Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 128
Sonntag, den 29. Juni 1930.
193. Jahrgang
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Nabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
e neuen Oeckungsvorlagen im Reichsrat.
egierung drängk auf Verabſchiedung noch vor der Sommerpauſe. — Grundſähliche Ablehnung von
iner Seite. — Kompromiſſe nicht ausgeſchloſſen. — Ausſchöpfung aller parlamenkariſchen Mittel.
abgeneigt iſt. Aber von dieſen Verhandlungen hängt es eben
Ründier woerteict die Seuergeſehe, ab, ob ſie bereit ſein wird, dem Kabinett Brüning
Günſtige Aufnahme im Reichsrak.
* Berlin, 28. Juni. (Priv.=Tel.)
n erſten Male ſeit langer Zeit hat die Regie bei der
Be=
g der Vorſchläge, die das Kabinett zur Beſeitigung der
Uen Schwierigkeiten ausgearbeitet hat, geklappt. Es war
guter Gedanke des Kanzlers, ſein Programm im
srat zu entwickeln und dabei die volle Oeffentlichkeit
len, ſo daß nicht nur die Reichsräte unter ſich waren,
ſon=
ch an der Samstagsſitzung, die faſt einen
feier=
nſtrich hatte, ſämtliche Parteiführer, alle
Abge=
r des Reichstags und die geſamte Preſſe teilnehmen
Auf dieſe Weiſe hat der Kanzler ſich für den Akt der
reichung ſeiner Steuergeſetze einen Rahmen
ge=
der weſentlich dazu beigetragen hat, die gerade in den
Eagen mit verſtärkter Wucht aufgeflammte Erregung zu
. Es darf aber nicht überſehen werden, daß auch die
die Herr Brüning zur Erläuterung ſeines Programms
ie herrſchende Unzufriedenheit nicht
er=
h gemildert haben. Man kann wohl behaupten, daß
de vor dem Reichsrat mit die Beſte war, die er jemals
hat. Er hat jedenfalls als Redner einen ganz hervor=
Eindruck auf ſeine Zuhörer gemacht, einen Eindruck, der
reſtlos verloren gegangen wäre, hätte er ſich im
Reichs=
um geſtellt und den ſtändigen Zurufen der Oppoſition,
ich der Kommuniſten, die ja fortgeſetzt aus der Rolle zu
legen, ausgeſetzt. So aber trug die gute Atmoſphäre im
mit dazu bei, dem jetzigen Programm einen Stab zu
er ſich doch weſentlich von dem unterſcheidet, der ſich bei
rſten Deckungsprogramm ergab. Es unterliegt
ſelbſtver=
keinem Zweifel und Herr Brüning iſt ſich auch darüber
Geringſten im Unklaren, daß ſein Programm auf eine
ernſte und beachtliche Kritik
ird. Wer aber am Samstag mittag Gelegenheit hatte,
Vorgang im Reichsrat die allgemeine Stimmung zu
be=
der konnte verſucht ſein, zu der Annahme zu neigen,
em Kanzler diesmal gelingen wird, das geſteckte Zicl zu
Im Reichsrat ſelbſt bildete ſich ſehr raſch eine
günſtige Aufnahme ſeiner Steuergeſetze
o daß ſchon jetzt kein Zweifel darüber beſteht, daß in der
g am Dienstag der Reichsrat eine Mehrheit für
len Steuervorlagen finden wird. Erſt wenn der
geſprochen hat, ſollen nach dem Wunſche des Kanzlers
Fraktionen ihre Fronten klar abzeichnen. Er hat die
onsführer in einer noch am Samstag nachmittag
denen Beſprechung gebeten mit einer
Be=
aſſung noch einige Tage zuwarten und dann
Aenderungen, die vielleicht der Reichsrat beſchließen
das aber doch ziemlich unwahrſcheinlich iſt, zu berückſi,
h=
weit wir unterrichtet ſind, iſt dieſe
Parkeiführer-Beſprechung
kurzer Dauer geweſen. Poſitive Ergebniſſe hat ſie nicht
fördert. Immerhin hat ſich aus der Unterhaltung doch
daß die Regierung an ihrem Programm
t und unter allen Umſtänden eine
Verab=
ng der Geſetze noch vor der Sommerpauſe
fen will.
Brüning hat allerdings ganz leiſe durchblicken laſſen,
er den einen oder den anderen Punkt ſeines Programms
eden laſſen würde, wenn ihm brauchbare Vorſchläge
un=
werden würden. Damit wäre eigentlich ſchon die
ion der nächſten Tage einigermaßen ge=
Derr Brüning, der ununterbrochen betonen ließ, daß er
Anwendung des letzten Mittels alle
entariſchen Möglichkeiten ausſchöpfen
rd ſich wohl nun auf
Promißverhandlungen mit den Frakkionen
um ſich eine Mehrheit zu ſichern. Die Fraktionen ſelbſt
Samstag teilweiſe ſchon getagt. Bei den Demokra=
Don einer hundertprozentigen Abneigung nichts zu ver=
Inige Punkte des Programms ſind auf Sympathien
ge=
dere haben dagegen eine ſcharfe Kritik gefunden. Auch
partei hat getagt, allerdings nur kurze Zeit. Beſchlüſſe
St gefaßt, weil ein großer Teil der Abgeordneten nicht
war. Sie will erſt am Dienstag wieder zuſammentre=
Montag hat ſie mit Rückſicht auf die Befreiungsfeiern
7. Sie glaubt, ſich den Befreiungsfeiern nicht entziehen
weil ihr großer Führer Dr. Streſeman der Vorkämpfer
rung des Rheinlandes war und weil es ſeiner Politik
ken iſt, daß die fremden Truppen jetzt abziehen. Nur
9—. Grunde iſt die Fraktion erſt zum Dienstag zuſam=
Tworden. Von einer Ablehnung ohne Diskuſſion iſt
22 mehr, woraus eben geſchloſſen wird, daß auch die
artei Kompromißverhandlungen nicht
weiterhin zu folgen. Davon hängt auch ab, wie ſich das
Verhältnis des Außenminiſters Dr. Curtius
zur Fraktion in Zukunft geſtalten wird. Nicht unerwähnt
bleiben ſoll die Sitzung der Deutſchnationalen
Frak=
tion. Hier hat es lange Debatten darüber gegeben, ob ſchon jetzt
ein großes Deukſchnakionales Sparprogramm
veröffentlicht werden ſoll. Soweit wir unterrichtet ſind, ſollen
die Deutſchnationalen Einſparungen in Höhe einer
runden Milliarde in Vorſchlag bringen. Sie ſind von der
Veröffentlichung ihrer Abſichten zunächſt abgekommen.
Immer=
hin ſcheint man ſich bei ihnen doch ſehr zu überlegen, ob ſchon jetzt
gegen das Kabinett Brüning ſcharf geſchoſſen werden ſoll, und das
wohl nicht zuletzt aus dem Grunde, weil einiges darüber laut
ge=
worden iſt, daß Herr Brüning nicht abgeneigt zu ſein
ſcheint, im Reichstag mit wechſelnden Mehrheiten
zuarbeiten und aufdie Unterſtützung der
Sozial=
demokraten zurückzugreifen. Eine Anlehnung an
links entſpricht natürlich nicht dem Geſchmack der
Deutſchnatio=
nalen. Daher auch bei ihnen eine vorſichtige
Zurückhal=
tung, wie ſie überhaupt im allgemeinen am Samstag beobachtet
werden konnte. Zieht man eine Bilanz dieſes nicht
unintereſ=
ſanten Tages, dann darf man wohl dieſe Zurückhaltung, die als
eine höhere Einſtellung der Deckungspflicht des Kabinetts
gegen=
über zu werten iſt, als Plus für Herrn Brüning verbuchen.
Wie das Defizik gedeckk werden ſoll.
Berlin, 28. Juni.
Der heutigen öffentlichen Sitzung des Reichsrats ſah man mit
größter Spannug entgegen, war doch das Negierungsprogramm
bis zum letzten Augenblick geheim geblieben. Nur
widerſpre=
in Umlauf geſetzt. Authentiſche Einzelheiten waren aber nicht zu
chende Gerüchte über die Einzelheiten des Programms wurden
erlangen. Die Oeffentlichkeit blieb ſomit bis zum letzten
Augen=
blick über die Abſichten des Reichskanzlers im Unklaren.
Reichskanzler Dr. Brüning nahm ſofort nach Eröffnung der
Sitzung das Wort. Er wies zunächſt darauf hin, daß die
Reichs=
regierung unter Zurückziehung der alten nunmehr neue
Deckungs=
vorſchläge eingereicht habe, die eine Kodifikation der bisherigen
Vorlage darſtellten. Aus einer ausgebauten Ledigenſteuer
würden 110 Millionen Reichsmark entnommen. Dazu trete
ein 5prozentiger Zuſchlag auf alle Einkommen
über 8000 Mark mit einem geſchätzten Ertrage von 58
Millionen Reichsmark. Haushaltsabſtriche ſollen
daneben in Höhe von 100 Millionen gemacht werden.
Aus dem Minderdefizit des vergangenen Jahres ſollen außerdem
35 Millionen entnommen werden. Endlich ſollen 135
Millio=
nen durch eine Reichshilfe der Perſonen im
öffentlichen Dienſt aufgebracht werden. Der
Reichskanz=
ler wies auf die allgemeine wirtſchaftliche Depreſſion hin und
er=
klärte, man müſſe bei der Beurteilung der Lage der
Reichs=
anſtalt für Arbeitsloſenverſicherung zu einer erheblich höheren
durchſchnittlichen Arbeitsloſenziffer kommen, als das noch zwei
Monate vorher der Fall geweſen ſei. Die Berechnungen beruhten
jetzt auf der Durchſchnittsziffer von 1,6 Millionen Arbeitsloſen.
Auf dieſer Zahl hatte die Reichsregierung ihr neues
Deckungs=
programm aufzuhauen. Ferner ſei für die geſamte
Wirtſchafts=
entwicklung und damit auch für die finanziellen Einnahmen des
Reiches
die Preisentwicklung von ungeheurer Bedeutung.
Angeſichts der außerordentlichen Schwierigkeiten auf allen
Ge=
bieten ſei feſtzuſtellen, daß wir es nicht mit einer normalen Kriſe
zu tun hätten, ſondern mit einer Kriſe, die ungeheure Aufgaben
auf allen Gebieten ſchaffe und deren Ueberwindung eine
Lebens=
notwendigkeit und Schickſalsfrage des deutſchen Volkes ſei. Die
Reichsregierung habe mit der Einbringung der
Deckungsvor=
lagen nicht länger zögern wollen, weil ſie dem deutſchen Volke
unter allen Umſtänden vollkommene.
Klarheit über den Stand der Reichsfinanzen
geben wolle. Die neuen Vorſchläge ergäben ſich aus einem
Mehr=
bedarf von 486 Millionen, der ſich zuſammenſetzt aus 162
Millio=
nen Mehrbedarf für die Kriſenfürſorge 150 Millionen
voraus=
ſichlichen Mindereinnahmen beim Haushalt und 174 Millionen,
die im Haushalt für die Zwecke der Arbeitsloſenverſicherung
bereitzuſtellen ſind. Entſcheidend für den Kredit des Reiches ſei
in erſter Linie, daß nicht an dem Schuldentilgungsplan der
letz=
ten Lex Schacht gerüttelt werde.
Die Abdeckung des Fehlbetrages ſei die Vorausſetzung für
Ankurbelung der Wirtſchaft und für das
Wirtſchaftspro=
gramm der Reichsregierung. Von beſonderer Bedeutung ſei
auch die Sicherung der Finanzlage der
Reichs=
bahn. Würde man wieder an die Erhöhung
der Tarife gehen, ſo würde das die Pläne auf
Senkung der Produktionskoſten und
Bele=
bung der Wirtſchaft durchkreuzen. Unbedingt
erforderlich ſei die Durchführung des
Arbeitsbeſchaffungs=
programms.
Der Reichskanzler betonte, er ſei ſich über die Unpopularität der
Deckungsvorſchläge klar. Doch habe die Reichsregierung keinen
anderen gangbaren Weg finden können. Zur Reichshilfe der
Be=
amten, die bis zum 1. Aprik befriſtet ſei, erklärte er noch, daß
angeſichts all der Opfer, die den verſchiedenen
Berufsſtänden zugemutet werden, ſich die
Be=
amtenſchaft dieſem Opfer nicht verſagen werde.
um ſo weniger, als eine ſolche befriſtige Form einer Erſparnis an
den Perſonalausgaben für die Beamtenſchaft zweifellos die
mil=
deſte überhaupt aufzufindende Form ſei. Zum Schluß erklärte
der Kanzler, daß die Reichsregierung an ihrem
Deckungsprogramm und an ſeiner zeitigen
Er=
ledigung unbedingt feſthalten werde.
(Fortſetzung auf Seite 2.)
* Um Indiens Schickſal.
Der Simon=Bericht
und die bevorſtehende „Round=Table”=Konferenz.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, Ende Juni.
Als eine recht inſtruktive Illuſtration dafür, in welch
außer=
ordentlichem Maße die Sorge um Indien zur Zeit in
Englaud im Vordergrunde des allgemeinen
In=
tereſſes ſteht, möge unter anderem auch die (mir kürzlich
mitgeteilte) Tatſache dienen, daß in dieſen Wochen ſelbſt den
engliſchen Schulkindern „Der Simon=Bericht und die Zukunft
Indiens” als Aufſatzthema aufgegeben wird. Das Problem
In=
dien überragt im gegenwärtigen Augenblick hier jedes andere
politiſche, ſoziale oder geſellſchaftliche Intereſſe. Selbſt die
trä=
ditionelle Begeiſterung der großen Volksmaſſen für die
Haupt=
ereigniſſe der „Season” iſt zur Zeit merklich geringer, als ſonſt.
Jeder Engländer weiß es genau: mit dem Beſitz oder Verluſt
Indiens ſteht und fällt das Britiſche Weltreich. Außerdem waren
die letzten Unruhen in Indien von einer vorher kaum
gekannt=
ernſten Art. Endlich iſt der Meinungsſtreit um die indiſchen
Angelegenheiten mit einem kaum dageweſenen Aufwand von
Publizität geführt worden. All dieſe Ereigniſſe konnten ſelbſt
vom ſonſt indifferenten „Mann auf der Straße” nicht überſehen
werden. Nun iſt auch der zweite Teil des Simon=Berichtes
ver=
öffentlicht worden. Und jedermann hier zu Lande weiß, daß von
den Maßnahmen, die jetzt weiter ergriffen werden, nicht nur das
Schickſal Indiens, ſondern im Grunde auch dasjenige ganz
Groß=
britanniens abhängen wird.
Die Aufnahme der Reformporſchläge der Simon=Kommiſſion
iſt wie in Indien, ſo auch in England eine durchaus gemiſchte.
Die nationaliſtiſch geſinnten Kreiſe in Indien
befriedigt der Bericht, trotz ſeines weiten
Ent=
gegenkommens Indien gegenüber, keineswegs.
Die im Bericht vorgeſchlagene Autonomie der Provinzen iſt für
ſie „ungenügend‟. Die graduelle Ueberführung Indiens zu
völ=
liger parlamentariſcher Selbſtverwaltung betrachten die indiſchen
Nationaliſten als „völlig indiskutabel‟. Das weitere
Beibehal=
ten der britiſchen Gouverneure und das Verbleiben der Armee
unter der Kontrolle der britiſch=indiſchen Zentralregierung
er=
ſcheint ihnen gleichfalls unannehmbar. Sie weigern ſich
entſchie=
den anzuerkennen, daß die Simon=Kommiſſion überhaupt
kom=
petent war, über das zukünftige Schickſal Indiens Vorſchläge
ausarbeiten zu dürfen. Die Britiſche Regierung gründete ſich
bei Delegierung der Simſon=Kommiſſion auf eine Preambel zum
Montagu=Chelmsford=Bericht, in welchem es hieß, daß „Zeit und
Art neuer Reformen in Indien zu beſtimmen, lediglich dem
bri=
tiſchen Parlament zuſtehe‟ Dieſes, ſagen die indiſchen
Natio=
naliſten, bedeutet kein: Selbſtbeſtimmung Indiens, ſondern eine
britiſche Beſtimmung der Schickſale Indiens. In der Simon=
Kommiſſion war nicht ein einziger Inder vertreten. Sie war
von vorne herein zum Verſagen veruteilt. So geſchah es in der
Tat. Der vorliegende Bericht, ſagen ſie, beweiſt nur zu deutlich,
daß die Simon=Kommiſſion ſich völlig unfähig erwieſen habe die
innere Bewegung des nationalen Lebens in Indien zu verſtehen.
Die große Bedeutung der von Gandhi eingeleiteten Bewegung
habe ſie in keiner Weiſe erkannt. Sie habe das ſo überaus
wich=
tige Problem der, auf Raſſengegenſätzen begrünveten
Behand=
lung von Indern in Indien und in den übrigen Teilen des
bri=
tiſchen Reiches völlig unbeachtet gelaſſen. Alles in allem ſeien
die Vorſchläge der Simon=Kommiſſion in keiner Weiſe geeignet
als Grundlage für die bevorſtehende anglo=indiſche (Round
Table) Konferenz zu dienen. Die Mehrzahl der Führer der
national=indiſchen Parteien werde ihr unter allen Umſtänden
fern bleiben.
Die zuletzt erwähnte Frage, das heißt ob die vom
Vize=
könig vorgeſchlagene und nach London
einberu=
fene „Round=Table=Konferenz in der Tat von
wirk=
lichen Vertretern der indiſchen öffentlichen Meinung und vor
allem von den angeſeheneren Führern der Congreß=Party
be=
ſchickt werden wird oder nicht, iſt, nach der nun erfolgten
Ver=
öffentlichung beider Teile des Simon=Berichtes, die nächſte Sorge,
die vor England auf ſeinem Wege zur Löſung des indiſchen
Problems erſteht. Die ſchwere Frage, welche Taktik angewandt
werden muß, um die Teilnahme möglichſt vieler politiſcher Führer
Indiens zu ſichern, bereitet ſchon ſeit Wochen den Briten viel
Kopfzerbrechen. Mr. C. F. Andrews, ein perſönlicher Freund
Gandhis und trefflicher Kenner der indiſchen Verhältniſſe ſtellt
für das Gelingen der Konferenz als erſte Vorbedingung auf:
völlige Freiheit in bezug auf das Diskuſſions=Programm und
keinerlei im voraus abzugebende Verpflichtungen zur Annahme
der Prinzipien des Simon=Berichtes. Mr. Andrews rät der
bri=
tiſchen Regierung denjenigen Indern, an deren Mitarbeit ihr
gelegen iſt, zu verſtehen zu geben, daß man ſie nach London zu einer
„abſolut freien und offenen Ausſprache über das Schickſal ihres
eigenen Landes” einlade, daß jeder indiſche Delegierte auf völlig
gleichem Fuße mit allen übrigen Konferenzmitgliedern
verhan=
deln werde, daß jeder, ſelbſt der revolutionärſte indiſche
Vor=
ſchlag zur offenen Diskuſſion zugelaſſen werden wird und daß
als Endziel der Konferenz das Zuſtandebringen eines
anglo=
indiſchen Abkommens nach Art des die Freiheit Irlands
ge=
währleiſtenden Vertrages aufgeſtellt worden iſt.
Einige Mitglieder der Labour=Partyverlangen
in=
deſſen ein noch viel weitgehenderes
Entge=
genkommen Indien gegenüber. Eine Gruppe, unter
der Führung von Mr. A. Fenner=Brockway, hält Mr. Ramſay
MacDonald vor: daß nichts als die Gewährung voller
parlamen=
tariſcher Selbſtverwaltung und des Rechts der vollen
internati=
onalen Selbſtbeſtimmung die Situation in Indien noch retten
könne! Wünſcht die Labour=Regierung, daß die bevorſtehende
„Round=Table”=Konferenz im Ergebnis wirklich den Frieden in
Indien wiederherſtellen möge, ſo iſt erforderlich, daß ihr von
vorne herein folgendes, klar umſchriebenes Programm zur
prak=
tiſchen Ausarbeitung vorgelegt wird:
1. Eine möglichſt raſche Zuführung Indiens zu völliger
par=
lamentariſcher Selbſtverwaltung wird als erſte und wichtigſte
Aufgabe der Konferenz bezeichnet.
Seite 2
2. Die Konferenz hat das Datum, wann in Indien die
völ=
lige Selbſtverwaltung in Kraft treten ſoll, genau feſtzuſetzen und
genaue Angaben über den Abzug der britiſchen Beamten und der
britiſchen Truppen aus Indien zu machen.
3. Die Konferenz tritt nur unter der Vorausſetzung
zuſam=
men, das Indien, nachdem es volle Selbſtverwaltung erhalten
hat, ſelbſt darüber entſcheiden wird, ob es Teil des Britiſchen
Empire bleiben will oder nicht,
4. Die indiſchen Delegierten zur Konferenz müſſen von
einer Verſammlung aller indiſchen nationalen Organiſationen,
mit beſonderer Berückſichtigung des indiſchen National=
Kon=
greſſes, gewählt werden.
5. Die Gewährung einer Amneſtie an alle politiſchen
Ver=
brecher und die ſofortige Befreiung der in den Jahren 1915 und
1919 verhafteten Rebellen hat der Eröffnung der Konferenz
vor=
anzugehen.
6. Sofortige Abſchaffung der Salzſteuer.
7. Sofortige Inangriffnahme einer ſtaatlichen Erziehungs=
Kampagne mit dem beſonderen Zweck, die indiſche Bauernſchaft
das Spinnen und das Handweben zu lehren.
Was ſagt nun Mr. Ramſay MacDonald zu all dem? Wie
verhält ſich die Labour=Regierung zu den, von
der Simon=Kommiſſion ausgearbeiteten
Re=
formvorſchlägen? Die beiden zur Labour=Party
gehören=
den Mitglieder der Simon=Kommiſſion — Major Atlee und Mr.
Vernon Hartshorn — ſind nach ihrer Rückkehr aus Indien zu
Mitgliedern des Kahinetts ernannt worden. Dieſer Umſtand
be=
rechtigt zur Annahme, daß die Regierung Ramſay MacDonalds
ſich hierdurch bereits in einer mehr oder weniger bindenden
Weiſe mit dem Inhalt des Simon=Berichtes identifiziert hat.
Eine Reihe von aus dem Munde verſchiedener Kabinetts=
Mit=
glieder ſtammender Aeußerungen über ihr Verhalten zu den
in=
diſchen Angelegenheiten verleihen dieſer Annahme weitere
Stär=
kung. Ramſay MacDonald iſt ein zu vorſichtiger und zu kluger
Staatsmann, um bei der Behandlung des heiklen indiſchen
Pro=
blems ſich von den Heißſpornen ſeiner Partei zu extremen und
unüberlegten Maßnahmen hinreißen zu laſſen. Mit ſeiner großen
parlamentariſchen und ſtaatsmänniſchen Erfahrung weiß er es
beſſer, als ſo mancher ſeiner hitzköpfigen Parteigenoſſen, daß
nicht alles, was für England und für einen fortſchrittlichen
Staat gut iſt, auch in einem ſo rückſtändigen und
kompliziert=
geſtalteten Rieſenreich, wie Indien, angewandt werden kann.
Wie kann, um nur ein Beiſpiel herauszugreifen, von „ſofortigem
und völligem Parlamentarismus” in einem Lande die Rede ſein,
wo faſt ein Fünftel der Bevölkerung aus „unberührbaren”
Ka=
ſten beſteht und wo ſelbſt in den Fabriken die zu einer höheren
Kaſte gehörenden Arbeiter ſich ſtreng von den „Unberührbaren”
abſondern und ihre „Genoſſen” als Parlias behandeln?
MacDo=
nald betrachtet mit Recht die Sorge um Indien nicht als eine
Frage, deren Behandlung ſeiner Partei neue Lorbeeren eintragen
ſoll, ſondern als ein Problem, das die geſamte britiſche Nation
angeht — als ein Problem, deſſen Studium von Vertretern aller
drei Parteien begonnen worden iſt und nun auch mit vereinten
Kräften des Geſamtparlaments einer Löſung zugeführt
wer=
den ſoll.
Dieſe Anerkennung der großen Bedeutung des Problems
läßt ſich als der abſchließende Eindruck feſtſtellen: die geſamte
engliſche öffentliche Meinung, derſelbe „Mann auf der Straße‟,
der infolge der ernſten Unruhen in Indien plötzlich aus ſeinem
Gleichmut geweckt worden iſt, und jeder denkende Engländer mit
ihm, einerlei zu welcher Partei gehörend, bezeugt heute, ſobald
er ſich der Sorge um Indien zuwendet, ein großen Vertrauen
in die politiſche Weisheit des britiſchen
Parla=
ments und der von ihm gewählten Kommiſſion.
Dieſe iſt bei der Behandlung der ihr geſtellten Aufgabe mit einer
Ruhe, einer Beharrlichkeit und einer Unparteilichkeit
vorgegan=
gen, die nichts anderes als nur Bewunderung hervorrufen kann.
Trotz heftiger Widerſtände in Indien und teilweiſe auch in
Eng=
land ſelbſt, hat ſie ſich vor Jahr und Tag mit einem beiſpielloſem
Verantwortungsgefühl ans Werk gemacht. Unter den ſchwerſten
äußerlichen Umſtänden und große perſönliche Opfer bringend,
haben die ſieben, zur Kommiſſion gehörenden Staatsmänner ihre
ſchwere Arbeit geleiſtet. Sie haben ſchließlich einen Bericht
aus=
gearbeitet, deſſen Vorſchläge einen weiſen Mittelweg einhalten.
Der Bericht iſt ein Meiſterſtück ſtaatsmänniſcher Klugheit. Er
hat die Achtung der ganzen Welt hervongerufen. Nach all dem
kann man in bezug auf das Kommende recht zuverſichtlich ſein.
Man kann über die Politik Englands in Indien denken, was man
will. Aber niemand wird es leugnen wollen, daß, wenn es
darauf ankommt, Indien den Parlamentarismus zu lehren, ſo
dürfte hierfür wohl kein anderes Volk ſo geeignet ſein, wie die
britiſche Nation es iſt. England iſt nicht umſonſt das Land des
Parlamentarismus par excellence. Indien kann daher
zuverſicht=
lichen Mutes ſein.
Immer noch Kriegslikerakur.
Es iſt pſychologiſch intereſſant und vielſeitig zu erklären,
daß die Kriegsliteratur noch immer, bei uns, wie im Ausland
ſtark feſſelt, daß immer neue erſteht und immer neue gekauft und
geleſen wird.
Intereſſant aber auch, daß unter den vielen Kriegsbüchern,
die von Frontkämpfern geſchrieben werden, noch manches von
ſtärkſtem Niveau herauskam, das ſich neben Remarque und
Renn, auch neben Barbuſſe gut behaupten kann, wenn auch keins
mehr den äußeren Erfolg Remarques und Renns erreichen
wird. Sie waren die Vorläufer und haben die Starre gelöſt,
die den Frontkämpfer, auch den, der „ſchreiben” konnte, noch in
Bann hielt nach den Jahren, die nötig waren, den ſachlich klaren
Abſtand zu finden zu dem furchtbaren Erleben, der ſein Schildern
im engen Neben= und Ineinandengehen vom Selbſterleben und
Hören, das nicht nur gerechtfertigt, ſondern notwendig iſt zu
geſchloſſenem Geſtalten, ermöglicht.
Ich ſchrieb nach dem Erſcheinen von „Im Weſten nichts
Neues”, das inzwiſchen mit Renns „Krieg” zum Maßſtab und
Gradmeſſer für Kriegsliteratur ward, daß der erſte Eindruck
dieſer bei aller Sachlichkeit und Primitivität ſo ſtarken und
dra=
matiſch tiefen Schilderung des Kriegserlebens für jeden
Frontkämpfer der iſt: „Das hätte ich geſchrieben haben können,
das iſt mein Erleben des Krieges, des Grauens!” Von dieſem
Erkennen bis zum Tun iſt ein kleiner Schritt, gehört nur der
Glaube, daß man trotz Renn, trotz Remarque, trotz Barbuſſe, noch
etwas zu ſagen hat, das auch noch gehört, geleſen zu werden
verdient. Daß viele dieſen Schritt gingen, ſoll nicht verurteilt
werden. All dieſe Werke ſind ſchließlich und letztlich Bauſteine
am großen Werk des Dienens der Menſchlichkeit und des
Men=
ſchentums, das ja wohl nur einmal durch dieſe Ströme des
Blutes und des Grauens zu waten verdammt oder — erkoren
ward.
Der beſten einer, die nach kamen, iſt Werner
Beumel=
burg, dem wir ſchon das gute Buch „Sperrfeuer um
Deutſch=
land” verdanken, der nun den Roman des deutſchen
Frontſol=
ſoldaten, des Infanteriſten und Pioniers ſchrieb „Gruppe
Boſenmüller”), das iſt neben der klaren ſachlichen
Erlebens=
ſchilderung ein hohes Lied auf Freundſchaft und Kameradſchaft,
wie ſie in ihren ſchlichteſten und leuchtendſten Blüten nur in der
Hölle der vorderſten Fronten im Weſten, vor Verdun und an
der Somme, in Flandern und ähnlichen Abſchnitten, die das
Grab von Hunderttauſenden wurden, erwuchſen. Verdun, Fort
Douaumont, ſteht im Vorgergrund und inmitten des
Kriegs=
erlebens dieſer handvoll zuſammengewürfelter Menſchen, vom
Muskoten bis zum Major, der vorübergehend in den Kreis tritt,
und damit des Grauens furchtbarſte Bilder. Und das
Kriegs=
erleben dieſer Gruppe iſ: das von Hunderttauſenden, iſt der
Krieg überhaupt. Ein ſtarkes männliches Buch, in deſſen dra=
Sonntag, den 29. Juni 1930
Nur
Die Einzelheiten des Oeckungsprogra
Reichsfinanzminiſter Diekrich
ergänzte die Ausführungen des Reichskanzlers. Die
Reichs=
hilfe ſoll alle Beamten, Dauerangeſtellten und Penſionäre im
öffentlichen Dienſt umfaſſen. Frei bleiben ſollen die
Ein=
kommen unter 2000 Mark, die Kinderzulagen, die
Witwen und Waiſen und bei den
Dauerangeſtell=
ten die Einkommen bis 3600 Mark, weil dieſe der
Arbeitsloſenverſicherung unterliegen. Die Reichshilfe beträgt 2½
Prozent und ſoll 135 Millionen erbringen. Ferner ſoll bei
allen Einkommen über 8000 Mark ein Zuſchlag
von 5 Prozent zur Einkommenſteuer erhoben werden,
Dieſer Zuſchlag trifft alle Angeſtellten,
Beam=
ten, die freien Berufe, Gewerbetreibende uſw.
Die Mehreinnahme beträgt 58 Millionen. Die
Ledigen=
ſteuer beſteht darin, daß bei Einkommen bis zu 2640
Mark der jetzige Abſchlag von 25 Prozent der Einkommenſteuer
wegfällt. Bei den darüber hinausgehenden
Ein=
kommen ſoll außer dem Wegfall des Abſchlages, der bei dieſen
Einkommen einen Betrag von jährlich 36 Mark ausmacht, ein
10prozentiger Zuſchlag zur Einkommenſteuer
er=
hoben werden. Erleichterungen ſind vorgeſehen, wenn Ledige
unverheiratete Kinder zu unterhalten haben. Die Ledigenſteuer
ſoll 168 Millionen erbringen, von denen 5,5 Millionen den
Län=
dern überwieſen werden. Ferner iſt eine Verkürzung der
Steuerfälligkeitsfriſten bei der
Banderolen=
ſteuer und eine gleichzeitige Verlängerung der
Kon=
tingentierung um 1 Jahr mit einem Ertrage von 48
Mil=
lionen vorgeſehen. Schließlich ſollen im Etat für 1930 100
Mil=
lionen zuzüglich eines Betrages von 35 Millionen aus dem Etat
für 1929 geſpart werden.
Der Miniſter betonte dann, daß
die vorgeſchlagenen Maßnahmen die Vorausſetzung für eine
endgültige Bereinigung der Finanzſchwierigkeiten
ſeien. Er trat der Auffaſſung entgegen, als ob im Haushalt
Hunderte von Millionen zu ſparen ſeien. Schon die vorgeſehene
Erſparnis von 100 Millionen ſtelle an die Energie und
Sparſam=
keit der betroffenen Stellen gewaltige Verantwortungen. Von
dem 11=Milliarden=Haushalt des Reiches ſeien mehr als 8
Aus=
gaben, an denen man nichts ändern könne, die Kriegslaſten, der
Schuldendienſt, die Penſionen und Renten und die
Ueberweiſun=
gen an die Länder. Von den verbleibenden 3 Milliarden müſſe
man die Gehälter in Höhe von 860 Millionen abziehen, an die
man nur durch eine Aenderung der Gehaltsgeſetzgebung
herankom=
men könne. Wenn man auch die rund eine Milliarde für ſoziale
Zwecke noch abziehe, verblieben wenig über eine Milliarde Mark,
an denen man ſparen könne. Unter dieſen Umſtänden bedeute
die Erſparnis von 100 Millionen eine Kürzung um 10 Prozent.
Wie weit es gelingen werde, im nächſten Jahre weitere
Mit=
tel zu ſparen, hänge davon ab, wie weit die Arbeitsgebiete des
Reiches eingeſchränkt werden können. Der Miniſter erklärte
wei=
ter, daß die Hauptbetroffenen bei den Deckungsvorlagen die
Per=
ſonen des öffentlichen Dienſtes ſeien. Im Gegenſatz zu den
bis=
herigen Abſichten ſei aber die Laſt weſentlich geringer geworden.
Im übrigen müſſe betont werden, daß ſich die Geſamtaktion
auf das laufende Haushaltsjahr beſchränkt. Gegenüber den
An=
griffen der Oeffentlichkeit müſſe auch feſtgeſtellt werden, daß es
ſich durchaus nicht um ein Zurückweichen vor der Kapitalflucht
handele, ſondern es werde lediglich der Macht der Verhältniſſe
Rechnung getragen. Trotzdem ſeien die höheren Einkommen in
mäßigen Grenzen mit hereingezogen worden, wobei allerdings
Erleichterungen vorgeſehen ſind, wenn durch die erhöhte Belaſtung
die notwendige Anſammlung von Reſerven unmöglich gemacht
wird. Bezüglich der
Zukunftsausſichken
erklärte der Miniſter, angeſichts der Lage des Arbeitsmarktes ſei
noch nicht zu überſehen, ob die getroffene Schätzung des
Steuer=
ausfalles ſtandhalten wird. In erſter Linie müſſe ſich das
Pro=
gramm der Regierung auf die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit
konzentrieren. Dazu ſei nötig, die Finanzen in Or
gen und das Vertrauen in die Wirtſchaft wiederh
deutſche Wirtſchaft konkurrenzfähig zu machen und
ſchaffen. Die entſcheidende Frage ſei, ob es gelinge
Deutſchland herunterzubringen; nur wo die Neigt
ſenkung beſtehe, werde man unbedenklich die öffent.
vergeben können. Bezüglich der Belaſtungde
den ſei es verfrüht, ſchon jetzt konkrete Vorſchläge z
werde den Gemeinden die Möglichkeit geben müſſen
Einnahmen zu verſchaffen, entweder durch Einfüh
Verwaltungskoſten=Zuſchlages oder
fung einer Verkehrs= oder Getränke
für die Anleihepolitik der Gemeinde
neue Richtlinien ausgearbeitet. Im Zuſar
der Arbeitsloſen=Verſicherungsreform verwies dan
auf die vom Arbeitsminiſter eingeleiteten Maßn
Reform der Krankenkaſſen=Verſicherung und die
Bewilligung neuer Renten an Kriegsbeſchädigte b.
Schluß erklärte der Miniſter, daß es ſich darum han
leiſtungs= und zahlungsfähig zu erhalten. Das 9
Verpflichtungen nicht nur bis auf den heutigen 2
men, ſondern werde ihnen auch in Zukunft nach
deutſche Volk habe ſchon ſchwierigere Zeiten übern
gegenwärtigen.
men
den
Die Länder behalken ſich ihre Stellungn Bie M0.
Im Anſchluß an die Ausführungen des Reic
Brüning und des Reichsfinanzminiſters Dietrich
führliche allgemeine Ausſprache über die neuen
ſchläge des Reichskabinetts ſtatt. Die Vertreter fe
der beurteilten die Vorſchläge Dietrichs freund
ſehr viel freundlicher als diejenigen Moldenhw
ſätzliche Ablehnung fanden die Vo
keiner Seite. Ihre endgültige Stell
behielten ſich die Länder für die Einzelbe
die am Montag in den Ausſchüſſen beginnen. (
namentlich Bayern, meldeten ſchon heute ihre Anſ
teiligung an dem erhöhten Steueraufkommen an
des Reichsrats rechnet man bei dieſer Stimmung
mitglieder damit, daß die neuen Deckungsvorlag
nicht ganz unverändert, ſo doch ohne Hinderniſſe
paſſieren werden. Die Einholung von Inſtruktio
mal keine Verzögerung hervorrufen, da die Lände
Berlin ſind und die Vorlagen heute ſchon prüfen
inzler
eäu
fller ?
tvenn
Reich
wird
fs
riten
Die demokraken zu den neuen Deckungs Fchläge
Berli G.
Die demokratiſche Reichstagsfraktion hielt am nnstae
Sitzung ab, in der die neuen Deckungsvorſchläge
erörtert wurden. Die Fraktion wird ſich 17 Ap
des Reichskanzlers und des Finanzminiſters, auf lam
tariſchem Wege eine Mehrheit für da ec
programm zu finden, nicht verſagen.
ſei=
kennbar, daß die Vorlagen ſtärke Verb Krun
im Sinne der Anregung der demokratiſchen Fraktio/rfahr
hätten. Andererſeits hat die Fraktion in einigen Ernkten M
hafte Bedenken, in denen ihre Forderungen nur u Fänglich 20
füllt worden ſind. So müſſe genau geprüft werden der Aug
gleich zwiſchen Beamtenhilfe und Eſonnen
ſteuerzuſchlag nach dem Grundſatz ſozialer E Htigkeit
folgt iſt. Weiterhin ſeien Steuererhöhusf gegen.
wärtig nur tragbar, wenn gleichz ſig
Reichs= und Finanzreform geſichert
form ſei auch unzulänglich, wenn nicht gleichzeitig — Saf
rung der Gemeindefinanzen erfolgt:
Vom Tage.
Aus Anlaß der Befreiung der rheiniſchen Lande flaggen am 1. Juli
im ganzen Reiche alle Behörden und Stellen des Reiches, der Länder
und der Gemeinden. Außerdem werden von 12 bis 13 Uhr die Kirchen
aller Konfeſſionen ein feierliches Geläute anſtimmen. Am 1. Juli wird
um 11.30 Uhr im Berliner Luſtgarten die Batterie der Wachttruppen
einen Salut von 21 Schuß abgeben.
Die Reparationskommiſſion hat eine Sitzung abgehalten, um von
der Deponierung der Oeſterreich betreffenden Ratifizierungsurkunden zu
den Haager Abkommen Kenntnis zu nehmen. Damit hören die
Beziehungen der Reparationskommiſſion zu
Oeſter=
reich auf.
matiſchen Geſtalten kein überflüſſiges Wort, keine
Sentimen=
talität, und das man nicht ohne naſſe Augen aus der Hand legt.
Daneben dann der Roman des franzöſiſchen Frontſoldaten,
den Roland Dordelés ſchrieb und den Tomy Kellen und
Erhard. Wittek recht gut überſetzen: „Die hölzernen
Kreuze‟ (Les broix de bois)?). Das iſt der franzöſiſche Renn,
Remarque. Wenn auch — was natürlich iſt — ganz anders in
Aufbau und Stil. Zwar nicht die knappe packende Darſtellung,
der Franzoſe braucht mehr Worte, um Aehnliches zu ſagen und
manches ſcheint ihm ſeiner Weſensart wichtig zu erzählen, was
unſere deutſchen Schilderer als nebenſächlich, bekannt oder
ent=
behrlich weglaſſen. Aber doch eine ins ganz Große gehende
um=
faſſende Geſtaltung des Kriegsgeſchehens, wie der Frontſoldat
hüben und drüben es erlebte. Wichtig und wertvoll ſchon, weil
es von dem Frontſoldaten einer Nation geſchrieben ward, die
als einzige von den vielen, die gegen uns ſtanden — ſoldatiſch —
der deutſchen ebenbürtig war. Und der vielleicht darum das
er=
forderliche Maß von Objektivität aufbrachte, auch dem Gegner
ge=
recht zu werden. Daß neben tief Tragiſchem manchmal etwas
ſteht, das beinahe frivol anmutet, nun, das gehört zu der
Derbheit der Frontſoldaten, den keiner (und der keinen) mit
Glacehandſchuhen anfaßte, daß dabei die ſchöne Kameradſchaft
und große Menſchlichkeit erblühte, das iſt es, was den
Front=
ſoldaten des Weltkrieges hier und dort zur eigenen
Menſchen=
klaſſe erwachſen ließ. Ein ehrliches offenes Buch, das uns zeigt,
wie es „drüben” ausſah und wie man uns drüben ſah. —
Ge=
ſchrieben von einem, der viel ſah und erlebte, der weinen konnte
und lachen. So, daß er am Schluſſe ſagt, er empfinde faſt Reue
darüber, daß er mit den Leiden der Kameraden zu ſcherzen
wagte, angeſichts der ungeheuren Ernte des Todes. „Es iſt mir,
als hätte ich aus dem Holz Eurer Kreuze eine Flöte geſchnitzt.” —
Dann das engliſche Kriegsbuch „Die andere Seite” von
R. C. Sheriff und Vernon Bartlett‟). So ganz anders als die
deutſchen, franzöſiſchen, amerikaniſchen Kriegsromane. Wir
ha=
ben das Drama gleichen Namens kennen gelernt, das einen
klei=
nen Ausſchnitt aus dem Weltkriege gab. Sehr menſchlich, ſehr
ſachlich. Und ebenſo menſchlich, ebenſo ſachlich und ſehr ſauber
iſt dieſes Buch. Es will nur im Nebenſächlichen mithelfen, ein
Bild vom Grauen des Krieges zu malen. Die Verfaſſer ſehen
die andere Seite des Heldentums und des Heldentodes. Aber
ſie bleiben, ſoweit das möglich iſt, tendenzlos. Eine kleine Gruppe
von Männern nur iſt es, die handelnd — kriegshandelnd —
in Aktion tritt. Ein, Kompagnieführer und ſeine, Offiziere,
dar=
unter ein Jugendfreund. Ueber wenige Tage nur erſtreckt ſich
das Kriegsgeſchehen, dem im erſten Teil Ausſchnitte aus dem
Leben — ach, noch ſo kurzem Leben — der beiden „Helden”
vor=
angeht. Und doch geben die paar Tage ein ganzes Stück Geſchichte
von Menſchen, die der Krieg hier aus allen ſozialen und
geſell=
ſchaftlichen Schichten zuſammengewürfelt. Da iſt der prächtige
„Onkel” Osborn, der unkomplizierte Trotter, der ganz von unten
kommt, da iſt dann der „feige‟ Hibbert, der immer verſucht, ſich
Die Erklärungen des franzöſiſchen Miniſterpräff
über die franzöſiſchen Rüſtungsausgaben haben in 2
friedigt. Sie werden nur als eine Beſtätigung der Mil
Franreichs für Befeſtigungen an der italieniſchen Grenz
Der italieniſche Miniſterrat hat in ſeiner
Sitzun=
eine Erhöhung der Rüſtungsausgaben im Haushaltsje
500 Millionen Lire als Antwort auf die franzöſiſchen
ſchloſſen.
