Kinzelnmmmer 10 Pfennige
ſchelnen vom 1. Mal
iri md 22 Pfennig.
Reichsmark, durch die
Haus. Poſibezugspreis
latlich 2.25 Reichsmark.
ne von Anzeigen an
Übernommen.
Nicht=
nfolge höherer Gewalt
zur Kürzung des
Abbeſtellungen durch
ir uns. Poſiſcheckonto
4304.
eis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 139
Dienstag, den 20. Mai 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breit)/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeſgen=
auffräge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beltreibung fälli ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
anpfung der Arbeitsloſigkeit.
ſen nökig, um die Arbeitsloſenverſicherung auszubalanzieren. — Jahresdurchſchnitt:
sloſe. — Reichsauffräge zur Wiederankurbelung der Wirtſchaft. — Neue Skeuerpläne.
fertiggeſtellt werden, doch müſſe man vorläufig auf neue
Waſſer=
ſtraßenbauten verzichten. Dagegen ſeien die Arbeiten an der
d Arbeiksloſenproblem.
Oderregulierung beſonders dringlich. Die Luftfahrt könne die
Auslandskonkurrenz nur mit ſtarker Unterſtützung ſeitens des
der Arbeitsloſigkeit durch Wieder= Reiches beſtehen, und zwar ſeien für die Förderung der deutſchen
jelung der Wirkſchaft.
* Berlin, 19. Mai. (Priv.=Tel.)
kommt wirklich aus den Schwierigkeiten
Belaſtungen aus der Erbſchaft
üller wachſen ins Rieſenhafte. Kaum iſt
nen Grundzügen feſtgelegt, da liegen ſchon
s ebenſo dringende Aufgaben vor
chstag über den Etat des
Reichs=
iums ſich ausführlich unterhält — der
nige Tage zurückgeſtellt —, ſitzt im
ein das Kabinett, um ſich den Kopf darüber
Loch geſtopft werden ſoll, das durch die
laſtungen aus der
Arbeitsloſenver=
lide Finanzgebarung zu
ver=
zum Trotz iſt es bisher nicht ge=
I der Arbeitsloſen weſentlich
n. Während vor einem Jahre noch mit
von 800 000 gerechnet wurde, und im Win=
Zahl von 1.2 Millionen Arbeitsloſen
auf=
jetzt die Berechnungen auf den
Durch=
ionen aufgebaut werden. Dadurch iſt das
r Finanzminiſter Moldenhauer vor Oſtern
chon überholt. Nach einer etwas rohen
bisherigen Mittel noch mindeſtens
tig, um die
Arbeitsloſenver=
alancieren. Der Vorſchlag, der vom
enverſicherung ausgearbeitet wird und vom
men werden dürfte, ergäbe eine Erſparnis
I. Dazu würde eine Beitragserhöhung um
kommen, ſo daß für das laufende Etatjahr
zu decken wären, wozu aus der
Kriſenfür=
nen kommen.
— ſteht alſo vor der verzweifelten Aufgabe,
1 150 Millionen flüſſig machen
glaubt den Gedanken des Not=
* Beamten von neuempropagieren
der bisher bei den übrigen Parteien keine
Von anderer Seite her wird eine
Er=
ettenſteuer unter Verlängerung des
ie Belaſtung der Zigarettenraucher —
an=
der Gedanke, eine Art von
Jung=
zuführen. Aber vorläufig ſind das alles
ſcheidung wird erſt in den nächſten
in einer Beratung zwiſchen dem
Stegerwald und dem
Finanz=
auer der Bedarf und die Möglichkeit der
geſprochen wird. Da die Zeit drängt und
er Sommerpauſe gefunden werden muß,
en Vorlagen von der Regierung mit allem
Hei Ei den müſſen. Gleichzeitig aber hat das
Ka=
agt, daß die beſte Bekämpfung der
in der Wiederankurbelung der
Darüber iſt in einer
Miniſterbe=
ag ein vorläufiges Programm aufgeſtellt
zunächſt nur in Allgemeinheiten beruht
kt, die vorhandenen Geldmittel einzuſetzen.
Flerhandlungen mit der Reichs=
Seiſenbahn eingeleitet werden, um ſie
Edie im Laufe des Etatjahres fälligen
Lie=
dasſelbe will auch der Finanzminiſter mit
n Lieferungen machen. Gleichzeitig ſollen
n, den Wohnungsbau, vor allen
Din=
sbau, ſtärker in Gang zu bringen
rder kommunalen Umſchuldung
nd als produktive Arbeitsloſen=
TƗhenbauten großen Stils geplant.
nöminiſter dem Kabinett Vortrag gehalten
Usgabenſenkung und zum Spargeſetz, ſo daß
iſten Seiten her jetzt der Abbau der finan=
Die Ankurbelung der Wirtſchaft betrieben
De es Reichsverkehrsminiſteriams
Berlin, 19. Mai.
kung des Haushaltes des
Reichsverkehrs=
rit am Montag im Reichstagsplenum der
Sinige kurze Ausführungen, denen er den
2 aß der Verkehr nicht Selbſtzweck ſei,
ſon=
enen ſolle. Schon aus der Tatſache, daß
eichsverkehrsminiſteriums lediglich zwei
Ra
Nandes für deutſches Verkehrsweſen aus=
er) Aufgaben des Verkehrsminiſteriums im
Nen nur beſchränkte ſein können. Man
4enheitlichung des Verkehrsweſens erſtre=
Jedenen Verkehrsmittel möglichſt gleiche
2 Nchaffen. Durch Verbeſſerung der
Moto=
art die Verkehrsſicherheit zu fördern. Be=
Sge der Reichsbahn in finanzieller Hin=
Nebaraionen. Die Reichsregierung habe
Einer ebentuellen Erhöhung der Perſonen=
Deder begonnenen Waſſerbauten würden
Luftfahrtinduſtrie ſieben Millionen in dieſem Jahre angefordert.
In Kürze würden dem Reichstag die Richtlinien für die
Ver=
wendung dieſer Mittel zugehen.
In der allgemeinen Ausſprache wurde von Zentrumsſeite
ſcharfe Kritik an der Perſonalpolitik bei der Reichsbahngeſellſchaft
geübt. In der Tarifpolitik behandele man den deutſchen Süden
ſeitens der Reichsbahn ſtiefmütterlich. Außerdem ergab die
Aus=
ſprache die Forderung nach größerer Sparſamkeit bei
Kanal=
bauten, ferner nach beſſerer Zuſammenarbeit der veſchiedenen
Vekehrsmittel. Eine deutſchnationale Entſchließung ſetzte ſich für
beſchleunigte Einſchränkung der Belaſtung der Straßen durch
Achsdruck und Geſamtgewicht und der Geſchwindigkeit der
Laſt=
kraftwagen ein, um die beſtehenden Gefahren für die
Wegebau=
pflichtigen und Hausbeſitzer zu vermeiden.
Gegen 19 Uhr vertagte ſich das Haus auf Dienstag, 15 Uhr.
Tagesordnung: Fortſetzung der zweiten Beratung des
Haus=
halts des Reichsverkehrsminiſteriums, Abſtimmungen zum
Juſtiz=
etat.
Zur Räumung der 3. Zone.
Bolſchafter v. Hoeſch bei Tardien. — Die Räumung
wird am 30. Juni beendet ſein.
EP. Paris, 19, Mai.
Die franzöſiſche Regierung hat heute mittag dem deutſchen
Botſchafter von Höſch mitgeteilt, daß die Räumung der
dritten Rheinlandzone bis zum 30. Juni
voll=
zogen ſein wird. Miniſterpräſident Tardieu hatte im
Verlauf des Vormittags Beſprechungen mit dem
Kriegs=
miniſter Maginot, dem Oberkommiſſar Dirard und dem
Oberkommiſſar der Rheinland=Armee, General
Guillau=
mat. Anſchließend daran empfing er den deutſchen Botſchafter,
dem er zunächſt mitteilte, daß die franzöſiſche Regierung, nachdem
der Youngplan am Samstag in Kraft getreten ſei, unverzüglich
den Befehl zur Räumung der dritten Zone gegeben habe. In
der Unterredung wurde ferner feſtgeſtellt, daß über Einzelheiten
der Räumung völliges Einvernehmen zwiſchen den beiden
Regie=
rungen beſtehe, daß ſich namentlich die Räumung nach einem von
dem Oberkommiſſar und den franzöſiſchen Militärbehörden
aus=
gearbeiteten Plan abwickeln wird, und daß nach dieſem
Pro=
gramm die franzöſiſchen Truppen die dritte
Zone bis ſpäteſtens 30. Juni verlaſſen haben
wer=
den und daß der Schluß der Räumung an dieſ m
Tage offiziell mitgeteilt werden wird.
