Darmstädter Tagblatt 1930


20. Juni 1930

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Gnzelnummer 10 Pfeanige

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Kn
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auhätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 169
Freitag, den 20. Juni 1939.
193. Jahrgang

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Konkurs oder gerſchilſcher Beltreibung ſällt ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bani und Darm=
ſädter
und Nationalbant.

MMansittitſtereMle i dei Sabebe.

titt der Volksparkei beim Kanzler. Ein weiteres Berbleiben Moldenhauers im Amk für die Volks=
parkei
unkragbar. Auf der Suche nach einem Nachfolger. Kandidakur Hoepker=Aſchoffs?

Moldenhauer geht.
e Regierung hälk an dem verunglückken
Skenerprogramm feſt.

* Berlin, 19. Juni. (Priv.=Tel.)
einiger Verblüffung hat die politiſche Oeffentlichkeit
nutnis genommen, daß es Herr Dr. Brüning mit der
er Finanzminiſterkriſe nicht ſonderlich eilig hat. Noch
terstag mittag wurde an amtlicher Stelle, die Verſion
en, daß der Kanzler früheſtens am Montag zum Reichs=
n
fahren würde, weil er am Samstag unbedingt die
konferenz eröffnen wolle. Dieſer Grund iſt keines=
leuchtend
. Schließlich gibt es ja in Deutſchland Flug=
iug
, mit denen man an einem Tage nach Neudeck und
rückfahren kann, ſo daß die Kriſe bequem am Donners=
beendet
werden können, wenn der Kanzler es gewollt
ber der Kanzler wollte nicht, wenigſtens bis zum Don=
nittag
nicht.
wir gleich vermuteten, war die Bitte des Kabinetts an
oldenhauer, im Amte zu bleiben, mehr als eine Geſte.
dinettsmitglieder haben ſich in ihrer Mehr=
it
mit Dr. Moldenhauer ſolidariſch er=
ſaß
ſie ernſtlich mit derMöglichkeit gerechnet haben,
t Hilfe des Reichspräſidenten auch nach
Rücktrittsgeſuch noch im Amte zu halten.
n Zwecke iſt Staatsſekretär Meißner zum Reichspräſi=
fahren
, um ihm Bericht zu erſtatten und für den ſpäte=
ch
des Kanzlers vorzubereiten, vielleicht ſogar, wie in
tariſchen Kreiſen vermutet wird, um Herrn v. Hin=
g
zu veranlaſſen, in einem beſonderen Handſchrei=
Rücktrittsgeſuch des Reichsfinanzmini=
2zulehnen und ihn dadurch zum Bleiben zu
n.

Brüning läßt Moldenhauer fallen.

Lage hat ſich am Donnerstag mittag aber
ätzlich geändert. Herr Dr. Brüning wäre doch ſehr
eraten geweſen, wenn er dieſe Taktik verfolgt hätte. Er
ubt, über die Widerſtände aus den Regierungsparteien
Sordnung übergehen zu können und wohl auch gehofft,
ächſiſchen Wahlen die Angſt vor allgemeinen Wahlen im
groß genug werden ließe, um jede Regierungsvorlage
7 zu können. Daß Herr Moldenhauer, wenn er wieder
nzminiſter erſchien, eine mehr als unglückliche Rolle
er dem Reichsrat und auch den Regierungsparteien
* jede Verſtändigungsmöglichkeit erſchwerte, das alles
r. Brüning nicht einſehen, hat ſich aber dann nach einem
S Vorſitzenden der volksparteilichen Reichstagsfraktion Dr.
avon überzeugt, daß er die Lage ſeines Kabi=
Unhaltbar geſtalten würde, wenn er an der
lichkeit Dr. Moldenhauers feſthalten
Zudem wollte Dr. Moldenhauer nicht. Er hat
der es hören wollte, erklärt, daß er am Frei=
End in die Schweiz auf Urlaub fahren würde.
15 hat dem Kanzler ſehr nachdrücklich auseinandergeſetzt,
die Dinge liegen, ein weiteres Verbleiben Dr.
hauers im Amte für die Volkspartei un=
* ſei, daß ſie ſogar vor einem offenen Konflikt nicht zu=
Denn der Kanzler unbelehrbar bliebe. Daraufhin ließ
Druning überzeugen, daß er doch umlernen müſſe, und
einen Zweck habe, irgendwelche weiteren
zu machen, Dr. Moldenhauer zu halten.
* brund zu der Annahme,, daß jetzt dem Rücktrittsgeſuch
Eeigen Finanzminiſters keinerlei Schwierigkeiten weder
1 des Kanzlers noch von ſeiten des Reichspräſidenten
Den Weg gelegt werden wird, daß alſo dieſes Kapitel zum
gekommen iſt.

Was nan?
ſich, was nun weiter werden ſoll. Das Reichs=
hält
immer noch daran feſt, daß die An=
LES Notopfers in irgendeiner Form der einzige
aus den beſtehenden Finanzſchwierig=
E, daß weder die Möglichkeit hinreichen=
riche
noch der Weg anderer Einnahme=
Deſteht. Allerdings kämpft Dr. Brüning wohl nur
* Prinzip. Auch Dr. Moldenhauer war ſchon bereit, die
en aus der Reichshilfe auszulaſſen und nach dem
Ddrſchlag nur die Beamten in Höhe des Arbeitnehmer=
* Arbeitsloſenverſicherung heranzuziehen. Gerade das
Deſes preußiſchen Vorſchlages legt es nahe, daß der
der Suche nach einem Nachfolger jetzt in
an den preußiſchen Finanzminiſter
Aſchoff denkt, der ſich mit ſeinem Kompromißvor=
öſens
halbwegs auf dem Boden des Kabinettes be=
Ea iſt der preußiſche Finanzminiſter ein Mann von un=

zweifelhaften Fähigkeiten und würde, da er von Preußen her die
Unterſtützung beinahe ſämtlicher Parteien mitbringt, ein ſtarkes
Maß von Vertrauen beſitzen. Wenn alſo der Kanzler nicht ſelbſt
in die Breſche ſpringt, wozu auch Stegerwalds Blatt, der
Deutſche, rät, dann iſt in der Tat die Kandidatur Hoep=
ker
=Aſchoffs die nächſtliegende Löſung, jedenfalls vom Stand=
punkte
des Kanzlers aus, der ſich dann wohl auch in kürzeſter
Friſt mit Herrn Hoepker=Aſchoff in Verbindung ſetzen würde.
Dann würde wahrſcheinlich auch ein einfaches Telephongeſpräch
mit Neudeck genügen, um den Perſonenwechſel im Finanziiniſte=
rium
noch im Laufe dieſer Woche zu vollziehen. Etwas anderes
iſt es, ob

die Ausſichten Hoepker=Aſchoffs

weſentlich beſſer ſind. Vielleicht wäre der Widerſtand der Demo=
kraten
gegen ihn geringer. Die Volkspartei hat aber ſchon
zu erkennen gegeben, daß ſie in dem preußiſchen Vor=
ſchlag
keine weſentliche Verbeſſerung der Mol=
denhauerſchen
Abſichten erblickt, wie ja auch die
Aufnahme im Reichsrat ziemlich kühl war. Das Reichskabinett
würde ſich daher ſtark entlaſten, wenn es mit dem Finanzminiſter
auch gleichzeitig das ganze verunglückte Steuerprogramm begrübe.
Da aber der Kanzler und auch Herr Stegerwald ſich von dem Not=
opfer
nicht trennen können, iſt das leider kaum anzunehmen. Es
würde uns daher nicht überraſchen, wenn vielleicht ſchon am Frei=
tag
der neue Finanzminiſter in der Perſon Dr. Hoepker=Aſchoffs
gefunden wäre, falls er nicht, was menſchlich durchaus verſtänd=
lich
wäre, es ablehnt, ſein bisheriges ihm befriedigendes Arbeits=
feld
in Preußen mit der reichlich unſicheren Exiſtenz eines Reichs=
finanzminiſters
zu vertauſchen.

Die Arbeitsloſenverſicherung am Sanastag
vor dem Reichsral.

Für die Weiterberatung der Deckungsvorlage iſt noch keine
neue Sitzung der Reichsratsausſchüſſe einberufen. Am Freitag
beſchäftigen ſich die Ausſchüſſe nur mit der Reform der Arbeits=
loſenverſicherung
. Die Vollſitzung des Reichsrats iſt in=
zwiſchen
offiziell für Samstag 12 Uhr einberufen
worden. Von den Deckungsvorlagen ſteht zur Tagesordnung
allein der Geſetzentwurf zur Aenderung des Arbeits=
loſenverſicherungsgeſetzes
. Außer weiteren kleinen
Vorlagen ſollen ferner die Ausführungsbeſtimmungen zum Gaſt=
ſtättengeſetz
erledigt werden. Dagegen ſind die Geſetzentwürfe über
die Reichshilfe der Feſtbeſoldeten, das Ledigennotopfer und die
Reform der Krankenverſicherung zunächſt nur zum Zwecke der for=
malen
Ausſchußüberweiſung auf die Tagesordnung geſetzt worden.

Länderkanferenz am Sanskag.

Nach den bisherigen Dispoſitionen des Reichskanzlers will
dieſer ſeinen Vortrag beim Reichspräſidenten bis zur nächſten
Woche, alſo bis nach den ſächſiſchen Wahlen, verſchieben, weil er
durch eine Reiſe nach Gut Neudeck an der Teilnahme an der
am Samstag ſtattfindenden Länderkonferenz verhindert werden
würde. Er beabſichtigt, die Konferenz, an der die Miniſterpräſi=
denten
aller Länder teilnehmen, perſönlich zu eröffnen.

Ankrag der Regierungsparkeien auf Auflöſung
des Miniſteriums für die beſetzlen Gebiefe.

Für Freitag vormittag haben Demokraten,
Deutſche Volkspartei, Wirtſchaftspartei und
Deutſchnationale Fraktionsſitzungen einberufen.
Die Reichstagsſitzung beginnt um 12 Uhr. Auf ihrer
Tagesordnung ſteht der Haushalt des Miniſte=
riums
für die beſtzten Gebiete. Hierzu wollen die
Regierungsparteien einen gemeinſamen Antrag
über den Zeitpunkt der Auflöſung des Miniſte=
riums
einbringen, der am Freitag vormittag in den Fraktions=
ſitzungen
der Demokraten der Deutſchen Volkspartei und der
Wirtſchaftspartei gutgeheißen und dann von den Regierungspar=
teien
unterzeichnet werden ſoll.

Das Oſihilfegeſekz in Reichskag.

Das Oſthilfegeſetz und der Geſetzentwurf über die
Deutſche Ablöſungsbank ſind jetzt dem Reichstag zugegan=
gen
. Die Vorlage iſt vom Reichskanzler und ſieben Miniſtern
gezeichnet, nämlich vom Finanzminiſter, vom Arbeitsminiſter,
vom Verkehrsminiſter, vom Innenminiſter, vom Ernährungs=
miniſter
, vom Wirtſchaftsminiſter und vom Miniſter für die be=
ſetzten
Gebiete. Der Inhalt des Geſetzentwurfes iſt bekannt.
In der Begründung zu dem Geſetzentwurf erklärt die Reichs=
regierung
, das Geſetz gehe darauf aus, zunächſt für 1930 die er=
forderlichen
Maßnahmen ſicherzuſtellen, und nache die
weitere Durchführungauf ein Jahrfünft von dem
Gelingender zum Herbſt des Jahres beabſichtigten Finanz=
reform
abhängig. Unter dieſer Vorausſetzung ſchaffe das
Oſthilfegeſetz den Rahmen für ein umfaſſendes Fünf=
jahresprogramm
.
Der Vorlage iſt eine Ueberſicht über die in Oſtpreußen zurzeit

in Zwangsverſteigerung oder Zwangsverwaltung befindlichen
ländlichen Grundſtücke beigefügt.

Engliſche Balkanmoral.

Aus London wird uns geſchrieben:
Der Haltung Englands gegenüber dem Umſturz in Rumä=
nien
läßt ſich mit einem Worte bezeichnen: abwartend. Das
unmittelbare Intereſſe Englands an den Ereigniſſen in Rumä=
nien
liegt in einer Konſolidierung der Verhältniſſe, um eine
Störung des Gleichgewichts auf dem Balkan zu
vermeiden. Die Balkanpolitik iſt zwar in den letzten Jahren im Rah=
men
der engliſchen Geſamtpolitik ſehr wenig in Erſcheinung ge=
treten
, aber die außerordentlich ſtarke Aktivität Frankreichs und
Italiens in ſämtlichen Balkanländern iſt von der Londoner Re=
gierung
nicht nur aufmerkſam verfolgt, ſondern, wenn auch weni=
ger
ſichtbar, verſchiedentlich doch pariert worden. Perſonalver=
änderungen
in den verſchiedenen Balkanhauptſtädten, ein Zu=
ſammengehen
mit Frankreich, wo es im engliſchen
Intereſſe angebracht erſchien, wie z. B. gelegentlich der gemein=
ſamen
Demarche der alliierten Geſandten in Sofia wegen der
bulgariſch=jugoſlawiſchen Grenzzwiſchenfälle, und Unter=
ſtützung
der italieniſchen Politik, wo es angebracht
erſchien mit einer Spitze gegen Frankreich. Im ganzen iſt ſo die
engliſche Politik auf dem Balkan zwar mit der franzöſiſchen und
der italieniſchen an Aktivität nicht zu vergleichen, aber doch rege
genug, um für die weitere Entwicklung einen ſehr wichtigen Fak=
tor
abzugeben.
Die rumäniſche Frage hat für England drei Seiten: die
perſönliche Einſtellung maßgebender Kreiſe gegenüber der Ernen=
nung
König Carols, deren fachliche Bewertung durch die
offizielle Politik und ſchließlich die mit dem Umſturz verbundene
etwaige Verſchiebung der Kräfteverhältniſſe auf
dem Balkan. Der erſte Punkt iſt naturgemäß eine außeror=
dentlich
heikle Angelegenheit. Nachdem der frühere Exkronprinz
Carol König von Rumänien geworden iſt, haben alle perſön=
liche
Einwände gegen ihn zu verſtummen. Tatſächlich hat es
ſich die britiſche Preſſe in ihren Kommentaren, ſoweit ſie die
Perſon Carols betrafen, angelegen ſein laſſen, jeden Hin=
weis
auf frühere Einwände zu vermeiden. Das
ſchließt nicht aus, daß man in ſehr maßgebenden Kreiſen Lon=
dons
ſeine Vergangenheit weder ſonderlich ſchätzt noch überzeugt
iſt, daß er ſeinem Charakter und ſeinen Neigungen nach eine un=
bedingte
Gewähr für die Stabiliſierung der Verhältniſſe in
Rumänien bietet. Es iſt erſtaunlich, wie ſtark die puri=
taniſche
Einſtellung in manchen führenden eng=
liſchen
Kreiſen auch heute noch iſt. Für Carols Ver=
gangenheit
wird kein oder wenig Verſtändnis aufgebracht, und
das Stillſchweigen gegenüber dem nun regierenden Monarchen iſt
ſicherlich keine nachträgliche Billigung.
Für die Beurteilung Carols iſt del zweite Punkt naturgemäß
weit wichtiger. Der Gaſtgeber Carols während ſeines Aufent=
halts
in England vor etwa zwei Jahren hat vor kurzem die un=
ſinnige
und ſehr wenig angebrachte Vehguptung aufgeſtellt, daß
mit der Thronbeſteigung Carols der Plan einer Vereini=
gung
Rumäniens mit Ungarn unter der Herr=
ſchaft
Carols energiſch verfolgt werden würde. Dieſe Feſt=
ſtellung
iſt glücklicherweiſe nirgends ernſt genommen worden, da
man weiß, daß die Ungarn für derartige Pläne, wvenn ſie wirklich
in den Köpfen einiger rumäniſcher Politiker oder gar des Königs

herumſpuken ſollten, nicht zu haben wären. Man weiß in maß=
gebenden
Kreiſen Londons ſehr wohl, daß Carol viel näher lie=

gende, praktiſch darum aber nicht minder wichtige Aufgaben vor
ſich hat. Unter ihnen iſt in erſter Linie der innere Regime=
wechſel
zu nennen, der, obwohl mit keinem Wort kommentiert,
in England begrüßt wird. Die Herrſchaft der Liberalen
in Rumänien war nie ſehr gern geſehen worden, da Bratianu
und ſeine Freunde dank ihrer frankophilen Einſtellung für eng=
liſche
Einflüſſe ſehr wenig zugänglich waren. König Carol hält
man offenbar nicht für profranzöſiſch, und ſeine bis=
herigen
Außerungen über die Richtung ſeiner Politik namentlich
gegenüber Ungarn und Italien ſcheinen zu beſtätigen, daß der
Richtungswechſel gegenüber der Bratianuherrſchaft tatſächlich ſehr
ausgeſprochen iſt. Das greift auf den dritten Punkt über, in=
wieweit
die Thronbeſteigung Carols die politiſche Konſtellation
auf dem Balkan und damit das Kräfteverhältnis, vom Stand=
punkt
der Großmächte geſehen, verändern kann. Die bisherigen
Kundgebungen Carols ſind viel zu fraamentartig und unvoll=
ſtändig
, um ein endgültiges Urteil hierüber zuzulaſſen. Nichts=
deſtoweniger
iſt ſicher, daß eine Zurückdrängung des
franzöſiſchen Einfluſſes in Bukareſt auf eng=
liſcher
Seite begrüßt und wohl auch bis zu einem
gewiſſen Grade erwartet wird. Die dominierende
Stellung Frankreichs in der Tſchechoſlowakei und bisher
in Rumänien und eine dem engliſchen Einfluß überlegene Poli=
tik
in Bulgarien droht durch den Umſturz in Rumänien
etwas an Gewicht zu verlieren. Die Balkanpolitik iſt im Augen=
blick
zwar in erſter Linie ein Machtkampf zwiſchen Frank=
reich
und Italien, aber England hält ſich als dritte Macht
im Hintergrund, um je nach der Weltlage durch ſeinen eigenen
inzwiſchen verſtärkten Einfluß einer der beiden Mächte die Ober=
hand
zu verſchaffen. Vorläufig iſt die Tendenz der engliſchen
Politik völlig eindeutig. Sie läuft auf eine Begünſti=
gung
der Politik Italiens hinaus, deſſen Vordringen
in Albanien keinerlei engliſchen Widerſtand fand, während die
Ausgleichsbemühungen mit Ungarn gefördert wurden. Gleich=
zeitig
hat auch die britiſche Politik alles getan, um die Reibungs=
flächen
zwiſchen Italien und Südſlawien zu verringern. Eine
ähnliche Aktivität iſt in den beiden franzöſiſchen Intereſſenlän=
dern
, der Tſchechoſlowakei und Rumänien, bisher nicht zu ver=
zeichnen
geweſen. In beiden Ländern hat die engliſche Politik
nichts getan, was zu einem ähnlichen Ausbau der franzöſiſchen
Stellung geführt hätte, wie der italieniſchen in den drei vorher
genannten Staaten. Wenn nun, dank einer gewiſſen engliſchen
Förderung, auch Runänien etwas von Frankreich
abrückt und im ſelben Ausmaß ſich der italieniſchen Balkan=
front
anſchließt, ſo bedeutet das eine Kräfteverſchiebung, die zu=
ſammen
mit dem beherrſchenden Einfluß Englands auf Griechen=
land
durchaus fundamentaler Art iſt. Der Regierungsumſchwung
in Rumänien hat alſo, immer vorausgeſetzt, daß es ſich nicht um
eine Epiſode, ſondern eine ſtändige Herrſchaft Carols handelt,

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Seite 2

Freitag, den 20. Jnni 1930

Nummer 1

nicht allein große innerpolitiſche, ſondern auch außenpolitiſche
Bedeutung erſten Ranges. Der künftige Kurs Carols wird
allerdings nicht allein von ſeinem eigenen Willen abhängen, ſon=
dern
von der Einſtellung der rumäniſchen Parteien. Nur wenn
es gelingt, was allerdings vorläufig eine gewiſſe Wahrſcheinlich=
keit
hat, den Einfluß der liberalen Partei unter
Bratianus Führung zu brechen, beſteht eine gewiſſe
Gewähr dafür, daß Bukareſt nur noch auf begrenzte Zeit hin
ſeinen Ehrgeiz darin ſieht, innerlich und äußerlich als Klein=
Paris gewertet zu werden.
Die künftige Entwicklung auf dem Balkan hängt allerdings
nicht allein von den Ereigniſſen in Rumänien ab. Sie wird ſehr
ſtark beeinflußt durch Erfolg oder Mißerfolg der Aus=
gleichsbeſtrebungen
zwiſchen Rom und Belgrad
und vor allen Dingen auch durch eine Korrektur der
Grenzziehungen der Friedensverträge. Die Ein=
ſicht
in die Notwendigkeit gewiſſer Abänderungen der gegenwär=
tigen
Grenzen iſt bereits ſehr weit gediehen. Die praktiſche Ver=
wirklichung
hängt mit davon ab, ob es einer der auf dem Balkan
intereſſierten Großmächte gelingt, ſich ſo ſtarken Einfluß zu ver=
ſchaffen
, daß ſie ſelbſt oder mit einer anderen Macht zuſammen
derartige Korrekturen erzwingen kann. Die Veränderungen in
Rumänien geben jedenfalls auch dieſen Beſtrebungen einen neuen
Antrieb, allerdings nicht in der phantaſtiſchen Richtung eines
Zuſammenſchluſſes zwiſchen Ungarn und Rumänien, ſondern in
der Richtung einer Abänderung der Grenzen zugun=
ſten
Ungarns. Sehr weſentlich wird eine ſolche Möglichkeit
von der Entwicklung der Lage in Beſſarabien abhängen. Der
Gärungsprozeß auf dem Balkan iſt jedenfalls noch nicht an=
nähernd
abgeſchloſſen. Es wäre Selbſttäuſchung, wenn man
die heutigen Verhältniſſe als eine unabänderliche Tatſache hin=
nehmen
wollte. Mit der zunehmenden inneren Konſolidierung
der einzelnen Staaten gewinnen die Beſtrebungen auf äußere
Feſtigung die Oberhand. Das entſcheidende Wort über etwaige
Veränderungen und ihr Ausmaß werden aber kaum die beteilig=
ten
Staaten haben, ſondern die Großmächte. Der Schutz
und die Sorge um die Minderheiten hat angeblich früher die
gegenwärtige Regelung diktiert; eine höhere Moral wird eines
Tages Aenderungen veranlaſſen. Dieſe höhere Moral iſt des=
halb
nicht weniger begrüßenswert, weil ſie nur der Deckmantel
für reine Intereſſenpolitik iſt.

Prokeſt gegen die Krankenverſicherungsreform.
Berlin, 19. Juni.
Die in der Arbeitsgemeinſchaft der für die
Sozialverſicherung tätigen Berufe zuſammenge=
ſchloſſenen
Berufsſtände der Aerzte, Zahnärzte, Apotheker, Opti=
ker
und Orthopädiemechaniker wenden ſich in einer Entſchlie=
ßung
gegen die Vorſchläge der Reichsregierung
zur Abändernng der Reichsverſicherungsord=
nung
. Insbeſondere bedeute die Erhebung von 1 RM. für den
Krankenſchein eine Beteiligung der Verſicherten an den Koſten
für Arznei und Heilmittel und eine Abkehr von dem Grund=
gedanken
der deutſchen Krankenverſicherung. Von den vorge=
ſehenen
Eingriffen in die ärztlichen An= und Verordnungen und
dem einſeitigen Beſtimmungs= und Entſcheidungsrecht der Kaſſe
auf dem Gebiete des Prüfungsweſens ſei eine Schädigung
der Volksgeſundheit und eine Beeinträchtigung
der Arbeitsfreudigkeit der Aerzte im Dienſte
der Krankenverſicherung zu befürchten. Auch die in
der Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſenen Verbände erken=
nen
die Notwendigkeit von Erſparniſſen an, glauben aber, daß Er=
ſparniſſe
in anderer Weiſe erzielt werden können, nämlich durch
eine Aenderung der Beſtimmungen über die Vermögensanlage und
durch ſchärfere Faſſung der Vorſchriften über Mehrleiſtungen,
insbeſondere auch durch einen Abbau der Eigenbetriebe und ſon=
ſtigen
privatwirtſchaftlichen Tätigkeit der Krankenkaſſen, zumal
die Krankenkaſſen mit Eigenbetrieben häufig höhere Beitrags=
ſätze
haben als Kaſſen ohne ſolche Einrichtungen.

Kommuniſtiſcher Ueberfall auf das polniſche
Genetglkonſalat in Berlin.

Am Mittwoch abend vollführte eine Gruppe junger Kommu=
niſten
vor dem polniſchen Generalkonſulat in Berlin Radau=
ſzenen
, die damit endeten, daß eine Reihe von Fenſterſcheiben
eingeworfen wurde. So ſchnell die Bande erſchienen war, ſo raſch
war ſie auch verſchwunden, und die Polizei konnte der Uebel=
täter
nicht habhaft werden. Während ein Teil der Blätter be=
hauptete
, Nationalſozialiſten ſeien die Täter geweſen, teilt jetzt
die kommuniſtiſche Welt am Abend mit, daß der Sturm auf
das polniſche Konſulat von kommuniſtiſchen Jungarbeitern und

Die Verhandlungen des Kohlenausſchuſſes der Internatio=
nalen
Arbeitskonferenz über ein einheitliches Arbeitszeitabkom=
men
für den Kohlenbergbau ſind geſcheitert. Der Ausſchuß hat
ſämtliche Anträge abgelehnt.
Wie jetzt bekannt wird, hat das gerichtliche Verfahren
gegen Barmat und Kutisker rund 0,25 Millionen
Unkoſten verurſacht, die den ſchweren Verluſten der Preußi=
ſchen
Staatsbank noch hinzuzurechnen ſind. Daneben laufen noch die
Koſten der parlamentariſchen Unterſuchungskommiſſion.
Die Bundesführung der Heimwehren hat beſchloſſen,
ihren Sitz von Wien nach Graz zu verlegen.
Schon wieder iſt einfasciſtiſcher Agent ausNizzaaus=
gewieſen
worden, der durch ſeine Spitzeltätigkeit den franzöſiſchen
Behörden unangenehm auffiel. Der Ausgewieſene war einer der Führer
der fasciſtiſchen Organiſationen an der Riviera.
König Fuad von Aegypten hat nach einigem Zögern die
Demiſſion des Kabinetts Nahas Paſcha ange=
nommen
. Mit der Bildung der neuen Regierung
ſoll Ismail Sidky Paſcha beauftragt worden ſein.
Mit der Unterzeichnung des neuen amerikaniſchen Zolltarifs
durch Präſident Hoover ſind die von Kanada als Gegenmaßnahme
vorgeſehenen Zollerhöhungen für etwa 120 Artikel automatiſch in
Kraft getreten.

