Heitmelsterschaften der Studenten 183
Knzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
Dei wöchentich Tmaligem Erſcheinen vom 4. Arugun
ble 3l. Anguſt 2.48 Reichsmark und 22 Pfennig.
Abtragegebühr, abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
Agenturen 2.40 Neichsmark frei Haus. Poſtibezugsprels
im Auguſk ohne Beſtellgeld monatlſch 2.48 Reichemart
Veranzwortſichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen. Nichte
erſcheinen einzelner Nummern
infolge höherer Gewalt
den Bezieher, nich
berecht
Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſiellungen durch
Femruf ohne Verbindlichkeſt für uns. Poſſcheckonio
Franffurt a. M. 41304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 219
Samstag, den 9. Auguſt 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
amm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichet
Finanz=Anzeigen 40 Reichep
Maree R
wärte 40 Reſchspfg.
breill2 Reichemark Anzelgen von
FinanzeAnzeigen 60 Reſchepfg, 92 mm breiſte Rellame
ſe 3.00 Reichsm
ut. Aſſe Preiſe m Reichsmart
3.
Folle höherer
41 Dollar —
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſch
ung der
Anzeigen=
ſede Berwſſchtung auf En
Schadenerſatz. Bei
aufträge und Leiſſung vor
neibung fällt ſede
ſcher Bel
Konais Dbe Mlonte Deuſche Bont md Dam
Rabatt weg. B‟
ert Hanndtet
Das Siasko der bürgerlichen Samalung.
Ergebnisloſe Vermitklungsverſuche der Führer der Saarländer Volksparkei. — Um eine verpaßte
Gelegen=
heit reicher. — Scholz hofft auf die Bildung eines ſtaatsbürgerlichen Blocks nach den Wahlen.
Fehlgeſchlagene Bemühungen.
Warnung vor Zerſplitkerung.
* Berlin, 8. Aug. (Priv.=Tel.)
Die Bemühungen zur bürgerlichen Sammlung ſind nach
dem „ſchwarzen Donnerstag” jedenfalls für dieſen Wahlkampf,
ſoweit es ſich um die Verhandlungen der Parteizentrale
han=
delt, als endgültig geſcheitert anzuſehen. Die Verſuche, doch
noch einmal die Führer der Saarländer Volkspartei als
Ver=
mittler einzuſchalten, ſind ebenfalls, wie wir ſchon annahmen,
erfolglos geblieben. Der Parteiausſchuß der Volkspartei
hat ſich daher bereits darauf feſtgelegt, daß er jetzt ſeine
Pa=
role für den Wahlkampf ausgeben werde. Es wäre
höchſtens denkbar, daß, was für das ganze Reich nicht gelungen
iſt, doch für einzelne Länder oder Provinzen ſich noch als
mög=
lich herausſtellt. Aber dabei dürfte es ſich vermutlich um
Aus=
nahmen handeln. Im großen ganzen bleibt das bedauerliche
Er=
gebnis, daß anſtattder Sammlung eine
nochweiter=
gehende Zerſplitterung der bürgerlichen
Par=
teien auf die Wähler abſchreckend wirken muß. Wir haben
bei den letzten Wahlen ſchon die Erfahrung gemacht, daß, je
mehr Parteien, deſto geringer die
Wahlbeteili=
gung. Diesmal werden wir alle Rekorde ſchlagen und
vermut=
lich mit weit über 30 Liſten am Wahltage rechnen
müſſen. Kein Wunder, daß der Wähler ſich in dieſem Wirrwarr
nicht mehr zurechtfinden kann. Die Schuldfrage anzuſchneiden,
hat im Augenblick keinen rechten Sinn. Die ganze
Einigungs=
bewegung hat ihren entſcheidenden Knacks bekommen dadurch,
daß in den Anfängen bereits als alles im Fluß war, die
Demo=
kraten hinter dem Rücken der Volkspartei ſich mit den
Volks=
nationalen verbanden und dann jede Verhandlung von Partei
zu Partei ablehnten. Herr Hoepker=Aſchoff hat ſich redlich
be=
müht, die Entwicklung zurückzudrehen, aber dazu war es ſchon
zu ſpät.
Die Politik des deutſchen Birgerianls
iſt um eine verpaßte Gelegenheit reicher. Herr Scholz
veröffent=
licht in der „Deutſchen Allgemeinen Zeitung” einen Rückblick,
worin er ſeine Taktik rechtfertigt. Er geht davon aus, daß der
Sinn des Wahlkampfes die Rettung des deutſchen Staates und
der deutſchen Wirtſchaft ſein müſſe, woraus ſich die bürgerliche
Frontſtellung ergibt, daß auf der einen Seite die Parteien gehen,
die dem Kabinett Brüning und dem Rufe des Kanzlers gefolgt
ſind, auf der anderen Seite die Sozialdemokraten, gemeinſam
mit der Richtung Hugenberg, mit den Nationalſozialiſten und
den Kommuniſten. Er verweiſt darauf, was er ſelbſt einmal
ausgeführt hat, auf die Dauer ſei eine Regierung ohne die
Sozialdemokratie kaum möglich, jetzt aber ſei der Augenblick da,
wo die ſtaatsbürgerlichen Parteien ohne die Sozialdemokratie
für das finanziell und volkswirtſchaftlich Vernünftige kämpfen
müßten. Deshalb ſei es für die Volkspartei nicht darauf
angekommen, eine fein ſäuberliche Aufteilung der Parteien nach
Weltanſchauung, nach theoretiſch mehr oder weniger zutreffenden
Programmen herzuſtellen. Sie habe vielmehr für einen
ſtarken ſtaatsbürgerlichen Block gekämpft, der zur
Bezwingung der Not der Gegenwart notwendig ſei. Daß dieſe
Notwendigkeit nach der Wahl erſt recht
vorhan=
den ſein werde, daran hält Dr. Scholz auch jetzt noch feſt. Er
will mit dieſer Sammlungsparole offenbar den Wahlkampf
füh=
ren. Erſt der Wahltagwird zeigen, wer die
Volks=
meinung richtig beurteilt hat. Es ſollte aber eine
ſelbſtverſtändliche Forderung ſein, daß die Parteien, die hinter
dem Kabinett ſtehen, zum mindeſten den gegenſeitigen
Wahl=
kampf abdämpfen, um wenigſtens für ſpäter die Möglichkeiten
des Zuſammengehens und des Zuſammenarbeitens nicht zu
ver=
ſchütten.
Hoepker=Aſchoff und Dr. Scholz über die geſcheiterte
Einigung.
* Berlin, 8. Aug. (Priv.=Tel.)
Der Verhandlungsführer des
Akrionsaus=
ſchuſſes der Deutſchen Staatspartei, Dr.
Hoep=
ker=Aſchoff, nahm am Donnerstag abend Gelegenheit, ſich
über die Gründungsgeſchichte und die letzten
Verhand=
lungen, die mit Dr. Scholz geführt wurden, zu äußern. Er
legte noch einmal die bekannten Differenzpunkte dar, die
in der Unterredung zutage getreten waren. Sie ſind zu ſuchen
in der Frage der Abgrenzung des neuen
Partei=
gebildes nach rechts. Während Hoepker=Aſchoff aus
grundſätzlichen Erwängungen die konſervativen Elemente des
Landvolkes und der konſervativen Volkspartei nicht in die neue
Partei hineinnehmen will, ſtrengt Dr. Scholz bekanntlich
Samm=
lung auf breiteſter bürgerlicher Grundlage an. Der zweite
Differenzpunkt ſei die Frage des Verhaltens
zur Sozialdemokratiſchen Partei, die Hoepker=
Aſchoff ausdrücklich als ſtaatserhaltende Partei anerkannt wiſſen
will, während Dr. Scholz der Auffaſſung ſei, daß auf der einen
Seite das Staatsbürgertum, auf der anderen Seite die
Sozial=
demokraten ſtehen. Hoepker=Afchoff ſtreift dann kurz die Aktion
Roechling, deren Scheitern er bedauerte, und legte am Schluſſe
dar, daß die Staatspartei wieder einen Geſichtspunkt in den
Mittelpunkt des politiſchen Denkens zu rücken wunſche und den
Staatsgedanken unter Loslöſung von jeglicher
Intereſſen= und Intereſſentenpolitik pflege. Sie
wolle weiter auch die Jugend in ſtärkerem Maße an die
Poli=
tik heranziehen als bisher. Die Staatspartei habe mit der
Volks=
partei zwar kein Burgfriedenabkommen getroffen, es
ſei ſei aber ſelbſtverſtändlich, daß der Wahlkampf
in der vornehmſten Form geführt werden müſſe.
Zur gleichen Zeit nimmt in der „Nationalliberalen
Korre=
ſpondenz” der Parteiführer der Deutſchen
Volks=
partei, D. Scholz, in längeren Ausführungen zur Frage der
bürgerlichen Sammlung Stellung. „Ich habe”, ſo erklärt er u.
a., „die Führung der Deutſchen Volkspartei im Sinne
Streſe=
manns übernommen, um ſie als feſten Kern der
ſtaatsbejahen=
den Kräfte von rechts und links zu erhalten, nicht aber, um die
Partei und ihre treuen Anhänger als Material einſeitiger
Par=
tei=Neugründung zur Verfügung zu ſtellen.” Seine Stellung
zur Sozialdemokratie gibt Dr. Scholz wie folgt wieder: „Ich habe
auf dem Mannheimer Parteitag geſagt, daß es bei der
zahlen=
mäßigen Stärke der Sozialdemokratie auf die Dauer kaum
mög=
lich ſein dürfte, ohne ſie zu regieren. Ich habe aber nicht
ge=
ſagt, daß das deutſche Bürgertum auf den Kampf
mit der Sozialdemokratie umdie grundſätzliche
Staatsauffaſſung verzichten könne. Eine ſolche
Einſtellung würde die endgültige Kapitulierung des deutſchen
Staatsbürgertums bedeuten. Nur wenn die ſtaatsbürgerliche
Fraktionsgemeinſchaft diejenige Gruppe groß und ſtark macht,
mit der die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion außerhalb des
Zentrums zu rechnen hat, wird das deutſche Staatsbürgertum
ſich eine wirkliche Machtſtellung in den politiſchen Kämpfen
ver=
ſchaffen, ſonſt niemals. Herr Hoepker=Aſchoff hat mich öffentlich
gefragt, ob ich es für möglich halte, daß man als liberaler Mann
auf die Dauer gemeinſchaftliche Kulturpolitik mit Graf Weſtarp
und Schiele machen könne. Glaubt Herr Hoepker=Aſchoff, daß die
Kulturpolitik unter der vorherrſchenden Führung der SPD. in
Preußen ein Vorbild oder Ideal für den Liberalismus iſt? Vom
Standpunkt einer liberalen Staatspartei, die dieſen Namen mit
Recht trägt, kann Herr Hoepker=Aſchoff dies nichr bejahen.”
Roechling und Schmelzer anderer Meinung als Scholz.
* Berlin, 8. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Kommerzienrat Roechling und Landtagsabgeordneter
Schmel=
zer, die am Freitag vormittag mit dem Führer der Deutſchen
Volkspartei, Dr. Scholz, in Berlin eine Beſppechung hatten, haben
an Dr. Scholz folgenden Brief gerichtet:
„Sehr geehrter Herr Miniſter! Auf Grund der ſoeben
ge=
habten Beſprechung ſcheint es uns richtig, feſtzuſtellen, daß wir
einigmit Ihnen ſind in der Idee, das deutſche
Bürger=
tum in einer Partei zu ſammeln. Ueber den jetzt zu gehenden
Wegſind wir aber auch nach dieſer Unterredung nicht Ihrer
Meinung. Wir möchten darauf hinweiſen, daß die
Erfahrun=
gen, die wir im Saargebiet mit der Einigung der Volkspartei
und den Demokraten im großen und ganzen gemacht haben, auch
für die Entwicklung im Reiche gelten dürften. Auf jeden Fall
werden wir unſere Aufgaben im Saargebiet darin ſuchen, die
Entwicklungsmöglichkeit nach dieſer Richtung nicht zu erſchweren,
ſondern, was an uns liegt, ſie zu erleichtern. Was den
beginnen=
den Wahlkampf anlangt, ſo wünſchen wir der Deutſchen
Volks=
partei, nachdem ſie glaubt, ſich heute noch nicht entſchließen zu
können, alles Gute. Wir Saarländer würden das günſtigſte
Ergebnis dieſer Wahlen darin erblicken, wenn die
jetzt getrennten Parteien ſich zu der
Wahl=
ſchlacht doch noch zuſammenfinden könnten. Zur
Erreichung dieſes Zieles ſind wir nach wie vor bereit, unſere
Dienſte zur Verfügung zu ſtellen. Im übrigen danken wir Ihnen,
ſehr verehrter Herr Miniſter, daß Sie uns Gelegenheit zu dieſer
Ausſprache gegeben haben. Mit freundlichen Grüßen Ihre ſehr
ergebenen gez.: Kommerzienrat Hermann Roechling,
Landtags=
abgeordneter Schmelzer."
Graf Weſtarps polikiſches Glaubensbekennknis.
Berlin, 8. Auguſt.
Von einem Vertreter der „Kreuz=Zeitung” wurde Graf Weſtarp
die Frage vorgelegt, ob ſeine Stellung zur monarchiſchen Frage
nach den neueſten Ereigniſſen dieſelben geblieben ſei wie bisher.
Er antwortete u. a.: „Niemand wird von mir annehmen dürfen,
daß ich in dieſer Grundfrage meiner politiſchen Arbeit meinen
Standpunkt geändert hätte oder zu ändern gewillt ſei.
Monar=
chiſche Geſinnung und Ueberzeugung legen mir die Pflicht auf, für
ſie einzutreten und zu wirken. Mag praktiſch zurzeit noch ſo wenig
zu erreichen ſein und die Erfüllung in noch ſo ferner Zukunft
liegen.”
Glauben Sie,” ſo fragte der Journaliſt weiter, „daß
Sie dieſen Standpunkt in und mit der Konſervativen Volkspartei
—„In dem Gründungsaufruf
bezeich=
wirkſam vertreten können!
net,” ſo heißt es in der Antwort, „die Partei die „Ehrfurcht vor
der geſchichtlichen Ueberlieferung” als Frucht des konſervativen
Sie bekennt ſich darüber hinaus zu der Auf=
Staatsgedankens.
gabe, das Syſtem regelloſer Maſſenherrſchaft durch eine der
ge=
ſchichtlichen Entwicklung und natürlichen Gliederung unſeres
Vol=
kes entſprechende Staatsform zu überwinden.‟ Das Bild des
zu=
künftigen Reiches konſervativer Prägung kann nicht in ſtarrem
Dogma feſtgelegt, es muß nach Entwicklung und Erfahrung
fort=
dauernd weiter ausgeſtaltet werden. Die Arbeit an dieſem Bilde
wird genau ebenſo wie jedes ehrfurchtvolle Eindringen in die
ge=
ſchichtliche Vergangenheit der deutſchen Volksperſönlichkeit zu dem
Ergebnis führen, daß es dem deutſchen Weſen und im beſonderen
deutſchen Bedürfniſſen entſpricht, den Bau mit der monarchiſchen
Spitze zu krönen. Der Kaiſergedanke lebt fort und wird, je ſchwerer
die Not drückt und je mehr die jetzigen Gewalten ſich als
unzuläng=
lich erweiſen, um ſo lebendiger werden. Er iſt für den Neubau
des Reiches unentbehrlich.
* Die Tragweike der Karkellermächkigung
— Einen der volkswirtſchaftlich wichtigſten Teile der
Not=
verordnung des Reichspräſidenten vom 26. Juli bilden die
Be=
ſtimmungen des fünften Abſchnitts, der die Ueberſchrift „
Ver=
hütung unwirtſchaftlicher Preisbindungen” trägt und die alte
Kartellverordnung zwar nicht aufhebt, aber in ihrer Wirkſamkeit
durch Stärkung der Verwaltungsbefugniſſe weitgehend einſchränkt.
und tief in das beſtehende deutſche Kartellweſen eingreift.
Ent=
ſprechend dem Charakter der ganzen Notverordnung iſt auch die
Kartellermächtigung der Regierung bzw. des
Reichswirtſchafts=
miniſteriums als aus der Wirtſchaftsnot geboren aufzufaſſen,
ſie konnte nicht unterbleiben, wenn man durch die Notverordnung
die Unkoſten der deutſchen Volkswirtſchaft ſenken und dadurch
gleichzeitig den Abſatz und wirtſchaftlichen Tätigkeitsgrad beleben
und die Arbeitsloſigkeit bekämpfen will, denn es beſteht wohl
kein Zweifel darüber, daß ein öffentliches
Arbeitsbeſchaffungs=
programm im Werte von 1—1½ Milliarden RM., welches
inner=
halb einer geringen Friſt von einigen Monaten durchgeführt
wird, auf die Preiſe erhöhend wirken kam. Hierin zeigt ſich die
Wechſelwirkung der Maßnahmen zur Behebung der
Arbeitsloſig=
keit und zur Senkung der Preiſe und Löhne, die auszuſchalten ein
wichtiger Zweck der Kartellverordnung iſt, um nicht die ſo
not=
wendige Ermäßigung des Preis= und Lohnſtandes zu
verhin=
dern oder zumindeſt aufzuſchieben.
Durch die Kartellermächtigung hat die Regierung
erwei=
terte Rechte des Eingriffs in das Kartellweſen erhalten, wenn
die Wirtſchaftlichkeit der Erzeugung oder der Verkehrs mit Waren
oder Leiſtungen beeinträchtigt oder die wirtſchaftliche
Handlungs=
freiheit in volkswirtſchaftlich nicht gerechtfertigter Weiſe
einge=
ſchränkt wird. Nach der bisherigen Kartellverordnung vom
Jahre 1923 hatte der Rechswirtſchaftsminiſter die Befugnis, falls
durch gewiſſe Kartellmaßnahmen die Geſamtwirtſchaft oder das
Gemeinwohl gefährdet erſchien, beim Kartellgericht zu beantragen,
daß der betreffende Kartellvertrag oder =beſchluß für nichtig
er=
klärt oder die beſtimmte Art ſeiner Durchführung unterſagt wird.
Der Reichswirtſchaftsminiſter bzw. die Regierung durfte alſo eine
derartige Beſtimmung ſelbſt nicht treffen, in dem das
Kartell=
gericht zu entſcheiden hatte. Nach der neuen Kartellverordnung
kann aber durch Verwaltungsakt die Nichtigkeit von Kartellen
und Kartellbeſchlüſſen verfügt werden, ſoweit ſie Verpflichtungen
über die Art der Preisfeſtſetzung oder die Forderungen von
Preiſen enthalten, kann auch eine beſtimmte Art ihrer
Durchfüh=
rung unterſagt werden. Damit iſt die Entſcheidung über
der=
artige Maßnahmen dem Kartellgericht entzogen und alle Macht
in die Hand der Verwaltungsbehörde gelegt. Zwar ſollen zum
Ausgleich dieſer außerordentlichen und nur mit der Not der Zeit
zu rechtfertigende Machtbefugniſſe der Regierung die beteiligten
Wirtſchaftskreiſe gehört und der Reichswirtſchaftsrat, in dem
be=
kanntlich alle Kreiſe der Wirtſchaft vertreten ſind, um ſeine
gut=
achtliche Stellungnahme erſucht worden, aber die
Verwaltungs=
behörde iſt an dieſe „Gutachten” nicht gebunden und kann nach
ihrem Ermeſſen die ihr notwendig erſcheinende Entſcheidung
von ſich aus treffen. Dabei iſt im allgemeinen der
Reichswirt=
ſchaftsminiſter, in landwirtſchaftlichen Angelegenheiten der
Reichs=
ernährungsminiſter zuſtändig. Die erweiterten Befugniſſe der
Regierung treffen alſo nicht auf ſämtliche Kartellverträge oder
=beſchlüſſe zu, ſondern nur auf Preiskartelle; unter die
Not=
verordnung fallen nicht Produktions= oder Verkaufsſmdikate,
ſo=
weit ſie nicht eine preishochhaltende Wirkung haben. Der
Be=
griff des Kartells iſt i der neuen Verordnung weitgehend
defi=
niert, um auch die Feſſeln zu beſeitigen, die die Literatur und
die Rechtſprechung dem Eingriffsrecht des Staates, wie es in der
bisherigen Kartellverordnung vorgeſehen war, auferlegt hatten.
Es bedurfte meiſtenteils eingehender und ſpitzfindiger
Unter=
ſuchungen über die vorliegende Bindung oder den vorliegenden
Zuſammenſchluß von Unternehmern, ehe das Beſtehen eines
Kar=
tells als gegeben erachtet wurde. Nach der neuen Verordnung
ſind aber alle Verträge auf Bindung oder Verpflichtung
gleich=
gerichteter Art von Unternehmern, Vereinbarungen,
Revers=
pflichten, Beſchlüſſe, die ſogenannten Gentlemens agreements
u. a. m. „Kartellverträge” und unterliegen ſomit der Kontrolle
bzw. Aufſicht des Reichswirtſchaftsminiſteriums, mit anderen
Worten, in allen dieſen Fällen wird das Vorliegen eines Kartells
und damit im Falle der Beanſtandung die Notwendigkeit der
Ausübung der Verwaltungsbefugnis gemäß der
Kartellermäch=
tigung als gegeben erachtet. Will man aber gegen
Preishochhal=
tung ſchlechthin Maßnahmen ergreifen, ſo mußte die
Ermächti=
gung der Regierung auch auf Einzelunternehmungen und
Kon=
zerne ausgedehnt werden. Sie iſt daher befugt, die Anwendung
von Geſchäftsbedingungen oder von Arten der Preisfeſtſetzung
zu unterſagen, die jemanden in bezug auf die Art der
Preis=
feſtſetzung oder die Forderung von Preiſen rechtlich oder
wirt=
ſchaftlich beſchränken. Hierhin gehören Exkluſivverträge,
Gegen=
ſeitigkeitsverträge, Treurabatte und ähnliche Preisdifferenzierun=
Weltmeisterlſchatten der Studenten 1930
Ausführlicher Bericht und
Tages-
programm auf Seite 11, 12,13
Seite 2
Samstag, den 9. Auguſt 1930
Nummer 219
gen, die zum Zwecke der Preishochhaltung geſchloſſen bzw.
ver=
einbart werden. Dieſe Beſtimmung iſt ſehr weſentlich, denn durch
ſie können Preisbindungen der zweiten und dritten Hand
be=
ſchränkt oder aufgehoben werden, und damit wird beſonders in das
Gebiet der Markenartikel eingegriffen. Dem Fabrikanten oder
Großhändler kann für die Folge von der Verwaltungsbehörde
unterſagt werden, aus der dem Kleinhändler auferlegten
Ver=
pflichtung, die gelieferte Ware zu einem beſtimmten Preiſe
ab=
zuſetzen, Rechte abzuleiten. Jede wirtſchaftliche Beſchränkung
der zweiten und dritten Hand genügt zu einem Eingreifen der
Verwaltungsbehörde, die ingendwelche Bindungen dieſer Art
außer Kraft ſetzen würde. Eine weitere Befugnis von
gegebenen=
falls größter praktiſcher Bedeutung, durch die Umgehungen der
nuen Beſtimmungen von vornherein verhindert werden, iſt die,
Handlungen zu unterſagen, die im weſentlichen der
Preishoch=
haltung in anderer Weiſe dienen, beſonders Empfehlungen, die
ſich auf Arten der Preisfeſtſetzung oder die Forderung von Preiſen
beziehen oder die Anwendung eines wirtſchaftlichen oder
geſell=
ſchaftlichen Druckes im Sinne der Befolgung derartiger
Empfeh=
lungen. Dieſe Empfehlungen fielen nicht unter die bisherige
Kartellverordnung, obwohl ſie bisweilen praktiſch einer rechtlichen
Bindung durchaus gleichkommen, und ſind ſomit jetzt auch dem
Eingriff des Staates unterſtellt. In allen Fällen, bei denen
unter den gemäß der Kartellermächtigung von der Regierung
be=
anſtandeten Vorausſetzungen Verträge abgeſchloſſen worden ſind,
kann letztere den Kontrahenten das unverzichtbare Rücktrittsrecht
von den Verträgen gewähren.
Alle Zuwiderhandlungen gegen die auf Grund der
Notver=
ordnung getroffenen Maßnahmen werden auf Antrag der
Ver=
waltungsbehörde, in gewiſſen Fällen der Landesbehörden,
be=
ſtraft. Das Maß der Geldſtrafe wird von dem Vorſitzenden des
Kartellgerichts feſtgeſetzt. Dies iſt der einzige Fall, wo das
Kartellgericht eingreift, während es im übrigen reſtlos
ausge=
ſchaltet iſt, indem, wie oben gezeigt, faſt alle Beſchränkungen in
der bisherigen Kartellverordnung unter den geſchilderten
Um=
ſtänden fortfallen. Das ſchärfſte Mittel, welches durch die
Kar=
tellermächtigung der Regierung in die Hand gegeben iſt und den
ſtärkſten Druck auf die Kartelle, ohne angewendet zu werden,
ausüben muß, iſt aber die Befugnis, die Eingangszölle auf
Waren, deren Preisbindungen von ihr beanſtandet werden,
nötigenfalls herabzuſetzen oder überhaupt aufzuheben, und zwar
ohne vorherige Anrufung der geſetzgebenden Inſtanzen.
An=
dererſeits iſt für die von Entſcheidungen der Regierung
betrof=
fenen Kartelle durch die Ausſchaltung des Kartellgerichts kein ſervativen Kabinett unter Miniſterpräſident Bennett abgelöſt.
Rechtsſchutz vorgeſehen.
Der Wert der Kartellermächtigung wird natürlich weſentlich
von der Art abhängen, wie die Regierung dieſes an ſich gute
Inſtrument anwendet, wenn es gilt, die Kartelle zu einem den
Erforderniſſen der durch Wirtſchaftsnot gekennzeichneten
Geſamt=
lage entſprechenden Verhalten zu veranlaſſen. In vielen Fällen
dürfte der Erlaß der Notperodnung ſchon genügen, um die
Kar=
telle zum Nachgeben zu zwingen, ehe auf dem Verwaltungswege
eingeſchritten wird. Wenn von gewiſſer Seite die Verſchärfung
des Kartellrechtes als bedenklich hingeſtellt wird, ſokann nach den
volkswirtſchaftlich zweifellos als ſchädlich anzuſehenden
Er=
ſcheinungen des deutſchen Kartellebens gerade in letzter Zeit
dieſe Anſicht nicht geteilt werden. Auch wer den Kartellen
freund=
lich gegenüberſteht und ihren Wert in der Erhaltung einer
ſtabi=
len Produktion ſieht, muß zugeben, daß die allgemein als not= Einberufung Zentralvorſtandes. Tilmanns, Vorſitzender.”
wendig und zur Behebung der Wirtſchaftskriſis als geeignet
anerkannte Preisſenkungsaktion feſtgefahren iſt. Das liegt vor
allem daran, daß es der Natur der Kartelle oder ähnlicher
Orga=
niſationen entſpricht, Preisnachläſſe nur ſehr zögernd bzw. unter
Preiſe weit ſchwerer zu erreichen als bei Einzelunternehmungen, Wahlen iſt planmäßig für den 24. Auguſt vorgeſehen. Dabei
bei denen neue Preiskalkulationen auf ermäßigter Grundlage
ſchneller durchgeführt werden können. Wertvolle und ſachliche
Arbeit kann aber, zumal der Reichstag augenblicklich nicht da iſt,
bei Ausübung der Kartellermächtigung der Reichswirtſchaftsrat
durch gutachtliche Mitwirkung leiſten. In ihm ſind alle Kreiſe
der Wirtſchaft einſchließlich der Arbeitnehmer vertreten, und
ſeine Tätigkeit, wohlgemerkt gutachtlicher Art, iſt notwendig, um
eine Ueberſpannung der Anwendung der verſchärften
Kartellauf=
ſicht in Richtung einer völligen Vernichtung der Kartelle zu
ver=
hüten. Die Induſtrie ſollte von ſich aus, jetzt allerdings nicht
mehr freiwillig, dem Schritte der eiſenſchaffenden Unternehmer
folgen und es überhaupt nicht zur Ausübung der diktatoriſchen
Befugniſſe der Regierung kommen laſſen. Tut ſie dies im ganzen
und in geſchloſſener Linie, indem ſie für ihre Kartelle, Syndikate
und Markenartikel erhebliche, tatſächlich ins Gewicht fallende
Verbilligungen anbietet, dann werden auch die von ihr auf
an=
deren Gebieten gewünſchten Garantien nicht ausbleiben, die die
nachfolgenden Produktionsgruppen und vor allem der Handel
und das Gewerbe im Sinne einer allgemeinen Preisſenkung
geben müſſen. Ausſichtsreiche Beſprechungen, beſſer als die vor
Monatsfriſt gepflogene zwiſchen Arbeitgebern und
Arbeitneh=
mern, haben zwiſchen Induſtrie und Regierung begonnen. Ein
Erfolg kann unter den obwaltenden Umſtänden dieſes Mal nicht
ausbleiben.
Siegfried Wagners lehte Fahrk.
Die Trauerfeier in der Stadikirche.
Die Stadt Bayreuth war am Freitag eine einzige
Trauer=
gemeinde. Alle kamen ſie, um von dem großen Ehrenbürger der
Stadt Abſchied zu nehmen. Große Menſchenmengen zogen zur
Stadtkirche, wo er unter Lorbeer und duftenden Blumen
auf=
gebahrt lag, die ihm aus dem ganzen Reiche in überwältigender
Menge von den Freunden ſeiner Kunſt und ſeiner Perſönlichkeit
als letzte Gabe dargebracht wurden. Auch von faſt allen
Fürſten=
häuſern des Reiches ſind wunderbare Kranzſpenden
eingegan=
gen. Tauſende zogen ſchon am frühen Morgen an ſeinem Sarge
vorüber, um ihm den letzten Gruß zu entbieten, und als um
10 Uhr die Pforten der Kirche geſchloſſen wurden, war dieſe dicht
angefüllt mit einer rieſigen Trauergemeinde, während draußen
auf den Plätzen noch Tauſende harrten, die keinen Einlaß
fin=
den konnten. Unter den Feſtgäſten in der Kinche ſah man die
Gattin mit ihren vier unmündigen Kindern, den König Ferdinand
von Bulgarien, Fürſt Hohenlohe, Graf du Moulin=Echard,
Ge=
heimrat v. Groß, ſämtliche Feſtſpielleiter, Oberkirchenrat Prieſer,
viele Abordnungen mit ihren Fahnen hatten im Mittelgang
Auf=
ſtellung genommen, darunter der Akademiſche Richard=Wagner=
Verein, Turnvereine, Geſangvereine, Militär= und
Veteranen=
vereine.
Gegen 11 Uhr begann die Feierlichkeit in der Kirche mit
dem unter Leitung von Prof. Rüdel vom geſamten Chor und
den Soliſten des Feſtſpielhauſes geſungenen Chor „Ach, wie
nich=
tig, ach wie flüchtig, iſt der Menſchen Streben‟. Dann hielt
Dekan Wolfart die Trauerrede. Er wählte das Wort des Apoſtels
Paulus „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe. Die Liebe
iſt die größte unter ihnen”. In warmen Worten gedachte er des
tragiſchen Schickſals des Verſtorbenen, der allzubald ſchon
ſter=
ben mußte, deſſen Schaffen auf die Worte „Glaube und
Hoff=
nung” aufgebaut waren. Beide ſeien der Anſporn geweſen, das
Erbe des Vaters in würdiger Weiſe fortzuführen und zu hüten.
Durch ſein Wirken gehe aber die Liebe, mit der er als Menſch
ſo veich geſegnet war, und die er vielen in ſo großem Maße
zu=
teil werden ließ.
Ein weiterer Chor von Johann Sebaſtian Bach folgte,
dies=
mal vom Damenchor unter Leitung von Prof. Kittel. Sodann
ſprach Dekan Wolfart ein letztes Gebet und den Segen. Ein
letzter Chorgefang ſchloß die Feſer in der Stadtrirche.
Unter den mächtigen Orgelklängen trugen die Hauptdarſteller,
Lauritz Melchior, Spring, Scheidl, Braun, Böck, Habich, Wolf,
Vom Tage.
Die Spaltung der Deutſchnationalen Volkspartei hat ſich jetzt auch
auf die preußiſche Landtagsfraktion erſtreckt. Von den immer noch über
70 deutſchnationalen Lendtagsabgeordneten haben ſieben in einem
ge=
meinſamen Schreiben ihren Austritt erklärt, worin ſie zum Ausdruck
bringen, daß ſie die Politik der Partei gegenüber der Landwirtſchaft
nicht mehr verantworten können.
Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft hat an
fämt=
liche Parteien die dringende Aufforderung gerichtet,
bei dem gegenwärtigen Wahlfeldzug die koloniale Forderung
in die erſte Reihe ihrer politiſchen Programmpunkte zu ſtellen und den
Wünſchen ihrer Parteifreunde auf klare Stellungnahme ihrer Sprecher
in den Verſammlungen und ihrer Preſſeorgane zu den kolonialen
For=
derungen Rechnung zu tragen.
Als Ergebnis einer Beſprechung zwiſchen Bundeskanzler Dr.
Scho=
ber und den Bundesführern der Heimwehr iſt feſtzuſtellen, daß die
Aufhebung der Auzweiſung des Majorz Pabſt in der
nächſten Zeit erfolgen wird.
König Feiſal vom Irak iſt am Freitag zu kurzem
Privat=
beſuch in Berlin eingetroffen.
Wie aus Helſingfors gemeldet wird, haben ruſſiſche
Solda=
ten wieder einen finniſchen Bauer bei Qulankoioki über
die Grenze verſchleppt. Inzwiſchen iſt von den Ruſſen die
Leiche des Bauern ausgeliefert worden, der in der vorigen Woche in
Salmis ermordet wurde.
Der polniſche Staatspräſident trat am Freitag ſeine
Eſtlandreiſe an.
Der griechiſche Miniſterpräſident Venizelos iſt
in Begleitung ſeiner Gattin in Paris eingetroffen. Außenminiſter
Briand hatte ſich beim Empfang am Bahnhof durch ſeinen
Protokoll=
chef vertreten laſſen.
In einem Bericht über die Streiklage im
nordfranzö=
ſiſchen Streikgebiet gibt „Matin” die Geſamtzahl der
Streikenden mit 135 000 an, einſchließlich von 30 000 belgiſchen
Arbeitern, die täglich zur Arbeit über die Grenze kommen. Die
Streik=
bewegung hat vor allem die ganze Textilinduſtrie betroffen, während
bei der Metallinduſtrie vereinzelt eine Wiederaufnahme der Arbeit
zu verzeichnen iſt.
Die nationale Arbeitsloſen=Liga ſchätzt die Zahl der
Arbeits=
loſen in den Vereinigten Staaten auf etwa 6½
Mil=
lionen. Dieſe Schätzung beruht allerdings nicht auf amtlichen
Unter=
lagen, da in Amerika bekanntlich von Amts wegen keine Statiſtiken
über die Arbeitsloſenziffern geführt werden.
Nach dem überwältigenden Wahlſieg der Konſervativen in Kanada
wurde das ſeitherige liberale Kabinett Mackenzie Kina von einem kon=
Die Skimmung in der Volksparkei.
Wuppertal, 8. Auguſt.
Die Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Wuppertal=Elberfeld
hat an Dr. Scholz folgendes Telegramm geſandt: „Hauptvorſtand
Ortsgruppe Wuppertal iſt einftimmig der Auffaſſung, daß das
durch Rundfunk bekannt gegebene Angebot Hoepker=Aſchoffs, bei
einem Zuſammenſchluß der Volkspartei mit der Staatspartei
ſolle unſer verehrter Senior Kahl den vorläufigen Vorſitz
über=
nehmen, hätte unbedingt angenommen werden müſſen.
Gegen=
vorſchlag Dr. Scholz vollſtändig verfehlt. Verlangen ſofortige
Wie wir hierzu erfahren, kommt nach Anſicht führender Kreiſe
der Deutſchen Volkspartei in Berlin die ſofortige Einberufung
des Zentralvorſtandes nicht in Frage. Dafür wäre das
Ver=
langen von mindeſtens 50 Mitgliedern erforderlich. Die nächſte
hohem Drucke zuzugeſtehen. Bei ihnen ſind Lockerungen der Sitzung des Zentralvorſtandes zur Vorbereitung der
dürfte es nach dieſen Informationen bleiben.
Wahlaufruf der Bayeriſchen Volksparkei.
* München, 8. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der Landesvorſtand der Bayeriſchen Volkspartei hat den
Wahlaufruf für die Reichstagswahlen erlaſſen. Am 14.
Septem=
ber, heißt es darin, gehe es um die Frage, ob in Deutſchland in
Zukunft überhaupt regiert werden könne. Die Partei rufe zum
Kampf auf gegen verengende Parteiſucht, gegen volkszerſtörenden
Klaſſenkampf, gegen Intereſſenwirtſchaft, gegen Diktaturwahn,
gegen leeres Maulheldentum. Sie kämpfe für die Rettung des
Volksgedankens, für das Führeramt derer, die durch das Volk zur
Führung berufen ſeien. Sie kämpfe gegen die Feinde der
chriſt=
lichen Kultur und für die bayeriſche Heimat. Es geht auch, ſo
heißt es, um die bayeriſche Zukunft. Die Partei wolle das Reich,
die Länder und Gemeinden finanziell leiſtungsfähig machen, ſie
wolle das Berufsbeamtentum ſtützen, ſie wolle den Arbeitsloſen,
den Kranken, den Kriegsbeſchädigten und den Opfern der
Infla=
tion die ſozialen Anſtalten in Staat und Gemeinde erhalten. Wer
dem Reich verſage, was es an Mitteln brauche, zerſtöre alles. Der
Aufruf wendet ſich an die deutſche Jugend, denn es gehe um den
Staat, in dem ſie einſt wirken und ſchaffen ſolle.
Bockelmann, Graarud und Schorr den Metallſarg mit den
ſterb=
lichen Ueberreſten Siegfvied Wagners zu dem harrenden Wagen.
