Giunzelmummer 10 Pfennige
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Franfſurt a. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 177
Samstag, den 28. Juni 1930.
193. Jahrgang
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27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepig.
zeiſſe 200 Reſchemark. Alle Preſe in Reſchemar
ſ4 Doſſar — 420 Markl. — Im Falle, höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beſireibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
rbeitsloſen=Ausſprache im Reichstag.
beitsminiſter Skegerwald fordert Enklaſtung der Wirkſchaft von der Sozialpolikik und Preis= und
Lohngbbau. — Die Sozialdemokraken lehnen das Nokopfer und die Reformvorlage ab.
Die Ausſprache
egerwald vor dem Reichstag.
Ein Schritt vorwärks.
* Berlin, 27. Jumi. (Priv.=Tel.)
eichstag hat ſich jetzt endgültig bis zu einem der
wich=
ſitel des Reichsetats durchgeredet, das ſeit Wochen und
Ile Gemüter bewegt, aber bisher wohl auf einen Wink
ung ſtets zurückgeſtellt worden war. Der Etat des
rbeitsminiſteriums iſt jetzt in Angriff
ge=
amit auch die Vorlage über die Reform des
Arbeits=
erungsgeſetzes. Alle ſind ſich wohl darin einig, daß
rbeitsloſigkeit zu Leibe rücken muß. Nur über die
ein=
en Wege gehen die Meinungen auseinander. Wenn
ſen Worten, mit denen der Reichsarbeitsminiſter die
eröffnete, vielfach der Gewerkſchaftler ſpricht, ſo war
rnünftig genug, die finanzielle Entlaſtung
tſchaft zur Hebung der Produktion, der
und des Innenabſatzes, zu betonen. Er
nicht davor zurück, offen Preis= und
Lohnab=
rdern. Daß er auf der Linken keine Gegen=
, war verſtändlich. Dort glaubt man, den Angen=
Fählerfang ausnutzen zu ſollen. Das zeigten die
Ans=
der ſoziademokratiſchen Redner, von denen nicht
8 drei erſchienen, darunter auch Herr Wiſſel, der eine
ede zum Fenſter hinaus hielt, die darin gipfelte, daß
Aldemokraten Notopfer und
Reformvor=
ehnen würden. Am Samstag wird die Ausſprache
em der Arbeitsloſigkeit fortgeſetzt.
kegerwald leiter die Beratung ein.
chstag wurde am Freitag die Beratung des Haushalts
rtigen Amtes zu Ende geführt. Die Abſtimmungen
Dienstag verſchoben. Die Handelsverträge mit Polen
eich wurden der Ausſchußberatung überwieſen.
ichstag begann dann mit der Beratung des Haushalts
irbeitsminiſteriums, und zwar zunächſt der
Beſtim=
r die Arbeitsloſenverſicherung in Verbindung mit der
Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz. Reichsarbeitsminiſter
ald führte einleitend u. a. aus, daß durch die Finanz=
Sertrauen zur deutſchen Staatsführung und zur
öffent=
daltung ſtark erſchüttert worden ſei. Er perſönlich
Lerantwortung für dieſe Finanzpolitik ab. Man könne
2 Sozialpolitik machen, losgelöſt von der
Finanz=
aftspolitik des Landes. Falſch ſei es allerdings, wenn
eitgeberkreiſen die Haupturſache unſerer Geſamtmiſere
lichtungsweſen und die Sozialverſicherung zurückführe.
Derde man in nächſter Zeit ſparſamer mit
Verbind=
rungen verfahren müſſen. Der Miniſter verteidigte
pruch von Oeynhauſen, mit deſſen
Verbindlichkeits=
ſicherlich das Richtige getroffen habe. Unſer heutiges
ISniveau ſei ungeſund und nicht dauernd haltbar.
Dige Preisſenkung kämen wir nicht herum. Allerdings
orausgehen, da Lohnkürzungen allein nicht zum Ziele
fen und nicht durchführbar ſeien.
Niſter ging dann auf die Arbeitsloſenverſicherung ein.
18 wolle der Arbeitsloſigkeit durch ein
Arbeitsbeſchaf=
im begegnen, mit dem ſie 200= bis 300 000 Menſchen
Okot geben wolle. Die Regierung ſuche wegen der
—Anierung der Arbeitsloſenverſicherung eine Reichs=
9 zu vermeiden, weil ſonſt im Herbſt dieſelbe Lage
t2e aus der wir uns im letzten Jähre herausgear=
Zur Sanierung der Arbeitsloſenverſicherung ſeien
00 Millionen notwendig. Ich muß offen geſtehen, ſo
Niniſter weiter, daß ich bei dem Kampf um das
2 deutſche Volk nicht mehr verſtanden habe. Steuer=
Pünderte von Millionen bringen ſollen, ſind gegen=
Nehr herauszuholen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen,
2I und Winter mit viel drakoniſcheren Maßnahmen
Ien muß, als mit dem Notopfer der letzten Wochen.
Frach der Miniſter die Hoffnung aus, daß nach der
** baushalts und der Sanierung der Arbeitsloſen=
De deutſche Wirtſchaft neu belebt werden könne.
2 ſei allerdings, daß die Wirtſchaft bereit ſei, ihrer=
Deit der Not durch eine angemeſſene Preisſenkung
ingen.
ſerrede wurde wiederholt durch Beifallstundgebun=
Te und durch Zurufe von links unterbrochen.
leitete Abg. Grasmann (Soz.) ein, der die Berechnungen des
Ar=
beitsminiſteriums über den Bedarf der Arbeitsloſenverſicherung für zu
günſtig hält. Die Einſparungsvorſchläge ſind bedenklich und unſozial.
Das gilt beſonders für die Verdoppelung der Sperrfriſt. Wir werden
das Geſetz im Ausſchuß ſehr kritiſch behandeln, werden uns gegen
ein=
ſchneidende Verſchlechterungen wenden und werden vor allem
unter=
ſuchen, ob nicht manche vorgeſchlagenen Aenderungen das Gegenteil des
gewollten Zweckes erreichen.
Abg. Wolf=Stettin (Dnt.) erklärte, wenn viele Milliarden deutſchen
Kapitals im Ausland angelegt ſind, ſo liegt das doch daran, daß die
Kapitaliſten nicht an die Sicherheit der Kapitalanlage in Deutſchland
glauben. Die Arbeiter haben das größte Intereſſe daran, für das
Gedeihen der Wirtſchaft zu arbeiten und zu kämpfen. Unſere Wirtſchaft
wird getragen von den Erwerbshänden, aber ſie kann nur getragen
werden, wenn dieſe Pfeiler unten gemeinſam verankert und nicht
klaſſenmäßig getrennt ſind. Die Erwerbsloſen ſind die Opfer einer
falſchen Wirtſchaftspolitik und der zu weit gehenden Erfüllungspolitik.
Wir werden den vorliegenden Entwurf im Ausſchuß prüfen; aber wir
halten die Arbeitsloſenverſicherung nicht für ſanierbar. Wenn das
Ge=
ſetz nicht die Arbeitsloſigkeit vermindert, ſondern neue Arbeitsloſe
ſchafft, dann wäre es geradezu ſchädlich, weitere Mittel in dieſes
Unter=
nehmen hineinzuſtecken. Auf eine Preisſenkung iſt kaum zu rechnen,
ſolange immer neue Steuerlaſten beſchloſſen werden.
Abg. Huck (D.V.) erklärte, die Lage des Arbeitsmarktes ſei dadurch
gekennzeichnet, daß jetzt 900 000 Erwerbsloſe und Kurzarbeiter mehr
unterſtützt werden müſſen als im Vorjahre. Die Wirtſchaftsſchrumpfung
in faſt allen Kulturländern iſt nicht von den Unternehmern verſchuldet,
ſondern auf den allgemeinen Kapitalmangel zurückzuführen. In
Deutſch=
land iſt die Lage verſchärft worden durch eine verfehlte Politik, die ſich
über die Tatſache hinweggeſetzt hat, daß wir in einer kapitaliſtiſch
ge=
ſunkenen Privatwirtſchaft leben. Die Lohnſumme in Deutſchland hat
ſich um 6 Milliarden geſteigert. Die Theorie von der geſunkenen
Kauf=
kraft kann alſo nicht ſtimmen. Bei der Arbeitsloſenverſicherung haben
ſich unerhörte Mißſtände herausgeſtellt. Die künftige Arbeitsbeſchaffung
muß als Heilmittel ſehr ſkeptiſch beurteilt werden. Wir ſehen doch, was
aus dem früheren großen Arbeitsbeſchaffungsprogramm geworden iſt.
Die öffentliche Hand iſt wohl imſtande, Arbeiter zu beſchäftigen, nicht
aber produktive Werte zu ſchaffen. Wir ſind durchaus einverſtanden mit
einer Inanſpruchnahme auch der Opferwilligkeit der Beamten, aber wir
wenden uns gegen die Methode, daß man unter Fortbeſtand der
nomi=
nellen Höhe der Gehälter den Beamten einen Teil des Einkommens
wegſteuert, um es in den bodenloſen Topf eines Stückes der
Sozialver=
ſicherung zu verſenken. (Sehrt gut! bei der Volkspartei.) Eine
Sanie=
rung der Arbeitsloſenverſicherung halten wir nur für möglich, wenn
Erſatzkaſſen für die Angeſtellten zugelaſſen werden und wenn die
Her=
ausnahme der Landarbeiter erwogen wird. Wirtſchaftsbelaſtungen
müſſen in der heutigen Situation unter allen Umſtänden vermieden
werden. Wir können der Beitragserhöhung nur zuſtimmen, wenn ſie
bis zum 31. März 1931 befriſtet iſt. Die unbegrenzte Darlehnspflicht des
Reiches für die Arbeitsloſenverſicherung muß beſeitigt werden. Das iſt
das A und O bei unſerer Stellungnahme zur Sanierung nicht nur der
Arbeitsloſenverſicherung, ſondern auch der Reichsfinanzen.
Abg. Gerlach (Soz.) begründete ſozialdemokratiſche Anträge auf
Erhöhung der Mittel für die wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge und
auf Erweiterung der Kriſenfürſorge.
Abg. Troßmann (Bah. Vpt.) bezeichnete die
Wiedereingliede=
rung der Erwerbsloſen in den Arbeitsprozeß als die wichtigſte Aufgabe.
Er ſtimmt den Ausführungen des Arbeitsminiſters zu und meint, daß
der von der Regierung eingeſchlagene Weg bei der jetzigen Lage der
einzig gangbare ſei.
Abg. Eſſer (Ztr.) erklärte ſich mit allen Ausführungen des
Mini=
ſters einverſtanden.
Abg. Schneider (Dem.) erklärte: Eine Reform der
Arbeitsloſen=
verſicherung iſt notwendig, aber die vorliegende Novelle bringt nicht die
organiſche Aenderung, die wir brauchen. Eine Herabſetzung der
Lei=
ſtungen bringt keine Erſparnis, denn ſie wälzt die Ausgaben nur auf
den Wohlfahrtsetat der Gemeinden ab. Bei Verabſchiedung der jetzigen
kleinen Reform muß mindeſtens feſtgelegt werden, wann der organiſche
Um=
bau der Verſicherung erfolgt, der notwendig iſt, um ſie den Verhältniſſen
anzupaſſen, die in verſchiedenen Berufsarten ganz verſchieden liegen.
Den beſonderen Verhältniſſen der Landwirtſchaft, der Hausarbeit, der
Bauarbeit muß durch beſondere Beſtimmungen Rechnung getragen
wer=
den. Das Elend der Angeſtellten kann nur gemildert werden, wenn für
die Angeſtellten in der Arbeitsloſenverſicherung eine Sonderabteilung
geſchaffen wird. Die Einführung von Gefahrenklaſſen läßt ſich nicht
länger aufſchieben. Notwendig iſt die Einführung von Beitragsmarken,
wodurch 40 Millionen erſpart werden könnten. Wir werden die
Regie=
rung bei ihren jetzigen Verbeſſerungsverſuchen unterſtützen, aber wir
verlangen darüber hinaus eine grundlegende Reform.
Abg. Dr. Wiſſel (Soz.) frug nach dem Notopfer der Beſitzenden.
Im Ausſchuß werden wir Verbeſſerungsvorſchläge machen, aber die
Ge=
ſamttendenz der Vorlage lehnen wir ab.
Abg. Möncke (Chr.=Nat.B.P.) führte aus, für die Landwirtſchaft
ſeien die jetzigen Verhältniſſe der Arbeitsloſenverſicherung unhaltbar.
Die Leute, die ſich ohne Arbeit aus der Arbeitsloſenverſicherung Renten
verſchaffen, lachen uns aus. (Abg. Torgler (Komm.) ruft: „Es iſt
uner=
hört, die hungernden Erwerbsloſen ſo zu beſchimpfen!”) Von
kommu=
niſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Abgeordneten kommen
Entrüſtungs=
kundgebungen gegen den Abg. Möncke.
Abg. Tremmel (Ztr.) bedauerte unter lebhafter Zuſtimmung die
Ausführungen des Abg. Möncke.
Damit ſchloß die Ausſprache. Die Nobelle zur
Arbeitsloſenverſiche=
rung wurde dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß überwieſen. Um 1834 Uhr
vertagte das Haus die Beratung des Haushaltes des
Reichsarbeits=
miniſteriums auf Samstag, 10 Uhr.
Siadkkämmerer Lange krikt zurück.
Ueberraſchenderweiſe hat der Berliner
Stadtkäm=
merer Dr. Lange, nachdem er geſtern vom
Diſziplinar=
gericht freigeſprochen worden war, in einem Schreiben
an den Magiſtrat ſeine Verſetzung in den Ruheſtand gefordert und
eine Reihe ärztlicher Gutachten für ſeinen erſchütterten
Geſund=
heitszuſtand beigelegt. Dieſer Antrag wird durch den Magiſtrat
allein geregelt werden, und er hat auch allein die Penſion Langes
feſtzuſetzen. Das Stadtparlament hat auf Penſionierungen, die
ſich auf ärztliche Gutachten ſtützen, keinen Einfluß, nimmt dieſe
vielmehr nur zur Kenntnis. Es iſt anzunehmen, daß ſich gegen die
Penſionierung Dr. Langes keinerlei Schwierigkeiten geltend
machen werden.
* Der 15-Millionen
Kredik-
ein falſcher Weg!
Von
Bürgermeiſter Dr. Niepoth, Schlitz.
Die nachſtehenden Ausführungen dürften inſofern
von beſonderem Intereſſe ſein, als ſie die Auffaſſung
der Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei
wiedergeben.
Die Schriftl.
Es ſind gerade drei Wochen her, als die ſozialdemokratiſche
Landtagsfraktion einen Antrag einbrachte, der von der
Re=
gierung verlangte, bei den heſſiſchen öffentlichen Banken in den
Jahren 1930, 1931 und 1932 einen Kredit von je 15 Millionen
RM., zuſammen alſo 45 Millionen aufzunehmen und damit
zu=
ſätzliche öffentliche Arbeiten durch Staat, Gemeinden und
Ge=
meindeverbände zu finanzieren. Dem Zentrum waren die 45
Mil=
lionen zuviel. Es wollte ſich mit 15 Millionen in 1930 begnügen
und in dieſe Summe auch die vom Reich zur Belebung der
Wirt=
ſchaft zur Verfügung geſtellten Mittel eingeſchloſſen wiſſen. —
Auch ſollte nicht der Staat, ſondern die Kommunen als
Geld=
nehmer auftreten. Zinsverbilligung war aber, genau wie im
ſozialdemokratiſchen Antrag, zugeſtanden worden. Nach den
üblichen interfraktionellen Verhandlungen kam ein gemeinſamer
Antrag der Koalitionsparteien zuſtande, der zwar die
ſozial=
demokratiſche Begründung übernahm, im übrigen aber ungefähr
dem Zentrums=Antrag entſprach. Der Antrag kam am
Mitt=
woch im Landtag zur Abſtimmung und wurde gegen die
Stim=
men der D. V. P. und des Landbundes angenommen. Bei der
Bedeutung des Proble fs iſt es wohl von allgemeinem Intereſſe,
die Gründe der ablehneneden Haltung der D. V. P. kennen zu
lernen.
Art und Umfang der weltwirtſchaftlichen Depreſſion liegen
für jeden Unbefangenen ſo klar zu Tage, daß von der
Bei=
bringung ſtatiſtiſchen Zahlenmaterials abgeſehen werden kann.
Für Deutſchland ſind auch die tieferen Gründe dieſer Depreſſion
nicht ſchwer zu finden. Wir haben nicht nur 4½ Jahre einen
Krieg von niemals vorher gekanntem Ausmaße geführt,
ſon=
dern haben dieſen Krieg auch noch verloren. Die
verhängnis=
vollen Folgen des Kriegsausgangs in wirtſchaftlicher Beziehung
traten aber nimals deutlicher in die Erſcheinung, als in der
jüngſten Zeit. Die finanziellen Laſten des Dawesplans waren
und die des Youngplans ſind für die Daueruntragbar.
Darüber beſteht nicht nur in der D. V. P. kein Streit; davon
ſind auch unſere früheren Gegner genau ſo überzeugt wie wir,
ſonſt wäre der Kampf um die Höhe und die Verteilung der
un=
geſchützten und allein mobiliſationsfähigen Jahresleiſtungen
un=
ter ihnen nicht mit dieſer Energie und Zähigkeit geführt worden.
Es darf ferner nicht vergeſſen werden, daß durch Krieg und
In=
flation die Erſparniſſe von Generationen aufgezehrt worden
ſind und ein Kapitalverluſt von mehr als 100 Milliarden
ent=
ſtanden iſt. Zunächſt merkten allerdings nur die Beſitzer von
mobilem Kapital, d. h. die, die auf die Renten der faſt
wert=
los gewordenen Wertpapiere angewieſen waren, die ganze Schwere
des Verluſtes. Die Immobiliar=Beſitzer hatten — wenn in
die=
ſem Zuſammenhang von der einer tatſächlichen Expropriation
gleichkommenden Beſteuerung abgeſehen werden ſoll — die
Ver=
mögenswerte erhalten, waren ſogar von ihren Schulden mehr
oder weniger befreit worden. Sie waren deshalb zunächſt in
der Lage, durch Aufnahme von Bankkrediten ihren Betrieb
auf=
recht zu erhalten. So notwendig nun auch die Kreditaufnahme
in vielen Fällen ſein mag, niemals ſind die Schäden einer
wirt=
ſchaftlichen Entwicklung, die ſich hauptſächlich auf Schulden
auf=
baut, ohne daß auf Produktivität und Rentabilität der
inveſtier=
ten Gelder Rückſicht genommen wird, klarer zu Tage getreten,
wie in der jüngſten Zeit. Eine Scheinkonjunktur der Wirtſchaft
täuſchte uns über die wirkliche Lage hinweg. Die Löhne
ſtie=
gen, die Preiſe ſtiegen, ſchließlich folgten auch die Gehälter,
und ſo allmählich hatten wir uns eine Lebenshaltung
an=
gewöhnt, die lediglich auf die Scheinkonjunktur geſtützt, im
ſchreienden Widerſpruch zu der wahren Lage der Volkswirtſchaft
ſtand. Die Verſchuldung, ſowohl der Privatwirtſchaft — beſonders
der mittleren und kleinen Betriebe — als auch die
kurzfri=
ſtige Verſchuldung der Kommunen hatte dabei einen Grad
er=
reicht, daß das bittere Erwachen kommen mußte.
Für die Gewerbetreibenden kam es in dem Augenblick, als
ihre Bank eine weitere Kreditgewährung ablehnte; für die
Kom=
munen zeigte ſich, daß eine ungebührlich hohe kurzfriſtige
Verſchuldung die allerſchwerſten Gefahren in ſich birgt, im
Som=
mer 1929, als im Zuſammenhang mit dem drohenden Abbruch
der Youngverhandlungen ein großer Teil der Auslandsgelder
zurückgezogen wurde. Damals drohte für eine ganze Reihe von
Gemeinden der finanzielle Zuſammenbruch oder mindeſtens der
Zwang zur Verſchleuderung des wertvollſten
Gemeinde=
vermögens (Berlin biidet hier ein lehrreiches Beiſpiel). Die
Lage war ſo kataſtrophal, daß der Geſchäftsführer des
Städte=
tags, der noch nicht lange vorher das Recht der Städte auf
Schaf=
fung von Stadien und Grünflächen verteidigt hatte, nun die
Zurückhaltung der Kommunen vom
Anleihe=
markt und die Fundierung der kurzfriſtigen Kredite als
die Forderung des Tages erklärte. Die Spitzenverbände der
Kommunen und der Kommunalverbände ſtimmten ihm zu und
die Konſolidierung der Gemeindeſchulden macht ſeitdem deutliche,
wenn auch langſame Fortſchritte. Die Zurückhaltung der
Kommu=
nen vom offenen Geldmarkt unterſtützt zwar die Tendenz des
Abglei=
tens der Zinsſätze am Geldmarkt, mußte aber bei der Bedeutung der
öffentlichen Aufträge die Wirtſchaftskriſe verſchärfen. Die
Ueber=
windung dieſer Kriſe muß naturgemäß das Ziel aller
Vernünf=
tigen ſein, doch darf uns die Notlage weiter Volkskreiſe nicht
dazu verleiten, ungeeignete Wege einzuſchlagen, Wege, die mit
Sicherheit, wenn nicht jetzt, ſo doch in einem Jahr die Lage noch
verſchärfen müſſen.
Auch von der Deutſchen Volkspartei wird durchaus
aner=
kannt, daß der Staat nicht nur das Recht, ſondern ſogar die
Pflicht hat, in Zeiten ſinkender Konjunktur die Schäden durch
Vergebung der während der guten Konjunktur zurückgehaltenen
Aufträge zu mildern. Wir haben deshalb auch die Kürzung
Seite 2
Samstag, den 28. Juni 1930
des für den Wohnungsbau zu verwendenden Teils der von der
Bevölkerung unverändert hoch aufzubringenden
Sonder=
ſteuern energiſch widerſprochen. Denn einmal verſtößt
dieſe Kürzung trotz aller Erklärungsverſuche der Regierung
ge=
gen reichsgeſetzliche Vorſchriften, zum andern nimmt ſie dem
Baumarkt mindeſtens 6 Millionen, ein Betrag, der in einer
Kriſenzeit beſonders ſchwer ins Gewicht fällt. Wenn alſo in
der Landtagsdebatte die Ablehnung des 15=Millionen=Kredits
durch die D. V. P. als eine Schädigung der Handwerker
bezeich=
net wurde, ſo muß dieſe Behauptung im Hinblick auf die Haltung
der Regierungskoalition in der Frage der
Wohnungsbauför=
derung höchſt eigenartig wirken, ganz abgeſehen davon, daß das
Gewerbe im engeren Sinn ſicherlich den geringſten Teil der 15=
Millionen=Aufträge erhalten dürfte und daß 6 Millionen in der
Hand, deren Verzinſung und Tilgung die
Allge=
meinheitnichtneubelaſtet, uns beſſer dünken, als 15
Mil=
lionen auf dem Dache.
Die Unmöglichkeit für den heſſiſchen Staat, der trotz aller
Maßnahmen auch im laufenden Jahr mit einem Fehlbetrag des
Haushalts mit 7 Millionen Mark abſchließen dürfte, 15 Millionen
zu erträglichen Bedingungen aufzunehmen, iſt anſcheinend von
dem Finanzminiſter doch richtig erkannt worden, und deshalb
werden ja auch die Kommunen als Geldnehmer eingeſchoben.
Trotzdem bedeuten die Vorſchläge der Regierungskoalition nichts
anderes als eine zuſätzliche Belaſtung von 250 000 Mark jährlich
für den Staatshaushalt, und da dieſer Betrag mindeſtens 20
Jahre gegeben werden muß, eine Geſamtbelaſtung von etwa
5 Millionen Mark. Dieſer Betrag muß, da er ja im Etat nicht
zur Verfügung ſteht, entweder den Fehlbetrag vergrößern oder
muß, wie der Antrag will, „durch geſetzgeberiſche Maßnahmen
zur Verfügung geſtellt werden”. Ob damit Steuererhöhungen
gemeint ſind, iſt zunächſt noch unklar. Für die Gemeinden
be=
deutet die Aufnahme der 15 Millionen Mark Kredite eine
Zu=
nahme von 11 Prozent ihrer Geſamtverſchuldung und 30
Pro=
zent ihrer kurzfriſtigen Verſchuldung bei den öffentlichen Banken.
Die Belaſtung für Zinſen und Tilgung dürfte abzüglich des
Staatsbeitrags mit 1 Million Mark nicht zu hoch gegriffen ſein
und wird bei der bekannten finanziellen Lage der Mehrheit der
Gemeinden neue Steuererhöhungen aller Vorausſicht nach im
Gefolge haben.
Wie aber ſoll das Kapital ſelbſt beſchafft werden?
Kurz=
friſtig? Das hieße alle bisher als richtig erkannten
Maß=
nahmen der Konſolidierung ſabotieren. Langfriſtig
auf=
genommen, bedeutet es die Ausgaben von Kommunalobligationen.
15 Millionen in Heſſen ſofort unterzubringen, erſcheint uns faſt
unmöglich, iſt aber zumindeſt ohne größere Konzeſſionen, was
Zinsſatz und Ausgabekurs anlangt, nicht durchführbar. Die Folge
wäre, daß die Hoffnungen vieler Gemeinden, die die Erwartung
hegten, bei der Konſolidierung ihrer früher aufgenommenen
kurz=
friſtigen Anleihen beſſere Bedingungen erzielen zu können, als
es noch in der jüngſten Vergangenheit möglich war, begraben
werden müßten. Somit koſtet alſo die Aktion der
Koalitions=
parteien die Geſamtheit der Gemeinden nicht nur 150000 Mark
aus dem Ausgleichsſtock, ſondern wird auch vorausſichtlich eine
Verteuerung der Umſchuldung, die mit 250 000 Mark jährlich
nicht zu hoch gegriffen ſein dürfte, mit ſich bringen und aller
Vorausſicht nach einer weiteren Angleichung der Zinsſätze des
Geld= und Kapitalmarkts hindernd im Wege ſtehen.
Zuſammenfaſſend kann alſo geſagt werden: Die D. V. P.
glaubt, daß bei der Finanzlage des Staates und der Gemeinden
die Aufnahme des 15=Millionen=Zuſatzkredites die Notlage nicht
nur nicht beſeitigen, ſondern, wenn auch nicht ſofort, indirekt
ver=
ſchärfen wird. Dazu kommt, und das iſt das Wichtigſte,
wie ſind jetzt ſoweit gekommen, daß jeder Verſuch, uns über
unſere wahre Lage zu täuſchen, bekämpft werden muß. Dieſe
Lage verlangt aber zunächſt die Einſicht, daß ohne
Wiederher=
ſtellung unſerer Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt die
Wur=
zel des Uebels nicht beſeitigt wird. Nicht
Schuldenauf=
nahme und Erhöhung der öffentlichen Laſten,
ſondern Abbau der Preiſe, Abbau der Gehälter,
vom Generaldirektor und Miniſter angefangen,
Senkung der Löhne, Senkung des Zinsniveaus
und Minderung der öffentlichen Abgaben muß
die Parole ſein. Dieſer Erkenntnis iſt ſicher auch bei
ein=
zelnen Abgeordneten der Koalition vorhanden. Auch das
Finanz=
miniſterium ſcheint, wie aus der Abbiegung des urſprünglichen
ſozialdemokratiſchen Antrages zu ſchließen iſt, wenigſtens
teil=
weiſe unſerer Meinung beizutreten. Die Geſamtheit der
Re=
gierungsparteien und der Regierung bekämpfen ober heute noch
unſere Auffaſſung. Solange das aber geſchieht und
ſolange man nichi den Mut hat, die Bevölkerung
über dieungeheure Gefahrunſerer jetzigen Lage
aufzuklären, ſolange können wir Anträgen,
wieſie von den Koalitionsparteien geſtellt ſind,
unſere Zuſtimmung nicht geben.
Die Vorteile der kurzen Wellen. — Drahtloſe Energieübertragung.
Kurzwellen als Wegweiſer.
Von Dr. Hellmuth Thomaſius.
Das große Gebiet der elektriſchen Wellen iſt bisher in etwas
einſeitiger Weiſe bearbeitet worden. Sie dienten und dienen
hauptſächlich der Nachrichtenübermittlung, ſei es auf
telegraphi=
ſchem, ſei es auf telephoniſchem Wege. Der zu ſo hoher
Voll=
kommenheit durchgebildete Rundfunk iſt mit allem was damit
zu=
ſammenhängt, alſo mit Bildfunk und Fernſehen, ein Zweig der
drahtloſen Telephonie. Er kann alſo nicht als ein außerhalb
dieſes Gebietes liegendes Betätigungsfeld betrachtet werden.
An Verſuchen, noch weitere Anwendungen der elektriſchen
Wellen zu ſchaffen, hat es nicht gefehlt. Im allgemeinen iſt man
damit jedoch nicht ſehr weit gekommen. Der Geiſt der Techniker
war zu ſehr von den Aufgaben erfüllt, die ſich beim
Nachrichten=
weſen ergaben. Hier boten ſich ſtändig ſo viele neue und
meiſten=
teils äußerſt reizvolle Fragen, daß man darüber zu nichts
an=
derem kam. Wo weitere Bemühungen einſetzten, da lagen ſie
hauptſächlich auf dem Gebiete der Kraftübertragung. Schiffe
wurden aus der Ferne drahtlos geſteuert. Es iſt auch gelungen,
drahtlos übertragene Energie zum Schmelzen von Metallen und
zu eine Reihe weiterer Zwecke auszunützen. Hier handelte es
ſich allerdings nur um Laboratoriumsverſuche, nicht um eine
Verwertung im praktiſchen Betrieb.
Das mag vor allem daran liegen, daß ſich die Energie vom
Sendedraht aus nach allen Richtungen hin verbreitet. Jeder
kann ſich aus dem Aether davon einen Teil entnehmen und ihn
ſich dienſtbar machen. Eige Ueberwachung, eine Verhütung von
Mißbrauch iſt kaum möglich. Deshalb bleibt man ſchon aus
grundſätzlichen Erwägungen heraus lieber bei der
Kraftüber=
tragung in Drahtleitungen, hat man hier doch die Gewißheit,
daß die in die Ferne geſandte Energie wirklich nur dem zuſtrömt,
für den ſie beſtimmt iſt. Schon aus dieſem Grunde hatten die
Verſuche der drahtloſen Kraftübertragung in erheblichem Maße
die Merkmale ſehr intereſſanter Experimente, denen aber vorerſt
weiter keine praktiſche Bedeutung zukam.
Das kann ſich vielleicht einmal ändern. Im Gegenſatz zu
den gewöhnlich gebrauchten Telegraphie= und Telephoniewellen
laſſen ſich die ſogenannten „kurzen Wellen” richten. Unter „kurzen
Wellen” ſind dabei im allgemeinen die Wellen von weniger als
100 Meter Länge zu verſtehen. Die von einer Lichtquelle
aus=
gehenden Strahlen, verbreiten ſich gleichfalls nach allen
Rich=
tungen, in ähnlicher Weiſe, wie ſich die elektriſchen Wellen vom
Kanzler und Finanzminiſter wollen heuke erſt im Reichsrak ſprechen. — der Schleier lüfter fi
Beamkenbeikrag für die Arbeitsloſenverſicherung. — Ledigenſteuer bis 20 Prozenk.
Schankverzehrſteuer oder Kopfſteuer für die Gemeinden.
Beſprechung mit den Parkeiführern am Samskag.
* Berlin, 27. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler hält nach wie vor an der Fiktion feſt,
daß er ſein Kabinett unabhängig von den Parteien
führen kann. Er hat daher die für Freitag vorgeſehene
Be=
ſprechung mit den Parteiführern abgeſagt und
erſt nach wiederholten Vertagungen ſchließlich auf Samstag
morgen anberaumt, ſo daß die Fraktionen immer noch über den
Inhalt der Finanzreform im Dunklen tappen und daher auch auf
ihre Sitzungen verzichteten, weil keine greifbaren Unterlagen
vorliegen
Am Nachmittag iſt das Kabinett zu einer
verhältnis=
mäßig kurzen Sitzung zuſammengetreten. Der Kanzler
refe=
rierteüber ſeinen Beſuch beim Reichspräſidenten. ImAnſchlußdaran
wurden die inzwiſchen fertiggeſtellten Texte der Fnianzunterlagen
angenommen. Auch hier aber hat die Regierung ihre
Dispo=
ſitionen wieder geändert. Es war ſofortige
Veröffent=
lichung vorgeſehen, die jedoch im letzten Augenblick wieder
zurückgezogen wurde. Wenn auch in den Wandelgängen des
Reichstages davon die Rede war, es habe eine neue Panne im
Kabinett gegeben, ſo war aber doch wohl ausſchlaggebend, daß
Kanzler und Finanzminiſter ſich nicht die Pointe
neh=
men laſſen wollen für die Reden, die ſie am Samstag im
Reichsrat halten wollen. Zu der Sitzung der vereinigten
Ausſchüſſe des Reichsrates werden die meiſten
Miniſterpräſiden=
ten der Länder erwartet. Nach unſeren Informationen iſt
der Aufbau des Finanzprogramms
ſo gedacht, daß die Regierung durch Kürzung im Etat 135
Mil=
lionen ſparen will. Außerdem iſt eine allgemeine Erhöhung der
Einkommenſteuer bei Einkommen über 8 400 RM. vorgeſehen, die
von 5—10 Prozent geſtaffelt werden ſoll. Das
Beamtennot=
opfer iſt auf 2½ Prozent für alle
Steuereinkom=
men über 2 000 RM. feſtgeſetzt, wobei für jedes Kind
eine beſondere Freigrenze von 250 RM.
vorge=
ſehen iſt. Es ſoll auch ausgedehnt werden auf die
ſtaatlichen Angeſtellten. Die Feſtbeſoldeten
der Privatwirtſchaften bleiben vorerſt befreit. Die
Regierung verlangt aber eine Ermächtigung, auch auf
dieſe Reſerve unter Umſtänden zurückgreifen zu
können. Die Sonderſteuer der Ledigen wird auf
15—20 Prozent erhöht. Um den Gemeinden aus ihren
Schwierigkeiten zu helfen, wird ihnen das Recht verliehen,
wahlweiſe eine Schankverzehrſteuer oder eine
Kopf=
ſteuer in Form der Verwaltungsabgabe einzuführen, und
zwar ohne Aenderung des Finanzausgleiches, ſo
daß alſo den Gemeinden der Ueberweiſungsanteil
nicht gekürzt wird. Sie können alſo die hieraus zu
erwar=
tenden Mittel für die Abdeckung ihrer Wohlfahrtsausgaben
benutzen. Die Regierung glaubt, mit dieſem Steuerbukett die
mittlere Linie eingehalten und aus allen Vorſchlägen etwas
ge=
nommen zu haben. Sie habe die Beamtenbeſteuerung,
die das Zentrum verlangt, ſie habe die
Einkommen=
ſteuererhöhung, wie ſie die Sozialdemokraten
verlangen, und habe die Kopfſteuer, wie ſie von
Wirt=
ſchaftspartei und Volkspartei verlan gt werde.