Jungarbeiterinnen unternommen wurde, die durch zwei Motor=
radfahrer
den Schutzpoliziſten weglockten, ihre Demonſtration mit
dem Einſchlagen der Fenſterſcheiben vollführten und dann eilends
verſchwanden, ohne daß die Polizei auch nur einen Beteiligten
feſtſtellen konnte. Der Bericht iſt natürlich mit höhniſchen Be=
merkungen
geſpickt und erinnert an einen ähnlichen Vorfall vor
der italieniſchen Botſchaft. Auch damals gab die kommuniſtiſche
Preſſe bereitwilligſt Auskunft über die Veranſtalter der Demon=
ſtration
. Wie damals, ſo mußte ſich auch jetzt wieder das Aus=
wärtige
Amt entſchuldigen und ſtrenge Beſtrafung der Uebel=
täter
in Ausſicht ſtellen.
Wahlerfolg der Naſſen.
Ungeheuerer Wahlſieg Morrows. Verurkeilung
der Prohibition.
EP. New York, 19. Juni.
Der Wahlſieg des ehemaligen amerikaniſchen
Botſchafters in Mexiko, Morrow, iſt größer, als
ſeine eifrigſten Freunde erwartet haben. Nach den
bisherigen Zählungen erhielt er über 300 000 Stimmen mehr als
ſein ſchärfſter Gegenkandidat. Man erwartet als endgültiges Er=
gebnis
eine Mehrheit von über 400 000 Stimmen. Morrow
war bekanntlich für eine gänzliche Abſchaffung
der Prohibition eingetreten, und unter dieſer
Flagge wurde der Wahlkampf geführt. Die Wäh=
ler
von Newark im Staate New Jerſey haben ſich
eindeutig gegen die Prohibition ausgeſprochen.
Allgemein bezeichnet man dieſen glänzenden Sieg Morrows als
einen ſchweren Schlag gegen die Prohibition und ſpricht ſogar ſchon
davon, Morrow als Kandidaten für die nächſte Präſidentſchafts=
wahl
aufzuſtellen.
Die Zuſammenarbeit der Inkernakionalen
Nokenbanken.
EP. Baſel, 19. Juni.
Durch die Ernennung des Direktors der Bank von England,
Sir Francis Rodd, zum Leiter des Departements für die Zu=
ſammenarbeit
der internationalen Zentralbanken bei der B. J.3.
iſt das Problem der Koalition der Notenbanken in ein aktives
Stadium getreten. Sir Rodd hat ſeine Tätigkeit bei der B. J.3.
bereits aufgenommen. Das in Frage ſtehende Departement wird
in den nächſten Wochen organiſatoriſch entwickelt und ſich vorerſt
mit dem eingehenden Studium aller in Betracht kommenden Fra=
gen
beſchäftigen. Insbeſondere wird es Vorſchläge zur Einſchrän=
kung
der internationalen Goldarbitrage ausarbeiten, die den Lei=
tern
der Notenbanken im Herbſt zur Beſchlußfaſſung vorgelegt
werden ſollen. Das Departement wird ſich auch mit der Stabili=
ſierung
der jugoſlawiſchen Währung auf Goldbaſis befaſſen Vor=
ausſichtlich
werden die internationalen Notenbanken Jugoſlawien
für die Stabiliſierung der Währung einen Währungskredit zur
Verfügung ſtellen. Im Anſchluß an die letzten Verwaltungsrats=
ſitzungen
der B.J.3. trat die Zuſammenarbeit der Internationalen
Notenbanken auch inſofern bereits ſtärker in Erſcheinung, als die
Leiter der Notenbanken Sonderbeſprechungen über die allgemeine
Diskontlage abgehalten hatten.

* 94
Meehrnice MAtlet Zwiſchen Bon
und Lichtung.
Von Franz Alfons Gayda GDS.
Ich meine den heute 50jährigen Geſchichtsſchreiber der deut=
ſchen
Dichtung, Albert Soergel, gegenwärtig noch immer
Profeſſor für ein Nebenfach an der Techniſchen Hochſchule in
Chemnitz. Die deutſche Bildung, das an der Literatur inter=
eſſierte
und anteilnehmende gebildete Publikum wie der Dichter
und die Dichtung ſchlechthin, ſind Albert Soergel zu Dank ver=
pflichtet
. Er hat etwas Ungewöhnliches vollbracht, wodurch und
womit er weit über den Rahmen des Schrifttums hinaus vor=
bildlich
geworden iſt für eine Haltung, die immer mehr und voll=
ſtändig
verloren geht: die Objektivität im Dienſte an einem gro=
ßen
Werk.
Ich ſpreche heute nicht für den Dichter, für den Kritiker, ſon=
dern
für den gebildeten Freund des Schrifttums aus allen Schich=
ten
: in welcher Lage befand er ſich gegenüber der üblichen Lite=
raturgeſchichtsſchreibung
? Er ſchlug die dicken Bände auf und
fand, für ſich beziehungslos, ein Katheder, einen Mann darauf,
und hörte bogenweiſe mehr oder minder geiſtreiche, aber meiſt
unzulänglich begründete Urteile, mit denen er nichts anfangen
konnte. Es war ja nicht ſeine Abſicht, zu erfahren, wie hoch
oder wie niedrig Herr Prof. X. Gehart Hauptmann einſchätzt,
ſondern er wollte ſich unterrichten, welcher Art, welchen Weſens
Gerhart Hauptmanns Dichtung iſt, welches die Gründe ihrer
Wirkung ſind, welche Stellung im zeitgenöſſiſchen Geiſtesleben ſie
gehabt haben und gegenwärtig noch haben, welches die Inhalte
der meiſten Werke ſind, kurz, er wollte Geſchichte, Darſtellung, Be=
trachtung
, nicht ein wiſſenſchaftliches Elaborat, das der ſogenannte
Profeſſor X. mehr für ſich ſelbſt und ſeinesgleichen geſchrieben hat.
Zu dem Urteil will der Freund des Schrifttums zum Teil aus eige=
ner
Anſchauung gelangen, auch wenn er ſich willig der Führung
des Geſchichtsſchreibers überläßt, zu dem er Vertrauen gewon=
nen
hat. Dieſes Vertrauen in Soergels Führerſchaft ins Reich der
Dichtung haben hunderttauſende Käufer und Leſer ſeines Haupt=
werkes
Dichtung und Dichter der Zeit in fünfzehn=
jähriger
Gefolgſchaft bekräftigt. Ein ſo großer Erfolg und ein
ſo außergewöhnliches Verdienſt, eine ſo erhebliche Leiſtung genü=
gen
jedoch nicht, um ihrem Schöpfer ein angemeſſenes Lehramt zu
ſichern; hier haben die Vereinigten Kultusminiſterien Deutſch=
lands
gegenüber dem beſſer beratenen Publikum verſagt. Dieſe
erſtaunlich große Zahl von Leſern, die Soergels bisher zweibän=
dige
Literaturgeſchichte gefunden hat, (der zweite Band heißt
Im Banne des Expreſſionismus, der dritte und abſchließende
Band bis auf die jüngſte Zeit dürfe im nächſten Jahr erſcheinen),

legt die Frage nach dem Grunde eines ſolchen für ein wiſſen=
ſchaftliches
Werk unerhörten Erfolges nahe.
Wie ich ſchon geſagt habe, man findet Soergel nicht als
dozierenden Fachgelehrten auf einem abgewetzten Katheder, man
findet aber auch nicht eine rieſige Kartothek und unendliche Zet=
telkäſten
mit Namen und Daten, die uns nichts angehen: kommt
man zu Soergel, ſo kommt man mitten hinein ins volle Men=
ſchenleben
, da, wo es intereſſant iſt. Er hat ſeinen Leſern
einen unſchätzbaren Dienſt geleiſtet, denn er hat uns das Buch
der Dichtung aufgeſchlagen, ſo daß wir darin mühelos erleſen
können, was uns angeht, uns bildet, was uns anregt und führt:
er hat uns die Dichtung, und nicht ſein Urteil über ſie gegeben.
Oder wenn er es uns doch gegeben hat, dann immer erſt in zwei=
ter
Linie, nachdem zuerſt die Dichtung ſprach. Und auch ſein
Urteil iſt von vornehmſter Zurückhaltung, von einem ſelten ge=
übten
Verantwortungsgefühl getragen. Er verzichtet auf das
für die Maße ſtets ſo amüſante, aber auch raſch verpraſſelnde
und verlöſchende Feuerwerk jener geiſtreichen Kritik, von der
wir allgemach genug bekommen haben.
So iſt Soergels Zeichen das der Gerechtigkeit, das des
Dienſtes und das der Liebe. Daraus gelingt ihm die klare und
bedeutende Spiegelung des Weſentlichen, darum finden wir keine
Verzerrung, keine bengaliſche Beleuchtung und kein bewußtes
Götter=Erſchaffen und Götter=Stürzen bei ihm. Das ſchier Un=
mögliche
wird bei Soergel Ereignis: alle Schranken zwiſchen den
Parteiungen und Lagern ſind gefallen, der weſenhafte katholiſche
Dichter und der weſenhaft völkiſche Dichter, ſie ſtehen mit gleichem
Recht und Anteil inmitten dieſer Geſchichte der deutſchen Dich=
tung
, mit dem Konſervativen und dem Kommuniſten. Zehn,
zwanzig oder dreißig Seiten Inhalt aus charakteriſtiſchen Wer=
ken
eines Dichters bringt Soergel zum Abdruck, um dem Freund
des Schrifttums Gelegenheit zu geben, den Autor und ſeine
Weiſe in etwa kennenzulernen, behutſam führt er uns in den
Kern des Werkes, in das Geſetz eines ſchöpferiſchen Lebens ein,
verſucht zu deuten, zu verſtehen auch dort, wo er ablehnen muß,
und immer ſieht er die große Ordnung im Ablauf der geiſtigen
Epochen, ſieht er die Einzelnen eingeordnet im Ganzen. Kürzlich
hat Momme Niſſen aus dem Nachlaß des Rembrandtdeutſchen
ein wundervoll zeitgemäßes Buch veröffentlicht, das den Titel
trägt Der Geiſt des Ganzen‟ Was der Rembrandt=
deutſche
hier verkündet, hat Soergel für ſich erarbeitet und be=
tätigt
den Geiſt des Ganzen, die Einordnung der Vielfalt in das
Eine, aus dem alles lebt und wirkt. Ohne daß uns Soergel
ſeine religiöſen oder politiſchen und ethiſchen Anſichten aufdrängt,
wir fühlen ſeine feſte Verwurzelung im Volkstum, ſeine Ehrfurcht
vor dem Geiſtigen und Schöpferiſchen, die nur ſo rein und ſtark
erwachſen kann aus religiöſer Einbezogenheit im Göttlichen.
Alle dieſe Eigenſchaften ſind Werte der Soergelſchen Litera=
turgeſchichte
, die aber auch zahlreiche formale Werte aufzuweiſen

Genfer genrclage.
Keine Einigung über das Arbeitszeitabkomm
im Skeinkohlenbergbau.
Die Beratungen der Internationalen Arbeitskonferen
das Arbeitszeitabkommen im Steinkohlenbergbau ſind auf
toten Punkt angelangt. Der Ausſchuß, der ſich ſeit drei
mit der Feſtlegung der Schichtdauer beſchäftigt, hat nach k
Abſtimmungskämpfen ſämtliche fünf Vorſchläge ohne Au=
abgelehnt
. Nachdem er ſchon am Mittwoch die Vorſchli
Arbeitergruppe auf ſieben Stunden und der engliſchen Re
auf 7½ Stunden verworfen hatte, lehnte er heute auch d
ſchläge des Internationalen Arbeitsamtes, der deutſchen Re
und der Arbeitgebergruppe ab.
Der Vorſchlag des Arbeitsamtes, die Schichtdauer
Stunden und für eine dreijährige Uebergangsfriſt auf 77
den zu bemeſſen, iſt mit 24 gegen 15 Stimmen bei acht
enthaltungen abgelehnt worden, wobei faſt ſämtliche Regi
und Unternehmer ſich gegen den Vorſchlag ausſprachen.
deutſche Vorſchlag, der 7½4 Stunden und nach drei Jahr
Verhandlungen über eine etwaige weitere Herabſetzu
Schichtdauer vorſieht, wurde mit 18 gegen 14 Stimmen
Stimmenthaltungen verworfen. Gegen ihn ſtimmten die
nehmer und ein Teil der Arbeiter, während die meiſten
rungen ſich der Stimme enthielten. Der Vorſchlag der
nehmer auf eine Schichtdauer von acht Stunden wurde
gegen 19 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen abgelehnt.
Der Vorſitzende des Ausſchuſſes, der frühere Reichs
miniſter Dr. Brauns, ſtellte feſt, daß damit in einer der wi
Fragen des Abkommens keine Einigung zu erzielen ſei
werde trotzdem die Beſprechungen über die Ausführung
mungen fortſetzen, um abzuwarten, ob ſich vielleicht ſpä
Einigungsmöglichkeit ergebe.
Die Abſchaffung der Ein= und Ausfuhrverh
geſcheiterk.
Das vom Völkerbund in jahrelangen ſchwierigen 9
lungen ausgearbeitete Abkommen über die Abſchaffung
und Ausfuhrverbote bann nunmehr als endgültig geſche
trachtet werden.
Das Abkommen war bisher von 17 Staaten ratifizi
den, von denen jedoch elf den Vorbehalt gemacht hatten,
Ratifikationen nur dann in Kraft treten ſollten, wenn
Tſchechoſlowakei und Polen das Abkommen ratifiziert
dieſen beiden Ländern die Ratifizierungen zu erleicht
die Endfriſt der Einreichung bis zum 20. Juni verläng
den. Heute hat jedoch Polen dem Völkerbundsſekretari
teilt, daß es nicht in der Lage ſei, das Abkommen zu rat
Damit wird der Beitritt der Tſchechoſlowakei unmö
die Ratifikationen von elf Vertragsmächten hinfällig
ihnen befinden ſich ſämtliche wichtigen mitteleuropäiſch
ſchaftsſtaaten. Diejenigen ſechs Staaten, die ohne
ratifiziert haben, ſind meiſt außereuropäiſche Länder, und
ſie erliſcht die eingegangene Verpflichtung Anfang 193.
Die engliſche Ddelegakion für die völkerbat
verfaglmlang.
Die engliſch Delegation zu der bevorſtehenden Völ
verſammlung in Genf wird ſich nach einer Mitteilr
donalds in der heutigen Unterhausſitzung aus Auße
Henderſon, Handelsminiſter Graham, Lord Cecil und ?
rence, der parlamentariſchen Sekretärin beim Geſundhei
rium, zuſammenſetzen. Den Delegierten werden der Ur
ſekretär im Foreign Office, Dalton, Profeſſor Noél Bak
Buxton und Frc Hamilton als Mitarbeiter zur Seite

Das deukſch=rumäniſche Handelsabkomn
Von zuſtändiger Stelle wird beſtätigt, daß die Verhe
über den deutſch=rumäniſchen Handelsvertrag geſtern
proviſoriſchen Abkommen zum Abſchluß gebracht wor
Es beruht auf dem Grundſatze der Meiſtbegünſtigung
Perſonen= und Warenverkehr und läuft bis zum 28
1931. Der rumäniſche Minimaltarif, deſſen Geltung
land mit Rückſicht auf die ſchwebenden Verhandlunger
20. Juni eingeräumt war, wird automatiſch bis zum
treten des Abkommens verlängert. Der Austauſch
fikationsurkunden erfolgt am 9. Juli mit der Wirkun;
Vertrag am folgenden Tage in Kraft tritt. Die deutſche
ſion, die die Verhandlungen in Bukareſt geführt hat,
Samstag nach Berlin zurückkehren.

hat. Er ſchreibt flüſſig und leicht lesbar, immer iſt er
lich, niemals liegt der Staub der Gelehrtenſprache über
ten ſeines Buches. Er iſt nicht langweilig, und er iſt M.
ſinnig verloren. Er iſt knapp im Ausdruck, aber
ſchöpfend vor allem aber, er erfaßt wirklich Die
Dichter der Zeit, macht ſie zu ſeinem Teil zum Beſitz
als ehrlicher Makler. Aber ſeine Literaturgeſchichte hat
koſtbaren Vorzug vor allen anderen: ſie iſt auch ein
ſchichte. In hunderten Wiedergaben von Porträts, K
Handſchriften, Illuſtrationen aus Büchern und Z
Bühnenbildern, begleitet er das gedruckte Wort mit
ſchaulichem, intereſſantem und ſeltenem Material.
der das Werk und die Werkdeutung geſucht hat, find
genehmſten Ueberraſchung noch die kurzweiligſte Un
wenn er dieſe vielen Bilder beſieht, die Handſchrifter
und auf eigene Fauſt Pſychologie betreibt.
Wir erfreuen uns gegenwärtig einer Anzahl I
Literaturgeſchichtsſchreiber, die ähnlich Soergel mel
haben als die Urteilsgabe für die Wiſſenſchaft. Vier
ſtehen im gleichen Range, jeder in ſeiner vollſaftiger
nebeneinander: Joſef Nadler, der die Literaturgeſchie
Volkes nach ſeinen Stämmen und Landſchaften geſch
Eduard Engel, der Berſerker unter den Geſchichtsſcht
mit ſeiner Literaturgeſchichte, vor allem aber mit ſe
Was bleibt? manche Ecken und Altäre des Tempel
tung geſäubert, manche tönerne Säule geſtürzt und d.
mal auch fehlgegriffen hat, Adolf Bartels, dem trotz
ſteigerungen und Einſeitigkeiten das Verdienſt gebührt
geſchichte aus dem Geiſte des Volkstums in Verteil
Abwehr geſchrieben zu haben, und Albert Soergel,
Makler zwiſchen Volk und Dichtung.

Heſſiſches Landestheaker.

An Stelle von Lotte Mosbacher ſpielte geſtern C
die Rolle der Ophelia in Shakeſpeares Hamlet
Ihr Spiel zerfiel in zwei Teile: zunächſt unbew
förmig, gerade wie bei ihrer Vorgängerin, ſo daß d
auf eine Unpathetik anſtrebende Vorſchrift der Spie
rückzuführen iſt. Ueberaus eindrucksvoll dagegen
Szenen des Wahnſinns: überzeugend in der geſte
regung des Geſichtes, in dem Leuchten der in eine
Ferne blickenden Augen, in dem Spiel der von eine
Nerven=Zentrum geführten Hände.
Drei Jahre iſt Frl. Knott in Darmſtadt engag
ſelten in weſentlichen Rollen beſchäftigt. Soll ihre
gabung nicht leerlaufen, ſo muß ſie ſich jetzt dringend
ren Rollenkreis ſichern.

[ ][  ][ ]

Freitag, den 20. Juni 1930

Macfe ren Amfgiidersor m Seffen.

bei den bisherigen Maßnahmen gegen politiſche Ausſchreikungen. Zeppelinhäfen konmen Näch
Darmſtadk und Baden=Baden-Ofſenburg. Polizeifragen des geräumten Gebiekes.
ſuchung nach Waffen, Einfuhrverbot für uniformierte Nationalſozialiſten
Preſſebeſprechung

zeine Calmekke-Berſuche in Heſſen.
Miniſter des Innern Leuſchner hatte geſtern nachmittag
einer Beſprechung ins Miniſterium gebeten, in der man
ge aktuelle Fragen unterhielt, ſoweit ſie nicht in den Land=
ungen
bereits eingehend durchgeſprochen wurden.
frage des
Uniformverbotes
Miniſter zunächſt auf das Vorgehen Preußens und
vo Uniformverbote gegen die Nationalſozialiſten beſtehen,
hern ein allgemeines Uniformverbot ausſprach, und er=
Ich bin kein Freund von Verboten, und habe ſeinerzeit auch
inderminiſter das Rotfrontverbot erlaſſen. Zurzeit beſteht
zu einem Uniformverbot oder überhaupt zu einem Ein=
ſchärferen
polizeilichen Mitteln. Soweit Verſtöße gegen
Orönung, oder Bedrohungen von Menſchenleben erfolgen,
ückſichtslos eingreifen. Ich erkenne an, daß die Situation
im Rheinland und ſogar in unſeren Nachbargebieten an=
iſt
als bei uns, und daß dort die erfolgten Verbote be=
Unſere bisherigen Maßnahmen
vährt. Wir haben ſehr früh eingeſetzt, um alle Auswüchſe
Nit durchgreifenden Unterſuchungen nach Waffen ſind gute
t worden, ſo daß es kaum noch zu ſchwereren Ausſchreitun=
n
iſt. Es iſt der Polizei bekannt, daß neuerdings Waffen
nen zugeſteckt oder nachgefahren wurden.
Einfuhrverbot gegen Frankfurter Nationalſozialiſten
aus bewährt und bleibt weiter beſtehen. Es iſt uns von
liſten beſtätigt worden, daß von Frankfurt aus unter der
itzels mit berufsmäßigen Streithähnen die Streifzüge nach
rommen, und daß dieſe Arbeitsloſen für ihre Taten bezahlt
der regen Arbeit der Nationalſozialiſten ſind auch
die anderen Parteien aufgewacht.
Linksparteien, auch Landbund und Volkspartei haben ſich
It, ſo daß wir nicht Zuſtände erlebten, wie ſie in anderen
iſſen. Man begreift in der Bevölkerung, daß in Kriſen=
ſch
erregte Menſchen zu den extremen Gruppen flüchten;
ſie ebenſo raſch wieder abkehren, wenn ſich die Ver=
rn
. Wir wollen durch ein Verbot dieſer Bewegung keine
utung beimeſſen, als ſie es tatſächlich verdient. Um ſo eher
ſepunkt der Bewegung erreicht, die ſich dann von ſelbſt tot=
k
einer Klärung führen wird.
Die Teilverbote
vährt, wenn ſie auch zu umgehen verfucht wurden. Wenn
ſerden ſie auch zukünftig zur Anwendung kommen. Aber
ben die Nationalſozialiſten ja auch gezeigt, daß ſie ſich an=
jen
können, und haben ſich das ſogar gerichtlich beſcheinigen
Breunpunkte des politiſchen Kampfes,
nheſſen, im Odenwald und in Oberheſſen werden beſonders
ſeobachtet. Gerade dort hat die Geſchicklichkeit der Polizei
gen der angeordneten Maßnahmen geführt. Ein Uniform=
z
. B. in Rheinheſſen nichts nützen, denn dort ſind die
tſammenſtöße ſtets in Zivil ausgetragen worden.
In Zukunft
da ſich ſeit einem halben Jahre die Verhältniſſe bei uns
haben, die bisherigen Maßnahmen weiter beſtehen: Durch=

Neue Bücher.

gführer Melchior. Ein Jungfrau=Roman von Johannes
ner, erſchien als 182. Band der Groteſchen Sammlung
Schriftſteller im Verlag der Groteſchen Buchhandlung
ieſer Roman iſt ein aufrechtes Buch, geſchrieben von einem
unde der erhabenen Alpenwelt und ihrer ſaft= und kraft=
evölkerung
, die auf Gedeih und Verderb mit ihrer ebenſo
heimtückiſchen Umgebung zuſammengewachſen iſt. Ein
ner halben Stunde Dauer, jauſend und brauſend zu Tal
das Werk eines ganzen arbeitsreichen Jahres vernichten.
S Romans iſt der Typ eines charakter= und wetterfeſten
dem kein Grat zu ſteil, kein Sturm zu wütig iſt, die er
den hätte. Weniger hold iſt ihm aber das Glück der Liebe.
ſir den Elementen ein ganzer Mann, iſt er den Menſchen
ertwürdig verſchloſſen, ja er ſcheut ſich, ſeinem über alles
del, einer für einen Mann wie Melchior geſchaffenen Wet=
leine
Liebe zu geſtehen und ſtößt ſein Glück beiſeite. Er
e ſeine künftige Frau, als Geliebte ſeines Bruders und
baß und Verachtung ins Geſicht. Die unſchuldige Sabine
le ihrem Melchior ſtets treu war, und kündigt ihren Dienſt
ner Mutter, die unter dem unſeligen Konflikt am meiſten
Die Tragödie wird von Seite zu Seite weiter entwickelt,
Ei nehmen uns gefangen, groß in Liebe, Haß und Leiden=
ſchwerſten
Teil hat die Mutter zu tragen. Eine geheime
* auf ſich geladen, dem Sohne, gezeugt aus ſchuldiger Emp=
die
Schuld in den Gaſſen nach. Denn die Menſchen da
auch Menſchen, ſie ſind kritiſch und gucken einander auf
Melchior verzeiht der Mutter und beſchließt, Sabina, die
De der Mutter zu Verwandten gegangen iſt und nun doch
ine Seite gehöre, über den Berg herüberzuholen.
27 Mertens: Die Geſchichte eines jungen Mädchens. Von
Eornitzer. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag. Broſch.
ichte iſt mehr die Löſung einer pſychologiſchen Aufgabe, die
erin geſtellt hat: Wie kann ein junges Mädchen, dem in
burch eine verworfene Freundin ein Abſcheu gegen die
eimpft worden iſt, in ihrer erwachenden Sinnenluſt ſich
I in freier Liebe hingeben, ohne ſich einer Schuld bewußt
9 Neue darüber zu empfinden? Es muß der Verfaſſerin
Etden, daß ſie dieſe Aufgabe mit vielem Geſchick gelöſt hat,
2 von dem Vorwurf nicht freizuſprechen iſt, daß ſie die freie
auc nicht verherrlicht, ſo doch entſchuldigt hat, und in
iſt das Buch für nicht charakterſtarke junge Mädchen keine
Iektüre. Die erſte Liebe überfiel Gerda unendlich zart
ein nie geahntes Glück. Aber ſie erkannte, daß es nichts
Fhrauſch war, und trennt ſich von ihm. Den zweiten liebt
Gder ſie will ſeine Geliebte bleiben, nicht ſeine Frau.
Viraten. Um wieviel iſt es ſchöner ſo, ohne die kleinen
breiten! Wozu brauchen wir dieſen Hokuspokus?. Dann
Mich ſo viele Sachen, die mir greulich ſind: die Hausfrauen=
* Lochen. Nähen, Aufräumen, Beſuche machen, Geſelſchaf
Lad Dazu meinen Beruf, den ich nicht laſſen würde. Wo
uns übrig? Nein, laſſen wir es ſo, wie es iſt. Es

aus Frankfurt und Umgebung, notfalls Teilverbote und ſcharfe Ueber=
wachung
. Die Einfuhrverbote können auf die bayeriſchen, badiſchen
und pfälziſchen uniformierten Nationalſozialiſten ausgedehnt werden,
wenn dieſe verſuchen ſollten, Heſſen zum Tummelplatz für ihre Zwecke zu
machen. Die polizeilichen Maßnahmen ſind wirkſam genug, auch wenn
jetzt die Nationalſozialiſten Heſſen als geeigneten Boden für ſtärkſte Pro=
paganda
auserwählen ſollten.
Dem Juſtizminiſterium
habe ich vorgeſchlagen, Terrorakte und Ausfchreitungen unverzüglich und
rückſichtslos durch die Gerichte aburteilen zu laſſen, ſo daß auch von dieſer
Seite her den Geſetzen Achtung verſchafft werden wird.
Nach der Räumung des beſetzten Gebietes
erwartet die dortige Bevölkerung, daß die extremen Parteien ihre Tätig=
keit
im geräumten Gebiet beſonders intenſiv geſtalten, und ſich dann Zu=
ſammenſtöße
ereignen werden. Dieſe Beſorgniſſe ſind völlig unbegrün=
det
. Wenn auch gewiſſe internationale Beſtimmungen für die Be=
legung
des ehemals beſetzten Gebietes beſtehen, ſo haben wir eine Orga=
niſation
getroffen, die das beſetzte und unbeſetzte Gebiet eng verbindet
und den abſoluten Schutz der Bevölkerung und der ſtaatlichen Orbnung
in jeder Weiſe gewährleiſtet. Auch der Verteilung der Kriminalbeamten
haben wir ſorgfältigſte Aufmerkſamkeit gewidmet.
Der kommende Welkflughafen
iſt Gegenſtand eingehender Verhandlungen geweſen. Meteorologiſch
liegen Darmſtadt und das Gebiet Baden=Baden=Offenburg am günſtig=
ſten
. Dr. Eckener hat erklärt, daß Frankfurt unter keinen Umſtänden in
Frage kommt, da die Landeplätze vom Waſſer entfernt und nebelfrei
ſein müſſen. Es braucht auch unter den Städten im Rhein=Main=Gebiet
in dieſer Frage keine Rivalität zu beſtehen. Die geplante Errichtung
des Zentralflughafens auf dem Griesheimer Sand, wohin auch der jetzige
Darmſtädter Flughafen verlegt werden wird, iſt durch den Abbruch der
Flugzeughallen nicht beeinträchtigt worden. Zurzeit iſt nur noch unge=
klärt
, wohin der Zentralflughafen und wohin der ſogenannte Nothafen
gelegt werden wird.
Vorausſichtlich wird der Zentralhafen nach Darmſtadt
kommen, das in verkehrspolitiſch günſtigſter Lage zu Frankfurt, Mainz=
Wiesbaden, Mannheim und zu den internationalen Durchgangsbahnen
liegt. Beide Häfen würden natürlich allmählich ausgebaut werden.
Auf Fragen erklärte ſchließlich Miniſter Leuſchner, daß die Regie=
rung
Ausweiſungen von Ausländern nur nach genaueſter und liberaler
Prüfung des Einzelfalles entſprechend den Ländervereinbarungen be=
ſtätigen
werde. Verſuche mit dem Calmette=Impfſtoff ſeien in Heſſen an
Menſchen und Tieren nicht erlaubt worden.
Abſchließend teilte Regierungsrat Dr. Krebs noch mit, daß die
Landung des Zeppelin=Luftſchiffes
anläßlich der Studentenmeiſterſchaften auf dem Griesheimer Sand für
Sonntag, den 3. Auguſt, zwiſchen 1719 Uhr vorgeſehen ſei. Die nähe=
ren
Mitteilungen werden rechtzeitig erfolgen.
Zenkralvorſtandsſitzung der Deukſchen Bolksparkei
in Mainz.
Anläßlich der Rheinlandräumung wird der Zentralvorſtand
der Deutſchen Volkspartei am 4. Juli in der Stadthalle eine
Sitzung abhalten, bei der im Anſchluß an ein Referat des Partei=
vorſitzenden
Dr. Scholz eine Ausſprache über die politiſche Lage
ſtattfinden wird. Im Anſchluß daran veranſtaltet die Partei ge=
meinſam
mit ihren Organiſationen von Heſſen und der Pfalz eine
öffentliche Befreiungskundgebung am 4. Juli in Mainz, am 5. Juli
in Bad Dürkheim und am 6. Juli in Wiesbaden. Bei allen Ver=
anſtaltungen
werden bekannte Parlamentarier der Partei ſprechen.

