Darmstädter Tagblatt 1930


09. August 1930

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Heitmelsterschaften der Studenten 183

Knzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 219
Samstag, den 9. Auguſt 1930.
193. Jahrgang

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Rabatt weg. B‟
ert Hanndtet

Das Siasko der bürgerlichen Samalung.
Ergebnisloſe Vermitklungsverſuche der Führer der Saarländer Volksparkei. Um eine verpaßte Gelegen=
heit
reicher. Scholz hofft auf die Bildung eines ſtaatsbürgerlichen Blocks nach den Wahlen.

Fehlgeſchlagene Bemühungen.
Warnung vor Zerſplitkerung.
* Berlin, 8. Aug. (Priv.=Tel.)
Die Bemühungen zur bürgerlichen Sammlung ſind nach
dem ſchwarzen Donnerstag jedenfalls für dieſen Wahlkampf,
ſoweit es ſich um die Verhandlungen der Parteizentrale han=
delt
, als endgültig geſcheitert anzuſehen. Die Verſuche, doch
noch einmal die Führer der Saarländer Volkspartei als Ver=
mittler
einzuſchalten, ſind ebenfalls, wie wir ſchon annahmen,
erfolglos geblieben. Der Parteiausſchuß der Volkspartei
hat ſich daher bereits darauf feſtgelegt, daß er jetzt ſeine Pa=
role
für den Wahlkampf ausgeben werde. Es wäre
höchſtens denkbar, daß, was für das ganze Reich nicht gelungen
iſt, doch für einzelne Länder oder Provinzen ſich noch als mög=
lich
herausſtellt. Aber dabei dürfte es ſich vermutlich um Aus=
nahmen
handeln. Im großen ganzen bleibt das bedauerliche Er=
gebnis
, daß anſtattder Sammlung eine nochweiter=
gehende
Zerſplitterung der bürgerlichen Par=
teien
auf die Wähler abſchreckend wirken muß. Wir haben
bei den letzten Wahlen ſchon die Erfahrung gemacht, daß, je
mehr Parteien, deſto geringer die Wahlbeteili=
gung
. Diesmal werden wir alle Rekorde ſchlagen und vermut=
lich
mit weit über 30 Liſten am Wahltage rechnen
müſſen. Kein Wunder, daß der Wähler ſich in dieſem Wirrwarr
nicht mehr zurechtfinden kann. Die Schuldfrage anzuſchneiden,
hat im Augenblick keinen rechten Sinn. Die ganze Einigungs=
bewegung
hat ihren entſcheidenden Knacks bekommen dadurch,
daß in den Anfängen bereits als alles im Fluß war, die Demo=
kraten
hinter dem Rücken der Volkspartei ſich mit den Volks=
nationalen
verbanden und dann jede Verhandlung von Partei
zu Partei ablehnten. Herr Hoepker=Aſchoff hat ſich redlich be=
müht
, die Entwicklung zurückzudrehen, aber dazu war es ſchon
zu ſpät.

Die Politik des deutſchen Birgerianls
iſt um eine verpaßte Gelegenheit reicher. Herr Scholz veröffent=
licht
in der Deutſchen Allgemeinen Zeitung einen Rückblick,
worin er ſeine Taktik rechtfertigt. Er geht davon aus, daß der
Sinn des Wahlkampfes die Rettung des deutſchen Staates und
der deutſchen Wirtſchaft ſein müſſe, woraus ſich die bürgerliche
Frontſtellung ergibt, daß auf der einen Seite die Parteien gehen,
die dem Kabinett Brüning und dem Rufe des Kanzlers gefolgt
ſind, auf der anderen Seite die Sozialdemokraten, gemeinſam
mit der Richtung Hugenberg, mit den Nationalſozialiſten und
den Kommuniſten. Er verweiſt darauf, was er ſelbſt einmal
ausgeführt hat, auf die Dauer ſei eine Regierung ohne die
Sozialdemokratie kaum möglich, jetzt aber ſei der Augenblick da,
wo die ſtaatsbürgerlichen Parteien ohne die Sozialdemokratie
für das finanziell und volkswirtſchaftlich Vernünftige kämpfen
müßten. Deshalb ſei es für die Volkspartei nicht darauf
angekommen, eine fein ſäuberliche Aufteilung der Parteien nach
Weltanſchauung, nach theoretiſch mehr oder weniger zutreffenden
Programmen herzuſtellen. Sie habe vielmehr für einen
ſtarken ſtaatsbürgerlichen Block gekämpft, der zur
Bezwingung der Not der Gegenwart notwendig ſei. Daß dieſe
Notwendigkeit nach der Wahl erſt recht vorhan=
den
ſein werde, daran hält Dr. Scholz auch jetzt noch feſt. Er
will mit dieſer Sammlungsparole offenbar den Wahlkampf füh=
ren
. Erſt der Wahltagwird zeigen, wer die Volks=
meinung
richtig beurteilt hat. Es ſollte aber eine
ſelbſtverſtändliche Forderung ſein, daß die Parteien, die hinter
dem Kabinett ſtehen, zum mindeſten den gegenſeitigen Wahl=
kampf
abdämpfen, um wenigſtens für ſpäter die Möglichkeiten
des Zuſammengehens und des Zuſammenarbeitens nicht zu ver=
ſchütten
.
Hoepker=Aſchoff und Dr. Scholz über die geſcheiterte
Einigung.
* Berlin, 8. Aug. (Priv.=Tel.)
Der Verhandlungsführer des Akrionsaus=
ſchuſſes
der Deutſchen Staatspartei, Dr. Hoep=
ker
=Aſchoff, nahm am Donnerstag abend Gelegenheit, ſich
über die Gründungsgeſchichte und die letzten Verhand=
lungen
, die mit Dr. Scholz geführt wurden, zu äußern. Er
legte noch einmal die bekannten Differenzpunkte dar, die
in der Unterredung zutage getreten waren. Sie ſind zu ſuchen
in der Frage der Abgrenzung des neuen Partei=
gebildes
nach rechts. Während Hoepker=Aſchoff aus
grundſätzlichen Erwängungen die konſervativen Elemente des
Landvolkes und der konſervativen Volkspartei nicht in die neue
Partei hineinnehmen will, ſtrengt Dr. Scholz bekanntlich Samm=
lung
auf breiteſter bürgerlicher Grundlage an. Der zweite
Differenzpunkt ſei die Frage des Verhaltens
zur Sozialdemokratiſchen Partei, die Hoepker=
Aſchoff ausdrücklich als ſtaatserhaltende Partei anerkannt wiſſen
will, während Dr. Scholz der Auffaſſung ſei, daß auf der einen
Seite das Staatsbürgertum, auf der anderen Seite die Sozial=
demokraten
ſtehen. Hoepker=Afchoff ſtreift dann kurz die Aktion
Roechling, deren Scheitern er bedauerte, und legte am Schluſſe
dar, daß die Staatspartei wieder einen Geſichtspunkt in den
Mittelpunkt des politiſchen Denkens zu rücken wunſche und den
Staatsgedanken unter Loslöſung von jeglicher
Intereſſen= und Intereſſentenpolitik pflege. Sie
wolle weiter auch die Jugend in ſtärkerem Maße an die Poli=
tik
heranziehen als bisher. Die Staatspartei habe mit der Volks=
partei
zwar kein Burgfriedenabkommen getroffen, es

ſei ſei aber ſelbſtverſtändlich, daß der Wahlkampf
in der vornehmſten Form geführt werden müſſe.
Zur gleichen Zeit nimmt in der Nationalliberalen Korre=
ſpondenz
der Parteiführer der Deutſchen Volks=
partei
, D. Scholz, in längeren Ausführungen zur Frage der
bürgerlichen Sammlung Stellung. Ich habe, ſo erklärt er u.
a., die Führung der Deutſchen Volkspartei im Sinne Streſe=
manns
übernommen, um ſie als feſten Kern der ſtaatsbejahen=
den
Kräfte von rechts und links zu erhalten, nicht aber, um die
Partei und ihre treuen Anhänger als Material einſeitiger Par=
tei
=Neugründung zur Verfügung zu ſtellen. Seine Stellung
zur Sozialdemokratie gibt Dr. Scholz wie folgt wieder: Ich habe
auf dem Mannheimer Parteitag geſagt, daß es bei der zahlen=
mäßigen
Stärke der Sozialdemokratie auf die Dauer kaum mög=
lich
ſein dürfte, ohne ſie zu regieren. Ich habe aber nicht ge=
ſagt
, daß das deutſche Bürgertum auf den Kampf
mit der Sozialdemokratie umdie grundſätzliche
Staatsauffaſſung verzichten könne. Eine ſolche
Einſtellung würde die endgültige Kapitulierung des deutſchen
Staatsbürgertums bedeuten. Nur wenn die ſtaatsbürgerliche
Fraktionsgemeinſchaft diejenige Gruppe groß und ſtark macht,
mit der die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion außerhalb des
Zentrums zu rechnen hat, wird das deutſche Staatsbürgertum
ſich eine wirkliche Machtſtellung in den politiſchen Kämpfen ver=
ſchaffen
, ſonſt niemals. Herr Hoepker=Aſchoff hat mich öffentlich
gefragt, ob ich es für möglich halte, daß man als liberaler Mann
auf die Dauer gemeinſchaftliche Kulturpolitik mit Graf Weſtarp
und Schiele machen könne. Glaubt Herr Hoepker=Aſchoff, daß die
Kulturpolitik unter der vorherrſchenden Führung der SPD. in
Preußen ein Vorbild oder Ideal für den Liberalismus iſt? Vom
Standpunkt einer liberalen Staatspartei, die dieſen Namen mit
Recht trägt, kann Herr Hoepker=Aſchoff dies nichr bejahen.
Roechling und Schmelzer anderer Meinung als Scholz.
* Berlin, 8. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Kommerzienrat Roechling und Landtagsabgeordneter Schmel=
zer
, die am Freitag vormittag mit dem Führer der Deutſchen
Volkspartei, Dr. Scholz, in Berlin eine Beſppechung hatten, haben
an Dr. Scholz folgenden Brief gerichtet:
Sehr geehrter Herr Miniſter! Auf Grund der ſoeben ge=
habten
Beſprechung ſcheint es uns richtig, feſtzuſtellen, daß wir
einigmit Ihnen ſind in der Idee, das deutſche Bürger=
tum
in einer Partei zu ſammeln. Ueber den jetzt zu gehenden
Wegſind wir aber auch nach dieſer Unterredung nicht Ihrer
Meinung. Wir möchten darauf hinweiſen, daß die Erfahrun=
gen
, die wir im Saargebiet mit der Einigung der Volkspartei
und den Demokraten im großen und ganzen gemacht haben, auch
für die Entwicklung im Reiche gelten dürften. Auf jeden Fall
werden wir unſere Aufgaben im Saargebiet darin ſuchen, die
Entwicklungsmöglichkeit nach dieſer Richtung nicht zu erſchweren,
ſondern, was an uns liegt, ſie zu erleichtern. Was den beginnen=
den
Wahlkampf anlangt, ſo wünſchen wir der Deutſchen Volks=
partei
, nachdem ſie glaubt, ſich heute noch nicht entſchließen zu
können, alles Gute. Wir Saarländer würden das günſtigſte
Ergebnis dieſer Wahlen darin erblicken, wenn die
jetzt getrennten Parteien ſich zu der Wahl=
ſchlacht
doch noch zuſammenfinden könnten. Zur
Erreichung dieſes Zieles ſind wir nach wie vor bereit, unſere
Dienſte zur Verfügung zu ſtellen. Im übrigen danken wir Ihnen,
ſehr verehrter Herr Miniſter, daß Sie uns Gelegenheit zu dieſer
Ausſprache gegeben haben. Mit freundlichen Grüßen Ihre ſehr
ergebenen gez.: Kommerzienrat Hermann Roechling, Landtags=
abgeordneter
Schmelzer."
Graf Weſtarps polikiſches Glaubensbekennknis.
Berlin, 8. Auguſt.
Von einem Vertreter der Kreuz=Zeitung wurde Graf Weſtarp
die Frage vorgelegt, ob ſeine Stellung zur monarchiſchen Frage
nach den neueſten Ereigniſſen dieſelben geblieben ſei wie bisher.
Er antwortete u. a.: Niemand wird von mir annehmen dürfen,
daß ich in dieſer Grundfrage meiner politiſchen Arbeit meinen
Standpunkt geändert hätte oder zu ändern gewillt ſei. Monar=
chiſche
Geſinnung und Ueberzeugung legen mir die Pflicht auf, für
ſie einzutreten und zu wirken. Mag praktiſch zurzeit noch ſo wenig
zu erreichen ſein und die Erfüllung in noch ſo ferner Zukunft
liegen.
Glauben Sie, ſo fragte der Journaliſt weiter, daß
Sie dieſen Standpunkt in und mit der Konſervativen Volkspartei
In dem Gründungsaufruf bezeich=
wirkſam
vertreten können!
net, ſo heißt es in der Antwort, die Partei die Ehrfurcht vor
der geſchichtlichen Ueberlieferung als Frucht des konſervativen
Sie bekennt ſich darüber hinaus zu der Auf=
Staatsgedankens.
gabe, das Syſtem regelloſer Maſſenherrſchaft durch eine der ge=
ſchichtlichen
Entwicklung und natürlichen Gliederung unſeres Vol=
kes
entſprechende Staatsform zu überwinden. Das Bild des zu=
künftigen
Reiches konſervativer Prägung kann nicht in ſtarrem
Dogma feſtgelegt, es muß nach Entwicklung und Erfahrung fort=
dauernd
weiter ausgeſtaltet werden. Die Arbeit an dieſem Bilde
wird genau ebenſo wie jedes ehrfurchtvolle Eindringen in die ge=
ſchichtliche
Vergangenheit der deutſchen Volksperſönlichkeit zu dem
Ergebnis führen, daß es dem deutſchen Weſen und im beſonderen
deutſchen Bedürfniſſen entſpricht, den Bau mit der monarchiſchen
Spitze zu krönen. Der Kaiſergedanke lebt fort und wird, je ſchwerer
die Not drückt und je mehr die jetzigen Gewalten ſich als unzuläng=
lich
erweiſen, um ſo lebendiger werden. Er iſt für den Neubau
des Reiches unentbehrlich.

* Die Tragweike der Karkellermächkigung

Einen der volkswirtſchaftlich wichtigſten Teile der Not=
verordnung
des Reichspräſidenten vom 26. Juli bilden die Be=
ſtimmungen
des fünften Abſchnitts, der die Ueberſchrift Ver=
hütung
unwirtſchaftlicher Preisbindungen trägt und die alte
Kartellverordnung zwar nicht aufhebt, aber in ihrer Wirkſamkeit
durch Stärkung der Verwaltungsbefugniſſe weitgehend einſchränkt.
und tief in das beſtehende deutſche Kartellweſen eingreift. Ent=
ſprechend
dem Charakter der ganzen Notverordnung iſt auch die
Kartellermächtigung der Regierung bzw. des Reichswirtſchafts=
miniſteriums
als aus der Wirtſchaftsnot geboren aufzufaſſen,
ſie konnte nicht unterbleiben, wenn man durch die Notverordnung
die Unkoſten der deutſchen Volkswirtſchaft ſenken und dadurch
gleichzeitig den Abſatz und wirtſchaftlichen Tätigkeitsgrad beleben
und die Arbeitsloſigkeit bekämpfen will, denn es beſteht wohl
kein Zweifel darüber, daß ein öffentliches Arbeitsbeſchaffungs=
programm
im Werte von 11½ Milliarden RM., welches inner=
halb
einer geringen Friſt von einigen Monaten durchgeführt
wird, auf die Preiſe erhöhend wirken kam. Hierin zeigt ſich die
Wechſelwirkung der Maßnahmen zur Behebung der Arbeitsloſig=
keit
und zur Senkung der Preiſe und Löhne, die auszuſchalten ein
wichtiger Zweck der Kartellverordnung iſt, um nicht die ſo not=
wendige
Ermäßigung des Preis= und Lohnſtandes zu verhin=
dern
oder zumindeſt aufzuſchieben.
Durch die Kartellermächtigung hat die Regierung erwei=
terte
Rechte des Eingriffs in das Kartellweſen erhalten, wenn
die Wirtſchaftlichkeit der Erzeugung oder der Verkehrs mit Waren
oder Leiſtungen beeinträchtigt oder die wirtſchaftliche Handlungs=
freiheit
in volkswirtſchaftlich nicht gerechtfertigter Weiſe einge=
ſchränkt
wird. Nach der bisherigen Kartellverordnung vom
Jahre 1923 hatte der Rechswirtſchaftsminiſter die Befugnis, falls
durch gewiſſe Kartellmaßnahmen die Geſamtwirtſchaft oder das
Gemeinwohl gefährdet erſchien, beim Kartellgericht zu beantragen,
daß der betreffende Kartellvertrag oder =beſchluß für nichtig er=
klärt
oder die beſtimmte Art ſeiner Durchführung unterſagt wird.
Der Reichswirtſchaftsminiſter bzw. die Regierung durfte alſo eine
derartige Beſtimmung ſelbſt nicht treffen, in dem das Kartell=
gericht
zu entſcheiden hatte. Nach der neuen Kartellverordnung
kann aber durch Verwaltungsakt die Nichtigkeit von Kartellen
und Kartellbeſchlüſſen verfügt werden, ſoweit ſie Verpflichtungen
über die Art der Preisfeſtſetzung oder die Forderungen von
Preiſen enthalten, kann auch eine beſtimmte Art ihrer Durchfüh=
rung
unterſagt werden. Damit iſt die Entſcheidung über der=
artige
Maßnahmen dem Kartellgericht entzogen und alle Macht
in die Hand der Verwaltungsbehörde gelegt. Zwar ſollen zum
Ausgleich dieſer außerordentlichen und nur mit der Not der Zeit
zu rechtfertigende Machtbefugniſſe der Regierung die beteiligten
Wirtſchaftskreiſe gehört und der Reichswirtſchaftsrat, in dem be=
kanntlich
alle Kreiſe der Wirtſchaft vertreten ſind, um ſeine gut=
achtliche
Stellungnahme erſucht worden, aber die Verwaltungs=
behörde
iſt an dieſe Gutachten nicht gebunden und kann nach
ihrem Ermeſſen die ihr notwendig erſcheinende Entſcheidung
von ſich aus treffen. Dabei iſt im allgemeinen der Reichswirt=
ſchaftsminiſter
, in landwirtſchaftlichen Angelegenheiten der Reichs=
ernährungsminiſter
zuſtändig. Die erweiterten Befugniſſe der
Regierung treffen alſo nicht auf ſämtliche Kartellverträge oder
=beſchlüſſe zu, ſondern nur auf Preiskartelle; unter die Not=
verordnung
fallen nicht Produktions= oder Verkaufsſmdikate, ſo=
weit
ſie nicht eine preishochhaltende Wirkung haben. Der Be=
griff
des Kartells iſt i der neuen Verordnung weitgehend defi=
niert
, um auch die Feſſeln zu beſeitigen, die die Literatur und
die Rechtſprechung dem Eingriffsrecht des Staates, wie es in der
bisherigen Kartellverordnung vorgeſehen war, auferlegt hatten.
Es bedurfte meiſtenteils eingehender und ſpitzfindiger Unter=
ſuchungen
über die vorliegende Bindung oder den vorliegenden
Zuſammenſchluß von Unternehmern, ehe das Beſtehen eines Kar=
tells
als gegeben erachtet wurde. Nach der neuen Verordnung
ſind aber alle Verträge auf Bindung oder Verpflichtung gleich=
gerichteter
Art von Unternehmern, Vereinbarungen, Revers=
pflichten
, Beſchlüſſe, die ſogenannten Gentlemens agreements
u. a. m. Kartellverträge und unterliegen ſomit der Kontrolle
bzw. Aufſicht des Reichswirtſchaftsminiſteriums, mit anderen
Worten, in allen dieſen Fällen wird das Vorliegen eines Kartells
und damit im Falle der Beanſtandung die Notwendigkeit der
Ausübung der Verwaltungsbefugnis gemäß der Kartellermäch=
tigung
als gegeben erachtet. Will man aber gegen Preishochhal=
tung
ſchlechthin Maßnahmen ergreifen, ſo mußte die Ermächti=
gung
der Regierung auch auf Einzelunternehmungen und Kon=
zerne
ausgedehnt werden. Sie iſt daher befugt, die Anwendung
von Geſchäftsbedingungen oder von Arten der Preisfeſtſetzung
zu unterſagen, die jemanden in bezug auf die Art der Preis=
feſtſetzung
oder die Forderung von Preiſen rechtlich oder wirt=
ſchaftlich
beſchränken. Hierhin gehören Exkluſivverträge, Gegen=
ſeitigkeitsverträge
, Treurabatte und ähnliche Preisdifferenzierun=

Weltmeisterlſchatten der Studenten 1930
Ausführlicher Bericht und Tages-
programm
auf Seite 11, 12,13

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Seite 2

Samstag, den 9. Auguſt 1930

Nummer 219

gen, die zum Zwecke der Preishochhaltung geſchloſſen bzw. ver=
einbart
werden. Dieſe Beſtimmung iſt ſehr weſentlich, denn durch
ſie können Preisbindungen der zweiten und dritten Hand be=
ſchränkt
oder aufgehoben werden, und damit wird beſonders in das
Gebiet der Markenartikel eingegriffen. Dem Fabrikanten oder
Großhändler kann für die Folge von der Verwaltungsbehörde
unterſagt werden, aus der dem Kleinhändler auferlegten Ver=
pflichtung
, die gelieferte Ware zu einem beſtimmten Preiſe ab=
zuſetzen
, Rechte abzuleiten. Jede wirtſchaftliche Beſchränkung
der zweiten und dritten Hand genügt zu einem Eingreifen der
Verwaltungsbehörde, die ingendwelche Bindungen dieſer Art
außer Kraft ſetzen würde. Eine weitere Befugnis von gegebenen=
falls
größter praktiſcher Bedeutung, durch die Umgehungen der
nuen Beſtimmungen von vornherein verhindert werden, iſt die,
Handlungen zu unterſagen, die im weſentlichen der Preishoch=
haltung
in anderer Weiſe dienen, beſonders Empfehlungen, die
ſich auf Arten der Preisfeſtſetzung oder die Forderung von Preiſen
beziehen oder die Anwendung eines wirtſchaftlichen oder geſell=
ſchaftlichen
Druckes im Sinne der Befolgung derartiger Empfeh=
lungen
. Dieſe Empfehlungen fielen nicht unter die bisherige
Kartellverordnung, obwohl ſie bisweilen praktiſch einer rechtlichen
Bindung durchaus gleichkommen, und ſind ſomit jetzt auch dem
Eingriff des Staates unterſtellt. In allen Fällen, bei denen
unter den gemäß der Kartellermächtigung von der Regierung be=
anſtandeten
Vorausſetzungen Verträge abgeſchloſſen worden ſind,
kann letztere den Kontrahenten das unverzichtbare Rücktrittsrecht
von den Verträgen gewähren.
Alle Zuwiderhandlungen gegen die auf Grund der Notver=
ordnung
getroffenen Maßnahmen werden auf Antrag der Ver=
waltungsbehörde
, in gewiſſen Fällen der Landesbehörden, be=
ſtraft
. Das Maß der Geldſtrafe wird von dem Vorſitzenden des
Kartellgerichts feſtgeſetzt. Dies iſt der einzige Fall, wo das
Kartellgericht eingreift, während es im übrigen reſtlos ausge=
ſchaltet
iſt, indem, wie oben gezeigt, faſt alle Beſchränkungen in
der bisherigen Kartellverordnung unter den geſchilderten Um=
ſtänden
fortfallen. Das ſchärfſte Mittel, welches durch die Kar=
tellermächtigung
der Regierung in die Hand gegeben iſt und den
ſtärkſten Druck auf die Kartelle, ohne angewendet zu werden,
ausüben muß, iſt aber die Befugnis, die Eingangszölle auf
Waren, deren Preisbindungen von ihr beanſtandet werden,
nötigenfalls herabzuſetzen oder überhaupt aufzuheben, und zwar
ohne vorherige Anrufung der geſetzgebenden Inſtanzen. An=
dererſeits
iſt für die von Entſcheidungen der Regierung betrof=
fenen
Kartelle durch die Ausſchaltung des Kartellgerichts kein ſervativen Kabinett unter Miniſterpräſident Bennett abgelöſt.
Rechtsſchutz vorgeſehen.
Der Wert der Kartellermächtigung wird natürlich weſentlich
von der Art abhängen, wie die Regierung dieſes an ſich gute
Inſtrument anwendet, wenn es gilt, die Kartelle zu einem den
Erforderniſſen der durch Wirtſchaftsnot gekennzeichneten Geſamt=
lage
entſprechenden Verhalten zu veranlaſſen. In vielen Fällen
dürfte der Erlaß der Notperodnung ſchon genügen, um die Kar=
telle
zum Nachgeben zu zwingen, ehe auf dem Verwaltungswege
eingeſchritten wird. Wenn von gewiſſer Seite die Verſchärfung
des Kartellrechtes als bedenklich hingeſtellt wird, ſokann nach den
volkswirtſchaftlich zweifellos als ſchädlich anzuſehenden Er=
ſcheinungen
des deutſchen Kartellebens gerade in letzter Zeit
dieſe Anſicht nicht geteilt werden. Auch wer den Kartellen freund=
lich
gegenüberſteht und ihren Wert in der Erhaltung einer ſtabi=
len
Produktion ſieht, muß zugeben, daß die allgemein als not= Einberufung Zentralvorſtandes. Tilmanns, Vorſitzender.
wendig und zur Behebung der Wirtſchaftskriſis als geeignet
anerkannte Preisſenkungsaktion feſtgefahren iſt. Das liegt vor
allem daran, daß es der Natur der Kartelle oder ähnlicher Orga=
niſationen
entſpricht, Preisnachläſſe nur ſehr zögernd bzw. unter
Preiſe weit ſchwerer zu erreichen als bei Einzelunternehmungen, Wahlen iſt planmäßig für den 24. Auguſt vorgeſehen. Dabei
bei denen neue Preiskalkulationen auf ermäßigter Grundlage
ſchneller durchgeführt werden können. Wertvolle und ſachliche
Arbeit kann aber, zumal der Reichstag augenblicklich nicht da iſt,
bei Ausübung der Kartellermächtigung der Reichswirtſchaftsrat
durch gutachtliche Mitwirkung leiſten. In ihm ſind alle Kreiſe
der Wirtſchaft einſchließlich der Arbeitnehmer vertreten, und
ſeine Tätigkeit, wohlgemerkt gutachtlicher Art, iſt notwendig, um
eine Ueberſpannung der Anwendung der verſchärften Kartellauf=
ſicht
in Richtung einer völligen Vernichtung der Kartelle zu ver=
hüten
. Die Induſtrie ſollte von ſich aus, jetzt allerdings nicht
mehr freiwillig, dem Schritte der eiſenſchaffenden Unternehmer
folgen und es überhaupt nicht zur Ausübung der diktatoriſchen
Befugniſſe der Regierung kommen laſſen. Tut ſie dies im ganzen
und in geſchloſſener Linie, indem ſie für ihre Kartelle, Syndikate
und Markenartikel erhebliche, tatſächlich ins Gewicht fallende
Verbilligungen anbietet, dann werden auch die von ihr auf an=
deren
Gebieten gewünſchten Garantien nicht ausbleiben, die die
nachfolgenden Produktionsgruppen und vor allem der Handel
und das Gewerbe im Sinne einer allgemeinen Preisſenkung
geben müſſen. Ausſichtsreiche Beſprechungen, beſſer als die vor
Monatsfriſt gepflogene zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitneh=
mern
, haben zwiſchen Induſtrie und Regierung begonnen. Ein
Erfolg kann unter den obwaltenden Umſtänden dieſes Mal nicht
ausbleiben.