Schließlich kämen die Einſparungen von 135
Mil=
lionen den Wünſchen der Regierungsparteien insgeſamt
ent=
gegen.
präſidenten unbegrenzte Vollmachten bekommen hat.
ſchon ſagten, ſoll vielmehr der ganze Weg des parlay
Getriebes durchlaufen werden. Erſt wenn ſich herausf
daß eine Mehrheit nicht zu finden iſt, würde das Kabi=
Frage geſtellt ſein, ob es zurücktreten oder mit Hilfe 6
48 aus der Verlegenheit kommen ſoll. Der Kanzler
eine Auflöſung des Reichstages noch nicht zu denken:
wiederholt darauf aufmerkſam gemacht worden, daß d
gewählte politiſche Weg zwangsläufig dahin führen m
ſich eine ſchwere Verantwortung auflade, wenn er au
teien vorbei ſeine Politik führen wolle. Der Kanzl
Reichsrat bitten, ſeine Arbeiten ſo zu beſchleunigen, d
lagen am Samstag der kommenden Woche dem Rei
liegen können.
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Berlin,
Reichskanzler Dr. Brüning empfing heute mittag
Vertreter des Deutſchen Beamtenbundes, um ſie mit
ten der Reichsregierung zum Deckungsprogramm
mochen. Vom Reichskabinett nahmen an der Beſpr
Vizekanzler Dietrich, Reichsinnenminiſter Dr. Wirth,
miniſter Dr. Schätzel, Reichsverkehrsminiſter von Gu
Deutſchen Beamtenbund waren erſchienen Bundes
Flügel und die Herren Kugler, Ehrmann, Lenz ur
Bundesvorſitzender Flügel gab dem Reichskanzler
daß unverzüglich die zuſtändigen Organe des Deutſche
bundes einberufen würden, um zu den Abſichten der
rung Stellung zu nehmen.
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Etzende
Seßletn!
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Berlin, „un
und glaubt, daß er auf dieſer Grundlage eine Mehrheit im
Par=
lament findet, wobei die Hoffnung mitſprechen mag, mit
wech=
ſelnden Mehrheiten arbeiten zu können. Nach der Stimmung
in den Parteien ſteht aber dieſe Rechnung auf recht ſchwachen
Füßen. Es wird ſtark angezweifelt, daß der Kanzler vom Reichs=
Der Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrats de
Reichspoſt trat heute zuſammen. Bei dieſer Geleg
Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel feſt, daß Verkehr und
in faſt allen Betriebszweigen der Deutſchen Reichst
gegenüber dem Vormonat erfreubiche Steigerunge
haben.
Der Reichspoſtminiſter ſprach die Hoffnung aus,
wärtsbewegung des Poſtverkehrs anhalten und ſich e
Anzeichen für die allgemeine deutſche Konjunkturent
weiſen werde.
Der Abſchluß für das Rechnungsjahr 1929 we
Darlegungen des Miniſters einen Ausfall von 20 Mi
auf, der jedoch durch Erſparniſſe ausgeglichen wer
Die Barablieferungen an das Reich in Höhe von 151,
ſind ſichergeſtellt.
Der der Reichspoſt zufallende Anteil an der Mo
anleihe lief im Augenblick ein. Hinſichtlich des Au
fungsprogramms führte Reichspoſtminiſter Dr. Schä
die Deutſche Reichspoſt 200 Mill. RM. zur Linderun
wärtigen Wirtſchaftskriſe bereitſtellen werde. Es
ha=
bei zunächſt um einen Betrag von 80 Millionen M
Vorgriff auf das Haushaltsjahr 1931 genommen n.
um 30 Millionen, die der gegenwärtige Poſthaushalt
fungen im Winterhalbjahr vorgeſehen habe, um 40 M.
dem Fonds, der zur Tilgung der am 1. Oktober 1
Schatzanweiſungen angeſammelt worden ſei, und ſ(
50 Millionen, die im Wege einer neuen Anleihe beſd
ſollen.
Sendedraht aus verbreiten. Stellt man aber hinter das Licht
einen Hohlſpiegel, ſo werden ſie zuſammengerafft und in Form
eines Lichtbündels, eines einzigen dicken Strahls, in einer
be=
ſtimmten Richtung hinausgeworfen, Genau ſo die kurzen
elektri=
ſchen Wellen. Auch für ſie gibt es eine Art von Hohlſpiegel, der
es ermöglicht, ſie zuſammenzufaſſen und in Form eines einzigen
Strahls nach einer beſtimmten Richtung zu ſenden. Von dieſer
Möglichkeit wird bereits Gebrauch gemacht. Zunächſt wiederum
auf den Gebieten der Telegraphie und Telephonie, in erſter Linie
beim überſeeiſchen Verkehr.
Freilich erſcheint es auch hier nicht ausgeſchloſſen, daß ſich
jemand mit einem Empfänger in den Lauf des Strahlenbündels
ſtellt und ſich etwas abzapft. Beim telegraphiſchen und beim
Fernſprechverkehr läßt ſich dem durch Chiffrierung
entgegen=
arbeiten. Es ſind neuerdings ſogar Einrichtungen gebaut worden,
die das ins Mikrophon geſprochene Wort derart verzerren, daß es
unverſtändlich wird. Am Empfangsort wird es ſelbſttätig wieder
in die richtige Sprache umgeſetzt. Wie man freilich bei einer
der=
einſtigen Kraftübertragung von der Verwendung kurzer Wellen,
falls dieſe überhaupt in techniſchem Maßſtab möglich ſein ſollte,
vongehen müßte, um eine unbefugte Entnahme von Energie zu
verhüten, läßt ſich heute noch nicht ſagen.
Jedenfalls aber bieten die kurzen Wellen den Vorteil, daß
ſie gerichtet werden können und den weiteren, daß ſie in reichlicher
Menge zur Verfügung ſtehen. Bei den langen muß man
näm=
lich ſtets erhebliche Zwiſchenräume laſſen, damit keine
gegen=
ſeitigen Störungen eintreten. Dadurch wird die Zahl der
aus=
nutzbaren Wellenlängen beſchränkt. Bei den kurzen können die
Zwiſchenräume äußerſt klein genommen werden, ſo daß man alſo
auf zahlreichen dicht aneinanderliegenden Wellen gleichzeitig
arbeiten kann, ohne Störungen befürchten zu müſſen. Damit
ſind neue Möglichkeiten für eine ausgedehntere Anwendung
drahtloſer Wirkungen geſchaffen, von Wirkungen, die außerhalb
des Gebietes der Telegraphie und der Telephonie liegen. In
dieſem Sinne ſind die nachſtehend beſchriebenen Neuerungen zu
verſtehen Es muß bei ihrer Beurteilung immer bedacht werden,
daß es ſich erſt um einen Anfang handelt und daß die weitere
Durchbildung, Vervollkommnung und ſchließlich die allgemeine
Anwendung vielleicht in erſter Linie durch Benutzung kurzer
Wellen begünſtigt werden wird.
Einen bemerkenswerten Verſuch der mechaniſchen Ausnützung
drahtloſer Energie ſtellt das Oeffnen von Garagentüren dar.
Der Autofahrer, der in die Garage einfahren wollte, mußte
bis=
her immer erſt abſteigen, die Türe öffnen, hierauf wieder
auf=
ſteigen, einfahren, wieder abſteigen, ſie ſchließen. Bei der neuen
Vorrichtung genügt ein Druck auf einem im Auto angebrachten
Knopf und die Türen fliegen auf. Hinter ihnen iſt ein Antenne
angebracht, die die vom Wagen kommenden elektri”
aufnimmt und ſie einem Empfänger zuleitet. Nach ei
Verſtärkung wirken ſie auf einen Schalter. Dieſer
Elektromotor ein, der die Türen öffnet. Im Inner
befindet ſich der ſchon erwähnte Knopf. Ein Druck
nügt, um einen Sender in Tätigkeit zu ſetzten, der
beſtimmter Länge ausſendet. Der Empfänger in de
ein für allemal auf dieſe Wellenlänge eingeſtellt,
immer an. Nach der Einfahrt kann durch einen Or.
andern Knopf die Tür wieder geſchloſſen werden. C
ſie ſich durch Betätigung eines Knopfes bei der A
ſchließt ſich nach einem weiteven Druck, ſobald der We
iſt. Wie geſagt — ein Anfang, der ſehr vielſeitiger
fähig iſt.
Schon ſeit längerer Zeit benutzt man die elektri
um den auf See befindlichen ſich der Küſte nähern
ihren Standort kundzugeben. Das Schiff, das im
weiß, wo es iſt, peilt zwei drahtloſe Sender an.
wo dieſe liegen, läßt ſich mit Hilfe der Peilantenne
baren Rahmenantenne, leicht finden. Eine Unterſt.
Verfahrens bildet ein neues, durch das es dem Sch
wird, auf einfache Weiſe ſeine Entſernung von der —
mitteln. Es iſt vor kurzem auf dem Cumbrae=Leuch
Nähe von Glasgow eingerichtet worden. Hier II.
neben dem Lichtſtrahl noch eine Sirene in Tätigkeik.
dichter Vernebelung auf weitere Entfernung horbat
Lichtſtrahl zu bemerken vermag. Vernimmt man
ſie=
noch nicht, wie weit man von der Küſte weg iſt. De
ſie mit einem Rundfunkſender verbunden. Beide
folgender Weiſe miteinander. Die Sirene erion,
Augenblick wo ſie ſchweigt, beginut der Sender /e
Er zählt eins, zwei, drei und ſo weiter. Die Palut
Zahlen entſprechen genau der Zeit, die der Schal bre
Seemeile zurückzulegen. Auf dem Schiff befinder
fänger, durch die die Zahlen abgehört werden. *
Wellen legen 300 000 Kilometer in der Sekunde 3.
reichen alſo das Schiff in dem gleichen Augenhll:
ausgeſandt werden. Deshalb vernimmt man auf 2e
Zahlen genau ſo ſchnell, wie wenn man ſich auf dee
ſelbſt befände. Der Schall der Sirene breitet ſieh."a
Er legt in der Sekunde im Mittel, alſo bei gewo?
veratur, etwa 335 Meter zurück. Vernimmt der De
dem Schiff alſo die Zahl „zwei” zugleich mit Dei
der Sirene, ſo weiß er, daß er ſich zwei Meilen
entfernt befindet, bei der Zahl „drei” drei Meileh."
Auch hier eine ausbaufähige Neuerung.
Noch mehr trifft das Merkmal der Ausbauſays
eigenartigen Verwendung kurzer Wellen zu.O
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Milliarden Vergendung für
Aaftaugssssrdr.
Die Oppoſikion der Linken.
on unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 27. Juni.
itugtion in der Kammer iſt ernſt. Man klagt über
ſen wollenden Redeſtrom und über die Zeitvergeudung.
einzelnen Deputierten, „die kleinen”, müſſen einmal
bekommen, ſich zu manifeſtieren. Das gehört zum
politiſchen Spiel. Vielleicht gibt man der Kammer
erien. Das iſt in den letzten Jahren Mode geworden.
Havon iſt eine ungeſunde — oder geſunde? — Haſt.
je das allerdings nicht tragiſch nehmen, wenn nicht
Tardieus, daß Arbeitsloſigkeit drohe, wenn die „
natio=
iſtung” nicht innerhalb eines Monats votiert werde,
Ihr klingen würden.
len Reden in der Kammer behandeln aber keine Nich=
Das ſollte man nicht vergeſſen. Die Kammer reagiert
jeigniſſe in Indochina. Die Parteien müſſen dazu
ſehmen und ihre Stellungnahme begründen. Viele
tiefareifende Auseinanderſetzung für notwendig, noch
er für unangebracht. Dieſe Meinungsverſchiedenheit
theoretiſch. In der Praxis hat die Kammer ſowieſo
Nicht einmal für eine gründliche Durchſprechung des
des nationalen Ausrüſtung, trotzdem es ſich um ein
Helt, welches für ſämtliche Zweige der Wirtſchaft ſeine
hat. Das wäre aber nur das kleinere Uebel. Die
chwierigkeit beſteht darin, daß es ſtreitig iſt, ob das
für das Projekt der nationalen Ausrüſtung
vorhan=
r nicht. Die Regierung bejaht es. Die Oppoſition
s.
Uen ſind getauſcht. Die Radikalen und die Sozialiſten
der Regierung Verſchwendung vor. Während ſie
ierung waren, gingen ſie leichtſinniger in der Finanz=
Sie gaben das Geld aus, ſchafften harte Steuern,
nicht weiter konnten, kam Poincaré zur Macht. Aber
der Vergangenheit an. In der Politik gibt es keine
Und die Politik der Regierung hat ſeit dem
Rück=
is eine große Aenderung erfahren. Der Kampf ging
e verflüchtigten Milliarden, die einſt Chéron
ange=
it. Es war ein äußerſt ſcharfer Kampf. Eine Art
Duell zwiſchen Herriot und Tardieu. Die Radikalen
zuſammengerafft. Wenn ſie in der Oppoſition nicht
kann die Zukunft all die düſteren Prophezeiungen
erfall der Partei widerlegen.
ten in Saarburg liegenden Gendarmeriebeamten ſind
eich abtransportiert worden. Damit iſt der ganze
ngsbezirk Trier beſatzungsfrei.
Freitagsſitzung des Reichstages wurde die
Verlänge=
eltungsdauer des Nothaushaltsgeſetzes bis Ende Juli
ung, und damit endgültig, angenommen.
rminiſter Macdonald empfing die Führer
ervativen und der liberalen Partei im
und beriet mit ihnen über die Lage in
In=
beſondere wurde das Verfahren erörtert, das im
Zu=
g mit der bevorſtehenden Konferenz am runden Tiſch
n werden ſoll.
nternationale Handelskammer in Paris
ie Feier ihres zehnjährigen Beſtehens,
e große Anzahl führender Perſönlichkeiten aus dem
eben verſchiedener Länder teilnahmen.
nzöſiſche Kammer billigte nach ſchwerer Kritik an den
thoden die bisherige Kolonialpolitik der Regierung
ihr mit 325:260 Stimmen das Vertrauen aus.
ien hat geſtern ſeine Antwort zum
Briand=
neuropafragebogen überreicht. Sie wird
ſten Tagen veröffentlicht und ſpricht ſich in günſtigem
die Grundidee aus. Auch Dänemark und
Finn=
n bereits grundſätzlich zugeſtimmt.
iechiſche Kammer hat am Donnerstag nach
drei=
chandlungen das türkiſch=griechiſche
Flücht=
ommen mit 191 gegen 19 Stimmen angenommen.
iternationale Arbeitskonferenz hat mit
Stimmen den dritten ihr vorliegenden
Abkommens=
ſer die Anwendung der
Achtſtundentag=
tze von Waſhington auf die Angeſtellten in
ieben, Poſt=, Telephon=, Telegraphen= und anderen
nd Warenbetrieben angenommen.
Proteſtkundgebung gegen den
Simon=
an der Tauſende von Indern teilnahmen, hat in dem
eſchäftsviertel von Simla ſtattgefunden.
imerikaniſchen Flugplatz erprobt hat. Hier ſchickte man
teten, nach aufwärts gebogenen Wellenſtrahl in die
Flieger kreiſt um den Flugplatz, bis er dieſes ſieben
* Wellenband findet, das ihm ſein Empfänger anzeigt.
er in ihm. Jedes Abweichen wird ihm wieder durch
iger kundgegeben. Auf dieſe Weiſe gleitet er
gewiſſer=
einer Straße, gebildet durch die elektriſche kurze Welle,
en Flugplatz, und zwar auf die richtige Stelle nieder.
Mm
1.
* Heſſiſches Landeskheaker.
Minetti. — Wemper.
in Fülle grüßten geſtern am Schluſſe der Vorſtellung
d Minetti, der als „Hamlet” zum letzten Male
imſtädter Bühne erſchien. Der Abſchied iſt die einzige
bei der das grauſame und unverſtändliche Verbot,
* Mimen auf die Bühne zu bringen, durchbrochen wer=
Etis künſtleriſche Entwicklung hat in den zwei Jahren
en Tätigkeit bedeutende Fortſchritte gezeitigt. Als er
1928 von dem Reußiſchen Theater in Gera nach
2k kam, waren Spiel und Technik der Sprache, wie
5” zeigte, noch unfertig.
skarke lag und liegt in dem modernen
nervenbehaf=
hen. In dem „Marchbanks” von Shaws „Candida‟
nervöſen, frühentwickelten Achtzehnjährigen. In den
T zeigte er die Haltloſigkeit des weibiſchen Jünglings.
Lundel war der Märtyrer Spintho in Shaws „An=
Us dem gleichen weichen Holz waren der Kompagnie=
„Anderen Seite” und der Dekadente Eſterhazy der
yfus” geſtaltet.
Sker Kraft in volleren Charakteren ſammelte ſich Mi=
Düchner in dem verunglückten „Landboten” von Gru=
„Treue Feldſchreiber im „Florian Geyer” und zuletzt
arſtellung war ſtets feſſelnd, faſt immer überzeugend.
Dauſpieleriſche Perſönlichkeit, von der eine ſtarke Sug=
Leht. Sein Weggang iſt für Darmſtadt ein Verluſt.
Taatstheater in Berlin unter Legals Leitung ſeiner.
* Entwicklung die Vollendung bringen!
lrig mit Minetti ſcheidet Franz Wemper von
Wemper iſt nicht ſo ſtark in den Vordergrund getre=
Sd oft man ihn ſah, hatte man den Eindruck eines
Lüſtrebenden Künſtlers. Noch in der vorletzten Auf=
„Dämlet” ſpielte er an Stelle von Heinrich Heilinger
*s „Königs” mit ſchönem Erfolg. Auch ihm gelten
7 Wünſche!
Samstag, den 28. Jnni 1930
Seite 3
Der Landtag an das geräumte Gebiet.
Kundgebung des Heſſenparlamenkes in der Skunde der Befreiung von der Fremdherrſchaft.
Am rheiniſchen Volk zerſchelk die
ftanzöſiſche Rheinpolikik.
In der Schlußſitzung des Heſſiſchen Landtag verlas Abg.
Hoffmann geſtern nachfolgende Kungebung an das jetzt geräumte
heſſiſche Gebiet. Das Haus hörte die Dankadreſſe ſtehend an,
Wenn zur Mitternachtsſtunde des letzten Junitages in allen
Dörfern und Städten unſeres beſetzten Gebietes die Glocken die
endliche Befreiung einläuten, dann löſt ſich ein ſchwerer Druck
von der deutſchen Seele, und alle Herzen ſchlagen höher in
ge=
meinſamer Freude.
Mehr als 11 Jahre haben unſere Brüder und Schweſtern
im beſetzten Gebiet Unfagbares ertragen müſſen. Fremdes
Mili=
tär hat in unſerem Land geherrſcht mit Nachrichtenzenſur,
Ver=
kehrsſperre, Spionageſyſtem, maßloſen Preſſeſchikanen,
erdrük=
kenden Quartierlaſten, Eingiffen in die deutſche Geſetzgebung und
Verwaltung, grauſamen Urteilen der Militärgerichte,
Maſſenaus=
weiſungen und Freiheitsberaubungen in ekelerregenden
Gefäng=
niſſen, ſcheußlichen Ueberfällen einer ſchwarzen Soldateska auf
deutſche Frauen und Mädchen. Paſſiver Widerſtand und
Sepa=
ratismus rufen Bilder voll Elend und Trübſal in die Erinnerung
zurück: Verödete Bahnhöfe und Häfen, verroſtete
Eiſenbahn=
ſchienen und ſtillgelegte Fabriken, mit franzöſiſchem Geld
be=
ſtochene Vaterlandsverräter.
Aber all das hat nicht vermocht, die treue Geſinnung der
Bevölkerung ins Wanken zu bringen, ihren Helden= und
Leidens=
mut zu erſchüttern und das enge Band zwiſchen links= und
rechts=
rheiniſcher Bevölkerung zu lockern.
Deshalb gilt in dieſer Stunde zuerſt der Dank der
Bevöl=
kerung des beſetzten Gebietes. Ihrer Treue und ihrem
Opfer=
mut iſt es zu verdanken, daß die franzöſiſche Rheinpolitik
ge=
ſcheitert iſt. Der Rhein iſt auch künftig Deutſchlands Strom
und nicht Deutſchlands Grenze.
Der Dank gilt weiterhin all den Staatsmännern, durch deren
kluge und zähe Verſtändigungspolitik dieſe große Stunde der
Befreiung heraufgeführt wurde. Auch durch die
Unverſöhnlich=
keit unſerer ehemaligen Gegner haben ſie ſich nicht von dem Weg
der Befriedung Europas abdrängen laſſen.
Die Räumung des beſetzten Gebietes bedeutet einen großen
Schritt vorwärts in der Liquidierung des Krieges, und ſie ſoll
uns ein Unterpfand ſein, daß wir auf dieſem Wege weiterſchreiten
und daß unſer Volk ſeine volle Selbſtändigkeit und nationale
Ehre zurückgewinnt. Noch wartet das Saargebiet der Rückkehr
zum Reich.
Wir erleben dieſe hehre Stunde in einer Zeit größter
wirt=
ſchaftlicher Not. Das wird die laute Freude dämpfen, aber dafür
ſie verinnerlichen und vertiefen und zugleich die Mahnung in uns
wecken, den Frieden, den wir mit unſeren ehemaligen Gegnern
erſtreben, vor allem durch den Frieden im eigenen Volk
vorzu=
bereiten, die Mahnung zur Selbſtbeſinnung und Einigkeit.
(Stürmiſcher Beifall, Händeklatſchen.)
Der heſſiſche Etak verabſchiedek.
Kehraus im Eilkempo.
6- Der Freitagsſitzung des Heſſ. Landtages ging eine Sitzung des
Aelteſtenrates voraus, in der beſchloſſen worden war, unter allen
Um=
ſtänden heute mit der Etatberatung zu Ende zu kommen.
In der Einzelausſprache zu Kap. 88, Wohlfahrtspflege, fordert Abg.
Axt (V. R.P.) energiſchere Hilfe für die Rentner und kritiſierte die
Verteilung der Zuſchüſſe an die Rechtsauskunftsſtellen. Von
Regierungsſeite wurde die Kritik des Nedners zurückgewieſen, da Heſſen
die geſetzlichen Beſtimmungen erfülle. — Abg. Noß (Soz.) forderte zur
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit Verkürzung der Arbeitszeit und
Ein=
führung der Schichtarbeit. — Abg. Galm (Komm. Opp.) vermißt einen
durchdachten Plan bei der Verwendung des 15=Millionen=Kredites. —
Miniſter Korell ſtellt feſt, daß die Verteilung der Zuſchüſſe an die
pri=
vaten Rechtsauskunftsſtellen nicht von konfeſſionellen Gründen beeinflußt
ſei. Die Rundſchreiben für den 15=Millionen=Kredit ſeien an die
Amts=
ſtellen bereits ergangen und alle Maßnahmen zu beſchleunigter
Durch=
führung getroffen. Von einer Kürzung der Arbeitszeit verſpricht ſich der
Miniſter keine Linderung der Arbeitsloſigkeit.
Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.) fordert verſtärkte produktive
Erwerbs=
loſenfürſorge und wendet ſich gegen die entſtellende Berichterſtattung der
ſozialdemokratiſchen Preſſe.
Miniſter Korell ſtellt feſt, daß er alles zur Unterbindung von
Schwarzarbeit verſucht habe, aber gerade aus den Kreiſen der
Ge=
werkſchaftsmitglieder Widerſtand gefunden hätte.
Abg. Weſp (Ztr.) wünſcht ſchärfere Kontrolle der
Lehrlings=
arbeit in den Betrieben. — Abg. Kunkel (D.V.P.) fordert
Aufrecht=
erhaltung des Gewerheaufſichtsamtes in Worms.
In der weiteren Ausſprache kommt zum Ausdruck, daß die
beſtehen=
den Unfallverhütungsvorſchriften den neuen rationaliſierten
Arbeits=
bedingungen angepaßt werden müßten. Es ſei unverſtändlich, daß der
Bericht des Gewerbeaufſichtsamtes in der Reichsdruckerei gedruckt wurde,
wodurch die einheimiſchen Druckereien benachteiligt und zurückgeſetzt
wür=
den. Miniſter Korell erklärt, daß aus perſonalpolitiſchen Gründen das
Gewerbeaufſichtsamt in Worms aufgehoben werde. Abg. Wolf (V.R.P.)
fordert unter allgemeiner Zuſtimmung eine ſchärfere Handhabung bei
der Erteilung von Führerſcheinen für Kraftfahrzeuge.
Abg. Haury (D.V.P.) und Frau Heraeus (Dntl.) proteſtieren
gegen die
Aufhebung des Gewerbemuſeums
in Darmſtadt. Die Aufhebung bedeute eine ſchwere Schädigung des
Handwerks und Gewerbes. Andere Länder wären froh, wenn ſie eine
gleichartige Sammlung beſäßen.
Miniſter Korell erklärt, das Gewerbemuſeum ſei nicht mehr in
Fühlung mit den Handwerks= und Gewverbekreiſen. Die
Handwerks=
kammer habe nicht zu erkennen gegeben, daß ſie Intereſſe an der
Erhaltung des Inſtitutes habe. Die Beſtände des Muſeums würden teils
in das Landesmuſeum, teils in die Landesbibliothek eingeliefert.
Damit war die Spezialdebatte geſchloſſen. In der
Abſtimmung
wurden die einzelnen Kapitel entſprechend den Ausſchußbeſchlüſſen
ge=
nehmigt. Es bleibt alſo bei der bekannten Neuregelung des
Landes=
geſtütes und der Aufhebung des Gewerbemuſeums in Darmſtadt. Auch
das Finanzgeſetz wird mit den Stimmen der Koalitionsparteien
ge=
nehmigt.
In der anſchließenden zweiten Leſung des Etats werden noch einige
Nachträge behandelt. Mit der gleichen Zuſammenſetzung wird der Etat
endgültig verabſchiedet.
Das Haus ſtimmt einigen Anträgen zu, die Erſuchen an die
Reichs=
regierung darſtellen, auf ſozialem Gebiete raſchere und wirkſamere
Maß=
nahmen zu ergreifen.
In flottem Tempo werden das Geſetz über die obligatoriſche
Tri=
chinenſchau, eine Aenderung des Bachgeſetzes (in Zukunft dürfen Abwäſſer
nur mit Zuſtimmung des Kreisamtes unter Beobachtung hygieniſcher
Vorſchriften abgeleitet werden), und eine formale Aenderung des
Ju=
gendwohlfahrtsgeſetzes genehmigt. Wegen Beleidigung des
Innenmini=
ſters und der Polizei wird, die Immunität des kommuniſtiſchen Abg.
Hammann aufgehoben. Es kommt dabei zu Zuſammenſtößen
zwi=
ſchen dem Abg. Schreiber (Dem.) und dem Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.),
da dieſer entgegen ſeiner früheren Haltung gegen die Aufhebung der
Immunität ſtimmt.
Vizepräſident Blank entläßt dann gegen 5 Uhr das Hohe Haus
in die Sommerferien und dankt den Abgeordneten, den Beamten des
Landtages und auch der Preſſe für die ausdauernde Mitarbeit.
Es iſt vollbracht: Fünf Monate dauerten die Beratungen in
den Ausſchüſſen und im Plenum, bis der Staatsvoranſchlag mit
ſeinem Sofortſparprogramm verabſchiedet werden konnte. An
der urſprünglichen Vorlage der Regierung iſt nicht allzuviel
ge=
ändert worden, da die Regierung auf ihre Parteien ſtarken
Druck ausübte. Manche Bedenken in den Koalitionsparteien
wurden aber auch zurückgeſtellt, weil die Neuwahlen um ein
Jahr hinausgeſchoben wurden. Im September dürften die
Aus=
ſchußberatungen wieder beginnen, denn dann ſoll das große Werk
der Verwaltungsreform in Angriff genommen werden.
Der Jakobsbrunnen (Agar, die Tänzerin). Roman von Pierre
Benoit. Ueberſetzt von Marcel Golle. Im Selbſtverlag des
Ueberſetzers Ferritel=Montreux.
Es iſt nicht ſo ſehr das wechſelvolle Geſchick der drei
Haupt=
helden dieſes Romans, die bald ein ſpannender Liebeshandel, bald
die Verfolgung der von ewiger Unruhe über den Erdball gejagten
jüdiſchen Raſſe in den Mittelpunkt der Handlung rückt, als
viel=
mehr die Beſonderheit, das Geheimnisvolle der Naturen der vom
Schickſal Verfolgten, was den Leſer feſſelt. Wenn auch zweifellos
Agar Moſes, die Tänzerin, die vor ihrer Berufung” zur
dienen=
den Mithelferin an ihren Glaubensgenoſſen in Konzert=Cafes
ihren Körper preisgab, um durch ihre Schönheit und ihre
Gunſt=
beweiſe Gäſte anzulocken, die Hauptrolle in dieſem Buche zugedacht
iſt, ſo iſt es dem Verfaſſer andererſeits darum zu tun, zwei
Geſtal=
ten als Repräſentanten des auserwählten Volkes erſcheinen zu
laſſen, nämlich den Jſaak Cochbas, der bei dem uralten Sichem die
zioniſtiſche Kolonie Jakobsbrunnen gegründet hat, ſowie ſeine
Vertraute, Henriette Weill, die am Ausgange des Weltkrieges bei
dem Präſidenten Wilſon weilt, angeblich, um ihn zur Mäßigkeit
und Gerechtigkeit in ſeinen „14 Punkten” bewegen zu helfen. Jſaak
Cochbas war es, der Agar als Dirne in einem Café in Caiffa
zum erſten Male ſah, trotz Abweiſung immer wieder kam, bis Agar
ſeinem flehentlichen Drängen nachgab, ihr ganzes bisheriges
Leben dahinten zu laſſen, und Cochbas zu ſeinen Freunden nach
Jakobsbrunnen zu folgen. Eine wunderbare Wandlung ſcheint in
Agar vorzugehen: ſie, die vorher in Verſchwendung und
Sorgloſig=
keit dahinlebte, findet dank ihrer Anpaſſungsloſigkeit wirkliche
Be=
friedigung in der freiwilligen Erfüllung ihrer Pflichten in einer
größeren Gemeinſchaft, die durch Bande des Blutes mit ihr
ver=
bunden iſt. Aber es war nicht die letzte, tiefſte Verankerung der
Seele der mit 15 Jahren verkuppelten Agar. Der Jakobsbrunnen
war durch unlautere Machenſchaften des Buchhalters in äußerſte
Bedrängnis geraten und ſtand vor dem Ruin. Da Kochbas krank
war, mußte Agar zu dem Gönner der Kolonie. Baron von
Roth=
ſchild, nach der Metropole an der Seine reiſen. Hier wird ſie
durch eine frühere Freundin, der ſie in Beirut beigeſtanden hat,
wider Willen und halb hingezogen, in die Welt des Scheines, des
Flittergoldes und des Prunkes verſtrickt. Sie wird die Königin
des Tages und wäre es — eine ſeltſame Doppelnatur — geblieben,
und hätte die Not ihrer Brüder vergeſſen, wenn ſie nicht eines
Tages ihren kleinen Schützling Guitele aus dem Jakobsbrunnen
getroffen hätte, die ausgeſchickt war, um den „guten Geiſt” der
ganzen Siedlung zu ſuchen. In der Comédie francaiſe entſcheidet
ſich ihr Schickſal: Als ſie hört, daß ſeit ihrem Weggang aller Segen
von der Kolonie gewichen iſt, läßt ſie alles im Stich, das „ethiſche
Prinzip” ſiegt endlich, ihr Leben ſoll fortan nur ihren Brüdern
gehören. — Ueberaus feſſelnd und anſchaulich iſt Benoits
Schil=
derung der Leidensſtationen, die Agar auf ihrem Lebensweg ſah,
die ſchmutzſtarrende Kloake eines der elendſten europäiſchen Ghettos
in Konſtantinopel, Aegypten, Paläſtina, das heutige Jeruſalem,
das gar nichts von einer heiligen Stadt an ſich hat, und endlich
Paris, locker, leicht, verführeriſch ſchmeichelnd, die letzte
Leidens=
ſtation, die ihr auch die letzte Prüfung auferlegte.
