Darmstädter Tagblatt 1930


03. Juni 1930

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dezy Freis:

irſcheinen vom 1. Junl
jari und 22 Pfennie.
Reichsmark, durch die
Haus. Poſibezugspreis
znatich 2,25 Reichsmarl.
hme von Anzelgen an
it übernommen. Nicht=
inſolge
höherer Gewall
ht zur Kürzung des
nd Abbeſfellungen durch
für uns. Poſiſcheckonio
1. 1301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 153
Dienstag, den 3. Juni 1930.
193. Jahrgang

Ginzelnummer 10 Pfennige

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breit)2 Reichsmark.Anzelgen von auswärts 40 Reiſchspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reiſchspfg. 92 mm breite Reliame=
zeiſe
300 Reſchsmark. Alle preiſe in Reichsmark
(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konſurs oder gerſchtiſcher Beltreibung fällt jeder
Nabatt weg. Bankonio Deutſche Bank und Darm=
ſädter
und Nationalbank.

efizit beſeikigt werden ſoll: Organiſcher Beamkenabbau, Einſtellungsſperre. Auflöfung
2. Kürzung der Penſionen für Doppelverdiener. Aufhebung der Gleichſtellung der ver=
blichen
Beamken. Heraufſehung der Dienſtalkersgrenze. Beſeitigung der örklichen

uus entſcheidende Kabinektsſihung.
* Berlin, 2. Juni. (Priv.=Tel.)
inett tritt am Dienstag abend zuſammen,
den Finanzſchwierigkeiten des
I, alſo der Frage, wie das neu ent=
zu
beſeitigen iſt. Im Zuſammenhang
Ausgabenſenkungsgeſetz beraten
ARFUEſſoeb d om Reichsfinanzminiſterium dem Reichs=
ſiter
4 rden iſt.
In) dieſes Ausgabenſenkungsgeſetzes ſind in der
ſon g eiche Mitteilungen gemacht worden, die zum
fdüx!. Die über den Inhalt des Entwurfs neuer=
Pres eröffentlichten Einzelheiten beruhen jedoch,
eratläite teter Seite erfahren, zu einem Teil auf be=
6onen, deren Urſprung mit aller Schärfe nach=
S anderen Teil auf phantaſievollen Kombi=
me
lach dem Demokratiſchen Zeitungsdienſt neben
züge, des Urlaubs und der Pen=
ſrbbau
, Einſtellungsſperre, Auf=
eichſtellung
der verheirateten.
iten, Heraufſetzung der Dienſt=
½end Wiedereinbringung. eines.
uyzſperrgeſetzes für Länder und Ge=
mm
= 1 jung und Auflöſung von Behörden
Kürzung der Bezüge ſoll, wie der Infor=
uirl
hen Zeitungsdienſtes wiſſen will, durch eine
Blitigung der örtlichen Sonder=
ſerh
= ührt werden. Angeſtrebt werde eine Ver=
R3 ahl des geſamten Perſonals der Reichs=
ſe
2/ Prozent, wobei gleichzeitig für die nächſten
rol endungen in den Perſonalbezügen der Be=
Eſſin durch Verringerung der Kopfzahl ausge=
dok
? Die Dienſtaltersgrenze ſoll von 65 auf 68
ſererden. An Penſionskürzung wird für den
hel lichen Tätigkeit gedacht. Die Möglich=
Roi ten Kürzung für verheiratete
erle ſetzte eine Verfaſſungsände=
Ergänzung dieſer Mitteilungen will der
s authentiſcher Quelle noch erfahren, daß es
r! s einzelne Geſetzentwürfe handele, die dem
yc der nächſten 14 Tage zugehen ſollen. Wie
EaI n weiter meldet, ſiegt das Sparyrogramm
Aig mehrerer Aemter vor. U. a. ſollen das
eir ſarts, die Reichszentrale für Heimatdienſt
A) inanzämtern zu exiſtieren aufhören.
btet worden, daß die Beamtenſchaft bis zu
werden ſolle. In dieſer Form iſt das nicht
beabſichtigt, allmählich 10 Pro=
nſtellen
im Reiche einzuſparen,
erden von Beamtenſtellen ſie
deſetzen. Dieſe Einſparung ſoll
der und Gemeinden ausgedehnt
wird in dem Geſetz angeregr, die Penſionen
zu kürzen. In dieſem Ausgabenſenkungs=
Reihe von Geſichtspunkten enthalten ſein,
rechenden Referentenentwurf, der von
ſearbeitet worden iſt, enthalten waren. Im
bei dieſer Vorlage um die Abſtellung einer
Zer Zeit geſtellten Forderung. Das Kabinett
lkungsgeſetz ſo ſchnell wie möglich verab=
Ubt man in politiſchen Kreiſen nicht, daß
rledigung noch vor der großen Ferienpauſe

T über die geplanke Oſthilfe.
Breslau, 2. Juni.
beitsgemeinſchaft und alle in der Arbeits=
Ugeſchloſſenen heimattreuen Oſtverbände
En hielten geſtern im großen Breslauer
bon mehr als 1200 Perſonen beſuchte

Uhn ab. wobei Reichsfinanzminiſter Prof.
in Vortrag über die geplante Oſthilfe der
*s iſt gelungen, den Weſten trotz aller
Dle Beſatzung und anderen Nöte über ihn
Isfähig zu erhalten und zum
t der deutſchen Wirtſchaft zu

Er führte dabei u. a. folgendes aus:
Weſten iſt 10 Jahre lang der Ge=
erer
Fürſorge der Reichsregie=

2 die wirtſchaftlichen Probleme
amer ungelöſt. Seine Wirtſchaft, die
Teil auf der Landwirtſchaft ſich aufbaut,
Der Gefahr weiteren Rückganges, da die
I bisher nachhaltig noch nicht hat gebeſſert

Von den beiden Maßnahmen zur Hilfe für den Oſten iſt
die eine das Agrarprogramm, das den Zweck verfolgt, der
Landwirtſchaft für ihre Erzeugniſſe Preiſe zu ſichern, die die
Wirtſchaftlichkeit ihrer Betriebe wieder herſtellen. Das Agrar=
programm
iſt die Vorausſetzung für eine wirkſame Oſthilfe. Da=
her
baut das Oſtprogramm zunächſt die in Oſtpreußen für die
Landwirtſchaft mit der Erleichterung der Grundvermögensſteuern
verfolgten Maßnahmen weiter aus.
Die Hauptaufgabe der Oſthilfe liegt aber in der Sied=
lung
, der Umſchuldung und der Kredithilfe. Die
Reichsregierung ſieht in der Feſtigung auch des kleinen bäuer=
lichen
Beſitzes das Fundament, auf dem eine erfolgreiche deutſche
Oſtpolitik aufzubauen ſein wird. Seine Förderung wird auch
auf den größeren Beſitz und auf die Feſtigung der Wirtſchaft des
Oſtens überhaupt günſtige Rückwirkungen haben. Ferner ſoll
denjenigen Wirtſchaftsbetrieben, die höchſt bedürftig ſind, durch
Umſchuldung und andere Kredithilfe Erleichterung geſchaffen
werden. Die Reichsregierung will ihre Hilfe bei der landwirt=
ſchaftlichen
Siedlung wie für die Umſchuldung in der Form ge=
währen
, daß ſie ſich bei der Beſchaffung des Kapitals als Bür=
ſchaftsgeber
einſchaltet und in gewiſſem Umfange Zins=
erleichterungen
gewährt. Darüber hinaus ſollen in be=
ſchränktem
Umf ange auch direkte finanzielle
Hilfen in dem engen Rahmen eingeſetzt werden, der ſich aus
der Lage der öffentlichen Finanzen wie aus der Notwendigkeit
ergibt, die Hilfen nur dort und nur inſoweit einzuſetzen, als all=
gemeine
wirtſchaftliche Erwägungen dies rechtfertigen.
Neben der Förderung der Siedlung und der Um=
ſchuldung
ſind auch weitere Hilfsmaßnahmen, insbeſondere auf
kulturellem Gebiet, in Ausſicht genommen.
Die Durchführung der Maßnahmen wird nicht ganz ohne
beſondere Einrichtungen gefördert werden können, wenn anders
ſie nicht zu ſpät kommen ſollen. Deshalb iſt mit dem Oſthilfs=
geſetz
ein Geſetz über die Deutſche Ablöſungsbank ver=
bunden
, die vor allem dem Zwecke dienen ſoll, die Finanzierung
der Umſchuldung durchzuführen. An ihr wird ſich die deutſche
Induſtrie, dazu beſteht begründete Hoffnung, ſehr ſtark beteiligen.
In dieſem Zuſammenarbeiten der Induſtrie mit
der Landwirtſchaft liegt die ſtärkſte Hoffnung
für die deutſche Zukunft inſofern, als nicht nur In=
duſtrie
und Landwirtſchaft, ſondern auch deutſcher Weſten und
deutſcher. Oſten ein Feld gemeinſamer Betätigung gefunden
haben. Das Gemeinſchaftsgefühl, das deutſche Not hier geſchaf=
fen
hat, iſt die Hoffnung, auf der die deutſche Zukunft im Oſten
wie im Weſten begründet iſt.

Dr.

le neue Grenzziehung aufs ſchwerſte
Verhältniſſe eingegriffen hat. Um auch
U der Not zu ſteuern, hat die Reichsregie
Maßnahmen in Angriff genommen, und
Nrung dieſer Maßnahmen trotz der gegen=
Sinanzlage des Reiches feſthalten.

Münſter, 2. Juni.
Bei einer Kundgebung, die anläßlich der Parteitagung des
Wahlkreisverbandes Weſtfalen=Nord der Deutſchen Volkspartei in
der Stadthalle von Münſter ſtattfand, hielt der Parteiführer,
Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, eine Rede, in der er ſich den
aktuellen Fragen der Innenpolitik zuwandte. Zur Finanzpolitik
erklärte er, es gelte, heute endgültig einen Strich unter
die Mißwirtſchaft der letzten Jahre zu ziehen.
Immer mehr verſiegten die Steuerquellen. Der Staat ſei bis an
den Rand des Bankerotts gekommen. Um neue Ordnung in die
Finanzen zu bringen und wieder den Steuerertrag ausreichend
zu machen, bedürfe es einer Entlaſtung der Wirtſchaft
und des gewerblichen Mittelſtandes. Die Ar=
beitsloſigkeit
, die dem Reiche ſtarke finanzielle Verpflich=
tungen
auferlege, habe den Etat über den Haufen ge=
worfen
. Eine Reform der Arbeitsloſenverſiche=
rung
ſei daher die Vorausſetzung für die Aus=
gleichung
des Reichsetats. Gemeinſam müßte das
ganze deutſche Volk helfen, die Kriſe zu überwinden. Aus
dieſer Erkenntnis ſei der Plan eines Notopfers aller Feſtbeſolde=
ten
entſtanden. Die Agrarhilfe, mit deren Durchführung
das Kabinett jetzt beginnen werde, ſei die wichtigſte Auf=
gabe
. Nicht allein die wirtſchaftlichen, ſondern auch die natio=
nalen
Intereſſen verpflichteten, mit allen Mitteln dem deutſchen
Oſten zu helfen.
Die Durchführung der Agrarhilfe ſei ein praktiſches Beiſpiel
für die Notwendigkeit einer Reichsreform. Die
Perſonalunion zwiſchen Reich und Preußen ſei der
erſte Schritt auf dieſem Wege. Die Vorſchläge des Bundes für
Erneuerung des Reiches würden die Grundlage abgeben. Das
Kabinett aber werde mit radikalen Vorſchlägen vor die deutſche
Oeffentlichkeit treten müſſen, um nach dem Vorbilde der Induſtrie
auch eine Rationaliſierung der Verwaltung zu er=
reichen
. Der dezentraliſierte Einheitsſtaat ſei das Ziel dieſer Be=
ſtrebungen
.
Im Vordergrund des politiſchen Intereſſes hätten in den
letzten Tagen die Bemühungen um die Schaffung
einer ſtaatspolitiſchen Kette geſtanden. Der Verſuch
ſei geſcheitert an dem Widerſtand der Demokraten und der Volks=
konſervativen
, während die Wirtſchaftspartei zu einer Vereini=
gung
bereit geweſen ſei. Der Reichskanzler wiſſe um dieſe Be=
ſtrebungen
und billige ſie, da ſie keine Spitze gegen das Zentrum
enthielten. Der günſtige Augenblick, einen Block gegen die
Sozialdemokratie zu bilden, dürfe nicht ungenutzt vorübergehen.
olkspartei ſei nach wie vor bereit, der neuen

auch die anderen Gruppen nicht vor dieſem entſcheidend
zurückſchrecken würden.

* Zehn Jahre Trkanoner Verkrag.
Von unſerem ſtändigen Budapeſter Mitarbeiter
Budapeſt, 1. Juni.
Am 4. Juni begeht ganz Ungarn die Trauerfeier der zehn=
ten
Jahreswende jenes Tages, an dem eine ungariſche Abord=
nung
im hiſtoriſchen Schlößchen von Trianon ihre Unterſchrift
unter den ſogenannten Friedensvertrag zu ſetzen hatte, der ſeit=
her
Quelle alles Unfriedens in einem wichtigen Teil Mitteleuro=
pas
iſt. Im ganzen Lande werden ſich Maſſenkundgebungen
gegen dieſes Diktat wenden. Beide Häuſer des ungariſchen Par=
lamentes
halten Gedenkſitzungen ab und im Abgeordnetenhaus
wird niemand Geringerer die Bedeutung des Tages würdigen
als Graf Albert Apponyi, deſſen Patriarchenalter von der Heim=
ſuchung
nicht verſchont geblieben war, in Trianon als einer der
Delegierten Ungarns mit dabei geweſen ſein zu müſſen. In allen
Kirchen des Landes finden Trauergottesdienſte ſtatt, alle Betriebe
werden für Minuten feiern, alle Verkehrsmittel für eine Minute
ſtillſtehen. Abends ſpielt kein Theater und muſiziert kein In=
ſtrument
. Durch die Stille und wieder Stille will ein ganzes
Volk zum diſziplinierteſten Ausdruck bringen, daß ſich ſeit dem
nun zehn Jahre zurückliegenden Tage kein Menſch in Ungarn
mit dem in Trianon geſchaffenen Zuſtand abgefunden hat, den
jeder Ungar als Schmach empfindet oder als Urſache aller Not
erkennt, unter der das Land heute ſchwerer leidet als jemals
ſeit dem Zuſammenbruch der Bolſchewiſtenherrſchaft.
So ernſter Trotz gebietet Achtung auch beim Gegner. Dem
Verſtändnis rückt er jedoch erſt nahe, wenn man ſich vergegen=
wärtigt
, was Trianon dem Reiche der heiligen Stephanskrone
gekoſtet hat. Von dem mehr als 325 000 Quadratkilometer gro=
ßen
, von mehr als zwanzig Millionen bevölkerten, gegen ſeine
Nachbarn ideal abgegrenzten Land ſind nach Trianon dem von
faſt allen natürlichen Grenzen entblößten Rumpfe weniger als
ein Drittel des Gebietes und kaum vierzig vom Hundert der
Bevölkerung geblieben. Die Verluſte ſchmerzen umſo mehr, als
mit dem an die Nachbarn gefallenen Gebiet der größte Teil der
Waldungen, ſämtliche Waſſerkräfte, die meiſten Bergwerke und
die eigentliche Kornkammer des Landes verloren gingen. Weite
Strecken jenſeits der heutigen Grenzen und große Sprachinſeln
innerhalb des jetzt fremden Gebietes ſind auch heute noch von
rein ungariſcher Bevölkerung beſiedelt, die in den Nachbarſtaaten
der unerbittlichſten Unterdrückung und Verfolgung ausgeſetzt iſt.
Stätten des Ruhmes der ungariſchen Geſchichte, die meiſten
reichen und kulturell führenden, Proyinzſtädte, wie Preßburg,
Komorn, Kaſchau, Großwardein, Klauſenburg, Hermannſtadt,
Marosvaſarhely, Temesvar, Arad, Szabadka und Neuſatz um
nur die bekannteſten Namen anzuführen liegen heute auf frem=
dem
Boden und werden von landfremden Elementen nach allen
Rezepten eines Beſetzungsregimes verwaltet. Völker ſind durch
die neuen Grenzen von ihren ſaiſonmäßigen Arbeitsgebieten,
Induſtrien von ihren Rohſtoffquellen und Konſumenten, Städte
von ihren Bahnhöfen, Güter von ihren Wirtſchaftsgebäuden,
Häuſer von ihren Gärten getrennt, ſo daß dieſe Grenzen nicht
nur an Ort und Stelle, ſondern vom ganzen betroffenen Ge=
biet
nicht anders denn als offene Wunden an einem noch immer
einigen Körper empfunden werden.
Um einem, dem deutſchen Verſtändnis nahen Vergleich zu den
Gefühlen des ungariſchen Volkes im Banne von Trianon nachzu=
forſchen
, muß man ſich das Unrecht von Oberſchleſien mit jenem
von Südtirol potenziert als den Normalzuſtand an dieſen Grenzen
vorſtellen. Nirgends anderswo wurden die Verheißungen der
Wilſonſchen Punktationen derart unſinnig verletzt wie bei der
Beſtimmung der ungariſchen Grenzen. Die Donaulinie mußte
die Tſchechoſlowakei bekommen und damit die rein ungariſch
beſiedelte kleine ungariſche Tiefebene überfremdet werden da=
mit
der unglücklich geformte neue Staat mit einiger Flanken=
deckung
bis an die Waldkarpathen vorareifen könne. Um zu
Karpathenrußland wenigſtens eine Bahnlinie zu gewinnen, nahm
ſich Prag das gleichfalls kernungariſche Becken ſüdlich von Kaſchau
und von Satoralja=Ujhely wenigſtens den Bahnhof. Karpatho=
rußland
aber brauchte die Tſchechoflowakei trotz deſſen völlig art=
fremder
Bevölkerung als vorausſichtlichen Korridor zu Rußland,
auf deſſen nationale Auferſtehung die ganze Konſtruktion des
Tſchechenſtaates angelegt wurde. Dieſes auch von Ruthenem
bewohnte Gebiet ſpielte ſchon in den Berechnungen des zariſti=
ſchen
Generalſtabes die Rolle des Einfallstores nach dem Donau=
becken
. In tſchechiſchem Beſitz iſt es eine Mine unter den ruſſi=
ſchen
Grenzen Polens und Rumäniens, alſo eine Gefahr für
ganz Europa. Rumänien nahm ſich die alten ungariſchen Städte
Szatmar=Kemeti, Nagy=Karoly, Großwardein, Nagy=Szalonta,
Arad und Nagy=Szent=Miklos, alle knapp an der heutigen
Grenze gelegen, um ſich die ſie verbindende Eiſenbahn als
Grenzrokade=Linie zu ſichern. Es wollte urſprünglich die Theiß=
Grenze haben, aber das war ſelbſt den hinter alle Lichter ge=
führten
Großmächten zu bunt erſchienen. Nur Serbien mußte ſich
mit dem Beſitz Maria=Thereſiopels allein abfinden, denn da kann=
ten
ſich die Franzoſen von der Beſetzungszeit her doch einiger=
maßen
aus.
Schon vor Trianon ſuchte ſich Ungarn mit allen Mitteln
gegen dieſe, damals drohende Verſtümmelung zu wehren. Das
Regime Karoly war ſeine Flucht zur weſtlichen Demokratie in der
Illuſion, dadurch günſtigere Friedensbedingungen zu erhalten.
Wenn es heute auf das Schlagwort, demokratiſchere Einrichtun=
gen
könnten der Reviſion des Friedensvertrages nützlich ſein,
nicht glatt hereinfällt, ſo hat dies ſeinen guten Grund in der
damals gemachten Erfahrung. Als die Nachbarn ihre von den
Hauptmächten der Entente zugeſtandene Demarkationslinie
immer weiter gegen das Herz des Landes vorſchoben, ſtürzte ſich
dieſes in das bolſchewiſtiſche Abenteuer, um aus Moskau Hilfe
zu erhalten. Die Gegenrevolution wieder faßte Hoffnungen,
als es galt, dem von den Sowjets bedrohten Polen Hilfe zu
bringen und als die Tſchechen ſich in Verfolgung ihrer eigent=
lichen
oben bezeichneten Pläne weigerten, die franzöſiſchen Muni=
tionslieferungen
nach Polen durchzulaſſen. Die Fama weiß zu
erzählen, daß in jenen Tagen die von Frankreich geplante Aus=
rüſtung
einer ungariſchen Hilfsarmee von 300000 Mann ſo gut
wie beſchloſſene Sache war und dieſes Projekt nur an der Treue
ſcheiterte, die Ungarn ſeinem Schickſalsgenoſſen Deutſchland hielt.

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Seite 2

Dienstag, den 3. Juni 1930

Kavi el ser Nachkriegsgeſchichte, über die ſich noch manches ſagen
ließe. Und darauf kam Trianon".
Auch ſeither ſind alſo ſchon zehn Jahre vergangen. Von
Ungarn waren ſie ausgefüllt von einem zähen Selbſterhaltungs=
kampf
. Zuerſt galt es, durch die Roßkur der ſogenannten Sanie=
rung
die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen, die auf der
Baſis der von den Bolſchewiken in der Staatskaſſe zurückgelaſſe=
nen
ſage und ſchreibe dreißigtauſend Kronen auch die in ge=
fälſchten
Noten der öſterreichiſch=ungariſchen Bank nicht flo=
rieren
wollten. Es hieß als neue Demütigung die Finanzkon=
trolle
des Völkerbundes auf ſich nehmen und lange Jahre ſtill=
halten
. Dann erſt konnte an freiere Bewegung gedacht werden,
als deren Ergebnis heute Ungarn in das römiſche Machtſyſtem
eingeſchaltet erſcheint. Den tragiſcheſten Kampf aber hatte das
Land gegen ſeine Nachbarn zu führen, als dieſe gewiſſe ver=
mögensrechtliche
Beſtimmungen des Trianoner Vertrages ver=
letzten
und Ungarn in dem endloſen Optantenprozeß eigentlich
den Diktatvertrag ſelbſt allerdings in ſeiner einzigen, für
ungariſche Staatsbürger günſtigen Verſügung verteidigen
mußte.
Dieſer Kampf war es, der nun im Haag in den Pariſer ſo=
genannten
Oſtreparationsverhandlungen zu einem ſchiedlich= fried=
lichen
Ausgleich gelangt iſt. Ein langjähriger Streit iſt damit
zweifellos aus der Welt geſchafft. Aber hat ſich dadurch die
Lage im ungariſchen Donaubecken wirklich gebeſſert? Jedermann,
der das Unrecht von Trianon wirklich durchblickt, muß dieſe
Frage verneinen. Wieder um einen Schritt der Befreiung vom
fremden Joch nähergerückt Paris brachte auch für Ungarn
die Wiederherſtellung ſeiner vollen Finanzhoheit kann und
wird Ungarn jetzt und in aller Zukunft nichts anderes als weiter=
kämpfen
: um den Schutz ſeiner vom Mutterland abgeſchnittenen
und im ſchwerſten Kampf um ihr Volkstum verwickelten Brüder,
um die Gleichberechtigung in der Rüſtungsfrage, um den Wie=
deraufbau
ſeiner Volkswirtſchaft und um die Reviſion des
Trianoner Vertrages auch in ſeinen territorialen Beſtimmungen.
Die Trauerfeier am zehnten Jahrestag der Unterzeichnung dieſes
Vertrages iſt nur der Auftakt zu dieſem neuen Kampf.

Dnttiige 1s RohfL- ind dem Reich.
Das khüringiſche Kabineik lehnt Wirkhs Forderung ab.
Weimar, 2. Juni.
Die thüringiſche Regierung beſchloß in einer heute nachmittag
abgehaltenen Kabinettsſitzung, dem Erſuchen des Reichsinnen=
miniſters
auf Zurücknahme der Beſtellung der Polizeidirektoren
nicht ſtattzugeben und für den Fall, daß der Reichsinnenminiſter
die Polizeizuſchüſſe aus dieſem Grunde ſperren ſollte, den
Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich anzurufen.
Der Deutſche Städkekag zur Oſthilfe.
Königsberg, 2. Juni.
Am Samstag, Sonntag und Montag weilte der Vorſtand des
Deutſchen Städtetages in Oſtpreußen, um ſich aus eigener An=
ſchauung
ein Bild über die Wirtſchaftslage in Oſtpreußen zu
machen. An der Oſtpreußenreiſe nahmen etwa 30 Vertreter von
Groß= und Mittelſtädten aus dem ganzen Reiche teil. Heute
trat der Vorſtand des Deutſchen Städtetages unter dem Vorſitz
des Präſidenten Dr. Mulert in Königsberg zu einer Sitzung zu=
ſammen
, in der er ſich mit wichtigen allgemeinen und kommu=
nalen
Fragen beſchäftigte. In beſonderem Maße galt die Sitzung
den dringlichen landwirtſchaftlichen Problemen, unter deren
Schwierigkeiten die Provinz Oſtpreußen ganz beſonders leidet.
Die deutſchen Städte, ſo heißt es in dem offiziellen Bericht über
die Sitzung, ſind ſich klar bewußt, daß die Not der Landwirtſchaft
eine allgemeine Frage iſt, die auch die Städte unmittelbar in
vielfacher Verbindung berührt, und ſind bereit, Maßnahmen zu
unterſtützen, die eine wirtſchaftliche Beſſerung der landwirtſchaft=
lichen
Verhältniſſe, insbeſondere auch in der Provinz Oſtpreußen,
herbeiführen können.
Der neue Generalrat der Reichsbank.
Vor einigen Wochen fand eine Generalratsſitzung der Reichs=
bank
ſtatt, in der ſich die 7 ausländiſchen Mitglieder, die auf
Grund des Dawesgeſetzes dieſem Gremium angehörten, verab=
ſchiedeten
. Nach dem neuen Bankgeſetz ſetzt ſich der Generalrat
nicht mehr aus 14 Perſonen, ſondern aus 10 Mitgliedern zu=
ſammen
, es müſſen alſo 3 deutſche Mitglieder hinzugewählt
werden. Früher fand allmonatlich eine Sitzung ſtatt; das neue
Geſetz verlangt dagegen, daß wenigſtens alle Vierteljahr eine
Generalratstagung vorzunehmen iſt. In der Reichsbank ſteht
man auf dem Standpunkt, daß im Augenblick nicht die Notwen=
digkeit
beſteht, den Generalrat zuſammenzurufen, der erſt vor kur=
zem
getagt hat. Unter Berückſichtigung der Beſtimmungen des

Vom Tage.

Der Schiebsſpruch vom 26. Mai 1930 für die Eiſen=
und Stahlinduſtrie der nordweſtlichen Gruppe iſt
von den drei Gewerkſchaften abgelehnt, vom Arbeitgeberverband ange=
nommen
worden. Die Verhandlungen über die Verbindlichkeitserklä=
rung
, die wohl von den Arbeitgebern beantragt werden wird, werden
vor Pfingſten nicht mehr ſtattfinden.
Bis zum Schluß der Beſetzung hat ſich Frankreich nicht geſcheut,
offen im beſetzten Gebiete für die Fremdenlegion zu werben. Im
März und April wurden in der Pfalz 127 Legions=
anwärter
aufgegriffen, wobei in 76 Fällen wieder die Mitwirkung
der Beſatzung feſtgeſtellt werden mußte.
Für die demnnächſt in Berlin beginnende Welt=Kraft=
Konferenz hat Reichspräſident v. Hindenburg das Pro=
tektorat
übernommen. Der Reichskanzler, ſowie führende Kabi=
nettsmitglieder
werden Mitglieder des Ehrenpräſidiums ſein.
Am Sonntag gegen Mitternacht kam es im Weſten Leipzigs
zu einer erbitterten Auseinanderſetzung zwiſchen Kom=
muniſten
und Nationalſozialiſten. Dabei wurden zwei
Nationalſozialiſten durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt, daß ſie in das
Krankenhaus gebracht werden mußten. Drei Perſonen wurden leicht
verletzt.
Das ſchwediſche Kabinett Lindmann iſt geſtern vormittag
zurückgetreten.
Im Kreiſe Suwalki, bei dem Dorfe Olſzanek an der polniſch= litau=
iſchen
Grenze, kam es wieder zu einer Schießerei zwiſchen pol=
niſchen
und litauiſchen Grenzwachleuten.
Das große Sokolfeſt, das die tſchechoſlowakiſchen Turner am
Sonntag in der deutſchen Stadt Eger abhielten, iſt ohne jeden
Zwiſchenfall verlaufen, da der größte Teil der Einwohner
die Stadt verlaſſen hatte.
Anläßlich des zehnten Jahrestages der Unterzeichnung des Frie=
densvertrages
von Trianon veranſtaltete die Reviſionsliga auf dem
Budapeſter Freiheitsplatz eine Volksverſammlung,
an der eine ungeheure Menſchenmenge teilnahm. Es wurde eine Ent=
ſchließung
angenommen, in der die Regierung zu einer ent=
ſchiedenen
Reviſionspolitik aufgefordert wird.
Der engliſche Bergwerksminiſter Turner hat
Macdonald ſein Entlaſſungsgeſuch unterbreitet.
Eine Reihe weiterer Aenderungen in der Regierung, darunter eine Neu=
beſetzung
des Landwirtſchaftsminiſteriums, dürften in aller Kürze er=
folgen
.
Der Gouverneur von Malta, Lorb Strickland, hat von der Regie=
rung
in London die Erklärung des Ausnahmezuſtandes verlangt, um
den Wühlereien gegen die Regierung beſſer begegnen zu können Lorb
Strickland wollte dem Erzbiſchof Caruano in einem perſönlichen Beſuch
für den Brief danken, in dem der Biſchof ihn beglückwünſcht hatte, daß
er dem Attentat glücklich entkommen ſei. Der Biſchof weigerte ſich je=
doch
den Gouverneur zu empfangen und hatte auch die Abhaltung eines
Tedeums für das Mißlingen des Attentats abgelehnt.

