Darmstädter Tagblatt 1930


21. Mai 1930

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1 Haus. Poſbezugspreis
1 naliſch 2.25 Reſchemarf.
me von Anzeigen an
ufd Wemenmen. Nch
n Dumm inſolge höherer Gewalt
Lrſeher 1 zur Kürzung des
i0 Abbeſtellungen durch

rſchelnen vom 1. Mal
arl und 22 Pfennig.
Reſchsmark, durch die

für und. Poſtſcheckonio
1904.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 140
Mittwoch, den 21. Mai 1930.
193. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ede Verpſſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beltrelbung fäll jeder
Rabatt weg. Vanſkonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Natlonalbank.

Welegenheit. Warnung der Landesregierungen vor Anwendung des Calmekke=Verfahrens. Die im März dieſes Jahres noch einmal berlängerte Pacht=
ETAeſtand in Thüringen. Vor einer neuen Sperre der Polizeigelder für Thüringen?
für die Aufhebung der Sperre der Polizeigelder die Zuſicherung mon vielfach der Anſicht, daß dies das Gegebene ſei, da bis zum
Kuräcksfälle in Lübeck.
maßgebend war, daß Nationalſozialiſten nicht in die thüringiſche Jahre 1930 keine Sonderregelung verlangt iſt und nur die Aus=
Staatspolizei eingeſtellt worden ſeien. Wenn nunmehr die thürin= nahmezuſtände der erſten Nachkriegszeit eine Ergänzung der
giſche Regierung einen Angehörigen der Nationalſozialiſtiſchen
31 Häuglingsſterben inſolge des Partei in eine leitende Stellung der thüringiſchen Polizei berufe,
ſo würde dadurch eine völlig neue Lage geſchaffen.
Ote 3 en Schuhimpfungsverfahrens. die ihm, den Miniſter, veranlaſſen müſſe, nachzuprüfen,

Berlin, 20. Mai.
Mefitt i. e Tagesordnung des Haushaltsausſchuſſes
*site Reichsinnenminiſter Dr. Wirth, deſſen
Ziag ! Beratung ſtand, über die Unglücksfälle in
ſwvert ig des Calmetteſchen Schutzimpfungsver=
de
W ilung:
UrA
baus hen Vorkommniſſe in Lübeck haben mir
gegek umgehend einen beſonderen Bericht vom
ſtöa1 über die dortigen Vorgänge einzufordern.
ſicht Reichsgeſundheitsamtes hat der fachliche
Pleſund1 samts in Lübeck im November v. J. auf
ſrau ich und auch in anderen Ländern an hun=
von
llen geſammelten Erfahrungen empfohlen,
he 2fahren zur Schutzimpfung gegen Tuberk=
zur
iwendung zu bringen. Im Juli 1929 war
CiE te eine Kultur bezogen worden, die in
ſeiter, fung in vierwöchentlichen Zwiſchenräumen
parz die Weiterimpfung und die Herſtellung der
ſenu ngen war in Lübeck unter perſönlicher
des iofeſſors Dehske, Direktor des allgemeinen
eck, erfolgt. Vor der Ausgabe der Kul=
hue
1 gen hat nach Mitteilung des Geſundheits=
ifung
im Tierverſuch auf Unſchädlichkeit
Ki 1 izen ſind 246 Kinder geimpft worden. Am
wurk dem Geſundheitsamt Lübeck ein Todesfall
Mlun) unter den geimpften Säuglingen bekannt.
husey der Impfſtoffaufſchwemmungen eingeſtellt
eſiur eitsamt in Lübeck ſetzte am 14. Mai das
za3 von dem Sachverhalt in Kenntnis, und
un itſendung eines Sachverſtändigen, die in
Pr ſors Dr. Ludwig Lange alsbald erfolgte.
dig kamen zu dem Ergebnis, daß die Todes=
utſcher
1 ) auch die Erkrankungen durch eine durch
umne cedt1 Tuberkuloſe verurſacht ſind. Bis zum
C ankungen unter den geimpften Säuglingen
SS inge ſind an generaliſierter Tuberkuloſe
Eäu 4 g an einer anderen bakteriellen Infektion,
nte. Falle konnte außerdem eine Darmtuber=
w
n. Soeben trifft die Nachricht ein, daß
dds jetzt 14 beträgt. Die Möglichkeit weiterer
unte in zuletzt geimpften Säuglingen iſt leider
oſſer1nd einzelne der Erkrankungen ſind noch
Weß auch ſie noch zu einem tödlichen Ende

DSf es zurückzuführen iſt, daß im Gegenſatz
gen sherigen Erfahrungen die Impfſtoffauf=
1 eerend wirkten, bedarf noch weiterer Klä=
erſuchungen
, die ſich über einen längeren
denl1 id hierüber im Gange. Falls Verfehlun=
ſ
werden die verantwortlichen Perſonen im
Aenſchaft gezogen werden. Ich habe ſofort
indesregierungen ein Rund=
von
der Anwendung des Cal=
118 ganz allgemein abzuſehen,
lri glarſtellung erfolgt iſt. Schon
Reichsminiſterium des Innern in der
en2 Zurückhaltung empfohlen. Der Reichs=
ht
ſchon damals auf den Standpunkt geſtellt,
9Arre experimentelle Prüfungen aller neuren
ſch 2pfung empfohlenen Methoden notwendig
jahren, bei denen lebende Tuberkelbazillen
Menſchen in größerem Umfange erprobt
B1Skreit mit Thüringen.
Dr2 über den Haushalt des Innenminiſteriums
urst der Streit mit Thüringen. Der
9 che Abgeordnete Sollmann ver=
igs
iskunft vom Miniſter und erklärte man
Dnuich en, daß die Reichsautorität in Thüringen
DSé erlitten habe. Der Redner legte einen
der Reichsregierung die Vorlegung eines
ichsreform verlangt.
ionale Abgeordnete Berndt trat
hlhelmverbots und anderer Organiſationen
Frage erklärte er, daß die Deutſchnatio=
Atten, für die Nationalſozialiſten eine Lanze
nach der Reichsverfaſſung auch
ten Beamte werden könnten. In
eit hielt er einen Unterſuchungsausſchuß
Innenminiſter müſſe für den entſtandenen
öpflichtig gemacht werden.
* T N. Wirkh über den Briefwechſel
mit Thüringen.
* Dr. Wirth gab dann den Wortlaut ſeines
wer an den Vorſitzenden des thüringiſchen
ESiniſter Baum, gerichtet hat. Zur Zeit der
212 lag der Beſchluß des thüringiſchen Ka=
Uung der Polizeidirektorenpoſten noch nicht
er weiſt in ſeinem Briefe darauf hin, daß

ob er bei ſeiner Stellungnahme hinſichtlich der
Aufhebung der Sperre der Polizeikoſten noch
in ſeinem Briefe, daß ein Beamter ſich zu einer ſtaats= tar und deſſen Betriebsunkoſten heute mit denjenigen der Vor=
dieſem
Sinne betätigen dürfe. Der Miniſter wies alſo eine ſondergeſetzliche Regelung. An einer Verlän=
weiter
auf die neuen thüringiſchen Schulgebete hin, in denen nicht gerung der Pachtſchutzordnung iſt ihnen nicht gelegen, weil dieſe
ohne Grund eine betont parteipolitiſche Tendenz erblickt werde.
Die Betonung politiſcher Dinge in dieſen Gebeten werfe von ſelbſt
die Frage nach der Verfaſſungsmäßigkeit auf. Reichsinnenminiſter ſchriſten bringt. Die Reichsregierung hat ſich den Erwägungen
Dr. Wirth fügt nach Verleſung des Briefes hinzu, daß er ab=
ſchließend
zu der Angelegenheit ſolange keine Stellung nehmen
könne als eine Antwort von Staatsminiſter Baum noch nicht ein=
getroffen
ſei.
In ſeinen weiteren Ausführungen über die Thüringer
ſcharfe Unterſchiede zwiſchen den verſchiedenen Streitpunkten mache.
Die Frage des thüringiſchen Ermächtigungsge=
ſetzesſeidem
Reichsgericht vorgelegt. Der 2. Streit=
fall
ſei die Angelegenheit der von Miniſter Frick empfohlenen
Schulgebete. Es müſſe geprüft werden, ob dieſe Gebete mit
der Weimarer Verfaſſung in Einklang ſtehen. Er müſſe das leider
beſtreiten. In einigen dieſer Gebete ſei zweifellos Sinn, Geiſt und
auch der Buchſtabe der Weimarer Verfaſſung gröblich verletzt. Dem
thüringiſchen Miniſterium ſei die Möglichkeit gegeben, zu dieſem
ſeinem Standpunkt Stellung zu nehmen. Nötigenfalls ſei es für
ihn, den Miniſter, eine Selbſtverſtändlichkeit, dieſen Vorgang auch
vor das Reichsgericht zu bringen. Der 3. ſei die Frage des
Eintritts von Nationalſozialiſten in die Beam=
tenſchaft
. Der Miniſter betonte, daß Staatsminiſter Baum
bei ſeinem erſten Beſuch in Berlin ausdrücklich und klar und deut=
lich
von den Aeußerungen des Miniſters Frick abgerückt ſei. Da=
durch
ſei für ihn die Möglichkeit gegeben worden, mit der thürin=
giſchen
Staatsregierung in Beſprechungen über die Streitfälle ein=
zutreten
. Die Ausführungen des Miniſters Baum ſeien derart
geweſen, daß er annehmen konnte, die ſpäter von Dr. Frick vor=
geſehenen
Kandidaten für die Polizeidirektorenſtellen würden nicht
durchdringen.
Stahlhelm-Verbok und Wahlreform.
ſprach Reichsinnenminiſter Dr. Wirth das Stahlhelmverbot. Der
Miniſter beſtätigte, daß die letzte Regierung und der frühere
Reichskanzler Müller bereits in Erwägungen über die Auf=
hebung
des Stahlhelmverbotes eingetreten ſeien. Durch das Ver=
halten
des Stahlhelms hätten ſich die Dinge inzwiſchen aber ver=
ändert
. Es kann ſehr notwendig werden, daß überhaupt die Frage
prüfung unterzogen werden muß. Unſere Aufgabe im Deutſchen
lichkeit, wenn Parteigruppen in Uniform und mit Abzeichen gleich=
ſam
bewaffnete Gruppen einen Staat im Staate ſelbſt bilden.
Zum Schluß erörterte der Miniſter die Frage der Wahlreform, Wertſteigerung durch die Anlage zu rechnen, ausdrücklich nicht
für die nach ſeiner Auffaſſung die Zeit gekommen ſei. Mit Nach=
druck
betonte er, daß er ein Todfeind der Liſtenwahlen ſei. Durch
dieſen mechaniſchen Apparat werde das Parlament unſerem Volk
entfremdet. Das erſte Ziel müſſe ſein, die Wahlkreiſe zu ver=
kleinern
.
Eingang der Antwort des Staatsminiſters Baum vorbehalte, in
geſtellten Grundſätze für Reichszuſchüſſe an die Landespolizeiver=
waltungen
in der jetzigen Form überhaupt für das Reich noch
Haushalts fortgeſetzt.
der Reichstag gegen die geplanke Tariferhöhung.
Am Donnerstag wurde im Reichstag die Beratung des Ver=
kehrsetats
abgeſchloſſen. Einige Ueberraſchung löſte die An=
nahme
eines Antrages aus, wonach die von der
höhung zu ſtreichen ſei. Man wird nun abzuwarten haben,
wie ſich die Reichsregierung dazu ſtellen wird. Am Montag hatte
eine Beſchränkung der Beförderungsſteuer auf einen beſtimmten
überhört worden. Tatſächlich hat das Kabinett ſich darauf geeinigt,
ſtimmten Betrag nicht mehr überſchreiten ſoll.
ſind noch im Gange.
trauensantrag gegen den Reichsjuſtizminiſter
wurde gegen die Antragſteller abgelehnt.
Um 20 Uhr vertagte ſich das Haus auf Mittwoch, 15 Uhr. Auf
der Tagesordnung ſteht der Wehretat.

Um das Landpachtgeſek.
Von
G. Buetz, Deſſau.
ſchutzordnung wird mit dem 31. September 1931 ihre Wirkſam=
keit
verlieren. In dieſem Falle würden die Beſtimmungen er=
neut
in Rechtsgeltung treten, die innerhalb des büngerlichen
Rechtes gegeben ſind. In den Kreiſen der Verpächter iſt
Pachtbeſtimmungen des bürgerlichen Rechtes notwendig werden
ließen. Die Pächter ſind anderer Meinung. Sie weiſen darauf
hin, daß ſich wohl für den Verpächter die Lage nicht erheblich
änderte, weil ſowohl Grund und Boden wie Gebäudewert weſent=
liche
Unterſchiede gegenüber der Vorkriegszeit nicht aufweiſen.
weiterverbleiben könne. Grundſätzlich erklärt Dr. Wirth Anders aber geſtalte ſich die Lage des Pächters, deſſen Inven=
feindlichen
Partei bekennen, aber ſich nicht in kriegszeit nicht mehr zu vergleichen ſind. Die Pächter verlangen
innerhalb des Rahmens der allgemeinen Pachtvorſchriften nur
für beſonders kraſſe Fälle eine Erweiterung der beſtehenden Vor=
der
Pächter nicht verſchloſſen und hat ebenfalls anerkannt, daß
den Pachtverhältniſſen heute anders Rechnung getragen werden
muß, als dies bei der 1900 feſtgelegten Normierung der Fall
war. Die Reichsregierung hat daher einen Entwurf ausgearbei=
tet
, der zurzeit dem Reichswirtſchaftsrat vorliegt.
Der Entwurf bringt einen ſtärkeren Schutz für den Pächter
Streitfragen erklärte Reichsinnenminiſter Dr. Wirth, daß er in Rückſicht auf das erweiterte geldliche Riſiko, das der Pächten
jetzt auf ſich zu nehmen hat. Ein großer Teil der Beſtimmungen
iſt als unabdingbar erklärt, kann alſo nicht mehr wie nach der
Oronung des B.GB. auf dem Wege des Vertrages geändert
werden. Man hat die Heranziehung der Unabdingbarkeit damit
gerechtfertigt, daß man den Pächter als den ſchwächeren Rechts=
kontrahenten
anerkannte, der eines Schutzes bedarf. Die Verpächter
nun verweiſen darauf, daß der ſchwächere Kontrahent heute viel=
fach
der Verpächter iſt, weil die Zahl der Pachtwilligen heute
gering ſei, ſo daß mehr Angebot denn Nachfrage beſteht. Außer
der Unabdingbarkeit iſt die Schutzrückſicht, die man dem Pächter
zubilligen will, auch inſofern anerkannt, als nunmehr die Schrift=
lichkeit
des Pachtvertrages gegeben iſt. Im Vertrag muß ſowohl
der Geldwert der von dem Pächter durch den Pachtzins über=
nommenen
Leiſtungen wie auch diejenigen Leiſtungen angegeben
werden, die nicht geldlicher Art ſind. Stellt eine der Parteien
einen diesbezüglichen Antrag, muß auch eine Beſchreibung der
Gebäude und der Beſtellungsflächen gegeben werden. Einſchnei=
dend
für den Verpächter iſt die Maßnahme, daß der Pächter not=
wendige
Meliorationsarbeiten auch gegen den Willen des Ver=
pächters
vornehmen kann, und daß bei der Pachtbeendigung der
Verpächter an den ausſcheidenden Pächter eine Entſchädigung
für die Meliorationen in der Höhe zu zahlen hat, um die der
Beſitz durch die Meliorationen im Werte geſteigert iſt. Die
Meliorationsarbeiten können auch dann vorgenommen werden,
Im Anſchluß an die Erörterung der Thüringer Fragen be= wenn hierdurch über die Pachtzeit hinauslaufend die Bewirt=
ſchaftung
des Pachtlandes ſich verändert. Es kann nun aller=
dings
der Pächter nicht nach eigenem Gutdünken entſcheiden, ob
die Meliorationen gerechtfertigt und notwendig ſind. Kann der
Pächter hierfür die Zuſtimmung des Verpächters nicht erlangen,
dann kann der Pächter bei dem zuſtändigen Amtsgericht die ver=
ſagte
Zuſtimmung, durch Entſcheidung dieſer Behörde erſetzen
eines Verbots ich ſchließe keinen aus bei der gegenwärtigen laſſen. Schwierig wird die Berechnung der eingetretenen Wert=
Lage der politiſchen Leidenſchaften in Deutſchland einer Nach= ſteigerung durch die Meliorationen ſein, denn die Wertſteigerung
wird ſich aus einem Zuſammenwirken vieler Umſtände: richtige
Reich, den Staatsbürger zu ſchützen, wird ſchließlich zur Unmög= Bewirtſchaftung, Ausnutzung der Marktlage, beſſere Düngung
uſw. ergeben. Es iſt aber bei der Zuſchußzahlung zu den Melio=
rationsarbeiten
bei Abſchluß des Pachtverhältniſſes nur die
jene durch die beſſere Düngerverwendung oder ſonſtige Leiſtung.
Hinſichtlich der Löſung des Pachtertrages iſt beſtimmt, daß
eine Kündigung auch dann einzutreten hat, wenn die Pacht auf
Zeit abgeſchloſſen war. Je nach der Größe der Wirtſchaftsfläche
iſt die Kündigungsftiſt zu bemeſſen. Auch hier wird der Pächtes
Reichsinnenminiſter Dr. Wirth erklärte noch, daß er ſich nach durch die Verlängerung der Kündigungsfriſt geſichert. Als All=
gemeinregelung
gilt, daß die Kündigungsfriſt bei Landgütern
Beratungen mit den Ländern zu prüfen, ob die ſeinerzeit auf= und Dauerkulturen zwei Jahre betragen muß; ſonſt beträgt die
Friſt ein Jahr; wenn es ſich um eine Bodenfläche von mindeſtens
100 Hektar handelt und der Pachtvertrag auf 18 Jahre hinaus
möglich ſind. In einer Abendſitzung wurde die Beratung des abgeſchloſſen iſt, dann iſt die Kündigungsfriſt uneingeſchränkt.
Andernfalls kann die Kündigung nur beim Vorliegen wichtiger
Gründe erfolgen; dieſe ſind im Entwurf formuliert. Bei Grund=
ſtücken
über 20 Hektar iſt die Kündigung dann unbeſchränkt, wenn
der Verpächter dem Pächter zum Zwecke der Entſchädigung, die
er durch den Wechſel erleidet, eine Summe zur Auszahlung
bringt, die dem Pachtzins eines Jahres entſpricht.
Unter gewiſſen Vorausſetzungen iſt die Abtretung der Päch=
Reichsbahnverwaltung beſchloſſene Tarifer= terrechte und der aus dem Pachtvertroge ſich ergebenden Ver=
pflichtungen
auch dann ſtatthaft, wenn der Verpächter zu einer
Zulaſſung nicht geneigt iſt; in dieſem Falle iſt die nicht zu er=
übrigens
der Reichsverkehrsminiſter mitgeteilt, daß das Kabinett bringende Zuſtimmung des Verpächters durch das zuſtändige
Amtsgericht zu erſetzen. Zur Sicherung der Rechte des Verpäch=
Satz beſchloſſen habe. Seine Bemerkung war aber vollkommen ters wird das dem Verpächter zuſtehende Pfandrecht an den
daß die Beförderungsſteuer in Zukunft einen be= eingebrachten Sachen des Pächters alſo dem Inventar, aufrecht=
erhalten
, desgleichen dasjenige am Bodenertrag. Eine Ein=
Die Grenze wird aber nicht beſtimmt werden. Auch Erwägungen, ſchränkung iſt aber inſoweit gegeben, als für die Sicherung künf=
der
Reichsbahn einen Teil der Beförderungsſteuer zu überlaſſen, tiger Entſchädigungsforderungen und für jene noch nicht fälliger
Pachtzahlungen nur die Sicherungen ſtatthaft ſind, die ſich aus
dem Vermieterpfandrecht nach den Beſtimmungen des bürger=
Mit der Annahme des Haushalts in der Ausſchußfaſſung war, lichen Rechtes ergeben. Dem Pächter wird das Recht eingeräumt,
der Verkehrsetat erledigt. Die dann vorgenommenen Abſtim= außer dem ihm zuſtehenden Pfandrecht an dem vom Verpächter
mungen zum Juſtizetat ergaben die Annahme dieſes Etats nach übernommenen Inventar eine Sicherungshypothek auf das Pacht=
den
Ausſchußvorſchlägen. Der kommuniſtiſche Miß= grundſtück eintragen zu laſſen, wenn ihm eine Forderung aus
ſeinem Pachtverhältnis enrſteht. Auch hier hat man die Rechts=
ſtellung
des Pächters zu beſſern geſucht.
Für Kleinpächter iſt die Beſtimmung aus der Pachtſchutz=
ordnung
übernommen worden, auf Grund derer das Amtäge=

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Seite 2

Mittwoch, den 21. Mai 1930

richt für die Feſtſetzung der Bedingungen des Pachtvertrages
dann maßgeblich wird, wenn es ſich um ein Pachtland unter
20 Hektar handelt, das im Wege der Zwangsverſteigerung ver=
pachtet
werden ſoll.
Die Wirkſamkeit der neuen Beſtimmungen iſt nur bei Pach=
tungen
unter 10 Hektar nicht geſtundet, in allen anderen Fällen
ſoll die Wirkſamkeit 3 Jahre nach dem Ablaufe des Pachtjahres
eintreten, in dem das Geſetz verkündet wurde. Es ſteht den
Parteien frei, in der Zwiſchenzeit eine anderweitige Regelung
der Beſtimmungen des laufenden Pachtvertrages unter Berück=
ſichtigung
der neuen Beſtimmungen zu treffen. Ein Vorgang,
der oft an den beſtehenden Formen des Pachtvertrages ſcheitern
dürfte. Für Pächter und Verpächter dürften die Regelungen
dieſes Entwurfes mancherlei Angriffspunkte bieten, vor allem
werden die Verpächter dem Entwurf ablehnend gegenüberſtehen.
Das Difziplingrurkeil gegen Böß.
Berlius Oberbürgermeiſter aus dem Dienſt enklaſſen.
Berlin, 20. Mai.
Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt berichtet: In der
Diſziplinarſache gegen den Oberbürgermeiſter Böß fand am
Dienstag, den 20. Mai d. J., unter dem Vorſitz des Präſidenten
folgendes Urteil:
Der Angeſchuldigte hat die Pflichten verletzt, die ihm ſein
Amt auferlegte und ſich durch ſein Verhalten in und außer dem
Amte der Achtung, des Anſehens und des Vertrauens, die ſein
Beruf erfordern, unwürdig gezeigt. Er wird deshalb mit Dienſt=
entlaſſung
beſtraft. Dem Angeſchuldigten wird auf Lebenszeit
zwei Drittel des ihm reglementsmäßig zuſtehenden Penſions=
betrages
als Unterſtützung gewährt. Die baren Auslagen des ſünfzigfach überzeichnet.
Verfahrens fallen dem Angeſchuldigten zur Laſt.
Der Angeſchuldigte hat ſofort gegen das Urteil
Berufung eingelegt.
* Der Bezirksausſchuß Berlin hat als Diſziplinarkammer der
erſten Inſtanz am Dienstag über den Oberbürgermeiſter Böß zu
Gericht geſeſſen und ihn mit Dienſtentlaſſung beſtraft. Damit
iſt an ſich die Dienſtentlaſſung ohne irgendwelche Vergütung ver=
bunden
. Der Bezirksausſchuß hat aber dem Oberbürgermeiſter
noch eine Rente in Höhe von zwei Dritteln ſeiner Penſion zuge=
ſprochen
, immerhin noch rund 15 000 RM. Darin liegt eine
gewiſſe Unlogik, die vielleicht erſt erklärlich wird, wenn die Be=
gründung
des Urteils vorliegt. Bis dahin muß die Strafe durch ſei zwar nicht genannt, aber ſämtliche Angaben ſeien ſo deutlich,
ihre Schärfe überraſchen, denn, was der Oeffentlichkeit bisher
bekannt war, reicht eigentlich zu einer Dienſtentlaſſung nicht aus.
Die Pelzgeſchichte, die als einzig greifbarer Tatbeſtand übrig= behauptet wurde, Dſchiang=Kaiſcheck habe Giftgas in Deutſchland
blieb, verdiente allerdings ſchärfſten Tadel, aber doch kaum eine beſtellt, ſind die deutſchen Behörden der Sache genau nachgegan=
ſachen
vorgelegen haben, die der Oeffentlichkeit unbekannt waren, ihnen von derartigen Beſtellungen etwas bekannt geworden ſei.
bürgermeiſter insbeſondere vorgeworfen hat, daß er es an keine Fabrik Giftgas in ſolchen Mengen herſtelle, daß ſie für die
geſchäfte habe fehlen laſſen und namentlich, daß er auf Fabriken lediglich ſoviel Giftgas hergeſtellt, wie man für Experi=
Schalldach nicht gehört hat, der der Leiter des Anſchaffungsamtes es ſei ausgeſchloſſen, daß bei den Vorſichtsmaßnahmen, die bei
war und Böß auf die Unregelmäßigkeiten aufmerkſam gemacht der Verſendung von Giftgas getroffen werden müßten, etwa
hatte, die ſpäter zu dem ganzen Sklarekſkandal führten. Gegen ſolche Transporte abgegangen ſein könnten, ohne daß die Hafen=
das
Urteil hat der Oberbürgermeiſter, wie bereits gemeldet, ſofort behörden darüber unterrichtet geweſch wären. Wenn jetzt wieder
Berufung eingelegt. Herr Böß muß nun die Folgen ſeiner Hand= die Behauptung verbreitet wird, Dentſchland ſei der Lieferant des
lungen tragen. Hoffentlich lernen jetzt die Leute, die auch bei der Giftgaſes, ſo muß man ſich zunächſt vor Augen halten, daß dieſe
Wahl des neuen Oberbürgermeiſters zu beſtimmen haben, aus Behauptung aus dem Auslande ſtammt. Die Angaben, die der
dieſer wirklich teuren Lehre, daß man an der Spitze der größten Berichterſtatter des Blattes über den Urſprung des Giftgaſes in
waltung in Ordnung bringen und halten kann, und daß es nicht noch ſehr wenig haltbare Vorausſetzungen zu haben. Die Be=
ſo
ſehr auf politiſche Tüchtigkeit ankommt, ſondern in erſter Linie richte über das Giftgas, das Oſchiang=Kaiſcheck beſtellt habe,
auf die fachliche Qualität.