Ap. John Knittel: Der blaue Baſalt. Roman. (Orell Füßli
Ver=
lag, Zürich und Leipzig.) Das vorliegende Buch, deſſen Verfaſſer ſich
durch ſeine Romane „Die Reiſen des Aaron Weſt”, „Der Weg durch
die Racht” und „Thereſe Etienne” bereits einen Namen gemacht hat, iſt
der glänzend gelöſte Verſuch, uns das ergreifende Schickſal eines jungen
Aegyptologen menſchlich und pſychologiſch näher zu rücken. Dr. Walter
Beon, der geborene Altertumsforſcher, der bereits als ſechsjähriges
Kind für alles, was mit Aegypten zuſammenhängt, ein faſt unheimliches
Intereſſe an den Tag gelegt hat, hat von dem Archäologiſchen Inſtitut
der Univerſität 9 den Auftrag erhalten, die Ausgrabungen in der alten
Totenſtadt Theben in Oberägypten zu leiten. Geheime, ehrgeizige Pläne
ſieht er der Erfüllung entgegenreifen, und mit eiſerner Energie, die
keine Entbehrung ſcheut, um zu dem heiß erſehnten Ziel zu gelangen,
geht er ans Werk. Er findet das Grab der Nitokris, der roſenwangigen,
einer ägyptiſchen Königin, der ſeine Liebe ſchon als Vierzehnjähriger
gehört hatte, als er ſich in das Studium der Aegyptologie vertieft
hatte. In der dritten Pyramide, in einem prunkvollen goldenen
Sarge und einem Sarkophag von blauem Baſalt war ſie beigeſetzt
wor=
den. Es gelingt ihm, den Körper von ſeiner Hülle zu löſen, und ein
Wunder von Anmut und Schönheit enthüllt ſich ſeinem ſtaunenden und
entzückten Auge. Ein Wunder, das 5000 Jahre gelegen hatte! Bei
dem Verſuch, den Sarkophag zu heben, wird er von einem
Streber=
pfoſten in den Nacken getroffen und zu Boden geſchlagen. Ein
phan=
taſtiſcher Liebesroman bildet den zweiten Teil des Buches. Er hat die
Mumie in ſeine Hütte gebracht, ſie wird lebendig, und als er s
erwacht, hält er ſie in ſeinen Armen. Er nennt ſie Iſis und erlebt mit
ihr ein mit glühenden Farben der Phantaſie geſchildertes, an
Geſcheh=
niſſen reiches Liebesabenteuer, bis ſie ſich von ihm trennt, angeblich,
weil er ſie betrogen hat, und in ihre Mumiengeſtalt zurückkehrt. Er
bringt ſie wieder zurück und übergibt ſie unter großen Feierlichkeiten
wieder der Erde, der er ſie mit allen ihren reichen Schätzen entriſſen
hatte. — Anfangs im Zweifel, ob man es hier mit einem phantaſtiſchen
Märchen zu tun hat, erfährt man zum Schluſſe, daß das ganze
Liebes=
abenteuer eine Ausgeburt von Fieberphantaſien war, nachdem er infolge
der Verwundung durch den herabgefallenen Streberpfoſten in eine
ſchwere zweimonatige Krankheit verfallen war. Durch die Entdeckung
des Grabes war er ein berühmter Mann geworden. Nach der offiziellen
Eröffnung der Grabes findet er keine Ruhe mehr. Der Anblick der
Menſchen, die das Grab beſuchen wollen, iſt ihm eine Qual. „Es iſt wie
ein Zirkus oder ein Kind. Dieſe Leute wiſſen nicht, was ſie tun. Sie
kennen nichts, als ihr Verlangen, etwas zu ſehen, was bisher nur ſehr
wenige Menſchen geſehen haben. Und da liegt dieſe tote Frau, unfähig,
ihr Recht auf Frieden und Einſamkeit zu verteidigen.‟ Heimlich in der
Nacht holt er den Sarg mit der Mumie, verſenkt ihn in ein tiefes,
finſteres Loch und verſchließt ihn mit einem Felsblock. Damit ſchließt
der glänzend geſchriebene Roman. „Ich habe geſündigt, ich bin beſtraft
worden. Um mein Gewiſſen zu erleichtern, widme ich dieſes Buch den
Entheiligern der Toten”, ſagt der Verfaſſer in ſeinem Vorwort,
— Für ſchöne Frauen und elegante Herren ſchrieb ein Kenner eine
anregende Aeſthetik der Lebensführung auf dem Gebiete der Liebe, des
Sports und der Kunſt. „Der höhere Snobbismus” von Baron Dirſztay
erſcheint ſoeben im Amalthea=Verlag (Zürich, Leipzig, Wien).
Seite 4
Samstag, den 28. Juni 1930
Heſſen und die Reichsreform.
Staatspräſident Dr. Adelung erſtattete am Freitag dem
Aelteſten=
rat des Landtages Bericht über die Verhandlungen der Länderkonferenz
und fand einmütige Billigung ſeiner Haltung. Vor der Preſſe ſkizzierte
er ſeinen Standpunkt etwa folgendermaßen:
Der Verfaſſungsausſchuß der Länderkonferenz hat mit 15 gegen
3 Stimmen bei 2 Enthaltungen die Beſchlüſſe des Unterausſchuſſes im
weſentlichen zu den ſeinen gemacht. Ich habe mich der Stimme
enthal=
ten und meine Stellungnahme mit der Erklärung begründet, die bereits
in der Preſſe erſchienen iſt.
Als Freund des dezentraliſierten Einheitsſtaates glaubte ich einer
Löſung, wie ſie die Beſchlüſſe vorſehen, nicht zuſtimmen zu können.
Die Vorſchläge des Verfafſungsausſchuſſes
belaſſen den Ländern alter Art (Bayern, Sachſen, Württemberg und
Ba=
den) ihre eigenſtaatliche Organiſation und ihre ſeitherigen
Zuſtändig=
keiten faſt unverändert und ſichern dieſe verfaſſungsmäßig noch ſtärker
als ſeither. Die einzige weſentliche Zuſtändigkeitsverſchiebung zugunſten
des Neiches, nämlich die Uebernahme der Juſtizverwaltung in die
Zu=
ſtändigkeit des Reichs, iſt im Verfaſſungsausſchuß wieder rückgängig
ge=
macht worden.
Ebenſo wird, wenn man von der vorgeſchlagenen Zuſammenlegung
von Reichs= und preußiſcher Regierung abſieht, im Norden, im
preu=
ßiſchen Gebiet, der Zuſtand, wie er gegenwärtig in den preußiſchen
Pro=
vinzen beſteht, in allem weſentlichen aufrecht erhalten. Eine ins Auge
fallende Veränderung iſt freilich vorgeſehen: Die Provinzen ſollen
künf=
tig wenigſtens Länder heißen.
Ich habe ſchon in meiner Erklärung, die ich auf der Länderkonferenz
abgegeben habe, zum Ausdruck gebracht, daß bei einer ſo weitgehenden
Differenzierung zwiſchen dem deutſchen Norden und Süden man
nicht von einer Löſung reden kann, die auf dem Weg zur deutſchen
Einheit liegt.
Durch die für den Süden vorgeſehene Regelung, die ja verfaſſungsmäßig
beſonders geſichert werden ſoll, ſcheint es mir vielmehr, daß der Weg
zur deutſchen Einheit geradezu verbaut wird. Man wird auch nicht
über=
ſehen dürfen, daß es gefährlich iſt, eine Endlöſung zu ſelaffen, die den
Norden und Süden für die Dauer in ſo großer Differenzierung völlig
unvermittelt einander gegenüberſtellt.
Die Befürworter der gefaßten Beſchlüſſe, ſoweit ſie als Anhänger
des dezentraliſierten Einheitsſtaates angeſehen werden dürfen, haben als
Realpolitiker geglaubt, der vom Verfaſſungsausſchuß angenommenen
Löſung zuſtimmen zu ſollen. Es ſcheint mir jedoch außerordentlich
zwei=
felhaft, ob es möglich ſein wird, die notwendigen qualifizierten
Mehr=
heiten für dieſe Beſchlüſſe zu finden. Ich glaube insbeſondere, daß die
im Endziel gewiß zu erſtrebende organiſatoriſche
Zuſammenlegung der preußiſchen Regierung mit der Reichsregierung
gerade heute ſchweren politiſchen Bedenken begegnen wird. Andererſeits
kann ich nicht annehmen, daß Parteien, die den deutſchen Einheitsſtaat
anſtreben, geneigt ſind, einer Reform zuzuſtimmen, die im Süden das
föderaliſtiſche Moment ſo ſtark zur Geltung kommen läßt und
verfaſ=
ſungsrechtlich ſichert.
Ich verkenne freilich keineswegs, daß jede in abſehbarer Zeit
erreich=
bare Geſamtlöſung die hiſtoriſchen Gegebenheiten berückſichtigen und
deshalb in gewiſſem Umfange differenzieren muß. Eine ſolche
Differen=
zierung darf jedoch den Weg zu weiterer Vereinheitlichung nicht
ver=
bauen, ſondern muß Entwicklungsmöglichkeiten in dieſer Nichtung offen
laſſen. Alsdann wird man allerdings nicht unterlaſſen dürfen, auch das
einheitliche Ziel zu zeichnen, auf das wir zukommen wollen.
Ich betrachte es als eine bedauerliche Unterlaſſung, daß die
Länder=
konferenz ſich dieſer Aufgabe nicht unterzogen hat. Ich bedauere es um
deswillen, weil ich der Auffaſſung bin, daß nur durch die eindeutige
bild=
hafte Herausſtellung die ſtarken politiſchen Kräfte, die zur
Verwirk=
lichung der Reichsreform notwendig ſind, geweckt werden können. Ich
empfinde dieſen Mangel aber auch darum beſonders, weil ich es bei
einer Reform auch ſchon heute für möglich halte, in Teilen des Reiches
Länder zu ſchaffen, die nach ihrem ganzen Aufbau dem zu erſtrebenden
künftigen Einheitstyp mindeſtens nahe kommen. Solche Länder könnten
nach meiner Auffaſſung im Geſamtorganismus des Reiches die
moto=
riſche Kraft darſtellen, durch die die Entwicklung vorwärts getrieben
würde.
Auch im übrigen können die
Heſſen und Thüringen im einzelnen alles offen
und nur ganz allgemein gewiſſe Möglichkeiten theoreti
Daß auch dieſer Umſtand neben den ſchweren grundſätz
für mich als Staatspräſident des Landes Heſſen, ein
mußte, den vorgelegten Vorſchlägen meine Zuſtimmung
ſelſtverſtändlich.
Der Verfaſſungsausſchuß der Länderkonferenz hat da
gebnis ſeiner Arbeiten der Reichsregierung zur
Verfügu=
mit iſt die Initiative für alle weiteren Schritte wieder
regierung übergegangen, von deren Entſchließung es auch
ob die Länderkonferenz auf dem Gebiete der Reichsrefo, wod
tätig werden wird. Die Arbeiten der Länderkonferenz
Oeffentlichkeit nicht die Anerkennung gefunden, die ſie
Ich darf das um ſo mehr feſtſtellen, als ich ja dargeleg
mich mit dem ſachlichen Ergebnis ihrer Arbeiten nick
kann. Ihre Arbeiten und Debatten werden aber für die
eine Fundgrube von Anregungen ſein können und ihr
von Entſchließungen geben, die das Problem der Reichs,
Stadium der theoretiſchen Erörterungen heranführen a=h
Verwirklichung. Sollte es nicht möglich ſein, in abſe
einer befriedigenden Geſamtreform in Deutſchland zu
k=
es Sache der Reichsregierung ſein müſſen, mit den bete
zu prüfen, ob ſich nicht wenigſtens in Teilen des Reichs v.
finden laſſen, die ſich im Rahmen des für das ganze Rſ.
den Planes halten müßten.
„Ich darf für mich und die heſſiſche Regierung erklär
Reichsregierung bei ſolchen Beſtrebungen gerne unterſtüt
wir ja ſtets gezeigt haben, daß wir bereit ſind, jeden E
dezentraliſierten Einheitsſtaat hinführt, mitzumachen.
r
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Ge.
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Mensch ser klug und hell im Ko
Wer gut will kauten
eh zu KMO
4
HET
Ludwig Spatz
Dina Spatz
get Nene
Vermählte
Darmstadt
Woogsstraße 3
Juni 1930
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 29. Juni 1930,
nach-
mittags 3 Uhr, in der Stadtkirche.
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Paul Schilling, Apotheker
Maria Schilling, geb. Schuchmann
Darmſiadt, den 28. Juni 1930.
Friedrichſtr. 361.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Georg Voltz
Kätchen Voltz, geb. Selzer
Groß-Umstadt-Mainz
Kleestadt
Kirchl. Trauung: Samstag, den 28. Juni, nachmittags
2 Uhr, in der Martinskirche zu Darmstadt.
(to185
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, Donnerstag
abend um 142 Uhr infolge Schlaganfalles meine
innigſtigeliebte Gattin, unſere treuſorgende Mutter,
Schweſſer, Schwägerin und Tante
Margarethe Thereſe Eckmann
geb. Ruhmann
im Alter von 50 Jahren plötzlich und unerwartet zu
ſich in die Ewigkelt zu rufen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Theodor Eckmann
und Kinder.
Münſter bei Dieburg, Buchenbach i. Baden,
den 27. Juni 1930.
(10216
Die Beerdigung findet Samstag, den 28. Juni,
nach=
mittags um 145 Uhr in Münſter ſtat.
Dr. Poffius
Augenarzt
verreiſt
vom 28.
3.
Vertreter für
drin=
gende Fälle. Herr
Dr. Pöllok,
Hügelſtraße. (10212
verkeiſt
Dr. Blecher
Facharzt.
für C)irurgie,
Heidelbergerſtr. 7.
CT.10236)
Dankfagung.
Allen, die uns bei dem ſo plötzlichen
und unerwarteten Heimgange meines
lieben, guten Mannes und
treuſorgen=
den Paters
Johannes Oßmann
treu zur Seite ſianden und mit uns
den namenloſen Schmerz teilten, ſagen
wir unſeren innigſten Dank. Beſonders
danken wir ſeinen Vorgeſetzten, dem
Bahnhofsperſonal, ſowie dem
Einheits=
verband und dem Eiſenbahnerverein
für die Kranzniederlegung und
troſi=
reichen Worte am Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabethe Oßmann
Lenchen Oßmann.
Hähnlein, den 28. Juni 1930. (10200
Oankſagung.
Für alle Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem
Heim=
gang meines lieben Bruders
ſage ich meinen innigſten
Dank.
Anna Pfannemüller
Moosbergſtr. 22.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an dem Heimgang
un=
ſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Franz Hags
ſagen wir hiermit unſeren beſten
Dank. Beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Weiß für die troſtreichen
Worte am Grabe, der Vereinigung
früherer Leibgardiſten und dem
Zentralverband der
Kriegsbeſchä=
digten für das letzte Geleit und
NiederlegungvonKränzenamGrabe
ſowie allen denen, die ihm die letzte
Ehre erwieſen haben.
Frau Marie Haas Ww.
und Kinder.
Darmſtadt, Beſſungerſtr. 11.
(B.10214
Statt beſonderer Anzeige.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Heimgange meines lieben, unvergeßlichen
Gatten, unſeres Vaters, Sohnes,
Schwieger=
ſohnes, Bruders, Schwagers und Onkels
Bernhard Oelp.
Lehrer
ſowie für die vielen Blumenſpenden ſage ich
auf dieſem Wege meinen innigſien Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Röſel Oelp
und Sohn Walter.
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Rückporto, (1110203 T.9
Erholungsheim für dere 1
Wer beteiligt ſich mit k!4
Wunderſchöne Tage, direit
halteſtelle. Geſi. Zuſche un
nmer 177
Seite 5
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſiadt, den 28. Juni.
Gewerbemuſeum.
be Bedeutung. Neben den Arbeiten für bürgerlichen
Ge=
innen dieſe Webereien auch für die Kirche Wert gewinnen.
bisher völlig an Fußbodenteppichen, die zur Verwendung
Altar geeignet ſind. Ausführungen auf beſondere
Be=
erfordern gewöhnlich größere Mittel, als die Gemeinden
en können. Die Marienberger Vereinigung für kirchliche
at ſich jetzt mit Fräulein Müller in Verbindung geſetzt,
rbeitsweiſe wohl am beſten geeignet iſt, dem kirchlichen
ui genügen.
den nächſten Tagen wird die Ausſtellung vorausſichtlich
ch einige Teppiche von Fräulein Bantzer in
Osna=
ereichert, die gleichfalls aus ungefärbter deutſcher Wolle
Handwebſtuhl hergeſtellt ſind, aber aus ungeſponnenem
(. Es werden dabei alſo die Koſten für das Spinnen der
ſpart. Die bisherigen Verſuche haben eine gute
Haltbar=
dieſer Arbeitsweiſe ergeben.
Vervollſtändigung der Ausſtellung ſind an den Wänden
ahl Blätter aus der Sammlung kirchlicher Zeichen
„igt, die Profeſſor Rudolf Koch in Offenbach ange=
und die einen Teil der kirchlichen Abteilung des Muſeums
die Ausſtellung iſt an allen Wochentagen von 11 bis 12,30
nntags von 11 bis 1 Uhr unentgeltlich geöffnet.
Heſſiſche Kreisveterinäramt Darmſtadt befindet ſich ab
d. J. im Hauſe „Im Geißenſee 9”, in Darmſtadt.
nſtädter Malerei von 1730—1830! Die Vorbereitungen
tellung ſind beendet, und der Kunſtverein macht, wie uns
=beſichtigung gezeigt hat, in ſeiner neuen Geſtalt einen
günſtigen Eindruck! Die Ausſtellung bietet in äſthetiſch
reier Geſtaltung eine reiche Sammlung alter Darm=
5emälde. Manche Künſtler der Vergangenheit kommen
aſchender Weiſe zu beſonderer Geltung, ſo z. B. der
bis=
kannte Brachfeld, ferner der feinſinnige Miniaturmaler
Jakob Hill! Auch der Tiermaler Kehrer erſcheint in
euen und reizvollen Lichte! Jedenfalls wird unter den
ns=Veranſtaltungen die Ausſtellung des Kunſtvereins
renplatz einnehmen, ſoviel kann ſchon verraten werden!
). Akademie=Konzerte 1930/31. Welcher Beliebtheit ſich die
=Konzerte erfreuen, beweiſt die große Zahl der
Wieder=
migen der ſeitherigen Mieter für den Konzertwinter
Die ſeitherigen Mieter behalten Anrecht auf ihre Plätze
1. Juli d. J. Von dieſem Zeitpunkt ab wird über die
t beſtellten Plätze verfügt. Die Akademie=Konzerte
be=
inde September d. J. mit einem Abend beſonderer Art,
Darmſtadt bis jetzt wohl noch nicht geboten wurde. Die
emein geſchätzte und beliebte Kammervirtuoſin: Frau
Kwaſt=Hodapp hat ſich zu einem
Klavier=
mit Orcheſter bereit erklärt, bei dem die hervor=
Künſtlerin vier Klavierkonzerte mit Begleitung des
5 zum Vortrag bringen wird. — Mit beſonderer Span=
1ht man außerdem dem hieſigen erſten Auftreten von
na Giannini entgegen, heute eine der beſten Sopra=
Europas, ſowie des Meiſtertenors Louis
Gra=
der von der Berliner Kritik weit über Lauri=Volpi
ge=
d. Zu dieſen beiden geſellt ſich noch Magda
Spie=
en hervorragende Altſtimme bei ihrem neulichen Gaſt=
Orpheus Aufſehen erregte. Mit dieſem Dreigeſtirn von
räften größten Formats bietet die Leitung der
Akade=
erte dem konzertliebenden Publikum Abende, wie ſie in
eterſerie wohl ſelten geboten werden. Außer den
Ge=
ſind noch als Soliſten verpflichtet: Wilhelm Back=
Ulfred Hoehn, Helene Zimmermann (Klavier),
frenkel, Georg Kulenkampff (Violine) und
Feuermann (Violoncell), Künſtler, die zu den
es Faches zählen.
licher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
enn dieſer nicht erreichbar, dann ſind am Sonntag, den
folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. medl.
rg. Erbacher Straße 8, Telephon 2020; Dr. med. J.
I., Wendelſtadtſtr. 5, Telephon 1260; Dr. med. Rühl,
raße 38, Telephon 4300.
Bmuſeum. Am Sonntag, den 29. Juni, ſind im
Schloß=
im 11 und 11.30 Uhr vormittags und 3 Uhr nachmittags
n. Die Ausſtellung Kelſterbacher Porzellan iſt vormit=
10 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 5 Uhr geöffnet.
atag bis Samstag, den 5. Juli einſchließlich, ſind im
eum täglich um 11 und 11.30 Uhr vormittags und 3
Uhr nachmittags Führungen, während die Ausſtellung
her Porzellan vormittags von 10 bis 1 Uhr und
nach=
on 3 bis 6 Uhr geöffnet iſt. — Die Madonna von Hans
2- Jg. kann getrennt von den Führungen beſichtigt
„ )pheum. „ Vater ſein dagegen ſehr!‟ Der
* geſtrigen Wiederholung dieſer Komödie hat erneut
ge=
ſehr die aktuelle Handlung dem Empfinden des Publi=
3 uricht. Die luſtigſten Irrungen und Wirrungen wechſeln
Reihenfolge ab. Es fehlt auch vor allen Dingen der
ie Schuß Sentimentalität nicht, der empfindſamen
Ge=
nentbehrlich iſt. Aber beſonders wird der Zuſchauer
zwerchfellerſchütternde draſtiſche Komik des unverwüſt=
Bertram in die überſprudelndſte Laune verſetzt.
In Wiederholungen finden ſtatt: Heute Samstag und
zonntag. Jeder muß die luſtige, erheiternde Komödie:
„er ſein dagegen ſehr!” geſehen haben. — Karten: Ver=
und de Waal. (Siehe Anzeige.)
2 Hornbacher Spielſchar in Darmſtadt. Die einklaſſige
Hornbach i. O. hat ſchon vor zwei Jahren eine Fahrt
Bergen unternommen. Damals war das Ziel
Oeſter=
n ſoll es in die Schweiz gehen, über Baſel, Bern, zum
ard, nach Locarno und den Vierwaldſtädter See, nach
2 nach Schaffhauſen. Die Schule hat die Aufmerkſamkeit
ogiſch Intereſſierten ſchon lange erregt. Sie verſucht,
neuzeitlichen Grundſätze der Arbeitsgemeinſchaft die
neradſchaft auf die einfachen Verhältniſſe eines kleinen
übertragen. Das geſchieht mit vielerlei Erfolg. Die
* haben aus ihrer Schulfamilie eine Spielſchar gebildet,
ihre friſchen, kindlichen und natürlichen Darbietungen
2 Städte des Heſſenlandes überraſchte. Zuletzt waren
1 —rnheim, ſie wollen am 28. Juni Lindenfels und ſeine
Herfreuen, und in Darmſtadt werden ſie am 2. Juli im
N7 Saalbau auftreten. Der 5. Juli iſt für Klein=Gerau
in. Der Kreis der wandernden Kinder iſt durch die
ne von Kindern aus Darmſtadt, Weinheim, Birkenau
ach vergrößert worden. Alles wurde auf die ſparſamſte
bereitet, findet die Unterſtützung amtlicher und ſozialer
Der auch des Schweizer Jugend=Rot=Kreuzes. Am
Nach=
r ihrem Auftreten in Darmſtadt ſind die Kinder zu der
95 Präſidenten des Landesverſicherungsamtes, Dr.
Neu=
rgeladen.
Empfehlenswerke Aukokouren.
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club e. V.,
Sitz Darmſtadt, A. D.A. C.
Nr. 11.
Halbtagestour.
Darmſtadt, Böllenfalltor, Ober=Ramſtadt, hinter dem Ort
Gewerbemuſeum hat eine Ausſtellung von Teppichen er= links nach Hahn, im Orte kurz vor dem Ausgang rechts ab
Rich=
ſie in der Handweberei von A.len Müller in Lübeck tung Wembach, — vor dieſem Ort (Straßenkreuzung) links berg=
It worden ſind. Fräulein Nüller verwendet für ihre ge= auf durch Hochwald über das Waſſerwerk (Vorſicht, ſtarkes
Ge=
oder geknupften Teppiche, Divandecken und Kiſſenbezüge fälle!), rechts Blick auf Schloß Lichtenberg, geradeaus Otzberg,
ßlich handgeſponnene, ungefärbte Schafwolle von euro= nach Groß=Bieberau; im Orte ſofort rechts nach Lichtenberg, am
ſyriſchen und afrikaniſchen Schafen. Durch geſchickte Mi= Fuße vom Schloß vorbei, — Niedernhauſen — Billings, hinter
rſchwarzen, weißen, grauen und braunen Töne erreicht, dem Ort nach der Brücke rechts ab. bergauf nach Lützelbach; im
Farbigkeit von oft erſtaunlicher Wirkung. Das gediegene Wald: Felſengruppe „Der Wilden Frauen Haus”, durch den Ort
I, die handwerkliche Güte der Arbeit und das ungewöhn= auf der Straße Brandau-Neunkirchen, links ab nach
Neun=
ingefühl der Weberin geben dieſen Teppichen eine ſehr
Welimeiſſerſchafen der Sludenlen.
Die Weltmeiſterſchaften der Studenten, die in der Zeit vom
1. bis 10. Auguſt 1930 in Darmſtadt ſtattfinden, regen auch
un=
ſere Schaufenſterdekorateure zu einer originellen und
wirkungs=
vollen Dekoration an. Die Firma Heinrich Lautz, die
gleich=
zeitig die alleinige Herſtellerin und Verkäuferin der offiziellen
Feſtpoſtkarte iſt, hat in einem ihrer Schaufenſter in der
Rhein=
ſtraße eine Schaufenſterſchau angebracht, die ſich eines
außer=
ordentlichen Intereſſes erfreut. Von einer Weltkarte laufen von
den gemeldeten Staaten Bänder nach dem im Vordergrund des
Erkers zu ſehenden Stadion der Techniſchen Hochſchule. Dieſe
Anordnung gibt dem Beſchauer ſofort einen Ueberblick über die
Größe und Bedeutung der Veranſtaltung, zu der 29 Nationen mit
weit über 1000 Teilnehmern ihre Meldung abgegeben haben.
Wie uns von der Geſchäftsſtelle der Weltmeiſterſchaften mitge=
kirchen (vom Kirchturm herrliche Ausſicht auf Odenwald, Rhein= teilt wird, iſt der Vorverkauf über Erwarten gut, und es iſt da=
und Mainebene, Taunus, Speſſart uſw.).
26,7 Km.
Durch den Ort, beim Tempel Ausſicht nach links
auf Schloß Lichtenberg, den Otzberg und Darmſtadt,
weiter durch Hochwald nach Winterkaſten (rechts der
Raupenſtein und der Kaiſerturm auf der Neunkirchener
Höhe), im Orte beim Kriegerdenkmal rechts auf
aus=
ſichtsreicher Straße bis zur Straßenkreuzung
Gadern=
heim-Lindenfels, dann links nach Lindenfels
8,7 Km.
Zurück nach Gadernheim — Bensheim —
Auer=
bach — Zwingenberg — Darmſtadt
44,6 Km.
Geſamtſtrecke: 80,0 Km.
Darmstadt
mit zu rechnen, daß die in Darmſtadt zum Verkauf kommendes
Karten bereits vor Ende der Verkaufsfriſt vergriffen ſind.
Ober Ramstadt
Bensheim
Lindenkels
Prassel-Kaffee
Steis
trisch geröstet
Schnlstr. 10
— Arbeitsjubiläum. Heute ſeiert Herr Heinrich Steitz aus
Arheilgen ſein 40jähriges Arbeitsjubiläum bei der
Kurzwaren=
handlung Herz Hachenburger Sohn.
„Deutſcher Liedertag.” Am Sonntag, den 29. Juni,
vormit=
tags 11 Uhr, bringt der „Liederkranz” und die
Sing=
mannſchaft der Turngemeinde Beſſungen 1865
im Herrngartencafé in Gemeinſchaft mit dem Stadtorcheſter
nachſtehende Vortragsfolge zu Gehör: 1. Chor und Orcheſter:
„Die Ehre Gottes in der Natur” von Beethoven; 2. Orcheſter:
Feſt=Ouvertüre von Leuthner; 3. Chor; a) „Friſch geſungen”
von Silcher, b) „Wohin mit der Freud” von Silcher; 4. Orcheſter:
Paraphraſe über „Grüße an die Heimat” von Nehl; 5. Chor:
a) „Geweihte Liebe” von Beines, h) „Im Krug zur goldenen
Sonne” von Hanſen; 6. Orcheſter: „Deutſcher Sang” von
Hanne=
mann; 7. Chor: a) „Freiheit, die ich meine” von Groos, b) „Nur
die Hoffnung feſtgehalten” von Surläuly; 8. Orcheſter: Hoch
Darmſtadt” Marſch von W. Schlupp. — Die Leitung haben
Frie=
del Fiſcher und W. Schlupp.
Hauptniederlage bei Heinrich Ostertag
Hügelstraße 27, Telephon Nr. 2468
(I.9575
Aa. Abendſtändchen auf dem Riegerplatz. Nach ſeinem erfolgreichen
Auftreten auf der „Inſel” in der Altſtadt erfreute am Donnerstag abend
der Männergeſangverein „Concordia‟ Darmſtadt auf dem
Rieger=
platz eine äußerſt zahlreiche und beifallsfreudige Zuhörermenge mit
einem geſanglichen Abendſtändchen. Unter der Leitung von
Muſik=
direktor A. Simmermacher gelangten neun Männerchöre zu Gehör,
die durchweg mit großem Verſtändnis und gutem Ausdruck dargeboten
wurden. Das Standkonzert wurde eingeleitet mit dem wuchtigen Chor
„Deutſchen Liedes Sendung” in der anſprechenden Vertonung des
Diri=
genten. Dann ging man zu einfachen Volksliedern über, von denen
eines nach dem anderen dem Publikum mehr gefiel, ſo „Die Mühle im
Tale” von H. Weſſeler, die neckiſchen Liedchen „Mein Mädel hat einen
Roſenmund” von H. Hirſch, „Mädchen haſt du Luſt zum Trutzen” von
B. Stürmer, beſonders aber der luſtige Schweinauer Tanz” von
Moldenhauer, „Waaßte noch?” von Karl Kern=Frankfurt und „
Rot=
haarig iſt mein Schätzelein” von Kirſchel. Den Abſchluß bildeten die
freudig aufgenommenen, im Hinblick auf die bevorſtehende
Rheinland=
räumung beſonders aktuellen Rheinchöre „Grüß dich Gott, du ſchöner
Rhein!” von Lautenſchleger und Rheinglaube” von H. Sonnet. Die
Darbietungen fanden ſolchen Beifall, daß ſich der Chor zu einer Zugabe
verſtehen mußte, wobei er das bekannte Volksliedchen „Horch, was
kommt von draußen rein” ſang.
Werbeſingen des Deutſchen Sängerbundes. Die
Geſangs=
abteilung der Polizeibeamten des Polizeiamts Darmſtadt und
der Darmſtädter Männergeſangvereine veranſtalten am Sonntag,
wecken und fördern ſoll. Die Leitung der Chöre hat der Dirigent Publikum. Muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler.
der beiden Vereine, Herr Muſikoberlehrer Lambert, übernommen.
Rheinlieder. Den muſikaliſchen Teil leitet Herr Piſtonvirtuoſe zur Aufführung. (Gutſcheine nicht gültig.)
Buslau, der eine etwa 25 Mann ſtarke Abteilung des Vereins
Intereſſe des deutſchen Liedes um regen Beſuch.
Eine öffentliche Sitzung des Stadtrates findet am
Donners=
tag, den 3. Juli 1930, um 17 Uhr im Rathaus mit folgender
Tages=
ordnung ſtatt: 1. Stellungnahme zu den neuen Vertragsentwürfen der
Hekoga. (Berichterſtatter; Bürgermeiſter Ritzert.) 2. Erneuerung der
Ofenblockanlage im Gaswerk. (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied
Berndt.) 3. Gaspreistarif für Naumheizung, Gewerbe und Induſtrie.
(Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Dr. Moeßner.) 4. Neufeſtſetzung
der Koksverkaufspreiſe. (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Haurty.)
5. Kreditbewilligungen: a) für die Erweiterung der Brunnenanlagen
auf der Hauptpumpſtation des ſtädtiſchen Waſſerwerks; b) für die
Ver=
beſſerung der Waſſerverſorgung von Griesheim durch Aufſtellung einer
elektriſchen Pumpe; e) für die Erweiterung der Apparateanlage der
Kreisabdeckerei; 4) für die Auswechſlung der Waſſerzuführungsleitung
von Arheilgen nach Wixhauſen. (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied
Geißner.) 6. Ausbau der Wohnkolonie „Grohberg”, (Berichterſtatter:
Stadtratsmitglied Haurh.) 7. Errichtung öffentlicher Fernſprechſtellen
durch die Poſt (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Rudolph.) 8.
