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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auflätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 173
Dienstag, den 24. Juni 1930.
193. Jahrgang
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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſung von Sſchadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banklonto Deuſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbank.
ch keine Löſung der Finanzminiſter=Kriſe
Plände der Volksparkei und der Demokraken gegen Brünings Programm. — Skarke Verkennung der
Elen Lage durch Brüning. — Ernenke Berſchleppung der Ekalsverabſchiedung. — Berlängerung des
Noketals? — Ein volksparteiliches Programm in Ausſicht.
iſt, nicht durch Ausnutzung einer verfehlten Finanzpolitik eine
r Beilner Klilſe im jachſiſchen neue Atempauſe zu gewinnen, ſondern endlich unſere ganze
Wahlſpiegel.
eine Neigung zu Neuwahlen im Reich.
* Berlin, 23. Juni. (Priv.=Tel.)
r iſt ein Tag vergangen, ohne daß die Regierungskriſe
ng auch nur um einen Schritt näher gekommen wäre.
— von dem man auch in Regierungskreiſen mancherlei
atte, weil doch vielfach die Anſicht überwog, daß der
on dem Ausgang der ſächſiſchen Wahlen
ieheriſche Wirkung auf die
Regierungs=
n ſich verſprach. Wir möchten aber annehmen, daß er
ſa wird, das zweifellos die Demokraten und die
Volks=
nebeſondere Neigung ſpüren werden, nach der
—, wie ſie in Sachſen zum Ausdruck gekommen iſt, es
2 wahlen ankommen zu laſſen. Aber ebenſo
Eich, daß die Regierung das Experiment nicht gut wagen
ſie vorausſehen muß, daß in einem neuen Reichstag
Mäl ens 14 Nationalſozialiſten eine Ordnung des Wirtſchafts=
Ahslch erheblich ſchwieriger iſt als im gegenwärtigen
a
BläNlR2 der Kanzler ſich davon eine Erleichterung ſeiner Lage
ſx1 haben ſollte, dann hat er ſich ſchwer getäuſcht, wie er
ſah unter einer ſtarken Verkennung der politi=
Aſtände leidet. Er rechnet offenbar nach wie vor da=
Eädal, ihm gelingen wird, die bürgerlichen Parteien mürbe
a und daß er nur zu warten braucht, um einen Zuſtand
„Sl, wo aus einer Miſchung von Hitzewirkung und Ner=
Regierungsparteien das Finanzprogramm der
Re=
ſel deſehen annehmen werden. Nur ſo iſt es zu verſtehen,
zer 1 ganze Kriſe von der perſönlichen, nicht aber von der
Atiſchen Seite angepackt hat. Denn eshandelt ſich
ſehr um einen neuen Finanzminift er,
dri um ein neues Programm, nachdem der Ge=
* Notopfers bei den Demokraten und der Volkspartei
a arken Widerſtand geſtoßen iſt. Stattdeſſen hat der
e2 ſeinem Abſchiedsbrief an Dr. Moldenhauer ſich noch
Akommen überflüſſigerweiſe auf das Notopfer feſtgelegt
Da1z
aieDA erſuche zu einer Enkwirrung der Kriſe
weſenklich erſchwerk.
Rin nkt ſich die Entwicklung zwar ſo, daß er ſchließlich die
nde des demokratiſchen Wirtſchafts=
S Dr. Dietrich überwinden und ihn zur Annahme
miniſteriums bewegen kann. Für dieſen Fall hat er
* ungeines Volksparteilers in das Wirt=
Einiſterium in Ausſicht genommen und
ſo=
tehen gegeben, es wäre ihm lieb, wenn der
Partei=
der deutſchen Volkspartei Dr. Scholz das
Wirtſchafts=
zuſammen mit der Vizekanzlerſchaft übernehme,
wel=
bot von Dr. Scholz ohne weiteres abgelehnt
Aber auch Bemühungen, dann etwa Herrn Dr.
er von der Volkspariei ſür das Wirtſchaftsminiſterium
I, würden genau denſelben negativen Ausgang haben,
eAlkspartei im Gegenſatz zum Kanzler davon ausgeht,
hier in erſter Linie um eine Programmphaſe handelt.
Nel uß nur überlegen, wie die Dinge in der nächſten Zeit
der kommenden Woche wird an ſachliche
Be=
el icht viel zu denken ſein, weil die Befreiungs=
Rheinland den Reichstag wohl zu einer kurzen Pauſe
S”, die ſich dann die Zentralvorſtandsſitzung
ſchen Volkspartei anſchließen ſollen. In der
13 Kuli führt dann der Reichspräſident ins Rheinland,
1g des Kanzlers und zahlreicher Miniſter. Ein Ende
nicht abzuſehen, wenn nicht der Stier an den
ackt wird. Es iſt ſchon unerhört genug, daß der
g auch zum 1. Juli den Etat nicht fertig
ſondern mit einem weiteren Notetat
erſten Juli hinaus ſchon rechnen muß.
ſchaftsminiſter Dr. Dietrich, der zur Er=
Pelzausſtellung in Leipzig war, iſt am Montag
9 einmal zu einer längeren
Ausſprache beim Reichskanzler
ur den Dienstag vormittag iſt das Kabinett
Eufen, um zu der ganzen politiſchen Lage Stellung
2err Dr. Dietrich ſcheint bereit zu ſein, unter beſtimm=
Sßungen das Finanzminiſterium zu übernehmen,
ob=
emokratiſche Fraktion ihm dringend da=
Und ausdrücklich erklärte, daß Dr. Dietrich ſeine Frak=
Iiinehme. Aber auch die Volkspartei will nun
Laß die Dinge in Fluß geraten. Sie hat die Ab=
Neichskanzler einſachliches Programm
En das im weſentlichen in einer Ausarbeitung des
Nes der harigen Woche beſtebt. deſſen letzter Zweck
Finanzpolitik auf feſten Boden zu ſtellen.
Auch zu dieſem Programm wird der Kanzler
ſich dann erklären müſſen, woraus ſich dann von ſelbſt
die Folgerung ergibt, ob Dr. Brüning entſchloſſen iſt,
trotz des Widerſpruches der Volkspartei an
ſei=
ner Finanzpolitik feſtzuhalten. Daswürde unter
Umſtänden bedeuten, daß
die Volksparkei ſich von ihm krennk
und ihm zu verſtehen gibt, daß ſie zwar weiterhin in
wohlwollen=
der Neutralität dem Kabinett zur Mitarbeit zur Verfügung
ſtän=
de, aber in dieſer Form an der Finanzpolitik nicht
wei=
ter mitarbeiten könnte. Der Kanzler wird es ſich dabei
zweimal überlegen, ob er es ſoweit kommen laſſen ſoll.
Jeden=
falls aber geht die Tendenz dahin, ihn zu zwingen, aus ſeiner
nachgerade unverſtändlichen Reſerve herauszutreten
und Farbe zu bekennen, wie er ſich den weiteren Weg ſeiner
Re=
gierung denkt. Bis darüber Klarheit geſchaffen iſt, ſollte er kluger
Weiſe auch die Neubeſetzung des Finanzminiſteriums
zurück=
ſtellen, weil von der künftigen Haltung der
Re=
gierungsparteien zum Kabinett natürlich die
wei=
tere Entwicklung bedingt wird. Mit dem Aushandeln
von Miniſterpoſten, ja ſogar mit dem — wie ſtets in kritiſchen
Fällen üblich — Verſprechen, daß auch in Preußen eine
Erwei=
terung der Regierung durch die Volkspartei erfolgen würde, iſt
es nicht getan.
Die Volksparkei forderk Klarheit.
* Berlin, 23. Juni. (Priv.=Tel.)
Die parlamentariſche Lage hat ſich jetzt doch etwas zugeſpitzt.
Die Fraktion der Volkspärtei hat ihren Vorſitzenden
Dr. Scholz beauftragt, am Dienstag vormittag
vor der Kabinettſitzung den Kanzler aufzuſuchen und
ihm mitzuteilen, daß die Fraktion ihre weitere
Haltung dem Kabinett Brüning gegenüber
da=
von abhangig mache, wie der Kanzler ſich zu dem
Programm der Volkspartei ſtelle. Das
Pro=
gramm iſt in ſeinen weſentlichen Zügen ja ſchon in der vorigen
Woche ausgearbeitet worden. Es iſt jetzt dahin ergänzt
worden, daß die Volkspartei eine Neugeſtaltung
des Etats für den Augenblick vorſchlägt, die große
Aktion zur Sanierung der Finanzen aber bis
zum Herbſt zurückſtellen will. Ein einſeitiges
Not=
opfer lehne ſie aber nach wie vor ab. Die Fraktion hat einen
Ausſchuß eingeſetzt, der die einzelnen Vorſchläge noch genau
for=
mulieren ſoll.
Dienskag Kabinektsſihung über Zinanzprogramm
und Diekrich.
* Berlin, 23. Juni. (Priv.=Tel.)
Zur Beſprechung der in der Unterredung zwiſchen Kanzler
Brüning und Dr. Dietrich behandelten Fragen tritt das Kabinett
am Dienstag vormittag zuſammen. In der Kabinettsſitzung dürfte Maßgabe ſeiner Leiſtungsfähigkeit bedeutet,
die Entſcheidung darüber fallen, ob das Finanzprogramm ſo
ge=
ſtaltet werden kann, daß Dr. Dietrich die Uebernahme des
Finanz=
miniſteriums möglich erſcheint.
Am Preußens Ekak.
Neuwahlen in Preußen!
* Berlin, 23. Juni. (Priv.=Tel.)
Im preußiſchen Landtag ſoll am nächſten Mittwoch die
Schluß=
abſtimmung über den Etat vor ſich gehen. Da die Oppoſition
wiederholt erfolgreich Obſtruktion getrieben hat, befürchtet man
im Lager der Weimarer Koalition, daß die Abſtimmung ſchief
gehen könnte. Schon jetzt wird eine ſenſationelle Nachricht in die
Oeffentlichkeit lanciert, die darin gipfelt, daß die Ablehnung des
Etats ſofort das in der Verfaſſung vorgeſehene 3 Männerkollegium
— Miniſterpräſident, Landtagspräſident und Staatsratspräſident
—, alſo im gegenwärtigen Augenblick 2 Sozialdemokraten und 1
Zentrumsmann, zuſammentreten und die Auflöſung des
Land=
tages beſchließen würden. Die amtlichen preußiſchen Stellen ſehen
ſich ſelbſt gezwungen, dieſe Meldung als frei erfunden hinzuſtellen. trifft, weil dieſe unſichtbare Steuer auf ihre Leiſtungsfähigkeit
verſuch der Obſtruktionsparteien ſcheitern wird.
abſtimmung über den Etat mit „Nein” ſtimmt. Natürlich hat man
ſich zur Lancierung dieſer Behauptung über die evtl.
Landtags=
auflöſung den Tag nach den ſächſiſchen Wahlen ausgeſucht, um
durch den deutlichen Hinweis auf Sachſen, einen Druck auf die
Rechte auszuüben, der natürlich vollkommen verfehlt iſt. Im
übrigen ſcheint bei den vernünftigen Elementen in Preußen, auch ſicht jeder anderen Aufbringung vorzuziehen geweſen, denn ſie
in der Staatsregierung ſelbſt, nicht der Wunſch vorhanden zu ſein,
angeſichts der Dinge im Reichstag die innerpolitiſche Kriſe nun rationsproblem ſelbſt nähergebracht und ſeine
auch noch auf Neuwahlen in Preußen zuzuſpitzen.
Zinanzfrage und Skaakskriſe.
Von Rechtsanwalt Dr. Mattern, Darmſtadt.
Vorſitzender der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler
in Heſſen.
Die Vertrauenskriſe des heutigen Staates tritt immer ſtärker
in die Erſcheinung. Jeder Staat, auch der parlamentariſch
regierte, bedarf einer ſtarken politiſchen Führung, die von den
Intereſſengruppen und den Berufsſtänden unabhängig iſt und
gegenüber den widerſtreitenden Intcreſſen der einzelnen
Berufs=
gruppen die des Ganzen und die Idee des Staates zu
repräſen=
tieren vermag. Die Verhältniſſe haben es aber mit ſich gebracht,
daß eine ſolche Staatsgewalt, die eine große politiſche Linie
un=
abhängig von den Wünſchen der Intereſſenten einhalten kann,
in Deutſchland zur Zeit nicht vorhanden iſt. Die Regierung
iſt nicht das für jeden Staat unentbehrliche Organ der politiſchen
Willensbildung, bei dem die Führung liegt und das nur der
Kontrolle des Parlaments unterliegt; ſie iſt weiter nichts wie
ein interfraktioneller Ausſchuß der Fraktionen und damit der
Intereſſentengruppen, wie ſie vor allem die Klaſſen= und
Berufs=
parteien darſtellen.
Es kann deshalb nicht verwundern, wenn ein derartiger
Staat gerade die Aufgaben nicht löſen kann, die nur gegen den
Widerſtand der Intereſſentengruppen durchgeführt werden können
und die nicht ron dem Standpunkt irgend einer Gruppe,
ſon=
dern von dem Standpunkt des Ganzen aus betrachtet und
ge=
löſt werden müſſen. Es hat ſich dies nirgends deutlicher gezeigt
als bei der Finanzfrage, die nun ſeit Jahren die Exiſtenz
jeder Koalitionsregierung bedroht und jede klare politiſche
Wil=
lensbildung der Regierung verhindert.
Seit Jahren liegt für jeden Einſichtigen klar zu Tage, wo die
Gefahrenquellen für den Haushalt des Reichs der Länder und
der Gemeinden liegen. Es ſind dies beſonders die
Reparations=
laſten und die durch die Arbeitsloſigkeit bedingten Ausgaben.
Seit Jahren ließ ſich auch vorausſehen, daß die durch dieſe beiden
Poſten verurſachte Anſpannung der Finanzen ſich ſteigern muß.
So ſtark aber war die Bindung des Parlaments und der
Re=
gierung an Intereſſengruppen, daß nichts geſchah, um durch eine
auf die Intereſſen des Ganzen rückſichtnehmende Finanzpolitik
rechtzeitig Vorkehrungen gegen die drohende Gefahr zu treffen,
ein Vorwurf, der ganz beſonders ſchwer den früheren
Reichs=
finanzminiſter Hilferding trifft. Es iſt nichts geſchehen, um durch
eine Ausgabenſenkung die durch Reparationen und
Arbeitsloſig=
heit bedingte Steigerung des Zuſchußbedarfs zu verringern. Ja,
man konnte ſich ſogar noch nicht einmal dazu aufſchwingen, einen
großzügigen Plan aufzuſtellen, der die in der Zukunft
aufzubrin=
genden Laſten gleichmäßig auf alle Schultern verteilt hätte,
ſon=
dern man half ſich danit durch Erhöhung irgendeiner
Ver=
brauchsſteuer, durch kurzfriſtige Anleihen und durch andere kleine
Mittelchen die Löcher gerade da zu ſtopfen, wo dieſe momentan
auftraten.
Während die durch die Arbeitsloſigkeit
ent=
ſtehenden Ausgaben für die Zuk unft natürlich
nicht genau errechnet werden konnten, war dies
bei den Reparationen der Fall. Es iſt ein
beſchämen=
des Schauſpiel geweſen, zuſehen zu müſſen, wie jede Gruppe die
Deckung für die hierdurch entſtehenden Mehrausgaben der anderen
Gruppe zuſchieben wollte und auf dieſe Weiſe in den
Parla=
menten ein Steuerkrieg Aller gegen Alle geführt wurde. Die
Schuld daran trifft aber weniger die einzelnen beruflichen
Orga=
niſationen, die ja Intereſſenvertretungen ihrer Natur nach ſind,
ſondern den Staat und ſeine Leitung in den Nachkriegsjahren, der
es nicht verſtanden hat, den wirtſchaftlichen Intereſſen der
ein=
zelnen Gruppen den politiſchen Ordnungswillen im Intereſſe
des Ganzen entgegenzuſetzen. Die Reparationen ſind die Folgen
des unglücklichen Kriegsausgangs. Aufgabe einer wahren
Staats=
politik wäre es daher geweſen, zur Deckung der hierdurch
ent=
ſtehenden Mehrausgaben jeden Staatsbürger nach Maßgabe ſeiner
Leiſtungsfähigkeit heranzuziehen. Das hätte
unweiger=
lich die Herausnahme der Reparationslaſten
aus dem allgemeinen Reichshauhalt und die
Einführung einer beſonderen
Reparations=
ſteuer zu Laſten jedes Steuerpflichtigen nach
Damit wäre die Aufbringung der Reparationslaſten durch alle
Staatsbürger geſichert geweſen, während heute der
Reichshaus=
halt und damit auch natürlich der Reparationsfonds zum Teil
durch allgemeine Steuern wie die Einkommenſteuer, zum Teil
aber auch durch Sonderſteuern, die nur einzelne Gruppen
be=
laſten, geſpeiſt werden.
Der ſtärkſte Widerſtand gegen eine derartige gleichmäßige
Verteilung des Finanzbedarfs geht heute von der
ſozialdemo=
kratiſchen Partei aus, derſelben Partei, die früher die
Einkommen=
ſteuer als die einzig gerechte Form der Beſteuerung bezeichnet hat.
Ob ſie damit ihren Anhängern einen Dienſt erweiſt, iſt ſehr
frag=
lich. Es iſt eine alte Wahrheit, daß im wirtſchaftlichen Endeffekt
micht derjenige die Steuer letzten Endes trägt, der ſie bezahlt,
ſondern derjenige, auf den ſie abgewälzt wird. Das gilt für die
allgemeine Einkommenſteuer weniger als gerade für
Konſum=
ſteuern und Sonderſteuern zu Laſten eines Standes, der alles
daran ſetzt, um dieſe Steuern abzuwälzen. Erhöhte indirekte
Steuern und erhöhte Gewerbeſteuern bedeuten deshalb trotz
zurückgehenden Abſatzes erhöhte Preiſe und verteuerte
Lebens=
haltung, ſo daß diejenigen Kreiſe, die ſteuerfrei bleiben, doch auf
indirektem Wege eine unſichtbare Steuer bezahlen, die ſie ſchwerer
Man iſt vielmehr der vollen Zuverſicht, daß die Weimarer Frak= keine Rückſicht nimmt. Soweit es aber den von den Steuern
tionen vollzählich verſammelt ſind, ſodaß der Obſtruktions= betroffenen Wirſchaftskreiſen nicht gelingt, die Steuer
abzu=
wälzen, iſt bei der heutigen angeſpannten wirtſchaftlichen Lage
Es iſt recht fraglich, ob die Deutſche Volkspartei bei der Schluß= erhöhte Arbeitsloſigkeit mit den dadurch bedingten höheren
Aus=
gaben die Folge.
Die Einführung einer allgemeinen Reparationsſteuer, die
ſelbſtverſtändlich eine Verminderung anderer Steuern infolge der
beſonderen Aufbringung der Reparationen zur Folge gehabt
hätte, wäre aber auch in pſychologiſcher und erzieheriſcher
Hin=
hätte jeden deutſchen Staatsbürger dem Repa=
Intereſſen für dieſe Fragen, insbeſondere für
Seite 2
Dienstag, den 24. Juni 1930
die Frage der Reviſion des Reparationsplanes,
im weitaus ſtärkerem Maße erweckt. Es hätte in
Deutſchland keine Gruppe gegeben, die dieſer Frage gleichgültiger
gegenübergeſtanden hätte als irgend eine andere Gruppe. Eine
Regierung aber, die die Reviſion des Reparationsplanes
er=
zwingen will, braucht die ſtärkſte Anteilnahme aller
Bevölkerungs=
ſchichten. In der Zukunft wird auch die Reparationsfrage in die
großen Machtfragen der Weltpolitik hineingezogen werden. Sie
wird für Jahre ein weſentliches Problem der deutſchen
Außen=
politik bilden, die gerade jetzt nach der Rheinlandräumung von
läſtigen Feſſeln befreit ſein wird und auf Möglichkeiten
zurück=
greifen kann, die ihr bis heute verſchloſſen waren. Gerade aus
dieſem Grunde wäre es aber auch überaus wertvoll geweſen, auch
den einfachſten Staatsbürger an dem Reparationsproblem zu
intereſſieren, zu deſſen Löſung er ja heute doch indirekt in irgend
einer Weiſe beiträgt, über die er heute nur oft eine recht unklare
Vorſtellung hat. Vor allem aber hätte die gleichmäßige
Auf=
bringung der Reparationslaſten den Vorzug unbedingter
ſteuer=
licher Gerechtigkeit gehabt.
Nicht ganz mit derſelben Sicherheit, aber immerhin doch in
großen Grundzügen mußte mit dem Anwachſen der
Arbeitsloſig=
keit gerechnet werden. Die Zeit von 1926 bis etwa Ende 1928
ſtand im Zeichen einer leidlichen Konjunktur. Das kam ja auch
in den erhöhten Steuereinnahmen, insbeſondere in der ſtarken
Steigerung des Aufkommens aus der Einkommenſteuer während
dieſer Zeit zum ſichtbaren Ausdruck. Es kam dazu das
Herein=
ſtrömen ausländiſcher Anleihen, durch die dem deutſchen
Kapital=
mangel geholfen wurde. Aber ſchon damals mußte mit einem
Umſchlagen der Konjunktur gerechnet werden, und ebenſo ließ
ſich klar vorausſehen, daß der Zuſtrom ausländiſcher Anleihen
verſiegen und die Zeit kommen würde, in der Zinſen und
Amorti=
ſationen für dieſe Anleihen in das Ausland zurückfließen würden.
Um den ſich hieraus ergebenden Schwierigkeiten, insbeſondere den
durch die erhöhte Arbeitsloſigkeit bedingten Ausgaben die Stirne
zu bieten, iſt nichts geſchehen, insbeſondere nichts auf dem
Ge=
biet der Ausgabenſenkung. Erſt als die Not da war, überſtürzten
ſich dann plötzlich die „Sofortprogramme” und die „
Sparmaß=
nahmen”, ſowie die „Deckungsvorſchläge”, und kaum hat das
Anſehen des Staates mehr darunter gelitten als unter dem
Um=
ſtand, daß all dieſe Vorſchläge von Woche zu Woche ihr Geſicht
veränderten, bis zu den letzten Tagen, in denen man auf die
un=
glückſelige Idee verfiel, wiederum einer einzelnen Gruppe,
näm=
lich den Feſtbeſoldeten, eine Sonderſteuer aufzuerlegen, die man
diesmal „Notopfer” nannte.
Ein anderes Beiſpiel dafür, wie jede politiſche Initiative
durch intereſſenmäßige Gebundenheit erſtickt wird:
Wir haben nunmehr ſeit über 10 Jahren ein
Finanzaus=
gleichsſyſtem, deſſen verfehlte Anlage ſeit Jahren kaum mehr
beſtritten wird. Das Finanzausgleichsgeſetz hat den Ländern
und Gemeinden ihre finanzielle Selbſtändigkeit entzogen und
verweiſt ſie darauf, den größeren Teil ihres Zuſchußbedarfs durch
die ſogenannten Realſteuern zu decken. Darüber aber, daß dieſe
Steuern keiner weiteren Anſpannung mehr fähig ſind, iſt man
ſich ſchon ſeit Jahren einig, und die Finanzausgleichsnovelle vom
9. April 1927 ſchreibt ja ſogar unter gewiſſen Vorausſetzungen
die Senkung der Realſteuern vor. Trotzdem geſchieht ſeit Jahren
wichts, um die Steuerhoheit von Ländern und Gemeinden wieder
herzuſtellen. Gewiß ſoll damit keineswegs die Finanzpolitik der
Länder und Gemeinden entſchuldigt werden, auch nicht, um in
unſerem engeren Heimatland zu bleiben, die verfehlte heſſiſche
Finanzpolitik, die bereits in dieſen Spalten von dem
Volkspar=
teilichen Landtagsabgeordneten Niepoth treffend gekennzeichnet
worden iſt. Allein ein Anreiz für dieſe falſche Politik wurde
doch gerade durch das Finanzausgleichgeſetz ſelbſt gegeben.
In=
dem es nämlich Ländern und Gemeinden wichtige Steuerquellen
nahm und ſie auf Reichszuſchüſſe verwies, wurde damit
gleich=
zeitig auch den Ländern und Gemeinden das Gefühl der
Ver=
antwortung für ihre eigenen Finanzen genommen. Es ſei hier
nur an die früheren Reichszuſchüſſe zu den Beamtengehältern
erinnert, die zur Folge hatten, daß nun möglichſt viel Beamte
des=
halb angeſtellt wurden, weil man auf dieſe Weiſe auch möglichſt
viele Reichszuſchüſſe erhalten wollte. Das Reich aber ließ Länder
und Gemeinden ruhig gewähren und nahm dabei auch
Verletzun=
gen reichsgeſetzlicher Vorſchriften in Kauf. Wie ſchon erwähnt,
ſchrieb die Finanzausgleichsnovelle vom 9. April 1927 die
Sen=
kung der Realſteuern vor. Die meiſten Länder und Gemeinden
ſenkten dieſe Steuern nicht, ſondern erhöhten ſie im Gegenteil,
ohne daß der Reichsfinanzminiſter von ſeinem Einſpruchsrecht
Ge=
brauch gemacht hätte, und ſo konnte es auch geſchehen, daß wenige
Tage, nachdem der Reichsfinanzminiſter die Senkung der
Real=
ſteuern als unumgänglich notwendig bezeichnet hatte, das Land
Preußen als Antwort darauf ſeine Grundſteuer erheblich in die
Höhe ſetzte. Und als die Finanzausgleichsnovelle den
Gemein=
den die Erhebung gewiſſer Konſumſteuern nur unter der
Be=
dingung geſtattete, daß als Ausgleich gewiſſe andere Steuern
Ao Jähre Augsburgiiches Beieminls.
Zum 25. Juni.
Von Univ.=Prof. Dr. Heinrich Bornkamm=Gießen.
Es hätte nicht viel gefehlt, ſo wäre das deutſche Volk um die
hiſtoriſche Szene gekommen, die uns in dieſen Tagen wieder vor
Augen tritt: die Reichsverſammlung im großen Saal des
biſchöf=
lichen Palaſtes in Augsburg, in der der kurſächſiſche Kanzler Dr.