Seite 3
Das engliſche Arbeitslaſenproblem.
Einladung der Regierung an die Oppofikion zu
gemeinſamer Belämpfung der Arbeitsloſigkeik.
EP. London, 19. Juni.
Die geſtrige Unterhausſitzung, die die mit großem Intereſſe
erwartete Debatte über die Arbeitsloſenpolitik der
Regierung bringen ſollte, wurde in etwas bedrückter und
deprimierter Stimmung eröffnet. Die Mehrzahl der Abgeord=
neten
ſah übermüdet und blaß aus, da ſie erſt um 12.30 Uhr nach
faſt 22ſtündiger ununterbrochener Beratung über
die Finanzbill der Regierung das Unterhaus ver=
laſſen
hatten. Die lange Sitzung war der Hartnäckigkeit Snow=
dens
zuzuſchreiben, der verſchiedene Klauſeln der Finanzbill trotz
der heftigen Oppoſition der Konſervatiden angenommen ſehen
wollte, ehe die Sitzung aufgehoben werden durfte, aber ſein Ziel
doch nicht erreichte.
Die Unterhausdebatte über die Erwerbsloſenpolitik der Re=
gierung
wurde von Sir Auſtin Chamberlain eröffnet, der
einen Antrag auf Kürzung der Gelder für den
Arbeitsloſenfonds um 100 Pfund einbrachte.
Die Verteidigung der Regierungsanſicht übernahm Macdo=
nald
perſönlich. Er betonte, daß die Regierung in der Tat
Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit ausgearbeitet
habe, und wiederholte ſein bekanntes Argument, daß die Arbeits=
loſigkeit
in England ſich infolge der Kriſe auf dem Weltmarkt und
der Zerſtörung eines regulären Handels in den letzten ſechs
Monaten erheblich verſchlimmert habe. Er richtete an die Kon=
ſervertiven
die Einladung, mit der Regierung auf
dem Gebiete der Arbeitsloſenpolitik zuſam=
menzuarbeiten
und machte dann die bedeutſame Ankün=
digung
, daß zu dem Zweck der Zuſammenarbeit mit
den übrigen Parteien ein beſonderer Ausſchuß
eingeſetzt worden ſei.
Der Führer der Liberalen, Lloyd George, be=
grüßte
die Ankündigung Macdonalds mit warmen Worten und
erklärte, daß er die Bedingungen der Regierung für die Ein=
berufung
einer Arbeitsloſenkonferenz der engliſchen Parteien
angenommen hätte.
Rnapper Sieg der Arbeikerregierung.
Bei der Abſtimmung über den von den Konſervativen einge=
brachten
Antrag auf Kürzung der Gelder für den Erwerbsloſen=
Fonds konnte die Regierung nur eine Mehrheit von 29 Stimmen
erzielen. Für den Antrag ſtimmten 230 und dagegen 259 Abge=
ordnete
.
Die Liberalen nehmen die Einladung an.
Premierminiſter Macdonald hat bereits die erſten Schritte
undernommen, um die Behandlung des Arbeitsloſenproblems aus
dem Bereich der Parteipolitik herauszunehmen. Er hat ſowohl
an die Führer der Liberalen wie auch der Konſervati=
ven
Partei die Aufforderung gerichtet, an einer ge=
meinſamen
Konferenz über die Arbeitsloſen=
frage
teilzunehmen. Von den Liberalen iſt dieſe Einladung
bereits angenommen worden.
Ablehnung der Einladung Massenalss durch die

Die Frage der Arbeitsloſigkeit ſtellt ſich immer wehr als das
zentrale Problem der engliſchen Politik dar. Die vom Premier=
miniſter
Macdonald in der letzten Unterhaus=Sitzung an die
beiden Oppoſitionsparteien gerichtete Einladung zu ge=
meinſamer
Arbeit zur Bekämpfung der Erwerbs=
loſigkeit
iſt dem Vernehmen nach von den Konſervati=
ven
abgelehnt worden. Während die Einladung Macdo=
nalds
von den liberalen Parteiführern bereitwillig angenommen
wurde, ſind die konſervativen Führer kurz nach Macdonalds
Erklärung im Unterhaus zu einer Sitzung zuſammengetreten,
um über die Lage zu beraten. Ein offizielles Communigué wurde
über dieſe Sitzung nicht ausgegeben, doch wurde angekündigt,
dar die Entſcheidung der Konſervativen in einem Schreiben an
Macdouald bekannt gegeben werden ſoll. Als Grund fürdie
Ablehnung der Einladung Macdonalds durch
die Konſervativen wird der Widerſtand der Re=
gierung
gegenüber den im konſervativen Par=
teiprogramm
verankerten Forderungen nach
Schutzzöllen und Regierungshilfe für die Land=
wirtſchaft
angeführt.

iſt doch ſo ſchön. Aber, als er todkrank wird und ſie nicht an ſein
Krankenbett gelaſſen wird, kommt ihr mit einem Male die Erkenntnis,
daß nicht nur Freude, ſondern auch Schmerz gemeinſam getragen wer=
den
muß, und ſie will ihm nun nicht nur Luſtgenoſſin, ſondern ſein
rechtmäßiges Weib werden. Das Buch iſt flüſſig geſchrieben; meiſter=
haft
iſt die Schilderung der Leiden, Entbehrungen und der geſunkenen
Moral der Nachkriegszeit mit allen ihren üblen Folgeerſcheinungen.
Gerda hat ſich auf eigene Füße geſtellt, ſtudiert und iſi zum Dr. pro=
moviert
worden. Als Peſſimiſtin zeigt ſich die Verfaſſerin in der Schil=
derung
des Ehelebens der beiden Freundinnen Gerdas; der einen, die
in Reichtum lebt und von ihrem Manne betrogen wird, der anderen,
deren Ehe ſchon lange keine Ehe mehr war und die mit ihrem Geliebten
davongeht, nachdem ihre Verſuche, ſich in einer Stellung zu halten,
geſcheitert ſind, weil die Herren, die Geld hatten, auch die Frauen kau=
fen
wollten. Der Wert des Buches liegt auf pſychologiſchem Gebiet,
in der Schilderung der ſeeliſchen Kämpfe des jungen Mädchens, ihres
Sichbekennens zur freien Liebe und ſchließlichen Erkennens des Wertes
der Ehe.
Ap. Die Parlamentarier von Michelſtadt, ein humoriſtiſcher
Roman von Helmut Lorenz, dem bekannten Verfaſſer der Ver=
ſunkenen
Flotte, erſchien im Verlag von Martin Warneck, Ber=
lin
W. 9 (Preis Ganzl. 5.80). Dieſes herzerfriſchende Buch, das
jeder Deutſche zu ſeinem eigenen Nutz und Frommen geleſen haben
ſollte, zum mindeſten aber jeder Parlamentarier, behandelt das
alle hundert Jahre nur einmal lösbare Problem der deutſchen
Einigkeit. In Michelſtadt, einem idylliſch gelegenen Landſtädtchen
in einer der ſchönſten Gegenden unſeres deutſchen Vaterlandes,
regiert ein Stadtparlament, dem das Große klein und das Kleine
groß erſcheint. Deshalb kommt man nie zuſammen und gerät ſich
ſogar über eine großherzige Stiftung eines ſehr begüterten Gön=
ners
der Stadt derart in die Haare, daß die Sitzung kläglich auf=
fliegt
. Was die Forderung des Tages nicht zuſtande bringt, näm=
lich
Gemeinnutz vor Eigennutz, wird ſchließlich durch ein Natur=
ereignis
herbeigeführt: durch den Michelſtadter Schloßbrand. Die
Feuerwehr Michelſtadts iſt auswärts zu einem Feſte, weil die
Kurzſichtigkeit der kleinlichen und eigenbrötleriſchen Stadträte den
Zuſchuß für das Feuerwehrfeſt in den eigenen Mauern verwei=
gerte
Beim Anblick des brennenden Schloſſes werden ſich alle ihrer
gemeinſamen Pflicht bewußt. Durch der Hände lange Kette fliegt
der Eimer um die Wette. Zu retten iſt freilich nichts mehr, eines
aber iſt erreicht: die ehedem feindlichen Brüder ſinken ſich gerührt
in die Arme, und drei Brautpaare feiern mit den Vätern das Ver=
ſöhnungsfeſt
. Dieſes in der Geſchichte Michelſtadts ganz unerhört
daſtehende Ereignis wird gekrönt durch die Nachricht, daß eine ſeit
langem verſiegte, heilkräftige Quelle, unter den Trümmern des
Schloſſes wieder ſprudelt. Michelſtadts Zukunft als Kur= und
und Weltbad iſt damit geſichert. Viele, viele Deutſche ſuchen den
labenden, Kraft und Friſche ſpendenden Concordiaquell auf. Be=
ſonders
hilft er gegen die heimtückiſche endemiſche Krankheif un=
ſerer
Landsleute, gegen die ſonſt kein Kraut gewachſen iſt. gegen
die Eigenbrötelei. Leider hat Michelſtadt noch keinen Anſchluß für
Züge mit erſter Klaſſe. Sonſt würden auch Reichstagsparlamnen=
tarier
dieſe treffliche Kur gebrauchen. Freilich Ausländer bekom=
men
bei der Trink= und Badekur Beklemmungen und Kopfſchmer=
zen
. Was ſoll werden, wenn erſt ganz Deutſchland aus dieſem
Brunnen trinkt, der mit ſeiner Einigungskraft hervorquillt aus
den unergründlichen Tiefen unverfälſchter deutſcher Muttererd=?

Ap. Wilhelm Bölſche: Der Zauber des Königs Arpus. Ein
Römer= und Germanenmärchen vom Urſprung des Bieres. 15. Auf=
lage
. Kart. Mk. 5., in Ganzl. geb. Mk. 6.50. (Verlag G. Haber=
land
, Leipzig C. 1.) Das köſtliche Buch des bekannten Natur=
wiſſenſchaftlers
iſt halb ein Märchen, halb ein hiſtoriſcher Roman
mit geſchichtlichem und kulturgeſchichtlichem Hintergrund, eine
trinkfeſte Geſchichte von Wein und Liebe, gewürzt mit friſchem
Humor und ausgezeichnet durch dichteriſche Erfindung und Dar=
tellungskunſt
Zwei edlen Römern der Kaiſerzeit in Tibur,
Fuscus und Fauſtinus, ſpielt der Zufall eine Koſtprobe vom Edel=
bier
des Chattenkönigs Arpus in die Hände, und nachdem ſie da=
von
getrunken, beſchließen ſie die Quelle dieſes Edelbieres zu ent=
decken
und ſich nach Deutſchland an den Grenzwall von Mainz und
das Chattengebiet, zu begeben, um das edle Getränk zu holen.
Köſtlich iſt die Beſchreibung dieſer Reiſe, die mit Gefolge ange=
treten
wird. Der Reiſewagen iſt nach dem Modell gebaut, den der
Kaiſer Claudius in Brittannien und Gallien benutzt hatte: Sechs
Räder, Fenſter mit Vorhängen und Läden, bei Ganzverſchluß in
rauher Witterung Glasplatte als Oberlicht in der Decke, unter
dem Fußboden Heizvorrichtung, zwei Polſter, die durch einfaches
Umdrehen in hohle Betten zu verwandeln ſind. Klapptiſch zum
Eſſen, Schreiben, Würfelſpielen, das Ganze ſehr leicht und bequem
eine wandelnde Villa! Nach mancherlei Abenteuern und Ge=
fahren
gelangen ſie nach Moguntiacun und an die Reichsgrenze.
Der eine von ihnen gerät in Gefangenſchaft und wird zum König
Arpus gebracht, der ihn als Gaſt behandelt und ihm das Getränk
des herrlichen Bierkrautes vorſetzt. Ein Fluchtverſuch, deſſen dra=
matiſcher
Schilderung man mit Spannung folgt, mißlingt. Nach=
dem
die Römer den Chattenkönig beſiegt haben, der ſeine Burg
in Brand ſteckt, finden ſich beide Freunde wieder. Zwölf Krüge
des Edelbieres finden ſie in einem Verſteck und führen ſie mit ſich.
Aber der ſchönſte Zaubertrank, den ſie gefunden haben, ſind zwei
ſchone rothaarige Gallierinnen, deren Liebe ſie erworben haben
und mit denen ſie heimreiſen. Eine dreifache Hochzeitsfeier in der
Villa des Fuscus zu Tibur, bei der die zwölf Krüge geleert wer=
den
. beſchließt die an romantiſchen Abenteuern und Erlebniſſen
reiche Fahrt der kühnen und frohgemuten Geſellſchaft. Das feucht=
fröhliche
Märchen, das zum größten Teil in charakteriſtiſche Dialog=
form
gekleidet iſt, klingt in eine Prophezeiung aus: Einſt wird
das Bierkraut die Welt regieren. Unendliche Scharen ſehe ich,
Männer, Weiber, Kinder, um Tiſche gereiht, vor gewaltigen Glä=
ſern
. Da iſt die Erde rings grün von den Zauberblüten, an Stan=
gen
wächſt es wie der Weinſtock, der Bierhändler iſt ein König,
reicher als Arpus war, und das Schenkmädel beliebt vor allen
anderen Mädchen.
Jack London, Mondgeſicht. Broſch. 3. Mk., in Leinen 4.80 Mk.
Jack London zeigt ſich in dieſem Bande von einer ganz neuen Seite
her. Er, der Meiſter des Realen, geſtaltet hier mit derſelben Meiſter=
ſchaft
das Phantaſtiſche und zeigt ſich ſo als geiſtiger Erbe ſeines Lands=
mannes
Edgar Allan Poe. Seltſame Nervenreize und groteske Situatio=
nen
voll derben Humors, das Problem der Unſichtbarkeit, unerklärliche
ſpiritiſtiſche Erſcheinungen, geheimnisvolle Femeorganiſationen ſind der
Gegenſtand dieſer Erzählungen. Und gerade die Kraft Londons, das
Wirkliche zu geſtalten, verleiht auch dieſen Darſtellungen des Unwirk=
lichen
einen ſo hohen Grad von Gegenſtändlichkeit und Wahrſcheinlich=
keit
, daß wir dieſen erfundenen Abenteuern Jack Londons mit der
gleichen Spannung und Erregung folgen wie ſeinen 1 tſächlichen.

[ ][  ][ ]

eite 6

Ein neues. Verkehrsunkernehmen in Darmſtadt.
Das Heſſiſche Automobil=Reiſe= und Konzert=
Bureau (Harko) wurde von den Herren Major Pfaff und von
Oelhafen in Verbindung mit dem Verband der Kraftomnibus= und
Rundfahrt=Unternehmungen gegründet und für Darmſtadt in dieſen
Tagen eröffnet. Anläßlich dieſer Eröffnung fand mit einem großen be=
quemen
Ausſichts=Omnibus eine prachtvolle Fahrt in den vorderen
Odenwald und an die Bergſtraße ſtatt, die einen außerordentlich guten
Verlauf nahm. Die 30 Sitze des großen Allwetterwagens (eines Mer=
cedes
=Reiſewagens), mit dem die Fahrt ausgeführt wurde, beſtehen aus
bequemen Klubſeſſeln mit Lehnen und ſind ſo angeordnet, daß von
jedem Platz aus freie Ausſicht nach vorn und den Seiten ermöglicht iſt.
Die Fahrt ſelbſt ging nach einer Rundfahrt durch die Stadt nach
Roßdorf, Ober=Ramſtadt, Brandau, von da weſtlich über Beedenkirchen
an die Bergſtraße bis Seeheim und zurück nach Darmſtadt, was für
jeden Mitfahrenden ein ungetrübter Genuß war.
Die Harko, deren Entſtehung privater Initiative entſprang, will
vor allem praktiſche Fremdenverkehrswerbung betreiben; ſie will die
Kunſt (Konzerte) pflegen, Tagungen von Verbänden nach Darmſtadt
ziehen und unter gegenſeitiger Förderung die Arbeit des Verkehrsver=
eins
ergänzen. Sie hat eine Pauſchalreiſeabteilung eingeführt und ver=
anſtaltet
im Sommer Nachmittagsfahrten in den Odenwald. Auch ein
Winterprogramm, wie es z. B. in Heidelberg, Karlsruhe und anderen
Städten bereits beſteht, ſoll durchgeführt werden. Die Harko hat in
Darmſtadt eine Etappenſtation errichtet. In Heidelberg ſtehen ihr be=
reits
30 große Ausſichts= und Ausflugswagen zur Verfügung. Ueber
den Verband der Kraftomnibus= und Rundfahrt=Unternehmungen
Deutſchlands, mit dem die Harko, wie oben bereits bemerkt, in enger
Verbindung ſteht, wurden einige Einzelheiten bekanntgegeben. Alle
Wagenführer der ca. 1000 Omnibuſſe des Verbandes müſſen ſich einer
beſonderen Prüfung unterziehen. Die Vertreter des Darmſtädter
Verkehrsvereins ſprachen der Harko ihre Glüchwünſche für die Zukunft
des Unternehmens aus, das hoffentlich florieren und auch Darmſtadts
Verkehr, insbeſondere mit der herrlichen Umgebung, beleben wird.
Wie wir bereits bekanntgaben, findet anläßlich der Eröffnung des
Darmſtädter Bureaus ab Samstag, 21. Juni, eine Fahrt mit einem
modernen Reiſewagen der Harko von Darmſtadt nach dem ehemaligen
Kriegsſchauplatz Verdun ſtatt.
* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Union=Tbeater.
Der ſchwediſche Tonfilm Glücksmelodie behandelt das
Schickſal zweier Menſchen, die ihre gegenſeitige Liebe auf den
erſten Blick erkennen, aber durch ſoziale Unterſchiede getrennt
ſind, die ſie erſt nach mancherlei Mißverſtändniſſen und Entfrem=
dungen
glückhaft überwinden. Es iſt ein Ton=, aber kein Sprech=
film
, d. h. man hat ſich auf eine gut begleitende Muſik beſchränkt,
zu der hin und wieder Hundegebell Autohupen, Straßenlärm
u. dgl. in einer unaufdringlichen Wiedergabe hinzutritt. In
Technik und Regie iſt der Film nach rein optiſchen Geſichtspunkten
aufgebaut, ſodaß er viele ſchöne Aufnahmen, beſonders von Stock=
holm
und aus dem ſchwediſchen Studentenleben aufweiſt.

EPH. Gedächtnistag der Augsburger Konfeſſion. Das Lan=
deskirchenamt
hat angeordnet, daß am kommenden Sonntag, den
25. Juni, in Uebereinſtimmung mit dem Evangeliſchen Kirchen=
ausſchuß
für Deutſchland zum Gedächtnis an die Augsburgiſche
Konfeſſion alle kirchlichen Gebäude, ſoweit als möglich, mit Kir=
chenfahnen
beflaggt werden und um 4 Uhr nachm. eine Viertel=
ſtunde
mit den Glöcken geläutet wird. Die evang. Oeffentlichkeit
wird hierdurch darauf hingewieſen und zu einem würdigen Mit=
feiern
des Tages aufgefordert.
Vereinigung ehemaliger 116er, Darmſtadt. Unſere Kameraden
und Familien werden nochmals gebeten, ſich recht zahlreich an dem
Jubiläumsfeſt des Militär= und Kriegervereins Roßdorf am Sonntag,
den 22. Juni, zu beteiligen. Abfahrt 12.15 Uhr mit Sonderzug ab Roſen=
höhe
(Sonntagskarte). Treffpunkt Gaſthaus Kaffenberger, Roßdorf.
Wohnungseinbruch. In der Nacht vom 16. zum 17. Juni wurde
von unbekannten Tätern in Lengfeld i. O. ein Wohnungseinbruch verübt,
wobei folgende Gegenſtände entwendet wurden: 1 Damenarmband aus
7 alten Fünfmarkſcheinen in Gold gefertigt mit Goldrand, goldenen
Zwiſchenſtücken und kleinen Silberperlen mit Verſchluß und Sicher=
heitskettchen
; 1 Kravattennadel aus einem alten goldenen Fünfmarkſtück;
2 Paar goldene Ohrringe, das eine Paar zirka 2 Zentimeter lang, mit
ſchwarzer Einlage und kleinen Goldkugeln, das andere Paar gleichlang
aus geſchlungenem Golde; 1 altes Fünfmarkſtück in Gold; 1 Geldbeutel
aus hellem Leder, beſtickt mit einem Perlenblumenkranz, enthaltend 60
alte Zehnmarkſtücke in Gold; 1 runde Schachtel, zirka 8 Zentimeter
Durchmeſſer, einen Vollmond darſtellend, Inhalt etwa 40 alte Zwanzig=
markſtücke
, darunter Goldſtücke mit dem Dreikaiſerbildnis; 1 Kettenhalter
zu einer Damenkette gehörig mit einem Rubin und 2 kleinen Perlen;
1 kleiner goldener Anhänger in Buchform mit einem Mädchenbildnis,
3 alte, breite, geriefte ſilberne Ringe; 1 ſchmaler, goldener, ziemlich ab=
getragener
Damenring mit einem roten Stein; mehrere Orden und
Ehrenzeichen: Eiſernes Kreuz mit weiß=ſchwarzem Bande, heſſiſche
Tapferkeitsmedaille, Verdienſtmedaille, Verdienſtkreuz Philipps des
Großmütigen mit der dazugehörigen kleinen Ordensſchnalle; 1 ſilberne
Ehrenmedaille von der Braugerſte=Ausſtellung Berlin, Jahrgang nicht
bekannt; 1 ovale eiſerne Erinnerungsplakette der Firma Merck in Darm=
ſtadt
mit dem Liebigdenkmal in ſchwarzem Etui, 1 kleine runde Kriegs=
verdienſtmedaille
aus den Jahren 1916/17; 1 große und 1 kleine ſilberne
Preismünze von der Landwirtſchaftlichen Jubiläumsausſtellung in
Darmſtadt vom Jahre 1927; 1 kleines geflochtenes Kinderkörbchen mit
Träger von hellblauer Farbe mit blau=grünem Kranz. Das Körbchen iſt
mit Kirſchenflecken beſchmutzt. Vor dem Ankauf der Sachen wird ge=
warnt
. Beim Anbieten derſelben erbittet das Landeskriminalpolizeiamt
Darmſtadt ſofortige Benachrichtigung. Der Geſchädigte billigt demieni=
gen
, der ſachdienliche, zur Aufklärung des Einbruchsdiebſtahls führende
Angaben machen kann, die auf Verlangen vertraulich behandelt werden,
eine gute Belohnung, deren Verteilung unter Ausſchluß des Rechtsweges
erfolgt, zu.
Selbſtmordverſuch. Mit Gas vergiften wollte ſich geſtern
Donnerstag vormittag die 20jährige Tochter eines arbeitsloſen
Schneiders in der Kleinen Langgaſſe. Sie wurde bewußtlos mit
dem Krankenauto ins Städt. Krankenhaus gebracht.
Ein Verkehrsunfall ereignete ſich geſtern abend gegen 21 Uhr
Ecke Ring= und Dieburgerſtraße. Ein kleiner BMW.= Perſonen=
wagen
ſtieß mit einem Laſtauto zuſammen. 2 Perſonen wurden
nur leicht durch Splitter verletzt. Beide Autos waren beſchädigt.
Die Schuldfrage iſt noch nicht reſtlos geklärt.
Leicht verderbliche Gegenſtände nicht in Paketen verſchicken! Die
Poſt klagt darüber, daß jetzt häufig Päckchen mit Gegenſtänden auf=
geliefert
werden, die unter dem Einfluß der Wärme leicht verderben
oder Flüſſigkeiten abſetzen, wodurch andere Sendungen beſchmutzt wer=
den
. Für die Abſender können daraus leicht Weiterungen und Erſatz=
verbindlichkeiten
entſtehen. Die Poſt iſt auch berechtigt, derartige Sen=
dungen
von der Beförderung auszuſchließen. Es empfiehlt ſich daher,
ſolche Gegenſtände, wie Früchte, Beeren, Butter und andere leicht
ſchmelzende Fette, in der heißen Jahreszeit in Päckchen nicht zu ver=
ſenden
. Auch zu anderer Zeit iſt es ratſam, eine Verpackung anzuwen=
den
, bei der der Inhalt ſo geſichert iſt, daß eine Beſchädigung anderer
Sendungen nicht vorkommen kann.

Cottesdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 20. Juni: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 21. Juni: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30. Min
Schrifterklärung. Sabbatausgang 9 Uhr 40 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uhr 00 Min. Abends 7 Uhr 15 Min
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft,
Samstag, den 21. Juni: Vorabend 7 Uhr 45 Min Morgens
8 Uhr Rachm. 5 Uhr. Sabbitausgang 9 Uhr 40 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 00 Min. Abends 8 Uhr 00 Min.
Donnerstag und Freitag, den 26, und 27. Juni: Rauſch Chau=
deſch
Tammus.

Freitag, den 20. Juni 1930
Eine neue Form der Berufsausbildung der
kaufmänniſchen Jugend.
Der G. D.A., der durch ſeine Scheinfirmenarbeit einen neuen Weg
der Berufsausbildung ſuchte, hat dieſe Arbeit, die von allen Seiten
anerkannt wird, weiter ausgebaut. Auf der Gautagung des Jugend=
bundes
im G.D.A. in Marburg wurde erſtmalig der Gedanke einer
Muſtermeſſe verwirklicht. Die Idee fand eine glänzende Aufnahme.
Alle Scheinfirmen waren vertreten. Der Aufbau der Muſtermeſſe war
originell und zeigte, daß die Arbeit nicht vergeblich war. Einzelne
Stände waren geradezu vorbildlich. Mit den modernſten Reklamemit=
teln
wurde gearbeitet. Dann kam der Geſchäftsverkehr ſelbſt zu ſeinem
Recht. Aufträge wurden aufgegeben. Verſicherungen abgeſchloſſen uſw.
Die anweſenden Vertreter der Behörden ſprachen ihr Erſtaunen aus
über die Arbeit, die hier geleiſtet wurde, weil ſie überraſcht waren über
die Fülle des Gebotenen und Möglichen. Hier hat der junge kauf=
männiſche
Angeſtellte die Möglichkeit, auf Grund praktiſcher Ausbildung
nicht nur Büroarbeit, ſondern auch Verkaufs= und Reklamekunſt kennen
zu lernen. Alles Dinge, die ein Angeſtellter notwendig braucht, fagte
ein Vertreter, der auf dieſem Gebiete zu Hauſe iſt. Dabei iſt aber jedem
einzelnen die Möglichkeit geboten, eigne Gedanken hineinzubringen und
zu verwirklichen. Hierdurch werden Menſchen erzogen, die ſelbſtändig
denken und arbeiten können. Alle dieſe Ausbildungsmöglichkeiten wer=
den
aber geboten, ohne daß der Teilnehmer hierfür beſondere Koſten
aufzuwenden hat.
Der Jugendbund im G.D.A. zeigt hier, welch ernſte Aufgabe er
erfüllen will, denn die Jugendarbeit iſt keine leichte. Erſchüttert
durch den Krieg und die Inflationszeit, iſt die Jugend unter den Ein=
fluß
dieſer Zeit gekommen. Sie erlebte die Wohnungsnot, ſah und ſieht
heute noch, wie einige die Not dieſer Zeit auszunutzen verſuchen. Es
iſt deshalb kein Wunder, wenn die Jugend dieſe Spannungen noch
ſchärfer erfaßt, als die Aelteren. Sie ſuchte nach einem beruflichen,
ſittlichen und ſozialen Menſchen. Hieraus iſt der Drang der Jugend
zu verſtehen, aus dem alten herauszukommen und neue, geſunde Men=
ſchen
zu ſchaffen. Deutſchland beſitzt zurzeit rd. 2100 Jugendherbergen.
Sie ſollen dazu dienen, die jungen Menſchen aus der Großſtadtluft ins
Freie zu bringen, ihr Vaterland lieben zu lernen und geſunde, frobe
Menſchen zu ſchaffen. Die Jugend ſucht Freundſchaft, ſucht Ausſprache
und ſucht Verſtehen. Aus dieſem Suchen wuchs die Erkenntnis:
Die Liebe der Menſchen zueinander muß die Grundlage aller
Bildung und aller Kultur ſein, weil ſie das Natürliche iſt.
Sie iſt der tiefe Sinn dieſer Arbeit, die von den großen Kulturgemein=
ſchaften
gepflegt wird. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G.D.A.)
pflegt dieſen Gedanken ganz beſonders, denn ſeine Arbeit iſt aufgebaut
auf dem Gedanken der Opferbereitſchaft. Die Berufsarbeit wird als
etwas Selbſtverſtändliches aufgefaßt. Daneben finden noch Körper=
pflege
und Muſik ganz beſonders durch Pflege des Volksliedes ihre
Heimſtätte in dieſer Arbeit. Freizeitwochen, Fahrten durch unſer ſchönes
Vaterland gehören ebenfalls dazu.
Alles ſoll dazu dienen, den Aufſtieg der arbeitenden Schichten zu
fördern, zum Segen des Angeſtelltenverbandes und unſeres geſamten
Volkes.