Beginn der Räumung am 20. Mai.
Wiesbaden, 19. Mai.
Nach einer am Montag von dem Oberkommando der
fran=
zöſiſchen Rheinarmee in Mainz dem Präſidenten der
Reichsver=
mögensverwaltung für die beſetzten Gebiete gemachten
Mittei=
lung, hat das franzöſiſche Kriegsminiſterium befohlen, am 20.
Mai mit den Räumungsarbeiten, deren Einzelheiten noch
be=
kannt gegeben werden, zu beginnen. — Zu den zurzeit in Paris
ſtattfindenden Verhandlungen über die praktiſche Durchführung
der Räumungsmaßnahmen, insbeſondere wegen der Zurückgabe
des beſchlagnahmten Eigentums, iſt geſtern auch der Präſident
der Reichsvermögensverwaltung beordert worden.
Beginn der B.3.3. Täkigkeit am 20. Mai.
EP. Baſel, 19, Mai.
Die Bank für Internationale Zahlungen
be=
ginnt am Dienstag, den 20. Mai, ihre
geſchäft=
liche Tätigkeit. Die Zentralbanken der verſchiedenen Länder
haben 124 000 Anteile des Bankkapitals im Werte von je 2500
Schweizerfranks gezeichnet. 25 Prozent des gezeichneten Kapitals
— rund 60 Millionen Schweizerfranks — werden der Bank am
Dienstag zur Verfügung geſtellt. Vom 22. Mai ab erfolgt die
Entgegennahme von Zahlungen für Rechnung Deutſchlands. Die
Bank übernimmt die Funktion eines
Treuhän=
ders für die kommende deutſche Internationale
Konſoliditätsanleihe von 1930. In den Verhandlungen
mit den internationalen Bankiers ſind nach Mitteilung der
Bank=
leitung bereits große Fortſchritte gemacht worden, ebenſo mit den
Schatzämtern der Länder, die an der 300 Millionen Dollar=Anleihe
intereſſiert ſind. In einer am 25. Mai in Paris tagenden
Ban=
kierverſammlung dürften die Verhandlungen beendet und die
Ver=
träge unterzeichnet werden. Die nächſte Sitzung des
Verwaltungs=
rates iſt auf den 26. Juni nach Baſel angeſetzt.
Die erſte Tranche witd am 2. Juni aufgelegt.
EP. Baſel, 19. Mai.
Wie wir aus Kreiſen der an der Reparationsanleihe
beteilig=
ten Großbanken erfahren, iſt damit zu rechnen, daß die
Repa=
rationsanleihe am 2. Juni zur öffentlichen
Zeichnung aufgelegt werden wird. — Auf Grund einer
Umfrage bei den in Betracht kommenden Banken läßt ſich
feſt=
ſtellen, daß das Intereſſe des Publikums für die
Anleihe in den neutralen Ländern in den letzten Tagen
teils gut, teils ſehr lebhaft iſt.
Spiel mit dem Krieg.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Rom, Mitte Mai.
Grandi, der italieniſche Außenminiſter, hat mit Briand eine
private Unterhaltung in Genf gehabt. Man hat dieſe für die
Ratstagung des Völketbundes übliche und ſelbſtverſtändliche
Be=
ſprechung mit der Hoffnung verbrämt, daß dadurch nach den
wüſten und phraſenhaften Reden in der italieniſchen Kammer
und nach Muſſolinis Fanfaren auf ſeiner liguriſchen Fahrt die
wiederum grotesk verfahrene Lage zwiſchen den Franzoſen und
Italienern ſich beſſern laſſe. Welch naive Hoffnungen! Zwiſchen
Frankreich und Italien beſtehen Spannungen, die ſich noch nicht
durch ein paar Unterhaltungen beheben laſſen.
Ja, wenn nur die politiſch=territorialen Fragen oder rein
poli=
tiſch=diplomatiſchen Dinge zu ſchlichten wären, ſelbſt wenn nur
die Flottenfrage mit ihrer ominöſen Parität im Wege ſtände —
alles dies ließe ſich bei der Mitwirkung eines ſo biegſamen
Man=
nes wie Briand in Ordnung bringen. Aber über die Realität
der Tatſachen und politiſchen Entwicklunigen hinaus beherrſcht
eine jener Unwägbarkeiten der Weltgeſchichte die Beziehungen
zwiſchen Paris und Rom, die ſich nicht abſchätzen und nicht
be=
einfluſſen läßt. Und hier liegt die Gefahr der Stunde.
Unlängſt wurde hier darauf hingewieſen, daß die
Kriegs=
gefahr zwiſchen Italien und Frankreich zunächſt nicht ſehr groß
ſei, weil trotz aller bedenklichen Gegenſätze und der reichlich
vor=
handenen Kriegsgründe eins fehle: nämlich Geld in der
italieni=
ſchen Taſche. Dieſe Tatſache von lindernder Wirkung beſteht auch
heute noch und wird wohl ſobald nicht geändert werden. Aber
auch über dieſe Hauptwaffe für einen Krieg kann eine jener
Imponderabilien hinweggehen, kann jene Unwägbarkeit Gewalt
bekommen, die ſchließlich auch vor Ausbruch des Weltkrieges jene
Leute in den Krieg gezogen hat, die an ſich friedlich geſinnt waren.
Das iſt der verfluchte Zwang der immanenten Verſtrickung in
falſche, in phraſenhafte Gedankengänge. Hier liegt Muſſolinis
Verhängnis, hier Italiens Bedrohung.
Muſſolini will ſo wenig den Krieg wie jene Männer, die für
den Weltkrieg verantwortlich gemacht wurden. Aber er ſpielt oder
läßt ſpielen mit all den Begriffen und Worten, die zur
Vorberei=
tung eines Krieges ſeit Menſchengedenken gehören. Er läßt
Handlungen zu und deckt ſie mit ſeinem Plazet, die als
Kriegs=
rüſtungen und bei den anderen Völkern als
Angriffsvorbereitun=
gen angeſehen werden müſſen. Die gleichen Maßnahmen erwecken
auch im eigenen Volke immer wieder die Anſicht, daß der Krieg
zu erwarten ſei, und wenn dazu noch in der Kammer, in der
eine Meinungsfreiheit nur dann beſteht, wenn die Meinung
offiziell gebilligt wird, in ſchärfſter Weiſe gegen den Nachbar
Frankreich oder Jugoſlawien zu Felde gezogen wird, ſo hallt aus
dem Volke, vor allem aus dem ungebildeten und außenpolitiſch
gänzlich unvorbereiteten Kreiſen einer verdummten
Parteigänger=
ſchaft das Echo des Waffenklirrens wieder, das ſich im
entſchei=
denden Augenblick ſo ſchwer dämpfen läßt.
Alle Verkleiſterungen in Genf und alle wohltuenden
Unter=
haltungen in den Hotels am ſchönen See ſind dabei nutzlos, vor
allem ſolange ſie auf der einen Seite von einem Manne ohne
Verantwortung geführt werden. Was Grandi ſagt, iſt ihm
vor=
geſchrieben, und was er verſprechen würde oder in Ausſicht ſtellen
könnte, verpflichtet zu nichts. Denn ſein Herr und Meiſter
Muſſolini kann ihn im Stiche laſſen, ohne daß hinter des Duce
Handlung die Korrekturmaſchine irgendeiner parlamentariſchen
Vertretung ſtände, die in andern weſentlichen Ländern die
Außenminiſter zur Vorſicht und zur Verantwortung mahnt.
Muſſolini kann tun und laſſen, was er will, ohne daß das Volk
unter der Fuchtel der fasciſtiſchen Miliz ſich rühren könnte. Nur
dem König wäre es möglich, einzugreifen. Er hat manchmal
ſei=
nen Willen ſelbſt Muſſolini gegenüber durchſetzen können, aber
doch nur in Dingen, von deren Vorbereitung die Oeffentlichkeit
nichts wußte, und bei denen keinerlei Meinungsſtimmung im
Volke vorbereitet war. So hat der König es nicht geduldet, daß
dem vatikaniſchen Staat jenes größere Gebiet zugeteilt wurde,
von dem im Anfang der lateraniſchen Verhandlungen ganz
all=
gemein die Rede war. Aber dabei handelte es ſich um eine
Sache, bei der keinerlei Preſtigeverluſt Muſſolinis auf dem
Spiel ſtand. Würde der König aber etwa bei einer deutlichen
Kriegshetze Muſſolinis abwinken, ſo wäre das für ihn ein gar
gefährliches Spiel. Denn ſein Rückhalt iſt ſchließlich immer noch
die Generalität. Und welche Generäle ſind gegen einen Krieg?