Geſetzes braucht überhaupt erſt für die Zeit nach dem 30. Sep
tember eine Sitzung einberufen zu werden. Es iſt nicht ausge=
ſchloſſen
, daß der Generalrat ſchon in den erſten Oktobertagen
zuſammentritt. Er wird dann die 3 fehlenden Mitglieder wäh=
len
, die ſich, wie alle anderen, aus den Kreiſen der Bankwelt und
der Wirtſchaft rekrutieren. Verhandlungen mit einer ganzen
Reihe von Perſönlichkeiten ſind ſchon eingeleitet. Die Namen
derjenigen, an die das Reichsbankdirektorium herangetreten iſt,
werden aber vorläufig noch geheim gehalten.
Zum Lohnkampf in der Schwer=Eiſeninduſtrie.
Vom Chriſtlichen Metallarbeiter=Verband erhalten wir nach=
ſtehende
Zuſchrift: Vor einigen Tagen ging eine Notiz durch die
deutſche Preſſe, in der die Behauptung aufgeſtellt wurde, daß ſich
der Chriſtliche Metallarbeiterverband und ſein Wortführer der
Bezirksleiter Burgatz (Duisburg) in den Rahmentarifverhand=
lungen
mit einem Lohnabbau einverſtanden eklärt hätte. Anſchei=
nend
ſtammt dieſe Meldung vom ſozialiſtiſchen Metallarbeiterver=
band
, um wieder einmal gegen die böſen Chriſten zu hetzen.
Wie lag jedoch in Wirklichkeit der Tatbeſtand?
Am Montag, den 26. Mai 1930, fanden in Bad Oeynhauſen
die weiteren Schlichtungsverhandlungen über dem Rahmentarif
ſtatt. Eingangs der Verhandlungen beſchwerte ſich der Sekretär
des ſozialiſtiſchen Metallarbeiterverbandes Schmidt (Dortmund)
darüber, daß aus den letzten Verhandlungen in der Oeffentlichkeit
berichtet worden ſei. Er griff den Vretreter des Chriſtlichen Me=
tallarbeiterverbandes
wegen einem Flugblatt, welches der Ver=
band
herausgab, an. Es wurde aber feſtgeſtellt, daß zuerſt die
ſozialdemokratiſche Preſſe in einem Artikel polemiſch über die Ver=
handlung
berichtet hat, und indem dem Verhandlungsleiter des
Chriſtlichen Metallarbeiterverbandes Bezirksleiter Burgatz Aus=
führungen
angedichtet wurden, die er überhaupt nicht gemacht
hatte.
Vom Schlichter, Profeſſor Dr. Brahn, wurde ausdrücklich feſt=
geſtellt
, daß der in den Zeitungen veröffentlichte Bericht in allen
ſeinen Teilen nicht der Wahrheit entſpräche. Bezirksleiter Bur=
gatz
ſei es vielmehr geweſen, der allein gegen den Lohnabbau
Stellung genommen habe, während die anderen geſchwiegen hätten.
Eine ſehr ſtark beſuchte Delegiertenverſammlung des Chriſt=
lichen
Metallarbeiterverbandes hat den Schiedsſpruch für die
Schwereiſeninduſtrie einſtimmig abgelehnt. Die Konferenz ſprach
der Leitung ihr vollſtes Vertrauen aus.

Neues aus Genſ.
Beginn des zweiten Teils der eure
Zollfriedensverhandlungen
* Genf, 2. Ju
Am Völkerbundsſitz wurde heute der zwei
europäiſchen Zollfriedensverhandlungen eingeſe
ſchaftsausſchuß des Völkerbundes begann mit
Planes der künftigen Verhandlungen, mit deſ
die Genfer Zollfriedenskonferenz im März beau
Die wichtigſten Fragen dieſer ſpäteren V.
ſtrecken ſich auf die Herſtellung einer Vergleichbe
zölle, die Schaffung eines Berufungsorgans für
wirtſchaftlichen Schiedsſprüchen, die Herbeiführ
wirtſchaftlicher Ausſprochen zwiſchen den Regi
chaffung der hochſchutzzöllneriſchen Erſcheinung=
angabe
fremder Waren und die Zuſammenar
europäiſchen und den Ueberſeeſtaaten.
Die geſamten Arbeiten ſind jedoch nur vr
da der ganze Plan der künftigen Verhandlung=
kommen
des im März abgeſchloſſenen Handels
hängt, das bis jetzt noch von keinem Staat rati
Mit Rückſicht auf dieſen Zwiſchenzuſtand, der
der Ratifikations=Endfriſt im November andau
Völkerbundsrat bereits die vorgeſehene Tagun

rates des Völkerbundes auf unbeſtimmte Zeit
halb auch der Wirtſchaftsausſchuß ſich auf ein
Prüfung der Fragen beſchränken muß, ohne end
zu faſſen. Im übrigen wird, der Wirtſch
regelmäßigen Arbeiten, über die Lage auf
Kohlenmarkt ſowie die kürzlich aufgenommene
die Lage der Landwirtſchaft fortſetzen.
Kampf um den Borſik in der Abrüſt
des Völkerbundsſekretarie
* Genf, 2. Ju
Der Rücktritt des Direktors der Abrüſtu
Völkerbundsſekretariats, Colban, der Anfang.
wird ſich vorausſichtlich bis zum Herbſt nach de
des Völkerbundes verzögern, da es offenſichtlic
keiten bereitet, für ihn einen Nachfolger zu fin
Es war von Anfang an beabſichtigt, dieſe
jeher in der Hand eines Neutralen gelegen h
ſcheiden Colbans wieder mit einer neutralen
zwar mit einem ſkandinaviſchen Staatsangeh
Da Norwegen im September in den Völker
wird, ſollte Schweden dieſen wichtigen Poſter E30
ſekretariat zum Ausgleich erhalten.
Seit dem ergebnisloſen Ausgang der Lo /
ferenz und ſeitdem zu erwarten iſt, daß der V Lunden
ſtes Feld der internationalen Auseinanderſetzt
rüſtung wieder eine große Bedeutung erlangt,
den Franzoſen und den Engländern ein heftie E
die Beſetzung der Leitung der Abrüſtungsabte
für beide Staaten aus taktiſchen Gründen
kommenden Abrüſtungsverhandlungen von gr.
Von franzöſiſcher Seite verſucht man, den
ſatz, daß nur ein während des Krieges neutra
auf den Poſten Anſpruch haben kann, zu dur
liſcher Seite macht man gleichfalls den Verſuch,
der Militärmächte, und zwar einen Engländ
zu bringen.
Neben anderen Kandidaten wird der je
Eric Drummonds und frühere Privatſekre=
Grey und Lord Robert Cecils, Kapitän Walte
Kandidatur, die infolge der Unterſtützung dur
mond ſehr ernſt zu nehmen iſt, muß bei der a
der Abrüſtungsfragen aufs höchſte bedenklick
Uebertragung der Abrüſtungsleitung beim

Vertreter einer der hauptintereſſierten Mächt
geſamte Behandlung der Abrüſtung lähmenk
dern auch die Gefahr mit ſich bringt, daß die
verſelles Problem über dem taktiſchen Spiel
franzöſiſchen Auseinanderſetzungen vergeſſen 1

Di Iaz, Hacttgan.

Nun haben ſie mich nach Sant Onofrio gebracht, nach dem
Manicomio, um mich auf meinen Geiſteszuſtand zu unterſuchen.
Wegen der Jazz=Nachtigall. Ich bin doch nicht verrückt. Die
Römer ſind verrückt. Na, was ich denn geweſen?
Erſt hat ja die Petronilla nicht mit mir ausgehen wollen.
Kino vielleicht, aber nicht in den Giardino del Lago . . . Wo doch
gar nichts los iſt .. ..
Ich ſage zu Petronilla: Sieh mal, Nilla, im Kino iſt es nur
heiß und die Muſik macht Lärm. Aber im Giardino del Lago, im
Seegarten, da ſingen die Nachtigallen, da ſchluchzen ſie, und die
Blumen blühen.
Nilla zieht das Mäulchen ſchief. Schließlich ſagt ſie: Na, dann
gehen wir wenigſtens in die Caſina delle Roſe in der Villa
Borgheſe. Da kann man Gelato eſſen.
Gut, ſtimme ich zu, gehen wir Eis eſſen, und denke, nach=
her
können wir die paar Schritte von der Caſina delle Roſe hin=
über
zum Giardino del Lago gehen. In der Villa Borgheſe tuten
doch überall die blöden Autos, nur im kleinen Garten am See iſt
noch Ruhe und Frieden. In ganz Rom gibt es ja kaum einen
ſtillen Platz, ſeit die Autoſeuche mit ihrem Geſtank und Getute
ſo überhand genommen hat. Will man etwas aus dem Trubel
entfliehen, ſo muß man ſich eben in die Ecke der Villa Borgheſe
verkriechen, wo der Giardino del Lago liegt, dort, wo es nach der
Valle Giulia hinuntergeht.
Am Ende dieſes Parkteiles ſteckt, abgetrennt und umzäumt,
mitten im Grün alter prachtvoller Bäume der Garten und der
kleine See mit ſeinem Aeskulap=Tempel auf der künſtlichen
Zwerginſel. Auf der Nordoſtſeite dieſes Gartens eigentlich
muß man ihn einen Park nennen herrſchen dichte, immergrüne
Eichen vor, vermiſcht mit prächtigen Schirmpinien. Dann leiten
eine Anzahl hellgrüner, undurchdringliſcher Gebüſche von Bam=
bus
, richtige kleine Bambushaine, hinüber zu dem Südweſthang
des Abhangs, auf dem der Garten liegt. Hier blühen ſchon An=
fang
Februar die Mimoſen, große, ſtarke Bäume, mit lichtgelben,
lockeren Blüten, hier kommen zuerſt die Roſa=Mandelbäume
heraus und dann ſpäter die violette Judaskirſche. Und ſchließlich
zeigen ſich auf dem Laubengang am Gartenrand hier zuerſt die
Roſen, gelbe und weiße, ehe ſonſtwo in Rom ſich eine Roſe heraus=
wagt
. Im kleinen Teich ſchwimmen ganz dicke Karpfen und knall=
rote
Goldfiſche, und luſtige und freche Enten laſſen ſich ſehr gern
füttern. Wenn erſt der Frühling ſo recht heraus iſt, dann quakt
ein ganzes Heer verliebter Fröſche am Ufer dieſes Teiches.
Das iſt doch alſo wirklich ein Platz, zu dem man ein hübſches
Mädchen wie die Petronilla führen kann. Nicht wegen der Fröſche,

Der

der

Nolgemeinſchaft der deutſchen
Schmidk-Ott 70 Jahre all.

Dr. Friedrich Schmidt=Ott,
der langjährige Präſident der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſen=
ſchaft
, Staatsminiſter und preußiſcher Kultusminiſter a. D., feiert
am 4. Juni ſeinen 70. Geburtstag. Schmidt=Ott iſt Ehrenmitglied
der Akademie der Wiſſenſchaften und Präſident der Deutſchen
Geſellſchaft zum Studium Oſteuropas.
aber wegen der ungezählten Nachtigallen, die gerade am Nach=
mittag
dort ihr Konzert geben. Die römiſchen Nachtigallen haben
nämlich, wie überhaupt alle italieniſchen Nachtigallen, die An=
gewohnheit
, am hellerlichten Tage zu ſingen und nicht, wie ihre
deutſchen Vettern, recht beſcheiden nur in der Dämmerung. Die
römiſchen ſingen ja eigentlich gar nicht, denn ſie ſchluchzen, jubi=
lieren
, ſchnalzen, kreiſchen, ſeufzen, trillern wie ein ganzes Or=
cheſter
. Kurz und gut: ſie machen wie alle Lebeweſen im Süden
Krach. Aber es ſind eben Nachtigallen. Und deren Geſang iſt,
ſelbſt wenn er laut iſt, ſo ausgezeichnet als Unterhaltungsſtoff zu
gebrauchen, wenn man mit einem netten Mädchen ſpäzieren geht.

Von der Nachtigall kann man ſo gut auf d
Wegen des Schluchzens.
Alſo ich gehe mit Nilla Eis eſſen, und da
mit in den Giardino del Lago. Die Nachtigal
mäßig. Und ich fange an: Blütenhain, 30M
Himmel, Schluchzen der Nachtigall im Liebe
bin ich bei der Liebe. Nun noch raſch etwas
dem Neſt, das die Nachtigall ſich baut ... n
Da hör’ ich auf einmal etwas ſchnarren
machen ſolch einen Lärm, daß man zuerſt 9a.
ſcheiden kann, was für ein anderer Krach 10 man doch deutlich, daß es ein Lautſpreg
Nachtigallen konkurriert: In einer kleinen
Die Nachtigall ſchluchzt ſtärker, ich ſchluch
ganze Liebeserklärung verſchluckt wird ...!"
plötzlich beglückt auf (vorher hat ſie troß ii.
lange nicht ſo vergnügt ausgeſehen, warum.
ruft: Oh, das iſt aber fein! Wo iſt den‟
wollen wir ein bißchen bleiben.
Ja, ſeit wann iſt denn auch hier Muſt.
Schöne am Giardino del Lago war ja geine
Nachtigallen niemand hier Muſik machte. 3k
Klang nach und kommen an das kleine Hau=
ten, in dem ein ebenſo kleines, niedliches
untergebracht war. Wenig beſucht, weil *
ſtiller, lieblicher Platz, an dem man ſeinen.?
während die bewußte Nachtigall dazu flole.
Eben ſchweigt der Lautſprecher wiedel,
ditorei macht zu. Die Nachtigall lockt iſſ
alſo wieder auf mein Thema zurückkomme"
ſchleunigſt auch in dieſem Café einen Geilt
ſchmeckt überall. Nilla hört ſogar auf meiſe.
zauber, Frühlingsduft, Herzenſchlag, und *
Perſönlichen bei der Sache, da fällt mitte
melodie ein dicker, frecher Jazz aus dem Sut
Ein wüſter Salat. Nachtigallenſchlag.
ſonſt ſo ſympathiſchen Nachtigallen laſſen ſo
und 1
aus Konkurenzneid immer lauter.
ber. Nilla aber lauſcht nur noch dem Lauhil.
nicht mehr und hört mich nicht mehr.
und Gram meinen Eisbecher nach dem Sot
Der Eisbecher war hin, der Lautſpeehl.
gehö
Nachtigallen hat man nun wieder richtls
nilla iſt hin, ein junger Mann hat ſie gett
freundlich behandelte. Und nun ſitze i9h
ſoll wegen der Jazz=Nachtigall beobachte. .

[ ][  ][ ]

Sette 3

i fran
hg eine9

den in
af hört
Muſſon
uich kankrea.
falien
ein H
froblern
hört 2

jev ſen mit Ikalien. Die Unruhen
in Indoching.
rem A=Korreſpondenten.

auch 21
Wenm
manif el
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2

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ſt.
nich
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erber
dird
7

Paris, 2. Juni.
chen Verhältnis zu Italien iſt eine gewiſſe
ten. Die letzten Reden italieniſcher Staats=
ſuch
des italieniſchen Miniſters Bottai in
ſem Sinne ausgelegt. Von italieniſcher
hier wünſcht man die Wirkung der drei
ein wenig abzuſchwächen. Die Verärge=
t
aber nicht geringer und auch die Stim=
Ugemeinen nicht beſſer geworden. Nur die
beſſer gewahrt. Der Löſung der grund=
t
man bisher nicht näher gekommen
nichts darüber. Die Flottenfrage
ter im Mittelpunkt der Außen=
h
von italieniſcher Seite Verhandlungs=
t
wird, ſo iſt doch zu befürchten, daß es
rrität der beiden Flotten zu keiner Eini=
Immerhin iſt es jedoch ein gewiſſer Fort=
yr
heftige franzöſiſch=italieniſche Preſſefehde
hat.
idochina ſind auf Paris nicht ohne Eindruck
bhaft beunruhigt. Die Lage ſcheint ſehr
ird in Indochina die Ordnung nur mit
niederherſtellen können. Dieſe Schwie=
end
kleiner, wenn es in Indien keine Un=
n
die Arbeiterregierung in London ihre
würde. Englands innerpolitiſchen Schwie=
eſigen
Optimiſten immerhin noch eine ge=
die
kolonialen Angelegenheiten in der näch=
ſiſchen
Innenpolitik eine große Rolle ſpie=
ir
die Unruhen in Indochina, ſondern die
r Kolonien überhaupt und die verfahrene
Anleihen im beſonderen. Sehr zahlreiche
ein überladenes Arbeitsprogramm laſſen
daß die Kammer wieder in einem Hetz=
wi
Sehr viele Sachen ſind zu votieren und
nen zu beantworten. Die Atmoſphäre in
rſcheinlich an die mit höchſter Eile behan=
deba
erinnern. Immerhin ſieht man in Re=
chſten
Sitzungen mit viel Vertrauen ent=

us3 1o der Rede Tardieus.
EP. Paris, 2. Juni.
ſeEes Miniſterpräſidenten Tardieu in Dijon
Lan 1 efen Eindruck hinterlaſſen. Die Preſſe der
ngeſchränkten Beifall und die Oppoſitions=
ſenpolitiſchen
Erklärungen des Miniſter=
der
litik einer europäiſchen Organiſation voll
is die an die Radikalen gerichteten Worte
r der Linkspreſſe bisher nur ſehr vorſichtig
dies epublique, das Blatt Daladiers, erklärt
Ett in die Regierung unter den Bedingun=
ſierItern
aufgeſtellt habe, käme nicht in Frage.
in- ereit ſein, die Idee einer Zuſammenarbeit
ptieren.
wirE5 erkannt, daß die Rede Klarheit in den
um) en Himmel gebracht habe, Klarheit dar=
eu
in den letzten Wochen häufig gefallene
Kon) ration verſteht, Klarheit auch darüber, daß
ſter 1 dent nicht daran denkt, nach Erledigung
gerligten Programms zurückzutreten. Es ſei
arA, ſchreibt Leon Blum im Populaire der
1 denke ſo wenig daran, zu gehn, daß er
gramm ankündigte, für deſſen Verwirk=
S zum April nächſten Jahres Zeit haben
alſo ſchon ſtürzen, um ihn zum Fortgehen
ſten würden mit dem beſten Willen daran
er feſtſtellung der Rede Tardieus iſt Leon
che, daß der Miniſterpräſident ſehr wohl
eren und ſeine Regierung lebensfähig er=
tellung
und die Bemerkung Tardieus über
alen Partei im Lande hat im radikalen
immung hervorgerufen, und die ſonſt
lonté ſchreibt, Tardieu ſei wenig ge=

Sltag, den 2. Juni 1930.
igen Beſtehens des Männergeſangvereins
25jährigen Dirigentenjubiläums ſeines
en, Herrn Wilhelm Etzold, fand im Lan=
*t ſtatt, deſſen künſtleriſcher Erfolg außer=

Haus des Landestheaters.

ſten Teil der Vortragsfolge beſtritt der
als erſten Chor Bruckners Mitternacht
in einer Klangſchönheit und Feinheit der
Unübertrefflich war und als künſtleriſche
nOs bewertet werden konnte. Ihr faſt
des Mahnſpruchs von Fr. Negler. Zwei
Itritt der Soliſt des Abends, Joſ. Herr=
und künſtleriſch, ſeit wir ihn zum letzten=
Urſam weiterentwickelt hat. Seine weiche,
noch erheblich an Volumen gewonnen,
ik im Piano, kraftvoll, heldiſch das Forte
Deſänge von Hugo Wolf, von denen ſchon
I ſeinen Vortrag großen Eindruck hinter=
IS bei der Krönung und Biterolf erhöhten
Stil des Komponiſten ſcheint uns aller=
Uberaus charaktervollen Rhythmik durch
II der Tongebung vermieden werden zu
Uhlte ſich Herrmann in die Geſänge von
vom Komponiſten ſelbſt begleitet. Die
daltet mich gefangen, das dramatiſche
Shard erſtanden ebenſo lebendig wie der
Sie narret mich, das doppelt geſungen
cſten entfaltete ſich die Schönheit der
ten Portum inveni. So errang Herr=
ehrten
Komponiſten einen ganz bedeut=
Dugo=Wolf=Geſängen begleitete ebenſo
imer, der auch die Klavierbegleitung des
ernommen hatte.
2 Feſtkonzertes bildeten Maſſenchöre der
Eßold geleiteten Vereine, Sängerbund
kumſtadt, die Vereine Groß=Zimmern,
Len. Zuſammen mit dem Liederzweig
* Daul Ottenheimer zu Gehör gebracht,
ung. Das Türmerlied aus Goethes Fauſt
Sornehmheit und ſeinem charaktervollen
Ler Rammermuſik mit Klavierbegleitung

ſchickt vorgegangen, dieſe Dekadenz der Radikalen Partei dermaßen
zu betonen. Das Angebot Tardieus eines Eintritts in die Re=
gierung
ſei unter ſolchen Bedingungen nicht annehmbar. Je näher
das Ende der Legislaturperiode heranrücke, meint der Quoti=
ditien
, umſo größer werde die Gefahr für eine reaktionäre Mehrheit
mit ihren Ideen und ihrem Programm, Kompromiſſe abzuſchließen
und ſei es nur, um der Karriere eines vielbeliebten Führers
willen. Wie könnten die Radikalen einer Regierung folgen, die
die Gefangenen des Blocks der Rechtsparteien ſeien? Die Radi=
kalen
hätten in einer ſolchen Regierung weder einen kleinen, noch
einen großen Platz, ſelbſt wenn ſie ſich erniedrigen würden.
Scharfe Kritik Baldwins am Londoner Flokkenpakk.
EP. London, 2. Juni.
Von konſervativer Seite iſt in der Montags=Unterhausſitzung
ein neuer Angriff gegen den in London abgeſchloſſenen Drei=
mächtepakt
unternommen worden. Die von den Konſervativen
geforderte Ausſprache über den Flottenpakt wurde mit einem An=
trag
Baldwins eröffnet, in dem er die Einſetzung eines gehei=
men
Ausſchuſſes zur Prüfung der im Dreimächtepakt enthalte=
nen
Vorſchläge zur Beſchränkung der Herabſetzung der See=
rüſtungen
fordert. Bei der Begründung ſeines Antrages führte
Baldwin aus, daß der Pakt von vitaler Bedeutung für die eng=
liſche
Flotte ſei, aus welchem Grunde es unbedingt erforderlich
ſei, den Vertrag auf das genaueſte zu prüfen. Eine ſolche Unter=
ſuchung
über die in dem Abkommen enthaltenen Vorſchläge
könne am beſten in einem aus nur wenigen Mitgliedern be=
ſtehenden
Ausſchuß vorgenommen werden. Im übrigen
brachte Baldwin ſein Mißfallen und ſeine Beunruhigung über die
Herabſetzung der engliſchen Kreuzerſtärke von 70 auf 50 Schiffe
ſowie über die England in dem Vertrag zugebilligte Zerſtörer=
tonnage
zum Ausdruck. Zum Schluß erklärte Baldwin, daß ſich
der Pakt unter Umſtänden in der Richtung auswirken könnte,
daß die Frage der Abrüſtung weit ſchwieriger als vor Abſchluß
des Vertrages werden könnte.
Macdonald beſchuldigte in Erwiderung auf die Ausführun=
gen
Baldwins die konſervalive Oppoſition, daß ſie alles daran
ſetze, um eine Ratifizierung des Flottenpaktes zu verhindern.
Der Premierminiſter warf den Konſervadiven weiter vor, daß
ſie anſtatt für Rüſtungsbeſchränkung für unbeſchränktes Wett=
rüſten
einträten.
Zu der Frage des Tunnelbaues unter dem Aermelkanal
teilte Premierminiſter Macdonald mit, daß er hoffe, in Kürze
ausführliche Erklärungen über das Projekt unter Berückſichtigung
aller damit zuſammenhängenden Probleme im Unterhaus ab=
geben
zu können.

N Indien.

des amerikaniſchen Senals.
EP. Waſhington, 2. Juni.
Der Londoner Flottenpakt, der zurzeit von dem Auswärtigen
Ausſchuß des Senats einer genauen Prüfung unterzogen wird,
dürfte vorausſichtlich Ende dieſer Woche dem Plenum zugeſtellt
werden. Die Mehrzahl der Mitglieder des Ausſchuſſes ſoll für
die Ratifizierung des Paktes ſein. Drei Mitglieder haben ſich
dagegen ausgeſprochen, während über die Haltung von drei ande=
ren
noch Unklarheit herrſcht. Im allgemeinen ſollen ſich die
Ausſichten für die Ratifizierung durch den Senat leicht gebeſſert
haben.
Miliz-Syſtem in Leſterreich?
Wien, 2. Juni.
Miniſter Schumy, der vor kurzem wegen ſeiner im Parlament
gehaltenen Rede mit den Heimwehren in Konflikt geraten war,
äußerte ſich geſtern in einer bemerkenswerten Rede zu ſeiner
Stellung zur Heimwehr. Er erklärte, daß er ſolange der Heim=
wehr
Gefolgſchaft geleiſtet habe, als ſie ſich zur Staatstreue be=
kannt
habe. Die Führung der Heimwehr habe aber in letzter Zeit
Diktaturgelüſte an den Tag gelegt, mit denen er, der der demo=
kratiſchen
Republik Treue geſchworen habe, ſich nicht identifizieren.
könne. Er kündigt in ſeiner Rede ferner an, daß die Entwaff=
nung
ſyſtematiſch und etappenweiſe vor ſich gehen werde. Es gehe
nicht an, daß neben der ſtaatlichen Exekutive auch noch Privat=
armeen
in Oeſterreich ſtünden. Er teilte mit, daß man in Oeſter=
reich
an der Einführung des Milizſyſtems arbeite und daß Aus=
ſicht
beſtehe, daß die Auslandsmächte dieſem Projekt ihre Zuſtim=
mung
erteilen werden. Schließlich verſicherte er, daß zum General=
direktor
der Bundesbahn nicht ein Schützling der Parteien, ſon=
dern
ein Fachmann ernannt werden würde.