Auf=
ſtellung von Richtlinien für die Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten und
Lieferungen. (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Berndt.) 9. Antrag
der Volksrechtspartei und der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiter=
partei auf Errichtung von Eigenheimen durch Erwerbsloſe. (
Bericht=
erſtatter: Stadtratsmitglied Tempel.) 10. Die Rechnung der Kaſſe der
Städtiſchen Maſchinenbau= und Gewerbeſchule für 1928. (
Berichterſtat=
ter: Stadtratsmitglied Berndt.) 11. Abſchluß der Stadtkaſſe und der
ſtädtiſchen Nebenkaſſen für das Rechnungsjahr 1928. (Berichterſtatter:
Stadtratsmitglied Aßmuth.) 12. Bewilligung eines Garantiezuſchuſſes
für ein Jubiläums=Reit= und Fahrturnier der Landwirtſchaftskammer.
(Berichterſtatter: Stadtratsmiglied Dr. Moeßner.)
— Neue Beitragsmarken in der Reichsangeſtelltenverſicherung.
Vom Ortsausſchuß Darmſtadt der Vertrauensleute für die
Reichs=
angeſtelltenverſicherung wird folgendes bekannt gegeben: Es iſt
bereits darauf hingewieſen worden, daß mit Wirkung vom 1. Juli
1930 ab neue zweifarbige Beitragsmarken der
Angeſtelltenverſiche=
rung ausgegeben werden, und daß die Gültigkeitsdauer der
bis=
herigen Beitragsmarken mit dem 30. Juni d. J. abläuft. Sie
dür=
fen alſo zur Beitragsentrichtung für die Zeit nach dem
1. Juli nicht mehr verwendet werden. Wer nach
die=
ſem Zeitpunkte noch Beiträge für die Zeit vor dem 1. Juli
1930 zu entrichten hat, erhält nur noch die neuen Marken, ſo
daß es ratſam iſt, etwaige Beitragsrückſtände noch vor dem 1. Juli
zu beſeitigen. Wir machen auf dieſe Beſtimmung im Intereſſe
aller Beteiligten nochmals aufmerkſam Unſere Geſchäftsſtelle
(Landgraf=Georg=Straße 64 Telephon 3268), ſowie ſämtliche
Ver=
trauensleute ſind zur Auskunftserteilung gerne bereit, und es
wird in Zweifelsfällen gebeten, Auskunft einzuholen. Gleichzeitig
kann jedoch bezüglich der freiwillig Verſicherten
mitge=
teilt werden, daß laut Mitteilung der Reichsverſicherungsanſtalt
für Angeſtellte die zur Aufrechterhaltung der Anwartſchaft für 1928
erforderlichen freiwilligen Beiträge bis zum 31. Dezember
1930 und die für 1929 erforderlichen Beiträge bis zum 31.
Dezember 1931 entrichtet werden müſſen. Hiexaus
ergibt ſich, daß freiwillig Verſicherte ihre Rückſtände aus den
Jah=
ren 1928 und 1929 nicht unbedingt bis zum 1. Juli zu beſeitigen
brauchen. Sie können alſo die für die Zeit vom 1. Juli an
gülti=
gen neuen Beitragsmarken vom 1. Juli d. J. ab auch für die Zeit
vor dem 1. Juli 1930 verwenden.
— Fachtagung der Reichsbahnbeamten. Der 8. Verbandstag
der Sekretäre, Aſſiſtenten, Betriebsaſſiſtenten und Anwärter der
Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft, der mit ſeinen 30 000
Mitglie=
dern die größte Fachorganiſation innerhalb der
Reichsbahnbeam=
tenſchaft iſt, fand vom 23. bis 25. Juni d. J. in Frankfurt a. M.
im Palmengarten ſtatt. Zu dem von der Regierung geplanten
Notopfer und dem Ausgabenſenkungsgeſetz wurde herausgeſtellt,
daß die Beamtenſchaft ſich mit der Sonderbeſteuerung, die
ver=
faſſungswidrig ſei und ſich auch völlig unſozial auswirke, nicht
einverſtanden erklären kann. Der Beamte mit kleinem
Einkom=
men wird von der Sonderſteuer erfaßt, während leiſtungsfähige
Kreiſe völlig frei bleiben. Die deutſche Beamtenſchaft iſt durchaus
gewillt, Opfer zu bringen, den Beweis dafür hat ſie in ſchweren
Zeiten erbracht. Wir ſind durchaus bereit, einem Notopfer
zuzu=
ſtimmen, zu dem alle Leiſtungsfähigen herangezogen werden, aber
dieſe Ausnahmegeſetze müſſen abgelehnt werden. Bei der
Behand=
lung der einzelnen Standesgruppenfragen bezeichnete der
Ver=
bandsvorſitzende die Pläne der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft
auf Feſtſetzung einer Lebensaltersgrenze für die erſte planmäßige
Anſtellung als eine außerordentliche Härte, wie ſie dem Perſonal
niemals zugemutet worden ſei.
— Zur Bekämpfung der Schnakenplage wird empfohlen, das in 8 3
der Polizeiverordnung vom 6. Februar 1913 vorgeſchriebene Uebergießen
der Brutſtätten mit Saprol uſw. (wozu die Eigentümer oder, falls das
Grundſtück vermietet oder verpachtet iſt, der Mieter oder Pächter
ver=
pflichtet iſt) alsbald ſorgfältig vorzunehmen. Eine dünne Schicht Saprol,
Petroleum und dergleichen auf den Abwaſſer= und Jachegruben genügt,
um alle Larven in wenigen Minuten zu vernichten. Es iſt auch
zweck=
mäßig, dieſe Gruben mit Sackleinen zu überdecken, um das Eindringen
der eierlegenden Schnaken zu verhindern.
Hefſiſches Landestheater.
Großes Haus Kleines Haus Samstag28 Juni 119.30—22.30. Uhr Volks=
Vorſtell. Figaros Hochzeit Geſchloſſen Sonntag
29. Jun 19—22.30 Uhr, K 18, Bühnen=
Volkshund. Aida. Geſchloſſen Montag
30. Juni Keine Vorſtellung Geſchloſſen Dienstag
1. Juli 19 30—22.1,Uhr Feſtvorſtell.
zur Befreiung des beſetzten
Gebietes. Fidelio Geſchloſſen Mittwoch
2. Jult.
17.31-22.30 Uhr. Wohltatigk.=
Vorſt. d. Bühn.=Genoſſenſch.
Die Herzogin von Chicago Geſchloſſen
Heſſiſches Landestheater. „Figaros Hochzeit”, Oper
den 29. Juni, vormittags 11 Uhr, auf dem Aliceplatz (Kreuzung von Mozart, geht heute, Samstag, als Volksvorſtellung
der Viktoria= und Aliceſtraße) ein Werbekonzert, das die Belange in Szene. Franz Tibaldi, der an das Staatstheater nach
des deutſchen Männerchors der breiten Oeffentlichkeit näher= Kaſſel verpflichtet wurde, ſpielt die Rolle des Grafen; er
verab=
bringen und das Intereſſe weiter Kreiſe für das deutſche Lied ſchiedet ſich gleichzeitig in dieſer Vorſtellung vom Darmſtädter
Verdis große Oper „Aüda” gelangt morgen, Sonntag, im
Neben Kunſtchören von Mozart, Hegar und Mangold bietet das Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Karl Maria
Programm anläßlich der Rheinlandbefreiung auch volkstümliche Zwißler, mit Roſe Landwehr, Hans Komregg und Hans Grahl
Das Schauſpiel=Enſemble des Heſſiſchen Landestheaters
ehem. Militärmuſiker zu dieſem Konzert gewonnen hat. Der Zu= bringt am 28. und 29. Juni bei den Burg=Feſtſpielen in Altena
tritt zu dem Konzert iſt koſtenlos. Die Veranſtalter bitten im (Weſtfalen) Hauptmanns Florian Geyer” in der
Inſze=
nierung Carl Eberts zur Aufführung
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I.53
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Samstag, den 28. Juni 1930
Nun
Ausflug des Hiſtoriſchen Vereins für Heſſen
nach Schwehingen.
Bb. Der zweite Ausflug, den der Hiſtoriſche Verein in dieſem Jahr
unternahm, hatte die ſchöne Stadt Schwetzingen des Nordbadener Landes
zum Ziel. Im Geſellſchaftsauto wurde bei Beteiligung von über dreißig
Mitgliedern des Vereins die Fahrt nach Schwetzingen bei herrlichſtem
Sommerwetter angetreten, ſie verlief programmäßig. Die Teilnehmer
trafen gegen halb 4 Uhr am Ziele ein. Nach einer Kaffeepauſe begann
die Beſichtigung des berühmten Schwetzinger Schloſſes und ſeines
herr=
lichen, 186 badiſche Morgen großen Schloßparkes mit ſeinen zahlreichen
Sehenswürdigkeiten. In liebenswürdiger Weiſe übernahm Herr
Pro=
feſſor Dr. Friedrich Walter, Direktor des Mannheimer Schloßmuſeums,
die Führung. In feſſelnder Weiſe verſtand er es, die zahlreichen
Sehens=
würdigkeiten zu erklären. Inzwiſchen hatten ſich die Bensheimer
Teil=
nehmer am Ausflug, die mit Verſpätung über Mannheim eintrafen,
an=
geſchloſſen. Es war ½8 Uhr geworden, als die Führung ihren Abſchluß
nahm. Dann fanden ſich die Teilnehmer zum obligaten Spargeleſſen
im „Adler” ein. Herr Archivdirektor Dr. Dietrich nahm im Verlaufe
desſelben Gelegenheit, Herrn Profeſſor Dr. Walter den beſten Dank für
ſeine ausgezeichnete Führung auszuſprechen. Es war wiedrum ein recht
genußreicher und ſchöner Ausflug, der hier den Mitgliedern des
Hiſto=
riſchen Vereins für Heſſen geboten worden war.
Verbandstag des Heſſiſchen Schuhmachermeiſter=Innungs=
Verbandes. Der Heſſiſche Schuhmachermeiſter=Innungs=Verband,
Sitz Darmſtadt, öffentlich=rechtliche Korporation, hielt ſeinen 15.
Verbandstag im Reſtaurant Kaiſerſaal ab. Etwa 50 Delegierte
und Schuhmachermeiſter waren erſchienen, welche die
Tagesord=
nnung berieten. Der Verbandsvorſitzende K. Rothe begrüßte
alle Erſchienenen, insbeſondere Herrn Dr. Eckſtein vom Kreisamt,
Herrn Direktor Hillgärtner von der Handw.=Zentralgenoſſenſchaft
Darmſtadt, Herrn Schmidt, Verbandsvorſitzenden des Naſſauiſchen
Verbandes, und Herrn Krieg von Bad Soden als Vertreter der
Handwerkskammer Wiesbaden. Er wies insbeſondere darauf hin,
daß es dem Verband gelungen ſei, die diesjährige
Reichsverbands=
tagung mit Ausſtellung nach Darmſtadt zu bekommen. Es ſei
dies eine ſich aller Vorausſicht nach nicht wieder ſo raſch bietende
Gelegenheit, weshalb ein jeder Kollege alles andere zurückſtellen
und dieſe Tagung und Ausſtellung unter allen Umſtänden
be=
ſuchen ſolle. Bei den Mitteilungen berichtet er unter anderem
über die Vollverſammlung bezüglich der Beratung der Satzung
der Handwerkskammer und Verteilung der Sitze auf die einzelnen
Berufsgruppen. Er gab bekannt, daß er ſich mit aller. Schärfe
gegen die ungerechte Verteilung der Sitze in Gruppe II,
insbe=
ſondere hinſichtlich der Sitze des Schuhmachergewerbes, gewandt
habe. Der Geſchäfts= und Kaſſenbericht der Geſchäftsſtelle lag
ſchriftlich in einer Reihe von Exemplaren vor. Kaſſierer L. Ruß
erſtattete den Bericht über die Verbandskaſſe, die bei einer
Ein=
nahme von 6914,46 RM. und einer Ausgabe von 5895,59 RM.
einen Kaſſenbeſtand von 1018,87 RM. und einen Vermögensbeſtand
von 2322,57 RM. aufweiſt. Die Wohlfahrts=(Beihilfe=)kaſſe weiſt
einen günſtigen Stand auf. Die Kaſſen waren von den
gewähl=
ten Rechnungsprüfern geprüft. Entlaſtung wurde einſtimmig
er=
teilt und dem Vorſtand der Dank und das Vertrauen der
Ver=
ſammlung ausgeſprochen. Dem 1. Vorſitzenden Herrn Rothe,
dankte man noch beſonders für ſeine im Intereſſe des
Schuh=
macherhandwerks geleiſtete Arbeit. Der Haushaltungsplan, der
mit 4240 RM. balancierte, wurde einſtimmig genehmigt. Der
Verbandsvorſitzende ſowie die beiden ſatzungsgemäß
ausſcheiden=
den Vorſtandsmitglieder Späth und Fritz wurden einſtimmig
wiedergewählt. Für den nachſtjährigen Verbandstag wurde als
Tagungsort Offenbach beſtimmt. Als Delegierte zur
Reichsver=
bandstagung wurden beſtimmt, vom Vorſtand: Rothe, Späth. Ruß=
Darmſtadt Waldſchmidt=Gießen, von den Innungen: Offenbach:
Richter, Worms: Wendel, Mainz: Völkel, Gießen: Nikolaus,
Bin=
gen: Rief, Bensheim, Heppenheim und Groß=Gerau; Thüringer=
Bensheim, und Butzbach, Vilbel und Friedberg: Schmidt=Vilbel.
Hinſichtlich der Uebernahme der Trägerſchaft der Fachſchule in
Gießen durch die Stadt Gießen gab man bekannt, daß die Stadt
bereit iſt, nach gewiſſen Vorausſetzungen dieſe zu übernehmen.
Nach Erledigung der Anträge und einiger interner Fragen
er=
ſtattete den Rechnungs, und Vermögensbericht der Rechner E.
Späth. Bei einer Einnahme von 24 607,34 RM. und einer
Aus=
gabe von 23 850,60 RM. verblieb ein Beſtand von 756,74 RM.
und ein Vermögensbeſtand von 16 195 RM. Die Kaſſe war von
den Prüfern Egly und Eidemüller geprüft und richtig befunden
worden. Entlaſtung wurde dem Vorſtand einſtimmig erteilt. Nach
Genehmigung der Satzung genehmigte der nunmehr rechtskräftig
gewordene Innungsverband die ſeitherige Geſchäftsführung. Mit
herzlichen Dankesworten ſchloß gegen 4,30 Uhr der 1. Vorſitzende
Rothe die reibungslos verlaufene Tagung. Nach einem geſelligen
Beiſammenſein im Heſſiſchen Hof trennte man ſich.
Evangeliſche Jugendgemeinſchaft Darmſtadt. Alle Bünde
ſeien nochmals recht herzlich eingeladen zur Teilnahme an
un=
ſerem diesjährigen Sommerfeſt, das morgen im Park ſtattfinden
und um 8 Uhr mit einem Gottesdienſt in der Kranichſteiner
Schloßkapelle ſeinen Anfang nehmen ſoll. Anſchließend ziehen wir
hinaus an den Georgen=Brunnen, um in frohem Beiſammenſein
und gemeinſamer Arbeit den Tag zu verbringen. Es ſoll viel
geſungen werden. Der Landesjugendpfarrer hat neben der
Mor=
genfeier auch das Singen übernommen. Liederbücher und
Inſtru=
mente nicht zu Hauſe laſſen! Als Abſchluß unſeres Feſtes wollen
wir abends im Glockenhof des Schloſſes das der Oeffentlichkeit
darbieten, was wir den Tag über uns erſungen haben. Ladet
dazu überall ein und ſchafft ſelber tüchtig mit, daß unſer Singen
eine wahre Volksfeierſtunde werde! — Sollte es wider Erwarten
regnen, ſo iſt der Gottesdienſt um 8 Uhr in der Schloßkirche. Für
den weiteren Verlauf des Tages ſteht uns alsdann der
Gemeinde=
ſaal der Martinsgemeinde zur Verfügung.
Petrusgemeinde. Männervereinigung. In der
letzten Monatsverſammlung hatte es ſich der erſte Vorſitzende
zu=
nächſt zur Aufgabe gemacht, ſeinen Zuhörern ein anſchauliches
Bild von der Tagung des Deutſchen Evangeliſchen Gemeindetages
in Pforzheim (vom 27. bis 29. April) zu vermitteln. Außerdem
erſtattete er Bericht über die Jahresverſammlung des Bundes
evangeliſcher Männervereinigungen Heſſens in Bad=Nauheim
(17. und 18. Mai) Die Anregungen, welche von dieſer
Verſamm=
lung ausgehen und die Arbeit der einzelnen Vereinigungen hin
und her im Lande befruchten ſollen, wurden in lebendiger Weiſe
vermittelt Zum Schluſſe brachte der Herr Vorſitzende, von
zahl=
reichen ſchönen Lichtbildern unterſtützt, noch einen inhaltsreichen
Vortrag über „Das Nahetal bei Kreuznach und Münſter am
Stein‟. Er bot damit allen denen, die beabſichtigten, den Ausflug
der Männervereinigung und des Kirchengeſangvereins nach
Bin=
gen und Münſter am Stein mitzumachen, eine angenehme
Vor=
bereitung und Vorfreude. — Nun tritt in bezug auf ihre äußere
Tätigkeit unſere Männervereinigung in ihre Sommerpauſe ein.
Die nächſte Monatsverſammlung findet im September ſtatt.
* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia.
„Fundvogel”, nach einem Roman von H. H. Ewers,
iſt eine Art Gegenſtück zu „Alraune” und wartet wie dieſe mit
ſtarken Senſationen auf. Im Mittelpunkt ſteht wieder ein das
Kriminelle ſtreifender Forſcher, deſſen Gedanken um eine
Erfin=
dung von ausgeſuchter Widernatürlichkeit kreiſen. War es in
„Alraune” die künſtliche Erzeugung eines Menſchen, ſo iſt es
dies=
mal die „Transplantation der Geſchlechter” — in dieſer
Formu=
lierung ein etwas naiver Gedanke, ſo daß man die ablehnende
Haltung des Aerztekollegiums verſteht, während eine teilweiſe
künſtliche Aenderung der Geſchlechtscharaktere auch nach heutiger
Wiſſenſchaft bereits möglich iſt. Ewers, oder vielmehr ſein
phantaſievoller Erfinder, aber geht aufs Ganze, es genügt ihm
auch nicht, Kaninchenmännchen in Weibchen umzuwandeln,
ſon=
dern er iſt von der Idee beſeſſen, ſeine Entdeckung an Menſchen
zu beweiſen. Die Verwirrung der Geſchlechter ſoll in ihrer
dra=
ſtiſchſten Weiſe auf operativem Wege zur vollendeten Tatſache
ge=
macht werden. Ob die Ausführung gelingt, erfährt der Zuſchauer
erſt in letzter Sekunde, und es iſt kein Grund vorhanden, ihm die
Spannung zu nehmen, die das Wirkſamſte des Filmes iſt. Dazu
kommt das Spiel Paul Wegeners, der ſich in der Rolle des
von dämoniſcher Beſeſſenheit getriebenen Sonderlings in ſeinem
eigenſten Element befindet und es in ſeinem „wiſſenſchaftlichen”
Fanatismus auf Camilla Horn als Objekt ſeines Experiments
abgeſehen hat, die in der ſtarren Undurchſichtigkeit ihres
Mienen=
ſpiels Züge des Mädchens und der Dirne rätſelhaft zu miſchen
verſteht. Clifford McLaglen als Waldhüter wirkt ſehr echt
in der primitiven Brutalität einer Vergewaltigungsſzene.
Starke Spannung wird man dem Film nicht abſtreiten können,
obwohl es vielleicht noch ſpannender iſt, im Beifilm die
furcht=
baren Anſtrengungen mitzuerleben, die ein Gänschen macht, um
ſich aus ſeiner Eierſchale herauszuarbeiten. Aber das iſt Ge=
*
ſchmacksſache.
Sonderzüge aus Anlaß der Befreiungsfeiern. In der Nacht von
Montag auf Dienstag, 30. Juni auf 1. Juli, verkehren folgende
Sonder=
züge: Am 30. Juni: Darmſtadt Hbf. ab 20.00 Uhr, Mainz Hbf. an
20.52 Uhr. Am 1. Juli: Mainz Hbf. ab 2.40 Uhr, Darmſtadt Hbf. an
3.35 Uhr, Mainz Hbf. ab 2.55 Uhr, Oppenheim an 3.40 Uhr, Mainz Hbf.
ab 2.25 Uhr, Bingerbrück an 3.15 Uhr, Wiesbaden Hbf. ab 2.45 Uhr,
Mainz Hbf. ab 3.05 Uhr, Frankfurt a. M. Hbf. an 4.11 Uhr, Wiesbaden
ab 2.20 Uhr, Rüdesheim an 3.11 Uhr, Rüdesheim ab 3.20 Uhr,
Wies=
baden Hbf. an 4.17 Uhr, Bingerbrück ab 3.30 Uhr, Mainz Hbf. an
4.23 Uhr. Die Sonderzüge halten auf allen Unterwegsſtationen (
aus=
genommen Uhlerborn). Fahrkarten des öffentlichen Verkehrs haben
Gültigeit. Näheres iſt aus den Aushängen in den Bahnhöfen erſichtlich.
Modern, bequem, hauswaschbar. — Uberall erhältlich.
Brieftaubenzüchterverein Klub 0380. Darmſtadt, gegr. 1894.
Nach Erledigung der Vorflüge ſind die Wettflüge für Brieftauben
nunmehr im vollſten Gange. Der erſte Flug, nur für einjährige
Tauben, ſollte am Sonntag, den 11. Mai ds. Is. ſtattfinden. Da
jedoch der Wettergott wie auch bei den ſpäteren Touren an dieſem
Tage beſonders grollte, konnten die Tauben erſt am Dienstag, den
13. Mai,, von Ansbäch, 156 Km., aufgelaſſen werden. Trotz
ge=
ringer Fernſicht und teilweiſem Regen erreichten die Tauben in
der vorgeſchriebenen Zeit ihren Heimatſchlag. Der nächſte Flug
am 18. Mai ſah die Tauben in Neumarkt O., Entfernung 215 Km.
Am Sonntag,, den 25. Mai, folgte dann Straubing mit 308 Km.
Eine Wiederholung der beiden Flüge Neumarkt und Straubing
erfolgte am 1. und 15. ds. Mts. Zwiſchendurch ſtieg am
Pfingſt=
ſonntag, den 8. ds. Mts., Paſſau mit rund 380 Km. Bei
Nordoſt=
wind und guter Fernſicht brachte dieſer Flug beſonders gute
Lei=
ſtungen. Um 5 Uhr 35 Min. aufgelaſſen, erreichte die erſte Taube
bereits 11 Uhr 15 Min. Darmſtadt. Der Wettbewerb innerhalb
der Reiſevereinigung Sprendlingen=Südmain konnte bereits nach
kaum einer Stunde geſchloſſen werden. Die nachgenannten
Züch=
ter des Klubs 0380 Darmſtadt konnten auf den vorgenannten
Flügen mehr oder weniger Tauben in den Wettbewerb bringen.
Es ſind dies die Züchter: Ernſt Achen, Rheinſtr. Nr. 41; Karl
Iſenbiel, Grohberg=Kolonie 14b: Auguſt Müller, Moldenhauerweg
Nr. 18: Karl Rupp, Jakobyſtr. Nr. 35; Hermann Schmidt,
Weiter=
ſtädterſtraße Nr. 81, und Dr. M. Silberbach, Darmſtadt,
Kaſino=
ſtraße Nr. 30. Am Sonntag, den 22. ds. Mts., war der Start
Linz a. d. Donau mit rund 450 Km. Bei dieſem Fluge wurde die
goldene Medaille des Verbandes Deutſcher
Brieftaubenzüchter=
vereine mit einer Serie von 5 Tauben ausgeflogen, ſowie des
ferneren eine Serie von 5 Stück im Bund Frankfurt a. M. Von
letzterer Stelle waren von 7 Reiſevereinigungen allein 6150
Tau=
ben geſetzt worden. Nach Vorliegen der Ergebniſſe ſoll hierüber
beſonders berichtet werden. Intereſſenten des Brieftaubenſportes
erhalten bereitwilligſt Auskunft bei den wöchentlichen
Zuſammen=
künften im Klublokal „Wirtſchaft Gunder”, Schloßgartenplatz
Nr. 6, woſelbſt auch Anmeldungen entgegengenommen werden.
Nächſte Zuſammenkunft am Donnerstag, den 26. ds. Mts., 20.30
Uhr.
Verbandstag des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Verbandes. Im Rahmen des Verbandstages des DHV. in Köln
finden eine Reihe Sondertagungen ſtatt. Die Deutſchnationale
Krankenkaſſe hielt am 26. Juni ihre 15. ordentliche
Hauptverſamm=
lung ab. Am Freitag, dem 27. Juni, veranſtaltete der Bund
rei=
ſender Kaufleute im DHV. eine Bundestagung. Im Mittelpunkt
dieſer Tagung ſtand ein Vortrag des Geſchäftsführers des Bundes:
„Das Einkommen des reiſenden Kaufmanns‟. Der Bund
reiſen=
der Kaufleute im DHV. iſt die größte Organiſation angeſtellter
Reiſender, ſie zählt heute über 21 000 Mitglieder. Der Allgemeine
Deutſche Buchhandlungsgehilfen=Verband (Fachgruppe Buchhandel
im DHV.) hält am Samstag, dem 28. Juni, ſeine
Hauptverſamm=
lung ebenfalls in Koln ab. Der Verbandstag des DHV endigt
mit einer gewaltigen Kundgebung am Sonntag, dem 29. Juni.
Der Montag ſieht die Teilnehmer des Verbandstages nochmals
am Deutſchen Eck in Koblenz zu einer Kundgebung anläßlich der
Befreiung der Rheinlande vereinigt.
Oeffenkliche Beamken=Kundge
*t. Zum Thema „Beamtenſchaft und No
rief auf Freitag abend in die Turnhalle am Woogsp
kartell Darmſtadt des Deutſchen Beamtenbundes e
lung ein, die aus allen Kreiſen der Beamtenſchaft
ſucht war, ein Beweis, wie ſtark das geplante Note
geplante Reichshilfe die Belange der Beamtenſchaft
Herr Goſenheimer, der 1. Vorſitzende des
ging in ſeinen einführenden und begrüßenden Wo
Mitgefühl mit den anderen notleidenden Volksſchie
insbeſondere den Arbeitsloſen und Rentnern aller
die Beamtenſchaft empfände.
Vorſitzende des Heſſiſchen Landeskartells, erwähn „wi
findlich jetzt die Lage der Beamtenſchaft im be
durch den Fortfall der Sonderzuſchläge uſw. getroff H
Der Referent des Abends, Herr Dr. Cla
handelte dann ausführlich das Ausgabenſenkungsge
zeichnete die Nadelſtichpolitik der Regierung gegenut /
tenſchaft ſowie die Tatſache, daß die Reichsverfaſſung
durchlöchert worden ſei, und daß auch jetzt wieder
planten Ausſchluß des Rechtsweges für die Beamte
Reichsverfaſſung ausdrücklich zugeſicherten Rechte ve *
Die Beamtenſchaft proteſtiert nicht aus Luſt zur mte
ſondern weil ſie dazu gezwungen wird. Statt zuerſt
Glu=
abzubauen, und dann das Perſonal, will die Ree ma
licher Weiſe den umgekehrten Weg beſchreiten. Der wone
dann auf die verſchiedenen Punkte des Ausgabenſe Eosge
ausführlich ein und führte u. a. an, daß bei vielen Haltu
die geplante Urlaubskürzung keinen. Pfennig Erſpa she
wohl eine Verärgerung und Beſchneidung der Erhl 7sme
keiten. Im Programm der Regierung vermiſſen
ſchreiten gegen die Kapitalflucht, ſollen doch 10 Mi Den
ſcher Vermögen im Ausland ſein. Wenn dieſe Beträ e
lich der hohen deutſchen Steuer wegen „ausgewan)
Innland verſteuert würden, dann könnten die Stima
werden!
Das Notopfer iſt nichts anderes als eine verkappt
Shalt=
zung, und wir wollen uns darüber klar ſein, daß eſcht
„einmaliges” ſein ſoll. Man will der Beamtenſch twas
nehmen und wählt dazu ein Notopfer, das ſo
unſoziaſ=
lich. Die Beamtenſchaft ſoll ſich vor dem Glauben hi
auch heutzutage das ſchöne Gehäuſe der „wohlerwor —i
nicht anzutaſten wage. Der Redner forderte auf zu
erfüllung durch das deutſche Berufsbeamtentum i=
Staat und Volk, Treue um Treue. Die Beamten
nicht von einem Notopfer drücken, wehrt ſich aber g
gerechte Sonderbeſteuerung. — Dem Referat folgte (Uebh
andauernder Beifall. — Die Ausſprache eröffnete R
anwalt Dingeldey, M. d. R., der von der ernſt Eoch un
klärten Lage in Berlin ſprach und das Märchen w ſegte,
nach ein ſchwerinduſtrieller Flügel die Entſcheidung er
parteilichen Reichstagsfraktion beeinflußt habe.
mußte ſich von Moldenhauer trennen, da ſeine
Vo=
dem unheilvollen Einfluß ſeiner Miniſterkolleger Färtſe
politiſch verfehlt, ſozial ungerecht und ſtaatspolit Ser
waren. Das Uebel muß an der Wurzel angefaßt, XH
Arbeitsloſigkeit muß, wenigſtens allmählich, beſeitig: —de
Beamtenſchaft wehrt ſich mit Recht, ſolange die Regi
nicht eine Geſamtaktion beginnt, als Punkt d Shwä
Widerſtandes ein Opfer dieſer Entſchlußloſigkeit der fFeru
werden. Ein Notopfer der Beamtenſchaft bedeutet (letzte
ſerve des Staates! Opfer müſſen gerecht, allgemeine wirkſe
ſein. — Stürmiſcher Beifall dankte.
Folgende Entſchließung wurde einſtimmig k nom
„Die im Ortskartell Darmſtadt des Deutſchen BFenbu
vereinigten Reichs=, Staats=, Gemeinde= und Körp Fatsbeal
ten Darmſtadts, zu vielen Hunderten verſammelt zu / er Kuttn
gebung, erheben entſchieden und öffentlich Proteſt, Ir die v
der Reichsregierung geplante ſogenannte Reichshil er Beal”
tenſchaft.
Die Verſammelten bekunden volles Verſtändnis fü/
darbenden Volksgenoſſen, die zu beheben auch
Sorge iſt.
Sie erklären ſich nach wie vor bereit, gemein) trnit
leiſtungsfähigen Volksſchichten, nach Maßgal / xes
ſchaftlichen Könnens, im Rahmen eines umfaſſenden
pau=
zur Geſundung der Finanz= und Wirtſchaftslage
Volkes beizutragen. Sie müſſen aber eine Sonde Taſt
der Beamten zum Schutze der vaterlandsloſen Kay Fe
ablehnen und ſind feſt entſchloſſen, jeden Eingriff / her
lichen und wirtſchaftlichen Lebensintereſſen geſchloſſe ſst
und geloben dem Deutſchen Beamtenbund Treue un Se Und
ſtützung in dem aufgezwungenen Abwehrkampf.”
Dringende Warnung vor einem betrügeriſche
vermittler. Im Polizeibericht vom 17. Juni 1930
gend vor einem betrügeriſchen Darlehensvermittler 4
der Warnung iſt es dem Betrüger wiederum gelu
Juni 1930 in Lorſch einen Betrug zu begehen und
erlangen. Bis jetzt iſt er außer in Lorſch auch in
Ramſtadt und in Waſchenbach aufgetreten. Die
K=
ſieht ſich daher veranlaßt, nochmals dringend vor d.
ſchen Darlehensvermittler zu warnen, und bittet be
ſprechen die nächſte Polizeibehörde zwecks Feſtnahme
zu ſetzen. Es handelt ſich um den früheren Reiſe
Dienſt, geboren am 29 September 1906 zu Elz. K
a. d. Lahn, der am 5. Juni 1930 von Darmſtadt
weil er zur Verbüßung einer Strafe feſtgenommen
Dienſt iſt 1,69 Meter groß, ſchlank, dunkelblond recht
Mitteilungen über den Aufenthalt des Dienſt, die
vertraulich behandelt werden, ſind an die
Kriminal=
ſtadt zu richten.
Feſtnahmen. Durch die Kriminalpolizei Da
den feſtgenommen: Ein 15jähriger Furſorgezöglins
ſtadt, der in Schutzhaft genommen wurde. — Zwei a
perſonen wegen dringenden Verdachts des Felddie
wurden in der Nacht vom 25. zum 26. Juni unweit de
betroffen und hatten in einem Sack eine größere Men
bcerſtauden mit reifen Früchten. Die Unterſuchung
Diebſtähle iſt eingeleitet. — Feſtgenommen wurde
Geiſteskranker aus Birkenau im Odenwald. Vorul
Krankenhaus (U=Bau) untergebracht, wurde er am
die Irrenanſtalt Heppenheim eingeliefert.
Diebſtähle. Geſtohlen wurde in der Nacht vo
Juni eine faſt neue Laterne, die an einem Weißbig
Hauſe Große Bachgaſſe 14 befeſtigt war. — Am 14. 3
Frau ihre Handtaſche mit barem Geld auf einer
Landgraf=Philipp=Anlage liegen Es wurde beobae
älteres Ehepaar die Taſche an ſich genommen, aber
bei der Behörde abgeliefert hat.
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haus
mer 177
* Aus dem Gerichksſaal.