Ferner: kann man von einem König, der ſchon einmal trotz eines
Bündniſſes einen Krieg erklärt hat, und der beim Marſche auf
Rom ſich geſcheut hat, mit einem Dutzend Maſchinengewehren ſeine
eigene Macht zu bewahren, annehmen, daß er ſich im
entſchei=
denden Augenblicke zum Wohle ſeines Volkes perſönlich
exponie=
ren wird? Man darf alſo ruhig ſagen, daß Muſſolini die Macht
hat, Krieg zu machen, wenn er will. Die einzige Frage bleibt
nur, woher er das notwendige Geld nehmen kann. Aber ſelbſt
ruhige Beurteiler erklären in Rom, daß die Papierpreſſe ſolange
die Kraft haben werde, das nötige Geld zu drucken, daß der
innere Bedarf braucht, bis der diesmal ſicher kurze Krieg ..."
zu gunſten des angriffsbereiten und offenſivluſtigen Italiens
ent=
ſchieden ſei.
Man glaubt nämlich an den maßgebenden Stellen Italiens
tatſächlich, daß durch die fasciſtiſche Erziehung der letzten acht
Jahre bereits eine Stimmung im Volke herrſche, die für jeden
Angriff ausgezeichnet ſei. Dagegen ſei Frankreich ſaturiert, der
franzöſiſche Bauer wolle ſeine Ruhe und der Bürger noch mehr
wie je ſein Behagen. Außerdem hofft man ja immer noch im
Stillen, daß im entſcheidenden Augenblick das „perfide Albion”.
ſich als unbequemer Nachbar entpuppen werde. . . Ferner
rech=
net man eben damit, daß im Augenblick einer größeren
euro=
päiſchen Verwicklung Deutſchland und alle andern europäiſchen
Staaten, die unter der Wirkung der Friedensverträge zu leiden
haben, die Gelegenheit benutzen werden, ſich ſelbſt zu helfen, ihre
Forderungen klarzuſtellen und Frankreich als dem
Hauptnutz=
nießer der Friedensverträge ſchon dadurch ſeine Kriegführung
erſchweren werden.
Vieles von dieſen Hoffnungen mag begründet ſein, manches
mag eintreffen ... aber eine Sache ſcheint doch noch weſentlich
wahrſcheinlicher als alle dieſe Hoffnungen, die auf italieniſcher
Dienstag, den 20. Mai 1930
Seite 2
kriegshetzeriſcher Seite genährt werden. Das iſt die Stellung des
Volkes in Italien, wenn es wirklich hart auf hart geht. Die
Mobiliſierung mag glatt vonſtatten gehen, der Aufmarſch glücken,
die Miliz und der große Apparat zur Ueberwachung der
Bevöl=
kerung mag zunächſt die Ruhe und die Ordnung aufrecht erhalten
können. Vielleicht werden die erſten Schüſſe mit Hurrah begrüßt
und die erſten Stellungen im Sturm erobert werden. Denn der
Italiener iſt ein Künſtler im Improviſieren und ein Meiſter
im Elan des Tatbeginns. Aber ob bei Regen und ein paar
Miß=
erfolgen dieſe Freudigkeit anhält, das wird auch von guten
Italienern bezweifelt. Der Mut des Volkes und die Begeiſterung
dieſer Nation ſind doch ein recht künſtlich durch Wortſchwall
er=
zeugter Pſeudoenthuſiasmus, der einem ernſthaften Widerſtand
nicht gewachſen iſt. Wo heute gejubelt und ſportlich oder mit
dem Wort gekämpft wird, ſteht doch keine ſchmerzliche
Gegenwir=
kung entgegen. Man iſt obendrein in ſeinem „Ambiente” (ein
Wort, das ſich im Deutſchen eigentlich nur durch das andere
Fremdwort „Milieu” wiedergeben läßt), in dem man heimiſch
iſt und ſicher ſein darf, daß keine unfreundliche Kritik und damit
eine Herabſetzung der Begeiſterung möglich iſt. Im wirklichen
Kriege iſt das anders. Denn wenn er ſiegreich ſein ſoll, ſo muß
Italien danach trachten, ihn ins Land des Gegners zu tragen,
alſo in ein fremdes „Ambiente”, wo man ihm nicht zujubelt.
Dieſes „fremde” Land aber kann dem italieniſchen Soldaten ſchon
innerhalb der italieniſchen Grenzen beſchieden ſein, nämlich dort,
wo der Fascismus nicht recht Fuß gefaßt hat, und ſich im
Augen=
blick der Lockerung der täglichen Aufſicht die antifasciſtiſchen
Elemente bemerklich machen werden. Da man natürlich einen
Teil der echt fasciſtiſchen Sturmtruppen gerade an der Front
verwenden muß, ſchon um dem Drückebergertum zu begegnen,
ſo iſt es zweifelhaft, ob die Leute in der Etappe ſtets gut
patriotiſch ſein werden.
Denn das iſt ſicher: der Italiener in der großen Maſſe iſt
zwar offiziell fasciſtiſch und folgt, ſolange der Büttel hinter ihm
ſteht. Wie er aber wirklich denkt, das weiß nur der, der dauernd
unter den Italienern lebt und tagtäglich hört, wie der „Fasciſt”
wenn er nicht gerade an der Krippe ſitzt, ſchimpft, innerlich
ab=
trünnig iſt und — auch eine Folge der achtjährigen „Erziehung”
— verſchlagen und hämiſch geworden iſt. Verſchlagenheit war
ja immer eine Charaktereigenſchaft dieſes Volkes. Denn die
„Gentilezza”, die Umgänglichkeit, die das Leben in Italien einſt
ſo angenehm machte, kann nie ehrlich ſein, weil man
gewiſſer=
maßen altruiſtiſch handeln muß, um gentil zu ſein. Wie ſich
dieſe Seite der „fasciſtiſchen Erziehung” im Ernſtfalle
abzeich=
nen wird, das iſt einer der unwägbaren Faktoren.
Wenn alſo in Genf verſucht wird, eine Brücke zwiſchen
Paris und Rom zu bauen, ſo iſt das ein vergebliches Bemühen,
ſolange nicht Muſſolini ſelbſt am Verhandlungstiſch ſitzt. Und
ſelbſt wenn er perſönlich ſich mit Briand auseinanderſetzen
würde, ſo kann dabei nicht mehr viel herauskommen. Es ſcheint
dafür zu ſpät zu ſein. Denn wohin ſoll Muſſolini ſteuern? Er
kann ſein Spiel nicht freiwillig aufgeben, weil er ſich ſelbſt
auf=
geben müßte. Wirtſchaftlich ſteckt er in einer Sackgaſſe. Nur
wenn er von Frankreich ſoviel Geld erhoffen könnte, daß er
ſeine rieſigen Pläne in Bauten und Meliorationen, ſeine
Un=
koſten in Parteimaſchine und Propaganda ohne eine weitere
Be=
aſtung des unter dem Steuerdruck murrenden Volkes ausführen
und amortiſieren kann, dann wäre es denkbar, daß der Ausgleich
zwiſchen Paris und Rom und die Aufgabe des
Flottenwett=
bewerbs ſich bewirken läßt. In Genf helfen keine Worte. Will
man Italien vor einem ruchloſen Kriegsſpiel bewahren, ſo muß
man ihm Geld geben, und zwar Geld, das vor Verwertung zur
Rüſtung geſichert wird und nur zur Durchführung des
jahr=
zehntelangen Aufbauprogramms dienen darf. Hier läge vielleicht
eine hohe Aufgabe des Völkerbundes. Denn das Geld, das heute
Italien zum Kriegführen fehlt, kann ſchließlich gerade durch ſein
Nichtvorhandenſein den Duce in ein blutiges Abenteuer treiben.
Sanierung iſt immer beſſer als Selbſtmord.
Von der Gewerkſchaft der Deutſchen Eiſenbahner wird uns
geſchrieben:
Die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn beabſichtigt,
angeblich aus Erſparnisgründen, alle über 35 Jahre alten
Be=
amtenanwärter von der Anſtellung zum Beamten auszuſchließen.
Von dieſer Maßnahme werden nach überſchläglicher Berechnung
mit einem Schlag über 25 000 Anwärter betroffen, die nicht nur
große Opfer an Zeit und Geld für ihre Ausbildung gebracht
haben, ſondern oft länger als ein Jahrzehnt auf
Beamtendienſt=
poſten ſchon beſchäftigt wurden. Sollte der Plan der Reichsbahn
Wirklichkeit werden, dann iſt das die unſozialſte Maßnahme, die
je von einer ſtaatlichen Verwaltung vorgenommen wurde.