Siegfried Wagners lehte Fahrk.
Die Trauerfeier in der Stadikirche.
Die Stadt Bayreuth war am Freitag eine einzige Trauer=
gemeinde
. Alle kamen ſie, um von dem großen Ehrenbürger der
Stadt Abſchied zu nehmen. Große Menſchenmengen zogen zur
Stadtkirche, wo er unter Lorbeer und duftenden Blumen auf=
gebahrt
lag, die ihm aus dem ganzen Reiche in überwältigender
Menge von den Freunden ſeiner Kunſt und ſeiner Perſönlichkeit
als letzte Gabe dargebracht wurden. Auch von faſt allen Fürſten=
häuſern
des Reiches ſind wunderbare Kranzſpenden eingegan=
gen
. Tauſende zogen ſchon am frühen Morgen an ſeinem Sarge
vorüber, um ihm den letzten Gruß zu entbieten, und als um
10 Uhr die Pforten der Kirche geſchloſſen wurden, war dieſe dicht
angefüllt mit einer rieſigen Trauergemeinde, während draußen
auf den Plätzen noch Tauſende harrten, die keinen Einlaß fin=
den
konnten. Unter den Feſtgäſten in der Kinche ſah man die
Gattin mit ihren vier unmündigen Kindern, den König Ferdinand
von Bulgarien, Fürſt Hohenlohe, Graf du Moulin=Echard, Ge=
heimrat
v. Groß, ſämtliche Feſtſpielleiter, Oberkirchenrat Prieſer,
viele Abordnungen mit ihren Fahnen hatten im Mittelgang Auf=
ſtellung
genommen, darunter der Akademiſche Richard=Wagner=
Verein, Turnvereine, Geſangvereine, Militär= und Veteranen=
vereine
.
Gegen 11 Uhr begann die Feierlichkeit in der Kirche mit
dem unter Leitung von Prof. Rüdel vom geſamten Chor und
den Soliſten des Feſtſpielhauſes geſungenen Chor Ach, wie nich=
tig
, ach wie flüchtig, iſt der Menſchen Streben‟. Dann hielt
Dekan Wolfart die Trauerrede. Er wählte das Wort des Apoſtels
Paulus Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe. Die Liebe
iſt die größte unter ihnen. In warmen Worten gedachte er des
tragiſchen Schickſals des Verſtorbenen, der allzubald ſchon ſter=
ben
mußte, deſſen Schaffen auf die Worte Glaube und Hoff=
nung
aufgebaut waren. Beide ſeien der Anſporn geweſen, das
Erbe des Vaters in würdiger Weiſe fortzuführen und zu hüten.
Durch ſein Wirken gehe aber die Liebe, mit der er als Menſch
ſo veich geſegnet war, und die er vielen in ſo großem Maße zu=
teil
werden ließ.
Ein weiterer Chor von Johann Sebaſtian Bach folgte, dies=
mal
vom Damenchor unter Leitung von Prof. Kittel. Sodann
ſprach Dekan Wolfart ein letztes Gebet und den Segen. Ein
letzter Chorgefang ſchloß die Feſer in der Stadtrirche.
Unter den mächtigen Orgelklängen trugen die Hauptdarſteller,
Lauritz Melchior, Spring, Scheidl, Braun, Böck, Habich, Wolf,

Vom Tage.
Die Spaltung der Deutſchnationalen Volkspartei hat ſich jetzt auch
auf die preußiſche Landtagsfraktion erſtreckt. Von den immer noch über
70 deutſchnationalen Lendtagsabgeordneten haben ſieben in einem ge=
meinſamen
Schreiben ihren Austritt erklärt, worin ſie zum Ausdruck
bringen, daß ſie die Politik der Partei gegenüber der Landwirtſchaft
nicht mehr verantworten können.
Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft hat an fämt=
liche
Parteien die dringende Aufforderung gerichtet,
bei dem gegenwärtigen Wahlfeldzug die koloniale Forderung
in die erſte Reihe ihrer politiſchen Programmpunkte zu ſtellen und den
Wünſchen ihrer Parteifreunde auf klare Stellungnahme ihrer Sprecher
in den Verſammlungen und ihrer Preſſeorgane zu den kolonialen For=
derungen
Rechnung zu tragen.
Als Ergebnis einer Beſprechung zwiſchen Bundeskanzler Dr. Scho=
ber
und den Bundesführern der Heimwehr iſt feſtzuſtellen, daß die
Aufhebung der Auzweiſung des Majorz Pabſt in der
nächſten Zeit erfolgen wird.
König Feiſal vom Irak iſt am Freitag zu kurzem Privat=
beſuch
in Berlin eingetroffen.
Wie aus Helſingfors gemeldet wird, haben ruſſiſche Solda=
ten
wieder einen finniſchen Bauer bei Qulankoioki über
die Grenze verſchleppt. Inzwiſchen iſt von den Ruſſen die
Leiche des Bauern ausgeliefert worden, der in der vorigen Woche in
Salmis ermordet wurde.
Der polniſche Staatspräſident trat am Freitag ſeine
Eſtlandreiſe an.
Der griechiſche Miniſterpräſident Venizelos iſt
in Begleitung ſeiner Gattin in Paris eingetroffen. Außenminiſter
Briand hatte ſich beim Empfang am Bahnhof durch ſeinen Protokoll=
chef
vertreten laſſen.
In einem Bericht über die Streiklage im nordfranzö=
ſiſchen
Streikgebiet gibt Matin die Geſamtzahl der
Streikenden mit 135 000 an, einſchließlich von 30 000 belgiſchen
Arbeitern, die täglich zur Arbeit über die Grenze kommen. Die Streik=
bewegung
hat vor allem die ganze Textilinduſtrie betroffen, während
bei der Metallinduſtrie vereinzelt eine Wiederaufnahme der Arbeit
zu verzeichnen iſt.
Die nationale Arbeitsloſen=Liga ſchätzt die Zahl der Arbeits=
loſen
in den Vereinigten Staaten auf etwa 6½ Mil=
lionen
. Dieſe Schätzung beruht allerdings nicht auf amtlichen Unter=
lagen
, da in Amerika bekanntlich von Amts wegen keine Statiſtiken
über die Arbeitsloſenziffern geführt werden.
Nach dem überwältigenden Wahlſieg der Konſervativen in Kanada
wurde das ſeitherige liberale Kabinett Mackenzie Kina von einem kon=

Die Skimmung in der Volksparkei.
Wuppertal, 8. Auguſt.
Die Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Wuppertal=Elberfeld
hat an Dr. Scholz folgendes Telegramm geſandt: Hauptvorſtand
Ortsgruppe Wuppertal iſt einftimmig der Auffaſſung, daß das
durch Rundfunk bekannt gegebene Angebot Hoepker=Aſchoffs, bei
einem Zuſammenſchluß der Volkspartei mit der Staatspartei
ſolle unſer verehrter Senior Kahl den vorläufigen Vorſitz über=
nehmen
, hätte unbedingt angenommen werden müſſen. Gegen=
vorſchlag
Dr. Scholz vollſtändig verfehlt. Verlangen ſofortige
Wie wir hierzu erfahren, kommt nach Anſicht führender Kreiſe
der Deutſchen Volkspartei in Berlin die ſofortige Einberufung
des Zentralvorſtandes nicht in Frage. Dafür wäre das Ver=
langen
von mindeſtens 50 Mitgliedern erforderlich. Die nächſte
hohem Drucke zuzugeſtehen. Bei ihnen ſind Lockerungen der Sitzung des Zentralvorſtandes zur Vorbereitung der
dürfte es nach dieſen Informationen bleiben.
Wahlaufruf der Bayeriſchen Volksparkei.
* München, 8. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der Landesvorſtand der Bayeriſchen Volkspartei hat den
Wahlaufruf für die Reichstagswahlen erlaſſen. Am 14. Septem=
ber
, heißt es darin, gehe es um die Frage, ob in Deutſchland in
Zukunft überhaupt regiert werden könne. Die Partei rufe zum
Kampf auf gegen verengende Parteiſucht, gegen volkszerſtörenden
Klaſſenkampf, gegen Intereſſenwirtſchaft, gegen Diktaturwahn,
gegen leeres Maulheldentum. Sie kämpfe für die Rettung des
Volksgedankens, für das Führeramt derer, die durch das Volk zur
Führung berufen ſeien. Sie kämpfe gegen die Feinde der chriſt=
lichen
Kultur und für die bayeriſche Heimat. Es geht auch, ſo
heißt es, um die bayeriſche Zukunft. Die Partei wolle das Reich,
die Länder und Gemeinden finanziell leiſtungsfähig machen, ſie
wolle das Berufsbeamtentum ſtützen, ſie wolle den Arbeitsloſen,
den Kranken, den Kriegsbeſchädigten und den Opfern der Infla=
tion
die ſozialen Anſtalten in Staat und Gemeinde erhalten. Wer
dem Reich verſage, was es an Mitteln brauche, zerſtöre alles. Der
Aufruf wendet ſich an die deutſche Jugend, denn es gehe um den
Staat, in dem ſie einſt wirken und ſchaffen ſolle.

Bockelmann, Graarud und Schorr den Metallſarg mit den ſterb=
lichen
Ueberreſten Siegfvied Wagners zu dem harrenden Wagen.
Große Menſchenmengen umſäumten die Straßen, durch die
der Trauerzug führte. Er wurde durch die ehemaligen Bay=
reuther
Regimentsangehörigen in Uniform eröffnet. Es folgten
die Vereine, die Akademiker und der prächtige Blumenwagen,
dann kamen die Leidtragenden und der mit Schwarz und Silber
geſchmückte Leichenwagen, ferner die übrigen Trauerteilnehmer,
die Freunde und die Künſtlerſchaft
Auf dem Friedhof wurde der Sarg von Polizeibeamten zum
Grabe getragen. Der ganze Friedhof war von den Trquerteil=
nehmern
gefüllt. Der Poſaunenchor des Feſtſpielorcheſters er=
öffnete
die Feier mit dem Choral Wer weiß, wie nahe mir mein
Gnte
Oberbürgermeiſter Preu gedachte mit tiefbewegten Worten des
Toten. Was niemand zu denken gewagt habe, ſei nun geſchehen,
Siegfried Wagner weile nicht mehr bei uns. Er ſei ſeiner greiſen
Mutter allzufrüh nachgefolgt. Mit der ſchmerzgebeugten Familie
trauere auch die ganze Stadt Bayreuth, die in ihm einen uner=
ſetzlichen
Erhalter und Förderer des väterlichen Erbes verliere.
Bayreuth werde nach Kräften an der Erhaltung des großen Bay=
reuther
Werkes mitarbeiten. Hierauf legte der Oberbürgermeiſter
im Namen der Stadt einen Kranz nieder. Für die Regierung
von Oberfranken und im Namen des früheren Reichsfinanz=
miniſters
Dr. Moldenhauer, Regierungspräſident von Strößen=
röder
, der gleichfalls einen Kranz niederlegte. Weitere Kranz=
niederlegungen
folgten vom Oberbürgermeiſter von Eiſenach im
Namen der Wartburg=Stiftung, von der Generaldirektion des
Badiſchen Staatstheaters, vom Feſtſpielorcheſter und dem Reichs=
verband
Deutſcher Orcheſtermitglieder, vom Volksſpielchor, von
der Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer, von der Deutſchen Richard
Wagner=Geſellſchaft, vom Bunde der Deutſchen Jugend vom
Richard Wagner=Verein Hamburg und vom Deutſchen Offiziers=
bund
, vom Hamburger Fremdenblatt vom Stahlhelm, von der
Nationalſozialiſtiſchen Reichsſtiftung und vom Richard Wagner=
Verein Deutſcher Frauen. Hierauf ſenkten ſich die Fahnen zum
letzten Salut vor dem großen Meiſter und Künſtler.
Von den in Bayreuth eingegangenen über 300 Blumen=
gebinden
befanden ſich ſolche von der Mailänder Scala, von der
Wſiener Staatsoper, von der Stadt München, von der Wiener
Konzerthausgeſellſchaft, vom Badiſchen Landestheater, vom
Bayeriſchen Staatstheater, vom Allgemeinen Deutſchen Muſik=
verein
und zahlreichen anderen Vereinen. An der Trauerfeier
nahmen außer den bereits gemeldeten Perſonen noch teil: Ge=
veraloberſt
v. Seeckt, Verleger Mar Brockhaus. Generalmuſik=
direktor
v. Hoeßlin, Hans v. Wolzogen, Prinz Auguſt Wilhelm
von Preußen und Wilhelm Beidler.

Vom Pre;ienſt des Zentralvereins deutſcher Staatsbürger
jüdiſchen Glaubens werden wir um Veröffentlichung nachſtehen=
der
Schrift erſucht, die wir im Auszug wiedergeben. Es heißt
darin u. a.:
Die Deutſche Volkspartei, die bisher in Thüringen mit den
Nationalſozialiſten zuſammengearbeitet hat, nimmt nun ange=
ſichts
der ſich häufenden nationalſozialiſtiſchen Roheitsakte und
angeſichts der maßloſen Hetze der nationalſozialiſtiſchen Agitatoren
aufs ſchärfſte gegen die NSDAP. Stellung.
So wandte ſich der Abgeordnete von Kardorff der
Deutſchen Volkspartei bei der Beratung des Etats des Reichs=
innenminiſteriums
in der Plenarſitzung des Reichstages vom
17. 6. 1930 gegen die Thüringer Regierung, wobei er ſofort er=
klärte
, man ſolle nicht etwa mit den Einwänden kommen, daß
ſeine eigene Partei ja in der Thüringer Regierung ſitze. Man
ſei eben unter Umſtänden gezwungen, Zwangsehen einzugehen,
die mau am liebſten nicht ſchlöſſe. Er fuhr dann fort:
Ich bedauere, daß der frühere Reichsinnenminiſter Dr. Seve=
ring
nicht ſofort eine klärende Auseinanderſetzung mit der Thüringer
Regierung herbeigeführt hat, als Frick dort Innenminiſter wurde.
Nach der Rede des Miniſters Frick hätte Severing ſofort Fühlung
mit der Thüringer Staatsregierung nehmen und ſie für die Aeuße=
rungen
des Miniſters Frick insgeſamt haftbar machen müſſen. Natio=
nalſozialiſten
gehören ihrer ganzen politiſchen Einſtellung nach nicht
an führende Beamtenſtellen.
Auf nationalſozialiſtiſche Zwiſchenrufe hin antwortete Ap=
geordneter
von Kardorff:
Sie ſind nicht vogelfrei, aber Schindluder laſſen wir nicht mit
uns treiben. Wir bekennen uns unbedingt zum Primat des Reiches
und wünſchen, daß es wahrgenommen wird, und zwar ohne jede
Schikane. Ich richte an den Herrn Neichsinnenminiſter den ganz
dringenden Appell, nicht länger die fortdauernden Zuſammenſtöße
politiſcher Gegner auf den Straßen zu dulden. Das iſt bereits der
Beginn eines Bürgerkriegs. Wenn man jetzt die Zügel noch länger
am Boden ſchleifen läßt, wird der Staat ſelbſt in Gefahr geraten.
Deshalb begrüßen wir auch das Uniformverbot. Es muß aber noch
viel mehr hinſichtlich der Einſchränkung des Waffentragens ge=
ſchehen
. (Inzwiſchen iſt für das ganze Reich ein allgemeines Waffen=
verbot
erfolgt, deſſen verſchärfte Strafbeſtimmungen bereits mehr=
fach
gegen Ausſchreitungen des politiſchen Rowdytums in Anwen=
dung
gebracht wurden. D. Red.)
Auch die Deutſche Volkspartei in Sachſen hat in der ſchärfſten
Weiſe gegen die rückſichtsloſe Hetze der Nationalſozialiſten Stel=
lung
genommen. Der ſächſiſche Reichstagsabgeordnete der Deut=
ſchen
Volkspartei, Dr. Rudolph Schneider, veröffentlichte
dieſer Tage in allen größeren Zeitungen Sachſens ein Inſerat,
das ferner in Plakatform in verſchiedenen ſächſiſchen Städten
angeſchlagen wurde und eine Abſage an die National=
ſozialiſten
enthält, worin es u. a. heißt:
In der Landestagung der Deutſchen Volkspartei am 1. Juni
übte Reichstagsabgeordneter Dr. Rudolph Schneider ſchärfſte Kritik
an der Hetze, welche die Nationalſozialiſten im ſächſiſchen Landtags=
wahlkampf
ausüben. Als fürchterlichſtes Beiſpiel bezeichnete er die
nationalſozialiſtiſche Wahlverſammlung, welche Dienstag, den 27.
Mai, in Dresden im Gewerbehaus ſtattgefunden hat. Dort ſprach
als erſter Redner der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei Gene=
ral
Litzmann, welcher gegen den verſtorbenen Dr. Streſemann, aber
vor allem auch gegen den Reichspräſidenten Hindenburg eine ganz
unglaubliche Hetzrede hielt, weil dieſe zum Schaden des Vaterlandes
alles unterſchrieben, was die Feinde verlangten. Dann aber ver
ſtieg ſich der nationalſozialiſtiſche Hetzredner zu dem Ausrufe: Lei=
der
fehlen uns Femerichter, um dieſe Unterſchreiber unſchädlich zu
machen! Da die Nationalſozialiſten immer gefliſſentlich bemüht
ſind, die ſogenannten Fememörder als Femerichter zu bezeich=
nen
, iſt dieſe Drohung gar nicht mißzuverſtehen. Reichstagsabgeord=
neter
Dr. Schreiber ſtellte ausdrücklich feſt, daß für jene national=
ſozialiſtiſche
Morddrohung die volle Verantwortung auf die Natio=
nalſozialiſtiſche
Partei falle. Eine ſolche Kampfesweiſe müſſe vor
dem ganzen Lande gebrandmarkt werden. Hier ſei nicht mehr von
politiſchem Kampfe die Rede, ſolchen Demagogen gegenüber gelte
nur rückſichtsloſe Ablehnung, Verachtung und Abſcheu!
Dieſe Auslaſſungen führender Perſönlichkeiten der Deutſchen
Volkspartei verdienen die ſtärkſte Beachtung, vor allem, weil kein
Zweifel daran beſtehen kann, daß es ſich hier um Vorſtöße von
Einzelperſönlichkeiten handelt. Dr. von Kardorff wird als
Fraktionsredner nicht ohne vorherige Fühlungnahme mit ſeinen
Fraktionskollegen geſprochen haben und Dr. Schneider hat für
ſeine Ausführungen ſtärkſten Beifall und uneingeſchränkte Zu=
ſtimmung
ſeitens der Landestagung der Deutſchen Volkspartei
geerntet.

Es gilt, zu bewahren!

Von Dr. Haus Mollier.
Dr. Mollier, der bekannte Münchener Muſik=
kritiker
, iſt mit den Bayreuther Verhältniſſen be=
ſonders
vertraut, weshalb wir ihn gebeten haben,
ſich über die Zukunft des Wagnerwerks und des
Feſtſpielhauſes zu äußern.
Von ſchwerer Sorge iſt in dieſen Tagen geſprochen und ge=
ſchrieben
worden, da Richard Wagners großer Sohn die Augen
ſchloß. Groß war auch er, nicht neben dem allzu oft verglichenen
Vater, ſondern für ſich auf ſeinem Platz auf dem Weg, den
ihm der Vater wies, in der unbeirrbaren Sicherheit, mit der er
das Bayreuther Erbe verwaltete, es durch ſchwere Zeiten zu
führen und aufs Neue ſtark zu machen verſtand. So ſehr ver=
ſtand
, daß aus dem Vermächtnis des Vaters das Vermächtnis
des Sohnes nunmehr geworden iſt.
Immer aber iſt es auch ein Vermächtnis an das deutſche
Volk und um ſo berechtigter die allgemeine Sorge. Was uns
Baureuth bedentet, wird über die traditionellen Gefühle hin=
aus
, die der älteren, im Kampf und Sieg um Wagners Werk auf=
gewachſenen
Generationen im Blute ſtecken auch dem jüngeren
Deutſchland klar, wenn es ſich darauf beſinnt, welche und wie
viele anerkannte Werte wir heute im kulturellen Wettbewerb der
Nationen aufzuweiſen haben.
Vieles iſt zertrümmert, vieles iſt im Werden, vieles iſt vom
deutſchen Geiſt noch zu erwarten was aber beſteht, unangefoch=
ten
und unanfechtbar, vor den Augen einer lauen, eiferſüchtigen
oder feindſeligen Umwelt? Ein Teil der deutſchen Wiſſenſchaft,
der deutſchen Technik, der deutſchen Kunſt. Und in der Kunſt
iſt Bayreuth eines unſerer allerſtärkſten Poſitiva. Daher die
Sorge
Da hat in unſere Zweifel das Teſtament Siegfried Wagners
überraſchend und entſcheidend eingegriffen: Seine Gattin Winni=
fred
ſoll fortan die Hüterin Bayreuths ſein, an der Spitze eines
Ausſchuſſes, dem noch der augenblickliche Leiter der Feſtſpiele,
der Verleger Dr. Knittel und Direktor Fries angehören. Alle, die
Siegftied Wagners Gattin kennen, rühmen ihre Energie und
Klugheit, ſprechen von dem großen Anteil, den ſie bisher ſchon
an dem Bayreuther Werk genommen. So möchte man, nach allem,
was man hört, faſt die vermeſſene Bitte an das Schickſal richten,
es möge das Unwahrſcheinliche einer Duplizität der Ereigniſſe
zur Wahrheit werden laſſen; daß, wie ſchon einmal, das Bay=

[ ][  ][ ]

Nummer 219

Samstag, den 9. Anguſt 1930

Seite 3

Paneuropa im europäiſchen Spiegel.
Beſſeres Verſtändnis für die gemeinſamen Inkereſſen der enropäiſchen Völker. Geſundung Europas nur
nach Beſeitigung der unhaltbaren Verhälkniſſe nach den Grundſähen der Gerechkigkeik und der Gleichheil.

Die Vorbehalte der Nakionen zum Briand’ſchen
Proſekt.
Nach dem Eingang der ſchweizeriſchen Antwort auf das
Briand=Memorandum, die ebenfalls die Bereitſchaft zur Mit=
arbeit
an der lohalen Unterſuchung des Europa=Problems zum
Ausdruck bringt, ſoll ſich, wie der Temps zu berichten weiß,
der Quai d’Orſay mit dem Sammelbericht beſchäftigen, den
Briand ſodann den intereſſierten Mächten als weitere Ver=
handlungsgrundlage
zuſtellen will.
Es iſt ſelbſtverſtändlich noch nicht möglich, den weiteren
Fortgang dieſer europäiſchen Organiſationsbeſtrebungen zu
überblicken. Immerhin kann man aus dem veröffentlichten Text
der eingegangenen Antworten erſehen, daß, wie der Temps
auch betont, wenigſtens darin Uebereinſtimmung herrſcht, daß
vor allem im Hinblick auf die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten der
europäiſchen Staaten eine Zuſammenarbeit erſtebt werden müſſe,
die den wirtſchaftlichen Wohlſtand Europas ſichern könne. Es
erübrigt ſich, in dieſem Zuſammenhange, noch einmal den Inhalt
aller Antwortnoten zu wiederholen. Wenn das Journal ſchreibt,
daß die eingelaufenen Antworten zeigen würden, daß der
Europa=Plan alle Elemente der Uneinigkeit zwiſchen den Natio=
nen
Europas wachgerufen habe, ſo kann man wohl feſtſtellen,
daß, um mit den Worten des Temps zu reden,
jede der befragten Regierungen das europäiſche
Zukunfksproblem anders geſehen
hat, und jede aus dieſem Grunde eine andere Theſe entwickelte.
Vielleicht mag dies als eine Erſcheinung der Entwicklung zu wer=
ten
ſein; denn ſchließlich tritt mit der Europa=Idee ein Problem
in die internationale Diskuſſion, das in vieler Hinſicht noch ſei=
ner
Populariſierung bedarf. Somit haben ſich naturgemäß Ver=
ſchiedenheiten
in den einzelnen Anſichten ergeben, die ſich im
weſentlichen nur unter dieſer Vorausſetzung begreifen laſſen.
Ohne Frage erklärt ſich hieraus auch die allgemein zum Aus=
druck
gekommene Anſicht, daß bei einer Europa=Organiſation
alles vermieden werden müſſe, was die Autorität des
Völkerbundes und ſeiner Organiſation ſchwächen könnte.
Auch über den Kreis der hinzuziehenden Mächte ſind verſchie=
dene
Meinungen aufgetaucht. So fordert das italieniſche Ant=
wortſchreiben
die Einbeziehung Sowjet=Rußlands
und der Türkei in dieſe Föderation, da eine ange=
ſtrebte
europäiſche Vereinigung mit Ausſchluß einzelner Mächte
zu einer Scheidung Europas in feindliche Gruppen führen könnte.
Dieſer Auffaſſung ſtimmt im übrigen auch die deutſche Antwort
zu, in der es heißt, daß es nicht geſchehen dürfe, daß einzelne
europäiſche Länder der europäiſchen Zuſammenarbeit entfvemdet
würden. So widerſpräche es der bisher mit Recht geübter
Praxis, wenn man ſolche Länder Europas, die nicht dem Völker=
bund
angehören, wie Rußland und die Türkei ausſchließen würde.
Wie zu erwarten war, ſpielte ſchließlich auch die
verſchiedenarlige Bewerkung der wirtſchaftlichen
und der polikiſchen Geſichkspunkke
i den Antworten eine große Rolle. In gewiſſem Einklang
mit Frankreich befindet ſich dabei Polen, das beſonders hervor=
hebt
, daß zunächſt den europäiſchen Staaten die politiſche
Sicherheit garantiert werden müßte bevor man an die Re=
gelung
anderer Probleme herangehe. Polen geht jedoch in die=
ſem
Zuſammenhange noch weiter, inſofern, als es die europä=
iſche
Union nach den Grundſätzen des Genfer
Protokolls organiſiert wiſſen will, wodurch es aber jeder
Vereinheitlichung die größten Schwierigkeiten entgegenſetzt. Dem=
gegenüber
wird gerade in der italieniſchen Antwort
die Anſicht bekämpft, wonach eine Vereinheitlichung Europas
die Löſung der Sicherheitsfrage zur Voraus=
ſetzung
haben müſſe. Alle Verſuche einer Beſſerung der poli=
tiſchen
Lage in Europa werden doch letzten Endes, wie es in der
deutſchen Antwort heißt, nur davon abhängen, daß die Grund=
ſätze
der vollen Gleichberechtigung, der gleichen

Sicherheit für alle und des friedlichen Ausgleichs der natürlichen
Lebensnotwendigkeiten der Völker zur Anwendung kommen. Aus
dieſem Grunde muß, wie die engliſche Antwort, die ſich in jeder
Hinſicht vorſichtig ausdrückt betont, alle Anſtrengung gemacht
werden, um bei den europäiſchen Völkern ein beſſeres Ver=
ſtändnis
für die gemeinſamen Intereſſen hervor=
zurufen
, an denen ſie alle Anteil haben, was aber nur bei einem
gegenſeitigen Vertrauen und einem Zutrauen zwiſchen den Re=
gierungen
möglich ſein wird.
Generalausſprache über Paneuropa im Völkerbund.
Es wird beſtimmt nicht leicht ſein, aus dieſen vorliegenden
Anſichten ein einheitliches Programm herauszuarbeiten. Nach
dem Temps ſoll ſich Briand jetzt mit der Abſicht tragen,
den europäiſchen Mächten den Vorſchlag zu un=
terbreiten
, in einer kurzen Beſprechung vor der
Eröffnung der Völkerbundstagung im Septem=
ber
den Beſchluß zu faſſen, daß der geſamte
Fragenkomplex auf die Tagesordnung der Voll=
verſammlung
geſtellt werde. Auf dieſe Weiſe trägt
er den Anſichten der verſchiedenen Antwortſtaaten Rechnung,
die die Behandlung dieſes Problems organiſch in die Inſtitution
des Völkerbundes eingegliedert wiſſen wollen. Damit wäre
zunächſt die weitere Prozedur feſtgelegt. Inzwiſchen
dürften aber die großen Wirtſchaftsfragen ſtärker
in den Vordergrund treten, und damit den ökonomiſchen
Zuſammenſchluß Europas eindringlicher begehren. Es wird ſich
dann zu zeigen haben, wer raſcher zum Ziele kommt: die poli=
tiſche
Theorie oder die Praxis der Wirtſchaft.
Europas Wirtſchaftsnot iſt allgemein; die poli=
tiſchen
Sonderpläne werden deshalb dann ent=
fallen
müſſen, wenn die Schickſalsgemeinſchaft
zur Organiſation zwingt. Döch kann eine Reform im
Intereſſe der Geſundung Europas nur wirkſam wer=
den
, wenn man im Geiſte der Verſtändigung an ſie
herantritt, und damit eine Beſeitigungder als unhalt=
bar
erſcheinenden Verhältniſſe nach den Grund=
ſätzen
der Gerechtigkeit und der Gleichheit durch=
führt
.
* Die Bilanz der Schweiz.
Schärfſte Krikik an der franzöſiſchen Paneuropa=Theſe
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 8. Auguſt.
Die Anwort der Schweiz auf das Memorandum
Briands ſchließt die Reihe der Antwortnoten der ſiebenund=
zwanzig
angefragten Mächte ab. Man hätte in Frankreich der
Antwort der Schweiz keine beſondere Bedeutung zugemeſſen,
wenn ſie nicht zuletzt gekommen wäre. So aber bedeutet ſie das
Ende einer Periode in der Entwicklung der europäifchen Föde=
ration
und erlaubt die Bilanz über die Tätigkeit
Briands aufzuſtellen. Ja, mit einiger Kühnheit könnte man
behaupten, daß die Antwort der Schweiz ſelbſt als eine
Bilanz der vorhergehenden Antworten aufzu=
faſſen
ſei.
Es iſt kein purer Zufall, daß die Schweiz unter allen Mäch=
ten
zuletzt geantwortet hat. Vor allem iſt ſie politiſch nicht in
derſelben Weiſe an Paneuropa intereſſiert als die anderen euro=
päiſchen
Staaten, ſchon wegen ihrer Neutralität. Anderſeits
nimmt ſie auf die öffentliche Meinung Europas in ganz beſon=
ders
hohem Maße Rückſicht. Nur daraus iſt zu erklären, daß
die Schweizer Antwortnote zu Fragen Stellung nimmt, welche
eigentlich die Außenpolitik der Schweiz wenig beſchäftigen. Zu
dieſem gehört zum Beiſpiel die Frage der Aufnahme Ruß=
lands
und der Türkei in die europäiſche Föde=
ration
.
Wenn man die Antwort der Schweiz eingehend analyſiert,
ſo tritt es ſofort hervor, daß die Schweiz zu denjenigen Mächten
gehört, welche an dem Projekt Briands die ſchärfſte Kritil
geübt haben. Die Aufnahme in Frankreich war dementſprechend.
Die offiziöſe franzöſiſche Preſſe, mit dem Temps an der
Spitze, iſt mit ihrer Kritik zurückhaltend, den ſie iſt ja ſelbſt=

verſtändlich für den Gedanken Briands eingenommen. I
den rechtsſtehenden politiſchen Kreiſen kann man aber ſpitze Be=
merkungen
hören und L’Echo de Paris ſpricht ziemlich ſcho=
nungslos
von den Hotelierintereſſen der Schweiz am Völkerbund.
Das Verhältnis Frankreichs zur Schweiz iſt nicht beſonders
gut; daran ſind vor allem lokale Fragen ſchuld. Aber die Schweiz
hätte vielleicht anders geantwortet, wenn die Antworten der
führenden europäiſchen Mächte günſtiger ausgefallen wären.
Nach der in Frankreich offiziös verbreiteten Auffaſſung ſind
die Vorbehalte zum Projekt Briands von der
öffentlichen Meinung überſchätzt worden. Und man verſucht mit
geſchickter Dialektik über den größten Teil dieſer Vorbehalte hin=
wegzukommen
und gewiſſe Auseinanderſetzungen auf die ferne
Zukunft zu verſchieben. Das wird aller Wahrſcheinlichkeit nach
auch die Taktik der franzöſiſchen Diplomatie im September bei
der europäiſchen Konferenz ſein. Man ſieht übrigens dieſer Kon=
ferenz
gar nicht peſſimiſtiſch entgegen.

