Die Regierungsparkeien billigen die Halkung der Regierung im Konflikt mit Thüringen.
akionalſozialiſten gehören nach ihrer ganzen polikiſchen Einſtellung nichk in leikende Beamkenpoſten:.
ieduell zwiſchen Brick und Wirkh.
Inlwork auf die Sperrung der Polizeizuſchüſſe.
M.
* Berlin, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
Reichstag ſtand am Dienstag im Zeichen eines großen
(s zwiſchen dem Reichsinnenminiſter Dr. Wirth und
ollegen aus Thüringen, dem Nationalſozialiſten Frick.
reſſante, mit Spannung geladene Ausſprache, die ſich
en Hauſe mitteilte. Es fiel dem Präſidenten nicht leicht,
aufrecht zu erhalten, und er mußte ſchließlich 3
Natio=
ſten wegen Verbalbeleidigung aus dem Saal weiſen.
n hat man Herrn Frick wenigſtens angehört, was er
elbſt nicht einmal erwartet hatte. Er blieb dem
Reichs=
iſter nichts ſchuldig, und ging davon aus, daß die
Antwort auf die Sperrung der
Polizei=
ſe die Anweiſung, an den thüringiſchen
miniſter geweſen wäre die Ablieferung
uergelder an das Reich, zu verweigern.
lich lehnte er es ab, daß die Nationalſozialiſten den ge=
Umſturz planten, weil das heutige Syſtem ſich von
dige. Er habe zwar den Eid auf die Weimarer
Ver=
leiſtet, aber er habe nicht geſchworen, in Weimar
Ber=
itik zu machen. Herr Dr. Wirth, der ſich in ſeiner
Ab=
die überwiegende Mehrheit des Hauſes ſtützen konnte
e Volkspartei hatte Herr v. Kardorff erklärt, daß
alſozialiſten ſich für führende
Beamten=
gen nicht eigneten, die Demokraten und auch die
atten ihm hierin im weſentlichen zugeſtimmt — war
licht ſonderlich glücklich. Er vermied es, auf das grund=
Froblem einzugehen und verlor ſich dabei in
Einzel=
daß er aus dieſem Redekampf nicht gerade als Sieger
angen iſt, wenn er auch Recht behalten wird.
ksparkei billigk das Vorgehen des Miniſters
gegen Thüringen.
Präſident eröffnete die Dienstag=Sitzung des Reichstags
weite Beratung des Haushalts des
Reichsinnenminiſte=
rde fortgeſetzt.
von Kardorff (D.V. P.) beſprach zunächſt die Lage
en Schulweſens und warnte davor, ein ſtellenloſes
aka=
bildetes Proletariat heranzuziehen. Gegenüber 78000
den im Jahre 1913 hätten wir heute 124 000. Gegenüber
trienten im Jahre 1913 waren es 21 000 im Jahre 1928.
Dinge ſo weiter gehen, ſo erklärte der Redner, werden
ahre 1934 rund 324000 Akademiker haben, für
eine Stellungen gibt. Man muß deshalb dem
nähertreten, die Abgangsprüfung zu erſchweren und
ang zur Univerſität von einer
beſonde=
nahmeprüfung abhängig zu machen. Wir
S auch von einem gewiſſen Kaſtenhochmut befreien und
ewinnen vor den nichtakademiſch gebildeten Perſönlich=
Lonflikt mit Thüringen billigte der Red=
Vorgehen des Miniſters. Er habe ſchon früher
Er, daßer in der thüringiſchen Regierung auch ſeine
keunde in nationalſozialiſtiſcher Geſell=
Ehe. Nationalſozialiſten gehörten nach
Inzenpolitiſchen Einſtellung nicht in lei=
)eamtenpoſten. (Abg. Stöhr (Nat.=Soz.) erhielt
barlamentariſcher Zurufe zwei Ordnungsrufe.) Keine
alt könne es ſich gefallen laſſen, daß in der Weiſe mit
Schindluder getrieben werde, wie es jetzt in Thüringen
ſei. Der Frickſche Erlaß wegen der Schulgebete
Slasphemie. (Große Unruhe bei den Nat.=Soz.
* (Nat.=Soz.) wurde vom Präſidenten aus dem Saal
Als er rief: Das iſt zum Kotzen!) Im Zuſammenhang
Konflikt mit Thüringen betonte der Redner die
Not=
der Beſchleunigung der Reichsreform,
der Selbſtändigkeit der Einzelſtaaten
Uacht. „Wir dürfen uns nicht länger als Preußen,
Ind Bayern fühlen, ſondern als Deutſche. Der Redner
Lann gegen die Ausführungen des Abg. Dr. Spahn,
Wder gleichfalls um Aufhebung des Stahl=
*O9ts im Weſten. Die Uniformverbote ſeien
hen. Die Durchführung des Waffenverbots müſſe noch
ekfolgen als bisher. Bei der Wahlreform
Le DVP. an der Verhältniswahl feſt. Eine
AUſtoſung werde hoffentlich vermieden werden. Sie
Iekgleichen mit einem Selbſtmord aus Angſt vor dem
” der aus den Neuwahlen hervorgehende Reichstag
nicht arbeitsfähiger ſein. Das Notopfer lehne
* ab. Sie ſei aber bereit, an allen
an=
ungen poſitiv mitzuarbeiten.
Daflsparkei fordert Heraufſehung des
5. Ausgabenſenkung und Aenderung
des Beſoldungsgeſetzes.
witz (Wirtſchaftspartei) führte aus,
be=
man jetzt von Notopfer und Reichshilfe ſpreche,
deim rechten Namen zu nennen. Der Reichstag
4usgaben beſchloſſen, die heute nicht mehr aufrecht
zu erhalten ſeien. Dazu gehöre auch die Beamtenbeſoldungsreform.
Die Ankurbelung der Wirtſchaft dürfe nicht mit Lohnabbau
be=
ginnen, ſondern mit einem Abbau der Geſtehungskoſten. Der
Red=
ner befürwortete den Antrag ſeiner Partei, das Wahlalter
auf 24 Jahre heraufzuſetzen, dann werde erſtens die Zahl der
Mandate verringert und zweitens könne ſich dann der
National=
ſozialiſt Dr. Frick ſeine Wähler mit der Laterne ſuchen. Die
Reichsreform werde ganz von ſelbſt unter dem Druck der
wirt=
ſchaftlichen Not kommen. Der Redner forderte energiſche
Aus=
gabenſenkung, wozu auch eine Aenderung des Beſoldungsgeſetzes,
die übermäßig hohen Gehälter und der Unfug der
Mini=
ſterialzulagen ſowie Herabſetzung der
Aufwandsentſchädi=
gungen für die Abgeordneten gehören.
Abg. D. Mumm (Dn. Arbeitsgem.) bedauerte die
Zu=
ſpitzung des Konfliktes mit Thüringen. Einige der Schulgebete
ſeien mit dem Geiſt der chriſtlichen Religion nicht vereinbar. Das
Reichsſchulgeſetz dürfe nicht aus finanziellen Gründen verzögert
werden. Der bedenkliche Geburtenrückgang müſſe zu einer ſpäter
ſtärkeren Begünſtigung der kinderreichen Familien führen. Der
Redner befürwortete ein ſchärferes Vorgehen gegen die
Proſti=
tution auf der Straße. Weiter forderte er die Vorlegung eines
Theatergeſetzes, um den Schmutz auf den Bühnen zu bekämpfen.
Auch die Bayern und die Demokraken
ſtimmen dem Miniſter zu.
Abg. Leicht (Bayr. Vp.) bat den Miniſter, ſich nicht durch
Parlamentsreden zu einem überſtürzten Tempo in der Frage
der Reichsreform drängen zu laſſen. In der Frage des
Kon=
fliktes mit Thüringen ſtimmte der Redner den Ausführungen des
Abgeordneten von Kardorff zu. Das Uniformverbot muß
allge=
mein durchgeführt werden.
Abg. Dr. Külz (Dem.) ſtimmte der Haltung des Miniſters
gegenüber Thüringen zu. Gebete mit politiſcher Tendenz ſeien
vom religiöſen Standpunkt das Widerlichſte, was es geben könne.
Für die Reichsreform hielten die Demokraten nach wie vor an der
Forderung des dezentraliſierten Einheitsſtaates feſt. Auch das
Beamtenrecht müſſe vereinheitlicht werden, damit die deutſchen
Beamten nicht 35 verſchiedenen Diſziplinarrechten unterliegen.
Zur Wahlreform erklärte der Redner, daß das Liſtenwahlſyſtem
wegen ſeiner großen Mängel beſeitigt werden müſſe.
g"
Fricks „Rechkferkigung.
Abg. Dr. Frick (Natſoz.), mit lebhaften Zurufen
empfan=
gen, führt aus, der Kampf gegen Thüringen habe groteske
For=
men angenommen. Die richtige Antwort auf die Sperrung der
Polizeizuſchüſſe wäre, den thüringiſchen Finanzämtern die
Ab=
lieferung der Gelder an das Reich zu unterſagen. (Großes
Ge=
lächter links und Rufe: Verſuchen Sie das doch einmal!) Die
thüringiſche Regierung habe dabei nicht das preußiſche Beiſpiel
übernommen, verdiente Parteigenoſſen an die Spitze zu bringen,
ſondern Verwaltungsbeamte vorgeſchlagen, die den allgemeinen
Befähigungsnachweis erbracht hatten. (Lärm links. — Abg.
Dreher=Natſoz, erhielt wegen verſchiedener Zurufe den dritten
Ordnungsruf.) Die Behauptung, daß die Nationalſozialiſten den
gewaltſamen Umſturz planten, ſei Unſinn. Eine ſolche Dummheit
vollte man ihnen nicht zutrauen, denn das heutige Syſtem
er=
ledige ſich von ſelbſt. Das Vorgehen des Innenminiſters
wider=
ſpricht der Verfaſſung. Der unpolitiſche Charakter der Polizei iſt
in Thüringen durchaus gewahrt. Es iſt überhaupt Unſinn, daß
Nationalſozialiſten nicht Polizeibeamte ſein dürfen, wenn ſogar
der oberſte Chef der Polizei Nationalſozialiſt iſt. Wenn man
ſchon ein Ausnahmerecht ſchaffen will, muß man zunächſt dafür
ſorgen, daß ich von meinem Amte als Innenminiſter entfernt
werde. (Lärmende Zuſtimmung links. — Abg. Kuhnt=Soz.
er=
hielt einen Ordnungsruf. — Abg. Dreher=Natſoz., der die
Ge=
ſchäftsführung des Präſidenten kritiſierte, wurde zum vierten
Male zur Ordnung gerufen und aus dem Saale gewieſen. —
Lärm bei den Nationalſozialiſten. — Abg. Dr. Goebel=Natſoz.
er=
hielt mehrere Ordnungsrufe. — Schließlich wurde auch er vom
Reichstagspräſidenten aus dem Saale gewieſen.) Der Redner
er=
klärte dann weiter, daß durch die Empfehlung der Schulgebete die
berfaſſungsmäßige Gewiſſensfreiheit nicht eingeengt worden ſei.
Vorausſetzung für den Wiederaufbau ſei die religiös ſittliche
Er=
neuerung. Was die Worte „Verrat und Betrug” angeht, ſo
fuhr der Redner fort, ſo beſteht doch kein Zweifel, daß Sie (die
Sozialdemokraten) in höchſtem Maße Volks= und Landesverrat
getrieben haben. (Großer Lärm bei den Sozialdemokraten und
dauernde „Schluß”=Rufe. — Der Redner erhielt einen
Ordnungs=
ruf.) Es handele ſich bei den thüringiſchen Gebeten nicht um
Haßgebete, ſondern um Freiheitsgebete. Ich habe, ſo erklärte der
Redner zum Schluß, den Eid auf die Reichsverfaſſung und die
thüringiſche Staatsverfaſſung geleiſtet. Ich habe aber nicht
ge=
ſchworen, in Weimar Berliner Politik zu machen. Ich werde
be=
ſtrebt fein, das grüne Herz Deutſchlands zu einem Block des
no tionalen Widerſtandes, des Wehr= und Freiheitswillens zu
geſtalten.
* 9in
Wirkhs Aalwaxk an Frick.
Reichsinnenminiſter Dr. Wirth ſtellte feſt, daß der
thüringiſche Miniſter Baum in der Frage der Schulgebete dem
Miniſter Frick ernſtliche Vorhaltungen gemacht habe. Wenn in
den von Dr. Frick empfohlenen Schulgebeten Gottes Strafe für
Landesverrat und Volksverrat erſtrebt wird, ſo werden die
Schü=
ler doch fragen, wie es damit ſtehe. Der gewiſſenhafte Lehrer wird
dann auf die verſchiedenen Hochverratsfälle eingehen und viel=
(Fortſetzung Seite 2, erſte Spalte.)
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Dr. R. Wien, Juni 1930.
Die öſterreichiſche Sozialdemokratie ſtrebt
danach, ſobald wie möglich Regierungspartei zu werden. Wenn
Renner und Bauer, die Vertreter des rechten und des linken
Flügels der Partei, von verſchiedenen Vorausſetzungen her zu
der gleichen Schlußfolgerung kommen, dann braucht der Schluß
zwar noch nicht logiſch richtig zu ſein: ſicher aber iſt er im
Inter=
eſſe der Partei richtig. Es iſt auch wahrſcheinlich, daß man ſich
nicht mit der theoretiſchen Feſtſtellung allein begnügt. Wenn die
Führer der ſozialdemokratiſchen Partei einmütig und laut nach
der Teilnahme an der Regierungsgewalt rufen,
ſo ſind ſie auch ſicher ſchon längſt dabei, den praktiſchen Weg zu
finden, der ſie zu dieſem Ziel führen ſoll.
Allein kann die Sozialdemokratie nicht regieren (denn zurzeit
iſt ſie ja ſtreng demokratiſch und hat alle Diktaturgelüſte
ver=
geſſen). Es muß ſich alſo um eine Koalition handeln; und das
tut es auch. Es handelt ſich tatſächlich jetzt darum, daß die
Sozialdemokratie eine intenſive werbende
Tä=
tigkeit innerhalb des Bürgertums entfaltet, um
dort Koalitionsgenoſſen zu finden. Und man muß hinzufügen,
daß innerhalb der bürgerlichen Parteien die Gegenliebe nicht
aus=
bleibt.
Da iſt zunächſt der Landbund mit ſeinem Plan der
ſoge=
nannten rot=grünen Koalition. Der Landbund beſtreitet zwar
das Vorhandenſein einer ſolchen Abſicht. Aber ſeine politiſchen
Schritte von Tag zu Tag ſprechen ſo deutlich dafür, daß man die
Tatſache wohl als gegeben betrachten muß. Der Landbund
hat in Wirklichkeit die bürgerliche
Einheits=
front bereits geſprengt. Die gegenwärtigen
Regie=
rungsparteien bleiben vorläufig beiſammen, weil an der Spitze
der Regierung ein Kanzler ſteht, der keiner Partei angehört, und
weil eineſ Mehrheitskriſe unter den gegebenen
Machtverhält=
niſſen vielleicht dazu führen würde, daß wiederum ein parteiloſer
Kanzler käme, der ebenfalls nicht imſtande wäre, aus Feinden
Freunde zumachen. Für eine Mehrheitskriſe iſt ſo viel Anlaß
und ſür ihre Löſung im jetzigen Parlament ſo wenig vernünftige
Ausſicht vorhanden, daß man ſie eigentlich nur im engen
Zuſammenhang mit den Neuwahlen machen
kann. Dieſer Auflöſungsprozeß der bisherigen
Parlamentsmehr=
heit iſt ein Werk des Landbundes. Er iſt aber nur ein erſter
Schritt; den zweiten ſollen die Neuwahlen ſelbſt bringen. Sie
ſollen, vom Standpunkt des Landbundes geſehen, die
Spal=
tung der chriſtlichſozialen Partei durch die
Ab=
ſplitterung des Bauernbundes zur Folge haben, der
ganz oder in Teilen den Landbund verſtärken und zu der großen
bäuerlichen Partei Oeſterreichs machen ſoll. Das wäre dann der
Augenblick, um die rot=grüne Koalition zu verwirklichen.
Die Sozialdemokratie, die dieſe Verſuche verſtändnisvoll
unterſtützt, weil ſie in ihnen eine Heilsmöglichkeit für ſich erblickt,
begnügt ſich dennoch nicht mit dieſem einzigen Eiſen in ihrem
Feuer. Sie tut von ihrem Standpunkt, aus ſehr recht daran.
Denn man kann ja nicht wiſſen, ob der Landbund ſeinem jetzigen
„morganatiſchen” Kampfgenoſſen mehr Treue halten wird als den
bisherigen offiziellen Verbündeten. Man kann auch nicht wiſſen,
ob es wirklich ſo leicht ſein wird, das geſamte Bürgertum, im
engeren Sinne des Wortes, gegenüber dieſer rein klaſſenmäßig
gedachten Machtgruppe von Hammer und Sichel in eine
Oppo=
ſitionsſtellung zu drängen. Und man kann vor allem garnicht
ſicher ſein, ob wirklich ein großer Teil des öſterreichiſchen
Bauern=
tums eine ſolche Politik mitmachen würde, die ſeinem ganzen
Weſen, ſeinen Intereſſen und Zielen widerſpricht, deren erſte
Scheinerfolge nachher ſo teuer bezahlt werden würden, wie es die
Entwicklung in Rußland ja ſchon deutlich genug gezeigt hat.
Deshalb trachtet die Sozialdemokratie auch im Bürgertum
ſelbſt, und zwar gerade im großſtädtiſchen Bürgertum, ein
Reſervekorps für ihren Vormarſch aufzuſtellen. Es
hatte einen tiefen Sinn, daß in Wien ſeit Jahr und Tag ein nicht
unerheblicher Teil der „linksbürgerlichen” Preſſe in die
Gefolg=
ſchaft der ſozialdemokratiſchen Politik gebracht wurde. Dieſe
Hilfstruppe hat ſchon bisher manchen taktiſchen Erfolg gebracht.
Aber ihre volle Wirkſamkeit ſoll ſie erſt entfalten, wenn es gilt,
den Wahlkampf zu gewinnen. Der Kampf um das „
libe=
rale” und linksdemokratiſche Bürgertum wird
diesmal vom Marxismusanders geführtwerden
als 1927. Damals ging man unmittelbar darauf aus,
bürger=
liche Stimmen in größtmöglicher Zahl für die eigene Partei zu
bekommen. Jetzt aber iſt mit einem Verſuch der Sozialdemokratie
zu rechnen, eine neue „liberale” oder „freiſinnige” Partei ſchaffen
zu helfen. Die öſterreichiſchen Marxiſten wiſſen zwar ganz genau,
daß die liberaldemokratiſche Richtung in ganz Europa ſich in
ſtei=
lem Abſtieg befindet und daß ſie beſonders in Oeſterreich ſo gut
wie ausgeſtorben iſt. Auf natürlichem Weg und mit natürlichen
Mirteln wird im Jahr 1931 nicht gelingen, was 1927 völlig
ge=
ſcheitert iſt. Dennoch ſoll ein künſtliches Gebilde geſchaffen
wer=
den, eine Partei, auf die man ſich berufen kann, wenn mau ein
Fortſchrittsmäntelchen braucht und die man heranholen kann,
wenn in einer ſtark rot gefärbten Koalition doch auch ſo etwas
wie Bürgertum vertreten ſein ſoll.
Die Sozialdemokratie hat vielleicht noch mehrere ſolche Pläne
auf Lager, die insgeſamt den Zweck verfolgen, den bisher
be=
ſtehenden bürgerlich=bäuerlichen Block gründlich zu zerreißen und
zu ſerengen. Eine wichtige Entſcheidung auf dieſem Wege wird
fallen, wenn ſich der Natonalrat über die Wahlreform
ſchlüſſig werden muß. Der hierfür geplante Geſetzentwurf iſt noch
nicht veröffentlicht. Aber ſchon jetzt weiß man, welche
Entſchei=
dung dabei vor allem in Frage kommt: ſie fällt zwiſchen einem
Wahlverfahren, das die großen Parteien begünſtigt und einem
ſolchen, welches das Entſtehen kleinerer und kleinſter
Splitter=
parteien fördert. Die Sozialdemokratie wird ſich, obwohl ſelbſt
eine ſtarke Partei, die zweite Tendenz zu eigen machen. Für
ein Wahlrecht, das großen Parteien zugute kommt, die
Ent=
ſtehung kleiner Parteien aber erſchwert, wird ſich ernſtlich wohl
Seite 2
nur die chriſtlichſoziale Partei einſetzen; denn es geht dabei
tat=
ſächlich nur mehr um ihre Intereſſen.
Der bisherige Zuſtand in Oeſterreich iſt, wenn man ſo ſagen
darf, ein verſchwommenes Zweiparteienſyſtem
geweſen, verſchwommen dadurch, daß ſich zwiſchen die beiden
Hauptparteien zwei kleine Mittelgruppen einſchoben. Solange
die bürgerliche Einheitsfront beſtand, war dennoch der Ausdruck
Zweiparteienſyſtem praktiſch gerechtfertigt. Die
Verſchwommen=
heit beginnt in dem Augenblick, da die ſich loslöſende, wenn auch
ſchwache Mitte ſich anſchickt, zunächſt das Zünglein an der Waage
zu werden, dann aber wenigſtens teilweiſe die Offenſive gegen
rechts zu unterſtützen.
Deshalb bedeutet gegenwärtig ein Kampf gegen die
Macht=
ſtellung der chriſtlichſozialen Partei auch gleichzeitig den Kampf
für das Ueberwiegen der Linkselemente letzten
Endes für den Sieg des Marxismus auf dem parlamentariſchen
Schlachtfeld. Es iſt zweifelhaft, ob die Chriſtlichſozialen allein
dieſen Kampf überhaupt noch gewinnen können. Viele Anzeichen
der letzten Zeit ſprechen dagegen. Aber ſelbſt, wenn ſie ihn
ge=
winnen ſollten, ſo dürfte ihr höchſtes Ziel doch darin beſtehen,
ſich ungefähr in den bisherigen
Machtverhält=
niſſen als einzelne Partei zu behaupten kaum
aber als Führerin eines geſchloſſenen bürgerlich=bäuerlichen
Blocks. Wiederherſtellung des lähmenden Schützengrabenkrieges,
wie er faſt zehn Jahre geführt wurde, — oder entſcheidender
Vormarſch von links; das ſind die beiden Möglichkeiten, wenn
man die politiſche Entſcheidung mit den bisherigen Methoden
des parlamentariſchen Schachſpiels und der Wahlagitation
her=
beiführen will.
Außerhalb dieſes unfruchtbaren Zauberkreiſes ſteht nur noch
ein politiſcher Faktor, nämlich die Heimwehren. Ihre Stärke
iſt, daß ſie keine Partei ſind und daß ihre politiſche Wirkſamkeit
nicht von dem Ausfall der Wahlen abhängt. Man kann ſie nicht
beeinfluſſen, indem man ſie an ihrem „Beſitzſtand” bedroht, und
man kann ſie nicht beſtechen, indem man ihnen parlamentariſche
Ausſichten eröffnet. Wenn der Gruppenegoismus, der nun
ein=
mal im Weſen aller Wahlparteien liegt, die Front der bürgerlich
Geſinnten ernſtlich ins Wanken bringen wird, dann werden die
Heimwehren allein da ſein, um dieſe Front zu ſtützen und ſie
all=
mählich nicht nur von außen, ſondern von innen her zu erneuern
Gewiß wird im Zuge dieſer Erneuerung eine Verwirklichung des
berufsſtändiſchen Gedankens eine bedeutende Rolle ſpielen. Aber
das allein iſt noch nicht ausſchlaggebend, ſondern die Erneuerung
ſelbſt und die Kraft dazu. Damit iſt auch geſagt, was es heißt,
„nach der Macht im Staate greifen‟. Das heißt, daß die
Staats=
macht ganz von ſelbſt dem zufallen muß, der dem Volk ſein
politiſches und ſeeliſches Gleichgewicht wiedergibt, und ſo die
wirkliche Mitte bildet, um die ſich ein neues Staatsweſen
auf=
bauen kann.
Wirkhs Ankwork an Frick.
(Fortſetzung von Seite 1, Spalte 2.)
leicht ſpricht er auch davon, daß der jetzige Miniſter Dr. Frick
wegen eines Verſuches des Hochverrats zu einem Jahr und drei
Monaten Feſtungshaft verurteilt worden iſt. (Hört, hört!) Solche
Streitfragen dürfen überhaupt nicht mit dem Gebet verknüpft
werden. Dr. Frick hat in ſeinen Erläuterungen klar geſagt, daß
der Vorwurf des Verrats ſich gegen die Juden richten ſoll. Ich
weiſe dieſen Vorwurf zurück. Niemand iſt berechtigt, einen
Volksteil in Deutſchland von vornherein ob ſeiner Art zu
diffa=
mieren. Das iſt der Kern unſeres ſtaatlichen Lebens, daß jeder
Staatsbürger in ſeiner Ehre, Würde und Freiheit geſchützt wird.
(Beifall.) Die von Dr. Frick empfohlenen
Schulge=
bete ſind in den Gutachten hervorragender
evan=
geliſcher Theologen abgelehnt worden, auch von
dem jüngſt verſtorbenen großen Theologen Harnack. Die Art, in
der die Nationalſozialiſten die Diſziplin in unſerer kleinen
Wehr=
macht zu untergraben verſuchen, in der ſie den Reichspräſidenten
beſchimpfen, in der ſie zum gewaltſamen Sturz der Verfaſſung
auf=
fordern, laſſe es unmöglich erſcheinen, einen leitenden
Po=
lizeipoſten in die Hände eines
Nationalſozia=
liſten zu legen. Die für die Gewährung der
Poli=
zeizuſchüſſe aus Reichsmitteln in den
Richt=
linien feſtgelegten Vorausſetzungen ſind nicht
erfüllt, wenn ein Nationalſozialiſt auf ſolchen
Poſten geſtellt wird. Darum iſt der
Reichsinnen=
miniſter verpflichtet, die Polizeizuſchüſſe an
Thüringen zu ſperren.
Nachdem noch Abgeordnete der verſchiedenſten Parteien ihre
Wünſche und Beſchwerden zu innerpolitiſchen Fragen vorgebracht
hatten, erklärte Miniſter Dr. Wirth ſchließlich zu den Beſchwerden
über die Erklärungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten in
Sachen des Staatsgerichtshofes, aus dem Wortlaut der
Aus=
führungen des Miniſterpräſidenten ergebe ſich nicht, daß er ſich
über die Entſcheidung des Staatsgerichtshofs hinwegſetzen und
dem Staatsgerichtshof den Vorwurf einer Rechtsbeugung machen
wollte. Perſönlich habe ihm der Miniſterpräſident beſtätigt, daß
Techniſche Rundſchau.
Von der Zukunft des Luftverkehrs. — Flughäfen in der City.
Paſſagierwechſel während der Fahrt.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Der Luftverkehr und alles, was damit zuſammenhängt, ſcheint
beſonders anregend auf die Phantaſie zu wirken. Das war ſchon
von Anfang an ſo. Durchblättert man die alten Zeitſchriften und
Bücher, die kurz nuch der Erfindung des Luftballons erſchienen,
ſo ſtößt man dort auf die phantaſtiſchſten Ideen. Eine
Un=
zahl von Erfindern beſchäftigt ſich mit dem neuen Gebiet. Einer
übertrifft den anderen inbezug auf die Kühnheit der
Gedanken=
gänge. Die meiſten von ihnen wurden wohl ausgelacht. Sie
fan=
den kein Verſtändnis für ihre Pläne. Ueberblickt man aber heute
das, was ihnen vorſchwebte, ſo kommt man zur Erkenntnis, daß
faſt alles ſchließlich doch noch eingetroffen iſt, daß vieles ſogar bis
ins Einzelne genau ſo wurde, wie ſie es in ihrem Geiſte ſahen,
der ihrer Zeit weit vorauseilte.
Aehnliches ſcheint ſich heute zu wiederholen. Der Freiballon
der einſtmals ſo anregend wirkte, iſt durch das Luftſchiff abgelöſt,
das Flugzeug iſt hinzugekommen. Bei beiden iſt man über die
Schwierigkeiten des Anfangs hinaus. Beide haben gezeigt, daß
ſie wichtige Verkehrsmittel darſtellen, die nicht mehr entbehrt
werden können. Damit iſt auch für ſie der Augenblick gekommen
wo die Phantaſie der Erfinder einzuſetzen beginnt. Die beſſere
techniſche Schulung unſerer Zeit bewahrt uns davor, alles das
einfach wegzuwerfen oder zu verlachen, was vorgeſchlagen wird.
An die Stelle der grundſätzlichen Ablehnung jeder Neuerung, wie
ſie beim alten Luftballon üblich war, iſt die ſorgfältige kritiſche
Prüfung getreten. Sie kann Fehlſchläge im Gefolge haben.
Wext=
volles kann als unbrauchbar verworfen werden, um vielleicht
erſt nach Jahrzehnten wieder hervorgeholt zu werden. Aber
trotz=
dem zeigt ſich bereits heute in der Unzahl der Neuerungen klau
und deutlich mancher Weg, läßt ſich aus ihnen ſchon die Richtung
erkennen, die der Flugverkehr einzuſchlagen im Begriffe ſteht,
Manches mag ganz anders kommen. Aber die großen Linien
einer Entwicklung heben ſich deutlich heraus.
Sehen wir vom Bau der rieſigen Flugzeuge ab, auf dem
Deutſchland bahnbrechend war, und von dem noch größerer
Luft=
ſchiffe als der bisherigen, auf dem es vorausſichtlich bahnbrechend
ein wird, ſo ergibt ſich als ſcheinbar dringendſte Forderung die
Umgeſtaltung der Landungsplätze, insbefondere für den
Flugver=
kehr. Als Landungsplatz wurde von Anbeginn an ein ebenes
Stück Land draußen vor der Stadt gewählt. In dem Maße, wie
Mittwoch, den 18. Juni 1930
Numme
Vom Tage.
In Minden in Weſtfalen wurde der Obermuſikmeiſter Paul
Adam mit ſeiner Frau wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe
verhaftet,
z
Die Reichsregierung hat durch die Reichsbank der B.5.3. in
Baſel die erſte Rate nach dem Youngplan in Höhe
von etwa 138 Millionen Mark überwieſen.
Der Reichsſtädtebnud, dem etwa 1500 Städte mit
nahe=
zu 10 Millionen Einwohnern angehören, hat in dieſem Jahr aus
Sparſamkeitsgründen davon abgeſehen, eine
Mitgliederverſamm=
lung einzuberufen. Dafür ſind Geſamtvorſtand und
Hauptaus=
ſchuß zu einer Tagung in Leipzig
zuſammenge=
treten.
Die ſterbliche Hülle des in Liſſabon ermordeten deutſchen
Ge=
ſandten Dr. Albert von Baligand wurde in München in
der Familiengruft beigeſetzt.
Im Danziger Volkstag wurde die neue
Regie=
rung gebildet und vereidigt. Es ſind insgeſamt 14
nebenamtliche Senatoren gewählt worden, von denen acht der
Sozialdemokratiſchen Partei, vier dem Zentrum und zwei der
Be=
amtengruppe angehören. Der ſozialdemokratiſche Vizepräſident
Gehl wurde mit 72 Stimmen wiedergewählt.
Die Bundesführung der Selbſtſchutzverbände hat ſich
mit der durch die Ausweiſung des Majors Pabſt geſchaffenen Lage
beſchäftigt. Der bisherige zweite Bundesſtabsleiter
Rauter wurde mit der geſamten
Bundesſtabsfüh=
rung betraut.
Der öſterreichiſche Handelsminiſter Dr.
Mi=
chael Hainiſch hat beſchloſſen von ſeinem Amt
zu=
rückzutreten und ſich gänzlich vom politiſchen
Leben zurückzuziehen.
Die Internationale Arbeitskonferenz hat im
Ausſchuß für die Herabſetzung der Arbeitszeit im Kohlenbergbau
mit 24 gegen 20 Skimmen bei zwei Stimmenthaltungen auf
deut=
ſchen Antrag beſchloſſen den
Braunkohlenberg=
bau nicht in den Geltungsbereich des
interna=
tionalen Abkommens einzubeziehen, durch das die
Arbeitszeit im Steinkohlenbergbau geregelt werden ſoll.
Die zweite Kammer des öſterreichiſchen Parlaments, der
Bun=
desrat, hat das vom Nationalrat genehmigte ſogenannte
Ent=
waffnungsgeſetz mit 26 gegen 15 Stimmen angenommen.
Auf Grund des deutſchen Antrags ſoll die Arbeitszeit
im Braunkohlenbergbau im Jahre 1931 von der
Internationalen Arbeitskonferenz einer Sonderregelung
unterworfen werden.
Das ägyptiſche Kabinett iſt zurückgetreten.
König Fuad hat, wie allgemein erwartet, die Demiſſion des
Kabi=
netts Nahas Paſcha angenommen.
Die belgiſche Regierung hat in Waſhington wegen der
Er=
höhung des amerikaniſchen Zolltarifs diplomatiſche Schritte
unter=
nommen, wobei ſie darauf hinweiſt, daß dadurch die
belgiſch=
amerikaniſchen Handelsbeziehungen ungünſtig beeinflußt werden
könnten.
Nachdem ſowohl der amerikaniſche Senat als auch das
Reprä=
ſentantenhaus die Zolltarifvorlage angenommen haben, hat
Präſi=
dent Hoover am Dienstag das Geſetz nunmehr unterzeichnet, das
um Mitternacht in Kraft getreten iſt.
In Yen Bay in Indochina fand am Dienstag früh die
Hin=
richtung von 13 anamitiſchen Nationaliſten ſtatt, die im März
wegen der Aufſtandsbewegung zum Tode verurteilt wurden. Es
handelt ſich um die Führer der Aufſtandsbewegung, darunter den
26jährigen Thai Hoc, der in Frankreich ſtudiert hat und als die
Seele der nationaliſtiſchen Organiſation gilt.
es ihm völlig fern gelegen habe, einen ſolchen Vorwurf zu
er=
heben. Im übrigen habe der Miniſterpräſident lediglich ſeine
eigene Rechtsauffaſſung ausgeſprochen, ohne die Autorität des
Staatsgerichtshofs in Frage zu ſtellen. Tatſächlich habe auch das
Preußiſche Staatsminiſterium von Diſziplinarmaßnahmen bei der
Einzeichnung zum Volksbegehren grundſätzlich Abſtand genommen.
Gegen 19 Uhr wurde die Weiterberatung auf Mittwoch
10 Uhr vertagt.
Rückzug Brauns.
* Berlin, 17. Juni. (Prib.=Tel.)
Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat vor kurzem den
Staatsgerichtshof in außerordentlich ſcharfer Weiſe kritiſiert und
die Wirtſchaftspartei hat ſogar beantragt, gegen Herrn Braun die
Miniſteranklage zu erheben. Ihr Antrag ging zunächſt
zurück, weil die notwendigen Unterſchriften fehlten. Sie iſt
ſo=
eben dabei, dieſe Stimmen noch nachzuholen. Da auch Prof. Gieſe
in der Deutſchen Juriſtenzeitung feſtſtellt, daß der
Miniſterpräſi=
dent über Gebühr die Entſcheidungen des Staatsgerichtshofes
kritiſiert und dadurch die Autorität des Staates weſentlich
gefähr=
det habe, und er zwar nicht diſziplinarverfolgbar, wohl aber auf
Grund des Art. 58 der Preuß. Verfaſſung ſtaatsrechtlich
verfolg=
bar ſei, hat ſich Herr Braun unter dieſen Umſtänden veranlaßt
geſehen, den Reichsinnenminiſter zu bitten, im Reichstag
feſt=
ſtellen zu laſſen, daß er — Braun — nur ſeine perſönliche Anſicht
zum Ausdruck gebracht habe. Es läßt ſich nicht leugnen, daß er
damit bereits den Rückzug angetreten hat.
die Flugzeuge größer und ihre Motoren ſtärker werden,
ver=
größern ſich auch die notwendigen Abflugs= ſowie die
Landungs=
ſtrecken. Immer länger wird der Weg, den das Flugzeug vor dem
Aufſtieg zurückzulegen hat, immer länger der bei der Landung,
ehe es zur Ruhe kommt. Damit muß das Flugfeld wachſen,
wäh=
rend man doch gerade das Gegenteil beabſichtigt. Aehnlich den
Bahnhöfen, die ſchon längſt nicht mehr außerhalb der großen
Städte angelegt werden, will man es gleichfalls in dieſe
hinein=
verlegen. Dazu muß es aber kleiner, es muß ſogar ſehr klein
werden. Das läßt ſich nur mit Hilfe beſonderer techniſcher
Maß=
nahmen erreichen. Die wichtigſte dieſer Maßnahmen wird in der
Verringerung der Landungsgeſchwindigkeit beſtehen. Ob und auf
welchem Wege man ſie erzielen wird, läßt ſich heute noch nicht
vorausſehen. Jedenfalls müßte eine Herabminderung der
gegen=
wärtigen Geſchwindigkeit auf etwa die Hälfte oder noch beſſer ein
Drittel eintreten, ehe man daran denken könnte, mit einer
Lan=
dung im Innern der Stadt zu rechnen.