Der italieniſche Pionierleutnant und Inſtrukte
ſchen Heer Cheſti wurde von einem Albanier erſcho
der Straße von Skutari nach Scirocco auf einem
Die Antwort der ſpaniſchen Regi
das Memorandum Briands über die
eines Statutes föderativer Union in Europa wu
öffentlicht.
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Eche
Fud
Sit
,
Fan
zu drücken, dann Stanhope ſelbſt, der Hauptmann
gendfreund Raleigh, der ihn liebt und als Helde
deſſen innerer Zwieſpalt den Romankonflikt lie
geſetzte ſchwere Kampf der inneren Angſt und Fe
„Heldentum”, das ſich ſchließlich nur noch mit W
läßt, und um ſeine Liebe. So ſtark und zart, ſo ſe
warmherzig iſt dieſe Geſchichte einer Jugend geſch
der Schulbank in die Schützengräben mußte und di
weil das Furchtbare da draußen ihre Kräfte weit
die doch weit, weit mehr gibt, als dieſe Geſchichte,
ſchichte”, überhaupt beſſer und eindringlicher ſchre
und Bilder.
Erſchütternd bis in Tiefen auch
EdlefKöpp=
bericht”). Ein umfangreiches Buch eines Felde
verſucht, aus dem Bereich ſeinesErlebens den 9
und der das Glück oder Pech hatte, über den Ber
terie hinaus die Dinge der Wirklichkeit zu ſehen u.
Heeresberichten zu vergleichen. Oft ſchon direkt
ehe ſie gedruckt waren. Und der ſorgfältig ſamr
glich! Der dann manche Unſtimmigkeit feſtſtellen
Heeresbericht und eigenem Erleben und ob dieſer
ſeinem Buche den Stempel beſonderer Senſatior
Verfehltes Beginnen. Der Krieg war auch nack:
ſation, daß es deſſen nicht bedurfte. Um ſo wen
mann weiß, wie „notwendig” es war nach etwa
Generalquartiermeiſters v. Stein, den Heeresberi.
und Feind zu „färben” Und zudem: Köppens
nicht nötig. Es iſt auch ohnedies ſo ausgezeichnet,
tig geſtaltend, ein Buch das mit in vorderſter R.
Köppen weiß ganz ausgezeichnet zu ſchildern, er
zend Stil und romanhaften Aufbau, ſteigert oft
tiſcher Größe.
Dann eine weite Kluft zu den anderen. Nich
im literariſchen Niveau. Es iſt noch manches Gute
in der Art, wie geſchildert, wie geſtaltet wird.
Heinrich Lamm „Das Frontkämpferb.
ein Bericht über Kriegserlebniſſe, erſtanden aus
zeichnungen und Erinnerungen. Geſchrieben von e
eigener Angabe Führer war. Sein „Buch von
und Gefangenſchaft” bringt gute und packend erzäh
den der Kämpfe im Prieſterwald, in der Cham.
Somme, bei St. Quentin. Es erzählt von Erlebi
liſcher Gefangenſchaft und verſucht Kritik zu übe
das das unglückliche Ende des Krieges mit verſcht
des Hängenbleibens im Perſönlichen — das Bucl
erſte Linie Angehörige des Balt. 42. des 2. Mlt
des Leib=Inf.=Regts. 117 — trotz der Tatſache, d0ß
Gegenteil darſtellt von den vorher beſchriebenen.
ehrliches Buch, das ſich z. B. in der Sturmangt
wuchtig erhebt.
immer 178
Sonntag, den 29. Inni 1930
Seite 3
Reoolatiot ii Sondlen.
Heftlige Skraßenkämpfe zwiſchen Aufſtländiſchen und Regierungskruppen in der Haupkſtadk 2a Paz.
Alle Berbindungen mit Bolivien unkerbrochen. — Erfolge der Revolukionate.
Teil der Stadt bereits in den Händen der Studenten und Revo=
Präſidenk Siles auf der Fluchk.
lutionären ſei. Die Verluſte auf beiden Seiten ſeien ziemlich
teral Kundt in den Händen der Aufſtändiſchen.
EP. New York, 28. Juni.
a La Paz wurde ein ofſizielles Communiqué veröffentlicht,
mitgeteilt wird, daß die Rebellen, die ſich der oſtboliviani=
Stadt Oruro bemächtigt hatten, eine aus vier Offizieren
hoch. In einem Gefecht zwiſchen Aufſtändiſchen und
Regierungs=
truppen in der Nähe der Hauptſtadt ſollen 80 Perſonen getötet
worden ſein.
Nach noch unbeſtätigten Meldungen haben die
Aufſtän=
diſchen den Präſidenten Siles und den
General=
ſtabschef, den ehemaligen deutſchen General Kundt, der
ſeit einigen Tagen vermißt wird, gefangen genommen.
räſident Siles von Bolivien.
Das Parlamentsgebäude von La Paz.
General Kundt, der Stabschef
der bolivianiſchen Armee.
tengeſetzte Regierung gewählt haben. Die bolivianiſche
ang behauptet nach wie vor, es handle ſich um eine
Be=
x lokalen Charakters. Die Truppen und die übrigen Teile
indes ſeien der Regierung treu geblieben. Gleichzeitig
jedoch über Buenos Aires Berichte über blutige
ife zwiſchen Aufſtändiſchen und Regie=
Struppen in der Hauptſtadt La Paz ſelbſt ein.
egierung ſei geſtürzt und der Präſident Dr.
der bekanntlich beabſichtigte, entgegen den Beſtimmungen
ivianiſchen Verfaſſung weitere vier Jahre im Amt zu
blei=
die Geſandtſchaft der Vereinigten Staaten geflüchtet.
volle er außer Landes gehen. Tauſende von
Demonſtran=
ten in La Paz die Polizeipräfektur mit Steinen
angegrif=
rauf die Truppen das Feuer eröffneten. Dabei ſollen 34
en getötet und über 100 verletzt worden ſein. Unter den
ſollen ſich zahlreiche Frauen und Kinder befinden.
8 Aricc in Chile wird gemeldet, daß ſämtliche Eiſen=
und Telegraphenverbindungen zwiſchen
und La Paz ſeit geſtern unterbrochen ſind.
ch privaten Meldungen ſollen die Aufſtändiſchen die fünf
Oyuni, Sucre, Potoſi, Cochabama und Santa Cruz
be=
gen. Die Bewegung hat auf ganz Bolivien übergegriffen
int ſich fortgeſetzt weiter aus. Die Kämpfe zwiſchen
egierung, der Armee und den
Aufſtän=
n dauern immer noch an. Da alle Verbindungen
brochen ſind, iſt es unmöglich, näheres über den
Ver=
iſer Kämpfe und insbeſondere über die Verluſte der drei
denen Gruppen zu erfahren. Doch verlautet, daß die
Auf=
den erneut mehrere Städte in ihre Gewalt gebracht haben.
rHauptſtadt La Paz ſoll es zu heftigen
Stra=
mpfen gekommen ſein. Die Regierungstruppen hätten
irktplatz und die Hauptſtraße beſetzt, während der übrige
2as unruhige Spanien.
Die Skreikbewegung greift immer weiker um ſich.
EP. Madrid, 28. Juni.
In Madrid iſt man ſehr beſorgt über die
Streikbewe=
gung, die in Sevilla begonnen und bereits auf
vier Provinzen übergegriffen hat. Am Freitag wurde
in Malaga der Generalſtreik ausgerufen. Die
Streiken=
den griffen die Stroßenbahnen und Automobile mit Steinwürfen
an. Alle Geſchäfte und Kaffees wurden geſchloſſen. Bei
Zuſam=
menſtößen mit der Polizei wurden zahlreiche Perſonen verletzt.
Berittene Patrouillen durchſtreifen die Hauptſtraßen. Die
Mit=
glieder des Streikkomitees ſind verhaftet worden.
Auch in Granada iſt ein Generalſtreik
ausge=
brochen. Für Montag iſt in Cordoba ein
allge=
meiner Ausſtand der Landarbeiter angeſagt
worden, und ma befürchtet, daß ſich dieſer Streik auch auf die
Arbeiter der Stadt ausdehnen wird. — Unter den
Metall=
arbeitern in Bilbao macht ſich eine lebhafte
Er=
regung bemerkbar. An der Beerdigung zweier Arbeiter, die
am vergangenen Dienstag bei der Exploſion eines Hochofens
ums Leben kamen, nahmen über 10 000 Arbeiter teil. Am
Nach=
mittag verſammelten ſich die Arbeiter, um über die Ausrufung
des Generalſtreiks am nächſten Montag zu beraten. Wie
ver=
lautet, arbeiten auch in Madrid die extremen
Ele=
mente eifrig an der Vorbereitung eines
General=
ſtreiks für den 1. Juli.
Der Innenminiſter hatte Freitagabend eine lange
Beſpre=
chung mit dem Miniſterpräſidenten Berenguer, um die Folgen
der Streikbewegung und etwaigen Gegenmaßnahmen zu beraten.
Der Innenminiſter hat den Gouverneuren der Provinzen bereits
Anweiſung gegeben, mit größter Energie vorzugehen und
nöti=
genfalls zu Maſſenverhaftungen zu ſchreiten.
h weniger dramatiſch, aber erzählt von einem religiös
Iten Frontkämpfer ſind die Kriegserlebniſſe des Unter=
Maier von Max Biber „Von Gas Granaten
oldaten”). P. Georg von Sachſen, dem das Buch
et iſt, gibt ihm ein Geleitwort, in dem er es mit Recht
geſundes Buch bezeichnet, aus dem Mannesmut und Man=
„ Pflicht und Treue, Opferfreude und Opferliebe ſpricht.
h Benito Muſſolini. Italiens Diktator iſt unter
egsbuchſchreiber gegangen und hat ſein Kriegstagebuch
tlicht, das Egon Cäſar Cante Corti aus dem Italieniſchen
hat („Mein Kriegstagebuch”))). Es iſt ein
5 Buch, (ein Buch, deſſen Schlichtheit der Darſtellung man
rfaſſer heute nicht zutraut) das Muſſolini ſchrieb nach
nungen, die er als einfacher Soldat — ſein Bild als
ſiert den Umſchlag — an der Front gemacht. Er iſt als
icher Soldat bei Kriegsausbruch eingerückt, um dadurch
wendigkeit der Teilnahme Italiens am Weltkrieg zu
do=
eren. In den Gräben der Kärntner Front hatte er ſeine
kriegserlebniſſe, die ihn aber dann auch in einen ſehr
Abſchnitt führten, den umſtrittenen Karſt, wo er ver=
wurde und ſich und ſeinen Namen in Italien (durch
eitung!) populär machte. Es ſind, wie geſagt, ſchlichte
pgebuchaufzeichnungen, wie ſie wohl viele machten, ohne
be gedruckt werden, aber Name und heutige Stellung des
Is heben ſie aus dem Durchſchnitt heraus.
18 auf Myſtik eingeſtellt iſt der Kriegsroman „
Verſu=
des Prieſters Anton Berg von Jakob
Einer der vielen Verſuche, den Sinn des Krieges
en, mit Hilfe der Religion zu deuten. Der Religion und
Ultismus. Einer, der das zweite Geſicht hat, zieht hin=
Las Grauen des Krieges. Einer, den der geiſtige Beruf
S ſtark in Zwieſpalt und Zweifel zerrt, in Verſuchung,
Tein Weg zum Licht führt, als tapferſtes Gottvertrauen.
les ſtarkes Buch für Denkende.
6 ins Politiſche hingegen und nach Inhalt und
Auf=
aus der Reihe der eigentlichen Kriegsbücher heraus=
II „Krieg und Krieger”, herausgegeben von Ernſt
T). Ein Buch, das ſich an den deutſchen Nationalismus
das im Weſentlichen Zukunftsarbeit an der deutſchen
bedeutet. Es iſt „ausſchließlich für jene deutſche Jugend
*, die ſowohl ihre Verantwortung kennt als auch die
Dleſem Gefühl der Verantwortung eine Poſition zu ſchaf=
Das deutſche Leben beſtimmt.” Mancherlei Widerſprüche
Der Beitragsreihe, aber im Ziel finden ſich alle wieder in
iebe zum deutſchen Volk und zu einem Vaterland, das
and heißt. Der Herausgeber ſelbſt eröffnet die Reihe
17 Kapitel über die totale Mobilmachung, deren Sinn=
und Begrifflichkeit. Wilhelm von Schramm ſchreibt
** ſchöpferiſche Kritik des Krieges, dann folgen Kapitel
von F. G. Jünger, Albrecht Erich Günther, Ernſt v. Salomon,
Friedrich Hilſcher, Werner Beſt und Gertrud Günther, die ſich
mit Themen auseinanderſetzen wie Krieg und Krieger, die
In=
telligenz und der Krieg, der verlorene Haufe, die große
Verwand=
lung, Krieg und Recht und die Bändigung des Krieges durch
den Staat. — Ein Buch, das ſich nicht an die breiten Maſſen,
das ſich mehr an die Führer, an den Intellekt, vor allem aber,
wie geſagt, an den deutſchen Nationalismus wendet.
Auch des Ungarn Rodion Markovits Roman unter
Kriegsgefangenen „Sibiriſche Garniſon”) iſt nicht
eigent=
lich ein Kriegsbuch. Aber eins, das inzwiſchen den Weg über
die Welt angetreten hat. In 7 Ländern ſchon iſt es
heraus=
gebracht und überall hat dieſer Roman, der ſo ſachlich, ruhig
geſchrieben iſt und ſo an Tiefen rüttelt, die Leſer gepackt und
erſchüttert. Das macht, Markovits wirft Fragen auf, die
Hun=
derttauſende bewegten, die nämlich nach dem Sinn des Krieges,
vor allem nach dem des jahrelangen Lebens hinter Stacheldraht,
das in vielen erſt dieſe Fragen dämmern ließ. Er hat, wie auch
die großen Kriegsbücher, das Schickſal von Millionen mitgelebt
und weiß es erſchütternd zu ſchildern, vor allem das ſeeliſch
Zer=
mürbende dieſes ſinnloſen Seins. — Das intereſſante und
wert=
volle Buch hat ſeine Geſchichte ſelbſt. Es verdankt ſeine
Ver=
breitung einem Zufall, nachdem es jahrelang keinen Verleger
fand. Ludwig Hatrany hat es entdeckt und ins deutſche
über=
ſetzt, Ernſt Weiß die Ueberſetzung bearbeitet.
Im Zuſammenhang mit dieſem Ungarn darf genannt
wer=
den „Die weiße Straße” von Fulius Meier=Graefe
vom Verlag””) als das Hauptwerk dieſes Dichters angekündigt.
In der Tat, dieſer Erlebensroman (wenn ich nicht irre, in einer
großen politiſchen Tageszeitung erſchienen) iſt ein Buch von
un=
beſtreitbarem Wert. Gleichwie das vorhergenannte. Die
Ge=
ſchichte einer Gefangenſchaft, alſo nur mittelbar ein Kriegsbuch.
Wie anders als der Ungar aber geht dieſer ſtarke geiſtig
einge=
ſtellte deutſche Dichter den Weg der „weißen Straße!‟ Er formt
ein Kunſtwerck trotzdem (oder gerade weil!) ſein Buch den
Nie=
derſchlag ſeiner Erlebniſſe als Kriegsgefangener in Rußland ſein
ſoll. Sein Weg in die Einſamkeit war keine Klage, kein
Ver=
zweifeln am Sein, wenn die großen Fragen nach dem Sinn des
Seins auch ihn bewegten. Er fand in der Einſamkeit fern aller
Kultur die innere Freiheit. Aber er muß alles durchkoſten.
Freundſchaft und Neid, Heiteres und Tragiſches, Melancholik
und Zweifelſucht. Aber er findet zur Klarheit des Geiſtes und
der Seele auf dem Weg die lange, lange weiße Straße entlang.
So zwar, daß endliche Heimkehr ihn trifft wie ein Schlag! —
Auch das ein Buch für Denkende!
Endlich liegt uns noch vor „Rumäniſche Etappe”, der
Weltkrieg wie ich ihn ſah, von Gerhard Velburg”). Ein
Buch deſſen wortloſer Inhalt die gute Ausſtattung bedauern
läßt, die der Verlag ihm gegeben. Der Verfaſſer, anſcheinend
ein akademiſcher ſtädtiſcher Beamter hat in dem großen
Kriegs=
kino einen der beſten Plätze gehabt: hinten, wo es nicht flimmert.
Dem Tag der Freiheik entgegen.
Offizielle Mikkeilung von der Rheinlandräumung.
Trier, 28. Juni.
Die Botſchafterkonferenz hat der deutſchen Botſchaft in Paris
notifiziert, daß die Beſetzung der rheiniſchen Gebiete am 30. Juni
um Mitternacht beendet iſt, und damit auch die Tätigkeit der
Rheinlandkommiſſion ihr Ende erreicht.
Der Abzug der Franzoſen aus Mainz.
Am Samstag morgen verabſchiedete ſich General Guillaumat
vom Landeskommiſſar für die beſetzten heſſiſchen Gebiete.
Außer=
dem fanden die Abſchlußbeſprechungen zwiſchen dem
Armeeober=
kommando und dem deutſchen Generaldelegierten beim
Ober=
kommando ſtatt. Die franzöſiſche Rheinflottille iſt in den frühen
Morgenſtunden mit den Pionieren nach Straßburg abgefahren.
Die Kaſernen, die noch im Beſitz der Franzoſen waren, wurden
ebenfalls zurückgegeben. Im Beſitz der Franzoſen bleibt bis
Mon=
tag nur noch eine Kaſerne, wo die Ehrenwachen untergebracht
ſind. Ab 3 Uhrwird keinfranzöſiſcher Soldat mehr
in Mainz ſein. Um 17 Uhr wird die für Mainz beſtimmte
Schupo, die von Mittag an in Mainz=Kaſtel geſammelt wird, in
einem Paradeaufmarſch mit Muſik über die Rheinbrücke in Mainz
einziehen. Der Marſch der Schupomannſchaften geht durch die
Hauptſtraßen der Stadt. Unmittelbar vorher und nachher werden
an verſchiedenen Gebäuden der Stadt die deutſchen Fahnen
hoch=
gezogen. Amtlich wird die deutſche Flagge nachts auf dem
Halle=
platz gehißt im Rahmen der großen Befreiungsfeier, wahrſcheinlich
durch den Reichsminiſter Dr. Wirth.
Kehl frei!
Die Vorbereitungen für den Abmarſch der letzten franzöſiſchen
Truppen aus dem Kehler Brückenkopfgebiet begannen ſchon in den
frühen Morgenſtunden. Bald nach 18 Uhr verließen eine
fahr=
bare Maſchinengewehrabteilung, Kraftwagen, Radfahrer,
Fuhr=
werke mit Gepäck uſw. die Stadt und zogen über die Rheinbrücke
nach Straßburg. Gegen ½8 Uhr wurde die Trikolore auf dem
Stabsgebäude eingeholt, um 8 Uhr auf der Kaſerne. Kurz vor
½9 Uhr war der Abmarſch vollendet. Reichsfinanzminiſter
Diet=
rich, der der erſte Bürgermeiſter von Kehl nach der Erhebung zur
Stadt war, hat an den Bürgermeiſter von Kehl ein
Glückwunſch=
telegramm geſandt.
Helft das Saargebief ränmen!
Zur Befreiung des Saargebietes erläßt eim Ehrenausſchuß
mit den Oberbürgermeiſtern von Saarbrücken und Trier, dem
Regierungspräſidenten und dem Landhauptmann ſowie anderen
an der Spitze einen Aufruf, indem es u. a. heißt: es iſt mit
dem feierlichen Gelübde der Liquidierung des Krieges und der
Feſtigung eines dauernden europäiſchen Friedens unvereinbar,
wenn jetzt in letzter Stunde verſucht wird, durch unberechtigte
Beſitzanſprüche auf die Saargruben, durch das Verlangen nach
wirtſchaftlichem Einfluß und nach Erneuerung der
Saarpacht=
verträge die ſofortige Rücklieferung des Saargebietes unmöglich
zu machen. Angeſichts der endlich errungenen Freiheit des
deut=
ſchen Rheins und unter Berufung auf das
Selbſtbeſtimmungs=
recht der Völker richtet der Bund der Saarverbände in
Ueber=
einſtimmung mit der Bevölkerung des Saargebiete an
Völker=
bund, Locarnomächte und das Weltgewiſſen die dringende
For=
derung: Helft das Saargebiet befreien!
Neue Anſprüche anf Kriegsbeſchädigkenrenke
nicht mehr zugelaſſen.
Die Verhandlungen der Samstagsſitzung des Reichstags
wur=
den gleich nach der Eröffnung um 1½ Stunden ausgeſetzt, weil
die Abgeordneten das Bedürfnis hatten, der öffentlichen
Reichs=
ratsſitzung beizuwohnen, in der Reichskanzler, Brüning und
Reichsfinanzminiſter Dietrich die neuen Sanierungspläne
vor=
trugen.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald begründete eine
Vor=
lage, durch die das Verſorgungsgeſetz dahin geändert werden ſoll,
daß die Anmeldung neuer Anſprüche auf Kriegsbeſchädigten= und
Hinterbliebenenrente nicht mehr zugelaſſen wird. In der
Aus=
ſprache wurden vor allem Verwaltungsreformen in der
Sozial=
verſicherung gefordert. Die Verhältniſſe der Krankenverſicherung
ſollen erſt in der nächſten Woche beſprochen werden, wenn die
dazu von der Regierung vorbereitete Novelle vorliegt. Am
Mon=
tag, 13 Uhr, ſoll die Beratung des Haushalts des
Reichsarbeits=
miniſteriums fortgeſetzt werden.
Und er hatte Zeit und Muße, über ſeine „Erlebniſſe” genaueſt
Tagebuch zu führen. Wer auf ähnlichem Platz ſaß, den dürften
dieſe nicht humorloſen Tagebuchaufzeichnungen intereſſieren, die
neben viel Klatſch und Tratſch auch hie und da ein Körnchen
Wahrheit bringen. Aber wirklich nichts Erſchütterndes. Müſſen
tatſächlich auch ſolche „Kriegsbücher” gedruckt werden? —
Max Streeſe.
2 Gerhard Stalling, Oldenburg 1. D.
2) Montana Verlag A.=G. Horw=Luzern (Stuttgart).
2) Drei Maskenverlag, München.
5 Horen=Verlag, Berlin=Grunewald.
5 Heſſe n Becker Leipzig.
2) Fränkiſche Geſellſchaftsdruckerei, Würzburg, Echterhaus.
D Amalthea Verlag, Wien IV.
D) Carolus=Druckerei, Frankfurt a. M.
2) Junker u. Dünnhaupt Verlag, Berlin.
10) Propyläen=Verlag, Berlin.
1) Wilhelm Köhler, Minden i. B.
Heſſiſches Landestheaker.
hroßes Haus. — Samstag, den 28. Juni.
Figaros Hochzeit.
Komiſche Oper von W. A. Mozart.
Mit Franz Tibaldi iſt hier aus unſcheinbaren Anfängen
eine Begabung herangewachſen, die ſich auf Grund eines ſelten
ſchönen Materials, geſtützt auf vortreffliche techniſche Kultur,
er=
ſtaunlich ſchnell entwickelt hat. Noch iſt die Reife nicht erreicht,
noch fehlt begreiflicherweiſe Erfahrung bühnengewandten
Auf=
tretens und durchgearbeiteter Darſtellung. Aber das bisher
Ge=
leiſtete weiſt auf eine große Zukunft hin, die ſich dem jungen
ſtreb=
ſamen Künſtler mit Sicherheit öffnen wird. Seine Stimme iſt
ein Bariton von edelſter Klangfarbe lyriſchen Charakters der im
Belcanto ſein Beſtes zu geben weiß. Sein idealer Platz iſt in der
italieniſchen Oper, im weiteren Sinne in der Mozart=Oper, wofür
ihn auch die Eleganz ſeiner Erſcheinung, die Vornehmheit ſeines
Weſens vorausbeſtimmen. Es war ihm nur in drei großen Rollen
hervorzutreten vergönnt: als Germont in „Traviata”, als Luna
im „Troubadour”, als Graf im „Figaro”, in der er ſich heute mit
einer hervorragenden Leiſtung verabſchiedete. Mit dieſen und mit
erfolgrei hen Liederabenden hat er ſich einem von ſeiner
faſzinie=
renden Perſönlichkeit gefeſſelten Publikum ins Herz geſungen und
heute aus den ſpontanen Beifallsſtürmen und Blumenregen
er=
kennen dürfen, wie ungern wir ihn ſcheiden ſehen.
Die Gräfin ſang aushilfsweiſe Hanna Müller=Rudolph
aus Wiesbaden in ſehr präziſer Art, den Antonio Rudi
Wün=
zer mit gutem Gelingen. K. M. Zwißler war dem
unſterb=
lichen Werk ein ſicherer Führer.
V. H.
Seite 4
Sonntag, den 29. Jnni 1930
Num
Schlaß der Inkernakionalen
Arbeits=
konferenz.
Das koloniale Zwangsarbeitsabkommen
angenom=
men. — Das Arbeitszeikabkommen im Kohlenbergbau
abgelehnk.
* Genf, 28. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Internationale Arbeitskonferenz hat heute ihre
drei=
wöchentliche Tagung beendet. Die Konvention über die
Einſchränkung der Zwangsarbeit in den
Kolo=
nien iſt angenommen worden, allerdings haben die meiſten
intereſſierten Länder, Frankreich, Belgien und Portugal, vor der
Schlußabſtimmung eine Reihe von Vorbehalten gemacht, ſo daß
es fraglich erſcheint, ob in abſehbarer Zeit die Konvention von
den Staaten, für die ſie von praktiſcher Bedeutung iſt, ratifiziert
und in Kraft geſetzt wird. Die deutſche Delegation hat geſchloſſen
für die Konvention geſtimmt. Die Annahme der Konvention
wurde mit großem Beifall aufgenommen.
Das Abkommen über die internationale
Re=
gelung der Arbeitszeit der Angeſtellten iſt
gleich=
falls in der Schlußabſtimmung angenommen worden.
Da=
gegen hat die Konvention über die Arbeitszeit im
Kohlenbergbau nicht die notwendige
Zweidrit=
tel=Mehrheit gefunden. Dieſer Entwurf wird die
nächſt=
jährige Konferenz noch noch einmal beſchäftigen. Es iſt dann
an=
zunehmen, daß die Konvention auf die Braunkohleninduſtrie
aus=
gedehnt wird. Daß aber auf der Konferenz von 1931 Schwierig=
keiten zu erwarten ſind, geht daraus hervor, daß die
Arbeit=
gebergruppe gegen die Behandlung der Frage geſtimmt hat.
Der Präſident und der Direktor des Arbeitsamts gaben in
ihren Schlußworten dem Bedauern Ausdruck, daß die Konvention
über den Kohlenbergbau und die Konvention über das Abkommen
der Zwangsarbeit nicht die einmütige Zuſtimmung der Konferenz
fänden. Der Verwaltungsrat des Arbeitsamts hat in ſeiner
heu=
tigen Sitzung beſchloſſen, daß das Waſhingtoner Abkommen über
die Nachtarbeit der Frauen einer Reviſion unterzogen werden ſoll.
Deutſchland an das Genfer Abkommen zur
Abſchaffung der Handelsſchranken nicht gebunden.
Berlin, 28. Juni.
Amtlich wird mitgeteilt: Das in Genf am 8. November 1927
gezeichnete Internationale Abkommen zur Abſchaffung der Ein=
und Ausfuhrverbote und Beſchränkungen war von Deutſchland,
ebenſo wie von einer Reihe anderer Staaten, nur vorläufig in
Kraft geſetzt worden unter der Bedingung, daß auch Polen und
die Tſchechoſlowakei es ratifizieren würden. Bei Nichteintritt
dieſer Bedingungen ſollte das Abkommen mit dem 1. Juli 1930
für Deutſchland wieder außer Kraft treten. Die Friſt für die
Ratifizierung des Abkommens lief für Polen am 20. Juni 1930,
für die Tſchechoſlowakei am 26. Juni 1930 ab. Die polniſche
Re=
gierung hat dem Generalſekretär des Völkerbundes am 19. Juni
1930 mitgeteilt, daß ſie das Abkommen zurzeit nicht ratifizieren
könne. Die Tſchechoſlowakei hat das Abkommen am 25. Juni 1930
ratifiziert, jedoch unter der Bedingung, daß auch eine Reihe
an=
derer Staaten, darunter Polen, das Abkommen ratifizierten.
Unter dieſen Umſtänden hat die Reichsregierung am 27. Juni
1930 auf eine Anfrage des Generalſekretärs des Völkerbundes
geantwortet, daß Deutſchland ſich nach dem 1. Juli 1930 nicht
mehr an das internationale Abkommen gebunden halten könne.
Auch einige andere Staaten, z. B. Ungarn und die Schweiz haben,
wie bereits bekannt geworden iſt, dem Generalſekretär des
Völ=
kerbundes eine ähnliche Mitteilung zukommen laſſen.
Eine Liſte polniſcher Grenzverlehun
BB. Berlin, 28. Juni.
In der polniſchen Preſſe iſt der letzte Grenzzwi
Anlaß genommen worden, von „Ausſchreitungen
Seite” zu ſprechen. Wie es aber mit „deutſchen Aus
ausſieht, zeigt eine zuverläſſige und ſehr vorſichti
geſtellte Statiſtik über die Grenzverletzungen, die
Flieger haben zuſchulden kommen laſſen, indem ſie
tſch=
biet überflogen. Seit 1924 haben polniſch
rund dreißigmal deutſchen Boden üb
und intereſſanter Weiſe ergibt ſich dabei die Erhek
den letzten Jahren eine ſtändige Zuniſe
cher Grenzverletzungen zu verzeichnen;
nur ein Fall bisher feſtgeſtellt, 1925 und 1926 ſcheine
Grenzverletzungen dieſer Art nicht vorzuliegen, 1927
für 1928 zwei Ueberfliegungen durch polniſche Fli
geworden. Dann aber nehmen die Meldungen, daß p iſche
ger in Deutſchland geſichtet wurden, außerordentlie ſchne
1929 liegen allein 15 Grenzüberſchreitungen der po cen
ger vor, und es ſcheint, daß auch das laufende Jahr ſerſ.
Vorgänger nicht zurückſtehen wird, wenn die Polen hten
zur Einſicht kommen. Nach der Aufſtellung ſind 193 ſand dr
mal polniſche Flieger über deutſchem Boden geſie
Dieſe Zahlen zeigen mit aller Deutlichkeit, welche Miſchtu
das deutſche Hoheitsgebiet von polniſ E Se
auserfährt und wie ſehr gerade in der letzten X die
ſolcher Grenzverletzungen in bedenklicher Weiſe ſich geifthe
Bei dieſer Aufſtellung handelt es ſich um eine durch, zuverl
ſige Statiſtik, die zum erſten Male jetzt derartig ur ſend n
öffentlicht wird und die hoffentlich die gegebene 2 frranz
der Gegenſeite findet.
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inn
Seite 5
Darmſtadt, den 29. Juni.
Ausfiellung 200 Jahre Darmſtädter Kunfl.
Der von Tag zu Tag wachſende Beſuch beweiſt das Intereſſe,
Hieſe reichbeſchickte, vielſeitige Ausſtellung weckt. Eine ſo
Nebeneinanderſtellung von Bildern unſerer Altdarmſtädter
r vor 100 Jahren, der Kunſt um die Jahrhundertwende und
jüngſten Werken der Gegenwart, iſt hier noch nie gezeigt
en. Sie führt zu vielen Neuentdeckungen, zu Wiederſehen
neuem Geſichtswinkel und veränderten Werturteilen.
Ton den Leihgaben ſind etliche unter Verkauf geſtellt und
bereits ſo gut wie verkauft.
v. H.
Berufsjubiläum. Im Hebammenverein Stadt= und Land=
Darmſtadt begeht am 1. Juli die Hebamme Frau Luiſe
gand, Kiesſtraße 16, in voller Rüſtigkeit ihr 40jähriges
fsjubiläum.
— Hohes Alter. Frau Johanna Raſchert Witwe, Darm=
Gervinusſtraße 34, wird am 2. Juli 1930 95 Jahre alt. Sie
zuſammen mit ihrem 80jährigen Schwiegerſohn und ihrer
er, die 74 Jahre alt iſt. Fünf. Generationen leben. Es
be=
r ſich in der Familie 5 Enkel, 7 Urenkel, 6 Ururenkel.
— Liederzweig, 75jähr. Jubiläum. Es wird nochmals an das
ſtattfindende Jubiläum erinnert. 10 Uhr Akademiſche
im Union=Theater, 4 Uhr Konzert, 8 Uhr Ball im Städt.
bau; das Stadtorcheſter wirkt mit. Zwei Ballorcheſter (im
n und kleinen Saal) ſpielen zum Tanze auf. (Alles Nähere
Anzeige.)
Volksſingen im Glockenhof des Schloſſes. Die Evangeliſche
gemeinſchaft Darmſtadt — der Zuſammenſchluß aller hieſigen
sliſchen Jugendbünde — feiert heute wie alljährlich im Park ihr
terfeſt, das in dieſem Jahre im Zeichen der neuen Singebewegung
ſoll. Der Landesjugendpfarrer Lic. Hans von der Au hat die
ig übernommen. Abends um halb 7 Uhr ſoll im Glockenhof des
ſes öffentlich Zeugnis abgelegt werden von dem, was den Tag über
itet wurde. Zu dieſer Veranſtaltung, aus der eine „offene
Sing=
werden kann, wird die geſamte Darmſtädter Bevölkerung recht
h eingeladen.
Abendſtändchen auf dem Forſtmeiſterplatz. Der aktive Chor des
(63 beſtehenden Bürgergeſangvereins Beſſungen ſang am Freitag
unter der Leitung ſeines Chormeiſters Georg Simon auf dem im
r von Beſſungen gelegenen Forſtmeiſterplatz. Mit dem deutſchen
rgruß begrüßten zuerſt die Sänger die zahlreich Erſchienenen. Die
folgenden Chöre wurden mit großem Verſtändnis und gutem
uck zu Gehör gebracht, und zwar: 1. „Deutſcher Wein” von Georg
r: 2. „Der Lindenbaum” von Silcher; 3. „Freiheit” von Karl
und 4. „Deutſchland, dir mein Vaterland” von Hans Heinrich.
iche Darbietungen wurden ſeitens der Zuhörer mit lebhaftem
Bei=
ifgenommen. Die Veranſtaltung zeigte, wie freudig die
Bevölke=
die Lieder der Männergeſangvereine bei dieſen öffentlichen Singen
Der Odenwaldklub „Frankonia‟ Darmſtadt hält am Sonntag,
Juli, nachmittags 4 Uhr, ſein diesjähriges Sommerfeſt in ſämt=
Räumen des „Rummelbräu” ab. Eine reichhaltige Tombola,
ſo=
nderbeluſtigungen aller Art und das ſo beliebte Speerſtoßen
wer=
zu beitragen, den Beſuchern einige vergnügte Stunden zu bereiten.
3 Gartenkonzert und Tanz im Saale werden das Feſt
vervoll=
en.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten
die Wilhelmsſtraße zwiſchen Wilhelminenſtraße und Heidel=
Straße vom 30. Juni 1930 bis 5. Juli 1930 für Fahrzeuge
Art geſperrt.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von
Straßenbauarbei=
ird die Eſchollbrücker Straße zwiſchen Groß=Gerauer Weg
Eiſenbahnbrücke vom 30. Juni 1930 bis 5. Juli 1930 für
euge aller Art geſperrt.
Margeritentag zugunſten der kopfverletzten Krieger. Der
deutſcher hirnverletzter Krieger e. V. ſchreibt uns: Heute
ag findet zugunſten der kopfverletzten Opfer des Krieges ein
enverkauf ſtatt. Die Kopfverletzten bitten das verehrte
kum, ihre Spende eigenhändig in die dazu bereitgeſtellte
telbüchſe einzuwerfen, um hierdurch die Sammlerinnen in
rdnungsmäßigen Durchführung der Sammlung zu
unter=
gleichzeitig aber auch den Kopfverletzten die
Organiſations=
der Sammlung zu erleichtern. Der Reingewinn dient zur
haltung der bereits beſtehenden Behandlungsheime und zur
ung weiterer Heime, damit dieſe Opfer im eintretenden
nicht in Altersheimen oder Irrenanſtalten untergebracht
n müſſen. Wir danken im voraus allen denjenigen, die
arch eine kleine Spende zur Verwirklichung unſeres Werkes
fen.
ſchenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 28. Juni. 1. Gemüſe:
in Pfennigen) Spargeln, 1. Sorte 50—60, 2. Sorte 25—30,
abi 4—6, Karotten 4—5, Rote Rüben 10—12 Römiſchkohl
Rotkraut 25—30, Weißkraut 15 18, Wirſing 15 —20.
enbohnen 40—50, Buſchbohnen 25—30. Wachsbohnen 40
„ Erbſen 15—20, Zwieseln 15 —20. Knoblauch 80, Rhabar=
—15, Tomaten 40—30, Kopfſalat 10—15, Salatgurken 30
). Bhumenkohl 30—90, Rettich 15—20 Meerrettich 40 —70.
Kartoffeln; Spätkartoffeln 5—7. — 3. Obſt: Erd=
35- 50, Pfirſiche 70. Kirſchen 20— 1). Johannisbeeren
Himbeeren 50, Heidelbeeren 40, Zitronen 8—15, Ba=
50. — 4. Eßwaren: Süßrahmbutter 180—210 Land=
180—190, Weichkäſe 30—35, Handkäſe 5—10, friſche Eier
6 Wild und Geflügel: Hühner
5. Fiſche:
40, Tauben 80—90; 7. Fleiſch= und Wurſtwaren:
5 Rindfleiſch 90—100, Kalbfleiſch 120, Hammelfleiſch 100,
inefleiſch 130—150, Dörrfleiſch 180, Wurſt 80—160, Wurſt=
). Schmalz, ausgelaſſen 120.
Warnung vor einem Schwindler. Ein in Braunlage (Harz)
feſt=
nener Schwindler hat angeblich im Auftrag der Deutſchen
Reichs=
ſer der Deutſchen Poſtreklame Aufträge für ein Fernſprechbuch
kelt und Beträge eingezogen. Es wird vermutet, daß mehrere
Oler am Werk ſind und die Schwindeleien auch anderwärts
ver=
erden. Die Deutſche Reichspoſt macht darauf aufmerkſam, daß ſie
atlich keine Beträge oder Gebühren durch Beauftragte einziehen
Die im Dienſte der Deutſchen Reichspoſtreklame G. m. b. H. täti=
erber ſind mit Ausweiskarten verſehen.
Schweres Blugzeugunglück.
Ein ſchweres Flugzeugunglück ereignete ſich b.,; nachmittag
gegen 4½ Uhr auf dem hieſigen Flugplatz. Ein mit zwei
Schupo=
beamten beſetztes, älteres kleines Sportflugzeug der
Akademi=
ſchen Fliegergruppe erlitt beim Landen eine Vergaſerexploſion
und mußte zur Notlandung ſchreiten. Ueber dem Hochſchulſtadion,
das in der Nähe des Flugplatzes liegt, mußte das Flugzeug
nie=
dergehen. Es flog gegen die Bäume der nahen Tennisplätze und
geriet beim Landen dadurch in Brand, daß die Flammen in den
Benzintank ſchlugen. Dem Piloten Friedrich Hoderlein
ge=
lang es, abzuſpringen, ſo daß er mit leichten Brandwunden
da=
vonkam, während der feſtgeſchnallte Fluggaſt, Polizeiwachtmeiſter
Bickel, ſich aus dem brennenden Flugzeug nicht mehr retten
konnte und mit dieſem verbrannte. Die Leiche wurde
beſchlag=
nahmt und die Unterſuchung durch die Juſtizbehörde angeordnet.
Nachtrag zur Tagesordnung der öffentlichen
Stadtrats=
ſitzung. 13. Errichtung einer Gemeindeapotheke im
Martins=
viertel. (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Tempel.) 14.
Be=
lebung der Bauwirtſchaft durch ſteuerliche Begünſtigungen. (
Be=
richterſtatter: Stadtratsmitglied Haury.) 15. Gründung einer
ſtädtiſchen Wohnungsbau=Aktiengeſellſchaft (Berichterſtatter:
Stadtratsmitglied Berndt.) 16. Antrag der Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei auf Auflöſung des Stadtrats. (
Bericht=
erſtatter: Stadtratsmitglied Altendorf.) 17. Mitteilungen.
— Orpheum. Heute abend 8 Uhr findet die letzte Aufführung
der mit großem Beifall aufgenommenen Komödie „.. Vater
ſein dagegen ſehr!” ſtatt. — Sonntagskarten: Verkehrsbüro von
10 bis 1 Uhr, Orpheumskaſſe ab 3 Uhr ununterbrochen. (Siehe
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7. Hauplverſammlung des Orlsverbandes der
Darmſtädker Evangel. Männervereinigungen, E. V.
Die 7. Hauptverſammlung der Darmſtädter Evang.