Ein 33jähriger Mann aus Darmſtadt hatte ſich am
Mitt=
dem Bezirksſchöffengericht wegen Unterſchlagung im
verantworten. Er hatte zuerſt das Schloſſerhandwerk
ge=
ſich ſpäter mit einem Geſchäft ſelbſtandig gemacht. Die
ihm eine Agentur übertragen. Er war vereidigt worden
Beamter und hatte auch Geldgeſchäfte wie ein Beamter
Die Poſtkaſſe führte er jedoch nicht getrennt von ſeiner
und verlor, da er der Kaſſe fortgeſetzt Beträge entnahm,
yleberſicht. Daß er aber um die Unterſchlagung wußte,
„us hervor, daß er der Poſt höhere Markenbeſtände
an=
er in Wirklichkeit hatte. Bei einer Reviſion wurde
feſt=
aß er über 960 Mark unterſchlagen hatte. Der Vertreter
tsanwaltſchaft beantragte unter Zubilligung mildernder
ſechs Monate Gefängnis. Das Urteil des
Bezirks=
richts lautet demgemäß.
Tierpfleger, der bei einer Tierſchau angeſtellt war, wie
Feſſen und ähnlichen Veranſtaltungen herumzieht, ſtand
Anklage des Diebſtahls. Für das Pflegen und Füttern
erhielt er freie Koſt und Wohnung und eine Mark pro
Das genügte ihm aber nicht, und ſo ſtieg er eines Tages
Fohnwagen des Beſitzers und entnahm einer Kommode
bloſſene Geldkaſſetten. Er reiſte damit nach Frankfurt,
je Kaſſetten gewaltſam, fand darin über 850 Mark und
h zunächſt mit Kleidern aus. Dann fuhr er nach Leipzig
den Reſt des Geldes in wenigen Tagen aus. Der Vertre=
Staatsanwaltſchaft beantragte wegen einfachen.
Dieb=
n Wohnwagen wird nicht als Wohnraum angeſehen,
da=
ſchwerer Diebſtahl) vier Monate Gefängnis. Das
Ge=
über den Antrag hinaus und verurteilte den
Angeklag=
nf Monaten Gefängnis. Ein Monat Unterſuchungshaft
erechnet.
i8jähriger Schuhmacher iſt angeklagt, in den Jahren 1927
mit ſeinen beiden Stieftöchtern, darunter einer
minder=
geſchlechtlich verkehrt zu haben. Mit ihm iſt das ältere
Mädchen, das 1909 geboren iſt, angeklagt. Sie ſind beide
Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragt gegen
un neun Monate Gefängnis, gegen das Mädchen einen
Das Gericht verurteilt den Angeklagten zu einem Jahr
s und rechnet ihm zwei Monate und drei Wochen
Unter=
aft an. Das Mädchen wird zu drei Wochen Gefängnis
iin 30jähriger Elektrotechniker ſtand am Donnerstag vor dem
ffengericht, er war des Betrugs beſchuldigt. Er wollte ſich
Ausſage im Odenwald niederlaſſen, und ging in deſſen Orten
zu Haus, um beſchädigte Motoren wieder herzuſtellen. Dabei
Pohnung bei verſchiedenen Wirten, zahlte auch anfangs ſeine
blieb dann regelmäßig einen Teil ſchuldig. Um das Ver=
Wirte zu gewinnen, gab er an, er ſei bei einem anderen
häftigt. Der Angeklagte gibt zu, daß er Schulden gemacht hat.
ill ſie in einer beſtimmten Friſt bezahlen. Der Vertreter der
altſchaft weiſt darauf hin, daß dem Angeklagten der Wille
ge=
ſeine Schulden zu bezahlen. Er beantragt eine Geſamtſtrafe
Nonaten Gefängnis. Das Bezirksſchöffengericht erkennt unter
g mildernder Umſtände auf fünf Monate Gefängnis und
rech=
ugeklagten zwei Monate der erlittenen Unterſuchungshaft an.
Jjähriger Arbeiter aus Schaafheim hatte am Abend des 16.
zu tief ins Glas geguckt. In einer Wirtſchaft bekam er
in=
keinen Alkohol mehr und ging darauf nach Haus. Der
Poli=
em er offenbar in Feindſchaft lebt, ging ihm nach, da er die
it des Angeklagten in trunkenem Zuſtande kannte.
Unter=
der Angeklagte zunächſt in das Haus eines oberflächlich
Be=
id jagte der Frau des Hausinhabers einen großen Schrecken
nachts 12 Uhr einen Teller Metzelſuppe verlangte. Dann
der Angeklagte nach Hauſe, bewaffnete ſich mit einer Axt und
zurück, indem er den Poliziſten in der unflätigſten Weiſe
be=
nd bedrohte. Nachdem ihm ein Zeuge die Axt abgenommen
er ſchließlich wieder nach Haus. Der Vertreter der
Staats=
t beantragt wegen Beleidigung und Bedrohung eine Strafe
Nonaten Gefängnis, wegen Hausfriedensbruchs 14 Tage Ge=
Id bittet, die Strafen in eine Geſamtſtrafe von drei Monaten
Woche zuſammenzuziehen. Das Gericht erkennt auf einen
i Tage Gefängnis.
A. Vielleicht handelt es ſich bei der Notiz um eine
Dier könnte doch nur zuverläſſige Auskunft die
Reichs=
ilen. Bei einer hieſigen Bankſtelle war nichts von der
theit bekannt.
ageskalender für Samstag, den 28. Juni 1930.
„ndestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr: „Figaros
Orpheum.
— Kleines Haus: Geſchloſſen.
Konzerte:
dr. .... Vater ſein dagegen ſehr”
ller, Herrngartenkaffee, Hotel Schmitz,
Sportplatz=
int, Perkeo, Bockshaut, Kaffee Jöſt, Hotel=Reſtaurant
Zum Datterich, 20 Uhr: Gartenkonzert. —
Ober=
aus, 20 Uhr: Tanz. — Schuls Felſenkeller,
Gartenkonzert. — Kinovorſtellungen: Union=
Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Samstag, den 28. Juni 4930
Sängerehrungen.
Für 50jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom Heſſiſchen
Sängerbund mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet: „Jakob
Albert Geſ.=Verein Bermersheim, Johann Dautermann und Joh.
Philipp 2. Geſ.Ver. Nieder=Wieſen, Hch. Dörr Eintracht
Hatten=
rod. Den Jubilaren wurde auch der Ehrenbrief des Deutſchen
Sängerbundes überreicht.
Für 40jährige aktive Sangestätigkeit erhielten die Silberne
Ehrennadel: Adolf Ullrich u. Jean Spielmann Liederzweig Klein=
Steinheim, C. A. Möſer Mozartverein Darmſtadt. Hch. Schmahl
Volkschor Alzey, Fritz Andre Sängerbund Wörrſtadt, Joſ. Ad.
Kuhn Germania Klein=Welzheim, Hch. Müller 1. Harmonie
Birk=
lar, Hch. Hartmann Harmonie Münſter, Anton Mohr Arion Klein=
Linden, Otto Holzſchuh Sängerluſt Darmſtadt.
Der Tag des Deutſchen Liedes.
Was einzelne Vereine der Darmſtädter Sängerſchaft bereits
ſeit Jahren unternommen, will der Deutſche Sängerbund jetzt
durch einen Tag des Deutſchen Liedes feſt einführen. Am 29. Juni
ſoll auf allen Plätzen in Stadt und Land, ſelbſt im Ausland, da,
wo das Deutſche Lied die Auslandsdeutſchen verbindet, für das
deutſche Volkslied geworben werden. Der Heſſiſche Säingerbund
hat bereits auf dieſen Tag hingewieſen, und in allen Städten und
Dörfern wird an dieſem Tag das Deutſche Lied erklingen.
Das Lied ſoll durch ſeine einigende Kraft alle Volksgenoſſen
zuſammenführen. In Darmſtadt ſteht die Veranſtaltung des
Ge=
ſangvereins Liederzweig im Vordergrund. Darüber hinaus
wer=
den einzelne Vereine an öffentlichen Plätzen Volkslieder zum
Vor=
trag bringen. Der Geſangverein Liederzweig ſingt im
Herrngar=
ten, die Singmannſchaft der Beſſunger Turngemeinde beteiligt ſich
an dieſer Veranſtaltung unter ihrem gemeinſamen Dirigenten
Frie=
del Fiſcher. Die Singmannſchaft der Polizeibeamten und der
Darmſtädter Männergeſangverein unter der Leitung von
Ober=
muſiklehrer Lambert ſingen auf dem Aliceplatz und der „Club
Fröhlichkeit” bringt den Inſaſſen des Städtiſchen Krankenhauſes
das Volkslied zu Gehör. Die Leitung dieſer Veranſtaltung liegt
in den Händen des Dirigenten Phil. Sturmfels.
Die Vertreter des Heſſiſchen Sängerbundes, die an dieſem
Tage im Bundesgebiet tätig ſind, werden auf die Bedeutung des
Deutſchen Liedertages in ihrer Anſprache hinweiſen. Der
Bundes=
vorſitzende Dr. Siegert hat dieſe Aufgabe für eine größere
Ver=
anſtaltung in Oberheſſen übernommen. Bundesgeſchäftsführer
Roth wird bei der akademiſchen Feier Eintracht Rohrbach im Gau
Gerſprenz auf die Bedeutung des Tages hinweiſen.
Die Darmſtädter Sängerſchaft hat ſich in ihrer letzten Sitzung
eingehend über die Geſtaltung ihres zukünftigen Liedertags
aus=
geſprochen. In der kommenden Woche wird ſich der Gauvorſtand
in Verbindung mit ſämtlichen Dirigenten des Gaues zu einer
er=
neuten Sitzung: zuſammenfinden. Auf der Tagesordnung ſteht
u. a.: Liederabend 1931 und Beteiligung am Deutſchen
Sänger=
bundesfeſt 1932 in Frankfurt a. M.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlließlich als Kinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
ie keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krittit.
— Marine=Verein Darmſtadt u. Umgd. Der
Ver=
ein beteiligt ſich an der Jubiläumsfeier der
Soldatenkamerad=
ſchaft Eberſtadt mit Flagge. Zuſammenkunft: Ecke Heidelberger=
und Landskronſtraße, um 12.45 Uhr.
— Hotel und Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof)
veranſtaltet, wie aus der Anzeige erſichtlich, heute Samstag und
morgen Sonntag abend wieder Geſellſchaftsabende mit Tanz. Dieſe
gemütlichen Abende im Hotel Poſt finden ſtets beſonderen
ſtar=
ken Zuſpruch. Die Einrichtung des Vorgartens ermöglicht bei
ſchönem Wetter angenehmes Sitzen im Freien. (Vgl. Anzeige.)
— Deutſchorden. Die Ordensbrüder der Kommende
Darmſtadt werden gebeten, mit den Ordensbrüdern der Kommende
Eberſtadt an dem Feſtzuge der Soldatenkameradſchaft Eberſtadt
am Sonntag, dem 29. Juni nachm. 2 Uhr, teilzunehmen.
Treff=
punkt: Ordensbruder Weber=Eberſtadt. Zgleich werden, die
Ordensbrüder zum Beſuche des Vortrages des Herrn Rektors
Randzoi am Montag, dem 30. Juni, abends 8,15 Uhr, bei „Sitte‟,
(Alpenzimmer) aufgefordert.
—Schuls Felſenkeller, Dieburger Straße 85.
Heute Samstag ſowie morgen Sonntag, den 29. Juni, finden
abends 8 Uhr in Schuls Felſenkeller wieder große Gartenkonzerte
ſtatt. Dieſelben werden ausgeführt vom Stadtorcheſter. Bei
un=
günſtiger Witterung findet das Samstagskonzert in Schuls
Brauerei, Schloßgaſſe, ſtatt. (Siehe Anzeige.)
— Neues Schießhaus am Waldfriedhof.
Anläß=
lich der Befreiungsfeier findet nächſte Woche ein großes Konzert
ſtatt; der Tag wird noch bekannt gegeben. Die Kapelle Matthias
Weber iſt hierzu verpflichtet.
— Vereinigte Geſellſchaft. Das erſte
Sommerkon=
zert wird auf Mittwoch, den 2. Juli, 8 Uhr abends, verſchoben.
(Siehe Anzeige.)
Seite 7
Die Pläne für die Errichkung einer Orthopädiſchen
Klinik in Gießen
wurden in der Sitzung des Geſamtvorſtandes des Heſſiſchen
Für=
ſorgevereins für Krüppel e. V. in Darmſtadt am 16. Mai d. J.
nach Entwürfen des Herrn Stadtbaurats Gravert=Gießen
endgültig genehmigt und weiter beſchloſſen, daß mit dem Bau
als=
bald begonnen wird. Die noch fehlenden Mittel hofft man zum
größten Teil aus der jetzt überall im Lande im Gange
befind=
lichen Hausſammlung aufzubringen. Verſäume niemand,
ſein Scherflein beizutragen, denn die dadurch
er=
möglichte entſprechende Ausbildung der Aerzte
bedeutet die Minderung des Krüppelelends in
unſerem Lande. Gleichzeitig wurde auch eine Abgrenzung
der Tätigkeit der beiden in Heſſen in der Krüppelfürſorge tätigen
Verbände, des Heſſiſchen Landesvereins für Innere Miſſion und
des Heſſiſchen Fürſorgevereins für Krüppel, durch eine
Verein=
barung mit dem Zweck gedeihlicher Zuſammenarbeit erreicht.
Wäh=
rend der Heſſiſche Fürſorgeverein für Krüppel ſeine ſeitherige
Tätigkeit auf dem Gebiete der Heilfürſorge und der nicht
anſtalts=
mäßigen Berufseinſchulung Verkrüppelter beibehält, wird er auf
dem Gebiete der Anſtaltsfürſorge die kliniſche Arbeit in
dem neuen Inſtitut (Univerſitätsklinik) in Gießen übernehmen
und dort nur ſolche Lehrwerkſtätten ſchaffen, die für den
kliniſchen Betrieb nötig ſind, während der Heſſiſche Landesverein
ſür Innere Miſſion in ſeiner Anſtalt in Nieder=Ramſtadt in der
Hauptſache die erzieheriſche Arbeit und die
anſtalts=
mäßige Berufseinſchulung tätigt. So wird durch
gegenſeitige Unterſtützung die Arbeit zum Beſten der leidenden
Menſchheit gefördert werden. Auf den Lehrſtuhl für Orthopädie
in Gießen wurde inzwiſchen durch den Herrn Miniſter für
Kul=
tus und Bildungsweſen Herr Profeſſor Dr. Peter Pitzen aus
München berufen. Herr Profeſſor Pitzen iſt 45 Jahre alt und
8 Jahre lang als Aſſiſtent und Oberarzt an der Orthopädiſchen
Klinik in München tätig geweſen. Von ſeinen zahlreichen
Arbei=
ten ſei zunächſt eine ſehr ſorgfältige anatomiſche Unterſuchung über
die Entwickelung des oberen Femurendes hervorgehoben. Eine
andere Arbeit, die auf zahlreichen Tierexperimenten beruht,
be=
ſchäftigt ſich mit der Verhütung von Verwachſungen und mit der
künſtlichen Erzeugung von ſtraffen Bindegeweben, ſoweit es für
die Behandlung orthopädiſcher Leiden in Betracht kommt. Beide
Arbeiten gelten für grundlegend. In den letzten Jahren hat ſich
Profeſſor Pitzer viel mit Problemen der menſchlichen Orthopädie
und mit dem Studium der Röntgenbilder in der Orthopädie
be=
ſchäftigt. Da ſich bei Profeſſor Pitzen hervorragende
wiſſenſchaft=
liche Tüchtigkeit mit liebenswürdigem, den Kranken gegenüber
freundlichem Weſen verbindet, dürfte die Berufung für unſere
Univerſität und für unſer Land einen bedeutenden Gewinn
dar=
ſtellen. Herr Profeſſor Pitzen hat inzwiſchen ſeine Tätigkeit
auf=
genommen und behandelt bis zur Fertigſtellung der Klinik durch
freundliches Entgegenkommen des Herrn Profeſſors Dr. Poppert
in der chirurgiſchen Klinik in Gießen. Der Heſſiſche
Krüppelfür=
ſorgeverein, der ſich ſeit Jahren um die Schaffung des Lehrſtuhls
und um die Errichtung der Univerſitätsklinik bemüht und nun die
Freude hat, das Werk reifen zu ſehen, hat den hervorragenden
Gelehrten und Arzt zu ſeinem ſtellvertretenden Vorſitzenden
gewählt.
Aa. Eberſtadt, 26. Juni. Erhöhung des Waſſergeldes.
Die vom Gemeinderat beſchloſſene Erhöhung des Waſſerbezugspreiſes
von 28 Pfg. auf 30 Pfg. für den Kubikmeter, rückwirkend vom 1. April
1930, iſt nunmehr von der Aufſichtsbehörde genehmigt worden. — Zu
Paragraph 2 des 5. Nachtrages zum Ortsbauſtatut über die
Bau=
landumlegung „Darmſtädter Straße” iſt ein Zuſatz beigefügt worden,
der die Abſtände der einzelnen Häuſer voneinander genau regelt. Der
urſprüngliche Nachtrag und der betr. Zuſatz liegen jetzt auf die Dauer
von 14 Tagen auf dem hieſigen Gemeindebauamt offen. Einwendungen
können nur während der Offenlegungsfriſt vorgenommen werden.
Erloſchene Seuche. Die Schweineſeuche bei Landwirt Hch. Hill
in der Kirchſtraße iſt, wie amtlich mitgeteilt wird, erloſchen, ſo daß die
Sperrmaßnahmen wieder aufgehoben werden konnten.
Aa. Eberſtadt, 27. Juni. Die Erhebungeiner Bierſteuer
in der Gemeinde Eberſtadt tritt mit Wirkung vom 1. Juli ab in Kraft.
Nach der miniſteriell genehmigten Bierſteuerordnung, die 22
Paragra=
phen umfaßt, unterliegt jeder örtliche Verbrauch von Bier, das entweder
in dem Gemarkungsbezirk hergeſtellt oder eingeführt wird, einer Steuer
von ſieben Prozent des Herſtellerpreiſes. Der Bürgermeiſter iſt
ermäch=
tigt, die Bierſteuer innerhalb des Höchſtſatzes von ſieben Prozent des
Herſtellungspreiſes in Reichsmarkbeträgen je Hektoliter feſtzuſetzen. Die
Veranlagung und Erhebung der Bierſteuer erfolgt durch die
Bürger=
meiſterei.
Dausparlasse der Gemeinschaft der Freunde WAstenrot
WIn Ludwigsburg Gemeinnützige Ges. m. b. H.
Die führende Bausparkasse, älteste und erfolgreichste in Deutschland
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und Osterreich — Verlangen Sie Prospekt 501
9
9
enn Sie alle wüßten, was wir längst erkannt und erprobt haben,-wenn
wüßten; wie schr der Opel 8 P allen anderen Wagen seiner Preisklasse
1d nicht nur diesen!) überlegen ist, - dann brauchten wir diese Anzeige
ht zu schreiben!
Ch wir fühlen, daß es müßig ist, die vielen ausschlaggebenden Vorteile des
S (2Liter)-Wagens auf dem Pavier des langen und breiten
auseinander-
etzen; wir wollen ja nicht überreden, wir wollen überzeugen! Das heißt:
sollen sich selbst überzeugen! Heute noch! Nicht erst morgen
Fübermorgen.
uchen Sie daher den nächsten Opelhändler — oder rufen Sie ihn einfach
Dann setzen Sie sich ans Steuer dieser schönen Sechs-Zylinder-
Limou-
e und vergleichen Sie: nicht die Schlagworte, sondern die Tatsachen —
bilden Sie sich Ihr Urteil selbst!
werden staunen, wie diese Maschine läuft! — Geschmeidig wie ein
ölf-Zvlinder — 2km im direkten Gang — und im Nu hinauf zu D-Zugstempo
Udarüber — ohne, — jawohl: ohne jede Vibration!
chgenug der Worte! Erst fahren — dann reden! Drum auf Wiedersehn —
der Probefahrt!
GRUSSERER WERT IM 8 PS
zum alten Preise — jetzt:
alle Wagen fünffach bereift . . . . . alle Wagen mit Stoßstangen
Luxus-Limousine mit Luxusstoßstangen
All dies ohne Preiserhöhung!
RHREINSTRASSE 19/21
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Tödliche Unglücksfälle in Heſſen.
Sechstkleinſte verhältnismäßige Häufigkeit unter den deutſchen Ländern.
In Heſſen ereigneten ſich, nach den neueſten Feſtſtellungen über die
tödlichen Unglücksfälle im Deutſchen Reich, während des Jahres 1928 als
jüngſten, ſtatiſtiſch behandelten Berichtsjahres, 461 Unfälle mit
tödlichem Ausgang, und zwar 375 bei männlichen Perſonen und
86 bei weiblichen Perſonen, von insgeſamt 26 403 ſolchen Unglücksfällen
im ganzen Deutfchen Reich, davon 20 430 bei Männern und 5973 bei
Frauen.
Was die Häufigkeit der Todesunfälle, das
Ver=
hältnis der Unglücksfälle zur Bevölkerungszahl
angeht, ſo kommen in Heſſen 33,8 tödliche Verunglückungen vor auf das
Hunderttauſend, der Einwohner umgerechnet, gegnüber ihrer 41,5 im
Durchſchnitt des geſamten Deutfchen Reiches. Mit zwölf anderen
deut=
ſchen Ländern liegt Heſſen in der zuletzt feſtgeſtellten verhältnismäßigen
Häufigkeit der Unglücksfälle mit Todesfolge unter dem Reichsdurchſchnitt.
Im Kreiſe aller achtzehn deutſchen Länder nimmt Heſſen nach
dem Verhältnis der Anzahl von tödlichen Verunglückungen zur
Ein=
wohnerzahl die ſechſtniederſte ſechſtbeſte Stelle ein.
Am meiſten nähern ſich an Heſſen in der Häufigkeit der tödlichen
Unfälle die Länder Sachſen mit 38,2; Mecklenburg=Schwerin mit 36,5;
Oldenburg mit 34,9; Braunſchweig mit 34,0; Thüringen ſowie Lübeck
mit je 33,1 Verunglückungen mit Todesfolge unter jedem Hunderttauſend
der Bevölkerung.
Die ſtärkſte Häufigkeit dieſer Unfälle weiſt im neueſten Berichtsjahr
Baden auf, das auf das Hunderttauſend ſeiner Einwohner umgerechnet
48,7 tödliche Verunglückungen zählt, am zweithöchſten Platz der Länder
folgt dann Bremen mit 45,6 Unfällen mit Todesfolge.
Andererſeits die ſchwächſte Häufigkeit hier bietet Mecklenburg=Strelitz
dar mit der Verhältniszahl 18,8 für die tödlichen Verunglückungen und
dann Schaumburg=Lippe mit der Verhältniszahl 26,9.
Gegen das vorletzte Berichtsjahr 1927 zeigt Heſſen eine
Zunahme der Unfälle mit Todesfolge, wie wir für das ganze Deutſche
Reich ebenfalls eine Steigerung dieſer Unglücksfälle vorfinden. In
dieſem vorvergangenen Berichtsjahr hat nämlich Heſſen 27.,8 tödliche
Ver=
unglückungen auf das Hunderttauſend der Bevölkerung gehabt, das
Deutſche Reich als Ganzes ihrer 39,4.
Etwas höher als im Jahre 1927 war die verhältnismäßige
Häufigkeit der Unfälle mit tödlichem Ausgang im zunächſt
vorhergehen=
den Jahr 1926 in Heſſen, während die Häufigkeit im Geſamtgebiet des
Deutſchen Reiches geringer war. Für dieſes Jahr 1926 ſind in Heſſen
28,3 tödliche Verunglückungen auf das Hunderttauſend Einwohner
ver=
zeichnet, im Durchſchnitt des ganzen Reiches ihrer 37,2.
Samstag, den 28. Juni 1930
Vergleichen wir ſchließlich nach den Tabellen des Statiſtiſchen
Reichsamtes das jüngſte Berichtsjahr mit dem letzten vollen
Vorkriegsjahr 1913. Da finden wir für Heſſen wie für das
ge=
ſamte Deutſche Reich während der Nachkriegszeit im ganzen genommen
eine Vermehrung der Häufigkeit von Unfällen mit tödlichem Ausgang.
Von ſolchen Unfällen kommen nämlich auf das Hunderttauſend der
Be=
völkerung umgerechnet während des Jahres 1913 in Heſſen 30,3 vor, im
ganzen Deutſchen Reich 38,0.
g.
Aa. Eberſtadt, 26. Juni. Aufgefunden. Der Aufenthaltsort
des ſeit einigen Tagen verſchwundenen Händlers M. Handrück aus
Hamm in Rheinheſſen, der hier am Main=Neckar=Bahnhof einfach ſein
Fuhrwerk ſtehen ließ und ſich entfernte, iſt jetzt bekannt. Handrück hält
ſich in Schemitz bei Dresden auf, wo ſeine Eltern wohnen. Er hat an
ſeine Frau in Hamm einen Brief gerichtet, in dem er ſie bittet, ſie möge
mit ihren beiden Kindern zu ihm nach Sachſen kommen.
— Eberſtadt a. d. B., 26. Juni. Rheinbefreiungsfeier.
Bei der am Montag, 30. Juni I. J., abends 10 Uhr ſtattfindenden
Rheinbefreiungsfeier wird der Geſangverein Germania 1894 die
folgen=
den Rheinlieder auf dem Feſtplatze im Walde zum Vortrag bringen:
1. „Ewig deutſch, wie unſer Rhein!” 2. „Rheinbefreiung” von K. Kern;
3. „Frühling am Rhein” von K. Grim.
— Arheilgen, 27. Juni. Der Männergeſangverein „Eintracht”
Ar=
heilgen hielt eine Totengedenkfeier als weiteren Auftakt ſeines
60jährigen Jubiläums auf dem Friedhof für ſeine verſtorbenen und
ge=
fallenen Mitglieder ab. Der Verein verſammelte ſich in dem
Vereins=
lokal, und waren faſt alle Mitglieder anweſend. Unter Vorantritt
einiger Trommler, welche den Trauerwirbel ſchlugen, ging es zum
Fried=
hof, wo auch ſchon zahlreiche Gemeindemitglieder verſammelt waren.
Die Anſprachen des Vorſitzenden Herrn J. Lutz, des Beigeordneten Herrn
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 19. Juni: Keil, Eva, geb. Ripper, 49 J., Ehefrau
des Lehrers, Pfaffenbeerfurth, hier Grafenſtr. 9; Hafner, Johanna, eine
Stunde, Kiesſtr. 31. Am 21. Juni: Volk, Apollonia, geb. Mayer, 61 J.,
Witwe des Schuhmachers, Hinkelsgaſſe 15; Haas, Franz Valentin,
Maurerpolier, 60 Jahre, Beſſungerſtr. 11; Kehr, Ludwig, Schüler, 12
Jahre, Tylmannweg 8. Am 22. Juni: Kiſſel, Hans, 1 Monat, aus
Zwingenberg. Am 21. Juni: Wolfgang, Johann, genannt Neidhardt,
Adolf, Fabrikant, 53 Jahre, aus Groß=Bieberau. Am 22. Juni: Götz,
Lina, geb. Uhl, Ehefrau des Fabrikarbeiters, 23 Jahre, aus Ober=
Ram=
ſtadt. Am 23. Juni: Griebel, Karl, Zuſchneider, 63 Jahre, aus
Als=
bach. Am 21. Juni: Heß, Marie, Dienſtmädchen, 39 Jahre, ledig, aus
Weiterſtadt. Am 23. Juni: Braun, Jakob, Pflaſterer, 59 Jahre, aus
Arheilgen; Bach, Johanna Sara, geb. Schmidt, Ehefrau des
Bautech=
nikers, 58 Jahre, aus Eberſtadt. Am 22. Juni: Büttner, Dorothea
Juſtine, geb. Steiger, Witwe des Weißbindermeiſters, 69 Jahre,
Magda=
lenenſtraße 5; Müller, Georg, 3 Monate, aus Dornheim. Am 24. Juni:
Seyd, Sophie, geb. Müller, Witwe des Geh. Oberforſtrats i. R., 86 J.,
Heinrichſtr. 114; Pfannmüller, Johann Karl, Eiſenbahn=Aſſiſtent i. R.,
83 Jahre, Aliceſtraße 22; Meßner, Joſef Zeno, Chemiker, Dr., 65 J.,
Am Erlenberg 17.
2. Sonntag nach Trinitatis (29. Juni).
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Samstag, 28. Juni, abends 8.30 Uhr; „Andacht.
Sonntag, 29. Juni, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner. — Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde.
Pfarrer Kleberger. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher
Gottes=
dienſte: Vorm. 9.30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der
Sakri=
ſtei. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 6 Uhr:
Abend=
gottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag 1. Juli, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 2. Juli, u.
Samstag, 5. Juli, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 5. Juli, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 29 Juni, vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. —
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mon=
tag, 30. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde
(ältere Abteilung). — Dienstag, 1. Juli, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung) —
Mädchen=
vereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mittwoch, 2. Juli, nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abtlg.),
— Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ält. Abtlg.).
— Donnerstag, 3. Juli, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 4. Juli, abends
8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). —
Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Sonntag, 29. Juni, vormittags
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde (Knaben und
Mäd=
chen) Pfarrer Vogel. — Mittwoch, 2. Juli, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag, 29.
Juni, vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 30. Juni Pfarrer
Beringer; vom 1. Juli ab Pfarrer Köhler.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
heim, Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten,
Ehebera=
ratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten:
Gemeinde=
haus, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und
Don=
nerstag, vorm. von 9—12 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51);
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
ſprecher 2288.
Martinskirche. Vorm 8 Uhr: Frühgottesdienſt, zugleich
Chriſtenlehre für beide Gruppen der Martinsgemeinde Weſt.
Landeskirchenrat D. Waitz. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Bergér. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
den 1. Juli, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: „Jugendvereinigung.
Donnerstag, den 3. Juli, abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Mäd=
chenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung
Weſt. — Freitag, den 4. Juli, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des
Südbezirks. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, 30.
Juni. abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Sams=
tag, den 28. Juni, abends 8.
enlehre. Pfarraſſiſtent
Becker. — Sonntag, den
ri 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent
5 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Becke
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den
Kran=
kenhausneubau des Eliſabethenſtifts.) Vorm. 8.30 Uhr:
Chriſten=
lehre (2. Abteilung) Pfarrer Weiß. — Vorm. 10 Uhr:
Feſt=
gottesdienſt mit Einführung von Pfarrer Irle durch Dekan
Zim=
mermann. Mitwirkung des Kirchenchors. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 29. Juni, abends 8.15
Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 30 Juni, abends 8.15 Uhr:
Mädchenvereinigung. — Mittwoch, 2. Juli, nachm. 3 Uhr: Sitzung
der Frauenhilfe — Freitag, 4. Juli, abends 8 Uhr: Mädchenchor.
— 8.30 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 5. Juli, abends (.30 Uhr:
Singekreis.
Pauluskirche. Vormittags 8.30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Rückert. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller
Veranſtaltungen: Sonntag, 29. Juni, vorm. 7 Uhr:
Abmarſch vom Tierbrunnen zum Sommerfeſt der
Jugendgemein=
ſchaft. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung (Elternabend).
Montag, 30. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch, 2
Juli, nachmittags: Aufnahme der Konfirmanden beider Bezirke
im Gemeindeſaal: die Mädchen um 5 Uhr; die Knaben um 6 Uhr.
— Abends 8 Uhr: Leiter= und Helferverſammlung der
Kinder=
gottesdienſte: „Bericht über Augsburg. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Mütterabend.
Stiftskirche. Samstag, den 28. Juni, abends 8 Uhr: Beichte.
— Sonntag, den 29. Juni, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
hl. Abendmahl. Pfarrer Hickel. — Vorm. 11.45 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein: Nachm. 4 Uhr:
Späzier=
gang. Spiele im Wald. — Donnerstag, 3. Juli, abends 8 Uhr:
Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr
Wald=
gottesdienſt hinter dem Botaniſchen Garten. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Wolfarth. — Montag, nachm. 4 Uhr: Frauen=
Miſſionsarbeits=
ſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Prediger Semmel. (Abſchied.)
Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag,
abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Freitag,
abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſunger=
ſtraße 80. Prediger Semmel. — Samstag, abends 8.15 Uhr
Poſaunenchor.
Sonntag, den 29. Juni, nachm. 3 Uhr: Monatsſtunde in
Ar=
heilgen. (Joh. 13. 1—15)
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag,
nachmit=
tags 2.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm.
Montag,
4.45 Uhr: Bibelbeſprechung für junge Mädchen.
abends 8.30 Uhr: Geſchäftsſtunde. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für
junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22.
Infanterie=Kaſerne, Hof links) Mittwoch, den 2. Juli, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Studienrat Knöpp. — Donnerstag,
den 3. Juli, abends 8.15 Uhr: Jung=Volk=Abend. — Freitag, den
4. Juli, abends 8 Uhr: Leibesübungen (Sportplatz Maulbeerallee).
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. — Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
— Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Anmeldung zum Konfirmandenunterricht:
4) Für die Mädchen: Mittwoch, den 2. Juli, nachm. 5 Uhr.
B) Für die Knaben: Mittwoch, den 2. Juli, nachm. 6 Uhr.
