauiſchen Blocks, über die Anträge zur Tagesordnung
überzugehen. Dann begannen die Abſtimmungen. Der Antrag
der Mehrheitsparteien wurde mit 25 gegen 4 Stimmen der
National=Litauer angenommen. Gleich darauf erhob ſich der
neue Landespräſident Reiſgys und verlas ein Schreiben, das
von dem Gouverneur des Memelgebietes und von ihm als
Lan=
despräſident unterzeichnet war und in dem der Landtag
aufge=
löſt wird.
Die Bedeukung des Haager Gerichkshofs
Engliſch=franzöſiſche Einflüſſe. — Deutſchlands
Kandidak.
EP. Genf, 29. Auguſt.
Das neue Staut für den Internationalen Gerichtshof im
Haag, nach welchem die Vollverſammlung des Völkerbundes im
September die Neuwahlen des Haager
Richter=
körpers vornehmen ſoll, wird, wie man in unierrichteten
Völkerbundskreiſen erklärt, nicht mehr rechtzeitig zuſtande
kom=
men. Der Völkerbundsrat hat ſich infolge des longſamen
Ein=
gangs der Ratifikationen für das neue Statut veranlaßt geſehen,
in ſeiner Maitagung eine Rundfroge an die 42 Unt
rzeichner=
ſtaaten des alten Statuts zu richten, ob ſie mit einer
Inkraft=
fetzung des neuen Statuts bis zum 1. September 1930
einverſtan=
den ſeien. Auf dieſe Rundfrage hat Cuba verneinend
geanttvor=
tet. Damit iſt ſowohl das rechtzeitige Zuſtandekommen des neuen
Statuts unmöglich gemacht, als auch der Beitritt der
Vereinig=
ten Staaten zum Internationalen Gerichtshof im Haag in Frage
geſtellt, weil das neue Statut die mit Rüchſicht auf die Wünſche
der Vereinigten Staaten erfolgten Aenderungen hinſichtlich der
Einholung von Rechtsgutachten enthält. Die
Septembervollver=
ſammlung wird nunmehr die Richterneuwahlen nach
dem alten Statut vornehmen und nur elf Richter und vier
Beiſitzer anſtatt der fünfzehn vorgeſehenen Vollrichter des neuen
Statuts wählen.
Für Deutſchland ſind dieſe Neuwahlen
unge=
mein wichtig, weil es durch die Unterzeichnung der
ſogenann=
ten Fakultativklauſel die obligatoriſche Schiedsgerichtsbarkeit des
Haager Gerichts anerkannt und dem Haager Gericht beſonders
durch die Anhänge zum Youngplan höchſt wichtige Funktionen für
den „cas extrem” übertragen hat. Zudem hat ſich der Haager
Ge=
richtshof ſeit ſeiner Schaffung durch den Völkerbund mehr und
mehr auch zu einem höchſt bedeutungsvollen allgemeinen politiſchen
Organ ausgebildet, welche Entwicklung noch vor kurzem der im
Herbſt zurücktretende Vizepräſident des Haager Gerichtshofes, Prof.
Dr. Huber=Schweiz, recht offen kritiſierte. Die Verſuche,
po=
litiſchen Einfluß auf den Haager Gerichtshof zu
gewinnen, die ſchon im September 1929 mit der
Wahl der beiden Kronjuriſten Englands und
Frankreichs, Cecil Hurſt und Fromageot, zutage traten,
haben in dieſem Jahre in einem Schritt der
ſüd=
amerikaniſchen Staaten neuen Ausdruck gefun=
Das unruhige Indien.
Akkenkak auf den Polizeichef von Bengalen.
EP. Kalkutta, 29. Auguſt.
Heute wurde in Dacca ein Revolverattentat auf den
General=
inſpektor der Polizei von Bengalen, Lowan, verübt. Als dieſer
in Begleitung des Polizeichefs von Dacca, Hodſon, nach einem
Beſuch des Krankenhauſes das Gebäude verließ, wurden plötzlich
aus der auf dem Vorplatz angeſammelten Menſchnemenge mehrere
Schüſſe abgegeben, durch die die beiden Polizeioffiziere ſchwer
ver=
letzt wurden. Die Verletzungen Lowans ſind ſo ernſter Natur,
daß man an ſeinem Aufkommen zweifelt. Als Täter kommt ein
junger Bengale in Betracht.
Zu dem Revolverattentat auf den Polizeigeneralinſpektor von
Bengalen, Lowan, und den Polizeichef von Dacca, Hodſon, werden
nunmehr nähere Einzelheiten bekannt. Die beiden Polizeibeamten
hatten dem Mitford=Krankenhaus in Dacca einen Beſuch
abge=
ſtattet und waren gerade im Begriff, das Gebäude zu verlaſſen,
als ein junger Bengale zwei Schüſſe auf ſie abfeuerte. Der erſte
Schuß traf Hodſon und der zweite Lowan. Die beiden Getroffenen
brachen zuſammen. Lowan wurde ins Rückgrat getroffen und liegt
in ernſtem Zuſtand darnieder. Der Attentäter wurde von einem
Krankenhauslieferanten gefaßt, konnte ſich aber losreißen und
ſchließlich entkommen.
den, in welchem dieſe Länder in Uebereinſtimmung mit ihrem
politiſchen und perſönlichen Einfluß im Völkerbundsrat eine
Be=
teiligung von drei Richtern an dem Richterkollegium im Haag
ver=
langen. Deutſchland hat bisher in dieſem höchſten
internationalen Rechtsorgan noch keinen
ſtän=
digen Richter, ſoll aber bei den Neuwahlen im
September einen ſolchen erhalten. Angeſichts der
Ent=
wicklung des Haager Gerichtshofes begrüßt, man es mit beſonderer
Genugtuung, daß der Hauptkandidat Deutſchlands,
der ehemalige Reichsgerichtspräſident Dr. Simons,
in gleichem Maße politiſche und juriſtiſche Erfahrungen vereint und
außerdem großes internationales Anſehen genießt.
Keine lakeinamerikaniſche Konkinenkalgruppe
im Völkerbund.
EP. Genf, 29. Auguft.
Die lateinamerikaniſchen Mitglieder des Völkerbundes
hat=
ten ſich im Jahre 1929 ſofort nach der Ankündigung des
Briand=
ſchen Europaplanes ebenfalls zu kontinentalen Beratungen
zu=
ſammengefunden, um gegebenenfalls ebenſo wie die europäiſchen
Staaten im Völkerbund zu einer engeren Zuſammenarbeit zu
glangen. Sie beauftragten einen Ausſchuß, ein Programm
aus=
zuarbeiten, das Vorſchläge enthalten ſollte über: 1. Form und
Methoden einer gemeinſamen Intereſſenvertretung der
latein=
amerikaniſchen Länder innerhalb des Völkerbundes; 2. über ein
engeres politiſches Zuſammenwirken der lateinamerikaniſchen
Staaten auf anderen Gebieten; 3. über die Einleitung eines
gemeinſamen wirtſchaftlichen Vorgehens, beſonders in
Agrar=
fragen, wie Kaffee, Valoriſation uſw.
Gleichzeitig wurde beſchloſſen, dieſes Programm einer
Vor=
konferenz zu unterbreiten, die vor Beginn der September=
Voll=
verſammlung des Völkerbundes vom Jahre 1930 zuſammentreten
ſollte. Dieſe Konferenz tritt nunmehr am 8. September in Genf
zuſammen, wird jedoch, wie in unterrichteten Völkerbundskreiſen
verlautet, vorläufig nicht in der Lage ſein, die beabſichtigten
Richtlinien für eine engere Zuſammenarbeit aufzuſtellen, da
eine Anzahl der ſüdamerikaniſchen Regierungen, darunter Chile,
den vorgelegten Plänen noch nicht ihre Zuſtimmung gegeben
haben. Offenſichtlich hat auch der bisherige Verlauf der
diplo=
matiſchen Ausſprache über die Europapläne Briands bremſend
auf die ſüdamerikaniſchen Abſichten gewirkt, die ja in erſter Linie
als eine Art Gegenmaßnahme zu den Europabeſtrebungen
ge=
dacht waren.
Nei neuersnäger Siniiiii L. Schlenber
Die Inkraftſehung des neuen Skakuks infolge des langſamen Eingangs der Rakiſikakionen zum 1. Hepkenber
unmöglich. — Richter=Neuwahlen zum Haager Gerichtshof nach dem alken Skakuk.
Senſakionelle Selbſtmorde
aus den Lüfken.
r Selbſtmord des Spions im Flugzeug. — Eine rätſelhafte
igzeugkataſtrophe. — Die Liebestragödie im Flugzeug. — Der
hnſinnige Amerikaner. — Der Sturz des Barons Loewenſtein
aus dem Flugzeug.
Der gräßliche Selbſtmord der Frau Oberleutnant Amlinger,
aus einem Flugzeug der Luſthanſa durch Abſturz aus 1000
ter Höhe Selbſtmord beging, iſt nicht die erſte menſchliche
gödie, die auf dieſe ungewöhnliche Weiſe ihren Abſchluß
det. Im Jahre 1913 ſtürzte über Le Bourget in Frankreich
ruſſiſcher Garderittmeiſter Agiloff aus einem Flugzeuge,
ſich ungefähr in einer Höhe von 800 Metern über dem
Erd=
en befand. Man glaubte anfangs an einen Unfall, der bei
damaligen Bauart der Flugzeuge wahrſcheinlich und
mög=
war. Später ſtellte ſich aber heraus, daß ſich hier der letzte
der Tragödie eines Spions vollzogen hatte. Nach ſpäter
gefundenen Polizeiakten, die ſich in Petersburg befanden,
Agiloff der Spionage verdächtigt worden, da er beim Spiel
ſeheure Summen verloren hatte und auf dieſe unmoraliſche
iſe wieder zu Geld kommen wollte. Der Befehl zu ſeiner
rhaftung war bereits an den Polizeihauptmann von
Peters=
ergangen, als Agiloff floh. Er hatte durch ſeine guten
Be=
ſungen zu den höchſten Geſellſchaftskreiſen Mitteilung davon
alten, daß man ſeinem verbrecheriſchen Treiben auf der Spur
und hatte es vorgezogen, Rußland zu verlaſſen. Er tauchte
tlich in Paris auf. Was ſich hier ſpäter ereignete, wird
wohl nie einwandfrei feſtſtellen laſſen. Sicher iſt die
Tat=
he, daß ihm mehrere Offiziere aus Petersburg nachfuhren
d mit dem Spion, der ſich unter falſchem Namen aufhielt,
hrere längere Unterredungen hatten. Nach einer dieſer
Zu=
nmenkünfte beſtieg er ein Flugzeug, und wenige Minuten
ter wurde er zerſchmettert auf dem Felde in der Nähe von
Bourget gefunden. — Ein anderer Selbſtmord durch Sturz
3 dem Flugzeuge ereignete ſich erſt vor wenigen Wochen wegen
flöſung einer Verlobung. Der Flieger hatte von ſeiner
aut am Morgen des Selbſtmordtages einen Brief erhalten,
dem ſie ihm mitteilte, daß ſie ihn nicht mehr liebe und darum
Verlobung auflöſe. Er ſetzte ſich daraufhin in ein
Flug=
g, nachdem er einen Abſchiedsbrief an ſeine Braut
ge=
rieben hatte, flog über das Haus der Braut und warf ihr
Brief hinunter. Er teilte ihr darin mit, daß er ſich das
ben nehmen würde, indem er das Flugzeug zum Abſturz
ingen würde. Kaum hatte das junge Mädchen den Brief
ge=
en, als ſie voller Verzweiflung dem Bräutigam Mitteilung
machen verſuchte, daß ſie ihre Abſicht geändert habe. Es war
*ſchon zu ſpät, denn wenige Minuten ſpäter hörte ſis den
Aufſchlag eines Flugzeuges, unter deſſen Trümmern die Leiche
ihres Bräutigams gefunden wurde. — Auch die
Flugzeugkata=
ſtrophe, der der junge amerikaniſche Flieger Lincoln vor zwei
Jahren zum Opfer fiel, ſtellte ſich als ein Selbſtmord heraus.
Er hatte in einem Briefe, den er bei ſich hatte, mitgeteilt, daß
er ſich das Leben nehmen wolle, weil er das Gefühl habe, nicht
mehr lange imſtande zu ſein, den Flugzeugführerberuf
auszu=
üben. Er fürchtete wahnſinnig zu werden oder ſchon zu ſein.
Da er aber ohne ſeinen geliebten Fliegerberuf nicht
weiter leben wolle, ſo wollte er in ſeinem Flugzeug den Tod
finden. Eine romantiſche Tragödie, die in unſerer ſachlichen
Zeit recht eigenartig anmutet! — Auch den Abſturz des
belgi=
ſchen Barons Loewenſtein aus ſeinem Flugzeug ſieht man in
unterrichteten Kreiſen heut wohl kaum noch als einen
Un=
glücksfall an, ſondern vielmehr als einen Selbſtmord. Die
modernen Flugzeuge laſſen mit ihren ungewöhnlichen
Sicher=
heitseinrichtungen derartige Unglücksfälle nur unter den
außer=
gewöhnlichſten Umſtänden zu, die nur bei allergrößter
Leichtfer=
tigkeit eintreten könnten. Von einer derartigen Leichtfertigkeit
iſt aber hier gar nicht die Rede, ſo daß man ſchon kurz nach
dem Bekanntwerden des Todes des belgiſchen Bankiers an einen
Unglücksfall nicht glauben wollte. Völlig aufgeklärt wird die
Urſache dieſes eigenartigen Schickſals des Millionärs wohl
nie=
mals werden, aber nur weniges ſpricht für einen Unglücksfan
und ſehr vieles für einen Selbſtmord. Die Tatſache, daß ein
Sprung aus dem Flugzeug ſchwierig iſt, iſt kein Beweis gegen
die Wahrſcheinlichkeit des Selbſtmordes Loewenſteins, denn auch
Frau Amlinger konnte das Flugzeug verlaſſen, ohne daß die
drei Herren, die zuſammen mit Frau Amlinger gereiſt ſind,
das Geringſte gemerkt haben. Eigenartigerweiſe ſcheinen gerade
die modernſten Einrichtungen die Menſchen zu Selbſtmorden
an=
zureizen. In den letzten Monaten wurde in Amerika geradezu
eine Epidemie durch Abſturz aus Wolkenkratzern beobachtet.
An jedem Tage wurde aus irgendeiner Stadt gemeldet, daß
ſich eine oder mehrere Perſonen durch Sturz vom Wolkenkratzer
das Leben nahmen.
Lon Chanen iſt kok, aber ſeine Masken leben.
Anekdoten um ein Genie der Verwandlung.
Lon Chaney begann, wie ſo viele amerikaniſche
Schau=
ſpieler von Klaſſe — es ſei nur an Chaplin, Harold Lloyd und
Buſter Keaton erinnert — als Clown im Zirkus, wo er
auf=
fiel, weil er ſo ausgezeichnete Masken machen lonnte. Einmal
erfuhr er dort durch Zufall, was die anderen noch nicht wußten,
daß nämlich die dicke Kaſſiererin erkrankt ſei und am Abend
nicht erſcheinen könne. Da ſchminkte ſich Lon Chaney als
Kaſ=
ſiererin, und zwar gelang die Maske ſo täuſchend, daß er an der
Kaſſe ſitzen und die Karten verkaufen konnte. Selbſt der
Direk=
tor, der ſich erkundigte, wie der Verkauf ſei, merkte nicht, daß
Chaney und nicht ſeine Kaſſiererin vor ihm ſaß= Als x es
aber erfuhr, mußte Chaney dieſe Szene in der Manege geben,
und die Leute lachten ſich tot über — Lon Chaneys erſte große
Rolle.
Als in Hollywood einmal ein großes Maskenfeſt gefeiert
wurde, waren mehrere Preiſe ausgeſetzt für diejenigen Herren,
welche Lon Chaney am beſten imitieren könnten. Natürlich
mußten ſie als Lon Chaney verkleidet erſcheinen. Die Jury
ſetzte ſich zuſammen und prüften die 27 erſchienenen Chaneys.
Den erſten Preis erhielt ein Theaterfriſeur, den zweiten ein
ruſſiſcher Filmſtatiſt, den dritten ein Kinooperateur.
Un=
placiert blieb ein Mann, der ſich damit nicht einverſtanden
erklärte. Den dieſer eine war — Lon Chaney ſelber!
Chaneys größte Rollen waren in „Der, der die
Maul=
ſchellen kriegt”, jener berühmte Tragödie von Leonid Andrejew
und in „Das Phantom der Oper”, einem Film, in dem er in
Masken ſchwelgen konnte. Während der Proben im Atelier war
Lon Chaney eines Tages nicht zu finden. Man durchſuchte das
ganze Atelier von oben bis unten, von hinten bis vorn, Chaney
war nicht zu finden. Endlich nach einer Stunde gab man es
auf. Einer der Statiſten, der ſich am eifrigſten bei der Sucherei
betätigt hatte, wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn und
nahm erſchöpft die Perücke ab, und ſiehe da, es war Lon
Chaney, der ſich totlachen wollte über dieſen Streich, über den
ganz Hollywood drei Tage ſprach.
Den beſten Streich hat er ſich aber doch noch kurz vor feinem
Tode geleiſtet. Lon Chaney hatte mit der Paramount einen
neuen Vertrag abgeſchloſſen, der ihn für drei Jahre an dieſe
Geſellſchaft band. Nach vier Wochen legte die Sekretärin des
Feneraldirektors dieſem einen Brief in die Unterſchriftsmappe,
aus welchem hervorging, daß die Geſellſchaft Herrn Chaney
mitteilte, ſie ſehe ſich veranlaßt, ſeine Bezüge in Zukunft zu
verdoppeln. Der Direktor war höchſt erſtaunt und fragte, wer
dieſen Brief diktiert habe. „Na, Sie ſelbſt”, ſagte die
Sekre=
tärin verwundert und hielt den Direktor für mehr als vergeßlich.
Und nun ſtellte ſich heraus, daß Lon Chaney in der Maske
des Direktors erſchienen war und dieſen Brief diktiert hatte.
Kunſt. Wiſſenſchafk und Leben.
Das Frankfurter Opernhaus feiert ſein 50=
jähri=
ges Beſtehen vom 10. bis 16. Oktober mit einer Feſtwoche. Es
tverden markanteſte Werke des deutſchen Operntheaters zur
Auf=
führung gelangen. Außer Hans Wilhelm Steinberg iſt ein
Gaſtſpiel prominenter deutſcher Kapellmeiſter, die ſeinerzeit
führende Perſönlichkeiten im Frankfurter Muſikleben waren,
in Ausſicht genommen.
Seite 4
Samskag, den 30. Auguſt 1930
Nummer 239
HH
Ihre Vermählung zeigen an
Dipl.-Ing.
Otto Leo. Breidenbach
U. Frau Ulse, geb. Hellenbroich
Frankfurt a. M.
Darmstadt
Wilhelminenstr. 1
30. August 1930.
Ihre Vermählung zeigen an:
Philipp Weinmann
Käthe Weinmann, geb. Schweitzer
Darmſtadt
Tannenſtr. 36
Moosbergſtr. 99
Die kirchliche Trauung findet Samstag, den 30. Auguſt 1930,
nachmittags 2½ Uhr, in der Petruskirche ſtatt.
Adam Dölp
Käthe Dölp, geb. Dauernheim
geben ihre Vermählung bekannt
Kirch-Brombach
Darmstadt, 30. 8. 1930
Rhönring 36.
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
Ottilie Emmel
Wilſy Müller
Bellersheim 30. Auguſi 1930
Statt Karten.
Georg Eberhardt
Maga Eberhardt
geb. Haußner
Vermählte
Forſimeiſierſtr. 14 Heinrichſtr. 44
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 31. Aug.,
nachmittags 2 Uhr, in der Stadtkirche.
Jurun!
Dr. Roellner
(12944b)
Koff.=Gram. m. Pl.
eiſ. Mädchenbett m.
Matr., 7ℳ. Regul.=
Uhr 8 ℳ. Schreibt.=
Lampe (el.) 3ℳz. vk.
Viktoriapl. 1, III.*
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe
Frau, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Lina Jäger
geb. Gäbele
nach langem, ſchwerem Krankenlager im Alter von
34 Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefem Schmerze:
Fritz Jäger
und Geſchwiſſer Gäbele.
Darmſtadt, den 28, Auguſt 1930.
Arheilgerſtr. 14.
(13025
Die Beerdigung findet am Samstag, den 30. Auguſt,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Nachruf.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
langjährige, treuſorgende Stütze
Frau Ling Sagei
Darmſitadt
Statt beſonderer Anzeige.
Heute
entſchlief nach längerem Leiden
mein geliebter Mann, unſer guter Schwieg
vater, Großvater, Schwager und Or
Wirkl. Geh. Oberpoſtrat
Unntde Koven
Oberpoſtdireltor i. R.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Suſanne Kobelt, geb. von Sſebold
Hans Schneider, Stadtpfarrer
und fünf Enkel
Ferdinand von Siebold,
Bankoberbeamter ſ. R.
Frau Eliſabeth Kobelt
Anng Kobelt.
Darmſtadt, Tübingen und Bernburg,
den 29. Auguſt 1930.
Auf beſonderen Wunſch findet die Beerdigung
in der Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
geb. Gäbele
nach langem ſchweren Leiden, zu ſich in die
Ewigkeit zu rufen.
Der lieben Entſchlafenen, die 18 Jahre mit
vorbildlicher Treue und Zuverläſſigkeit in
unſerem Hauſe tätig war, werden wir immer
ein ehrendes Andenken bewahren.
Familie Auguſt Maher.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1930. (13026
Heute nacht verſchied unerwartet
Herr
Einn kofenheinn.
Er war faſi ohne Unterbrechung ſeit
1918 für uns tätig.
Wir verlieren in dem Entſchlafenen
einen unermüdlichen, hochgeſchätzten
Mit=
arbeiter.
Sein Andenken, wird bei uns ſiets in
Ehren bleiben.
Darmſiadt, den 29. Auguſt 1930.
13032)
Röhm & Haas A.=G.
Herr Franz Adam Heinzinger
(früher in Darmſtadt), jetzt Groß=
Gerau, Rheinſtr. 26, feiert am 1.
Septemberin körperlicher Friſche ſeinen
(12996
T8. Geburtstag.
Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe
aufrichtiger Teilnahme beim
Heim=
gang unſerer teueren Entſchlafenen
EvaMargarethe Reinhardt
geb. Bech
ſagen wir hiermit unſeren
aufrich=
tigen Dank. Ganz beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Weigel, für die
ergreifenden ſowie tröſtenden Worte
am Grabe, dem evang. Frauenverein
für den ehrenden Grabgeſang,
ſo-
wie der Sprecherin Frau Schick für
die Kranzniederlegung. Weiter danken
wir ihren Schulkameraden für das
ehrenvolle Geleit und beſonders
ihrem Sprecher Herrn Ströher für
den ehrenden Nachruf bei der
Kranz=
niederlegung. Wir danken ferner
der geſamten hieſigen
Einwohner=
ſchaft für die vielen Kranzſpenden
und der ſtarken Beteiligung am
Leichenbegängnis. (13055
Die trauernden Hinterbliebenen:
In deren Namen:
Franz Reinhardt II.
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leidende
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liebe, gute, treubeſorgte Mutter, Schwiegermutter,
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Frau unna aau 4sw.
geb. Achenbach
nach kurzem Leiden im 82. Lebensjahr in die
Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Katharina Fuchs, geb. Rau Marſe Bickel, geb. Ran
Georg Fuchs
Karl Bickel
Marie Breuler, geb. Fuchs
Darmſtadt, Bismarckſtr. 28, den 29. Auguſt 1930.
Die Beerdigung findet ſtatt am Montag, 1. Sept.,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des
Wald=
friedhofes aus.
(13033
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(13002
[ ← ][ ][ → ]Nummer 239
Ans der Lundeshauprktadt.
Darmſtadt, den 30. Auguſi.
Von der Jubiläums=Blumen=u. Pflanzen=Ausſtellung
am 30., 31. Anguſt und 1. Sepkember 1930.
