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Franfurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 163
Samstag, den 14. Juni 1930.
193. Jahrgang
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Finanzälnzeſgen 6o Reſchepfg. 92mm breſte
Rellames=
zelle 300 Reſchsmarkl. Alle preiſe in Reſchsmark
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichticher Beſtreibung fälli ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natonalbant.
Dus Kuvmert Biinge Malbengauels Programi.
gliche Herſtellung und Erhaltung des Gleichgewichts im Haushall. — Die Regierung rechnet auf
die Einſichk und kälige Mithilfe aller Bekeiligken. — Das Kabinekk zum Kampf
um Nokopfer und Deckungsprogramm entſchloſſen.
Das Ziel der Regierung.
ndung der Arbeitsloſigkeit. — Wiederherſtel=
Renkabilikäl der Landwirkſchaft. — Oſthilfe
und Finanzſanierung.
Berlin, 13. Juni.
h wird über die Kabinettsſitzung vom Freitag mitge=
Beginn der heutigen Sitzung ſprach der Reichskanzler
ng dem anweſenden Reichsbankpräſidenten
er den Dank der Reichsregierung für die
dentliche Umſicht aus, mit der er und ſeine
r die ſchwierigen Verhandlungen bei Abſchluß der
des Haager Abkommens getätigten Anleihe ge=
Reichsfinanzminiſter trug ſodann die auf
letzten Kabinettsbeſchlüſſe formulierte
Begrün=
rDeckungsvorlage vor, der das Kabinett
ein=
immte. Die Begründung hat die Aufgabe, das
sprogramm der Reichsregierung für die
ge=
entlichkeit in den Rahmen des großen
Pro=
der Reichsregierung einzufügen. Ziel dieſer
Po=
die Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit, die
Wieder=
ung der Rentabilität der
Landwirt=
ie Hilfe für den Oſten und die
Sanie=
r Finanzen. Die Arbeitsloſigkeit, iſt nur ein
der ſchweren wirtſchaftlichen Depreſſion. Die
Reichs=
iſt der feſten Ueberzeugung, daß durch ihre
Maß=
ſowohl die Arbeitsloſigkeit, die zum Teil
ne ſchwere Weltkriſe bedingt iſt, in
erheb=
fange gemildert werden kann. Zu dieſem Zweck iſt
große Arbeitsbeſchaffungsprogramm
das im weſentlichen in der Erteilung von
Auf=
er Reichsbahn und Reichspoſt und in einer
Belebung des Baumarktes beſteht. Auch
ihmen auf dem Gebiet der Agrarpolitik und
ilfe dienen dazu, Arbeit und Brot zu
und damit die Gefahren der Arbeitsloſigkeit zu ver=
Vorausſetzung für die Möglichkeit der
Aufbrin=
nötigen Kredite iſt die unverzügliche
Herſtel=
d Erhaltung des Gleichgewichts im Haus=
Bereinfachung der geſamken Lebensführung
zu kommen, beſchloß das Reichskabinett auf20 Prozent
der den Reichsminiſtern für
Repräſentations=
zwecken zur Verfügung ſtehenden
Haushalts=
mitteln zu verzichten. Dieſe vorgeſehenen umfaſſenden
Reformen können aber ausreichende Ergebniſſe nur auf
lange Sicht bringen, während die Not der Zeit und die
Durchführung des Geſamtprogramms der
Reichs=
regierung entſchloſſenes ſofortiges Handeln
er=
fordert. Deshalb hält die Reichsregierung feſt an der
Nolwendigkeit der ſoforkigen Erledigung des Geſehes
zur Reform der Arbeitsloſenverſicherung, der
Deckungsvorlage und des Enkwurfs einer Reform
der Krankenverſicherung,
die heute vom Reichskabinett verabſchiedet worden iſt. Dieſer
Entwurf bezweckt den Ausgleich der vorübergehenden
Belaſtun=
gen, die durch die Erhöhung der Beiträge in der
Arbeitsloſen=
verſicherung eintreten. Das Reichskabinett iſt ſich ſchlüſſig
ge=
worden, dem Reichstag Abſtriche im Reichsetat im
ein=
zelnen zu unterbreiten.
Senkung der Perſonalkoſten auf dem Amweg.
über die Reichshilfe.
Auch dieſe Erſparniſſe können nach Lage der Dinge zurzeit
nur geringfügig ſein, wenn an den größten Ausgabenpoſten, den
Perſonalkoſten, vorbeigegangen wird. Für dieſe Erſparnis iſt
zurzeit kein anderer Weg möglich, als die vom Reichskabinett
be=
ſchloſſene Reichshilfe der Feſtbeſoldeten. Auch die
in geſicherter Lebensſtellung Befindlichen
müſ=
ſen der Not der Zeit ein Opfer bringen, wie auch
von den Arbeitnehmern Opfer gefordert
wer=
den. Andere Wege, wie z. B. ein allgemeiner Zuſchlag zur
Ein=
kommenſteuer, haben eine neue Belaſtung der Produktion zur
Folge und wirken dem Gedanken des Preisabbaues und der
Mil=
derung der Arbeitsloſigkeit entgegen.
Die Reichsregierung ſieht in dem Ganzen ein einheitliches
Programm, an dem ſie nach wie vor feſthält, weil ſie der
Ueber=
zeugung iſt, daß nur ſeine konſequente Durchführung die Rettung
aus ſchwerer Not bringen kann und bringen wird.”
ung aller Produkkionskoſten und Preiſe.
reifend überwunden werden können jedoch die
Schwie=
ur dann, wenn es gelingt, alle Produktions=
7ddie Preiſeherabzuſetzen, und ſo zu einem
edrigen Preisniveau zu gelangen. In dieſer Politik
chsregierung auf die Einſicht und die tätige
e der Beteiligten angewieſen. Sie wird
orgehen ihre eigene Hilfe nicht verſagen, wie ſie es
Verbindlichkeitserklärung für die Gruppe Nordweſt der
Stahlinduſtrie bewieſen hat. Nur auf dieſem
Id es möglich ſein, zu
Produktionsbedingun=
ommen, die zu einer dauernden
Verbeſ=
des Arbeitsmarktes die Grundlage legen
kön=
entlich für die Senkung der Produktionskoſten iſt die
Senkung der öffenklichen Laſfen.
lskabinett verabſchiedete unter dieſem Geſichtspunkte
* zur Erzielung von Erſparniſſen bei
Tändern und Gemeinden. In dieſem Geſetz
Seſtimmungen enthalten, die das Mißverhältnis
den Perſonalausgaben der Gemeinden
len von Reich und Ländern beſeitigen ſollen.
Skabinett beſchäftigte ſich dann mit den übrigen geſetz=
Maßnahmen, die der Reichsfinanzminiſter zum Ziel der
Verwallungsvereinfachung
Irnis getroffen hat. Auf Vorſchlag des Reichsfinanz=
Ouen dieſe einzelnen geſetzgeberiſchen Maßnahmen in
beken umfaſſenden Rahmen hineingeſtellt werden, der
Srgebnis der bevorſtehenden Sitzung des
Verfaſſungs=
der Länderkonferenz feſtgelegt werden ſoll. Das
ſeit kam in Uebereinſtimmung mit dem
Reichsfinanz=
dem Ergebnis, daß nur durch Einbeziehung
lentlichen Körperſchaften nach einem
ichen Plan in gemeinſamer Arbeit mit
Dern einedurchgreifende Erſparnis und
ſchung der Verwaltung erzielt werden
Is Reichskabinett beſchloß, um die Verwaltungverein=
Uzubereiten, für die Dauer des Etatjahres
Beſetzung freiwerdender Planſtellen
Ulſterien und in ſolchen Gebieten der Außenverwaltung
zu nehmen, die im Rahmen des bereits heſehloſſen
augsprogramms in Zukunſt wvegfallen. En ſprechend
endigkeit zu einer
* Das Reichskabinett hat am Freitag beinahe fünf Stunden
lang über ſeine Haltung beraten und als Ergebnis ein ſehr
um=
fangreiches Communiqué herausgegeben, das wie eine
Pro=
klamation an das Volk aufgezogen iſt, aber faſt wie ein
Plädoyer um mildernde Umſtände wirkt. Vorausgegangen war
der Kabinettsſitzung eine Beſprechung zwiſchen dem Kanzler und
dem Finanzminiſter, bei der ſich Dr. Brüning mit Dr.
Mol=
denhauer ſolidariſch erklärte. Auch das Kabinett
hat ſich einmütig hinter Prof. Moldenhauer
ge=
ſtellt und ſich die Begründung zum Notopfer zu
eigen gemacht, damit alſo dem Finanzminiſter das weitere
Verbleiben im Amt ermöglicht. Die Ankündigung, daß
freiwer=
dende Planſtellen in den Miniſterien ſowie in den künftig
abzu=
bauenden Behörden nicht mehr beſetzt werden ſollen, kann ſich
nicht ſehr erheblich auswirken. Ob das neue Geſetz zur Erzielung
von Erſparniſſen bei Reich, Ländern und Gemeinden, das auch
eine Gehaltsſperre für die Gemeinden einſchließt,
größere Möglichkeiten enthält, bleibt abzuwarten. Entſcheidend
iſt aber, daß die geplante große
Verwaltungsver=
einfachung zunächſt wieder hinausgeſchoben
wird, bis der Verfaſſungsausſchuß der Länderkonferenz tagt.
Dringend not tun aber nicht Worte zur Ankurbelung der
Wirtſchaft und zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, ſondern
Taten, heute noch mehr als geſtern, nachdem das Scheitern
der Verhandlungen zwiſchen den führenden
Gruppen, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer
kaum noch verheimlicht werden kann. Um des Eindrucks willen
iſt zwar in einer Kundgebung der beiden Gruppen davon
ge=
ſprochen, daß die Beſprechungen fortgeſetzt werden ſollen, an ein
Ergebnis ſcheint aber niemand mehr recht zu glauben. Es iſt
daher beachtlich, wenn ſich die Reichsregierung erneut
zu der Notwendigkeit gemeinſamen Vorgehens
im großen Rahmen ausſpricht. Das Kabinett läßt
auch verkünden, daß es entſchloſſen iſt, den Kampf
auf=
zunehmen. Wie es aber für ſeine Vorlage im Reichstag eine
Mehrheit zuſammen bekommen will, iſt noch recht rätſelhaft.
Ermäßigung der Roheiſen-und Röhrenpreiſe.
Düſſeldorf, 13. Juni.
In der heutigen Hauptverſammlung des Roheiſenverbandes
wurde beſchloſſen, die Verkaufspreiſe für alle Verkäufe mit
ſofor=
tiger Wirkung um durchſchnittlich 2 RM. pro Tonne zu ermäßigen.
.c die Hauptnerſammlung des Röhrenverbandes hat eine
Er=
mäßigung der Röhrenpreiſe für alle im Inland ſeit dem 1. Juni
abgeſchloſſenen Geſchäfte vorgenommen,
Deckungsprogramm und Wirkſchaft.
— Das Deckungsprogramm des Reichskabinetts, dem die
Vorſchläge des Reichsfinanzminiſters Prof. Moldenhauer
zu=
grunde liegen, und deſſen geſetzliche Einzelheiten noch ausſtehen,
hat in der deutſchen Oeffentlichkeit allgemeine Ablehnung
gefun=
den. Dies liegt einerſeits daran, daß der Vorſchlag des „
Not=
opfers” bzw. der „Reichshilfe” ganz und gar nicht auf
Zuſtim=
mung ſtößt, andererſeits ſieht man in dem Sanierungsprogramm
der Regierung und in ſeinen einzelnen Deckungsmaßnahmen
ge=
nau das Gegenteil von dem, was gegenwärtig die Wirtſchaft
an=
ſtrebt, indem gegenüber der von der Wirtſchaft verlangten und
als notwendig anerkannten Preisſenkung eine Verteuerung
ele=
mentarſter Lebensbedürfniſſe eintreten ſoll. Der Gedanke, durch
ein ſogenanntes Notopfer der Beamten und Angeſtellten eine neue
Einnahmequelle zu ſchaffen, um ein Loch im Etat zu ſtopfen, iſt
nicht neu und hat bereits zu Beginn dieſes Jahres bei den
Er=
örterungen über die Sanierung der Reichsfinanzen eine Rolle
ge=
ſpielt. Damals wurde der Vorſchlag des Notopfers, der von
dem jetzigen Reichsarbeitsminiſter Stegerwald in einer
Denk=
ſchrift gemacht wurde, ſowohl von der Regierung als auch von
den Parteien einmütig verworfen und in der Oeffentlichkeit einer
ſcharfen Kritik unterzogen. Auch der Reichsſinanzminiſter hatte
damals das Notopfer als ſteuerlich ungerecht und unſozial
ab=
gelehnt, und man muß ſich darum um ſo mehr wundern, wenn
jetzt der Notopfergedanke zum Mittelpunkt des
Deckungspro=
gramms des Reichskabinetts gemacht worden iſt und ſich damit
der Reichsfinanzminiſter der Anregung des Reichsarbeitsminiſters
gefügt hat. Klarheit ſollte darüber beſtehen, daß dieſes
Not=
opfer, welches jetzt als vorübergehende „Reichshilfe” bezeichnet
wird, im Grunde nichts anderes iſt als die einſeitige Erhöhung
der Einkommenſteuer für einen beſtimmten Teil von
Einkommens=
beziehern und in ſeiner Wirkung eine Gehaltskürzung darſtellt,
die vorgenommen wird, um die finanziellen Bedürfniſſe des
Reiches zu befriedigen. Von der „Reichshilfe” werden alle
Be=
amten, alle Angeſtellten in öffentlichen Dienſten und alle
Ange=
ſtellten der Privatwirtſchaft, die nicht beitragspflichtig für die
Arbeisloſenverſicherung ſind, d. h. ein Monatseinkommen von
über 700 RM. haben, betroffen. Alſo die ganz überwiegende
Mehrzahl der Beamten und öffentlichen Angeſtellten fällt
darun=
ter, wobei es gleichgültig iſt, ob ſie ein hohes oder niedriges
Einkommen beziehen. Den zweiten Kreis der von der „
Reichs=
hilfe” Betroffenen geben die Angeſtellten der Privatwirtſchaft
mit dem genannten Einkommen ab, wobei es anſcheinend noch
nicht feſtſteht, was unter dem Begriff der feſten Stellung zu
verſtehen iſt. Der Umfang der Reichshilfe beträgt genau 4
Pro=
zent des monatlich verſteuerbaren Einkommens, d. h. ſie wird
nicht als Hundertſatz von dem ſteuerpflichtigen Einkommen
er=
hoben, das durch Abzüge von dem Bruttoeinkommen feſtgeſtellt
wird, ſondern von dem Bruttoeinkommen ſelbſt, ſo daß
beiſpiels=
weiſe auch die ſozialen Abzüge mit einbezogen würden. Bei einem
Einkommen von 1000 RM. ſtellt ſich der Zuſchlag zu der
bis=
herigen Einkommenſteuer auf 40 RM., bei einem Beamtengehalt
von 500 RM. auf 20 RM. Da bei der Einkommenſteuer das
Exiſtenzminimum ſteuerfrei bleibt, bei der beabſichtigten
Reichs=
hilfe jedoch nicht, ſo läuft der Zuſchlog der Reichshilfe praktiſch
auf eine Erhöhung des Geſamtſteuerbetrages um etwa 50
Pro=
zent aus. Das bedeutet natürlich eine außerordentliche
Be=
laſtung, die auch bei einer nur neunmonatigen Dauer nur ſchwer
zu verantworten wäre, für eine Volksſchicht, die an und für ſich
darauf angewieſen iſt, jede Mark ihres Einkommens ſofort dem
Konſum zuzuführen und ſomit elementare Lebensbedürfniſſe zu
befriedigen, oder aber allenfalls einige Spargroſchen ſofort den
Sparkaſſen und damit dem inländiſchen Kapitalmarkt zuführt.
Was wird alſo durch die Erhebung der Reichshilfe bewirkt?
Der Konſum der Beamten und Angeſtellten wird eingeſchränkt
werden müſſen und die wenigen Spargroſchen, die ſich bei der
heutigen teuren Lebensführung nur ſchwer erübrigen laſſen,
flie=
ßen dem inländiſchen Kapitalmarkt nicht mehr zu. Damit wird
aber den Forderungen des Tages, Erweiterung des Konſums
zwecks Erhöhung des Abſatzes und der Produktion und vor allem
eigener Kapitalsbildung zuwidergehandelt. Wenn die Regierung
weiter davon ausgeht, daß das ſogenannte Notopfer dem Kreis
derjenigen, die gegen das Riſiko der Arbeitsloſigkeit im
weſent=
lichen geſchützt ſind, auferlegt werden ſoll, ſo gilt dies nicht für
die Privatangeſtellten, von denen jeder einzelne weiß, daß im
Gegenſatz zu den Beamten bei ihm von einer abſoluten Sicherung
ſeiner Arbeitspoſition ganz und gar nicht die Rede ſein kann,
ſondern daß vielmehr heute bei der nun einmal leider
beſtehen=
den labilen Lage unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe der eine
oder der andere ſehr ſchnell von der Arbeitsloſigkeit erfaßt werden
kann. Die Kapitalbildung in den Kreiſen der von dem
Not=
opfer betroffenen Beamten und Angeſtellten wird aber durch die
beabſichtigte zuſätzliche Steuerbelaſtung ausgeſchaltet und der
ge=
ſamten Volkswirtſchaft damit eine Kapitalreſerve entzogen, aus
der ihr doch immerhin beachtliche Mittel zugefloſſen ſind. In
finanzpolitiſcher Hinſicht bedeutet das Notopfer von vornherein
eine Fehlmaßnahme, denn das, was heute in erſter Linie
not=
wendig iſt, worauf immer wieder hingewieſen wurde, die
Ver=
minderung der Ausgaben von Reich, Ländern und Gemeinden,
wird nicht berückſichtigt, und es wäre doch gerade ein Irrſinn,
zu einer Zeit, wo eine allgemeine Lohnſenkung und ebenſo eine
allgemeine Preisſenkung vorgenommen werden ſoll, dem Reich
eine Einnahmenvermehrung dadurch zu verſchaffen, daß man
durch zuſätzliche und echte Belaſtung der Feſtbeſoldeten der
ge=
ſamten Volkswirtſchaft 200—250 Millionen RM. entzöge. Gewiß
erfordern die gegenwärtigen Verhältniſſe außerordentliche
Maß=
nahmen, und der öffentliche Haushalt muß auf jeden Fall ſaniert
werden. Aber dies darf nicht dadurch geſchehen, daß der
Wirt=
ſchaft neue Laſten auferlegt und gleichzeitig von ihr
Preisſen=
kungen verlangt werden, man andererſeits die Gehälter der
An=
geſtellten doppelt kürzen will, nämlich in den Betrieben ſelbſt und
durch das Notopfer. Bekanntlich iſt an den 300 bis 350 Millionen
RM., die neu aufgebracht werden ſollen, neben dem Notopfer
bzw. der Reichshilfe die Ledigenſteuer mit einem geſchätzten
Be=
für 9. Monate
trage von 100 Will
RM. b.
in Form eines Zuſchlages von 10 Prozent auf die
Einkommen=
ſteuer erhoben werden, und von ihr, die auch als Notopfer auf=
Seite 2
Samstag, den 14. Juni 1930
Nummer 1
gefaßt wird, ſind ſämtliche Ledige in Deutſchland ohne
Unter=
ſchied des Alters und des Geſchlechtes mit Einkommen im
weite=
ſten Sinne des Wortes, alſo auch aus Vermögensbeſitz,
betrof=
fen. Es würde beiſpielsweiſe ein unverheirateter Angeſtellter
in der Privatwirtſchaft mit einem Monatseinkommen von 200
RM. ab 1. Juli für 9 Monate außer den 10 RM.
Einkommen=
ſteuer 1 RM. Ledigenſteuer pro Monat zu zahlen haben. Alſo
auch dieſe Ledigenſteuer würde, da ſie ſich auf alle Ledigen ohne
Berückſichtigung der ſozialen Verhältniſſe des Einzelnen erſtreckt,
von einſchneidender Wirkung ſein.
Der Reichsrat, dem als erſter Inſtanz die Regierungsvorlagen
über das neue Deckungsprogramm zugegangen ſind, wird an den
Proteſten, beſonders gegen das Notopfer bzw. die Reichshilfe und
an der ſcharfen Kritik, die die Vorſchläge des
Reichsfinanz=
miniſter gefunden haben, nicht vorübergehen können. Es müſſen
andere Deckungsmöglichkeiten gefunden werden, vor allem aber
ſollten ſtärkere Abſtriche am Etat möglich ſein, die weit über die
25 Millionen RM. hinausgehen, die zunächſt in Ausſicht geſtellt
worden ſind. Zu bedenken iſt auch, daß der
Ausgabenvermin=
derungswille auf der einen, der Steuerſenkungswille auf der
anderen Seite durch die vorgeſchlagenen Deckungsmaßnahmen
nicht verſtärkt wird. Mit der Heraufſetzung der Beiträge zur
Arbeitsloſenverſicherung um 1 Prozent, die einen Betrag von
200 Millionen RM. ausmacht, werden dem Kapitalmarkt unter
Einrechnung des Notopfers rund 500 bis 550 Millionen RM.
ent=
zogen und, worüber wohl heute kein Zweifel mehr beſteht,
un=
produktiver Verwendung zugeführt. Es iſt kaum anzunehmen,
daß die Regierung mit ihrem Programm in der angekündiaten
Form, vor allem aber der ungleichen Verteilung der Laſten auf
ungleiche Kräfte, im Parlament eine Mehrheit finden wird. Auch
werden die Parteien, die hinter der gegenwärtigen Koalition
ſtehen, zu ſolchen unſozialen Maßnahmen ihre Zuſtimmung nicht
geben. Man ſollte ſich darüber nicht täuſchen, daß die bisher
erfolgreichen Verhandlungen zwiſchen Arbeitgebern und
Arbeit=
nehmern, die einen wirtſchaftlichen Frieden und die
Durchfüh=
rung gemeinſamer Maßnahmen gegen die Wirtſchaftskriſe zum
Zieke haben, nur dann für die Geſamtheit von Nutzen ſein können,
wenn die Regierung mit ihren Maßnahmen ſelbſt beweiſt, daß
ſie der unter dem Drucke einer ſchweren internationalen
Depreſ=
ſion ſtehenden deutſchen Wirtſchaft finanzpolitiſch zu Hilfe
kom=
men will. Die Senkung des Lohnniveaus muß automatiſch von
einer Senkung der Ausgaben des Reiches begleitet ſein, da ſonſt
die Spanne zwiſchen den Steuerforderungen der Regierung und
dem, was der Einzelne an Steuern zahlen kann, weiter vergrößert
wird. Die Entwicklung der letzten Monate hat uns eindringlich
vor Augen geführt, wie weitgehend die öffentlichen Finanzen von
der Geſtaltung der Konjunktur abhängig ſind; denn die
Sa=
nierungsmaßnahmen, die man zu Beginn des Jahres ergriffen
hatte, und denen die erhebliche Herabſetzung der deutſchen
Repa=
rationszahlungen vollſtändig, der Wirtſchaft leider nicht, zugute
kam, haben den gewünſchten Effekt nicht gebracht, weil ſich die
wirtſchaftliche Lage inzwiſchen verſchärft hat. Es muß alſo alles
getan werden, was in der Konjunkturlage Wandlung ſchaffen
kann, und alles vermieden werden, was die Wirtſchaft noch mehr
belaſtet und ſo eine Wendung zum Beſſeren hinausſchiebt.
Pläne zur Wiederbelebung des Baumarkkes.
* Berlin, 13. Juni. (Priv.=Tel.)
In dem Programm der Reichsregierung iſt auch eine ſtärkere
Einflußnahme auf die Wiederbelebung des
Baumark=
tes vorgeſehen in der Form, daß das Reich Gelder zur
Ver=
ſügung ſtellt, dafür aber auch ſtärkere Zugeſtändniſſe hinſichtlich
der Herabſetzung des Baukoſtenindex auf das Normalmaß
ver=
langt. Man ſpricht auch hier von einer Summe in Höhe von
250 Millionen, von denen 100 Millionen durch den Verkauf von
Bahnvorzugsaktien beſchafft werden ſollen. 50 Millionen werden
vermutlich die Landesverſicherungsanſtalten aufbringen und der
Reſt von 100 Millionen würde dann auf ausländiſche Anleihe
genommen werden. Es iſt aber noch ungewiß, wie weit ſich dieſe
Pläne realiſieren laſſen. Die ausländiſchen Geldgeber
haben ſich auch bereit erklärt, Kapital zur Verfügung
zu ſtellen unter der Vorausſetzung allerdings:
Aus=
gleich des Etats und ruhige innere Entwicklung.
Ob dieſe beiden Vorausſetzungen in den nächſten Monaten
ein=
gehalten werden können, iſt noch einigermaßen unſicher. Unſicher
iſt aber auch noch, ob die ausländiſchen Anleiheprojekte zur
Durch=
führung kommen können, zumal auch Reichsbahn und Reichspoſt
über ihren aus der Reparationsanleihe aufkommenden Anteil
noch an den ausländiſchen Geldmarkt herantreten wollen. Denn
die Anſprüche gingen dann in die Hunderte von Millionen.
Wahr=
ſcheinlich wird man aber ſchon froh ſein, zunächſt einmal 100
Mil=
lionen unterzubringen, womit immerhin einiges anzufangen
„
wäre.
Vom Tage.
Der badiſche Miniſter des Innern hat das öffentliche Tragen
der Uniform der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei
und ihrer Organiſationen bis auf weiteres verboten.
Die Stahlhelmführung hat ihren Mitgliedern, die
zugleich Mitglied der NSDAP. ſind, den Befehl erteilt, ſofort aus
der NSDAP. auszutreten.
Der Reichsverkehrsminiſter von Guérard wird
ander diesjährigen HaupttagungdesDeutſchen
Luft=
fahrt=Verbandes dem 24. Deutſchen Luftfahrertag, der am
22. Juni in Kaſſel ſtattfindet, teilnehmen.
Die Verhandlungen über die Bildung der neuen
Re=
gierung in Danzig ſind zum Abſchluß gelangt. Die neue
Koalition wird gebildet aus Sozialdemokraten, Zentrum und der
Beamtengruppe. Die Liberalen, die urſprünglich auch der
Regie=
rung angehören ſollten, haben in letzter Stunde ihre Beteiligung
abgelehnt.
Der öſterreichiſche Nationalrat nahm in zweiter Leſung nach
längerer ſtellenweiſe lebhafter Debatte mit 86 gegen 72 Stimmen
das ſogenannte Entwaffnungsgeſetz an. Die ſozialdemokratiſchen
Abänderungsanträge wurden abgelehnt. Die dritte Leſung findet
am Dienstag ſtatt.
Der italieniſche Außenminiſter Grandi, der in
den letzten Tagen wichtige außenpolitiſche Verhandlungen in
War=
ſchau geführt hat, traf geſtern abend in Budapeſt ein.
Die ſchon ſeit längerer Zeit in Belgrad in Haft
be=
findlichen Deutſchen, der frühere Abgeordnete Neuner, die
Schriftſtellerin Jſolde Roither und der Verwaltungsbeamte Urſo,
ſind freigelaſſen worden. Das Verfahren gegen ſie geht
allerdings weiter.
Der polniſche Staatspräſident hat den polniſchen Senat
zu einer außerordentlichen Seſſion am 12. Juli
dieſes Jahres einberufen.
In Nizza iſt ein italieniſcher Spion von der Bahnhofspolizei
feſtgenommen worden, als er im Begriffe war, ſich nach der
ita=
lieniſchen Grenzſtation Ventimiglia zu begeben. Der Verhaftete,
der angab, Offizier der fasciſtiſchen Miliz in Turin zu ſein, befand
ſich im Beſitz zahlreicher Dokumente und Pläne über die
franzö=
ſiſchen Befeſtigungsanlagen in der Dauphiné.
Die Abberufung des bisherigen rumäniſchen Geſandten in
Paris iſt nunmehr beſtätigt worden. Nach Nachrichten aus
Buka=
reſt hat der König den Abgeordneten Dinu Ceſianu zum
rumäniſchen Geſandten in Paris ernannt.
Die in Nanking abgehaltene mongoliſche Konferenz
hat ihre Arbeiten beendet, ohne zu praktiſchen Beſchlüſſen
gekom=
men zu ſein. Sie hat ſich damit begnügt, die chineſiſch=mongoliſche
Einheit und die Notwendigkeit zu betonen, den
Sowjetimperialis=
mus zu bekämpfen.
Der amerikaniſche Senat hat geſtern die heiß umſtrittene
Zoll=
vorlage angenommen.
Endgülkige Ausjöhnung zwiſchen Carol und Helene.
Bukareſt, 13. Juni.
Wie heute abend hier verlautet, iſt die endgültige
Aus=
ſöhnung zwiſchen König Carol und Prinzeſſin
Helene heute abend erfolgt. Auf Veranlaſſung der
Königin=
witwe fand in Anweſenheit ſämtlicher Mitglieder ein großes Eſſen
ſtatt, wobei Carol und Helene ihre endgültige Verſöhnung
be=
kanntgaben.
Miniſterpräſident Maniu legte heute abend dem
König die Liſte ſeines Kabinettes vor, das mit einer Ausnahme
— Maniulesku als Verkehrsminiſter — aus Mitgliedern des alten
Kabinettes beſteht. Der König hat zur allgemeinen Ueberraſchung
eine Aenderung vorgenommen und den bisherigen Finanzminiſter
in das Miniſterium für Handel und Induſtrie überführt.
Bombenakkenkak auf die Eiſenbahnſtakion von Niſch.
EP. Belgrad, 13. Juni.
Im Verlauf der vergangenen Nacht ſind auf der
Eiſenbahn=
ſtation Niſch vier Höllenmaſchinen explodiert, wobei ein
Eiſen=
bahnbeamter ums Leben kam. Die erſte Bombe explodierte
geſtern abend, kurz vor neun Uhr, im Warteſaal 3. Klaſſe des
Stationsgebäudes. Die Bombe war in dem eiſernen Ofen des
Warteſaales verſteckt. Durch die Exploſion wurde ein
Eiſenbahn=
kontrolleur getötet, zwei Soldaten ſchwer und ein Schüler leicht
verletzt. Zum Glück befanden ſich zur Zeit der Exploſion keine
weiteren Perſonen im Warteſaal. — Einige Minuten nach 11 Uhr
explodierte eine zweite Bombe auf der Bahnſtrecke, ungefähr
900 Meter vor der Station, in dem Augenblick, als der aus Sofia
kommende Schnellzug die Stelle paſſierte. Die Höllenmaſchine
verurſachte jedoch keinen Schaden; ebenſo auch nicht die dritte
Bombe, die in unmittelbarer Nähe kurz darauf explodierte.
Heute, um 3 Uhr früh, iſt eine vierte Bombe explodiert, die in
einem Schotterhaufen an der Strecke verſteckt war. Auch dieſe
Bombe richtete keinen Schaden an.
Noch keine Einigung zwiſchen Induſtrie und Gei
ſchaften. — Die Berhandlungen gehen weite
Berlin, 13. J
Die Vertreter der Spitzenverbände der Arbeitgeber und 9
nehmer haben ihre vor acht Tagen unterbrochenen Beſpreck
über die Lohn= und Preisſenkungsaktion heute vormittag
aufgenommen. Ueber die Beſprechungen verbreitet der Rei
band der Deutſchen Induſtrie folgendes Communiqué:
„Die Vertreter der Spitzengewerkſchaften, des Reichsver!
der Deutſchen Induſtrie und der Vereinigung der Deutſchen?
geberverbände, haben in den Beſprechungen der letzten 9
ausgehend von der ſchweren Kriſe der Wirtſchaft und insbeſ
der hohen Zahl der Arbeitsloſen, die Fragen der dauernden
rung unſerer öffentlichen Finanzen, der Selbſtkoſtengeſtaltu
Wirtſchaft, der Preisbildung und der Möglichkeiten der §
des Abſatzes, mit der Produktion und der Wiedereinſtellu
Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß behandelt.
Ungeachtet der ſelbſtverſtändlichen Verſchiedenheit der
punkte, ſind ſie zu der Ueberzeugung gekommen, daß weite
ſprechungen der einzelnen praktiſchen Fragen zu einer Ver
gung über poſitive Maßnahmen zu nützlichen Ergebniſſen fü
Volk führen können. Die Beſprechungen werden fortgeſetzt.
Zur Senkung der Nordweſt=Eiſenpreiſe.
* Berlin, 13. Juni (Priv.=
In der Nordweſtdeutſchen Eiſeninduſtrie ſind von den
verbänden Preisherabſetzungen beſchloſſen worden, die n.
reits mitteilten. Im Reichsarbeitsminiſterium und Reid
ſchaftsminiſterium ſind Unterſuchungen eingeleitet, ob di
ausſetzungen erfüllt ſind, an die die Verbindlichkeitserkläru
Schiedsſpruches geknüpft wurde. Es läßt ſich ſchon ſoviel
daß irgendwelche Beanſtandungen von der
Reichsregieru=
nicht zu erwarten ſind. In Nordweſt wird die
Lohnſum=
ungefähr 5—600 Millionen geſchätzt. Es iſt daran geda
um 30—40 Millionen zu ſenken. Im Schiedsſpruch iſt ein
kung der Spitzenlöhne um 7½ Prozent vorgeſehen. Dieſe
wird aber in der Praxis nicht oder kaum erreicht werder
Induſtrie dürfte ſich wahrſcheinlich ſchon mit 4—5 Prozei
minderung begnugen. Infolgedeſſen werden auch alle Be
dungen, die von der Seite der Freien Gewerkſchaften k.
hinfällig.
mit den Eiſenbahngewerkſchafken.
Berlin, 13.