Große Menſchenmengen umſäumten die Straßen, durch die
der Trauerzug führte. Er wurde durch die ehemaligen
Bay=
reuther Regimentsangehörigen in Uniform eröffnet. Es folgten
die Vereine, die Akademiker und der prächtige Blumenwagen,
dann kamen die Leidtragenden und der mit Schwarz und Silber
geſchmückte Leichenwagen, ferner die übrigen Trauerteilnehmer,
die Freunde und die Künſtlerſchaft
Auf dem Friedhof wurde der Sarg von Polizeibeamten zum
Grabe getragen. Der ganze Friedhof war von den
Trquerteil=
nehmern gefüllt. Der Poſaunenchor des Feſtſpielorcheſters
er=
öffnete die Feier mit dem Choral „Wer weiß, wie nahe mir mein
Gnte
Oberbürgermeiſter Preu gedachte mit tiefbewegten Worten des
Toten. Was niemand zu denken gewagt habe, ſei nun geſchehen,
Siegfried Wagner weile nicht mehr bei uns. Er ſei ſeiner greiſen
Mutter allzufrüh nachgefolgt. Mit der ſchmerzgebeugten Familie
trauere auch die ganze Stadt Bayreuth, die in ihm einen
uner=
ſetzlichen Erhalter und Förderer des väterlichen Erbes verliere.
Bayreuth werde nach Kräften an der Erhaltung des großen
Bay=
reuther Werkes mitarbeiten. Hierauf legte der Oberbürgermeiſter
im Namen der Stadt einen Kranz nieder. Für die Regierung
von Oberfranken und im Namen des früheren
Reichsfinanz=
miniſters Dr. Moldenhauer, Regierungspräſident von
Strößen=
röder, der gleichfalls einen Kranz niederlegte. Weitere
Kranz=
niederlegungen folgten vom Oberbürgermeiſter von Eiſenach im
Namen der Wartburg=Stiftung, von der Generaldirektion des
Badiſchen Staatstheaters, vom Feſtſpielorcheſter und dem
Reichs=
verband Deutſcher Orcheſtermitglieder, vom Volksſpielchor, von
der Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer, von der Deutſchen Richard
Wagner=Geſellſchaft, vom Bunde der Deutſchen Jugend vom
Richard Wagner=Verein Hamburg und vom Deutſchen
Offiziers=
bund, vom „Hamburger Fremdenblatt” vom Stahlhelm, von der
Nationalſozialiſtiſchen Reichsſtiftung und vom Richard Wagner=
Verein Deutſcher Frauen. Hierauf ſenkten ſich die Fahnen zum
letzten Salut vor dem großen Meiſter und Künſtler.
Von den in Bayreuth eingegangenen über 300
Blumen=
gebinden befanden ſich ſolche von der Mailänder Scala, von der
Wſiener Staatsoper, von der Stadt München, von der Wiener
Konzerthausgeſellſchaft, vom Badiſchen Landestheater, vom
Bayeriſchen Staatstheater, vom Allgemeinen Deutſchen
Muſik=
verein und zahlreichen anderen Vereinen. An der Trauerfeier
nahmen außer den bereits gemeldeten Perſonen noch teil:
Ge=
veraloberſt v. Seeckt, Verleger Mar Brockhaus.
Generalmuſik=
direktor v. Hoeßlin, Hans v. Wolzogen, Prinz Auguſt Wilhelm
von Preußen und Wilhelm Beidler.
Vom Pre;ienſt des Zentralvereins deutſcher Staatsbürger
jüdiſchen Glaubens werden wir um Veröffentlichung
nachſtehen=
der Schrift erſucht, die wir im Auszug wiedergeben. Es heißt
darin u. a.:
Die Deutſche Volkspartei, die bisher in Thüringen mit den
Nationalſozialiſten zuſammengearbeitet hat, nimmt nun
ange=
ſichts der ſich häufenden nationalſozialiſtiſchen Roheitsakte und
angeſichts der maßloſen Hetze der nationalſozialiſtiſchen Agitatoren
aufs ſchärfſte gegen die NSDAP. Stellung.
So wandte ſich der Abgeordnete von Kardorff der
Deutſchen Volkspartei bei der Beratung des Etats des
Reichs=
innenminiſteriums in der Plenarſitzung des Reichstages vom
17. 6. 1930 gegen die Thüringer Regierung, wobei er ſofort
er=
klärte, man ſolle nicht etwa mit den Einwänden kommen, daß
ſeine eigene Partei ja in der Thüringer Regierung ſitze. Man
ſei eben unter Umſtänden gezwungen, Zwangsehen einzugehen,
die mau am liebſten nicht ſchlöſſe. Er fuhr dann fort:
„Ich bedauere, daß der frühere Reichsinnenminiſter Dr.
Seve=
ring nicht ſofort eine klärende Auseinanderſetzung mit der Thüringer
Regierung herbeigeführt hat, als Frick dort Innenminiſter wurde.
Nach der Rede des Miniſters Frick hätte Severing ſofort Fühlung
mit der Thüringer Staatsregierung nehmen und ſie für die
Aeuße=
rungen des Miniſters Frick insgeſamt haftbar machen müſſen.
Natio=
nalſozialiſten gehören ihrer ganzen politiſchen Einſtellung nach nicht
an führende Beamtenſtellen.”
Auf nationalſozialiſtiſche Zwiſchenrufe hin antwortete
Ap=
geordneter von Kardorff:
„Sie ſind nicht vogelfrei, aber Schindluder laſſen wir nicht mit
uns treiben. Wir bekennen uns unbedingt zum Primat des Reiches
und wünſchen, daß es wahrgenommen wird, und zwar ohne jede
Schikane. Ich richte an den Herrn Neichsinnenminiſter den ganz
dringenden Appell, nicht länger die fortdauernden Zuſammenſtöße
politiſcher Gegner auf den Straßen zu dulden. Das iſt bereits der
Beginn eines Bürgerkriegs. Wenn man jetzt die Zügel noch länger
am Boden ſchleifen läßt, wird der Staat ſelbſt in Gefahr geraten.
Deshalb begrüßen wir auch das Uniformverbot. Es muß aber noch
viel mehr hinſichtlich der Einſchränkung des Waffentragens
ge=
ſchehen.” (Inzwiſchen iſt für das ganze Reich ein allgemeines
Waffen=
verbot erfolgt, deſſen verſchärfte Strafbeſtimmungen bereits
mehr=
fach gegen Ausſchreitungen des politiſchen Rowdytums in
Anwen=
dung gebracht wurden. D. Red.)
Auch die Deutſche Volkspartei in Sachſen hat in der ſchärfſten
Weiſe gegen die rückſichtsloſe Hetze der Nationalſozialiſten
Stel=
lung genommen. Der ſächſiſche Reichstagsabgeordnete der
Deut=
ſchen Volkspartei, Dr. Rudolph Schneider, veröffentlichte
dieſer Tage in allen größeren Zeitungen Sachſens ein Inſerat,
das ferner in Plakatform in verſchiedenen ſächſiſchen Städten
angeſchlagen wurde und eine Abſage an die
National=
ſozialiſten enthält, worin es u. a. heißt:
„In der Landestagung der Deutſchen Volkspartei am 1. Juni
übte Reichstagsabgeordneter Dr. Rudolph Schneider ſchärfſte Kritik
an der Hetze, welche die Nationalſozialiſten im ſächſiſchen
Landtags=
wahlkampf ausüben. Als fürchterlichſtes Beiſpiel bezeichnete er die
nationalſozialiſtiſche Wahlverſammlung, welche Dienstag, den 27.
Mai, in Dresden im „Gewerbehaus” ſtattgefunden hat. Dort ſprach
als erſter Redner der „Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei”
Gene=
ral Litzmann, welcher gegen den verſtorbenen Dr. Streſemann, aber
vor allem auch gegen den Reichspräſidenten Hindenburg eine ganz
unglaubliche Hetzrede hielt, weil dieſe zum Schaden des Vaterlandes
alles „unterſchrieben”, was die Feinde verlangten. Dann aber ver—
ſtieg ſich der nationalſozialiſtiſche Hetzredner zu dem Ausrufe: „
Lei=
der fehlen uns Femerichter, um dieſe Unterſchreiber unſchädlich zu
machen!‟ Da die Nationalſozialiſten immer gefliſſentlich bemüht
ſind, die ſogenannten „Fememörder” als Femerichter” zu
bezeich=
nen, iſt dieſe Drohung gar nicht mißzuverſtehen.
Reichstagsabgeord=
neter Dr. Schreiber ſtellte ausdrücklich feſt, daß für jene
national=
ſozialiſtiſche Morddrohung die volle Verantwortung auf die
Natio=
nalſozialiſtiſche Partei falle. Eine ſolche Kampfesweiſe müſſe vor
dem ganzen Lande gebrandmarkt werden. Hier ſei nicht mehr von
politiſchem Kampfe die Rede, ſolchen Demagogen gegenüber gelte
nur rückſichtsloſe Ablehnung, Verachtung und Abſcheu!“
Dieſe Auslaſſungen führender Perſönlichkeiten der Deutſchen
Volkspartei verdienen die ſtärkſte Beachtung, vor allem, weil kein
Zweifel daran beſtehen kann, daß es ſich hier um Vorſtöße von
Einzelperſönlichkeiten handelt. Dr. von Kardorff wird als
Fraktionsredner nicht ohne vorherige Fühlungnahme mit ſeinen
Fraktionskollegen geſprochen haben und Dr. Schneider hat für
ſeine Ausführungen ſtärkſten Beifall und uneingeſchränkte
Zu=
ſtimmung ſeitens der Landestagung der Deutſchen Volkspartei
geerntet.
Es gilt, zu bewahren!
Von Dr. Haus Mollier.
Dr. Mollier, der bekannte Münchener
Muſik=
kritiker, iſt mit den Bayreuther Verhältniſſen
be=
ſonders vertraut, weshalb wir ihn gebeten haben,
ſich über die Zukunft des Wagnerwerks und des
Feſtſpielhauſes zu äußern.
Von ſchwerer Sorge iſt in dieſen Tagen geſprochen und
ge=
ſchrieben worden, da Richard Wagners großer Sohn die Augen
ſchloß. Groß war auch er, nicht neben dem allzu oft verglichenen
Vater, ſondern für ſich — auf ſeinem Platz auf dem Weg, den
ihm der Vater wies, in der unbeirrbaren Sicherheit, mit der er
das Bayreuther Erbe verwaltete, es durch ſchwere Zeiten zu
führen und aufs Neue ſtark zu machen verſtand. So ſehr
ver=
ſtand, daß aus dem Vermächtnis des Vaters das Vermächtnis
des Sohnes nunmehr geworden iſt.
Immer aber iſt es auch ein Vermächtnis an das deutſche
Volk und um ſo berechtigter die allgemeine Sorge. Was uns
Baureuth bedentet, wird — über die traditionellen Gefühle
hin=
aus, die der älteren, im Kampf und Sieg um Wagners Werk
auf=
gewachſenen Generationen im Blute ſtecken — auch dem jüngeren
Deutſchland klar, wenn es ſich darauf beſinnt, welche und wie
viele anerkannte Werte wir heute im kulturellen Wettbewerb der
Nationen aufzuweiſen haben.
Vieles iſt zertrümmert, vieles iſt im Werden, vieles iſt vom
deutſchen Geiſt noch zu erwarten — was aber beſteht,
unangefoch=
ten und unanfechtbar, vor den Augen einer lauen, eiferſüchtigen
oder feindſeligen Umwelt? Ein Teil der deutſchen Wiſſenſchaft,
der deutſchen Technik, der deutſchen Kunſt. Und in der Kunſt
iſt Bayreuth eines unſerer allerſtärkſten Poſitiva. Daher die
Sorge
Da hat in unſere Zweifel das Teſtament Siegfried Wagners
überraſchend und entſcheidend eingegriffen: Seine Gattin
Winni=
fred ſoll fortan die Hüterin Bayreuths ſein, an der Spitze eines
Ausſchuſſes, dem noch der augenblickliche Leiter der Feſtſpiele,
der Verleger Dr. Knittel und Direktor Fries angehören. Alle, die
Siegftied Wagners Gattin kennen, rühmen ihre Energie und
Klugheit, ſprechen von dem großen Anteil, den ſie bisher ſchon
an dem Bayreuther Werk genommen. So möchte man, nach allem,
was man hört, faſt die vermeſſene Bitte an das Schickſal richten,
es möge das Unwahrſcheinliche einer Duplizität der Ereigniſſe
zur Wahrheit werden laſſen; daß, wie ſchon einmal, das Bay=
Nummer 219
Samstag, den 9. Anguſt 1930
Seite 3
Paneuropa im europäiſchen Spiegel.
Beſſeres Verſtändnis für die gemeinſamen Inkereſſen der enropäiſchen Völker. — Geſundung Europas nur
nach Beſeitigung der unhaltbaren Verhälkniſſe nach den Grundſähen der Gerechkigkeik und der Gleichheil.
Die Vorbehalte der Nakionen zum Briand’ſchen
Proſekt.
Nach dem Eingang der ſchweizeriſchen Antwort auf das
Briand=Memorandum, die ebenfalls die Bereitſchaft zur
Mit=
arbeit an der lohalen Unterſuchung des Europa=Problems zum
Ausdruck bringt, ſoll ſich, wie der „Temps” zu berichten weiß,
der Quai d’Orſay mit dem Sammelbericht beſchäftigen, den
Briand ſodann den intereſſierten Mächten als weitere
Ver=
handlungsgrundlage zuſtellen will.
Es iſt ſelbſtverſtändlich noch nicht möglich, den weiteren
Fortgang dieſer europäiſchen Organiſationsbeſtrebungen zu
überblicken. Immerhin kann man aus dem veröffentlichten Text
der eingegangenen Antworten erſehen, daß, wie der „Temps”
auch betont, wenigſtens darin Uebereinſtimmung herrſcht, daß
vor allem im Hinblick auf die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten der
europäiſchen Staaten eine Zuſammenarbeit erſtebt werden müſſe,
die den wirtſchaftlichen Wohlſtand Europas ſichern könne. Es
erübrigt ſich, in dieſem Zuſammenhange, noch einmal den Inhalt
aller Antwortnoten zu wiederholen. Wenn das „Journal” ſchreibt,
daß die eingelaufenen Antworten zeigen würden, daß der
Europa=Plan alle Elemente der Uneinigkeit zwiſchen den
Natio=
nen Europas wachgerufen habe, ſo kann man wohl feſtſtellen,
daß, um mit den Worten des „Temps” zu reden,
jede der befragten Regierungen das europäiſche
Zukunfksproblem anders geſehen
hat, und jede aus dieſem Grunde eine andere Theſe entwickelte.
Vielleicht mag dies als eine Erſcheinung der Entwicklung zu
wer=
ten ſein; denn ſchließlich tritt mit der Europa=Idee ein Problem
in die internationale Diskuſſion, das in vieler Hinſicht noch
ſei=
ner Populariſierung bedarf. Somit haben ſich naturgemäß
Ver=
ſchiedenheiten in den einzelnen Anſichten ergeben, die ſich im
weſentlichen nur unter dieſer Vorausſetzung begreifen laſſen.
Ohne Frage erklärt ſich hieraus auch die allgemein zum
Aus=
druck gekommene Anſicht, daß bei einer Europa=Organiſation
alles vermieden werden müſſe, was die Autorität des
Völkerbundes und ſeiner Organiſation ſchwächen könnte.
Auch über den Kreis der hinzuziehenden Mächte ſind
verſchie=
dene Meinungen aufgetaucht. So fordert das italieniſche
Ant=
wortſchreiben die Einbeziehung Sowjet=Rußlands
und der Türkei in dieſe Föderation, da eine
ange=
ſtrebte europäiſche Vereinigung mit Ausſchluß einzelner Mächte
zu einer Scheidung Europas in feindliche Gruppen führen könnte.
Dieſer Auffaſſung ſtimmt im übrigen auch die deutſche Antwort
zu, in der es heißt, daß es nicht geſchehen dürfe, daß einzelne
europäiſche Länder der europäiſchen Zuſammenarbeit entfvemdet
würden. So widerſpräche es der bisher mit Recht geübter
Praxis, wenn man ſolche Länder Europas, die nicht dem
Völker=
bund angehören, wie Rußland und die Türkei ausſchließen würde.
Wie zu erwarten war, ſpielte ſchließlich auch die
verſchiedenarlige Bewerkung der wirtſchaftlichen
und der polikiſchen Geſichkspunkke
i den Antworten eine große Rolle. In gewiſſem Einklang
mit Frankreich befindet ſich dabei Polen, das beſonders
hervor=
hebt, daß zunächſt den europäiſchen Staaten die politiſche
Sicherheit garantiert werden müßte bevor man an die
Re=
gelung anderer Probleme herangehe. Polen geht jedoch in
die=
ſem Zuſammenhange noch weiter, inſofern, als es die
europä=
iſche Union nach den Grundſätzen des Genfer
Protokolls organiſiert wiſſen will, wodurch es aber jeder
Vereinheitlichung die größten Schwierigkeiten entgegenſetzt.
Dem=
gegenüber wird gerade in der italieniſchen Antwort
die Anſicht bekämpft, wonach eine Vereinheitlichung Europas
die Löſung der Sicherheitsfrage zur
Voraus=
ſetzung haben müſſe. Alle Verſuche einer Beſſerung der
poli=
tiſchen Lage in Europa werden doch letzten Endes, wie es in der
deutſchen Antwort heißt, nur davon abhängen, daß die
Grund=
ſätze der vollen Gleichberechtigung, der gleichen
Sicherheit für alle und des friedlichen Ausgleichs der natürlichen
Lebensnotwendigkeiten der Völker zur Anwendung kommen. Aus
dieſem Grunde muß, wie die engliſche Antwort, die ſich in jeder
Hinſicht vorſichtig ausdrückt betont, alle Anſtrengung gemacht
werden, um bei den europäiſchen Völkern ein beſſeres
Ver=
ſtändnis für die gemeinſamen Intereſſen
hervor=
zurufen, an denen ſie alle Anteil haben, was aber nur bei einem
gegenſeitigen Vertrauen und einem Zutrauen zwiſchen den
Re=
gierungen möglich ſein wird.
Generalausſprache über Paneuropa im Völkerbund.
Es wird beſtimmt nicht leicht ſein, aus dieſen vorliegenden
Anſichten ein einheitliches Programm herauszuarbeiten. Nach
dem „Temps” ſoll ſich Briand jetzt mit der Abſicht tragen,
den europäiſchen Mächten den Vorſchlag zu
un=
terbreiten, in einer kurzen Beſprechung vor der
Eröffnung der Völkerbundstagung im
Septem=
ber den Beſchluß zu faſſen, daß der geſamte
Fragenkomplex auf die Tagesordnung der
Voll=
verſammlung geſtellt werde. Auf dieſe Weiſe trägt
er den Anſichten der verſchiedenen Antwortſtaaten Rechnung,
die die Behandlung dieſes Problems organiſch in die Inſtitution
des Völkerbundes eingegliedert wiſſen wollen. Damit wäre
zunächſt die weitere Prozedur feſtgelegt. Inzwiſchen
dürften aber die großen Wirtſchaftsfragen ſtärker
in den Vordergrund treten, und damit den ökonomiſchen
Zuſammenſchluß Europas eindringlicher begehren. Es wird ſich
dann zu zeigen haben, wer raſcher zum Ziele kommt: die
poli=
tiſche Theorie oder die Praxis der Wirtſchaft.
Europas Wirtſchaftsnot iſt allgemein; die
poli=
tiſchen Sonderpläne werden deshalb dann
ent=
fallen müſſen, wenn die Schickſalsgemeinſchaft
zur Organiſation zwingt. Döch kann eine Reform im
Intereſſe der Geſundung Europas nur wirkſam
wer=
den, wenn man im Geiſte der Verſtändigung an ſie
herantritt, und damit eine Beſeitigungder als
unhalt=
bar erſcheinenden Verhältniſſe nach den
Grund=
ſätzen der Gerechtigkeit und der Gleichheit
durch=
führt.
* Die Bilanz der Schweiz.
Schärfſte Krikik an der franzöſiſchen Paneuropa=Theſe
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 8. Auguſt.
Die Anwort der Schweiz auf das Memorandum
Briands ſchließt die Reihe der Antwortnoten der
ſiebenund=
zwanzig angefragten Mächte ab. Man hätte in Frankreich der
Antwort der Schweiz keine beſondere Bedeutung zugemeſſen,
wenn ſie nicht zuletzt gekommen wäre. So aber bedeutet ſie das
Ende einer Periode in der Entwicklung der europäifchen
Föde=
ration und erlaubt die Bilanz über die Tätigkeit
Briands aufzuſtellen. Ja, mit einiger Kühnheit könnte man
behaupten, daß die Antwort der Schweiz ſelbſt als eine
Bilanz der vorhergehenden Antworten
aufzu=
faſſen ſei.
Es iſt kein purer Zufall, daß die Schweiz unter allen
Mäch=
ten zuletzt geantwortet hat. Vor allem iſt ſie politiſch nicht in
derſelben Weiſe an Paneuropa intereſſiert als die anderen
euro=
päiſchen Staaten, ſchon wegen ihrer Neutralität. Anderſeits
nimmt ſie auf die öffentliche Meinung Europas in ganz
beſon=
ders hohem Maße Rückſicht. Nur daraus iſt zu erklären, daß
die Schweizer Antwortnote zu Fragen Stellung nimmt, welche
eigentlich die Außenpolitik der Schweiz wenig beſchäftigen. Zu
dieſem gehört zum Beiſpiel die Frage der Aufnahme
Ruß=
lands und der Türkei in die europäiſche
Föde=
ration.
Wenn man die Antwort der Schweiz eingehend analyſiert,
ſo tritt es ſofort hervor, daß die Schweiz zu denjenigen Mächten
gehört, welche an dem Projekt Briands die ſchärfſte Kritil
geübt haben. Die Aufnahme in Frankreich war dementſprechend.
Die offiziöſe franzöſiſche Preſſe, mit dem „Temps” an der
Spitze, iſt mit ihrer Kritik zurückhaltend, den ſie iſt ja — ſelbſt=
verſtändlich — für den Gedanken Briands eingenommen. I
den rechtsſtehenden politiſchen Kreiſen kann man aber ſpitze
Be=
merkungen hören und „L’Echo de Paris” ſpricht ziemlich
ſcho=
nungslos von den Hotelierintereſſen der Schweiz am Völkerbund.
Das Verhältnis Frankreichs zur Schweiz iſt nicht beſonders
gut; daran ſind vor allem lokale Fragen ſchuld. Aber die Schweiz
hätte vielleicht anders geantwortet, wenn die Antworten der
führenden europäiſchen Mächte günſtiger ausgefallen wären.
Nach der in Frankreich offiziös verbreiteten Auffaſſung ſind
die Vorbehalte zum Projekt Briands von der
öffentlichen Meinung überſchätzt worden. Und man verſucht mit
geſchickter Dialektik über den größten Teil dieſer Vorbehalte
hin=
wegzukommen und gewiſſe Auseinanderſetzungen auf die ferne
Zukunft zu verſchieben. Das wird aller Wahrſcheinlichkeit nach
auch die Taktik der franzöſiſchen Diplomatie im September bei
der europäiſchen Konferenz ſein. Man ſieht übrigens dieſer
Kon=
ferenz gar nicht peſſimiſtiſch entgegen.
Ueber 2,75 Millionen Arbeitsloſe.
Berlin, 8. Auguft.
Die Zeit vom 16.—31. Juli brachte nach dem Bericht der
Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung eine fühlbare Abſchwächung
des Beſchäftigungsgrades. Auch in früheren Jahren trat um
dieſe Zeit des Sommers häufig ein gewiſſer Stillſtand ein. Die
jetzige Entwicklung bedeutet jedoch unverkennbar eine weitere
Verſchärfung der Depreſſion, deren tiefſter Punkt noch nicht
er=
reicht zu ſein ſcheint. Die Zahl der
Hauptunterſtützungsempfän=
ger, die im letzten Berichtsabſchnitt nur unerheblich zugenommen
hatte, iſt jetzt um rund 28 000 auf über 1 497 00, in der
Arbeits=
loſenverſicherung, um rund 23 000 auf 403 000 in der
Kriſen=
unterſtützung geſtiegen. Damit hat die Belaſtung der beiden
Unterſtützungseinrichtungen mit zuſammen über 1900 000
Unter=
ſtützten einen Stand erreicht, der um mehr als eine Million über
dem des Vorjahres liegt, während dieſe Ueberragung Mitte Juni
noch 938 000 betrug. Dieſer Entwicklung entſpricht die Zunahme
der Zahl der verfügbaren Arbeitsſuchenden, die bei den
Arbeits=
ämtern eingetragen ſind. Sie ſtieg vom 15. bis zum 31. Juli um
rund 42 000 und erreichte nach Abzug derjenigen, die noch in
ge=
kündigter oder ungekündigter Stellung oder in Notſtandsarbeit
beſchäftigt waren einen Stand von rund 2 757 000 Arbeitsloſen.
Von dem Zugang entfällt zwar der größere Teil auf die
über=
wiegend von der Konjunktur abhängigen Berufsgruppen, doch
ſind auch die Saiſon=Außenberufe bereits an ihn beteiligt. Das
allgemeine Bild, das ſich aus dieſen Zahlen evgibt, wird ergänzt
und beſtätigt durch Meldungen über weitere Zunahme von
Feier=
ſchichten und Kurzarbeit durch die Ankündigung von
Entlaſſun=
gen und durch Stillegungsanträge, ſchließlich durch umfangreiche
Ausſteuerungen von Arbeitsloſen.
Inkraſtkrelung des Vollſtreckungsſchußes.
Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Zur Durchführung der
Oſthilfe hat die Reichsregierung eine Verordnung über die
Um=
ſchuldung und den Vollſtreckungsſchutz folgenden Inhalts erlaſſen:
Der vorläufige Geltungsbereich für dieſe Maßnahme umfaßt den
vommerſchen Regierungsbezirk Köslin, die Grenzmark Poſen=
Weſt=
preußen, die brandenburgiſchen Kreiſe Arnswalde, Friedeberg in
Neumark, Landsberg a. d. Warthe, Sternberg=Oſt und Züllichau=
Schwiebus, die niederſchleſiſchen Kreiſe Grünberg, Freiſtadt,
Glo=
gau, Guhrau, Steinau, Wohlau, Militſch, Trebnitz, Großwartenberg.
Oels, Namslau ſowie die rechts der Oder gelegenen Teile der
Kreiſe Ohlau und Brieg, ferner die Kreiſe Waldenburg, Neurode,
Glatz und Hallſchwerdt und Oberſchleſien. Dieſe Begrenzung des
Hilfskreiſes beruht darauf, daß mit Hilfe der Notverordnung kein
langfriſtiges Programm, ſondern nur ein Sofortprogramm für die
Hauptkataſtrophengebiete erlaſſen werden konnte und daß daher
auch die Finanzierung nur in engerem Rahmen nötig war. Eine
Ausdehnung dieſes Gebietes, wie ſie bereits in der Verordnung
vom Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930 vorgeſehen war, bleibt
ausdrücklich für den Fall der Verſtärkung der Mittel vorbehalten.
Die Ausdehnung des Vollſtreckungsſchutzes insbeſondere wird
da=
von abhängen, daß die zuſtändigen Landesregierungen die zur
Fi=
nanzierung der Umſchuldung in ihren Gebieten erforderlichen
Mittel ſicherſtellen. Die Verordnung beſtimmt weiter, daß
Landes=
ſtellen zur Durchführung der geplanten Hilfsmaßnahmen in
Königsberg für Oſtpreußen, in Köslin für Pommern, in
Schneide=
mühl für die Grenzmark und Brandenburg, in Breslau für
Nie=
derſchleſien, in Oppeln für Oberſchleſien errichtet werden. Der
Be=
ginn der Tätigkeit der Landesſtellen wird zu gegebener Zeit
be=
ſonders bekannt gegeben werden. Bis dahin ſind Geſuche um
Er=
wirkung des Vollſtreckungsſchutzes bei dem zuſtändigen. Landrat
(Oberbürgermeiſter) anzubringen.
reuther Erbe von der Gattin ſo glücklich und feſt verwaltet werde,
bis einer aus der nächſten Generation von Wagners Nachkommen
heranwächſt, die Zügel zu übernehmen.
Denn, das ſei geſagt, die Gefahr einer Verwaltung auf breiter
Grundlage, durch Behörden oder gar durch Staat oder Reich,
und demit die Gefahr der Bürokratiſierung Bayreuths ſchien uns
die ärgſte. Mag, beſonders zu Frau Coſimas Zeiten, gar
man=
ch’s kritiſche Wort über die Selbſtherrlichkeit des Hauſes
Wahn=
fried geſagt worden ſein — man braucht das auch heute nicht
zu verſchweigen —, ſo hat ſich allen Zweiflern und Nörglern
gegenüber die klare, feſte und im allerhöchſten Sinn nur dem
Wagnerſchen Werk dienende Führung durch die Familie um ſo
überzeugender durchgeſetzt. Und dieſes Dienen am Werk
ver=
langt jene leidenſchaftliche Liebe, die immer am reinſten aus der
Blutverbundenheit der Familie hervorbrechen wird, niemals
aber von einer verbreiterten und unperſönlichen Leitung erwartet
werden kann.
Aus demſelben Grunde müſſen wir jene Gedanken ablehnen,
die in den letzten Jahren mehrfach ausgeſprochen worden ſind:
Bayreuth müſſe neben Wagner allen Klaſſikern der deutſchen
Muſik ſeine Tore öffnen, es müſſe ein Wallfahrtsort der
deut=
ſchen Kunſt überhaupt werden, die Deutſche Akademie für Muſik
— ein Lieblingsplan Richard Wagners — ſolle dort erſtehen
und das Werk des großen deutſchen Tondichters über die Familie
hinaushelen. Nein, ſelbſt wenn dieſe Gedanken im jetzigen
Augenblick nicht ein Sakrileg bedeuteten, müßte man ſie
ver=
werfen. Umzuſtürzen und umzuorganiſieren, dazu iſt weder
Ver=
anlaſſung vorhanden, noch die Stunde in Deutſchland geeignet.
In kürzeſter Zeit könnte zerſtört, könnte zu einem unheiligen
Ort ehrgeizigen Schachers der Intereſſierten herabgezerrt ſein,
was Vater und Sohn in zwei ernſten Menſchenleben als Tempel
erbauten.
Spätere Zeiten mögen neue Aufgaben bringen. Heute gilt
es, Bahreuth zu bewahren. Und ſo ſehen wir, in noch nicht
rühender Sorge zwar, doch mit vertrauender Hoffnung, zum
zweiten Male in der Geſchichte Bayreuths eine Frau die
Re=
gierung übernehmen.
Von Zeutſchlands Hohen Schulen.
München: Zur Wiederbeſetzung des durch Emeritierung des Geh.
Rats Profeſſor Dr. Karl von Goebel erledigten Ordinariats für Botanik
iſt ein Ruf an Profeſſor Dr. Hans Winkler an der Univerſität
Hamburg ergangen.
Tübingen: Dr. Hans Engelland. Aſſiſtent am
dogmati=
ſchen Seminar der Evangeliſch=theologiſchen Fakultät, erhielt die
Lehrberechtigung für ſyſtematiſche Theologie.
*
Eine neue Epoche des Eiſenbahn=
Beſucher der Darmſtädter Lichtſpieltheater ſahen kürzlich in
der Wochenſchau das Bild einer eigenartigen Eiſenbahn, ein
Luftſchiff auf Schienen. —
Das Projekt der Propellerbahn, der Schwebebahn, die durch
einen richtigen Flugzeugpropeller, angetrieben wird, iſt ſchon
mehrfach aufgetaucht, ohne daß man ihr bisher ernſthafte
Auf=
merkſamkeit geſchenkt hat. Man hielt es für eins der phantaſtiſchen
Projekte, die zwar durch ihren kühnen Ideenſchwung intereſſant,
in der Praxis aber doch wenig brauchbar ſind.
Dieſe Luftſchraube, der Propeller, als Antriebsmittel für
Fahrzeuge, die ſich auf dem Boden oder durch das Waſſer be=
Die Propeller=Schwebebahn von Glasgow.
Die von dem ſchottiſchen Ingenieur George Bennie erbaute Bahn
hat bisher Geſchwindigkeiten von 240 Kilometern erzielt.
wegen, haben wir ſchon recht häufig erlebt, ohne daß bisher
prak=
tiſche Erfolge erzielt worden wären. Man hat ein Propellerauto
gebaut, ein Auto, das man Jahre lang in den Straßen von Paris
hewundern konnte, deſſen Motor mit mächtigen Windmühlen=
flügeln in Verbindung ſtand, die durch einen Schutzrahmen
abge=
deckt waren. Aber dieſes Auto zeigte einen Fehler. Seine
An=
fahrtsgeſchwindigkeit war ſo außerordentlich gering. So groß
nämlich die Ueberlegenheit der Propellerſchraube gegenüber dem
Radantrieb bei höheren Geſchwindigkeiten iſt, ſo groß iſt ihre
Unterlegenheit beim Antrieb bei der Anfangsgeſchwindigkeit. Die
Propellerſchraube iſt ein ausgeſprochenes Schnellantriebsmittel.
Man kann große Geſchwindigkeiten mit ihr erzielen, aber keine
hohe Kraftleiſtung bei geringer Geſchwindigkeit. An dieſer
Eigen=
heit iſt bisher das Propellerauto geſcheitert. Und wenn man
einmal ſpäter doch vom Propeller auch beim Automobil Gebrauch
machen will, ſo müßte man eine Kombination wählen, die für
das Anlaufen des Autos den Radantrieb vorſieht, und erſt bei
höheren Geſchwindigkeiten den Propellerantrieb einſchaltet.
Anders liegt das Problem beim Autoſchlitten. Hier iſt der
Propeller das beſſere Antriebsmittel oder wenigſtens ebenſogut
wie das Rad. Die Angriffsfläche für den Radantrieb iſt in
Schnee und Eis außerordentlich gering, jedenfalls kaum
vorteil=
hafter als der Propellerantrieb, der ſich hier ſtärker auswirken
kann, da der Reibungswiderſtand beim Anlaufen nicht ſo groß
iſt, wie bei dem mit Rädern verſehenen Fahrzeug.
Im Eiſenbahnbetrieb hat man bisher lediglich vorbereitende
Verſuche mit dem Luftſchraubenantrieb unternommen. Das erſte
größere Projekt iſt die Verſuchsſtrecke, die die Stadt Glasgow
durch den Ingenieur Georg Bennis hat bauen laſſen. Es iſt
eine Schwebebahn, bei der die Wagen durch den Propeller vorwärts
getrieben werden. An der üblichen Schwebebahnkonſtruktion hängen
die Wagen der Schwebebahn ganz wie bei unſerer Strecke Elber=-Barmen, nur daß dieſe Wagen nach den Geſetzen der
Stromlinienforſchung gebaut ſind und die Form von kleinen
Zeppelinen haben. Früher erfolgte nun der Antrieb ſolcher
Schwebebahnen durch die Laufräder aus der Leitſchiene. Die
neue Bahn nun wird durch einen Propeller angetrieben, und
zwar beſitzt jeder Wagen ſeinen eigenen Motor mit zweiflügeligem
Propeller. Man hat bisher angeblich mit dieſer Bahn
Tagesge=
ſchwindigkeiten von 240. Kilometer Stundengeſchwindigkeit
er=
reicht. Das iſt die höchſte Geſchwindigkeit, die bisher auf
irgend=
einer Eiſenbahn der Welt erzielt worden iſt. Ja, es iſt eine
Ge=
ſchwindigkeit, die doppelt ſo groß iſt, als die ſonſt üblichen
Durch=
ſchnittsgeſchwindigkeiten unſerer Eiſenbahnen. Sie würde im
weſentlichen dadurch erreicht, daß auf der Strecke bei hoher
Ge=
ſchwindigkeit eine gerodynamiſche Wirkung eintritt, die Wagen
werden von der unteren Laufſchiene abgehoben, ſo daß der
Rei=
bungswiderſtand außerordentlich gering und praktiſch ſogar gleich
null wird. Sollte dieſe Glasgower fliegende Eiſenbahn ſich
be=
währen, ſo dürfte es der Anfang einer grundlegenden Reforx, im
Eiſenbahnweſen ſein.
Seite X
Samstag, den 9. Auguft 1930
eeho
Ale an.
geh vom Hochschn
der beliebte Kaffee- und Kuchentag
Ta Küche
Eigene Konditorei
Zivile Preise
Täglich Konzert
TANZ
O Montag, 11. August O
Große Zeppelinfeier
(*
Restaurant Reichshot
Spezlal-Ausschank
Würzburger Hofbräu
MORGEN SONNTAG
KONZER
Heute und folgende Tage
Der große Wilhelm Dieterle-Film.
Wilhelm Dieterle
der beliebte Darsteller und
erfolg-
reiche Begissenr schnf ein neues Werk
voll Poesie, Schwermnt, Liebe und
Leid
FrUhlinds-
Fauschen
(Tränen, die ich Dir gewelnt)
Ein Herzensroman in 8 Akten.
Regie: Wilhelm Dieterle.
In den Hauptrollen:
Wilhelm Dieterle
Lien Devers
Elsa Wagner, Julſus Brandt,
Alexandra Schmldt,
Mikolai Malikon.
Dazu
das bunte und aktuelle
Belprogramm.
Begiun 3½ Uhr.
Heute und folgende Tage!
Henny Porten
in ihrem ersten Ton- und Sprechflm
der kürzlich in Berlin mit einem
geradexn phantastischen Ertolg
ge-
startet wurde.
Skandal um Eua
nsch dem bekanuten Bähuennerk
„Skandal um Olly”
von Heinrich IIgenstein.
Unter der Begie von G. W. Pabst
ist ein prächtiges Instspiel im
voll=
endetem Stil geschaffen worden.
Im Tonbeiprogamm
ein neues köstliches Micky-Abentener
„Micky, der fidele Bauer”
Beginn 3.30, 5.45, 8.15 Uhr.
William Boyd
Marie Prevost
in dem großen Fliegerflm
Der Flieger
von Calitornien
I
Füm reist im Kahwen einer
hochinteressanten Spielhandlung
sensationelle Flngakrobatik und
tollkühne Flugzengaufnahmen.
Regie: Tay Garnett.
Im Beiprogramm:
Blondy im Laden
und
(V.12232
Es brennt
4 Instige Akte.
Jugendliche zugelassen.
Nummer 215
Kaſſe Volkmann
Eberſtadt a. d. Bergſtr.
Halteſtelle „Wartehalle‟"
An beiden Kirchweihtagen, 10. u. 11. Aug.
Stimmungsmufik O
ab 4 Uhr. — Für Speiſen und ff. Weine
und Biere iſt beſtens geſorgt. (12203
Geſellſchaftszimmer und ſchöner Garten.