Der geſchäftsführende Vorſtand der Gewerkſchaft Deutſcher
Eiſenbahner hat in ſeiner heutigen Sitzung nach eingehender
Be=
ratung beſchloſſen, nicht nur ſchärfſten Proteſt einzulegen, ſondern
auch die Hilfe von Regierung und Parlament in Anſpruch zu
nehmen. Der Vorſtand beſchloß ferner, alle notwendigen
Ab=
wehrmaßnahmen mit den übrigen Eiſenbahngroßorganiſationen
gemeinſam einzuleiten.
Dieſe Frage iſt wieder in den Mittelpunkt der allgemeinen
Aufmerkſamkeit gerückt. Die Forſchung über die größte Zeit
alt=
deutſcher Malerei iſt in Fluß gekommen, und es ſind eine Reihe
ſehr wichtiger Unterſuchungen in nächſter Zeit zu erwarten. Das
Problem Mathias Grünewald war in undurchdringliches Dunkel
gehüllt. Kürzlich fanden ſich im Depot des Kölner Wallraff=
Richartz=Muſeums zwei Bildniſſe, in denen Dr. Buchner die Hand
Grünewalds mit Sicherheit zu erkennen glaubt. Und im vorigen
Jahr tauchſte das Bildnis eines jungen Mannes auf, das aus
ſchwediſchem Beſitz in den Frankfurter Kunſthandel gekommen
iſt, — und mit dem mit einem Schlage das Problem Grünewald
aktuell geworden iſt. Das Bildnis trägt die Signatur M. N.
Was lag näher als an Mathis Nithart=Grünewald zu denken?
Es iſt notwendig, ſich den Stand der Forſchung
klarzu=
machen. Es gehört zum beſonderen Schickſal dieſes größten
deutſchen Malers, daß er mit ſeinem gewaltigſten Werk, dem
Iſenheimer Altar, innerhalb der deutſchen Malerei vereinſamt
war und daß er allein ſtand und ohne Nachfolge und von der
nachdringenden Generation vergeſſen ward. So ſehr vergeſſen,
daß ſchon 1675 Joachim Sandrart in ſeiner „Teutſchen Akademie‟
an poſitiven Tatſachen nur ſehr wenig bringen konnte, ja ſeinen
eigentlichen Namen überhaupt nicht mehr kannte, ſondern ihm
den Namen Grünewald gab. Erſt 1784 konnte Woltmann den
Schöpfer des Iſenheimer Altars wiederfinden. Als dann 1911
die große Arbeit von Heinrich Alfred Schmid erſchien, konnte zum
erſtenmale die Geſtalt Grünewalds einigermaßen ſicher umriſſen
werden. Man nahm an, daß er etwa gleichaltrig mit Dürer
(geb. 1471) ſei, legte ſein Geburtsdatum zwiſchen 1470/75. Seine
geſicherten Werke ſind zwiſchen 1503/29 entſtanden. Den
Iſen=
heimer Altar, der in den Jahren zirka 1710/13 gemalt wurde,
ſchuf er demnach als etwa 35jähriger Mann. Man ſetzte als
Schöpfer dieſes Rieſenwerkes einen reifen und fertigen, aber
noch jungen Meiſter voraus. Nach Schmid iſt G. ſogar ein
Jahr=
zehnt jünger, alſo erſt 1483 geboren und hat das Werk ſchon als
ſpäter Zwanziger begonnen.
So groß war früher die Unkenntnis, daß man glaubte, den
Iſenheimer Altar habe ein Italiener gemalt, da man in
Deutſch=
land nicht ſeinesgleichen fand. Schmid hatte daher betont, daß
die Berührung mit Italien, wie bei Dürer und Holbein, nur ſehr
*) Zu dem heftig umſtrittenen Buch von Hans Heinrich Naumann,
Das Grünewald=Problem und das neuentdeckte Selbſtbildnis des
Wjährigen Mathis Nithart, E. Diederichs, Jena 1930.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde am Montag
vormittag der Haushalt des Poſtminiſteriums beraten. Der
Haushalt des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete wurde
zu=
rückgeſtellt. In einer Abendſitzung wurde die Beratung des
Haus=
halts des Reichsarbeitsminiſteriums zu Ende geführt. In der
Abſtimmung wurden die Mittel für die Arbeitsloſenvermittlung
und die Arbeitsloſenverſicherung unverändert bewilligt.
Der Hauptausſchuß des preuß. Landtages nahm am Montag
abend unter Ablehnung aller Aenderungsanträge den Antrag der
Regierungspartei auf Verdoppelung der ſtaatlichen
Grundvermögensſteuer an.
Der preußiſche Landtag beſtätigte am Montag
den Beſchluß ſeines Hauptausſchuſſes, in den Haushalt des
Innen=
miniſteriums einen Grenzfonds von 15 Millionen
Reichsmark einzuſetzen.
Die Einführung des neuen Landeshauptmanns
der Provinz Oberſchleſien, Woſchek, fand geſtern
in Ratihor ſtatt.
Am Sitz der Reparationskommiſſion ſind geſtern vormittag im
Beiſein des Vorſitzenden der Kriegslaſtenkommiſſion Ruppel
Schuldverſchreibungen von Oeſterreich Ungarn
und Bulgarien an Deutſchland für Lieferungen
während des Krieges verbrannt worden, und zwar in
folgender Höhe: Oeſterreich 2771 Millionen, Ungarn 1450
Mil=
lionen, Bulgarien 1012 Millionen.
Bei einer Feuersbrunſt im Fabrikviertel von
Kairo ſind am Montag 20 Perſonen getötet und 226
Wohnungen zerſtört worden.
Die amerikaniſche Regierung wird wahrſcheinlich
in den nächſten Tagen an Großbritannien und Japan
eine Note abſchicken, in der ſie Aufklärung über
ver=
ſchiedene Klauſeln des Londoner
Dreimächte=
abkommens hinſichtlich der Konſtruktion der neuen Kreuzer
fordern wird
EP. London, 19. Mai.
Die Verſuche der Kongreßanhänger, die ſtaatlichen Salzlager
in Indien zu überfallen, ſind auch heute weiter fortgeſetzt
wor=
den. In Wadala, einem Vorort von Bombay, griffen ungefähr
100 Freiwillige das Salzlager der Regierung oon ſechs
verſchie=
denen Seiten an. Die Polizei, die auf den Angriff vorbereitet
war, verhaftete 72 Freiwillige, konnte aber nicht hindern, daß
die übrigen Angreifer bis in das Salzlager vordrangen und
mehrere Säcke Salz erbeuteten. Bei Vornahme der
Verhaftun=
gen kam es zu Angriffen auf die Polizei, die ſchließlich mit
Gummiknüppeln vorging. Bei dem darauf folgenden
Handge=
menge wurden zwölf Inder und ein Poliziſt verletzt. Die
Kon=
greßanhänger, die bei dem vorhergehenden Ueberfall auf das
Salzlager in Wadala verhaftet worden waren, ſind heute zum
Proteſt gegen angeblich ſchlechte Gefängniskoſt in den Hungerſtreik
getreten. — Die vom Kriegsgericht in Scholapur gegen prominente
Kongreßanhänger gefällten Urteile ſind nach den letzten
Meldun=
gen teilweiſe herabgemildert worden. Die drei ſchwerſten
Ur=
teile, eine Gefängnisſtrafe von zehn Jahren und zwei von je
ſieben Jahren, wurden in ſieben= bzw. fünfjährige
Gefängnis=
ſtrafen umgewandelt. Unter den übrigen Verurteilten in
Schola=
pur befinden ſich auch vier Knaben von 15 Jahren, die je 15
Stockhiebe zudiktiert erhielten.
Der „Kriegsrat” des Kongreßausſchuſſes in Bombay hat
Vorbereikungen für einen neuen Skurm auf das Salz
lager in Dharaſang.
wo alle bisherigen Verſuche fehlgeſchlagen waren, getroffen. Es
ſoll geplant ſein, die um das Salzlager gezogenen Stacheldrähte
zu zerſchneiden, zu welchem Zweck die Freiwilligen mit
Draht=
ſcheren und ähnlichen Inſtrumenten ausgerüſtet werden. 200
Freiwillige, die in Dharaſana feſtgenommen worden ſind,
ſind heute wegen ſchlechter Behandlung im Gefängnis
gleichfalls in den Hungerſtreik getreten.