Deutſcher Giſtgastransport nach China eine Meldung, nach der nach China verſchifft werden ſolle. Wang=Tſching=wei hat mit
es der Pekinger Regierung gelungen ſei, einen großen Giftgas= keinem Wort den Vorwurf erhoben, daß die Giftgaſe in Deutſch=
transport
abzufangen, der für General Dſchiang=Kaiſcheck be= land hergeſtellt worden ſeien. Wenn ſolche Behauptungen in
ſtimmt geweſen ſei. Der Völkerbund ſei bereits über dieſe Tat= einer deutſchen Zeitung in ſolch aufgemachter Form erſcheinen,
ſache unterrichtet worden. Zu der Meldung bemerkt der Ber= ſo iſt das ſehr bedenklich, weil unſere Stellung im Fernen Oſten
liner Berichterſtatter des Blattes, der Abſender des Giftgaſes, dadurch unbedingt ſchwer geſchädigt wird.

Pſychoanalyſe und Welkanfchanung.
Von Erſt von AſterF).
den Sinn des Menſchendaſeins und an die Realität ſeiner Werte Weltanſchauung, des Weltbilds auf, in dem wir leben. Das
glaubt, auch der Naturalismus und Skeptizismus, die dieſen bedeutet natürlich nicht, daß eine Weltanſchauung wie ein neu=
Erfindungen halten, ſind Weltanſchauungen. Auch ſie bieten Symptome ſind Dinge, an denen ein innerer Zwang uns feſtzuhal=
Lebensmöglichkeiten, Stütze und Halt für das ſchwankende Selbſt=
gefühl
, Schutz gegen ſeeliſche Not. Der echte, geborene Skeptiker Die Analyſe läßt uns die Gründe durchſchauen, aus denen wir
immer wieder durch ſeinen Zweifel zu untergraben, daß hinter uns dagegen zu entſcheiden. Auch die tiefſten Gründe, aus denen
jedem Ja, das ſein Bewußtſein ſpricht, ſchon das Nein im Unbe= unſere Natur, ſo wie ſie nun einmal iſt und geworden iſt, einer
wußten lauert. Wer mit der Pſychoanalyſe vertraut iſt, ahnt, beſtimmten Weltanſchauung zuneigt, zeigt uns die Analyſe auf,
Verſuchen zuſammenhängt, mit dem ſeruellen Problem fertig zu unſere Natur und unſere Entwicklung uns beſtimmt hat, wenn
werden. Kann aber ein Menſch keinen feſten Boden finden, auf, auch vielleicht mit einem größeren Maß innerer Freiheit und mit
dem er ſteht, ſo bleibt ihm ſchließlich nichts anderes übrig als
der Verſuch, auf ſchwankendem Grunde feſt zu ſtehen, ſeine eigene
innere Zwieſpältigkeit als etwas Unvermeidliches, im Weſen der
Dinge Begründetes anzuſehen. Nicht er iſt unſicher und dem
Zweifel hingegeben, ſondern die Dinge ſind zweifelhaft und die
Welt iſt unſicher: damit iſt der ſeſte Standpunkt der Welt gegen=
über
zurückgewonnen, und die innere Einſtimmigkeit mit ſich Richard Wilhelm, am 11. Mai, fand am folgenden Tag eine
ſelbſt hergeſtellt, der Zweifel des Skeptikers hat das innerlich gemeinſame Sitzung des Kuratoriums und des Vorſtandes des
Quälende und Niederdrückende verloren. Aehnlich ſteht es mit Ching=Inſtituts und die jährliche Mitgliederverſammlung ſtatt.
jenem Naturalismus, der den Menſchen in einer von rein mecha= Einmütig kam bei dieſer Sitzung, an der auch der Vertreter des
niſchen Geſetzen beherrſchten Natur verſchwinden läßt und im Auswärtigen Amtes, Botſchaftsrat Freiherr von Schoen, der
Menſchen ſelbſt das nur Tieriſche, die partie honteuse dieſer Vertreter des Oſtaſiatiſchen Vereins, Dr. Mohr, der Vertreter des
Natur betont. Ein leidenſchaſtlich trotziger und auch wieder in Verbands für den fernen Oſten, Dr. Linde, teilnahmen, die An=
ſeiner
Art ängſtlicher Wahrheitsſinn, eine ſtarke Abneigung gegen ſicht und der Wille zum Ausdruck, daß die Schöpfung Richard
alle Form des Selbſtbetrugs, der Illuſion, eine Angſt vor Ent= Wilhelms unbedingt erhalten bleiben müſſe. Das Ching=Inſtitut
täuſchungen pflegt hinter ſolchem fanatiſchen Naturalismus ſich hat ſich durch ſeine wiſſenſchaftliche Arbeit, durch die Herausgabe
zu verbergen. Man flüchtet in die Illuſionsloſigkeit, um der der Sinica durch den in mannigfachen Kanälen verlaufenen
Möglichkeit der Enttäuſchung im voraus zu entgehen, und ſchöpft Austauſch zwiſchen Ching und Deutſchland u. a. auch durch die
aus dem Bewußtſein der Illuſionsüberwindung das Gefühl der Verbindung mit den in Deutſchland weilenden chineſiſchen Stu=
Stärke, Freilich fehlt dem Naturaliſten, dem Feinde der Ideale, denten ein ſolches Anſehen auch in China ſelbſt erworben (ein
ſelten auch eine aus der Kindheit ſtammende Feindſchaft gegen beſonderer Ausdruck dafür iſt die kürzlich erfolgte Stiftung der
die Autoritäten, die einſtmals die Träger dieſer Ideale für ihn Chineſiſchen Regierung für eine Richard=Wilhelm=Profeſſutr), daß
waren. Das führt auf ein weiteres; der innige, kindliche Glaube es geradezu als eine Schädigung der allgemeinen deutſch= chineſi=
an
den Vater im Himmel, das ſehnſüchtige Bedürfnis, ihm das

Vom Tage.

In der Reihe der wiſſenſchaftlichen Jahresbände des Volksver=
bandes
der Bücherfreunde, Wegweiſer=Verlag G. m. b. H. Berlin= Char=
lottenburg
2. erſcheint demnächſt ein hochintereſſantes Werk, das das
bedeutungsvolle Arbeitsgebiet der Pſychoanalyſe ein=
weite
und
Ernſt von Aſter. Die Pſhchoanalyſe‟
gehend
(895 Seiten i Halbleder gebunden 2,90 RM.). Dieſem klar und leicht
verſtändlich geſchriebenen Werk iſt vorſtehender Abſchnitt entnommen.

Die Arbeiten zum Abbruch der Trierer Zeppelinhalle,
die geſtern beginnen ſollten, ſind nicht in Angriff genommen
worden.
Der Reichsparteiausſchuß der Deutſchen Demo=
kratiſchen
Partei tritt am kommenden Sonntag in Halle a. S.
zu einer Sitzung zuſammen, in der die künftige politiſche Haltung der
Partei feſtgelegt werden ſoll.
Das ſächſiſche Geſamtminiſterium hat beſchloſſen, als Tag für die
Wahl des neuen Sächſiſchen Landtags den 22. Juni zu
beſtimmen. Die Wahlvorſchläge der Parteien müſſen infolgedeſſen bis
zum 5. Juni eingereicht ſein.
Der Oberpräſident der Provinz Brandenburg hat das Diſzipli=
narverfahren
gegen den Grundſtücksdezernenten der
Stadt Berlin, Stadtrat Katz, eröffnet, da die Vorunter=
ſuchung
den Verdacht diſziplinariſch zu ahnender Vergehen nicht beſei=
tigt
hat.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schober
hat die Heimwehrführer Dr. Steidle, Dr. Pfriemer und
Starhemberg, Stabsleiter Rauter, Major Pabſt und Landesführer
Raab empfangen, um mit ihnen die von ihm geplanten Ent=
waffnungsvorlagen
zu beſprechen.
Der Führer der deutſchen Minderheiten in
Bangs und ehemalige Skuptſchina=Abgeordnete Rechtsanwalt
Dr. Wilhelm Nenner iſt aufgrund des Geſetzes zum Schutz des
Staats am Dienstag in Groß=Betſchkerek (Südſlawien) verhaf=
tet
worden.
Der ſüdſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch hat den
Nooshak die mündliche Verhandlung ſtatt. Das Gericht fällte tſchechoſlowakiſchen Außenminiſter Beneſch erſucht, das Memo=
randum
Briands aufdie Tagesordnung der näch=
ſten
Konferenz der Kleinen Entente zu ſtellen.
Die Ausſaatſchwierigkeiten in der Sowjet=
union
nehmen zu. Gegenüber dem veranſchlagten Soll ſind bis
zum 15. Mai nur 65,3 v. H. der geſamten Fläche beſtellt worden.
Der franzöſiſche Anteil an den Aktien der
B. J. 3., 16 000 Stück lag geſtern von 9 Uhr vormittags bis 12
Uhr mittags bei der Bank von Frankreich zur Zeichnung auf. Nach
den erſten Schätzungen wurde die Emiſſion einhundert= Die Teilnehmer der europäiſchen Union ſollen E
Der Staatsſekretär für Indien, Wedgewood Benn, teilte im
Unterhaus mit, daß ſeit der Einführung der Preſſe=
zenſur
in Indien 40 indiſche Zeitungen und 17
Wochenzeitſchriften ihr Erſcheinen eingeſtellt
hätten.
Der Polizeipräſident von New York Whalen.
der ſchon ſeit längerer Zeit in das Privatleben zurückzukehren und
ſich ſeiner früheren Tätigkeit als Leiter eines Handelsunterneh=
mens
zu widmen wünſchte, hat ſein Rücktrittsgeſuch
eingereicht. Whalen war im Dezember 1928 vom Bürger= Außenpolitik abſeits ſteht. Das verminder
meiſter Walker zum Polizeipräſidenten von New York ernannt
worden.

daß man merke, daß es ſich um Deutſchland handele.
Hierzu erfahren wir von unterrichteter Seite: Als im Februar
ſolche Verurteilung. Man muß alſo ſchon annehmen, daß Tat= gen und haben alle in Betracht kommenden Stellen gefragt, ob
Aus Privatkreiſen wird jetzt bekannt, daß man dem Ober= Von allen Seiten wurde aber geantwortet, daß in Deutſchland
einer genügenden Kontrolle der Stadtbank= Ausfuhr in Betracht kommen. Es werde in deutſchen chemiſchen
die Warnungen des inzwiſchen verſtorbenen Obermagiſtratrates mente brauche. Sämtliche Hafenbehörden antworteten außerdem,
Gemeinde des Reiches einen Mann haben muß, der die Ver= Deutſchland in Anſpruch zu nehmen glaubt, ſcheinen aber dazu
ſtammten aus chineſiſchen Blättern, die ſie ſchon vor langer Zeit
beröffentlicht haben. Sie gehen zurück auf Behauptungen des
bekannten Truppenführers der Nordregierung, Wang=Tſching=wei,
Keine deufſchen Giſtaaskransporke nach Ching. der ſeinerzeit geäußert hatte, Dſchiang=Kaiſcheck habe eine große
Ein Berliner Blatt bringt unter der großen Ueberſchrift Menge Giftgas in Europa beſtellt, die über Franzöſiſch=Indochina

Herz ausſchütten zu können und ſich nach demütiger Buße wieder
in Gnaden von ihm aufnehmen zu laſſen, iſt ein Erbteil der Kind= Dargelegten gipfelten. Es iſt ſehr zu hoffen,
heit, ein Suchen nach dem, was das Kind einſt beſaß oder in der der Neubeſetzung bzw. Neugründung des
Phantaſie erſehnte. Aber auch die Gottesleugnung entpuppt ſich ſtuhles, an der Univerſität Frankfurt bald
als ein ſolches Erbteil, als Kampf gegen den Vater, auch in dieſer
Nicht nur der Idealismus, der in irgendeiner Form an Geſtalt. Stets deckt uns die Analyſe ſolche Hintergründe unſerer
Sinn leugnen oder bezweifeln und dieſe Werte für menſchliche rotiſches Symptom durch die Analyſe verſchwände. Neurotiſche
ten nötigt, obgleich unſer bewußtes Wollen ſich gegen ſie wehrt.
fühlt, daß er in keinem Glauben, insbeſondere keinem Glauben unbewußt an ihnen feſthalten, und hebt damit den Kampf für zu einer Reihe von kurzen Werken, die unter
an ingendeine Zukunft feſt verharren kann, ohne dieſen Glauben und gegen das Symptom ins Bewußtſein, gibt uns die Freiheit, ſchaftsmuſik zunächſt für Sing= und Juſt
daß dieſer unvermeidliche Zweifel mit einem ins Intellektuelle, aber ſie ſtellt dieſen Gründen noch keine Gegengründe gegenüber. Künſtler geſchrieben, wollen ſie der Muſitpfle!
übertragenen Schuldbewußtſein und mit mißglückten kindlichen Wir werden fortfahren, dieſer Weltanſicht zuzuneigen, zu der lage geben, Ausübende und Zuhörende zu
vollerem Bewußtſein deſſen, was wir tun.

Ghing Znſitut.

Im Anſchluß an die Gedächtnisfeier der Univerſität für
ſchen Beziehungen betrachtet werden müßte, falls die Arbeit des
Ching=Inſtituts nicht erhalten bliebe. In Würdigung dieſer
Sachlage hat auch der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt
und Volksbildung ſeine Zuſtimmung dazu erteilt, Profeſſor
Schüler vom Seminar für Orientaliſche Sprachen für ein halbes
Jahr zu beurlauben, damit er ſtellvertretend die Leitung des
Ching=Inſtituts übernehme. Profeſſor Schüler ſtellte ſich in der
auf jene Sitzung folgenden Verſammlung den Mitgliedern des

* Die Vereinheitlichung eu
Briands Verſuch von Paris aus
Von unſerem A=Korreſpond
An dem gleichen Tag, an dem die interna
eigentliche Funktion beginnt, wurde Briands 9
die Organiſierung der europäiſchen Union au
Mächte übergeben. Aus der Umgebung des fr
miniſters verlautet, daß dieſe Geſte das wicht
Kriegsende darſtellt. Die erſte Aufnahme in d
dementſprechend. Es gab in den letzten Jahr
flation an Verſuchen, den Frieden zu organiſier
ihre Begeiſterungsfähigkeit eingebüßt haben.
leicht nicht viel zu bedeuten.
Was in der Initiative Briands am meiſte
Umſtand, daß er die politiſche Organi
pas vor die wirtſchaftliche ſtellt.
folgerichtig. Denn man hat beobachten können,
den Kräfte der Wirtſchaft ebenſoſehr der Zerſet
bau dienen können. Sie ſind unberechenbar, de
nur von gegebenen Tatſachen, ſondern auch vo
der Technik ab. Es iſt zweifellos ein groß
Briand in ſeinem Memorandum dieſe Tatſach
Briand hat ſeinen Plan abſichtlich auf
ſchränkt. Beinahe auf ein nichts. Die europäi fr
gegen niemanden richten, anderſeits ſoll ſie dieh.
europäiſchen Staaten nicht begrenzen. Sie ſol
Auffaſſung nicht einmal dem Völkerbunde Kon!
Gegenteil. Man könnte darüber ſpötteln, abe
ſteht die unendlich ſubtile Eigenart der Brio
angehalten werden. Das weitere ergibt ſich deß
Geſchichte lehrt, daß die meiſten menſchlichen K.
anders entwickeln, wie man es geplant hat.
Man kann allerdings aus dem Grad der
der Briand vorging, die Diagnoſe der europäil fu
Und bedenkt man die eigenen Schwierigkeiten FM
man an die letzte flammende Rede Muſſolinis
die Initiative Briands eigentlich ein wenig v
Verdienſt.
Praktiſch genommen beſteht das Problem E
Europas in der deutſch=franzöſiſchen Annäherur ,
Europa iſt von lokaler Bedeutung. Und an de Ehu9
Annäherung nur und ausſchließlich daran, w End
des neueſten Verſuchs zur Vereinheitlichung Slun
können. Aber das wird man nur nach Jahren ſ!.0
Die engliſche Reglerung und Briands H.

Außenminiſter Henderſon hat nach ſeiner
ſeine Arbeiten im Auswärtigen Amt wieder
Briandſche Memorandum wurde von dem
nicht geprüft, da der amtliche Text erſt am
dem Foreign Office zuging. Der diplomatiſche
Daily Telegraph betont, das Memorandum
lich durch die juriſtiſchen Sachverſtändigen d
wie ſpäter durch die Regierung, aufmerkſam
gleicher Zeit könne aber bereits geſagt werden
Eindruck in maßgebenden britiſchen Kreiſen dak
britannien allein mit Rückſicht aufſe
gen zu den Dominions niemalse
talen Einrichtung der von Bria
Art beitreten könne, außerdem hege
über die Zweckmäßigkeit des Briandſchen Plan
keineswegs ſicher erſcheine, durchführhar ſein ſo
Der Daily Herald, das Regierungsblatt
lehnender Weiſe zu dem Briandſchen Memorg
mehr man das Memorandum ſtudiere, ſo ſchre
mehr wundere man ſich, welches der wirkliche
fürchten, daß die Hauptergebniſſe dieſes Plar
Furcht vor einer franzöſiſchen Hegemonie in
kleinen Staaten zu erwecken, Furcht vor ein
in Sowjetrußland und Furcht vor einer antiar
in den Vereinigten Staaten.

China=Inſtituts vor mit Ausführungen, die el

Löſung kommt.
* Lehrſtück.
Text von Bertold Brecht, Muſik von P
Stadttheater Mainz.
Das Lehrſtück gehört, und zwar als letzte
Jugendbewegung gedacht ſind, mit dem Hau
mit Vorliebe alte Muſik pflegenden Dile
Uebungsſtoffe zuzuführen. Weder für den K
führen, den Zuſammenhang zwiſchen Kun
zwiſchen Werk und Publikum neu beleben.
Wenn das Ziel grundſätzlich richtig ge
Weg, den Hindemith und Brecht eingeſchlag
brauchbarſte. Das Stück hat zwei Chöre, klein
chor zwei männliche Soloſtimmen, einen 8
ſpieler, eine Tänzerin. Drama, Chöre, Sol
lehrungen, Melodram, Tanz und Clownerie
ſchon zu großer Apparat. Der Stoff, der den
liegt, iſt das Problem des Todes. Die Han /.
eines abgeſtürzten Fliegers dar, dem gaffende ſ.
verſagt, Morali warum ſollen wir ihmt
auch nicht geholfen! den es kaltſchnäuzig t ſ.
recken läßt. Der Text, der die unverhüllte,
kraſſeſten Egoismus auch noch philoſophiſch
erdreiſtet, iſt das Schamloſeſte und Oberfläe
die Stellung des Menſchen zum Tode geſch
völlig gtonale Muſik iſt die flacheſte, härteſte
Hindemith je komponiert hat. Kalt und unk
ſeeliſchen Einwirkung fließen Text und Mi
er nimmt nichts mit nach Hauſe. Eine zyu
Clownſzene als Satyrſpiel gedacht berſt
dem Werk, den auch eine belangloſe Tanzſs
gerechnet ohne Muſik, nicht zu bannen berht.
Jugend gewonnen werden, ſo müßte an ihl
Sie wird ſo geartete Verſuche auf das Entſchet
Das Werk, bei der Baden=Badener 1r04t
Jahre völlig abgelehnt, erfuhr in Maini i
der der vorzüglich vorbereiteten und durchge
zu danken iſt, mit Hans Hoeflin, F. Latke
decker in den Hauptrollen, Gerti Teuger 0l
Dirigenten Paul Breiſach und Heinz Bertht
von Edgar Klitſch.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 21. Mai 1930

Seite 3

w!
4

* Berlin, 20. Mai. (Priv.=Tel.)
woch vorgeſehene Beſprechung zwiſchen dem
Moldenhauer und dem Arbeitsminiſter Dr.
vielleicht ſchon eine Klärung bringen über die
wierigkeiten bei der Arbeitsloſenverſicherungs=
hören
, iſt die Finanzlage des Reiches
inſtig, weil die bisherigen Steuer=
Etatanſatz nicht erreichen, alſo ganz
Millionenmehrbedarf der Arbeitsloſenverſiche=
größte
Zwang zur Sparſamkeit im
lt beſtehen würde. Das Kabinett ſteht
he, daß es trotz der neuen Steuern in
illiarde immer noch nicht mit der
Reine kommt, während gleichzeitig
rnher ſiehe Preußen! die Real=
bgebaut
; ſondern noch erhöht wer=
ruck
erhöht ſich alſo immer wieder. Wie man
igkeiten herauskommen will, iſt im Augenblick
Das Zentrum ſtellt den Gedanken des Not=
in
Vordergrund, und zwar in der Form eines
Einkommenſteuer, was 125 Millionen für das
ürde. Damit ſoll die Arbeitsloſenverſicherung
eichzeitig ſoll auch die Warenhausſteuer, alſo
rgeſetzes, wieder aufgenommen werden.
un von der Oppoſition noch der Antrag, den
it einem gewiſſen Betrag im Etat einzuſtellen,
zer abgelehnt würde, drohen die Deutſchnatio=
Mißtrauensvotum gegen das Kabinett. Ein
votum könnte, wenn Sozialdemokraten und
alls dafür ſtimmen, dem Kabinett gefährlich
n natürlich auch die Deutſchnationalen und
er ihres agrariſchen Flügels, daß dann wahr=
r
das Oſtprogramm nicht ausbleiben werden.

Beſt
der

1E

S
1

Berlin, 20. Mai.
werden Andeutungen über Beſtrebungen im
in Notopfer einzuführen. Dieſe Informatio=
auf
einen Artikel der Germania zurück, in
vorgeſchlagen wurde, daß der Reichstag von
en Antrag auf Einführung eines Notopfers
das Defizit der Arbeitsloſenfürſorge zu decken.
in der Tat innerhalb der Zentrumsfraktion
ungen über dieſes Thema ſtattgefunden. Die
Notopfer geht aus von dem Kreiſe um Dr.
h heute nachmittag eingehende Beſprechungen
ſteht im engen Zuſammenhang mit den Vor=
anſtalt
für die Arbeitsloſenverſicherung, bei
noch ein Fehlbetrag von 75 Millionen zu
hen davon, daß die Zunahrne der Arbeitsloſig=
erforderlich
macht. Unter dieſen Umſtänden
gen im Zentrum das Ziel, etwa 150 bis 2001
Notopfer der Feſtbeſoldeten aufzubringen.
es wohl ſo weitergehen, daß die Zentrums=
ſinanzminiſter
im Laufe dieſer oder der näch=
rſchläge
unterbreitet und ihn bittet, mit den
Regierungsparteien darüber zu verhandeln.
euereinnahmen im April 1930.
dem erſten Monat des neuen Rechnungs=
Einnahmen an Steuern, Zöllen und Abgaben
Verkehrsſteuern 768,4 Mill. RM., bei den
chsabgaben 215 Mill. RM., zuſammen 983,4
Vergleich kann infolge der Vorauszahlungs=
ir
der Monat Januar herangezogen werden.
ch ergibt für April gegenüber Januar ein
ſon 30,5 Mill. RM. bei der veranlagten Ein=
4 Mill. RM. bei der Körperſchaftsſteuer und
bei der Umſatzſteuer. Im April 1929, dem
at des Vorjahres, waren insgeſamt 44 Mill.
lich 939,4 Mill. RM. aufgekommen, davon
ehrsſteuern 723,5 Mill. RM., an Zöllen und
215,9 Mill. RM.