Milchpreiserhöhung. Anſchließend an die Preisverhandlun=
gen
der Arbeitsgemeinſchaft in Frankfurt a. M. wurde geſtern
unter Zuſtimmung der Vertreter des Milchhandels und der Land=
wirte
beſchloſſen, den Milchpreis ab 21. ds. Mts. um 2 Pfg. zu
erhöhen.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche Sitzung
am Samstag, den 21. Juni 1930. Reviſionsbeſchwerden
gegen die Veranlagung zur Wertzuwachsſteuer:
9 Uhr: Firma A. Löwensberg in Mainz; 10 Uhr: Deutſche Grundbeſitz
G. m. b. H. in Köln (Bad Nauheim); 11 Uhr: Georg Maurer Eheleute
in Alzey.
Völkerſchau der Sara=Kaba=Lippenneger im Frankfurter Zoo.
Nachdem ſeit dem Weltkriege wiſſenſchaftlich neue Völkertruppen
nicht mehr nach Europa gekommen ſind, gelang es nun, eine
Gruppe der erſt im Jahre 1923 im zentral=afrikaniſchen Urwald
entdeckten ſog. Lippenplatten=Neger nach Europa zu bringen. Die
in den dichten Urwäldern am Mittellauf des Schari=Fluſſes be=
heimateten
Leute gehören dem im Ausſterben begriffenen, nur
noch wenig mehr als 100 Köpfe umfaſſenden Stamme der Sara=
Kaba an. Das Hauptmerkmal dieſes Stammes iſt, daß die
Frauen Holzſcheiben von erſtaunlicher Größe in den durchlöcher=
ten
Lippen tragen. Die größten bekannten Unterlippenſcheiben
erreichen nahezu 25 Zentimeter Durchmeſſer. Dem Frankfurter
Zoologiſchen Garten iſt es gelungen, die vor kurzem aus dem
afrikaniſchen Urwald importierte, vor wenigen Tagen in Deutſch=
land
eingetroffene Schau für ein kurzes Gaſtſpiel zu verpflichten.
Die Eröffnung der Schauſtellung im ſog. Wäldchen des Zoo
findet am Freitag, den 20. Juni, nachmittags, ſtatt.

Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anenyme Anfragen werden
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindſichkett.
R. C. 99. Unter den vorliegenden Umſtänden wird die In=
anſpruchnahme
einer Auskunftei leicht die gewünſchte Information
verſchaffen.
Muſikfreund. Gegen eine derartige Veranſtaltung bei offe=
nem
Fenſter wird eine Anzeige bei der Polizei das geeignetſte
Mittel zur Abhilfe ſein.

M. E. in S. Falls es ſich nicht um nach dem 1. Juli 1918 bezugs=
fertig
gewordene Neubauten oder durch Um= oder Einbau neugeſchaffene
Gebäudeteile handelt, die mit privaten Mitteln erſtellt ſind, iſt Sonder=
gebäudeſteuer
zu entrichten, die nach dem gemeinen Wert erhoben wird,
wie er nach den Vorſchriften des heſſiſchen Vermögensſteuergeſetzes vom
12. Auguſt 1899 für das Steuerjahr 1914 feſtgeſetzt worden iſt. Darüber
erhalten Sie beim Finanzamt Zwingenberg ſachdienliche Auskunft.
D. K. B. Sie können bei der Bürgermeiſterei eine Herabſetzung
des Brandverſicherungsanſchlags unter Hinweis auf die ortsgerichtliche
Schätzung verlangen. Im übrigen müßten Sie bezüglich Grund= und
Sondergebäudeſteuer den Antrag auf Steuerermäßigung mit der Eigen=
ſchaft
als Kriegsbeſchädigter begründen und an Handen von Akten der
Verſorgungsbehörde oder ärztlicher Zeugniſſe belegen.
M. E. 313 150. Dieſe Vergünſtigung ſoll nach dem Sinne der Ver=
ordnung
nur den Erbauern ſelbſt zuteil werden, nicht aber ſpäteren
Er erbern ſolcher Häuſer.
K., hier. Eine Klauſel, die in dem Darlehensvertrag mit der Bank
enthalten iſt, und die als Abrede über Kündigungsbefugnis des Gläu=
bigers
durch das Aufwertungsgeſetz nicht beſeitigt iſt, könnte das
Schreiben der Bank an Sie als berechtigt erſcheinen laſſen. Wenden
Sie ſich wegen Aufklärung an den Verkäufer und nötigenfalls an die
Bank ſelbſt.
Lokale Veranſtalkungen.
Die hlernnter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
ine keinem Falle irgendwie als Deſprechung oder Kritik.

Verein ehem. Heſſ. Leib=Dragoner, Darm=
ſtadt
. Die Mitglieder des Vereins ehem. Heſſ. Leib=Dragoner
werden auf die am Sonntag, den 15. Juni ds. Js., in Roßdorf
ſtattfindende 50 Jahrfeier des Militär= und Kriegervereins Roß=
dorf
aufmerkſam gemacht und eingeladen. Abfahrt 12.15 Uhr mit
Sonderzug und Sonntagsfahrkarte vom Oſtbahnhof. Zahlreiche
Beteiligung erbeten. Sammellokal in Roßdorf Zum blauen
Stein‟. Der Feſtzug beginnt 1.30 Uhr.

Städt. Saalbaugarten. Heute abend 8 Uhr großes
Konzert, Vom Rhein bis zur Donau, unter perſönlicher Leitung
von Kapellmeiſter W. Schlupp. Das Konzert findet bei freiem
Eintritt ſtatt. (Siehe Anzeige.)

Tageskalender für Freitag, den 20. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 20 Uhr: Abſchieds=
konzert
Hans Grahl. Kleines Haus, 20 Uhr: 2. Tanzabend
der Tanzgruppe. Orpheum: Geſchloſſen. Konzerte:
Schloßkeller, Hotel Schmitz. Herrngartenkaffee, 16
und 20 Uhr: Konzert. Sportplatz=Reſtaurant 16
und 20 Uhr: Konzert. Städt. Saalbau 20 Uhr: Gar=
tenkonzert
. Kinovorſtellungen: Union=Theater,
Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.

Ans Heilen.

Numm

An. Arheilgen, 19. Juni. Jubelfeſt. Als weitere Ve
die anläßlich des 60jährigen Beſtehens des Männergeſangve
tracht ſtattfindet, iſt für Sonntag, den 29. d. M., vorm.
eine Toten=Gedenkfeier auf dem hieſigen Friedhofe in Aus
men. Für das eigentliche Jubelfeſt am 5., 6. und 7. Juli ha
Geſangswettſtreit 32 Vereine angemeldet; außerdem habe,
weitere 35 Vereine ihre Beteiligung am Feſt zugeſagt.
Alter. Ihren 80. Geburtstag konnte am Dienstag Fr
Anthes 7. Witwe, wohnhaft Rathausſtraße 2, begehen.
Stenographenverein Gabelsberger wird, ſi
ſuche des Gautages in Dreieichenhain am kommenden Sonnte
gen zu Fuß nach dem Feſtorte begeben und damit alſo e
Fußtour durch die prächtigen Waldungen verbinden. Die
germeiſterei gibt bekannt, daß die Gemeinde=, Fuhrwerk= un
in der Zeit vom 14. bis Ende Juli d. J. einer gründlichen 9
unterzogen wird und deshalb Intereſſenten ſich mit dem
Waren, die eine Inanſpruchnahme der Waage bedingen, de
ten wollen. Die miniſteriell genehmigte Ortsbauplan=A
der Bahnhofſtraße liegt auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht
Aa. Eberſtadt, 19 Juni. Brand. Am Donnerstagab
8 Uhr ertönte plötzlich die Feuerſirene auf dem Rathaus.
Salomon Reinheimer in der Schloßſtraße Nr. 5 war im Sch
kleiner Brand ausgebrochen. Die Feuerwehr war bald zu.
löſchte den Brand.
Aa. Eberſtadt, 19. Juni. Arbeitsjubiläum.
kann Georg Waßmann auf eine 50jährige Tätigkeit im
Firma G. C. Klebe, Papierverarbeitungswerk, zurückblicken.
menden Sonntag führt auch hier die Arbeiterwohlfahrt ein
und Sammeltag durch. Schachſieg. Der hieſige Sche
konnte auf einem Gaſtſpiel in Frankfurt den dortigen Klul
freunde 1921 mit 7½:1½ ſchlagen. Der Erfolg iſt um ſ.
werter, als Eberſtadt mit vier Mann Erſatz ſpielen mußte.
Aa. Eberſtadt, 19. Juni. Dünen. Dieſer Tage unte
Naturfreunde von Darmſtadt und Umgebung unter 7
Lehrer Kallenbach=Darmſtadt eine Exkurſion durch die
Sanddünen. Unter anderem wurde an Ort und Stelle fe
der Dünenſand eine Temperatur von 70 Grad Celſius hatt
veratur, in der nur noch ſteppenähnliche Gewächſe, wie wir
ſtadt finden, wachſen und gedeihen können. Es iſt noch viel
kannt, welch ſeltene Naturſchönheiten Eberſtadt in ſeinem
aufzuweiſen hat. Vereinsausflug. Der Geſan/
mania macht am kommenden Sonntag (22. Juni) einen Ve
mit Muſik nach Seeheim. In Seeheim erfolgt im Darn
eine geſellige Zuſammenkunft mit dem Seeheimer Geſang!

Aa. Eberſtadt, 19. Juni. Feuerwehrübung. Die
willige Feuerwehr hielt am Mittwochabend eine Uebung ab.
wurde an der Synagoge in der Heidelbergerſtraße, direkt an
brücke vorgenommen, wobei man u. a. mittels der großen
Waſſer direkt aus der Modau entnahm. Beim Holzzerklei
hier ein Junge eine ſchwere Daumenverletzung zu.
F. Eberſtadt, 19. Juni. Gemeinderatsſitzun
tag, den 20. Juni, findet im Sitzungsſaale des Rathauſes
liche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Anſtellung eines
meiſters. Für die ton der Gemeinde ausgeſchriebene
Elektromeiſters haben ſich 170 Bewerber gemeldet. Die 2
der am 2. Juni ſtattfindenden Gemeinderatsſitzung vollz
Aa. Eberſtadt, 19. Juni. Der Tennisplatz des ne
Eberſtädter Tennisklubs, Vorſitzender Ludwig Nungeſſer,
Fertigſtellung entgegen. Der Platz liegt mitten in der Ville
iſt rings von ſchönem Laubwald umgeben.
Cl. Ober=Finkenbach, 19. Juni. Fahrläſſige
Geſtern vormittag 10 Uhr weilte das große Bezirksſchöffe
wegen der im März erfolgten Tötung des Lehrers Koch aus
Nach einem Augenſcheintermin am Tatort im Falken=Geſä
Ort und Stelle, wo die Tat paſſierte, begann im Saale de
Zur Traube die Hauptverhandlung. Den Vorſitz führte
rat Dr. Lehr, als Beifitzer L. G.R. Kammburger nebſt den z
Vertreter der Anklage war Staatsanwalt Dr. Leoni. Die
lag in bewährten Händen des Herrn Neuſchäffer=Darmſta‟
verſtändige waren geladen, Miniſterialrat Kutſch, Oberforſt
mer und Forſtdirektor Weſtermacher. Trotzdem der Sachve
erſt der Anſicht war, daß eine gewiſſe Fahrläſſigkeit vorlie
beiden Forſtbeamten gegenteiliger Anſicht, der ſich auch da=
ſchloß
und einen Freiſpruch fällte. Hiermit hat ein traurige
nen Abſchluß gefunden.
(f) Noßdorf, 19. Juni. Spar= und Darlehns
hieſige Spar= und Darlehnskaſſe e. G. m. b. H. hieit ihr
ordentliche 40. Generalverſammlung ab, die erfreulicher 2
ſucht war. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Bäckermei
eröffnete die Verſamnmlung und begrüßte die Erſchienenen,
den Direktor der Landesgenoſſenſchaftsbank, Herrn Dr. Wi=
Nach Bekanntgabe des Reviſionsberichts für 1929 mit den e
Erläuterungen erſtattete der Direktor der Kaſſe, Bürgerme
Koch, den Geſchäftsbericht über das 40. Geſchäftsjahr.
konnte man entnehmen, daß die Genoſſenſchaft im vergangen
trotz der Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe weiter
vorwärts entwickeln konnte, die innere Entwickelung der
ſo führte e: aus habe zu einer beachtlichen Vergrößerunn
kreiſes ſowie zur geſteigerten Leiſtungsfähigkeit geführt.
Kredite und Darlehen ſeien zur Verfügung geſtellt worden,
Spareinleger, die ſich im verfloſſenen Geſchäftsjahr um 90
ten, zeigen das Vertrauen zur Kaſſe. Der Sparſinn in der
wieder kräftig im Wachſen. Gegenüber dem Jahre 1928 ſe
einlagen von 165 000 RM. auf 236 000 RM. geſtiegen. Die
der alten Papiermarkeinlagen konnte ebenfalls reſtlos durd
den, und zwar mit 12,5 Prozent, während man die alten
haben der Mitglieder ſogar mit 20 Prozent aufgewertet h.
ſamtumſatz beträgt im Geſchäftsjahre 1929 2 671 000 RM., a
RM. i. V. Der Reingewinn von 3126 RM. wurde nach
einer Dividende von 10 Prozent für die Geſchäftsguthaben
üiberwieſen. Mit dem Wunſche, auch weiterhin in Treue
zuſammen zu arbeiten in genoſſenſchaftlichem Geiſte, ſchlof
ſeinen in allen Teilen ſehr ausführlichen Geſchäftsberich
Rechner Zimmer vorgelegte Jahresrechnung und Bilanz fa
Genehmiqung. Auf Antrag des Aufſichtsrates wurde dem
ſeine Geſchäftsführung Entlaſtung erteilt. Die aus d
ſtatutengemäß ausſcheidenden Ludwig Kloß und Georß
durch Zuruf einſtimmig wiedergewählt. Ebenſo wurden
dem Aufſichtsrat ſtatutengemäß ausſcheidenden Georg Ba
Heinrich Becker 3. und Georg Wilhelm Jäger durch Zuruf I.
anſtelle des freiwillig zurückgetretenen Heinrich Georg
Johannes Karl Konrad Grünewald neugewählt. Für d
ſprach Herr Schneidermeiſter Georg Wilhelm Jäger der
den Dank aus. Nach Erledigung der übrigen Tagesordn!
der auch Herr Direktor Dr. Winkler=Krämer das Wort
die Ehrung der noch lebenden Gründer der Kafſe, ſoweit ſie
gehören, durch Direktor Koch vorgenommen. Er ſchilderk
gang der genoſſenſchaftlichen Entwickelung vom Gründungs
Geehrt wurden der Rechner Georg Reinholz ſowie die Her
Marx, Georg Philipp Keßler 1. und Johann Georg Nicol
f. Roßdorf, 19. Juni. 50jähriges Jubiläum
und Kriegerverein Roßdorf feiert am 21., 22. und 23. Jul
riges Jubiläum. Die Vorbereitungen ſind in vollem Ga.
licherweiſe haben ſämtliche ortsanſäſſige Vereine ihre Bete
ſagt, ferner 38 auswärtige Vereine. Wenn der Wettergotk
wird es ein Feſt von außerordentlicher Größe werden. Na
feier am Samstag abend wird der Feſtſonntag durch einen
geleitet. Dann findet vormittags um 9 Uhr Feſtgottesdien
Feſtzug ſtellt ſich um 1.15 Uhr nachmittags in der Or
Straße auf und marſchiert unter ſchneidigen Regimentsm.
die Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz. Der Feſtzug wird el=
eſſantes
Bild über vergangene Zeiten geben. Die Feſtrede
Berck. Die Reichsbahn läßt am Sonntag ab Darmſta
12.15 Uhr nachmittags einen Sonderzug verkehren, der zu
Verkehr und für Benutzung von Sonntagsfahrkarten
Dadurch iſt insbeſondere gute Gelegenheit gegeben, naſd
kommen, außerdem auch durch die bequeme Einrichtung 4
haus. Zur Krone in Darmſtadt ab verkehrenden Reichsba:
Jeder Beſucher wird voll und ganz auf ſeine Rechnung 19
Hirſchhorn, 19. Juni. Waſſerſtand des 2
18. Juni: 1,00 Meter; am 19. Juni: 0,95 Meter. (Morge.
Gernsheim, 19. Juni. Waſſerſtand des
18. Juni: 1,51 Meter; am 19. Juni: 1,48 Meter. (Morge

[ ][  ][ ]

immer

169

die Schmerzen der Lichkſpielkheaker=Beſitzer.
efahr des Tonfilms. Neinhard und die Umwandlung der
ſtaatlichen Sprechbühnen in Tonfilmtheater.
ei der Tagung der heſſiſch=heſſen=naſſauiſchen Kinobeſitzer in
urt a. M. wurde zuerſt einmal die überraſchende Feſtſtel=
etroffen
, daß der Tonfilm nicht nur ein Dangergeſchenk ſei,
n daß auch der erſte Tonfilmtaumel ſchon verrauſcht iſt, und

Freitag, den 20. Juni 1930

Seite 7

ſchäfte ganz jämmerlich gehen. Tatſächlich haben in Frank=
.nf Lichtſpieltheaterbeſitzer mit zuſammen acht Theatern ihre

gen einſtellen müſſen, und auch für die Fabrikanten bedeute
nfilm keine reine Freude, weil die Elektrokonzerne eine auf
uer untragbare Diktatur ausübten. Die Konzerne ſprechen
bei rein künſtleriſchen Fragen, wie Auswahl des Ma=
ts
und der Darſteller oder Feſtlegung der Sprechtexte ein
iges Wort, und wenn die großen Frankfurter Theater auf
ihrer kleineren Kollegen, die noch ſtumme Filme brachten,
tes Geſchäft erzielen konnten, ſo iſt dieſe Zeit ſchon längſt
ſt. der erſte Tonfilmtaumel iſt vorüber.
m Zwecke des Erlaſſes der Vergnügungsſteuer über die
rmonate hat der Landesverband der Lichtſpieltheaterbe=
on
Heſſen und Heſſen=Naſſau eine auch für Außenſtehende
texeſſante Statiſtik aufgeſtellt. Danach ſetzen ſich die durch=
ichen
Unkoſten eines Lichtſpieltheaters folgendermaßen zu=
: 25 Prozent der Einnahmen für Miete und Nebenab=

25 Prozent der Einnahmen für Filmverleihgebühren, 20
t der Einnahmen Gehälter einſchl. Muſiker, 4 Prozent der
men für allgemeine Steuern, 4 Prozent der Einnahmen
ktriſchen Strom. 12 Prozent der Einnahmen für Reklame,
ent der Einnahmen für Erſatzteile, Apparate, Kohlen uſw.,
zent der Einnahmen für allgemeine Unkoſten. Nach dieſer
ung arbeitet der Lichtſpieltheaterbeſitzer tatſächlich mit
ilanz. Beim Tonfilm liegt die Sache noch ſchlimmer, weil
mverleihgebühren 10 Prozent höher ſind. Eine ähnliche
r wie die Elektrokonzerne, ſollen nach einer Mitteilung
rbandsvorſitzenden Matter die Muſikerorganiſationen aus=

Wer aus einem begrüßenswerten ſozialen Empfinden her=
die
Bedienung ſeiner mechaniſchen Muſikapparate, Plat=
ſel
uſw. einen arbeitsloſen Muſiker einſtellt, muß für dieſe
echaniſche Arbeit den verhältnismäßig hohen Muſikertarif
n. Intereſſant iſt die Tatſache, daß die Pläne Reinhardts
lin als keine allzu große Gefahr bezeichnet werden. Rein=
oll
zwar Verträge beſitzen, wonach er alle ſtaatlichen Opern
hauſpielhäuſer in Tonfilmtheater umwandeln kann. Aber
eine vollkommene Umſtellung würden ſich nicht nur die
den, ſondern auch die Kulturgemeinden ſtellen, außerdem
* dieſe Theater ſowieſo ſchon mit ungeheuren Defiziten,
eine allgemeine Umſtellung auf den Tonfilm ſchon aus
len Gründen kaum zu befürchten ſei.

Darmſtadt ſpricht über Unfallverſicherung ſowie über die 2. Verordnung
über Ausdehnung der Unfallverſicherung auf Berufskrankheiten. In
Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung ſollte es ſich kein Renten=
empfänger
ſowie auch der noch im Produktionsprozeß ſtehende Arbeiter
entgehen laſſen, an der Verſammlung teilzunehmen.
Bm. Hofheim (Ried), 19. Juni. Jahresverſammlung. Im
Raiſerhof hatte der hieſige Verſchönerungsverein ſeine diesjährige
Hauptverſammlung. Nach der üblichen Begrüßung durch den erſten
Vorſitzenden, Herrn Jakob Keim, ehrte die Verſammlung das verſtorbene
Mitglied Kaſpar Müller. Herr Rechner Spazier erſtattete den Kaſſen=
bericht
, der mit 922,37 RM Einnahmen, gegenüber 908,30 RM. Aus=
gaben
einen kleinen Barbeſtand von 14,07 RM. erbrachte. Der neu=
gewählte
Vorſtand ſetzt ſich zuſammen aus: 1. Vorſitzender Jakob Keim,
2. Vorſitzender und Schriftführer Martin Schmitt; Rechner Johann
Spazier; Beiſitzer: Bürgermeiſter Ferbert, Wendel Eberts, Heinrich
Schader ſen., Friedrich Apfel, Johann Bickelhaupt, Friedrich Wegerle
und Jakob Strack. Bei der landwirtſchaftlichen Bezugs= und Abſatz=
genoſſenſchaft
ſoll wieder ein jährlicher Zuſchuß von 50 Mark beantragt
werden. An den rund 609 Roſenſtöcken auf dem Friedhof ſoll eine
ſcharfe Bekämpfung der Blattlaus und Meltau vorgenommen werden.
In hochherziger Weiſe verzichtete Herr Keim infolge ſchlechten Kaſſen=
ſtandes
auf eine Vergütung für Fuhren uſw., wofür ihm wärmſter Dank
gezollt wurde. In Anbetracht der ſchlechten Finanzlage des Vereins
ſollte demſelben im Intereſſe ſeiner ſegensreichen Tätigkeit mehr Unter=
ſtützung
zukommen. Evang. Frauenverein. Der hieſige evan=
gliſche
Frauenverein unternahm am Sonntag einen Omnibus=Ausflug
nach Darmſtadt und Nieder=Ramſtadt. In Darmſtadt beſichtigten die
Frauen das Eliſabethenſtift, während in Nieder=Ramſtadt der Beſuch dem
dortigen Fiauenerholungsheim ſowie der Epileptiſchen= und Krüppel=
Anſtalt galt. Die Frauen wurden überall herzlich empfaugen und hinter=
ließ
der Ausflug, beſonders die Beſichtigung des Epileptiſchen= und
Krüppelheims, einen tiefen Eindruck auf alle Teilnehmerinnen.

am letzten Sonntag einen Rekordbetrieb zu verzeichnen. Nicht weniger als
3000 Badegäſte waren erſchienen. Am kommenden Samstag, den 21.
Juni, findet nun ein Nacht=Schwimmfeſt unter Beteiligung auswärtiger
Schwimmvereine ſtatt. Als Abſchluß iſt eine bengaliſche Beleuchtung des
Bades gedacht. Ein genußreicher Abend ſteht bevor, der Beſuch iſt daher
nur zu emnpfehlen.
Rheinheſſen.
Nierſtein a. Rh., 18. Juni. Mißglückter Selbſtmord=
verſuch
. Bei der Kinderpflegerin in Nierſtein hat ein unbekanntes
junges Mädchen um Obdach gebeten. Es hatte die Nacht zuvor im
Freien zugebracht. Die Schweſter übergab das Mädchen der Polizei.
Einige Stunden ſpäter verſuchte die Unbekannte, ſich im Rhein das
Leben zu nehmen. Sie konnte jedoch daran gehindert werden. Die
Polizei ſtellte feſt, daß das Mädchen aus Penſig bei Görlitz ſtammt und
zuletzt in Köln in Stellung war. Nach kurzer Zeit verließ ſie jedoch
ihre Stelle und wanderte den Rhein herauf. Auf dem Niederwald
öffnete ſie ſich morgens die Pulsadern, wurde aber von einem Förſter
überraſcht, der ſie dem Kreisjugendamt übergab. Das Kreisiugendamt
überwies ſie an das Paulinenſtift in Wiesbaden, wo ſie nach eintägigem
Aufenthalt verſchwand und einige Tage ſpäter in Nierſtein auftauchte.
Ad. Nierſtein, 18. Juni. Zur Jubiläumsfeier des Schif=
fervereins
Einigkeit hat Kreisdirektor Herberg=Oppenheim
das Protektorat übernommen. Er wird auch die Feſtrede halten. An
dem Feſte beteiligen ſich ſämtliche Ortsvereine Nierſteins, von denen be=
ſonders
der Turnverein und die beiden Geſangvereine Harmonie und
Rheingold genannt ſeien, die durch turneriſche und geſangliche Darbie=
tungen
zur Unterhaltung beitragen. Abordnungen kommen in kollegia=
ler
Weiſe auch vom Niederrhein; ſelbſt Duisburg=Ruhrort wird vertre=
ten
ſein. Im Feſtzug, der ſich am Sonntag durch die Hauptſtraßen von
Nierſtein bewegt und ein eigenes Gepräge hat, ſoll Vater Rhein beſon=
ders
geehrt werden durch Winzerinnen und trinkfeſte Landsknechte. Eim
anderer, dem Bachus zugeeigneter Weinwagen, wird das rheiniſche
Leben durch frohe Studenten und ſchmucke Winzerinnen verſinnbild=
lichen
. Die Hauptfeier ſpielt ſich auf dem Feſtplatze vor dem Schul=
hauſe
ab.

Oberheſſen.