In Madras iſt es bei der Auflöſung einer verbotenen
Ver=
ſammlung zu einem Anſchlag auf die Polizei gekommen.
Ins=
geſamt wurden fünf Bomben recht primitiver Herſtellung
auf die Polizei geworfen. Nur eine Bombe explodierte,
richtete jedoch keinen Schaden an. — Zwei Polizeibeamte trugen
dagegen durch Steinwürfe aus der Menge ſehr erhebliche
Ver=
letzungen davon. Die Polizei iſt mit Nachforſchungen nach den
Herſtellern der Bomben beſchäftigt.
gering ſein konnte, daß das eigentlich deutſche Element bei ihm
reiner als bei irgendeinem anderen zum Durchbruch komme. Er
wies darauf hin, daß er an bedeutendſte Künſtler des ausgehenden
15. Jahrhunderts, wie vor allem an Holbein d. Ae. und auch
ſchon den jungen Dürer (l) anzuſchließen ſei. Weiter durchdrang
die Forſchung nicht das Dunkel, das um ihn ſchwebte.
Alles Suchen in den Archiven blieb erfolglos. Heute
ver=
ſtehen wir warum. Der verdienſtvollen Forſchung K. W. Zülchs
verdanken wir die Kenntis von Grünewalds eigentlichem Namen.
Er hieß Nithart (Neidhart) oder Gothart, der in Würzburg geboren,
in Aſchaffenburg unter dem Namen Meiſter Mathis oder Mathis
von Aſchaffenburg bekannt war. Es beſteht heute kein
ernſt=
licher Zweifel, daß dieſer Meiſter Mathis mit dem bekannten
und hochargeſehenen kurmainziſchen Hofmaler gleichen Namens
identiſch iſt. Nun wurde vor kurzem urkundlich feſtgeſtellt, daß
ein (mehrfach genannter) Meiſter Mathis ſchon für das Jahr
1480 als Meiſter nachgewieſen. Dieſer Fund iſt die erſte Stütze
für Naumanns Theſe. Dieſer Meiſter ſoll nun, in Aſchaffenburg
an=
ſäſſig, mit Grünewald identiſch ſein, der 1501/25 nachweislich in
Se=
ligenſtadt gewohnt hat. Man überlege: 1480 als Meiſter genannt
be=
deutet, daß wir es mit einem etwa 25jährigen Mann zu tun haben
müſſen, der nach den Zunftgeſetzen mit 20 Jahren ſeine Lehrzeit
beendete, dann 3—4 Jahre auf die Wanderſchaft ging, um danach
die Meiſterprüfung abzulegen. Sein Geburtsdatum fällt alſo
in das Jahr 1455. Beſtätigte ſich dieſes Datum, dann wäre
aller=
dings eine grundlegende Umwälzung der herrſchenden
An=
ſchauung über altdeutſche Kunſt zu erwarten. Dieſe Theſe glaubt
Naumann durch das Bildnis eines jungen Mannes beſtätigen zu
können. Das Bild iſt ſigniert MN.=Mathis Nithart. Naumannglaubt
auf dem vor dem Jüngling liegenden Zeichenblatt die Zahl 75
zu erkennen. Entſtehungsjahr alſo 1475. Das würde ja den
Aktenfund beſtätigen. Wir hätten das Selbſtbildnis des jungen
Grünewald. Nun aber der wichtigſte Beweis. Naumann glaubt zu
erkennen, daß das Bild nach einer beſtimmten ſtrengen
Kon=
ſtruktion, nach einem beſonderen Meßverfahren geſtaltet ſei, das
aber mit der Linearperſpektive, wie ſie Italien kannte, nichts zu
tun hat. Nein, er glaubt (wie er noch beweiſen will), in ihm
das alte geheime, wohlbehütete Geſetz der gotiſchen Meßkunſt,
der geheimen Bkickführung, der „optiſchen Magie” gefunden zu
haben, wie es die Bauhütten der gotiſchen Kathedralen gepflegt
haben. Ein Geſetz, das nur wenige kannten und das durch den
Stecher und Goldſchmied Meiſter E. S. von der Bauhütte an die
Maler überliefert wurde. Er, der 1467 ſtarb, gab das Geheimnis
Martin S hongauer weiter. Dieſer weiht ſeinen Schüler in ſein
Wiſſen ein, der eben fertig mit der Lehre das neuerworbene
Geheimnis in dem Selbſtbildnis von 1475 anwendet. Schon=
Zee sanorng eamt an
Unter dieſer Ueberſchrift
Heſiſchen Landtags in weiten 9
kerung ausgelöſt hat. Die Schriftl
a. Der Landtag in Heſſen baut ab! Er he
Leben um ein Jahr verlängert und damit eine
des Aufbaues, ſondern des Abbaues abgeſchl
etwas abſonderlich klingen, es iſt aber ſo!
Der Landtag konnte nach der Verfaſſungy
1919 nur durch Volksabſtimmung aufgelöſt we
der Verfaſſung, die Abgeſandten und
Erwäh=
drücken damit aus, daß nicht ſie den Landtag
geſetzlichen Dauer nach Hauſe ſchicken wollten.
ſcheiden hinter ihre Auftraggeber, das Volk, zu
auch alle Staatsgewalt ausgeht. Waren ſie au
tigten des Volkes, ſo
aus der Hand geben!
Selbſt eine Verfaſſungsänderung band man
1919 in Heſſen an eine ſehr ſtrenge Beſtimmut
kann die Reichsverfaſſung jederzeit mit Zweid
ändern. Unſer verfaſſungsgebender Landtag ſe
die Verfaſſung abändern wollte, eine Mehrheit
der Stimmen der Abgeordneten feſt. Er gin
Beſtimmungen der Reichsverfaſſung hinaus, ob
deren Beſtimmungen der Reichsverfaſſung —
11. Auguſt 1919 erlaſſen — ſicherlich bekannt w.
mung mit den acht Zehnteln der Stimmen war
Die Erfahrung hat aber gerade in Heſſen gez
für ſolche Beſtimmungen Mehrheiten finden.
Der Reichstag wird auf vier Jahre gewäh
Heſſiſchen Landtages wurde — wieder, nachde
der Reichstag vier Jahre dauern ſoll — auf d
Wieder war ſicher der Gedanke beſtimmend, das
lichſt kurzen Zeiträumen in der Lage ſein, ſeine
Willen kund zu tun.
Der Landtag baute kürzlich in den obene
ab. Er milderte die Beſtimmungen über Veri
über die Auflöſung und die Dauer des Lan
dabei ſelbſt etwas mehr in den Vordergrund ge
Zurückhaltung und Beſcheidenheit ſerausg
damit nicht an ſich, ſondern an den Rechten de
Er beſchloß zuerſt, daß die Verfaſſung mit Zwe
ändert werden kann, und daß der Landtag auf
wird. Damit iſt das Volk in ſeinen Rechten zu
worden. Daß der Landtag mit dieſen Beſchlüſ
ſchwang der erſten Revolutionsmonate in (
Vorkriegszeit zurückgekehrt iſt, ſoll nicht verſch
Nach dem vorbereitenden Schritt hat der
ten Schritt getan. Er hat ſchon dieſen Land
verlängert. Es iſt ein Unding, daß ſich der 2
amtes dieſes Ehrenamt ſelbſt um ein Jahr
auch daran erinnert,, daß die Geſetzesbeſtimm: /
meindevertretungen auf vier Jahre gewählt
Sozialdemokraten beſchloſſen wurde.
Der Landtag baut ab. Er will die Ko
waltung herabſetzen. Dazu gehört auch die
Landtagsabgeordneten. Mit den 50 Abgeordn
zeit könnte Heſſen auch regiert und verwaltet
minderung der Abgeordneten um 20 iſt vom
Ende 1931 unmöglich gemacht. Vierzigtauſen
vom 1. Januar 1930 ab geſpart werden kön;
dem Abbau an Volksrechten mit Ende dieſes
nete abgebaut hätte! Wer anderen ſagt, daß
muß an ſich anfangen, ſonſt glauben es die
Der Landtag ſpart und baut ab, nur ſt
und baut an ſich erſt Ende 1931 ab!
Röß vor dem Diſziplinarver
* Berlin, 19.