C) Kirchengemeinden
1. Lukasgemeinde: Pfarrer Kleberger, Gemeindehaus. Kiesſtr. 17.
2. Kaplaneigemeinde: Pfarrer Heß Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
3. Reformationsgemeinde Oſt: Pfr. Lautenſchläger,
Gemeinde=
haus, Kiesſtraße 17
4. Reformationsgemeinde Weſt: Pſarrer Wagner, Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17.
5. Markusgemeinde: Pfarrer Vogel, Feierabend, Stiftsſtr. 51.
6. Schloßgemeinde: Dekan Zimmermann, Konfirmandenſaal im
Schloß.
7. Paulusgemeinde Oſt: Pfarrer Rückert. Gemeindeſaal (
Paulus=
kirche).
8. Paulusgemeinde Weſt: Pfarrer Müller, Gemeindeſaal (
Paulus=
kirche).
9. Petrusgemeinde Oſt: Pfarrer Weiß, Gemeindehaus,
Eichwieſen=
ſtraße 8.
10. Petrusgemeinde Weſt: Pfarrer Irle, Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtraße 8.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag, 29. Juni, vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Feldmann.
Die Chriſtengemeinſchaft. Samstag, den 28. Juni:
Johannis=
feuer auf dem Melibokus. Gemeinſame Abfahrt Darmſtadt=Hbf.
20,25 Uhr (Sonntagsfahrkarte Hähnlein). Beginn etwa 22 Uhr
(Steinbruch am Melibokus, 15 Minuten vom Alsbacher Schloß),
Bei Sonnenaufgang: Menſchenweihehandlung. — Sonntag, 29.
Juni, in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt:
Menſchenweihe=
handlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science
Society), Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3.
Gottes=
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40).
Sonn=
tag, den 29. Juni, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr:
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 30. Juni, abends
8.30 Uhr, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Mauer=
ſtraße 17— Sonntag, den 29. Juni, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Nu=
Gg. Spengler, des Herrn Pfarrers Grein waren von
muſikaliſchen Trauerdarbietungen umrahmt. Während d
vor dem Kriegerdenkmal eine Rauchſchale nieder, was
recht würdigen Eindruck verlieh. Dieſe eindrucksvolle
eine ſtete Erinnerung ſein.
Op. Pfungſtadt, 27. Juni. Heiterer Abend in
haus. Im Evangeliſchen Gemeindehaus findet am Sor
Juni) ein heiterer Abend ſtatt, der von den Evgl. Juger
ſtaltet wird. Dabei gelangen drei kleine Theaterſtücke
freund” von Dr. Nerking, „Das Märchen vom König
nüſſen” von Köhler und „Der Morgenkaffee” zur Auff
Sonntag mittag werden ungefähr 100 Inſaſſen der Ni
Anſtalten im Omnibus nach Pfungſtadt kommen, wo
Frauen des evgl. Mütterabends ſind und im Gemeind
werden. — Am Sonntag vormittag (6. Juli) findet, wie
kommando ſchon jetzt mitteilt, vormittags eine Uebung
und Pflichtfeuerwehr ſtatt. Mit der Uebung iſt ein Br
bunden. — Die Militärverſorgungsgebührniſſe für J.
Samstag, den 28. Juni, vormittags am Poſtſchalter aus
Mähen von Heugras für das Gemeinde=Faſelvieh (ungeff
ſoll durch die Gemeinde auf dem Wege des ſchriftlichen
geben werden. Die Gemeinde behält ſich vor, den Zu
Mäher zu erteilen, die keinen Anſpruch auf Arbeitsloſe
unterſtützung haben. — Die Niederſchläge der letzten T
hieſigen Feldern ſehr zu ſtatten und wurden von d
begrüßt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 25. Juni. Kraftſportv
Bei den am Sonntag in Gammelsbach ſtattgefunden
ſchaftskämpfen des Odenwaldgaues (2. Kreis des D.A.S
ten die Teilnehmer des hieſigen Vereins recht ehrenvoll eneid
errangen in der Klaſſe 1, Bantamgewicht im Stemmen; ruu
der den 5. Preis, in der Klaſſe 2, Federgewicht im S. nen
Vierheller den 5. Preis, in der Klaſſe 3, Federgewicht
Adam Rodenhäuſer die 1. Gaumeiſterſchaft, in der Klaſſ
telgewicht im Stemmen: Karl Rollmann die 2. Gaumeiſ pof
Klaſſe 5, Schwergewicht: Jakob Kühn die 1. Gaumeiſterſch
und die 2. Gaumeiſterſchaft im Ringen. — Geſangverein
Freundſchaft‟. Die nächſte Singſtunde findet am 2
26. d. M., abends 8.30 Uhr, im Vereinslokal ſtatt, da der
Freitag abend verhindert iſt. — Jugendfeſtver Fal
Das diesjährige Jugendfeſt, verbunden mit Rheinland
findet in dieſem Jahre, wie behördlich angeordnet, am 1.
und zwar diesmal erſtmals auf dem Spielplatz im nahe Ke
wäldchen”.
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B=
1
me
ritr
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2‟
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr
Feier des Abendmahls. Abends 8.15 Uhr: Jugendſtr
woch, den 2. Juli, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. —
5. Juli, abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde. Zu allen
gen iſt jedermann freundlichſt eingeladen.
Evang. Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag,
Predigt: 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr: Predig
abends 8.30 Uhr: Jugendverein, Vortrag: „Aus der
Stadt Darmſtadt”. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Gem. Chors. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Frauen! Onsver
— Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde.
freundlich eingeladen! P. Schanz, Prediger.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wen
Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8
Prediger E. Bültge. — Mittwoch, abends 8 Uhr sibel= un
Gebetsſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Frauenn
Zu allen Veranſtaltungen iſt jedermann herzlich ei
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, früh 8
verſammlung. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Kompagnieverſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uh
für Kinder. 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abend
Heilsverſammlung. — Montag, abends 8.30 Uhr:
Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mitgliederverſammlung
abends 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends 8 U
ſammlung. — Donnerstag, abends von 6—8 Uhr
ſtunde; von 8—10 Uhr: Muſiküben. — Freitag, a
Kinderverſammlung. Abends 8.30 Uhr: Heiligungs
Sonntag, den 6. Juli 1930, abends 8,30 Uhr:
ſammlung von Brigadier M. Gruner und Frau (Ei
Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Orts
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dier
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinder —m
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hinde
ehem. Kaſino). Sonntag, den 29. Juni, vorm. 9.30, an. 4
und Mittwoch, den 2. Juli, abends 8.30 Uhr: Gottes) K.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bisma re
Sonntag, den 29 Juni, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 U
woch, den 2. Juli, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Sigt
Reitag M
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— Predi
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End
Altkatholiſcher Gottesdienſt. Sonntag, 29. Jun
10 Uhr, findet altkatholiſcher Gottesdienſt im eva
meindehaus, Kiesſtraße 17, ſtatt. Pfarrer Dr. Wer
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Eberſtadt. Vorm. 8 Uhr: Ch=
Mädchen. Vorm 9 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11
gottesdienſt. — Montag: EJG. Jungengruppe. — Di
Führerkreis — Mittwoch: Bubenjungſchar; Kirchen
nerstag: EJG. Mädchengruppe, Einzelgruppen. —
chenjungſchar. — Prov.=Pflegeanſtalt. Nachm. 1.30
dienſt.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 29. Jr
Chriſtenlehre. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr
dienſt der Großen. Der Kindergottesdienſt der Klei
— Dienstag. 20.30 Uhr: Abend der Mädchengruppe.
20.30 Uhr: Abend der Bubengruppe. — Donnersta
Bibelſtunde.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag,
vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Im Anſchluß au
dienſt Weihe des neuen Wimpels der Jugendverein
10.30 Uhr: Chriſtenlehre. — Dienstag: Jugendve
Mittwoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag: Fr
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 29. J1
Gottesdienſt. (Kirchgang der Sechzigjährigen.) Anſchl
und heiliges Abendmahl. Kindergottesdienſt fällt a
tag: Jugendverein. — Dienstag, 6—7 Uhr: Bucher
Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch; Kirchenchor.
Mütterabend. Poſaunenchor im Schulſaal. — Freik
verein. — Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9
dienſt 50=Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr.
des Poſaunenchors. Nachm. 1.30 Uhr: Gottesdienſt
gottesdienſt. Abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde: Von
(3. Artikel). — Dienstag: Poſaunenchor. — Donne
mädchenverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gel
Sonntag, den 29. Juni, nachm. 4 Uhr, und Mittwoc
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Diebur=
Sonntag, den 29. Juni, nachm. 4 Uhr, und Mittwock.
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darm
Sonntag, den 29. Juni, vorm. 9.30 Uhr, und Don!
3. Juli, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingar!
Sonntag, den 29. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnersta!
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Be
Sonntag, den 29. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnersta.
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahl
Sonntag, den 29. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnersta:
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich millkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung,
Orl=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zus
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium ie
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ort”
heim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt wil”
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Orles”
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, Ade
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung. Okls”
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag.
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann berzlichſe
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Samstag, den 28. Junf=1930
Aas dem Mitteimeer zurück.
1
den
m dieſen Tagen ſind nach zehnwöchiger Abweſenheit von
eimat die deutſchen Seeſtreitkräfte, die Anfang April unter
ſihrung des Flottenchefs ihre Staionsbezirke verließen, nach
bland zurückgekehrt. Die diesjährige
Auslandsausbildungs=
ft heendet; der gewöhnliche Dienſt= und Ausbildungsplan
„jeder in Kraft. Die Reiſe mit ihren mannigfaltigen
Ein=
fremder Nationen und Länder, an der die
Linienſchiffs=
m. beſtehend aus vier Schiffen, der Kreuzer „Königsberg”
je 3. Halbflotille teilnahmen, hat dem anſtrengenden und
abwechſlungsreichen Dienſt der Kriegsſchiffsbeſatzungen
räftige wohltuende Belebung gegeben, die ſich auf lange
jützlich auswirken wird. Sie führte den Uebungsverband
neinſamer Fahrt zunächſt durch die Biskaya nach
nord=
hen Häfen, dann durch die Straße von Gibraltar an die
e Oſtküſte der iberiſchen Halbinſel. Von dort oſtwärts in
tiſche Häfen und in das griechiſche Inſelgebiet in dem ſüd=
Teil der Adria. Während dann ein Teil der Schiffe die
iniſche Küſte und Venedig aufſuchten, ging der
Flotten=
it zwei Linienſchiffen und einem Torpedoboot nach der
tadt Griechenlands. Ende Mai beſuchten die Schiffe
ge=
mn die Baleariſchen Inſeln, Mallorca und Menorca. Dann
die Straße von Gibraltar heimkehrend wieder paſſiert.
rzer Halt ſah die Schiffe in Cadiz und Liſſabon. Hierher
e 4. Halbflotille den rückkehrenden Schiffen entgegen.
Weſt=
n Pontevedra (Nordſpanien) trat auch die 2. Halbflottille
ebungsverband. In Stärke von vier Linienſchiffen und
orpedobootsflottillen — „Königsberg” war mit dem Sarge
efandten von Baligand vorausgeeilt — vollzog ſich dann
immarſch, der dem Uebungsverband noch zahlreiche aus=
Gelegenheiten zu Tag= und Nachtübungen jeder Art bot,
ſich in den engen und vertrauten Küſtengewäſſern der
nicht mit gleicher Mannigfaltigkeit einrichten laſſen. Was
weck der Auslandsreiſe betrifft, ſo iſt es klar, daß die
e vor allem den militäriſchen Nutzen im Auge hat, der in
emänniſchen und navigatoriſchen Dienſt in fremden
Ge=
liegt. Die Kriegsmarine, die nicht wie die
Handels=
ihre Schiffe ununterbochen in fernen und unbekannten
jeten mit fremdſprachlichen Seekarten und Handbüchern
igt, muß mit aller Umſicht darauf bedacht ſein, Offiziere
teuerleute mit der Navigation im Ausland und auf dem
eer vertraut zu halten. Der Seekrieg zeichnet ſich ja
da=
us, daß er gerade nicht nur auf den vielbefahrenen, reich
ten Schiffahrtsrouten ſtattfindet, ſondern daß er häufig
entlegenſten und einſamſten Seegebiete zurückgreifen muß.
vigatoriſch ſchwieriges Gebiet, das von dem
Uebungs=
o geſtreift wurde, iſt z. B. die albaniſche Küſte, an der ſeit
en Jahren ſämtliche Leuchtfeuer wegen Geldmangels
ge=
nd. An den Küften entlegener Länder findet man häufig
e Umſtände. Zahlreiche andere Gründe machen die
Aus=
usbildungsreiſe zu dem militäriſch wertvollſten
Uebungs=
it des ganzen Jahres. Es iſt eigentlich die einzige Zeit,
ſich die Schiffe, ſonſt verſtreut auf ihre Stationshäfen in
ſee, zu gemeinſamem Operieren zuſammenfinden. Wenn
m Sinne das Militäriſche für die Marine auch den
Haupt=
der Reiſe darſtellt, ſo wird die deutſche Oeffentlichkeit
* hinaus gern den zahlreichen, allgemein bekannten Berich=
Auslandes das Ohr leihen, in denen übereinſtimmend
hltätige Wirkung des Auftretens der deutſchen Matroſen
Hebung des deutſchen Anſehens verzeichnet wird. In
len Ländern und Plätzen haben unſere Matroſen durch
hlichtheit und Beſcheidenheit ihres Auftretens, ihr höf=
liches und gebildetes Benehmen und ihr ſauberes tadelloſes
Aus=
ſehen die üblen Nachwirkungen der Weltkriegspropaganda, die
ſich trotz der angeblichen Kurzbeinigkeit der Lügen mancherorts
unglaublich lange hielten, nun ſchon erfolgreich bekämpft, wenn
nicht zerſtört. Die Glanzleiſtung der „Emden” in Neuſeeland
bildet einen Markſtein in der Geſchichte des Wiederaufſtieges
des dortigen Auslandsdeutſchtums und des deutſchen Handels.
Aehnlich hat die Flotte in den letzten Monaten in den
Mittel=
meerländern gewirkt, in denen Alicante, Almeria, Syrakus,
Catania, Meſſina und Venedig ſeit Kriegsende erſtmalig
aufge=
ſucht wurden. Es iſt nicht nötig, dies mit eignen Worten zu
ſchildern, da hervorragende Ausländer und angeſehene
Zeitun=
gen es ſelbſt getan haben. Ein hochgeſtellter Grieche ſchreibt z. B.
an einen befreundeten deutſchen Geſchäftsmann: „Mit großer
Freude und Genugtuung ſah ich die jungen Seeleute. Deiner
lieben Heimat in den Straßen nſerer Hauptſtadt. Ihre
Erſchei=
nung, ihr Benehmen, ihre Manneszucht und ihr würdiges
Auf=
treten erregten allgemeine Begeiſterung. Durch die Beſuche, die
die Flotte den verſchiedenen Ländern abgeſtattet hat, iſt von
Deutſchland der Beweis erbracht, daß ſein Volk von einer
genia=
len Organſiationsgabe durchdrungen und eiſern diſzipliniert iſt.
Sie beweiſen, wie tief in jedem Deutſchen das Streben zur
Ziviliſation verwurzelt iſt und daß kein Hindernis dem deutſchen
Volk den Weg des Fortſchrittes zu verſperren vermag.” Auch
die Preſſe hat unſeren Kriegsſchiffmatroſen freundliche
An=
erkennung gezollt. So lieſt man in der nordſpaniſchen Zeitung
„Liberal” über die deutſchen Matroſen: „Wenn ſie in ein Lokal
kommen, ſo nehmen ſie ohne weiteres die Mütze ab und behalten
ſie unten, ſolange ſie drinnen ſind. Dieſes Benehmen iſt auf
die ſorgfältige Erziehung des deutſchen Volkes zurückzuführen.
So erobert man die Welt, wenigſtens die gebildete: Mit dem
Hut in der Hand, nicht mit Kanonen und Tanks.” Mit großer
Genugtuung werden unſere Matroſen geleſen haben, wie gut ſie
vom Ausland beurteilt werden. Von größerer Bedeutung für die
Sache des Deutſchtums ſind aber die allgemeinen Erörterungen,
die aus Anlaß eines Flottenbeſuches regelmäßig in der
Aus=
laudspreſſe einſetzen. Man behandelt deutſche Wiſſenſchaft und
Kultur, Kunſt und Geiſtesgeſchichte, Wirtſchaft und Induſtrie,
deutſches Volkstum und deutſche Geſchichte. Faſt niemals wird
vergeſſen, des ehrwürdigen Reichspräſidenten zu gedenken, der
wie eine mythiſche Perſönlichkeit über den täglichen politiſchen
Hader emporgehoben auch dem Ausland als Sinnbild der
Pflichterfüllung erſcheint. Auch Deutſchlands Taten aus dem
Weltkriege werden rückblickend geſchildert und ſelbſt von dem
Munde ehemaliger Feinde voller Bewunderung erörtert. So
weiſt z. B. die griechiſche Zeitung „Kathimerini” darauf hin, daß
Griechenland im Weltkrieg zwar nicht auf ſeiten Deutſchlands
ſtand: Es können und dürfen aber nicht vergeſſen werden die
un=
verglsichlichen Beiſpiele der Aufopferung, des Heldenmuts, des
Pflichtgefühls und der nationalen Ehre, die die Söhne
Deutſch=
lands während des Weltkrieges erbracht haben. Die junge
deutſche Kriegsmarine hat auf allen Meeren und Ozeanen der
alten und neuen Welt Blätter ewigen Ruhmes in die Geſchichte
geſchrieben, hat Heldentaten vollbracht, die das Staunen und die
höchſte Bewunderung ſelbſt der fanatiſchſten Feinde Deutſchlands
hervorgerufen haben. Es gibt keinen Matroſen, unter welcher
Flagge er auch ſährt, der bei Nennung der Namen Graf Spee,
v. Müller, v. Mücke, Graf Luckner und Adwiral Scheer nicht
größte Rührung empfindet.” Ueber das deutſche Volk ſchreibt die
Zeitung „Imeriſſios Typos”: „Das iſt ein Volk, welches
wirk=
lich leben will. Dieſe Matroſen ſind die ganze Nation, die zeigen
Seite?9
will, daß ſie nicht werloren iſt. Das deufſche Volk, voll Difziplin,
Aufmerkſamkeit, kraftvoll, würdig, hat mit Frohſinn die durch den
Krieg unterbrochene Arbeit aufgenommen. Es wurde keinen
Augenblick von Verzweiflung überwältigt. Es hat ſeine ſchweren
Wunden langſam vernarben laſſen, ohne durch ſein Stöhnen
die Menſchheit zu beläſtigen. Mit einem neuen Arbeitsſyſtem,
mit neuer Willenskraft, mit neuer Hingabe und Schaffenskraft
hat die deutſche Nation ihre Kräfte verdoppelt, um die Folgen
der Kataſtrophe zu beſeitigen. Diejenigen von uns, die die
deut=
ſchen Matroſen nicht geſehen haben, ſollten ihnen nachlaufen, um
zu ſehen, wie eine Nation ſich von ihrem Fall aufrichtet und
wie Völker aus ihrem Grabe auferſtehen.” Schließlich fragt die
Zeitung „Akropolis”: „Wie ſollte uns nicht die heldenhafte
Wider=
ſtandskraft und das titaniſche Bemühen des deutſchen Volkes
rühren und zur Bewunderung zwingen! Wie ſollten wir nicht
den Wunſch haben, mit dem Nachkriegsdeutſchland in engere
Ver=
bindung zu treten!“ Dieſe wenigen Auszüge aus einem
über=
reichen Material mögen genügen. Sie zeigen, daß die Reiſen
der deutſchen Kriegsſchiffe, die einen politiſchen Hintergrund nicht
beſitzen und lediglich der militäriſchen Ausbildung dienen, einen
Erfolg für das geſamte Deutſchtum, für das Anſehen des Reiches
und die Stellung der Auslandsdeutſchen zeitigen, der ihren
eigent=
lichen Zweck an Bedeutung weit übertrifft. An der jetzigen
Flottenreiſe haben leider zum größeren Teil veraltete Schiffe
teilgenommen, die von der heutigen Leiſtungsfähigkeit der
deut=
ſchen Technik und Induſtrie nicht Zeugnis ablegen können. Nur
der Kreuzer „Königsberg” und die Zerſtörerhalbflottille ſtellten
erftklaſſiges hochmodernes Schiffsmaterial dar. Iſt der Erſatz
der veralteten Schiffe erſt beendet, werden die Auslandsbeſuche
in ganz anderem Maße auch für die deutſche Technik zu werben
in der Lage ſein.
Geſchäftliches.
Am 25. Juni jeden Jahres gibt es Unterpreispoſten in
be=
druckten Stoffen. Die Firma J. Rehfeld Ludwigsſtraße,
hat hiervon große Poſten zu außergewöhnlich billigen Preiſen
hereinbekommen und mit dem Verkauf bereits begonnen. Die
Preiſe ſind ganz unglaublich billig; niemand ſollte ſich dieſe
Gele=
genheit entgehen laſſen. Beachten Sie bitte mein heutiges Inſerat.
Die Landesbank der Rheinprovinz teilt mit, daß
der reſtliche Beſtand ihrer achtprozentigen Gold=Kommunal=
Schuldverſchreibungen, Ausgabe IV, vollſtändig begeben iſt. Auch
die reſtlichen 4 000 000 RM. der im vorigen Jahre aufgelegten
ſiebenprozentigen Gold=Kommunal=Anleihe, III. Ausgabe,
wur=
den inzwiſchen begeben.
Das Bankhaus J. Lehmann, hier, verweiſt in ſeiner
heutigen Anzeige als vorteilhafteſte Kapitalanlage auf die
8% Goldpfandbriefe unſerer deutſchen Hypothekenbanken.
Heizung im Sommer? Ja, gerade im Sommer ſollte
man ſich überlegen, ob es nicht richtig iſt, für den Herbſt eine
brauchbare Zentralheizung anzuſchaffen! Dann iſt man für die
kühlen Herbſttage gerichtet, die mit ihren
Temperaturſchwan=
kungen Erkältungskrankheiten aller Art begünſtigen. Der Sieger=
Heizungsherd, D. R. P. heizt von der Küche aus mit einer
ein=
zigen Feuerung die ganze Wohnung, hat aber gleichzeitig alle
Eigenſchaften eines guten Koch= und Backherdes. Wer einen
ſolchen Herd mit Heizungsanlage beſitzt, heizt ſeine Wohnung
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Schreib=Eramen vor Kemal Paſcha.
Samstag, den 28. Juni 1930
Die Hebung der verſenkk
iſchen Blokie in Scapa Flow wird
Ma f eie Drimf
ladung.
31 Perſonen vermit
New York,
Heftige Gewitterſtürme richte
der letzten Nacht an verſchiedener
Nordoſten großen Schaden an. Ein
glück ereignete ſich bei Brockville,
i=
ſchen Provinz Ontario, wo der
Bli=
gerboot ſchlug, das bei Felsſpreng:
Lorenzfluß beſchäftigt war und (
20 Tonnen Dynamit befanden. De
explodierte mit ungeheurer Gewa
wurde völlig zerſtört. Von der Be
ten nur 11 Mann gerettet werdei
noch vermißt.
äirel lens
rten 14ta
peres !
—kan
ein B
rrim 6t
dem
Srengſt
as
mg long
* werdel
Empfang des Evangeliſchen Ki xtages
im Nürnberger Rathau=
Nürnberg. Der Stadtrat Ernſtaltet,
geſtern abend im Rathaus zu Ehr Her Teilt”
nehmer am 3. Evangeliſchen Kirck arg eineſ
Empfang. Nach einer muſikaliſcher 7nleitung.
ergriff Oberbürgermeiſter Dr. Lup. Tas Wort
zu einer Rede über die Augsburge Snfeſſon,
an deren Geſtaltung, wie er beton: je Stadt
Nürnberg weſentlich mitgewirkt he/ dem
dieſem Saale hätten im Jahre 1527 religü
ſen Geſpräche ſtattgefunden, auf (Ed
die Stadt Nürnberg den endgülti
gefaßt habe, der neuen Lehre
zu=
neue Präſident des Kirchentages, (
von Eckſtädt, dankte dem Oberk en
namens des Kirchentages. Möchte /1
Volk erkennen, ſchloß der Präſident re R04.
daß ſein Schickſal nicht nur mit de Ertſchaſt
lichen Verhältniſſen, ſondern in erſt Fänie M
ſeiner inneren Ueberzeugung, ſeiner geren Ge
ſtaltung und ſeinem religiöſen Gſ verhußf
den iſt.
Das „Kreuz des Südens” in N Sort
gelandet.
New York. Nach einer r Fkätiſch
Schleife über New York iſt Kings F,
„Kreuz des Südens” um 0.29 Uhr 9
dem Flugplatz Rooſeveltfield bei E
glatt gelandet, von einer vieltau Kop
Menſchenmenge jubelnd begrüßt. TEl
Botſchafter, Sire Ronald Lindſay, ſei
gierungsvertreter ſowie Vertreter
New York beglückwünſchten die Oze
ihrem Erfolg.
Einweihung eines Lloyd=Bennet=7 19
New York. In Brooklyn wur /os
dem verſtorbenen Flieger Lloyd Eie
nannte erſte ſtädtiſche Flugfeld eine 4
Flieger und Polarforſcher Konterad
übergab den Flugplatz der Obhut
Der ſtellvertretende deutſche Genera.
ſer brachte bei dem darauffolgenden
einer Anſprache der als Ehrengaſt
Witwe Bennets namens der Rei/ Ei
zum Ausdruck, daß die dankbare Eri!
die fliegerkameradſchaftliche Opferta. *
ten im deutſchen Volke fortlebe und
ihr ein in dieſem Sinne gehaltene
des deutſchen Botſchafters Dr. v. Pr.
amerikaniſche Flieger Lloyd Bennel
dem Verſuch, den nach ihrem Transo
der Küſte von Labrador gelandeten
Fliegern zu Hilfe zu eilen, eine Lu
dung zugezogen, der er bald darauf
Ein zum Tode Verurteilter als m.
Verſuchsobjekt.
New York. Vor eine ſchwieri
A.
dung iſt nach einer Meldung aus A
im nordamerikaniſchen Staat
Neus=
wegen Mordes zum Tode verurtei!
geſtellt worden. Die Behörden habe!
lich die Wahl gelaſſen zwiſchen der
und der Einimpfung des Bazillus e.
krankheit, die gegenwärtig unter dell
große Verheerungen anrichtet. De
ſchen Aerzte halten es für unbedingt
die Entwicklung dieſer Krankheit an
ſchen zu ſtudieren, um ein Heilmitte.
Höchſtwahrſcheinlich wird das meilt
ſuchsobjekt für den Reſt ſeines *
bleiben. Der dafür in Ausſicht 9e
neſe hat ſich Bedenkzeit ausgebeten.
Seite 10
Der „Ghaſi” überzeugt ſich von den Fortſchritten ſeiner Beamten in der neuen lateiniſchen Schrift.
In der Türkei iſt die lateiniſche Schrift geſetzlich für alle Bürger vorgeſchrieben. Kemal Paſcha,
der große Reformator, wacht p= ſönlich darüber, daß alle ſeine Beamten dem Volke mit gutem
Beiſpiel im Erlernen der neuen Schrift vorangehen.
Reich und Ausland.
Zum 100. Todeskag des Begründers
des Deutſchen Zollvereins.
Die Welk=Krafkkonferenz beſucht die rhein-mainiſche
Kraftzenkrale.
Das Umſpannwerk Kelſterbach a. M. — ein kechniſches Wunder.
Im Anſchluß an die jetzt
zu Ende gegangene Berliner
Tagung der von
Teilneh=
mern aus rund 40 Staaten
beſuchten 2. Welt=
Kraftkon=
ferenz wird ein großer Teil
der Teilnehmerſchaft, etwa
120 Perſonen, auch dem
Rhein=Main=Gebiet einen
Beſuch abſtatten. Dieſer
Beſuch, der vorausſichtlich
am Samstag dieſer Woche
im Benehmen mit dem
Frankfurter Verein
deut=
ſcher Ingenieure ſtattfindet,
gilt einer ganz
außerordent=
lichen Sehenswürdigkeit in
Kelſterbach a. Main. Dort
wird ein Umſpannwerk
be=
trieben, das die Zentrale
der ſämtlichen Kraftwerke
im Rhein=Main=Gebiet —
Dettingen,Darmſtadt, Höchſt,
Wölfersheim — darſtellt.
Durch Kelſterbach führt eine
Kraftſtromleitung aus dem
Rheinland bis nach
Oeſter=
reich von der höchſten
bisher auf der Welt
exiſtierenden
Leiſtungsſpan=
nung von 220000 Volt.
Kelſterbach ſpannt von
220 000 auf 100 000 und
50 000 Volt für den Bedarf
der verſchiedenen
Kraft=
werke im Rhein=Main=
Ge=
biet um. In das 30 Meter
hohe Spanngerät der 220000=
Volt=Leitung führen die 42
mm ſtarken Kupferhohlſeile in das Umſpannwerk
ein. Ueber Freilufttrennſchalter und Oelſchalter
verläuft der Strom weiter über die
Sammel=
ſchienen zu den Transformatoren, wo die
Trans=
formierung vor ſich geht. Einen Begriff von den
Dimenſionen dieſes gigantiſchen techniſchen
Wer=
kes gibt der Haupttransformator von 60 000
KVA=Leiſtungen. Bei 9 Meter Höhe beträgt
das Gewicht 180 Tonnen, ein Iſolator iſt allein
2.50 Meter hoch. Zum Abtransport waren
18achſige Gelenkwagen der Reichsbahn
notwen=
dig, die nur auf beſonderen Strecken fahren
durften. Die geſamte Rieſenanlage, die mit
einem Koſtenaufwand von mehreren Millionen
erſtellt worden iſt, wird von nur zwei Mann
je Schicht ferngeſteuert.
sp.
Hebung des verſenkten Kreuzers „Hindenburg”.
In der Bucht von Scapa Flow, in der am 21. Juni 1919 die ganze internierte deu
flotte von ihrer Beſatzung verſenkt wurde, ſetzt man die Hebung der Schiffe fort. 20
Linienſchiffe konnten bereits geborgen werden, 15 weitere liegen noch auf dem Fesbo
Unſer Bild zeigt die Hebungsverſuche des Kreuzers „Hindenburg”.
Friedrich Chriſtian Adolf von Motz,
der Wegbereiter des Deutſchen Zollvereins, ſtarb
vor 100 Jahren am 30. Juni 1830. Motz war
ſeit 1825 preußiſcher Finanzminiſter und ſchloß
in dieſer Eigenſchaft die erſten Zollverträge, die
den ſpäteren Deutſchen Zollverein vorbereiteten.
Generalleutnant von Wildenbruch †.
Berlin. Am Donnerstag, abend iſt
Gene=
ralleutnant a. D. Ludwig v. Wildenbruch an
den Folgen des am 19. Juni erlittenen ſchweren
Unfalls im Alter von 84 Jahren geſtorben. Mit
ihm iſt der letzte Träger des Namens von
Wil=
denbruch und der einzige überlebende Enkel des
bei Saalfeld gefallenen Prinzen Louis
Ferdi=
nand dahingegangen. Generalleutnant v.
Wil=
denbruch war der Bruder des bekannten
Dich=
ters Ernſt von Wildenbruch.
Das Urteil im Prozeß Hoyer.
15 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverluſt.
Frankfurt a. M. Nach etwa vierſtündiger
Beratung verkündete das Schwurgericht gegen
1 Uhr nachts folgendes Urteil: Hoyer wird
wegen Totſchlags und verbotenen Waffenbeſitzes
zu 15 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren
Ehr=
verluſt verurteilt. Die Waffe wird eingezogen.
Der Angeklagte Georg wird wegen
Begünſti=
gung zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt
und der gegen ihn erlaſſene Haftbefehl
aufge=
hoben. — Während der um 19 Uhr begonnenen
Urteilsberatung ſtellte der Verteidiger des
An=
geklagten Hoyer, Rechtsanwalt Dr.
Steinſchnei=
der, noch einen Beweisantrag, der die
Glaub=
würdigkeit des Hauptbelaſtungszeugen Schulle
in Frage ſtellen ſollte. Nachdem das Gericht den
Antrag längere Zeit erörtert hatte, kam es
ſchließlich zur Urteilsverkündung.
Uralzeff wieder feſtgenommen.
Berlin. Das Betrugsdezernat der Berliner
Kriminalpolizei hat heute den ruſſiſchen
Kauf=
mann Alexander Uralzeff, der vor etwa einem
Jahre im Zuſammenhang mit dem
Zuſammen=
bruch der Deutſchen Raiffeiſen=Bank viel
ge=
nannt wurde, auf Veranlaſſung der
Staats=
anwaltſchaft unter dem Verdacht des Betruges
und der Urkundenfälſchung feſtgenommen.
Ural=
zeff wurde dem Vernehmungsrichter im
Polizei=
präſidium vorgeführt.
Der Reviſionsantrag des Staatsanwalts
im Falke=Prozeß zurückgezogen.
Hamburg. Im Falke=Prozeß hat die
Staatsanwaltſchaft die gegen das Urteil des
Schwurgerichts vom 3. Mai eingelegte Reviſion
zurückgenommen, da das Urteil auf tatſächlichen
Feſtſtellungen beruht, die mit der lediglich
Rechtsverletzungen rügenden Reviſion nicht
an=
fechtbar ſind. Deshalb mußte die Reviſion als
ausſichtlos erachtet werden.
Ein Laſtkraftwagen gegen einen Baum
gerannt.
Paris. In einem Vorort von Mülhauſen
fuhr ein Laſtkraftwagen mit 20 Perſonen gegen
einen Baum. Sämtliche Inſaſſen wurden mehr
oder weniger ſchwer verletzt. Eine Perſon iſt
ihren Verletzungen erlegen.