Ueber 2,75 Millionen Arbeitsloſe.
Berlin, 8. Auguft.
Die Zeit vom 16.31. Juli brachte nach dem Bericht der
Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung eine fühlbare Abſchwächung
des Beſchäftigungsgrades. Auch in früheren Jahren trat um
dieſe Zeit des Sommers häufig ein gewiſſer Stillſtand ein. Die
jetzige Entwicklung bedeutet jedoch unverkennbar eine weitere
Verſchärfung der Depreſſion, deren tiefſter Punkt noch nicht er=
reicht
zu ſein ſcheint. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfän=
ger
, die im letzten Berichtsabſchnitt nur unerheblich zugenommen
hatte, iſt jetzt um rund 28 000 auf über 1 497 00, in der Arbeits=
loſenverſicherung
, um rund 23 000 auf 403 000 in der Kriſen=
unterſtützung
geſtiegen. Damit hat die Belaſtung der beiden
Unterſtützungseinrichtungen mit zuſammen über 1900 000 Unter=
ſtützten
einen Stand erreicht, der um mehr als eine Million über
dem des Vorjahres liegt, während dieſe Ueberragung Mitte Juni
noch 938 000 betrug. Dieſer Entwicklung entſpricht die Zunahme
der Zahl der verfügbaren Arbeitsſuchenden, die bei den Arbeits=
ämtern
eingetragen ſind. Sie ſtieg vom 15. bis zum 31. Juli um
rund 42 000 und erreichte nach Abzug derjenigen, die noch in ge=
kündigter
oder ungekündigter Stellung oder in Notſtandsarbeit
beſchäftigt waren einen Stand von rund 2 757 000 Arbeitsloſen.
Von dem Zugang entfällt zwar der größere Teil auf die über=
wiegend
von der Konjunktur abhängigen Berufsgruppen, doch
ſind auch die Saiſon=Außenberufe bereits an ihn beteiligt. Das
allgemeine Bild, das ſich aus dieſen Zahlen evgibt, wird ergänzt
und beſtätigt durch Meldungen über weitere Zunahme von Feier=
ſchichten
und Kurzarbeit durch die Ankündigung von Entlaſſun=
gen
und durch Stillegungsanträge, ſchließlich durch umfangreiche
Ausſteuerungen von Arbeitsloſen.
Inkraſtkrelung des Vollſtreckungsſchußes.
Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Zur Durchführung der
Oſthilfe hat die Reichsregierung eine Verordnung über die Um=
ſchuldung
und den Vollſtreckungsſchutz folgenden Inhalts erlaſſen:
Der vorläufige Geltungsbereich für dieſe Maßnahme umfaßt den
vommerſchen Regierungsbezirk Köslin, die Grenzmark Poſen= Weſt=
preußen
, die brandenburgiſchen Kreiſe Arnswalde, Friedeberg in
Neumark, Landsberg a. d. Warthe, Sternberg=Oſt und Züllichau=
Schwiebus, die niederſchleſiſchen Kreiſe Grünberg, Freiſtadt, Glo=
gau
, Guhrau, Steinau, Wohlau, Militſch, Trebnitz, Großwartenberg.
Oels, Namslau ſowie die rechts der Oder gelegenen Teile der
Kreiſe Ohlau und Brieg, ferner die Kreiſe Waldenburg, Neurode,
Glatz und Hallſchwerdt und Oberſchleſien. Dieſe Begrenzung des
Hilfskreiſes beruht darauf, daß mit Hilfe der Notverordnung kein
langfriſtiges Programm, ſondern nur ein Sofortprogramm für die
Hauptkataſtrophengebiete erlaſſen werden konnte und daß daher
auch die Finanzierung nur in engerem Rahmen nötig war. Eine
Ausdehnung dieſes Gebietes, wie ſie bereits in der Verordnung
vom Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930 vorgeſehen war, bleibt
ausdrücklich für den Fall der Verſtärkung der Mittel vorbehalten.
Die Ausdehnung des Vollſtreckungsſchutzes insbeſondere wird da=
von
abhängen, daß die zuſtändigen Landesregierungen die zur Fi=
nanzierung
der Umſchuldung in ihren Gebieten erforderlichen
Mittel ſicherſtellen. Die Verordnung beſtimmt weiter, daß Landes=
ſtellen
zur Durchführung der geplanten Hilfsmaßnahmen in
Königsberg für Oſtpreußen, in Köslin für Pommern, in Schneide=
mühl
für die Grenzmark und Brandenburg, in Breslau für Nie=
derſchleſien
, in Oppeln für Oberſchleſien errichtet werden. Der Be=
ginn
der Tätigkeit der Landesſtellen wird zu gegebener Zeit be=
ſonders
bekannt gegeben werden. Bis dahin ſind Geſuche um Er=
wirkung
des Vollſtreckungsſchutzes bei dem zuſtändigen. Landrat
(Oberbürgermeiſter) anzubringen.

reuther Erbe von der Gattin ſo glücklich und feſt verwaltet werde,
bis einer aus der nächſten Generation von Wagners Nachkommen
heranwächſt, die Zügel zu übernehmen.
Denn, das ſei geſagt, die Gefahr einer Verwaltung auf breiter
Grundlage, durch Behörden oder gar durch Staat oder Reich,
und demit die Gefahr der Bürokratiſierung Bayreuths ſchien uns
die ärgſte. Mag, beſonders zu Frau Coſimas Zeiten, gar man=
ch’s
kritiſche Wort über die Selbſtherrlichkeit des Hauſes Wahn=
fried
geſagt worden ſein man braucht das auch heute nicht
zu verſchweigen , ſo hat ſich allen Zweiflern und Nörglern
gegenüber die klare, feſte und im allerhöchſten Sinn nur dem
Wagnerſchen Werk dienende Führung durch die Familie um ſo
überzeugender durchgeſetzt. Und dieſes Dienen am Werk ver=
langt
jene leidenſchaftliche Liebe, die immer am reinſten aus der
Blutverbundenheit der Familie hervorbrechen wird, niemals
aber von einer verbreiterten und unperſönlichen Leitung erwartet
werden kann.
Aus demſelben Grunde müſſen wir jene Gedanken ablehnen,
die in den letzten Jahren mehrfach ausgeſprochen worden ſind:
Bayreuth müſſe neben Wagner allen Klaſſikern der deutſchen
Muſik ſeine Tore öffnen, es müſſe ein Wallfahrtsort der deut=
ſchen
Kunſt überhaupt werden, die Deutſche Akademie für Muſik
ein Lieblingsplan Richard Wagners ſolle dort erſtehen
und das Werk des großen deutſchen Tondichters über die Familie
hinaushelen. Nein, ſelbſt wenn dieſe Gedanken im jetzigen
Augenblick nicht ein Sakrileg bedeuteten, müßte man ſie ver=
werfen
. Umzuſtürzen und umzuorganiſieren, dazu iſt weder Ver=
anlaſſung
vorhanden, noch die Stunde in Deutſchland geeignet.
In kürzeſter Zeit könnte zerſtört, könnte zu einem unheiligen
Ort ehrgeizigen Schachers der Intereſſierten herabgezerrt ſein,
was Vater und Sohn in zwei ernſten Menſchenleben als Tempel
erbauten.
Spätere Zeiten mögen neue Aufgaben bringen. Heute gilt
es, Bahreuth zu bewahren. Und ſo ſehen wir, in noch nicht
rühender Sorge zwar, doch mit vertrauender Hoffnung, zum
zweiten Male in der Geſchichte Bayreuths eine Frau die Re=
gierung
übernehmen.
Von Zeutſchlands Hohen Schulen.
München: Zur Wiederbeſetzung des durch Emeritierung des Geh.
Rats Profeſſor Dr. Karl von Goebel erledigten Ordinariats für Botanik
iſt ein Ruf an Profeſſor Dr. Hans Winkler an der Univerſität
Hamburg ergangen.
Tübingen: Dr. Hans Engelland. Aſſiſtent am dogmati=
ſchen
Seminar der Evangeliſch=theologiſchen Fakultät, erhielt die
Lehrberechtigung für ſyſtematiſche Theologie.

*
Eine neue Epoche des Eiſenbahn=

Beſucher der Darmſtädter Lichtſpieltheater ſahen kürzlich in
der Wochenſchau das Bild einer eigenartigen Eiſenbahn, ein
Luftſchiff auf Schienen.
Das Projekt der Propellerbahn, der Schwebebahn, die durch
einen richtigen Flugzeugpropeller, angetrieben wird, iſt ſchon
mehrfach aufgetaucht, ohne daß man ihr bisher ernſthafte Auf=
merkſamkeit
geſchenkt hat. Man hielt es für eins der phantaſtiſchen
Projekte, die zwar durch ihren kühnen Ideenſchwung intereſſant,
in der Praxis aber doch wenig brauchbar ſind.
Dieſe Luftſchraube, der Propeller, als Antriebsmittel für
Fahrzeuge, die ſich auf dem Boden oder durch das Waſſer be=

Die Propeller=Schwebebahn von Glasgow.
Die von dem ſchottiſchen Ingenieur George Bennie erbaute Bahn
hat bisher Geſchwindigkeiten von 240 Kilometern erzielt.
wegen, haben wir ſchon recht häufig erlebt, ohne daß bisher prak=
tiſche
Erfolge erzielt worden wären. Man hat ein Propellerauto
gebaut, ein Auto, das man Jahre lang in den Straßen von Paris
hewundern konnte, deſſen Motor mit mächtigen Windmühlen=

flügeln in Verbindung ſtand, die durch einen Schutzrahmen abge=
deckt
waren. Aber dieſes Auto zeigte einen Fehler. Seine An=
fahrtsgeſchwindigkeit
war ſo außerordentlich gering. So groß
nämlich die Ueberlegenheit der Propellerſchraube gegenüber dem
Radantrieb bei höheren Geſchwindigkeiten iſt, ſo groß iſt ihre
Unterlegenheit beim Antrieb bei der Anfangsgeſchwindigkeit. Die
Propellerſchraube iſt ein ausgeſprochenes Schnellantriebsmittel.
Man kann große Geſchwindigkeiten mit ihr erzielen, aber keine
hohe Kraftleiſtung bei geringer Geſchwindigkeit. An dieſer Eigen=
heit
iſt bisher das Propellerauto geſcheitert. Und wenn man
einmal ſpäter doch vom Propeller auch beim Automobil Gebrauch
machen will, ſo müßte man eine Kombination wählen, die für
das Anlaufen des Autos den Radantrieb vorſieht, und erſt bei
höheren Geſchwindigkeiten den Propellerantrieb einſchaltet.
Anders liegt das Problem beim Autoſchlitten. Hier iſt der
Propeller das beſſere Antriebsmittel oder wenigſtens ebenſogut
wie das Rad. Die Angriffsfläche für den Radantrieb iſt in
Schnee und Eis außerordentlich gering, jedenfalls kaum vorteil=
hafter
als der Propellerantrieb, der ſich hier ſtärker auswirken
kann, da der Reibungswiderſtand beim Anlaufen nicht ſo groß
iſt, wie bei dem mit Rädern verſehenen Fahrzeug.
Im Eiſenbahnbetrieb hat man bisher lediglich vorbereitende
Verſuche mit dem Luftſchraubenantrieb unternommen. Das erſte
größere Projekt iſt die Verſuchsſtrecke, die die Stadt Glasgow
durch den Ingenieur Georg Bennis hat bauen laſſen. Es iſt
eine Schwebebahn, bei der die Wagen durch den Propeller vorwärts
getrieben werden. An der üblichen Schwebebahnkonſtruktion hängen
die Wagen der Schwebebahn ganz wie bei unſerer Strecke Elber=-Barmen, nur daß dieſe Wagen nach den Geſetzen der
Stromlinienforſchung gebaut ſind und die Form von kleinen
Zeppelinen haben. Früher erfolgte nun der Antrieb ſolcher
Schwebebahnen durch die Laufräder aus der Leitſchiene. Die
neue Bahn nun wird durch einen Propeller angetrieben, und
zwar beſitzt jeder Wagen ſeinen eigenen Motor mit zweiflügeligem
Propeller. Man hat bisher angeblich mit dieſer Bahn Tagesge=
ſchwindigkeiten
von 240. Kilometer Stundengeſchwindigkeit er=
reicht
. Das iſt die höchſte Geſchwindigkeit, die bisher auf irgend=
einer
Eiſenbahn der Welt erzielt worden iſt. Ja, es iſt eine Ge=
ſchwindigkeit
, die doppelt ſo groß iſt, als die ſonſt üblichen Durch=
ſchnittsgeſchwindigkeiten
unſerer Eiſenbahnen. Sie würde im
weſentlichen dadurch erreicht, daß auf der Strecke bei hoher Ge=
ſchwindigkeit
eine gerodynamiſche Wirkung eintritt, die Wagen
werden von der unteren Laufſchiene abgehoben, ſo daß der Rei=
bungswiderſtand
außerordentlich gering und praktiſch ſogar gleich
null wird. Sollte dieſe Glasgower fliegende Eiſenbahn ſich be=
währen
, ſo dürfte es der Anfang einer grundlegenden Reforx, im
Eiſenbahnweſen ſein.

[ ][  ][ ]

Seite X

Samstag, den 9. Auguft 1930

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Theatergemeinde.
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12188
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Während der beiden Kirchweih=
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Zur Verfaſſungsfeier
v. 10 bis 12 Uhr: Früh=Konzert.
Es ladet freundlichſt ein (12187
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11. Auguſt ein. (12185
Beſucht das Rheinbad Stockſtadt
10921a)

[ ][  ][ ]

Nummer 219

Samstag, den 9. Auguft 1930

Seſte 5

Aus der Landeshaupkſtadl.
Darmſtadt, den 9. Auguſt.

Ein neues chirurgiſches Krankenhaus.

Graf Zeppelin.
Am Verfaſſungstag, 11. Auguſt, wird das Luftſchiff Graf Zep=
pelin
ſeinen erſten Beſuch in Darmſtadt wiederholen. Von einem
Nachtflug aus Dortmund kommend, iſt ſeine erſte Landung auf
dem Griesheimer Sand morgens um 7.30 Uhr vorgeſehen. Im
Anſchluß daran wird das Luftſchiff zu einem Rundflug ſtarten, von
dem es um etwa 3 Uhr nachmittags auf den Griesheimer Sand
zurückkehren wird.
Wiederholt ſei betont, daß die gelöſten Eintrittskarten für die
Landung am Verfaſſungstag Geltung haben, ſoweit ſie nicht be=
reits
bei der Landung am 4. Auguſt Verwendung fanden. Ebenſo
behalten die Zeppelin=Erinnerungshefte ihren Wert, da einige
Tage nach der Landung feſtgeſtellt werden wird, auf welche Num=
mern
die Freiflugſcheine entfallen.
Die Beſucher werden in ihrem eigenen Intereſſe erſucht, aus=
ſchließlich
die gekennzeichneten Wege zum Landeplatz zu benutzen,
um nicht auf Teile des Griesheimer Platzes zu ſtoßen, deren Be=
treten
nicht geſtattet iſt. Das muſtergültige Verhalten des Publi=
kums
am vergangenen Montag, das von Kapitän, Lehmann
vollſte Anerkennung fand, ſollte für Beſucher der Landungen am
Verfaſſungstag Vorbild ſein.

Pädagogiſche Woche für Ausländer.
Die pädagogiſche Woche für Ausländer, die am Diens=
tag
, den 12. Auguſt, mit einer Begrüßungsfeier im Sitzungsſaal
des Heſſiſchen Landtages ihren Anfang nimmt, wird von der Auslands=
abteilung
des Zentralinſtituts für Erziehung und
Unterricht in Berlin unter Förderung durch das heſſiſche Kul=
tusminiſterium
veranſtaltet. Sie bildet ein wichtiges Glied in
einer größeren Reihe von ähnlichen Lehrgängen, die das Zentralinſti=
tut
in dieſem Sommer eingerichtet hat, um Pädagogen des Auslandes
die Möglichkeit zu geben, das deutſche Schulweſen kennen zu lernen.
Solche pädagogiſche Studienwochen finden im ganzen 11 ſtatt,
und zwar für Hygiene (Dresden), Muſikpädagogik (Berlin), praktiſchen
Muſikunterricht (Frankfurt a. d. O.), Nadelarbeit (Berlin), Werkarbeit
(Eſſen), Zeichnen (Düſſeldorf), Naturwiſſenſchaften (Stuttgart), Sprech=
erziehung
(Hamburg), Methodik (Eſſen), Methodik (Darmſtadt und
Frankfurt), Verſuchsſchulen (Hamburg und Dresden). Dieſe Kurſe
werden an ihrem Teil ſicher dazu beitragen, Deutſchland im Ausland
neue Freunde und vor allem Kenner der deutſchen Verhältniſſe in dem
für Geſamthaltung eines Volkes ſo wichtigen Lehrerſtand zu verſchaffen,
und ſo auch beitragen zur Hebung deutſcher Geltung in der Welt.
Das heſſiſche Kultusminiſterium, an der Spitze der Kultusminiſter,
Herr Staatspräſident Dr. Adelung, bringt dem Kurſus großes In=
tereſſe
entgegen. Der Herr Staatspräſident wird die Gäſte Darmſtadts
perſönlich begrüßen, und die Darmſtädter Lehrerſchaft aller
Schulen wird den Kollegen aus dem Ausland bereitwillige Einblicke in
ihre pädagogiſche Tätigkeit vermitteln.

der Neubau des Diakoniſſenhanſes Eliſabekhenſtifk ein vorbildliches Krankenhaus. Allen kechniſchen
Errungenſchaften der mediziniſchen Wiſſenſchaft iſt Rechnung gefragen.

In denkbar kürzeſter Zeit wurde der impoſante. Neubau des
chirurgiſchen Krankenhauſes des Diakoniſſenhauſes Eliſabethenſtift
fertiggeſtellt und wird in den nächſten Tagen in Gebrauch ge=
nommen
. Das neue Krankenhaus, das unter der Leitung der Ar=
chitekten
Markwort und Gebrüder Seibert errichtet wurde, iſt ſchon
rein äußerlich inmitten gepflegter Anlagen ein impoſanter Bau.
Die Inneneinrichtung entſpricht allen Anforderungen eines moder=
nen
Krankenhauſes, die ſchweren architektoniſchen Aufgaben ſind
in einer Weiſe gelöſt, wie ſie wohl kaum beſſer möglich ſein kann.
Die neueſten Errungenſchaften der Hygiene und Technik ſind ſo

Hand zu geben, um den Anſprüchen der Kranken und der Wiſſen=
ſchaft
gerecht werden zu können.
Der Leiter der Anſtalt, Profeſſor Dr. Zander, gab ſeiner
Freude über die große Anteilnahme an dem Neubau Ausdruck und
gab dann kurz die ärztlichen Grundlagen bekannt, die bei dem Bau
des chirurgiſchen Krankenhauſes maßgebend waren. Vor allem
hatten die außerordentliche Dürftigkeit und die ungenügende Größe
ſowie die veralteten Räume der Operations= und Rötgenabteilung
des Mutterhauſes einen Neubau dringend nötig gemacht. Aber
auch die Unterbringung der Patienten entſprach ſeither nicht mehr

Die Teilnehmerzahl des Kurſus ſelbſt iſt aus praktiſchen
Gründen auf 50 beſchränkt. Daß dieſe Zahl durch die Anmeldungen
erreicht wird, iſt ein Beweis dafür, daß Darmſtadts Name in den
Kreiſen der Auslandspädagogen einen guten Klang hat. Es liegen bis
jetzt Anmeldungen aus 14 europäiſchen Ländern vor:
nämlich aus: Finnland, England, Ungarn, Polen, Lettland, Dänemark,
Rumänien, Island, Litauen, Schweden, Norwegen, Irland, Holland und
Memelland. Darunter befindet ſich eine größere Anzahl von Lehrern
aus den Betreuungsgebieten des Landesverbands Heſſen des Vereins
für das Deutſchtum im Ausland, aus Rumänien. Die Studienwoche
ſelbſt findet am 19. Auguſt ihr Ende in Darmſtadt und wird dann in
Frankfurt a. Main fortgeſetzt.
Dr. Götz.

Erledigte Stellen: Erledigt iſt die Schulſtelle für einen
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Blitzenrod, Kreis
Lauterbach, ſowie die Stelle für eine katholiſche Handarbeitslehre=
rin
an der Volksſchule in Mühlheim a. M., Kreis Offenbach.
Ernannt wurden: Am 30. Juli: der Gendarmeriehaupt=
wachtmeiſter Heinrich Haas zu Ober=Ramſtadt zum Gendarmerie=
meiſter
, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1930 an der Gendarmerie=
hauptwachtmeiſter
Anton Becker zu Groß=Umſtadt zum Gen=
darmeriemeiſter
mit Wirkung vom 16. Juli 1930 an; am 1. Aug.:
der Gendarmeriemeiſter Karl Hofmann zu Kirch=Brombach,
mit Wirkung vom 1. Auguſt 1930, zum Polizeiverwaltungsſekre=
tär
bei dem Polizeiamt Friedberg; der Polizeimeiſter Adolf
Trieſch in Birkenau zum Gendarmeriemeiſter, mit Wirkung
vom 1. Auguſt 1930 an.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 2. Auguſt: der Leh=
rer
an der Volksſchule zu Darmſtadt Karl Lindenſchmitt,
auf ſein Nachſuchen vom 1. September 1930 an; der Gendarmerie=
hauptwachtmeiſter
Guſtav Naffin auf ſein Nachſuchen, mit
Wirkung vom 1. November 1930 an.

Verfaſſungstag geſetzlicher Feiertag. Das Polizeiamt
weiſt darauf hin, daß der Verfaſſungstag geſetzlicher Feiertag iſt
und daß die geſetzlichen Beſtimmungen über Sonntagsruhe und
Sonntagsheiligung auch für den Verfaſſungstag gelten.
EPH. Kirchliche Feier des Verfaſſungstags 1930. Das Lan=
deskirchenamt
hat, wie in früheren Jahren, für den Verfaſſungs=
tag
, den 11. Auguſt, allgemeines Kirchengeläute von 12 bis 12½
Uhr angeordnet. Für die Abhaltung von Gottesdienſten, die der
örtlichen Entſchließung überlaſſen wird, gilt als Vorausſetzung,
daß bei der Veranſtaltung von weltlichen Feiern unter allen Um=
ſtänden
auf die kirchlichen Veranſtaltungen Rückſicht genommen
wird. Bei den Gottesdienſten ſoll zum Ausdruck kommen, daß unſer
Volk ohne den Dienſt der Kirche nicht zu wahrer Volksgemein=
ſchaft
gelangen kann, da die Kirche in einzigartiger Weiſe zur
Ueberbrückung aller ſozialen, politiſchen und wirtſchaftlichen Ge=
genſätze
berufen iſt. Auch ſoll der Tatſache der Rheinlandbefreiung
Rechnung getragen werden.
Kirchliche Feier des Verfaſſungstages. Unter Bezugnahme
auf das Ausſchreiben des Landeskirchenamtes vom 31. Juli d. J.,
weiſen wir darauf hin, daß wegen beſonderer Verhältniſſe in
dieſem Jahre der Hauptgottesdienſt in der Stadtkirche vormit=
tags
10 Uhr am nächſten Sonntag als Feier des Verfaſſungstages
gehalten wird.

Die Ladengeſchäfte ſind am Verfaſſungstag geſchloſſen! Es
iſt in vielen Kreiſen nicht bekannt, daß die Ladengeſchäfte am
Montag, dem 11. Auguſt, geſchloſſen gehalten werden müſſen. Wir
jachen nochmals darauf aufmerkſam und empfehlen, den Waren=
jedarf
ſchon heute, am Samstag, in den Geſchäften zu decken.
Stadtkrankenhaus Darmſtadt. Am Verfaſſungstag ( Mon=
ag
, den 11. Auguſt) iſt keine Beſuchsſtunde.
Blitzſchlag. Bei dem geſtrigen heftigen Unwetter ſchlug ein
zlitz in einen Kamin der Bleichſtraße. Es entſtand kein weiterer
ſchaden.

weitgehendſt ausgenützt, daß mit Gottes Hilfe das Werk der Aerzte
den Patienten zum Segen gereichen muß. Dankbarkeit gegenüber
all denen, die zum Gelingen dieſes Neubaues in einer ſchweren
Zeit beigetragen haben, klang aus allen Anſprachen. Die hohe
Anerkennung für die Leiſtung der Architekten, die im Verein mit
dem Bauausſchuß nach den Wünſchen der Aerzte, vor allem des ver=
dienſtvollen
und ſich für ſeine Patienten aufopfernden Leiters des
Eliſabethenſtifts, Prof. Dr. Zander, und den maßgebenden Stellen
dieſes Krankenhaus erſtellten, war ganz allgemein und kam aus
tiefſter Ueberzeugung. Möge das Krankenhaus, das am Sonntag
ſeine kirchliche Weihe erhält und auf dem die Fahnen der Landes=
kirche
wehen, der leidenden Menſchheit zum Segen gereichen!
Geſtern nachmittag hatten ſich im Saale des Mutterhauſes
des Eliſabethenſtifts eine große Anzahl geladener Gäſte, u. a. Ver=
treter
der Stadt. Aerzte, die evangeliſche Geiſtlichkeit und die
Schweſtern des Diakoniſſenhauſes Eliſabethenſtift eingefunden, die
an der Vorbeſichtigung des Krankenhauſes teilnehmen wollten.
Staatsminiſter a. D. Exz. v. Wuſſow nahm in ſeiner ſehr
herzlich gehaltenen Begrüßungsanſprache Gelegenheit, in kurzen
Zügen auf die Bedeutung des neuen Krankenhauſes hinzuweiſen.
Der Entſchluß zu einem Neubau ſei wahrlich nicht leicht geweſen,
nachdem die urſpünglich für den Bau vorgeſehenen Mittel in der
Inflationszeit zerronnen waren, und mit ſchwerer Sorge ſtehe man
der Verantwortung gegenüber, die dieſes neue Haus auferlege.
Man ſei im Vertrauen auf Gottes Hilfe durch ſchwere Zeiten hin=
durch
gekommen, und ſo hoffe man, auch mit Gottes Beiſtand wei=
ter
zu kommen. In der großherzigſten Weiſe habe man Unter=
ſtützung
gefunden bei den Behörden, Gemeinden, Korporationen
und bei Einzelperſonen, und allen danken man von Herzen, die
Freunde werden auch in Zukunft beiſtehen. Das neue Haus werde
geführt als eine Stätte, in dem Kranke Heilung und Geneſung
finden, als eine Stätte, wo die Schweſtern Gelegenheit
haben, treu ihre Pflichten zu erfüllen, und wo die Aerzte ein rei=
ches
Feld der Betätigung finden zum Segen der leidenden Menſch=
heit
und im Intereſſe der ärztlichen Wiſſenſchaft. Er danke noch=
mals
für das zahlreiche Erſcheinen, das ihm die große Anteil=
nahme
an dem Werk beweiſe. Er ſei überzeugt, daß bei einer Be=
ſichtigung
anerkannt werde, daß die Architekten Markwort und
Seibert im Verein mit der Baukommiſſion, dem Vorſtand und der
Aerzteſchaft hier etwas Vortreffliches, ja Großartiges geleiſtet
haben.
Architekt Eugen Seibert teilte in großen Zügen die Ge=
danken
und Ideen zu dem Neubau mit. Zwölf. Vorentwürfe
waren nötig, bis man ſich für die heutige Geſtaltung entſchloß, da
man die Bedürfniſſe der Kranken und Aerzte weitgehendſt berück=
ſichtigen
mußte. Man hat einen Blockbau mit zwei Flügeln zu
beiden Seiten des dominierenden Mittelbaues errichtet, den ein
Sonnendach, das mit dem durch das ganze Haus, führenden
Aufzug zu erreichen iſt krönt. Den heutigen Erforderniſſen eines
modernen Krankenhauſes wurde weitgehendſt Rechnung getragen.
Die Operationsräumlichkeiten in den einzelnen Stockwerken, ſind
vollſtändig in ſich abgeſchloſſen angelegt. In dieſem Krankenhaus
waren ganz erſtaunliche Flächen nötig. Es ſind 120 Betten vor=
handen
, im Erdgeſchoß befinden ſich die Kinderſtation und die Be=
obachtungsräume
. Es beſteht aus hygieniſchen Gründen in den
Krankenhäuſern ein großes Bedürfnis an Nebenräumen, das weit=
gehendſt
berückſichtigt wurde. Das neue Haus weiſt 117 Einzel=
äume
auf, unter denen ſich außer den Krankenzimmern, den
Röntgen= Overationsſälen, die Aerzte= und Schweſternzimmer,
Büros, ein Lehrſaal, Küchen, Aufenthaltszimmer, neuzeitlich und
hygieniſch eingerichtete Bäder und Toiletteräume befinden. Selbſt=
verſtändlich
iſt, daß bei Errichtung des Neubaues alle Errungen=
ſchaften
der Neuzeit, der Bau=, Maſchinen= und Elektrotechnik
Verwendung fanden. Man habe verſucht, ſchloß Architekt Seibert,
dem Leiter der Anſtalt und der Aerzteſchaft alle Möglichkeiten an