Die Unterſuchung, die gegen den Berline
Böß eingeleitet wurde, iſt abgeſchloſſen.
mittag wird der Bezirksausſchuß, der für
ſtändige Gerichtshof, wegen der gegen Böß
digungen zuſammentreten. Der
Oberbürge=
ſcheinlich ſelbſt erſcheinen. Die Verhandlung
unter Ausſchluß der Oeffentlichke
lich wird erſt im Laufe des Abends mit eine
ſein. Es kann, wenn kein Freiſpruch
weder auf eine Ordnungsſtrafe erk
aber die Entfernung aus dem Amte
Ordnungsſtrafen kommen in Frage, Warn
Geldbuße. Es iſt jetzt natürlich noch nicht
Urteil ausfallen wird. Feſt ſteht aber, daß
Freiſpruchs, Böß als Oberbürgermeiſter für
Amtsführung erledigt iſt. Augenblicklich
be=
der Sklarek=Affaire in einem zwangsweiſe
Zwiſchenzeit iſt einmal verſucht worden, ein
durchzubringen. Die Mehrheit der Stadtbe
doch vor, das Diſziplinarverfahren abzuwar
gauer iſt alſo der Lehrer Grünewalds. In
Theſe. Das Problem wird erſchwert dur
Baſel (eine der ſchwierigſten und hypothe
den bei dem Verleger Bergmann arbeitenk
Bergmannſchen Offizin. Es beſteht eine
ſeinem Werk und den Tafeln des Meiſters d.
im hieſigen Muſeum, in denen Schmid ſcho
walds vermutete. In den Baſeler Stichen !
werke Dürers. Aber Naumann ſieht in ihnen d
und glaubt in ihrem Meiſter — eben Grüne
denke: Albrecht Dürer, der von Nürnberg 3
Lehre gehen wollte, bei ſeinem Eintreffen de
am Leben fand, wandte ſich nach Baſel, un
gauers Lieblingsſchüler zu arbeiten! Auf
beiden Großmeiſter in Verbindung gekomm
bei Grünewald gelernt. Iſt der wirkliche 3.
geklärt?
Wir ſtehen vor einer großen und kühnen
ſtandhalten kann, ob das Bildnis wirklich
die Spezialforſchung entſcheiden. Schon ou
gewiß, auch unwahrſcheinlich. Die Zweiſe
hintangehalten werden. Es hatte ſchon ſell
Grünewalds Geburtsdatum zwiſchen 1400
doch alle großen Meiſter der Zeit zwiſchen
(Holbein) geboren. Das Gemeinſame der O.
Generationscharakter iſt durch Wilhelm P
bedeutſamer worden. Zeigt nicht Grünewe
riſche Geſamthaltung das gleiche Stilwolle
Giorgione? Und gerade dieſe ſind in den
Nur eine Erſcheinung gibt es, die räte.
Bindung zu ſtehen ſcheint: Leonardo da *
Er iſt als Dreißiger um 1480. mit ſeiner An.
den Uffizien bahnbrechend im Sinne der
Hochrenaiſſance. Mit 45, alſo in den 90ek."
Abendmahl. 1503 entſteht die Mona Lnſ.
beginnt Grünewald ſeine eigene Sprache, Noe.
zu ſprechen. Nach Naumann aber als 2e
Und erſt als Sechziger malt er den Iſenheiſſt.
der Naumannſche Nithart=Grünewald vor e
Er iſt Spätgotiker, ohne jene bahnbreche.
Leonardo oder Dürer ſchon in jungen J09‟
allein muß ſtutzig machen. Warum verde”
dachte Konſtruktion ſo gänzlich die Eigenl.
Grünewald? Warum auch iſt ſonſt ni
eigener, ſo charakteriſtiſcher Linienführund
finden? Noch iſt das Problem nicht ſo i!0.
ſor d
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dass
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3
1
½I,
Dienstag, den 20. Mai 1930
Florenz. — Kriegeriſche Reden „im Zeichen des Völkerbundes”. — Ikaliens drang
Meer. — Ausbau der Flokte. — Eine Warnung an Frankreich: „Enkweder
koſtbare Freundſchaft oder ſehr harke Feindſcheft.”
ede Muſſolinis in Florenz.
Rom, 19. Mai.
h ſeit Freitag abend in Florenz auf. Im
tigen Aufenthalts ſtand eine Rede, die er
ag von der Piazza della Signoria an die
ng erwartete Rede hatte vorwiegend innen=
Sie beſchäftigte ſich erſt an ihrem Ende mit
ndlungen und den Beziehungen
sland. Schon zwei Stunden vor der
An=
die Piazza della Signoria dicht beſetzt.
dem Balkon des hiſtoriſchen Palazzo Regio,
iſte ſtürmiſche Begeiſterung aus. Er ſagte
klingt wie Sturmesbrauſen zu
s hat viele gordiſche Knoten in politiſcher,
und wirtſchaftlicher Beziehung
durchſchnit=
ik ſteht der Fascismus nur noch vor Fragen
Sie ſind wichtig, aber man darf ihre
reiben. Zwar lebt man vom Brote, aber
.” Muſſolini fuhr fort, das Problem
nne noch für ein Jahrhundert vorgezeichnet
ismus gehöre ein ganzes Jahrhundert. Die
ſierungsarbeit hätte ſeine Kampfesluſt noch
Innern habe der Fascismus keine offenen
en Feinden jenſeits der Grenze
en den Führern und der Maſſe
die erſteren verachten wir und ſind feſt
Maſſen eines Tages mit der unzerſtörbaren
mus verſöhnen können. Es gibt aber noch
Vor allem die Unwiſſenheit, mit
der Grenze den Fascismus
be=
kein kleines Volk mehr, ſondern wird bald
hlen. Einige betrachten die fasciſtiſche
ktion; ſie iſt aber Revolution. Manche
annei, während das ganze Volk ſich ſelbſt
ſich auch dem Flottenprogramm zu und
be=
ollem Umfange durchgeführt werden ſolle.
nem Hinweis auf die am Sonntag bevor=
Sonntag werden”, ſo ſagte er, „alle das
itlitz des fasciſtiſchen Italien ſehen und ſich
reundſchaft Italiens wertvoll iſt, ſeine
ehr hart ſein wird.‟ Die Worte Muſſolinis
wollendem Beifall aufgenommen. Am
Vor=
e Kunſtausſtellung, die Carabinieri=Schule
aſerne, und begab ſich ſchließlich auf das
Flieger eine Anſprache hielt, die mit der
i der nächſten Zuſammenkunft will ich euch
nz Florenz iſt geflaggt und ſteht im Zeichen
ſich aus allen umliegenden Städten dort
ſird weiker gerüftel.
reſſe veröffentlicht heute den offiziellen
ter Rede Muſſolinis, aus der noch einige
tellen zu erwähnen ſind: Der italieniſche
a. noch: Alle 29 Einheiten
unſe=
ramms werden vollſtändig ge=
Wilc ird von Hinderniſſen eher angeſpornt als
n ſicher, daß das italieniſche Volk
nlicher Opfer fähig wäre, um nicht
m gehörte, gefangen zu bleiben. Es gibt
uppen, Parteien und Menſchen, die glau=
Sciſtiſche Italien iſolieren. Obwohl dieſe
raten und jedenfalls friedliebende
Men=
elleicht nicht abgeneigt, durch Dritte einen
italieniſche Volk zu entfeſſeln, weil
ſchen Regime identifiziert.
Wirerwar=
enze. Für den Fall, daß ſich ſo etwas
n würde, wären wir auf unſerem
Poſten, bereit, das tolle und eitle Unterfangen zu
zerſchmet=
tern. Morgen werden wir hier eine gewaltige
Trup=
penſchau ſehen. Ich habe ſie gewollt, weil die Worte eine
ſchöne Sache ſind, aber Gewehre, Maſchinengewehre, Schiffe
Flugzeuge und Geſchütze ſind noch ſchönere Dinge, weil das
Recht ein eitles Wort iſt, wenn es nicht von der
Macht begleitet wird. Das mächtige, bewaffnete
fasci=
ſtiſche Italien wird die einfache Alternative ſtellen: Entweder
koſtbare Freundſchaft oder ſehr harte
Feind=
ſchaft.
Parade vor Muſſolini.