Telefon 49 Eberſtadt a. d. Bergſtr. Telefon 49
Konditorei und Caffee
H. L. Ott & Co.
Inhaber: Robert Behmann, Fernruf 3117
Rügelſtraße, Scke (0ilhelm Slässingſtr. 2
Frühstücksſtube Ge76a
reichhaltige kompl. Frühstücks ℳ 1.—
feiſte pikante Fleiſchpaſteten
Bouillon und oüdweine
kleme Ruchen u. Corten v. Mk. 1.— an
Begiun 3½ Uhr
.
200
udle kestaurant AStoria
Schloßgartenſtr. 91/ (1.180
Samstag, Sonntag u. Montag
Humoriſtiſches Konzert.
Geöffnet bis nachts 3/, Uhr.
Kein Bieraufſchlag.
Reelle Bedienung. —
Weltmeisterschaften der Ftudenten 1.-10. August 1930
Fußbafl
keichtathletiks
16 Uhr: Vorkämpfe, Zwischenläufe, Entscheidungen (im Hochschulstadion)
Der Tag der Hauptentscheidungen
Länderkampf lalien aFrankreich
Beginn 17.30 Uhr.
im Stadion zu Frankturt am Main.
Beginn 17.30 Uhr.
11831a
8‟4IORPHEUMI8I
Volks-
UVorstellungenUf
Samstag, 9., Sonntag, 10.
Montasliertalmnsln. 11.-Aug.
Letzte Aufführungen
des großen Tachschlagers
Onn reaa f
zmite Taler!
von Neal und Ferner.
In den Hanptrollen:
Guslar Beriram. Marga Peler
Karten 809 bis 2.— Ub.
Verk.-B. u DeWaal. Rheinstr
Meinst. 5 SCHMITZ LLG
Taglich ab 8 Uhr, Sonntags ab 4 Uhr
Golyhu
Pyor”.
„Die ſiüdelen Sauzburger
Schönst gelegener darten
Ia Kuche / Oualitätsbiere und olfene
Weine. Bei unganstiger Witterung
in den Lokalitäten
122t)
Ueeren
Schuſtergaſſe 18 Inh.: W. Brauer
Samstag, 9. Auguſt (2 den oberen Näumen
Konzert
Für gute Küche und Keller
bürgt der Ruf des Hauſes.
ArttT
Inh. Hans Tod
Dieburgerstr. 97 Telephon 4348
Den
Großes
Konzert
Kapelle Weber
Elntritt krei!
Bei ungünstiger Witterung im Saal
Mend 4 1.20 und 1.50
Reiche Auswahl
Rehkeule. Roastbeef Lendenbraten,
Schweinerücken usw.
Reichhaltige Abendkarte 12238
D
morgen Sonntag
Konzert
Ac 18I
Vre. 1A.
Kae /2Inddue
Montag,
Ar K. Ksge
Pineasanngg.
feier mit Tanz
Geſchäftseröffnung!
Allen Freunden und Bekannten, ſowie
der verehrlichen Nachbarſchaft zur gefl.
Kenntnisnahme, daß wir die
A
Restauratien
Ecke Parkus=u. Pallaswieſenſtr.
übernommen haben. Es wird unſer
eif=
rigſtes Beſtreben ſein, unſere verehrten
Gäſte in jeder Weiſe zufrieden zu ſtellen.
Zum Ausſchank gelangt das beliebte
Wiener Kronenbier.
Prima bürgerlicher Mittagstiſch, fowie
kalte u. wurme Speiſen zu jed Tageszeit.
Um geneigten Buſpruch bittet (22ss
Familie A. Avemarie.
W Traiſſa.
Sonntag, den 10. Auguſt, 4 Uhr:
im goldenen Löwen.
Tanz Es ladet ein Fr. Seibert.
ſtkurort Laudenbe
Gasthaus I. Pension zum gold. Engel
Metzgerei.
Beſitzer: Leonh. Glenz.
Herrlich am Main gelegen, Station,
zwi=
ſchen Klingenberg und Miltenberg, ſchöne
Waldſpaziergänge mit Ruheplätzen,
wun=
derbare Ausſtcht ins Maintal. Bad im
Hauſe, Strandbad mit anſchließend groß,
Raſenſpielplatz.
Penſionspreis Mk. 4 50.
Teleth.=Amt Klingenberg 31. 482
Hotel
Behrens-Hufnagel
Tralsa
Telefon 1481
Inhah er Kau Behrens
Beliebter Ausflugsplatz bei Darmstadt
Mittagessen von 12— 2 Uhr
Autobusverbindung Darmstadt-Traisa
Wochenende, Pension.
(287a
Mit mochs u. Samstags Kaffee- A. Kucbentag.
Brauerei
Schlossgasse 25
Sohul
Telephon 1816
Müftfit
unf Oss Ke Mufuf
Samstag, den 9. August 1930
NONZEK
ff. Spezialbier
(12244)
Preiswerte Küche
Alle A.T. B.er treffen sich mittags von 12—2 Uhr
und abends nach 8 Uhr
Restaurank
zur goldenen Krone
Nähe Schloß. — Verkehrslokal des A.T.B. Darmstadt.
12095 b
Auskunft:
Alemannenhaus Roßdörterstraße 61, Telefon 4333.
ZUM HAEERKASTEN
Zutes KONZERR Sonntas
Eigene Schlächterei. — Im Ausschank: Rummel- Spezial.
Hermann Knauf, Ellsabethenstraße 39.
Zur Kirchweihe in Eberſtadt a. d. B.
„Vergſträßer Hof”, größter Saal am Platze.
E Sonntag und Montag —
Großes Tanzvergnügen
Für ff. Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt.
Es ladet freundlichſt ein
12i82)
J. Fiſcher I., Wwe.
Dh
Nach Eberſtadt zur Kirchweih
Gaſthaus zum Odenwald!
(12183
— Großer Tanz
Für gute Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt.
Eigne Metzgerei.
Es ladet freundlichſt ein
J. Kumpf.
D
Schwarzwald sautenFels!”
400 m, Lautenbach Poſt Gernsbach i
Murg=
tal, Tel. 84, tannenwaldr, ruh. romantiſch.
ſonn. Lage, ged. Veranda, Gart.,
Schwimm=
bad, Penſ.=Preis ab 4.50 Mk.
(420
Angenehmer Herbſtaufenthalt.
D
ſonſt, f. jeden Zwes
paſſ. Räumlichkeit.
noch f. einige Tage
in der Woche frei!
Ang u J. 66 Gſch.
-oA--
R.
*
M
Ke *
Wh
uS
K
G
Fe
Ket 63 Luftkurort Eberſtadt a. d.B.
Kirchweihe 10. u. 11.August
Von Darmſtadt mit der Elektriſchen und auf ſchönen
Wald=
wegen ohne Autobeläſtigung zu erreichen. Es laden ein:
Allekotte, 6, Zum goldenen Löwen Mühltal 4 Stimmungs=
Muſik. Eidenmüller, Zur Linde, Metzgerei und Wirtſchaft,
Edingshaus, H., Stadt Heidelberg. Heß, 3., ZumGambrinus,
aufmerkſame, freundliche Bedienung. Hill, L., Zur Roſe,
Tanz. Hartmann, A., Zur Eiſenbahn, Tanz. Jacob, Jakob,
Oberſtraße 12, Weinſtuben und Weinhandlung, gute Küche,
großer ſchattiger Garten. Klenk, Zum Mühltal, Tanz,
ſchöne Gartenwirtſchaft. Kunz, Wwe, Zur Harmonie, Tanz.
Meyer, 9, L., Eberſtädter Hof. Mingſtraße. dReilly, Zum
Felſenkeller. Vogt, Joſ., Zum Bahnhof. Wörner, Phil., Zur
Straßenbahn, Bäckerei. Walther, Fritz, Zum grünen Laub,
Waldſtraße Sä chen für Vereine. Wolf, Ad., Metzgerei
und Wirtſchaft, Heidelbergerſtraße
12184
Der
Bühnen=
volksbund.
Die chriſtlich=deutſche
Theatergemeinde.
legt zwei Mieten
zu je 20 und 14
Vor=
ſtellungen auf im
Großen und Kleinen
Hauſe des
Landes=
theaters, bringt eine
ausgewählte
Spiel=
folge, hat feſte
Miet=
plätze und gewährt
Wenigbegüterten
Er=
mäßigung, führt
außer=
dem eine bedeutend
verbilligte Wechſelmiete
Anmeldung und
Aus=
kunft in d.
Geſchäfts=
ſtelle Chriſtian Arnold
am weißen Turm.
Muſikalienhandlung.
(12239)
1. ü0r Garanter
Nahe
Weck-
Uhren Uhren
2.50
4.—
Uhr=
K. macher
(S Kolb
Elisabethenstr. 31
W235
ſepptche
eutsche Oual. ſiei.
ohne Anzahl.
12 Monstsraten
Teppichhaus
Orient
Frankkurt a. M.,
Zeil25. Brbitt.
die unverbindl.
Werkreterbes
taigs
Küchenherd zu
ver=
kaufen.
Fink.
Liebfrauenſtr. 74.
Eberſtadt Bergſtraße
a. d.
Gaſthaus „Zur Traube‟
Halteſtelle Wartchalle. Eberſtadt.
Vorzügliche Küche
Als Spezialität Wild und Geflügel.
Im Ausſchank
prima Rhein=,Moſel= u. PfälzerWeine
Gutgepflegte Biere.
Während der Kirchweihtage am
10. u. 11. Auguſt
Konzert.
12188
Es ladet ergebenſt ei
Inh. Karl Baumgärtner.
„Schweizerhaus”
Eberſtadt a. d. Bergſir.
Während der beiden
Kirchweih=
tage am 10. und 11. Auguſt
Tanz.
Vorzügliche Küche und ff. Getränke.
Zur Verfaſſungsfeier
v. 10 bis 12 Uhr: Früh=Konzert.
Es ladet freundlichſt ein (12187
Wilh. Plank.
Eebeiche 2 d. ai
ladet zur Kirchweihe am 10. und
11. Auguſt ein. (12185
„Beſucht das Rheinbad Stockſtadt”
10921a)
Nummer 219
Samstag, den 9. Auguft 1930
Seſte 5
Aus der Landeshaupkſtadl.
Darmſtadt, den 9. Auguſt.
Ein neues chirurgiſches Krankenhaus.
„Graf Zeppelin”.
Am Verfaſſungstag, 11. Auguſt, wird das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” ſeinen erſten Beſuch in Darmſtadt wiederholen. Von einem
Nachtflug aus Dortmund kommend, iſt ſeine erſte Landung auf
dem Griesheimer Sand” morgens um 7.30 Uhr vorgeſehen. Im
Anſchluß daran wird das Luftſchiff zu einem Rundflug ſtarten, von
dem es um etwa 3 Uhr nachmittags auf den Griesheimer Sand
zurückkehren wird.
Wiederholt ſei betont, daß die gelöſten Eintrittskarten für die
Landung am Verfaſſungstag Geltung haben, ſoweit ſie nicht
be=
reits bei der Landung am 4. Auguſt Verwendung fanden. Ebenſo
behalten die Zeppelin=Erinnerungshefte ihren Wert, da einige
Tage nach der Landung feſtgeſtellt werden wird, auf welche
Num=
mern die Freiflugſcheine entfallen.
Die Beſucher werden in ihrem eigenen Intereſſe erſucht,
aus=
ſchließlich die gekennzeichneten Wege zum Landeplatz zu benutzen,
um nicht auf Teile des Griesheimer Platzes zu ſtoßen, deren
Be=
treten nicht geſtattet iſt. Das muſtergültige Verhalten des
Publi=
kums am vergangenen Montag, das von Kapitän, Lehmann
vollſte Anerkennung fand, ſollte für Beſucher der Landungen am
Verfaſſungstag Vorbild ſein.
Pädagogiſche Woche für Ausländer.
Die pädagogiſche Woche für Ausländer, die am
Diens=
tag, den 12. Auguſt, mit einer Begrüßungsfeier im Sitzungsſaal
des Heſſiſchen Landtages ihren Anfang nimmt, wird von der
Auslands=
abteilung des Zentralinſtituts für Erziehung und
Unterricht in Berlin unter Förderung durch das heſſiſche
Kul=
tusminiſterium veranſtaltet. Sie bildet ein wichtiges Glied in
einer größeren Reihe von ähnlichen Lehrgängen, die das
Zentralinſti=
tut in dieſem Sommer eingerichtet hat, um Pädagogen des Auslandes
die Möglichkeit zu geben, das deutſche Schulweſen kennen zu lernen.
Solche pädagogiſche Studienwochen finden im ganzen 11 ſtatt,
und zwar für Hygiene (Dresden), Muſikpädagogik (Berlin), praktiſchen
Muſikunterricht (Frankfurt a. d. O.), Nadelarbeit (Berlin), Werkarbeit
(Eſſen), Zeichnen (Düſſeldorf), Naturwiſſenſchaften (Stuttgart),
Sprech=
erziehung (Hamburg), Methodik (Eſſen), Methodik (Darmſtadt und
Frankfurt), Verſuchsſchulen (Hamburg und Dresden). Dieſe Kurſe
werden an ihrem Teil ſicher dazu beitragen, Deutſchland im Ausland
neue Freunde und vor allem Kenner der deutſchen Verhältniſſe in dem
für Geſamthaltung eines Volkes ſo wichtigen Lehrerſtand zu verſchaffen,
und ſo auch beitragen zur Hebung deutſcher Geltung in der Welt. —
Das heſſiſche Kultusminiſterium, an der Spitze der Kultusminiſter,
Herr Staatspräſident Dr. Adelung, bringt dem Kurſus großes
In=
tereſſe entgegen. Der Herr Staatspräſident wird die Gäſte Darmſtadts
perſönlich begrüßen, und die Darmſtädter Lehrerſchaft aller
Schulen wird den Kollegen aus dem Ausland bereitwillige Einblicke in
ihre pädagogiſche Tätigkeit vermitteln.
der Neubau des Diakoniſſenhanſes Eliſabekhenſtifk ein vorbildliches Krankenhaus. — Allen kechniſchen
Errungenſchaften der mediziniſchen Wiſſenſchaft iſt Rechnung gefragen.
In denkbar kürzeſter Zeit wurde der impoſante. Neubau des
chirurgiſchen Krankenhauſes des Diakoniſſenhauſes Eliſabethenſtift
fertiggeſtellt und wird in den nächſten Tagen in Gebrauch
ge=
nommen. Das neue Krankenhaus, das unter der Leitung der
Ar=
chitekten Markwort und Gebrüder Seibert errichtet wurde, iſt ſchon
rein äußerlich inmitten gepflegter Anlagen ein impoſanter Bau.
Die Inneneinrichtung entſpricht allen Anforderungen eines
moder=
nen Krankenhauſes, die ſchweren architektoniſchen Aufgaben ſind
in einer Weiſe gelöſt, wie ſie wohl kaum beſſer möglich ſein kann.
Die neueſten Errungenſchaften der Hygiene und Technik ſind ſo
Hand zu geben, um den Anſprüchen der Kranken und der
Wiſſen=
ſchaft gerecht werden zu können.
Der Leiter der Anſtalt, Profeſſor Dr. Zander, gab ſeiner
Freude über die große Anteilnahme an dem Neubau Ausdruck und
gab dann kurz die ärztlichen Grundlagen bekannt, die bei dem Bau
des chirurgiſchen Krankenhauſes maßgebend waren. Vor allem
hatten die außerordentliche Dürftigkeit und die ungenügende Größe
ſowie die veralteten Räume der Operations= und Rötgenabteilung
des Mutterhauſes einen Neubau dringend nötig gemacht. Aber
auch die Unterbringung der Patienten entſprach ſeither nicht mehr
Die Teilnehmerzahl des Kurſus ſelbſt iſt aus praktiſchen
Gründen auf 50 beſchränkt. Daß dieſe Zahl durch die Anmeldungen
erreicht wird, iſt ein Beweis dafür, daß Darmſtadts Name in den
Kreiſen der Auslandspädagogen einen guten Klang hat. Es liegen bis
jetzt Anmeldungen aus 14 europäiſchen Ländern vor:
nämlich aus: Finnland, England, Ungarn, Polen, Lettland, Dänemark,
Rumänien, Island, Litauen, Schweden, Norwegen, Irland, Holland und
Memelland. Darunter befindet ſich eine größere Anzahl von Lehrern
aus den Betreuungsgebieten des Landesverbands Heſſen des Vereins
für das Deutſchtum im Ausland, aus Rumänien. — Die Studienwoche
ſelbſt findet am 19. Auguſt ihr Ende in Darmſtadt und wird dann in
Frankfurt a. Main fortgeſetzt.
Dr. Götz.
— Erledigte Stellen: Erledigt iſt die Schulſtelle für einen
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Blitzenrod, Kreis
Lauterbach, ſowie die Stelle für eine katholiſche
Handarbeitslehre=
rin an der Volksſchule in Mühlheim a. M., Kreis Offenbach.
— Ernannt wurden: Am 30. Juli: der Gendarmeriehaupt=
„wachtmeiſter Heinrich Haas zu Ober=Ramſtadt zum
Gendarmerie=
meiſter, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1930 an der
Gendarmerie=
hauptwachtmeiſter Anton Becker zu Groß=Umſtadt zum
Gen=
darmeriemeiſter mit Wirkung vom 16. Juli 1930 an; am 1. Aug.:
der Gendarmeriemeiſter Karl Hofmann zu Kirch=Brombach,
mit Wirkung vom 1. Auguſt 1930, zum
Polizeiverwaltungsſekre=
tär bei dem Polizeiamt Friedberg; der Polizeimeiſter Adolf
Trieſch in Birkenau zum Gendarmeriemeiſter, mit Wirkung
vom 1. Auguſt 1930 an.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 2. Auguſt: der
Leh=
rer an der Volksſchule zu Darmſtadt Karl Lindenſchmitt,
auf ſein Nachſuchen vom 1. September 1930 an; der
Gendarmerie=
hauptwachtmeiſter Guſtav Naffin auf ſein Nachſuchen, mit
Wirkung vom 1. November 1930 an.
Verfaſſungstag — geſetzlicher Feiertag. Das Polizeiamt
weiſt darauf hin, daß der Verfaſſungstag geſetzlicher Feiertag iſt
und daß die geſetzlichen Beſtimmungen über Sonntagsruhe und
Sonntagsheiligung auch für den Verfaſſungstag gelten.
EPH. Kirchliche Feier des Verfaſſungstags 1930. Das
Lan=
deskirchenamt hat, wie in früheren Jahren, für den
Verfaſſungs=
tag, den 11. Auguſt, allgemeines Kirchengeläute von 12 bis 12½
Uhr angeordnet. Für die Abhaltung von Gottesdienſten, die der
örtlichen Entſchließung überlaſſen wird, gilt als Vorausſetzung,
daß bei der Veranſtaltung von weltlichen Feiern unter allen
Um=
ſtänden auf die kirchlichen Veranſtaltungen Rückſicht genommen
wird. Bei den Gottesdienſten ſoll zum Ausdruck kommen, daß unſer
Volk ohne den Dienſt der Kirche nicht zu wahrer
Volksgemein=
ſchaft gelangen kann, da die Kirche in einzigartiger Weiſe zur
Ueberbrückung aller ſozialen, politiſchen und wirtſchaftlichen
Ge=
genſätze berufen iſt. Auch ſoll der Tatſache der Rheinlandbefreiung
Rechnung getragen werden.
Kirchliche Feier des Verfaſſungstages. Unter Bezugnahme
auf das Ausſchreiben des Landeskirchenamtes vom 31. Juli d. J.,
weiſen wir darauf hin, daß wegen beſonderer Verhältniſſe in
dieſem Jahre der Hauptgottesdienſt in der Stadtkirche
vormit=
tags 10 Uhr am nächſten Sonntag als Feier des Verfaſſungstages
gehalten wird.
— Die Ladengeſchäfte ſind am Verfaſſungstag geſchloſſen! Es
iſt in vielen Kreiſen nicht bekannt, daß die Ladengeſchäfte am
Montag, dem 11. Auguſt, geſchloſſen gehalten werden müſſen. Wir
jachen nochmals darauf aufmerkſam und empfehlen, den
Waren=
jedarf ſchon heute, am Samstag, in den Geſchäften zu decken.
Stadtkrankenhaus Darmſtadt. Am Verfaſſungstag (
Mon=
ag, den 11. Auguſt) iſt keine Beſuchsſtunde.
Blitzſchlag. Bei dem geſtrigen heftigen Unwetter ſchlug ein
zlitz in einen Kamin der Bleichſtraße. Es entſtand kein weiterer
ſchaden.
weitgehendſt ausgenützt, daß mit Gottes Hilfe das Werk der Aerzte
den Patienten zum Segen gereichen muß. Dankbarkeit gegenüber
all denen, die zum Gelingen dieſes Neubaues in einer ſchweren
Zeit beigetragen haben, klang aus allen Anſprachen. Die hohe
Anerkennung für die Leiſtung der Architekten, die im Verein mit
dem Bauausſchuß nach den Wünſchen der Aerzte, vor allem des
ver=
dienſtvollen und ſich für ſeine Patienten aufopfernden Leiters des
Eliſabethenſtifts, Prof. Dr. Zander, und den maßgebenden Stellen
dieſes Krankenhaus erſtellten, war ganz allgemein und kam aus
tiefſter Ueberzeugung. Möge das Krankenhaus, das am Sonntag
ſeine kirchliche Weihe erhält und auf dem die Fahnen der
Landes=
kirche wehen, der leidenden Menſchheit zum Segen gereichen!
Geſtern nachmittag hatten ſich im Saale des Mutterhauſes
des Eliſabethenſtifts eine große Anzahl geladener Gäſte, u. a.
Ver=
treter der Stadt. Aerzte, die evangeliſche Geiſtlichkeit und die
Schweſtern des Diakoniſſenhauſes Eliſabethenſtift eingefunden, die
an der Vorbeſichtigung des Krankenhauſes teilnehmen wollten.
Staatsminiſter a. D. Exz. v. Wuſſow nahm in ſeiner ſehr
herzlich gehaltenen Begrüßungsanſprache Gelegenheit, in kurzen
Zügen auf die Bedeutung des neuen Krankenhauſes hinzuweiſen.
Der Entſchluß zu einem Neubau ſei wahrlich nicht leicht geweſen,
nachdem die urſpünglich für den Bau vorgeſehenen Mittel in der
Inflationszeit zerronnen waren, und mit ſchwerer Sorge ſtehe man
der Verantwortung gegenüber, die dieſes neue Haus auferlege.
Man ſei im Vertrauen auf Gottes Hilfe durch ſchwere Zeiten
hin=
durch gekommen, und ſo hoffe man, auch mit Gottes Beiſtand
wei=
ter zu kommen. In der großherzigſten Weiſe habe man
Unter=
ſtützung gefunden bei den Behörden, Gemeinden, Korporationen
und bei Einzelperſonen, und allen danken man von Herzen, die
Freunde werden auch in Zukunft beiſtehen. Das neue Haus werde
geführt als eine Stätte, in dem Kranke Heilung und Geneſung
finden, als eine Stätte, wo die Schweſtern Gelegenheit
haben, treu ihre Pflichten zu erfüllen, und wo die Aerzte ein
rei=
ches Feld der Betätigung finden zum Segen der leidenden
Menſch=
heit und im Intereſſe der ärztlichen Wiſſenſchaft. Er danke
noch=
mals für das zahlreiche Erſcheinen, das ihm die große
Anteil=
nahme an dem Werk beweiſe. Er ſei überzeugt, daß bei einer
Be=
ſichtigung anerkannt werde, daß die Architekten Markwort und
Seibert im Verein mit der Baukommiſſion, dem Vorſtand und der
Aerzteſchaft hier etwas Vortreffliches, ja Großartiges geleiſtet
haben.
Architekt Eugen Seibert teilte in großen Zügen die
Ge=
danken und Ideen zu dem Neubau mit. Zwölf. Vorentwürfe
waren nötig, bis man ſich für die heutige Geſtaltung entſchloß, da
man die Bedürfniſſe der Kranken und Aerzte weitgehendſt
berück=
ſichtigen mußte. Man hat einen Blockbau mit zwei Flügeln zu
beiden Seiten des dominierenden Mittelbaues errichtet, den ein
Sonnendach, das mit dem durch das ganze Haus, führenden
Aufzug zu erreichen iſt krönt. Den heutigen Erforderniſſen eines
modernen Krankenhauſes wurde weitgehendſt Rechnung getragen.
Die Operationsräumlichkeiten in den einzelnen Stockwerken, ſind
vollſtändig in ſich abgeſchloſſen angelegt. In dieſem Krankenhaus
waren ganz erſtaunliche Flächen nötig. Es ſind 120 Betten
vor=
handen, im Erdgeſchoß befinden ſich die Kinderſtation und die
Be=
obachtungsräume. Es beſteht aus hygieniſchen Gründen in den
Krankenhäuſern ein großes Bedürfnis an Nebenräumen, das
weit=
gehendſt berückſichtigt wurde. Das neue Haus weiſt 117
Einzel=
äume auf, unter denen ſich außer den Krankenzimmern, den
Röntgen= Overationsſälen, die Aerzte= und Schweſternzimmer,
Büros, ein Lehrſaal, Küchen, Aufenthaltszimmer, neuzeitlich und
hygieniſch eingerichtete Bäder und Toiletteräume befinden.
Selbſt=
verſtändlich iſt, daß bei Errichtung des Neubaues alle
Errungen=
ſchaften der Neuzeit, der Bau=, Maſchinen= und Elektrotechnik
Verwendung fanden. Man habe verſucht, ſchloß Architekt Seibert,
dem Leiter der Anſtalt und der Aerzteſchaft alle Möglichkeiten an
Phot. Zinſel, Darmſtadt.
den modernen Bedürfniſſen, und gerade das Eliſabethenſtift
mußte darauf beſonderen Wert legen, da ja die Bezeichnung „
chriſt=
lich” eine beſonders hohe Verpflichtung bedeute. Das Hauptziel
bei dem Neubau ſei geweſen, erſtens eine wirklich allen
neuzeit=
lichen Anforderungen entſprechende Operations= und
Röntgenein=
richtung zu ſchaffen, zweitens eine Unterbringung der Kranken ſo
zu ermöglichen, daß alle ſchädlichen Eindrücke vermieden und die
für jede Heilung notwendigen günſtigen Einflüſſe der äußeren und
inneren Umgebung möglichſt weitgehend und vollzählig jedem
Kranken — gleichgültig, ob er dritter oder erſter Klaſſe liege
zugute kommen könnten. Da man dieſe beiden Grundforderungen
erfüllen wollte, ſo hätte ſich daraus ohne weiteres
die Zweiteilung des Neubaues
ergeben. Wenn man die Patienten von Lärm, Geräuſch und den
Gerüchen eines Krankenhauſes bewahren wolle, ſo müſſe man —
abgeſehen von der Geſamtlage des Krankenhauſes, die hier ſehr
günſtig ſei — alles das, was Störungen verurſache, von den
Kran=
kenzimmern räumlich möglichſt weit trennen. Das, iſt vor allem
etwas, was mit dem techniſchen Betrieb zuſammenhänge. Die
Ope=
rationsräume ſeien auch aus dieſem Grunde in einem anderen
Flü=
gel untergebracht, wie die Krankenzimmer. Die Forderung
ge=
trennter Behandlungs= und Krankenabteilung ſei als Grundſatz
für chirurgiſche Neubauten anerkannt. Auffallen werde wohl bei
der Beſichtigung, daß weit mehr als die Hälfte der
Räumlichkei=
ten den Nebenräumen und der Unterbringung der techniſchen
An=
lage diene Für das Krankenhaus ſei vor allem Ruhe Luft
und Licht notwendig geweſen. Die größtmögliche Ruhe habe
man wie er bereits ausgeführt habe, durch die bauliche Trennung
der Behandlungsabteilungen erreicht, auch die Teeküchen, Kloſetts,
Bäder und Verbandszimmer würden durch breite Flure von den
Krankenaufenthaltszimmern getrennt. Die Hauptküche liege in
Seitengebäuden, ſo daß die Küchengerüche fehlen. Man habe bei
dem Neubau erfolgreich das Korridorſyſtem angewandt, das
durch die Architekten glänzend gelöſt ſei. Die nötige Helligkeit in
den Fluren ſei durch mehrere offene Tagesräume
— zugleich als
Lichtquellen — erreicht. Die Schalliſolierung ſei durchgeführt und
die modernen Lichtſignale überall eingebaut. Die Forderung Licht,
Luft und Sonne wurde durch die Südlage der
Kranken=
zimmer gewährleiſtet, außerdem habe man Dachgärten
an=
gelegt, um vor drückender Hitze und Blendung durch Sonne die
Pa=
tienten ſchützen zu können. An drei Stellen wurden große
Ve=
randen gebaut, die Fenſter im Hauſe ſind dreiteilig.
Im einzelnen gab nun Prof. Zander an Hand eines Grundriſſes
einen Ueberblick über die Innenanlage der Räumlichkeiten im
neuen Krankenhaus. Die Röntgenabteilung befindet ſich im
Erd=
geſchoß, wo ſich auch die Sprechſtunde= und Unterſuchungszimmer,
ferner die Medikomechanik, die Licht=Diathermie, die Bäder und
Röntgen=Therapie befinden Die hellen Operationsſäle ſind, im
Obergeſchoß. Die kleineren Operationsräume ſind mit vielen großen
Nebenräumen verbunden. Die Dreiteilung der
Operations=
räume iſt inſofern durchgeführt, als zwei Räume für reine
Ope=
rationen und ein Raum für unreine Operationen vorgeſehen ſind,
während man ſeither lediglich ſeptiſche und aſeptiſche
Operations=
ſäle hatte, ein Zuſtand, der einer geſteigerten Aſepſis nicht
genü=
gen konnte. Heute müſſe eine Ueberſchwemmung der
Operations=
räume mit virulenten Bakterien weitgehendſt vermieden werden,
daher habe man die Trennung in ganz reine und halbreine Säle
vorgenommen. Eine völlige bauliche Abtrennung der ſeptiſchen
Operationsräume in anderen Gebäuden ſei als unzweckmäßig
an=
zuſprechen. Zwiſchen die Operationsräume wurden der
Sterili=
ſationsraum der getrennte Waſchraum, der Narkoſeraum
ange=
legt. Eine Ueberwachung dieſer getrennten Räume ſei ermöglicht
durch die Fenſter, die einen freien Blick in alle dieſe Räume
er=
möglichen.
„Stumpte, ungesund aussehende Haut ?
66
Dann verwenden Sie die falsche Seife
stellt Herr Rust in Hamburg fest
„Wenn Sie wüßten, wieviele Seifen aus minderwertigen Oelen und ranzigen Feiten hergestellt werden,
dann würden Sie verstehen, warum der Werr der feinen Palm- und Olivenöle, die in der Palmolive-
Seife enthalten sind, so srark beront wird.‟ Palmolive-Seife enchälc keine anderen Ferte, nur
Pfanzen-
öle, die der zartesten Haut nichr schaden können. „Vorausserzung für jede Schönheitspdege bilder
die täglich zweimalige Waschung mit Ealmolive-Seife, deren
feiner Schaum die Haur gründlich reinige, zarr und frisch erhält."
W Odrner M
Seite 6
Samstag, den 9. Auguſt 1930
Nummer 215
Die Röntgenabteilung habe fünf Aufgaben zu
er=
die
füllen: 1. die Röntgenaufnahmen, 2. die Durchleuchtung,
Entwicklung der Aufnahmen in einem Dunkelraum, 4. die
Thera=
pie und 5. die Auswertung (Filmbeſichtigung) Dieſe fünffache
Gliederung ſei in dem neuen Krankenhaus auf das glücklichſte
durchgeführt.
Schließlich dränge es ihn, ſo führte Profeſſor Zander am
Schluſſe aus, den Architekten, die aus dem immerhin beſchränkten
Raum das Beſtmöglichſte herausgeholt hatten, für ihre große
Mühe und die hervorragende Arbeitsausführung zu danken. In
dieſem Krankenhaus ſei ſchon im Hinblick auf die zur Verfügung
ſtehenden beſchränkten Mittel die geſtellte Aufgabe ausgezeichnet
gelöſt, und es gebe wohl nicht viele Krankenhäuſer von dieſer
Größe, die allen hygieniſchen Anforderungen in gleichem. Maße
entſprächen.
Anſchließend an das Referat fand eine
Beſichkigung des neuen Krankenhauſes
ſtatt. Durch den Haupteingang, an der Portierloge und der
Auf=
nahme” vorbei, gelangt man zu den ſchön eingerichteten
Beſuchs=
räumen, in den linken Flügel und die oben genannten
Opera=
rationsſäle und Aerztezimmer, mit allen nur erdenklichen
neuzeit=
lichen Apparaten ausgerüſtet, während im rechten Flügel, die
freundlichen Krankenzimmer liegen. Ueberall iſt der Grundſatz
„Luft, Licht und Ruhe beachtet. In jedem Zimmer iſt eine
elek=
triſche Signalanlage mit einem ſinnreich konſtruierten „
Rückmel=
er” eingebaut. Ferner kann durch eine Lichtſignalanlage jeder
Arzt des Krankenhauſes herbeigerufen werden. Die Schiebefenſter
ſind dreiteilig, mit Verdunkelungsvorrichtung verſehen und durch
Jalouſien vor Sonne geſchützt. Tages= und Nachtlampe und
flie=
ßendes Waſſer iſt in jedem Krankenzimmer. Die Krankenzimmer
—3. Klaſſe mit 1 bis 6 Betten ſind alle mit gleicher Liebe und
Sorgfalt für die Patienten ausgeſtattet. Die Wände ſind hell in
Kalkfarbenanſtrich, abwaſchbar und ſteriliſierbar. Die
weſent=
lichſte Frage in einem Krankenhaus, die Vermeidung
irgend=
welcher Störung, iſt dadurch erreicht, daß einmal die
Maſſivkon=
ſtruktion der Decken durchgeführt iſt und die 5 Zentimeter ſtarken
Fußböden mit einer mehrfachen Schicht belegt ſind. Auch die
Türen ſind durch Aſbeſteinlagen ſchalldicht gemacht. Die Türen
ſind ſo breit, daß ein Bett bequem durchgefahren werden kann.
Durch das ganze Haus führt ein Aufzug für die Kranken.
Be=
merkt ſei noch, daß auch die neueſte Errungenſchaft, das Radio, in
Hauſe eingebaut iſt und in jedem Zimmer ein Anſchluß ermöglicht
werden kann.
Nach der eingehenden Beſichtigung wurden noch einige
offizielle Glückwunſchanſprachen
gehalten. Namens des Aerztlichen Kreisvereins beglückwünſchte
Dr. K. Schlippe die Architekten, die Schweſtern und beſonders
den leitenden Arzt Prof. Dr. Zander zu dem neuen Krankenhaus,
deſſen Einrichtungen ſeine volle Anerkennung fanden. Möge
Got=
tes Segen auf dieſem Hauſe ebenſo wie auf dem alten
Kranken=
haus ruhen. Dr. Brüning übermittelte die Glückwünſche der
Aerztekammer und der heſſiſchen Aerzteſchaft. Obermedizinalrat
Dr. Fiſcher, Leiter des Städtiſchen Krankenhauſes, ſprach im
Namen des Herrn Oberbürgermeiſters der Stadt Darmſtadt und des
Städtiſchen Krankenhauſes und anerkannte die muſtergültige
Ein=
richtung des neuen Hauſes. Beſonders hob er hervor, daß auch
er die geſchloſſene, hier angewandte Bauweiſe, die auch bei dem
letzten Erweiterungsbau des Städtiſchen Krankenhauſes
berückſich=
tigt wurde und heute noch allen Anſprüchen genüge, als
vorteil=
haft anſehen müſſe. Er wünſche ſeinen Kollegen und dem neuen
Krankenhaus beſten Erfolg. Präſident Dr. Neumann gab
ſei=
ner Freude über das ſchöne neue Werk Ausdruck. Möge es all
Kranken und ſomit dem ganzen Volke zum Segen gereichen! **
— Schloßmuſeum. Am Sonntag und am Montag ſind um 11
und 11.30 Uhr vormittags Führungen. Die Ausſtellung Alt=
Kel=
ſterbacher Porzellan iſt an dieſen Tagen vormittags von 10 bis
1 Uhr geöffnet. Von Dienstag bis Samstag nächſter Woche ſind
täglich um 11 und 11.30 Uhr vormittags und 3 und 3.30 Uhr
nach=
mittags Führungen, während die Ausſtellung Alt=Kelſterbacher
Porzellan vormittags von 10 bis 1 Uhr und nachmittags von
3 bis 6 Uhr geöffnet iſt. In vorſtehenden Zeiten kann die
Ma=
donna von H. Holbein d. Jg. ſtets getrennt von den Führungen
beſichtigt werden.
Poſtdienſt wegen des Verfaſſungstages, Sonntag den
10. Auguſt, vormittags, eine Briefzuſtellung und eine
Paket=
zuſtellung. Montag, 11. Auguſt, vormittags, eine
Brief=
zuſtellung und eine Geldzuſtellung, ohne Poſtaufträge und
Nach=
nahmen. Paketzuſtellung am 11. fällt alſo aus.
Kaſtenlee=
rung am 10. und 11. Auguſt wie Sonntags. Paketausgabe
am 10. Auguſt bis 9.30 Uhr, am 11. Auguſt bis 11.30 Uhr.
Zweig=
poſtanſtalten 3 (Hermannſtraße), 4 (Stiftsſtraße), 5 (
Schwanen=
ſtraße), 6 (Roßdörfer Straße) am 10. und 11. Auguſt geſchloſſen
Brief= und Geldannahme, Telegramme und Geſpräche an den
Schaltern der Poſtämter 1 (Rheinſtraße) und 2 (Hauptbahnhof)
auch am 11. Auguſt wie Sonntags.
— Bühnenvolksbund. Die meiſten unſerer Mitglieder haben
bereits ihre Miete erneuert, die Säumigen ſeien hierdurch er
innert. In der Anzeige des heutigen Blattes laden wir zur
Neu=
anmeldung ein und verweiſen auf den Inhalt unſeres Aufrufs.
Unſere Theatergemeinde erhält einen beſonders ausgewählten
Spielplan, ſie bewahrt deutſches Volkstum und chriſtliche
Glau=
benswelt von den zerſetzenden Einflüſſen der Zeit.