Aber auch die Anlaufſtrecke müßte eine ſehr erhebliche
Ver=
kürzung erfahren. Jetzt ſchon ſchießt man auf Kriegsſchiffen und
auf Perſonendampfern Flugzeuge mit Hilfe von Katapulten in
die Luft. Die nötige Anfangsgeſchwindigkeit wird ihnen alſo
durch Maſchinen erteilt, bei denen die alte Armbruſt als Vorbild
dient. In dieſen Fällen handelt es ſich aber durchweg um ſehr
leichte Fingzeuge, nicht um die großen ſchweren
Verkehrsflug=
zeutge der Z:lunft, die dazu beſtimmt ſein werden, dielleicht
hun=
dert Flussäſte und mehr aufzunehmen. Um auch dieſen die
nötig Anfangsgeſchwindigkeit zu erteilen, ſind in füngſter Zeit
verſchiedene Einrichtungen erdacht und teilweiſe erprobt worden,
die vielleicht ſchon in Bälde miteinander in Wettbewerb treten
dürften. Eine dieſer Vorrichtungen beſteht aus einer Art von
Schienenweg, auf dem die Flugzeuge von zwei zu ihren Seiten
befindlichen ſehr leiſtungsfähigen elektriſchen Lokomotiven mit
großer Anſengsgeſchwindigkeit in Bewegung geſezt werden
Durch die Schienen wird die Bodenreibung aufgehoben. Die
notwendige Höchſtgeſchwindigkeit iſt raſch erreicht. Ein anderer
Vorſchlag beſteht darin, ein verhältnismäßig kurzes Band ohne
Ende ſehr ſchnell laufen zu laſſen. Das Flugzeug wird vom
einen Ende aus darauf geſchoben, wird mitgenommen, erhält
da=
durch raſch eine erhebliche Schnelligkeit und erhebt ſich am andern
Ende des Bandes in die Luft. Kommt es bereits mit einer
ge=
wiſſen Eigengeſchwindigkeit auf das Band, ſo entſteht aus dieſer
und aus der zuſätzlichen Bandgeſchwindigkeit noch ſchneller die
notwendige Endgeſchwindigkeit.
Auch der bekannte Ozeanflieger Charles H. Levine hat ſie
eingehend mit der Frage des ſchnellen kurzwegigen Startens von
Flugzeugen beſchäftigt. Er hat eine Startvorrichtung gebaut,
die au8 zmölf Metallhülſen beſteht. Dieſe Hülſen ſind mit rauch=
beorogliche Auswuchſe des Poltt
Rampfes.
Eine Anweiſung des Reichsjuſtizminiſters
Länder zur ſchärferen Bekämpfung des Row
* Berlin, 17. Juni. (Pr
Nachrichten über politiſche Zuſammenſtöße laufen
geſetzt aus den verſchiedenſten Teilen des Reiches ein.
folgende Fälle zu erwähnen: In Weißenfels (Provin;
kam es anläßlich einer nationalſozialiſtiſchen Verſan
Teuchern zu Zuſammenſtößen zwiſchen Verſammlur
mern und Kommuniſten, die in Stärke von etwa 500
angekommen waren. Es entſpann ſich eine Straßenſ
der acht Perſonen verletzt wurden. In Karlsruhe wur
vergangenen Nacht Nationalſozialiſten in der Durlachen
Kommuniſten, die in großer Zahl auftraten, plötzlich
Bei dem Handgemenge wurde einer der Nationalſozial
einen Hieb mit einem Schlagring im Geſicht erhebli
Die Zahl der Toten, die bei dem blutigen
menſtoß in Eythrabei Leipzig zu beklagen ſi
nach Blättermeldungen auf drei erhöht.
Der Reichsjuſtizminiſter Dr. Bredt
Länderregierungen gebeten, zur wirkſar
kämpfung des politiſchen Rowdytums u
rors von der ganzen Schärfe des Geſe
brauch zu machen. Er hat ſich damit das Vo
preußiſchen Juſtizminiſters zu eigen gemacht, der vor
Gerichte und Staatsanwaltſchaften angewieſen hat,
ſich auf Landfriedensbruch, Körperverletzungen uſw.
b=
durch Angehörige radikaler politiſcher Gruppen veru
den, mit Vorrang zu behandeln und bei der Abfaſſung
die höchſtzuläſſigen Strafen zu beantragen.
Gelder für den Baumarkk. — Bemühungen
Preisſenkung in der Bauſtoffinduſkri
BB. Berlin, 17. Juni. (P
Der Reichsarbeitsminiſter Stegerwald will ſeine ?
Baumarkt als Schlüſſelſtellung des geſamten Arbeitsm
Reichsgelder zu beleben, davon abhängig machen, ob
lingt, in die Preisverhältniſſe und auch in die Lohnh.
ſem Gebiet eine Breſche zu ſchlagen. Wie wir von gutu
Seite hören, haben darüber verſchiedentlich und auch a
wieder Verhandlungen zwiſchen dem Miniſter und der
der Arbeitgeber, Dr. Brauweiler, ſtattgefunden. Auch
wirtſchaftsminiſterium bemüht ſich ſeinerſeits, zu eine
ſenkung inder Bauſtoffinduſtrie zu komme
zeitig gehen die Bemühungen um eine
Lo=
ſetzung, die aber nur dann möglich iſt, wen
troffene Arbeiterſchaft Aufnahme in de
fürſorge finden kann. Es wird daher auch
Aufnahme, allerdings mit geſtaffelten Sätzen, zur
K=
vorbereitet, da ohne eine ſolche Maßnahme die Herei
Bauarbeiter und der zugehörigen Berufskategorien
belaſtung von rund 300 Millionen bedeuten müßte.
Parallel laufen die Verhandlungen im Finanz
un die Mittel für die Belebung des
Ba=
aufzubringen. Heute wurde mit dem Ständigen A
Landesverſicherungsanſtalten über die
ſtellung von 50 Millionen geſprochen. Es
aber eine Reihe von Rückfragen bei einzelnen Lan
notwendig, aber man hofft auf einen günſtigen Ausge
verlautet, daß der Reichsfinanzminiſter den Ver
Reichsbahnvorzugsaktien im Betrage
Millionen ermöglichen wird, wozu dann noch
100 Millionen kämen, um die zurzeit mit ausle
Geldgebern verhandelt wird.
In unterrichteten Kreiſen rechnet man damit, de
dings ſehr komplizierte Aktion ſchon in etwa acht Ta
Gründlage ſichergeſtellt iſt. Die zuſtändigen Stellen
arbeitsminiſteriums ſind denn auch bereits damit beſch
Plan für eine rationelle Verteilung der Mittel und d
Durchführung der ganzen Aktion fertigzuſtellen.
ſchwachem Pulver geladen. Sie werden durch beſond
tungen entzündet und verleihen dem Flugzeug raſch di
Anfangsgeſchwindigkeit. Alſo einer Art von Raketen
ſich der Weiterflug mit gewöhnlichen Motoren unm
ſchließt.
Die Verbindung von Ozeanſchiff und Flugzeug
Bälde vielleicht die des Luftſchiffs mit dem Flug
geſellen. Wenn einſt rieſige Luftſchiffe den Verkehr
zu Erdteil über die Weltmeere hinweg vermitteln, 1
möglich ſein, mit ihnen auch kleinere Orte anzuſteue
gelangt man dann am ſchnellſten mit Flugzeugen, d
wegs vom Luftſchiff loslöſen und ihr Ziel unmittelb
Derartige Flugzeuge werden die Rolle ſpielen, die in
verkehr den Zweigbahnen oder den Zubringer=Au
kommt. Neuerdings ſind in verſchiedenen Ländern Ve
geführt worden, um zu ſehen, ob ſich eine Vereinigu
ſchiff und Flugzeug herbeiführen läßt. Dazu wurde
Amerika das große Zeppelin=Luftſchiff „Los Angeles
Von ihm hing eine Art von Trapez herab. An dieſes
das Flugzeug mit einer oben an ihm angebrachten Vo
gehängt. Es zeigte ſich, daß es ſich leicht vom Mu
löſte und ſofort weiterfliegen konnte. Ebenſo war
die am Flugzeug angebrachte Befeſtigungsvorrichtu
wieder mit dem Trapez zu vereinigen. Die Ergebniſt
ſehr befriedigende. Aber man ſieht im Trapez do
die endgültige Löſung dieſer Frage. Die Beſtrebunge
mehr dahin, eine Art von Schuppen mit dem Luft
binden, in dem eine ganze Anzahl von Flugzeugen
kann. Zu dieſem Zweck iſt vorgeſchlagen worden, un
ſchiffen einen langen Gang, eine Art von Tunnel
der ſich in der ganzen Länge des Ballonkörpers dal
Flugzeuge fliegen von hinten hinein und vorne w.
Bis jetzt war der Aufenhaltsraum der Flug
feſt mit dem Flugzeug verbunden. Faſt der ganze 2
zu dieſem Zweck ausgenützt. Wegen jedes einzelne
der ausſteigen will, muß das Flugzeug landen, wod
Zeitverluſt entſteht. Die Poſt wird vielfach einfach
Auch Einrichtungen hat man bereits gebaut und u
Dienſt geſtellt, die es ermöglichen, die Poſtſäcke
Fluges aufzunehmen. Was mit der Poſt geht, m
auch mit den Fluggäſten gehen, um ſo mehr, da
früher ganze Flugzeuge mit großen: Fallſchirmen
abſichtlich hat abſtürzen laſſen. Sie kamen wohl
Boden an. Auch die kühnen Führer, die ſich zu dier
zur Verfügung ſtellten, blieben unverletzt, ſo ſanft t
ſchirm das Ganze zur Erde. Aus dieſen Erfolgen
lernt. Ein Modellflugzeug iſt bereits erſtanden, m
e1 un
llen.
Ae
1
mittell
anzuſle
ugel
nitl †
ummer 167
Preußiſcher Kompromißvorſchlag
zum Nokopfer.
rechungen mit den Parkeien in der nächſten Woche
CNB. Berlin, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
ſie wir von unterrichteter Seite erfahren, werden die
Ver=
ungen des Reichskanzlers und des Reichsfinanzminiſters mit
arteien über das Notopfer erſt in der nächſten Woche be=
In Kreiſen, die der Reichsregierung naheſtehen,
ntſchieden beſtritten, daß das,Notopfer nach
ſtrigen Entſchließungen der Demokraten und der Deutſchen
ſartei als erledigt gelten könne. Das gehe ſchon
r Tatſache der in Ausſicht genommenen
Verhändlun=
ſervor, die den Zweck haben, mit den Parteien eine
gung über Abänderungsvorſchläge und
Be=
gung beſonderer Härten, namentlich für
Feſt=
te, zu erzielen. Zunächſt warte das Kabinett aber ab, wie
Dinge im Reichsrat entwickeln. Dafür iſt der geſtrige
Be=
ß des preußiſchen Kabinetts von beſonderem
ſſe. Es ſtimmte dem Notopfer grundſätzlich zu
teilte den preußiſchen Vertretern im Reichsrat die
Inſtruk=
inen Abänderungsvorſchlag einzubringen, der die
des Notopfers auf 2½ Prozent feſtſetzt, d. h. alſo die
des 4½prozentigen Beitrages zur Arbeitsloſenverſicherung.
alls kann man feſtſtellen, daß das Reichskabinett
er zu dem Gedanken ſteht, das errechnete
De=
zu decken.
Kreiſen der Reichsregierung ſieht man die
Meinungs=
hiedenheiten mit den Parteien auch
keines=
als ſo tiefgehend an, daß nicht eine
Eini=
möglich wäre. Dabei verweiſt man auf die
Ent=
ing der Deutſchen Volkspartei, die ſelbſt einen Appell an
amten enthält, ſich der Notlage nicht zu verſchließen. Unter
Umſtänden rechnet das Kabinett darauf, daß die
Ver=
ngen der nächſten Woche durchaus zu einer Verſtändigung
werden. Der Kanzler betrachtet das Projekt des
pfers als einen Vorſchlag des Geſamtkabi=
, das ſich ja noch am Freitag ausdrücklich zu entſcheiden hat.
dieſen Umſtänden iſt auch gar nicht daran zu denken, daß
inanzminiſter Dr. Moldenhauer zurücktritt. Das Kabinett
ielmehr die Verhandlungen mit aller
Ener=
eiterführen, und zwar in enger Verbindung
der Herabſetzung des Preis= und
Lohn=
rus. Dem in Kreiſen der Deutſchen Volkspartei
ventilier=
danken, für längere Tarifverträge durch ein
Ermächtigungs=
ie Möglichkeit vorzeitiger Aufhebung zu ſchaffen, ſteht man
iſen der Reichsregierung allerdings ſehr ſkeptiſch gegenüber,
ir ein ſolches Geſetz vorausſichtlich eine Zweidrittelmehrheit
idig und von ihm die Gefahr ausgehen würde, daß lang=
Tarifverträge für die Zukunft überhaupt nicht mehr
ab=
ſen werden können.
e Reichsregierung wird ſich mit dem Problem der
Preis=
ihnſenkung in der nächſten Zeit ſehr ernſt beſchäftigen und
eignet erſcheinende Maßnahmen vorbereiten.
Das Reichskabinett läßt ſich Zeit. Nachdem am Montag
kraten und Volkspartei das Notopfer
ab=
int haben und am Dienstag dazu noch ein ausführlicher
der Wirtſchaftspartei mit im weſentlichen
ableh=
en Inhalt eingetroffen iſt, hätte man annehmen können,
Regierung ihre Stellung einmal nachprüfen würde.
Tat=
hat das Kabinett am Dienstag auch beraten, aber nur die
en „laufenden Angelegenheiten”. Grund zur Eile in der
der Finanzreform ſcheint dem Kanzler aber auch jetzt noch
otwendig zu ſein. Offenbar will er Zeit bis zum Beginn
mmenden Woche gewinnen, einmal um die ſächſi=
Wahlen abzuwarten, von denen er vielleicht hofft,
auf die Regierungsparteien ernüchternd wirken, dann aber
m inzwiſchen den Beſchluß des Reichsrates
ab=
rten.
ndere Begeiſterung für das Notopfer herrſcht auch im
Reichs=
ht, und Herr Moldenhauer wird Mühe haben, ſich durch=
, wobei er vermutlich innerlich ſchon entſchloſſen iſt, auf
zent zu akkordieren. Zur allgemeinen Ueberraſchung iſt
liniſter ſo etwas wie ein Nothelfer in der Geſtalt
reußiſchen Regierung erſtanden, die ihren
geſam=
eſſeapparat mobil gemacht hat, um mitzuteilen, daß ſie
ie Reichshilfe, wie ſie vom Reichsfinanzminiſterium
aus=
tet wurde, nicht annehmen will, aber einen anderen
Vor=
ausgearbeitet hat, der im weſentlichen auf dasſelbe hinaus=
Sie zieht die Sonderſteuer der Beamten und Feſtbeſoldeten
Mittwoch, den 18. Inni 1930
als Beitrag für die Arbeitsloſenverſicherung auf und regt
dem=
entſprechend an, dieſe beiden Gruppen in der gleichen Höhe zur
Arbeitsloſenverſicherung heranzuziehen, wie die Arbeiter und
Angeſtellten auch entſprechend den neuen Vorſchlägen der
Reichs=
regierung mit 2½ Prozent. Das wäre gegenüber den Plänen
Dr. Moldenhauers ſchon ein Abſtrich von beinahe der Hälfte.
Immerhin glauben wir nicht, daß der preußiſche Antrag
beſſere Ausſichten hat als das Notopfer ſelbſt. Preußen
errech=
net eine Mindereinnahme von 123 Millionen aus ſeinem
Vor=
ſchlag heraus, von denen 40 Millionen durch den Ausbau der
Ledigenſteuer hereingeholt werden könnten, während der Reſt
durch Einſparungen im Etat und durch ſtärkere
Seite 3
Heranziehung des Tabaks gewonnen werden ſollten.
Darüber hinaus will Preußen, um die Gemeinden zu beruhigen,
die lokale Alkoholſteuer in Form einer Schank=
Verzehr=Steuer wieder auferſtehen laſſen. Die
Reichs=
regierung enthält ſich zu dieſen Vorſchlägen noch jeder
Stellung=
nahme, innerlich iſt ſie aber wohl über dieſe Sekundantendienſte
erfreut, die Preußen leiſtet. Allerdings iſt abzuwarten, wie die
preußiſchen Provinzſtimmen im Reichsrat abgegeben werden.
Ver=
mutlich ergibt ſich das aber erſt in der Plenarſitzung des
Reichs=
rates am Samstag. Solange bleibt alſo alles in der Schwebe,
und deshalb hat wohl auch das Zentrum ſeine Fraktion erſt auf
Montag einberufen.
Der Kulkus=Ekak zu Ende beraken. — Die Schulgeld=Erhöhung bleibt. — Landes-Univerſikät und Techniſche
Hochſchule. — Heißer Kampf um das Landeskheaker und die Spielplangeſtalkung.
* Sein oder Nichkſein?
Tropiſche Hitze draußen, im Sitzungsſaal die Gemüter in
Siedehitze — der Etat des Heſſiſchen Landestheaters vor dem
Landtag. Den verhältnismäßig ruhigen Auftakt bildet die Rede
des demokratiſchen Abgeordneten Donat, der trotz mancher recht
deutlicher Kritk, insbeſondere am Schauſpiel, zum Schluß die
erwartete Erklärung abgab, daß er und ſeine Fraktion für den
Theateretat ſtimmen würden. Dann ſprach Frau Hattemer
vom Zentrum. Wir ſind vielleicht in manchen Punkten anderer
Anſicht wie Frau Hattemer, was ſie aber über die kulturelle
Be=
deutung des Theaters für die Gegenwart ſagte, war fein
durch=
dacht und ſtach wohltuend ab von mancher mit Schlagworten
durch=
ſetzten Rede, die wir bei anderen Gelegenheiten während des
letz=
ten Dreiviertel=Jahres gerade über die Theaterfrage mitanhören
mußten. Rechtfertigt die kulturelle Bedeutung, die unſer Theater
für das heſſiſche Volk heute beſitzt, die erheblichen Summen, welche
die Allgemeinheit für das Theater aufwenden ſoll? Dieſe Frage
bildete etwa den Nernpunkt der Ausführungen der
Zentrums=
rednerin. Sie hat dieſe Frage weder bejaht, noch bei aller Schärfe
ihrer Kritik klar verneint. Sie umriß zutreffend die kulturelle
Bedeutung, die ein Theater gerade in den gegenwärtigen
Ver=
hältniſſen haben kann, die Frage, ob das Heſſiſche Landestheater
dieſer ſeiner Aufgabe ſich in den letzten Jahren gewachſen gezeigt
hat, ließ ſie unbeantwortet. Wenn bei dieſer Rede vielleicht noch
einige Rückſichten auf die beſtehende Regierungskoalition
mit=
ſprachen, ſo wurde der Fraktionsführer der Deutſchen Volkspartei,
Dr. Keller, um ſo deutlicher. Offenbar nicht zur Freude des
Staatspräſidenten und Kultusminiſters, der dann alsbald auch
ſelbſt in die Debatte eingriff. Er wandte ſich erregt gegen die
Schärfe, mit der Dr. Keller das Theater angegriffen hatte. Iſt
denn aber dieſe Schärfe nicht verſtändlich? Iſt es ſo
unverſtänd=
lich, wenn von der Tribüne des Landtags einmal das ausgeſprochen
wird, was Tauſende von Theaterbeſuchern ſeit langem empfinden?
Der Herr Staatspräſident iſt ſchon ſeit Monaten auf die
bedenk=
liche Lage aufmerkſam gemacht worden, die entſtehen müßte, wenn
das Theater im bisherigen Sinne weitergeführt wird. Es konnte
alſo nicht überraſchen, wenn ſich die Dinge jetzt ſo zugeſpitzt haben,
daß die finanzielle Exiſtenz des Heſſiſchen Landestheaters
tatſäch=
lich auf des Meſſers Schneide ſteht. Die heutige Abſtimmung wird
dieſe Entſcheidung bringen. Sie wird in jedem Fall eine
wün=
ſchenswerte Klärung bringen, denn auch eine etwaige Ablehnung
des Etats in der heutigen Abſtimmung würde noch keine endgültige
Entſcheidung bedeuten, da es ja bis zur zweiten Leſung immer
noch Mittel und Wege geben dürfte, um aus der jetzigen
ver=
fahrenen Situation herauszukommen. Was das Heſſiſche
Landes=
theater für die Stadt Darmſtadt und darüber hinaus für das
ganze Heſſenland bedeutet, wird ganz gewiß nicht verkannt. Eine
große Mehrheit des Heſſiſchen Landtags dürfte auch dafür zu haben
ſein, wenn es gilt, das Heſſiſche Landestheater als Kulturfaktor
zu erhalten und auszubauen. Daß dieſe Mehrheit aufs äußerſte
gefährdet iſt, wenn man die bisherigen Bahnen nicht verläßt, hat
die geſtrige Debatte ſinnfällig erwieſen. Sehr unerfreulich war
der Ausgang. Herrn Ritzel, weiland Bürgermeiſter von
Michel=
ſtadt, blieb es vorbehalten, die ſcharfen aber ſachlichen
Ausführun=
gen Dr. Kellers mit den unerhörteſten perſönlichen Anwürfen und
Verdächtigungen zu erwidern. Herr Blank aber, der den
Präſi=
dentenſtuhl zierte, hatte offenbar ganz vergeſſen, daß er als
ſtell=
vertretender Präſident zum Hüter parlamentariſcher Ordnung und
parlamentariſchen Anſtands berufen iſt. Er ſchwieg beharrlich,
auch als Ausdrücke wie „perſönliche Niedertracht” und dergleichen
fielen. Man hat wieder einmal dazu beigetragen, das Anſehen
des Parlamentes zu erhöhen.
„6- Vizepräſident Blank eröffnet die Sitzung um 10,15 Uhr und die
Beratung geht bei Kap. Aufbauſchulen weiter.
Abg. Hammann (Komm.) bezeichnet dieſe Schulen als
Täuſchungsmittel für das Proletariat und lehnt den Zuſchuß ab.
Bei Kap. Studienanſtalten, Lizeen, Höheren Bürgerſchulen uſw.,
wünſcht Abg. Frl. Birnbaum (D.V. P.) Gleichſtellung der
Lehrerin=
nen mit den Lehrern auch in der Leitung der Anſtalten. Daraufhin
er=
klärt Abg. Kaul als die Anſicht der Mehrheit ſeiner Fraktion, daß ſie
dieſer Forderung zuſtimme. Die Bürgerſchulen lehne die
Sozialdemo=
kratie ab.
Zu Kap. Gewerbliche und Kaufmänniſche Fortbildungsſchulen
for=
dert Abg. Haury (D.V.P.) die Wiedereinſtellung der abgebauten
nebenamtlichen Fachlehrer, deren Tätigkeit angeſichts des geſunkenen
Bil=
dungsgutes der Schulentlaſſenen durchaus notwendig ſei. Vor der
Neu=
beſetzung des Direktorpoſtens der Höheren Landesbauſchule möge die
Regierung mit den Wirtſchaftskreiſen Fühlung nehmen.
Bei Kap. Jugendpflege wünſcht Abg. Reuter (Soz.) vermehrte
Ferienwanderungen in allen Schulen. Abg. Weſp (Zentr.) tritt für
Berückſichtigung auch der katholiſchen Jugendvereinigungen durch den
Staat ein und erinnert an das vorbildliche Wirken Kolpings, der die
Geſellenvereine ſchon vor 50 Jahren ins Leben rief. Die
kommuniſti=
ſchen Abg. Hammann und Sumpf polemiſieren gegen die in der
Jugendpflege verſagenden Sozialdemokraten. Ihr Loblied auf das
Kinderparadies Rußland veranlaßt den Abg. Weſp (Zentr.),
Schilde=
rungen über das ſyſtematiſch geduldete Maffenſterben der Kinder und
Jugendlichen in Rußland zu verleſen.
Bei Kap. Volksbildung fordern die Kommuniſten freien Eintritt für
die Filmvorführungen der Lichtbildſtellen, während Abg. Weſp (Zentr.)
dem Leiter der Zentralſtelle für Volksbildung und Jugendfürſorge,
Schulrat Haſſinger, für die geleiſtete Arbeit Dank und Anerkennung
ausſpricht.
Zu Kap. Förderung der Kunſt beantragt Abg. Reuter (Soz.)
Er=
höhung des Staatszuſchuſſes für das Heſſiſche Künſtlertheater um
5000 Reichsmark.
In der Abſtimmung werden ſodann die Kapitel Höhere
Lehr=
anſtalten, Aufbauſchulen, Studienanſtalten, Höhere Bürgerſchulen,
Fort=
bildungsſchulen, Jugendpflege, Volksbildung und Förderung der Kunſt
in der Ausſchußfaſſung genehmigt. Der volksparteiliche Antrag, über
die Schulgelderhöhung geſondert abzuſtimmen, wird mit 26
Stimmen der Sozialdemokraten und eines Teiles von den Demokraten
und Zentrum gegen 22 Stimmen der übrigen Parteien abgelehnt. Die
geſtellten Abänderungsanträge der Oppoſitionsparteien verfallen der
Ab=
lehnung.
In der weiteren Beratung lehnt ſodann Abg. von der Schmitt
(Komm.) das Kapitel Kirchen ab, während Abg. Axt (VRP.) wünſcht,
daß die noch beſtehenden Differenzen zwiſchen Staat und Kirche alsbald
in lohaler Weiſe geregelt werden möchten.
Univerſikät Gießen und Techn. Hochſchule Darmſtadt
rufen eine längere Debatte hervor. Zunächſt kritiſiert Abg. Dr.
Leucht=
gens (Lbd.) die hohen perſönlichen Ausgaben an den beiden Inſtituten.
Die Ausſprache des Finanzausſchuſſes mit der Profeſſorenſchaft habe
deren erſtaunliche Weltfremdheit in der gegenwärtigen Finanznot des
Staates und der allgemeinen Volksnot bezeugt. Der Redner verteidigt
die Landbundanträge auf zehnprozentige Streichung der
Perſonalaus=
gaben, Beteiligung der Staatskaſſe mit 25 Prozent an den
Nebenhono=
raren und mit drei Sechſtel an den Kollegiengeldern. Außerdem ſollten
freiwerdende Lehrſtühle öffentlich ausgeſchrieben werden.
Abg. Dr. Werner (Natſoz.) ſchließt ſich im Prinzip den
Ausfüh=
rungen des Vorredners an. Heſſen leiſte zu ſeinen Kliniken erhebliche
Beträge und eine Beteiligung an den Nebenhonoraren, ſowie die
Er=
hebung eines Zuſchlages für Kranke aus Nachbarländern, könne
er=
wogen werden.
Abg. Frl. Birnbaum (D. Volksp.) lehnt die öffentliche
Aus=
ſchreibung von Lehrſtühlen ab. Einzelne Teile der Landesuniverſität
dürften nicht abgebaut werden, weil darunter das Geſamtwerk leiden
müſſe. Die Stadt Gießen habe in den Jahren 1924—1929 679 656 RM.
für die Landesuniverſität aufgebracht, alſo im Durchſchnitt jährlich über
110 000 RM., welcher Betrag mit Ausnahme Heidelbergs von keiner
anderen Univerſitätsſtadt gezahlt werde. Wie die Höheren Schulen leide
auch die Univerſität unter ſtarkem Andrang von Hörern. Mancher
Bal=
laſt könne durch eine ſtrengere Ausleſe beſeitigt werden.
Abg. Kaul (Soz.) wünſcht von der Regierung, daß die ihr
über=
wieſenen Sparanträge des Landbundes einer eingehenden Prüfung
unterzogen und im nächſten Etat ausgewertet werden. Den Profeſſoren
illſchirm verſehene Kabinen verbunden ſind. Die
Flug=
ie an ingendeinem Ort ausſteigen wollen, begeben ſich in
eſer Kabinen, die vom Fallſchirm zu Boden getragen
wer=
ahrend das Flugzeug ohne Aufenthalt weiterfliegt.
Viel=
rſcheint auch über kurz oder lang eine Vorrichtung, die
ge Kabinen, in die Fluggäſte eingeſtiegen ſind, in ähnlicher
während des Fluges aufgreift, wie die Poſtbeutel.
nag uns heute noch phantaſtiſch erſcheinen, genau
lutaſtiſch wie dem Geſchlecht, das zur Zeit der Er=
3 des Freiballon lebte, manches erſchienen iſt, was ſich
*rfüllt hat. Wir wiſſen nicht, ob ſich das Abſetzen und die
ime der Fahrgäſte im Flug erfüllen wird. Keinesfalls
bllen wir die Möglichkeit verneinen.
Graphologie-Phonologie!
eine akuſtopſychologiſche Anregung von Jörg Mager.
* Verfaſſer d.r „Schalltechnik”. Heſt 83 der Sammlung
Dr.=Ing. R. Berger bezeichnet den Fortſchritt der
cnik als einen „Laufſchritt‟. Dieſes beſchleunigte
berdankt die Akuſtik der Verwertung der Elektrotechnik.
Aigen Jahren ſpricht man von einer „Elektroakuſtik”.
Heſtte uns nicht nur das Telephon, ſondern auch ihre
iſten Wunder: Den Rundfunk, den Tonfilm und die
he Muſikerzeugung.
der Bearbeitung des Elektromuſik=Problems drängten
ofters neue Anwendungsformen der Akuſtik auf; wenn
E Pſychologie mittels einer „Elektropſychologie” eine exakte
Sekommen könnte? . . . Eine „ſprechende Schreibmaſchine‟
dr ſich auch Taubſtumme verſtändigen können, und
der=
akuſtiſche Utopien mehr.
U Telephonieren fiel es mir öfters auf, daß die Stimme
ſenden eine individuelle „Phyſiognomie” hören ließ, die
** Telephon ſogar ſchärfer umriſſen ſchien als bei
direk=
genüber.
9e Beobachtungen wiederholten ſich, bis ich auf den
Ge=
üa: Warum ſollte es neben der Graphologie nicht auch
2nologie geben? Wie aus dem Schriftbild wird
ihal auch aus dem Stimmbild pſychiſche Eigenſchaften,
Tauge, Gemütseigenart u. a. feſtſtellen können.
Iede menſchliche Stimme ihre perſönliche Färbung hat,
e” Menſchengedenken niemals bezweifelt worden. Man
In immer der Sprache Bezeichnungen beigefügt wie: ſüß,
Stichend, verführeriſch, hart, rauh, zornig uſm.
Demnach wäre die Phonologie bereits eine uralte Sache,
wo=
zu alſo noch eine eigene Forſchung hierüber? Den gleichen
Ein=
wand hätte man aber auch gegen die wiſſenſchaftliche
Bearbei=
tung der Graphologie bringen können, denn man hat doch ſeit
Menſchengedenken aus den Schriftzügen mehr oder weniger
In=
dividualitätszeichen herausgeleſen, aber erſt eine ſyſtematiſch
wiſſenſchaftliche Erforſchung der Graphologie brachte ihr ſoviel
Zuverläſſigkeit, daß ſie im praktiſchen Leben ſchon eine
unentbehr=
liche Rolle ſpielt.
Der Einblick in das „Gewölbe der Seele” iſt noch ſo
un=
geheuer ſchwer und daher meiſt nur oberflächlich, daß wir froh
ſein dürfen um jede neue Möglichkeit, die Seelenkunde zu
be=
reichern. Man bedenke, daß das Ohr im Verhältnis zum Auge
unſer feinſter, ſchärfſter Sinn iſt. Es beſteht deshalb Ausſicht,
daß wir mit dem Gehör Tieferes und Weſentlicheres erlauſchen
können als mit anderen Methoden.
Dazu iſt es der Wiſſenſchaft und Technik gelungen, dieſen
ſchärf=
ſten Sinn mit feinſten Hilfsapparaten zu verſehen, daß man mit
dieſen analog dem Mikroſkop „mikrophoniſch” fein wahrnehmen
kann. Oſcillographen und Ton=Analyſatoren ermöglichen eine
Schallaufzeichnung und Schallmeſſung, wie es vorher undenkbar
war. Mit welcher Naturtreue die modernen Schall=
Aufnahme=
apparate funktionieren, iſt ja durch die Maſſenverbreitung des
Grammophons allbekannt. Auch im Tonfilm erleben wir ſchon
Lautwiedergaben, die für die Entwicklung der Phonologie
weg=
weiſend werden können.
Bald wird ſich jeder neben ſeiner Photographie auch
ſeine Phonographie verſchaffen. Bei Stellenbewerbungen
für „akuſtiſche Berufe” wie Lehrer, Sänger, Parlamentarier,
Ver=
käufer uſw. wird ein Stimmbild vorgelegt werden müſſen. Mit
Hilfe ſolcher Phonogramme wird man nicht nur den
Schwingungszahlen=Umfang, der z. B. bei dem Unterſchied der
Geſchlechter eine Rolle ſpielt, ſondern auch die Farbe, das
„Timbre”, erhöhen können. —
Eben fällt mir ein Zeitungsausſchnitt in die Hände mit der
Notiz, daß in Amerika bereits eine Methode der „Stimmabdrücke‟
benützt wird zur Auffindung von Verbrechern, Wiedererkennung
von Tätern. In dieſer Notiz wird von den „Beſonderheiten”
einer Verbrecherſtimme geſprochen.
Wird erſt einmal die Phonologie ſyſtematiſch und lebhaft
betrieben, dann können mit ihr leicht auch „Beſonderheiten”
ver=
ſchiedenſter Chraktertypen feſtgeſtellt werden. Der Stimme, als
Spiegel der Seele, werden einmal feinſte pſychiſche Konſonanzen
und Diſſonanzen abgehorcht werden können, — von befähigten
und geſchulten „Akuſtopſychologen”.
Ich vermute, daß Störungen der pſychiſchen Harmonie auch
ſolche in der Stimme verurſachen. In der Weiſe wohl, daß der
Obertongehalt, d. i. ja die Farbe der Stimme, in ſeiner
Symmetrie, alſo in ſeinem Wohlklang, beeinträchtigt wird.
Als ich vor einigen Wochen einem bekannten Verleger meine
Idee von Phonologie mitteilte, ſchrieb mir dieſer Herr, er ſei
geübt, Perſonen nach ihrer Stimmfarbe zu charakteriſieren, ohne
die Betreffenden ſehen zu müſſen. In den meiſten Fällen ſei
ſein Urteil richtig ausgefallen.
Leider geſtattet mir die mühevolle Elektromuſikforſchung nicht,
auch noch phonologiſche Unterſuchungen größeren Umfangs
vor=
zunehmen. Möchten aber Fachpſychologen, namentlich auch
Kri=
minalpſychologen und Pädagogen dieſes bedeutungsvolle neue
Gebiet recht kritiſch unter die Lupe nehmen. Aber auch jeder
„Laie” und „Amateur”, der nur Freude und Intereſſe für ſolche
Beobachtungen hat, möchte im täglichen Umgang aber auch bei
Telephongeſprächen im phonologiſchen Sinn „die Ohren ſpitzen”.
Für Mitteilung merkwürdiger Zuſammenhänge zwiſchen Stimme
und Charakter wäre ich ſehr dankbar.
In unſerm Zeitalter der akuſtiſchen Wunder gehört zur
Graphologie auch eine Phonologie!
(Um Nachdruck wird gebeten.)
Ehrung des Komponiſten der Großen Meſſe.