Beyer das Bekenntnis der Evangeliſchen zwei Stunden lang mit
klarer Stimme verlas, ſo daß bei der Windſtille des heißen
Som=
mertages und der atemloſen Spannung der Zuhörenden Wort
für Wort bis in den hinterſten Winkel des dichtbeſetzten Hofes
verſtanden werden konnte. Wäre es nach Karl V. gegangen, ſo
wäre es nicht zu dieſer Szene gekommen. Noch am Tage vorher
hatte er durch eine geſchickte Veränderung der Tagesordnung die
ſchon beſchloſſene Verleſung vereitelt und verlangt, daß ihm das
Bekenntnis formlos ausgehändigt wurde. Und am 25. Juni
hatten die Evangeliſchen mit Mühe durchgeſetzt, daß das deutſche,
nicht das lateiniſche Bekemntnis verleſen wurde, und den Kaiſer,
der das unter den Fenſtern harrende Volk von dem Kreiſe der
Zuhörerſchaft gern ausgeſchloſſen hätte, daran erinnert, daß man
ſich auf deutſchem Grund und Boden befinde. Karl V hatte
dieſe Szene nicht ohne Grund gefürchtet, die Evangeliſchen ſie
ſich mit Recht nicht nehmen laſſen. Wer die deutſche Geſchichte
kennt, weiß was hiſtoriſche Szenen bedeuten. Der büßende Kaiſer
im Schloßhof von Canoſſa, der Mönch vor dem Wormſer
Reichs=
tage, die preußiſche Königin auf dem Bittgang zu Napoleon —
das hat ſich dem Volksgedächtnis eingegraben. Wenn man geſagt
hat, daß große Männer die Geſchichte machen, ſo gilt ebenſo daß
große Bilder das Geſchichtsbewußtſein machen.
Das Bild von Ausgbung tritt gleichnishaft für den Gang der
Reformationsgeſchichte neben das von Worms. Damals der
Einſame, dem ſein Bekenntnis das Martyrium bringen konnte,
auf deſſen Wort ein ganzes Volk wartete. Jetzt nach 9 Jahren
wartete das Volk nicht mehr, ſondern hat ſich entſchieden. Wie
ein Mann erheben ſich nach der Verleſung Kurfürſt, Fürſten,
Theologen, Ritter und Stadtgeſandte in einer auf deutſchen
Reichstagen bisher unerhörten Gemeinſchaft der Stände, ſo daß
der Kaiſer verlegen abwinkt.
Man wird ſchon dieſen ſinnbildlichen Gehalt der Szene nicht
gering veranſchlagen dürfen. Es iſt das erſte Mal in der
Ge=
ſchichte des Chriſtentums, daß die Gemeinde ſelbſt bekennend
auf=
tritt. Denn ſo gibt ſich die Auguſtana mit vollem Bewußtſein.
Sie iſt kein Theologenbekentnis, ſondern: „Die Gemeinden bei
uns lehren” heißt es in der erſten Zeile. Alle Konzilien bisher,
die Bekenntniſſe geſchaffen hatten, waren Biſchofskonzilien. So
Vom Tage.
Dr. Eckener erörterte geſtern mit dem Reichsverkehrsminiſter
von Gugrard alle brennenden Fragen der
Luftſchif=
fahrt im Anſchluß an die neuen erfolgreichen Flüge des Luftſchiffes
„Gref Zeppelin”
Nach Meldungen aus Kattowitz ſoll es in Deutſch=
Ober=
ſchleſien in dem Orte Roſenberg zu Beläſtigungen von
Mitgliedern desdort gaſtierenden polniſchen Kattowitzer
Theaters gekommen ſein, die den polniſchen Generalkonſul
Mal=
komme zu der Bitte um Intervention beim oberſchleſiſchen Kommiſſar
Dr. Lukaſcheck veranlaßt hätten.
Die Tagung des Oeſterreichiſch=deutſchen
Volks=
bundes in Klagenfurt erreichte ihren Höhepunkt mit einer
Anſchlußkundgebung, zu der ſich das Kärntner Volk aus
Klagenfurt und Umgebung in großen Maſſen eingefunden hatte.
Deritalieniſche Senat hat den am 6. Februar 1930 in Rom
unterzeichneten Freundſchafts=, Schiedsgerichts= und
Vergleichsvertrag zwiſchen Italien und Oeſterreich
einſtimmig angenommen.
„Evening Standard” veröffentlicht einen Artikel Muſſolinis,
in dem dieſer die Abſichten des Briandſchen Planes einer
europäi=
ſchen Staatenvereinigung einer kritiſchen Prüfung unterzieht.
Muſſolini kommt zu dem Ergebnis, daß die unerläßliche
Vorbedingung für den Zuſammenſchluß der
europäiſchen Staaten die Reviſion der
beſtehen=
den Friedensverträge ſei, die dem gegenwärtigen Europa
zugrunde liegen.
Die zweite engliſche Kolonialkonferenz, an
der 30 Delegierte aus faſt allen Teilen der Welt teilnehmen, iſt
durch den Kolonien=Miniſter Lord Paßfield im Kolonialamt
er=
öffnet worden.
Der auſtraliſche Vertreter Coleman hat vor dem
Mandats=
ausſchuß die Erklärung abgegeben, daß die deutſchen
Sied=
ler in Neuguinea in Zukunft keiner
Ausnahme=
behandlung mehr unterworfen würden.
geſenkt wurden, da fanden ſich ſämtliche deutſche
Länderregierun=
gen in ſeltener Einmütigkeit zuſammen, um ihren Gemeinden
gegen den klaren Wortlaut des Reichsgeſetzes auch ohne Senkung
anderer Steuern die Erhebung der Konſumſteuer zu ermöglichen,
indem ſie zu einer für juriſtiſche Begriffe geradezu unwürdigen
Auslegung des Geſetzes ihre Zuflucht nahmen, indem ſie
behaup=
teten, eine Steuerſenkung liege ſchon dann vor, wenn keine Steuer
erhöht worden ſei!
Ein Syſtem, das ſich nur auf dieſe Weiſe halten läßt, verdient
nicht den Namen eines Finanzausgleichs. Trotzdem die
Män=
gel dieſes Syſtems klar erkannt werden, war es bisher infolge,
des Durcheinanders von widerſtreitenden Intereſſen nicht
mög=
lich, eine grundlegende Aenderung herbeizuführen.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat
des=
halb klar erkannt, daß dieſen Dingen micht mit finanziellen
Mit=
teln beizukommen iſt, als ſie forderte, daß die Verfaſſungsreform
der Finanzreform voranzugehen habe. In der Tat, es handelt
ſich hier nicht mehr allein um eine Finanzkriſe, ſondern um eine
Staatskriſe, die nur in der Finanzfrage ihren ſinnfälligſten
Aus=
druck findet. Ohne Schaffung einer ſtärkeren Staatsgewalt, die
aus ihrer intereſſenmäßigen Verbundenheit gelöſt wird kann
auch die Finanzfrage nicht gelöſt werden, weil zuerſt die
Wider=
ſtände beſeitigt werden müſſen, die einer auf das Intereſſe des
Ganzen gerichteten Politik entgegenſtehen.
Stärkung der Macht des Reichspräſidenten, Stärkung der
Regierung gegenüber dem Parlament, ſtärkere Machtbefugniſſe des
Finanzminiſters, Verwaltungsreform und vor allen Dingen auch
Parteireform ſind die brennendſten Fragen. Gerade was die
Frage der Parteireform anlangt, ſo iſt ſie beſonders wichtig, weil
die fortſchreitende intereſſenmäßige Aufſpaltung der deutſchen
Wählerſchaft immer mehr jede klare politiſche Willensbildung
unmöglich macht.
Täuſchen wir uns darüber nicht: Die Ohnmacht der
Staats=
idee gegenüber der Intereſſenpolitik wit ihrem
Kompromis=
charakter muß allmählich zu der Erkenntnis führen, daß der
heutige Staat nicht fähig ſei, irgend eine große Staatspolitiſche
Aufgabe zu löſen. Das deutſche Volk wollte nicht eine Firma
gründen, in der die einzelnen Interefſengruppen Teilhaber ſind,
ſondern es wollte einen Staat errichten. Für alle diejenigen,
die eine friedliche Staatsentwicklung wünſchen, muß deshalb
Verfaſſungsreform Hand in Hand mit Parteireform die Parole
ſein, mit der ſie in einen künftigen Wahlkampf gehen, denn jedes
weitere Zurückweichen der Staatsidee und jedes weitere
Ueber=
wuchern der zahlloſen Intereſſentengruppen wird nur den
natio=
nalſozialiſtiſchen Bewegungen die Wege ebnen.
Der heutige Staat wird ſich entweder eine ſtarke Staatsgewalt
ſchaffen und damit wieder wirklich ein Staat ſein, oder er
wird nicht ſein.
wie Luther ſeinen Kirchengedanken vom Prieſtertum aller
Gläu=
bigen her durchdaeht hatte, ſo hat man in Augsburg in großem
Kreiſe: Fürſten, Juriſten, Stadtgeſandte und Theologen, am 23.
Juni Melanchthons Arbeit durchgeſprochen und gut geheißen.
Natürlich hat man die Arbeit den Fachleuten überlaſſen. Aber
jeder hatte aus freiem Urteil zugeſtimmt und ſtand hinter dem
gemeinſamen Bekenntwis. Wir haben von allen kritiſchen
Augen=
blicken des Reichstages ſchöne Erklärungen des einen oder anderen
der Unterzeichner, daß ſie für ihren im Bekenntnis ausgeprägten
Glauben zu leben und zu ſterben bereit ſeien. So ſprach nicht
nur die ältere, ſondern auch die jüngere Generation; nicht nur der
bedächtige Johann von Sachſen und der alte Georg von
Bran=
denburg=Ansbach, ſondern auch der junge Philipp von Heſſen,
der genialſte Politiker und modernſte Landesherr unter den
deut=
ſchen Fürſten ſeiner Zeit. Das erſte offizielle evangeliſche
Be=
kenntis war ein echtes Laienbekenntnis.
Man hat gegen den Begriff des Bekenntniſſes leicht
Vor=
urteile. Sie ſind aus den 400 Jahren Geſchichte der Auguſtana
zum Teil begreiflich. Die Geſchichte aller großen Schöpfungen
iſt zu einem Teile immer Leidensgeſchichte. Das gilt für die
Prägungen des Chriſtentums, das Unſer=Vater=Gebet, das
Apoſto=
likum genau ſo wie für die Auslegungsgeſchichte großer
Dich=
tungen oder für die in Feſſeln geſchnürte Bearbeitung großer
Tonwerke. Auch aus der Auguſtana hat eine kleinere Nachtvelt
vielfach ein Geſetz gemacht, das ſie nicht ſein wollte. Hätte
Me=
lanchthon ſie ſo verſtanden, ſo hätte er nicht von Auflage zu
Auf=
lage nach beſſeren Formulierungen geſucht, hätten andererſeits
die Mitbekenner ſich das wohl kaum gefallen laſſen. Sie wollte
nichts ſein als ein Zeugnis für die — freilich in der Sache feſt
ergriffene — Wahrheit. So verſtanden, bedarf die Kirche des
Bekentniſſes. Sie muß wiſſen, was ſie zu ſagen hat und was
ſie nicht ſagen darf. Wenn ſie ſich rühmt, Bekenner zu haben,
die lebten und ſtarben für ihr Bekenntnis, ſo muß ſie auch ſelbſt
eine klare Erkenntnis haben, für die ſie auch als Kirche lebt und
ſtirbt. Sie muß ihre Anſchauung von Gott und vom Menſchen,
von Erlöſung und Sittlichkeit bekennend ausſprechen können,
muß aber auch wiſſen, daß ſie die alte Wahrheit neuen Fragen
und neuem Denken immer wieder abzuringen hat. So war das
Augsburgiſche Bekenntnis gemeint. Der Gang durch die 400
Jahre war der Weg zwiſchen geſetzlicher Enge und uferloſer
Weite hindurch. Das iſt eine natürliche Entwicklung. Und die
evangeliſche Kirche darf nicht müde werden, dieſe Gefahren immer
wieder zu beſtehen. Wie ſollte ihr Weg, ein Weg ſchwacher
Men=
ſchen, die eine ewige Wahrheit durch das Dunkel alles
Menſch=
lichen tragen ſollen, anders als gefahrvoll ſein? An dem Mut
zu dieſem Wege ihres Bekenntniſſes bemißt ſich der Glaube der
Kirche.
Urſprünglich war die Auguſtana gar nicht für den inneren
Gebrauch der Kirche gemeint. Es ſollte ein Friedens= und Ver=
Wachſender Argwohn in Italien gegen
EP. Ron
Die Milliardenausgaben Frankreichs für ſeine
offenen Rüſtungen geben der italieniſchen Preſſe
ſcharfen Vorwürfen gegen dieſe Politik eines Nach.
laß. Sie wird mit den jüngſten Beſchlüſſen des ite
niſterrats verglichen, die nur Friedenswerke betr
Der „Popolo d’Italia” ſchreibt u. a., nicht einn
liche Deutſchland habe ſo viele Milliarden für 7
ſchwendet wie Frankreich. Man halte ſich über die
i=
tatur auf, aber die wahre Finanz= und M
tatur befinde ſich in Paris, und ihr würdi
ſtück ſei die Militärdiktatur von Belg
Frankreich angeregt und geſtützt würde, wie Fran=
Kriege die Zarendiktatur in Rußland finanziert
habe. Frankreich könne ſo gewaltig ri
Deutſchland die Reparationen bezal
das deutſche Geld in franzöſiſche Ko
wandelt werde und dieſe an der italieniſchen Gren
gebracht würden. Während Italien die Sicherheit
Rhein garantiert habe, müſſe Italien ſehen, wie 7
Sicherung hinſichtlich der italieniſchen Sicherheit —
und in der Adria vergelte. In ſüdſlawiſchen H
wenigen Monaten zwölf Dampfer mit Waffen und
getroffen. — Wenn man behaupte, die franzöſiſck Füſ
ſeien eine Antwort auf die Rede Muſſolinis von
das nicht wahr, weil die 7½ Milliarden ſchon v E,
Muſſolinis ausgegeben worden ſeien, während Br /5
densſchalmei geblaſen habe.
König Alfons in Paris
Unkerredung mit Alba. — Alba über
ſchlagende Regierungsreform in S lel.
Par s.
Der frühere ſpaniſche Miniſter Santiago Albe ſeg
mit dem in Paris weilenden König von Spanien, / ſich hAum=
Enter
7.
1
reich
f ätf
Eit
nach London begeben wird, eine lange
Unterredu=
von Alba der Preſſe übergebenen Note hat ſich
Miniſter für unparteiiſche Wahlen
Die Cortes müßte zu einer Reviſion der
ſchreiten und auf friedlichem Wege das gegenwärtig
kommen ändern, um auf dieſe Art aus der ſpar
narchie ein demokratiſcheres und parlamentat
zumachen,ähnlichwiein England und
Der Erfolg dieſes Unternehmens würde vor a.
offiziellen Garantien abhängen, die
der Nation biete. Alba habe dem König Brief
von Alhucemas und des Grafen Romanones
gezei=
dingungslos ihre Unterſtützung angeboten und ih
lungsfreiheit gelaſſen hätten. Trotzdem trete er daf
Kabinett Berenguer vorläufig die Regierung beha
Alba, ſtrebe nicht nach der Regierungsgewalt und
lange nicht tun, als die verworrene Lage in Spa=
Die Blätter verbreiten übrigens aus Brüſſel
des früheren ſpaniſchen Finanzminiſters Cambo,
lebt und der gleichfalls Alba ſeine volle Unterſtütz
haben ſoll.
ſtändigungsbekenntnis ſein. Sie enthielt ſich daru
fen. Am Schluß wird ausdrücklich erklärt, daß
Friedens willen die ſchlimmſten Auswüchſe, über die
Klage ergangen ſei, gar nicht zur Sprache
gebra=
zweiten Teil, den „Mißbräuchen, ſo geändert ſind
die Dinge erwähnt, die dem evangeliſchen Verſtändr
verhältniſſes unmittebar zuwiderliefen. Dagege
Väter der Auguſtana in großem Optimismus im
noch auf eine breite gemeinſame Grundlage. Es
große Enttäuſchung, daß ſie ſich als viel zu ſchmal e
wirkliche Verſtändigung zu tragen. Die beiden Bei
ſich in ſo maßgeblichen Aeußerungen wie nie vorh”
gegenüber: der Auguſtana wurde eine katholiſch
(Konfutation) entgegengeſtellt, die auch in ihrer
viel ſchärfer war als die Auguſtana, nachdem Kar!
erſte Ausarbeitung als zu polemiſch zurückgewieſe
Verſtändigung war auch deshalb nicht möglich, W
geliſchen nach der Verleſung der Konfutation eime
von verweigert wurde, während mehr als ein 2i
ſchriften der Auguſtana bei den katholiſchen Stan
waren. Nur wenn ſie ſich von vorn herein dadn
legt erklärten, ſollten ſie eine Abſchrift erhalten.
Trotz alledem iſt die Auguſtana ein von Friede‟.
Bekenntnis und ſoll es bleiben. Anders iſt auch
dieſes Jahres nicht gemeint. So wie die Auguſtia.
hat, die evangeliſche Ueberzeugung ohne verletzend.
zuſprechen, ſo feiert auch die evangeliſche Kirche 9
der Polemik, ſondern die Erinnerung an ein ihr 9
Eine aus dem Augsburger Bekenntnisgeiſt von
evangeliſche Kirche, die ihre gegenwärtige Aufga”,
nimmt wie die Bekenner von damals die ihre, wi..
Ganze des Volkes von Segen ſein.
Von Deutſchlands Hohen Schll
Tübingen: Der Wiener Literarhiſtoriker, Unwer
Paul Kluckhohn, dem der Lehrſtuhl für neuere
geſchichte an der Univerſität Jena als Nachfolge,
V. Michels angeboten wurde, hat jetzt einen Ruf an."
ſität erhalten.
Karlsruhe: Der Privatdozent an der Techniſche.
Karl Lothar Wolf hat einen Ruf als Abteilungsoe.
kaliſche Chemie an der Univerſität Kiel erhalten.
Berlin: In der Mediziniſchen Fakultät iſt der
Geburtshilfe und Gynäkologie, Dr. Otto Bokel!"
beamteten außerordentlichen Profeſſor ernannt wok.
Köln: Der ordentliche Profeſſor der Chirurcle.
Chirurgiſchen Klinik Lindenburg, Geh. Medizing..
mann, iſt zum 1. Oktober 1930 von den amtlich”
entbunden worden.
Dienstag, den 241. Juni 1930
*Oſthilfe vor dem Reichstag.
Seite 3
ngen oder Unkerſtütungen, ſondern Aufrechterhalfung der palionglen und witlichdiklicten
Lebensbaſis der ganzen Rgkion.
nat aus
die
die Bauerengl.
er Krafl. — Zolſchaß gegen
Berlin, 23. Juni.
Fſident eröffnete die Montagsſitzung des Reichstags
und teilte mit, daß Dr. Moldenhauer von dem Amte
niniſters entbunden und der Reichskanzler mit der
Wahrnehmung der Geſchäfte betraut iſt.
Tagesordnung ſtand die zweite Beratung des
Haus=
leichsernährungsminiſteriums.
beitsloſen verkürze, dürfe nicht Reichsmittel
zur Erhöhung der Roggenpreiſe bewilligen.
Die vom Miniſter über die Verſchuldungder
Landwirt=
ſchaft gemachten Angaben ſeien als maßloſe
Uebertrei=
bungen nachgewieſen worden. Die Oſthilfe bedürfe einer ein=
gehenden Ausſchußberatung. Die Sozialdemokratie
lehne die Mittel für die Beſitzerhaltung ab. Sie
vermiſſe auch die Begrenzung des Umfanges der Oſthilfe. Die
Gebietsverluſte im Oſten ſeien ſchmerzlich zu bedauern, man müſſe
ſich aber endlich einmal damit abfinden. (Lebh. Unruhe und Rufe
rechts: Niemals!) Der Begriff des Oſthilfenotſtandsgebietes könne
nicht auf Mecklenburg und Schleswig=Holſtein ausgedehnt werden.
den mit der Beratung ſind das Oſthilfengeſetz, das
nd das Milchgeſetz.
bäi
jdr
d-4
Faesl
ſei
1
red
2
zr
aft
ernährungsminiſter Schiele leitete die
it einer längeren Rede ein. Er betonte zunächſt, daß
Not der Landwirtſchaft darauf ankomme,
e Hilfsmaßnahmen zu ergreifen und
theore=
rungen zurückzuſtellen. Kein Syſtem und keine
könnten beſtehende handelspolitiſche
ingen mit einem Schwerthieb löſen.
er Lage der ausländiſchen Landwirtſchaft liege die
für unſere Landwirtſchaft nur in der
Uktivität. Dem Roggenproblem müſſe man,
ſo=
oggen zum Futtergetreide degradiert ſei, von der
eſeite aus kommen. Der Roggen müſſe wieder auf
Bewertung als Brotgetreide gehoben werden. Der
digte eine Propagandaaktion zur organiſchen Um=
Betriebe im Roggenbau an, ferner Maßnahmen zur
der Erbſenernte, der Hackfrüchte, zur Ordnung des
ktes, der Milchwirtſchaft. Die deutſche
But=
e= und Milchproduktion brauche
in=
s internationalen Ueberangebotes
reichenden Zollſchutz, um eine
wirk=
erung der Inlandspreiſe zu erzielen.
hier ſeien der Regierung noch die Hände gebunden.
ungen ſeien durch das neue, dem Reichstag
vorlie=
bkommen mit Finnland noch verſchärft worden.
Da=
ie deutſche Landwirtſchaft eine Lage geſchaffen, die
Recht als nicht tragbar angeſehen werde. Er könne
er Freude mitteilen, daß die ſeit längerer Zeit
ſchwe=
andlungen privater deutſcher und finniſcher
Wirt=
inen befriedigenden Verlauf genommen hätten. Er
die Hoffnung, daß es ſchon in naher Zeit gelingen
ter freundſchaftlichen Bereinigung der umſtrittenen
mmen. Im Mittelpunkt der Hilfe für die
Land=
ſe die Hilfe für den Oſten. Es handele ſich
geſetz nicht um Dotationen oder Subyenti ien, ſon=
Aufrechterhaltung der nationalen und
lichen Lebensbaſis der ganzen
Na=
dem Oſten wirklich helfen wolle, müſſe die von der
ig auch jetzt eingeleitete Hilfe weiterführen. Der
ß mit der Erklärung, daß ſich die Regierung zur
ſer in die Hunderte von Millionen gehenden
Bürg=
ſur Bereitſtellung großer Mittel trotz der überaus
ige der Reichsfinanzen deshalb bereitgefunden qibe.
eugt ſei, daß es ihr gelingen werde, dem Oſten und
der Landwirtſchaft, die geſunde Lebensgrundlige
Die Deutſchnakionalen gegen eine Berbindung des
Oſiprogramms mit dem Finanzprogramen.
Diel /zialdemokraken gegen die Ofthilfe.
midt=Koepenick (Soz.) bezeichnete es als
unA daß ſogar im Weſten Deutſchlands noch Roggen
At de von Leuten, die auf hohe Roggenzölle ſpekulier=
Nas dwirtſchaftliche Kreditweſen leide am meiſten unter
ſern y hohen Zinſen. Der Reichstag müſſe gründlicher
ſe1 it den Geldern geſchehe, die er zur Zinsverbilligung
Redner beantragte Streichung der ſechs Millionen,
SAng der Schlachtviehmärkte ausgeworfen ſind, ferner
AeN 3 Geſetzes über den Vermahlungszwang für In=
(36 Der Roggenbau müſſe vorübergehend eingeſtellt
e Regierung, die die Bezüge der Ar=
Abg. Hergt (Dn.) begrüßte die Vorlegung des
Oſtagrar=
geſetzes, das endlich eine einheitliche Oſtwirtſchaftspolitik
ermög=
lichen ſolle. Die Oſthilfe ſei eine der vornehmſten Aufgaben des
deutſchen Volkes. Daß die Landwirtſchaft die Schlüſſelſtellung
für das ganze Oſtproblem einnehme, werde auch von Handel
und Induſtrie anerkannt. Die Deutſchnationale Volkspartei
halte das Syſtem der Oſthilfe nicht für richtig.
Wenn man kranke Betriebe durch
Barzuwen=
dungen am Leben erhalte, ſei damit nicht der
Grund für das Krankwerden beſeitigt.
Sub=
bentionspolitik, führe letzten Endes zur
Kor=
ruptionspolitik. Richtiger wäre, zunächſt die
Velaſtung der Betriebe zu vermindern, Gelder
die immer wieder geſtundet werden müßten,
müßte man niederſchlagen. Das ganze Oſthilfegeſetz
ſtehe und falle mit der Art ſeiner Durchführung. Dieſe muß in
der Hauptſache in den Händen des Reiches bleiben. Unter keinen
Umſtänden dürfe ein neuer großer Verwaltungsapparat
aufge=
baut werden. Der Redner vermißte eine klare Stellungnahme
der Regierung zur Frage eines Oſtmoratoriums.
Der Plan, zwiſchen Finanz= und Oſtprogramm eine
Verbindung bei der Verabſchiedung herzuſtellen, müſſe als
unmoraliſche Unterſtellung und unkeuſche
Zu=
mutung zurückgewieſen werden. Die furchtbare Not der
Land=
wirtſchaft dürfe nicht als Druckmittel benutzt werden.
Entſchie=
den zurückgewieſen werden müſſen auch die
Ausfüh=
rungen des Abg. Schmidt=Köpenick, wonach wir uns
mit der verringerten Oſtgrenze abfinden müßten.
langanhaltenden Dürre, die die Lage der Landwirtſchaft noch
ver=
ſchärfen werde. Der Redner beklagte den Rückgang der Preiſe für
Schweine und Milch. (?) Der Rückgang des
Milchprei=
ſes bedeute für die Milchwirtſchaft einen
Jah=
resverluſt von über einer Milliarde. Die
bishe=
rigen Hilfsmaßnahmen hätten bisher den erwarteten Erfolg nicht
gehabt. Der Redner wandte ſich gegen den
Handelsver=
trag mit Polen, mit einem Staate, der ſich ſo unerhörte
Uebergriffe und Geſetzesverletzungen erlaube, dürfe man
über=
haupt Handelsvertragsverhandlungen nicht führen. Der
Han=
delsvertrag mit Finnland müſſe gekündigt werden. Auch auf
an=
deren Gebieten müſſe ſich Deurſchland von Zollbindungen
freimachen. Die Mahnung zur Einſchränkung des
Roggenanbaus werde nur Erfolg haben, wenn der
Weizen=
preis hoch genug ſei. Der Beimiſchungszwang müſſe eingeführt
werden, der Vermahlungszwang verlängert werden. Zu dem
ge=
planten Standardgeſetz lehne man entſchieden die Beſtimmung
ab, wonach die Regierung ermächtigt werden ſoll,
landwirtſchaft=
liche Betriebe zuſammenzuſchließen. Das Weingeſetz müſſe ſo
ſchnell verabſchiedet werden, daß ein Geſetzentwurf für die
kom=
mende Weinleſe Anwendung finden kann.