Der Finanzminiſter

* Die allgemeine Ausſprache über den Etat 1930 und die aktuellen
heſſiſchen Probleme dauerte ganze drei Tage, alſo nur halb ſolange wie
üblich und erwartet. Auch der letzte Tag brachte kaum Neues, mit Aus=
nahme
der erfreulichen Mitteilung des Finanzminiſters, daß es ſeinen
Bemühungen gelungen ſei, beim Reich für das kommende Finanzjahr
eine, wenn auch geringe, Verzinſung der heſſiſchen Eiſenbahnforderungen
durchzudrücken. Auf eine ſozialdemokratiſche Aeußerung, im Herbſt ſei
mit Kafſenſchwierigkeiten zu rechnen, betonte Miniſter Kirnberger, daß
dies nicht zutreffe. Bei den bisherigen Beratungen wurden insgeſamt
977 Beamtenſtellen geſtrichen oder auf den Inhaber geſetzt, was eine
Erſparnis von 2,3 Millionen, und mit den Penſionsanſprüchen eine ſolche
von beinahe 3 Millionen pro Jahr ausmachen wird. Immerhin rechnet
der Miniſter mit einer Penſionslaſt von beinahe 20 Millionen in den
nächſten Jahren, wodurch ſeine Abſicht, im nächſten Jahre bereits einen
ausgeglichenen Etat vorzulegen, nicht gerade erleichtert wird.
Die 65. Sitzung
wurde gegen halb 11 Uhr durch Präſident Delp eröffnet. Er
teilte dem Hauſe mit, daß in der kommenden Woche von Montag bis
Mittwoch getagt werden ſoll, um den Donnerstag Himmelfahrtstag
und Freitag ſitzungsfrei zu laſſen.
Abg. Burgbacher (Zentrum):
Wenn auch die Entwicklung in ihrem Tiefſten in Gottes Hand liegt,
ſo ſind wir Menſchen doch berufen, die natürliche Entwicklung des Be=
ſtehenden
organiſch weiterzubauen. Wir lehnen es im Zentrum ab, dem
Sozialismus den Steigbügel zu halten. Eine zu weit gehende Sozial=
politik
kann zwar ein Chriſtenmenſch eher verantworten als ſoziale Rück=
ſtändigkeit
. Andererſeits iſt es aber ohne Verluſte für die Gewerkſchaften
angebracht, eine größere Beweglichkeit und beſſere Anpafſungsfähigkeit an
die wirtſchaftlichen Gegebenheiten an den Tag zu legen, wie dies z. B.
die Chriſtlichen Gewerkſchaften wiederholt getan haben. Die Freien Ge=
werkſchaften
haben dies, namentlich im Falle des Stahlwerkes Becker, zum
Schaden der dann brotlos gewordenen Arbeiterſchaft und ihrer Familien
n. Die Erkenntnis iſt allgemein: Schluß mit jeder Steuer=
erhöhung
! Wir danken unſerem Finanzminiſter, daß er Steuererhöhun=
gen
auch in ſeinem diesjährigen Etat vermeiden konnte. Das beſte Not=
opfer
iſt größte Sparſamkeit jedes einzelnen. (Der Sprecher wird andau=
ernd
durch ironiſche Zwiſchenrufe unterbrochen, da er ſeine Rede vom
Manuſkript ablieſt. Der Präſident weiſt ihn auf die Geſchäftsordnung
hin und erteilt dem kommuniſtiſchen Abg. Hammann zwei Ordnungs=
rufe
. Aber der Sprecher hält ſich an ſein Konzept.) Bei der Kritik des
volksparteilichen Redners haben wir die Mäßigung vermißt, auf die das
Zentrum wohl ein Anrecht gehabt hatte. Der Staat würde ſich aufgeben,
wenn er darauf verzichtete, nur verfaffungstreue Beamte in ſeinen Dien=
ſten
zu haben. Wenn dabei Fehler gemacht wurden, ſo ſind ſie jeden=
falls
nicht zahlreicher als früher.
Abg. Widmann (Soz.):
Leider iſt im Ausſchuß der Notopfer=Antrag der Sozialdemokra=
ten
nicht angenommen worden. Beinahe in allen ausländiſchen Staaten
wird in Zeiten allgemeiner Not ein ſolches Notopfer als gerecht durch=
geführt
. Die Preisſchraube wird durch die gegenwärtige Agrarpolitik
weiter in die Höhe gehen und mit dem Heſſiſchen Landbund können die
aus früherer Zeit noch vorliegenden Steine des Anſtoßes nur in gemein=
ſamer
ſachlicher Arbeit weggeräumt werden. Von der Regierung fordern
wir ſchärfſtes Vorgehen gegen Steuerſabotage und Steuerhinterziehung.
Wir müſſen im Reich von der augenblicklichen Steuerpfuſcherei abkom=
men
(Zwiſchenrufe: Hilferding!), abkommen zu einem einfachen Steuer=
ſyſtem
. Es iſt eine der dringendſten Pflichten, die Penſionslaſten in
Reich, Ländern und Gemeinden zu ſenken. Das Reich muß die gemeind=
lichen
Ausgaben für die Ausgeſteuerten auf ſich nehmen. Die Kopfſteuer
lehnen wir als ungerecht und unſozial ab (Zurufe: Hilferding und Mül=
ler
haben ſie ja befürwortet!) Uns ſcheint die Möglichkeit zu beſtehen,
daß auch der heſſiſche Staat im Herbſt nicht mehr die vollen Beamten=
gehälter
auszahlen kann, wie dies fetzt ſchon bei manchen Gemeinden der
Fall ſein wird. Beim Schulabbau ſind ſchwere Härten in die Erſcheinung
getreten, deren Nachprüfung durch das Kultusminiſterium notwendig iſt.
Entgegen den Verhältniſſen im Ausland zahlt Deutſchland und auch Heſ=
ſen
enorme Summen für das Theater. Hier kann das eingeſchlagene
Spartempo weitergehen. Wir glauben durchaus im Intereſſe des geſam=
ten
Volkes gehandelt zu haben, wenn der Landtag um ein Jahr ver=
längert
und ſo die Etatberatung und die Verwaltungsreform ermöglicht
wurde. Das Volk wird nach deren Abſchluß über unſere Arbeit ſein

Urteil fällen. (Zurufe: Ja, Todesurteil!)

ken. 977 Beamkenſtellen auf den Inhaber geſetzt
ſandtſchaft. Zenkrumskrikik an den Gewerkſchaften.
Abg. Glaſer (Landbund):
Wir bedauern, daß die Forſtbeiträge der Gemeinden trotz ihrer be=
trächtlichen
Höhe noch weiter geſteigert wurden. Von der Aufhebung der
Berliner Geſandtſchaft verſprechen wir uns keine beſonderen Erſparniſſe,
befürchten vielmehr eine Schädigung der heſſiſchen Belange. Die Kritik
der Volkspartei an unſerer Haltung wird eindruckslos bleiben. Die Re=
gierung
hat die ſachlichen Ausgaben bis nahe an die Grenze des noch
Tragbaren herabgeſetzt. Dagegen iſt eine Senkung der perſönlichen
Koſten unbedingt notwendig, und wir glauben nicht an die juriſtiſchen Be=
denken
wegen der Wohlerworbenen Rechte‟. Wenn eine Hinaufſetzung
der Beamtenbeſoldung möglich iſt, muß ebenſo eine Kürzung möglich
ſein. Nur der Beamtenſtand erhält eine Zulage für die Ansbildung
ſeiner Kinder. In der Landwirtſchaft haben wir vielfach nur Friedens=
preiſe
und dazu noch einen ſtockenden Abſatz. Die Not iſt ſo groß, daß
tuch der Beamtenſtand ein Opfer bringen kann; mit ſeiner Haltung ſtärkt
er nur den politiſchen Radikalismus und die Feindſchaft gegen das Be=
rufsbeamtentum
überhaupt.
Abg. Axt (VRP.):
Wir bedauern den Abbau an Polizei und Volksſchule. Auch die
Klaſſenzuſammenlegungen bei der höheren Schule find bedenklich. An
der Volksſchule hätte man die Sonderklaſſen abbauen und dafür die
eigentliche Volksſchule unberührt laſſen ſollen. In der Aufwertungs=
frage
fordern wir nach wie vor volle Gerechtigkeit. Das Spargutachten
iſt einer ſachlichen Durchberatung wert.
Abg. Eberle (Dem.):
Der Landbund kritiſiert die demagogiſchen Reden der anderen.
Er hat aber ſelbſt jahrelang in der ſchärfſten Tonart ſeine Propaganda
betrieben und damit den Nährboden für den Nationalſozialismus und
Kommunismus auf dem Land geſchaffen. Der Einheitsſtaat iſt für uns
Demokraten kein finanzielles, ſondern ein ſtaatspolitiſches Ziel. Wenn
man den Abg. Reiber wegen ſeiner Bemerkung. Heſſen ſei nicht not=
wendig
, in einem deutſchnationalen Blatt einen Landesverräter
nannte, dann wird ſich jeder anſtändig Denkende mit Abſcheu von
einer ſolchem Kritik abwenden. Zu der volksparteilichen Kritik an der
Perſonalpolitik ſei nur an Thüringen erinnert, wo Herr Frick unter
volksparteilicher Zuſtimmung nationalſozialiſtiſche Beamtenpolitik treibt,
denn wer die Macht hat, nutzt ſie aus. Durch verſtärkte Propaganda
kann der Konſum heimiſcher und namentlich der Winzererzeugniſſe ganz
beträchtlich vermehrt werden. Der Schulabbau hat auf dem Land viel
Unheil gebracht, wo ſogar einklaſſige Schulen abgebaut wurden.
Nach kurzen Bemerkungen des Abg. Hammann=Komm., ſpricht

Es iſt in der Debatte behauptet worden, wir hätten 35 Millionen
Anleihen zu verzinſen, die für laufende Ausgaben verpulvert wurden.
Das iſt nicht richtig. Unſere Fehlbeträge einſchließlich 1928 ſind durch
Ueberſchüſſe aus früheren Jahren und zinsloſe Zuſchüſſe des Reiches ab=
gebeckt
. Der Fehlbetrag 1929 ſteht noch nicht feſt, aber auch 1930 wird
uns nicht nötigen, Anleihen zur Defizitdeckung aufzunehmen. Im
Staatsvoranſchlag ſind insgeſamt 977 Stellen auf den Inhaber geſetzt
oder geſtrichen worden. Das ſind insgeſamt 6 Prozent unſerer Beamten=
ſtellen
. Im einzelnen ſind es 25 Stellen bei der Volksſchule, 538 Stellen
bei der Polizei und 214 Stellen in den verſchiedenen Verwaltungen. Im
Beharrungszuſtand ergibt das eine Erſparnis von 2,3 Millionen, unter
Einſchluß der Penſionsanſprüche von beinahe 3 Millionen. Daß der
Penſionsetat auf 2526 Millionen ſteigen wird, iſt m. E. nicht anzuneh=
men
. Ich glaube, daß er in den nächſten Jahren den Geſamtbetrag von
20 Millionen nicht erreichen wirb. Ich gebe zu, daß dieſer Betrag unge=
heuer
hoch iſt und geſenkt werden muß. Zum Spargutachten wird die
Regierung eine eingehende Antwort demnächſt vorlegen. Zum inneren
Finanzausgleich muß ich erneut betonen, daß gerade den durch Wohl=
fahrtslaſten
und durch die Arbeitsloſigkeit beſonders bedrängten Gemein=
den
entgegen gekommen werden ſoll. Gegenüber der Meinung, daß un=
ter
Umſtänden im Herbſt der heſſiſche Staat ſeine Gehälter nicht zahlen
könnte, möchte ich die Erklärung abgeben, daß mit ſolchen Schwierigkeiten
nicht zu rechnen ſein wird, ſoweit wir überhaupt in die weitere Zukunft
ſehen können. Mit Heſſen erheben beinahe alle deutſchen Länder For=
derungen
aus der Uebergabe ihrer Eiſenbahnen an das Reich. Für den
nächſten Etat 1931 iſt aber wohl mit einer, wenn auch geringen, Verzin=
ſung
durch das Reich zu rechnen. Den Kaſſandrarufen, die hier zum
Ausdruck kamen, will ich mich nicht anſchließen. Ich glaube, daß wir
auf Grund der großen Arbeitsloſigkeit und der ernſtem Wirtſchaftslage

Einee Premielen.

UnS
ſo

S
der 1
Ur

17.
Noc
S


22

neldet ſich Herr Fritz von Unruh gehor=
keinſt
aktiver Rittmeiſter. Später ſozuſagen
ung Deutſchlands. Heute? Die hinlänglich
nd inneren Wandlungen des Herrn von Un=
iu
dem alten Plunder einer überwundenen
ne Bühnenwerke neuerer Produkton riechen
ramenepoche iſt längſt überwunden, in der
Machwerken Erfolg erringen konnte, wie ſie
aufene Dramendichter liefert. Phaea, bei
Uſentempel in der Schumannſtraße in großer
Taufe gehoben, ſollte wohl ein Zeitſtück ſein.
lung ſpielt in einem Tonfilmatelier. Da reihen
Szenen, mehr als lockere Szenen, ſinnlos
As die Perſonen zu ſagen haben, iſt beileibe
Gemeinplätze, inhaltsleere Phraſen; kein
Ider Gedanke. Was Unruh mit dieſem Werk
Enſch im Zuſchauerraum ergründen. Keine
(anſchauung, kein Querſchnitt, keine Beleh=
einmal
Unterhaltung. Ein Chaos der ober=
II dem ſelbſt ein ſchöpferiſches Regie=Genie
lichts anzufangen vermochte. So beſchränkte
bieleriſche Leiſtungen aufs feinſte auszu=
bweit
brauchbares Darſtellermaterial zur
urlich ohne weiteres gelungen iſt. Immerhin
hel, warum er ſich dieſes wertloſen, gänz=
49 noch nicht einmal theatraliſch handfeſten
4cer (und gerade er) hätte zur Erkenntnis
der nichts mehr zu rütteln iſt: Herr Unruh
tann uns nichts Neues mehr ſagen. Ver=
Merei wird das Theater von heute ganz ge=
*S gab, im Sinne des Zeitgeiſtes Applaus
Shegter am Schiffbauerdamm
ambitiöſe Direktion Aufrecht die völlig
EIbielzeit mit der Uraufführung der drei=
Arſch erfolgreich eröffnet. Als Verfaſſer
der. Noel Coward, von dem bereits
Füſchland geſpielt worden ſind. Auch dies=
A ungeſchickte Bühnenhandwerker mit einer
Einer braven Ehefrau glaubts die liebe
Daß ihr Eiſenbahnabenteuer gänzlich harm=
Skatſch hat nun recht weittragende‟ Ver=
** zumal Verwicklungen zu jedem Luſtſpiel
or bis auf dieſes winzige Ideechen nichts
hn wirkt auch die beinahe ſatiriſch an=
Silung durchaus amüſant: Da hat Frau
Sihgs erlebt, und nun glaubt kein Menſch
Dieſe Wendung ſtellt, wie geſagt,
ie dar. Sonſt merkt man aber nichts von

Scherz, Satire, Ironie und tieferer Bedeutung. Coward liefert
lediglich oberflächliche Unterhaltungsware in ziemlich techniſcher
Vollendung. Gutes Durchſchnittstheater in anſtändiger Aus=
ſtattung
, in annehmbarer (nicht immer genügend flotter) Regie
und mit guten Schauſpielern, an deren Spitze die anmutige
Maria Paudler marſchiert. Das Publikum der Premiere
freute ſich, keine Probleme löſen zu müſſen, und zeigte ſich ſehr
beifallsfreudig.
In dem winzigen Muſentempelchen von Profeſſor Robert in
Charlottenburg, der Tribüne wurde ein neuentdeckter unga=
riſcher
Luſtſpielautor aufgeführt, Herr Viktor Kelemen mit
ſeiner dreiaktigen Komödie. Skandal im Savoy. Daß
die Magyaren nicht die ungeſchickteſten Bühnenhandwerker ſind,
beweiſen die Welterfolge von Franz Molnar und der zahlreichen
(noch eher: zahlloſen) Molnar=Epigonen. Auch Kelemen ſtellt
ſeinen Mann, und tiſcht dem Berliner Sommerpublikum ein
durchaus erträgliches Spielchen auf. Eine richtiggehende Idee,
einen ureignen Gedanken, hat der Verfaſſer natürlich nicht ge=
habt
. Warum auch: EinIdeechen tuts auch. Ein Erpreſſer
beſitzt einen in ſchwacher Stunde geſchriebenen Liebesbrief von
der entzückenden Carola Toelle, und am Ende des dritten
Aktes gelingt den Zuſtändigen, den Brief zurückzuerobern. Das
iſt alles. Gepfeffert mit nicht immer harmloſen, aber auch nicht
übermäßig geſchmackloſen Witzen und mit gutgezimmerten Situ=
ationen
, die überaus flott geſpielt ihre Wirkung nicht ver=
fehlen
. In der ausgezeichneten Regie von Paul Gordon errang
das Stück einen durchſchlagenden Publikumserfolg. Wogegen
die gänzlich mißglückte Dramatiſierung des bekannten und
unterhaltſamen erotiſchen Romans Madonna im Schlaf=
coupé
von Maurice Dekobra mit Knall und Fall im
Reſidenz=Theater durchfiel. Was nicht zuletzt der un=
möglichen
Darſtellung zu verdanken war, die ärgſtes Schmieren=
niveau
repräſentierte. Tja: Sommer . .
In den durch den neuzeitlichen Altmeiſter der Operette,
Franz Lehär, durch Friederike und ſein muſikaliſch nicht nur
anſprechendes, ſondern vollwertiges Land des Lächelns ſozu=
ſagen
geheiligten Hallen des Metropol=Theaters hörte
man das ganz leichte (noch leichtere) Singſpiel Mit Dir allein
auf einer einſamen Inſel von Ralph Benatzky.
Ein langer Titel, und eine lange, auch nicht kurzweilige Operette
Deren Buch ein alter Routinier, Artur Rebner, ſo ſchematiſch
verfaßte, daß eine noch ſo kurze Inhaltsangabe gar nicht lohnt.
Ein Operettenlibretto mit den tauſendfach abgeleierten, ſtumpf=
ſinnigen
Beſtandteilen, die wir ſeit gut dreißig (oder gar drei=
hundert
?) Jahren auswendig kennen. Die nicht einmal mehr die
Beſucher der Galerie aufhorchen laſſen. Auch die Muſik Benatzkys
läßt nur ſelten aufhorchen. Diesmal vermißt man bei dem ent=
ſchieden
hochbegabten Tonſetzer vor allem die eigene Note, und
fragt ſich unwillkürlich, woher denn dieſer Komponiſt die Muſik
nehmen würde, wenn er dazu verurteilt werden würde, ſein
Leben auf einer einſamen Inſel zu friſten Und dennoch;

Großer Beifall eines auserleſenen Premierenpublikums. Eine
Glanzbeſetzung mit Michael Bohnen an der Spitze, die nicht
jedem Operettenmacher zur Verfügung geſtellt wird.
Anläßlich der deutſchen Uraufführung des amerikaniſchen
Firſt National=Vitaphone=Filmes Paris kam es zuwüſten
Skandalſzenen; ſogar das Ueberfallkommando mußte
mobiliſiert werden. Es handelt ſich um einen ſynchroniſierten
Revue=Tonfilm, mit gelegentlichen Sprechſzenen, Geſangseinlagen
und recht üblen Nebengeräuſchen. Eine an ſich nicht einmal
üble Grundidee wird hier ſo ſinnlos verzerrt, wie man es bis=
lang
ſelbſt bei den übelſten Amerikanern kaum erlebte. Die
Geſangseinlagen ſind faſt vollzählig unmöglich, und der ganze
Streifen mit ſeinen zahlloſen, ermüdenden Tanzeinlagen geradezu
indiskutabel. Seine geräuſchvolle Ablehnung beweiſt, daß
die Einführung derartiger Flickwerke nach Deutſchland einfach
ſkandalös iſt, und ohne Uebertreibung als polizeiwidrig bezeich=
net
werden kann. Darüber hinaus muß endlich einmal geſagt
werden, daß wir die Vorführung fremdſprachiger Tonfilme
grundſätzlich ablehnen. In den Vereinigten Staaten rollt
ganz gewiß kein Tonfilm in deutſcher Sprache; es iſt unwürdig
und unverantwortlich, dem deutſchen Kinopublikum zuzumuten,
für die große Maſſe unverſtändliche Streifen dauernd über
ſich ergehen zu laſſen. Die Amerikaner mögen gefälligſt ihre Pro=
duktion
auch in deutſcher Abfaſſung herſtellen, oder aber auf den
deutſchen Markt verzichten. Umſo mehr, als die deutſche Tonfilm=
fabrikation
ganz abgeſehen von der ſonſtigen kritiſchen Ein=
ſtellung
zu dieſer Kunſtgattung der überſeeiſchen gleichwertig,
wenn nicht heute ſchon überlegen iſt.
Vor dem Schundfilm Paris ſei das Filmpublikum der
deutſchen Provinz rechtzeitig gewarnt.
André v. Kän.
* Don=Koſaken-Chor.
Neues läßt ſich nicht mehr über dieſe Don=Koſaken ſagen. Sie
wirken unerhört mitreißend in der Urwüchſigkeit ihres Singens.
Das Forte dieſer numeriſch nicht ſtarken Leute klingt brauſend wie
eine Rieſenorgel, und alle Klangfarben meiſtern ſie und jeden
Stärkegrad bis zum hauchzarten Pianiſſimo. Der abgrundtiefe
Klang ihrer Bäſſe iſt ebenſo gewaltig wie das Falſett ihrer
Tenöre beſtrickend. Und ihre ruſſiſchen Lieder, Kirchengeſänge und
weltliche Lieder wird niemand anders in gleicher Vollendung zu
Gehör bringen können. Den Chorklang übertönen da und dort
ausdrucksvolle Soloſtimmen. Beſonders eindrucksvoll war das
Tenorſolo in der zweiten Abteilung der Vortragsfolge im Hindu=
lied
aus der Oper Sadko von Rimsky=Korſakoff, wo der Chor
die Rolle des begleitenden Orcheſters übernahm. In ihrem Ele=
mente
ſind die Leute aber auch, wenn ſie Volkslieder bringen und
Tanzlieder. Sie ſingen das alles mit einer ſo unvergleichlichen
Verve und ſo hinreißendem Rhythmus des Vortrages, daß man
ſich willig gefangen gibt. So brachte der geſtrige Abend den immer
wieder gern gehörten ruſſiſchen Sängern und ihrem geſchmeidigen
Dirigenten Serge Jaroff die gewohnten Beifallsſtürme, für
weiche die Sänger mit geſungenen und getanzten Liedern dankten,
O.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mittwoch, den 21. Mai 1930

nicht ganz leichten Zeiten entgegengehen, aber trotzdem muß es uns im
nächſten Jahre gelingen und ich hoffe durch Ihre Mithilfe darauf
daß es uns trotz aller Schwierigkeiten, wenn auch unter ſchweren Opfern
gelingen wird, einen ausgeglichenen Etat vorzulegen, nicht nur im Inter=
eſſe
des Staates, ſondern auch im Intereſſe der Wirtſchaft, der wir ja
alle dienen wollen.
Nach perſönlichen Bemerkungen der Abg. Dr. Keller=D,V.P.,
Widmann=Soz., Dr. Werner=Natſoz. und Dr. Leuchtgens=
Obd., iſt die allgemeine Ausſprache geſchloſſen. Die Abſtimmungen zum
allgemeinen Teil des Etats werden am Mittwoch nachgeholt. Die Einzel=
beratung
beginnt am Mittwoch, 10 Uhr. Schluß gegen 2 Uhr.
Prof. Horneffer-Gießen ankworket Miniſter Korell.
Zu den Aeußerungen des Herrn Miniſters Korell über den an
der Landesuniverſität Gießen tätigen Prof. Horneffer veröffentlicht die=
ſer
folgende Erklärung:
In der 64. Sitzung des Heſſiſchen Landtages hat Herr Miniſter
Korell Aeußerungen getan, die mich zu einer Erwiderung nötigen.
1. Die Unterſtellung, daß ich in meinen ſozialpolitiſchen Vorträgen die
ſchwerſten Beleidigungen gegen die deutſche Arbeiterſchaft gebraucht
hätte, weiſe ich mit Entſchiedenheit zurück. Im Gegenteil, ich habe ſtets
die Nutznießer der ſozialen Fürſorge von den ſchädlichen Auswirkungen
der Sozialpolitik ſittlich entlaſtet und allein die fehlerhafte Geſetzgebung
und deren Urheber für die eingetretenen ſittlichen Schäden verantwortlich
gemacht. 2. Mir iſt bekannt, daß Kollegen von mir in den Gewerkſchaf=
ten
Vorträge halten, was ſelbſtverſtändlich ihr gutes Recht iſt. Kein
Vernünftiger wird ihnen deshalb das Recht zu einer wiſſenſchaftlichen
Lehrtätigkeit abſprechen. Dann aber kann es in dem Staate der gleichen
Rechte mir nicht verwehrt ſein, in den Unternehmer=Verbänden zu ſpre=
chen
. Die Auffaſſung, daß die Führer der deutſchen Induſtrie als
Staatsbürger zweiter Klaſſe zu betrachten ſeien, mit denen zu verkehren
ohne weiteres einen Makel anhefte, lehne ich aus ſittlichen und politiſchen
Gründen ab. Soll aber der Eindruck erweckt werden, als ſei ich aus=

M.

ſchließlich in der Groß=Induſtrie tätig, ſo erkläre ich, daß ich ebenſo
häufig in den Kreiſen des Handels, der Landwirtſchaft und namentlich
des gewerblichen Mittelſtandes wirke, der durch die ſozialiſtiſche Geſetz=
gebung
des letzten Jahrzehnts am meiſten bedroht iſt. Ich habe auih)
Vorträge in Kreiſen der nichtſozialiſtiſchen Arbeiter gehalten.
3. Der Herr Miniſter hat erklärt, daß er ſehr bedauere, daß ich
an der Heſſiſchen Univerſität in Gießen lehren kann. Drei Gründe
könnten den Miniſter zu einem ſolchen Bedauern veranlaſſen. Erſtens
die Ueberzeugung, daß ich aus wiſſenſchaftlichen Gründen der Lehrtätig=
keit
an einer Univerſität nicht würdig ſei. Darüber zu urteilen, fehlt
dem Miniſter jede Befugnis, da er kein Fachmann iſt. Ein zweiter Grund
könnte ſein, daß ich in meine Lehrtätigkeit in unzuläſſiger Weiſe meine
politiſchen Beſtrebungen hineinzöge. Dafür aber kann der Miniſter keinen
Beweis erbringen, da ich in meinen Vorleſungen mit keinem Worte meine
politiſchen Anſichten berühre, ſondern mich ausſchließlich auf den Vortrag
der theoretiſchen Philoſophie beſchränke. Es bleibt nur die dritte Mög=
lichkeit
der befremdlichen Erklärung übrig, nämlich, daß ich wegen meiner
politiſchen Anſichten das Recht zur Lehrtätigkeit an der Univerſität ver=
wirkt
hätte. Dies aber bedeutet nichts anderes, als daß die heſſiſche
Regierung nur ſolche Univerſitätslehrer wünſcht, die ſich zu den Partei=
anſchauungen
der heutigen Machthaber bekennen oder, ſoweit das nicht
der Fall iſt, wenigſtens ſchweigen und ſich der politiſchen Tätigkeit ent=
halten
. Dieſer Grundſatz, planmäßig durchgeführt, müßte die Lehrfrei=
heit
der Univerſität völlig vernichten. Die Erklärung des Miniſters
verſtößt in gröblichſter Weiſe gegen die politiſche Neutralität der Hoch=
ſchule
.
Dieſem politiſchen Drucke werde ich mich nicht beugen. Meine Schrift
Frevel am Volk iſt der Anfang eines politiſchen Kampfes, zu dem ich
mich entſchloſſen habe. In dieſem Kampfe werde ich von dem mir ver=
faſſungsmäßig
zuſtehenden Recht der freien Rede einen uneingeſchränkten
Gebrauch machen. Ich werde mir dieſes Recht durch meine Zugehörigkeit
zur Univerſität in keiner Weiſe verkümmern laſſen. Die freie politiſche
Meinungsäußerung, die jedem Staatsbürger gewährleiſtet iſt, darf auch
dem Hochſchullehrer nicht vorenthalten werden.
Gießen, den 19. Mai 1930.
Prof. Dr. Ernſt Horneffer.