Männer=
vereinigungen fand ſatzungsgemäß am Montag, dem 23. Juni, im
Gemeindehaus in der Kiesſtraße ſtatt und erfreute ſich trotz der
tropiſchen Hitze einer äußerſt zahlreichen Beteiligung. Der
Vor=
ſitzende, Herr 1. Stadtpfarrer Kleberger, begrüßte in herzlichen
Worten die Erſchienenen und wies in längeren, packenden
Ausfüh=
rungen auf die Bedeutung dieſer Woche als „Confeſſio Auguſtana”
hin, ein Ereignis von welthiſtoriſcher Bedeutung, das durch die
Jahrhunderte bis in die Gegenwart nachklingt. Es ſei der Geiſt
Jeſu, der heilige Geiſt auf Grund des Evangeliums, der dieſe
Männer damaliger Zeit zu Taten, geboren aus der Not der Zeit
heraus, getrieben habe, deren Wirkung wir uns heute noch
er=
freuen dürfen. An uns liege es, dieſen Geiſt wieder neu aufleben
zu laſſen in einer Zeit, wo die Bedeutung der Kirche und der
Gottesdienſte nicht mehr recht gewürdigt werde. Er wünſche jeder
Männervereinigung und jedem evangeliſchen Mann, daß ſie feſt
ſtehen auf dem Boden des Augsburger Bekenntniſſes.
Der Bericht des Schriftführers, Herrn Kaufmanns Dillmann,
ergab eine Ueberſicht über die reiche Jahresarbeit des
Verban=
des, insbeſondere trat in den Vordergrund die ſegensreiche ſoziale
Tätigkeit des von den Männervereinigungen gegründeten und
von ihnen finanzierten Männer= und Diakonenheims,
Heidelber=
ger Straße 21, das ſich immer größeren Aufſchwungs und
geſun=
der Lebensfähigkeit erfreue. Die Tatigkeit und das Arbeitsgebiet
der einzelnen Männervereinigungen konnte der kurzen Zeit
hal=
ber nur kurz geſtreift werden, ſoll aber für die Folge in kürzeren
Referaten auf der Tagesordnung erſcheinen.
Die Rechnungsablage, erſtattet von Herrn Bürodirektor
Langs=
dorf wies eine geſunde Finanzlage und eine ſtetige
Weiterent=
wicklung des Heims und der M.V. auf. Der neue Voranſchlag
balanciert mit einer Einnahme= und Ausgabeſumme von rund
34 000 Mark. Der Ankauf des Nachbarweſens beim Männerheim,
über das ſchon längere Verhandlungen gepflogen wurden, ſoll auch
fernerhin im Auge behalten werden. Mit beſonderer
Genug=
tuung wurde der aufopfernden Tätigkeit der Diakone in der
Kran=
kenpflege gedacht, die ſie in 15 Fällen ganzer Tagespflege, 591
Nachtwachen und 6782 Einzelbeſuchen in Anſpruch nahm, ein
Be=
weis, wie doch der Gedanke der männlichen Krankenpflege
nun=
mehr auch in unſerer Stadt Fuß zu faſſen beginnt, ſo daß ein
fünf=
ter Diakon nötig und zuſtimmend genehmigt wurde. Ein uns
zu=
gewieſenes Legat von 500 Mk. ſoll unter dem Namen Domänenrat=
Schmidt=Stiftung aus Pietät in der Rechnung geführt werden.
Die Vorſtandswahl ergab in voller Uebereinſtimmung die
Wieder=
wahl unſeres ſeitherigen verdienſtvollen und umſichtigen
Vorſitzen=
den, Herrn Stadtpfarrers Kleberger.
In längerer Ausſprache wurde noch über einige Anträge und
Anregungen interner Art beraten, ſo die Regelung der
Sterbe=
kaſſemitgliedſchaft bei Umzug von einer Gemeinde in die andere,
Drucklegung des Voranſchlags u. a. m.
Mit lebhafter Befriedigung über die vom Geiſte der
Ge=
meinſchaft und der Verantwortung getragene Verſammlung konnte
der Vorſitzende in vorgerückter Stunde mit Worten des Dankes
die Sitzung ſchließen.
Fr. Fr.
— Achtet auf eure Kinder! Geſtern früh fiel in der
Helf=
mannſtraße ein zweijähriges Kind in ein Waſſerfaß. Die Mutter,
die es nach einiger Zeit vermißte, ſuchte nach ihm und fand es
in dem Faß. Das Kind war ſchon bewußtlos, jedoch waren die
Wiederbelebungsverſuche der Rettungswache von Erfolg, die es
auch hernach in das Krankenhaus verbrachte.
Wohlfeile Bauzeiken im alken Darmſtadt.
(Mitgeteilt von Philipp Weber.)
Heute, wo es für Staat, Gemeinde und den Einzelnen ſchwer
geworden iſt, zu bauen, und die Bautätigkeit daniederliegt, dürfte
es intereſſieren, wie gut unſere Altvorderen daran waren, und
wie man im alten Darmſtadt baute. Wenn im alten Darmſtadt
neue Stadteile entſtanden, ſuchte man die Bauluſt auf allerlei
Weiſe zu fördern.
Dies geſchah zum erſten Male, als Landgraf Ludwig V die
von ſeinem Vater begonnene Vorſtadt vor dem Arheilger Tor
fortſetzte. Da wurde, wie der Chroniſt berichtet, denjenigen
Perſonen, ſo da gebaut, die Plätz und Hofſtätte verehrt, welches
eitel gute Weinberge geweſen, welche der Landgraf den Bürgern
abgekauft”.
Dann wieder unter Ludwig VI., als die Birngartenſtraße
(Magdalenenſtraße) gebaut wurde. In einem Patent von 1672
wurde erklärt, „daß diejenigen Häuſer, ſo nach vorgeſchriebenem
Muſter binnen Jahresfriſt gebaut würden, zuvörderſt von allen
Einquartierungen und Wachen befreit ſeien, daß ſodann denen,
welche alſo bauten, das dazu benötigte Holz aus den
herrſchaft=
lichen Waldungen zu zwei Dritteln frei angewieſen und
gege=
ben, das Steinbrechen auch an allen Orten, wo es ihnen am beſten
gelegen war, ohne Entgelt frei verſtattet, ſodann jedes 1000
Back=
ſtein zum höchſten für 4 fl. geliefert, ſodann das Eiſen aus dem
Oberfürſtentum, und zwar jeder Centner um 2½ Thlr. auf
herr=
ſchaftliche Koſten hierher geſchafft, und dann auch ſoviel wie
möglich den Bauhandwerkern eine gewiſſe Taxe vorgeſchrieben
werden ſolle‟. Es war ferner in dem Patent geſagt, daß die alſo
erbauten Häuſer auf 3 Jahre von allen Reallaſten und deren
Be=
wohner 3 Jahre lang von allen Perſonallaſten befreit ſein
ſollten.
Als Ernſt Ludwig eine weſtliche Vorſtadt vor dem Neuen
Tor, welches zwiſchen Schloß und dem früheren Schabſchen Haus
ſtand, alſo die obere Rhein= und Luiſenſtraße, anlegte, war ein
großes Stück des Hofgartens abgegeben worden, und es wurden
allen denen, die ſich verbindlich machten, dort nach einem
beſtimm=
ten Modell Häuſer zu bauen, wieder Zugeſtändniſſe gemacht, erſt
in einem Patent vom 4. Mai 1695 und dann noch günſtigere in
einem vom 17. Januar 1708. Nach dem letzteren war den
Neu=
bauenden eine 12jährige Freiheit von allen Real= und
Perſonal=
laſten gewährt, ferner erhielt jeder frei hierher geliefert 220
Zuber Kalk, 40 Ruthen Mauerſteine 15 000 Backſteine und 10 000
Ziegelplatten, und noch alles zum Bau nötige Eichen=, Tannen=,
Buchen=, Bau= und Stückholz. Nach Ablauf der 12 Freijahre
ſollte dann nur von einem großen Hauſe 1 Thaler und von einem
kleinen ein halber Thaler Grundzins entrichtet werden.
Auch als unter Ludewig I. die neue Vorſtadt nach Weſten
aus=
gedehnt wurde, gab es freie Bauplätze, freigeliefertes Bauholz,
temporäre Steuerfreiheit und ſogar eine als „Facadengeld”
ge=
währte pekunjäre Unterſtützung, was die Bauluſt damals
mäch=
tig anregte.
— Hauptreiſezeit! „Die neue Linie” führt ihre Leſer nach
der Schweiz, und Carl Friedrich Wiegand zeigt mit herrlichen
Aufnahmen die wenig bekannten Seen der Hochalpen. Aktuelles
Intereſſe haben die Aufſätze über die Hygiene=Ausſtellung in
Dresden, die Pelzausſtellung in Leipzig und amüſante
Plaude=
reien. Rahel Szalit empfiehlt in Zeichnungen und Text das
Fechten als modernen Frauenſport. Ueber die Treue der
Män=
ner ſtellt Peter Bamm, einer der witzigſten jungen Feuilletoniſten,
Betrachtungen an. Das Sommerpreisausſchreiben ſtellt die
Auf=
gabe, Photographien von der Dame in Ferien einzuſenden. Georg
von der Vring bringt eine Novelle. Die Mode iſt ebenfalls ganz
auf Reiſe eingeſtellt. Ueberall iſt „Die neue Linie” zu haben zum
Preiſe von 1 Mark, auch direkt vom Verlag Otto Beyer, Leipzig,
Weſtſtraße 72.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus Kleines Haus Sonntag29. Jun 19—22.30 Uhr, K18, Bühnen=
Volksbund. Aüda Geſchloſſen Montag
30. Juni Keine Vorſtellung Geſchloſſen Dienstag
1. Juli 19 30—22.15Uhr. Feſtvorſtell.
zur Befreiung des beſetzten
Gebietes. Fidelio Geſchloſſen Mittwoch
2. Juli
19.30-22.30 Uhr. Wohltätigk.=
Vorſt. d. Bühn.=Genoſſenſch.
Die Herzogin von Ehicago Geſchloſſen Donnerstag
3. Jui 19 30—22 Uhr. Voltsvorſtell.
Ein Walzertraum Geſchloſſen Freitag
4. Juli 19.30—=2.30, I. 28
Die Herzogin von Chieggo Geſchloſſen Samstag
5. Juli 19.30—22.30 (Außer Miete)
Die Herzogin von Chieggo Geſchloſſen Sonntag,
6, Juli 19.30—22 30. P 6 Gr. I— TV,
Darmſt. Volksb. Letzte Vor=
ſteilung d. Spielzeit 1929/30
Die Herzogin von Chieago Geſchloſſen
Heſſiſches Landestheater. Abſchiedsvorſtellung
„Aida.. Heute Sonntag gelangt im Großen Haus Verdis
„Adda” unter muſikaliſcher Leitung von Karl Maria Zwißler
als Abſchiedsvorſtellung für Roſe Landwehr und Hans Komregg
zur Aufführung. In den übrigen Hauptrollen: Grahl, Jacobs,
Herrmann, Overlack. (Gutſcheine nicht gültig.)
Feſtvorſtellung „Fidelio” Zur Feier der
Befrei=
ung des beſetzten Gebietes gelangt auf Anregung des Herrn
bei herabgeſetzten Preiſen (1 bis 4 Mark) zur Aufführung. In
den Hauptrollen: Grahl, Varena, Harre, Biſchoff, Herrmann,
Overlack, Vogt. Die muſikaliſche Leitung liegt in Händen von
Karl Maria Zwißler.
Letzte Aufführungen „Herzogin von Chicago”.
Emmerich Kalmans erfolgreiche Operettenneuheit. Die
Her=
zogin von Chicago” gelangt von Mittwoch, den 2. Juli,
bis Sonntag, den 6. Juli, täglich, mit Ausnahme von
Donners=
tag, den 3. Juli (Volksvorſtellung „Ein Walzertraum”), im
Großen Haus mit der bekannten Beſetzung zur Aufführung.
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UDWIGSTRASSE
DARMSTADT
(VT 10266
LUDWIGSTRASSE 13
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Sonntag, den 29. Juni
Der Prodinzialtag gegen Ruhrgas.
2 .
Die Verkräge mit der Ruhrgas-A. G. mit 25 gegen 16
Sikung
des Skarkenburger Provinzialtags.
Die Provinzialtagsſitzung, die geſtern im Sitzungsſaale des
Stadtrats im Rathaus ſtattfand, beſchäftigte ſich in der
Haupt=
ſache mit der Gasfernverſorgung Heſſens. Die Beſchlußfähigkeit
des Hauſes wurde feſtgeſtellt, da 43 Provinizaltagsmitglieder
anweſend waren. Als Beiſitzer wurden Bürgermeiſter Dengler
und Studienrat Hahn gewählt.
Nachdem Provinzialdirektor Dr. Gebhard nochmals einen
Rückblick über die ganzen Verhandlungen in großen Zügen
gege=
ben und ſeine perſönliche Stellungnahme für einen Anſchluß an
die Ruhrgas=A.G. motiviert hatte, begründete
Provinzialtags=
mitglied Karcher die Einſtellung der Sozialdemokratie. Er
betonte, daß die Sozialdemokratiſche Partei nach wie vor die
Ver=
träge, auch in der jetzt vorliegenden Form, ablehne. Der
weſent=
liche Grund zur Ablehnung liege darin, daß man nicht erkennen
könne, daß die weſentlichen Grundzüge der Hekoga berückſichtigt
worden ſeien. Nach Ablauf der Friſt von 30 Jahren könne nicht
mehr von einer kommunalen Verſorgung geſprochen werden. Die
Vertreter des Städtetags hätten von jeher den Standpunkt
ver=
treten, daß eine kommunale Gasverſorgung am zweckmäßigſten
ſei. Gut geleitete und durchrationaliſierte Kommunalbetriebe
könnten weit Beſſeres leiſten. Die Intereſſen der Kommunen,
nicht die der Ruhr, müßten in erſter Linie berückſichtigt werden.
Die materiellen Ergebniſſe der neuen Verträge ſeien ebenfalls
keineswegs verlockend. Von Köln z. B. ſeien günſtigere Verträge
mit der Ruhr abgeſchloſſen worden. Unter ähnlich günſtigen
Be=
dingungen hätte man vielleicht auch in Darmſtadt mit ſich
ſpre=
chen laſſen. Es ſei zweifellos gelungen, einige Vorteile zu
er=
reichen, aber ausreichend ſeien dieſe noch nicht. Die Kommunen
ſeien hinſichtlich ihrer eigenen Werke vollkommen intakt. Es ſei
ſchon ein Novum, daß innerhalb der Hekoga die Kommunen
zu=
ſammengeſchloſſen werden konnten. Dieſer Zuſammenſchluß dürfe
aber nicht dazu führen, die Kommunen geſchloſſen dem
Privat=
kapital, alſo der Ruhrgas=A.G., auszuliefern. Er muſſe betonen,
daß das Material der Denkſchrift „Betrachtungen zur
Betriebs=
wirtſchaft in Darmſtadt von zwei Mitarbeitern des
Bürger=
meiſters Ritzert zuſammengetragen und von dem Geſchäftsführer
der Hekoga, Dr. Segelgen, bearbeitet worden ſei. Im einzelnen
wendet ſich der Redner dann gegen dieſe Denkſchrift und gab
ſei=
nen, Bedenken Ausdruck, ob in einer Zeit von 10—15 Jahren der
Vertragsbetrag von 15 Millionen überhaupt erreicht werden
könne. Im Intereſſe der Kommunen könne man den Verträgen
nicht zuſtimmen. Er bitte, dem Antrag der Sozialdemokratiſchen
Partei zuzuſtimmen und in neuen Verhandlungen zu verſuchen,
die Gasfrage auf kommunaler, vorteilhafter Baſis zu löſen.
Abg. Riegel (Soz.) verlieſt dann eine lange Erklärung
ſeiner Fraktion, in der es u. a. heißt: Die Sozialdemokratiſche
Fraktion verkennt nicht, daß die neueſten, vom Vorſtand der
He=
koga vorgelegten Vertragsentwürfe Verbeſſerungen gegenüber
den erſten Entwürfen aufweiſen, die vor allem dank ihrer Kritik
angeregt und durchgeſetzt wurden. Trotzdem kann die
Sozial=
demokratiſche Fraktion den Verträgen auch in ihrer jetzigen Form
aus grundſätzlichen kommunalpolitiſchen und
allgemein=
wirtſchaftspolitiſchen Erwägungen nicht zuſtimmen. Wir ſind
auch heute noch überzeugt, daß die kommunale
Gruppenverſor=
gung im Rahmen in ſich geſchloſſener Wirtſchaftsgebiete die beſte
Löſung der Gasfernverſorgung darſtellt und zum mindeſten die
Konkurrenz mit dem Bezug von der Ruhr aushalten kann. Wir
erwarten daher von den Vertretern der Provinz in den
Orga=
nen der Hekoga, daß ſie darauf dringen, daß erneut
Verhandlun=
gen mit der Vertretung der übrigen wichtigen Gemeinden
unſe=
res Wirtſchaftsgebiets, mit der Süwega, aufgenommen werden.
Das muß natürlich vor Abſchluß mit der Ruhr geſchehen, da
die=
ſer Abſchluß mit der Ruhr naturgemäß den Weg einer
Verſtän=
digung mit den übrigen Städten verbauen würde.
Die Deutſche Volkspartei und die Deutſchnationale Partei
hatten den Antrag eingebracht, der Provinzialtag wolle
beſchlie=
ßen: 1. Dem Ferngasbezug durch Hekoga, Ruhr, Saar wird
grundſätzlich zugeſtimmt. 2. Dem Vertragswerk (
Gaslieferungs=
vertrag, Mantelvertrag, Geſellſchafts= und Pachtvertrag mit
Schlußprotokoll) in vorliegender Form wird Zuſtimmung erteilt.
3. Die Vertreter der Provinz Starkenburg in der Hegoka
wer=
den beauftragt, in der Generalverſammlung der Hekoga ihre
Stimme für den Abſchluß des Vertragswerks, Ziffer 2, abzugeben.
Abg. Altendorf (D.V.P.) begründet dieſen Antrag in
längeren Ausführungen. Man dürfe doch gerade in dieſer Frage
nicht Prinzipienreiterei treiben. Wenn Herr Staatsrat Karcher
dem Sinne nach geſagt habe, die Ruhr beabſichtige, wie eine
Spinne die deutſchen Kommunen zu erfaſſen und zu erwürgen, ſo
entſpreche das nicht der Wirklichkeit. Die Ruhr habe vielmehr
den Weg beſchritten, ihr Abfallprodukt Gas nutzbar zu machen
und gleichzeitig den Arbeitern in der Ruhr eine geſicherte Be=
Beſchäftigung zu geben. Die Arbeiter, die in der Ruhr beſchäf=
Skimmen abgelehnt. — Eine Million für Skraßenbau.
tigt ſeien, hatten ſich ganz erheblich für den Abſchluß eingeſetzt.
Um das Gas der Ruhr nutzbarer zu machen, habe man eine
Unter=
bringungsmöglichkeit für das Gas geſucht. Der Ruhr ſei es nicht
eingefallen, eine „Erdroſſelungspolitik” mit ihrem Gas in
irgend=
einer Form zu treiben, ſondern ſie wolle den Kommunen Gas
liefern zu einem ſo niederen Preis, wie ihn die Kommunen ſelbſt
gar nicht anſetzen könnten. Der Vertrag ſei für beide Teile
vor=
teilhaft. Das Wünſchenswerteſte ſei natürlich eine
Eigenerzeu=
gung zu denſelben Preiſen, wie ſie die Ruhr anſetze. Es habe ſich
nach vielfachen Unterſuchungen herausgeſtellt, daß das nicht gehe.
Mit Notwendigkeit ſei die Hegoka alſo auf den Weg des
Fern=
bezugs getrieben worden, eben weil Eigenerzeugung nicht ſo
billig möglich ſei. Man habe das auch bei dem Frankfurter
Eigenwerk feſtſtellen können. Eigenerzeugung ſei einfach
gegen=
über dem Ruhrangebot nicht ſo rentabel, und das ſei der Grund,
weshalb man den Vertragen der Ruhr zuſtimmen wolle.
Uebri=
gens bleibe ja die kommunale Selbſtändigkeit in der
Preisbil=
dung und in der Verteilung, alſo im weſentlichen erhalten. Wenn
man mit Frankfurt abſchließen wolle (der Gedanke ſei erwogen
worden), käme man zunächſt noch vom Regen in die Traufe. Er
glaube ja, daß man einmal auch mit der Süwega zum
Vertrags=
abſchluß komme, aber es ſei vorteilhafter, erſt nach dem
Ruhr=
abſchluß mit der Süwega Verträge zu ſchließen. Zur
Vertrags=
dauer könne er bemerken, daß man ja als einzelne Kommune
nach 10 Jahren kündigen könne, wenn Nachteile bemerkbar ſeien,
nur die Hekoga als, ſolche ſei auf 30 Jahre gebunden. Auch
Offenbach habe ſeinerzeit durch Fernbezug Vorteile gehabt. Mit
der Zentralverſorgung würde der zweite Schritt gleichzeitig mit
dem erſten (der Gruppenverſorgung) getan, und das ſei
zweifel=
los das Vorteilhafteſte. Das Ziel der Gasverſorgung ſei, den
Verbraucher in den Mitgenuß der Preisſenkung zu bringen. Im
einzelnen ſprach ſich nun der Redner zu der Gaspreisgeſtaltung
aus. Der Stadt Darmſtadt ſeien übrigens Angebote von zwei
Induſtrien gemacht worden, die allein ſchon eine Million bzw. eine
halbe Million Kubikmeter Gasverbrauch feſt garantieren
woll=
ten, wenn die Umſtellung ihrer Betriebe durch billiges Gas
ren=
tabler geſtaltet werden könne. Das könne nur durch Anſchluß an
die Ruhr geſchehen. Die Umſtellung rentiere ſich nicht für die
Induſtrie, wenn ſie nicht für 4,5 Pf. oder billiger das Gas
be=
ziehen könne. Das billige Spitzengas könnten die Kommunen
keineswegs herſtellen. Frankfurt gehe ſelbſt mit dem Gedanken
um, zuſätzlich von der Ruhr Gas zu beziehen. und Darmſtadt ſoll
es ebenſo machen. In Oberheſſen und in Rheinheſſen ſeien ja
die Verträge angenommen worden. Er beantrage, den
Verträ=
gen zuzuſtimmen.
Nachdem noch u. a. die Provinzialtagsmitglieder Rechtien
(Soz) und Abt (N.S.) zu der Frage Stellung genommen hatten,
wurde die Abſtimmung vorgenommen.
Mit 25 gegen 16 Stimmen wurden die Verträge mit der
Ruhrgas=A. G. abgelehnt.
Gegen die Annahme der Verträge in ihrer vorliegenden
Form ſtimmten die Sozialdemokraten, Kommuniſten,
National=
ſozialiſten, Demokraten und ein Teil des Zentrums.
Folgender vom Provinzialausſchuß gefaßter Beſchluß zur
Arbeitsbeſchaffung
wurde vom Provinzialtag genehmigt:
Nachdem ſeitens des Heſſiſchen Staates zur Behebung der
außerordentlich hohen Erwerbsloſigkeit ein Geſamtbetrag von 15
Millionen Reichsmark einſchließlich Reichsmittel für die Zwecke
der Arbeitsbeſchaffung für vorwiegend Wohlfahrtserwerbsloſe in
Gemeinden und Kommunalverbänden in Ausſicht geſtellt worden
iſt, ſollen außerhalb des laufenden Wirtſchaftsplanes
Straßen=
bauarbeiten bis zur Höhe von 1 000 000 RM. ausgeführt werden.
Der Proginzialausſchuß wird beauftragt in Notgebieten, in
wel=
chen die Gemeinden mit Koſten für Wohlfahrtserwerbsloſe
be=
ſonders belaſtet ſind, geeignete Arbeiten alsbald bereitzuſtellen.
Als ſolche kommen insbeſondere in Frage: 1. Verbreiterung
vor=
handenen Kleinpflaſters, 2. Neuausführung von Kleinpflaſter,
3. kleinere Korrekturen auf vorhandenen Straßenzügen zur
He=
bung der Verkehrsſicherheit.
Ein kommuniſtiſcher Antrag, der weitere 10 Millionen
for=
dert, wurde abgelehnt.
Es eritſpann ſich dann noch eine längere Debatte über den
Streik der Straßenbauarbeiter in Offenbach, die deshalb in
Streik getreten ſind, weil ihnen für die Arbeiten der Gemeinde=
und Staatsarbeitslohn (0,70 Pf. pro Stunde) und nicht der
Tariflohn für Bauarbeiter (1,07 Pf.), der für Neuarbeiten
zu=
ſtändig iſt, gezahlt wurde. Ein Antrag Karcher (Soz.) ging
da=
hin, in einer Zuſammenkunft der Provinzialdirektion mit der
Baugewerkſchaft und der Straßenbaukommiſſion dieſen beſonderen
Streik zu ſchlichten. Eine Entſcheidung konnte nicht mehr
herbei=
geführt rverden, da, wie auf Antrag eines ſozialdemokratiſchen
Provinzialtagsmitgliedes feſtgeſtellt wurde, das Haus nicht mehr
beſchlußfähig war. Aus dieſem Grunde ſchloß Provinzialdirektor
A
Dr. Geblſard gegen 20 Uhr die Sitzung.
Erſte Fahrt des „Harko” nach Berdun.
Nach guten Vorbereitungen veranſtaltete das „Harko”,
Heſſi=
ſches Autobus=Reiſe= und Konzertbüro, am vergangenen
Sams=
tag ſeine erſte Fahrt nach den Schlachtfeldern vor Verdun. Bei
urſprünglich trübem Wetter ging die Fahrt im modernen
All=
wetter=Großkraftwagen über Heidelberg, Mannheim,
Ludwigs=
hafen, Bad Dürkheim durch das reizende Iſenachtal aufwärts,
durch den Pfälzerwald über das Hardtgebirge — Frankenſtein,
Hochſpeyer — nach Kaiſerslautern. Im Pfälzerwald wurde das
Allwetterverdeck geöffnet und herrlicher Sonnenſchein begleitete
von nun an die in guter Stimmung befindliche Darmſtädter
Reiſegeſellſchaft. Die Fahrt ging weiter durch den Reichswald
nach Homburg. Die Grenzkontrolle ging ſehr raſch und ohne
Schwierigkeiten vonſtatten. Gegen 11 Uhr vormittags ging die
Fahrt weiter nach Saarbrücken, dort ſah man ſeitwärts einige
Kriegergräber vom Jahre 1870 von der bekannten Schlacht auf
der Spicherer Höhe. Hinter Saarbrücken wechſelten die
Ein=
drücke. Mit ſchmerzlichen Gefühlen fuhren wir an den rieſigen,
ehemals deutſchen Kohlengruben der Saar=Moſel=
Bergwerks=
geſellſchaft vorüber. Auf guten Straßen führte der Weg weiter
nach Metz. Dort wurde ein längerer Aufenthalt gemacht und
das gemeinſame Mittageſſen eingenommen. Alles war tadellos
organiſiert. Um 4 Uhr fuhren wir von Metz weiter durch das
ehemalige Kampfgebiet vom Jahre 1870/71, Longeville—
Grave=
lotte, nach Etain. In Etain wurde einen kurzen Augenblick
an=
gehalten und das Grab eines Gefallenen geſucht. An Hand
ge=
nauen Kartenmaterials wurde das Grab in Amel in kurzer Zeit
gefunden. Das „Harko” hatte ſich zur Aufgabe gemacht, allen
Wünſchen der Reiſegeſellſchaft gerecht zu werden. Von Amel
ging die Fahrt über Etain nach Verdun, wo die Darmſtädter
Gäſte gegen 19 Uhr wohlbehalten eintrafen. In zirka 15
Minu=
ten war alles in erſtklaſſigen, franzöſiſchen Verhältniſſen
entſpre=
chenden Quartieren untergebracht. Der Abend brachte ein
gemein=
ſames Abendeſſen im Hotel Bellevue.
Der andere Tag war durch eine Rundfahrt durch die
Kampf=
gebiete ausgefüllt. Allgemein angenehm empfunden wurde, daß
die Fahrt durchweg bei Tage mit einer durchſchnittlichen
Ge=
ſchwindigkeit von 45 Kilometern im modernſten Wagen ausgeführt
wurde. Sonntag nacht gegen 12 Uhr traf die
Reiſegeſell=
ſchaft bei glänzender Stimmung in Darmſtadt ein. Auf
viel=
ſeitigen Wunſch wird am 12. Juli die zweite Fahrt nach
Ver=
dun durch Harko veranſtaltet werden.
Tageskalender für Sonntag, den 29. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus 19 Uhr,
„Aida”. — Kleines Haus: Geſchloſſen. — Orpheum. 20 Uhr:
Vater ſein dagegen ſehr”. — Konzerte: Schloßkeller,
Kaffee Oper, Hotel Schmitz, Herrngartenkaffee, Sportplatz=
Reſtaurant, Bockshaut, Kaffee Jöſt, Hotelreſtaurant Poſt. Hotel
Prinz Heinrich, Waldſchlößchen, Zum Roſengarten, Zum
Dat=
terich, Orangeriehaus. — Ludwigshöhe, 16 Uhr: Konzert.
Rummelbräu, 16 und 20 Uhr: Konzert. — Schuls
Felſenkeller, 20 Uhr: Gartenkonzert. — Zum
Datte=
rich, 16 und 20 Uhr: Großes Gartenkonzert. —
Lieder=
zweig, 75jähr. Jubelfeier, vorm. 10 Uhr, im Uniontheater:
Akademiſche Feier; nachm. 16 Uhr, im Städt. Saalbau:
Gar=
tenkonzert, abds. 20 Uhr; Ball. Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Tdr der Kleinen Strafkammer hatten zwei Angeklagte Berufung
eingelegt, die am 18. April von dem Amtsgericht 1 Darmſtadt wegen
Transport gefährdung zu je 30 Mark Geldſtrafe verurteilt worden waren.
Die Verhaindlung entrollte nochmals das ganze Bild dieſes Vorfalles.
Der erſte Angeklagte, ein 56jähriger Betriebsdirektor aus Darmſtadt,
bog am 6. November 1929 aus dem Roſenhöhenweg in die
Dieburger=
ſtraße ein, ließ es dabei aber an Aufmerkſamkeit fehlen, ſo daß ihm die
Straßenbahn, deren Führer der zweite Angeklagte, ein 40jähriger
Straßenbahnführer, war, in den Wagen hineinfuhr. Das Auto wurde
mit ſolcher Wucht angefahren, daß die Wiederherſtellungskoſten annähernd
1000 Mark betrugen. Beide Angeklagten wollen alles getan haben, was
man in derartig gefährdeter Lage tun kann. Beide Verteidiger bitten
um Freiſprruch ihrer Klienten. Die Kleine Strafkammer aber wies beide
Berufungerk zurück, ſo daß es bei dem bisherigen Urteil bleibt.
Zwei Berufungen in Privatbeleidigungsklagen wurden in der Weiſe
erledigt, daß im erſten Fall die Koſten der bisherigen Verfahren durch
Gerichtsbeſch luß auf beide Parteien verteilt wurden. Im zweiten Fall
wurde die 9Zerufung und die Widerklage der Beklagten zurückgewieſen.
Korpulenz im Sommer
Uebermifßige Körperfülle iſt beſonders in der warmen Jahreszeit
läſtig. Korfulente oder zum Anſatz veranlagte nehmen dreimal täglich
2—3 Toluba=Kerne, die in Apotheken erhältlich ſind. (TK6/10072
Briefkaffen.
Jeder Anſtage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfrogen werden
nicht beantwortet. Dſe Beautwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
M. W. § 826 BGB beſagt: „Wer in einer gegen die guten
Sitten verſtoßenden Weiſe einem anderen vorſätzlich Schaden
zu=
fügt, iſt anderen zum Erſatz des Schadens verpflichtet.‟ Das
an=
gedeutete Verhalten eines Vertreters wird u. E. unter dieſe
Geſetzesſtelbe fallen.
Lokale Veranſkalkungen.
Dſe dierunter, arſcheinenden Notizen ſind ausſchiießlich als Hinweiſe auf Anzeigen in betradhten.
ie keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Im Hotel Prinz Heinrich findet heute, Sonntag abend,
Gartenkonzeut mit Tanz ſtatt.
— Bund Königin Luiſe, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Unſer Bundesabend findet am 2. Juli, abends
8 Uhr, bei Sitte ſtatt. Da dies die einzige Zuſammenkunft im
Monat Juli iſt, bitten wir um vollzähliges Erſcheinen.
—Städt. Saalbaugarten. Dienstag, den 1. Juli
1930, findet anläßlich der Rheinlandbefreiung ein großes Konzert
(Militärmnſik) ſtatt. Dasſelbe wird ausgeführt vom geſamten
Stadtorcheſter unter Leitung von Kapellmeiſter W. Schlupp. Ein
ausgewähltes Programm bringt u. a. Fanfarenmärſche,
Trom=
petenſolis uſw. Der Eintrittspreis iſt ſo niedrig gehalten, daß
es jedem Beſucher ermöglicht wird, ſich einen genußreichen Abend
zu verſchaffen. (Siehe Anzeige.)
Nun
Aus Heſſen.
50 Jahre Freiwillige Zeuerwehr Tiſſa.
Das Jubiläumsfeſt wurde hier in feſtlicher Weiſe ſan=
Einleitung gab ein Fackelzug unter Mitwirkung der Or ſerein
ſchließend fand auf dem Feſtplatz ein Kommers ſtatt, E
ſwel=
erſte Kommandant Fiſcher mit ſinnigen Worten die 2 peſer
grüßte. Ein reichhaltiges Programm, ausgeführt von ſurm
Sängern, hielt die Beſucher bis ſpät in die Nacht bei gr
zuſammen. Den Abſchluß des Abends bildete eine beng
tung der dem Feſtplatz gegenüberliegenden Anhöhe.
Die vereinigte Spielmannſchaft der Turngemeinde
eröffnete den Hauptfeſttag in früher Morgenſtunde dur
Weckruf. Um 8.30 Uhr fand auf dem Friedhof eine (däe
für die gefallenen und verſtorbenen Kameraden ſtatt, der
ſchaftlicher Kirchgang anſchloß. Den Höhepunkt des Tesh
Schul= und Angriffsübung , der Freiw. Feuerwehr Trek
ziehung der Kreismotorſpritze Darmſtadt ſowie der Fr. ( nitäts
Nieder=Ramſtadt=Traiſa. Herr Kreisfeuerwehrinſpektor ſpv
ſtellte der Wehr eine Aufgabe, der ſie ſich zur völliger Zufri
des Herrn Kreisfeuerwehrinſpektors entledigte. Anſchlief
Herr Regierungsrat Dr. Eckſtein im Auftrag des
2. Kommandanten, Schutzmann Friedrich Leißler für ſne
Mitgljedſchaft bei der Freiw. Feuerwehr Traiſa eine kkund
Verdienſtabzeichen und beglückwünſchte denſelben in her Ghſte
Am Nachmittag bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug dh
ſtraßen unter Vorantritt der Kapelle Weber. Auf dem ſſtt
kommen, begrüßte Herr Bürgermeiſter Scheerer im ſuftt
Gemeindeverwaltung die Gäſte und wies im beſonderen
reiche Wirken der Feuerwehren zum Wohle der Allgemein ſit hin
Die von dem jugendlichen Kameraden Friedrich W
tene Feſtrede geſtaltete ſich zu dem eindrucksvollſten Ereie
Das Deutſchlandlied wurde nach der Feſtrede
angeſtimm=
feuerwehrinſpektor Karvfinger ergriff alsdann das
dem Feſtredner und beglückwünſchte die Wehr zu ihrem
ter
He
Vort
gbelfe
Ein gemütlicher Tanz hielt die Gäſte bis in den f
bei fröhlicher Stimmung zuſammen. Sämtliche Veranſta
im ſchönen Garten und in den geräumigen Sälen des Ells
Hufnagel ſtatt. Die Feſtmuſik ſtellte der Reichsbund eh
tärmuſiker unter perſönlicher Leitung des Herrn Ob
Matthias Weber. Das glanzvoll verlaufene Feſt dür jede
lange in Erinnerung bleiben.
hen A
ngen
alige
Ruſit
— Arheilgen, 28. Juni. Die hieſige Milchabſatzgenoſſet
mehr ihre neueingerichtete Kleinmolkerei eröffnet id n
ſelbe am Sonntag, den 29. d. M., nachmittags von 4—7
tereſſenten zur Beſichtigung freigeben. Die von der Genof ſchaft
Handel gebrachte Milch ſtellt durch die ſachgemäße Behan
lung und Reinigung ein in jeder Beziehung einwandfreie
Die Milch wird zum Teil durch die Genoſſenſchaft ſelbſt,
Händler den Verbrauchern zugeführt. Das auf dem
Hundsgaſſe gelegenen Gelände errichtete Gebäude enthält ſene
verſorgung, Kaniſation und freundliche, ſaubere Räume. ma
Einrichtung mit Tiefkühlanlage wurde im Auftrag der L
genoſſenſchaft Darmſtadt durch das Bergedorfer Eiſenwerl
Bauleitung lag in Händen des Herrn Architekten Bären Dire
Genoſſenſchaft iſt Gg. Merlau 2., Rechner Hch. Wannemac
noſſenſchaft dürfte für die Verbraucher als auch für die
von größtem Vorteil ſein.
An. Arheilgen, 26. Juni. Schulfilm. Ein weit
„Im Strudel des Verkehrs” wurde der hieſigen Schuliuge
Er zeigte die Entwickelung des Verkehrs und der Verkeh
in den letzten drei Jahrzehnten. Der Motor beherrſcht
kehr, der heute ins rieſenhafte angewachſen iſt, und täglie
fälle vor, die es zu vermeiden gilt. Die Kinder müſſen be
die größte Vorſicht beobachten. Beſondere Gefahren drohe
gen an Fahrzeuge, beim Ausfahren aus Torwegen, beim
ſteigen an Straßenbahnen und ſchließlich beim Ueberſchre
ßen. Es wurde dann noch die Ausbildung der Verkehr
zeigt. Im weiteren wurde nachgewieſen, wie alle gleichme
den Verkehrsunfällen haben, nicht nur die Kraftwagenfü
ſcher, ſondern auch recht oft die Fußgänger. Ganz beſor
ſamkeit iſt dem Verhalten auf der Eiſenbahn zu widmer
Spielhandlung bildete den Schluß des erſten Teils. Der zu
uns das Leben eines Jgels. Der dritte Teil führte in d
Hafen und zeigte das Hafenleben. Dieſer Teil iſt beſo
geographiſchen, hauptſächlich für den handels= und wirtſe
ſchen Unterricht von größtem Werte. Als Schluß folgter
film: Die Entdeckung des Nordpols, Erlebniſſe eines Ka
Maus. — Kirchenſteuer. Im Laufe der letzten Woc
die evangeliſchen Kirchenſteuerbeſcheide für 1930 ausgegeb
ben auf Grund der Unterlagen von 1928 veranlagt ſind,
bei Reklamationen an das Finanzamt Darmſtadt=Land ode
iſt, an das hieſige Pfarramt wenden. Dasſelbe hält aus
Montag, Mittwoch und Freitag von 5 bis 7 Uhr nachmitt
liſchen Pfarrhauſe Sprechſtunden ab. Erwerbsloſe wolle
Stempelkarte mitbringen. — Eintracht. Aus Anlaß ſe
Beſtehens hält der Männergeſangverein Eintracht dieſen (
eine akademiſche Feier ab.
J. Griesheim, 28. Juni. Gemeinderatsber
Deckung laufender Ausgaben wurde die Aufnahme eint
Kapitalanleihe im Betrage von 40 000 RM. beſchloſſen ur
meiſterei mit der Führung der Verhandlungen beauftrag
trag der Grundeigentümer wegen Umlegung von Baula
Hauptbahnhof fand die einſtimmige Zuſtimmung des
Als Vertreter der Gemeinde für den Umlegungsausſchr
ſtimmt: Bürgermeiſter Feldmann und Bauinſpektor
Kö=
vertreter die Gemeinderäte Keller und Müller. 3. Der Tei
Bauhypothek wurde nach teilweiſem Abtrag der Schuld
Zum Zwecke der Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit für
loſen ſoll bei der Provinzialdirektion der Provinz Starke
trag auf Chauſſierung der Straßen Griesheim-Büttelbo
heim—Worfelden geſtellt werden. 5. Die Heſſ. Flugbetrie
Darmſtadt hatte Antrag auf Erlaß der Billettſteuer a.
Zeppelin=Landung auf dem Truppenübungsplatz geſtellt.
wurde vom Gemeinderat inſofern teilweiſe entſprochen, de
ergebenden Einnahmen ein Betrag von 20000 Mark ſter
während der Reſt der geſetzlichen Steuer unterworfen wer
Heſſ. Flugbetriebs=Akt.=Geſ. in Darmſtadt hat daraufhin
rat erſucht, dieſen Beſchluß nochmals zu überprüfen und
der Steuerpflicht auszuſprechen. Der Gemeinderat konnt
auf die ungünſtige finanzielle Lage der Gemeinde nicht um
früheren Beſchluß feſtzuhalten. Der ſich aus der Billettſt
Betrag ſoll zur Herrichtung der Zufahrtſtraße im Wirtſch
Truppenübungsplatzes verwendet werden. Der Gemeinder
erneuten Stellungnahme zu der Angelegenheit ſeiner Anſi
druck, daß die Gemeinde Griesheim durch die Freilaſſung
von der Billettſteuer verhältnismäßig mehr zu der Flu
beiträgt, als im allerungünſtigſten Falle die Stadt Darm
Diplom=Ingenieur Kittelberger aus Darmſtadt hat der Ge
über ſeine Bereitwilligkeit zur Ausarbeitung eines Kan
jekts gegen eine Vergütung von 10 000 Mk. zum Ausdruck
Gemeinderat zeigte keine Geneigtheit, dieſem Anſinnen
7. Die hieſige Gaſtwirtevereinigung hat gegen die Ortsia
Einführung einer örtlichen Bierſteuer ſowohl mit Rückſicht
als auch auf die zeitliche Inkraftſetzung dieſer Steuer Ein)
Der Einſpruch wurde als ungerechtfertigt abgelehnt. 8.
ſchaffung neuer Vorhänge im 3. Schulhaus und für die 2
Schulhöfe wurden die erforderlichen Mittel bewilligt.