Abg. Lang (Bayer. Vp.) ſchilderte die Not der bayeriſchen
Bauern. Nur das Genoſſenſchaftsweſen habe bisher große
Kata=
ſtrophen verhindert. Hand in Hand mit der Erhöhung der Preiſe
der landwirtſchaftlichen Produkte, müſſe eine Ermäßigung der
Zinsſätze gehen. Der Redner verlangt ausreichenden Zollſchutz,
namentlich für Milch= un Molkereiprodukte im Intereſſe der
All=
gäuer Bauern.
Abg. Hörnle (Komm.) erklärte, die Bürgerblockregierung
habe die von den Sozialdemokraten begangene Zollwucherpolitik
in verſtärktem Maße fortgeſetzt.
Abgs Drees (Zentr.) wies darauf hin, daß in den letzten
Jahren volkswirtſchaftliche Einſicht auf dem Gebiet der
Landwirt=
ſchaft alle Doktrinen überwunden habe. Die Politik des
Mini=
ſters Schiele iſt die konſequente Fortſetzung der Politik ſeines
Vorgängers Dietrich.
Nach 7 Uhr wurde die Weiterberatung auf Dienstag, 11 Uhr,
vertagt. Außerdem ſtehen Abſtimmungen über das
Amneſtie=
geſetz und Haushalt des Innenminiſteriums auf der
Tages=
ordnung.
Alberk Thomas befäürworkei ein inkernakionales
Wiekſchaftsprogramm.
In Erwarkung des Hilfsprogramms.
Abg. Bornfeld=Ettmann (Zentr.) dankte der
Regie=
rung für ihr tatkräftiges Handeln zugunſten der Landwirtſchaft,
die unter der Weltagrarkriſe ſchwer zu leiden habe. Zollpolitiſche
Maßnahmen allein könnten gar nicht helfen. Beim Abſchluß von
Handelsverträgen müſſe man beſtrebt ſein, die Landwirtſchaft zu
ſchützen. Das Ueberangebot an Friſchmilch könne erſt abnehmen,
wenn für Butter und Käſe angemeſſene Preiſe durchgeſetzt
wer=
den. Das Milchgeſetz müſſe baldigſt verabſchiedet werden. Hand
in Hand mit der Staatshilfe müſſe ſelbſtverſtändlich
die Selbſthilfe in der Landwirtſchaft gehen. Auf
manchen Gebieten würde eine Umſtellung notwendig ſein.
Be=
ſonders der Weg vom Erzeuger zum Verbraucher müſſe verkürzt
werden.
Abg. Günther (D. V. P.) ſchilderte die anſtrengende
Ar=
beit, die von allen Mitgliedern landwirtſchaftlicher Familien
ge=
leiſtet werden müſſe. Die Hoffnung des deutſhen Bauern ſei, daß
es dem Landbundpräſidenten gelingen möge, das
Hilfspro=
gramm durchzuſetzen. Wer dem Kabinett Brüning
dieſe Möglichkeit nehme, der verſündige ſich
an der Landwirtſchaft. Der Redner dankte der
Regie=
rung für die Maßnahmen zur Förderung des Roggenbaues und
wünſchte die Verabſchiedung eines Roggengeſetzes. Der
Brot=
preis könne geſenkt werden. Das Oſthilfegeſetz ſei zu
begrüßen, aber auch andere Reichsgebiete ſeien in großer
Not=
lage, beſonders Heſſen=Naſſau bedürfe beſonderer Hilfe.
Abg. Hepp (Chriſtl.=Natl. Bauernp.) lenkte die beſondere
Aufmerkſamkeit des Miniſters auf die Folgen der augenblicklichen
Genf, 23. Juni.
Die Internationale Arbeitskonferenz hat ihre dritte
Ver=
handlungswoche mit einer gut beſuchten Vollverſammlung
be=
gonnen, in der der Direktor des Internationalen Arbeitsamtes,
Albert Thomas, eine Rede über den Stand der internationalen
Sozialpolitik hielt. Thomas machte zunächſt Angaben über den
äußeren Stand der internationalen Arbeitsorganiſation. Er
ſührte u. a. aus, es beſtehe die Gefahr, daß die internationale
Arbeitsorganiſation in einigen Jahren eine rein theoretiſche
in=
ternationale Akademie werde, die einige allgemeine Prinzipien
aufſtelle, ohne Einfluß auf die Durchführung der als richtig
an=
erkannten praktiſchen Folgerungen zu haben. Die wirtſchaftliche
Ungewißheit laſte ſchwer auch auf den Arbeiten der
Internatio=
nalen Arbeitskonferenz. Aus den Reden aller Delegierien der
verſchiedenſten Länder ſei hervorgegangen, daß die
Wirtſchafts=
kriſe beianahe alle Länder erfaßt habe. Dieſe Kriſe ſei für Europa
beſonders gefährlich im Hinblick auf den amerikaniſchen unid
ruſſiſchen Wettbewerb. Die induſtrielle Entwicklung der
Ver=
einigten Staaten mache rapide Fortſchritte. Rußland habe
be=
reits wieder 56 Prozent ſeines Außenhandels der Vorkriegszeit
erreicht. Der Fünf=Jahresplan entwickele ſich trotz aller
Schwie=
rigkeiten ſo, daß die ruſſiſche Konkurrenz nach der Anſicht guter
Sachkenner in einigen Jahren den europäiſchen Staaten gefährlich
werden könne. Die internationale Arbeitsorganiſation habe die
Aufgabe, die Arbeitsbedingungen in der Welt zu verbeſſern und
die ſoziale Gerechtigkeit zu vermehren. Schon ſeit Jahren
ver=
ſuche man, neue wirtſchaftliche Wege, zu beſchreiten und eine
Reihe von Anregungen für die Wirtſchaftskonferenzen von
Genua und Genf ſeien von der internationalen
Arbeitsorgani=
ſation ausgegangen. Jetzt gelte es aber, dieſe ganzen
Bemühun=
gen miteinander in Einklang zu bringen, durch den
Verwaltungs=
rat des Internationalen Arbeitsamtes einen beſonderen
Aus=
ſchuß einzuſetzen, der ein großes Programm feſtlege, das auf drei
bis vier Jahre im voraus die Reihenfolge der zu behandelnden
Fragen ordne. Das Scheitern der Zollfriedensverhandlungen
und das Nichtzuſtandekommen des Abkommens über die
Abſchaf=
ſung der Ein= und Ausfuhrverbote warne davor, immer nur
Teile der großen Probleme in Angriff zu nehmen und immer nur
ihre rein wirtſchaftliche Seite zu ſehen. Man müſſe auch ihrer
ſozialen Tragweite Rechnung tragen. Die Rede wurde von der
Verſammlung mit großem Beifall aufgenommen.
MAr 1r 600-Jahr=Feier der Stadt Darmſtadk.
—iſche Verein veranſtaltete geſtern abend im Städti=
P.A einen Feſtakt anläßlich der Sechshundertjahrfeier
r—), ſehr gut beſucht war. Unter den Ehrengäſten be=
We as Großherzogspaar, Oberbürgermeiſter Mueller,
Staats= und ſtädtiſchen Behörden, zahlreiche Abge=
UrI tadträte. Die herzliche Begrüßungsanſprache hielt
RicE ektor Dietrich. Im Mittelpunkt des Feſtaktes
ede des Stadtarchivars Dr. Müller, der einen
die Entwicklung der Stadt Darmſtadt gab und
ins=
kulturelle, künſtleriſche und muſikaliſche Leben be=
* war dieſer Vortrag durch muſikaliſche
Darbie=
ädt. Akademie. Dieſe Darbietungen ſtanden aber
ſo erfreulich künſtleriſcher Höhe, daß ſie mehr
be=
tur Umrahmung. In feinſinniger Weiſe hat der
direktor Wilhelm Schmitt Kompoſitionen von
imengeſtellt, die mit dem Muſikleben Darmſtadts
indung ſtanden und ſtehen, und das ihrige dazu
Ruhm Darmſtadts als Kunſtſtadt, ganz beſonders
öu begründen und zu mehren. Der alte Graupner
— Satz aus einer Suite für Streichorcheſter —
ind ſchon ein biſſerl verſtaubt. Abt Vogler und
Fie Schüler Weber und Meyerbeer, Flotow und unſer
örter Arnold Mendelsſohn. Der glänzende
Prunk=
rophet” brachte die richtige Feſtesſtimmung, und
Ruice r von Abt Vogler („ah, gue dirai je Maman‟)
IO Orcheſter entpuppten ſich als ein ſo reizvolles
ſches Werk, daß man ſich über dieſe Ausgrabung
ie euen kann, zumal eine reich begabte junge Pia=
Akademie für Tonkunſt, Frl. Erna Mann, eine
kande brachte, die in ihrer klanglichen
Vornehm=
ſchen Ueberlegenheit konzertreifen, in jeder Hin=
T Eindruck machte. Herzlicher Beifall und Blumen
T. nicht minder auch der zweiten Darmſtädter
Abends, der ſympathiſchen Altiſtin Clara Her=
* wohlgeſchultes und ſo wohlklingendes Organ, un=
Te Klugheit und Innerlichkeit des Vortrages, wie
* für Wiedergabe von vier Meiſterliedern von
Ar=
hn. Sie ſang: „Mailied”, „Märchen”, „Unkenlied”
Me 12. Wer dieſe Liedergenres kennt, wie überhaupt
ſchaffen Arnold Mendelsſohns, wird entzückt ſein
Tſchaft der Geſtaltung und von dem unendlichen
Skö und Gemüt, der in den Liedern lebendig iſt.
* ütiger Humor iſt darin und ſoviel Jugend und
* fe Bewunderung und Verehrung für ihren Schöp=
fer immer größer und herzlicher wird. Der mit ſouveräner
Ueberlegenheit am Klavier begleitende Komponiſt, der in ſeltener
Pflichttreue, der Begleitung zuliebe, auf eine Reiſe nach
Mann=
heim verzichtete, wo ſeine „Deutſche Meſſe” aufgeführt wurde,
wurde vom Publikum gefeiert, wie es einem Großen gebührt. An
den Ehren des Abends hatte auch vollberechtigten Anteil das
Orcheſter der Städt. Akademie (Inſtrumentalvereinsorcheſter) und
ſein Leiter Wilhelm Schmitt. Wenn eine Stadt den Ruf einer
Kunſtſtadt mit Recht trägt, ſo darf nicht nur das berufsmäßige
Muſikantentum auf hoher künſtleriſcher Stufe ſtehen, ſondern die
Liebe zur Kunſt und die Beſchäftigung mit ihr muß in weiten
Kreiſen der Bevölkerung lebendig ſein. Der Kunſt dient auch,
für ſich in ſelbſtloſer Weiſe, der Inſtrumentalverein. Es iſt ein
großes Verdienſt Wilhelm Schmitts, in jahrelanger,
unermüd=
licher und überlegener Erziehungsarbeit, aus dem Orcheſter das
gemacht zu haben, was es jetzt geworden iſt. Wenn das Orcheſter
jetzt an große und ſchwere Aufgaben mit erſtaunlichem Erfolg ſich
heranwagt, wenn auswärtige erſte Soliſten nicht glauben wollen,
daß es in der Hauptſache Dilettanten ſind, von denen ſie begleitet
werden, ſo iſt das ein Reſultat, das den Dirigenten wie die
Muſiker in gleicher Weiſe ehrt. Die Verdienſte, die W. Schmitt
mit ſeinem Orcheſter ſich um das Darmſtädter Muſikleben in den
letzten Jahren erworben hat, wurden vom Publikum geſtern abend
durch rauſchenden Beifall belohnt, ganz beſonders nach der virtuos
geſpielten Marthaouvertüre und der, wie immer, zündenden
O.
Oberonouvertüre.
„Achkung! Achkung!”
Uraufführung im Neuen Theater in Frankfurt.
Man hielt den Kriminalſchlager für abgeſpielt. Er flackert
noch einmal ſommerlich auf, — mit Hilfe von Rundfunk und
Spiritismus!
Das Neue Theater in Frankfurt brachte die deutſche
Uraufführung des amerikaniſchen Reißers, für den verantwortlich
zeichneten: als Verfaſſer die Herren North, Fuller und Nelſon,
als geſchickter Spielleiter Direktor Hellmer, als Senderaum=
Ausſtatter Julius Hahlo.
Geſpielt wurde friſch und ſchlagkräftig auf dem hübſchen
Niveau der unterhaltenden Frankfurter Weſtendbühne. An den
Raubüberfällen und ihrer Verfolgung waren die Herren Günther,
Wittmann, Coſta, Maſſareck, Saalfeld und Fräulein Hella
Ganzert am eifrigſten beteiligt.
Z.
Das Neueſte vom Neuen! Das Aktuellſte vom Aktuellen!
Der Detektiv=Schlager im Rundfunk, gewürzt mit
Spiritismus! Aber nicht ſo, daß der Rundfunk den Reißer
weitergibt, ſondern der Senderaum des Rundfunks in Chicago
iſt ſelbſt der Schauplatz der ſich überſtürzenden Vorgänge!
Zunächſt harmloſe Tanzmuſik. Eine Einlage: ſechs junge
Millionär=Töchter, die auf einem Wohltätigkeitsfeſt ſingen, wollen
im Rundfunk eine Probe ihrer Kunſt geben. Doch zunächſt muß
der ſpiritiſtiſche Profeſſor ſeine Rundfunkſitzung abhalten.
Wäh=
rend er im verdunkelten Senderaum die Antworten aus dem
Aether holt, bricht eine Räuberbande ein und beraubt die
Mil=
lionärinnen ihres millionärhaften Schmuckes! Höchſte
Auf=
regung in Chicago! Wer war der Täter? Wieder die
Ge=
ſpenſterbande, die in den letzten Wochen ſechs Banken
aus=
geplündert hat?? Detektive jagen durch die Stadt, kreuzen ſich
im Senderaum, Schüſſe im Dunkeln, tollſte Verwicklungen,
bis zum Happy end.
Generäle, Händler und Soldaten. Ein Totentanz der Tatſachen um
die von gegenüber. Von Maxim Zieſe und Hermannn Zieſe=
Beringer. In Leinen mit Pergaminbezug 7,50 Mk. Frundsberg
Verlag G. m. b. H., Berlin.
Dieſes Buch iſt einzigartig in der geſamten Literatur über den
Krieg, weil es zum erſten Male eine großgeſehene und hinreißend
ge=
ſchriebene Darſtellung der wichtigſten Vorgänge im gegneriſchen Lager
gibt. Wir verſtehen endlich den Krieg um vieles beſſer, weil, wir hier
die franzöſiſche Kampfſeele kennen lernen, die an den Beiſpielen der
Schlacht von Verdun 1916 und des ſich anſchließenden Großkampfes
gegen Deutſchland unter Führung des Generals Nivelle geſchildert wird.
Die Intrigen zwiſchen franzöſiſcher und engliſcher Heeresleitung,
innerhalb der franzöſiſchen Heeresführung treten grell und plaſtiſch
her=
vor in einer dramatiſch bis aufs äußerſte bewegten Geſtaltung der groß
abrollenden Vorgänge. Mitten in den heroiſchen Teil des Buches haben
die Verfaſſer ein Satirſpiel ſchauerlichſten Formats hineingeſtellt: ein
Kapitel „Das Denkmal des unbekannten Händlers”. Vor dieſen
Ent=
hüllungen, die aus den trockenen Handelsſtatiſtiken der neutralen
Län=
der ſachlich geſpeiſt werden, packt den Leſer das Grauen, und er wird
faſt irre am Walten der Weltgerechtigkeit; denn hier handelt es ſich um
nichts anderes, als um die klar bewieſene und von engliſchen
Staats=
männern offen zugegebene Tatſache, daß engliſche Händler während der
Jahre 1914/16 (ſpäter verdarb ihnen Amerika das Geſchäft) durch
ge=
waltige ununterbrochene Lieferungen von Rohſtoffen und Lebensmitteln
an das warenhungrige Deutſchland — über neutrale Plätze — im
In=
tereſſe ihrer Wuchergewinne den Krieg um rund zwei Jahre verlängert
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Seite 4
Dienstag, den 24. Inni 1930
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II.BIn,7658)
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Kt
kötet schne
ter
173
Aus der Landeshaupkfkadk.
Dienstag, den 24. Juni 1330
Seite 5
Darmſtadt, den 24. Juni.
ehurtstagsfeier für Herrn Geheimen Oberkonſiſtorialrat
n. der am vorgeſtrigen Sonntag achtzig Jahre alt wurde,
ich zu einer wurdigen Ehrung des Jubilars, der den
iterer Friſche verleben durfte. Die Glückwünſche der
örde überbrachten Superintendent Oberkirchenrat Dr.
Oberkirchenrat Dr. Büchler. Unter den zahlreichen
Gratulanten war auch Herr Miniſter Korell. Eine
ſchöne Blumenehrung hatte der Verein gegen
Ver=
nd Bettelei ſeinem Vorſitzenden und unermüdlichen
vem der Wiederaufbau der ſegensreichen Tätigkeit nach
ion beſonders zu danken iſt, zuteil werden laſſen. Auch
„chor der Stadtkirchengemeinde grüßte beſonders herzlich
envorſitzenden. Eine unüberſehbare Zahl von Blumen,
und ſchriftlichen Glückwünſchen zeigten die große Ver=
Jubilars und drückten die Segenswünſche für ſeinen
id aus.
breiben an das Heſſ. Landestheater=Orcheſter. Herr
Wil=
rſen hat aus Anlaß der Uraufführung ſeiner „Meſſe‟
F. Landestheater=Orcheſter nachfolgendes Dankſchreiben
Sehr geehrte Herren! Es war mir eine große Freude,
der Uraufführung meiner „Meſſe” wieder einmal in
re künſtleriſche Berührung mit Ihnen treten konnte.
überflüſſig, ein Orcheſter zu rühmen, deſſen
Leiſtungs=
h unzähligemale als hervorragend erwieſen hat.
Den=
ch beim erſtmaligen Hören meines Werkes von neuem
von der Klangſchönheit, lebendigen Geſtaltung und
7 Ausgeglichenheit in allen Gruppen, mit der Sie es
,ßen. Bei der Bedeutung, welche hier dem Orcheſter
dar es mir eine, tiefe Befriedigung, dieſe Aufgabe in
den geborgen zu wiſſen. Daß Sie trotz Ihrer großen
eberlaſtung die „Meſſe” mit ſo deutlicher, warmer
An=
geſpielt haben, dafür danke ich Ihnen noch ganz
beſon=
den beſten Grüßen Ihr gez.: Wilhelm Peterſen.
ſportlichen Vorbereitungen zum Kreisfeſt in vollem
ie Kreisfeſte des Arbeiter=Turn= und Sportbundes
n ſich von allen Veranſtaltungen anderer größerer
dadurch, daß ſie eine ſeltene Vielſeitigkeit an
Sport=
ligt ſehen. Gewiß iſt im Arbeiter=Turn= und
Sport=
urnerſparte noch die ſtärkſte, jedoch iſt auch ſie
inner=
ert in Manner=, Frauen= und Kinderturnen,
Leicht=
indball, Tennis und eine Reihe anderer Spielarten.
Iſparte umfaßt in der Hauptſache natürlich das
Fuß=
jährend, die Waſſerſportſparte Schwimmen, Rudern,
und Waſſerball zu gleichen Teilen in ſich vereinigt
Sportarten bedürfen naturlich zur Abwicklung eines
Programms auf dem Kreisfeſt ganz beſonderer Vor=
Die Vorbereitungen beziehen ſich zum großen Teil
tittlung der verſchiedenen Klaſſen, in denen die
Wett=
getragen werden. Turner, Leichtathleten und
ins=
ie Teilnehmer zu den Maſſenfreiübungen benutzen die
Zirken ſtattfindenden Gruppenfeſte zur Feſtſtellung ihrer
digkeit. Schwimmer, Ruderer und Kanufahrer haben
Kreisgebiet Vereinsſchwimmwettkämpfe arrangiert, die
Vorbereitungen bringen ſollen. Alle dieſe
Veranſtal=
en bereits ſeit einigen Wochen und werden am 29. Juni
Die Fußball= und Handballſpieler tragen auf dem
lämpfe um die Kreisfeſtmeiſterſchaft durch
Bezirks=
n aus, wozu augenblicklich Ausſcheidungskämpfe
ſtatt=
weit heute ſchon zu überſehen iſt, iſt die Anteilnahme
n im Kreisgebiet ſo außerordentlich groß, daß mit
roßen Beteiligung zu rechnen iſt.
Aus dem Gerichtsſaal.
egen Vergehens im Amt hatte ſich am Montag ein
ter aus Lampertheim vor dem Bezirksſchöffengericht
orten. Er hatte im Jahre 1927 aus dem Kaſſenbuch
iter herausgeriſſen und ſie durch Untergebene
nach=
ſſen. Dabei hatte er ſich der Fälſchung des
Namens=
ierender =Beamter ſchuldig gemacht. Es trieb ihn zu
kein Eigennutz lediglich ſein Schönheitsſinn, daß das
makellos ausſehe, veranlaßte ihn zu der Tat. Der
er Staatsanwaltſchaft beantragte 200 Mark Geld=
Itelle von einem Monat Gefängnis. Das Gericht er=
100 Mark Geldſtrafe, an Stelle von einem
ingnis.
tklage wegen fahrläſſiger Tötung brachte
n Chauffeur auf die Anklagebank. Am 4. April 1930
der Straße Zwingenberg—Auerbach ein alter Herr
verqueren. Zwei Augenzeugen bekunden
übereinſtim=
er ſich dabei ſehr unzweckmäßig benommen habe. Er
einen Trippelſchritten voran, ſchwankte auf der Mitte
ob er noch einmal umkehren ſollte, und verſuchte
die andere Seite zu gewinnen. Inzwiſchen war das
ngeklagten herangekommen, ſtreifte den alten Herrn
ten Seite des Kotflügels, ſo daß er fiel und ſich am
dere Verletzungen zuzog, daß er daran ſtarb. Die
An=
k aus der Tatſache, daß man eine 29,5 Meter lange,
ſen entſtandene Schleifſpur vorfand, daß der
Ange=
vöhnlich ſchnell gefahren ſei, ſo daß er nach 30 Meter
h nicht halten konnte. Dem widerſprechen die
Augen=
ein Sachverſtändiger. Der Verteidiger weiſt darauf
r Angeklagte vorſichtiger Weiſe auf lange Sicht hin
de um jeden Unfall zu verhüten. Der Vertreter der
Altſchaft beantragte eine Gefängnisſtrafe von
taten. Das Gericht erkennt demgemäß.
ällte Urteil erſcheint uns in Anbetracht der Umſtände
ich hart. Die Augenzeugen entlaſteten den
Ange=
ſo ſtark, daß es mehr als fraglich erſcheint, ob hier
ine Verurteilung wegen fahrläſſiger Tötung am
Heſſiſches Landestheater.
19—22.30 Uhr, K 18, Bühnen
Geſchloſſen
Bolksbund. Aida
Landestheater. Heute Dienstag findet im Großen
te Gaſtſpiel des Frankfurter Opernhauſes mit der
berette „Das Land des Lächelns” ſtatt. Die
ieſer in Frankfurt mit großem Erfolg
aufgenom=
ſingen Franz Völker, Clara Ebers, Hermann
1 Staudenmayer, Fritzi Merley. Emmerich Weill
eitung: Helmut Seidelmann; Inſzenierung: Rudolf
nbild und künſtleriſche Leitung: Ludwig Sievert.
gbeginnt um 19.30 Uhr. Gutſcheine nicht gültig.
jederholung der Kälman=Operette „Die
Herzo=
lcago, findet in der Inſzenierung von Renato
khar Schenck v. Trapp am Mittwoch, den 25. Juni,
aus in der Premierenbeſetzung ſtatt. — Bernhard
dei Jahre dem Heſſiſchen Landestheater angehörte
ſte Spielzeit am Staatstheater in Berlin verpflich=
n dieſer Spielzeit zum letzten Male am Freitag,
„Hamlet” auf.
Das neue Gaſtſtättengeſetz.
Von Provinzialrat Dr. Voltz.
19.30—22 Uhr. Frankf. Gaſt=ſpiel. Land des Lächelns.
Geſchloſſen
19 30—22.30 Uhr. E 28
Die Herzogin von Chicago Geſchloſſen. 19.30—23 Uhr. C26, R 18, D.=
Volksb. Gr. u. 2. Hamlet Geſchloſſen 19.30—23 Uhr. D 26, B 18,
Dſt.=Vb. Gr. 3 u. 4. Hamlet Geſchloſſen
19.30—22.,30. Uhr — Volks=
Vorſtell. Figaros Hochzeit
Geſchloſſen
Im Plenarſaal des Reichstages, zwiſchen den Pulten der
Stenographen und den erſten Bankreihen der Abgeordneten, ſteht
der vielgenannte „Tiſch des Hauſes”, ein umfangreicher
vier=
echiger Tiſch aus ſchwerer Eiche, auf dem nach altem Brauch
nie=
dergelegt wird, was man zur Kenntnis des Reichstages bringen
will. Selbſt die älteſten Abgeordneten konnten ſich nicht daran
erinnern, dieſen Tiſch des Hauſes je ſo hoch beladen geſehen zu
haben wie am Dienstag, dem 8. April 1930. Meterhoch
auf=
geſchichtet, bedeckten ihn Hunderte von in Mappen
zuſammen=
gebündelten Papieren. Da die Maximalbelaſtung erreicht war,
wurden gleichhohe Stöße von beſchriebenem Papier unter dem
Tiſch untergebracht. Das alles waren Eingaben zum
Gaſtſtätten=
geſetz. Tauſende von Eingaben an den Reichstag, eingereicht von
Gaſtwirts= und ähnlichen Organſiationen, ein
Rieſenpetitions=
ſturm!