Phot. Zinſel, Darmſtadt.
den modernen Bedürfniſſen, und gerade das Eliſabethenſtift
mußte darauf beſonderen Wert legen, da ja die Bezeichnung chriſt=
lich
eine beſonders hohe Verpflichtung bedeute. Das Hauptziel
bei dem Neubau ſei geweſen, erſtens eine wirklich allen neuzeit=
lichen
Anforderungen entſprechende Operations= und Röntgenein=
richtung
zu ſchaffen, zweitens eine Unterbringung der Kranken ſo
zu ermöglichen, daß alle ſchädlichen Eindrücke vermieden und die
für jede Heilung notwendigen günſtigen Einflüſſe der äußeren und
inneren Umgebung möglichſt weitgehend und vollzählig jedem
Kranken gleichgültig, ob er dritter oder erſter Klaſſe liege
zugute kommen könnten. Da man dieſe beiden Grundforderungen
erfüllen wollte, ſo hätte ſich daraus ohne weiteres
die Zweiteilung des Neubaues
ergeben. Wenn man die Patienten von Lärm, Geräuſch und den
Gerüchen eines Krankenhauſes bewahren wolle, ſo müſſe man
abgeſehen von der Geſamtlage des Krankenhauſes, die hier ſehr
günſtig ſei alles das, was Störungen verurſache, von den Kran=
kenzimmern
räumlich möglichſt weit trennen. Das, iſt vor allem
etwas, was mit dem techniſchen Betrieb zuſammenhänge. Die Ope=
rationsräume
ſeien auch aus dieſem Grunde in einem anderen Flü=
gel
untergebracht, wie die Krankenzimmer. Die Forderung ge=
trennter
Behandlungs= und Krankenabteilung ſei als Grundſatz
für chirurgiſche Neubauten anerkannt. Auffallen werde wohl bei
der Beſichtigung, daß weit mehr als die Hälfte der Räumlichkei=
ten
den Nebenräumen und der Unterbringung der techniſchen An=
lage
diene Für das Krankenhaus ſei vor allem Ruhe Luft
und Licht notwendig geweſen. Die größtmögliche Ruhe habe
man wie er bereits ausgeführt habe, durch die bauliche Trennung
der Behandlungsabteilungen erreicht, auch die Teeküchen, Kloſetts,
Bäder und Verbandszimmer würden durch breite Flure von den
Krankenaufenthaltszimmern getrennt. Die Hauptküche liege in
Seitengebäuden, ſo daß die Küchengerüche fehlen. Man habe bei
dem Neubau erfolgreich das Korridorſyſtem angewandt, das
durch die Architekten glänzend gelöſt ſei. Die nötige Helligkeit in
den Fluren ſei durch mehrere offene Tagesräume
zugleich als
Lichtquellen erreicht. Die Schalliſolierung ſei durchgeführt und
die modernen Lichtſignale überall eingebaut. Die Forderung Licht,
Luft und Sonne wurde durch die Südlage der Kranken=
zimmer
gewährleiſtet, außerdem habe man Dachgärten an=
gelegt
, um vor drückender Hitze und Blendung durch Sonne die Pa=
tienten
ſchützen zu können. An drei Stellen wurden große Ve=
randen
gebaut, die Fenſter im Hauſe ſind dreiteilig.
Im einzelnen gab nun Prof. Zander an Hand eines Grundriſſes
einen Ueberblick über die Innenanlage der Räumlichkeiten im
neuen Krankenhaus. Die Röntgenabteilung befindet ſich im Erd=
geſchoß
, wo ſich auch die Sprechſtunde= und Unterſuchungszimmer,
ferner die Medikomechanik, die Licht=Diathermie, die Bäder und
Röntgen=Therapie befinden Die hellen Operationsſäle ſind, im
Obergeſchoß. Die kleineren Operationsräume ſind mit vielen großen
Nebenräumen verbunden. Die Dreiteilung der Operations=
räume
iſt inſofern durchgeführt, als zwei Räume für reine Ope=
rationen
und ein Raum für unreine Operationen vorgeſehen ſind,
während man ſeither lediglich ſeptiſche und aſeptiſche Operations=
ſäle
hatte, ein Zuſtand, der einer geſteigerten Aſepſis nicht genü=
gen
konnte. Heute müſſe eine Ueberſchwemmung der Operations=
räume
mit virulenten Bakterien weitgehendſt vermieden werden,
daher habe man die Trennung in ganz reine und halbreine Säle
vorgenommen. Eine völlige bauliche Abtrennung der ſeptiſchen
Operationsräume in anderen Gebäuden ſei als unzweckmäßig an=
zuſprechen
. Zwiſchen die Operationsräume wurden der Sterili=
ſationsraum
der getrennte Waſchraum, der Narkoſeraum ange=
legt
. Eine Ueberwachung dieſer getrennten Räume ſei ermöglicht
durch die Fenſter, die einen freien Blick in alle dieſe Räume er=
möglichen
.

Stumpte, ungesund aussehende Haut ?
66
Dann verwenden Sie die falsche Seife

stellt Herr Rust in Hamburg fest

Wenn Sie wüßten, wieviele Seifen aus minderwertigen Oelen und ranzigen Feiten hergestellt werden,
dann würden Sie verstehen, warum der Werr der feinen Palm- und Olivenöle, die in der Palmolive-
Seife enthalten sind, so srark beront wird. Palmolive-Seife enchälc keine anderen Ferte, nur Pfanzen-
öle
, die der zartesten Haut nichr schaden können. Vorausserzung für jede Schönheitspdege bilder
die täglich zweimalige Waschung mit Ealmolive-Seife, deren
feiner Schaum die Haur gründlich reinige, zarr und frisch erhält."
W Odrner M

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 9. Auguſt 1930

Nummer 215

Die Röntgenabteilung habe fünf Aufgaben zu er=
die

füllen: 1. die Röntgenaufnahmen, 2. die Durchleuchtung,
Entwicklung der Aufnahmen in einem Dunkelraum, 4. die Thera=
pie
und 5. die Auswertung (Filmbeſichtigung) Dieſe fünffache
Gliederung ſei in dem neuen Krankenhaus auf das glücklichſte
durchgeführt.
Schließlich dränge es ihn, ſo führte Profeſſor Zander am
Schluſſe aus, den Architekten, die aus dem immerhin beſchränkten
Raum das Beſtmöglichſte herausgeholt hatten, für ihre große
Mühe und die hervorragende Arbeitsausführung zu danken. In
dieſem Krankenhaus ſei ſchon im Hinblick auf die zur Verfügung
ſtehenden beſchränkten Mittel die geſtellte Aufgabe ausgezeichnet
gelöſt, und es gebe wohl nicht viele Krankenhäuſer von dieſer
Größe, die allen hygieniſchen Anforderungen in gleichem. Maße
entſprächen.
Anſchließend an das Referat fand eine
Beſichkigung des neuen Krankenhauſes
ſtatt. Durch den Haupteingang, an der Portierloge und der Auf=
nahme
vorbei, gelangt man zu den ſchön eingerichteten Beſuchs=
räumen
, in den linken Flügel und die oben genannten Opera=
rationsſäle
und Aerztezimmer, mit allen nur erdenklichen neuzeit=
lichen
Apparaten ausgerüſtet, während im rechten Flügel, die
freundlichen Krankenzimmer liegen. Ueberall iſt der Grundſatz
Luft, Licht und Ruhe beachtet. In jedem Zimmer iſt eine elek=
triſche
Signalanlage mit einem ſinnreich konſtruierten Rückmel=
er
eingebaut. Ferner kann durch eine Lichtſignalanlage jeder
Arzt des Krankenhauſes herbeigerufen werden. Die Schiebefenſter
ſind dreiteilig, mit Verdunkelungsvorrichtung verſehen und durch
Jalouſien vor Sonne geſchützt. Tages= und Nachtlampe und flie=
ßendes
Waſſer iſt in jedem Krankenzimmer. Die Krankenzimmer
3. Klaſſe mit 1 bis 6 Betten ſind alle mit gleicher Liebe und
Sorgfalt für die Patienten ausgeſtattet. Die Wände ſind hell in
Kalkfarbenanſtrich, abwaſchbar und ſteriliſierbar. Die weſent=
lichſte
Frage in einem Krankenhaus, die Vermeidung irgend=
welcher
Störung, iſt dadurch erreicht, daß einmal die Maſſivkon=
ſtruktion
der Decken durchgeführt iſt und die 5 Zentimeter ſtarken
Fußböden mit einer mehrfachen Schicht belegt ſind. Auch die
Türen ſind durch Aſbeſteinlagen ſchalldicht gemacht. Die Türen
ſind ſo breit, daß ein Bett bequem durchgefahren werden kann.
Durch das ganze Haus führt ein Aufzug für die Kranken. Be=
merkt
ſei noch, daß auch die neueſte Errungenſchaft, das Radio, in
Hauſe eingebaut iſt und in jedem Zimmer ein Anſchluß ermöglicht
werden kann.
Nach der eingehenden Beſichtigung wurden noch einige
offizielle Glückwunſchanſprachen
gehalten. Namens des Aerztlichen Kreisvereins beglückwünſchte
Dr. K. Schlippe die Architekten, die Schweſtern und beſonders
den leitenden Arzt Prof. Dr. Zander zu dem neuen Krankenhaus,
deſſen Einrichtungen ſeine volle Anerkennung fanden. Möge Got=
tes
Segen auf dieſem Hauſe ebenſo wie auf dem alten Kranken=
haus
ruhen. Dr. Brüning übermittelte die Glückwünſche der
Aerztekammer und der heſſiſchen Aerzteſchaft. Obermedizinalrat
Dr. Fiſcher, Leiter des Städtiſchen Krankenhauſes, ſprach im
Namen des Herrn Oberbürgermeiſters der Stadt Darmſtadt und des
Städtiſchen Krankenhauſes und anerkannte die muſtergültige Ein=
richtung
des neuen Hauſes. Beſonders hob er hervor, daß auch
er die geſchloſſene, hier angewandte Bauweiſe, die auch bei dem
letzten Erweiterungsbau des Städtiſchen Krankenhauſes berückſich=
tigt
wurde und heute noch allen Anſprüchen genüge, als vorteil=
haft
anſehen müſſe. Er wünſche ſeinen Kollegen und dem neuen
Krankenhaus beſten Erfolg. Präſident Dr. Neumann gab ſei=
ner
Freude über das ſchöne neue Werk Ausdruck. Möge es all
Kranken und ſomit dem ganzen Volke zum Segen gereichen! **

Schloßmuſeum. Am Sonntag und am Montag ſind um 11
und 11.30 Uhr vormittags Führungen. Die Ausſtellung Alt= Kel=
ſterbacher
Porzellan iſt an dieſen Tagen vormittags von 10 bis
1 Uhr geöffnet. Von Dienstag bis Samstag nächſter Woche ſind
täglich um 11 und 11.30 Uhr vormittags und 3 und 3.30 Uhr nach=
mittags
Führungen, während die Ausſtellung Alt=Kelſterbacher
Porzellan vormittags von 10 bis 1 Uhr und nachmittags von
3 bis 6 Uhr geöffnet iſt. In vorſtehenden Zeiten kann die Ma=
donna
von H. Holbein d. Jg. ſtets getrennt von den Führungen
beſichtigt werden.
Poſtdienſt wegen des Verfaſſungstages, Sonntag den
10. Auguſt, vormittags, eine Briefzuſtellung und eine Paket=
zuſtellung
. Montag, 11. Auguſt, vormittags, eine Brief=
zuſtellung
und eine Geldzuſtellung, ohne Poſtaufträge und Nach=
nahmen
. Paketzuſtellung am 11. fällt alſo aus. Kaſtenlee=
rung
am 10. und 11. Auguſt wie Sonntags. Paketausgabe
am 10. Auguſt bis 9.30 Uhr, am 11. Auguſt bis 11.30 Uhr. Zweig=
poſtanſtalten
3 (Hermannſtraße), 4 (Stiftsſtraße), 5 ( Schwanen=
ſtraße
), 6 (Roßdörfer Straße) am 10. und 11. Auguſt geſchloſſen
Brief= und Geldannahme, Telegramme und Geſpräche an den
Schaltern der Poſtämter 1 (Rheinſtraße) und 2 (Hauptbahnhof)
auch am 11. Auguſt wie Sonntags.
Bühnenvolksbund. Die meiſten unſerer Mitglieder haben
bereits ihre Miete erneuert, die Säumigen ſeien hierdurch er
innert. In der Anzeige des heutigen Blattes laden wir zur Neu=
anmeldung
ein und verweiſen auf den Inhalt unſeres Aufrufs.
Unſere Theatergemeinde erhält einen beſonders ausgewählten
Spielplan, ſie bewahrt deutſches Volkstum und chriſtliche Glau=
benswelt
von den zerſetzenden Einflüſſen der Zeit.
Orpheum. 3 Volksvorſtellungen. Heute Sams=
tag
, abends 8,15 Uhr, wird der erfolgreiche Schwank Der
müde Theodor mit dem Bertram=Enſemble erſtmalig wieder=
holt
. Wer ſich einmal tüchtig auslachen will, verſäume die heu=
tige
humorvolle Aufführung nicht. Die Pauſen werden diesmal
durch Muſikſtarktonübertragung der Firma G. Geil, Nieder= Ram=
ſtädter
Straße, angenehm ausgefüllt. Die Volkspreiſe von 80 Pf.
bis 2 Mk laſſen einen guten Beſuch erwarten. Man benutze da=
her
den Vorverkauf bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14, und Ver=
kehrsbüro
, Ernſt=Ludwigsplatz. (Siehe Anzeige.)
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt. Unſere Volksturnabtei=
lung
, welche das Turnen an und im Rhönrad in ihr vielſeitiges
Arbeitsprogramm aufgenommen hat, war auch erfolgreich bei dem
Internationalen Rhönrad=Turnier am 2. und 3. Auguſt in Bad=
Kiſſingen vertreten. Dem Turner Arndt unſerer Rhonrad=Riege
gelang es unter ſtarker Teilnahme des In= und Auslandes, in
ſeiner Klaſſe mit 124 Punkten im Vierkampf den 17. Sieg zu
erringen. Die Uebungsſtunden der Riege ſind für Pflichttrai=
ning
Dienstags; und Freitags von 7.00 bis 8.30 Uhr, für Kür
Samstags nachmittags und Sonntags vormittags für Monat
Auguſt feſtgeſetzt, Aenderung in der Folge wird ſchriftlich mitge=
Die Kaufm. Stenographen=Geſellſchaft unternimmt am kommen=
den
Montag, den 11. Auguſt (Verfaſſungstag), ihre 7. Wanderung. Die
Abfahrt erfolgt vormittags um 6.13 Uhr vom Oſtbahnhof. Von hier
aus führte der Weg über Nonrod, Ruine Rodenſtein, Neunkirchen,
ernbacher Hütte, Lichtenberg und zurück nach Groß=Bieberau. Die
Narſchzeit beträgt 5 Stunden. Es ſind Sonntagsrückfahrkarten nach
Groß=Bieberau zu löſen. (Fahrpreis Mk. 1.30). Die Führung hat
das Mitglied Schröbel übernommen. Gäſte ſind auf den Wanderungen
ſtets willkommen.
Glänzender Erfolg eines Darmſtädter Kurzſchriftlers. Das
Mitglied Hans Pringsheim der Kaufmänniſchen Steno=
graphen
=Geſellſchaft e. V., Darmſtadt, erzielte bei dem großen
Wettſchreiben des Deutſchen Stenographen=Bundes in Berlin
an dem über 4000 Wettſchreiber teilnahmen, einen glänzenden
Erfolg. Der erſt 17jährige Pringsheim errang in der Abteilung
340 Silben den erſten und Ehrenpreis in Geſtalt einer Mercedes=
Schreibmaſchine. Da er außerdem von 4000 Wettſchreibern, di
beſte Arbeit überhaupt ablieferte, wurde ihm als weiterer Ehren=
preis
die Goldene Feder des Verlags Ullſtein zuteil. Dieſem
großen Wettſchreiben, das nur alle fünf Jahre ſtattfindet, lag der
Gedanke zugrunde, die beſten Wettſchreiber der deutſchen Einheits=
kurzſchrift
zu ermitteln. Da Pringsheim, wie erwähnt, die beſte
Arbeit lieferte, darf er wohl als einer der beſten Stenographen
Deutſchlands angeſprochen werden. Die Leiſtung Pringsheims,
der ſeine Ausbildung in der Kaufmänniſchen Stenographen=
Geſellſchaft erhalten hat, darf daher als der beſte Beweis dafür
gelten, daß auch in Darmſtadt die ſtenographiſche Kunſt in hervor=
ragender
Weiſe gepfleg: wird. Pringsheim hat bis jetzt 37
Ehrenpreiſe für ſtenographiſche Qualitätsarbeiten errungen.
Orangeriehaus Beſſunger Herrngarten, Samstag und Sonn=
tag
, abends 8 Uhr, großes Konzert, unter perſönlicher Leitung
des Herrn Kapellmeiſters Schlupp. (Siehe morgige Anzeige.)

Empfehlenswerke Aukokouren.
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club e. V., Sitz Darm=
ſtadt
. A. D. A. C.
Nr. 17
Tagesfahrt.
Darmſtadt, Groß=Gerau, Mainz=Kaſtel (nicht über die Stra=
zenbrücke
), Biebrich, Schierſtein, Neudorf, Achtung, rechts ab=
biegen
, nach Schlangenbad (langſam und ohne Lärm fahren) nach
Langenſchwalbach, ſteile Einfahrt, Vorſicht, links abfahren nach
31,8 Klm.
Richtung Lorch a. Rh.
durch das Wiſpertal (Picknickplätze) Lorch a. Rh.
32,9 Klm.
rechtsrheiniſche Uferſtraße folgend, Vorſicht enge
Straßenteile, auf denen Ueberholen verboten, War=
nungsſchilder
beachten, nach Aßmannshauſen (hier
evtl. Abſtecher über Aulhauſen, Nationaldenkmal
Niederwald, Rüdesheim, ſonſt geradeaus nach
Rüdesheim
13,5 Klm.
Geiſenheim, Winkel, Oeſtrich. Hattenheim. Eltville,
Schierſtein, Biebrich, Kaſtel, Groß=Gerau, Darmſtadt 62,6 Klm.
Geſamtſtrecke: 176,8 Klm.

25

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Geschäftsstelle Heidelberg, Bienenstr. 5, Telephon 4211.

G
Zagverkehr am Berfaſſangstag.
Der Verfaſſungstag am 11. Auguſt iſt in dieſem Jahre erſtmalig
in Heſſen gefetzlicher Feiertag. Da jedoch in den anſchließenden preußi=
ſchen
, bayeriſchen und pfälziſchen Gebietsteilen gearbeitet wird, und
demzufolge dort Werktagsverkehr herrſcht, müſſen auch im Bezirk der
Reichsbahndirektion Mainz die Perſonenzüge an dieſem Tage wie an
Werktagen befördert werden.
Nachſtehende Arbeiter= und Berufszüge werden am 11. Auguſt d. J.
nicht befördert:
T 1241 Mainz Hbf. ab 5.23 Uhr Budenheim an 5.35 Uhr,
Vz 1329 Mainz Hbf. ab 18.20 Uhr Bingerbrück an 19.14 Uhr,
712 Ober=Ramſtadt ab 6.40 Uhr Darmſtadt Hbf. an 7.09 Uhr,
721 Darmſtadt Hbf. ab 16.28 Uhr Wiebelsbach an 17.32 Uhr.
Der Zug 716 Erbach (Odenw.)Darmſtadt wird am 11. und 12.
Auguſt zwiſchen Erbach und Wiebelsbach wie folgt befördert:
Erbach (Odw.) ab 4.52 Uhr. Wiebelsbach=Heubach an 5.28 Uhr.

Küche des Hausfrauenbundes, Heidelberger Straße 47. Die
Speiſung der Jugend in den neuhergerichteten Sälen verlief zu
allſeitiger Zufriedenheit. Die Küche iſt jederzeit bereit, Eſſen an
Tagungen zu übernehmen. Außerdem Mittagstiſch täglich von
122 Uhr 2 70 Pf. Wochenkarte 4 65 Pf. das Eſſen. Auch kann
Eſſen über die Straße geholt werden.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Juli 1930
15mal alarmiert, und zwar zu einem Großfeuer, 5 Kleinfeuern,
einem Schornſteinbrand, 2 Autounfällen, 2 Waſſerrohrbrüchen und
4 ſonſtigen Fällen. Der Kranken= und Unfalldienſt erſtreckt, ſich
auf 127 Transporte
Die zurückgelegte Fahrſtrecke betrug 1244
Kilometer. Auf der Wache, Kirchſtraße 13 (Fernſprecher Nr. 600
und 3500) wurde in 7 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.

Kranichſtein (Schloßkapelle).
Gottesdienſt.

Sonntag, 10. Auguſt. 19 Uhr:

AUSSteTTUng Mathildenhöhe und Kunsthalle
200 Jahre Darmstädter Kunst
Täglich 10 18 Uhr.
(10525a

Lokale Veranſtalkungen.

Die diermnter erſchelnenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen in betrachten
in keinem Faſſe irgendwie ald Beſprechung oder Kritik.
Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof). Heute
und morgen finden wieder die beliebten Konzertabende mit Tanz
ſtatt. Am Montag zur Verfaſfungsfeier Geſellſchaftsabend mit
Tanz. Dieſe Abende erfreuen ſich beſonders ſtarken Zuſpruchs.
Brauerei Schul, Schloßgaſſe. Heute Samstag, den
9. Auguſt, findet in der Brauerei Schul, Schloßgaſſe, Kunſtler=
konzert
ſtatt. Dasſelbe wird von einem Enſemble des Stadt=
orcheſters
ausgeführt. Im Ausſchank ff. Spezialbier; preiswerte
Küche. (Siehe Anzeige.)

Prassel-Kaffee

Steis
trisch geröstet

Schulstr. 10 2

Tageskalender für Samstag, den 9. Auguſt 1930.
Orpheum, 20½ Uhr: Der müde Theodor. Konzerte:
Schloßkeller, Kaffee Oper, Hotel Schmitz, Rheingauer Weinſtube,
Sportplatz=Reſtaurant, Zum Datterich, Bockshaut, Kaffee Jöſt
Hotel zur Poſt, Zum Haferkaſten, Zur Krone, Herrngar
tenkaffee
Nachmittags=Konzert.
Kinovorſtel=
lungen
: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele,
Hauptſchriftleitung, Rudolf Mauv
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf
ür Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Sport: Karl Böhmann
H. Queiſch; für den Schlußdienſt:
für den Handel: Dr.
ndreas Bauer; für
Die Gegenwar
Tagesſpiegel in Bild und Wort:
erbert Nette.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuble:
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadi
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Abernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheatern.
Union=Theater.
Skandal um Eva iſt ein recht guter, vielleicht vorzüg=
licher
deutſcher Tonfilm. Ein köſtliches Luſtſpiel, in der ein fein
ſatiriſches Zeitbild gezeichnet wird. Mit einigen Uebertreibungen
allerdings, aber das macht nichts. Es erhöht die Wirkung und iſt
nicht bösartig. Schließlich geht er ja auch ganz wohlgefällig aus.
der Skandal um Eva, der auf ein Mißverſtändnis zurückzuführen
iſt. Denn nicht ſie, die entzückende und geliebte Lehrerin der Pri=
manerinnen
am Mädchen=Lyzeum hat ein uneheliches Kind, ſon=
dern
ihr Verlobter, der Herr Unterrichtsminiſter! Die ſchöne Eva=
Braut kommt durch Zufall hinter dieſen dunklen Punkt im Vor=
leben
ihres Verlobten, ſie iſt aber großzügig genug, das Vorhan=
denſein
dieſes Sohnes nicht tragiſch zu nehmen, zumal der Junge
1000 große Augen hat! Heimlich holt ſie ihn, läßt ſich ſchon Mutti
anreden und freut ſich auf die Ueberraſchung, die allerdings anders
ausſchlägt, als der Junge das Frl. Dr. Eva in öffentlicher An=
lage
vor allen Spießern laut mit Mama begrüßt.
Aus dieſem Konfliktsſtoff, in deſſen weiterem Verlauf die
charmante Eva ihrem Bräutigam wie auch den lieben Kollegen
(und einer lieben Kollegin!) verdiente Lehren erteilt, iſt die
Filmhandlung aufgebaut. Henny Porten ſpielt die Dr. Eva
Rüttgers mit einem ſo entzückenden, ſchelmiſchen Humor, mit eine=
ſo
lebenswarmen, ſonnigen Heiterkeit und vornehmer verlegener
Darſtellung, daß dieſe allein ſchon dem Film ſtarke Qualität gibt.
Zumal die Künſtlerin auch ſprachlich klar iſt, im Gegenſatz zu bis=
herigen
Tonfilmen, in denen weibliche Stimmen recht mäßig ver=
ſtändlich
waren. In Ludwig Stößel, Oskar Sima Paul
denckels, Adele Sandrock, vor allem aber in der Schar der
Primanerinnen hat Henny Porten ein Enſemble ausgezeichneter
Darſteller, die ſich der guten Regie G. W. Pabſt fein einfühlen und
wie geſagt ein ſehr gutes Luſtſpiel bauen.
Köſtlich in der grotesken Künſtlerlaune iſt wieder der Micky=
Kurz=Tonfilm Der fidele Bauer. Techniſche Wunderfilme
ſind dieſe Tricks, und man weiß nicht, was man mehr beſtaunen
ſoll, dieſe fabelhafte Technik, die heute Zeichnungen nicht nur über=
wältigend
grotesk bewegt, ſondern ſie auch mit begleitender Muſik
und Geräuſch in Einklang bringt, oder die urkomiſchen Einfälle
toller Künſtlerlaune.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen zwei tolle Grotesk=Luſtſpiele, die ſich von den ſonſt ge=
wohnten
ſympathiſch unterſcheiden. Zwar echt amerikaniſch und
mit derben Miteln arbeitend, aber mit einem Rieſenaufwand von
Technik und mit einem Aufgebot von Schauſpielkräften, die
durchweg Kinder
ganz hervorragend arbeiten, obwohk
Knirpſe dabei ſind, die kaum auf den Beinen ſtehen können. Vor
allem Big Boy iſt ein gediegener Kerl in dieſen Grotesken.
Der Hauptfilm führt in die Fliegerei. Der Flieger von
Californien iſt Bill Taylor, ehedem ein erprobter Kampf=
flieger
, der nach dem Kriege, wie viele andere, Berufsflieger
wurde und täglich der ſenſationsluſtigen Menge ſeine Kunſtflüge
zeigt. Er liebt abgöttiſch ſeinen jüngeren Bruder, bis beide ſich
in das gleiche Mädchen verlieben und ſo der dramatiſche Konflikts=
ſtoff
gegeben iſt, deſſen Löſung auf dem Flugfeld geſucht und ge=
funden
wird, natürlich im Happy end. Es wird gut geſpielt in
dieſem harmloſen Film, und es wird viel Kunſt geflogen, wenn
auch nicht gerade Senſationelles. Es iſt ein gut unterhaltendes
*X
Programm.
A
Burgſeſt in Lindenfels i. Odw.
Ueber wellige Täler und ſanfte Höhen ſchaut die ſtolze Burgruine
Lindenfels über die ſchönſten Teile des Odenwaldes hinweg. Uralte
Geſchichte umwittert jeden Stein. Urkundlich wird der Platz Lindenfels
zur Zeit Karls des Großen als zum Kloſter Lorſch gehörig n chgewie=
ſen
, und im 12. Jahrhundert findet die Burg erſtmals als Lorſcher
Lehen in den Dokumenten Erwähnung.
Kurpfalz und Kurmainz waren ſpäter die Heuren, Dreißigjähriger
Krieg und Franzoſenzeit hinterließen in dieſem ſchönen Städtchen ihr
ſchweren Spuren. Alljährlich feiert in dieſer ſchickſalsreichen Burg die
Gemeinde Lindenfels ein Burgfeſt, das ſich bei Tauſenden von Befuchern
größter Sympathie erfreut. Auch der Starkenburger Automobil=Club
(ADAC.), Sitz Darmſtadt, e. V., hat ſich die Burgruine Lindenfels für
ſeine alljährlichen Sommerfeſte erkoren und veranſtaltet erſtmals am=
Auguſt, abends 8 Uhr, dort ſein Sommerfeſt in Form eines rechten
Volksfeſtes. Volkstänze und Bauerntheater in altheſſiſchen Original=
trachten
, Tanz unter den Zweigen der uralten Burglinde, Schieß=,
Wurf= und ſonſtige Vergnügungsbuden, Ueberraſchungen aller Art,
Fackelzug zur mitternächtigen Stunde, Burghofbeleuchtung und vorzügl.
Reſtauration werden auch den grimmigſten Griesgram aufhellen. Das
zum Eintritt berechtigende Feſtabzeichen wird von A
AC.=Mitgliedern
für 50 Pfg., von Nichtmitgliedern für 1. Mark erworben.

Alt=Darmſtadt, Verein für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Gemeinſamer Beſuch der Ausſtellung 200 Jahre Kunſt in Darm
ſtadt, auf der Mathildenhöhe, Samstag mittag 3 Uhr (pünktlich)
unter Führung von Prof. Adolf Beyer. Die Mitglieder treffen
ſich am Eingang des Ausſtellungshauſes auf der Mathildenhöhe.
Zuchtviehverſteigerung. Am Freitag, den 5. September
d. J., findet auf dem Pferdemarktplatz zu Darmſtadt, vormittags
10 Uhr, eine Verſteigerung von Herdbuchbullen des heſſiſchen
Fleckviehſchlages, ſowie von Ebern des veredelten Landſchwein=
Schlages und deutſchen Edelſchwein=Schlages mit Abſtammungs=
nachweis
ſtatt. Das Zuchtmaterial ſtammt aus den beſten Star=
kenburger
Zuchten und zum Teil aus erſtklaſſigen Leiſtungszuchten.
(Siehe Bekanntmachung im heutigen Anzeigenteil.)