— Orpheum. 3 Volksvorſtellungen. Heute
Sams=
tag, abends 8,15 Uhr, wird der erfolgreiche Schwank „Der
müde Theodor” mit dem Bertram=Enſemble erſtmalig
wieder=
holt. Wer ſich einmal tüchtig auslachen will, verſäume die
heu=
tige humorvolle Aufführung nicht. Die Pauſen werden diesmal
durch Muſikſtarktonübertragung der Firma G. Geil, Nieder=
Ram=
ſtädter Straße, angenehm ausgefüllt. Die Volkspreiſe von 80 Pf.
bis 2 Mk laſſen einen guten Beſuch erwarten. Man benutze
da=
her den Vorverkauf bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14, und
Ver=
kehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplatz. (Siehe Anzeige.)
— Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt. Unſere
Volksturnabtei=
lung, welche das Turnen an und im Rhönrad in ihr vielſeitiges
Arbeitsprogramm aufgenommen hat, war auch erfolgreich bei dem
Internationalen Rhönrad=Turnier am 2. und 3. Auguſt in Bad=
Kiſſingen vertreten. Dem Turner Arndt unſerer Rhonrad=Riege
gelang es unter ſtarker Teilnahme des In= und Auslandes, in
ſeiner Klaſſe mit 124 Punkten im Vierkampf den 17. Sieg zu
erringen. Die Uebungsſtunden der Riege ſind für
Pflichttrai=
ning Dienstags; und Freitags von 7.00 bis 8.30 Uhr, für Kür
Samstags nachmittags und Sonntags vormittags für Monat
Auguſt feſtgeſetzt, Aenderung in der Folge wird ſchriftlich mitge=
— Die Kaufm. Stenographen=Geſellſchaft unternimmt am
kommen=
den Montag, den 11. Auguſt (Verfaſſungstag), ihre 7. Wanderung. Die
Abfahrt erfolgt vormittags um 6.13 Uhr vom Oſtbahnhof. Von hier
aus führte der Weg über Nonrod, Ruine Rodenſtein, Neunkirchen,
ernbacher Hütte, Lichtenberg und zurück nach Groß=Bieberau. Die
Narſchzeit beträgt 5 Stunden. Es ſind Sonntagsrückfahrkarten nach
Groß=Bieberau zu löſen. (Fahrpreis Mk. 1.30). Die Führung hat
das Mitglied Schröbel übernommen. Gäſte ſind auf den Wanderungen
ſtets willkommen.
— Glänzender Erfolg eines Darmſtädter Kurzſchriftlers. Das
Mitglied Hans Pringsheim der Kaufmänniſchen
Steno=
graphen=Geſellſchaft e. V., Darmſtadt, erzielte bei dem großen
Wettſchreiben des Deutſchen Stenographen=Bundes in Berlin
an dem über 4000 Wettſchreiber teilnahmen, einen glänzenden
Erfolg. Der erſt 17jährige Pringsheim errang in der Abteilung
340 Silben den erſten und Ehrenpreis in Geſtalt einer Mercedes=
Schreibmaſchine. Da er außerdem von 4000 Wettſchreibern, di
beſte Arbeit überhaupt ablieferte, wurde ihm als weiterer
Ehren=
preis die „Goldene Feder” des Verlags Ullſtein zuteil. Dieſem
großen Wettſchreiben, das nur alle fünf Jahre ſtattfindet, lag der
Gedanke zugrunde, die beſten Wettſchreiber der deutſchen
Einheits=
kurzſchrift zu ermitteln. Da Pringsheim, wie erwähnt, die beſte
Arbeit lieferte, darf er wohl als einer der beſten Stenographen
Deutſchlands angeſprochen werden. Die Leiſtung Pringsheims,
der ſeine Ausbildung in der Kaufmänniſchen Stenographen=
Geſellſchaft erhalten hat, darf daher als der beſte Beweis dafür
gelten, daß auch in Darmſtadt die ſtenographiſche Kunſt in
hervor=
ragender Weiſe gepfleg: wird. Pringsheim hat bis jetzt 37
Ehrenpreiſe für ſtenographiſche Qualitätsarbeiten errungen.
— Orangeriehaus — Beſſunger Herrngarten, Samstag und
Sonn=
tag, abends 8 Uhr, großes Konzert, unter perſönlicher Leitung
des Herrn Kapellmeiſters Schlupp. (Siehe morgige Anzeige.)
Empfehlenswerke Aukokouren.
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club e. V., Sitz
Darm=
ſtadt. A. D. A. C.
Nr. 17
Tagesfahrt.
Darmſtadt, Groß=Gerau, Mainz=Kaſtel (nicht über die
Stra=
zenbrücke), Biebrich, Schierſtein, Neudorf, Achtung, rechts
ab=
biegen, nach Schlangenbad (langſam und ohne Lärm fahren) nach
Langenſchwalbach, ſteile Einfahrt, Vorſicht, links abfahren nach
31,8 Klm.
Richtung Lorch a. Rh.
durch das Wiſpertal (Picknickplätze) Lorch a. Rh.
32,9 Klm.
rechtsrheiniſche Uferſtraße folgend, Vorſicht enge
Straßenteile, auf denen Ueberholen verboten,
War=
nungsſchilder beachten, nach Aßmannshauſen (hier
evtl. Abſtecher über Aulhauſen, Nationaldenkmal
Niederwald, Rüdesheim, ſonſt geradeaus nach
Rüdesheim
13,5 Klm.
Geiſenheim, Winkel, Oeſtrich. Hattenheim. Eltville,
Schierſtein, Biebrich, Kaſtel, Groß=Gerau, Darmſtadt 62,6 Klm.
Geſamtſtrecke: 176,8 Klm.
25
nenl
ag
ausparKaSse Heieldsshalt der Freunde AuSleurdt
U in Ludwigsburg
Gemeinnützige G. m. b. H.
Diese älteste erfolgreichste Bausparkasse in Deutschland und
Oester-
reich gibt Darlehen zum Bau und Kauf von Eigenheimen oder
Hypo-
thekenoblosungen unkündbar zu 49 Zins mit
Lebensversicherungs-
schutz Verlangen Sie bitte ausführ liche Unterlagen 69.
(1.St.92
Geschäftsstelle Heidelberg, Bienenstr. 5, Telephon 4211.
G
Zagverkehr am Berfaſſangstag.
Der Verfaſſungstag am 11. Auguſt iſt in dieſem Jahre erſtmalig
in Heſſen gefetzlicher Feiertag. Da jedoch in den anſchließenden
preußi=
ſchen, bayeriſchen und pfälziſchen Gebietsteilen gearbeitet wird, und
demzufolge dort Werktagsverkehr herrſcht, müſſen auch im Bezirk der
Reichsbahndirektion Mainz die Perſonenzüge an dieſem Tage wie an
Werktagen befördert werden.
Nachſtehende Arbeiter= und Berufszüge werden am 11. Auguſt d. J.
nicht befördert:
T 1241 Mainz Hbf. ab 5.23 Uhr — Budenheim an 5.35 Uhr,
Vz 1329 Mainz Hbf. ab 18.20 Uhr — Bingerbrück an 19.14 Uhr,
712 Ober=Ramſtadt ab 6.40 Uhr — Darmſtadt Hbf. an 7.09 Uhr,
721 Darmſtadt Hbf. ab 16.28 Uhr — Wiebelsbach an 17.32 Uhr.
Der Zug 716 Erbach (Odenw.)Darmſtadt wird am 11. und 12.
Auguſt zwiſchen Erbach und Wiebelsbach wie folgt befördert:
Erbach (Odw.) ab 4.52 Uhr. — Wiebelsbach=Heubach an 5.28 Uhr.
— Küche des Hausfrauenbundes, Heidelberger Straße 47. Die
Speiſung der Jugend in den neuhergerichteten Sälen verlief zu
allſeitiger Zufriedenheit. Die Küche iſt jederzeit bereit, Eſſen an
Tagungen zu übernehmen. Außerdem Mittagstiſch täglich von
12—2 Uhr 2 70 Pf. Wochenkarte 4 65 Pf. das Eſſen. Auch kann
Eſſen über die Straße geholt werden.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Juli 1930
15mal alarmiert, und zwar zu einem Großfeuer, 5 Kleinfeuern,
einem Schornſteinbrand, 2 Autounfällen, 2 Waſſerrohrbrüchen und
4 ſonſtigen Fällen. Der Kranken= und Unfalldienſt erſtreckt, ſich
auf 127 Transporte
Die zurückgelegte Fahrſtrecke betrug 1244
Kilometer. Auf der Wache, Kirchſtraße 13 (Fernſprecher Nr. 600
und 3500) wurde in 7 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Kranichſtein (Schloßkapelle).
Gottesdienſt.
Sonntag, 10. Auguſt. 19 Uhr:
AUSSteTTUng Mathildenhöhe und Kunsthalle
200 Jahre Darmstädter Kunst
Täglich 10 — 18 Uhr.
(10525a
Lokale Veranſtalkungen.
Die diermnter erſchelnenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen in betrachten
in keinem Faſſe irgendwie ald Beſprechung oder Kritik.
—Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof). Heute
und morgen finden wieder die beliebten Konzertabende mit Tanz
ſtatt. Am Montag zur Verfaſfungsfeier Geſellſchaftsabend mit
Tanz. Dieſe Abende erfreuen ſich beſonders ſtarken Zuſpruchs.
Brauerei Schul, Schloßgaſſe. Heute Samstag, den
9. Auguſt, findet in der Brauerei Schul, Schloßgaſſe,
Kunſtler=
konzert ſtatt. Dasſelbe wird von einem Enſemble des
Stadt=
orcheſters ausgeführt. Im Ausſchank ff. Spezialbier; preiswerte
Küche. (Siehe Anzeige.)
Prassel-Kaffee
Steis
trisch geröstet
Schulstr. 10 2
Tageskalender für Samstag, den 9. Auguſt 1930.
Orpheum, 20½ Uhr: „Der müde Theodor”. — Konzerte:
Schloßkeller, Kaffee Oper, Hotel Schmitz, Rheingauer Weinſtube,
Sportplatz=Reſtaurant, Zum Datterich, Bockshaut, Kaffee Jöſt
Hotel zur Poſt, Zum Haferkaſten, Zur Krone, — Herrngar
tenkaffee
Nachmittags=Konzert.
Kinovorſtel=
lungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele,
Hauptſchriftleitung, Rudolf Mauv
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf
ür Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Sport: Karl Böhmann
H. Queiſch; für den Schlußdienſt:
für den Handel: Dr.
ndreas Bauer; für
„Die Gegenwar
Tagesſpiegel in Bild und Wort:
erbert Nette.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuble:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadi
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Abernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheatern.
Union=Theater.
„Skandal um Eva” iſt ein recht guter, vielleicht
vorzüg=
licher deutſcher Tonfilm. Ein köſtliches Luſtſpiel, in der ein fein
ſatiriſches Zeitbild gezeichnet wird. Mit einigen Uebertreibungen
allerdings, aber das macht nichts. Es erhöht die Wirkung und iſt
nicht bösartig. Schließlich geht er ja auch ganz wohlgefällig aus.
der Skandal um Eva, der auf ein Mißverſtändnis zurückzuführen
iſt. Denn nicht ſie, die entzückende und geliebte Lehrerin der
Pri=
manerinnen am Mädchen=Lyzeum hat ein uneheliches Kind,
ſon=
dern ihr Verlobter, der Herr Unterrichtsminiſter! Die ſchöne Eva=
Braut kommt durch Zufall hinter dieſen dunklen Punkt im
Vor=
leben ihres Verlobten, ſie iſt aber großzügig genug, das
Vorhan=
denſein dieſes Sohnes nicht tragiſch zu nehmen, zumal der Junge
1000 große Augen hat! Heimlich holt ſie ihn, läßt ſich ſchon „Mutti
anreden und freut ſich auf die Ueberraſchung, die allerdings anders
ausſchlägt, als der Junge das Frl. Dr. Eva in öffentlicher
An=
lage vor allen Spießern laut mit Mama begrüßt.
Aus dieſem Konfliktsſtoff, in deſſen weiterem Verlauf die
charmante Eva ihrem Bräutigam wie auch den lieben Kollegen
(und einer „lieben Kollegin!) verdiente Lehren erteilt, iſt die
Filmhandlung aufgebaut. Henny Porten ſpielt die Dr. Eva
Rüttgers mit einem ſo entzückenden, ſchelmiſchen Humor, mit
eine=
ſo lebenswarmen, ſonnigen Heiterkeit und vornehmer verlegener
Darſtellung, daß dieſe allein ſchon dem Film ſtarke Qualität gibt.
Zumal die Künſtlerin auch ſprachlich klar iſt, im Gegenſatz zu
bis=
herigen Tonfilmen, in denen weibliche Stimmen recht mäßig
ver=
ſtändlich waren. — In Ludwig Stößel, Oskar Sima Paul
denckels, Adele Sandrock, vor allem aber in der Schar der
Primanerinnen hat Henny Porten ein Enſemble ausgezeichneter
Darſteller, die ſich der guten Regie G. W. Pabſt fein einfühlen und
wie geſagt — ein ſehr gutes Luſtſpiel bauen.
Köſtlich in der grotesken Künſtlerlaune iſt wieder der Micky=
Kurz=Tonfilm „Der fidele Bauer. Techniſche Wunderfilme
ſind dieſe Tricks, und man weiß nicht, was man mehr beſtaunen
ſoll, dieſe fabelhafte Technik, die heute Zeichnungen nicht nur
über=
wältigend grotesk bewegt, ſondern ſie auch mit begleitender Muſik
und Geräuſch in Einklang bringt, oder die urkomiſchen Einfälle
toller Künſtlerlaune.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen zwei tolle Grotesk=Luſtſpiele, die ſich von den ſonſt
ge=
wohnten ſympathiſch unterſcheiden. Zwar echt amerikaniſch und
mit derben Miteln arbeitend, aber mit einem Rieſenaufwand von
Technik und mit einem Aufgebot von Schauſpielkräften, die
durchweg Kinder
ganz hervorragend arbeiten, obwohk
Knirpſe dabei ſind, die kaum auf den Beinen ſtehen können. Vor
allem Big Boy iſt ein gediegener Kerl in dieſen Grotesken. —
Der Hauptfilm führt in die Fliegerei. „Der Flieger von
Californien” iſt Bill Taylor, ehedem ein erprobter
Kampf=
flieger, der nach dem Kriege, wie viele andere, Berufsflieger
wurde und täglich der ſenſationsluſtigen Menge ſeine Kunſtflüge
zeigt. Er liebt abgöttiſch ſeinen jüngeren Bruder, bis beide ſich
in das gleiche Mädchen verlieben und ſo der dramatiſche
Konflikts=
ſtoff gegeben iſt, deſſen Löſung auf dem Flugfeld geſucht und
ge=
funden wird, natürlich im Happy end. — Es wird gut geſpielt in
dieſem harmloſen Film, und es wird viel Kunſt geflogen, wenn
auch nicht gerade Senſationelles. Es iſt ein gut unterhaltendes
*X
Programm.
A
Burgſeſt in Lindenfels i. Odw.
Ueber wellige Täler und ſanfte Höhen ſchaut die ſtolze Burgruine
Lindenfels über die ſchönſten Teile des Odenwaldes hinweg. Uralte
Geſchichte umwittert jeden Stein. Urkundlich wird der Platz Lindenfels
zur Zeit Karls des Großen als zum Kloſter Lorſch gehörig n
chgewie=
ſen, und im 12. Jahrhundert findet die Burg erſtmals als Lorſcher
Lehen in den Dokumenten Erwähnung.
Kurpfalz und Kurmainz waren ſpäter die Heuren, Dreißigjähriger
Krieg und Franzoſenzeit hinterließen in dieſem ſchönen Städtchen ihr
ſchweren Spuren. Alljährlich feiert in dieſer ſchickſalsreichen Burg die
Gemeinde Lindenfels ein Burgfeſt, das ſich bei Tauſenden von Befuchern
größter Sympathie erfreut. Auch der Starkenburger Automobil=Club
(ADAC.), Sitz Darmſtadt, e. V., hat ſich die Burgruine Lindenfels für
ſeine alljährlichen Sommerfeſte erkoren und veranſtaltet erſtmals am=
Auguſt, abends 8 Uhr, dort ſein Sommerfeſt in Form eines rechten
Volksfeſtes. Volkstänze und Bauerntheater in altheſſiſchen
Original=
trachten, Tanz unter den Zweigen der uralten Burglinde, Schieß=,
Wurf= und ſonſtige Vergnügungsbuden, Ueberraſchungen aller Art,
Fackelzug zur mitternächtigen Stunde, Burghofbeleuchtung und vorzügl.
Reſtauration werden auch den grimmigſten Griesgram aufhellen. Das
zum Eintritt berechtigende Feſtabzeichen wird von A
AC.=Mitgliedern
für 50 Pfg., von Nichtmitgliedern für 1.— Mark erworben.
— Alt=Darmſtadt, Verein für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Gemeinſamer Beſuch der Ausſtellung „200 Jahre Kunſt in Darm
ſtadt”, auf der Mathildenhöhe, Samstag mittag 3 Uhr (pünktlich)
unter Führung von Prof. Adolf Beyer. Die Mitglieder treffen
ſich am Eingang des Ausſtellungshauſes auf der Mathildenhöhe.
Zuchtviehverſteigerung. Am Freitag, den 5. September
d. J., findet auf dem Pferdemarktplatz zu Darmſtadt, vormittags
10 Uhr, eine Verſteigerung von Herdbuchbullen des heſſiſchen
Fleckviehſchlages, ſowie von Ebern des veredelten Landſchwein=
Schlages und deutſchen Edelſchwein=Schlages mit
Abſtammungs=
nachweis ſtatt. Das Zuchtmaterial ſtammt aus den beſten
Star=
kenburger Zuchten und zum Teil aus erſtklaſſigen Leiſtungszuchten.
(Siehe Bekanntmachung im heutigen Anzeigenteil.)
7
Ruudfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 9. Auguſt
7.30: Bad Homburg: Konzert des Kurorcheſters.
14.00: Hundebörſe. Reportage von Hugo Ramm.
14.30: Stuttgart: Jugendſtunde: Goldtöchterchen (zum Mitſpielen).
15.40: Darmſtadt: Akademiſche Weltmeiſterſchaften: Leichtathletik=
Entſcheidung.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters.
18.05: Gertrud Hermes und ihr Werk über die Pſychologie des
Pr=letariers.
18.35: H. de Kort: Fabrikgeſchichten.
Spaniſcher Sprachunterricht.
Blasmuſik. Frankfurter Harmonie=Orcheſter
20.30: 20 Jahre Conférence. Ein luſtiger Abend in Chanſon und
Sketſch von Willi Schaeffers.
22.30: Tanzmuſik (Schallplatten).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend. 9. Auguſt.
12.00: Feierſtunde: Heimat und Volk
15.00: Jens Lützen: Natur und Leben im Bilde. Photographiſche
Plaudereien.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert
17.30: Ober=Stud. Dir. Dr. Elſa Matz: Die körperliche Erziehung
r Mädchen in der Schule.
18.00: Min.=Rat Becker: Hat die Volkshochſchule dem Arbeiter
etwas zu ſagen!
18.30: Dr. Köhler: Was bringt die deutſche Bäckerei=Fach=
Aus=
ſtellung in Kiel
18.55: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
19.25: Dr. Kern: Schöpferiſche Freundſchaften großer Männer:
Wagner und Nietzſche
20.00: Leipzig: Kabarett: „Leipziger Allerlei”.
!
RAPIe LrOste Ausnah Ro
WSler uHNh.
Fachmännische
Ernst-Ludwigstr.
PHOTO Bedenung
Tel. 2140
(350a
Weiterberichk.
Allgemeiner Druckanſtieg über Europa hat die Nordmeerſtörung
weiter zur Auffüllung gebracht und das ſüdweſtliche Hoch verſtärkt.
So=
mit geht der Tiefdruckeinfluß allmählich zu Ende, während das ſich
immer mehr nach dem Feſtland verlagernde Hoch die Vorherrſchaft
ge=
winnt. Wenn auch vorerſt durch die immer noch beſtehende ozeanifche
Luftzufuhr zeitweiſe wieder Bewölkung aufkommt, ſo wird doch im
Be=
reich des hohen Druckes weitere Beruhigung eintreten, ſo daß für einige
Tage beſſeres Wetter zu erwarten iſt. Allerdings ſind vorübergehende
Gewitterſtörungen nicht ausgeſchloſſen.
Ausſichten für Samstag, den 9. Auguſt: Mehr aufheiterndes, etwas
wärmeres und meiſt trockenes Wetter.
Ausſichten für Sonntag, den 10. Auguſt: Meiſt heiter und trocken.
Nummer 219
Samstag, den 9. Auguſt 1930
Seite 77
Iu den Lehrbekrieben der Landwirkſchaftskammer
für Gemüſebau
zu Groß=Umſtadt und Gonſenheim finden in nächſter Zeit folgende
Kurſe ſtatt: In Groß=Umſtadt am Freitag, den 15. Auguſt,
ein Eintags=Kurſus und vom 26.—28. Auguſt ein Dreitags=Kurſus,
ſodann am 5. September wieder ein Eintags=Kurſus, in
Gon=
ſenheim am 13. Auguſt ein Eintags=Kurſus und vom 20.—22.
Auguſt ein Dreitags=Kurſus.
Die Kurſe ſind für alle Teilnehmer bis auf weiteres
gebühren=
frei und werden den Teilnehmern aus Heſſen die Reiſekoſten
3. Klaſſe ganz oder zum Teil vergütet, je nach Entfernung.
An=
meldungen ſind zu richten an das Muſter= und Verſuchsgut der
Landw.=Kammer zu Groß=Umſtadt (Heſſen), und zwar ſpäteſtens
bis 8 Tage vor Beginn eines Kurſus.
Die am Gemüſebau intereſſierten Kreiſe ſeien auf dieſe Kurſe
nachdrücklich hingewieſen, da hier reiche Gelegenheit zu zeitgemäßer
Weiterbildung gegeben wird.
G. Ober=Ramſtadt, 8. Aug. Gemeinderatsſitzung. In der
vorgeſtern unter dem Vorſitz des Beigeordneten Braband
ſtattgefun=
denen Gemeinderatsfitzung wurde zunächſt die vom Kulturbauamt
über=
ſandte Analyſe von Waſſer aus der Quelle in der Pfingſtweide
be=
kannt gegeben. Ebenſo ein Schreiben der Firma J. Nohl=Darmſtadt
hinſichtlich der Verbohlung der im Vorjahre in der Faulbach gebohrten
Brunnen. Die beiden Gruben ſind unfallſicher hergerichtet und ſoll es
hierbei zunächſt ſein Bewenden haben. An Hand einer Zeichnung
er=
läutert Bauaufſeher Kehr den Entwurf der Wohnungen für
Lungen=
gefährdete im Flachbauſtil mit je drei Zimmern und Küche und
Bei=
geordneter Braband gibt die diesbezüglichen Verhandlungen mit dem
Miniſterium betreffend Bezuſchuſſung dieſer Bauten bekannt. Es wird
beſchloſſen, vier Flachbauten mit je zwei Wohnungen 4 drei Zimmer
und Küche auf dem Gelände zwiſchen Küchler= und Frankenhäuſerweg
zu erſtellen, ſofern das Miniſterium dies genehmigt. Dem
Gemeinde=
rat ſoll über die Höhe der Baukoſten noch einmal ein ausführlicher
Voranſchlag vorgelegt werden. — Die geſtern ergangene Entſcheidung
des Herrn Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft vom 28. Juli 1930 über
Zinsverbilligung für Kapitalien für Arbeiten, bei denen
Wohlfahrts=
erfoerbsloſe beſchäftigt werden, wird zur Kenntnis genommen. Die in
Frage kommenden Arbeiten ſollen raſchmöglichſt in Angriff genommen
werden und die weiteren Vorarbeiten hierfür werden der Verwaltung
übertragen. Wegen weiteren Notſtandsarbeiten an Straßen ſoll die
Baukommiſſion Beratungen einleiten und Voranſchläge ausarbeiten.
Hierüber ſoll dem Gemeinderat erneut Vorlage gemacht werden.
Aller=
hings ſollen ſich dieſe Arbeiten nur im Rahmen des diesjährigen
Vor=
anſchlags halten. — Für die Baugenoſſenſchaft Selbſthilfe wird bei
öffentlicher Abſtimmung die Bürgſchaftsübernahme für einen Zwiſchen
kredit von 31500 RM., für zwei private Bauherren für 6500 RM.*
bzw. 6200 RM. gegen hypothekariſche Sicherheit beſchloſſen. — Die am
28. Juli ſtattgefundene Verpachtung der Winterſchafweide 1930/31 wird
genehmigt. — Hinſichtlich der Verfaſſungsfeier werden die beiden
kreis=
amtlichen Verfügungen vom 22. und 26. Juli bekanntgegeben. Ebenſo
ein Antrag des Gemeinderats Gunkel, die für die Verfaſſungsfeier
vor=
geſehenen Mittel mit 100 RM. für Kinderſpeiſung zu verwenden und
den Landwirten zu geſtatten, am Verfaſſungstage Feldfrüchte
einzu=
fahren, ſowie das ausgearbeitete Feſtprogramm. Bei öffentlicher
Ab=
ſtimmung wird beſchloſſen, für die Verfaſſungsfeier eine ſieben Mann
ſtarke Kapelle zu engagieren und die ſich etwa auf 50 RM. belaufenden
Koſten auf die Gemeindekaſſe zu übernehmen. Die weitergehenden
An=
träge werden damit als erledigt angeſehen und die Anſchaffung der
empfohlenen Gedenkbücher für die Schüler abgelehnt. Zur
Verfaſſungs=
feier ſelbſt wurde der Gemeinderat nochmals mündlich eingeladen. —
Unter Verkehrsreklame werden die Verhandlungen des Verkehrsvereins
Ober=Ramſtadt mit den einzelnen Stellen bekanntgegeben und die
Aus=
führung des Profekts der unverhältnismäßig hohen Koſten halber
zu=
rückgeſtellt. Weitere Maßnahmen ſollen mit den betreffenden Vereinen
erörtert werden. — Handwerkskammerbeitrag. Die
Ge=
werbetreibenden ſeien zur Vermeidung von Mahnkoſten darauf
hinge=
wieſen, daß die 2. Rate des Handwerkskammerbeitrags 1930 bis zum
15. Auguſt an die Gemeindekaſſe zu zahlen iſt.
Zum Jubelſeſte des 40jähr. Beſtehens des
Geſang=
vereins „Concordia” Roßdorf.
Roßdorf, 9. Auguſt.
Der Pflege des deutſchen Volksliedes war die Arbeit des
Geſang=
vereins „Corcordia” gewidmet, der morgen das Jubiläum des 40jährigen
Beſtehens feſtlich begehen wird. An dieſem Feſte werden ſich nicht nur
ſeine vier Brüder am Orte, ſondern auch eine ganze Reihe auswärtiger
Geſangvereine beteiligen. Daß auch die ganze Gemeinde mit ihrem
Herzen bei dem Feſte iſt, iſt bei der uneingeſchränkten Sympathie, deren
ſich der Verein erfreut, ſelbſtverſtändlich. Sie wird dies äußerlich durch
Schmückung und Beflaggung ihrer Häuſer zum Ausdruck bringen und
damit den auswärtigen Sangesfreunden gleichzeitig ein „Herzliches
Willkommen” entbieten.
Ein Verein, der 40 Jahre hindurch durchgehalten hat, hat ſeine
Lebensfähigkeit und Daſeinsberechtigung nachgewieſen. Das gilt auch
von dem Geſangverein „Concordia‟. Daß ſelbſt die lange und ſchwere
Kriegs= und Nachkriegszeit ſeinen Beſtand nicht zu erſchüttern vermochte,
zeugt von dem geſunden Kern, der dem Verein innewohnt; hoffen wir,
daß er ihm immer erhalten bleibt. Die Macht des Liedes hat ihn
ge=
ſchaffen in heiteren und ernſten Tagen. Möge dieſe Erkenntnis am
Jubiläumsfeſte für alle Mitglieder des Geſangvereins „Concordia” der
Anlaß ſein zur Ablegung des ſtillen Gelöbniſſes, auch fernerhin treu
zur Fahne zu ſtehen und feſtzuhalten an dem heiligen Band, das ſeine
Sänger bis auf den heutigen Tag ſo brüderlich umſchlungen hat.
In dieſem Zuſammenhang darf der Männer ehrend gedacht werden,
die den Verein im Jahre 1890 gegründet haben und deren ſich der
Verein an ſeinem Inbliäum dankbar erinnert. Soweit dieſe heute dem
Verein noch als Mitglieder angehören, ſind dies: Friedr. Fornoff ſen.,
Fritz Geiß, Jakob Löffler=Darmſtadt, Ludwig Moter, Johs. Reinheimer,
Johs. Simon Felger, Bernhard Zacheis, Johs. Welhelm Krämer, Gg.
Geiß, Heinrich Albert, Philipp Heinrich Schuchmann und Heinrich
Kirſchner. Nicht vergeſſen ſeien aber auch die Dirigenten des Vereins,
ſo der weit über die Grenzen unſeres Heimatortes bekannte Muſiker und
Komponiſt Friedrich Geiß, ferner unſer erfolgreicher, feinſinniger
Kam=
mermuſiker Handke=Darmſtadt, und nicht zuletzt unſer
temperament=
voller, ſangesbegeiſterter noch junger Leiter Lehrer Georg Hackemer, der
die Ehre hat, im Jubiläumsjahre den Dirigentenſtab des Vereins zu
ſchwingen. Herr Hackenem hat in den Jahren ſeiner Wirkſamkeit im
Verein bewieſen, daß er der rechte Mann am rechten Platze iſt, und der
Verein hofft, auch ihn als ſeinen Dirigenten noch recht lange zu beſitzen.
Wie das Salz zur Suppe, so zum Einmachen
Matite-Aie
In allen bess. Geschäften erhä tlich V 11960
f. Roßdorf, 8. Aug. Standesamtliches. Im Monat Juli
wurden regiſtriert: 8 Geburten und 4 Sterbefälle; Eheſchließungen
finden nicht ſtatt. — Sonderzug. Die Reichsbahndirektion läßt
anläßlich des am Sonntag, den 10. Auguſt, ſtattfindenden 40jährigen
Jubiläums des Geſangvereins „Konkordia” einen Sonderzug nach hier
verkehren, der ab Darmſtadt Hauptbahnhof 12.15 Uhr, ab Nordbahnhof
12.20 Uhr, ab Oſtbahnhof 12.26 Uhr fährt.
Cp. Pfungſtadt, 8. Aug. Verfaſſungsfeier. Auf Grund
einer Beſprechung, die die Gemeindeverwaltung mit den Vertretern
der Schule, der Vereine und ſonſtigen Korporationen hatte, wurden alle
Einzlheiten über die diesjährige örtliche Verfaſſungsfeier beſprochen.
Am Montag vormittag ſoll zunächſt ein Feſtzug ſtattfinden. Darnach
ſoll auf dem Sportplatz der Fr. Turngemeinde eine Platzfeier
ſtatt=
finden, in deren Mittelpunkt die Feſtrede, umrahmt von Muſik= und
Geſangsvorträgen, ſtehen ſoll. Bei ungünſtigem Wetter ſoll die
Mor=
genfeier im Hofe der neuen Schule ſtattfinden. — Todesfall. Im
Alter von 91 Jahren iſt hier Peter Polſter 2., wohnhaft Rügnerſtraße
geſtorben. Der Verſtorbene war der drittälteſte Einwohne unſeres
Ortes. Pfungſtadts älteſter Einwohner iſt 92 Jahre alt. — Nach den
Eintragungen auf dem Standesamt betrug im Monat Juli die
Zahl der Geburten neun (fünf Knaben und vier Mädchen) und die
Zahl der Todesfälle fünf. Außerdem fand im Juli eine Eheſchließung
ſtatt.
Eigenheim. Die hieſige Arbeiterfugend iſt intenſiv mit
den Vorbereitungen zu einem Eigenheim (Jugendheim) beſchäftigt. Die
Bauarbeiten ſollen in aller Kürze begonnen werden.
Provinzial=Haupkverſammlung und
bienenwirkſchaft-
liche Ausſtellung des Skarkenburger
Bienenzüchter=
vereins in Heppenheim a. B. am 9. und 10. Auguft.
Die diesjährige Hauptverſammlung der Bienenzüchter unſerer
Provinz, zuſammengeſchloſſen in dem „Starkenburger
Bie=
nenzüchterverein”, findet hier in Heppenheim am 9. und
10. Auguſt, und zwar in den Räumen des Parkhotels „Halber
Mond” ſtatt. Wie üblich iſt mit der Tagung eine Ausſtellung
von lebenden Bienen, von Bienenerzeugniſſen, bienenkundlichen
Geräten, Bienenwohnungen und dergleichen verbunden.
Bienen=
wiſſenſchaftliches bringt das Landwirtſchaftsamt, das die
Bienen=
kunde ſeit einer Reihe von Jahren in den Lehrplan ſeiner
land=
wirtſchaftlichen Schule aufgenommen hat, zur Schau. Die Tagung
beginnt am Samstag nachmittag mit der Tätigkeit der
Preis=
richter. Der Abend ab 8 Uhr, vereinigt Imker und Gäſte zu
einem gemütlichen Beiſammenſein. Neben einem ſinnigen
Vor=
ſpruch, Begrüßung durch den Vorſitzenden des hieſigen
Bienenzüch=
tervereins, Herrn Architekten Werner, ſteht im Mittelpunkt
dieſes Abends ein Lichtbildervortrag von Herrn
Oberlandwirt=
ſchaftsrat Dr. Schul, der insbeſondere die Nichtimker über
„Leben und Nutzen der Bienen” unterrichten ſoll. Muſikſtücke eines
guten Orcheſters wechſeln mit gemeinſamen Liedern, denen
imker=
liche Texte unterlegt ſind, ab.
Der Sonntag bringt um 10 Uhr die Eröffnung der
Ausſtel=
lung; um 10,45 Uhr findet die Preisverteilung ſtatt. Hieran
ſchließt ſich um 11 Uhr die eigentliche Hauptverſammlung,
aus deren Tagesordnung der Vortrag von Herrn Pfarrer
Nie=
derer=Meckesheim, eines hervorragenden theoretiſchen und
prak=
tiſchen Imkers und guten Redners über „Imkernöte und
praktiſche Fragen der Bienenzucht” hervorgehoben zu
werden verdient. Mit Schluß der Hauptverſammlung beginnt das
gemeinſame Mittageſſen im „Halben Mond” mit bekannt
vorzüg=
licher Küche und guten Weinen. An das Eſſen reiht ſich eine
Füh=
rung durch die Stadt mit ihren hiſtoriſchen Fachwerkbauten und
dem herrlichen Marktplatz. Später trifft man ſich wieder mit den
zurückgebliebenen Gäſten und Imkerfreunden im Ausſtellungslokal.
Die Ausſtellung bleibt am Sonntag bis zum Eintritt
der Dunkelheit geöffnet. Auch am Montag ſteht ſie zur Feier des
Verfaſſungstages ab 9 Uhr noch offen. Hier bietet ſich namentlich
den hieſigen und benachbarten Schulen Gelegenheit zu ihrer
Be=
ſichtigung.
Das iſt in kurzen Zügen der Verlauf der Provinzial=
Imker=
tagung. Man beachte auch die Aushänge in verſchiedenen
Schau=
fenſtern der Stadt Heppenheim. Verſäume niemand, die
intereſ=
ſante Tagung und namentlich auch die Ausſtellung zu beſuchen.
Insbeſondere werden auch die Landwirte, Garten= und Obſtbauern
daran erinnert, den Imkern und ihren fleißigen Bienen für die
unentbehrliche Blütenbefruchtung dadurch Dank zu ſagen, daß
ſie vom 9. bis 11. Auguſt zu den Veranſtaltungen kommen.
Dr. Sch.
G. Ober=Ramſtabt, 6. Aug. Die Erntearbeiten ſchreiten
nur langſam vorwärts. Sie werden außerordentlich behindert durch die
faſt täglichen Regengüſſe, ſo daß, während die Dreſchmaſchinen auch ſchon
mit dem Ausdruſch in den Hofreiten begonnen haben, immer noch ein
anſehnlicher Teil des Getreides auf dem Felde ſteht und der
Ein=
bringung harrt. — Die Ernteferien gehen in dieſer Woche hier
zu Ende, und die Schule beginnt wieder am 11. Auguſt. An dieſem Tage
wird in den Schulen eine Verfaſſungsfeier gehalten.
* Obertshauſen bei Offenbach a. M., 8. Aug. In unſerer Gemeinde
hat der Badeanſtaltsbeſitzer Auguſt Ott ein 50 Meter langes und 30
Meter breites Quellen=Schwimmbad errichtet, mit einer aus Kunſtſtein
erbauten Abſpringvorrichtung und Sprungbrettern. Die Anſtalt iſt
nicht nur für die Gemeinde Obertshauſen, ſondern auch für die ganze
Umgebung von großem Wert. Der unmittelbar daran anſchließende
Spielplatz bietet der Jugend beſte Gelegenheit, ſich körverlich und
ſport=
lich zu trainieren.
Hirſchhorn, 8. Aug. Waſſerſtand des Reckars am
7. Auguſt 0.90 Meter, am 8. Auguſt 0,86 Meter.
— Gernsheim, 8. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
7. Auguſt 1,78 Meter, am 8. Auguſt 1,80 Meter.
SHELL AUTOOELE entsprechen den modernsten
Anforderungen der Schmiertechnik. SHELL AUTOOELE
sind überall lose aus dem SHELL-KABINETT oder in
praktischen und preiswerten Packungen erhältlich.
Das sind einige von den Konstruktionstirmen des In
und Auslandes, die SHELL AUTOOELE
bevorzugt, zum Teil sogar ausschließlie
Schmierung ihrer Iypen em
Kh
M
Neen
e0
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Samstag, den 9. Auguſt 1930
Nummer 219
Nachrichten des Skandesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 30. Juli: Raſchert, Johanna Henriette
Wil=
helmine, geb. Wenzel, Witwe des Kupferdruckers, 95 J.,
Gervinus=
ſtraße 34. Am 31. Juli: Stein, Maria, geb. Bretſch, Witwe des
Lokomotivführers, 78 J., Liebigſtr. 18. Schmelz, Marianne
Mar=
garete, 3 Monate, Barkhausſtr. 33. Am 1. Auguſt: Reitz, Anna
Eliſabethe, Diakoniſſe, ledig, 85 J., Erbacherſtr. 25. Am 2. Auguſt:
Rettig, Ernſt, Lehrer, 34 J., Rohrbach, Kr. Erbach, hier,
Grafen=
ſtraße 9. Reeg, Johannette, geb. Wurm, 73 J., Witwe des
Ma=
ſchinenheizers, Stiftsſtr. 99. Am 1. Auguſt: Eigenbrodt, Liſette,
Dienſtmädchen, ledig 81 J., Ludwigshöhſtr. 99 Am 2. Auguſt:
Schneider, Wilhelmine, geb. Kalbfleiſch, 85 J., Witwe des
Miniſte=
rialkanzliſten, Viktoriaſtr. 65. Deetjen, Ida Julie Mathilde, geb.