Viernheim, 19. Juni. Gemeinderatsbericht. Zur end=
Gemeindeſteuer für 1929 wurden folgende Ausſchlagsſätze ge=
Gebäude 34, Grundſtücke 67 Gewerbekapital 81, Gew.=Ertrag
und für die Sondergebäudeſteuer die Höchſtſätze. Hieraus er=
ein
Umlagekapital von 150 000 RM. Das Geſuch des
chen Künſtlertheaters um Gewährung eines Zu=
zu
den Theateraufführungen wurde abgelehnt. Einen Mil=
nkredit
will der Heſſiſche Staat den Gemeinden auf 3 Jahre
4 Prozent Zins zur Vornahme von Notſtandsarbeiten zwecks
ig der Arbeitsloſigkeit zur Verfügung ſtellen. Unter Berückſich=
der
für unſere Gemeinde ſehr hohen Erwerbsloſenziffer von ca.
ent ſollen etwa 200 000 Mark von dem angebotenen Kapital auf=
en
werden. Die Pachtrückſtände für gemeinheitliche
ücke aus dem vorigen Jahre ſollen letztmals bis 15. Auguſt 1930
werden. Die Erweiterung des Gasrohrnetzes zu dem
irtplatz wird abgelehnt, da der Verein nicht die Koſten tragen
d der Gasverbrauch doch ſehr gering ſein wird. Nachdem der
ginn auf halb 8 Uhr feſtgeſetzt wurde, ſoll die Beſchwerde
äcker wegen früherem Arbeitsbeginn als erledigt betrachtet
Für das Reinigen der Feuerlöſchgeräte wird den
ſetrauten Wehrmännern eine Stundenvergütung von 80 Pfg.
t.
hernsheim a. Rh., 19. Juni. Der Zentralverband der
tsinvaliden und Witwen Deutſchlands veran=
m
Samstag, den 21. Juni, abends 8 Uhr, im Gaſtk des
ſakob Mayer in Gernsheim a. Rh., Riedſtraße, eine öffentliche
nlung. Kollege Jaxt vom Zentralverband der Arbeitsinvaliden

D. Groß=Rohrheim, 19. Juni. Großfeuer. Zwei Scheu=
nen
vollſtändig niedergebrannt. Geſtern mittag gegen
½4 Uhr ertönte Feueralarm und brachte im Nu die ganze Einwohner=
ſchaft
auf die Beine. Im Anweſen Baumann in der Hauptſtraße war
Feuer ausgebrochen, das ſchnell um ſich griff. Nach wenigen Augen=
blicken
brannte auch ſchon die Nachbarſcheune des Bäckermeiſters Fried=
rich
Roth, ferner waren die beiden Wohnhäuſer und weitere Scheunen
in Gefahr. Sofort wurde Hilfe aus den Nachbargemeinden angefordert,
die dann auch von der Freiwilligen Feuerwehr Biblis in weiteſtem
Maße gewährt wurde. Den vereinten Bemühungen der hieſigen Ein=
wohnerſchaft
mit der Feuerwehr gelang es trotz der gerade nicht vor=
teilhaften
Waſſerverhältniſſe, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken.
Die beiden Wohnhäuſer wurden zum Teil ausgeräumt und mußten
ſtark unter Waſſer geſetzt werden. Der Sachſchaden iſt bedeutend.
Ueber die Brandurſache iſt noch nichts Näheres bekannt. Zwei Stun=
den
vor dem Brande ereignete ſich ein Vorfall, der die Gemüter heftig
erregte und zur Verhaftung eines Handwerksburſchen führte. Derſelbe
kam von Bensheim und verſuchte, in Groß=Nohrheim zu betteln. Hier
äußerte er ſich verſchiedentlich, daß es in dieſem Dorfe heute noch bren=
nen
würde. Man legte wenig Wert auf dieſe Ausſagen. Der Hand=
werksburſche
ſetzte dann ſeine Wanderſchaft nach Biblis fort. Als er
hier den Feueralarm hörte, begab er ſich ſofort wieder zurück nach Groß=
Rohrheim und ſtellte ſich der Polizei. Feuerwehrinſpektor Bräunig= Bens=
heim
und die Polizei unterzogen den jungen Mann einem eingehenden
Verhör, wobei er erklärte, Hellſeher zu ſein und auf Grund ſeiner Be=
gabung
den Brand vorausgefühlt zu haben. Die weitere Verhandlung
führte ſchließlich zur Feſtnahme einer Frauensperſon, die von dem Hell=
ſeher
angedeutet wurde. Die Verhandlung brachte jedoch noch keine
Klarheit.
Sprendlingen, 19. Juni. Das Gemeinde=Schwimmbad iſt im letz=
ten
Jahre durch erhebliche Mittel weſentlich ausgeſtaltet worden und die
prachtvolle Anlage, die während der diesjährigen Badeſaiſon ſchon zahl=
reiche
Beſucher anlockte hat viel Anklang gefunden. Hatte doch das Bad

h. Bab. Nauheim, 19. Juni. Eine große Illumination des
Kurparks erfreute am Dienstag abend erſtmalig in dieſer Saiſon
die Kurfremden. Die ganze Wieſe vor der Kurhausterraſſe war licht=
überſät
und bot ein wundervolles Bild. Eine zahlreiche Zuſchauermenge
war von dieſer herrlichen Veranſtaltung angelockt worden. Eim
internationales Wurftaubenſchießen findet vom 25.
bis 27. Juni hier ſtatt. Zu dem Wettbewerb haben ſich bereits 50 Sport=
ſchützen
des In= und Auslandes gemeldet.
h. Nidda, 19. Juni. Eine Rekord=Heuernte. In allen
Teilen Oberheſſens zeigen die Wieſentäler einen ſo üppigen Futter=
beſtand
, wie man ihn ſeit Jahren nicht beobachtete. Bei den Grasverſtei=
gerungen
ſind infolgedeſſen die Preiſe niedrig, abgelegene Wieſen finden
kaum Liebhaber. Die hochbeladenen Erntewagen ziehen in ganzen Ko=
lonnen
in die Dörfer, um die Scheunen reichlich mit Winterfutter für
die Haustiere zu füllen. Die Preiſe für gutes Heu ſind niedrig.
h. Herbſtein, 19. Juni. Von einer Kuh getötet. Der 63
Jahre alte Landwirt Andr. Bernhardt 4. im Nachbarorte Hopf=
mannsfeld
wurde beim Treiben der Kühe auf die Weide plötzlich von
einer ſtoßenden Kuh zu Boden geſchleudert und erlitt einen Schädel=
bruch
. An dieſer ſchweren Verletzung iſt der alte Mann geſtorben.
m. Aus dem Lande, 19. Juni. Gewerbliches. Die nächſten
Wochen geben weiter Zeugnis von der Tätigkeit der Handwerkskammer=
Nebenſtellen, denn Sprechtage werden abgehalten: von der Nebenſtelle
Alzey an 4 Orten und in Alzey von Montags bis Samstags von 10 bis
12 Uhr und 34 Uhr, Sämstag nachmittag ausgeſchloſſen; von der
Nebenſtelle Darmſtadt an 7 Orten; von der Rebenſtelle Friedberg an
7 Orten, in Laubach und Ulrichſtein nach Bedarf; in Friedherg an den
Wochentagen mit Ausnahme der auswärtigen Sprechtage und Mittwochs
und Samstags; von der Nebenſtelle Gießen an 6 Orten, in Groß=
Felda nach Bedarf; in Gießen außer Samstags, Donnerstags, den Nach=
mittagen
und den auswärtigen Sorechtagen von 912 Uhr; von der
Nebenſtelle Mainz in Mainz Montags. Dienstags, Donnerstags und
Samstags von 912 Uhr, in Gau=Algesheim und Bingen je Mittwochs;
von der Nebenſtelle Offenbach an 5 Orten und in Offenbach iſt das
Büro täglich, außer Samstags, von 912 Uhr für den Verkehr gebffnet;
von der Nebenſtelle Worms an 5 Orten, in Worms täglich außer
Mittwochs und Samstags von 912 Uhr und 34 Uhr.

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Magen- und Darmbeschwerden Ver-
bunden
mit Kopfschmerzen durch Heo-
Kruschen-Salz vollständig beseitigt!
Herr H. W. B. in Dresden schreibt am 25. April 1930
wörtlich wie folgt:
Da ich seit acht Jahren alljährlich im Frühjahr Neo-
Kruschen-Salz mit Erfolg verbrauche, will ich Ihnen
sagen, daß ich über alle Erwartungen zufrieden bin.
Im Jahre 1922 zeigten sich bei mir nach fast ein-
jährigem
Aufenthalt auf Island auf Grund des sehr ein-
seitigen
Küchenzettels chronische Magen- und Darm-
beschwerden
verbunden mit Kopfschmerzen und Aus-
schlag
am Körper. Ein mir bekannter Arzt schickte
mir, da ihm diese Erscheinungen bekannt waren, Ihr
Salz, als er in die Heimat zurückgekehrt war. Schon
nach kurzer Zeit verschwanden die Beschwerden und
kehrten auch in den Jahren meines Aufenthaltes auf
Island nicht wieder. Aber auch alte rheumatische Be-
schwerden
, welche ich ans dem Krieg heimgebracht
hatte, verschwanden vollständig im sehr feuchten Is-
land
. Ein mir befreundeter Isländer, welcher seit
vielen Jahren an Rheumatismus litt, hatte nach Ge-
brauch
von 2 Packungen Kruschen keine Beschwer-
den
mehr und konnte sich so wieder voll seinem Ge-
schäft
widmen. Das war für mich der beste Beweis
für die Wirkung von Neo-Kruschen-Salz. Durch die
alljährliche Kur mit Neo-Kruschen-Salz hat sich mein
Allgemeinbefinden trotz längeren Aufenthalts unter dem
Aenuator (19271923 in Para und Manaos Bra-
silien
) gut gehalten. Kopfschmerzen, Magen-
beschwerden
haben sich nicht mebr gezeigt und
Rheumatismus machte sich nicht mehr bemerkbar
In Dankbarkeit . . . . gez. M. W. B. . . . . Unterschrift.
1Originalschreiben liegt vor und kann jederzeit ein-
gesehen
werden.)
Neo-Kruschen-Salz hat Weltruf und Weltruk haben
nur Erzeugnisse, die überall rund um den Erdball be-
wiesen
haben, daß sie wirklich von Nutzen sind. Durch
Veo-Kruschen-Salz werden die Därme und der Ver-
Hauungskanal gesäubert, d. h. entschlackt. so daß
Stauungen sich nicht ansammeln und das regelmäßige
Arbeiten des Organismus nicht behindern können.
Jeder Hensch sollte die Frühjahrszeit, in der gewisse
Wandlungen im Blut vor sich gehen, zu einer gründ-
lichen
Reinigung seines inneren Systems benutzen,
der Erfolg wirkt sich über das genze Jahr aus. Be-
einnen
Sie noch heute mit

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Preise von Mark 3. per Originalglas, enthaltend
100 Tagesportionen zu je 3 Pf. Aber hüten Sie sich
vor minderwertigen Nachahmungen, die zum Teil zu
billigeren Preisen angeboten werden. Achten Sie auf
den Famen Neo-Kruschen-Salz und die gelb-schwarze
U.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag, den 20. Jun 1930

Nummer

HHHHHT

Die glückliche Geburt eines geſunden
Töchterchens
zeigen in dankbarer Freude an
Jakob Joſt und Frau
Martha, geb. Wenz.
Darmſtadt, den 19. Juni 1930
Schleiermacherſtr. 13
z. Zt. Wöchnerinnenheim, Alice=Hoſpital.

Statt Karten.

Die Verlobung ihrer Kinder
Käthe und Hans
beehren ſich hiermit mitzuteilen.
Rektor Ad. Klingler
und Frau Gretel, geb. Krausmüller
Amtsgerichtsrat H. O. Becker
und Frau Illa, geb. Meher
Darmſtadt, Hochſtraße 34.
Im Juni 1930.

Käthe Klingler
Hans Becker
oand. dipl. ing.
Verlobte
Dieburg, Albiniſches Schloß

19772

Statt Karten.
Heinrich Völger
Gretel Völger, geb. Götz
Vermählte
Darmstadt
Hetzbach I. O.
Trauung: Samstag, den 21. Junl, nachmittags 2½ Uhr,
in der Petruskirche.

AEIRA

SCHUHE

Todes=Anzeige.
Es iſt beſtimmt in Gottes Rat,
daß man vom Liebſten was man
muß ſcheiden.
Chat,
Geſtern nachmittag um 5 Uhr ver=
ſchied
nach kurzem, ſchweren Leiden
mein innigſtgeliebter Gatte, mein
guter, treubeſorgter Vater, unſer
lieber Bruder, Onkel u. Schwager

Oberweichenwärter
im Alter von 59 Jahren.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Eliſabethe Oßmann
geb. Flauaus
Lenchen Oßmann.
Hähnlein, den 19. Juni 1930.
Die Beerdigung findet am Sams=
tag
, den 21. Juni, nachmittags
½4 Uhr ſtatt. (9803

Unſere liebe, gute Mutter,
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[ ][  ][ ]

Freitag, den 20. Juni 1930

*Dus Opanſce Nanonalfen.
Der alguaceil erhält bei der Begrüßung des Präſidenten
La corrida de toros.
bon dieſem den Schlüſſel des Torils zugeworfen. Er über=

Von Adolf Ziegler.
beachtlicher Teil der ſpaniſchen, ſportlich eingeſtellten
A. hat für das Stiergefecht nicht mehr die Leidenſchaft der
gaugenen Generationen. Die moderne Sportbewegung
6 auf der pyrenäiſchen Halbinſel viele junge Menſchen
ſchiedenen Raſenſpielen zugeführt und der Arena ent=
mDer
nordiſche Menſch, beſonders ſoweit er keine Ge=
thatte, Stiergefechten beizuwohnen, lehnt dieſe inſtinktiv
H.Entrüſtung ab. In einer Reihe von Jahren ſah ich auf
ny azas von Spanien und in den römiſchen Arenen von
ikreich viele Stiergefechte. Manchmal ſaßen in nächſter
gyn paar Deutſche, und ich konnte beobachten, wie ſie vor
jauſpiel einer corrida ſtaunend und in höchſter Bewun=
verharrten . . . Sie hatten es ſich doch anders vorgeſtellt.
nten wohl Stiergefechte aus Bildern und Kino aber ohne
dſchaft, die Atmoſphäre, die man nicht vermitteln, nicht
kann. Mehrmals waren es Studenten, die noch kürzlich
blanken Klinge geſtanden hatten, wovon ihre friſchen
H. zeugten. Sie ſaßen regungslos in der afrikaniſchen Prall=
nter
dem Bann der unerhörten Wildheit und Bravour
r und Menſch, denn das ſpaniſche Stiergefecht iſt nicht
toßende Grauſamkeit, es iſt auch ein echtes Spiel voller
wilder Schönheit und ſtärkſter Effekte, das an ſeinen
E Tagen farbenſchillernder Glanz, Freude und feine, mäit
de ſpielende Kunſt auszeichnen, in deren geheimnisvollen,
Fn Zauber wir nur zu leicht verſtrickt werden.
Prado mit ſeinen ſpaniſchen Gemälden, der andalu=
Hanz und Geſang mit ſeiner tauſendjährigen Kultur=
und das Stiergefecht mit ſeinem ſtrengen Kanon,
öfiſchen Etikette ſind der klang= und farbenprächtige Aus=
aniſcher
Weſensart. Sie ſind nur ſcheinbar grundverſchie=
nge
, in Wirklichkeit aber ſynthetiſch aufs engſte mit ein=
erwandt
und verbunden. Spricht man nicht von ſpaniſcher
tr=Malerei? Iſt nicht ei bedeutender Teil des gemalen
18 von Goya der künſtleriſchen Geſtaltung des Stier=
3 gewidmet?
1100 herum war der Kampf mit tapferen Stieren reses
in geſchloſſenem Zirkus geſtattet. Rodrigo de Divar,
mpeador und ſpaniſche Nationalheld El Cid erlegte
on viel früher Stiere auf offenem Felde mit der Lanze.
telalter waren die Stiergefechte Adels=Privilegium. Ritter
de töteten im Einzelkampf Stiere mit ſchwerer Lanze vor
der Hofgeſellſchaft. Die adeligen Ritter des 15. Jahr=
8, welche im Lanzenkampf ihr Pferd eingebüßt hatten,
zu Fuß den Stier mit dem Schwert erledigen. Pagen
hierbei ihrem Herrn Beiſtand. Später traten an Stelle
en gedungene Männer. Mit den Turnieren verſchwanden
ritterlichen Stiergefechte, doch das ſpaniſche Volk ver=
Pan y toros, genau wie das im alten Rom Panem
nses und nun verwandelten ſich die Stiergefechte in den
en Kampf zu Fuß, wie wir ihn heute kennen. Karl V.
ilipp IA. waren entſchiedene Fürſprecher des ſpaniſchen
lfeſtes. Die corrida fand jedoch, beſonders unter dem
mächtige Gegner. Aber weder die Verordnungen der
hen Königin Iſabella von Kaſtilien, noch die Konzilien der
er Geiſtlichkeit, noch der Kirchenbann des Papſtes
konnten die Stiergefechte beſeitigen. Philipp II. ſprach
ſeine königlichen Vorgänger vor der Verſammlung der
n der Kirche für das Stiergefecht aus und erklärte es für
aniſchſte aller Feſte. Wer in Spanien verweilt, wird es
n, daß die aficiön (Liebhaberei) für Stiergefechte noch
ine tief wurzelnde Volksleidenſchaft iſt, denn jeder Jüng=
bſt
geringſter Herkunft, kann ſich, wenn er valor, Mut
inbilden, dereinſt ein von der ganzen Nation gefeierter
zu werden. Früher waren die Stierfechter athletiſche
nicht unter 25 Jahren, und die Stiere ſiebenjährige, aus=
ſtarke
, wilde Tiere. Gegenwärtig finden nur noch 3 bis
Stiere Verwendung, und man ſieht ſogar ſchon 18 bis
ige erfolgreiche Stierfechter, novilleros, welche jüngere
norillos, bekämpfen. Der einträgliche Beruf eines be=
espada iſt trotzdem noch immer lebensgefährlich. Wem
ben iſt, corriclas in Sevilla, Granada uſw.
Ad der Feria oder dem Corpus Chriſti zu
wo die beſten Matadore und die ſchönſten Stiere aus den
keſten Stierzüchtereien, ganaderias auftreten und woſich,
Sevilla, das Volk aller Kreiſe (die Frauen in andaluſi=
rbenprächtigen
Koſtümen, mit hohem Kamm und Schleier,
id mantilla und den kunſtvoll geſtickten Manilla=Schals
in andaluſiſchem Gefährt mit buntgeſchmücktem Maultier=
) tagelang draußen vor der Stadt frohe Feſte gibt, die
erer, nie ausartender Freude und ſonniger Grazie nir=
hres
gleichen haben, der begreift, daß für einen großen
ſpaniſchen Volkes das Stiergefecht, die corrida de toros
Gr das Nationalfeſt, La fiesta nacional iſt und vorerſt
eiben wird.
Abend vor dem Stiergefecht werden die Stiere unter
9 zahmer Ochſen, cabestros von Hirten, vagueros, in
erzirkus, plaza de toros, getrieben, oder ſie kommen in
2ü, bergitterten Käfigen mit der Bahn. Das Stiergefecht
um 4 oder 5 Uhr nachmittags mit dem Einzug der
Tubbe, Paseo de euadrilla‟. Nachdem die Arena, el
2l beſprengt worden iſt, reiten die Magiſtratsdiener,
Ules, in altſpaniſcher Tracht herein. Ihnen folgt die
Truppe, cuadrilla mit den espades dem sobres=
Erſatzmann für den Fall eines Unglücks, den banderil=
den
berittenen picadores, den Capeadores und zuletzt
Onos Stallburſchen mit den Maultiergeſpannen, welche
die getöteten Pferde und Stiere aus der Arena ſchleifen.
leriſche Zug bewegt ſich bis vor die Loge des Präſidenten,
der Schattenſeite und dem Stierzwinger, toril gegen=
Eg.. Nachdem die Stierkämpfer den Präſidenten feierlich
haben, wechſeln ſie ihre prächtigen Galamäntel, Capotes

mit einfachen für das Kampfſpiel, la lidia‟.

bringt ihn dem Zwingerwärter, dem torilero, der nach Räu=
mung
des Platzes einen Stier in die Arena läßt. Die Picadores,
eiſengepanzerte Lanzenreiter haben ſich links vom Zwinger auf=
geſtellt
. Auf ein Zeichen des Präſidenten wird dem Stier der
finſtere Toril geöffnet. Langſam . . verblüfft kommt der
Stier in das blendende Sonnenlicht oder wild ſtampfend, mit
einem Schuß. Der espada der dieſen Stier töten muß, hat
den unbedingten Befehl über die Fechtertruppe.
Für und wider die picadores iſt in Spanien und im Aus=
land
viel diskutiert worden. Die ſpaniſchen aficionados ( Lieb=
haber
) und beſonders der verſtorbene Blasco Ibanez, der mit
ſeinem Sangre v Arena ein anſchauliches Buch über Stiere
und Stiergefechte geſchrieben hat, ſind empört, wenn man der
Corrida Grauſamkeit vorwirft, wenn man die abgetriebenen
Pferde beklagt, denen ein ſo trauriges Los zuteil wird. Dieſe
Leute fragen zurück: Und Eure brutalen Boxkämpfe? Eure
Pferderennen, bei denen edle Tiere mit Champagner verwirrt
und mit wilden Hieben vorwärts und durchs Ziel gepeitſcht
werden?

Wenn der Stier in die Arena ſtürzt, mag es ſein, daß er den
links von der Pforte poſtierten picador ſofort angreift.
Häufig jagt der Stier, den die dinisa das farbige Band=
abzeichen
der Züchterei ziert, auch an den Lanzenreitern vorbei.
Einer von dieſen reizt dann den Stier, durch Anruf, Lanzen=
ſchwingen
, entgegen geſchleuderten Hut, bis er draufgeht‟. Der
Picador, der den Lanzenſtoß mit der dicken, ſtumpfen Eiſen=
ſpitze
von rechts ausführt, bietet dem Stier immer die rechte
Flanke der Mähre. Er muß über einen herkuliſchen Arm ver=
fügen
und ſattelfeſt ſein, denn die Stoßkraft eines Stieres iſt
ungeheuerlich. Oft nimmt der Stier Pferd und Reiter auf
die Hörner und trägt ſie ein Stück durch die Arena, ehe er ſie
zu Fall bringt. Seine ſteifgepanzerten Beine hindern den
Picador an raſcher Flucht. Die Capeadores ſpringen herbei
und lenken den Stier mit dem Mantel, Capa durch guites ab,
um Mann und Pferd zu retten. Jeder Stier muß dreimal mit
der Lanze, garrocha abgewieſen worden ſein, ehe durch
Mantelſpiele, suertes de Capa die weitere Ermüdung ein=
geleitet
werden kann. Jetzt beginnnen jene tollkühnen, unbe=
ſchreiblich
eleganten Mantelſpiele, welche dem Kenner Beifall=
ſchreie
entreißen oder Verwünſchungen, wenn die pases nicht
nach den Regeln der Fechterkunſt ſind, die er genau kennt. Je
näher der Stierfechter in den Hörnern arbeitet, um ſo gieriger
folgt die, auf den plaxas von Barcelona und Madrid 25 000 Menge dem aufregenden Spiel.
Nicht immer ſind es ſchöngewachſene Menſchen, mit hübſchen
Zügen wie z. B. Marcial Lalanda oder gar der phänomenale, im
Alter von 25 Jahren in Talavera de la Reina von einem ganz
minderwertigen Stier getötete Joſelito, von dem die af=
cionados
noch wie von einem Wunder ſprechen. Der zur Zeit
beſte Mann Spaniens, Juan Belmonte, der für das Töten
von zwei Stieren 25 000 Peſeten erhält, iſt klein, mit einwärtſen,
langen Schritten und nicht wohlgefällig gebaut. Sein hartes
Profil entlädt ſich ſelbſt in der Ruhe mit dämoniſcher Energie.
Die Erſcheinung dieſes Mannes inmitten der Arena hat etwas
ſchickſalhaftes, unbedingtes. Es iſt ein Ereignis, dieſen zwerg=
haften
Giganten im Zweikampf mit einem tapferen Stier zu
ſehen. Zwei Wildheiten ſtehen ſich gegenüber, das prähiſtoriſch
anmutende Tier mit dem wutſprühenden Blick und der körper=
lich
ſchwächere aber viel liſtigere, grauſamere Menſch. Juan
Belmonte ſetzt ohne Unterlaß ſein Leben aufs Spiel, für eine
tollkühne, unſagbar ſichere Geſte, für eine waghalſige Heraus=
forderung
mit ſeiner ſcharlachroten muleta‟. Dieſer kleine,
ſehnen= und muskelgeballte Menſch mit dem narbenbedeckten
Körper wirkt in ſeinen gefteigerten Augenblicken wie eine Viſion
tragiſchen Urmenſchentums, ſo ſelbſtverſtändlich=nüchtern, knapp
und zweckmäßig iſt ſeine einzigartige Kampfweiſe, lidia‟.
Es gibt mutige, ängſtliche, tückiſche Stiere. Selbſt ſehr er=
folgreiche
Stierfechter haben Tage, an denen ihr Spiel die furcht=
bare
innere Angſt verrät. Bei den abergläubigen Zigeunern aus
Andaluſien, die einen Teil der Stierfechter ſtellen, ſpielen auch
Vorbedeutungen eine große Rolle und machen ſie verwegen oder
feige. Häufig geht ein Stierfechter, der ſeinen zaghaften Tag
hat, erſt unter den Beſchimpfungen der wütenden Zuſchauer zu
den tollkühnen pases über, um ſich die Zuneigung der erzürn=
ten
, wankelmütigen Menge wieder zu erobern, jenes tauſend=
köpfigen
, wilden Tieres, wie ſie Blasco Ibanez nennt. Der
tapfere Stierfechter iſt das Idol der Maſſe, er iſt auch ihr Spiel=
zeug
, das ſie liebkoſt oder unwillig zerbricht. Der Stierfechter
muß raliente tapfer ſein, auch wenn es ihnen das Leben
koftet! Verweigert ein Stier den Kampf, dann brüllt die Menge
nach kuego Feuer. Ein handerillo ſtößt dem Stier ein Paar
brennende und explodierende banderillas in den Nacken, und
das zu ſanfte Tier, der toro manso gerät in eine wahnſinnige
Raſerei: Ein grauſames, ſcheußliches Spiel!
Durch den Blutverluſt iſt der Stier jetzt ſchon geſchwächt.
Die banderilleros ſtoßen nun dem Stier drei Paar banderil-

Seite 9
las buntbebänderte Holzſtäbe mit Widerhaken ins Genick, wobet
ſie nach ausgeführtem Stoß raſch zur Seite ſpringen, aus dem
Bereich der Hörner. Nachdem das dritte Paar banderillas
ſitzt, gibt ein ſchrilles Motiv der Muſikkapelle das Signal zum
Töten. Der Matador begibt ſich zum Brindis vor die Loge des
Präſidenten, einer prominenten Perſönlichkeit oder einer Dame,
die er ehren will, um dieſen den Tod des Stieres zu weihen. Dies
iſt brindar. Unter einer Anzahl von pases de muleta läßt
der espada den Stier unter ſeiner ſcharlachroten muleta‟,
die den blinkenden Degen verdeckt, paſſieren. Steht der Stier
endlich mit gleichen Füßen einen Augenblick ſtill, dann holt der
Matador aus, führt den Degenknauf ſcharf zielend ans Auge
und ſtößt die Klinge dem Stier rechts oben in den Nacken, wobet
er ſein Körpergewicht dem Degen, estoque gleichſam nach=
wirft
. Oft trifft der espada nicht gleich die richtige Stelle, die
zum Herz führt. Der Degen dringt nur einige Zentimeter
ein, prallt an einem Knochen ab oder wird von dem ſich ſchütteln=
den
Stier weit in die Arena geſchleudert. Zuſchauer der unteren
Ränge ſind auf dieſe Weiſe ſchon ſchwer verletzt worden. Nicht
ſelten wird ein Stierfechter bei der estocada von einem Horn
erfaßt. Schon mancher ließ bei einer ſolchen cogida das Leben
in der Arena, in der Krankenſtube oder in der Kapelle, die ſich
bei jedem Stierplatz befinden.
Iſt dem espada eine kunſtgerechte estocada gelungen,
dann ſinkt der Stier auf die Knie oder bricht nieder. Der
puntillero gibt dem tödlich getroffenen Stier mit der
puntilla, einer Art Hirſchfänger, den Gnadenſtoß.
Unter dem frenetiſchen Beifall der Menge, die in ihrer Be=
geiſterung
dem glücklichen Torero Hüte, Weinſchläuche, Zigarren,
Mützen uſw. zuwirft, ihm auch beide Ohren las orejas oder
den Schwanz, el rabo des Stieres als Siegestrophäen zu=
ſpricht
, macht der Stierfechter, Sſtolz in der Bruſt, die Runde in der
Arena, ſeine Bewunderer mit Grandezza grüßend, während ein
Maultiergeſpann unter Schellenklingen, Peitſchenknallen und mit
luſtig flatternden bunden Bändern die gefallenen Pferde und den
Stier im Galopp aus dem redondel ſchleifen. Die toten Stiere
werden ſofort in der bei dem Stierzirkus befindlichen Halle
ausgehauen und gehäutet, wogegen man die toten Pferde imn
verſchloſſenen Wagen abtransportiert.
35. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotkerie.
1. Tag der 3. Klafſe. In der Vormittags=Ziehung des
18. Juni fielen: 2 Gewinne zu je 50 000 Mark auf Nr. 111 695; 2 Ge=
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500 Mark, 96 Gewinne zu je 400 Mark und 270 Gewinne zu je 240
Mark. In der Nachmittags=Ziehung des gleichen Tages fielen:
2 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 91 213; 4 Gewinne zu je 2000 Mark
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ferner 8 Gewinne zu je 800 Mark, 38 Gewinne zu je 500 Mark, 132 Ge=
winne
zu je 400 Mark und 206 Gewinne zu je 240 Mark.