Cp. Pfungſtadt, 28. Juni. Beglaubigung de
quittungen. Die Bürgermeiſterei weiſt darauf hin,
glaubigung der Rentenquittungen für Alters=, Invaliden=,
Witwenrenten ſowie für Unfall=Rentenempfänger noch am
mittag auf der Bürgermeiſterei erfolgen kann.
Cp. Pfungſtadt, 26. Juni. Der Junglandbun
am Sonntag, den 4. Juli, die Ammoniakwerke Oppau zu
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Ihre Geſundheit
iſt Ihr Kapital. Sie zu bewahren iſt ein Gebot der Pſ.
wirkſame Unterſtützung hierbei bietet Ihnen die von den
fohlene Kraftnahrung Ovomaltine. Sie iſt ein reines
hergeſtellt aus Malzextrakt, friſcher Milch und friſchen Eie
ſchwächſte Magen verträgt ſie. — Originaldoſen mit 29
zu 2,70 RM., 500 Gr. zu 5.— RM. in den Apotheken und
hältlich. Gratisprobe und Druckſachen durch Dr. A. Wande
Oſthofen=Rheinheſſen.
Seite 7
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und einem Feſtkommers unter Mitwirkung mehrerer
we und Gaſtvereine. Nach einer Begrüßungsanſprache des
„rſitzenden Peter Feldmann hielt Gauvorſitzender Peter
riesheim eine Anſprache über die Bedeutung des
deut=
fahrſportes. Gleichzeitig kam der Redner auf die
Be=
es beſetzten Gebietes zu ſprechen und ſchloß mit einem
Ss zum wunderſchönen deutſchen Rhein. Von den
frem=
ahrervereinen wirkten Abteilungen aus Büttelborn,
im Rüſſelsheim uſw. mit. Am Hauptfeſttag fanden Wett=
Kunſtfahren, in Kunſtreigen, Radballſpiele uſw. ſtatt.
Feſtzug war ein Schmuck=Korſo verbunden, der ein far=
Bild gab. Bei dem Feſtakt am Feſtſonntag begrüßte
iſter Schwinn alle Gäſte namens der Stadtverwaltung
während Gauvorſitzender Schüler=Griesheim die
Feſt=
hielt. Bei der Preisverteilung kamen 37 Preiſe und 28
aftsmedaillen zur Verteilung. Am Montag fand zum
in Volksfeſt mit Kinderbeluſtigung ſtatt. — Die
Orts=
fungſtadt des Verbandes der Nahrungsmittel= und
Ge=
eiter unternimmt am kommenden Sonntag einen Aus=
Nuſik nach Bensheim
werſtadt, 28. Juni. Neuer Sportverein. Hier hat
aſſerſportverein gegründet. Der neue Verein ſchloß ſich dem
urtkartell an. — Regulierung des Modaubach=
Zur Herſtellung der Regulierung des Bachbettes der Modau
Her Brücke in der Heidelbergerſtraße ſollen demnächſt größere
ſeiten ausgeführt werden. Die Arbeiten werden durch die
öffentlich vergeben. Angebote haben bis zum 3. Juli zu er=
Mietunterſtützung. Wie die Bürgermeiſterei
mit=
allen Perſonen, die bisher Mietunterſtützung auf Grund der
Xudeſteuer bezogen haben, für das Rechnungsjahr 1930 neue
ſtellen. Die Anträge werden, getrennt nach dem Beginn der
amen, in der Zeit vom Montag bis Samstag kommender
der Bürgermeiſterei entgegengenommen. — Die Ortsſatzung
reits gemeldete Erhebung der Bierſteuer iſt gegenwärtig an
ingekaſten des Rathauſes ausgehängt. — Offenhaltung
engeſchäfte. Mit Rückſicht auf die Jubiläumsfeier der
ameradſchaft” Eberſtadt, ſind am Sonntag, den 29. Juni, die
ifte bis ſechs Uhr abends geöffnet. Ausgenommen iſt die
id des Gottesdienſtes „Auf den Zugangsſtraßen zum
Feſt=
glicher Verkauf von Waren uſw. verboten. — Der
Sonn=
tesdienſt, der Feſtgottesdienſt für die „
Soldatenkamerad=
beginnt bereits um neun Uhr. — Unfälle. In der
Dun=
z ein Motorradfahrer von hier mit einem Auto zuſammen.
ſchwere Kopfverletzungen und mußte ins Krankenhaus
ge=
den. — In der Pfungſtädter Straße wurde ein Kind von
torradfahrer erfaßt und ein Stück des Weges mitgeſchleift.
flücklicherweiſe nur leichte Verletzungen davon. — In der
Gemeinſchaft hält am Sonntag abend Stadtmiſſionar
Sem=
adt ſeine Abſchiedspredigt.
ſu ieder=Ramſtadt, 28. Juni Gemeinderatsbericht.
zwirtſchaftsplan für 1931 wird entſprechend den
Vor=
es Forſtamtes genehmigt. — Der immer weiter fort=
Ausbau des Quartiers am „Lohberg” bedingt eine
2 Baulandumlegung, die beſchloſſen wird und das ganze
von der Treppenſtraße an bis zur Münſtergaſſe umfaſſen
veorg Schuchmann beabſichtigt auf ſeinem hinterm
Loh=
gelegenen Grundſtück einige Kleinwohnungsbauten zu
Die Genehmigung wird erteilt unter dem Vorbehalt,
Geſuchſteller auf alle den Ortsbewohnern zuſtehenden
chkeiten verzichten muß. — Die Einfriedigungsarbeiten
hemals Schneiderſchen Hauſe in der Schloßgartenſtraße
ie folgt vergeben: a) Maurerarbeit J. Blum,; b) Zim=
Gg. L. Bernhardt; c) Schloſſerarbeit L. Krautwurſt;
uaid inderarbeit L. Mahr und L. Thomas. — Von der
Ein=
nes Hilfsfeldſchützen ſoll entgegen dem Beſchluß in der
ſe tzung vorerſt Abſtand genommen werden, da ſich eine
zuch h e Notwendigkeit bis jetzt noch nicht erwieſen hat.
Da=
den eine Reihe Ehrenfeldſchützen beſtellt, und zwar die
Frd. Bayer, Beigeordneter Regalia, Ludwig Geibel,
Müller, Gemeinderat H. Müller V. und Auguſt Ritfert.
e im Jahre 1930 begonnenen Wohnungsneubauten
ſol=
leichen ſteuerlichen Begünſtigungen eintreten, wie im
Vorjahre. — Die Vorſchläge des Schulvorſtandes über die
Aus=
geſtaltung des am 1. Juli I. J. ſtattfindenden Jugendfeſtes
wer=
den zur Kenntnis genommen und gebilligt. Die Lieferung von
Brezeln und Brötchen wird den Bäckereien Bender, Boller und
Kleider übertragen. Im übrigen wird der Verwaltung die
Er=
mächtigung erteilt, die weiteren Maßnahmen zu ergreifen. — Die
Ausführung verſchiedener Ausbeſſerungsarbeiten in den
Schul=
ſälen, gemeindlichen Wohnungen und den Räumen des
Elektrizi=
tätswerkes wird beſchloſſen. Die Verwaltung wird beauftragt,
die Arbeit auf dem Submiſſionsweg auszuſchreiben. Ein
Schrei=
ben des Kreiswohlfahrtsamtes über die ſchulärztliche Tätigkeit
in der Gemeinde Nieder=Ramſtadt wird zur Kenntnis genommen,
ohne an dem bereits gefaßten Beſchluſſe etwas zu ändern. —
Hin=
ſichtlich der Straßenfluchtlinienfeſtſetzung zwiſchen alter und neuer
Darmſtädter Straße ſtimmt der Gemeinderat dem Vorſchlag des
Hochbauamts gemäß Schreiben vom 25. d. Mts. zu. — Die
An=
lieferung von Heu= und Kleeheu zur Faſelviehfütterung gab in
einigen Fällen Anlaß zu Beſchwerden, da die Qualität zu
wün=
ſchen übrig ließe Es wird beſchloſſen, in Zukunft eine ſchärfere
Kontrolle auszuüben. Im übrigen wird der Preis für Kleeheu
auf 3 Mark und für Heu auf 2,50 Mark pro Zentner feſtgeſetzt.
Bei Qualitätsminderung wird entſprechend weniger bezahlt.
Die Aufſtellung einer weiteren Dapolin=Pumpanlage vor dem
Hauſe des Gg. Emig, Mühltalſtraße, wird genehmigt. — Den
Schluß der Sitzung bildeten Wohlfahrtsſachen.
führt ab, es wirkt sehr
milde, versuch es, und
Du bist im Bilde
Le. Groß=Umſtadt, 28. Juni. Aus dem Gemeinderat. Nach
Kenntnisnahme des Voranſchlags bzgl. der vorgeſehenen Be= und
Ent=
wäſſerung der Schiller=, Karls= und Chriſtof=Vogel=Straße, ſowie
Her=
ſtellung der genannten Straßen bzw. Fußſteige beſchließt der
Gemeinde=
rat, den Voranſchlag dem Hochbauamt Dieburg nochmals zur näheren
Aufklärung zurückzugeben. — Die Herſtellung eines Kuttelraumes im
Schlachthof ſoll entſprechend dem Voranſchlag des Hochbaumates Dieburg
ausgeführt werden. Es ſoll Zementanſtrich verwendet werden. — Dem
Ziegenzuchtverein werden zur Abhaltung des diesjährigen Ziegen=
Prämiierungsmarktes 250 Mark bewilligt. — In dieſem Jahre ſoll wie
ſeither im Monat September ein Pferde=, Fohlen=, Faſel= und
Zuchtvieh=
markt, verbunden mit einer Lotterie, abgehalten werden. — Die
Ge=
meinde ſtellt zu dem am 1. Juli d. J. ſtattfindenden Jugendfeſt eine
Muſikkapelle und bewilligt 25 Mark für Preiſe. Außerdem werden 800
Programme auf Koſten der Gemeinde gedruckt. — Der Antrag der
kom=
muniſtiſchen Partei auf Uebernahme der Miete für die Erwerbsloſen und
Ausgeſteuerten wird abgelehnt. — Die Neuwahl der Sozialen
Kommiſ=
ſion wird zurückgeſtellt. — Die Heugrasverpachtung vom 10. 6. 30 wird
genehmigt. — Das Geſuch des Hiſtoriſchen Vereins um Zuſchuß eines
Betrags von 2000 Mark für das zu errichtende Heimatmuſeum wird
zu=
rückgeſtellt. — Die Abgabe von 17 Haufen Laubſtreu zum Preiſe von je
5 Mark für den Haufen zu 5 Kubikmeter, Zahlungsfriſt Martini 1930,
bei Zahlungsverzug 1 Prozent Zinſen pro Monat, wird genehmigt.
Zur Hebung der Bauwirtſchaft wurde beſchloſſen: Wohnungsbauten, die
im Kalenderjahr 1930 begonnen werden, bleiben für das zur Zeit der
Fertigſtellung laufende und die nächſtfolgenden fünf Rechnungsjahre auf
Antrag grundſteuerfrei, das gilt auch für den Teil der Grundſteuer von
Neubauten, die nur zum Teil Wohnzwecken dienen. Das bebaute
Grund=
ſtück wird während der Steuerfreiheit des Neubaues ſo zur Grundſteuer
herangezogen, als ob es unbebaut wäre.
In. Münſter, 28. Juni. Diebe verſuchten in das hieſige Poſtgebäude
einzubrechen. Sie wurden aber durch den Hofhund verſcheucht und
nah=
men durch die hinter dem Haus gelegenen Gärten Reißaus, um ſpäter
in die Wohnung eines Viehhändlers einzudringen. Hier nahmen ſie
Eier, Brot und andere Lebensmittel mit. Andere wertvollere
Gegen=
ſtände ließen ſie unberührt, worauz man erſehen kann, daß ſie nur auf
Lebensmittel ausgingen.
T. Fränkiſch=Crumbach, 27. Juni. Die Fünfzigjährigen, die ehemals
in der hieſigen evangeliſchen Kirche konfirmiert worden ſind, fanden ſich
zu einer Wiederſehensfeier ein. Vormittags war gemeinſamer Kirchgang.
Herr Pfarrer Fernges hatte hierzu als Pedigttext den 91. Pſalm. Vers
1—2 gewählt.
30. Juni. Nachdem die letzten franzöſiſchen Truppen im Laufe
die=
ſes Tages die Stadt Mainz verlaſſen haben, wird um 17 Uhr pünktlich
die deutſche Reichsfahne auf den Gebäuden der Zitadelle, Schloß,
Zeug=
haus, Gouvernement uſw. gehißt. Gleichzeitig legt die Stadt allgemein
Fahnenſchmuck an. Zu demſelben Zeitpunkt rückt, von Mainz=Kaſtel
kommend, die Schutzpolizei mit Muſik in Mainz ein und nimmt
fol=
genden Weg: Große Bleiche, Neubrunnenplatz, Neubrunnenſtraße,
Kai=
ſerſtraße, Schottſtraße, Bahnhofsplatz, Bahnhofſtraße, Münſterplatz,
Schillerſtraße, Schillerplatz, Ludwigſtraße, Höfchen, Schöfferſtraße,
Leich=
hof, Auguſtinerſtraße, Holzſtraße, Rheinſtraße, Halleplatz. 19.30 Uhr:
Feſtvorſtellung „Fidelio” im Mainzer Stadttheater. Hieran anſchließend
Illuminier ing der Stadt, Anſtrahlung der Kirchen und Gebäude.
94 Uhr: Große Befreiungskundgebung unter freiem Himmel auf dem
Halleplatz. Vortragsfolge: 1. 5 Minuten andauerndes Glockengeläute
von ſämtlichen Kirchen von Groß=Mainz. 2. „Großer Gott wir loben
dich” (eine Strophe), gemeinſchaftliches Lied mit Muſikbegleitung.
3. „Deutſch der Rhein” von Hanſen, geſungen von den vereinigten
Sän=
gern von Groß=Mainz. 4. Anſprache des Herrn Oberbürgermeiſters
Dr. Külb. 5. Hochziehen der deutſchen Reichsfahne auf dem
Stadthalle=
platz. 6. Deutſchlandlied (erſte Strophe), gemeinſchaftlich geſungen mit
Muſikbegleitung. 7. Anſprache des Herrn Staatspräſidenten Dr.
Adelung. 8. Anſprache des Herrn Reichsminiſters Dr. Wirth. 9. „
Früh=
ling am Rhein” von Breu, geſungen von den vereinigten Sängern von
Groß=Mainz. 10. Largo” von Händel, geſpielt von den vereinigten
Muſikern von Groß=Mainz. 11. Deutſchlandlied (dritte Strophe),
ge=
meinſchaftlich geſungen mit Muſikbegleitung. 12. Böllerſchießen. Der
Zutritt für beſonders geladene Gäſte erfolgt gegen Vorzeigen der
Ein=
ladungskarte durch Eingang Stadthallegarten, gegenüber dem Hotel Hof
von Holland. Während dieſer Kundgebung findet eine
Rheinuferbeleuch=
tung ſowie Beleuchtung der Straßenbrücke ſtatt. Die
Befreiungskund=
gebung wird durch Lautſprecher außer dem Halleplatz auf die
Rhein=
ſtraße, etwa zwiſchen Brückenplatz und Fiſchtorplatz, Rheinufer zwiſchen
Köln=Düſſeldorfer Landeſtelle und Fiſchtorplatz und den Brückenplatz
übertragen. Ebenſo durch den Rundfunk auf die Sender Frankfurt,
Stuttgart, Berlin, Königsberg, Leipzig. Das Gelände, auf dem die
Kundgebung ſtattfindet bzw. durch Lautſprecher übertragen wird, wird
ab 10 Uhr für jeglichen Wagenverkehr geſperrt. Die Parkplätze für
Autos uſw. werden beſonders bekannt gegeben.
1. Juli. Anläßlich des Befreiungstages Gottesdienſte in den
ver=
ſchiedenen Kirchen der Stadt. 730 Uhr: Konzert im Stadtpark.
Nach=
mittags: Platzkonzerte auf dem Schillerplatz und in der Kaiſerſtraße.
18 Uhr: Konzert im Stadtpark. 19.30 Uhr: Feſtvorſtellung „Wilhelm
Tell” im Stadttheater. 20 Uhr: Konzert in der Stadthalle. 21 Uhr:
Konzert im Stadtpark. 21.45 Uhr: Fackelzug der Mainzer Verbände
und Vereine.
Parkplätze: Rheinallee, Rheinſeite ab Kaiſertor, Schloßplatz,
Liebfrauenplatz, Lauterenſtraße, Markt, Templerſtraße, Am Winterhafen.
T. Reichelsheim, B8. Juni. Auf der nahe dem Bahnkörper entlang
kaufenden Straße gegen Bockenrod ſcheute die Kuh eines hieſigen
Vieh=
händlers vor dem vorbeifahrenden Güterzug und nahm Reißaus. Dabei
verſetzte das wildgewordene Tier ſeinem Führer, von dem es ſich
los=
geriſſen hatte, mit den beiden Hinterfüßen einen derben Tritt gegen die
Bruſt, daß er beſinnungslos am Straßendamm zuſammenbrach. Ein
Auto nahm den Verunglückten mit nach Reichelsheim.
In. Harpertshauſen, 28. Juni. Dieſe Woche abends konnten einige
unſerer Einwohner ein ſeltſames Feuerwerk in unmittelbarer Nähe des
Dorfes beobachten. Auf einem der Leitungsmaſte der Starkſtromleitung,
die von Dettingen a. M. kommt, ſtand ein großer Lichtbogen, der
weit=
hin leuchtete. Der Blitz hatte nämlich während des Tages in jene
Lei=
tung eingeſchlagen und dabei mehrere Iſolatoren zertrümmert, die von
Arbeitern der Heag wieder erneuert wurden. Gegen abend erhielt aber
einer der noch verbleibenden Iſolatoren Erdſchluß, ſo daß zuerſt ein
kleiner und dann ein großer Flammenbogen entſtand, der von vielen
Paſſanten der Staatsſtraße Dieburg—Babenhauſen in nächtlicher Stunde
beſtaunt wurde, bis ſchließlich durch Angeſtellte der Heag der Schaden
wieder behoben wurde. — Die Heuernte iſt nunmehr ſo ziemlich beendet.
Der Ertrag war dieſes Jahr in Güte und Menge gut, ſo daß alle
Scheu=
nen gefüllt ſind.
Sonnenschein, einladende Frische und
appetit-
liche Sauberkeit herrschen überall im Haushalt,
wenn ATA zum Putzen und Scheuern der
Haus-
geräte verwendet wird. Nicht nur Kessel, Töpfe,
Pfannen und Bestecke, auch alle Geräte aus Holz,
Glas, Stein und Marmor, Küchenmöbel, Fliesen,
Badewannen usw. werden durch ATA rein und
klar, in kurzer Zeit und ohne viel Mühe.
Für nur 20 Pfg. erhalten Sie ATA, die geld- und
zeitsparende Küchenhilfe in der praktischen und
im Gebrauch so sparsamen ATA-Streuflasche.
nnen die schon das jüngste Erzeugnis der Bersilwerke: 0 Henkels Aufwasch=, Spül=
und Reinigungsmittel?
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Sonntag, den 29. Juni 1930
In. Hergershauſen, 28. Juni. Vom Gruppenwaſſerwerk
für den Kreis Dieburg. Für hieſige Gemeinde wurde Philipp
Hägny als Vertrauensmann in Sachen die Waſſerverſorgung betreffend
vom Kreisamt Dieburg beſtellt. Solche Vertrauensmänner wurden
eben=
falls für die Gemeinden Dieburg, Groß=Zimmern, Münſter und
Alt=
heim beſtimmt. Dieſe Vertrauensmänner haben folgende Pflichten:
1. Bei Nohrbruch oder Brand ſofort das Pumpwerk zu Hergershauſen
und das Kulturbauamt Darmſtadt zu verſtändigen. 2. Bei Rohrbruch
ſofort die Straßenleitung abzuſperren und die abgeſperrten Hausbeſitzer
zu verſtändigen. 3. Bei Brand im Einvernehmen mit dem Bürgermeiſter
den Feuerſchieber im Waſſermeſſerſchacht zu öffnen und nach dem Brand
wieder zu ſchließen. 4. Neuanmeldungen für den Bezug von Waſſer
ent=
gegenzunehmen und dem Kulturbauamt weiterzuleiten. 5. Neubauten
dem Kulturbauamt zu melden. 6. Alle Vorkommniſſe, die von
Wichtig=
keit für das Gruppenwaſſerwerk ſind, ſofort dem Kreisamt und dem
Kulturbauamt Darmſtadt zu melden.
b. Erbach, 28. Juni. Das deutſche Lied. Bekanntlich finden
am Sonntag, den 29. Juni, in ganz Deutſchland große Kundgebungen
für das deutſche Lied ſtatt. In Erbach haben ſich die bürgerlichen
Ge=
ſangvereine und der Kirchengeſangverein zu gemeinſamer Kundgebung
entſchloſſen. Sie werden zwiſchen 11 und 12 Uhr auf dem Marktplatz in
Einzel= und Geſamtchören an der deutſchen Sängerkundgebung
teil=
nehmen.
Bn. Hirſchhorn, 26. Juni. Turnverein Hirſchhorn
Fauſt=
ball=Gaumeiſter. Bei der in Weiler ſtattgehabten Austragung
der Gaumeiſterſchaft im Fauſtball des Neckarelſenzturngaues iſt es der
Mannſchaft des hieſigen Turnvereins gelungen, die Entſcheidung zu
Hirſchhorns Gunſten zu fällen. Am Sonntag, den 20. Juli, ſpielt die
Mannſchaft in der Entſcheidung um die Kreismeiſterſchaft in Mannheim.
— Schülerturnen. Bei dem am letzten Sonntag in Weiler
ſtatt=
gefundenen Gauſchülerturnen beteiligte ſich der Turnverein Hirſchhorn
mit elf Schülern, die ſämtlich preisgekrönt am Abend wieder hierher
zu=
rückkehrten. Es erhielten Preiſe: Mittelſtufe: Hermann Walter 9. Pr.,
Georg Bleh. 10., Hans Schmitt 16., Georg Setzer 17., Theo Beiſel 19.,
Joſef Waibel 22., Fritz Liſcher 25. Preis. Unterſtufe (Jahrgang 1920/21)
Ernſt Langbein 11. Preis, Emil Oſter 17., Willi Walther 18., Leonhard
Denninger 20. Preis. — Hier wurde der im 80. Lebensjahre ſtehende
Sägewerksbeſitzer Herr Hermann Grimm zur letzten Ruhe gebettet unter
ſtarker Anteilnahme aus nah und fern. — Ausflüge. Der
evange=
liſche Frauenverein machte einen Familienausflug nach Speher a. Rh.,
der Geſangverein Sängerbund unternahm eine Autofahrt nach dem
Maintal.
Bn. Aus dem Neckartal, 25. Juni 6. Hauptverſammlung
des badiſchen Fiſchereivereins. In Eberbach a. Neckar,
dem Mittelpunkr der Mannheim-Heilbronner Neckarſtrecke und dem
Hauptſitz des unterbadiſchen Berufsfiſchertums fand am dergangenen
Sonntag, den 22. Juni, die diesjährige 6. Hauptverſammlung des
badi=
ſchen Landesfiſchereivereins ſtatt. Die Verſammlung wurde durch den
1. Vorſitzenden des Vereins, Herrn Miniſter a. D. Leers, eröffnet.
Der Montag brachte eine Beſichtigung der Stauſtufen am Karlstor und
in Wieblingen.
— Hirſchhorn, 28. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
27. Juni 0,92 Meter, am 28. Juni 1,02 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Bei zahlreichen Beſchwerden des weiblichen Geſchlechts bewirkt das
natürliche „Franz=Joſef”=Bitterwaſſer die allerbeſte Erleichterung.
Zeug=
niſſe der Kliniken für kranke Frauen bekunden, daß das ſehr mild
ab=
führende Franz=Joſef=Waſſer beſonders bei Wöchnerinnen mit
ausge=
zeichnetem Erfolg angewendet wird. Erhältl. in Apotheken u. Drogerien.
Bb. Bensheim, 26. Juni. Tagung der Bergſträßer
Ge=
flügelfarmer. Auch an der Bergſtraße ſind zahlreiche
Geflügel=
farmen entſtanden, die ſich mit der Aufzucht von Eierlegern und mit der
Gewinnung von Eiern im Großen beſchäftigen. Freie Arbeitskräfte
aller Schichten beſchäftigen ſich auf dieſem Gebiete der Volkswirtſchaft,
iſt doch gerade die Bergſtraße geeignet, wie kaum eine andere deutſche
Gegend, hierin Hervorragendes zu leiſten und frühzeitiger als irgend
welche anderen Landſtriche mit friſcher Produktion aufwarten zu können.
Rationelle Produktion und vorteilhafter Abſatz machen aber auch eine
feſte Organiſation zur Notwendigkeit, und dieſe iſt geſchaffen durch die
Vereinigung Bergſträßer Geflügelfarmer, der zahlreiche Farmer des
ge=
ſamten Gebietes angehören. In regelmäßigen Monatsverſammlungen
werden die zahlreichen Fragen, die dabei in Betracht kommen, behandelt.
In der letzten Verſammlung, die im kleinen Saale des „Deutſchen
Hauſes” am Sonntag tagte, ſprach Herr Dr. Hillmann von der
Darm=
ſtädter Zentralgenoſſenſchaft für Produktionsverwertung über dies
Thema und Herr Dr. Lang=Gießen von der ſtaatlichen Tierzuchtanſtalt
über Kunſtbrüten. Eine lebhafte Diskuſſion ſetzte nach den beiden
Vor=
trägen ein, liegt es doch im Intereſſe eines jeden einzelnen
Geflügel=
züchters, ſich aller aus der Erfahrung gewonnenen Vorteile zu
vergewiſ=
ſern. Der Vorſitzende der Vereinigung, Herr von Maxilac=Schönberg,
ſchloß die Verſammlung nach den ſehr intereſſanten Verhandlungen um
6 Uhr abends, nachdem auch die Frage der vorteilhaften Beſchaffung
guter und bewährter Futtermittel eingehend ventiliert worden war.
x. Hähnlein, 25. Juni. Geburtstagsfeie
rigen. Am Samstag begingen die Sechzigjährigen ge
ihres Geburtstages. In anerkennenswerter Weiſe hat
Schäfer das Amt des Einberufers und Organiſators
Feier nahm einen ſehr erhebenden Verlauf und wickel
mäßig ab. Nachmittags 1 Uhr verſammelten ſich die
meinſamem Kirchgang, wo der ebenfalls 60jährige Pf
Feier mit weihevollen Worten einleitete. Alsdann gin
ſenem Zuge zu Gaſtwirt Becht. Herr Maurermeiſter
hier die Begrüßungsanſprache und dankte in bewegter
zahlreiche Erſcheinen. Durch Erheben von den Sitzen
ſtorbenen geehrt. Herr Pfarrer Bolitſch ergriff nochme
breitete ſich des längeren über die bisher erlebten Welte
Umriſſen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß alle
Geburtstagskinder noch einmal wieder eine beſſere
mögen.
— Gernsheim, 28. Juni. Waſſerſtand de
27. Juni 1,36 Meter, am 28. Juni 1,31 Meter, morger
Cp. Erfelden, 28. Juni. Wieder eine Lei
Am Altrhein wurde die Leiche eines unbekannten, u
alten, Mannes geländet. Sie kam zunächſt nach dem
Cp. Crumſtadt, 28. Juni. Ueberfall. Als
ſchützen dieſer Tage auf der Straße zwiſchen der Bru
besheim junge Burſchen beim Kirſchendiebſtahl über
Perſonalien feſtſtellen wollten, drangen dieſe auf die
ein und verletzten ſie ſo, daß ſie ärztliche Hilfe in
mußten. Die Namen der Täter konnten jedoch feſtgeſt
*d
Oberheſſen.
h. Gießen, 28. Juni. Zum neuen Univer
wurde für die Zeit ab 1. September 1930 Profeſſor
wählt, der bereits 1922/23 dieſes Amt inne hatte. —
ung einer Krüppelheilſtätte, in Verbindu
pädiſchen Klinik, ſoll nunmehr begonnen werden. Die
baurat Grawert entworfen. Zum Leiter des Inſtitute
Dr. Pitzen aus München beſtellt, der zugleich auf
Orthopädie berufen wurde.
h. Ulrichſtein, 28. Juni. Von einem wüte
ſchwer verletzt wurde in dem benachbarten Helpe
halter. Das wilde Tier ſtürmte durch das Dorf und br.
Paſſanten in Gefahr. Das Tier war derart gemeinge
daß es abgeſchlachtet werden mußte.
en
rind
lich gen
Statt Karten.
Die Verlobung ihrer Tochter
Anneliese mit Herrn
Rechts-
anwaltDr. Hermann Neuschäffer
geben bekannt
Friedrich Hedderich und Frau
LAlSe, geh. Kräll.
Meine Verlobung mit Fräulein
Anneliese Hedderich, Tochter
des Herrn Eisenbahndirektor a. D.
Friedrich Hedderich und seiner
Semahlin Frau Luise, geb. Kröl
gebe ich bekannt.
ſier.
Darmstadt, im Juni 1930.
O
G
Statt Karten.
Ihre Vermählung geben bekannt:
Moritz Bausch
Else Bausch
geb. Fischer
Pforzheim
Ernst Scheidel
Johanna Scheidel
geb. Jöst
Vermählte
im Juni 1930
Darmstadt
Kirchstr. 27, Ecke Schulstr.
C
7
2oeoooseee2e
OiRU
kocht schnell und
sicher.
Sie brauchen nicht
lange in der hei-
Ben Küche zu sein
Grode Gasersparnis.
Näh. bei (10069b
SCHAAF
Gedlegenes Hausgerät
Ernst-Ludwigstr. 20
7af
10295
Darmstadt
Kranichsteinerstr. 15
Juni 1930
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 29. Juni 1930,
nach-
mittags 2 Uhr, in der Martinskirche.
Duwarſt ſo gut und ſtarbſt ſo früh,
Wer Dich gekannt, vergißt Dich nie.
Allen Verwandten und Bekannten die traurige
Nachricht, daß meine treue und innigſtgeliebte Gattin,
unſere gute Mutter, Tochter, Schwiegertochter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Hau veiid Tontn
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immer noch nicht wohin.”
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 128
Sonntag, den
unf
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 27. Juni.
Der Peſſimismus in den Wirtſchaftskreiſen hält weiter an.
Die Auffaſſung über die Wirtſchaftskriſe hat ſich aber geändert.
Noch vor kurzem hat man in der Rohſtoffkriſe den weſentlichen
Grund für die allgemeinen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten
ge=
ſehen, heute weiß man, daß dieſe Kriſe nur eine Folge iſt. Das
wirkliche Uebel ſieht man jetzt in der Ueberinduſtrialiſierung, die
vor allem durch die Rationaliſierung entſtanden iſt. Man könnte
wohl dagegen einwenden, daß Frankreich nicht in ſolchem Maße
induſtrialiſiert iſt wie die anderen Länder, und daß die
Rationa=
liſierung hier verhältnismäßig eine geringere Rolle ſpielte.
In Finanzkreiſen iſt man auch ganz verſchiedener Auffaſſung
über die Goldpolitik. Man hält die fortwährende Anhäufung der
Goldvorräte, die die direkte Urſache der faſt unerträglich
gewor=
denen Teuerung ſein ſoll, für zwecklos, ja ſogar für gefährlich.
Am Rohſtoffmarkt iſt die Lage ziemlich unverändert.
Auf dem Kohlenmarkte wird viel über die Anſammlung
der Kohlenvorräte infolge des erheblichen Abſatzrückganges
ge=
klagt. Die Produktion iſt im Rückgang begriffen, im April
be=
lief ſie ſich auf 4569 158 To. gegenüber 4 799 883 To. im März.
Von der Produktion im Mai liegen noch keine Statiſtiken vor,
ſie ſoll einen weiteren Rückgang aufweiſen.
Die Lage des Eiſen= und Stahlmarktes iſt
eben=
falls weniger günſtig. Die kritiſche Lage im Auslande wirkt ſich
auch hier aus. Man klagt vielfach darüber daß die Frage des
Verkaufskontors ungelöſt geblieben iſt. Die Nachfrage wird immer
geringer, da die Käufer auf Preisherabſetzungen rechnen, die
Produzenten ihrerſeits verſuchen mit allen Mitteln die Preiſe
aufrecht zu erhalten.
Der Kupfermarkt lag ſchwach. Die letzte Baiſſe kam nicht
unerwartet, da die Nachfrage ſich in ganz erſchreckendem Maße
vermindert. Der Kupfermarkt fühlt ganz beſonders die ſchwierige
Situation in der Automobilinduſtrie, die in Amerika in dieſem
Jahre um 40 Prozent weniger Kupfer kaufte als im Vorjahre.
Aehnliches, wenn auch in geringerem Maße, gilt für die
euro=
päiſche Autoinduſtrie. Außerdem leidet der Kupfermarkt, wie
übrigens der geſamte Metallmarkt, an der geringen Aktivität in
der Bautätigkeit, die in faſt allen Ländern, neuerdings auch in
Amerika, ſich fühlbar macht.
Die Zinnpreiſe erfuhren eine weitere Baiſſe, die bei
den Produzenten eine wirkliche Panik hervorrief. Die
verſchiede=
nen Einſchränkungsmaßnahmen verfehlten vollſtändig ihre
Wir=
kung. Das einzige Mittel, das die Zinnpreiſe retten kann, iſt die
Schließung der Minen für einige Monate. Bekanntlich hat ſchon
das Kartell vor einigen Wochen die Schließung der Minen für
zwei Monate beſchloſſen. In den franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen
hält man aber dies nicht für hinreichend, da auf eine Beſſerung
der Verhältniſſe erſt etwa für November gerechnet werden kann.
Viel Beunruhigung verurſacht auf dem Metallmarkt auch die
Entwertung des Silbers, die faſt unaufhaltſam vorwärts ſchreitet.
Sie wurde bekanntlich durch die Aufgabe der Silberwährung in
mehreren fernöſtlichen Ländern hervorgerufen. Die Entwertung
des Silbers wird zur Folge haben, daß die Ausbeuter von
zahl=
reichen Minen noch ſtärkeres Defizit haben werden als früher.
Die Schließung von zahlreichen Silberminen, welche bevorſtehen
ſoll, ſoll der Ueberproduktion auch am Bleimarkt einen Damm
ſetzen. Die Bleipreiſe ſind relativ feſter als die übrigen
Metall=
preiſe, die Urſache davon iſt, daß ſie ſchon jahrelang nieder ſind
und daher nicht mehr fallen konnten. Die Bleivorräte in
Eng=
land machten am 1. Juni 7103 To. aus gegenüber 7626 To. am
1. Mai.
Die Zinkpreiſe lagen ſchwach. Die
Galvaniſierungs=
induſtrie kann ſich nur ſchwer erholen. Der Zinkmarkt beeinflußt
nach wie vor die Ueberproduktion ungünſtig. Die Londoner
Vor=
räte machten am 1. Juni 7969 To. aus gegenüber 5838 To. vor
einem Monat.
Der Phosphatmarkt leidet ſtark unter den niedrigen
Verkaufspreiſen, ſo daß die Unternebmungen nur wenig ertragreich
ſind. Bei den ungünſtigen Verhältniſſen in der chemiſchen
In=
duſtrie wagt man es aber nicht, die Preiſe zu erhöhen. Dank
die=
ſer niedrigen Preiſe beſitzt der Phosphatenmarkt eine große
Sta=
bilität.
Die Lage des Kalimarktes iſt günſtig. Der Sturz der
Kaliwerte wurde (von der allgemeinen Baiſſebewegung abgeſehen)
lediglich durch einen großen Streik, der ſich auf die meiſten
elſäſſiſchen Minen ausdehnte hervorgerufen.
Ueber die Lage am Kautſchukmarkt beunruhigt man
ſich in den franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen ſtark. Die Entwertung
der Preiſe nimmt ganz unheimliche Ausmaße an, und viele
indo=
chineſiſche Plantagen werden von dem Untergang bedroht. Um
ſie zu retten, plant man die Schaffung eines Schutzzolles,
wel=
cher den engliſchen und holländiſchen Kautſchuk verdrängen ſoll.
Es iſt aber fraglich, ob dieſer Plan zu verwirklichen iſt, da die
Zollverhältniſſe zwiſchen Frankreich und ſeinen Kolinien in
die=
ſem Sinne nicht geregelt ſind. Die Urſache der Kautſchukkriſe ſoll
darin liegen, daß in den letzten zehn Jahren eine große Reihe von
Plantagen entſtanden ſind, die ſich in den Händen von
Eingebo=
renen befinden und von ihnen ſelbſt bearbeitet werden und
da=
durch wirtſchaftlicher arbeiten. Auf eine baldige Hauſſe der Preiſe
kann nicht gerechnet werden, da die Lage der Automobilinduſtrie
ungünſtig iſt und ſehr wenig Kautſchuk verbraucht. Die „
Ein=
ſchränkungspolitik” wurde von den amerikaniſchen Produzenten
noch immer nicht aufgegeben, obwohl es ſich erwieſen hat, daß mit
ſolchen Maßnahmen nur ſehr geringe oder gar keine Ergebniſſe
erzielt werden können. Wenn es nämlich gelingt, die
amerika=
niſche Produktion etwas zu reduzieren, erhöht ſich die merikaniſche
faſt automatiſch. — Eine Geſundung des Petroleummarktes kann
nur durch die Verbilligung der Preiſe entſtehen.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 25. Juni. Die
auf den Stichtag des 25. Juni berechnete Großhandelsindexziffer
des Statiſtiſchen Reichsamts iſt mit 124,2 gegenüber der
Vor=
woche unverändert. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer
für Agrarſtoffe um 1,2 v. H. auf 110,4 (Vorwoche 109,1)
ange=
zogen. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren
iſt weiter um 0.,8 v. H. auf 120.9 (121,9) zurückgegangen. Die
Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren weiſt mit 151,1 keine
Veränderung auf.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 90½, September 94.25, Dezemb. 100;
Mais: Juli 74.50, September 735, Dezember 67½; Hafer: Juli
35, September 36.25, Dezember 39½; Roggen: Juli 47.75,
Sep=
tember 52.25, Dezember 58.25.
Schmalz: Juli 9,42½, September 9,57½, Oktober 9,60.
De=
zember 9,37½.
Speck, loko 13,75.
Schweine: leichte 8,85—9,25, ſchwere 8,65—9,20;
Schweine=
zufuhren: Chicago 140 000, im Weſten 34 000.
Baumwolle: Juli 12,95, Oktober 13,09.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Marktlage: Das Geſchäft war
in dieſer Woche zufriedenſtellend, das Angebot iſt weiter geringer
ge=
worden, und die Preiſe waren weiter anziehend. Es notierten in Pfg.
per Stück: italieniſche nicht am Markte, bulgariſche 7,25—7,50,
jugo=
ſlawiſche 7,50—7,75, rumäniſche 7,25—7,50, ruſſiſche 7—7,50, polniſche
nicht am Markte, holländiſche 8—10,25, däniſche 8,25—10,25, belgiſche
9—9,50, franzöſiſche nicht am Markte, ſchleſiſche 8,50—9, bayeriſche 7,50,
norddeutſche 8,50—9.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Auch in dieſer Woche war
das Angebot ſehr gering und die Preiſe anziehend. Es notierten
Aus=
landsbutter (holl, oder dän.) ein Faß (50 Kilo) 1,70, ½ Faß 1,72, in
Halbpfundſtücken 1,75, Deutſche Molkereibutter 1,65 Mk. das Pfund im
Großhandelsverkehr.
Die Auszahlung der amerikaniſchen
an die deutſchen Reedere
Das Verfahren zur Auszahlung des erſten Viertels der den deutſchen
Reedereien zugeſprochenen Entſchädigung von etwva 300 Millionen Mark
iſt vom amerikaniſchen Schatzamt nunmehr eingeleitet worden. Die
For=
mulare für die Anträge der deutſchen Intereſſenten auf Auszahlung
der ihnen zuſtehenden Beträge ſind fertiggeſtellt und gehen bereits heute
mit dem Schnelldampfer „Bremen” nach Deutſchland ab. Nach
Rück=
ſendung der ausgefüllten Formblätter wird das Schatzamt den deutſchen
Reedereien den Betrag von 20 Millionen Dollar anweiſen.
Auch die Gemiſchte Kommiſſion iſt mit den meiſten Fällen fertig
und hat den Reſt der ſogenannten erledigten Anſprüche demnächſt
ab=
zuſchließen.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. Juni.
An der Wochenſchlußbörſe war die Stimmung anfangs noch gedrückt,
doch kam nach dem Bekanntwerden des neuen Finanzprogramms eine
freundlichere Stimmung zum Durchbruch, woraus man ſchließen kann,
daß in Börſenkreiſen die Deckungsvorlage gutgeheißen wird. Das
Ge=
ſchäft war aber nur auf Spezialwerte beſchränkt, da der Ordereingang
immer noch gering blieb. Aber die Kuliſſe beteiligte ſich reger am
Ge=
ſchäft, und in einzelnen Werten war in Erwartung einer baldigen
inner=
politiſchen Beruhigung und der eng damit verknüpften Beſſerung der
deutſchen Wirtſchaft die Nachfrage von dieſer Seite recht lebhaft. Die
Auslandsbörſen lagen zumeiſt ebenfalls feſter und machten einen etwas
günſtigeren Eindruck, nur New York war zum Schluß wieder
abge=
ſchwächt. Die erſten Kurſe lagen gegenüber der geſtrigen Abendbörſe
aber nur wenig erhöht. Die gebeſſerte Tendenz kam erſt in der ſpäteren
Kursgeſtaltung zum Ausdruck. Am Chemiemarkt eröffneten J. G.
Far=
ben 1 Prozent feſter. Der Elektromarkt lag ebenfalls bis zu 1 Prozent
höher. Zellſtoff Waldhof, die an der geſtrigen Abendbörſe wieder gut
erholt lagen, mußten ihren geſtrigen Gewinn von zirka 3 Prozent wieder
faſt vollkommen hergeben. Auch am Montanmarkt war die Umſatztätig
keit ziemlich eng begrenzt. Nur Buderus traten mit plus 2 Prozent
et=
was mehr in Erſcheinung. Banken lagen zumeiſt behauptet, vereinzelt
auch um Bruchteile eines Prozentes gebeſſert. Kunſtſeideaktien waren
gehalten. Am Rentenmarkt waren deutſche Anleihen anziehend, aber
ohne nennenswertes Geſchäft.