EP. London, 2. Juni.
An dem vom Kongreß als letztem Angriff vor dem Eintreten
des Monſums angekündigten Sturm auf das ſtaatliche Salzwerk
von Wadala am Sonntag haben nicht weniger als 15 000 Per=
ſonen
teilgenommen. Den ganzen Tag über trafen immer neue
Scharen von Freiwilligen in Wadala ein, denen es teilweiſe ge=
lang
, die Salzpfannen zu ſtürmen. Den 15 000 Freiwilligen ſtan=
den
nur 800 zum Teil unbewaffnete Poliziſten gegenüber, die
einen ſchweren Stand gegenüber den Angreifern hatten. Da es
anfangs den Anſchein hatte, daß die Polizei gegen die rieſige
Menſchenmenge machtlos ſein werde, wurde eine Kompagnie des
Haiderabad=Regiments nach Wadala beordert, die jedoch nicht
mehr einzugreifen brauchte. Immerhin wird die Tatſache, daß
einzelne Salzpfannen von der Menge geſtürmt wurden, dem Um=
ſtand
zugeſchrieben, daß einzelne Poliziſten den Angriffen der
Menge nicht genügend Widerſtand entgegenſetzten‟. Die
Kämpfe zwiſchen der Menge und der Polizei dauerten
volle vier Stunden. Insgeſamt wurden hundert Per=
ſonen
verletzt, davon einige ſchwer. Etwa 50 Verhaf=
tungen
wurden vorgenommen.
Ein ähnlicher Angriff, wenn auch in bedeutend kleinerem Um=
fange
, wurde von Kongreßanhängern auf das Salzwerk in Dhara=
ſana
unternommen. Hier ſchlug die Polizei alle Angriffe erfolg=
reich
zurück. Ungefähr hundert Perſonen erlitten Verletzungen;
mehrere Freiwillige wurden verhaftet.
In der von Mohammedanern bewohnten Stadt Peſchawar
an der Nordweſtgrenze von Indien, wo es ſchon vor einigen
Wochen zu ſchweren Kämpfen gekommen war, gab ein unglücklicher
Zufall Anlaß zu neuen Unruhen. Wie ein offizieller Bericht be=
ſagt
, hatte ſich das Gewehr eines Soldaten ohne deſſen Abſicht
entladen, wodurch eine Frau mit ihren zwei Kindern getroffen
wurde. Die beiden Kinder waren ſofort tot, während die Mutter
ſchwer verletzt wurde. Dieſer Vorfall rief unter der Bevölkerung
der Stadt große Errregung hervor, die ſich ſchließlich in einem
Angriff auf die Polizei und die Truppen entlud. Die Poliziſten
und Soldaten, die ſich alsbald von einer großen Menſchenmenge
bedroht ſahen, machten in Notwehr von ihren Schußwaffen Ge=
brauch
, wobei fünf Perſonen getötet und neun verwundet wur=
den
. Die bis jetzt vorliegenden Meldungen beſagen, daß die
Ruhe wiederhergeſtellt ſei
Die Gegenmaßnahmen der indiſchen Regierung gegen den
Boykott der Salzgeſetze nehmen inzwiſchen ihren Fortgang. Wie
aus Madras berichtet wird, ſind in dem Ort Vedaranyam von
132 verhafteten Freiwilligen nicht weniger als 90 zu je einem
Jahr ſtrenger Gefängnishaft verurteilt worden. Die Führer der
Freiwilligen erhielten außerdem eine Geldſtrafe von je 500 Ru=
pien
. Drei Dörfer in der Umgebung von Peſchawar ſind am
Sonntag von Truppen beſetzt und die Führer der indiſchen kom=
muniſtiſchen
Rothemden=Liga verhaftet worden. Die Verhaf=
tungen
gingen ohne Zwiſchenfall vor ſich.
Der Sonderkorreſpondent des Daily Herald berichtet aus
Simla, daß Gandhi an den Vizekönig von Indien aus dem Ge=
fängnis
einen Brief gerichtet habe, in dem er ſein Bedauern über
die Unruhen in Indien zum Ausdruck bringe. Außer einer offi=
ziellen
Empfangsbeſtätigung ſei das Schreiben Gandhis unbeach=
tet
geblieben. Es ſcheint, ſo erklärt der Korreſpondent, daß die
Behörden feſt entſchloſſen ſind, keine Verhandlungen mit Gandhi
zu führen, ehe nicht die allgemeine Gehorſamsverweigerung auf=
gegeben
werde.

* Paris, 2. Juni. (Priv=Tel.)
Das von der Bankierkonferenz zur Ausarbeitung der Texte
für die Schriftſtücke und die Begebung der 300 Millionen Dollar
Youngplananleihe eingeſetzte Unterkomitee hat heute in zwei
Sitzungen ſeine Beratungen fortgeſetzt. Es ſcheint, daß man
einer Einigung nähergekommen iſt oder daß zum mindeſten Fort=
ſchritte
gemacht worden ſind. Den Sitzungen wohnten die Ver=
treter
der Schatzämter ſowie 4 Bankiers der Vollkonferenz bei
Die Bokſchafter=Ernennungen.
Berlin, 2. Juni.
Die Ernennung des neuen deutſchen Botſchafters in Lon=
don
, Dr. v. Neurath, wie des neuen deutſchen Botſchafters
in Rom, Staatsſekretärs v. Schubert, wird in den
nächſten Tagen offiziell erfolgen. Das Agreement für beide Bot=
ſchafter
iſt in Berlin eingetroffen.

iſt Wandrers Nachtlied: Ueber allen Gipfeln iſt Ruh. Be=
ſonders
wertvoll erſchien uns das Erntelied auf die Dichtung
von Dehmel, ſein herber Refrain prägt ſich tief ein, es mußte
wiederholt werden. Ein beſonderer Treffer iſt Canoſſa, das
ſchwierige Unterfangen, die Miſchung von Ernſt, Empfinden und
ſarkaſtiſcher Ironie in der Dichtung Heines im Männerchorſatz
wiederzugeben, iſt hervorragend geglückt. Ebenſo wirkſam erwies
ſich die Vertonung von Liliencrons Ballade von dem Schlachtſchiff
Téméraire, auch ſie wurde zweimal geſungen. Die hervorragende
Geſtaltung durch Etzold und der mächtige Klang des Chors von
etwa 400 Sängern brachten den neuen Werken durchſchlagenden
Erfolg. Dazu hörten wir die ſchon im vergangenen Jahr ſo er=
folgreichen
Ottenheimerſchen Chöre Dichtergrab und Die Muſik
kommt, letzteres erregte wieder beſondere Freude. Ueberaus leb=
haft
war der Beifall, der dem verdienſtvollen Dirigenten, den
Komponiſten und den Ausführenden geſpendet wurde. Und Etzold
bekundete temperamentvoll ſeinen Dank, indem er ſeine große
Sängerſchar den deutſchen Sängerſpruch anſtimmen ließ.
An das Feſtkonzert ſchloß ſich eine Feier in der Städtiſchen
Turnhalle an, in der dem Meiſterdirigenten und dem Gauchor=
meiſter
des Gaues Darmſtadt die herzlichſten Glückwünſche von
Behörden und Organiſationen, zahlreiche Ehrungen und Geſchenke
zuteil wurden. Die Glückwünſche des Herrn Staatspräſidenten und
Kultusminiſters Dr. Adelung überbrachte Herr Schulrat Haſſinger
mit warmen Worten, er, der als Referent für Volksbildung ſich
ſo hohe Verdienſte um die Sache des Männergeſangs erworben hat.
Für die Stadtverwaltung ſprach Herr Muſikdirektor Wilhelm
Schmitt, und überreichte die Silberne Preismünze der Stadt,
ſpäter erſchien Herr Bürgermeiſter Delp und gratulierte perſönlich.
Das Ehrenzeichen des heſſiſchen Sängerbundes und zugleich die
Ehrendirigentenernennung überbrachte Herr Miniſterialrat Dr.
Siegert, der Bundesvorſitzende, für den Gau Darmſtadt ſprach
deſſen Vorſitzender, Herr Röth. Auch Paul Ottenheimer, der ge=
feierte
Komponiſt, ließ ſeiner herzlichen Beredſamkeit und ſeinem
köſtlichen Humor freien Lauf. Es würde zu weit führen, auch die
Beglückwünſchungen durch die Vereine und die Ehrengaben zu er=
wähnen
, die ſich anhäuften. Muſikaliſche Darbietungen der Chöre
und des Soliſten Herrmann erfreuten auch hier die zahlriechen
F.N.
Feſtteilnehmer.
* Milikär=Sonderkonzerk in der Zeſthalle.
*t. Ein ſtattliches Orcheſter (etwa 70 Herren) des Reichs=
bundes
ehemaliger Militärmuſiker, E. V. Orts=
verein
Darmſtadt hielt am Montag abend in der großen Feſt=

halle auf dem Exerzierplatz ein großes Sonderkonzert ab das
unter der Leitung des Heeresmuſikinſpizienten, Herrn Her=
mann
Schmidt=Berlin, ſtand. Viele Darmſtädter werden
vor wenigen Tagen im Rundfunk mit großer Freude das Mili=
tärkonzert
verſchiedener vereinigter aktiver Militärkapellen aus
Marburg angehört haben, bei dem derſelbe Dirigent ſo erfolg=
reich
den Stab führte.
Es war das erſte Mal, daß Heeresmuſikinſpizient Schmidt
das Orcheſter der ehemaligen Militärmuſiker in Darmſtadt diri=
gierte
, und der Abend geſtaltete ſich für ihn und das tadellos
eingeſpielte Orcheſter zu einem rauſchenden Erfolg. Es iſt eine
merkwürdige Tatſache, die doch zu denken geben ſollte, daß aller
Modernität und aller Atonalität und allen übertonten Jazz= Ele=
menten
und Neger=Anklängen in der neuen und neueſten Muſik
zum Trotze immer, wenn der Strauß mit alter Wiener Muſik
oder wie diesmal die ehemaligen Militärmuſiker mit Militärmuſik
im weiteſten Sinne des Wortes zu Gaſte kommen, die Feſthalle
mit ihren für Darmſtadt immerhin ſehr großen Ausmaßen von
einem erwartungsvollen und beifallsfreudigen Publikum be=
ſucht
iſt.
In der Vortragsfolge, dominierten Wagner und Strauß,
und ſowohl in dem eigentlichen Programm wie bei den reich=
lich
und ſichtlich gerne geſpendeten Zugaben war eine ganze
Reihe der beliebteſten Militärmärſche enthalten wie der Tor=
gauermarſch
und Alte Kameraden der 115er=Marſch und
der Marſch der 1. Bataillons=Garde.
Den Abſchluß bildete der feierliche, ſicherlich mancherlei Er=
innerungen
weckende Große Zapfenſtreich. Der tüchtigen Künſt=
lerſchar
und vor allen Dingen ihrem Dirigenten, der mit weni=
gen
, exakten und ſicheren Strichen den großen Tonkörper leitete
und aus ihnen Höchſtleiſtungen herausholte, gebührt dankbarſte
Anerkennung für den ſchönen Abend. Sie ward Dirigent und
Orcheſter zu teil mit dem ſtürmiſchen, jubelnden Beifall der an
6000 Zuhörer, die den großen Raum anfüllten. Nicht unerwähnt
wollen wir laſſen, daß Hunderte, die keine Karten mehr bekamen,
im Freien um die Halle ſtanden und ſo als teils unfreiwillige,
teils freiwillige Zaungäſte auch ihren Anteil an dem prächtigen
Konzert hatten.
Von Deufſchlands Hohen Schulen.
Düſſeldorf: Der Direktor des Eiſenvortlandzement= Forſchungs=
inſtituts
Dr. Arthur Guttmann iſt zum Honorarprofeſſor in
der Fakultät für Stoffwirtſchaft der Techniſchen Hochſchule zu
Aachen ernannt worden.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, den 3. Juni 1930

Dr N TT
iſt der beſie und wirtſchaftlichſie Klein=
wagen
. Machen Sie eine koſtenloſe
Vorführungsfahrt, dann kaufen Sie
nichts anderes.
9.Donges&Wiest
Grafenſtraße 43/45 8157a

MANNLICH

Tüchtig. Friſeut
Pfingſtſamstag und
Sonnt. z. Aushilfe
b. g. Bezahl. geſ. (*
Off. u. M. 92 Geſch.

Tüchtiger
Damenfriſeur oder
Friſeuſe ſofort geſ
D. Scherer.
Arheilgerſtr. 4.

Jung. Hausburſche
geſucht.
Mühlſtraße 37.


Gew. Junge,
ſtadtkundig, nicht u
13 Jahren, z. Aus=
tragen
für täglich
13 Stund. geſucht.
Radfahrer bevorz.
Vorzuſtellen zw. 18
und 19 Uhr
Kirchſtr. 20. Laden.

G
Letrling Schul=
bildg
., nicht fortbil=
dungsſchulpflicht
. ,per
ſofort für Bank geſ.
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Seite 5

iu der Landeshaupktftadt.
Darmſtadi, den 3. Jta,
Oberbärgermeiſter Mneller
ch mitgeteilt wird, im Anſchluß an die Vor=
Stadtratsſitzung in Urlaub gegangen, nachdem
eiſe noch verfügt hat, daß die in Ausſicht ge=
1 zum 600jährigen Stadtjubiläum abgeſagt
gen hat er, wie ein hieſiges Blatt mitteilt, vor
eif 9ch eine Verfügung an die Stadtverwaltung
gebery der beſtimmt wird, daß

iſche Unterhaltungsarbeiten ſofort
Lgſter) ſind;
hdcker keine Rechnungsbeträge oder
. gezahlt werden dürfen;
gen Leiſtungen in der Wohlfahrts=
t
einzuſtellen ſind;
ſchüſſe (genehmigte oder vorgeſehene)
3 zahlung kommen ſollen.
dung richtig iſt, handelt es ſich hier um wirt=
nen
höchſt einſchneidender Art, ebenſo wie ja
2s Stadtjubiläums wenig erfreuliche Folgen
eht3 iſt gewiß zu verſtehen, daß der Stadtver=
fondere
auch dem Herrn Oberbürgermeiſter
g des Etats durch den Stadtrat nicht nach
zu te iſt. Verſtändlich auch, wenn unter dieſen
abgeſagt werden, die die Stadt finanziell
Immerhin hat aber eine ganze Reihe von
erationen auf Anregung der Stadtverwaltung
tbiläumsfeier erhebliche Vorbereitungen ge=
inbeträchtliche
Summen ausgegeben. Es iſt
Itadt Darmſtadt wohl auch nicht gerade för=
anſtaltungen
, die im übrigen der Stadt
gewiß keine Koſten zu verurſachen brauchen,
5 abgeblaſen werden, weil der Stadtrat den
3 waltung vorgelegten Haushaltsvoranſchlag
Daß die Vorgänge im Stadtrat auch ernſte
nungen hervorgerufen haben, iſt ohne weite=
h
.r eine perſönliche Verärgerung kann und darf
inm entlichen Leben, keine irgendwie ausſchlag=
e
(7 n. Die Stadt Darmſtadt befindet ſich zurzeit
nung! Etats durch den Stadtrat in einer außer=
miſtei
age, und es wird intenſiver Arbeit bedürfen,
ſie Aiten Herr zu werden. Es erſcheint uns da=
umma
) ), daß der Oberbürgermeiſter gerade in dem
in T, ſich die Dinge aufs Aeußerſte zuſpitzen, auf
unuir haben den Eindruck, daß das auch in wei=
dd
evölkerung in keiner Weiſe verſtanden wird.
ſucl m. Der Werkmeiſter Emil Chriſtian Stork
ſein 35jähriges Dienſtjubiläum als Werk=
eici
hnausbeſſerungswerk I. Aus dieſem Anlaß
vo o ten ſeines Freundes= und Bekanntenkreiſes
ma) und Belegſchaft des Werkes reiche Geſchenke
inſche zuteil.
79 riſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Der Freien
nſeſ chen Geſellſchaft iſt es mit erheblichen Opfern
S nkfurter Schauſpielhaus zu einem
der erfolgreichen Komödie Die Bekeh=
ſess
Piſtora von Frantiſek Langer zu ge=
O viel findet am nächſten Samstag, 7. Juni,
ſeim Haus des Landestheaters in der ausgezeich=
gte
) remierenbeſetzung ſtatt.
ffür) g eines großen Chorwerkes von Wilhelm
* Muſikverein. Der Muſikverein wird in ſei=
et
ches am 16. Juni im Landestheater ſtatt=
ue/
Zerk, Große Meſſe unſeres Darmſtädter
Biüln Peterſen zur Uraufführung bringen. Das
gals ein künſtleriſcher Beitrag des Muſik=
E rfeier der Stadt Darmſtadt gedacht. Als
Diel armſtädter Künſtler, nämlich Frau Suſanne
ar) hn=Liebel, und die Herren Hans Grahl und
m vonnen. Der Kartenverkauf beginnt am
NaA Konzert=Arnold, Eliſabethenſtraße. Näheres
ſicA zeige.
Von/ )=Darmſtadt wurde nach einem erfolgreichen
MNe Jahre an das Neue Theater in
a.y verpflichtet.
öchlrt Hans Grahl im Großen Haus des Landes=
Ie dem 20. Juni 1930. Der Heldentenor des
Grahl, der mit nächſter Spielzeit an die
Dt, verabſchiedet ſich vom Darmſtädter Publi=
iaI
Wunſch in einem Richard=Wagner=Abend.
cheſter unter Leitung des Herrn General=
arl
Böhm hat in entgegenkommender Weiſe
geſagt. Der Vorverkauf beginnt am Don=
an
der Tageskaſſe des Großen Hauſes. =
nt
gegeben.
ſiſches Landestheater.

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Zuebener Erdeund
erſten Stock.

Kleines Haus

2022 Uhr. Zuſatz=M. 111.
Der Poſtillon von Lonjumean

2022.30 Uhr. Bſ.=M, 11 12
3 XOffeubach

(hr C 25. T Gr. 7/2022.30 Uhr. BZſ.=M. V12.
Fra Diavolo

20-22 Uhr. D 18 (für diejenig.
D=Mieter die Zuſ.=Miete IV
haben) u. Zuſatz=Miete VI 13
Die Pilger von Mekka

30 Uhr, R12, S11
V. Gr. 1-4.
Leben des Oreſt

22.30 Uhr. B 24,
Zr. 6. Hamlet

7.15Uhr. H12Bühn.=

Tannhäuſer

20 Uhr. Gaſtſpiel des Frank=
furter
Schauſpielhauſes
Die Bekehrung des Ferd. Piſtora.
(Vereinsabend der Freien
Literariſch=Künſtl. Geſellſch.)

2022.30 Uhr. Zuſ. III 12
3 XOffenbach
2022.30 Uhr. Volksvorſtell.
Der Kaiſer von Amerika

Och gelangt Shakeſpeares Trauerſpiel Ham=
neu
inſzeniert, mit Bühnenbildern Wil=
Aufführung. Die Vorſtellung beginnt um

Arei neue deutſche
Beiltelbtor.
Drei neue Weltrekorde wurden,
wie mitgeteilt, von den Darm=
ſtädter
Piloten Voigt und Nei=
ninger
aufgeſtellt. Voigt er=
reichte
mit Begleiter eine Höhe
von 7521 Metern und allein eine
Höhe von 8142 Metern. Neinin=
ger
verbeſſerte die Stunden=
geſchwindigkeit
mit Begleiter
von 192,7 auf 214,84 Kilometer.
Unſer Bild zeigt Voigt (links)
und Neininger vor dem Rekord=
flugzeug
der Akademiſchen Flie=
gergruppe
Darmſtadt.

Der Deutſch=Evangeliſche Frauenbund,
Orisgruppe Darmſtadt
hielt ſeine Hauptverſammlung ab. Die Vorſitzende, Fräulein
Sonne, eröffnete ſie und gedachte der am 13. Mai verſtorbenen
bedeutenden Führerin der Frauenbewegung Dr. Helene Lange.
Der Jahresbericht ſtand unter dem Motto: Gott in ſich tra=
gen
über allen Fragen‟. Die Gruppe zählt gegenwärtig 145 Mit=
glieder
. Drei Mitglieder hat ſie im Verlaufe des letzten Jahres
durch den Tod verloren. Ueber die Abteilung Blindenfür=
ſorge
berichtete Frau Dr. Bruckner. Hier geſchieht trotz man=
cher
Hemmungen noch immer viel wertvolle Kleinarbeit. Die
Abteilung Mündelfürſorge ſteht unter der Leitung von
Frau Geheimrat Merck. Die Arbeit geſchieht in Verbindung mit
allen evangeliſchen Frauenvereinen der Stadt. Die immer noch
in 1520 Geſchäften aufgeſtellten Zahlteller ſollen nach und nach
eingezogen werden. Die noch vorhandenen Gelder werden dem
Patenkind der Gruppe eine willkommene Unterſtützung bei ſei=
ner
Berufsausbildung ſein. Der Kaſſenbericht konnte mit
einem kleinen Beſtand abſchließen. Darauf folgte der von
evangeliſchem Feuer und evangeliſchem Geiſte getragene Vortrag
von Pfarrer Weiß über Entſtehung und Bedeutung des Augs=
burger
Bekenntniſſes. Als Kaiſer Karl V zu einem Reichstag in
Augsburg im April 1530 eingeladen, war er im Innerſten ent=
ſchloſſen
, Luthers Werk auszurotten. Kaum war er in die
Stadt eingezogen, als die evangeliſchen Prädikanten den Befehl
erhielten, Augsburg zu verlaſſen. Den evangeliſchen Fürſten und
Städtevertretern wurde vom Kaiſer bedeutet, in der Fronleich=
namsprozeſſion
mitzuziehen oder ſich ſeiner Ungnade zu gewär=
tigen
. Die Fürſten und Stände weigerten ſich. Eine Kommiſſion
von Theologen und Juriſten ſtellte zuerſt in 7, dann in 28 Ar=
tikeln
feſt, was die Evangeliſchen wollten; nicht eine Spaltung
der Kirche, wie man ihnen nachſagte, ſondern nur ein Zurück=
gehen
auf die in den Evangelien und Epiſteln niedergelegten
Glaubenswahrheiten, ein Feſthalten an dem, was in der Urkirche
gelehrt worden war. Die Artikel waren geſchrieben von der Hand
Melanchthons, aber aus dem Geiſte Luthers. Dieſer konnte lei=
der
nicht nach Augsburg kommen, er ſaß auf der Feſte Koburg,
die Seinen ſtützend, ſo viel er konnte, vor allem durch ſein Gebet,
aber auch durch Flugſchriften, Meinungsäußerungen aller Art.
Die (Confeſſio; Aüguſtana, wie die Schrift genannt wurde, war
eigentlich nur eine Rechtfertigungsſchrift. Sie wurde erſt zur
Bekenntnisſchrift, als die evangeliſchen Fürſten und Städtever=
treter
ſich für ſie einſetzten und bekannten, daß ſie ihren Glauben
zum Ausdruck brächte. Der Redner ſchilderte die wahre, tiefe
Frömmigkeit, die aus ihnen ſpricht. Ihre Bedeutung für die Neu=
zeit
aber beſteht darin, daß ſie das Einheitsband für die 81 Mil=
lionen
Lutheraner bilden, die es auf der Erde gibt.

K

führt ab, es wirkt sehr
milde, versuch es, und
Dele Du bist im Bilde

(II. Dr.5070)

* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw Beim Kreisamt Dieburg gingen in der Zeit vom Mai
1926 bis zum März 1929 fortgeſetzt anonyme Schmähſchriften ein.
Auf offener Poſtkarte waren einzelne Beamte teils ſtrafbarer
Handlungen bezichtigt, teils aufs gröblichſte beſchimpft und belei=
digt
. Auf der Suche nach dem Täter gerieten zwei Frauen in
Verdacht, von denen jedoch die eine ihre Schuldloſigkeit klar nach=
wies
, während die andere ſtarb, ohne daß die Schmähzuſchriften
aufhörten. Es mußte alſo jemand anders als Täter in Betracht
kommen. Im März dieſes Jahres kam die Frau eines Gärtners
aus Dieburg in den Verdacht der Täterſchaft. Ihr Sohn war
früher auf dem Kreisamt Dieburg beſchäftigt und mußte eines
Vergehens wegen entlaſſen werden. Der Schriftſachverſtändige,
Profeſſor Dr. Popp aus Frankfurt a. M., iſt in der Montagsver=
handlung
der perſönlichen Ueberzeugung, daß die Angeklagte die
Schreiberin der Schmähzuſchriften iſt. Doch kann er es in ſeinem
Gutachten nicht mit aller Sicherheit behaupten. Die Angeklagte
beſtreitet die Tat. Es läge dazu kein Grund vor, denn ſämtliche
Beamte des Kreisamts hätten ſich, als ihr Sohn entlaſſen wurde,
durchaus anſtändig benommen. Der Vertreter der Staatsanwalt=
ſchaft
ſucht den Fall pſychologiſch zu erklären, indem er darauf
hinweiſt, daß der Angeklagten erſt ſpäter der Aerger über ihr
eigenes Verhalten ſie hatte die Geldſumme, die ihr Sohn ver=
untreut
hatte, freiwillig zurückerſtattet, trotzdem man es nicht von
ihr verlangte gekommen ſei und ſich in den Zuſchriften an das
Kreisamt äußerte, und plädierte auf Beſtrafung. Das Bezirks=
ſchöffengericht
ſprach die Angeklagte frei. Sie ſei zwar durch das
Gutachten des Schriftſachverſtändigen ſchwer belaſtet, aber die
übrigen Indizien reichten nicht aus, um eine Verurteilung zu
rechtfertigen.

Aus den Parkeien.

Volksnationale Reichsvereinigung, Orts=
aruppe
Darmſtadt. Am Donnerstag, den 5. Juni, findet bei
Chrift, Grafenſtraße (20.15 Uhr) ein Staatsbürgerabend ſtatt, zu dem
die Freunde der V.R. herzlich eingeladen ſind. Gäſte ſind willkommen.
Wir wollen mit der Einrichtung der Staatsbürgerabende erreichen, daß
alle Intereſſenten vollkommen" klar die Arbeit der V.R. und ihr Wir=
ken
erkennen, damit ſie jeder eit für die V.R. eintreten können. Es
findet freie Ausſprache ſtatt, ſo daß jeder Beſucher ſich ohne weiteres
jeden Zweifel klären kann. Der Beſuch iſt vollkommen unverbindlich.

Zum 100. Geburkskag des Generalarzkes
Dr. Oiko Kappeſſer.
Am 4. Juni jährt ſich der 100. Geburtstag eines Volksmannes.
eines Heimatfreundes und eines Mannes, der eng mit unſerem
alten Darmſtadt verwachſen geweſen iſt. Otto Kappeſſer iſt
aus rheinheſſiſchem Boden entſproſſen. Am 4. Juni 1830 wurde
er als Sohn des Pfarrers Johann Kappeſſer zu Jugenheim in
Rheinheſſen geboren. Jedoch in demſelben Jahre wurde dem
Vacr eine Pfarrſtelle in Engelſtadt übertragen. Seine Vorbil=

dung erhielt der junge Kappeſſer in der Volksſchule ſeines Heimat=
ortes
und in dem bekannten Privatinſtitut von Lucius in Jugen=
heim
. Oſtern 1847 trat er in die Prima des Darmſtädter Gym=
naſiums
ein. Urſprünglich zur Theologie beſtimmt, entſchied er
ſich doch für das Studium der Medizin, dem er ſich von Oſtern
1848 bis Herbſt 1851 in Gießen und Heidelberg widmete. Nach=
dem
er zum Dr. med. promoviert war trat er in den beſſiſchen
Militärdienſt über; zunächſt als Akzeſſiſt am Lazarett in Darm=
ſtadt
. Nach zweimonatigem Dienſt trat er eine Studienreiſe
über Prag, Wien und Salzburg an und wurde dann nach Rück=
kehr
definitiv angeſtellt. 1860 kam er als Militärarzt zu dem
Garderegiment der Chevaulegers (Rote Dragoner), wie ſie der
Darmſtädter nannte. Als das Regiment geteilt wurde, kam er
zu den Weißen Dragonern (2. Leib=Regiment) 1864 wurde er
zum Oberarzt befördert und machte den Mainfeldzug im Großh.
Artilleriekorps mit. 1868 kam er dann wieder als Oberſtabsarzt
und Regimentsarzt zum Garderegiment der Chevaulegers. Hier
machte Kappeſſer den Feldzug 1870/71 mit und blieb bei dieſem
Truppenteil bis zum Ende ſeiner aktiven Dienſtzeit. 1864 hatte
er ſich mit Thekla Soldau vermählt, der glücklichen Ehe ent=
ſproſſen
zwei Töchter und ein Sohn. Wenn man ſein Leben über=
ſchaut
, ſo war es einerſeits ein arbeitsreiches, und auf der anderen
Seite ein Leben voller Hingabe an ſeine Mitmenſchen. Vielſeitig
begabt hing er beſonders neben ſeinem Beruf der Schriftſtellerei
an. Und auf der Höhe des Lebens, wo ſich andere Menſchen zur
Ruhe ſetzen, fing bei ihm nach dieſer Seite noch einmal ein frucht=
bares
Schaffen an. Beſonders war es ſeine rheinheſſiſche Heimat,
die er immer wieder in ſeinen Veröffentlichungen anderen lieb zu
machen ſuchte. Selbſterlebtes, Perſönliches und Heimatkundliches
entſproſſen ſeiner immermüden Feder. Er war mit ſeiner rhein=
heſſiſchen
Heimat, trotzdem er die größte Zeit ſeines Lebens in
Darmſtadt wohnte, ſo vertraut, daß ſeine Jugenheimer Bauers=
leute
von ihm ſagten: De Herr Generalarzt kennt unſere Ge=
markung
beſſer als wir. Seine Erinnerungen reichen in längſt
vergangene Zeiten zurück.