Halberſtadt, 86 J., Witwe des Bankiers, Martinsſtr. 97. Am
3. Auguſt: Krauß, Johann Nikolaus, Schneidermeiſter, 67 J.,
Nie=
der=Ramſtädterſtr. 57 Horn, Erna. geb. Koch, 55 J., Ehefrau des
Oberpoſtſekretärs, Adolf=Spieß=Str. 4. Schuſter, Eliſabethe, geb.
Korbus, 43 J., Ehefrau des Eiſenbahnſchaffners hier,
Feldberg=
ſtraße 34. Am 4. Auguſt: Reiß, Katharina, geb. Lang, 73 J.,
Ehe=
frau des Schuhmachermeiſters, Kaupſtr. 5. Ehrhardt, Eliſe
Mag=
dalene, geb. Braun, 40 J., Ehefrau des Hilfsarbeiters, Seeheim,
ier, Grafenſtr. 9. Am 9. Auguſt: Neuber, Marie, geb. Schlößler,
76 J., Witwe des Schneidermeiſters, Wittmannſtr. 3. Schnepper,
Peter, Photograph, 71 J., Karlsſtr. 65. Am 6. Auguſt: Hanſtein,
Katharina, Diakoniſſe. ledig, 76 J., Erbacherſtr. 25. Winkler,
Jo=
hann Karl Auguſt Leberecht, Kanzleirat i. R., 65 J., Kittlerſtr. 12.
Am 7. Auguſt: Wolf, Leonhard, Brunnenbauer und Schmied, 63
J., Groß=Umſtadt, hier, Grafenſtr. 9. Am 6. Auguſt: Rollenhagen,
Hermann Auguſt Hubert, Gerichtsvollzieher i. R., 67 J.,
Rhön=
ring 40.
Kirchliche Nachrichten.
8. Sonntag nach Trinitatis (10. Auguſt).
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Samstag 9. Auguſt, abends 8.30 Uhr: Andacht.
— Sonntag, 10. Auguſt, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Heß. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloß
gemeinde. Dekan Zimmermann. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Dekan Zimmermann. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottes=
Dekan Zimmermann. — Abends 6 Uhr:
Abendgottes=
dienſt.
dienſt. Pfarrer Rückert.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 12. Auguſt, abends
Fritag, 15.
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde.
Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
Samstag, 16. Auguſt, abends 8 Uhr
(ältere Abteilung).
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Singekreis der
Gemeinde=
jugend.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 10. Auguſt, vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Diakon
Bochmann. — Abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der
Stadtge=
gemeinde, gemeinſamer Abend.
Montag, 11. Auguſt, abends
Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (altere Abteilung).
Dienstag, 12. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Mädchenvereinigung der
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung) —
Mittwoch, 13.
Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Abends
Auguſt, nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere
Abtei=
lung.) — Donnerstag, 14. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereini=
— Jugendbund der
gung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung).
Freitag, 15. Auguſt,
Lukasgemeinde (jüngere Abteilung).
abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere
Ab=
teilung). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde,
Feierabend (Stiftſtraße 51). Mittwoch, 13. Auguſt, abends
Pfarrer Köhler.
8.15 Uhr: Bibelſtunde
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag. 10.
Auguſt, vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Diakon Hagebolling.
Amtshandlungen an Auswartigen: Pfarrer Bergér.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
heim. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
Fernſprecher 4584
nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uh
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe. Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten.
Ehebera=
ratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten:
Gemeinde=
haus, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: „Montag, Mittwoch und
Don=
nerstag, vorm. von 9—12 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend. Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
ſprecher 2288.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, zugleich
Chriſtenlehre für beide Gruppen der Martinsgemeinde Weſt.
Pfarrer Bergér. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Oſt. Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
den 12. Auguſt, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereini=
gung. — Donnerstag, den 14. Auguſt, abends 8 Uhr im
Martins=
ſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus:
Mädchenver=
einigung Weſt. — Freitag, den 15. Auguſt, abends 8 Uhr im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung)
Johanneskirche. Samstag, den 9. Auguſt, abends 8 Uhr:
Chriſtenlehre des Nordbezirks im Gemeindehaus Pfarrer Marx.
Sonntag, den 10 Auguſt, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7— Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie)
dienſt zur Eröffnung der Konfirmandenunterweiſung.
Pfarraſſi=
ſtent Becker.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Becker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 8.30 Uhr:
Chriſtenlehre für den Oſt= und Weſtbezirk. Pfarrer Irle. — Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle. — Vorm. 11.15 Uhr
Kindergottesdienſt. Pfarrer Irle.
Sonntag, 10. Auguſt, abends
Veranſtaltungen:
8.30 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 11. Auguſt, abends 8.30
Uhr: Mädchenvereinigung. — Donnerstag, 14. Auguſt, abends
—
8.30 Uhr: Frauenabend.
Freitag, 15. Auguſt, abends 8 Uhr
Mädchenchor. — Abends 8.30 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 16.
Auguſt, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Müller. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 10. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. —
Montag, 11. Aug., abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Samstag, 16. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
(Körverſchule)
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck.
Nachm. 2.30
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Uhr: Einweihung des neuen Krankenhauſes. Prälat D. Dr. Diehl.
Evang. Sonntagsverein: Nachm. 2.30 Uhr: Beteiligung an
der Einweihungsfeier des neuen Krankenhauſes. — Donnerstag,
14. Auguſt, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße
4) Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Nachm. 3.30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Brinkmann
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde.
Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8.30 Uhr: Blau
Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter
kreuz=Bibelſtunde.
Chor. —
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Wolfarth. — Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kin
derſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Neuber.
Samstag.
abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8.30
Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Freundes=
kreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde für junge Männer.
Voranzeige: Am 27. Auguſt: Philadelphia=Konferen=
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Infanterie=Kaſerne. H
links). Sonntag und Montag, 10./11.
Mittwoch, 13. Auguſt, abends 8.30 Uhr:
Auguſt: Taunusfahrt.
Familienbibelſtunde. — Donnerstag, 14. Auguſt, abends 8.30 Uhr:
Jung=Volk=Abend.
Freitag, 15. Auguſt, abends 8 Uhr:
Leibes=
übungen (Sportplatz Maulbeerallee)
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, den 9. Auguſt, nachm. 4.30—5.30 Uhr:
Spie=
len im Heim, bis 6 Uhr: Singen; anſchließend Andacht. —
Mitt=
woch, den 13. Auguſt: Spielen am Böllenfalltor. — Donnerstag,
den 14. Auguſt. abends 8 Uhr: Heimabend für Aeltere. —
Sams=
tag, den 16. Auguſt: Geländeſpiele. —
Einzelheiten ſind durch
die Schulvertreter zu erfahren.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51). Dienstag, den 12. Auguſt, abends 8.30 Uhr:
Mitgliederverſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 10. Auguſt, findet keine
Menſchenweihehandlung ſtatt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. —
Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang
— Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society), Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3.
Gottes=
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal):
Jeden Dienstag, abends
Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt will
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Evang. Gemeinſchaft (Schulſtraße 9).
Sonntag, vorm. 10
Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt
Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, nachm.
3 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Bibel= und Gebetſtunde. Jedermann iſt freundlich eingeladen.
P. Schanz, Prediger.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche) Wendelſtadtſtr. 38
Sonntag, 10. Auguſt, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Predigt. Thema: „Wie Gott Menſchen ſucht.” Prediger
Bültge.
Dienstag, 12. Auguſt, abends 8 Uhr: Bibel= und
Gebetsſtunde. Prediger E. Bültge. Zu allen Verſammlungen iſt
jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich
einge=
laden.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 11. Auguſt, abends
8.30 Uhr im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Mauer=
ſtraße 17. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Hähnel.
Vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt.
Mittwoch, 13. Auguſt, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Freitag,
Auguſt, abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde. Prediger Hähnel.
Jedermann iſt freundlichſt eingeladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebets=
verſammlung: 10 Uhr: Heiligungsverſammlung; 11.30 Uhr:
Kom=
pagnie=Verſammlung für Kinder; nachm. 3 Uhr:
Wegweiſerunter=
richt für Kinder; 5 Uhr Heilsverſammlung für Kinder; abends
Uhr: Freiverſammlung am Paradeplatz; abends 8.30 Uhr:
— Diens=
Extraverſammlung: Abſchied der Kandidatin Treffert.
tag, abends 8.30 Uhr: Mitgliederverſammlung.
Mittwoch,
nachm. 5 Uhr: Heilsverſammlung für Kinder; abends 7.30 Uhr:
Freiverſammlung, geleitet von Jugendarbeitern u. Korpskadetten;
abends 8.30 Uhr: Heilsverſammlung; geleitet von den
Jugend=
arbeitern und Korpskadetten.
Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Heimbund für Frauen und Mädchen. — Freitag, nachm. 5 Uhr:
Heiligungsverſammlung für Kinder. — Freitag, abends 8.30 Uhr:
Heiligungsverſammlung. Jedermann herzlich willkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburg=Straße,
ehemal. Kaſino); Sonntag, den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr, nachm.
4 Uhr, und Mittwoch den 13. Aug., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarck=Straße 54)
Sonntag, den 10. Auguſt, vormittags 9.30 Uhr, nachmittags
4 Uhr, und Mittwoch, den 13. Aug., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gonner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Vorm. 8.30 Uhr:
Chriſten=
lehre der Mädchen. Vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt unter
Mitwirkung des Kirchenchores. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Montag: Mädchenjungſchar II. E. J. G.=Jungengruppe.
dienstag: Führerkreis
Mittwoch: Bubenjungſchar;
Kirchen=
chor. — Donnerstag: E. J.G.=Mädchenabend. — Freitag:
Mäd=
chenjungſchar I.
Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 10. Auguſt, nachm.
1.30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 10. Auguſt,
vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Die
Chriſtenlehre fällt aus. — Mittwoch: Gemeinſamer Abend der
E. J. G.
Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 8. Sonntag nach Trinitatis,
10. Auguſt, vorm. 9.30 Uhr: Gottesdien
Abends 8.30 Uhr:
Bibelſtunde. — Dienstag: Poſaunenchor. — Mittwoch:
Jugend=
bund Wartburg.
Donnerstag: „Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 10. Auguſt,
vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Montag: Jugendverein. — Dienstag: Bibelſtunde. —
Mittwoch; Kirchenchor. — Donnerstag: Mütterabend.
Poſaunen=
chor im Schulſaal.
Freitag: Mädchenverein.
Samstag:
Jugendverein. —
Sprechſtunden in Kirchenſteuerangelegenheiten
für Arbeitsloſe findet wieder ſtatt am Freitag von 5—7 Uhr
Evang Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 10. Aug.,
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre.
Dienstag: Jungmädchenverein. —
Mittwoch: Kirchenchor und
Jugendvereinigung. — Donnerstag: Frauenverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14).
Sonntag, den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, 14. Aug.,
abends 8.30 Uhr: „Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22).
Sonntag, den 10. Aug., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 13. Aug.,
abends 8.30 Uhr
Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 36)
Sonntag, den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag. 14. Aug.,
abends 8.30 Uh.
Hottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, den 10. Aug., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 13. Aug.,
abends 8.30 Uhr
Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25).
Sonntag, den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, 14. Aug.,
abends 8.30 Uhr
Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22)
Sonntag, den 10. Aug., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 14. Auguſt,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zu
Harmonie):
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Rein=
heim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen
I
MäMNLICM
Verkaufskräfte geſ.
Beſuch von
Gaſt=
wirtſchaft. u. Cafés.
Angeb. unter J. 77
an die Geſchäftsſt.
Bis 100 Mk. Woch.=
Verdienſt dch.
Heim=
arbeit etc. Proſpekt
grat. Max Kramer,
Günzburg a. D. (*
Tüchtige, fachkundige Dame der
Ban=
dagen= n. Corſoletbranche als
General=Vertreterin
geſucht. Wir bieten die höchſte
Pro=
viſion, ¾ derſelben zahlen wir
wöchent=
lich bei Erhalt der Aufträge aus.
Mo=
derne reichhaltige Muſter=Kollektion
Ausführliche Bewerbungen mit
Licht=
bild und Angabe des Umſatzes an Graf
& Co., Solingen Merſcheid, Maßfabrikat
in Corſolets, hygien. Leib= u.
Hüftfor=
mern, Büſtenhalter uſw. uſtw. 12191
Me e
beſtecke an Privat geſ. Verſ. zweckl. Unterl
od. Sicherh. f.evtl ſpät. Bezirksſt., wob. Auto
geſt. w., Bed. Ebenf. einige Vertr. (innen)
evtl. nebenb., geſ. Nur eing ſchriftl. Bewerb
haben Intereſſe. Mitinhaber Beſteckfabr
Gotſchika, Düſſeldorf 11, z.Zt Homburg v.d H
Saalburgſtr. 70. Teleph. 2141 (1V.12136
Wir ſuchen
in allen Dörfern
zuverläſſige Perſonen zur Gratis=
Verteilung eines ländl. Familien=
Wochenblattes mit Verſicherung
Vergütung wird im Voraus
ge=
zahlt. Dazu hohe Prämie für neue
Leſer. 30 Mark Nebenverdienſt und
mehr ſind mit Leichtigkeit zu
ver=
dienen. Meldungen an: „Land und
Garten”, Hannover, Poſtfach 347.
(TV. 12217
Alter, beſteingeführter
Verſicherungs=
Konzern
ſucht für den Platz Darmſtadt und
Umgegend einen rührigen und
routinierten
General-
Vertrefer
für alle Verſicherungszweige,
Höchſte Bezüge und weitge
hendſte Unterſtützung zugeſichert,
Größerer Beſtand, kann überwieſen
werden. Ausführl. Angeb. erbeten
unt. K 6776 an Annoncenmayer,
(V1. 12204
Frankfurtmain.
Kodtokortear sheindätter
von hieſigem größeren Fabrikbüro in gu
bezahlte Dauerſtellung geſucht. Angebote
mit handgeſchr. Lebenslauf und
Zeugnis=
abſchr. erb. unt. J 68 an d. Geſchſt. (12193
Wir
bieten
Ihnen Gelegenh., ſich nicht nur
eine dauernde, ſond, auch e. ausk
Existen z (1V.1204‟
zu ſchaff. Befaſſ. Sie ſich mit der
Werb. v. Abonn. auf erſtkl.
Ver=
ſicherungszeitſchr, dann iſt Ihnen
ein gut. Verd. geſich. Fachmänn
Anleit, ert, wir gern, a. an Damen
u Hrn., w. nochn. prakt tät waren.
Für abgeb Beamtee. günſt. Geleg.
Intereſſent ſchreib. unt. Z 6765 an
Annoncenmayer, Frankfurtmain.
WEIBLICM
Lehrmädch
für beſſeres
Lebens=
mittelgeſchäft
ge=
ſucht. Gefl. Offert.
unter J. 88 an die
Geſchäftsſtelle. (*si
Durchaus tüchtiges
arbeitsfreud.
Mäd=
chen oder Frau, w
gute u. langjährige
Zeugniſſe nachweiſ.
kann, für täglich ge
ucht. Kranichſteiner
Straße 50, III. (
Geſundes, ehrliches
Zienſtmädchen
nicht unter 17
in Geſchäftshaush.
ſofort geſucht
Näh. bei
(12240
Ph. J. Engel II
Bäckerei. Mainz=
Biſchofsheim.
O
WElBLICH
Tüchtige
Orenorhpstin
vertr. mit all. vor
kom. Büroarbeiten,
m. Kenntniſſen der
engl. u. franz Spr.,
ſucht Skellung
am liebſt. für halbe
Tage bei beſcheid,
Gehaltsanſpr. Ang
unt. J. 38 Geſchſt.
Perf. Weißnäherin
empf. ſ. im Anfert.
Herrenhemd.. D.=
Wäſche aller Art
Ausbeſſerungen
auß. d. Hauſe
Ang. u. J. 62 Gſchſt.
Für 1. Sept. oder 1.
Okt. ſuche Stelle als
Anfängerin od.
Vo=
ſontärin auf Büro
od. bei Arzt. Habe
10jähr. höh. Schulb
Eleonoren= u. 1jähr
Städt. Handelsſch.)
Ang. u. H. 65 Gſchſt.
(*ms)
Beſ. Mädchen
Lande, in allen
Hausarb bewand.,
alt, ſucht St.
in beſſ. Hauſe ab
Sept. oder 1. Okt
Zu erfrag.
Diebur=
gerſtraße 50, I.
Junges Mädchen,
J., m. g. Zeugn
ucht Stellg. in beſſ.
Haush.,auch tagsüb
Ang. u. J. 19 Gſch.
Jung. jüd. Mädch.
perfekt in Haushalt
und Küche, ſucht
Stelle, auch zu
Kindern. Ang. unt.
J. 78 a. d. Gſchſt.
Kräftig., arbeitsfr.
Mädchen, mit allen
Haus= und
Küchen=
arbeit, vertr ſucht
ſtundenw. Beſchäft.,
vor= o nachm Ang.
unt. J. 63 Gſchſt. (
Jung. jüd. Mädchen
ſucht Stelle nachm.
zu Kindern.
Ange=
bote unter J. 87 an
die Geſchäftsſt.
Tüchtige, arbeitsfr.
Haushälterin a. gt.
Fam., in allen Zw.
Haushalts (gute
Köchin), ſow.
Gar=
tenpflege verf., ſucht
ſelbſtänd.
Wirkungs=
kreis, am liebſt. in
frauenl Haushalt.
Gute Zeugn vorh
Gefl. Zuſchrift. unt.
J. 82 a. d. Gſchſt.
Frau ſucht 2—3 St.
vormitt. Arbeit
Haushalt.
Land=
wehrſtraße 24, II
J9. netk. Mädel
ſucht ſof. Stelle als
Verkäuferin i. Zig
Geſchäft oder ſonſt.
Branche. Angeb. u.
J. 99 a. d. Geſch.
Dame
50 J., alleinſteh. in
Haushalt u. Pfleg
rfahr., ſucht
Wir=
kungskreis.
Ange=
bote unter J. 95 a.
die Geſchäftsſt
Beſſ. Fräulein ſucht
halbe od. ganze
Tage in Haushalt
Beſchäftigung, ev.
b. Kochen
behilf=
lich ſ. kann, a. I.
Geſchäftshaush.
Off. u. J. 100 Gſch.
Zahntechnikerin
ſucht. Anfangsſtelle
bei Zahnarzt ode
Dentiſt, evtl auch
halbe Tage. Angeb.
u. J. 89 Geſchſt. (
R
Aelt. Mann (55 J.)
ſucht dau. Stellung,
gleich welcher Art.
Angeb. unter J. 72
in die Geſchäftsſt.
Tücht. Herrenfriſeur
u. Bubikopfſchneider
mit guten Kennt=
Damenfach
niſſen
ſucht Stellung
hier oder Umgebg.,
wo er ſich weiter
ausbilden kann.
Angebote unt. J. 61
d. Geſchäftsſtelle.
Techniker,
3 J alt, mit
Füh=
rſchein 3b. ſucht
Stellung. Angeb.
J. 75 a. d. Gſchſt.
Zuverläſſig. Kellner
ſucht Arbeit,
auch aushilfsweiſ
Angeb. unter J.
an die Geſchäftsſt.
1. Herrenfriſeut
u. Bybikopfſchn.
ſucht Stell. ſof. od
ſpäter. Angeb. unt
J. 94 a. d. Geſch.
K
A
J9. u.alke Haſen
zu verkaufen.
Orangerieſtr. 32. (*
Deulſcher
2¾ Jahre, ſehr
wachſ. u. mann
feſt, zu verkauf.
Desgl. eingetr.
Mon. al
Rheinſtr. 75.
Elechten
gibt es nicht mehr bei Gebrauch
von „„Persia-Salbe‟‟. Packung
RM 3.50. Bei Nichterfolg Geld
zu-
rück. Zu haben in allen
Apothe-
ken, bestimmt:
(V1.11360
Löwenapotheke, Ballonplatz 111.
Vers. durch Apotheke. Machen Sie
„sofort einen Versuch, auch Sie wer-
W den geheilt. „Persia-Vertrieb‟
Eberhard Wünn, Stuttgart.
Lagerschuppen auef Wdickie Autogaragen
Eisenwerk Siegen G. m. b. H.
Marienborn b Siegen (Postfach 29
Vertr.: Gg. Friedr. Rettig. Darmstadt,
Sandbergstr. 69, Tel 3394
V 5202
1 5
DIRUHBRt
jeder Art werden angeſtrick. 9588a
Füße nicht abſchneiden
Maschinenstrickerei Braunwarih
Schulzengaſſe 1
Telephon 3369
Schlachthof bank
Frei=
Heute Samstag von
7—11 u. ab 4: Rind
u. Schweinefl. (259a
W.=Gläſſing=Str. 2
möbl. W.= u. Schlaf
zim. ſof z. vm. (*f
Ma mackkes
M Srnt
vergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hausfrau kennt den sichersten Weg zur Erlangung
guten Hauspersonals: die kleine Anzeige im
werbe-
starken Darmstädter Tagblatt!
Nummer 219
Samstag, den 9. Augnſt 1930
Seite 9
Anni Kammler
Heinrich Mitſchdörfer
Verlobte
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1930
Bſttorlaſtraße 50½
Schachtſtraße 6
Willi Schaaf
Wilhelmine Schaaf, geb. Rausch
Vermählte
Darmstadt, den 9. August 1930.
Barkhausstr. 5.
(*
Kirchl. Trauung: Samstag, den 9. August, nachmittags
3 Uhr, in der Martinskirche.
2
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Heinrich Reichel
Ria Reichel, geb. Willenbücher
Sandbergſtr. 29
Jahnſtr. 63
Kirchlſche Trauung: Sonntag, den 10. Auguſf 1930,
nach=
mittags 2½ Uhr, in der Pauluskirche.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Adam Späth
Eliſabeth Späth, geb. Treuſch
Erbacherſtr. 13
Barkhausſtr. 8
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 10. Auguſt, nachmittags
3 Uhr, in der Martinskirche.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante
N
Anna Marid Tuliner
nach kurzem Leiden im Alter von 79 Jahren zu ſich
zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familien Frank und Büttner.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1930.
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag 2 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Df. Duft Schafer
Johanna Schäfer
geb. Lichtenstein
geben ihre Vermählung bekannt
Zschopau
Darmstadt
(Sa.)
Meerane
Wenckstr. 49
R
Statt Korten.
Ihre am Sonntag, den 10. Aug.,
nachmittags ½3 Uhr in der
Mar=
tinskirche ſiattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen
Bilh. Biemer und Fran
Margarete, geb. Schaffner.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1930.
25
Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung überſandten Blumen
und Geſchenke ſagen wir unſeren
herzlichſten Dank.
Fritz Müller und Frau
Meta, geb. Hankelé.
Todes=Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben, iſt am Donnerstag
nachmittag 2½ Uhr unſer herzensguter, lieber Vater,
Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Herr
Buchdruckereibeſitzer
im Alter von 69½ Jahren von ſeinem Leiden durch
einen ſanften Tod erlöſt worden.
Wir machen dieſe traurige Mitteilung allen Verwandien,
Freunden und Bekannten mit der Bitte um ſtiille
Teil=
nahme.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Griesbeim, Erlangen, am 8. Auguſt 1930. (12225
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 10. Auguſt.
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Pfungſtädterſtr. 2
aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
lieben Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn Georg Lotz
Kaufmann
heute früh nach langem, ſchwerem, mit großer
Ge=
duld getragenen Leiden im 48. Lebensjahr zu ſich
zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Mich. Lotz und Frau
Wilh. Lotz und Frau
Familie Georg Fretz.
Wixhauſen, den 8. Auguſt 1930.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 10. Auguſt,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehaus aus ſtatt.
Geſiern entſchlief durch Unglücksfall unſer
liebes einziges Kind, Urenkel, Enkel und
Neffe
Oip.
In tiefer Trauer:
Karl Stähr und Frau
geb. Franz.
Darmſiadt, den 8. Auguſt 1930.
(
Die Beerdigung findet am Samstag, den
9. Auguſt, nachmittags um 3 Uhr, von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus ſiatt.
Dankſagung.
Für die uns anläßlich des Todes meiner lieben
Frau, unſerer treubeſorgten Mutter erwieſene
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen Kranz=
und Blumenſpenden ſpreche ich hiermit meinen
herzlichſten Dank aus. Beſonderer Dank ſei
den ehrw. Franziskanerſchweſtern für ihre
fo=
fortige Hilfe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Schuſter und Söhne.
Darmſiadt, den 8. Auguſt 1930.
(12243
Marianne Rohlbeuer
Heidelbergerstrasse 6 12210b
Wissenschaftliche Graphologin
Charaklerausarbeitung,
Beratung, Berechnung.
Diskretion.
Ganz mässige Taze.
Zurück
ab 11. Auguſt.
Dr. med.
fl
b. Guniger
homöopa
Arzt.
(12178)
wird während ſei
nes Urlaubs gütigſt
vertret. v. d. Herren
Dr. Bönning,
Dr. Degen,
Dr. Draudt
Dr. Otto Gros
Dr. Hof.
121371
S. R. Dr. Nebelthau.
Ich warne hiermit
jeden, meiner Frau
Eugenie Kredel
etwas zu leihen, de
ich für nichts auf
komme.
Johs. Kredel.
Dame mit einem
Kind, etw. Vermög
wünſcht einen paſſ.
errn, nicht unter
36 Jahren, in ſich.
Stellung zw. bald
Heirat
kennen zu lernen
Zuſchr unter J. 6
a. d. Gſchſt. (12190b
Neig.=Heirat!
w. Schupowacht
meiſt., demn. a
V. W.=Beamte=
Staatsdſt.
übergeh., mit n.
ſol., ſparſ. Frl.,
d. auch v. Lande
ſein.
Ausführ=
liche Ang. unt.
J. 49 a. d. Gſch.
Anon. Zuſchrift.
nicht erwünſcht.
Diskretion
Ehrenſache! *
Es iſt Ihr beſonderer Vorteil, daß wir hier am Platze Stepp
decken und Daunendecken anf. Sie brauchen ſich dadurch b.
An=
ſchaffung n. auf allgem. Zuſicherung, wie: „Gute Füllung” uſw.
zu verl. (Dieſe werd, ſehr oft aus alt, Lumpen hergeſt.) Wir
zeigen Ihnen gerne d. verſch. Füllungen u. Ueberzüge, auch kön
Sie dieſe ſelbſt ſtell. Bei alt. Decken ſpar. Sie bis 60% d. Aufarb.
alt. Füllung, Unverbindl. Koſtenanſchl. „Blitz”, Ballonpl. 6. (12211a
Mrze
V.10015)
und deren Folgen, Geschwulst,
* Schwere in den Beinen,
trockene und nässende Flechten, & Wunden, veraltete Ge
schwüre, Plattfußleiden, deegl. Rheuma, Gicht, Ischias werder
auf natürlichem Wege nachweislich erfolgreich bekämpft
unter Beibehaltung der gewohnten Tätigkeit. Ausführliche
„Llustrierte Broschüre von Dr. med. K. kostenlos.
G. m. Hamburg 1 /K 101
Dr. Ernst Strahl, b. H., Besenbinderhof 22/23.
Hausfrauenbund.
Kleiderſt. Woogspl.3
Verkf. u. Annahme
gterb. Kld., Schuh
Wäſche f. Fr. u. Män
Geöffn. Mont.„
Mitt=
wochs u. Freitags
10-12 u. 3-6. (79890
A
Beamter ſucht 3—4=
Z.=Wohng. mit Bad
u. Zub. i. Tauſch od.
Ringtauſch geg. 3=3.=
Wohn. m. Bad, Balk.
u. Zubeh. i.
Frank=
furt a. M. Ang. u
J. 56 a. d. Gſchſt. (*
Ich ſuche
9X3t
2 Zimmet
(Wohn= u Schlaf
zimmer) mit 3
Bet=
ten in gut. Gegend
Küchenbenutzung
muß geſtattet ſein.
Ausführliche
Ange=
bote mit Preisang
unter J. 79 an die
Geſchſt. d. Blattes
1—2 leere Zimmer
mit Küche z. 1.
od. ſpäter von
kin=
derloſ. Ehepaar ge
ſucht (auch Man).)
Schriftl. Angeb. u.
J. 91 a. d. Geſch.
In gutem Hauſe
—
2 möbl. Zuam.
mit Küche u Zub.
z. vm. 1 od. 2 Dam.
in feſt. Poſ. bevor
Näh. Geſchäftsſt. (*
O
Klavierlehrerin
ert. Unterricht, mon
3 ℳ.
Anfrg. u. J. 60
an die Geſchäftsſt.
Gründlichen
Klavier=Unterricht
Soder=
Lahl
ſtraße 4, II. (118300
Student erteilt
Nachhilfe.
Ang. u. J. 80 Gſch.
Guterhalt.
Schreib=
maſchine zu kaufen
geſ. Ang. m. Preis
unt. J. 64 Gſchſt.
Guterhaltener
Schreibkiſch
zu kaufen geſucht.
Angebote unt. J. 37
. d. Gſchſt. (12143b
Jung. Herr, 29 J.,
ſucht Mädch. m. etw.
Vermög zw. baldig
Heirat kenn. z. lern
Junge Witwe nicht
ausgeſchloſſen. Ang
unt. J. 84 Gſchſt. (
Stllige
Krawatten
Wir hatten Gelegenheit, moderne Krauatten, z. I.
reine Seide, außergewöhnlich billig einzukaufen
und bringen diese zu Serienpreisen zum Verkauf.
Besichtigen Sie unsere Fenster.
V
Culdtk &aottinen
Das führende Spezialhaus für Herrenmoden
LUDWIGSTRASSE NR. 17
Gebr., guterh
Näh=
maſchine z. kf. ge
Pfaff bevorzugt.
Ang. u. J. 71 Gſchſt.
Zu kaufen geſucht
Mahag. Schranl
mit 1 Türe
Preis=
ſtellung erwünſcht.
Ang. u. J. 70 Geſch
Ausziehkiſch
oval, nußbaum od
mahagoni, gut erh.
zu kaufen geſucht.
Ang. m. Preis unt
J. 81 a. d. Gſchſt
Briefmarken=
Sammlung kauft
f. 1
Sämmler.
J. 93 a. d. Geſch.
Wenig gebrauchte,
gut erhaltene
Schreibmaſchine
gegen bar zu kauf.
geſucht. Die Maſch.
wird nur gekauft
wenn es ſich um ein
beſonders günſtiges
Gelegenheitsangeb.
handelt. Gefl.
u. J. 101 a. d. Gſch.
(12228)
O
Geſchäftsmann ſucht
3500 Mark
als 2. Hypothek.
Ang. u. J. 35 Gſchſt.
0 Armmmas Wonkang
oder
Laatämiintendäue
mit gleicher Zimmerzahl, in guter
Wohn=
lage, per ſofort oder ſpäter zu mieten
ge=
ſucht. Ang. u. 76 an die Gſchſt. erb. (*ſo
Dr. Thilde Wenz
prakt. Zahnärztin
hat ihre Tätigkeit wieder
auf-
genommen.
Soderstraße 112 Telephon 1413
Elegantes Speiſezimmer
nußbaum poliert, Büfett 2 m br. c
ſchwere Ausführung, komplett O 4 9.-
Apartes Schlafzimmer
Eiche Plattenausführung, mit
3tür, Schrank .. . komplett SGO.
Möbelhaus Menger
Bleichſtraße 17
Darmſtadt
Kurz- und Langhaar-Pflege!
Damen-Herren-Salon
OTTO STURM
Bismarckstr. 24 (Eingang Grafenstr.)
Sonntag, den 10. August von 8 — 11 Uhr
geöffnet. Am Verfassungstag geschlossen.
können nachweisbar in kurzer Zeit ohne
Operation dauernd geheilt werden.
Arzt=
liche Sprechſtunden in Frankfurt.
Main=
zer Landſtraße 133, I., jeden Mittwoch
und Samstag von 8—12 Uhr. (IV.194
MorPoüleldun
aller Art behandelt mit Erfolg durch
Heilmagnetismus
(Lebenskraftheilverfahren)
Frau E. Ran
Magnekopathin
Groß=Gerau, Frankfurterſtr. 24, II.
Grabdenkmäler
nach gegebenen und eigenen Entwürfen
in allen Steinarten liefert bei billigſter
Berechnung. (Beſuch auf Wunſch.)
Adolf Ruckelshauſen I.
Steinmetzgeſchäf
Pfungſtadt, Bahnhofſtraße Nr. 41. (7939a
Damensalon Schreiber
Sonntag früh von 8—11 Uhr
geöffnet.
Kiesstraße 35
zwischen Hoch- und Karlstraße.
2000.— Mark
Darlehen
ſucht ein Geſchäftsm.
on Selbſtgeber zu
%. Angebote unter
J. 53 a. d. Geſchſt.*
U
Suue 500 Marl
auf wertvolle Bil
der zu leihen.
An=
gebote von
Selbſt=
intereſſenten unter
J. 86 Gſchſt. erb. (*
Fichtelgebirgs-Preißelbeeren
Heute Samstag trifft auf dem Marktplatz
gegenüber Kleiderhaus Deuster eine
Partie Preißelbeeren ein.
Preis konkurenzlos!
Ph. Germann
12229 Karlsstr. 63‟, Telephon 1299
eutsch
uN
das
Liter Ha0, d0 Tand 10 3
empfichlt
Hammef
Elisabethenstr. 48, Tel. 1116. (12241
Schöne, 1ose
Bananen
das Ptund von 25 Pfg. an
offeriert
Spanischer Garten
Kirchstraße 17/19.
(12158
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Samstag, den 9. Auguſt 1930
Nummer 219
Verhaftung einer internationalen Falſchſpieler=
Bande.
Frankfurt a. M. Dem
Zuſammenarbei=
ten der internationalen Polizeiverwaltungen iſt
es gelungen, eine internationale
Falſchſpieler=
bande unſchädlich zu machen, die in den
Bade=
orten des In= und Auslandes, wie St. Moritz,
Karlsbad, Marienbad, Wiesbaden. Baden=
Ba=
den, Bad=Nauheim uſw., ihr Unweſen trieb. Die
Falſchſpieler ſuchten in den Badeorten
Bekannt=
ſchaften, die ſie dann zu „einem Spielchen”
ein=
luden. Es wurde Skat mit ſehr hohen Einſätzen,
aber auch Poker geſpielt. Bei dieſen Spielen
wurden Unſummen umgeſetzt. Die Bande konnte
in den verſchiedenen Badeorten Hunderttauſende
gewinnen. Auch ein Frankfurter Rechtsanwalt
fiel den Falſchſpielern in die Hände. Er verlor
in kurzer Zeit 38 000 Mark. Der Anwalt, der,
um dieſe Summe zu zahlen, ſich an
Mündelgel=
dern vergriff, erſchoß ſich ſpäter. Die
Nachfor=
ſchungen der Polizei ergaben ſchließlich, daß die
Betrüger mit gezinkten Karten arbeiteten. Sie
verſtanden es, ihren Opfern die gezinkten
Kar=
ten in die Hände zu ſpielen. Vielfach wurden die
Oberkellner der jeweiligen Lokale in das
Ver=
trauen gezogen und am Gewinn beteiligt. Die
Kellner hatten, wie das üblich iſt, die neuen
Karten zu holen, die aber in Wirklichkeit von
der Bande vorher gezinkt und wieder ſorgfältig
verpackt waren. Ein Kellner eines Hotels, der
den Schwindel nicht mitmachen wollte, gab der
Polizei einen Wink, wodurch die Angelegenheit
ins Rollen kam. Vor einiger Zeit wurden die
beiden angeblichen Kaufleute Warnke und
Blühmle verhaftet und mit noch weiteren ſpäter
Verhafteten nach Berlin übergeführt. Ein
ge=
wiſſer Schmidt fungierte als Kaſſier. Er fuhr
nach den Wohnorten und präſentierte ihnen dort
die beim Spiel ausgeſtellten Wechſel und
Schuld=
ſcheine zur Einlöſung. Wie hoch ſich die
ergau=
nerten Beträge im ganzen belaufen und wieviel
Perſonen geſchädigt wurden, konnte noch nicht
genau feſtgeſtellt werden.
Großer Mühlenbrand
Elmshorn. Die Schlüterſchen
Mühlen=
werke im benachbarten Langelohe ſind geſtern
bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Große Vorräte an Mehl und Getreide wurden
vernichtet. Der Schaden iſt bedeutend. Erſt
gegen abend war das Feuer unter Kontrolle,
und noch bis in die Nacht waren die Wehren
mit Nachlöſcharbeiten beſchäftigt. Der Brand
iſt darauf zurückzuführen, daß die Welle im
Exhauſtor ſich heißgelaufen hatte und die
Fun=
ken durch den Schneckengang in die
verſchiede=
nen Gebäude gejagt wurden. Der ganze
Ge=
bäudekomplex, der mehrere drei= und vierſtöckige
Gebäude und Lagerhäuſer umfaßt, bildete ein
Feuermeer. Nur die Kontorgebäude, das
Maſchinenhaus und die Autogaragen blieben
unverſehrt.
Rieſenbrand in Liegnitz.
Liegnitz. In dem großen Holzlager des
Dampfſägewerkes Oswald Hartmann brach
geſtern abend ein Brand aus, der ſofort nach
dem Entſtehen einen ungeheueren Umfang
an=
nahm. Flugfeuer ſetzte einen Holzſtapel nach
dem anderen in Brand. Durch den viele
Kilo=
meter weit ſichtbaren Feuerſchein alarmiert,
eil=
ten alsbald zahlreiche Feuerwehren aus der
Umgegend zur Hilfeleiſtung herbei. Es läßt ſich
noch nicht überſehen, wie weit es gelungen iſt,
die bedrohten weiteren Holzlager und die
be=
nachbarten Fabrikgebäude zu erhalten. Der
Schaden iſt außerordentlich groß. Da der
Lagerplatz ſofort an allen Ecken und Enden
brannte, wird Brandſtiftung vermutet.
Raubüberfall auf einen Geldbriefträger.