In der Uniform eines kommandierenden Generals der Miliz
hielt Muſſolini am Sonntag auf dem Truppenübungsplatz bei
Florenz eine Parade ab, der auch der Kriegsminiſter, die
Mini=
ſter für Luftfahrt und Marine, der Generalſtabschef der Miliz,
mehrere Unterſtaatsſekretäre, Sekretäre der Fasciſtiſchen Partei
ſowie zahlreiche Generäle beiwohnten. Ferner ſah man mehrere
Militärattachés fremder Mächte in Uniform. Während des
Vor=
beimarſches der Truppenkörper, die aus Abteilungen des Heeres,
der Luftfahrt, der Miliz und der techniſchen Waffengattungen
be=
ſtanden, zog ein Geſchwader von 120 Flugzeugen über dem
Paradeplatz eine kunſtvolle Schleife. Nach der Parade richtete
Muſſolini on die Soldaten eine Anſprache, in der er u. a.
aus=
führte: „Wenn die Jugend unter den Waffen ſteht, gehen alle
Gedanken zu ſeiner Majeſtät, dem oberſten Kriegsherrn, deſſen
Befehle wir bis zum Letzten erfüllen. Rüſtet Arme und
Herzen damit Ihr, wenn das Vaterland ruft,
be=
reit ſeid, es zu verteidigen!” Unter den Klängen der
Königshymne und der Giovinezzi ſowie dem Beifallstoben der
Zuſchauermenge begab ſich Muſſolini ſodann mit ſeinem Gefolge
zu Pferde in die Stadt zurück, wo er von den Balkonen mit einem
wahren Blumenregen überſchüttet wurde.
Berſtimmung in Frankreich über die Rede Maſſolinis.
Paris, 19. Mai.
Die Rede Muſſolinis in Florenz hat hier heftige Kritik
her=
vorgerufen. Man wirft dem Duce vor, daß ſeine Rede kriegeriſch
geweſen ſei. In großen Schlagzeilen werden beſonders die Worte
hervorgehoben, wo der Duce davon ſpricht, daß Worte wohl eine
ſehr ſchöne Sache ſeien, aber Gewehre, Maſchinengewehre, Schiffe,
Flugzeuge und Kanonen eine noch viel ſchönere Sache. — Das
„Oeuvre” ſchreibt, die Rede ſei vom Drohungen und Ausrufen
„Zu den Waffen!” nur ſo geſpickt geweſen. Nach dem „Figaro”
klingt die Rede wenig angenehm in den franzöſiſchen Ohren. Sie
enthalte jedoch eine Reihe von Warnungen, die man gerne aus
dem Munde der franzöſiſchen Staatsmänner hören würde.
Das „Journal des Débats” nennt die vorgeſtrige Rede
Muſſo=
linis die kriegeriſchſte Rede, die jemals indieſem
Jahrhundert gehalten worden ſei.
Der Skreit um die letzken 22 Annuitäken.
Ueber die letzten 22 Young=Annuitäten ſind in letzter Stunde
am 17. Mai zwiſchen Deutſchland und ſeinen Gläubigern einige
Interpretierungsſchwierigkeiten entſtanden. Nach dem „Temps”
hat man ſich am letzten Samstag in dieſer Angelegenheit auf
fol=
gender Grundlage geeinigt: Das von der deutſchen Regierung der
Internationalen Zahlungsbank übergebene Schuldenzertifikat
ent=
hält für die 22 letzten Annuitäten nur fünf Scheine mit
aufſchieb=
baren Zahlungsleiſtungen; aber die Vertreter der fünf
Haupt=
gläubigermächte, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien
und Japan, erklären, daß die Uebergabe des Zertifikats, das
ledig=
lich aufſchiebbare fünf Scheine enthalte, ihnen nicht
entgegenge=
halten werden könne; denn die letzten 22 Jahreszahlungen müßten
ebenſo wie die erſten 37 einen ungeſchützten Teil von 612 Millionen
Goldmark aufweiſen. Sie nähmen daher die Zinsſcheine mit dem
Vorbehalt an, das durch die Haager Abkommen vorgeſehene
Schiedsgericht entſcheiden zu laſſen. Der Vorſitzende der
Kriegs=
laſtenkommiſſion, Miniſterialdirektor Dr. Ruppel, erklärt in ſeiner
Antwort, die deutſche Regierung könne die Theſe der
Gläubiger=
mächte nicht annehmen und halte an ihrer Auslegung des
Young=
planes feſt, alſo der Beſchränkung der unaufſchiebbaren Zahlungen
auf die erſten 37 Annuitäten.
Grünewalds iſt in dieſer Art
unvorſtell=
ich.
in einer bald erſcheinenden Arbeit nicht
thart als Familiennamen nachweiſen.
Sbätſignatur M. G. N nicht weit beſſer?
Nithart zur Zeit des Selbſtbildniſſes noch
Schwierigkeit über Schwierigkeit. Es iſt
en Lebensgang Grünewalds ſo zu ſehen,
zweifelhaft auch, in dem Bildnis ſeine
wenn es in (dem ſehr ſchön ausgeſtatteten)
NgSzeichen und heftigen Angriffen auf die
bewieſen werden möchte. Warten wir
weiſe!
Dr. Guſtav Barthel.
., der am Schluß der Spielzeit
Darm=
n Ruf an das Berliner Staatstheater zu
kanlaſſung der Bücherſtube Bodenheimer
h.
ſtler hatte ſeinen Abend auf den Ton der
Lus, des Weltſchmerzes eingeſtellt, ein Ton,
er ſteht als der neuen Sachlichkeit. Nach
Schiller ſetzte B. Minetti mit zwei Balladen
in: der weltſchmerzlichen Betrachtung des
* der ſarkaſtiſch gewendeten „Ballade vom
dem aus Brechts „Dreigroſchenoper” be=
* wer im Wohlſtand ſchwelgt, lebt an=
Dar mit mehreren ſeiner auf Negation
Gedichte vertreten. Wellenkamps Selbſt=
„Skreichhölzer” iſt ein längſt vergeſſener,
Iommener Sudermann. Dichteriſche Höhe
I ſeiner Auswahl auch auf den Ton des
Lied des Bettlers. Das Lied des
Selbſt=
im Käfig. Voller ausklingend: „Leda‟.
Zeiles war nüancenreicher: Benns ſchöne
das agitatoriſche letzte Kapitel aus
Heiſts „Brief eines Malers an ſeinen
Atragsgabe liegt weniger in einer aus=
4S in der ſuggeſtiven Wirkung ſeines
S hat den Ton des Anklägers. Es fängt
2 Minetti in ſeiner Wirkung mit
Sicher=
der Abend dem Künſtler den Erfolg
Z.
* Beiliger Premieren.
ark. Hier ſehen und hören Sie, meine hochverehrten
Herr=
ſchaften, den Leidensweg des Entdeckers von Amerika! In
ſieben=
undzwanzig bunten Bildern, ohne Ruhepunkte, mit neuartigen
Filmeinlagen, und miit dem Chor als Vermittler zwiſchen
Zu=
ſchauerraum und Bühne, beziehungsweiſe als indirekte Trägerin
der Handlung. Hier ſehen Sie, wie Monſieur Paul Claudel,
ſeines Zeichens Botſchafter auf der einen, und Literat von
For=
mat auf der anderen Seite, das Leben und Leiden des Chriſtoph
Kolumbus epiſch, ſymboliſch und myſtiſch friſiert zu einem
ſtellen=
weiſe ſogar menſchlich ergreifenden Opernlibretto geformt hat.
Hier hören Sie, wie der vielleicht begabteſte franzöſiſche
Kompo=
niſt der Neuzeit, Monſieur Darius Milhaud, mit
meiſter=
hafter Hand eine Partitur ſchuf, in der alles, aber auch alles
„vorkommt”, was ein gebildeter und teilweiſe wirklich erfinderiſch
und emrfinderiſch begabter Tondichter des Jahrhunderts ſeinem
Publikum nur bieten kann. Sprechgeſang, gradlinig geführte
Geſänge, rhythmiſche Untermalung, Chöre, Soli, Enſembles,
dra=
matiſche Höhepunkte, modernſte Orcheſterſprache, tänzeriſche
Melo=
dramen, und ſogar Melodie. Alles iſt da, und alles iſt „gut”.
Milhaud verſteht ſein Handwerk. Ob er ein Handwerker der
Muſik iſt, oder ein gottbegnadeter Muſiker, läßt ſich ſchwer ſagen.
Seine muſikaliſche Perſönlichkeit hat ſich bislang nicht ſo
heraus=
kriſtalliſiert, daß man ein endgültiges Urteil fällen könnte.
Jeden=
falls iſt er aber ein großer Könner. Ob es nun gerade ihm
ge=
lingen wird, die Oper zu reformieren, die neue Oper zu
ſchaf=
fen, iſt eine Frage der Zeit. — Anläßlich der Premiere von
„Chriſtoph Kolumbus” war die Staatsoper Unter den
Linden der Schauplatz, einer in Berlin noch kaum dageweſenen
Publikumsſchlacht. Stürmiſcher Beifall kämpfte gegen noch
ſtür=
miſchere Oppoſition. Davon unabhängig war aber dieſe
Ur=
aufführung eine poſitive Tat, die als ſolche unbedingt
Aner=
kennung verdient. Nur Taten können dazu verhelfen, den Weg
aus der Sackgaſſe zu finden, in der die Oper ſteckt. Die drei
Tatenmänner, die den Mut hatten, dieſes Werk aus der Taufe
zu heben, ſind Erich Kleiber, Ludwig Hörth, der Spielleiter, und
Arapantinos, der Schöpfer der bühnenbildneriſchen Ausſtattung.