Am heutigen Samstag vormittag wird die Jubiläums=
Blu=
men= und Pflanzenausſtellung vor einem kleinen Kreis geladener
Gäſte eröffnet. Ab 12 Uhr mittags iſt die Ausſtellung für den
Beſuch des Publikums geöffnet. Die Eintrittspreiſe ſind mäßig
gehalten und betragen 50 Pf. pro Perſon, Kinder die Hälfte. Das
Vorhandenſein einer Tombola wird allgemein begrüßt werden.
Es kommen hierbei nur wertvolle Blumenſtöcke zur Verloſung.
Ein weiterer Anreiz zum Beſuch iſt ohne Zweifel die Prämie, die
jedem hundertſten Beſucher in Geſtalt einer wertvollen
Topf=
pflanze überreicht wird. Schulen erhalten beſondere
Vergünſti=
gung, ſofern der Beſuch am Montag ſtattfindet. Für die
Ver=
anſtaltung dieſer Blumen= und Pflanzenausſtellung muß man den
Darmſtädter Gartenbaubetrieben dankbar ſein, denn ſeit 1925
hatten wir keine derartige Ausſtellung mehr in Darmſtadt. Der
Dank kann am ſchönſten abgeſtattet werden durch einen zahlreichen
Beſuch der Ausſtellung, der allen Blumen= und Gartenfreunden
angelegentlichſt empfohlen ſei.
Samstag, den 30. Anguſt 1930
Empfehlenswerte Ankokonren.
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club e. V.,
Sitz Darmſtadt (A. D. A. C.).
Nr. 20.
Tagesfahrt.
Darmſtadt, Roßdorf, Spachbrücken, Habitzheim, Groß=Umſtadt,
Raibach, Dorndiel, Mömlingen, Eiſenbach bis zur großen Straße
nach Obernburg, hier aber rechts abbiegen nach Wörth, Klein=
Heubach
69,2 Km.
Schloßpark des Schloſſes Löwenſtein=Wertheim, ſowie
Spaziergang zum Kloſter Engelsberg, prachtige
Aus=
ſicht in das Maintal, Weiterfahrt nach Amorbach
9,4 Km.
Von da über Eulbach, Michelſtadt, König. Höchſt,
Lengfeld, Reinheim, Spachbrücken, Roßdorf nach
Darm=
ſtadt . . . . . . . ..
67,8 Km.
Geſamtſtrecke: 146,4 Km.
Dormstadt
Seite 5
Heſſiſches Dragoner=Denkmal.
Die in Darmſtadt anläßlich des Turniers anweſenden Reiter
werden darauf aufmerkſam gemacht, daß am Samstag und
Sonn=
tag, nach Beendigung des Turniers das Feuer der Opferſchale des
Denkmals der beiden Großherzöglich Heſſiſchen Dragoner=
Regi=
menter Nr. 23 und 24 in der Landgraf=Philipp=Anlage entzündet
wird. — Bei den emporlodernden Flammen wollen wir Reiter
ſtill ehrend gedenken der Toten, die in treuem Reitergeiſt ihr
Leben für uns hingaben, wollen uns erinnern an die beiden
ſchönen, ſtolzen heſſiſchen Reiter=Regimenter, uns vornehmen, in
dieſem Geiſt weiterzuarbeiten. Treu dem Pferd — treu
uns ſelbſt. —
v. N.
Ernannt wurden am 21. Auguſt der Lehrer Karl Günther
zu Muſchenheim, Kreis Gießen, zum Lehrer an der Volksſchule zu
Rimbach, Kreis Lauterbach, mit Wirkung vom 1. September 1930
an; am 23. Auguſt die techniſche Lehrerin Johanna Köhler zu
Bensheim unter Zurücknahme der Urkunde für Ober=Ingelheim
und Umgegend (Kreis Bingen) zur techniſchen Lehrerin an der
Mädchenfortbildungsſchule zu Heppenheim a. d. B. mit Wirkung
vom 1. September 1930 an.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 23. Auguſt der Lehrer
an der Volksſchule zu Darmſtadt Heinrich Steuernagel auf
ſein Nachſuchen vom 1. September 1930 ab. Auf Grund des § 1
des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli
1923 bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom
8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt am 1. Oktober 1930 in den
Ruheſtand: Hausmeiſter Adam Roßmann an der Höheren
Landesbauſchule zu Darmſtadt. Am 1. Oktober 1930 tritt der
Förſter Heinrich Stoltz zu Forſthaus Jägerluſt auf Grund des
1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom
2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923 in Verbindung mit Artikel 2
des Geſetzes über die Einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen
und zur Aenderung des heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8.
Ok=
tober 1925 in den Ruheſtand.
— Ein Achtzigjähriger. Am 2. September begeht unſer
all=
verehrter Mitbürger Herr Rentner Louis Geiſt in ſeltener
körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Mit
ſeinem ſonnigen Humor, der ihm auf ſeinem Lebensweg ein
ſteter guter Begleiter war, hat er uns oft durch allerlei launige
Verſe in der Darmſtädter Faſtnachtszeit beglückt. Aber auch ſonſt
hat Herr Louis Geiſt ſtets an dem Leben unſerer Stadt regen
Anteil genommen. Heute noch iſt er ein geſchätztes Glied der
Altersriege unſerer Turngemeinde, pflegt noch die Schwimmerei,
und als guter alter Darmſtädter nimmt er an dem Vereinsleben
des Vereins „Alt=Darmſtadt” regen und aktiven Anteil.
Als „de Geiſte Lui” iſt er allenthalben ein beliebter Freund.
Wir wünſchen dem Jubilar auch weiterhin eine geſegnete und
geſunde Wegfahrt.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: am Sonntag
vormittag um 11 und 11.30 Uhr und an allen Wochentagen um
11 und 11.30 Uhr vormittags und 3 und 3.30 Uhr nachmittags.
Die Ausſtellung „Alt=Kelſterbacher Porzellan” iſt am Sonntag
vormittag von 10 bis 1 Uhr und an allen Wochentagen vormittags
von 10 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr geöffnet.
Wäh=
rend dieſer Zeit kann die Madonna von H. Holbein d. Jg. ſtets
ge=
ſondert von den Führungen beſichtigt werden.
— Kunſthalle am Rheintor. Von zahlreichen Beſuchern der
derzeitigen Ausſtellung, die Maler von 1730—1830, ſind dem
Kunſtverein gegenüber viele Worte des Dankes und der
Aner=
kennung zum Ausdruck gebracht worden. Es darf auch wohl geſagt
werden, daß das, was eben dort zu ſehen iſt, zu dem
Intereſſante=
ſten gehört, was je in der Kunſthalle gebracht wurde. Die
Aus=
ſtellung wäre nicht möglich geweſen, wenn nicht aus
Großherzog=
lichem Eigentum ſo viel Wertvolles zur Verfügung geſtellt worden
wäre. Es ſei hier nur auf die Sonderſchau der 50 Arbeiten des
bisher noch kaum bekannten Miniaturmalers Friedrich Jakob
Hill verwieſen, die noch nie in der Oeffentlichkeit gezeigt wurde
und ganz Hervorragendes bringt. Dasſelbe gilt für die
Sonder=
ſchau Alt=Darmſtädter=Anſichten von Ernſt Friedrich
Schnitt=
ſpahn, die das lebhafteſte Intereſſe jedes Darmſtädter Beſuchers
findet und wohl nur dieſes eine Mal in dieſer geſchloſſenen
Zuſam=
menſtellung zu ſehen iſt. Jeder, der es verſäumt dieſe ſeltene
Ver=
anſtaltung ſich anzuſehen, begeht eine Unterlaſſungsſünde, die er
wohl nie wieder gut machen kann. Der Vorſtand des
Kunſt=
vereins möchte es aber auch denen, für die das Eintrittsgeld von
1 RM. und der Betrag von 1 RM. für den Katalog, deſſen
Be=
nutzung bei Beſichtigung der Ausſtellung unerläßlich iſt, eine zu
hohe Ausgabe ſein würde, ermöglichen, ſich die jetzige Alt=
Darm=
ſtädter=Schau anzuſehen. Kommenden Sonntag, den 31. ds. Mts.,
wird deshalb Nichtmitgliedern des Kunſtvereins bei
Lö=
ſung der Eintrittskarte, für 1 RM. auch der wertvolle, mit 24
guten Reproduktionen verſehene Katalog gratis
mitbehän=
digt werden, ſodaß eine Ermäßigung um die Hälfte gewährt wird.
Sofern an dieſem Tage Mitglieder des Kunſtvereins einen
Katalog zu erwerben wünſchen, wird er auch an ſie ſtatt für
1 RM. zu 50 Pfg. abgegeben werden. Es ſteht zu hoffen, daß von
dieſen Vergünſtigungen ſtarker Gebrauch gemacht und daß der
Sonntag der Kunſthalle reichen Beſuch bringen wird.
— Ruſſiſche Kirche auf der Mathildenhöhe. Beſichtigung
täg=
lich vormittags von 10—12,30 Uhr, nachmittags von 3—7 Uhr.
— Einweihung des Bootshauſes und Landheimes des Rot=
Weiß V.f.R Darmſtadt. Am Sonntag, den 7. September, wird der
Verein für Leibesübungen „Rot=Weiß V.f.R.‟ Darmſtadt ſein
neues Bootshaus und Landheim in Erfelden am Altrhein
ein=
weihen. Es enthält im Erdgeſchoß Platz für 60—70 Paddelboote.
Im ganzen können 40 Perſonen übernachten. Elektriſches Licht,
Herdfeuerung, elektriſche Kochgelegenheit, eine Hausapotheke und
die notwendigſten hygieniſchen Anlagen ſind ebenfalls vorhanden.
Das Gebäude iſt noch mit 650 Quadratmeter vereinseigenem
Bo=
den umgeben. Ferner hat der Verein das Ufervorgelände gepachtet.
Eine ſelbſtgebaute große Landungsbrücke ſorgt für bequeme
An=
fahrt. (Ueber das Programm werden wir noch Näheres berichten.)
Prassel-Kaflee
Nie
frisch geröstel
Sohnlstr. 10
— Neun Sinfoniekonzerte im Landestheater. In den neun
Sinfoniekonzerten des Landestheaters, die unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm in der nächſten Spielzeit
ſtattfinden, gelangen außer den ſchon bekannt gegebenen Werken
der klaſſiſchen Epoche von den Romantikern bis zu Reger folgende
Werke zur Aufführung: Bruckners Sinfonie Nr. 8, Regers
Romantiſche Suite, Saint=Saens Violinkonzert, Mahlers
Lied von der Erde u. a. Das 3. Konzert bringt einen Brahms=
Abend: Variationen über ein Thema von Haydn, Violinkonzert
(von Profeſſor Havemann geſpielt) und die zweite Sinfonie.
Intereſſant iſt auch die Vortragsfolge des 5. Konzertes, das nur
Werke ruſſiſcher Komponiſten aufweiſt: Prokofieff:
Sym=
phonie claſſique (Erſtaufführung), ein liebenswürdiges in
knap=
pen Sätzen gehaltenes Werk, das Klavierkonzert von Rimsky=
Korſakoff (Soliſtin Meta Hagedorn), die „Bilder einer
Ausſtellung für Klavierſolo von Mouſſorgſky und die
E=Moll=Sinfonie von Tſchaikowſky. Die
Theatermie=
ter haben für die Konzertmiete des Heſſiſchen
Landesthea=
ters auch in dieſem Jahr Anſpruch auf ermäßigte Preiſe.
Unver=
bindliche Auskunft und Beratung erteilt die Mietabteilung
(Sprechſtunden werktäglich von 9 bis 13.30 Uhr).
— Die Mietabteilung des Heſſiſchen Landestheaters erſucht
um Abholung der Mietkarten 1930/31 für die Namen mit den
An=
fangsbuchſtaben A bis Ham 1. und 2., für I bis Ram 3. und 4.,
für S bis Z am 5. und 6. September. Die Ausgabe der
Mietkar=
ten erfolgt gegen Zahlung der erſten Rate an der Hautkaſſe des
Landestheaters (Schalter 4). Neuanmeldungen für die Spielzeit
1930/31 ſind an die Mietabteilungen (Sprechſtunden werktäglich von
9 bis 13.30 Uhr; Telephon 3782) erbeten.
AUSStelLUng Mathildenhöhe und Kunsthalle
200 Jahre Darmstädter Kunst
Täglich 10— 18 Uhr.
(10525a
— Evang. Petrusgemeinde. Noch einmal rufen wir die
Glie=
der unſerer Gemeinde zu feſtlichem Begehen des Jugendſonntags
und der damit verbundenen Feier des 25jährigen Beſtehens der
Jugendvereinigung der Petrusgemeinde auf. Die vorgeſehenen
Veranſtaltungen ſind durch die zur Austeilung gekommenen
Ein=
ladungen hinreichend bekannt geworden. Vor allem ſei noch
ein=
mal hingewieſen auf die heute abend 8.30 Uhr in der Beſſunger
Kirche ſtattfindende Abendmahlsfeier für die konfirmierte Jugend.
Dieſe Feier ſei uns eine heilige Einkehr und rechte Buße, ſie ſei
uns Gewißheit in dem Gedenken: „Der Herr iſt nahe” ſie ſei
uns die große Freude und tiefe Kraft zu neuem Gelöbnis der
Treue. — Der Sonntag bringt nach Kurrendeſingen als erhebendſte
Feierſtunde den Feſtgottesdienſt um 10 Uhr in der Beſſunger
Kirche. Prediger iſt der frühere Pfarraſſiſtent unſerer Gemeinde,
Herr Profeſſor Lic Gerſtenmaier, Friedberg. Als Predigttext
wurde gewählt die diesjährige Loſung des Reichsverbandes evang.
Jungmännerbünde: Seid allezeit bereit zur
Verant=
wortung jedermann der Grund fordert der
Hoffnung, die in euch iſt. Die Jugend ſelbſt wird bei der
Liturgie mitwirken. Im Anſchluß an den Gottesdienſt findet im
Prinz=Emil=Garten eine Gedenkfeier aus Anlaß des 25jährigen
Beſtehens der Jugendvereinigung ſtatt. Ein fröhliches
Jugend=
treiben auf dem Herrgottsberg ſoll den Nachmittag ausfüllen.
Ab=
marſch um 2 Uhr an der Beſſunger Kirche. Dann ſei noch einmal
hingewieſen auf die Aufführungen des heldiſchen Spieles „
Beo=
wulf” von Otto Bruder am Sonntag und Montag 8.30 Uhr im
Gemeindehaus, zu denen numerierte Eintrittskarten zum Preiſe
von 50 Pfg. im Gemeindehaus erhältlich ſind. Die Zeitſchrift
„Neuland, ſchreibt über Otto Bruders Spiel: „Der „Beowulf” iſt
aus einem Guß und voll ſtarken Schwungs. Eines der ſeltenen
Spiele, die hinaufweiſen über alle kleinen Dinge des Tages.”
Erwähnt ſei noch, daß heute nachmittag um 3 Uhr die Ausſtellung
von Jugendarbeiten im Gemeindehaus — frühere
Aſſiſtentenwoh=
nung — eröffnet wird während um die gleiche Zeit die
turneri=
ſchen und ſportlichen Wettkämpfe in der Turnhalle und auf dem
Hofe der Mornewegſchule ihren Anfang nehmen. Zu allen
Ver=
anſtaltungen wird die Gemeinde nochmals recht herzlich
ein=
geladen.
Blumenkag
zum Beſten der hilfsbedürftigen Halbwaiſen der Stadt Darmſtadk.
Immer wieder finden ſich erfreulicherweiſe ſorgende Menſchen,
die bereit ſind, Leid und Not anderer zu lindern. Mit an erſter
Stelle in der Arbeit zum Wohle Hilfsbedürftiger ſteht der
Heſ=
ſiſche Fechtverein Waiſenſchutz” deſſen Zweigverein Darmſtadt
ſich der Liebesarbeit mit beſonderem Erfolg unterzieht. Der
fol=
gende Sonntag am 7. September wird in dieſem Jahre der
Blumentag des Fechtvereins ſein. Zarte Kinderhände werden
überall auf den Straßen Blumen feilbieten, deren Ertrag den
hilsbedürftigen Halbwaiſen Darmſtadts zugute
kom=
men ſoll.
Es ergeht die herzliche Bitte an jedermann, trotz der Schwere
der Zeit doch jene armen Kinder nicht zu vergeſſen, denen ein
bitteres Geſchick frühzeitig den ſorgenden Vater oder die liebevolle
Mutter entriſſen hat. Gewiß, mütterlicher Opfermut und
für=
ſorgende Liebe können nicht durch Geld oder Geldeswert
aus=
geglichen werden. Aber das Schickſal der Pflegebefohlenen des
Fechtvereins iſt wahrſcheinlich bitter genug, als daß nicht jeder ſich
verpflichtet fühlen müßte, die Arbeit des „Waiſenſchutz” zu
för=
dern. Sind auch Vater und Mutter unerſetzlich, bleibt den armen
Kindern auch der Mutter große Liebe oder des Vaters bangende
Sorge für immer vorenthalten, ſo ſollen ſie doch eines kennen
lernen: die Nächſtenliebe. Sie ſollen es ſpüren, daß trotz der
materialiſtiſchen Zeit noch nicht jene ausgeſtorben ſind, die dem
Worte dienen: „Liebe deinen Nächſten wie dich ſelbſt”.
Und ſo iſt auch nicht daran zu zweifeln, daß der kommende
Blumentag ein reiches Ergebnis zeitigen wird. Die
Eltern=
ſchaft Darmſtadts aber wird gebeten, ihre dazu geeigneten
Kin=
der, Mädchen nicht unter 12 Jahren, zum Verkauf von Blumen
zur Verfügung zu ſtellen.
Am Samstag nachmittag um 16 Uhr findet im Vereinslokale
Wilhelminenſtraße 1, im 1. Stock. eine Vorbeſprechung ſtatt, zu
der ſich die freiwillig meldenden Kinder einfinden wollen.
Sonn=
tag, von 8 Uhr ab, geöffnet. An alle aber ergeht der Ruf:
Vergeßt die Halbwaiſen nicht!
— Hiſtoriſcher Verein. Unſere Mitglieder werden hierdurch auf
die Beſichtigung der Ausſtellung „Darmſtädter Kunſt in 200
Jah=
ren” aufmerkſam gemacht, die Samstag, den 30. d. M., nachmittags
3.30 Uhr, ſtattfindet. Unſer geſchätztes Mitglied, Profeſſor Adolf
Beyer, hat ſich bereit erklärt, die Führung zu übernehmen.
Ein=
tritt nur 50 Pfennig, Katalog zum gleichen Preis, beides ſtatt je
1 Mk. Zuſammenkunft 3.30 Uhr in der Kunſthalle am
Rhein=
tor. Am folgenden Samstag (7. September) iſt die Beſichtigung
des Welfenſchatzes im Städelmuſeum zu Frankfurt.
Eintritts=
preis 1 Mk. ſtatt 3 Mk.
— Das Orpheum macht darauf aufmerkſam, daß nur noch heute
Samstag und morgen Sonntag, abends 8.15 Uhr, der glänzende
Schwank „Charleys Tante” mit Guſtav Bertram in der
Titelrolle über die Bretter geht. — Keiner verſäume, ſich Guſtav
Bertram in dieſer, einer ſeiner beſten Rollen anzuſehen. — Es iſt
dies ſein letztes Auftreten. Die volkstümlichen Preiſe von 80 Pfg. bis
2 Mark bleiben für die zwei Abſchiedsvorſtellungen beſtehen.
(S. Anzeige.)
— Volksbühne. Der Verſand der Werbeſchriften an die
bis=
herigen Mitglieder der Volksbühne iſt beendet. Die Mitglieder
werden gebeten, ihre Anmeldungen ſchnellſtens zu vollziehen, damit
mit den Vorſtellungen Mitte September begonnen werden kann.
— Die in Eberſtadt wohnenden Mitglieder wollen ihre
Anmel=
dungen bei Herrn Heinrich Fornoff, Zahlſtellenleiter für Eberſtadt,
Obergaſſe 2 (Konſum), und die in Arheilgen wohnenden bei
Herrn Heinrich Anthes, Mühlſtraße 2, abgeben. In den übrigen
Orten iſt ein Wechſel nicht eingetreten. Auskünfte, Proſpekte uſw.
ſind in den Zahlſtellen erhältlich.
Rheinfahrt. Eines guten Zuſpruchs erfreute ſich die
Sonder=
geſellſchaftsfahrt nach der Loreley mit dem Dampfer „Rheinluſt”
der Rheiniſchen Perſonenſchiffahrt Ludwig u. Friedrich in Mainz.
Bei ſchönem Sonnenwetter, unter ſchattenſpendendem Sonnenzelt,
bei einem kühlen Trunke ging die Fahrt bis zum Loreley=Felſen.
Hier drehte der Dampfer und brachte die Teilnehmer zurück nach
Rüdesheim zu einem Aufenthalt bis 6 Uhr. Ein Teil der
Paſſa=
giere machte den Aufſtieg zum Nationaldenkmal, während die
Mehrzahl ſich zur hochintereſſanten Kellerbeſichtigung der Firma
Asbach=Uralt entſchloß. Später trafen ſich alle Teilnehmer bei
Wein und Tanz im hiſtoriſchen Felſenkellerreſtaurant. Pünktlich
zur feſtgeſetzten Zeit traf der Dampfer wieder in Mainz ein, und
ohne Haſt erreichten die Teilnehmer wieder ihre Zuganſchlüſſe zur
Heimfahrt. Die nächſte Fahrt findet am Dienstag, den 2.
Septem=
ber ſtatt. Auskunft und Karten im Verkehrsbüro am Schloß.
(Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
Ausflugsſonderzug nach Baden=Baden. Der von der
Reichs=
bahndirektion Mainz für Sonntag, den 31. Auguſt, in Ausſicht
ge=
nommene Sonderzug nach Baden=Baden, der den Teilnehmern
Gelegenheit bietet, auch die in Iffezheim ſtattfindenden
inter=
nationalen Pferderennen zu beſuchen, wird beſtimmt gefahren.
Der Fahrkartenverkauf wird eingeſtellt, ſobald die für dieſen Zug
vorgeſehene Zahl von Sonderzugkarten vergriffen iſt.
Kunſtnokizen.
(ſeder Werke, Künffler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
In den renovierten Palaſt=Lichtſpielen wird
ab heute, Samstag, der große Kriminal= und Abenteurer=Film
„Die Schmugglerbraut von Mallorca” gezeigt. Im „Schwarzen
Skorpion” geht es hoch her. Da drehen ſich im Tanze Männlein
und Weiblein in bunten Gewändern, und das ganze ſieht
eigent=
lich ſo harmlos aus, als hätte ſich eine Geſellſchaft friedlicher
Bür=
ger einmal eine luſtige Nacht machen wollen. Aber plötzlich dringt
bewaffnete Polizei in den Saal ein, und ſchrill ertönt die
gebie=
teriſche Aufforderung des Offiziers „Hände hoch”. Wie erſtarrt
bleiben alle im gleichen Augenblick auf ihren Plätzen ſtehen: man
merkt, es iſt keine harmloſe Familienfeier, die hier abgehalten
wird, ſondern eine regelrechte Schmugglerzuſammenkunft, und die
ganze Sippe gerät jetzt endlich nach langen Mühen in die Hände
der Polizei. Manch unſchuldiger Ballgaſt muß natürlich mit
dar=
unter leiden. Auch die Heldin, die völlig arglos aus reiner
Aben=
teuerluſt eine aufregende Nachtfahrt im Schmugglerboot
hier=
her gemacht hatte, ſowie deren Anbeter, da er, auf den
Bootsführer eiferſüchtig, nicht von der Seite ſeiner Geliebten
weichen wollte. Nun ſitzen ſie beide in der Patſche, und ehe
ſie in ihr heimatliches Dorf zurückflüchten können, um dort das
Glück ihrer Liebe zu genießen, müſſen ſie ſich erſt durch die
man=
nigfaltig dramatiſchen Vorgänge hindurchkämpfen die in dem
Ufa=Großfilm „Die Schmugglerbraut von Mallorca” ab heute in
den Palaſt=Lichtſpielen, Grafenſtraße 18, gezeigt werden.
Lokale Veranftalkungen.