Durch den Verkehrsrückgang veranlaßt, hat die Ha
waltung der Reichsbahngeſellſchaft mit den vertragſchlie
Eiſenbahngewerkſchaften über Einſchränkungsmaßnahmen
laſſungen von Arbeitern und Einlegung von Feierſchicht
handelt. Die Hauptverwaltung der Reichsbahngeſellſch
klärte in den Verhandlungen, daß ſie durch den Verk
rückgang etwa 4000 Werkſtättenarbeiter
rigt hätte. Die beabſichtigte Tariferhöhung könne den
an Einnahmen auch nicht wettmachen. Um den Gewerl
entgegenzukommen, wolle man nur 1900 Arb=iter entlaſſe
ſollten durch Einlegung von Feierſchichten weiterbehalten
Die Unterhändler der Gewerkſchaften betonten, daß
Verſtändnis für die ſchwierige finanzielle Lage der Rei
hätten, doch ſei die Entlaſſung von Arbeiternu
Einlegung von Feierſchichten nicht notwe
wenn man die generelle Ueberarbeitszei
einer halben, bzw. einer Stunde abſch
würde. Die Reichsbahndirektion vertrat nunmehr den
punkt, daß 1900 Arbeiter entlaſſen werden müßten, und
Direktion in den Fällen, wo ſie es für notwendig halten
von ſich aus 13 weitere Stunden in dem kommenden Vie
einlegen könnten.
Die Gewerkſchaften erklärten darauf, es ſei vollkomn
wahrſcheinlich, daß die Gewerkſchaften dieſe Vorſchläge an
würden. Morgen ſollen die Verhandlungen mit den
ſchaften fortgeſetzt werden.
Reitel 0ds 9oh.
Sozialhygieniſcher Tag im Deutſchen Hygienemuſeum.
Die Erkenntnis, daß Deutſchlands gigantiſches Ringen um
politiſche und wirtſchaftliche Wiedergeburt nur dann Zweck hat
wenn es gelingt, ein in ſich geſundes und ſtarkes Volk zu
er=
ziehen und zu erhalten, iſt in den letzten Jahren erfreulicher
Weiſe immer mehr zum Allgemeingut weiteſter Kreiſe geworden.
Was nützt es uns, durch äußerliche Erfolge, durch Aufſehen
er=
regende ſchöpferiſche Taten im Reiche der Technik und
Wiſſen=
ſchaften, dem ungeheuer harten Nachkriegsfchickſal Deutſchlands
mit eiſerner Kraft und konzentrierter Intelligenz abgerungen,
die Bewunderung der Welt auf uns zu lenken? Was nützt es,
den mächtigſten und beſtdurchdachten Staats= und
Wirtſchafts=
organismus zu ſchaffen, wenn diejenigen, denen die Früchte
dieſer Leiſtungen zugute komen ſollen, allmählich körperlich und
ſittlich zuſammenbrechen und fortſchreitend weniger nach Art
und Maſſe die Menſchen darſtellen, die ſegensreiche
Errungen=
ſchaften der Kultur zu verteidigen vermögen? Was nützt alles,
was wir entbehren, umkämpfen, erſtreben, wenn wir uns als
Volk auflöſen, als Menſchen durch die Einflüſſe der Gegenwart
entwerten und vernichten laſſen? Auf dieſe ernſten Fragen heiſcht
die Verantwortung vor der Zukunft von den lebenden
Genera=
tionen gebicteriſch Antwort. Und es iſt gut, wenn wir den Mut
und den Willen haben, dieſen Fragen nicht auszuweichen,
ſon=
dern den Gefahren, die ſie ankündigen, aus Einſicht
endgegen=
zutreten. Rettet das Volk! Das iſt der warnende Ruf, der
ver=
mächtnisgleich aus Jahrhunderten deutſcher Vergangenheit, der
zukunftbeſchwörend aus fernen künftigen Zeitaltern zu uns
her=
überklingt. Rettet das Volk! Dies Wort war auch die
unaus=
geſprochene Parole des ſozialhygieniſchen Tags der
Arbeits=
gemeinſchaft ſozialhygieniſcher Reichsfachverbände und des
Reichs=
ausſchuſſes für hygieniſche Volksbelehrung, der im erſt kürzlich
eröffneten Deutſchen Hygienemuſeum, jenem monumental
ein=
drucksvollen Wahrzeichen deutſchen Selbſterhaltungswillens,
ſtatt=
fand.
Das deutſche Volk befindet ſich bevölkerungspolitiſch auf be
denklich abſteigender Bahn. Wenn die Reichsbevölkerung
ziffern=
mäßig auch noch zunimmt und beiſpielsweiſe zwiſchen dem 1.
Ja=
nuar 1929 und dem 31. Dezember 1929 von 63811000 auf 64 10400)
Köpfe anwuchs, ſo darf dieſe Erſcheinung doch nicht blenden,
Es nahen die Zeiten, in denen ſich der beſtändig anſteigende
Geburtenrückgang geltend machen und die nur vorläufig noch
aktive Bevölkerungsbilanz offen in eine paſſive verwandeln wird.
Auf 1000 Einwohner entfielen im Deutſchen Reiche 1913 26,9
Geborene ohne Totgeborene und 14,8 Geſtorbene, mithin ein
Ge=
burtenüberſchuß von 12,1 Perſonen. Im Jahre 1928 waren es
18,6 Geborene und 11,6 Geſtorbene, 1929 17,9 Geborene und 12,6
Geſtorbene. Der Geburtenüberſchuß ſank demnach zwiſchen 1913
und 1929 von 12,1 auf 5,3 Perſonen pro Jahr und auf 1000
Einwohner berechnet. Ebenſo ſank die allgemeine
Fruchtbar=
keitsziffer von 116,5 Lebendgeborenen, die auf je 1000 Frauen
1913 entfielen, bis auf 68,5 im Jahre 1929. Im März 1930 waren
es in den deutſchen Großſtädten ſogar nur noch 14,2
Lebend=
geborene auf 1000 Einwohner bei 11,5 Geſtorbenen. Der
Ge=
burtenüberſchuß iſt in dieſen Orten alſo auf 2,7 Köpfe
zurück=
gegangen. Das ſind ernſte Reſultate ſtatiſtiſcher Erhebungen
des Reichsgeſundheitsamtes, die ſein Präſident, Dr. Hamel, der
den ſozialhygieniſchen Tag einleitete, ſeinen zahlreichen Zuhörern
unterbreitete. Wie kann dieſem Bevölkerungsſchwund
entgegen=
gewirkt werden? Nur durch engſte und eifrigſte
Zuſammen=
arbeit aller auf den Gebieten der ſozialen Hygiene. Dem Volk
muß der Weg zu Geſundheit und Wohlbefinden mit ſozialem
Verſtändnis geebnet und offen gehalten werden. Das Wie dieſer
Notwendigkeit illuſtrierte eine Fülle von Vorträgen prominenter
Redner.
Präſident Dr. Weber vom ſächſiſchen Landesgeſundheitsamt
erörterte das pſychiſche Muß im großen Lebenswerk Lingners,
des verſtorbenen Schöpfers des Deutſchen Hygienemuſeums, wie
es ſich aus den bevölkerungs= und wirtſchaftspolitiſchen
Verhält=
niſſen Sachſens mit ſeiner dichten Beſiedlung und ſchon vor dem
Kriege weit fortgeſchrittenen Induſtrialiſierung ergab, während
der ſächſiſche Regierungsvertreter Miniſterialrat Profeſſor Dr.
Thiele vom ſächſiſchen Arbeits= und Wohlfahrtsminiſterium auf
die ſozialhygieniſche Geſetzgebung in Reich, Ländern und
Ge=
meinden einging.
Die hiſtoriſchen Grundlagen und Vorausſetzungen der
mo=
dernen Sozialhygiene entwickelte Profeſſor Dr. Grotjahn, Berlin,
der bekannte Verfechter des eugeniſchen Prinzips, Sozialhygiene,
wie wir ſie erſt ſeit wenigen Jahren kennen, heißt, hygieniſche
Obſorge auf alle Volksgenoſſen anwenden. Sozialhygiene muß
zur Eugenik werden, d. h. zur Verhütung der Entartung
kommen=
der Geſchlechter durch Verhinderung Minderwertiger an der
Er=
zeugung unerwünſchten Nachwuchſes. Der Zwangs= und
Polizei=
ſtaat muß vom Wohlfahrtsſtaat abgelöſt werden. Das große
Ziel ſind die Zeit und das Volk, in denen es nicht mehr nötig
ſein wird, von Sozialhygiene zu ſprechen, weil veränderte
geſell=
ſchaftliche Verhältniſſe ſie überflüſſig werden ließen.
Mehr an Realitäten gebunden waren Profeſſor Dr. Rotts
Darlegungen über die noch ungelöſten Aufgaben der
Geſund=
heitsfürſorge für das Kindesalter, 9 Prozent der Lebendgeborenen
ſterben im Säuglingsalter; bevölkerungspolitiſch dürften
nur 3 Prozent ſein, wenn eine normale Entwicklung
leiſtet ſein ſollte. Ein Hauptgrund dieſer hohen Kind
lichkeit: die Bekämpfung von Winter= und Kälteerkrankur
Kindern (Grippe, Lungen= und Atmungserkrankungen)
nicht ſoweit fortgeſchritten, wie die der Sommererkra
(Darm= und Magenerkrankungen). Außerdem lehrt die 2
denheit der Kinderſterblichkeitsziffern in den deutſchen
ſtgaten, daß die Organiſierung der Bekämpfung von Sal
krankheiten nicht allenthalben gleich fortgeſchritten ſein kan
zu iſt Individualiſierung der Hilfsmaßnahmen für die no
den Bevölkerungsgruppen erforderlich.
Ein weiteres ernſtes Problem der Sozialhygiene
Krüppelfürſorge. Profeſſor Dr. Schede, Leipzig, der ſich
befaßte, forderte Mithilfe der Schulen bei der Verhütung
wickelnder Verkrüppelungen, die bei rachitiſcher Veranlag
Kinder im Pubertätsalter beſonders gefährlich werden
Luft, Licht, Gymnaſtik, gleichmäßige Ausbildung von G
Körper, bewußte Pflege ſind die beften Waffen gegen 3
pelungen.
Die Bekämpfung der Tuberkuloſe als Volksſeuche 9
Geheimrat, Profeſſor Dr. von Romberg, München, bis
freuliche Fortſchritte gemacht. Manche ſprechen, wenn
übertriebenem Optimismus, davon, daß die Tuberkulg)
ſchon keine Volksgefahr mehr wäre. Es kommt daran
Krankheit ſo früh als möglich zu erkennen. Dazu ſind R
unterſuchungen unentbehrlich geworden. Kinder müſſen
Perſonen mit von Auswurf begleitetem Huſten unbedin
gehalten werden.
Ueber den Rückgang der Syphilis als Erfolg der
Bekämpfungsmethoden äußerte Geheimer Medizinalrat *
Dr. Jadasſohn, Breslau, daß die Wirkungen der Sa.
Wismuthbehandlung durchaus günſtig ſeien. Es iſt ein
Standpunkt, Syphilis als Schande des Betroffenen zu bed
Die Krankheit iſt keine Schande, ſondern ein Unglück,
jedem, der ihm verfällt, geholfen werden muß. Das
die einſchlägige, noch junge Geſetzgebung in Deutſchlang.
Alkoholismus und hygieniſche Volksbelehrung we
letzten beiden Themen der Tagung. Profeſſor Dr. Gonle‟
Dahlem, verlangte Bloßſtellung der Folgen des Aud
brauchs auch in Kreiſen der Landbevölkerung, die hierne
noch nicht ſo unterrichtet iſt, wie der Stadtbewohnel,
Seite der Gaſtwirtſchaft des kleinen Ortes auf dem Laſe
kulturelle und ſportliche Zerſtreuungs= und Erholung=”
keiten treten, mit denen Alkoholgenuß nicht verbunden.
Forderungen ſchloß ſich Profeſſor Dr. Adam, Berlin, !
fſi
f.
1
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9
163
Samstag, den 14. Juni 1930
Seite 3
ſidenk Adelung verkeidigk das heſiſche Schulweſen. — Demnächſtige Neuregelung des Höheren
ns. — 53 Prozenk der Geſamkausgaben für das Bildungsweſen. — Die Simulianſchule bleibk.
lukokrakiſche Demokraken.
6 der General= und Volksſchul=Debatte.
er Freitagsſitzung des Landtages kam in Fortſetzung der
unächſt
Abg. Storck (Soz.)
einem ausführlichen Ueberblick zählte er die Grundfor=
Sozialdemokratie auf dem Gebiete der Schule auf. Weder
noch in der Landesgeſetzgebung ſeien dieſe Abſichten
bis=
worden, wenn auch große Fortſchritte gemacht ſeien. Das
d des Schulſyſtems bleibe die Volksſchule. Wir verteidigen,
Redner, dieſen Schulabbau nicht, wir bedauern ihn und
fefſerung der Verhältniſſe für die Wiedereinrichtung der
tellen uns einſetzen. Die Darlegungen auch der Sprecher
und der Demokraten über die Folgen des Abbaus waren
Andere Länder wären zufrieden, wenn ſie unſer
Schul=
ſäſſen. Unter der Obhut des Staates wollen wir die
Be=
ch die weibliche Fortbildungsſchule, weiter ausbauen. Die
erbildung muß von 4 Semeſtern auf mindeſtens 6 ausge=
Private Schulen lehnen wir ab. Von der Regierung
ſchärfſtes Vorgehen gegen alle Verſuche der radikalen Par=
Schulen Eingang zu finden.
Abg. Frau Heraeus (Dntl.)
den geſtrigen Ausführungen des Agb. Reiber (Dem.)
aus=
betont, es gehe darum, daß Lehrer, die ſich zur Erteilung
unterrichts verpflichtet haben, dieſen auch in poſitiv=
chriſt=
ausüben müſſen. Die von Abg. Reiber kritiſierte „Nacht”=
Scherlkonzerns ſei inzwiſchen umgeſtellt worden und bleibe
inſtändiges Geſchäft, im übrigen mache ſie den Abg. Reiber
für Mißgriffe in Blättern des Moſſe= und Ulſtein=
Kon=
ortlich.
Abg. Axt (V.N.P.)
Kultusminiſter, daß er ſtets das lebhafteſte und
reſſe für alle Gattungen der Volksbildung bewieſen habe.
Auffaſſung über Lehrerentlaſſungen aus parteipolitiſchen
rſpreche der Reichsverfaſſung und verrate eine
demokra=
ng mit einer Doſis Autokratie. Gewahrt bleiben müſſe
ttliche Charakter der Simultanſchule.
Abg. Glaſer (Lbb.)
eamtenbund die Schuld dafür zu, daß überhaupt Stellen
en mußten. Durch eine geringfügige Gehaltskürzung
hät=
rter ihre Stellung behalten können. Der einſeitige
Volks=
anlaſſe den Landbund zur Ablehnung des Kapitels.
Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.)
nern der Koalitionsparteien, die der Oppſition die
Auf=
abgenommen hätten. In die Schule gehöre keine Politik,
t dem allgemeinen Verbot aller politiſchen Jugendbünde
einverſtanden, müſſe ſich aber gegen die Ausführungen des
ir Lehrerfrage mit aller Entſchiedenheit ausſprechen, denn
ie Verfaſſung nur zu ſeinen Gunſten an, wolle aber die
ige Freiheit ſeinen politiſchen Gegnern nicht zuerkennen.
Vahlen würden aber die Quittung auf dieſe Politik der
ze darſtellen. Der Redner fordert dann ſtärkere Pflege
des Naturſchutzes, des Sportes und der Leibesübungen.
um möge ſich auch einmal, die hygieniſchen Verhältniſſe
anſehen. Um das Prinzip der Freiheit der Wiſſenſchaft
habe der Fall des Prof. Horneffer=Gießen aufgegriffen
Die Brücke zwiſchen Volks= und höherer Schule ſolle
werden, doch ſei die verſchiedene Geſetzmäßigkeit der
bei=
ingen nicht aus dem Auge zu verlieren.
Staatspräfidenk Dr. Adelung
u. a.:
rörterungen über die von der Regierung vorgeſchlagenen.
en haben die Einſparungen auf dem Gebiete des
Bil=
ie Gemüter am meiſten erregt. Die Bevölkerung bringt
herweiſe zum Ausdruck, daß ſie in einer guten Schule und
ttlung einer guten Bildung wichtigſte Aktiv=Poſten im
wie für jeden Einzelnen erblickt. Und ich verrate
Geheimnis, wenn ich bekenne, daß dieſe Frage für die
Gegenſtand beſonderer Sorge war. Die Regierung wird
nſparungen auf dem Gebiete des Schulweſens nicht etwa
ſchritt befürworten oder gar verteidigen. Sie iſt mit den
ber einig, daß die Stelleneinſparung bei der Schule eine
ht unerfreuliche Maßnahme iſt, die vorzunehmen ſie ſich
ntſchloſſen hat, weil die finanzielle Not des Staates ſie
eberte.
nur darauf hin, daß ſeinem Aufgabenkreis und dem
Per=
ſprechend das Miniſterium für Kultus und Bildungs=
Millionen Mark — das ſind 31 Prozent — einen ſehr
weſentlichen Anteil an den Geſamtausgaben des Staates in Anſpruch
nimmt. Bei dem Zuſchußbedarf der geſamten Staatsverwaltung in
Höhe von 67,2 Millionen Mark entfallen nicht weniger wie 35,6
Millio=
nen — das ſind 53 Prozent — auf das Miniſterium für Kultus und
Bildungsweſen, davon allein 23,3 Millionen Zuſchuß — das ſind
34 Prozent — auf die Volks= und Fortbildungsſchulen. Alſo
über die Hälfte aller Ausgaben betätigt der Heſſiſche Staat
für Schul= und Bildungszwecke.
Man konnte bei der Sparaktion leider nicht am Bildungsweſen
vor=
übergehen, mußte aber ſorgfältig darauf bedacht ſein, Maßnahmen zu
treffen, die keine oder wenigſtens keine unkorrigierbaren Schäden im
Gefolge hatten. Eingeſpart wurden an Volksſchulen 1 474000 RM.,
Fortbildungsſchulen 100 000 RM., höheren und gewerblichen Schulen
280 000 RM., Univerſität und Hochſchule 230 000 RM., Theater 200000
RM., zuſammen 2 284 000 RM., dazu noch durch Schulgelderhöhung an
den höheren Schulen 300 000 RM., ergibt 2 584 000 RM.
Die Heranziehung der Volksſchulen
zur Entlaſtung des Staatshaushalts iſt in zweifacher Weiſe erfolgt;
einmal ſind 205 Schulſtellen eingezogen worden, was eine Erſparnis
von 640 000 RM. für 1930 ergibt, ſodann ſollen die Gemeinden mit
einem Stellenbeitrag von 200 RM. für jede Volksſchullehrerſtelle
heran=
gezogen werden, was eine Entlaſtung des Staates um 734 000 RM.
bedeutet. Daneben konnten noch bei den Koſten für den nebenamtlichen
Handarbeitsunterricht und bei den Stellvertretungskoſten je 50 000 RM.
eingeſpart werden. Insgeſamt wurde ſo eine Verbeſſerung des
Vor=
anſchlags um 1 474 000 RM. erzielt. Aber nur die Einſparung der
205 Schulſtellen und an den Koſten für nebenamtlichen
Handarbeits=
unterricht und bei den Stellvertretungskoſten bedeutet eine wirkliche
Erſparnis. Die Erhebung eines Stellenbeitrags von den Gemeinden
bringt lediglich eine Laſtenverſchiebung. Für leiſtungsſchwache
Gemein=
den iſt ein Ausgleichsfonds von 50 000 RM. vorgeſehen. Gegen den
Stellenbeitrag iſt vielfach eingewendet worden, daß er nicht geeignet ſei,
zur Sparſamkeit zu erziehen. Herr Abg. Niepoth weiſt in einem
Zei=
tungsartikel z. B. auf die Hilfs=, Förder= und erweiterten Klaſſen,
ins=
beſondere in den Städten, hin, die er als überflüſſige
Luxuseinrich=
tungen betrachtet, die das flache Land nicht kenne und für die der
Staat keine Mittel aufzubringen habe.
Es iſt gewiß ſorgſam zu beachten, daß das Intereſſe der Gemeinden
an der Schule nicht erlahmt, und daß der Schule die lokalen Kräfte und
treibenden Einflüſſe erhalten bleiben. Ob und wie weit hierin durch die
Laſtenverteilung mehr eingewirkt werden kann, bedarf ſorglicher
Prü=
fung. Auch bisher ſchon haben die Gemeinden ein ſehr weſentliches
Mitwirkungsrecht auf die Geſtaltung ihres Schulweſens; gerade die
Einrichtung der Sonderklaſſen iſt in erſter Linie von den Gemeinden
abhängig.
Wenn verſchiedentlich darauf verwieſen worden iſt, daß die
Ver=
teilung der ſtaatlichen Lehrkräfte auf die einzelnen Gemeinden nicht
vollkommen gleichmäßig erfolgt ſei, ſo wird von den Kritikern
über=
ſehen, daß die Einrichtung von Schulſtellen bis zum Jahre 1921 noch faſt
ausſchließlich Sache der Gemeinden geweſen iſt und in dieſen ſehr
ver=
ſchiedenartig gehandhabt wurde. Zahlreiche Gemeinden ließen ſich die
Förderung ihres Schulweſens ſehr angelegen ſein, in anderen wurde
an Schulklaſſen von hundert und mehr Kindern nicht der geringſte
Anſtoß genommen. Es iſt für jeden Sachkenner klar, daß eine
Aus=
gleichung innerhalb des Landes nur ſehr allmählich durchgeführt werden
kann. Es darf doch einmal darauf hingewieſen werden, daß von den
insgeſamt 454 Stellen, die gegen 1914 nunmehr weniger vorhanden ſind,
die Städte Darmſtadt, Mainz und Offenbach allein 220 Stellen gegen
1914 weniger haben, während verſchiedene Landkreiſe auch nach dem
diesjährigen Abbau ihre Stellenzahl von 1914 faſt reſtlos gehalten haben.
Wenn aber die Einrichtung der Hilfs= Förder= und erweiterten
Klaſſen als ſozuſagen überflüſſige Luxuseinrichtung angeſehen wird und
deren Abbau beantragt worden iſt, ſo muß ich ihm hier ganz entſchieden
widerſprechen. Mir ſcheint, daß ſich in der pädagogiſchen Welt doch die
Ueberzeugung von der Notwendigkeit der gegliederten Volksſchule mehr
und mehr durchſetzt. Für die Hilfsſchulen und Hilfsklaſſen gilt dies
jedenfalls reſtlos, und ich weiß mich hierin auch einig nicht nur mit der
Lehrerſchaft, ſondern auch mit der geſamten Aerzteſchaft. Aehnliches
gilt auch für die Einrichtung der Förderklaſſen, die ſchon ſeit
Jahr=
zehnten als Abſchlußklaſſen im heſſiſchen Schulweſen vorhanden geweſen
ſind. Es iſt davon geredet worden, daß mit den Klaſſen mit erweiterten
Lehrzielen ein Einbruch in das Gebiet des höheren Schulweſens
er=
folge. Die erweiterten Klaſſen ſollen die höheren Schulen nicht erſetzen
und ſollen auch kein Abklatſch dieſer Schulen ſein. Im Handwerk, im
Handel und in Bürobetrieben ſind die Schüler der erweiterten Klaſſen
als Lehrlinge gerne angenommen worden, und die Eltern wollen dieſe
Ausbildungsmöglichkeit für ihre Söhne und Töchter nicht miſſen. Wenn
in den Landgemeinden in der Gliederung des Schulweſens weniger als
in den Städten geſchehen iſt, ſo kommt dies ausſchließlich daher, daß die
Durchführung der Gliederung auf dem Lande ungemein ſchwieriger iſt.
Um das Bild über die Einſparungen auf dem Gebiete des
Volks=
ſchulweſens abzurunden, iſt es notwendig, noch auf den
außerordentlich ſtarken Schülerrückgang
hinzuweiſen. Die Volksſchule iſt im Jahre 1929 von 151 426 Schülern
beſucht worden, die von 3876 Volksſchullehrkräften unterrichtet worden
ſind. (1914 217 962 Schüler bei 4125 Schulſtellen.) Für das laufende
Jahr kann ſchätzungsweiſe mit etwa 160 000 Schülern gerechnet werden,
die von 3671 Volksſchullehrkräften unterrichtet werden. Es iſt nun zwar
richtig, daß die Schülerzahl in den nächſten 3 Jahren wieder zunimmt,
vorausſichtlich auf etwa 180—185000 Schüler. Ebenſo richtig iſt aber,
daß vom Jahre 1934 ab die Zahl der Schüler wieder Jahr für Jahr
ganz beträchtlich abnehmen wird. Wenn die Geburtenziffern der letzten
Jahre zugrunde gelegt werden, und an dieſen Geburtenziffern kann
doch ſchließlich nicht herumgedeutet werden, ſo kann künftig im äußerſten
Falle mit einer Schülerzahl von nur 150—160 000 Kindern gerechnet
werden. Trotz der zurzeit zu beobachtenden ſprunghaften Erhöhung der
Schülerzahlen wird die heſſiſche Volksſchule in naher Zukunft nur noch
rund 70 Prozent an Schülern aufweiſen gegenüber dem Schülerſtande
von 1914. Das iſt eine Erſcheinung, die faſt allgemein in Deutſchland
iſt. Während 1914 in Heſſen auf ein Schulſtelle 52,8 Schüler entfielen,
werden trotz des Abbaues von 205 Schulſtellen im Jahre 1930 nur etwa
43—44 Schüler auf die Schulſtelle entfallen. Gemeſſen an dem Stande
von 1914 iſt alſo eine ganz weſentliche Verbeſſerung des Schulweſens
feſtzuſtellen, und, wie vorhin ſchon dargelegt, iſt die Erhöhung dieſer
Durchſchnittsziffer in den nächſten Jahren nur vorübergehender Natur.
Entſcheidend für die Beurteilung des Abbaues iſt aber, daß das
heſſiſche Schulweſen auch nach dem Abbau nicht unter das Schulweſen
der Nachbarländer herabgeſunken iſt und auch einen
Vergleich mit dem Schulweſen jedes anderen Landes nicht
zu ſcheuen braucht.
Wäre der Abbau bereits 1926 durchgeführt geweſen, ſo wären in Heſſen
auf eine Lehrkraft 37,8 Schüler entfallen gegen 38,3 in Heffen=Naffan
und 38,6 in Baden. Für das Jahr 1929 entfallen in Heſſen — wenn
die 205 Schulſtellen als bereits abgebaut abgeſetzt werden — auf eine
Lehrkraft 39,2 Schüler gegen 39,4 Schüler in Hefſen=Naffau und 40
Schü=
ler in Baden. Es darf hierbei nicht überſehen werden, daß der Stand
des Schulweſens in Heſſen=Naſſau und in Baden nur dadurch erreicht
iſt, daß recht zahlreiche Schulſtellen ausſchließlich von den Gemeinden
eingerichtet ſind und voll von dieſen vergütet werden.
Bei der Durchführung des Abbaues.
der naturgemäß mit recht erheblichen Schwierigkeiten verbunden war,
iſt mit größtmöglicher Rückſichtnahme auf die örtlichen
Schulverhält=
niſſe und die perſönlichen Verhältniſſe der Lehrkräfte verfahren worden.
Daß Härten ſachlicher und perſönlicher Art hierbei entſtehen mußten, iſt
für jeden Sachkenner ſelbſtverſtändlich. Es muß jedoch auf das
ent=
ſchiedenſte zurückgewieſen werden, wenn verſchiedentlich behauvtet
wor=
den iſt, daß an und für ſich vermeidbare Härten zugelaſſen oder ſogar
geſchaffen worden ſeien, oder daß ſonſtwie bei dem Abbau von
Schul=
ſtellen ungerecht verfahren worden ſei.
Nach vollſtändig durchgeführtem Abbau werden 141 evangeliſche,
63 katholiſche und 1 freireligiöſe Stelle abgebaut ſein, was bis auf
1 Stelle der genauen zahlenmäßigen Parität entſpricht.
Für die Durchführung des Stellenabbaues iſt es eine recht fühlbare
Entlaſtung geweſen, daß 24 Stellen erſt im Laufe des Jahres
weg=
fallen werden. Die Härte des Schulabbaues konnte in verſchiedenen
Fällen auch dadurch gemildert werden, daß die betreffenden Stellen nicht
voll, ſondern nur zum Teil wegfielen. Insgeſamt beſtehen zurzeit 106
ſolcher Teilſtellen, und zwar 29 halbe Stellen und 77 Zweidrittel=
Stellen; volle Stellen, auf denen 2 Lehrkräfte je zur Hälfte beſchäftigt
ſind, ſind hierbei nicht mitgerechnet.
Wenn zu Beginn dieſes Schuljahres mit 181 abzubauenden
Lehr=
kräften gerechnet war, ſo ſind es durch die erwähnte Maßnahme zu
Beginn des Schuljahres tatſächlich nur 110 Anwärter geweſen, die
ab=
berufen bleiben mußten. Hiervon konnten inzwiſchen weitere 40 durch
beſondere Maßnahmen bei der Geſtellung von Gehilfen für erkrankte
Lehrkräfte wieder in den Schuldienſt eingeſtellt werden. Einige weitere
Anwärter haben Beſchäftigung im deutſchen Auslandsſchuldienſt oder
im Schuldienſt anderer Länder oder auch im Privatſchuldienſt gefunden,
ſo daß
tatſächlich von den aus dem heſſiſchen Schuldienſt abberufenen
Schulamtsanwärtern zurzeit nur noch 60 ohne Verwendung ſind.
Sie werden zweifellos ebenfalls im Laufe des Schuljahres in
Verwen=
dung kommen können. Auch für die nachfolgenden Jahrgänge der
Prü=
fungsjahre 1930 und 1931 wird die Wartezeit bis zur Einſtellung in den
Schuldienſt verhältnismäßig recht kurz ſein. Dazu kommt, daß die Zahl
derer, die dieſes Jahr in die pädagogiſchen Inſtitute aufgenommen
wor=
den ſind, ſtark eingeſchränkt wurde — nur 92 heſſiſche Anwärter wurden
zugelaſſen —, ſo daß für die Verwendung der Anwärter bereits vom
Jahre 1933/34 ab wieder mit vollkommen normalen Verhältniſſen
ge=
rechnet werden kann.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die auf Teilbezügen ſitzenden Anwärter
— insbeſondere die älteren — bei erſtmöglicher Gelegenheit wieder auf
eine volle Stelle gebracht und durch jüngſte Anwärter erſetzt werden.
Es iſt zu hoffen, daß in abſehbarer Zeit für das Schulweſen wieder
mehr Mittel als heute zur Verfügung geſtellt werden können, damit es
in ruhiger Weiterentwickelung ſeine bisherige bevorzugte Stellung im
Schulweſen der deutſchen Länder behaupten kann.
Das Geſetz über die höheren Schulen
berührt ſehr ſtark die Frage des Finanzausgleichs zwiſchen Staat und
Gemeinden und muß im Zuſammenhang hiermit erledigt werden.
Es iſt dann kritiſch erwähnt worden, daß in der Frage des
Berechtigungsweſens
auch die ſtaatlichen Betriebe keineswegs mit gutem Beiſpiel vorangingen.
Ich habe dieſen Eindruck auch, mache aber darauf aufmerkſam, daß ſich
die Vorbildung der heſſiſchen Beamten der anderer Länder und des
Reiches anpaßt, und daß man ſorgſam darauf bedacht ſein muß, daß
nicht durch Aenderungen in der Vorbildung der heſſiſchen Beamten eine
Benachteiligung gegenüber den anderen Beamten eintritt. Wenn aber
Profeſſor Adam verlangte in warmem Appell
Auf=
über den Wert des geſunden Menſchen und
Auf=
neuen Methoden, die Erkenntniſſe der hygieniſchen
ſchen Wiſſenſchaften in die Maſſen hineinzutragen.
beſonderen Vortrag am Abend ging
Stadtmedizi=
rat Dr. Konitzer, Magdeburg, noch auf die
Bedeu=
rwaltungsreform für die Wirkſamkeit der ſozialen
Er erklärte u. a., daß die Vereinheitlichung des
undheitsweſens in Reich, Ländern und Gemeinden
beigeführt werden müſſe, um Doppel= und
Splitter=
meiden. Wie politiſch, ſo müſſe auch hygieniſch und
ne einheitliche Linie in den Neubau unſeres
öffent=
ſellſchaftlichen Lebens hineingebracht werden.
1s Volk! Ein großes Programm verantwortlichſter
it im Dienſte des Volkes will bewältigt werden.
2 glauben, daß es ſich im Handumdrehen erledigen
Mtematiſche und unermüdliche Arbeit an ihm werden
zur Erfüllung gelangen laſſen können, je mehr ſich
S Bahn bricht, daß nur einem geſunden deutſchen
Dr. Th. G.
kunft gehören kann.
Berliner Araufführungen.
„Muſikaliſche Hundstage‟.
de wirken an ſich ſchon verſtimmend; beſchwert durch
Obernfeſte werden ſie geradezu unerträglich. Was
Antwortlichen Berliner Opernleitern einfiel, aus=
9ochſommer die Vertreter der Atonalität aufzu=
Oper hörte man zwei Werke des hundertpro=
IS” dieſer Richtung. Und verſtand ganz und
Arnold Schönberg in der Tat Schule
Krampfhafte Symbolik und
impreſſioniſtiſch=
nie jegliche Melodie ergibt eben kein
Bühnen=
rwartung” betitelter Monolog (vom Verfaſſer
1t) erfüllte die Erwartungen der Zuhörer, noch
d” erbrachte den Beweis, daß Schönberg eine
* Opernkomponiſt hätte. Kurz und gut: Die
ſtung intereſſiert im Beſtfalle im Konzertſaal,
der Bühne herab.
er Städtiſchen Oper Egon Welleſz zu
nicht einmal „Vater” der Atonalität, ſondern
er Nachläufer dieſer Richtung. Sowohl die
Alkeſtis” als auch das ſogenannte kultiſche
Sologeſang und Chöre „Opferung der Ge=
Walker von Molo 50 Jahre all.
Walter Ritter von Molo,
ſident der Deutſchen Dichterakademie, der Verfaſſer des
hiller=Roman” (1911—14) und des „Roman meines Volkes”,
18—22), wird am 14. Juni 50 Jahre alt. Große Erfolge hatte
lo auch mit den moderne Stoffe behandelnden Romanen „Auf
rollenden Erde” (1923) und Bobenmatz” (1925), wie mit den
amen „Die Erlöſung der Ethel” „Till Lauſebums” und
angenen” erwieſen ſich als unzulängliche Bühnenwerke, an die
unverdienterweiſe viel Fleiß der Mitwirkenden vergeudet wurde.