Nach der glänzend verlaufenen Uraufführung der Großen
Meſſe von Wilhelm Peterſen, die dem Komponiſten zahlreiche
Ehrungen, u. a. eine prachtvolle Blumenſpende des Herrn
Staats=
präſidenten und Herrn Kultusminiſters einbrachte, vereinigte
der geſtrige Abend den Chor ſowie eine Reihe von Freunden
und Gönnern des Muſikvereins mit dem Komponiſten und den
bei der Aufführung mitwirkenden Künſtlern zu einem zwangloſen
Beiſammenſein. Als Vertreter der Stadt hatte ſich dazu auch
Oberbürgermeiſter Mueller eingefunden. In einer Anſprache
feierte der erſte Vorſitzende, Staatsrat Balſer, den Komponiſten
des neuen hochbedeutſamen Werkes und dankte den Mitwirbenden
für ihren hingebungsvollen Eifer bei der Aufführung, die der
Muſikverein der Stadt Darmſtadt zu ihrer 600=Jahrfeier als
Feſt=
geſchenk dargebracht hat. Oberbürgermeiſter Mueller ſprach
darauf dem Verein den Dank der Stadt für dieſe Gabe aus und
machte die Mitteilung, daß die Stadtverwaltung beſchloſſen habe,
dem Komponiſten durch Verleihung der Silbernen Medaille der
Stadt Darmſtadt zu ehren. Dieſer dankte ſeinerſeits in kurzen
be=
wegten Worten allen denen, die geholfen hatten, ſein Werk in ſo
würdiger Weiſe aus der Taufe zu heben, insbeſondere auch dem
Chor des Muſikvereins, für den die Aufführung zweifellos den
Höhepunkt ſeiner diesjährigen Konzerttätigkeit gebildet hat.
Seite 4
Mittwoch, den 18. Juni 1930
Nummer 16
falle kein Stein aus ihrer Krone, wenn ſie ſich — ähnlich wie
Kranken=
hausdirektoren, Leiter von Heilanſtalten uſw. — um einen
ausgeſchriebe=
nen Lehrſtuhl bewerben. Dem Zuge der Zeit folgend, wachſen die
Hoch=
ſchulen immer mehr zu Spezialſchulen heran. Auch die Evangeliſche
Landeskirche könnte genau wie die Katholiſche Kirche die Ausbildung
ihrer Theologen ſelbſt in die Hand nehmen. Untragbar ſei es, daß den
Rechtsverbänden das Schwarze Brett und die Räumlichkeiten der
Univer=
ſität zur Verfügung ſtünden.
Abg. Donat (Dem.) findet die jetzige Verteilung der Univerſitäten
in Deutſchland auf die Dauer aus finanziellen Gründen unhaltbar.
Wenn einzelne Abteilungen an der Univerſität Gießen nur von 1 oder
2 Studenten beſucht werden, dann ſeien dieſe Lehrſtühle reif zum
Ein=
gehen. Die Zahl der Zwiſchenprüfungen iſt zu hoch und kann
beträcht=
lich verringert werden. Gegenüber den politiſchen Auswüchſen der
Nationalſozialiſten verlangt er ſchärfſte Handhabung des Hausrechtes
durch den Rektor.
Abg. Fenchel (Lbd.) bedauert, daß die Tier= und
Pflanzenzucht=
verſuche noch immer nicht nach einheitlichem Plane erfolgen. Die
Vor=
tragstätigkeit über Genoſſenſchaftsfragen könne im Zuſammenwirken
mit den Wirtſchaftsorganiſationen viel intenſiver ausgeſtaltet werden.
Abg. Axt (VRP.) lehnt die von ſozialdemokratiſcher Seite
gefor=
derte Aufhebung der Theologiſchen Fakultät in Gießen ab.
Min.=Rat Löhlein verweiſt darauf, daß an der Landesuniverſität
und der Hochſchule bereits beträchtliche Einſparungen erfolgt ſind. Die
zahlreichen Anregungen könnten aber, um eine Schädigung Heſſens zu
vermeiden, nur im Einvernehmen mit den übrigen Ländern durchgeführt
werden.
Es folgt das Kapitel
Heſſiſches Landestheaker.
Abg. Donat (Dem.)
fordert, daß das Landestheater dem modernen geiſtigen Schaffen Raum
geben müſſe, aber nicht zu einer Experimentieranſtalt auf Koſten der
Steuerzahler werden dürfe. Der Schauſpielplan iſt verhältnismäßig
ſchwach geweſen. Lobenswert finden wir das Konzertprogramm, die
Volkskonzerte, die aber auch ins Land hinausgetragen werden müßten.
Erfreulich war die Oper, wo wir leider beſte Kräfte verlieren. Der
Ton=
film wird den Theaterbetrieb tiefgreifend erfaſſen und namentlich die
Muſiker ſchädlich treffen, wenn auch die mechaniſche Muſik nie eine
Theateraufführung erſetzen kann und wird. Die verzögerte Behandlung
des Theateretats hat außerordentlich bedauerliche Folgewirkungen
ge=
habt. Die heſſiſchen Rundfunkhörer verlangen vom Frankfurter Sender
mit allem Nachdruck ſtärkere Heranziehung der Konzerte und
Erſtauffüh=
rungen des Landestheaters.
Abg. Frau Hattemer (Zentrum)
anerkennt die Steigerung der Einnahmen und der Aufführungen des
Theaters. Trotzdem iſt der Zuſchuß jetzt unerträglich hoch und eine
Ver=
ringerung unumgänglich notwendig. Es iſt für die Republik vielleicht
eine Preſtigefrage, daß das Landestheater erhalten bleibt, nachdem ſie es
vom alten Staat übernommen hat. Die Kriſe des geſamten Theater=
weſens erblicken wir in dem Vordringen des Kinos, des Sportes und
der früheren Exkluſibität des Theaters, die trotz aller
Bühnengemein=
ſchaften noch nicht beſeitigt iſt. Es hat noch keine Volkstümlichkeit; die
erſt erwächſt aus dem Gehalt und der Form der aufgeführten Stücke.
Leider fehlt es aber gerade der zeitgenöſſiſchen Literatur daran,
unſe=
rem Volke zu ſeiner Lebensgeſtaltung Richtpunkte und Kraftquellen zu
geben. Man kann das Gegenteil viel eher behaupten, denn die
Zer=
ſetzungserſcheinungen werden durch das Gebotene meiſt nur verſtärkt.
Das Theater verfällt der Gefahr, ſeine artiſtiſchen Leiſtungen zu
überſtei=
gern und dieſes Unkulturelle macht es uns faſt unmöglich, das Finanzielle
zu tragen. Der Staat hat ebenfalls kein Intereſſe daran, das Volk mit
einer überflüſſigen und nutzloſen Problematik überfüttern zu laſſen.
Ge=
rade das Theater muß an der Verteidigung der abendländiſchen Kultur
gegen den heranſtürmenden aſiatiſchen Bolſchewismus und Nihilismus
mitarbeiten. Die Frage der Theaterzuſammenlegung halten wir einer
Prüfung wert. Wir fordern, daß ſich das Landestheater von allen
par=
teipolitiſch und antireligiös tendierten Stücken freihält. Ein Teil der
Zentrumsfraktion wird trotz ſchwerer Bedenken dem Etat zuſtimmen.
Abg. Dr. Keller (D. Volksp.)
ſtellt feſt, daß das diesjährige Defizit 1,62 Millionen beträgt, zu dem die
Stadt Darmſtadt etwa 740 000 RM. zahlt. Trotz einer gewiſſen
Verrin=
gerung der Ausgaben iſt der Fehlbetrag in unſerer augenblicklichen
Not=
lage unerträglich hoch. Mit peinlicher Regelmäßigkeit iſt bisher der
Theateretat in jedem Jahr überſchritten worden, und zwar um 60—124
Prozent ſogar. Hier hätte die Regierung ſchon früher entſprechend
unſe=
ren Forderungen ein Machtwort ſprechen und die Mehranforderungen
ſperren müſſen. Man ließ die Dinge treiben und die Steuerzahler
müſſen bluten, bis ſie ſich — jetzt allerdings ganz energiſch — zur Wehr
etzen. Nur ein Teil der heſſiſchen Bevölkerung beſucht das
Landes=
theater, aber jedes Heffenkind hat 70 Pfg. für das Landestheater zu
zahlen, jeder Kopf in Darmſtadt muß außerdem noch 8 RM. für dieſes
Inſtitut aufbringen. Daß durch dieſen hohen Zuſchuß die Stimmung
der Steuerzahler nicht verbeſſert wird, iſt ſelbſtverſtändlich, und wir
müſſen, die Sozialdemokraten haben uns das oft genug beſtätigt, auf
dieſe Mißſtimmung Rückſicht nehmen. Beim Theater unterſcheiden wir
Unentbehrliches, rechtlich Begründetes, nur Wünſchenswertes und durch
Zeitmode Diktiertes. Bei dem uns vorliegenden Sonder=Etat des
Thea=
ters können nach unſerer Meinung ganz erhebliche Beträge auf der
lan=
gen Liſte des Bühnendienſtes herausgeholt werden, denn hier erſcheinen
Perſonen, die nach unſerer Meinung ohne Schaden, wenn nicht mit
Nutzen abgebaut werden können. Bei der Betrachtung des Spielplanes
können wir mit der Oper und beſonders den Konzerten zufrieden ſein.
Einige der uns gezeigten Neutöner werden in der Muſikgeſchichte wohl
nur als Kurioſa vermerkt werden. Wir unterſcheiden aber auch, wie
das uns Gebotene geboten wurde, und wir machen einen Unterſchied
zwiſchen Genius und Schmutzfink. Von der Operette, die ja nicht ernſt
genommen werden will und ſoll, wünſchen wir nicht, daß man ſie als
Nuditätenſchau aufzieht. Der Anſchauungsunterricht in manchen
Schau=
ſpielen war für Jugendliche in allerſtärkſtem Maße verderblich. Es gibt
ja nichts Unreiferes als die ſogenannte „reife Jugend” und wir als
Er=
ieher müſſen dieſen Zug nach unten, das Abgleiten ins Dekadente und
Unnatürliche aufs ſchärfſte mißbilligen. Probleme, die wirklich für reife
Menſchen von ſchwerwiegender Bedeutung ſind, gehören häufig nicht
die Bühne, wo ſie noch in zerſetzender Geſtaltung und ohne voſit
Gewinn für die noch ſchwankenden Herzen gezeigt werden. Gerad
Arbeiterſchaft, die in ihrem Denken und Geſchlechtsfühlen robuſt.
geſund iſt, lehnt dieſe Schlüpfrigkeiten und den Kitzel der Senſati
ab. Der Ton der Theaterblätter iſt häufig überheblich und unverfr
wie auch manche Inſzenierung dem Publikum ſagte: Sei froh, daß
genialen Menſchen, dir, dummem Publikum überhaupt dienen.
weibiſche Plakat der Studentenmeiſterſchaften iſt ein Fehlgriff. Als
ſpruch gegen die Geſtaltung des Spielplanes lehnt meine Fraktior
Etat ab, ſie wird in dieſer nicht politiſchen Frage jedoch keinen Frakt
zwang ausüben.
Abg. Sturmfels (Soz.)
polemiſiert zunächſt gegen den Vorredner, deſſen Kritik über das
hinausſchieße, denn auch moderne Probleme müßten auf der Bühr
handelt werden. Fehlgriffe ſeien nur in beſcheidenem Maße vorg
men. Einſparungen bei den Stellen des ſchwächſten Widerſtandes
die Sozialdemokratie nicht mitmachen. Auch die Anhänger ſeiner
anſchauung forderten Berückſichtigung ihrer Meinung in der Th
geſtaltung. Unlautere Motive dem Theater zu unterſtellen, ſei
unangebracht und durch nichts bewieſen.
Abg. Dr. Leuchtgens (Lbb.)
fordert Entſtaatlichung des Theaters, womit die finanzielle Lage
geklärt ſei. Eine Verſchlechterung der künſtleriſchen Leiſtung ſei da
wie das andere Privat= und Stadtbühnen bewieſen, nicht zu befü
Staatspräſident Dr. Adelung
wendet ſich mit ſcharfen Worten gegen die Kritik des volksparte
Sprechers, die maßlos ungerecht und in ihrer Form verletzend ge
ſei. Ein Repertoire, das allen Wünſchen Rechnung trage, könne ni
aufſtellen. Die Leiſtungen des Landestheaters, das in Süddeut
unbeſtritten mit an der Spitze ſtehe, verdienten doch auch Anerker
Abg. Hammann (Komm.) lehnt den Staatszuſchuß ab.
Abg. Ritzel (Soz.) ergeht ſich in ſchweren perſönlichen Au
gegen den Abg. Dr. Keller.
Nach perſönlichen Bemerkungen der Abg. Storck, Dr. Keller u
Staatspräſidenten Adelung iſt die Debatte geſchloſſen.
Abg. Dr. Niepoth (D.V.P.) verlangt angeſichts der wieder
Feſtſtellung, daß Miniſter am Schluſſe der Debatte noch einme
Wort ergreifen, eine Neuregelung der Redezeit im Sinne der 4
ordnung. Dieſe beſtimmt, daß nach Darlegungen eines Miniſter
die ſchon geſchloſſene Debatte neu auflebt. Der Aelteſtenrat wird ſ
dieſer Frage in den nächſten Tagen befaſſen.
Zu Kap. Hochbauweſen und Denkmalpflege meldet ſich nieme
Wort, ſo daß die Beratung um 344 Uhr auf Mittwoch vertagt wir
In unſerem gerſtigen Landtagsbericht ſind die Ausführunge
Min.=Direktor Urſtadt dahin zu ergänzen, daß die Frage der
mehrung von Reallehrerſtellen erſt im Zuſammenhang n
ſpäteren Beratungen über die Höheren Schulen geklärt werden
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldener Trauring, ein
Herrenfahrrad, 1 ſchwarze
Damenhand=
taſche, 1 Doublé=Armband, 1 blaue Jacke,
1 Paar braune Sportſtrümpfe, 1 Paar
ſchwarze Halbſchuhe, 1 goldene Broſche,
1 Lorgnette mit Etuf, 1 Doublé=Broſche,
2 Ballen Papiertüten, 1 Autoſchutzhülle,
1 Spitzeneinfatz, 1 Dreiecktuch, 2
Herren=
ſpäzierſtöcke, 1 Uhrketten=Armband, vier
Grammophonplatten, 1 grauer Herrenhut,
Buch (Wegweiſer, 1 Kämmchen mit ſilb
Rand, 1 Bund Schlüſſel. — Zugelaufen:
1 ſchwarzer Dobermann. — Zugeflogen:
2 Kanarienvögel,
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 36 beſichtigen.
Habe im gefl. Auftrage wegen
Auf=
löſung nachſtehende, faſt neue Möbel in
meinem Auktionslokale
1e Bleichſtraße 1c
zu Taxationspreiſen abzugeben:
zimme
1 Schlaistattter, eich., mod.
Spiegelſchrank 3teilig,
0f
1 Speiſezimmer, mod., eich.
Büfett mit Vitrinenaufſatz,
91
Herrenzimmer (Mahagoni)
Bücherſchrank 3teilig,
1 mod. Kücheneinrichtung.
1 Diplomat, Kleiderſchr., pol., Kommode,
Brandkiſte, Zteil., Waſchkom. mit Marm.,
Spiegel, Auszugtiſch mit 6 Lederſtühlen,
1 Chaiſelongue, 1 Diwan mit Paneel,
Klubſofa, Lederſofa, vollſt. Betten,
Ver=
tiko, Stühle, Trumeau, Flurgarderobe,
Bilder, Eisſchrank, 2türig, Nähmaſchine,
Kaſſenſchrank uſw.
(9691
Auktionator u.
NI4
Johannes Kruutmea,
Taxator
Telephon 4133.
Annahme von Verſteigerungen und Taxationen.
Am Donnerstag, den 19. Juni
1930, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokal
Lu=
iſenſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbietend
(9708
gegen Barzahlung:
2 Klubſeſſel, 1 Kautſch, 1 Seſſel, ein
Büfett, 1 Zither, 1 Schreibmaſchine,
1 Piano, 1 Sprechapparat, 1
Heil=
ſonne, 1 Standuhr, 1 Fahrrad, zwei
goldene Uhren mit goldenen
Keiten ſowie Möbel aller Art.
Anſchließend Arheilgerſtraße 19:
1 Schreibtiſch, 1 Nähmaſchine, 1 Sofa.
Hierauf Arheilgerſtraße 46:
Diwan, 1 Kommode, 1 Nähmaſchine,
1 Sekretär.
Um 4 Uhr 30 Min, verſteigere ich
an Ort und Stelle:
200 ſchottiſche Verbindungsſtücke aus
Guß.
Zuſammenkunft Schloßgartenplatz.
Anſchließend an Ort und Stelle
Gra=
fenſtraße 30:
1 Partie elektr. Lampen.
Darmſtadt, den 18. Juni 1930.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Vr
Landwehrſtr. 15, I.
2 hübſch möb. Zim.
z. vm. Anfr. part.
Wean
W
Ee echen
schützt pich vor
Sonnenbrand, Nässe und Käl
4 Deine Leistungs-
Stärkt und Widerstandsk
Mi M
Beiormhaus H. Braunn
Ernst-Ludwigstr. 3
Lagerraum,
trocken, zum
Unter=
ſtellen von Möbel
geſucht. Angeb u.
P. 93 Geſchſt. (Eim
Garage frei
Magdalenenſtr. 11.*
Garage
für Motorräder u.
Autos frei.
Lieb=
frauenſtraße 110. C
Garage
Nähe alter Friedhof
geſucht. Angeb. unt.
R. 5 a. d. Gſchſt. (
Oe
Der Geitenbau
Gläſſingſtr. 9, 5 ſch
gewerbl. od.
Vereins=
räume, ca, 150 qm, zu
vm. Anfr. Tel. 2595.
9260a)
Gewerbliche
Räume
Geſchäftsräume
Lagerräume
zu vermieten. Anfr
u. M. 1 Gſch. (8698a
Große
Verkaufsräume
Ludwigsplatz 2
i. Entreſole ſind per
1. Juni zu vermiet.
Näh. bei Arnheiter,
(65319
3. Stock.
Am Samstag, den 21. Juni 1930,
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich
Pallaswieſenſtraße 106 zwangsweiſe
meiſtbietend gegen Barzahlung: (9709b
Lafnthee Spenbagen.
Fiſcher, Pfandmeiſter.
Eleg. möbl. Wohn=
„ Schlafzim. i. ruh
Einfam.=Haus nur
a. ält. berufstät. H.
zu verm. Klavier,
Zentr.=Heiz. Anzuſ.
5—7 Uhr. Anmeld.
erb. Näh. Geſchſt.
Soderſtraße 22, I.
gut möbl. Wohn=u.
Schlafz. m.
Küchen=
benutz. u. Telef. an
kinderloſ. Ehep.
ſo=
fort z. vermieten.
Beſſungerſtr. 1, I. r.
Ecke Hermannſtr.)
möbl. Zim. z. vm.
Eliſabethenſtr. 25½
St. r., gr., g. m.
Z., 1—2 B. z. v. ms
Klappacherſtr. 9, II.
zut möbl. Zimm. z.
verm. El. L. (Emf
Gutenbergſtr. 34, III.
möbl. W.= u. Schl.=
Zim. mit 1 oder 2
Betten ſof. z. vm.
Hügelſtraße 4, II.
gut mobl. Zim. m.
el. Licht per ſofort
od ſpäter zu verm.
(8839a)
Soderſtraße 22
gut möbl. Zim. mit
Küche z. 1. 7. z. vm. Ramſt. Str. 29
Zu erfr. im 1. St.
Dieburgerſtr. 32, b.
Dreſch, möbl. Zim.
mit ſep. Eing. per
1. Juli z. verm.
Schlafſtelle zu
ver=
mieten. —
Laute=
chlägerſtr. ½, III.
W.=Gläſſina=Str. 26
ſch. möbl. Wohn= u.
Schlafz. ſof. z. v. *md
Waldſtr. 33, I. r.
gut möbl. Zim., el
Licht, Schreibt, ſof
zu vermieten.
Garage
v. ſof. ev. 1. Juli z.
vermieten. Nieder=
*ms
Garage frei!
Herdweg67, I. (*sms
Waldſtra
Werkſt
Lagerräume
ms
Großer
mnit guter
u. Aufzug z
Friedrichſ
(9480
R
O
Wohnung
Schöne ſonn
Wohnung.
neu herger
Seitenbau.
Zim.=Wohr
kaufhalber
tauſchen.
Näh.
Markt
Kt
Abere R
—6 Zimm
beſſ. Geſche
Büro m.
Näh. Geſch
Beſchlagna
4-Zimm
M.
mit Küche
ſarde zum
vermieten.
unter R
Geſchäftsſt.
Lagerraum
preisw. zu vermiet.
Kiesſtr. 38. (9478a
in guter Lage ſof.
zu vermieten. Mon.
Miete 70 ℳ. Näh.
in der Geſchäftsſt.
Schön. leer
ev. Küche
ab 1.
Jul=
mieten.
ſtraße 27.I
1 oder 2 ſeparate
Zimmer
ſofort zu vermieten.
Näh. Geſchäftsſt.
Arbeiter k.
Schlaf=
telle erhalten.
Grafenſtraße 26, III.
*ür
ein Bauvorhaben
neuzeitl. 4 Zimmerwohnungel
mit reichlichem Zubehör
in bester Wohnlage
werden Mieter gesucht.
Näheres Wilhelminenstrasse 21
167
Mittwoch, den 18. Junf 1930
Seite 5
Aus der Landeshaupkſkadk.
Darmſtadt, den 18 Juni.
gung der Arbeitsgemeinſchaft Süddeukſcher
Landesverbände der Friſeure.
desverbandstagung der Friſeure fand geſtern mit der Tagung
utſchen Landesverbände der Friſeure, die in engerem Rahmen
ſaal=Fürſtenſaal ſtattfand, ihren Abſchluß. Vor Eintritt in
rdnung wurde dem Vorſitzenden des Badiſchen
Landesver=
jadrenn anläßlich ſeines auf den geſtrigen Tag fallenden
es herzlich Glück gewünſcht; das Darmſtädter Soloquartett
n ein kleines Ständchen dar. Der Geehrte dankte gerührt.
g. in der wiederum ernſte Arbeit im Intereſſe des
Friſeur=
eleiſtet wurde, wurde vom Vorſitzenden Obermeiſter Kiefer
r die Anweſenden begrüßte. Nach Erledigung einiger ge=
Formalitäten wurde die vorjährige Niederſchrift, die im
„g. genehmigt; ebenſo fand der Bericht des geſchäftsführenden
einſtimmige Annahme. Es wurde darauf hingewieſen, daß
geleiſtet worden ſei, und man hoffe, daß das Friſeurgewerbe
erband weiter blühen und wachſen und die gegenſeitige
Zu=
eit eine gedeihliche ſein werde. Herr Ortmann=Darmſtadt
ſericht über die Altersverſorgung und den Stand der
Alters=
gkaſſe, „woran ſich eine ſehr ausgiebige Debatte anſchloß.
die vorgelegten Abänderungsvorſchläge wurden eingehend
d ſchließlich dem Vorſtand zur Weiterbearbeitung übergeben.
and ein Antrag Uhl=Württemberg, der Vorſtand möge auf
heutigen Mitgliederſtandes und des Lebensalters der
ein=
ſen nachprüfen, welche Beitragsſätze notwendig ſind, um nach
bensjahr eine monatliche Rente von 100 Mark auszahlen zu
je Behandlung aller Fragen, die Altersverſorgung betreffend,
Vorſtand überlaſſen. Zu dem Geſuch des Kreisvereins der
iſeure um Aufnahme in die Süddeutſche Arbeitsgemeinſchaft
aheriſche Landesverbandsvertreter die prinzipielle Geneigtheit
Pfälzer wieder aufzunehmen. Weitere Verhandlungen über
werden noch gepflogen. Die Kaſſenrechnung wies eine Ein=
1844,52, eine Ausgabe von 1128,24 Mark und einen Kaſſen=
716,38 Mark aus. Entlaſtung wurde erteilt. Als Vertreter
estag wurde Herr Schriftführer Spang beſtimmt. Der
ungsort iſt Fürth (Bahzern). 1932 ſoll die Tagung in
Würt=
ttfinden; es ſoll alljährlich zwiſchen den Ländern abgewechſelt
us der Verſammlung wurde angeregt, die Verbandsfeſte zu
Der Anregung wurde ſtattgegeben. Die Ausſtellungen
alle fünf Jahre am Tagungsort der Arbeitsgemeinſchaft
Landesverbände veranſtaltet werden. Die geſtrige Sitzung
n mit herzlichen Dankesworten durch den Vorſitzenden ge=
ich der Landesverbandstagung überreichte im Auftrage des
Landesverbandes Gewerberat Boerl=München dem
er Joh. Spang und dem Kaſſierer Ludw. Welter die
zzeichnung des Bayeriſchen Landesverbandes. Obermeiſter
zeichnete ſeine Kollegen Baumgartner, Weſſemer
ch mit der Goldenen Ehrennadel aus.
ſemeinſame Odenwaldfahrt beſchloß die in allen Teilen
har=
rlaufene Landesverbandstagung.
öffentliche Sitzung des Stadtrates findet Freitag, den
930, um 17 Uhr, im Rathaus ſtatt. Auf der Tagesordnung
ch der Etatsausgleich 1930.
pferſtichkabinett des Landesmuſeum. Als Beitrag zur
ier der Stadt Darmſtadt ſtellt das Kupferſtichkabinett
esmuſeums in fünf aneinandergereihten Kollektionen
vahl von Oelſtudien, Aquarellen und Zeichnungen der
idter Maler Seekatz; Iſſel, Schilbach,
ind Heinz Heim aus. Sie veranſchaulichen in
ein=
klarer Weiſe den Anteil Darmſtadts an der
Kunſtge=
vergangenen zwei Jahrhunderte. Johann Konrad
ein geborener Pfälzer und ſeit 1753 landgräflicher
in Darmſtadt, iſt eine deutſche Berühmtheit. Georg
n Iſſel, ein ſeltſamer Vorläufer des maleriſchen
Re=
hat ſich durch weit vorausſehende Ankäufe für das
er Muſeum auch außerhalb ſeiner künſtleriſchen
Tätig=
jenſte erworben. Johann Heinrich Schilbach,
heatermaler in Darmſtadt, mag als feinſinniger Maler
rmeier gelten. Auguſt Lucas iſt im Grunde ein
iger Romantiker und zugleich der Lehrer von zwei Ge=
Darmſtädter Maler. Schließlich Heinz Heim,
80er Jahren ſo viel pleinairiſtiſche Prinzipien
über=
ſat, daß er bereits an die Moderne heranreicht. — Die
g iſt vom nächſten Sonntag (22. Juni) ab geöffnet.
Shochſchule Darmſtadt. „Kunſtgeſchichtliche Füh=
EchAſchaffenburg” am Sonntag, den 22. Juni.
Aſchaf=
r die Sommerreſidenz der Mainzer Kurfürſten. Romaniſche
e Zeit haben da beſondere Blüten getrieben in Kreuzgang
irche. Renaiſſance erſteht im Schloß, einem der berühmteſten
Zaudenkmäler dieſer Art. Der Klaſſizismus des fürſtlichen
lebendig in Bauten und Gartenkunſt. In der Stiftskirche
des Meiſters Mathis (Grünewald), Werke der Viſcherſchen
aus Nürnberg. Die Führung wird den größten Teil des
Anſpruch nehmen. Abfahrt 7.44 Uhr Hauptbahnhof.
Rück=
ſtadt an 19.34 Uhr. Teilnehmergebühr 1.— RM.
Anmel=
er Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17.
lkshühne. Die Mitglieder der Volksbühne erhalten zu
0. Juni im Kleinen Haus ſtattfindenden letzten
Tanz=
olotänze und Pantomimen) der Tanzgruppe des Heſſ.
aters Karten zu bevorzugten Preiſen in der Geſchäfts=
Volksbühne Eliſabethenſtr. 34 (Haus Alter).
rzeichenwettbewerb. Der von der Heſſiſchen Wander=
Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge in
Verbin=
dem Heſſiſchen Miniſterium für Kultus und
Bildungs=
geſchriebene Zeichenwettbewerb für die beſſiſche Schul=
* Erlangung eines Entwurfes für ein Schülerdiplom,
II großen Widerhall gefunden. Die Zahl der ein=
Entwürfe beträgt über 600. Dem Preiskollegium fällt
re Arbeit zu, die längere Zeit in Anſpruch nehmen wird.
ten werden ſpäter in Darmſtadt, dann in anderen heſſ.
T allgemeinen Beſichtigung ausgeſtellt. Die Schulleitun=
Schüler erhalten eine ſchriftliche Mitteilung über den
des Wettbewerbs.
Sonderzug ins Badener Land zum Karlsruher Heimattag.
des „Badener Heimattages” vom 11. bis 14. Juli
he werden bei genügender Beteiligung ſechs Sonderzüge aus
n Gegenden Deutſchlands nach Baden geführt werden. Für
Erzüge iſt eine Fahrpreisermäßigung von 33½ Prozent
a 3. wie in der 2. Klaſſe feſtgeſetzt. Ausgangsſtationen ſind
Dresden, Hamburg, Dortmund, München,
Auch von den Unterwegsſtationen aus kann zugeſtiegen wer=
Dar ab Hamburg in Hannover, Kaſſel, Marburg. Gießen,
a. M., Darmſtadt. Die Züge werden am Freitag, den
erkehren. Von Karlsruhe aus beſtehen günſtige Anſchlüſſe
hwarzwald, die Pfalz und das Saarland. —
An=
zu den genannten Zügen nehmen die Badener Vereine in den
ädten und alle Vertretungen des Mitteleuropäiſchen Reiſe=
R.) und der Hapag entgegen. Der Anmeldeſchluß iſt am
Polizeiſtreifen.
* Die äußerlich am meiſten hervortretende Tätigkeit der
Poli=
zei, nämlich die Aufrechthaltung der Sicherheit, Ruhe und
Ord=
nung in den Straßen der Stadt, wird, ſeitdem es eine Polizei im
modernen Sinne gibt, hauptſächlich durch Polizeiſtreifen, früher
Patrouillen genannt, ausgeführt. In letzter Zeit aber wurde die
Durchführung des Streifendienſtes immer ſchwieriger. Immer
mehr neue Aufgaben traten auf, immer mehr Kräfte wurden zu
anderen Zwecken gebraucht, ohne daß dafür der Etat der Polizei
erhöht wurde. So vor allem die immer mehr ſich ſteigernden
Ver=
kehrsaufgaben, wie Regelung des Verkehrs durch Verkehrspoſten
oder Ueberwachung des Verkehrs hauptſächlich durch
Motorrad=
ſtreifen oder durch Stoppſtrecken. Die ſtetig wachſende
Kriminali=
tät zwingt zu dauernder Vergrößerung der Kriminalpolizei,
wo=
durch dem Außendienſt Beamte entzogen werden, die bei der nun
einmal gebotenen Sparſamkeit nicht erſetzt werden können.
Schließlich ſind auch bei dem Achtſtundentag, der in Heſſen auch bei
der Polizei für den Normalfall durchgeführt iſt (bei allen
beſon=
deren Gelegenheiten allerdings erheblich überſchritten wird), bei
einer gleichen Anzahl von Beamten weniger im Dienſt als früher.
So kam man naturgemäß zu einer Verringerung der Streifen.
Ja es erhoben ſich ſogar Stimmen, die eine gänzliche Abſchaffung
des Streifendienſtes verlangten. Der Einſparungsfimmel treibt
ja die ſonderbarſten Blüten. Die Befürworter dieſer Idee
glaub=
ten, die Tätigkeit der Streifen auf die neu eingerichteten
Ueber=
fallkommandos, beſonders am Tage, übertragen zu können. Das
iſt jedoch nicht möglich. Auch am Tage ſind Streifen nötig. Schon
das Vorhandenſein von Polizei auf der Straße ſchreckt doch
man=
chen von ſtrafbaren Handlungen ab; wegen kleiner
Uebertretun=
gen, die aber doch im Intereſſe der Bevölkerung unterdrückt
wer=
den müſſen, wird kein Menſch das Ueberfallkommando glarmieren;
die Streifen können auch die Menſchen und das Straßenbild
be=
obachten und dadurch manche Tat durch rechtzeitige Entdeckung der
Vorbereitungen ſchon vereiteln oder einen geſuchten Uebeltäter
erkennen und dingfeſt machen; und vor allem, man muß auch die
Pſyche des Publikums beachten, die Einwohner verlangen, daß
ſich von Zeit zu Zeit Polizei auch in ihrer Straße ſehen läßt.
Nachts laſſen ſich die Streifen natürlich erſt recht nicht
entbeh=
ren. Da die Nachtſtreifen in Heſſen grundſätzlich als Doppelſtreifen
gehen, erfordern ſie viel Perſonal, zumal, da auch auf den
Revie=
ren immer eine Anzahl von Beamten vorhanden ſein müſſen.
Erſtens, weil es nicht möglich iſt, bei dem des Nachts ſehr
anſtren=
genden Streifengang die Beamten ohne Ablöſung zu lange auf
Streife zu laſſen, vor allem aber, weil für unvorhergeſehene Fälle
immer Beamte auf der Wache zur Verfügung ſein müſſen. Auch
hier kann das Ueberfallkommando zwar die Bezirke entlaſten, aber
keinesfalls ſie erſetzen. Lokale Dinge Schlägereien in einer
Wirt=
lchaft, ruheſtörender Lärm oder Sachbeſchädigung auf der Straße
und ähnliches dürfen keinen Grund zum Herbeiholen des
Ueber=
fallkommandos abgeben, denn dann wäre dieſes, auch bei doppelter
Beſetzung, ſicher bei wichtigen Erforderniſſen wie Verbrechen,
Störung der öffentlichen Ordnung ernſter Art uſw. immer gerade
nicht da, weil es irgendwo einen Betrunkenen zur Ruhe bringen
müßte. Auch iſt für lokales Einſchreiten vielfach eine Kenntnis
der Perſonen oder Verhältniſſe nötig, die eben nur die Beamten
des betreffenden Bezirks haben können. Vor, allem aber macht
nichts einen ſchlechteren Eindruck auf das Publikum, als wenn es
ſich um Hilfe in irgendeinem Fall an das Revier wendet und
feſtſtellen muß, daß dort keine Beamten für ſeine Wünſche zur
Verfügung ſind. Alſo nachts braucht man reichlich Streifen mit
reichlicher Ablöſung auf dem Revier.
Es ergibt ſich nun die Frage, wie ſollen die Streifen gehen.
Bei Tag genügt jedenfalls der einzelne Beamte als Streife
voll=
kommen. Nachts aber müſſen unbedingt zwei zuſammengehen,
mit Ausnahme vielleicht, von Pendelſtreifen in unmittelbarer
Nähe der Woche. Von zwei Beamten kann z. B. bei Auffindung
einer Leiche oder eines Verunglückten einer am Tatort bleiben,
während der andere Hilfe holt oder die zu benachrichtigenden
Per=
ſonen herbeiruft. Und das iſt ungemein wichtig, denn wenn man
den Tatort unbewacht läßt, können die Verbrecher Spuren
ver=
wiſchen ja vielleicht ein begonnenes Verbrechen vollenden, oder
ſich, falls ſie noch am Tatort ſind ungehindert entfernen. Zwei
Beamte ſind außerdem bei Widerſtand ſelbſt einer größeren
An=
zahl gewachſen, während einer ſchon zwei Verbrechern gegenüber
einen ſchweren Stand hat. Auch gibt es ohne Zweifel den
Be=
amten ein größeres Sicherheitsgefühl, wenn ſie nicht auf ſich allein
angewieſen ſind, ganz abgeſehen davon, daß, wie man ſagt, vier
Augen mehr ſehen als zwei. Trotzdem hat man aus Sparſamkeit
vielfach, z. B. in Preußen, einen großen Teil der Nachtſtreifen als
Einzelſtreifen angeſetzt. „Wohin das führt, zeigt der traurige Fall
Kern in Frankfurt. Ueber die Art wie die Beamten gehen ſollen,
zuſammen auf dem Fahrdamm, zuſammen auf einem Bürgerſteig
oder getrennt auf beiden Bürgerſteigen, ſind die Anſichten geteilt
und die Vorſchriften bei den verſchiedenen Dienſtſtellen
unterſchied=
lich. Am praktiſchſten erſcheint es, wenn in überſichtlichen und
genügend beleuchteten Straßen die Beamten getrennt auf beiden
Bürgerſteigen gehen. So kann jeder am beſten die gegenüber=
— Hohes Alter. Der frühere Studentendiener und ſtädt. Arbeiter
i. R. Richard Friedrich, wohnhaft. Landgraf=Georg=Str. 64, begeht am
20. Juni ſeinen 70. Geburtstag.
Petrusgemeinde (Männer=Vereinigung). Zur Teilnahme an
dem am nächſten Sonntag, den 22. ds. Mts., ſtattfindenden
Aus=
fluge (in Gemeinſchaft mit dem Kirchengeſang=Verein) nach den=
Ebernburg bei Münſter a. St. wird hiermit noch einmal herzlich
eingeladen. Die Anmeldung ſoll möglichſt bald Hermannſtraße 19
erfolgen, ſpäteſtens gelegentlich der Monats=Verſammlung am
Donnerstag, den 19. d. M. abends 8.15 Uhr. In derſelben wird
der Vorſitzende als letzte Vorbereitung auf den Ausflug einen
Lichtbildervortrag halten über „Das Nahetal in Wort und Bild”.