Berlin. Der Geldbriefträger Kleue vom
Poſtamt W. 50 wurde heute im Hauſe Prager
Straße 15 von drei jungen Burſchen überfallen.
Sie ſchlugen ihn, wahrſcheinlich mit
Tot=
ſchlägern, auf den Kopf, würgten ihn am Halſe
und verſuchten, ihm ſeine Geldtaſche zu
ent=
reißen. Da ſich Kleue heftig widerſetzte, riſſen
ſie die Beſtelltaſche auf und ſtahlen ſo viel
Geld, wie ſie faſſen konnten. Kleue fiel, von
den Schlägen betäubt, zu Boden. Die Räuber
flüchteten. Der Ueberfallene, der laut um Hilfe
rief, hatte ſich inzwiſchen von der Erde erhoben
und verfolgte die Flüchtenden. Einer
Schupo=
ſtreife gelang es, einen der Täter am Prager
Platz feſtzunehmen, die beiden anderen ſind
entkommen. Auf der Polizei wurde der
Feſt=
genommene als der 24 Jahre alte
Elektromon=
teur Einers feſtgeſtellt. Er verweigert jede
Angabe über ſeine Komplizen und erklärt nur,
daß er arbeits= und wohnungslos ſei. Der
ver=
letzte Geldbriefträger befindet ſich in ärztlicher
Behandlung.
Soziale Sorſchungsreiſe eines Dichkers
Dr. Leo Weismantel,
der Pädagoge, Dramatiker und Politiker, wurde
vom Reichsinnenminiſterium auf eine
dreijäh=
rige Reiſe geſchickt, um die Lebensverhältniſſe
des Induſtrieproletariats aller Nationen zu
ſtudieren.
Die Sturmverwüſtungen in Meldorf bei Hamburg.
Ein Wirbelſturm, wie er in Deutſchland ſelten vorkommt, richtete in der Umgegend von Hamburg
In dem Ort Meldorf bei Hamburg wurden 50 Häuſer ſtark beſchädigt,
ſchwere Verwüſtungen an.
drei landwirtſchaftliche Gehöfte vollkommen zerſtört und zahlloſe Bäume geknickt.
Funkreporkage unker Waſſer.
Ein von der Berliner Rundfunkgeſellſchaft ausgerüſteter Taucher vor dem Abſtieg in den Wannſee
bei Berlin.
Die Rundfunkhörer können ſo den Sprecher auf ſeiner einſamen Wanderung durch die ſchweigende
Waſſerwelt begleiten und ſeltene Eindrücke unmittelbar miterleben.
Belohnung einer Rettungstat zur See.
Brüſſel. Im Rathaus zu Oſtende wurde
heute vormittag im Rahmen einer kleinen
Feier der Beſatzung des Fiſchdampfers „Jan
de Ridder” von der Stadtverwaltung die von
der deutſchen Regierung gewährte Belohnung
für die Bergung des deutſchen Tankſchiffes
„Maja” im September 1929 überreicht. Der
Bürgermeiſter dankte der Beſatzung für ihre
mutige Tat und übergab im Namen der
deut=
ſchen Reichsregierung dem „Kapitän Verleen
eine goldene Uhr und den Matroſen ſilberne
Uhren. Verkehrsminiſter a. D. Lippe rühmte
als Vorſitzender der Reedervereinigung das
Zuſammengehörigkeitsgefühl der Seeleute, die
in der Stunde der Gefahr nicht die
Staats=
angehörigkeit ſondern nur Menſchenleben
ken=
nen. Ein Vertreter der Regeirung bedauerte,
daß die Beſatzung nicht aus der Carnegie=
Stif=
tung belohnt werden könne und verſicherte, daß
die Regierung die ſchöne Tat auf andere Weiſe
vergelten werde.
Lynchjuſtiz in Amerika.
Marian (Ohio). Zwei junge Neger, die
wegen Erſchießung eines Weißen und eines
Ueberfalles auf ſeine Begleiterin verhaftet
wor=
den waren, wurden ſpät abends von der Menge,
die das Gefängnis geſtürmt hatte, aus ihren
Zellen herausgeholt und auf den Platz vor dem
Gerichtsgebäude an einem Baum aufgehängt.
Die Menge war bei dem erſten Verſuch, das
Gefängnis zu erſtürmen, mit
Tränengasbom=
ben zurückgetrieben worden. Nachdem ſie dann
auf mehrere tauſend Köpfe angewachſen war,
kehrte ſie zum Gefängnis zurück, und nunmehr
gelang es ihr, die Tore einzuſchlagen und ſich
der Gefangenen zu bemächtigen.
Brand in der New Yorker Bundesreſervebank.
New York. In einem im zwölften Stock
des Gebäudes der Bundesreſervebank gelegenen
Reſtaurant entſtand in einem Haufen von
Ab=
fallpapier ein Brand, der zwar bald gelöſcht
werden konnte, aber doch im ganzen New
Yor=
ker Finanzviertel eine gewiſſe Aufregung
ver=
urſachte, da in den Gebäuden der
Bundes=
reſervebank mehr als eine Milliarde Dollar in
Gold untergebracht iſt.
Verkehrsflugzeug ſtürzt ins Meer.
Trieſt. Am Freitag vormittag hat ſich ein
Flugzeug, das den Dienſt Trieſt-Venedig—
Ancona-Zara verſieht, unmittelbar nach dem
Aufſtieg in der Nähe des Trieſter Leuchtturmes
überſchlagen und iſt ins Meer geſtürzt. Beim
Anprall auf das Waſſer erhielt die Kabine
einen Riß, ſo daß es den Inſaſſen gelang, ſich
aus ihrer gefahrvollen Lage zu befreien. Fünf
Perſonen konnten, wenn auch verwundet,
ge=
rettet werden. Nur ein Inſaſſe hätte ſo ſchwere
Kopfverletzungen erlitten, daß er die Kabine
nicht verlaſſen konnte und ertrank. Auch der
Bordtelegraphiſt wurde ſchwer verletzt; ihm
wurde das rechte Bein abgequetſcht und das
linke gebrochen. — Ueber die Urſache des
Flug=
zeugabſturzes iſt noch nichts bekannt.
Tödlicher Flugzeugunfall.
Sidney. Durch die Exploſion des
Benzin=
behälters wurde ein Flugzeugführer aus ſeiner
Kabine geſchleudert. Im Augenblick der
Ex=
ploſion befand ſich das Flugzeug in 600 Meter
Höhe. Der Flieger wurde auf der Stelle
ge=
tötet.
Die Trockenheit in Amerika.
New York. Die ungeheure Hitze dauert
in den meiſten Gegenden der Vereinigten
Staaten noch an. Im New Yorker Diſtrikt
ſtarben drei Perſonen, fünf wurden von
Hitz=
ſchlägen getroffen. Tauſende ſchlafen unter
freiem Himmel in den Parks. Der
Ackerbau=
miniſter Hyde, der aus dem mittleren Weſten
nach Waſhington zurückkehrte, um mit dem
Präſidenten Hoover über die Hilfsaktion zu
be=
raten, erklärte, die Lage ſei zweifellos ernſt,
je=
doch nicht überall gleich. Wenn bald Regen
fiele, könnte etwas Spätkorn gerettet werden
und in den Tiefebenen der betroffenen Staaten
angebaut werden. Beamte der Wetterwarte in
Waſhington erklärten, daß trotz vereinzelter
Regenfälle kein Nachlaſſen der Trockenheit zu
erwarten ſei. Im Ohiotale wird dem
Verneh=
men nach das Trinkwaſſer für drei Cents die
Gallone verkauft.
Amerikaniſcher Schnellzug entgleiſt.
Winslow (Arizona). Bei Joſeph City
entgleiſten die vorderen Wagen eines
Schnell=
zuges, wobei der Lokomotipführer und der
Hei=
zer getötet wurden.
Morzik Sieger im Inkernakionalen
Europa-Rundflug 1930.
Berlin. Von der Internationalen
Sport=
kommiſſion wurde am Donnerstag nachmittag
als diesjähriger Sieger im Internationalen
Rundflug der deutſche Flieger feſtgeſtellt, der
427 Punkte erzielt hat. Morzik, der ein
Flug=
zeug der Bayeriſchen Flugzeugwerke flog, hat
damit zum zweitenmal den vom Franzöſiſchen
Aero=Klub geſtifteten Internationalen
Wander=
preis errungen. Dies bedeutet, daß der nächſte
Europarundflug im Jahre 1932 wieder von
Deutſchland veranſtaltet wird. Zweiter wurde
der Klemm=Flieger Poß mit 423 Punkten und
Dritter der Klemm=Flieger Kotz mit 419
Punk=
ten. Sämtliche drei Flieger haben Argus=
Motoren benutzt. Es folgen ſodann als Vierte
Niß Spooner mit 416, als Fünfter Polte mit
409, als Sechſter Carberry mit 405, als
Sieben=
ter v. Maſſenbach mit 399, als Achter Broad mit
396, als Neunter Krüger mit 394 und als
Zehn=
ter Dinort mit 385. Die weitere Reihenfolge
iſt: Oſterkamp mit 384, v. Höpen 383, Luſſer 363,
Riſticz 342, Thorn 338, Finat 337, Plonczynſki
336, Sybel 335, Wieckowſki 329, Dr. Paſevaldt
318, Arrachart 311, v. Waldau 305, Benz 304,
Gothe 288, v. Freyberg 272, Erzherzog v.
Habs=
burg=Bourbon 245, Lady Bailey 234, Bajan
225, Röder 217, Gedgowd 169, Andrews 163
Punkte. Wenn dieſe Ergebniſſe auch noch nicht
endgültig ſind, dürfte ſich daran trotz einer
noch=
maligen Ueberprüfung der Wertungen durch die
Internationale Sportkommiſſon kaum etwas
ändern. Für vier Flugzeuge (D 8, S 1, S2
und C 9) ſtehen noch einige Prüfungsergebniſſe
aus. Es können daher noch kleine
Verſchiebun=
gen eintreten, die aber an dem Siege des
Deut=
ſchen Morzik nichts mehr ändern können.
Zum Flugzeugunglück an der ſchwediſchen Küſte.
Stockholm. Der Führer des ſchwediſchen
Flugzeuges S. Dack, Nielſen, das an der
Un=
glücksſtelle des deutſchen Sportflugzeuges D.
1826 um 14,30 Uhr zwiſchen Härakär und
Stor=
kleppah, 30 Kilometer nördlich Weſterwik, auf
Waſſer gegangen war, und eine Stunde zehn
Minuten bei dem Wrak getrieben hatte, meldet,
daß ein Schwimmer ſenkrecht aus dem Waſſer
geragt habe, das an dieſer Stelle ungefähr 10
Meter tief ſei. Infolgedeſſen mußten Taucher
eingeſetzt werden. Von der Beſatzung habe man
nichts entdecken können, da das ſchwediſche
Suchflugzeug nicht in der Lage geweſen ſei, das
Wrack zu heben. Den anderen Schwimmer
fanden Lotſen in der Nähe mit eingedrückter
Spitze auf.
Das Wrack der „D. 1826” durch Taucher
unter=
ſucht. — Die Leichen der Flieger nicht gefunden.
Berlin. Wie die Deutſche Lufthanſa aus
Kalmar erfährt, ſind Taucher in das Wrack des
verunglückten deutſchen Poſtflugzeuges der Linie
Stockholm—Stralſund eingedrungen. Poſt und
Gepäck konnten geborgen werden, während die
Leichen der beiden Flieger nicht gefunden
wur=
den. Die Maſchine zeigte Beſchädigungen an
der linken Tragfläche, auch der linke
Schwim=
mer iſt abgeſchlagen und fortgetrieben. Das
Flugzeug liegt in zwölf Meter Waſſertiefe, 200
Meter von einem Felſen entfernt, an dem
Be=
rührungsſpuren durch das Flugzeug feſtgeſtellt
wurden. Man nimmt daher an, daß der
Flug=
zeugführer Langanke bei ſchlechtem Wetter ſehr
niedrig flog und die Maſchine daher den
Fel=
ſen berührte, wodurch der Abſturz verurſacht
wurde.
Die Ueberſchwemmungkataſtrophe in Nogales.
New York. Zu der durch einen
Wolken=
bruch hervorgerufenen Ueberſchwemmung in
Nogales (Arizona) wird weiter berichtet, daß
bisher vier Leichen geborgen worden ſind. 40
Perſonen werden vermißt. Die tiefer gelegenen
Straßen ſind überflutet, zahlreiche Häuſer
wur=
den weggeſpült, darunter ein mexikaniſches
Hotel, in dem 16 Mexikaner übernachteten.
Kirchenmuſik durch Grammophon
und Lautſprecher.
Ein Geiſtlicher der katholiſchen Kirche in Berlin=
Reinickendorf beim Bedienen des
Doppelgrammo=
phons, das 12 Platten ohne Unterbrechung ſpielt.
In der St. Marien=Kirche von Berlin=
Reinicken=
dorf haben Verſuche, die bisherige Orgelmuſik in
den Kirchen durch Grammophonmuſik zu erſetzen,
zu einem großen Erfolg geführt. Da die
Anſchaf=
fungskoſten einer Grammophonanlage erheblich
billiger ſind und die Koſten für den Organiſten
wegfallen, iſt damit zu rechnen, daß bald
zahl=
reiche Gemeinden dieſem Beiſpiel folgen.
*
O
[ ← ][ ][ → ]Nummer 219
tag, den 9. Anguſt 1930
Seite 11
Lefebre sichert die Olympische Staffel. — Ota-Japan, Weitsprungmeister. — Jackson-Frankreich, Sieger über 400 Meter, — Frl. Friedmann siegt vor Frl. Schlottmann und Singer
Phot.: Weißgärber, Darmstadt,
DARMSTADT 1-1O.AUG 1930
HOCHSCHULSPORTDLATZ
Die Leichtathletik feiert Tmumphe!
Aut regenschwerer Bahn prachtvolle Leistungen der Läufer. — 9000 Zuschauer befubeln neue Meister. — Deutschland siegt
in der Olympischen Staffel; im 100-Meter und 800-Meter-Lauf. — Frl. Friedheim siegt über 80-Meter-Hürden. — Jackson-
Frankreich 400-Meter-Meister. — Fufita-Japan 110-Meter-Hürden-Meister. — Ota-Japan gewinnt den Weitsprung.
Der Leichtathletik 2. Tag.
Rasch lösen sich die Ereignisse der
Weltmeister-
schaften der Studenten ab. Schon ist es Freitag, und neue
Kämpfe erwecken Freude, Begeisterung, und hie und da
natürlich auch ein wenig — Enttäuschung. Bereits der
Vor-
mittag sah bei gutem Leichtathletikwetter die Fünfkämpfer
auf dem Plan, insgesamt 16, da verschiedene Meldungen
nicht eingehalten wurden. So startete u. a. für Sievert-
Deutschland Dinkler, während Stechemesser nicht antreten
konnte. Frankreich und England waren nur schwach
vertre-
ten, schwach deshalb, weil im Verlauf der vier Wettbewerbe
dieses Vormittags die gezeigten Leistungen der jeweils
Besten schon sehr gute waren. Der Weitsprung als erste
Konkurrenz sah zunächst Tolamo-Finnland in Front mit
7,09 Metern, da Ladewig-Deutschland bei seinem sehr guten
zweiten Sprung — etwa 7.20 Meter — knapp übergetreten
war. Dann gelang es aber Dimsa-Lettland, mit 7,19 Metern
die größte Weite zu erzielen. Ladewig blieb mit 6,92 Metern
als Drittbester nur wenig hinter der 7-Metergrenze. Hatten
schon die etwa 1000 Zuschauer diesen ersten Wettbewerb
mit Interesse verfolgt, so wurde die Spannung beim
Speer-
werfen noch erhöht, zumal das Stecken der kleinen
Fähn-
chen in den Landesfarben der Teilnehmer die Uebersicht
besonders leicht machte. Nach dem ersten Wurf führte erst
Koberstein-Tschechoslowakei, wurde aber dann unter
leb-
haftem Beifall von den beiden Deutschen Ladewig und
Dink-
ler um wenige Zentimeter überworfen. Aber nur kurz war
die Freude, da gleich die beiden Japaner ihre Farben in
Führung brachten, So folgte eine Steigerung der Leistungen,
bis schließlich doch Koberstein mit 59,52 Metern vor
To-
lamo-Finnland mit 57,54 Metern und Ladewig-Deutschland,
57,005 Meter, die Führung behauptete. Nach diesen beiden
Uebungen lag also Tolamo-Finnland (1779 Punkte) vor
La-
dewig-Deutschland (1724 Punkte), Dimsa-Lettland (1653 P.)
und Dinkler-Deutschland (1638 P.). Die sechs 200-Meter-
Läufe brachten dann erbitterte Kämpfe um die Bestzeit, aus
denen diesmal Tolamo in 23 Sek. als Sieger vor Dimsa —
23,6 Sek. — und Ladewig — 23,8 Sek. — hervorging, so daß
dadurch Tolamo mit vorläufig 2625 Punkten seine Führung
verbessern konnte. Dimsa konnte mit 2433 Punkten
nun-
mehr stark zu Ladewig — 2482 Punkte — aufrücken.
Dink-
ler hielt seinen 4. Platz mit 2264 Punkten vor Bacsalmasi-
Ungarn (2229 P.) und Koberstein-Tschechoslowakei (2228
Punkte). Auch das Diskuswerfen brachte wieder schöne,
leicht übersehbare Positionskämpfe in zwei Werfergruppen.
Hier dominierte einmal Bacsalmasi mit 40,83 Metern
über-
legen vor Undheim-Norwegen (36,79 Meter) und Tolamo
(35,11 Meter), zum anderen Balcer-Polen mit 35,94 Meter
vor Frev-Schweiz (35,76 Meter) und Hedberg-Schweden
(35,50). Damit waren die vier Uebungen des Vormittags
ab-
solviert und vor dem letzten Wettbewerb — den 1500
Me-
tern — führte nun als erster:
mit 3242 Punkten
1. Tolamo-Finnland
„ 3149 „
Ihm folgen; 2. Dimsa-Lettland
„ 3062 „
3. Bacsalmasi-Ungarn
Das heutige Programm.
16.00 Uhr:
16.10 Uhr:
16.15 Uhr:
16.25 Uhr;
16.40 Uhr:
17.15 Uhr:
17.25 Uhr:
17.35 Uhr:
17.55 Uhr:
18.10 Uhr:
400 Meter Hürden, Vorläufe.
Weitsprung für Studentinnen, Entscheidung.
Hochsprung, Entscheidung.
4X100 Meter, Entscheidung.
200 Meter, Vorläufe.
Diskuswerfen.
4X400-Meter-Staffel, Vorkampf.
1500 Meter, Entscheidung.
Diskuswurf, Entscheidung.
400 Meter Hürden, Zwischenläufe.
1500 Meter für Fünfkampf;
Hochsprung für Studentinnen, Entscheidung.
200 Ueter, Zuischenläufe;
anschließend: Endspiel um die
Handball-Meisterschaft:
Univ. Berlin — T. H. Darmstadt.
In Frankfurt, 17.15 Uhr: Fußball: Italien — Frankreich.
mit 2981 Punkten
4. Ladewig-Deutschland
5. Toshizawa-Japan
„ 2803 „
6 Balcer-Polen
„ 2770 „
Koberstein-Tschechei
„ 2757 „
2741
Dinkler-Deutschland
„„
Die Besten aus den vier Uebungen liegen demnach
ver-
hältnismäßig dicht zusammen, so daß gerade die 1500 Meter
noch wichtige Aenderungen bringen können. Ladewig und
Dinkler fielen durch ihre weniger guten Leistungen im
Dis-
kuswerfen — 32,04 bzw. 31,44 Meter — stark zurück.
In den Mittagsstunden fiel wieder einmal Regen, aber
dann schien der Wettergott doch Einsicht zu haben, denn
prächtig lag das Hochschulstadion in hellem Sonnenschein,
als sich kurz vor Beginn der Nachmittagskämpfe bereits
8500 Zuschauer eingefunden hatten. Kein Wunder, sollte
doch dieser Freitag schon acht Entscheidungen bringen.
Wie am Vortage, so hatten auch heute zahlreiche
Schul-
klassen die Nordkurve dicht besetzt, eine sehr erfreuliche
Tatsache, wurde doch so unseren kleinen Buben und Mädels
ein freudiges Erlebnis gewährt. Immer wieder zeigt sich,
wie schön und in ihrer Zweckmäßigkeit vorteilhaft
abgerun-
det die Stadionanlage der Technischen Hochschule gerade
für die Leichtathletik ist. Der Rahmen für die Dinge, die da
kommen sollten, war einfach großartig, und die Stimmung
der Massen geht wieder einmal mehr auf Begeisterung. Dies
zeigte schon gleich der erste Wettbewerb, die
110-Meter-Hürden-Entscheidung,
zu der von innen nach außen Bowler-England, Fudiita-
Japan, Tyanaga-Japan, Boross-Ungarn und Nowosielski-
Polen antreten. Auch die Teilnehmer sind nervös; der Pole
verursacht einen Fehlstart, aber der zweite Ablauf glückt.
Brust neben Brust geht es über die ersten Hürden, wieder
zeigt sich die feinere Technik der Japaner, die bald führen.
Fudiita schafft sich wertvollen Vorsprung, aber über den
letzten Hürden verliert lyanaga an den Engländer und den
Polen Position, die beide mit ihm erbittert um die Plätze
kämpfen: Sieger Fudiita vor Bowler und Nowosielski,
sicher und stark gefeiert, in 15,6 Sek. Und wiederum missen
wir feststellen; schade, daß Steinhardt nicht gestartet war;
er hätte mindestens einen guten Platz erkämpft. Die Zeit
entspricht übrigens der des Siegers von Paris. Die feierliche
Siegerverkündung sieht erstmalig die japanische Flagge am
Siegermast hochgehen, und langtragend, fast schwermütig
ziehen die Klänge der japanischen Nationalhymne über das
weite Rund, während drunten auf der grünen Rasenfläche
überwältigt, freudig erschüttert, der bescheidene Sieger die
äußeren Symbole seiner fernen Heimat ehrt, und dann
im-
mer wieder von Beifall überschüttet wird.
Inzwischen treffen auf der Zieltribüne auch
Staatsprä-
sident Adelung und Oberbürgermeister Mueller ein. — Der
zweite Wettbewerb des Nachmittags, Vorkämpfe im
Weitsprung, ist mittlerweile schon begonnen worden.
Aus den beiden ersten Gruppen haben sich schon Balogh-
Ungarn mit 7,26 m, Tolamo-Finnland und Dimsa-Lettland
mit je 7,13 m für die Entscheidung aualifiziert, In den
an-
deren Gruppen setzt sich zunächst zur allgemeinen Freude
der deutsche Titelverteidiger Uleier mit 7,14 m durch, im
Verein mit den beiden Japanern Oda (7.30 m) und Ohshima
(6,92 m). — Die 800-Meter-Läufer hatten in starker Zahl
ge-
meldet, aber nicht alle haben die Meldung eingehalten. Beim
letzten Aufruf ergibt sich, daß u. a. auch Lefeber, der vor
acht Tagen erst hinter Müller in sehr guter Zeit Zweiter in
der Deutschen Meisterschaft geworden war — nicht
antre-
ten konnte. Er hatte zugunsten von Danz und
Schwerdt-
feger im Interesse der Olympischen Staffel freiwillig
ver-
zichtet, was sich später noch als glücklich erweist. Die vier
Vorläufe schrumpfen als0 auf drei zusammen, von denen
je-
weils die 3 Besten in die Entscheidung kommen. Es heißt
also schon kämpfen, denn die Besetzung ist nicht ohne und
die Zwischenläufe fallen aus.
Schon im ersten Vorlaufe ist „Exzellenz:
Mül-
ler, unser Deutscher Meister, und seine Gegner machen
ihm das Leben schon reht sauer, „Fredy” schaffts aber
schließlich doch in 1,57 Min., vor Pugl, dem
Oesterreichi-
schen Meister (1,57 Min) und Mason-England (1,57l
Min.), also nach einem sehr erbitterten, aufregenden Kampf,
währenddem drüben in der „Kinderkurve” vor lauter
Auf-
regung die anfeuernden Kleinen die Namen von Müller und
Pugl verwechseln, zumal ja auch die Oesterreicher im
deutsch-akademischen Ländertrikot starten. Im 2. Vorlauf
hat Schwerdtfeger nicht so stark mit Tugnoli-Italien und
Ossart-Frankreich zu kämpfen, was gleich aus den
angesag-
ten Zeiten hervorgeht: 1.59,/4 — 1.59,5 — 2.03 Minuten, Im
letzten Lauf ist als dritter Deutscher der frühere
Turner-
meister Danz zu Beginn in recht schlechter Position, kommt
aber auf der Zielgeraden durch sein Spurtvermögen sicher
hinter Galtier-Frankreich (1,594vo Min.) in 1,5970 Min. vor
dem Schweden Reuterswaerd (1.59” v Min.) ein, zur Freude
der vielen Zuschauer, die die Tatsache, daß Deutschland
da-
mit seine drei Vertreter im Endlauf hat, sehr beifällig
auf-
nehmen. — Nach dreimaligem Aufruf finden sich von den
gemeldeten Konkurrentinnen um die
80-Meter-Hürden-Meisterschaft der Studentinnen
nur Friedheim und Schlothmann-Deutschland und die
Oesterreicherin Singer ein, die nach einem Fehlstart unter
den Anfeuerungsrufen der Zuschauer schließlich in tler
ge-
nannten Reihenfolge durch das Ziel laufen. Auch diese
deutschen Siege werden von der Menge begeistert bei der
Siegerverkündigung aufgenommen, während sich inzwischen
schon die sechs Teilnehmer am
100-Meter-Endlauf
versammelt haben. Noch ist die Menge erregt, als die
Kämp-
fer in ihren Bahnen zum Start niederknien, von innen nach
außen: Eldracher, Salz-Deutschland, Toshioka-Japan,
Kör-
nig-Deutschland, Raggambi-Ungarn und Glaser-Oesterreich,
und auch die Läufer werden durch die Unruhe der aufs
Höchste gespannten Zuschauer nervös. Die Folge:
Reg-
gambi verursacht den ersten, Salz den zweiten Fellstart. Der
Ansager bittet endlich um Ruhe, Totenstille liegt über dem
Stadion, und nun kann „Weltstarter‟ Miller diesen
Meister-
schaftslauf starten, Körnig ist schon am Start eminent schnell
und bereits in Führung, als sich endlich die Spannung in
be-
freiendem Anfeuern 1öst. Herrlich der Endkampf um die
weiteren Plätze, denn Körnig liegt klar in Front,
wunder-
voll der Schlußtritt Eldrachers, der damit Deutschland
auch den 2. Platz vor Raggambi erkämpfte. Groß ist die
Be-
geisterung und Freude bei der feierlichen
Siegerverkündi-
gung über diesen Doppelsieg. 10,6 Sekunden ist die Zeit
des Siegers, erstklassig als solche, und besonders
auch für die durch die Regenfälle des Frühnachmittags
etwas schwere Bahn, und vor allem auch gleich der von
Théard, des Siegers von Rom und Paris. Eldracher war in
10,9 Sek. um Burstbreite vor Raggambi. Mächtiger denn
zu-
vor ist das Deutschlandlied ertönt, und kaum sind die letz-
ten Klänge verklungen, als auch schon der Lautsprecher die
Stertaufstellung des Entscheidungslaufes der
Olympischen Staffel
verkündet Wir haben auf Deutschland getippt, das mit
Danz (400 m), Metzner, Eldracher (je 200 m) und Lefeber
(800 m) antritt, allerdings in der Erkenntnis, daß Italiens
und Frankreichs Mannschaften sehr starke Kivalen unserer
Auserwählten sein werden. Der Verlauf gibt uns nur, aber
doch zum glücklichen Teil recht, denn durch den feinen
Lauf Metzners geht Deutschland in Führung, Eldracher
läuft trotz des vorhergehenden Endlaufes ganz erstklassig
durch die Kurve, so daß Lefeber mit gutem Vorsprung den
Stab erhält, vor Italien und Japan, während der
Schluß-
mann von Frankreich bald stärker zurückfällt. Lefeber
ver-
sucht uun, mit aller Gewalt den Vorsprung zu halten, läuft
sich aber dadurch, nicht zuletzt auch durch die ungeheure
Verantwortung, in Verkrampfung, so daß der Italiener auf
der Zielgeraden näher und näher kommt. Kapp, sehr knapp
zerreißt Lefebre als Erster das Zielband, und ein lautes Ah
der Erlösung macht der fieberhaften Spannung der
Tausen-
den ein Ende. Deutschland hat auch den ersten Staffelsieg
errungen. Die Beifallsstärke entspricht dem harten
Kampf, der zu bestehen war und in dem die Japaner
überraschend ein ernstes Wort mitgeredet haben. 3,32 —
3,327,0 — 3,33‟v Minuten sind die Zeiten der drei Sieger.
Weniger ereignisreich ist anschließend die
Weitsprung-Entscheidung,
denn keiner der Teilnehmer, außer Toshima-Japan und
Dimsa-Lettland, kann seine Vorkampfleistung verbessern.
Hauptschuld daran trug nicht zuletzt der Umstand, daß die
Konkurrenten direkt gegen die Strahlen der schon tief
stehenden Sonne anlaufen mußten. Es bleibt also dabei:
Oda-Japan ist Weltmeister der Studenten mit 7.30 m, vor
Balogh-Ungarn — 7,26 m — und Meier-Deutschland —
7,145 m —, der mit Dimsa um diesen imerhin wertvollen
3. Platz gestochen hat. — Und wieder lebt die Begeisterung
auf, als die sechs Teilnehmer zum
400-Meter-Endlauf
gestartet sind: Bartl-Tschechei auf der Innenbahn, Haug=
Norwegen auf der 2., Moeller-Deutschland auf der 3., Moore-
Irland auf der 4., Knenicky-Tschechei auf der 5. und der
von vielen favorisierte Jackson-Frankreich auf der 6. — Die
Freude wächst, als im Endkampf der Deutsche Brust an
Brust mit dem Franzosen kämpft — die deutschen
Teilneh-
mer haben übrigens von Beginn an auf Moeller als Sieger
ge-
hofft, aber nur um Handbreite erringt der Franzose diese
Meisterschaft in 49,5 Sekunden, einer feinen Zeit.
Dunkle Gewitterwolken ziehen über das Stadion,
unter Blitz und Donner klingt bei der feierlichen
Zere-
monie die Marseillaise. Der Hochsprung für Studentinnen
wird aufgerufen, die 200-Meter-Läufer warten auf den Start
zum ersten Vorlauf, da fallen die ersten Regentropfen, und
Körnig und seine Gegner starten schon im strömenden
Re-
gen. Ueberaus sicher und überlegen erreicht der deutsche
Meister das Ziel vor Crotoff-Frankreich und Vogl-Schweiz.
Die Zuschauer räumen mehr und mehr die Plätze, die
tief-
hängenden Wolken entladen die schwere Last und die
hef-
tigen Regengüsse überschwemmen im Nu alle
Wettkampfan-
lagen. Begeistert durch das Erleben der wundervollen
Kämpfe, harren trotz dieser sehr unerwünschten, nassen
Einlage noch Tausende aus, um nachher zu erfahren, daß
weder die Damen ihre Hochsprung, noch die Fünfkämpfer
ihren Mehrkampf en teiden können, daß auch die
rest-
lichen 200-Meter-Vorläufe „ins Wasser fallen‟. Und doch
haben wohl alle, die anwesend waren, auch diese feinen
Kämpfe des Freitags als großes Erlebnis zur bleibenden
Er-
innerung mit nach Hause genommen. Die Leichtathletik ist
wirklich der Höhepunkt eses akademischen Olympia.
Wir freuen uns auf die beiden letzten Tage. Auch ihre
Kämpfe werden uns nicht enttäuschen.
Die Ergebnisse.
110 Meter Hürden, Entscheidung: 1. Fudiita-Japan
15,6 Sek., 2. Bowler-England 16 Sek., 3. Nowosielski=
Polen 16,1 Sek., 4. Tpanaga-Japan, 5. Boross-Ungarn.
800-Meter-Lauf: 1. Vorlauf: 1. Fredy Müller-
Deutsch-
land 1.57,7 Min., 2. Pugl-Oesterreich, 1.57,7 Min. 3.
Ma-
son-England 1.57,9 Min. — 2. Vorlauf: 1. Schwerdtfeger:
Deutschland 1.59,4 Min. 2. Tugnoli-Italien 1.59,5 Minuten.
3 Ossart-Frankreich 2.02,3 Min. — 3. Vorlauf: 1. Galtier;
Frankreich 1.59,2 Min. 2. Danz-Deutschland 1.59,2 Min.
3. Reuterswaerd-Schweden 1.59,4 Min.
80-Meter-Hürdenlauf für Studentinnen, Entscheidung:
1. Friedheim-Deutschland 13,2 Sekunden. 2. Schlottmann=
Deutschland 13,3 Sek. 3. Singer-Oesterreich 14,1 Sek.
100 Meter, Entscheidung: 1. Körnig-Deutschland 10,6
Sek. 2. Eldracher-Deutschland 10,9 Sekund. 3. Raggambi-
Ungarn 10,9 Sek. 4. Glaser- Oesterreich, 5. Salz-
Deutsch=
land, 6. Voshioka-Japan.
Olympische Staffel: 1. Deutschland 3.32,0 Min. (Danz,
Metzner, Eldracher, Lefebre), 2. Italien 3,32,1 Minuten.
3. Japan 3.33,6 Minuten, 4. Oesterreich, 5. Frankreich,
6. England.
Weitsprung: 1. Oto-Japan 7.30 m, 2. Balogh-Unga-
7,26 m, 3. Meyer-Deutschland 7,145 m, 4. Dimla-Lettl=
7.145 m. 5. Tolamo-Finnland 7,13 m, 6. Ohshima-Jap-
7,09 m.
400 Meter: 1. Jackson-Frankreich 49,5 Min, 2.
Moel=
ler-Deutschland 49,6 Min. 3. Moore-Irland 50 Min.
Phot.: Weißgärber, Darmstadt.
Körnigs Sieg im 100-Meter-Endkampf.
Grösgerer Wert im 8 PS zum alten Preise
jetzt: alle Wagen fünffach bereift —alle Wagen mit Stoßstangen,
Luxus-Limousine mit Luxus-Stoßstangen. . . . Preise ab Werk=
8PS Normal-Limousine RM 4300 8 PSLux.-Limousine RM4600
.. . Haben wir etwa zuwel
Versprochen..
Viele tausend alte und neue Automobilisten haben in den letzten
Wochen den 6Zylinder (2 Liter 8/40 PS) Opel den schwersten
Proben unterworfen. Kein Weg war ihnen schlecht genug —
keine Steigung war ihnen steil genug. ---solche Leistung bei
einem Wagen für 4300 RM hatten die Wenigsten erwartet!
Und in der Tat-der Opel 6 Zylinder zählt nach Leistung,
Schön-
heit und Ausstattung zu den Wagen einer höheren Preisklasse.
Das ist keine Reklamephrase, sondern ein Faktum; das ist auch
kein Wunder oder ein „glücklicher Wurf””, sondern die
nüch-
terne, logische Konsequenz der fabrikatorischen, finanziellen
und experimentellen Uberlegenheit des Rüsselsheimer Werks. -
Opel 6 ist aus den Bedürfnissen des deutschen Marktes geboren,
für die besonderen Verhältnisse des deutschen Marktes gebaut.
Erist um so viel moderner, als die Fabrikationsstätten in
Rüssels-
heim leistungsfähiger sind. . . . Erist um so viel zuverlässiger, als
die Erfahrungen der Opel-Ingenieure reicher sind. . . . Er ist um
so viel preiswerter, als der Absatz der Opelwerke größer ist, —
Erist die beste Lösung für den deutschen Markt!
Nummer 219
Samstag, den 9. Anguſt 1930
Seite 13
Fechtgala in der Festhalle.
Glänzender Ausklang im Fechtsport.
Nach dem durch das Gewitter am Nachmittag
veranlaß-
ten Abbruch der Kämpfe im Hochschulstadion bildete die
abendliche Fechtgala in der stark besetzten Festhalle einen
glänzenden Abschluß des Freitags. Nach freudig
aufgenom-
menen Musikvorträgen des Stadtorchesters. konnte Direktor
Steffan, der unermüdliche Vorkämpfer für den
Fecht-
sport in Darmstadt, der mit seinem Ausschuß ungeheure
Ar-
beit während des Fechturniers bewältigte, ein
außerordent-
lich starkes Publikum begrüßen, trotzdem für die
Veranstal-
lung kaum Reklame gemacht worden war. War in den
bis-
herigen Kämpfen in der Otto-Berndt-Halle die Erlangung
des Sieges mit allen taktischen Mitteln das Leitmotiv, s0
diente die gestrige Veranstaltung der
Schönheit und Eleganz, die dem Fechtsport innewohnt.
Dieser Zweck der Veranstaltung wurde vollauf erfüllt. Die
Beifallsstürme des Publikums bewiesen, daß es die
Schön-
heit, Schnelligkeit und Rasse dieses Sportes zu
wür-
digen versteht. Schon der einleitende Kampf des
heimi-
schen Hochschulmeisters Maletzki gegen
Hoff-
meister im Säbel brachte Spannung in das Haus, die
durch den Kampf Kolbingers gegen Gyenis-
München noch gesteigert wurde. Der Säbelkampf zwischen
Mayer und Hoffmeister brachte ein forciertes
Tempo der Kämpfe. Die beiden Schweizer Hauert und
Gobac bewiesen in einem Gang mit dem alten Duelldegen,
wobei der gesamte Körper von Sohle bis zum Scheitel —
soweit vorhanden — als Angriffsfläche rechnet, eine wie
glänzende Waffe Duelldegen ist, Dieser Eindruck wurde
durch das spätere Gefecht der beiden Franzosen
Jour-
dant und de Rolland, die sich in einem rassigen
Tref-
fen gegenüberstanden, noch bestätigt. Der Gang des neuen
Hochschulmeisters Rastelli-Italien gegen H. Mayer
offenbarte den Vorsprung der Italiener im Fechten, denn
Rastelli lag gleich ausgezeichnet im Angriff und in den
we-
nigen Phasen der Verteidigung, Einen sehr schnellen Kampf
lieferten sich die beiden Italiener Volponi und
Gabri-
elli im Säbel, die etwa gleich gut die Waffe zu führen
ver-
standen. Aufregend verlief der Gang der beiden Ungarn
Heeß und Vialla im Säbel. Hier zeichnete sich Vialla
durch seine ungestümen Angriffe aus, bei denen er
aller-
dings auch einige Male durch die offene Seite getroffen
wurde. Im Säbelgang des Italieners Volponi und des
Fechtmeisters des Darmstädter Fechtklubs, Angelini-Italien,
zeigte der letztere, daß der Fechternachwuchs in Darmstadt
in den besten Händen liegt, was auch der Beifall der
ein-
heimischen Fechtsportanhänger kundtat. Den Höhepunkt
des Abends bildete das Florett-Treffen von Helene
Mayer mit dem neuen Weltmeister Rastelli. Die
glänzende Klingenführung der beiden Meister, ihre exakte
Beinarbeit, das blitzschnelle Erfassen der in Sekunden
wech-
selnden Kampfmomente, Parade und Gegenstoß in
hin-
reißendem Tempo begeisterten die Anwesenden zu
stürmi-
schem Applaus. Kein Wunder, daß Blumen und
Beifalls-
salven den beiden fairen Gegnern bezeugten, welch
vorzüg-
lichen Eindruck ihre Demonstrationen des edlen
Fecht-
sportes hinterließen. Den von vielen als zu früh
empfun-
denen Abschluß der Schaukämpfe bildete ein Acht-Treffer-
Gang im Säbel zwischen dem lebhaften Ungarn Vialla
und dem etwas vorsichtigeren Gabrielli-Italien, der
knapp diesen schnellen Gang für sich entscheiden konnte.