Verkehrsunfall. Ecke Hochſchulſtraße und Herrngarten ſtießen
geſtern vormittag das Lieferauto der Fa. Hufeld mit einem
Omni=
bus der Heag zuſammen. Das Lieferauto ſoll ſtramm gefahren
ſein und bremſte in der Kurve ſehr ſtark ab, dabei fuhr es gegen
den Omnibus. Es gab zwei Verletzte, und zwar trug ein
Lehr=
ling eine Kopfverletzung, der Fahrer des Lieferautos leichte innere
Verletzungen davon.
Die hſerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Hotel Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof)
veran=
ſtaltet, wie aus der Anzeige erſichtlich, heute Samstag, morgen
Sonntag abend wieder Geſellſchaftsabend mit Tanz. Dieſe
gemüt=
lichen Abende im Hotel Poſt finden ſtets beſonderen ſtarken
Zu=
ſpruch. Die Einrichtung des Vorgartens ermöglicht bei dem
der=
zeit ſchönen Wetter auch angenehmes Sitzen im Freien.
— In Schuls Felſenkeller findet unter ſchattigen
Kaſtanien großes Konzert abends 8 Uhr ſtatt.
Kakteenfreunden wird der Beſuch der von dem
Kak=
teenſpezialgeſchäft Georg Horn, Mühlſtraße 74, z. Zt.
veranſtal=
teten Kakteenſchau emfohlen.
Seite 6
Samstag, den 30. Auguſt 1930
Nummer 239
*Die Opel=Unruhen vor Gericht.
Der Skaaksanwalt hak das Work.
Darmſtadt, den 29. Auguſt.
Aw. Am Freitag begann um 8,30 Uhr zunächſt der Staatsanwalt
Dr. Orth ſein Plädoyer. Er führte etwa folgendes aus: Während der
Verhandlung iſt hier ein Komplex von Fragen aus den verſchiedenſten
Gebieten aufgetaucht, die beſonders zu Anfang den eigentlichen Kern
des Prozeſſes zu verdunkeln ſchienen. Zweck und Ziel iſt doch einzig
die Frage, ob ſich die Angeklagten einer ſtrafbaren Handlung ſchuldig
machten oder nicht. Es ſei Anklage erhoben gegen ſie wegen
Land=
friedensbruch. Nun ſeien ja die Grenzen hier außerordentlich weit
ge=
ſteckt. Es werden Betätigungen erfaßt, die kaum ein erhebliches
Ver=
gehen darſtellen, und aber auch bis zu Verbrechen führen. In der Tat
hat es ſich ja erwieſen, daß ſich hier kaum erhebliche Verbrechen
abſpiel=
ten. Daß die Verhandlung in derartiger Breite geführt wurde, geſchab
lediglich auf Wunſch der Angeklagten, die einen Feldzug gegen die Firma
Opel führen wollten. Es ſei das bis in Erörterungen kleinlichſter Art
gegangen, die jedoch recht unfruchtbar blieben. Eines hat ſich einzig
er=
geben, daß eine große Kluft beſteht zwiſchen Arbeiter und Arbeitgeber,
die wohl kaum zu überbrücken ſei. Zur Hauptſache drehte ſich die
De=
batte um die Lohngeſtaltung der Firma Opel, über die man natürlich
hier abſolut kein klares Bild gewinnen konnte. Doch ſcheinen die
Aus=
führungen, die der Zeuge Bernauer hierüber machte, die Ausſagen der
Angeklagten ziemlich zu widerlegen. Doch es komme ja darauf eigentlich
nicht an. Hauptſache ſei hier die ſubjektive Auffaſſung der Angeklagten.
Und ſie waren eben der vollen Ueberzeugung, daß hier erhebliche
Miß=
ſtände herrſchten, gegen die ſie angehen mußten. Und der andere Punkt,
der maßgebend für die Vorgänge am 12. Februar war, war das
Ver=
halten der Firma bei der Entlaſſung des Junge und der
Zurdispoſi=
tionsſtellung der Betriebsräte. Auch hier hat die ſubiektive Auffaſſung
der Angeklagten eine Hauptrolle zu ſpielen. Daß Junge während der
Arbeitszeit Gelder für Parteizwecke ſammelte, war zweifelsohne ein
rechtlicher Grund für die Firma, ihn friſtlos zu entlaſſen. Ueber die
Rechtmäßigkeit der Gründe gegen Mauer und Weidauer läßt ſich
aller=
dings ſtreiten. Wenn man bedenkt, daß Mauer Forderungen ſtellte, die
ſchon längſt überholt waren, ſo iſt das Vorgehen Bernauers ihm
gegen=
über begreiflich, und von einer bewußten Unrechtmäßigkeit ihm
gegen=
über kann nicht die Rede ſein; die kann allein in der Form gefunden
werden, und da hat ſich Bernauer zweifelsohne vergriffen. Es beſteht
allerdings die große Frage, wenn Bernauer berechtigterweiſe gegen ſie
vorgegangen wäre, ob dann die Vorgänge am 12. Februar unterblieben
wären. Und dieſe Frage glaubt der Staatsanwalt verneinen zu
müſ=
ſen. Denn es war — ſo führte der Staatsanwalt weiter aus —
den Angeklagten ja allein darum zu tun, daß ſie nicht mehr
die Fabrik betreten und ihr Amt als Betriebsrat ausüben
konnten. Wenn man die Größe der Opelwerke überblickt, ihre
Viel=
fältigkeit und das ganze Ineinandergreifen der Betriebe, dann wird
einem erſt die Ungeheuerlichkeit des Vorhabens der Angeklagten klar.
Sie hatten nicht weniger vor, als dieſen Rieſenbetrieb vollkommen
ſtill=
zulegen, und zwar mit verhältnismäßig wenig Leuten, und es mußte
ihnen da von vorneherein klar ſein, daß ein derartiges Vorgehen ohne
Gewalttätigkeiten im Sinne des § 125 nicht abgehen kann. Das Vorgehen
des Angeklagten Albus muß entſchieden als Entgleiſung angeſehen
wer=
den, das auch nicht im Sinne der Führer war. Die Angeklagten nehmen
das Streikrecht für ſich in Anſpruch. An und für ſich iſt ja ein Streik
auch nicht ſtrafbar, aber er iſt ein guter Boden, aus dem ein
Land=
friedensbruch herauswachſen kann. Für einen Landfriedensbruch iſt der
Charakter der Oeffentlichkeit erforderlich, den man Kleinbetrieben
unbe=
dingt abſprechen muß. Aber bei den Opelwerken, die eine Belegſchaft
von damals 7500 Mann hatten, iſt das Kriterium der Oeffentlichkeit
un=
bedingt gegeben. Es liegt auch eine Reichsgerichtsentſcheidung vor, die
das beſtätigt. Bei Landfriedensbruch macht ſich jeder, der in der Menge
verweilt, ſtrafbar, gleichgültig, ob er Gewalt verübte oder nicht. Und
das beſondere des Landfriedensbruchs iſt es, daß ſchon die Einwirkung
lediglich phyſiſcher Kraft auf Sachen oder Perſonen als
Gewalttätig=
keit angeſehen werden muß, ſelbſt wenn keine Verletzung oder
Sachbe=
ſchädigung entſtand. Es muß allerdings der Wille dazu bei dem Täter
vorhanden ſein. Und hier ergeben ſich eine ganze Reihe von
Gewalt=
tätigkeiten: Herausziehen und Wegdrängen der Arbeiter und Abſtellen
der Motore, uſw., nicht ſchwerwiegender Natur allerdings, aber doch
ge=
eignet, den Tatbeſtand des Landfriedensbruchs als gegeben zu erachten.
Die Betriebsverſammlung an ſich war ein unerlaubtes Vorgehen, denn
aus der Tatſache, daß im letzten Jahre eine ſolche nicht beanſtandet
wurde, ergibt ſich noch keine Erlaubnis für ewige Zeiten. Darüber
waren ſich die Angeklagten auch klar. Sie haben ſich hier ganz bewußt
über die Norm hinweggeſetzt, wie ſchon mehrfach vorher. Der
Staatsan=
walt kommt nun auf die einzelnen Straftaten. Es ſind eine ganze Menge
Zeugen, die über Gewalttätigkeiten im allgemeinen berichten, ohne
ein=
zelne Täter angeben zu können. Bei der Begehung von Gewalttaten
ſtechen unter den Angeklagten beſonders Sumpf und Albus hervor.
Sumpf ſtreitet Gewalttätigkeiten zwar ab, und es iſt ihm eine
Teil=
nahme auch nicht nachzuweiſen. Aber er war bei Gewalttaten zugegen,
er hat ſie gebilligt und ſich ſo der Mittäterſchaft ſchuldig gemacht. Es
gehe nicht an, Zeugen als unglaubwürdig anzuſehen, weil ſie eine andere
politiſche Geſinnung vertreten wie die Angeklagten. Lediglich ein Zeuge
hat ganz und gar verſagt, indem er behauptete, infolge eines Unfalles
Erinnerungslücken zu haben, und mußte infolgedeſſen ganz ausſcheiden.
Ein zweiter mußte ebenfalls ausſcheiden, da er vor kurzem in eine
Irren=
anſtalt verbracht werden mußte. Der Angeklagte Albus iſt ein
voll=
kommen anders gearteter Menſch. Er hat nicht die Einſicht wie Sumpf
und iſt von einer gewiſſen Naivität aus der ganzen Art ſeiner
Verteidi=
gung zu ſchließen. Albus behauptet, er habe nicht geſchlagen, das ſteht
aber ſo im Gegenſatz zu der ſehr präziſen Ausſage der Zeugen, daß man
ihm wohl hier kaum Glauben ſchenken kann. Daß er derartig aufgeregt
war, daß er nicht mehr wußte, was er tat, iſt wohl kaum anzunehmen.
Der Angeklagte Junge zog an der Spitze einer Gruppe durch die
Be=
triebe und ſtellte Motore ab. Man muß übrigens dieſes ganze
Durch=
ziehen durch die Betriebe als eine einheitliche Handlung anſehen, denn
es war getragen von einer Abſicht. Der Angeklagte Mauer beteiligte
ſich ebenfalls am Durchziehen durch die Betriebe. Im übrigen war er ja
der Veranlaſſer der ganzen Vorgänge, alſo auch hier der Tatbeſtand des
Landfriedensbruches. Aehnlich liegt die Sache bei dem Angeklagten
Weidauer, der außerdem noch die Leute zur Gewaltanwendung
auf=
forderte, alſo ſich im Sinne des § 111 betätigte, da er ſich ſpäter aber
auch als Führer bei den Umzügen beteiligte, geht dieſe Handlung im
Tatbeſtand des 8 125 auf. Der Angeklagte Greiff ſoll einem Arbeiter
einen Fahrradrahmen aus der Hand geriſſen haben. Er beſtreitet das
und hat auch Glück, inſofern, als für ihn die beiden ausſcheidenden
Zeugen in Betracht kommen, ſo daß ihm nichts nachgewieſen werden
kann, und der Staatsanwalt in dieſem Fall Freiſpruch beantragt. Auch
der Angeklagte Treuſch iſt mit durch die Betriebe gezogen und hat
Motore abgeſtellt. Der Angeklagte Bickelhaupt ſoll ebenfalls
Ge=
walttätigkeiten begangen haben, aber auch bei ihm kommt der eine
aus=
ſcheidende Zeuge in Betracht und der andere Zeuge iſt nicht in der Lage,
ihn wieder zu erkennen. Der Angeklagte Hahn zog ebenfalls an der
Spitze einer Gruppe durch die Betriebe. Der Angeklagte Henrich
ſpielt eine beſondere Rolle, weil er einmal das, was er getan hat, nicht
abſtreitet wie die anderen, und weil auch eine beſondere Führerrolle bei
ihm nicht zu erkennen iſt. Er iſt teils allein, teils mit anderen durch die
Betriebe gegangen, und hat, wie er ſagt, insgeſamt etwa 10 Motore
abgeſtellt. Er iſt deshalb nur wegen einfachen Landfriedensbruchs nach
§ 125, Abſatz 1. zu verurteilen. Der Angeklagte Müller hat im Hofe
eine Anſprache gehalten, es kann aber kein Zeuge ausſagen, was er
ſagte. Es ſind infolgedeſſen nicht genügend Beweiſe vorhanden, um ihn
nach § 111 (Aufforderung zum Landfriedensbruch) zu verurteilen.
Wegen Hausfriedensbruchs ſind nun noch angeklagt: Junge,
Sumpf, Mauer, Weidauer und Oskar Müller. Junge war entlaſſen.
und hatte ſomit keine Befugnis, den Betrieb zu betreten. Sumpf und
Müller waren werksfremd und ſelbſt als Landtagsabgeordnete nicht
berechtigt, den Betrieb zu betreten. Bei Mauer und Weidauer
war die Lage eine beſondere und man kann wohl der Auffaſſung ſein,
daß ſie im Recht waren, den Betrieb zu betreten, und der Staatsanwalt
ſtellt hier die Entſcheidung in das Ermeſſen des Gerichts. Mauer iſt
nun noch wegen verſuchter Nötigung angeklagt. Es iſt erwieſen, daß er
die ihm zur Laſt gelegten Worte ſagte, es iſt nur nicht erwieſen, in
wel=
chem Sinn er ſie gebrauchte, und man kann deshalb nicht auf
Nötigungs=
verſuch erkennen. Eventuell wäre aber der Tatbeſtand der verſuchten
Erpreſſung gegeben. Das Geſetz verlangt aber, daß hier die Erlangung
eines geſetzwidrigen Vermögensvorteiles erſtrebt wird und daß der
An=
geklagte ſich der Geſetzwidrigkeit ſeines Verhaltens bewußt war. Da hier
erhebliche Zweifel beſtehen, ſtellt der Staatsanwalt auch hier die
Ent=
ſcheidung in das Ermeſſen des Gerichtes.
Die Skrafankräge des Staatsanwalks.
Der Staatsanwalt kommt dann zu der Strafzumeſſung. Es ſei
ſtrafmildernd die ſubjektive Auffaſſung der Angeklagten anzuführen und
aß ja kein erheblicher Schaden entſtand. Andererſeits müſſe eine Firma
vor derartigen Willkürakten der Arbeiterſchaft geſchützt werden.
Für die Angeklagten Greiff und Bickelhaupt beantragt der
Staatsanwalt Freiſpruch mangels Beweiſes. Für die Angeklagten
Junge und Sumpf wegen Vergehens gegen § 125. 2 und § 123 je
ſechs Monate und eine Woche Gefängnis. Für die Angeklagten Mauer
und Weidauer wegen Vergehens gegen § 125, 2 je ſechs Monate
Ge=
fängnis, das übrige ſtellt er in das Ermeſſen des Gerichtes. Gegen den
Angeklagten Albus wegen Vergehens gegen § 125, 2 ſechs Monate
Ge=
fängnis. Gegen Treuſch und Hahn wegen Vergehens gegen § 125, 2
ebenfalls je ſechs Monate Gefängnis. Gegen Müller wegen Vergehens
gegen S 123 14 Tage Gefängnis, das übrige ſtellt er in das Ermeſſen des
Gerichts. Gegen Henrich, falls Verurteilung erfolgt, wegen Vergehens
gegen 8 125, 1 drei Monate Gefängnis, ſtellt aber die Entſcheidung in
das Ermeſſen des Gerichtes.
Das Plädoyer des Berkeidigers.
Um 11.30 Uhr beginnt der Verteidiger ſein Plädoyer: Er muß dem
Staatsanwalt zunächſt darin recht geben, daß derjenige, der hierher
ge=
kommen iſt, in der Erwartung, hier die Aufrollung einer Revolution
mitanzuhören, außerordentlich enttäuſcht davon ginge. Von einem
Land=
friedensbruch könne hier ja überhaupt keine Rede ſein. Der
Verteidiger führte dann unter anderem aus: Warum erregt
gerade dieſer Prozeß ſo großes Intereſſe überall, nicht nur in Heſſen
vder Frankfurt, nein, in ganz Deutſchland, weil hier zum erſten Male
wieder ſeit 1918 der Verſuch gemacht wird, einen reinen
Wirtſchaftsvor=
gang im Wege des Strafprozeſſes zugunſten des Arbeitgebers
auszu=
werten. Man wendet hier den Begriff des Landfriedensbruches als
Waffe gegen die Arbeiterſchaft an. Wenn man hier den Charakter der
Oeffentlichkeit annimmt, muß man es in allen Großbetrieben tun, und es
wird dann ſo kommen, daß bei jeder Arbeitseinſtellung in ſolchen
Be=
trieben eine Anklage wegen Landfriedensbruches erhoben wird und der
Arbeiter infolgedeſſen nicht mehr für ſein Recht wird kämpfen können.
Es iſt nicht der Sinn des Geſetzes, dieſe Dinge als Landfriedensbruch
zu werten. Ich verſtehe auch nicht, wie der Staatsanwalt
Landfriedens=
bruch und Hausfriedensbruch vereinigen kann. Hier ſchließt eines das
andere aus.
Die Verteidigung befaßte ſich dann mit den Vorgängen i== einzelnen
und fuhr fort: Gerade, daß die angeblich ſo bedrohliche Menge zum
Mit=
tageſſen fortging, iſt ein typiſches Zeichen, daß es ſich um einen reinen
in=
ternen Wirtſchaftskampf handelte. Woher weiß die Staatsanwaltſchaft, daß
größere Gewalttätigkeiten erfolgt wären, wenn die Polizei nicht
einge=
griffen hätte? Nach ihrer eigenen Meinung wäre es ja geradezu
unſin=
nig geweſen, und wohl auch ungewerkſchaftlich. Daß bei ſolchen
Ge=
legenheiten Rowdys auftreten, dafür kann man doch nicht die Führer
verantwortlich machen. Es iſt doch wohl niemand hier, der eine Strafe
von ſechs Monaten irgendwie als angemeſſen gelten laſſen kann, für das,
was bei dieſer Gelegenheit geſchah. Die Reichsgerichtsentſcheidung, auf
der ſich wohl die ganze Anklage der Staatsanwaltſchaft aufbaut, wurde
gefällt bei einem ganz anders gelagerten Fall. Dieſe Fabrik war eine
Stadt, eine Gemeinde für ſich, in der die Leute wohnten, aber es handelte
ſich keineswegs um geſchloſſene Fabrikräume wie bei Opel, die kein
Werksfremder betreten durfte. Man kann doch nicht eine einzelne
be=
ſtimmte Reichsgerichtsentſcheidung auf alle Fälle übertragen.
Grund=
ſätzlich wird man ſagen können, daß die Belegſchaft einer Fabrik
nicht=
öffentlich iſt. Alle Erwägungen des Staatsanwalts müſſen völlig unter
den Tiſch fallen, weil hier der Begriff der Oeffentlichkeit vollkommen
ver=
kannt iſt. Keiner der Verſammelten hatte im übrigen das Bewußtſein
einer ſtrafbaren Handlung, und ſomit fehlt die Grundbedingung für den
§ 125. Der bloße ſeeliſche Zwang — Furcht — reicht nicht aus, um eine
Gewalttätigkeit herzuleiten. Hinſichtlich der ſämtlichen Angeklagten muß
man alſo den Tatbeſtand des Landfriedensbruches verneinen. Der
Ver=
teidiger kommt dann zu den einzelnen Angeklagten und führt aus:
Das Verhalten des Angeklagten Junge kann nicht im
entfern=
teſten mit einer ſtrafbaren Handlung verglichen werden. Bei dem
Angeklagten Sumpf ebenfalls nicht. Er hat ja im Gegenteil die
Arbeiter immer zur Beſonnenheit ermahnt, und ſogar noch geholfen,
das Fabriktor zu ſchließen, damit keine fremden Unruheſtifter eindringen
ſollten. Jeder politiſch geſchulte Arbeiterführer verabſcheut den Terror.
Es handelt ſich ja nicht darum, daß gelegentlich etwas vorgefallen iſt,
ſondern es muß der Wille beſtehen, Gewalt anzuwenden. Von einem
Nötigungsverſuche kann bei Mauer gar keine Rede ſein. Man
kann ſie doch nicht aus dieſen paar Worten feſtſtellen, weil man den
Zuſammenhang gar nicht mehr rekonſtruieren kann. Es handelte ſich
bei ihm auch nicht um ſeine eigene Perſon, ſondern er erkannte richtig,
was eine derartige Abdroſſelung des Betriebsrates für Folgen haben
würde. Weidauer wird nur von einem einzigen Zeugen belaſtet,
der noch nachträglich ſeine Ausſagen einſchränkt. Albus iſt
ſtraf=
rechtlich am ſtärkſten belaſtet. Aber man muß doch verlangen, daß
man den Ausfagen eines Mannes in dieſem Alter, der noch nie
vor=
beſtraft iſt, auch Glauben ſchenkt. Die Zeugenausſagen ſind aus den
üblichen Fehlerquellen entſtanden, denn dieſer Vorfall ging ja ſo ſchnell
und turbulent vor ſich, daß man unmöglich ſagen kann, wer ſchlug,
wer hat geſchlagen. Er hat ja auch vorher und nachher nichts getan
wie ſoll er ſich hier urplötzlich auf einen Wehrloſen ſtürzen. Treuſch
hatte nur den Willen, die Maſchine abzuſtellen, und nicht, den Mann
zu ſchlagen. Das Verhalten des Hahn ergibt den klaren Beweis,
daß kein Landfriedensbruch vorliegt. Er hat ſich Leuten aus ſeiner
Ab=
teilung angeſchloſſen, und ſo kam es allmählich zu der Truppsbildung
in den Fabriksräumen. Henrich hat überhaupt keine ſtrafbaren
Handlungen begangen. Es wundert mich einigermaßen, daß der Staats=
anwalt für Hausfriedensbruch 14 Tage Gefängnis beantragt, wo doch
im Geſetz primär eine Geldſtrafe vorgeſehen iſt. Die
Landtagsabgeord=
neten hatten das Recht, den Arbeitern, die ſie gerufen hatten,
beizu=
ſtehen, und ſomit kann von Hausfriedensbruch auch gar keine Rede
ſein. Da alſo weder der Tatbeſtand des Landfriedensbruchs noch des
Hausfriedensbruchs gegeben iſt, beantragt der Verteidiger Freiſpruch
für ſämtliche Angeklagte.
Es ſprechen dann noch die Angeklagten Sumpf, Mauer und Müller,
deren Reden ſich im weſentlichen mit den Ausführungen des
Verteidi=
gers decken, im Ton aber gelegentlich an Parteireden anklingen.
Um 3.40 Uhr vertagt der Vorſitzende die Verhandlung und ſetzt
die Urteilsverkündung auf Montag, den 1. September, mittags um
1 Uhr, feſt.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
„Helia”
bringt den jüngſten Welt=Kriegsfilm, der ſich mit dem Krieg zur
See befaßt, und zwar in erſter Linie mit dem U=Boot=Krieg. Der
Film heißt „Blockade”, die Wahrheit über den U=Bootkrieg,
und iſt unter Zuhilfenahme von Originalaufnahmen aus deutſchen
und engliſchen Archiven erſtellt, die bisher noch nicht der
Oeffent=
lichkeit zugängig waren. Zweifellos handelt es ſich um eine ganze
Reihe von Streifen ſolcher Originalaufnahmen, die durch ſehr
geſchickt, geſtellte” Aufnahmen dann ergänzt und zu einem
geſchloſ=
ſenen Filmwerk von oft dramatiſcher Wucht, durchweg aber von
eindringlicher Anſchauungskraft geſtaltet wurden. Als Ganzes
genommen gibt dieſer Film eine feſſelnde, lebendig gewordene
Kriegsberichterſtattung, und er erinnert an die furchtbarſte Waffe,
die die Engländer in dem Weltkrieg gegen uns ins Feld führten,
die Hungerblockade der 763 000 wehrloſe deutſche Kinder,
Frauen und Greiſe zum Opfer fielen. Man ſieht die Tätigkeit der
deutſchen U=Boote in den drei wichtigſten Phaſen ihrer
Kriegs=
verwendung, die ja nach der engliſchen Handhabung der Blockade
und U=Boot=Abwehr verſchärft wurde bis zum uneingeſchränkten
U=Bootkrieg. Man ſieht die heimtückiſche Bekämpfung unſerer
wackeren U=Boote durch „U=Boot=Fallen” denen ſchließlich die
Hälfte der deutſchen U=Boote ihre Vernichtung zuzuſchreiben haben,
ſieht aber auch das anſtändige und ritterliche Verhalten der
U=Bootsleute auf Grund einwandfreier Zeugniſſe — Nicht ſo
dramatiſch groß und ſtark, wie „Verdun”, „Weſtfront” uſw., iſt doch
auch dieſer Film ein feſſelndes Dokument aus großer und
furcht=
barer Zeit. —
Das ſehr reichhaltige Beiprogramm bringt neben einer guten
amerikaniſchen Groteske zwei ausgezeichnete Kulturfilme,
Schwarz=
waldlandſchaft” und der Geigenbau in Mittenwald.