In der Komiſchen Oper gab eine Operette den muſikaliſchen
undstagen den Reſt. Sie heißt „Liebe und Trompetenblaſen”.
iund iſt mehr als anſpruchslos. Herr Marc Roland iſt ein
ganz geſchickter — Zuſammenkomponiſt, und darf ſich darüber
freuen, daß muſikaliſche Diebſtähle immer noch nicht empfindlich
beſtraft werden.
Der Berliner Kunſtwochen=Querſchnitt fiel, auch nach der
André v. Kän.
muſikaliſchen Richtung hin troſtlos aus! ..
Berliner Premieren.
Eines muß man den hochwohllöblichen Berliner
Theater=
direktoren laſſen: ſie ſind hundertprozentig konſervative
Geſchäfts=
leute, die an ihren eigenartigen Grundſätzen unerſchütterlich
feſt=
halten. Brachten ſie die ganze Spielzeit hindurch nur ſchwache
und noch ſchwächere Stücke zur Aufführung, ſo gaben ſie ſich
redlich Mühe, auch das Programm der reichshauptſtädtiſchen
Kunſtwochen ſo unintereſſant wie nur möglich zu geſtalten. Sogar
der ſeit langen Jahren ausgedehnteſte Berliner Theaterſkandal
ſpielte ſich unerfreulicherweiſe im Rahmen der ſogenannten „
Feſt=
ſpiele” ab.
Der häufig ſehr erfolgreiche italieniſche Dramatiker Luigi
Pirandello hat die Mitwelt vor einiger Zeit mit der
neu=
zeitlichen Parole überraſcht, es ſei vollkommen überflüſſig, daß
die Herren Bühnenautoren ihre Werke wie bisher in aller Form
dichten, und es genüge voll und ganz, wenn der Verfaſſer, die
Rollen einfach andeutend, alles andere den wackeren
Schauſpie=
lern überläßt. In dieſer bisher in der Tat nicht kaum
dageweſe=
nen Erkenntnis „ſchrieb” Signor Pirandello ein neues Stück,
bzw. deutete er ein ſolches unter dem Titel „Heute wird aus
dem Stegreif geſpielt” an, und überließ das weitere in
der Tat der Künſtlergarde des Leſſingstheaters. Da half
ſelbſt die über alle Maßen ſchmiſſige Regiekunſt von Guſtav
Hartung nicht: die „Andeutung” erfuhr eine einheitliche
Ab=
lehnung. Stegreif=Pirandello fiel mit Pauken, Trompeten und
Trillerpfeifen durch. Sozuſagen — — aus dem Stegreif.
Im Theater in der Behrenſtraße ſah man einen
neuen Schwank „Mein Vetter Eduard” von einem
ge=
wiſſen Fred Robs. Eine mehr als abgeleierte
Verwechſlungs=
geſchichte, die — trotz einer glänzenden Darſtellung — ebenfalls
wenig Ehre dem Niveau der Kunſtwoche einbrachte.
Am leidlichſten verlief noch die Uraufführung der neueſten
Marcellus=Schiffer— Friedrich=Holländer=
Re=
vue im Deutſchen Künſtler=Theater. Sie heißt „Ich
tanze um die Welt mit dir” und bringt ſchmiſſige
Schla=
ger, ſowie luſtige Typen aus Alt= und Neu=Berlin. Sonſt nichts.
Und ſonſt bringen die Berliner Theater ebenfalls nichts Wert=
André von Kün,
volles!
Seite 4
nicht endlich vom Reich Schritte erfolgen, werden wir trotzdem verſuchen
müſſen, im Lande eine Aenderung eintreten zu laſſen.
Es iſt mir dann die Frage geſtellt worden, ob
Angehörige links= oder rechtsradikaler Parteien im Staatsdienſt
beſchäftigt werden dürften. Darauf möchte ich antworten: Die
Zuge=
hörigkeit zu einer beſtimmten Partei an ſich ſollte nicht ohne weiteres
die Tätigkeit im Staatsdienſt ausſchließen, wenn der Betreffende den
Verpflichtungen, die einem Staatsbedienſteten auferlegt ſind, reſtlos
nach=
kommt. Der demokratiſche Staat darf nicht in die Fehler des früheren
Obrigkeitsſtaates verfallen, oder die Methoden des Fascismus oder des
Sowjetſyſtems nachahmen, jeden Andersdenkenden von vornherein zu
verfemen und auszuſchließen. Die Demokratie, die Republik fordert
treueſte Pflichterfüllung; ſie iſt ſtark genug, auch andere Meinungen zu
ertragen, ſelbſt wenn ſie in noch ſo tönenden Redensarten zutage treten.
Wer aber mit ſeinen Pflichten gegenüber dem Staat in Konflikt gerät,
wird rückſichtslos zur Verantwortung gezogen werden.
Von verſchiedenen Rednern iſt dann geſagt worden, die
Grundlage der Gemeinſchaftsſchule,
der Simultanſchule ſei erſchüttert, da das religiös=ſittliche
Erziehungs=
prinzip gefährdet werde. Von der Rechten wurde behauptet, dem
poſi=
tiv=religiöſen Gedanken werde, nicht genügend Rechnung getragen,
wäh=
rend die Kommuniſten ſagen, Freidenker würden gezwungen, gegen ihre
religiöſe Ueberzeugung zu handeln. Beides iſt falſch. Das Weſen der
Ge=
meinſchaftsſchule iſt die Erziehung zur religiöſen Toleranz. Jeder
reli=
giöſen Ueberzeugung wird Rechnung getragen. Ich werde im Intereſſe
der Erhaltung unſerer Gemeinſchaftsſchule gegen Verſtöße wider die
religiöſe Duldſamkeit mit allem Nachdruck eintreten.
Damit iſt die Generaldebatte abgeſchloſſen und es folgt die
Einzel=
beratung bei
Kap. 57, Volksſchulen
Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.)
polemiſiert erneut gegen Abg. Reiber, deſſen Worte ſchon in den Reihen
der Schul= und Beamtenanwärter den Keim zur Korrumpierung legen
müßten.
Samstag, den 14. Juni 1930
Abg. Frl. Birnbaum (D. Volksp.)
kritiſiert Lächerlichkeiten in Volksſchul=Lehrbüchern. Hier ſei verſtärkte
Aufmerkſamkeit der Zentralverwaltung notwendig.
Abg. Winter (Ztr.)
verlangt erneut ſcharfes Eingreifen gegen die atheiſtiſche und politiſche
Verhetzung der Schuljugend. Nach ſeiner Meinung rechtfertigt die
Ent=
wicklung der heſſiſchen Simultanſchule die Forderung nach der
Kon=
feſſionsſchule.
Abg. Reiber (Dem.)
warnt vor ſolchen Verſuchen, die Simultanſchule, die geſetzlich verankert
iſt, in Konfeſſionsſchulen umzukrempeln, denn dann ſei der
Konfeſſions=
kampf bis in die kleinſte Gemeinde hinein mit all den unerquicklichen
Folgewirkungen nicht mehr aufzuhalten.
Seine Aeußerungen über die Tätigkeit von Lehrern, die radikalen
Parteien angehörten, führen dann zu einer neuerlichen Polemik mit den
Abg. Frau Heraeus (Dntl.), Dr. Werner (Nat.=Soz.) und Abg.
Hammann (Komm.).
Abg. Axt (V.N.P.)
verlangt ſtärkere Betonung der Gedankengänge des Vereins für das
Deutſchtum im Ausland, nicht nur in der Höheren, ſondern auch in der
Volksſchule.
Abg. Dr. Keller (D. Volksp.)
lehnt es ab, die Simultanſchule aufzugeben, denn ſie habe zur
Entwick=
lung des Schulweſens und des Volkes ſehr viel beigetragen. Allerdings
dürften ſich gewiſſe Vorfälle nicht wiederholen. Auch wir halten, erklärt
der Redner, die Forderung auf Beſeitigung aller Lehrer oder Beamten,
die nicht gerade Demokraten oder Sozialdemokraten ſind, für eine
unge=
heuerliche Entgleifung, die das Gegenteil von dem erreicht, was Herr
Reiber wünſcht. Wir freuen uns, daß es der Herr Staatspräſident
ab=
gelehnt hat, dieſen Weg zu gehen. Im übrigen iſt der Vergleich mit
dem früheren Obrigkeitsſtaat ganz abwegig, denn wenigſtens in Heſſen
iſt in den letzten Jahrzehnten vor dem Umſturz kein Beamter mehr
wegen ſeiner politiſchen Geſinnung aus dem Amte gekommen. Am 9.
November 1918 zeigte es ſich ja plötzlich, daß ein großer Teil der Be=
Nummer
amtenſchaft ſich zu den republikaniſchen Parteien bekannte
nehme nicht an, daß dieſe Beamten ihre Geſinnung gewechſe
wie man ein Hemd wechſelt. Dieſe Beamten haben vorher Erfy
und ſie werden nicht, um auch im neuen Staat weiter empor
ihr Glaubensbekenntnis geändert haben.
Staatspräſident Adelung
erwidert, daß er früher wiederholt Fälle kritiſiert habe, in dene
nur aus parteipolitiſchen Gründen nicht angenommen oder
Amte entfernt wurden.
Damit iſt Kapitel Volksſchule erledigt. Zu Kap. Schultu
=ſport, Taubſtummen= und Blindenanſtalt meldet ſich niemand
ſo daß die Weiterberatung auf Montag der kommenden Woche
vertagt wird. Es ſollen dann die Abſtimmungen nachgeholt
worauf das Kapitel des Juſtizminiſteriums zwiſchendurch erle
den ſoll.
*
Landtagspräſident Bürgermeiſter Delp mußte ſich am D
noch einer Operation unterziehen. Sein Befinden
als gut zu bezeichnen.
Aenderung des Lichtſpielgeſekes.
Im Reichsinnenminiſterium wird zurzeit ein Geſ
wurf über die Aenderung des Lichtſpielg
ausgearbeitet, der unmittelbar nach der Fertigſtellung 1
lament zugehen ſoll. Vor der Sommerpauſe wird er ab
ſcheinlich nicht mehr verabſchiedet werden können. Dahe
dem Reichsrat eine Vorlage zugegangen, die die Ausführ
ordnung zum Lichtſpielgeſetz ändert und die nur eine
behelf darſtellt. Dieſer Umbau des Lichtſpielgeſetzes
engem Zuſammenhang mit den Genfer Vereinbarungen
Beſeitigung der Ein= und Ausfuhrverbote, die am 30.
in Fortfall kommen ſollen.
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Jakob Wöhrk
ner 163
Samstag, den 14. Juni 1930
Seite 5
2t Löfung der
Darmſtadt, den 14. Juni.
d. Finanzſchwierigkeiten?
iunge:
(.
viers
fültni,
wir hören, hat ſich erfreulicher Weiſe die Mehrheit der
en Parteien des Darmſtädter Stadtrats auf einen Vor=
Ausgleichung des Darmſtädter Etats geeinigt, der
von ähnlichen grundſätzlichen Erwägungen ausgeht wie
tsführungen letzthin”). Unter den gegenwärtigen
Ver=
hat dieſer Deckungsvorſchlag Ausſicht auf Annahme,
nerfreulicher Weiſe mit einer Behebung der entſtandenen
keiten rechnen kann.
der Sackgaſſe?” Nr. 157 des Darmſtädter Tagblatts.
Zielfahrf nach darmſtadt.
mwiederholt mitgeteilt, findet die große Zielfahrt nach
t anläßlich der 600=Jahrfeier in der Zeit vom 13. bis
Fy beſtimmt ſtatt. Dieſe wird von den hieſigen
Automobil=
os d zwar:
ſſiſcher Automobil=Club, e. V., (A. v. D.),
armſtädter Automobil=Club, e. V., (A. D. A. C.),
eutſcher Touring=Club, Ortsgruppe Darmſtadt,
arkenburger Automobil=Club, e. V., (A. D. A. C.)
et. Bisher ſind über 300 Meldungen eingegangen.
0 reffen weitere Meldungen bei der Geſchäftsſtelle
Darm=
ſeinſtraße 36) ein. Ein großer Teil der Fahrer mit
rtung, die bis zu 1200 Kilometer fahren, iſt bereits
eiittag 13 Uhr auf die Reiſe geſchickt worden.
liche Zielfahrer treffen in der Zeit von 11 bis 13 Uhr
Marienplatz ein, wo ſich die Zielkontrolle befindet. Hier
er Zeit auch Platzkonzert des Städtiſchen Orcheſters.
Preisverteilung findet nachmittags von 4 Uhr ab im
garten ſtatt. Die Zielfahrer werden dort von Herrn
ermeiſter Mueller begrüßt und die Preisträger an der
mit Spitzenwertung durch einen Ehrentrunk aus dem
graf Ludwig dem UIII. geſtifteten Ehrenbecher der
rmſtadt geehrt. Auch bei der Preisverteilung iſt von
(hr Konzert des Stadtorcheſters und anſchließend Tanz.
rittspreiſe für dieſe Veranſtaltung ſind äußerſt niedrig
Zielfahrt nach Darmſtadt iſt nunmehr noch die einzige
tung, die am Tage der geplanten 600=Jahrfeier
ſtattfin=
richten wir an die Darmſtädter Bevölkerung die
herz=
te, dieſe Veranſtaltung durch zahlreichen Flaggenſchmuck
Ich zu unterſtützen.
Heſſiſche Automobil=Club, e. V. (A. v. D.), ſchreibt uns:
nnte Darmſtädter Automobil=Sportmann Herr
Wil=
erck konnte bei der großen Zielfahrt nach Bad Tölz,
bei der 36=Stundenfahrt auf 10/50 Mercedes=Benz, mit
Kilometer gefahrener Strecke den zweiten Preis ſeiner
ingen. Die Leiſtung von Herrn Wilhelm Merck iſt
be=
och zu werten, weil er als Einziger der 36=
Stunden=
f den Vorteil des erlaubten Fahrerwechſels verzichtete
86 Stunden ohne jede Ruhepauſe ſelbſt am Steuer ſaß.
iſt die Tatſache, daß Herr Merck trotz dieſer
anſtrengen=
t nach einer nur ganz kurzen Ruhepauſe die Zielfahrt
enwertung nach Darmſtadt angetreten hat.
bergehende Straßenſperre während der Zielfahrt am
Das Polizeiamt teilt mit: Aus verkehrspolizeilichen
werden während der Zielfahrt am 15. Juni 1930 in der
910 bis 14 Uhr folgende Straßen für Fahrzeuge aller Art,
ahme derjenigen, die an der Zielfahrt teilnehmen, ge=
Die Neckarſtraße zwiſchen Rheinſtraße und Hügelſtraße,
lbergerſtraße zwiſchen Sandſtraße und Annaſtraße, die
ze zwiſchen Landgraf=Philipps=Anlage und
Wilhelminen=
e Sandſtraße zwiſchen Heidelbergerſtraße und
Wilhel=
ße die Waldſtraße zwiſchen Hindenburg= und Saalbau=
Riedeſelſtraße zwiſchen Hindenburgſtraße und
Wilhel=
ße, die Heinirchſtraße zwiſchen Wilhelminen= und
Heidel=
ße die Saalbauſtraße zwiſchen Eliſabethenſtraße und
raße die Eliſabethenſtraße zwiſchen Hindenburgſtraße
bauſtraße. Während der Zeit der Kontrollen werden
* aller Art, mit Ausnahme derjenigen, die ſich an der
beteiligen, wie folgt umgeleitet: Die Fahrzeuge, die aus
öſtlicher und weſtlicher Richtung kommen und in
ſüd=
htung weiterfahren wollen, fahren durch die Rheinſtraße,
rgſtraße, Holzhofallee, Artillerieſtraße, Annaſtraße nach
lbergerſtraße. Die Fahrzeuge, die aus ſüdlicher Richtung
und nördlich, nordöſtlich und nordweſtlich weiterfahren
ihren durch die Heidelbergerſtraße, Annaſtraße nach der
nenſtraße.
Schloßmuſeum ſind Führungen am Sonntag vormittags um
30 Uhr, an allen Wochentagen 11 und 11.30 Uhr vorm. und
Uhr nachmittags. — Die Kelſterbacher Porzellan=Ausſtellung
as vormittags von 10 bis 1 Uhr und an allen Wochentagen
von 10 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr geöffnet.
leihung eines neuen Studentenhauſes. Zu Pfingſten
Abunden mit dem 33. Stiftungsfeſt des Vereins deutſcher
n im Kyffhäuſerverband, die Einweihung ſeines neuen
tuſes Wilhelminenſtraße 44 ſtatt. In großer Zahl waren
Herren mit ihren Damen aus nah und fern
herbei=
i, um mit ihren aktiven Bundesbrüdern dieſes Ereignis
begehen. Nach einem fröhlichen Begrüßungsabend bei
ſammelte man ſich tags darauf, um 6 Uhr, zur feſtlichen
he. Der erſte Chargierte, Wilhelm Arnold, begrüßte die
erſchienenen Gäſte. Der Geſchäftsführer der
Altherren=
ung, A. H. Strackenbrock, Mannheim, der die Verwal=
Hauſes obliegt, übergab nach einem Rückblick über die
des trotz mancher Schwierigkeiten erfolgten Hauskaufs
5 der Aktivitas. Die Weiherede hielt der Vorſitzende des
*=Bundes, Obering. Dipl.=Ing. H. Hillefeld, Herford.
An=
an die Ziele des Kyffhäuſerverbandes, weihte er das
ner Beſtimmung, mit dem Wunſch, daß es nicht nur eine
röhlicher Jugendfreundſchaft, ſondern vor allem eine
nſter Arbeit ſein möge, zur Erziehung in wahrhaft
ſozia=
batgländiſchem Geiſt. Eine ernſte Mahnung, in dieſem
Dirken, waren ſeine Schlußworte, dem ehrenden Gedenken
Leltkrieg gefallenen Bundesbrüder gewidmet. Unter den
Des Liedes „Ich hatt’ einen Kameraden” legte der
Erſt=
te einen Kranz an der Gedenktafel nieder. Die
Glück=
der Hochſchule überbrachte in Vertretung des erkrankten
Derr Geheimrat Profeſſor Walbe, für den
Kyffhäuſerver=
ach deſſen Vorſitzender. A. H. Prof. Dr. Menz, Leipzig.
Auszug der Chargen ſchloß die eindrucksvolle Feier. Die
Sſchtigten im Anſchluß an die Feier die prachtvollen
Des neuen Hauſes, an deren Ausgeſtaltung die geſamte
durch eigener Hände Arbeit ſich ſehr verdient gemacht
den den ſchönen, für alle Zwecke geeigneten Feſträumen,
2 haus den Angehörigen des Bundes die Möglichkeit, an
=üllichen Ausbildung zu arbeiten, und erfült ſo auch eine
Alicht, dem jungen Studenten in den ſchweren wirtſchaft=
Liten ſeine Berufsausbildung zu erleichtern. Am Abend
a die Teilnehmer wieder zu dem glänzend verlaufenen
hers. Der Sonntag wurde von den Alten Herren dazu
In kleinere Spaziergänge in die ſchöne Umgebung unſerer
Dr zu machen und alte Erinnerungen aus ihrer Studen=
Dieder aufzufriſchen. Der Abend vereinte die Teilnehmer
zu dem Hauſe zu dem in froher Stimmung verlaufenen
aitsabend. Am Montag vormittag traf man ſich zu einem
Luſſchoppen, der bei allen Teilnehmern beſte Stimmung
An Nachmittag und abend fand dann das Feſt in einem
hen Ausklang ſein Ende.
Sſcher Tod. Geſtern früh erlitt im Hallenſchwimmbad
Den ein Herr einen Schlaganfall. Die Rettungswache
E hn nach dem ſtädt. Krankenhaus, wo nur noch der Tod
At werden konnte.
LeuSunfall. Geſtern abend gegen 6 Uhr ſtieß Ecke
Kranich=
ine und Rhönring ein Motorradfahrer mit einem Rad=
Dannen. Der Motorradfahrer erhielt Kopfverletzungen,
er Beinverletzungen. Das Fahrrad wurde demoliert.
40. ordentliche Generalverſammlung
der Landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft.
Aufſichtsratsvorſitzender Gutsbeſitzer Beiſer=St. Johann
eröff=
net kurz nach 3 Uhr die außerordentlich gut beſuchte 40, ordentliche
Generalverſammlung der Landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft,
in=
dem er ſeine Freude darüber ausſprach, wieder einmal nach Jahresfriſt
mit Genoſſenſchaftsfreunden in ernſter Bekatung zuſammen zu ſein.
Die Wiederſehensfreude erfahre zwar eine Trübung durch die
augen=
blickliche ſchwierige Lage der Landwirtſchaft, aber man hoffe, daß die
jetzt einſetzenden Unterſtützungsmaßnahmen des Staates bald eine
Beſſe=
rung herbeiführen würden. Die Zentralgenoſſenſchaft, die heute das
40. Jubiläum feiern könne, ſei die erſte dieſer Art nach Inkrafttreten
des Genoſſenſchaftsgeſetzes im Jahre 1889. Trotz ſchwierigſter Zeiten,
Krieg, Inflation uſw., habe ſie eine ruhige Entwicklung genommen und
ſtehe heute von den 45 beſtehenden Hauptgenoſſenſchaften des
Reichs=
verbandes mit an erſter Stelle. Er könne die Tagung nicht freigeben,
ohne der rheiniſchen Bevölkerung für ihre Treue zum Vaterland und
insbeſondere der Landwirtſchaft für ihre Treue zu unſerem
Genoſſen=
ſchaftsweſen in ſchwierigſten Zeiten der Beſetzung ſeinen herzlichſten
Dank auszuſprechen. Herzliche Begrüßungsworte fand er für die
zahl=
reich erſchienenen Gäſte und nahm dann die Ehrung einer Reihe
ver=
dienter Genoſſenſchafter für ihre langjährige Mitarbeit vor. Direktor
Strasburger wurde ſodann zum Schriftführer ernannt und
Direk=
tor Berg zu Punkt 1 der Tagesordnung
„Erſtakkung des Geſchäftsberichls”
und „Vorlage der Jahresrechnung und Bilanz”.
das Wort erteilt.
Der Neferent wies einleitend auf die Ausführungen im gedruckten
Geſchäftsbericht über die allgemeine wirtſchaftliche Lage hin. Als
be=
merkenswert ſei zu erwähnen, daß die Gutsreform e. G. m. b. H. in
Friedberg, die ſich in Schwierigkeiten befunden habe, unter Uebernahme
der Geſchäftsführung durch die beiden geſchäftsführenden Direktoren
der Zentralgenoſſenſchaft als Mitglied ſowohl dem Verband wie der
Zentralgenoſſenſchaft angeſchloſſen worden ſei. Die Mitgliederbewegung
zeige ein erfreuliches Anwachſen, ebenſo habe der Umſatz eine
mengen=
mäßige Steigerung von 12,5 Prozent erfahren. In künſtlichen Düngern
habe ſich der Umſatz nicht geändert, ſondern nur in einzelnen Gruppen
verſchoben. Dagegen wurde eine Steigerung des Umſatzes in
Futter=
mitteln, Saatgut und Sämereien und eine ganz erhebliche Steigerung
in Brennmaterialien erzielt. Der Abſatz in Maſchinen und Geräten
ließ, was bei der augenblicklichen Lage der Landwirtſchaft verſtändlich
iſt, etwas zu wünſchen übrig. Bedauerlich ſei die Tatſache, daß ein
Rückgang an Kontrollunterſuchungen zu verzeichnen ſei. Dieſer
Rück=
gang gehe letzten Endes auf Koſten der Landwirtſchaft. Gerade Heſſen
hat ſich außerordentlich ſtark für die Erreichung dieſes Zieles eingeſetzt,
und deshalb ſoll man von dieſer Einrichtung mehr Gebrauch machen.
Er ging dann auf den Abſatz landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe über und
ſtellte mit Befriedigung feſt, daß im Berichtsjahr eine Steigerung von
30 Prozent erreicht worden ſei. Er hoffe, daß der Eifer nicht zuletzt im
Intereſſe der Genoſſenſchaften anhalte. Das Abſatzgeſchäft in Obſt und
Gemüſe ſei weiter langſam gefördert worden, neu aufgenommen wurde
der Abſatz in Spargeln und Beerenobſt. Grundſatz müſſe hier ſein,
den Anbau in Einklang mit den Abſatzmöglichkeiten zu bringen.
An=
ſchließend wurde kurz nochmals die gedruckt vorliegende Bilanz und
Jahresrechnung für 1929 beſprochen. Es konnte ein Gewinn von
240 042,78 Mk. ausgewieſen werden. Bemerkenswert ſei die Tatſache,
daß die Außenſtände ſich um 25 Prozent erhöht hätten, die
Geſchäfts=
führung ſei aber bei der Erteilung von Warenkrediten äußerſt vorſichtig
vorgegangen, ſo daß keine Rückſchläge zu erwarten ſeien.
Zuſammen=
faſſend gab er zum Schluß nochmals dem Wunſche Ausdruck, daß ſich
die Genoſſenſchaften noch mehr wie bisher bei dem Abſatz ihrer
Erzeug=
niſſe der Zentralgenoſſenſchaft bedienen möchten. Die
Zentralgenoſſen=
ſchaft habe in vierzigjähriger Tätigkeit eine beſonders gute Entwicklung
genommen, was nicht zuletzt auf die Stabilität in der Geſchäftsführung,
die innerhalb dieſer Zeit nur einen Wechſel erlebt habe,
zurück=
zuführen ſei,
Auf Antrag wurde ſodann zu Punkt 7 Direktor Strasburger
zu ſeinem Referat
„Ueber wichkige Tagesfragen im geneſſenſchaftlichen
Warenverkehr”
das Wort erteilt. Seinen Ausführungen entnehmen wir folgendes:
Ueberall, wo man hinſchaue, ſei ein Ueberfluß an Waren zu
verzeich=
nen, nicht nur in der Landwirtſchaft, ſondern auch in der Induſtrie,
und nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt. Der
all=
gemeine Preisrückgang ſei deshalb erklärlich. Deutlich zeige ſich das
auf dem Stickſtoffmarkt. Ueberall in Deutſchland und im Ausland
ent=
ſtehen neue Fabriken, und das Stickſtoff=Syndikat, das gute Jahre hinter
ſich hat, muß jetzt mit äußerſter Zähigkeit kämpfen, um ſich auf dem
Weltmarkt zu behaupten. Es war deshalb nicht leicht, das Stickſtoff=
Syndikat zu erneuern. Man erwartet ſeitens des Stickſtoff=Syndikats
Süddeutſche und Heſſen= und Raſſauiſche
Friſeur=
lagung in Darmſtadt vom 15. bis 17. Juni 1930.
Wie bereits bekannt iſt, findet vom 15. bis 17. Juni 1930 im
ſtädt. Saalbau die große Friſeurtagung ſtatt. Hierbei werden die
Veranſtaltungen am Sonntag in den Vordergrund treten
durch die Warenmeſſe, die Haararbeitenausſtellung, ganz beſonders
aber durch das nachmittags 3 Uhr ſtattfindende große Schau= und
Bewertungsfriſieren, um die Leiſtungen des Friſeurhandwerks
nach außen hin zur Geltung zu bringen. Das überall beſtehende
große Intereſſe, das bisher in weiten Kreiſen dieſer Tagung und
den Veranſtaltungen entgegen gebracht wurde, verſpricht einen
ſtarken Beſuch. Da nicht allein das Gebotene nur für
Berufs=
angehörige von Intereſſe iſt, ſo darf auch ein ſtarker Beſuch aus
der Bevölkerung erwartet werden. Nach allen bisher geleiſteten
Vorarbeiten kann heute ſchon geſagt werden, daß die Friſeur=
Innung Darmſtadt bemüht iſt, einen Verbandstag zu veranſtalten,
der auch nach außen hin den Friſeurberuf zur Geltung bringen
wird. Den Abſchluß der Tagung bildet eine Autofahrt durch
unſeren Odenwald, und darf auch hier mit Rückſicht auf den äußerſt
billigen Fahrpreis mit einer ſtarken Beteiligung gerechnet werden.
Hweigſtelle Beſſungen
Beſſungerſtraße 48
iſt eröffnet.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Volkshochſchule. Zur Führung durch das
Fernſprech=
amt Darmſtadt treffen ſich die Teilnehmer, die ſich bereits
ein=
zeichnen ließen, am Samstag um 15 Uhr und am
Sonn=
tag um 10 Uhr im Hof der Hauptpoſt. Für dieſe beiden
Führungen iſt die Teilnahme abgeſchloſſen, es werden weitere
Führungen in der nächſten Woche folgen.
Das Kreisſportfeſt der Kinder. Nicht nur die Erwachſenen
haben am 19., 20. und 24. Juli 1930 ihr Kreisfeſt in Darmſtadt.
auch die Kinder, die im Arbeiter=Turn= und Sportbund organiſiert
ſind, veranſtalten ein genau ſo großes Feſt am 13. Juli 1930
in Darmſtadt. Gegen 3—4000 ſporttreibende Kinder nehmen
an dieſem Feſt teil und veranſtalten von morgens früh bis abends
ihre ſportlichen Wettkämpfe in allen Sportarten. Nichts fehlt
hierbei. Genau ſo vorſchriftsmäßig, wie es bei den Erwachſenen
geſchieht, werden die Wettkämpfe der Kinder geleitet, durchgeführt
und ausgetragen. In den Mittagsſtunden werden auch die Kinde
ihren Feſtzug veranſtalten. Eine beſondere Sache wird die Ma
ſpeiſung der Kinder werden. Auf Koſten des Arbeiter=Turn= und
Sportbundes werden dieſen Tauſenden von Kindern ahrhafte
und kräftige Speiſen verabreicht.
einen gewaltigen Preisabſchlag, man ſpricht ſogar von 20 Prozent.
Dieſer Preisabſchlag hat allerdings einen nicht zu verkennenden
Nach=
teil, indem exotiſche Länder, die ſeither eine Düngung noch nicht
not=
wendig hatten, nunmehr zu gewaltiger Produktionsſteigerung angeregt
werden. Auf dem Thomasmehlmarkt muß in nächſter Zeit mit einer
ſtarken Warenknappheit gerechnet werden, da die Stahlerzeugung ſtark
darniederliegt. Hier iſt demnach auch in nächſter Zeit nicht mit einem
Preisabſchlag zu rechnen. Gut geht es nach wie vor der Kali=Induſtrie,
Kaliaktien ſtehen am höchſten, die Reſerven ſind rieſig angewachſen, ſo
daß mit Recht gefordert werden kann, daß ein baldiger Preisabſchlag
folgt. Bedauerlich iſt, daß hier die Landwirtſchaft noch nicht genügend
Einfluß hat. Das Syndikat für Superphosphat iſt in die Brüche
ge=
gangen, weil man nicht gewillt war, eine Reihe unrentabler Betriebe
durchzuſchleppen. Die Nichterneuerung läßt die Schlußfolgerung zu,
daß der ſtarke Wettbewerb in Deutſchland und vom Ausland her eine
preisdrückende Wirkung ausübt. Die Zentralgenoſſenſchaft hat ſeither
immer den Grundſatz vertreten, inländiſche Erzeugniſſe zu vermitteln,
ſie wird den Grundſatz beibehalten, wenn dies die Verhältniſſe ihr nur
irgendwie geſtatten. Ein Ueberfluß iſt auch auf dem Brennſtoffmarkt
zu verzeichnen. Früber hatte man Schwierigkeiten, eine Erhöhung der
zugewieſenen Mengen beim Syndikat zu erreichen, für dieſes Jahr
wurde uns die angeforderte Menge von 24 000 Tonnen ohne weiteres
zu=
geſagt. Billige Preisverhältniſſeherrſchten auch auf dem Futtermittelmarkt,
ſie ſollen aber die Genoſſenſchaften nicht zu übermäßigen Eindeckungen
veranlaſſen. Nur wer ſeine Kräfte nach keiner Seite übermäßig
über=
ſpannt und nach ſoliden Grundſätzen arbeitet, wird beſtehen können,
Er ging dann auf den Stand der Regierungsmaßnahmen in der
Ge=
treidewirtſchaft ein und hoffte, daß das Ermächtigungsgeſetz für die
Regierung, das dieſe in die Lage verſetze, durch Zollmaßnahmen ſofort
einzugreifen, den Erfolg nicht verfehle. Hätte man früher zu dem
Mit=
tel gegriffen, dann wären die bedeutenden Mengen an Getreide, die
heute noch in Deutſchland lagerten, nicht eingeführt worden. Er
er=
wähnte dann noch die Roggenſtützung durch Abdroſſelung der
Mais=
einfuhr (Reichsmaismonopolgeſetz), die Freigabe des aufgeſpeicherten
Roggens zur Verfütterung und die Bemühungen, durch Schaffung einer
erheblichen Preisſpanne zwiſchen Weizen und Roggen eine Beſſerung
zu erreichen. Die Erfaſſung der Erzeugniſſe ſollte oberſte Aufgabe der
Genoſſenſchaften ſein. Die Zentralgenoſſenſchaft werde in dieſem Jahre
bei Getreide und Kartoffeln energiſch zugreifen, dabei keine materiellen
Opfer ſcheuen, um der Landwirtſchaft zu dienen. Mit dem alten
Ge=
noſſenſchafter=Sprichwort: „Vereinter Kraft gar leicht gelingt, was einer
nicht zuſtande bringt” ſchloß Direktor Strasburger ſeine mit lebhaftem
Beifall aufgenommenen Ausführungen.
In der anſchließenden
Diskufſion
ſprachen die Herren Bauer, Ober=Saulheim, Schad, Bifchofsheim,
Schilling, Undenheim, Diehl, Gau=Odernheim, Brückel,
Pohl=
göns, und Weitz, Dudenhofen. Vorſitzender Beiſer ſchlug der
Ver=
ſammlung vor, an das frühere langjährige Direktionsmitglied
Oeko=
nomierat Strecker ein Dank= und Glückwunſchtelegramm abzuſenden,
was von der Verſammlung mit lebhafter Zuſtimmung aufgenommen
wurde. Zu Punkt 2 der Tagesordnung gab der Vorſitzende die
Ver=
ſicherung ab, daß die geſchäftliche Ueberwachung ſeitens des
Aufſichts=
rats ſtets gewiſſenhaft vorgenommen worden ſei. Molkereidirektor
Keipp erſtattete den Bericht über die Prüfung der Jahresrechnung
und Bilanz, die zu keinerlei Beanſtandungen geführt hatte, und
an=
ſchließend trug Vorſitzender Beiſer folgende Anträge des
Aufſichts=
rats vor: 1. Genehmigung der Jahresbilanz für das Geſchäftsjahr 1929,
2. Entlaſtung des Vorſtandes, 3. Verwendung des Reingewinns
be=
ſtehend aus 241 686,82 RM., in der folgenden Weiſe: 1. für den
Reſerve=
fonds 100 000 RM., 2. für die Betriebsrücklage 100 000 RM., 3. für die
12prozentige Verzinſung der Geſchäftsguthaben (Stand 31. Dezember
1929) 27 576 RM., Vortrag auf neue Rechnung 14 110,82 RM.