7
Ruudfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Samstag, 9. Auguſt
7.30: Bad Homburg: Konzert des Kurorcheſters.
14.00: Hundebörſe. Reportage von Hugo Ramm.
14.30: Stuttgart: Jugendſtunde: Goldtöchterchen (zum Mitſpielen).
15.40: Darmſtadt: Akademiſche Weltmeiſterſchaften: Leichtathletik=
Entſcheidung.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters.
18.05: Gertrud Hermes und ihr Werk über die Pſychologie des
Pr=letariers.
18.35: H. de Kort: Fabrikgeſchichten.
Spaniſcher Sprachunterricht.

Blasmuſik. Frankfurter Harmonie=Orcheſter
20.30: 20 Jahre Conférence. Ein luſtiger Abend in Chanſon und
Sketſch von Willi Schaeffers.
22.30: Tanzmuſik (Schallplatten).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend. 9. Auguſt.
12.00: Feierſtunde: Heimat und Volk
15.00: Jens Lützen: Natur und Leben im Bilde. Photographiſche
Plaudereien.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert
17.30: Ober=Stud. Dir. Dr. Elſa Matz: Die körperliche Erziehung
r Mädchen in der Schule.
18.00: Min.=Rat Becker: Hat die Volkshochſchule dem Arbeiter
etwas zu ſagen!
18.30: Dr. Köhler: Was bringt die deutſche Bäckerei=Fach= Aus=
ſtellung
in Kiel
18.55: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
19.25: Dr. Kern: Schöpferiſche Freundſchaften großer Männer:
Wagner und Nietzſche
20.00: Leipzig: Kabarett: Leipziger Allerlei.

!

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PHOTO Bedenung
Tel. 2140
(350a

Weiterberichk.

Allgemeiner Druckanſtieg über Europa hat die Nordmeerſtörung
weiter zur Auffüllung gebracht und das ſüdweſtliche Hoch verſtärkt. So=
mit
geht der Tiefdruckeinfluß allmählich zu Ende, während das ſich
immer mehr nach dem Feſtland verlagernde Hoch die Vorherrſchaft ge=
winnt
. Wenn auch vorerſt durch die immer noch beſtehende ozeanifche
Luftzufuhr zeitweiſe wieder Bewölkung aufkommt, ſo wird doch im Be=
reich
des hohen Druckes weitere Beruhigung eintreten, ſo daß für einige
Tage beſſeres Wetter zu erwarten iſt. Allerdings ſind vorübergehende
Gewitterſtörungen nicht ausgeſchloſſen.
Ausſichten für Samstag, den 9. Auguſt: Mehr aufheiterndes, etwas
wärmeres und meiſt trockenes Wetter.
Ausſichten für Sonntag, den 10. Auguſt: Meiſt heiter und trocken.

[ ][  ][ ]

Nummer 219

Samstag, den 9. Auguſt 1930

Seite 77

Iu den Lehrbekrieben der Landwirkſchaftskammer
für Gemüſebau
zu Groß=Umſtadt und Gonſenheim finden in nächſter Zeit folgende
Kurſe ſtatt: In Groß=Umſtadt am Freitag, den 15. Auguſt,
ein Eintags=Kurſus und vom 26.28. Auguſt ein Dreitags=Kurſus,
ſodann am 5. September wieder ein Eintags=Kurſus, in Gon=
ſenheim
am 13. Auguſt ein Eintags=Kurſus und vom 20.22.
Auguſt ein Dreitags=Kurſus.
Die Kurſe ſind für alle Teilnehmer bis auf weiteres gebühren=
frei
und werden den Teilnehmern aus Heſſen die Reiſekoſten
3. Klaſſe ganz oder zum Teil vergütet, je nach Entfernung. An=
meldungen
ſind zu richten an das Muſter= und Verſuchsgut der
Landw.=Kammer zu Groß=Umſtadt (Heſſen), und zwar ſpäteſtens
bis 8 Tage vor Beginn eines Kurſus.
Die am Gemüſebau intereſſierten Kreiſe ſeien auf dieſe Kurſe
nachdrücklich hingewieſen, da hier reiche Gelegenheit zu zeitgemäßer
Weiterbildung gegeben wird.

G. Ober=Ramſtadt, 8. Aug. Gemeinderatsſitzung. In der
vorgeſtern unter dem Vorſitz des Beigeordneten Braband ſtattgefun=
denen
Gemeinderatsfitzung wurde zunächſt die vom Kulturbauamt über=
ſandte
Analyſe von Waſſer aus der Quelle in der Pfingſtweide be=
kannt
gegeben. Ebenſo ein Schreiben der Firma J. Nohl=Darmſtadt
hinſichtlich der Verbohlung der im Vorjahre in der Faulbach gebohrten
Brunnen. Die beiden Gruben ſind unfallſicher hergerichtet und ſoll es
hierbei zunächſt ſein Bewenden haben. An Hand einer Zeichnung er=
läutert
Bauaufſeher Kehr den Entwurf der Wohnungen für Lungen=
gefährdete
im Flachbauſtil mit je drei Zimmern und Küche und Bei=
geordneter
Braband gibt die diesbezüglichen Verhandlungen mit dem
Miniſterium betreffend Bezuſchuſſung dieſer Bauten bekannt. Es wird
beſchloſſen, vier Flachbauten mit je zwei Wohnungen 4 drei Zimmer
und Küche auf dem Gelände zwiſchen Küchler= und Frankenhäuſerweg
zu erſtellen, ſofern das Miniſterium dies genehmigt. Dem Gemeinde=
rat
ſoll über die Höhe der Baukoſten noch einmal ein ausführlicher
Voranſchlag vorgelegt werden. Die geſtern ergangene Entſcheidung
des Herrn Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft vom 28. Juli 1930 über
Zinsverbilligung für Kapitalien für Arbeiten, bei denen Wohlfahrts=
erfoerbsloſe
beſchäftigt werden, wird zur Kenntnis genommen. Die in
Frage kommenden Arbeiten ſollen raſchmöglichſt in Angriff genommen
werden und die weiteren Vorarbeiten hierfür werden der Verwaltung
übertragen. Wegen weiteren Notſtandsarbeiten an Straßen ſoll die
Baukommiſſion Beratungen einleiten und Voranſchläge ausarbeiten.
Hierüber ſoll dem Gemeinderat erneut Vorlage gemacht werden. Aller=
hings
ſollen ſich dieſe Arbeiten nur im Rahmen des diesjährigen Vor=
anſchlags
halten. Für die Baugenoſſenſchaft Selbſthilfe wird bei
öffentlicher Abſtimmung die Bürgſchaftsübernahme für einen Zwiſchen
kredit von 31500 RM., für zwei private Bauherren für 6500 RM.*
bzw. 6200 RM. gegen hypothekariſche Sicherheit beſchloſſen. Die am
28. Juli ſtattgefundene Verpachtung der Winterſchafweide 1930/31 wird
genehmigt. Hinſichtlich der Verfaſſungsfeier werden die beiden kreis=
amtlichen
Verfügungen vom 22. und 26. Juli bekanntgegeben. Ebenſo
ein Antrag des Gemeinderats Gunkel, die für die Verfaſſungsfeier vor=
geſehenen
Mittel mit 100 RM. für Kinderſpeiſung zu verwenden und
den Landwirten zu geſtatten, am Verfaſſungstage Feldfrüchte einzu=
fahren
, ſowie das ausgearbeitete Feſtprogramm. Bei öffentlicher Ab=
ſtimmung
wird beſchloſſen, für die Verfaſſungsfeier eine ſieben Mann
ſtarke Kapelle zu engagieren und die ſich etwa auf 50 RM. belaufenden
Koſten auf die Gemeindekaſſe zu übernehmen. Die weitergehenden An=
träge
werden damit als erledigt angeſehen und die Anſchaffung der
empfohlenen Gedenkbücher für die Schüler abgelehnt. Zur Verfaſſungs=
feier
ſelbſt wurde der Gemeinderat nochmals mündlich eingeladen.
Unter Verkehrsreklame werden die Verhandlungen des Verkehrsvereins
Ober=Ramſtadt mit den einzelnen Stellen bekanntgegeben und die Aus=
führung
des Profekts der unverhältnismäßig hohen Koſten halber zu=
rückgeſtellt
. Weitere Maßnahmen ſollen mit den betreffenden Vereinen
erörtert werden. Handwerkskammerbeitrag. Die Ge=
werbetreibenden
ſeien zur Vermeidung von Mahnkoſten darauf hinge=
wieſen
, daß die 2. Rate des Handwerkskammerbeitrags 1930 bis zum
15. Auguſt an die Gemeindekaſſe zu zahlen iſt.

Zum Jubelſeſte des 40jähr. Beſtehens des Geſang=
vereins
Concordia Roßdorf.
Roßdorf, 9. Auguſt.
Der Pflege des deutſchen Volksliedes war die Arbeit des Geſang=
vereins
Corcordia gewidmet, der morgen das Jubiläum des 40jährigen
Beſtehens feſtlich begehen wird. An dieſem Feſte werden ſich nicht nur
ſeine vier Brüder am Orte, ſondern auch eine ganze Reihe auswärtiger
Geſangvereine beteiligen. Daß auch die ganze Gemeinde mit ihrem
Herzen bei dem Feſte iſt, iſt bei der uneingeſchränkten Sympathie, deren
ſich der Verein erfreut, ſelbſtverſtändlich. Sie wird dies äußerlich durch
Schmückung und Beflaggung ihrer Häuſer zum Ausdruck bringen und
damit den auswärtigen Sangesfreunden gleichzeitig ein Herzliches
Willkommen entbieten.
Ein Verein, der 40 Jahre hindurch durchgehalten hat, hat ſeine
Lebensfähigkeit und Daſeinsberechtigung nachgewieſen. Das gilt auch
von dem Geſangverein Concordia‟. Daß ſelbſt die lange und ſchwere
Kriegs= und Nachkriegszeit ſeinen Beſtand nicht zu erſchüttern vermochte,
zeugt von dem geſunden Kern, der dem Verein innewohnt; hoffen wir,
daß er ihm immer erhalten bleibt. Die Macht des Liedes hat ihn ge=
ſchaffen
in heiteren und ernſten Tagen. Möge dieſe Erkenntnis am
Jubiläumsfeſte für alle Mitglieder des Geſangvereins Concordia der
Anlaß ſein zur Ablegung des ſtillen Gelöbniſſes, auch fernerhin treu
zur Fahne zu ſtehen und feſtzuhalten an dem heiligen Band, das ſeine
Sänger bis auf den heutigen Tag ſo brüderlich umſchlungen hat.
In dieſem Zuſammenhang darf der Männer ehrend gedacht werden,
die den Verein im Jahre 1890 gegründet haben und deren ſich der
Verein an ſeinem Inbliäum dankbar erinnert. Soweit dieſe heute dem
Verein noch als Mitglieder angehören, ſind dies: Friedr. Fornoff ſen.,
Fritz Geiß, Jakob Löffler=Darmſtadt, Ludwig Moter, Johs. Reinheimer,
Johs. Simon Felger, Bernhard Zacheis, Johs. Welhelm Krämer, Gg.
Geiß, Heinrich Albert, Philipp Heinrich Schuchmann und Heinrich
Kirſchner. Nicht vergeſſen ſeien aber auch die Dirigenten des Vereins,
ſo der weit über die Grenzen unſeres Heimatortes bekannte Muſiker und
Komponiſt Friedrich Geiß, ferner unſer erfolgreicher, feinſinniger Kam=
mermuſiker
Handke=Darmſtadt, und nicht zuletzt unſer temperament=
voller
, ſangesbegeiſterter noch junger Leiter Lehrer Georg Hackemer, der
die Ehre hat, im Jubiläumsjahre den Dirigentenſtab des Vereins zu
ſchwingen. Herr Hackenem hat in den Jahren ſeiner Wirkſamkeit im
Verein bewieſen, daß er der rechte Mann am rechten Platze iſt, und der
Verein hofft, auch ihn als ſeinen Dirigenten noch recht lange zu beſitzen.

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f. Roßdorf, 8. Aug. Standesamtliches. Im Monat Juli
wurden regiſtriert: 8 Geburten und 4 Sterbefälle; Eheſchließungen
finden nicht ſtatt. Sonderzug. Die Reichsbahndirektion läßt
anläßlich des am Sonntag, den 10. Auguſt, ſtattfindenden 40jährigen
Jubiläums des Geſangvereins Konkordia einen Sonderzug nach hier
verkehren, der ab Darmſtadt Hauptbahnhof 12.15 Uhr, ab Nordbahnhof
12.20 Uhr, ab Oſtbahnhof 12.26 Uhr fährt.
Cp. Pfungſtadt, 8. Aug. Verfaſſungsfeier. Auf Grund
einer Beſprechung, die die Gemeindeverwaltung mit den Vertretern
der Schule, der Vereine und ſonſtigen Korporationen hatte, wurden alle
Einzlheiten über die diesjährige örtliche Verfaſſungsfeier beſprochen.
Am Montag vormittag ſoll zunächſt ein Feſtzug ſtattfinden. Darnach
ſoll auf dem Sportplatz der Fr. Turngemeinde eine Platzfeier ſtatt=
finden
, in deren Mittelpunkt die Feſtrede, umrahmt von Muſik= und
Geſangsvorträgen, ſtehen ſoll. Bei ungünſtigem Wetter ſoll die Mor=
genfeier
im Hofe der neuen Schule ſtattfinden. Todesfall. Im
Alter von 91 Jahren iſt hier Peter Polſter 2., wohnhaft Rügnerſtraße
geſtorben. Der Verſtorbene war der drittälteſte Einwohne unſeres
Ortes. Pfungſtadts älteſter Einwohner iſt 92 Jahre alt. Nach den
Eintragungen auf dem Standesamt betrug im Monat Juli die
Zahl der Geburten neun (fünf Knaben und vier Mädchen) und die
Zahl der Todesfälle fünf. Außerdem fand im Juli eine Eheſchließung
ſtatt.
Eigenheim. Die hieſige Arbeiterfugend iſt intenſiv mit
den Vorbereitungen zu einem Eigenheim (Jugendheim) beſchäftigt. Die
Bauarbeiten ſollen in aller Kürze begonnen werden.

Provinzial=Haupkverſammlung und bienenwirkſchaft-
liche
Ausſtellung des Skarkenburger Bienenzüchter=
vereins
in Heppenheim a. B. am 9. und 10. Auguft.
Die diesjährige Hauptverſammlung der Bienenzüchter unſerer
Provinz, zuſammengeſchloſſen in dem Starkenburger Bie=
nenzüchterverein
, findet hier in Heppenheim am 9. und
10. Auguſt, und zwar in den Räumen des Parkhotels Halber
Mond ſtatt. Wie üblich iſt mit der Tagung eine Ausſtellung
von lebenden Bienen, von Bienenerzeugniſſen, bienenkundlichen
Geräten, Bienenwohnungen und dergleichen verbunden. Bienen=
wiſſenſchaftliches
bringt das Landwirtſchaftsamt, das die Bienen=
kunde
ſeit einer Reihe von Jahren in den Lehrplan ſeiner land=
wirtſchaftlichen
Schule aufgenommen hat, zur Schau. Die Tagung
beginnt am Samstag nachmittag mit der Tätigkeit der Preis=
richter
. Der Abend ab 8 Uhr, vereinigt Imker und Gäſte zu
einem gemütlichen Beiſammenſein. Neben einem ſinnigen Vor=
ſpruch
, Begrüßung durch den Vorſitzenden des hieſigen Bienenzüch=
tervereins
, Herrn Architekten Werner, ſteht im Mittelpunkt
dieſes Abends ein Lichtbildervortrag von Herrn Oberlandwirt=
ſchaftsrat
Dr. Schul, der insbeſondere die Nichtimker über
Leben und Nutzen der Bienen unterrichten ſoll. Muſikſtücke eines
guten Orcheſters wechſeln mit gemeinſamen Liedern, denen imker=
liche
Texte unterlegt ſind, ab.
Der Sonntag bringt um 10 Uhr die Eröffnung der Ausſtel=
lung
; um 10,45 Uhr findet die Preisverteilung ſtatt. Hieran
ſchließt ſich um 11 Uhr die eigentliche Hauptverſammlung,
aus deren Tagesordnung der Vortrag von Herrn Pfarrer Nie=
derer
=Meckesheim, eines hervorragenden theoretiſchen und prak=
tiſchen
Imkers und guten Redners über Imkernöte und
praktiſche Fragen der Bienenzucht hervorgehoben zu
werden verdient. Mit Schluß der Hauptverſammlung beginnt das
gemeinſame Mittageſſen im Halben Mond mit bekannt vorzüg=
licher
Küche und guten Weinen. An das Eſſen reiht ſich eine Füh=
rung
durch die Stadt mit ihren hiſtoriſchen Fachwerkbauten und
dem herrlichen Marktplatz. Später trifft man ſich wieder mit den
zurückgebliebenen Gäſten und Imkerfreunden im Ausſtellungslokal.
Die Ausſtellung bleibt am Sonntag bis zum Eintritt
der Dunkelheit geöffnet. Auch am Montag ſteht ſie zur Feier des
Verfaſſungstages ab 9 Uhr noch offen. Hier bietet ſich namentlich
den hieſigen und benachbarten Schulen Gelegenheit zu ihrer Be=
ſichtigung
.
Das iſt in kurzen Zügen der Verlauf der Provinzial= Imker=
tagung
. Man beachte auch die Aushänge in verſchiedenen Schau=
fenſtern
der Stadt Heppenheim. Verſäume niemand, die intereſ=
ſante
Tagung und namentlich auch die Ausſtellung zu beſuchen.
Insbeſondere werden auch die Landwirte, Garten= und Obſtbauern
daran erinnert, den Imkern und ihren fleißigen Bienen für die
unentbehrliche Blütenbefruchtung dadurch Dank zu ſagen, daß
ſie vom 9. bis 11. Auguſt zu den Veranſtaltungen kommen.
Dr. Sch.

G. Ober=Ramſtabt, 6. Aug. Die Erntearbeiten ſchreiten
nur langſam vorwärts. Sie werden außerordentlich behindert durch die
faſt täglichen Regengüſſe, ſo daß, während die Dreſchmaſchinen auch ſchon
mit dem Ausdruſch in den Hofreiten begonnen haben, immer noch ein
anſehnlicher Teil des Getreides auf dem Felde ſteht und der Ein=
bringung
harrt. Die Ernteferien gehen in dieſer Woche hier
zu Ende, und die Schule beginnt wieder am 11. Auguſt. An dieſem Tage
wird in den Schulen eine Verfaſſungsfeier gehalten.
* Obertshauſen bei Offenbach a. M., 8. Aug. In unſerer Gemeinde
hat der Badeanſtaltsbeſitzer Auguſt Ott ein 50 Meter langes und 30
Meter breites Quellen=Schwimmbad errichtet, mit einer aus Kunſtſtein
erbauten Abſpringvorrichtung und Sprungbrettern. Die Anſtalt iſt
nicht nur für die Gemeinde Obertshauſen, ſondern auch für die ganze
Umgebung von großem Wert. Der unmittelbar daran anſchließende
Spielplatz bietet der Jugend beſte Gelegenheit, ſich körverlich und ſport=
lich
zu trainieren.
Hirſchhorn, 8. Aug. Waſſerſtand des Reckars am
7. Auguſt 0.90 Meter, am 8. Auguſt 0,86 Meter.
Gernsheim, 8. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
7. Auguſt 1,78 Meter, am 8. Auguſt 1,80 Meter.

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Seite 8

Samstag, den 9. Auguſt 1930

Nummer 219

Nachrichten des Skandesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 30. Juli: Raſchert, Johanna Henriette Wil=
helmine
, geb. Wenzel, Witwe des Kupferdruckers, 95 J., Gervinus=
ſtraße
34. Am 31. Juli: Stein, Maria, geb. Bretſch, Witwe des
Lokomotivführers, 78 J., Liebigſtr. 18. Schmelz, Marianne Mar=
garete
, 3 Monate, Barkhausſtr. 33. Am 1. Auguſt: Reitz, Anna
Eliſabethe, Diakoniſſe, ledig, 85 J., Erbacherſtr. 25. Am 2. Auguſt:
Rettig, Ernſt, Lehrer, 34 J., Rohrbach, Kr. Erbach, hier, Grafen=
ſtraße
9. Reeg, Johannette, geb. Wurm, 73 J., Witwe des Ma=
ſchinenheizers
, Stiftsſtr. 99. Am 1. Auguſt: Eigenbrodt, Liſette,
Dienſtmädchen, ledig 81 J., Ludwigshöhſtr. 99 Am 2. Auguſt:
Schneider, Wilhelmine, geb. Kalbfleiſch, 85 J., Witwe des Miniſte=
rialkanzliſten
, Viktoriaſtr. 65. Deetjen, Ida Julie Mathilde, geb.
Halberſtadt, 86 J., Witwe des Bankiers, Martinsſtr. 97. Am
3. Auguſt: Krauß, Johann Nikolaus, Schneidermeiſter, 67 J., Nie=
der
=Ramſtädterſtr. 57 Horn, Erna. geb. Koch, 55 J., Ehefrau des
Oberpoſtſekretärs, Adolf=Spieß=Str. 4. Schuſter, Eliſabethe, geb.
Korbus, 43 J., Ehefrau des Eiſenbahnſchaffners hier, Feldberg=
ſtraße
34. Am 4. Auguſt: Reiß, Katharina, geb. Lang, 73 J., Ehe=
frau
des Schuhmachermeiſters, Kaupſtr. 5. Ehrhardt, Eliſe Mag=
dalene
, geb. Braun, 40 J., Ehefrau des Hilfsarbeiters, Seeheim,
ier, Grafenſtr. 9. Am 9. Auguſt: Neuber, Marie, geb. Schlößler,
76 J., Witwe des Schneidermeiſters, Wittmannſtr. 3. Schnepper,
Peter, Photograph, 71 J., Karlsſtr. 65. Am 6. Auguſt: Hanſtein,
Katharina, Diakoniſſe. ledig, 76 J., Erbacherſtr. 25. Winkler, Jo=
hann
Karl Auguſt Leberecht, Kanzleirat i. R., 65 J., Kittlerſtr. 12.
Am 7. Auguſt: Wolf, Leonhard, Brunnenbauer und Schmied, 63
J., Groß=Umſtadt, hier, Grafenſtr. 9. Am 6. Auguſt: Rollenhagen,
Hermann Auguſt Hubert, Gerichtsvollzieher i. R., 67 J., Rhön=
ring
40.

Kirchliche Nachrichten.
8. Sonntag nach Trinitatis (10. Auguſt).
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Samstag 9. Auguſt, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 10. Auguſt, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Heß. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloß
gemeinde. Dekan Zimmermann. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Dekan Zimmermann. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottes=
Dekan Zimmermann. Abends 6 Uhr: Abendgottes=
dienſt
.
dienſt. Pfarrer Rückert.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 12. Auguſt, abends
Fritag, 15.
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde.
Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
Samstag, 16. Auguſt, abends 8 Uhr
(ältere Abteilung).
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Singekreis der Gemeinde=
jugend
.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 10. Auguſt, vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Diakon
Bochmann. Abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtge=
gemeinde
, gemeinſamer Abend.
Montag, 11. Auguſt, abends
Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (altere Abteilung).
Dienstag, 12. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Mädchenvereinigung der
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung)
Mittwoch, 13.
Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung).
Abends
Auguſt, nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abtei=
lung
.) Donnerstag, 14. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereini=
Jugendbund der
gung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung).
Freitag, 15. Auguſt,
Lukasgemeinde (jüngere Abteilung).
abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Ab=
teilung
). Jugendbund der Kaplaneigemeinde,
Feierabend (Stiftſtraße 51). Mittwoch, 13. Auguſt, abends
Pfarrer Köhler.
8.15 Uhr: Bibelſtunde
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag. 10.
Auguſt, vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Diakon Hagebolling.
Amtshandlungen an Auswartigen: Pfarrer Bergér.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonen=
heim
. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr und
Fernſprecher 4584
nachm. (außer Samstags) von 56 Uh
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe. Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangele=
genheiten
), Beratung in Wohnungsangelegenheiten. Ehebera=
ratung
, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeinde=
haus
, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 812 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und Don=
nerstag
, vorm. von 912 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend. Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fern=
ſprecher
2288.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, zugleich
Chriſtenlehre für beide Gruppen der Martinsgemeinde Weſt.
Pfarrer Bergér. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martins=
gemeinde
Oſt. Pfarrer Beringer.

Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
den 12. Auguſt, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereini=
gung
. Donnerstag, den 14. Auguſt, abends 8 Uhr im Martins=
ſtift
: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenver=
einigung
Weſt. Freitag, den 15. Auguſt, abends 8 Uhr im Ge=
meindehaus
: Jugendvereinigung (ältere Abteilung)
Johanneskirche. Samstag, den 9. Auguſt, abends 8 Uhr:
Chriſtenlehre des Nordbezirks im Gemeindehaus Pfarrer Marx.
Sonntag, den 10 Auguſt, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7 Uhr zu ſtiller An=
dacht
geöffnet
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie)

dienſt zur Eröffnung der Konfirmandenunterweiſung. Pfarraſſi=
ſtent
Becker.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarr=
aſſiſtent
Becker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 8.30 Uhr:
Chriſtenlehre für den Oſt= und Weſtbezirk. Pfarrer Irle. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle. Vorm. 11.15 Uhr
Kindergottesdienſt. Pfarrer Irle.
Sonntag, 10. Auguſt, abends
Veranſtaltungen:
8.30 Uhr: Jugendvereinigung. Montag, 11. Auguſt, abends 8.30
Uhr: Mädchenvereinigung. Donnerstag, 14. Auguſt, abends

8.30 Uhr: Frauenabend.
Freitag, 15. Auguſt, abends 8 Uhr
Mädchenchor. Abends 8.30 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 16.
Auguſt, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Müller. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 10. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung.
Montag, 11. Aug., abends 8 Uhr: Jugend=
bund
. Samstag, 16. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
(Körverſchule)
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck.
Nachm. 2.30
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Uhr: Einweihung des neuen Krankenhauſes. Prälat D. Dr. Diehl.
Evang. Sonntagsverein: Nachm. 2.30 Uhr: Beteiligung an
der Einweihungsfeier des neuen Krankenhauſes. Donnerstag,
14. Auguſt, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße
4) Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Nachm. 3.30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Brinkmann
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde.
Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8.30 Uhr: Blau
Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter
kreuz=Bibelſtunde.
Chor.
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Wolfarth. Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kin
derſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Neuber.
Samstag.
abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. Dienstag, abends 8.30
Uhr: Mädchenkreis. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundes=
kreis
für junge Männer. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebets=
ſtunde
für junge Männer.
Voranzeige: Am 27. Auguſt: Philadelphia=Konferen=
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Infanterie=Kaſerne. H
links). Sonntag und Montag, 10./11.
Mittwoch, 13. Auguſt, abends 8.30 Uhr:
Auguſt: Taunusfahrt.
Familienbibelſtunde. Donnerstag, 14. Auguſt, abends 8.30 Uhr:
Jung=Volk=Abend.
Freitag, 15. Auguſt, abends 8 Uhr: Leibes=
übungen
(Sportplatz Maulbeerallee)
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Alexander=
ſtraße
22. Samstag, den 9. Auguſt, nachm. 4.305.30 Uhr: Spie=
len
im Heim, bis 6 Uhr: Singen; anſchließend Andacht. Mitt=
woch
, den 13. Auguſt: Spielen am Böllenfalltor. Donnerstag,
den 14. Auguſt. abends 8 Uhr: Heimabend für Aeltere. Sams=
tag
, den 16. Auguſt: Geländeſpiele.
Einzelheiten ſind durch
die Schulvertreter zu erfahren.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51). Dienstag, den 12. Auguſt, abends 8.30 Uhr:
Mitgliederverſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 10. Auguſt, findet keine
Menſchenweihehandlung ſtatt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen.
Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang
Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society), Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottes=
dienſte
jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündi=
gung
. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich ein=
geladen
.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal):
Jeden Dienstag, abends
Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt will
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Evang. Gemeinſchaft (Schulſtraße 9).
Sonntag, vorm. 10
Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt
Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde. Mittwoch, nachm.
3 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Bibel= und Gebetſtunde. Jedermann iſt freundlich eingeladen.
P. Schanz, Prediger.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche) Wendelſtadtſtr. 38
Sonntag, 10. Auguſt, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends

8 Uhr: Predigt. Thema: Wie Gott Menſchen ſucht. Prediger
Bültge.
Dienstag, 12. Auguſt, abends 8 Uhr: Bibel= und
Gebetsſtunde. Prediger E. Bültge. Zu allen Verſammlungen iſt
jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr: Jugend=
bundſtunde
, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Mitt=
woch
, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich einge=
laden
.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 11. Auguſt, abends
8.30 Uhr im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauer=
ſtraße
17. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Hähnel.
Vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt.
Mittwoch, 13. Auguſt, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Freitag,
Auguſt, abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde. Prediger Hähnel.
Jedermann iſt freundlichſt eingeladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr: Gebets=
verſammlung
: 10 Uhr: Heiligungsverſammlung; 11.30 Uhr: Kom=
pagnie
=Verſammlung für Kinder; nachm. 3 Uhr: Wegweiſerunter=
richt
für Kinder; 5 Uhr Heilsverſammlung für Kinder; abends
Uhr: Freiverſammlung am Paradeplatz; abends 8.30 Uhr:
Diens=
Extraverſammlung: Abſchied der Kandidatin Treffert.
tag, abends 8.30 Uhr: Mitgliederverſammlung.
Mittwoch,
nachm. 5 Uhr: Heilsverſammlung für Kinder; abends 7.30 Uhr:
Freiverſammlung, geleitet von Jugendarbeitern u. Korpskadetten;
abends 8.30 Uhr: Heilsverſammlung; geleitet von den Jugend=
arbeitern
und Korpskadetten.
Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Heimbund für Frauen und Mädchen. Freitag, nachm. 5 Uhr:
Heiligungsverſammlung für Kinder. Freitag, abends 8.30 Uhr:
Heiligungsverſammlung. Jedermann herzlich willkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburg=Straße,
ehemal. Kaſino); Sonntag, den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr, nachm.
4 Uhr, und Mittwoch den 13. Aug., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarck=Straße 54)
Sonntag, den 10. Auguſt, vormittags 9.30 Uhr, nachmittags
4 Uhr, und Mittwoch, den 13. Aug., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gonner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Vorm. 8.30 Uhr: Chriſten=
lehre
der Mädchen. Vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt unter
Mitwirkung des Kirchenchores. Vorm. 11 Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Montag: Mädchenjungſchar II. E. J. G.=Jungengruppe.
dienstag: Führerkreis
Mittwoch: Bubenjungſchar; Kirchen=
chor
. Donnerstag: E. J.G.=Mädchenabend. Freitag: Mäd=
chenjungſchar
I.
Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 10. Auguſt, nachm.
1.30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 10. Auguſt,
vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottes=
dienſt
der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Die
Chriſtenlehre fällt aus. Mittwoch: Gemeinſamer Abend der
E. J. G.
Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 8. Sonntag nach Trinitatis,
10. Auguſt, vorm. 9.30 Uhr: Gottesdien
Abends 8.30 Uhr:
Bibelſtunde. Dienstag: Poſaunenchor. Mittwoch: Jugend=
bund
Wartburg.
Donnerstag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 10. Auguſt,
vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Montag: Jugendverein. Dienstag: Bibelſtunde.
Mittwoch; Kirchenchor. Donnerstag: Mütterabend. Poſaunen=
chor
im Schulſaal.
Freitag: Mädchenverein.
Samstag:
Jugendverein.
Sprechſtunden in Kirchenſteuerangelegenheiten
für Arbeitsloſe findet wieder ſtatt am Freitag von 57 Uhr
Evang Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 10. Aug.,
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre.
Dienstag: Jungmädchenverein.
Mittwoch: Kirchenchor und
Jugendvereinigung. Donnerstag: Frauenverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14).
Sonntag, den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, 14. Aug.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22).
Sonntag, den 10. Aug., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 13. Aug.,
abends 8.30 Uhr
Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 36)
Sonntag, den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag. 14. Aug.,
abends 8.30 Uh.
Hottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, den 10. Aug., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 13. Aug.,
abends 8.30 Uhr
Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25).
Sonntag, den 10. Aug., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, 14. Aug.,
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Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22)
Sonntag, den 10. Aug., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 14. Auguſt,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
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ſtudium
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bach
, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auer=
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[ ][  ][ ]

Nummer 219

Samstag, den 9. Augnſt 1930

Seite 9

Anni Kammler
Heinrich Mitſchdörfer
Verlobte
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1930

Bſttorlaſtraße 50½

Schachtſtraße 6

Willi Schaaf
Wilhelmine Schaaf, geb. Rausch
Vermählte

Darmstadt, den 9. August 1930.
Barkhausstr. 5.