Straßenbericht
für die Woche vom 31. Auguſt bis 6. September 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Dietzenbach — Ober=Roden — Eppertshauſen (Ortsdurchfahrt Ober=
Roden, Dieburger= und Frankfurterſtraße) vom 25. 8. bis 6. 9. geſperrt.
Umleitung: Urberach.
Reichelsheim—Brensbach vom Bahnhof Nieder=Kainsbach (Abzweig
nach Höllerbach) vom 25. 8. bis 11. 9. geſperrt. Umleitung: Nach
Reichelsheim über Höllerbach — Hummetroth — Ober= Mittel=Kinzig —
Kirch=Brombach-Langen=Brombach—Spreng. Nach Michelſtadt über
Höllerbach-Hummetroth—Ober=, Mittel=, Nieder=Kinzig—Etzen=Geſäß—
König.
Darmſtadt—Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Langen Fahra Fe)
vom 2. 9. bis 15. 10. geſperrt. Umleitung: Rheinſtraße-Lutherplatz—
Wallſtraße.
Bensheim—Worms (Ortsdurchfahrt Bürſtadt) vom 1. 9. bis 15. 10.
geſperrt. Umleitung: Klein=Hauſen—Forſthaus Jägersburg-Biblis—
Bobſtadt—Hofheim oder Hüttenfeld—Neuſchloß-Lampertheim.
Alzeh—Landesgrenze (Pariſerſtraße) vom 18. 8. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Mauchenheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheim.
Hartmannshain—Gedern vom 30. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung Ober=Seemen-Volkartshain.
Grünberg—Gießen (Ortsdurchfahrt Grünberg) vom 1. 9. bis auf
weitenres geſperrt. Umleitung: Londorferſtraße in Grünberg.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ober=Roden—Dudenhofen nach der Tannenmühle vom 6. 8. bis
10. 9. geſperrt. Umleitung: Heuſenſtamm-Dietzenbach bw. über
Baben=
hauſen—Seligenſtadt.
Pfeddersheim—Monsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
Abenheim—Weſthofen vom 7. 8, bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Oſthofen.
Nieder=Olm-Zornheim (Bahnübergang bei Bahnhof Nieder=Olm)
am 1. und 2. September von 7—12 Uhr geſperrt. Umleitung: über
Ebersheim.
Nieder=Erlenbach-Harheim vom 14. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Eſchbach.
Ortsdurchfahrt Laubach vom 4. 8. bis auf weiteres geſverrt.
Um=
leitung: Ruppertsburg—Gonterskirchen—Einartshauſen bzw. Lauter—
Wetterfeld.
Rixfeld—Hörgenau vom 1. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Hopfmannsfeld—Friſchborn.
Ortsdurchfahrt Fauerbach bei Friedberg von der Kirchgaſſe bis zum
Ortsausgang in Richtung Oſſenheim vom 6. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Ortsſtraßen in Fauerbach.
Bleichenbach—Uſenborn (Ortsdurchfahrt Bergheim) vom 25. 8. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Selters—Ortenberg—Uſenborn.
Nösberts—Grebenhain vom 1. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Weidmoos.
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Die Deutſche Volkspartei hält heute abend um 8.15 Uhr im
Saalbau ihre erſte öffentliche Wählerverſammlung ab. Als
Red=
ner iſt der Kandidat der volksparteilichen Reichsliſte, der bisherige
Reichstagsabgeordnete Poſtdirektor Morath=Berlin, gewonnen.
Morath iſt als gewandter Sprecher bekannt, er ſteht ſeit 25 Jahren
in der politiſchen Praxis und gehört ſeit 1920 dem Reichstag an.
Die Verſammlung wird jedem beſonnen denkenden Wähler, der
Wert auf eine objektive Unterrichtung über alle brennenden
Gegenwartsfragen legt, wärmſtens empfohlen.
Tageskalender für Samstag, den 30. Auguſt 1930.
Orpheum, abends 8,15 Uhr: „Charleys Tante‟ —
Kon=
zerte: Schloßkeller, Café Oper, Hotel Schmitz, Zum
Datte=
rich, Sportplatzreſtaurant, Wiener Kronenbräukeller, Rippers
Platanen=Garten, Span. Bodega, Schuls Felſenkeller, „
Hafer=
kaſten”, Theater=Reſtaurant. — Kinovorſtellungen:
Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. — Polizei=
Sport=
platz, nachm. 2 Uhr: Jub.=Reit= und Fahrturnier.
R
Hem Vortnanr,
Leiter deu Insitat,
Ornat un te
siebtmauage.
Weng eine Fachschule zur Hautpflege Palmolive Seife empßchlt, so hac das
besondere Bedeutung. Wenn Sie den Rat von 18900 anerkannten
Schönheits-
spezialisten befolgen und Palmolive-Seife verwenden, wird Ihre Hauc klar und
jugendfrisch bleiben: „Massieren Sie zweimal täglich — morgens und abends
— 2 Minucen das Gesiche mit dem milden Schaum der Palmolive. Spülen
Sie erst mit warmem, dann mit kaltem Wasser nach.”
BU
DET
ENR
Nummer 239
Samstag, den 30. Auguſt 1930
Seite 7
Cp. Pfungſtadt, 29. Aug. Verlegung der Kirchweihe.
Da die diesjährige Pfungſtädter Kirchweihe auf den Tag der
Reichs=
tagswahl gefallen wäre, hat der Gaſtwirteverein Pfungſtadt in einer
dieſer Tage abgehaltenen Sitzung einſtimmig beſchloſſen, die
Haupt=
kirchweihe am 21. und 22. September und die Nachkirchweihe am 28.
September abzuhalten. Der Gemeinderat hatte ſich bereits ebenfalls
mehrmals mit der Frage der Verlegung der Kirchweihe befaßt, war aber
zu keinem endgültigen Entſchluß gekommen. — Zur Ablehnung
des Voranſchlages durch die bürgerliche Gemeinderatsfraktion
teilt dieſe zur allgemeinen Aufklärung mit, daß es ihr fern gelegen habe
und fernliege, der Verwaltung die Mittel zur ordentlichen
Geſchäfts=
führung zu verweigern. Der Verwaltung ſtünden durch
Gemeiderats=
beſchluß noch genügend Mittel zur Verfügung, die für Wochen hinaus
eine geordnete Geſchäftsführung ermöglichten. Mutmaßungen und
Ausſtreuungen, daß für die Unterſtützungsberechtigten keine Mittel mehr
vorhanden ſeien, ſeien vollſtändig unwahr. — Die September=
Renten für Unfall, Invalidität uſw. gelangen am Montag
vormit=
tag in der üblichen Reihenfolge am Poſtſchalter zur Auszahlung. —
Der Krieger= und Militärverein beteiligt ſich am Sonntag
an der Befreiungsfeier der Haſſia in Mainz. — Zu Beginn der
Woche wurde eine nach den Ortsteilen getrennte Spülung der
Waſſerleitung durch das Städtiſche Waſſerwerk vorgenommen.
— Eine Lehrerin der Landwirtſchaftskammer Darmſtadt hält in der
Zeit vom 2. bis 4. September im Evangeliſchen Gemeindehaus einen
Einmachkurſus für Obſt, Gemüſe uſw. ab.
* Pfungſtadt, 28. Aug. Der Gaſtwirteverein beſchloß einſtimmig,
keine Tanzmuſik. Kino oder Konzert am 14. September wegen der
Reichstagswahl abzuhalten, obwohl auf dieſem Tage die Pfungſtädter
Kirchweihe fällt. Das ganze Kirchweihvergnügen wurde auf den 21.,
22. und 28. September verlegt.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 29. Aug. Der Gemeinderat hat die
Erhebung einer örtlichen Bierſteuer vorerſt zurückgeſtellt. — Für die
bevorſtehende Reichstagswahl ſoll als Wahllokal ein Schulſaal benutzt
werden, da die Schule im Vergleich zum Rathaus, das an einem
Orts=
ausgang ſteht, zentraler gelegen iſt.
Cp. Erfelden, 29. Aug. Leichenländung. Aus dem Altrhein
wurde in der Nähe unſeres Ortes die Leiche eines Kindes geländet.
Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich um das Kind eines Schiffers
handelte, das dieſer Tage in der Nähe von Gernsheim beim Spielen
auf dem Deck eines Schleppſchiffes in den Rhein gefallen war. Die
kleine Leiche war alſo vom Rhein in den Altrhein abgetrieben worden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 29. Aug. Mit dem kommenden Sonntag
läuft die Friſt zur Einſichtnahme der Wählerliſten ab. Schon faſt bei
jeder Wahl iſt es vorgekommen, daß der eine oder der andere Wähler
aus irgend einem Grunde nicht in die Liſte aufgenommen war und daß
er ſodann bei Ausübung des Wahlrechtes von dem Wahlvorſteher
zu=
rückgewieſen wurde. Derartige unliebſame Vorkommniſſe kann ſich jeder
erſparen, wenn er ſich der kleinen Mühe unterzieht, die Liſten
einzu=
ſehen. Die Offenlegungszeit am nächſten Sonntag iſt von 9 bis 13 Uhr.
— Reinheim, 29. Aug. Unſere neue Kleinkinderſchule wird
Sonntag, den 31. Auguſt, ihr erſtes Sommerfeſt feiern. Dabei
werden Mitglieder des Mädchenvereins mitwirken. Das Feſt findet im
Hofe der Volksſchule ſtatt und wird um halb 4 Uhr nachmittags
begin=
nen. Erwartet werden beſonders die Eltern und Angehörigen der
Kin=
der. Die ganze Gemeinde iſt eingeladen.
Ag. Brensbach, 29. Aug. Straßenſperrung aus Anlaß
der Kirchweihe. Am 31. Auguſt und 1. September iſt die
Darm=
ſtädter Straße von der Eiergaſſe bis zur Höchſter Straße aus Anlaß
des Jahrmarktes und der Kirchweihe polizeilich geſperrt; die Umleitung
des Verkehrs erfolgt über die Eiergaſſe. Die hieſigen Burſchen
ver=
anſtalten wieder wie in früheren Jahren einen Umzug mit Abholung
des „Kerbekranzes”, wobei nach althergebrachter Weiſe der „
Kerbe=
redner” die bemerkenswerten Vorkommniſſe des vergangenen Jahres
nochmals in humoriſtiſcher Weiſe ſtreift, zum Ergötzen der Zuhörer.
Ag. Werſau, 29. Aug. Bürgermeiſterwahl. Da die
Wahl=
periode des Bürgermeiſters Feick abgelaufen iſt, ſollte die Neuwahl am
Sonntag, den 7. September, ſtattfinden. Nach Ablauf der geſetzten Friſt
war nur ein Wahlvorſchlag eingelaufen, in dem der ſeitherige
Bürger=
meiſter auf weitere 9 Jahre zum Bürgermeiſter vorgeſchlagen iſt. Eine
Wahl findet ſomit nicht ſtatt. Es iſt dies ein Zeichen, daß ſich
Bürger=
meiſter Feick in den 6 Jahren ſeiner Amtszeit durch ſeine unparteiiſche
und gerechte Führung des Bürgermeiſteramtes die Sympathien der
Wähler erworben hat. Am Samstag, den 6. September, abends iſt
ein Fackelzug geplant, an dem ſich ſämtliche Ortsvereine beteiligen, um
dem Wiedergewählten die Glückwünſche der geſamten Einwohnerſchaft
darzubringen.
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Br. Seckmauern, 29. Aug. Dem Holzhauer Karl Greim, der ſchon
40 Jahre in den herrſchaftlichen Waldungen des Fürſten von Erbach=
Schönberg (Bezirk Seckmauern) arbeitet, wurden für treue Dienſte eine
ſchöne Ehrenurkunde ſowie ein Geſchenk durch ſeine Durchlaucht
den Erbprinzen überreicht.
O. Reichenbach, 29. Aug. Am Sonntag, den 31. Auguſt, und
Mon=
tag, den 1. September, findet die Reichenbacher Kirchweih ſtatt.
Von jeher hat ſie eine beſondere Note getragen, immer iſt ſie
ſtim=
mungsvoll und ruhig verlaufen. Nahe an der Bergſtraße, und durch
den ausgebauten Kraftpoſtverkehr ſtündlich und bequem zu erreichen,
iſt Reichenbach inmitten einer herrlichen Natur der gegebene
Ausflugs=
ort. Wie im vorigen Jahr, ſo wird auch diesmal an der Kirchweib
wieder mit einem ſtarken Fremdenbeſuch gerechnet. Der hieſige
Ver=
kehrsverein hat ſich deshalb bemüht, den Beſuchern eine günſtige Hin=
und Rückfahrt zu ermöglichen. In dankenswerter Weiſe hat das
Poſt=
amt Lindenfels wieder einen verſtärkten Pendelverkehr zugeſagt.
— Zwingenberg, 29. Aug. Am Sonntag, den 31. Auguſt,
nachmit=
tags, veranſtaltet der Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen
Deutſchlands, Darmſtadt, in Zwingenberg (Gaſthaus. Zum Rebſtock”)
eine öffentliche Verſammlung, in der Gauleiter Jaxt über
In=
validen= und Unfallverſicherung ſpricht. Nach der Verſammlung erfolgt
Rat und Auskunft in allen Rentenſtreitſachen ſowie
Fürſorgeangelegen=
heiten.
Bn. Hirſchhorn, 27. Aug. Spielwarteverſammlung. Bei
der Spielwarteverſammlung des Neckarelſenz=Turngaues eröffnete der
Gauſpielwart, Herr Bordne=Ober=Gimpern, die gutbeſuchte
Verſamm=
lung und gab einen kurzen Rückblick auf die diesjährigen
Sommer=
ſpiele (Fauſtball). Zunächſt unterhielt man ſich über das am 7.
Sep=
tember I. J. in Ittlingen ſtattfindende Gauſpielfeſt, wozu die
Meldun=
gen ſehr zahlreich eingelaufen ſind. Geſpielt wird in Fauſt= und
Hand=
ball, und zwar in Aufſtiegklaſſe A und Jugendklaſſe. Die Schiedsrichter
für die Aufſtiegklaſſe werden von dem badiſchen Neckarturngau
ange=
fordert, während für die übrigen Klaſſen die Schiedsrichter des
Neckar=
elſenz=Turngaues Verwendung finden. Die Winterſpiele
begin=
nen am Sonntag, den 21. September, und wird der Gau wieder wie in
Vorjahren, aus Sparſamkeitsrückſichten in 2 Bezirke eingeteilt.
Wäh=
rend Bezirk 1 die Vereine Rappenau, Steinsfurt, Ittlingen, Eſchelbach,
Sinsheim, Zuzenhauſen und Eſchelbronn umfaßt, ſind dem zweiten
Be=
zirk die Vereine Mauer, Bammental, Gaiberg, Neckargemünd, Schönan,
Hirſchhorn und Neckarſteinach zugeteilt.
— Hirſchhorn, 29. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
B8. Auguſt: 0,96 Meter; am 29. Auguſt: 0,92 Meter.
— Gernsheim, 29. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
28. Auguſt: 1,69 Meter; am 29. Auguſt: 1,56 Meter.
— Wolfskehlen, 29. Aug. Platzkonzert. Am Sonntag, den
31. Auguſt ds. Js., vormittags 11—12 Uhr veranſtaltet das Harmonie=
Orcheſter Griesheim an der Kirche ein großes Platzkonzert.
Nachrichken des Standesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 15 Auguſt: Chriſtina Krickſer, geb Emrich,
Ehefrau des Zimmermeiſters, Bleichſtraße 3. Marie Kögel, geb.
Jung, Witwe des Straßenbahnſchaffners, 53 J., Liebigſtraße 35.
Am 16. Auguſt: Erneſtine Stein, geb. Becker, 71 J.,
Wilhelm=
ſtraße 51. Marie Magdalene Lohr, geb. Ott, 68 J., Ehefrau des
Kaufmanns, Nieder=Ramſtädterſtraße 20. Am 17. Auguſt: Luiſe
Schödel, geb. Knoblauch, 64 J., Witwe des Kaufmanns,
Gervinus=
ſtraße 45. Am 16. Auguſt: Anna Friederike Hoffmann, geb. Nüßle,
66 J., Witwe des Eiſenbahn=Oberſekretärs i. R., Lagerhausſtr. 2.
Am 18. Auguſt: Kaſpar Imhof, Maſchinenſtricker, 55 J..
Kies=
ſtraße 27. Am 17. Auguſt: Katharina Margarethe Petri, geb.
Arnheiter, 53 J., Witwe des Weißbinders. Katharina Schäfer,
ohne Beruf, ledig. Erbacherſtraße 55. Am 8. Auguſt: Ludwig
Meyer, Weißbinder, 56 J., in Reinheim i. Odw., hier
Orangerie=
garten. Am 19. Auguſt: Eliſabeth Kämmer, Flickerin, ledig.
Die=
burgerſtraße 18. Am 18. Auguſt: Otto Jacobi. Kaufmann, 22 J.,
ledig, Karlſtraße 26. Am 19. Auguſt: Emma Wenzler, geb.
Zim=
mermann, 61 J., Ehefrau des Kaufmanns, Beckerſtraße 22. Am
20. Auguſt: Katharina Müller, geb. Grein, 65 J., Große
Kapla=
neigaſſe 19. Georg Leilich, Schneider, ledig, 23 J., Schaafheim, hier
Erbacherſtraße 25. Am 21. Auguſt: Philipp Golovko, 3 J., Klee=
52 J., Ehefrau des Arbeiters, Nieder=Ramſtadt, hier
Erbacher=
ſtraße 25. Am 21. Auguſt: Philipp Golonko, 3 Jahre, in
Klee=
ſtadt, hier, Erbacher Straße 25: Eva Margarete Reinhardt, geb. Beck,
52 J., Ehefrau des Arbeiters, Nieder=Ramſtadt, hier, Erbacher Str. 25.
Am 22. Auguſt: Anna Eliſabethe Henriette Hönig, geb. Romig, 61 J.,
Ehefrau des Heilgehilfen und Maſſeurs, Landwehrſtraße 9; Marie
Fromm, geb. Meyer. Witwe des Schuhmachers, 80 J., hier,
Morneweg=
ſtraße 23; Peter Wallhäuſer, Bauingenieur, 51 J., Griesheim, hier,
Erbacher Straße 25. Am 24. Auguſt: Adam Georg Gerſtenmeyer,
In=
ſtallateur, 54 J., Müllerſtraße 9; Jakob. Reith, Polizeiwachtmeiſter,
28 J., ledig, Offenbach, hier, Eſchollbrücker Straße 27: Peter Müller,
Zugführer i. R., 76 J., Forſtmeiſterplatz 3. Am 25. Auguſt: Friedrich
Dörner, Kaufmann, 70 J., Hügelſtraße 21. Am 23. Auguſt: Johann
Peter Dingeldein, Güterbodenarbeiter i. R., 59 J., hier, Philipp=Röth=
Weg 64. Am 25. Auguſt: Paul Wagner, Profeſſor der Chemie, Geh.
Rat, Dr., 87 J., Rheinſtraße 91; Anna Marie Döll geb. Wetzel, 67 J.,
Witwe des Bahnhofsvorſtehers, Heinheimerſtraße 74: Eva Barbara
Hachenberger, geb. Helmſtetter, 50 J., Ehefrau des Aufnahme=Erhebers,
Rheinſtraße 3. Am 26. Auguſt: Heinrich Cornelius Blößer,
Magazin=
verwalter, 65 J., Beſſunger Straße 47. Am 25. Auguſt: Franz Joſeph
Nink, Kellner, 56 J., Taunusſtraße 53; Hans Meckbach,
Metzgerlehr=
ling, 17 J., Sandbach, hier, Erbacher Straße 25. Am 26. Auguſt:
Chriſtina Döll, 65 J., Pallaswieſenſtraße 44. Am 27. Auguſt: Emil
Bieger, Schloſſermeiſter, 90 J., Waldſtraße 25; Carl Adolf Moritz,
Kaufmann, 62 J., Taunusſtraße 12.
Kirchliche Nachrichken.
11. Sonntag nach Trinitatis (31. Auguſt).
Jugendſonntag.
(Kollekte in allen Kirchen für die kirchliche Jugendarbeit.)
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Samstag, 30. Auguſt, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 31. Auguſt, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer
Wagner. — Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde
(Schluß). Pfarrer Kleberger. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Lautenſchlager. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Heß.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher
Gottes=
dienſte: Vorm. 11.15 Uhr: Beichte und Anmeldung in der
Sakri=
ſtei. — Vorm. 11.30 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 2. Sept., abends
3 Uhr: Mädchenvereinigung, der Schloßgemeinde. — Mittwoch,
3. Sept., und Samstag, 6. Sept., nachm. 2—4 Uhr:
Handarbeits=
ſchule der Stadtgemeinde — Freitag, 5. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor. —
Sams=
tag, 6. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde, Singekreis
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17) Sonntag, 31. Aug., vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt in der Stadtkapelle. Pfarrer Kleberger.
— Nachm. 2.30 Uhr: Abmarſch der Jugendbünde vom Tierbrunnen
nach der Spielwieſe am Böllenfalltor. — Abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 1. Sept., abends
8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgemeinde:
Monatsverſamm=
lung. Bericht des Lehrers Diehl über den „Deutſch=evangeliſchen
Gemeindetag in Pforzheim und über die Jahresverſammlung des
Heſſiſchen Landesverbandes evangeliſcher Männervereinigungen in
Bad=Nauheim” — Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere
Abtei=
lung) — Dienstag, 2. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (ältere Abteilung) — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch, 3.
Sep=
tember, nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends
8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung). —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere „
Abtei=
lung). — Donnerstag, 4. Sept., abends 8 Uhr: Frauenverein der
Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis). — Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der Lukasgemeinde
(jüngere Abteilung). — Freitag, 5. Sept., abends 8 Uhr:
Jugend=
bund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund
der Kaplaneigemeinde.
Feierabend (Stiftsſtraße 51) Mittwoch, 3. Sept., abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag, 31.
Aug., vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Bergér
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Auguſt: Pfarrer
Bergér; vom 1. September ab: Pfarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
heim. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17
Vorderhaus. 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr Fernſprecher 4584.
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in „Wohnungsangelegenheiten.
Ehebera=
ratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten:
Gemeinde=
haus, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. (Mittwochs nur von
3—4.30 Uhr). Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und
Don=
nerstag, vorm. von 9—12 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
ſprecher 2288.
Martinskirche. (Kollekte für kirchliche Jugendarbeit.) Vorm.
8 Uhr: Frühgottesdienſt, zugleich Chriſtenlehre für beide Gruppen
der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchenrat
D. Waitz.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
den 2. September, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor: im
Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, den 4. Sept.,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im
Ge=
meindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5:
Poſau=
nenchor. — Freitag, den 5. Sept., abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung (ältere Abteilung)
Johanneskirche. Samstag, den 30. Auguſt, abends 8 Uhr:
Abendmahlsfeier für die Jugendbünde und konfirmierte Jugend
der letzten Jahrgänge. — Sonntag, den 31. Auguſt, vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11.15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geoffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prof. E. E. Becker. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Prof. E. E. Becker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde) Samstag, den 30. Aug.,
abends 8,30 Uhr: Jugendabendmahl. Pfarrer Irle. — Sonntag,
den 31. Aug., vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Prof. Lic.
Gerſten=
meier. Kollekte für kirchliche Jugendarbeit. — Vorm. 11.30 Uhr:
Gedenkfeier im Prinz=Emils=Garten. — Nachm. 2 Uhr: Feſtzug ab
Kirche nach dem Herrgottsberg.