Ofen ſaßen, erlauſcht hatte, gab er in originellen Erzählungen
wieder. Die Altpfälzer Zeit, der Sturm der Revolutionskriege,
die Bedrückung unter Napoleon I., die erſten Jahre der heſſiſchen
Regierung in Rheinheſſen und vieles andere aus dieſer bewegten
Zeit lebt in ſeinen Heimatſchriften auf. Alte rheinheſſiſche Kraft=
geſtalten
, wie der Pfarer Frohn. der Scholles (Schultheiß)
Maul, der Lehrer Seebrich, der Adjunkt Schmitt und andere macht
er in ſeinen Schriften lebendig. In ſeiner kraftvollen und volks=
tümlichen
Art reicht Kappeſſer ſtark an den rheinländiſchen Haus= Johann Peter Hebel und deſſen unvergängliches Schatz=
käſtlein
heran. Ein fröhlicher Humor leuchtet bei ihm überall
hindurch, und mit ſeinem tiefen Gemüt weiß er alles in das
rechte Licht zu rücken, ſo daß man vielfach in ſeinen Schriften an
Wilhelm Raabe erinnert wird. Wenn er uns ſeine alten knor=
rigen
rheinheſſiſchen Bauerngeſtalten zeigt, die er in ſprudelndem
Humor malt, muß man unwillkürlich auflachen vor Freude, und
auf der anderen Seite weiß er das Gemüt zu rühren, wenn er
von den Krankenbetten erzählt und auf die Kirchhöfe führt, wo
ſeine Vorfahren ruhen. Eine ſeiner letzten Niederſchriften ſchließt
mit dem ergreifenden Vers:
Herbſtbläter fallen in fahlem Schein,
In Allvaters Haus bald kehrſt du ein;
Nach rauhen Stürmen deckt ſüße Ruh
Mit weißer Hülle den Müden zu.
Er erreichte das bibliſche Alter, von dem der Pſalmiſt ſagt,
daß, wenn es köſtlich geweſen iſt, dann iſt es Mühe und Arbeit
geweſen. Von ſeinem Hauſe in der Steinackerſtraße in Darmſtadr
ging ein ſtiller Friedens= und Segensſtrom aus, und heute, an
dem 100jährigen Geburtstag des Heimgegangenen, denken alle,
die mit dem ſeltenen Manne, der neben rheinheſſiſcher Art auch
ein Stück Alt=Darmſtadt in ſich verkörperte, in Berührung
kamen, in Treue ſeiner. Auch auf ihn findet das Schriftwort An=
wendung
: Das Gedächtnis des Gerechten bleibt im Segen!
Philipp Weber.

Keine weikere Verſchlechkerung des kaufmänniſchen
Skellenmarkkes im Mai.
Nach den Beobachtungen der Kaufmänniſchen Stellenvermittelung
des D.H.V. hat der Stellenmarkt im Monat Mai eine weitere Ver=
ſchlechterung
nicht mehr erfahren. Der Bewerberzugang hat ſich im
Verhältnis zum Monat April allerdings noch um 5½ Prozent geſteigert.
Dieſe Feſtſtellung findet ihre Begründung in den zum Kündigungs=
termin
(15. Mai) ausgeſprochenen Maſſenkündigungen. Beſetzungsauf=
träge
gehen nach wie vor ſehr zögernd ein. Dennoch war es möglich,
die Auftragszahl und die Vermittelungen in feſte Stellungen gegenüber
dem Vormonat etwas zu ſteigern. Zahlenmäßig ausgedrückt, ergibt ſich
folgendes Bild: Andrangsziffer (Bewerber auf eine gemeldete offene
Stelle) 21,4, (im April 1930 22,1) gegenüber 9,4 im Berichtsmonat des
Vorjahres. Ein ausgeſprochener Wirtſchaftspeſſimismus kennzeichnet
auch im Mai die Stellenmarktslage.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 3. Juni 1930

Aus dem Heſſiſchen Sängerbund.
Die Darmſtädter Sängerſchaft hatte ihre Bereitwilligkeit zur
Mitwirkung an dem offiziellen Feſtkonzert gelegentlich der 600=
Jahrfeier der Stadt Darmſtadt zugeſagt.
Nach einer amtlichen Verlautbarung der Stadt Darmſtadt
wird jedoch von einer öffentlichen Veranſtaltung Abſtand genom=
men
. Die Darmſtädter Sängerſchaft hat daher ihre Vorbereitunge
für das Konzert abgebrochen.
Sängerehrungen.
Für 50jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom Heſſiſchen
Sängerbund mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet: Heincich
Sipp (MG.V.), Offenheim (Rheinh.), Chr. Baumann ( Lieder=
zweig
), Darmſtadt, Jakob Landus (Teutonia), Kelſterbach und
Johann Sonnick (Eintracht), Alzey. Den Jubilaren wurde auch
der Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes überreicht.
Für 40jährige aktive Sangestätigkeit wurden mit der Silber=
nen
Ehrennadel des Heſſiſchen Sängerbundes ausgezeichnet: Fris
Schönmehl, Chr. Blum und Joſ. Böſing (Harmonie), Weſthofen,
Georg Sproß (Sängerbund) Horchheim, Konrad Steiner ( Ein=
tracht
), Oſthofen, Wilhelm Wagner, Phil. Wagner, Gg. Wagner,
Jak. Hardt, Jak. Diefenbach, Karl Phil. Hardt, Jakob Göbel und
Fritz Rein (Teutonia), Kelſterbach, Ph. Balt. Breitwieſer Fr.
Jak. Hartmann (Sängerbund), Babenhauſen, Hch. Schaab, Konr.
Beuerle (Männerchor), Rüſſelsheim, Gg. Ad. Krämer 1. ( Ger=
mania
), Hammelbach, Herm. Schneider und Seb. Wacker ( Froh=
ſinn
), Bobenhauſen I, Herm. Haſſe und Jean Lunz (Sängerrunde),
Mainz.
Ein neuer Ehrenchormeiſter.
Der Dirigent des Geſangvereins Liederkranz Darmſtadt, Wil=
helm
Etzold, Gauchormeiſter der Darmſtädter Sängerſchaft (Gau
Darmſtadt des Heſſ. Sängerbundes), wurde aus Anlaß ſeines
25jährigen Dirigentenjubiläums zum Ehrenchormeiſter des Heſſ.
Sängerbundes ernannt. Dem Jubilar wurde vom Heſſ. Sänger=
bund
das Große Ehrenzeichen nebſt Beſitzzeugnis und von der
Darmſtädter Sängerſchaft in Anerkennung ſeiner ſelbſtlos geleiſte=
ten
Dienſte ein Ehrengeſchenk überreicht.
Neudruck des Führers durch den Heſſiſchen Sängerbund.
Laut Beſchluß des Geſamtbundesvorſtandes des Heſſ. Sänger=
bundes
wird der Führer durch den Heſſiſchen Sängerbund von
Bundesgeſchäftsführer G. F. Roth zum diesjährigen Bundesſän=
gertag
, der am 26. Oktober in Offenbach ſtattfindet, neu heraus=
gegeben
. Bis zum 20. Juni müſſen alle Gauvorſitzenden eine voll=
ſtändige
Liſte ihrer Gauvereine an die Bundesgeſchäftsſtelle Darm=
ſtadt
einſenden. In dem Führer werden aufgenommen Vereinsort,
Vereinsname, Poſtanſchrift des Vereins, Chormeiſter des Vereins
und Gründungsjahr. Der Führer wird weiter vervollſtändigt und
dient für jeden Sänger und jedes Vorſtandsmitglied als wertvolles
Nachſchlagewerk.
Tagung des Geſchäftsführenden Bundesvorſtandes.
Der Geſchäftsführende Vorſtand des Heſſiſchen Sängerbundes
tagt am 14. Juni, nachm. 3 Uhr, im Grünen Zimmer der Krone.
Auf der Tagesordnung ſteht u. a. Voranſchlagsberatung für
1930, Befreiungsfeier in Mainz und Werbetag für das deutſche
Lied am 29. Juni.
Der Muſikausſchuß des H.S.B. tagt.
Der Muſikausſchuß des Heſſiſchen: Sängerbundes hält am
21. Juni 1930, 3 Uhr nachm., im Bahnhofshotel eine Sitzung ab,
die ſich u. a. mit dem Plan eines Bundesdirigententags im Herbſt
1930 und dem Männerchor im Frankfurter Rundfunk beſchäftigen
wird.
* Skeuer= und Wiriſchaftskalender.
für die Zeit vom 1. bis 15. Juni 1930.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
1. Juni: Letzter Tag für die Entrichtung des Schulgeldes für die
Darmſtädter höheren Schulen und die gewerblichen Fortbil=
dungsſchulen
für April und Mai 1930 an die Stadtkaſſe. ( Schon=
friſt
ausnahmsweiſe bis 15. (16.) Juni 1930, ſtatt wie
ſonſt bis zum 10. eines jeden Monats.)
5. Juni: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkaſſe, daß
die Summe der im Mai 1930 abgeführten Steuerabzugsbeträge
mit der Summe der im Mai 1930 einbehaltenen Steuerbeträge
übereinſtimmt. Keine Schonfriſt.
5. Jum: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 16.
bis 31. Mai 1930 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis zum
15. Mai 1930 einbehaltenen Beträge 200 RM. nicht erreicht
haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung der Lohnſteuer
für die in der Zeit vom 1. bis 31. Mai 1930 erfolgten Lohn=
zahlungen
. Keine Schonfriſt.
10. Juni: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im
Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
15. (16.) Juni: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung des Schul=
geldes
für die Darmſtädter höheren Schulen und gewerb=
lichen
Fortbildungsſchulen für die Monate April und Mai 1930.
Gemeindeſteuern in Darmſtadt.
Infolge der bekannten Verhältniſſe können die Steuer= bzw. Ge=
bührenbeſcheide
für das Rechnungsjahr 1930/31 noch nicht ausgefertigt
werden. Freiwillige Zahlungen (in Höhe der Sätze im abgelaufe=
nen
Rechnungsjahr) nimmt die Stadtkaſſe an Schalter 5 entgegen.
H. W. Wohmann.

Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Der Speſſart war
das Ziel der 6. Wanderung unſerer Ortsgruppe. In Heigen=
brücken
begann die Wanderung. Sie führte zunächſt in ſüdlicher
Richtung durch prächtigen Wald über den Schwarzkopf nach dem
ſogen. Pollaſch mit dem Ehrenmal des Vereins der Speſſart=
freunde
, und nach Rothenbuch, deſſen reizende Lage ſchon vorher
den bewundernswerten Blick auf ſich zog. Nach kurzer Frühſtücks=
raſt
nahm der Wald die Wanderer wieder auf. Ueber Weibers=
brunn
führte der weitere Weg, von da in ſüdweſtlicher Richtung
am Echterspfahl vorüber durch mächtigen Hochwald nach Meſpel=
brunn
mit ſeinem berühmten Schloßbau. Die eigentliche Wan=
derung
war damit zu Ende. Zum Mittageſſen verteilten ſich die
Wanderer auf die Schloßwirtſchaft von Rüger in Meſpelbrunn
und den goldenen Engel in dem nahen Neudorf. Vier Kraftwagen
brachten die 130 Teilnehmer an der Speſſartfahrt nach Aſchaffen=
burg
, von da die Bahn zur Heimatſtadt. Die Wanderung war
geſchickt angelegt und zeigte gerade, was den Speſſart beſonders
kennzeichnet, den hochragenden Wald mit all ſeinem Märchen=
zauber
, und die lieblichen Täler, in deren flacher Mulde, die
freundlichen Dörfchen liegen inmitten wohlbebauter Ackerflur.
Ein abwechſelungsreiches Bild war es das ſich im hellſten Sonnen=
glanz
dem entzückten Auge darbot. Wahrlich, wer deutſchen Wald
und deutſche Waldlandſchaft erleben will, muß den Speſſart durch=
queren
. Die Führer, die Herren Becherer und Lachermund,
waren vor keine leichte Aufgabe geſtellt; aber die aufgewandte
Mühe wurde reichlich gelohnt durch reſtloſes Gelingen der Wan=
derung
. Auch an dieſer Stelle ſei ihnen der Dank wiederholt,
der beiden am Schluſſe der Wanderung ausgeſprochen wurde.
Nicht unerwähnt mag bleiben, daß die erwähnten Gaſtſtätten auch
hohen Anforderungen voll und ganz gerecht werden. So iſt die
Speſſartwanderung in jeder Beziehung eine der ſchönſten des Jah=
res
geweſen. Friſch auf zur nächſten!
* Unfall. Geſtern früh fiel einem Arbeiter in der Locwerſtatt II
am Dornheimer Weg ein zwei Zentner ſchwerer Keſſel auf die große
Zehe, die dadurch gequetſchtwurde. Er konnte nach ſeiner Wohnung
geführt werden.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulitung beizufügen. Anonyme Anftagen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
Fr. J. Das Teſtament erſcheint inſofern anfechtbar, als die Pflicht=
teilsrechte
der Kinder nicht gewahrt ſind. Sie werden gut daran tun,
einen Anwalt zu Rate zu ziehen.

Tageskalender für Dienstag, den 3. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, 20 Uhr, T11: Der Poſtillon von Lonjumeau.
Orpheum: Geſchloſſen. Konzerte: Schloßkeller
Hotel Schmitz, Theater=Reſtaurant, Spaniſche Bodega.
Herrngartenkaffee, 16 Uhr: Konzert. Wiener
Kronenbräukeller, 20 Uhr: Gartenkonzert.

Weltmeiſterſchaften der Skudenken.

Aus dem Arbeitsgebiet eines wichtigen Unterausſchuſſes. Heag,
Omnibus und Eiſenbahn in enger Arbeitsgemeinſchaft.

Das Zentralſekretariat der Weltmeiſterſchaften der Studenten
teilt uns folgendes mit:
Zu den vom 1.10. Auguſt ſtattfindenden Weltmeiſterſchaften
der Studenten werden etwa 1000 Wettkämpfer aus den verſchie=
denſten
Ländern, und mindeſtens ebenſo viele auswärtige Schlach=
tenbummler
erwartet. Das bedeutet nicht nur hinſichtlich der
Unterbringung ſchwierige, jetzt freilich im weſentlichen gelöſte
Fragen, ſondern auch die Notwendigkeit der Heranziehung aller
verfügbaren Verkehrsmittel zur Bewältigung eines Maſſenver=
kehrs
, wie ihn weit größere Städte nur ſehr ſelten erleben; denn
die Zahl der Zuſchauer aus Darmſtadt ſelbſt und aus allen Nach=
barſtädten
an Rhein, Main und Neckar wird natürlich die der
auswärtigen, in Darmſtadt übernachtenden Beſucher um ein Viel=
faches
überſteigen. Es beſteht deshalb ein beſonderer Verkehrs=
ausſchuß
, in dem alle beteiligten Behörden und Verkehrsanſtal=
ten
vertreten ſind und deſſen Geſchäftsführung beim Verkehrszen=
tralamt
der Studentenſchaft liegt,
Da mehrere hundert Teilnehmer in den Orten der Bergſtraße
untergebracht werden, wird täglich ein Sonderzug der Reichs=
bahn
von dort nach Darmſtadt und zurück verkehren; auch Seeheim
und Jugenheim werden durch einen Sonderzug oder durch beſon=
deren
Omnibusdienſt mit Darmſtadt verbunden. Weitere Sonder=
züge
werden bei Bedarf für die Zuſchauer eingelegt, andere wer=
den
Teilnehmer und Zuſchauer zu in Frankfurt ſtattfindenden Fuß=
ballſpielen
und zum Rugby=Endſpiel nach Heidelberg bringen.
In Darmſtadt ſelbſt wird die Heſſiſche Eiſenbahn=A. G. alle
verfügbaren Straßenbahnwagen und Omnibuſſe einſetzen, insbe=
ſondere
, um eine glatte Verbindung zwiſchen Hauptbahnhof und
Hochſchulſportplatz zu gewährleiſten. Das am Sportplatz im Fahr=
damm
der Nieder=Ramſtädter Straße liegende Straßenbahngleis
wird zur Gewinnung nutzbarer Straßenfläche und zur Erleichte=
rung
des Straßenbahnverkehrs durch eine zweigleiſige Strecke auf
eigenem Bahnkörper, neben der Straße, erſetzt.
Auch zur Bewältigung des Verkehrs der Omnibuſſe und der
Kraftwagen, mit denen beſonders auf den Nachbarorten
Tauſende von Zuſchauern kommen werden, werden ſchon jetzt die
nötigen Maßnahmen vorbereitet: in enger Zuſammenarbeit von
Staat, Stadt und Polizei müſſen Umleitungen zur Entlaſtung der
Innenſtadt, Aufſtellung von Wegweiſern und Warnungstafeln
und Einrichtung von Parkplätzen vorgeſehen werden, da von der
ſachgemäßen Durchführung dieſer Maßnahmen der Eindruck, den
die Gäſte Darmſtadts mit nach Hauſe nehmen werden, zum großen
Teil abhängt. Auch für die Zeppelinlandung wird ſchon jetzt die
Einrichtung großer Parkplätze und ein beſonders leiſtungsfähiger
Omnibus= und Straßenbahnverkehr in Ausſicht genommen.
Von ſeiten der zuſtändigen Stellen wird alſo alles getan, um
einen reibungsloſen Verlauf zu ſichern: umſomehr muß auch die
geſamte Bevölkerung ſich deſſen bewußt ſein, daß jeder Einzelne
ſchon wegen des verkehrswerbenden Wertes der Veranſtaltung
nach Kräften zum guten Gelingen beitragen muß.

UV.3438

* Auf Skunden in der Kiliansſtadk.
Mit dem Verwaltungsſonderzug ins Frankenland, nach
Würzburg, der Stadt des heiligen Kilian, hatte die Reichsbahn=
direktion
Mainz einen guten Griff getan. Schon die Fahrt durch
den waldreichen Speſſart mit ſeinem friſchen Grün und das Main=
tal
aufwärts mit ſeinen Rebhügeln war ein einziges ſonniges
Erleben. Als wir nach der Biſchofsmetropole Würzburg kamen,
hatte der Himmel in den Bayernfarben weiß und blau geflaggt.
und die Sonne meinte es ſchrecklich gut. Studentiſche Führungen
nahmen die Zugteilnehmer in Empfang und zeigten ihnen die
Sehenswürdigkeiten Würzburgs. Aber noch ſchöner war es, allein
durch die alten Gaſſen zu ſchlendern und ſich ganz dem Zauber der
Jahrhunderte hinzugeben. Vorherrſchend das Rokoko, ſo in dem
Wunderbau der Reſidenz die den Namen Balthaſar Neumann,
ihres Erbauers, in alle Welt getragen hat, im Kappele, mit ſei=
nem
zentralen Kuppelbau und der Symphonie ſeiner Türme,
gleichfalls mit dem Namen Neumanns verbunden, und nicht zu
vergeſſen im Falken mit ſeinen ſehr bewegten Rokokoſtukkaturen.
Ueberhaupt die Reſidenz, der Sitz der Fürſtbiſchöfe, die Würzburg
mit dem Schwert und mit der Stola regierten und in deren Hand
das Heil der Seelen und der Leiber der fränkiſchen Ritter,
Bauern und Bürger lag. In Schönborns Auftrag iſt Balthaſar
Neumanns vielgeprieſenes Wunderwerk entſtanden, das den Gar=
tenſaal
, das Treppenhaus, den weißen Saal, die Toskanaräume,
die Hofkirche, Paraderäume ohne Zahl und den prachtvollen
Kaiſerſaal enthält, wahre Wunderwerke der Architektur. Hier
konnte auch der Pinſel Tiepolis Triumphe feiern. Mit der Re=
ſidenz
wetteifern Kirchen ohne Zahl an Pracht und Schönheit,
in denen uns wie in dem Dom Tillmann Riemenſchneider
ergreifende Meiſterwerke hinterlaſſen hat. In den Straßen feſ=
ſelt
uns Julius Echter von Meſpelbrunns monumentales Stand=
bild
, dem Würzburg die Gründung der Univerſität und des Ju=
lius
=Spitals verdankt. Mit dem Namen Auveras verknüpft der
Brunnen im alten Hofgarten im Julius=Spital und der Vier=
röhrenbrunnen
vor dem Rathaus. Ueber die alte Mainbrücke
hinweg, aus dem 15. Jahrhundert ſtammend, die, von einer Un=
zahl
von Brückenheiligen bewacht, allen Verkehrsanforderungen
der Neuzeit trotzig Widerſtand leiſtet, führt der Weg zur Feſtung
Marienberg. Trutzig ragen ihre Türme in den weiß=blauen
Himmel hinein, und von ihren Zinnen ſchweift der Blick hin über
das rote Dächermeer und das weite hügelige Land, und nur
ſchwer reißt man ſich los von dem Antlitz dieſer Stadt, die ſich
mit ihren Kirchtürmen und Domherrnhöfen und ihren alten trau=
ten
Winkeln wie ein Märchen vor uns ausbreitet. Aber Roman=
tik
allein befriedigt noch lange nicht den knurrenden Magen und
die durſtige Kehle. In einer der zahlreichen Schänken ſind frän=
kiſche
Koſt, bayeriſches Bier und würziger Frankenwein, gereicht
in bauchigen Boxbeuteln, nicht zu verachten. Und über allem
ſchwingt St. Kilian ſeinen Krummſtab. Nun ade, du gaſtliches
Kiliansland! Uebers Jahr, hoffen wir, ſehen wir dich wieder!
b=r.

Kurzſchrift=-Bezirk Daruſtaodt
25. Bezirkstag am 31. Mai und 1. Junf1
Eb.
Zu einem Feſte großen Stiles geſtaltete ſie
Kurzſchrift=Bezirks Darmſtadt, der in Verbindung m
des 25jährigen Beſtehens des Stenographenvereins
Eberſtadt am Samstag und Sonntag in Eberſtadt ſtatt
Am Samstag abend fand im ſchön geſchmückten
würdige Feier des Stenographenvereins Gabelsh
Eine feine pikante Muſik, ausgeführt von dem M.
legte den Grund zu der fröhlichen Feſtſtimmung
Peter Heißt hatte einen gedankentiefen Vorſpru=
Fräulein Alwine Kredel mit ſchöner Empfind
Ausgezeichnet, wie immer, rezitierte Herr Karl
Dichtung Die Geſchichte von der grauen Stute‟
Kabinettsſtück ſeiner Vortragskunſt, und erfreute m
Proben bayeriſcher Dialektgeſchichten ſowie ſtürmit
gaben. Hohen Kunſtgenuß bereiteten auch die
Herrn H. Schmidt, deſſen vorzüglich geſchulter Ba
Klara Bögel) ebenſo über dramatiſche Akzente
ſchöne Kantilene verfügt. Herr Karl Dietrich erm
der Firma Arnold=Darmſtadt. Eliſabethenſtraße
Weiſe zur Verfügung geſtellten Flügel als virtuoſer
gleiter. In den zweiten Teil des Programms ſchob
Mitgliedern, die der Vorſitzende des Vereins vornah
vollen Ehrenvorſitzenden Adam Küfner, der dem 9
Mitglied angehört, ſowie den Vorſtandsmitgliedern
Georg Lang, Philipp Wörner, Wilhelm Fi
Schmidt wurde als Anerkennung für ihre Verdie
eine Ehrengabe überreicht. Die Mitbegründer des Ve=
und Adam Dieter, ferner die Mitglieder Phili
Georg Pfeiffer, die dem Verein 25 Jahre hink
wahrt haben, und Georg Wiemer wurden zu Ehren=
und erhielten entſprechende Urkunden ausgehänd
Heinz Heinrich Roth würdigte die Tätigkeit des T
17 Jahren ſein Amt bekleidet und überreichte ihm
gabe einen prachtvollen Blumenkorb. Adele Keßle
mit 8 Kunſtgenoſſinnen eingeübten Tanzreigen au
Programms bildete der Schwank Die ſtenographiert
der einwandfrei aufgeführt wurde. Die Hauptrolle
Lieſenfeld und Anna Kaltwaſſer, waren Glanzleiſt
Gelingen wurde durch die ebenſo glückliche Beſetzung
herbeigeführt. Heinrich Schmidt, Helene Bühr, 2
Schmidt, und Siegfried Koch waren deren gute Ver=
Unter der Leitung des Wettſchreib=Obmannes 2
Schulen am Sonntagvormittag das große Juk
ſchreiben ſtatt, bei dem in den Abteilungen 61
geſchrieben wurde.
Der 25. Bezirkstag fand ſeinen eigentlichen Nied
11 Uhr angeſetzten Bezirks=Jubelfeier im
eröffnete die Feier der Geſangverein Männerquaz
dem unter der Leitung ſeines Dirigenten, Lehrer
klangſchön vorgetragenen Chor Das iſt der Tag di
zirksvorſitzende Peter Heißt begrüßte mit herzlidh
reich erſchienenen Gäſte, wies auf den Zweck und d.
Bezirks als Sammelpunkt der Stenographenverein
tung im Bezirk hin. Bei dieſer Feier ſang Herr Sd
von Herrn Dietrich ſubtil begleitet, die Anrede des
häuſer und Heimweh von Hugo Wolf. Den Feſ
i. R. Schöpp=Mainz, der in ſeiner Eigenſchaft a
der herzliche Grüße und Glückwünſche des Deutſchen
und des Heſſiſch=Naſſauiſchen Kurzſchriftverbandes
Entwicklung der deutſchen Kurzſchrift von ihrer
Gabelsberger bis zur Verwirklichung der deutſchen
Jahre 1924 beleuchtete. Anſchließend ſprachen Glü
feier und Worte der Anerkennung der im Kurzſe
geleiſteten Arbeit aus: namens des Miniſters für K
weſen Herr Regierungsrat Schafble, namens 1
Herr Oberinſpektor Meyer, namens der Gemein
meiſter Dr. Uecker, namens der Volksſchule Rek=
und Glückwünſche namens des Saar=Moſel=Verbands
ſchuldirektor Dr. Valentin Kern=Saarbrücken, eit
ter, der die Leiden der Saarbevölkerung unter den
ſchen Beſatzung ſchilderte und in der Kurzſchrift eit
len Verbundenheit der Saar mit dem übrigen Deu
weiteren Verlauf der Feier wurde dem Bezirksvor
namens des Bezirks von dem Ehrenvorſitzenden
Werner=Darmſtadt, herzlicher Dank des Bezir!
dienſtvolle Arbeit ausgeſprochen und dem durch
goßen Bildniſſes des Herrn Reichspräſidenten von
gegeben.
Nach einem gemeinſamen Mittageſſen verſam
ſchreibteilnehmer und ſonſtigen Gäſte ebendaſelbſt
Bei dem günſtigen warmen Wetter entwickelte ſich
ßen Ausmaßes. Unter ungeheurem Andrange kor
Wettſchreibergebnis verkündet werden. Für die Au
Arbeiten ſtanden rund hundert Ehrenpreiſe zur
größten Teil von Behörden. Freunden und Förd
ſowie aus den Kreiſen der Wirtſchaft geſtiftet wor
ten verliehen werden: 451 erſte, darunter 98 Ehrer
30 dritte Preiſe.
Gabelsberger Stenographenverein 1861 Dar
Einen ſchönen Erfolg konnte der Verein bei dem *
25. Bezirkstages in Eberſtadt ſtattgefundenen ,.
ſchreibens erringen. Der Verein hatte eine größere
ſandt. Bei dem am Abend bekanntgegebenen E
Verein von den insgeſamt ausgegebenen 98 Gh!
Ehrenpreiſe zuerkannt. Darunter befand ſich die
ehrenpreis ausgezeichnete Leiſtung des Mitglieds
Abteilung 220 Silben. Weitere ſchöne Leiſtunge
allen übrigen, insbeſondere in den höheren und
Praxis hauptſächlich in Frage kommenden Abteitun
hielt der Verein den wertvollen Bezirksehrenbreis
Stadt Darmſtadt, den Preis der Stäß iſchen Spark
nis ſtellt ſowohl zahlenmäßig wie in ben Leiſtungen
Vereinsergebnis des Bezirkswettſchreibens dar. 2
nis ſowie das Verzeichnis der ebenfalls zahlreich.
Preiſe liegt noch nicht vor. Der Verein darf aul
der ſich würdig an den großen Erfolg des Vereins 2
kammerprüfung anreiht, ſtolz ſein.
Markusgemeinde. Unſer Frauen
den 10. Juni einen Ausflug nach NiederNch
gung der Pflegeanſtalten. Anmeldungen 3u
rechtzeitig erbeten bei Frau Luſt, Soderl..
Beſichtigung ſoll der Kaffee gemeinſam in.
men werden. Treffpunkt: Böllenfalltor 29
Lokale Veranſtaltungel
Deutſcher Offizierbund. 20
8 Uhr abends, Herrenabend im Reichshof. 204*
Wilhelm von Schenck. Eingeführte Gäſte Ne‟
Deutſchorden. Heute abend. .
Gelben Saal Herr v. Schilling übel
Politik. Alle Verbände gleicher Zielricht
Teilnahme gebeten.
Kriegerverein. Monatsverſammt.
Mittwoch, den 4. Juni, abends, im Vereille
Mathildenplatz. Vortrag des Kamerade!."
Führung, durch Darmſtadt im Jahre 12
nen erwünſcht; auch Teilnahme der Haſſichlde.
Bund Königin Luiſe Ortsbrit
erinnern an unſere Verſammlung Mittwog.
bei Sitte. Da Beſprechung über Sonnwe.
welcher beſondere Einladungen nicht eib.
Kameradinnen um vollzähliges Erſcheill.
Hausfrauenbund. Wir mache
daß heute. Dienstag, 4 Uhr, im Gartehſt.