Außerdem wird Bericht erſtattet über die Jahresverſammlung des
Evang. Gemeindetags in Pforzheim, die Hauptverſammlung des
Bundes evang. Männer=Vereinigungen Heſſens in Bad Nauheim
und über die Hauptverſammlung des Ortsverbands der evang.
Männer=Vereinigungen Darmſtadts. Zu der Monats=
Verſamm=
lung, der letzten vor den Ferien, ſei herzlich eingeladen.
V
Vae
Vr
Ke
Net
Heute
Kinder-Mittwoch
(5595a
im
Schiller-
Schahhads lop platz8
Ap. Neues Dreimarkſtück. Anläßlich der 700. Wiederkehr des
Todesjahres Walthers von der Vogelweide iſt jetzt ein neues
Drei=
markſtück geprägt worden, das auf der einen Seite das Bildnis
des Dichters nach der Maneſſeſchen Handſchrift mit der Umſchrift
„Walther von der Vogelweide 1930” und auf der Rückſeite den
Reichsadler mit der Umſchrift „Deutſches Reich. Drei
Reichs=
mark” trägt. Die Prägung iſt ſehr gut gelungen.
liegende Front der Häuſer betrachten, Querſtraßen werden am
beſten beobachtet, ein Ueberfall trifft nicht immer gleich beide
Be=
amten zuſammen, und im Notfalle können doch beide zuſammen
handeln. Bei engen Straßen und bei ungenügender Beleuchtung
müſſen die Beamten natürlich zuſammen gehen. Auch die Frage,
ob die Streifen nur durch den Bezirk eines Reviers oder durch
mehrere gehen ſollen, wird noch verſchieden gehandhabt. Streifen
innerhalb eines Reviers ſind zunächſt die naturgemäßen, ſchon
aus verwaltungstechniſchen Gründen. Auch iſt es ſehr gut, wenn
die Streifenbeamten die zu begehenden Straßen ganz genau
ken=
nen, was nur innerhalb des eignen Reviers, verlangt werden
kann. Aber der Nachteil iſt eine gewiſſe Regelmäßigkeit trotz der
natürlich bei jedem Revier im Gebrauch befindlichen, mannigfach
wechſelnden Streifenpläne und der Umſtand, daß durch die
Gren=
zen des Bezirks normalerweiſe immer eine gewiſſe Behinderung
der Tätigkeit der Streife eintritt. Wobei es natürlich
ſelbſtver=
ſtändlich iſt, daß auch die Revierſtreife, wenn ſie etwas
Verdäch=
tiges im Nachbarbezirk wahrnimmt oder aus dieſem um Hilfe
an=
gegangen wird oder gar bei der Verfolgung einer ſtrafbaren
Handlung durch die Bezirksgrenze keineswegs gebunden iſt. Um
den Uebelſtänden bei den Revierſtreifen abzuhelfen, hat man
viel=
fach Streifen eingeführt, die von beſtimmten Wachen aus auch
größere Teile einer Großſtadt (die preußiſchen Inſpektionsſtreifen
im Gegenſatz zu den Revierſtreifen), oder bei Mittelſtädten die
ganze Stadt durchſtreifen, natürlich neben den Revierſtreifen,
Eine beſondere Sorte von Streifen ſind die ſogenannten
Pendel=
ſtreifen, die geringere, beſonders wichtige Strecken dauernd
ab=
vatrouillieren, man denke z. B. in Darmſtadt am Tage an eine
Streife die dauernd nur Markt, Ludwigſtraße und Ernſt=
Ludwig=
ſtraße beginge. Auch Sicherheitspoſten haben ähnliche Aufgaben,
wie wir ſie hier in Darmſtadt allerdings aus Mangel an Beamten
noch nicht haben, d. h. Poſten an wichtigen Punkten, die die
Paſſanten in bezug auf die Sicherheit beobachten (Taſchendiebſtahl,
Beläſtigung von Frauen, Bettelei, grober Unfug aller Art) und
auch Auskünfte geben. Die Verkehrspoſten können erſteres gar
nicht und letzteres nur unter erheblicher Störung ihrer
eigent=
lichen Aufgabe.
Eine weitere Frage iſt die des Streifengangs in Zivil oder
Uniform. Hier hört man immer wieder Stimmen, die lediglich
den Zivilſtreifen Erfolge zuſchreiben. Das iſt nicht richtig.
Natür=
lich muß es Zivilſtreifen geben; das iſt aber in erſter Linie Sache
der Kriminalpolizei. Aber es muß auch Uniformſtreifen geben,
denn die Bevölkerung will Polizei ſehen, ſie muß auch Gelegenheit
haben, zu merken, an wen ſie ſich in der Not um Hilfe wenden
kann, und in vielen Fällen iſt auch die Autorität beim Einſchreiten
beſſer gewährleiſtet in Uniform als in Zivil. Trotz der
Uniform=
feindlichkeit mancher Kreiſe wird dem uniformierten Beamten
doch beſſer gehorcht. Bei Nacht hat die Uniform, zu der
ſelbſtver=
ſtändlich aus Sicherheitsgründen der Tſchako gehört, den Nachteil,
daß dieſer manchmal ziemlich weit leuchtet. Dem kann man aber
leicht durch einen nur nachts zu tragenden Ueberzug nach Art der
früheren Helmbezüge abhelfen.
Eine beſondere Sorte von Streifen bilden die Fahrradſtreifen.
Sie bieten den Vorteil, ſich raſcher bewegen zu können und größere
Strecken wie ein Fußgänger in gleicher Zeit zurücklegen zu können;
auch können ſie geräuſchlos ſich verdächtigen Punkten nähern. Als
Nachteil kommt bei ihnen in Betracht, daß ſie beim Einſchreiten an
ihre Räder gebunden ſind, im allgemeinen alſo einen dritten
Be=
amten als Radbewacher im Falle der Tätigkeit der beiden anderen
verlangen, und vor allem, daß ſie beim verhältnismäßig raſchen
Durchfahren der Straßen doch weniger ſehen als die Fußſtreifen,
die, in langſamem Schritt einherwandelnd, gehalten ſind, genau
die Straße, die Häuſer und die Seitenſtraßen zu beobachten. Alſo,
wie von einigen Radenthuſiaſten ſchon verlangt wurde, alle
Fuß=
ſtreifen nachts durch Radfahrer zu erſetzen geht auch nicht an.
Wichtig iſt, daß die Radfahrſtreifen, ſobald ſie etwas Verdächtiges
ſehen, abblenden, oder noch beſſer, überhaupt ohne Licht fahren.
Aber hier ſtößt man auf auffallend geringes Verſtändnis bei
vie=
len Leuten, die nicht einſehen wollen, daß der Polizei hier etwas
aus dringenden Gründen erlaubt ſein muß, was eben ſonſt dem
Staatsbürger verboten iſt.
Kurz erwähnt ſeien zum Schluß noch die Streifen zu Pferd
und zu Rad in die Umgebung der Städte, die ſehr notwendig ſind
zur Verhütung von Feld= und Forſtdiebſtählen und zum Schutz
gegen ſich dort herumtreibendes Geſindel, und die beſonders hier
in Darmſtadt bei den ausgedehnten Wäldern der Umgebung und
bei den geradezu hier infolge der ſchönen Gegend und der zahlreich
in der Stadt wohnenden älteren Penſionäre und Altrentner ſehr
zahlreichen und den Schutz freudig begrüßenden Spaziergängern
ſehr ſegensreich wirken.
Aus allem dem ergibt ſich, daß der Streifendienſt trotz
Ver=
kehrspoſten, Ueberfallkommandos und verſtärkter Kriminalvolizei
doch immer noch ſeine alte Wichtigkeit, behalten hat, um ſowohl
vorbeugend zu wirken, als auch immer bei der Hand zu ſein zu
Rat und Schutz der Bevölkerung, wenn dieſe in großen oder auch
in kleinen Dingen Hilfe der Polizei heiſcht.
Schröder, Polizeioberſt a. D.
— Lebensretter. Der Oberprimaner Karl Landzettel rettete am
Montag am Müllersteich ein Mädchen vom Tode des Ertrinkens.
So=
fort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg gekrönt.
Heſſiſches Landestheaker.
Mit ch Met Rct Mittwoch18. Juni 19.30—22.30 Uhr. B 25
Die Herzogin von Chieago Keine Vorſtellung Donnerstag,
12. Ju i 19 30—22.30. E 27, T, Gr. I.
Hamlet Keine Vorſtellung Fre tag 20—22 Uhr
20. Juni Hans Grahl — Abſchiedskonzert 20—22 Uhr
2. (letzter) Tanzabend
der Tanzgruppe Samstag
21. Juni 20— 22. Zuſ=M. V14 u. V114/
Gaſtſpiel d Frkf. Opernhauſ.
Orpheus und Eurydike. Keine Vorſtellung Sonntag
22. Juni 18.30—22 30 Ufr. B 26
Lohengrin Keine Vorſtellung Montag
23. Juni 20—22.15,L.27, S 12D. Vlk=b
Gr. I—IV, Die Boheme. 16 und 20 Uhr
Kulturfilmbühne.
Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoch gelangt Kalmans
erfolgreiche Operette „Die Herzogin von Chicago” zur
Wiederholung. — Für den letzten Tanzabend der Tanzgruppe,
Frei=
tag, den 20. Juni, im Kleinen Haus hat der Vorverkauf begonnen.
Zur Aufführung gelangen u. a. zwei neue Pantomimen=
Urauf=
führungen, außerdem die hier bereits erfolgreich aufgeführte
Pan=
tomime „Soiree” und eine Reihe von Solotänzen der einzelnen
Mitglieder. — Für das erſte Gaſtſpiel des Frankfurter,
Opern=
hauſes „Orpheus und Eurydike‟, Oper von Gluck,
Sams=
tag, den 21. Juni beginnt heute der allgemeine Vorverkauf.
Dieſe Aufführung iſt der Zuſatzmiete l und II zugeteilt. Für das
zweite, Dienstag, den 24. Juni, ſtattfindende Gaſtſpiel mit Lehars
Operette „Das Land des Lächelns”
(Franz Völker in der
Hauptrolle) iſt heute noch Vorverkauf für Mieter zu
Vorzugsprei=
ſen. Für dieſe zweite Vorſtellung haben Gutſcheine keine
Gültig=
keit.
INZe
hilft in der Küche spapen.
Schon wenige Tropfen geben schwachen Suppen, ooßen, Gemüsen und Salaten kräftigen
1ohlgeschmack — Vorteilhaftester Bezug in großer Opiginalflasche zu R.M. 6.50.
Veniangen Sie ausdpücktich MAuul Wurze
Seite 6
Mittwoch, den 18. Juni 1930
Nummer
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Amtsgericht I behandelte am Dienstag eine ganze Reihe
Alltagsſtrafſachen. Während es eine Anzahl der Fälle durch Einſtellung
des Verfahrens, Freiſprechung oder ganz geringfügige Geldſtrafen
be=
endete, erhielt ein unvermutet arbeitslos Gewordener, der die
Abſchlags=
raten auf einen Apparat nicht mehr bezahlen konnte, wegen ſeiner
Vor=
ſtrafenliſte vier Wochen Gefängnis.
Ein junger Vertreter für Waſchapparate, der gelegentlich auch in
eigenem Namen arbeitete, ſchädigte eine Anzahl ſeiner Kunden dadurch,
daß er ſich Vorſchuß geben ließ, worauf die beſtellten Waſchapparate
je=
doch nicht eingingen. Zuweilen holte er auch ſchon gelieferte Apparate
ab, angeblich, weil ſie nicht paßten, ohne dafür paſſende zu liefern. Der
Strafantrag des Amtsanwaltes lautete auf 8 Monate Gefängnis unter
Anrechnung eines Teiles der Unterſuchungshaft. Das Gericht erkannte
auf 6 Monate Gefängnis, ohne Anrechnung der Unterſuchungshaft. Dem
Angeklagten wurde ſein haltloſes Betragen, das nicht eigentlich
ver=
brecheriſche Energie ſei, zur Laſt gelegt.
Ein junger Mann aus Darmſtadt ſuchte ſich dadurch Geld zu
ver=
ſchaffen, daß er einer Reihe von Leuten günſtige Abonnements für das
Heſſiſche Landestheater anbot, von denen er wußte, daß er ſie nicht in der
Form liefern konnte, in der er ſie anbot, und ſich darauf Vorſchuß geben
ließ. Als ſich die Unmöglichkeit herausſtellte, die Abonnements in der
angebotenen Form zu übermitteln, bezahlte er die Vorſchüſſe zurük.
Gleichwohl hat er ſich ſtrafbar gemacht, und der Amtsanwalt beantragt
einen Monat Gefängnis. Das Gericht erkennt auf 3 Wochen Gefängnis.
Vor der Großen Strafkammer kam die Berufung eines
jun=
gen Bergſträßers wegen fahrläſſiger Tötung zur Verhandlung. Mit
ihm kam zugleich ein Wormſer Arzt, der in erſter Inſtanz freigeſprochen
worden war, auf die Anklagebank. Am 8. September 1929 fuhren die
beiden Angeklagten an der Ecke der alten Hähnleiner Straße der Alten
Bergſtraße, der Bergſträßer mit einem Fahrrad, der Arzt mit einem
Kaftwagen aufeinander. Das Fahrrad wurde dabei demoliert und der
Bruder des einen Angeklagten, den dieſer auf ſeinem Fahrrad mit ſich
fuhr, heruntergeſchleudert und getötet. Der Staatsanwalt beantragte
Zurückweiſung der Berufung und für den Arzt, der in erſter Inſtanz
mangels Beweiſes freigeſprochen worden war, anſtelle von ſechs Wochen
Gefängnis 500 Mark Geldſtrafe; für den anderen Angeklagten, der in
erſter Inſtanz zu 20 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war, 600 Mark
Geldſtrafe, anſtelle von drei Monaten Gefängnis. Die Große
Straf=
kammer wies die Berufung des einen Angeklagten zurück und gab
der=
jenigen des Staatsanwalts inſofern ſtatt, als ſie den Arzt zu 500 Mark
Geldſtrafe, anſtelle von ſechs Wochen Gefängnis verurteilte. Begründet
wird dieſe Strafe damit, daß der Arzt, wie er ſelbſt zugibt, eine
Stun=
dengeſchwindigkeit von 30—35 Stundenkilometern fuhr, daß er erſt etwa
10 Meter vor dem Zuſammenſtoß Gas abließ, und dadurch ſein Tempo
um höchſtens 2—3 Km. ermäßigte. Schließlich wird ihm auch zur Laſt
gelegt, daß, wenn er überhaupt Signal gegeben hat, dieſes nicht mehr
als einmal geſchah.
— Orpheum. Von heute, Mittwoch, bis einſchließlich
Freitag finden keine Vorſtellungen ſtatt. Ab
Sams=
tag, 21., und Sonntag, 22. Juni, gehen Erſtaufführungen der neuen
Einſtudierung ..... Vater ſein dagegen ſehr!”, Komödie in
3 Akten von Edward Childs Carpenter, für die deutſche Bühne bearbeitet
von Sil=Vara, in Szene. Weitere Mitteilungen folgen.
Diebſtähle. Einem hieſigen Wirt und Metzger in der
Frankfur=
terſtraße wurden vor einigen Tagen aus ſeiner Wurſtküche 25—38 Pfd.
breite Blutwurſt geſtohlen. — Einem Kellner, der in einem
hie=
ſigen größeren Bierreſtaurant beſchäftigt iſt, „wurde angeblich ſeine
Brieftaſche mit 50 Mark Inhalt aus ſeinem Rock geſtohlen, den er
in einem Schrank aufbewahrt hatte. Die Brieftaſche wurde ſpäter in
dem Waſſerbehälter eines Kloſetts gefunden. — An einem Garten im
Arheilger Feld wurde ein mehrere Meter großes Stück
Maſchen=
draht aus einem Zaun herausgeſchnitten und geſtohlen. — Aus einem
Garten hinter der ehemal. Artilleriekaſerne Nr. 25 wurde in der
ver=
gangenen Nacht ein größeres Quantum Erdbeeren entwendet. Der
angeſetzte Polizeiſuchhund nahm eine Spur auf, die zu den Bewohnern
innerhalb der Kaſerne führte. Die Ermittelungen ſind noch im Gange.
Die Diebſtähle aus Gärten, insbeſondere an Waſſerpumpen,
Garten=
ſchläuchen, Werkzeugen aller Art, Maſchendraht, Kleintieren, die in
Gartenhäuſern untergebracht ſind, reifen Früchten, Blumen, und auich
die vorſätzlichen Sachbeſchädigungen an den Umzäunungen, Bäumen
und ſonſtigen Anpflanzungen haben einen Umfang angenommen, der
uns Veranlaſſung gibt, ſämtliche Gartenbeſitzer aufzufordern, die
Kri=
minalpolizei in ihren Ermittelungen nach den Tätern weitgehendſt zu
unterſtützen. Die geſtohlenen Waſſerpumpen, Gartenſchläuche, Oelfäſſer,
die in Brunnen eingelaſſen werden, Maſchendraht und auch die
ver=
ſchiedenſten Werkzeuge werden beſtimmt wieder von irgend einem
Gar=
tenbeſitzer in ſeinem Garten verwendet. — Zweckdienliche Mitteilungen
aller Art, die wir unter allen Umſtänden vertraulich behandeln, bitten
wir der Kriminalpolizei, Hügelſtraße Nr. 31—33, Zimmer 3, zu machen.
Im Ergebnisfalle werden wir denjenigen Perſonen eine Belohnung
zu=
ſichern.
Feſtnahme. Ein Dienſtmädchen aus Limburg a. d. Lahn, das in
Darmſtadt in Stellung war, wurde wegen Diebſtahls und
Unterſchla=
gung zum Nachteil ſeiner Herrſchaft feſtgenommen und dem Amtsgericht
Darmſtadt I zugeführt.
Autodiebſtahl. In der Nacht vom 14. zum 15. Juni wurde einem
Darmſtädter Autobeſitzer vor dem Kaffee Monopol in der Bleichſtraße
ſein Perſonenkraftwagen mit dem Kennzeichen V8 3666
ge=
ſtohlen. Es handelt ſich um eine geſchloſſene Limouſine von blauer
Farbe mit dem ſchwarz=weißen Strich einer Autotaxe. Der Wagen
wurde gegen Morgen an der Provinzialſtraße Arheilgen—Langen im
Straßengraben liegend total zertrümmert feſtgeſtellt. Die
Ermittelun=
gen hinſichtlich der Täter ſind eingeleitet. Sachdienliche Angaben
er=
bitten wir nach Hügelſtraße 31—33, Zimmer 3.
Diebſtahl in einem hieſigen größeren Lumpenlager in der
Pal=
laswieſenſtraße. In der Zeit vom 14. bis 17. Juni wurden aus einem
hieſigen Lumpenlager zwei Säcke mit beſſeren Lumpen —
Putzlappen — im Werte von 50 Mark geſtohlen. Sachdienliche
Mittei=
lungen erbittet die Kriminalpolizei Darmſtadt, Hügelſtraße, Zimmer 3.
Diebſtahl einer Armbanduhr. Am 3. oder 4. Juni wurde aus
einem Darmſtädter Goldwarengeſchäft eine wertvolle
Damenarmband=
uhr entwendet. Als Täter wurde ein hieſiger Angeſtellter ermittelt.
Die Uhr konnte wieder herbeigeſchafft und dem Geſchädigten
zurück=
erſtattet werden.
Dringende Warnung vor einem betrügeriſchen
Darlehensver=
mittler. Der Sohn eines hieſigen Darlehensvermittlers ſpricht bei
„Darlehen, ſuchenden Perſonen in Darmſtadt und Umgebung vor und
erklärt, daß die von ihnen beantragten Darlehen bereits genehmigt
ſeien und läßt ſich dann namhafte Beträge für Proviſion und
Ver=
mittlungsgebühr auszahlen. In allen Fällen erweiſen ſich die Angaben
als Schwindel. Beim Auftreten eines ſolchen Darlehensvermittlers,
den wir aus beſonderen Gründen nach ſeiner Perſon nicht näher
be=
zeichnen können, bitten wir, die Kriminalpolizei Darmſtadt telephoniſch
anzurufen.
Freitob. Ein 31 Jahre altes Mädchen aus Darmſtadt hat
ſich in ihrer Wohnung mit Leuchtgas vergiftet. Ein Herzleiden
ſcheint ſie zu dieſem Schritt veranlaßt zu haben.
—Bildnis Wilhelm Peterſens. Die Buchhandlung Bergſtraeßer
zeigt in ihrem Schaufenſter eine Rötelzeichnung des Malers Erich
Bialla, die Wilhelm Peterſen darſtellt, den Schöpfer der
„Großen Meſſe”, deren Uraufführung im Muſikverein Aufſehen erregte.
— Chriſtlicher Verein Junger Männer, Darmſtadt, e. V. Wir laden
zur Männerbibelſtunde, in der Herr Studienrat Knöpp
ſprechen wird, heute abend 8.30 Uhr in unſerem Heim, Alexanderſtr. 22
(Inf.=Kaſerne), ein. Gäſte ſind willkommen.
— Der Verkehrsverein Darmſtadt teilt mit: Am Sonntag, den 22.
Juni, findet in Schlitz ein hochintereſſanter Trachtenzug „
Schlitzerlän=
der, Schwälmer, Hüttenberger, Herbeſteiner, oberheſſiſche und kurheſſiſche
Trachten”, zirka zwanzig Feſtwagen, ſtatt. Auf dem Feſtplatz Tänze der
einzelnen Trachtengruppen, Quadrille des Reitervereins, in hiſtoriſcher
Uniform, Burgenbeleuchtung und Burgenbeſchießung. Abfahrt in
Darm=
ſtadt 5.20 Uhr, ab Frankfurt 6.16 Uhr. Auskunft auf dem Verkehrsbüro.
— Die Aufbewahrung giftiger Flüſſigkeiten. Vielfach, ſowohl
im Haushalt als im Gewerbebetriebe, werden Gefäße, die zur
Auf=
nahme von Nahrungs= und Genußmitteln beſtimmt ſind, wie
Wein=, Bier= und Mineralwaſſerflaſchen, zur
Aufbewah=
rung giftiger Flüſſigkeiten, die im Haushalt oder im
Gewerbebetrieb Verwendung finden ſollen (z. B. Salzſäure,
Sal=
peterſäure, Karbolſäure, Lyſol, Salmiakgeiſt, Sublimatlöſung und
dergleichen) benutzt, ohne daß Vorkehrungen getroffen werden,
durch die der Gefahr einer Verwechſelung des giftigen Inhalts
der Gefäße mit einem Nahrungs= oder Genußmittel vorgebeugt
wird. Infolge dieſes auf Unkenntnis und Unachtſamkeit, auf
Gleichgültigkeit oder Rückſichtsloſigkeit zurückzuführenden
Verfah=
rens ſind ſchon häufig Perſonen, die aus Verſehen aus ſolchen
Flaſchen getrunken haben, ſchwer erkrankt oder
geſtor=
ben. Ebenſo wie es für Gifthändler nach 8 15 der Verordnung,
betreffend den Verkehr mit Giften vom 17. Auguſt 1895,
ver=
boten iſt, Gifte in Trink= oder Kochgefäßen oder in ſolchen
Flaſchen oder Krügen abzugeben, deren Form oder Bezeichnung
die Gefahr einer Verwechſelung des Inhalts mit Nahrungs= oder
Genußmitteln herbeizuführen geeignet iſt, ſo muß auch demjenigen,
der giftige Flüſſigkeiten im Beſitz hat, um ſie im Haushalt oder
Gewerbe zu verwenden, ſchon im Hinblick auf ſeine zivil= und
ſtrafrechtliche Verantwortlichkeit, dringend anempfohlen werden,
die gleiche Vorſicht bei ihrer Aufbewahrung obwalten zu
laſſen.
— Ein 22jähriger Student aus Darmſtadt beging in Gießen aus
un=
bekannter Urſache Selbſtmord. Der junge Mann brachte ſich einen=
Schuß in das Herz bei und war ſofort tot.
Sweigſtelle Beſſungen
Beſſungerſtraße 48
iſt eröffnet.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadte
Aus den Barkeien.
— Jugendgruppe der D. V. P. Heute abend, pünktlich
8 Uhr Vortrag über „Volksſport” von Herrn Schmidt. Gäſte
herzlich willkommen.
v*
Lokale Veranſtaltungen.
Die Hierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Alnweiſe auf Ameigen m bchachten.
ig keinem Falle irgendwie als Beſprechlung oder Kritk.
— Die Wanderabteilung der Turngeſellſchaft
Darmſtadt unternimmt am Sonntag, den 22. Juni, ihre nächſte
Wanderung. Dieſe führt von Höchſt über Duſenbach, Mühlhauſen, Lützel=
Wiebelsbach, Raibreitenbach nach Neuſtadt—Höchſt. Marſchzeit vier
Stunden. Die Abfahrt iſt vormittags 6.13 Uhr ab Oſtbahnhof.
Sonn=
tagskarte nach Höchſt im Odenwald löſen. Um zahlreiche Beteiligung
bittet der Wanderausſchuß.
— Der Landesverband Heſſen des Bundes
Deut=
ſcher Radfahrer veranſtaltet am Sonntag, den 22. Juni, eine
Wan=
derfahrt nach dem herrlich gelegenen Lahnſtädtchen Weilburg. Der
Ein=
zug der Wanderfahrer erfolgt bis 11 Uhr am Schloßplatz; 13 Uhr
Ab=
marſch nach Kurhotel „Webersberg”, daſelbſt Konzert und Tanz.
— Wiener Kronenbräukeller. Der Wiener
Kronen=
bräukeller bietet dem Publikum und den Konzertbeſuchern für
dieſe Woche ein reiches, vornehmes und abwechſlungsreiches
Kon=
zertprogramm verſchiedener Muſikkapellen, die im Anzeigenteil
aufgeführt ſind. Sollte ſchlechter Witterung halber ein Konzert
ausfallen, findet dasſelbe am nächſten Abend ſtatt.
— Das Saalbau=Gartenkonzert muß auf Freitag,
den 20. Juni, verlegt werden. Bemerkt ſei, daß die Konzerte im
Saalbaugarten bei freiem Eintritt ſtattfinden und die
Garten=
anlage am Freitag abend bengaliſch beleuchtet wird. (Siehe
Anzeige.)
—Schuls Felſenkeller Dieburgerſtraße. Heute
Mittwoch den 18. Juni. abends 8 Uhr, findet in Schuls
Felſen=
keller wieder großes Gartenkonzert, ausgeführt vom Stadt=
Orcheſter, ſtatt. (Vgl. Anzeige.)
— Das 2. Große Mittwoch=Konzert, ausgeführt
vom Stadt=Orcheſter findet im Herrngarten=Café heute abend
8½ Uhr ſtatt. (Vgl. Anzeige.)
—Gartenkonzert mit Tanz findet im Hotel Prinz
Hein=
rich heute Mittwoch abend ſtatt. (Vgl. Anzeige.)
Steis
Prassel-Kafee Hisch geröstet BOhulstr. 10 2
Tageskalender für Mittwoch, den 18. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19,30 Uhr, B 25: „Die
Herzogin von Chicago”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
— Orpheum, 20,15 Uhr: „Unter Geſchäftsaufſicht”. —
Konzerte: Schloßkeller, Hotel Schmitz. —
Herrngar=
tenkaffee, 16 und 20 Uhr: Konzert. —
Sportplatz=
reſtaurant, 16 und 20 Uhr: Konzert. — Schuls
Fel=
ſenkeller, 20 Uhr: Konzert. — 3. Datterich, 20 Uhr:
Gartenkonzert. — Ludwigshöhe, 16 Uhr: Konzert. —
Hotel Prinz Heinrich, 20 Uhr: Gartenkonzert.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele,
Palaſt=Lichtſpiele.
4Ope
Nchr als
Seife-
ein Schönheitsmitte!!
„Die Oberdäche der Haut ist zart und empfndlich. Um Rauheiten und Runzeln vor
zubeugen, verwendet man am besten eine Seife, die aus reinen Pfanzenölen
her-
gestellt ist.‟ Palmolive-Seife enthält die milden, narürlichen Palm- und Olivenöle; sie
ist weder künstlich gefärbt noch parfümiert. „Massieren Sie Ihre Haut zweimal täglich
mit dem linden Schaum der Palmolive-Seife. Spülen Sie ihn zuerst warm, dann kalt —
möglichst kalt — ab: Ihre Poren werden von allen
schädlichen Rückständen gereinigt sein, Ihre Haur
Kens Krte
bleibt weich und auffallend jugendtrisch.”
EHNB
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
J. Griesheim, 17. Juni. Die Turnerſchaft Grieshe
von der Reichsvermögensverwaltung ein größeres Terrain im
gen Wellblechlager des Truppenübungsplatzes zur Anlage eine l
platzes auf eine längere Zeitdauer gepachtet. — Das Gem
haus Flur 2 Nr. 269/,o, Hofmannſtraße 80, hier, früher den
Brand Eheleuten gehörig, ſoll aus freier Hand verkauft werde En
liebhaber können ſchriftliche Angebote bis Samstag, den 21.
Js., mittags 12 Uhr, bei der Bürgermeiſterei (Zimmer 2)e
Die Verkaufsbedingungen können daſelbſt eingeſehen werden.
Gemeinderat hat für die hieſige Gemeinde die Erhebung einer
Bierſteuer rückwirkend ab 1. Mai ds. Js., und zwar pro,
eingeführtes oder hier hergeſtelltes Bier 2,50 RM., beſchloſf
diesbezügliche Gemeinderatsbeſchluß liegt vom 16. bis ein
22. Juni ds. Js. während der üblichen Büroſtunden auf der
meiſterei (Zimmer 2) offen und können innerhalb dieſer Friſt
dungen ſchriftlich oder durch Erklärung zu Protokoll vorgebrach
— Die inneren Verletzungen, die der Landwirt Heinrich Fun
gentlich ſeines Unfalles bei dem Reit= und Fahrturnier auf de
penübungsplatz hier erlitten hat, waren doch ſchwererer Natur,
anfänglich annahm. Außer einigen Rippenbrüchen trug der b
werte Mann auch noch andere ſchwere innere Verletzungen dav ſe
er nach 12tägigem Schmerzenslager nun erlag.
E. Wixhauſen, 17. Juni. Oeffentliche Gemein
ſitzung. Wiegemeiſter Weſp erhebt gegen die Kürzung ſe
gütung Einſpruch. Dies wurde zurückgewieſen. Gegen die
von Vergütung bei Flurſchaden wurde Einſpruch erhoben.
meinderat beſchloß bei Vorkommen von Flurſchäden, dieſe al
und zu vergüten. Seitens der Ortsgruppe des Bauernbund
Einſpruch gegen den ganzen Voranſchlag erhoben. Gemeinderat
machte den Vorſchlag, den Zuſchuß an die Freidenkergemein
Koſten für die Herſtellung der Urnenwand zu ſtreichen; f
Wartegeld der Hebamme zu ſtreichen, ſowie die Kürzung des
des Flurſchützen um 500 RM. Dieſer Vorſchlag wurde gegen
men der Bürgerlichen abgelehnt. In einem Schreiben des K
das der Bürgermeiſter verlas, wird der Gemeinde die bald
griffnahme von Notſtandsarbeiten vorgeſchlagen; um die
No=
geſteuerten Erwerbsloſen zu lindern. Es ſoll deshalb die
einer Anleihe durch die Aufſichtsbehörde genehmigt wer
Arbeitsamt gibt hierzu Zuſchüſſe. Vom Bürgermeiſter wu
ſchlagen, einen Teil der Hahnhecke abzuholzen, um das gewo
lände zu Ackergelände umzuroden. Der Vorſchlag wurde ang
Aa. Eberſtadt, 17. Juni. Feuerwehrübung. Die
Feuerwehr Eberſtadt hält am Mittwoch abend eine Nacht
Die Einwohnerſchaft wird beſonders darauf aufmerkſam
ge=
das Signal zu der Uebung mit der Alarmſirene gegeben
Selbſtmorddurch Erhängen. Hier hat ſich eine Fre
Wohnung an einem Fenſterkreuz erhängt.
Cp. Pfungſtadt, 17. Juni. Todesfälle. Im Alter v.
ren iſt eine der älteſten Einwohnerinnen, die Witwe Riehl,
geſtorben. — Im Monat Mai waren übrigens 6 Todesfäl
zeichnen. Ferner wurden im Mai 9 Geburten (6 Knaben u.
chen) gemeldet. Die Zahl der Eheſchließungen betrug im gleie
drei. — Hohes Alter. Die Witwe Katharina Crößme
Lindenſtraße kann am Mittwoch ihren 88. Geburtstag begehe
Ak. Nieder=Ramſtadt, 17. Juni. Generalve
lung des Nieder=Ramſtädter Spar= und Darlehnske
e. G. m. b. H. Am Samstag abend fand im Gaſthaus
denen Anker” die diesjährige Generalverſammlung ſtatt.
der Peter Plößer eröffnete die Verſammlung mit A
Begrüßung und erteilte alsdann dem Rechner, Herrn 2
Wort zum Bericht über die Bilanz für das Geſchäfts
Aus dieſer war zu entnehmen, daß das Hauptgeſchäft
ſenſchaft im Geldverkehr beſteht. Der Zuzug an Sparei
abgelaufenen Geſchäftsjahr betrug 69 635 RM. Von
trag wurden durch das Sparkaſſenſyſtem nahezu 30 000
gebracht. Im Jahre 1929 iſt ein ganz beträchtlicher Ei
ſchuß zu verzeichnen geweſen. Die Kaſſe war in der
Anforderungen der Mitglieder voll und ganz gerecht
Die Bilanz weißt einen den Verhältniſſen entſprechend
Reingewinn nach. Hieran anſchließend erſtattet der
des Aufſichtsrates, Herr Bürgermeiſtereiſekretär Steuer
gehenden Geſchäftsbericht. Einleitend bemerkte er, daſ
jährige Tagung unter einem glücklicheren Stern ſtel
vorjährige. Der Zuſammenbruch der Raiffeiſenbank in
zwar an den Genoſſenſchaften nicht ſpurlos vorübe
Der Verluſt der hieſigen Kaſſe, beſtehend in dem ger
wertungsbetrag des Aktienkapitals, brachte aber we
Nachteile für die Mitglieder. Die neugegründete Rai
in Ludwigshafen, deren erſter Geſchäftsbericht vorlieg
vorzüglich und konnte den ihr angeſchloſſenen Genoſſenſe
Dividende von 6 Prozent ausſchütten. Ein gleich gü.
richt lag für die Warenhauptgenoſſenſchaft vor. So ſte.