Jahres=
rechnung, Bilanz und Vorſchläge über Gewinnverteilung wurden ſodann
einſtimmig angenommen, ebenſo wurde dem Vorſtand und Aufſichtsrat
einſtimmig Entlaſtung erteilt. Vorſitzender Beiſer ſprach namens der
Verſammlung der Direktion und der Beamtenſchaft der
Zentral=
genoſſenſchaft den innigſten Dank für die im Berichtsjahre geleiſtete
treue Arbeit aus. Zu Punkt 5 der Tagesordnung wurde Bürgermeiſter
Möbs, Gettenau, per Akklamation einſtimmig wieder in den
Vor=
ſtand und die Herren Direktor Schröder, Kaſſel, Dekonomierat
Keller, Spiesheim, Molkereidirektor Bill. Niederweiſel,
Oekono=
mierat Fritſch, Dilshofen, einſtimmig wieder in den Aufſichtsrat
gewählt. Unter Punkt 6 wurde eine Aenderung des 8 16 Ahf. 2 des
Statuts, der die Beſetzung des Vorſtands behandelt, abgeändert und
Direktor Dr. Winckler von der Landesgenoſſenſchaftsbank
einſtim=
mig in den Vorſtand der Zentralgenoſſenſchaft gewählt. Weiter wurde
die Aktivkreditgrenze auf 150 000 RM. und die Paſſivgrenze auf 8
Mil=
lionen mit Zuſtimmung aller Anweſenden feſtgeſetzt. Direktor Berg
gab ſodann das Ergebnis des im vorigen Jahre veranſtalteten
Preis=
ausſchreibens bekannt und dankte den Beteiligten für das bewieſene
Intereſſe. Mit der Hoffnung, daß die nächſte Generalverſammlung
unter weſentlich beſſeren wirtſchaftlichen Verhältniſſen abgehalten
wer=
den könne, ſchloß der Vorſitzende die außerordentlich eindrucksvoll
ver=
laufene Verſammlung.
Aa. Abendſingen der „Concordia”. Am Donnerstag abend
vermit=
telte der Geſangverein Concordia Darmſtadt mitten in der Altſtadt auf
der „Inſel” einer zahlreichen Zuhörermenge einen ſeltenen Kunſtgenuß.
Der Verein trug unter der Leitung ſeines Dirigenten, Muſikdirektors
A. Simmermacher, eine Reihe ſchöner Volkslieder in der
Bearbei=
tung von Wengert, Scheuch, Weßler, Moldenhauer uſw. vor. Der
Bei=
fall ſteigerte ſich von Chor zu Chor. Beſonders freudige Aufnahme
fanden die beiden, eine Huldigung des Rheins darſtellenden Chöre „Grüß
dich, Gott, du ſchöner Rhein!” von Lautenſchläger, und der bekannte
„Rheinglaube” von Sonnet. Mit dem ſchönen Abendlied „Nun ade zur
guten Nacht”, in der Bearbeitung von Kehldorfer, fand das idhlliſche
Abendſtändchen einen wirkungsvollen Abſchluß.
Heſſiſches Landestheater.
Samstag
14. Juni
Sonntag
15. Juni
Montag
16. Juni
Großes Haus
Heines Haus
19.30—23 Uhr K 17 Bühnen= /20—22 Uhr, Zuſ=Miet. 113
Volksb. T Gr. 7 u.8 Hamlet/T Gr. 6. Die Pilger von Mehha
1.15—13 Uhr, Hauptprobe
Große Meſſe v. Wilh. Peterſen
19.30— 22.30 Uhr, A 26
Die Herzogin von Chicago.
20—22 Uhr. Uraufführung:
Große Meſſe v. Wilhelm Peterſen
Konzert des Muſikvereins
20—23 Uhr
Der Lumbeawend
oder Menn is Mann.
Keine Vorſtellung.
Dienstag 120-22 Uhr. R 17. D V. Gr. 1-41
17. Juni
Neues vom Tage
Mittwoch
18. Juni
Donnerstag,
13. Ju
Fre tag
20. Juni
19.30—22.30 Uhr. B 25
Die Herzogin von Chieago
19 30—22.30. E 27, T, Gr. I./
Hamlet
20—22 Uhr
Hans Grahl — Abſchiedskonzert
Samstag
21. Juni
20— 22. Zuſ=M. V14 u. V14
Gaſtſpiel d Frkf. Opernhauſ.
Orpheus und Eurydike
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
20—22 Uhr
2. (letzter) Tanzabend
der Tanzgruppe
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
18.30—22 30 Uhr. L 26
Sonntag
22. Juni
Lohengrin
Heſſiſches Landestheater. „Die Pilger von Mekka”,
komiſche Oper von Gluck, wird heute zum letzten Male im Kleinen
Haus in Szene gehen. Inſzenierung: Arthur Maria Rabenalt;
Bühnenbilder: Wilhelm Reinking; Tänze: Cläre Eckſtein.
Muſi=
kaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler. — Der Vorverkauf für die
morgen Sonntag im Großen Haus des Landestheaters zur
Auf=
führung gelangende neue — Kälman=Operette, „Die Herzogin
von Chicago” hat unter ſtärkſter Beteiligung des Publikums
eingeſetzt — Der Vorverkauf für die beiden Gaſtſpiele des
Frankfurter Opernhauſes am 21. Juni (Orpheus und
Eurydike von Gluck) und 24. Juni (Land des Lächelns von Lehär)
beginnt für Mieter am
allgemeiner am 18. Juni. An
desthegter im Opernhaus
Frank=
dieſen Abenden gaſt
ues vom Tage” die
furt mit Hind
hier letztn
7. Juni, in der
Premieren=
beſetzung gegebe:
Seite 6
Samstag, den 14. Juni 1930
Nummer 16
* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia. Der Film „Das Wolgamädchen” ſpielt im
Vor=
kriegsrußland, das Quartett Boris Baran gibt an
ein=
zelnen Stellen eine teils ruſſiſche, teils deutſche Liedbegleitung.
Trotzdem gelingt es dem Film nicht, eine ſpezifiſch ruſſiſche
Atmoſphäre zu ſchaffen, wie er überhaupt etwas im Kuliſſenhaften
ſtecken bleibt. Das Thema von dem Bauernmädchen, das ſich
wäh=
rend des Manövers in einen Kavallerie=Offizier verliebt, der ſie
nach wenigen Tagen verläßt, iſt zwar nicht ſehr neu und wird
durch die glückliche Wiedervereinigung am Schluß nicht origineller.
Auch die Durchführung erhebt ſich wenig über den kolportagehaften
Charakter des Stücks, und Evelyn Holt beſchränkt ſich darauf,
zart und blond zu ſein, ohne die Rolle, die ſich wohl hätte vertiefen
laſſen, einer wirklichen Geſtaltung zu unterwerfen. Im Ganzen
alſo ein Unterhaltungsfilm, der nicht ſchlechter und nicht beſſer iſt
als andere in dieſer Jahreszeit und höchſtens durch die
Mitwir=
kung des Quartetts über den Durchſchnitt hinausgehoben wird. —
Sehr nett ſind im Beiprogramm die Aufnahmen von Löwen,
Ge=
parden und anderen großen Katzen.
Union=Theater. „Landung im Paradies” wirkt wie
die Verfilmung einer der Geſchichten, die für amerikaniſche
Maga=
zine typiſch ſind, und weiſt dieſelben unentbehrlichen Beſtandteile
auf: Zunächſt natürlich eine unſchuldige Mädchenſchönheit, die
trotz rührender Augen und gelegentlichen kindlich=hilfloſen
Schluch=
zens ihr Flugzeug ſelbſt ſteuert und einen routinierten Sport= und
Lebemann kleinzukriegen verſteht; ſodann eben dieſer ſchwerreiche
junge Mann, der mit ſtahlhartem Griff Autos und Motorboote
lenkt, aber vor beſagter Schönheit jungenhaft hingebend wird, eine
herzlos=berechnende mondäne Frau, die im dramatiſchen Endkampf
von ihrer Rivalin gedemütigt wird, dazu konventionelle
Liebes=
dialoge, ein Milliardärsbad mit dazugehörigem Publikum, das
ſcheinbar von berufswegen nur im Badeanzug exiſtiert, Yachten,
Flugzeugabſtürze, handfeſte Sentimentalität, hinwieder eine kleine
moraliſche Note und ſelbſtverſtändlich ein ſchönes happy end.
Das Ganze iſt, wenn man gut gelaunt iſt, recht amüſant, es iſt
Tempo vorhanden, hin und wieder ein origineller Einfall, und
beſonders iſt alles eine Nüance friſcher, leichter und ironiſcher
hin=
geſetzt als in deutſchen Filmen ähnlicher Art. Die Vertonung
be=
ſteht aus der Wiedergabe verſchiedenartigſten Motorgeknatters von
Autos, Motorbooten und Flugzeugen und aus geſchickt gewählter
begleitender Muſik. Geſprochen werden nur die Liebesſzenen, und
zwar engliſch, das übrigens akuſtiſch deutlicher herauskommt als
das Deutſche in anderen Filmen. (Deutſche Ueberſetzung iſt
bei=
gegeben.) — Sehr gelungen in der Wiedergabe waren die
Tier=
ſtimmenimitationen zweier Muſikclowns. Ein ſehr intereſſanter
Kulturfilm zeigte die Entſtehung der Wanderdünen auf der
kuri=
ſchen Nehrung.
Orpheum. Bertrams Sommerbühne. Der humorvolle Schwank
„Unter Geſchäftsaufſicht” wird heute Samstag, abends 8.15 Uhr,
und morgen Sonntag, abends 8 Uhr, wiederholt. Sehr ſtarken
Anteil an dem Erfolg dieſes Schwankes haben die Darſteller,
obenan Bertram ſelbſt. — Sparkommiſſar Haſelhuhn iſt beſtimmt
ſeine Glanzrolle, denn beſſer hat man ihn noch nie geſehen. — B.
zieht alle Regiſter ſeiner Darſtellungskunſt, ohne jemals in den
verlockenden Fehler der Uebertreibung zu verfallen. Wenn er dem
tugendhaften Kleinſtädter ein Geſicht von dämlicher Geſtaltung
aufſetzt wenn er die Wandlung vom ſchafsgutmütigen unbedingt
zuverläſſigen Beamten zum fuchsteufelswilden Löwen in
Menſchen=
geſtalt durchführt, dann gibt es niemand, der nicht laut lachen
müßte. — Marga Peter zeigt als „Dame” von teufliſcher
Schlan=
genhaftigkeit beſeſſen, ein ſchier unerſchöpfliches Maß von
Wandel=
barkeit und gibt ihr beſtes feinſtes Können. Mit der Wahl dieſes
unverwüſtlichen Schwankes hat Bertrams Sommerbühne unbedingt
einen großen Treffer gemacht. Wer alſo Lachen gelehrt ſein will,
beſuche die beiden Vorſtellungen. Karten: Verkehrsbüro, De Waal,
Rheinſtraße 14.
Die Verhütung von Waldbränden. In Anbetracht der großen
Trockenheit, die eine erhöhte Brandgefahr der Wälder zur Folge
hat macht das Kreisamt Darmſtadt wiederholt auf den in ſeiner
Bekanntmachung über die Verhütung von Waldbränden bekannt
gegebenen Artikel 36 des Forſtſtrafgeſetzes aufmerkſam. Danach
iſt verboten: Wer mit unverwahrtem Feuer oder Licht einen
Wald betritt, oder ſich ihm in gefahrbringender Weiſe nähert, wer
im Walde brennende oder glimmende Gegenſtände fallen läßt
oder unvorſichtig handhabt; wer im Walde oder in ſeiner Nähe
ohne Erlaubnis, der Forſtpolizeibehörde Feuer anzündet. Wer
Waldflächen oder Grundſtücke ohne Erlaubnis der
Forſtpolizei=
behorde abbrennt oder bei einem Waldbrand der Aufforderung
eines zuſtändigen Forſtbeamten oder Ortspolizeibeamten zur
Hilfe=
leiſtung nicht nachkommt, obſchon er derſelben ohne erheblichen
eigenen Nachteil Folge zu leiſten vermag.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
(Aenderungen ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New
York ab Bremen=Bremerhaven D. Dresden 12. 6. D. Columbus
13. 6. D. Yorck 17. 6. D. Bremen 19. 6. D. Stuttgart 26. 6. D.
Europa 26. 6. D. Karlsruhe 1. 7. D. Berlin 3. 7. D. Columbus
4. 7. D. Bremen 8. 7. D. Seydlitz 10. 7. D. Europa 15. 7. D.
Dresden 17. 7. D. Yorck 23. 7. D. Bremen 25. 7. D. Columbus
29. 7. D. Stuttgart 31. 7. Nach New York via Halifax
ab Bremen=Bremerhaven D. Karlsruhe 1. 7. D. Seydlitz 10. 7.
Nach Canada (Halifax) D. Crefeld 11. 6. D. Karlsruhe
Nach Canada (Montreal) D. Trier ab Bremen 17. 6.
D. Köln 8. 7. Nach Boſton ab Bremerhaven D. Karlsruhe 1. 7.
Nach Boſton bzw. New York-Philadelphia-
Balti=
more-Norfolk (Frachtdampfer) D. Ilmar ab Hamburg 11. 6.,
ab Bremen 14. 6. (nicht nach Boſton) D. Harburg ab Hamburg
21. 6., ab Bremen 25. 6 (nicht nach New York). D. Hannover ab
Hamburg 2. 7., ab Bremen 5. 7 (nicht nach Boſton) Nach Nord=
Amerika=Weſtküſte D. Schwaben ab Hamburg /21. 6., ab
Bremen 24. 6. D. Portland ab Hamburg 2. 7., ab Bremen 5 7.
Nach Havana=Galveſton ab Bremen=Bremerhaven D.
Cre=
feld 11. 6. D. Seydlitz 10. 7. Nach Cuba=New Orleans
D. Minden, ab Hamburg 14. 6., ab Bremen 11. 6. D. Riol ab
Hamburg 9. 7., ab Bremen 12. 7. Nach Mittelbraſilien
und dem La Plata (Paſſagierdampfer) ab Bremerhaven D.
Sierra Morena 23. 6. D. Madrid 30. 6. D. Werra 21. 7. D
Sierra Ventana 11. 8. Nach Mittelbraſilien (
Fracht=
dampfer) ab Bremen D. Anatolia 18. 6. D. Eiſenach 21. 6. Nach
dem La Plata (Frachtdampfer) ab Bremen D. Alrich 28. 6.
Nach Nordbraſilien ab Bremen D. Abana 12. 7. Nach
Süd=Amerika (Weſtküſte) durch den Panamakanal D.
Odenwald ab Hbg. 11. 6., ab Br. 14. 6. D. Rhodophis ab Hbg.
18. 6., ab Bremen 21. 6. D. Wiegand ab Hamburg 25. 6., ab
Bre=
men 28. 6., durch die Magellan=Straße D. Ansgir ab Bremen 10.
6., ab Hamburg 14. 6. D. Spreewald ab Bremen 24. 6., ab
Ham=
burg 28. 6. D. Grandon ab Bremen 8. 7., ab Hamburg 12. 7. Nach
Weſtküſte Zentral= und Mittelamerika und
Me=
xikoMS. Erfurt ab Bremen 16. 6., ab Hamburg 21. 6.
Frucht=
fahrt Canar. Inſeln ab Bremen D. Arucas 21. 6. D.
Oro=
tava 5. 7. D. Arucas 19. 7 Nach Oſtaſien D. Lahn ab
Bre=
men 21. 6. ab Hamburg 25. 6. D. Deſſau ab Bremen 28. 6., ab
Hamburg 2. 7. D. Derfflinger ab Bremen 5. 7 ab Hamburg 9. 7.
D. Chemnitz ab Bremen 12. 7. ab Hamburg 16. 7. Nach
Auſtra=
lien D. Oder ab Hamburg 14. 6., ab Bremen 16. 6. D.
Aspha=
lion ab Hamburg 25. 6., ab Bremen 28. 6. D. Staßfurt ab
Ham=
burg 5. 7. ab Bremen 7 7. Nachder Levante ab Bremen ca.
8 Abfahrten im Monat. Nach Finnland ab Bremen 8täg.
Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab Bremen:
Ab=
fahrten alle 8—10 Tage. Nach Leningrad ab Bremen: je
nach Bedarf. Nach England ab Bremen-London 3—4
Ab=
fahrten in der Woche. Bremen-Hull 2 Abfahrten, in der
Woche. Bremen — Middlesborough — Newcaſtle
10tägig. Bremen-Hamburg—Frankreich: Abfahrten:
Montags von Bremen, Freitags von Hamburg. Afrika=
Linien: Hauptlinie nach Süd=Afrika D. Njaſſa ab Hamburg
21. 6. Hauptlinie nach Oſtafrika: D. Watuſſi ab Hamburg 28. 6.
Geſellſchaftsreiſen: 1. Nordkapfahrt D. Lützow ab
Bremerhaven 3. 7. Polarfahrt D. Sierra Cordoba ab
Bremer=
haven 12. 7. 2. Nordkapfahrt D. Lützow ab Bremerhaven 22. 7.
3. Nordkapfahrt D. Sierra Cordoba ab Bremerhaven 8. 8.
Richlige und falſche Vorſtellungen über den Bernf
der Sienokypiſtin.
Eine ſehr lehrreiche, wiſſenſchaftlich wohlbegründete und auf
genauer Kenntnis der Praxis beruhende Abhandlung über die
Stenotypiſtin bringt der ſechſte Band des vom Verband der
weib=
lichen Handels= und Büroangeſtellten (Berlin=Wilmersdorf)
herausgegebenen Jahrbuchs der Frauenarbeit aus der Feder von
Dr. Bode in Braunſchweig, der als Vorſtand des ſtenographiſchen
Landesamts und Herausgeber der „Wertſchrift” in Fachkreiſen ſich
eines ſehr guten Rufes erfreut. Wir geben einen Auszug aus dem
Aufſatze hier wieder: Stenotypiſtin ſein heißt berufsmaßig
Kurz=
ſchrift und Schreibmaſchine verwenden zur Herſtellung von
Rein=
ſchriften. Die Tätigkeit iſt an ſich keine einheitliche, ſie iſt oft
ge=
miſcht mit anderer Arbeit, wie ſie in den Kontoren und
Schreib=
ſtuben vorkommt, der Beruf kann außerdem eine Tätigkeit als
Ab=
ſchreiberin, als Korreſpondentin wie als Privatſekretärin bedeuten
und iſt, wie der Verfaſſer beſonders hervorhebt, nicht mechaniſch,
weil verſtändiges Stenographieren nie mechaniſch ſein kann, um
ſo weniger, als die Eigenart des Diktierenden berückſichtigt werden
muß. Für die Höchſtleiſtungen kommen folgende Eigenſchaften in
Betracht: Gute Nerven, Handgeſchicklichkeit, Beherrſchtheit,
Raum=
ſinn, Augenmaß, Reaktionsgeſchwindigkeit, Unempfindlichkeit gegen
ſtörende Reize, Fähigkeit zum Umſetzen von Schall in Bewegung,
Fähigkeit zum Mehrfachhandeln, Konzentration, Gedächtniskraft,
Finden von Widerſprüchen, Kombinationsfähigkeit, Erkenntnis des
Weſentlichen. Das Stenographieren iſt eine ſtändige
Mehrfach=
arbeit und reibt ſtark auf. Die Durchſchnittsgeſchwindigkeit, mit
der diktiert wird, liegt meiſtens unter 150 Silben in der Minute,
aber ſchon die Schnelligkeit von 120 Silben in der Minute, und
zwar 10 Minuten hintereinander, bedeutet eine achtbare Leiſtung.
Unerläßliche Vorausſetzung iſt die volle Beherrſchung der
Mutter=
ſprache.
Die gute Maſchinenſchreiberin kann normalerweiſe, ohne ihre
Geſundheit zu gefährden, über 44 000 Anſchläge am voll
ausgenutz=
ten Tage auf die Dauer nicht leiſten, wenn Durchſchläge gemacht
werden müſſen. In einigen Betrieben wird mehr gefordert, das
hält man aber nicht ſehr lange aus. Verſuche, im Akkord
Maſchi=
nenſchreiben zu laſſen, haben bislang im allgemeinen nicht
befrie=
digt, da das zu liefernde Werkſtück in jedem einzelnen Falle,
außer bei Schemabriefen, anders ausſieht; die Arbeit des
Steno=
graphierens kann überhaupt nicht genormt werden. Leider wird
die Stenotypiſtin nicht nach ihrem Werte bezahlt, nach den
gelten=
den Tarifen iſt ſie meiſt unterbewertet.
Die Berufsinvalidität der Stenotypiſtinnen liegt hoch. Die
Nerven halten ſelten länger als 15 Jahre ſtand.
Die Stenotypiſtin bedarf einer Berufsvertretung, als die aber
die Stenographenvereine, ſo Nützliches ſie auf dem Gebiete der
Weiterbildung und Werbetätigkeit leiſten, nicht gelten können.
Ihre Berufsvertretung findet ſie am beſten in der Vereinigung,
die die wirtſchaftlichen Intereſſen der Handels= und
Büroangeſtell=
ten ſeit mehr als 40 Jahren tatkräftig wahrt.
Steis
Prassel-Kaffeß Eisch geröstet Schulstr. 10
Muſikverein. Der Muſikverein hat ſein letztes dieswinterliches
Konzert in die geplante Feſtwoche der 600=Jahrfeier der Stadt
gelegt. Da die Städtiſchen Feiern aus bekannten Gründen
aus=
fallen, wird es die hieſige Bevölkerung um ſo mehr begrüßen, die
Uraufführung der „Großen Meſſe” des genialen Muſikers
Wil=
helm Peterſen unſeres Mitbürgers, mitzuerleben, um ſo in
würdigſter Weiſe die Tage, feſtlich im beſten Sinne, zu begehen.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Reinhold Bender,
Schüler der Opernſchule der Städt. Akademie für Tonkunſt (
Ge=
ſangsklaſſe Prof Beines) erhielt anläßlich der Aufführung der
Operette. Die Roſe von Stambul” im Sommertheater Bernburg
a d. Saale folgende Kritiken; Volkswacht: Der neue Tenor
Reinhold Bender ſtand mit ſeiner famoſen und ſicheren Stimme
im Vordergrund und holte ſich als Achmed Bey lebhaften Beifall
auf offener Szene. Anhalter Kurier; Außerordentlich
gefiel daneben aber auch der neue Tenor Reinhold Bender, der
mit ſeiner ſehr kräftigen, ungehemmt ausſtrömenden Stimme wohl
gleich ſo und ſo viel Dutzend Mädchenherzen ſchneller ſchlagen ließ;
beſonders ſein Geſang im 2. Akt ließ aufhorchen, dazu nahm auch
ſein gefälliges einfaches Spiel für ihn ein, ſodaß es an lebhaftem
Sonderbeifall nicht fehlte, Köthen=Volkswille; Unter
den neuen Kräften ragte R. Bender hervor, der als Achmed Bey
einen prachtvollen Tenor entfaltete und ein gefälliges Spiel bot.
Köthenſche Zeitung: Als Tenor ſtellte ſich Reinhold
Ben=
der vor. Sein Geſang, beſonders im 2. Akt, überaſchte aufs
An=
genehmſte: Kraftvoll die gut klingende Stimme und wie aus
einem Guß ſein Spiel.
— Gartenkonzert im Hotel Prinz Heinrich. Wo gehen wir
heute Samstag abend und morgen Sonntag abend hin? Ins
Hotel PrinzHeinrich zum Gartenkonzert mit Tanz.
(Vgl. Anzeige.)
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſft die letzte Bezugsguittung beizufügen. Anonyme Anfagen wrrde
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindſichkelt.
Mieter. Die Kündigung muß, da der 15. Juni ein Sonntag
iſt, ſpäteſtens am 16. Juni auf 30. Juni erfolgen.
H. V. Ja. Näheres erfahren Sie bei der Geſchäftsſtelle des
Amts=
gerichts.
E. W. 100. In der geſetzlichen Miete von 120 Prozent der
Friedens=
miete ſind enthalten 17 Prozent für laufende Inſtandſetzungskoſten und
8 Prozent für große Inſtandſetzungskoſten. Wenden Sie ſich an das
Städtiſche Hochbauamt.
W. in L. Nach den Vertragsbeſtimmungen könnte nur eine dem
Schuldner ſpäteſtens am 1. Juli 1930 zugehende Kündigung des
Kapital=
reſtes auf Ende September 1930 in Frage kommen. Einer Aenderung des
Zinsſatzes, abweichend von demjenigen, der von der Sparkaſſe für
Spar=
einlagen vergütet wird, wird eine neue Abrede mit dem Schuldner
vor=
aufgehen müſſen.
K. K. 66. Der Ehemann kann die Schlüſſelgewalt der Ehefrau
aus=
ſchließen. Dieſe Ausſchließung wird, um rechtswirkſam zu ſein, im
Güterrechtsregiſter auf einſeitigen Antrag des Ehemanns bekannt
ge=
macht. Wenn die Frau glaubt, daß ſich dieſe Ausſchließung als
Miß=
brauch des Rechtes des Mannes darſtellt, iſt von ihr das
Vormund=
ſchaftsgericht (Amtsgericht) anzurufen.
M. B. Die Urlaubsfrage iſt im Tarifvertrage geregelt.
Wen=
den Sie ſich an das ſtädtiſche Arbeitsamt.
F. S. Die Reinigung der Mieträume und der
dazu=
gehörigen Hausteile (Treppen, Böden, Oefen uſw.) die
infolge des Gebrauchs durch den Mieter notwendig wird obliegt
dem Mieter, eine Reinigung des Hofs wohl nur im Falle des
Ein=
bringens von Kohlen durch den Hof. Es dürfte ſich empfehlen, die
Vermieterin auf dieſe Rechtslage aufmerkſam zu machen.
Gelbe Raucherzähne. „Nach langem Suchen endlich das Richtige für
meine Zähne. Nach dreimaligem Gebrauch blendend weiße Zähne, trotzdem —
dieſelben durch vieles Rauchen braun und unſchön wirkten. Ich werde
nichts anderes mehr gebrauchen, als Chlorodont.” B., Horſt Berg.
Chlorodont: Zahnpaſte 60 Pf. und 1 Mk., Zahnbürſten, Mundwaſſer 1 Mk. *
bei höchſter Qualität. In allen Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben.
Tageskalender für Samstag, den 14. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr, K 17:
„Hamlet.” — Kleines Haus, 20 Uhr, T (12): „Die Pilger von
Mekka.” — Orpheum 20½ Uhr: Unter Geſchäftsaufſicht.”
— Konzerte: Schloßkeller, Hotel Schmitz, Bockshaut,
Sport=
platz=Reſtaurant, Hotel Prinz Heinrich, Zum Datterich,
Reſtau=
rant Bender, Kaffee Jöſt, Perkeo. —
Herrngartenkaf=
fee 16 und 20 Uhr: Konzert. — Schuls Felſenkeller,
20 Uhr: Konzert, — Kinovorſtellungen: Union=
Thea=
ter, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Ein 48jähriger Handwerksmeiſter hatte ſich am
Fr=
vor dem Bezirksſchöffengericht wegen fahrläſſiger
Körperverle=
zu verantworten. Er war am 25. Juli 1929, von Bensheim
mend, durch Auerbach gefahren. Vor dem Hotel „Zur Krone
er einen Verkehrsomnibus halten. Die Fahrgäſte waren
nach rechts auf den Fußſteig ausgeſtiegen und hatten bezahlt
Angeklagte ermäßigte ſein Tempo auf, wie er ſagt, 15—
Geſchwindigkeit. Nach Ausſagen der Zeugen waren es 20—
bei dem Omnibus kam plötzlich ein Kind in das Auto des
klagten geſprungen. Er riß die Steuerung links herum, ſoda
Wagen auf den linken Fußſteig zu ſtehen kam. Trotzdem r
das Kind noch von dem einen Kotflügel berührt, fiel nieder
trug Hautverletzungen und eine Nervenerſchütterung davon.
Zeugen verſichern durchweg, daß der Angeklagte alles getan
was man in einem derartigen Falle tun kann,
insbeſonder=
er auch rechtzeitig Signal gegeben habe. Der Vertreter der
S=
anwaltſchaft ſtellt die Strafe dem Ermeſſen des Gerichts an
Das Bezirksſchöffengericht erkennt auf Freiſpruch.
Ebenfalls wegen fahrläſſiger Körperverletzung hat ſie
Darmſtädter Zimmermann zu verantworten. Er iſt mit
Auto am Marienplatz, in der Einbiegung der Sandſtraße
einem Radfahrer, einem Zimmermeiſter, zuſammengeſtoßen.
der Radfahrer einen Bluterguß im Fuß und Fleiſchwund
Armen und Beinen erlitt. Der Radfahrer hat ohne Zweife
Mitſchuld an dem Zuſammenſtoß, da er ſich beim Einbiegen
Sandſtraße unzweckmäßig verhielt. Er iſt dafür auch ſchor
Amtsgericht beſtraft worden. Das Bezirksſchöffengericht e
gegen den Angeklagten auf eine Geldſtrafe von 20 Mark.
Ein 31jähriger Mann hatte die Vertretung einer
Fabri=
nommen. Die Fabrik ſandte ihm eine Muſterkollektion im
von etwa 200 Mark. Da er keine Aufträge erhalten konnt
kaufte er die einzelnen Stücke der Kollektion und machte
durch der Unterſchlagung ſchuldig, und ſandte der Fabrik
Auftrag ſeines Schwagers, ohne dieſen zu benachrichtigen. 9
Nachahmung der Unterſchrift ſeines Schwagers beging er
Urkundenfälſchung. Der Angeklagte iſt geſtändig. Er h.
bitterer Not gehandelt. Das Bezirksſchöffengericht verurtei
zu zwei Wochen Gefängnis.
Ein außerordentlich leichtſinniges Bürſchchen ſtand in
22jährigen jungen Mann aus Darmſtadt vor den Schran=
Bezirksſchöffengerichts. Er beging Zechprellereien, ſchädig
ihm bekannte Mädchen um eine Broſche und um einen Rege
und einen Kellner um einen Ring. Er machte ſich ferne
ſchweren Urkundenfälſchung in einem Sparkaſſenbuch ſchuldi
Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragt für die verſch
Vergehen eine Geſamtgefängnisſtrafe von vier Monater
Bezirksſchöffengericht verurteilte den Angeklagten zu vier
ten und drei Wochen Gefängnis und rechnet ihm einen
drei Wochen Unterſuchungshaft an.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlſch als Hinweiſe auf Anzeigen zu
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritſk.
— Reichsbund der Zivildienſtberecht
Monatsverſammlung am Montag, den 16. Juni: Berichter
über den Landesverbandstag.
— Schuls Felſenkeller, Dieburger S
Heute, Samstag, den 14. Juni, abends 8 Uhr, ſowie
Sonntag, den 15. Juni, finden in Schuls Felſenkeller wiet
Konzerte, ausgeführt vom Städt. Orcheſter, ſtatt. (Vergle
zeige.)
Im Sportplatz=Reſtaurant und Café amB
falltor iſt in dem ſchönen, ſchattigen und ſtaubfreien Ge
einer Tanzfläche im Freien Gelegenheit zum Tanz gege
konzertiert täglich Charlie Fornoff von der Barberina
— Hotel Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof
ſtaltet, wie aus der Anzeige erſichtlich, heute Samstag und
Sonntag abend wieder Konzert mit Tanz. Dieſe ger
Abende im Hotel Poſt finden ſtets beſonders ſtarken Zuſp
Einrichtung des Vorgartens ermöglicht bei dem derzei
Wetter auch angenehmes Sitzen im Freien unter Bäm
Blumen.
Im württ. Schwarzwald liegt am Zuſammenfluß
und Klein=Enz, im Talknotenpunkt zwiſchen den bewald
gen lieblich eingebettet, Calmbach. Ernſt und würl
chwellenden Teppich ſaftiger Wieſen das ſtattliche Dorf;
licher und beliebter Erholungsort.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 14. Juni.
11.00: Landestheater Darmſtadt: Akademiſche Feier zum 60
Jubiläum der Stadt Darmſtadt.
14.30: Jugendſtunde.
16.00: Verdi: Ouv. zu „Nebukadnezar” — Rubinſtein:
aus „Feramors”, — Leoncavallo: Arie aus Zaza‟
Fantaſie La Traviata”. — Offenbach: Zwei Arien u
aus „Hoffmanns Erzählungen”. — Halevy; Ballettn
da
„Die Jüdin”. — Weber: Ouv. zu „Oberon”.
dante aus der Sinfonie mit dem Paukenſchlag. —
Arie der Undine. — David; Thema und Variatio=
Schuberts Sehnſuchtswalzer. — Liſzt: Du biſt wie eine
Es muß ein Wunderbares ſein. — Wagner: Preislied
Meiſterſinger von Nürnberg” — Translateur: Wien
blätter. — Blankenburg: Freiheitsjubel.
18.00: St. Peterskirche: Kantate Nr. 137 „Lobe den He
mächtigen König der Ehren”, von Joh. Seb. Bach.
18.40: Weſen und Bedeutung der Arbeiterwohlfahrt.
19.05: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.30: Konzert. Schröder: Deutſchlands Ruhm. — Offenb=
„Orpheus in der Unterwelt”. — Rhode: Einzug d
königin. — Komzak: Münchner Kindl. — Hannema
datenlieder=Potp. — Bonn: Graf Alexander von S
Marſch. — Marſch des Heſſiſchen Kreisregiments. — Fr
Marſch.
20.30: Heitere Stunde mit Hans Reimann.
21.00: Leo=Fall=Abend. U. a.: Brüderlein fein. Altwier
ſpiel in einem Akt.
23.20: Unterhaltungskonzert, Kapelle Eduard Stecher.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend,14. Junf.