feier zum Beſten der Küche ſtattfindet.
teiligung. Gäſte ſind herzlich willkomile"
in
Schuls Felſenkeller. und Sa1

auch in dieſem Jahre jeden Mittwoch
g
ten Konzerte in Schuls Felſenkeller
Am Mittwoch, dem 4. Juni, abends 8. 0.
vorgeſehen.
In dem ſchön gelegenen Garten des O
kellers findet heute abend das in zeik
kannt gegebene erſte große Wochentag. Auf
geſamten Stadtorcheſter unter vornehl ite ich
wird. Das konzertliebende Publikum "
genuß entgehen laſſen. (Siehe Inſerot

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 3. Juni 1930

Seite 7

ine bart ikliſchaft auf der Großen landwirk=
n
:nZerausſtellueng der Deutſchen
ich s=Geſelſchaft in Köln a. Rh.
pirtſchaft hat nach den bis jetzt eingegan=
if der Wanderausſtellung der DLG. in
folge ungen.
fommelausſtellung der Landwirt=
gess
ſam mit verſchiedenen Gemüſe= Abſatz=
un
S vaten Gemüſezüchtern und den Verſuchs=
gudrs
chaftskammer in Groß=Umſtadt und Gon=
in
iker Konkurrenz mit einer großen Aus=
s
irs dieſelbe Auszeichnung, und zwar den
erpreis.
id Verſuchsgut der Landwirt=
Groß=Umſtadt erhielt für die Ein=
urken
den 1. Preis (große ſilberne

inery ſrenpreis.
ſſex urden noch verliehen an verſchiedene heſ=
fün
ammlungen von Frühgemüſe, Spargel,
menkohl, Karotten, Schwarzwurzel, Sel=
Serpreis, 6 erſte Preiſe, 8 zweite Preiſe,
2I kennungen.
roßz Erfolg und zugleich ein Beweis für den
des hichen Gemüſebaues.
bewerb fiel die höchſte auf der Aus=
3zeichnung, der Siegerpreis des
ms für Ernährung und Land=
für
den beſten deutſchen Schnittgut=
ſamtax
llung nach Lorſch; außerdem fielen nach
eivres ſes Herrn Staatspräſidenten von Heſſen,
*Preiſe, 7 zweite Preiſe, 3 dritte Preiſe.
elly Tabake wurden ausgezeichnet ein be=
Wettbewerb mit anderen bekannten tabak=
eichnungen
wird ſpäter berichtet.
Goldenes Konfirmationsjubi=
r
66 hier und auswärts Geborenen, im Jahre
ſtigen, am zweiten Pfingſtfeiertage eine kleine
ver ilten. Von den an Pfingſten 1880 hier Kon=

och im Leben. Die Anregung fand freudigen An=
1ts einige auswärts Wohnende ſchon ihre Feſt=
ftrag
. Dem Vernehmen nach wurden der
Schreinerei, hier, die Innenarbeiten der
ſe zu Darmſtadt übertragen.
Frauenkundgebung. Eine größere
funs ung findet hier an Pfingſten ſtatt. Als Haupt=
eicks
Sabgeordnete Toni Sender angekündigt.
h ausgetragene Schachwettkampf zwiſchen dem
2 ind dem Schachklub 1875 Darmſtadt wurde
iS inkten gewonnen. Der hieſige Frauen=
mehr
beſtimmt am 15. Juni einen Ausflug
auheim. Heugrasverſteigerung.
Gemeindewieſen (Mühlwieſen, Wieſen am
um n der Hirtenbach) ſoll am Donnerstag, den
eiſs end an Ort und Stelle verſteigert werden.
1d. 30. Mai, Folgende ulkige Geſchichte
einem Odenwalddörfchen zugetragen
den Dorf wurde elektriſches Licht verlegt
ſowie die Hausanſchlüſſe ſchon fix und
gsverzögerung eines einzigen Transfor=
Strom noch nicht eingeſchaltet und auch
ht gebrannt werden. Man wandte ſich,
e bei einem in dieſe Zeit fallenden Feſt
gefeiert hätte, telegraphiſch an die Lie=
ktrizitäts
=Geſellſchaft in Berlin und bat
es Transformators. Von dort traf um=
ramm
folgenden Inhalts ein: Erledigt!
Gemeindevorſtand glaubte aus dem In=
ießen
zu können, daß der Transformator
doch aus den letzten Telegrammzeichen
ſanz klug werden. Es wurde eine drin=
Dit mit der beſagten rätſelhaften Tele=
eim
r Punkt auf der Tagesordnung. Nach
dem den Buchſtaben und Ziffern aller=
19e ſen wurden, meldete ſich anſcheinend der
* einderäten, welcher die ganze Zeit in
S Tiſch ſaß, zum Wort. Er ſprach folgen=
ürger
, ich hab’s raus! A. E. G., das
S geliſches Geſangbuch! Und 19. 5., das
Bürger, ſehen wir einmal dort nach!
(2 Ein Geſangbuch war bald zur Stelle ge=
timmte
! Der Vers heißt: Er wird gar
d: Herrlichkeit, und euer Leid und
. in Freud! Er iſt’s, der helfen kann!
ir) fertig und ſeid ſtets ſein gewärtig,
der ahn!!!

Rückblick auf die 36. Wanderausſtellung in Köln a. Rh.

Die Kölner Wanderausſtellung, deren großzügige Anlage allgemein
hervorgehoben wurde, hat Sonntag abend ihre Pforten geſchloſſen. Die
recht engen Beziehungen, die ſie beſonders mit der rheiniſchen Land=
wirtſchaft
verknüpft hat, werden ebenſo wie die Ausſtellungserfolge ſelbſt
noch lange nachklingen. Auch das überaus gute Einvernehmen mit der
Stadtverwaltung und den ſtädtiſchen Kreiſen iſt hervorzuheben, wenn
auch der wohl etwas ausſtellungsmüde Kölner die Gelegenheit, ſich über
die Arbeit und Entwicklungskraft in der Landwirtſchaft ein Bild zu
machen, hätte beſſer wahrnehmen können. Beſonders erfreulich aber iſt
die Tatſache, daß die Bauern aus der Rheinprovinz, vom Niederrhrein
bis zur Eifel und darüber hinaus, aber auch aus den weſtfäliſchen Ge=
bieten
trotz der überaus ſchwierigen wirtſchaftlichen Lage in ſo ſtatt=
licher
Zahl erſchienen ſind und die Lehren der Ausſtellungsabteilungen
in ſich aufgenommen haben. So iſt durchaus die Erwartung berechtigt,
daß der moraliſche und wirtſchaftliche Erfolg des gewaltigen Unterneh=
mens
keineswegs gering zu bewerten ſein werden.
Die rheiniſche Landwirtſchaft hatte ſich auf den verſchiedenſten Ge=
bieten
ganz hervorragend beteiligt, am wirkungsvollſten aber in der
Sonderausſtellung des Staatenhauſes, wo gewiſſermaßen zweitau=
ſend
Jahre Bauerntum am Rhein an dem Beſchauer vor=
überziehen
. Hier zeigte ſich in der geſchichtlichen Abteilung der Weg
von den primitiven Holzpflügen mit eiſernen Scharen aus der Groß=
vaterzeit
, den einfacheren Wein= und Obſtkeltern aus der Vorzeit, dem
veralteten Buttergöpel mit Hundebetrieb uſw. zu den Errungenſchaften
der Neuzeit, die die rheiniſche Landwirtſchaftskammer in ſo wunder=
barer
Weiſe in den anſchließenden Abteilungen aufgebaut hat. Die
andere Hälfte des Staatenhauſes umfaßte eine repräſentative Ausſtellung
der Stadt Köln, die im Verein mit der Kammerausſtellung den Som=
mer
hindurch als Ausſtellung Stadt und Land beſtehen bleiben und
für die Erkenntnis der Heimatgeſchichte von Stadt und Provinz un=
gemein
bedeutſam ſein wird. Die vor dem Staatenhauſe eingerichtete
Sonderſchau des Kölner Zoologiſchen Gartens mit den für die Land=
wirtſchaft
nützlichen Vögeln und den ſo überaus ſchädlichen Nagern be=
darf
in dieſem Zuſammenhange wenigſtens der Erwähnung.
Bei der überaus großen Mannigfaltigkeit der Rieſenausſtellung kann
nur auf die wichtigſten Gruppen eingegangen werden. Die Landwirt=
ſchaftswiſſenſchaft
und =praxis iſt ſo vielſeitig geworden, daß jedes
Spezialgebiet beſonders eingehende fachmänniſche Kenntniſſe erfordert.
Unter den verſchiedenen Sonderausſtellungen veranſchaulichte der Lehr=
weinberg
den Weg zum wirtſchaftlichen Weinbau durch Maſchinen=
anwendung
, geeignete Erziehung und Bodenform. Auf der einen
Seite Terraſſenbau und Pfahlerziehung, ein Verfahren, das die Arbeit
des Winzers außerordentlich erſchwert, auf der anderen Seite Drahter=
ziehung
und arbeitserleichternde Herrichtung bis zum Querbau, deſſen 1
Nebgaſſen ſtufenartig am Hang verlaufen.
Nicht minder bedeutungsvoll war die vom Landwirtſchaftlichen Ver=
ein
für Rheinpreußen eingerichtete Grünlandſonderſchau.
Dieſe Lehrausſtellung zeigt vor allem die beiden Methoden zur Ver=
beſſerung
der Grünlandflächen: einmal die Verbeſſerung des Pflanzen=
beſtandes
durch Entwäſſerung, Pflege und Düngung, zum anderen durch
Umbruch und vorhergehende Ackernutzung.
Neuartig iſt auch die vom Landwirtſchaftlichen Maſchineninſtitut
der Landwirtſchaftlichen Hochſchule Bonn=Voppelsdorf verbeſſerte
Maulwurfdränung, die in dieſem Fall Dränröhren maſchinell
in den Boden legt und als arbeitserleichternde Einrichtung bei Melio=
rationsarbeiten
ſehr zukunftsreich erſcheint.
In der Erzeugnishalle iſt die Sonderausſtellung Markt und
Landwirtſchaft eine der bedeutſamſten Schöpfungen. Hier ſtellte
ſich die neuere Abſatzeinrichtung der veralteten Abſatztechnik gegenüber.
Dem Landwirt wurde eindringlich eingeſchärft, wie er ſich den neu=

Ax. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 2. Juni. Fremdenver=
kehr
. Die Burg ſah am Himmelfahrtstage viele Fremde in ihren
Mauern. Große Verkehrsautos brachten Gäſte aus Waldmichelbach.
Vom Otzberg zum Breuberg, von Groß=Umſtadt her wanderten kleine
Geſellſchaften und Turnvereine (Fr. T.) hin zum Endziel. Schönes
Wetter machte frohe Menſchen. Auf der Terraſſe lud ein Konzert zu
längerem Verweilen ein. Von dort aus hat man einen wunderbaren
Blick zum Mümlingtal. Der hieſige Männergeſangverein hielt früh
morgens auuf der Burg eine Geſangsandacht. Unten im Städtchen
kehrten frohe Menſchen ein. U. a. tagte im Ochſen eine ſtudentiſche
Altherrenſchaft. Im Breuberger Hofe erklangen frohe Weiſen zum
Tänzchen.
T. Hetzbach, 2. Juni. Infolge intenſiver Tätigkeit kann der hieſige
Landwirtſchaftliche Konſum am Schluſſe des letzten Ge=
ſchäftsjahres
einen Reingewinn im Betrage von 417,07 Mk. buchen.
Gegenwärtig hat dieſer Konſum 68 Mitglieder, deren Geſamthaftſumme
34 000 RM. beträgt.
Bn. Hirſchhorn, 2. Juni. Freitod. Faſt ein Jahr ſpäter
als der Sparkaſſendirektor Knaub im benachbarten Eberbach
hat ſich in der Nacht auf Donnerstag (Himmelfahrt) der Kaufmann
Wilhelm Marhofer aus Eberbach an der gleichen Stelle der
Itter, unter der Brücke der Eiſenbahnlinie in den heſſiſchen Oden=
wald
ertränkt. Die Gründe dieſer Selbſttötung ſind zwar nicht
ganz offenſichtlich, doch läßt ſich mit einiger Sicherheit auf Sorgen
familjärer Art ſchließen, die in dem Augenblick geiſtiger Unklar=
heit
dieſen verzweifelten Schritt verurſacht haben. Schwere
Gewitter, verbunden mit Sturm und wolkenbruchartigem Re=
gen
, gingen Freitag abend gegen 8 Uhr über unſer Neckartal
nieder. An dem im vorigen Jahre neuerbauten Wohnhauſe an
der Hainbrunnerſtraße drückte der heftige orkanartige Sturm eine
Riegelwand der Giebelſeite ein. In der Nähe des ſteinernen
Tiſches bei der Hovpenhütte ſchlug der Blitz in eine alte Eiche,
die von oben bis faſt nach unten geſpalten wurde.

zeitlichen Markterforderniſſen anpaſſen kann. Zugleich wurde die welt=
wirtſchaftliche
Verflechtung der deutſchen Landwirtſchaft klargelegt. Die
weiter in der Erzeugnishalle untergebrachten Ausſtellungen der Deut=
ſchen
Düngerinduſtrie, der deutſchen Saatzucht der Deutſchen Flachs=
baugeſellſchaft
, des Reichsverbandes landwirtſchaftlicher Hausfrauen=
vereine
, des Reichsverbandes der Fleiſchwareninduſtrie zeigten ihren be=
kannten
hohen Stand. Die Milch=, Butter= und Käſeausſtellung ging in
ihrem Umfang weit über den Durchſchnitt hinaus. Die Obſt= und Ge=
müſeausſtellung
zeugte von der Bedeutung der rheiniſchen Anbaugebiete.
In der Tierzucht war bei allen Tiergattungen eine bemerkens=
werte
Fortentwicklung zu erkennen. Als beſonders bedeutſam zeigte ſich
die Entwicklung des Rheiniſchen Kaltbluts und des Veredelten Land=
ſchweins
. Das Warmblut war beſonders aus Oldenburg, Holſtein und
Hannover in recht guter Zahl und Beſchaffenheit vertreten. Die Höhen=
rinder
zeigten ſich in allen wichtigen Schlägen und ließen in der Milch=
leiſtung
eine ſtarke Steigerung erkennen. Ebenſo wieſen die Schwarz=
und Rotbunten Tieflandrinder eine große Gleichmäßigkeit der Formen
auf. Von Schafen waren hauptſächlich die Fleiſchſchafe zur Stelle, wäh=
rend
der Wollſchaftyp ſich dem Merinofleiſchſchaftyp nähert, um den
Forderungen an eine Einheitsware zu genügen. Unter den Landſchafen
zeigten die Württemberger beſondere Ausgeglichenheit. Auch die Klein=
tierzucht
, und hier beſonders das Kaninchen, ließ einen erfreulichen
Fortſchritt erkennen.
Bei den Maſchinen und Geräten, die in großer Anzahl
auch in dieſem Jahre wieder einen großen Teil des Ausſtellungsfeldes
einnahmen, machte ſich das Aufkommen der für den Landwirt bequemen
Sitzgeräte bemerkbar, die nach amerikaniſchem Vorbilde ſeine Kraft
ſparen und ſeine Leiſtungen bis 100 Prozent erhöhen helfen. Zwei=
ſcharpflüge
, Drillmaſchinen, Federzahngrubber, Kartoffelkulturgeräte und
Eggen ſind mit dieſer Vorrichtung bereits ausgeſtattet. Eine andere
Vereinfachung, die Beachtung verdient, ſehen wir in der Zuſammen=
legung
verſchiedener Arbeitsverrichtungen bei ein und derſelben Ma=
ſchine
. Unter den Prüfungsgeräten war ein Pflug mit Schlagwerk, das
die gewendete Scholle ſofort krümelt, ſo daß in einem Arbeitsgang der
Boden ſaatfertig wird. Weiter brachten die Prüfungsgeräte manch
beachtenswerte Neuerung und zeigten Fortſchritte, die dem Groß= wie
dem Kleinbetrieb bei der neuzeitlichen Wirtſchaftsweiſe von Nutzen ſein
können.
Die Schlepper, die heute bereits ein Arbeitsfeld in der Landwirt=
ſchaft
gefunden haben, erobern ſich immer neue Gebiete. Handarbeits=
ſparende
Geräte wie die Förderer breiten ſich ſtark aus. Die Bandför=
derer
ſind teilweiſe auf geringe Kraft, leichtere Bauweiſe und billige
Arbeit abgeſtellt, die Steilförderer zeigen erweiterte Arbeitsmöglich=
keiten
, die pneumatiſchen Förderer, die in den letzten 5 Jahren bereits
in mehreren tauſend Anlagen in der Landwirtſchaft ihre Bedeutung
erwieſen haben, ſind nun für Arbeiten verwendbar, für die man ſie
früher nicht brauchen zu können glaubte. Gerade die ſchwerſten Ar=
beiten
werden heute durch die Einſtellung dieſer Maſchinen ſehr er=
leichtert
.
Wie bei den Arbeiten in der Wirtſchaft, auf dem Felde, auf dem
Hofe und in den Ställen, ſo findet die Maſchine auch im Haushalt ſtets
weitere Möglichkeit zur Verbreitung und erleichtert der Landfrau, ſo=
fern
ſie ſich auf die neuere Betriebsweiſe einzuſtellen vermag, die Arbeit.
Hier iſt es der Elektromotor, der als Antriebskraft in einfachſter Weiſe
für alle Maſchinen gebraucht werden kann und eine bequeme, ſaubere
und ſichere Arbeit leiſtet.
Die nächſte Wanderausſtellung der D. L.G. findet im Jahre 1931 in
Hannover ſtatt. Im Intereſſe der aufopfernden Arbeit, die das Werk
erfordert, wäre es zu wünſchen, daß dieſe Ausſtellung unter einem
glücklicheren wirtſchaftlichen Stern ſtehen möge.

a. Offenbach, 2. Juni. Haushaltsplan. Die Beratung des
Haushaltsplanes im Ausſchuß iſt abgeſchloſſen. Die Kommuniſten
lehnen ihn ab, die Demokraten neigen zur Stimmenthaltung, und für
die Stadtratsmitglieder des Hausbeſitzervereins iſt die Erhöhung des
Waſſergeldes der Stein des Anſtoßes. Die übrigen Parteien ſchweigen.
Erwähnenswert iſt die Annahme, man werde im nächſten Jahre zugun=
ſten
der Stadtkaſſe wieder die geſetzliche Miete erhöhen. Aus erhöhter
Grundſteuer, erhöhtem Waſſerpreiſe und einer Mehrablieferung des
Elektrizitätswerkes erhofft man eine Mehreinnahme von 553 000 Mark,
die aber ſelbſt mit der Hilfe, die man vom heſſiſchen Staate und vom
Reich erwartet, nicht hinreicht, um mehr als die Hälfte des Fehlbetrages
von 3 260 000 Mark zu decken.
Ah. Worms a. Rh., 2. Juni. Auto fährt in den Rhein.
Auf der Rückfahrt von dem Dammwirt Reinig, den man mit Lebens=
mitteln
beliefert hatte, fuhr das Auto des Gemüſehändlers Hch. Eckel
beim Ausweichen vor einem Radfahrer zu nahe an den Uferrand. Der
Wagen ſtieß gegen einen durch Gras verdeckten Kilometerſtein und
ſauſte in das Waſſer. Die beiden Inſaſſen des Lieferwagens bemerkten
die große Gefahr und konnten ſich im letzten Augenblick doch durch
einen kühnen Sprung aus dem Wagen vor dem ſicheren Tode des Er=
trinkens
retten. Das Auto liegt ganz im Waſſer und wird von den
Fluten überſpült.
Waſſerſtandsnachrichten vom 2. Juni. Rhein: Hüningen
2,25, Kehl 3,31, Maxau 5,28, Mannheim 4,42, Mainz 1,72, Bingen 2,66,
Caub 3,05, Köln 3,14 Meter. Main: Schweinfurt 0,97, Würzburg
1,03, Lohr 1,42, Steinheim 2,39, Frankfurt 2,51, Koſtheim Staatsp. 1,38,
desgl. Waſſertiefe 3,34, desgl. Fahrtiefe 2,30 Meter. Waſſerwärme
des Rheins: 13 Grad R.
Gernsheim, 2. Juni. Wafſerſtand des Rheins am
1. Juni: 1,67 Meter; am 2. Juni: 1,62 Meter.
Hirſchhorn, 2. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
1. Juni: 1.20 Meter; am 2. Juni: 1,13 Meter.

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 3. Juni 1930

OUM
A.

Statt Karten

Die Ankunft ihrer kleinen Waldtraut zeigen
hocherfreut an
Forſtmeiſter Heil und Frau
Hertha, geb. Ramſpeck.
Darmſtadt
den 1. Juni 1930.
König i. Odw.

Statt Karten.

Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen
Aenne Stier
Albrecht Schönig
Darmstadt, am 3. Juni 1930.
Frankfurterstr. 69
Herrngartenstr. 23

Am Sonntag, den 1. Juni, morgens 10 Uhr,
verſchied ſanft unſere liebe Muiter, Groß=
mutter
, Schwiegermutter, Schweſter u. Tante
Frau

geb. Schönbein
im 65. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie M. Waltz=Schüler
Familie W. Schmidt.
Darmſtadt, Saarbrücken, den 1. Juni 1930.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 3. Juni 1930,
um 2½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Sonntag Abend verſchied unſere liebe
Schweſter, Schwägerin und Tante
Fräulein
Emma Weppler
im 60. Lebensjahr.
Zm Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Groß, geb. Weppler.
Darmſiadt, Köln, den 2. Juni 1930.
Dieburgerſtr. 20.
(8888
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
4. Juni, nachmittags 3 Uhr, auf dem Wald=
triedhof
ſtatt.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere liebe,
unvergeßliche, treuſorgende Tochter, Schweſter und
Schwägerin
aulein Eiife Tautz
nach kurzem, ſchwerem Leiden ihrem lieben Vater
nach drei Tagen in ein beſſeres Jenſeits folgen zu
lahen. Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Lautz.
Ober=Ramſtadt, den 31. Mai 1930. (8843
Die Beerdigung findet Dienstag mittag 3 Uhr ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
bei dem Heimgang unſerer ſo teuren Entſchlafenen
ſowie für die vielen Blumenſpenden ſagen wir
hiermit unſeren herzlichſten Dank. Ganz beſon=
ders
danken wir den ehrwürdigen Schweſtern von
St. Fidelis für ihre ſo überaus liebevolle Pflege.
Auch Herrn Pfarrer Goethe für ſeine zu Herzen
gehende Grabrede ſei herzlichſt gedankt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Mohr
nebſt Angehörigen.

StattKarten.
Am 3. Juni ſtarb im Evangeliſchen Männer.
heim zu Darmſtadt, wo er ſeine letzten Jahre
unter treuer Obhut und Pfiege verbracht, unſer
lieber Vater, Großvater und Schwiegervater
Herr
Ruvolf Schnner
Reichsbahninſpektor i. R
im nahezu vollendeten 83. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Mainz=Weiſenau, Pfungſiadt,
Weſt Palm Beach, Waukegan (Ill)
und Oeſſau, den 2. Juni 1930.
Die Beerdigung findet in der Stille ſiatt.

Am 2. Juni, 5¾ Uhr morgens,
verſchied im Alter von 59 Jahren
ſanft und Gott ergeben mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Groß=
vater
, Bruder, Schwiegervater
und Onkel
Herr Gemeinde=Einnehmer

Georg

Im Ramen der trauernd, Hinterbliebenen:
Katharina Bert, geb. Keller.
Wembach, den 2. Juni 1930,
Die Beerdigung findet am Mitt=
woch
, den 4. Juni 1930, nachm.
3 Uhr, auf dem Friedhof in Wem=
bach
ſtatt.

Die Beerd
Frau Katha
findet heute 9
mittag 3 Uh
hauſe, Griesheim
ſtraße 1

Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht,
von dem Ableben unſeres lieben Alten Herrn

PuuPuſſhisi
Stadtbaumeiſter
der Stadt Boppard a. Rh.
geziemend Kenntnis zu geben.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme an dem Heim=
gang
unſerer lieben Entſchlafe=
nen
, ſowie für die troſtreichen
Worte des Herrn Pfarrer Lauten=
ſchläger
ſagen wir Allen unſeren
herzlichſten Dank.
Karl Linſenmeier
8842) und Angehörige.

Dankſ
Für die B
und Teilnahn
Krankheit und
gang unſeres
Herrn 30h.
ſage ich ir
trauernd Hint
lichen Dank.
Marie Schne

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Dank
Für die vi
licher Teilnahme
reichlichen Kranz
gang unſeres
JohannGe
Schreit
ſagen wir alle
herzlichſten Dar
wir Hern Pfe
für ſeine troſ=
Grabe, der frei
dem Ortsgewe
dem Arbeiterb
heim und der
Kranzſpenden
Die trauernde
Reinheim, 1. J

Die K. O. St.=P. Naſſovia
Für das philiſterium: Für die Attibitas:
C. Angeheuer, Phil.? H. Ahlers ?
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Zu allen Krankenkaſſen zugelaſſe
Dr. med. Max Diedrich
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Spechſtunden täglich 2

Dankſagung.
Für die überaus große und innige Teilnahme aller Art,
die uns bei dem Tode unſeres teueren Entſchlafenen er=
wieſen
wurde, ſagen wir herzlichen Dank. Insbeſondere
danken wir den Organiſationen, Verbänden und Ver=
einen
für die ehrenden Nachrufe und ſonſtigen Trauer=
bezeugungen
.
Die Hinterbliebenen:
In deren Namen:
Emma Pogt, geb. Lindenborn.

Butzbach, den 30. Mai 1930.