Der Eindruck verstärkte sich, daß das alte
Mensurfech-
ten sich im Rückgang befindet, während das ungleich
schö-
nere und schnellere Sportfechten in erfreulichem Vordringen
begriffen ist. Hoffentlich holen die Sportfechter der
deut-
schen Hochschulen bald den Vorsprung ein, den Italiener,
Ungarn und Franzosen uns heute voraus haben. — In den
letzten zwei Jahren hat das Hochschulfechten jedenfalls
schon gute Fortschritte zu verzeichnen, und wir glauben, daß
es bei der nächsten Studentenolympiade den deutschen
Ver-
tretern möglich sein wird, sich noch weiter nach vorn zu
„5.,
schieben, als dies jetzt in Darmstadt möglich war.
Um die Hochschul-
Handball-
meisterschaft.
Techn. Hochschule Darmstadt-Univ.
Berlin.
Heute, Samstag abend, nach Schluß der
leichtathleti-
schen Kämpfe, findet das Entscheidungsspiel um die
Hand-
ballmeisterschaft statt.
Universität Berlin spielt in folgender Aufstellung-
Blosse
Askan, T.V.
Pfeil
Rothenburger
lrion.
T. H. Darmstadt:
Berichtigung im Kugelstoßen.
Durch einen Schreibfehler des Kampfgerichts ist ein
Fehler in der Placierung von Vürü-Finnland und Chemelik-
Tschechei entstanden; die Resultate sind folgende:
Weltmeister: Daranvi-Ungarn 15.21 m. 2. Sievert-
Deutschland 14.52,5 m, 3. Levi-U.S.A. 14.49 m, 4.
OCal-
laghan-Irland 13,98 m, 5. Vürüi-Finnland 13,81 m, 6.
Che-
melik-Tschechei 13,62 m.
u
ür Aussteuern, Holels, Restauralionen und Hausbedarf
Woln debelchdden l dalson Has Ver Hauf
Aussteuerwaren sind Goldwerte im Wäscheschrank, die zu allen Zeiten ihren Wert behalten und behalten haben.
Hemdentuch, 80 cm breit
feinkäd. Ouali- 96
täten „Neter 289 399 489
Hemdentncl.- Cretonne,80cm
breit, starkfädige0ualitäten, für Kleider
ueter 48g 68 88 98
Venforcé, 80/82cm br., 1a Wäsche-
Oualitäten. eine Imitation
Ueter 594 68 88 98
Linon,80/82 em breit, Leinen-Krsatz,
kür Kissen
Ueter 494 689 884
Macco-Wäschebatist, aus rein
ägypt.Baumw. für d.eleg. Batistwäsche,
80 82 cm brelt
160 cm breite
S Bettdamaste
S eehtrote Ware Ueter 2.95 3.95
160 cm breite, buntgestreiſte
S indanthrenfarbigs
Bettdamaste llet. 1.95 2.65
S 160 em breite weide Bettdlamaste
und Streifen, f. 2schläf Bettbezige
ueterl.45 1.95 2.65 2.95
160 cm breite, gans feine weide
Macco-Prokat- 9 4
S Bettdamastellet 3.45 3.95
Pettuch-Dowlas, vollneis,
150 cm breit
160 cm breite farbige
Macco-Betteinschütte
auch für Sofakissen und
Stepp-
deckeneinlagen . Ueter nur 1.70
Nessel, 78,80 em breit, ungebleicht.
gute Mare
ueter 259 48 689 789
„SaiS0 em Dr. Iosl
für Bettücher
S Ueter
83, 138 178 195
Ein Posien
Kaffee- u. Teedecken
Leinenwaren, Tafeltücher
und Tischtücher
weil einzeln und teilweise mit Hleinen
Fehlern werden dieselben enorm billig
verkauft!
80 X80 cm große Garten-
Deckchen, indanthren
Stück nur 098, 0.85
Grolsé-Biber
neis, für narme Wäsche 08½989
Indanthren-Tischdecken
130X 130 cm gr.,Stücknur 2.95
D0.
2.25
Meter
49, 68 98 1.20
Meter
98 1.35 1.
Macco-adium,eine krätt. Macco-
Imitatware, d. Beste f. Herr.-Nachthemd.
Ueter 789 8b4 98
Bett-Damaste, Streifenmuster,
130 em breit
Ueter 789 1.18 1.48 1.78
Bett-Damaste, Blumenmuster
aus lons anz, 130 em breit
Ueter 1.18 1.48 1.95
Tein Macco-Bett-Damaste
130 cm breit
Ueter 1.,88 2.25 2.95 3.65
1530 cm br. bunigestreiſte
beisalnsn Janasle Utr 1.48 1.78
130 em breie, echl roie
Bettdamastelltr. 2. 45 2.96
Bettuch-Gretonne,160 em breit,
volln8 gebleicht, für Betlcher 1. Tolterlcher
DI
Ueter 1.95 2.25 2.75
S Haustuch, 150 em breit, meiß, S
S starkfädige Qualitäten für Bettücher S
Ueter 95 1.48 1.58
Oberhessische Uaustuche
Hausmacher Onalitäten, Rasenbleiche
Ueter 1.58 1.95 2.15 2.25
S Halbleinen, 150/160 em breit,
für Bettücher
Meter 1.45 1.98 2.25 2.45
160 em breites Feines
Schlitzer Bettuch-Halbleinen
Rasenbleiche
S Ersats für Reinleinen Meter 2.85
(ans keine neiße
Crofsé-Finette
80 em dr., meit unter Preis, Utr. 1.25
Für amerikan, Betten:
180 cm br. feiner rein Macco 3.30
200 cm br. feiner rein Macco 3.55
200 cm br. schwere Gretonne 3.38
Alles allerbeste Qualitäten.
En Rader Fealen gaunr Euie.
Zefir und Popeline
80 cm breit,
allererstes Elsässer Fabrikat, für die
eleganten Herren-Hemden und
Schlaf-
anzüge, mit kleinen Schönheitsfehlern
Serie 1... . . . . Ueter 0.78
Serie 2. . . . . . . Meter 0.98
Serie 3 . . . . . . . Meter 1.48
Serie 4.. . . . . . Meter 1.98
Serie 5 . . . . . . . Meter 2.65
130X160 cm große elegante
Crepe-Decken
Indanthrenfarben Stück nur 3.96
Wischtücher kariert
Stnek nur 0.23 0.5 0.10
Mir kankten bei einem Brande gaus
wenig beschädigte
weisse Brell- und
Gerstenkorn-Handtücher
Ia schlesisches Fabrikat
508100 em groß
Serie 1... .. . . Stüek 0.78
Serie 2. .. . . . . Stück 0.88
Weheteaeat galcse
mr.
Frikot-Danenwäsche
schlüpfer
Unterkleid
20
195
Einrelne huniekleine Serrietten
zllerersl. deuisches Fahrital Stück nur
0.15
meiß und grau
Handtücher as41o0soKioo
Sensationell billig
Damen-Trikot-Badeanzuge
Wert 2.50 . Stüek nur 96
2
Serie 1
Serie 2
Serie 3
Serie 4
„ Stück nur 0.38
. Stück nur 0.48
Stück nur 0.58
Stück nur 0.65
Bettwäsche
Ret
Afßee
bestiokt..
18
Wischtücher m. Inschrift:
Teler, Tas8en, aüser „ Stüek nur
0.25
Frottier-Handtücher
100—120 cm lang, mit Bleichtecken,
keine Webkehler, Ia Fabrikate
Serie 1 . . . . . Stück nur 0.35
Serie 2 .. . . . Stück nur 0.48
Serie 3 . . . . . Stäek nur 0.58
Serie 4 ... . . Stück nur 0.88
Kiagen a. gut. Linon und
Cretonne, bestickt u. gebogt
Stück 2.95 2.75 2.50 2.25
1.a5 1,85
0.98
Bettucheragnt Haugtuch
2:1. bis 2. Utr. lang
Stäck 5.75 5.50 4.50 3.95
285
Vettbezütge, 130/180,
ge-
streikt. gute Onal. St. 5.95
z0
Damast-Peztige
130/180, rein Uacco, Stfek
8.95
TV 12208
Weit unter Preis: Echt rote Inlett-Garnituren 2 Kissen und 2 Deckbetten nur mi. 21.—
Hiteste Textil-Etage Beutschlands
Frankkurt a.M.
Zeil eiIO9 Ndr eine vreppe
T
tungstauſch!
3=3.=Wohn.
beſte Wohnl.
nsviertel, in
t. Zuſt., el.
Gas, gegen
im. im
Mar=
rtel.
Rhön=
d. auch and.
. zu tauſchen
btl.
Umzugs=
ung. Ang u.
d. Gſchſt.
Obere Rheinſtr.
5—6 Zimm., f. jed.
beſſ. Geſchäft evtl.
Büro m. Wohnung.
Näh. Geſch. (7090a
Rere
Z’leere Zimm, mit
Küchenbenutzung
Sept. an beſſeres
Ehepaar z. vm. (*sm
K
teilweiſe möbl, mit
Küchenben., Keller,
weg. Verſetzg. z. 15.
Aug zu vm Angeb.
unt. J. 65 Gſchſt. (*
Forſtmeiſterplatz 5
kl leere Stube, 2.60
Mk. pro Woche. (
Leeres Zimmer
zu vm. Näh.
Kirch=
ſtr. 17, II. (nachm.)*
K
Hicklerſtraße 3‟
wegen Trauerfall
Wohng. z. vm. (*sg
O
Große Räume
. Entreſole
Ludwigsplatz 2
per ſof, zu vermiet,
Nähe 2s daſelbſt
Arnheiter, IIl. (6531o
O
Werkſtätten zu vm.
Darmſtr. 10, p.(4ms
Waldſkraße 30
Werkſtätte.
Lager=
räume ſof. zu verm.
(*ms)
Verkftälle
hell, mit Kraft, auch
als Lagerraum.
vermieten. Dieſelbe
t auch leicht für
Wohnung
umzu=
bauen. Waſſer ete.
vorhanden — Näh.
Moosbergſtraße 52.!.
Hausverwalter.
Rr
Eingefriedigter
Lagerplaß
und überdeckte
Lagerſchuppen
zu vermieten. Wilh.
Mahr, Darmſtadt,
Kirſchenallee 93.
Fernſprecher 2248.
(12130b)
m
hübſch möbl. Zim.
Schrbt., el. L., z. v.*/3 A Viktoriaſtr. 87,I.,mb.
W.= u. Schlafz. z. vm. Grüner Weg 25, II.
gt. möbl. Wohn= u.
Schlafz, ev. a Ein=
zelzim., a liebſt. an
Dauermiet, z. vm. Mauerſtraße 14, bei
Göbel, frdl. möb. 3.
ſofz vm. ſep. Eing.
Frankf.=Str. 14, I.I.
möbl Zim. auch a bl. Ehep. ſof. z. v.
Erbacherſtr. 121, I.
in ruh. Lage groß. möbl. Zim., el. L.
ſof zu verm., auch
a. berufstätig. Ehe= Ner z. m.efd
ſofort zu vermiet.
Aliceſtraße 3, pt. paar, evtl. m. Koch=
gelegenheit. 2 nett möbl. Zim.
ev W.= u. Schlz. m.
2 Bett. zu verm., 8.15
Schützenſtr. 10. Voß. /2
2 3., el. L., z. vm. (
mit Penſion.
Wienerſtr. 52, 2mb.
Zi. el. L. 3. v. Csi
Wilhelminenſtr. 50
(Schröder) ſch möb.
Zimm., ſep. Eing.,
hill zu vermieten
Luiſenſt. 32, V5h.I
möbl. Zim. z. vm.*
Gemütliches Heim
mit voll, Penſ. bei
alleinſteh. Dame zu
vermieten Ang.
J. 98 a. d. Geſch.
Mathildenſtr. 48, I.
2 ſchön möbl. große
ſonn. Zimmer (W.. Schlafz. m. 2 B.)
ev. mit teilw. Kü=
Benutz, zu vermiet.
Anzuſehen von 2—4
Wendelſtadtſtr.26,I
ſchön. gut möbl. 2
mit elektr. Licht u.
Schreibt. z. vm.*sm
Karlsſtr. 65, II.. r.
möbl. Zim. zu vm. /*
Gut möbl. Zim.
el. Licht, ſep. Eing.,
bill. z. vm
Motor=
rad k. untergeſt, w.
Liebfrauenſtr. 75, p.*
Waldſtraße 49, I.
gut möbl. Zimmer
ſofort zu verm. (*
Heidelbergerſtr. 1
(a.Marienpl.) 1.St.
gr., ſchön mbl. 3. m.
ſep. E. el. L. u. kl.
Nebenr. zu vermiet.
Näh. daſ. (11658a
Heiarichſtr. 82, I.
in ruhig Hauſe gut
möbl. Wohn= und
Schlafz, m. el. Licht
p. 15. 8. od. ſpät. an
berufst. Hrn. z. vm.
(11160a)
Pankratiusſtr. 33, I.
möbliertes Zimmer
zu vermiet. (11957a
Kaupſtraße 5, pt. r.
möb. Zim. z. vEds
Kittlerſtr. 42, pt.
gut möb. 3. z.v. *0s
Aliceſtr. 8, I, möbl.
Zim. m. Penſ. (*ds
Hochſtraße 30, II.
ſchön möbl. Zim. m.
el. Licht u.
Schreib=
tiſch zu verm. Efs
Rheinſtraße 75, gut z
möbl. Zimmer mit
10, 0. Penſ. (k200ßb
Riedeſelſtraße 70, II.
gut möbl. Zim. m.
Schreibt, el. L., m.
0. oh. Penſ. ſof. 3. v.
Eichbergſtraße 18
Schlaftelle z. vm.
Liebigſtraße 8, I.
gut möb. 3. 3. vm.*
Darmſtraße 10. pt.
möbl. 3. 3. v. Ems
Mathildenpl. 7, I.
Vorderh, gut
möb=
liertes Wohn= und
Schlafzimmer, evtl.
mit Küchenbenutz.”
Frankfurterſtr. 74,II.
frdl. möbl. 3. 3. v.
Taunusſtraße 39
(Michel) gut möbl.
Zim mit 2 Betten,
el. Licht und Küche
zu vermieten. Esg
Eliſabethenſtr. 39
(Knauf) möbliertes
Zimmer mit elektr=
Licht zu verm.
Schlafſtelle (Manſ.)
z. vm. Mühlſtr. 37.4
1—2 eleg. möbl. 3.
an einz ruh. Miet.
abzug. Anzuſ.
nach=
mitt 4-
5 U. Ang.
u. J. 90 Geſchſt. (*
Differenzen im ſüddeutſchen Eiſenhandel
Die Avi prokeſtieri gegen die ſüddentſche
Eiſenpreis=
erhöhung.
Die Avi hat gegen die ſüddeutſche Eiſenpreiserhöhung um
2 RM. je Tonne lebhaft Einſpruch erhoben, ebenſo gegen die
Ver=
ſuche anderer Eiſengroßhandelsverbände, die Preisermäßigung der
In
Eiſen ſchaffenden Induſtrie nicht vollkommen weiterzugeben.
den Verhandlungen, mit dieſen Verbänden wurde erreicht, daß
dieſe Verſuche aufgegeben wurden, ſo daß alſo in allen Gebieten
des Deutſchen Reiches, mit Ausnahme von
Süddeutſch=
land, die Preisſenkung der Eiſen ſchaffenden Induſtrie in vollem
Umfange durchgeführt iſt.
Mit dem Süddeutſchen Eiſengroßhandels=Verband ſind die
Verhandlungen noch nicht zu Ende geführt. Die verarbeitende
Induſtrie fordert daß alle Lagergeſchäfte in Stabeiſen über 1000
Kilogramm die Preisſenkung nicht wie bisher um 4 RM., ſondern
wie kalkulatoriſch notwendig, um 5 RM. je Tonne durchgeführt
wird. Eine beſondere Situation liegt vor bei den
Wagenladungs=
geſchäften über Lager, bei denen die Händler jetzt eine Erhöhung
von 2 RM. je Tonne vorgeſehen haben, die aber von der Avi nicht
konzediert worden iſt. Dieſe beſteht vielmehr darauf, daß bei
Wagenladungsgeſchäften ab Lager von über 50 Tonnen der
bis=
herige Rabatt weiter eingeräumt wird. Die Avi hat gegen die
Verſuche der Händler, die klare Verpflichtung zur vollen
Preis=
ermäßigung nicht zu erfüllen, Einſpruch erhoben und bereits
an=
gedroht, daß ſie ſich an das Reichswirtſchaftsminiſterium wenden
wurde, wenn die Verhandlungen nicht zum Ziele führen.
Der ſüddeutſche Eiſengroßhandel hat bekanntlich vor wenigen
Tagen eine Preiserhöhung um 2 RM. für Lagergeſchäfte über 15
Tonnen angeblich mit Zuſtimmung der Avi beſchloſſen, was aber
zu einem ſoeben bekannt gegebenen Proteſt der Avi und der
An=
drohung von Schritten beim Reichswirtſchaftsminiſterium führte.
Dazu erfahren wir aus führenden Kreiſen des ſüddeutſchen
iſengroßhandels, daß nach den ſchon ſeit Jahren beſtehenden
Be=
ſtimmungen des Reichswirtſchaftsminiſteriums der
Eiſengroßhan=
del im Streckengeſchäft mit 4 Prozent, im Lagergeſchäft mit bis
Prozent Nutzen arbeiten dürfe, ſo daß innerhalb dieſer Grenze
5
Bewegungsfreiheit beſteht. Bei den Verhandlungen um
Preis=
erhöhung des ſüddeutſchen Großhandels mit der Avi wollte die
Avi ſogar einen Aufſchlag auf 8 RM. je Tonne bewilligen unter
der Vorausſetzung, daß bei Lieferungen von 50 Tonnen durch drei
innerhalb ſechs Wochen, die bisherige Rückvergütung
Ladungen
beibehalten werde. Demgegenüber gab der ſüddeutſche
von 3 R9
iſengroßhandel einer einheitlichen Preisfeſtſetzung ab Werk den
Vorzug und drang mit der Erhöhung auf nur 7 RM. ohne
Rück=
ſergütung durch, wobei aber die wirtſchaftliche Erleichterung
eines dreimaligen Bezuges der insgeſamt 15 Tonnen=Abnahme
innerhalb ſechs Wochen gewährt wurde, während bisher für
Ab=
ſ
ſ=
nahmen unter 15 Tonnen die höheren Kleinhandelspreiſe der C
deutſchen Eiſenzentrale Mannheim (S.E.Z.) bezahlt werden
muß=
ten. Zu dem Proteſt der Avi wurde offiziell noch keine Stellung
genommen.
Wie wir weiter erfahren, iſt die beſchloſſene ſüddeutſche
Eiſenpreiserhöhung noch nicht in Kraft getreten, aber nicht mit
Rückſicht auf die Avi ſondern infolge aufgetretener
Meinungs=
verſchiedenheiten zwiſchen den größeren und kleineren Mitgliedern
des Verbandes. Dieſe Differenzen beziehen ſich nicht auf die
Ver=
kaufs= ſondern auf die Einkaufspreiſe. Nachdem früher ſämtliche
Mitgliedsfirmen direkt vom Stahlwerksverband beziehen konnten,
werden ſeit Anfang 1930 nach den Beſtimmungen des
Stahlwerks=
verbandes nur Firmen mit einer Jahresabnahme von mindeſtens
15 000 Tonnen vom Stahlwerksverband direkt beliefert. Die
zahl=
reichen kleineren Firmen ſind alſo mit ihrem Einkauf auf den
Groß= bzw. Werkshandel angewieſen. Der augenblickliche Kampf
innerhalb des ſüddeutſchen Eiſenhandels geht um die
Wiederher=
ſtellung des alten Zuſtandes direkten Bezuges. In bisherigen
Verhandlungen wurde keine Einigung erzielt. Vielmehr ſei die
dituation derart kritiſch, daß das Weiterbeſtehen des ſüddeutſchen
Eiſengroßhandels=Verbandes gefährdet ſei.
Auflöſung des ſüddeukſchen Eiſengroßhändler=
Berbandes.
Die gemeldeten Differenzen innerhalb des Süddeutſchen
Eiſengroß=
händlerverbandes führten zu ſeiner Auflöſung, wodurch übrigens auch
der Beſtand der Süddeutſchen Eiſenzentrale in Mannheim gefährdet iſt.
Letztere hat für nächſte Woche eine Mitgliederverſammlung einberufen.
Inzwiſchen laufen Verhandlungen zwecks Klärung der Verbandsfragen
weiter, mit welchem Ergebnis, iſt noch nicht vorauszuſagen.
P.
Wirkſchaftliche Lundſchau.
Die Deutſche Reichspoſt im 1. Vierteljahr des Rechnungsjahres 1930.
Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren Bericht über das
erſte Viertel (April bis Juni) des Rechnungsjahres 1930. Der
Poſt=
verkehr iſt im Vergleich zum Vorjahr im allgemeinen etwas
zurück=
gegangen; der Briefverkehr und der geſamte Geldverkehr weiſen
Stei=
gerungen auf. Im Telegrammverkehr haben die Brief= und
Glücks=
telegramme wenig, die Schmuckblatt=Telegramme erheblich (um 20 v.H.),
zugenommen. Die Zahl der Rundfunkverleihungsinhaber hat ſich, wie
alljährlich in der wärmeren Jahreszeit, etwas verringert. Sie befrug
Ende Juni rund 3,25 Millionen gegen 2,8 Millionen am gleichen Tage
des Vorjahres. — Im Vorvierteljahr wurden 248 Schwarzhörer
rechts=
kräftig verurteilt.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe im Monatsdurchſchnitt.
Die für den Monatsdurchſchnitt Juli berechnete
Großhandelsindex=
ziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes hat mit 125,1 gegenüber dem
Vor=
monat (124,5) um 0,5 v.H. angezogen. Von den Hauptgruppen hat ſich
die Indexziffer für Agrarſtoffe um 4,6 v.H. auf 114,8 erhöht, während
die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren um 2,1 v.H.
auf 119,4 und diejenige für induſtrielle Fertigwaren um 0,5 v.H. auf
150,5 zurückgegangen iſt.
Die Leipizger Herbſtmeſſe 1930. Die Leipziger Herbſtmeſſe 1930
beginnt am 31. Auguſt und dauert für die Muſtermeſſe, Techniſche Meſſe
und Baumeſſe bis 5. September, mit der Ausnahme, daß die
Textil=
meſſe bereits am 3. September und die Sportartikelmeſſe am 4
Septem=
ber ſchließen. Auf Grund der bisherigen Anmeldungen rechnet man
mit etwa 8500 Ausſtellerfirmen. Die Muſtermeſſe befindet ſich wie
im=
mer in den 40 Meßpaläſten der Innenſtadt, die auch in dieſem Herbſt
wieder amtlich in dem Dienſt der Meſſe ſtehen. Bemerkt ſei noch, daß
der Textilmeſſe wiederum die im Frühjahr eröffnete Kunſtinduſtrielle
Abteilung angegliedert iſt, die ſich ſteigender Beachtung erfreut und
eine ſtarke Beſchickung erfahren dürfte. Ferner wird der Reklamemeſſe
für Werbemittel, Verpackung und Kartonnagen eine Sonderausſtellung
„Jeder kann werben” angegliedert, die Reklamemöglichkeiten für den
Einzelhandel und das Handwerk zeigen will. Dieſe Sonderſchau ſoll
auf den nächſten drei Herbſtmeſſen erſcheinen. Beſondere Beachtung
verdient dann noch in dieſem Herbſt im Rahmen der
Muſikinſtrumen=
tenbranche die Leipziger Phono=Meſſe, da die maßgeblichen Großfirmen
der Sprechmaſchinen= und Schallplatteninduſtrie beſchloſſen haben, in
dieſem Herbſt auf der Phono=Schau in Berlin nicht auszuſtellen,
ſon=
dern der Händlerſchaft ihre neueſten Erzeugniſſe auf der Leipziger
Herbſtmeſſe vorzuführen.
Brodukkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 8. Auguſt. Die Aufwärtsbewegung
an den überſeeiſchen Terminmärkten iſt geſtern zum Stillſtand
gekom=
men, und da man der Hauſſe hier an ſich ſchon mit einem gewiſſen
Mißtrauen gegenüberſtand, reagierte der Produktenmarkt mit
Preis=
rückgängen. Inlandsweizen war zwar keineswegs reichlicher angeboten,
da geſtern nachmittag noch größere Abrufe nach dem Rhein erfolgt ſein
ſollen und die Landwirtſchaft die Entſcheidung bezüglich der Höhe des
Vermahlungszwanges abwarten will; da das Weizenmehlgeſchäft jedoch
wieder faſt völlig zum Erliegen gekommen iſt, fand das
herauskom=
mende Material nur zu etwa 3 Mark niedrigeren Preiſen Unterkunft.
Der Lieferungsmarkt ſetzte 1,5—3,5 Mark ſchwächer ein. Roggen
eröff=
nete trotz weiterer Interventionen bis 1,5 Mark niedriger.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. Auguſt.
Zum Wochenſhluß war die Spekulation infolge der ſchwächeren
geſtrigen New Yorker Börſe noch ziemlich nervös und zurückhaltend.
Da aber heute Material nicht mehr an den Markt kam, machte ſich eine
weitere Beruhigung bemerkbar, und bei zunehmender Zuverſicht ſchritt
die Spekulation zu Deckungen, zumal das Ausland für einige
Spitzen=
werte Intereſſe bekundet haben ſoll. Die Umſatztätigkeit war bei der
Feſtſetzung der erſten Kurſe etwas lebhafter. Die ſonſt die Börſe
nach=
teilig beeinfluſſenden Momente traten mehr in den Hintergrund.
Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe ergaben ſich im allgemeinen
Kurs=
erhöhungen bis zu 3 Prozent. Mehr in den Vordergrund treten
konn=
ten Deutſche Linoleum, die 5 Prozent gewannen. Etwas mehr
Nach=
frage beſtand am Elektromarkt für Siemens mit plus 3,5 Prozent.
A. E. G., Licht u. Kraft, Felten, Geſ. für El. und Schuckert lagen von
1,5—2,5 Prozent höher. Auch dem Kunſtſeidemarkt wandte ſich etwas
mehr Intereſſe zu. Aku gewannen 3,5 Prozent und Bemberg 1,5 Proz.
Kaliwerte zogen bis 5,5 Proz. an. Am Chemiemarkt lagen J.G.
Far=
ben und Scheideanſtalt bis zu 1,5 Proz. gebeſſert. Holzmann konnten
in Nachwirkung der Mitteilung, daß im laufenden Geſchäftsjahr bisher
eine gute Beſchäftigung zu verzeichnen ſei, ihre Aufwärtsbewegung mit
erneut plus 3 Prozent fortſetzen. Montanwerte lagen ſtill und ohne
nennenswerte Kursveränderungen. In Südd. Zucker kam noch etwas
Material an den Markt bei einem Verluſt von 2 Prozent. Auch
Zell=
toff Aſchaffenburg waren leicht gedrückt. Banken nur geringfügig
verändert. Renten ſtill, aber gut behauptet. Im Verlaufe war das
Geſchäft wieder etwas ſtill, doch genügte vereinzelte Nachfrage, um
eine nochmalige Beſſerung des Kursniveaus bis zu zirka 1,5 Prozent
herbeizuführen. Der Schluß der Börſe war weiterhin freundlich, doch
konnten manche Papiere ihren Kursſtand nicht voll behaupten. Am
Geldmarkt war Tagesgeld mit 3 Prozent weiter leichter. Am
Deviſen=
markt lag das Pfund international etwas ſchwächer, die Mark gegen
Dollar ebenfalls niedriger. Mark gegen Dollar 4.1867, gegen Pfunde
20.38½, London-Kabel 4.8700, —Paris 123.76. —Mailand 92.97, gegen
Madrid 43.65, —Schweiz 25.04½, —Holland 12.08¾.
Abendbörſe. Nach dem feſten Verlauf der Mittagsbörſe zeigte
die letzte Börſe der Woche gut behauptete Kurſe. Einige Kauforders
der Bankenkundſchaft und des Auslandes gaben dem Markt eine Stütze.
Bevorzugt waren Werte mit internationalem Charakter. Farben
be=
etwas lebhafterem Geſchäft 0,25 Proz. höher. Am Kalimarkt konnten
Salzdetfurth den Kursgewinn der Mittagsbörſe nicht behaupten,
blie=
ben jedoch bei 303 geſucht. Im Verlaufe der Börſe trat eine
Aende=
rung nicht ein.
Berlin, 8. Auguſt.
Die Erholungen des geſtrigen Tages konnten ſich heute vormittag
behaupten, und die Stimmung hat ſich durch die pſychologiſche Wirkung
der Großbankinterventionen erheblich gebeſſert. So eröffnete die
heu=
tige Börſe in merklich beruhigter Haltung mit Kursgewinnen von 1—2,
häufig ſogar bis zu 3 Prozent. Verſchiedentlich lag noch Angebot vor,
teilweiſe kam auch noch etwas Exekutionsware — allerdings in recht
beſcheidenem Umfange — heraus; die größeren Verkaufsaufträge waren
edoch von der Kundſchaft zurückgezogen worden, zumal auch die vor
Uebertreibungen warnenden Preſſeſtimmen nicht ohne Einfluß blieben.
Das Rheinland und verſchiedentlich auch das Ausland bekundeten etwas
Kaufneigung, außerdem erhielt ſich die Interventionsbereitſchaft de
Banken. Die Beruhigung machte weitere Fortſchritte, zumal die
ſtützende Tätigkeit der Banken anhielt und man darauf hinwies, daß
ſich die europäiſchen Auslandsbörſen ebenfalls von der Beeinfluſſung
durch die matte Tendenz der New Yorker Börſe freigemacht hätten und
allgemein eine freundlichere Veranlagung zeigten. Am Geldmarkt
konnte ſich Tagesgeld auf 2,75—4,75 Prozent erleichtern; im übrigen
blieben die Sätze unverändert.
f
75
Die Arbeitsmarkklage in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 8. Auguſt ſtellten ſich für
Kupfer; Auguſt 96 (97.25) Sept, und Okt 96 (96.50) Nov.
und Dez. 96 (96.25), Jan. bis Juli 95.75 (96). Tendenz: ruhig. —
Für Blei: Aug. 35.75 (36.25), Sept. 35.75 (36.50), Okt. 35.
(36), Novbr. 35.50 (36), Dezbr. und Jan. 35.75 (36), Febr. 35.75
(36.25), März bis Juli 35.75 (36). Tendenz: ſtill.
Fur Zink;
Aug. und Sept. 31 (32), Okt. 31.75 (32.50), Nov. 32 (32.75), D
32.50 (33), Jan. 32.75 (33.50), Febr. 33.75 (34), März 34 (4.25),
April 34.25 (34.75), Mai, Juni und Juli 34.50 (35). Tendenz:
ſchwächer. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.
Ueber die Arbeitsmarktlage in Heſſen und Heſſen=Naſſau
be=
richtet das Landesarbeitsamt Heſſen, Frankfurt a. M.: Die
Ver=
ſchlechterung der Arbeitsmarktlage hat auch in der zweiten
Juli=
hälfte angehalten. Die Zahl der Arbeitſuchenden iſt um 2880 auf
189 198 geſtiegen. Obwohl die Zahl der
Hauptunterſtützungs=
empfänger, die wegen Erſchöpfung des Unterſtützungsanſpruchs
ausſcheiden müſſen, ſich von Monat zu Monat erhöht, ſind auch
die Zahlen der Unterſtützungsempfänger in der
Arbeitsloſenver=
ſicherung zum erſten Male ſeit dem Höchſtſtand des Winters
wie=
der geſtiegen, und zwar um 2420 auf 90 176. Die Zahl der
Kriſen=
unterſtützten iſt um 1820 auf 25 451 angewachſen. Im Vorjahre
waren Ende Juli im Landesarbeitsamtsbezirk vorhanden: 93 325
Arbeitſuchende, davon erhielten 46 012 Arbeitsloſen= und 9523
Kriſenunterſtützung. In der Berichtszeit haben ſich die
Beſchäf=
tigungsverhältniſſe beſonders verſchlechtert in der Induſtrie der
Steine und Erden (Zunahme 694 Arbeitſuchende), in der
Metall=
induſtrie (mehr 995), im Holzgewerbe (mehr 380) und im
Beklei=
dungsgewerbe (mehr 581). Im Baugewerbe trat ein völliger
Stillſtand ein; die Zahl der arbeitſuchenden Baufacharbeiter
be=
trägt zurzeit 20 173, die der Bauhilfsarbeiter 11 112. Die
Land=
wirtſchaft iſt im allgemeinen mit ſtärkeren Perſonalanforderungen,
die zu einer Entlaſtung des Arbeitsmarktes hätten führen können,
nicht hervorgetreten. Die Zahl der Perſonen, die bei
Notſtands=
arbeiten, welche aus Mitteln der Reichsanſtalt gefördert werden,
beſchäftigt werden, iſt nur unweſentlich von 1628 auf 1754
ge=
ſtiegen.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chikago vom 8. Auguſt:
Getreide. Weizen: September 96½, Dezember 102½, März 1931
107, Mai 1931 110; Mais: September 97,5. Dezember 94, März 1931
%8, Mai 1931 100¾; Hafer: September 41,75, Dezember 45¾, März
1931 48½, Mai 1931 49¾; Roggen: September 64,75, Dezember 70,50,
März 1931 7458.
Schmalz: September 10,95, Oktober 11,00, Dezember 10.925, Jan.
1931: 11,05.
Speck, loko 14,00.
Schweine. Leichte Schweine 9,70—9,95 ſchwere Schweine 8,85—9,35;
Schweinezufuhren in Chikago 21000, im Weſten 63000.
Baumwolle. Oktober 12,42. Dezember 12,62.
Es notierten nach Meldungen aus New York vom 8.. Auguſt:
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 106½, Hartwinter 104½;
Mais, loko New York 110¾; Mehl: Spring wheat cleares 490—515;
Fracht nach England (in sh und d) 1.62.3; nach dem Kontinent (in
Dollarcents) 7—9.
Kakao: Tendenz willig. Umſätze 54, loko 7. Auguſt 7,35.
Septem=
ber 7,51, Oktober 7,63, Dezember 7,72, Januar 1931 7,82, März 8,02
Mai 8.17. Juli 8,33.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Berliner Privatdiskont wurden für beide Sichten um je ein
Achtel Prozent auf 3½ Prozent ermäßigt.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 6. Auguſt
auf 85,8 gegen 86,1 am 30. Juli (Durchſchnitt 1909/13 — 100), fiel alſo
um 0.3 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preis=
tande vom 6. Auguſt 1930 folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer
78,7 (am 30, Juli 1930 — 78,8), Blei 114,8 (155,6), Zink 66,2 767,8),
Zinn 74,8 (74,0), Aluminium 132,0 (132,0), Nickel 107,7 (107,7), Antimon
76,2 (74.).
Gegen das Abfindungsangebot, das die Bayeriſche Hypotheken= und
Wechſelbank veröffentlicht hat, haben Gläubiger mit mehr als 15
Pro=
ſent der teilnahmeberechtigten Goldmarkanſprüche Widerſpruch bei der
Aufſichtsbehörde eingelegt. Einer Mitteilung des Bayeriſchen
Staats=
miniſteriums des Aeußern entſprechend gilt das Abfindungsangebot der
Bank ſomit nach Artikel 85 der Durchführungsverordnung zum
Auf=
wertungsgeſetz als abgelehnt.
Mit einem A.=K. von 800 000 RM. wurde die Gräflich Arco
Zinne=
vergſche Schloßbrauerei Stein an der Traun in eine Aktiengeſellſchaft
umgewandelt.
Berliner Kursbericht
vom 8. Auguſt 1930
Oeviſenmarkt
vom 8. Auguſt 1930
Berl. Handels=Geſ.
Danatban
eutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapa
Hanſa Dampfſch.
Cordd. Lloyd
5.G.
Motoren;
P. Bemb
tann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
onti=Gi
ime
utſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
140.—
181.—
123.50
123.50
84.75
A.4
T.
188.28
138.
68.125
Meie eee
J. G. Farben
delſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Lali Aſchersleben
Klöcknerwerke
In=Neueſſ. Bgw.
Nannesm. Röhr.
Caſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
Jare
143.25
101.50
29.75
93.50
Af
74.
77.—
78.—
7.125
32.
56.25
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
onh. Tietz
ein. Glanzſt=
Verein. Stahlwerke
jeſteregeln Alkali
gsb.=Nrnb. Maſch
taſalt Lir
erl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kup
ohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
derm. Poege
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
Miee
45.125
34
*.
.50
4.—
13.7
5.25
36.—
Helſingfors
Bie
apeſt
Rach
openhagen
Gue
n
tockhe
enos=Aires
ew York
Itali
Paris
Währung
100 finn. M.
100 Schillin
00 Tſch.
Gulden
)0 Kroner
90 Kronen
0 Kron
E=St.
jap. Peſ
109
9
100 Francs
Geld
402
33
3.032
68.49
2.10
531
zos
16.455
Brieff
0.5451
9.24
12.