Am Fuße des Dent du Midi ging ein ſo ſchweres Unwetter nieder, daß die Strecke des Simplon=
Expreß unterſpült und zerſtört wurde. Die Züge des Orient=Simplon=Expreß mußten daher durch
den Lötſchbergtunnel geführt werden.
Schwere Unwetter über Frankreich.
Paris. Gewitter und Sturzregen von
außerordentlicher Heftigkeit haben in der
ver=
gangenen Nacht größere Teile Frankreichs
ver=
wüſtet. Beſonders ſchwer betroffen wurden in
Südfrankreich die Gegenden zwiſchen Lyon und
Nimes, alſo die Departements Ardéche und Garde.
Ueberall wurden die Straßen und Keller
über=
flutet. In vielen Dörfern ſteht das Waſſer bis
zu 1½ Meter hoch. In dem Städtchen
Largen=
tiere werden die Schäden auf eine halbe
Mil=
lion, in Grand Combe, wo das
Elektrizitäts=
werk ſtillgelegt werden mußte und zahlreiche
Häuſer eingeſtürzt ſind, auf mehrere Millionen
Franken geſchätzt.
Seite 11
mmer 177
Samstag, den 28. Juni 1930
ge
nag un Mitglieder
Bettfedern
Reinigung
(elektriſcher Betrieb)
Inletts, Drelle, Bettfedern, Daunen.
Metall=. Holz= u. Kinderbettſtellen.
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auf alle Waren und auf die volle Einkaufsſumme.
Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. — Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf in
inſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.
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Seite 12
Samstag, den 28. Juni 1930
*
Neit Tant and sannan
Der Spork des Sonnkags.
Das Sportprogramm der Sommermonate hat in dieſem Jahre eine
merkliche Einſchränkung erfahren, für die wohl in erſter Linie die
allge=
meine wirtſchaftliche Notlage verantwortlich iſt, die auch die
Sportver=
bände und Vereine zu Sparmaßnahmen zwang. Dem Rotſtift ſind aber
im Sportprogramm natürlich in erſter Linie die kleineren und mittleren
Veranſtaltungen verfallen, während die großen Ereigniſſe, die
Meiſter=
ſchaftskämpfe uſw. geblieben ſind. Ein Tag großer Veranſtaltungen iſt
der letzte Juniſonntag. Vier Ereigniſſe fallen beſonders hervor: die
all=
engliſchen Tennis=Meiſterſchaften in Wimbledon, der Große Preis von
Deutſchland für Motorräder auf dem Nürburgring, das Deutſche Derby
und die Deutſchen Kampfſpiele. Dieſe vier Veranſtaltungen werden aber
von einem Schwarm anderer Ereigniſſe umgeben, die auch eine
entſpre=
chende Aufmerkſamkeit fordern und verlangen können. Im
Fußball
ſchließt mit dem 29. Juni die Saiſon ab. Die Juli=Ferien beginnen.
Es iſt bezeichnend, daß ſie kaum noch als ein „Zwang” empfunden,
ſon=
dern in einer allgemeinen Fußballmüdigkeit ſogar begrüßt werden. Der
letzte Fußballſonntag bringt aber immerhin noch einmal eine Reihe
von bemerkenswerten Spielen. Die ſüddeutſchen Aufſtiegsſpiele ſollen
nach Möglichkeit zum Abſchluß gebracht werden. Vier Aufſteigende ſtehen
bereits in Würzburger Kickers, Ingolſtadt=Ringſee, V. f. B. Karlsruhe
und Kirchheim feſt, die vier noch fehlenden ſollen diesmal ermittelt
wer=
den. Es ſpielen: Gruppe Main: Hanau 60/94 — Fechenheim 03,
Sport=
freunde Frankfurt — Viktoria Aſchaffenburg; Heſſen: Olympia Worms
— Viktoria Urberach (Entſcheidung); Württemberg: FV. Zuffenhauſen
— Sportfreunde Eßlingen (Entſcheidungsſpiel); Saar: Dillingen —
Gersweiler, Phönix Kaiſerslautern — St. Ingbert. — Die Saar=
Re=
präſentative, die an den Deutſchen Kampfſpielen in Breslau teilnahm,
trägt auf der Rückreiſe, zwei Spiele gegen V. f. B. Erfurt und FSV.
Frankfurt aus. In Wiesbaden gibt es ein Befreiungsſpiel zwiſchen
den Gruppen Main und Heſſen. Beim Genfer Fußballturnier werden
die Vorrunden ausgetragen. Der deutſche Vertreter, Sp.Vg. Fürth,
trifft auf den franzöſiſchen Meiſter FC. Séte.
Deutſche Kampfſpiele.
Die 3. Deutſchen Kampfſpiele in Breslau bleiben in ihrer
Bedeu=
tung weit hinter ihren Vorgängerinnen 1922 in Berlin und 1926 in Köln
zurück. Die Beſetzung der Hauptſportgebiete iſt mäßig. Die Spiele
er=
reichen am Samstag und Sonntag ihren Höhepunkt. Die wichtigſten
Er=
eigniſſe ſind: das Endſpiel um den Kampfſpiel=Fußballpokal zwiſchen
Südoſtdeutſchland und Brandenburg, die Endſpiele im Hockey und
Handball, ſowie die Entſcheidungskämpfe in der Leichtathletik, im
Schwimmen, Boxen, Tennis, Radſport und in der Schwerathletik.
Handball.
Das Endſpiel um den ſüddeutſchen Handball=Pokal führt in
Darm=
ſtadt den Pol. SV. Darmſtadt und den 1. FC. Nürnberg zuſammen. Der
Sieger aus dieſem Spiel hat die Berechtigung, im nächſten Jahre an
den Endſpielen um die ſüddeutſche Meiſterſchaft teilzunehmen. — In
Wiesbaden gibt es ein Befreiungsſpiel zwiſchen den Stadtmannſchaften
von Mainz=Wiesbaden und Frankfurt. — Die Aufſtiegsſpiele der Gruppe
Main werden mit der Begegnung Braunshardt — Eintracht Frankfurt
fortgeführt. Die Eintracht benötigt zum Aufſtieg nur noch einen Punkt.
Leichtathletik.
Ein Teil der deutſchen Leichtathletik=Elite weilt bei den Deutſchen
Kampfſpielen. In Süddeutſchland werden die Gruppenmeiſterſchaften
von Württemberg. Nord= und Südbayern, ſowie die
Bezirksmeiſterſchaf=
ten von Main=Heſſen (in Wiesbaden) ausgetragen. — Baden und Elſaß
treffen ſich in Straßburg zum 3. Leichtathletik=Länderkampf. — Im
Aus=
land iſt die intereſſanteſte Veranſtaltung der Leichtathletik=Länderkampf
Frankreich — Italien.
Rudern.
Die Ruderſportſaiſon ſetzt am Sonntag mit Regatten in Mainz=
Kaſtel, München, Gießen, Danzig und Potsdam fort. Beſonders gut
beſetzt iſt die Regatta in Mainz=Kaſtel, wo faſt alle führenden
Mann=
ſchaften aus Süd= und Weſtdeutſchland zuſammentreffen.
Tennis.
Die allengliſchen Meiſterſchaften in Wimbledon ſollen zum
Wochen=
ende bereits die Entſcheidungen in den Einzelſpielen bringen. In der
nächſten Woche beginnen dann die Doppelſpiele, an denen ebenfalls
ver=
ſchiedene gute deutſche Kräfte beteiligt ſind. — Bei den Deutſchen
Kampf=
ſpielen in Breslau kommen die Nationalen Deutſchen Meiſterſchaften
zum Austrag, die ein recht gutes, wenn auch kein überragendes
Melde=
ergebnis gefunden haben.
Motorſport.
Zum Großen Preis kon Deutſchland für Motorräder auf dem
Nür=
burgring erſcheinen wieder die beſten Fahrer von neun Nationen. In
der Hauptſache wird es wieder zu einem Duell zwiſchen den deutſchen
und engliſchen Fahrern, die in den letzten Jahren ſich immer den
Löwen=
anteil der Erfolge holten, kommen. — Sehr eingeſchränkt iſt in dieſem
Jahre das Programm des Baden=Badener Automobilturmiers, das am
Sonntag zum Abſchluß kommt.
Pferdeſport.
Die Deutſche Galopprenn=Saiſon erreicht ihren Höhepunkt mit dem
Deutſchen Derby der Dreijährigen, das traditionsgemäß am letzten
Juni=
ſonntag auf der Derbybahn in Hamburg=Horn ausgetragen wird. Für
dieſe wertvollſte Zuchtprüfung des deutſchen Pferdeſports gilt diesmal
allgemein der Oppenheimer „Alba” als Favorit. — Weitere
Galopp=
rennen gibt es in Leipzig, Neuß, Stuttgart und Paris
Rol-Weiß, V.f.R.
Zum letzten Spiel vor der Sommerpauſe begibt ſich die
Ligamann=
ſchaft am kommenden Sonntag nach Eberſtadt und wird dort dem
A=Meiſter des Gaues Bergſtraße gegenüberſtehen. Das Spiel beginnt
vormittags 10 Uhr, und iſt der Treffpunkt für Mannſchaft und Begleiter
um 9 Uhr im Sporteck (Waldſtraße).
Die Erſatzliga trägt bereits am Samstag abend das Rückſpiel in
Ober=Ramſtadt gegen den B=Meiſter aus. — Die 1. Jugend iſt durch
Abſage der Würzburger ſpielfrei.
F. C. Einkrachl.
Heute abend 6 Uhr ſpielt auf dem Polizeiſportplatz die 1.
Mann=
ſchaft des FC. Eintracht gegen die Ligaelf des Polizeiſportvereins. Wir
rechnen hier mit einem intereſſanten Spiel.
Am Sonntag ſpielt um 11 Uhr auf eigenem Platz die 1. Mannſchaft
gegen Germania Dieburg. Vor dieſem Spiel treffen ſich die
2. Mannſchaften.
Die 1. Handballmannſchaft begibt ſich zu Viktoria Griesheim. Im
Vorſpiel konnte Eintracht als knapper Sieger den Platz verlaſſen. Spielt
die Eintrachtmannſchaft ſo wie in den letzten Spielen, wird es
Gries=
heim ſchwer fallen, für die Niederlage Revanche zu nehmen.
SC. Union Wixhauſen.
Am Samstag hat der SC. Union die erſte Mannſchaft des SC.
Langen (Bezirksliga) zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Da
beide Vereine ſich ſchon öfters Kämpfe lieferten und Union in ſeiner
ſtärkſten Aufſtellung antritt, iſt der Beſuch dieſes Treffens ſehr zu
empfehlen. Spielbeginn 6.30 Uhr. — Spiele am Sonntag: 1.
Fußball=
mannſchaft — Olympia Frankfurt 1., 16.30 Uhr, 2. Fußballmannſchaft
— SC. Egelsbach, 10 Uhr, 1. Handballmannſchaft — Poſt Frankfurt,
15 Uhr.
Die Tenniskämpfe in Wimbledon.
Bei den geſtrigen Tennis=Meiſterſchaftskämpfen in Wimbledon
konnte das deutſche Pcar Kleinſchroth=Prenn im Herrendoppel
der 2. Runde ſeine engliſchen Gegner Spencer=Regers mit 6:4, 6:4, 9:11,
6:6, 6:2 ſchlagen. Im Damendoppel der 1. Runde wurden Cilly Auſſem=
Frl. Palfey von Frau Celegate=Frl. Tyrell=England mit 6:8, 6:3, 7:5
geſchlagen. Beim gemiſchten Doppel (2. Runde) wurden Celeman=Frl.
Peitz=Deutſchland von Lee=Frau Owen=England 6:4, 6:2 beſiegt. — Das
engliſche Königspaar wohnte den Spielen bei.
Spielſperre am Sonnkag erſt ab 15.30 Uhr.
Wie uns von Kreisſpielwart Dröll mitgeteilt wird, iſt es
ſeinen Bemühungen heute gelungen zu erwirken, daß am
Sonntag anläßlich des Handball=Pokalendſpieles in Darmſtadt
die Spielſperre erſt ab 15,30 Uhr eintritt.
* Kreisliga Hüdheſſen.
Die „Kleeblätter” vor der Entſcheidung.
Unſer Meiſter hat ſeine letzte Chance an dieſem Spielſonntag vor
der Juli=Erholungspauſe der Fußballer. Noch nie war der Aufſtieg zur
Bezirksliga für einen Vertreter der ſüdheſſiſchen Kreisliga
verhältnis=
mäßig ſo günſtig wie jetzt für Olympia Worms. Durch Verſtärkung
der Mannſchaft und durch den Vorteil des eigenen Platzes hat der
Meiſter ſchon ein Plus — — geht mit all dieſen Vorteilen das
ent=
ſcheidende Spiel
Olympia Worms — Viktoria Urberach
für den Südheſſenmeiſter verloren, dann wollen wir ohne weiteres
zu=
geſtehen, daß mit Recht dem würdigſten der drei Aufſtiegskandidaten
die Siegespalme zugefallen iſt. Bringt es jedoch der Vertreter unſeres
Kreiſes durch einen Sieg auf Punktgleichheit mit dem Favoriten
Ur=
berach, dann wird auf neutralem Platze der Beſte ausgeſpielt werden.
Die Freundſchaftsſpiele werden für dieſe Saiſon erſt durch die
Julipauſe beendigt. Selbſt der letzte Spielſonntag bringt nochmals eine
Reihe recht intereſſanter Begegnungen. Es treffen ſich: Samstag abend:
FV. Abenheim — Normannia Pfiffligheim; Sonntag: FV. Biblis —
FV. Abenheim, Olympia Lampertheim — FG. Oppau, Spp. Bellheim
— Normannia Pfiffligheim, Spv. Oggersheim — Spv. Horchheim,
Spp. Hofheim i. Taunus — VfR. Bürſtadt.
Der Abenheimer Fußballverein hat ſich zum Abſchluß der Saiſon
noch einmal viel vorgenommen. Die Pfiffligheimer Normannen
wer=
den nicht an eine Niederlage denken; noch viel weniger die zurzeit ſehr
ſpielſtarken Bibliſer, zumal die Abenheimer hier als Gäſte antreten
werden. Die Lampertheimer werden es nicht ſo leicht haben. Die
gute Mannſchaft der Oppauer Fußball=Geſellſchaft hat uns ſchon
wieder=
holt bewieſen, daß ſie zu kämpfen verſteht, und ſo wird man in
Lam=
pertheim mit einem ſchönen Kampfe rechnen können. Die Pfiffligheimer
werden auch in Bellheim unſeren Kreis würdig vertreten und ihren
ſchönen Erfolgen der letzten Zeit evtl. einen weiteren Sieg angliedern.
Horchheim hat in Oggersheim wenig Chance auf Sieg; dagegen werden
die Bürſtädter Raſenſpieler bei einem Ausflug in den Taunus ihr Spiel
gegen den Spv. Hofheim ſicherlich ſiegreich beenden.
Handball.
Turnverein 1897 Bickenbach — Sp.V. 98 Darmſtadt.
Wie ſchon bekannt gegeben, ſtehen ſich heute abend 7. 15
Uhx auf dem Waldſportplatz in Bickenbach obige Mannſchaften
im Freundſchaftsſpiel gegenüber, und zwar in folgender
Aufſtel=
lung: Sportverein 98: Hentz; Rothenburger, Förſter: Fiedler, Delp,
Jäger; Fuchs, Werner, Ploch Freund, Arnold. T.V. Bickenbach:
Jakobi, Schneider, Keil, Nickel, Jährling; Herpel Chr., Pieler,
Herpel Er.; Coradill, Dingeldey; Opper. Wir hoffen und
wün=
ſchen, daß das Erſcheinen des ſüddeutſchen Meiſters die
Handball=
freunde von Bickenbach und Umgebung vollzählig vereinigen wird,
denn es dürfte ein ſpannendes, faires Treffen zu erwarten ſein.
Turngeſellſchaft 1875 — Turngemeinde 1846.
Beide 1. Mannchaften treffen ſich heute Samstag, 19 Uhr, zu
einem Freundſchaftsſpiel auf dem Sportplatz an der Kranichſteiner
Straße. Da beide Mannſchaften einen fairen, flüſſigen Handball
ſpielen, iſt ein ſchönes Spiel zu erwarten, deſſen Beſuch ſich lohnen
wird.
Rol=Weiß Darmſtadk.
Das Spiel „Rot=Weiß” gegen VfR. Schwanheim fällt aus, da VfR.
Schwanheim abgeſagt hat.
Sp.Vgg. 04 Arheilgen — T.V. 76 Arheilgen.
Für dieſes Treffen iſt erfreulich großes Intereſſe vorhanden;
berech=
tigt deshalb, weil aller Vorausſicht nach beide Mannſchaften komplett
antreten können. Turner wie Sportler ſind bekannt, daß ſie fairen
Handball ſpielen. Die Spieler beider Teile werden die Regiſter ihres
ganzen Könnens aufziehen, um den Sieg für ſich zu erringen. Um
den Beſuchern, die frühzeitig den Platz betreten, etwas zu bieten, ſpielen
erſt die 2. Mannſchaften beider Vereine. Das Spiel beginnt am
Sonn=
tag um 3.45 Uhr am Arheilger Mühlchen. Im Anſchluß daran ſpielen
die 1. Mannſchaften. Erhoffen wir von beiden Spielen feſſelnde Kämpfe
und die Beſſeren als Sieger.
Waſſerball.
Tgſ. 75 Darmſtadt — Tade. 46. 1:2 (1:1).
Ein Lokalkampf zweier faſt ebenbürtiger Mannſchaften.
Turn=
gemeinde kommt gleich zu Beginn des Spiels in Fahrt und überraſcht
mit dem erſten Tor, dem nach vier Minuten der Ausgleich durch die
1875er folgen kann. In der zweiten Halbzeit mußte die Tgſ. faſt
durch=
weg den Kampf mit ſechs Mann austragen. Durch beſſere
Spielerfah=
rung konnten ſich die 1846er die Punkte ſichern. Eine ſchwache Seite in
der Mannſchaft der 1875er dürfte vorerſt noch der Torhüter ſein. Der
Spielverlauf entſpricht dem Reſultat.
Derby=Meeting in Hamburg=Horn.
Laotſe überlegener Sieger.
Das Hamburger Derby=Meeting am Freitag ging bei recht gutem
Beſuch und relativ gutem Wetter vor ſich. Vor dem fünften Rennen
fing es leicht an zu regnen, doch der wertvolle Eſpoir=Ausgleich, ein mit
14000 Mark angeſetztes Rennen, konnte glatt geſtartet werden. Dieſe
Prüfung verſammelte die 12 beſten Flieger am Ablauf. Spillners
Lärche und Arnims Mola übernahmen ſofort mit weitem Vorſprung die
Führung vor dem Rudel. In der Geraden gelang es Laotſe und
Quiſiana, nach vorne zu kommen. Dicht folgten Markgraf und Diamant,
nach denen Cocktail und Dianthus kamen. Aus dem ſcharfen Endkampf
ging Laotſe als Sieger hervor, während Cocktail, Quiſiana und
Mark=
graf, jeweils durch Kopflänge getrennt, die Plätze belegten.
Kata=
ſtrophal verſagte Rochus in dem Rennen um den Pokal vom Jahre
1923. Der von H. Blume ausgezeichnet geſteuerte Röttgener Winkelried
gewann leicht vor Walzertraum und Calcum.
Pokal vom Jahre 1923: 7000 Mark, 1000 Meter: 1. Röttgens
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34, 22, 26. 1½—1¼ Lg. Ferner: Askari, Rochus, Iſlam,
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ſyburg, Aſta.
Gyldenſteen=Nennen: Herrenreiten Ehrenpreis und 3700 Mark, 1800
Meter: 1. Zitzewitz=Weederns Lehnsherr (E. Mauve), 2. Immerzu,
3. Forno. Toto: 24. Platz: 13, 13, 20. 1½—1½ Lg. Ferner:
Eldon, Signora, Dalibor, Merkur II, Miſtelto, Lorbeerkranz, Otis,
Tannenbera
C—T—u 14000 Mark, 1400 Meter: 1. Gradnitz” Laotſe
(E. Huguenin), 2. Cocktail, 3. Quiſiana. Toto: 100. Platz: 25,
46, 18. H.—K. Ferner: Markgraf, Tantris, Sterneck, Ceaſarion,
Lärche, Dianthus, Fakir, Goldjäger, Mola.
Erinnerungs=Jadrennen: Ehrenpreis und 12500 Mark, 4200 Meter:
1. Vogdts Dorn III (v. Metzſch), 2. Lakai, 3. Sans pareil. Toto: 32.
Platz: 17. 16, 26, 2½—1 Lg. Ferner: Bandola, Cupido, Enzian,
Vigor.
Loni Seiderer der frühere verdienſtvolle Internationale der Sp.Vg.
Fürth, iſt vom ASV. Nürnberg als Trainer verpflichtet worden.
Hiden, der öſterreichiſche Nationaltorwart, hat von Arſenal, der
bekannten engliſchen Berufsſpielerelf, ein Angebot erhalten, nach
Eng=
land zu überſiedeln und dort zu ſpielen.
Bulgarien, im Fußball bisher noch unerforſchtes Land, hat zu der
Fußhallweltmeiſterſchaft in Montevideo nachgemeldet.
SC. 1880 Frankfurt, die bekannte Rugbymannſchaft, wird in der
kommenden Saiſon drei Spiele in England gegen Old Alleynians,
Grehhounds und Grammar School austragen.
Henry Bréau, der bekannte franzöſiſche Dauerfahrer, will wegen
einer danernd wiederkehrenden Verletzung das Nennfahren aufgeben.
3. Deutſche Kampfſpiele.
Der erſte Haupttag der 3. Deutſchen Kampfſpiele
brachte ein lebhaftes ſportliches Treiben in allen Spor
die bei dieſen Kampfſpielen vertreten ſind. Die Ante
Publikums ließ noch ſehr zu wünſchen übrig. Die
machte keine Freude, in den Nachmittagsſtunden ſetzte
der beim Einmarſch der Verbände ſtörend wirkte.
Der moderne Fünfkampf wurde in Anw
Chefs der Heeresleitung, General Heye, am Freitag mi
bewerben, dem Piſtolenſchießen und 300=Meter=Freiſti
fortgeſetzt. Der bisherige Spitzenreiter, Oberlt. Ha
ſeinem Vorſprung etwas eingebüßt, da er im Schießer
ter und im Schwimmen ſogar nur Siebter wurde.
aber im Geſamtklaſſement immer noch klar, an zweiter
Wachtm. Schröder. Auf den nächſten Plätzen folgen
Spandau, Oberlt. Hälter, Lt. Naude und Oberlt. 4
Die Handball=Borrunden.
Polizei Wien und Berlin in Front.
Vor 3000 Zuſchauern kamen am Nachmittag zwe
Vorrundenſpiele der Männer in der Schleſierkampfbah
trag. Im erſten Spiel ſchlug der Pol. S. V. Wie
Vorwärts Breslau überlegen mit 9:4 (Halbzeit 4:1 me
Der Deutſche Handballmeiſter Pol. S. V. Berlin
Berlin 12:4 (5:1). Bei der Meiſterelf wirkte erſtm Der
kannte Torhüter Chuchra mit. Pol. Berlin und Pol. m ko
men alſo ins Endſpiel.
Ausſcheidungskämpfe der Amateurboxer.
Zu den Kampfſpiel=Wettbewerben der Amateurb
Jahrhunderthalle traten je eine Kampfſtaffel des Reick
des DASV. und der Schleſier an, zu denen ſich noch ei K
reicher und Deutſchböhmen geſellten. Die ſportlich d
guter Stufe ſtehenden Ausſcheidungskämpfe hatten
gende Ergebniſſe: Fliegengewicht: Taudien=Danzig ſch
Freiburg nach Punkten: Ball=Berlin ſchlägt Schwarze= fätz
Punkten. Bantamgewicht: Ahring=Osnabruck ſchlägt
Kſ=
witz n. P.; Lentzki=Danzig ſchlägt Menſchik=Brünn n.
verle=Stuttgart ſchlägt Schömer=Gablonz. Federgew
Ratibor ſchlägt Machon=Beuthen n. P.; Höppner=Bre
Eiſenheim=Königsberg n. P. Leichtgewicht Meſeberg
ſchlägt Placheta=Breslau n. P.; Broſa=Hindenburg ſchl
Stuttgart n P. Mittelgewicht: Bernlöhr=Stutgart ſchl
Danzig n. P.; Linder=Brünn ſchlägt RauterWien n
ſchwergewicht: Meiſter=Königsberg ſchlägt Czichos=Op
Wintgen=Berlin ſchlägt Ertingshauſen=Liegnitz n. P.
Das Kampfſpiel=Tennisturnier hefach
Abſagen zahlreicher bekannter Herrenſpieler, wie Dr.
Zander, Lindenſtädt und Hartz, weiter an Bedeutung /Sel
Am Freitag wurde wieder fleißig geſpielt. Beſonders ſe
wert iſt der Sieg von Frl. Stephan=Gleiwitz/Frl. F I
Breslau über Frl. Sander=Hannover/Frl. Löwentha fUin
Damendoppel mit 1:6, 6:3, 6:3.
Sternfahrt der Radfahrer.
Mehr als 600 Angehörige der verſchiedenen Radſp / bände,
hatten ſich aus allen Teilen des Reiches auf die Fah ſch dem
Oſten gemacht. Die Sternfahrt zu den Kampfſpielen te zum
Teil über beträchtliche Umwege. Eine ganz vorzügli /eiſtu
bot der 68jährige Würzburger Schmidt kr 100
Kilometer zurücklegte. Der Deutſchbohme Zube=Falke (brachte
es auf 1440 Kilometer.
Die neuen Meiſter im Gewichtheben.
Die Kampfſpiel=Wettbewerbe der Schwerathleten kewi
heben, die zugleich alsDeutſche Meiſterſchema
getragen wurden, waren in allen Gewichtsklaſſen gan
beſetzt. Die Ergebniſſe waren: Fliegengewicht: 1. Sc
chen (140 Pfd. Reißen, 155 Pfd. Drücken 190 Pfd. Stoß
Kukasczyk=Hindenburg 475 Pf. 3. Antony=Dortmur
Bantamgewicht: 1. Walter=Saarbrücken (165. 150, 21
2. H. Wagner=Wien 510 Pfd. 3. Gaida=Beuthen 510
gewicht: 1. Wölpert=München (170, 180, 225) 575 Pfd.
pert=Wien 555 Pfd. 3. Schuſter=Stuttgart 495 Pfd. Li Zpit
1 FeinWien (180, 190, 240) 610 Pfd. 2 Stephan=Ma=
Pfund. 3 Wolff=Hamburg 500 Pfd. Mittelgewicht:
Plauen (200, 187,5, 260) 647,5 Pfd. 2. Ismayr=Münch
3. Hofmann=Magdeburg 615 Pfd. Halbſchwergewich=
Koblenz (200, 210, 270) 680 Pfd. 2. Bierwirth=Eſſe
3. Hirn=Wien 660 Pfd. Schwergewicht: 1 Straßberg
210, 250 280) 740 Pfd. 2. Schildberger=Wien 720 Pft BIe
Wien 690 Pfd.
Rundfunk-Prograrame.
Frankfurt a. M.
Samstag 28. Juni.
14.30: Jugendſtunde.
16.00; Bad Bertrich: Konzert. Blankenburg: „Mein Regl ”
Laſſen: Feſtouvertüre. — Eſteri: Trauscription über
iſt’s möglich dann”. — Bizet: Fant. aus „Carmen‟. — C
Cſardas aus „Der Geiſt des Woſewoden”. — Pucctni: —)i
aus „La Boheme‟. — Nehl: Paraphraſe über „Waldan
— Olſen: „Mia bella Napoli”. — Nalman: Votp. au
Mariza”.
18.05: Dr. Höfner: Die Pflanzenblätter als cheiiſche A ſmkiel
18.35: Der Arbeiter im Alter. Geſpräch zwiſchen Präſide
und einem Arbeiter.
19.05: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.30: Stuttgart; Lieder zur Laute. Vorgetr. v. Ellen
20.00: Cannſtatt: Edmund Eysler dirigiert eigene Werle.
22.35: Bad Homburg: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend 28. Juni.
12.00: Wolfgang Goetz lieſt aus ſeinen Werken.
15.00: Jens Lützen: Photographiſche Plaudereien.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Arbeitsgemeinſchaft für Funkpädagogit.
17.55: Polizei und Publikum. Interview des Polizei
Zörrgiebel.
18.— Frhr. von Autenried: Siedlungen und Kulturpf!
Sumatra.
18.40: Prof. Dr. Sachs: Jahrtauſende der Muſik.
19.05: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Stille Stunde: „Lachender Ernſt”.
20.00: Konzert des Lunaparf=Orcheſters.
20.55: Munchen: Kundgebung auf dem Hauptmarkt zu
anläßlich des deutſchen evangeliſchen Kirchentages in
Danach: Tanzmuſif. Fred. Bird=Tanz=Orcheſter.
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Weikerbericht.
Ausſichten für Samstag, den 28. Juni: Weiterhin wollige
neriſches Wetter, Temperaturen kaum verändert.
Ausſichten für Sonntag, den 29. Juni: Wechſelnde Bewoltug
heiterung, Nachlaſſen der Niederſchläge, aber immer *
liches Auftreten, kühler.
Hauptſchrittlenung: Rudolf Maupe
Veraniwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Felile.
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Kal.
ſir den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andr”d‟
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: De. Herbe‟l.
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittelungen: Wlb Ku9
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſähmtlich in Darmſtaod
unverlanate Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nichl Nr*
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Samstag, den 28. Junl
jie Realkredikgewährung im Mai.
hme des Geſamkumlaufs um rd. 187 Millionen
vormonak um rd. 302 Millionen) Reichsmark.
„Bruttozugang an Pfandbriefen (Inland) be=
„3 nach der Statiſtik der Bodenkreditinſtitute (einſchließlich
unalkreditinſtitute) bis zum 31. Mai 1930 (alles in Mill.
nark) auf rund 152 (im Vormonat 199) der Abgang auf 45
Der Nettozugang beträgt diesmal ſomit nur 107 (168)
„uptanteil des Zugangs entfällt mit 147 (197) wieder auf
roz, Typ, davon 113 (113) auf die Hypothekenaktienbanken
(79) auf die öffentlich=rechtlichen Kreditanſtalten
einſchließ=
rozentralen. Von dem Abgang (Rückkauf, Tilgung uſw.)
n 22 auf den 7proz. Typ (Golddiskontbank=Anleihe), 12
8proz. Typ und 8 auf den 10proz. Typ.
ich bei den Kommunalobligationen war der
zugang mit 90 (102) geringer als im Vormonat; der
Ab=
etrug 6 (3). Der Nettozugang belief ſich ſomit auf 84 (64).
itfallen von dem Bruttozugang 87 (98) auf den 8proz. Typ.
r Auslandsabſatz an Pfandbriefen und
Kommunal=
ionen (im Vormonat 8) war mit 0,14 minimal; der
Ab=
agegen betrug 2,31 (0,37).
i den Liquidationspfandbriefen wurden
dies=
r 10 (47) neu in den Verkehr gebracht, der Abgang betrug
Geſamtumlauf einſchließlich 2461 (2463)
Liquida=
andbriefen hat ſich von 11522 um 187 auf 11 709 erhöht.
im Hypothekenneugeſchäft zeigen die
landwirt=
chen Hypotheken mit 5 (23) einen geringeren Zugang als
rmonat, während der Zugang bei den ſtädtiſchen
Hypo=
mit 127 (124) leicht erhöht iſt. Bei den landwirtſchaft=
Hypotheken im Geſamtbetrage von 2762 (2757) ſtammen
16) aus Mitteln der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt,
97 (99) auf Roggen lautend. Bei den ſtädtiſchen
Hypo=
von 4827 (4700) entfallen 464 (461) auf gewerbliche
Be=
rundſtücke und 776 (759) auf Wohnungsneubauten.
e Kommunaldarlehen (2948 gegen 2832) weiſen
einen ſtarken Zugang um rund 116 (109) aus.
e aus Aufwertung entſtandenen landwirtſchaft=
Hypotheken ſind mit 531 (532) nur wenig verändert, ebenſo
otiſchen Hypotheken mit 1629 (1633) und die
Kommunal=
n mit 462 (457).
Wirkſchaftliche Rundſchau.
itere Zinsabbaubeſtrebungen. Nachdem die preußiſche Zen=
Her Boden= und Pfandbriefbank infolge der ſtarken Ver=
Mng am Geldmarkt den erſten Verſuch gemacht hat, eine
In 7½prozentiger Pfandbriefe im Betrage von 20 Millionen
auszugeben, die gleich nach der Auflegung überzeichnet
y und in Verbindung damit angekündigt wurde, daß dieſe
ſe wohl nur als Uebergang zu dem 7prozentigen Typ
ge=
t, wird dies raſcher, wie erwartet, zur Tatſache. Die Preu=
Pfandbriefanſtalt kündigt nämlich an, daß die Möglichkeit
zbeiteren Zinsſenkung für langfriſtige Darlehen eingehend
ſei, und hat ſich in Uebereinſtimmung mit der Auffaſſung
eußiſchen Wohlfahrtsminiſteriums daher entſchloſſen, durch
Wie einer neuen Reihe 21 zum 7prozentigen Pfandbrieftyp
fy gehen. In der Zeit vom 3. bis 23. Juli ſollen 10
Millio=
ſei ldmark zu einem Vorzugskurs von 91 Prozent aufgelegt
Der Börſeneinführungskurs ſoll 95½ Prozent betragen.
f dürfte ſich ergeben, daß das Beſtreben einer
Wiederbele=
er Wirtſchaft von dieſer Seite ſtrikte befolgt wird. Es iſt
inswert, daß durch die weiter anhaltende Verbilligung der
ze — trotz des Ultimos war Tagesgeld mit 234 Prozent
wnatsgeld mit 4½—5½ Prozent ſtark angeboten — bei
Aeigen beteiligten Kreiſen das Beſtreben beſtehen wird, eine
gihre Zinsſätze herbeizuführen, um tatkräftig mitzuwirken,
1wierigkeiten, die die Wirtſchaftsankurbelungsverſuche zum
eitern ließen, zu beſeitigen.
italherabſetzung der Preußag. Wie der Amtl. Preuß.