Das Ofſenbacher Exploſionsunglück im
Beim Landtag iſt folgender Antrag der
Deutſchnationalen eingegangen:
Im Laboratoriumskeller einer Offenbacher Drogen
am Abend des 19. Mai ein ſchweres Exploſionsunglüe
Angeſtellte des Betriebes haben das Leben verloren, ei
ſtellter und die Ehefrau des Geſchäftsinhabers habe
flammenverbrennungen erlitten. Achtzehn Bewohner
Hauſes mußten unter Vergiftungserſcheinungen inz
bracht werden.
Wir erſuchen die Regierung: 1. Wege zu ſchaffen, d
wendung von Kellerräumen für chemiſche Laboratort
Verkehr dienenden oder für Wohnzwecken benutzten g
wird; 2. darauf Bedacht zu nehmen, daß der Nachwu=
gewerbes
um ſeiner fachlichen und wiſſenſchaftlichen 9
von der Aufſichtsbehörbe bewacht wird.
Hierzu ſchreibt die Offenbacher Zeitung: Wen
geordnete ſchon aus Anlaß einer Offenbacher Kataſtro
im Heſſiſchen Landtag einbringen, dann ſollten ſie ſie
aufgebauſchte Senſationsmeldungen ſtützen. Von ein
im Keller iſt keine Rede, auch ſind keine 18 Bewohner
Vergiftungserſcheinungen in das Krankenhaus eingelie
Der ſächſiſche Landkag aufgel
Drei
In der Sitzung des Sächſiſchen Landtags
wurde mit 50 gegen 46 Stimmen die Auflöſun
beſchloſſen. Für den Auflöſungsantrag ſtimm
demokraten, 12 Kommuniſten und fünf Natione
gegen ſtimmten: 13 Deutſche Volksparteiler, 11
teiler, acht Deutſchnationale, fünf Landvolksparte
kraten, drei Volksrechtparteiler und zwei Altſozi

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Mittwoch, den 21. Mai 1930

Seite 5

ger Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 21 Mai.
gs jesheiner Lager geräunk!

* Aus dem Gerichtsſaal.

farſche Beſatzungsbehörde auf dem Griesheimer
Schießplatzgelände und das Lager, wie zu

ueginn der Woche geräumt. Der franzöſiſche
t mit ſeiner Familie das Lager verlaſſen.

allie Fliegerkeſerne, die die Franzoſen noch bis

rgabekommiſſion in Zivil befindet ſich noch
G9 durch das Lagergelände fallen dem Beſucher
e befindlichen Abbrucharbeiten auf. Eine

Aw. Ein 23jähriger Arbeiter hatte in der Silveſternacht in der
Pädagogſtraße einem Mädchen einen Stoß verſetzt, ſo daß es zu Boden
fiel und ſich am Knie verletzte. Der Angeklagte war ſo ſinnlos betrun=
ken
, daß er von nichts mehr weiß. Der Amtsanwalt beantragte wegen
vorſätzlicher Körperverletzung drei Wochen Gefängnis. Das Amts=
gericht
1 beließ es wegen fahrläſſiger Körperverletzung bei 30 Mark
Geldſtrafe.
Zwei Arbeiter gerieten in einer Wirtſchaft in Streit. Als der eine
hinausging, folgte ihm der zweite und verſetzte ihm auf der Toilette
einige Schläge mit einem Schlagring. Im Innern der Wirtſchaft ging
die Schlägerei weiter, und der erſte ſchlug dem zweiten mit einem Bier=
jetzt
leer. Die franzöſiſchen Wachtpoſten, glas auf den Kopf. Das Amtsgericht verurteilte den zweiten zu 50 Mk.

A.2. A. C. Kriegsbeſchädigkenfahrt 1930.
Darmſtädter Automobil=Club e. V.

0 Schranken der Zufahrtsſtraßen ſtanden, ſind Geldſtrafe und ſprach den erſten frei, weil er in Notwehr gehandelt hatte.
Ein Ingenieur hatte einen Strafbefehl über 50 Mark erhalten,
noch einzelne franzöſiſche Feldgendarmen

ros! Mannſchaftsbaracken und das Bereitſchafts=
greits
jebrochen und an Sportvereine und ſonſtige
in ab ben worden. Auch das Lagertheater mit
verſchiedene größere Küchenräume ſind be=
Gegenwärtig werden eine größere Waſch=
ühere
Lagergefängnis, das außer Wacht=
e
ithielt niedergelegt. Die Flughallen, über
S ſal die Entſcheidung noch nicht gefallen iſt,
Aug nd noch der große Barackenteil des ehem.
ry viele, ſchon ſtark verroſtete Wellblechbaracken
Lagerſtraßen hängen noch Schilder, die die
ichnung, wie Avenue de Verdun uſw.

1 Lagers und des ganzen Geländes, das ja
Seing nt iſt, hat eine Abteilung berittener Schupo
di ürommen, die über den Platz patrouilliert und
no idige Aufſicht ausübt. Die Schupo bewacht
Lager= Süber, während nachts Arbeiter der Reichs=
rwal
) /, Abtlg. Griesheim, die Aufſicht durchführen.
felung und Einteilung ſteht bevor. Dem
y die das Lager demnächſt ganz bewachende
Kommandantur untergebracht, die zu dieſem
Ürgerichtet wird.
IIs darauf aufmerkſam gemacht, daß das
heimer Schießplatz nur mit Ausweiſen der
treten werden darf.

weil er einem jungen Sportſtudenten, an deſſen Boot er ſich beim Ba=
den
im Woog angehängt hatte, und der ihn durch Ruderſchläge verſcheu=
chen
wollte, mit der Fauſt derart ins Geſicht geſchlagen hatte, daß dieſer
einen Zahn verlor. Er erhob Einſpruch beim Amtsgericht und machte
Notwehr geltend. Es lag indes keine Notwehr vor, da kein Angriff auf
ihn gemacht wurde. Gleichwohl ermäßigte das Amtsgericht die Strafe
auf 20 Mark, weil er ein paar Tage vor dem Vorfall eine Gehirn=
erſchütterung
erlitten hatte und durch einen verſehentlichen Ruderſchlag
auf den Kopf wohl ſehr erregt wurde.
Ein Hühneraugenoperateur aus Darmſtadt hatte ſich wegen Be=
trugs
zu verantworten. Er hatte im Dezember bei dem Abzahlungs=
geſchäft
Helios einen Mantel zu 85 Mark gekauft, war dann aber ein
paar Tage ſpäter wieder gekommen und hatte den Mantel gegen einen
anderen zu 165 Mark umgetauſcht, und dabei als Sicherheit im Kauf=
vertrag
eine Nähmaſchine angegeben. Als er die Raten für den Mantel
nicht bezahlte, entſtand der Verdacht, daß er ihn verkauft oder verſetzt
habe. Eine Hausſuchung brachte zwar den Mantel zum Vorſchein,
zeigte jedoch, daß die Nähmaſchine ein ganz minderwertiges Inſtrument
war, das er anſcheinend erſt nach Kauf des Mantels ſich zugelegt hatte.
Das Amtsgericht verurteilte den Angeklagten zu 20 Mark Geldſtrafe,
indem es dem Verurteilten vorhielt, er habe die Pflicht gehebt, den
Verkäufer auf den geringen Wert der Nähmaſchine aufmerkſam zu machen.
Ein 27jähriger Reiſender aus Frankfurt ſtieß am erſten Weihnachts=
feiertag
, mit ſeinem Auto von Heidelberg kommend, an der Ecke Neckar=
und Waldſtraße, mit einem Radfahrer, einem Darmſtädter Poſtaſſiſten=
ten
, zuſammen. Der Radfahrer wurde vom Rad geſchleudert und erlitt
eine Gehirnerſchütterung, die jetzt noch eine Lähmung beider Beine zur
Folge hat. Der Angeklagte erhielt einen Strafbefehl über 30 Mark,
und erhob dagegen Einſpruch. Das Amtsgericht ſtellte feſt, daß den
weitaus größten Teil der Schuld der Verletzte trage, der ſehr leicht=
ſinnig
gefahren ſei. Aber auch der Autofahrer trage ein Maß von
Schuld, weil er nicht ſofort gebremſt hatte. Die Höhe des Strafbefehls
wurde beſtätigt.

Die Intereſſenten an unſerer Ferienreiſe nach
iner Ausſprache am Donnerstag, den 22. Mai,
sſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17.
der Kaiſer von Amerika am Samstag den 24.
des Landestheaters erhalten unſere Mitglieder
chäftsſtelle.
20. Mai feierte Herr Eduard Thüngethal
in 25jähriges Arbeitsjubiläum bei dem Darm=
Sgshaus Ludwig Stritzinger. Herr Thüngethal
di. Zeit als hervorragender Mitarbeiter erwieſen,
Treue= ſeiner Firma hängt und ihr ſeine ganze Arbeits=
de
Jahre gegeben hat. Die Firma hofft, dieſen
und ſo en Menſchen noch recht lange zu beſitzen. Das
de E orm eines einfachen und ſchlichten Feſtes nebſt
races eiert.

Modern, bequem, hauswaschbar. Uberall erhältlich.

iſches Landestheaker.

Hausfrauenbund. Frau Weihſe beabſichtigt, am Freitag, den
23. Mai, nachmittags, einen Kurſus für pikante kleine
Abendgerichte aus Fiſch in unſerer Küche, Heidelbergerſtr. 47
(Eingang Wilhelmſtraße), zu halten. Anmeldungen in der Geſchäfts=
ſtelle
oder bei Frau Weihſe, Wienerſtraße 93.

oßes Haus Kleines Haus Uhr. /4 23, T Gr.
ebener Erde und
erſten Stock 2022.30 Uhr. (Bſ.=M. V111
6 11, Dſt. Volksb. Gr. 3 u. 4)
Die Pilger von Mekka te Vorſtellung 2022.30 Uhr. Zſ.=M. 1111)
Die Kaſſette 30 Uhr Nivalen
nſt. Volksb. Gr. 1-4 Keine Vorſtellung te Vorſtellung 2022.30 Uhr. (Zuſ.=Miete
VII 12). Die Kaſſette 2.15 Uhr (. 25)
n erſten Male
Leben des Oreſt 2022.15 Uhr
(Volksvorſt., T Gr. 1 bis 5)
Der Kaiſer von Amerika 1 15 Uhr. Heſſl.=M.ſ
1121. Tannhäuſer 2022.30 Uhr. Zſ.=M. 111 11
Die Kaſſette .15 Uhr. F 25, T
. Don Giovanni Keine Vorſtellung

Heute

Kinder-Mittwoch

Wie alljährlich, ſo folgte auch in dieſem Jahre der Darmſtädten
Automobil=Club dem Rufe des A. D.A.C. (Gau 3a) zu ſeiner Kriegs=
beſchädigtenfahrt
am 18. Mai durch herrliche gelegene Teile unſeres
wunderbaren Odenwaldes. Es war für die vielen Kriegsbeſchädigten
ein Genuß, an dieſer Fahrt teilnehmen zu können, zumal dies für ſo
viele die einzige Gelegenheit iſt, ihre engere Heimat kennen zu lernen
bzw. wiederſehen zu dürfen.
Der aufopfernden Tätigkeit und guten Organiſierung des Sport=
leiters
Herrn Fr. Zahn war es zu danken, daß der Start und die
ganze Fahrt glatt vonſtatten ging. 54 Fahrzeuge ſetzten ſich nachmit=
tags
1.30 Uhr in der Richtung Bergſtraße in Bewegung.
Die Fahrt ging bei prächtigem Wetter über Heppenheim, Kirſch=
hauſen
, Lörtzenbach, Erlenbach nach Fürh i. Odw. Links ab ging es
dann weiter durch ein typiſches Odenwaldtal nach Ellenbach, Schlier=
bach
und Glattbach; dann weiter nach Kolmbach über die Höhe von
Gadernheim, über Brandau mit dem Ziel Groß=Bieberau. Allerorts
wurden die Kriegsbeſchädigten durch die ſich angeſammelte Bevölkerung
herzlich begrüßt; beſonders herzlich war der Empfang in Gr.=Bieberau.
Zu beiden Seiten der Straße hatte die Schuljugend Aufſtellung genom=
men
und die Wagen über und über mit Blumen beſchüttet.
Bei Herrn Lortz im Gaſthaus Zur Laube wurde dann Kaffeepauſe
gehalten. An den reich gedeckten Kaffeetiſchen nahmen die Fahrtteil=
nehmer
Platz und wurden von den hilfsbereiten Mädchen von Groß=
Bieberau, unter den Klängen der Kapelle des Odenwaldklubs Groß=
Bieberau, aufs beſte bewirtet.
Herr Bürgermeiſter Daab=Groß=Bieberau begrüßte im Namen
ſeiner Gemeinde die Kriegsbeſchädigten und den Darmſtädter Automobil=
Club, und freute ſich ſehr, daß es ſpeziell Groß=Bieberau wieder ver=
gönnt
war, den Kriegsbeſchädigten eine angenehme Stunde zu bereiten.
Der 1. Vorſitzende des D.A.C. begrüßte hier ſeine Gäſte und vergaß
nicht, zu erwähnen, daß dank der freundlichen Aufnahme im letzten
Jahre auch dieſes Jahr der Weg wieder nach Groß=Bieberau geführt
habe. Des weiteren dankte er dem Bürgermeiſter, der Ortsgruppe des
Odenwaldklubs, der Freiwilligen Sanitäts=Kolonne vom Roten Kreuz,
dem Kriegerverein ſowie den freundlichen Mädchen für ihre aufmerk=
ſame
Bedienung.
Ferner machte er ſpeziell auf die Bedeutung des heutigen Tages
aufmerkſam, an welchem in 22 Ortsgruppen des A.D.A.C. zirka 2000
Kriegsbeſchädigten im Gau Za Gelegenheit gegeben wurde zu einer
Autofahrt in die herrliche Natur. Beſonders dankte er Herrn Lehrer
Eckſtein in Groß=Bieberau, der ſich um die Vorbereitungen zu die=
ſem
Tage beſonders verdient gemacht habe. Mit einem Hoch auf das
deutſche Vaterland ſchloß der erſte Vorſitzende ſeine herzlichen Worte,
welche mit dem Deutſchlandlied verklangen. Die Vertreter der einzelnen
Kriegsbeſchädigten=Verbände dankten in herzlichen Worten für die ge=
nußreiche
Fahrt.
Inzwiſchen hatte ein heftiger Gewitterregen eingeſetzt, aber trotz=
dem
wurde die Heimfahrt in guter Stimmung angetveten.
Aber auch in Darmſtadt (im Saale des Wiener Kronenbräu=Kellers)
hatten fleißige Hände dafür geſorgt, daß die Heimkehrenden ſich an die
gedeckten Tiſche ſetzen konnten. Hier waren es die Damen des Clubs,
welche ſich die Bedienung der Gäſte freundlichſt angelegen ſein ließen.
Als Vertreter des Oberbürgermeiſters begrüßte Herr Oberinſpektor
Schwoerer den Darmſtädter Automobil=Club und ſeine Gäſte und
wünſchte im Namen der Stadtverwaltung recht frohe Stunden. Dem
Club gebühre beſonderer Dank für die ſchönen Stunden, die er den
Kriegsbeſchädigten bereitet habe. Anſchließend daran dankte der erſte
Vorſitzende Herr Hartmann allen Fahrern, Helfern und Sport=
kameraden
für ihre eifrige Bemühung, und gab der Hoffnung Ausdruck,
daß dieſer Tag allen in guter Erinnerung bleiben möge. Nicht zuletzt
gedachte er der freundlichen Spenden der Metzger= Bäcker= und Kondi=
tor
=Innungen, ſowie allen denjenigen, die es ermöglichten, die Gäſte ſo
reichlich zu bewirten. Der zweite Vorſitzende, Herr Toß, dankte im
Namen des Clubs ſeinem erſten Vorſitzenden, Herrn Hartmann, für
ſeine rührige Tätigkeit. Für die Unterhaltung der Gäſte ſorgte der
Baſſiſt Arthur Seitler welcher zwei Lieder mit gutgeſchulter Stimme
zum Vortrag brachte. Die Begleitung hierzu hatte Mitglied Heinz
Heberer übernommen. Den heiteren Teil übernahm Mitglied Rich.
Hinz, welcher es verſtanden hat, durch gut pointierte Vorträge und
Lieder die Gäſte in beſte Stimmung zu verſetzen. Der muſikaliſche Teil
wurde von einer Abteilung des Stadtorcheſters beſtritten. Das Kla=
vier
wurde von der Firma Arnold u. Sohn gütigſt zur Verfügung
geſtellt.
Nur allzu raſch waren die wenigen Stunden verfloſſen, und in fröh=
licher
Stimmung trennten ſich die Teilnehmer mit der Hoffnung auf ein
ebenſo gutes Gelingen im nächſten Jahre.

Im

(5595a
Schiller-

Schuhhaus lacob platzs

Kronfeld geht als Segelfluglehrer nach England.

Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V. In der
heute abend im Heim, Alexanderſtraße 22, pünktlich um 8.30 Uhr ſtatt=
findenden
Männerbibelſtunde ſpricht Herr Studienrat gnöpp über
das Hoheprieſterliche Gebet (Joh. 17). Gäſte ſind willkommen.

na3
G
titurt

18 Leben des Oreſt. Im Großen Haus findet
die Erſtaufführung der großen Oper Das
von Ernſt Krenek ſtatt. Der Komponiſt Ernſt
ilprobe und Premiere ſeines neuen Werkes bei=
ſich
bereits, zahlreiche Vertreter auswärtiger
angemeldet. Heute Mittwoch Beginn des Vor=

if
Prassel-Kaffee riseh geröstet SChulstr. 10

Der Mieterverein E.V. veranſtaltet heute abend im Feierabend=
Saal, Stiftſtraße 51, eine öffentliche Mieterverſammlung, in welcher
aktuelle Fragen des Mieterſchutzes und des Wohnungsweſens behandelt
werden. Wir machen an dieſer Stelle auf dieſe Verſammlung beſonders
aufmerkſam.

Seitdem im Frühjahr dieſes Jahres auf Einladung der Royal
Aeronautical Society London Profeſſor Georgii in London einen
Vortrag gehalten hat, iſt das Intereſſe für den Segelflug in Eng=
land
ſehr ſtark geſtiegen. Im April hat auch bereits ein junger
Engländer an einem Segelflugkurſus teilgenommen. Nunmehr hat
ſich die Britiſh Gliding Aſſociation, die ſich die Propaganda des
Segelfluges zur Aufgabe geſtellt hat, an die Rhön=Roſſitten= Geſell=
ſchaft
mit der Bitte gewandt. für einige Wochen einen Segelflieger
nach England zu entſenden, der Segelfluggelände erkunden, Segel=
flüge
vorführen und als Segelfluglehrer wirken ſoll. Die Rhön=
Roſſitten=Geſellſchaft hat Kronfeld mit dieſer Aufgabe betraut.
Kronfeld wird, dieſer Einladung folgend, ſich Ende Mai nach Eng=
land
begeben.

Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird die Sandſtraße,
zwiſchen Heidelberger Straße und Saalbauſtraße, vom 21. Mai bis 31.
Mai d. J. für Fahrzeuge aller Art geſperrt.

geitdem ich mmit Wspüile, wird das Gescürz
piel schneller und beoser sauber.

(V.169

Bei Millionen Hausfrauen bestätigt sich dieses
Urteil täglich: Spiegelnden Glanz, appetitliche
Sauberkeit zeigen G-gepflegte Geschirre. Frischer
und bekömmlicher schmecken die Speisen, seit-
dem
mit O gespült wird. Und vor
allem viel weniger Arbeit und Mühe
beim Aufwaschen und Spülen.
Nehmen Sie zum Autwaschen und
1Eslörret Waur votn
Spülen immer
* 1ElMER HEISSES WASs

[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 21. Mai 1930

Mit dem Reichspoſt=Omnibus durch den Odenwald.

Zur weiteren Erſchließung unſeres herrlichen Odenwaldes, der
mit ſeinen Naturſchönheiten, ſeinen alten und hiſtoriſchen Städtchen und
Dörfern inmitten lieblicher Waldberge und in üppig grünen Wieſen
immer wieder ſeltene Reize und eine ungeheure Anziehungskraft auf die
Beſucher ausübt, unternimmt die Reichspoſt mit großen, modernen und
bequemen Omnibuſſen aller Typen Sonder= und Geſellſchaftsfahrten, die
von Darmſtadt und verſchiedenen anderen heſſiſchen Städten ihren An=
fang
nehmen. Zu einer ſolchen Rundfahrt hatte für geſtern der Präſi=
dent
der Oberpoſtdirektion Darmſtadt Leiſter eingeladen. Zu der
Fahrt hatten ſich etwa 30 Teilnehmer eingefunden, und zwar bemerkte
man u. a. den heſſiſchen Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell,
Oberregierungsrat Dr. Krebs, den Präſidenten der Heſſiſchen In=
duſtrie
= und Handelskammer Kahlert, den Vorſitzenden des Heſſiſchen
Einzelhandels Kalbfuß, die Oberpoſträte Dornbuſch, Beutler
und Jahn, die Bankdirektoren Brink von der Darmſtädter und
Nationalbank und Bochow von der Deutſchen Bank und Diskonto=
geſellſchaft
, Profeſſor Köſer vom Odenwaldklub uſw.
Obgleich die Fahrt heute gewiſſermaßen der Probe der neuen Reichs=
poſtomnibuſſe
galt den dreiachſigen, ſehr bequemen rieſigen Mercedes
ſteuerte der tüchtige Chauffeur Hechler mit bewundernswerter Ge=
wandtheit
, konnte man ſich doch den landſchaftlichen Reizen unſeres
Odenwaldes nicht entziehen und genoß auf der Fahrt die alten und doch
immer neuen Eindrücke dieſes geſegneten heſſiſchen Landes. Die Fahrt
galt weiter der
Beſichtigung der am Wege befindlichen Poſtkraftwagenbetriebe,
deren erſter und einer der größten von der Oberpoſtdirektion Darmſtadt
in dem Luftkurort Lindenfels, der Perle des Odenwaldes, angelegt
wurde. Hier ſind ſieben große Reichspoſtomnibuſſe ſtationiert, welche
die Verbindung nach Darmſtadt, Bensheim uſw. vermitteln; ferner be=
finden
ſich hier drei Anhänger für dieſe Omnibuſſe zur raſchen Beför=
derung
der Poſtſachen. Reparaturwerkſtätten mit allen modernen In=
ſtrumenten
und Einrichtungen ſind vorhanden. Das Perſonal und der
aufſichtsführende Poſtmeiſter wohnen in einer ſchönen in der Nähe be=
findlichen
Dienſtwohnung, in deren Erdgeſchoß ſich helle Bureauräume
befinden. Nach einer kurzen Naſt ging es in herrlicher Fahrt weiter
nach Michelſtadt, wo
das Verſtärkeramt beſichtigt
wurde. Oberpoſtrat Dornbuſch gab in einem kurzen klaren Vortrag
einen Einblick über dieſes komplizierte und wichtige Amt, das ſich zur
Zeit noch im Bau befindet. Hier in Michelſtadt iſt das Fernkabel
FrankfurtStuttgart eingeführt, das berufen iſt, den Verkehr von Nor=
wegen
über Deutſchland nach der Schweiz und Italien zu vermitteln.
Das Kabel iſt 200 Kilometer lang. Bei einer ſolchen Länge iſt die Ueber=
mittelung
der Sprechſtröme ohne beſondere Hilfsmittel nicht möglich.
Man hat daher in das Kabel etwa alle zwei Kilometer Induktions=
ſpulen
eingebaut, um die dämpfende Wirkung der Kapazität des Kabels
aufzuheben. Das genügt jedoch nicht. Der durch die Ladefähigkeit ge=
ſchwächte
Sprechſtrom muß noch durch beſondere Relais auf ſeine volle
Stärke gebracht werden. Das geſchieht durch Verſtärkereinrichtungen in
Form von Elektronen=Röhren, wie ſie aus der Radiotechnik wohl all=
gemein
bekannt ſind. Dieſe Verſtärkerröhren ſind für jede Kabel=
doppelleitung
eine auf Geſtellen vereinigt, in beſonderen Verſtärker=
ämtern
untergebracht, die einen jeweiligen Abſtand von zirka 63 Klm.
haben. Für das FrankfurtStuttgarter Kabel ſind ſolche Verſtärker=
Einrichtungen in Michelſtadt und Gundelsheim in Baden untergebracht.
Ein anſehnlicher Zweckbau umfaßt die immerhin ſehr umfangreichen
Einrichtungen des Michelſtädter Verſtärkeramtes. Mit den Elektronen=
Röhren allein iſt es nicht getan; äußerſt umfangreiche Apparate ſind
aufgeſtellt, mit deren Hilfe alle Eigentümlichkeiten der Sprache, beſon=
ders
die Klangfarbe, getreu wiedergegeben werden. Der Strom für die
Heizung der Elektronenröhren wird in mächtigen Sammelbatterien er=
zeugt
, zu deren Ladung große Maſchinen aufgeſtellt werden. Die außer=
ordentlich
komplizierten Einrichtungen werden von beſonders ausgeſuch=
ten
Perſonen (Werk= und Lademeiſtern), die ihre Dienſtwohnung un=
mittelbar
neben dem Betrieb haben überwacht. Handelt es ſich doch
um lebensnotwendige Einrichtungen, deren Wert viele Millionen beträgt.
Das neue Kabel, deſſen Verſtärkeramt ſich in Michelſtadt befindet, fügt
ſich als wichtiges Glied in das große deutſche Fernkabelnetz ein, deſſen
Lage jetzt ſchon 8000 Kilometer weit überſchreitet. Michelſtadt iſt mit
dieſem Amt um eine Sehenswürdigkeit reicher geworden!
Man beſichtigte anſchließend das automatiſche Fernſprech=
amt
in Michelſtadt. Hier war zu erkennen, daß auch unter weniger
günſtigen Verhältniſſen ein tadellos zuverläſſiger Betrieb hergeſtellt
werden kann. Nach einer kurzen Fahrt kam man in das alte hiſto=
riſche
Kreisſtädtchen Erbach, wo ebenfalls wie in Lindenfels ein
umfangreicher Reichspoſtkraftomnibus=Stützpunkt eingerichtet war. Hier
gab Oberpoſtrat Beutler einen umfaſſenden