Veranſtaltungen: Sonntag, 31. Auguſt, abends 8 Uhr:
Aufführung des Spiels „Beowulf” im Gemeindehaus für die
Ge=
meindejugend — Montag, 1. Sept., abends 8 Uhr: Wiederholung
des Spiels „Beowulf” für die Gemeinde. — Mittwoch, 4. Sept.,
abends 8.30 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Donnerstag, 4. Sept.,
abends 8 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung mit
Vortrag von Univerſitätsprofeſſor D. Cahn=Frankfurt a. M. über:
Kapitalismus und Sozialismus in chriſtlicher Beleuchtung” —
Freitag, 5. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8.15
Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 6. Sept., abends 7.30 Uhr:
Singe=
kreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Kollekte für die Jugendarbeit — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Müller. — Nachm. 2.30 Uhr: Abmarſch der
Ju=
gend zum Bismarckturm.
Veranſtaltungen: Sonntag, 31. Auguſt, abends 8 Uhr:
Gemeindeabend, veranſtaltet vom „Jugendbund: Huttens letzte
Tage . — Montag, 1. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Mitt=
woch, 3. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung: Arbeitskreis.
— Samstag, 6. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung:
Teil=
nahme am Kreistreffen in Eberſtadt.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt Pfarrer Hickel.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein:
Spaziemrgang nach Elim. d.
Spaziergang nach Elim. Treffpunkt 4 Uhr am Böllenfalltor. —
Donnerstag, 4. Sept., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Grein=Arheilgen.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Wald=
gottesdienſt am Botaniſchen Garten. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. — Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8.30 Uhr:
Kriegerdank=
bund. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr:
Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde.
— Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Kinder=
ſchule, Beſſunger Straße 80 — Samstag, abends 6—7 Uhr:
Eiſen=
bahner=Vereinigung. — 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 4.45
Uhr: Bibelbeſprechung für junge Mädchen. — Für junge Männer:
Fahrt nach Groß=Bieberau. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Mäd=
chenkreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge
Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22
Infanterie=Kaſerne, Hof links) Sonntag, 31. Aug., vorm. 10
Uhr, in der Beſſunger Kirche: Teilnahme am Feſtgottesdienſt. —
Mittwoch, 3. Sept., abends 8.30 Uhr: Familienbibelſtunde (Herr
Studienrat W. Knöpp). — Donnerstag, 4. Sept., abends 8.30 Uhr:
Jung=Volk=Abend. — Freitag, 5. Sept. abends 8.15 Uhr: Turnen
in der Turnhalle der Liebigs=Oberrealſchule.
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, den 30. Aug., nachm. 4—5.30 Uhr: Spielen;
5.30—6 Uhr: Singen, anſchließend: Andachten. — Sonntag, den
31. Aug.: Spaziergang. Näheres am Samstag im K.=B. —
Mitt=
woch, den 3. Sept., nachm. 4.30 Uhr: Spielen am Böllenfalltor. —
Donnerstag, den 4. Sept., abends 8 Uhr: Heimabend für Aeltere.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. — Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
— Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 31. Auguſt. 9 Uhr:
Menſchenweihehandlung in einem Privathaus. (Näheres durch
Hügelſtraße 29 I.)
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society), Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3. Gottes=
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt
will=
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 31. Aug., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 1. Sept., abends
8.30 Uhr im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Altkatholiſcher Gottesdienſt fällt am 31. Auguſt aus und
findet dafür am 28. September, 10.30 Uhr, ſtatt
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, 31. Aug., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr:
Predigt. Thema: „Lobe den Herrn” Prediger: E. Bültge. —
Mittwoch, 3. Sept., abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Predi=
ger E. Bültge. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebets=
verſammlung, 10 Uhr: Heiligungsverſammlung, 11.30 Uhr:
Kom=
pagnieverſammlung für Kinder, nachm. 3 Uhr: Wegweiſer für
Kinder, 5 Uhr: Heilsverſammlung" für Kinder, abends 7 Uhr:
Freiverſammlung am Paradeplatz, 8,30 Uhr: Heilsverſammlung.
— Dienstag, abends 8.30 Uhr: Soldatenverſammlung. —
Mitt=
woch, nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung, abends 8.30 Uhr:
Heils=
verſammlung. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Heimbund. —
Freitag, nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung, abends 8.30 Uhr;
Heiligungsverſammlung. Jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Mauer=
ſtraße 17. Sonntag, 31. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. —
Mittwoch, 3. September, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. —
Frei=
tag, 5. September, abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde. Jedermann
iſt freundlichſt eingeladen.
Ev. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigt;
11 Uhr: Sonntagsſchule: 8 Uhr: Vortrag: „Der Dienſt der Chriſten”
— Monntag, abends 8,15 Uhr: Jugendverein: Vortrag: „Die
Hugenotten”. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde des Gem.
Chores. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein im
Saal. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde. Jedermann
iſt freundlich eingeladen! P. Schanz, Prediger.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburg=Straße,
ehem. Kaſino). Sonntag, den 31 Auguſt, vorm. 9.30 Uhr, nachm.
4 Uhr, und Mittwoch, den 3. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarck=Straße 54).
Sonntag, den 31. Auguſt, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mitt=
woch, den 3. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 31. Auguſt,
vormit=
tags 8.45 Uhr: Chriſtenlehre. Vormittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt.
Vormittags 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. Nachm. 1 Uhr:
Kindergottesdienſt der Kleinen. Nachmittags 2 Uhr:
Eröffnungsgottes=
dienſt des Konfirmandenunterrichts. — Montag: Singeabend der
Mädchengruppe. — Mittwoch: Abend der Bubengruppe. —
Don=
nerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 31. Auguſt
(Landesjugendſonntag), vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Die
heranwachſende Jugend der Gemeinde iſt hierdurch beſonders
ein=
geladen. Kollekte für die ev. Jugendarbeit in Heſſen. Vorm. 10.30
Uhr: Chriſtenlehre. — Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch:
Kirchenchor und Jugendvereinigung.
Epangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 31. Auguſt,
vor=
mittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10.30 Uhr: Chriſtenlehre.
— Montag: Jugendverein. — Dienstag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe.
8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag:
Mütterabend. Poſaunenchor im Schulſaal. Helferbeſprechung im
Pfarrhaus. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 31. Auguſt,
vor=
mittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Landeskirchenrat D. Waitz, Darmſtadt.
— Dienstag: Poſaunenchor. — Freitag: Jungmädchenverein und
Jugendbund Wartburg.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14).
Sonntag, den 31. Auguſt, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
4. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35).
Sonntag, den 31. Auguſt, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
4. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25).
Sonntag, den 31. Auguſt, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
4. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, den 31. Aug., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 3. Sept.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22).
Sonntag, den 31. Aug., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 3. Sept.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22).
Sonntag, den 31. Aug., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
4. Sept., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie):
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Rein=
heim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen,
Seite 8
Samstag, den 30. Anguſt 1930
Nummer 239
Heic, and auslanv.
„Gkaf Zeppelins” Schweizer Fahrl.
Neuartige Landungsmöglichkeiten.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” ſtieg Freitag früh 5 Uhr zu einer
Fahrt unter Führung von Kapitän Lehmann
nach der Schweiz auf. Das Luftſchiff hatte 17
Paſſagiere an Bord. Es flog bei herrlichem
Wetter nach dem Vierwaldſtädter See und
lan=
dete um 8,15. Uhr wieder in Friedrichshafen.
wo es an einem zwei Meter hohen neuen
Ver=
ankerungsbock an der Führergondel feſtgemacht
wurde, der künftig bei Zwiſchenlandungen
Ver=
wendung finden ſoll. Zweck dieſes Ankerbockes
iſt es, das Schiff während des Paſſagierwechſels
feſtzuhalten, wodurch eine Anzahl
Haltemann=
ſchaften erſpart werden. Um 8,45 Uhr ſtieg das
Luftſchiff zu einer zweiten, etwa achtſtündigen
Schweizer Fahrt auf.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt nach der
Rückkehr von ſeiner Schweizer Fahrt Punkt 17
Uhr auf dem Werftgelände gelandet.
Raubmordverſuch auf einer Bank.
Frankfurt a. M. Am Freitag vormittag
gegen 11,30 Uhr verſuchte eine Perſon dem
Ar=
beiter Fritz Heß von der Wachstuchfabrik
Gries=
heim a. M., der von der Deutſchen Bank
Roß=
markt 10 575 Mark Lohngelder in Empfang
ge=
nommen hatte, während des Nachzählens Geld
zu entwenden. Eine andere Perſon, die neben
Heß ſaß, hatte vorher verſucht, ſeine
Aufmerk=
ſamkeit dadurch abzulenken, daß ſie Heß auf zwei
Zehnmarkſcheine, die auf der Erde lagen,
auf=
merkſam machte. Dieſe Scheine gehörten nicht zu
dem von Heß empfangenen Geld und ſind
höchſt=
wahrſcheinlich Eigentum des Täters. Heß achtete
jedoch auf ſein Geld und bemerkte, daß die
an=
dere Perſon danach griff. Als Heß um Hilfe
rief, entfernte ſich dieſe Perſon eiligſt. Da Heß
Invalide iſt und nur die linke Hand zur
Ver=
fügung hatte, konnte er ſein Geld nicht ſchnell
genug erfaſſen. Es gelang deshalb dem Täter,
zu entkommen. Die andere Perſon, die auf die
am Boden liegenden Scheine aufmerkſam
ge=
macht hatte, konnte ſich ebenfalls entfernen und
ſteht zweifellos mit dem Täter in Verbindung.
Beide Perſonen haben ausländiſchen Typ.
Auto fährt in eine Gruppe Schüler.
Soeſt (Weſtfalen). Der Kraftwagen eines
Kaufmannes aus Soeſt fuhr auf einer Chauſſee
bei Soeſt in eine Gruppe Eſſener Kinder, die
unter Führung von zwei Lehrern einen
Spazier=
gag machten. Zwei der Kinder wurden von dem
Wagen erfaßt. Einem Knaben wurde ein Bein
faſt vollſtändig abgeriſſen, während ein anderer
Knabe Knie= und Kopfverletzungen erlitt. Der
ſchwerverletzte Knabe iſt im Laufe des
Nach=
mittags ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen.
Wolkenmeß=Scheinwerfer auf Nachtluftſtrecken.
Berlin. Zur Erhöhung der Sicherheit des
Nachtluftverkehrs ſind vom
Reichsverkehrs=
miniſterium auf den Lande= und
Hilfslande=
plätzen entlang den Nachtflugſtrecken Berlin—
Königsberg und Berlin nach dem Weſten
Schein=
werfer aufgeſtellt worden, die während der
Dun=
kelheit es jederzeit geſtatten, die Wolkenhöhe
einwandfrei zu meſſen. Es iſt damit ein großes
Moment der Unſicherheit, das bisher in den
An=
gaben der geſchätzten Wolkenhöhe lag, beſeitigt
worden. Die Beleuchtungsinduſtrie hat
bereit=
willigſt brauchbare Scheinwerfertypen für dieſen
Zweck entwickelt.
Lloyddampfer „Europa” vor der „Mauretania”
in New York eingetroffen.
Breme n. Wie aus New York gemeldet
wird, iſt der Lloyddampfer „Europa”, der zu
gleicher Zeit mit der „Mauretania” aus „
Sout=
hampton ausgelaufen war, mit großem
Vor=
ſprung vor dem engliſchen Dampfer am
Don=
nerstag um 19.45 Uhr amerikaniſcher Zeit in
New York eingetroffen.
Gewerbehygieniſcher Vortragskurſus in Breslau.
Im Anſchluß an ihre diesjährige
Hauptver=
ſammlung veranſtaltet die Deutſche Geſellſchaft
für Gewerbehygiene in der Zeit vom 25. bis 27.
September in Breslau einen allgemeinen
ge=
werbehygieniſchen Vortragskurſus. Das
Pro=
gramm des Kurſus ſieht Referate über Arbeit
und Geſundheit, der Arbeiterſchutz im Betriebe
unter beſonderer Berückſichtigung der
neuzeit=
lichen Wege zur Unfallverhütung, elektriſche
Un=
fälle und ihre Verhütung, Arbeitsſchutz und
Ra=
tionaliſierung, praktiſche Geſichtspunkte bei der
Durchführung der Verordnung vom 11. Februar
1929 betr. Ausdehnung der Unfallverſicherung
auf gewerbliche Berufskrankheiten, gewerbliche
Vergiftungen, gewerbliche Staubſchädigungen,
techniſche Maßnahmen zur Staubbekämpfung;
außerdem ſind Beſichtigungen gewerblicher
Be=
triebe vorgeſehen. Nähere Auskunft erteilt die
Geſchäftsſtelle der Deutſchen Geſellſchaft für
Ge=
werbehygiene, Frankfurt a. M., Platz der
Re=
publik 49.
Der Rheinfall wird verbaut.
Trotz wiederholten Proteſten in der ſchwe
zeriſchen Oeffentlichkeit hat der Regierungsre
des Kantons Schaffhauſen einer Induſtriegeſe
ſchaft die Erlaubnis erteilt, oberhalb des Rhei
falles einen Fabrikbau zu errichten. Es iſt dab
zur Bedingungen gemacht worden, daß d
Flügelbau am Rheinfall nur zwei Stockwer
hoch ſein darf und keiner der jetzt am Ufer ſtehe
den Bäume gefällt wird. Außerdem hat die G
ſellſchaft den Bau durch Baumpflanzungen ur
Rankgewächſe zu verkleiden. — Man fürch
nunmehr, daß auch die Erlaubnis zur Stauu
des Rheinfallbeckens für das Kraftwerk
Rheinau erteilt werden wird, nachdem dieſe er
Verletzung des Landſchaftsbildes genehmi
wurde.
Ausbreitung der ſpinalen Kinderlähmung
in Frankreich.
Paris. Nach einer Meldung des „Echo de
Paris” breitet ſich die ſpinale Kinderlähmung
im Norddepartement aus. Man zählt
gegen=
wärtig 20 Fälle, von denen bisher zwei tödlich
verliefen.
Bayerns hiſtoriſche Bauken.
100 Jahre alt werden:
Die Walhalla bei Regensburg (oben) und die Glyptothek (unten).
80 Jahre alt wird:
Die Bavaria auf der Münchener Thereſienwieſe.
Vor 100 Jahren begann die hiſtoriſche Epoche des 19 Jahrhunderts, deſſen Verdienſt auf geiſtigem Gebiet die Sammlung des Ueberkommenen und
die Pflege der Erinnerung an die Vergangenheit iſt.
Der Ikalien=Rundflug.
Der deutſche Klemm=Flieger Notz hat
Motordefekt.
Turin. Auf der 622 Kilometer langen
dritten Etappe Venedig-Bozen—Turin des
Italien=Rundflugs hat der deutſche Klemm=
Flieger Notz wegen Motordefekts in Vercelli bei
der vorgeſehenen Zwiſchenlandung auf jenem
Flugplatz zurückbleiben müſſen, wo er zuſammen
mit Luſſer nur eine Minute nach dem
Flieger=
oberſt Sacchi als Zweiter angekommen war. Er
hofft, den Flug nach Behebung der Störung
fort=
ſetzen zu können. Auch die einzige italieniſche
Teilnehmerin des Fluges, Frl. Fumagalli, mußte
wegen eines Flügelbruches hier zurückbleiben, da
ſie mit dem Apparat der Miß Spooner
zuſammen=
geſtoßen war, die der in der Landung
begriffe=
nen Italienerin den Weg abgeſchnitten hatte.
Der Apparat der Miß Spooner blieb
unbeſchä=
digt, ſo daß ſie ſofort weiterfliegen konnte. Sie
lag vor dem Zwiſchenfall an zehnter Stelle.
Etappenſieger wurde zum dritten Male Oberſt
Sacchi, der die Strecke in 4 Stunden 25
Minu=
ten zurücklegte. Zweiter wurde Luſſer auf Klemm,
Dritter Melleri, Vierter Roccato, Fünfter Donati.
Die Leichen der Andree=Expedition werden nach
Stockholm gebracht.
Stockholm. Die Regierung hat geſtern,
wie die ſchwediſche Telegraphenagentur erfährt,
Befehl gegeben, daß das Kanonenboot „
Svensk=
ſund” die Leichen von Andree und ſeinen
Be=
gleitern unmittelbar nach Stockholm befördern
ſoll. Da die Präparierung der Leichen mangels
Räumlichkeiten an Bord des Kanonenbootes in
Tromſö vorgenommen werden muß, dürfte die
Ankunft in Stockholm erſt Mitte September
er=
folgen. — Nach einer weiteren Meldung aus
Tromſö ſind geſtern von dort zwei Flugzeuge
aufgeſtiegen, um der „Bratvaag”
entgegenzu=
fliegen.
Die Hitzewelle in England dauert an.
London. Am Freitag 1 Uhr morgens
wur=
den in London 25,3 Grad Celſius verzeichnet.
Die Zahl der Todesopfer hat ſich auf 29 erhöht.
Mehrere Fabriken mußten wegen der ſtarken
Hitze und der dadurch hervorgerufenen
Erſchöp=
fung der Arbeiter ihre Betriebe am Donnerstag
einſtellen.
Die Hitze in Frankreich.
Paris. Die geſtrige Temperatur in Paris
betrug 39 Grad im Schatten. Die Hitze hat
einige Opfer in der Provinz gefordert.
Wo iſt Jack Diamond?
London. Ueber den Verbleib des New
Yorker Bandenführers Jack Diamond, der ſich
unterwegs nach England befinden ſoll, herrſcht
völlige Unklarheit. Diamond, der ſich an Bord
des Ozeandampfers „Baltic” eingeſchifft haben
ſollte, befindet ſich nach einem Funkſpruch des
Kapitäns, der das Schiff gründlich durchſuchen
ließ, nicht an Bord. Die iriſche Polizei iſt aber
dennoch feſt davon überzeugt, daß ſich der
Ver=
brecherführer auf der „Baltic” befindet und ſich
als Touriſt oder ſonſtwie verkleidet hat. Bei
Ankunft des Schiffes im Queensport hat jeder
an Land gehende Fahrgaſt eine ſtrenge
Durch=
ſuchung zu gewärtigen. Bei der Ankunft in
Liverpool werden die Paſſagiere von mehreren
Detektiven Scotland Yards unterſucht werden,
falls der Bandenführer nicht ſchon in
Queens=
port verhaftet worden ſein ſollte.
Franzöſiſche Ortſchaft von einem Brande
ſchwer heimgeſucht.
Paris. Die Ortſchaft Granier bei
Cham=
bery in Savoyen iſt von einer großen
Feuers=
brunſt heimgeſucht worden. Elf Häuſer, in denen
70 Perſonen wohnten, ſind zerſtört worden.
Zahl=
reiches Vieh iſt mitverbrannt.
Zuſammenſtoß zwiſchen Schmugglern
und Grenzwächtern.
Mailand. An der ſüdtiroler Grenze des
Val di Bizze iſt es zu einem blutigen
Zuſam=
menſtoß zwiſchen Schmugglern und italieniſchen
Grenzwächtern gekommen. Zwei Grenzwächter
und ein Schmuggler wurden durch Schüſſe
ver=
letzt. Die ganze Schmugglerbande konnte
ver=
haftet werden. In einer Höhle verſteckt fanden
die Wächter große Vorräte von Saccharin und
Tabak, die beſchlagnahmt wurden.
n deutſchen Ozeanflug.
Zum gl
Die erſte Aufnahme Wolfgang v. Gronaus und ſeiner Begleiter.
Von links nach rechts: Mechaniker Fritz Hack, Pilot Zimmer, Wolfgang v. Gronau
und Funker Fritz Albrecht.
Ehrungen für Gronau und ſeine
Begleiter.
New York. Von Gronau und ſeine drei
Begleiter ſind am Donnerstag im hieſigen
Rat=
hauſe vom Bürgermeiſter Walker empfangen
worden, der ihnen herzlich zu ihrer Leiſtung
gratulierte. Den Fliegern wurde ein
Ehren=
trunk dargeboten. Vorher waren ſie Gäſte des
Preſſeklubs, wo ſie als die „deutſchen
Lind=
berghs” gefeiert wurden.
Der Ozeanflieger von Gronau hat dem
Reichs=
verkehrsminiſter von Gusrard auf das
Glück=
wunſchtelegramm wie folgt geantwortet:
„Für die Worte der Anerkennung ſowie für
das freundliche Geſchenk ſpreche ich meinen
ge=
horſamſten Dank aus.”
Arkillerie-Uebungen der Reichsmarine auf der Oſtſee.
Links: Der Funker gibt die Meldungen über die Schußwirkungen weiter. — Rechts oben: Admiral
Raeder mit dem Flottenchef Vizeadmiral v. Oldekopp. — Rechts unten: Die 15=Zentimeter=
Dril=
lingstürme des Kreuzers „Königsberg” drehen zur Breitſeite.
Unter Leitung des Vizeadmirals v. Oldekopp finden gegenwärtig in der Oſtſee Artillerieübungen
der Reichsmarine ſtatt, an denen die Linienſchiffe „Schleswig=Holſtein”, „Schleſien”, „Heſſen” und
„Hannover” ſowie der kleine Kreuzer „Königsberg” teilnehmen.
Nummer 238
Samstag, den 30. Auguſt 1930
Beamken-Skandalſerie in Böhmen.
Strafunterſuchung gegen den Poſtdirektor von Marienbad. —
Ver=
trauensmann der Legionärbank als Scheckbetrüger. — Ein Poſtſekretär
unterſchlägt das Abonnementsgeld für ausländiſche Zeitungen.
Von unſerem ſtändigen Mitarbeiter.
Gb. Eger, 28. Auguſt.
Es iſt kaum eine Woche her, daß der Skandal um den Poſtdirektor
Schinka in Marienbad aufgeflogen iſt (er wird, wie aus den Meldungen
der Blätter bekannt, beſchuldigt, in einem Zeitraum von 9 Jahren
zahlreiche Auslandsbriefe geöffnet und, falls ſie Geldnoten enthielten,
ihres Inhaltes beraubt zu haben), und ſchon reihen ſich ihm zwei neue
Fälle an, die ebenfalls tſchechiſche, ins deutſche Gebiet an Stelle
ver=
drängter deutſcher Angeſtellter verſetzte Beamte betreffen. Ihr
Korre=
ſpondent erfährt über die beiden neuen Affären folgende Einzelheiten:
In Tachau in Weſtböhmen wird eine ſtaatliche Tabakfabrik
be=
trieben, deren Beamtenkörper ſich ſelbſtverſtändlich aus zuverläſſigen
tſchechiſchen Staatsbürgern zuſammenſetzt; für die ſeinerzeit angeſtellt
geweſenen deutſchen Beamten, die, wie in allen anderen ſtaatlichen
Betrieben, kurzerhand entlaſſen worden ſind, wurden heimgekehrte
Legionäre, Volksſchulabſolventen, Hilfsarbeiter u. ä. eingeſtellt, und nur
der in die hierzulande herrſchenden Verhältniſſe nicht Eingeweihte
könnte ſich darüber wundern, daß der vor etwa 3 Jahren eingetretene
Arbeiter Horeiſis nach kurzer Zeit nicht nur zum Beamten abancierte,
ſondern auch zum Vertrauensmann der Prager Legionärba Als
ſolchem oblag ihm die Ausarbeitung von Darlehensanfuchen, die
Aus=
zahlung gewährter Darlehen und die geſamte Kaſſageharung der
Tachauer Filiale der Bank. Vor etwa 14 Tagen nun erſtattete Horeiſi
bei der Gendarmerie die Anzeige, ſein Schreibtiſch ſei erbrochen und
ein Betrag von 5000 Kronen entwendet worden, Geld der
Legionär=
bank. Die unterſuchenden Gendarmen wußten alsbald Beſcheid: ſie
ſagten Horeiſi auf den Kopf zu, daß er den Einbruch fingiert habe,
um zu verſchleiern, daß er den fehlenden Betrag auf die Seite gebracht
he—t—. Als ſie zu ſeiner Verhaftung ſchreiten wollten, erklärte der
Direktor der Tabakfabrik, für ihn zu bürgen, worauf die Beamten von
der Verhaftung Abſtand nahmen, um ſo mehr, als ſie wußten, daß der
Tabakfabrikdirektor ſelbſt die Kontrolle über die Kaſſagebarung Horeiſis
ausübte. Da aber die Stimmen nicht ſchweigen wollten, die
behaupte=
wen, Horeiſi habe noch andere Verfehlungen auf dem Kerbholz, wurde
eine überraſchende Reviſion vorgenommen, wobei ſich herausſtellte, daß
der wegen ſeiner Verdienſte als tſchechiſchnationaler Vorkämpfer im
deutſchen Gebiete zum Beamten beförderte Arbeiter ſeit drei Jahren
ſyſtematiſch Wechſel gefälſcht und Unterſchlagungen begangen hat. Die
Schadenſumme dürfte in die Hunderttauſende gehen. Erſt jetzt ſchritt
die Gendarmerie zur Verhaftung des Betrügers, über den der Fabrik=
Seite 9.
direktor bis zum letzten Augenblick ſeine ſchützende Hand gehalten hatte.