Werk Raiffeiſens wieder bereinigt und gekräftigt 4
durch das Vertrauen der einzelnen Genoſſenſchaften.
nen erörterte der Berichterſtatter noch die Zahlen
Die Kaſſe wurde im letzten Jahre einer eingehenden
Reviſion durch den Verband in Ludwigshafen unterz
dem Reviſionsbericht, der zur Verleſung kam, wurde
gute Geſchäftsführung von Rechner und Verwaltung
Der Aufſichtsratsvorſitzende nahm ſeinerſeits Veranle
Rechner Wende ſowohl als auch dem Kaſſendiener
für die umſichtige und makelloſe Geſchäftsführung zu de
dem Reingewinn wurde dem Aufwertungsfonds ein
Betrag zugewieſen, der damit zu einem Betrag anſteig
Aufwertung von 15,2 Prozent entſpricht. Wenn ſich d
niſſe der Kaſſe weiter ſo günſtig entwickeln, dann i
Jahre 1932 mit einer Aufwertung der Papiermarkſt
von 16 Prozent zu rechnen. Rechnung und Bilanz u
ſtimmig genehmigt. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden
mitglieder, Lehrer i. R. Wolf=Traiſa und Frd. Luckhat
wurden einſtimmig wiedergewählt. Ebenſo die au=
Aufſichtsratsmitglieder Auguſt Becker. Ludw. Krau
Frd. Scheerer V. An Stelle des ausſcheidenden Aufſie
gliedes W. Hofmann=Traiſa wurde Auguſt Jünemann
wählt. Die Darlehnsgrenze für Vorſtand und Aufſicht
auf 20 000 RM. erhöht. Unter Punkt Verſchiedenes u
verſchiedene, im Intereſſe der Kaſſe liegende. Anregung
Dabei wurde feſtgeſtellt, daß auch die hieſige Kaſſe
des Jahres 1930 den Scheck= und Wechſelverkehr einge
G. Ober=Ramſtadt, 17. Juni. Ein ſchweres Gew
geſtern nachmittag über unſerem Ort nieder. Es war von
artigem Regen und kurze Zeit auch von Hagel begleitet
Teil der Ortsſtraßen dadurch wieder in Mitleidenſchaft gez
iſt, ſoll der Schaden in den Feldern glücklicherweiſe noch nie
groß ſein. Das Gewitter dauerte nahezu eine Stunde.
woch, den 18. Juni, abends 7.45 Uhr, findet auf dem 7
Gemeinderatsſitzung ſtatt.
„Geschmeidig jugendtrisch. faftenlos bleibt
Ihre Haut bei Verwendung der richtigen
A.
Seife
der Palmolve außert sich Frl. Geiser, Genf
Prl. Geiser, die Leiterin
bekannten. Jehönbeituit
tuts Geiſer & Neubaid
Genf, überwacbt versön
die Schönheitsbehand!
ibrer Kundinnet.
ummer 167
verbandskagung des Bäcker=Innungs=Verbandes
Rhein=Main=Nahe in Worms.
zn Verbindung mit der Goldenen Jubelfeier der
Bäcker=
na Worms wurde in Worms der 7. Verbandstag des
Bäcker=
nas=Verbandes Rhein=Main=Nahe abgehalten. Die Ein=
„a bildete der Begrüßungsabend mit Befreiungsfeier unter
ahme des heſſiſchen Arbeits= und Wirtſchaftsminiſters Korell.
mittelpunkt des von muſikaliſchen und geſanglichen
Darbie=
n umrahmten Kommerſes ſtand das von dem einheimiſchen
er Friedrich Hartmann zur Rheinlandbefreiung verfaßte Feſt=
Wach auf, du deutſcher Rhein”. Der eigentliche
Verbands=
ereinigte eine große Zahl von Teilnehmern aus dem ganzen
rndsgebiet zu ernſten Beratungen. Verbandsvorſitzender
tever=Mainz eröffnete und begrüßte die Verſammlung
geglückwünſchte die Wormſer Innung zu ihrem 50jährigen
hen. Nach der Erſtattung des Geſchäfts= und
Tätigkeitsbe=
folgte ein Vortrag von Direktor Rompel=Limburg über
welchen Mitteln können wir in dem ſchweren
Wirtſchafts=
unſer Bäckerhandwerk kräftigen und erhalten?”
Eine
Gefahr für das Bäckerhandwerk bildeten die
Konſum=
enſchaften. Notwendig ſei es in der heutigen Zeit der
und Konzerne ſich organiſatoriſch zuſammenzuſchließen, um
je gewiſſe Stoßkraft zu beſitzen. Ueber das Thema „Brot=
und Agrarreform und ihre Auswirkung auf die
Gebäck=
zrotpreiſe” referierte Stadtrat Nehmeyer=Nürnberg. Redner
te, daß man bereit ſei, mit der Landwirtſchaft Hand in Hand
heiten. Man müſſe aber fordern, daß künftig bei
Verhand=
mehr den Bäckerorganiſationen Beachtung geſchenkt und
Vertreter zu dem Kreis der Beratungen hinzugezogen wer=
Der nächſte Verbandstag findet 1932 in Oppenheim a. Rh.,
ann folgende findet 1934 in Mainz ſtatt. Am Nachmittag
tigte man ſich zur Akademiſchen Jubelfeier der
Bäcker=
ng Worms. Grüße und Wünſche überbrachten Oberbürger=
Rahn für die Stadtverwaltung Worms, Ehrenmeiſter
ick namens der Handwerkskammer Darmſtadt, Obermeiſter
er=Berlin für den Zentralverband Deutſcher Bäcker= Innun=
Verbandsvorſitzender Steyer=Mainz unter Ueberreichung
Hammers als Symbol der Macht. Ein Feſtball beſchloß
ig und Jubelfeier.
. Dornberg, 17. Juni. Geſtern mittag gegen 3 Uhr entlud ſich
olkenbruchartiges Gewitter, welches mit Hagel
ver=
awar über unſere Gegend. Der Hagel glich Taubeneiern. Die
ſtanden meiſt unter Waſſer. Der Hagel vernichtete in kurzer
ie Erntehoffnung der Landwirte.
Biblis, 17. Juni. Fliegernotlandung in den „
Loch=
en‟. Das Verkehrsflugzeug der Nordbayeriſchen Verkehrsflug
Fürth, D 1848 Rheinland”, befand ſich auf dem Verkehrsflug
düſſeldorf über Köln, Wiesbaden, Mannheim, Karlsruhe nach
=Baden. In der Nähe unſeres Dorfes ſah ſich der Flugzeugführer
en (Baden=Baden) gezwungen, wegen ſtarken Brennſtoffverluſtes
Kotlandung vorzunehmen. Nörthen hat die Maſchine trotz der
en Bodenverhältniſſe glatt gelandet. Die drei Paſſagiere, ebenſo
lot, erlitten keinerlei Schaden. Sie begaben ſich nach der Landung
Ziblis, von wo aus der Pilot Hilfe aus Mannheim anforderte.
ei Paſſagiere, eine Schweizerin und zwei Amerikaner, ſetzten ihre
mit der Bahn fort. Am Landungsplatz hatte ſich inzwiſchen eine
Anzahl Neugieriger eingefunden, die trotz der geradezu
unaus=
ſen Schnakenplage mit Spannung auf den Start des Flugzeuges
en. Gegen 10 Uhr ſtieg das Flugzeug zum Weiterflug auf. Der
ging nach einigen Verſuchen ſchließlich glatt vonſtatten. — Geſtern
ging über das Ried wieder ein ſchweres Gewitter mit teil=
Hagelſchlag nieder. Das Gewitter entlud ſich hauptſächlich längs
zeines und tobte ſich über Gernsheim aus. Dabei wurde die un=
50 Jahre alte Frau Wetzel aus Gernsheim beim Heumachen am
durch Blitzſchlag getötet. — Auf der Groß=Rohrheimer Chauſſee
geſtern abend das Pferd des hieſigen Landwirts Hch. Neff beim
ſolen eines Laſtwagens angefahren und ſchwer verletzt. — Geſtern
wurde auf der Landſtraße Bürſtadt-Lorſch ein älterer Mann
ufgefunden. Er war von einem Perſonenwagen, der
uner=
entkommen konnte, umgefahren worden. Ein Laſtwagenführer
ſen Bedauernswerten und erſtattete Meldung.
Mittwoch, den 18. Juni 1930
Seite 7
— Offenbach, 16. Juni. Auf der Probefahrt verunglückt.
Bei der Probefahrt mit einem nagelneuen Auto verunglückte auf der
Chauſſee Offenbach—Sprendlingen ein Herrenfahrer ziemlich ſchwer.
Die=
ſer hatte den Wagen während der Probefahrt ganz auf der rechten
Seite der mit Kleinpflaſterung verſehenen Chauſſee gehalten. Das
weiche Erdreich am Rande der Chauſſee gab plötzlich nach, und der
Wagen verſchwand im Chauſſeegraben. Der Fahrer erlitt
Schnittwun=
den und innere Verletzungen und mußte nach dem Krankenhaus in
Lan=
gen geſchafft werden.
Rheinheſſen.
* Mainz, 17. Juni. Chronik. Aus der Vereinigung
Main=
zer Bildender Künſtler heraus hat ſich eine neue Gruppe gebildet,
die den Namen „Mainzer Gruppe” trägt. Ihr gehören an
die Maler Kohl. Kuffitich, Ruhl. Mumbächer, Seck=Carton und
Ruppert. Eine Anzahl weiterer Künſtler wird ihr noch beitreten.
Die bisherigen Leiſtungen der Mitglieder dieſer Gruppe, die aus
der alten Vereinigung ausgetreten ſind, bürgen dafür, daß
ziel=
bewußtes und zeitgemäßes Schaffen, poſitive Arbeit und ſtarker
künſtleriſcher Wille die Mainzer Gruppe auszeichnen wird. — Der
während der Dauer der franzöſiſchen Beſetzung von Mainz zwecks
Unterbringung des Hauptquartiers der franzöſiſchen Rheinarmee
beſchlagnahmte größte Teil des dem heſſiſchen Staate gehörigen
Mainzer Juſtizgebäudes am Schloßplatze iſt bis auf wenige
Dienſträume in den letzten Tagen von den Franzoſen geräumt
Aberheſſen.
h. Bab Nauheim, 17. Juni. Feuer brach im Kinderheim
Sonnen=
blick aus und vernichtete den Dachſtuhl vollſtändig. Die Kinder konnten
rechtzeitig gerettet werden. Nach mehrſtündiger Arbeit der Feuerwehr
gelang es, die Stockwerke zu erhalten.
h. Nidda, 17. Juni. Vom eigenen Fuhrwerk
überfah=
ren und ſchwer verletzt wurde der Landwirt K. Eiſer 1. im
nahen Ober=Widdersheim. Er wollte Heu nach Hauſe fahren, als auf
dem abſchüſſigen Wege der Wagen ins Laufen kam. Eiſer geriet unter
den beladenen Wagen, der über ihn hinweg ging. Mit einem Ober= und
Unterſchenkelbruch wurde er der Gießener Klinik überwieſen.
Modern, bequem, hauswaschbar. — Uberall erhältlich.
worden. Nach vollſtändiger Räumung wird das Gebäude auf
Koſten des Reiches einer Innenrenovation unterzogen und nach
Schluß der Gerichtsferien Ende September von den deutſchen
Gerichtsbehörden, welche in dem Jahre 1918 aus ihm zwangsweiſe
verdrängt wurden, wieder bezogen werden. — Eine Frau, die ſich
nachts durch die Neutorſtraße nach Hauſe begeben wollte, iſt von
zwei Männern verfolgt und beläſtigt worden. Als
ſie ſich dies verbat, erhielt ſie einen Fauſtſchlag gegen den Kopf.
Die Mißhandelte ging daraufhin zum Graben, um polizeilichen
Schutz zu ſuchen. Die beiden Männer folgten nach und ſetzten
ihre Beläſtigungen fort. Einer ging ſogar mit bis zur
Polizei=
wache in der Kartäuſerſtraße. Als er dort zur Feſtſtellung ſeiner
Perſönlichkeit von Polizeibeamten ſiſtiert wurde, wurde er auf
der Wache gegen die Beamten gewalttätig. — In einem
Bau=
gelände bei Mainz=Bretzenheim wurde ein römiſcher
Stein=
arg gefunden. Mit vier ſchmiedeeiſernen Klammern war der
Deckel an dem Sarg befeſtigt. Darin lag das Skelett einer Frau
und eines Kindes. Am Kopfe der Frau befand ſich als Beigabe
ein kugeliges Glasfläſchchen. Der Fund iſt inſofern intereſſant,
weil er die Fortſetzung der vielen Funde bedeutet, die in
un=
mittelbarer Nachbarſchaft vor etwa 25 Jahren gemacht worden
ſind. Auf dem ſüdlichen Höhenzug des Zaybaches längs der
Römerſtraße, die von der porta deeumang des römiſchen Kaſtells
aus nach Bretzenheim, Eſſenheim und Kreuznach führte, lag dieſer
römiſche Friedhof. — Im Hinblick auf die bevorſtehende Räumung
haben es hier einige frühere Separatiſten mit der Angſt zu
tun bekommen und ihre Geſchäfte und ſonſtige Habſeligkeiten
verkauft, um nach dem Elſaß zu verſchwinden, wo ſich in
Straß=
burg eine Vereinigung ehemaliger Separatiſten gebildet hat.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 18. Juni.
10.20: Schulfunk.
12.10: Reiſewetterbericht.
12.20: Schloßplatz Stuttgart: Promenaden=Konzert.
10.00: Jugendſtunde: Was ein Flugzeugführer lernen muß u. erlebt.
16.00: Stuttgart: Konzert. Kuhlau: Duv. zu „Der Erlenhügel”
Haydn: Andante aus der Es=dur=Sinfonie. — Fesca: Wär meine
Seele doch ein Lied! — Fesca: Im Frühling. — Wagner:
Fant. aus „Lohengrin”.
— Bruck: Ingeborgs Klage aus Eſaias
egners Fritjof. — R. Strauß: Fant. aus „Ariadne auf Naxos”.
Schwenck: Reiſelied. — Rücklos: Die Kleine. — Foerſter:
Abendmuſik.
18.05: Dr. Herbert Graf: Tanz und Kultur
18.35: Eſperanto=Unterricht.
Stuttgart: Ulrich Graf von Reichach: Von Mexiko bis Chile,
19.05
19.30: Stuttgart: Moritat und Bänkelſang. — Dann: „Ende gut,
alles gut”, Hörſpiel von Paul Schaaf.
20.30: Blaskonzert.
21.00: Weltkraftkonferenz Berlin; Funkentelegraphiſche Verbindung
der Sportpalaſtes Berlin mit der Hauptverſammlung der
Natio=
nal Electric Liaht Aſſociation, San Franzisko.
2—.00: Staatl. Akadem. Hochſchule für Muſik, Berlin: Orpheus.
Uraufführung. Rundfunkhörſpiel von Robert Seitz, Muſik von
Paul Deſſau.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch 18. Juni.
10.35: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes.
15.00: Otto Wollmann: Wir machen eine Freilichtaufführung
15.45: Käthe Günther: Der Wert einer geeigneten Fachbücherei
für die ländliche Hausfrau.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Willi Apel: Bach im Muſikunterricht.
17.55: Frhr. von Gudenberg, Dr. H. Michaelis: Soldaten= urd
Kriegslieder.
Haireddin: Erlebniſſe unter den Baſchkiren.
18.20:
18.40: Dr. P. Fechter: Das Drama der Gegenwart=
12.05: Spaniſch für Anfänger.
19.30: Dr. Dalchow: Die engliſche Selbſtverwaltung.
20.00: Hamburg: „Knoblauch” (Uraufführung). Funkſchwank aus
China von Robert Walter.
21.00: Berliner Sportpalaſt: Weltkraftkonferenz. Verſuchsübertragung
einer funktelegraphiſchen Verbindung mit San Franzisko und
Reportage über das „Weltkraftfeſt”
21.30: Lieder von Schumann und Schubert.
22.00: Rundfunk=Hörſpiel der Rundfunkverſuchsſtelle: „Orpheus”
1930—31, von Robert Seitz — Paul Deſſau. Dirigent: Der
Komponiſt. — Danach: Abendunterhaltung.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Neich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
5. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
für den Handel: Dr. C
gesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neit
De Kidte
ſür den Inſeratentel und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtad
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
Kng nene und beitene
Cr, Mäsche M slulen.
eine Methode, die von praktischen Hausfrauen
entdeckt wurde.
Das Spülen der Wäsche hat den Zweck, die Wäsche von
allen Seifenteilchen zu befreien, die sie während des
Kochens in sich aufgenommen hat. Mangelhaft gespülte
Wäsche neigt zum Vergilben und wird schnell
unansehn-
lich. Deshalb spült die sorgtältige Hausfrau immer zuerst
in gut warmem Wasser und danach so lange kalt, bis
das Wasser klar bleibt.
Geben Sie dem ersten warmen Spülwasser 1 bis 2
Handvoll Henkel’s Sil — kalt aufgelöst — bei. Sie
werden erstaunt sein, um wieviel schneller, sorgsamer
und gründlicher alle Rückstände der Waschlauge
be=
seitigt sind und wie klar, blütenweiß und duftig schön
eine silgespülte Wäsche ist.
Viele tausend Hausfrauen spülen heufe schon zu ihrer
größten Zufriedenheit mit Sil; auch Sie werden bald die
Vorteile dieser wirklich praktischen Methode erkennen.
(V.169
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Mittwoch, den 18. Juni 1930
Nummer 167
AHHN
Die glückliche Geburi des dritten Sohnes
zeigen an
Oberleutnant Erich Sonne und
Frau Gertrud, geb. Schottler
z Zt. Darmſiadt, 16. Juni 1930
Klinik Dr. Hofmann und Dr. Wolff
Riedeſeiſtraße 52.
Stat Karten.
—
Markwort beehren wir uns anzuzeigen zeigen
Eiſenbahn=Oberingenleur Hug0 Karnatz
Geſchäftsführer der Siedlungsgeſellſchaft
für das Verkehrsperſonal
und Frau Johanna, geb. Sachs
Grüner Weg 5
Darmſtadt, Juni 1930.
Die Verlobung unſerer Tochter Anne= Meine Verlobung mit Fräulein
Anne=
marie mit Herrn Dipl=Ing. Georg marie Karnatz beehre ich mich anzu=
Georg Markwort
Oipl. Ing
Ihre vollzogene Vermählung beehren ſich
an=
zuzeigen
Walther Behrendt
Lisbeth Behrendt, geb. Kaufmann
Darmſtadt, im Juni 1930.
(
Aliceſic. 20.
Nachruf.
Am 15 Juni ds. Js. verſchied plötzlich
Hert Ludwig Rupp
Wagenführer und Schaffner.
Der Verſtorbene hat ſeit 2 Jahren in unſeren
Dienſten geſtanden und verlieren wir in
dem=
ſelben einen fleißigen und umſichtigen
Be=
dienſteten.
Wir werden dem Dahingeſchiedenen ein treues
Gedenken bewahren.
Die Direktion
der Heſſiſchen Eiſenbahn A.=G.
Darmſtadt.
9707)
Todes= /1 Anzeige.
Nach langem, ſchwerem, mit Geduld getragenem
Leiden verſtarb am Dienstag früh 4 Uhr,
wohlver=
ſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, mein lieber,
guter Mann, Bruder, Schwager und Onkel
Soſeph Jung
im 54, Lebensjahre,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Kätchen Jung, geb. Büdinger.
Darmſtadt, den 17. Juni 1980.
Die Beerdigung findet Donnerstag; den 19. Juni,
nachmittags 3 Uhr, von der Friedhofskapelle an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Die Seelenmeſſe wird Freitag früh 8.15 Uhr in der
St. Ludwigskirche gehalten.
OSSSS
Steinackerſtr. 2 A
geit K
Todes=Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben verſchied heute ſanft mein guter
Gatte, unſer lieber Vater, Schwiegervater, Großvater u. Urgroßvater
Herr Johannes Kochhafen
Schindlermeiſter
im Alter von 77 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johs. Kochhafen II.
C
Reichelsheim i. Odw., den 17. Juni 1930.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 19. Juni, nachmittags
4 Uhr ſtatt.
Bostiaen cie
eine Blavell- Hose!
Mode und Bequemlichkeit verlangen
im Sommer leichte Sommerhosen.
In vielen neuen Farben finden Sie
solche zu
Mk. 24.- 21.- 18.—
15.- 12.- und Mk. 9.10
in reicher Auswahl bei uns!
ous Naus rin eurz un0
Rnucs FEnficlEivuno
!
A
DKR
Atran
DINERT HIMTERM ScAIOS5
B
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme an dem
ſchmerzlichen Verluſf, der uns durch den Tod unſerer lieben
Entſchlafenen
Frau Marie Lorz, geb. Ruths
beiroffen hat, ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
tiefgefühl=
ten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer von der Au
für die troſtreichen Worte am Grabe, dem Frauenverein
Nieder= und Ober=Modau, dem Kriegerverein Ober=Modau
ſowie all den vielen anderen, die unſerer teuren
Entſchla=
fenen das letzte Geleite gegeben haben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ober=Modau,
Johannes Lorz II.
15. Juni1930.
(9704
Schmiedemeiſter.
ALIA
Mehr. geſpielke
und neue
Pianos
wegen Platzmangel
äußerſt billig.
Piano=Berg
Heidelbergerſtr. 8e
Telefon 126. (B9499
Die Eheleute Georg Wacker und
Frau Margarete, geb. Stein,
Darm=
ſtadt, Rhönring 35, feiern am
Donners=
tag, den 19. Juni das Feſit der (*
Goldenen Hochzeit.
Sprechstunden von jetzt ab wieder
zwischen 2 und 5 Uhr. (9557
Dr. M. Stieler.
prakt. Arztin
Rie deselstraße 2
APETEN
LNOLEUM
Ludwi
Jungmann Nf. plat=
KLEIDERTAUL
10% Rabatt
auf alle Kleider!
Beachten Sie unsere
Schaufenster!
Ree
2 r
Or Sau
wird immer größee, wenn Sie ein schlechtsitzendes und läs
Bruchband tragen. Durch solche Bänder verschlimmert sicl
Leiden und kann zur Todesursache werden. (Es entsteht B!
einklemmung, die operiert werden muß und den Tod zur
haben kann). Fragen Sie Ihren Arzt. Hat dieser eine Ban
verordnet, dann muß es in Ihrem Interesse liegen, sich n
äußerst bequeme unverwüstliche Spezial-Bandage anfer
zu lassen. Durch Tag-und Nachttragen meiner Bandagen h
sich nachweislich Bruchleidende selbst geheilt.
Werkmstr. A. B. schreibt u. a.: „Mein schwerer Leistenk
ist geheilt, lch bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein ge
und glücklicher Mensch!‟ Landwirt Fr. St. schreibt u. a.!
sehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen
auszusprechen.., wurde ich ganz befreit von meinem Lei
Bandagen von RM. 15.— an. Für Bruch- und Vorfal
dende kostenlos zu sprechen in: Darmstadt, Sams
21. Juni, von 8—1 und 2—6 Uhr, im Hotel „Zur P
am Hauptbahnhof.
nach Maß in garantie
Auderdem Luibbiudas undbertrokkener 4ustül
K. Ruffing, Spezialbandagist, Köln, Richard Wagnerstra
Das Neueste
für Reise und Strand
tindet die Dame bei
1857a)
Johanna Becker
Elisabethenstraße 12
Bräutigam’s
Anoblauchsaft
(All. sat.) ges. geschützt.
Vorzügl. Blutr einigungsmittel,
appetit-
anregend, bestens bewährt bei Arterien
verkalkung. Rheuma,Gicht,Asthma chron
Bronchialkatarrh, Lungenleiden,
Magen-
störungen. Arztlich empfohlen
Einzel-
klasche Mk. 3.— ½ Flasche (
Kassen-
packung) Mk. 1.60, zu haben in den
Apo-
theken. Niederlage: Friedrich Schaefer.
(1.Hbg. 8458
Ludwigsplatz.
A. Bräutigam & Co. Hamburg 8.
Ihre Wäſche wird tadellos in der
z
m”
Haushallungswäscherei, Refordu
Nied.=Ramſtädterſtr. 5
Fernruf 138 (8950a
Von der Reiſe
zurück.
Dr.
A. Lorenz
Ohren=, Naſen=,
Halsarzt.
Wilhelminenſtr. 29.
—4½.
(9261b)
Von der Reiſe
zurug.
Sanikäksrak
Dr. L. Orkh.
(9706)
Guterh.
Touriſten=
anzug, mittl. Figur,
Näh.
zu verkaufen.
in der Geſchäftsſt.
bei sexuel
Erschöpfungszustän
Das neuattige und sicherste, nach biologischen Grundss
bergestellte Sexual-Verjüngungsmittel zur Behel
sezueller Erschöpfungszustände und nervöser Störu
hält, was es verspricht
Garantiert alkaloidfrei. Nachhaltigste Wirkung. Ver
Lebenskraft und Lebensfreude bis ins hohe Alter. Viel
erkennungen. Aerztlich glänzend begutachtet. Orig
packung 100 Tabletten Mk. 9.50, für Frauen Mk. 10.50.
Packung 300 Tabletten Mk. 25.— für Frauen Mk. 28.—
hältlich in allen Apotheken, bestimmt in der Löwen-4
theke, Darmstadt, Ballonplatz 11. Auefährliche Li
tur geg 30 Pfg Porto in verschlossenem neutralem Umse
durch die Alleinherstellerin.
OM
O
O
KEIN ElGENHEIM
ONE,
TR
DER B
Ein ganzer Zimmerbelag, 16 qm, Mk. 36.00
9694
Zu bezichen durch
Stützer
Schützenstr. 5
Telephon 936
NIeISallälStT
A
diese Woche
At
[ ← ][ ][ → ]167
Algeriſche Bilderbogen.
G. R. Algier, Mai 1920.
ſaue Wellen trugen mich im behäbig ſauberen,
hol=
nff an Afrikas Küſte, nach Algier, den deutſchen
„hfremden Hafen. Schon von weitem leuchten die
Dnhhd hinaufziehenden, großen, hellen Rampen, die hohen
„und die weißen Pillen von Muſtafa Supérieure,
rſtadt, wie Perlenkränze. Nach der Ruhe des
Meeres — bei Tag war uns kein Schiff begegnet,
2e
je lautloſe engliſche Flotte, die in Stärke von ein=
„Einheiten zwiſchen Malta und Afrika zur Freude
a6e ſerk ſeten übte, um ihre Friedens= und
Abrüſtungsbe=
eigen — überfiel uns dann der Lärm der Stadt
u wie Trommelfeuer. Algier iſt Klein=Paris,
re=
ch außen, ganz in Stil und Geſchmack der
Boule=
ao und gehalten. Elegante, reichwirkende Faſſade mit
terbau, ſchloßartige Portale, überladene Fronten
kone, und dann: enge Treppen, kleine Hinterhöfe,
chgänge
Hafenſtädten iſt es laut, in allen orientaliſchen
U
r wenn dann noch zu dieſem erlaubten und
her=
irm der Radau eines Frühjahrs=
Volks=
zuſammen mit der kindlichen Freude der Farbigen
.
aſen, Quietſchen und Klingeln an jeglichem
Fort=
tel, ſei es Pferdewagen, Auto, Tram, Eſel oder
pird man als Nordländer in kurzem erledigt und
(enlos in das chaotiſche Schickſal dieſes
Straßen=
ns zu Hauſe wäre alle fünf Minuten mindeſtens
ner zu buchen; hier ſah ich nie ſolche
Großſtadt=
es keine Verkehrsregelung gibt. Man kann in
hne obrigkeitliche Genehmigung die Straße queren:
3 will, kommt man lebendig durch all die Autos
nd Autobuſſe hinüber. Wenn nicht — na dann
ben nicht gewollt!
fe lernte ich in Algerien ſchon in den erſten Tagen,
ns: den niedrigen Frankenkurs als billige
Reiſe=
snutzen zu wollen, iſt ein teurer Irrtum. Der
h den internationalen Preiſen gänzlich angeglichen
kann das Land getroſt mit Aegypten wetteifern.
78: daß die Mode der völlig glatt raſierten
Män=
liengeſichter”, wie ein wohlbekannter General vor
gte) in den franzöſiſchen Kolonien nicht Fuß ge=
Männliche trägt Bärte, ſei „Er” ſchwarz,
er weiß von Haut, gehe er im Burnus, in Uniform
des und
en Pariſer Sommerrock, ſei er Herr oder Diener,
ustell key oslim oder Jude, Laie oder Geiſtlicher.
nTodn
und meiſtens ſehr zweckmäßigen Neubauten
d, ſtädtiſche und ſtaatliche, Straßen, Quais, Boule=
und beſonders die militäriſchen wie: Kaſernen=
Flugzeughallen, Funkſtationen zeugen ebenſo
unſere Reparationszahlungen reichlich vorhandenen
s die militäriſchen anbetrifft, von dem indenſiven
llen” der Franzoſen.
ſt ein reiches Land. An ihm ſieht man ſo
dem fruchtbaren afrikaniſchen Boden herauszuholen
iner Kolonie, intenſiv und klug bewirtſchaftet, in
altern wird. Das erſte Menſchenalter
Kolomal=
rſte, hatten wir Deutſchen in unſeren Kolonien
unden, das zweite genießen jetzt andere. —
inbau, Obſt und Gemüſekultur, die
eige dieſes Gartenlandes an der Nordküſte, hatte
7
ſon jeher Sinn und Begabung, die hier durch
Ein=
aghers
ſäſſer, Schweizer und ſchwäbiſcher Elemente im
ahrhundert noch verſtärkt und durch die
landwirt=
gut wirkenden Trappiſtenmönche in die
ei Senlk
gelenkt wurden. Stundenlang fährr man mit dem
Zausſt
ohlgepflegte, köſtlich duftende Agrumenhaine, bei
nd Frucht oft den gleichen Baum zieren,
ſtunden=
iſter=Weinberge, nein, nicht wie bei uns am Rhein
nberge, ſondern Wein=Aecker; denn im
gänz=
ſtenland wächſt Rebſtock an Rebſtock in Kraft und
die Ferme, das von Palmen und Eukalypten
um=
räumige Koloniſtenhaus. Leider iſt hier die
Ma=
mit Erfolg bekämpft.
Land um Algier einen guten, gepflegten Eindruck,
dies von der Stadt ſelbſt gerade nicht behaupten,
bauten. Die Straßen erfreuen ſich behaglichen
utzes ungeachtet ſtändig in Bewegung
befind=
en, und die in franzöſiſchen Landen üblichen
of=
verpeſten meterweit die Umgebung in jeder Straße,
chmutzes aber iſt die Kasbah, das alte Türken=
viertel, das ſich zur ehemaligen Feſtung mit ihrer umfaſſenden,
herrlichen Rundſicht bergauf zieht.
Kleine Fleiſcherläden in den engen, von hohen, faſt
fenſter=
loſen Häuſern beſtandenen, zum Teil überwölbten krummen
Gaſſen mit ihren von Mückenſchwärmen ſchwarzgetupften
Aus=
lagen, (unter denen Hammelköpfe, Lungen und Eingeweide die
Hauptrolle ſpielen) — fliegende Garküchen, unbekannte
Fleiſch=
reſte an kleinen Holzſpießen über Kohlenfeuer bratend,
Fiſch=
ſuppen, Knoblauchſuppen, Zwiebelſuppen — auf dem Boden, den
Treppen und in allen Hausgängen krabbelnde Kinderſcharen,
Katzen, Hunde, einige „freundliche Mädchen”, etliche alte Hexen
in maleriſch=buntem Gelump und dazu paſſende Männer im
Halb=
dunkel der manchmal nur zwei Meter breiten, ſteilen Gaſſen —
leere, unheimlich ſtille Winkel, Ecken, Tore, Innenhöſe —
das iſt die Kasbah.
Da geht vor uns die Treppengaſſe hinauf der
Straßen=
reiniger, ein Maure, mit ſeinem kleinen Eſel, dem rechts
und links weite Baſtkörbe vom Sattel hängen. (An ihm vorbei
konnten wir nicht, der Weg war zu eng; norgedrungen erlebden
wir die ganze „Reinigung” intenſiv mit.) Mit einer alten
Hand=
ſchaufel nimmt der Hygieniker der Kasbah die hübſch vor den
Türen liegenden Reſte der Mahlzeiten, ſowie anderes
Ueberflüſ=
ſige auf und befördert es ſtaubwirbelnd in lockerem Schwung in
die Körbe, d. h. wenn er richtig trifft; wenn nicht, ſo fällt es halt
auf die Straße zu dem anderen und bleibt liegen bis zum nächſten
Mal. Welch ungeheure Heil= und Desinfektionskraft muß doch
die Sonne haben, daß ſie dieſen Schmutz all im Süden
paraly=
ſieren kann! — Aber in Algier gibt’s ja auch noch Lepra und
Typhus.
Oben auf der Höhe vor der Kaſerne der am Rhein übel
be=
kannten Senegalneger liegt der Platz der Guillotine, wo
auch heute noch frühmorgens zur Erziehung und Erbauung eines
an ſtarke Koſt gewöhnten Publikums vor verſammeltem Volk
die jeweiligen Verbrecher geköpft werden. Stets wohnt eine
An=
zahl Neugieriger ſolchem Schauſpiel mit geduldigem Intereſſe
bei. Hundert Schritte weiter lag ein Märchenerzähler mit
gelb=
geſtreiftem Turbantuch auf ſeinem weiten, gelblichen
Schafwoll=
mantel am Boden, umgeben von einem Kreis andächtig
lauſchen=
der Männer und Knaben, denen ſich auch mancher Soldat
zu=
geſellte. Märchen und Guillotine nebeneinander!
Tram und Autobus ſind faſt ſtets bis zum letzten Platz
ge=
füllt und amüſant iſt es anzuſehen, wenn oben auf den Buſſen
ein Neſt von weißen Burnuſſen übereinander hockt, daß man
glaubt, das Gefährt müſſe jeden Augenblick das Uebergewicht
bekommen und umfallen. Aber nichts dergleichen paſſiert. Auch
nicht, wenn an den offenen Trambahnwagen ganze Trauben
Mit=
fahrender auf den Trittbrettern hängen oder im klapprig alden
Vierſitzer=Auto ſechs Menſchen, vier Kiſten, acht Säcke und hoch
oben ſchwebend eine Nähmaſchine oder ein Grammophon (bei den
Wüſtenſöhnen hochbeliebt!) mit fauchender Windeseile
davon=
raſen. Mitten in der Sahara ſehen wir dann dieſe luſtigen
Menſchen frachten — das Kamel hat keine Daſeinsberechtigung
mehr und die Wüſte hat ihre Weite ſeit dem Autobetrieb in ihr
verloren.
Eine wirkliche Augenweide und, wenigſtens indirekte
Gaumen=
freude bieten die herrlichen Gemüſemärkte der
algeri=
ſchen Städte. Da türmen ſich Berge der zarteſten Artiſchocken,
feiner Erbſen, junger Bohnen, goldgelber Karotten, Salate aller
Sorten, Radieschen, Lauch und Sellerie, Finochi, Eierfrüchte,
grüner und roter Paprikaſchoten; da ſtehen die weißen und
gel=
ben Frühkartoffeln in Tonnen und Kiſten, daneben rotbäckige
Aepfel, goldene Zitronen und friſchgepflückte Orangen mit
dunk=
len Blättern in Rieſenkörben, — jeder Hausfrau würde das
Her=
aufgehen vor Freude, zumal auch die Preiſe an Ort und Stelle
niedrig ſind. Eine Ueberfülle von Blumen ziert die Stände.
Immer ſitzt mitten in all dem Gewühl der duftenden Blumen,
der in der heißen Sonne ſtinkenden Fleiſch=, Fiſch= und
Kleider=
märkte eine Gruppe Moslim ruhig vor einem mauriſchen
Kaffee=
haus auf der Straße, raucht, ſpielt Schach oder Domino und
kümmert ſich in echt orientaliſcher Gemütsruhe nicht die Spur
um das Gelärme, das vingsum tobt. Bei einem würzigen
Täß=
chen Kaffee verplaudern oder verſchweigen oder verſpielen ſie
den halben Tag.
Arbeitsloſe? Ja, die wird es wohl auch geben, auch
ſolche, wie bei uns, die ſich ohne Arbeit behelfen können. Zu
Lauch, Brot und Datteln reicht es meiſtens, und mehr bedarf
man im Notfall nicht. Aber ich fand es bei dem Klima viel
erſtaunlicher, daß es Arbeitende gibt, beſonders Erd= und
Bau=
arbeiter. Und das fanden andere auch und ſtellten ſich hin und
Seite 9
ſchauten ſolcher verblüffenden Tatſache ſtundenlang zu. Aber nicht
mit Randbemerkungen oder guten Ratſchlägen die Eifrigen
ſtö=
rend, nein, wit Ruhe und Gelaſſenheit, unbeweglich, neidlos.
„Allah will, daß der andere arbeitet, nicht ich. Gut, wie Allah
will." —
Troſtlos ſind die vielen Blinden, erblindet meiſt durch
Augenkrankheiten, die Staub und Hitze und Unſauberkeit
ver=
mehren. Dagegen ſieht man wenig Kriegsbeſchädigte, aber um
ſo mehr Denkmäler zur Erinnerung an den Weltkrieg, an
denen bei jeder Sonntagsgelegenheit Anſprachen mit Muſik und
Fahnen gehalten werden, die nicht gerade von Friedensliebe und
Völkerverſöhnung triefen, wie ich mich perſönlich überzeugte.