Dies zur Illuſtration! Der Reichstag, bei dem im Reich
be=
ſtehenden Zuſtande vermanenter Kriſe mit ſchweren politiſchen
Sorgen belaſtet, ſetzt ſich über das Drängen der Intereſſenten mit
Schwung hinweg und verabſchiedet das Geſetz. Mit Ausnahme
von Wirtſchaftspartei und den Kommuniſten haben alle Parteien
dafür geſtimmt, ein Beweis dafür, daß das Geſetz — dies ſei
gleich vorausgeſchickt — im ganzen nicht ſehr aufregend iſt.
Die Entſtehungsgeſchichte darf nicht ganz übergangen werden:
Bereits aus den Jahren 1890/92 liegt ein unerledigt gebliebener
Geſetzentwurf, betreffend Bekämpfung der Trunkſucht, vor.
Nach=
dem im Reichstag wiederholt Verſchärfungen der auf die Gaſt=
und Schankwirtſchaften und den Kleinhandel mit Bier bezüglichen
geſetzlichen Beſtimmungen angeregt worden waren, wurde in der
Seſſion 1912/14 eine Neufaſſung des § 33 Gewerbeordnung, der
die Konzeſſionsbeſtimmungen enthält, in die Wege geleitet, doch
blieb die Vorlage nach Kriegsausbruch unerledigt. Der wachſende
Einfluß der Freunde der Mäßigkeitsbeſtrebungen ſowie das
Ueberhandnehmen von Mißſtänden im Schankwirtſchaftsweſen
nach dem Krieg (Dielen=Unweſen uſw.) gaben 1923 zur
Auf=
ſtellung des ſehr einſchneidende Neuerungen vorſehenden
Ent=
wurfes eines Schankſtättengeſetzes Anlaß. Während dieſer dem
Reichsrat und dem Reichswirtſchaftsrat vorlag, erging aus
An=
laß des außerordentlichen, durch die Ruhrbeſetzung
hervor=
gerufenen politiſchen und wirtſchaftlichen Notſtandes das
Not=
geſetz vom 24. 2. 1923, das einige Beſtimmungen des
Schank=
ſtättengeſetzentwurfes vorwegnahm und eine Neufaſſung des
§ 33 Gewerbeordnung brachte. Die Neuerung beſtand darin, daß
die Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb von Schank= Gaſt= und
Kaffeewirtſchaften durchweg vom Nachweis eines Bedürfniſſes
abhängig gemacht iſt, während nach der alten Faſſung die
Ein=
führung des Bedürfsnisnachweiſes den Landesregierungen und
in Gemeinden mit mehr als 15 000 Einwohnern außerdem dem
Ortsſtatut vorbehalten war; ferner wurden die
Verſagungs=
gründe erheblich erweitert, außerdem auch andere Vereine als die
Konſumvereine kraft Geſetzes der Erlaubnispflicht unterſtellt,
während dies bisher den Landesregierungen vorbehalten war.
Am 20. 5. 1927 wurde dem Reichstag wiederum der Entwurf
eines Schankſtättengeſetzes vorgelegt, der darauf hinausging, die
meiſten der auf das Gaſt= und Schankwirtſchaftsweſen bezüglichen
Beſtimmungen der Gewerbeordnung aus dieſer herauszunehmen.
Er bildet den Ausgangspunkt für das nunmehr entſtandene
Ge=
ſetzeswerk. Beſchwerden über die Konzeſſionserteilung, Klagen
über Alkoholmißbrauch und der Wunſch, die Jugend zu ſchützen,
gaben den unmittelbaren Anlaß, die bereits Jahrzehnte gehegten
Abſichten nunmehr endlich in die Tat umzuſetzen.
Die weſentlichen Neuerungen, die das Geſetz bringt, ſeien
kurz zuſammengeſtellt. Wie im Notgeſetz vom Jahr 1923, iſt
all=
gemeiner als in der Gewerbeordnung beſtimmt, daß die
Erlaub=
nis nur erteilt werden darf, wenn ein Bedürfnis nachgewieſen
iſt. Der Begriff des Vorliegens eines Bedürfniſſes iſt ein
ſchil=
lerndes Gebilde und bedeutet eine Ermeſſungsfrage, über die
ſich Grundſätze ſchwer aufſtellen laſſen. Man hat bekanntlich
verſucht, der Beurteilung eine zuverläſſige Grundlage zu geben
und hat vorgeſchlagen, eine Relation einzuführen: auf 400
Ein=
wohner 1 Wirtſchaft. Ob dieſer Weg richtig iſt, muß mehr als
zweifelhaft erſcheinen. Man denke nur an Kur= und Badeorte!
Ohne Ausnahmebeſtimmung iſt alſo nicht durchzukommen, und
damit iſt die angeſtrebte objektive Beurteilungsbaſis bereits
wie=
der unterhöhlt. Man hat darum eingeſehen, daß der
eingeſchla=
gene Weg nicht geeignet iſt und iſt zu dem Ergebnis gekommen,
es ſei am beſten, dabei zu bleiben, daß die Reichsregierung oder
die oberſte Landesbehörde beſtimmen können, unter welchen
Vor=
ausſetzungen ein Bedürfnis für die Erteilung der Erlaubnis
anzuerkennen oder zu verneinen iſt. Nachdem ſich alſo der
Reichs=
tagsausſchuß den Kopf zerbrochen und nichts gefunden hat, wurde
es der Regierung überlaſſen, einen Ausweg zu ſuchen. Es mag
dahingeſtellt bleiben, ob die Regierung von dieſem Recht
Ge=
brauch macht. In gleicher Richtung bewegt ſich die Beſtimmung,
daß die oberſte Landesbehörde befugt iſt, wenn nach ihrem
Er=
meſſen die Zahl der Betriebe in einem Bezirk das Bedürfnis
überſteigt, für längſtens 3 Jahre anzuordnen, daß in dem Bezirk
Erlaubniſſe für neu zu errichtende Betriebe nicht oder nur mit
ihrer Erlaubnis erteilt werden dürfen. Jedenfalls iſt dies die
radikalſte und ſicherſte Methode, ein unerwünſchtes Anwachſen
der Wirtſchaftsbetriebe zu verhindern. Unnötig zu ſagen, daß
dieſem Verfahren in ſeiner Schroffheit entſprechende Mängel
an=
haften. Zu den bisherigen Verſagungsgründen, die neben der
Bedürfnisfrage maßgebend ſind und die in der Hauptſache ſich
auf die Unzuverläſſigkeit des Gewerbetreibenden bezogen, iſt neben
einem unweſentlichen folgender Grund hizugekommen:
Tat=
ſachen, welche die Annahme rechtfertigen, daß der Antragſteller
die Vorſchriften über die Beſchäftigung von Arbeitern und
An=
geſtellten nicht einhalten wird, insbeſondere wenn er dieſerhalb
erheblich vorbeſtraft iſt, berechtigen zur Verſagung der
Konzeſ=
ſion. Die Aufnahme dieſer bedenklichen Beſtimmung hat bereits
ihre Kritik gefunden. Hier ſind 2 Rechtsgebiete miteinander
ver=
mengt worden, und das Gaſtwirtsgewerbe hat dabei keine ſehr
wohlwollende Behandlung erfahren. Bei aller Achtung vor der
Einhaltung der Arbeiterſchutzbeſtimungen muß man dies
feſt=
ſtellen, denn kein anderes Gewerbe iſt einer Beſtimmung
unter=
worfen, wonach bei Verſtößen dieſer Art unmittelbar ſeine
Exi=
ſtenz angegriffen wird. Beſonders erſchwerend wirkt, daß nicht
nur die Tatſache erlittener Vorſtrafen, ſondern ſogar die
gerecht=
fertigte Annahme, daß die entſprechenden Vorſchriften nicht
ein=
gehalten werden dürften, bereits Verſagungsgrund iſt.
Das Geſetz bringt für den Betrieb der Schankſtätten eine
Anzahl Auflagen. Bereits die Erlaubnis iſt für eine beſtimmte
Betriebsart und für beſtimmte Arten von Getränken zu erteilen.
In der Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft oder zum
Ausſchank geiſtiger Getränke iſt die Erlaubnis zum Ausſchank
nichtgeiſtiger Getränke enthalten. Darüber hinaus iſt der
Be=
triebsinhaber, der die Konzeſſion zum Ausſchank geiſtiger
Ge=
tränke hat, verpflichtet, auch nichtgeiſtige Getränke bereitzuhalten.
Verboten iſt, geiſtige Getränke an Betrunkene zu verabreichen,
Branntwein durch Automaten feilzuhalten und das Verabfolgen
von Speiſen von der Beſtellung von Getränken abhängig zu
machen, oder bei Nichtbeſtellung eine Preiserhöhung eintreten
zu laſſen. Gerade letztere Beſtimmung entſpricht zweifellos dem
Geiſte unſerer Zeit und muß begrüßt werden. Weiterhin können
Auflagen gemacht werden zum Schutze der Gäſte und der
Ange=
ſtellten gegen Gefahren für Geſundheit oder Sittlichkeit, zum
Schutz der Bewohner des Grundſtücks und der
Nachbargrund=
ſtücke ſowie der Bevölkerung gegen erhebliche Nachteile oder
Beläſtigungen.
Die Konzeſſion kann auch juriſtiſchen Perſonen ſowie nicht
rechtsfähigen Vereinen erteilt werden, ein Grundſatz, dem bereits
in Heſſen die Rechtſprechung Eingang verſchafft hatte. Neu iſt
die Beſtimmung, daß die einer juriſtiſchen Perſon oder einem
nicht rechtsfähigen Verein erteilte Erlaubnis mit dem Ablauf
von 30 Jahren nach der Erteilung erliſcht. Konzeſſion kann auch
bei einem vorübergehenden Bedürfnis auf Widerruf erteilt
werden. Die oberſte Landesbehörde kann beſtimmen, daß der
Ausſchank ſelbſt erzeugter Weine oder Apfelweine (
Straußwirt=
ſchaft) für die Dauer von höchſtens 4 Monaten, und wo dies
bisher nach Landesrecht zuläſſig war, von höchſtens 6 Monaten
zuläſſig iſt, entweder zuſammenhängend oder in 2
Zeitabſchnit=
ten, ohne daß es einer Erlaubnis bedarf; die Menge des Weines
ſowie der Zeitraum, während deſſen der Ausſchank erfolgen ſoll,
iſt der Ortspolizeibehörde anzumelden.
Ueber den Verluſt der Gewerbebefugnis und die
Zurück=
nahme der Konzeſſion enthält das Geſetz eine Anzahl
Einzel=
beſtimmungen, die in der Hauptſache auf Unzuverläſſigkeit des
Wirtes abſtellen. Für die Praxis wichtig iſt, daß, falls die
Er=
laubnis mangels eines Bedürfniſſes verſagt worden iſt,
inner=
halb 3 Jahren nach Rechtskraft der Entſcheidung die Konzeſſion
für den gleichen Betrieb nur erteilt werden darf, wenn ſich die
Verhältniſſe inzwiſchen weſentlich geändert haben.
Weitere Einſchränkungen, die das Gaſtſtättengeſetz gegenüber
dem bisherigen Geſetz gebracht hat, beziehen ſich vor allem auf
den Schutz der Jugend. An Perſonen, die das 18. Lebensjahr
noch nicht vollendet haben, Branntwein oder branntweinhaltige
Genußmittel im Betriebe einer Schankwirtſchaft oder
Klein=
handel zu eigenem Genuß zu verabreichen, iſt verboten;
des=
gleichen an Perſonen, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet
haben, auch andere geiſtige Getränke oder Tabakwaren im
Be=
trieb einer Schankwirtſchaft zu verabreichen, ſofern nicht der
Er=
ziehungsberechtigte oder ſein Vertreter anweſend iſt. Branntwein
oder überwiegend branntweinhaltige Genußmittel ſind auf Turn=,
Spiel= und Sportplätzen oder =Hallen nicht zu verabreichen. Die
erwähnte Geſtattung des Wirtſchaftsbetriebes bei einem
vorüber=
gehenden Bedürfnis findet eine Einſchränkung dahin, daß ein
vorübergehendes Bedürfnis für den Ausſchank geiſtiger Getränke
bei Schul= und Jugendfeſten, ſowie bei Sportfeſten, an denen
überwiegend Jugendliche beteiligt ſind, nicht anzuerkennen iſt.
Ueber die Wichtigkeit dieſer Beſtimmungen für die Jugend dürfte
kaum eine Meinungsverſchiedenheit beſtehen.
Von den Verfahrensbeſtimmungen iſt weſentlich, daß vor
der Erteilung der Konzeſſion die Ortspolizeibehörde und die
Gemeindebehörde, vor der Rücknahme die Ortspolizeibehörde zu
hören iſt. Letztere kann die vorläufige Schließung eines Betriebes
anordnen, hat aber in dieſem Fall unverzüglich Rücknahme der
Konzeſſion zu beantragen. Die oberſte Landesbehörde kann
be=
ſtimmen, daß auch Gewerbeaufſichtsamt, Wohlfahrtsamt,
Gemein=
nützige Vereine, ſowie die Berufsvertretung der Arbeitgeber und
Arbeitnehmer der beteiligten Gewerbe anzuhören ſind.
Muß=
vorſchrift iſt, daß vor der Erteilung der Erlaubnis für neu zu
errichtende Betriebe neben Polizei= und Gemeindebehörde die
wirtſchaftliche Vereinigung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer im
Gaſt= und Schankwirtſchaftsgewerbe, ſowie das Jugendamt zu
hören ſind. Dieſen Stellen iſt bei Erlaubniserteilung der
Be=
ſcheid mitzuteilen. Sie können mit der Begründung, daß ein
Bedürfnis nicht vorhanden iſt, Rechtsmittel verfolgen.
Was das Anwendungsbereich des Gaſtſtättengeſetzes
an=
langt, ſo gilt es auch für Vereine und Geſellſchaften, wenn dieſe
Getränke ausſchänken oder Branntwein im kleinen abſetzen, ohne
daß ein Gewerbebetrieb vorliegen muß. Die Vorſchriften finden
keine Anwendung auf Kantinen und Offiziersheime der
Wehr=
macht und Polizei, womit eine alte gewerberechtliche Streitfrage
ihre Erledigung gefunden hat. Das gleiche gilt für
Bahnhofs=
wirtſchaften, Speiſewagen und Perſonalkantinen, ſoweit dieſe
ent=
ſprechend dem Geſetz über die Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft
den Beſtimmungen der Gewerbeordnung nicht unterliegen; die
Reichsregierung kann jedoch beſtimmen, daß die Vorſchriften des
Gaſtſtättengeſetzes auch auf dieſe Bahnbetriebe Anwendung finden.
Endlich bringt das Geſetz auch die Regelung der
Polizei=
ſtunde. Deren Feſtſetzung liegt der oberſten Landesbehörde ob,
jedoch iſt die äußerſte Grenze 1 Uhr nachts, ſofern nicht
beſon=
dere örtliche Verhältniſſe eine Ausnahme rechtfertigen, worüber
die oberſte Landesbehörde oder die von ihr beſtimmte Behörde
entſcheidet. Der Beginn des Ausſchanks von Branntwein, ſowie
der Handel mit dieſem darf nicht vor 7 Uhr früh erfolgen.
Ent=
ſprechende Strafvorſchriften ſind für Gäſte und Gaſtwirte, die
ſich über die Polizeiſtunden=Vorſchriften hinausſetzen, feſtgelegt.
Bedenklich dürfte die Vorſchrift ſein, daß ſich auch der ſtrafbar
macht, der als Gaſt in einer Wirtſchaft verweilt, die unbefugt
betrieben wird.
Auch auf das Zivilrechtsgebiet dehnt ſich das Gaſtſtättengeſetz
aus: Forderungen eines Wirts aus dem Ausſchank von
Brannt=
wein können weder eingeklagt, noch in ſonſtiger Weiſe geltend
gemacht werden, wenn ſie Perſonen geſtundet worden ſind, die
dem Wirt eine frühere Schuld gleicher Art noch nicht bezahlt
haben.
Das Geſetz, wie es jetzt zuſtandegekommen iſt, wird die
Gegner des Alkohols nicht reſtlos zufriedenſtellen, aber ſie
wer=
den es als eine geſetzliche Waffe gegen den Alkoholmißbrauch gelten
laſſen müſſen. Für die Prohibition iſt das deutſche Volk, war
auch dieſer Reichstag nicht zu gewinnen. Die Erfahrungen in
den Vereinigten Staaten konnten auch zur Nachnahmung nicht
verlocken. Der Reichstag hat ſich damit begnügt, durch das
Schankſtättengeſetz, ſoweit es geht, Exzeſſen im Alkohol
vorzu=
beugen, den Mißbrauch einzudämmen. Beſonders begrüßen darf
man die Beſtimmung des Geſetzes über den Ausſchank an
Jugendliche und nicht zu unterſchätzen iſt die Wirkung, die jener
Paragraph haben wird, der Schuldforderungen aus der 2,sgabe
von Branntwein für nicht einklagbar erklärt.
Wenn ein Hämorrhoidenkranker dieſes wirklich
lachläſſigt, wird es ihm immer größere Qual
be=
ags unbedeutenden Knoten am Darm wachſen, ſie
Darm hinein und platzen ſchließlich auf. Dann
r, daß Blutgerinnſel in die Blutbahnen
kom=
ſehr gefährlichen Verſtopfungen führen Es
die Schmerzen, das Brennen und das Jucken
Teile immer unerträglicher werden und den
Kranken körperlich und ſeeliſch zugrunde richten. Schließlich bleibt
dem verzweifelten Vatienten nur noch übrig, ſich auf dem Wege
der Overation unſichere Heilung zu verſchaffen.
Muß das ſein? In den meiſten Fällen: Nein! Denn
Hämor=
rhoiden, rechtzeitig als ſolche erkannt und ſachgemäß behandelt,
können mit großer Ausſicht auf Erfolg auch ohne Operation
be=
ſeitigt werden. Neben peinlicher Sauberkeit muß eine geeignete
Salbe zur Anwendung kommen, die die Knoten zur Schrumpfung
bringt, die Schmerzen lindert, die Entzündungen beſeitigt. Die
bewährte Humidon=Salbe verbindet alle dieſe Eigenſchaften
in hervorragendem Maße. Schon nach ganz kurzer Anwendung
läßt das Jucken und Brennen nach. Damit iſt ſchon viel gewonnen;
denn fällt der Juckreiz fort, ſo verringert ſich auch die Gefahr
weitergetragener Infektionen. Nun erſt kann der Heilungsprozeß
beginnen. Die Humidon=Salbe wird ſeit Jahren auch in
ver=
zweifelten Fällen gebraucht, und unzählige Kranke bezeugen, daß
ſie faſt Wunderdienſte geleiſtet hat.
Aber die Humidon=Kur iſt keine Wunderkur, ſondern das
Reſultat einer wiſſenſchaftlich wohldurchdachten Arbeit. In dieſer
Salbe ſind alle Stoffe vereint, die dieſe tückiſche Krankheit
erfolg=
reich zu bekämpfen geeignet ſind. Die Humidon=Geſellſchaft will
überzeugen und nicht überreden. Sie erhalten durch die Verſand=
Apotheke umſonſt eine ausreichende Probe Humidon nebſt
ärzt=
licher Aufklärungsſchrift über Hämorrhoidenleiden. Dieſen
koſten=
loſen Verſuch iſt jeder ſeiner Geſundheit ſchuldig. Ueberzeugen
Sie ſich am beſten ſelbſt und ſchreiben Sie ſofort, ehe Sie es
ver=
geſſen, nach Probe u. Broſchüre an die Humidon=Geſellſchaft m.b. H.,
Berlin W. 8, Block 233.
(T7116
Seite 6
Dienstag, den 24. Juni 1930
Ehrenmal für die Gefallenen der Großh. Heſſiſchen
Train-Abkeilung Nr. 18 in Darmſtadi.
In der ehemaligen Garniſon= und Reſidenzſtadt Darmſtadt
ſind in den letzten Jahren drei Gefallenen=Denkmäler entſtanden,
die die ehemaligen Zugehörigen des Leibgarde=Infanterie=
Regi=
ments, der beiden Dragoner= und der beiden Feldartillerie=
Regi=
menter ihren Gefallenen errichtet haben. Bei der vierten
Waffen=
gattung, die in Darmſtadt vertreten war, dem Train, konnte dieſe
Ehrenpflicht bisher nicht erfüllt werden, da das Aufbringen der
erforderlichen Mittel, obwohl die Vorarbeiten ſeit Jahren im
Gange ſind, ſich ſchwierig geſtaltete. Es iſt in Betracht zu ziehen,
daß die Kopfſtarke der Train=Abteilung 18 nebſt Feldformationen
geringer war als die der vorerwähnten Waffen, und daß gerade
die Mannſchaften der Feldformationen zu einem erheblichen Teil
außerhalb des Staates Heſſen beheimatet waren und nunmehr
für die Werbetätigkeit ſehr ſchwer zu erreichen ſind. Aber zwölf
Jahre nach dem Weltkriege iſt ein weiterer Aufſchub aus
Grün=
den die ohne weiteres einleuchten, nicht mehr angängig, und
des=
halb iſt das Ehrenmal bereits in Auftrag gegeben und wird am
16. November eingeweiht werden. Es erhält einen beſonders
ſchönen Platz im Beſſunger Orangeriegarten. Die Ausführung
hält ſich an den Entwurf, der auf dem erſten Traintag im
Novem=
ber 1926 einſtimmig angenommen wurde. Eine kleine Abweichung
ändert nichts an der Idee, die dem Kunſtwerke zugrunde lag, und
wird ſicher auch den Beifall derjenigen finden, die
Aenderungs=
wünſche nachträglich vorgebracht hatten. Von den Baukoſten iſt
zwar ein anſehnlicher Reſt noch aufzubringen, doch hoffen wir, daß
dieſer Aufruf bei den Trainkameraden, die ihn leſen, die
Erkennt=
nis wachrufen wird, daß der Ehrung der Gefallenen nur dann voll
und ganz Genüge geſchieht, wenn am Einweihungstage keine
un=
gedeckte Schuld mehr auf dem Denkmal laſtet. Vorſitzender des
Denkmalausſchuſſes iſt General a. D. von Oheimb, Darmſtadt,
Am Erlenberg 13: Schatzmeiſter der Denkmalskaſſe
Stabszahl=
meiſter a. D. Friedrich Werner, Rückertſtraße 26, auf deſſen
Poſt=
ſcheckkonto Frankfurt a. M. 30939 Spenden erbeten werden. Auch
leine Betrage werden mit herzlichem Danke entgegengenommen.
25. Juni vollendet Frau Marie Münk
Hohes Alter.
Wwe. geb. Grasmück, Wendelſtadtſtraße 35. ihr 89. Lebensjahr.
10 Prozent Ermäßigung auf den Flugſtrecken für Beſucher der
Deutſchen Oſtmeſſe. Die Deutſche Luft=Hanſa und die Deutſch=
Ruſſiſche Verkehrs=Geſellſchaft (Deruluft) gewähren den Beſuchern
der 18. Deutſchen Oſtmeſſe, die vom 17.—20. Auguſt in
Königs=
berg ſtattfindet, bei dem Rückflug eine Fahrpreisermäßigung von
10 Prozent. Der Rückflug müßte bis zum 25. Auguſt in Richtung
Danzig-Berlin, Kowno—Riga—Reval-Leningrad, Smolensk—
Moskau erfolgen.
Geſtohlen wurden in der Nacht zum 23. Juni d. Js. aus
einer Gaſtwirtſchaft in Dieburg folgende Gegenſtände: 10 RM.
in Silbergeld, zirka 3 RM. in 5= und 10=Pfg.=Stücken. 160
Zigar=
ren, Marke Logengeſpräch, Elektrola, Fortſchritt und Talento,
zirka 70 Zigaretten, Marke Overſtolz, Ravenklau und III. Sorte,
1 Kofferapparat, Marke Klingſpor, Größe 45 mal, 35 mal 15
Zen=
timeter, ſchwarzer Kunſtlederbezug,, grünes Innenfutter. Auf der
Innenſeite des Deckels die Aufſchrift „Klingſor”. Zirka 20
Gram=
mophonplatten. 1 Tiſchdecke, Baumwollſtoff, weiß mit gelben,
blauen und roten Muſtern, 1 Herrenlodenmantel, grüne Farbe
(Jagdſchnitt), beſonders weite Aermel, für große Perſon paſſend.
Auf der Innenſeite des Kragens die Aufſchrift „Lodenfrei
Mün=
chen”. 1 Damenmantel, Garbadin, graugrüne Farbe, Größe 46,
2 Seitentaſchen, Ringsgürtel, Knopfverzierung an den Hüftnähten.
Vor Ankauf wird gewarnt. Sachdienliche Mitteilungen werden
erbeten an das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Wilhelm=
Gläſſingſtraße 21.
Nächſte Dampferfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (
ein=
ſchließlich Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Abgeſchloſſen am
20. Juni 1930. Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten.
D. Cleveland ab Hamburg 24 6., ab Cuxhaven 25. 6. D.
Deutſch=
land ab Hamburg 26. 6., ab Cuxhaven 27. 6. M. S. St. Louis ab
Hamburg 8. 7., ab Cuxhaven 9. 7. D. Albert Ballin ab Hamburg
10. 7., ab Cuxhaven 11. 7. D. New York ab Hamburg 17. 7., ab
Cuxhaven 18. 7. M. S. Milwaukee ab Hamburg 22. 7., ab Cuxhaven
23. 7. D. Deutſchland, ab Hamburg 24. 7., ab Cuxhaven 25. 7
Nach Boſton, Philadelphia, Baltimore, Norfolk
D. Hannover; ab Hamburg 2. 7. D. Emden ab Hamburg 12. 7.
D. Weſtfalen ab Hamburg 23. 7. Nachder Weſtküſte
Nord=
amerika: M.S. Portland ab Hamburg 2. 7. M.S. Los
An=
geles, ab Hamburg 12. 7. D. Tacoma ab Hambürg 23. 7. D
Donau am Hamburg 2. 8. M.S. San Francisco ab Hamburg 13. 8
Nach Kanada: D. Hada County ab Hamburg 4. 7. M.S. St
Louis ab Hamburg 9. 7. D. Kent County” ab Hamburg 18.