Faſt zur gleichen Zeit kam es zur Aufdeckung eines ähnlichen Falles
in der Kurſtadt Teplitz=Schönau. Auch diesmal iſt der im Mittelpunkt
der Affäre ſtehende Beamte ein Tſcheche, der an Stelle eines entlaſſenen
deutſchen Angeſtellten den Poſten auf dem Teplitz=Schönauer Poſtamte
zugeteilt erhalten hat. Es handelt ſich um den Poſtſekretär V. Hurka,
einen Angeſtellten, der, weil er ſich ſchon im Jahre 1927 eine
Unter=
ſchlagung hatte zuſchulden kommen laſſen, „ſtrafweiſe” ins Poſtamt 1
in Teplitz=Schönau verſetzt worden war. Hurka, dem man nach ſeiner
Diſziplinierung merkwürdigerweiſe die Abteilung für ausländiſche
Zei=
tungen übergeben hatte, benützte die günſtige Gelegenheit, einen großen
Teil der für Abonnements eingezahlten Beträge für ſich zu verwenden.
Nach den bisherigen Erhebungen hat er auf dieſe Weiſe in ganz kurzer
Zeit etwa 20 000 Kronen unterſchlagen. Er wurde nunmehr, während
die Unterſuchung gegen ihn eingeleitet iſt, ſeines Amtes enthoben. Es
iſt gar nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich das Poſtminiſterium, das ja im
Falle des Marienbader Poſtdirektors Schinka ein beſonderes Zartgefühl
an den Tag gelegt hat (es hat nicht nur die Verhaftung des der
Unter=
ſchlagung Beſchuldigten verhindert, ſondern ihn noch ermächtigt, gegen
die Zeitungen, die ſeine Machinationen aufgedeckt haben, die Preſſeklage
einzubringen!), damit begnügen läßt, Hurka mit vollen Bezügen zu
penſionieren, ſtatt ihn ſofort unter Strafanklage zu ſtellen. Wie
vor=
ſichtig man in Prag zu Werke geht, wenn es gilt, Verfehlungen
tſchechi=
ſcher Angeſtellter, die ſich als „national zuverläſſig” (lies chauviniſtiſch!)
erwieſen haben, geht nicht nur aus dem jetzt einen breiten Raum in der
öffentlichen Diskuſſion einnehmenden Fall des Marienbader
Poſtdirek=
tors hervor, ſondern auch daraus, daß der nunmehr der Unterſchlagung
überführte Teplitzer Poſtbeamte Hurka bei ſeinem erſten Vergehen im
Jahre 1927 geradezu mit Glacéhandſchuhen angefaßt worden iſt: damals
bemühte ſich der Teplitzer Poſtamtsdirektor höchſt perſönlich zu den
Verwandten Hurkas und trieb die Schadenſumme ein, ſo daß es zu
keiner Anzeige kommen konnte, die — man verſteht, warum — jenen
Prager Kreiſen ſehr unwillkommen geweſen wäre, die daran intereſſiert
ſind, daß der deutſchen Bevölkerung tſchechiſches Beamtenperſonal
auf=
gehalſt wird.
Die drei jüngſten Fälle freilich dürften nicht geeignet ſein, das
Aus=
land davon zu überzeugen, daß die neue Beamtenaera in der
Tſchecho=
ſlowakei beſonders glücklich zuſammengeſetzt iſt!
Hauptſchriftleitung: Rudelf Mauve
Verantwortſich für Poltiſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Fenilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteitungen: Willv Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
Geſchäftliches.
Formen, die nicht zu verbeſſern ſind. Es gibt Dinge, die nicht zu
verbeſſern ſind, trotz aller Fortſchritte der Technik. Sie entſprechen
ihrem Zweck ſo vollkommen, daß jeder Verſuch, ſie noch vollkommener
zu machen, an dieſer Zweckmäßigkeit zum Scheitern gebracht wird.
Solche Dinge ſind z. B. die Nähnadel und die Odolflaſche. Es exiſtieren
über 20 Verſuche, die weltbekannte Odolflaſche in Material und Form
zu verbeſſern — bisher iſt es noch nicht gelungen.
35. Preußiſch-Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
17. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung
vom 28. Auguſt fielen: 2 Gewinne zu je 75 000 RM. auf
Nr. 256 105: 8 Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 1786, 178 281,
258 715, 364 461; 6 Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr. 20 844,
108 506, 372 785; 14 Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr. 41 001,
195 143, 269 073, 301 266, 329 813, 335 545, 366 499; 32 Gewinne
zu je 1000 RM. auf Nr. 5785, 51951, 95 293, 104 465, 114 177,
114 291, 123 702, 128 164, 249 866, 269 606, 279 956, 280 502,
280 996, 308 612, 348 739, 387 957: ferner wurden gezogen:
64 Gewinne zu je 500 RM. und 236 Gewinne zu je 300 RM. —
In der Nachmittags=Ziehung vom 28. Auguſt fielen:
2 Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 224 665; 4 Gewinne zu je
3000 RM. auf Nr. 254 323, 308 014: 10 Gewinne zu je 2000 RM.
auf Nr. 41 360, 285 678, 302 762. 343 994, 388 038: 50 Gewinne
zu je 1000 RM. auf Nr. 25 900, 30 930, 33 269, 70 423, 80 960,
91 680, 123 056, 132 061, 136 835, 138 514, 145 241, 156 857,
174580, 193 778, 197 190, 205 852, 216 136, 243 267, 244 505.
245 546, 245 710, 258 804, 373959, 374 704, 377 828: ferner
wurden gezogen: 82 Gewinne zu je 500 RM. und 192 Gewinne
zu je 300 RM. — Im Gewinnrad verblieben: 2
Prä=
mien zu je 500 000 RM., 2 Gewinne zu je 50 000 RM., 8 Gewinne
zu je 25 000 RM., 42 Gewinne zu je 10 000 RM. 62 Gewinne zu
je 5000 RM., 160 Gewinne zu je 3000 RM., 336 Gewinne zu je
2000 RM., 792 Gewinne zu je 1000 RM., 1916 Gewinne zu je
500 RM., 4882 Gewinne zu je 300 RM. (Ohne Gewähr.)
Weikerberichl.
Ausſichten für Samstag, den 30. Auguft: Heiter, ſtellenweiſe morgens
dunſtig, warm, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 31. Auguſt: Außer Neigung zu
Gewitter=
ſtörungen wenig Aenderung der Wetterlage.
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schon schaffen. (lst ja meine
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Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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mit Totenkopf, 1 grüner Kindermantel
Ballen mit Tüten, 1 Bund Schlüſſel. —
zugelaufen: 1 kleiner gelber Rehpinſcher,
1 graue Hofente.
Wir machen wiederholt darauf auf
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
önnen die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 36 beſichtigen.
Zwangsverſteigerung.
kermin: 13. Januar 1931, nachmittags ½4 Uhr, im
Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darmſtadt.
drundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 6, Blatt 96
Flur 34, Nr. 63, Acker rechts der Windmühle, 2021 gm.
Schätzung 4500 RM.,
Flur 34, Nr. 274, Acker über der Pallaswieſe, 1426 am
Schätzung 2000 RM.
Eigentümer: 1. Katharina, geb. Petri, Ehefrau von
Georg Becher, 2. Fahrburſche Wilhelm Petri, 3. Anna
Barbara, geb. Petri, Ehefrau von Schmiedemeiſter
Heinrich Heil in Darmſtadt, zu je einem Drittel.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1930.
(12998a
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
kermin: 16. Dezember 1930, nachmittags ½4 Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerichtsgebäudes
in Darmſtadt.
drundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk II, Blatt 626:
Flur 2, Nr. 1399, Hofreite Nr. 33 und Fuhrmannſtraße
Nr. 5, Arheilgerſtraße, 1632 qw, Schätzung 37 000 RM.
Eigentümer: Firma Müller & Pohl, offene
Handelsge=
ſellſchaft in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 13. Augnſt 1930.
(13000
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
termin: 9. Dezember 1930, nachmittags 1/,4 Uhr, in
Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darmſtadt.
brundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 6, Blatt 855
Flur 15, Nr. 25, Hofreite, Pallaswieſenſtraße 110,
Rößler=
ſtraße, 3084 qm, Schätzung 23 000 RM.
Flur 15, Nr. 26, Grabgarten daſelbſt, 560 qm, Schätzung
2000 RM.
Eigentümerin: Firma A. Henninger & Co., G.m.b.H.
in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1930.
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Hefſiſches Amtsgericht I.
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1,50 RM.),
IV Spenglerarbeiten (Unterlager
1,50 RM.),
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1,50 RM.),
Die Angebote und Bedingungen ſind
mit rechtsverbindlicher Unterſchrift
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Sep=
tember 1930, 12 Uhr, an das Büro
des Gemeinnützigen Luther=Bauvereins
einzureichen. Die Oeffnung der
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ſchienener Anbieter auf dem Büro am
9. September 1930, 12 Uhr mittags.
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Bauzeich=
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nebst Urteilen aus der Praxis sowie um Bekanntgabe Ihrer Teilzablungsbedingungen
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Samstag, den 30. Auguff 1930
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 239
Samstag, den 30. Angnſt 1930
Seite H
Sport, Spiel und Zurnen.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Stärkerer Spielbetrieb am 31. Auguft 1930.
Die Lage in den einzelnen Klaſſen des Kreiſes hat in den
Zu=
ſammenkünften der letzten Tage mittlerweile ſoweit eine Klärung
er=
fahren, daß am kommenden Sonntag der Spielbetrieb auf der ganzen
Linie beginnen kann. Dabei ſieht die Kreisliga vorerſt wieder nur
fünf Treffen auf dem Programm, die wie folgt angeſetzt worden ſind:
Polizei Darmſtadt — Fußballverein Sprendlingen (11 Uhr);
Sportvereinigung 04 Arheilgen — Union Darmſtadt:
Viktoria Griesheim — Sportverein Münſter:
Sportverein Mörfelden — FC. 03 Egelsbach:
SV. 1911 Neu=Iſenburg — Viktoria Walldorf.
Außer dem Spiel in Mörfelden, das die Einheimiſchen ſicher
ge=
winnen ſollten, ſind wohl alle anderen Treffen offen im Ausgang. Die
Polizei hat infolge des Platzvorteiles Gewinnchancen, mehr aber nicht.
In Arheilgen könnten ſich ſogar die Beſſunger durchſetzen. Auch in
Griesheim haben die Gäſte Chancen, allerdings ſcheint Griesheim
die=
ſes Jahr ſtärker zu ſein wie früher. Der Spielausgang in Iſenburg
erſcheint offen, ein knapper Sieg Walldorfs aber am eheſten möglich.
—Germania Pfungſtadt empfängt Union Wixhauſen in einem
Privattreffen.
Der Spielbetrieb in den Gauen
iſt nun auch geregelt. Nachdem die Aufhebung der B=Klaſſe für dieſes
Jahr wieder rückgängig gemacht worden iſt, haben ſich auf Grund
güt=
licher Einigungen doch Möglichkeiten ergeben, die =BKlaſſe angemeſſen
zu beſchäftigen. In der Gruppe Dreieich nimmt der FC.
Erz=
hauſen als B=Verein mit an den Spielen der 4=Klaſſe teil; hier
be=
teiligt ſich noch als Gaſt die Fußballmannſchaft des Tv. Neu=Iſenburg.
— Auch in der Gruppe Bergſtraße=Ried haben ſich die 4=
Vereine bereit erklärt, die B=Vereine außer Konkurrenz mit in ihre
Runde aufzunehmen. Dieſer Beſchluß iſt beſonders anzuerkennen, da
es ſich hier gleich um vier Vereine (Eſchollbrücken, Hahn. Leeheim und
Reichsbahn Darmſtadt) handelt. Dieſe ſpielen nun mit den A=Vereinen
außer Wettbewerb, werten aber untereinander ihre Spiele als
Gruppen=
meiſterſchaft. Am ſchwierigſten waren die Dinge in der Gruppe
Odenwald, doch hat ſich auch hier eine befriedigende Löſung
gefun=
den. Die alten 4=Vereine ſpielen mit dem aufrückenden B=Meiſter
Ober=Ramſtadt unter ſich; die vier B=Vereine Groß=Umſtadt.
Schaaf=
heim gleeſtadt und Kleinzimmern (Hergershauſen hat nicht zu den
Spielen gemeldet) finden in den zweiten Mannſchaften von Michelſtadt,
Groß=Zimmern, Roßdorf und Ober=Ramſtadt, ſowie einer 3. Elf des
SC. Haſſia Dieburg und der 4. Mannſchaft des SV. 98 Darmſtadt eine
entſprechende Konkurrenz. Auch hier ſpielen die BMannſchaften einen
Gruppenſieger heraus, der dann mit dem Sieger der anderen Gruppe
die Gaumeiſterſchaft der B=Klaſſe ausſpielt.
Für kommenden Sonntag ſind für die 4=Klaſſe folgende
Spiele angeſetzt:
Gruppe Dreieich: Sportklub Dietzenbach — F.V.
Epperts=
hauſen, FC. 02 Dreieichenhain — Tu, SV. Meſſel, SV. Offenthal —
SV. Erzhauſen, Sportgemeinde Sprendlingen — Tb. Neu=Iſſenburg.
Gruppe Bergſtraße=Ried: Germania Eberſtadt —
Reichs=
bahn Darmſtadt Boruſſia Dornheim — Not=Weiß=VfRk. Darmſtadt.
Gruppe Odenwald: FSV. Groß=Zimmern — VfR. Erbach,
Sportverein Höchſt — VfR. Beerfelden, Sportverein Lengfeld — Spv.
Noßdorf.
Typs für dieſe Spiele können vorerſt nicht gegeben werden und ſind
ſchließlich auch unweſentlich. Dagegen darf an dieſer Stelle noch einmal
die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß die Beteiligten ihre Kämpfe
im ſportlichen Geiſte austragen. Nicht Sieg um jeden Preis, ſondern
Sieg durch beſſeres Können müßte die Loſung ſein.
Pol.=SpV. Darmſtadt — FV. Sprendlingen.
Zum zweiten Verbandsſpiel am Sonntag, den 31. Auguſt, empfängt
der Pol.=Sportverein auf ſeinem Gelände den FV. Sprendlingen. Beide
Mannſchaften konnten ſich bekanntlich am vergangenen Sonntag den erſten
Punkt ſichern. Obwohl die Ligamannſchaft des FV. Sprendlingen zu
Hauſe dem SpV. Münſter nur ein Unentſchieden abringen konnte, wird
ſie im allgemeinen ſchon jetzt als der kommende Meiſter des Kreiſes
Starkenburg angeſehen. Wenn auch die Poliziſten ihren eigenen Platz
als Kampfgenoſſen beſitzen, iſt eine heutige Vorausſage nicht möglich.
Sie werden alles daranſetzen, einen evtl. Sieg zu landen. Die
Mann=
ſchaft tritt mit ihrer derzeitigen ſtärkſten Garnitur an. Das Spiel
fin=
det bereits vormittags 11 Uhr auf dem Vol=Spo.=Platz ſtatt.
Sportvag. Arheilgen — 1. FC. Anion.
Am kommenden Sonntag eröffnet Union ihre Verbandsſpielſerie in
Arbeilgen. Wer am letzten Sonntag das Treffen dort gegen Mörfelden
ſah, wird wiſſen. Union geht einen ſehr ſchweren Gang, die Mühlches=
Leute werden ſich nicht noch zwei Punkte auf ihrem eigenen Gelände
ab=
knöpfen laſſen wollen. Union, das auch nicht gerne ſeine Saiſon mit
einer Niederlage eröffnen will, wird ſich der Aufgabe bewußt ſein und
ſeine ſich ſicher zahlreich auf dem Mühlchen einfindenden Anhänger nicht
enttäuſchen. Das Spiel der 2. Mannſchaft iſt auf vormittags 10.30 Uhr
gelegt, damit jeder Gelegenheit hat, ſich das Spiel in Arbeilgen
an=
zuſehen.
1. und 2. Jugendmannſchaft ſpielen vormittags bzw. nachmittags
auf der Remnbahn.
Traiſa — Nieder=Modau.
Zu einem weiteren Serienſpiel treffen ſich die 1. Mannſchaften
beider Vereine am kommenden Sonntag in Traiſa auf dem idtlliſch
gelegenen Sportplatz „Sandruhe‟. Es dürfte ein recht ſpannendes
Treffen zum Austrag gelangen. Das Spiel beginnt um 3.15 Uhr. —
Vorher, um 1.45 Uhr, treffen ſich die beiden Mannſchaften von Traiſa
und Roßdorf. Auch dieſes Spiel wird ſicher intereſſant werden.
Sporkverein 1898.
Am Sonntag fährt die Ligamannſchaft des SpV. 98 zum zweiten
Verbandsſpiel der Vorrunde nach Mainz zum SpV. G5. Entgegen den
Erwartungen, die ſich auf das mäßige Abſchneiden in den
voraufgegan=
genen Privatſpielen ſtützten, legten die Darmſtädter am erſten
Spielſonn=
tag gegen den Heſſenmeiſter ein Spiel hin, das ungeteilten Beifall fand,
das aber nicht allzu ſehr vom Glück begünſtigt war. Wenn die meiſt
junge Mannſchaft am kommenden Sonntag mit noch etwas größerem
Schneid zum Mainzer Spiele antritt, dann darf man auf ein günſtiges
Abſchneiden hoffen, obwohl zu bedenken iſt, einerſeits, daß Mainz G5
nach einer derben Abfuhr in Worms durch beſſeres Spiel den Schaden
wieder gut zu machen verſuchen wird, und daß andererſeits der
Schlak=
kenplatz am Fort Bingen für die an den Naſen gewöhnten Darmſtädter
immer ungünſtig iſt. Ein oder ſogar zwei Punkte mit nach Hauſe zu
bringen, muß jedenfalls das Streben ſein, zumal die Möglichkeit nicht
ausgeſchloſſen ſein dürfte. Die Mannſchaft ſpielt in der gleichen
Auf=
ſtellung des Vorſonntages.
SpV. 1898, A.,H.=Abteilung.
Ab Montag, den 1. September, findet das Training der A.=
H.=Abteilung und der Damen wieder regelmäßig Montags ſtatt.
Sportverein 1898 (Jugenb).
SpV. 98 A1 Jgb. — A1 Jgb. Fußballſportv. Frankfurt (Stadion 13.30.)
Vor dem Länderſpiel Deutſchland gegen Italien begeiſterte die
A1 Jgd. des Fußballſportvereins durch ihr vorzügliches Spiel gegen
Union Niederrad die 50 000 Zuſchauer. Dieſe Mannſchaft tritt nun am
kommenden Sonntag der gleichen des SpV. 98 gegenüber. Das
Vor=
ſpiel in Frankfurt endete 2:9. Ein Beweis, daß auch die Darmſtädter
Fußball ſpielen können. Allen Fußballfreunden kann der Beſuch dieſes
Spieles nur empfohlen werden.
„D‟Jgd. — „D‟Fgd. FSpV. Frankfurt: B2 Jad. — C1 Jad.
SpV. B, Stadion: 10 Uhr. — Das Jugendtraining findet nun
Diens=
tags und Freitags ſtatt.
Handball.
Polizeiſportverein.
Die Ligamannſchaft des Polizeiſportvereins iſt für den kommenden
Sonntag ſpielfrei. Die Ruhe wird der Mannſchaft, die mehr oder
weniger verletzt von dem Spiele am Sonntag noch iſt, gut tun.
Die zweite Mannſchaft greift in die Verbandsſpiele ein und hat als
Gegner die gleiche von Sportverein 98 auf dem Stadion. Der Beginn
des Spieles iſt auf drei Uhr nachmittags feſtgeſetzt. — Die Damen haben
ſich die Damen des Sportvereins Weiterſtadt auf vormittags 10 Uhr
verſchrieben. Dieſes Spiel wird auf dem Polizeiſportplatz vor dem
Spiele der Fußhallmannſchaft gegen Sprendlingen ausgetragen. Die
Jugend= und Schülermannſchaften tragen während dieſer Zeit auf dem
Uebungsfeld Lehrſpiele aus. Auf dem Leichtathletenplatz trainieren die
Teilnehmer für die in den nächſten Wochen ſtattfindenden
Vereinsmeiſter=
ſchaften.
Fr. Tgde. Darmſtadt (Kreiskl.) — Fr. Turnerſchſt. Speher (Kreiskl.)
Mit einem weiteren intereſſanten Spiel wartet am Sonntag die
Handballabteilung der Freien Turngemeinde auf. Im letzten offiziellen
Spiel vor Beginn der Serienſpiele empfängt die erſte Mannſchaft die
ebenfalls friſch zur Kreisklaſſe aufgeſtiegene Mannſchaft der Freien
Turnerſchaft Speher. Das Vorſpiel an Oſtern konnte Sbeher knabb
für ſich entſcheiden. Das Rückſpiel ſieht die Hieſigen nun in weit
gün=
ſtigeren Verhältniſſen, ſo daß eine Revanche leicht im Bereich der
Mög=
lichkeit liegt. Das Treffen findet ſchon um 1.45 Uhr, vor dem
Serien=
ſpiel der Fußballer gegen Ober=Ramſtadt, auf dem Sportplatz „Am
Müllersteich” ſtatt. — Vormittags treffen ſich die Jugendmannſchaften
obiger Vereine.
Kannſpork.
Vierte verbandsoffene Kurzſtrecken=Regatta zu Frankfurt a. M.
Am Sonntag, den 31. Auguſt 1930, nachmittags 2.30 Uhr findet
obige Regatta zu Frankfurt a. M. auf der Strecke Untermainbrücke—
Wilhelmsbrücke ſtatt. Die Vaddel=Abteilung des DSC. Jung=
Deutſch=
land meldete zu folgenden Rennen: Zweier=Kajak für Anfänger, 1000
Meter: Mannſchaft: L. Müller. P. Fasler: Zweier=Kajak für Junioren,
1000 Meter: Mannſchaft: L. Müller, P. Fasler: Einer=Kajak für
An=
fänger, 1000 Meter: P. Fasler: Einer=Kajak für Altersklaſſe 1—3: L.
Müller. — Eine Vorausſage über die jeweiligen Sieger iſt ſehr ſchwer,
da die einzelnen Rennen ſehr gut beſetzt ſind und zu Rennen 1. Zweier=
Kajak für Anfänger, am Vormittag Vorrennen ſtattfinden.
Schießſpork.
Austragung der Meiſterſchaft von Darmſtadt im Kleinkaliberſchießen.
Betreffs Austragung der Meiſterſchaft von Darmſtadt im
Klein=
kaliberſchießen wurde von den betreffenden Vereinen folgendes
Pro=
gramm feſtgeſetzt. Samstag, den 30. und Sonntag, den 31. Auguſt:
Meiſterſchaft von Darmſtadt im off. Viſ. auf den Ständen des
Schieß=
ſportlubs Windmühle‟. Am B. und 2. Sebtember: Meiſterſchaft
von Darmſtadt im belieb. Viſ. auf den Ständen vom Gau Darmſtadt
des Heſſ.Naſſau., Schießſportkartells. Es wird am kommenden
Sonn=
tag in der Mannſchafts= ſowie Einzelkonkurrenz ſpannende Kämpfe
geben, da alle Darmſtädter Sportſchützen ihre Meldung abgegeben haben.
Die darmfädter Auenerſchaft E. 5.