Im Verlaufe war das Geſchäft ſehr ſtill, nur für vereinzelte
Spe=
zialwerte erhielt ſich die Nachfrage. Gegen Anfang lagen die Kurſe bis
zu 3 Prozent feſter. Führend waren J. G. Farben, A. E. G., Schuckert
und Siemens. Aber auch Zellſtoff Waldhof konnten ſich um zirka 2
Pro=
zent beſſern. Am variablen Markt beſtand für Junghans mit plus 3½
Prozent lebhafteres Intereſſe. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4½
Prozent weiter etwas verſteift. Am Unſancenverkehr waren Deviſen
gegen Reichsmark feſt. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1980, gegen
Pfunde 20,450, London=Kabel 4,8606, Paris 123,73, Mailand 92,76,
Madrid 43,75, weiter etwas ſchwächer, Schweiz 25,077/g und Holland
12,094/s.
Berlin, 28. Juni.
Der letzte Vormittagsverkehr dieſer Woche lag ſehr ſtill und ohne
ausgeſprochene Tendenz. Die Eröffnung der Samstagsbörſe, die für
die nächſten zwei Monate die letzte iſt, da im Juli und Auguſt der
Börſenverkehr Samstags ausfällt, bot ein freundlicheres Bild, wenn
auch Kurſe infolge des noch immer recht geringen Geſchäftes nur gut
behauptet lagen. Man ſtellte mit Befriedigung feſt, daß heute ſo gut
wie gar keine Verkaufsaufträge vorlagen, ſah der Vorlage der bereits
fertiggeſtellten Finanzgeſetze in der heutigen Reichsratsſitzung mit
Span=
nung entgegen, faßte die günſtige Entwicklung bei der Reichspoſt, von
der 200 Millionen der Arbeitsbeſchaffung zur Verfügung geſtellt
wer=
den, als Symptom einer beginnenden Geſundung der Wirtſchaft auf
und verfolgte den Verlauf der Generalverſammlung der Deſſauer Gas
A.=G. mit Intereſſe. Momente wie der ſchwache Schluß der geſtrigen
New Yorker Börſe und die bevorſtehende Kapitalreduktion um 30
Mil=
lionen auf 110 Millionen bei der Preuſſag traten demgegenüber etwas
in den Hintergrund. Die Beſſerungen waren nur gering, Schultheiß,
Sarotti, Tietz waren 2—2½ Prozent erhöht. Teilweiſe waren auch
Rückgänge von ca. 1 Prozent zu beachten. Im Verlaufe mußte die
Tendenz als feſter bezeichnet werden. Anleihen unverändert.
Berliner Kursbericht
vom 28. Juni 1930
Wie es erwvartet worden war, macht ſich der Ultim
nur in ziemlich beſchränktem Umfange bemerkbar. Ler
geldmarkt trat ſtärkere Nachfrage in Erſcheinung, d
befriedigt werden konnte. Erſt zum Wochenſchluß muſ
werte Erhöhung des Satzes für Tagesgeld vorgen
Monatsgeld war zwar ebenfalls etwas mehr geſucht als
veränderten ſich jedoch kaum. Am Wechſelmarkt war
ändert; nur vereinzelt kamen Umſätze zuſtande. In Pr
etwas Angebot an den Markt, eine Erhöhung des
Sa=
zent wurde aber nicht vorgenommen, da einige Nach
Der Abſatz der zu 5½ Prozent verzinslichen Poſtſchat
einjähriger Laufzeit ſoll in den letzten Tagen ziemlich ſ
ſein. Die Reichspoſt hat außerdem einen gewiſſen Be
Schatzanweiſungen untergebracht, die mit 6 Prozent v.
Der Reportgeldſatz wurde in Berlin den Erwartun
auf 4¾—5½ Prozent ermäßigt. — Der Reichsb
23. Juni zeigte, daß das Zentralnoteninſtitut die 7
Geldmarkt auch nach der Diskontermäßigung noch nicht
hat; die Beanſpruchung durch Inlandswechſel iſt auf
liarde zurückgegangen. In der Woche vom 23. bis 2
men die Sätze am Geldmarkt folgende Entwicklung: T
—2¾—3½—4½ Prozent. Monatsgeld (1. Adreſſen)
Monatsgeld (2. Adreſſen) 5—5½ Prozent. Warenwed
Prozent.
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Schweinemarkt zu Weinheim a. d. B. vom 28.
waren 258 Tiere. Verkauft wurden 256 Stück, und zt 12.
das Stück von 27—32 Mark,Läufer das Stück von 3:
kehr ſehr gut.
Kleine Wirtſchaftsnachrichter
Die zurzeit ſtattfindenden Verhandlungen um die 2
hlenko=
dauern noch an. Sie haben die Verlängerung der weſt tſchen u
ſüddeutſchen Mühlenkonvention zum Ziele. Wie W.?=Han
erfährt, nehmen die Verhandlungen einen günſtigen erlauf,
aller Vorausſicht nach mit einem Weiterbeſtehen der aventio
rechnet werden kann.
Nach Informationen beſtehen berechtigte Hoffnun
31. Mai 1930 abgelaufene Superphosphatſyndikat der atſch
phosphatinduſtrie G. m. b. H. wieder zuſtande
kom=
diesbezügliche Verhandlungen, die vorausſichtlich zu
ei=
gebnis führen.
In der großen Wollauktion Ulm wurden ca.
18 000 Ztr. Wolle (umgerechnet auf Schweiß) ausgebot
iſt dieſes Jahr beſonders gut, trotzdem fanden nur ei Dri
Gefälles Aufnahme zu Tagespreiſen. Der Reſt wur zurückge
Käufer waren Handel und Induſtrie, in ganz erheblic / Umfa
Ausland. Feinere Wollen waren begehrt und hierfür ſrden
preiſe bezahlt.
Die ſeit längerer Zeit zwiſchen den beiden grö n; franz
Filmunternehmen, nämlich Gaumont und Francofilm Hert, gefül
Verhandlungen haben nach einer Verwaltungserklär: / nunmehr
Fuſion der beiden Geſellſchaften geführt.
Auf der in London abgehaltenen Sitzung des mternahiont
Schienen=Kartells (Irma) wurde beſchloſſen, die Schi mpreiſe u.
ändert beizubehalten.
Der Multimillionär und Kupferkönig Amerikas, Iſt Don
der ſich auch politiſch betätigte, iſt geſtern in ſeiner Ia in 90
bei New York geſtorben.
Bei den in Sidney ſtattfindenden Wollverſteig igen
10 150 Ballen in kleiner Auswahl angeboten. Die me Vare
bei guter Konkurrenz und feſter Tendenz nach dem ariſchen
und dem Kontinent verkauft. Greaſy Merinos brach /16, Come
12½ und Croßbreds 10 d per 1b.
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
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138.75
160.25
127.50
143.50
121.75
97.50
91.25
203.—
97.25
95.—
94.
47.—
80.—
102.25
68.75
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
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Verein. Stahlwerk
Weſteregeln. Alkal
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Baſalt Linz
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106.—
87.25
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85.—
34.—
66.75
130.—
68.75
160.—
17.—
86.—
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100 Lire 21.975 22.015 Tallinn (Cſtl. 100
Paris 100 Francs 16.465/ 16.505 Riga 1100
Frankfurter Kursbericht vom 28. Juni 1930.
7% Dtſch. Reichsanl.
60) Baden.
8% Bahern.
.....
8% Heſſen v. 2
6%
v. 29
(% Preuß.
Staats=
anl. . .........
80 Sachſen .....
6% Sachſen ..."
% Thüringen ...
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +:/=
Ab=
löſungsanl. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. .
*O Baden=Baden.
60 Berlin
88 Darmſtadt v. 26
v. 28
78 Frankfurt a.M.
8% Mainz...
8% Mannheim
8½ Nürnberg
8½ Heſſ. Landesbf.
Goldpfbr. . .
B2lo
Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.,
Syp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . . . .
3¾ Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . ..
8% „ „ Goldobl.
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land.
fredit Goldpior.
104
841.
83
1u0.8
84I.
92.5
95
100.25
86
R.5
88
901,
94
99.*
95.86
101
80 Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
½% „. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
+Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
2o Berl. Hyp.=Bk.
4½½„Liqu.=Pfbr.
18% Frkf. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
8% „ Pfbr.=Bk.
4½½ „Lig. Pfrb.
8% Mein. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr
18% Preuß.
Boden=
cred.=Bank . . . ."
4½%-Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½% „ Lig. Pfbr.
80 Rhein. Hyp. B
4½% „ Lig.Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.,
Bd.=Credit.. . . .
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban?
Lig. Pfbr
4½
8% Württ. Hhp.=B.
6% Daimler=Ben
% Dt. Linol, Werkel
38 Klöckner=Werl
20 Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld.
Stahl=
werke .........
8% Salzmann u. Co
2 Ver. Stahlwerk
8% VoigtckHäffner
100.25
84.5
74.5
16
101
101
87.5
101
90
100 5
8811,
101
88.5
100.5
90.6
101
100.5
89.5
104
74
100.5
93. 25
96
87.5
Mi
892),
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4½% Oſt.
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%0 Türk. Admin.
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150.1
92
174
31.5
108
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27
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Junghans Stamm/ 39
KaliChemie. . . . . . 1 149
Aſchersleben /202
Salzdetfurth ./.368
Weſteregeln .1206
Kammgarnſpinn. .1 101
Karſtadt, R.. . . . . . 105
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96
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Deutz
Oberurſe
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„ Stahlwerke.
Riebeck Montan. .
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Salzw. Heilbronn.
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Siem. Glasinduſtr.
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Tellus Bergbau
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94.5
13
48.75
S0
68
118
46.5
uos
58.7:
158
2u8
248
75
118. 2
186
142
16.75
42
305
101
103
0
40.25
86.5
149
88
56
Wahf
Wege
Zellſt.
„A
Aa1g.
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Dt. B
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Einführung der Reihe XXl an den Börsen zu Berlin,
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Höhe der Zutellung und früherer Zelchnungsschluß bleiben vorbehelten:
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R
Am 30. Juni d. Js. wird das beſetzte
Gebiet von den fremden Truppen
end=
gültig geräumt. Wie wir uns mit der
Bevölkerung des beſetzten Gebietes ſeither
ſchickſalsverbunden fühlten, wollen wirauch
an ihrer Freude über die nunmehrige
Be=
freiung aus fremder Gewaltherrſchaft und
ſeeliſcher Not teilnehmen. Ich bitte, dies
durch eine reiche Beflaggung der Häuſer
am 1. Julid. Js. zum Ausdruck zu bringen.
Niemand, der eine Fahne hat, ſollte ſich
dieſer Kundgebung entziehen.
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Seite 13
zien Pr
6
epetenia
Felephon
nmer 178
jung des Stagkenhauſes auf der
jabionalen Hygien2-Ausſtellung.
esden. Auf der Internationalen
=Ausſtellung, die in einmütiger
Zuſam=
eit Deutſchlands mit über 20
ausländi=
staaten und Geſellſchaften geſchaffen
wurde am Freitag vormittag das
Staa=
eröffnet. Der große, von Prof. Kreis
ene Bau fügt ſich harmoniſch in die
Aus=
ein. Zu der feierlichen Weihe des Hau=
Nationen hatte ſich eine große
Verſamm=
ngefunden: im beſonderen hatten alle
nden fremden Staaten Vertreter ent=
Der Feſtakt wurde durch eine Anſprache
ten Präſidenten der Internationalen
=Ausſtellung, Stadtrat Dr. Krüger,
der nach Worten herzlichen Dankes
iſidium und Verwaltung der
Hygiene=
ung an alle beteiligten Nationen,
För=
id Mitarbeiter u. a. ausführte: Schon
iſt das gemeinſame Menſchheitsziel der
hier in Dresden im Jahre 1911 in
ge=
er Arbeit der Nationen bearbeitet und
worden. Leider iſt bald darauf der
tt der Hygiene in der Welt hart
unter=
worden durch den Krieg mit ſeinem
ſeinen Hungersnöten, Volksſeuchen und
jppeltum vieler Menſchen. Aber
wirk=
urtſchritt läßt ſich auch durch noch ſoge=
Hemmungen nicht aufhalten. Darum
ir alle heute wieder hier — vor dem
s Hygiene=Muſeums, das der Not der
7 Trotz ſein Werk mit ſeinem Neubau
bau gekrönt hat —, ſtehen wir hier im
daus der Nationen”, und wir alle ſtehen
hen Zielen zuſammen, wir alle wollen
ß die Menſchen ſich gegenſeitig die
Kör=
eiſchen und töten, ſondern wir bilden
n wahren Völkerbund der Hygiene, der
Ziel, nur ein Geſetz anerkennt:
Förde=
menſchlichen Geſundheit, Bekämpfung
nde der körperlichen Geſundheit, der
chen und der Schädigungen durch Elend
durch Unverſtand und Aberglaube. In
ſeiſte haben wir in der
Internationa=
giene=Ausſtellung weiter zuſammenge=
und wollen wir weiter
zuſammenarbei=
igen von unſer aller Zuſammenarbeit
Ihren ſchönen Staatenausſtellungen
des Segens für die Volksgeſundheit und
dauernd wirkende Anregungen für die
igung aller Völker auf wichtigen
Ge=
enſchlichen Fortſchritts ausgehen! Nach
rache Dr. Krügers erfolgte ein
Rund=
ch die einzelnen Hallen.
tennenſpannen vom Starkſtrom getötet.
lenz. Ein 17jähriger junger Mann
uf der Feſte Franz in Koblenz=Lützel
enne ſpannen. Hierbei kam ein Draht
r vorbeiführenden Starkſtromleitung
rung. Die Folge war, daß der
unglück=
ge Mann auf der Stelle getötet wurde.
ſer traurige Vorfall zur eindringlichen
dienen.
Groß=Kreutzer Mörder verhaftet?
Lin. Drei Beamte der Landjägerei
ſes Jüterbog haben vorgeſtern bei
Ilsdorf, unweit Jüterbog, einen
Wan=
en verhaftet, bei dem es ſich, wie man
um den ſeit Wochen geſuchten
polni=
rdſtreicher handelt, der zuſammen mit
ruder anfangs des Monats in
Groß=
ei Brandenburg einen Landwirt
er=
nd einen Landjäger ſchwer verwundet
Verhaftete trug einen Magazinrevol=
„ch. Die Legitimationspapiere lauteten
Namen eines gewiſſen Wagenfeld aus
bei Wiche. Der Mann, der jede Betei=
T der Mordtat von Groß=Kreutz
leug=
e dem Amtsgericht Jüterbog zugeführt.
Das 46. Todesopfer in Lübeck.
2c. Die Zahl der Todesopfer des
ſeſerums hat ſich wiederum um 1
ver=
daß jetzt 46 Säuglinge geſtorben ſind.
d 67, gebeſſert 74, geſund bzw. in
ärzt=
bachtung befinden ſich 64 Kinder.
erſte Verſuch zum „
Ozean=
kraftwerk” mißlungen.
Profeſſor Claude,
Kuba Verſuche unternahm.
roms zur Gewinnung
elek=
nutzen, hat einen Fehlſchlag
uch. ein 1800 Meter langes
lfſtrom zu verſenken, wurde
rketten durch Wirbelſtürme
k 700 Meter tief. Damit
Million Dollar unwieder=
bringlich verloren.
Zum erſten Male ſeit dem Kriege: Amerikaniſcher Flokkenbeſuch in Deutſchlan
Die amerikaniſchen Schlachtkreuzer „Utah”, „Arkanſas”, „Florida”,
werden im Juli den Hafen von Kiel anlaufen, und der Führer des Geſchwaders, Konteradmiral Tylor Clurenus, wird mit 100 Offizieren und
400 Kadetten der Reichshauptſtadt einen Beſuch abſtatten. Es iſt dies der erſte amerikaniſche Flottenbeſuch in Deutſchland ſeit 1914.
Dieſer Gedenkſtein erinnerk daran:
Vor 300 Jahren landeke Guſtav Adolf an der pommerſchen Küſte.
Der Gedenkſtein bei Peenemünde (Pommern), der jetzt an der Stelle errichtet wurde, an der einſt
vor 300 Jahren, am 26. Juni 1630, König Guſtav Adolf von Schweden zu ſeinem Kriegszug quer
durch Deutſchland landete. Der Anker links am Umbau ſtammt von der Flotte Guſtav Adolfs.
Der mißglücke Stakionskaſſenraub
in Gerolſtein.
Trier. Nach echt amerikaniſchem Muſter
wollten der Nachtwächter Munkler aus
Gerol=
ſtein und ſeine Komplizen, Stork, Mengelkoch
und Kreutzer, unter unerläßlich erſcheinender
Mitwirkung des mit den Kaſſen= und
Geld=
transportverhältniſſen beſtens vertrauten
Reichs=
bahnaſſiſtenten dieſer Station, Heinrich Göres,
im Sommer 1929 die faſt immer 90 000 Mark
betragenden Reichsbahnlohngelder der Station
Gerolſtein rauben. Vermummt in abenteuerliche
Kleidung, fuhr das Verbrecherkonſortium am
30. Auguſt vor dem Stationsgebäude in einem
Auto vor. Mengelkoch öffnete mit einem
Nach=
ſchlüſſel die Tür des Stationsraumes und
er=
griff nach der Beſchreibung der örtlichen
Ver=
hältniſſe durch Göres einen Geldſack, in dem die
große Beute vermutet wurde. Doch als die
ſiegestrunkenen Räuber in reſpektvoller Ferne
den Geldſack öffneten, wurden ihre Geſichter
länger und länger, denn was ſie erbeutet
hat=
ten, waren nicht die in einer Taſche verwahrten
90 000 Mark, ſondern längſt verfallene wertloſe
Aluminiummünzen, die von Miſſionsbrüdern
geſammelt waren und im Stationsraum ihrer
weiteren Beſtimmung harrten. Nachdem dieſer
erſte Coup ſo kläglich mißglückt war, ging die
Bande — diesmal ohne den Beamten Göres —
nach Wildweſt=Methode vor: Man hielt dem
Kaſſenbeamten L. das Schießeiſen einfach unter
die Naſe und forderte die Lohngelder,
andern=
falls man ſich leider genötigt ſehe... Weiter
aber kam der Räuber nicht, denn der
uner=
ſchrockene Beamte bemächtigte ſich
überraſchen=
derweiſe der Waffe und hielt jetzt ſeinerſeits die
Bande im Schach. Die Beteiligten erhielten bis
auf den nur für den erſten Fall in Frage
kom=
menden Göres ſchwere Zuchthausſtrafen wegen
gemeinſchaftlichen Raubes und Diebſtahls.
Göres hingegen kam wegen ſeiner Teilnahme
mit zwei Jahren Gefängnis davon. Seine
hier=
gegen beim Reichsgericht eingelegte Reviſion
hatte keinen Erfolg, denn ſeine Mittäterſchaft
ſei einwandfrei feſtgeſtellt; er ſei der geiſtige
Urheber der Ueberfälle geweſen, und er habe
auch aktiv an dem erſteren teilgenommen.
Das Unwetter in Ontario.
25 Todesopfer.
Toronto. Bei den durch den anhaltenden
Regen verurſachten Ueberſchwemmungen in der
Gegend von Ontario ſind 14 Perſonen ums
Le=
ben gekommen. Der Sachſchaden beträgt mehrere
hunderttauſend Dollar. Der Verkehr der
Cana=
dian National= und der Canadian=Pacific=Bahn
mußte zeitweilig eingeſtellt werden, da die Züge
die Brücken nicht paſſieren konnten. Viele
Brücken ſind weggeſchwemmt worden. Zu dem
Eiſenbahnunglück bei Sudbury wird noch
gemel=
det, daß es ſich bei den vier Ertrunkenen um
Kinder handelt. Außerdem wurde ein
Lokomio=
tivheizer getötet. Die Zahl der Verletzten
be=
trägt 21. Infolge der Ueberſchwemmungen ſind
in Nordontario noch zwei weitere Züge
ent=
gleiſt, dabei wurden 6 Perſonen getötet.
57 Todesopfer der Gewitterſtürme in Amerika.
New York. Während der Gewitterſtürme.
die am Donnerstag und Freitag dieſer Woche in
Kanada und den nordöſtlichen Staaten der
Union große Verheerungen angerichtet haben.
ſind insgeſamt 57 Perſonen durch Blitzſchlag,
Ertrinken und Zugentgleiſungen ums Leben
ge=
kommen.
Zwei Flugzeugabſtürze an einem Tage.
Paris. Ein Rieſen=Waſſerflugzeug der
franzöſiſchen Marine ſtürzte in der Nähe von
Cherbourg ab. Von den fünf Inſaſſen iſt einer
ertrunken, während die vier übrigen ſchwer
ver=
letzt wurden. — Bei Nimes verunglückte ein
Militärflugzeug. Die beiden Piloten mußten
ins Krankenhaus gebracht werden.
Der offizielle Empfang der Ozeanflieger.
New York. Auf ausdrücklichen Wunſch
des Ozeanfliegers Kingsford=Smith und ſeiner
Begleiter iſt die große Parade und
Triumph=
fahrt durch New York abgeſagt worden. Die
Ehrung der Flieger beſchränkte ſich daher auf
einen offiziellen Empfang im Rathaus von New
York. wo Bürgermeiſter Walker den
erfolg=
reichen Fliegern nach Worten der Begrüßung
je eine goldene Medaille mit Inſchrift
über=
reichte. Unter großem Jubel einer zahlreichen
Menſchenmenge, die ſich vor dem Rathaus
ver=
ſammelt hatte, kehrten darauf die Flieger
wie=
der in ihr Hotel zurück,
Rieſenbrand in Böhmen.
Die Stadt Pardubih bedrohl.
Prag. Geſtern abend gegen 18 Uhr ſchlug
der Blitz in die Spiritus=Raffinerie in
Pardu=
bitz ein und ſetzte ſie in Brand. Nach kurzer Zeit
war das ganze Fabrikgebäude eingeäſchert. Die
geſamten Spiritusvorräte, 8400 Hektoliter, die
einen Wert von 10 Millionen Kronen hatten,
brennen. Nach Anſicht der Feuerwehr wird der
Brand, an deſſen Löſchung nicht mehr gedacht
werden kann, noch einen bis zwei Tage dauern
und einen Schaden von 20 bis 30 Millionen
Kronen zur Folge haben. Für die Stadt
Par=
dubitz und Umgebung beſteht große Gefahr, da
fünf Kilometer von der Brandſtelle entfernt die
Exploſivſtoff=Fabrik von Semtin und die große
Petroleum=Raffinerie der Fanto=Werke ſich
be=
finden.
Weiter wird gemeldet: Der Brand in der
Petroleum=Raffinerie Wertheimer in Pardubitz
ſtellt ſich als eine Kataſtrophe von großen
Aus=
maßen dar. Das Gewitter, während deſſen der
Blitz in die Raffinerie einſchlug, war von großer
Heftigkeit. Die Anlage fing ſofort nach dem
Blitzſchlag Feuer; hohe Flammenſäulen ſchlugen
in die Luft und unter ſtarken Detonationen
ge=
riet ſchließlich das ganze Lager in Brand.
Glück=
licherweiſe war zurzeit des Blitzſchlags niemand
in dem Lager beſchäftigt. Binnen wenigen
Minuten hatte das Feuer auch das
Fabrik=
gebäude ergriffen. Sämtliche dort befindlichen
Arbeiter konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit
bringen, ſo daß niemand zu Schaden kam. Die
Feuerwehr und das inzwiſchen eingetroffene
Militär arbeiteten fieberhaft, teilweiſe unter
Lebensgefahr, um den Brand einzudämmen. Zu
dieſem Zweck wurden auch Gräben gezogen.
Gegen 10 Uhr abends gewann der Brand
wie=
der an Ausdehnung unter Exploſion zahlreicher
Fäſſer.
„Graf Zeppelin” ehrt den
Freiheiks=
kämpfer General Steuben.
Niederlegung des vom „Graf Zeppelin”
abgeworfenen Kranzes am Steuben=Denkmal
in Waſhington.
Bei ſeiner letzten Amerikafahrt warf „Graf
Zep=
pelin” in Waſhington einen Kranz ab, der am
Denkmal des deutſchen Generals Steuben
nieder=
gelegt wurde. Bekanntlich werden im November
anläßlich des 200. Geburtstages des Generals
Steuben, der im Unabhängigkeitskriege eine
füh=
rende Rolle ſpielte, in ganz Amerika große Feiern
ſtattfinden. — Auf unſerem Bilde als dritter von
links: Baron v. Puttlitz von der deutſchen
Botſchaft, rechts neben ihm der amerikaniſche
Kriegsminiſter Daviſon,
Seite 14
Sonntag, den 29. Juni 1930
Alle Sternfahrer am Ziel.
Baden=Baden, 27. Juni.
Heute nahm das 10. Baden=Badener Autoturnier amtlich
ſeinen Anfang. Auch die beiden ſchon vorgeſtern im Oostale
eingetroffenen Sternfahrer paſſierten heute erneut das Ziel auf
feſtlich geſchmücktem Baden=Badener Theaterplatz, und dieſe
bei=
den Sternfahrer ſind es auch, die des Turniers ſportliche
Groß=
leiſtungen vollbracht haben. Frau Marie Seeliger (Stettin)
iſt 1. Preisträgerin, hat ſie doch am Steuer ihres kleinen DKW.,
des kleinſten aller teilnehmenden Wagen, die größte Strecke
zu=
rüchgelegt und ab Lulea (Nordſchweden) bis Baden=Baden in
knapp vier Fahrtagen 2050 Kilometer Luftlinie durchmeſſen.
Sportpräſident Momberger, der auf dem neuen Simſon=
Supra=Achtzylinder in Ceuta in Nordafrika geſtartet war, konnte.
für die Sternfahrt offiziell nicht gewertet werden, weil er weder
die Abfahrt telegraphiſch augezeigt noch die
Ausſchreibungs=
bedingung: täglich nicht mehr als 500 Kilometer Luftlinie,
ein=
gehalten hatte. Seine ſportliche Großleiſtung, nämlich
inner=
halb 48 Fahrſtunden ohne Ablöſung am Steuer und nur von
Beifahrer König begleitet, zirka zweieinhalbtauſend Kilometer
durchfahren zu haben, wird durch Sonderpreis anerkannt werden.
Der neue Simſon=Supra=Achtzylinder hat dieſes ſein
Erſtauf=
treten zu glänzendem Beweiserfolg für Leiſtungsfähigkeit und
Schnelligkeit geſtaltet. Zweiten Preis der Internationalen
Stern=
fahrt erhält Otto Kamutzki (Darkehmen, Oſtpr.), der ab
lettiſch=
eſtniſcher Grenze die Fahrt nach Baden=Baden auf ſeinem
Mer=
cedes=Benz, Typ Stuttgart, ſchnell und pünktlich zurückgelegt
hatte.
Mit den Teilnehmern an der Kreuz= und Querfahrt,
bei welcher es galt, innerhalb von zwei Fahrtagen 1000 Kilometer
Luftlinie zu durchfahren, traf auch Karl Kappler auf ſeinem
Wanderer=Wagen mit immer noch plombierter Haube ein.
Kapp=
ler hat infolge einer Wette mit dieſem ſeinem Wanderer bei
einer Tagesleiſtung von faſt 450 Kilometer täglich bis heute
an=
nähernd 30 000 Kilometer zurückgelegt. Bei Ankunft in Baden=
Baden feſtlich begrüßt, wurde das Unverſehrtſein der die Haube
abſchließenden Plomben und der verlöteten, verſiegelten
Hauben=
verſchlüſſe nachgeprüft und dann die Haube erſtmalig geöffnet.
Der Wanderer=Motor zeigte ſich in tadelloſem Zuſtande,
ſelbſt=
verſtändlich verſtaubt, verölt, verruſt, aber motoriſch abſolut
ein=
wandfrei. Auch die Peters Union=Reifen brauchten während der
30 000 Kilometer=Fahrt nicht gewechſelt zu werden und haben ſich
ſomit als deutſches Edelmaterial erwieſen. Bei der Kreuz=
und Querfahrt erreichten diesmal alle geſtarteten
Teil=
nehmer, 10 an der Zahl, die vorgeſchriebenen 1000
Luftlinien=
kilometer. Beſonders hoch zu bewerten iſt neben der 1430
Kilo=
meter Streckenleiſtung Kapplers die Leiſtung von Frau Weiß
(Berlin), die ihren Mercedes=Benz, Zweieinhalb=Liter=Wagen,
ganz allein über eine Strecke von 1030 Kilometer Luftlinie
ſteuerte, und die Leiſtung von Frau Annemarie Gaſtell
(Mainz), die mit ihrem kleinen DKW.=Sportzweiſitzer 1035
Kilo=
meter im Zickzack durch die Lande fuhr. Sehr große
Kilometer=
leiſtungen erzielten auch Andreae (Frankfurt) auf
Brenna=
bor=Juvel und Dr. Armand (Frankfurt) auf Brennabor=
Juvel, die beiden Gruppenſieger des Wiesbadener Autoturniers.
Ueber 1000 Kilometer Luftlinie fuhren außer dieſen: Otto
Weitzel (Viernheim) auf Opel, Otto Stark (Reutlingen) auf
BMW., der Sieger der Darmſtädter Jubiläumsfahrt Fritz
Hed=
derich (Darmſtadt) auf BMW., E. Gerberich (Mannheim=
Feudenheim) auf Mercedes=Benz. 960 Kilometer Luftlinie
wur=
den Karl Meerapfel (Untergrombach) auf Mercedes=Benz
gewertet.
S. Doerſchlag.
Pariſer Verkehrskalgmikäken.
A.S. Paris hält mindeſtens einen Rekord. Auf ſeiner kleinen
Fläche, in ſeinen engen Straßen fahren prozentual am meiſten
Auto=
mobile auf der Welt. Man braucht nur eine Probe aufs Exempel zu
machen und an der Madeleine nachmittags 3 Uhr einen Taxi zu rufen
mit der Anweiſung, die wenigen Kilometer nach dem Republikplatz über
die großen Boulevards zu fahren. Man darf ſich glücklich nennen, kann
man vor 4 Uhr vor der Statue der Republik dem Wagen entſteigen.
Nicht immer wird das möglich ſein. In den anderen Verkehrsſtraßen
kommt man kaum ſchneller vom Fleck. Die Polizeipräfektur läßt jedes
Jahr an vier beſtimmten Punkten der Stadt, und zwar an dem „Rond
Point des Champs=Elyſées”, an der Straßenkreuzung der Rue Royale
und der Rue St. Honoré, der Rue Scripe und der großen Boulevards
(nahe der Großen Oper), der Rue de Rivoli und des Bd. Sébaſtopol
Zählungen der durchfahrenden Automobile vornehmen, und zwar in der
Zeit vom 31. Mai bis 7. Juni. In dieſer Woche wurden an den vier
Punkten insgeſamt 409 000 Automobile gezählt, 23 500 mehr als im
ver=
gangenen Jahr zur gleichen Zeit. Stündlich kommen alſo auf jede dieſer
Straßenkreuzungen ungefähr 15 000 Automobile. Der
Hauptverkehrs=
punkt der Stadt iſt jedoch der Platz der Großen Oper. Hier darf man
(bei ſieben Straßenmündungen) auf rund 30= bis 40 000 Automobile
ſtündlich rechnen. Angeſichts dieſer Zahlen verſteht man die Sorgen des
Pariſer Verkehrskomitees. Es wird dieſer Tage wieder zuſammentreten,
um über neu zu treffende Maßnahmen zur Erleichterung des
Straßen=
verkehrs zu beraten. Viel helfen werden die Maßnahmen wohl nicht.
Zu breit iſt der koloſſale Verkehr, der ſich durch die engen Straßen der
Stadt wälzt.
Geſchäftliches.
Deutſche Krankenverſicherungs A.=G., Berlin.
Laut Beſchluß der am 4. Juni 1930 ſtattgefundenen
Generalver=
ſammlung der Geſellſchaft ſind für die Gewinnbeteiligung (
Prämienrück=
gewähr) RM. 1 100 000.— bereitgeſtellt worden (vgl. das Inſerat im
Anzeigenteil dieſer Nummer). Berückſichtigt man, daß im verfloſſenen
Geſchäftsjahr die Schadensleiſtungen inkl. Schadenrückſtellungen RM.
3 911 660,57 betragen haben, ſo ergibt ſich damit eine Geſamtleiſtung
an die Verſicherten in Höhe von über 5 Millionen Reichsmark.
Die Prämienrückgebühr beträgt, ausgedrückt in den vom Verſicherten
gezahlten Prämien, für den Fall der Gewinnberechtigung It. § 30 der
Allgemeinen Verſicherungsbedingungen 5 Monatsprämien für die im
Geſchäftsjahr 1929 geſund gebliebenen Verſicherten. 9 volle
Monats=
prämien werden an diefenigen Verſicherten ausgekehrt, die bereits auch
für das Geſchäftsjahr 1928 an der Rückvergütung teilnahmen, die
Ge=
ſellſchaft alſo zwei Jahre hintereinander nicht in Anſpruch nahmen.
Im Geſchäftsjahr 1929 erhöhte ſich der Verſichertenbeſtand von
100 000 auf 150 000 und auch im laufenden Geſchäftsjahr hat die
außer=
ordentlich günſtige Weiterentwickelung der Geſellſchaft angehalten.
Vielen noch unbekannt oder auch durch die Befatzung aus dem
Ge=
dächtnis entſchwunden, iſt der Ausflugsort
Waldſchlößchen
an der Halteſtelle der Linie 9, von den Wäldern umgeben, mit
herr=
licher, von Lindenbäumen beſchatteter Terraſſe. Von Darmſtadt auf
ſchattigen Waldwegen zu Fuß in 1 Stunde zu erreichen, wer gern
Spaziergänge machen will. Ein im Waldſchlößchen verlebter Tag zählt
ſtets zu angenehmer Erinnerung.
Welkerbericht.
Mit dem Barometeranſtieg und der Ausbreitung des hohen Druckes
von Südweſten her hat der Störungseinfluß abgenommen, ſo daß das
neue Nordmeerfallgebiet ſich etwas mehr nordwärts verlagert hat. Es
wird uns durch ſeine Südſeite Weſtluft zuführen, welche noch
wechſel=
hafte Bewölkung mit ſich bringt, aber dabei Niederſchläge in Form kurzer
Schauer nur vereinzelt auftreten dürften. Leichte Abkühlung tritt
eben=
falls ein.
Ausſichten für Sonntag, den 29. Juni: Bewölkt und aufheiternd, keine
oder nur vereinzelt leichte Schauer, mäßig warm.
Ausſichten für Montag, den 30. Juni: Wenig Aenderung der Wetterlage.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Sonntag, 29. Junt.
7.00: Hamburg: Glocken vom Großen Michel.
8.15: Morgenfeier der Methodiſtengemeinde.
9.00: Nürburgring: Großer Preis von Deutſchland
10.25: Jugend und Volksbildung.
10.55: Nürburgring: Start und erſtes Rennen.
11.20: Dr. Kenl: Die Entſtehung des
Kinderdorfe=
ſeine Entwicklung in den erſten zehn Jahren ſeine
11.50: Blas=Konzert. Frankfurter Harmonie=Orcheſt
12.40: Nürburgring: Während des Rennens.
12.50: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden: Auffäll
der Rübenpflanzen. — Der Sauerwurm und ſe
— Spritzmittel zur Bekämpfung von Pflanzenlä=
13.00: Mengeringhauſen: Schützenfeſt.
14.00: Jugendſtunde.
14.50: Nürburgring: Schluß des Rennens.
15.20: Lehrer Wenig und H. Ramm: Ein Gang 1
ſchau, Honig= und Wachsausſtellung beim Naſſar ſen
1930 in Frankfurt a. M.=Höchſt. — H. Junggebu
plage auf dem Lande.
16.10: Operettenkonzert. — Hamburg: Intermezzo:
17.50: Breslau: Staffelreportage von den Deutſd
18.20: Rektor Bartſcher: Heinrich Schliemann, der
19.30: Nationaltheater Mannheim: „Aida”. Operr
23.10: Heitere Lieder, geſungen von Gerda Hanſi.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonntag, 29. Junf
6.30: Gymnaſtik.
7.00: Hamburger Hafenkonzert. — Glocken vom
8.00: Praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Prof. Dr. Armbruſter: Neues aus der Bie
8.50: Morgenfeier. — Glockenſpiel der Potsdame
Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Sonntagswetter.
11.00: Ria Nippoldt=Böhler: Geſelligkeit in der 7
11.30: Prominente (Schallplatten=Konzert).
12.00: Mittagskonzert. Paul, Godwin=Quintett.
13.50: Jugendſtunde: Märchen.
14.20: Soliſten=Konzert.
14.50: Nürburgring: Großer Preis von Deutſchle
räder. — Schlußrunden.
15.20: Wie lieſt der Dichter Zeitung? Vortrag
15.40: Konzert des Muſikkorps der Kommandanty
16.25: Hamburg: Das deutſche Derby. Uebertraau
17.00: Breslau: Staffelreportage von den Deutſch
Vorrunde zum Deutſchen Fußballpokal, Leicht,
der Marathonläufer, Deutſche Tennismeiſterſchaf
gatta, Kanupoloſpiel, Radrennen.
17.15: Deutſches Stadion im Grunewald: Feſt A
Anſpr.: Biſchof Dr. Schreiber, anl. des 28. A
likentages.
18.30: Dr. Arno Schirokauer: Amgzonas.
19.00: Kurt Hotzel: Moſel=Plauderei.
19.30: Fritz Diettrich lieſt eigene Dichtungen.
20.00: Theodor Däubler lieſt aus eigenen Werken
20.30: Hamburg: Millöcker=Abend. Duett aus „J
Potp. aus Der Feldprediger”; Drei Lieder
au=
ſchene Schloß”; Walzer, Lied und Duett aus er a
nathan”; Lied aus „Madame Dubarry”: Duett a
Tarantella aus Gaſparone”: Potpourri aus „E
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach.
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Sonntag, den 29. Juni 1930
Orolt Spiel und Turnen.
Endſpiel um den Süddeukſchen
Handball=Pokal.
as heute nachmittag um 4.30 Uhr auf dem Polizeiſportplatz zum
ra kommende Entſcheidungsſpiel iſt das größte ſportliche Ereignis
nite in Darmſtadt ſtattfindet. Auf den Ausgang des Mannſchafts
ſind nicht nur die Handballanhänger äußerſt geſpannt.
z. folgender Aufſtellung ſtehen ſich die beiden Mannſchaften gegen=
Nürnberg:
Keſſel
Bernhardt
Kieswald
Hartmann
Schmidt
Wohlrab
Buſch
Holzwarth
zel
Strecker Mergert.
Huber
Unmacht
Link
v.V.
Jans
Schliffer
Pfeifer
Schmidt
Walter
Weber
Koch
ber die Spielſtärke der Mannſchaft braucht nicht mehr viel geſagt
den, da es ſich um zwei Spitzenmannſchaften handelt, und
ins=
exe die Polizei=Elf genügend bekannt iſt.
1. F.C.=Mannſchaft beſitzt in ihren Reihen mehrere Spieler, die
repräſentativ geſpielt haben; überragend iſt der Mittelſtürmer
rth. Das Spiel verſpricht ſo eine ſportliche Delikateſſe zu werden.
e Eintrittspreiſe ſind von der Behörde feſtgeſetzt. Die Kaſſe für
zsloſe und Jugendliche iſt am Nordeingang.
— dieſem Spiele ſtehen ſich noch die beiden beſten Jugendmann=
Süddeutſchlands, nämlich die vom Sportverein 98 und des
Poli=
tvereins gegenüber. Dieſes Spiel wird ſicherlich eine würdige
ung zu dem großen Treffen abgeben, und wer rechtzeitig auf dem
rſcheint, wird an der Spielweiſe dieſer Jungens ſeine Freude
rmittags 9.30 Uhr tritt eine kombinierte Jugendmannſchaft des
ereins 98 der 2. Jugend des Polizeiſportvereins gegenüber.
Freie Tade. Darmſtadt — Nürnberg.
ſie ſchon mitgeteilt, findet am Montag abend 6 30
nicht 5.30 Uhr, wie es irrtümlich auf den Plakaten heißt.
andballpropagandaſpiel obengenannter Mannſchaften auf
portplatz Müllersteich” ſtatt. Darmſtadts Elf wird dieſes
nur als Lehrſpiel betrachten können, denn obwohl auch ſie
er zurzeit beſtmöglichen Beſetzung antritt. hat Nürnberg doch
ewiſſe Doſis Snielerfahrung voraus. Die Nürnberger
ſo=
e Stuttgarter Waſſerballſpieler treffen ſchon heute Samstag
mſtadt ein.
Tgde. 1846 Darmſtadt — T.V. Nieder=Ramſtadt.
ute nachmittag 2.15 Uhr treffen ſich obige Mannſchaften auf dem
der Turngemeinde am Oſtbahnhof. Nieder=Ramſtadt, welches in
Zeit durch ſeine Erfolge gegen ſpielſtarke Vereine viel von ſich
nachte, ſtellt eine flinke und anſtändig ſpielende Mannſchaft dar,
den ſich die 1846er ſehr anſtrengen müſſen, um in Ehren beſtehen
ten.
Sporkkalender.
16.30 Uhr, Pol.=Pl.: Um den Süddeutſchen Handball=Pokal:
Pol.=Spv. — 1. F.=C. Nürnberg.
Handball.
14.15 Uhr, Oſtbahnhof: Tgde. 46 — T.=V. Nieder= Ramſtadt.
14.30 Uhr, Müllersteich: Süddeutſche Meiſterſchaft des A. T. S.V.:
Langen — Nürnberg.
5.45 Uhr, Mühlchen: Spv. 04 Arheilgen — Tv. 76 Arheilgen.
Fußball.
11.00 Uhr, Exerz.=Pl.: Eintracht — Germania Dieburg.
14.00 Uhr, Rennbahn: Union — B. S. C. Schweinheim.
17.00 Uhr, Müllersteich: Fr. Tgde. — Alzey.
Schwimmen.
3.00 Uhr. Woog: Damen=Schwimmfeſt.
Tennis.
ab 8 Uhr, Woog: Kreismeiſterſchaftskämpfe der D. T.
der
hiüe
1. 5. C. Union — B. 5. C. Schweinheim.