Nach Weſtindien, Weſtküſte Zentral=Amerika; T
Galicia ab Hamburg 28. 6. D. Heinz Horn ab Hamburg 5. 7
M. S. Myédalena ab Hamburg 12. 7. M.S. Palatia ab Hamburg
20. 7. D. Grunewald ab Hamburg 26. 7. M.S. Preſidente Gomez
ab Hamburg 2. 8. M.S. Orinoco ab Hamburg 9. 8. D. Albingia
ab Hamburg 16. 8. Nach den Weſtindiſchen Inſeln:
M.S. Conſul Horn ab Hamburg 1. 7. D. Amaſſia ab Hamburg
15. 7. M.S. Henny Horn ab Hamburg 29. 7. D Adalia ab
Ham=
burg 12. 8 Nach Cuba; M.S. Phoenicia ab Hamburg 12. 7.
D. Artemiſia ab Hamburg 9. 8. D. Eupatoria ab Hamburg 13 9.
Nach Mexiko: D. Eupatoria ab Hamburg 26. 6. M.S. Rio
Panuco ab Hamburg 8. 7. D. Nord=Friesland ab Hamburg 19. 7.
D. Weſterwald ab Hamburg 31. 7. Nach der Oſtküſte
Süd=
amerika: D. Paraguay ab Hamburg 25. 6. D. Antiochia ab
Hamburg 28. 6. D. Württemberg ab Hamburg 2. 7. D. Aragonia
ab Hamburg 9. 7. D. General Artigas ab Hamburg 17. 7. Nach
der Weſtküſte Südamerika: D. Wiegand ab Hamburg
25. 6. M.S. Spreewald ab Hamburg 28. 6. D. Karnak ab
Ham=
burg 2. 7. D. Murla ab Hamburg 9. 7. Nach
Niederlän=
diſch=Indien; M.S. Heidelberg ab Rotterdam 24. 6
Neumark ab Hamburg 2. 7. ein Dampfer ab Hamburg 16. 7. D.
Gera ab Rotterdam 22. 7. Nach Auſtralien; ein Dampfer
ab Hamburg 25. 6. D. Staßfurt ab Hamburg 5. 7. ein Dampfer
ab Hamburg 16. 7. Nach Südafrika: D. Altona ab
Ham=
burg 19. 7. D. Naumburg ab Hamburg 23. 8. Nach Oſtaſien;
D. Frankfurt ab Hamburg 28. 6. M.S. Sauerland ab Hamburg
D. Derfflinger ab Hamburg
2.
D. Scheer ab Hamburg 5. 7
9. 7. D. Deſſau ab Hamburg 12. 7. M.S. Münſterland ab
Ham=
burg 16. 7. D. Mecklenburg ab Hamburg 19. 7. D. Jſar ab
Ham=
burg 23. 7. Hamburg=Rhein=Linie: D. Karlsruhe ab
Hamburg ca. 25. 6. D. Mannheim ab Hamburg ca. 28. 6.
Ham=
burg=London=Linie: Wöchentlich drei Abfahrten.
Mit=
geteilt durch die hieſige Vertretung: Bankgeſchäft Friedrich Zaun,
Luiſenplatz 1. Telephon 1308/09.
Die Yierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Sinweiſe auf Anzelgen m beihrachten.
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Aritt.
Hausfrauenbund. Für Mittwoch, 2. Juli, iſt eine
Tagestour durch den Taunus auf den Feldberg mit Poſtanto
ge=
plant. Verpflegung iſt mitzunehmen, nachmittags Kaffee in
König=
ſtein. Anmeldung bis Freitag in der Geſchäftsſtelle.
Konzert im Kaiſerſaal=Garten (
Grafen=
ſtraße 20). Heute am Johannistag gibt Matthias Weber einen
heiteren Muſikabend und wird mit einem gewählten Streich=
Orcheſter den Gäſten einige Stunden der Erholung und
Zerſtreu=
ung bereiten. (Siehe auch Anzeige.)
Deutſche Demokratiſche Partei —
Jungdemo=
kratk,y. Am Mittwoch, den 25. Juni, abends 8.30 Uhr ſpricht
Her u‟ßgeordneter Reiber im Parteibüro,
Eſchollbrücker=
ſtraßs über die Ziele des ſozial=republikaniſchen
KreFſes. Mitglieder und ſonſtige Parteifreunde werden auf
dieſe Veyinſtaltung aufmerkſam gemacht.
Tageskalender für Dienstag, den 24. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr: Frankf.
Gaſtſpiel „Das Land des Lächelns”, — Kleines Haus:
Ge=
ſchloſſen. — Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte:
Schloß=
keller, Hotel Schmitz. — Herrngartenkaffee 16 und 20
Uhr: Konzert. — Sportplatz=Reſtaurant, 16 und 20
Uhr: Konzert. — Wiener Kronenbräukeller, 20 Uhr:
Konzert. — Kaiſerſaalgarten 20 Uhr: Konzert.
Kinovorſtellungen: Union=Theater. Helia=Lichtſpiele,
Palaſt=Lichtſpiele.
Aus Heſſen.
lück in Mainz
An. Arheilgen, 23. Juni. Gemeinderatsbericht. Die
kürz=
lich hier ſtattgefundene Beigeordnetenwahl hat nach Verfügung des
Kreisamtes Groß=Gerau keinerlei Beanſtandung ergeben. Da ſomit der
ſeitherige Beigeordnete Gg. Spengler als wiedergewählt gilt, wurde
derſelbe durch Handſchlag von Bürgermeiſter Jung verpflichtet. — Der
Erlaß einer Ortsſatzung für die Erhebung einer Gemeindebierſteuet in
Höhe von 2 Mark für das Hektoliter fand Annahme und liegt derſelbe
auf die Dauer einer Woche während der Dienſtſtunden auf der
Bürger=
meiſterei offen. Einwendungen können dortſelbſt vorgebracht werden. —
Zur Wiederbelebung der Bauwirtſchaft wurde für die im Rechnungsjahr
1930 begonnenen Wohnungsneubauten die Gemeindegrundſteuer für das
zurzeit der Fertigſtellung laufende und die darauffolgenden
Rechnungs=
jahre auf beſonderen Antrag erlaſſen. — Das Geſuch des Albert Pohl
um Konzeſſion zum Betrieb einer Schankwirtſchaft in Hauſe
Kranich=
ſteinerſtraße 19 wurde, da ein Bedürfnis nicht vorliegt, abgelehnt.
Der vom heſſiſchen Forſtamt Kranichſtein vorgelegte Waldwirtſchaftsplan
für das Rechnungsjahr 1931 fand Annahme. — In der anſchließenden
geheimen Sitzung ſtanden verſchiedene Fürſorgeangelegenheiten zur
Er=
ledigung. — Beratungsſtunde. Dieſen Dienstag, nachmittags
3 Uhr, findet auf dem Rathauſe eine Beratungsſtunde der Mütter= und
Säuglingsfürſorge ſtatt. — Jünglingsverein. Wie in den
ver=
floſſenen Jahren iſt auch im Laufe dieſes Sommers von ſeiten des
evan=
geliſchen Jünglingsvereins eine größere Wanderung geplant, und zwar
ſoll dieſe auf 8 Tage nach dem Fichtelgebirge, dem herrlichen deutſchen
Mittelgebirge, mit ſeinen wunderſchönen Waldungen, gewaltigen
Fels=
partien und Bergen führen. Es ſei zugleich bemerkt, daß auch
Nicht=
mitglieder an der Fahrt teilnehmen können.
Griesheim, 23. Juni. Das Finanzamt Darmſtadt=
Land weiſt das auskunftſuchende und reklamierende Publikum
wiederholt darauf hin, daß Amts= und Sprechtage nur Dienstags
und Freitags ſind. An anderen Tagen können Steuerpflichtige
nicht darauf rechnen, daß ſie vorgelaſſen werden, es ſei denn, daß
ſie vorgeladen ſind. — Am Freitag vormittag wurde in der
Friedrich=Ebert=Straße ein vierjähriger Junge, als er eben aus
dem Tor der elterlichen Wohnung trat, von einem Radfahrer,
der ſtatt auf der Straße, auf dem Fußweg dicht an den Häuſern
vorbeifuhr, umgerannt, wodurch er einige Verletzungen am linken
Bein davontrug. Leider iſt dieſer rückſichtsloſe Radler unerkannt
entkommen. Der Gepflogenheit ſo mancher Radfahrer, die
Fuß=
wege ſtatt der Fahrbahn oder der Floßrinne zu benutzen, ſollte
die Polizei mit aller Schärfe entgegentreten. — Ein in den
vier=
ziger Jahren ſtehender Arbeiter, der vor kurzem arbeitslos wurde,
erlitt am Freitag vormittag einen Tobſuchtsanfall und
be=
drohte ſeine Umgebung. Der bedauernswerte Mann konnte nur
mit den größten Anſtrengungen überwältigt und nach dem
Lan=
deshoſpital Hofheim verbracht werden.
Aa. Wolfskehlen, 23. Juni. Beigeordnetenwahl. Die
Wählerliſte zur Beigeordnetenwahl liegt gegenwärtig auf der
Bürgermeiſterei auf. Wahlvorſchläge müſſen bis zum 2. Juli
eingereicht ſein.
Aa. Eberſtadt, 23. Juni. Zum Jubiläum der
Sol=
datenkameradſchaft. Das 40jährige Jubiläumsfeſt der
Soldatenkameradſchaft Eberſtadt, das am Samstag, Sonntag und
Montag abgehalten wird verſpricht, dem Programm und den
Vorbereitungen nach zu ſchließen, einen ſchönen Verlauf und eine
gute Beteiligung. Aus Darmſtadt haben unter anderem für den
Feſtſonntag der Kriegerverein Darmſtadt, der Verein ehemaliger
Angehöriger des Großh. Art.=Korps Darmſtadt, die Vereinigung
früherer Leibgardiſten Darmſtadt, der Krieger= und Militärverein
„Graf von Haeſeler‟ Darmſtadt, die Vereinigung ehem. 116er
Darmſtadt, der Kameradſchaftliche Kriegerverein 1874 Darmſtadt,
die Kameradſchaftliche Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Dragoner
23 Darmſtadt, der Kavallerieverein Darmſtadt, der Verein ehem.
6ler Artilleriſten Darmſtadt, die Kriegerkameradſchaft „
Germa=
nia‟ Darmſtadt und der Marineverein Darmſtadt und Umgebung
ihr Erſcheinen zugeſagt. Von auswärts werden Krieger= und
Militärvereine aus Bickenbach, Nieder=Ramſtadt, Gräfenhauſen,
Groß=Hauſen, Balkhauſen, Brandau, Pfungſtadt, Biſchofsheim.
Roßdorf, Meſſel, Nierſtein, Gimbsheim, Eſchollbrücken, Viernheim,
Offenbach, Biebesheim, Birkenau, Lorſch Beerfelden, Traiſa
See=
heim uſw. erwartet. Außerdem hat die Mehrzahl aller Eberſtädter
Ortsvereine ihre Mitwirkung zugeſagt. Die Feſtrede bei dem
Feſt=
akt am Sonntag nachmittag hält Generalleutnant a. D. v.
Oidt=
mann, Darmſtadt, der Vorſitzende des Haſſia=Verbandes, bei der
Rheinland=Befreiungsfeier am Montag abend Hz. Hch. Roth.
F Eberſtadt, 23. Juni. Rheiniſcher Abend des
Muſik=
vereins 1904. Einen ausgezeichneten Genuß bot der Muſikverein
1904 ſeinen Mitgliedern und Freunden im Garten „Zum Darmſtädter
Hof” (Laun) durch ein Konzert, deſſen Programm den Eberſtädtern einen
„Rheiniſchen Abend” erſetzen ſollte und in der Tat auch erſetzt hat. Alles
das, was unſere Dichter und Liederkomponiſten jeweils von dem ſtolzeſten
aller deutſchen Ströme, dem Rhein, erdacht und geſungen haben, klang
in Tönen wieder und — die Herzen der Zuhörer klangen mit. Mußten
doppelt mitklingen, weil ſie etwas von dem Kommenden ahnten, von dem
in dieſen Tagen ſo viel geſprochen wird und das nun in unmittelbare
Nähe gerichtet iſt: vom freien Rhein!. Das Orcheſter ſetzte unter
der Leitung ſeines Dirigenten Frees alles zum vollen Gelingen des
Abends ein und fand denn auch den ſchönſten Dank und Lohn für das
Gebotene in dem reichen Beifall und der Anerkennung, wodurch das
Orcheſter zu immer neuen Zugaben herausgefordert wurde.
Hervor=
ragend war der Trompeter=Soliſt Sehr=Darmſtadt, deſſen ſtaunenswerte
Bemeiſterung des Inſtrumentes beſonders in der Einlage: „Die alten
Deſſauer” in hohem Maße entzückte. Durch unſeren einheimiſchen
Sän=
ger Karl Schmidt fand das Programm eine angenehme Bereicherung.
Er ſang mit ſeiner ſchön ausgeglichenen Baritonſtimme die beiden
Lie=
der „Frühling am Rhein” und Brüder im Rheinland”, und erntete
ebenſo wie das Orcheſter reichen Beifall. Der Abend war für den
ver=
anſtaltenden Verein ein ſchöner Erfolg. — Jugendtag. Der
Jugendtag wird von unſerer Volksſchule am Samstag, den 5. Juli,
ge=
feiert werden. Er findet dieſes Jahr 14 Tage ſpäter ſtatt, weil
ge=
wünſcht wurde, daß die Befreiung der Rheinlande von fremder
Be=
ſatzung an dem Schulfeiertag der Jugend in irgend einer Form ihren
Niederſchlag finden ſolle. Die Vorbereitung für das Feſt ſind bereits
in vollem Gange. Auch in dieſem Jahre wird die Gemeinde die Kinder
mit der Johannisbrezel bedenken.
Cp. Pfungſtadt, 23. Juni. Das Notpumpwerk der
Stadt Darmſtadt. Bei der bereits gemeldeten Erweiterung
des Darmſtädter Waſſerwerks am Griesheimer Eichwäldchen
han=
delt es ſich in erſter Linie um die Errichtung eines Notpumpwerks,
die wegen techniſcher Störungen notwendig geworden iſt. Der dazu
benötigte Strom muß von einem Maſte der Hochſpannungsleitung
in der Nähe der Sandbach hergeleitet werden. Von dort aus muß
nun eine Freileitung nach dem Hauptpumpwerk gelegt werden. Zu
dieſem Zweck müſſen mehrere Pfungſtädter Grundſtücksbeſitzer ihr
Einverſtändnis zur Aufſtellung der erforderlichen Leitungsmaſte
geben. Die Direktion der Städtiſchen Betriebe Darmſtadts hat ſich
bereit erklärt, etwa entſtehende Flurſchäden den betreffenden
Grundſtücksbeſitzern zu erſetzen.
Cp. Pfungſtadt, 23. Juni. Die
Voranſchlagsbera=
tung dürfte in Kürze innerhalb des Gemeinderats beginnen.
Bürgermeiſter Schwinn hat nämlich den Voranſchlag für 1930
ſo=
eben dem Gemeinderat zur vorläufigen Kenntnisnahme zugehen
laſſen. — Kirchliches. Am Sonntag war mit dem Gottesdienſt
eine Gedächtnisfeier der Augsburger Konfeſſion verbunden.
Pfarrer Strack ſprach im Anſchluß an einen Text aus dem
Titus=
brief über das chriſtliche Heil. Der Kirchengeſangverein wirkt mit.
— Erhöhung des Milchpreiſes Seit Beginn der Woche
hat die Milchverwertungsgenoſſenſchaft Pfungſtadt den Milchpreis
um zwei Pfennige für den Liter erhöht.
Moosſtreuab=
gabe. Wie die Bürgermeiſterei mitteilt, hat die Gemeinde noch
Moos= und Nadelſtreu abzugeben. Ein Haufen wird noch mit
5 Mark berechnet.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 23. Juni. Auf Veranlaſſung des Deutſchen
Sängerbundes veranſtalten die beiden hieſigen, dem Bunde
angeſchloſſe=
nen Geſangvereine „Harmonie” und „Eintracht=
Freund=
ſchaft” am Sonntag, den 29. d. M., einen allgemeinen Liedertag. Die
Veranſtaltung, die in erſter Linie der Hebung und Förderung des
Volks=
geſangs dienen ſoll, zugleich aber auch als Rheinlandbefreiungsfeier
gedacht iſt, findet ſtatt vor dem Platze am alten Kriegerdenkmal, und
zwar vormittags um 11 Uhr. Es gelangen von beiden Vereinen je zwei
Chöre zum Vortrag. In einer Anſprache wird auf die Bedeutung der
Veranſtaltung im näheren eingegangen werden. — Rheinfahrt. Zu
der am 13. Juli d. J. von ſeiten des Geſangvereins „Eintracht=
Freund=
ſchaft” in Gemeinſchaft mit dem Geſangverein „Germania” Ober=
Ram=
ſtadt geplanten Rheinfahrt ſind die Voranmeldungen ſo zahlreich, daß
die Zahl der Mindeſtbeteiligung längſt überſchritten iſt. Für die Fahrt
iſt der ganz modern ausgeſtattete Perſonendampfer „Rheinluſt” gemietet.
Nach dem feſtgelegten Fahrplan iſt damit zu rechnen, daß das Schiff
gegen 11 Uhr vormittags in Koblenz eintrifft und damit genügend. Zeit
zur Beſichtigung der Stadt zur Verfügung ſteht. Eine Kapelle der
Nie=
der=Ramſtädter Muſikvereinigung wird zur Unterhaltung während der
Fahrt beitragen. — Mutter= und Säuglings=
Beratungs=
ſtunde. Die nächſte Beratungsſtunde findet am kommenden Mittwoch,
nachmittags 3 Uhr, im Vereinshaus dahier ſtatt.
Zwei Schwerverletzte. — Fünfzehn Leichtv
Ein ſchweres Eiſenbahnunglück, das ſehr leicht n.
gen hätte haben können, ereignete ſich geſtern vormitte
in der Nähe des Hauptbahnhofes bei Mainz=Mombach.
in der Gegend des Tennisplatzes in der Mombacher S
Oktober vorigen Jahres ein FD=Zug in einen Güterz
von Alzey kommende und im Hauptbahnhof 8.55 Uhr
zug 1453 gegen einen von einer Lokomotive geführte
ladenen Kippwagen. Der Lokomotivführer des Perſo
im letzten Augenblick die große Gefahr und ſetzte all
Bewegung, um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden.
nicht verhindern, daß die Lokomotive des Perſonenzuge
tvagen ſtieß und dieſen zum Umſtürzen brachte. Der
arbeiter Anton Haſſinger aus der Forſterſtraße
unter dem umgeſtürzten Kippwagen begraben. Er
ſofort erſchienene Ueberfallkommando der Polizei
beamte aus ſeiner gefährlichen Lage befreit. — In eine
Perſonenzuges wurde der Landwirt Ferd. Klee
durch die Wucht des Zuſammenſtoßes derart zu Bode
er einen ſchweren Schädelbruch erlitt. In bewußtloſen
der H. und der K. durch das Sanitätsauto ins Städt
üiberführt. Dort wurden bei dem H. Rippen= und
korb= und Beckenquetſchungen feſtgeſtellt. Die Verletz
einer Operation unterzogen werden und befinden ſich
Durch den Anprall wurden außerdem ungefähr 15 4
Geſchlechts durch Herabfallen von Gepäckſtücken in leid
Der Bahnarzt Dr. Manz erſchien ſofort an der 1
Sanitäter, und legten den Verletzten Notverbände a
letzten wurden mittels Omnibus der Reichsbahn an ih
ort befördert.
An der Unfallſtelle traf auch gleich darauf ein
Bahn ein und ſorgte für die Beſeitigung der Trümme
und des Kokſes. Nach kurzer Zeit waren die Aufräu
endet und konnten die Züge wieder fahrplanmäßig ve
Schuld an dem Unfall trifft, konnten wir noch nicht f.
mi
G. Ober=Ramſtadt, 23. Juni. Fälligkeit
Steuerpflichtigen ſeien in ihrem Intereſſe darauf au
daß die 2. Rate der ſtaatlichen Grund= Sondergebäu
ſteuer 1930 bis zum 25. d. M. an die Untererhebſtell
Nach dieſem Zeitpunkt tritt die Beitreibung ein. —
erhöhung. Der Milchpreis wurde hier vom 21. J
auf 30 Pfg. per Liter erhöht. — Ruhebänke. 2
Verſchönerungsverein Ober=Ramſtadt beabſichtigt,
Ruhebänke an verſchiedenen Stellen um Ober=Ramſtad
ſollen die ſeither aufgeſtellten Bänke einen neuen Ar
Waſſerverſorgung. Mit den kürzlich vom
ſchloſſenen Arbeiten zur Erweiterung der Waſſerver
der „Faulbach” wird dem Vernehmen nach in den er
nen. Die derzeitige Trockenheit läßt einen allge
ſamen Waſſerverbrauch dringend geboten e
höher gelegenen Straßenzüge zeitweiſe unter Waſſe
haben. — Vom Schwimmbad. Der Beſuch
Schwimmbades erreicht zurzeit Nekordziffern, und
darin die gewünſchte Erholung. Die unbedingte Sau
in allen ihren Teilen bildet an ſich ſchon einen ſtarker
auch für ſehr viele auswärtige Beſucher. — Amt
dieſer Stelle ſei darauf hingewieſen, daß die Amts= u
für Ober=Ramſtadt zuſtändigen Finanzamts Darmſtad
tags und Freitags ſind, und daß an anderen Wochen:
tige, ſofern ſie nicht vorgeladen, nicht darauf rechne
ſprechungen vorgelaſſen zu werden.
Cd. Ober=Moſſau, 23. Juni. Heute nachr
4 Uhr brach bei Heinrich Weyrauch Feuer au
und Stallungen zum Opfer fielen. Die Entſte
noch unbekannt. Das vorhandene Vieh iſt
geret=
vorräte uſw. verbrannten. Die Feuerwehren
Unter=Moſſau löſchten den Brand, die alamierte
Erbach brauchte nicht mehr einzugreifen. Es iſ
im dergangenen Jahre die neue Waſſerleitung 4
viel dazu beigetragen hat, daß nicht die geſam
Feuer verfiel.
er
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Soft
h. Büdingen, 23. Juni. Der Büdinger Jub
verbunden mit der 60=Jahresgedenkfeier de
der Marktrechte an die Stadt Büdingen
Kaiſer Ludwig der Bayer nahm am Sonntag bei herr
ſtarkem Beſuch ſeinen Anfang. Dem Feſtakt auf de
Samstag abend wohnten auch Kreisdirektor Dr. Gaß=
Hildner, Mitglieder der hieſigen Standesherrrſchaft
bei. Zu dem Glanzpunkt des Feſtes, dem geſtrige=
Feſtzug mit 20 Feſtwagen, hatte ſich eine rieſige M
gefunden. Im Feſtzug waren u. a. zu ſehen Bau
Walter von der Vogelweide, Verleihung der Markt:
Ludwig den Bayer, Köhler, Waldſchmiede und Bauer!
neuen Marktplatz entfaltete ſich bald ein fröhliches
dem Markt verbundene landwirtſchaftliche
und Gewerbeſchau in der neu errichteten Feſ
eines guten Beſuches. Der Montag brachte Pferd
Krämermarkt, am Dienstag ſind Pferde=, Rindviel
Krämermarkt ſowie eine Rindvieh=Prämiierung vor
ſchluß des Marktes wird am Mittwoch eine Krämern
7
SBi
h. Schlitz, 23. Juni. Das Volkstrachtenfe
tüimlichen Burgenſtadt nahm am Samstag und Sonn
den Verlauf. Den Auftakt bildete Samstag nach
weihung der Brunnenfigur Ritter St.
Ge=
riſchen Marktplatz im Beiſein des Bürgermeiſters
Gräflichen Familie und der Stadtverwaltung. Der
einen Rieſenverkehr von ſchätzungsweiſe 10000 Men
der Bahnſtrecke Salzfchlirf—Schlitz-Niederaula, 4
Autos brachten fortgeſetzt Gäſte, ſo daß zwiſchen d.
trachten die moderne Kleidung vorherrſchte. Den O.
anſtaltung bildete der große Trachtenzug
wagen, zu dem die 16 Schlitzerländer Gemeinde
Gruppen ſtellten. Auch die Schwälmer, Hüttenbe
Hefſenländer und Vogelsberger waren in bunter
Zug eingegliedert. Auf dem Feſtplatze wechſelten di
des Reitervereins in hiſtoriſchen Uniformen, Tänze
Trachtengruppen, Konzert und Volksfeſt ab. Bei ein.
heit wurden die 4 Gräflichen Burgen durd
Feuerwerk beleuchtet und pyrotechniſch
EN
Fr.
Aus der Wetterau, 23. Juni. Ihr 90. Leb
endete die älteſte Frau der Wetterau, Margarete
Lindheim.
h. Büdingen, 23. Juni. Sein 25jähriges
Dirigent des hieſigen Gefangvereins „Liederkranz
meiſter Heinz Georg=Frankfurt begehen. Der Verein
verdienten Chorleiter als Ehrung ein ſchönes Gemal
feiert der Geſangverein „Liederkranz” ſein 90jähr!
verbunden mit einem großen Geſangswettſtreit. AI
nehmen 28 Männergeſangvereine in 7 Klaſſen mit el
teil.
h. Gießen, 23. Juni. Verſchüttet und
lich verletzt wurden die Steinbruchsarbeiter Ne
Schäfer=Oberquembach. In dem Kalkſteinbruch loſte
Arbeit plötzlich eine Wand ab und verſchüttete mehr”
auf die beiden Schwerverletzten kamen die übrigen
Schrecken davon. — Auf dem Wochenmarkk
15—20, grüne Bohnen 40—45, Spinat 10—15, Zwiebeln
40—65, Römiſchkohl 8—10, Rhabarber 10—15, Tomar
20—25, Butter 140—150, Matte 30—35, Kirſchen W—
bis 80, Aprikoſen 60—80, Stachelbeeren 20—25, Honig
30—35, alte Kartoffeln 4,5—5, neue Kartoffeln 10—12,
bis 130, Suppenhühner 100—120, Nüſſe 60—70 Pfg.
kohl 30—70, Eier 10—11, Salatgurken 25—60, Rettich
10, Ober=Kohlrabi 8—10 Pfg. das Stück; Käſe 10. 2‟
gelbe Rüben 8—12, Radieschen 10—15 Pfg. das Bül”
bis 4 Mk. der Zentner.