(angeſchloſſen die Vereine: Tade. 1846, Tgde. Beſſungen 1865. Tgſ. 1875
und Eiſenb.=Tv.) ladet alle Freunde der Turnſache zu dem am Sonntag.
den 31. Auguſt, auf dem Sportplatz der Reichsbahn (Dornheimerweg)
ſtattfindenden Kinderturnen zweier Bezirke des Main=Rheingaues der
D. T. herzlichſt ein. Bei dieſer turneriſchen Veranſtaltung werden die
Buben und Mädels der Darmſtädter Turnvereine mitwirken. Die
Wett=
kämpfe beginnen um 9 Uhr vormittags und ſind etwa um 12 Uhr
be=
endet. Nachmittags finden dann allgemeine Vorführungen, wie
Frei=
übungen, Spiele und Volkstänze ſowie Leiſtungsturnen unter Leitung
des Fachwartes für das Kinderturnen, Turnbruder Walter= Auerbach, ſtatt.
Leichtakhletik=Klubkampf, verbunden mit
Amflaffel.
Rot=Weiß V.f.R. Darmſtadt—Eintracht Frankfurt.
Am kommenden Sonntag, den 31. Auguſt, nachmittags 2.30 Uhr,
beginnt auf dem Rot=Weiß=Sportplatz in der Rheinallee ein
Leicht=
athletik=Klubkampf zwiſchen obigen Vereinen. Es werden hierbei die
folgenden Kämpfe ausgetragen: Jugend: 100=Meter=Lauf, Weitſprung,
Kugelſtoßen, Speerwerfen, 48100 Meter=Staffel. L.Kl III: 100=
Meter=Lauf, 800=Meter=Lauf, Weitſprung, Kugelſtoßen, Speerwerfen,
Olympiſche Staffel. L.=Kl. IT: 20=Meter=Lauf. 400=Mezer=Lauf. 3000=
Meter=Lauf, Diskuswerfen, Schwedenſtaffel. Offen für Handballer:
Handballweitwurf, 10X½ Nunde=Staffel Geſtehend aus 3 Jugendlichen
und 7 Aktiben). — Um 5 Uhr beginnt das Handballſpiel der
Ligamann=
ſchaft der beiden Vereine. Da Rot=Weiß alles daranſetzen wird, um
den Kampf für ſich zu entſcheiden, dürfte mit ſpannenden Kämpfen in
allen Konkurrenzen gerechnet werden. Auch von den Handballern, die
diesmal in etwas veränderten Auftellung antreten werden, wird man
ein gutes Handballſpiel zu ſehen bekommen. Alles in allem alſo eine
Veranſtaltung, deren Beſuch niemand bereuen wird.
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bis 2½ Lg. Ferner liefen: Fortunatus, Colleoni, Jlos, Liberator.
Yburg=Ausgleich: Ausgleich 3. 4500 Mark. 1400 Meter: 1. Hagos
Flos (Grabſch), 2. Hoheit, 3. Chevalier, Toto: 25, Pl. 15, 18. Iſ.3
Lg. Ferner: Kybeele, Dido, Pedrillo.
Großer Preis von Baden: Ehrenpreis und 54000 Mark. 2400
Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Alba (Munro), 2. Bara, 3. Diademe.
Toto: 11. Platz: 12, 43. 1—5l, Lg. Ferner= Abanti; Gregor.
Waſſerfall=Ausgleich; Ausgleich 2. 6000 M., 2100 Meter: 1. Böhms
Meiſterpolier (Grabſch), 2. Teneriffe, 3. Metrodorus. Toto: 66, Pl.:
21, 22, 20. 34—3 Lg. Ferner: Nobelmann, Manicure, Chaſſis,
Pat=
gulli, Moebe.
Heyben=Linden=Jagdrennen; Ehrenpreis und 4500 Mk. 3400 Meter:
1. Baumgärtners Bandola (b. Moßner), 2. Creme de Menthe, 3.
La=
kai. Toto: 22. Platz: 14, 15, 15. 1—1 Lg. Ferner: Helgoländer,
Beluga, Stattliche, Comptendorf.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 30. Auguſt.
ſ.00: Bad Salzſchlirf: Konzert des Kurorcheſters.
10.20: Schulfunk: Schwäbiſche Mundart.
14.00: Lüttich: Am Ziel der Straßenweltmeiſterſchaft der Radfahrer.
14.30: Jugendſtunde: Vom Vagabunden zum Menſchheitsdichter:
Maxim Gorki. — Luſtige Wirtshausgeſchichten aus Hebels
Schatz=
käſtlein.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
17.45: Nürnberg: Europa=Waſſerball=Turnier Deutſchland—England.
18.35: Stunde der Arbeit: Die Macht der Frau als Konſumentin.
19.03: Spaniſcher Sprachunterricht.
1939: Stuttgart: Aeltere Tänze auf Schallplatten.
20.00: Aus Salzburg: Orcheſterkonzert.
21.00: Stuttgart: Der Mikado. Burleske Operette in 2 Akten von
Arthur Sullivan.
B.15: Stuttgart: Tanzmuſik auf Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 30. Auguſt.
12.00: Feierſtunde. Joſeph Handn: „Requiem”, Für Solt und Chor,
Orgel und Drcheſter.
15.00: Jens Lützen: Natur und Leben im Bilde. Photographiſche
Plaudereien.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Litt: Pädagogen der Gegenwart.
1800: Was gibt die Arbeiterſchaft dem Rundfunk? Geſpräch zwiſchen
Min.=Rat Woldt und Fritz Segall.
18.30: Ulrich Croner: Funk und Flug.
1855: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
19.25: Paul Weſtheim: Künſtlerperſönlichkeit in dieſer Zeit:
Lieber=
mann=Kokoſchka.
20.00: Aus dem Haus der Funkinduſtrie: Holländer, Lincke und
Gilbert dirigieren.
Danach: Tanzmuſik. Ben Berlin=Orcheſter.
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 30. Auguſk
Die Enkwicklung des kürkiſchen Außenhandels.
Wachſender Anteil Deutſchlands.
Die Paſſivität der türkiſchen Handelsbilanz für 1929 in Höhe
von 100 612 684 TPf. iſt nach den jetzt vorliegenden
Monats=
ſtatiſtiken nicht allein auf die Voreinfuhren aus Anlaß des neuen
Zolltarifes zurückzuführen, ſondern auch in ſtarkem Ausmaße auf
den verminderten Export infolge der unzulänglichen Ernte, wie
dies in den entſprechenden Ausfuhrziffern zum Ausdruck kommt.
Insbeſondere dürfte der verminderte Deviſeneingang des
Novem=
ber die Kriſis im Dezember ausgelöſt haben. Bemerkenswert iſt,
daß die Einfuhrſeite der Handelsbilanz mit rd. 256 Mill. TPf.
die bisherige Höchſtziffer des Jahres 1925 von 242,3 Mill. TPf.
überſteigt. Rechnet man indes dieſe Beträge zum
Jahresmittel=
kurs in Lſtg. um, ſo ergibt ſich für 1925 ein Import von 27,2 Mill.
Lſtg. gegen rd. 25,6 Mill. Lſtg. im Jahre 1929. Allerdings ſtand
der Einfuhr im Jahre 1925 eine Ausfuhr von 21,7 Mill. Lſtg.
gegenüber, während 1929 die Ausfuhr kaum 15,6 Mill. Lſtg.
be=
trägt. Deutſchlands Anteil an der türkiſchen Einfuhr betrug:
1924: 19 114014 TPf., 1925: 27 452 479 TPf., 1926: 32 340 826
TPf., 1927: 30 005 176 TPf., 1928: 31 615 735 TPf., 1929: rund
39 000 000 TPf. Setzt man die deutſche Einfuhr in Beziehung zur
türkiſchen Geſamteinfuhr, ſo ergibt ſich folgendes prozentuales
Anſteigen des deutſchen Anteils: 1924: 86 Prozent, 1925: 11.28
Prozent, 1926: 13,77 Prozent, 1927: 14,20 Prozent, 1928: 14,12
Prozent, 1929: 15,29 Prozent.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Vorſtandsveränderungen bei der DD.=Bank. An der Berliner Börſe
waren Gerüchte im Umlauf über weſentliche Aenderungen im Vorſtande
der Deutſchen Bank und Diskonto=Geſellſchaft. Wie wir erfahren, ſind
dieſe Gerüchte weit übertrieben. So kommt ein Ausſcheiden des Herrn
Strauß nicht in Frage. Bezüglich Dr. Bonns kann zurzeit dieſes
poſi=
tive Dementi augenſcheinlich nicht gegeben werden. Es dürften noch
Verhandlungen über die Perſon Bonns geführt werden. Richtig iſt
dagegen, daß der bisherige Börſendirektor der DD.=Bank, S. Fehr.
aus=
ſcheidet und als perſönlich haftender Geſellſchafter in das Berliner
Bank=
haus Georg Fromberg u. Co. eintritt.
Die Ausfuhr von Metallhalbzeug im Juli. Die Ausfuhr von
Metallhalbzeug aus Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zinn, Zink und
ihren Legierungen ſtellte ſich im Juli 1930 nach den in der „
Metall=
wirtſchaft” veröffentlichten Berechnungen des Zentralverbandes der
deutſchen Metall=Walzwerks= und Hütten=Induſtrie E. V., Berlin, auf
8664,3 To. im Werte von 13 780 000 RM. gegen 7859,6 To. im Werte
von 12 949 000 RM. im Juni und 6165.2 To. im Werte von 12 265 000
RM. im Juli 1929. Die Geſamtziffer für die Juliausfuhr verteilt ſich
auf die einzelnen Halbzeuggruppen wie folgt: 525,7 To.
Aluminium=
halbzeug, 957,8 To. Bleihalbzeug, 479,8 To. Zinkhalbzeug, 37,0 To.
Zinnhalbzeug, 34,2 To. Nickelhalbzeug, 3626,5 To. Kupferhalbzeug und
3003,3 To. Halbzeug aus Kupferlegierungen. In den erſten 7 Monaten
1930 ſtellte ſich die geſamte Halbzeugausfuhr auf 57 324,4 To. im Wert
von 102 699 000 RM. gegen 51 685 To. im Werte von 95 296 000 RM.
in der gleichen Zeit des Vorjahres. Der Einheitswert des ausgeführten
Halbzeugs ſtellte ſich im Juli auf 159 RM. je Doppelzentner gegen
165 RM. im Juni 1930 und 199 RM. im Juli 1929.
Der Deutſche Metallarbeiterverband lehnt den
Arbeitszeitſchieds=
ſpruch für Gruppe Nordweſt ab. Der Deutſche Metallarbeiterverband
hielt am Freitag in Eſſen eine Funktionärverſammlung ab, die ſich mit
der Stellungnahme zu dem am Dienstag für die nordweſtliche Grunpe
der Eiſen= und Stahlinduſtrie gefällten Arbeitszeitſchiedsſpruc befaßte.
Es wurde beſchloſſen, den Schiedsſpruch abzulehnen. Die Ablehnung
wurde mit der Feſtſtellung begründet, daß der Kreis der durch den
Schiedsſpruch erfaßten Arbeiter — es handelt ſich um 200 bis 3000
Arbeiter — angeſichts der herrſchenden Arbeitsloſigkeit zu gering ſei.
Es ſteht zu erwarten, daß die Arbeitgeber die Verbindlichkeitserklärung
des Schiedsſpruchs beantragen werden.
Veränderungen in Vorſtand und Aufſichtsrat der Abam Opel A.=G.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrates der Adam Opel A.=G., Geheimrat
Dr. ing. h. c. Wilhelm von Opel, teilt mit: Die Reorganiſation der
Adam Opel A.=G. iſt ſoweit fortgeſchritten, daß nach Herrn Keitb Wood
nunmehr auch Herr Irving J. Reuter nach Erledigung der ihm
über=
tragenen beſonderen Aufgabe planmäßig aus dem Vorſtand unſerer
Ge=
ſellſchaft ausgeſchieden iſt, um wichtige neue Aufgaben zu übernehmen.
Das Ausſcheiden der beiden bisherigen Mitglieder unſeres Vorſtandes
hat weitere Veränderungen erforderlich gemacht: Herr Rechtsanwalt
Wronker=Flatow, der ſeit Jahren als Rechtsberater mit beſonderem
Er=
folg mit allen Seiten der Automobilinduſtrie befaßt geweſen iſt, iſt aus
unſerem Aufſichtsrat ausgeſchieden, um nunmehr ſeine ganze Kraft
un=
ſerer Firma als Mitglied des Vorſtandes zur Verfügung zu ſtellen.
Außer ihm ſind der bisherige Finanzberater der Adam Opel A.=G.,
Herr E. R. Palmer und Herr A. J. Wieland, einer der beſten
Kenner des deutſchen Export=Automobilmarktes, zu
Mitglie=
dern des Vorſtandes der Adam Opel A.=G. ernannt worden. Anſtelle
des Herrn Rechtsanwaltes Wronker=Flatow tritt der bisherige Leiter
der Vauxhall=Automobilfabrik. Herr R. K. Evans, in den Aufſichtsrat
unſerer Geſellſchaft ein, um ſeine reichen allſeitigen Erfahrungen,
ins=
beſonder auch auf techniſchem und konſtruktionellem Gebiete, in den
Dienſt unſerer Gefellſchaft zu ſtellen und als Delegierter des
Aufſichts=
rates die Leitung und Ueberwachung der Geſchäftsführung zu
über=
nehmen.
Vergleich Rudolf Landes, Möbelgeſchäft, Mannheim. Nachdem die
für das Zuſtandekommen des gerichtlichen Vergleichs bei der Firma
Rudolf Landes, Mannheim, notwendige Mehrheit im letzten Termin
nicht vorhanden war, iſt eine 14tägige Vertagung beſchloſſen worden.
Im geſtrigen Termin erſtattete nun der Vertrauensmann Karl Lemcke,
Geſchäftsführer des Gläubigerſchutzes, Mannheim, Bericht. Er und der
Gläubigerausſchuß befürworteten den Vergleich, der bekanntlich eine
Quote von 50 Prozent mit ſehr langen Friſten vorſieht. Im ganzen
haben 365000 Forderungen Stimmrecht erhalten. Dem Vergleich haben
mehr als 300 000 Mark Forderungen zugeſtimmt. Das Gericht wird
ſeine Entſcheidung am 3. September verkünden.
Rechnungen beim Verſand nach Frankreich. Die Induſtrie= und
Handelskammern machen darauf aufmerkſam, daß Rechnungen für
wert=
zollpflichtige Waren nach dem Saargebiet und Frankreich neuerdings
nicht mehr vom zuſtändigen franzöſiſchen Konſulat viſiert werden
müſ=
ſen, wenn die Rechnungen von einer Induſtrie= und Handelskammer
be=
glaubigt ſind. Ferner werden die Urſprungszeugniſſe, die von den
Induſtrie= und Handelskammern ausgeſtellt ſind, vom franzöſiſchen
Kon=
ſulat nunmehr koſtenlos viſiert. Bekantlich ſind Urſprungszeugniſſe
nur noch für wenige Waren erforderlich. Die Induſtrie= und
Handels=
kammern erteilen hierüber nähere Auskunft. Für Poſtvakete ſind
Ur=
ſprungszeugniſſe und beglaubigte Rechnungen überhaupt nicht
notwen=
dig; jedoch iſt den Verſandpapieren eine beglaubigte Rechnungsabſchrift
beizugeben.
Brodukienberichte.
Berliner Produktenbericht vom 29. Auguſt. Nach ruhigem
Vor=
mittagsverkehr war die Tendenz des Produktenmarktes zu Börſenbeginn
uneinheitlich. Vom Auslande lagen beſondere Anregungen nicht vor.
Das Angebot in Inlandsweizen hat ſich bei unveränderten
Forderun=
gen wieder verſtärkt; im freien Markt lauteten die Gebote etwa 2 Mk.
niedriger als geſtern. Stützungskäufe dürften nur in mäßigem
Um=
fange erfolgen. Am Lieferungsmarkte machte ſich der herannahende
Andienungsmonat in Realiſationen bemerkbar, die zu Preisabſchlägen
um 1,5—2 Mark führten. Noggen war unter weiteren Stützungskäufen
erneut um 1 Mark befeſtigt. Das Promptangebot auf Baſis der
Stüt=
zungspreiſe iſt reichlich und findet nur zum Teil Aufnahme, ſo daß
verſchiedentlich ſchon bahnſtehende Ware offeriert wird. Am Mehlmarkt
iſt eine Belebung nicht zu verzeichnen; die Forderungen für
Noggen=
mehl ſind erhöht. Hafer bleibt infolge der geringen
Aufnahmefähig=
keit des Konſums reichlich im Markte. Die Preiſe waren kaum
be=
hauptet. Gerſte in unveränderter Marktlage.
Unveränderter Rohhäutemarkt. Am Rohhäutemarkt hat ſich die
Geſchäftslage kaum verändert. Der Verlauf der letzten Verſteigerungen
zeigte das gleiche Bild wie auf den Vorauktionen. Bei gutem Beſuch
machte ſich durchweg rege Kaufſtimmung bemerkbar, ſo daß für
Groß=
viehhäute, Kalb= und Schaffelle etwa die gleichen Aufſchläge wie auf
den Vorauktionen zu verzeichnen waren. Auf der Mitteldeutſchen
Häuteauktion wurden folgende Preiſe erzielt: für leichte Ochſenhäute
65, für ſchwere 53,75—56,50, für leichte Rinderhäute 70,50—70,75. für
ſchwere 63,50—65,50, für leichte Kuhhäute 48,50—49,50, ſchwere 61—63,5.
für leichte Farrenhäute 68, ſchwere 32,50—35 Pfg. pro Pfund.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. Auguſt.
Die Wochenſchlußbörſe ſtand unter dem Druck der Orderloſigkeit;
das Geſchäft ſtagnierte anfangs faſt vollkommen. Auch waren
Sonder=
anregungen aus der Wirtſchaft nicht vorhanden, ſo daß die Kuliſſe die
ſtärkſte Zurückhaltung übte. Die Stimmung war aber nicht
unfreund=
lich, da die feſteren Auslandsbörſen dem Markte eine gewiſſe Stütze
boten. Mit Befriedigung wurde noch vermerkt, daß zum heutigen
Zahltag Material kaum mehr an den Markt gekommen war. Auch in
Aku=Aktien wurden Abgaben nicht mehr vorgenommen, ſo daß ſchon,
hiervon ausgehend, eine Beruhigung Platz greifen konnte. Das Geſchäft
erfuhr aber deſſen ungeachtet keine Belebung. Nur für einzelne
Spe=
zialaktien machte ſich einiges Intereſſe bemerkbar, was auf Deckungen
der Baiſſeſpekulation zurückzuführen war. Gegenüber der geſtrigen
Abendbörſe traten zumeiſt Kurserhöhungen bis zu 1,5 Prozent ein.
Etwas mehr in Erſcheinung traten die geſtern ſtärker gedrückten Aku=
Uktien, die 2 Proz. feſter eröffneten. Auch dem Elektromarkte wandte
ſich etwas mehr Intereſſe zu. Beſonders Siemens waren in
Nach=
wirkung der berichteten günſtigen Geſchäftsentwicklung im Auslande
mit erneut plus 2 Prozent bevorzugt. Schuckert, Lechwerke und Elektr.
Lieferungen gewannen bis 1 Prozent. Stark angeboten waren dagegen
Chadeaktien, die im Zuſammenhange mit den Unruhen in Südamerika,
da gerade in dieſem Gebiet der Schwerpunkt des Arbeitsgebietes dieſes
Unternehmens liegt, bei geringſter Aufnahmeluſt 7 Mk. ſchwächer
er=
öffneten. Am Chemiemarkt kamen zu den erſten Kurſen kaum Abſchlüſſe
zuſtande. J.G. Farben lagen knapp behauptet. Hervorzuheben waren
noch Zellſtoff Waldhof und Hirſch=Kupfer, die 1,5 Prozent bzw. 2,5
Prozent gewannen. Schiffahrtswerke lagen leicht abgeſchwächt.
Mon=
tanwerte faſt ohne Geſchäft. Nachfrage beſtand noch von Kaliaktien für
Salzdetfurth mit plus 3 Prozent. Banken wenig verändert. Auch an
den Rentenmärkten kamen nur mäßige Umſätze zuſtande. Deutſche
An=
leihen leicht gebeſſert. Mexikaner hatten weiter feſte Tendenz.
Be=
ſonders Goldmexikaner ſtanden im Vordergrunde und zogen 1 Prozent
cn. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ebenfalls klein.
Kursverände=
rungen waren kaum mehr zu verzeichnen. Es trat nur in Chadeaktien
ein weiterer Verluſt von 1 Mark ein. Am Geldmarkt war
Tages=
geld mit 5 Prozent weiter angeſpannt. Am Deviſenmarkt lag Madrid
ſehr ſchwach, Schweiz etwas feſter. Man nannte Mark gegen Dollar
4.1872, gegen Pfunde 20.39, London-Kabel 4.87, —Paris 123.77,
—Mailand 92,98, —Madrid 46.15, —Schweiz 25.04½, —Holland
12.08..
An der Abendbörſe herrſchte faſt vollkommene
Geſchäftsloſig=
keit, da die bevorſtehende zweitägige Unterbrechung des Börſengeſchäfts
die Zurückhaltung verſtärkte. Kursveränderungen von Belang waren
nicht zu verzeichnen. Am Rentenmarkt blieben Mexikaner auf dem
erhöhten Mittagsniveau behauptet. Neubeſitz 7,75, Adca 107,75, BHG.
143, DD=Bank 124, Reichsbank 247, Gelſenkirchen 110, Aſchersleben
191,5, Weſteregeln 197,5, Mannesmann 84,25, Otavi Minen 36,5,
Rhein=
ſtahl 86,5, Stahlverein 78 Aku 78,75 AEG, 130, Chade 290,5, Daimler
27,5, Scheideanſtalt 140, Deutſche Linoleum 180, Licht u. Kraft 138,
J. G. Farben 151:/,, Felten 114,5—114,75, Holzmann 81,
Metallgeſell=
ſchaft 104,5, Rütgerswerke 53,75, Svenska 298—300, Hapag 91,5,
Nord=
deutſcher Lloyd 91,25.
Berlin, 29. Auguſt.
Wie ſchon in dem heutigen Vormittagsverkehr zu erkennen war,
herrſchte an den Effektenmärkten eine freundliche Grundſtimmung. Von
den Auslandsbörſen lagen eher feſtere Meldungen vor, das
Finanz=
programm der Regierung nach Abſchluß der Kabinettsberatungen fand
eine etwas zuverſichtlichere Beurteilung; die ſteigende Nitrophoska=
Ausfuhr der J.G. Farben nach den Vereinigten Staaten regte an; vor
allem aber bekundete die Spekulation Deckungsneigung zum
Wochen=
ſchluß. Das geſtrige Siemens=Dementi fand eine ruhigere Auffaſſung
und auch einige ungünſtige Momente, wie der ſcharfe Konkurrenzkampf
in der Eiſeninduſtrie, der große Geldbedarf der Aku und das
Sanie=
rungs=Communigué der Induſtriebau Held u. Franke wirkten ſich
da=
gegen weniger aus. Bei allerdings geringem Geſchäft und fehlenden
Orders lag die Eröffnung der heutigen Börſe ziemlich gut behauptet.
Intereſſe beſtand nur für wenige Spezialpapiere, die dann auch
Ge=
winne verbuchten. Nach den erſten Kurſen blieb die Umſatztätigkeit
klein und auf Spezialgebiete beſchränkt. Auf den meiſten Märkten
waren gegen die Anfangskurſe nur ganz geringfügige Veränderungen
feſtzuſtellen. Anleihen gaben leicht nach.
Hetallnotierungen.
Die Berliner Metall=Termine vom 29. Auguſt ſtellten ſich für
Kupfer; Auguſt 94 (97) September, Oktober, November 94
(95), Dezember, Januar 94,25 (94,75), Februar 94 (94,50), März
94,25 (94,25), April 94,25 (94,50), Mai 94 (94,25), Juni 94,25
(94,50), Juli 94 (94,50). Tendenz: befeſtigt. Für Blei: Auguſt
36 (37), September, Oktober, November 35,75 (36,50) Dezember
35,75 (36,25), Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli
35,75 (36,50). Tendenz: luſtlos. Für Zink; Auguſt 31 (32)
Sep=
tember 31 (31,75), Oktober 31,25 (32,75) November 31,75 (32,50),
Dezember 32 (32,75), Januar 32,25 (33), Februar 32,75 (33,50),
März 33 (33,50), April 33,25 (33,75), Mai 33,50 (34), Juni, Juli
33,75 (34). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. Aug.:
Getreide. Weizen: September 85¾, Dezember 91½, März 1931
95½, Mai 98,50; Mais: September 99,50, Dezember 94½, März
1931 97½, Mai 98¾; Hafer: September 40¾, Dezember 44¾4,
März 1931 46,25, Mai 478; Roggen: September 59½, Dezember
64½, März 1931 68½, Mai 70¾.