Geſchäftliches.

Kaſperl=Theater. Die Firma Faix u. Söhne läßt heute Frei=
tag
und morgen Samstag, jeweils um 3 und 5 Uhr in ihren Ge=
ſchäftsräumen
von Robert May, dem Meiſter des Kaſperlſpiels,
für die Kinder ihrer Kunden unentgeltlich Kaſperl=Theater ſpie=
len
. Anlaß hierfür iſt der Tag des Kindes, der am Johannistag,
24. Juni, gefeiert wird. (Siehe auch die heutige Anzeige.)

Was den Herrn Ernährungs=Miniſter intereſſiert! Der Württem=
bergiſche
Ernährungsminiſter bekundet gern ſein Intereſſe für die Fort=
ſchritte
der Nahrungsmittel=Induſtrie durch Beſuch der führenden,
modern eingerichteten Betriebe. Nachdem der deutſche Verbrauch an
Schachtel=Käſe infolge leiner hygieniſchen und qualitativen Vorzüge
bereits 40 Prozent des deutſchen Geſamt=Käſe=Konſums beträgt, unter=
richtete
ſich der Miniſter eingehend über ſeine Fabrikation bei dem älte=
ſten
maßgebenden Unternehmen dieſer Art, den Allgäuer Käſe=Fabriken
Gebrüder Wiedemann in Wangen im Allgäu. Er ſtudierte intereſſiert
die blitzſaubere Herſtellung von Wiedemanns Adler=Emmentaler bis zu
den automatiſchen Abfüll= und Verpack=Maſchinen. Von den Fortſchrit=
ten
dieſer deutſchen Induſtrie zeigte er ſich ſehr befriedigt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 20. Junf.
12.20: Konzert.
16.00: Konzert. Glinka: Ouv. zu Ruslan und Ludmilla‟.
Tſchaikowsky: Konzert Nr. 1. Dann: Alte Tanzmuſik.
18.05: Dr. Marcuſe: Nietzſches Werke werden frei. Der Skandal
um das Nietzſche=Archiv.
18.35: Stuttgart: Prof. Beutel: Die Welt der Sternhaufen.
19.05: Mannheim: Prof. Dr. Bubnoff: Der moderne europäiſche
Roman: Rußland.
19.30: Konzert des Sängerchors des Lehrervereins.
20.30: Stuttgart: Die Tochter des Tambour=Majors. Komiſche
Oper. Muſik von Offenbach.
22.15: Stadion Frankfurt: Stundenrennen um das Goldene Rad.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 20. Junk.
9.30: Dr. W. Effenberger: Naturſchönheiten in der Umgebung
Berlins.
10.00: Afrikaforſcher Schomburgk: Meine Suſi, das Leben einer
Schimpanſin.
15.00: Trude Herrmann: Gefahren des Auslandes.
16.00: Unterrichtsbeiſpiel aus der Berufsſchule (Maſchinenbauklaſſe).
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Noelle: Einrichtung und Pflege von Zimmeraquarien.
17.55: Rittergutsbeſ. von Lochow: Roggenbau und Roggenverbrauch.
18.20: Prof. Tarachand Roy: Der Freiheitskampf Indiens.
18.40: O. v. Wertheimer: Die Kunſt des Erzählens.
19.25: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.55: Inhalt und Perſonen zu der nachf. Uebertragung.
20.00: Kroll=Oper: Der fliegende Holländer, von Rich. Wagner.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Oskar Jooſt.

Wekkerbericht.

Ausſichten für Freitag, den 20. Juni 1930: Bei weiterer Erwär=
mung
zunächſt noch meiſt heiter, dann aber Gewitterſtörungen
aufkommend.
Ausſichten für Samstag, den 21. Juni 1930: Wetterlage unſicher.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Freitag, den 20. Juni 1930

Nummer

Erſtes Originalbild vom Junkers=Rieſenflugzeug 9. 2000 in Paris.

Neuer

Reich und Ausland.
Schaffung einer europäiſchen Großkraftlinie.
Vortrag von Dr. Oliven auf der Weltkraft=
konferenz
.
Auf der Donnerstagsſitzung der Weltkraft=
konferenz
entrollte Generaldirektor Dr. Oliven
in ſeinem Vortrag über Europas Großkraft=
linien
für die geſamte europäiſche Energiewirt=
ſchaft
ein Projekt von außerordentlicher Trag=
weite
, dahin zielend, ein gemeinſames eurodn=
iſches
Großkraftnetz zu ſchaffen. Reichsminiſter
Dietrich leitete den Vortrag ein und gab der
Hoffnung Ausdruck, daß der Vortrag dazu bei=
tragen
möge, die Zuſammenarbeit der Völker
und die Entwicklung der europäiſchen Wirrſchaft
zu fördern.
Eine Einbrecherbande verübt Maſſendiebſtähle.
Mannheim. Volle zwei Jahre war eine
achtköpfige Einbrecherbande der Schrecken der
Einwohnerſchaft. Die Frechheit, mit der die
Burſchen in Büros, Lagerräume, Läden und
Eiſenbahnwagen eindrangen und dabei mit lau=
tem
Krachen Türen und Behältniſſe aufſpreng=
ten
, Fenſterſcheiben einſchlugen uſw., wurde ihnen
zum Verhängnis. In einem Lagerraum in G. 7
konnten ſie in der Nacht zum 22. Januar gefaßt
werden. Acht Burſchen im Alter von 20 und 21
Jahren ſaßen nun auf der Anklagebank. Die noch
Unbeſtraften fielen durch wirtſchaftliche Not und
durch unglückliche Verhältniſſe unter den üblen
Einfluß der drei Hauptperſonen Amman, Henn=
rich
und Fiſcher. Backes iſt ein ausgereifter
Taſchendieb und iſt als ſolcher ſchon mehrfach
vorbeſtraft. Im großen und ganzen war ihre
Arbeit recht wenig ergiebig. Die Beute wurde
gewöhnlich in Bier angelegt. Das Urteil lautete:
Amman 2 Jahre, Hennrich 1 Jahr 6 Monate,
Backes 2 Jahre 6 Monate, Fiſcher 2 Jahre, Büſ=
ſinger
9 Monate, Baumgartner und Guggemann
3 und Metzger 2 Monate Gefängnis. Die drei
letzten erhielten Bewährungsfriſt. Die Unter=
ſuchungshaft
wurde allen Angeklagten ange=
rechnet
.
Ein neuer Giftmordprozeß in Szolnok.
Budapeſt. Vor dem Szolnoker Strafgericht
begann geſtern der größte aller bisherigen Gift=
mordprozeſſe
. Angeklagt ſind die beiden Ehe=
paare
Madaraſz und Szabo ſowie die Bäuerin
Cſordas, die dreier Morde bzw. der Beihilfe be=
ſchuldigt
werden Joſeph Madaraſz hatte zu=
ſammen
mit ſeiner Frau ſeinen eigenen Vater
durch Arſen vergiftet, Ladislaus Szabo mit Hilfe
ſeiner Frau ſeinen Schwager und ſeine Schwie=
germutter
gleichfalls durch Arſen aus dem Wege
geräumt. In allen drei Fällen wollten die Mör=
der
vorzeitig in den Beſitz von Erbſchaften ge=
langen
. Joſeph Madaraſz legte am Mittwoch ein
Geſtändnis ab, ſchob aber ſeiner Frau die Haupt=
ſchuld
zu, die dieſe beſtritt. Das Ehepaar Szabo
dagegen ſtellte jede Schuld in Abrede, während
die Bäuerin Czordas ſogar ſo weit ging, zu be=
haupten
, die übrigen Angeklagten überhaupt
nicht zu kennen. Der Prozeß dürfte mehrere
Tage in Anſpruch nehmen.
Der Gattenmord=Prozeß gegen Zahnarzt
Gutmann.
Prenzlau. Der mit ungeheurer Spannung
erwartete Schwurgerichtsprozeß gegen den Zahn=
arzt
Fritz Gutmann aus Schwedt an der Oder,
der beſchuldigt iſt, ſeine zweite Frau, Roſi, am
26. November 1929 ermordet zu haben und gegen
den auch der Verdacht beſteht, ſeine erſte Frau
gleichfalls umgebracht zu haben, hat am Don=
nerstag
in Prenzlau begonnen. Gutmann wird
auch Verſicherungsbetrug zur Laſt gelegt.
Abſturz eines franzöſiſchen Flugzeuges
auf italieniſchem Gebiet.
Nizza Ein franzöſiſches Waſſerflugzeug,
das einen Erkundungsflug an der Küſte zwiſchen
Nizza und der italieniſchen Grenze ausführte, iſt
auf italieniſchem Gebiet in der Nähe von Ven=
timiglia
abgeſtürzt. Zwei Mann der Beſatzung
wurden getötet, zwei weitere ſchwer rletzt
Das Flugzeug gehörte zu einer Flugzeugſtaffel.
die das Gebiet der italieniſch=franzöſiſchen Grenze
zu einem Erkundungsflug gewählt hatte.

D. 2000 auf dem Pariſer Flugplatz Le Bourget.
Anläßlich der großen Luftfahrt=Konferenz, die vom Aero=Club de France veranſtaltet wird, erklärte
ſich die deutſche Reichsregierung bereit, das ihr gehörige Junkers=Rieſenflugzeug D. 2000, das
größte Landflugzeug der Welt, nach Paris zu entſenden. D. 2000 traf am 16. Juni in Paris ein,
um mehrere Schauflüge vorzuführen.

Der ungariſche Sportflieger Arpad Lampich in ſeinem Flugzeug Roma,
Im Oval: Der Sieger nach der Landung.

Der ungariſche Sportflieger Arpad Lampich ſchlug den Weltrekord mit ſelbſtkonſtruierten
im Dauerfliegen in geſchloſſenem Kreis. Während der bisherige Rekord von Frankrei
Kilometern gehalten wurde, hat Lampich 1033 Kilometer hinter ſich gebracht.

Owen Young, Ediſon und Marconi ſprechen zur Weltkraftkonferenz.

Schweres Bergwerksu
in der Akraine.
35 Arbeiter gekökel.
Kowno. Wie aus Moskau amtl=
wird
, ereignete ſich am Mittwoch auf
werk Maria in der Ukraine eine
exploſion, durch die 35 Arbeiter getö
ſchwer verletzt wurden. Fünf weiter
werden noch vermißt. Die OGPU. h
genieur Sakeſchnikow unter der Bed
verhaftet, daß er nicht die nötigen Voſt
nahmen getroffen habe. In dem gle
werk ſind bereits vor mehreren MorK
eine Gasexploſion 27 Arbeiter ums
kommen.
Schweres Motorbootunglüe
Die B.3. meldet aus dem Haag
Motorbootausfkug, den der frühere d er
helm auf dem bei Leyden gelegenen nn
dem Kaager Plaſſen, unternahm, er Fen
ein ſchwerer Unfall. Frau von Pa
Schloßherrin von Hartenkamp, hatte (
Geſellſchaft zu dem Ausflug eingelad Iu
einen Motorboot befand ſich der eher ge
ſer mit ſeiner Gemahlin, Frau vor 4u
ſowie andere Gäſte. Auf dem zweiten ſta
ereignete ſich aus bisher noch ungeklä /
die Exploſion eines Benzinbehälters, ba
Boot ſofort in hellen Flammen ſtat E.
ſehr ſchnell, und die Inſaſſen erlit
Brandverletzungen. Sie konnten jed Sol
deren Booten aufgenommen werden
in ein Leydener Krankenhaus überf.
den Verwundeten befinden ſich aus m
Umgebung des ehemaligen Kaiſer einſa
hoff und Gräfin Lehndorff.
Großfeuer in Antwerpen
Antwerpen. In einer Nah=
fabrik
im Zentrum der Stadt iſt ei R.
ausgebrochen. Die Feuerwehren kärfn
ſchwierigſten Bedingungen gegen der Ee
die Waſſerleitungen nicht genügen
haben. Das Feuer droht auf die
Häuſer überzugreifen.
Ein Zeikungsreporker als 27
Chicagoer Verbrecherba?

Drahtlos halten Anſprachen an die in Berlin verſammelte Weltkraftkonferenz: Von San Franzisko
Owen Young, von New Jerſey Ediſon, von London Marconi, bei Berlin die Leiter der
Tagung Exzellenz von Miller und Dr. h. c. Koettgen. Dieſe Ueberbrückung von Raum
und Zeit iſt eine techniſche Großtat erſten Ranges und bedeutet einen Meilenſtein in der
Annäherung der Kontinente.

Diamantescus löſen ein Rätſel.
(p) Bukareſt. Der Oberpoſtrat Diaman=
tescu
in Großwardein erhielt einen Einſchreibe=
brief
, in dem ſich zwei Theaterkarten befanden.
Ein Abſender war nicht angegeben, im Begleit=
ſchreiben
ſtanden nur folgende Worte zu leſen:
Ihr ſollt einmal raten, liebe Leute, wer euch
die Freibilletts verehrte! Das Ehepaar Dia=
mantescu
zerbrach ſich den ganzen lieben Tag
darüber den Kopf, welcher ſeiner zahlreichen
Freunde mit dieſer netten Ueberraſchung wohl
aufgewartet hatte, ohne jedoch das Rätſel löſen
zu können. Deſſen ungeachtet beurlaubten ſie für
den Abend ihr Dienſtmädchen und zogen in den
Muſentempel, um ſich da bei der neueſten Schla=
geroperette
köſtlich zu unterhalten. Nach der Vor=
ſtellung
tranken Diamantescus noch ein Gläs=
chen
Wein und kehrten gegen Mitternacht in
beſter Stimmung heim. Sie fanden ihre Woh=
nung
von A bis Z ausgeräumt vor: die Ein=
brecher
hatten gründliche Arbeit geleiſtet. Auf
dem ebenfalls aufgebrochenen Schreibtiſch lag ein
Zettel: Nun wißt ihr, wer euch die Karten
ſchickte! Diamantescus ſchworen, ſich nie wie=
der
im Leben mit Rätſelraten zu beſchäftigen...
Für die Errichtung einer deutſchen Schule
in Paris.
Paris. In Paris hat ſich ein vorläufiger
Ausſchuß für die Gründung eines deutſchen
Schulvereins gebildet, dem außer der Gattin des
Geſandtſchaftsrats Dr. Rießer die Herren Hoff=
mann
, Irſchick, Dr. Pfafferott von der Germa=
nia
in Berlin und v. Schnitzler angehören. Die
Gründung einer deutſchen Schule in Paris er=
ſcheint
infolge des ſtarken Anwachſens der Pa=
riſer
deutſchen Kolonie mehr denn je geboten.
Als Kern für den Aufbau einer ſolchen Schule,
die den Charakter einer Ober=Realſchule für
Knaben und Mädchen erhalten würde, ſind be=
reits
drei Vorſchulklaſſen und eine Sexta vor=
handen
, in denen an 26 Kinder Unterricht er=
teilt
wird. Eine Quinta iſt im Entſtehen. Bis
jetzt haben dieſe Klaſſen, in denen 26 Kinder
Unterricht erhalten, den Charakter von Privat=
zirkeln
. Es iſt beabſichtigt, die Schule ſchon im
Herbſt offiziell ins Leben zu rufen.
Eiſenbahnunglück bei Saragoſſa.
Madrid. Ein Perſonenzug fuhr infolge
falſcher Weichenſtellung bei Saragoſſa auf einen
Güterzug auf, wobei acht Perſonen ſo ſchwer ver=
letzt
wurden, daß ſie in ein Krankenhaus über=
führt
werden mußten.

Deutſchland Inhaber der meiſten Luftrekorde.
Paris. Auf der diesjährigen Tagung der
Internationalen Luftfahrtvereinigung (F.A. J.),
die in dieſen Tagen anläßlich der vor 25 Jahren
erfolgten Gründung in Paris ſtattfand, wurden
in einem von dem franzöſiſchen Oberſten Hirſch=
auer
ausgearbeiteten Bericht über die Tätigkeit
der Länder der F. A.J. im Jahre 1929 die Leiſtun=
gen
der deutſchen Luftfahrt einer eingehenden
Würdigung unterzogen. Es wird darin darauf
hingewieſen, daß Deutſchland zurzeit die größte
Anzahl der Luftrekorde, d. h. 38 Rekorde von 122,
beſitzt. Im weiteren Verlauf der Tagung wurde
beſchloſſen, in Zukunft auch Dauer= und Ent=
ſernungsrekorde
ohne Betriebsſtoffaufnahme zu
den Weltrekorden zu rechnen, ſo daß der Dauer=
rekord
Dr. Eckeners mit 71 Stunden 7 Minuten
auf die Liſte der Weltrekorde geſetzt werden
wird.
Stürme auch in England.
London. London und zahlreiche Teile Eng=
lands
ſind am Mittwoch nachmittag von einem
ſchweren Gewitterſturm heimgeſucht worden, der
nach den am Donnerstag vorliegenden Mel=
dungen
eine Reihe von Todesopfern gefordert
hat. Dem Sturm fielen ſieben Perſonen zum
Opfer, die getötet wurden, außerdem wurden
mehrere andere vom Blitz erſchlagen. Drei wei=
tere
Perſonen ſind bei einer Ueberſchwemmung
in einem Flußtal im Zuſammenhang mit dem
Unwetter ertrunken. Bei dem Unwetter ſind
insgeſamt ſechs Perſonen getötet und zwei
ſind insgeſamt ſechs Perſonen getötet und zwei
verwundet worden. Drei Perſonen ſind in der
Nähe von Mancheſter in einem aus den Ufern
getretenen Fluß ertrunken. Ein Mann wurde in
Ascot und ein anderer in Mancheſter vom Blitz
getroffen und getötet.
Vor der Ankunft Byrds in New York.
New York. Der Antarktisforſcher Admiral
Byrd trifft mit ſeinen Mitarbeitern am Don=
gerstag
mittag an Bord des Expeditionsſchiffes
im New Yorker Hafen ein. Die Stadt bereitet
einen Empfang vor, der alle bisher erlebten
Empfangsfeierlichkeiten weit übertreffen wird.
Eine Parade der Armee und Marinetruppen,
ſowie der Pfadfinder iſt vorgeſehen. 40 Schiffe
werden Salut ſchießen. Das Expeditionsſchiff
werden mehrere Waſſerflugzeuge einholen.

Alfred Lingle,
Kriminalreporter der Chica
de in einem überfüllten Unter
Mitgliedern der Capone=Bar
nutlich, weil er zu gute Kenn
cagoer Verbrecherwelt bekomme
Mord, der noch keine Sühne
größtes Aufſehen erregt.
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Seite 22

Freitag, den 20. Junt 1930

Nummer


aind and Tanann
Jaust.

Hockeykurnier der Techniſchen Hochſchule.

Das Turnier wurde eröffnet mit einem Spiel zwiſchen Han=
delshochſchule
Mannheim und Univerſität Würzburg. Nach einer
kurzen Begrüßung durch Dipl. Turn= und Sportlehrer Söllinger,
wird das Feld ausgeloſt. Das Intereſſe der Bevölkerung war ſehr
rege. Vor großem Zuſchauerkreis wurde das Turnier begonnen.
Handelshochſchule Mannheim Univ. Würzburg . 1:1.
Das erſte Spiel verlief ziemlich ſchwach. Bis zur erſten
Halbzeit fiel kein Tor. Beide Mannſchaften waren ſich gleich=
wertig
. Der Sturm ließ auf beiden Seiten zu wünſchen übrig,
während die Verteidigungen beſſer waren. In der zweiten Halb=
zeit
beginnt Mannheim zu drängen. Fuchs ſchießt in der 9. Minute
der zweiten Halbzeit das Führungstor für Mannheim. Jetzt wird
das Spiel lebendiger. Mannheim zeigt leichte Ueberlegenheit, doch
ſchießt in leßter Minute Würzburg das ausgleichende Tor.
Univerſ. Heidelberg Techn. Hochſch. Darmſtadt . . 1:2.
Heidelberg war ſehr geſchwächt, hatten doch die beſten Spieler ab=
geſagt
. Das Spiel wird mit großer Lebhaftigkeit ausgetragen.
In der 20. Minute erzielt Seitz durch einen Nachſchuß das Füh=
rungstor
für Darmſtadt. Jetzt ſpielt Heidelberg zweifellos über=
legen
. In der zweiten Halbzeit ſieht es ſo aus, als ſollte Darm=
ſtadt
überrannt werden. Heidelberg hat die größere Stockſicherheit.
Das ausgleichende Tor fällt denn auch in der 15. Minute der
zweiten Halbzeit. Darmſtadt holt dann mächtig auf. Das Zu=
ſammenſpiel
wird wieder beſſer. In vorletzter Minute geht es
wieder in Führung (2:1). Noch kurz vor Schluß verſpielt Heidel=
berg
eine ſchöne Möglichkeit zum Ausgleich.
Auf dem Hochſchulſtadion ſpielen, heute Univerſität Köln
Univerſität Heidelberg um 16.30 Uhr und Techniſche Hochſchule
Darmſtadt Univerſität Würzburg um 18 Uhr.

Fußball.

1. 5. C. Union B.f.2. Reu=Iſenburg.
Am Samstag abend 7 Uhr empfängt Union auf der Renn=

bahn wiederum bekannten Beſuch. Kein Geringerer als der V.f.L. Neu=
in
=Fürther genannt, iſt es, dem die Liga der
Iſenburg, auch

Union gegenüberſtehen wird. Die Spielſtärke der Gäſte iſt in Darmſtadt
genügend bekannt, auch daß ſie zu den Spitzenmannnſchaften der Main=
Heſſiſchen Bezirksliga zählen. Vor 14 Tagen erſt ſchlugen ſie den be=
kannten
F. Sp.V. Frankfurt klar 4:1. Union wird in ſtärkſter Auf=
ſtellung
das Spiel beſtreiten, insbeſondere wird die Läuferreihe eine
weſentliche Verſtärkung erfahren und auch der Sturm ſollte durch eine
Umſtellung mehr Durchſchlagskraft bekommen. Es wäre verfehlt, Union
Chancen bei dieſem Spiel abſprechen zu wollen, denn ſchon oft behielten
Eifer und Siegeswille über größere Technik die Oberhand. Das Spiel
ſoll als Abſchluß des Vereinsjahres gelten, denn am gleichen Tage, um
9 Uhr abends, hält Union im Vereinslokal die diesjährige General=
Verſammlung ab.
Die Spiele des Sonntags: LigaWorms=Hochheim; Reſerven
Lengfeld 1. Mſch.; Alte HerrenRot=Weiß VfR., Alte Herren, müſſen
wegen des D. F.B.=Jugendtages ausfallen.

Spotkvereinigung 04 Arbeilgen Haſſia Dieburg.

Die Ligamannſchaft der Sportvereinigung trägt am Sams=
tag
um 6.15 Uhr am Arheilger Mühlchen ihr letztes Spiel
vor der Spielſperre aus. In Haſſia Dieburg haben ſich die Arheil=
ger
einen recht ſpielſtarken Gegner verpflichtet, der wenn kein
neuer Kreis gebildet wird, oder der Antrag der drei Abſteigenden
Annahme findet, als Aufſtiegskandidat mit Arheilgen in den kom=
menden
Verbandsſpielen zuſammentreffen wird. Das Treffen
dürfte deshalb als Probe für die Verbandsſpiele zu bewerten
ſein. Ein kleiner Samstagabend=Spaziergang nach dem Mühlchen
wird ſich lohnen.

Handball.

Sporkableilung Merck A.5. C. Darmſtadt.

Am Samstag, den 21. Juni, abends 6 Uhr, empfängt die
Mercks=Elf auf ihrem Platze an der Maulbeer=Allee die
erſte Handballmannſchaft des hieſigen Akademiſchen Sport=Clubs
zum Rückſpiel. Das auf dem Höchſchul=Stadion vor kurzem aus=
getragene
Vorſpiel endete nach ſpannendem Verlauf mit einer ge=
wiſſen
Ueberraſchung, denn man hatte wohl nicht damit gerechnet,
daß Merck dem A.S.C. eine 4:1=Niederlage beibringen könnte.
A. S. C. wird zweifellos darauf brennen, dieſe Niederlage wett=
zumachen
, aber auch Merck=Sport, das den Vorteil des eigenen
Platzes hat, wird alles daran ſetzen, ehrenvoll abzuſchneiden. Ein
faires Treffen ſteht ſicherlich bevor, die niedrigen Preiſe geſtatten
jedem Handballanhänger, ſich dieſes Abendſpiel anzuſehen.

Kraftſpork.

Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.

Für Sonntag ſieht das Gauprogramm die letzte Lehrſtunde
im Männerturnen, vormittags 9 Uhr im Turnhauſe der
Turngemeinde Darmſtadt 1846, welche die Beendigung der Vor=
arbeiten
zum 49. Gauturnfeſt in Groß=Gerau bringt, vor. Die
Uebungsfolge beſteht aus Frei= und Geräteübungen zum Gau=
und Kreisturnfeſt. Um 10 Uhr verſammeln ſich ſodann die Kampf=
richter
zum Gauturnen zwecks Unterweiſung in der Wertung von
Geräteübungen. Für Altersturner, die um 10 Uhr antreten, iſt
die zweite diesjährige Lehrſtunde ebenfalls der turneriſchen Arbeit
für Gau= und Kreisturnfeſt vorbehalten. Kampfrichterunterwei=
ſung
und Lehrſtunde für Altersturner finden, ebenſo wie das
Männerturnen, im Turnhauſe der Turngemeinde 1846 am Woogs=
platz
ſtatt. Der Lehrtag am Sonntag leitet zu den diesjährigen
Gauwettkämpfen über, die mit dem Gauwetturnen der Frauen in
Sprendlingen, am 28. und 29. Juni, ihren Anfang nehmen. Es
folgen ſodann, am 5. und 6. Juli das Gauturnfeſt in Groß=Gerau,
am 13. Juli das Gauſtromſchwimmen in Gernsheim, am 20. Juli
das Gauſchwimmen in Roßdorf und am 27. Juli das Gauſportfeſt
in Darmſtadt. Die Kreiswaſſerballrunde (Sonderklaſſe) ſieht die
Mannſchaft der Turngeſellſchaft Darmſtadt am Sonntag in Hanau
gegen die Mannſchaft der Turngemeinde 1837 Hanau. Sonnwend=
feier
und Gaujugendtreffen, welche auf den 22. Juni feſtgelegt
waren, mußten abgeſagt werden und ſoll eine Jugendfeier mit
der Gau=Herbſtwanderung verbunden werden. Eine Reihe von
Gauvereinen entſenden zum Feldbergfeſt am 22. Juni ihre beſten
Volksturner.

Was verſprechen die Schwimmwettkämt
der Akademiſchen Weltmeiſterſchaften!

Von Karl Wilhelm Leyerzapf, Darmſtadt.