G

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Erkrankungen hat ſich der Bad Salzſchlirfer Bonifazius=
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[ ][  ][ ]

Seite 9

Heſchen Methoden laſſen ſich Waſſerkataſtrophen
n Bergbau vorausſagen und vermeiden?

iſt und bleibt des Bergmanns größter Feind,
u und anderen heimtückiſch lauernden Gefahren.
keinerlei Mittel und Wege, derartigen Kata=
ubo
en? ſo lautet die bange Frage. Denn Vienen=
grnicht
r erſte Schacht, der ſo kläglich zum Erſaufen kam,
vird g nicht der letzte ſein, wenn nicht vorſorglich dar=
ſacht
gu imen wird, die Gefahrenſtellen in dem chaotiſchen
ſal des den betreffen=
hächtem
rchteuften Ge=
u
erkez und die wun=
Uhte zu deilen zu brin=
ußslom abei vornehm=
ut
hauf ar, erkunden, wo
m ührdro! e Waſſer= und
Anſam ngen gebildet
Durck e Fortſchritte
er teo her Geologie
ſohyſirk, mehrere Ver=
ntwickt
vorden, die ge=
raſch
d. verhältnis=
hülig
ar Blick in den
ſſchlickg luge verborge=
grund
zu tun.
T ür ſeismiſche,
urm radiotechniſche
racht kommen.
erfahren wer=
Sprl toffexploſionen
Erd ütterungen in
unterF iden Gebieten
rufen, rin Benutzung
Seismt aph, ein zweck=
F Erc nmeſſer, regi=
ſt
alz photographiſch
ſcnen Schichten
dbebenwellen,
nittelserakter
Z velche die ver=
zum
Zurück=
brauchen
. Aus
nurd er Wellen und
kunft vermag
lüſſe auf den
logiſchen Auf=
)den Umfang
unterirdiſchen
Sogar die Umriſſe der geſuchten Waſſer= und
r Salzdome laſſen ſich mit praktiſch ausreichen=
jgkei
ſtſtellen.
atiſch=wiſſenſchaftliche Unterſuchungsmethoden
jedanken, die gevelektriſchen Fernwirkungen der
Geſteine und ihrer begleitenden Materialien
ſtechniſch handelt es ſich hierbei im Prinzip
die Meſſung natürlicher teilweiſe auf elek=
Sſängen innerhalb der Erdkruſte zirkulierender
in ſ i chließen, oder um Methoden, bei denen durch
Ges rom in die Erde geleitet wird, oder um Ver=
den
n ähnlicher Weiſe Wechſelſtrom von niedriger
9 Hochfrequenz=Wechſelſtrom durch Induktion
ſer. Gebiete geſandt wird. Aus den auf dieſe
id kartierten Stromlinienfeldern können Fol=
Vorhandenſein von Salzhorſten mit ihren
1 Salzhüten gemacht werden.
rum ere ſog. Schlüſſel zur Erde, mit denen ver=
gends
nſammlungen von Waſſer oder Lauge kennt=
we
können, ſind die Radiomethoden. Schon bald
aund er hochbedeutſamen Hertzſchen Wellen, wurde
en Dienſt der praktiſchen Geologie zu ſtellen,
Sindliche Gefahren feſtzuſtellen. Aber erſt der
S behalten dieſes Problem zu löſen. Die Ver=
Alit jener Wellen und Schwingungen beruht auf
ſche jerſchiedenheit der die äußere Erdrinde bis in
1 in großer Manigfaltigkeit aufbauenden Ge=
7 in deren wechſelnden Verhalten Leitern und
ber. Nun finden ſich in der Erdrinde jene
Meiter in bunter Reihenfolge nebeneinander.
FAlte Klüfte und Spalten, Laugeneſter, Metall=
ie
Kohlenflöze gehören zu den Leitern. Sie
rhemmend und reflektieren ſie beim Aufprall.
Geſteinsſchichten ſind Nichtleiter und mithin
Durch hierfür beſonders konſtruierte Inſtru=

mente (Sender und Empfänger) laſſen ſich verdächtige Gebirgs=
komplexe
in wellendurchſichtigen Geſteinen ausfindig machen. Auch
hierbei werden verſchiedenen Methoden voneinander unterſchie=
den
, und zwar die Reflexionsmethode, die Abſorbtionsmethode,
das Interferenzverfahren und das Viertellängen=Verfahren. Vor=
handenſein
, Form und Tiefenloge der geſuchten Objekte werden
durch Maxima und Minima der Empfangsſtärke ſowie aus den

Nene Erdeinſtürze in Vienenburg.

Ein metertiefer Krater in einer Vienenburger Straße.

Neigungswinkeln der Sende= und Empfangsdrähte beſtimmt. Die
Reflexionsmethode dient vornehmlich zum Aufſuchen von räum=
licher
Waſſeranſammlungen von der Erdoberfläche aus. Das Ab=
ſorbtionsverfahren
hingegen bezweckt die Charakteriſierung eines
oder mehrerer zwiſchen Sender und Empfänger befindlichen Ge=
ſteinsmaſſen
in unterirdiſchen Grubenbauen hinſichtlich Durch=
ſichtigkeit
für Wellen und die daraus zu folgernden Vorſichtsmaß=
nahmen
. Wird zum Beiſpiel in einem Kalibergwerk ein Sender
und in einem benachbarten ein Empfänger mit Rahmenantenne
aufgeſtellt, und die Wellen von einer dazwiſchenliegenden Schicht
verſchluckt, ſo darf mit Beſtimmtheit angenommen werden, daß
ein waſſergetränkter Geſteinkomplex eine gefahrbringende Waſſer=
ſpalte
oder ein Laugenſack vorliegt. Iſt eine gute Verſtändigung
möglich, ſo befindet ſich harmloſes trockenes Salz zwiſchen den
Beobachtungspunkten. Stellt ſich heraus, daß die Wellen nicht
in gerader Richtung vom Sender kommen, ſo dürfte ein Medium
vorhanden ſein, das eine Beugung der Wellen verurſacht. Die
Beſchaffenheit des geologiſchen Gerüſtes läßt bald erkennen,
welche Geſteinsart die Unregelnäßigkeit hervorruſt. Da es nun
in den meiſten Fällen möglich iſt, Wellen in allen Richtungen zu
ſenden, läßt ſich bald feſtſtellen, ob Vorſichtsmaßnahmen zu treffen
ſind oder nicht.
Während das Interferenzverfahren im Bergbau nur ſelten
verwandt wird, benützt man die Viertellängenmethode wegen
ihrer Einfachheit und weil hierbei nur ein Sender ohne Antenne
notwendig iſt, viel häufiger. Ihren Namen hat ſie daher, weil
die günſtigen Ergebniſſe dann erhalten werden, wenn die geſuchte
Schicht gerade ein Viertel der Sendewellenlänge vom Sender
entfernt iſt. Dieſes Verfahren kommt vorwiegend dort zur An=
wendung
, wo es ſich um die Auffindung von waſſerigen Löſungen
aber auch zur Tiefenbeſtimmung leitender Schichten im Innern
von Grubenräumen handelt.
Durch die Fortſchritte in der Verbeſſerung der Inſtrumente
und Methoden auf dem in Rede ſtehenden Gebiete, iſt man in die
Lage verſetzt, nicht mehr wie früher ins Ungewiſſe hinein koſt=

ſpielige Schächte Grubenbaue oder Bohrungen anzuſetzen, die
über kurz oder lang zum Erſaufen und Erliegen kommen oder
Fehlarbeiten darſtellen. Neuzeitlich benutzt man vor Inangriff=
nahme
derartig koſtſpieliger Projekte, bei denen die Beſchaffen=
heit
des dem Menſchen verborgenen tieferen Untergrundes eine
weſentliche Rolle ſpielt, zuvor einen der vorbenannten Schlüſſel
zur Erde‟. Nicht nur unliebſame Ueberraſchungen und koſt=
ſpielige
Umdispoſitionen können ſo geſpart werden, ſondern es
können von vornhinein Vorſichtsmaßnahmen getroffen werden,
die ſpätere Kataſtrophe verhindern.

Die Redner der 50. Jubiläumskagung des Vereins
iNrdes Deiſchlun in Aucland.
Die ſchöne öſterreichiſche Grenzſtadt Salzburg ſteht im Zeichen der
Vorbereitung für die große Schutzvereinstagung, die zu Pfingſten der
Verein für das Deutſchtum im Ausland gemeinſam mit ſeinem öſterreichi=
ſchen
Verbande dort abhält. Aus der Fülle der Veranſtaltungen ſind als
beſonders wichtig hervorzuheben die Hauptausſchußſitzung am 7. Juni,
in welcher ein alle Arbeitsgebiete der Schutzvereinsbewegung umfaſſen=
des
Bild der Lage von führenden Sachkennern gegeben wird. Die
muſikaliſch umrahmte Feſtſitzung am Samstag, den 7. Juni, bringt
einen Feſtvortrag des bekannten Wiener Hiſtorikers Profeſſor Dr. Eibl.
Dr. Berka=Wien überbringt dem Geſamt=V.DA., die Glückwünſche des
Deutſchen Schulvereins Südmark. Geſandter a. D. von Hintze über=
bringt
die Glückwünſche des Geſamtvereins an den Wiener Schulverein.
Im Namen der deutſchen Volksgruppen in Europa wird Abgeordneter
Dr. Brandſch, Rumänien, ſprechen, im Namen des Ueberſeedeutſch=
tums
Herr Generaldirektor Hayn Buenos Aires. In dieſer Feſt=
ſitzung
werden auch die Jubiläumsſpenden überreicht. Die alljährlich
ſtattfindende feſtliche Morgenfeier findet auf einer Bergwieſe zu
Füßen der Hohenſalzburg ſtatt. Nach einem hohen katholiſchen Geiſt=
lichen
wird Generalſuverintendent Kregor, Memel, als evangeliſcher
Geiſtlicher ſprechen. Die Morgenfeier klingt aus in einem Bekennt=
nis
deutſcher Verſönlichkeiten der verſchiedenſten Volkskreiſe zum Ge=
danken
der Volksgemeinſchaft über alle inneren und äußeren Grenzen
hinweg. Es werden das Wort nebmen nach Reichskanzler a. D. Dr.
Marx und Reichsminiſter a. D. Dr. Külz führende Vertreter der
Landwirtſchaft, der Induſtrie, der Hriſtlichen und der ſozialdemokratiſchen
Gewerkſchaften. Ein bekannter öſterreichiſcher Politiker wird für das
deutſche Geſamtvolk in Oeſtereich das Wort ergreifen. Der frühere
V.D.A.=Vorſitzende Geſandter z. D. b. Reichenau und der gegenwär=
tige
Vorſitzende Freiherr von dem Busſche werden im Namen des
VDA. ein Gelübde ablegen, dem deutſchen Volke durch Opfer und
Arbeit weiter zu dienen. Als Redner ſonſtiger Veranſtaltungen ſind noch
zu nennen: der Obmann des Deutſchen Schulvereins Südmark. Wien.
Dr. Groß, die Verfaſſer der Schutzvereinsgeſchichte Dr. Bell=Kaſſel
und Dr. Barta=Wien; der Landeshaubtmann von Salzhurg, Dr.
Rehrl. Fürſterzbiſchof Dr. Rieder, Uniherſitätsprofeſſor Dr. Gün=
ther
. Innsbruck. Direktor Treut New York Dr. Ullmann Ber=
lin
, die Univerſitätsprofeſſoren Dr. Keßler, Leipzia Dr Schüßler,
Roſtock, und der Rektor der Univerſität Wion Graf Gleispach, Frau
Troyer, Salzburg. Frau Patzelt. Wien. Direktor Hlawna,
Salzburg. Ein Feſtſpiel des Schleſiſchen Dichters. Hans=Chriſtoph
Kaergel Deutſche irren durch die Welt wird im Feſtſpielhaus dar=
geboten
.

eWelice.
Ein großzügiges Angebot unterbreitet die Kukirol=Fabrik in Bad
Salzelmen in der vorliegenden Ausgabe allen Fußleidenden. Wer von
dieſem Angebot Gebrauch macht, riskiert keinen Pfennig, denn er wird
für wenig Geld von ſeinen Hühneraugen oder anderen Hornhautſtellen
ſchnell, ſicher, ohne Schmerzen und ohne Blutvergießen befreit. Hilft
Ihnen das Kukirol=Pflaſter ausnahmsweiſe nicht, was natürlich vor=
kommen
kann, dann zahlt Ihnen die Kukirol=Fabrik anſtandslos,
ohne mit der Wimper zu zucken, den vollen Kaufpreis zurück.
Ein neuer willkommener Helfer für die Küche wird den Hausfrauen
in der von Maggi jetzt herausgebrachten Bratenſoße in Würfelform
geboten. Dieſes Produkt reiht ſich den übrigen Qualitätserzeugniſſen
der Maggi=Geſellſchaft würdig an. Ohne Umſtände, nur durch kurzes
Aufkochen mit Waſſer, ergibt ein Würfel von Maggis Bratenſoße eine
ſchmackhafte Soße, die ſich zu Braten aller Art. Gulaſch, Nieren, Nudeln,
Klößen, Kartoffelgerichten uſw. verwenden läßt.
Lotterie. Aus techniſchen Gründen mußte die Ziehung der Eiſenacher
Geldlotterie, die für den 30. und 31. Mai angeſetzt war, auf den 4. und
5. Juli 1930 verſchoben werden. Die bisher gekauften Loſe behalten
auch ohne Umſtempelung auf den neuen Ziehungstag ihre Gültigkeit.
Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß der neue Ziehungstag un=
widerruflich
eingehalten wird. Loſe ſind noch in allen bekannten Ver=
kaufsſtellen
zu haben.

Wetkerbericht.

Der hohe Luftdruck von Süden her, welcher ſich bis nach Mittel=
deutſchland
ausdehnt, beherrſcht gegenwärtig die Wetterlage. Eine
weſentliche Aenderung des Witterungscharakters dürfte vorerſt nicht ſtatt=
finden
, jedoch beſteht durch die flachen Druckſtörungen im Weſten die
Möglichkeit zu vereinzelt aufkommenden Gewitterſtörungen oder Nieder=
ſchlägen
.
Ausſichten für Dienstag, den 3. Juni: Wolkig und aufheiternd. Tempe=
raturen
der Jahreszeit entſprechend, Neigung zu einzelnen Gewitter=
ſtörungen
oder Niederſchlägen.
Ausſichten für Mittwoch, den 4. Juni: Wenig Aenderung der Wetterlage.

MOT D a
TANN!
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Seite 10

Dienstag, den 3. Juni 1930

Handgemenge in der Stierkampfarena von Melun (Südfrankreich) zwiſchen Poli,
Gegnern des Stierkampfes.
In Melun (Südfrankreich) kam es zu ſchweren Tumulten anläßlich eines Stier=
hundert
Perſonen, die einem Tierſchutzverein angehörten, drangen in die Arena ſe
mit Rauch= und Stinkbomben den Abbruch des Kampfes zu erzwingen. Alle
Anhänger der Stierkämpfe mit Hilfe von berittener Polizei Si

Aeic and Ausland.
Das Urteil im Zivilprozeß Zeileis
gegen Lazarus.
Berlin. In dem Rechtsſtreit zwiſchen dem
Gallſpacher Wunderdoktor, Valentin Zeileis
und dem Berliner Univerſitätsprofeſſor Dr. La=
zarus
wurde am Montag vormittag von der
17. Zivilkammer des Landgerichtes III folgen=
des
Urteil verkündet: Die Klage wird zurück=
gewieſen
. Die Koſten des Rechtsſtreites werden
den Klägern auferlegt.
Bekanntlich handelte es ſich um den An=
ſpruch
des Klägers Zeileis auf Unterlaſſung der
von Profeſſor Lazarus aufgeſtellten Behauptung,
daß Lazarus die Zeileis=Methoden in Gallſpach
ſtudiert und in zwei Münchener Zeileis= Inſti=
tuten
eine Behandlung durchgemacht habe, die
zu falſchen Diagnoſen über ihn (Lazarus) ge=
führt
hätten.
In der Urteilsbegründung kommt das Ge=
richt
zu dem Ergebnis, daß Profeſſor Lazarus
die hier zu unterlaſſende Behauptung gar nicht
aufgeſtellt, ſondern ſich darauf beſchränkt habe,
unter Angabe der Quellen, aus denen er ſein
Wiſſen geſchöpft habe, die Behandlungsmethoden
als ihm bekannt zu bezeichnen. Dabei habe er
ausdrücklich betont, daß ihm der Zutritt zu dem
Behandlungsraum in Gallſpach teils verwehrt
worden ſei. Es muß daher zum Ausdruck ge=
bracht
werden, daß ſeine Kenntnis nicht auf
eigenen Wahrnehmungen im Behandlungsraum
beruhen. Letzten Endes ſei die Entſcheidung von
der Frage abhängig, was unter Studium des
Verfahrens zu verſtehen ſei. Verwendung des
Begriffes in dieſem Sinne wird hier umſo we=
niger
zu beanſtanden ſein, als Profeſſor Lazarus
die erforderlichen Fachkenntniſſe beſitze und aus
Mitteilungen anderer ſofort auf das Verfahren
ſelbſt ſchließen könne. Wenn weiterhin beachtet
werde, daß er an Ort und Stelle die äußere
Geſtaltung des Betriebes beobachtet habe, ſo
laſſe ſich die ſo gewonnene Erfahrung eines
Facharztes gleichfalls dem Begriff des Studiums
unterordnen. Was die Behauptung von Pro=
feſſor
Lazarus angehe, daß er in den Zeileis=
inſtituten
München nach dem Zeileis=Verfahren
falſch diagnoſtiziert worden ſei, ſo erweiſe ſich
auch hier ein Unterlaſſungsanſpruch der Kläger
als unberechtigt. Profeſſor Lazarus habe keinem
Menſchen geſagt, daß beide Inſtitute Zweigſtellen
des Hauptinſtituts in Gallſpach ſeien, ſondern
er habe ausdrücklich darauf hingewieſen, daß
dieſe Inſtitute von Schülern von Zeileis geleitet
würden. Damit enfalle der Klageanſpruch der
Kläger; denn Profeſſor Lazarus habe Zeileis
mit dieſen Inſtituten wirtſchaftlich nicht identi=
fiziert
. Die Kläger müßten ſich die aus einer
falſchen Diagnoſe ihrer Schüler gezogenen
Schlußfolgerungen über ihr ganzes Behand=
lungsverfahren
gefallen laſſen. Die Klage ſei
hiernach abzuweiſen geweſen, ohne daß in eine
Erörterung des Wertes oder Unwertes des
Zeileisſchen Verfahrens einzutreten war.
Tornado über Neu=Mexiko.
London. Der Ort Waginmound im Staate
Neu=Mexiko iſt am Sonntag durch einen Tor=
nado
heimgeſucht worden. Wie berichtet wird,
wurden ſechs Perſonen getötet. Der größte Teil
des Ortes wurde zerſtört.
Neue Banditenſtreiche in Chicago.
Chicago. Unter den verſchiedenen Ban=
ditenorganiſationen
iſt erneut blutiger Krieg
ausgebrochen. Am Sonntag wurden drei Mit=
glieder
einer Banditen=Organiſation getötet
und ein anderer ſehr bekannter Verbrecher ſo=
wie
eine Frau ſchwer verletzt. Rivalen kamen
plötzlich in einem Automobil vor das Reſtau=
rant
gefahren, in dem ſich die Banditen befan=
den
und gaben aus einem Maſchinengewehr
etwa 50 Schüſſe ab, die ihre Wirkung nicht ver=
fehlten
. Ein Wunder war es, daß außer den
Banditen niemand getötet wurde. Die Mörder
entkamen unerkannt. In der Weſtſtadt ſpielte
ſich ein ähnlicher Vorfall ab. Ein der Polizei
längſt bekannter Mörder wurde tot aufgefunde .
Seine beiden Begleiter waren ſchwer verletzt.
Maſchinengewehre, Karabiner und Revolver
traten bei dieſem Kampf in Tätigkeit.

Ein deutſches Auko als Geſchenk für den Papfk.

Der 8 Zylinder Mercedes=Benz, den die Firma dem Papſt zum Geſchenk machte, vor dem Vatikan.
Der mit dem letzten Luxus ausgeſtattete. Wagen wurde von Papſt Pius als Meiſterwerk deutſcher
Technik bezeichnet.
Die Tagung des Reichsverbandes
der deutſchen Preſſe

München. Im Vordergrund der Beratun=
gen
der Vertreterverſammlung des Reichsver=
bandes
der Deutſchen Preſſe ſtand am Sonntag
nach Abſchluß der Ausſprache zum Geſchäfts=
bericht
und Annahme einer Entſchließung gegen
den unſozialen Abbau älterer Redakteure und
Mitarbeiter die Frage der Preſſekammern, zu
der Staatsrat Dr. Meyer=München das einlei=
tende
Referat übernommen hatte. Der Redner
betonte, daß die Einrichtung von Preſſekammern
aus preſſepolitiſchen, aber auch ſtandespolitiſchen
Gründen notwendig ſei. Aus dem tatſächlichen
Zuſtande der Preſſe ergebe ſich zwangsläufig die
Notwendigkeit der ſtaatlichen Anerkennung der
öffentlichen Funktionen der Preſſe durch die
Geſetzgebung, und damit einer Reform der
Rechtsfragen des Preſſeweſens, des Perſönlich=
eits
= oder Standesrechts der Journaliſien und
ihres Verhältniſſes zu den Verlegern, ſowie des
ſachlichen Rechts und des ganzen Preſſegeſetzes
überhaupt. Es gelte vor allem, für die Preſſe
eine Magna Charta zu ſchaffen. Sie beſiehe
insbeſondere in der noch fehlenden Verankerung
der Preſſefreiheit in der Reichsverfaſſung, der
Sicherung des Redaktionsgeheimniſſes durch
Beſeitigung des Zeugniszwanges gegen die
Preſſe und in der Erweiterung des § 193 des
Strafgeſetzbuches durch Anerkennung des Rechtes
der Preſſe auf öffentliche Kritik. Die Preſſe=
kammern
ſollten als öffentlich anerkannte Be=
rufsvertretungen
geſchaffen werden. Der Reie=
rentenentwurf
des Reichsinnenminiſteriums von
1924 ſei vorbehaltlich einer Ergänzung nach der
ſozialen Seite als eine ſehr brauchbare Grund=
lage
für die geſetzgeberiſche Weiterbehandlung
der Probleme anzuſehen.
Der Vorſitzende, Profeſſor Bernhard, teilte
ſodann mit, daß von dem als Ehrenmitglied des
Verbandes der Tagung beiwohnenden Geſandten
Dr. Adolf Müller=Bern dem Reichsverband ein
Betrag von 3000 RM. zur Verfügung geſtellt
wurde, der zur Abfaſſung einer Schrift üßer Die
Sendung des Journaliſten verwendet werden
ſoll. Auch hierfür brachte der Vorſitzende be=
ſonderen
Dank zum Ausdruck.

Die Vertreterverſammlung des Reichsver=
bandes
der Deutſchen Preſſe nahm in einer Ent=
ſchließung
, die einſtimmig angenommen wurde,
Kenntnis von der Mitteilung des Vorſitzenden
und des geſchäftsführenden Direktors über die
Entſtehung und Finanzierung des Hauſes der
Deutſchen Preſſe. Der Verbandstag erkennt, un=
beſchadet
der Meinungsverſchiedenheiten über
Einzelheiten, an, daß dieſe Mitteilungen die
von dritter Seite erhobenen Vorwürfe der Kor=
ruption
oder der Verletzung des Charakters des
Reichsverbandes als einer ſozialen Berufsorgani=
ſation
der Redakteure und freien Mitarbeiter
widerlegt haben. Der Verbandstag erkennt wei=
ter
an, daß für die Deckung der laufenden Unter=
haltungskoſten
des Hauſes die Gründung des
Klubs der deutſchen Preſſe ein geeignetes Mittel
darſtellt. Der Verbandstag erwartet jedoch, daß
Vorſtand und Reichsausſchuß ihren Einfluß auf
die Entwickelung des Klubs durch entſprechende
Maßnahmen ſicherſtellen und darüber wachen,
daß der Charakter des Hauſes als eines Heims
aller in der deutſchen Journaliſtik lebendigen
geiſtigen Kräfte durch das Beſtehen des Klubs
keine Abſchwächung erfährt.
Auf der Vertreterverſammlung des Reichs=
verbandes
der Deutſchen Preſſe hielt Stoffers=
Düſſeldorf das Korreferat in der Frage er
Preſſekammern, worauf eine eingehende Aus=
ſprache
erfolgte, in der Chefredakteur Prof.
Bernhard hinſichtlich der Preſſekammern ein
Zuſammengehen mit dem Teil der deutſchen Der=
legerſchaft
wünſchte, die die Zeitungen nicht nur
als kapitaliſtiſches Unternehmen, ſondern als
ein meinungsbildendes Inſtrument im Dienſte
von Volk und Staat erhalten ſehen will., Mit
beſonderem Beifall wurden die Mitteilungen
über die günſtige Lage des Verſorgungswerkes
der Reichsarbeitsgemeinſchaft der Deutſchen
Preſſe aufgenommen. Als Ort der Hauptver=
ſammlung
1931 wurde auf Einladung des öſter=
reichiſchen
Verbandes Wien beſtimmt. Für ie
Hauptverſammlung 1932 liegt eine Einladung
nach Frankfurt a. M. vor.

Der Reichsverband der Senf
an den Reichsprä
München. Der Reichs
ſchen Preſſe hat an den Her=
v
. Hindenburg folgendes 2)
Dem Herrn Reichspräſident Eu
verband der Deutſchen Preſ
ſeine Münchener Tagung. J
Verantwortung, die der C
auferlegt, hat der Reichsver
geiſtige, wirtſchaftliche und Fe
deutſchen Journaliſten gee Fei
damit auch den Zielen die ſu
Sie, hochverehrter Herr
Ihrer Begrüßung ihm geſte
ſeine höchſte Aufgabe bleibe Se
ſchen Gegenſätze hinweg in
der Nation einig zu gehen. ſch4
Deutſchen Preſſe. Bernhart gei
Schweizer Anfrage bei Si
Kriminalpolizei wegen de gſſ
Kürten.
Baſel. Wie die Blät=
Intereſſe der Aufklärung E
brechen in Baſel und in de
namentlich in der Mordſ
Baſel, die Baſeler Abteilr
durch Vermittlung der Schu
Vertretung bei der Düſſeldo
Erhebungen anſtellen laſſen. jeu
zu erfahren, ob ſich der Düſſ /Fe
der in den Tagen des Ve
treffenden Mädchens in
halten hat.

Paris. Nach den letzte
trägt die Zahl der Opfer de
vor dem Bahnhof von Mon: /
fünf Schwerverletzte. Ungef
letzte konnten nach der erſter
Sonntags ihre Reiſe fortſer
Unterſuchung noch nicht abg
Behörden der feſten Ueber;
um ein Attentat handelt.
Attentats bleibt rätſelhaft,


Beil

niſterpräſident Tardieu, der
mittels Sonderzug aus Dijo E
kehrte, beſichtigte die Ungli

auf der Strecke ParisM‟
Verſpätungen, da drei Gle ſi
worden ſind und der ganze
eingleiſig aufrecht erhalten
Verſpätungen dürften wohl
andauern.
Zugunfal
17 Leichtver
Paris. Ein leichter Zu=
im
hieſigen Oſtbahnhof, in
auf einen Halteblock aufſti,
litten leichtere Verletzungen
Wieder Ueberſchwemmunge
Paris. Die Umgegend
wieder einmal von einer *
mung heimgeſucht, die beſo
dern beträchtlichen Schaden
beiden Dörfer Montlaur 1
etwa 20 Kilometer von Toll.
hatten unter einem wolkel
am meiſten zu leiden. Die
ſahen ſich daher gezwungen
verlaſſen, da das Waſſer in
gedrungen war und die
ſchwemmte. Die Eiſenbahn!
iſt vollkommen überſchweml.
kehr vorläufig eingeſtellt
Sonntag wurde aus dem na. ſ
eines Hirten geborgen, der
geſchwemmt worden war.
Großfeuer in einem ameri!

NewYork. In dem .

legten Irrenhaus Centra.
land brach anſcheinend.
Großfeuer aus. Den Wärt
mit Mühe, die Kranken 3u
Löſcharbeiten ſind 10 Geiu
worden. Der Sachſchaden 2
1,2 Millionen Reichsmart

Die eingeſtürzte Pagodenſtraße der Stadt Pegu in Hinterindien.
Erſt jetzt laſſen ſich die furchtbaren Zerſtörungen ganz überſehen, die das kürzliche ſchwere Erdbeben
in Birma (Hinterindien) angerichtet hat. Tauſende von Menſchen wurden von den einſtürzenden
Gebauden erſchlagen und Pagoden und Paläſte von unſchätzbarem Kunſtwert dem Erdboden gleich
gemacht.

Die Wirkung des furchtbaren Erbebens in Hinkerindien.


verk mit Gewalk Stier

[ ][  ][ ]

Denstag, den 3. Junf 1930

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Seite 12

Dienstag, den 3. Juni 1930

Sport, Spiel und Turnen.