(*

Kirchl. Trauung: Samstag, den 9. August, nachmittags
3 Uhr, in der Martinskirche.
2

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Heinrich Reichel
Ria Reichel, geb. Willenbücher
Sandbergſtr. 29
Jahnſtr. 63
Kirchlſche Trauung: Sonntag, den 10. Auguſf 1930, nach=
mittags
2½ Uhr, in der Pauluskirche.

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Adam Späth
Eliſabeth Späth, geb. Treuſch
Erbacherſtr. 13
Barkhausſtr. 8
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 10. Auguſt, nachmittags
3 Uhr, in der Martinskirche.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante
N
Anna Marid Tuliner
nach kurzem Leiden im Alter von 79 Jahren zu ſich
zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familien Frank und Büttner.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1930.
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag 2 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Df. Duft Schafer
Johanna Schäfer
geb. Lichtenstein
geben ihre Vermählung bekannt
Zschopau
Darmstadt
(Sa.)

Meerane

Wenckstr. 49

R

Statt Korten.

Ihre am Sonntag, den 10. Aug.,
nachmittags ½3 Uhr in der Mar=
tinskirche
ſiattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen
Bilh. Biemer und Fran
Margarete, geb. Schaffner.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1930.

25

Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung überſandten Blumen
und Geſchenke ſagen wir unſeren
herzlichſten Dank.
Fritz Müller und Frau
Meta, geb. Hankelé.

Todes=Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben, iſt am Donnerstag
nachmittag 2½ Uhr unſer herzensguter, lieber Vater,
Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Herr

Buchdruckereibeſitzer
im Alter von 69½ Jahren von ſeinem Leiden durch
einen ſanften Tod erlöſt worden.
Wir machen dieſe traurige Mitteilung allen Verwandien,
Freunden und Bekannten mit der Bitte um ſtiille Teil=
nahme
.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Griesbeim, Erlangen, am 8. Auguſt 1930. (12225
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 10. Auguſt.
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Pfungſtädterſtr. 2
aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
lieben Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn Georg Lotz
Kaufmann
heute früh nach langem, ſchwerem, mit großer Ge=
duld
getragenen Leiden im 48. Lebensjahr zu ſich
zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Mich. Lotz und Frau
Wilh. Lotz und Frau
Familie Georg Fretz.
Wixhauſen, den 8. Auguſt 1930.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 10. Auguſt,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehaus aus ſtatt.

Geſiern entſchlief durch Unglücksfall unſer
liebes einziges Kind, Urenkel, Enkel und
Neffe
Oip.
In tiefer Trauer:
Karl Stähr und Frau
geb. Franz.
Darmſiadt, den 8. Auguſt 1930.
(
Die Beerdigung findet am Samstag, den
9. Auguſt, nachmittags um 3 Uhr, von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus ſiatt.

Dankſagung.
Für die uns anläßlich des Todes meiner lieben
Frau, unſerer treubeſorgten Mutter erwieſene
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen Kranz=
und Blumenſpenden ſpreche ich hiermit meinen
herzlichſten Dank aus. Beſonderer Dank ſei
den ehrw. Franziskanerſchweſtern für ihre fo=
fortige
Hilfe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Schuſter und Söhne.
Darmſiadt, den 8. Auguſt 1930.
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wird während ſei
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vertret. v. d. Herren
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S. R. Dr. Nebelthau.

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ich für nichts auf
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Samstag, den 9. Auguſt 1930

Nummer 219

Verhaftung einer internationalen Falſchſpieler=
Bande.
Frankfurt a. M. Dem Zuſammenarbei=
ten
der internationalen Polizeiverwaltungen iſt
es gelungen, eine internationale Falſchſpieler=
bande
unſchädlich zu machen, die in den Bade=
orten
des In= und Auslandes, wie St. Moritz,
Karlsbad, Marienbad, Wiesbaden. Baden= Ba=
den
, Bad=Nauheim uſw., ihr Unweſen trieb. Die
Falſchſpieler ſuchten in den Badeorten Bekannt=
ſchaften
, die ſie dann zu einem Spielchen ein=
luden
. Es wurde Skat mit ſehr hohen Einſätzen,
aber auch Poker geſpielt. Bei dieſen Spielen
wurden Unſummen umgeſetzt. Die Bande konnte
in den verſchiedenen Badeorten Hunderttauſende
gewinnen. Auch ein Frankfurter Rechtsanwalt
fiel den Falſchſpielern in die Hände. Er verlor
in kurzer Zeit 38 000 Mark. Der Anwalt, der,
um dieſe Summe zu zahlen, ſich an Mündelgel=
dern
vergriff, erſchoß ſich ſpäter. Die Nachfor=
ſchungen
der Polizei ergaben ſchließlich, daß die
Betrüger mit gezinkten Karten arbeiteten. Sie
verſtanden es, ihren Opfern die gezinkten Kar=
ten
in die Hände zu ſpielen. Vielfach wurden die
Oberkellner der jeweiligen Lokale in das Ver=
trauen
gezogen und am Gewinn beteiligt. Die
Kellner hatten, wie das üblich iſt, die neuen
Karten zu holen, die aber in Wirklichkeit von
der Bande vorher gezinkt und wieder ſorgfältig
verpackt waren. Ein Kellner eines Hotels, der
den Schwindel nicht mitmachen wollte, gab der
Polizei einen Wink, wodurch die Angelegenheit
ins Rollen kam. Vor einiger Zeit wurden die
beiden angeblichen Kaufleute Warnke und
Blühmle verhaftet und mit noch weiteren ſpäter
Verhafteten nach Berlin übergeführt. Ein ge=
wiſſer
Schmidt fungierte als Kaſſier. Er fuhr
nach den Wohnorten und präſentierte ihnen dort
die beim Spiel ausgeſtellten Wechſel und Schuld=
ſcheine
zur Einlöſung. Wie hoch ſich die ergau=
nerten
Beträge im ganzen belaufen und wieviel
Perſonen geſchädigt wurden, konnte noch nicht
genau feſtgeſtellt werden.
Großer Mühlenbrand
Elmshorn. Die Schlüterſchen Mühlen=
werke
im benachbarten Langelohe ſind geſtern
bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Große Vorräte an Mehl und Getreide wurden
vernichtet. Der Schaden iſt bedeutend. Erſt
gegen abend war das Feuer unter Kontrolle,
und noch bis in die Nacht waren die Wehren
mit Nachlöſcharbeiten beſchäftigt. Der Brand
iſt darauf zurückzuführen, daß die Welle im
Exhauſtor ſich heißgelaufen hatte und die Fun=
ken
durch den Schneckengang in die verſchiede=
nen
Gebäude gejagt wurden. Der ganze Ge=
bäudekomplex
, der mehrere drei= und vierſtöckige
Gebäude und Lagerhäuſer umfaßt, bildete ein
Feuermeer. Nur die Kontorgebäude, das
Maſchinenhaus und die Autogaragen blieben
unverſehrt.
Rieſenbrand in Liegnitz.
Liegnitz. In dem großen Holzlager des
Dampfſägewerkes Oswald Hartmann brach
geſtern abend ein Brand aus, der ſofort nach
dem Entſtehen einen ungeheueren Umfang an=
nahm
. Flugfeuer ſetzte einen Holzſtapel nach
dem anderen in Brand. Durch den viele Kilo=
meter
weit ſichtbaren Feuerſchein alarmiert, eil=
ten
alsbald zahlreiche Feuerwehren aus der
Umgegend zur Hilfeleiſtung herbei. Es läßt ſich
noch nicht überſehen, wie weit es gelungen iſt,
die bedrohten weiteren Holzlager und die be=
nachbarten
Fabrikgebäude zu erhalten. Der
Schaden iſt außerordentlich groß. Da der
Lagerplatz ſofort an allen Ecken und Enden
brannte, wird Brandſtiftung vermutet.

Raubüberfall auf einen Geldbriefträger.
Berlin. Der Geldbriefträger Kleue vom
Poſtamt W. 50 wurde heute im Hauſe Prager
Straße 15 von drei jungen Burſchen überfallen.
Sie ſchlugen ihn, wahrſcheinlich mit Tot=
ſchlägern
, auf den Kopf, würgten ihn am Halſe
und verſuchten, ihm ſeine Geldtaſche zu ent=
reißen
. Da ſich Kleue heftig widerſetzte, riſſen
ſie die Beſtelltaſche auf und ſtahlen ſo viel
Geld, wie ſie faſſen konnten. Kleue fiel, von
den Schlägen betäubt, zu Boden. Die Räuber
flüchteten. Der Ueberfallene, der laut um Hilfe
rief, hatte ſich inzwiſchen von der Erde erhoben
und verfolgte die Flüchtenden. Einer Schupo=
ſtreife
gelang es, einen der Täter am Prager
Platz feſtzunehmen, die beiden anderen ſind
entkommen. Auf der Polizei wurde der Feſt=
genommene
als der 24 Jahre alte Elektromon=
teur
Einers feſtgeſtellt. Er verweigert jede
Angabe über ſeine Komplizen und erklärt nur,
daß er arbeits= und wohnungslos ſei. Der ver=
letzte
Geldbriefträger befindet ſich in ärztlicher
Behandlung.
Soziale Sorſchungsreiſe eines Dichkers

Dr. Leo Weismantel,
der Pädagoge, Dramatiker und Politiker, wurde
vom Reichsinnenminiſterium auf eine dreijäh=
rige
Reiſe geſchickt, um die Lebensverhältniſſe
des Induſtrieproletariats aller Nationen zu
ſtudieren.

Die Sturmverwüſtungen in Meldorf bei Hamburg.
Ein Wirbelſturm, wie er in Deutſchland ſelten vorkommt, richtete in der Umgegend von Hamburg
In dem Ort Meldorf bei Hamburg wurden 50 Häuſer ſtark beſchädigt,
ſchwere Verwüſtungen an.
drei landwirtſchaftliche Gehöfte vollkommen zerſtört und zahlloſe Bäume geknickt.

Funkreporkage unker Waſſer.

Ein von der Berliner Rundfunkgeſellſchaft ausgerüſteter Taucher vor dem Abſtieg in den Wannſee
bei Berlin.
Die Rundfunkhörer können ſo den Sprecher auf ſeiner einſamen Wanderung durch die ſchweigende
Waſſerwelt begleiten und ſeltene Eindrücke unmittelbar miterleben.

Belohnung einer Rettungstat zur See.
Brüſſel. Im Rathaus zu Oſtende wurde
heute vormittag im Rahmen einer kleinen
Feier der Beſatzung des Fiſchdampfers Jan
de Ridder von der Stadtverwaltung die von
der deutſchen Regierung gewährte Belohnung
für die Bergung des deutſchen Tankſchiffes
Maja im September 1929 überreicht. Der
Bürgermeiſter dankte der Beſatzung für ihre
mutige Tat und übergab im Namen der deut=
ſchen
Reichsregierung dem Kapitän Verleen
eine goldene Uhr und den Matroſen ſilberne
Uhren. Verkehrsminiſter a. D. Lippe rühmte
als Vorſitzender der Reedervereinigung das
Zuſammengehörigkeitsgefühl der Seeleute, die
in der Stunde der Gefahr nicht die Staats=
angehörigkeit
ſondern nur Menſchenleben ken=
nen
. Ein Vertreter der Regeirung bedauerte,
daß die Beſatzung nicht aus der Carnegie= Stif=
tung
belohnt werden könne und verſicherte, daß
die Regierung die ſchöne Tat auf andere Weiſe
vergelten werde.
Lynchjuſtiz in Amerika.
Marian (Ohio). Zwei junge Neger, die
wegen Erſchießung eines Weißen und eines
Ueberfalles auf ſeine Begleiterin verhaftet wor=
den
waren, wurden ſpät abends von der Menge,
die das Gefängnis geſtürmt hatte, aus ihren
Zellen herausgeholt und auf den Platz vor dem
Gerichtsgebäude an einem Baum aufgehängt.
Die Menge war bei dem erſten Verſuch, das
Gefängnis zu erſtürmen, mit Tränengasbom=
ben
zurückgetrieben worden. Nachdem ſie dann
auf mehrere tauſend Köpfe angewachſen war,
kehrte ſie zum Gefängnis zurück, und nunmehr
gelang es ihr, die Tore einzuſchlagen und ſich
der Gefangenen zu bemächtigen.
Brand in der New Yorker Bundesreſervebank.
New York. In einem im zwölften Stock
des Gebäudes der Bundesreſervebank gelegenen
Reſtaurant entſtand in einem Haufen von Ab=
fallpapier
ein Brand, der zwar bald gelöſcht
werden konnte, aber doch im ganzen New Yor=
ker
Finanzviertel eine gewiſſe Aufregung ver=
urſachte
, da in den Gebäuden der Bundes=
reſervebank
mehr als eine Milliarde Dollar in
Gold untergebracht iſt.

Verkehrsflugzeug ſtürzt ins Meer.
Trieſt. Am Freitag vormittag hat ſich ein
Flugzeug, das den Dienſt Trieſt-Venedig
Ancona-Zara verſieht, unmittelbar nach dem
Aufſtieg in der Nähe des Trieſter Leuchtturmes
überſchlagen und iſt ins Meer geſtürzt. Beim
Anprall auf das Waſſer erhielt die Kabine
einen Riß, ſo daß es den Inſaſſen gelang, ſich
aus ihrer gefahrvollen Lage zu befreien. Fünf
Perſonen konnten, wenn auch verwundet, ge=
rettet
werden. Nur ein Inſaſſe hätte ſo ſchwere
Kopfverletzungen erlitten, daß er die Kabine
nicht verlaſſen konnte und ertrank. Auch der
Bordtelegraphiſt wurde ſchwer verletzt; ihm
wurde das rechte Bein abgequetſcht und das
linke gebrochen. Ueber die Urſache des Flug=
zeugabſturzes
iſt noch nichts bekannt.
Tödlicher Flugzeugunfall.
Sidney. Durch die Exploſion des Benzin=
behälters
wurde ein Flugzeugführer aus ſeiner
Kabine geſchleudert. Im Augenblick der Ex=
ploſion
befand ſich das Flugzeug in 600 Meter
Höhe. Der Flieger wurde auf der Stelle ge=
tötet
.
Die Trockenheit in Amerika.
New York. Die ungeheure Hitze dauert
in den meiſten Gegenden der Vereinigten
Staaten noch an. Im New Yorker Diſtrikt
ſtarben drei Perſonen, fünf wurden von Hitz=
ſchlägen
getroffen. Tauſende ſchlafen unter
freiem Himmel in den Parks. Der Ackerbau=
miniſter
Hyde, der aus dem mittleren Weſten
nach Waſhington zurückkehrte, um mit dem
Präſidenten Hoover über die Hilfsaktion zu be=
raten
, erklärte, die Lage ſei zweifellos ernſt, je=
doch
nicht überall gleich. Wenn bald Regen
fiele, könnte etwas Spätkorn gerettet werden
und in den Tiefebenen der betroffenen Staaten
angebaut werden. Beamte der Wetterwarte in
Waſhington erklärten, daß trotz vereinzelter
Regenfälle kein Nachlaſſen der Trockenheit zu
erwarten ſei. Im Ohiotale wird dem Verneh=
men
nach das Trinkwaſſer für drei Cents die
Gallone verkauft.
Amerikaniſcher Schnellzug entgleiſt.
Winslow (Arizona). Bei Joſeph City
entgleiſten die vorderen Wagen eines Schnell=
zuges
, wobei der Lokomotipführer und der Hei=
zer
getötet wurden.

Morzik Sieger im Inkernakionalen
Europa-Rundflug 1930.
Berlin. Von der Internationalen Sport=
kommiſſion
wurde am Donnerstag nachmittag
als diesjähriger Sieger im Internationalen
Rundflug der deutſche Flieger feſtgeſtellt, der
427 Punkte erzielt hat. Morzik, der ein Flug=
zeug
der Bayeriſchen Flugzeugwerke flog, hat
damit zum zweitenmal den vom Franzöſiſchen
Aero=Klub geſtifteten Internationalen Wander=
preis
errungen. Dies bedeutet, daß der nächſte
Europarundflug im Jahre 1932 wieder von
Deutſchland veranſtaltet wird. Zweiter wurde
der Klemm=Flieger Poß mit 423 Punkten und
Dritter der Klemm=Flieger Kotz mit 419 Punk=
ten
. Sämtliche drei Flieger haben Argus=
Motoren benutzt. Es folgen ſodann als Vierte
Niß Spooner mit 416, als Fünfter Polte mit
409, als Sechſter Carberry mit 405, als Sieben=
ter
v. Maſſenbach mit 399, als Achter Broad mit
396, als Neunter Krüger mit 394 und als Zehn=
ter
Dinort mit 385. Die weitere Reihenfolge
iſt: Oſterkamp mit 384, v. Höpen 383, Luſſer 363,
Riſticz 342, Thorn 338, Finat 337, Plonczynſki
336, Sybel 335, Wieckowſki 329, Dr. Paſevaldt
318, Arrachart 311, v. Waldau 305, Benz 304,
Gothe 288, v. Freyberg 272, Erzherzog v. Habs=
burg
=Bourbon 245, Lady Bailey 234, Bajan
225, Röder 217, Gedgowd 169, Andrews 163
Punkte. Wenn dieſe Ergebniſſe auch noch nicht
endgültig ſind, dürfte ſich daran trotz einer noch=
maligen
Ueberprüfung der Wertungen durch die
Internationale Sportkommiſſon kaum etwas
ändern. Für vier Flugzeuge (D 8, S 1, S2
und C 9) ſtehen noch einige Prüfungsergebniſſe
aus. Es können daher noch kleine Verſchiebun=
gen
eintreten, die aber an dem Siege des Deut=
ſchen
Morzik nichts mehr ändern können.
Zum Flugzeugunglück an der ſchwediſchen Küſte.
Stockholm. Der Führer des ſchwediſchen
Flugzeuges S. Dack, Nielſen, das an der Un=
glücksſtelle
des deutſchen Sportflugzeuges D.
1826 um 14,30 Uhr zwiſchen Härakär und Stor=
kleppah
, 30 Kilometer nördlich Weſterwik, auf
Waſſer gegangen war, und eine Stunde zehn
Minuten bei dem Wrak getrieben hatte, meldet,
daß ein Schwimmer ſenkrecht aus dem Waſſer
geragt habe, das an dieſer Stelle ungefähr 10
Meter tief ſei. Infolgedeſſen mußten Taucher
eingeſetzt werden. Von der Beſatzung habe man
nichts entdecken können, da das ſchwediſche
Suchflugzeug nicht in der Lage geweſen ſei, das
Wrack zu heben. Den anderen Schwimmer
fanden Lotſen in der Nähe mit eingedrückter
Spitze auf.
Das Wrack der D. 1826 durch Taucher unter=
ſucht
. Die Leichen der Flieger nicht gefunden.
Berlin. Wie die Deutſche Lufthanſa aus
Kalmar erfährt, ſind Taucher in das Wrack des
verunglückten deutſchen Poſtflugzeuges der Linie
StockholmStralſund eingedrungen. Poſt und
Gepäck konnten geborgen werden, während die
Leichen der beiden Flieger nicht gefunden wur=
den
. Die Maſchine zeigte Beſchädigungen an
der linken Tragfläche, auch der linke Schwim=
mer
iſt abgeſchlagen und fortgetrieben. Das
Flugzeug liegt in zwölf Meter Waſſertiefe, 200
Meter von einem Felſen entfernt, an dem Be=
rührungsſpuren
durch das Flugzeug feſtgeſtellt
wurden. Man nimmt daher an, daß der Flug=
zeugführer
Langanke bei ſchlechtem Wetter ſehr
niedrig flog und die Maſchine daher den Fel=
ſen
berührte, wodurch der Abſturz verurſacht
wurde.
Die Ueberſchwemmungkataſtrophe in Nogales.
New York. Zu der durch einen Wolken=
bruch
hervorgerufenen Ueberſchwemmung in
Nogales (Arizona) wird weiter berichtet, daß
bisher vier Leichen geborgen worden ſind. 40
Perſonen werden vermißt. Die tiefer gelegenen
Straßen ſind überflutet, zahlreiche Häuſer wur=
den
weggeſpült, darunter ein mexikaniſches
Hotel, in dem 16 Mexikaner übernachteten.

Kirchenmuſik durch Grammophon
und Lautſprecher.

Ein Geiſtlicher der katholiſchen Kirche in Berlin=
Reinickendorf beim Bedienen des Doppelgrammo=
phons
, das 12 Platten ohne Unterbrechung ſpielt.

In der St. Marien=Kirche von Berlin= Reinicken=
dorf
haben Verſuche, die bisherige Orgelmuſik in
den Kirchen durch Grammophonmuſik zu erſetzen,
zu einem großen Erfolg geführt. Da die Anſchaf=
fungskoſten
einer Grammophonanlage erheblich
billiger ſind und die Koſten für den Organiſten
wegfallen, iſt damit zu rechnen, daß bald zahl=
reiche
Gemeinden dieſem Beiſpiel folgen.

*

O

[ ][  ][ ]

Nummer 219

tag, den 9. Anguſt 1930

Seite 11

Lefebre sichert die Olympische Staffel. Ota-Japan, Weitsprungmeister. Jackson-Frankreich, Sieger über 400 Meter, Frl. Friedmann siegt vor Frl. Schlottmann und Singer
Phot.: Weißgärber, Darmstadt,

DARMSTADT 1-1O.AUG 1930
HOCHSCHULSPORTDLATZ

Die Leichtathletik feiert Tmumphe!
Aut regenschwerer Bahn prachtvolle Leistungen der Läufer. 9000 Zuschauer befubeln neue Meister. Deutschland siegt
in der Olympischen Staffel; im 100-Meter und 800-Meter-Lauf. Frl. Friedheim siegt über 80-Meter-Hürden. Jackson-
Frankreich 400-Meter-Meister. Fufita-Japan 110-Meter-Hürden-Meister. Ota-Japan gewinnt den Weitsprung.

Der Leichtathletik 2. Tag.
Rasch lösen sich die Ereignisse der Weltmeister-
schaften
der Studenten ab. Schon ist es Freitag, und neue
Kämpfe erwecken Freude, Begeisterung, und hie und da
natürlich auch ein wenig Enttäuschung. Bereits der Vor-
mittag
sah bei gutem Leichtathletikwetter die Fünfkämpfer
auf dem Plan, insgesamt 16, da verschiedene Meldungen
nicht eingehalten wurden. So startete u. a. für Sievert-
Deutschland Dinkler, während Stechemesser nicht antreten
konnte. Frankreich und England waren nur schwach vertre-
ten
, schwach deshalb, weil im Verlauf der vier Wettbewerbe
dieses Vormittags die gezeigten Leistungen der jeweils
Besten schon sehr gute waren. Der Weitsprung als erste
Konkurrenz sah zunächst Tolamo-Finnland in Front mit
7,09 Metern, da Ladewig-Deutschland bei seinem sehr guten
zweiten Sprung etwa 7.20 Meter knapp übergetreten
war. Dann gelang es aber Dimsa-Lettland, mit 7,19 Metern
die größte Weite zu erzielen. Ladewig blieb mit 6,92 Metern
als Drittbester nur wenig hinter der 7-Metergrenze. Hatten
schon die etwa 1000 Zuschauer diesen ersten Wettbewerb
mit Interesse verfolgt, so wurde die Spannung beim Speer-
werfen
noch erhöht, zumal das Stecken der kleinen Fähn-
chen
in den Landesfarben der Teilnehmer die Uebersicht
besonders leicht machte. Nach dem ersten Wurf führte erst
Koberstein-Tschechoslowakei, wurde aber dann unter leb-
haftem
Beifall von den beiden Deutschen Ladewig und Dink-
ler
um wenige Zentimeter überworfen. Aber nur kurz war
die Freude, da gleich die beiden Japaner ihre Farben in
Führung brachten, So folgte eine Steigerung der Leistungen,
bis schließlich doch Koberstein mit 59,52 Metern vor To-
lamo
-Finnland mit 57,54 Metern und Ladewig-Deutschland,
57,005 Meter, die Führung behauptete. Nach diesen beiden
Uebungen lag also Tolamo-Finnland (1779 Punkte) vor La-
dewig
-Deutschland (1724 Punkte), Dimsa-Lettland (1653 P.)
und Dinkler-Deutschland (1638 P.). Die sechs 200-Meter-
Läufe brachten dann erbitterte Kämpfe um die Bestzeit, aus
denen diesmal Tolamo in 23 Sek. als Sieger vor Dimsa
23,6 Sek. und Ladewig 23,8 Sek. hervorging, so daß
dadurch Tolamo mit vorläufig 2625 Punkten seine Führung
verbessern konnte. Dimsa konnte mit 2433 Punkten nun-
mehr
stark zu Ladewig 2482 Punkte aufrücken. Dink-
ler
hielt seinen 4. Platz mit 2264 Punkten vor Bacsalmasi-
Ungarn (2229 P.) und Koberstein-Tschechoslowakei (2228
Punkte). Auch das Diskuswerfen brachte wieder schöne,
leicht übersehbare Positionskämpfe in zwei Werfergruppen.
Hier dominierte einmal Bacsalmasi mit 40,83 Metern über-
legen
vor Undheim-Norwegen (36,79 Meter) und Tolamo
(35,11 Meter), zum anderen Balcer-Polen mit 35,94 Meter
vor Frev-Schweiz (35,76 Meter) und Hedberg-Schweden
(35,50). Damit waren die vier Uebungen des Vormittags ab-
solviert
und vor dem letzten Wettbewerb den 1500 Me-
tern
führte nun als erster:
mit 3242 Punkten
1. Tolamo-Finnland
3149
Ihm folgen; 2. Dimsa-Lettland
3062
3. Bacsalmasi-Ungarn

Das heutige Programm.

16.00 Uhr:

16.10 Uhr:
16.15 Uhr:
16.25 Uhr;
16.40 Uhr:
17.15 Uhr:
17.25 Uhr:
17.35 Uhr:
17.55 Uhr:
18.10 Uhr:

400 Meter Hürden, Vorläufe.
Weitsprung für Studentinnen, Entscheidung.
Hochsprung, Entscheidung.
4X100 Meter, Entscheidung.
200 Meter, Vorläufe.
Diskuswerfen.
4X400-Meter-Staffel, Vorkampf.
1500 Meter, Entscheidung.
Diskuswurf, Entscheidung.
400 Meter Hürden, Zwischenläufe.
1500 Meter für Fünfkampf;
Hochsprung für Studentinnen, Entscheidung.
200 Ueter, Zuischenläufe;
anschließend: Endspiel um die

Handball-Meisterschaft:
Univ. Berlin T. H. Darmstadt.