Gießen, 23. Juni. Die Schaffung einer einge
heſſiſchen Kirche für Heſſen=Darmſtadt, 9e
Heſſen=Naſſau und Frankfurt beſchäftigte die he!=
Friedberger Konferenz. Ueber die Frage reiel!"
profeſſor der Theologie D. Cordier=Gießen und
D Waitz=Darmſtadt. In einer Entſchließun
heitliche Großheſſiſche Kirche als Ziel der kirchll”.
gefordert und die Weiterführung der Verhano.
5.
*
K
Ein kräftiger
Sonntagsjunge
imen.
A. Kreſſel und Frau
Toni, geb. Klegenſteuber.
t, Wilhelmſtr. 22.
iſela hat ein Brüderchen
en.
lbarer Freude
1ob Wöhrn u. Frau
ſerta, geb. Lippert
Liebfrauenſtr. 27.
Von der Reiſe
zurück.
Dr. B. Pollot
Augenarzt.
(10008b)
Haarausfall
wird d. die Ottve=
Methode ſicher
be=
ſeitigt. Wirkung
überraſchend. Preis
1.90 ℳ. — Friſeur
Karl Steinmetz,
Ludwigſtr. 8. (8466a
Keine Reiſe
ohne
Lohmann=
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Schuchardſtraße 15,
Eliſabethenſtraße 1.
Statt Karten.
Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Dr.=Ing. Max Raudnitz
Herta Raudnitz, geb. Wohl
ſiadt, den 24. Juni 1930.
ſtraße 49.
Nachruf.
ern verſchied nach kurzer, ſchwerer
Krank=
unſer langjähriger Zuſchneider
dert Karl Griebel
elbe war ſeit 20 Jahren in unſerem
Jäft tätig und hat ſich während dieſer
ſiets als pfichttreuer, fieißiger Menſch
hrt
ein Andenken werden wir in Ehren halten.
Kleiderheß
und die Angeftellten der Firma.
mſtadt, den 24. Juni 1930.
9.
erfertigter erfüllt hiermit die traurige Pflicht,
E. M. E. M., A. H. A. H., A. M. A. M. von
E lbleben ſeines hochverdienten Ehrenmitgliedes,
errn Reichsbahn=Oberingenieurs i. R.
Mriaan Tyuinnng
(Aktiv 1872—73)
g’nend in Kenntnis zu ſetzen.
— verlieren in dem Verſtorbenen einen lieben
Herrn, der mit zu den Gründern unſeres
es gehörte, und der bis in ſein hohes Alter
* zu ſeinem Bunde ſtand.
* werden ihm ſtets ein ehrendes Andenken
Aren.
Der Akademiſche Verein Darmſtadt
im B. B.
Teuter XXX
Meyn X
mſtadt, den 23. Juni 1930.
Zeiſetzung findet am Mittwoch, den 25. Juni,
r vormittags, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (9998
9
Dankſagung.
2ie vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
Seimgange meines lieben, unvergeßlichen
I, unſeres guten Bruders, Onkels und
agers
Jung
Joſeph
für die vielen Blumenſpenden ſage ich
leſem Wege meinen innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kätchen Jung Witwe
geb. Büdinger.
mſtadt, den 23. Juni 1930.
Dienstag, den 24. Juni 1930
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Nach langem und ſchwerem Leiden verſchied unſer lieber Gatte,
Vater, Bruder, Schwiegervater, Großvater und Onkel
Mi ehlnnant Thumiitt
Eiſenbazn=Oberingenieur i. R.
im Alter von 78 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Thümling, geb. Schuchmann.
Frankfurt a. M., Mainzerlandſtraße 234, den 21. Juni 1930.
Eſſen, Marburg a. d. L, London
Die Beerdigung erfolgt in Darmſiadt Mittwoch, den 25. Juni,
vor=
mittags 11 Uhr, vom Portale des alten Friedhofes an der Nieder=
Ramſtädterſiraße.
(Es wird höfl. gebeten, von Beileidsbeſuchen Abſiand zu nehmen.
Seite 7
Süße Kirſchen Pfd. 25. 2 Pfd. 45 Pfg.
Prachtvolle Spargel (morgen Schluß
der Saiſon).
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Dr. A. Neidhardt und Frau Gertrude.
Groß=Bieberau, Darmſtadt, den 22. Juni 1930.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 24. Juni,
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Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
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Darmſiadt, den 23. Juni 1930.
Die Beiſetzung findet am Dienstag, den 24. Juni, nachmittags 3½ Uhr,
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bis 30. September verſendet die Badeverwaltung Bad Salzſchlirf,
Zwangsverſteigerung.
Termin: Dienstag, den 1. Juli 1930, nachm. ½4 Uhr,
Zimmer 219 im Neuen Gerichtsgebäude.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Blatt 289:
Flur I, Nr. 1091, Grabgarten, Kiesſtr., 65 qm, Schätzung:
1500 RM.;
Flur I. Nr. 1092, Hofreite Nr. 66, Kiesſtraße, 258 gw,
Schätzung: 38 500 NM.
Eigentümer: Eheleute Wilhelm Gaſſert, Kaufmann, und
Katharina, geb. Heil, deſſen Ehefrau, zu je einhalb.
Darmſtadt, den 25. März 1930.
(5920a
Heſſiſches Amtsgericht 1.
Zwangsverſteigerung.
Termin: 18. November 1930, nachmittags ½4 Uhr,
im Sitzungsſaal 219 des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darm=
ſtadt, bezügl. der dem Ehemann Fuchs zuſtehenden ideellen
Hälfte.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5, Blatt 2102.
Flur 5, Nr. 790, Hofreite Nr. 34, Schießhausſtraße, 154 gm,
Schätzung 10 700 RM.
Flur 5, Nr. 791, Grabgarten daſelbſt, 83 qm, Schätzung
800 RM.
Flur 5, Nr. 797 Grabgarten, Die Holzwegsgärten, 257 qw,
Schätzung 2500 RM.
Flur 5, Nr. 798, Hofreitegrund daſelbſt, 98 qm, Schätzung
1000 RM.
Eigentümer: Eheleute Diplomingenieur und Syndikus
Wilhelm Fuchs und Karoline, geb. Scherf in
Frank=
furt (M.), Am Dornbuſch 3, bezw. Wittelsbacher Allee 1, III.
Darmſtadt, den 17. Juni 1930.
(10000a
Heſſiſches Amtsgericht I.
wenig geſpielt, zu
verkaufen. (9796b
Zimmermann
rfenſtraße 21.
ichſt Rheinſtraße
ALOTAA
KINDERMEHL
Bin 9996
„der MMäulen
farmen lawesgei
*
Einträge in das Handelsregiſter,
Ab=
eilung B: Am 16. Juni 1930
hinſicht=
lich der Firma: Deutſche Bank und
Disconto=Geſellſchaft, Filiale
Darm=
ſtadt, Darmſtadt: Die Prokura des
Ewald Ogilvie iſt erloſchen. Durch
Be=
ſchluß des hierzu ermächtigten
Aufſichts=
rats vom 9. April 1930 iſt der
Geſell=
ſchaftsvertrag abgeändert. — Am 19. Juni
1930 hinſichtlich der Firma: W. Auguſt
Schenck & Benda,
Aktiengeſell=
ſchaft, Darmſtadt: Die Firma iſt er=
(9981
loſchen.
Darmſtadt, den 21. Juni 1930.
Amtsgericht I.
Seite 8
Dienstag, den 24. Juni 1930
Reich und Ausland.
Gakkenmordprozeß Gukmann.
Die Todesſtrafe beantragt.
Prenzlau. Zu Beginn der
Montags=
ſitzung im Gattenmordprozeß Gutmann wurde
zunächſt noch einmal in die Beweisaufnahme
eingetreten, da die Verteidigung Anträge auf
Vernehmung einiger Zeugen geſtellt hatte,
denen gegenüber Gutmann davon geſprochen
hat, neben der Lebensverſicherung auch eine
Autounfallverſicherung abſchließen zu wollen, die
infolge der hohen Prämie aber nicht zuſtande
kam. Dies wurde aber vom Staatsanwalt als
unwahr unterſtellt und die Beweisanträge der
Verteidigung vom Gericht abgelehnt. —
Ober=
ſtaatsanwalt Hardt beantragte gegen den
Zahn=
arzt Dr. Gutmann, da er ihn des Mordes für
ſchuldig halte, die Todesſtrafe und die
Aberken=
nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf
Lebens=
zeit. Wegen der begangenen Urkundenfälſchung
beantragte er ſechs Monate Gefängnis. Der
Angeklagte blieb, als er den Strafantrag hörte,
vollkommen ruhig auf ſeinem Platz in der
An=
klagebank ſitzen.
Gutmann zum Tode verurteilt.
Kurz nach 6 Uhr nachmittags verkündete das
Schwurgericht folgendes Urteil:
Der Angeklagte iſt des Mordes ſchuldig. Er
wird deshalb zum Tode und dauernden Verluſt
der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Ferner
wird der Angeklagte wegen ſchwerer
Urkunden=
fälſchung zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt,
die als durch die Unterſuchungshaft verbüßt
gelten. Von der Anklage der Urkundenfälſchung
in zwei weiteren Fällen wird er freigeſprochen.
Die Koſten des Verfahrens fallen, ſoweit nicht
Freiſpruch erfolgte, dem Angeklagten zur Laſt.
Ein Laſtkraftwagen mit 35 Perſonen verunglückt.
Fünf Schwerverletzte.
Königſtein i. T. Am Sonntag
nachmit=
tag ereignete ſich an der Kreuzung der
Feld=
bergſtraße und der nach Limburg abzweigenden
Chauſſee ein Kraftwagenunglück, bei dem nur
durch einen Zufall keine Toten zu beklagen ſind.
Ein mit 30 bis 35 Perſonen beſetztes Laſtauto,
das vom Feldbergturnfeſt auf der Heimfahrt
nach Frankfurt war, geriet offenbar infolge
Ver=
ſagens der Bremsvorrichtung in zu ſchnelle
Fahrt, ſo daß der Chauffeur an einer Kurve die
Gewalt über den Wagen verlor. Dieſer geriet
an einen Abhang und überſchlug ſich. Durch die
Spanndrähte einer Telephonleitung wurde ein
völliges Ueberſchlagen des Wagens verhütet.
Von den Inſaſſen, Mitgliedern des Turnvereins
„Jahn=Grün=Weiß” Frankfurt, wurden etwa 20
Perſonen verletzt, davon fünf ſo ſchwer, daß ſie
in das Königſteiner Krankenhaus gebracht
wer=
den mußten. 15 Perſonen konnten nach
An=
legung von Notverbänden wieder entlaſſen
wer=
den. Die Sanitätskolonne Königſtein, die an die
Unfallſtelle eilte, leiſtete die erſte Hilfe.
Brückeneinſturz im Flußbad.
Berlin. Im Stadtteil Alt=Chemnitz hat
ſich am Sonntag im Flußbad ein ſchweres
Un=
glück ereignet. Auf einer hölzernen Brücke, die
über den an dieſer Stelle ziemlich tiefen
Chem=
nitz=Fluß führt, befanden ſich etwa 200 Perſonen,
die dem Treiben der Badenden zuſahen. Plötzlich
ſtürzte die Brücke infolge Ueberbelaſtung ein.
und die Leute ſtürzten in die Fluten. 92
Per=
ſonen, Männer, Frauen und Kinder, die zum
größten Teil des Schwimmens unkundig waren,
haben Verletzungen erlitten, davon 23 Arm=,
Bein= und Rippenbrüche und 69 Verſtauchungen
aller Art. Sechs Verletzte ſchweben in
Lebens=
gefahr. Das Rettungswerk geſtaltete ſich
außer=
ordentlich ſchwierig, da unter den ins Waſſer
geſtürzten Perſonen wilde Kämpfe entbrannten.
Die Lübecker Kindertragödie.
Lübeck. Nach dem Bericht des Lübecker
Geſundheitsamtes von geſtern früh hat ſich die
Sterblichkeitsziffer von den mit dem
Calmette=
verfahren geimpften Säuglingen um einen
wei=
teren Todesfall auf 42 erhöht. Krank ſind 93
Kinder, gebeſſert 52, geſund bzw. in ärztlicher
Beobachtung 64.
Schwerer Unfall des 84jähr. Generals
von Wildenbruch.
General a. D. Ludwig von Wildenbruch,
der Bruder des verſtorbenen Dichters Ernſt von
Wildenbruch und Enkel des Prinzen Louis
Fer=
dinand, erlitt einen ſchweren Straßenunfall beim
Ueberſchreiten der Potsdamer Straße in Berlin. zerſtört. Der Lokomotivführer wurde infolge
Da der General ſchon im 85. Lebensjahr ſteht,
gibt ſein Befinden, zu ſchweren Beſorgniſſen
Anlaß.
Jubelnder Empfang des Kreuzers „Köln” in Danzig.
Oben: Kreuzer „Köln” auf der Danziger Reede.
Unten: Präſident Sahm ſtattet dem Fregattenkapitän v. Schröder auf der „Köln” ſeinen Beſuch ab.
Der Beſuch des modernſten Kreuzers der Reichsmarine „Köln” in der freien Stadt Danzig
ge=
ſtaltete ſich zu einer feierlichen Kundgebung der Bevölkerung für die Untrennbarkeit vom Deutſchen
Reich.
Erdrutſch=Anglück in Eſſen.
Der 30 Meter tiefe Krater in der Neubau=Kolonie von Eſſen.
Ueber der Zeche „Hagenbeck” im Neubaugelände von Eſſen bildete ſich ganz plötzlich aus
unbe=
kannter Urſache ein Trichter, in den ein zehnjähriger Knabe, der auf der Straße ſpielte,
hinein=
gezogen wurde. Trotz ſofortiger Hilfsmaßnahmen der Feuerwehr konnte die Leiche nicht geborgen
werden, da die Gefahr weiterer Einſtürze fortbeſtand.
Die Weltkraftkonferenz.
Berlin. Im Mittelpunkt des erſten Tages
der zweiten Woche der Weltkraftkonferenz ſtand
der ſechſte der allgemeinen Hauptvorträge, den
Profeſſor Eddington hielt. Bevor er das Wort
ergriff, wurde er vom engliſchen Botſchafter Sir
Horace Rumbold durch eine Anſprache
einge=
führt, in der der Botſchafter auf die
wiſſen=
ſchaftliche Bedeutung Profeſſor Eddingtons
hin=
wies, der ſeit 1913 Profeſſor der Aſtronomie an
der Univerſität und ſeit 1914 Direktor des
Ob=
ſervatoriums Cambridge iſt. Danach ſprach
Pro=
feſſor Eddington über das Problem der
Befrei=
ung von gewaltigen Energien aus dem Innern
des Atoms. Er ſchloß mit der Bemerkung, die
Energien aus dem Innern der Materie könnten
das Leben des Univerſums von Millionen auf
Billionen Jahre verlängern.
Eiſenbahnunfälle.
Charleſton (Virginia). Der unter dem
Namen „Der Sport” bekannte Expreßzug, der
ſich von Newsport in Virginien nach Detroit
unterwegs befand, iſt in der Nähe von
Charle=
ſton entgleiſt. Dabei kam der Lokomotivführer
ums Leben, während der Heizer und mehrere
Fahrgäſte verletzt wurden.
Perth (Auſtralien). Infolge Entgleiſung
der Lokomotive eines Güterzuges gerieten in
der Nähe des Ortes Wogan Hills 13
Güter=
wagen in Brand. Alle Waggons, die zum Teil
mit Weizen beladen waren, wurden vollſtändig
Umſchlagens der Maſchine getötet. Man
be=
fürchtet, daß eine Anzahl Tramps (
Schwnrz=
fahrer), die ſich in den Güterwagen verſteckt
hat=
ten, bei dem Brand
Eine Spitzenleiſtung der eulture.
Paris. Perpignan iſt die befeſtigte
Haupt=
ſtadt des franzöſiſchen Departements Pyrenées=
Orientales, liegt an der Tet, weiſt etwa 50 000
Einwohner auf und erlangte eine gewiſſe „
Be=
rühmtheit” durch — Franz Lehar, deſſen
ſati=
riſche Operette „Cloclo” in dieſem lieblichen
Neſtchen ſpielt. Früher einmal ſah Perpignan
auch beſſere Tage: 1349—1789 war ſie ſogar
Uni=
verſitätsſtadt! Um neues Kulturleben aus den
Ruinen erblühen zu laſſen, beſchloß nun der
Magiſtrat vor etwa Jahresfriſt, zumindeſt eine
bislang fehlende ſtädtiſche Bibliothek zu
grün=
den. Die Lokalpreſſe bezeichnete dieſes epochale
Ereignis mit einiger Uebertreibung als eine
kulturelle Spitzenleiſtung. Und die braven
Per=
pignaner Bürger waren bis vor kurzem recht
ſtolz auf ihre Bibliothek. Heute ſind ſie es
aller=
dings nicht mehr. Woran nicht ſie ſelbſt,
ſon=
dern ein Pariſer Rechtsanwalt die Schuld trägt,
der, irgendwie nach Perpignan verſchlagen, der
Bibliothek ſeinen Beſuch abſtattete und um
einige Werke von Anatole France, bzw. von
Balzac bat. „Führen wir nicht”, lautete die
lakoniſche Auskunft des Bibliothekars. „Was
können Sie mir den empfehlen?” ſtutzte der
Pariſer. — „Hier, mein Herr” deutete der
Bücherdirektor, auf zwei vollgeſtopfte Regale.
„Lauter Detektivromane!!! Links ohne und
rechts mit Geſpenſtern. Bedienen Sie ſich!"
Der Pariſer Rechtsanwalt war taktlos genug,
ſein „literariſches Erlebnis” in Perpignan in
cinem Pariſer Blatte zu veröffentlichen. Und
die „kulturelle Spitzenleiſtung” ging ſomit lei=
.. .*ten.
An Bord des Luftſchiffes
das, wie gemeldet, zu einer Fal
kiſchen Seen und nach der Oſtſe
befinden ſich 37 Fahrgäſte, unte
vizepräſident Weiß, Major v.
verordnetenvorſteher „Haß, M
Göhrs und fünf führende Herre
konferenz. Unter den Fahrgäſt
größere Anzahl von Ausländer
Nach der Landung vom er
Berlin hatte das Luftſchiff nich
maſt feſtgemacht, ſondern lag g/ in de
des Kleinluftſchiffes und nahr ort
Paſſagierwechſel vor. Kurz vo
das Heck infolge Uebertriebs
Höhe. Es mußte bedeutende Ve
gezogen werden, um das Luftſd
den zu halten. Auch Dr. Ecken
Flugplatz anweſend und ließ
Lehmann über die Zwiſchenfä in h
Bericht erſtatten. Da Dr. Ecken
der Weltkraftkonferenz teilnit
während der ganzen Fahrten,
unternommen werden, in Berli
Das Luftſchiff fliegt jetzt zu
tin, wird dann die Oſtſeebäder I
auch einen Abſtecher nach de
machen. Wie Kapitän Lehmar
er auf der morgigen Schleſien
a. d. Oder, Görlitz, Breslau 1
abkreuzen und ſchließlich aud
größeren Städten in Schleſien
ſtatten.
„Graf Zeppelin” um 17,12 U
glatt gelandet.
Staaken. „Graf Zeppelit
Uhr glatt gelandet. Das Luftſch
Uhr Kyritz und um 16,50 Uhr
Junkersgroßflugzeug „D. 2000‟
Uhr aufgeſtiegen war, traf kurz
Staaken ein und landete ebenf
erfolgter Paſſagierübernahme ſt
ſchiff um 17,25 Uhr zu ſeiner zw
Berlin. An Bord befinden ſi
wirtſchaftsminiſter Dr. Dietrich.
tete um 17,33 Uhr ebenfalls z
„D 2000” in Berl
Berlin. Das Junkersflu
iſt von Deſſau kommend geſte=
Berlin eingetroffen. Im Laufe
unternimmt das Flugzeug ei
Teilnehmern der Weltkraftkonf
mittag ſoll es nach Staaken flie
Stunden bleiben ſoll.
Neuer Weltrekord eines franz
Enlft
Erkun
auf 9
war
von
auch
t.
Paris. Dem franzöſiſchen Fegeil
Parés iſt es gelungen, auf eine Taſſerf
den Dauer=Strecken= und Sck
rigkeſt=
rekord mit einer Nutzlaſt von P Kil
an Bord zu brechen. Das Tgzeud
20 Stunden 20 Minuten und Sekund
unterbrochen in der Luft und 1F eint
von 2853 Kilometern mit ein Durchſchl.
geſchwindigkeit von 147 Kil Eein
Stunde zurück.
Das Bandenunweſen in den kreinſd
Staaten.
New York. Der Banden!
Sonntag zwei neue Opfer. Eai
drangen plötzlich in den itali —he0
ſchen Klub in Brooklyn ein, er eteſ W
Gäſte ein Schnellfeuer aus ihre 2 vol
flüchteten in einem bereitſtehe
Von den Gäſten des Klubs wu
verletzt. Sie ſind ſo von Kugel (ria
die Aerzte keine Hoffnung habe Te
zu erhalten. — In Philadelpk Kuu
einer Razzia 13 Mitglieder e
haftet, der zahlreiche Morde un A.
fälle zur Laſt gelegt werden.
Bande befindet ſich bereits hi
Riegel; er hat insgeſamt 140
abzuſitzen.
Der Theologe Profeſ
70 Jahre all
Profeſſor Otto Ritſchl (0
rt am 26. Juni ſeinen 70. 0e
tſtammt der berühmten 2
nilie und iſt einer der bede
ntiſchen Theologen. Auch auf lirif
biet iſt Ritſchl durch ſeine ſa
Theorie der Wiſſenſchaften
Oporn SOhlet und Tarnen.
Handball.
J. 98 Darmſtadt — Pol. Sp.B. Darmftadl.
idem in den letzten Jahren ſich die Handball=
Ligamann=
des hieſigen Polizeiſportvereins und der 98er nur in
Ver=
felen gegenübergeſtanden haben, werden am kommenden
Mittwoch, abends 7.15 Uhr,
den Mannſchaften, auf dem Platze am Böllenfalltor ein
„jel austragen. Das Spiel dürfte zweifellos jetzt noch
ein=
wir kurz vor dem Ende der Spielzeit ſtehen, das Intereſſe
zlikums finden. Die Elf des Polizeiſportvereins iſt
zur=
zeſter Form: die Mannſchaft hat es verſtanden, ſich in den
en Pokalſpielen glänzend zu ſchlagen und ſich auf das
— das am kommenden Sonntag ſtattfindende ſüddeutſche
ndſpiel vorzubereiten. So kann man damit rechnen, daß
dem bevorſtehenden Abendſpiel die Grünen ſich in beſter
na befinden werden, ſo daß ſie — der Papierform nach —
s Favorit zu gelten haben. Denn die Elf des ſüddeutſchen
konnte in den letzten Spielen nicht mehr ganz über=
Offenſichtlich machen ſich hier als Folge der ununterbro=
„vielſerie, die durch die Erringung der Bezirksmeiſterſchaft
war, Erſcheinungen des Ueberſpieltſeins bemerkbar, die
die Dauer wohl nur durch die Ruhepauſe im Sperrmonat
eitigen laſſen. Man weiß aber auch, daß die
Sportver=
ich in Spielen gegen große und bewährte Gegner, wenn
auf eigenem Gelände in Ehren zu beſtehen, immer
be=
at und ein Können gezeigt hat, das dem richtigen
Lei=
rmögen der Mannſchaft entſpricht.
2.p. Arheilgen — Sp. Bgg. Arheilgen.
ch die Einigung zwiſchen Turnen und Sport iſt es nun
geworden, Spiele zwiſchen obigen Vereinen zum Austrag
ſen. Es iſt ein Vor= und Rückſpiel vereinbart, die beide,
Platz der Sportvereinigung eine einwandfreie
Durchfüh=
ch jeder Hinſicht beſſer gewahrleiſtet am Arheilger Mühl=
Austrag kommen. Das Vorſpiel findet am kommenden
ſtatt.
Turner, faſt in allen Reihen gut beſetzt, haben ſich in be=
Manier, von unten angefangen, ohne aufzuhalten, die
laſſe erkämpft. Sie haben dann in ihrem Innentrio drei
urfkanonen, die es verſtehen, Tore zu erzielen. Der
Mit=
ir iſt zudem ein blendender Techniker, der Dirigent der
aft. Die Außen, Läufer wie Stürmer ſowie Tormann
h gut in das Mannſchaftsgefüge. Schwächer iſt wohl die
gung. Die Sportvereinigung konnte ſich die Bezirksliga
Jahren erkämpfen, der ſie jetzt Valet ſagen muß. Die
haben in ihrem Torwächter eine Kraft, die ſchon
Glanz=
n vollbrachte. Die beiden Verteidiger, wie ſie aller
Vor=
tach am Sonntag antreten, ſtehen nicht nach, haben
aller=
ort eine ganz beſonders ſchwere Aufgabe. In der
Läufer=
der Mittelläufer ſeinem Gegenüber (übrigens zwei ehe=
Zereinskameraden) in jeder Hinſicht ebenbürtig. Ob die
ußenläufer es fertig bringen, ihre Gegner zu halten, muß
el ergeben. Die Fünferreihe mußte in letzter Zeit oft
hat aber am Sonntag Ausſicht auf Erfolg, obwohl
kör=
iel ſchwächer als der Gegner. Wenn der Ausgang des
für vollſtändig offen gehalten werden kann, ſo aus der
Er=
daß bei Lokalkämpfen die Leiſtungen der einzelnen Leute
glaublich ſteigen. Uebrigens dreht es ſich nicht um
Ge=
x Verluſt, ſondern einzig und allein darum, die Einigung
Turnen und Sport auch auf dem Sportplatz zu
doku=
n die Säddeniſche Handball=Meiſterſchaft
der Arbeiterſporkler.
Nürnberg=Oſt — Langen in Darmſtabt.