Den Ton der Mairons, jener ſchrillen franzöſiſchen
Sig=
nalhörner — das Rheinland kennt und hört ihn ſchon zu lange!
verliert man in den Garniſonſtädten Algeriens überhaupt
nicht aus den Ohren. Geblaſen, getrommelt und getutet wird
in den Kaſernen ſtändig. Außer bei Patrouillen oder
Trans=
porten begegnet man übrigens faſt keinem Gemeinen auf der
Straße; nur Unteroffizieren und Offizieren. Die Erlaubnis
zum Beſuch der Kaſernenhöfe wurde zwar meiſtens erteilt, jedoch
iſt da außer Sand und Pferdeputzen wenig zu ſehen. Die
Kaſernen der Fremdenlegion in Conſtantine
ſind gänzlich geſperrt und von der Legion ſelbſt merkte
ich außer am erſten Abend meines Aufenthalts faſt nichts. Auch
da hätte ich ſchwerlich gewußt, um was es ſich handelt, wenn mich
nicht Franzoſen ſelbſt aufmerkſam gemacht hätten. Wir waren
zuſammen von Algier hergefahren in einem langen Zug mit
uralten Erſter=Klaſſe=Wagen. Am Ende des Zuges waren einige
Wagen mitgeführt worden, die immer außerhalb der Stationen
und verſchloſſen blieben. Uns fiel dies erſt nachher ein, man
glaubte, es ſeien einfach zur Reſerve mitgenommene Leerwagen.
Da ſchallten uns beim Einlaufen in den Bahnhof Conſtantine
wieder ſchmetternd die Mairons in die Ohren, eine Menge
Militär wimmelte herum, Fahnen wehten, es war abgeſperrt
und wir Ziviliſten mußten mit den Packträgern ganz abſeits
den Bahnhof verlaſſen und konnten gerade noch ſehen, wie ſich
die „Leerwagen” öffneten und mancherlei
Ge=
ſtalten herauskamen: „Rekruten der
Fremden=
legion” wie uns der Franzoſe erklärte. Die Menge vor dem
Bahnhof ſchwenkte grüne Zweige, die Marſeillaiſe erklang
wie=
der einmal und unter Vorantritt der Offiziere ſetzte ſich die ſicher
über hundert Mann ſtarke Truppe mit Tſchinterattata=Begleitung
in Bewegung, rings umgürtet von dichten
Spa=
lieren regulären eingeborenen Militärs! Das
war wohl das einzige an Freundlichkeit, das die armen
Neu=
linge der Fremdenlegion (deren herrliche Tage vorſpiegelnde
Werbeplakate überall auf den Bahnhöfen neben den belgiſchem
Hetzbildern der verſtümmelten Kinder hängen) in Afrika erlebten,
ehe ſie ihrem troſtloſen Schickſal verfielen. Aus der Ferne ſah
man die armen Kerle dann ſpäter bei ſchweren
Erdarbei=
ten an militäriſchen Neubauten, ſcharf bewacht, mühſelig in der
afrikaniſchen Mittagshitze graben und Steine löſen. Die ſchwerſte
Arbeit in der Heimat wäre federleicht geweſen gegenüber dieſer
Fron unter ſchwarzen Peitſchenſchwingern in der brütenden Hitze
ohne Ruhepauſe.
Mit großem Geſchick ſpielt der Franzoſe in Algerien Berber,
Araber, Marokkaner, Senegal= und andere Neger
gegenein=
ander aus und hält ſie dadurch im Schach. Der weiße Franzoſe,
als Offizier, herrſcht dann über alle, zuweilen mit Hilfe der
Nilpferdpeitſche und der mehrſchwänzigen Katze. Die übrigens
auch als Erziehungsmittel in Eingeborenenſchulen beliebt iſt,
wie ich mich durch Augenſchein überzeugte. Ganz ſo fern ſind
die Zeiten noch nicht, da ſtändig die Rebellion in der Kabylie
und in den Sahara=Oaſen neu aufflackerte und reichlich Opfer
koſtete. Erſt im Weltkrieg, 1916, mußte mit ſchwerer Mühe ein
ſolches Maſſakre niedergedrückt werden, und auch heute noch
fliegt wancher haßerfüllte Blick aus ſonſt ſo beherrſchten,
ſchwar=
zen Augen der Patrouille nach, wenn ſie durch die Gaſſen
mar=
ſchiert.
Und auch das Militär iſt auf alles gerichtet. Bei jeder
„Fantaſia” einer der aus Klimpermuſik von Trommel=Flöte=
Fiedel=Tamburin, aus Reiterei und Flintengeknatter
zuſammen=
geſetzten Volksbeluſtigungen, die nur ſelten noch wirklich
ritter=
liche Reiterſpiele und Reiterkünſte zeigen, hält die Polizei und
Militär ſcharf die Augen offen und die Hand am Revolver.
Aber glänzend ſchön iſt es, das bunte Gewühl einer Fantaſia
in einem der kleinen Steppen= oder Wüſtenorte! Wenn die
weißen Burnuſſe, die roten oder blauen Mäntel flattern, ſchöne
Pferde tänzeln, die Turbantücher ſich im Winde blähen, die
grüne Fahne weht und im gelblichen Sandſtaub eine
auf=
geregte Menge durch die Gaſſen hinaus in Freie ſtrebt, ſchön
in der wunderbar klaren Glut der afrikaniſchen Sonne. Der
fremdartige Zauber des Orients liegt über ihr trotz der
Ein=
ſtreuung europäiſchen Kitſches in ihrer Umgebung.
ELFAHRT NACH DARMSTADT
W.SPORT I. PREIS
Tau A. Gastell-Darmstadt. am Steuer.
ZUVERLASOTGUrL UNL
NELLSTE KLEINWAGEN
eis ab Werk Reichsmark 27B0.-
18 Lieferungs-, Raten- u. Zahlungsbedingungen.
Wo er auch immer am Start erschien,
riefen seine fabelhaften Leistungen
Bewunderung hervor.
Er ist auch in diesem Jahr
MEISTER SEINER KLASSE
Besichtigung und Probefahrt bei:
WLLVHOLZINGER
DARMSTADT. Rundeturmstraße 16
9703
ng
Be=
Un
Art.
0tz
zu.
8989A
ſetts
Troſp.
midt,
10.
Ot
Eiſ. Kinderbett m.
(., gut erh., 2 gr
Korbflaſchen billigſt
zu verkf. Lichten;
bergſtr. 20, II, lk.
1 Sofa mit zugehör.
3 Seſſeln preiswert
abzug. Einzuſ.
vor=
mitt. Näh. Gſchſt.
Guterh. Wanderer=
Herrenfahrrad
billig zu verkaufen.
Wenckſtraße 4, I.
Gute gebrauchte
Möbel
ſowie auch kompl.
Zimmer=Einrichtg.
find. Sie ſtets
preis=
wert bei J. Lich,
Alexanderſtraße 3.
Tel. 4164 (1914e
3 Porzellanöfen
billig abzugeben.
Dieburgerſtr. 114, I.
Gebr. Eisſchrank
zu verkaufen bei
Haußmann, Otto=
Wolfskehl=Str. 25.
2 gut erhaltene
Eisſchränke,
107X60X88
119X67X125.
ſowie gutbrennend
kl. Kochherd 85X56
bill. z. vk. O. Egner
Zeughausſtr. 2.
Sehr gut erhalten.
Eisſchrank
90 h., 8C
zu verkf.
br., 55 tf. Böckner,
Lauteſchlägerſtr. 17.
Ein gut erhaltener
Eisſchrank
preiswert abzugeb.
Hochſtr. 57, I. (9686
Weißer Herd,
ver=
links,
nickelt. 1 m
Mke. Küppersbuſch
ſowie ein Gasherd,
3flammig, wie neu,
zu verkaufen. Näh.
in der Geſchäftsſt.
Herrenrad m.
Frei=
lauf, gut erhalten,
billig abzugeben.
Heinheimerſtraße 16
Werkſtätte.
Großer Korbkoffer
mit Segelt.=Ueberz.
91X55 cm.,
Holz=
koffer, 80X51 cm.
bill. abzug.
Heidel=
bergerſtr. 5, II.
Reiſekorb, Bett m.
Sprungf.=Matr
Zither, verſch. Koffer
bill. zu verkauf. Ab
10 Uhr.
Emilſtraße 17, I.
Hochwertiger
3=Röhren=
Fernempfänger mit
2 neuen Akkus ſehr
billig abzugeben.
Näh. Geſchäftsſtelle.
Gebrauchte
Schreibmaſchin.
Wilh. Heckmann,
Mühlſtraße 72
Fernr. 1552 (8094a
Eichen
Schlaf=
zimmer
mit Zebrano
ab=
geſetzt, voll
ab=
geſperrt,
Aillerneueſte
Form.
180 cm gr.
Kleiderſchrank m
Innenſpiegel,
außen Planglas
und Gardine.
Weißer Marmor.
Nur (9204a
Mk. 740.-
Möbel=
Müller
onöin 47391=
gut erhalt.
Schlafzimmer und
Vertiko
zu verkf.
Blumen=
thalſtr. 45, II.
Minimar
u, für Garage
billig verkäuflich.
Feldbergſtraße 30
9670.
(Laden).
2 Muſchelbett. nußb
pol., mit Spr.=R
2 Nachtſchränkchen.
2tür. Kleiderſchrk.
Waſchkommode,
Spiegel,
ſehr bill, z. verkauf
Näh. Geſchäftsſt.
Neuer weißer mod.
Kinderwagen
zu verkauf. Pallas
wieſenſtr. 43,p. (9672
Klein, weißer Hert
(rechts) faſt neu,
umzugsh z. verk.
Näh. Mühlſtr. 25, II
Groß. w.
Kinder=
wagen zu verk.
An=
zuſ. 8—3 u. 6—10.
Heidelb. Str. 115,I
Pr. Lautſprecher
billig zu verkaufen
Näh. Geſchäftsſt. (*
Kinderwagen
zu kaufen geſ. Off
u. P. 116 Geſch.
Billig zu verkanfen:
1 einf Büchergeſtell
4 ℳX, 1Ofenſchirm 3.ℳ
2 ſchw. Blumenkaſten
je 1.45lg. 4 3 ℳK, gebr
jed gute Uebergardin
f. 2 Fenſt. 15.K, 1Klei
derbüſte mit 44 Fig.
5.6, 1ſch el. Bügeleiſ.
220 W. Starkſtr. 4 X
verſch. neue
Dhand=
taſch., Muſter, billig
Frankfurterſtr. 86, p. (
Kinderbett, nicht ü.
40 m., z. kauf. geſ.
Mühlſtr. 37, II. lk.*
Gut erhaltene
Badewanne
zu kaufen geſ. Ang
u. P. 86 Geſchſt. (*
Teleph. 228
Kaufe
getragene Kleider,
Schuhe, ſowie
Boden=
u. Kellerkram und
Flaſchen
Blum
Lauteſchlägerſtr 12
Laden: Kl. Bachgaſſe7 (
Oe
Entflogen
Kanarienvogel
grün=gelb). Gegen
Belohn. abzugeben.
Saalbauſtr. 27, I. r
Entflogen
ſchwarzer
Heſſen=
kröpfer, 1 wß. Brun
Taubin, 1 Paar
ſchw. Elſtertümmler
Geg. Belohnung
ab=
zugeben. Schlupp.
voderſtraße 49.
(*
O
Wer erteilt gründl.
Unterricht i
Schön=
ſchreiben, Syſtem
Gander? Offert. u
P. 117 a. d. Geſch.*
Wittmann
Matur ſtraße 40
(B424)
Grdl. Klavierunterr.
Frau Nanny Kaiſer
Viktoriaſtr 42. II
Gediegene Ausbild.,
leichtfaßl. Methode
f. Anfäng. u.
Voran=
geſchrittene u.
Uebe=
gelegenheit. Honor
(369a
mäßig.
An unſeren
Unter=
richtsſtunden i.
Ko=
chen, Backen,
Ein=
machen, Schneidern,
Handarbeiten,
Wiſ=
ſenſchaften können
wahlfrei noch einige
junge Mädch.
teil=
nehmen. Penſionat
Roß, Karlſtraße 84.
(9587a)
O
Zu verkaufen:
A3.-
Meirwagen
3/15, offen, 4=Sitz.,
ſehr gut erhalten,
Ausſehen wie neu.
Jacob. Hemmerich,
Darmſtadt.
Rundeturmſtr. 16.
(9690)
Seite 10
Mittwoch, den 18. Juni 1930
Gasſchuß=Flugzeugübungen des Roken Kreuzes.
Eines der zum Transport Verunglückter beſtimmten Flugzeuge des Roten Kreuzes.
Auf dem Flughafen Tempelhof in Berlin veranſtaltete das deutſche Rote Kreuz am 15. Juni große
Flugzeug=Rettungsübungen gegen Gasvergiftungen.
Graf Zeppelin” beſucht den Inkernal. Freibalon=Wekkbewerb in
Das Luftſchiff auf dem Startplatz der Freiballons in Münſter (Weſtfale
In Münſter fand am 15. Juni der große Internationale Freiballon=Wettbewerb ſte
Freiballons ſtarteten. Am ſelben Tage beſuchte „Graf Zeppelin” unter Führung Kapt
die Stadt Münſter.
Reich und Ausland.
Gründung der Internationalen
Studien=
kommiſſion für den motorloſen Flug.
Frankfurt a. M. Anläßlich der erſten
wiſſenſchaftlichen Segelflugtagung im März in
Darmſtadt waren auf Anregung der Rhön=
Roſ=
ſitten=Geſellſchaft die Vertreter der am
Segel=
flug intereſſierten Nationen zuſammengetreten,
um die Baſis für eine künftige gemeinſame
Ar=
beit auf dem wiſſenſchaftlichen und ſportlichen
Gebiet des Segelfluges zu ſchaffen. Nachdem die
Darmſtädter Abmachungen die Billigung der
zu=
ſtändigen Stellen der betreffenden Länder
gefun=
den hatten, fand nunmehr in Frankfurt a. M.
die Gründung der Internationalen
Studienkom=
miſſion für den motorloſen Flug ſtatt. Hierzu
hatten Vertreter entſandt die Aero=Clubs von
Belgien, Holland und Italien, die franzöſiſche
Segelfluggeſellſchaft Avia, die engliſchen Royal
Aeronautical Society und die Britiſh Cliding
Aſſociation. Deutſchland war durch die Rhön=
Roſſitten=Geſellſchaft, Ungarn durch ſeinen
Kon=
ſul vertreten. Der Oeſterreichiſche Aero=Club,
welcher gleichfalls ſeine Mitarbeit zugeſagt hatte,
war an der Entſendung eines Vertreters in
letzter Minute verhindert worden. Ferner war
als Gaſt der Vizepräſident des Aero=Clubs von
Barcelona, Erzherzog Franz Joſeph von
Habs=
burg=Bourbon, der zurzeit an einen
Segelflieger=
kurſus auf der Waſſerkuppe teilnimmt, zugegen.
Jedes Land wird durch vier Mitglieder in der
Studienkommiſſion vertreten ſein; von deutſcher
Seite wurden hierfür die Herren Profeſſor Dr.
Georgii=Darmſtadt, Profeſſor Dr. Hoff=Berlin=
Adlershof, von Hoeppner=Berlin und Zivil=
In=
genieur Urſinus=Frankfurt delegiert. Als
Prä=
ſident der Studienkommiſſion wurde Profeſſor
Dr. Georgii, als Vizepräſidenten die Herren Ing.
Maſſenet=Paris, Präſident der Avia, Major
Maſſaux=Lüttich, der bekannte belgiſche
Segel=
flugrekordmann, und The Maſter of Sempill,
Präſident der Royal Aeronautical Society
ge=
wählt; als Generalſekretär wurde Dr. Graf
Iſenburg=Frankfurt gewählt. Das Büro der
Studienkommiſſion wird in Frankfurt a. M. bei
der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft verbleiben. Die
Studienkommiſſion wird ihre Arbeiten nunmehr
baldigſt aufnehmen; zu dieſem Zwecke wurden
zunächſt eine wiſſenſchaftliche, techniſche, ſportliche
und Werbe=Unterkommiſſion gebildet.
Das 40. Todesopfer in Lübeck.
Lübeck. Wie das Geſundheitsamt am
Dienstag vormittag mitteilt, iſt ein weiterer
Säugling nach der Nahrung mit dem Calmette=
Präparat geſtorben, ſo daß die Geſamtzahl der
Todesopfer 40 beträgt.
Zum 75. Geburlskag der Dichkerin
Anſelma Heine.
Die Welkraftkonferenz kagk in Berlin.
Anſelma Heine,
die bekannte Dichterin, Tochter des
Mathema=
tikers Eduard Heine, wird am 18. Juni 75 Jahre
alt. Ihre Romane und Novellen wie „
Unter=
wegs”, „Bis ins dritte und vierte Glied”, „Aus
Suomiland”, „Finniſche Novellen” ihre
Maeter=
linck=Monographie und ihre Selbſtbiographie
„Mein Rundgang” gehören zu den meiſtgeleſenen
Werken deutſcher Schriftſtellerinnen. Frau Heine
lebt in Berlin.
Eröffnungsſitzung im Plenarſaal des Reichstages.
Lord Derby (Porträt rechts), der Präſident der erſten Weltkraftkonferenz, übergibt dem
Präſi=
denten der Berliner Tagung Oscar v. Miller (Porträt links) den Präſidentenſtuhl.
Schwere Unwetter an der Nahe.
Bad Kreuznach. Die Felder und
Wein=
berge an der Mittleren Nahe wurden durch ein
ſchweres Unwetter heimgeſucht. Der ſtundenlang
andauernde, wolkenbruchartige Regen ſchwemmte
viele hunderte von Zentnern koſtbare
Wein=
bergerde fort. Das Getreide auf den Feldern
liegt alles am Boden. Strichweiſe ſind die
Halme abgebrochen, ſo daß ein Wiederaufrichten
der Frucht ausſichtslos erſcheint.
Achtet auf eure Kinder!
Bad Kreuznach. Bei lebendigem Leibe
verbrannte das Töchterchen des Kaufmannes
Jungblut. Das Kind machte ſich in einem
un=
bewachten Augenblick an der brennenden
Gas=
flamme in der Küche zu ſchaffen, wobei ſcheinbar
ſein Kleidchen Feuer fing. Das unglückliche Kind
lief laut jammernd in Flammen gehüllt durch
das Haus. Der Vater verſuchte mit verzweifelter
Mühe die Flammen zu erſticken, wobei er ſich
ſelbſt ſchwere Brandwunden an Händen und
Armen zuzog. Sein Töchterchen war aber ſchon
ſo ſchwer verletzt, daß es kurze Zeit darauf an
den ſchweren Brandwunden verſtarb.
Ein zweiter Fall Kürten?
Trier. Vor etwa einem Monat wurden an
zwei aufeinanderfolgenden Tagen in der Nähe
von Saarburg ein Mädchen aus Keßlingen und
eine Lehrerin aus Oberemmel von einem
Wege=
lagerer überfallen. Dieſer verſuchte, die beiden
Frauen zu vergewaltigen. Als ihm dies nicht
gelang, ſchlug er mit einem Stock auf ſeine Opfer
ein, bis ſie bewußtlos niederbrachen. Nach dem
letzten Ueberfall gelang es den Landjägern, den
Täter in der Perſon des ſtellenloſen
Schuh=
machers Mohm aus Losheim zu ermitteln. Der
Feſtgenommene trieb ſich ſeit einiger Zeit in
Luxemburg und an der Grenze wegelagernd
herum. Nunmehr hat Mohm, der ſeinerzeit ſchon
wegen dieſes Falles unter Anklage geſtanden
hatte, aber mangels Beweiſes freigeſprochen
wurde, eingeſtanden, das fünfjährige Söhnchen
einer Familie Hoffmann im Jahre 1928 im
Walde bei Losheim ermordet zu haben. Auch
die beiden Ueberfälle auf Frauen in der Nähe
von Saarburg hat der Mörder zugegeben. Zu
ſeiner Vernehmung waren Kriminalbeamte aus
Köln erſchienen, die ihn nach tagelangem
Ver=
hör zum Geſtändnis der Losheimer Bluttat
brachten.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” zur Schweizer
Fahrt geſtartet.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt am Dienstag vormittag 8,05 Uhr
bei ſchönem Wetter unter Führung von Kapitän
Flemming zu ſeiner Schweizer Fahrt
aufge=
ſtiegen. An Bord befinden ſich 39 Paſſagiere.
Zeppelin gelandet.
Das Luftſchiff iſt um 17.55 Uhr bei ziemlich
ſtarkem Bodenwind bei Windſtärke 6 glatt
ge=
landet.
Transozeanprojekte der Zeppelin=Company.
New York. Der Vizepräſident der Goodyear
Zeppelin Company, Fred Harpham, der vorige
Woche im „Graf Zeppelin” von Amerika nach
Europa geflogen iſt, ſagte Montag abend in
einem Interview mit der Preß Aſſociation: Die
Pacific Zeppelin Company plant einen Dienſt
über den Stillen Ozean nach dem Fernen Oſten,
während die International Zeppelin Transport
Company einen Dienſt zwiſchen den Vereinigten
Staaten und Europa einrichten wird. Man
werde drei bis vier Jahre gebrauchen, bis dieſe
Dienſte in Betrieb ſind. Meine Geſellſchaft baut
gegenwärtig, ſo erwähnte er weiter, zwei
Luft=
ſchiffe für die amerikaniſche Kriegsmarine, die
die größten der Welt ſein werden, größer als
der „Graf Zeppelin” und die britiſchen
Luft=
ſchiffe „R 100” und „R.101‟. Das erſte wird in
einem Jahr fertig ſein.
„D 2000” in Le Bourget gelandet.
Paris. „D 2000”, das größte Landflugzeug
der Welt, iſt am Montag abend 18,34 Uhr in
Le Bourget glatt gelandet. An Bord befanden
ſich ſechs Mann Beſatzung unter Führung des
bekannten Piloten Zimmermann, ſowie 16
Fahr=
gäſte. Sie wurden von dem neuen Chef des
Flughafens, Girardot, ſowie von dem Vertreter
der Junkerswerke und der Deutſchen Lufthanſa
empfangen. Ein zahlreiches Publikum wohnte
der Landung bei und zeigte ſich ſehr intereſſiert
für dieſe neue Leiſtung der deutſchen
Flugzeug=
induſtrie.
Neuer Höhen=Weltrekord im Waſſerflugzeug.
New York. Einen neuen Welthöhenrekord
im Waſſerflugzeug hat der ehemalige ruſſiſche
Fliegeroffizier Sirgievelli aufgeſtellt. Er
er=
reichte die Höhe von 9650 Metern. Den
offi=
ziellen Weltrekord hielt der Deutſche Fritz
Har=
der mit 8849 Metern.
Rückrikk des Chie
Zonlzeipräfden
„Die Prohibikion ein unübe
Hindernis für die Polizei
gegen das Verbrechet
Chicag
Der bisherige Polizeipräſiden
William Ruſſell, iſt zuſammen
detektiv der Chicagoer Polizei,
nem Poſten zurückgetreten. Der R
iſt in der Hauptſache auf die e
in der Bürgerſchaft über die k:
dung des Journaliſten Linghle
zu=
einer Erklärung zu ſeiner An
ſtellt Ruſſell die Behauptung auf
hibikion ein unüberwindliches Hi
Polizei in ihrem Kampf gegen
tum in Chicago darſtelle‟. Dieſe
ſells hat in der Oeffentlichkeit g
erregt. Ruſſell führte weiter au
eine der ſicherſten Städte Amer
ſich weniger Verbrechen als in
deren Stadt der Welt von der g
nung wie Chicago abſpielten. —
ſident der Chicagoer Polizei iſ
Stellvertreter Ruſſells, Alcock,
Hauptdetektiv von ſeinem Stell
vorübergehend vertreten wird.
Zugzuſammenſtoß in B
Brüſſel. Kurz vor der C
Brüſſeler Bahnhof ſtieß am M
Paris kommende Schnellzug
mi=
renden Zug zuſammen, der das a
Signal überfahren hatte. Da be
ſam fuhren, war der Zuſammenp
immerhin ſtürzten der Speiſer
Perſonenwagen des Schnellzuges
ſonen wurden verletzt, unter ihr
Die Kataſtrophe von Ba
Paris. Der in der vergang
Bar=le=Due und Umgebung nied
kan hat ungewöhnlich ſchwere Se
gehabt. Drei Perſonen fanden
Fluten. Das Waſſer drang in
unteren Stockwerke der Häuſer,
geräumt werden mußten. Die
dungen ſind unterbrochen, die
der Stadt iſt abgeſchnitten.
geht in viele Millionen, wozu 1
an Vieh und Getreide kommen.
Militär ſind ſeit Mitternacht
den Aufräumungsarbeiten beſch
meinde Reſſon in der Nähe
bietet einen troſtloſen Anblick.
ſer ſind ſchwer beſchädigt und
paſſierbar geworden. Zahlreich
umgekommen. Durch die Geiſtes
Bauern iſt großes Unglück verk
er den kurz vor Mitternacht in
nais, wo der Bahnhof vollſtänd
ſtand, einlaufenden Schnellzug
anlaßte. Der Verkehr war
währ=
der Nacht unterbrochen.
Schwere Exploſion im Staat
Ein Bombenanſe
NewYork. Durch eine ſe
wobei drei Häuſer in Perth=A
New Jerſey in die Luft floge
Perſonen getötet und 60 verle
Perſonen werden vermißt und !
lich tot unter den Trümmern.
beläuft ſich auf eine Million
glaubt, daß die Exploſion durch
vorgerufen wurde.
Furchtbares Autoun
Norman (Oklahoma). Ei
jungen Leuten im Alter zwiſe
Jahren wurde auf einem Be
einem Vorortbahnzug erfaßt un
geſchleift. Von den Inſaſſen d
fünf ſofort tot, die drei übrige
verletzt.
ſter
167
Mittwoch, den 18. Juni 1930
Sport, Spiel und Zurnen.
bewerb ſto
hrung Kan
3t0
Hansoan.
eiß Darmſtadt — Sporkverein 98 Darmſtadt.
te Mittwoch abend 7.15 Uhr treffen ſich auf dem
Platz in der Rheinallee die Ligamannſchaften
reine. Die freundſchaftlichen Beziehungen beider Vereine
Gewähr für ein faires und ſportlich einwandfreies
Es wird zu einem überaus ſpannenden Kampf um den
nen. Denn Rot=Weiß wird ſeine derzeitige Spielſtärke
vollen. Mit größter Zuverſicht wird, die Elf dem
ſchwe=
egner gegenübertreten, denn die letzten Spielergebniſſe
oah=Wiesbaden 15:3, gegen Schwanheim 6:1 und gegen
in Wiesbaden 8:10 geben der Mannſchaft allen Grund
ch der Vorteil des eigenen Platzes iſt dabei mit in
Be=
ziehen Rot=Weiß wird um eine Niederlage gegen den
en Meiſter nicht herum kommen. Wie hoch aber das
usfallen wird, bleibt abzuwarten. Mit der Größe des
pachſt auch die Spielſtärke, der Platzbeſitzer, und ganz
gen Sportverein 98 Dies bewieſen die letzten Spiele
teine, die auf dem Platze in der Rheinallee ausgetragen
nd die Sportverein 98 knapp mit 3:2 und 5:3 gewann.
ſpricht der heutige Abend, eines der intereſſanteſten
ſeit langem in Darmſtadt ausgetragen wurden.
Handball im Odenwaldgau der 9.T.
1.—Erbach 1. 4:1, König 2.—Erbach 2. 5:9, König
ach 3. 8:1, Michelſtadt 1.—Groß=Umſtadt 1. 2:4,
Michel=
roß=Umſtadt 2. 2:8, Groß=Bieberau 1.—Nied.=Klingen 1.
=Umſtadt 1.—Klein=Zimmern 1. 9:2, Klein=Umſtadt 2.—
mern 2. 3:3, Zell 1.—Höchſt 1. 8:4, Hergershauſen 1.—
tuſen 1. 3:5, Groß=Zimmern 1.—Ffm. Eckenheim 1. 3:2
ern 2.—Gundernhauſen 2. 10:2, Schafheim 1.—Heubach 1
fheim 2.—Heubach 2. 6:0, Lengfeld 1.—Reinheim 1. 9:5,
2.—Lengfeld 2. 2:1, Spachbrücken 1.—Schlierbach 1. 5:2.
trat in König mit 3 Mannſchaften an. Trotz ſengender
it entwickelten ſich äußerſt flotte Kämpfe, die in
ſport=
ndfreier Art durchgeführt wurden. Es iſt erfreulich,
tellen. Bei den 2. Mannſchaften iſt durch einen
unglück=
tand das Torverhältnis um 2 Treffer zu hoch bewertet.
hatte gegen den A=Klaſſenmann einen ſchweren Stand,
ber im Feldſpiel recht gut. Die 1. Mannſchaften
liefer=
viel, wie es ſein ſoll. Das war Sport! König kann
Beginn in Führung gehen. Seine Verteidigung iſt
nicht unterzukriegen. Sturm und Läuferreihe verſtehen
urm iſt der Drang zum gegneriſchen Tor ausgeprägt.
ann hält 2 Bälle, die alle Zuſchauer ſchon im Netz glaub=
Erbach arbeitet unermudlich, ſein Sturm verſchießt
Sachen. Trotzdem kein Mißmut in der Elf, und immer
ibt der Mittelläufer den Angriff nach vorn, allerdings
erſtützt von ſeinen 2 Nebenmannern. Bei den
Jugend=
en iſt König klar überlegen, was ſich im Torverhältnis
Der Nachwuchs beider Vereine läßt hoffen, daß ihre
Erſatz nicht zu bangen brauchen. Groß=Umſtadt 1. war
der beſſere Teil und ſiegt verdient gegen die eifrig ſich
Michelſtädter Erſte. Bei den 2. Mannſchaften fehlt es
am Torſchuß. Nieder=Klingen führt mit 3:2 noch weit
Halbzeit, muß aber dann den derber ſpielenden
Groß=
en den Erfolg überlaſſen. Klein=Zimmern,
erſatz=
kann gegen Klein=Umſtadt nicht aufkommen. Bei den
haften iſt das Spiel ausgeglichener, Klein=Zimmern
Sieg verdient. Wenig techniſche Leiſtungen, aber deſto
en zeigte das Treffen Zell—Höchſt. Bei Lengfeld—
Rein=
trächtigt die Hitze ſtark das Tempo. Wenn in der erſten
och verteiltes Feldſpiel herrſcht, ſo iſt in der zweiten
lar überlegen. Heubach verausgabt ſich vollſtändig vor
ſel, nachher kommt Schaafheim auf und ſchießt 2 Tore.
llung und Zuſpiel muß Heubachs 2. ſich aneignen, um zu
zu gelangen. In Reinheim fällt der Siegestreffer kurz
z. Groß=Zimmern—Eckenheim führen einen flotten,
npf durch bei ausgeglichenem Spiel. Spachbrücken iſt in
ielhälfte beſſer als in der zweiten. Die
Hintermann=
gershauſen iſt zu weit aufgerückt, ſodaß Gundernhauſen
kommen kann.
Um den Daviscup.
Italien—Auſtralien 3:2.
jach dem überraſchenden Ausgang der beiden erſten
Ein=
u erwarten war, hat ſich Italien durch einen 3:2=Sieg
Favoriten Auſtralien doch für das Finale der
Europa=
n den Sieger der Begegnung Tſchechoſlowakei—Japan
durchzuſetzen vermocht, de Morpurgo holte ſich auch das
en Hopman 8:6, 2 6, 6:4, 6:1, während Crawford Stefani
:2 abfertigte.
Robert Helbig †.
ühere mehrfache Mittelrheinkreismeiſter über die kurzen
Robert Helbig vom Mainzer Turnverein 1817, iſt an
veren Leiden geſtorben. Der Mainzer gehörte mehrere
den bekannteſten Leichtathleten der D.2., und noch im
ahre konnte er bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Kaſſel
(eter=Lauf den zweiten Platz belegen. Robert Helbig,
Jahre ſtand, und der bei keinem Sportfeſt fehlte, wird
in ſeinem Mainzer Verein, ſondern in der ganzen
Tur=
ithletik eine Lücke hinterlaſſen. Auch ſeine menſchlichen
ten machen den ſympathiſchen Turner unvergeſſen.
eutſch=amerikaniſchen Fußballer gewannen in Halle gegen
lit 3:1 Toren.
reichs Straßenderby über 300 Km. gewann Weltmeiſter
9:55:00 Stunden.
Fußball.
Eintracht Darmſtadt komb.—A. S. C. Darmſtadt komb.
Heute abend 6½Uhr findet obiges Spiel auf dem neuen
Sportplatz des F.C. Eintracht auf dem Exerzierplatz ſtatt.
Ein=
tracht ſtellt zu dieſem Spiel eine Mannſchaft aus Spielern der
erſten und zweiten Mannſchaft.
Am Samstag treffen die 1. Elf der Eintracht und die Liga=
Mannſchaft der Polizei hier zuſammen.
Sp.V. Groß=Zimmern—Union Wixhauſen 0:1 (0:0).
Zum fälligen Rückſpiel ſtanden ſich obige Gegner am vergangenen
Sonntag in Groß=Zimmern gegenüber. Die Einheimiſchen hatten
meh=
rere Erſatzleute in ihren Reihen, verſtanden es aber trotzdem, das
Tref=
fen jederzeit offen zu halten; bei etwas mehr Glück hätte der Sieger
leicht anders heißen können. Bei Wixhauſen überraſchte vor allem der
Torwart, der mit viel Glück und Geſchick die gefährlichſten Bälle zu
meiſtern verſtand. Bei verteiltem Feldſpiel gelingt es, bei lähmender
Hitze bis zum Wechſel keiner Partei, zählbare Erfolge zu erzielen. Nach
der Pauſe wird das Spiel erſt gegen Schluß etwas intereſſanter. Durch
fehlerhaftes Verteidigerſpiel kommt Wixhauſen zum Siegestor, während
auf der anderen Seite der ſichere Ausgleich durch einen Foulelfmeter
vergeben wird.
Groß=Zimmer 2.—Sp.Vgg. Klein=Zimmern 1. 6:2.
* Fußball im Kreis Südheſſen.
Viktoria Neuhauſen A=Meiſter des Weſtrheingaues.
Es kommt nicht von ungefähr, daß der Meiſter unſeres Kreiſes in
Rüſſelsheim die gewünſchten Punkte zur Weiterbeteiligung an den
Auf=
ſtiegsſpielen holen konnte. Farh, unbedingt der beſte Olympiaſtürmer,
wirkte zum erſtenmal wieder mit und ſchoß auch die beiden Tore. Die
„Kleeblätter” werden es unter Umſtänden zu Punktgleichheit mit
Ur=
berach bringen. — Das Meiſterſchaftsſpiel der A=Klaſſe des Weſt=
Rhein=
gaues zwiſchen
Viktoria Neuhauſen — Spv. Pfeddersheim 1:0
beſtätigte unſere Vorherſage. Das Spiel war trotz der Gluthitze
ſpan=
nend bis zum letzten Augenblick und brachte mit dieſem knappſten aller
Reſultate den zweiten Kreisliga=Anwärter Südheſſens.
Bei den freundſchaftlichen Begegnungen warteten die Riedleute mit
einem Senſatiönchen auf. Anſonſten waren die Reſultate recht normal
die Gluthitze drückte allerdings verſchiedentlich die Leiſtungen etwas
herab. — VfL. Lampertheim — FC. Bensheim 3:1; FV. Herxheim
Norm. Pfiffligheim 2:4; FV. Biblis — Concordia Gernsheim 7:1;
Jubiläumsſpiele: VfR. Bürſtadt — Alemannia Worms 1:3;
Olympia Lampertheim — FV. Roxheim 2:0; FV. Hofheim — Sportv.
Bobenheim 0:3.
Der Tabellenzweite des Riedgaues zeigte gegen die ſpielſtarken VfL.=
Leute recht annehmbare Leiſtungen. Die größere Routine entſchied
die=
ſes Treffen. Die Pfiffligheimer Normannen laſſen ſich nicht unterkriegen.
Es gehört unbedingt gutes Können dazu, in Herxheim 4:2 zu gewinnen.