Preſſe=
ü titteilt, wurde in der heutigen Aufſichtsratsſitzung der Preu=
N Bergwerks= und Hütten A.=G. beſchloſſen, der einzuberufenden
* us Anlaß des Vienenburger Schachtunglücks und der erfolgten
ngen eine entſprechende Bereinigung der Bilanz vorzuſchlagen.
ine Herabſetzung des Aktienkapitals von 140 Mill. RM. um
auf 110 Mill. RM. in Ausſicht genommen.
ſatzbericht des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlen=Syndikats für
Von dem Geſamtabſatz ausſchließlich Zechenſelbſtverbrauch
n 4856 458 Tonnen auf Kohlen, deren arbeitstäglicher
nit 186 787 Tonnen um 8846 Tonnen unter dem des Vor=
und um 37 776 Tonnen unter dem des Vergleichsmonates
rjahres lag, 1 970801 Tonnen auf Koks (kalendertäglich
Tonnen gegen den Vormonat plus 8183 Tonnen, gegen
29 minus 17 162 Tonnen) und 221 698 Tonnen auf Briketts
Stäglich 8527 Tonnen, gegen den Vormonat plus 516 Tonn.,
Nai 1929 minus 1371 Tonnen)
Uegung der Ludwigshafener Walzmühle A. G., Ludwigs=
Die Ludwigshafener Walzmühle, Ludwigshafen a. Rh.,
der Regierung der Pfalz die Stillegung beantragt. Die
tung teilt hierzu dem WTB.=Handelsdienſt mit: Es han=
2) bei der beantragten Stillegung der Betriebe keinesfalls
ie lediglich die Ludwigshafener Walzmühle betreffende
genheit, ſondern um die ganz natürliche Folge der
Agrar=
bung, insbeſondere des Vermahlungszwanges, der ſich bei
eſigen Großbetrieben gleichmäßig auswirkt. Das
Vermah=
eſetz hat eine Verſchiebung der natürlichen
Produktions=
igen unter den Mühlen hervorgerufen zum Vorteil der=
Betriebe, die den deutſchen Getreideproduktionsgebieten
regen. Es handelt ſich hier alſo um einen beiſpielloſen,
it durch den Reichstagsabgeordneten Geh. Rat Zapf von
1rſchen Volkspartei beantragten, von den Mühlen energiſch,
rgeblich bekämpften Eingriff der Geſetzgebung in die freie
aft, deſſen Folgen mit Beſtimmtheit vorausgeſagt wurden
) in den nächſten Tagen bei allen Mannheimer und
Lud=
ſener Betrieben in der Stillegung äußern werden.
einiſche Gummi= und Celluloidfabrik A. G.,
Mannheim=
u. Die Geſellſchaft, die bekanntlich im Vorjahre, durch
eitswechſel auf die Rheiniſche Sprengſtoff A.G. (
Farben=
n) überging, legt ihren Geſchäftsabſchluß per 31. Dezember
dr. Hiernach beträgt der Bruttogewinn 3 016 175 RM.
T 255 949 RM. i. V. Nach Abzug der Fabrikationskoſten
1571 RM. und 1998 510 RM. Abſchreibungen verbleibt
2ßlich 506 739 RM. Vortrag ein Reingewinn von 752 833
Kark, über deſſen Verwendung keine Angaben” gemacht
In den A.R. tritt neu ein Komm.=Rat Karl Benſinger.
hefſiſcher Waldbeſitzerverein und Nordweſtdeutſcher Verein für
7 Del. Der Nordweſtdeutſche Verein für Holzhandel und Holz=
* Kaſſel hat in ſeiner letzten Sitzung in Anlehnung an die vor
beröffentlichte Beſchlußfaſſung des Kurheſſiſchen
Waldbeſitzer=
es nachfolgende Reſolution gefaßt: Der Vorſtand des Nordweſt=
* Vereins begrüßt es, daß der Privatwaldbeſitz in ſeiner Ver=
Nag in Kaſſel in gerechter Berückſichtigung der Sachlage die Schuld
Derzeitigen ſchlechten Rundholzpreiſen, nicht den Holzkäufern,
Dn obwaltenden wirtſchaftlichen Verhältniſſen zur Laſt legt. Er
es weiteren, daß auch die vom Waldbeſitz in dieſer Verſammlung
Zuſammenarbeit zwiſchen ſtaatlichem und
em Waldbeſitz und der geſamten Holzkäuferſchaft baldigſt
Tihrt werden muß, und iſt bereit, hieran aktiv mitzuarbeiten.
IIIt, daß, nachdem die beiderſeitigen Organiſationen die Notwen=
„Iner Zuſammenarbeit erkannt haben, dieſe Zuſammenarbeit prak=
USwirkung findet, und zwar nicht nur beſchränkt auf Heſſen und
Saſſau, ſondern auf ganz Weſt= und Mitteldeutſchland.
Mekallnokierungen.
* Berliner Metalltermine vom 27. Juni ſtellten ſich für
Tr: Juni 97.75 (99.75), Juli 98.50 (99.50), Auguſt 97.50
September 98 (98.25), Oktober, November. Dezember und
97.50 (98.50), Februar, März und April 97.75 (98.25),
(5 (98). Tendenz: ſtetig. — Für Blei: Juni 35 (36),
4./5 (35.25), Auguſt 35 (35.75), September, Oktober und
der 35 (36) Dezember, Januar und Februar 35.25 (36)
Aprit und Mai 35.50 (36), Tendenz; ruhig. — Für Ziz,k:
Juni 31 (33), Juli 31.75 (32.25), Auguſt 32 (32.75) September
32.50 (33.50), Oktober 33 (33.50), November 33 (34). Dezember
33 (34.50), Januar 34 (35), Februar 34.25 (35.50) März 35 (36),
April 35 (35.50), Mai 35.25 (35.50). Tendenz: ſtetig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Frankfurker und Berliner Effekkenbericht.
Frankfurt a. M., 27. Juni.
Durch die innerpolitiſche Entſpannung und die kräftige
Er=
holung an der geſtrigen New Yorker Börſe war die Börſe im
Vormittagsverkehr etwas angeregt und die Kurſe wurden
all=
gemein bis zu 1½ Prozent feſter taxiert. Da aber die Aufträge
weiter minimal blieben, trat zu Beginn des offiziellen Marktes
ein erneuter Rückſchlag ein. Die Kuliſſe zeigte kaum Neigung,
Neuengagements vorzunehmen, ſchritt vielmehr wieder zu
Ab=
gaben, ſo daß die höheren Vormittagskurſe nicht gehalten werden
konnten. Obwohl der Ultimo als reibungslos überwunden galt,
ging auch hiervon keine Anregung aus. Das Geſchäft bewegte ſich
auf faſt allen Märkten in kleinſtem Rahmen. Gegenüber der
geſtrigen Abendbörſe traten überwiegend kleinere Abſchläge ein.
Der Reportgeldaufſchlag war zumeiſt ſchon wieder verloren. Am
Elektromarkt eröffneten Siemens leicht gebeſſert, gaben aber gleich
nach Feſtſetzung des erſten Kurſes infolge des ſehr geringen
In=
tereſſes für dieſes Papier 2 Prozent nach. A.E.G. lagen knapp
gehalten. Am Chemiemarkt büßten J.G. Farben faſt 1 Prozent
ein. Stärker gedrückt waren von Autoaktien Daimler mit minus
11 Prozent. Am Montanmarkt lagen Rheinſtahl gut behauptet,
Phönix konnten ſich leicht beſſern, während Mannesmann leicht
nachgaben. Schiffahrtsaktien wenig verändert. Von Bankwerten
konnten Berliner Handelsgeſellſchaft etwas anziehen.
Reichsbank=
anteile wurden bis zu 2½ Prozent ſchwächer taxiert. Am
Renten=
markt konnten ſich Altbeſitz erholen: Neubeſitz dagegen
vernach=
läſſigt. Von Ausländern beſtand für Mexikaner weiteres
Inter=
eſſe. Auch Rumänen waren leicht erhöht.
Im Verlaufe war das Geſchäft unverändert ſtill; die Kurſe
blieben gegen Anfang jedoch zumeiſt behauptet. Gegen Schluß
der Börſe wurde die Tendenz auf Deckungen wieder freundlicher,
und es traten auf allen Marktgebieten Kurserholungen bis zu
2 Prozent ein. Nur ſtark angeboten blieb dagegen Zellſtoff
Wald=
hof, die, ohne daß ein Sonderanlaß bekannt geworden war, bis zu
7 Prozent einbüßten. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3½
Pro=
zent etwas verſteift. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dollar 4.1957, gegen Pfunde 20.391; London=Kabel 4.8605, Paris
123.77. Mailand 92.76. Madrid mit 42.80 ſchwacher, Schweiz mit
25.065 leicht erhöht und Holland 12.09½.
Trotz höherer Anfangskurſe aus New York herrſchte an der
Abend=
börſe eine kaum zu überbietande Geſchäftsſtille. Die Kurſe blieben auf
dem etwas erholten Berliner Schluß gut behauptet. Zellſtoff Waldhof
waren auf Rückdeckungen wieder um zirka 3 Prozent auf 150 Prozent
rholt. Renten ſtill. Adac 1123, Danatbank 209, Buderus 72½,
Gelſen=
kirchen 127, Harpener 121 Salzdetfurth 368, Aſchersleben 201, Weſteregeln
205, Mannesmann 94, Rhein. Braunkohle 216, Stahlverein 86¾, Aku
8½, A. E. G. 149 Chade 309, Linoleum 200, Licht und Kraft 143½
J. G. Farben 1585/, Svenska 304, Waldhof 150, Hapag 102½, Lloyd
102/g und A. G. für Verkehr 92.
Berlin, 27. Juni.
Im heutigen Vormittagsverkehr war man auf die ſteigende
Förderung und die abnehmenden Feierſchichten im
Ruhrkohlen=
bergbau, den ſehr feſten Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe
die durch die Ernennung Dietrichs zum Reichsfinanzminiſter
etwas geklärtere innerpolitiſche Situation und die Stellungnahme
der Arbeitgeber für die Preisſenkungsaktion etwas freundlicher
geſtimmt. Allerdings mahnten auf der anderen Seite die
anhal=
tende Orderloſigkeit und der für Berlin drohende Zwangsetat zur
Zurückhaltung. Nach einer ruhigen und abwartenden Vorbörſe
brachte die Eröffnung des offiziellen Verkehrs nur geringe
Ver=
inderungen. Die Kurſe lagen bei Berückſichtigung der Reports
etwa behauptet. Polyphon Svenſka, Daimler, Ilſe,, R.W.E. und
Kaliwerte hatten kleine Beſſerungen zu verzeichnen.
Demgegen=
über verloren, ſelbſt bei Nichtberückſichtigung der Reports, Kanada,
Miag und Schleſiſche Zement 1 bis 1½ Prozent, Reichsbank und
Klöcknerwerke 2½ bis 3 Prozent und Sarotti ſogar 5 Prozent.
Das Kursniveau ſenkte ſich bis etwa 2 Prozent unter Anfang,
einige führende Werte verloren bis zu 3½ Prozent. Zu letzteren
gehörten auch Siemens, trotz der gemeldeten Expanſion dieſer
Ge=
ellſchaft in der Tſchechoſlowakei.
Die Reichsſteuereinnahmen im Mal.
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betragen die
Einnahmen, an Steuern, Zöllen und Abgaben bei den Beſitz= und
Verkehrsſteuern 423,9 Mill. RM., bei den Zöllen und
Verbrauchs=
abgaben 205,7 im ganzen 629,6 Mill. RM. Gegenüber dem
ver=
gleichbaren Monat Februar ergibt ſich bei der veranlagten
Ein=
kommenſteuer ein Mehr von 4,5, bei der Körperſchaftsſteuer von
4,6 und bei der Umſatzſteuer von 2,7 Mill. RM. Dagegen erbrachte
die Vermögensſteuer gegenüber Februar eine Mindereinnahme
von 36,5 Mill. RM. Die Lohnſteuer erbrachte im Mai 110,1
gegen=
über 104,9 Mill. RM. in dem vergleichbaren Monat April, das
Aufkommen aus der Kapitalertragsſteuer war dagegen um 16,3
Mill. RM. niedriger als im April. Die Einnahmen der übrigen
Beſitz= und Verkehrsſteuern im Mai weichen nur wenig von den
Aprileinnahmen ab. An Zöllen und Verbrauchsabgaben ſind
ins=
geſamt 9,3 Mill. RM. weniger als im April aufgekommen.
Produkkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 27. Juni. Die kräftige
Er=
holung an den Ueberſeebörſen und die feſte Eröffnung Liverpools
gaben dem hieſigen Markt Anregung, dagegen übte die regneriſche
Witterung keinen drückenden Einfluß mehr aus. Am
Lieferungs=
markt konnten ſich die Weizenpreiſe um etwa eine Mark
befe=
ſtigen. Roggen war im Ganzen unverändert, bei kleinen Umſätzen.
Am Effektenmarkt blieb das Angebot von Neugetreide klein, die
Landwirtſchaft iſt mit der Heuernte und anderen Arbeiten
be=
ſchäftigt und auch nicht geneigt, auf Baſis der geſtrigen
Termin=
preiſe mit größerem Angebot herauszukommen. Handel und
Mühlen zeigten weitere Nachfrage, beſonders zu Reportzwecken.
Etwa zwei Mark höhere Preiſe für Neuweizen und Neuroggen
waren erzielbar. Alter Roggen iſt wieder weniger offeriert und
wird in unveränderter Weiſe von dem Stützungshaus
aufgenom=
men. Alter Weizen iſt gegenüber der ſehr kleinen Nachfrage auf
unveränderter Baſis reichlich offeriert. Weizenmehl hat nur kleines
Bedarfsgeſchäft, dagegen iſt Roggenmehl zu ſteigenden Preiſen
weiter gut gefragt, wobei für neue Ernte kleine Aufgelder zu
er=
zielen ſind. Hafer iſt in guten Qualitäten etwas gefragt. In
Gerſte iſt das Geſchäft noch unentwickelt. Neue Wintergerſte bleibt
angeboten.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. Junt:
Getreide. Weizen: Juli 91.75, September 95½. Dezember
101½: Mais: Juli 75½, September 74.50, Dezember 68,75; Hafer:
Juli 35½, September 36.50, Dezember 39.50; Roggen: Juli 48½,
September 52.75, Dezember 58,75.
Schmalz: Juli 9,45, Sept. und Okt. 9,60, Dez. 9,37½.
Speck, loko 13,75.
Schweine, leichte 8,85—9,25, ſchwere 8,15—9,25;
Schweine=
zufuhren: Chicago 22 000, im Weſten 76 000.
Baumwolle: Juli 12,93, Oktober 13,09.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 27. Juni:
Schmalz: Prima Weſtern, 10,05: Talg, extra, loſe 5.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 110, Hartwinter 98:
Mais 87½, Mehl 4,75—5,30: Getreidefracht: nach England 1,6
bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7 bis 9 Cents.
Kleine Witkſchaftsnachrichten.
Den Aktionären der Luxſche Induſtriewerke A.=G. i. L. wird
mit=
geteilt, daß die erſte Li.uidationsrate in Höhe von 40 Prozent des
Aktienkapitals zur Auszahlung kommt. Die Auszahlung erfolgt durch
die Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft in Ludwigshafen a. Rh.
gegen Einlieferung des Dividendenſcheins für 1929,
Die geſamte Mannheim=Ludwigshafener Mühleninduſtrie hat beim
Demobilmachungskommiſſar Antrag auf Stillegung geſtellt. Ein Teil der
Mühlen bittet ſogar um Verkürzung der Wartezeit. Die Maßnahme
er=
klärt ſich aus der ungünſtigen Geſchäftslage, völliger Abſatzſtockung und
dem zu großen Vermahlungszwang, und iſt eine Vorſichtsmaßregel gegen
kommende Ereigniſſe.
Berliner Kursbericht
vom 27. Juni 1930
Oeviſenmarkt
vom 27. Juni 1930
Berl. Handels=Geſ.
T
Danatbank
Deutſche Bank u
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban:
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
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Brief
81.41
47.00
81.66
2.077
0.471
T.430
18.94
5.435
20.925
4.199
3.614
92.29
111.66
80.96
Frankfurter Kursbericht vom 27. Juni 1930.
7% Dtſch. Reichsanl.
6% Baden. ...
8% Baher .....
.....
89 Heſſen v. 28
v. 2‟
(% Preu ß.
Staats=
anl. . . . . . . .. ..
3% Sachſen ..."
6% Sachſen ...
(% Thüringen ...
Dtche. Anl. Auslo
ſungsſch. +‟½Ab
löſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö.
ungsſch. (Neub.
Dtſche. Schutze
bietsanleihe.
Baden=Baden
Berlin .. . ..
307 Darmſtadt v. 20
v. 2
% Frankfurt a.M
6% Alasez ..
8% Mannheim
8% Nürnberg
8¾ Heſſ. Landesbl
Goldpfbr.
8% „ Goldobli
4½% Heſſ. Lds.,
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . ."
6% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . .."
Goldobl
8% Darmſt. Komm
Landesbk. Goldob=
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr.
104
87.75
83
100.8
85
93
95
K
100.25
83.5
85
58.4
8.95
94.25
83.5
OA
92.5
88
90.75
94
99.*
95
Re
103
97
97
98.5
Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
4½% „„
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+Ausl. Ser.
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
18% Berl. Hyp.=B
2 % „Ligu.=Pfb.
Frkf. Hyp.=Bk.,
4½% „ Lig. Pfbr.
„ Pfbr.=Bk.
½% „Lig. Pfrb.
Mein.Hyp.=B)
½% Lig. Pfbr.
8% Pfälz.Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Ban! ....
4½%„Lig. Pfbr.
80 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½% „ Lig.Pfb=
% Rhein.Hyp. Bk.
%0 „ Lig. Pfbr.
% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ... ..
Südd. Bod.,
Cred.=Ban: ....
½% „Lig. Pfbr
3% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler=Benz
2 Dt. Linol. Werke
Klöckner=Werie
2o Mainkrw. v. 26.
2a Mitteld.
Stahl=
werke .. . .
% Salzmann u. Co
26 Ver. Stahlwerke
32 Voigtck Häffner
100.25
83.5
HI.5
74.5
16
101
87.25
101
87.45
101
892
100,5
88.25
101
88.5
100.*
90
101
86
100.5
89.5
10.
101
101
74.5
93.25
96
90.75
20
89.5
95
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5% Bosn. L.E.B.
L.Inveſt.
4½% Sſt. Schatz
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40 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
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4% Türk. Admin.
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1914
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mann ..
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47
9.45
16.325
We
85.75
149
185
85.75
72
111
135
180
163.75
31.5
105
60
85.25
144
199.5
92
143
137
Eſchw. Bergwerk. .
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Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
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Hof
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen .. ..
Goldſchmidt Th.
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Lahmeyer & Co. ..
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Lüdenſcheid Meta
Lutz Gebr. Darmſ
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br. .
Ja
44.5
57.n
110
57
27
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142.7.
57
172
125
La
86
82
128
82.5
92.25
94.25
241.5
35.5
148
201
365
203.5
101
106
126
159
246
S6.:25
*h
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
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Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
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Nürnberger Brauh.
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Phönix Bergbau
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen
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Stahlwerke. . . .
Riebeck Montan. .
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unterfranken .....
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„ Stahlwerke
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Voigt & Haeffner.
113
113
48.5
50
68
118
113
142
109.5
105
57.5
158
2u8
247
74
118.2.
141
43
156.5
04
104.5
101
103
70
40
86.5
149
87
54
150
Bayß & Freytag.
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Berl. Handelsgeſ.
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Comm. u. Privatb.
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Dt. Bantund Dis=
Deutſche Effekten
und Wechſelbank
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank. . . ..
„ Hhp.=Bant ...
„ Pfdbr.=Bk. . . . .
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101
117
106
150.25
112.25
148
144
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224
139.2
208.5
132.5
111‟
133.25
100
149
149
120
140.5
27.8
139.5
258
152.7
139.5
145
91.5
147
101
101.75
215
200
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Oam Böllenfalltore
ORPAEUMA abends 8½4 Uhr
DER Schlager der Sommerspielzeit
Nur heute
v: Tater sein dagegen sehr!
Samstag, 28. huni 1930, nachm.
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Kaffee- und Kuchentag Konzert
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Täglich Konzert und Tanz
noch
und morgen
Sonntag
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VORANZEIGE!
Dienstag, 1. Juſi 1930, nachmittags
großes Kinderfest
Abends
(10224
ORheinischer Abende
(10221
Sehöne große Tanstäche im Freien.
Seite 14
den 28. Juni 1930
Heste und folgende Tage:
Hanns Heinz Ewers
neuester Roman
Fundvogel
Regie: (V.10215
Wolfgang Hoffmann-Harnisch
Die eigenartige interessante
Handlung dreht sich um die
Verwirklichung der Thesen und
Theorien über die Vertauschung
der Geschlechter durch
Operation.
Es ist ganz die
phantastisch-
problematische Atmosphäre
wie bei „Alraune” mit dem
Gegensatz, daß nicht die Männer
an der Frau, sondern die Frau
an den Männern zu Grunde geht
Hanptdarsteller sind:
Camilla Horn, Franz Lederer,
Paul Wegener
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm.
Beginn 3½ Uhr
Heute und folgende Tage
Der neue Zirkus-Großfilm
3 Glouns
Ein spannendes Spiel von Liebe
Not und Sensation.
Wirklichkeit und Lebenswahres
aus dem Leben großer Artisten
ist hier im Bilde festgehalten.
In den Hauptrollen:
Evelyn Holt,
Ilka Grüning, Warwick Ward,
John Hamilton, Henry Edwards
Dazu das bunte und aktuelle
Belprogramm.
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mit Bild u. T. 108
an die Geſchſt.
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Eckhardt=
ſtr. 7 u. Löffelgaſſe
gold. Damen=
Arm=
banduhr verloren.
Gegen hohe
Beloh=
nung abzugeben
Eckhardtſtr. 7, III.
Gefunden
eine goldene
Damenuhr
in meinen
Ausſtel=
lungsräumen.
J. Glückert,
Darmſtadt. (10205
Herren=Regenſchirm
gefunden. Abzuhol.
Rhönring 111,II.
Ausschneiden!
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gelockt, ohne zu ahnen, was Ihrer dort wartet.
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Uuh
aumh
Das Parlaukang
dan Naart.
griminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſint.
Nachdruck verboten.
Zieſo?. Starb er denn?"
Tan hörte, er habe eine gute Schule beſucht, ſollte
In=
werden; der Herr Leibdiener ſprach nur ſelten darüber.
e wohl auch nicht zufrieden mit der Führung ſeines Jun=
Barum ſchickt man auch ſolch junges Blut in das
Sünden=
ver Großſtadt! Kurz, ich hörte einmal, der Alte habe
er=
fein Sohn wäre ins Ausland gegangen und dort
ver=
ſt das ſchon lange her?”
cht Jahre mögen es ſein. Auch von dem jungen
Mühl=
hat hier niemand mehr etwas gehört.”
r Doktor merkte ſich alle dieſe Angaben. Dann meinte
ühlhaufer kann es ja wohl leicht verſchmerzen, daß er bei
ſtamentseröffnung leer ausging. Er muß ſich während der
Dienſtzeit ein hübſches Sümmchen erſpart haben.”
anz recht, Herr. Wir halten ihn alle für einen reichen
der aber ebenſo geizig iſt.”
ber wohl hierbleibt im Schloß? Mit dem jungen Herrn
er nicht beſonders gut zu ſtehen.”
as weiß ich natürlich nicht. Der alte Herr Graf foll ihm
Freiſtatt vermacht haben. Aber Mühlhauſer wird ſich
n für das Almoſen. Wir haben ihn wohl die längſte
ſehen.”
r Doktor hielt es nun für angebracht, das hema zu wechſeln.
ach von der Gegend, den Ernteausſichten fürs Frühjahr,
Faldbeſtand, und als dann einige Bauern in die Stube
trank er bedächtig ſein Glas aus und brach auf.
e Dunkelheit war inzwiſchen hereingebrochen. Der Wirt
ereits die Lampen angebrannt. Borngräber war
über=
aß er von den ſtumpfſinnig auf ihren Stühlen
hingeflegel=
uern nicht Neues mehr erfahren konnte, deshalb bezahlte
m ſeinen Hut und die kleine Reiſetaſche und empfahl ſich.
e Bauern wollten wiſſen, wer das war; der Wirt gab Aus=
und dann ſprach man wie von ſelbſt von den Ereigniſſen
loß. Man war geſpannt, wie ſich der junge Herr
weiter=
hielt, ob er nicht auch wieder einmal im Krug erſcheine
nen Schoppen trinke wie früher.
r Wirtlächelte verſchmitzt. „Wer weiß” meinte er, „vielleicht
ſchließlich ſogar noch Hochzeit — natürlich, wenn die
Trauer=
rum iſt! Warum hätte denn der alte Graf ſo dringend
cht, daß die Baroneſſe hierbleibe, bis ſein Sohn
zurück=
e Bauern riſſen Mund und Augen auf. Daran hatten ſie
r nicht gedacht. Der Wirt war doch ein verdammt ſchlauer
Bei dieſem Thema blieben ſie heute, da konnte man ſich
lang unterhalten.
Samstag, den 28. Juni 1930
Inzwiſchen war Doktor Borngräber auf die Straße getreten.
Es brannte keine Laterne, dunkel lagen die Häuſer vor ihm.
Da und dort leuchtete ein Fenſter in die Nacht hinaus.
Der Doktor ging bis zum Ausgang des Dorfes, ohne jemand
zu begegnen. Aber er nahm ſonderbarerweiſe nicht die Richtung
nach der Station, ſondern jene nach dem Schloß Arensberg.
Nun hatte er den Eingang, das hohe Gittertor des Parkes
erreicht.
„Verſperrt”, murmelte er. Er wunderte ſich darüber
eigent=
lich nicht, bog zur Seite ab und verfolgte die anſchließende
Mauer. Bald kam er an einen ausgetrockneten Waſſergraben,
den er überſprang, und geriet nach und nach, immer ſich an der
Mauer haltend, zwiſchen dichtes Geſtrüpp.
Trotz der Dunkelheit, die ihm das Vorwärtskommen ſehr
erſchwerte, benützte er nicht ſeine kleine Taſchenlampe. Er hatte
alle Urſache, keinerlei Aufmerkſamkeit zu erwecken. Wenn ihm
hier jemand begegnet wäre — abſeits jeden Weges —, an der
Schloßmauer dahinſchleichend, was hätte man wohl von ihm
gedacht!
Die Mauer, die den Schloßpark umgab, war ſehr alt, an
mancher Stelle verwittert. Der Doktor fühlte das leicht. Da und
dort hatten ſich auch Schlinggewächſe in das Seinwerk gepreßt,
kletterten nach oben.
Ueber ihm rauſchte es in den paar alten Bäumen, die nahe
der Mauer ſtanden, im Heckenwerk raſchelte es. Aber kein Menſch
außer ihm war in der Nähe.
Da blieb der Doktor ſtehen. Er hielt die Stelle für ſein
weiters Vorhaben am geeignetſten. Ein dichter, wilder Strauch
verſperrte ihm gleichſam das Vordringen. Der Doktor warf ſeine
kleine Handtaſche ins feuchte Gras und betaſtete die Mauer. Auch
hier morſch und über und über mit Schlingpflanzen bedeckt.
„Was unter dieſen Umſtänden eine ſolche Mauer für Dienſte
tut!” meinte er ſpöttiſch. Dann ſchlüpfte er unter den wilden
Buſch. Einen Moment flammte ein weißes Licht auf, erloſch aber
ſofor wieder. Wenige Minuten ſpäter kam der Doktor wiederum
unter dem Buſch hervor, diesmal ohne Handtaſche. Er ließ ſie
alſo zurück. Der lange, dunkle Ueberrock und der Zylinder
blie=
ben gleichfalls fort, ebenſo die goldene Brille. Der Doktor trug
jetzt eine engliſche Mütze und an Stelle des Beamtenrockes einen
geſtrickten Sweater, den er ſeiner Taſche entnahm. Damit konnte
er ſich beſſer bewegen, man hätte ihn auch kaum wieder als
Polizeirat Zirker erkannt.
Die kleine elektriſche Laterne lag in ſeiner Bruſtaſche. In
einer zweiten Taſche einige unſcheinbare, aber ſehr wichtige
In=
ſtrumente. Ein gewiegter Einbrecher hätte den Doktor darum
beneiden können.
Seite 15
Unverzüglich ging er daran, ſich mit Hilfe der zähen
Schling=
gewächſe, die die Mauer umſpannen, auf den Rand derſelben
zu ſchwingen. Das Kunſtſtück war nicht ſehr ſchwer auszuführen.
Ebenſo leicht, beinahe unhörbar, ſprang der Doktor auf der
andern Seite wieder ab.
Er befand ſich nun im Innern des großen Schloßparkes, ſtand
aber im Dunkeln und mußte ſich erſt orientieren.
Die Richtung, in der das Schloß lag, hatte er feſtgeſtellt. Es
hieß jetzt vorſichtig operieren, denn ſo leicht fand ſich keine
glaub=
würdige Angabe, die ſeine nächtliche Anweſenheit hier erklärlich
machte, falls er jemand in die Hände lief. Das konnte er indeſſen
mit etwas Geſchicklichkeit verhindern. Gerade die ſtarke
Dunkel=
heit war ihm dazu behilflich.
Langſam, nach allen Seiten lauſchend, arbeitete ſich der
Dok=
tor vorwärts durch das Gebüſch und Unterholz. Er hatte den
Park an einer ganz entlegenen Stelle betreten. Die wenigen
Wege waren ungepflegt, total verwildert. Auch ohne Licht war
das unſchwer feſtzuſtellen.
Nichts regte ſich als das Kniſtern und Knacken in den alten
Bäumen, hin und wieder das Knirſchen des Sandes.
Näher und näher kam der Doktor dem Schloß. Schon ſah
er mattes Licht aus einigen Fenſtern des Hochparternes. Von
da an beobachtete er noch mehr Vorſicht. Es lief ihm aber keine
Menſchenſeele in den Weg.
Er ſah in einen rückwärtigen Hofraum, auf eine alte, breite
Steintreppe und über dieſe hinweg auf eine Art Terraſſe. Dort
brannte unter einem Vordach eine Lampe an eiſerner Kette.
Sie gab nur wenig Licht.
Auch hier kein Menſch zu ſehen oder zu hören. Alles lag
in tiefem Schweigen.
Der Doktor überlegte. Sollte ſein Wagnis am Ende ganz
zwecklos ſein? War er umſonſt eingeſtiegen? Wohl möglich!
Schließlich hatte er ſich auf ſein ſprichwörtliches Glück verlaſſen
und auf ſeine Berechnungen. Kam er heute nacht nicht zum Ziele,
dann ein andermal.
Er ſchritt vorſichtig um den alten Schloßflügel herum, immer
gedeckt durch Bäume oder Büſche. Durch eine ſchmale, offene
Pforte konnte er den Haupthof betreten. Ueber einer der größeren
Wirtſchaftsanlagen brannte eine elektriſche Flamme. Aber auch
dieſes Licht verbreitete nur geringe Helligkeit in der Runde.
Aufmerkſam beſah ſich der Doktor ſeine Umgebung, das
Schloßportal, die Treppe davor, dann die kleineren Häuschen,
in denen der Gärtner und Mühlhauſer wohnten, wie ihm geſagt
worden war.
Zwiſchen dem alten Steinportal wartete er, den Blick ſcharf
auf den Eingang des Schloſſes ſelbſt gerichtet.
Seine Geduld wurde auf eine ziemliche harte Probe geſtellt.
Im Schloß herrſchte abſolute Ruhe. Einzelne Lichter hinter den
Fenſtern verlöſchten. Aber drüben bei Mühlhauſer brannte noch
ein ſolches. Die Läden der etwas hoch angebrachten Fenſter
waren zwar geſchloſſen, doch das matte Glimmen kam aus einem.
Ausſchnitt, der ſich in dem Holze befand. Mühlhauſer war ſomit
in ſeinem Heim.
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der Gebührenordnung, betr. LSI.
von Gebühren für die R/un
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ſtadt vom 29. Juni 1928 fe Fegte
ſchlagsſatz wird daher au
abgeändert.
Die Neufeſtſetzung tri it
1. Juli 1930 in Kraft.
Darmſtadt, den 27. Jun E
Der Oberbürgern Fer.
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Der durch den Stadtre
Hauptvoranſchlag für das
jahr 1930 und die Vore Te
Nebenkaſſen und Nebenverm Ei
gen vom 30. Juni d8. Js.
der Friſt von einer Woche
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Darmſtadt, den 27. Jun
Der Oberbürgerm .
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Beſichtigung eine halbe
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