Rahmen des Reichs=Arbeiterſporttages, der am
Sonntag auf dem Sportplatz „Müllersteich” der Freien
einde Darmſtadt e. V. ſtattfindet, kommt ein
Zwiſchen=
ſpiel um die Süddeutſche
Handballmeiſter=
fum Austrag. Nürnberg, Meiſter des 7. Bezirks, und
t, Meiſter des 9. Kreiſes, ſind die beiden Kontrahenten.
innſchaften konnten in überzeugender Manier die
Kreismeiſter=
m Austrag. Nürnberg, Meiſter des 7. Kreiſes, und
en, um die Süddeutſche Meiſterſchaft. — Auch ſonſt weiſt das
n für den Reichs=Arbeiterſporttag, der alljährlich 2 oder 3
ach Pfingſten — je nach den örtlichen Verhältniſſen — in ganz
aid ſtattfindet, ausgezeichneten Sport auf. Wir heben vor=
* hervor das Fußballſpiel Darmſtadt — Alzey,
ſerballſpiel Darmſtadt — Stuttgart oder die
mpfe der Schwerathleten Darmſtadt —
Die=
ereismeiſter). Das ganze Programm wird von
leicht=
ſchen Wettkämpfen umrahmt. Näheres ſiehe Anzeigen
gespreſſe ſowie Plakate.
Schwimmen.
Wiesbaden 1911 — Rot=Weiß Darmſtadt.
ſlich des Jugendtreffens des Gau 1, Kreis 5 des Deutſchen
verbandes im Schierſteiner Rheinhafen trafen ſich am Sonn=
Ittag die Jugendmannſchaften beider Vereine in zwei
Kraul=
id zwei Waſſerballſpielen. Den Vorkampf in der Darmſtädter
nite Wiesbaden zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Den Nückkampf
Rot=Weiß=Jugend unentſchieden geſtalten. Zwar gingen die
eker durch Verſagen des Startmannes verloren, ſo daß ſich die
e nicht mehr ausſchwammen, und die 10X50=Meter ſahen
I mit 2 Meter im Vorteil. Im Waſſerballſpiel der 1. Jugend
die Rot=Weißen bis zur Pauſe einen 3:1=Vorſprung, durch
hler der beiden Verteidiger holt Wiesbaden auf 3:3 auf und
Durf bringt kurz vor Schluß den Sieg. Die 2. Jugend war
ſchnell, ließ es aber noch an Verſtändnis fehlen; ſie gewann
Stromſchwimmen der Gaujugend ſah in der 2. Jugendklaſſe
Scheerer als 1. und 2., denen in kurzen Abſtänden die übrige
Jugend folgte. In der 1. Jugendklaſſe kam Vogel als 7. ein.
I. 5=Zim.=
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Tennis.
Jugend=Tennismeiſterſchaften im 9. Kreis der 2.T.
Auf den Tennisplätzen hinterm Großen Woog fanden am Sonntag
die Jugendmeiſterſchaften des 9. Kreiſes (Mittelrhein) der D.T. ſtatt.
Es wurde vom frühen Morgen bis ſpäten Abend geſpielt. Zehn
Jugend=
ſpieler und neun Jugendſpielerinnen aus Aſchaffenburg, Frankfurt
a. M., Neu=Iſenburg, Bad=Ems und Darmſtadt ſpielten nach
Punkt=
gewinn. Frl. Döring=Frankfurt und Frl. Reiß=Aſchaffenburg, beide
tech=
niſch und taktiſch gut vorgebildet, lieferten wohl den ſchärfſten Kampf.
Frl. Reiß konnte trotz ihres blendenden variierten Spiels die in
glänzen=
der Abwehr ſpielende Frl. Döring, deren Driveſchläge großen Beifall
fanden, nicht niederkämpfen. Nach einem harten Dreifatzkampf 1:6, 11:9,
6:4 blieb Frl. Döring, die auch alle übrigen Spiele gewann, im
End=
kampf mit Frl. Adelberger=Darmſtadt überlegen mit 6:2, 6:1 Siegerin.
Bei den Jugendſpielern ſchnitten die Darmſtädter beſſer ab. Kabel=
Darmſtadt, der zurzeit in beſter Form iſt, konnte der Sieg nicht ſtreitig
gemacht werden. Doch zwangen ihn ſeine Klubkollegen Binſack und Opp,
die beide ebenfalls eine bedeutende Formverbeſſerung nachwieſen, durch
hartes Spiel zur Hergabe ſeines ganzen Könnens. Kabel ſiegte im
End=
ſpiel über den ebenfalls ſehr gut ſpielenden Frankfurter Coutelle mit
6:1, 6:2, deſſen Spiel lediglich an dem ſehr harten und gut placierten
Aufſchlag ſeines Gegners ſcheiterte. Kreismeiſter im Jugendtennis ſind
ſomit Frl. Döring=Frankfurt a. M. und Kabel (T.G.
Darm=
ſtadt 1846).
Deutſche Erfolge in den Wimbledon=Kämpfen.
Die diesjährigen Kämpfe um die engliſche Tennismeiſterſchaft
nah=
men geſtern in Wilmbledon mit den Einzelkämpfen der Herren in der
erſten Runde ihren Anfang. Die deutſchen Teilnehmer konnten dabei
ihre Kämpfe zu Erfolgen geſtalten. Dr. Kleinſchroth ſchlug den
Eng=
länder J. H. Harriſon mit 6:2, 2:6, 6:2, 7:5. Prenn konnte ſeinen
Geg=
ner Jameſon=England mit 9:7, 6:0, 6:1 abfertigen. Das Haupttreffen
des geſtrigen Tages fand zwiſchen dem bekannten auſtraliſchen Spieler
Moon und dem Amerikaner Alliſon ſtatt, welch letzterer ſeinen Gegner
mit 6:1, 6:3, 6:3 ſchlagen konnte. In dem Treffen zwiſchen dem
Fran=
zoſen Cochet und dem Holländer Timmer blieb Cochet nach einem
inter=
eſſanten Kampf mit 6:4, 9:11, 4:6, 6:4, 6:2 Sieger.
Kraftſpork.
Kraft=Sp. V. Darmſtadt 1910.
Bei den in Gammelsbach i. O. ſtattgefundenen Meiſterſchaften des
Gaues Odenwald konnte ſich Franz Borowſki in der am ſtärkſten
beſetzten Klaſſe, dem Bantamgewicht, erſt nach härteſten Kämpfen den
1. Gaumeiſtertitel ſichern. Georg Veith enttäuſchte die
Erwartun=
gen nicht und holte ſich im Halbſchwergewicht den Titel. Adam
Ber=
lieb im Febergewicht mußte leider infolge zweifelhafter Entſcheidung
vorzeitig ausſcheiden. In der Jugendklaſſe bis zu 115 Pfund ſtand
Adam Schnauber, der durch ausgeſprochenes Ringerpech (
Selbſt=
wurf) ſeine Hoffnungen begraben mußte.
Athl.=Sportverein 1895 Darmſtadt.
Bei den am Sonntag, den 22., in Gammelsbach i. O. ſtattgefundenen
Gaumeiſterſchaftskämpfen des Odenwaldgaues (2. Kreis D.A. S. V. 1891)
gelang es obigem Verein, 4erſte Gaumeiſter mit nach Hauſe zu bringen.
Stemmen. 1. Federgew.: Rühl, L., 20 Kg. (2. Gaumeiſter), 2.
Leicht=
gew.: Funk, B., 200 Kg. (4. Gaumeiſter), 3. Leichtmittel: Erb. L., 260
Kg. (1. Gaumeiſter), beſte Leiſtung des Tages, 4. Schwermittel: Aßmuß,
G., 210 Kg. (3. Gaumeiſter), 5. Schwergew.: Knauf, Fr., 240 Kg. (1.
Gau=
meiſter). Ringen. Altersklaſſe, Leichtgew.: Marloff, J., 1. Gaumeiſter.
Dreikampf. Leichtmittelgew.: Aßmuß, Gg., 1. Gaumeiſter.
Pferdeſpork.
Ungariſches Derby.
Das mit 6000 Pengö an Preiſen ausgeſtattete Ungariſche Derby
gelangte in Budapeſt über 2400 Meter zur Entſcheidung. Nach
ſchar=
fem Kampf ſiegte Graf Sigrays Cſakany unter Jockey Gutei gegen
Gilpin. Das Ergebnis: Graf Sigrays Cſakany (Gutai), 2. Gilpin
(Balog), 3. Hortobagtz (Cſuta). Toto: 41. Platz: 17, 14, 43. Ferner:
Marosvölgy. Cſibesz, Szittyaver, Borotra, Neſtor, Mar Enyem, Wotan.
Hals—1½ Lg.
Voransſagen für Mittwoch, 25. Juni.
Hamburg=Horn: 1. Sichel — OSmunda; 2. Mafalda — Ahnherr:
3. Quinze — Finnland; 4. Ladro — Präfekt; 5. Wanderer — Blanker
Hans; 6. Präfekt — Napoleon; 7. Vigor — Sea Lord.
Mühcheim=Duisburg: 1. Trutzfeſte — Geeſtländerin; 2. Wildlocke —
Hellas; 3. Curator — Jan van Vaert; 4. Goldkrone — Churfürſt; 5.
Goldener Ehrenſchild — Gebt Feuer; 6. Maikater — Diavolo; 7. Jlia —
Peloria.
Einen neuen Weltrekord ſtellte über 500 Meter der franzöſiſche
Flie=
ger Faucheux in Kopenhagen auf der Ordrup=Bahn mit 53,1 Sek. auf.
F.G. Kirchheim iſt durch einen 3:1=Sieg gegen F.V. Speher in die
Bezirksliga der Gruppe Rhein aufgeſtiegen.
Verliner Pokalmeiſter wurde B. S.V. 92, der im Endſpiel den
Span=
dauer S.V. mit 3:1 Toren ſchlagen konnte.
Dr. Peltzer beteiligte ſich an vommerſchen Bezirksmeiſterſchaften in
Stettin und gewann den 400=Meter=Lauf in 51,4 Sekunden.
Der Waſſerballkampf Ungarn—Oeſterreich in Budapeſt endete mit
einem 9:0=Sieg der Ungarn.
Nene Sporkliterakur.
Lehrbuch des Wafferballſpieles. Von Dr. M. Nußbaum. 30 Seiten
mit zahlreichen Abbild. Kart. 2,60 RM., Leinen 3,40 RM. Verlag
Quelle u. Meyer, Leipzig.
Das Waſſerballſpiel hat bei uns in den letzten Jahren, beſonders
ſeit dem kaum erhofften Erfolg Deutſchlands bei den Olympiſchen
Spie=
len in Amſterdam, einen außerordentlichen Aufſchwung genommen.
Ueberall haben ſich neue Spielgruppen gebildet, und es gibt heute wohl
kaum noch einen Schwimmverein, in dem das Waſſerballſpiel nicht
ge=
pflegt würde. Die beſtgemeinten Bemühungen zur Einübung einer
wirklich leiſtungsfähigen Mannſchaft ſcheitern jedoch vielfach an dem
Fehlen einer geeigneten Anweiſung für Aufbau und Training dieſes
Spiels. Um ſo freudiger kann das vorliegende Buch begrüßt werden,
das wir dem Leiter des Waſſerballausſchuſſes des Deutſchen
Schwimm=
verbandes zu verdanken haben. Der Verfaſſer beſchreibt alle Einzelheiten
des Spiels und Trainings, das Fangen, Werfen, Abgeben und Abwerfen
des Balles, ſowie die Aufſtellung der Mannſchaft ſo genau, daß es auch
kleinſten Vereinen möglich wird, eine Mannſchaft herauszutrainieren.
Die einzelnen Uebungen ſind durch photographiſche Aufnahmen
feſt=
gehalten, die genau die richtige Ausführung zeigen, auf die gerade beim
Waſſerballſpiel alles ankommt. Dem Bändchen ſind auch die neuen
Waſſerballregeln des Deutſchen Schwimmverbandes beigegeben. Auf das
gut ausgeſtattete Buch ſollte kein Schwimmverein in ſeiner Bibliothek
verzichten.
„Deutſches Geräteturnen in den Entwicklungsjahren” Von dem
ver=
ſtorbenen Oberturnwart der Deutſchen Turnerſchaft M. Schwarze.
4. Auflage. Wilhelm Limpert=Verlag, Dresden=A. 1. (Halbl. 4 RMM.
71 Bilder.)
Das Buch, das die Uebungen an den Hauptgeräten für die
männ=
liche Jugend in den Entwicklungsjahren bringt, verfolgt zwei
Abſich=
ten: Es will erſtens dem deutſchen Riegenturnen mit ausgemünzten
Erfahrungen dienen und den Vorturnern ein wegkundiger Führer ſein,
der vor Um= und Irrwegen zu bewahren weiß. Er will zweitens die
Vorturnerausbildung in den turneriſchen Organiſationen fördern und
den Turnwarten und Lehrgangsleitern die ſchwere Arbeit des
Vor=
turnererſatzes leichter und genußreicher machen. Die Bezeichnung der
Uebungen entſpricht der gegenwärtig geltenden Turnſprache der
Deut=
ſchen Turnerſchaft. Der Vorturnerausbildung kommt das Buch dadurch
zu Hilfe, daß es drei wichtigen techniſchen Notwendigkeiten nachgeht.
Erſtens will es die Augen für die Reinheit der Form erſchließen.
Zweitens will das Buch den Aufbau der Formen durchleuchten.
Drit=
tens endlich will das Buch zur nachdenklichen Betrachtung der
Wirkun=
gen und des Wertes unſerer Gerätübungen anregen. Die
heraufſtei=
gende Zeit wird nicht nur einen Neubau für zerſtörtes Leben fordern,
ſondern auch ein vertieftes Verſtändnis in weiten Kreiſen für ganz
neue Aufgaben, neue Mittel, neue Maßſtäbe und neue Geſichtspunkte
Jedem Turnwart und Turnlehrer ſei das Buch empfholen. Hermann
Ohneſorge, der Direktor der Deutſchen Turnſchule, hat dieſem
Buche zur vierten Auflage ein Vorwort vorausgeſtellt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 24. Juni.
16.00: Hausfrauen=Nachmittag des Frankfurter Hausfrauenvereins=
Sommerliche Vorſpeiſen.
16.50: Henun Pleimes: Frauenarbeit für deutſche Volksgenoſſen
im Ausland.
17.20: Stuttgart: Konzert. Haydn: Zwei Sätze aus der
Sin=
fonte „Der Schulmeiſter” — Beethoven: „Neue Liebe, neues
Leben‟: Der Kuß; Türkiſcher Marſch.
18.05: Dr. Walther Beniamin: „Bert Brecht”.
18.35: Guſtav Moshack: Stellenangebote aus dem Ausland.
19.05: Fritz Jaeger: Was iſt Kultur? Ueberblick über den Wandel
der Auffaſſungen.
19.30: Stuttgart: Konzert. Lanner: Hofballtänze. — Strauß:
Kai=
ſer=Walzer. — Arditi: Parlar=Walzer. — Waldteufel: Eſtudiantina.
20.00: Bruchſal: Schloßkonzert. Alberti: Concerto Nr. 8. — Jgnatio
Conti: Cantate für Sopran mit Begleitung. — Platti: Concerto
per Oboe. — Hoffmeiſter: Concerto. — Monſigny: Ouv. zu
„Le Déſerteur”. — Piccini: Recitativ und Arie. — Kozeluch:
Zwei Arietten aus Op. 31. — Handn: Symphonie.
21.30: Stuttgart: Im Vorübergehn. Heiteres Dreigeſpräch von Ilſe
Kamnitzer und Ernſt Stockinger, mit weiteren Beiträgen.
22.30: Stuttgart: Romantiſche Klaviermuſik geſpielt von Prof.
Fritz von Boſe.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag 24. Juni.
9.00: Oberförſter Mudra: Vom Werden und Vergehen des
Mär=
kiſchen Waldes.
15.00: Margarete Wallmann: Tanzturnen für Kinder.
16.00: Aus der Pädagogiſchen Zeitſchriftenliteratur.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Noelle: Zucht und Pflege von Kalt= und
Warmwaſſer=
fiſchen im Aquarium.
17.55: Prof. Dr. Gehrig: Tragik der Kleinſtadt.
18.20: Dr. Spitzer: Blutung und Nachblutung bei zahnärztlichen
Eingriffen.
18.40: Franzöſiſch für Anfänger.
19.05: Dr. ing. Lindner: Das Ingenieurwerk in der Landſchaft.
19.30: Hein= Zucker lieſt aus eigenen Dichtungen.-
20.00: Vaſa Prihoda ſpielt Violine (Schallplatten).
20.15: Münhen: 400. Jahrfeier der Augsburger Konfeſſion.
Be=
grüßungsabend des Deutſchen Evangel. Kirchenbundes.
Anſchl.: Orcheſterkonzert.
Anſchl.: Berlin; Politiſche Zeitungsſchau.
Durch die ſtarke Erwärmung des Feſtlandes im Laufe des
geſtrigen Tages iſt der hohe Druck über Deutſchland weiter zum
Abbau gelangt. Somit iſt der atlantiſchen Störung die
Möglich=
keit gegeben, ſich mehr und mehr ſüdlich auszubreiten. Dies hat
ſich bereits durch Aufzug von Bewölkung gezeigt. Die
Tempera=
turen lagen bei uns heute morgen noch über 20 Grad, während ſie
an der Weſtküſte Irlands ſchon unter 10 Grad zurückgegangen ſind.
Da an der Südſeite der Störung auch in Deutſchland eine
Weſt=
windſtrömung aufkommt, ſo werden kühlere ozeaniſche Luftmaſſen
nach dem Kontinent fließen. Bei ihrem Zuſammenſtoß mit der
kontinentalen Warmluft wird der Himmel vielfach bewölkt
blei=
ben und Gewitterſtörungen werden ſich auslöſen, die ſtellenweiſe
mit Gewitterregen verbunden ſind. Die Temperaturen gehen dabei
etwas zurück.
Ausſichten für Dienstag, den 24. Juni 1930. Bewölkt, auch
auf=
heiternd, Gewitterſtörungen oder Gewitterregen mit etwas
Abkühlung.
Ausſichten für Mittwoch, den 25. Juni 1330. Weiterhin
Gewitter=
ſtörungen in Ausſicht.
Hauptſchriftleitung. Rudoi) Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuiſleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Karl Böhmannz
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort, Dr. Herbert Neite;
für den Inſeraienteit und geſchäftliche Mitteſlungen: Willy Kuble.
Druck und Verlag. L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unveriangte Manuitripte wird Garantie der Rückfendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten
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Dienstag, den 2=
Faitf
Vom Holzmarkk
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Trotz der erneut eingetretenen
Herabſetzung des Reichsbankdiskontes hat ſich eine Belebung am
Holzmarkt nicht eingeſtellt Es iſt im Gegenteil nach den
über=
einſtimmenden Berichten aller Intereſſenten in der zweiten Hälfte
des Monats Juni noch ruhiger geworden als in der erſten.
Nach=
einander verkürzen faſt alle Betriebe der Möbelinduſtrie die
Arbeitszeit. Es wird vielfach nur an zwei oder drei Tagen in
der Woche gearbeitet, und es gelingt noch nicht einmal, die in
dieſer Zeit hergeſtellten Möbel abzuſetzen. Die Preiſe für fertige
Möbel ſind infolge der Kaufunluſt im großen Publikum erheblich
zurückgegangen und liegen unter den Herſtellungskoſten.
Infolge=
deſſen ſind auch diejenigen Betriebe, die ſich ſolvent fühlen, dazu
übergegangen, Aufträge nur auf beſondere Beſtellung
auszufüh=
ren und keine Lagerarbeiten herzuſtellen. Dazu kommt, daß ein
Teil der wenigen Auftrage auf Lieferung von Türen und Fenſtern
von den großſtädtiſchen Bautiſchlereien an die Betriebe in den
kleineren Städten und auf dem Lande abwandern. In letzter
Zeit gingen daher nicht einmal 43=mm=Stammbretter, die in
trocke=
ner Ware ſehr knapp ſind, von den Plätzen fort, und dabei werden,
ſoweit überhaupt Bedarf vorliegt, den Sägewerken Preiſe geboten,
die Verluſte bedeuten. Hier und dort wurde einmal eine Partie
gute Stammware zu Preiſen von 110 bis 118 Mark je Kubikmeter
frei Waggon Berlin im Großhandel umgeſetzt. Es ſteht aber heute
ſchon feſt, daß ein erheblicher Teil der Einſchnitte vom Winter in
die Schuppen und Feldſchober gebracht werden muß, weil es bis
zum Beginn der Bauzeit, die jetzt naht, nicht möglich iſt, für
Abſatz zu ſorgen. Ob die Sägewerksbeſitzer die aufzuwendenden
Koſten für die Konſervierung des Schnittholzes auf ihre
Kund=
ſchaft in ſpäteren Monaten werden abwälzen können, iſt ſehr
zweifelhaft. Geradezu ruinös ſind die Preiſe am Bauholzmarkt.
Abſatz für nennenswerte Mengen von Bauholz gibt es nicht. Wird
hier und dort ein Waggon oder mehrere Ladungen verkauft, ſo
ſind die Preiſe von der mehr oder weniger großen Kapitalarmut
der betreffenden Sägewerke, die die Lieferungen übernehmen
wollen, diktiert. Es wurden Preiſe von 62 Mark frei Waggon
Berlin für Kiefernbalken, von 54 Mark für 30=mm=Rüſtbretter,
von 40 bis 41 Mark für koniſch beſäumte Schalbretter genannt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Verſicherungsbeſtand 1,57 Milliarden. Die im Verbande
öffent=
licher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland
zuſammenge=
ſchloſſenen öffentlich=rechtlichen Verſicherungsanſtalten berichten,
daß der Antragszugang 398 Mill. RM. (i. V. 367 Mill.) betrug.
Der Verſicherungsbeſtand betrug Ende 1929: 769 617
ſelbſtabge=
ſchloſſene Verſicherungen über 1,567 Milliarden RM. Kapital und
21 227 Verſicherungen über 606 055 RM. Leibrente, bei einem
Reinzuwachs von 148 855 Verſicherungen über 254,45 Mill. RM.
Kapital und 21 099 Verſicherungen über 0,52 Mill. RM. Leibrente.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Konkurſe: Worms: Verſt. Friedrich Wilhelm
Adolf Engel Witwe, Anna Maria geb. Engel. Af. 25. 6., Prft.
5. 7. Bingen: Gaſtwirt Karl Deden, Gaſthaus zum Rebſtock. Ag.
12. 7., GlV., Prft. 19. 7.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 23. Juni. Infolge des weiteren
ſtarken Preisrückganges an den Auslandsmärkten verkehrie auch die
hie=
ſige Börſe in ruhiger Haltung. Im Vorbörſenverkehr nannte man
fol=
gende Kurſe in RM. per 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl.
32—32,25, ausl. 31,50—34, Noggen inl. 17—17,50, Hafer inl. 16—17,
Futtergerſte 17,50—18,50, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 44,50, ſüdd.
Weizenauszugsmehl 48,50, füdd. Weizenbrotmehl 30,50, ſüdd.
Roggen=
mehl (70—60proz. Ausmahlung) 25—28, feine Weizenkleie 6,50,
Bier=
treber mit Sack 9,75—10,25, Leinſaat 39.
Frankfurter Produktenmarkt vom 23. Juni. Am Frankfurter
Produktenmarkt war das Geſchäft weiter ziemlich gering. Infolge
der heißen Witterung und der damit verbundenen Trockenheit
machte ſich ein gewiſſer Mangel im Angebot bemerkbar. Roggen
war etwas gefragter. Gegenüber den letzten Notierungen vom
Mittwoch ergaben ſich Preisabſchläge bis zu 5 Mark. Nach
Berück=
ſichtigung der Preisſchätzungen vom Samstag konnten heute im
allgemeinen etwas höhere Preiſe erzielt werden. Mehl ſchleppend.
Weizenmehl war auf die neuerliche Preisermäßigung der
Mühlen=
kenvention bis dreiviertel Mark niedriger, Roggenmehl und
Futtermittel behauptet. Weizen 312,50, Roggen 165—167,50,
Hafer inländ. 163,50—165, Weizenmehl ſüdd. 44—44,75,
nieder=
rhein. 43,75—44,50, Roggenmehl 24,50—25,50, Weizenkleie 6,75,
Roggenkleie 6,75, Erbſen 26—35, Linſen 38—80, Heu 6,50, Weizen=
und Roggenſtroh drahtgepr. 4,50—4,75, gebündelt 5. Treber 9.25
bis 10.25 Mark.
Berliner Produktenbericht vom 23. Juni. Trotz der
anhalten=
den Fläue der überſeeiſchen Märkte zeigt der hieſige Markt
an=
geſichts des herrſchenden trockenen und heißen Wetters einen feſten
Grundton, die Umſatztätigkeit iſt jedoch infolge mangelnden
An=
gebotes und der Unſicherheit des Ernteausfalles auf allen
Markt=
gebieten äußerſt gering. Das Angebot in altem Weizen iſt wieder
weſentlich geringer geworden, ebenſo iſt auch alter Roggen knapper
angeboten als in der letzten Zeit. Die Stützungskäufe halten aber
in unverändertem Umfange an. In Weizen und Roggen neuer
Ernte liegt auf Baſis der hier erzielbaren Preiſe nur ſehr wenig
Offertenmaterial vor. Gegenüber Unterangeboten zeigt ſich die
Provinz weiterhin zurückhaltend. Am Lieferungsmarkt kamen nur
ſehr wenige Umſätze zuſtande, es wurden für Weizen nur wenig
veränderte Preiſe geboten, Roggen dagegen in den Herbſtſichten
beträchtlich feſter. Mehl hat weiterhin ſehr geringe Umſätze. Hafer
knapp angeboten und etwas feſter. Gerſte ſtill.
Amerikgniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 23. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 92½, September 95%. Dezember
100.75: Mais: Juli 76½, September 74½, Dezember 70½; Hafer:
Juli 35.75, September 36½, Dezember 40; Roggen: Juli 47,
September 51½, Dezember 57¾8.
Schmalz: Juli 9,35, September 9,47½, Dezember 9,50.
Speck, loko 14,00.
Schweine: leichte 9,00—9,60, ſchwere 8,75—9,35;
Schweine=
zufuhren: Chicago 45 000, im Weſten 130 000.