15.00; Frauenſtunde. Der künſtleriſche Geſchmack und die
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert,
17.30: Arbeitsgemeinſchaft für Funkpädagogik.
17.55: Dr. Gerh. Kryßig: Wirtſchaftliche Monopolmächte
wart
18.20:
18.40:
19.05:
19.30:
D.ad
Alfred Mühr: Der Huno, mein Kamerad.
Prof. Dr. Sachs: Jahrtauſende der Muſik.
Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
K. Foerſter: Das Geſicht des Gartens im Juni.
20.00: „Der Raſtelbinder.” Operette von Franz Lehar.
Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach.
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J. H.
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Nähe
1
*e
*
E
umer 163
Aus Heſſen.
aru
Arbeilgen, 13. Juni. Sammlung. In der Zeit vom 14.
5. M. veranſtaltet der hieſige Arbeiterwohlfahrtsausſchuß eine
ing, die zur Unterſtützung von notleidenden Familien, Alten und
en und erholungsbedürftigen Kindern dienen ſoll. Hoffentlich
je Sammler allenthalten eine offene Hand, ſo daß dem guten
ine recht anſehnliche Summe überwieſen werden kann.
mzhauſen, 13. Juni. Saatenſtand. Die hieſige Gemarkung
ſen Saatenſtand auf wie er ſeit Jahren nicht zu verzeichnen iſt.
rn ſteht in der ganzen Gemarkung vollkommen dicht und hat
ze von 2 bis 2,30 Metern. Der Hafer ſteht auch ſehr gut. Das
ſteht in voller Blüte und verſpricht eine gute Ernte, mit der
onnen werden dürfte. Die Kartoffeln haben ſich durch die feucht=
Witterung raſch entwickelt, beſonders die neuen Saatkartoffeln.
n Hoffnungen auf eine gute Ernte ſind gegeben.
ſriesheim, 13. Juni. Herr Gemeinderechner Kunz, der ſchon vor
hren die für Gemeinde= und Staatsbeamten feſtgeſetzte
Alters=
rreicht hatte, tritt am 1. Juli d. J. in den Ruheſtand. Es liegt
Abſicht der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates, die
nzuſparen und einen Gemeindebeamten mit der Wahrnehmung
häfte der Gemeindekaſſe zu betrauen. — Da der vom Kreisamt
rau für den 6. Juli d. J. angeſetzte Wahltag für die
Beigeord=
ihl ſich als ungünſtig erwieſen hat, da einige Vereine an dieſem
auswärtigen Veranſtaltungen gehen, ſoll durch
Gemeinderats=
der Wahltag auf einen ſpäteren Sonntag verlegt werden. —
twoch vormittag, kurz nach 11 Uhr, wurde die hieſige
Einwohner=
eder einmal durch das Heulen der Feueralarm=Sirene erſchreckt.
Holzſchuppen des Herrn Friedrich Hirtzinger in der
Ludwig=
ar durch die Unvorſichtigkeit eines kleinen Mädchens ein Feuer
chen, das aber durch das raſche Eingreifen von Nachbarsleuten
werden konnte, ſo daß die alsbald zur Stelle geweſene
Feuer=
nicht mehr einzugreifen brauchte. — In der Nacht zum
Pfingſt=
wurde an der Vorgarteneinfriedigung eines Hauſes in der
darmſtädterſtraße durch Nachtſchwärmer allerhand Schaden ver=
Die Polizei glaubt, den Tätern auf der Spur zu ſein. — Wie
kehren die für die Dauer der Beſetzung dem Kreisamt
Groß=
nterſtellten Orte der Kreiſe Darmſtadt und Offenbach mit
Wir=
n 1. Juli d. J. wieder in ihre früheren Verwaltungsbezirke
Erfelden, 13. Juni. Ihren 88. Geburtstag begeht am
Wochen=
älteſte Ortseinwohnerin, Marie Maul, geb. Seipel.
berſtadt, 13. Juni. Verein Soldatenkameradſchaft
adt. Jubiläum des 40jährigen Beſtehens am
Juni 1930. In der am letzten Mittwoch im Weinreſtaurant
geob abgehaltenen Sitzung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes
ltbürgermeiſter Karl Schäfer in ſeiner Eigenſchaft als erſter
dent für die von den Feſtausſchüſſen bisher entfaltete lebhafte
zur Vorbereitung des am 28., 29. und 30. Juni hier
ſtattfin=
fubiläums des 40jährigen Beſtehens des Vereins
Soldaten=
chaft. Er gab zunächſt einen Ueberblick über die Beteiligung
ger Krieger= und Militärvereine. 34 Vereine werden ſich zu
zuge und der großen Jubiläumsfeier am Feſtſonntag in
Eber=
inden. Die Arbeit des Ausſchuſſes galt vornehmlich der
Feſt=
es Programms, von dem bisher nur der große Rahmen
be=
tr. Der Feſtzug am Feſtſonntag wird Höhepunkt der Feier
it ihm ſoll eine Gefallenenehrung durch ein Halt auf dem Wege
m Schweigen und Glockengeläute verbunden werden.
Einzel=
rden demnächſt bekanntgegeben werden. Die Feſtmuſik ſtellt die
Edelweiß”. In Uebereinſtimmung mit dem feſtgebenden Verein
Ausſchuß beſchloſſen, den Feſtmontag, der auf den 30. Juni
dem die dritte Zone von der Beſatzung geräumt werden wird,
e, abends um 10 Uhr auf dem Feſtplatze im Walde zu veran=
Befreiungsfeier zu verherrlichen. Das ſoll in Form
oßen vaterländiſchen Kundgebung geſchehen, in deren
Mittel=
ge Anſprache, gehalten von Herrn Redakteur Heinz Heinrich
ſtehen wird. Umrahmt wird die Feier von muſikaliſchen,
ge=
i und turneriſchen Darbietungen, die auf den beſonderen Sinn
gebung abgeſtellt ſein werden. Zum Schluſſe wird ein großes
euerwerk auf dem Sportplatze, nahe dem Feſtplatze, abgebrannt
Eberſtadt, 13. Juni. Ein unglücklicher Schuß. Ein
Einwohner, der nach einem auf dem Dach eines Nachbarhauſes
Sperling ſchießen wollte, traf dabei unglücklicher Weiſe eine in
ichbarten Hauſe am Fenſter befindliche Frau in den Nücken.
rweiſe wurde die Frau nur leicht verletzt. Die näheren
Er=
n wurden ſofort aufgenommen. —
Reichsarbeiter=
ag. Anläßlich des am kommenden Sonntag überall ſtattfinden=
93=Arbeiterſportwerbetages finden hier ſeitens des Ortskartells
ur. Arbeiterſport und Körperpflege zwei größere Veranſtaltun=
Die eine beginnt nachmittags um halb 4 Uhr auf dem
Schloß=
andere um halb 6 Uhr auf dem Marktplatz. Außer
turneri=
d radſportlichen Darbietungen verſchönen die Geſangvereine
iſt und Laſſalia die Veranſtaltungen durch Chorvorträge. Die
ellt die Kapelle Edelweiß. — Blutlausvertilgung.
Auftreten der Blutlaus an Obſtbäumen in der Gemarkung
feſtgeſtellt worden iſt, fordert die Bürgermeiſterei alle Beſitzer
hter auf, bis 15. Juli alle Bäume gründlich zu reinigen und
g mit Blutläuſen behaftete Aeſte und Bäume zu entfernen.
ngeſellſchaft E. V. hält am Samstag abend in ihrem
Vereins=
ergſträßer Hof) eine Mitgliederverſammlung ab. — Außerdem
am Samstagabend im Gaſthaus „Zur Linde‟ (Eidenmüller) die
gen zwecks Beſprechung der bevorſtehenden Geburtstagsfeier
Pfungſtadt, 13. Juni. Heugrasverſteigerung. Am
den 16. Juni, nachmittags, wird im Rathaus das Heugras
Grummet) von ungefähr 100 Morgen Gemeindewieſen
öffent=
eigert. — Die Arbeiterwohlfahrt führt am Sonntag auch hier
umentag durch. — Radfahrerfeſt. Das 9. Gaufeſt des
des Heſſiſchen und Naſſauiſchen Radfahrerbundes findet vom
3. Juni hier ſtatt. Ein Fackelzug mit einem anſchließenden
3 eröffnet die Veranſtaltung. Die Wettkämpfe am Sonntag
vor=
ſeſtehen aus Reigenfahren, Kunſtreigen, Radballſpielen uſw.
Feſtzug iſt ein Preiskorſo durch die Hauptſtraßen Pfungſtadts
n. Bei dem Feſtakt am Sonntag nachmittag treten die
Gau=
hrer geſondert auf. Das Feſt findet durch ein Volksfeſt am
ſeinen Abſchluß. — Das Zollamt Pfungſtadt teilt mit, daß die
2 Finanzamt an die Landwirte ergangenen Erlaſſe über Ernte=
929 bis zum Montag, den 16. Juni, verrechnet werden müſſen.
koßdorf, 13. Juni. Generalverſammlung Am Sonn=
15. Juni, nachm. 4 Uhr, hält die Spar= und Darlehnskaſſe
b. H. Noßdorf ihre 40, ordentliche Generalverſammlung im
ädter Hof” ab. Dabei erfolgt auch Ehrung von Gründern
Samstag, den 14. Juni 1930
Seite7
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Juni. Spar= und
Darlehns=
kaſſenvereine. G. m. u. H. Die am kommenden Samstag abend
im Sälchen des Gaſthauſes „Zum goldenen Anker” (Fiſcher)
ſtattfin=
dende Generalverſammlung iſt von beſonderer Wichtigkeit. Neben der
Genehmigung der Bilanz und der Vorſchläge über die Verteilung des
Reingewinns wird auch Bericht erſtattet werden über die Entwicklung
des Aufwertungsfonds und über den vorausſichtlichen Prozentſatz der im
Jahre 1932 ſtattfindenden allgemeinen Aufwertung. Auch über das vor
Jahresfriſt höchſt aktuelle Thema „Auflöſung der Raiffeiſenbank” und
Beitritt zu dem neu gegründeten Geldinſtitut wird eingehend beleuchtet
werden. Schließlich werden noch Ergänzungswahlen vorgenommen, die
gleichfalls das Intereſſe aller Mitglieder wachrufen müßten. In
Anbe=
tracht der Wichtigkeit der Tagesordnung ſollten alle Mitglieder der
Verſammlung beiwohnen.
— Dieburg, 13. Juni. Am 19., 20. und 21. Juli d. J. findet
be=
kanntlich in Dieburg der Heſſiſche Landesfeuerwehrtag ſtatt. Verbunden
mit dem Landesfeuerwehrtag iſt das 60jährige Jubiläum der
Freiwil=
ligen Feuerwehr Dieburg. Die Vorbereitungen zu einer würdigen
Aus=
geſtaltung dieſer Tagung ſind bereits in vollem Gange. Die
Anmeldun=
gen laufen in großer Zahl ein. Mit dem Landesfeuerwehrtag iſt eine
Ausſtellung von Feuerwehrgeräten und Utenſilien verbunden.
Cd. Michelſtadt, 13. Juni. Michelſtadt als Tagungsort.
Am kommenden Samstag und Sonntag veranſtaltet in Michelſtadt der
Heſſiſche Fechtverein Waiſenſchutz ſeine 38. Landesverſammlung. Nach
einer Oberfechtereiſitzung am Samstag nachmittag findet abends im
Städt. Saalbau ein Unterhaltungsabend ſtatt, bei dem u. a. auch der
ebgl. Kirchenchor Michelſtadt mitwirkt. Am Sonntag trifft dann ein
Extrazug mit den auswärtigen Teilnehmern der Landesverſammlung
hier ein, außerdem bringen dieſe die geſamte Stadtkapelle Offenbach und
die Liga=Reſerve der Offenbacher Kickers mit. Die Kapelle veranſtaltet
dann vormittags nach Schluß des Gottesdienſtes auf dem Marktplatze
ein Platzkonzert und ſpielt nachmittags im Stadion. Die Liga=Reſerve
der Offenbacher Kickers und die 1. Elf des V. f. L. Michelſtadt treffen
ſich zum Freundſchaftsſpiel. Außerdem finden noch andere ſportliche
Ver=
anſtaltungen wie Handballſpiele, Schwimmen und dergleichen ſtatt. Den
Abſchluß des Tages bildet dann die Rathausbeleuchtung.
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m. Beerfelden, 13. Juni. Stiftung für die Schule. Herr
A. S. Roſenthal beſichtigte kürzlich auf Einladung des Schulleiters das
hieſige Schulhaus und fand, daß auch im Innern manches gemacht ſein
müßte, was ſich die Gemeinde gegenwärtig infolge der wirtſchaftlichen
Verhältniſſe nicht leiſten kann. Nunmehr hat Herr Roſenthal bei der
hieſigen Volksbank ein Konto über 5000 Reichsmark eröffnet zum
Legen neuer Böden, Beſchaffung neuer Schulbänke uſw., kurzum zwecks
Beſſerung der hygieniſchen Verhältniſſe im Schulhaus. Hoffentlich läßt
die Erlaubnis zur Ausführung dieſer Verbeſſerungen, durch die
Ge=
meindevertretung nicht allzu lange auf ſich warten, nach dem Willen des
Stifters ſollte nämlich ſofort begonnen werden. Kinder, Eltern und
Schule werden es Herrn Roſenthal danken, daß er ſo viel Intereſſe an
dem Wohlergehen der Jugend betätigt.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 13. Juni. Heuernte. Bei
günſtig=
ſtem Wetter geht eben die Heuernte vor ſich, dieſelbe iſt an Güte und
beſonders an Menge geradezu hervorragend. Wer den Ertrag von
Wie=
ſen und Grasgelände abzugeben hat, wird wenig Freude erleben, denn
die Preiſe ſind niedrig, aber der Viehbeſitzer freut ſich der vollen Scheune
und das Ausſehen der Heukonſumenten wird bis zur nächſten Heuernte
von dem überfüllten Heuſtock Zeugnis geben.
Bb. Bensheim, 12. Juni. Aus dem Stadtparlament. Die
letzte öffentliche Sitzung des Bensheimer Stadtrates geſtaltete ſich zu
einer Dauerſitzung, die mit einer halbſtündigen Pauſe von 4 Uhr
nach=
mittags bis 12 Uhr mitternachts währte. Auf der Tagesordnung
ſtan=
den nur vier Punkte. 1. Mitteilungen: Beigeordneter Krenkel teilt mit,
daß die Vertilgung der Feldmäuſe mittels vergifteter Frucht nur in den
ſtadteigenen Wieſen und Kleinäckern durchgeführt werden konnte, weil
das Wachtstum der Frucht ſchon zu weit vorgeſchritten war. Ueber den
Erfolg iſt noch nichts zu ſagen, er kann ſich erſt ſpäter zeigen. 2.
Be=
ratung des Voranſchlages für 1930: Nach einleitenden Ausführungen
über die ſchwierige Lage der Kommunen im Allgemeinen und der Stadt
Bensheim im Beſonderen, die in erſter Linie durch die großen Laſten der
„Wohlfahrtspflege, die Geſetzgebung und Verſtopfung geeigneter
Ein=
nahmequellen verurſacht ſeien, und der Mitteilung, daß das
urſprüng=
liche Defizit von 205 000 Mark durch ſcharfe Einſparungsmaßnahmen
auf 89 000 Mark herabgedrückt worden iſt, wurde nach Ablehnung des
ſozialdemokratiſchen Antrages auf Eröffnung einer Generaldebatte in
die Spezialdebatte der einzelnen Rubriken — 85 an Zahl — eingetreten.
Es waren insgeſamt von den Fraktionen 100 Anträge ſchriftlich geſtellt
worden, darunter von den Kommuniſten allein deren 50, die ſich auf
Sonderwünſche erſtreckten. Bei Rubrik 25, Volks= und
Fortbildungs=
ſchulen, erhob ſich eine längere Debatte, unter anderem auch über den
ſtets wiederkehrenden Antrag der Linken auf Lernmittelfreiheit, der
ab=
gelehnt wurde. Rubrik 29, Wohlfahrtspflege, erfährt die Feſtlegung von
erheblichen Abſtrichen bei den Abteilungen Unterſtützung von Klein= und
Sozialrentnern. Rubrik 35, Allgemeine Verwaltung, veranlaßte den
Bürgermeiſter zu energiſchen Richtigſtellungen gegenüber gewiſſen
un=
richtigen Behauptungen und Irrtümern, die in der Bevölkerung Platz
gegriffen haben. Dabei wurde die ſtädtiſche Beamtenſchaft, deren
un=
tadelige Pflichterfüllung hervorgehoben werden konnte, in Schutz
genom=
men gegenüber einigen Vorwürfen. Rubrik 40, Oeffentliche
Feierlich=
keiten. Die ſtadtſeitige Beteiligung, ſoweit ſie finanzielle Opfer
erfor=
dert, ſoll möglichſt beſchränkt werden, eine beſondere Kommiſſion ſoll
in dieſer Beziehung zwecks Nachprüfung von Fall zu Fall eingeſetzt
wer=
den. Nubrik 57 Betriebsmittel. Ein Antrag der Sozialdemokraten,
alljährlich 2000 Mark bis zur Anſammlung von 50 000 Mark
zurückzu=
legen, wurde abgelehnt. Rubrik 68, Erbauung gemeinheitlicher
Ge=
bäude. Für Umbauarbeiten im Rathaus wurden 1000 Mark verlangt
und genehmigt. Rubrik 80, Kleinwohnungsbau. Verwaltungsſeitig
zur Beſchaffung von Baracken zur Unterbringung von Ausgeſetzten
an=
geforderte 10 000 Mark wurden nur zur Hälfte bewilligt. Zur Abdeckung
des Defizits beantragte die Verwaltung Erhöhung des Finanzzuſchlags
auf Gas von bisher 3 Pfg. auf 5 Pfg. je Kubikmeter Gas. Weitere
Er=
höhung finden die Umlagen und Sondergebäudeſteuer. Erſtere betragen
für 1930: Gewerbeſteuer vom Kapitel 98 Pfg., vom Ertrag 272 Pfg.,
Grundſteuer bzw. Sondergebäudeſteuer 27 Pfg. vom bebauten, 53 Pfg.
vom unbebauten Grundbeſitz, alles je 100 Mark Steuerkapital. Selbſt durch
dieſe ſteuerliche Mehrbelaſtung kann ein reſtlicher Defizitbetrag von etwa
12000 Mark nicht gedeckt werden und hofft die Verwaltung auf
miniſte=
rielle Genehmigung des Voranſchlages und der Steuererhöhungen.
Ein gukes Obſtjahr für Deutſchland und ganz Europa.
Ganz Europa rechnet für 1930 mit einem guten Obſtjahr. Der
Blüteverlauf iſt überall gut geweſen, und ſo glaubt man hinſichtlich von
Pfirſichen, Kirſchen, Birnen, Aprikoſen, Stachelbeeren, Johannisbeeren
und Pflaumen mit einem überdurchſchnittlichen Ertrag rechnen zu
kön=
nen. Deutſchland hat in dieſem Jahre den Vorteil genoſſen, daß die
Mai=Nachtfröſte ausgeblieben ſind, ſo daß man, falls der Hagel keinen
größen Schaden anrichtet, auch bei uns mit der Obſternte wird zufrieden
ſein können. Die jugoſlawiſche Konkurrenz der deutſchen Pflaume wird
in dieſem Jahre weniger ſtark in die Erſcheinung treten, da zwar die
Ernteausſichten auch in Serbien günſtig ſind, jedoch zur Rationaliſierung
des ſerbiſchen Obſtbaues ſowie aus Gründen der Schädlingsbekämpfung
viele alte Bäume und ganze Baumbeſtände dort gerodet worden ſind.
Dagegen beſtehen Beſorgniſſe hinſichtlich der deutſchen Pflaumenausfuhr
nach England, da einmal dort noch größere Pflaumenbeſtände
vorhan=
den ſind, andererſeits die amerikaniſche Pflaumenausfuhr, die i. V. kaum
nennenswerten Umfang gehabt hatte, in dieſem Jahre ſehr erheblich
ſein wird. Kalifornien ſchätzt ſeine Pflaumenernte auf etwa 75 Prozent
(. V. nur etwa 50 Prozent).
W. Heppenheim a. d. B., 12. Juni. Evangeliſche Gemeinde.
Am kommenden Samstag und Sonntag findet das Verbandstreffen der
Vertreter der im „Heſſenbund” zuſammengeſchloſſenen evangeliſchen
Ju=
gend der „Kreiſe” Südheſſen, Worms und Alzey ſtatt. Laut Beſchluß
der Bundesleitung iſt nicht ſo ſehr das Treffen der geſamten Jugend
gedacht, ſondern das Verbandstreffen ſoll mehr als Vertretertagung
gelten. Der Schützenverein Heppenheim hat für, die beiden Tage der
evangeliſchen Jugend die Schießſtände im Erbachertal zur Verfügung
geſtellt, wo dann in den aufgeſchlagenen Zelten ein zünftiges Lagerleben
am Samstag abend den wichtigen Beratungen über die Probleme der
Jugendführung einen der Jugend entſprechenden Rahmen gibt. Am
Sonntag findet für die geſamte Jugend ein Gottesdienſt auf der
Star=
kenburg ſtatt. Nachmittags ſpricht in dem Zeltlager einer der
Bundes=
führer. Nach anſchließender Ausſprache folgt dann ein Laienſpiel und
buntes, jugendliches Treiben bis zum Schluß des Treffens. —
Zier=
brunnen. Auf dem „Graben” an der Gartenmauer des Dr.
Buber=
ſchen Anweſens hat der Verkehrsverein einen Zierbrunnen errichten
laſſen. Das Mauerwerk iſt aus heimiſchem Sandſtein gebildet, eine
halb=
runde Brunnenſchale aus Odenwaldgranit iſt eingefügt und darüber ein
dreiſtrahliger Waſſerſpeier eingebaut. Dieſe ſeltſam anmutende
Brun=
nenmaske zeigt ein Geſicht mit zwei verſchiedenen Geſichtshälften, einem
lachenden und einem weinenden Auge. Die rechte Geſichtshälfte ſchaut
freundlich und zufrieden drein, mit Roſen und Reben bekränzt, die linke
dagegen blickt unter Dornen und Diſteln trübe und mürriſch — „Gute
Zeiten, ſchlechte Zeiten‟. Das Symbol der Zeitepoche unſerer
Gene=
ration. Eine tiefe Bedeutung, gepaart mit würzigem Humor, hat unſer
heimiſcher Künſtler, Bildhauer Müller, dem wir das Kunſtwerk dieſer
Maske verdanken, ſeiner Schöpfung zugrunde gelegt. —
Beſitzwech=
ſel. Das Friedrich Gebhardſche Anweſen, früher Weidenbach u. Co.,
Poſtſtraße, ging durch Kauf in den Beſitz des Heurn Enſinger über,
Oberheſſen.
h. Bad=Nauheim, 12. Juni. Einen Roſenkorſo hält der neu
ge=
gründete Verkehrsverein am 20. Juni ab.
— Bad=Nauheim, 13. Juni. Bis zum 12. Juni 1930 betrug der
Ge=
ſamtbeſuch 14 691 Gäſte, darunter 2183 Ausländer. Anweſend am 12.
Juni 1930 — 5166 Gäſte.
h. Schotten, 13. Juni. Der rühmlichſt bekannte Schottener Pfingſtmarkt
fand vorgeſtern bei ſtarke=Beſchickung,vom herrlichen Sommerwetter
begün=
ſtigt, ſtatt. Aus allen Teilen des Vogelsberges waren die Viehzüchter
und Landwirte herbeigeeilt. Aufgetrieben waren 30 Pferde, 250 Stück
Rindvieh, etwa 800 Schweine und 20 Ziegen. Bei dem Rindvieh konnte
man beſonders bei der Vogelsberger Raſſe große Fortſchritte beobachten,
die ſich immer mehr als die heimiſche und geeignetſte Raſſe für unſer
Gebirge erweiſt. Die Zucht des Simmentaler Rindes iſt hier etwas
zu=
rückgegangen. Zu der Prämiierung ſtanden rund 2000 Mark zur
Ver=
fügung, die von der Stadt Schotten, dem Kreiſe Schotten und anderen
Verbänden geſtiftet worden waren. Zu der Eröffnungsfeier waren
Kreis=
direktor Dr. Jann, Bürgermeiſter Mengel, Oekonomierat Breidenbach
und Generalſekretär Dr. Wagner von der Landwirtſchaftskammer und
die Profeſſoren Dr. Krämer und Dr. Güſt vom Univerſitäts=
Tierzucht=
inſtitut Gießen erſchienen. Auf dem Marktplatz entwickelte ſich bei
flot=
tem Handel und Verkauf ein reges Treiben, das durch wohlgelungene
Reitervorführungen des Schottener Reitervereins und durch ein
Volks=
feſt verſchönt wurde.
h. Braunfels, 13. Juni. Stillegung der Ernſtbahn. Die
Stillegung der Ernſtbahn, die den Bahnhof Braunfels mit der Stadt
verbindet, hat nunmehr die Genehmigung der Regierungsbehörde
er=
halten. Die Perſonenbeförderung erfolgt letztmalig am 14. Juni. Die
Reichspoſt eröffnet ab nächſten Sonntag eine neue Autobuslinie auf
die=
ſer Strecke.
— Waſſerſtands=Nachrichten vom 13. Juni. Rhein: Hüningen
2,33, Kehl 3,36, Maxau 5,30, Mannheim 4,41, Mainz 1,64, Bingen 2,56,
Caub 2,94, Köln 2,78 Meter. Main: Schweinfurt 0,71, Würzburg
0,76, Lohr 1,17, Groß=Steinheim 2,34, Frankfurt 2,47, Koſtheim (
Staats=
pegel) 1,30, dito Waſſertiefe 3,94, dite Fahrtiefe 2,30 Meter.
— Hirſchhorn, 13. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 12. Juni 0,92 Meter, am 13. Juni 0,96 Meter.
— Gernsheim, 13. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 12. Juni 1,69 Meter, am 13. Juni 1,59 Meter.
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Seite 8
Nachrichken des Skandesamis Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 5. Juni: Blümler, Adam, Hilfsarbeiter, 30 J.,
Babenhauſen, hier Grafenſtr. 9. Am 6. Juni: Vowinkel, Johannes,
Arbeiter, 64 J., Gernsheim, hier Grafenſtr. 9. Am 5. Juni: Matthes,
Maria, geb. Schott, 35 J., Ehefrau des Schreiners, Nieder=Modau, hier
Grafenſtr. 9. Am 6. Juni: Seidel, Friedericke Katharine geb. Dobra,
56 J., Witwe des Drechſlermeiſters, Roßdörferſtr. 3. Am 7. Juni:
Draſer, Anton Martin Valentin, Schreiner, 56 J., Rhönring 127;
Schäfer, Eliſabeth, geb. Vogel, 79 J., Witwe des
Droſchkenkutſcherei=
beſitzers, Dieburgerſtr. 13; Engel, Katharina, geb. Leonhardt, 84 J.,
Witwe des Kaufmanns, Schuchardſtr. 8. Am 8. Juni: Nikolai,
Eliſa=
bethe Wilhelmine, geb. Schneider, 35 J., Ehefrau des Kaufmanns,
Friedbergerſtr. 4; Jung, Leonhard, Eiſengießer, 65 J.,
Ludwigshöh=
ſtraße 10; Winkler, Nikolaus, Händler, 65 J., Neugaſſe 11: Mommert,
Agnes, geb. Heilmann, 69 J., Witwe des Menageriebeſitzers,
Mauer=
ſtraße 13. Am 9. Juni: Gericke, Amanda, Krankenſchweſter, 75 J., ledig,
Dieburgerſtraße 2; Funk, Ludwig, Amtsgehilfe, 31 J., Erfelden, hier
Grafenſtr. 9; Grünberg, Berta, geb. Mandei, 70 J., Pankratiusſtr. 26½,
Am 10. Juni: Schwarz, Auguſte Amalie Karoline, geb. Loehr, 63 J.,
Ehefrau des Miniſterialdirektors in Ruhe, Dr., Ohlyſtr. 29; Seip,
Fran=
ziska, geb. Kreß, 77 J., Witwe des Kernmachers, Rhönring 19; Römer,
Marie, geb. Hahn, 45 J., Ehefrau des Eiſendrehers, Weiterſtadt, hier
Grafenſtr. 9. Am 11. Juni: Frenay, Anna, geb. Wailandt, 68 J., hier
Dieburgerſtr. 21. Am 12. Juni: Meiſter, Adam, Schloſſermeiſter, 43 J.,
Saalbauſtr. 71. Am 11. Juni: Eck, Anna, Handarbeitslehrerin, ledig,
Saalbauſtr. 61.
Kirchliche Nachrichken.
Sonntag Trinitatis (15. Juni).
Evangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Samstag, 14. Juni, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Vor=
mittags 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde. Pfarrer
Kleberger. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfr. Bergér.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, abends 8 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 18. Juni, und
Samstag, 21. Juni, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 21. Juni, abends 8 Uhr:
Jugendvereini=
gung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus Kiesſtraße 17. Sonntag, vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Pfr. Kleberger. Abends8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, abends 8 Uhr:
Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung) — Dienstag,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere
Ab=
teilung). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere
Abteilg.). — Mittwoch, nachmittags 4 Uhr: Jungſchar der Stadt=
gemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der Lukasgemeinde
Lukasgemeinde (Nothilfekreis). Jugendvereinigung der
Stadt=
kjüngere Abteilung) — Freitag, abends 8 Uhr Jugendbund der
Markusgemeinde (jüngere Abteilung). Jugendbund der
Kap=
laneigemeinde.
Feierabend (Stiftſtraße 51). Sonntag, vorm 8.30 Uhr:
Chri=
ſtenlehre für die Markusgemeinde (Knaben und Mädchen) Pfr.
Vogel. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Pfr. Köhler.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag,
vor=
mittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Diakon Bochmann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
heim, Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten.
Ehebera=
ratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten:
Gemeinde=
haus, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und
Don=
nerstag, vorm. von 9—12 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend), Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr,
Fern=
ſprecher 2288.
Martinskirche. Sonntag, vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt,
zu=
gleich Chriſtenlehre für beide Gruppen der Martinsgemeinde Weſt.
Pfarrer Bergér. Vorm, 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr Köhler.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt.
Pfr. Köhler.
Martinsgemeinde, (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
abends 8 Uhr im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung — Donnerstag, abends 8 Uhr, im Martins=
Samstag, den 14. Juni 1930
ſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus:
Mädchenver=
einigung Weſt. — Freitag, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Vogel. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag,
abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie),
Sonn=
tag, vorm. 10 Uhr: Ordination von Pfarraſſiſtent Walter Becker.
Dekan Zimmermann. — Der Kindergottesdienſt fällt aus.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr:
Chriſten=
lehre (2. Abteilung) Pfarrer Weiß. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Weiß. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, abends 8.15 Uhr:
Jugend=
vereinigung. — Montag, abends 8.15 Uhr Mädchenvereinigung.
— Donnerstag, abends 8.15 Uhr: Monatsverſammlung der
Män=
nervereinigung. — Freitag, abends 8 Uhr: Mädchenchor. 8.15
Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 21. Juni, abends 7.30 Uhr:
Singe=
kreis.
Pauluskirche. Sonntag, vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfr.
Rückert. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Rückert. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfr. Rückert.
Veranſtaltungen: Samstag, 14. Juni, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung: Sonnwendfeier und Nachtwanderung,
Mon=
tag, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Kir=
chenchor. — Samstag, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung:
Körper=
ſchule.
Stiftskirche. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr.
Waldeck. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt — Ev.
Sonntags=
verein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Müblſtraße 24) Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. Gaſtredner: Prediger Bohnke aus Königsberg. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags 3.30 Uhr: Gaſtredner:
Prediger Bohnke aus Königsberg. — Montag, nachmittags 4 Uhr:
Frauenarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenbibel=
ſtunde. Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Pred. Semmel.
Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gem. Chor. — Donnerstag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. Bericht über die Gnadauer
Gemeinſchafts=
konferenz von Pred. Semmel. — Freitag, abends 8.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Str. 80. Pred. Neuber.
Samstag, abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag,
nachmit=
tags 2.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm.
4.45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. — Dienstag,
abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Infanterie=Kaſerne. Hof links.) Sonntag: Beſichtigung des
Bo=
taniſchen Gartens. „Treffen 8 Uhr dortſelbſt. — Mittwoch, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde (Thema: Hoheprieſterliches Gebet,
Fort=
ſetzung). — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: „Jung=Volk=Abend.
Freitag, abends 8.15 Uhr: Leibesübungen auf dem Sportplatz
(Maulbeerallee).
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22. Inf.=
Kaſerne, Hof links) Samstag, 14. Juni, nachm. 4.30—5.30 Uhr:
Spielen im Heim; 5.30—6 Uhr: Singen; anſchließend: Andachten.
— Dienstag, abends 8.15 Uhr: Heimabend für Aeltere. —
Mitt=
woch, 18. Juni, nachm. 4.30 Uhr: Spielen am Böllenfalltor. —
Samstag=Sonntag, 21.=22. Juni: Wildenburg=Tagung.
Anmel=
dungen und Einzelheiten durch die Schulvertreter.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für
Ton=
kunſt, Eliſabethenſtraße), Sonntag, 9.30 Uhr: Kinder=
Sonntags=
handlung. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evang. Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr Vortrag.
Montag, 8.15 Uhr: Jugendbund. — Dienstag. 8.15 Uhr:
Sing=
ſtunde. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsſtunde. —
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Jedermann iſt
herz=
lich eingeladen. P. Schanz, Prediger.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40).
Sonn=
tag, vorm. 9.30 Uhr: „Andacht. Nachm. 3.30 Uhr:
Jugendbund=
ſtunde. Abends 8.00 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich
einge=
laden.
Möttlinger Freundeskreis: Montag, abends 8.30 Uhr im
„Feierabend”, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde.
Methodiſten=Gemeinde (Evangel. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8.15 Uhr:
Pre=
digt. Thema: „Der göttliche Same und das menſchliche Saatfeld”
Prediger E. Bültge. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und
Ge=
betsſtunde. Pred. E. Bültge — Freitag, abends 8 Uhr: Frauen=
Miſſionsverein. — Zu allen Verſammlungen iſt jedermann herzlich
eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Mauer=
ſtraße 17. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr Predigt (P. Chriſt, Worms).