Schmalz: September 11,18, Oktober 11,125, Dezember 10,85,
Januar 1931 10,80.
Speck: loco 14,00.
Schweine: Leichte 11—11,40, ſchwere 10—10,65;
Schweinezu=
fuhren in Chicago 14 000, im Weſten 59 000.
Baumwolle: Oktober 11,35, Dezember 11,44.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 29. Aug.:
Schmalz: Prima Weſtern 11,95; Talg: extra loſe 5½.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 101½, Hartwinter
95½: Mais: loco New York 112,50; Mehl: Spring wheat clears
4,65—5,00; Fracht nach England (in sh und d) 1,6—2,3, nach dem
Kontinent (in Dollarcts.) 7—9.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der für den Herbſt geplante Erſte Deutſche Metallkongreß,
der die führenden wirtſchaftlichen und wiſſenſchaftlichen
Organi=
ſationen der Nichteiſenmetall=Induſtrie zu einer gemeinſamen
Tagung in Berlin zuſammenführen ſollte, iſt verſchoben worden.
Es iſt beabſichtigt, unter günſtigeren Verhältniſſen den
Metall=
kongreß im Frühjahr 1931 abzuhalten.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft ſtellte ſich am 27
Auguſt 1930 auf 95,8 gegen 85,7 am 20. Auguſt (Durchſchnitt
1909/13 — 100), ſtieg alſo um 0.1 Prozent.
Die geſtern geführten Schlichtungsverhandlungen im
Tarif=
ſtreit der ſächſiſchen Metallinduſtruie ſind nach Mitteilung des
Verbandes ſächſiſcher Metallinduſtrieller ergebnislos verlaufen.
Sie wurden auf den 9. September vertagt.
Nach Mitteilung in der G.V. der Maſchinenfabrik Moenus
A. G. in Frankfurt a. M. (dividendelos) ſind Auftragseingang und
Beſchäftigung im laufenden Jahre vollig unzureichend. Die
Liquidität der Geſellſchaft ſei gut.
Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A. G., Frankfurt
a. M., ſtellte ſich die Kupfer=Hüttenproduktion der Welt im Juli
1930 auf 132 604 Tonnen gegen 135 040 Tonnen im Juni d. J.
Die ſinkende Wirtſchaftskonjunktur macht ſich im Mainzer
Bezirk hauptſächlich in der perarbeitenden Induſtrie bemerkbar.
So ſah ſich die bisher immer voll beſchäftigte München=Augsburger
Maſchinenfabrik. Niederlaſſung Mainz=Guſtavsburg, genötigt, ca.
200 Arbeiter zu entlaſſen. Der allgemeine Niedergang zieht auch
die kleinen Induſtriewerke in Ginsheim, Biſchofsheim und Trebur
(Ried) ſtark in Mitleidenſchaft.
Nach einem Funkſpruch wurde in einer langen Konferenz
zwiſchen amerikaniſchen und kubaniſchen Zuckerkapitaliſten der
Plan einer Einberufung einer Weltzuckerkonferenz der
Zucker=
induſtriellen zur Sprache gebracht. Die Zuckerprobleme ſollen vom
Weltſtandpunkt aus betrachtet und gelöſt werden.
Kanada hat den Einfuhrzoll auf amerikaniſche Früchte und
Gemüſe erhöht. Dieſe Aktion wird offenſichtlich als
Tarifgegen=
maßnahme gedeutet.
Berliner Kursbericht
vom 29. Auguſt 1930
Oeviſenmarkt
vom 29. Auguſt 1930
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban:
hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr. I.
Berl. Maſch.=Bau
Lonti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
142.50
178.50
123.25
123.625
90.50
126.—
90.75
138.—
56.50
85.—
165.50
44.50
142.—
134.875
70.875
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Lali Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Röln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
129.50
50.625
109.375
141.50
97.50
86.125
81.75
191.—
80.75
83.875
83.75
39.50
63.—
85.50
59.50
Mannee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
182.50
54.—
314.—
134.50
117.25
77.75
196.—
67.—
33.50
58.25
128.—
59.—
150.—
3775
Helſingfor:
Wien
Prag
Budapei
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilline
100 Tſch.Kr
100 Pengo
00 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
k=Stg.
1 Pap. Pe =
Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Francs
eld
10.526
59.115
12.410
73.385
3.03
168.54
112.13
112.15
12.47
20.36‟
1.4681
4.183
58.45
21.91
16.45
Brieſ
10.5461
59.235
12.426
73.525
3.043
168.88
112.3:
112.37
112.69
20.4091
1.472
4. 191
58.575
21.95
16.49
Schwenz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien 1100 Dinar
Portugal .
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguan 1 Goldpeſo
Jsland
Riga
Brief
44 29
81.65
2.070
0-408
7.444
18.86
T./45
20.92
4. 195
3.413
92.29
111.78
Mnaloant, Koutmanongereaſcer
Frankfurter Kursbericht vom 29 Auguſt 1930.
2 DtſchReichsanl
6%
6% Baden....."
8% Bayern ......
.....
6%
8½ Heſſen v. 28
v. 29
39
6% Preuß. Staat",
8½ Sachſen ......!
6% Sachſen ...."
7% Thüringen
Dtſche. Anl. Auslo‟
ſungsſch. 4:/-
Ab=
löſungsanl. . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. ..
8% Baden=Baden.
6% Berlin .. . . . ."
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
3%
7% Dresden ..
8% Frankfurt a. M
Schätze. . .v. 2
7% Frankfurt v. 2
6
v. 26
8% Mainz..
8% Mannheim v. 26
6%
v. 2
8% München ....
8% Rürbera
8% Wiesbaden
3% beſſ. Landesbk.)
Goldpfbr.. . . . .
79
ge5 Odvſ
Goldoblig.
4½% Hefſ. Lds.-
Hhp.=Bl.=Liauid.
42/.% „Kom.-Obl.
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
*2., Soldoblig.!
101.5
87.75
80-.
101
85‟
91
93
95.9
100.25
82.25
84.75
60.2
7.75
2.65
91.5
80‟.
92
92
84.5
A
86.5
78.25
90.5
93.5
74.5
S6.5
92
100
96
96
7
102
98
30 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
8%Kaſſeler Land. Goldpfbr..
60
8% Naſſ. Landesbr
6%
4½%
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
*FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
—
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%„Ligu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
%
4½% — Lig. Pfbr
Pfbr.=B!
4½% „Lig. Pfrb.
8% Mein.Hyp.=B!
4½% „Lig. Pfbr..
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
cred.=Banf ....
4½% -Lig. Pfbr. .
8% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank.
4½% Lig. Pfbr.
18% Rhein.Hyp. Bk.
79
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit... ..
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban1 ...."
4½% — Lig. Pfbr.
18% Württ. Hyp.=B
6 2 Daimler=Benzl 70.5
98.5
99.5
84.5
85.5
86
59.5
74
14
99.25
97.25
86.25
102
96
86.75
102
95.5
88.75
10 .75
97.5
87.5
101
90
101.75
894/,
101
101.:
Aet
87.5
100
99‟.
96.25
99.5
8% Dt. Linol. Werke
% Rlöcner=Werke
% Mainkrw. v. 26,
26 Mitteld Stahl.
8% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerkel
8% BoigtckHäffner
J. 6. FarbenBonds
5% Bosn. L. E.B.
50
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%o
4%0
4% Türk. Admin.
42ſo
1. Bagdad
42 „ Bollanl.
4½% Ungarn 1913
4½%
1914
Goldr.
4%
42,
1910
Altien
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G.........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg J. P..
Beigm. El.=Werfe.
Brown Boverick Cie
Buderus Eiſen....
Cemen: Heidelbera
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werfe Albert
Chade . .........
Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz AG.
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl ......."
Gold=u. Silber,
ſcheide=Anſtalt.
88.75
87.5
87
96.5
990/.
—
—
42.75
—
9.45
7.4
—
—
Re
19.75
79
139:),
Re
85.5
103.5
179
41
141.75
180
71
139.5
Dt. Linoleumwerke
„ Eiſenhandel. . .
Dyckerhoff u. Widm.
Eichbaum=Werger.
Gleftr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
Eßlingen Maſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaume
Frkft. Gas
Hof".
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwert
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger. Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.....
Hochtief Eſſen
Holzmann. Pbil
Ilſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghans
Kal=Chemte.
Aſchersleben .
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. . . . . .
Klein, Schanzlin .
Klöcknerwerke ...
Lahmener & Co.
Laurahütte .. . . .
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
181
85
220
109
151:,
n0
112.5
50
277.75
56
30
168
125
Aa
74
20.5
220.5
119
31.1
133
191.5
25
104
125
40
214
50.25
141.
Maink.=W. böcht
Mainzer Akt.=Br...
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Franrf.
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſe!
Oberbedar;
Phönix Berabau ..
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen".
„Elektr. Stamm.
Metallwaren".
Stahlwerke. . ..
Riebeck Montan. .
Roeder Gb. Darmſt
Rütgerswerke
Sachtleben A. G.
Salzbetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfabr
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Schuckert Eleftr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsfe
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Zucker=A. G..
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Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard .."
Tucher=Brauerei ..
Unterfranken
Beithwerte . . ..
Ver. f. Chem. Ind.
„ Stahlwerke
„ Strohſtoffabr.
„ Ultramarin ...
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeffner
160.5
105
86
45.5
50
59.9
117
130
92
98.5
53.9
155
312
210
229
112.5
133
195
148
99
89.5
129.5
102
Rré.
78
160
137
39.5
151.,75
Mii
Wegelin, Rußfabrikl
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein ..
Waldhof ......"
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—
Allg. Dt. Credutanſt
Badiſche Bank ..
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Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdener Bant".
Frankf. Banl..
Hyp.=Ban) ..1157
Pfdbr.=Bk. . . ..
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Rhein. Hyp=Bank.
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Wiener Banwerein
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A.-G Veriehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7%0 Dt. Reichsb. Vzg
Hapag. ..
Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Gei
Allianz. u. Srung.
Verſicherung
„ Verein. Verſ.
Frankong Rück=u. M
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantung Handel
K
197
133
100
107
1a0
126
116
128.25
178.5
123.5
104
123.75
99
155
153.5
27.8
138.5
152
142.5
139
136.5
91
92
105
184
184
A.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 239
Samstag, den 30. Anguſt 1930
Seite 13
dar vnratste
Misienar.
10
Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.
„Nun, ſoweit ich mich erinnere, war es ein ſorgfältig
aus=
gedachtes Spiel. Bill pflegte ſeinen Sündenbock ſtets „Pete
Mor=
gan” zu nennen. Er verkündete dann, daß er Pete umbringen
wollte und hieb auf den Baum oder Sack oder was es gerade war,
los, bis er völlig erſchöpft war. Dann pflegte Jonas
vorſchrifts=
mäßig zu fragen, ob Pete Morgan nun tot ſei, worauf Bill
erwi=
derte, bis jetzt noch nicht, aber er — nämlich Bill — werde ihn
ganz beſtimmt umbringen, wenn er erſt erwachſen ſei. Damit
nahm das Spiel ein Ende, und Bill beruhigte ſich.”
„Wie ſah Pete Morgan auss” fragte Jack.
„Denke dir, danach habe ich Jonas tatſächlich gefragt”, ſagte
Jim, „denn als ich klein war, erfand ich auch einen ſolchen Kerl,
um meine Wut an ihm auszulaſſen. Ich erinnere mich, daß
meiner drei Augen hatte. Ein unangenehmes Geſchöpf!. Aber
Jonas wußte nichts weiter, als daß Pete Morgan nach Bills
Ausſage ſeinen Vater und ſeine Mutter umgebracht hatte und
dann nach England entflohen war.”
„Wahrhaftig?” murmelte Jack nachdenklich. „Hm, das iſt
amüfant. Uebrigens — hat Bill dir ingend etwas durch Jonas
ſagen laſſen?”
„Nichts weiter, als daß er auf der Bank einen Brief an mich
hinterlaſſen habe. Ich raſte gleich hin und holte ihn. Es iſt eine
ſehr turioſe Geſchichte. Wie es ſcheint, hat er mir zur beliebigen
Benutzung ein kleines Vermögen vermacht. Mir iſt die Sache
vollkommen unverſtändlich.”
„Ich möchte den Brief gern leſen, wenn er nicht vertraulicher
Natur iſt” ſagte Jack.
Einen Augenblick zögerte Jim. Dann nahm er einen Brief
aus ſeinem Taſchenbuch heraus, überreichte ihn Jack und ging
zum Fenſter hinüber, wo er ſtehen blieb und in den grauen
Dezemberabend hinausſtarrte.
Jack entfaltete den Brief, warf einen unſchlüſſigen Blick auf
Jims Rücken und las wie folgt:
„Lieber alter Jim, ich möchte gern, daß Du mir, wenn Du
es kannſt, das Abbrechen unſeres Lagers verzeihſt. Die Sache
liegt ſo, daß ich mit einem feſten Vorſatz nach England
ge=
kommen bin, und wenn Du dieſen Brief erhältſt, werde ich die
Sache hoffentlich erledigt haben und mich irgendwo auf dem
Ozean befinden. Wo das ſein wird, weiß ich ſelbſt nicht recht,
ſo daß es kein Mangel an Vertrquen iſt, daß ich es Dir nicht
mitteile. Ich ban Dir nicht ſagen, um was es ſich handelt.
Du mußt mir alſo verzeihen oder nicht, aber ich ſchulde Dir
ſo viel Dank, wie ich Dir nie entgelten kann. Wenn ich Dir
nicht begegnet wäre, würde ich vielleicht zum Mörder
gewor=
den ſein. So wie die Sache nun liegt, werde ich vielleicht
etwas tun, was man als tätliche Beleidigung zu bezeichnen
pflegt, und deshalb halte ich es für ratſam, mich eine Zeitlang
außerhalb bengaliſcher Beleuchtung zu halten. Daß Fräulein
Judy mir verzeihen wird, wage ich nicht zu hoffen. Deshalb
erwähne mich ihr gegenüber lieber gar nicht. Aber ich würde
mich freuen, wenn Du mich Molly empfehlen wollteſt.
Ich habe zwanzigtauſend Dollar auf Dein Konto
über=
wieſen. Bitte, nimm es an, Jim. Ich brauche den Mammon
nicht und möchte lieber, daß Du ihn hätteſt, als ingendein
an=
derer Menſch auf der Welt. Denke nicht zu ſchlecht von mir!
Bill.
P. S. Hoffentlich haft Du Deine Zeit in Mürren nicht
ver=
geudet und ſo viel Glück gehabt, wie Du verdienſt. Verzeih!
Aber ich erriet den Stand der Dinge gleich, als wir uns
ken=
nen lernten und Du von Jagden in Devonſhire ſprachſt.”
Jack zwinkerte verſchmitzt mit den Augen, als er die
Nach=
ſchrift las. Er warf wieder einen Blick auf Jims Rücken,
be=
ſchloß, keine Bemerkung darüber zu machen, und wandte ſich dann
wieder der erſten Seite des Briefes zu, die er nochmals mit
nachdenklich gerunzelter Stirn durchlas. Jim drehte ſich um
und ſpazierte, ohne aufzuſehen, mit beiden Händen in den
Toſchen durchs Zimmer.
„Es iſt verteufelt nett von dem alten Bill, das alles zu tun”
ſogte er unvermittelt. „Das Geld kann ich natürlich nicht
an=
nehmen, aber es iſt — es iſt rieſig anſtändig von ihm. Jack,
was zum Kuckuck mag er nur vorhaben?”
„Ich wollte, ich wüßte es”, erwiderte Jack ſehr ernſt. „Ich
habe einen Verdacht — eine Art Theorie. Keine ſehr nette,
ſondern eine ſehr unbehagliche.”
„Laß hören, was es auch ſein mag!” ſagte Jim und warf
ſich auf einen Seſſel.
„Nun denn — ich fange an, zu fühlen, daß Fairleigh irgend
etwas mit Bills rätſelhaftem Verſchwinden zu tun hat.”
„Großer Gott, biſt du toll geworden?”
„Möglich iſt es. Aber überlege dir mal ein paar Tatfachen.
Fairleigh kam in Kanada zur Welt. Bis zu der Zeit, in der die
Anwälte ihn ausfindig machten, damit er den Titel und die
Erb=
ſchaft übernähme, iſt nicht das geringſte über ſeinen Lebenslauf
bekannt. Als er gefunden wurde, war er in Alaska mit
Gold=
ſchürfen beſchäftigt. Als John Boyd den kleinen Bill fand,
ſchürfte er ebenfalls dort oben Gold. Es ſcheint, daß man Bill
erzählt hat, ein Mann namens Pete Morgan habe ſeine Eltern
ermordet. So etwas denkt ſich ein Kind nicht aus. Schon als
kleiner Junge war er von dem Gedanken beſeſſen, daß er ſeine
Eltern röchen müſſe. Schon damals wußte er, daß Morgan ſich
in England befand. Fairleigh kam vor fünfundzwanzig Jahren
heim, um den Beſitz ſeiner Vorfahren zu erben — alſo ungefähr
um die Zeit, in der Bill noch ein kleines Kind war.”
„Wer mein lieber alter Kerl, Bill iſt jetzt erſt vierundzwanzig
und ein halbes Jahr alt! Wenn du auf den phantaſtiſchen
Ge=
danken verfallen biſt, daß Fairleigh Pete Morgan iſt, ſo geſtatte
mir zu bemerken, daß er Bills Mutter nicht ſechs Monate vor
Bills Geburt ermordet haben kann.”
„Wahr, o König! Aber den Vater könnte er getötet haben.”
„Das iſt ja ein wahnſinniger Einfall von dir!”
„Ich ſagte dir ja, daß es ein unbehaglicher Gedanke wäre.
Aber lies Bills Brief doch noch einmal durch. Er ſteht micht im
Widerſpruch zu meiner Theorie.”
Jim überflog Bills runde, feſte Schriftzüge noch einmal.
„Ich lann es nicht glauben. Jack!” rief er aus. „Judys
Vater ein Mörder! Undenkbar. Bill muß ſich geirrt haben.”
„Nun, wer Pete Morgan auch ſein mag, jedenfalls liegt es
auf der Hand, daß Bill in der feſten Abſicht, ihn zu töten, nach
England kam. Es iſt meiner Anſicht nach ganz klar, daß Bill
Fairleigh für den Mann hielt, und ich denke mir, daß es nur am
ſeiner Zuneigung für dich und Judy liegt, daß Fairleigh noch
am Leben iſt.
„Gut. Nehmen wir einmal an, daß du recht haſt: Was iſt
damn deiner Anſicht nach geſchehen?”
„Ich denke mir, daß Bill ſich Judys und deinetwegen
ent=
ſchloß, ſich des Mordes zu enthalten, daß er es aber nicht über
ſich zu gewinnen vermochte, Fairleigh ungeſtraft davonkommen
zu laſſen. Aus ſeinem Brief ſcheint mir hervorzugehen, daß er
die Abſicht hatte, ihn gehörig dunchzuprügeln. Wenn es dazu
gekommen wäre, würde es zu einer argen Rauferei gekommen
ſein; denn Fairleigh iſt trotz ſeiner erlichen fünfzig Jahre hart
wie Stahl — gber ich glaube nicht, daß es ingendwie dazu
ge=
kommen iſt. Ich neige zu der Anſicht, daß der Geiſt dem Sieg
über die Materie davongetragen hat und daß Bill entweder
be=
ſeitigt worden iſt oder gefangengehalten wird. Meines Erachtens
iſt letzteres der Fall” denn die Einbrecher haben hier ſicherlich nach
dokumentariſchen Beweiſen für Pete Morgans Verbrechen
ge=
ſucht.”
„Aber, Herr des Himmels, Jack — daß Fairleigh mal im
Zorn einen Menſchen getötet hat, könnte ich zur Not glauben, aber
deine Theorie ſtempelt ihn zum kaltblütigen Mörder, und
oben=
drein zum Haupt einer Verbrecherbande. Jedenfalls kann Bill
doch nicht ſein Gefangener ſein, da er geſehen worden iſt, als
er von Coombe Halt abreiſte!”
Jack ſchwieg einen Augenblick. Dann fragte er:
„Jim, kann ich mich auf dich verlaſſen?”
Das ſollſt du ſelbft am beſten wiſſen.”
Oh, ich weiß, daß du nichts weiterſagen würdeſt, was ich dir
im Vertrauen mitgeteilt hätte, aber verſtehſt du dich ſo aufs
Komödieſpielen, daß andere Leute glauben würden, du wüßteſt
von nichts?”
Jim überlegte. „Ich würde mir verdammte Mühe geben.”
fagte er ſchließlich. Aber wenn du’s für klüger hältſt, mir nichts
zu ſagen, ſo laß es ſein.”
(Fortſetzung folgt.)
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im Garten und sämtlichen Räumen der Vereinigten Gesellschaft, Darmstadt, Rheinstraße 36.
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Heute und folgende Tage!
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Carola Neher
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Ein Ton- und Sprechfilm nach Motiven von
Henry Bataille
Regie: Richard Loewenbein
Die Darsteller:
Marthe Ellmer, Schauspielerin Carola Neher
Paul Ellmer, ihr Mann, Bühnenschriftsteller
Panl Otto
Kerten . . . . . . . . . Karl Ludwig Diehl
Feld, Schlagerkomponist . . Georg Alexander
Frl. Lorrmann, Haushälterin . Hermine Sterler
.. . Edith dAmara
Lill..
Dazu ein neuer Micky-Film:
Ein Schifk streicht durch dle Wellen
Anfangsreiten: 3.30, 5.45, 8.15 Uhr
Die
Benmaggersradt
oi Mändren
Die Lie bezz benteuer Im
Sch m u, g glern e. 3t .3 u m
schwarzen Skorpion.‟
Leidenschatt, Liebe, Eifersucht und
Verbrecherjagden das sind die
auf-
regenden Handlungsmomente
des Films.
Beginn 3½ Uhr
Beute und folgende Tage!
Die Wahrheit über den U Boot-Krieg.
Original-Aufnahmen aus deutschen
u. englischenArchiven stammend, die
bisher noch keinem Auge zugängig
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sowie jeden Mit twoch und Samstag
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Gedeck 1 — Mk. 13010
KONZERT
Samstag und Sonntag
— Illumination des Gartens —
KONZERT UND TANZ
Blockade
Dieser Film entschleiert die Geheimnisse
des Unterseekrieges durch Schilderung
des heldenmätigen Kampfes der dentschen
U-Boote gegen die englisch-amerikanische
Flotte.
Es waren Taten der dentschen U-Boote, die
die ganze Welt in Erstaunen setzten
Beginn: 3.30, 5.45, 8.15 Uhr (V.13023
Jugendliche haben Zutritt
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Heute Bamstag
Eröffnung meines neuen Weinlokals
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Heute bis 3 Uhr nachts
geöffnet.
Geschäfts-Eröffnung!
Der verehrten Einwohnerschaft sowie den Theaterbesuchern von
Darmstadt und Umgegend zur gefälligen Kenntnis, daß ich das Lokal
8
„Theater-Restaurant
Alexanderstraße 2, heute Abend eröffne.
Mein Bestreben wird sein, meins verehrten Gäste in jeder Art und
Weise zufrieden zu stellen. Heute und morgen abend ab 6 Uhr:
Eröffnungs-Konzert.
Im Ausschank gutgepflegtes Wiener-Kronen-Pilsner und Kulmbacher
sowie ff. Weine. — Preiswerte und gute Küche.
Um geneigten Zuspruch bittet der neue Inhaber
Franz Watzi.
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Heute Samstag und
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Heute Samstag und
morgen Sonntag
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Samstag, 30. Auguſt Sonntag, 31. Auguſt
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Beiprogramm:
Ein Film, welcher ſich in Rußland
während des Krieges abſpielte. —
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Ein Abenteuer in den Bergen Marokkos. (13008
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