S Spielverbots wegen muß, das ehedem auf 5.30 Uhr feſtgelegte
gegen obigen Gegner ſchon pünktlich um 2 Uhr ausgetragen
im Vorſpiel in Schweinheim mußte Union eine verdiente
Nieder=
nnehmen, allerdings probierte man ſich da noch in
Neuaufſtel=
die ſich nicht immer in das Mannſchaftsgefüge einpaßten. Am
iden Sonntag wird das Spiel ſich ſchon offener geſtalten: Union
mit geringen Aenderungen die Mannſchaft für die kommenden
dsſpiele zuſammengeſtellt haben, ſo daß die jetzt folgenden
piele zur letzten Ausfeilung benützt werden. Die Bayern
ver=
iber eine ausgeglichene, techniſch ſehr gute Mannſchaft, ſind flink
r. — Um 12.30 Uhr ſpielt die 3. Mannſchaft gegen die 2.
Mann=
on Viktoria Griesheim. — Die 2. Mannſchaft fährt zur 1. von
tadt.
Freie Tgde. Darmſtadt — Alzey.
n Rahmen des Reichsarbeiterſporttages ſtehen ſich am
Sonn=
wa um 5 Uhr, vorgenannte Mannſchaften auf dem Sport=
Müllersteich” zu einem Propagandaſpiel gegenüber. Alzey
heute auf Grund ſeiner Erfolge in den letzten Privatſpielen
den beſten Mannſchaften im ganzen Kreisgebiet gerechnet
F. Sie werden der Darmſtädter Elf, die ſich nach Wochen
lig wieder dem Darmſtädter Publikum auf eigenem Platze
inen vorzüglichen Gegner abgebn. Darmſtadt muß auf
ſei=
albrechten, der in der Bezirksmannſchaft ſpielen muß (
Vor=
ſpiel um die Feſtmeiſterſchaft beim Kreisfeſt in Darmſtadt)
Tleiſten. — In einem Abendſpiel ſtehen ſich heute
Sams=
larmſtadt 1b-Nieder=Modau 1. gegenüber.
Traiſa — Dreieichenhain.
m Abſchluß der diesjährigen Freundſchaftsſpiele empfängt Traiſa
nntag 3 Manſchaften aus Dreieichenhain. Die zu erwartenden
lirften als Fußballſpieler zur Genüge bekannt ſein und unſtreitig
beſte Gegner unſerer diesjährigen Freundſchaftsſpiele gelten.
tg auf Ballbehandlung und überhaupt in techniſcher Hinſicht ſind
bertroffen, und mancher bekannte Verein hat hier ſchon ſchwere
agen einſtecken müſſen. Das Spiel der Jugendmannſchaft
be=
m 1 Uhr, das der 2. Mannſchaften um 2 Uhr und anſchließend
1. Mannſchaften.
Entſcheidungsſpiel um den ungariſchen Fußball=Pokal ſchlug
Anerstag der Provinzverein Bocſkay überlegen mit 5:1 (4:0)
und entführte damit zum erſten Male den Pokal aus der unga=
Dauptſtadt. — In Wien ſpielte Ajax Amſterdam gegen Wacker
berraſchend 1:1 (1:0), nachdem am Sonntag die Holländer vom
Rapid mit nicht weniger als 16:2 Treffern geſchlagen worden
Welkmeiſterſchaften der Skudenken.
Ausſcheidungskämpfe der Nationen.
Für die Weltmeiſterſchaften der Studenten, die vom 1. bis
10. Auguſt 1930 in Darmſtadt ſtattfinden, ſteht feſt, daß der
unga=
riſche Sportverband im Schwimmen Herrn Dr. Barany und
Wannie, der bereits wiederholt Studentenmeiſter war, nach
Darmſtadt entſendet. Dr. Barany, zurzeit Europas ſchnellſter
Schwimmer über 100 Meter, wird in Darmſtadt eine erhebliche
Konkurrenz vorfinden, die ihn zur Hergabe ſeines ganzen großen
Könnens zwingen wird. — Unter den bisher genannten
Leicht=
athleten ſtechen beſonders hervor: Raggambi 100 Meter,
Zſuffka Stabhochſpringer und Balogh als Weitſpringer und
Mehrkämpfer. Die Wiener Hochſchulen haben vom 20. bis 22
Juni 1930 die Wiener Hochſchulkämpfe durchgeführt, die ihrerſeits
als Ausſcheidungskämpfe für Darmſtadt aufgefaßt werden müſſen.
Ende dieſes Monats finden in der Schweiz die
Hochſchulmeiſter=
ſchaften ſtatt, die als Ausſcheidungskämpfe für Darmſtadt gelten.
Das Fußballturnier der Studenten.
Für die Weltmeiſterſchaften der Studenten wurde der erſte
vorbereitende Fußballkurſus im Nürnberger Stadion unter
Lei=
tung des Reichsſportlehrers Nerz abgehalten. In dem
acht=
tägigen Kurſus wurden die Studentenfußballer einem ſcharfen
Training unterzogen, und ſie hatten drei Lehrſpiele zu abſolvieren.
Das erſte Spiel gegen 1. FC. Nürnberg wurde 0:4 verloren, da
die Studenten noch nicht eingeſpielt waren. Das zweite Spiel
gegen Sp.Vg. komb. mit FC. Furth wurde bereits 3:2 gewonnen.
Einen ganz überzeugenden Sieg brachte aber das dritte Spiel
gegen den VfR. Fürth. Das ganze Spiel ſtand unter der
voll=
kommenen Ueberlegenheit der Studenten. Nach dem Erfolg dieſes
erſten Lehrkurſus zu urteilen, gehen die deutſchen
Studenten=
fußballer mit einiger Ausſicht auf Erfolg in den Kampf.
Aller=
dings muß man dabei in Erwägung ziehen, daß ſie gegen
hervor=
ragende Mannſchaften wie Italien. Ungarn und die
Tſchecho=
ſlowakei zu kämpfen haben. Das Fußballturnier für die
Welt=
meiſterſchaften wird beſtritten von den Nationen Deutſchland,
Frankreich, Italien, Jugoſlawien Luxemburg,
Rumänien, Tſchechoſlowakei und Ungarn.
Inkernakionales Zußball=Tutnier in Genf.
Das Genfer internationale Fußball=Turnier um den „Becher der
Nationen”, um den vom 25. Juni bis 6. Juli in Genf 10 erklaſſige
europäiſche Mannſchaften, darunter 9 augenblickliche Landesmeiſter,
kämpfen werden, wurde am Samstag nachmittag nach der feierlichen
Einweihung des neuen Genfer Stadions mit einem Spiel des Schweizer
Meiſters FC. Serpette gegen den öſterreichiſchen Meiſter Virſt Vienna
eröffnet. Das Spiel endete 7:0 (Halbzeit 5:0) für Wien.
Bolkskümliches Damenſchreimmfeſi
heute im Großen Woog, 15 Uhr.
Zum erſten Male bringt der Gau 1 des Kreiſes 5 (Süddeutſchland)
des Deutſchen Schwimmverbandes, dem u. a. die Städte Frankfurt,
Darmſtadt, Offenbach, Gießen uſw. angehören, heute nachmittag um
3 Uhr im Großen Woog ein volkstümliches Schwimmfeſt zur
Durchfüh=
rung, das ausſchließlich den Damen der Gauvereine gewidmet iſt. Die
Damen wollen einmal unter ſich bleiben, fern von den nur auf
ſport=
lichen Wert eingeſtellten Kämpfen der Herren, und wollen eine
Ver=
anſtaltung aufziehen, deren Name volkstümliches Schwimmfeſt ſchon
be=
ſagt, daß es ihnen nicht auf Höchſtleiſtungen ankommt, ſondern auf die
volkstümliche Seite des ſchönen Schwimmſportes im beſonderen. Ganz
haben ſie dabei jedoch den Wettkampf nicht vergeſſen, denn einige
Schwimmwettkämpfe, von denen beſonders drei Staffeln intereſſieren
werden, ſind doch in das Programm aufgenommen worden. Vor allen
Dingen wollen die Damen aber den Zuſchauern zeigen, daß es noch
andere Dinge gibt, mit denen man ſeine Schwimmkunſt beweiſen kann,
und die beſonders für das ſchwache Geſchlecht geeignet ſind.
Figuren=
legen, Reigen und Kunſtſchwimmen werden Teilnehmerinnen aus
Frank=
furt, Offenbach, Gießen und Darmſtadt vorführen und friedlich darin
wetteifern, dieſe Schwimmkünſte am beſten vorzuführen. Nach der Zahl
der eingegangenen Meldungen zu urteilen, verſprechen die Vorführungen
und die Schwimmwettkämpfe einen ſchönen, intereſſanten Verlauf zu
nehmen. Die ganze Veranſtaltung wird dazu angetan ſein, den
Gedan=
ken eines reinen volkstümlichen Damenſchwimmfeſtes erſt richtig bei den
Gauvereinen feſten Fuß faſſen zu laſſen.
Wir wünſchen den Schwimmerinnen, daß es ihnen gelingen möge,
eine Veranſtaltung durchzuführen, die in Zukunft zu einer
Selbſtver=
ſtändlichkeit werden wird und die vor allen Dingen ihren werbenden
Zweck nicht verfehlen wird.
Seite 15
Waſſerball.
Jung=Deutſchland 2. — S.V. Frankfurt 1. 3:2 (1:2).
Im erſten Spiel der A=Klaſſe, an der in dieſem Jahre die Vereine
S. V. Frankfurt, S.V „Höchſt, Offenbach 96, Hanau, Rot=Weiß (2.) und
Jung=Deutſchland (2.) beteiligt ſind, ſtanden ſich am Freitag abend im
Frankfurter Stadion die Mannſchaften vom S.V. Frankfurt und Jung=
Deutſchland (2.) gegenüber. Nach einem ſpannenden, ausgeglichenen
Spiele gelang es den Darmſtädtern kurz vor Schluß einen knappen 3:2=
Sieg zu erringen.
Techn. Hochſch. Darmſtadt — Heſſen Worms 4:2 (2:2).
Einen beachtlichen Erfolg errangen die Waſſerballer der Techniſchen
Hochſchule in Worms. Im erſten Freiwaſſerballſpiel gelang es der
Darmſtädter Mannſchaft, die in der Aufſtellung: Göth; Müller,
Leyer=
zapf; Orlemann; Schmuck, Hanſt 1, Hanſt 2 ſpielte, die Ligamannſchaft
von Heſſen Worms mit 4:2 glatt zu ſchlagen.
Im Kampf der 2. Mannſchaften ſiegten die Wormſer nach
ausge=
glichenem Spiel knapp 4:3.
Die Deutſchen Kampfſpiele in Breslau.
Am Samstag mittag fielen bei den Deutſchen Kampfſpielen in
Breslau mehrere Entſcheidungen. Gehring=Ludwigshafen wurde
Kampf=
ſpielmeiſter im Ringen der Schwergewichtsklaſſe, Vogedes=Dortmund
ſiegte im Halbſchwergewicht. Der moderne Fünfkampf endete mit einer
Rieſenüberraſchung, da ſich der Favorit Hax im 4000=Meter=
Gelände=
laufen zuſammen mit drei anderen Teilnehmern verlief und dadurch im
Geſamtklaſſement um den Sieg kam. Er wurde mit 28 Punkten nur
Zweiter hinter Kahl und vor Naudé. Im Leichtathletiſchen Zehnkampf
blieb nach fünf Konkurrenzen der Berliner Ladewig in Front. Einen
neuen deutſchen Stabhochſprung=Rekord ſtellte bei den
Kampfſpielen in Breslau mit 4,05 Meter Wegener=Halle auf.
Haupiverſammlung des 2. R. A. in Breslag.
In der prunkvollen Aula der Univerſität Breslau hielt am Freitag
der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen anläßlich der 3.
Deut=
ſchen Kampfſpiele ſeine Jahres=Hauptverſammlung ab. Bezüglich der
deutlichen Anzeichen von Kamfſpielmüdigkeit wies Exz. Lewald darauf
hin, daß der D.R.A. an dem Kampfſpielgedanken
feſt=
halte, weil er die Spiele für eine nationale Notwendigkeit halte. Sie
ſeien auch eine nationale Veranſtaltung ohne Rückſicht auf
Landes=
grenzen, alſo ein Feſt aller Deutſchen. Lewald bat die angeſchloſſenen
Verbände, mit allem Nachdruck für die kommenden Kamofſpiele zu
arbeiten und für eine große Betiligung Sorge zu tragen. Man wolle
verſuchen, die Kampfſpiele dadurch wertvoller zu machen, daß man mit
ihnen die Meiſterſchaften aller Verbände verbinde.
Wagner vom D.F.B. dankte namens der Verbände dem
Geſami=
vorſtande für die geleiſtete Arbeit und beantragte Entlaſtung, die
ein=
ſtimmig beſchloſſen wurde. Auch die übrigen Punkte der Tagesordnung
wurden glatt und reibungslos bewältigt.
Als Tagungsort für die nächſte Hauptverſammlung wurde Trier
gewählt.
Tennis=Kreismeiſterſchaften der 9.T.
Heute finden auf den Tennisplätzen hinterm Großen Woog
die Ausſcheidungsſpiele um die Kreismeiſterſchaft im Tennis des 9.
Krei=
ſes (Mittelrhein) der D.T. im Gemiſchten Doppel, 1. Turnierklaſſe, ſtatt.
Außer den bekannten Rangliſtenſpielern Frl. Zint=Frankfurt, Fr.
Ulen=
berg=Bensheim, Schildt und Bert=Darmſtadt haben noch andere in der
D.T. wohlbekannte und gute Tennisſpieler aus Bad=Ems, Kreuznach,
Aſchaffenburg, Neu=Iſenburg, Frankfurt a. M. und Darmſtadt
Mel=
dungen abgegeben, ſo daß ſehr intereſſante und harte Spiele zu erwarten
ſind. Ein Beſuch dieſer Spiele, die um 8 Uhr beginnen, wird ſich
da=
her lohnen.
Die Tenniskämpfe in Wimbledon.
In den Samstags=Tennis=Meiſterſchaftskämpfen in Wimbledon
konnte die deutſche Spielerin Cilly Auſſem ihre Gegnerin James in
der 4. Runde im Damen=Einzel mit 7:5, 6:4 ſchnell abfertigen. — Bei
dem Damen=Doppel der 2. Runde ſchlug das Paar Fearnley=
Whittings=
tal und Frl. Nuthall das deutſche Paar Krahwinkel=Frl. Peitz mit
6:3, 6:2. — Bei dem gemiſchten Doppel der 3. Runde ſiegte das Paar
Tilden=Frl. Auſſem ohne Kampf über Andrews und Frau Beamiſh.
Süddeutſche Gaumeiſterſchaften der Kegler in Mainz.
Der Süddeutſche Keglergau trägt in den Tagen vom 5. bis 13. Juli
ſeine Meiſterſchaften in der 20 Bahnen umfaſſenden Kegelſporthalle in
Mainz aus. Sie werden eingeleitet durch ein Rheinlandbefreiungsfeier
und enden mit der diesjährigen Gautagung. Die Zahl der Wettbewerbe
iſt erhöht. Erſtmalig werden in Süddeutſchland auf der Zehnkegelbahn
— der Bahn, auf der die Kegler bei der nächſten Olympiade vertreten
ſein werden — Meiſterſchaften ausgetragen. Hierdurch iſt dem Gau
größte Anteilnahme aus dem D.K.B. gewährleiſtet.
Im Vordergrund der Intereſſen ſtehen, die
Verbandsgaumeiſter=
ſchaften, die von Zehnermannſchaften im 1000=Kugelſtart ausgetragen
werden. Auf Aſphalt, der hier vorherrſchenden Bahnart, ſtarten infolge
der Bezirkskämpfe folgende Verbände: Frankfurt a. M., Höchſt, Frankfurt
a. M.=Schwanheim, Mainz, Wiesbaden, Worms, Darmſtadt,
Offen=
bach, Hanau, Bad Rauheim, Bad Homburg, Limburg, Fulda, Kaſſel und
Saarbrücken. Auf Bohle= und Scherenbahn werden je 9
Verbandsmann=
ſchaften antreten. In der Altersklaſſe der Senioren treten auf Aſphalt
8, auf Bohle und Schere je 5 Bewerber an. Die Gaueinzelmeiſterſchaft
wird im 200=Kugelkampf entſchieden. Es ſtarten 29
Verbandseinzel=
meiſter auf Aſphalt, wiederum je 8 auf Bohle= und Scherenbahn. Die
Meiſter ſind in ſchwierigen Vorläufen ermittelt, ſo daß nur die wirklich
Beſten vertreten ſind. Vier Verbandseinzelmeiſter ſowie je 4 Zweier=
und Fünferriegen bewerben ſich erſtmalig nach internationalen Regeln
auf der Zehnkugel= oder Olympiabahn. Neu iſt die Zulaſſung der
Ver=
bandsklubmeiſter. Hier ſuchen 32 Klubs mit Fünferriegen den
Gau=
klubmeiſtertitel zu erringen. Die Frauen beteiligen ſich an den
Meiſterſchaften in einer Sonderklaſſe. Das Rahmenprogramm weiſt eine
ſtattliche Fülle auf. Nach den vorliegenden Meldungen wird die Zahl
der Zulaſſung Wünſchenden die der Meiſterſchaftsanwärter erheblich
üibertreffen. Zum Austrag kommt: Figurenmeiſterſchaft auf Aſphalt,
Städtekampf der Verbandsmannſchaften in einer Troſtrunde,
Lang=
ſtreckenkämpfe auf Aſphaltbahn und kombiniert über die 3 Bahnarten
mit jeweils 300 Kugeln Vorſchrift. Allein um das Bundesſportabzeichen
bewerben ſich etwa 200 Aſphaltkegler. Bedingung 200 Kugeln,
Mindeſt=
leiſtung 1100 Holz.
Anläßlich der Gautagung tragen die Verbände Frankfurt,
Saar=
brücken, Kelſterbach und Mainz am 13. Juli einen Schaukampf auf der
neuen Zehnkegelbahn aus.
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Aus dem Leben Jack Londons.
Als ſein männliches und überſchäumendes Daſein
laut=
los und unbeachtet im fernen Kalifornien zu Ende ging, tobte
der Weltkrieg im zweiten Jahr. Damals kannte nur die
engliſch ſprechende Welt ſeinen Namen. In den Corniſtern
der engliſchen und amerikaniſchen Soldaten, in den
Feld=
lazaretten tauchten ſeine Bücher auf, und es iſt nicht zuletzt
das abenteuerliche Elemnt, die kraftvolle Sprache dieſes
amerikaniſchen Vaganten und Schriftſtellers geweſen, die
Energie und Lebensfreude in die vom Kriege zermürbte
Maſſe Menſch brachte. —
Erſt nach dem Krieg, als die Völker degannen, im
gegenſeitigen Verſtändigungswillen die Welt
wiederaufzu=
bauen, als der Austauſch geiſtiger Güter neu einſetzte, hörte
man i Deutſchland den Namen Jack London zum erſten
Male nennen. „Der Nuf der Wildnis”, dieſe großartige
und in ihren Naturſchilderungen einzigartige
Beſchrei=
bung vom Leben eines Wolfshundes in der kanadiſchen
Wildnis, eroberte das Herz des deutſchen Leſers. Doch blieb
dieſe Anhängerſchaft noch auf einen kleineren Kreis
be=
ſchränkt; erſt als zugleich mit dem neuerwachten Wander=
und „Welttrieb” der Nachkriegsgeneration, das Intereſſe
für derartige Literatur wieder ſtark wurde, iſt es Jack
Lon=
don gelungen, die Jugend in Deutſchland für ſich zu
ge=
winnen mit ſeinem einfachſten und natürlichſten Buch: „
Aben=
teurer des Schienenſtrangs”. Hier zeigt ſich deutlich der
Schriftſteller Jack London von dem Lite=
Unterſchied
raten trennt. Mit einer Urſprünglichkeit und Friſche, mit
einer Beobachtungsgabe und einem
Charakteriſierungsver=
mögen, dem der Sinn für Humor wie für Cragik des Lebens
gleich ſtark eigen iſt, wird das Daſein eines „Cramps” des
amerikaniſchen Landſtreichers erzählt. Ob er auf den
Puf=
fern eines Pullmannwagens „reiſt” oder im Geſtänge der
Waggons, ob er auf dem Dache eines Gepäckwagens viele
tauſende von Kilometern unter ſtändiger Lebensgefahr
zu-
rücklegt, immer bewundert man die Vitalität, mit der ein
Menſch und ein Dichter das Leben meiſtert und zu ſchildern
verſteht. Sein Kampf mit Eiſenbahnern und Poliziſten, mit
Froſt, Hitze und Hunger wird realiſtiſche Wirklichkeit, und
das Grauen amerikaniſcher Gefängniſſe und Suchthäuſer hat
keiner echter gemalt als dieſer Vagabund, der alles am
eigenen Leib erleben durfte und erfahren mußte. Aber über
all der Schilderung dieſer Wirklichkeit triumphiert die
Lei=
denſchaft Londons zu ſeinem „Landſtreicherberuf”. Und damit
enthüllt ſich ein Geheimnis dieſes fiebrigen, ewig flüchtigen
Lebens, das, Erlebnis auf Erlebnis gehäuft, Senſationen
be=
gierig ſuchte, allen Hemmniſſen trotzig die Stirn zeigte, und
dann in den kurzen Nuhepauſen Nechenſchaft über
Ge=
ſchehenes und Erlittenes gegeben hat. Die Spannkraft eines
ſolchen Daſeins, die Intenſität, mit der es gelebt wird, iſt
für den Außenſtehenden ſchwer zu begreifen. Namen, wie die
Balzacs und Doſtojewlkis, deren Daſein die ähnliche ſchöpfe-
riſche Leiſtung und Erlebenskurve zeigt, ſind naheſiegende
Beiſpiele. Kaum hat Jack London mit ſeinen erſten Büchern,
die eine „Neportage” ſeiner Jugenderlebniſſe ſind, den
Bei=
fall des amerikaniſchen Leſepublikums gefunden, als er ſich
zwingt, in überraſchend kurzer Seit das geiſtige Rüſtzeug für
ſeinen großen „Nebenberuf”, das Schriftſtellern, ſich
anzu=
eignen. So verläuft mn dieſes Daſein: Su Pferd, zu Suß,
zu Schiff durchraſt er Meere und Länder; gönnt er ſich
wirklich eine Pauſe, wenn er müde und enttäuſcht von den
Goldfeldern Alaskas zurückkehrt, oder ſeinen „Crip” nach
der Arktis beendet hat, ſo fliegt ſeine Feder übers Papier
und berichtet ehrlich, ſachlich von den Strapazen und
Ge=
fahren unter goldgrabenden Abenteurern, von hellen Nächten
im ewigen Schnee, von Erlebniſſen mit Indianern,
Nenn=
tieren, Wölfen und Schlittenhunden. Vielleicht hat nur noch
Nudyard Kipling, der große Cierſchilderer, dieſelben
Sympathien ſeiner Leſer gehabt, wie London mit ſeinen
Büchern. Die Fruchtbarkeit Londons ſcheint unerſchöpflich.
Er hat pro Jahr drei bis vier Nomane geſchrieben, wobei
man berückſichtigen muß, daß er höchſtens drei Monate im
Jahr am Schreibtiſch zubrachte. Man hat deshalb an der
„Echtheit” der geſchilderten Erlebniſſe gezweifelt und ihm
„unerlaubte Phantaſie” vorgeworfen. Man müßte die Kul=
turgeſchichte des Vagabunden ſchreiben, um dieſes Problem
zu enträtſeln. Doch wer, wie London, die ganze Welt von
oben bis unten durchreiſt hat, wer in zehnerlei Berufen
ge=
arbeitet — und mit allen Geſellſchaftsſchichten
zuſammenge=
kommen iſt, dem ſammelt ſich „Material”, und es bedarf nur
der Seit, um den Quell ſeines ſchöpferiſchen Willens zu
ent=
feſſeln. Er hat auf Frachtdampfern gearbeitet, war auf
Walfiſchfängern zu Hauſe, er hat im Bürgerkrieg von
Mexiko gekämpft, war Alkoholſchmuggler und hat als
Augenzeuge das Erdbeben in „Frisko” im Jahre 1906
er=
lebt... Er war nicht nur der geleſenſte Schriftſteller
Amerikas, ſondern auch der beſtbezahlteſte. Für eine Seile
erhielt er 25 Cts.
Mit 40 Jahren hat er ein Werk von 50 Bänden
ge=
ſchaffen, die zahlreichen Novellen und Reiſeſchilderungen, die
er für die Seitungen ſchrieb, nicht gerechnet. In der
Voll=
kraft ſeiner Jahre ſtirbt der Dichtervagabund, ein Opfer
ſeiner Leidenſchaft: des Alkohols. In ſeinem erſchütterndſten
und perſönlichſten Buch „König Alkohol”, das ſeine weite
Frau Charmian London herausgegeben, hat er den Kampf
geſchildert, den er von Anfang ſeines Lebens (als Elfjähriger
wird er das erſte Mal betrunken gemacht) gegen dieſen
„Dämon” geführt hat. Am Ende ſeines Lebens hat er den.
erträumten Neichtum gewonnen. Er iſt Beſitzer einer
koſt=
baren Jacht, Herrſcher über Ländereien und Vieh; er liebt
ſeine zweite Frau Charmian, in der er ſein „Ideal”
ver=
körpert ſieht . . . und trotzdem — dem Naſtloſen iſt keine
Naſt gegönnt. Er ſtirbt an ſeiner Paſſion, dem Alkohol.
Einer ſeiner Freunde hat in einem Nekrolog ſo ein Bild
gemalt: „Er war ſchön und ſtark wie ein Griechenjüngling,
tapfer, unerſchrocken und mutig.”
Und das bleibt das Unvergängliche an dem Menſchen und
Dichter Jack London, daß ſeine Erſcheimung in unſerer
heu=
tigen verlogenen und geſchäftstüchtigen Welt Beiſpiel ſein
kann, als der Cypus des egozentriſche7 heroiſchen Menſchen,
der ſein Werk und ſein Daſein ſelbſt geſchaffen hat . . .
agrsſpiegel i Bild ind Work
29. Zuni 1930
Nummer 26
AnunannunngnunsnnngsnrzgrznnenrrannrannarEnEgnnngnnnnngannnnnannannnnrnannnarannnnn
Aa
[ ← ][ ][ → ]Die erſte Aerztin.
Von Dr. Günther Schwark
Nach den letzten ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen gibt es gegenwärtig
in Deutſchland über 2000 Aerztinnen. Ihre Sahl iſt immer noch
im Anwachſen begriffen. Wie raſch ſich die Weiblichkeit den
mediziniſchen Beruf erſchloſſen hat, geht daraus hervor, daß noch
vor wenigen Jahrzehnten weibliche Aerzte ſehr ſelten anzutreffen
waren und dieſe dann auch noch von ihren Mitſchweſtern als
„extravagante Frauenzimmer” angeſehen wurden. Der
medi=
ziniſche Beruf war eben früher ausſchließlich den Männern
vor=
behalten. Ausnahmen beſtätigen indeſſen die Regel. So wurde
auf der im Jahre 1912 in Berlin veranſtalteten Ausſtellung
„Die Frau im Haus und Beruf” das Diplom eines Fräulein
Dorothea Chriſtiana Leporin aus Quedlinburg gezeigt, die im
Jahre 1752 in Halle mit der Diſſertation „Ueber die geſchwinde
und angenehme Heilung von Krankheiten” die mediziniſche
Dok=
torwürde summa cum laude erwarb. Wer aber nun glaubt, daß
dieſes Fräulein Leporin die „erſte Aerztin” geweſen ſei, der irrt
ſich ganz gewaltig. Die Anwartſchaft auf dieſen Ehrentitel
kommt vielmehr einer Griechin zu, namens Agnotice. Gajus
Julius Hygnus, der um Chriſti Geburt der Vorſteher der
pala=
tiniſchen Bibliothek war, erzählt in ſeinen „Fabulae” von dieſem
intereſſanten Geſchöpf. Das Mädchen hatte frühzeitig ſeine
Mütter verloxen und verbrachte ſeine Jugend ſtill im Hauſe des
Vaters. Die Mittel geſtatteten es ihr, bei den bekannteſten
Lehrern der Seit in die Schule zu gehen, und der Vater, der
ſelber ein ſehr gebildeter Mam war, ſcheute auch keine Koſten, um
ſeiner Cochter die beſte Erziehung angedeihen zu laſſen. Als
Agnotice nun herangewachſen war und in die große Geſellſchaft
eingeführt wurde, hörte ſie dort zum erſten Male von der großen
Not der Athenerinnen während der Entbindung und des
Wochen=
bettes. Denn ausgebildete Hebammen gab es nicht und vor den
Aerzten hatte man nach den damaligen ſtrengen Sitten eine
ge=
wiſſe moraliſche Scheu, die man nur in den ſchlimmſten Fällen,
wenn es um Leben oder Cod ging, überwand. Betroffen von
dieſen ſozialen Mißſtänden, beſchloß Agnotice, ſich ſelber dem
Studium der Medizin zu widmen, um ihren Mitſchweſtern die
Scham vor dem männlichen Arzte zu nehmen. Das war aber
nicht ſo einfach; denn nach dem Geſetz war es den Frauen
ſtreag=
ſtens verboten, Medizin zu ſtudieren. Was alſo tun? — Agnotice
war um eien Ausweg nicht verlegen. Sie ſchnitt ſich kurzerhand
das Haar ab, legte weite Männerkleidung an und ging in die
Lehre zu dem berühmten Arzt Hieropylos. Der war entzückt von
dem ſtrebſamen und geſchickten Heilgehilfen und wollte ihn gar
nicht wieder gehen laſſen, als die Lehrzeit beendet war. Agnotice
aber verſäumte keinen Cag, eine eigne Praxis aufzumachen, und
ſie zog die Frauen vertrauensvoll an ſich heran, indem ſie ihnen
unter dem Siegel der Verſchwiegenheit ihr wahres Geſchlecht
Das Gedachtnismahl.
Von Lili v. Baumgarten.
Der Sonntag des heiligen Dmitri gehört den Ahnen, und zu
deren Gedächtnis veranſtalteten viele Gutsherrſchaften im alten
Nußland eine Pominka, nämlich ein Mahl für die Armen. Im
Hof oder im Garten ſchlug man Ciſche und Bänke auf, und für
Speiſe und Crank ward reichlich geſorgt. Als Gäſte kamen die
Bedürftigen der Gegend, aber auch ſolche, die niemand kannte,
und es ward kein Unterſchied zwiſchen ihnen gemacht, alſo, daß
kein Ueberirdiſcher, miſchte er ſich in Bettlergeſtalt unter die
Cafelnden, Urſache gehabt hätte, gekränkt von dannen zu ziehen.
Heute erinnern ſich nur noch ältere Leute ſolcher
Gedächtnis-
mahle. Die Jungen, die aufwuchſen, und die Jüungſten, die
ge=
boren wurden, als es ſchon keine Gutsherrſchaft gab, wiſſen
nichts mehr von dem frommen Brauch. Wollen auch gar nichts
davon wiſſen, denn Neligion und Ehrfurcht vor Vergangenem
und was damit zuſammenhängt, gilt als altmodiſch und
unge=
bildet, und es möchte doch ein jeglicher aufgeklärt heißen, ſelbſt
wenn es ihm nicht immer ganz geheuer dabei zumute iſt.
Da hat ſich aber im Dorfe Krasnopol etwas ſehr
Merk=
würdiges zugetragen. Es begann damit, daß Oſſip Cimofejewitſch,
ein Bauer, wohlhabender als er es der Mitwelt gegenüber wahr
haben wollte, ſich am Samstag des heiligen Dmitri einen Nauſch
antrank, der ihn in eine un wöhnlich menſchenfreundliche
Stim=
mung verſetzte. Wehmut überkam ihn beim Anblick einiger
ab=
geriſſener Geſellen in einer Ecke der Wirtsſtube, und er rief aus:
„Ach ihr Brüderchen, was habt Ihr von dem Daſein? Eines
Cages legt Ihr euch hin und ſterbt und wißt nicht, warum Ihr
gelebt habt. An dieſem Sonntag des heiligen Omitri wenigſtens
aber ſo‟ Ihrs wiſſen und erfahren, Ihr Brüderchen Geſindel
von der Landſtraße. Wärt Ihr vor fünfzehn Jährlein des Wegs
gekommen, ſo hättet Ihr Kuch an den Ciſch der Gutsherrſchaft
offenbarte. Niemals war ein Arzt in Athen ſo überlaufen
wor=
den als zu Agnotices Seit. Die Kollegen packte ſchließlich der
blaſſe Neid und ſie wußten keinen anderen Nat, ſich dieſes „
jun=
gen Dachſes” zu entledigen, als daß ſie ihn beim Areopag
un=
lauterer Machenſchaften an den Patientinnen bezichtigten. Das
Cribunal hatte wie zu allen Seiten ein beſonders helles Ohr für
derartige Anwürfe. Naſch ſchickten ſie zwei „Poliziſten” in die
Wohnung der überraſchten Aerztin und ließen den Delinquenten
gefeſſelt vorführen. Schon bei dem erſten Verhör ſtellte ſich ihr
verleugnetes Geſchlecht heraus, denn Agnotice mußte weinen,
laut ſchluchzen, wie nur eine Frau in ſolchen Situationen die
Saſſung verliert. Die Nichter aber wurden dadurch keineswegs
milder geſtimmt, ſondern der entlarvten Erbſchleicherin höchſter
männlicher Privilegien trauten ſie nun erſt recht alle nachgeſagten
Verbrechen zu. Ohne ſie weiter gehört zu haben, verurteilte man
die arme Frau zu einer ſchweren Strafe und beſchloß, ſie nach
Verbüßung derſelben aus dem Lande zu jagen. Doch da
empör=
ten ſich die Frauen. Ein regelrechter Aufruhr entſtand in der
Stadt. Das Nathaus wurde drei Cage und drei Nächte von den
Demonſtrantinnen belagert, ſo daß der hilfloſe Magiſtrat
ſchließ=
lich leleinlaut nachgeben mußte und die tüchtige Aerztin aus der
Haft entließ. Agnotice durfte ſeit der Seit unbehindert ihre
EEEEESIE
U
Praxis ausüben, andere Frauen erhielten aber trotzdem nicht das
Recht, Medizin zu ſtudieren. Nur eine wohltätige Maßnahme
hatte die Agnotice=Affäre zur Folge: Von nun an wurden zum
Beſten der Wöchnerinnen in Athen Hebammen ausgebildet.
Wenn eine Hausfrau in Ferien geht,
was hat ſie vorzubereiten?
Von Margret Halm.
Mal ſo zu einer kleinen Spritztour für ein paar Cage nur,
da iſt man ſchnell gerüſtet. — Aber die Sommerreiſe!
— Da ſind die Vorbereitungen für ſolch kleine
Spritz=
fahrt gar nicht zu vergleichen. Wenn die ganze
Ja=
milie auf mehrere Wochen in Ferien fährt, was hat die
Mut=
ter da zu denken und zu tun. Für jeden einzelnen muß ſie bis ins
kleinſte überlegen, nachſchauen und beſchaffen, was für kühle, was
für heiße Cage, für Sport, für Vor= und Nachmittag und für
den Abend vorhanden ſein muß. Ja — muß. Denn wenn man
nicht für alle Vorkommniſſe gerüſtet iſt — fühlt man ſich
unter=
wegs nicht froh und glücklich. Je nach Maßgabe des Geldbeutels
hat man den Erholungsaufenthalt gewählt, und danach wieder
richtet ſich, welche Art von Gelegenheiten und Abwechſlung dort
ſich bietet. (Darüber läßt ſich ſtreiten, ob man lieber einen
grö=
ßeren, mondäneren Aufenthalt wählt und ſich’s verſagt, dort alles
mitzumachen, oder aber das uns zukommende Erdenfleckchen
auf=
ſucht und das bis zum Neſt genießt. Das iſt
Weltanſchauungs=
ſache.)
Die Vorbereitungen für die Sommerreiſe deginnen damit, daß
wir möglichſt zeitig uns ſchon klar machen, ob’s in die Berge
gehen ſoll oder an die See, ob es uns in die Ferne zieht oder ob
wir in der Nähe ein hübſches Plätzchen wiſſen, das uns als
ſetzen können. Heut iſt der heilige Dmitri abgeſchafft und die
Herr=
ſchaft desgleichen, aber was ſie vermochten, das vermag Oſſip
Cimofejewitſch auch und noch mehr dazu. Denn nicht nur die
Armen, Oſſip Cimofejewitſch läd alle ein. Heda Wirt, Stepan
Stepanowitſch, mach Cüren und Fenſter auf. Iſt die Stube voll,
mögen ſie draußen ſitzen. Arm und reich und groß und klein —
Oſſip Cimofejewitſch läd alle ein!”
Der Wirt ließ ſich das nicht zweimal ſagen, und ſchon nach
kurzem wußte das ganze Dorf: Oſſip Cimofejewitſch gibt ein
Ge=
dächtnismahl, zu dem iſt jedermann eingeladen, und bald ward in
und vor der Schenke geſchmauſt und gezecht nach Herzensluſt.
Hoch leben ließen ſie den O)ſip Cimofejewitſch und prieſen ſeinen
Einfall, eine Pominka zu veranſtalten. Hätte jemand ſie
ge=
fragt, zu weſſen Gedächtnis ſie hier beiſammen ſaßen, ſie wären
um eine Antwort verlegen geweſen. Es kam aber niemand auf
den Gedanken, eine ſolche Frage zu tun.
Der Cag war ſelten ſchön. Die Sonne wärmte noch wie im
Sommer. Wolkenlos wölbte ſich der Himmel, und gegen ſeine
klare Bläue hob ſich leuchtend das Gold des herbſtlichen Waldes
ab, den man vom Dorfplatz aus, an dem die Schenke lag, ſich
hinter den abgeernteten Feldern erheben ſah. Am Eingang des
Waldes lagerte grau und häßlich verfallendes Gemäuer,
Ueber=
reſte des einſtigen herrſchaftlichen Schloſſes, das kurz nach
Aus=
bruch der Nevolution ein Naub der Flammen ward. Wenn einer
im Dorf ein paar Nägel, ein Stück Eiſen oder Holz brauchte, ſo
ging er und ſuchte ſich das Benötigte zwiſchen den Crümmern
heraus, um die ſich ſonſt niemand kümmerte.
Von jenen Nuinen her näherte ſich eine Geſtalt. Bald ließen
Kutte und Stab einen wandernden Pilger erkennen. Leichten
Ganges ſchritt er dahin; ſpäter verſicherte die alte Praskowia,
die Füße des Fremden hätten die feuchte Mutter Erde nicht
berührt.
Stumm blieb er vor den Feiernden ſteh’n, da machten ſie ihm
Platz, und er ſetzte ſich zwiſchen ſie. Sein lichtbraunes
geſcheitel=
tes Haar, das ihm bis auf die Schultern fiel, war wie ſein Bart
Ferienaufenthalt geeignet ſcheint. Wiſſen wir kein
Hotel oder Unterkunft, ſo ſchreiben wir an das V.
des betreffenden Platzes und laſſen uns Proſpekte ko
geben uns Einſicht in die Lage der Hotels und
Penſ=
tenzahl und Cagespreiſe.
Iſt das getan, ſo wird die Hausfrau ſich am beſte
machen und rubrizieren, was Vater, Mutter, Hans, &
kleine Ernſtchen an Kleidern, Mänteln, Hüten, Schuhe
fen, Unterwäſche, Coilettezeug, Sportausrüſtung und
an warmen Sachen für Negentage und für die Hitze mö.
Badeſachen, Sportutenſilien, Cennisſchläger und Be
apparat, Büchern, etwas Schreibmaterial, auch ein I Aen wo.
an Schulbüchern, daß die Nangen nicht alles ver=
Mutter wird Nähzeug gebrauchen, Seife und das
eiſen, um auch mal was durchzuwaſchen und eine Ne
Decken zum Hinlegen.
Was es hinzuzukaufen gibt, das ſoll man möglich
beſchaffen. In der Stadt, in der man wohnt. Und ſi
die Geſchäfte der Kurorte verlaſſen. Die haben wei
Auswahl und ſind eigentlich nur für das Nötigſte geda
Fall, daß man etwas vergeſſen hat und ganz Unvorhe
Weit ruhiger aber, ſicherer und beſſer kauft man doch
bekannten Geſchäften, die auch ein offenes Ohr dafür
Falle ſich unterwegs das eine oder andere Stück nic
das erwieſen hat, was wir geſucht und eine kleine
ſich als nötig erweiſt. Wer ſich’s nicht gerade leiſter
eigens Reiſegarderobe zu halten, Stücke, die man zu.
benötigt, der mag wohl zu den ſpeziellen Kurplatzmol
fen, und ein Kleid, ein Somplet, ein Sportkoſtüm,
naden=Compoſé in beſonders ſtark nuanciert apar
wählen. Im anderen Falle wird man lieber von ausge
Kurpromenadenſtil abſehen und ſich darauf beſchränk
Dinge ſo zu wählen, daß ſie uns auch zu Hauſe weiter 1
Sind all dieſe Vorbereitungen getroffen, ſo
komm=
das Schließen der Wohnung. Man wird ſchon ein bis /r Cage,
bevor man mit Kofferpacken beginnt, diejenigen Sin
machen, die man nicht mehr benotigt. Die Ceppiche
nächſt mit Seitungspapier belegt und Mottenpulver g
ſo aufgerollt, daß Papier und Pulver ſich mit in
wickeln. Dolſtermöbel werden, ſofern man nicht beſon
merhüllen hat, die man ſich eimmal entweder aus emfack
Neſſelſtoff für jedes Möbelſtück paſſend anfertigen
auch, wie man das heute gerne macht, gleich einen
blumten Cretton dazu nimmt, der die Möbel ſchon und
ganzen Sommer darüber bleiben kann und ſehr reizvo
und dem Simmer einen ſommerlichen Charakter gibt.
das nicht, ſo werden die Möbel mit Cüchern bedeckt. T beſten
werden dann Mottenkugeln dazwiſchen gelegt, da ſich
ſehr mühſam nur wieder entfernt. Decken und
Deck=
man von allen Ciſchen weg, faltet ſie zuſammen und
im Schrank. Die Ciſche werden mit Papier oder gle alls mit
Cüchern bedeckt. Am letzten Cag, kurz vor der Ab
man als letztes möglichſt flache Schüſſeln voll Waſſ ar allen
Simmern auf, um die Luft feucht zu erhalten.