In Frankfurt, 17.15 Uhr: Fußball: Italien Frankreich.

mit 2981 Punkten
4. Ladewig-Deutschland
5. Toshizawa-Japan
2803
6 Balcer-Polen
2770
Koberstein-Tschechei
2757
2741
Dinkler-Deutschland

Die Besten aus den vier Uebungen liegen demnach ver-
hältnismäßig
dicht zusammen, so daß gerade die 1500 Meter
noch wichtige Aenderungen bringen können. Ladewig und
Dinkler fielen durch ihre weniger guten Leistungen im Dis-
kuswerfen
32,04 bzw. 31,44 Meter stark zurück.
In den Mittagsstunden fiel wieder einmal Regen, aber
dann schien der Wettergott doch Einsicht zu haben, denn
prächtig lag das Hochschulstadion in hellem Sonnenschein,
als sich kurz vor Beginn der Nachmittagskämpfe bereits
8500 Zuschauer eingefunden hatten. Kein Wunder, sollte
doch dieser Freitag schon acht Entscheidungen bringen.
Wie am Vortage, so hatten auch heute zahlreiche Schul-
klassen
die Nordkurve dicht besetzt, eine sehr erfreuliche
Tatsache, wurde doch so unseren kleinen Buben und Mädels
ein freudiges Erlebnis gewährt. Immer wieder zeigt sich,
wie schön und in ihrer Zweckmäßigkeit vorteilhaft abgerun-
det
die Stadionanlage der Technischen Hochschule gerade
für die Leichtathletik ist. Der Rahmen für die Dinge, die da
kommen sollten, war einfach großartig, und die Stimmung
der Massen geht wieder einmal mehr auf Begeisterung. Dies
zeigte schon gleich der erste Wettbewerb, die

110-Meter-Hürden-Entscheidung,
zu der von innen nach außen Bowler-England, Fudiita-
Japan, Tyanaga-Japan, Boross-Ungarn und Nowosielski-
Polen antreten. Auch die Teilnehmer sind nervös; der Pole
verursacht einen Fehlstart, aber der zweite Ablauf glückt.
Brust neben Brust geht es über die ersten Hürden, wieder
zeigt sich die feinere Technik der Japaner, die bald führen.
Fudiita schafft sich wertvollen Vorsprung, aber über den
letzten Hürden verliert lyanaga an den Engländer und den

Polen Position, die beide mit ihm erbittert um die Plätze
kämpfen: Sieger Fudiita vor Bowler und Nowosielski,
sicher und stark gefeiert, in 15,6 Sek. Und wiederum missen
wir feststellen; schade, daß Steinhardt nicht gestartet war;
er hätte mindestens einen guten Platz erkämpft. Die Zeit
entspricht übrigens der des Siegers von Paris. Die feierliche
Siegerverkündung sieht erstmalig die japanische Flagge am
Siegermast hochgehen, und langtragend, fast schwermütig
ziehen die Klänge der japanischen Nationalhymne über das
weite Rund, während drunten auf der grünen Rasenfläche
überwältigt, freudig erschüttert, der bescheidene Sieger die
äußeren Symbole seiner fernen Heimat ehrt, und dann im-
mer
wieder von Beifall überschüttet wird.
Inzwischen treffen auf der Zieltribüne auch Staatsprä-
sident
Adelung und Oberbürgermeister Mueller ein. Der
zweite Wettbewerb des Nachmittags, Vorkämpfe im
Weitsprung, ist mittlerweile schon begonnen worden.
Aus den beiden ersten Gruppen haben sich schon Balogh-
Ungarn mit 7,26 m, Tolamo-Finnland und Dimsa-Lettland
mit je 7,13 m für die Entscheidung aualifiziert, In den an-
deren
Gruppen setzt sich zunächst zur allgemeinen Freude
der deutsche Titelverteidiger Uleier mit 7,14 m durch, im
Verein mit den beiden Japanern Oda (7.30 m) und Ohshima
(6,92 m). Die 800-Meter-Läufer hatten in starker Zahl ge-
meldet
, aber nicht alle haben die Meldung eingehalten. Beim
letzten Aufruf ergibt sich, daß u. a. auch Lefeber, der vor
acht Tagen erst hinter Müller in sehr guter Zeit Zweiter in
der Deutschen Meisterschaft geworden war nicht antre-
ten
konnte. Er hatte zugunsten von Danz und Schwerdt-
feger
im Interesse der Olympischen Staffel freiwillig ver-
zichtet
, was sich später noch als glücklich erweist. Die vier
Vorläufe schrumpfen als0 auf drei zusammen, von denen je-
weils
die 3 Besten in die Entscheidung kommen. Es heißt
also schon kämpfen, denn die Besetzung ist nicht ohne und
die Zwischenläufe fallen aus.
Schon im ersten Vorlaufe ist Exzellenz: Mül-
ler
, unser Deutscher Meister, und seine Gegner machen
ihm das Leben schon reht sauer, Fredy schaffts aber
schließlich doch in 1,57 Min., vor Pugl, dem Oesterreichi-
schen
Meister (1,57 Min) und Mason-England (1,57l
Min.), also nach einem sehr erbitterten, aufregenden Kampf,
währenddem drüben in der Kinderkurve vor lauter Auf-
regung
die anfeuernden Kleinen die Namen von Müller und
Pugl verwechseln, zumal ja auch die Oesterreicher im
deutsch-akademischen Ländertrikot starten. Im 2. Vorlauf
hat Schwerdtfeger nicht so stark mit Tugnoli-Italien und
Ossart-Frankreich zu kämpfen, was gleich aus den angesag-
ten
Zeiten hervorgeht: 1.59,/4 1.59,5 2.03 Minuten, Im
letzten Lauf ist als dritter Deutscher der frühere Turner-
meister
Danz zu Beginn in recht schlechter Position, kommt
aber auf der Zielgeraden durch sein Spurtvermögen sicher
hinter Galtier-Frankreich (1,594vo Min.) in 1,5970 Min. vor
dem Schweden Reuterswaerd (1.59 v Min.) ein, zur Freude
der vielen Zuschauer, die die Tatsache, daß Deutschland da-
mit
seine drei Vertreter im Endlauf hat, sehr beifällig auf-
nehmen
. Nach dreimaligem Aufruf finden sich von den
gemeldeten Konkurrentinnen um die

[ ][  ][ ]

80-Meter-Hürden-Meisterschaft der Studentinnen
nur Friedheim und Schlothmann-Deutschland und die
Oesterreicherin Singer ein, die nach einem Fehlstart unter
den Anfeuerungsrufen der Zuschauer schließlich in tler ge-
nannten
Reihenfolge durch das Ziel laufen. Auch diese
deutschen Siege werden von der Menge begeistert bei der
Siegerverkündigung aufgenommen, während sich inzwischen
schon die sechs Teilnehmer am
100-Meter-Endlauf
versammelt haben. Noch ist die Menge erregt, als die Kämp-
fer
in ihren Bahnen zum Start niederknien, von innen nach

außen: Eldracher, Salz-Deutschland, Toshioka-Japan, Kör-
nig
-Deutschland, Raggambi-Ungarn und Glaser-Oesterreich,
und auch die Läufer werden durch die Unruhe der aufs
Höchste gespannten Zuschauer nervös. Die Folge: Reg-
gambi
verursacht den ersten, Salz den zweiten Fellstart. Der
Ansager bittet endlich um Ruhe, Totenstille liegt über dem
Stadion, und nun kann Weltstarter‟ Miller diesen Meister-
schaftslauf
starten, Körnig ist schon am Start eminent schnell
und bereits in Führung, als sich endlich die Spannung in be-
freiendem
Anfeuern 1öst. Herrlich der Endkampf um die
weiteren Plätze, denn Körnig liegt klar in Front, wunder-
voll
der Schlußtritt Eldrachers, der damit Deutschland
auch den 2. Platz vor Raggambi erkämpfte. Groß ist die Be-
geisterung
und Freude bei der feierlichen Siegerverkündi-
gung
über diesen Doppelsieg. 10,6 Sekunden ist die Zeit
des Siegers, erstklassig als solche, und besonders
auch für die durch die Regenfälle des Frühnachmittags
etwas schwere Bahn, und vor allem auch gleich der von
Théard, des Siegers von Rom und Paris. Eldracher war in
10,9 Sek. um Burstbreite vor Raggambi. Mächtiger denn zu-
vor
ist das Deutschlandlied ertönt, und kaum sind die letz-

ten Klänge verklungen, als auch schon der Lautsprecher die
Stertaufstellung des Entscheidungslaufes der
Olympischen Staffel
verkündet Wir haben auf Deutschland getippt, das mit
Danz (400 m), Metzner, Eldracher (je 200 m) und Lefeber
(800 m) antritt, allerdings in der Erkenntnis, daß Italiens
und Frankreichs Mannschaften sehr starke Kivalen unserer
Auserwählten sein werden. Der Verlauf gibt uns nur, aber
doch zum glücklichen Teil recht, denn durch den feinen
Lauf Metzners geht Deutschland in Führung, Eldracher
läuft trotz des vorhergehenden Endlaufes ganz erstklassig

durch die Kurve, so daß Lefeber mit gutem Vorsprung den
Stab erhält, vor Italien und Japan, während der Schluß-
mann
von Frankreich bald stärker zurückfällt. Lefeber ver-
sucht
uun, mit aller Gewalt den Vorsprung zu halten, läuft
sich aber dadurch, nicht zuletzt auch durch die ungeheure
Verantwortung, in Verkrampfung, so daß der Italiener auf
der Zielgeraden näher und näher kommt. Kapp, sehr knapp
zerreißt Lefebre als Erster das Zielband, und ein lautes Ah
der Erlösung macht der fieberhaften Spannung der Tausen-
den
ein Ende. Deutschland hat auch den ersten Staffelsieg
errungen. Die Beifallsstärke entspricht dem harten
Kampf, der zu bestehen war und in dem die Japaner
überraschend ein ernstes Wort mitgeredet haben. 3,32
3,327,0 3,33‟v Minuten sind die Zeiten der drei Sieger.
Weniger ereignisreich ist anschließend die
Weitsprung-Entscheidung,
denn keiner der Teilnehmer, außer Toshima-Japan und
Dimsa-Lettland, kann seine Vorkampfleistung verbessern.
Hauptschuld daran trug nicht zuletzt der Umstand, daß die
Konkurrenten direkt gegen die Strahlen der schon tief

stehenden Sonne anlaufen mußten. Es bleibt also dabei:
Oda-Japan ist Weltmeister der Studenten mit 7.30 m, vor
Balogh-Ungarn 7,26 m und Meier-Deutschland
7,145 m , der mit Dimsa um diesen imerhin wertvollen
3. Platz gestochen hat. Und wieder lebt die Begeisterung
auf, als die sechs Teilnehmer zum
400-Meter-Endlauf
gestartet sind: Bartl-Tschechei auf der Innenbahn, Haug=
Norwegen auf der 2., Moeller-Deutschland auf der 3., Moore-
Irland auf der 4., Knenicky-Tschechei auf der 5. und der
von vielen favorisierte Jackson-Frankreich auf der 6. Die
Freude wächst, als im Endkampf der Deutsche Brust an
Brust mit dem Franzosen kämpft die deutschen Teilneh-
mer
haben übrigens von Beginn an auf Moeller als Sieger ge-
hofft
, aber nur um Handbreite erringt der Franzose diese
Meisterschaft in 49,5 Sekunden, einer feinen Zeit.
Dunkle Gewitterwolken ziehen über das Stadion,
unter Blitz und Donner klingt bei der feierlichen Zere-
monie
die Marseillaise. Der Hochsprung für Studentinnen
wird aufgerufen, die 200-Meter-Läufer warten auf den Start
zum ersten Vorlauf, da fallen die ersten Regentropfen, und
Körnig und seine Gegner starten schon im strömenden Re-
gen
. Ueberaus sicher und überlegen erreicht der deutsche
Meister das Ziel vor Crotoff-Frankreich und Vogl-Schweiz.
Die Zuschauer räumen mehr und mehr die Plätze, die tief-
hängenden
Wolken entladen die schwere Last und die hef-
tigen
Regengüsse überschwemmen im Nu alle Wettkampfan-
lagen
. Begeistert durch das Erleben der wundervollen
Kämpfe, harren trotz dieser sehr unerwünschten, nassen
Einlage noch Tausende aus, um nachher zu erfahren, daß
weder die Damen ihre Hochsprung, noch die Fünfkämpfer
ihren Mehrkampf en teiden können, daß auch die rest-
lichen
200-Meter-Vorläufe ins Wasser fallen‟. Und doch
haben wohl alle, die anwesend waren, auch diese feinen
Kämpfe des Freitags als großes Erlebnis zur bleibenden Er-
innerung
mit nach Hause genommen. Die Leichtathletik ist
wirklich der Höhepunkt eses akademischen Olympia.
Wir freuen uns auf die beiden letzten Tage. Auch ihre
Kämpfe werden uns nicht enttäuschen.
Die Ergebnisse.
110 Meter Hürden, Entscheidung: 1. Fudiita-Japan
15,6 Sek., 2. Bowler-England 16 Sek., 3. Nowosielski=
Polen 16,1 Sek., 4. Tpanaga-Japan, 5. Boross-Ungarn.
800-Meter-Lauf: 1. Vorlauf: 1. Fredy Müller- Deutsch-
land
1.57,7 Min., 2. Pugl-Oesterreich, 1.57,7 Min. 3. Ma-
son
-England 1.57,9 Min. 2. Vorlauf: 1. Schwerdtfeger:
Deutschland 1.59,4 Min. 2. Tugnoli-Italien 1.59,5 Minuten.
3 Ossart-Frankreich 2.02,3 Min. 3. Vorlauf: 1. Galtier;
Frankreich 1.59,2 Min. 2. Danz-Deutschland 1.59,2 Min.
3. Reuterswaerd-Schweden 1.59,4 Min.
80-Meter-Hürdenlauf für Studentinnen, Entscheidung:
1. Friedheim-Deutschland 13,2 Sekunden. 2. Schlottmann=
Deutschland 13,3 Sek. 3. Singer-Oesterreich 14,1 Sek.
100 Meter, Entscheidung: 1. Körnig-Deutschland 10,6
Sek. 2. Eldracher-Deutschland 10,9 Sekund. 3. Raggambi-
Ungarn 10,9 Sek. 4. Glaser- Oesterreich, 5. Salz- Deutsch=
land
, 6. Voshioka-Japan.
Olympische Staffel: 1. Deutschland 3.32,0 Min. (Danz,
Metzner, Eldracher, Lefebre), 2. Italien 3,32,1 Minuten.
3. Japan 3.33,6 Minuten, 4. Oesterreich, 5. Frankreich,
6. England.
Weitsprung: 1. Oto-Japan 7.30 m, 2. Balogh-Unga-
7,26 m, 3. Meyer-Deutschland 7,145 m, 4. Dimla-Lettl=
7.145 m. 5. Tolamo-Finnland 7,13 m, 6. Ohshima-Jap-
7,09 m.
400 Meter: 1. Jackson-Frankreich 49,5 Min, 2. Moel=
ler
-Deutschland 49,6 Min. 3. Moore-Irland 50 Min.

Phot.: Weißgärber, Darmstadt.
Körnigs Sieg im 100-Meter-Endkampf.

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Viele tausend alte und neue Automobilisten haben in den letzten
Wochen den 6Zylinder (2 Liter 8/40 PS) Opel den schwersten
Proben unterworfen. Kein Weg war ihnen schlecht genug
keine Steigung war ihnen steil genug. ---solche Leistung bei
einem Wagen für 4300 RM hatten die Wenigsten erwartet!
Und in der Tat-der Opel 6 Zylinder zählt nach Leistung, Schön-
heit
und Ausstattung zu den Wagen einer höheren Preisklasse.
Das ist keine Reklamephrase, sondern ein Faktum; das ist auch
kein Wunder oder ein glücklicher Wurf, sondern die nüch-
terne
, logische Konsequenz der fabrikatorischen, finanziellen
und experimentellen Uberlegenheit des Rüsselsheimer Werks. -
Opel 6 ist aus den Bedürfnissen des deutschen Marktes geboren,
für die besonderen Verhältnisse des deutschen Marktes gebaut.
Erist um so viel moderner, als die Fabrikationsstätten in Rüssels-
heim
leistungsfähiger sind. . . . Erist um so viel zuverlässiger, als
die Erfahrungen der Opel-Ingenieure reicher sind. . . . Er ist um
so viel preiswerter, als der Absatz der Opelwerke größer ist,
Erist die beste Lösung für den deutschen Markt!

[ ][  ][ ]

Nummer 219

Samstag, den 9. Anguſt 1930

Seite 13

Fechtgala in der Festhalle.
Glänzender Ausklang im Fechtsport.
Nach dem durch das Gewitter am Nachmittag veranlaß-
ten
Abbruch der Kämpfe im Hochschulstadion bildete die
abendliche Fechtgala in der stark besetzten Festhalle einen
glänzenden Abschluß des Freitags. Nach freudig aufgenom-
menen
Musikvorträgen des Stadtorchesters. konnte Direktor
Steffan, der unermüdliche Vorkämpfer für den Fecht-
sport
in Darmstadt, der mit seinem Ausschuß ungeheure Ar-
beit
während des Fechturniers bewältigte, ein außerordent-
lich
starkes Publikum begrüßen, trotzdem für die Veranstal-
lung
kaum Reklame gemacht worden war. War in den bis-
herigen
Kämpfen in der Otto-Berndt-Halle die Erlangung
des Sieges mit allen taktischen Mitteln das Leitmotiv, s0
diente die gestrige Veranstaltung der
Schönheit und Eleganz, die dem Fechtsport innewohnt.
Dieser Zweck der Veranstaltung wurde vollauf erfüllt. Die
Beifallsstürme des Publikums bewiesen, daß es die Schön-
heit
, Schnelligkeit und Rasse dieses Sportes zu wür-
digen
versteht. Schon der einleitende Kampf des heimi-
schen
Hochschulmeisters Maletzki gegen Hoff-
meister
im Säbel brachte Spannung in das Haus, die
durch den Kampf Kolbingers gegen Gyenis-
München noch gesteigert wurde. Der Säbelkampf zwischen
Mayer und Hoffmeister brachte ein forciertes
Tempo der Kämpfe. Die beiden Schweizer Hauert und
Gobac bewiesen in einem Gang mit dem alten Duelldegen,
wobei der gesamte Körper von Sohle bis zum Scheitel
soweit vorhanden als Angriffsfläche rechnet, eine wie
glänzende Waffe Duelldegen ist, Dieser Eindruck wurde
durch das spätere Gefecht der beiden Franzosen Jour-
dant
und de Rolland, die sich in einem rassigen Tref-
fen
gegenüberstanden, noch bestätigt. Der Gang des neuen
Hochschulmeisters Rastelli-Italien gegen H. Mayer
offenbarte den Vorsprung der Italiener im Fechten, denn

Rastelli lag gleich ausgezeichnet im Angriff und in den we-
nigen
Phasen der Verteidigung, Einen sehr schnellen Kampf
lieferten sich die beiden Italiener Volponi und Gabri-
elli
im Säbel, die etwa gleich gut die Waffe zu führen ver-
standen
. Aufregend verlief der Gang der beiden Ungarn
Heeß und Vialla im Säbel. Hier zeichnete sich Vialla
durch seine ungestümen Angriffe aus, bei denen er aller-
dings
auch einige Male durch die offene Seite getroffen
wurde. Im Säbelgang des Italieners Volponi und des
Fechtmeisters des Darmstädter Fechtklubs, Angelini-Italien,
zeigte der letztere, daß der Fechternachwuchs in Darmstadt
in den besten Händen liegt, was auch der Beifall der ein-
heimischen
Fechtsportanhänger kundtat. Den Höhepunkt
des Abends bildete das Florett-Treffen von Helene
Mayer mit dem neuen Weltmeister Rastelli. Die
glänzende Klingenführung der beiden Meister, ihre exakte
Beinarbeit, das blitzschnelle Erfassen der in Sekunden wech-
selnden
Kampfmomente, Parade und Gegenstoß in hin-
reißendem
Tempo begeisterten die Anwesenden zu stürmi-
schem
Applaus. Kein Wunder, daß Blumen und Beifalls-
salven
den beiden fairen Gegnern bezeugten, welch vorzüg-
lichen
Eindruck ihre Demonstrationen des edlen Fecht-
sportes
hinterließen. Den von vielen als zu früh empfun-
denen
Abschluß der Schaukämpfe bildete ein Acht-Treffer-
Gang im Säbel zwischen dem lebhaften Ungarn Vialla
und dem etwas vorsichtigeren Gabrielli-Italien, der
knapp diesen schnellen Gang für sich entscheiden konnte.
Der Eindruck verstärkte sich, daß das alte Mensurfech-
ten
sich im Rückgang befindet, während das ungleich schö-
nere
und schnellere Sportfechten in erfreulichem Vordringen
begriffen ist. Hoffentlich holen die Sportfechter der deut-
schen
Hochschulen bald den Vorsprung ein, den Italiener,
Ungarn und Franzosen uns heute voraus haben. In den
letzten zwei Jahren hat das Hochschulfechten jedenfalls
schon gute Fortschritte zu verzeichnen, und wir glauben, daß
es bei der nächsten Studentenolympiade den deutschen Ver-
tretern
möglich sein wird, sich noch weiter nach vorn zu
5.,
schieben, als dies jetzt in Darmstadt möglich war.

Um die Hochschul- Handball-
meisterschaft
.
Techn. Hochschule Darmstadt-Univ.
Berlin.
Heute, Samstag abend, nach Schluß der leichtathleti-
schen
Kämpfe, findet das Entscheidungsspiel um die Hand-
ballmeisterschaft
statt.
Universität Berlin spielt in folgender Aufstellung-
Blosse
Askan, T.V.

Klein Lange D.H.C. DH.C. Wernicke Thiele Hindermann Askan, T.V. S.C. Charl. Zehlendort 88 Storch Busse Hömke Kaschel Reischies D.H.C. D.H.C. Ask. T.V. D.H.C. S C. Charl. Feick Freund Leonhard Werner Spiegel Wehr Leber Becker

Pfeil
Rothenburger
lrion.
T. H. Darmstadt:

Berichtigung im Kugelstoßen.
Durch einen Schreibfehler des Kampfgerichts ist ein
Fehler in der Placierung von Vürü-Finnland und Chemelik-
Tschechei entstanden; die Resultate sind folgende:
Weltmeister: Daranvi-Ungarn 15.21 m. 2. Sievert-
Deutschland 14.52,5 m, 3. Levi-U.S.A. 14.49 m, 4. OCal-
laghan
-Irland 13,98 m, 5. Vürüi-Finnland 13,81 m, 6. Che-
melik
-Tschechei 13,62 m.

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[ ][  ][ ]

Differenzen im ſüddeutſchen Eiſenhandel
Die Avi prokeſtieri gegen die ſüddentſche Eiſenpreis=
erhöhung
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Die Avi hat gegen die ſüddeutſche Eiſenpreiserhöhung um
2 RM. je Tonne lebhaft Einſpruch erhoben, ebenſo gegen die Ver=
ſuche
anderer Eiſengroßhandelsverbände, die Preisermäßigung der
In
Eiſen ſchaffenden Induſtrie nicht vollkommen weiterzugeben.
den Verhandlungen, mit dieſen Verbänden wurde erreicht, daß
dieſe Verſuche aufgegeben wurden, ſo daß alſo in allen Gebieten
des Deutſchen Reiches, mit Ausnahme von Süddeutſch=
land
, die Preisſenkung der Eiſen ſchaffenden Induſtrie in vollem
Umfange durchgeführt iſt.
Mit dem Süddeutſchen Eiſengroßhandels=Verband ſind die
Verhandlungen noch nicht zu Ende geführt. Die verarbeitende
Induſtrie fordert daß alle Lagergeſchäfte in Stabeiſen über 1000
Kilogramm die Preisſenkung nicht wie bisher um 4 RM., ſondern
wie kalkulatoriſch notwendig, um 5 RM. je Tonne durchgeführt
wird. Eine beſondere Situation liegt vor bei den Wagenladungs=
geſchäften
über Lager, bei denen die Händler jetzt eine Erhöhung
von 2 RM. je Tonne vorgeſehen haben, die aber von der Avi nicht
konzediert worden iſt. Dieſe beſteht vielmehr darauf, daß bei
Wagenladungsgeſchäften ab Lager von über 50 Tonnen der bis=
herige
Rabatt weiter eingeräumt wird. Die Avi hat gegen die
Verſuche der Händler, die klare Verpflichtung zur vollen Preis=
ermäßigung
nicht zu erfüllen, Einſpruch erhoben und bereits an=
gedroht
, daß ſie ſich an das Reichswirtſchaftsminiſterium wenden
wurde, wenn die Verhandlungen nicht zum Ziele führen.

Der ſüddeutſche Eiſengroßhandel hat bekanntlich vor wenigen
Tagen eine Preiserhöhung um 2 RM. für Lagergeſchäfte über 15
Tonnen angeblich mit Zuſtimmung der Avi beſchloſſen, was aber
zu einem ſoeben bekannt gegebenen Proteſt der Avi und der An=
drohung
von Schritten beim Reichswirtſchaftsminiſterium führte.
Dazu erfahren wir aus führenden Kreiſen des ſüddeutſchen
iſengroßhandels, daß nach den ſchon ſeit Jahren beſtehenden Be=
ſtimmungen
des Reichswirtſchaftsminiſteriums der Eiſengroßhan=
del
im Streckengeſchäft mit 4 Prozent, im Lagergeſchäft mit bis
Prozent Nutzen arbeiten dürfe, ſo daß innerhalb dieſer Grenze
5
Bewegungsfreiheit beſteht. Bei den Verhandlungen um Preis=
erhöhung
des ſüddeutſchen Großhandels mit der Avi wollte die
Avi ſogar einen Aufſchlag auf 8 RM. je Tonne bewilligen unter
der Vorausſetzung, daß bei Lieferungen von 50 Tonnen durch drei
innerhalb ſechs Wochen, die bisherige Rückvergütung
Ladungen
beibehalten werde. Demgegenüber gab der ſüddeutſche
von 3 R9
iſengroßhandel einer einheitlichen Preisfeſtſetzung ab Werk den
Vorzug und drang mit der Erhöhung auf nur 7 RM. ohne Rück=
ſergütung
durch, wobei aber die wirtſchaftliche Erleichterung
eines dreimaligen Bezuges der insgeſamt 15 Tonnen=Abnahme
innerhalb ſechs Wochen gewährt wurde, während bisher für Ab=
ſ
ſ=
nahmen
unter 15 Tonnen die höheren Kleinhandelspreiſe der C
deutſchen Eiſenzentrale Mannheim (S.E.Z.) bezahlt werden muß=
ten
. Zu dem Proteſt der Avi wurde offiziell noch keine Stellung
genommen.
Wie wir weiter erfahren, iſt die beſchloſſene ſüddeutſche
Eiſenpreiserhöhung noch nicht in Kraft getreten, aber nicht mit
Rückſicht auf die Avi ſondern infolge aufgetretener Meinungs=
verſchiedenheiten
zwiſchen den größeren und kleineren Mitgliedern
des Verbandes. Dieſe Differenzen beziehen ſich nicht auf die Ver=
kaufs
= ſondern auf die Einkaufspreiſe. Nachdem früher ſämtliche
Mitgliedsfirmen direkt vom Stahlwerksverband beziehen konnten,
werden ſeit Anfang 1930 nach den Beſtimmungen des Stahlwerks=
verbandes
nur Firmen mit einer Jahresabnahme von mindeſtens
15 000 Tonnen vom Stahlwerksverband direkt beliefert. Die zahl=
reichen
kleineren Firmen ſind alſo mit ihrem Einkauf auf den
Groß= bzw. Werkshandel angewieſen. Der augenblickliche Kampf
innerhalb des ſüddeutſchen Eiſenhandels geht um die Wiederher=
ſtellung
des alten Zuſtandes direkten Bezuges. In bisherigen
Verhandlungen wurde keine Einigung erzielt. Vielmehr ſei die
dituation derart kritiſch, daß das Weiterbeſtehen des ſüddeutſchen
Eiſengroßhandels=Verbandes gefährdet ſei.

Auflöſung des ſüddeukſchen Eiſengroßhändler=
Berbandes.

Die gemeldeten Differenzen innerhalb des Süddeutſchen Eiſengroß=
händlerverbandes
führten zu ſeiner Auflöſung, wodurch übrigens auch
der Beſtand der Süddeutſchen Eiſenzentrale in Mannheim gefährdet iſt.
Letztere hat für nächſte Woche eine Mitgliederverſammlung einberufen.
Inzwiſchen laufen Verhandlungen zwecks Klärung der Verbandsfragen
weiter, mit welchem Ergebnis, iſt noch nicht vorauszuſagen.