Baumwolle: Juli 13,14, Oktober 13,00.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 23. Juni:
Schmalz: Prima Weſtern 10.10; Talg, extra, loſe 5.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 109.75, Hartwinter 98,
Mais 87½, Mehl 4,80—5,10; Getreidefracht: nach England 1,6
bis 2,25 Schilling, nach dem Kontinent 7—9 Cents.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 393: Loko: 8: Mai
8,50, Juni 7,75, Juli 7,70, September 7,91, Oktober 8,05,
Dezem=
ber 8,05, Januar 8,16, März 8,32.
Biebmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 23. Juni. Dem heutigen
Großvieh=
markte waren zugefahren und wurden bezahlt: 155 Ochſen 40—61,
162 Bullen 44—54, 235 Kühe 18—48, 375 Färſen 44—62, 773 Kälber 56
bis 78, 7 Schafe 48—52, 2687 Schweine 50—66, 72 Arbeitspferde 800 bis
1800, 71 Schlachtpferde 40—160, 6 Ziegen 12—24. Marktverlauf: Mit
Großvieh mittel, mit Kälbern ruhig, kleiner Ueberſtand, mit Schweinen
langſam, mit Arbeits= und Schlachtpferden ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 23. Juni. Dem heutigen
Groß=
viehmarkt waren zugeführt: Seit dem letzten Markt 53 Rinder,
aus Oeſterreich 9 und 1421 Rinder, darunter 375 Ochſen, 140 Bullen,
526 Kühe, 380 Färſen, 587 Kälber, 17 Schafe und 4980 Schweine.
Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen a1) 56 —59,
(2) 52—55, b) 47—51. Bullen a) 52—56, b) 48—51, Kühe a) 46
bis 50, b) 42—45, c. 36—41, d) 30—35, Färſen a) 58—61, b) 54
bis 57, c) 50—53, Kälber b) 78—81. c) 72—77 d) 65—71, Schafe
nicht notiert, Schweine b) 59—62, c) 63—65, d) 63—66, e) 62—64.
Der Marktverlauf war mit Rindern ruhig, Ueberſtand, Schweine
ſchleppend, Ueberſtand, Fettſchweine ſchwer verkäuflich, Kälber
langſam ausverkauft. Fleiſchgroßhandelspreiſe Ochſenfleiſch 1
95—105, dto. 2 85—95, Bullenfleiſch 90—93, Kuhfleiſch 2 70—85,
dto. 3 63—70, Kalbfleiſch 2 100—115. Schweinefleiſch 1 86—90.
Ge=
frierfleiſch Vorderviertel 58, Hinterviertel 65, Geſchäftsgang
lang=
ſam. Aus hieſiger Schlachtung waren 279 Viertel Rinder, 22 ganze
Kälber, 151 halbe Schweine, 3 Schafe, von auswärts 195 Viertel
Rinder, 14 ganze Kälber, 12 halbe Schweine, 2 Schafe und 1
Klein=
vieh, vom Ausland 60 Viertel aus Dänemark, 34 ganze Kälber
aus Holland.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 23. Juni.
Tendenz ſchwächer. Da durch die Ablehnung Höpker=Aſchoffs
noch keine Entſcheidung über die Beſetzung des Finanzminiſteriums
getroffen wurde und ſomit die innerpolitiſche Kriſe wenigſtens in
dieſer Beziehung noch keine Klärung erfahren hat, machte ſich zu
Beginn der neuen Woche bei der Spekulation wieder eine ſtarke
Zurückhaltung bemerkbar. Aber auch die erneut ſchwache New
Yorker Börſe vom Samstag, und die ungünſtige Wirtſchaftslage
in Amerika veranlaßten zu ſtarkem Peſſimismums. Das Geſchäft
bewegte ſich in kleinſtem Rahmen; die Kuliſſe ſchritt zu Abgaben,
und da die Nachfrage infolge der anhaltenden Orderloſigkeit gering
war, ergaben ſich gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag
teil=
weiſe wieder beträchtliche Kurseinbußen. Stark unter Druck
ſtan=
den am Kalimarkt Salzdethfurth, die bei größerem Angebot, ohne
daß ein Sonderanlaß hierzu bekannt wurde, 9 Prozent einbüßten.
Am Montanmarkt gaben Buderus 2 Prozent nach. Phönix blieben
knapp gehalten. Ilſe Bergbau mußten von ihrem ſamstägigen
Gewinn 1 Prozent hergeben. Schiffahrtswerte lagen bis zu
1½ Prozent abgeſchwächt. Von Chemieaktien verloren J.
G. Farben 2½ Prozent, Goldſchmidt 1½ Prozent und
Rütgers=
werke 1 Prozent, Deutſche Erdöl blieben knapp gehalten. Am
Elektromarkt gaben AEG. 2 Prozent und Siemens 3½ Proz. nach.
Südd. Zucker waren kaum verändert. Banken hatten Kursverluſte
ebenfalls hinzunehmen, die aber nicht über 1 Prozent
hinaus=
gingen. Renten lagen ſtill; deutſche Anleihen gaben etwas nach.
Nur Schutzgebiete blieben behauptet. Im Verlaufe trat wohl keine
Belebung des Geſchäftes ein, doch war die Stimmung leicht
ge=
beſſert auf vereinzelte Deckungen der Kuliſſe. Die Kurſe beſſerten
ſich zumeiſt um Bruchteile eines Prozentes. Am Geldmarkt war
Tagesgeld mit 2½ Proz. weiter ſehr leicht. Am Deviſenmarkt nannte
man Mark gegen Dollar 4,1935, gegen Pfunde 20,375, London —
Kabel 4,8585 Paris 123,77, Mailand 92,78, Madrid 41.79, Schweiz
25,09 7/s, Holland 12,08½.
An der Abendbörſe hielt die luſtloſe und zurückhaltende
Stim=
mung an, und unter dem Eindruck der aus New York gemeldeten
ſchwa=
chen Anfangskurſe ſetzten ſich auf einigen Märkten die Kursrückgänge
fort. Weiter etwas ſchwächer lagen J. G. Farben, A. E. G. und Siemens.
Am variablen Markt gaben Wayß u. Freytag 1 Prozent nach. Banken
blieben gut behauptet, Danatbank 1 Prozent erholt. Im Verlaufe
konnten ſich die Kurſe auf vereinzelte Deckungen leicht beſſern. Renten
lagen ſtill. A. E.G. 149½, Bemberg 99, Chade 315, Linoleum 201½,
Licht n. Kraft 147. J. G. Farben 156½, Gesfürel 142½, Holzmann 91,
Schuckert 162½, Siemens 215, Waldhof 155½, Hapag 101, Adca 113½,
Berliner Handelsgeſellſchaft 160, Danatbank 209, Reichsbank 254,
Gelſen=
kirchen 129, Harpener 121½, Salzdetfurth 360, Klöckner 98½, Rhein.
Brannkohle 212, Rheinſtahl 109½.
Berlin, 23. Juni.
Heute hielt ſich das Geſchäft an der Börſe in engen Grenzen, das
Geſchäft konnte ſich nicht beleben, im Gegenteil, die
Geſchäftsloſig=
keit hat eher noch zugenommen. Vormittags fanden Umſätze ſo
gut wie überhaupt nicht ſtatt, und man rechnete ſchon zu dieſer
Zeit mit einer ſchwächeren Eröffnung. Momente, wie anhaltende
Verflauung der New Yorker Börſe, die noch immer ungelöſte
Finanzminiſterfrage, matte Meldungen von den europäiſchen
Aus=
landsbörſen und der Ausgang der ſächſiſchen Wahlen löſten ſtärkere
Verſtimmung aus. Kleine Abgaben der Spekulation fanden nur
ſchwer Aufnahme, zumal man vielfach darauf hinwies, daß der
Halbjahres=Ultimo vor der Tür ſteht, der zwar kaum
Schwierig=
keiten bereiten dürfte, daß aber im Hinblick auf die zum Teil
be=
trächtlichen Differenzen Zurückhaltung geboten ſei. Die Abſchläge
betrugen im allgemeinen ca. 1 bis 3 Prozent. Im Verlaufe hielt
der Ordermangel an, die Börſe ſelbſt neigte eher noch zu weiteren
Poſitionslöſungen, wodurch erneut Abſchwächungen von 1 bis 1½
Prozent eintraten. Anleihen uneinheitlich.
Berliner Kursbericht
vom 23. Juni 1930
Die Einfuhr von Eiern nach Dentſchl
Die Eiereinfuhr iſt in den erſten Monaten dieſes Ja
ſonders ſchnell angeſtiegen, begünſtigt durch die milde 9
Winters, die allenthalben die Produktion geſteigert und
Preiſe geſenkt hat. Schon im April hat die Einfuhr eine
s Milliarde erreicht, und es iſt wahrſcheinlich, daß die K
Mai einen noch höheren Punkr erklimmen wird.
Die ſtarke Senkung des durchſchnittlichen Einfuhrprei Ko
nuar an zeigt, daß die bedeutende Zunahme der Einfu
güinſtige Preislage beeinflußt worden iſt.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 21. Jun/ Ulten
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt ( panbu=
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinig
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 114,53 RM.
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvo
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für pr
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhütte am
98= bis 99proz., in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren
desgl in Walz= oder Drahtbarren 99 proz. 194 RM /
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon=Regulus 51—53
ſilber (1 Kilogramm fein) 46—48 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Frankfurter Armaturenfabrik Frankfurt a. M.,
5 Prozent Dividende auf 400 000 RM. A.=K. zahlte, ble
Jahre ohne Dividende.
Die ſüddeutſche Mühlenkonvention hat den Preis fü
Spezial Null um weitere 25 Pfg. auf 44,50 RM. (pro 100
Die letzte Ermäßigung war am 21. ds. Mts.
Die Beſchäftigung der Diamantſchleifereien hat ſich
Zeit erheblich gebeſſert. In Hanau und Umgebung ſind di
in der Lage, fortgeſetzt Arbeitskräfte aufzunehmen.
Die Herrenkonfektions= und Lederwarenfirma Leo 1
Hanau wendet ſich an ihre Gläubiger mit einem außerger
gleichsvorſchlag. Es werden 40 Prozent geboten.
Das Schwarzwälder Erzbergwerk in Kappel bei Freib
Bergwerk ſeiner Art in Südbaden, wird infolge der 2
auf dem Metallmarkt den Betrieb einſtellen. Die Belegſe
160 Mann muß entlaſſen werden. Damit kommt der
Schwarzwälder Erzbergbau vollkommen zum Erliegen.
In Leipzig wurde geſtern vormittag anläßlich der i=
Pelz= und Jagdausſtellung vom Reichswirtſchaftsminiſter
der erſte Weltpelz=Kongreß eröffnet, auf dem 22 Staaten,
alle europäiſchen Länder, Amerika, Chile und Argentinien,
uirch
„
rde=
te
19
K.
A
an
Kich
erm
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Oleifert
Devi Biu
vom 23. R
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenn
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Af
134.
134.50
102.—
102.625
146.75
81.375
98.—
68.—
164.75
145.50
91.25
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen".
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bon
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppel
140.
156.375
128.75
142.50
121.50
93.—
90.50
201.50
100.—
91. —
95.—
46.—
81.50
101.375
69.—
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ra
61.—
Z63.—
146.25
111.—
88.50
204.—
85.—
34.50
66.—
127.—
166.50
17.
86.75
47.125
Helſingfors
Wien
Prag
Budapen
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen.
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yorf
Velgien
Italien
Paris
Währung
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100 Schillin
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 E.=Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Beigo
100 Lire
100 Franes
10.544
59.11 59.23
12.433
73.25
3.035
168.28
112.10
112.10
112.47
20.35
1.541
4. 189 a. 197
58.42
16.44
GeldBrief
12.453
73.39
3.041
168.62
112.32
112.32
112.69
20.39
58.54
16.49 Riga
10.564/Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portuga.
Athen
Iſtambu
Kairo
1.545/Kanada
Uruguan
Jsland
21.94 21.98 Tallinn C ſtl. //100 eſtl. H
Währur
1100 Fran
100 Peſet
100 Gulde
1 Yen
1 Milreis
1100 Dina
100 Escud
100 Drack
1türk. *
t ägypt.
1canad. D
1 Goldpeſ
00 eſtl. K
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Frankfurter Kursbericht vom 23. Juni 1930.
78 Dtſch. Reichsanl.
68 Baden.
8% Bayern ..
8% Heſſel v. 28
v. 29
(% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . ...
8% Sachſen ..
6% Sachſen ..
2 Thüringen ..
Dt che. Anl.
Auslo=
jungsſch. +‟/-
Ab=
löſungsanl. . .
Dtſche. Anl. Ablö.
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..."
2½ Baden=Baden.
6% Berlin .. . .."
8% Darmſtadt v. 26
v. 28/
Frankfurt a.M./
Mainz......"
Mannheim .."
2 Nürnberg
% Beſſ. Landesbk.
Goldpfbr. .. . ."
Goldoblig.
Heſſ. Lds.
Gyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . ...
%0 Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. .. . . . . . ."
Goldobl
Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
Kaſſeler Land. Goldpfbr..
104
88
82.5
100.75
84
92.5
100.75
100.5
83.5
84. 75
Naſſ. Landesbr.
Goldpfbr. .....
4½½ Sbl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
*Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
100.25
84.25
57
75
3‟.
A. J5
82.75
92‟
92
86
99
01
97
28.5
D Berl. Hyp.=B1
1O‟ Liqu.=Pfbr.
3%0 Frkf. Hyp.=Bk.,
4½% „ Lig. Pfbr.
„ Pfbr.=Bk
4½0 „Lig. Pfrb.
30 Mein. Hyp.=B1
½% „ Lig. Pfbr.
0 Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig.Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
ered.=Bank ...
14½% „Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.=
Bodener.=Bant
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp.Vt
4 ½%0 „ Lig. Pfbr.,
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ... .."
O Südd. Bod.=
Cred.=Ban:
½2%0 „ Lig. Pfbr
8% Württ. Hhp.=B.
% Daimler=Benz
% Dt. Linol. Werke)
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o Mitteld.
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Voigt& Häffner
16
1101
87. 25
107
86.5
101
89
100.5
87.7
101
88
100.5
91
10-
86
100.
89.3
10;
10)
88
10)
7a
26
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Dt. Atl. Telegr.
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80
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Reich
Rhein.
Wiener B.
Württb. Nr
Hal
Nor
antt
Alln
173
Mu6 Parlanbang
dur Maart.
eriminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
Fgon hatte viel auf dem Herzen, aher es mußte ihm
chwer werden, die rechten Worte zu finden. Von der
Eva wieder erzählen, die ſie hier verbracht, aber
ummte auch ſie. Es herrſchte zwiſchen beiden etwas
volles, das ſie in ihrem Banne hielt.
zlich ſtockte die Unterhaltung, die Ruder ſanken untätig
ernde, mattgolden glitzernde Waſſer. Im Strauchwerk
noch ein paar Vögel. Auch ein Abſchiednehmen
und Licht.
anger Weile begann Graf Egon: „Muß es wirklich
ſehen — morgen ſchon?”
te es mit heimlichem Beben und ſah ſie dabei bittend
ſeigte leicht das zierliche Köpfchen, und wie ein Hauch
er ihre Lippen: „Sie wiſſen es ſelbſt, Graf Egon
n.
die Schultern etwas und ließ ſie wieder fallen.
es wirklich ſein muß —, dann wird es hier ſehr ein=
U werden. Und ich hätte es ſo nötig, einen Menſchen
haben, mit dem ich plaudern könnte — der mir
lang=
zurück in ein friedliches Leben helfen würde.”
lte es wieder, der Mann mit wettergebräuntem Antlitz
zalbverſchleierten, ſchwermütigen Augen trug eine
rde mit ſich herum, eine Laſt, die er allein kaum zu
nochte
hätte ihm ſo gern geholfen. Aber ſie war doch nur
n, das Rückſichten gegen die Welt zu nehmen hatte.
erden ſich nach und nach wieder finden, Herr Graf”,
e, „wenn nicht hier, dann draußen — auf Reiſen — in
ttelte den Kopf. „Die Unruhe liegt mir im Blut das
jemand löſchen, der bereit wäre, ſein eigenes Schickſal
immer mit dem meinen zu verknüpfen — in Leid.
erden auch ſolch einen Menſchen noch einmal finden,
ſie innerlich bebend an. „Ich glaube dieſen Schatz
nden zu haben. Aber ich ſoll ihn auch ſchon wieder
Sehen Sie,Eva — laſſen Sie mich heute noch einmal
en —, es braucht oft nicht langer Tage oder Wochen,
ick zu erkennen, den Seelenfrieden, nachdem wir alle
veniger dürſten. Da genügt oft ein einziger
Augen=
war, als ich geſtern in Ihre Augen ſehen durfte.”
Dienstag, den 24. Juni 1930
Faſt gegen ſeinen Willen waren ihm dieſe verräteriſchen
Worte entſchlüpft
Sba war tief errötet. Sie machte eine haſtige Bewegung, ſo
daß der Kahn bedenklich ſchwankte. Graf Egon erhob bittend
die Hand.
„Wenn ich Sie verletzte, Baroneſſe, dann verzeihen Sie mir”,
rief er bewegt. „Aber, mein Gott — ich ſehe nur immer die knappe
Spanne Zeit, die mir noch bleibt, um mit Ihnen zu ſprechen —
und ich wollte Ihnen doch ſo viel ſagen
Er preßte die Rechte gegen ſeine Stirn, und ſie hörte ſein
ſchweres Atmen. Er tat ihr unendlich leid, aber ſie wußte ſich
keinen Ausweg.
„Laſſen Sie uns heimkehren, Graf Egon” bat ſie leiſe.
Er griff nach den Rudern und trieb das Boot langſam dem
Ufer zu. Dort befand ſich eine bequeme Landungsſtelle. Nicht
weit davon entfernt leuchtete eine alte, halb verwitterte
Marmor=
bank aus dem Grün. Auf dieſer Bank träumte Eva weiter, wenn
ſie in einſamen Frühlingsſtunden von ſolch einer Fahrt
zurück=
kehrte.
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Graf Egon ſprang ans Ufer und bot ihr die Hand beim
Ausſteigen. Er fühlte, daß ſie leicht fieberte, und noch einmal
ſtieg es voll heißen Verlangens in ihm empor, dieſes ſüße
Ge=
ſchöpf ſein zu nennen, ihm anzugehören bis ans Ende der Tage.
„Sagen Sie mir, daß Sie mir nicht zürnen, Baroneſſe” bat
er weich, als ſie nun langſam in der Richtung nach der kleinen
Marmorbank dahinſchritten.
Sie zögerte ein Weilchen, er ſah, wie auch ſie mit ſich kämpfte.
Dann ſprach ſie kaum vernehmlich, erbebend: „Ich — zürne Ihnen
nicht, Graf Egon .."
Da plötzlich war es mit ihrer Faſſung zu Ende, und ein
Schluchzen drang aus ihrem Munde. Sich abwendend, bedeckte ſie
mit beiden Händen ihr erglühendes Antlitz.
Nun wußte er, daß auch ſie von hier mit Schmerzen ſchied,
daß ihre Herzen zuſammenſchlugen in einem einzigen wilden,
heißen Schlag.
„Eval ſchrie er glückſelig auf.
Sie wollte entfliehen, aber er fing ſie mit beiden Armen
auf, und wie ein ſcheuer Vogel, der ſich fürchtet, baug ſie ſich an
ſeiner Bruſt.
Er nahm ihr Köpſchen zwiſchen ſeie Hände und ſah ihr in
die braunen Augen, zitternd vor Glück. „Nun ſind wir eins
geworden”, flüſterte er. „Was hatte ich für eine Angſt, dich
ver=
lieren zu müſſen! War mir doch, als gehörten wir von allem
Anfang an zuſammen! Iſt es nicht ſeltſam, wir beide, die wir
uns erſt ſeit Stunden kennen?”
Sie erſchauerte unter ſeiner heißen Liebkoſung, aber ſie wußte
auch, daß ihr Herz dieſem Manne gehörte, daß ein
geheimnis=
volles Geſchick ſie mitſammen verband.
„Nun muß ich erſt recht fort von hier, Egon”, hauchte ſie
weich. „Was ſollten die Leute denken, wenn ich hier bliebe!”
Er lachte glückſelig. „Ich bringe dich morgen ſelber nach der
Stadt, zu einer guten Frau, bei der du wohl verſorgt biſt, bis
ich alles zu unſerer ſtillen Trauung vorbereitet habe!”
„Aber, Liebſter, das geht doch ſo ſchnell gar nicht”, lächelte
ſie erglühend. „Die Trauerzeit . .
Er wehrte ab. „Ach ſo! Du weißt noch gar nicht einmal,
daß der alte Herr, der ſchlafen ging, es beſſer mit uns meinte,
als wir dachten! Warum ſollteſt du denn ſo lange bleiben, bis
ich ankäme?‟
„Du meinſt, Egon, dein Vater habe vorausgeſehen?”
„Er kannte dich, wußte, daß ich deinem Liebreiz unterliegen
mußte, Schatz! Sein feſter Wille war es, daß wir uns raſch
finden ſollten!“
„Woher weißt du das?”
Da erzählte er ihr von dem Briefe des Notars. Glücklich wie
zwei Kinder ſchritten ſie langſam unter den goldgelben Bäumen
dahin. Die tiefe Schwermut, die faſt immer auf Egon laſtete,
ſchien gewichen, ſein Auge ſtrahlte hell, er ſah voll Mut in die
Welt und fürchtete nicht den Kampf, wenn er nun kommen ſollte;
er wußte ſich ja geliebt!
„Ganz ſtill ſoll unſere Trauung ſtattfinden”, flüſterte er
weich. „Und dann verreiſen wir nach dem Süden .. in
irgend=
einen kleinen Winkel, von niemand beobachtet. Und wenn es
dir recht iſt, bleiben wir dort . . . oder irgendſvo in der Ferne.”
„Und deine Heimat, Schloß Arensberg, was wird daraus?
Hält dich hier nichts, Liebſter?”
Wie ein Schatten flog es über ſein vorhin noch ſo helles
Antlitz. Doch das ging raſch vorüber. Er lachte.
„Wir können natürlich auch wieder heimkehren . . . ganz
wie es dir gefällt, Schatz!”
Sie ſchmiegte ſich eng an ihn und ſah zu ihm auf. „Egon,
ich weiß, daß ich nun zu dir gehöre bis zum Ende, mag kommen,
was will! Du und ich, wir beide bleiben zuſammen in allem
Leid und in allen Freuden!” ſagte ſie feſt.
Er ſchlang den Arm um ſie und küßte ſie ſtumm. Tief ſank
ſein Blick in den ihren, als wollte er ſagen: Denke an dieſe Worte
allezeit, vergiß ſie nie!
In dieſem Augenblick wurden Schritte hörbar. Mühlhauſer
bog haſtig um die Laubecke. Er ſtutzte, als er das Paar bemerkte,
ſein Mund verzog ſich, ſeine tiefliegenden Augen wurden unruhig.
„Was gibt es?” fragte Egon, unangenehm berührt.
„Ein Herr iſt angekommen, der den Herrn Grafen in ſehr
wichtiger Angelegenheit ſprechen will”, meldete der Alte. —
„Polizeirat Zirker ..."
Es ging wie ein jäher Ruck durch Egons Geſtalt. Er ließ
den Arm Evas los, ihm war, als bebe der Boden unter ihm.
Vom Herzen kroch es ihm eiskalt empor, ſein Geſicht verfärbte
ſich, krampfhaft ſchloß er die Hände. Für Sekunden ſchien er
alles um ſich zu vergeſſen, nur das eine ſchlug rauſchend an ſein
Ohr: Die Polizei!
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betroffen werden, aber wegen
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Hauptdarsteller sind:
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Hilde Jennings, Clifford Mc.
Laglen, Gertrud de Lalsky.
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Beginn 3½ Uhr.
Im Doppelprogramm:
Das Gesety der
Sohwarzen Berge
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spannenden Bildern spielt sich
die Geschichte einer
Blutfeind-
schaft ab, wie sie sich bei den
südöstlichen Bergvölkern bis
zum hentigen Tage erhalten
hat und die in der Blutrache
ihren Ausgang findet.
In den Hauptrollen:
Fred Döderlein, Gustav Diessl,
Maria Forrescn,
Hertha von Walther.
Dazu als zweiter Schlager:
Das rote Schwert
Die Handlung spielt in dem
fräheren Rußland, wo
Despotis-
mus der herrschenden Kreise
das Volk bedrückte, aber
schließlich doch die Waage
ewiger Gerechtigkeit
Vergeltung übte.
In den Hauptrollen: Carmel
Mevers, Marion Nixon.
Beginn 3½ Uhr.
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3 Blerbecher mit Goldrand . . 50₰
6 Glasteller ..
. . . 505
3 Welngläser mit Schllkk . . . 95₰
1 Likörservice mit Tablett und
6 farbigen Gläsern . . . . 958
1Glasschale mit 6 Tellern . . 955
Vergebiedeneg
1Pfanne, geschliffen . . . . . 505
1 Fensterleder .
.. 959, 508
1 Kranzform, 3 auswechselhar. Böden 95 ₰
1Wäscheleine, 30 Meter . . . 95₰
1 Einkoch-Apparat m.
Thermo-
meter-Einsatz u. 6 Klammern 4.95
Kochtopf 50₰ Tortenplatte 95 5 Gelee-Dose 50 ₰ Presse 95 9 Zeitungshalter 50 8 Waschschüssel 95 3
Holzwaren
2Fleischbretter und 3 Löffel,
Ahorn
.. . 509
1Besteckkasten, 2teilig
508
1 Handtuchhalter .
503
1Fußschemel . .
958
1 Kaffeemühle
1.95
fmia
1Fleisch- oder Schmortopf . . 50₰
Kasserolle mit Stiel
14 cm
509
1Kochtopf, 20 cm
959
1 Salatseier, 24 cm
955
1Milchträger, 17, Liter
959
Porzellan
1 Schüssel, 20cm,dekor,od. Goldr. 50₰
3 Teller, tief oder Hach . . . . 50₰
3 Tassen,Goldrand, m. Untertasse 95 ₰
1 Zwiebel- oder Topflappen-
Behälter, delft. dekor. . . 95H
1 Frühstücks-Service m. Tablett 1.95
Zwiebel- od. Topf-
Klosettwischer Fliegenglocke
Wellholz, Stößer
u. Klopfer 959
Ispp.-Behält. 50 ₰
509
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Wasserkessel
Alum. 1.95
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