Das Wohnzimmer wird man nicht früher als am
der Reiſe, vielleicht ſogar erſt nach dem Abendbrot
während man Schlafzimmer und Küche erſt am Abr
ſelber zurecht machen kann.
Die Betten läßt man überzogen, ſo wird die Wäſt
hat beim letzten Male nicht gerade das Beſte genomn
Bettzeug zum Schutz. Das iſt nicht ſehr geſchmackvoll,
ſelbſt noch ſo früh am Morgen weg, das Schlafzimme
der ganzen Abweſenheit ungeordnet und mit nicht
Betten liegen zu laſſen. Welch ſcheußliches Gefühl i1
Nachhauſekommen. Nach der Nückkehr werden ſie Ferſtes
dann friſch bezogen.
Die Waſſerhähne werden gut abgedreht, Handti
genommen.
Vielleicht das Schwierigſte iſt das Schkießen der Ki
hat ſchon einige Cage vor der Abfahrt möglichſt al
braucht. Denn Vorräte vier Wochen lang unbeau
halten, iſt keinesfalls zu empfehlen. Auch Unverderk —s, wie
Grieß und Reis, Mehl und Sucker, Hülſenfrüchte ſoll
im Hauſe halten, wen man nicht dabei iſt, denn es kör
ziefer davon angezogen werden.
Wohnt man im Erdgeſchoß, ſo iſt es gut, eine v
würdige Perſon damit zu beauftragen, daß ſie die Lädt
öffnet und abends wieder ſchließt. Es fällt doch auf, we Fängere
Seit eine Wohnung ſo feſt verſchloſſen iſt und die H4
brecher erblicken daraus eine Einladung. Im zweiten
Stock kann man die Läden ſämtlich ſchließen und läß
in einem Simmer den Nolladen oben, darin die So
Schaden anrichtet.
Als Letztes, bevor die Hausfran die Wohnung ve
Gashahn und Waſſerleitung geſchloſſen.
mit ſilbernen Fäden durchzogen. Seine hellen Auge
durch das Nahe hindurch in weite Fernen zu ſeh’n,
ſein Antlitz, doch mild.
Sie ſchoben ihm Brot hin, er dankte mit Neigen d.
und aß ein paar Biſſen. Sie brachten ihm Meth, un
einige Schluck. Je länger ſie ihn aber anſahen, deſto
kam er ihnen vor. Nur wußte ſie beim beſten 4
mehr, wo ſie ihn hintun ſollten, und je angeſtrengter
ſannen, deſto verſchwommener und vieldeutiger ward
nerung. War dieſer Fremde ein Menſch, mit dem
weſenen Cagen handelten und wandelten wie mit ande
als Märchen durch ihre Kindheit geſchritten, hatten
von ihm geträumt, oder ſah er nur einem der billig
Heiligenbilder ähnlich, die Geiſtliche früher als kleine
verteilten?
Derart ſtiegen, dieweil ſie dem ſeltſamen Saſt I
Bilder um Bilder vor ihnen auf, und die gern verlen
bequeme, die Vergangenheit, wird mächtig über ſie, 4.
alles andere vergaßen..
Da trat aus der Wirtsſtube Ofſip Cimofejewitſch
der Gaſtgeber, um nachzuſchauen, weshalb es ſo ruhl9
war. Erſtaunt ſah er ſich um, begriff nicht. Das hund
Großväterchen Onufri zupfte ihn am Aermel und IIu
zu: „Der Herrgott liebt dich, edler Spender Oſſip Lime
Deiner Pominka wird große Ehre zuteil. Sieh dort
Der Bauer Oſſip folgte dem verſtohlenen Deuten
den Fremdling, ſtutzte einen Augenblick und brach dant.
Gelächter aus. „Ob die Ehre groß iſt, darüber ſei nicht
Großväterchen Onufri. Aber Oſſip Cimofejewitſch hal
Ausnahme eingeladen, reich und arm und groß und ſie!
darf auch Georgi Michailowitſch, der Fürſt, an ſeil.
ſizen.”
Der Fürſt? Georgi Michailowitſch, der einzige
alten Fürſten, des geflohenen Beſitzers jenes zerſtorle‟
drüben? Der luſtige, junge Herr, der ſo tollkühn riit
rI. g
äch ſind.
S letztes
2 fertig
Oen u=
Zut und
Nolle
Som=
billigen
rr. oder
Tch
ge=
ich den
Sſchaut
at man
ulver
nimmt
Faut ſie
g, ſtellt
—ud vor
pließen,
—norgen
—n
— dem
xt man
ährend
ruachten
„S beim
—weg
Man
aufge
Eigt u
Ei nicht
Unge=
Iifte
Sorgens
Reiſe=Vorſpiel.
Von Julius Kreis.
Bom Wetter.
„Freund Hugo z. B., der merkt den Witterungsumſchlag
„aß ihm die Haare kniſtern. Aber man kann ſich wenig
alten, weil er ſchon ſeit längerem als Friſur eine Glatze
„d infolgedeſſen in der genauen Wahrnehmung des
An=
bebindert iſt. Mein Nachbar ſpürt das Wetter in der
Zohe. Er hätte ſie ſchon längſt an die Landeswetterwarte
en können, aber ſeit es Starkbier gibt, reagiert beſagte
Ht nur auf Witterungsumſchläge, ſondern auch auf lange
iſchabende mit Jucken und Sucken. Die Hausmeiſterin
SWetter an der oberſten Kellertreppenſtufe. Wenn dieſe
zucht iſt, ſchlägt das Wetter um. Aber man weiß
manch=
t. ob der Azorl von der Srau Nechnungsrat oder der
eperl von Maiers..
„e Baſe Schafthuber weiß es aus dem hundertjährigen
Noch keines Menſchen Auge hat dieſen hundert=
Kalender geſehen. Er iſt eine muthiſche Seſtalt wie der
von Kochel. Auch meine Baſe Schafthuber kennt die
des hundertjährigen Kalenders nur aus der
Ueberliefe=
n Geſchlecht zu Geſchlecht. Mein Freund, der Dichter
merkt den Witterungsumſchlag daran, wenn ſein
Füll=
er die Einte nicht halten kann. Schuſters haben einen
ch. Der ſitzt ſchon ſeit 6 Cagen auf der oberſten Sproſſe.
anders werden! Leider ſtellt ſich heraus, daß das ſonſt
ige Cier infolge von Unterernährung ſchon ſeit längerem
r Sproſſe ſanft verſchieden iſt.
zuverläſſigſten iſt mein Barometer. Es geht nichts über
enſchaft! Ich habe dies Präziſionsinſtrument von meinem
Max zum Geburtstage erhalten. Es iſt ein prächtiger
chmuck, wenn auch eine Kleinigkeit daran fehlt: es iſt
kein Queckſilber mehr darin, ſondern einige verhutzelte
ene liegen in der Kugel. Aber die Skala iſt noch
voll=
ntakt, und wenn man das Barometer feſt ſchüttelt, ſo
man nur ein bißchen Phantaſie und Illuſionskraft zu
m ſich was aus der Wetterſpeiſekarte rauszuſuchen.
weiß, was man in 2000 Jahren über den Luftdruck
ch bin für Ewigkeitswerte. Ich habe mir trockenes,
hei=
etter aus dem Barometer geſchüttelt. Ich packe.
Das Packen.
acke. Mein Ehrgeiz in jungen Jahren war,
Löwenbän=
werden. Wie kümmerlich und kindlich harmlos kommt
E Beruf jetzt vor, wenn ich, Aug in Aug, meinem Koffer
* ſtehe. Dieſer Koffer iſt trotz Brehms Cierleben die
lchſte Kreatur, die exiſtiert. Er hat Klappverſchlüſſe aus
die mit nachtwandleriſcher Sicherheit immer dann
auf=
wenn man in der einen Hand ein Paket, einen Blumen=
IO einen Regenſchirm, in der anderen den Koffer, den
ind den Fahrplan trägt, im Mund eine Sigarre und eine
e hält, eine halbe Minute vor Sugabgang den Perron
1d hinter ſich einen Mann mit einem Hackelſtock und
2wierten Stemmkugel auf der Hand weiß, der auch mit=
Dieſer ſanfte, abgezehrte Mann, der wie aus einer
an=
k in ihrer Mitte ſaß, oder war er’s nicht?
1, Georgi Michailowitſch” rief der Bauer Oſſip. Der
ite ihn freundlich aber fremd an und ſagte nichts. Das
den Gaſtgeber. „Haben der Herr Angſt oder ſind der
9ochmütig, um den Mund aufzutun?‟ Der Fremdling
In und ſein Ausdruck veränderte ſich nicht. Nun
miſch-
ruch andre ein, die ihn mit einem Male zu erkennen
zDie Seiten ſind vorbei für dich und deinesgleichen,
kutig zu ſein. Beeile dich, du Fürſt Georgi Michailo=
O gib Oſſip Cimofejewitſch die Ehre. Bedank dich für
Daſtfreundſchaft oder wir lehren dich Sitte!”
Ide Geſichter näherten ſich dem noch immer ruhig Da=
Einer hielt ihm die geballte Fauſt unter die Naſe. Wie
breitete es ſich über des Pilgers Süge, dann ſtand er
IIh legte lächelnd ſeinen Finger an die Lippen. So
ent=
war die Gebärde, daß die Angreifer innehielten und
den.
Lar Augenblicke ſtand der Fremdling unbeweglich, von
Iden Sonne verklärt. Danach ſchüttelte er leiſe das
22 die durchſcheinend zarte Rechte ſegnend empor
Auen, die hinzugekommen waren, ſanken, ſich
bekreu=
die Knie —, wandte ſich und ſchritt leichten Gangs
1e daß jemand einen Verſuch gemacht hätte, ihn
zurück=
critt über die abgeernteten Felder dahin wie graden=
Tlammende Abendrot hinein.
I9m hub das Streiten an. „Er war es.” „Er war ee
Ir war es doch. „Er iſt in jener Nacht im Feuer
um=
wie ſeine junge Frau und das Kind. „Nein, er iſt
wißt Ihr das denn nicht, aber er ſoll den Verſtand
2aben ſeither, und in den Wäldern umherirren wie ein
2T war es nicht, ich ſage euch, er iſt längſt tot.” „Cote
Sderkommen am Samstag des heiligen Omitri. „Heut
12* „Was wiſſen wir daron?‟ Deiner Pominka
Be Ehre zuteil, edler Spender Oſſip Cimofeiowitſch”,
kommen will und empört fragt, ob man ſich vielleicht etwas
be=
eilen wolle oder ob man ſich nicht beeilen wolle.
Dieſer Koffer iſt ein Erbſtück meines Onkels Balthaſar. Ich
ſchreibe mir immer auf einen Settel auf, was ich einpacke. Der
Koffer lauert nur darauf, den Settel zu freſſen. Er verkrümelt
ihn in ſeine letzte, verlorenſte Futterfalte, genau ſo, wie die
Brieftaſche und den Paß.
Wenn man ſchweißtriefend gepackt hat, kann man allegro
allegretto den ganzen Kram im Bogen wieder herausſchmeißen
und im Koffer nach Settel, Paß und Brieftaſche fahnden.
Dann packt man wieder ein: Hemden, Anzug und Kragen
ſehen aus, als wären ſie aus Verſehen in eine Dreſchmaſchine
gekommen. Nun muß man aber bemerken, daß der Koffer ein
paar Stiefel und eine Decke einfach nicht mehr aufnimmt.
Vor=
her hat alles Platz gehabt. Nichts zu machen! Der Koffer ſagt:
Beſetzt! Er mag nicht mehr.
Man packt nun zum dritten Male um und ein unter
Suhilfe=
nahme von Geometrie und Planimetrie. Mit dem Erfolg, daß
nun zwar Decke und Stiefel Platz haben, aber der Spirituskocher
und die Wolljacke wie zwei Ausſätzige ausgeſchloſſen ſind.
Man packt ſie mit Gewalt hinein, drückt mit Hilfe ſämtlicher
Hausinſaſſen den Kofferdeckel zu und wird durch ein melodiſches
Krachen und Klirren belehrt, daß der Kocher und die
Butter=
büchſe im Kampf mit dem Deckel die Schwächeren waren. Auch
das Reſerveaugenglas, wohlverdaut in kleine Splitter, ſpeit der
Koffer wieder aus.
Nun ſpringt man mit beiden Beinen auf den Deckel, weils
gleich iſt, und der Nachbar haut die Klappverſchlüſſe mit dem
Schmiedehammer zu. Das Schloß ſchnappt ein. Gott ſei Dank!
Nur der Schlüſſel iſt aus Verſehen im Koffer liegen geblieben.
Macht nichts! Die Klappen ſpringen am Bahnhof ja doch
wieder auf! — Aber nein! Sie ſpringen diesmal zum Crotz nicht
auf. Der Koffer weiß doch, was er dem Schlüſſel ſchuldig iſt!
Die zwei haben ſeit Jahren ein Bündnis geſchloſſen, um mit
Sähigkeit und Erfolg an der ſeeliſchen Sermürbung des
Men=
ſchengeſchlechts zu arbeiten.
Der Eckplatz.
Das ſchönſte an jeder Neiſe iſt doch das: wenn man einen
Fenſterplatz in einem Sug ergattert, das Gepäck verſtaut hat und
zum Lohn für ſaure Wochen als frohes Feſt ſich eine gute
Neiſe=
zigarre angebrannt hat. — Man fühlt ſich auf ſeinem Eckplatz
wie auf einer ſicheren Burg. Man iſt von einer wohlwollenden
Schadenfreude gegen jene Armſeligen erfüllt, die keuchend um
Platz ſuchen, den Sug auf= und abraſen, nach Gatten, Kindern,
Frauen Gepäckträgern und Schaffnern rufen und mit
herausge=
triebenen Augäpfeln überfüllte Wagen abpirſchen. Da klappt
man das Fenſter herab und legt ſich im Gefühl der
Ueberlegen=
heit des glücklich Beſitzenden in den Nahmen. Kein Gefühl der
Ueberlegenheit reicht an jenes heran, das den erfüllt, der im
überfüllten Sug einen Fenſterplatz hat. Das iſt die blaue Stunde
des kleinen Menſchen, die große Glücksmöglichkeit ſonſt vom
Schickſal Enterbter.
Hat man genug am Schauen und Betrachten, dann kuſchelt
man ſich zufrieden in ſeine Ecke und widmet ſich der ſpannenden
Reiſelektüre. „Nobert, der Räuberhauptmann von Kulm” oder
„Schuld und Sühne” oder „Haß und Liebe bis zum Schafott”.
Allein noch fehlt die Sammlung zum Leſen eines guten Buches.
wiederholte das hundertjährige Großväterchen Onufri ein ums
andre Mal. Von dem Pilger aber hat man ſeither nichts mehr
geſeh’n noch gehört.
Hier läßt ſichs aushalten.
Aus dem Ruſſiſchen von E. Hübner.
Ich habe einen ſehr ſchlechten Ofen. Er raucht. Und meie
Familie leidet ſtändig an Gasvergiftungen.
Das Kommiſſariat für Geſundheitsweſen will keine
Nepara=
tur bewilligen. „Es muß geſpart werden, ſagt es, „und nur das
Allernotwendigſte kann gemacht werden.”
Kürzlich hat man meinen Ofen dam doch beſichtigt. Sogar
die Ofenklappen wunderten ſich.
Sie kamen alſo, ſchwüffelten herum, ſteckten ihre Köpfe in
ſen Ofen.
„Hier läßt ſich’s doch aushalten”, ſagten ſie.
„Genoſſen, ſage ich, „ihr müßtet euch ſchämen, ſo etwas zu
ſagen. Wir leiden hier dauernd an Gasvergiftung durch euren
Ofen. Selbſt die Katze war neulich krank. Aber ihr ſteht da und
ſagt: Hier läßt ſich’s aushalten.”
„Nun,” erwidert der Genoſſe, „wollen wir ſehen, ob euer
Ofen raucht. Machen wir ein Experiment. Wir heizen ein.
Be=
kommen wir Gasvergiftung, gut, wird der Ofen repariert. Stellt
ſich aber keine Gasvergiftung ein, dann bitten wir um
Ent=
ſchuldigung, wegen des Heizens.
Wir heizen alſo den Ofen an und ſetzen uns heran, ſchnuppern
und riechen.
An den Ofenklappen ſitzt der Vorſitzende, der Sekretär
Griboedow auf meinem Bett. Aber er ſteht bald wieder auf,
denn die Gaſe jagen nur ſo durchs Simmer. Der Vorſitzende
ſchnuppert ein bißchen und ſagt dann: „Nein, wirklich, ich merke
nichts. Man ſpürt ein bißchen die warme Luft, aber das iſt alles.”
Die Frau ſchräg gegenüber frühſtückt aus ihrem Koffer heraus
weithin vernehmbar Wurſt und Brot. Nichts iſt ſo ſuggeſtiv als
das Eſſen im Eiſenbahnwagen. Man nimmt ein Ei aus der
Handtaſche und ſchlägt es mit gutgezieltem Jagdhieb mitten
ent=
zwei. Solche Reiſe=Eier ſind immer durch irgendeine
Schickſals=
fügung weich gekocht. Noch iſt man damit beſchäftigt, von
hoch=
gehobenen Eingern den Dotter abzulecken, da lächeln die
Mit=
reiſenden bedauernd über deine bekleckſte Hoſe, da entnimmt
man einem Geſpräch — Himmel, fall ein! — man ſitzt im falſchen
Sug. Der richtige ſteht nebenan und ſein Kondukteur iſt eben
im Begriff, das Seichen zur Abfahrt zu geben. Nenne! Rettel
Flüchte! Man ergreift mit eiergelben Eingern ſeine Siebenſachen,
ſchleift den Mantel wie einen Kometenſchweif nach, ſtolpert über
die aufgegangene Schuhlitze und landet mit beſchädigter Naſe auf
dem Crittbrett des abfahrenden Suges, von Beamten mit der
Androhung ſämtlicher zeitlicher und ewiger Strafen empfangen.
Auf der Plattform hat man ungefähr hinter der erſten
Sta=
tion ſich ſozuſagen vom erſten Schrecken erholt und äugt, frech
geworden, ins Wageninnere. Da entdeckt man, daß der Koffer,
natürlich der Koffer fehlt. Er liegt im Gepäcknetz des anderen
Suges, genau über dem Eckplatz, und rollt nach Oſten, ich indes
nach Weſten..
Ich ſehe ſein tückiſches, gemeines Grinſen vor mir. Ich weiß,
mit welch teufliſcher Luſt er mir durchs Fenſter nachgeblickt hat,
ich weiß nun auch, daß er es war, der mich in den falſchen Sug
gelockt hat und nicht die entzückenden Seidenflorfeſſeln der jungen
Dame. —
Und der Kaſſierer, dieſe Kröte, krächzt: „Eine wundervolle
Atmofphäre. Es iſt einfach ein Vergnügen, darin zu atmen.
Keine Spur von Schwächegefühl hat man. Ich in meiner
Woh=
nung habe eine viel ſtinkendere Atmoſphäre, und ich, ſagt er,
„ich jammere nicht. Ich finde, hier läßt ſich ſehr gut und
gleich=
mäßig atmen.”
„Ich bitte Sie — wie gleichmäßig. Sie ſehen doch, wie die
Gaſe ſich immer mehr verdichten.”
„Holen Sie die Katze”, ſagt der Vorſitzende. „Wenn die Katze
ruhig ſitzen bleibt, gut, dann iſt die Luft rein. Die Ciere ſind
immer am ſelbſtloſeſten. Man kann ſich auf ſie verlaſſen. Wem
nicht, bitten wir um Entſchuldigung.”
Mit einem Male beginnt der Kaſſierer zu ſchwanken und
ſeufzt: „Ich muß mich beeilen, wiſſen Sie, ich habe wichtige
Geſchäfte.”
Er ſieht ſchon ganz grün im Geſicht aus, und ſeine Knie
zit=
tern. Der Vorſitzende ſagt ſchnell: Wir gehen gleich alle.‟
Da=
mit eilt er ans Fenſter und atmet gierig durch die Nitzen.
Ich ziehe ihn vom Fenſter weg. „Nein, ſage ich, „ſo darf
ein Sachverſtändiger nicht handeln.”
Bitte ſehr,” antwortet er, „ich kann ebenſo gut vom Fenſter
wieder fortgehen. Die Luft hier bekommt mir ausgezeichnet. Ich
kann beim beſten Willen nicht einſehen, weshalb der Ofen
re=
pariert werden ſoll. Der Ofen iſt vollkommen in Ordnung.”
Eine halbe Stunde ſpäter trägt man denſelben Vorſitzenden
auf einer Bahre fort und ſchiebt ihn behutſam in einen
Rettungs=
wagen.
Ich bin hinterher, und jetzt noch einmal frage ich ihn: „Nun,
wie iſt’s mit dem Ofen?”
„Nein, ſagt er, „wir laſſen nichts ausbeſſern. Es läßt ſich
hier ganz gut aushalten.”
Und ſo iſt er heute noch nicht repariert, der Ofen. Was
bleibt einem übrig? Man gewöhnt ſich. Der Menſch iſt
ſchließ=
lich kem Floh — er gewöhnt ſich an alles.
Amerikaniſche Frauen.
Von André Maurois.
Die Wohnung der Frau Wilſon Cooper iſt auf der neunten
Etage in der Parke Avenue. Sie hat ſchöne chineſiſche Malereien,
moderne ruſſiſche Seichnungen, ſeltene Manuſkripte. Sie iſt
Witwe, intereſſiert ſich für die Geſchichte Aſiens und unterhält
augenblicklich auf ihre Koſten eine Expedition, die Unterſuchungen
über Gengis Khan anſtellt. Von ihrem Fenſter aus ſieht man
das Lichtermeer im Nebel zittern. Ich ſchätze Frau Wilſon
Coo=
per ſehr. Sie iſt gelehrt ohne pedantiſch zu ſein und großmütig,
ohne ſich damit zu brüſten.
„Sie haben lange Seit in Frankreich gelebt, Miſtreß Wilſon
Cooper? Finden Sie einen weſentlichen Unterſchied zwiſchen den
Franzöſinnen und Ihren amerikaniſchen Freundinnen?”
„Und Sie?” fragte ſie.
„O. mein Urteil iſt ziemlich wertlos: ich bin nur ſo kurze Zeit
hier. Ich bin in New Aork einigen Frauen begegnet, die ſehr
ſumpathiſche Franzöſinnen abgeben würden... Vielleicht würde
ich die großen Schwierigkeiten bedauern, auf die man ftößt, wenn
man Frauen außerhalb einer Cheatervorſtellung oder eines Diners
lehen möchte. Bei Ihnen iſt der Cag einer Frau ebenſo
aus=
gefüllt wie der Cag eines Geſchäftsmannes. Ich verſtehe es, wenn
die Frau arbeitet, aber wenn ſie keinen Beruf hat, warum läuft
lie dann ſchon morgens in Komitees, Klubs, Vorträge? Glauben
Sie, daß das nutzbringend iſt?”
Sie lächelte.
„Nein, ſehr oft iſt es ganz nutzlos . . . Aber Sie müſſen
be=
denken, wie jung unſere Siviliſation iſt. Sie ſagten mir damals,
daß das Geheimnis unſerer Männer Ihnen in dem Wort
Pionier zu liegen ſcheint. Das Geheimnis unſerer Frauen iſt das
gleiche: ſie ſind weibliche Pioniere. Bedenken Sie, daß der
öffentliche Unterricht und die Armenpflege bei uns keine
ſtaat=
lichen Einrichtungen ſind. Bedenken Sie, daß vor fünfzig Jahren
viele heute wichtige Städte nicht exiſtierten. Bei Ihnen hat die
kleine Stadt, die Erbin einer langen Vergangenheit, immer ihr
Krankenhaus gehabt. Früher hieß es „Hotel=Dieu”; langlam iſt
es aus den Händen der geiſtlichen Schweſtern in die Hände der
ſtädtiſchen Pflegerinnen übergegangen. Aber trotzdem: es war
da; es war das offizielle, alte Haus aus grauem Stein, mit
aus=
getretenen Creppen. Bei uns gab es kein Krankenhaus. In
einer Univerſitätsſtadt wie Pinceton iſt es erſt kürzlich durch die
Gattinnen der Profeſſoren gegründet worden.
So haben im Laufe der letzten fünfzig Jahre die beſten, die
aufopferndſten Frauen in harter Arbeit Krankenhäuſer, Schulen,
Klubs gegründet. In den kleinen Städten hängen tauſend
Ein=
richtungen von den Frauen ab: Muſeum, Krippe, Arbeitsſäle.
Dieſe ganze „ſoziale Arbeit”, deren Namen Sie zu beluſtigen
ſcheint, war in Wahrheit unentbehrlich. Und ſo nahm man
lang=
ſam die Gewohnheit an, den Cag von Komitee zu Komitee zu
verbringen.
In einer Stadt wie New York ſind die Einrichtungen heute
ſo groß geworden, daß der Staat oder die Stadt ſie eingeſackt
haben. Aber es fällt den Frauen einigermaßen ſchwer, ihre
Ge=
wohnheiten zu ändern.
Die Arbeit, die ihre war, die der Staat ihnen genommen hat,
fehlt ihnen. Sie gründen aus Beſchäftigungsloſigkeit, auch aus
Großmut Komitees, um polniſchen Kindern, belgiſchen Frauen,
ruſſchen Flüchtlingen zu helfen. Die Europäer wären
un=
dankbar, wenn ſie ſich darüber beklagen wollten. Aber ich gebe
zu, daß viele von dieſen Komitees zu gewöhnlichen mondänen
Cees ausgeartet ſind, Vorwände für Photographien und
Ne=
porterbeſuchen..
Auf dem Grund dieſer Dinge liegt jedoch der Wunſch, ſich zu
erheben, ſich zu beſſern, ein rührender, aufrichter Wunſch
eigent=
lich, der manchmal lächerliche Formen annimmt . . . Sum Beiſpiel,
neulich lud man mich, da man weiß, daß ich mich für Muſik
intereſſiere, zu einer Sitzung des Verdi=Klubs ein. Sch bin aus
Neugierde hingegangen. Die Sitzung fand um zehn Uhr morgens
in einem Hotel ſtatt; es waren ungefähr hundertfünfzig Frauen
da, alle ſehr ernſt. Man hatte eine Staffelei mit einem Porträt
Verdis hereingebracht, und ein Pianiſt ſpielte Verdi, die
Prä=
ſidentin des Klubs verlas ſtehend vor Verdis Bild eine Botſchaft
an Verdi und eine Lobrede auf Caruſo. Woraufhin die
hundert=
fünfzig Mitglieder des Verdi=Klubs, da die Seit verſtrichen war,
in dem Bewußtſein auseinandergingen, ſich etwas zerhoben” zu
haben. Als ich hinausging, ſah ich, wie zwei Hotelangeſtellte
Verdis Bild forttrugen und ein anderes an ſeine Stelle ſetzten;
ich fragte ſie:
„Iſt denn noch nicht Schluß?”
„Nein,” antworteten ſie, „jetzt tagt der Browning=Klub.”
Catſächlich trugen ſie Nobert Brownings Bild, und ich ſah
hintereinander hundertfünfzig oder zweihundert andere Frauen
eintreten, denen die Präſidentin, mit großen Geſten zu dem Bilde
hingewandt, eine ebenſo erbauliche Botſchaft an Browning
vor=
las, wie die vorangegangene. Dann gingen auch ſie, nachdem ſie
ihre Seelen erhoben hatten, zum Lunch. Wäre ich dort geblieben,
hätte ich ſicherlich zwiſchen zwölf und ein Uhr einer Sitzung des
Meredith=Klubs beigewohnt. . . Das alles iſt ziemlich komiſch;
aber ich verſichere Ihnen, daß ſich immer ein ſchöner Glaube an
die Kultur hineinmiſcht. Es ſtimmt, daß alle Vortragsſäle von
elf Uhr vormittags an gefüllt ſind; das ſcheint Ihnen, den
Euro=
päern, vielleicht überraſchend, aber glauben Sie nicht auch, daß
man ſchließlich doch etwas lernt, wenn man oft ausgezeichnete
Spezialiſten hört?”
Sim, Sis, Sit ...
Von Walter Niſſen.
10 Worte Lateiniſch.
Neben wir in der Stadtbahn ſaß eine reizende
Fünfzehn=
jährige. Blühend, mit Baskenmütze.
Ich dachte: „Natürlich muß ein Volk en
Reichskabinett haben — wichtiger noch muß ihn
Original=Jugend aus erſter Hand ſein, ein ſolch
lolches ſchimmerndes Aufbrechen neuer Kräfte.
Die Fünfzehnjährige blickte zum Fenſter hi (S.
Land, über den greiſen Schnee, der verlegen in
lag, dann lehnte ſie ſich zurück und ſchloß eine Cande
Augen. Wie wartend: noch iſt es nicht warm g!
nicht Zeit.
Plötzlich kniff ſie die halboffenen Lippen zuſc kren, und
Stirn vordunkelte ſich. Sie zog aus ihrer Leder
heraus, öffnete den Deckel (ich las ihren Vorr ſen: 2it
und klappte es bei einem Leſezeichen auf. Sie
ſammen, ihre Bruſt fiel ein, ihr Nücken wurde
bog ſich nach vorn.
Eine lateiniſche Grammatik. Ich ſah den cor
sentis von eſſe und las zu meinem größten Erſt en: Sm
sit, simus, sitis, sint — ich ſei, du ſeiſt, er (ſie, /Iei uv.
Dies lernte Liſelotte.
Bisher glaubte ich, im Lateiniſchen noch zien d ſatteſt
ſein. Aber ich geſtehe — wenn man mich plö H,
Leben, gefragt hätte: „Was iſt sim?” oder: „V
daß ich dann nicht einmal eine Ahnung gehabt he
lich los ſei. „Sit” iſt mir ja von dem Compoſitu /PProſt”
noch geläufig, aber die Formen sim und sis hab Ech ſei
niemals (oder doch beſtimmt nicht dringend) geb ſcht.
Sim, sis, sit . .. wie mit Nadelſtichen, wie 4 dem
tich=tick eines Maſchinengewehrs geht man auf
los, die noch vom Halbtraum ſüßeſter Jugend
Wie? — Es regt ſich noch lebendiges Leben i
gräben ihrer Gehirnwindungen?! — Sim! Sis!
einige Gedanken ihre Köpfe zu heben?! — Sit!
Und dabei — wie herrlich iſt Lateinl
endet ſo:
„Si non dormis, mater plorat,
Inter filia (antans orat:
Blande veni somnule.”
r M
g. not
che ein 9
k in ſt
nd. ihr
Aotima pi
f iſt 30
wef einl
Erfzehnft
fangen
en Schü
wagen
Das kligt ernſt, ſchön und voll. Das iſt
ohne „Stuck und Arabesken. Und ſo ſtrömen ſi
teiniſchen Verſe, voll von jener verborgenen Mu
Grunde aller Dinge ruht und die keine ande
mächtig bändigt und hält.
Warum ſpricht man den jungen
Vorfrühling=
lieber vor:
Si non dormis, mater plorat..
Wenn du nicht ſchläfſt, weint Mutter ..
Ich wünſchte, man hätte uns die Sprachen —
wie die „toten” — von der Melodie her, vom
lehrt! Dann hätten wir es auch ganz nett gefur
uns zwiſchendurch das Knochengerüſt der Gran
Ciſch geſtellt und uns gelehrt hätte, die Nippen
sis, sit, simus, sitis, sint.” Statt deſſen haben
Nippen zählen müſſen, und das Fleiſch und Blr
unterſchlagen.
Iſt es heute anders, Liſelotte?
Fädchen
nN
II1
Schach
Nummer 369.
Aufgabe 526.
Heinz Flander in Darmſtadt.
(Urdruck.)
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zigen mat.
Prüfſtellung: Weiß: Kb6 Tg4 Sc6 f4 Bb2 d5 g6 (7)=
Schwarz; Ket Te2 Lf7 Sg1 Bb3 e3f3 g5 h6 (9); 24.
Aufgabe 527
S. Herland.
2. Preis, Magyar Sakkvilag, 1913.
Weiß: Kd7 De3 La4 544Bb2 b5 e6 f4h7 (0)
Schwarz: Kd5 Td1h1letgt Sa1 a7 Ba3 e3 d3 12h5 (12).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 517—520.
517. V. Marin. 1. Preis, Spaniſches Turnier, 1920. (Kh7 De1 Te7 Ld5 8g8
Be2 12 g3 h4; Kt5 Da1 Uh1 Sb1 b8 Bb3 65 44 d6 e3 g2 g7 h5; 34.)
1. De1—e81 D:e3 2. Tig7; 1.... . 8:a8 2. K:g7; 1.... B:a3 2. P7e3;
1.....Da7 2. Dd3.4; 1.... Bet 2. Kig7. Das alte Thema „Damenopfer”
iſt hier mit weiteren Manövern verknüpft.
518. G. Guidelli, 3. Preis Goob Companion 1914. (Ka6 Dd7 Tg7 h4 Uh7
n8 884h5 Be4 2; Ket Dg6Tbs es La8 118b7h6Ba7a5 44es t7g3, 24.)
1. Tg78k71 Le7+ 2. De6+ (Kreuzſchach, durch den ſchw. I. herbeigeführt);
1.... Le5 (t4)+ 2. Sgk6 (8h 16)4 (Zwei Kreuzſchach mit ſchw. Selbſtverbau);
1.... Le7 + 2. De6ux (Kreuzſchach mit ſchw. Turmverſtellung).
519. Franz Buchth. urdruck. (K13 Da7 Te3 g4Lb1 d6 8d7 o4 Bb2 d3 12
14 16 g2: Kd4 Df8 Tb5 e1 Ld8 Bat b4 b6 e6 g3: 3+) 1. Da7—b71
(1. Da8 ſcheitert an 1. ... Ta5)) 1.... Bb4Ke3 2. 8:e3 (T:b2 3. Le5R);
1. ... T2 2. 9d2, 1. .. . gk 2. 8:12; 1. .. . 745 2. 8:g3; 1. .. Dg72. 8g5;
1.... Dik6 2. 9:t6; 1. ... D:06 2. 8:46; 1. Te5 (:b1) 2. 8:a5. Ein
vollſtändiges weißes Springerrad! Die Einſchließung des ſchwarzen Königs mit
ſämt=
lichen Figuren von Beiß ſchadet der Aufgabe und verurſacht mehrere Mattdrohungen
in einzelnen Abſpielen und die unreinen Mattbilder.
520. W. H. Thompſon. Town Crier, 1903. (Kh2 Db2 Ta3 d6 La7 Sd4
h4 Bb5: KetTeZLg2 Sa1 BaG; 2R.) 1. Ta3—a41 Kd3, e3, 65, 14. 2. 8f3,
15, e6c. 4 Fluchtfelder kann der ſchwarze König betreten, worauf jedesmal eine
andere weiße Springerbatterie ſich entladet. Das weiße Springerrad iſt wie in der
vorigen Aufgabe vollſtändig vorhanden.
Löſerliſte: Franz Buchty in Mainz (alle); Georg Peter in
Heinchen, Rolf Schmidthoff (518, 520)
II
al
Rätſel
Keine Einnahmsquelle.
1. Metall, 2. Fluß in Rußland, 3. Himmelsrichtung, 4. Fürwort,
5. Gewäſſer, 6. war einſt Alles, 7. Metall, 8. weiblicher Koſename,
9. Geldſtück, 10. Männername.
II.
1. Frauenname 2. Landſtrich, 3. Vorgebirge 4. Tierwohnung,
5. Stacheltier, 6. Schutzbau, 7. Spielkarte, 8. Geldſtück, 9. will Jeder ſein,
10. Tierlaut.
IFII:
1. Roman von Marlitt, 2. europäiſcher Strom. 3. nördlichſter Punkt
von Europa, 4. Männername, 5. Stachelhäuter, 6. Stadt in
Branden=
burg, 7. Farbſtoff, 8. Rheinfelſen, 9. europäiſcher Staat, 10. italieniſche
Landſchaft.
Man verbinde die in I und II umſchriebenen Wörter zu
zuſammen=
geſetzten, deren Bedeutung in IaII angegeben iſt. Die
Anfangsbuch=
ſtaben von I und II nennen einen Spruch.
CarlDeubel.
Ein lieber Freund.
Durch Umlegung von vier wagerechten und 2 ſet E
wird die Welle zu einem lieben Freund, der ſo ma ſ.
C
Weg wwies.
Der folgſame Stoffel.
Die Bäuerin ſprach: „Eins, zwei, das Eſſ
Den Leuten auf das Feld hinaus!”
Und Stoffel führte ohne Zaudern
Das ihm erteilte „Ganze” aus.
Car
Auflöſung der Rätſel aus Num
Kreuzworträtſel.
Waagrecht: 1 Rheingold, 9 Hain, 10 Idee
20.
14 il, 15 neu, 17 Amt. 18 Hebel, 19 Ar. 20 Ma, 22 A
27 Lift, 29 Jſar, 31 Telegramm.
Senkrecht: 1 Rhone, 2 Habe, 3 Ei, 4 Inn, 5 G
8 Delta, 13 Urban, 16 Uhr, 17 Alm, 19 Arie, 21 Adam
24 Sir, 26 Arm, 28 fl, 30 ſa.
Streichholz=Rätſel.
Kaminkehrer.
Was iſt der Mann?
Magiſches Quadrat.
SI
M0
RA
RA
Sr.
DI
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UM
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rbeinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt, Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbebalten. 9
[ ← ][ ][ → ] uan
Fo do haaßt’s s ganze Johr vum „Drang nooch de
Fudder=
anwer in Bedräffs dem Reichsfinanzminiſterpöſtche, wo
voch meim unmaßgäbliche Urdaal e zimmlich ausgiewich
gribb ſei muß, do hott mer bisher noch nix devo gemärtt,
Drang beſunners groß denooch weer — — Dann unſer
anzler is jo grad hauſiern gange demit. Un jetzt is er uffn
ich verfalle. Ob er glaabt, daß er mit dem aus ſeine
forfe erauskemt. No, es hott ſchun mancher in ſeine Ver=
„dnooch=eme „Dietrich” gegriffe, wann er vor verſchloſſene
geſtanne hott. Un ſoweit mer die Sach iwwerſieht, ſteht
Reichskanzler, drotz ſeim Dietrich, immer noch vor
ver=
ge Diern. Un ich glaab aach net, daß däß Finanzbrobleem
m ganziche Dietrich gelöſt kann wärrn, do brauch mer
„r Hewel un Brächeiſe dezu, odder gor en Sauerſtoff=
Ob mer in dem Fall dann vun dem Dietrich ſage kann:
eterich, der Dieterich, das war ein großer Wieterich — däß
ch weiße, hott ſäller Weißbinner geſagt
was mich bedrifft, ſo bin ich immer heilfroh, wann alle
rvöſtcher vergäwwe ſin. Dann ich läb immer in de Angſt,
ſte in Berlin, in ihre Verzweiflung mol uff mich verfalle
wie ich mich kenn, mir is es ſchun immer ſchwer gefalle
zu ſage, un ſich dhet mich ſchließlich aach an ſo=e Miniſter=
(che näxe loſſe, in meine Gudheit, die wo bekanntlich e
in de Lidderlichkeid is —
, daß ich ſage mecht, ich kennt, ſo=e Miniſterpöſtche net
Du liewer Himmel, was geheert do heidichendags viel
wann mer’s wärd, is mer’s, un mehr, wie ſei
Vor=
kann mer aach net dhu. Viel ſchwiericher is dann, was
rd. wann mer’s war. Dann do find mer ſich nor ſchwer
in ſein armſeliche Zifillberuf zurick, un ſchließlich kann
gar ſtembele geh. Odder glaawe ſe, mich zum Beiſpiel
ch emol jemand zum Flicke nemme, wann ich emol
Mini=
tväſe weer? — Wann ich Glick hett, kennt ich valleicht e
imme finne in de Induſtrie; valleicht als Direcktern
vun=
ehnodelkonzern, odder ſo . . . Dann nemlich: die gude „
Be=
e” ſin heit mehr wert, wie die gude Kenntniſſe
aß beiſeit, wann ich mer die „Verluſtliſt” bei unſere
eſchierung ſo aguck, ſo muß ich doch ſage, ſie is lang, aſch
an die meiſte vun dene „Gefallene” ſin ihres Zeichens
miniſter gewäſe, die ſind ſozuſage des „Kanonefudder” im
che ballamendariſche Gorrillakrieg. Un wieviel wärrn do
„Feld der ballamendariſche Ehre” noch ihr Aſähe loſſe
is mer aus dem ganze vermuddelte Finanzkuddelmuddel
i. Do wärrn mer noch unſer blau Wunner erläwe; wann
rläwe.