Zußball.
3. 5p. B. Groß=Zimmern Pol. Sp. B. Darmſtadt
1 azl.
Bei herrlichem Fußballwetter ſtanden ſich obige Gegner vor einer
zahlreichen Zuſchauermenge in einem Freundſchaftsſpiel in Groß= Zim=
mern
gegenüber. Beide Mannſchaften ſtellten ſich in zurzeit ſtärkſter
Aufſtellung dem Schiedsrichter, einem Herrn vom Platzverein, der gut
gefallen konnte. Groß=Zimmern konnte dieſes Spiel dank der hervor=
ragenden
Arbeit ſeines Torwartes und ſeiner beiden Verteidiger verdient
gewinnen. Die Läuferreihe arbeitete unermüdlich und der Sturm ver=
gaß
im entſcheidenden Moment auch das Schießen nicht.
Die Polizei hatte in dem ausgezeichneten Torwart Hüppe, ſowie in
der Läuferreihe und in dem Halbrechten Göbel 2. ihre beſten Kräfte.
Vom Anſtoß weg entwickelte ſich ein ſehr flottes und ſchnelles Spiel,
das die Gäſte zunächſt etwas im Vorteil ſieht, aber immer wieder der=
ſtehen
es die Verteidiger, zu klären. Und erſt in der 25. Minute kommt
die Polizei durch einen Strafſtoß zu ihrem Führungstreffer. Jetzt
kommt Groß=Zimmern ſtark auf und innerhalb von 10 Minuten gelingt
es dem Halbrechten, Ausgleich und das Führungstor zu erzielen. Nach
dem Wechſel zog die Polizei alle Regiſter ihres Könnens, um ein beſ=
ſeres
Torverhältnis zu ſchaffen, was ihr jedoch trotz zeitweiſer Ueber=
legenheit
nicht gelang. Immerhin muß geſagt werden, daß der ein=
heimiſche
Sturm immer wieder gefährlich wurde, wodurch jedes Mal vor
dem Gäſtetor die heikelſten Situationen entſtanden. Ein zu weites Vor=
wagen
Hüppes aus ſeinem Tor ſollte ihm gefährlich werden, als der
Halbrechte Groß=Zimmerns ihm den Ball abnahm, ſeinem Halblinken
ſchön vorlegte, ſo daß dieſer nur noch ins leere Tor zu ſchießen brauchte.
Dagegen blieben alle Anſtrengungen auf der Gegenſeite bis zum Schluß=
pfiff
erfolglos. Es war ein Propagandaſpiel im wahrſten Sinne des
Wortes. Nach dem Spiel verbrachten die Gäſte noch einige Stunden
mit den Gaſtgebern zuſammen.
Dikkoria Griesheim - Pfeddersheim 4:2 (2:1).
Zum Rückſpiel ſtanden ſtch obige Vereine in Griesheim gegenüber.
Griesheim geht durch Becker nach 15 Minuten in Führung. Gernand
auf Linksaußen hat ſich fein durchgeſpielt, und ſeine Flanke wird von
Becker eingeſchoſſen. Wenig ſpäter iſt es wieder Becker, der bei einem
Alleingang auf 2:0 erhöht. Jetzt melden ſich auch die Gäſte zum Wort.
Ein hoher Flankenball kommt vors Griesheimer Tor, Müller fängt den
Ball, läßt ihn wieder fallen, und ein Gäſteſtürmer drückt den Ball ein.
Gleich darauf iſt Halbzeit. Das dritte Tor für die Einheimiſhen fällt
10 Minuten nach der Pauſe. Klippel gibt an dem Torwächter vorbei
zu Becker, der ins leere Tor lenkt. Klippel ſtellt dann das Ergebnis auf
4:1. indem er einen Flankenball des Rechtsaußen mit ſchönem Schuß ver=
wandelt
. Bei einem Durchbruch des Gäſteſturmes gelingt es dem Halb=
rechten
, auf 4:2 zu verbeſſern. Bis zum Schluß erzielen die Griesheimer
noch drei Lattenſchüſſe. Die Pfeddersheimer Mannſchaft ſpielte jederzeit
anſtändig. Ihre Hauptſtütze war die Läuferreihe. Bei Griesheim war
der Sturm und der Tormann ſchwach, während Verteidigung und
Läuferreihe gefallen konnten. Der Schiedsrichter leitete zur Zufrieden=
heit
beider Parteien.
* Zußball im Kreis Südheſſen.
Olympia Worms verliert in Urberach.
Der Südheſſenmeiſter konnte ſich in Urberach trotz techniſch recht
guten Spiels nicht durchſetzen. Durch dieſe Niederlage iſt nun auch
unſer Meiſter ſchon halbwegs ausgeſchaltet. Es wird nun evtl. ſo wer=
den
, daß genau wie im Vorjahre, der Vertreter des Kreiſes Starken=
burg
, nicht hoch eingeſchätzt am beſten abſchneidet. Die Partie ſtand
in der Halbzeit 1:0 für Urberach. Gleich nach Wiederbeginn erzielten
die Kleeblätter den Ausgleich, was ſichtlich deprimierend auf die Ein=
heimiſchen
wirkte. Der Südheſſenmeiſter war nun auch zeitweiſe ſtark
überlegen, kam jedoch auf Grund ſeines nicht überragenden Sturmes zu
keinem weiteren Erfolg. Als die Urberacher erſt wieder einmal im
Gleichgewicht waren, war es um die Südheſſen geſchehen. Die Sache um
den Aufſtieg ſteht nun ſo:
Spiele Tore Punkte
6:3
4:0
Viktoria Urberach
2:2
2:3
Olympia Worms
0:4
2:4

Opel Rüſſelsheim
Der letzte Spielſonntag brachte unerwartet einen regen Spielbetrieb
in freundſchaftlicher Hinſicht. Die Paarungen und die Ergebniſſe lauten:
VfR. Bürſtadt Phönix Ludwigshafen (Reſerve) 5:1: Olympig
Lorſch Spp. Arheilgen 4:2; FV. Biblis Spp. Mörfelden
(Propagandaſpiel in Gernsheim) 2:0; Cone. Gernsheim Spp. Wies=
baden
3:1; Kirchheimbolanden Conc. Gernsheim 1:3: Spb. Hochheim
Neuhauſen (Abendſpiel) 2:3; Spp. Hochheim Weiſenau 1:4; Nor=
mannia
Pfiffligheim Starkenburgia Heppenheim 3:4.
Die Bürſtädter haben ihren Siegeszug mit einem glänzenden Sieg
gegen die erprobte und techniſch gute Liggerſatzmannſchaft des Ludwigs=
hafener
Phönix fortgeſetzt. Die Raſenſpieler ſind zurzeit in ſehr guter
Verfaſſung und machen unſerem Kreis alle Ehre. Die Lorſcher hatten
es gegen Arheilgen nicht leicht; die Partie ſtand in der Halbzeit noch
unentſchieden Die Bibliſer trafen anläßlich des 20jährigen Jubiläums=
feſtes
der Gernsheimer Concordia ebenfalls mit einem Vertreter des
Kreiſes Starkenburg zuſammen. Das Spiel ſollte ein Propagandaſpiel
ſein. Es war jedoch alles, nur nicht begeiſternd in dieſer Hinſicht. Beide
Mannſchaften zeigten Verbandsſpiel. Der Schiedsrichter war unge=
nügend
. Das Spiel des feſtgebenden Vereins, Concordia Gernsheim,
gegen Spp. Wiesbaden war dagegen ſchön und wurde (von einem groben
Foul eines Gernsheimers, der denn auch ſofort vom Platz gewieſen
wurde) fair durchgeführt. Einen weiteren Sieg bei ſchönem Spiel er=
rangen
die Gernsheimer gegen Kirchheimbolanden. Die Hochheimer leiſte=
ten
ſich wieder einmal zwei Niederlagen. Die Mannſchaft ſpielt ſehr
wechſelhaft meiſt gegen leichte Gegner ſehr ſchwach. Die Pfiffligheimer
Normannen haben ſich m letzter Zeit etwas überanſtrengt, hielten ſich
jedoch trotzdem wacker gegen die efrigen Bergſträßer.

Handball.
Darmſtädter Turnerſchaft Turnverein Arheilgen.
Am Mittwoch, den 4. Juni, 19 Uhr, ſtehen ſich die beiden Mannſchaf=
ten
auf dem Platz der Turngemeinde Beſſungen (Rennbahn) gegenüber.
Arheilgen, die beſtbekannte Turnmannſchaft ſoll der letzte Gegner ſein,
ehe ſich die Darmſtädter Turnerſchaft am 14. Juni auf dem Polizeiſport=
platz
mit einer Städtmannſchaft der D. S.B.Vereine mißt. Die Darm=
ſtädter
Turner ſpielen in folgender Auftellung:
Hahnfeld
Reichsbahn
Schmidt
Körner
Beſſungen
Beſſungen
Schnellbächer
Holletſcheck
Spahn
Tade, 1848
Taſ. 1875
Beſſungen
Geduldig
Geher
Loh
Kaltenbach
Weber
Beſſungen Tade 1846 Alemannia Alemannia Beſſungen
Darmſtädter Turnerſchaft Jugend Liebigs=Oberrealſchule.
Zu obigem Treffen ſtellen die Darmſtädter Turnvereine ihre Jugend
zum erſtenmal als Darmſtädter Turnerſchaft Jugend vor die Oeffentlich=
keit
. Die Mannſchaft der Liebigs=Oberrealſchule iſt recht ſpielſtark und
kann mit Recht als ernſthafter Gegner gelten. Das Spiel wird heite,
Dienstag, um 19 Uhr, auf dem Platz des Reichsbahn=Turn= und Sport=
vereins
an der Dornheimerbrücke ausgetragen und gilt als Probeſpiel
für das am Samstag, den 14. Juni, ſtattfindende Spiel gegen eine
Jugend der Darmſtädter D.S.B.=Vereine. Da bei obigem Sdiel kein
Eintritt erhoben wird, iſt ein Beſuch wirklich zu empfehlen.
49. Gaukurnfeft des Main=Rheingaues
der 9.T. in Groß=Gerau.
Zu feiner diesjährigen Heerſchau, dem 49. Gauturnfeſt, ruft der
Main=Rheingau ſeine Turner auf den 5. und 6. Juli nach der Kreis=
ſtadt
Groß=Gerau zuſammen. An Bedeutung gewinnen dieſe Tage um=
ſomehr
, als hiermit eine Befreiungsfeier verbunden werden ſoll. Stand
doch Groß=Gerau die Jahre her unter dem Drucke der Fremdherrſchaft,
die unendlich ſtark belaſtete und auch nicht ohne Einfluß auf das tur=
neriſche
Leben des dortigen Turnvereins blieb. Und nun ſoll auch der
Turnverein, mit ihm alle Vereine des Main=Rheingaues des bisherigen
beſetzten Gebietes, der Fremdherrſchaft enthoben werden, ſo ſoll aus
dieſem Anlaß des nun endlich erreichten Wiederzuſammenſchluſſes und
Vereinigung der Gauvereine vom beſetzten und unbeſetzten Gebiet eine
Befreiungsfeier den würdigen Auftakt zum 49. Gauturnfeſt des Main=
Rheingaues bilden. Konnte man nach dem Kriege bei den Gauturn=
feſten
eine ſtete Steigerung der Wettkämpferzahl feſtſtellen, ſo kann die
Tatſache nicht hierüber wegtäuſchen, daß, nach den jetzt vo liegenden
Anmeldungen der Teilnehmer zu den Wettkämpfen, eine Zahl erreicht
iſt, wie ſie bisher auf Gauturnfeſten noch nicht verzeichnet werden
konnte. Bisher liegen von 74 Gauvereinen, die der Gau zählt, die
Meldungen von 48 Vereinen vor, die zuſammen die Wettkämpferzahl
von nahezu 600 angeben. Es iſt daher zu erwarten, daß von den noch reſt=
lichen
26 Vereinen roch Meldungen eingehen, welche die Zahl immer=
hin
erhöhen werden, ſo daß ein weſentlicher Zuwachs, im Neugleich zum
Vorjahre, ſich ergibt. Je höher die Zahl der aktiven Beteiligten ſich be=
läuft
, um ſo mehr Anhänger und Feſtgäſte ſtrömen nach der adt,
außerdem erhöht ſich dadurch die Zahl der Kampfrichter, Riegenführer
und Berechner, die zur Durchfüihrung der Wettkämpfe notwendig wer=
den
, und die den Zuzug zum Feſtort erheblich ſteigern. Alle Verberei=
tungen
in Groß=Geräu laſſen darauf ſchließen, daß das 49. Galturnfeſt
des Main=Rheingaues am 5. und 6. Juli ein ſolches Ausmaß annimmt,
das alle bisherigen Feſte überbietet.
Verwallungsratsſihung des 2. 9.A.C.
Das Präſidium und der Verwaltungsrat des ADAC. tagten vom 27.
bis 29. Mai im neuen Nathaus zu Rüſtringen. Es galt, für das ge=
ſamte
Kraftfahrweſen wichtige Fragen und interne Club=Angelegenheiten
zu behandeln. Die Finanzlage des ADAC. als größtem Verband der
Kraftfahrzeugbeſitzer des europäiſchen Kontinents iſt trotz der ſchwvierigen
wirtſchaftlichen Zeiten zufriedenſtellend, die finanztechniſchen Neuerungen
wie eigene Unfallentſchädigung und Kraftfayrzeugverſicherungsabteilung
ſind erfolgverſprechend eingeführt. Die Aufnahmegebühr für Wagen=
beſitzer
und Motorradbeſitzer wird mit Wirkung vom 1. Juli 1930 von
15 bzw. 10 Mark auf 5 Mark ermäßigt. Ortsgrupbenmitglieder bleiben
wie bisher aufnahmegebührenfrei. Die Gaue entwickeln ſich weiter ſehr
gut, die Mitgliederzahl beträgt zurzeit zirka 130 000. Maßnahmen gegen
die ſtetig ſteigenden Garagemieten wurden beſprochen. In der viel=
umſtrittenen
Reifenrabattfrage wurde zur Kenntnis genommen, daß die
Händlerverbände gegen den Nabattunfug unve=züglich und ſchärfſtens
vorgehen werden und ab 1. Juni bei den Reifenfabriken wieder die
Nummernkontrolle eingeführt wird. Der ADAC.=Reichsverkehrsführer,
wird mit Unterſtützung der Gaue weiter ausgebaut. Gegen die ſteuerliche
Belaſtung des Kraftfahrzeuges wird ſchärfſtens Stellung genommen,
auch ſpielte die Höhe der Benzinpreiſe natürlich in der Beratung
eine bedeutende Rolle. Weitere Punkte, wie Straßenhilfsdienſt, die
techniſche Beratung der Mitglieder. Nacht= und Sonntagsdienſt der Ga=
ragen
und Reparaturwerkſtätten. Tar= und Treuhandſtellen für Kraft=
fahrzeuge
, touriſtiſche und ſportliche Fragen füllten weiter die dreitägige
Sitzung aus.
Otto von Porath, der in Amerika lebende norwegiſche Schwer=
gewichtsborer
, ſchlug in Chikago den Kanadier Jack Gagnon in der
6. Runde k.o.

Schwimmen.
Jung Deutſchland 1. 5.0. zür
Die letzten Monate haben im ſüddeutſchen Schmi
Fortſchritte gebracht. Man iſt im Süden auf dem bef
ſtand gegenuber den norddeutſchen Spitzenmannſch=
Magdeburg, Magdeburg 96, Poſeidon Leipzig u. a.
wie das die Leiſtungen der ſüddeutſchen Schwimm
München, Göppingen und Frankfurt am beſten bew
ſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland, der ſeit Jahre
mit zu den führenden Vereinen zählt, konnte dabei in
ſtände (Wegzug bewährter Mitglieder) nicht ſo wie
nung treten. Die nun beginnende Sommerſaiſon wol
ſtädter benützen, um zu zeigen, daß auch ſie noch mit
haben daher einen der erfolgreichſten ſüddeutſchen 9
Nürnberg, aufgefordert, ſich mit ihnen am erſten Pfin
Klubkampfe zu meſſen. Dieſer Aufforderung ſind ?
ſchon lange mit den Darmſtädter Schwimmern in
ſchaftlichen Verhältnis ſtehen, gerne nachgekommen
Spitzenkönner beider Vereine im Kampfe zu ſehen
zwei Freiſtil=Staffeln 3mal 100 und 3mal 200 Meter
ſpiel als Programm des Klubkampfes geeinigt. M
legenheit haben, drei ſportliche Wettkämpfe von ganz
ſehen. Die Nürnberger konnten ſich nämlich d
Leiſtungen in Süddeutſchland, in der 3mal 100 Me
rung erobern. Bei einem großen internationalen St
dieſes Jahres in München gelang es ihnen, die bekg
von V.f.v. S. München, SV. Göppingen und Münche
den Zeit von 3:16,8 (Durchſchnitt 1:05,6) glatt hinter
hervorragende Leiſtung wurde noch nie vorher vor
Vereinsmannſchaft erreicht. Sie ſtellt alſo einen
ſchen Rekord dar. Die Darmſtädter, die ſich bei den
Leute wie Berges. Wolf und Schwartz ſtützen werder
Gegner vor ſich, der auch gegen ſie ſeine Spitzenſtel
Dasſelbe gilt von der Zmal 200 Meter=Staffel, in
mit dem deutſchen 200=Meter=Meiſter Balk ebeni
Mannſchaft abgeben werden. Das Waſſerballſpiel
einen ſchönen Kampf, der um ſo mehr bei dem D.
Anklang finden wird, als man ſeit langer Zeit wie
heit haben wird, ein erſtklaſſiges Shiel in Darmſtad
Die Eintrittspreiſe zu der Veranſtaltung, die am Sl
11 Uhr im Woog zur Durckführung gelangt, ſind
ſchaftlichen Notlage angepaßt, ſo daß ſich jeder den 9

Staniens Fußball=Meiſter wurde mit einem
Real FC. Madrid der AC. Bilhao. Die ſchwediſche
verteidigte der Hälſingborg JFK. mit 3:0 gegen
Erfolg.
Einen neuen Turner=Rekord ſtellte mit einem
Metern Frl. Notte in Düſſeldorf auf.
Mit 56½:49½ Punkten verloren in Wien die
athletik=Länderkampf der Frauen gegen Oeſterreich.
Holland unterlag im Davispokalkampf gegen d
Schebeningen mit 3:2 Punkten.
Der Hocke)=Länderkampf Oeſterreich-Ungarn
reich mit 2:1 (2:1) erfolgreich.
Rundfunk-Programne
Frankfurt a. M.
Tienstag. 3. Juni. 16: Nachmittag des
frauenvereins. Von der Kochtanle: Allerlei für
Irma Dresdner: Weißer Sand Kinderland.
Konzert. Strauß: Ouv. zu Eine Nacht in Vened
Walzer. Morena: Joh. Strauß ſpielt auf,
Kriegsabenteuer, Galopp o 18.05: Dr. Haml
und Lebensgeſtaltung. O 18.35: Stutwart: Der
Hans Watzlik lieſt eigene Gedichte. 0. 1905=
Jellineck: Die Staatsangehörigkeit der verheirate:
Heitere Lieder und Tänze für Lautenchor. 0 20
des zweiten mitteldeutſchen Sängerbundesfeſtes:
und Jugendchören. O 21.30: Kompoſitionen
Ausf.: Grete Kaul (Sopran), Eugenie Braun 19
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 3. Juni. 9:
Dr. Franzmeyer: Ein Schularzt berät euch für
O 12: Franzöſiſch für Schüler. 6 14.30: Ta/z
6 15: Spauiſch für Anfänger. O 15.40: Ilſe 7
Roſe und die Nachtigall, von Oskar Wilde. 6
Pfingſtarbeitswochen. O 16.30: Leipzig: Konze
Herz: Hermann Stegemann zum 60. Geburtstag.
ſtunde. O 18.20: Dr. Herrheimer Welche Arten
Leute treiben? 8 18.40: Franzöſiſch für Aufäng
Dr. Mildbraed: Die wichtigſten tropiſchen Kultu
dr. Weinert: Zickzackwege in der Entwicklun
Nörpers. O. 20: Lieder, Schreler: Zwei Lied
eines Kindes: O Glocken. böſe Glocken: Daß
werde. Szymanowſki: Des Hafis Liebesliet
von H. Bethgel: Wünſche: Die einzige Arzue

Tulven: Tanz: Der verliebte Oſtwind: Trauriger
Hamburg: Die Welt von heute. Nevortage
ſängen und Gedanken. 0 Anſchl.: Politiſche Zeit

Maa Mee
Veraniwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Malbe:
Ausland und Heſſche Nachrichten: Mar Streeſei ſür Spl
für den Handel: Dr. C. H. Que tſch: für den Schlußdienſt.
Die Gegenwarl. Tagesſpiegel in Bild und Wort. D=
für
den Inſergienteil und geſchäftliche Miteſlungen:
Druck und Verlag: C. C. Wittſch ſämtich n4
Für unverlangie Manuſtripte wird Garantie der Rücklendut
Die heutige Nummer hat 16 4

OTalteln
Sport R10

144 Stundenfahrt Nürburgring .. .
Deutsche 6-Tagefahrt in Sachsen
B-ragefahrt im Harz .. . . . . . ...

7 12. April: Goldener Teampl
12. 17. Mai: Goldener Teampl
26. 28. Mal; 3 goldene Medal

Diese 3 großen deutschen Zuverlässigkeitsfahrten wurden mit denselben, von einer
A. D. A. C.- Kommission für die Nürburgfahrt dem Fabriklager entnommenen Serien-
maschinen
bestritten. Auch am letzten Prüfungstage fanden die gleichmäßige Arbeit
der Motoren und die unverwüstliche Bergfreudigkeit der Räder überall ungeteilten Beifall.
A-Sport R10 hat seine Feuerprobe bestande
DEUTSCHE TADUSTRIE-WERKE AKTIENGESELLSCHAFTOBERLIN-SPT
Vertretung für Darmstadt: DONGES & WIEST, Gra enstraße 43/45
Außerdem Vertretungen und Ersatzteillager an allen größeren Plätzen

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 3. Juni

in des Friedr. Krupp=Gruſon=Werkes.
jedr. Krupp=Gruſon=Werk Magdeburg, eines
rieunternehmen Mitteldeutſchlands, kann auf
hen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß hatte die
kangehörigen in der Magdeburger Stadthalle
tet. In einer Feſtrede kam Herr v. Krupp auch
wirtſchaftliche Lage zu ſprechen, wobei er u. a.
d dunkel liegt vor uns allen unſere politiſche
Zukunft. Was die wirtſchaftliche Lage Deutſch=
rs
erſchwert und trübe geſtaltet, das iſt wohl,
Mangel an Kaufkraft in großen Teilen der
nismäßig hohe Lage der deutſchen Selbſtkoſten
mit uns in Wettbewerb ſtehenden Ländern.
je Möglichkeit einer Beſſerung auch nur im
der Selbſtkoſten und einem dementſprechenden
uf der ganzen Linie. Das würde m. E. eine
fkraft weiteſter Kreiſe und zugleich eine Stär=
dewerbsfähigkeit
nach vielen Richtungen hin

1e
UIS

Nen

5 riefabſatz im April. Der Bruttozugang an Pfand=
ef
ſich nach der Statiſtik der Bodenkreditinſtitute
nalkreditinſtitute) bis zum 30. April 1930 (alles in
rund 199 (i. V. 288), während der Abgang mit 32
Der Nettozugang beträgt ſomit 168 (256). Der
Is entfällt mit 197 (253) wieder auf den 8prozent.
enommen hat der Bruttozugang bei den Kommu=
ch
auf 102 (38) erhöhte, während der Abgang nur
tfallen von dem Zugang 97 (36) auf den 8prozent.
idationspfandbriefen, wurden diesmal 47 (7) neu
ht, der Abgang betrug 19 (16). Der Geſamtumlauf
35) Liquidationspfandbriefen hat ſich von 11 220
höht.
Prozent Dividende. Der Aufſichtsrat der N. S.U,
igwerke Neckarſulm ſchlägt der auf den 24. 6.
rſammlung für das erſte volle Geſchäftsjahr nach
erung erſt Dezember 1928 beſchloſſen) die Vertei=
von
4 Prozent vor. 1928 wurde ein Ueberſchuß
N. erzielt, der vorgetragen wurde.
b des Mansfelder Kupferbergbaues ſtillgelegt. Die
fentlicht eine Erklärung, in der geſagt wird, daß
auswärtiger Agitatoren, die in großer Zahl heute
beitswilligen an der Aufnahme der Arbeit behin=
Da unter dieſen Umſtänden ein wirtſchaftlicher
gen und Hütten unmöglich ſei, habe ſich die Berg=
ie
ſämtlichen mit dem Kupferbergbau zuſammen=
tit
ſofortiger Wirkung ſtillzulegen. Die Notſtands=
ch
verrichtet. Die Verantwortung für dieſen be=
=effe in vollem Umfange die Gewerkſchaften, die
bſetzung agitierten. Das Vorgehen der Gewerk=
tverſtändlicher
, als zweifellos der größte Teil der
in der Werkleitung angebotenen Bedingungen die
en würde, um ſich die Arbeitsſtätte zu erhalten.
für die Mansfeld. A. G. Reichs= oder Staatsſub=
genommen
ſind, entſpricht nicht den Tatſachen.
ingen ſowie die Finanzlage verbieten ſolche Maß=
A.=G., Frankfurt a. M. Nach dem Bericht für
der Erſchwernis durch die anhaltende Kälteperiode
ie daran anſchließende äußerſte Zurückhaltung der
)er Vergebung von Aufträgen ungünſtig aus. Die
neben den beſonders gepflegten Konſtruktionen des
eigendem Maße mit Ausführungen in Tief=
ngsbau
befaßt. Die Preisgeſtaltung habe infolge
imtlage unter ſtarkem Druck gejanden. Zu dem
An Jahresergebnis hätten vor allem die gutbeſchäf=
be
, deren Ausbau beſonders gepflegt werde, bei=
es
Umſatzes für die in= und ausländiſchen Betriebe
rſtmals mit mehr als 80 Mill. RM. angegeben.
ſinn von 6,58 (6,20) Mill. RM. beanſpruchten Ver=
66), Steuern und Soziallaſten 2,47 (2,29) und Ab=
) Mill. RM. Aus dem einſchl. 177 509 RM. Vor=
Reingewinn von 1 213 224 (1 187 509) RM. werden
bidende auf 12 Mill. RM. Aktienkapital vorge=
iſung
von 75 000 (50 000) RM. an die Unter=
ben
178224 RM. zum Vortrag. Ueber das
* wird mitgeteilt, daß die bis jetzt erteilten Auf=
Ausland, ſowie der Anteil an dem Reparations=
er
Geſellſchaft vorläufig genügende Beſchäftigung
zahlenmäßigen Höhe ungefähr der des Vorjahres
Ahoffe in Baukreiſen für das zweite Halbjahr 1930
Jautätigkeit als Ausfluß des anhaltend günſtigen
27. Mai.)
en vom Rhein und Main. Der Mainzer Brücken=
tes
Steigen auf 3,31 Meter. Die Oberrheinwaſſer=
Wachſen begriffen, ſo daß mit weiteren Erhöhun=
Pegelſtänden zu rechnen iſt. Die meiſten Pegel=
ge
der Marke I erreicht, die nach der Rheinſchiff=
den
Schleppzügen während der Tal= und Berg=
inkungen
auferlegt. Der Durchgangsverkehr läßt
dentlich zu wünſchen übrig. Insbeſondere ſind die
von den Rhein= und Ruhrhäfen wie auch von den
lich ſchwach. Auch die Zufuhren überſeeiſchen Ge=
rhein
bleiben weiter gering. Lediglich die Anfuhr
Mainſtationen iſt etwas beſſer geworden.
eefrachtungsmarkt iſt das Geſchäft immer noch ſehr
I werden nur in ganz beſchränktem Umfange vor=
* andauernd an Ladungsgütern. Kahnraum ſteht
Verfügung. Die Chartertätigkeit iſt unbedeutend.
mr außerordentlich wenig zur Annahme. Die Ree=
den
größten Wert auf Talladungen, für die ſie in
gur wie kein Intereſſe zeigten. Dabei erhalten die
zu Frachtſätzen abgefahren, die zum allergrößten
kkoſten liegen. Die Durchſchnittsfracht von der
von mittelrheiniſchen Plätzen beträgt ungefähr
Der Schleppmarkt zeigt ein ebenſo ſchlechtes
Ir ſteht täglich nach allen Richtungen hin reichlich
Schleppgut mangelt es ſtändig. In der Talfahrt
Dr. Ein Talboot voll zu beſetzen iſt trotz längerer
Der Talſchlepplohn wird von dem Talſchlepp=
trif
notiert. Auf dem freien Markt wird jedoch von
n weit billiger geſchleppt.
Produkkenberichke.
Sbduktenbericht vom 2. Juni. Bei ſchwachem An=
TElde verkehrte die Börſe in gut behaupteter Hal=
ſId
beſonders für Weizen und Mehl erhöht. Der
öürückhaltend. Im Vorbörſenverkehr hörte man
D Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inländ.
223034,50, Roggen inländ. 1818,25, ausl.
L3, Futtergerſte 18,5019,50, ſüdd. Weizenmehl
ſüdd. Weizenauszugsmehl 49,75, ſüdd. Weizenbrot=
L8genmehl 7060prozentige Ausmahlung 26,50 bis
ine 7, Biertreber mit Sack 1011, Leinſaat 39,50.
Viehmärkke.
Eymarkt vom 2. Juni. Dem heutigen Viehmarkt
1o4 Schweine; bezahlt wurden pro Zentner 6470
Mit Schweinen mittel, ausverkauft. Großvieh=
Ddch, 4. Juni, ſtatt. Der jüdiſchen Feiertage wegen
heimer Viehmarkt ein Großviehmarkt nicht ſtatt.
dür ein Vormarkt ohne amtliche Preisnotizen ab=
Schweinemarkt iſt zu berichten, daß 2285 Tiere in
Der geringere Auftrieb und die bevorſtehenden
E lebhaftere Marktſtimmung mit, beſonders ſoweit
Ine in Frage kamen. Fettſchweine blieben jedoch
r niederliegenden Wurſtgeſchäfte bei den Metzgern
De Fettſchweine erfuhren aus den geſchilderten
Saufſchlag bis zu 2 Pfg. gegenüber der Vorwoche.
Der Markt wurde geräumt.