Die Bibliſer Fußballer liefen trotz der Gluthitze mit ihren drei jungen
Erſatzleuten zur Hochform auf und brachten dem A=Meiſter des Rieds
eine ganz empfindliche Niederlage bei. Ihr Können hat ſich durch das
intenſive Training von Heitz=Waldhof enorm entwickelt. Anläßlich des
20jährigen Jubiläums von VfR. Bürſtadt gaſtierte Alemannia Worms
dort. Die Bürſtädter Raſenſpieler waren bei ihrem Syſtem durch die
Hitze etwas im Nachteil. An dem Jubiläumsfeſt in Weinsheim nahmen
zwei Vertreter unſeres Kreiſes teil, wobei die Olympier mit dem ſtarken
Rivalen Roxheim fertig wurden, während die Hofheimer auf Grund
ihrer ſchwachen Leiſtung nicht einmal Bobenheim wiederſtehen konnten.
An Fronleichnam ſind wieder verſchiedene Freundſchaftsſpiele
ange=
ſetzt. Unter anderem treffen ſich VfR. Bürſtadt — Wormatia Worms;
FV. Biblis — Spv. Herrnsheim.
Die 2.T.-Fechkleitung zu den Deutſchen
Fechk=
meiſterſchaften.
Zu den Vorgängen bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Mainz betr.
die Maßnahmen des Deutſchen Fechterbundes gegen die vier Fechterinnen
der D.T. nimmt der Fechtausſchuß der D.T. folgende Stellung ein:
Es wurde von ſeiten der Fechterinnen ein Einſpruch gegen den
Kampfrichter Steffan ordnungsgemäß eingebracht. Dieſer Einſpruch
wurde nicht in üblicher Weiſe und wie in allen vorhergehenden Fällen
ſofort zur Erledigung gebracht, ſondern der Vorſitzende des Deutſchen
Fechterbundes gab nur an der Kampfbahn bekannt, daß bei Nichtantreten
nach Aufruf Niederlagen angerechnet würden. Nachdem man dieſen
un=
zuläſſigen Weg beſchritten hatte, trat erſt nach Beendigung der Kämpfe
das oberſte Kampfgericht zuſammen und beſchloß die Streichung der vier
Fechterinnen und Aberkennung der ihnen zuſtehenden Plaketten. Der
Fechtwart der D.T. hat es abgelehnt, bei dieſer nachträglichen
Verhand=
lung mitzuwirken, weil er die Meinung vertritt, daß die formell
un=
richtige Behandlung des Einſpruches einen ſolchen Beſchluß nach
Be=
endigung der Kämpfe nicht rechtfertigt. Somit lehnt der Fechtausſchuß
der D.T. die ſeitens der Bundesleitung gezogenen Folgerungen auf das
entſchiedenſte ab, und beſtreitet ihr das Recht, ohne die Zuſtimmung der
F. A. D. T. Mitglieder der D.T. von Kämpfen, die vertragsgemäß
gemein=
ſam ausgetragen werden, auszuſchließen. Der F.A.D.T. verwahrt ſich
dagegen, daß die Bundesleitung Maßregelungen von D. T.=Mitgliedern
ohne ſeine Mitwirkung beſchließt und veröffentlicht, um ſo mehr, als
dadurch eine Zuſammenarbeit beider Verbände ernſtlich gefährdet wird.
Der F.A. D.T. fordert zunächſt die ordnungsgemäße Erledigung des
Ein=
ſpruches unter Mitwirkung des Fechtwartes der D.T. und die Aufhebung
des Startverbotes.
Beim Dreiländerkampf im Rudern gewann Italien alle
Kon=
kurrenzen bis auf den Einer. Belgien erzielte einen zweiten Platz,
ſonſt endete jedesmal Frankreich an zweiter Stelle.
Seite 11
43. Main Hyein Gautaraieft
Beitelangsſeier and Jayndemrmändeihe
am 5., 6. und 7. Juli in Groß=Gerau.
Nur noch wenige Tage, und das 49. Gauturnfeſt des Main=
Rheingaues der D.T. in Groß=Gerau tritt nach faſt neunmonatiger
Vorbereitung in das Endſtadium der Durchführung ein. Zunächſt dürfte
es in ſeinem vielgeſtaltigen Rahmen die Vielſeitigkeit der turneriſchen
Arbeitsformen zeigen, und es wird zum Prüfſtein für das Können und
die Durchbildung der Turner des Gaues werden. Einzelkönnen und
Maſſenausbildung werden in gleicher Weiſe zur Betätigung kommen,
ſind doch nahezu 700 Wettkämpfer zu den einzelnen Kämpfen gemeldet,
und die Zahl wird noch durch die Turner, welche nur an den allgemeinen
Freiübungen und dem Vereinsturnen teilnehmen, noch erheblich
geſtei=
gert. Selbſtverſtändlich iſt das Feſt auch außerhalb der turneriſchen
Arbeit reich an feſtlicher Geſtaltung und an feſtlicher Freude; aber ſein
größtes und ſtärkſtes Erlebnis wird doch immer wieder in der
Geſtal=
tung der turneriſchen Arbeit zu ſuchen ſein. Das Feſt hebt am 5. Juli
nachmittags mit dem Wettkampf der älteren Turner an, und beläuft
ſich die Zahl, die ſich zur Teilnahme meldeten, auf nahezu 80. Dem
Wettkampf der „Alten” folgt die übliche Kampfrichterbeſprechung, ſowie
die Sitzung der Riegenführer und der notwendig werdenden Anzahl
von Berechnern, in dem großen Feſtzelt auf dem Wettkampfgelände.
Hierauf folgt in einem feierlichen Feſtakt in der Turnhalle des
Turn=
vereins Groß=Gerau die Uebergabe des Feſtes an die Gauleitung. Jur
Laufe des Nachmittags und der frühen Abendſtunden werden die Züge
das Gros der Turnfeſtbeſucher nach der Feſtſtadt bringen, ſo daß die
Befreiungsfeier im Rahmen des 49. Gauturnfeſtes ſich zu einer
macht=
vollen Kundgebung geſtalten wird. Den Beſchluß des Abends macht
die große Begrüßungsfeier im Feſtzelt auf dem Feſtplatzgelände, bei der
turneriſche Vorführungen des Tv. Groß=Gerau und einiger Gauvereine
dargeboten werden ſollen.
Sonntag, den 6. Juli, vormittags 6 Uhr, beginnen die Wettkämpfe
der Turner in den verſchiedenen Klaſſen und Stufen. Ueber 400
Wett=
kämpfer haben hierzu ihre Meldungen abgegeben. Um 9 Uhr tritt die
Turnerjugend zum Wettkampfe an, und beläuft ſich die Zahl über 200
Ausübende. Nach Beendigung der Einzelwettkämpfe treten die Vereins=
Muſterriegen an, und ſoll hier insbeſondere die Geſamtdurchbildung in
den Vereinen zur Veranſchaulichung gebracht werden. Mit zum
Höhe=
punkt des Feſtes wird ſich der Feſtzug am Nachmittag geſtalten.
Nach=
dem die Spitze des Zuges das zu enthüllende Jahndenkmal erreicht hat,
künden Böllerſchüſſe das Halten des Zuges an, und unter Glockengeläute
ſenken ſich die Banner und Fahnen zum Gedenken der im Weltkriege
gefallenen Turnbrüder, die Hülle des Denkmals wird fallen und ſodann
der Feſtzug am Ehrenmal des großen deutſchen Führers zur Freiheit
und Einheit — Fr. L. Jahn — vorbeiziehen. Nach dem Eintreffen des
Feſtzugs auf dem Feſtgelände folgen ſodann Maſſenvorführungen der
Gauvereine, dem ſich der Fahnenaufmarſch und die Maſſenfrejübungen
anſchließen werden. Eine Siegerehrung und eine Schlußfeier mit
Maſ=
ſenchören der Turnerſingmannſchaften bilden den Beſchluß des Tages,
der in ſeiner Heranziehung der Maſſen alle bisherigen Gauturnfeſte
überbieten dürfte. Zum 49. Gauturnfeſte in Groß=Gerau ſtehen Tage
voll tiefſten Erlebens bevor, die zu einer Kundgebung deutſchen
Lehens=
willens, deutſcher Kraft und deutſchen Gemeinſchaftsgeiſtes werden ſollen.
Keſſelbergrennen des Bayeriſchen A. C.
Stuck fährt neuen Rekord. — Gſchwilm bayeriſcher Bergmeiſter.
Das vom Baheriſchen A.C. veranſtaltete Keſſelbergrennen,
verbun=
den mit der Austragung der Bayeriſchen Bergmeiſterſchaft des DMV.,
erfreute ſich bei herrlichem Sommerwetter einer Rieſenteilnahme des
Publikums. Da ſich auch die Strecke in beſter Verfaſſung befand,
konn=
ten die Rennen bei tadellos funktionierender Organiſation glatt
abge=
wickelt werden, ohne daß bemerkenswerte Unfälle zu verzeichnen waren
Von 166 gemeldeten waren insgeſamt 133 Fahrer am Start. Der Held
des Tages war wiederum Hans von Stuck=München, der auf ſeinem
Auſtro=Daimler nicht nur die abſolut ſchnellſte Zeit des Tages
heraus=
fuhr, ſondern auch einen neuen Geſamtrekord aufſtellte. Mit einer
Zeit von 4:03,2 und einem Stundenmittel von 74,074 Klm. vollbrachte
er eine fabelhafte Leiſtung. Die Bayeriſche Bergmeiſterſchaft 1930 holte
ſich Gg. Gſchwilm=München auf Rudge=Withworth in der Zeit von
4:18,8 und einem Stundenmittel von 69,498 St.=Klm.; er fuhr die größte
Geſchſtwindigkeit aller Motorräder und holte ſich den vom DMV.
geſtif=
teten Bergmeiſterpokal. In allen Wagen= und Motorradklaſſen wurden
ſämtliche beſtehenden Rekorde geſchlagen. Bei den Sport= und
Touren=
wagen ſiegte Spandel=Nürnberg in 4:24,2 (68,118 St.=Klm.). In der
Beiwagenklaſſe ſtellte Otto Ley=Nürnberg auf Triumph einen neuen
Nekord in 4:39,1 (69,510) auf. Bei den Damenwagen ſiegte Frau
Klin=
ger (Linz a. D.) auf Steyr mit 55,90 St.=Klm. in 5:21,4. Bei den
Mo=
torradfahrerinnen war Frau Lori Keller=Stößer (München) auf S.N.
die Schnellſte in 5:05,3 (58,823).
Internationales 10. Baden=Badener Automobil=Turnier.
Der Veranſtalter hat, gedrängt durch die Entſcheidung des
Reichs=
verbandes der Automobilinduſtrie, künftig weder Rennen noch
Schön=
heitskonkurrenzen zu beſchicken, beſchloſſen, dem Beiſpiel der Melabl
der Veranſtalter zu folgen und das Programm des 10. Baden=Badener
Automobil=Turniers (25.—29. Juni) einzuſchränken. Es kommen die
Schönheitskonkurrenz ſowie Flach= und Bergrennen in Wegfall. Als
Erſatz iſt eine Kreuz= und Querfahrt und eine Geſellſchaftsfahrt in den
Schwarzwald neu aufgenommen worden.
Weiterbericht.
Die Wetterlage ſteht weiter im Zeichen des ſkandinaviſchen
Hochs, das ſeine Lage wenig verändert hat, wohl aber beginnt, ſich
abzuſchwachen. Deutſchland, das im Bereich des ſüdlichen
Hoch=
druckkeiles liegt, wird noch von kontinentaler Luft beeinflußt.
Ausſichten für Mittwoch, den 18. Juni 1930. Zeitweiſe bewölkt,
ſonſt aufheiternd, weitere Erwärmung, trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 19. Juni 1930. Fortdauer der
Wetterlage, jedoch aufkommende Gewitterſtörungen.
der Anschaffung eines
Tpootes
9702b
oder eines
eltes
man stets die bewährten
*
Bohwarznaupt
Fabrikate
Ters Bootshalle, Ertelden.
Pa
ine
A
erle
ern
ſion
Br
War
Seit 30 Jahren bewährten
Schen Schönheitspräparate
—MR
erhältlich in der
merie IHEODOR FRANK
Elisabethenstr. 9
O
750 Mk. v.
Geſchäfts=
mann geg. monatl.
Rückz. u. Zinſ. ſof.
geſucht. Ang. unter
R. 13 a. d. Gſchſt.
O
Einkagskücken
weiße amerikaniſche
eghorn,
Ia Leiſtungszucht.
Brukeier
Geflügelhof Haag,
Kaſtanienallee 71.
Ckerkranken
Nährmittel
Ot-Mehl-Zwieback usw.
Tmhaus A. Braunwarth
Ernst-Ludwigstr. 3
(968
Bauplatz, 420 qm,
günſt. zu verk. Näh.
Mahr, Roßdorf.
Rathenauſtr.
Bauplatz an der
Landskronſtr. geſ.
m
Ang. m. Pr. f
u. P. 121 Geſchſt.
durmiffe
h
Ledeilsikarter
geſchäft mit
Woh=
nung verkäuflich.
Offerten u. P. 119
a. d. Geſchſt. (966.
Gutgehende
Aukoreparakur=
Werkſtätte mit el.
Maſch, wegen
Auf=
gab. u günſt. Bed.
verkaufen. (*md
Klappacherſtraße 38
Sieadeinsckt,
wenn Sie im gesunden,
schulden-
freien eigenen Heim wohnen.
Wir verhelfen Ihnen dazu durch unser zinsfreles
unkündbares Bau- und Hypothekengeld, das
wir Ihnen nach verhältnismäßig kurzerWartezeit
zur Verfügung stellen. Auch kleine monatliche
Sparbeträge genügen.
Zugleich sind Sie ohneärztliche Untervuchung
prämienfrel in der Lebensversicherung.
Unsere Sperrkonten bieten größte Sicherheit
Deutsche Bau- und
Wirtschafisgemeinschaft
Köln, Riehlerstr. 31a
Bezirksvertretung:
Obering. I. Kehrein,
Heppenheim a. d. B.,
Rheinstraße 12a.
Erbitte kostenl. Prosp. Darmstadt 1
Name:
Adresse:
Als Drucksache, mit 5 Pfg. franklert.
Vo
leber kast Milllohen
Baudarlehen laut notariellem Protokoll
in den letzten zehn Honaten zugeteilt.
Waſtba. * Silluer:Oaud
mit Bad, in freier, geſunder Südlage,
mit größerem Garten, für 24 000 Mk. bei
8000 Mk. Anz. zu verkaufen durch
P. Hellmund, Immobilien,
Tel. 538.
Waldſtraße 3.
2½,stöck. 4 Zimmerhaus
Nähe Kranichsteinerstr., Einfahrt, großer
Hof und schöner Garten. Gesamtfläche
Ca. 1400 qm. Bei Kaut werden 4 evtl
8Zimmer nebst Zubehör beziehbar. Das
Objekt selbst ist ein ideal schöner
Wohn-
sit= und befindet sich in denkbar bestem
Zustand. Anzahlung ca. Mk. 10—15 000
Verkaufsverhandlungen nur durch den
Alleinbeauftragten Ferdinand Braun.
Immobilienverwerlung, Karistraße 66
Fernruf 517.
(*mdt
AAA
TAHRE
Das führende Blatt
der Rheinpfalz.
Mittwoch.
den
18.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 14. Juni hat ſich in
der zweiten Juniwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 271,8 Millionen
auf 1699,9 Millionen RM. verringert. Im einzelnen haben die
Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 248,8 Millionen auf
1543,8 Millionen RM. und die Lombardbeſtande um 12,0 auf 55,1
Millionen RM. abgenommen. Beſtande an Reichsſchatzwechſeln,
die am Ende der Vorwoche 10,9 Millionen RM. betragen hatten,
ſind nicht mehr vorhanden.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
295,5 Millionen RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 293,9 Millionen
auf 4278,8 Millionen RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um
1,6 Millionen auf 328,6 Millionen RM. verringert.
Dem=
entſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an
Renten=
bankſcheinen auf 50,7 Millionen RM. erhöht. Die fremden
Gel=
der zeigen mit 537,4 Millionen RM. eine Zunahme um 88,5
Mil=
lionen R9
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 42,5 Millionen auf 3041,0 Millionen RM. erhöht. Im
ein=
zelnen haben die Goldbeſtände um 6000 RM. auf 2618,8 Millionen
RM. und die
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 42,5
Mil=
lionen auf 42
2 Millionen RM. zugenommen.
die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von
57,3 Prozent in der Vorwoche auf 61,2 Prozent, diejenige durch
Gold und deckungsfähige Deviſen von 65,6 auf 71,1 Prozent.
vom Holzmarkk
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Am Bauholzmarkt hält die
Stag=
nation weiter an. Der Abſatz iſt für die Sägewerke in Balken
und Kanthölzern ſehr ſchwierig. Neue Bauunternehmungen ſind
nur in beſcheidenem Umfange begonnen worden. Allerdings
dürf=
ten ſich die Verhaltniſſe am Bauholzmarkt in nächſter Zeit
inſo=
fern etwas beſſern, als die meiſten Sägewerke mit dem Einſchnitt
ihrer Bauhölzer fertig ſind und das Angebot knapper werden
muß. Wenn alſo, was hier und dort erwartet wird, in nächſter
Zeit eine kleine Belebung am Baumarkt eintritt werden die
Sagewerke, die noch über Rohholz verfügen, in der Lage ſein, ihre
Beſtände an Bauholz wieder etwas ſchneller unterzubringen. Es
iſt auch eine Befeſtigung der Bauholzpreiſe nicht unmöglich. Sehr
ſchwierig iſt die Lage am Tannenmarkt. Es werden an die
weni=
gen Verbraucher, die ſolches Material, aufnehmen können, aus
allen Ländern, in denen Tannen geſägt werden. Angebote gerichtet,
teilweiſe zu Preiſen, die 10 bis 15 v. H. unter den vorjährigen
iegen. Zurzeit iſt es auf dem Weltholzmarkt unmöglich, für die
Mengen, die Rumänien und die Tſchechoſlowakei anbieten, Abſatz
zu finden. Daneben ſpielt der Wettbewerb der Ruſſen eine immer
wichtigere Rolle. Der engliſche Markt iſt nunmehr auf ruſſiſches
Material für längere Zeit feſtgelegt. Im Tiſchlerholzhandel iſt die
Geſchäftslage nach wie vor ruhig. Allerdings waren einige Firmen
des mitteldeutſchen Holzhandels in der Zeit nach Pfingſten
ge=
neigt, zu kleineren Abſchlüſſen Stellung zu nehmen. In aſtreinen
Seiten wurden die Stärken 23 und 26 mm verlangt; ſie brachten
rei Grenze Bentſchen, deutſcherſeits unverzollt, 78 bis 80 Mark,
dagegen wurde die Stärke 20 mm zu 75 Mark angeboten, ohne daß
nennenswerte Abſchlüſſe erfolgten.
*n
Witſchaftliche gundſchau.
Die Zinſen für die heſſiſche Roggenanleihe. Die Heſſiſche
Staats=
ſchuldenverwaltung teilt mit: Der Durchſchnittspreis der amtlichen
Notierungen für den Zentner Roggen an der Frankfurter Produktenbörſe
im Monat Mai 1930 iſt nach der Bekanntmachung vom 13. Dezember
1923, die Aufnahme einer „Roggenanleihe des Volksſtaates Heſſen”
betreffend, Anleihebedingung 3, durch die Landwirtſchaftskammer für
Heſſen in Darmſtadt auf 9,05 RM. feſtgeſtellt worden. Demgemäß
berech=
net ſich der am 1. Juli 1930 fällige Jahreszinsbetrag nach Abzug der
Kapitalertragsſteuer für einen Zentner Roggen auf 0,41 RM.
Die Frage der Preisermäßigung für Gußwaren. Der Verein
deut=
ſcher Eiſengießereien teilt mit, daß es ſich noch nicht überſehen laſſe, ob
und inwieweit die Preiſe für Gußwaren ermäßigt werden könnten. Die
Ermäßigung der Roheiſenpreife allein verurſache eine durchſchnittliche
Verbilligung der Gußwaren um etwa zwei Drittel Prozent. Inwieweit
ſich die Lohnermäßigung in der Nordweſtgruppe auf die Löhne im
übri=
gen Deutſchland auswirke, ſtehe noch dahin. Mitteilungen, die in dieſen
Tagen durch die Preſſe gegangen ſind, wonach der Verein deutſcher
Eiſen=
gießereien im Laufe dieſer Woche über Preisermäßigungen Beſchluß
faſ=
ſen werde, eilten alſo den Tatſachen voraus. Bei einer Beſchlußfaſſung
über dieſe Frage werde der Verein darauf Rückſicht nehmen müſſen, daß
in der Praxis die Preiſe für die nicht ſyndizierten Gußwaren ſehr ſtark
gedrückt ſeien.
Verſchärfung der Streikbewegung in der elſäſſiſchen Kali=
Induſtrie. Die Streikbewegung in der elſäſſiſchen Kaliinduſtrie
verſchärft ſich und droht den Charakter eines Generalſtreiks
anzu=
nehmen. 70 Prozent der Belegſchaft in den Minen von Bollweiler
und 88 Prozent der Belegſchaft in Enſisheim ſind geſtern nicht zur
Arbeit erſchienen. In den ſtaatlichen Gruben ſtreiken 65 Prozent
der Belegſchaft. Eine Löſung des Lohnkonfliktes ſcheint noch nicht
bevorzuſtehen, denn erſt geſtern erklärte der Generaldirektor der
ſtaatlichen Gruben, die Forderungen der Arbeitnehmer ſeien
unan=
nehmbar. Auch in den Hüttenwerken von Bucau in der Nähe von
Bayonne iſt der Streik allgemein und ein Ende noch nicht
abzu=
ſehen. Zu nennenswerten Ausſchreitungen iſt es nirgends
ge=
kommen.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metall=Termine vom 17. Juni ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 93,50 (93,75), Februar, März 93,50 (94),
April, Mai 93,75 (94), Juni 91,75 (94), Juli 92 (93,50), Auguſt
92,50 (93), September 92,50 (93,25), Oktober, November, Dezember
93 (93,50). Tendenz: befeſtigt. Für Blei: Januar, Februar,
März 35 (35,50), April, Mai 35,25 (35,50), Jun: 35 (35,75) Juli,
Auguſt, September 34,50 (35,25), Oktober, November, Dezember
35 (35,0). Tendenz: ſtetig. Für Zink: Januar 35 (35,50),
Fe=
bruar 35,50 (36), März 35,50 (36,50), April 35,75 (36,50), Mai
36 (36,50), Juni 32,75 (33), Juli 33 (33,75), Auguſt 33,50 (33,75),
September 33,75 (34), Oktober 34 (34,50), November 34,25 (34,50),
Dezember 34,75 (35). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen
be=
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Produkkenberichte.
Neuer Maisverkaufspreis. Der Verwaltungsrat der Reichsmaisſtelle
hat auf Grund der Verordnung vom 31. März 1930 folgenden Beſchluß
gefaßt: Der Verkaufspreis für Mais, der auf Grund laufender, vor dem
1. April 1930 abgeſchloſſener Geſchäfte von dieſem Tage ab aus dem
Auslande eingeführt und von der Reichsmaisſtelle übernommen wird,
be=
trägt für die Zeit vom 18. Juni bis 15. Juli für eine Tonne Donau=
Mais außer Conquantin Mais 190 RM., für anderen Mais 205 RM.
waggonfrei inländiſchen Hafen oder waggonfrei trockene Grenze.
Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 17. Inni. Auftrieb: 8 Ochſen,
7 Bullen, 540 Kühe oder Färſen, 265 Kälber, 874 Schweine.
Marktver=
lauf: mittelmäßig, ſpäter abflauend, langſam geräumt. Es wurden pro
50 Kg. Lebendgewicht folgende Preiſe in RM. bezahlt: Ochſen 58 bis
61, 45—50; Bullen 40—50; Kühe 45—49, 34—42, 26—34, 20—25; Färſen
50—61; Kälber 65—74; 50—64; Schweine 60—66; 65—68.
Berliner Prnduktenbericht vom 17. Juni. Die flauen
Auslands=
meldungen machten hier nur ſehr geringen Eindruck. Die
Cifforderun=
gen für überſeiſchen Weizen wieſen im Anſchluß an den flauen Verlauf
der Terminmärkte weſentliche Ermäßigungen auf; auf dem niedrigeren
Niveau zeigte ſich hier jedoch regere Nachfrage. Die Situation des
Mehlmarktes hat ſich im Grunde gegenüber den Vortagen kaum
ver=
ändert. Die Befürchtungen bezüglich der Schädigung der Ernte werden
eher noch in verſtärktem Maße geäußert; dies zeigt ſich namentlich in
der ſprunghaften Aufwärtsbewegung der Haferpreiſe, machte ſich aber
auch in der weiteren Zurückhaltung der Käufer von Roggen neuer Ernte
bemerkbar. Alter Weizen bleibt vereinzelt angeboten, die Abgeber ſind
gegenüber Untergeboten zugänglicher, was in der Hauptſache auf den
großen Deport von Juli auf September zurückzuführen iſt. Die
Ab=
ſchwächung der Juliſicht beruht auf der gleichen Tatſache. In neuen
Weizen kommt nur wenig Geſchäft zuſtande, die abgegebenen Gebote
werden zumeiſt als unzureichend angeſehen. Roggen alter Ernte bedarf
weiterhin der Stützung, während neuer Roggen nur verhältnismäßig
knapp offeriert wird. Am Lieferungsmarkt ergaben ſich, mit Ausnahme
von Juliweizen, nur unbedeutende Preisveränderungen. Mehl wird
bei unveränderten Preiſen vom Konſum nur in kleinen Quantitäten
gekauft. Hafer liegt weiter ſehr feſt. Gerſte dagegen ruhig, aber ſtetig.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Juni.
Die Lage an der Börſe bleibt ſehr unſicher, verſtimmt und
allgemein ſchwach. Sämtliche internationalen Börſenplätze
ver=
zeichneten am Montag ſtärkere Kursrückgänge, beſonders flau lag
aber die New Yorker Börſe, ſo daß Rückwirkungen vom Auslande
zu erkennen waren. Für die deutſchen Börſen bildet die Beſorgnis
um die innerpolitiſche Situation, vor allem um die Bereinigung
der Reichsfinanzverhältniſſe ein Moment zu ſtärkſter
Zurückhal=
tung und ermutigte die Spekulation großenteils zu weiteren
Blankoabgaben. Wirtſchaftlich günſtige Momente lagen nicht ſehr
zahlreich vor, ſelbſt die Erwartung, daß noch in dieſer Woche mit
einer neuen deutſchen Reichsbankdiskontermäßigung gerechnet
wer=
den kann, blieb ohne Einfluß. Beſonders vorbörslich nannte man
ſehr ſchwache Kurſe, ſo gingen Farben bis 157½ zurück, ſetzten
amt=
lich mit 158½, alſo 3 Prozent ſchwächer ein. Von ſonſtigen
Chemie=
werten Rütgers 1½ Prozent gedrückt. Bemerkenswert angeboten
waren Schiffahrtsaktien, die einen Rückgang bis 3 Prozent
ver=
zeichneten. Am Elektromarkt waren die Kursrückgänge beſonders
ſtark, ſo verloren Gesfürel 5½. Felten 3½, Schuckert 3½, Siemens
4½, A. E.G. 2 Prozent. Kunſtſeide weiter flau. Aku 2½ Prozent
niedriger. Von Zellſtoffwerten gaben Aſchaffenburger 4, Waldhof
Prozent nach. Am Bankenmarkt verloren Commerzbank 194,
Barmer 1½, Reichsbank 2½ Prozent. Etwas widerſtandsfähiger,
aber gleichfalls abgeſchwächt waren Montan= und Kaliwerte. Am
variablen Markt verloren Scheideanſtalt 1½ Zement Heidelberg
½ Prozent ſchwächer. Auffallend iſt das Angebot in Wayß &
Freytag=Aktien, die bekanntlich ausſchließlich Dividenden nunmehr
bei 75 Prozent taxiert werden, alſo etwa 20 Prozent niedriger
als bei der Generalverſammlung vor einigen Wochen. Der
Renten=
markt lag außerordentlich ſtill und zeigte wenig veränderte Kurſe.
Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr klein, die Kursentwicklung
zeigte durch Glattſtellungen der Spekulation und einer geringeren
Interventionstätigkeit am Farbenmarkte nur eine mäßige
Er=
holung, ohne daß die großen Anfangsverluſte auch nur
nennens=
wert ausgeglichen wurden. Tagesgeld iſt unverändert bei 3
Pro=
ſent angeboten. Am Deviſenmarkt nannte man Reichsmark gegen
Pfunde 20.36½, Dollar 4.19,20, London=New York 4.85,80.
An der Abendbörſe konnte ſich die Stimmung weiter etwas
erholen, da ſich die Hoffnungen auf eine baldige Diskontſenkung der
Reichsbank verſtärkten. Die Kuliſſe nahm Deckungskäufe vor, und gegen
den Berliner Schluß ergaben ſich überwiegend Kursbeſſerungen bis etwa
1 Prozent.
Berlin, 17. Juni.
Der heutige Vormittagsverkehr ließ nach dem hier ziemlich
unerwartet gekommenen Kurseinbruch an der geſtrigen New
Yor=
ker Börſe eine ſchwächere Eröffnung erwarten. Hinzu kam der
verſtimmende Einfluß der innerpolitiſchen Situation, die nach wie
vor zu Befürchtungen Anlaß gibt, wodurch die ohnedies geringe
Geſchäftstatigkeit gehemmt wird. Es lagen zwar auch einige
günſtige Momente vor, die aber keinen Einfluß auf die Tendenz
hatten. Der Reichsbankausweis per 14. Juni brachte eine
Geſamt=
entlaſtung um 271,8 Millionen; im einzelnen haben ſich die
Be=
ſtände an Wechſeln und Schecks um 248,8 Millionen verringert,
an Reichsbanknoten ſind 231,9 Millionen in die Kaſſen des
In=
ſtituts zurückgefloſſen, und die Deckung hat ſich um 3,9 Prozent bzw.
5½ Prozent auf 61,2 Prozent bzw. 71,1 Prozent gebeſſert. Man
ſprach vielfach von einer nahe bevorſtehenden Diskontſenkung und
erwähnte in dieſem Zuſammenhang die Tatſache, daß im Reiche
bald die 400 Millionen aus der Younganleihe und die zweite Rate
der Kreugeranleihe zufließen werden. Die Auflegung einer
Aus=
landsanleihe der Rentenbank=Kreditanſtalt fand gleichfalls wenig
Beachtung. In einzelnen ſchweren Werten kam relativ viel
Mate=
rial an den Markt, ſo daß hier die Verluſte zu Beginn über den
üblichen Rahmen, der 1—4 Prozent betrug, hinausgingen. Im
Verlaufe traten auf Deckungen und Interventionen von
Groß=
bankſeite Erholungen um 1—2½ Prozent ein. Danatbank und
Berliner Handelsgeſellſchaft gaben weiter ½—1 Prozent nach.
Saldere nursktärze i keio hor
Mehrere Milliarden Dollar Berluſte an d/
New Yorker Börſe.
Die New Yorker Börſe hatte auf die Ankündigung de
denten Hoover hin, daß er die amerikaniſche Zollnovelle
zeichnen werde, mit einer neuen ſchweren Baiſſe reagie
Kursſtürze, die während der vorgeſtrigen Börſenſtunden
zeichnen waren, ſind die ſchwerſten in dieſem Jahre. Z
Papiere mit Einſchluß der als ſicher geltenden Aktien f
kurzer Zeit um 4—22 Punkte. Für ungefähr 200 Wer
wurden neue Tiefſtandsrekorde aufgeſtellt. Die Zahl der
die während der Börſenſtunden auf den Markt geworfen
betrug 5 637 000, daruntver befanden ſich ganze Pakete mit
300 000 Aktien. Die Geſamtverluſte des geſtrigen Tages
mit über 4 Milliarden Dollar angegeben.
2
Einer Meldung des New Yorker Herald aus New Yor
werden die geſtrigen Börſenverluſte auf mehrere Milliarden 7
ſchätzt.
New Yorker Börſe weiterhin flau. Die Börſe eröffnete am
erneut ausgeſprochen luſtlos. Ganz allgemein gaben die
bis 3 Punkte nach. Man befürchtet, daß ſich im weiteren V
Baiſſebewegung verſtärken wird.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am
Getreide: Weizen, Juli 98½, Sept. 101½, Dez. 105½
Juli 76½, Sept. 76½, Dez. 705; Hafer, Juli 36½, S
Dez. 41; Roggen, Juli 51½, Sept. 56, Dez. 62.
Schmalz: Juli 9,52½, Sept. 9,65, Okt. 9,625, Dez. 9
Leichte Schweine 9,16—10,10, ſchwere Schweine 9,
Schweinezufuhren in Chicago 31 000, im Weſten 106 000.
Chicago Baumwolle: Juli 13.20, Okt. 12,96.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Erneute Ermäßigung des Mehlpreiſes.
deutſche Mühlenvereinigung hat mit Wirkung ab heute den
Weizenmehl Spezial Null um 25 Pfg. auf nunmehr 45,25 RM
Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtar
wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der
Metallwirtſchaft, Berlin, auf Grund der Berechnungen de
geſellſchaft A.G., Frankfurt a. M., mitteilt, im Mai 1
Tonnen gegen 8809 Tonnen im April d. J.
In der AR.=Sitzung wurde beſchloſſen, der auf den 9
berufenen ordentlichen Hauptverſammlung die Verteil
Dividende von 7 Prozent gegenüber 8 Prozent i. V. vor
Die vereinigten Ramberger Bürſten= und Hölzerf:
Ramberg befinden ſich in Zahlungsſchwierigkeiten und ſ
gerichtliches Vergleichsverfahren an.
Die Süddeutſche Immobilien=Geſellſchaft A. G., Fra
Main, ſchließt das Geſchäftsjahr 1929 mit einem Ve
141 928 RM., dem der Reſervefonds mit 143 000 RM.
ſteht. Im Vorjahre wurden aus 268 894 RM. 8 Pro
dende verteilt.
Die Voltohm Seil= und Kabelwerke AG., Frankft
erzielte 1929 ein Ergebnis, das ungefähr dem von 1928
Trotzdem ſchlägt die Verwaltung mit Rückſicht auf d.
Wirtſchaftslage vor, von der Verteilung einer Divide
4 Proz.) abzuſehen.
Die A.G. für Gas und Elektrizität, Köln—Berlin
Gewinn von 182 050 (369 219) RM. vortragen (i. V.
Dividende).
Berliner Kursbericht
vom 17. Juni 1930
Oeviſe
vom 17. Ju
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
165.—
216.2 5
136. —
136.—
104.125
142.—
104.5
154.5
32.—
100.5
183.5
65.75
152.125
90.—
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
141.5
159.5
32.
146.*
2
98.=
92.5
05.75
00.—
95.2
97.25
48.25
82.5
00.5
—
70.-
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Zerein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Zaſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
pohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
derm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
240.25
7.—
R.
115.—
90.—
209.5
82.5
32. 125
131.375
71
163.*
177.—
A.—
48.—
Helſingfore
Wien
Prag
Budape!
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
zuenos=Aires
New Yor
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch.K
100 Peng=
00 Leva
00 Gulden
00 Kronen
00 Kronen
100 Kronen
1 L.=Ste
1 Pap. Peſo
Dollar
100 Beigo
100 Lire
100 Franes
Geld
10.541
59.10
12.419
3.
3.03.
168.40
12.04
12.44
112.C
10.34
1.54
4. 1875
58.3.
21.9251
16.43
De
10.56
59.22
12.439/D
73.355/Jatz
112.26/Portugal
12.2
20.
58.51
16.47 MRiga
ISchweiz
Spanien
ig
3.041/Rio de Janeir=
168.74Jugoſlawien
112.86ſAthen
Iſtambu=
Pairo
1.544/Kanada
4. 1955/Uruguay
Island
21.965/Tallinn EEſtl.
Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
Yen
Milreis
100 Dinat
100 Escudos
100 Drachm.
türk. 2
1 ägypt. 2
1canad. Doll.
Goldpeſo
00 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats
onalbant, Kommanongefrafcha
Frankfurter Kursbericht vom 12. Juni 1930.
78 Dtſch Reichsanl.)
Baden..... . .
Bayern .. . .."
..
Heſſen v. 28
v. 29
Preuß.
Staats=
inl. . . . . . . . . . .
Sachſen ... .."
3 Sachſen .....
6 Thüringen ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ungsſch. ‟/-
Ab=
löſungsanl. . . . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. .
89 Baden=Baden.
Berlin ......"
% Darmſtadt v. 26
80
v.*
% Frankfurt a. A
kainz.... ...