Abends 8.15 Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. — Zu allen Verſammlungen iſt jedermann
freund=
lichſt eingeladen.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. — Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
NNummer 1
Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim; Führer
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian
Society), Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3.
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und
Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortver
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde.
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlie
geladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, früh 8 Uhr:
verſammlung. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung.
1.3
Kompagnieverſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uhr: Weg
für Kinder. 5 Uhr: Kinderheilsverſammlung. Abends
Freiverſammlung am Paradeplatz. 8 Uhr: Heilsverſammlu
Montag, 7 Uhr: Jugendliga, 8 Uhr: Heimbund für Fraue
Mädchen. — Dienstag, 8 Uhr: Mitgliederverſammlung.
woch, nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung. 8 Uhr: Heilsver
lung. — Donnerstag, nachm. 6—7.30 Uhr: Pfadfinderunt
Abends 8 Uhr: Muſiküben. — Freitag, nachm. 5 Uhr:
verſammlung. Abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag,
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlich
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſam
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadr I (Hindenbur=
(ehemal. Kaſino); Sonntag, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Ul
Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtra
Sonntag, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangel. Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, vorm. 9.47
Hauptgottesdienſt. Anſchließend Kindergottesdienſt.
E. J. G.=Jungenabend. — Dienstag: Führerkreis.
E. J. G.=Bubenjungſchar; Kirchenchor. — Donnerstag: E.J.6
chenabend. — Freitag: E. J. G.=Mädchen=Jungſchar.
Prov.=Pflegeanſtalt. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gotte
Prediger Neuber.
Evangel. Gemeinde Traiſa, Sonntag, 13.30 Uhr: Gotte
Pfarrer Weigel=Nieder=Ramſtadt. — Dienstag: Abend de
chengruppe. — Mittwoch: Abend der Bubengruppe. —
tag, abends Bibelſtunde.
Evangel. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, vor
Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlek
Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Jungmädcher
— Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche Oberramſtadt. Sonntag, 15. Jun
9.30 Uhr Gottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesd
Monkag: Jugendverein. — Dienstag: Bibelſtunde. —
Kirchenchor. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag:
chenverein. — Samstag: Jugendverein. (Die Kleinkint
beginnt wieder am Montag, 16. Juni.)
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag Trinite
Juni. Vorm. ½10 Uhr Gottesdienſt zur Eröffnung des Kon
denunterrichtes. Vorm. ½11 Uhr Chriſtenlehre. — Diens
ſaunenchor und Kirchengeſangverein. — Freitag „Jungn
verein.
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag Trinite
Juni. Vorm. 10 Uhr Gottesdienſt. — Vorm. 11 Uhr Chriſt
Abends 8 Uhr Mädchenvereinigung. — Mittwoch: Jun
ſchaft. — Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag; Mädchen
gung. — Samstag: Jungmannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſ
Sonntag, den 15. Juni, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 1
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtre
Sonntag, den 15. Juni, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 1
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädte
Sonntag, den 15. Juni. nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 1
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtre
Sonntag, den 15. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 1
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhof
Sonntag, den 15. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 1
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſt
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abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
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nmer 163
Samstag, den 14. Juni 1930
Seite 9
Salzburger Feſitage.
Feſtzug der 30 000. — Ein machlvolles Bekennknis zur Volksgemeinſchaft.
Von unſerem zur Tagung entſandten M. St.=Redaktionsmitglied.
ten.
III.
Sonntag brachte neben den Studenten= und
Jugend=
ttagungen, eine wichtige Ausſprache über
„die Buchbetreuung”,
jachſtehende Entſchließung nach einem Referat des
Reichs=
s a. D. Dr. Külz angenommen wurde:
am 8. Juni in Salzburg
ſammelten Vertreter der
V. des V. D. A. und der
tſchen Kulturämter im
Aus=
de danken dem
Hauptvor=
ide des V. D. A. für die
cmehrung der Mittel für die
chereipflege und die
Inan=
ffnahme der Durchführung
Kieler Entſchließung.
s auslanddeutſche
Schul=
en wird vielfach in ſeiner
fgabe als deutſcher
Bil=
igsfaktor durch
unabweis=
e gegneriſche Eingriffe
ge=
t. ja vielerorts vom
Geg=
direkt zu einem
Kampf=
tel gegen das deutſche
kstum gekehrt. Auch von
deutſchen Kirchen im
Aus=
de muß Aehnliches da und
t feſtgeſtellt werden. Für die
ſaltung des deutſchen
Volks=
is im Auslande kann
des=
gen oft nur durch die
ie Volksbildung
ge=
kt werden. Mittelpunkt, ja
kgrat des freien
Bildungs=
ens iſt volksbildneriſche
hereiarbeit.
tgemäße volksbildneriſche
hereiarbeit geht von genauer
intnis der Leſerſchaft aus
wirkt volkserzieheriſch als
tſche Gemeinſchaftspflege.
laue Kenntnis des Weſens
Strebens des Auslanddeutſchtums, ſowie ſeiner
poli=
ſen, kultürellen und wirtſchaftlichen Ziele, dazu
Vertraut=
mit den volksbildneriſchen Methoden neuzeitlicher
hereiarbeit iſt notwendige Vorausſetzung für eine
wirk=
fördernde Büchereipflege im Auslanddeutſchtum.
er dem Geſichtspunkt dieſer Forderungen begrüßen die
ſammelten die Neugeſtaltung der Zentralſtelle für deut=
Auslandsbüchereien und hegen die Erwartung, daß dieſe
reichsdeutſchen kulturellen Verbände zum gemeinſamen
imäßigen volksbildneriſchen Wirken für das
Ausland=
tſchtum zuſammenfaßt.
dieſes Ziel nicht zu gefährden, müſſen Bedenken gegen
direkte Büchereiarbeitder Landesverbände
Auslanddeutſchtum erhoben werden. Wenn aus Rückſicht
die notwendige Werbung auf die Buchſammlung nicht
ſichtet werden kann, iſt es erfahrungsgemäß dringend
oten, daß die geſammelten Bücher bei den
Landesverbän=
genau von Sachlundigen geſichtet und dann der
Bücherei=
rale des V. D. A. behufs Weitergabe zur Verfügung
ge=
t werden, falls der unmittbaren Verſendung durch die
nmelſtelle keine Bedenken entgegenſtehen.
Weiterbildung der Kieler Entſchließung und in
Anerken=
g der in Rauſchen von Vertretern auslanddeutſcher
Kul=
imter aufgeſtellten Forderungen erachten wir die
ſyſte=
tiſcheHeranbildungvon führenden
Volks=
dnern für ein Grunderfordernis wirkſamer Kräftigung
tſcher Kulturarbeit im Auslande. Wir bitten deshalb
Hauptvorſtand des V. D. A., in Verbindung mit den
zu=
digen Stellen eine Kommiſſion mit der Ausarbeitung
S hierfür geeigneten Lehrganges und eines Vorſchlages
ihre Anfügung an beſtehende Volksbildnerkurſe im Reiche
ſetrauen.
Der große Feſtzug
unbeſchreiblich eindrucksvolles Bild deutſcher Ju=
In Hunderten von Gruppen marſchierten die 28—30000
Jungen und Studenten aus allen Gauen und
Gegen=
deutſche Mütter deutſche Worte ihren Kindern lehren,
Stunden im Feſtzuge. Tauſende von Fahnen und Wim=
peln, ungezählte Embleme und Wahrzeichen der geiſtigen und
wirtſchaftlich=techniſchen Eigenart der Stämme wurden
mitge=
führt, von den „Kieler Sprotten” bis zum „Meenzer Handkees”,
von der Kohle und den Harzer Kanarien=Rollern bis zu den
Tiroler Bauernſchützen! Hunderte von Muſik=Orcheſtern — meiſt
eigene V.D.A.=Orcheſter und Trommler=Korps — wurden
mit=
geführt, und die Jugend wurde nicht müde des Heil=Rufens und
des Hoil Hoi! Hoi!! Blumen wurden geworfen und Tücher ge=
Der Feſtzug von der Salzburger Stadtbrücke aus.
ſchwenkt. Jubel und Begeiſterung regierten die Stunde, die jedem
unvergeßlich bleibt, der ſie miterleben durfte. Das packte, griff
an’s Herz! — Den Feſtzug zu beſchreiben, würde allein mehr
Platz beanſpruchen, als mir zur Verfügung ſteht. Vielleicht
können demnächſt einige Bilder einen, wenn auch ſchwachen,
Ein=
blick geben.
Ein Preſſempfang durch die Salzburger
Landesregie=
rung, die Stadtgemeindevorſtehung Salzburg und die Kammer
für Handel, Gewerbe und Induſtrie in Salzburg gab
Gelegen=
heit zur Dankerſtattung an die Preſſe für fördernde Mitarbeit,
zur Aufklärung und zu anregendem Meinungsaustauſch mit
Männern der Politik und Wirtſchaft.
Erinnerungsfeiern an die Kärntener
Volksabſtim=
mung und das Weiheſpiel „Iſonzolegende” bereicherten
das Tagesprogramm.
Der letzte Tag, Pfingſtmontag, brachte in aller Frühe
eine wundervolle Morgenfeier draußen auf der herrlichen
Bergwieſe am Schartentor. Hoch droben reihte ſich Wimpel an
Wimpel, Fahne an Fahne und umrahmte maleriſch das
gigan=
tiſche Bild der 30 000 Menſchen jeden Alters, die ſich den
Wieſen=
hang herab lagerten, lauſchend der Muſik und dem Geſang und
den Feſtanſprachen, die durch Lautſprecher weithin vernehmbar
waren. Es ſagte der katholiſche Geiſtliche, Kanonikus
Leon=
hard Steinwender, etwa folgendes:
Der Atem göttlichen Schöpfergeiſtes umrauſcht uns in dieſer
feierlichen Stunde. Salzburgs weltberühmte Schönheit, des
Schöpfers Morgengabe, umrankt unſere ernſte Feier. Ein Odem
großer geſchichtlicher Vergangenheit, ein Hauch
jahrhunderte=
langer chriſtlich deutſcher Kulturarbeit, weht von den ſtolzen
Mauern der hohen Feſte, die durch Jahrhunderte deutſche Fürſten,
des heiligen deutſchen Reiches Känzler ihr Bollwerk nannten.
Vom Felſenhaupte des Untersberges, den die deutſche
Kaiſer=
ſage umzaubert, grüßt als Wahr= und Mahnzeichen das Kreuz.
Ueber ein Jahrtauſend ward der lebendige Strom chriftlich
deutſcher Kulturvermittlung nicht unterbunden. Heute ſind
Hun=
derttauſende, die aus dieſem Lebensborne tranken, in
Fremd=
herrſchaft. Und vor uns ſteht die große Frage: Sind wir noch
imſtande, die chriſtlich deutſche Kultur, von der unſere Dome und
Burgen künden, zu halten und zu vermitteln, wie jene
Glau=
bensboten. Ehe wir dieſe Schickſalsfrage beantworten, wollen wir
zum Herrn im Himmel ein erſchütterndes „De profundis” beten.
Das „De profundis” des deutſchen Volkes. Aus der Tiefe der
glaubensarmen und glaubensloſen Zeit, aus der Tiefe
verfallen=
der deutſcher Sitte, aus der Tiefe der Uneinigkeit und
Zerriſſen=
heit, aus der Tiefe der Selbſtſucht und einer idealloſen Jugend
rufe ich zu Dir, o Herr, Herr erhöre meine Stimme.
Dann geben wir die Antwort auf die Schickſalsfrage. Das
Leuchten aus eurem zukunftsfrohen Auge, das eine flammende
Liebe zum deutſchen Volke im Herzen verkündet, iſt ein Zeichen
tierfernſten Willens, dem Volke in dräuernder Zeitenwende
alles zu geben. Der Herr, der uns gebot, Vater und Mutter zu
ehren, der mit dieſem Gebote die Bande des Blutes heiligte, und
die ewige Grundlage der Volksgemeinſchaft ſchuf, der unſere
Mutter in heiliger Liebe anwies, in der Mutterſprache das
Mor=
gengebet unſeres Lebens zu ihm zu beten, er ſagte in dieſem
ſeinem Gebete, daß die Pflicht am Volke heilige Gewiſſenspflicht
iſt. Mit dem Gewiſſen hat er ſie in unſer Herz gelegt und durch
ſein göttliches Gebot bekräftigt. Stirbt der Glaube und das
Gewiſſen, dann fällt auch das Volksbewußtſein oder es geht
ver=
hängnisvolle Irrwege. Wir werden unſere geſchichtliche
Sen=
dung erfüllen, wenn wir dieſe ewige Grundlage nicht verlaſſen.
Unſere heiße Liebe, durch göttliche Geſetze geheiligt, gehört
unſerem deutſchen Volke, ſie gehört unſerer heiligen Heimaterde.
Das deutſche Volk geht durch dunkles Tor einer
ſchickſals=
ſchweren Zukunft entgegen. Doch Pfingſtſtürme rauſchen durch
die Welt. Pfingſtgeiſt iſt Erfüllung einer welterneuernden
Sen=
dung. Pfingſtgeiſt iſt Geiſt der Kraft und Geiſt der Liebe.
Er=
neuern wir uns in ſeinem Sturmesbrauſen und wir werden
den heiligen Gral unſerer geſchichtlichen chriſtlich=deutſchen
Sen=
dung unverſehrt den kommenden Geſchlechtern übermitteln.
Seid Boten von dieſer ernſten und weihevollen Stunde an,
Boten allen deutſchen Gauen für den Schwur von Salzburg:
Treu dem Herrgott, treu dem Volke, und treu der deutſchen
Heimaterde.
Dann Generalſuperintendent Gregor=Memel nach dem
Bibelwort: Lukas 12, 49. „Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer
anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, denn es brenne ſchon!“
Das Feuer des heiligen Geiſtes lodert nach oben,
brennt nach innen,
flammt nach außen.
Eslodert nach oben. Das Pfingſtfeuer kam von oben,
ſeine Heimat iſt der Himmel, die ewige Gotteswelt. Jedes Feuer,
wie jede echte Begeiſterung reckt ſich nach oben, zu ſeiner Heimat.
Sehnſucht und Glut lebt in ihm.
Unſere Sehnfucht, unfer Gottesbekenntnis tut ſich am beſten
kund durch Anbetung, wie wir mit gewaltigem Klang geſungem
haben: „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren . .
Grübeln und Sorgen finden keinen Weg nach oben, erreichen kein
Ziel. Wehe, wenn jemand hier auf dem weiten Platz ſich zur
Gebetsſtimmung gleichſam zwingen muß, dann iſt dies ſein
Ge=
bet wie ein Rauch, der in ſchwerer Luft mühſam ſich erheben will,
aber immer wieder zurückgedrückt wird. Lebt aber der heilige
Geiſt in uns, ſo ſchwingt das Gebet ſich wie eine heilige Flamme
zum Vaterherzen dort.
Es brennt nach innen. Wehe, wenn die mancherlei
Begeiſterung dieſer Tage ein Strohfeuer ſein ſollte, leicht
ent=
flammt, leicht erloſchen. Aber ich habe doch in ſo manchem Auge
geleſen, tief im innerſten Herzen glimmt göttliche Glut.
Aeußer=
lich reich, glücklich, ſchön, geehrt ſein oder werden, das iſt Vieler
einziges Streben. Da iſt es ſchwer für göttliches Feuer, ſich
Raum und Wirkung zu ſchaffen. Das Feuer des göttlichen
Geiſtes ſoll aber in die Herzen bringen Kraft, Reinheit, Liebe,
nach dem Wort des Apoſtels: „Gott hat uns nicht gegeben den
Geiſt der Furcht, ſondern der Kraft und der Liebe und der
ZZucht!” In heutiger ſchwerer Zeit, vor einer ungewiſſen
Zu=
kunft von Jahrzehnten, unter dem Druck von vielerlei Sorgen,
in der Umgebung von Verführung und Anfechtung, iſt es ſchwer
kräftig zu ſein. Und doch brauchen wir die Kraft zum Kampfe,
nach außen und nach innen. Das Feuer des Geiſtes ſoll
reini=
gend wirken. Selig ſind, die reines Herzens ſind, denn ſie
wer=
den Gott ſchauen oder foll dein Gott das Feuer der Trübſal
ſen=
den und dich in die Leidensſchule nehmen? Er hat mancherlei
Wege. Jeder von uns hat wohl eine beſondere Stelle in ſeinem
Herzen, dahin ein ſcharfer Strahl des göttlichen Geiſtes fallen
muß. Und allen ſagt das ernſte Prophetenwort: „Iſt nicht mein
Wort wie ein Feuer und wie ein Hammer, der Felſen
zer=
ſchmeißt?”
Es flammt nach außen. Schon ein irdiſches Feuer
brennt nicht nur nach oben und nach innen, ſondern auch nach den
Seiten. Der köſtliche Edelſtein der Menſchenſeele, die edle Gottes=
und Menſchenliebe glänzt nach außen. Freilich, es darf keine
Schwärmerei ſein, nach dem Dichterwort; „Seid umſchlungen
Millionen, dieſen Kuß der ganzen Welt!” Sondern warme,
er=
barmende, vergebende, arbeitende und darum ſegnende Liebel
Nicht in die Ferne ſchweifen mit Liebesgedanken und
Liebeswor=
ten, ſondern da, wo wir ſtehen, gilt es ſegnend tätig zu ſein.
Ob es Freund und Bruder und Schweſter iſt, ob es den
Haus=
genoſſen gilt, den vielen leidenden Gliedern unſeres Volkes und
der Volksgemeinſchaft im großen drinnen und jenſeits der
Gren=
zen, ob es der ganzen Chriſtenheit, ja der geſamten Menſchheit
gilt. Laſſet die Herzen brennen in heiliger, helfender Liebe!”
Amen!
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Samstag, den 14. Juni 1930
Kaſſel. Bei Veckerhagen ereignete ſich ein
ſchweres Automobilunglück. Das Mindener
Pio=
nierbataillon paſſierte mit mehreren
Perſonen=
wagen, einer großen Anzahl von Motorrädern
und 25 bis 30 Laſtautomobilen die Straße von
Hemelberg nach Veckerhagen. Infolge
Ver=
ſagens der Bremſe fuhr der erſte Laſtkraſtwagen
in einer unüberſichtlichen Kurve mit großer
Ge=
ſchwindigkeit auf eine kleine Brücke und ſrieß
dort gegen eine Mauer, wobei er ſich quer üler
die Straße legte. Ihm folgten mehrere
Laſt=
autos, die den erſten Wagen rammten, und die
dann mit furchtbarer Wucht über die Brücke
hin=
weg in eine Tiefe von 4 bis 5 Metern ſtürzten.
Im ganzen ſind vier Wagen auf die Brücke
ge=
raſt. Nach Berichten von Augenzeugen ſind etwa
acht Schwer= und zehn Leichtverletzte feſtgeſtellt
worden. Ob ſich auch in den in die Tiefe
geſtürz=
ten Wagen noch Soldaten befinden, konnte im
Augenblick noch nicht feſtgeſtellt werden.
Wie das Reichswehrgruppenkommando heute
vormittag mitteilt, iſt bei ihm vom
Standort=
kommando Hofgeismar ein Funkſpruch
einge=
gangen, der die Zahl der Schwerverletzten mit
5, die der Leichtverletzten mit 6 angibt. — Ein
Privatbericht aus Hannoverſch=Münden dagegen
beſagt, daß im dortigen Krankenhaus 7
Schwer=
verletzte untergebracht ſind, von denen einige im
Laufe des Tages in das Kaſſeler
Garniſonlaza=
rett übergeführt werden ſollen. Nähere
Einzel=
heiten über das Unglück ſelbſt waren bisher noch
nicht zu erfahren.
Eine internationale Taſchendiebin feſtgenommen.
Frankfurt a. M. In einem Kaufhaus
auf der Zeil wurde eine Frau dabei
feſtgenom=
men, als ſie im Begriffe war, die Handtaſche
einer Kundin aufzumachen und daraus 70 Mark
zu ſtehlen. Auf der Polizei ſtellte es ſich
her=
aus, daß man eine der Polizei wohlbekannte
internationale Taſchendiebin namens Seika
Steinmann erwiſcht hatte.
Der Leiter des Kreiswohlfahrtsamtes Oberlahn
verhaftet.
Weilburg. Der Leiter des
Kreiswohl=
fahrtsamtes des Oberlahnkreiſes, Fechner, iſt
wegen amtlicher Verfehlungen verhaftet worden.
Ueber die Art der ſtrafbaren Handlung iſt noch
nichts bekannt. Fechner war früher als
Kreis=
ſekretär bei der Kreisverwaltung in Wetzlar
tätig. Er ſoll Haftbeſchwerde eingelegt haben,
Todesſprung.
Heidelberg. Aus einer hieſigen Klinik
ſprang eine aus Berlin ſtammende Laborantin
aus dem Fenſter und verletzte ſich ſo ſchwer, daß
ſie bald darauf ſtarb. Das 24 Jahre alte
Mädchen hat wahrſcheinlich in geiſtiger
Umnach=
tung gehandelt.
Tauſendjahrfeier in Montabaur.
Montabaur. Die im Weſterwald
gele=
gene Stadt Montabaur feiert in den Tagen vom
21. bis 23. Juni ihr tauſendjähriges Beſtehen.
Ueber der Stadt erhebt ſich die Montabaur=Höhe
mit einer alten kurtrieriſchen Burg. Der
eigen=
artige Name ſtammt aus dem Jahre 1221, als
Erzbiſchof Dietrich II. von Trier nach ſeiner
Rückkehr von einer Paläſtina=Reiſe Berg und
Stadt „Mons Taber” nannte, wie der Berg der
Verklärung Chriſti in Galiläa früher hieß. Es
iſt neben zahlreichen anderen Veranſtaltungen
ein hiſtoriſcher Feſtzug durch die Straßen der
altertümlichen Stadt, die abends zuſammen mit
dem Schloß illuminiert werden ſoll, vorgeſehen.
Den Ehemann erſchoſſen.
Chemnitz. Im hieſigen Küchwald=
Kran=
kenhaus iſt am Dienstag der bekannte
Freibal=
lonführer Fröbel geſtorben. Auf Grund ſeiner
Ausſagen bei der Einlieferung hatte man
ange=
nommen, daß Fröbel ſich den tödlichen
Unter=
leibſchuß ſelbſt aus Unvorſichtigkeit beigebracht
hatte, da der Schuß beim Reinigen einer Piſtole
losgegangen ſein ſollte. Spätere im Fieberwahn
gemachte Aeußerungen Froebels veranlaßten
je=
doch die Polizei, die Ehefrau des Verſtorbenen
zu verhaften. Sie geſtand bei ihrer Vernehmung,
daß ſie ihren Mann erſchoſſen habe, will dies
allerdings nach voraufgegangenem Streit getan
haben. Fröbel dürfte ſeine Angaben über den
Unglücksfall wahrſcheinlich nur gemacht haben,
um ſeine Frau zu retten, da er ſich über die
Folgen des Schuſſes klar geweſen ſein dürfte.
Zum 80. Geburkskag des Hiſtorikers
Prof. Mar Lenz.
Prof. Dr. Max Lenz,
einer der bedeutendſten deutſchen Hiſtoriker,
Ordinarius für neuere Geſchichte an der
Ber=
liner Univerſität, feiert am 13. Juni ſeinen 80.
Geburtstag. Max Lenz hat in Marburg,
Bres=
lau, Hamburg gelehrt und war 1911—12 Rektor
der Univerſität Berlin. Von ſeinen zahlreichen
hiſtoriſchen Schriften, iſt beſonders ſeine
vier=
bändige „Geſchichte der Univerſität Berlin” zu
nner
420 000 M. für einen Wandkeppich. — Die Senſakion der Figdor=Berſteigerung.
Der berühmte Wandteppich von Tournay aus dem 15. Jahrhundert,
der eine Gerichtsſzene darſtellt, wurde die Senſation der großen Verſteigerung der Figdor=
Samm=
lung in Wien. Er ging für 420 000 Mark an ein Kopenhagener Muſeum.
Major Segraeve ködlich verunglückk.
Im Motorſport ſcheint ein Unſtern über den
Weltrekordlern, zu herrſchen und insbeſondere
über dem Weltrekord=Verſuche von Major
Segraeve mit ſeinen beiden Motorbooten. Nach=
ein weiterer Inſaſſe ertrank. Segraeve aber
ver=
ſchied kurz darauf an den erlittenen Arm= und
Rippenbrüchen. — Die Gattin des Majors
Segraeve war am Ufer des Windermere=Sees,
R
dem vor kurzem noch verſchiedentlich bei
Ver=
ſuchen mit „Miß England” die Schrauben
bra=
chen, ging am Donnerstag das in voller Fahrt
befindliche Boot in Flammen auf. Nur die
Geiſtesgegenwart von Major Segraeve konnte
ein größeres Unglück verhüten. Doch ließ
Se=
graeve ſich von dieſem Zwiſchenfall nicht beirren
und ſtartete am Freitag mit ſeinem zweiten
Boot „Miß England II” auf dem Windermere=
See. Diesmal ereilte ihn das Verhängnis. Mit
einer Stundengeſchwindigkeit von 160 Kilometer
verſchwand das Boot in den Fluten. Segraeve
und ein Begleiter konnten durch die zur Hilfe
herbeigeeilten Schiffe gerettet werden, während
wo ſich das Unglück ereignete, zuſammen mit
zahlreichen anderen Zuſchauern Zeugin der
ſchrecklichen Kataſtrophe. Die „Miß England”
ſank kurz nach der Kataſtrophe und liegt
nun=
mehr auf dem Boden des Sees.
Nach offizieller Bekanntgabe hatte Major
Segraeve den Weltrekord für Motorboote
wäh=
rend ſeiner erſten beiden Fahrten, in denen er
die Rennſtrecke in beiden Richtungen durchfuhr,
bereits gebrochen. Die erzielte
Höchſtgeſchwindig=
keit betrug 98,76 Meilen, in der Stunde, was
mehr als fünf Meilen über dem früheren Rekord
liegt. Bei der dritten Fahrt ſoll die „Miß
Eng=
land” etwa 100 Stundenmeilen erreicht haben,
als ſich das Unglück ereignete.
Im brennenden Auto abgeſtürzt.
Trier. In ſpäter Abendſtunde war ein
Trierer Geſchäftsmann mit ſeinem Wagen auf
der Heimreiſe, als er plötzlich kurz vor Trier,
auf der Bitburger Straße, bemerkte, daß der
Bodenbelag des Autos in Brand geraten war
und ſchon Flammen ſeitlich aus dem Wagen
ſchlugen. Der Chauffeur fuhr weiter, da er von
dem Feuer noch nichts bemerkt hatte. Als dieſer
von dem Beſitzer auf die Gefahr aufmerkſam
gemacht wurde, verlor er in der Aufregung die
Herrſchaft über die Steuerung, und der Wagen
ſauſte eine faſt 20 Meter tiefe Böſchung
hinun=
ter. Im letzten Augenblick war es den Inſaſſen
gelungen, aus dem brennenden Auto zu ſpringen
und ſich unverletzt in Sicherheit zu bringen. Der
Kraftwagen brannte vollſtändig aus, während
ſich die beiden zu Fuß in die Stadt begaben.
Feuerwehrleute, die von dem Brand
benachrich=
tigt worden waren, konnten den Beſitzer nicht
mehr feſtſtellen und deshalb wurde vermutet,
daß er in den Flammen den Tod gefunden hat.
Erſt im Laufe des nächſten Tages wurde der
Unfall reſtlos aufgeklärt, nachdem er einen Tag
lang Polizei und Bürgerſchaft in helle
Auf=
regung verſetzt hatte.
Eine Lehrerin verbrennt bei einem Schul=
Verſuch.
Wien. In der Kinderlehrerinnen=
Bildungs=
anſtalt in Meidling bei Wien ereignete ſich ein
ſchwerer Unfall. Die Lehrerin Frau Dr.
Ger=
trud Hammerſchlag war mit einem Experiment
beſchäftigt, bei dem auch Spiritus verbrannt
wurde. Es kam hierbei zu einer Exploſion, bei
der Frau Dr. Hammerſchlag ſo ſchwere
Brand=
wunden erlitt, daß ſie kurze Zeit nach ihrer
Ver=
bringung in eine Klinik verſtarb.
Schwere Gewikker in Weſtdeutſchland.
Eſſen. Die ungewöhnlich ſchweren
Gewit=
ter, die vorgeſtern und die Nacht hindurch über
dem Ruhrgebiet und ganz Weſtdeutſchland
nie=
dergingen, haben großen Schaden angerichtet. In
Gelſenkirchen wurde auf der Kokereianlage der
Zeche „Graf” ein Arbeiter ſo ſchwer vom Blitz
getroffen, daß er kurz darauf ſtarb. In Krefeld=
Uerdingen wurde ein 16jähriger Ackerknecht beim
Heuwenden vom Blitz getroffen und getötet. Bei
der drückenden Hitze beſteht auch weiterhin
Ge=
witterneigung. — Ueber die Orte Schoden und
Ockfen, in der Nähe von Saarburg, ging
eben=
falls ein ſchweres Gewitter, verbunden mit
Hagelſchlag nieder, der in den Weinbergen und
Feldern erheblichen Schaden anrichtete. Der Blitz
ſchlug auch in das Bahnhofsgebäude ein. In den
Straßen ſtand das Waſſer über einen halben
Meter hoch. Auf der Eiſenbahnſtrecke Trier—
Saarbrücken wurde das bergſeitige Gleis an
zwei Stellen von zu Tal gehenden Erdmaſſen
überſchüttet.
Selbſtmord eines Bankdirektors.
Berlin. Bankdirektor Bern Meyer, der
verantwortliche Leiter der Induſtrie= und
Pri=
vatbank des Michael=Konzerns, früher
Vor=
ſtandsmitglied der Bank für Arbeiter und
An=
geſtellte, hat vorgeſtern in den ſpäten
Nachmit=
tagſtunden ſeinem Leben durch Erſchießen ein
Ende gemacht. In den letzten Tagen wurde der
Verſtorbene als ausſichtsreicher Kandidat für
den Poſten der Berliner Stadtbank genannt.
Wie dem „B. T.” von dem Verſtorbenen
nähe=
ſtehender Seite mitgeteilt wird, führt man die
Urſache des Selbſtmordes auf die Tatſache
zu=
rück, daß ſich das zuſtändige Gremium für einen
anderen Kandidaten entſchieden haben ſoll.
Numme=
Luftpoſt Europa-Südan
Von Travemünde nach Cadiz ge
Travemünde, 1:
Das Junkers=Waſſer=Flugzeug
zur Ausführung des von der Deutſo
hanſa eingerichteten Luftpoſtdienſtes
Südamerika am Donnerstag vom har /I0
Seeflughafen Lübeck=Travemünde aus
diz geſtartet. Nachdem das Flugzeug au
Tage in Southampton eingetroffen
es am heutigen Freitag über La Co
Cadiz weiterfliegen. An Bord befind
Führer des Flugzeuges, Kapitän Schä
ein Navigator und ein Bordfunker.
Ein Flugzeug ins Waſſer gefal
Berlin. Das auf dem Wege
nach Königsberg befindliche Junke
D 1459 beabſichtigte, mit fünf Paſſa
dem Jasmunder See bei Köslin eine
landung vorzunehmen, die bereits vor
deren Flugzeugen vorher glatt dr Ii
worden war. D1459 wurde, ſo ber
„B. T.” beim Aufſetzen der Schwim
vom Rumpf abgeriſſen. Das Flugzeu
ſofort im Waſſer. Mit Hilfe der Ir
vier übrigen Flugzeuge, die ſich in der
hielten, wurden der Pilot und ſäm
Paſſagiere gerettet.
Neues Todesopfer in Lübeck.
Lübeck. In Lübeck iſt ein neuer
zu verzeichnen, ſo daß die Zahl der
Säuglinge jetzt 38 beträgt.
Die St. Johanneskirche (Konfeſſior
in Augsburg.
Als Auftakt gleichſam zu den vieli
lichkeiten, welche in dieſem Sommer
der 400=Jahrfeier der Augsburgiſchen
in Augsburg ſtattfinden werden, iſ
evangeliſche St. Johanneskirche einge
den. Im Stil iſt die ganze Ausſt
Renaiſſanceformen angelehnt. Ihren
lichen Schmuck hat die Kirche in dem
Altarniſche aufgemalten
Kreuzigun=
farbenreich und körperhaft, großzügi
den Raum beherrſcht, einem Werk 1
ſors G. G. Klemm=München; kleiner
Stücke, meiſt ſinnbildlicher Art, geſ
Profeſſor Wackerle=München, zieren
ſtungen der Emporen.
Der Auftakt zur Gedenkfeier für
von der Vogelweide.
Innsbruck. Die für mehrere
planten Veranſtaltungen anläßlich
„Tiroler Gedenkfeier für Walter von
weide nahmen vorgeſtern mit einer
rung im Innsbrucker Stadttheater
fang. Nach einem von Walter Sed
München geſprochenen Feſtprolog w
der Leitung des Wiener Kapellm
Kaiſer „Tannhäuſer”, aufgeführt.
Solopartien waren mit erſtklaſſige
vornehmlich aus der Wiener Staats
ſo daß die Aufführung ein bedeutende
ſches Ereignis wurde.
Juweliermord in Prag.
Nach einer Meldung Berliner 2
Prag wurde der Juwelier Rudolf §
Donnerstag früh in ſeinem Laden
tenem Schädel tot aufgefunden. Da
völlig ausgeraubt war, nahm man
ſich um einen Raubmord handelt. Ei
den Täter konnte auch bereits ermitt
Am Nachmittag meldete ſich ein Che
ausſagte, zwei verdächtig ausſehen)
nach Karlſtein gefahren zu haben, d
aus mit dem Perſonenzug nach Pil
fahren wollten. Die Polizei verſti
Sicherheitsbehörden in Pilſen, die ein
den Männer auf dem Bahnhof anh
ſchoß jedoch den Sicherheitsbeamten /
der und ergriff die Flucht. Er konnte
er durch fünf Schüſſe ſeiner Verfolger
worden war, verhaftet werden. Der (
ber iſt entkommen. In dem Koffer
die geraubten Schmuckſachen im Wert
Viertelmillion Tſchechokronen. Der
iſt ein gewiſſer Taganrog aus Rußla
Zigaretten kein Gegenſtand des
Bedarfs für eine Frau.