ſich will jo net ſage, daß mer heecheren Orts net wißt, daß
tbtſach vun=eme geordende Finanzwäſe der ſogenannte
ville weer. Un däß wärd niemand beſtreide wolle: Der
Ule, der funkzioniert ſo dadellos, un ſo geraiſchlos, un ſo
„, daß mer gornix devo märkt.
wer wann mer aach nix devo märkt, vun dem
vielgebrie=
arwille nemlich, indem daß der ſich abſelud haamlich, ſtill
bedrage dhut, ſo kann mer doch net leigene, daß in däre
ng dadſächlich äbbes geſchieht. Nemlich es ſteht bickelfeſt
tin der Erde vor uns, daß mer in dere ganze große
zion ſage kann: „Do ſchickt der Herr de Jakob aus".
wer däß net begreift, dem mecht ich däß folgendermaße
iner boſſamendiern: Alſo wann mer ſich uff äbbes
ei=
ſott, däß mer dhu ſoll, un es is gam net ganz äxdra debei,
rs eichendlich liewer net dhu mecht, indem aam hinne=
Licht uffgeht, daß die Sach ihr zwaa Seide hott, wie e
härſcht, un daß mer do in en Holzwähk eneigerode kennt,
nmer äbbes dhu muß, was gam u’a genehm is, un was
wer am liebſte gornet dhu dhet, dann geht mer bekanntlich
dhut gornix, ſundern mer dhut bloß ſo, als wann mer
t. Un in dem Fall ſchickt mer alſo de Jockel aus, der ſoll’s
mache. Un der is aach net ſo, ſundern der find valleicht en
Schorſch, zu dem er ſeecht, beſorg du die Sach, un er ſchickt s
Schorſchje aus; un des Schorſchje ſchickt es Heinercher aus, un
der ſchickt widder en annere aus, den wo er ausſchickt, un ſo geht
däß fort vun owwe bis runner, un vun A bis Zätt: ganer ſchickt
den annere aus. Un es ſieht infolchedäſſe hoorſchaff ſo aus, als
dhet in aaner Dur fort an dem bedräffende Sach geſchafft wärrn
wie narriſch; awwer dadſächlich geſchieht iwwerhaubt gornix,
ſun=
dern der Uffdrag wärd vum Herr an Jakob, un vun dem an
Schorſch, un vum Schorſch an Heiner, un vun dem an en annere
weidergäwwe, der wo en aach widder weider gibt, bloß, es kimmt
nix eraus debei
No ganz ſo is däß jo bei däre vielgeprieſene Sparackzion
gottlob net. Do wärd kaa Jaköbche, un vun dem kaa Schorſchje,
un vun dem kaa Heinerche un ſo weider ausgeſchickt, ſundern do
geht alles ſein geweißte Gang, un mer ſieht orndlich, daß äbbes
geſchieht. Nemlich unſer Reichsreſchierung hott ſchun lang ei
ge=
ſähe, daß geſpart muß wärn. Un do hott ſe ſich endſchloſſe un
hott en Reichsſparkummiſſeer zu de Lender geſchickt:
beiſpiels=
meßich aach an die Reſchierung vum Heſſelendche. Un die hott
ſich dem Sparkommiſſar ſein Uffdrag flichtſchuldichſt ageguckt, un
hott ihr Bereitwillichkeid, en ſofort dorchzufiehrn, dodorch
ekla=
dand un fullminand bewieſe, daß ſe unner annerm de
Stadtver=
waldung vun Darmſtadt, un em diddo Stadtrat de Uffdrag
gäwwe hott, ſie ſoll die Geſchicht mit däre Sparackzion beſorje. Un
die Stadtverwaldung hott bekanntlich den Uffdrag
verſiechungs=
meßich widder weider gäwwe an die Bärjerſchaft; un die
Bärjer=
ſchaft gibt’n widder weider an ihr Baddeie un ihr
Indräſſe=
verdredunge un die gäwwein widder weider an de Landdag, un
de Landdag an die Reſchierung, un die gibt’n widder an de
Reichs=
kanzler zurick, un ſie hedd devo Kenntnis genumme un er kennt
iwwerzeicht ſei, daß mer im Heſſelendche hochachdungsvollſt der
Maanung weer, daß mer nadierlich en entſprächende Uffdrag zur
Sparackzion losloſſe mißt. Un —
Alſo ich mecht bloß ſage, daß ich net geſagt hab, daß es ſich
bei däre ganze Sparackzion ſo verhalde dhet, daß mer ſage kennt:
Do ſchickt der Herr de Joggel aus” — ſundern ich hab bloß
ge=
ſagt, ich hab gornix geſagt; no un däß wärd mer doch noch
ſage därfe.
Odder will valleicht jemand behaubte, ich hett geſagt, es hett
bei unſere ſtädtiſche Edadsberadunge äwenfalls gehaaße: Do
ſchickt der Herr de Joggel aus. Naa, in dem Fall kann mer
heechſtens zu däre Erkenntnis kumme, un hann ſich froge: — „Ja,
warum hawwe mer dann eichentlich jetzt die
Krott gefräſſe..
Ja: Warum! — — Offe geſtanne, ich maan, däß hette mer
billiger hawwe kenne, dodezu hett’s den Hauf Schärwe net
ge=
braucht, un die äxorbidand un pennedrand Juwiläums=Blamaſch,
die hette mer uns ſparn kenne, ſie war wärklich kaan Ablick for
Gödder ....
Awwer no, was geſchähe is, kann mer net ungeſchähe mache,
mer kann heechſtens draus lärne. Un wann unſer neu mol
Ge=
ſcheide drowwe ufſm Rodhaus, aanerlaa, ob ſe am Querdiſch,
odder an de Lengsdiſch ſitze, alſo wann ſe aus däre blamable
Edadsaffeer was gelärnt hette, dann ſoll’s mer recht ſei. Aans
awwer ſolle ſe ſich geſagt ſei loſſe: De Zorn is e ſchlechter
Rat=
gäwwer.
No, alſo der Edad is babiermeßich for diß Johr unner Dach
un Fach. Unner giedicher Mitwirkung vun de Darmſtädter
Handwerksmaaſter. Ausgerächent! — Un wann wach die
„Maaſter” ihr meglichſtes gedha hawwe — e Magſterwerk
is nadierlich der Edadsausgleich net, ’s is Flick= un Sticlwerk, un
vun „Scheenheitsfehler” kann mer do net gud redde. Freilich, de
Herr Owwerowwer hott jo verſproche, er wollt vun jetzt ab de
Daume druff dricke un alle Ausgawe ſchaff iwwerwache; un er
will ſich ſogar en Reſchierungsſparkummiſſar uff die Nas ſetze
loſſe, der wom ſpärn hilft ...."
Noja, däß is alles ganz gut un is aach ganz ſchee, awwer ich
muß da immer widder dra denke: „Do ſchickt der Herr de Joggel
aus..."
Awwer wir wolle emol ganz ehrlich ſei: aach mir, die
Bärjer=
ſchaft, mir ſin net ganz unſchuldich an däre verhengnißvolle
Wärt=
ſchafterei: Dann offe geſtanne: ſin mir dann immer aach mit dem
Sparn ei verſtanne, wann ſich’s um unſer eichene Winſch un
Bedirfniſſe hannelt? — Verlange mer net immer bloß vun de
Annern, ſie ſolle Obfer bringe. Sin’s net als immer dieſälwe,
Rechts wie Links, die wo iwwer die Steiern un Abgawe ſchimbfe,
un die dann iwwer die Sparſamkeid „am falſche Ort” herziehe,
wann ſich’s um ihr eichene Indräſſe dreht —
Naa, mir miſſe endlich eiffähe, daß es heit nor uffs
Aller=
nodwennichſte, un Läwenswichdichſte akimmt, un daß mer
man=
ches was mer gärn hette, un brauche kennte, for’s Erſte in
Schornſtaa ſchreiwe miſſe, bis mer widder Adem ſchebbe kenne.
Grad unſer Städtche hott in de letzte Johrn ſehr iwwer ſei
Ver=
hältniſſe geläbt, un hott ſich mit ſeine Großziechichkeid”
barwa=
riſch eineigetornt, do hamemer noch e Weil dra zu läcke ...."
Im iwwriche will ich mich zu de letzte Stadtratsſitzung net
weiders gißern, däß ſolle die Herrn „Kolleeche” uffim Rodhaus
unner ſich ausmache, dann dodefor bin ich mer doch zu gut,
der „Ton” liggt mer net Un uff e Eiladung zu ihre „
Feſt=
ſitzung” verzicht ich unner dene Umſtend
Bienche Bimmbernell
Poſtſchkribbdumm: Nix däſto drotz, un alle
Mieß=
macher zum Drotz, geht unſer Stadtjuwiläum ſein Gang. Die
Woch hott alſo de Hiſtoriſche Verein en „Feſtaclduß” ſteiche loſſe,
wo unſer ſtädtiſcher Geſchichtsſchreiwer, de Dockter Müller mit ü,
ſich in leichtfaßlicher Weis iwwer die Stadtgeſchicht verbreidert
hott, un de ſtädtiſche Muſickdireckter, de Willäm Schmidt, hott die
baſſend Muſick dezu gemacht, mit ſeim Inſtrumendalverein, indem
er lauder Werke hott ufffahrn loſſe, vun Kommboniſte, die wo
hier geläbt un gewirkt hawwe, wie de Graupner, de Abt Vogler,
de Kall Maria vun Weber, de Flotow bis uff unſern liewe alte
Arnold Mendelsſohn, der wo zu unſerm Stolz noch hier läbt
un wirkt un ſchafft, mit ſeim judendfriſche Härz.
Außerdem is awwer aach e junger Darmſtädter
Kom=
boniſt zum Wort kumme, nemlich de Wilhelm Peterſen
(de Bruder vun dem Elektro=Madador), indem de „Muſiclverein”
ſei neiſt Werk iwwer die Daaf gehowe hott. E ſchenner
Juwi=
läumsgab hett de Muſickverein ſeiner Vadderſtadt net mache
kenne, als wie, daß er dem Wilhelm Peterſen ſei „Groß Meß”
hier uruffgefiehrt hott. Noja, de Muſichverein waaß ſchun, was
er ſich un ſeiner Vadderſtadt ſchuldich is; valleicht merke aach emol
de Darmſtädter, was ſe dem Muſickverein ſchuldich ſin; un
hof=
fentlich, eh’s zu ſpeed is
Schließlich un endlich wärd heit morjend ſchun widder e nei
Kunſtausſtellung in die Wäld geſetzt, nemlich drunne im Rheidor,
wo die Moler vun anno Duwack zum Wort kumme, die wo mit
Darmſtadt ärchendwie verwandt odder verſchwächert ſin. No
alſo, jetzt kann’s net mehr fehle, un de Noochweis, daß Darmſtadt
e Kunſtſtadt war un is, is erbracht; ob’s aach e Kunſtſtadt
bleibt — — —?
For’s Niebergall=Denkmal: Vum ſchwazze Jakob: 1 Mack;
vum *.*—: 35,66 Mack; vun Alt=Darmſtadt: 20 Mack; vun=eme
alde Darmſtädter: 10 Mack; am Verkehrshaische: 5 Mack. Danke
ſchee, allerſeitz!
Der zeitgemäße Haushalt.
rum iſt Ihre Wohnung an Sommertagen
* 7 Weil — Sie Fehler machen, die ſehr einfach zu um=
Io. Und zwar ſollte man das Lüften auf der Sonnen=
Wohnung vermeiden und vorhandene Jalouſien bei
enggeſtellten Brettchen herablaſſen, wodurch auch die
vor dem Verbrennen und dadurch vorzeitigem
Zer=
geſchützt werden. Sind nur Vorhänge vorhanden, ſo
In dieſe am Tage zugezogen. Will man trotzdem lüften,
Man ſämtliche Türen und Fenſter, um Gegenzug herzu=
„Id ſie bei Vorhandenſein genügend friſcher Luft ſofort
du ſchließen. Dieſe Art des Lüftens iſt auch nachts
Uswert, da an heißen Tagen auf dieſe Weiſe die
Tem=
m Heim ſchön kühl bleibt. Auch das mehrmalige naſſe
Enl der Fußböden ſowie Aufſtellen von breiten Waſſer=
V... a
ſetzt dieſe ſehr angenehm herab.
terte Windelwäſche im Sommer. Die
ern am meiſten gefürchtete Arbeit der Säuglings=
Vindelwäſche. Dieſe verliert jedoch ihren Schrecken,
eſten Gewohnheit werden laſſen, Windeln nicht erſt
ſondern in kleineren Poſten durchzuwaſchen, was
„Vorbeigehen” geſchehen kann. Dazu ſollten ſie
Topf mit kaltem Waſſer eingeweicht werden. Aus
gewaſchen in kalter Waſchlauge, wozu man auf 10
Eßlöffel Perſil verquirlte, zum Kochen gebracht,
ingſam gekocht und nach dem Abkühlen
herausge=
einmal mit heißem und mehrmals mit kaltem
ſind ſie nach dem Trocknen gerieben, völlig
geruch=
ſchmiegſam und bedürfen keiner Roll= oder Bügel=
L.
ekröſe mit Eierſoße. 1 Pfund Kalbsgekröſe
Salz, Suppengrün und Gewürz= ſowie
Peffer=
nelkenbeſteckten Zwiebel zum Kochen auf. Schneide
und gebe es wieder in die durchgeſeihte Kochbrühe
mit einem Ei und Mehl abquirlt, worauf man die
S 20 Minuten langſam ausquellen läßt. Zuletzt
as Gericht mit Salz, Zitronenſaft und friſcher But=
V.
ſe einen Eßlöffel Kapern bei.
* Creme. 2 Eier und 2 Eigelb verquirle man
ußer Sahne, bringe ſie unter ſtändigem Rühren
Vorauf man unter die etwas ausgekühlte Miſchung
2 Eßlöffel Zucker ſowie Süßſtofflöſung nach
Ge=
leier auf öſterreichiſche Art. Eine
Por=
ege man dicht mit Semmelſcheiben, die man recht
dick mit Butter beſtrichen hat. Auf dieſe ſchlage man nun
nebeneinander Eier, die man mit Salz, Pfeffer, ſowie
kleinge=
ſchnittenem Schnittlauch und reichlich grobgewiegtem gekochten
Schinken beſtreut. Mit ſaurer Sahne übergoſſen, backe man die
Speiſe ſolange, bis die Eier feſt, jedoch nicht hartgeworden ſind.
Man ſerviere dazu grünen oder Gurkenſalat, evtl. gemiſcht.
Schinkenſchmarrn. Eier, Milch und Mehl verquirle
man mit etwas Salz zu dickflüſſigem Teig, den man in einer
Pfanne mit ausgebratenem Speck unter ſtändigem Zerpflücken
mit einer Gabel bäckt, nachdem man zuvor reichlich
grobgewieg=
ten, gekochten oder rohen Schinken, darunter gemiſcht hat. Mit
Schnittlauch und geriebenem Käſe überſtreut, paßt dazu ſowohl
grüner, Gurken=, Bohnen= oder Tomatenſalat.
Tomaten mit Pilzfülle. Schöne, große, ausgehöhlte
Tomaten fülle man mit in Butter gedünſteten, mit Peterſilie
untermiſchten Pilzen, übergieße ſie mit reichlich Butter und backe
ſie, in eine eingefettete Form nebeneinander geſetzt, mit
gerie=
benem Käſe überſtreut, nur 15 Minuten.
Wie man das Fruchtmark beim Einkochen von
Fruchtſäften verwerten kann. Da in dieſem noch
ge=
nügend Geſchmacksſtoffe vorhanden ſind, ſollte man es nochmals
mit Waſſer bedeckt und mit Zitronenſchale und wenig Zimt zum
Kochen aufſetzen und langſam ¼ Stunde ſieden laſſen. Nun
entweder zum Ablaufen auf ein Seihtuch gegeben und den
ge=
wonnenen Saft beim Bereiten von Bowlen mit verwenden
oder zu Limonaden verbrauchen. Mit Süßſtofflöſung an
Stelle des Zuckers, der imier wieder zu neuem Durſt reizt, ſüßen,
kann man dieſen Saft aus Reſten, auch mit Gelatine verrührt
(auf ½ Liter 8 Blatt gerechnet), zu Gelees verbrauchen, die
einen erfriſchenden Nachtiſch ergeben. Ferner kann man auch
köſtliche Suppen oder Kaltſchalen davon bereiten, wie auch
vom Fruchtmark, wenn man darin Hafergrütze ausquellen ließ,
wie oben geſüßt und mit etwas Mandel, geriebener Zitrone oder
Vanillezucker gewürzt, rote Grütze bereiten, die zum
Erkal=
ten in Schüſſeln gefüllt, mit kalter Milch, Vanille= oder
Mandel=
ſoße vorzüglich ſchmeckt und an heißen Tagen namentlich von
Kindern ſehr gern gegeſſen wird.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Stachelbeerkaltſchale. Miſchgemüſe mit
Roaſt=
beef. Rote Grütze. — Montag: Schinkenſchmarrn mit Gurken=
Tomatenſalat. — Dienstag: Eierkuchen mit geſchmorten
Hei=
delbeeren oder Kirſchen. — Mittwoch: Junges
Kohlrabi=
gemüſe mit Bratwurſt. — Donnerstag: Pfifferlinggemüſe
mit Bratkartoffeln. — Freitag: Fiſch=Hoppel=Poppel mit
Bohnen=Gurkenſalat. — Samstag: Tomatengemüſe mit
Röſt=
kartoffeln.
25
u mor
Zeitgemäß.
Staub wiſchen ſollen!“
„Ich habe mehr zu tun als zu zählen, wie oft Sie mir wat ſagen!“
„Er ſagte ihr, ihre Nervoſität ſei eine Alterserſcheinung.”
(Lord Jeff.)
„Die Laternenpfähle in eurer Straße ſind friſch geſtrichen!“
„Ja, ja, ich habe es meinem Mann angeſehen.”
(„Faun.*)
Gerichtsverhandlung. „Sie behaupten alſo, aus Vergeßlichkeit Ihre
Fra aus der 3. Etage geworfen zu haben?” — „Jawohl! Wir wohnten
früher Parterre, und ich hatte ganz vergeſſen, daß wir umgezogen
Rantg
(,Journal amſant.”
Das hilft. „Wie hat es bloß Herr Doktor Bell fertig gebracht,
Ihre Gattin in ſo kurzer Zeit von der Nervoſität zu heilen?”
Knapp gehalten. „Sie haben Ihrer Frau das Skatſpielen
beige=
bvacht?” „Ja, es war eine glänzende Idee! Vorigen Sonntag habe ich
fünf Mark von meinem Gehalt zurückgewonnen.” (,Paſſing Show.*)
Für die Schiffsreiſe.
Eine Fahrt mit dem Dampfer zählt ſicherlich zu
den allerſchönſten Urlaubsvergnügungen, und wer
einmal Gelegenheit hatte, an einer längeren
See=
reiſe teilzunehmen, wird verſtehen, welch’ köſtliche
Befriedigung und Entſpannung eine Reihe von
Sonnentagen am Waſſer bedeuten, wie herrlich eine
ſolche Reiſe für Körper und Nerven iſt, und daß die
„Ferien am Meere” eine unauslöſchliche Erinnerung
bleiben müſſen. Natürlich iſt es auch notwendig,
mit Garderobe und Gepäck entſprechend beraten zu
ſein, da die Urlaubsfreude nur dann eine ungetrübte
iſt, wenn die Ausrüſtung in jeder Hinſicht
zweckent=
ſprechend erſcheint.
Das Gepäck iſt hier ſogar ein ſehr weſentlicher
Faktor, denn der Kabinenkoffer kann zwar ziemlich
groß, muß aber unter allen Umſtänden ganz flach
ſein, da er ſonſt unter dem Kajütenbett keinen Platz
findet und zu viel von dem ohnedies meiſt recht
beſchränkten Raum in Anſpruch nehmen würde.
Abgeſehen davon, läßt ſich in einem richtigen
Kajüten=Rohrplattenkoffer auch ſehr viel
unter=
bringen, ſo daß man neben dieſem Gepäckſtücke nichts
anderes mehr braucht als ein gut eingerichtetes
Neceſſaire mit den verſchiedenen Flakons und den
notwendigſten Toilettebehelfen.
Das wichtigſte Kapitel aber iſt die Garderobe
fürdie Schiffsreiſe, und da gerade auf
die=
ſem Gebiete immer wieder der Fehler begangen
wird, viel zu viel, aber faſt niemals das richtige
mitzunehmen, wollen wir verſuchen, einige praktiſche
Richtlinien zu geben, die aber von vornherein nur
ſolche Kleidungsſtücke berückſichtigen, die keineswegs
nur für die Schiffsreiſe allein brauchbar ſind,
ſon=
dern auch ſpäterhin gut verwendet werden können,
ſo daß man damit einen ausgezeichneten Ausbau der
ſommerlichen Garderobe vornimmt.
Zu den Kleidern, die man am Schiff am
drin=
gendſten braucht, zählt vor allen Dingen ein
gut=
waſchbares Modell, das aus Leinen, Rohſeide oder
dergleichen verfertigt ſein ſoll, da ein ſolches Stück
eigentlich für jede Tageszeit in Frage kommt und
auf Deck immer vorteilhaft ausſehen muß. Die
nette=
ſten ſind immer jene Modelle, bei denen eine gefältelte Rockpartie
mit enger Paſſe und ein kleines Schultercape zu einem flotten
Ganzen vereinigt wird. Natürlich iſt es gut, das Cape abknöpfbar
zu arbeiten, ſo daß das Kleid — ohne dieſen Umhang — wirklick
reſtlos ſchlicht iſt, wie die neue Mode es verlangt.
In unſerer letzten Skizze (rechts unten) führen wir ein ſolches
Stück vor Augen, das immer wieder gerne geſehen wird und
ſpäter=
hin auch für Wochenendtouren, für Haus und Garten uſw.
vor=
treffliche Dienſte leiſtet.
Für kühle Tage an Bord muß ne
chend vorgeſorgt werden, da man ſor
ſten Erkältungen ausgeſetzt wäre, u
das Wetter auf See oft ganz ung
riſch iſt.
Hier bietet nun die Strickmod
dringend braucht, und beſonders d
Marinekoſtüme mit ſtrickpliſſi
und blauer Bordjacke mit
Goldknö=
viele begeiſterte Anhängerinnen zu
mocht, da man genau weiß, daß
Sachen neben vielen anderen Vorzi
fern viel praktiſcher ſind als Stoff,
zerknüllt ausſehen und darum gerad
erſter Linie in Frage kommen, da es
an der geeigneten Möglichkeit gebr
dungsſtück inſtandzuſetzen.
Außerdem braucht man aber no
geſtricktes Enſemble unter allen Um (Den, da
ja oft vorkommt, daß man das Sd
Stunden verläßt, um einen Ausflu an Lan
machen, bei welcher Gelegenheit m
oder Wagentour oder mit einer lär
menade zu rechnen iſt; man wählt de
Zuſammenſtellung in einer ſchönen,
Farbe, und zwar Rock, Jäckchen un
Schattierung abſtechende Strickbluſe
glatt gearbeitet oder mit den nach
ordentlich beliebten, ornamental=ge
tarſien” verſehen ſein kann (rechts ol
liche
en ſch
bekann
blich t.
S. wa
5
lau=
haben
erben
ſſie
nBo
ier
ein
in ande
auf eil
äner Aut
2n Fußpre
gerne eint
neutrale
Ene in de
2 entweddt
wor außen
enen .
Für alle Fälle muß auch an eine Eſſerdichten
Mantel gedacht werden, der für Wit md Regen
tage an Bord abſolut unentbehrlich i /r ſoll die
typiſche Raglanform haben und hock kürtet ſein
um jugendlich und flott zu wirken Eſtes Bi0/
links oben).
Ferner braucht man für den Morgen und für die Ruheſtunden
im Liegeſtuhl auf Deck auch ein oder das andere Pyjama; man
wird hier gerne zu einem einfarbigen Material greifen, da die
Sonnenſtrahlen und die Salzbriſe die Farben ſehr angreifen und
darum unter keinen Umſtänden zu einem der bunten Modegewebe
zu raten wäre. Der Strandanzug ſoll ganz auf „einfache Note‟
geſtellt ſein, weshalb die Modelle, die aus einem ſchlichten
Bluſen=
teile und weiten, angeknöpften Beinkleidern beſtehen, immer am
beſten gefallen (vorletztes Bild).
Die Abendmode ſteht unſtreitig i
Imprimes, denn einerſeits ſind dieſ
dekorativ und friſch, andererſeits
ſchmeidigen Gazegewebe, um die es ſie
den großen Vorteil, ſelbſt wenn ma
feſtgepackten Koffer nimmt, gut a
man die gedrückten Stellen infolge der reichen M
wahrnehmen kann.
Die langen Imprimekleider mit abnehmbarem
(der gleichzeitig die heuer als faſt unentbehrlich
Umhülle darſtellt), wären mithin für die
Urlaub=
als allervorteilhafteſte Abendaufmachung in erſter
wägung zu ziehen. (Figur 1, untere Reihe.)
Seichen der
Taterialien
En die
ge=
er handelt
2 aus dem
ſehen, de
ung kaum
we=Kragen
ende ileine
zur Se4
rie in Er
Was Sie brauchen,
gnadige Srau,
das ſind all die tauſend Kleinigkeiten, die Ihre
Aufmachung verſchönern und Ihnen Freude bereiten
und ſchon darum wert ſind, angeſchafft worden zu
ſein; jene Details, die man oft — ganz zu Unrecht —
gering ſchätzt und mitunter arg vernachläſſigt.
Sie ſehen eine elegante Frau. Sie fragen ſich,
woher es wohl kommen möge, daß ſie trotz größter
Einfachheit ſo außerordentlich ſchick ausſehe
glauben ſie es: des Rätſels Löſung liegt in der
Sorgfalt der Kleidung, die auf die vielen
Kleinig=
keiten aufgebaut iſt, deren jede vielleicht ein Nichts
iſt und verſchwindet, deren Geſamtheit aber das
ausmacht, was man eben mit dem Worte Eleganz
zu bezeichnen gewohnt iſt.
Ihre Urlaubstage ſtehen vor der Türe und Sie
brauchen darum immer wieder einige dieſer kleinen
Dinge, die die Garderobe auffriſchen und der
Reiſe=
ausſtattung jene ſympathiſche, gut=durchdachte Note
zu geben vermögen, die auf den erſten Blick ſchon die
Frau von Geſchmack verrät.
Grundbedingung iſt natürlich immer; ſchönes
Gepäck. Es muß nicht gerade luxuriös wirken, aber
es ſoll — was vielleicht noch viel mehr bedeutet —
gediegen ſein, wie überhaupt Gediegenheit das
Leit=
motiv für die Aufmachung der eleganten Frau zu
ſein hat.
Ferner iſt es auch wichtig, daß das Gepäck
ein=
heitlich ſei, denn nichts iſt weniger ſchön, als
wenn die einzelnen Stücke zueinander nicht
abge=
ſtimmt, alſo etwa heller und dunkler ſind und ein
wildes Kunterbunt ergeben. Am ſchönſten iſt
ſicher=
lich ein mittleres Braun, das gleichzeitig auch am
widerſtandsfähigſten erſcheint, da man darauf die
Flecken, die ſelbſt bei größter Achtſamkeit entſtehen,
kaum merkt.
Beſonders vorſichtig heißt es bei der Wahl der
Größe der einzelnen Gepäckſtücke zu ſein, denn der
Raum im Zugabteil iſt ſehr beſchränkt, weshalb die
Koffer möglichſt klein ſein ſollten; dagegen aber
wünſcht man im Gepäck möglichſt viel unterzubringen, da man ja
für mehrere Wochen ausgerüſtet ſein muß.
Am praktiſchſten ſind ganz fraglos die „Coupé=Schrankkoffer”
die ganz dem Syſtem der großen Hängekoffer entſprechen, aber nur
ſo breit ſind, daß die zuläſſige Größe nicht überſchritten wird. Die
Innen=Einteilung iſt ausgezeichnet, da ſeparierte Fächer für
Klei=
der, Wäſche, Schuhe und auch für diverſe Kleinigkeiten vorgeſehen
ſind. — Außer dieſem Koffer, der natürlich das hauptſächlichſte
Gepäckſtück darſtellt, braucht man auch noch einen ledernen
Hut=
karton, da nur auf dieſe Weiſe der ſichere Transport der Hüte
mög=
lich wird, die jetzt bekanntlich durch die breitere Form und reiche
Garnierung wieder einigermaßen ſchwierig zu verpacken ſind.
Nebenbei iſt noch ein guteingerichtetes, nicht zu großes
Neceſ=
ſaire notwendig, das man für den Urlaub unbedingt braucht.
Schließlich wäre auch das karierte Plaid nicht zu vergeſſen, das
vornehmlich bei Schiffsreiſen unſchätzbare Dienſte leiſtet.
Zu den ganz neuartigen Gepäckſtücken zählt der Reiſepolſter
aus Sämiſchleder, der ſich — wenn man ihn nicht gerade verwendet
Es iſt ſomit auch ein Leicht /gewor
mit geringen Mitteln Kleid und Hu —mol
zu laſſen, womit man in Zukunft
Modeſorge enthoben ſein wird. (S1 /Trechts
Ein wichtiger Faktor in der geſchm Slen 0
derobe ſind auch die verſchiedenen Ha aſchen
es gibt heuer ſehr flotte Modelle für F Weg ”
Badeplatze, ſowie für die Promenade / Kuroine
ſie ſind aus geſtreiftem Leinen oder 6 Then
terial verfertigt und in ihrer kur eide
Note ungemein wirkungsvoll. Für Keutzähe
und eventuell auch für nachmittäg!
heiten hingegen wählt man am liebſte ſe lan
geformte krokodillederne Handtaſche 1 Sornoe
worunter die erhabenen=zackigen Stell ſer Ki
Haut gemeint ſind, die ſich als außero EElich"
rativ präſentieren. Anſtatt jedes and F Lind
pflegt man bei dieſen Taſchen einen g Ia meillte
ſchen Ring vorzuſehen. Für den Aben ſer h
nur die flache Taſche in Gobelin=, Pe pinte 9
Perlenſtickerei in Frage, wobei mög
faltige Schattierungen geſucht werde /e ähl.
Taſche ſich jeder Farbe gut anpaſſe (1 ſwbeſ.
Unentbehrliche Begleiter der ele Fen
ſind die entzückenden „Puder=Mascott A
jene reizende ſpieleriſche Vereinigung R0
und Gebrauchsſtück, die ſich die Gunſt Tiſ.
Frau im Nu erworben haben, weil ſie Ewie.”
irgendein anderes kunſtgewerbliches ( Kh
Mode=Einſtellung — der Dame ReckA"
Es ſind dies kleine Döschen, die mei?*
irgendeines modän=grotesken Tieres
nun die Nachbildung eines ſmarten
(des Pekineſers, Schnauzers, Terriel
eines Aeffchens uſw., oder einer 17
(Felix, der Kater, Film=„Micky” u.
mitunter ſollen dieſe Doſen auch eine (
Maskotte darſtellen (die Spinne, d0
Fröſchchen uſw.).
ganz flach zuſammenfalten läßt und wie eine Handtaſche wirkt.
Dieſe Klapp=Polſter gibt es in allen Farben; in der Regel
ſtimmt man ihre Schattierung zum Tone der Reiſe=Dreß ab, um
eine einheitliche Wirkung zu erzielen. (Skizze rechts).
Der Wunſchtraum jeder gutgekleideten Dame iſt der Fuchs.
Blau=, Silber=, Polar=Fuchs — gleichviel; denn jede Frau weiß,
daß ſchönes, langhaariges Fell das Geſicht vorteilhaft umrahmt
und ſozuſagen das „Pünktchen auf dem i” iſt. Wer viele ſchwarze
Kleider beſitzt, wird übrigens gerne eine der ſchmalen Schleifen
aus Hermelin wählen, die nicht allzu koſtſpielig und immer ſehr
wirkungsvoll ſind, außerdem ſowohl nachmittas als auch abends
getragen werden können. (Skieze rechts oben.)
Zu den beliebteſten Modeneuheiten zählt der Filzhut mit
abknöpfbarem Rande, der inſofern eine ganz
ausgezeich=
nete Löſung der Hutfrage darſtellt, als man zu ein= und derſelben
Filzform eine ganze Reihe von Rändern beſitzen kann, die immer
loſe über der Krempe der Grundform liegen und zu dem jeweiligen
Kleide abgeſtimmt ſind.
Die Doſen ſind innen derart au Ei
ſie jedwedes Trockenpuderformat aufd:
mögen, und überdies noch einen el
Spiegel haben und Raum für eine
bieten, ſo daß jede Dame ein ſolches Stück, das luſtie
gerne auf die Urlaubsreiſe mitnehmen und beſonder”
oft verwenden wird. (Skizze Mitte links.)
Auch Schuhe müſſen mit Verſtändnis und Sor!
werden; zu jener Fußbekleidung aber, die man in der
reiſe öfter zu beſorgen vergißt, zählt ein ſchick=ein!
ſchuh, der gleichzeitig für den Weg zum Bade in
ferner der Leinenſchuh für Promenade und Stran” /
eng=anliegende Gummiſchuh, für das Bad, wobei
Farben des Schwimmtrikots genau berückſichtigt 1
dementſprechend abſtimmt (lins unten).
Der Waſſerball zählt zu den Utenſilien, d.
Strande immer Freude bereiten; er läßt ſich, da
kleinen Luftpumpe im Augenblicke aufzublaſen iſt, lei
mitführen.
Für das Bad braucht man auch eine oder die and
Gummiperlen, ſowie den Oelpapier=Strandſchirl
Will
gefällt (rechts unten).
mer 178
Sonntag, den 29. Junf 1930
Seite 23
Jaß Parlankanf
In Naunt.
Kriminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
volle Stunde verfloß. Niemand kam oder ging. Aus
Fe unten ſchlug die Turmuhr. Es ging nahe an Mitter=
blötzlich zuckte der Doktor unwillkürlich zuſammen. Er
fonſt feſt in der Gewalt, aber vielleicht war er ſelbſt
* durch das anſcheinende Eintreffen ſeiner Erwarrung.
Mann war raſch aus dem Schloßportal getreten. Nur
ang glitt der ſchſwache Lichtſtrahl vom Wirtſchaftsgebäude
dunkle Geſtalt. Ein Mann im ſchwarzen Ueberrock,
gen hochgeſchlagen, einen breitkrämpigen Hut in der
or Borngräber pfiff vergnügt vor ſich hin. Er hatte
nen Sekunde die Geſtalt erkannt. Graf Egon!
n hatte der junge Graf die Stuſen überſchritten, ſah ſich
an, als fürchtete er, verfolgt oder beobachtet zu werden,
ze er auf das kleine Häuschen zu, in dem Mühlhauſer
fahle Geſicht entſtellt, die Hände halb von ſich geſtreckt, wie
ab=
wehrend.
Ihm gegenüber ſaß Graf Egon auf einem zweiten Stuhl,
ein Bild furchtbarer Erregung. Schweißtropfen ſchienen ihm
auf der Stirn zu ſtehen, der Hut lag auf dem Boden, der
Ueber=
rock war weit zurückgeſchlagen. Mit der Hand fuhr ſich der junge
Graf nun über das gebräunte, farbloſe Geſicht, er rang ſchwer
nach Atem. In ſeinen Blicken ſtand der Jammer einer
Men=
ſchenſeele.
Dann plötzlich fuhr er auf, ſtarrte den alten Mann wie
ent=
geiſtert an, hob die Rechte drohend, und Mühlhauſer ſank wie
vernichtet in ſich zuſammen.
Jetzt erſt bemerkte der Doktor, daß der Graf das Käſtchen
mit den falſchen Perlen mitgebracht hatte. Es ſtand geöffnet auf
dem Tiſch. Graf Egon faßte hinein, zog das Perlenband heraus
und ſchleuderte es mit einer Gebärde des Abſcheues auf den
Tiſch. Stoßweiſe mußten ihm die haſtigen Worte von den
Lip=
pen kommen, aber der Doktor konnte leider keine Silbe verſtehen,
ſo viel Mühe er ſich auch gab.
Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschätt
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25
boch!” murmelte der Doktor zufrieden.
Tür ging dort hinten, fiel wieder zu. Es wurde ſtill
x. Doktor Borngräber glitt eilig, ſich in den tiefſten
Orückend, in der Richtung der Wirtſchaftsgebäude
wei=
hatte ſich genau die Stelle gemerkt, an der Graf Egon
aden war — das Häuschen Mühlhauſers.
tand nun davor und betrachtete aufmerkſam den
Ein=
geſchloſſenen Läden. Graf Egon war bei dem
Leib=
ines verſtorbenen Vaters. Was führte ihn zur
Nacht=
ſer? Er brauchte ja den Alten nur zu ſich ins Schloß
wenn er ihm eine Mitteilung machen wollte, von der
etwas merken ſollte.
Doktor hatte in ſeinem Leben ſchon ſo viel ſonderbare,
unlogiſche Dinge erlebt, daß er auch diesmal ſich nicht
it der Auslegung abmühte.
berlegte nur kurz, dann ſchwang er ſich geſchickt wie ein
nn dem einen Fenſter in die Höhe, hielt ſich am Kreuz,
die Füße gegen das Geſims und drückte das Auge gegen
chnitt in das Holz.
ah das Innere der kleinen, ſauber eingerichteten Stube,
hauſer bewohnte. Er ſah aber auch die beiden Männer,
in und den alten Diener.
r dem runden Tiſch brannte eine Lampe und erhellte
m. Mühlhauſer ſtand, in eine verſchliſſene Hausjacke
inter einem Stuhl, halb in ſich zuſammengeſunken, das
Zwiſchen dem alten Leibdiener und dem Grafen Egon ſpielte
ſich eine Szene ab, die ſich wahrhaft erſchütternd anſah
Der Doktor zerrte an dem alten Holz des Ladens .
Herr=
gott, warum konnte er nur nichts verſtehen! Er ſah, wie der
Alte voller Verzweiflung die Hände rang, wie er mit einem
jam=
mervollen, flehenden Ausdruck den Grafen anſtarrte . dann
wieder etwas ſprach . mühſam wie erzwungen . . .. um
dann gänzlich auf die Fenſterbank zuſammenzuſinken.
Tief fiel ſein weißer Kopf auf die Bruſt, ein Zittern lief
durch den alten Körper, dann nickte er wieder und wieder.
Im=
mer auf eine Frage des Grafen, deren Wortlaut der Doktor nicht
hören konnte. Was bedeutete dies alles?
Und dann ſprang der junge Graf auf, trat bebend vor
Er=
regung und Zorn an den Leibdiener heran, rüttelte ihn an der
Schulter —. Mühlhauſer hob noch einmal flehend die Hände,
der Graf aber deutete auf die Perlen, ſchrie dem Alten etwas
Unverſtändliches zu, wollte weiterſprechen —, da glitt der Fuß
des Doktors auf dem glatten Geſimſe aus. Um ein Haar wäre
er herabgeſtürzt. Er fing ſich noch, packte den Laden mit den
zu=
ſammengekrampften Fingern, doch konnte er es nicht verhindern,
daß ein lautes Krachen entſtand.
Einen raſchen Blick ins Zimmer werfend, ſah er gerade noch,
daß dieſes laute Geräuſch innen gehört wurde, daß ſowohl der
alte Mann wie Graf Egon einen Moment wie erſtarrt ihre Blicke
nach dem Fenſter wendeten, dann aber nach der Tür ſtürzten.
Schneller noch hatte der Doktor den Boden erreicht. Als die
Tür des kleinen Hauſes aufgeriſſen wurde, befand ſich Doktor
Borngräber bereits jenſeits des Hofraumes, hinter dem kleinen
Steinportal. Er hielt ſich nicht weiter auf, durfte er doch erwar=
ten, daß man ihn verfolgte. Auf demſelben Wege, den er
gekom=
men, rannte er durch den nächtlichen Park, horchte einigemal
hinter ſich, glaubte Schritte zu vernehmen, Stimmen — und
ſchwang ſich an einer paſſenden Stelle ebenſo gewandt wieder
über die Parkmauer.
Erſt dann wußte er ſich in Sicherheit.Hier heraus folgte ihm
niemand. Mehrere Minuten verharrte er lauſchend, nichts regte
ſich jenſeits der Mauer. Sie hatten die Verfolgung wohl
auf=
gegeben.
Da ſuchte der Doktor jene Stelle, an der er ſeine
Verklei=
dung vornahm, fand ſie nach einigem Bemühen, nahm die kleine
Reiſetaſche und entfernte ſich eilig.
Sich ein klares Bild — ſoweit dies überhaupt möglich war
— über das zu machen, was er durch den Ausſchnitt im
Fenſter=
laden geſehen, dazu hatte er noch immer Zeit.
Eine Stunde ſpäter beſtieg er wieder als Polizeirat Zirker
auf der kleinen Station den durchgehenden Nachtzug, der ihn
binnen kurzem nach der Reſidenz bringen mußte. Vor dem
Ein=
ſteigen aber hatte er ſich ſorgſam umgeſehen, ob ſich kein
verdäch=
tiges Geſicht ſehen ließ. Aber nur einige Bauern, die den
Pferde=
markt in der Frühe beſuchen wollten, ſtiegen außer ihm ein.
Während der Fahrt, in eine Ecke gedrückt, das gleichmäßige
Rattern unter ſich, gab der Doktor ſeinen Gedanben Audienz.
Als er dann am Ziele der kurzen Reiſe ausſtieg, nun wieder der
verknöcherte Gelehrte, der grämlich und verſchlafen ſchien, war er
in einem Punkte klar.
Er glaubte zu erraten, was ſich zwiſchen den beiden
Män=
nern im kleinen Hauſe des alten Leibdieners abſpielte.
VIII.
Am nächſten Mongen war die gute Frau Walter nicht wenig
verwundert, ihren Doktor ſchon friſch und munter am
Schreib=
tiſche zu finden. Sie war jedoch ſo gut geſchult, daß ſie jede
neugierige Frage unterließ und dafür einen um ſo kräftigeren
Kaffee braute.
Im Laufe des Vormittags klingelte Doktor Borngräber den
Begierungsrat an. Die Verbindung war raſch hergeſtellt.
„Die Perlen ſind an den rechtmäßigen Beſitzer abgeliefert”,
meldete der Doktor nach kurzer Begrüßung.
„Die Reiſe hätten Sie einem Unterbeamten überlaſſen
kön=
nen, lieber Doktor. Aber Sie wollten ja nicht. Der junge Graf
war wohl ſehr erfreut?” kam es durch den Apparat zurück.
„Er ſchien ſich im Gegenteil nicht viel daraus zu machen,
das koſtbare Familienſtück zurückzuerhalten."
Der Doktor mußte lächeln. Der Regierungsrat wußte noch
nicht, daß es ſich nur um eine raffinierte Imitation handelte.
„Gott, er kann ſich das Vergnügen leiſten. Er ſoll ja ſchwer
reich durch die Erbſchaft geworden ſein. Die Sache iſt nun ſomit
erledigt. Aufregend war ſie nicht beſonders.”
„Bis jetzt nicht, aber es kommt vielleicht noch!"
Fortſetzung folgt.
n Rosengarten
Heute großes
ten-Konzert
mit Tanz.
Roßmann, Frankfurterstr.
Heiner Chor der
antengilde Darmsladl.
den 4. Jull, abends 8 Uhr, in
-Berndt-Halle, Alexanderstr.
Mliche Abend-Musik
tliche Lieder in Sätzen des 16.
d. Madrigale,alte Instrumental-
Chorwerke zeitgenössischer
listen (Kanons).
ame, die zum Eintritt
berech-
m Preise von RM. 1.00 u. 0.50
gendliche) bei Buchhändler
Kirchstr. u. a. der Abendkasse.
Sie finden im
Aoild TerHauf
Fün den Haushalts
Aussteuer-Waren, sämtliche Stoffe für alle Leib- und
Bettwäsche, fertige Bettwäsche, Tischwäsche, Küchenwäsche
Steppdecken eigener Anfertigung, Woll- und
Kamelhaar-
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wie bei „Alraune” mit dem
Gegensatz, daß nicht die Männer
an der Frau, sondern die Frau
an den Männern zu Grunde geht
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mit
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dem Weltstar und den
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Gamilla Horn, Franz Lederer,
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