Ueberblick über den Poſtkraftwagenbetrieb in Hefſen.
Poſtkraftwagen werden: 1. im Ueberlandverkehr zur Perſonen= und Poſt=
ſachenbeförderung
, 2. im Landzuſtelldienſt zur Entlaſtung und als Erſatz
für den Landbriefträger, 3. im Orts= und Vorortsverkehr der Poſtanſtalt
im Güterpoſt=, Paket=, Eilzuſtell= und Kaſtenleerungsdienſt und 4. im
Telegraphendienſt für den Bau und Störungsbeſeitigungsdienſt ver=
wandt
. Die erſte Kraftpoſtlinie über Land im alten Reichspoſtgebiet
wurde in unſerem Bezirk am 16. 7. 1906 auf der Strecke Friedberg
Ranſtadt eröffnet, 1907 kam FriedbergOckſtadt hinzu. Nach anfänglicher
Unrentabilität war nach dem Krieg der Bedarf an Perſonenkraftwagen
immer dringlicher geworden, aber erſt als die wirtſchaftlichen Verhältniſſe
nach der Inflation wieder feſtere Geſtalt angenommen hatten, konnte in
Heſſen das Kraftpoſtnetz ausgebaut werden. Heute haben wir ein Netz
von 40 Linien, mit einer Streckenlänge von rund 750 Kilometern, auf
denen im letzten Jahre rund 1 360 000 Kilometer gefahren und rund
1 600 000 Reiſende befördert wurden. Man verfügt heute über 70 Kraft=
omnibuſſe
, 8 Perſonen= und 10 Güteranhänger. Wichtigſte Stützpunkte
ſind in Oberheſſen Alsfeld mit 6 Linien, Gießen mit 4, Ulrichſtein mit 3,
Bad=Nauheim mit 1 und regem Ausflugsverkehr, Schlitz (2) und Greben=
hain
(1); in Starkenburg: Darmſtadt mit 2, Lindenfels 2, Erbach 3,
Rüſſelsheim 3. Linien, außerdem König, Wald=Michelbach, Groß=
Bieberau, Schaafheim und Kirchbrombach; in Rheinheſſen: Alzey mit
3 Linien, außerdem Guntersblum, Gau=Algesheim und Wörrſtadt. Da=
neben
werden zur Hebung der Wirtſchaftlichkeit von allen Stützpunkten
aus noch Sonder= und Geſellſchaftsfahrten ausgeführt. Redner kam
dann auf die Schwierigkeiten und Reibungen beim Ausbau des
Kraftpoſt=Ueberlandverkehrs zu ſprechen, betonte aber, daß die
Schwierigkeiten in anderen Bezirken weit größer waren, daß man bei
den zuſtändigen heſſiſchen Landesbehörden verſtändnisvolles
Entgegenkommen gefunden hatte und daß auch mit Klein= und Privat=
bahnen
und 1929 mit der Deutſchen Reichsbahn ein Abkommen getrof=
fen
worden ſei, durch das der Poſtkraftwagenverkehr in geſunder Weiſe
geregelt wurde. Etwa noch beſtehende Schwierigkeiten in unſerem Be=
zirk
hoffe man zu einem guten Ende zu führen. Der Redner kam dann
noch auf den Betrieb der Landkraftpoſten, auf den Orts= und Vororts=
verkehr
zu ſprechen. Im ganzen ſind ſür den Poſtbeförderungs= und
=Zuſtellungsdienſt im Bezirk Darmſtadt zurzeit 25 elektriſche, 33 Benzin=
Kraftwagen und 14 Krafträder in Benutzung. Schließlich erläuterte er
noch den Telegraphenbau und Störungsbeſeitigungsdienſt und ſchloß mit
den Worten: Sie können aus meinen Ausführungen erſehen, daß die
Oberpoſtdirektion bemüht geweſen iſt, unter Aufwendung beträchtlicher
Koſten überall da einzuſetzen, wo wir eine Verbeſſerung und Beſchleu=
nigung
des Verkehrs damit erreichen können. In der Ausnutzung des
Kraftwagens werden wir auch weiter fortfahren. Alle durch dieſe Ver=
wendung
erzielten Verbeſſerungen kommen aber letzten Endes der ge=
ſamten
Wirtſchaft zugute die ohne gut funktionierende Verkehrsein=
richtungen
nicht gedeihen kann. Wir hoffen daher, auch durch die ſtetige
Weiterentwicklung des Poſtkraftfahrbetriebes in beſcheidenem Maße bei=
zutragen
zum allgemeinen Aufbau unſerer darniederliegenden Wirt=
ſchaft
und zur Hebung von Induſtrie und Handel, Gewerbe und Land=
wirtſchaft
.
Miniſter Korell dankte, auch namens aller Fahrgäſte, für die
wundervolle Fahrt und für die intereſſanten Ausführungen der Referen=
ten
. Er ſprach über das Gehörte und Geſehene ſeine volle Befriedi=
gung
aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die rührige Oberpoſt=
direktion
Darmſtadt uns unter allen Umſtänden erhalten bleiben möge.
Präſident Kahlert von der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels=
kammer
ſkizziert kurz ſeinen Standpunkt zu dem Problem Reichsbahn
und Reichspoſtverkehr. Er freue ſich, daß eine Klärung bereits ange=
bahnt
ſei, und wünſche, daß im Intereſſe der Wirtſchaft und der Reichs=
poſt
das gegenſeitige Zuſammenarbeiten in Zukunft weiter ein gutes
und freundſchaftliches ſein möge, zum Segen beider Teile.
Bei einem geſelligen Zuſammenſein im Hotel Odenwald in Erbach be=
grüßte
Bürgermeiſter Dengler=Erbach herzlich die Gäſte und dankte
für den Beſuch. Prof. Köſer dankte der Oberpoſtdirektion herzlich,
beſonders im Namen Tauſender wanderfroher Menſchen, denen die Ober=
poſtdirektion
durch den Ausbau des Netzes den ſchönen Odenwald er=
ſchloſſen
habe.
Der Präſident der Oberpoſtdirektion Leiſter dankte für die all=
ſeitige
Anerkennung auch namens ſeiner Mitarbeiter und wünſchte den
Fahrteilnehmern noch einen frohen Abend.
So ſchloß die wundervolle Odenwaldrundfahrt mit ihren intereſſan=
ten
Belehrungen zur allgemeinen Zufriedenheit. Es ſei bemerkt, daß
unſere Oberpoſtdirektion in ihrem Bezirk mit ihrem Poſtkraftwagenver=
kehr
nicht nur kein Zuſchußbetrieb, ſondern einer der rentabelſten in
Deutſchland iſt, ſo daß ihr auch für die Zukunft eine gute Prognoſe ge=
ſtellt
werden darf.

Deutſcher Sprachverein. Die Geſchäftsſitzung des Vereins findet
am Montag vor Himmelfahrt im Saale 138 der Hochſchule ſtatt, und
zwar im Anſchluß an einen Vortrag des Studienrats Dr. Heldmann
über Deutſche Namengebung‟. Da in der letzten Zeit mehr und mehr
Deutſche der Namengebung nicht gleichgültig gegenüberſtehen, ihr im
Gegenteil großen Wert beimeſſen, ſo wird der Vortrag eines Forſchers
gewiß rege Anteilnahme finden. (Wir verweiſen auf unſere Anzeige.)
Kreistag. Am Montag, den 26. Mai, nachmittags 4 Uhr,
findet im Stadtratsſitzungsſaal im hieſigen Rathaus (Marktplatz) eine
Sitzung des Kreistags des Kreiſes Darmſtadt mit
folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Prüfung des Verwaltungsrechenſchafts=
berichts
des Kreisausſchuſſes für 1928. 2. Prüfung und Begutachtung
der Rechnung über Einnahmen und Ausgaben des Kreiſes Darmſtadt
für 1928. 3. Feſtſtellung des Voranſchlags über die Einnahmen und
Ausgaben des Kreiſes Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1930. In Ver=
bindung
hiermit: a) Neufeſtſetzung der Tagegelder und Reiſekoſten der
Mitglieder des Kreistages, des Kreisausſchuſſes und der Kreiskommiſ=
ſionen
; b) Feſtſetzung der vorläufigen Kreisſteuerſätze für 1930. 4. Neu=
wahl
der Mitglieder der Kreiskörkommiſſion für die Jahre 1930, 1931
und 1932. 5. Abänderung der Kreisſatzung über die Fürſorgepflicht.
6. Anträge und Mitteilungen.
Kunſtnokizen.
Ueber Werke, Künſtler oder künſfleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Der unſterbliche Walzer. Der Walzer, der ſeit Jahren
ſo ſtiefmütterlich bedacht und beinahe totgeſagt wurde, ſcheint nunmehr
aus ſeinem Dornröschenſchlaf wieder zu erwachen und alle modernen
Tänze in den Hintergrund zu drängen. Selbſt in Amerika iſt man des
Tango, Shimmy, Foxtrott und Blues überdrüſſig und ſucht die Zeit mit
einer neuen Muſik zu überraſchen, und man könnte beinahe lachen, wenn
es nicht ſo traurig wäre, denn die von Amerika importierte Muſik ent=
puppt
ſich eigentlich als Walzer. Auch aus anderen Ländern kommen
immer neue Siegesberichte nach Wien, die von ausländiſchen Erfolgen
des berühmten Wiener Kindes, des Walzers, erzählen. In London
gehörte es dieſen Winter zur größten Attraktion, in die großen Eis=
paläſte
zu gehen und dort bei Walzerklängen Schlittſchuh zu laufen. Am
21. März fand im Theatre Pigalle, der vornehmſten Bühne von Paris,
die Aufführung der Operette Fledermaus von Johann Strauß ſtatt.
Die Aufführung geſtaltete ſich zu einem beiſpielloſen Triumph des
Wiener Walzers. Den Höhepunkt erreichten die Beifallsſtürme im
zweiten Akt, nach dem Walzer An der ſchönen blauen Donau. Johann
Strauß’ Enkel, der ausgezeichnete Dirigent und pietätvolle Wahrer der
künſtleriſchen Tradition der Walzerdynaſtie, abſolvierte mit ſeiner gro=
ßen
Kapelle Wiener Muſiker kürzlich Gaſtſpiele in Italien. Aus allen
Städten wird der beiſpielloſe Jubel gemeldet, den Straußſche Muſik
auslöſt. Sämtliche Blätter rühmen den Zauber dieſer wieneriſchen
Muſik und zollen dem Verkünder der frohen Botſchaft, Strauß' Enkel,
aufrichtige Worte der Bewunderung. Vorverkauf bei Chriſtian Arnold,
nur am Weißen Turm.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlſeßlſch als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritil.
Coneordia‟ Darmſtadt. Wir möchten jetzt ſchon darauf
hinweiſen, daß der diesjährige Bunte Abend am 21. Juni d. J. im
Städt. Saalbau ſtattfindet. Der Abend unterliegt wieder der bewährten
Regie von Ehrenmitglied Emil Thomas und verſpricht in allen ſeinen
Teilen ausgezeichnet zu werden. Auch der 70 Mann ſtarke Chor unter
Leitung des Herrn Muſikdirektors Adam Simmermacher wird mit neuen
Chören aufwarten. Näheres wird demnächſt noch bekannt gegeben.
Heute nachmittag findet in dem Sportplatz=Reſtaurant
undKaffee der beſtens bekannte und beliebte Kaffee= und Kuchentag
ſtatt. Abends Tanz. (Beachten Sie bitte die Anzeige in der heutigen
Ausgabe.)

* Ein Kind vom Auto überfahren. Am Dienstag abend wurde
in der Riedeſelſtraße ein ſechsjähriger Junge, der auf der Straße
Reifen ſpielte, von einem Auto überfahren. Der Junge rannte,
den polizeilichen Ermittlungen zufolge, aus dem Haustor kommend
hinter ſeinem Reifen her direkt in das Auto hinein und erlitt
einen Wirbelſäulenbruch. Der Junge wurde ſofort von der Ret=
tungswache
der Freiwilligen Sanitätskolonne in das Städtiſche
Krankenhaus verbracht. Bei ſeinem Eintreffen war der Junge
jedoch bereits ſeinen Verletzungen erlegen. Nach den Zeugenaus=
ſagen
trifft den Fahrer, der ſehr vorſichtig gefahren ſein ſoll,
keine Schuld. Dieſer bedauerliche Vorfall gibt erneut Veran=
laſſung
, darauf hinzuweiſen, die Kinder von der Straße fernzu=
halten
und ſie immer wieder auf die Gefahren der Straße auf=
merkſam
zu machen.

ooo wehr Milch?!
Ja,aber auf die neue
bekömmliche Artmit
Kathreiner gemiſcht,
als Mülchkatkreiner!
derwird dreimalſo
*)
leichtverdaut wvie Milch.
und
derſchmeckt
hundertmal beſſer!
BlUnsere ärztlichen Zeitschriſten berichten jetzt
gerade über dieses aufsehenerregende Ergebnis
der neuesten Ernährungsforschung.

Tageskalender für Mittwoch, den 21. Mai 1930.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus; Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, 20 Uhr, II 11: Die Kaſſette‟ Orpheum
Keine Vorſtellung. Konzerte: Schloßkeller Hotel Schmitz,
Theater=Reſtaurant, Span. Bodega, Alter Ratskeller Brauerei
Schul. Herrngartenkaffee, 16 Uhr: Konzert. Lud=
wigshöhe
, 16 Uhr: Konzert.

* Reichsgemeinſchaft junger Volk
Vortrag Dr. Niepoth.
*t. Im Rahmen der Ausſpracheabende der Reio
Volksparteiler (Ortsgruppe Darmſtadt) ſprach am
Jagdzimmer des ſtädtiſchen Saalbaues Herr Bürg
poth, M. d. L., über Finanzpolitiſche F
Nach einführenden und begrüßenden Worten
leiters und ſtellvertretenden Vorſitzenden, Herrn
nahm Herr Dr. Niepoth das Wort und erinnerte
Bewegung, die auch einmal der offiziellen Parte
Ideen zuführen wollte. Der heute ganz anders g
politiſche Kampf, erhält jung. Liberalismus heiß
verſtehen und ihnen auch Rechnung tragen. Die
nur durch das Parteibuch dokumentieren, ſondern f.
nungsgemeinſchaft ſein.

Wir in Heſſen haben immer nur, um Ihnen d
uns kurz grundlegend zu ſkizzieren, eine Koalitior
habt. So kommt es, daß viele, da eine Aenderung
ihre Geſinnung verſchweigen oder verkaufen.
lition iſt nichts anderes geworden, als eine G.
teidigung parteipolitiſcher Intere
perſonellem Gebiet. Ich erinnere wie das G
kommiſſars ſchon bekannt war, trotzdem führe
bezeichnete Stellen, neu beſetzt wurden. Im
Verzeichnis der Beamten, die nicht bei ihren tatſäch
Etat ſtehen, und das auf unſer Verlangen vorgele
denken. Aber auch auf ſachlichem Gebiet hat man
parteipolitiſchen Forderungen durchgeſetzt, ſo z. B.
Schule, der Polizei und der ſozialen Kontrolle.
tion, in der wir uns jetzt befinden, iſt eine Folge je
Wir glauben nicht, daß die Gemeinden, wenn
gaben an ſich reißt, ſich im Dienſte des Staates he
Auch im Verhältnis zwiſchen Staat und Gemeinde
lismus, das freie Verantwortungsbewußtſein, me
Staat muß zu Grunde gehen, wenn die kleinen Ge=
der
Aufbringung ihrer Laſten intereſſiert werden.
Beim Gutachten des Sparkommiſſars ſpielt es
Einzelfällen Irrtümer vorgekommen ſind, aber in de
das Gutachten genau das, was wir immer betont h
lobt die Verwaltung Heſſens, deren Einrichtung je
Staate ſtammt, das Fehlen der Mittelbehörden,
blähung der Zentralbehörden, die alle möglichen Au
haben. Moldenhauer hat irgendwo kürzlich geſagt,
abbaue, baue ich auch zugleich Aufgaben mit ab
Momenten kommen auch die pſychologiſchen Momen
aus parteipolitiſchen Gründen nicht mit den
oben beginnt. Die Republik wird nicht durch un
wahrhaftig Staatsbewußtſein genug haben, ſonder
und Beförderungen, die lediglich aus parteipolitiſch
Schon aus finanzpolitiſchen Gründen müſſen
aller ſolcher Maßnahmen fordern. Es geht weite
ſteuerliche Abſichten des Reiches durch Preußen,
Drittel des Reiches umfaßt, ſabotiert werden. Man
neue Leute zu Beamten machen, die ihrer Stellung
geeignet ſind.
Die Regierung glaubt nun, durch Abbau der
zu können. Das iſt falſch. Solche Maßnahmen er
ren kleinere Orte und bedingen an anderen Ort
neue Ausgaben. Der geplante Laſtenausgleich kling
ſchön, aber in der Praxis wird ein Wettrennen der
gaben entſtehen, um bei der Verteilung auch mehr
Nur der verdient den Namen eines Finanzpo
die Zukunft ſorgt. Es gehört dazu der Mut, ſich
dem Humbug der ſogenannten zwangsläufigen‟ A
machen.
Dem lebendigen, ſehr inſtruktiven und erſchöpfe
eine kurze Ausſprache.

Gau=Werkungsſingen und Jubil
in Groß=Umſtadt.
Le. Feierſtunden waren es, die der Geſangver
Samstag abend mit ſeinem Dirigenten, dem Ehr
und den geladenen Gäſten in dem mit zahlreichen Fe
geſchmückten Saale des Gaſthauſes. Zum weißen 2
Jahre ſind es her, daß der Verein Sängerluſt geg
wechſelvollen Schickſalen nach dem erſten Jahrzel
übernahm Herr Rektor Maſer im Jahre 1910 den
er bis zum heutigen Tage mit großem Geſchick und
geſchwungen hat. Es iſt ihm in dieſen 20 Jahren
aus beſcheidenen Anfängen zu einer beachtlichen H
ſo daß ſich derſelbe heute mit den beſten Vereine=
kann
. Daher ließ es ſich die Sängerluſt auch ni
dienſte ihres Chorleiters in gebührender Weiſe zu fe
Worten der Anerkennung und Dankbarkeit überre
erſte Vorſitzende des Vereins, Martin Dittel, dem
eine goldene Uhr die der Gefeierte mit Worten
entgegennahm. Auch Gauvorſtand Steinmetz übern
in begeiſternden Worten die Glückwünſche des Gau
nahm Herr Haußner die Auszeichnung verdienter
Martin Dittel, der dreißig Jahre lang dem Ver
eifrigſten Mitglieder angehört und zwanzig Jahre
des erſten Vorſitzenden bekleidet, ſowie die Sänger
Gebhard erhielten für ihre 30jährige Zugehörigke
kunſtvoll ausgefertigte Ghrenurkunde. Sänger
zwanzig Jahre lang dem Verein angehört, erhie
Ehrenchormeiſter Maſer ſtiftete ſeinen Sängern zu=
Vereinszimmers ſein Bild. Umrahmt war die
Gehör gebrachten Muſikſtücken des auf künſtleriſ
Muſikvereins zu Ober=Roden ſowie den wohleingeis
Verſtändnis zum Vortrag gebrachten Chören des
Der Sonntag vormittag war dem Gauwertu=
Schon früh morgens ertönten als Weckruf die m.
hiſtoriſch gewordenen Chorals Nun danket alle C.
geſchmückten Straßen unſerer Stadt. Der Feſtzt
etwa 30 Vereine beteiligten, bot mit den ſtattlichen
geſchmückten Rädern der Radfahrervereine, den 3
und Fahnen der Vereine ein buntbewegtes Bild.
wurde haltgemacht, und unter der Leitung des Ga=
Dieburg ertönten drei mächtige Maſſenchöre. Nal
aufgenommenen Begrüßungsanſprache von ſeiten
Lampe knüpfte der Gauvorſitzende Steinmetz=Diebur
gen ſtattgefundene Gau=Wertungsſingen an und ho
für die Entwicklung des deutſchen Liedes hervor.
im herrlichen Raibacher Tal angekommen, hielt Herr
Pfersdorff in beredter und ſchwungvoller Weiſe und
Geiſte getragen die Feſtrede, die in einem Hoch auf
ausklang und in das alle Feſtteilnehmer freudig e

J. Griesheim, 20. Mai. Nachdem das Miniſte
Abteilung für Bauweſen den Plan für
lung und den Antrag auf umlegung d
am Heagbahnhof, genehmigt hat, liegen die
Zeit vom 19. bis einſchließlich 28. d8. 33. auf der B.
rend der Dienſtſtunden offen. Einwendungen köont
Zeit bei der Bürgermeiſterei ſchriftlich oder durch E
koll erhoben werden. Gleichzeitig ſind die Beteiligte
den, die Einträge des Eigentums und ſonſtigen 2
den öffentlichen Büchern, inſoweit ſie den beſtche
nicht mehr entſprechen, innerhalb einer Friſt von ein
zuſtändigen Amtsgericht berichtigen oder ergänzen.
beſtehenden Rechtsverhältniſſe beim Umlegungsver!
werden können.
4k. Nieder=Ramſtadt, 20. Mai. Folgenſchh.
fall. Geſtern vormittag, kurz vor 12 Uhr, ereigt
Betriebe der Odenwälder Hartſteininduſtrie ein folße
fall. Durch vorzeitige Entzundung der elektriſch geih.
gab es infolge der herumfliegenden Sprengſteine 4 L
von dieſen ſind die Verletzungen glücklicherweiſe nd=
gegen
iſt der Steinbrucharbeiter Peter Schmitt vol
Frotzdem er ſich beim Entladen der Schüſſe ſofort.
flog ihm ein Steinbrocken in den Rücken. Was die *
gen Entladung war, konnte noch nicht feſtgeſtellt we.
geſtellten Ermittlungen haben ergeben, daß die S
elektriſchen Schußleitung vollkommen in Ordnung
mit elektriſchen Entladungen wird in dem hieſigen d.
Zeit verſuchsweiſe gehandhabt. Bisher wickelte ſich.
(. Ober=Ramſtadt, 20. Mai. Wegen Ausſühktd.
arbeiten iſt die Aliceſtraße vom 22. d. M. ab gül e
Fuhrwerksverkehr geſperrt.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 21. Mai 1930

Seite 7

neue Jugendherbergen für Oberheſſen.

Erlek
drn
eirr
dhe
1S9
1

hat Oberheſſen zwei neue Jugendher=
onnte
am Vormittag zur Weihe der neuen
Vertrauensmann des Jugendherbergwerks für
enrat Dr. Flörke, die alten und jungen
ater ihnen auch den Vertreter des Heſſiſchen
Kultus und Bildungsweſen, der zugleich die
spräſidenten überbrachte, Schulrat Haſſin=
rucksvolle
Weiherede hielt.
n dem Wandernmüſſen, als Ausdruck
und Suchens nach der Heimat, und von dem
der ſich das Bewußtſein erwandert, daß jeder
zimat braucht. Vom Bewußtſein wollen die
getan ſein durch das Erleben der Heimat.
dienen die Jugendherbergen. Sie möchten den
hre helle Freundlichkeit und ihre anheimelnden
friedvollen und ruhigen Abſchluß bringen. Jede
ge iſt eine neue Einladung an die jungen Men=
men
aus den Winkeln und Ecken und hinaus
ſauen, zu hören, zu erleben. Das gilt für alle
Lande und in der Stadt. Der heutige Menſch
die Kenntnis und die Umfaſſung eines größe=
s
neue Jugendhaus wird ein weiterer Schritt
i. Die Geſchichte von Gedern geht um Jahr=
ber
mit der heutigen Weihe wird ſie einen
: die Zukunft getan haben. Den Beſchluß der
die Aufforderung an die Jugend, den Ruf der
Lebensgeſtaltung weiter zu tragen. Im Glau=
zu
ſolcher Jugend wurde darauf die Herberge
Gederns in treue Hut gegeben.
reter der Stadtverwaltung Gedern brachte in
zum Ausdruck, daß auch die Stadt Gedern
ims freue und ſehr gern den Bauplatz und
hüſſe zur Verfügung geſtellt habe, der Ge=
und der wandernden Jugend zum Segen.
er Jugend erfreuten die Gäſte, und dann wurde
beſichtigt. 3 Schlafräume mit zuſammen 36
de Waſchräume, ein ſchöner Tagesraum mit

Kochgelegenheit, und alles in hellen Farben gehalten, werden den
Wanderern einen angenehmen Aufenthalt bieten.
Nachmittags war die Weihe in Büdingen. Draußen
zwiſchen Wald und Seemenbach hat man das Hauenſteiner
Haus den jugendlichen Wanderern zur Bleibe hergerichtet.
Und gerade in Büdingen war eine Jugendherberge beſonders not=
wendig
, denn das alte Städtchen mit ſeinen Mauern, Toren und
Türmen und alten Häuſern, in lieblicher Landſchaft gelegen, übt
auf die wandernde Jugend einen beſonderen Reiz aus Zahl=
reiche
Gäſte wurden begrüßt, Schulrat Haſſinger, Reg.=Rat
Weber vom Kreisamt, der Bürgermeiſter von Büdingen und
Obe=ſtudiendirektor Dr. Keller, M. d. L., der die Notwendigkeit
betonte, daß das Jugendherbergswerk in Heſſen weitergefördert
werde. Schulrat Haſſinger überbrachte die Grüße des Staats=
präſidenten
und Kultusminiſters Dr. Adelung und ſprach be=
ſonders
zu Herzen gehende Worte.
Er kam auf die Widerſtände zu ſprechen, denen das Jugend=
herbergswerk
und die ganze Jugendarbeit noch zu begegnen habe.
Der ſchlimmſte ſei die Gleichgültigkeit. Man ſpräche
davon, der Jugend ſei es heute zu leicht gemacht, man leide unter
dem Fimmel der Jugendverliebtheit. Aber wir haben ja die
Zeiten erlebt, da uns beim Anblick hungernder Jugend grenzen=
loſes
Mitleid überkam. So wollen wir jetzt und zukünftig gut
machen, was ehedem nicht getan werden konnte. Dazu iſt das
Jugendherbergswerk eines der beſten Mittel. Es erhält den
jungen Menſchen die Geſundheit und führt ſie, ohne nach Herkom=
men
und Stand zu fragen, einander nahe. Zum Ganzen müſſen
wir hin trotz aller Kräfte, die auseinanderreißen wollen. Das
Trennende zerfällt auf den Wanderfahrten wie ein Kartenhaus.
So freuen wir uns, daß auch in unſerem Heſſenland ſich der Rei=
gen
der Jugendherbergen immer enger ſchließt, und wir werden
nicht müde, immer weiter zu ſchaffen, damit er ſich bald völlig
ſchließt. Wir erwarten dabei die verſtändnisvolle Unterſtützung
von Staat und Gemeinde, vom Parlament und von allen Behör=
den
. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, die neue Herberge
möge eine freie und frohe, eine gerechte und allzeit fürs Gute,
kampfbereite Jugend heranwachſen ſehen.
Freudige Heilrufe brachten den Dank für die zukunftsfreu=
dige
Rede zum Ausdruck. Nach Stabübungen Volkstänzen und
frohen Liedern fand auch dieſe Weihe einen ſchönen Abſchluß.