Ein engliſches Gericht hatte ſich
folgendem intereſſanten Rechtsfall
tigen. Eine Ehefrau entnahm von e
ler regelmäßig Zigaretten, die dem
ſtillſchweigend auf die Rechnung geſe
ihm auch bezahlt wurden. Eines Ta
aber der Ehemann, daß er für die
Zigaretten nicht mehr aufkomme.
kam vor das Gericht, das dem Ehe
gab, indem es erklärte, daß Zigaret
den Gegenſtänden des täglichen 9
eine Ehefrau gehörten, und daß da
Frau, aus dem Wirtſchaftsgeld
Käuf=
auf Zigaretten nicht auszudehnen ſe
Wieder ein Prohibitionsdra
New York. Ein neues 9
drama hat in den Vereinigten Ste
heure Empörung hervorgerufen. Ji
Europa (Miſſiſſippi) wurde ein ner
ger Automobiliſt, der ſich weigerte,
gen nach Alkohol durchſuchen zu laſſe
Friedensrichter und zwei Polizeibea
geſchoſſen und lebensgefährlich verle
zeugen des Vorfalls behaupten, daß 1
auf ihr Opfer geſchoſſen hätten, als
zu Boden geſchlagen worden war. D
Friedensrichter, die dieſe Roheit zu
ſuchte, wurde von einer dem junger
gedachten Kugel aus dem Revolver
Gatten getroffen und getötet. Außer
einige unbeteiligte Zuſchauer leicht
Der ganze Vorfall ſpielte ſich vor
von etwa 1500 Perſonen ab, die ſi
Sängerfeſt vor der Kirche verſammel
ner 163
Samstag, den 14. Juni 1930
Vaurt, Tarat and saanen
Seite 11
rSchmeling Weltmeiſter — Sharkeg disqualifiziert.
überraſchender Ausgang. — Nur 4 Runden Kampf. — Seik 40 Jahren wieder ein Europder
und zum erſten Male ein Deutſcher Welimeiſter.
Er weicht aus. Schmeling trifft dann noch zweimal links, worauf
Shar=
key wild zu ſchlagen beginnt. Es gibt einen Schlagaustauſch, bei dem
ne iond vonne Heeunme grorn: Sharketz wieder die Oberhand gewinnt. Ein linker Kinnhacken Schme=
Der Kampfverlauf.
utſche Boxſport hatte am 12. Juni ſeinen größten Tag. Zum
ſe in der Geſchichte des Boxens griff ein Deutſcher in den
die Weltmeiſterſchaft aller Gewichtskategorien ein, zum erſten
40 Jahren konnte ein Europäer die Krone aller
Boxmeiſter=
ſich reißen und ſo war dieſer Erfolg nicht nur ein deutſcher,
ch ein Triumph für den europäiſchen Sport. Max Schmeling
Aiſter geworden, und damit hat ſich ein Traum des deutſchen
g üllt, an den man vor wenigen Jahren noch nicht zu denken
an muß wiſſen, wie in der Welt die Weltmeiſterſchaft im
ichtsboxen gewertet wird, um zu ermeſſen, wie groß dieſer
und wie bedeutungsvoll der Sieg des deutſchen Boxers im
wir den deutſchen Namen iſt. Ein wenig getrübt wird der Sieg
allerdings, denn er konnte ſeinen Gegner nicht überzeugend
idend ſchlagen, die Meiſterſchaft fiel ihm vielmehr durch eine
lation des Gegners zu, der ſich in der vierten Runde des
inen ſchweren Tiefſchlag zuſchulden kommen ließ. Immerhin
auch dieſes Urteil ein Erfolg, denn es darf angenommen wer=
Schmeling über eine längere Diſtanz beſſer geworden wäre
icht auch auf eine andere Art zum Sieg gekommen wäre.
äußerte ſich nach dem Kampf auch in dieſem Sinne. Er ſagte,
ege durch Disqualifikationen haſſe, und daß es ihm leid tue,
ht ſeinen Schlachtplan hätte vollkommen durchführen können.
e (Konl
og I
Kapell
RA1
lirche
hnt.
irche i
Art,
denkfeier fü
Im Yankee=Stadion.
Inmarſch der Maſſen begann ſehr früh. Die Karten hatten
enden Abſatz gefunden, zumal das Intereſſe an dieſem
Ent=
ampfe gerade in den letzten Tagen noch ſtark geſtiegen war.
zählte man ungefähr 80 000 Zuſchauer, die das weite Oval
ons füllten. 750 000 Dollar betrugen die Kaſſeneinnahmen.
in New York einen bekannten Namen trägt, ſei es beim Film,
anz, der Induſtrie oder in der Politik, hatte ſich eingefunden.
Im Ring.
dem Rahmenprogramm kamen die beiden Matadoren, Sharkey
amerikaniſche Flagge als Schultertuch, frenetiſch bejubelt vom
Ihm folgte Max Schmeling, nicht minder herzlich begrüßt,
in die Seilen kletterte. Schmeling brachte 85 Kg., während
2 Kg. brachte. Nur machte „Max” einen überaus aufgeregten
im Gegenſatz zu Sharkey, der ſiegesſicher und auch
ſelbſt=
den Ring ſtieg. Ringrichter Jimmy Crowley ſtellte die
xer vor, der Kampf begann.
var Schmeling der ruhigere und Sharkey tänzelte aufgeregt in
hin und her. Sharkey eröffnete den Kampf mit einem linken
Schmelings Kopf. Schmeling kommt vorerſt nicht zum Schlag
zwei weitere Linke Sharkeys hinnehmen, denen zwei Rechte
hmeling verſucht im Nahkampf durchzukommen, aber Sharkey
immer ſehr ſchnell von ſeinem Gegner und ſchießt dann wie=
Linke ab. Gegen Ende der Runde gelingt Schmeling ein
Kör=
dem zwei rechte Gerade folgen. Alle Schläge ſind aber nicht
Kraft gekommen und hinterlaſſen keine Wirkung. Die erſte
ſt überlegen an den Amerikaner.
2. Runde.
ling übernimmt die Offenſive und kann bei Sharkey einen
ſtechten anbringen, worauf der Amerikaner den Clinch ſucht.
hting ſchlägt er einen ſchweren Linken mit voller Kraft. Der
uckt zuſammen, läßt ſich an die Seile rennen und ſchießt
ur=
ine Rechte ab. Sharketz nimmt ſie voll und ſcheint erſchüttert.
lings kommt ſchwach durch, auch ein rechter Uppereutt. Der Amerikaner
ſchlägt rechts vorbei und verliert faſt das Gleichgewicht. Dann trifft er
aber zweimal hintereinander mit ſeiner Linken Schmelings Kinn. Dieſe
Nunde geht wieder an Sharkey.
3. Runde.
Der Amerikaner beginnt den Kampf ſehr wild. Man merkt es ihm
deutlich an, daß er eine ſchnelle Entſcheidung ſucht. Der Deutſche wird
mehrere Male getroffen, ohne beſondere Wirkung zu zeigen. Gegen
Ende der Runde kommt Sharkey noch einmal mit einem ſehr ſchweren
Rechten auf den Körper durch, worauf Schmeling den Clinch ſucht.
Auch dieſe Runde iſt für Sharkey.
4. Runde. — Die Ueberraſchung.
Der Amerikaner geht auch diesmal wieder mit ungeſtümen Angriffen
auf Schmeling los und landet kurz hintereinander links und rechts am
Kinn. Schmeling befreit ſich durch einen recht ſchwachen Kinnhacken,
wor=
auf Sharkey in den Clinch geht. Zwei weitere Geſichtstreffer Schmelings
bringen den Amerikaner in Wut. Es gibt einen wilden Schlagwechſel,
bei dem viele Schwinger in die Luft gehen. Mitte der Nunde geht
Schmeling zum Angriff über. Zweimal trifft ſeine Rechte Sharkeys
Körper, und dann kommt
das Ende.
Sharkeyz hat eben zwei Rechte abgefeuert, die ſchwach treffen, da
ſchlägt er einen ſchweren linken Magenhacken hinterher, der aber zu tief
geht. Wie vom Blitz getroffen ſtürzt Schmeling zu Boden und windet
ſich unter Schmerzen. Ein unglaublicher Tumult ſetzt ein. Die
Sekun=
danten und Manager erſcheinen an den Seilen, und es dauert geraume
Zeit, ehe der Ringrichter verkünden kann, daß Sharkey disqualifiziert
und Max Schmeling der Weltmeiſtertitel zugeſprochen worden iſt. Genau
ſo ſchnell wie das Pfeifen und Schreien aufhörte, als der Ringrichter
das Ergebnis bekanntgeben ließ, genau ſo plötzlich ſetzt ein
überraſchen=
der Jubel der Tribünen ein. Schmeling liegt immer noch halb
bewußt=
los in ſeiner Ecke und weiß nicht, was um ihn herum vorgeht. Als man
ihm klar macht, daß Sharkey disqualifiziert und er zum Weltmeiſter
ausgerufen iſt, geht ein Lächeln über ſeine Züge und er ſagt zu den ihn
umringenden Reportern, er bedauere, daß der Kampf ſo
ge=
endet habe. Auf dieſe Weiſe habe er die Weltmeiſterſchaft nicht
ge=
winnen wollen.
Nur wenige der am Ring ſitzenden Fachleute hatten den Tiefſchlag
geſehen, denn Sharkey hatte gerade in dem Augenblick geſchlagen, als
Schmeling ihm nachſetzte und ſich beide dicht gegenüberſtanden. Die
ärzt=
liche Unterſuchung hat ergeben, daß der Schlag gut fünf Zentimeter
unter der Gürtellinie gelandet worden iſt. Als der Beifall ſchon längſt
verrauſcht war, iſt Schmeling immer noch nicht wieder in Takt.
Bei allem Bedauern über den unerwarteten Ausgang des
Weltbox=
kampfes gibt die
geſamte New Yorker Preſſe
einmütig und in lohalſter Weiſe zu, daß ein Tiefſchlag von ſeiten
Shar=
keys tatſächlich vorgelegen habe. Die Ringrichter hätten danach eine
ganz gerechte Entſcheidung gefällt. Die Sportkritiker ſehen Sharkey als
den befſeren Boxer an, der Schmeling dauernd überlegen war, fügen
aber hinzu, daß „der deutſche Dempſey” tapfer gekämpft und die
ſchwer=
ſten Schläge lächelnd eingeſteckt habe. Schmeling hätte wohlbegründete
Ausſichten gehabt, nach der 7. oder 8. Runde den ermüdeten und
ent=
mutigten Sharkey knock=out zu ſchlagen. Schmeling erklärte nach dem
ſo ſchnell zu Ende gegangenen Kampf, daß er tief unglücklich ſei, die
Krone auf ſolche Weiſe errungen zu haben. Selbſtverſtändlich ſei er
be=
reit, jederzeit den Herausforderungskampf Sharkeys
an=
zunehmen
Jundan.
Sp.V. Darmſtadt 1898 — Vikkoria Griesheim.
Auf dem Platze am Böllenfalltor findet heute abend 6.30 Uhr ein
Spiel zwiſchen der Ligamannſchaft der 98er und der
Kreisligamann=
ſchaft Viktoria Griesheim ſtatt. Das Treffen, das in erſter Linie als
Trainingsſpiel gedacht iſt, ſoll der Sportvereins=Elf weitere Gelegenheit
geben, in dieſem Spiel eine weitere Feſtigung der Einheitlichkeit der
Mannſchaft zu erreichen. Erſt wenn dies gelungen iſt, werden dann zur
Vorbereitung der Verbandsſpielſaiſon ſpielſtärkere Gegner verpflichtet;
ſo iſt z. B. für den letzten Spielſonntag dieſer Saiſon (29. Juni) Union
Böckingen als Gegner der 98er vorgeſehen. Der Gegner des morgigen
Spieles, die 1. Elf von Viktoria Griesheim, iſt als faire, kampftüchtige
Mannſchaft bekannt, deren ſportlicher Ehrgeiz mit aller Aufopferung ein
günſtiges Ergebnis zu erreichen beſtrebt ſein wird. Das Spiel wird
gerade deshalb recht ſpannend werden.
Roſ-Weiß, V. f. R. Darmſtadit.
Am Sonntag folgt die Liga einer Einladung des Sportv.
Weiterſtadt und trägt dort nachmittags 3 Uhr ein
Propa=
gandaſpiel aus. Die Mannſchaft fährt ab Hauptbahnhof mit dem
Zug 1.40 Uhr.
Die Ligaerſatz empfängt den Sp.==Cl. Ober=Ramſtadt
hier zum fälligen Rückſpiel. Das Vorſpiel in Ober=Ramſtadt
konnten damals die Rotweiſen für ſich entſcheiden, und iſt auch
im Rückſpiel ziemlich ſicher mit einem Sieg der Reſerven zu
rechnen.
Die Alten Herren fahren zu Bensheim 07. Die Rot=Weißen
haben an Gewicht ſtark zugenommen, ſo daß man auf den
Aus=
gang des Treffens geſpannt ſein darf.
Die 1. Jgd. empfängt vormittags 11 Uhr die Arheilger Jgd.,
während die zweite Jugend in Egelsbach anzutreten hat.
5. C. Einkrachl.
Am Sonntag, den 15. Juni, vormittags 10.30 Uhr, ſpielt der
F.=C. Eintracht gegen den Sp.=V. 1922 Roßdorf. Im
Vor=
ſpiel konnte Eintracht nur ein Unentſchieden herausholen. Durch
Umſtellung der Mannſchaft iſt der Ausgang dieſes Spieles offen.
Bei Eintracht werden wieder einige alte Kanonen mitwirken,
es ſind die in Darmſtadt bekannten Spieler Rauſch, Böhmann,
Mühlbach. Die zweiten Garnituren beider Vereine werden
an=
ſchließend ihre Kräfte meſſen. Die Jugend ſpielt gegen Sp.=V.
Weiterſtadt, Jgd.
Die Handball=Mannſchaft empfängt vor dem
Fußball=
ſpiel die erſte Elf des Viktoria Griesheim. Durch eifriges
Trainieren hat die Mannſchaft eine kleine Formverbeſſerung
auf=
zuweiſen. Sämtliche Spiele finden auf dem neuen Platz des F.=C.
Eintracht ſtatt. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten,
Sp. Bg. Arheilgen — 5. C. Stockſtadt.
Der Gegner der Arheilger am Sonntag, 16.15 Uhr, am Mühlchen,
hat in der letzten Zeit viel von ſich reden machen. Auch die Polizei
Darmſtadt mußte ſich am letzten Sonntag geſchlagen bekennen. Die
Stock=
ſtädter ſind beſonders im Sturm gut und ſchießen ſchnell, ohne lang zu
fackeln. Die Arheilger ſind in der letzten Zeit nicht beſtändig, offenbax
durch die fortwährende Umſtellung der Mannſchaft infolge Fehlens
ein=
zelner Spieler. Im Vorſpiel mußten die Arheilger eine 5:2=Niederlage
einſtecken. Hoffentlich ſteht die Mannſchaft bis auf Rückerich, der immer
noch krank iſt, komplett zur Verfügung. Die Stärke des Gegners und die
komplette Elf der Arheilger verbürgen ein gutes Spiel.
Gernsheim — Freie Turngemeinde Darmſtabt.
Nachdem das für morgen vorgeſehene Spiel Darmſtadt—
Riedmann=
ſchaft durch Abſage des Gegners ausfällt, fährt Darmſtadt mit 1. und
2. Mannſchaft nach Gernsheim, um dortſelbſt gegen die gleichen
Mann=
ſchaften des Gaſtvereins Freundſchaftsſpiele auszutragen. Die 1b=
Mann=
ſchaft tritt der gleichen von Arheilgen gegenüber, während die 1. Jugend
vormittags in Nieder=Ramſtadt ſpielt.
d in Prat
Zerliner
Jandball Kreismeiſterſchaft der Damen.
Pol. Sp. V. Darmſtadt—SpVgg. Arheilgen.
Sonntag, 15. Juni, vormittags 11 Uhr, findet auf dem
2s Sportvereins 98 Darmſtadt (Stadion) das Entſchei=
U um die Kreismeiſterſchaft des Kreiſes Starkenburg der
handball=Klaſſe ſtatt. Es ſtehen ſich im Entſcheidungsſpiel
Ir die Damenmannſchaften des
Polizeiſportver=
mſtadt und der Sportvereinigung 1904 Arheilgen. Dieſe
Nannſchaften ſtanden am Ende der Verbandsrunde mit
Punktzahl an der Spitze. Das am 16. März ausgetragene
ſcheidungsſpiel endete nach Verlängerung 0:0.
2ie Tgde. Darmſtadt — Bezirksmannſchaft.
dem Platze am „Müllersteich” ſteigt heute Samstag, 6 Uhr,
ballſpiel, das mit dem Kreisfeſt der Arbeiterſportler in
Zu=
ing ſteht. In ſämtlichen Spielarten werden beim Kreisfeſt
zirksmannſchaften Feſtmeiſterſchaften herausgeſpielt. Alle
Be=
nun dabei, durch Auswahlſpiele ihre ſtärkſte Vertretung
zu=
ibringen. Auch das heutige Spiel iſt unter dieſem
Geſichts=
bewerten. Die Bezirksmannſchaft iſt äußerſt gut zuſammen=
Larmſtadt muß leider, durch Abgabe von drei Spielern an die
annſchaft, mit Erſatz antreten.
Sonntag fährt Darmſtadt mit drei Mannſchaften nach
Iſen=
im dortſelbſt Freundſchaftsſpiele auszutragen.
Polizeiſporkverein Darmſtadt.
ihrer Pfingſtreiſe nach Weſtfalen konnte am Pfingſtſamstag=
Remſcheid die 1. Jugend des Polizeiſportvereins Darmſtadt
des dortigen Polizeiſportvereins mit 18:2 Toren ſchlagen. Auf
inzende Spiel hin wurde ſie von den Sportfreunden 94 Rem=
(geladen, als Erſatz für den ausgebliebenen Gegner für ihre
zmannſchaft einzuſpringen. Es gelang ihr auch hier, mit 4:0
ieger zu bleiben. Am 1. Feiertage ſpielte ſie gegen
Schwarz=
armen. Nach überlegenem Spiele konnte auch hier ſie mit
En als Sieger das Spielfeld verlaſſen. Die erſte Jugend hat
Spielen ihre Farben würdig vertreten. — Die zweite Jugend
2 Feiertag gegen die 1. Jugend des Fußballſportvereins Frank=
Beide Mannſchaften trennten ſich mit dem Unentſchieden 5:5.
angen konnte ſie mit 6il und gegen Wiesbaden mit 4:3 Toren
leiben.
Sp.=V. 98 Darmſtadt, Jugend.
Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: 1 Jgd.
Dietzen=
rt. Endſpiel um die Kreismeiſterſchaft. Abfahrt 1.15 Uhr,
mit Auto. 4. Jugend — Turngem. Weiterſtadt, 10 Uhr,
Handball in der 2.T.
Werbeſpiele in Bickenbach.
4ürnverein Bickenbach wurde im vergangenen Spieljahr Gau=
2es Main=Rheingaues und hat ſich dann bei den Aufſtiegſpielen
Migung zur Teilnahme an den Kreisſpielen erkämpft. Nun tritt
in mit einem Werbeprogramm von ſechs Spielen an die Oeffent=
Der Bickenbacher Spielplatz leidet wohl durch die augenblicklich
Litterung, doch iſt die Beſprengung des Platzes geplant, und
citten des Hochwaldes liegt, dürfte der Aufenthalt trotzdem
an=
derden. Es ſpielen: 11 Uhr: Hahn — Nieder=Ramſtadt; 12.45
* Crumſtadt; 2 Uhr: Laudenbach — Wallerſtädten; 3 Uhr:
— Hähnlein; 4.15 Uhr: Sprendlingen — Bensheim; 5.30,
eeheim-Ladenburg.
„Deutendſte Spiel iſt zweifellos die Begegnung Sprendlingen
Sheim. Vor Jahresfriſt glaubte man in einem dieſer Vereine
den zukünftigen Gaumeiſter zu ſehen auf Grund der guten Ergebniſſe
aus Freundſchaftsſpielen. Umſtände, die die Meiſterrunden ſtets
beein=
flußt haben, brachten keinen beider Vereine an das heißerſehnte Ziel.
Heute liegen die Dinge ähnlich. Namentlich Bensheim wurde bekannt
durch ſein Spiel gegen den D.T.=Meiſter Frieſenheim, der auch am
Sonntag wieder im Endſpiel ſteht. Man ſieht alſo der Begegnung mit
Sprendlingen mit großem Intereſſe entgegen.
Im Main=Rheingau iſt anläßlich der Fauſtballſpiele in Nauheim
nur beſchränkter Spielbetrieb. Doch verdienen verſchiedene Treffen
be=
ſondere Beachtung. So trifft der Tv. Arheilgen daheim auf die
be=
kannte Tgſ. Offenbach und Langen erwartet einen der ſtärkſten
Frank=
furter Vereine, den Tv. Sachſenhauſen. Eberſtadt fährt nach
Büttel=
born! Weitere Spiele ſind: Auerbach gegen Hofheim, Hähnlein gegen
Ladenburg (Samstag), Erzhauſen gegen Bornheim und Stockſtadt gegen
Taſ. Darmſtadt 2.
Tennis.
Deutſche Junioren=Tennismeiſterſchaften.
Bei gutem Wetter, das nur am Abend durch ein Gewitter
unter=
brochen wurde, kamen am Freitag auf dem Platze des SC. 1880 in
Frank=
furt die erſten Nunden in den Einzelſpielen der Junioren und
Juniorin=
nen zum Austrag. Es gab dabei keine ſonderlichen Ueberraſchungen.
Beſonders zu erwähnen iſt der glatte Sieg des Titelverteidigers Lund
über Weber=Höchſt mit 6:1, 6:1, auch der Sieg von Kleinlogel=Darmſtadt
über Buchwalter=Breslau mit 6:2, 6:4 verdient Erwähnung. Zwei glatte
Siege erfocht Kahlmann=Bremen über Bauer=München und Stein=
Frank=
furt. Weitere Ergebniſſe: Nordenflycht=Berlin — Behers=Bremen 5:7,
6:2, 6:1. Luther=Düſſeldorf — Bruhns=Amſterdam 6:4, 6:4, Henkel=
Ber=
lin — Meier=Köln 6:4, 6:4, Deter=Berlin — Huber=Eſſen 6:0, 3:6, 6:0.
Bei den Junioren gab es zum Teil harte Dreiſatzkämpfe; ſo ſchlug die
Duisburgerin Frl. Saelmans die Blauweiß=Spielerin Frl. Billerbeck 3:6,
6:2, 6:2, Fr. Dollinger=Leipzig gewann gegen Frl. Grimm=Mainz
4:6, 6:4, 6:4. Die Favoriten Frl. Sander=Berlin ſowie Frl. Horn=
Wies=
baden konnten ihre erſten Spiele gegen ſchwächere Gegnerinnen in je
zwei Sätzen gewinnen, allerdings nicht ohne daß Frl. Horn gegen die
Kölnerin Frl. Schön 6:1, 7:5 unerwarteten Widerſtand fand. Frl.
Fiſcher, die dritte der teilnehmenden Ranaliſten=Damen, hatte gegen die
Kölnerin Keßler mit 3:6, 6:1. 7:5 einige Mühe. Das einzige Junioren=
Doppelſpiel ſah das Paar Wölle=Baum (Tübingen—Frankfurt) 6:3, 3:6,
2:5 über Behrens=Adam ſiegreich.
Waſſerball.
Freie Tgde. Darmſtadt — Offenbach.
Im weiteren Verlauf der Serienſpiele trifft heute Samstag, abends
8 Uhr, im „Woog” die erſte Waſſerballmannſchaft Darmſtadts auf die
gleiche der Offenbacher Turner. Eine Vorausſage über evtl. Ausſichten
der einen oder anderen Mannſchaft läßt ſich ſchwer treffen. Beide
Mann=
ſchaften verfügen über gute Kräfte, ſo daß ein intereſſantes Spiel zu
erwarten iſt.
Die Deutſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften 1930, für Männer
wer=
den im Deutſchen Stadion zu Berlin und die für Frauen in Remſcheid=
Lennep ausgetragen.
Nur Hirſchfeld=Allenſtein und Kaufmann=Hannover beteiligen ſich an
den engliſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften in Stanford Bridge.
Der Endkampf um die DSB.=Handballmeiſterſchaft zwiſchen Polizei
Berlin und Sportfreunde Siegen wird nicht in Berlin, ſondern in
Ha=
gen i. W. ausgetragen.
Am 14. und 15. Juni tagt der Spielausſchuß der Deutſchen
Sport=
behörde in Aachen.
Ein außerordentlicher Kreistag wurde vom Vorſtand des
ſüddeut=
ſchen Schwimmkreiſes für den 6. Juli nach Stuttgart einberufen.
V.f.R. Beerfelden—Rot=Weiß V.f. R. Darmſtadt (Ligareſerve)
1:4 (0:2).
Die Gäſte kamen von einem am 1. Feiertag in Bensheim
er=
rungenen Sieg im Freundſchaftsſpiel mit 6:0; der 2. Feiertag
gab ihnen einen zweiten Sieg 4:1. Zwar ſtellte der V.f.B.
Beer=
felden im Feldſpiel tüchtig ſeinen Mann, ſein Sturm konnte aber
gegen eine ſolch gute Hintermannſchaft, wie ſie Darmſtadt ſtellte,
nichts ausrichten. Das Ehrentor fiel erſt in der zweiten Halbzeit.
Leichkakhlekik.
Rot=Weiß, VfR.
Am 2. Pfingſtfeiertag weilte die Leichtathletikabteilung in
Epperts=
hauſen, um einen Klubzehnkampf mit dem dortigen Turn= und
Athletik=
verein auszutragen. Es war der erſte Verſuch der jungen Abteilung,
ſich in einem Zehnkampf mit einem anderen Verein zu meſſen. Daher
darf man den Ausgang des Kampfes nicht allzu tragiſch nehmen. Rot=
Weiß, VfRk. verlor mit 75:111 Punkten. Gerade dieſer Unterſchied zeigt
deutlich, welche guten Kräfte Eppertshauſen beſitzt, die auch manchem
anderen Verein ſchwer zu ſchaffen machen würden. So ſtellte
Epperts=
hauſen z. B. beim Hochſprung 3 Leute, die alle über 1,60 Meter
hinweg=
kamen. Beim Weitſprung war das Mindeſte 5,60 Meter. Beim
Kugel=
ſtoßen wurden 11 Meter erreicht. Aber auch in den Laufkonkurrenzen
zeigte ſich Eppertshauſen überlegen. Gewann Rot=Weiß, VfR. die
100 Meter (11,8) und die 1500 Meter, ſo brachte Eppertshauſen die
800 Meter und die beiden Staffeln an ſich. Die Zeit der Olympiſchen
Staffel (4:05) iſt bei den ſchlechten Bahnverhältniſſen (280=Meter=
Sand=
bahn) als gut zu bezeichnen. Dadurch wurde wieder einmal bewieſen,
daß nicht nur in den Städten, ſondern auch auf dem Lande guter Sport
geboten wird. Für die junge Leichtathletikabteilung des Rot=Weiß,
VfR. muß dieſe Niederlage ein Anſporn für die weitere Arbeit fein.
Dann kann ſie getroſt dem Rückampfe im Auguſt in Darmſtadt
ent=
gegenſehen. Als Erinnerung an dieſen Klubkampf bekem Rot=Weiß,
VfR. von Eppertshauſen eine wundervolle große Plakette überreicht.
An dem internationalen Leichtathletikfeſt am 22. Juni in Bologna
werden ſich auch verſchiedene deutſche Leichtathleten wie Geerling, Storz,
Paul, Huber und Hoffmeiſter beteiligen.
Weiterberichk.
Ueber dem nördlichen Deutſchland und dem Küſtengebiet hat ſich
eine flache Störung gebildet, unter deren Einfluß während der
ver=
floſſenen Nacht ſtellenweiſei Gewitterſtörungen und auch Niederſchläge
auftraten. Von der Nordſee bringt die Störung etwas kühlere und
feuchte Luft ſüdwärts, wobei zunächſt auf dem erhitzten Feſtland ſich
Ge=
witterſtörungen bilden dürften. Die Beeinfluſſung iſt jedoch nur
vor=
übergehend, denn mit dem folgenden Barometeranſtieg gewinnt der hohe
Druck über den Britiſchen Inſeln wieder über Deutſchland an Raum.
Infolgedeſſen iſt erneut heiteres und trockenes Wetter bei anſteigenden
Temperaturen zu erwarten.
Ausſichten für Samstag den 14. Juni: Vorübergehend
Gewitterſtörun=
gen mit einzelnen Niederſchlägen und leichter Abkühlung.
Ausſichten für Sonntag, den 15. Juni: Vielfach heiter und trocken,
wie=
der wärmer.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veraniwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;; für
„Die Gegenwart”,„ Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftilſche Mittellungen: Wills Kuble.
Druck und Verlag: L. C.Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangie Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht Wbernor
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Samstag, den 14. Juni 1930
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Für die zahlreichen Glückwünſche und
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ſamkeiten anläßlich unſerer Vermählung ſprechen
wir hiermit unſeren herzlichen Dank aus.
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Darmſiadt, den 14. Juni 1930.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe warmen
Mitgefühls von nah und fern und
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ſagen wirvongerzen Allen innigſten AO0 Jah
Dank, insbeſondere danken wir
Herrn Pfarrer Wehſarg von
Egels=
bach für ſeine troſtreichen Worte am
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[ ← ][ ][ → ] Eine Erklärung der Verwalkung.
u der in einzelnen Zeitungen erſchienenen Notiz, wonach der
bsrat der Opelwerke ſich mit einem Hilferuf an die
Reichs=
ung und an die Regierung in Heſſen und Preußen gewandt
ſoll mit dem Hinweis, daß die Opelwerke ihre Belegſchaft
ai um 40 Prozent vermindert haben, teilt uns die Adam
I.=G., Rüſſelsheim a. M., mit:
je Belegſchaft der Opelwerke betrug im Monat April 8100
er und im Mai 5902. Heute beſchäftigt die Adam Opel
5752 Arbeiter. Es iſt dies eine Reduzierung um 30 Proz.
re Entlaſſungen ſind zwar in geringerem Umfange
beab=
die Belegſchaft wird jedoch Ende Juni nicht unter 5500
Es wird während 5 Tagen der Woche gearbeitet. Zurzeit
im allgemeinen Betrieb nur 300 Mann, im Fahrradbau
900 Mann weniger beſchäftigt als im Vorjahre. Es muß
i berückſichtigt werden, daß momentan ein Stab von wei=
300 Mann im Werk mit allgemeinen Umſtellungs= und
Bau=
o iktionsarbeiten beſchäftigt iſt.
s ſei darauf hingewieſen, daß die Kapazitätsausnutzung
n Opelwerken mit 52 Prozent um 3,3 Prozent höher iſt,
er Durchſchnitt der geſamten Kraftfahrzeuginduſtrie mit
rozent. Daß die Entlaſſungen in einem Zeitpunkt der
Ver=
onjunktur vorgenommen wurden, findet ſeinen Grund
daß die Produktion zeitlich der Verkaufskonjunktur
vor=
beitet. Statiſtiſche Unterlagen haben bewieſen, daß die
Ver=
iffer in dieſem Jahre ihren Höhepunkt im Monat April
that während im vergangenen Jahre der Monat Mai die
Verkaufsziffer zeigte, d. h. praktiſch, daß ſich die
Konjunk=
dieſem Jahre gegenüber dem Vorjahre um einen Monat
ben hat, anſcheinend wegen des kalten Winter im Vorjahr.
Landesgenoſſenſchaftsbank, e. G. m. b. H.,
zu Darmſtadt
det ſoeben ihren Bericht über das 17 Geſchäftsjahr. Am
zember 1929 waren der Bank 1 Zentralgeſchäftsanſtalt,
reditgenoſſenſchaften, 29 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften,
nzergenoſſenſchaften, 17 ſonſtige Genoſſenſchaften, 2
Ver=
ngen, 2 Einzelperſonen, zuſammen 484 Mitglieder mit 839
tsanteilen zu je 3000 RM. — 2 517 000 RM. Geſchäftsgut=
und einer Geſamthaftſumme von 16 780 000 RM.
ange=
n. Die Mitgliederzahl der angeſchloſſenen Genoſſenſchaften
ſich um 872 auf 75 122
ngeſetzt wurden rund 956 000 000 RM. Die Bilanzſumme
eßlich der Giroverbindlichkeiten beträgt rund 23 939 000
Gegenüber dem Vorjahre haben ſich der Umſatz um
000 RM. vermehrt, die Aktiva um 1 799 000 RM.
ver=
t und die Summe der in Anſpruch genommenen Kredite
eßlich der Wechſelverbindlichkeiten um 2 452 000 RM. er=
Die Guthaben in laufender Rechnung haben ſich um 435 000
vermindert, die Termingelder um 103 000 RM. vermehrt.