P.
Wirkſchaftliche Lundſchau.

Die Deutſche Reichspoſt im 1. Vierteljahr des Rechnungsjahres 1930.
Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren Bericht über das
erſte Viertel (April bis Juni) des Rechnungsjahres 1930. Der Poſt=
verkehr
iſt im Vergleich zum Vorjahr im allgemeinen etwas zurück=
gegangen
; der Briefverkehr und der geſamte Geldverkehr weiſen Stei=
gerungen
auf. Im Telegrammverkehr haben die Brief= und Glücks=
telegramme
wenig, die Schmuckblatt=Telegramme erheblich (um 20 v.H.),
zugenommen. Die Zahl der Rundfunkverleihungsinhaber hat ſich, wie
alljährlich in der wärmeren Jahreszeit, etwas verringert. Sie befrug
Ende Juni rund 3,25 Millionen gegen 2,8 Millionen am gleichen Tage
des Vorjahres. Im Vorvierteljahr wurden 248 Schwarzhörer rechts=
kräftig
verurteilt.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe im Monatsdurchſchnitt.
Die für den Monatsdurchſchnitt Juli berechnete Großhandelsindex=
ziffer
des Statiſtiſchen Reichsamtes hat mit 125,1 gegenüber dem Vor=
monat
(124,5) um 0,5 v.H. angezogen. Von den Hauptgruppen hat ſich
die Indexziffer für Agrarſtoffe um 4,6 v.H. auf 114,8 erhöht, während
die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren um 2,1 v.H.
auf 119,4 und diejenige für induſtrielle Fertigwaren um 0,5 v.H. auf
150,5 zurückgegangen iſt.
Die Leipizger Herbſtmeſſe 1930. Die Leipziger Herbſtmeſſe 1930
beginnt am 31. Auguſt und dauert für die Muſtermeſſe, Techniſche Meſſe
und Baumeſſe bis 5. September, mit der Ausnahme, daß die Textil=
meſſe
bereits am 3. September und die Sportartikelmeſſe am 4 Septem=
ber
ſchließen. Auf Grund der bisherigen Anmeldungen rechnet man
mit etwa 8500 Ausſtellerfirmen. Die Muſtermeſſe befindet ſich wie im=
mer
in den 40 Meßpaläſten der Innenſtadt, die auch in dieſem Herbſt
wieder amtlich in dem Dienſt der Meſſe ſtehen. Bemerkt ſei noch, daß
der Textilmeſſe wiederum die im Frühjahr eröffnete Kunſtinduſtrielle
Abteilung angegliedert iſt, die ſich ſteigender Beachtung erfreut und
eine ſtarke Beſchickung erfahren dürfte. Ferner wird der Reklamemeſſe
für Werbemittel, Verpackung und Kartonnagen eine Sonderausſtellung
Jeder kann werben angegliedert, die Reklamemöglichkeiten für den
Einzelhandel und das Handwerk zeigen will. Dieſe Sonderſchau ſoll
auf den nächſten drei Herbſtmeſſen erſcheinen. Beſondere Beachtung
verdient dann noch in dieſem Herbſt im Rahmen der Muſikinſtrumen=
tenbranche
die Leipziger Phono=Meſſe, da die maßgeblichen Großfirmen
der Sprechmaſchinen= und Schallplatteninduſtrie beſchloſſen haben, in
dieſem Herbſt auf der Phono=Schau in Berlin nicht auszuſtellen, ſon=
dern
der Händlerſchaft ihre neueſten Erzeugniſſe auf der Leipziger
Herbſtmeſſe vorzuführen.

Brodukkenberichte.

Berliner Produktenbericht vom 8. Auguſt. Die Aufwärtsbewegung
an den überſeeiſchen Terminmärkten iſt geſtern zum Stillſtand gekom=
men
, und da man der Hauſſe hier an ſich ſchon mit einem gewiſſen
Mißtrauen gegenüberſtand, reagierte der Produktenmarkt mit Preis=
rückgängen
. Inlandsweizen war zwar keineswegs reichlicher angeboten,
da geſtern nachmittag noch größere Abrufe nach dem Rhein erfolgt ſein
ſollen und die Landwirtſchaft die Entſcheidung bezüglich der Höhe des
Vermahlungszwanges abwarten will; da das Weizenmehlgeſchäft jedoch
wieder faſt völlig zum Erliegen gekommen iſt, fand das herauskom=
mende
Material nur zu etwa 3 Mark niedrigeren Preiſen Unterkunft.
Der Lieferungsmarkt ſetzte 1,53,5 Mark ſchwächer ein. Roggen eröff=
nete
trotz weiterer Interventionen bis 1,5 Mark niedriger.

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 8. Auguſt.

Zum Wochenſhluß war die Spekulation infolge der ſchwächeren
geſtrigen New Yorker Börſe noch ziemlich nervös und zurückhaltend.
Da aber heute Material nicht mehr an den Markt kam, machte ſich eine
weitere Beruhigung bemerkbar, und bei zunehmender Zuverſicht ſchritt
die Spekulation zu Deckungen, zumal das Ausland für einige Spitzen=
werte
Intereſſe bekundet haben ſoll. Die Umſatztätigkeit war bei der
Feſtſetzung der erſten Kurſe etwas lebhafter. Die ſonſt die Börſe nach=
teilig
beeinfluſſenden Momente traten mehr in den Hintergrund.
Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe ergaben ſich im allgemeinen Kurs=
erhöhungen
bis zu 3 Prozent. Mehr in den Vordergrund treten konn=
ten
Deutſche Linoleum, die 5 Prozent gewannen. Etwas mehr Nach=
frage
beſtand am Elektromarkt für Siemens mit plus 3,5 Prozent.
A. E. G., Licht u. Kraft, Felten, Geſ. für El. und Schuckert lagen von
1,52,5 Prozent höher. Auch dem Kunſtſeidemarkt wandte ſich etwas
mehr Intereſſe zu. Aku gewannen 3,5 Prozent und Bemberg 1,5 Proz.
Kaliwerte zogen bis 5,5 Proz. an. Am Chemiemarkt lagen J.G. Far=
ben
und Scheideanſtalt bis zu 1,5 Proz. gebeſſert. Holzmann konnten
in Nachwirkung der Mitteilung, daß im laufenden Geſchäftsjahr bisher
eine gute Beſchäftigung zu verzeichnen ſei, ihre Aufwärtsbewegung mit
erneut plus 3 Prozent fortſetzen. Montanwerte lagen ſtill und ohne
nennenswerte Kursveränderungen. In Südd. Zucker kam noch etwas
Material an den Markt bei einem Verluſt von 2 Prozent. Auch Zell=
toff
Aſchaffenburg waren leicht gedrückt. Banken nur geringfügig
verändert. Renten ſtill, aber gut behauptet. Im Verlaufe war das
Geſchäft wieder etwas ſtill, doch genügte vereinzelte Nachfrage, um
eine nochmalige Beſſerung des Kursniveaus bis zu zirka 1,5 Prozent
herbeizuführen. Der Schluß der Börſe war weiterhin freundlich, doch
konnten manche Papiere ihren Kursſtand nicht voll behaupten. Am
Geldmarkt war Tagesgeld mit 3 Prozent weiter leichter. Am Deviſen=
markt
lag das Pfund international etwas ſchwächer, die Mark gegen
Dollar ebenfalls niedriger. Mark gegen Dollar 4.1867, gegen Pfunde
20.38½, London-Kabel 4.8700, Paris 123.76. Mailand 92.97, gegen
Madrid 43.65, Schweiz 25.04½, Holland 12.08¾.
Abendbörſe. Nach dem feſten Verlauf der Mittagsbörſe zeigte
die letzte Börſe der Woche gut behauptete Kurſe. Einige Kauforders
der Bankenkundſchaft und des Auslandes gaben dem Markt eine Stütze.
Bevorzugt waren Werte mit internationalem Charakter. Farben be=
etwas
lebhafterem Geſchäft 0,25 Proz. höher. Am Kalimarkt konnten
Salzdetfurth den Kursgewinn der Mittagsbörſe nicht behaupten, blie=
ben
jedoch bei 303 geſucht. Im Verlaufe der Börſe trat eine Aende=
rung
nicht ein.
Berlin, 8. Auguſt.
Die Erholungen des geſtrigen Tages konnten ſich heute vormittag
behaupten, und die Stimmung hat ſich durch die pſychologiſche Wirkung
der Großbankinterventionen erheblich gebeſſert. So eröffnete die heu=
tige
Börſe in merklich beruhigter Haltung mit Kursgewinnen von 12,
häufig ſogar bis zu 3 Prozent. Verſchiedentlich lag noch Angebot vor,
teilweiſe kam auch noch etwas Exekutionsware allerdings in recht
beſcheidenem Umfange heraus; die größeren Verkaufsaufträge waren
edoch von der Kundſchaft zurückgezogen worden, zumal auch die vor
Uebertreibungen warnenden Preſſeſtimmen nicht ohne Einfluß blieben.
Das Rheinland und verſchiedentlich auch das Ausland bekundeten etwas
Kaufneigung, außerdem erhielt ſich die Interventionsbereitſchaft de
Banken. Die Beruhigung machte weitere Fortſchritte, zumal die
ſtützende Tätigkeit der Banken anhielt und man darauf hinwies, daß
ſich die europäiſchen Auslandsbörſen ebenfalls von der Beeinfluſſung
durch die matte Tendenz der New Yorker Börſe freigemacht hätten und
allgemein eine freundlichere Veranlagung zeigten. Am Geldmarkt
konnte ſich Tagesgeld auf 2,754,75 Prozent erleichtern; im übrigen
blieben die Sätze unverändert.
f
75

Die Arbeitsmarkklage in Heſſen und Heſſen=Naſſau.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metalltermine vom 8. Auguſt ſtellten ſich für
Kupfer; Auguſt 96 (97.25) Sept, und Okt 96 (96.50) Nov.
und Dez. 96 (96.25), Jan. bis Juli 95.75 (96). Tendenz: ruhig.
Für Blei: Aug. 35.75 (36.25), Sept. 35.75 (36.50), Okt. 35.
(36), Novbr. 35.50 (36), Dezbr. und Jan. 35.75 (36), Febr. 35.75
(36.25), März bis Juli 35.75 (36). Tendenz: ſtill.
Fur Zink;
Aug. und Sept. 31 (32), Okt. 31.75 (32.50), Nov. 32 (32.75), D
32.50 (33), Jan. 32.75 (33.50), Febr. 33.75 (34), März 34 (4.25),
April 34.25 (34.75), Mai, Juni und Juli 34.50 (35). Tendenz:
ſchwächer. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.

Ueber die Arbeitsmarktlage in Heſſen und Heſſen=Naſſau be=
richtet
das Landesarbeitsamt Heſſen, Frankfurt a. M.: Die Ver=
ſchlechterung
der Arbeitsmarktlage hat auch in der zweiten Juli=
hälfte
angehalten. Die Zahl der Arbeitſuchenden iſt um 2880 auf
189 198 geſtiegen. Obwohl die Zahl der Hauptunterſtützungs=
empfänger
, die wegen Erſchöpfung des Unterſtützungsanſpruchs
ausſcheiden müſſen, ſich von Monat zu Monat erhöht, ſind auch
die Zahlen der Unterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenver=
ſicherung
zum erſten Male ſeit dem Höchſtſtand des Winters wie=
der
geſtiegen, und zwar um 2420 auf 90 176. Die Zahl der Kriſen=
unterſtützten
iſt um 1820 auf 25 451 angewachſen. Im Vorjahre
waren Ende Juli im Landesarbeitsamtsbezirk vorhanden: 93 325
Arbeitſuchende, davon erhielten 46 012 Arbeitsloſen= und 9523
Kriſenunterſtützung. In der Berichtszeit haben ſich die Beſchäf=
tigungsverhältniſſe
beſonders verſchlechtert in der Induſtrie der
Steine und Erden (Zunahme 694 Arbeitſuchende), in der Metall=
induſtrie
(mehr 995), im Holzgewerbe (mehr 380) und im Beklei=
dungsgewerbe
(mehr 581). Im Baugewerbe trat ein völliger
Stillſtand ein; die Zahl der arbeitſuchenden Baufacharbeiter be=
trägt
zurzeit 20 173, die der Bauhilfsarbeiter 11 112. Die Land=
wirtſchaft
iſt im allgemeinen mit ſtärkeren Perſonalanforderungen,
die zu einer Entlaſtung des Arbeitsmarktes hätten führen können,
nicht hervorgetreten. Die Zahl der Perſonen, die bei Notſtands=
arbeiten
, welche aus Mitteln der Reichsanſtalt gefördert werden,
beſchäftigt werden, iſt nur unweſentlich von 1628 auf 1754 ge=
ſtiegen
.

Amerikaniſche Kabelnachrichken.

Es notierten nach Meldungen aus Chikago vom 8. Auguſt:
Getreide. Weizen: September 96½, Dezember 102½, März 1931
107, Mai 1931 110; Mais: September 97,5. Dezember 94, März 1931
%8, Mai 1931 100¾; Hafer: September 41,75, Dezember 45¾, März
1931 48½, Mai 1931 49¾; Roggen: September 64,75, Dezember 70,50,
März 1931 7458.
Schmalz: September 10,95, Oktober 11,00, Dezember 10.925, Jan.
1931: 11,05.
Speck, loko 14,00.
Schweine. Leichte Schweine 9,709,95 ſchwere Schweine 8,859,35;
Schweinezufuhren in Chikago 21000, im Weſten 63000.
Baumwolle. Oktober 12,42. Dezember 12,62.
Es notierten nach Meldungen aus New York vom 8.. Auguſt:
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 106½, Hartwinter 104½;
Mais, loko New York 110¾; Mehl: Spring wheat cleares 490515;
Fracht nach England (in sh und d) 1.62.3; nach dem Kontinent (in
Dollarcents) 79.
Kakao: Tendenz willig. Umſätze 54, loko 7. Auguſt 7,35. Septem=
ber
7,51, Oktober 7,63, Dezember 7,72, Januar 1931 7,82, März 8,02
Mai 8.17. Juli 8,33.

Kleine Wirkſchaftsnachrichten.

Der Berliner Privatdiskont wurden für beide Sichten um je ein
Achtel Prozent auf 3½ Prozent ermäßigt.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft ſtellte ſich am 6. Auguſt
auf 85,8 gegen 86,1 am 30. Juli (Durchſchnitt 1909/13 100), fiel alſo
um 0.3 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preis=
tande
vom 6. Auguſt 1930 folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer
78,7 (am 30, Juli 1930 78,8), Blei 114,8 (155,6), Zink 66,2 767,8),
Zinn 74,8 (74,0), Aluminium 132,0 (132,0), Nickel 107,7 (107,7), Antimon
76,2 (74.).
Gegen das Abfindungsangebot, das die Bayeriſche Hypotheken= und
Wechſelbank veröffentlicht hat, haben Gläubiger mit mehr als 15 Pro=
ſent
der teilnahmeberechtigten Goldmarkanſprüche Widerſpruch bei der
Aufſichtsbehörde eingelegt. Einer Mitteilung des Bayeriſchen Staats=
miniſteriums
des Aeußern entſprechend gilt das Abfindungsangebot der
Bank ſomit nach Artikel 85 der Durchführungsverordnung zum Auf=
wertungsgeſetz
als abgelehnt.
Mit einem A.=K. von 800 000 RM. wurde die Gräflich Arco Zinne=
vergſche
Schloßbrauerei Stein an der Traun in eine Aktiengeſellſchaft
umgewandelt.

Berliner Kursbericht
vom 8. Auguſt 1930

Oeviſenmarkt
vom 8. Auguſt 1930

Berl. Handels=Geſ.
Danatban
eutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapa
Hanſa Dampfſch.
Cordd. Lloyd
5.G.
Motoren;
P. Bemb
tann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
onti=Gi
ime
utſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

140.
181.

123.50

123.50
84.75

A.4
T.
188.28
138.
68.125

Meie eee
J. G. Farben
delſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Lali Aſchersleben
Klöcknerwerke
In=Neueſſ. Bgw.
Nannesm. Röhr.
Caſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell

Jare
143.25
101.50
29.75
93.50
Af
74.
77.
78.
7.125
32.
56.25

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
onh. Tietz
ein. Glanzſt=
Verein. Stahlwerke
jeſteregeln Alkali
gsb.=Nrnb. Maſch
taſalt Lir
erl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kup
ohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
derm. Poege
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke

Miee
45.125
34
*.
.50
4.
13.7
5.25
36.

Helſingfors
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apeſt
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tockhe
enos=Aires
ew York
Itali
Paris

Währung
100 finn. M.
100 Schillin
00 Tſch.
Gulden
)0 Kroner
90 Kronen
0 Kron
E=St.
jap. Peſ
109
9
100 Francs

Geld

402
33
3.032
68.49
2.10
531
zos
16.455

Brieff
0.5451
9.24
12.
3.
12.32
20.
Se
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*
6.495

Schweiz
Spanie
anz

o de Janeire
igoſlawien
al
Athe
zul
tro
anada
Aand
allinn (Eſtl.
Riga

Währung Geld Brief Franke 3= 81 100 Peſetas ulden 81. 13. ges reis 100 Dinar 100 Escudos 2.79 00 Drachm. 5.43 5.44 pt. *
AA 20.875 10.91: ). Doll 4. 19 dpeſo 3.45 100 eſtl. Kr. 22.05 23 100 eſtl. 11.55 11.7. 100 Lats 80.70 80.86

BMaldane, Koinmahongefeafca
Frankfurter Kursbericht vom 8. Auguſt 1930.

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Baden .......
% Bayern ......

35 Heſſen
Preuß. Staats=
A ........

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6% Sachſen....."
7% Thüringen. . ..
Dtſche. Anl. Auslo=
ungsſch
. +/- Ab=
löſungsanl
. . .
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Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)

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bietsanleihe
.. . .

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% Berlin
% Darmſtadt v. 26
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Goldpfbr. .. .
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Sfb
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kredit Goldpfbr.

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92.75

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A.

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Goldpfbr. . . .
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Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-Ar
FAusl. E
*Ausl. Ser, II
dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).

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4½% Liqu.=Pfl
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)p.=B
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4½% Lig. Pfrb.
% Mein. Hhp.=Bk.
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Nia. Pfb
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hein.=Weſtf.
Bd.=Credit.. . ."
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Cred.
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% Bürtt. Hhp.=B.

Daimler=Ben=
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Mitteld. Stahl
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8½ VoigtckHäffnerl!

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5% Bosn. L. E.B.
L. Inveſt
2% Oſt. Schatz
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1914
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Aktien

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AndregeNoris Zahn
iſt Nürnberg .. .
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Bergm. El.=Werke.
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J. G. Chemie, Baſel
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Linoleum
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Dt. Atl. Telegr. ..
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Linoleun
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.. . . . . . .
Eichbaum=Werger.
Gektr. Licht u. Kraft
Liefer-Geſ.

Eſchw. Bergwerk. . Ra 22 Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere= 38 40.5 J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter 143.1 Felt. & Guilleaum. 9.5 Frkft. Gas ......" 13 15.75 Hof....... 50 70.
Geiling & Cie
. Rw erk
Be
G lektr. Unter
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gen .. .."
Th. 131 5 Goldſch Gritzner Maſchin 9s *
1. Grün & Bilfinger. 15c

89
36.5
194
184
90

54.75
110
5
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Hinderichs=Aufferm
irſch Kupfer. . . .
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Holzmann, P
Holzverk.=Induſtrie

Ilſe Bergb. Stamn
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Klöcknerwerke ..."

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Tansfeld Bergb.
ſ. Frankf.
Niag, Mühlenba
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[ ][  ][ ]

Nummer 219

dar Nadag

3)

Ein kleiner Roman von Hans Mitteweider.
Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle (Saale).
Nachdruck verboten.

Er nannte ſie bei dieſem Namen, den ſonſt niemand in der
Stadt brauchte. Er hatte ſie ſchon ſo genannt, als ſie noch Kin=
der
geweſen waren. Er nannte ſie in ſeinen Gedanken nie
anders.
Sie aber ließ jäh die Hände ſinken und ſchaute ihn an.
Robert! ſchrie ſie auf. Robert, was willſt du damit ſagen?"
Doch ehe er antworten konnte, beſann ſie ſich und fuhr zorn=
ſprühend
fort:
Du ſollteſt dich ſchämen, Robert! Aus dir ſpricht nur Eifer=
ſucht
! Du beneideſt Walter um meine Liebe, um die du vergebens
geworben haſt!
Robert Henning aber lächelte ſeltſam.
Um deine Liebe Dörte! ſagte er dann. Glaubſt du denn
wirklich, daß du dieſen Mann liebſt? Nimm meinetwegen an,
daß ich ihn beneide! Denk meinetwegen, daß ich eiferſüchtig
auf ihn bin! Ich kann deinen Gedanken nicht gebieten, ich will es
nicht; aber ich muß dir ſagen, daß du mir leid tuſt, und daß du
noch oft mit bitterer Reue an dieſe Nacht wirſt denken müſſen!
Verzeih’ mir, daß ich dir in den Weg trat, fuhr er dann fort.
Ich will dir nicht länger läſtig fallen. Gute Nacht, Dörte!
Er wendete ſich zum Gehen, und ſchon war er einige Schritte
von ihr fort, als ſie ihm haſtig nacheilte, ihn an einem Arme
faßte und ihn zwang, ſtehenzubleiben.
Scharf prüfend ſchaute ſie ihm ins Geſicht, das vom Mond=
ſchein
hell beleuchtet wurde. Robert Henning aber ſenkte ſeine
Blicke nicht vor den ihren, und wieder ſah ſie in ſeinen Augen den
Ausdruck unerſchütterlicher Ergebenheit.
Sie gab ihn frei.
Geh! ſagte ſie faſt hart, ganz anders, als ſie gewollt hatte.
Sie ſpürte in ihrem Herzen einen ſtechenden Schmerz; denn
ſie wußte, daß ſie dieſem treuen Menſchen bitter unrecht getan
hatte.
Doch Robert Henning ging nicht.
Mit einer merkwürdigen Bewegung glitt er vor ihr nieder.
Es ſah faſt aus, als bräche er zuſammen. Er hob auch nicht die
Arme zu ihr auf. Nur ſeine Augen flehten wieder, und ſein
Mund ſprach.

Samstag, den 9. Auguſt 1930
Hier liege ich vor dir, Dörte ein Nichts, über das du
ſchreiten kannſt, wenn es dir ſo beliebt, und ich wollte, ich könnte
dir eine Waffe in die Hand geben, mit der du mich töten könnteſt
ich würde froh ſein, wenn mein törichtes Herz endlich zur Ruhe
käme und erſt recht müßte ich nicht mehr ſehen, wie du in dein
Unglück läufſt mit ſehenden Augen. Nein, Dörte, laß mich zu
Ende ſprechen! Unterbrich mich nicht! Meinetwegen kannſt du
hernach wieder hochmütig auf mich niederblicken und mich ver=
lachen
ob meiner Eiferſucht, wie du das nennſt! Aber es iſt keine
Eiferſucht, Dörte, es iſt nur Liebe, und du weißt genau, daß dieſe
Liebe in mir iſt ſeit unſeren Kinderjahren, daß ſie erſt ſterben
wird, wenn ich ſterbe! Ich habe ſie dir nie zu bekennen brauchen.
Das hatte ich nicht nötig, denn du haſt allezeit gewußt, daß ie
dich liebe, und weil du das weißt, wirſt du mir glauben, wenn ich
dir ſage, daß ich euch nicht belauſchen wollte; aber du wirſt mir
auch glauben, daß mir das Herz blutete, als ich ſah, wie du ihn
küßteſt, wie du dich von ihm küſſen ließeſt! Wie deine Schweſter
Roſemarie, Dörte!
Da packte ſie ihn mit beiden Händen an der Bruſt und ſchüt=
telte
ihn.
Du lügſt! ſchrie ſie ihn an. Geſteh’, daß du lügft, du elender
Verleumder!
Robert Henning wehrte ſich nicht.
Ich log nicht, ſagte er ruhig. Ich ſah Roſemarie und ihn,
wie ich dich und ihn ſah, und er küßte ſie, wie er dich geküßt hat!
Noch hatte ſie die Hände in ſeinen Rock verkrampft, aber ſie
ſchüttelte ihn nicht mehr; er ſpürte, wie ſich ihre ganze Geſtalt
auf ihn ſtützte und da ſprang er auf; er wagte einen Arm um
ſie zu legen, und ſie duldete es.
Sanft, ganz ſanft ſtreichelte er ihr ſchwarzes Haar, und leiſe,
ganz leiſe ſagte er:
Tut es weh. Dörte? Ich kenne das, ich weiß, wie es
ſchmerzt! Aber es iſt beſſer, es ſchmerzt jetzt als ſpäter du
mußt es tragen, wie ich es trage und mir wird mein Schmerz
leicht erſcheinen, wenn ich weiß, daß ich dir habe nützen, daß ich
dich habe bewahren können vor dem Schlimmſten, was dir ge=
ſchehen
kornte! Wein: dich aus, Dörte! Immer wein dich aus!
Tränen ſchwemmen gar viel hinweg an Leid und Reue! Mein
Leben gäbe ich willig hin, könnte ich dir beides erſparen aber
ich mußte dir doch ſagen, was ich weiß er hat nicht nur Roſe=
marie
geküßt. Viele, viele Mädchen hier und anderwärts hat er
ſchon betört und betrogen! UInd er wußte, daß Roſemarie die
Braut eines anderen iſt; er hat ſie trotzdem geküßt, und er wird
andere küſſen, auch wenn du ſeine Frau wirſt, Dörte!

Seite 15

Da machte ſie fich ſanft aus ſeinem Arm los, und er ließ es
ohne weiteres geſchehen.
Du haſt es geſehen, Robert? fragte ſie.
Ich ſah es.
Und du ſchwörſt mir, daß du mich nicht belügſt?
Ich ſchwöre es.
Da bot ſie ihm die rechte Hand.
Ich danke dir, Robert. Ich glaube dir, und ich gelobe dir,
daß er mich nicht wieder ſoll küſſen dürfen. Nur eines mußt du
mir verſprechen; willſt du?
Er nickte nur.
Da trat ſie ganz dicht zu ihm und forderte:
Du ſollſt niemand ſagen, was du weißt! Nicht Roſemarie, nicht
irgendeinem anderen Menſchen!
Ich werde es niemand ſagen.
Dann iſt es gut.
Sie wollte forteilen, aber ſie blieb doch ſtehen
In ihr erwachte auf einmal jenes wunderbare Mitleid, das
nur Frauen kennen Mitleid mit dem Manne, der ſie liebt und
den ſie doch nicht erhören können.
Leiſe ſtrich ſie über ſeine Wangen und ſchaute ihn herzlich an.
Armer, armer Robert! hauchte ſie.
Er aber ergriff ihre Hand und preßte ſie an ſeine Lippen,
Sie ſpürte es heiß auf ihre Finger tropfen und wußte, daß es
ſeine Tränen waren.
Da konnte ſie nicht anders, ſie beugte ſich vor und küßte ſeinen
Mund und küßte ſeinen Mund und küßte ſeine weinenden Augen
und ſagte:
Nun bin ich entſühnt, Robert! Nun iſt die Schmach von
mir genommen, die er mir angetan hat!
Er aber ſtand regungslos. Nur ſeine Augen leuchteten, von
denen ſie die Tränen weggeküßt hatte, und ſein Mund zuckte leiſe.
Und nicht wahr, Robert, du hältſt dein Wort? Roſemarie
und Hans erfahren nichts? Du weißt doch, daß ſie einen leichten
Sinn hat. Sie hat ſich gewiß nichts dabei gedacht oder ja er
wird ihr geſagt haben, daß er bald ihr Schwager würde, daß
Verwandte ſich doch küſſen dürfen ſo wird es geweſen ſein
ganz harmlos!
Robert Henning antwe, te nichts weiter als:
Wie du willſt, Dörte! Gute Nacht! Und Gott ſegne dich und
beſchere dir ein großes, großes, reines Glück!
Dann wandte er ſich um und ging langſam davon.
(Fortſetzung folgt.)

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Samstag, den 9. Auguſt 1930

Nummer 219

Seite 16

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Büroſtunden auf Zimmer 36 beſichtigen.
Wir geben gleichzeitig bekannt, daß
im 15. 8.
1930, vorm. 9 Uhr, Hügel=
ſtraße
3133, im Hofe die Verſtei=
gerung
der in dem letzten Halbjahr
von den Eigentümern nicht abgeholten
Fundgegenſtände ſtattfindet. Zur Ver=
ſteigerung
gelangen: 3 Fahrräder, ein
Handwagen, Schmuckſachen, Regen=
ſchirme
, Handtaſchen uſw.

Stof
Städtichr ereuern u. Gedugren.
Die Zuſtellung der Steuerbeſcheide
über die endgültigen Gemeindeumlagen
für das Rechnungsjahr 1929 und über
die vorläufigen Gemeindeumlagen für
das Rechnungsjahr 1930 der Stadt, des
Kreiſes und der Provinz ſowie der Be=
ſcheide
über die Gebühren, für Straßen=
reinigung
, Müllabfuhr und Kanalbenutz=
ung
für das Rechnungsjahr 1930 iſt
beendet.
Pflichtige, die keinen Steuerbeſcheid
erhalten haben, wollen ſich dieſerhalb
bis längſtens 16. Ifd. Mts. zur Vermei=
dung
von Rechtsnachteilen an die Stadt=
kaſſe
wenden.
Darmſtadt, den 8. Ang. 1230. (st12233
Der Sberbürgermeiſter.

An die verehrl. Einwohnerſchaft!
Am Montag, den 11. Auguſt 1930
werden aus Anlaß des Verfaſſungstages
die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gebäude
beflaggt.
An die Einwohnerſchaft der Stadt
richte ich die herzliche Bitte, dieſem Bei=
ſpiele
zu folgen.
(st12221
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1930.
Der Oberbürgermeiſter.
Mueller.

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(aus Leiſtungszuchten mit Ab=
ſtammungsnachweiſen
) und Ebern des
deutſchen Edelſchwein= und veredelten
Landſchwein=Schlages (ebenfalls aus Lei=
ſtungszuchten
und mit Abſtammungs=
nachweiſen
) am Freitgg, den 5. Sep=
tember
1930, vormittags 10 Uhr,
in Darmſtadt auf dem Pferdemarktplatz
(Holzhofallee).
Hierzu werden Gemeinden und Inter=
eſſenten
fneundlichſt eingeladen. (12216
Darmſtadt, den 6. Aug. 1930.
Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß
für Starkenburg.
Heil.

4
75
Ornsgeimer Mufdeige
Die Marktſtandplätze für die am
24. Auguſt ds. Js. ſtattfindende Kirchweihe
werden am Dienstag, 12. ds. Mts.,
vormittags 11 Uhr, auf dem Rathaus
öffentlich verſteigert.
Griesheim, den 6. Auguſt 1930.
Hefſ. Bürgermeiſterei Griesheim b. 2.
Feldmann.
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