9. Mai. Lebend begraben. Ein Arbeiter
.) war damit beſchäftigt, eine Mauer an Stelle
r zu legen. Zu dieſem Zwecke hob er vor der
Fundament aus. Plötzlich löſte ſich das Mauer=
Nauer und die Geſteinsmaſſen begruben den

Mann. Die in der Nähe befindlichen Perſonen verſuchten, den
Verſchütteten zu retten, konnten ihn aber nur noch als Leiche
bergen. Der Arbeiter, Johann Heimberger, bei der Baufirma
Georg Schmid angeſtellt, war erſtickt. Der Verunglückte hinterläßt
ſeine Frau mit drei ſchulpflichtigen Kindern. Er war 39 Jahre alt.

Oberheſſiſcher Reikerkag in dem 700jährigen
ehemaligen Kreisſtädichen Grünberg.
h. Grünberg, 20. Mai. Einen Tag des Pferdes bildete
der Oberheſſiſche Reitertag. In allen deutſchen Gauen wird
für die Zucht des deutſchen Pferdes und für die deutſche Reit= und Fahr=
bewegung
vermehrt geworben, denn der Reichsverband für Warmblut=
pferde
feiert in dieſem Jahre ſein 25jähriges Beſtehen. So hatte auch
der Provinzialverband Oberheſſen der Reit= und Fahrvereine als Haupt=
werbemittel
einen großen Sternſtafettenritt veranſtaltet, bei dem
faſt alle oberheſſiſchen Ortſchaften durch Reitergruppen aufgeſucht wurden.
Die oberheſſiſchen Städte, die Landwirtſchaftskammer und landwirtſchaft=
liche
Verbände unterſtützten das Unternehmen. Leiter der Veranſtaltung
waren: Rittmeiſter a. D. von Leipold=Münzenberg und Freiherr Roeder
von Diersburg=Keſſelbach. Ab 12 Uhr trafen die Reiterabteilungen in
etwa 17 Stafetten ein und überreichten die Urkunden aus oberheſſiſchen
und benachbarten preußiſchen Städten an den Landesverbandsvorſitzen=
den
, Landſtallmeiſter a. D. Schörke=Darmſtadt. Beigeordneter Keller hielt
namens der Stadt Grünberg die Begrüßungsanſprache auf dem Markt=
platz
. Bei dem Feſtakt wurden mehrere hundert Reiter und Pferde ge=
zählt
. Hier fand auch die Verleſung der Stafettenurkunden ſtatt. Die
hieſigen Geſangvereine trugen Chöre vor, und die Feuerwehrkapelle kon=
zertierte
. Die Stafetten trafen ein: Friedberg=Dortelweil, Hanau, Butz=
bach
, Büdingen=Nidda, Marburg, Kirtorf, Alsfeld, Schlitz und überbrach=
ten
die Urkunden der genannten Städte. 15 Vereine mit etwa 33 Ab=
teilungen
waren beteiligt. Den Feſtvortrag hielt Landſtallmeiſter Major
a. D. Hartel über Das Pferd und ſeine Bedeutung für die deutſche
Wirtſchaft‟. Das gute Wetter trug zum guten Gelingen des Werbe=
tages
bei.
Ah. Bingerbrück, 19. Mai. Selbſtmord auf den Schienen.
Ein in den 20er Jahren ſtehender, gutgekleideter junger Mann aus
Bochum, namens Hugo Steiermann, ließ ſich auf der Nahebahnſtrecke,
zwiſchen Bingerbrück und Münſter=Sarmsheim, etwa 300 Meter unter=
halb
der Druſusbrücke, überfahren. Während ihm das eine Bein voll=
ſtändig
abgefahren wurde, wurde das andere unterhalb des Knies abge=
fahren
. Der Lebensmüde hatte vorher Rock, Weſte und Hut an der Tat=
ſtelle
auf den Bahnkörper abgelegt. Im Rock fand man zwei Briefe;
einen an die in Kaiſerslautern wohnenden Eltern und einen zweiten an
die Polizei. In dieſen wird der ausgeführte Schritt angekündigt. Ueber
das Motiv zur Tat iſt nichts bekannt.
Ah. Gau=Odernheim (Rhh.), 19. Mai. Tödlicher Auto=
unfall
. Der 9 Jahre alte Schüler Heinrich Fröder wurde in Gau=
Odernheim von einem Auto aus dem Saargebiet überfahren und getötet.
h. Gießen, 19. Mai. Sängerehrungen durch den Heſſiſchen
Sängerbund: die goldene Ehrennadel für 50fährige aktive Sän=
gertätigkeit
erhielt W. Eimer vom Liederkranz Reichelsheim i. d. W.,
die ſilberne Ehrennadel erhielten: Konr. Rühl=Merlau, Aug.
Weber=Lich, Herm. Schimpf=Oſtheim, And. Schäfer=Gambach, Ad. Weitz=
Reichelsheim i. d. W. und H. Ott=Obertshauſen.

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch, den 21. Mai 1930

Abſchied von Bridtiof Nanſen.

Der Trauerzug in den Straßen von Oslo.
Am 17. Mai, dem norwegiſchen Nationalfeiertag, wurden in Oslo Fridtjof Nanſens ſterbliche Reſte
zur letzten Ruhe beſtattet. Nachdem durch einen Kanonenſchuß der Beginn der Trauerfeierlich=
keiten
verkündet war, blieben die Teilnehmer der Feier zwei Minuten lang mit entblößten
Häuptern in vollkommener Stille ſtehen. Dann ſetzte ſich der Zug mit dem Sarg in Bewegung.

der vor einiger Zeit ſamt den Fresken des Malers Karl Dannemann durch ein ſs
wurde, iſt jetzt in ſeinem alten Zuſtand wieder hergeſtellt worde

Reich und Ausland.
Die Kindererkrankungen in Lübeck.
17 Todesfälle.
Lübeck. Wie das Geſundheitsamt mitteilt,
ſind nach dem Stande der Ermittlungen bis zum
17. Mai von 243 erkrankten Kindern 17 geſtor=
ben
; bei 13 wurde poſitiv Calmette=Fütterung
als Todesurſache feſtgeſtellt. Krank ſind 33 Kin=
der
, davon 8 ſchwer. Gebeſſert ſind 10 Kinder.
In ärztlicher Behandlung befinden ſich noch 78
Kinder. 61 ſind geſund, von denen allerdings,
wie anzunehmen iſt, noch ein Teil erkranken
kann. Unbekannt iſt der Geſundheitszuſtand von
42 Kindern.
Vor Aufregung über einen Verkehrsunfall
geſtorben.
Berlin. In Mariendorf bei Berlin hatte
am Montag nachmittag ein Verkehrsunfall be=
ſonders
tragiſche Folgen. Ein Autobeſitzer, deſſen
Wagen ein Kind überfahren hatte, erlitt, wie
Berliner Blätter melden, vor Erregung über
den Vorfall einen tödlichen Herzſchlag. Wie die
polizeilichen Feſtſtellungen ergeben haben, trifft
den Führer des Autos keine Schuld an dem Un=
fall
, da das Mädchen direkt gegen den Wagen ge=
laufen
iſt.
Das Begräbnis Maria Orſkas.
Wien. Montag nachmittag wurde Maria
Orſka auf dem Hietzinger Friedhof beſtattet. In
der Wohnung, wo ihre Leiche aufgebahrt war,
hatten ſich nur ihre nächſten Familienangehöri=
gen
, darunter auch ihr geſchiedener Gatte, Dr.
Hans von Bleichröder, eingefunden. Auf dem
Friedhof war eine zahlreiche Trauergemeinde
erſchienen, ſo nahmen Vertreter der Wiener
Geſellſchaft, faſt aller Wiener Bühnen ſowie des
Bühnenvereins teil. Entſprechend dem letzten
Willen der Heimgegangenen wurde von Nach=
rufen
abgeſehen, es wurden auch keine Lieder
geſungen. Nur der evangeliſche Pfarrer Dr.
Stöckel hielt einen kurzen Nachruf, in dem er
der großen Künſtlerin und der Tragik ihres
Lebenslaufes gedachte.
Großfeuer bei Veſzprem (Ungarn).
Budapeſt. Durch ein Großfeuer wurde die
Ortſchaft Takaſſi bei Veſzprem eingeäſchert. Das
Feuer brach Montag in den Mittagsſtunden in
der Nähe des Poſtgebäudes aus und wurde dann
durch den orkanartigen Wind nach allen Rich=
tungen
verbreitet. In wenigen Minuten ſtand
das ganze Dorf in Flammen. Die katholiſche
Kirche, das Gemeindehaus und das evangeliſche
Pfarrhaus brannten nieder. Durch einſtürzende
Balken wurden zwei. Perſonen begraben, die
ſpäter als verkohlte Leichen geborgen werden
konnten. Man befürchtet, daß weitere Perſonen
in den Flammen umgekommen ſind. Mehrere
Perſonen erlitten beim Anblick des Brandes
ſchwere Nervenzuſammenbrüche. Nach mehrſtün=
digen
Arbeiten gelang es den Feuerwehren aus
der ganzen Umgebung, den Brand einzuſchrän=
ken
, doch dürfte die Löſchung des Feuers zwei
Tage dauern. Der Brand, der auf Brandſtiftung
zurückzuführen ſein dürfte, hat 200 Wohngebäude
mit ſämtlichen dazu gehörigen Nebengebäuden
in Aſche gelegt.
Die Feuersbrunſt in Fertöhomok.
Budapeſt. Wie aus Oedenburg gemeldet
wird, ſind bei der Feuersbrunſt in der Gemeinde
Fertöhomok eine Frau und ihr 21jähriger Sohn
ſowie zwei kleinere Kinder von einem einſtür=
zenden
Dachſtuhl begraben worden. Alle vier
fanden den Tod. 50 Häuſer mit Wirtſchaftsge=

Großfeuer in Kairo. 20 Tote.
London. Bei einer Feuersbrunſt im Fabrik=
viertel
von Kairo ſind am Montag 20 Perſonen
getötet und 226 Wohnungen zerſtört worden.
In Beniſale (Oberägypten) wurden bei einem
zweiten Großfeuer 97 Wohnungen zerſtört und
ſechs Menſchen getötet.
Großer Feuerſchaden in London.
nieder.

Die Lukher=Zeiern auf der Feſte Koburg.

Graf Zepptei
über dem Aklankif gt
Richlung Perna jalt=
* Das Luftſchiff Graf
Dienstag morgen 9,30 Uhr u
ren Jubel der zahlreichen 3 Laemf
zum Teil die ganze Nacht v. N
Abſperrungskette zugebracht 1n
zur Atlantikfahrt aufgeſtiege S
galante Schleifen über dem
ſchnell in Richtung nach den
entſchwinden. Die Fahrt
ſchnell, da Rückenwind die A
unterſtützte. Um 10,50 Uhr u
überflogen. Nach den letzter ttiel
hat das Schiff weiter gute
da beſonders zwiſchen den Ke ſich
Verdiſchen Inſeln gleichmäß Woſ
herrſcht. Nach einer Meldu Oe
Dampfers Isla Gran Kat
Luftſchiff 15,30 Uhr 200 Kilor
entfernt geſichtet.
Unglücklicher Ausgang einer Fadl
Paris. Eine dreifache Sieit=
Ortſchaft in der Bretagne, Shen
ſchließung eines jungen Pag S
ſilberne Hochzeit der Eltern EBud,
goldene Hochzeit der Großelt Sei
feiert wurde, an welchem Er 2sM
rung einen lebhaften Antei Eh
trauriges Ende. Ein Laſtaut /Denl
gäſte heimbefördert wurden, 00
Baum. Die 18 Inſaſſen wurt un?
verletzt.
Zwei Hochſtapler ;/Ffia,.
Paris. Zwei internation So0l
Banknotenfälſcher, der Unga
Ruſſe Akimow, wurden von War
nalpolizei verhaftet. Die bE
reichen Opfern vorgeſchwind En
ihnen erfundenen Maſchine ec E
Abziehen vervielfältigen zu
Leute, die an dieſen plumpe SMl
ten, ſo liehen ſie ſich auslän E
kaniſche Banknoten aus und E
während des Experiments
Einen Pariſer Pelzhändler
Hochſtapler auf dieſe Weiſe 1100
erleichert. In der Wohnu:
fand man eine ganze Falſchm Ei
ſechs Kliſchees, die zur Herſt E.
larnoten dienten.
Sturm an der italiet m
Rom. Die Nordoſtküſte Ei
den Marken wird von ſchwe *
geſucht, die von heftigen Nie Hläg=
ſind
und einen empfindlich 2e
auslöſten. Von dem Unwett 403
einſetzte, ſind zahlreiche Fi
hoher See überraſcht worden E.
booten fehlt jede Nachricht
vieler Fiſcher mußten vom
zweifelten Kampf machtlos
ren Städten werden bereit.
gemeldet. Auch am Gardaſe
Schaden verurſacht. In der
luno iſt Schnee gefallen. Ji
zano wurde eine Mole vo
zerſchlagen.
90 Todesopfer des Torne
New York. Die Zahl‟
dem Orte Elaine in Arkan)
und ausgedehnte Ueberſch
Schaden anrichteten, iſt ber
3000 Perſonen ſind obdachl
läufig in Flüchtlingslagern
den. Es wird der Ausbruc
dem betroffenen Gebiet bef!
Die Vernichtung des
Semarang (Java).
des Dorfes Likaſan in Mi.
zend gemeldet, daß es ſich
um einen Vulkanausbruch,
Erdrutſch handelt, der durch
ſchläge der letzten Tage h.
Eine ungeheure Maſſe von
den Dängen des Telemoiog
hatte, geriet plötzlich in B
lawinenartig in das Tal
wurden getötet.

Der Bacchus=Saal im Bremer Rakhauskell

Enthüllung der Luther=Gedenktafel.
Am 17. und 18. Mai fanden in Koburg große Feiern zum Gedenken Luthers ſtatt, die nach Feſt=
umzügen
und der Aufführung eines Lutherſpieles in der Enthüllung einer Luther=Gedenktafel auf
der Feſte ihren Höhepunkt fanden.
Schwere Ueberſchwemmungsſchäden in Bayern.

Das vollkommen überflutete Jſartal.
bauden ſind zerſtört, 60 Familien ſind obdachlos. Die dauernden Regengüſſe der letzten Wochen haben überall in Bayern die ſchwerſten Schäden
angerichtet. Seen und Flüſſe führen ſtarkes Hochwaſſer, Felder und Uferſtraßen, ſind in vielen
Gegenden völlig überſchwemmt.
Zahlreiche Automobilunfälle in Frankreich, wurde aus dem Wagen in den Fluß geſchleudert
und ertrank.
Paris. Einige ſchwere Automobilunfälle
ereigneten ſich am Montag in Frankreich. Auf Er wollte den Zeppelin ſehen und türzte
aus dem Fenſter.
der Landſtraße von Aix nach Marſeille kippte ein
Autobus um, wobei 13 Inſaſſen zum Teil ſchwer
Paris. Indirekt ein Opfer des Zeppelins
London. Ein großer Feuerſchaden, den verletzt wurden. In Nancy fuhr ein Liefer= iſt ein Arbeiter in Beſangon geworden, der in
London ſchon ſeit Jahren nicht geſehen hat, trat, wagen in einen Straßenbahnwagen hinein; da= der Nacht zum Dienstag, um das deutſche Luft=
im
Stadtteil Blackfriars in der Nähe des Zei= bei erlitten 18 Perſonen zum Teil ſchwere Ver= ſchiff zu ſehen, ſich zu weit aus dem Fenſter hin=
tungsviertels
auf. Ein Warenſpeicher, der 21000 letzungen. Der Führer des Lieferwagens war, auslegte, wobei er das Gleichgewicht verlor und
Sack Mehl enthielt, brannte bis auf den Grund betrunken. Vor den Toren von Rennes rannte, aus dem dritten Stock in den Hof hinabſtüchte.
ein Auto gegen ein Brückengeländer. Eine Frau ! Er war ſofort tot.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den
Nai 1930

Seite 9

A
Zlich meines
Jubiläums
pünſche und
herzlichſten

Deutſch
neiſter.

Koffer=
ARNOLD
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2.50 Mark
Dam.=Sohl. u. Fleck
3.50 Mark
Herr.=Sohl. u. Fleck
Schuhfärberei
Wagner
Alexanderſtraße 10.
(5819a)

Rig, den 16. Mai, abends
ha itſchlief ſanft mein lieber
urt treuer Vater, Schwager

llendeten 80. Lebensjahr.
Waldt, geb. Müller
b Paldt, Studienrat
1.Paldt, geb. Wehner
Müller.

ſEing fand in der Stille ſiatt.

es=Anzeige.

AYhtigen hat es gefallen, meine
del ttin und Mutter, unſere gute
hur) rtochter, Schweſter, Schwägerin

rd Wenner
geb. Pogel
bn) Jahren zu ſich in die Ewigkeit

r ſtille Teilnahme bitten
/Eernden Hinterbliebenen:
Ludwig Wenner
Familie Wenner
und Familie Vogel.
Sl3. Mai 1930.
hur) indet Donnerstag, den 22. Mai,
mi! 3 Uhr, in Nierſtein ſtatt.
ſiſen eſuche dankend verbeten. 8194

Odes=Anzeige.
e weſter, Schwägerin. Tante und
un Eiſe Eimer
ſchwerem Leiden am 16. ds. Mts.
Me9 n 63. Lebensjahre geſtorben.
Verſtorbenen hat die Beerdigung
gefunden.
amen der Hinterbliebenen:
Suſanne Eimer.
n 21. Mai 1930.
(
12.
Leilnahme und Blumenſpenden
herzlichen Dank.

enden Beweiſe herzlicher Teil=
dei
dem Hinſcheiden unſeres
ingenen in ſo reichem Maße zu=
ſowie
für die ſchönen Blumen=
enigſt

mma Fiſcher, geb. Wallenfels
Familie
iſcher
Oſto Fiſcher und Familie
Lhausdirektor Or. Auguſt Fiſcher
Familie
Mai 1930.
(8202

Unierfertigte betrauert den Tod ihres
lieben, inaktiven Bundesbruders
Karl Metzler.
Wir werden dem unerwartet verſtorbenen
lieben Bundesbruder ein ehrendes An=
denken
bewahren.
Akademiſche Verbindung Comenia.
Brügel X J. A. d. C.: Hildebrand XX
(8183)

Dankſagung.

Für die überaus vielen Beweiſe herzlichſter
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen Kranz=
und Blumenſpenden bei dem Geimgang unſeres
lieben Entſchlafenen
Setttt 30hülll Beittaldlin
Verwalt.=Oberaſſiſient
ſagen wir Allen unſern herzlichſten Dank. Be=
ſonders
danken wir dem Herrn Pfarrer Weiß
für die troſtreichen Worte am Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Fannp Weinmann Wwe.
Franz Weinmann.
Darmſtadt, den 20. Mai 1930.

Für alle Beweiſe der Liebe und Teilnahme bei dem
Heimgang unſerer lieben Mutter
Frau Luiſe Schweisgut, geb. Zimmer
ſagen wir herzlichen Dank.
Fran Elſe Cramer, geb. Schweisgut
Prof. Fritz Feickert und Fran, Dieburg
Dipl.=Jng. Hugo Berkes u. Frau, Hüls= Reckling=
hauſen

Betriebsdirektor H. Bußmann, Eſſen
Emeline und Luiſe Schweisgut.
Darmſtadt, im Mai 1930.
(8158

Dankſagung.
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an
dem Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen A
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen
wir allen auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank.

Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Heinrich Karl Walter
Beigeordneter.
Tengfeld, den 20. Mai 1930.

(8179

Dankſagung.
Für alle Liebe und Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Verw.=Amtmann
Ludwig Baum
ſagen wir auf dieſem Wege allen unſeren innig=
ſten
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Worms, Darmſtadt, Oſihofen, den 20. Mai 1930.

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Elisabethenstraße 12
1857a)

Heute früh verſchied plötzlich und unerwartet mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager, Onkel und Neffe
etr Georg Siam
kurz vor Vollendung ſeines S6. Lebensjahres.
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen:
Hermine Dillmann, Wwe.
Darmſtadt, Köln, Bremen, Rüſtringen, den 20. Mal 1930.
Sandbergſtraße 49.
(8189
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 22. Mai 1930, nach=
mittags
3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne des Verſtorbenen.

Dankſagung.
Für die den Eltern und mir erwieſene Teilnahme
beim Tode meines Mannes
eiin keif Hruſch
ſage ich auf dieſem Wege allen herzlichen Dank.
Grete Fritſch
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Mittwoch, den 21. Mai 1930

Max Palier, der Erfinder und Prophet.

Zum Tode des Bahnbrechers
des Rakekenfluges.
(Ein uralter Menſchheittraum ſollte Wirklichkeit werden. Von
der Verſuchsrakete über den Raketenwagen zur Raketenpoſt und
zum Raketenluftſchiff. Der Flug in der Stratoſphäre. Eine
Stundengeſchwindigkeit von 1000 Kilometer als Ziel.).
Max Valier, der berühmte Raketenforſcher, iſt als Opfer
ſeiner menſchheitfördernden Beſtrebungen geſtorben, ein Held der
Arbeit, ein Erfinder und ein Prophet. Im Jahre 1927 wurde
zum erſten Male die Aufmerk=
ſamkeit
der Welt auf den
Namen Valiers gelenkt, der ſeit
Jahren unermüdlich beſtrebt
war, die Welt auf die Bedeu=
tung
des Raketenfluges für den
Zukunftsverkehr der Menſch=
heit
hinzuweiſen. Man hielt ihn
ſelbſtverſtändlich zuerſt für einen
hemmungsloſen Phantaſten,
denn der Märchenwunſch, nach
fremden. Welten zu fliegen,
ſchien lediglich der Phantaſie
der Dichter entſprungen zu
ſein. Nun wollte ein Menſch
dieſen alten Traum zur Wirk=
lichkeit
machen! Ganz ſo ver=
hielt
ſich allerdings die Sache
nicht. Valier glaubte durchaus
nicht, daß die nächſte Etappe
des menſchlichen Verkehrs nach
dem Mond oder dem Mars
führen werde. Aber er war
davon überzeugt, daß der Ra=
ketenantrieb
von allergrößter
Bedeutung werden müßte, wenn
auch der Gedanke zuerſt reich=
lich
phantaſtiſch anmutete. Die
Zeitſchrift Die Rakete und
der Verein für Raumſchiff=
fahrt
, ſetzten ſich für ſeine
Pläne ein, und in zäher Arbeit
wurde der wiſſenſchaftliche Nach=
Mn
weis erbracht, daß Raumſchiff=
fahrt
durchaus nicht außerhalb
der techniſchen Möglichkeiten
liege. Es gab noch zahlreiche
Gegner, die dieſe Pläne als un=
ausführbar
betrachteten, aber Valier kümmerte ſich um dieſe anderen Erfindern und Konſtrukteuren in abſehbarer Zeit ge=
rein
theoretiſchen Erörterungen bald nicht mehr, ſondern ging
zu Taten über, in der Ueberzeugung, daß der Erfolg der beſte
Gegenbeweis ſei. Er fand die Unterſtützung Opels, und nun
wurde als erſter Verſuch der Raketenwagen Rak. 1 geſchaffen,
der auf der Avus ſeine Verſuchsfahrten machte. Im Mai 1928
wurde bereits ein verbeſſerter Wagen benutzt. Die Ergebniſſe
der Weg zum Raketenwagen und damit zum Raumſchiff be=
ſchritten
ſei. Der Weg ſollte von den Verſuchswagen zum Ra=
ketenflugzeug
und Raketenſchiff der Luft führen.
In einem Vortrag, den Valier im Auguſt 1927 hielt, ſetzte er
ſeine Gedanken und Ziele auseinander. Er wies darauf hin,
daß in der Stratoſphäre in einer Höhe von 12000 Meter atmo= ſymbolhaften Charakter hat. Valier wurde 37 Jahre alt. 1.