Athl. V. Kirn Pol. Sp.V. Darmſtadt 6:13.
Am letzten Sonntag weilte die Ligamannſchaft der Polizei als
Gaſt beim Athletenverein 1928 Kirn a. d. Nahe, um dort den fäl=
ligen
Freundſchaftskampf auszutragen. Bei vollem Hauſe lief der
Kampf abends um 8,30 Uhr glatt ab. Hier konnte man ſehen, daß
das Publikum großes Verſtändnis für den Kraftſport hat. Die
Diſziplin und Ruhe während der Kämpfe muß als ſehr gut be=
zeichnet
werden. Auch die ganze Aufmachung vor und nach dem
Kampf war dem jungen Verein glänzend gelungen. Die Kirner
Mannſchaft ſelbſt iſt eine ſtabile, techniſch durchtrainierte Mann=
ſchaft
, die manchem Kreis= und Gauverein zu ſchaffen machen
dürfte. Die Polizeimannſchaft hielt ſich trotz der langen Reiſe und
Hitze ſehr gut. Als Schiedsrichter fungierte Kreisringwart Huber=
Bingen, der ſeiner Aufgabe trotz ſeines Alters gewachſen war. Die
einzelnen Kämpfe verliefen wie folgt:
Bantam: Schnauber (P.) Wagner (K.) 2:0.
Feder: Schanz G. (P.) Becker (K.) 4:0. eine zweimalige Nie=
derlage
des Kirner hat hier Huber überſehen.
Leicht: Flügel (P.) Zehrfaß (K.) 7:0.
Welter: Schanz A. (P.) Gräff (K.) 7:3, hier hat ſich Sch. nach
wunderbarer Schleuder eine Selbſtniederlage gegeben.
Leichtm.: Feldmann (P.) Führer (K.) 7:6, hier gilt da gleiche
wie bei Weltergewicht.
Schwerm.: Kraus (P.) Wanner (K.) 10:6.
Schwer: Ließfeld (P.) Korn (K.) 13:6.

* Wenn in dieſem Jahre die Auguſtſonne über der herrlichen Anlage
des Stadions der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt ſcheint, dann werden
einen breiten Raum der 4. Akademiſchen Weltmeiſterſchaften die
Schwimmwettkämpfe einnehmen. Eine große Schar begeiſterter
Schwimmſportanhänger der akademiſchen Jugend aus aller Herren
Länder wird ſich in den erſten Auguſttagen dieſes Jahres in Heſſens
Hauptſtadt ein Stelldichein geben, um in friedlichem Wettkampf die
Beſten der akademiſchen Jugend auf dem Gebiete des Schwimmens,
Springens und Waſſerballſpieles zu ermitteln. Auf der ſchönen, moder=
nen
Fünfzigmeterbahn des Stadions, umgeben von herrlichem
deutſchen Wald, werden die Schlachtrufe der einzelnen Nationen
erklingen, wenn es gilt, die höchſten Trophäen zu erringen, die die
Confédération Internationale des Etudiants ihren Sportfüngern zu
vergeben hat. Dem ſtändigen friedlichen Wettkampf in ſämtlichen Zwei=
gen
der Geiſteswiſſenſchaften wird hier der Wettkampf auf dem grünen
Naſen und im Waſſer folgen, um auch auf dieſen Gebieten die Meiſter
der gkademiſchen Jugend feſtzuſtellen.
Was verſprechen nun die Schwimmwettkämpfe dieſes großen inter=
nationalen
Wettſtreites? Man weiß zwar jetzt, daß 26 Nationen be=
ſtimmt
zugeſagt haben, noch kennt man aber nicht die Namen der ein=
zelnen
Wettkämpfer, denen die verſchiedenen Länder die Vertretung der
Einzelwettkämpfe übertragen werden. Eine genauere Vorherſage auf die
einzelnen Diſziplinen wird ſelbſtverſtändlich erſt möglich ſein, wenn
man die namentlichen Meldungen der einzelnen Nationen in Händen
hat. Man wird jedoch heute ſchon in der Lage ſein, einige Schlüſſe auf
das Können der verſchiedenen Nationalmannſchaften zu ziehen
man annimmt, daß ſich das Stärkeverhältnis der Studentenmannſchaften
in dem Können der Schwimmer eines Landes überhaupt widerſpiegeln
wird.
Das Programm der Schwimmwettkämpfe

wurde ſeit den letzten Spielen in Paris etwas geändert und in ſtär=
kerem
Maße dem allgemeinen olympiſchen Programm angepaßt. Es
enthält jetzt folgende Wettkämpfe:
Herren: 200=Meter=Bruſtſchwimmen, 100=Meter= Nückenſchwim=
men
, 100=, 400= und 1500=Meter=Kraulſchwimmen, 4X100=Meter=Staffel,
Kunſtſpringen, Turmſpringen Waſſerball.
Damen: 200=Meter=Bruſtſchvimmen, 100=Meter= Rückenſchwim=
men
. 100=Meter=Kraulſchwimmen, 4X50=Meter=Staffel, Kunſtſpringen.
Betrachtet man nun die einzelnen Wettkämpfe, ſo kann man heute
ſchon mit Beſtimmtheit ſagen, daß es in allen dieſen Nennen heiße
Kämpfe geben wird, bis die einzelnen Meiſter feſtſtehen werden. bis die
Fahne am Siegesmaſt bochgehen wird, um beim Geſang der National=
hymne
über dem weiten Rund des Stadions zu verkünden, daß wiederum
ein Meiſter ſeines Fachs feſtgeſtellt iſt. Der allgemeine Tortſchritt des
Schwimmfvorts in ſämtlichen ſporttreibenden Ländern der Erde wird
ſich beim Kampf der akademiſchen Jugend widerſpiegeln.

Im Bruſtſchwimmen

hoffen die Deutſchen auf ein gutes Abſchneiden ihrer Teilnehmer, bei
den Herren wie bei den Damen. Doch wird man hier genau wie bei den
anderen Wettkämpfen mit Ueberraſchungen zu rechnen haben, denn wie
die Amſterdamer Olympiade bewieſen hat, iſt das Bruſtſchwimmen auch
nicht mehr in dem Maße wie früher die Domäne der Deutſchen. Die
Söhne Ungarns, Oeſterreichs, Frankreichs, Italiens, Japans und an=
derer
Länder werden hier ein gewichtiges Wort mitſprechen, bis dieſes
Rennen unter Dach und Fach gebracht iſt.
Sollten einige Schwimmer der Vereinigten Staaten von Nord=
amerika
an den Kämpfen teilnehmen (die Verhandlungen ſind noch nicht
abgeſchloſſen), ſo wird man außer im

Freiſtilſchwimmen beſonders im Rückenſchwimmen

mit ihrem großen Können zu rechnen haben. Den Sieg in dieſer wert=
vollen
Diſziplin werden ihnen hauptſächlich die Ungarn und Deutſchen
ſtreitig zu machen ſuchen. Jedoch muß man in allen Wettkämpfen auf
Ueberraſchungen gefaßt ſein, und warum ſollte nicht gerade im Rücken=
ſchwimmen
ein bislang unbekannter Mann auf dem Plan erſcheinen, der

Der Spork am Wochenende.

Am Wochenende herrſcht Hochbetrieb im Sport. In Düſſeldorf
gelangt unter der Leitung von Guyenz=Eſſen das

Endſpiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft

zwiſchen Hertha Berlin und Holſtein Kiel zum Austrag. Der
Ausgang der Begegnung iſt nach den bisherigen Ueberraſchungen
als durchaus offen anzuſehen, wenn auch die Wetten zugunſten der
Berliner Hertha ſtehen. In Süddeutſchland ſteht der Revanche=
kampf
Süddeutſchland Zentralungarn an erſter Stelle der zahl=
reichen
Großveranſtaltungen. Ob es gelingt, die im Vorſpiel mit
7:1 erlittene hohe Niederlage wettzumachen, erſcheint fraglich. In
Nürnberg ſteigt ein Städteſpiel Nürnberg=Fürth gegen Prag.
Weitere Städtetreffen ſind Stuttgart Karlsruhe Pforzheim
Heilbronn, dazu Auswahlſpiele (Frankfurt uſw.) und ein Gruppen=
kampf
Rhein Saar in Mannheim. Im Reich gibt es gleichfalls
wie bei uns intereſſante Privatſpiele: Norden=Nordweſt Vienna
Wien, Tennis=Boruſſia Kickers Stuttgart, Eintracht Frankfurt
Deutſchamerikaner (Samstag). Im Ausland ſind drei Länder=
ſpiele
: Norwegen Schweiz, Dänemark Schweden und vor allem
Italien Spanien.
Handball.

In Breslau wird die Frauenmeiſterſchaft der D.T. zwiſchen
Berliner Turnerſchaft und Vorwärts Breslau entſchieden.

Leichtathletik.

Am D.F.B.=Jugendtag finden verſchiedene Wettkämpfe ſtatt.
deren bedeutendſter der Repräſentativkampf Rhein Saar in
Mannheim iſt. Sonſt ſind die Sportfeſte von mehr lokaler Bedeu=
tung
. Bei dem internationalen in Bologna ſind dagegen hervor=
ragende
Kämpfe zu erwarten, ſo daß die deutſchen Teilnehmer vor
nicht leichten Aufgaben ſtehen.

Tennis.

Eine gute Beſetzung hat das internationale Turnier in Mann=
heim
erfahren. Weitere Veranſtaltungen ſind in Würzburg, Mün=

chen, Koblenz und Dortmund, ſowie Leipzig. Im Ausland haben
die tſchechiſchen Meiſterſchaften Intereſſe, das Turnier des Queens=
Club mit Deutſchen, die Meiſterſchaft der Berufsſpieler in Paris.

Radſport.

Groß iſt wiederum die Zahl der Bahn= und Straßenrennen.
In Köln gibt es einen Länderkampf Deutſchland Holland, dazu
Goldenes Rad von Frankfurt, Berliner und Leipziger Bahnrennen.
An Straßenrennen ſind zu nennen: D.R.U.=Rundfahrt durch das
bayeriſche Hochland, V.D.RV.=Kaiſerpreis von Bayern, Großer
Mifapreis von Frankfurt, BrüſſelParis, Rund um den Genfer
See und ParisRennes.
Waſſerſport.

Das Hauptereignis iſt die Große Grünauer Regatta mit Ami=
citia
Mannheim und der geſamten Berliner Elite am Start. Wei=
tere
Veranſtaltungen ſind in Karlsruhe, Würzburg, Bad Ems,
Breslau und Kaſſel. Bei den Schwimmern ſind zu nennen das
Langſtreckenſchwimmen Quer durch Berlin, ein Klubkampf Jung=
deutſchland
Darmſtadt Nikar Heidelberg und ein Länderkampf
Oeſterreich Ungarn.
Motorſport.

Am Wochenende dominiert der Motorſport im Ausland. In
Polen gelangt, der internationale Tourenpreis von Polen zum
Austrag. Carraciola und Werner nehmen an dem 24=Stunden=
Rennen bei Le Mans teil. Ungarn bringt den Großen Preis von
Ungarn zum Austrag.

alle Vorherſagen Lügen ſtrafen wird? Man muß bei den große
die dieſe Weltmeiſterſchaften den einzelnen Ländern auferlege
darauf rechnen, daß nur die tatſächlich Beſten der einzelnen L
Start erſcheinen, ſo daß in faſt allen Rennen nur die Brucht
Sekunde die einzelnen Vertreter trennen werden.
Am begehrteſten werden natürlich die Siege und Plätz
ſchnellſten aller Schwimmarten,

dem Kraulſchwimmen,

ſein, gilt es doch hier, die ſchnellſten Schwimmer der akademiſcher
der Welt zu ermitteln. Die Vertreter des Sternenbanners ſin
erklärten Favoriten. Japan hat leider bis jetzt nur die Teiln
15 Leichtathleten zugeſagt. Es wäre höchſt erfreulich, wenn
Oſten auch noch ſeine berühmten Schwimmer entſenden würde,
würden ſeine ehrgeizigen Söhne gerade auf dem Gebiete de
ſchwimmens ein ernſtes Wort mitreden. Und wie iſt es mit
tretern Europas? Sie werden ihre ſtärkſten Waffen in der
haben, die es ja überhaupt fertig gebracht haben, im eu
Schwimmſport in der ſchnellſten aller Schwimmarten die
ſich zu bringen. Schon 1928 in Paris ſtellten ſie die Sieg
kurzen Freiſtilſtrecken und belegten auch in der 4X50=Meter=S
erſten Platz. Daher wird man auch dieſesmal wieder ſtarl
Ungarn zu rechnen haben, die ſehr darauf bedacht ſein werl
damaligen Siegen neue Lorbeeren anzureihen. Aber auch die
Vertreter werden auf deutſchem Boden zu kämpfen verſtehen,
große internationale Feuerprobe gut zu beſtehen. Zu beachte
auch die ſtark aufkommenden Italiener ſein, aber auch die De
Engländer, Belgier, Franzoſen und Auserwählten aller and
nehmenden Nationen werden, eingedenk der ihnen geſtellte
Aufgabe, den höchſten Triumph zu erringen ſuchen, den es
Sportsmann geben kann.
Ueber die Ausſichten der einzelnen Nationalmannſchafte

Sprungkonkurrenzen
herrſcht vorerſt noch vollkommenes Dunkel. Vielleicht darf ma=
einem
guten Abſchneiden der in dieſer Diſziplin in Europa ſe
führenden Deutſchen rechnen.
Hart und intereſſant verſprechen die Kämpfe um den

Wafferballſieg

zu werden. Jeder Freund dieſes ſchönen Sportes wird ſich au
lichen Kämpfe freuen, und gerade in Darmſtadt wird man
Sportart ein beſonders fachmänniſches und begeiſtertes Publ
finden. Die Ungarn, die Franzoſen, die Belgier, die Engländ
Deutſchen, die führenden Nationen auf dem Gebiete des W.
werden dieſe Meiſterſchaften unter ſich ausmachen. Doch iſt
manche Ueberraſchung möglich.
Ueber die
Damenkämpfe

heute ſchon auch nur Andeutungen zu machen, iſt ziemlich
da man über die Verhältniſſe des akademiſchen Damenſportes ſ
unterrichtet iſt. Hier werden noch mehr als bei den Heri
die namentlichen Meldungen Möglichkeiten einer genaueren
bieten.
Die 4. Akademiſchen Weltmeiſterſchaften in Darmſtadt 1
würdig an ihre Vorgänger Warſchau, Rom, Paris anrei
in Deutſchland wird man nichts unverſucht laſſen, den Käm
ihnen entſprechenden Rahmen zu geben und eine erſtklaſſige Or
zu bieten, für die ja ſchon der Leiter der Schwimmwettkämpfe,
präſident des internationalen und Verbandsſchwimmwart des
Schwimmverbandes, Herr Oberſtudiendirektor W. Binner=Bre
gen wird. Hoffen und wünſchen wir, daß die Kämpfe in
Mauern die Beſten der akademiſchen Jugend der Welt zu
Wettkampf vereinen werden und einen weiteren Markſtein i
ſchichte des Univerſitätsſportes bilden.

Schmeling als Welkmeiſter anerkeit

Nachdem bereits einige Boxkommiſſionen amerikaniſcher El
Deutſchen Max Schmeling als Weltmeiſter aller Gewichtskate
erkannt hatten, trat am Donnerstag die Athletic=Commiſſion d
New York zu der entſcheidenden Sitzung zuſammen. Dieſe K
der das letzte und ausſchlaggebende Wort vorbehalten war, bef
Spruch des Ringrichters, wonach Sharkey wegen eines klaren 2
disqualifiziert und Schmeling als Sieger ausgerufen worden
der Beſtätigung des Urteilsſpruches verband die Kommiſſion
ohne bislang eine nähere Begründung bekannt zu geben
lings Anerkennung zum Weltmeiſter. Damit ſind die letzt
über Schmelings Schickſal beſeitigt, der wertvolle Titel iſt ihm
kann ihm nur durch einen Kampf wieder genommen werden.
wurde aber als Sportsmann gut daran tun, ſelbſt darauf zu
daß der Nevanchekampf mit Sharkey recht bald zuſtande komn
mit den Beweis liefern zu können, daß der Deutſche die A
ſchaft auch tatſächlich verdient hat. Wie verlautet, ſoll der
kampf im Oktober ſtattfinden.
Pferdeſpork.

Pferderennen zu Horſt=Emſcher am Donnerstag.

Graf Gersdorff=Rennen, 4000 Mark, 1600 Meter: 1. O.
Boniburg (Zimmermann); 2. Jungmanne, 3. Paſtete. Tot.:
41, 36, 25, ½½ Lg. Ferner: Arabella, Hageſtolz, Wallia,
Papageno, Pronto.
Großer Preis von Horſt, Ehrenpreis und 11 000 Mark. 18
1. Pfeiffers Numea (Buge), 2. Amalfi, 3. Felix eſto. Tot.: 153,
14, 43. K.2 Lg. Ferner: Volumnius, Junker, Orion. Eve

Rennen zu München=Riem.

Preis vom Höhenried, Herrenreiten, Verkaufsrennen,
und 1600 Mark, 2000 Meter: 1. *Lachners Songe dOr (v. E
1. *Gamerdingers Markſtein (Oblt. Merk); 3. Canio. Tot.:
Platz 14, 16, 2. F.: Marconi, Albana, Gnadenfriſt.
Adelsried, Jagdrennen, Herrenreiten, Ehrenpreis und 1600 9
Meter: 1. Stahls Hexenprinz (Dr. Volkmann); 2. Schwälbche
lius. Tot.: 31. Pl. 18 20, ½6 Lg. F.: Gerold, Amandus 2
der Stadt München, Ehrenpreis und 3500 Mark, 1600 Meter:
Peter Sonnenſchein (Göbl); 2. Hilf Dir ſelbſt; 3. Dido. Tot.:
11, 16, 24 Lg. F.: Zupo. Preis von Vernrieb, Jagdrenne
reiten, Ehrenpreis 2100 Mark, 4000 Meter: 1. Münchs Fähn=
Imhofen); 2. Kabalia; 3. Jenoe. Tot.: 15. Pl.: 13. 18, 6-
Juif Errant, Countryſide.

Außenſeiterſieg im U. S. A.=Derby.
Das amerikaniſche Derby, das im Waſhington=Park zu C
über 2000 Meter entſchieden wurde und nicht ganz die Bede

Kentucky=Derbys hat, wurde von dem 55:1=Außenſeiter Reve
des Mr. Beſt mit 3½ Längen gegen Galant Knigt, den 3u
dem Kentucky=Derby, gewonnen. Der Wert des Chikagoer Re
trug rund 50 000 Dollar für den Sieger.

Emmm
Veranſwortich für polit und Wirſchaſt: Rudolf Maupe: ſr Feutſion
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl 3
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdienſf: Andreas 2
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert ?
ſür den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wiliv Kubl
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſfadl
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übern

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

[ ][  ][ ]

Freitag, den 20. Juni 1930

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2 vom Gemeinderat in Arheilgen
iſſene Ortsſatzung über dies Er=
3 einer Bierſteuer in der Gemeinde
gen liegt gemäß Art. 15, Abſ. 3

G.O. ab 20. Juni 1930 auf die
einer Woche während der Dienſt=
n
auf dem Geſchäftszimmer der
eichneten Bürgermeiſterei zu jeder=
s
Einſicht offen.
nwendungen, können innerhalb der
egungsfriſt dortſelbſt vorgebracht
(9810
n.
heilgen, den 19. Juni 1930.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Jung.

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zu bringen. Wir tun es. Dies beweist unser heutiges Angebot.
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Serichtsvollzieher in Darmſt

[ ][  ][ ]

Nammer 169

aattf

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Dollar zum Zinsfuß von 6½ Prozent vergibt. Die Gruppe wird
jährlich 1 800 000 türkiſche Pfund als Gewinnanteil an die Regie=

rung entrichten und binnen zwei Jahren eine Fabrik in der Um=
gebung
Konſtantinopels bauen. Die Gruppe wurde ermächtigt,
das Holz zur Herſtellung von Streichhölzern einzuführen.

Produkkenberichke.

Berliner Produktenbericht vom 19. Juni. Das Geſchäft auf
allen Umſatzgebieten hält ſich gänzlich infolge der durch die ſtar=
ken
Preisſchwankungen an den überſeeiſchen Terminmärkten ber=
vorgerufenen
Zurückhaltung auf Verkäufer und Käuferſeite in
engſten Grenzen. Prompter Weizen iſt weiterhin im Preiſe ge=
druckt
, Juliweizen auf Grund des ſchlechten Mehlgeſchäftes und
des immer noch anſehnlichen Deports in neuem Weizen kommen
nur in geringſtem Ausmaße auf ermäßigtem Preisniveau Umſätze
zuſtande. Prompter Roggen wird auf unverändert geſtriger Preis=
baſis
geſtützt, es bleibt immer noch in beträchtlichem Ausmaße un=
verkäufliches
Material im Markte. Am Lieferungsmarkt ergaben
ſich empfindliche Preisabſchläge, die vor allem darauf zurückzufüh=
ren
ſind, daß ſeitens der Proyinz die Verkaufsausſichten trotz der
Trockenheit ziemlich günſtig beurteilt werden, man neigt zu der
Anſicht, daß das Wetter lediglich auf ganz leichtem Boden eine
Wirkung auf den Felderſtand haben dürfte. Das Mehlgeſchäfr iſt
weiterhin ziemlich leblos. Hafer ziemlich reichlich angeboten, Ver=
käufer
halten jedoch auf Preiſe, während der Konſum, der ſich in
den letzten Tagen ziemlich ausgiebig verſorgt hat, Reſerve an den
Tag legt. Gerſte bei geringen Umſätzen ſtetig.

Amerikaniſche Kabelnachrichken.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Juni:
Getreide: Weizen, Juli 96½, Sept. 99½, Dez. 104½; Mais,
Juli 76½, Sept. 75½, Dez. 70½; Hafer, Juli 36½, Sept. 373,
Dez. 40½; Roggen, Juli 50¾, Sept. 54½, Dez. 6138.
Schmalz: Juli 9,475, Sept. 9,625, Okt. 9,675, Dez. 9,35.
Speck loco 14,25.
Leichte Schweine 9,509,95, ſchwere Schweine 9,409,85;
Schweinezufuhren Chicago 31 000, im Weſten 89 000.
Chicago Baumwolle: Juli 13,60, Okt. 13,32.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 19. Juni
Schmalz: Pr. Weſtern 10,26; Talg ertra loſe 5.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 113, Hartwinter 102½;
Mais 87½8; Mehl 55,30; Getreidefracht nach England 1,62,3 sh,
nach dem Kontinent 79 C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 200, Loco 8; Juni 7.84, Juli
7.84, Sept. 8.04, Okt. 8.12, Dez. 8.12.

Mekallnokierungen.

99 (100), Mai 100 (100,25), Juni 97 (103), Juli 98 (102), Auguſt,
September 99 (102), Oktober, November Dezember 100 (102).
Tendenz: ſtramm. Für Blei: Januar, Februar, März 35 (36),
April, Mai 35,25 (36), Juni 35 (36), Juli 34,50 (35,50), Auguſt
34,75 (35,50) September, Oktober, November, Dezember 35 (35,50)
Tendenz: luſtlos. Für Zink; Januar 35,25 (36), Februar 36
(36,25), März 36 (37), April 36,50 (37), Mai 37 (37,50), Juni
32,50 (33,50), Juli 32,50 (33,25), Auguſt 33 (33,75) September

Viebmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 19. Juni. Aufgetrieben waren 160
Kälber, 2 Schafe, 10 Ochſen. Der Preis für Kälber ſtellte ſich auf
a) 6874, b) 6167, c) 5460 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf:
ſchleppend.

Frankfurter Viehmarkt vom 19. Juni. Der Auftrieb des
heutigen Nebenmarktes beſtand aus 122 Rindern, 780 Kälbern, 48

Freitag, den 20. Jun

Der deutſche Arbeitsmarkt Ende Mai. Nach den Feſtſtellun=
gen
des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes belief ſich

Ende Mai 1930 bei 4 239 579 (Ende April 4 207 638) Mitgliedern,
über die berichtet wurde, die Zahl der Arbeitsloſen auf 838 141
(864 458), fiel alſo gegen den Vormonat um 26 317. In der Saiſon=
gruppe
waren von 810 802 (810 218) Mitgliedern 38,1 (42,9) Proz.
arbeitslos und in der Konjunkturgruppe von 3 428 777 (3 397 420)
Mitgliedern 15,4 (15,2) Proz. Die Zahl der Kurzarbeiter betrug
494 420 (493 962), d. ſ. 11,7 (11,7) Proz. des Mitgliederbeſtandes.
Für Ende Mai 1929 wies die Statiſtik des ADGB. bei einem Mit=
gliederbeſtande
von 4267 439 387 920 Arbeitsloſe und 269 966
Kurzarbeiter aus.
Die neuen Roheiſenpreiſe. Wie bereits mitgeteilt, hat der Roheiſen=
verband
eine Ermäßigung ſeiner Preiſe um durchſchnittlich 23 Mark
mit Wirkung ab 16. Juni beſchloſſen. Im einzelnen ſind die Preiſe
wie folgt neu feſtgeſetzt worden (alles pro Tonne): Gießereiroheiſen
Nr. 1 ab Oberhauſen 86,50 (bisher 88,50) RM. Gießereiroheiſen Nr. 3
ab Oberhauſen 84 (85,00) RM., Hämatit ab Oberhauſen 88,50 (91,00)
RM., kupferarmes Stahleiſen ab Siegen 85,00 (88,00) RM., Stahleiſen
Siegerländer Qual. ab Siegen 85,00 (88,00) RM., kalt erblaſenes Zu=
ſatzeiſen
der kleinen Siegerländer Hütten ab Werk weiß 103 (105) RM.,
meliert 105 (107) RM., grau 107 (109) RM., Spiegeleiſen ab Siegen
mit 68 Prozent Mn. 99,00 (102) RM., desgl. mit 810 Proz. Mn.
104 (107) RM., mit 1012 Proz. Mn. 109 (112) RM., Gießereiroheiſen
Nr. 3 Luxemburger Qualität ab Apach 73,00 (75,00) RMM.
Die Kohlenförderung des Ruhrgebietes im Monat Mai. Im Monat
Mai 1930 wurden insgeſamt in 26 Arbeitstagen 9 027 925 To. verwert=
bare
Kohle gefördert gegen 8 747 832 To. in 24 Arbeitstagen im April
1930 und 9 772 940 To. in 242/ Arbeitstagen im Mai 1929. Die reine
Kohlenförderung betrug im Mai 1930 8 768 470 To. gegen 8 500 038 To.
im Vormonat und 9 486 559 To. im Mai 1929. Arbeitstäglich betrug
die verwertbare Kohlenförderung im Mai 1930 347 228 To. gegen
364 493 To. im April 1930 und 400 941 To. im Mai 1929. Die reine
Kohlenförderung betrug im Mai 1930 arbeitstäglich 337 249 To. gegen
354 168 To. im Vormonat und 389 192 To. im Mai 1929. Die Koks=
erzeugung
des Ruhrgebietes ſtellte ſich im Mai 1930 auf 2382 525
To, (täglich 76 856 To.), im April 1930 auf 2390 847 To. (täglich 79 695
To.) und 2778 911 To. (täglich 89642 To.) im Mai 1929. Auf den
Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet. Die Brikettherſtel=
lung
hat im Mai 1930 insgeſamt 248 724 To. betragen (arbeitstäglich
9566 To.) gegen 222 941 To. (9289 To.) im April 1930 und 271 682 To.
(11146 To.) im Mai 1929. Die Beſtände an Kohlen, Koks
und Preßkohle (d. ſ. die auf Lager, in Wagen, in Türmen und
in Kähnen, einſchließlich Koks und Preßkohle in Kohle umgerechnet)
ſtellten ſich Ende Mai 1980 auf rund 7.96 Mill. To. gegen 7,16 Mill.
To. Ende April 1930. In dieſen Zahlen ſind die in den Syndikats=
lägern
vorhandenen, verhältnismäßig geringen Beſtände einbegriffen.
Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbeiter, ſtellte ſich Ende
Mai 1930 auf 346 608 gegen 354 968 Ende April 1930 und 372 349 Ende
Mai 1929. Die Zahl der Feierſchichten wegen Abſatzmangel be=
lief
ſich im Mai 1930 nach vorläufiger Ermittelung auf rd. 942000. Das
entſpricht etwa 2,7 Feierſchichten auf je 1 Mann der Geſamtbelegſchaft.
Das Streichholz= und Feuerzeugmonovol in der Türkei. Die
türkiſche Nationalverſammlung nahm ein Geſetz an, das das
Streichholz= und Feuerzeugmonopol an eine amerikaniſche Finanz=
gruppe
für 25 Jahre gegen einen Vorſchuß von 10 Millionen