Sechſeleingang von 59 581 541 RM. verteilt ſich auf 13700
1 Diskontowechſel und 16600 Stück Inkaſſowechſel. Der
ingang von 44 110 210 RM. ſetzt ſich aus 160 000 Schecks
Iten.
e Generalverſammlung fand geſtern ſtatt und nahm einen
irmoniſchen Verlauf. Die angeregte Ausſprache offenbarte
ergiſchen Willen=der in der Landesgenoſſenſchaftshank
zu=
ngeſchloſſenen Mitglieder, der neuen Geſchäftsleitung auf
n dieſer vorgezeichneten Linie, getreu dem von jeher für
ſiſche landwirtſchaftliche Organiſation maßgebenden ſtarken
nſchaftlichen Zuſammengehörigkeitsgefühl, Folge zu leiſten.
if den Bericht der Geſchäftsleitung wurde beſchloſſen, von
ividendenausſchüttung abzuſehen und den Reingewinn den
en zuzuführen. Weiter wurde der Antrag angenommen,
ſch in den Außenſtänden enthaltenen zweifelhaften
Forde=
zu Laſten der Rücklagen abzuſchreiben. Damit ſind alle
„ die irgendwie Anlaß zu Abſchreibungen und
Rückſtel=
gegeben haben, bereinigt. Die im Vorjahre in Angriff
nene Reorganiſation iſt im weſentlichen nunmehr durchge=
Für das laufende Geſchäftsjahr kann nach dem bisherigen
wieder mit einer angemeſſenen Dividende gerechnet
Wirkſchaftliche Rundſchau.
skus=Werke, Frankfurt a. M., Maſchinenbau=A.=G. Aus
ach 99 514 (90 863) RM. Abſchreibungen ſich ergebenden
winn von 97 445 (110 672) RM. wird eine erhöhte
Divi=
von 12 (10) Prozent auf 500 000 RM. A.=K. vorgeſchlagen.
leberweiſung an die Reſerve, die im Vorjahre um 30000
000 RM. erhöht wurde, erfolgt diesmal nicht. Zum Vor= Hanſa Dampfſch.
erbleiben 27 009 (18 092) RM.
friedigendes Zeichnungsergebnis auf die Young=Anleihe
tſchland. Auf Grund einer Umfrage bei den
maß=
iden Zeichnungsſtellen über die Zeichnungen auf
Millionen RM. der Internationalen 5½prozentigen
An=
es Deutſchen Reiches von 1930 kann auf Grund der bis Conti=Gummi
rliegenden Zeichnungsergebniſſe zumindeſt mit einer vollen
ringung des aufgelegten Betrages gerechnet werden. Ein
liger Ueberblick iſt bei den mehr als 500 Zeichnungsſtellen
or Samstag mittag zu erwarten.
Mekallnokierungen.
e Berliner Metallnotierungen vom 13. Juni ſtellten ſich
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die 79Dtſch. Reichsan
e Elektrolytkupfernotiz) auf 121.25 RM.
e Berliner Metalltermine vom 13. Juni ſtellten ſich für
er: Juni 95 (97), Juli — (96), Auguſt 95.50 (96.50), 8% Baher .....
(—), Oktober — (96) November — (96.50), Dezember
Januar — (96), Februar — (96.50), März — (96),
W (96.25) Mai 96.25 (—). Tendenz: flau. — Für Blei;
44.,75 (35.50), Juli — (35), Auguſt 35 (35.50), Sept.
Oktober 35.25 (35.50) November, Dezember, Januar und
* — (—), März — (35.50), April und Mai — (35.25), 795 Thüringen.
6: ruhig. — Für Zink: Juni 32.50 (33.50), Juli 33 (34),
B.50 (34.25), September 34 (34.50) Oktober 34.75 (35),
ber 34.50 (35.50), Dezember 35 (36), Januar 35.50 (36.50),
— (—), März 36.25 (37), April — (37.25), Mai 36.50
Lendenz; ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die Dtſche, Anl. Ablö
mmern Brief.
Produkkenberichte.
Eliner Produktenbericht vom 13. Juni. Das Angebot von
eizen hat ſich weiter etwas vermehrt, die Forderungen
(doch im allgemeinen zu hoch, ſo daß Geſchäft kaum
zu=
um. Neuweizen iſt angeſichts des vorzüglichen Wetters
und teilweiſe auch dringlich angeboten. Am Roggen= 8
dar ſich die Situation noch nicht verändert. Die Preiſe für
9aben im Prompt= und Lieferungsgeſchäft 1,50 bis 2,50
uach, während Roggen alter Ernte knapp behauptet blieb.
Euke wurden für Roggen Stützungskäufe notwendig, doch
Die Preiſe ſich Abſchläge gefallen laſſen. Das Mehlgeſchäft
noch immer nicht belebt, die Mühlen halten weiter mit 89, Heſſ. Landespr.
Aruck: man beſchränkte ſich lediglich auf dringendſte Be= Goldpfbr. „.=
. Hafer bleibt weiter gefragt. Gerſte in ruhiger 89 Goldoblie
age
Biehmärkte.
ſütfurter Pferdemarkt. Der nächſte Frankfurter
Pferde=
d am 16. Juni abgehalten, und man rechnet mit einem
Don 500 Pferden. Mittelſchwere Arbeitstiere und Erme=
Dſerde, welche von der Landwirtſchaft bevorzugt werden,
* in guter Qualität zum Verkauf. Aeltere Pferde und
tiere werden, wie beim letzten Markt, geſucht ſein.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 13. Juni.
Trotz der freundlichen Aufnahme der Younganleihe war die Börſe
im Vormittagsverkehr immer noch ziemlich gedrückt, und zwar
ver=
ſtimmten die ſchwächeren Auslandsbörſen und die neuen ſteuerlichen
Laſten. Zu Beginn des offiziellen Marktes machte ſich jedoch eine leichte
Erholung bemerkbar; das Bekanntwerden der raſchen Unterbringung
und Ueberzeichnung der Emiſſion ließ die ungünſtigen Momente in den
Hintergrund treten. Vereinzelt waren kleine Aufträge eingetroffen, doch
nahm das Geſchäft noch keine größere Formen an, da im allgemeinen
die Kuliſſe weiter auf ſich ſelbſt angewieſen war. Gegenüber der geſtrigen
Abendbörſe traten zumeiſt Kurserholungen bis zu 1 Prozent ein. Am
Elektromarkte eröffneten A. E. G. leicht erholt, Felten und Schuckert waren
gut behauptet, während Siemens, die an der geſtrigen Abendbörſe
ziem=
lich ſtark gedrückt waren, 2 Prozent gewinnen konnten. Etwas mehr
Intereſſe beſtand noch für Dt. Linoleum, die 2 Prozent nach
Berückſich=
tigung des Devidendenabſchlages anzogen. Ebenſo waren Zellſtoff
Aſchaf=
fenburg nach Abzug der Dividende 1½ Prozent feſter. Am
Montan=
markte war die Umſatztätigkeit weiter ſehr beſcheiden, doch ergaben ſich
auch bei den wenig zuſtande gekommenen Erſtnotierungen leichte
Kurs=
erholungen. Gefragter waren noch Schiffahrtsaktien, die bis zu 1
Pro=
zent gewinnen konnten. Banken lagen wenig verändert. J.G. Farben
eröffneten 1 Prozent höher.
Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit weiter gering. Anleihen
lagen uneinheitlich. Altbeſitzanleihe etwas höher, Neubeſitzanleihe
da=
gegen ein viertel Prozent ſchwächer.
Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr ſtill, die Kurſe waren gegen
Anfang jedoch gut behauptet. Montanwerte konnten etwas Intereſſe auf
ſich lenken. Gegen Schluß der Börſe verſtärkte ſich das Angebot, und
es traten Abſchläge bis zu 2½ Prozent ein.
Am Geldmarkt war Tagesgeld 3 Prozent infolge des Medios etwas
angeſpannter.
Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1905 etwas
ſchwächer, gegen Pfunde 20,360. London=Kabel 4,8590, Paris 123,81,
Mailand 92,76, Madrid 40,80, Schweiz 25,07½, Holland 12,08.
An der Abendbörſe war die Umſatztätigkeit in Anbetracht
der fehlenden Aufträge wieder ſehr gering. Die unregelmäßigen
New Yorker Anfangskurſe konnten keine Anregung bieten.
Ge=
genüber dem Berliner Schluß waren die Kurſe auf dem
abge=
ſchwächten Mittagsniveau zumeiſt behauptet. Lediglich für J. G.
Farben und Nordd. Lloyd machte ſich bei leicht gebeſſerten Kurſen
einiges Intereſſe geltend.
Berlin, 13. Juni.
Auch zu Beginn der heutigen Börſe war die Umſatztätigkeit recht
gering und wurde hauptſächlich von der berufsmäßigen Spekulation
be=
ſtritten. Unter dieſen Umſtänden konnte das günſtige
Zeichnungsergeb=
nis der 5½proz. Deutſchen Reichsanleihe von 1930 die Tendenz nicht
be=
einfluſſen. Die geplante Kreditbeſchaffung zur Finanzierung des
Ankur=
belungsprogramms wurde zwar beachtet, konnte aber keine nennenswerte
Anregung bieten. Die Kursentwicklung bei Eröffnung der offiziellen
Börſe zeigte kein einheitliches Bild. Im Verlaufe blieb das Geſchäft
zunächſt ſehr ruhig. Als die Spekulation jedoch merkte, daß das
Aus=
landsangebot nachgelaſſen zu haben ſchien, griff ſie zu Deckungen, die zu
Kurserholungen führten. Geld unverändert leicht. Tagesgeld 234—5
Prozent, Monatsgeld 434—6 Prozent. Warenwechſel zirka 4 Prozent.
Amerikaniſche Kabelngchrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 101, Sept. 1038, Dezember 108.50;
Mais: Juli 79½, September 80.75. Dezember 74½; Hafer: Juli
37,75, Sept. 37½8, Dezember 407: Roggen: Juli 54½,
Septem=
ber 59½, Dezember 64½.
Schmalz: Juli 9,92½; September 10. Dezember 10.
Schweine: leichte 9,90—10,40, ſchwere 9,75—10,20;
Schweine=
zufuhren: Chicago 11000, im Weſten 66 000.
Baumwolle: Juli 14,10, September 15,55.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 13. Juni:
Schmalz: Prima Weſtern 10,60; Talg, extra, loſe 5½.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 115¾, Hartwinter
107½: Mais 90½, Mehl 5,30—5,55; Getreidefracht: nach
Eng=
land 1,6—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 7 bis 9 Cents.
Keine Beſſerung der gedrückken Geſchäftslage
in der Maſchineninduſtrie.
Nach dem Bericht des Vereins Deutſcher Maſchinenbauanſtalten, des
Spitzenverbandes der deutſchen Maſchineninduſtrie, über die Lage im
Mai 1930 erfuhr der im April erheblich geſunkene Eingang von
In=
lands= und Auslandsaufträgen im Mai keine nennenswerte Belebung.
Nur in der Anfragetätigkeit gab, der Saiſon entſprechend, die
Kund=
ſchaft — insbeſondere die inländiſche — etwas von ihrer Zurückhaltung
auf. Bei unveränderter Arbeitszeit hielt ſich der an der tatſächlich
ge=
leiſteten Arbeiterſtundenzahl gemeſſene Beſchäftigungsgrad im Mai noch
auf etwa 60 Prozent. — Im Werkzeugmaſchinenbau hat ſich das
In=
landsgeſchäft weiter verſchlechtert, auch die Auslandskundſchaft
be=
ſchränkte ſich in ihren Beſtellungen in der Hauptſache auf
Sonder=
maſchinen. Für die Textilmaſchineninduſtrie beſteht noch keine
Aus=
ſicht auf Belebung des ſeit langer Zeit darniederliegenden Geſchäfts.
Die Beſtellungen auf Landmaſchinen haben im allgemeinen noch nicht
zugenommen. In Kraftmaſchinen waren die Maiaufträge im ganzen
unbefriedigend und zeigten rückläufige Tendenz mit Ausnahme der
Ver=
brennungskraftmaſchinen. In Pumpen und Kompreſſoren war das
In=
landsgeſchäft noch einigermaßen zufriedenſtellend, das Auslandsgeſchäft
jedoch ungenügend. Von ſeiten des Bergbaues und der Hütteninduſtrie
gingen auch im letzten Monat keine größeren Aufträge an die
Maſchi=
neninduſtrie. In der Fördermittelinduſtrie war zwar hier und da ein
dem Vormonat gegenüber verbeſſerter Auftragseingang feſtzuſtellen;
die Geſamtlage hat jedoch keine Erleichterung erfahren. Unzureichend
war der Auftragseingang auch im Apparatebau ſowie im Bau”von
Maſchinenzubehör, wie Transmiſſionen und Armaturen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 11. Juni
auf 94,0 gegen 94,1 am 4. Juni (Durchſchnitt 1909/13 — 100), fiel alſo
um 0,1 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden folgende
Einzel=
indexziffern errechnet: Kupfer 92,9 (92,9), Blei 112,5 (112,5), Zink 69,8
(70,3), Zinn 75,6 (75,1), Aluminium 132,0 (132,0), Nickel 107,7 (107,7),
Antimon 80,7 (82,2).
Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt
a. M., betrug die Zink=Hüttenproduktion im Mai 1930 in den U. S.A.
39 158 Tonnen gegen 54 862 Tonnen im März, in Kanada 8781 (9650)
Tonnen in Deutſchland 8541 (9053) Tonnen und in Frankreich 8375
(9053) Tonnen. Da die Produktionsziffern von Belgien und Polen
fehlen, kann die Höhe der Welterzeugung nicht angeben werden.
Im Zuſammenhang mit der Herabſetzung der deutſchen Eiſen= und
Stahlpreiſe ſoll die Frage der Reviſion der britiſchen Eiſen= und
Stahl=
preiſe in einer Verſammlung der Stahlfabrikanten am nächſten
Mitt=
woch in London erörtert werden.
Die Kahlgrund Eiſenbahn A.=G., Schöllkrippen, beantragte die
Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 2½ Prozent.
Die Bayeriſche Motorenwerke A.=G., München, ſchlägt aus 1,32
(2,81) Mill. RM. Reingewinn die Verteilung einer halbierten
Divi=
dende von 7 (im Vorjahre 14) Prozent vor.
Die Schnellpreſſenfabrik Heidelberg, in der neuerdings bekanntlich
die drei Heidelberger Geſellſchaften des Richard=Kahn=Konzerns
ver=
einigt ſind, nämlich die Schnellpreſſenfabrik Heidelberg, die Fabrik
C. Maquet und die Maſchinenfabrik Geislingen, hat im abgelaufenen
Geſchäftsjahr wieder ſehr gut gearbeitet und dürfte, wie wir hören,
mindeſtens wieder eine Dividende von 10 Prozent auf das
Aktien=
kapital von 2 Millionen RM. ausſchütten.
Die Londoner Zeichnungsliſten der Young=Anleihe wurden um
13 Uhr geſchloſſen. Man nimmt allgemein an, daß die engliſche Tranche
von 12 Millionen Pfund Sterling mehrfach überzeichnet wurde.
Der Diskontſatz der Bank Polſki wird vom 13. ds. Mts. ab von
7 auf 6½ Prozent herabgeſetzt. Der Lombardſatz und der Satz für
offene Kredite werden vom gleichen Zeitraum ab 7½ Prozent betragen.
Das Geſamtvolumen des ſchweizeriſchen Außenhandels im Mai 1930
iſt gegen den Vormonat von 395,5 auf 374,6 Mill. ſchw. Fr.
zurück=
gegangen. Der Rückgang entfällt ganz auf die Einfuhr, die von 233,8
auf 211,3 Mill. ſchw. Fr. ſank. Die Ausfuhr iſt dagegen von 161,7 auf
163,3 Mill. ſchw. Fr. geſtiegen. Es ergibt ſich alſo ein Rückgang des
Paſſivüberſchuſſes von 54,6 auf 48,2 Mill. ſchw. Fr.
Berliner Kursbericht
vom 13. Juni 1930
Oeviſenmarkt
vom 13. Juni 1930
Mte
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyb
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
169.—
224.
138.25
140.—
10.75
148.—
111.5
154.375
85.125
184.—
66.25
172.55
155.—
95.25
Mieie ee
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Beſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgn
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
Mee
166.375
135.875
154,5
124.25
00.12:
97.5
217.75
100.5
Mtde
100.—
43.25
86.5
104.5
R
Maee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Banderer=Werke
Vee
65.75
33
151.—
133.—
90.5
218.5
82.75
33.—
69.—
138.—
70.
166.—
18.25
gi.—
103.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sacn
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
i
100 finn. Mk.
100 Schilline
00 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
2.Stg.
Pap. Peſ.
Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Franes
Geld
10.54
59.07
12.42
73.21
3.035
168.3:
112.041
112.05
12.42
20.346
1.563
4. 187
58.46
21.94
8.435
Briefſ
10.561
59. 19
12.44
73.35
3.04
168.71
112.26
112.21
112.64
20.386
1.567
4. 195
58.58
16.475
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeirol
Jugoſlawien
Portugal
Althen
Iſtambul
I.
Kairo
Kanada
Uruguay
Fsland.
21.98 Tallinn (Eſtl.
Riga
Währung
100 Franken
1100 Peſetas
1100 Gulden
Yen
1 Milreis
100 Dinat
00 Escudos
100 Drachm.
11 türk. 2
ägypt. 2
canad. Doll
Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr.
1100 Lats
Zeld
81.10
49.50
81.32
2.068
0.470
7.408
18.80
5.425
20.86
4. 185
3.706
91.91
111.41
80.72
Brief
81.28
49.60
81.48
7422
18.54
5.433
20.90
4.193
3.714
92.097
U168
30.88
Frankfurter Kursbericht vom 13. Juni 1930.
6% Baden. ....
„
83 Heſſen b. 28
v. 2‟
8%
20 Preuß.
Staats=
anl. . . . . . ....
8% Sachſen ....."
6% Sachſen .....
Dt ſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +/=
Ab=
löſungsanl..
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
% Baden=Baden.
Berlin .....
O Darmſtadt v. 26
v. 28
Frankfurt a. M.
% Mainz.......
% Mannheim ..
2 Nürnberg
104.50 180 Naſ. Landesbk.)
Goldpfbr. .....
82.5 4½% . Obl.
4½% Heſſ. 2ds.=
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. ... ......
8% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . ..
Goldobl.
83 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
100.75
85
93
96
96
100=
83.5
85.5
57.55
9.20
3.5
94.5
82
92‟1,
88.75
R.
94
99.5
94.5
A.
103
97
97
98.5
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
„Ausl. Ser. I
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=B1
14½%„Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
4½% „ Lig. Pfbr
„ Pfbr.=Bk.
½% „Lig. Pfrb.,
8% Mein. Hyp.=Bk.
½% Lig. Pfbr.
% Pfälz. Hyp.=Bk.
4½½ Lia. Pfbr.
18% Preuß.
Boden=
cred.=Bank. . ..
4½½„Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank
4½% Lig. Pfbr
% Rhein.Hyp. Bk.
4½% Lig.Pfbr.
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . . .
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B./
2 Daimler=Ben
3% Dt. Linol. Werke
% Klöchner=Werk=
O Mainkrw. v. 26
7% Mitteld. Stahl
werke .. . . . ..
% Salzmann u. Co.
½Ver. Stahlwerke
VoigtckHäffner!
Aan
85
57
75
16
101
88.25
101
87.25
101
88.5
1005
87.8
101.
88
100.
91
103
86
100.5
89
1e1
101
01
75
93:1
95
90.25
91
80.5
90.5
94.75
J. G. Farben Bonds/109.5
5% Bosn. L. E.B.
L. Inveſt.
4½% Sſt.
Schatz=
anw. .........
42 Oſt. Goldrentel
5%vereinh. Rumän
4½%
425 Türk. Wdmin.
1. Bagdad
„ Zollanl.
½%g Ungarn 1913
2o D 1914
Goldr.
1910
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm. . . .
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg ..
Bemberg J. P.
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen.. ..
Cement Heidelberg/115
Karlſtadt/ 133
F. G. Chemie, Baſell185
Chem. Werke Albert! 48
Chade ........."
Contin. Gummiw./174
Linoleum
Daimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr. .1111
Eiſenh. Berlin.
Erdöl .......! 95
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt. 148.75
Linoleumwerk f215.5
Dyckerhoff u.
Wid=
mann ..."
Eichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kraftl 75
Liefer=Geſ.!
34
10
17.10
K5a
K6
6.80
B.2
155
191
109
183.5
19.75
36.75
98.5
171
Eſchw. Bergwerk.
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
F. G. Farbeninduſt
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas.
.."
„ Hof..."
Geiling & Cie. ...
Gelſenk. Bergwerkl
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen .. . .
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbaul
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. . . .
Hochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtri
Zlſe Bergb. Stammlt
Genüſſel
Junghans Stamn
Kali Chemie. . .
Aſchersleben
Salzdetfurth.
Weſteregeln
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.... . ..
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ..
Lahmeyer & Co. ..
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſ
Mainz. Akt.=Br.
217
43.25
166
80
110
51
H.10
36.5
178
125
96
85
139
87
98
98‟.
224.5
117
40
156
397
101
124
252.5
56
14
Mannesm.=Nöhren)
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Rieolah, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedärf
Otavi Minen
Phbnix Bergba
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen".
„Elektr. Stamm.
Stahlwerke. . . .
Riebeck Montan. . .
Roeder Gb. Darmſt. /106
Rütgerswerke .. . .! 65.5
Sachtleben A. G. ..
Salzw. Heilbronn. 1208
Schöfferhof=Bind. /260
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . . /174
Schwarz=Storchen. /140
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver. . .1175
Südd. Immobilien
Zucker=A. G..
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerei
unterfranken 103
Veithwerke .
Ver. f. Chem. Ind.
„ Laurahütte
„ Stahlwerke"
Ultramarin".
„ Zellſt. Berli=
Vogtländ. Maſchin.
oigt & Haeffner.!
Mi
116.5
116.35
51
49
70
117.25
48.50
91.5
113
145
160
75
118.5
156
107
102
17.50
41
149
89
50
Wanß & Frehtag.
Wegelin Rußfabri
Zellſtoff Aſchaffbg
Memel.......
Waldhof..
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. ..
Bk. f. Brauinduſt
BarmerBankverein
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbk./
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bank und Dise
Deutſche Effekter
und Wechſelbank
Dresdener Bank..
Frankf. Bank. . . . .
„ Hyp.=Bank.
Pfdbr.=Bk.. .
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank
Reichsbank.. . . .
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. B
Wiener Bankverein
Württb. Notenban
A.=G. f. Verkehrs
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahr
Vorzge.
Hapag..
Nordd. Ol=
Schantung=
Südd. Eiſenb
Allianz. u
Stuttg
erſicherun
Verein Ve
A
Rückver
Frankona Nück= u.
Mitv. . .
annh. Verſ=
R
23.75
106
Kte
131
150
125
218
149
224
138.25
111
139.75
1a0
148.75
147.25
120
149
27.8
142
155
141.6
145
90
4.5
111
80
121
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O
Samstag, den 14. Juni 1930
Nummer 1/
Heute (
Morgen
Sonnlag
Hdiet
Pring
AnFIEn Abend
Aben
Mkonzert mit Tanu8
AH
Han
Maradrääfier
Sonntag nachmittag und Abend
Große
Garten-Konzerte
Verstärktes Orchester.
Eintritt frei!
Eintritt frei!
Hotel-
Bestaurant Pogt
am Hauptbahnhot Tclephon 2463
Heute Samstag, den 14. Juni
und Sonntag, den 15. Juni
AONtEL!
MITANZ
Im Ausschank: Das beliebte S
Dischinger Export &
Die bekannt gute Küche
Im Caf
inger
St
9
Samstag ab 8 Uhr abds. (2530
Hm Haupihahnhof Sonntags ab 4 Uhr nachm,
Heute und folgende Tage:
Zwei besondere künstlerische
Darbietungen
Evelyn Holt
Igo Sym
Wolgawädchen
Eine Liebesromanze
vom Wolgastrand
Nach der Norelle von.
ALEXANDER LAPINEK
Es ist die traurig-zarte
Liebes-
geschichte eines arglos
gläu-
bigen Mädchenherzens, in dem
plötzlich die erste großeNeigung
erwacht. -Einem
kurzenGlücks-
traum folgt ein Leben voll Onal
und Demütigung, bis der
Ge-
liebte sich endlich zu der
Ver-
lassenen wieder zurückfindet.
Dazu die Mitwirkung des
welt-
berühmten deutsch-russischen
Solo-Quartetts
Boris Baran
dessen Gastspiele in den
deut-
schen Großstädten Aufsehen
er-
regt und das zum ersten Male
in Darmstadt auftritt.
Dazu das bunte und
aktuelle Beiprogramm.
Beginn 3‟, Uhr.
Heute und folgende Tage:
Ein neuer Tonfilm!
Sie sehen und hören
Billie Dove und
Rodlakocque
Taraules
Regie: George Eitzmaurice
Das Paradies ist Miami, das
MilliardärZuzusbad Amerikas.
das den Hintergrund für die
originellsten und
unglaub-
lichsten Ereignisse abgibt, wie
sie nur in Amerika geboten
werden können.
Im bunten und aktuellen
Beiprogramm:
Der Kurz-Tonfilm
Die Arnaut Bros
John und René
Die Iustigen Vogel-Imitatoren.
Heute und folgende Tage:
Im Doppelprogramm:
Ein gefährliches
Abenteuer aus
einer Großstadt:
Zeugen
gesucht
Eddi Polo verhaftet!
Wie er in diese verzweifelte
Lage geriet und wie er sich
wieder befreit und die
wahr-
haft Schuldigen der gerechten
Strafe zuführt, sehen Sie in
diesem neuesten Sensationsfilm
Dazu als zweiter Schlager:
Der Nächste
Bitte
Eine Filmposse, in der mehr
als ein Possen gespielt wird.
Tolle Sitnationen u. köstlicher
Humor wechseln miteinander ab
Lien Deyers
in der weiblichen Hauptrolle.
Weiter wirken mit:
Adele Sandrock, Albert Panlig,
Siegfried Berisch,
Karl Huszar-Puffy.
Beginn 31/, Uhr
Restaurant Sitte
Karlsstraße 15
Sonntag, 15. Juni, abends 7 Uhr
Garten Konzert
ausgeführt von Mitgliedern des
Vereins ehemal. Militär-Musiker
Bei ungünstiger Witterung in den unteren Sälen
Voranzeige.
13. Juli:
9528
Kreiskinderfest
Festzug und Sportkämpte von 4000 Kindern.
19.—21. Julf:
Achtes Krelsfest
Festzug und Sportkämpte aller Sportarten
von 10000 Sportlern und Sportlerinnen.
Festort: Darmstadt, Besthallengelände.
Arbeiter-Tarn- I. Sportbund, 9. Kreis, E. I.
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Samstag
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Samstag, den 14. Juni, Sonntag, den 15. Juni,
Antang 8½ Uhr, läutt der große Film
Im Praler bühn wieder die Bäume!
Wien die Stadt des Walzers und der übermütigen
Herzen, an deren Toren die alte, blaue Donau
dahin-
fließt. — Aus einer glücklichen Zeit, als noch die
Klänge Strauß’scher Walzer die Stadt durchpulsten.
als sich zum Blumenkoreo im Prater die feschesten
Offiziere und die lachenden Töchter der Donau-Stadt
ein Stelldichein gaben, zieht die Geschichte eines
Wiener Mädels an uns vorüber.
Beiprogramm:
Blitz, der Retter.
2 Uhr Sonntag Hauptvorstellung. (9479
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mit
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Samstag, 14. und Sonntag, 15. Juni
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14. Juni
Sonntag
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[ ← ][ ][ → ]mer 163
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dar Maart.
Kriminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
ſchtig hob er die oberſte Schicht Zigarren. Aber nichts
ntdecken, kein Zettel, kein Schriftzeichen. Achſelzuckend
das Kiſtchen auf den Nebentiſch. Er dachte angeſtrengt
der es kam nichts dabei heraus.
eßlich wollte er ſich mal eine der Havannas
anbren=
fuchen konnte er ja das Kraut. Bei näherem Hinſchauen
nun doch zu bemerken, daß ſich eine der Zigarren etwas
andern ſchob, kaum merkbar, aber ſeinem ſcharfen Auge
erkennbar.
jahm er heraus, drückte ſie etwas, roch an ihr — und
Spitze ab. Dann brannte er ſie ohne weiteres an."
ſog ſchlecht. Der Doktor ſchüttelte den Kopf. Er
ent=
ein zweites Streichholz. Aber es kam kein beſſeres
heraus. Aergerlich betrachtete er ſich das braune Kraut.
ite etwas nicht.
dann lächelte er plötzlich, rollte das ganze Deckblatt
i Havanna raſch ab — und fand darunter ein dünnes,
en übrigen Inhalt gewickeltes Papier. Kein Wunder,
Zigarre nicht ziehen wollte!
eß ſich in den Stuhl zurückſinken, nahm eine kleine Lupe
fferte die wenigen Zeichen. Sie waren kaum zu leſen.
Heute nacht ſoll zwiſchen A. und einem Unbekannten
wei Tagen angebahnte Geſchäft erledigt werden.
Ein=
ch den Hofraum Grenadierſtraße Nr. 33.”
war alles. Aber es genügte dem Doktor vollkommen.
tterte das dünne Blättchen und ſtand auf
kleine Nelly hat Witz, ich habe mich nicht in ihr
ge=
igte er.
rannte den Papierſtreifen an und ließ ihn verkohlen,
der demolierten Zigarre warf er in den offenen Kamin,
er die Blätter erſt zerzupft hatte. Das Kiſtchen mit den
Havannas ſtellte er in ſeinen Schrank, doch nicht, ohne
ne andere von dieſer Marke an ſich genommen zu
ſonderbar . . ., dieſe eine brannte großartig!
Samstag, den 14. Juni 1930
Seite 15
Die Dunkelheit fiel auch heute ziemlich raſch ein. Der
häß=
liche Nebel machte ſich von neuem bemerkbar. So recht ein
Nachtwetter für Diebe und lichtſcheues Geſindel.
Seit einer Stunde ſchon ſtand der Doktor in der Maske des
Profeſſors Hinterhuber in einem dunklen, übelriechenden
Hof=
raum der Grenadierſtraße.
Den Toreingang vorn hatte er unſchwer gefunden. Rechts
und links von dieſem Eingang waren Blech= und Pappſchilde
in allen Größen und Farben angebracht, ſchief und gerade, wie
es eben kam, Ankündigungen von Holz und Kohle . . . ein
Kohlenkeller lag hinten im Hof . . ., von grünen Heringen
daher der abſcheuliche Geſtank . . ., von einem „Atelier” für feine
Damenbluſen . . . rechts, drei Treppen . .. und einem halben
Dutzend möblierten Zimmern und Schlafſtellen.
TUBE 150 u. 2.50 IN ALIEN FACHGESCHAETEN
Wo dieſe letzteren eigentlich in dem alten Bau ſteckten und
wer ſich dafür intereſſierte, war ein Geheimnis.
Eine elende Laterne brannte unter dem Torbogen, aber das
Licht reichte kaum eine Sprungweite. Dahinter lag der ſtinkende
Hofraum. Aus mehreren Fenſtern der Rückgebäude fielen gelbe
Lichtſtreifen herab, hinter den verwaſchenen Gardinen hörte man
keifende oder auch lachende Stimmen; eine Handharmonika ſpielte
irgendwo: „Ach, wenn das der Petrus wüßte
Im weiteren war es ein dumpfes, undefinierbares Gewirr
von Stimmen und Tönen, ganz fern, ganz undeutlich.
Der Doktor hatte ſich raſch orientiert. Kein Menſch
beob=
achtete ihn hier, wo jedermann ein= und ausgehen konnte. Es
gab einen kleinen Nebenhof, noch dunkler und muffiger als der
Vorhof. Die Gebäude dahinter waren unbeleuchtet. Soviel in
dem Nebel zu erkennen war, lagen im Erdgeſchoß vermutlich
Lagerräume. Die Fenſter waren mit Holzladen verſperrt. Einige
Stufen, ganz ausgetreten, führten abwärts zu einer Tür, die ſich
hinter dicken Balken halb verſteckte.
Dieſer Teil mußte von rückwärts an das alte Haus ſtoßen,
in dem der Weinkeller von Moſes Aron lag. Doktor Borngräber
hatte vorher natürlich genau den Bauplan der Straßen ſtudiert.
Alſo hier wollte er warten. Ein Winkel fand ſich leicht,
gleich hinter einem der alten, morſchen Balken in einer
Wand=
niſche, die ihn ſchließlich faſt ganz verbarg, wenn es nötig wurde.
Es ſtörte ihn niemand, es kam kein Menſch in dieſen
zwei=
ten Hofraum eine volle Stunde lang. Der Doktor lehnte an der
Mauer, das Warten machte ihm keinen Kummer. Daß der
Un=
bekannte, von dem Nelly berichtete, noch nicht hier war, ſtand
feſt. Sonſt wäre er wieder zurückgekommen.
Es ſchlug von den Türmen zehn. Der dumpfe Lärm in
den Wohnungen bes Vorhofes wurde ſchwächer. Das
Arbeiter=
volk ging wohl ſchlafen. Möglich auch, daß der Unbekannte
aus=
blieb. Darüber konnte ſich der Doktor dann in der Weinkneipe
unterrichten.
Plötzlich entſtand ein Geräuſch im Hof nebenan. Es war
jemand hereingekommen, ging ein paar Schritte, blieb ſtehen
und ſchien zu horchen.
Der Doktor drückte ſich dicht an die Mauer. Er hatte das
inſtinktive Empfinden: das iſt dein Mann!
In einem ſehr ſchwachen Lichtſtreifen, der noch auf dem
glitzernden Pflaſter des vorderen Hofes lag, tauchte eine
Ge=
ſtalt auf. Ein Mann in dunklem Havelock, den Kragen
vermut=
lich ganz hochgeſchlagen, den Kopf geſenkt, völlig unter dem
Schlapphut vergraben. Von dem Geſicht war jedenfalls nicht
eine Spur zu erkennen. Ebenſowenig ließ ſich feſtſtellen, ob es
ein jüngerer oder älterer Mann war.
Mit Augen wie ein Luchs verfolgte der Doktor die
Be=
wegungen des Fremden. Der Mann betrat den Nebenhof, aber
nun war noch weniger von ſeinem Geſicht zu erkennen. Einen
Moment zauderte er, dann ging er haſtig, den Kopf vorgeſchoben,
irgendeinen Gegenſtand unter dem Mantel an ſich drückend, direkt
nach der Stelle, an der die ausgetretenen Stufen nach unten
führten.
Noch einmal ein Horchen . . ., nun war der Mann an der
Tür und machte ſich daran zu ſchaffen. Ein Schlüſſel klapperte,
ein Riegel ſprang zurück.
Der Doktor ſchob ſich haſtig vor, da war der Menſch im
Innern des unbeleuchteten Gebäudes verſchwunden. An der
Tür ſchnaprte eine Feder vor, dann wurde es ſtill.
Mit einer raſchen Bewegung glitt der Detektiv über die
Stu=
fen. Er wollte dem Unbekannten folgen. Der Menſch trug etwas
bei ſich . . . Herrgott, wenn es wirklich die Perlen der Stuart
wären? Wenn das Glück oder der Zufall dem Doktor beim
erſten Anhieb den Dieb in die Hände ſpielen würde?
Er drückte gegen die Tür. Sie gab nicht nach. Sie beſaß
zwar einen Griff, aber der funktionierte nicht. Verriegelt alſo.
Fortſetzung folgt.
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