ſphäriſche Störungen, die den Luftſchiffahrtbetrieb beeinträchtigen
können, nicht mehr vorhanden ſind. Hier lacht ein ewig blauer
Simmel. Die künſtliche Atmung laſſe ſich durchführen. Nur der
Motor fehlte, der in ſolchen luftdünnen Räumen arbeiten könne.
Darum iſt die Rakete das einzige Beförderungsmittel, das in
ſo großen Höhen in Betracht kommt. Hier ließen ſich Geſchwin=
digkeiten
von 6001000 Kilometer in der Stunde erzielen. Zuerſt
dachte Valier daran, auf dieſem Wege eine Raketenflugpoſt nach
Amerika einzurichten, da die Beförderung von Menſchen noch um=
fangreiche
Vorarbeiten und die Gewinnung von Sicherheiten er=
forderlich
macht. Da aber die techniſche Entwicklung ſehr ſchnell
vorwärtsſchreitet, wenn erſt einmal der erſte Schritt auf den
neuen Wegen getan iſt, ſo war Valier überzeugt, daß es ihm und

Max Valier in ſeinem Raketenauto.

lingen würde, auch dies bedeutſame Problem reſtlos zu löſen. Er
verlegte ſeinen Wohnſitz von München nach Berlin und errichtete
in Dritz bei Berlin in Zuſammenarbeit mit der Induſtriegeſell=
ſchaft
für Gasverwertung ein Laboratorium, wo er mit Dr. Hey=
landt
, einem Forſcher auf dem Gebiete der verflüſſigten Gaſe,
eine praktiſche Löſung eines Raketenmotors fand. Es wurde der
waren naturgemäß noch nicht überwältigend, aber ſie zeigten, daß Valier=Heylandt=Rak VII gebaut, mit dem eine nächtliche Fahrt
vor kurzer Zeit unternommen wurde. Dieſe Fahrt war höchſt
erfolgreich, und beide Forſcher waren nun damit beſchäftigt,
weitere Reformen und Sicherungen zu ſchaffen, als das eigene
Werk des Meiſters ſeinen Schöpfer vernichtete. Der Kampf zwi=
ſchen
Geiſt und Materie fand einen tragiſchen Ausgang, der faſt

Spolg Shiel und Tarnen.

Handball im Odenwald-Gau der 9.T.
Der 18. Mai 1930 brachte folgende Ergebniſſe:
Erbach 1.Langen 1. 2:4: Erbach 3.Steinbach 1. 6:6; Groß=
Zimmern 1.Tgd. Darmſtadt 1. 3:7; Groß=Zimmern 2.Ta). Darm=
ſtadt
=Jugend 6:7; Reinheim 1.Habitzheim 1. 2:0; Reinheim 2.
5:1; Altheim 1.Sickenhofen 1. 2:3 (abgebrochen); Altheim 2. Schlier=
bach
1. 2:4; Momart 1.Wenig=Umſtadt 1. 5:1; Zell 2.Groß= Um=
ſtadt
=Jugend? 6:7; Reinheim 1.Habitzheim 1. 2:0; Reinheim 2.
Habitzheim 2. 1:0; Heubach 1.Groß=Bieberau 2. 0:8; Hergershauſen 2.
Oberroden 2. 6:3; Kirch=Brombach 1.Klein=Umſtadt 1. 6:5; Klein=
Zimmern 1.Nieder=Klingen 1. 1:5; Klein=Zimmern 2.Nieder= Klin=
gen
2. 1:1.
In Erbach liefern ſich die Gegner ein ſchnelles Treffen, bei dem
Erbach im Feld ſpieleriſch zeitweiſe überlegen iſt, doch ſchießt ſein Sturm
zu ungenau, ſo daß Langen ſiegen kann. Bis zur Halbzeit iſt das Spiel
in Groß=Zimmern ausgeglichen (2:2), dann läßt der Widerſtand des
Platzvereins nach, vor allem bei der Hintermannſchaft, was zu dem
hohen Torergebnis führt. Königs 2. zeigt wieder ein nettes Zuſammen=
ſpiel
und gefällt darin beſſer als die Erſte. Der Sieg iſt gerecht. Die
1. Mannſchaften von König und Griesheim kämpfen zu hart, doch ſind
die Gäſte techniſch und taktiſch überlegen, ſo daß der Ausgang des Spie=
les
bei dem planloſen Spiel der Heimiſchen von Anfang an ſicher ſteht.
Königs 1. ſollte ſich überlegen, ob ſie nicht in anderer Aufſtellung näch=
ſtens
antreten wollte! Vielerorts ſtellen die Zuſchauer die Vereinszu=
gehörigkeit
immer noch höher als das ſportliche Können. Wer ſo und
nicht anders handelt, möge lieber den Spielplätzen der D. T. fernbleiben.
Wir verzichten gern auf alle, die die Urſache der Niederlage ihrer Mann=
ſchaft
nur in den anderen Dingen ſehen und nicht im Verſagen ihrer
Lieblinge. Dem Verein, der Spielleitung, den Schiedsrichtern machen
dieſe Schreier nur Schwierigkeiten. AltheimSickenhofen wird ab=
gebrochen
. Obwohl MomartWenig=Umſtadt ausgeglichen ſpielen, kann
Momart doch einen hohen Torerfolg erringen, weil es den beſſern Auf=
bau
und ein weitmaſchiges Spiel zeigt. Wenig=Umſtadt verliert ſich in
kurzem Innenſpiel. Bei Habitzheim 1. mangelt der Schuß aufs Tor,
ſonſt hätte es gewinnen können. Wenn 2. Mannſchaften verpflichtet
werden, ſollten auch nur Spieler zweiter Mannſchaften antreten, alles
andere iſt unturneriſch; ebenſo iſt es bei Jugendſpielern. Klein=Umſtadt
mußte eine nicht ganz verdiente Niederlage hinnehmen; unentſchieden
wäre gerechter geweſen.
Am kommenden Sonntag (25. Mai) treten an:
Michelſtadt 1.Lengfeld 1. um 3.30 Uhr; Groß=Bieberau 1. Habitz=
heim
1. um 2 Uhr; Groß=Bieberau 2Habitzheim 2. um 1 Uhr;
Mümling=Grumbach 1.Erbach 1. um 1.30 Uhr; Zell 1.König 2. um

2.30 Uhr; Zell 2.König Jgd. um 1.30 Uhr; Heubach 1.Schlierbach 1.
um 2.30 Uhr: Lengfeld 2.Spachbrücken 1. um 2 Uhr; Groß=Umſtadt 1.
Nieder=Klingen 1.; Groß=Umſtadt 2.Kirch=Brombach 1.; Kirch=
Brombach 2.Richen 2. um 2 Uhr; Momart 2.Reinheim 2. um
1.45 Uhr.
Ausgetragen werden noch die Gaumeiſterſchaften im Fauſtball. Die
1. Mannſchaften von Beerfelden, Hetzbach, Ernſthofen und Klein= Zim=
mern
treten um 12.45 Uhr auf dem Spielplatz in Beerfelden an; die
zueiten Mannſchaften am gleichen Tage in Ernſthofen.

Tennis.

Tgde. 46Z. Cl. Langen.
Am Sonntag ſtanden ſich der Tennis=Club Langen und die Tennis=
Abteilung der Tade, 46 zu einem Klubkampf auf den Plätzen hinter dem
Großen Woog gegenüber. Die Langener Gäſte, die über nicht zu unter=
ſchätzende
Leute verfügen und in dieſem Jahre auf das 25jährige Be=
ſtehen
ihres Klubs zurückblicken können, mußten jedoch ſämtliche Herren=
Einzel den Darmſtädtern überlaſſen. Die Ergebniſſe:
Herren=Einzel (Langen zuerſt genannt): SchmidtSchildt 4:6 0:6,
PatzigBert 6:3 4:6 2:6, TeuterKabel, 4:6 6:2, KlinglerRuppert
5:7 3:6, BourcardWeitzel 4:6 3:6, LachwitzSchwarz 2:6 0:6, Lach=
witz
Schäfer 3:6 0:5 (abgebrochen). Damen=Einzel: Frl. Schmidt
Frl. Hermanns 6:1 5:7 7:5, Frl. KaſſelmannFrl. Offenbächer 4:6 2:6,
Frl. SchützFrl. Offenbächer 2:6 2:6, Frl. BehleFr. Ruppert 6:3 6:0,
Frl. DiehlFrl. Fritzmann 6:1 6:1, Frl. PatzigFrl. Fritzmann 1:6
3:6. Die Herren=Doppel und die Gemiſchten Spiele konnten infolge
des nachmittags einſetzenden Regenſchauers nicht alle ausgeſpielt werden.
Das Geſamtergebnis war: 4:14 Punkte, 5:23 Sätze und
86:150 Spiele für Darmſtadt.
Deutſche Fußball=Meiſterſchaft.
Die Paarungen für die Zwiſchenrunde lauten nach dem Be=
ſchluß
des Bundesſpielausſchuſſes wie folgt:
In Fürth: 1. F.C. Nürnberg gegen Schalke 04.
In Berlinoder Hannover: Holſtein Kiel gegen Ein=
tracht
Frankfurt.
In Dresden: Dresdener S.C. gegen Sp.Vg. Fürth.
In Köln: Köln/Sülz 07 gegen Hertha/B.S.C.

Der franzöſiſche Fußball=Verband hat jetzt offiziell beim DFB.
wegen eines Fußball=Länderſpiels Deutſchland Frankreich an=
gefragt
.

Deutſche Mokorrad=Sechstat
So mancher der Sechsunddreißig, die am
fung der Deutſchen Sechstagefahrt 1930 d
ſäten Waldweg der Steilbergſtrecke mit mehr
aufpreſchten, mag endlich erleichtert aufgeat,
weiße Flagge des Zielfunktionärs ſich zum
Sechs ſchwere Tage, vier davon faſt ununter
in den höheren Regionen des Fichtelgebi
Schnee gefahren , hatten die Kräfte der
nommen. Wie unendlich ſchwer dieſe über e
Geröll, Wieſen und grundloſe Schlammwe,
eigentlich war, mag man daraus erſehen,
ſtarteten Zweiundſiebenzig nur Sechsunt
überhaupt nur Sechs ſtrafpunktfrei ans Zie
Nachſtehend das Endergebn
Die Goldene Plakette erhalten
Bis 250 Kubikzentimeter: Puchwerke, Graz
Zſchopauer Motorenwerke, Zſchopau (D.K.W
berg; bis 500 Kubikzentimeter: N.S.u.,
Neckarſulm, und Deutſche Induſtriewerke, Span
Die Silberne Plakette erhalten.
Zſchopauer Motorenwerke, Zſchopau (2.K.V.)
Die Goldene Fahrerplakette erh
zig (Schüttoff, mit Seitenwagen, 500 Kubikzenti
nitz (A.J. S.); Mauermayer, München (B.M.9
(Puch); Winkler, München (2.K.W.), Kirchbe
Prybylski, Spandau (D.Rad); Polſter, Span'
Erkelenz (N. S. U.); Fleiſchmann, Nürnberg (Tr
Die Silberne Fahrerplakette:
(Triumph); Zimmermann, Marienberg (2.a.3
(Diamant); Schmidt, Chemnitz (Diamant),
mant);, Zaſpel, Dresden (O.D.), Rudolbh.
Chemnitz (Schüttoff); Oswald, Graz (Puch);
Thumſchirn, H., Nürnberg (Ardie); Wöhlert
Chemnitz (D. K.W.) Beckert, Chemnitz (2.0.9
nitz (D.K.W.); Iſchinger, Spandau (2.Nad); T
Ulmen. Düſſeldorf (N. S.U.), Wüllner, Bünde
berg (Triumph); Luthardt, Nürnberg CTrium
(F.N.).
Die Bronzene Fahrerplakette:
(Tornax mit Seitenwagen), 70 Punkte: Rieſ
55 Punkte: Muth, Chemnitz (Standard), 55
chen (O. K. W.), 65 Punkte,
Klubmeiſter der Deutſchen Sechstagefahrt
Motorradklub 1912. Den Ehrenpreis für de
geſtiftet vom Präſidenten des Deutſchen 9
Frucht=Hannover, erhielt Zimmermann (2.0.9
der geringſten Punktzahl iſt die Fabrikmann
Fahrzeugwerke (N. S.U.) Sieger der Deutſch
Fahrer: Rüttchen, Ulmen, Wüllner. Preisty
mannſchaft der Deutſchen Induſtriewerke, Spau
Polſter, Iſchinger. Dritter Preisträger: 2
Zſchopau, 2. Fabrikmannſchaft. Fahrer: Win
Geſchäftliches.
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Inhaber E. R. Schlapp u. C. W. Buemming, S
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tenheiten auch viele gute und wundervolle B
anzeigt, die es auch dem Sammler mit beſcheid
ſeine Bibliothek günſtig zu ergänzen. Der Ke
Neflektanten koſtenlos abgegeben. (Siehe di
Nummer.)

Rundſunk Progian

Frankfurt a. M.
Mittwoch, 21. Mat. 12.20: Schloßpl
naden=Konzert. O 15: Jugendſtunde. o 17
Muſik. Torjuſſen: Nordiſche Suite. Sjög
Sonate in E=moll; Schwediſche Lieder.
Suite. Grieg: Aus der Muſik zu Ibſe
digungsmarſch aus Olaf Trygvaſon o
tagen und Interviews. Geſpräch zwiſchen
Ramm. O 18.35: Eſperanto. 6 19.05: St
Reiſchach: Von Mexiko bis Chile. o 19
furter Mundart. 0 20: Kurhaus Bad Hon
brock: Ouv. Die Vögel. Dopper: Ciae
Klavier=Konzert. Landré: Konzert
Orcheſter. Wagenaar: Ouv. zu. Zyrano
Stuttgart: Odyſſeus bei den Sirenen. Hörſp
O 23.05: Funkſpruch: Das Mikrophon b
Königswuſterhauf
Deutſche Welle. Mittwoch, 21. Mai.
phon im Goethehaus in Frankfurt am M
des Reichsſtädtebundes. O 14.30: Schallple
ſtunde. Was bringt die D. L.G.=Ausſtellut
frauen? O 16: Franzöſiſch. o 16.30: Han
Das Kinderlied. 17.55: Staatsſekretär
der deutſchen Lebensmittelverſorgung unt
Ein= und Ausfuhr. O 18.20: Dr. Venzme
eines der ſeltſamſten Erlebniſſe der Weltg
niſch für Ant. o 19.05: Prot. Dr. Hoetzſe
Europa. o 19.30: Dr. Richhardt: Die
gen aus der Beamtenrechtsſprechung. 2 2
Dr. Wolf und Prof. Dr. Hermann: Um
Hamburg: Humor und Groteske. Heine:
Legende. Lilieneron: Das alte Steink
Ballade in U=dur; König Ragnar Lodbre
die Mühle, aus dem Streichquartett D.
Zöllner: Herbſt. Peuſchel: Die drei
Als Büblein klein, an der Mutter Br
Weiber von Windſor Mozart: Muſike
Zeit, Wetter. 0 Danach: Abendunterhaltun
Wormsbacher: Blumen aus Italien.
Ardur; Fahrende Geſellen. Siegmunl
Kollmaneck: Glücksträume. Liebeck: Feen
Klänge. Feſtmarſch. o 23.10: Budapeſt:

Weiterbericht

Ausſichten für Mittwoch, den 21. Mai: Aufl ſt
ſtrichweiſen Niederſchlägen gewitterhafter A
Ausſichten für Donnerstag, den 22. Mai: 2
ſtärker bewölkt, aber auch aufheiternd.
Walſ auehen
Veroniworich für polit und Wirſchaſt: Rudolf M2
Ausland und Heſche Nachrichten: Mar Streeſei ſ
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlut
Die Gegenwar, Tagesſplegel in Bild und Wok ſ.
für, den Inſeraienteil und geſchäftiche Mitellut h
Druck und Verlag: C.G. Wittſchſmnt
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Nie

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 21. Mai

Vom Holzmarkk

ge
E1
ge

zeiter: Die Lage des Holzgeſchäfts iſt in allen
friedigend. Der Abſatz ſtockt, die Zahlungs=
lagen
Veranlaſſung, die Verdienſtmöglichkeiten
uſtrie gering, da der Rohſtoff bei der ntigen
lzes immer noch zu teuer bezahlt worden iſt.
i den wenigen Verkäufen, die ſich aus Winter=
tungen
und zurückgebliebenen Partien zuſam=
driger
geweſen als zu Beginn des Jahres.
rer Rundkiefern, die zur Kantholzerzeugung
B. Preiſe von 911 Mark je Feſtmeter ab
te ſich dieſe ungünſtige Lage auch auf die Ge=
ſchen
Holzgeſchäftes ſehr ſtark aus. Während
it faſt alle Einſchnitte polniſcher Sägewerks=
chen
Markt arbeiteten, verkauft waren, iſt bis
intereinſchnitt zum größten Teil unverkauft
nzeſſionen iſt es nicht möglich, das Intereſſe
für Ankäufe in Polen zu erwecken; dabei iſt
daß die meiſten polniſchen Sägewerksbeſitzer
ihlung von Angeldern bereits verzichtet haben.
narkt iſt der Umſatz in Stammkiefer für die
gering. Die Abſchlüſſe beſchränkten ſich auf
uſſenhölzern, die zu Preiſen von 110 bis 112
Verladeſtation Abſatz fanden. Etwas mehr
del mit aſtreinen Seitenbrettern, von denen
Küchenmöbelinduſtrie in Nord= und Nordweſt=
Kubikmeter gekauft haben. Auch das Geſchäft
ließ ſich während der letzten Wochen wenig
braucher ſchränken ſich in ihren Einkäufen auf
ihre Verpflichtungen auf ein möglichſt geringes
Man hat zu der Entwicklung der geſchäftlichen
en Wochen kein großes Vertrauen. Erſt eine
ſe am Baumarkt kann eine Wandlung in den
niſſen herbeiführen.

m chaftliche Rundſchau.
Eiſ=duktion im April. Die arbeitstägliche Roh=
lpril
auf 30 045 (im Vorjahre 37 070) Tonnen
ig nahm auf 901 358 (1 112098) ab. Die Pro=

200, April v. Js. 56 652) Tonnen, die Geſamt=
(Vormonat 1 201 206, April v. Js. 1416 299)
tragseingang im Maſchinenbau. Der
dem In= und Auslande war im April
dnat. Die noch im März beobachteten klei=
iftsbelebung
haben ſich nicht weiter ent=
gungsorad
iſt im April weiter geſunken,
eitszeit lag noch unter der des März. Wäh=
dsdſchaft
in der Auftragstätigkeit etwas
zeis hielt die Inlandskundſchaft auch mit An=
Meſellſchaft A.G., Mainz. Auf der Tagesord=
erſter Punkt der Antrag auf Geltendmachung
ſen gegen den Aufſichtsrat wegen des Verluſtes
30 000 RM. bei der inſolventen Getreidekredit=
g
wurde nach längerer Debatte mit 307 gegen
Gegen dieſen Beſchluß, bei dem ſich der Auf=
nk der Stimme enthielten, gab der Antragſtel=
) Proteſt zu Protokoll. Die Generalverſamm=
de
den Abſchluß, der einen Verluſt von 5764 RM.
chäftsjahr zeigt in allen Zweigen Umſatzrück=
dem
fſichtsrat gewählt wurde Peter Appel=Mainz.
f A. G., Mannheim. Die Geſellſchaft weiſt für
Rohgewinn von 21,9 (23,4) Mill. RM. aus,
hmenden internationalen Druck auf dem Zell=
Der größte Teil der Zellſtofferzeugniſſe ſei
Sert worden. Im letzten Jahre konnte der Um=
Seſteigert werden, doch ſei im neuen Jahr plötz=
nale Ueberangebot und den Konjunkturrück=
reſſion
im In= und Auslande aufgetreten. Der
ſiem gende Verbrauch an Zellſtoff und Papier zeige
9ᛋtlich nur eine vorübergehende, Stagnation, da
a her erfahrungsgemäß durch ein Anſteigen des
unden wurden. Obwohl man durch weitgehende
ktionsverbilligung und =Verbeſſerung Gegen=
Tian wegen der augenblicklichen unſicheren Lage

zung von 13,5 auf 12 Prozent aus einem nach
bſchreibungen ſogar erhöhten Reingewinn von
atſchloſſen.
Bergbau und Hüttenbetrieb, Eisleben. Die
eſchäftsjahr 1929 einen Geſamtertrag von 14,95
Die allgemeinen Unkoſten betragen 6,86 (6,15),
Betriebsanlagen 4,76 (4,34). Aus dem Ueber=
II. RM. werden 3,3 Mill. RM. zu Sonderab=
biere
und Beteiligungen verwandt. Der Reſt
)idende für die Vorzugsaktien auf neue Rech=
ur
4 indigungen in der Induſtrie bes Weſtens. In=
r
Kündigungsfriſt kommen bei der Auguſt=
rn
morgen die am 3. Mai ds. Js. gekündigten
ung, nachdem der Antrag auf Abkürzung der
rde. Es iſt in Ausſicht genommen, die ſeit drei
e Schlackenmühle wieder in Betrieb zu ſetzen. 42
Beſchäftigung erhalten. Das Oberbergamt in
Zeche Seehſen in Heeſſen bei Hamm hat vor=
auf
Entlaſſung von 500 Arbeitern, die Zeche
i hat zum 15. Juni 50 Bergarbeitern gekün=
rbeiter
zur Entlaſſung gekommen waren. Die
aden im Siegkreis hat ihren Arbeitern durch
daß mit dem letzten dieſes Monats die Ar=
Als Grund wird Abſatzmangel angegeben.
den nahezu 300 Arbeiter betroffen.
Nekallnokierungen.
2 kal=Termine vom 20. Mai ſtellten ſich für
475), Mai 104,25 (105), Jun: (104,75), Juli
der 104,0, Oktober 104,75, November 104,75
400 (105) Tendenz: kaum behauptet. Für
(35,50), März (35,75), April 35,75), Mai
20,50), Juli 34,75, Auguſt 34,50, September
20 (35,50) Tendenz: ruhig. Für Zink;
Tr 36,75, März 37,75 (37,75), April 37,25
2). Juni 33 (34,75), Juli 34 (35,75), Auguſt
35,50 (36,25) Oktober 36 (36,75), November
30. 25 (37,50). Tendenz: befeſtigt. Die
Geld, die in Klammern Brief.

SDarktbericht vom 20. Mai. Auftrieb: 35
Aühe, oder Färſen, 330 Kälber, 20 Ziegen,
Oektauf ruhig, in allen Viehgattungen ab=
and
. Es wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht
N bezahlt: Ochſen 5860, 4552, Bullen
2441, 2835, 2025, Färſen 5060, Käl=
Ghweine 6165, 6467.
kenbericht vom 20. Mai. Nach den Preis=
Tage machte ſich an der heutigen Produk=
Beltend. Vom Auslande lagen ſchwächere
andererſeits der Mehlkonſum noch immer
Sung erfahren hat, boten die Mühlen für
NS 2 Mark niedrigere Preiſe als geſtern.
Eineswegs verſtärkt. Der Lieferungsmarkt
Aung des Promptgeſchäftes. Auch die Roggen=
ien
ihren geſtrigen Stand, trotz weiterer

Interventionen nicht behaupten und ſetzten 1½ bis 2½ Mark nied=
riger
ein. Im Promptgeſchäft rechnet man mit erneuten Stützungs=
käufen
, jedoch war über das Preisniveau bisher nichts zu erfah=
ren
. Angebot in Waggonmaterial zu den Stützungspreiſen iſt
reichlich am Markt. Das Mehlgeſchäft ſtockt bei unveränderten
Mühlenofferten faſt völlig. Hafer ausreichend offeriert und wird
heute auch von den Exporteuren nur auf ermäßigtem Preisniveau
aufgenommen. Gerſte bleibt ſtill.

Frankfurt am Main, 20. Mai.
Die Börſe lag heute ohne Anregungen, doch war die Stim=
mung
nicht unfreundlich. Geſchäft konnte ſich aber nur langſam
entwickeln. Aufträge waren faſt nicht eingetroffen; die New
Yorker Börſe von geſtern hatte ſchwach geſchloſſen. Nur Spezial=
werte
machten wieder eine Ausnahme und waren zeitweiſe ziem=
lich
lebhaft gefragt. Die Kursgeſtaltung war gegenüber der geſtri=
gen
Abendborſe nicht einheitlich. Von Kaliaktien waren Aſchers=
leben
mit plus 2½ Prozent gefragt, während Salzdetfurth an=
geboten
und 11 Prozent niedriger waren. Am Montanmarkt
war die Umſatztätigkeit gering; Rhein. Braunkohlen etwas gefragt
und 1 Prozent feſter, Rheinſtahl aber leicht gedrückt. Am Elektro=
markt
eröffneten AEG. gut behauptet, Schuckert leicht gebeſſert,
während Siemens 11 Prozent verloren. J. G. Farben eröffneten
knapp gehalten; ebenſo lagen Dt. Erdöl und Rütgerswerke etwas
niedriger. Metallgeſellſchaft, die geſtern auf eine enttäuſchende
Nachricht, wonach die Aktionäre von den Freigabegeldern nichts
erhalten ſollen, ſtärker gedrückt lagen, konnten ſich heute wieder
auf Rückkäufe leicht beſſern. Etwas lebhafteres Intereſſe machte
ſich noch für Zellſtoff Waldhof mit plus 134 Prozent und für Schiff=
fahrtswerte
bei leicht erhöhten Kurſen bemerkbar. A.G. für Ver=
tehrsweſen
lagen jedoch im Angebot um 1 Prozent ſchwächer.
Banken wenig verändert. Nur Bayr. Hyp.Bank noch leicht erhöht.
Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit beſcheiden. Schutzgebiete
lagen weiter abgeſchwächt. Im Verlaufe zogen die Kurſe gegen
Anfang um Bruchteile eines Prozentes an. Das Geſchäft war
nicht groß und beſchränkte ſich nur auf Spezialbewegungen. Die
Tendenz war freundlich. Gegen Schluß wurde es jedoch allgemein
etwas ſchwächer, was namentlich auf Glattſtellungen von ſeiten
der Spekulation zurückzuführen war. Die Verluſte gingen bis zu
1½ Prozent. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3½ Prozent un=
verändert
. Am Deviſenmarkt lag der franzöſiſche Franc etwas
ſchwächer. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1912, gegen Pfunde
20,3690. London Kabel 4,8600, Paris 123,95. Mailand
92,72. Madrid 39,75. Schweiz 25,13, Holland 12,0890.
Die Abendbörſe verlief vollkommen luſtlos und allgemein
weiter ſchwach. Angeſichts des Fehlens von Aufträgen ſchreitet
man weiter zu Realiſationen. Im Verlaufe der Börſe blieb die
Haltung unverändert.
Berlin, 20. Mai.
Bereits heute vormittag konnte man erkennen, daß die Be=
lebung
an den Effektenmärkten etwas ins Stocken gekommen war.
Retardierende Momente waren die matten Auslandsbörſen, ein
ziemlich ſchlechter Bergbaubericht für April, der einen Fortgang
der Produktionsverminderung und ſteigende Haldenbeſtände be=
kannt
gab und ſchließlich Steuerbefürchtungen, wie z. B. Erhöhung
der Lohnſteuer, Notopfer uſw. Mangelndes Publikumintereſſe
und ſtärkere Zurückhaltung der Berufsſpekulation führten zu Be=
ginn
des offiziellen Verkehrs zu einem Abbröckeln der Kurſe.
Andererſeits waren bei den Banken kleine Auslandsaufträge für
Spezialwerte eingegangen, die zu einigen Sonderbewegungen
führten, ſodaß die Tendenz als ziemlich behauptet bezeichnet wer=
den
konnte. Neben verſpätet einlaufenden Orders wirkte das
Arbeitsprogramm der Regierung, durch das eine Belebung der
Wirtſchaft beabſichtigt wird, anregend. Später ließ das Geſchäft
etwas nach und es ergaben ſich gegenüber den Höchſtkurſen kleine
Abbröckelungen. Anleihen ziemlich freundlich. Pfandbriefe ein=
eitlich
feſter, Reichsſchuldbuchforderungen anziehend. Deviſen
etwas leichter: Pfunde etwas feſter, Buenos ſchwächer. Geld
leicht; Tagesgeld 2½ bis 4½ Prozent, Monatsgeld 5 bis 6 Proz.,
Warenwechſel ohne Umſatz.
*
Ausfall der Samstagsbörſe im Juli und Auguſt. In den Monaten
Juli und Auguſt 1930 fällt die Wertpapierbörſe in Frankfurt a. M. an
Samstagen aus; auch die übrigen deutſchen Börſen halten geſchloſſen.

Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Aktienindex
(1924/26 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 12. bis 17. Mar
1930 auf 121,5 gegenüber 121,2 in der Vorwoche, und zwar in der
Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 119,2 (119,0), Gruppe
verarbeitende Induſtrie auf 111,4 (111,1) und Gruppe Handel
und Verkehr 141,0 (140,8).
Die Lederwarenfabrik Weipert u. Seidel, Offenbach a. Main,
hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Der Status liegt noch nicht vor.
Bei der inſolventen Lederwarenfabrik Stein, Mathias u. Co.
G. m. b. H. Offenbach a. Main iſt kaum mit einer Quote zu rech=
nen
, da gegenüber den 200 000 RM. Paſſiven die wenigen Aktiven
von rund 20 000 für Koſten des Verfahrens erforderlich ſind.
Die Schuhfabrik Alfred Bopp in Pirmaſens hat, nachdem
bereits 1925 vergleichsweiſe 70 Prozent bezahlt wurden, 1928
einen Vergleich auf 100prozentiger Baſis angeſtrebt, die bis Ende
1930 auszuzahlen wären. Da ſich jetzt die Unmöglichkeit der Durch=
führung
herausſtellte, iſt der Konkurs beantragt worden.
Der Zentralverein der Deutſchen Lederinduſtrie hält am 30.
und 31. Mai in Wiesbaden ſeine Tagung ab, die neben Sitzungen
der Fachgruppe und des Ausſchuſſes des Zentralvereins auch die
ordentliche Mitgliederverſammlung bildet.
Wayß u. Freytag AG., Frankfurt a. M., verhandelt augen=
blicklich
um den Bauauftrag zum Ausbaue des Memeler Hafens,
ein Objekt von etwa 2 Mill. Rm. Litauiſche Meldungen über
bereits feſte Vergebung durch das litauiſche Verkehrsminiſterium
an die Wayß u. Freytag AG. ſind noch verfrüht.
Die GV. der Buntpapierfabrik A. G., Aſchaffenburg, geneh=
migte
einſtimmig den bekannten Abſchluß mit wieder 8 Prozent
Dividende. Wie von der Verwaltung ausgeführt wurde, läßt ſich
über die Geſchäftsausſichten z. Z. nichts Beſtimmtes ſagen.
Nach der nunmehr vorliegenden amtlichen Statiſtik ſind im
Rechnungsjahr 1929 in den deutſchen Brauereien insgeſamt
10 554 618 Dz. Malz (i. V. 9861 693 Dz.) und 120 431 Dz. Zucker=
ſtoffe
und Farbebier (97 189 Dz.) verwendet worden. Die Ge=
ſamtbierverſteuerung
betrug 58,06 Mill. Hektoliter gegenüber
54,99 Mill. i. V. Hiervon entfallen 63,5 (50,89) Mill. Hektoliter
auf untergäriges Vollbier, 1,92 (1,66) auf obergäriges Vollbier
und 1,67 (1,44) auf obergäriges Einfachbier.
Nach Angaben der Metallgeſellſchaft betrug die Erzeugung
von Elektrolyt= und Raffinadekupfer in Deutſchland im April
11 237 Tonnen (gegen 10 645 Tonnen) im März und 9959 im April
1929. Die Erzeugung der Kupferhütten (im weſentlichen aus
Erzen und Konzentraten) umfaßte im April 4805 Tonnen (4934
Tonnen und 4614 Tonnen). In den erſten vier Monaten des
Jahres ſtellte ſich ſomit die Raffinadenerzeugung auf 42 308 Tonn.
(i. V. 35 949 Tonn.) und die Hüttenerzeugung auf 18 963 (17 570).
Am 31. Juli 1930 läuft das bei der Internationalen Roh=
ſtahlgemeinſchaft
geſchaffene Proviſorium ab. Nach unſeren In=
formationen
iſt kaum damit zu rechnen, daß mit dem 1. Auguſt ein
definitiver Vertragszuſtand eintritt, vielmehr ſteht zu erwarten,
daß das Proviſorium etwa bis zum Jahresende verlängert wird.
Die Getreidehandelsgeſellſchaft hat jetzt auch ihre Stützungstätigkeit
auf Kartoffelflocken ausgedehnt, die dadurch zeitweiſe eine Belebung er=
fuhren
. Im Verlaufe dieſer Aktion ſind bereits 150 000 Zentner Kar=
toffelflocken
angekauft worden.
In der Hanauer Diamantſchleiferei, die in ſtarkem Maße für bel=
giſche
und holländiſche Großhändler beſchäftigt iſt, iſt der Arbeitsmarkt
ſtark ſchwankend. Kurzfriſtigen Einſtellungen folgen in erhöhtem Maße
Entlaſſungen. Die unſichere Rohſtoffzufuhr in Verbindung mit un=
überſichtlichen
Tarifverhältniſſen erſchweren die Vermittlungsmöglich=
keit
des Arbeitsamtes.
Die günſtige Entwicklung in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie hält
unvermindert an. In Fabrikantenkreiſen beſteht die Hoffnung, daß
auch die kommenden Wochen weitere Fortſchritte bringen. Ein großer
Teil der Betriebe, die Kurzarbeit eingeführt hatten, läßt wieder voll
arbeiten.
Nach den ſtatiſtiſchen Erhebungen der Fachgruppe der eiſenſchaffen=
den
Induſtrie im Saargebiet haben die 26 Hochöfen der Saarhütten im
April 1930 168 297 Tonnen erzeugt gegen 181 754 Tonnen im vorher=
gehenden
Monat. Die Rohſtahlerzeugung betrug im April 167 353 To.
gegen 188 124 To. im Vormonat.

Berliner Kursbericht
vom 20. Mai 1930

Deviſenmarkt
vom 20. Mai 1930

Md
Danatbank

Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga
Deutſche Erdöl

Vi
234.
142.50
143.50
115.75
158.
116.
172.
85.
130.
185.50
71.
176.50
167.75
101.875

Miet ee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Löln=Neueſſ. Bgn
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

Vff
187.50
140.
166.25
125.50
109.50
99.50
231.625
01.50
107.25
110.50
54.
93.
111.125
84.75

Oae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ke
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal=
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke

Verge
69.25
413.25
159.
141.50
98.25
234.
79.125
36.75
69.75
144.
75.
166.
18.50
81.50
50.

Helſingſvy
Wien
Prag
Budap
Sofia
Hollan:
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien

Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
1 Pap. Peſt=
1 Dollar.
100 Belge
1 00 Lire
100 Franc8

Re
10.543
59.045
12.416
73. 13.
3.035
168.29
112.02
112.0:
12.29
20.35
1.599
4. 1875
58.425
21.955
16.415

Brief
10.563
9. 166
12.436
73.275
3.04
168.63
112.24
112.25
112.51
20.391
1.603
4. 195!
58.545
21.995
16.455

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janerr=
Athen
Konſtantinopelll türk. 2
Kairo
Lanada
Uruguav
Island
Tallinn Eſtl. /100 eſtl. Kr.
Riga

BährungſGeld Brief 100 Franler 80.945 81.105 100 Peſetas 51.25 51.35 ſ100 Gulden 8:.35 81.51 1 Yen 2.068 2.072 H Milreis 10.4875 0.4995 Jugoſlawien 1100 Dinar 7.386 7.400 Portuga 1100 Escudo 18.80 18.84 100 Drachm. 5.43 5.44 Käghpt. 2 Aré 20.915 1canad. Doll. 4. 183 4. 191 1 Goldpeſo 3.836 3.844 100 eſtl. Kr. 92.03 92.21 111.42 111.64 1100 Lats 80.69 80.85

Frankfurter Kursbericht vom 20. Mai 1930.

Dae
6% Baden.....
8% Bahem.. .. ."
.
8% Heſſen b. 28
v. 29
68 Preuß. Staats=
anl
. . . . . . . .. . .
8% Sachſen .....!
...-
72a Thifringen..

Dtſche. Anl. Auslo=
fungsſch
. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.

Dtſche. Schutzge-
bietsanleihe
.. .

½ Baden=Baden
6% Berlin ....."
8% Darmſtadtv. 26
v. 28
720 Frantl. a. M.
8% Mainz.. . . . . .
3% Mannheim..
Nürnberg.

M
87.5
84
100.75
85
92.5
94.25
94.75
100.6
82
86

59.85
11.55

3.
81
92
89
91.5
93.5

8¾ Heſſ. Landesbl.
Goldpfbr. . . . .
Goldobl
½2% Heſſ. 2ds.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . . . .
Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. .. . .. . .."
Goldobl.
890 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8%Kaſſeler Land. Goldpfbr..

99.5
94

8

10.
96.5

96.75
98.5

32 Naſſ. Landesbk.)
Goldpfbr. .. . . .
14½½ Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablbſ.-Anl.
Ausl. Ser. II
Ser. III
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz).

188 Berl. Hyp.=Bk.
4½%Liqu.=Pfbr.
v Frkf. Hyp.=Bk..
4½% Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% Mein. Hyp.=Bk.
4½% Lig.Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% Preuß. Boden=
cred
.=Bank . . .."
4½% Lig. Pfbr.
80 Preuß. Centrl.-
Bodencr.=Bant.
4½% Lia. Pfbr
% Rhein.Hyp. Bk.
14½% Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit. . . .
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bant
Lig. Pfbr.
89 Württ. Shp.=B

Daimler=Benz
% Dt. Linol. Werke
Klöckner=Werte
Mainkraftwerke
2o Mitteld. Stahl=
werke
.. . . . . . .."
8½ Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerk
13½ BoigtckHäffner

Kang
765

F. G. Farben Bonds

59.25
74.5
16

107
87.5
101
87.5
101
87.5
100.5
89.75
101
89
100.5
90
107
100.5
88,
1ez
107
87=
101

Asc

75.25
99.5
93
91
90
90
91.05
25

5% Bosn. L.E.B.
L.Inveſt.
4½% Oſt. Schatz=
anw
. . . . . . . . .
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½2
142
4% Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
Bollanl.
s% Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Altien
Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm.
AndregeNoris Bahr
Baſt Nürnberg
Bemberg J. P....
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen..
Cemen Heidelber
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade
.
Con tin Eummiw.
Linvleum
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Atl. Telegr. .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl ......."
Eold= u. Silb.
ceide=Anſtalt
Linoleumwerk
Dyckerhoff u. Wid=
mann
.

Eichbaum=Werger.
Eleftr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.

34

10.
17.3

23.8
20.9

108
171.5
123.*
131
121

135.25
143
206.5
245
176.5

128
01

158.75

172
168

Eſchw. Bergwer.
EßlingenMaſchiner
Sttlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum
Frkit. Gas.
Kof

Zeiling E Cie.
Gelſenk. Bergwerkl 139.25
Geſ. f. elektr. Unter=
nehmungen
..
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen/ 36
Grün & Bilfinger./ 180.2:
dafenmühle Frrft. 121
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau/126.75
Henninger. Kempt
HilpertArmaturfbr. 403
Hindrichs=Aufferm / 86.5
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen".
Holzmann, Phil. 1100.25
Holzverk.=Induſtriel 88
Flie Vergb. Stamm/ 216.5
Jungkan: Stamm/ 44.5
KaliChemie. 1153
Aſchersleben
Salzdetfurth 1414
Weſteregeln 1235.5
Kammgarnſpinn. 101
Karſtadt, R.. . . . . . / 136
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke
Lahmeher & Co
Lech, Augsburg
99
Löwenbr. Münch. 253.5
Lüdenſcheid Metalll. 58
Lutz Gebr. Darmſt. 11
Rainkr.=W. Höchſt / 92.6
Mainz.Akt.=Br. . . . 178

RR.
182
187.25
86.25
126.5
110
50
165
69.5
1143.25
96.5
Genüſſel 121.5

Men He
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtad
Deutz
Oberurſel
Micblah, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedar;.
Otavi Minen ....!
Phönix Bergbau..
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan. . .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G.
Salzw. Heilbronn..
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsk
Strohſtoff. Ver.
Südd Ammobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei.
Unterfranken
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Laurahütte
Stahlwerke
Ultramarin ...
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.

109.25
80
118
Kre
49.5
117.5
157
53.5
zo0
113
232
1461
111
104.25
69.1
164
208
274
76.75
120.5
197
138
253.25
5
161.7
108
103.*
141
104
85
48
98
150
177

Wayß & Frehtag.
Wegelin Rußfabrik
Zellſto ffAſchaffbg.
Memel
Waldhof..
Allg. Dt. Ereditanſt.
Badiſche Ban1...!
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Berl. Handelsge
Hypothenbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bank und Disc.
Deutſche Effekten=
und Wechſelban!
Dresdener Ban1..
Frankf. Bank.
Hyp.=Ban
Pfdbr.=Bk.. .. .!
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp. Bank.
Oſt. Creditanſta lt .
Pfälz. Hyp. Ban
Reichsbank . .
II
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banwereir
Württb. Notenban=

A.-G. I. Veriehrsw. /128.25
Allg. Lokalb. Kraftwl164
7% Dt. Reichsbah.
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Llohzd. . . /116.4
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ./117.5
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung .. ./245
Verein. Verſ. . . . 1208
Frkft. Allg. VerſG.
Rückverſich.
Frankona Rück= u. 1396
Mitv. .. . . . .
Mannh. Verſich. . 1 69

95
100
147.9
183.5
115.5
153.26
161
126.5
2o8
153.5
234
142
110.5
143
100
149.5
148
146
29.8
143.75
301.75
158
143
10-1,
145

[ ][  ][ ]

Seite 12

Mittwoch, den 21. Mai 1930

8 Uhr Festbalie

AONNTAG spielt
Johann
Btrauss
Ein Abend in Wien

Vorverkaut: Christian Arnold,
nur am weißen Turm. (8197

Einige
Bienen=
Völker
(Blätterſtöcke)
teils mit ſchön.
Honigvorrat
wegzugshalber
billig abzugeb.
Näheres durch
L. Engelhard
Nachf., Große
Ochſengaſſe 27
Tel. 3573. (*

Alter Ratskeller
(7245=
Obergaſſe
V Heute
Tanzabend.

VM. Aueine
für (8183a

.. übrigens eine glänzende
Erholung zum Wochenende!
Es gibt viel zum Lachen:
über
MosKau
nachR
Aalkutta
Beginn: Freitag abend. Lösen
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[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 21. Mai 1930

Seite 13


F
go
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Pro
Lu
F!
ſaO

MrOsraafien
Mikinn
n von Hermann Rößler.
ht by Hermann Rößler, Berlin.
Nachdruck verboten.
en kleinen, engen Gang hinausgetreten, der
rm führte. Sie wollte noch einmal Luft
ür war jedoch bereits verſchloſſen; wohl,
bei Nacht über Bord fiele.
ſchenko kam ihr nach. Der Gang war ſo
Verſonen nebeneinander Platz hatten. Eine
ſie und preßte ihr Geſicht an die Scheiben
Sie durch die Luke, der Himmel ſchwimmt
; oh .. . er ... ſchwimmt . . . von
üßte ſie heiß und brennend. Oh . . Sie er=
derte
ſie ſeine Küſſe noch wilder und heißer.
ar jetzt ſo weit wie der Saturn.
ſich trennen, und bald darauf lag Ingrid in
Labine. Alles war ſtill.

e Ey ild in die Kiſſen und vergrub ihr Geſicht.
uh’ ſie das einlullende, dumpfe Dröhnen der
mar1t in der nächtlichen Stille deutlich arbeiten
ckſal entgegen. Wie ſeltſam, wie abenteuer=
wwie
phantaſtiſch. Man ließ ſich in Schlaf
en war der grundloſe, das heißt, der mehr
Ay tiefe Ozean, auf deſſen tiefſtem Grund ver=
oldſchätzen
und Menſchengebein lagen. Der
n noch einmal ſehen. Sie richtete ſich im
mden Vorhang vom Bullauge weg. Sofort
uliche Flammen zuckten ihr entgegen, und
Min und Knattern zu hören. Es flackerte,
e beruhigte ſich. Sie hatte ſich daran er=
irts
am Rumpf des Flugbootes die Mün=
ſsw
hre befinden, durch die alle überſchüſſigen
Tag ſind ſie nicht ſichtbar; bei Nacht er=
fee
Stichflammen.
htt zurück. Sie ſpürte noch ein leiſes Schwan=
n
.
g rwachte. Grauer Tagesſchein fiel durch die
Bu ges. Ein ſchrecklicher Stoß, ſo glaubte ſie,
ſchle r Seite geworfen und aufgeweckt. Sie be=
mcſcken
, daß das Flugboot gefährlich hin und
mar al machte es förmlich wilde Sprünge.
ſ uf, zog den Fenſtervorhang zurück und ſah
’s Morgengrau und der Ozean unten
delnde Maſſe. Ein Wellenberg nach dem

anderen wälzte ſich heran, hoch ſtanden die Schaumkämme, und
ſo klein aus dieſer Höhe auch die abertauſend Falten des Meeres
ausſahen, ſo gefahrdrohend war doch ihre Geſamtheit. Das Meer
zog ſich gewiſſermaßen wie ein ſich ringelndes Ungeheuer zuſam
men, um dann mit aller Wucht loszutürmen.
Ingrid war ſeefeſt; noch nie war ſie ſeekrank geworden. Sie
zog ſich an, und zwar unter großen Schwierigkeiten, denn das
Flugboot ſchwankte bald auf die eine, bald auf die andere Seite,
bald ſackte es förmlich in die Tiefe, bald machte es wieder einen
Hochſprung.
Ihre Nachbarin, die dicke Dame, war ebenfalls munter und
angekleidet. Ingrid ging nach vorn. In der Funkkabine waren
jetzt beide Funker an der Arbeit, Raumo Tälmi am Funkſchrank,
von dem unabläſſig Zeichen ſprühten, der andere daneben beim
Ausſchreiben von Meldungen. In Raumo Tälmis Geſicht, ſo kam
ihr vor, lag etwas Kräftiges, durch das das Finſtere, das ſie
geſtern an ihm bemerkt zu haben glaubte, abgeſchwächt wurde.
Die Motoren pochten, hämmerten und dröhnten. Oft war
es, als ginge es zitternd und dann ſtoßweiſe durch den Leib des
ſich durch die Elemente durchkämpfenden Rieſenvogels,
Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschätt
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Die vordere Kabine war bereits zum Tagesgebrauch her=
gerichtet
. Man richtete erſtaunte und ermunternde Blicke auf
Ingrid, die patent angezogen war und ſich bei dem ſchweren
Sturm ſo flott hielt. Man begrüßte ſie höflich als den hübſcheſten
weiblichen Paſſagier, dem zu huldigen war, und bot ihr mother
sild (gegen Luftkcankheit), Ziagretten, Schokolade und Kaubon=
bons
an, ſie verweigerte alles lachend.
Es entging ihr nicht, daß die Geſchäftigkeit, mit der alles
herumtrippelte, forciert und faſt unheimlich war. Man blies ſich
gegenſeitig Mut ein, und keiner wollte, ſich vor dem anderen
blamieren.
Auf dem Rückweg ſah ſie die beiden Funker mit dem Chef=
piloten
, der herabgeſtiegen war, eifrig disputieren. Als man ſie
bemerkte, zog der jüngere wie zufällig einen Vorhang vor das Glas=
türfenſter
. . ., als hätten ſie dort drinnen ein Geheimnis zu ver=
bergen
.
Auch die rückwärtige Kabine war jetzt ganz hergerichtet. Alle
waren auf. Wladymitſchenko trug eine feuerrote ruſſiſche Volks=
tracht
=Jacke, wie ſie ein ruſſiſcher Bauer vielleicht in Opern trägt,
in Boris Godunow.
Er war totenbleich und gab Ingrid flüchtig und läſſig die
Hand, gleichgültig gegen alles. Alles Geſtrige ſchien für ihn
abgetan zu ſein. Ingrid begriff, daß er luftkrank war. Sie eilte
nach vorn, um einen der Herren um das Beruhigungsmittel zu
bitten, das ſie für ſich verweigert hatte. Als ſie damit zurückkam,
wurde Wlady Wladymitſchenko etwas lebhafter. Stolz wies er
das Motherſild zurück. Ich bin nicht luftkrank. Was denken
Sie, Fräulein, ich, der ich unzählige Flüge und die größten See=
fahrten
mitgemacht habe!"
Fräulein? . . . ." Wußte er keine beſſere Anrede? War
alles von geſtern Abend für ihn, den im Sinn leicht veränder=
lichen
Schauſpieler, vollkommen ausgelöſcht?

Einer der Piloten kam. Man ſcharte ſich um ihn.
Meine Damen und Herren, der Chefpilot läßt Ihnen mit=
teilen
, daß nach einer Wettermeldung ein Tornado, über den
Ozean im Anrücken iſt, Schiffe haben ihn bemerkt. Wir mußten
weit nach Norden abbiegen und werden wohl mit halbtägiger
Verſpätung in New York eintreffen.
Tornado! Ingrid erinnerte ſich dieſer ſchrecklichen Wirbel=
ſturmſäulen
, von denen eine kürzlich eine ganze Stadt in Amerika
vernichtet hatte. Der Tornado würde das Flugzeug, wie ein Kind
ein Spielzeug, in der Luft kreiſeln laſſen und zerſchmettern.
Der Pilot ging, alles wurde ſtumm, jeder ſchien vor ſich hin=
zubrüten
. Dann ſcharte man ſich gruppenweiſe zuſammen und
ſuchte ſich zu beruhigen. Bisweilen war vor lauter Motordröhnen,
Klirren, Surren und Zittern der Lärm ſo groß, daß man kaum
ſprechen konnte. Die dicke Dame, die bisher einen unverwüſt=
lichen
, trockenen Humor gezeigt hatte, reichte Ingrid einen Zettel,
auf den ſie geſchrieben hatte:
Ich glaube, es ſieht ſehr mieß und mau für uns aus.
Wlady Wladymitſchenko ſah den Zettel in Ingrids Hand, er=
wachte
plötzlich wieder aus ſeiner Lethargie, entriß ihr den Zettel,
las ihn und erbleichte. Seine Lippen bebten.
Dieſe großen Herren haben große Angſt um ihr Leben, kam
es Ingrid in den Sinn. Und wie ſie Angſt haben!
Die Tür zur hinteren Plattform, auf der man geſtern nach=
mittag
ſo ſchön im friſchen Wind geſtanden hatte, blieb verſchloſſen.
Ueber die Fluggäſte kam die große Oede. Wie ſollen wir nur
die 12 oder 15 oder womöglich 24 Stunden bis New York über=
ſtehen
, wenn es ſo weitergeht, fragte ſich Ingrid im Stillen. Man
konnte, wenn man das Ohr dicht an das Bullaugenfenſter lehnte,
den Sturm pfeifen hören.
Plötzlich wurde ein ſchrilles Klingelzeichen hörbar, und in
Lichtbuchſtaben ſtand über der Tür geſchrieben:
Bitte anſchnallen!
War es ſo gefährlich?
Aber keiner befolgte die Anordnung, obwohl man Mühe
hatte, ſich feſtzuhalten, wenn man durch die Kabine ging.
Ingrid ſtand auf und ſchüttelte ſich zum Mittelgang hin. Vor
der Funkkabine traf ſie auf Raumo Tälmi. Infolge einer Schwan=
kung
fiel ſie gegen ihn und hielt ſich an ihn.
Schlecht? fragte er. Luftkrank?
Gar nicht erwiderte ſie. Aber haben Sie nicht für mich zu
tun? Herr Tälmi? Ich kann dieſe drückende Oede nicht aus=
halten
. Ich verzweifle.
Kenn ich, ſagte der Funker, iſt eine ganz begreifliche Sache.
Kommen Sie doch zu uns, Fräulein.
Er nahm ſie ſanft am Arm und zog ſie in die Funkkabine. Sie
ſetzte ſich auf einen kleinen Hocker. Der andere Telegraphiſt han=
tierte
unentwegt an ſeinem Funkſchrank, ſchaltete ein und aus,
ſtöpſelte, tickte, horchte. Raumo Tälmi zog den Vorhang am In=
nenfenſter
zu. Die Damen halten ſich tatſächlich am beſten,
ſagte er zu Ingrid, Sie und die Dicke. Nur Mut. Der große
Jumala wird uns nicht verlaſſen, ſcherzte er. Wir haben ſchon
ſchlimmere Stürme gehabt."
Fortſetzung folgt.

EÜM

(3734a
Ludwigs-
platz
6

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