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Neue ſchwere Baiſſe an der New Yor

Frankfurt a. M., 19. Juni.
Im Anſchluß an die ſchwache geſtrige Abendbörſe war man im
heutigen Vormittagsverkehr unter dem Druck der innerpolitiſchen
Kriſe weiter luſtlos, und es wurden erneut ſchwachere Kurſe
taxiert. Zu Beginn des offiziellen Marktes ſchlug die Tendenz
plötzlich um, und zwar nahm man an, daß die Banken zu Inter=
ventionen
ſchreiten würden, wodurch die Spekulation ſich veran=
laßt
ſah. Deckungen vorzunehmen, ſo daß bei freundlicher werden=
der
Haltung gegenüber der geſtrigen Abendbörſe teilweiſe erheb=
liche
Kurserholungen eintreten konnten. Das Geſchäft war im
allgemeinen ſehr gering. Nur einige Spezialwerte konnten etwas
mehr Intereſſe auf ſich lenken. Einen Spitzengewinn hatten von
Kaliaktien Salzdetburth mit plus 5 Prozent und Weſteregeln mit
plus 3 Prozent. Auch die ſehr ſchwachen Siemensaktien konnten
ihren Verluſt an der geſtrigen Abendbörſe mit plus 3 Prozent
vollkommen ausgleichen. Schuckert zogen 3 Prozent, Geſfürel 234
Prozent und AEG. 1 Prozent an. Dagegen lagen Licht und Kraft
auf angeblich Schweizer Abgaben erneut im Angebot und 3 Proz.
ſchwächer. Am Chemiemarkt beſſerten ſich J. G. Farben um 2¾
Prozent. Die übrigen Werte dieſes Marktes lagen bis zu 1 Proz.
befeſtigt. Am Montanmarkt war die Umſatztätigkeit weiter ſehr
beſcheiden. Die Kursgeſtaltung war hier nicht einheitlich, doch
hielten ſich die Gewinne und Verluſte in kleinem Rahmen. Nur
Harpener traten mit plus 1½ Prozent auch heute etwas mehr
in Erſcheinung. Am Schiffahrtsmarkt beſſerten ſich Nordd. Lloyd
um 1½ Prozent, Aku lagen 1½ Prozent feſter. Banken ohne Ge=
ſchäft
und wenig verändert. Am Rentenmarkt waren deutſche
Anleihen bevorzugter und bis ca. ½ Prozent erhöht. Schutzgebiete
knapp gehalten. Von Ausländern lagen Rumänen etwas ſchwä=
cher
. Im Verlaufe war das Geſchäft ſtill, doch blieben die Kurſe
nach einer vorübergehend geringfügigen Abſchwächung gegen An=
fang
gut behauptet. Nur J. G. Farben lagen eine Kleinigkeit
niedriger. Zum Schluß der Börſe wurde die Tendenz auf Deckun=
gen
und feſtere internationale Börſenmeldungen ausgeſprochen
feſt und es traten unter Führung von J. G. Farben nochmalige
Kurserholungen um bis zu 2 Prozent ein. Am Geldmarkt war
Tagesgeld mit 2½ Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt war
die Mark international etwas feſter. Man nannte Mark gegen
Dollar 4,1935 gegen Pfunde 20,371, London=Kabel 4,8578, Paris
123.77. Mailand 92,76, Schweiz 25,09¾, Spanien 41,25 und
Holland 12,08½.
Nach den erhöhten Schlußkurſen der Mittagsbörſe zeigte die
Abendbörſe behauptete Tendenz. Das Geſchäft iſt weiter klein,
Farben bei 159 Prozent geſucht. Montanwerte eher etwas freund=
licher
. Auch Schuckert und Waldhof zu erhöhten Kurſen genannt.
Bemerkenswert feſt lag am Rentenmarkt Altbeſitzanleihe, die bis
58,6 Prozent anziehen konnte. An der Nachbörſe nannte man Far=
ben
unverändert 159 Prozent. Von Kurſen ſind zu nennen:
Deutſche Bank 136½, Dresdner 136¾, Reichsbank 263½, Buderus
72½ Harpener 123, Mannesmann 97½, Rheinſtahl 114, Rhein=
braun
211. Stahlverein 89½, Hapag 104½, AEG. 152¾ E. Sie=
mens
228½, Stahlverein 89½ Hapag 104½, AEG. 1523 E.
Siemens 228½, Schuckert 169½, Zell. Aſchaffenburg 1120, Waldhof
158, Aku 88½, Bemberg 99.
Berlin, 19. Juni.
Nachdem die Kurſe von der geſtrigen Abendbörſe eine weitere
Abſchwächung erfahren hatten, lag der heutige Vormittagsverkehr
ruhig und abwartend, Umſätze wurden kaum getätigt. Die Stim=
mung
war jedoch weſentlich beruhigter, man beurteilte die inner=
politiſche
Lage zuverſichtlicher, zumal auch die Auslandsverkäufe,
die die geſtrige Börſe ungünſtig beeinflußt hatten, aufgehört zu
haben ſcheinen. Die Spekulation ſchritt verſchiedentlich zu Deckun=
gen
, die bei den betroffenen Werten Kursbeſſerungen von 1 bis
2 Prozent nach ſich zogen. Auf der anderen Seite bemerkte man
aber auch Abſchwächungen gleichen Ausmaßes, ſodaß die Tendenz
als uneinheitlich angeſprochen werden mußte. Der ſchwächere Ver=
lauf
der geſtrigen New Yorker Börſe fand nur wenig Beachtung,
da aus London feſtere Anfangsmeldungen vorliegen. Verſtim=
mend
wirkte der Mißerfolg der holländiſchen Tranche der Young=
Anleihe, auf die die Zeichnungen nur 40 Prozent betragen. Das
Geſchäft hielt ſich in recht engen Grenzen, beſonders, da aus dem
Rheinlande infolge des katholiſchen Feiertages keine Orders vor=
lagen
. Im Verlaufe kam es auf Deckungen zunächſt zu Beſſerun=
gen
, die ſich jedoch ſpäter nicht behaupten konnten, teilweiſe gingen
die Kurſe ſogar etwas unter Anfang zurück.

Börſe.

Ernenke Kursverluſte von zirka 3 Milliarden.

Eine neue ſchwere Baiſſe iſt an der hieſigen Börſe zu ver
nen. Ueber 6,5 Millionen Aktien haben im Laufe des geſt
Börſentages ihren Beſitzer gewechſelt. Die Papiere von etw
Induſtrie= und Handelsfirmen haben die niedrigſten Kurſ
ihrer Notierung an der Börſe erzielt. Innerhalb drei Ste
ſind Kursverluſte von ungefähr drei Milliarden Dollar zu
zeichnen geweſen. Gegen Ende der Börſenſitzung boten
Kauforders der allgemeinen Baiſſe einigen Einhalt. Tru
lagen die Schlußkurſe um einige Punkte unter den vorgeſ
Schlußnotierungen. Die Getreide=, Kautſchuk= und Kaffeeve
haben beſonders ſchwere Verluſte zu verzeichnen. Man
bereits von einer vorübergehenden Schließung der Börſe auf
oder zwei Tage, wie dies im letzten Jahre während kataſtro,
Börſentage bereits geſchehen iſt. Das Börſenperſonal kann
Tat kaum mehr die Arbeit bewältigen, die in den letzten
lawinenartig angewachſen iſt.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

In einer Konferenz der europäiſchen Erzeuger von ſynthe
Stickſtoff, die am 18. und 19. Juni in Oſtende getagt hatten,
grundſätzlich Uebereinſtimmung über die Notwendigkeit eines
Zuſammenarbeitens erzielt. Es wurde ein Komitee gebildet, 1
praktiſche Durchführung der gefaßten Beſchlüſſe für die engere
menarbeit vorbereiten ſoll.
Die Deutſche Rentenbank=Kreditanſtalt hat mit der Nederl
Handelsmatſchappif, Amſterdam, eine Meliorationsanleihe über 2.
ſchweiz. Fr. zu 6,5 Prozent bei 30jähriger Laufzeit abgeſchloſſen
Der Feinblechverband beſchloß, ſich den Preisherabſe
beſchlüſſen der übrigen Eiſenverbände anzuſchließen. Die Pre
die einzelnen Feinblechſorten werden um durchſchnittlich 5 RM.
ermäßigt.
Wie wir erfahren, iſt der Zentralausſchuß der Deutſchen Rei
auf Freitag vormittag 11 Uhr zu einer Sitzung einberufen wor
der das Reichsbankdirektorium von ſeinem Beſchluß, den Reichsb
kont von zurzeit 4,5 v.H. um 0,5 v.H. auf 4,0 v.H. zu ſenken, K
geben wird.
Die Beſchäftigungslage in der Oberſteiner Metallinduſtrie z/
folge der erhöhten Abſatzſchwierigkeiten weiter ſinkende Tenden;
wenigen bisher voll arbeitenden Betriebe haben die Produkti=
ſchränken
und Arbeiterentlaſſungen vornehmen müſſen.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit Wirl
heute ihre Preiſe um 1 Prozent erhöht, nachdem ſie am 18. Jr
1 Proz. ermäßigt worden waren.
Die G.V. der Maſchinenfabrik Hartmann A.G., Offenbach
genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß für 1929 mit
6 Prozent Dividende. An Stelle des verſtorbenen Profeſſors Dr.
Koehler=Darmſtadt wurde Konſul ter Horſt=Frankfurt a. M.
Aufſichtsrat gewählt.
Bei den neueröffneten Rauchwarenauktionen in Montreal
am erſten Tage folgende Preistendenzen feſtgeſtellt: Luchs, Lu
Wildkatze, Opoſſum, Vielfraß, Eichhörnchen, Maulwurf, Hauska
Silberfuchs unverändert; Blaufuchs, Weißfuchs, Bär 20 Proze
linsky 15 Prozent, Skunks 10 Prozent, oſtkanadiſche Waſchbären
falls 10 Prozent niedriger. Die gefragteſten Artikel waren
Silberfüchſe.
Der Crédit Général des Petroles, die Holdingsgeſellſchaft
ziſche Petroleumbeteiligung (Dabrowa=Gruppe) erzielte bei 2 M
Fr. A. K. einen Reingewinn einſchließlich Vortrag von 30,07 (i. T
Mill. Fr., über deſſen Verwendung noch nichts bekannt iſt. Bish
die Geſellſchaft noch keine Dividende ausgeſchüttet. Die Reſerve
den mit 200 Mill. Fr. ausgewieſen.

Die Produits Chimiques des Engrais d’Auby verteilt aus
Reingewinn von 14,67 (9,67) Mill. Fr. wieder eine Dividende
Prozent auf das von 12,5 auf 27,5 Mill. Fr. erhöhte A.K. Ei
tere Kapitalserhöhung auf 55 Mill. Fr. iſt beantragt.

Berliner Kursbericht
vom 19. Juni 1930

Deviſenm
vom 19. Juni

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag

Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
*65
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

163.
213.

135.25
35.
103.25
140.
103.75
152.5
80.5
99.25
175.25
62.
165.
148.5
91.75

Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe

142.75
157.
131.5
145.5
122.75
96.
93.
204.
100.
93.75
95.25
48.
82.
102.5
69.5

Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal;
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein . Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Bafalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke

Mf
62.
376.5
147.5
110.5
90.
205.5

66.25
132.75

161.25

87.5
47.125

Helſingfors
Wien
R
Prag
2
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien

Italien
*
Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
00 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 L.Stg.
Pap. Peſol
Dollar.
100 Belgo
100 Lire
100 Francs

Gelde
10.54
59.09
12.42
73. 235
3.035
168.3.
112.07
112.05
112.4
20.347
1.549
4 1895
58.395
21.935/
16.43

Zrie
10.56
59.21
73.375
168.6
112.2
112.2:
112.65
20.38
4. 1965
8.515
21.975
16.47 I

Schweiz
Spanien
12.44 Danzig
Japan
3.041/Rio de Janeire
Jugoſlawien
Portugal
Athen

Iſtambu
Kairo

1.553/Kanada
lruguay
Island
Tallinn (Eſtl.)
Riga

Währung
100 Franken
1100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Dinat
100 Escudos
100 Drachm
1 türk. 2
äghpt. 2
1 canad. Doll
1 Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

Hnalbant, Komaanongeferfche
Frankfurter Kursbericht vom 19. Juni 1930.

Die Berliner Metall=Termine vom 19. Juni ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 100 (101,50), Februar, März 100 (101), April

72Dtſch. Reichsanl.

62 Vaden. u..
8% Bayern ....."
.
8% Heſſen v. 28
v. 29
88
9% Preuß. Staats
anl. . . . . . . .. .."
80 Sachſen ....."
6% Sachſen .....
726 Thüringen ...

Dtiche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +:/- Ab=
löſungsanl
. . . .
Dtſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.

33,25 (34,50), Oktober 34 (35), November 34,50 (35), Dezember
34,75 (35,25). Tendenz: befeſtigt. Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.

Mifs. Singe
bietsanleihe ...

8% Baden=Baden.
6% Berlin .....
8% Darmſtadt v. 2
v. 2
700 Frankfurt a.M
890 Mainz......"
82 Mannheim ..
82 Nürnberg

Schafen und 627 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des
Nebenmarktes der vergangenen Woche waren 86 Rinder, 294 Käl=
ber
, 13 Schafe und 31 Schweine mehr angetrieben. Bezahlt wurde
pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 7982, c) 7478, d) 66
bis 73. Schafe und Schweine infolge des geſtrigen Antriebes nicht
notiert. Marktverlauf: Bei allen Gattungen ruhig, ausverkauft.
Kälber waren gegenüber den Notierungen des letzten Hauptmark=
tes
bis zu 2 Mark billiger. Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch 1 95
bis 102. 2. 8595. Bullenfleiſch 9094, Kuhfleiſch 2. 7085,
3. 6070, Kalbfleiſch 1 115125, 2. 100110, Schweinefleiſch 1.
8090, Gefrierfleiſch, Rindfleiſch Vorderviertel zollfrei 58 und
Hinterviertel 65:

8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. .
8% Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . .
39 Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . .."
30 Goldobl
8% Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr.

Ve
88.5

100.7
85
92
95.5
95
100.75
83.5
84.5

58.3
9

32/

82.5
92.5

88
94

99.5
94.5

84

zoz
97

97
98.5

88 Naſſ. Landesbk.)
Goldpfbr. .. ...
R½% . Ob

dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)

8% Berl. Hhp.=Bk
4½%Liqu.=Pfb=
18% Frkf. Hyp.=Bk..
½% Lig. Pfbr.
% Pfbr.=Bk.
½%0 Lig. Pfrb.
% Mein. Hyp.=Bk.
Lig. Pfbr..
%0 Pfälz. Hyp.=Bk.
33% Lig.Pfbr.
8% Preuß. Boden=
cred
.=Bank ....!
4½%Lig. Pfbr.
/ Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank.
4½% Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp.B
4½% Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.....
3% Südd. Bod.
Cred.=Bank ...."
4½% Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B.

5% Daimler=Benz
2 Dt. Linol. Werke
88 Rlöckner=Werke
%o Mainkrw. v. 26
7% Mitteld. Stahl
werke .. . . . .."
8% Salzmann u. C.
% Ver. Stahlwerl
8½ VoigtckHäffner

100.25
84

571,
75

16

101
87.25
101
86
101
88
100.5
87.50
101
87.70

100.5
90.75

101
85.5
100.5
88.75

(1

,01
86.25
103

96
88.5

90.5
90
90
94,75

G. Farben Bonds

5% Bosn. L.E.B
L.Inveſt.
4½% Oſt. Schatz=
anw
. .. . . . . .."
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½½
49 Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollanl.
½2 Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
*
Aktien

Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm. . .
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg ..."
Bemberg J. P. ...
Bergm. El.=Werke.
FrownBoverickCie
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen..
Cement Heidelber=
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſell
Chem. Werke Albert
Chade ...... ...."
Contin. Gummiw
Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
...
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dhckerhoff u. Wid=

Eichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.

Ve

32rl.

47.5
26.5
9.7
16.725
7.80

23

88
123

187
99.5

118.5

Nae

115
135
181

313
166

34
106

89.2:

143
204

chw. Bergwerk..
linger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei

F. G. Farbenindnſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......
Hoſ ...

Geiling & Cie. ..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr. Unter=
nehmungen
.. . ."
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger

Hafenmühle Frkft.
dammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer... . .
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie

Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
funghans Stamn

Kali Chemie..
Aſchersleben
Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. . . .
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke

Lahmeher & Co.
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt

Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Aft.=Br. .

213
44

Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.

158

110
50I=

26
131

145

Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel

Nicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf
Otavi Minen .. ..

*
177

125
A

85.5C
132
83
92.25
94.5

228.5
115.25
39

147
207
377
207
101
119.5
126

241

13.5
86
173

Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm.
Stahlwerfe.
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G. ..
Salzw. Heilbronn..
Schöfferhof=Bind..
Schramm.
fabr
el.
Schriftg.
Schuckert C
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver. . . .
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Soenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauere
Unterfranken . . . .
Zeithwerke .. . .."
Ver. f. Chem. Ind
Laurahütte ..
Stahlwerke ..
Ultramarin ..
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeffner.

95.5

113
116.25
48.5
49
68
117.2:

60
46

89
113
211
142

105.25
60.75
160
208
249
118.25
168
140

172

156.25
303

102.5

103
18
71.

149
86
59
150

Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabri
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel .. . . . .
Waldhof.. . .

Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank...

Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankvereit
Berl. Handelsgeſ
Hypothekbl
Eomm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bank und Dise
Deutſche Effekten
und Wechſelban
Dresdener Ban1
Frankf. Bank..
Hhp.=Bank
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp. Bank".

Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bant
Reichsbank.
Rhein. Hyp.=Ban
Südd. Bod.=Cr. B
Wiener Bankvere
Württb. Notenbar

A.-G. . Verkehrsn
Allg. Lokalb. Kraſtt
72 Dt. Reichsbah
Vorzge.
Hapag.. ..
Nordd. Lloyd.
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Ge

Allianz. u. Stutte
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6 Parlaukang
dan Maart.
eriminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
Egon hatte ſich umgekleidet. Er bediente ſich dabei der
jüngeren Dieners, den er auch weiterhin für ſeinen
zn Dienſt beſtimmte. Der alte Leibdiener ſeines ver=
Baters ſchien ihm nicht ſympathiſch zu ſein.
ufig wollte er die Gemächer des Verſtorbenen bewoh=
ausgeſtattete
Räume, mit allem Komfort verſehen. Der
ier hatte ihm geſagt, daß hier in dieſem einen Zimmer
Herr Graf ſich zumeiſt aufhielt, mit der gnädigen Baro=
hſpielte
oder ſich vorleſen ließ an den Winterabenden.
...:die Baroneſſe! Sie weilte noch im Schloß. Eine
davon befand ſich in der Depeſche, die ihm der alte
Umann ſchickte.
entließ den Diener. Er ſtand auf und trat vor den
egel aus venezianiſchem Glas. Die glänzende Fläche
Bild zurück. Lange betrachtete ſich der Erbe, und dabei
icken um ſeinen Mund, ein faſt ſchmerzliches Lächeln.
hr ſich mit der Hand über den leichten dunklen Voll=
er
ſich da drüben hatten wachſen laſſen. Sein Geſicht
nwigebrannt von der Tropenſonne und dem Kampf mit
Wetter, war ſchmal geworden und von einer faſt krank=
rbe
. In den Augen, die von den ſchweren Wimpern
kt wurden, lag es wie der Abglanz böſer Tage, die ihre
ng noch immer ausübten. Er war wieder daheim, war
er Erbe, war reich, unabhängig aber er konnte keine
ude empfinden. Drückend laſtete die Schwermut auf
r ſich wohl aus den Tropen mitbrachte.
hr’ſich mit der ſchlanken Hand über die braune Stirn
ſeinem Spiegelbilde zu.
Schwerſte habe ich ja bereits hinter wir, murmelte
ſendete ſich zurück, gab ſeiner Geſtalt einen Ruck und
Ayempor. Dann klingelte er dem Diener.
die Baroneſſe Wallersbrunn anweſend? fragte er.
gnädige Baroneſſe haben vorhin angefragt, ob ſie dem
afen ihre Aufwartung machen dürfe.
felbſtverſtändlich; ich laſſe bitten.
ge Minuten ſpäter trat er ihr entgegen, die in ihrem
ſchlichten Kleide, in dem feuchtglänzenden Augen un=
rAund
etwas Scheu, auf ihn einen ungemein anziehenden
machte.
S anden ſich nach den erſten Begrüßungsworten ein Weil=
m
gegenüber, und jedes ſuchte nach weiteren Worten.
ſich dabei an, und ihre Blicke ſanken ineinander.
ſenkte zuerſt die Augen, und eine Blutwelle ſtieg ihr
in die weiße Schläfe.
Egon holte tief Atem. Warm und wie erlöſend zog
urch das Herz. Er bot ihr einen Sitz, ſprach davon, daß
ange hier in dieſen Räumen gleichſam Herrin war, daß
endlich freue, die treue Pflegerin ſeines Vaters kennen=
und dankte ihr in herzlicher Weiſe für all die Liebe und
eſie dem Verſtorbenen zuteil werden ließ.
A hatte den Blick geſenkt. Nun hob ſie ihn langſam. Ihre
icherheit war verſlogen. Es war ſonderbar, wie ver=
der
junge Graf erſchien. Und doch ſah ſie ihn zum
War es ein geheimer Zuſammenklang ihrer Seelen?
e ſich ſelbſt keine Antwort darauf zu geben.

Freitag, den 20. Juni 1930

Seite 15

Und dennoch mußte ſie ſogleich mit ſich ins reine kommen.
Sie lehnte jeden Dank ab, betonte, daß der verſtorbene Graf an
ihr wie ein Vater gehandelt habe, daß ſie ohne ihn noch heute in
irgendeinem kleinen Stübchen der Reſidenz als Sprachlehrerin
ſitzen würde, aber ſie bat auch ſogleich Egon, ihr zu geſtatten, daß
ſie von morgen ab Schloß Arensberg verlaſſe.
Faſt erſchrocken ſtarrte ſie Egon an. Sie wollen gehen? Jetzt,
nachdem ich heimgekehrt bin und es mir ein wirkliches Bedürfnis
iſt, mich mit einer treuen Seele über den Heimgegangenen zu
unterhalten? rief er.

Heine ge-
oegte
Frau
Hann Taky
entbehren
sagt der Film-
star
.
Maria Corda.
Ein Versuch
überseuute mich
hiervon. In 5 Mi=
nuten
upanen
Härchen und
Haarklaum ver=
schzsunden
. An-
genehmste
An=
wendung
! Die
Photo:
Haut war nach
Defin=
Gebrauch glatt
und weiß.
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jahrelanges Stu-
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R

Eva lächelte ſchmerzlich. Sie werden gewiß ſelbſt begreifen,
Herr Graf, ſagte ſie. Eine junge Dame . .., alleinſtehend
und Sie
Sie ſtockte.
Er verſtand und nickte Das Urteil der Welt, ſagte er.
Sie mögen recht haben. Und doch möchte ich Sie bitten: Blei=
ben
Sie. Wählen Sie ſich ſelbſt die Ihnen zuſogenden Zimmer
vielleicht im neuen Flügel. Ich könnte Ihnen auch eine Ge=
ſellſchafterin
herauskommen laſſen alles, was Sie für erwünſcht
finden ..
Und als Eva leicht den ſchönen Kopf ſchüttelte, fuhr er haſti=
ger
fort: War es denn nicht ein direkter Wunſch meines ſeligen
Vaters, daß Sie hierbleiben, bis ich zurückehre?
Ich habe dieſen Wunſch ja auch erfüllt, Herr Graf. Aber
nun geht es beim beſten Willen nicht mehr länger.

Er tat ihr eigentlich leid, weil er ganz ausſah wie ein ſchwer=
geprüfter
Menſch, der ſich an einem anderen Menſchenkinde auf=
richten
möchte.
Graf Egon ergriff ihre kleine, zarte Hand. Wieder durchlief
es ihn wie Frühlingsahnen.
Erfüllen Sie wenigſtens meine Bitte, ſo lange zu bleiben, bis
ich mit dem Notar meines Vaters geſprochen habe. Er wird noch
heute eintreffen. Wollen Sie?
Er ſah ſie dabei bittend an.
Ja, das will ich gern, ſagte ſie und nickte ihm zu.
Sie ſprachen von dem Heimgegangenen, von ſeinem Leben in
den letzten drei Jahren, ſeinem überraſchenden Ende, nur von
Egon und der Urſache ſeines damaligen Verſchwindens redete
keines.
Und dann zog ſich Eva zurück, von ihm bis in das Vorzim=
mer
geleitet. Noch einmal hielt er ihre Hand, und als ſie ge=
gangen
war, ſeufzte er leiſe auf. Was iſt das nur, alter Junge?
murmelte er. Soll dir der heimliche Kampf durch dieſes reizende
Weſen noch ſchwever gemacht werden? Ob es nicht beſſer iſt, ich
gehe auf Reiſen .., ſo ſchnell als nur möglich? Was ſoll ich
denn hier, wo ich wie ein waghalſiger Seiltänzer auf dünnem
Draht über einem Abgrund balanciere?
Langſam ging er in ſeine Gemächer zurück.
Gegen Abend kam der alte Notar und wurde ſofort von Graf
Egon empfangen. Der Diener erhielt den Befehl, dafür zu ſor=
gen
, daß die beiden Herren nicht geſtört wurden.
Wellmann beſorgte ſeit Jahren die Rechtsgeſchäfte des ver=
ſtorbenen
Grafen, er kam dabei aber niemals perſönlich mit Egon
in Berührung, da er ſehr wenig in Arensberg vorſprach.
Die beiden Herren kannten ſich aber bereits aus der letzten
kurzen Korreſpondenz, die ſie miteinander führten.
Graf Egon reichte dem Notar dankend die Hand und bat, ihn
mit allem vertraut zu machen, was die ihn überraſchenden Ver=
hältniſſe
bedingten.
Der Notar unterbreitete ihm verſchiedene Dokumente, die
Egon flüchtig durchſah.
Ich ſchenke Ihnen das gleiche Vertrauen wie mein ſeliger.
Vater bemerkte er. Machen Sie mich lediglich mit dem Wort=
laut
des Teſtaments bekannt.
Das geſchah. Da Egon in der Hauptſache bereits davon unter=
richtet
war, hatte er keine Einwendungen. Nur einmal hob er
den Kopf und ſagte:
Finden Sie es nicht etwas ſeltſam, Herr Juſtizrat, daß
mein ſeliger Vater gerade ſeinen langjährigen Diener Mühlhauſer
ſo känglich bedachte? Der Mann geht ſozuſagen leer aus, während
andere, die ihm nicht ſo naheſtanden, weit günſtiger geſtellt ſind?
Der Notar rückte ſeine Brille zurecht und hob die Schultern.
Ich habe ſelber den Herrn Grafen bei der Abfaſſung des letzten
Vermächtniſſes darauf hingewieſen, meinte er. Aber ... der
Selige war darin nicht umzuſtimmen. Es muß da in der letzten
Zeit ich bin da aber ganz unorientiert irgend etwas vor=
gefallen
ſein, was den ſeligen Herrn Grafen bewog, Mühlhauſer
ſeine Gunſt zu entziehen. Immerhin hat er dem Alten das Aſyl
hier geſichert und empfiehlt ihn ſeinem Nachfolger.
So ſol murmelte Egon. Ich werde den alten Mann wohl
aus freiem Willen für das entgangene Legat entſchädigen müſſen.
Darüber ſprechen wir noch. Wie nahm Mühlhauſer übrigens die
Sache auf?. Er war wohl ſehr enttäuſcht, verbittert?
Verbittert iſt der Mann ja allezeit lächelte der Notar
Er ſchien nicht einmal überraſcht zu ſein, wenigſtens war nichts
dergleichen an ihm zu bemerken. Er iſt überhaupt eine ſeltſame,
mir nicht ſympathiſche Natur.
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Seite 16

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