2Se
annheim .. ."
8% Nürnberg ..."
8¾ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . ."
8%0
418. ie
Heſſ. Lds..=Bk.=Liquid
Pfbr. . . . . . . . . ."
% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . . .
D „ „ Goldobl.
8% Darmſt. Komm.
Ve
andesbk. Goldobl.
Kafſeler Land. Goldpfbr.
Kafe
83.,
100.2
93
95.75
101
83.5
86
57.10
8.70
3.50
94.25
1.5
92.5
92.5
88.5
94
99.5
94.5
84:1.
102
97
en
98.5
MMde
Goldpfbr. . . . . ."
½% „ „ Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser. I
+Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
8% Berl. Hyp.=Bk
4½%„Liqu.=Pfbr.
Frkf. Hyp.=Bk.
2% „ Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
2% „Lig. Pfrb..
Mein. Hyp.=Bk.
„ Lig. Pfbr..
Pfälz. Hyp.=Bk.
2 % „ Lig. Pfbr.
% Preuß.
Voden=
cred.=Bank .. ."
Lig. Pfbr. .
Preuß. Centrl.
dencr.=Bank
„ Lig. Pfbr.
Rhein. Hyp. Bk.
„ Lig. Pfbr.
2 Rhein.=Weſtf.=
Are
Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...."
4½%
Lia. Pfbr
2o Württ. Hyp.=B.
Daimler=Ben,
Dt. Linol. Werke
8 Klöchner=Werke
70 Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld. Stahl
werke .. . . . ..."
26 Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerke
8% VojatckHäffner
An.
85
J. G. Farben Bonds/108 Eſchw. Bergwerk..
56.75
75
16
5% Bosn. L. E.B.
L. Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. .. . . . . ..."
Oſt. Goldrentel
5 %vereinh. Numän
332
½a Türk. Admin.
„ 1. Bagdad
Zollanl.
Ungarn 1913
1914
Ze
Goldr
4
1910
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm. . . .
AndreaeNoris Zahn
Zaſt Nürnberg ...
Bemberg J. P.
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn .
Buderus Eiſen. . .
Cement Heidelbere
Karlſtadt
G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Thade .........."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr. . .
iſenh. Berlin
Erdöl ......."
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dyckerhoff u.
Wid=
mann . . . . . . . . ."
Eichbaum=Werge
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Gef
Eßlinger Maſchinen
32.75 Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......
„ Hof ......"
47
3i.
26.5
86
190
102.5
118.5
71.25
14:/,
4
182
3s
3
35
108.5
88.5
145
Afé
98.5
Geiling & Cie. ...."
Zelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen .. . .
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. . . .
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil
Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Funghans Stamm
Kali Chemie. . . . .
Aſchersleben
Salzdetfurth .!
Weſteregeln .
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.. . . . ."
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke .. . .
Lahmeher & Co. ..
Lech, Augsburg ..
wenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höch ſt
Main= Afk.=Br.
213
43.5
159.75
22
131.5
144.75
55
34.5
178
85
83.5
94.75
94
224.5
5
40
155
380
208
101
108.5
126
9971.
162.75
97.6
13.5
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Nicolay, Hofbr. ..
Nürnberger Brauh
Oberbedarf .. . . ."
Otavi Minen ....
Bhönix Bergbau..
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm
Stahlwerke. . .
Riebeck Montan. .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ...."
Sachtleben A. G..
Zalzw. Heilbronn. .
höfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr.
chriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen
Ziem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver. . ..
Südd. Immobilien
Zucker=A. G..
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauere..
Interfranken .. . ..
Veithwerke .. . . . .
Ver. f. Chem. Ind.
Laurahütte ...
Stahlwerke ...
Ultramarin .. .
Zellſt. Berlin ..
Sogtländ. Maſchin.
Voig: & Haeffner.
96‟,
114. 75
49
11.2s
113
210.5
114
106
61.7.5
160
V
118.25
167.5
140
229.5
174
45
155.5
106.5
102.75
103
71.5
40.50
150
Bayß & Frey
Wegelin Ruß
Zellſtoff Aſcha
„Memel..
„Waldhof.
Alg. Dt. Eredi
Badiſche Ba
Bk. f. Brauin
BarmerBan
Berl. Han
pol
Comm. u.
Darmſt. u. 9
Dt. Bank und
Deutſche C
gechſ
und
Dresde
Frankf. Bank
„ Hyp.=Ba.
Pfdbr.=B
Gotha. Grund
Nein. Hyp. B
Oſt. Creditat
Pfälz. Hyp.B
keichsbank ..
Rhein. Hyp.=
Südd. Bod.=
Wiener Ban1
Württb. Note
A.=G. f. Verk
Allg. Lokalb.
7% Dt. Reick
Vorzge. .
Hapag. . . . .
Nordb. Lloy
Schantung=C
Südd. Eiſen!
Allianz. u
ferſicher:
ZereinVe
Frkft. Allg. 2
Rü
Frankona Ri
Nito. ...
[ ← ][ ][ → ] das Parlaukann
dur Maark.
griminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
eder hob der Doktor das mattſchimmernde Band ans Licht,
ne entzückten Blicke darauf ruhen. Und dann trat in ſeine
plötzlich ein lauernder Ausdruck, etwas wie Witterung
Geheimniſſe.
ollte er ſich täuſchen? Dieſe Perlen in all ihrer wunder=
Schönheit ..
ſprang auf, nahm das Käſtchen ſamt den Perlen unter
(rm und verſchwand damit in dem anſtoßenden
Labo=
rm.
n Haſt machte er Licht, ſchloß einen Schrank auf, holte
und Retorten hervor, ſchaltete die elektriſche Leitung ein
illte eine Glasſchale mit einer grünlichen Flüſſigkeit.
ann wartete er einige Minuten, entnahm darauf die
Per=
e dem Käſtchen, prüfte noch einmal deren Reinheit durch
upe und ließ die unterſten der Perlen, die auch am
ſchön=
aren, vorſichtig in die grünliche Flüſſigheit der Schale ſin=
Zwei Minuten wartete er, zog darauf die Kette wieder
z, und die eingetauchten Perlen hatten eine tiefſchwarze
angenommen.
e Doktor ſagte nichts. Aber er war doch etwas bleich
ge=
ie Entdeckung, die er ſoeben machte, warf ihm einen
gan=
erg neuer Kombinationen ins Geſicht.
ie Perlenkette der Stuart war — falſch!
ie Chemie hatte es ihm verraten, untrüglich verraten.
rei neue Rätſel waren zu löſen.
ſer fälſchte die Perlen?
far der Dieb auch nur ein Betrogener?
uf welche Weiſe kam der verſtorbene Graf Arensberg in
eſitz dieſes ſonderbaren Schmuckes, und als er ſtarb, wußte
ß es nur eine ziemlich wertloſe Imitation war, die er in
Täſtchen hinterließ?
oktor Borngräber fuhr ſich nachdenklich über das
glatt=
e Kinn. Wie eine tauſendräderige Maſchine arbeitete ſein
luch das werde ich bald herausbringen”, nickte er endlich.
verſchloß er ſorgfältig das Käſtchen mit den zur Hälfte
zen Perlen und ging ſchlafen.
VI.
rei Stunden von der Hauptſtadt entfernt lag das große,
lte Schloß Arensberg mit ſeinem großen Park, den viel=
Wirtſchaftsgebäuden und angrenzendem Waldrevier.
Das Hauptgebäude ſtammte aus dem frühen Mittelalter, der
Seitenflügel aus der Renaiſſancezeit, und vor etwa dreißig
Jah=
ren hatte der verſtorbene Graf weitere paſſende Veränderungen
angefügt.
Ziemlich vein erhalten blieb aber ſtets der Hauptteil mit dem
großen, im Hochparterre liegenden Ritterſaal, jetzt als
Empfangs=
raum ausgenütt n alten Türmen mit den verſchnörkelten
Trep=
pen und dem uralten Söller, von dem man eine herrliche
Aus=
ſicht über Park, Wald und den kleinen See hatte, der zu der
reichen Beſitzung gehörte.
Der Herbſt war nun ins Land gezogen, aber wenn es
zuerſt den Anſchein hatte, als rücke er als ſtrenger Vorbote des
frühen Winters an, ſo neckte er damit nur die Leute, denn es
wurde plötzlich wieder warm und ſonnig, als wolle noch einmal
der ſcheidende Sommer ſeine ſchönſte Abſchiedsviſite abſtatten.
Goldgelb log das Laub im Park, flatterte wie gleißendes
Metall durch die ſonnenſchimmernde Luft, ließ das Waſſer des
Parkſees aufglitzern wie ein Band ſprühender Edelſteine.
150 u 2.50 IN ALIEN FACHEESCHAFTEN
Nur ſtill war es ringsum auf der großen, herrlichen
Be=
ſitzung geworden, ſehr ſtill, ſeitdem der letzte Bewohner und Herr,
der alte Graf Hanno von Arensberg, zur Gruft ſeiner
Vor=
fahren eingegangen war.
Nun wartete man auf die bereits gemeldete Rückkehr des
einzigen Sohnes und Erben, der lange für verſchollen gegolten
hatte, von dem aber doch wohl der verſtorbene Graf gewußt haben
mußte, daß er noch irgendwo lebte.
Dies „Irgendwo” war drüben überm großen Waſſer. Auch
der Notar des Grafen, Wellmann, hatte darum gewußt. Er
war es, der ſich durch die Konſulate mit dem Grafen Egon in
Verbindung ſetzte.
In einem hellen, reich ausgeſtatteten Zimmer des
Hoch=
parterres ſtand an dieſem Herbſttage ein junges Mädchen von
ſeltenem Liebreiz. Von ſchlanker Geſtalt, etwa zweiundzwanzig
Jahre alt, hatte Baroneſſe Eva von Wallersbrunn die letzten
zwei Jahre ganz in der Zurückgezogenheit, einzig der Pfloge
des leidenden Grafen Arensberg ergeben, zugebracht. Sie kannte
kaum irgendeine Zerſtreuung außer den recht ſpärlichen
Ab=
lenkungen, die ihr der alte Graf bot, aber ſie war ihm dennoch
aufrichtig dankbar für das Aſyl, das er ihr, der verarmten
Woiſe, damals bot. Sie waren immer gut miteinander
aus=
gekommen, eine warme Freundſchaft umgab die beiden dem
Alter und den Charakteranlagen nach ſo verſchiedenen
Men=
ſchen, und als der Graf ſtarb, war es Eva, die bis zuletzt ſeine
Hand in der ihren hielt. Ihr galten ſeine erſterbenden Worte.
„Mein Kleines ſoll noch glücklich werden ... für all die
Treue und Zärtlichkeiten . . .
Sie verſtand ihn nicht, ſie hatte den alten, etwas
ſonder=
baren Herrn liebgewonnen und weinte herzbrechend über den
Verluſt dieſes väterlichen Freundes.
Nun ſtand ſie wieder allein in der Welt, denn ſie beſaß
weder Verwandte noch Freunde. Wohl ſagte ihr der alte Notar,
daß ihr Graf Arensberg im Teſtament ein Legat ausgeſetzt habe,
das fürs erſte die Not von ihrer Tür fernhielt, aber daran wollte
Eva jetzt nicht denken. Es war der Wunſch des Verſtorbenen
geweſen, daß ſie bis zur Ruckkehr des Grafen Egon, der ihr ein
völlig Fremder war, im Schloſſe blieb, und ſie gehorchte, ohne
recht zu verſtehen, was das bedeutete. War es nur, um nach
dem Rechten zu ſehen?
Dazu eignete ſich aber ebenſogut der alte Leibdiener und
Vertraute des Grafen, Mühlhauſer, ein Mann von ſtarkem Willem
und herriſchem Weſen allen gegenüber, nur nicht gegen ſie.
Zwiſchen Mühlhauſer und Eva beſtand niemals ein wärmeres
Verhältnis, dazu ſoar der Mann zu verſchloſſen, zu karg in ſeiner
Rede. Eva liebte und ſehnte ſich nach ſonnigen Menſchen, nach
einem offenen Wort, nach einem hellen Glückslachen, weil ſie
ſel=
ber ſo wenig vom Glück verwöhnt wurde.
Nachdenklich lehnte das junge Mädchen am offenen Fenſter,
das in den Park hinausging. Ein kleiner Balkon zog ſich vor
dieſem Fenſter hin, mit Herbſtblumen reich bepflanzt. Der alte
Gärtner hatte das Wunderwerk auf Bitten Evas ausgeführt.
Die braunen, etwas träumeriſchen Augen der Baroneſſe
ſchweiften in die Weite. Sie dachte an die letzten Tage vor dem
Sterben des alten Schloßherrn. Manchmal war ein ſeltſames
Lächeln um den Mund des Grafen gehuſcht, mitunter ſprach er
auch ſchwer verſtändliche Worte, nickte Eva zu und meinte, er
wolle es ſchon gutmachen, ſie ſolle entſchädigt werden für die
ver=
lorenen Jahre, die ſie an ſeiner Seite zubrachte.
Was er damit wohl meinte? Nur von ſeinem Sohne ſprach
er nicht. Daß dieſer noch am Leben war, daß ihn der Graf ſogar
heimrief, davon erfuhr Eva erſt durch den Notar, der gleichfalls
ihr gegenüber ein geheimnisvolles Lächeln aufſetzte.
Dann kam die Teſtamentseröffnung. Sie brachte
Ueber=
raſchungen nach allen Seiten.
Zuerſt die Tatſache, daß der Graf um den Aufenthalt ſeines
verſchollenen Sohnes wußte und dieſen jetzt zurückrief. Dann
das ziemlich hohe Legat, das der Verſtorbene Eva ausſetzte.
Eine weitere Ueberraſchung beſtand darin, daß der alte Leibdiener
Mühlhauſer zum Erſtaunen aller übrigen Angeſtellten . . . leer
ausging.
Das begriff kein Menſch. Aber Mühlhauſer, der natürlich
ebenfalls der Teſtamentseröffnung beiwohnte, verzog keine Miene
ſeines hageren Geſichtes. Es ſchien beinahe, als habe er dergleichen
erwartet. Im übrigen war ihm freier Aufenthalt bis an ſein
Lebensende in Schloß Arensberg zugeſprochen, und der
Ver=
ſtorbene legte dem Erben nahe, den alten Mann in ſeine Dienſte
zu nehmen.
(Fortſetzung folgt.)
Bpflege
Harkmann
Heilgehilfe,
nſtr. 20, II. Iks.
n 1454. (2780
aufe
merstag auf
Narkt billigſt:
nkohl, Erbſen
otten, Wirſing
rabi, Rettig,
alles ſelbſter=
3 Gemüſe.
rzt,
Gemüſekul=
fr. =Um”adt. (9705
er, 45 J. alt,
Charakt., mit
Anweſ., ſucht
d. Witwe zw.
Heirat kennen
en. Etw.
Ver=
erw., doch n.
g. Str.
Dis=
zugeſ. Zuſchr.
3 a. d. Gſchſt.*
Spargel
täglich friſch
Karlſtraße 50 (7390a
V
MANMLICH
Zeuer=
verſicherung
Unſere Agentur
Darmſtadt iſt
gegen hohe
Provi=
ſion an tüchtigen
*
zu vergeben.
Gefl. Offerten unt.
P. 122 a. d. Geſch.
d. Blattes (TV9682
ſuchen für das von uns ſeit vielen
ren fabrizierte „Metalliſche
Härte=
erial zur Herſtellung von
Stahl=
in (Stahleſtrich)” einen
Unterver=
er für Darmſtadt und Umkreis
Proviſion. Generalvertreter in
nkurt a. M. vorhanden. Erſtklaſſ.
gniſſe und Referenzen liegen vor.
kommt nur Baufachmann (
Bau=
enieur, Architekt, ehem.
Baube=
er uſw.) in Betracht, der Intereſſ.
Sonderfällen beraten kann.
tiſche Diamantſtahl=Geſellſchaft m. b. H.
Jagſtfeld (Württ.) (I. St.9681
Gute Exiſtenz
ſtrebſamen Kaufmann
delsauskunftei ſucht für den Bezirk
mſtadt einen tücht. Herrn bei guter
Ndung mit gutem Vertrag. Es
kom=
nur Herren in Frage mit guter
männ Allgemeinbildung, die bei der
häftswelt eingeführt ſind und ferner
1500 bis 2000 RM. Barſicherheit
en kömnen. Gehalt wird RM. 400.—
Proviſion geboten, Vorzuſt. Freitag,
9701
funi im Hotel zur Poſt.
Fabrik ſucht tüchtige
Hertreten
9l. bei Uhrengroßhandlg., Uhrengeſch.
klettroinſtallateuren eingeführt ſind,
em Verdienſt. — Organiſations=
Herren oder Firmen mit etwas
bieten wir gewinnbringende
7 durch Uebergabe der (Vl.9680
in
Geheralvernetung
*S heuzeitl. Artikels, der durch
kon=
los niedrige Preiſe und gute
Qua=
oße Abſatz= und Verdienſtmöglich=
Dährleiſtet. Offerten u. c. 1615 an
EnaMlayer, 8. m. b. 6, Stuttgart.
Ertretef
* Rein Privatbeſuch, ſondern neue
leute. Erſparnisbringende Sache.
ionjunktur. Täglicher Barverdienſt
20 M. nachweisbar. Erprobte werder
Vektreter, da große Bezirke noch
lenntniſſe nicht erforderlich, da
Dafte Ausbildung erfolgt. Erfragen
Seugen Mittwoch, pünktlich 6 Uhr
bei Sommerfeld,
Dre Ecke Franrfurfer gy. terHol=
Enorm billige
Hulnl BchdfLen
im Parterre ausgelegt.
vielen Farben
u. Musterungen U.ßU Die beliebte Haus-
haltungs -Gummi-
Schürze mit Oesen
verstärkt . . . u.00 Für Damen mit Für Damen mit /4 Kreuz- u. Binde- hübsch. Bordüren band, in entzük- und Blumen gar- kenden Dessins U. 4U viert .... . 4410
Für Damen
mit Rüsche
gar-
niert, in schönen
Mustern . . . U.
Die elegante
Perl-Gummi-
Schürze in
riesiger Answahl 1.
DARMSTADT-MARKT-U.ERNST-LUDMGSPLATZ
Dauernd
be=
friedigende Selbſtändigkeit
durch Errichtung einer elektr. Vulkaniſier=
anſtalt zur Reparaturv. Auto= u.
Motorrad=
reifen, wie Durchſchl. uſw., bei Räume nicht
nöt. Erford ca. RM. 400 — für käufl
Ueber=
nahme des fragl Apparat od. entſpr.
Sicher=
heit, Seith Berufu. Wohnoit egal, ſp leicht
konkurrenzl. Vorg. Nur Zuſchr. ernſth. kurz
entſchl. zahlungsf. Refl. erwünſcht, worauf
zwecks Abſchluß perſönl. Beſuch erf. (1.9683
Sduard Stein, Frankf. a. M. 3, Bergerſtr 25
WElBLIcK
Tüchtige
i
Stenokypiſtlin
ſtundenw. geſ.
Off.
u. P. 125 Geſch.
Flotte Verkäuferin
f. Schweinemetzgerei
als Aushilfe für
abends geſucht. Off.
u. P. 85 Geſch. (*im
Zuverl. ält.
Allein=
mädchen oder einf.
Stütze, im Kochen
Back., all. Hausarb.
erf., in 2=Perſ.=Hsh.
weg. Erkrankg. des
jetzig. Mädch. z. ſof.
Eintr. geſ. Vorzuſt.
5—7 Uhr od. nach
tel. Vereinb. 1536.
Frau von Weber,
Jahnſtraße 125. (*
Mabchen
das gut bürgerlich
kochen kann, per
ſo=
fort in
Geſchäfts=
haushalt geſucht.
Wo. zu erfragen in
der Geſchäftsſt.
Baldhraum
verschafft
gesunden
Schlaf,
Kräftigung
der Nerven
bei längerem Gebrauch
½5 Flosche ... . . .. . . . M. 2.50
Flosche . . . . . . . . . . M. 4.50
Literflasche . .. . . . . . M. 7.50
Zu haben in allen Apotheken
nd Drogerien
Ordentlich., fleißig.
Mädchen
bis n. d. Spül. geſ.
Obergaſſe 18, I.
Frau od. Mädchen
Hausarb. bis
d. Spül. ſof. geſ.
Roßdörferſtr. 58, I.
MäNMLICK
di
Alleinmädchen
nicht unter 22 J.
v. gut bürg, kochen
kann, zu kinderloſ
Ehepaar f. Anfang
Juli geſucht.
An=
gebote mit
Lohnan=
gabe erbet. u. P. 82
a. d. Geſchäftsſt.
Nettes
Servierfräulein
fürSonntags geſucht
J. Daum, Gaſthaus zur
Eiſenbahn. Biebesheim
am Rhein
Suche zum 1. Aug
ein beſtempfohlenes
Hausmädchen
das im Servieren
und Bügeln perfekt
iſt, bei gutem Lohn.
Bewerbungen unter
R. 7 Geſchſt. (9695h
Oe
We3r
Fräulein,
3 Jahre alt, ſucht
Stelle i. klein. ruh.
Haushalt. Schriftl
Angebote an Frl.
Anny Hendrich,
Gießen (Lahn),
Stephanſtr. 34, III.
(9676)
Junges, 19 J. altes
Mädchen, in
Haus=
arb. ſow. im Nähen
bew., ſucht alsbald
telle. Zuſchrift. ar
Käta Heim,
Gerns=
heim a. Rh.,
Ried=
ſtraße 16.
2 nette Mädels ſuch
Stelle mögl. i. einem
Hauſe z. ſervieren in
Café od. ſol. Reſt. (
Ang. u. R 11 Gſchſt.
Ehrl. fleiß. Mädch.
per ſofort geſucht.
Grüner Weg 4. pt.
Nettes, ſol. Mädchen,
22 J., ſucht Servierſt.
f. Sonntags. Ang. u
R12a. d. Geſchſt. (*
Abgeb. Angeſtellter,
45 J. alt, noch rüſt.,
mit allen vorkomm
Büroarbeiten
ver=
traut, ſucht Stellg.
als Kontoriſt. Lag.=
Verwalter,
Filial=
leiter, Aufſeh.,
Por=
tier, Kaſſenbote,
Hausmeiſter o. dal
Kaution kann geſt.
werden. Iſt auch n.
abgeneigt, ein klein.
Geſchäft zu
über=
nehmen. Vermittler
verbeten. Angeb. an
Friedrich Power,
Mannheim. ..
Lange=Rötterſtr. 15
(9675),
Zahntechniker
ſucht ſof. Stellg., a
auswärts, mögl. m.
Ausbildg. i. Oper.,
ed n. Beding. In
Gold=, Kautſchuk= u.
Hekol, bewand. Off
u. P. 115 Geſch.
Geſund. Mann.
50er, ſucht
Beſchäf=
tigung a.s Portier
Wachter od. Heizer
bei beſcheid. Anſpr.
u. freier Wohnung
von 1 Zimmer und
Küche für ſich und
ſeine Frau.
Ang. erb. u. P. 90
a. d. Geſchſt. (*ms
Geſucht
Wohnung v.
Zi.,
Kü., Bad, Mädchk.,
w. mögl. in Tauſch
geg. gleiche in
Han=
jover. Angeb. unt.
R. 2 a. d. Geſch.
Mutter und Tochter
ſuchen ein möbliert.
Zimmer mit etwa=
Kochgelegenheit. Auf
Wunſch kann im
Haushalt mitgeholf,
werden. Ang. u. R10
a. d. Geſchäftsſt.
Alleinſt. Herr ſucht
abgeſchl. 2 Zim. m.
kl. Küche, leer oder
möbl. Gut. Haus.
Off. u. P. 124 Geſch.
A.
4—3-Zi.-Wohn.
per ſofort ev. ſpät.
von alt. mittleren
Staatsbeamt. (Ww.
o. Kd.) geſucht.
4=Zimm.=Wohnung
kann in Tauſch
ge=
geben werden.
Zu=
ſchriften an:
Schubert,
Saalbauſtr. 63. (*
Neuztl. 4—5=Zim.=
Wohnung mit Zub.
in guter Lage bis
Oktober geſucht.
Schone 3=Zimmer=
Wohnung, 1. Stock,
kann evtl. i. Tauſch
gegeben werd. Ana.
unt. R. 14 Gſ.
Ruhige Frau ſucht
einf. möbl. freundl.
Zimmer m. Kochgel.
1. Garten bei älteren
Leuten. Ang. u. R 9
a. d. Geſchäftsſt. (*
Schöne geſunde 5-6=
Zim.=Wohn. in gut.
Lage p. 1. Okt. geſ.
Off. mit Mietpreis
u. P. 118 Geſch. (*
2—3 Dutzd. Stühle,
Porzellan u.
Alpak=
ka=Beſtecke, ſow.
ei=
tige Blumenkäſten
und =Kübel geſucht.
Angeb. unter R.
an die Geſchäftsſt.
O
Alleinſteh. Dame o.
Herr kann geg. eine
Hypothek v. 2000 ℳ
Mittag= u.
Abend=
tiſch für die Zinſen
erhalten. Gefl. Off.
u. P. 120 Geſchſt.
(9679)
1. Hypothekenkapital
in größeren Beträgen
7½ %o Zins — 94% Auszahlung
— 960/
8%
zur Verfügung.
Hans Heldmann, Bankvertreter,
—
Martinſtraße 62.
Teleph. 4251.
Seite 14
Mittwoch, den 18. Juni 1930
Nummer
K
gespielte
Klaviere
von Mk 425.— ar
m. langjähr, schrittl.
(9619b
Garantie.
A. W.
ZIMMERMANN
Grafenstraße 21
nächst Rheinstraße.
Paßbilder
in einer Stunde
billig und gut.
Thiele Nachſ.
nur Bleichſtraße 9
Tel. 1912. (7952a
Hausbeſiher!
Empfehle mich in
ſämtl. vork.
Dach=
arbeiten b. billigſt.
Berechnung. Arbeit
wird von mir ſelbſt
ausgeführt. (*md
Georg Möſer
Dachdecker=Geſchäft,
Fuhrmannſtr. 10.
Café Waldesruß
bei Traisa
Taff
veho
Heute, sowie jeden
Hauee- und Kusuentag
Mittwoch
1 Kännchen Kaffee, 2 Stück Kuchen 1.— Mark
O Spezlalität: f. Erdbeeren mit Schlagsahne s6
Portion 70 Pfg.
O
O Heute großes Kinderfest
Tierschau.
mit Veberraschungen.
8
geeeeeeeeeeeeeeeee
Brauerei Hanaderhof
Biergarten mit großem Saal.
Eingang: Mauerſtraße und Heinheimerſtraße.
Beſtgepflegte Biere, Export hell und dunkel bei preiswerten
Ehriſtian Fink.
(9590a)
Imbiſſen.
Inhaber: Hans Tod
Dieburgerſtr. 97 Telephon
Muſikfolge für dieſe W
A Anfang jeweils 8 Uhr aben
Dienstag: Neu=Fſenburger Feue
kapelle, Leitung: Matthias=
Donnerstag, Fronleicht
Stadtorcheſter. Leitung: W. Sd
Jenes Wort, das zum Begriff des größten und er
schütterndsten Opfers geworden ist, das von den
Heldensöhnen europäischer Länder gebracht wurde.
Eine schlichte Rahmenhandlung umgibt die
schmerzlichste Tragödte Europas.
Dazu das bunte u. aktuelle Belprogramm
Jugendliche zugelassen.
Beginn 3‟, Uhr.
berwaldhaus
Joden Mittwoch u. Samstag
TANZ
C von 8” bis 117 Uhr. (TV.9700
Arbeitsgemeinſchaft freigeiſt. Verbände.
Sonnwendfeier
der Freireligiöſen Gemeinde und des
Freidenker=Verbandes Darmſtadt
am Samstag, den 21. Juni, auf dem
portplatz der Freien Turngemeinde am
Müllersteich. — Abmarſch mit Muſik um
8½ Uhr abends vom Paradeplatz. (9713
Freunde u. Anhänger der freigeiſtigen
Bewegung ſind hierzu herzl. eingeladen.
Samstag: „Garmonie=Orcheſte
Leitung: Kammervirtuoſe Kü
Sonntag nachm. 4 Uhr: Stadto
Sonntag abend 8 Uhr: Neu Iſe
Feuerwehrkapelle. Leit. Kapellm
Die Konzerte finden bei freiem
ſtatt. — Sollte ſchlechter Wit
halber ein Konzert ausfallen,
dasfelbe am nächſten. Abend
Luftkurort
Ludwigshö
Teleph. 591
Heute nachmittag 4
Konze
ausgeführt vom Stadtore
Eintritt frei.
E
HANS ORAHI
DR. /4. BUmill e LANUE,
LA
R-OkCHLU
Preise 1—5 Mk. Der Verkauf hat begonnen
die Mitwirkenden des Abschieds-Konzertes
aus Richard Wagner Opern
Freitag, den 20. Uun
Boduad THusEhkEnnßk
Dieburgerstraße 85
Heute Mittwoch, den 18. Juni 1930
GROSShS
GARTEN-KONZERT
Stadt-Orchester
(9714)
Eintritt frei
Großes Haus 19.30—22.30 Uhr
Hessisches
B 25.
Landestheater
Mittwoch
18. Juni 1930
Kleines Haus
Die Herzogin von Chicago
Operette von Emmerich Kälmän
Preise 1 20—12 Mk.
Keine Vorstellung
i. gute Pri=
Pland vathände z
verm. Näh. Geſchſt.
(9717)
K
SHotel Prinz Heinrich
Heute Mittwoch Abend
8Gartenkonzert
mit Tanz.
Knetend Hein ſch
—
Fahrradbeſitzer!
Fahrradgummi
beſte Qualität
ſtaunend billig
ORPHEUM O abends 8!/ Uhr
DER unverwüstliche Schwankerfolg (9711
Heute
„Unter Geschäftsaufsicht”
u. morgen
zum
letzten Male!
G.-Bertram in sein. Meisterrolle als SparkommissarHaselhnhn
Karten von 1.00 bis 3.00 bei de Waal und Verkehrsbüro
Der Zuschauerraum ist gut ventiliert.
Leuker
Pedalen
Ketten
Sättei
Glocken
3.50 Mk
2.00 Mk
1.85 Mk.
3.40 Mk
0.45 Mk.
Rheinstr. 50
Senwrn
Schleifen und
Reparaturen
ämtlicher
Stahl=
waren und
Maſchinenmeſſer
Verſand nach
aus=
wärts. (6500a
Hohlſchleiferei
Carl Ziegler
Inh. Fritz Ziegler
Rheinſtraße 51
U
anneinknrr direaun
Deer sasttaiten=
Mant wrt giti
NORDSEEIN
IeVA
Telefon 192
ſonſt. Zubehör billigſt
h
Fahrrad=Hagn
früh. Ochſengaſſe, jetzt
Schwanenſtraße 20, Echke
9139a
Schönst gelegener Garten
Ia Küche / Qualitätsbiere und offene Weine
Täglich ab 8 Uhr, Sonntags ab 4 Uhr
Stimmungskapelle „Raffkini”
Bei ungünstiger Witterung in den Lokalitäten
Im Herrngarten-Café
9666
vil. Aueiie
Hlavier-Arnold
Elisabethenstr. 29
Kursteuerfrei bis 1. Juni — 1.
15. Juni 50¾ Kursteuerermi
Preiswerte Unterkunft.
Dippmann’sStrandhotel, direkt ar
. Ranges Pens 9.— an.
Strandhotel Viktoria, direkt am
Pens. a 8.—
findet heute abend das 2. große
Mittwoch-Honzert
ſtatt
Ausgeführt vom geſamten
Stadt=Orcheſter
Anfang 8½ — 11½ Uhr. Eintritt ℳ 0.25
Aß0
66
„üam Banerlenl
Plungstädler Biergarten
Kiesstraße 27 Kiesstraße 27
Heute 1. Großes
Bonael Honder
verstärkte Kapelle 9692
Preiswerte Küche von 8—24 Uhr.
für (8183a
Helbftraſierer!
1 St. la Raſierſeife
nur 15 Pf.
echter Gilette=
Apparat nur 50 Pf
St. Bayern=
Klingen nur 95 Pf.
Seifen=Lehner
Waldſtr. 9. Tel. 215.
Koffer-
ARNOLD
nur (6925a
Brafenſtraße 23.
SAALBAULGASTSIATTE 4
Restauration im Gartensaal und auf der Terrasse
Mittag- und Abendessen zu Mk. 1.00, 1.30 und 1.80
(9689
Div. Erfrischungen — Eis
8 Portion Kaffee und 1 Stück Erdbeertorte Mk. 1.00
Ihre Brifle
wird sof. bestens
u. billigst
herge-
stellt od. repariert
Optiker7075a
Spaethe
Schuchardstr. 11
Lieferant aller
Krankenkassen.
Tapeten-Reste
StUtZeT, Schützenstraße 5
riesig
billig!
9710
Drahtgeflechte
Drahtzäune
Karl Brückner
Drahtgeflechtefabrik
Darmſtadt, Holzſtr.
(9174a
Vervielkältigungen
Ahschriften
8. Guttmann
8 Wilhelminenstr. 8
304a)
5 wenig geſpielte
und erſtklaſſig neue
Mordseebad Borl
Kurhaus Kaiserhol und Köhlers Stre
Die führenden Häuser der
Direkt am Meer. Fließ. kalt u
Wasser, Fahrstuhl, Zentralt
jegl. Komfort. Pens. v. 8.-ℳ an
Rück=Fracht
(Beiladungen)auf den Strecken Kempten-
Ulm—Stuttgart; Freiburg—Karlsruhe;
Nürnberg — Bamberg — Würzburg und
Belgien — Aachen — Köln übern. Sped.
P. Hofrichter, Teleph. 1037.
2.50 Mark
Dam.=Sohl. u. Fleck
3.50 Mark
Herr.=Sohl. u. Fled
Schuhfärberei
Wagner
Alexanderſtraße 10.
(5819a)
WewiGoe WWug !
Brenntannäpfel
zu Mk. 1.00 p. hl.
von 5 hl an Mk. 0.90 p. h1
7096a)
lietert frei Haus
Fernspr
Conrad Appel — 91
Bau=u. Weißbinderſtangen
Radio= und Lichtmaſten
Für Kleingärtner:
Einfriedigungspfoſten, Schwarten und
Staketen billigſt.
(4044a
Josef Gentil, Darmstadt.
Lager: Oſtbahnhof. Teleph. 3199.
Weidgenoſſen!
Es wird Zeit, an die Inſtandſetzung
der Jagdgewehre zu denken.
Anſertigen und Wiederladen von
(9136a
Metallpatronen.
Alle Reparaturen der Branche.
vor Büchſenmacher=Meiſter
Robert Hübher Darmſtadt, Ernſt= Ludwigſt.1
Telephon 2194.
Weißb.=, Anſtreich.=
und Lackierarbeit!
Fachm. u. gute Arb
wird enorm billig
ausgef. Küche mod.
m. Oelfarb.=Anſtrich
25 ℳ. Treppenhäuſ
uſw., Küchenmöbel
lackieren. Angeb. u.
R. 1 a. d. Geſch. C
Musikk-
Inſtrumente
und Saiten billie
bei Gerbig,
Neckar=
ſtr. 24, Hth 1. (1883a
2 Zink=Badewannen
billig abzugeben.
Nieder=
Ramſtadter=
ſtraße 54, 1. Stock.
ſow. eins in Zahlung
zurückgenommenes
ſehr billig zu verk.,
5jähr. Garantie.
Nehme gebr. in
Zahlung.
Pianohdlg. Fiſcher,
Bleichſtr. 39
Gebe Motorrad
„Zündapp”. 250 ccm
verſteuert, in
tadel=
loſ. Zuſt., gegen Ia
Schnellwaage (mit
Zeiger) od.
verſenk=
bare Nähmaſchine i.
Tauſch. Angeb. unt.
R. 8 Geſchſt. (9696b
garantiert reines Roggen
in bekannter Vorkriegs=Or
empfiehlt
Bäckerei A. Wen
am Marienplatz — Fernruf
Bevor Sie einen
gebraucht
Wagen kaufel
besichtigen Sie bitte zuerst
UI
Lager,
Geleitsstr. 2—1
Horchwerke H.-G., Riliale Franl
Teleton-Senckenberg 339
31 35
Die hygienisch ver!
Uns Bännnt
Nr. 10 n 1a. Onalität zu
bekommen Sie RUF in der
Parfümerie FR
Elisabethenstraße 9 (4lle