3.
12.32
20.
Se
(7
*
6.495
Schweiz
Spanie
anz
o de Janeire
igoſlawien
al
Athe
zul
tro
anada
Aand
allinn (Eſtl.
Riga
AA 20.875 10.91: ). Doll 4. 19 dpeſo 3.45 100 eſtl. Kr. 22.05 23 100 eſtl. 11.55 11.7. 100 Lats 80.70 80.86
BMaldane, Koinmahongefeafca
Frankfurter Kursbericht vom 8. Auguſt 1930.
7% DtſchReichsanl.
Baden .......
% Bayern ......
35 Heſſen
Preuß. Staats=
A ........
Sachſen ......
6% Sachſen....."
7% Thüringen. . ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ungsſch. +/-
Ab=
löſungsanl. . .
..."
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. . .
8% Baden=Baden.
% Berlin
% Darmſtadt v. 26
anffurt a. M.
inz... . ..
Mannheim .. .
ürnberg .. . .
% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. .. .
4Bo9. Nie
Heſſ. Lds.,
Hhp.=Bk.=Liquid.
br. .. . .
9
Bels
A.
fbr.=Anſt. Gold=
Sfb
..
lig
88 Darmſt. Komm.
Lande
oldobl.
Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
101.8
797,
101.25
35.5
.5
92.75
65
2.75
A.
60
7.85
95.5
80-,
89.5
95
100.5
96
S3.25
102
98
98.5
99
8% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . .
4½% „ „ Obl
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-Ar
FAusl. E
*Ausl. Ser, II
dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
8% Berl. Hyp.=B
4½% „Liqu.=Pfl
Frkf. H
)p.=B
4½½
Pfbr.=Bk.
4½% „Lig. Pfrb.
% Mein. Hhp.=Bk.
Li
zr.
O Pr
fäl.
49
Nia. Pfb
189% Preuß.
Boden=
ank .
„ Lig. Pl
Boder
Lia. Pf
.B
i.K
Lig. Pfbr.
hein.=Weſtf.
Bd.=Credit.. . ."
Südd. Bod. ..."
Cred.
g. Pfbr.
% Bürtt. Hhp.=B.
Daimler=Ben=
%6 Dt. Linol. Werk
Rine en
7%6 Mainkrw. v. 26
Mitteld. Stahl
verke
inn
3% Sal=
Ver. Stahlwerle
8½ VoigtckHäffnerl!
Aan
85‟=
74
15.5
99.25
86.2
102.5
1G1.=
88.25
101
89.75
102
Rf
Aa6
2.
86.75
100
99.75
86.5
MJ
70
92.5
87
86.1
J. G. FarbenBonds/ 95
5% Bosn. L. E.B.
L. Inveſt
2% Oſt. Schatz
v..
...
o Oſt. Goldren
overeinh. Rumän
½% „
*
%0 Türk. Admin.
Bagdad
%
Zolla
4½% Ungarn 1913
1914
4½2
g
Zoldr.
4½
10
Aktien
Aegh. tüde unie
tamm . . . .
AndregeNoris Zahn
iſt Nürnberg .. .
mberg J. P
Bergm. El.=Werke.
ownBoverickCie
Brüning & Sohn".
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
rlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Che
Werke Albert
de
....
Contin.
niw
Linoleum
Daimler=Benz AG.
Dt. Atl. Telegr. ..
„ Eiſenh. Berlin
„Erdöl
Gold= u. Silb.
ſeide-Ar
Aa le!
Linoleun
hckerhoff u.
Wid=
tann .. . . . . . .
Eichbaum=Werger.
Gektr. Licht u. Kraft
Liefer-Geſ.
Ettlinger Spinnere= 38 40.5 J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter 143.1 Felt. & Guilleaum. 9.5 Frkft. Gas ......" 13 15.75 Hof....... 50 70.
— Geiling & Cie
. Rw erk
Be
„G lektr. Unter
nehm
gen .. .."
Th. 131 „5 Goldſch Gritzner Maſchin 9s *
1. Grün & Bilfinger. 15c
89
36.5
194
184
90
54.75
110
5
179.25
138
189
27
94
68
132
160
A 6
nühle Frkft.
S
rſen (Os=
Ha=
rgbau
Harpen
enni=
Kem
HilpertArmaturfk
Hinderichs=Aufferm
irſch Kupfer. . . .
Hochtief Eſ
Holzmann, P
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamn
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Chemie
ſchersl
Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn. .
arſtadt
....
ſlein, Schanzlin".
Klöcknerwerke ..."
Lahmeher
g..
ch. Augsb
Löwenbr. Münch.
denſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz.Aft..Br. ——
9
3=
217.5
14.5
30
75.5
123,5
8
78.25
149
S2
147/.
79.5
Magen Ren
Tansfeld Bergb.
ſ. Frankf.
Niag, Mühlenba
NontecatiniMaild.
Motoren Dar
mſtodt
Oberurſel
Nicolay, Hofbr. ..
Nürnberger Brauh
Oberbedarf .. . . ."
Itavi Minen ...."
Bhönix Bergbau ..
er, Gebb. ..
Ne
Rh.
.
unkohlen
Stamm.
rke. .. .
ebeck Montan. .
b. Darmſt
Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G
Salzw. Heilbronn
chöfferhof=Bin
Schramm,
Lackfab=
chriftg. Stempel
uckert Elektr. .
warz=Storche
m. Glasinduſtr.
tens & Halste
Strohſtoff. Ver.
Südd
bil=
Bie
A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei..
Nnterfranken .. . . .
Veithwerke .. ..."
Ver. f. Chem. In
Laurahütte ..
Stahlwerke ..
ramarin . . .
UIſt. Berlin ..
Vogtländ. Maſchin.
Boigt & Haeffner.!
15
10
8a
31.5
117
Aue
75
113
123.5
8
99.5
46.5
131
186.25
41
145.5
101
17
Mite
„ik
gelin Rußfa
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel . . . . . . .
„ Waldhof... . ..
dt. Creditan
Badiſche Bank.
Bk
Ba
Bankverein
Berl. Handelsgeſ
etb
Tomm. u. Privo
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bank
keh
deutſche
und Wechſelban
Dresdener Bank".
Frankf. Bank. . . . .
)p.=B
„
Hue e
undr.
Bothe
Gr.
Me
Oſt. Creditanſtalt
8fälz
.Bank..
g0
R
thein. Hyp.=Bar
„Cr. Bk.
Württb. Notenbant
66
90
0
118.75
105
121
14
R
7.5
181
123.5
A.=G. f
Ve=
w.
Loka
hn
2a Dt. Reichsb
Vorzge. ......
Hapag. . .
rdd. Llo
Schantung=Ei
Südd. Eiſenb.=Geſ.
nSi.
137
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
Verein. Berſ.
Ne 3
Srſt. Rüchv
erſ. .."
Frankona Rück= u
Kitv. . . . . . . . ..
Mannh. Verſich.
136
152.5
16),
141
57
131.25
5
W
Nf
6
[ ← ][ ][ → ]
Nummer 219
dar Nadag
3)
Ein kleiner Roman von Hans Mitteweider.
Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle (Saale).
Nachdruck verboten.
Er nannte ſie bei dieſem Namen, den ſonſt niemand in der
Stadt brauchte. Er hatte ſie ſchon ſo genannt, als ſie noch
Kin=
der geweſen waren. Er nannte ſie in ſeinen Gedanken nie
anders.
Sie aber ließ jäh die Hände ſinken und ſchaute ihn an.
„Robert!” ſchrie ſie auf. „Robert, was willſt du damit ſagen?"
Doch ehe er antworten konnte, beſann ſie ſich und fuhr
zorn=
ſprühend fort:
„Du ſollteſt dich ſchämen, Robert! Aus dir ſpricht nur
Eifer=
ſucht! Du beneideſt Walter um meine Liebe, um die du vergebens
geworben haſt!“
Robert Henning aber lächelte ſeltſam.
„Um deine Liebe Dörte!” ſagte er dann. „Glaubſt du denn
wirklich, daß du dieſen Mann liebſt? Nimm meinetwegen an,
daß ich ihn beneide! Denk” meinetwegen, daß ich eiferſüchtig
auf ihn bin! Ich kann deinen Gedanken nicht gebieten, ich will es
nicht; aber ich muß dir ſagen, daß du mir leid tuſt, und daß du
noch oft mit bitterer Reue an dieſe Nacht wirſt denken müſſen!
Verzeih’ mir, daß ich dir in den Weg trat”, fuhr er dann fort.
„Ich will dir nicht länger läſtig fallen. Gute Nacht, Dörte!”
Er wendete ſich zum Gehen, und ſchon war er einige Schritte
von ihr fort, als ſie ihm haſtig nacheilte, ihn an einem Arme
faßte und ihn zwang, ſtehenzubleiben.
Scharf prüfend ſchaute ſie ihm ins Geſicht, das vom
Mond=
ſchein hell beleuchtet wurde. Robert Henning aber ſenkte ſeine
Blicke nicht vor den ihren, und wieder ſah ſie in ſeinen Augen den
Ausdruck unerſchütterlicher Ergebenheit.
Sie gab ihn frei.
„Geh!” ſagte ſie faſt hart, ganz anders, als ſie gewollt hatte.
Sie ſpürte in ihrem Herzen einen ſtechenden Schmerz; denn
ſie wußte, daß ſie dieſem treuen Menſchen bitter unrecht getan
hatte.
Doch Robert Henning ging nicht.
Mit einer merkwürdigen Bewegung glitt er vor ihr nieder.
Es ſah faſt aus, als bräche er zuſammen. Er hob auch nicht die
Arme zu ihr auf. Nur ſeine Augen flehten wieder, und ſein
Mund ſprach.
Samstag, den 9. Auguſt 1930
„Hier liege ich vor dir, Dörte — ein Nichts, über das du
ſchreiten kannſt, wenn es dir ſo beliebt, und ich wollte, ich könnte
dir eine Waffe in die Hand geben, mit der du mich töten könnteſt
— ich würde froh ſein, wenn mein törichtes Herz endlich zur Ruhe
käme — und erſt recht müßte ich nicht mehr ſehen, wie du in dein
Unglück läufſt — mit ſehenden Augen. Nein, Dörte, laß mich zu
Ende ſprechen! Unterbrich mich nicht! Meinetwegen kannſt du
hernach wieder hochmütig auf mich niederblicken und mich
ver=
lachen ob meiner Eiferſucht, wie du das nennſt! Aber es iſt keine
Eiferſucht, Dörte, es iſt nur Liebe, und du weißt genau, daß dieſe
Liebe in mir iſt ſeit unſeren Kinderjahren, daß ſie erſt ſterben
wird, wenn ich ſterbe! Ich habe ſie dir nie zu bekennen brauchen.
Das hatte ich nicht nötig, denn du haſt allezeit gewußt, daß ie
dich liebe, und weil du das weißt, wirſt du mir glauben, wenn ich
dir ſage, daß ich euch nicht belauſchen wollte; aber du wirſt mir
auch glauben, daß mir das Herz blutete, als ich ſah, wie du ihn
küßteſt, wie du dich von ihm küſſen ließeſt! Wie deine Schweſter
Roſemarie, Dörte!”
Da packte ſie ihn mit beiden Händen an der Bruſt und
ſchüt=
telte ihn.
Du lügſt!” ſchrie ſie ihn an. „Geſteh’, daß du lügft, du elender
Verleumder!“
Robert Henning wehrte ſich nicht.
„Ich log nicht”, ſagte er ruhig. „Ich ſah Roſemarie und ihn,
wie ich dich und ihn ſah, und er küßte ſie, wie er dich geküßt hat!”
Noch hatte ſie die Hände in ſeinen Rock verkrampft, aber ſie
ſchüttelte ihn nicht mehr; er ſpürte, wie ſich ihre ganze Geſtalt
auf ihn ſtützte — und da ſprang er auf; er wagte einen Arm um
ſie zu legen, und ſie duldete es.
Sanft, ganz ſanft ſtreichelte er ihr ſchwarzes Haar, und leiſe,
ganz leiſe ſagte er:
„Tut es weh. Dörte? Ich kenne das, ich weiß, wie es
ſchmerzt! Aber es iſt beſſer, es ſchmerzt jetzt als ſpäter — du
mußt es tragen, wie ich es trage — und mir wird mein Schmerz
leicht erſcheinen, wenn ich weiß, daß ich dir habe nützen, daß ich
dich habe bewahren können vor dem Schlimmſten, was dir
ge=
ſchehen kornte! Wein: dich aus, Dörte! Immer wein” dich aus!
Tränen ſchwemmen gar viel hinweg an Leid und Reue! Mein
Leben gäbe ich willig hin, könnte ich dir beides erſparen — aber
ich mußte dir doch ſagen, was ich weiß — er hat nicht nur
Roſe=
marie geküßt. Viele, viele Mädchen hier und anderwärts hat er
ſchon betört und betrogen! UInd er wußte, daß Roſemarie die
Braut eines anderen iſt; er hat ſie trotzdem geküßt, und er wird
andere küſſen, auch wenn du ſeine Frau wirſt, Dörte!”
Seite 15
Da machte ſie fich ſanft aus ſeinem Arm los, und er ließ es
ohne weiteres geſchehen.
„Du haſt es geſehen, Robert?” fragte ſie.
„Ich ſah es.
„Und du ſchwörſt mir, daß du mich nicht belügſt?”
„Ich ſchwöre es.
Da bot ſie ihm die rechte Hand.
„Ich danke dir, Robert. „Ich glaube dir, und ich gelobe dir,
daß er mich nicht wieder ſoll küſſen dürfen. Nur eines mußt du
mir verſprechen; willſt du?‟
Er nickte nur.
Da trat ſie ganz dicht zu ihm und forderte:
„Du ſollſt niemand ſagen, was du weißt! Nicht Roſemarie, nicht
irgendeinem anderen Menſchen!“
„Ich werde es niemand ſagen.”
„Dann iſt es gut.”
Sie wollte forteilen, aber ſie blieb doch ſtehen
In ihr erwachte auf einmal jenes wunderbare Mitleid, das
nur Frauen kennen — Mitleid mit dem Manne, der ſie liebt und
den ſie doch nicht erhören können.
Leiſe ſtrich ſie über ſeine Wangen und ſchaute ihn herzlich an.
„Armer, armer Robert!” hauchte ſie.
Er aber ergriff ihre Hand und preßte ſie an ſeine Lippen,
Sie ſpürte es heiß auf ihre Finger tropfen und wußte, daß es
ſeine Tränen waren.
Da konnte ſie nicht anders, ſie beugte ſich vor und küßte ſeinen
Mund und küßte ſeinen Mund und küßte ſeine weinenden Augen
und ſagte:
„Nun bin ich entſühnt, Robert! Nun iſt die Schmach von
mir genommen, die er mir angetan hat!“
Er aber ſtand regungslos. Nur ſeine Augen leuchteten, von
denen ſie die Tränen weggeküßt hatte, und ſein Mund zuckte leiſe.
„Und nicht wahr, Robert, du hältſt dein Wort? Roſemarie
und Hans erfahren nichts? Du weißt doch, daß ſie einen leichten
Sinn hat. Sie hat ſich gewiß nichts dabei gedacht — oder ja — er
wird ihr geſagt haben, daß er bald ihr Schwager würde, daß
Verwandte ſich doch küſſen dürfen — ſo wird es geweſen ſein —
ganz harmlos!“”
Robert Henning antwe, te nichts weiter als:
„Wie du willſt, Dörte! Gute Nacht! Und Gott ſegne dich und
beſchere dir ein großes, großes, reines Glück!”
Dann wandte er ſich um und ging langſam davon.
(Fortſetzung folgt.)
Brennstoffverbrauchskurve
kglStd. griPSelStd.
bei 80 P8 Normalleistung
grIPSelStd
Nie killiaste
Samstag, 9. Auguſt, Sonntag, 10. Auguſt
läuft der große Ruſſen=Film
oder das Schicksal einer
Pariserin im Feldguartier
mit Olga Tschechowa.
Dazu das bunte
Beiprogramm: „Hoppla, wir Hiegen”
Der Flieger=Nekrut mit Monky Bänks.
Sonntag 2 Uhr Hauptvorstellung. (12205
(12179
Kur-Hotel
„GoldeneKrone
Jugenheim a. d. B. Heute Samstag
TALABell
Günstige Autobusverbindung. Gutes Orchester.
Ooo ooooo ooooooooee
2 EaféWaldesrah=
beil Traisa
Heute, sowie jeden
O
O
Samstag
Haſiee- und Kucbenlag
O Kännchen Kaffee, 2 Stück Kuchen 1.— Mark
Oooo oooo ooooooeooe
Bensenatelar masik in sohder städsern
Nur für Berufsausbildung-
Dirigieren, Gesang, Klavſer, Orgel, Theorie und Kompositionslehre
(THgd 12088
sämtliche Streich- und Blasinstrumente.
Vollständige Ausbildung für Oper und Konzert. Vorbereitung für den
Lehrberuf. Prüfungen unter staatl. Aufsicht. Mitwirkung im staatlicher
Lohorchester. Freistellen für Bläser u. Streichbassisten. w Eintritt Ostern,
Oktober u. jederzeit. Prospekt kostenl Direkt: Prof. ( A. Corbach.
Woog, 8. Aug. 1930
Waſſerhöhe 3,82 m
Luftwärme 15‟ C
Waſſerwärme vor.
mittags 7 Uhr 190 (
Woogs=Polizei=Wache
Ein
uer
Herren=
ſchirm ſtehen
lieben in d. Ein=
„=Apoth. (12173
k=Scheine
dtkaſſe
bi=
d verloren,
rts=
Unter=
ring.
Ab=
uindbüro. (*
inden!
Eichel
weg 6‟
verden.
te
13.
der=
Be=
176l
=Weg 5.
rank,
än=
Vol",
iger
fen.
lligt
frauen=
Näheres
ſtr. 78. Vdh. pt., I.4*
PFalzgrafenweiler
670 m d. d. M.
württ. Schwarzw.
Waldreicher Höhenluftkurort bei Freudenstadt
Stat. Dornstetten, Altensteig od. Nagold,
di-
rekte Autoverb. Bester A ufenthalt für
Erholungs-
bedürftige. Pensionspr. bei guter u. reichl. Ver
pflegung Mk. 4.50, ab 15. Juli Mk. 5.—
Pro-
zum
spekt durch: Gasthaus zum „Schwanen
„Hirsch‟, Privatpension A. Döttling. (II St.6700
Oe
Hausverkauf!
In Beſſungen Haus
mit Laden
umſtän=
dehalber ſehr billig
zu verkaufen.
An=
gebote unter
J. 57
an die Geſchäftsſt.
Acker, ca. 1000 qm,
Heinrichswinger
zu verkaufen. Ang.
unt. J. 59 Geſchſt.
Koste
aller Art
aus allen
Abteilungen
Unerreicht billig!
Sere -eter S0=
Sere Il-Weter A.-
Serielll-Weter A.-
Schaufenster beachten, Jeder Rest wird
bereitwilligst aus dem Fenster genommen
NOlBTUl
Marktplatz — am Rathaus 11221z
Bergſtraße
Schön gelegened
2 Villen ſowie 2 6=Z.=Wohn. ?
(i. Luftkurorten ,
Im.Bahnſtation)
mietweiſe prs.=o
dwert abzugeb. O
Näh. dch. Rud.
Ebert. Immob.
R. D.M.,
Auerbach=Heſſ.
(12132b)
Bergſtraße
Gelegh.=Kauf!
* Landhaus, 6 3.
Küche, komplet.
2
Bad,
Licht.
Gas. Waſſerl.,
Sca 1200 LMtr.
Obſtgarten, füro
ℳ 17 000.— zu
verk., Anzahlg.
7000 ℳ. Hausz.=4
ſteuerfrei. Nah.
dch. Rud. Ebert,
nmob. RDM.,
S Auerbach a. d. B. o
(12133b)
Altts
Preiswertes
Landhaus
gt. Lage ein.
Luftkurortes d.
Zergſtr., 5 Z.,
Bad. Mädchenz.,
1200am gr.
Obſt=
u. Gemüſegart..
alsb. beziehbar
Preis 17000 ℳ.
Anzhl. Vereinb.,
verkauf, dck
Wolff, Moos
& Co., Immob.
B
Bensheim a.
(HI. 12195)
Wohnhaus
Alleinbewohnen
(8—10 Zim.) Nähe
Steinſtr.—Hügelſtr.
zu kaufen geſucht.
Angeb. unter J. 96
a. d. Geſchäftsſt.
Haus
mit gutgehender Metzgerei
von tüchtigem Metzgermeiſter bei
15 000 — Mk. Anzahlung zu kaufen
geſucht. Angeb. unt. DRESDEN."
an ALA. Haaſenſtein & Vogler,
(1T 12194
Frankfurt/M.
21/, stöckiges
4 Zimmerhaus
im öſtl. Stadtteil, nahe Gervinusſtraße
1 Wohnung in der 1. Etage gegen Tauſch
beziehb. Einfahrt, Vor= u. Hintergart. Prei=
ℳ 22000.— bei größ. Anzahl. zu verkaufen.
*ds
Verkaufsbedingungen nur durch:
Ferd. Braun, Karlstr. 66
Immobilien=Verwertung
Tel. 517.
Villa
oder Einfamilienhaus
in Darmſtadt, von Profeſſor, bis ℳ
40 000 ſofort zu kaufen geſucht. Gefl.
Angebote unter J30 an die Geſchſt.
(12131b
erbeten.
Neuerbautes Zweifam. Haus
angenehm. Villenlage Darmſtadts, auch
als Einfam. Haus bewohnbar, enthaltend
8 Zimmer, Zubeh., Bad, Zentr=Warm
waſſerheiz, gr. Veranden, 750 qm
Zier=
garten, ſehr preisw., bei 10—15 000.,4 Anz.
zu verk. durch d. Alleinbeauftragten
P. Hellmund, Immobilien
Telephon 538
Waldſtraße
Gutgehendes
Kine
anderer Unternehmungen wegen
günſtig verhäuflich.
Offerten unt. Nr. 17 an die Ann.=
Exp. L Steigerwald, Frankfurt a. M.,
(TV. 12201
Zeil 64.
Wanderer
Zyl., 10/50 PS.=
Limouſine,
wenig gefahren
zu erfragen in der
beſchäftsſt. (12144b
4/16 Opel
2=Sitzer, gut erhalt.,
ſofort zu verkaufen.
Anfragen u. G. 10‟
a. d. Gſch. erb. (*sms
Gbr. Mokorräd.
auf Teilzahlung.
Alexanderſtr. 6. (*f.
Mokorrad=
Notverkauf, 750 ccm
Jap. Markenmaſch.,
beſtem Zuſtand,
elektriſch. Licht etc.,
450 Mark.
Näh. Karlſtraße 36
Hths., Werkſtätte
Citrogn=
Limuſine
6/25 PS.. in gutem
Zuſtand aus Priv.=
Hand preisw
Näh. Geſchäftsſt (*
Chevrolek=
Lieferauko
To., Pritſche mit
Plane, faſt
neuwer=
tig, beſ. Umſtände
halber weit unter
Preis.
m:
Muller 4 Ober
Rheinſtr. 39. (12236b
Mokorrad
9
Arvie
faſt ne
Kahlertſtraße 12.
Fiak=
An
Limafine
4/20 PS., tadellos
m Stand, ſehr
bil=
g. evtl. Teilzahlg.
M
Müller & Ober
Rheinſtr. 39. (12237b
2
stehend, einfachwirkend,
mit mechanisch. Spülung
doppeltwirkende
Rota-
tionsspülpumpe D. R. P
ang.)u. ohne Kompressor.
Brennstoffeinspritzung
wit mäßigem Druck nach
eigenem Verfahren.
Ein-
fache, kräftige Bauart.
Eingesetzte und leicht
auswechselbareZylinder-
Z
büchse ausPerlitguß. Ge- E
ringer Raumbedarf. Die
leichte Wartung und I. fue
standhaltung, die gin K
stigen Verbrauchszahlen,
N
dabei der beachtens- Af
werte niedrige Preis
machen den „MODAAG-KRUPP- Zweitaktdieselmotor zu
einer besonders wirtschaftlichen Krattmaschine. Das beweist der
von Monat zu Monat steigende Umsatz.
Ausführliche Druckschriften H über diesen einzigartigen
Diesel-
motor, ferner über unsere liegenden, kompressorlosen
Dicsel-
motoren von 6—80 PS werden gerne zugesandt.
Samstag, den 9. Auguſt 1930
Nummer 219
Seite 16
Hausstanduhren
kauft man am besten da,
wo man sie in großer
Auswabl sehen kann, den
Gongschlag hört, das
Werk gezeigt bekommt.
Dies ist
nur beim Fachmann
am Platze
möglich.
Man erhält Aufklärung
über Zahlungsweise,
Ga-
rantie. Sachliche
Bera-
tung, spesenfreie
Zusen-
dung. ZwangloserBesuch
höf. erbeten. Hunderte
v. Referenzen, Kataloge.
Gg. Karp, Darmstadt
Luchwigsstraße 20 (11835b Tel. 506
Wegen baulicher Veränderungen verkaufe
ich infolge Platzmangel verſchiedene
Tugel U. Alaviere
geſpielt
zu bedentend herabgeſetzten Preiſen.
Hierunter Fabrikate wie:
Bechſtein, Grotrian=Steinweg,
Schiedmayer uſw. eiasb
A. W. Zimmermann
Grafenſtr. 21, nächſt Rheinſtraße.
Berlerangswein.
1929er Bergl. Riesling, Flaſche 1.30.
Ferner die Literflaſche 1928er/1929er
weiß 0.90, 1.—, 1.10, 1.30, rot 1.—
Sämtliche Weine eigenes Wachstum und
garantiert naturrein.
Winvergenossenschaft Edenkoben
nur Alexanderſtraße 11 Telephon 2077
Der billige
Ab Lager lieferbar
Achenbach- Kg
(IV.891
Taragen
aus Wellblech. Stah!
od.Beton, Schuppen
jeder Art, Fahrrad
ständer zerlegbar,
feuersicher, billiger
Bauweise. Angebote
m. Prospekt. kostenl.
Gebr. Achenbach G. m. b. A.
Eisen- und Wellblechwerke
Weidenau/Sieg, Postfach Nr. 167
Vertreter: W. Röper, Darmstadt
Orangerie-Allee 6 Telephon 290.
U
Gelegenheitskauf!
1880 PS. Mersedes-Beng
8 Zylinder, Typ Nürburg, offener 4—5
ſitzer, ſelten ſchönes Fahrzeug, ſehr wenig
gefahren, für 7500) Mr. ſtatt 14 000 Mk.
ab=
zugeben. Zahlungserleichterung geſtattet.
Mercedes-Benz-Vertrelung
(12157b
Darmſtadt
Eliſabethenſtraße 34.
Telephon 4104
Erstklassige, stets trische
Anoden-Batterien
der Firma Dr. E. Liedel,
Elektrotech-
nische Fabrik, Frankturt am Main
mit besond. Schutz gegen Selbstzerstörung
über ½½ billiger
120
150
Volt: 60 90 100
RM.: 480 7.20 8.— 3.60 12.—
zu haben bei
Firma August Engel
Inh. W. A. Raabe & H. Hunold,
Schuchardstraße 8. (326a
NelellälNte
Solide Regen-Mäntel
aus karierten kunstseidenen Stoffen,
wasserdicht . . . . . 19.75, 17.50,
Elegante Regen-Mänte
in vielen schönen Farben und
Mach-
arten . . . . . . . . 34.—, 29.-
Trench-Coat-Mäntel
in allen Farben und hübschen
sport-
lichen Formen . . . . 16.50, 12.75,
9O50
A
P
AS
Der billige.
K
AL.
Damen-Schirme A45
in blau und braun, 12teilig, solide
Oaalitäten . . . . . . . . . . . 3.95,
Damen-Schirmie
12 teilig, durchgestreifte moderne
Dessins . . . . . . . . . . . . 4.95,
m en-Schirme
D a
Ad L 9"
teils mit kleinen Fehlern . . . . 5.90
Damen-Schirme
12 teilig, schwarz. besonders schöne
Halb-
seide, teils mit kleinen Fehlern ..."
Damen-Schirme o0
Kunstseide, 12 und 16 tlg.. letzte Mode-
Neuheiten, mit eleganten Griffen 8.95,
Damen-Schirme ac50
16teil., 7 Seide, in apaiten Streiſen-
Musterungen . . . . . . .
Außergewöhnlieh vorteilhaft!
DAS FÜHRENDE KAUFHAUS
O95
850
DARMSTADT — MARKT U. ERNST-LUDWIäSPLATZ
12224
Sämtliche
(B.10174
Einmachartikel u. Gewürze
em pſ Drog. Secker Nachf. Ludwigshöhſtr.
Haben Sie die
Absicht, ein
Bschelter rier
zu kaufen, benutzen
Sie meinen
Werbe-Verkauf
für
Dualitäts-Waren
Grosse Auswahl! —
— Billigste Preise!
Küchenmagazin
Ludwigstrasse
10
geſuchk!
wagenzug fährt im ſtädterſtr. 82 od. 84
Laufe d. Mts. 2ma.
ruhe, Stuttgart und
könn. Güter all. Art
nach dort
mitgenom=
men werden. (12189/Straße 57a, 1. Stock.
J. Glückerk’s
Möbeltransport,
Bleichſtraße 29.
Einige faſt neue
Verſenk=
Nähmaſchinen
äußerſt bill. abzug.
Benz & Comp.
Grafenſtr. 20/22.
(11999a)
—
Fahrrad=
Reparakuren
am beſten,
am billigſten.
am ſchnellſten
nur bei B. Orio,
Karlſtraße 14/16.
(11469a)
Wer lieferk
Lebensmitkel u.
Brandmakerial
ſegen gute
Weiß=
binderarbeit v. alt.
Geſchäft? Angeb. u.
J. 74 Geſchſt. (*sg
Wo lerne ich
Aukofahren?
Ang. u. J. 58 Gſch.
Herrenrad (Mifa)
30 Mk., Damenrad
45 Mk., Herrenrad
(Wanderer) neu,
billig zu verkaufen.
Karlſtr. 14, Laden.
(12215b)
Dienstag. 12. Aug.,
nachm. 5 Uhr, ver=
Beiladung kaufe ich aus der
Hand 6 gr. Bäume
Birnen u 8 Bäume
Zwetſchen.
Mein Automöbel=/ Arheilgen. Darm=
nach Richtg. Karls= Zu verk. eine große.
noch wenig gebr. (*
Zinkbadewanne.
Lieder=Ramſtadter=
Bücherſchrank
Eichen u. Glastür.,
1.70X2.70, gut erh.,
mit Gartenl. ſeit 59
viel. Bänden d.
Unterh. u. Wiſſenſch.,
Pr. 450 ℳ. zu verk.
Zuſchr. unter J. 34
an die Geſchäftsſt.
Guterh. Frackanzug,
Gr. 48-50, bill. z. vk.
Viktoriaſtr. 25, II.*
Sterbefallhalber
werd. verſch. Möbel.
Kleiderſchränke,
vollſt. Bett, 2 Tiſche,
1 faſt neuer eichener
Schreibt., ſteinerne
Töpfe, Einmachgläſ.
uſw. verkauft. Näh.
Kauptſtraße 13. pt.
Mod. weiß.
Kinder=
wagen, ſehr g. erh.,
billig zu verkaufen.
Seitersweg 10, III.*
Seiken=
wagen
(Sport) zu verkauf.
Kahlertſtraße 12.
Spezialhaus
5259a
Milch und Milcherzeugniſſe
Kirchſtraße
Billige Butter
Holl. Blockbntter
allererſte Marke, ½Pfd. nur 30 3
ff. Oberh. Landbutter ½ Pfd. 88 Z
Billige Eier
Ia Landeier . . . 10 Stck. 1.—, 1.15
1.25, 1.35
„10
Ia Trinkeier .
10 Stck. 1.45
Friſche Farmeier
Schlagrahm, Saurer Rahm
Bollmilch, Schmierkäſe
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden
3 Damenhandtaſchen
mit Inhalt, 2 Portemonnaies mit
In=
halt, 2 Ballen Tüten, 1 goldene
Vor=
ſtecknadel mit Brillanten und Saphiren,
Doublé=Armband, 1 Notizbuch. 1
Da=
menſchirm, 1 ſchwarze Damenmütze, ein
grauer Herrenhut, 1 Paar wildlederne
Handſchuhe, 1 Kindermütze, 1
Zeich=
nung, 1 Paar Kinderturnſchuhe, 1
wol=
lene Kindermütze, 2 Aktenmappen, eine
ſchwarze Hornbrille mit Futteral, ein
Muſterheft mit einfachen Mahairs, ein
Glaceehandſchuh. 1 Portemonnaie ohne
Inhalt, 3 Bund Schlüſſel.
Zuge=
laufen: 1 junger Wolfshund.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtande vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
tereſſenten konnen dieſelben während der
Büroſtunden auf Zimmer 36 beſichtigen.
Wir geben gleichzeitig bekannt, daß
im 15. 8.
1930, vorm. 9 Uhr,
Hügel=
ſtraße 31—33, im Hofe die
Verſtei=
gerung der in dem letzten Halbjahr
von den Eigentümern nicht abgeholten
Fundgegenſtände ſtattfindet. Zur
Ver=
ſteigerung gelangen: 3 Fahrräder, ein
Handwagen, Schmuckſachen,
Regen=
ſchirme, Handtaſchen uſw.
Stof
Städtichr ereuern u. Gedugren.
Die Zuſtellung der Steuerbeſcheide
über die endgültigen Gemeindeumlagen
für das Rechnungsjahr 1929 und über
die vorläufigen Gemeindeumlagen für
das Rechnungsjahr 1930 der Stadt, des
Kreiſes und der Provinz ſowie der
Be=
ſcheide über die Gebühren, für
Straßen=
reinigung, Müllabfuhr und
Kanalbenutz=
ung für das Rechnungsjahr 1930 iſt
beendet.
Pflichtige, die keinen Steuerbeſcheid
erhalten haben, wollen ſich dieſerhalb
bis längſtens 16. Ifd. Mts. zur
Vermei=
dung von Rechtsnachteilen an die
Stadt=
kaſſe wenden.
Darmſtadt, den 8. Ang. 1230. (st12233
Der Sberbürgermeiſter.
An die verehrl. Einwohnerſchaft!
Am Montag, den 11. Auguſt 1930
werden aus Anlaß des Verfaſſungstages
die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gebäude
beflaggt.
An die Einwohnerſchaft der Stadt
richte ich die herzliche Bitte, dieſem
Bei=
ſpiele zu folgen.
(st12221
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1930.
Der Oberbürgermeiſter.
Mueller.
tadl. groß.
Fuchs=
pelz preiswert zu
verkf. Herdweg 95.
Gartenhaus. (
Wir schleifen und honen
Gplinder aller Art
prompt, preiswert und unter Garantie für größte Genauigkeit.
Einbaufertige Kolben
in geschliffener Präzisions-Austührung tür jede Motortype.
Kurbelwellen-Schleifen
und Ventile
K-8- Aluminium-Kolben
Alusil-Kolben, Nelson Bohnallte-Kolben
Gußeisenkolben
(12188
Kolbenringe und Kolbenbolzen
sowie sämtliche Ersatzteile für in- und ausländische Wagen.
Wir führen alle Reparaturen ans an:
Personenwagen, Lastwagen, 8chleppern usw.
Austuhrung sämtlicher Schweißarbeiten an Aluminium-Gehäusen
und Cplinderblöcken.
Großte und besteingerichtete Reparaturwerkstätte am Matze.
Hess-Huto Reparalur-Werkstätte
Geiegeng.
Käufe!
Em. D. K. W., ſteuer=
100
D. K.W., neues
Mo=
dell, ſteuerfrei. e
Licht . . . . 520.—
Zündapp, el. Licht,
ſteuerfrei . 470.—
Horex, 500 ccm.
Licht etc. . 390.-
D=Rad, elektr. Licht
500.
etc.
N. S.U. Pony, Licht
etc
250.—
D. KW., 500 ccm, el
Licht
495.-
Horex, kopfgeſteuert
500 ccm. el Licht
etc.
980.
Standard, 500 ccm.
I. Licht . . 695.-
R. M.W.. mit Licht,
Sozius
550.—
Teilzahlung!
Darmſtädter
Heinheimerſtr. 86.
12164b)
Gräb & Schwab
Moosbergstraße 97
Darmstadt
Fernruf Nr. 2832.
Flügel, ſ. gt. Inſtr.
ſehr preisw.
abzu=
geben. Angeb. unt.
v. 122 Geſch. (*dst
Gutes Herren= und
Damenrad zu ver
kaufen. Wienerſtr.
Nr. 95, Gartenhs.
Verſchied
Schreiner=
werkzeug bill. z. vk.
Wienerſtraße 54. (
Bekanntmachung.
Verſteigerung von erſtklaſſigen
Herd=
buchbullen des heſſiſchen
Fleckvieh=
ſchlages (aus Leiſtungszuchten mit
Ab=
ſtammungsnachweiſen) und Ebern des
deutſchen Edelſchwein= und veredelten
Landſchwein=Schlages (ebenfalls aus
Lei=
ſtungszuchten und mit
Abſtammungs=
nachweiſen) am Freitgg, den 5.
Sep=
tember 1930, vormittags 10 Uhr,
in Darmſtadt auf dem Pferdemarktplatz
(Holzhofallee).
Hierzu werden Gemeinden und
Inter=
eſſenten fneundlichſt eingeladen. (12216
Darmſtadt, den 6. Aug. 1930.
Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß
für Starkenburg.
Heil.
4
75
Ornsgeimer Mufdeige
Die Marktſtandplätze für die am
24. Auguſt ds. Js. ſtattfindende Kirchweihe
werden am Dienstag, 12. ds. Mts.,
vormittags 11 Uhr, auf dem Rathaus
öffentlich verſteigert.
Griesheim, den 6. Auguſt 1930.
Hefſ. Bürgermeiſterei Griesheim b. 2.
Feldmann.
(12181
Von heute ab ſtehen ſtarke
zum Verkauf bei (12216
Schweinehandlung
Heinrich Salg, Pfungftadt, Tel. 228
4oPfg.
Dos0 Bohnerwachs:
Farben-Frauth, Eschollhr. Str. 3.*
1250 PS Adler
6 Zylinder-Standard
Baujahr 29, gut erhalten, verkautt
(12246
Wanderer-Fiat-Vertretung
W. Zeider, Heidelbergerstraße 126.