Frankfurter Viehmarkt vom 2. Juni. Infolge der jüdiſchen Feier=
tage
waren am Frankfurter Schlachtviehmarkt nur 6396 Schweine auf=
getrieben
. Bezahlt wurden für Schweine b) 6264, c, und d) 6466,
e) 6365. Der Marktverlauf war mittelmäßig, geringer Ueberſtand;
Fettſchweine ſchwer verkäuflich. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſen=
fleiſch
1. 90100, 2. 8090; Bullenfleiſch 8892; Kuhfleiſch 2. 6575,
desgl. 3. 5565; Kalbfleiſch 1. 120128, desgl. 2. 110120; Schweine=
fleiſch
9093. Gefrierfleiſch: Vorderviertel 58, Hinterviertel 65. Ge=
ſchäftsgang
ſchleppend. Nächſter Großviehmarkt: Mitwoch, 4. Juni.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. Juni.
Auch zu Beginn der neuen Woche fehlte der Börſe jegliche An=
regung
, ſo daß das Geſchäft wieder einen ſchleppenden Verlauf
nahm. Die Kuliſſe ſchritt weiter in mäßigem Maße zu Glattſtel=
lungen
. Bei der herrſchenden Aufnahmeunluſt ergaben ſich bei
ſchwächerer Tendenz gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag
Abſchwächungen bis zu 2 Prozent. Die kritiſche Finanzlage des
Reiches und die weiter anhaltende Orderloſigkeit mahnten ſtärker
zur Zurückhaltung. Beſonders der Elektromarkt hatte unter der
ſchlechten Situation zu leiden. Siemens waren ſtärker angeboten
und eröffneten 3 Prozent niedriger. Gesfürel minus 2 Prozent.
AEG. lagen 1½ Prozent niedriger. Am Chemiemarkt war eben=
falls
die Umſatztätigkeit ſehr beſcheiden. J. G. Farben lagen 1½
Prozent niedriger; Scheideanſtalt waren knapp gehalten. Von
Lokalaktien büßten Metallgeſellſchaften 1 Prozent ein. Am Mon=
tanmarkt
kamen Erſtnotierungen kaum zuſtande: Gelſenkirchen
konnten etwas Intereſſe auf ſich lenken und zogen im Kurſe leicht
an. Schiffahrtswerte hatten Verluſte bis zu 2 Prozent. A.G. für
Verkehrsweſen waren ſogar 2½ Prozent abgeſchwächt. Nach Be=
rückſichtigung
des Dividendenabzuges lagen Zellſtoff Waldhof ge=
halten
. Am Bankenmarkt eröffneten Commerzbank leicht befeſtigt,
während die übrigen Werte dieſes Marktes ebenfalls etwas
ſchwächer lagen.
Renten verkehrten in ſtiller Haltung bei wenig veränderten
Kurſen. Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen. Die
Tendenz war ausgeſprochen ſchwach. Gegen Anfang ergaben ſich
nochmalige Kursabſchläge bis zu 1 Prozent. Waldhof gaben bei
etwas größerem Angebot ſpäter 2½ Prozent nach. A.G. für Ver=
kehrsweſen
konnten ſich dagegen wieder leicht beſſern.
Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5 Prozent unverändert.
Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.,1917,
gegen Pfunde 20,364. London Kabel 4,85¾, Paris 123,94,
Mailand 92,75. Madrid 39,90, Schweiz 25,11½, Holland
12,08½
Die Abendbörfe zeigte weiter ausgeſprochene Geſchäftsloſigkeit.
Die augenblicklichen Nachrichten über die Reichshaushaltsberatungen
verſtimmen weiter. Schwächere Auslandskurſe führten zur Abgabe. Die
Kurſe lagen allgemein nur knapp behauptet. Farben ¼½ Prozent niedri=
ger
. Waldhof zu Berliner Schlußkurſen behauptet. Auch Kunnſtſeide=
werte
weiter gehalten. Relativ widerſtandsfähig ſind Montanwerte.
Mansfeld durch die Teilſtillegung nicht weiter beeinflußt. Im Verlauf
der Börſe trat eine Belebung nicht ein.
* Berlin, 2. Juni.
Die in der vergangenen Woche wieder ſtärker in den Vorder=
grund
getretene Geſchäftsloſigkeit hielt zu Beginn des neuen Be=
richtsabſchnittes
an, und man konnte vormittags und vorbörslich
noch keine ausgeſprochene Tendenz erkennen. In New York fand
an den letzten beiden Wochentagen keine Börſe ſtatt, ſo daß even=
tuelle
Anregungen von dort in Fortfall kamen. Die wenigen aus
der deutſchen Wirtſchaft gemeldeten Nachrichten waren auch nicht
dazu angetan, die Unternehmungsluſt der Börſe zu beleben. Der
auf die ſaiſonmäßige Verbilligung einiger Lebensmittel zurückzu=
führenden
½prozentigen Senkung des Lebenshaltungsinder ſtan=
den
die Einlegung neuer Feierſchichten im ſächſiſchen Steinkohlen=
bergbau
und die Schwierigkeiten der Deckung des Defizits im
Reichshaushalt als retardierende Momente gegenüber. Die Ver=
luſte
zu Beginn des offiziellen Verkehrs betrugen jedoch nur ſelten
mehr als 1½ Prozent. Die Geſchäftsſtagnation hielt auch im Ver=
laufe
an, die Kurſe gaben weiter leicht nach. Zellſtoff Waldhof
ermäßigten ſich um weitere 1½ Prozent und Mansfeld litten unter
der Stillegung des Kupferbergbaues. Auch Weſteregeln wurden
verſpätet 2 Prozent unter dem Samstagſchluß zur Notiz gebracht.
A.G. für Verkehrsweſen holten dagegen 1 Prozent ihres Anfangs=
verluſtes
wieder auf. Die Tendenz war ausgeſprochen luſtlos.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 2. Juni:
Getreide: Weizen, Juli 107, Sept. 110. Dez. 114½; Mais,
Juli 81½, Sept. 82½8, Dez. 76½; Hafer, Juli 40, Sept. 39½, Dez.
42½4; Roggen, Juli 63, Sept. 67½, Dez. 7138.
Schmalz: Juli 10,125, Sept. 10,35, Dez. 10,25.
Speck loco 10,10.
Leichte Schweine 10,0010,50, ſchwere Schweine 9,7510,35;
Schweinezufuhren Chicago 66 000, im Weſten 170 000.
Chicago Baumwolle: Juli 15,82, Okt. 14,75.
Es notierten nach Meldungen aus NewVork am 2. Juni:
Schmalz: Prima Weſtern 10,80; Talg, extra loſe 6.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 123½, Hartwinter 113;
Mais 92½; Mehl 5,505,75; Getreidefracht nach England
1,62,3 sh, nach dem Kontinent 79 C.
Kakao: Tendenz flau, Umſätze 137, Loco 8½; Juni 8.11, Jult
8.23, Sept. 8.43, Okt. 8.53, Dez. 8.43, Jan. 1931 8.55, März 8.66.
Mai 8.86.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im
Mai 1930 durch den Reichsanzeiger 1062 neue Konkurſe ohne
die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseroff=
nung
und 702 eröffnete Vergleichsverfahren bekannt gegeben.
Die entſprechenden Zahlen für April 1930 ſtellten ſich auf 1006
bzw. 703.
Der Verein deutſcher Holzſtoff=Fabrikanten hat den Richt=
preis
für normalen Handelsſchliff für alle Abſchlüſſe ab 1. Juni auf
16 RM. (bisher 17 RM.) für 100 Kilogramm luftrocken ab
Schleiferſtation herabgeſetzt.
Die Einfuhr von Lederſchuhen nach Deutſchland iſt mit 92 835
Paar im April 1930 dem April 1929 gegenüber mit 74,5 Prozent
gefallen, während ſich die Ausfuhr mit 387 907 Paar um 53,5
Prozent für den gleichen Zeitraum höher ſtellt. Der Mehrwert
der Aprilausfuhr betrug 2,944 Mill. RM.
Die Mitteldeutſches Kraft Magdeburg A.=G. hat für den Bau ihres
Kraftwerkes, einen 6proz. vierjährigen Kredit von 4 Mill. Dollar bei
dem Bankhaus A. G. Becker u. Co., New York und Chicago, aufge=
nommen
.
Der Zentralverein der deutſchen Lederinduſtrie hielt. Ende
Mai in Wiesbaden ſeine Haupttagung ab. In der Mitglieder=
verſammlung
ſprach das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied
Sauer über die gegenwärtige Lage der Lederinduſtrie im Rah=
men
der deutſchen Wirtſchaftspolitik. Es wurde feſtgeſtellt, daß
die Erzeugung der deutſchen Lederinduſtrie in den letzten drei
Jahren um 25 Prozent zurückgegangen iſt.
Vom 2. Juni 1930 ab wird die Notiz für 4½proz. Saar= und
Moſel=Bergwerks=Hypothekenanleihe von 1901 und 5proz. Schles=
wig
=Holſteiniſche Elektrizitätsverband=Anleihe von 1921 und 1922,
Serie I und III, an der Frankfurter Börſe eingeſtellt.
Das Gericht hat den Liquidationsvergleich der Golo Schuh=
fabrik
A.G., Frankfurt a. M., nunmehr rechtskräftig beſtätigt.
Wie wir erfahren, findet am 14. d. M. in Bad Homburg
vor der Höhe die Verbandes ſtatt. Sie wird ſich hauptſächlich
mit der wirtſchaftlichen Lage befaſſen.
Die Süddeutſche Eiſenzentrale, Mannheim, giht mit Wir=
kung
vom 1. Juni 1930 neue Zonenpreiſe heraus, bei denen die
Erhöhung der Umſatzſteuer und der Stückgutfrachten berückſichtigt
ſind. Die Zonenpreiſe ſtellen ſich hierdurch um 0,50 RM. je 100
Kilogramm höher.
Dem Beiſpiele Wiesbadens und Dresdens folgend, will nun=
mehr
auch Baden=Baden ſeine ſtädtiſchen Werke in die Betriebs=
form
einer A.G. einbringen. Vorverhandlungen mit einem
internationalen Finanzkonſortium zur Beſchaffung von Krediten
über dieſe A.G. ſind ſehr weit gediehen. Die Stadt will die
Aktien der Geſellſchaft voll behalten. Eine zweite Offerte hat das
Badenwerk eingereicht.
Auf Grund einer Verfügung des Gouverneurs der Vatikan=
ſtadt
wird vom 2. Juni an für die Einfuhr von Tabak in die
Vatikanſtadt eine Zollgebühr von 75 Prozent erhoben.

Berliner Kursbericht
vom 2. Juni 1930

Oeviſenmarkt
vom 2. Juni 1930

Verl. Handels=Geſ.
Danatbank

Deutſche Ban1 u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank

Hapag
Hanſa Dampfick.
Nordd. Lloyb
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elekty
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Väff
231.50
140.50
140.50
112.
151.
112.12
166.25
86.50
109.50
183.50
68.75
181.87!
164.
100.

Me He
J. G. Farben

Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell

Vee
187.
137.
164.25
126.
105.75
101.50
226.50
99.75
104.
107.50
51.125
86.375
108.50
84.50

Ma
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſto
Verein. Stahlwerk=
Weſteregeln. Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Drah=
Wanderer=Werke

Mrre
66.375
417.
162.-
130.
96.50
228.
80.50
36.
69.25
138.
74
65.25
18.75
93.
51.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
A

Bährung)
100 finn. Mk.
100 Schilline
100 Tſch. Kr
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
L=Stg.
1 Pap. Peſ.
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
00 Frangs

Rat
10.538
39.065
12.415
73.15
3.035
168.34
111.9
111.9
112.31
20.34
1.58
4. 1865
58.41
21.93

Brieſſ
10.558
59. 185
12.43!
73.29 Japan
3.041
168.64
112.21
112.21
20.38
1.5911.
4. 1941
58.53
21.97
6.41 16.45

Schweiz

Spanien
Danzig
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal
Athen

112.531Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguay 1 Goldpeſo
Island

Tallinn (Eſtl. /100 eſtl. Kr.
Riga

Währung Reit Brief 100 Franien 80.98 81.14 1100 Peſetas 50.97 51.07 1100 Gulden 8:.36 81.52 Den 2.071 2.075 1 Milreis 0.4945 0.4965 100 Dinar 7.393 7.407 100 Escudos 18.80 18.84 H00 Drachm. 5.42 5.43 1türk. 2 1ägypt. * 20.865 20.305 1 canad. Doll 4.183 4.191 3.776 3.784 100 eſtl. Kr. 91.88 92.06 111.43 111.65 100 Lats 80.64 80.30

Frankfurter Kursbericht vom 2. Juni 1930.

7%Dtſch. Reichsanl.
6%
..
3% Baden.
8% Bahem... . .
.....!
30
880 Keſſen v. 2
v. 29
62
8% Preuß. Staats=
anl
. . . . . . . . . . .
8% Sachſen ...
792 Tbüringen:
Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub

Dtſche. Schuszge=
bietsanleihe
.

Baden=Baden
6% Berlin ...
88 Darmſtadtv. 2
v.*
Fran1). a. M.
82 Mainz.. ..
8% Mannheim.. .
80. Nürnbera.

Ns
88
841/,
100.5
85
94
96I.
95
100.50
83.5
86.5

58.8
10.75

8+ Feiſ. Landesbi.
Goldpibr.
Goldol
82lo
4½% Keſſ. Lds.,
Khp.=Bk.-Liquid.
Pfbr. .. . . . .."
% Preuß. Lds..=Anſt. Fold=

Pfbr
Golbobl.
89 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl
8½Kaſſeler Land.=
1redit Goldpfbr.

3.9

94.25
91.75
91.75
88.75
931.

89.5
99.5

87.25

Gz
L6.5

96.75
98.5

8% Naſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . .
4½½ Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
-Ausl. Ser. 1
Ser,II
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz).

18% Berl. Hyp.=Bt./101
4½½ Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
4½% Lig. Pfbr
18½ Pfbr.=Bk.
4½% Lig.Pfbr.
18% Mein. Shp.=Bk.
14½%- Lig.Pfbr.
18% Pfälz. Hyp.=Bk./101
4½% Lig. Pfbr.
8% Preuß. Boden=
cred
.=Ban1 ....
4½% Lig. Pfbr.
18% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Ban1./101
4½% Lig. Pfbr. / 86.75
8% Rhein. Eyp.Bl./100.5
4½% Lig. Pfbr../ 89
18% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit.....
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban:
4½% Lig. Pfbr
8% Württ. Crp.=B./101

100.25
85.5

5% Daimler-Benz
396 Dt. Linvl. Werle
Alddner=Werte
Mainkraftwerke
% Mitteld. Stahl=
werke
.. . . .
8½ Salzmann u. Co
7% Ver. Stahlwerke
8½ Boigtck Häffner

58.75
75.5.
16
87.25
101
87.75
101
S81
100.5
87n5
88
100.*
20
107
107
88

276
94
97
81
S1.25
90.5
91.7
95

F. G. Farben Bonds /113

50 Bosn. L.E.B.
L.Inveſt.
4½% Oſt. Schatz=
anw
. . . . . . . . . . .
4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
42 Türk. Admin.
4½ 1. Bagdad
Bollanl.
4½ Ungam1918
1914
4½9
Eoldr.
1910
Aktien
Alg. Kunſtzijde Uni
AEG. Stamm
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg ...
Bemberg J. P
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BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtad
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
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Contin. Gummiw.
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Daimler=Benz AG
Dt. Atl. Telegr. . .
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Erdöl ..
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt.
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Dnckerhoff u. Wid=
mann
.. . . . . . .."

Eichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Gef.1155:),

33
33
48
1
8.2

6
25
205
102
166
191
124.5

121.5
129.5

52
340

29.75
122.5
1100
Rn
115
172
163

ſchw. Bergwerk..
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas
..
Hof
Geilig & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Unter=
nehmungen
....
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchiner
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbaul
Henninger, Kempf.
SilpertArmaturfbr
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Jungkans Stanm
Kali Cbemie
Aſchersleben".
Salzdetfurth
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Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R... .
Klein, Schanzlin ..
Klöcnerwerle
Lakmener & Co. .
Lech, Augsburg .
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Meta
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſ
Mainz.Akt.-Br.

219
44

186.75
86

110
51

137
165
67.9
36
179
125

100.5
87.5
140
96
101:/,
99.5

158
B4
231
101
132
125

171
255
57
13
88.6
179

Mannesm.=Röhren)
Mansfeld Bergb.
Netallgeſ. Frantf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſe
Nicolay, Hofbr.
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Rh. Braunkohlen
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Roeder Gb. Darmſt.
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Schöfferhof=Bind..
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Tucher=Brauerei..
Unterfranken
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Laurahütte
Stahlwerke
Ultramarin ...
Zellſt. Berlin..
Bogtländ. Maſchin.
Boigt & Haeffner.

Vefe
122
118
53
49.5
123.

97.5
113
148.25

107
68
163
208
268
76
118
141

180
50
161
08.5
102.5
140.5
102
73.75

150
95
150

Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik
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Memel.
Waldhof..
Allg. Dt. Creditanſt.)
Badiſche Bank ...
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BarmerBankverem/126
Berl. Handelsgeſ.
Hypothenbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk. /231
Dt. Bank und Dise
Deutſche Effelten=
und Wechſelbank
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank. . . . . /100
Hyp.=Ban
Pfdbr.=Bk.... .
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..
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Mitv. . . . . . . . .
Nannh. Verſich. ..

86.25
100
137.75

114.5
151.5
160
22o
151.,5
140.25
111.26
1a0.78
1150
147.5
120
29.8
144
294.25
157
143.5
10515
145
118.25

95.75
112
118

235
208

*

[ ][  ][ ]

Seite 14

Denstag, den 3. Juni 1930

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g ich ht lieber Doktor. So intereſſant war mir
genbei 1 ſes Mannes wirklich nicht. Es iſt ja kaum
daß, de er an dem Diebſtahl beteiligt iſt. Seine
uch nu als fünfundzwanzig Jahre war tadelos.
der Doktor über die Stirn.
auch das Verhör im Schloß nach Entdeckung
r1t, Herr Rat? fragte er.
zeis Dibeljus, ein kluger Beamter, wie Sie
Fonickte der Doktor. Nur ſchade, daß der
tx Glück bei ſeinen Unternehmungen hat.
e jede Schärfe, es war lediglich eine Feſt=
r
, es kann nicht jeder Ihr ſprichwörtliches
der Rat. Was getan werden konnte, iſt
mi ienerſchaft wurde verhört, alles durchſucht.
achte ihre eingehenden Angaben, natürlich
auſer. Wir haben die genaue Beſchreibung
d läſtchens, in dem der Schmuck lag aber
ginm s Dunkel. Selbſtverſtändlich habe ich un=
hie
= u und auswärtigen Stellen benachrichtigt.
on, die wir als Hehler kennen, wird be=
Sſuchungen ſind bereits erfolgt. Es hat

a ob auch Moſes Aron in dieſe Sache ein=
lachr
: Ich weiß, Sie ſind dem Alten nicht grün,
aben lleicht bekehren Sie ſich noch. Moſes Aron
el, aber ich denke, daß ihn lediglich ſeine
ſchloſſenes Weſen und der mitunter nicht
frei-t erkehr ſeiner kleinen Weinkneipe in ver=
ſen
ſibra-) Grafen und Barone kann er aber in der
ſaum ſich erwarten.
dem en für einen der ſchlaueſten Füchſe, die hier
ht die Schulter. Beweiſen Sie es ihm,
Wiederholte Hausſuchungen haben leider
jingſts laſtende ergeben. Wir müſſen den Mann
w=1 nicht beſondere Umſtände erneut zu ſeinen
1
for be gte ſich ſtumm. Er dachte ſich aber ſeinen
Pol) at Dibelius bereits davon unterrichtet, daß
5 übernehme? fragte er dann.

Dienstag, den 3. Jnni 1930
Iſch habe ihm gegenüber dergleichen angedeutet, wollte aber
erſt Ihre beſtimmte Zuſage haben.
Alſo gut, Herr Rat, ich bin bereit doch unter der Voraus=
ſetzung
, daß ich hinreichende Vollmachten erhalte, vorzugehen,
wie ich es für nötig erachte.
Das iſt ſelbſtverſtändlich, beſtätigte der Rat. Sie können
auch jederzeit etwa nötige Mannſchaften zu Ihrer Unterſtützung
heranziehen und haben völlige Bewegungsfreiheit.
Dann würde ich bitten, in dar ganzen Angelegenheit nichts
mehr zu unternehmen und alles mir zu überlaſſen. Ich hoffe,
das Dunkel binnen kurzem zu erhellen.
Ich wünſche Ihnen Glück dazu doch nein, lachte er,
Hals= und Beinbruch! Sie ſind ja abergläubiſch!
Wir ſind es alle mehr oder minder, Herr Rat, lachte auch
der Doktor.
Werden Sie wieder mit Ihren berühmten Verkleidungen
arbeiten? warf der Rat hin, indem er ſeinem Gegenüber eine
der braunen Havannas offerierte.

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Ohne Maskierung wird es wohl nicht abgehen, verſetzte
Borngräber. Das iſt nun einmal mein Spezialfach, dem ich die
beſten Erfolge verdanke. Ich ſetze einen gewiſſen Ehrgeiz darein,
mich ſelbſt meinen nächſten Bekannten gegenüber unkenntlich zu
machen, wenn ich es für nötig halte.
Ich weiß, nickte Brand. Wo in aller Welt haben Sie ſich
eigentlich dieſe unerreichte Kunſt angeeignet?
Doktor Borngräber hatte ein ſchwaches Lächeln. Das iſt
raſch geſagt. Herr Rat: ich war Schauſpieler.
Ueberraſcht fuhr Brand zurück. Das Neueſte, das ich höre!
Sie, als Doktor der Philoſophie, ſollten ..
Ich hatte meinen Doktor bereits gemacht, als mich die Un=
ruhe
meiner Natur verleitete, mich der Bühnenkunſt zu widmen.
Mein verſtorbener Vater hat mir ausreichendes Vermögen hinter=
laſſen
, ſo daß ich nicht ſofort auf große Gagen zu ſehen brauchte.
Ich war mit höchſtem Eifer bei der Sache. Aber nach einem
Jahre mußte ich einſehen, daß ich kein Talent beſaß.
Sie kein Talent zum Schauſpieler?
Der Rat mußte jetzt laut auflachen.
Es war aber wirklich ſo, nickte der Doktor. Das Beſte
waren meine Masken. Darin brachte ich es bald zu einer gewiſſen
Virtuoſität. Ich machte ein direktes Studium daraus, ſammelte
alle erdenklichen Charakterköpfe und ließ mir die entſprechenden
Perücken und Bärte herſtellen. Ich trainierte nebenbei meinen
Körper unbarmherzig, ſo daß ich bald größer, bald kleiner aus=
ſehen
konnte, bald eine ſchiefe Schulter zu haben ſchien oder eng=
brüſtig
nach Luft rang. Das alles glückte mir ohne große An=
ſtrengung
ſchließlich, und damit erzielte ich auch ſtets ſtarken Er=
folg
beim Auftreten. Aber wenn ich ſprach dann fiel ich ab.
Meine Stimme blieb trocken und unbiegſam, ich konnte daran
modeln wie ich wollte. Als ich dann noch einſehen mußte, daß ich
ſtets nur ſcharfe, ausgeſprochene Charaktere zu ſpielen vermochte,
und das nur in kurzen Szenen, daß mir die große Konzentration

Seite 15

der Rollen abging ., da ging ich ſelber. Meine Bemühungen
waren aber wenigſtens nicht umſonſt.
Treiben Sie nicht auch Chemie?
Auch das, weil ich es für intereſſant hielt, ſagte Born=
gtäber
. Ich habe mich überhaupt in faſt allen Zweigen der
Wiſſenſchaft und Kunſt umgeſehen. Daß ich ſchließlich bei einem
Stande landete, der von manchen Leuten nicht einmal ſonder=
lich
ehrenhaft genannt und . . .. an meiner Wiege iſt es mir
nicht geſungen worden, Herr Rat. Oder doch . . ." ſetzte er
plötzlich finſter hinzu, vielleicht war es mir ſchon damals be=
ſtimmt
, einſt ſoviel als möglich von dem lichtſcheuen Geſindel zur
Strecke zu bringen!
Der Rat ſah prüfend den Doktor an. Sie ſprechen wie ein
Mann, der irgend etwas Schweres erlebte, lieber Doktor.
Nehmen Sie an, es wäre ſo, Herr Rat, aber fragen Sie
mich nicht weiter, bat der Doktor. Laſſen Sie es genug ſein,
daß ich bereit bin, mich vollſtändig jeder Sache zu widmen, die
ich übernehme.
Die beiden Männer reichten ſich die Hand.
Was weiter beſprochen wurde, waren Nebendinge ohne ſon=
derliches
Jutereſſe.
Ich ſpreche den Polizeirat Dibelius noch heute abend be=
merkte
der Rat beim Abſchied. Er wird Ihnen den Fall Arens=
berg
mit Vergnügen überlaſſen.
Doktor Borngräber verließ die im Weſten liegende vornehme
Wohnung des Regierungsrates und trat auf die Straße. Das
Wetter ſchlug langſam um, es wurde trübe. Schwerer Dunſt lag
über den Bäumen.
Die ſchlanke, hohe Geſtalt des Doktors, wie ſie im Zimmer
dem Rat gegenüber ſtand, ſchrumpfte beim Verlaſſen des Hauſes
ſofort zuſammen. Es war wieder der gebeugt gehende, in einem
nicht ganz paſſenden ſchwarzen Rock ſteckende Privatgelehrte Dok=
tor
Borngräber, der, die Ledermappe unter den Arm geklemmt,
den Kopf mit der goldenen Brille vorangeſchoben, über das Pfla=
ſter
ſchlurfte.
Am andern Morgen fand unter den Briefſchaften der Doktor
die folgende Mitteilung des Regierungsrates:
Nach ſoeben eingelaufener Konſularnachricht hat Graf Egon
v. Arensberg bereits vor acht Tagen die Heimreiſe angetreten. Der
junge Graf ſcheint ein abenteuerliches Leben hinter ſich zu haben,
kam vor mehreren Jahren nach Kapſtadt, verſchwand oft längere
Zeit und nahm zuletzt in der Schutztruppe Dienſt, wo er als ein=
facher
Reiter auf entlegenem Poſten ſtand, als ihn die Botſchaft
des deutſchen Notars über den Tod ſeines Vaters erreichte. Er
ſcheint mit dem letzteren ſeit Jahren nicht mehr in Verbindung
geſtanden zu haben, dagegen wußte der alte Graf vermutlich durch
den Notar genau um den jeweiligen Aufenthalt ſeines für ver=
ſchollen
gehaltenen Sohnes. Ich nehme an, daß Ihnen auch dieſe
Nachricht von einigem Nutzen ſein könnte, denn der junge Graf
dürfte ſchon in den nächſten vierzehn Tagen in Arensberg ein=
treffen
.
Doktor Borngräber machte ſich einige Notizen in ſein Tage=
buch‟
. Dann verbrannte er das erhaltene Schreiben, ſtand auf
und reckte ſich.
Ans Werk, ſagte er ruhig.
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3,64 Ztr. Kleie, 0I
0,17 Ztr. Rohhirſe,
mehl, 0,76 Ztr.
Trockenhefe, 0,13
Ztr. Mais, 1 3t1
Gerſtenſchrot, 1,10
0,35 Ztr. Taubei
Korn, 2,85 Ztr. Kn.
Muſchelkalt, 0,10 7 Im
Futterhaferflocken,
haferflocken.
Beſichtigung Niek
Kern, Rechtsanwal=
1 Fahrrad
z. verk. Mathilden=
platz
6, Hof lks. (*

Die aus der Li
Meyer reſtieren
Kiefer, Eich

Arldzie M0.
werden am Freil
1930, vormitte
dem Lagerplatz
Weiterſtä
in kleineren Pa
gegen Barzahlunt
Beſichtigung ka
den 4. Juni 1.