Sie verdienen Lob und Dank. Auch wenn ihr Wagemut nur
einen relativen Fortſchritt zeitigte. Denn die Milhaudſche Oper
wird das Genre ſelbſt kaum rebolutionieren, und bedeutet,
muſik=
hiſtoriſch betrachtet, lediglich einen erweiterten Verſuch, die
äußeren Formen zu ſprengen, und geſtaltet den Sinn auch
nicht neu ..
Seite 3
Briands Echo.
Die Aufnahme in Frankreich.
Paris, 19. Mai.
Das Briandſche Memorandum, deſſen Inhalt die meiſten
Blätter ihren Leſern nicht einmal unterbreiten und von dem nur
wenige Blätter kurze Auszüge veröffentlichen, wird von der
ge=
ſamten Preſſe beſprochen und von der Linkspreſſe freundlich
auf=
genommen. Die rechtsſtehenden Blätter bleiben ſkeptiſch und
verhalten ſich ablehnend. „LOrdre” nennt Briand einen Poker=
Spieler; ſeine Politik habe bankerott gemacht, und deshalb
ver=
ſuche er zu bluffen. Für ihn ſei das Weſentliche, noch für einige
Zeit als diplomatiſches Genie bei den Friedensſchwärmern zu
gelten. In dem Augenblick, in dem Europa mehr denn je
zer=
riſſen ſei, fordere er die Nationen auf, ſich zuſammenzuſchließen
und ſich ſolidariſch zu erklären.
Die engliſche Preſſe verhäik ſich ableßnend.
Die Aufnahme der Briandſchen Vorſchläge für die Bildung
der „Vereinigten Staaten von Europa” durch die engliſche Preſſe
iſt im allgemeinen zurückhaltend. Nahezu übereinſtimmend
brin=
gen die Blätter die Befürchtung zum Ausdruck, daß bei
Verwirklichung der Briandſchen Vorſchläge der
Völkerbund anAutoritätund Geltungverlieren
dürfte. Faſt alle Zeitungen weiſen mehr oder weniger betont
daraufhin, daß England der geplanten europäiſchen Föderation
infolge ſeiner Stellung zu den Dominions nicht angehören könne.
Beſonders ſcharf wendet ſich der „Daily Telegraph” gegen die in
dem Memorandum enthaltene Wendung Briands, von einer
„fortſchreitenden Ausdehnung der Politik der internationalen.
Garantien, wie ſie in Locarno eingeleitet worden ſeien‟
Eng=
land, ſo erklärt das Blatt, würde keine weitere Ausdehnung
dieſer Politik und auch keine neuen Verpflichtungen
übernehmen. England werde auch nach der „Times” nicht in
der Lage ſein, ein Mitglied der geplanten Staatenvereinigung zu
werden. Seine Hauptaufgabe liege in der Zuſammenarbeit mit
den Dominions. Neue Bindungen Englands in
Europa, die ein Mitglied des engliſchen Reiches zu
unbeſtimm=
baren und unvorhergeſehenen Verantwortlichkeiten verpflichten
würden, würden ſowohl von der öffentlichen
Mei=
nung in England wie auch in den Dominions
abgelehnt. „Morning Poſt” erklärt, daß alle Aufgaben der
neuen Föderation bereits vom Völkerbund ſtudiert und
unter=
ſucht würden, wenn auch bisher ohne ſichtbaren Erfolg. „Daily
News” äußert ſich ebenfalls ablehnend und erklärt, daß die
Oeffentlichkeit durch die Vorſchläge nicht mit erhöhtem Vertrauen
zum Völkerbund erfüllt werde. Der Völkerbund komme mit
ſeiner primären Aufgabe, der Abrüſtung, nicht allzu ſchnell
vor=
wärts. Ob zu Recht oder zu Unrecht. — Frankreich werde von
einem großen Teil der internationalen öffentlichen Meinung für
dieſen Mißerfolg verantwortlich gemacht. Es wäre deshalb klüger
geweſen, ſo erklärt die „Daily News”, wenn Frankreich ſeine
Energie nicht der Schaffung einer neuen Maſchinerie, ſondern
dem wirkungsvollen Funktionieren der bereits beſtehenden
ge=
widmet hätte.
Ablehnung auch in Amerika.
EP. Waſhington, 19. Mai.
Das Briandſche Memorandum über die europäiſche Föderation
iſt in hieſigen offiziellen Kreiſen mit einem intereſſierten
Wohl=
wollen aufgenommen worden. Man hält die Durchführung der
Briandſchen Pläne jedoch für unmöglich. Trotz der Beteuerungen
Briands, daß praktiſch der Pakt gegen niemand gerichtet ſei, drückt
man im Staatsdepartement und im Handelsminiſterium die
Mei=
nung aus, daß jeder Verſuch, das Niveau des
Reich=
tums in Europa zu heben, notwendigerweiſe den
Vereinigten Staaten nichts nützen könne.
Die Paneuropa=Konferenz in Berlin zu Briands
Vorſchlägen.
Berlin, 19. Mai.
Unter Vorſitz des Präſidenten Graf Coudenhove=Kalergi
ver=
ſammelten ſich heute im Großen Saal des Hotels Kaiſerhof die
Delegierten der Paneuropa=Organiſationen aus ganz Europa,
um zu dem Briandſchen Memorandum Stellung zu nehmen. Nach
eingehender Diskuſſion wurde auf Antrag Coudenhoves folgende
Entſchließung angenommen: „Die Paneuropakonferenz begrüßt
das Memorandum Briands als erſten realpolitiſchen Schritt zur
Durchführung ihres Zieles des europäiſchen Staatenbundes. Sie
iſt entſchloſſen, ſich mit ganzer Kraft für die Annahme dieſes
Vor=
ſchlages durch die daran intereſſierten Mächte einzuſetzen.”
Die Komödie kam wieder einmal mit Shaw. Die Frage
„Soll man heiraten”, wird von dem fruchtbarſten aller
Satiriker, wie gewohnt im Rahmen eines gutgezimmerten
Kon=
verſationsſtückes, mit Aphorismen, Paradoxen und ſonſtigen
Be=
ſtandteilen des G.B. S. ’ſchen Inventars gepfeffert, recht anregend
erörtert, und zuguterletzt weder verneint, noch bejaht. Die Regie
führt Karl Heinz Martin.
Anſonſten gibt es nicht viel Neues. Es blühen nicht nur die
Maiglöckchen, ſondern auch zwei ausländiſche Luſtſpielchen. Herr
Verneuil, der flotte und häufig geiſtreiche Pariſer
Luſtſpiel=
fabrikant meldet ſich wieder einmal zur Stelle, und ſtellt ſich dem
Berliner Publikum im Leſſing=Thegter nicht nur als
Ver=
faſſer der nicht gerade überwältigenden Komödie „Frau
Peters hat einen Geliebten” vor, ſondern darüber
hinaus als deutſchſprechender Schauſpieler, als
Held ſeines eigenen Werkes. Das iſt zweifellos „nett” von ihm;
netter als das Stück ſelbſt.. .
Und auch Roberts iſt ganz entzückend in dem Luſtſpiel des
Engländers Londsdale „Vögel, die am Morgen
ſingen” das er in ſeinem kleinen Theater in der
Beh=
renſtraße herausbrachte. Auch hierbei tut das Stück ſelbſt
das Eheproblem in ſchon taufendfach dageweſener Form
behan=
delnd, nichts zur Sache. Nach dem ereignisloſen Theaterwinter
der noch inhaltsſchwächere Theaterſommer . . .
Chriſtus mit der Gasmaske.
* Der „Reichsverband bildender Künſtler” hat ſich, wie
er=
innerlich, vor einigen Wochen auf die Seite derjenigen
Künſtler=
verbände geſtellt, die gegen eine Strafverfolgung des Zeichners
George Groſz (wegen deſſen Bild „Chriſtus mit der
Gas=
maske”) Verwahrung eingelegt haben. Dieſer Schritt hat in den
Kreiſen des genannten Verbandes keineswegs allſeitige
Zuſtim=
mung gefunden. 154 ſeiner Mitglieder haben ſich zu einer
Gegen=
erklärung zuſammengetan, die in ſcharfen Wendungen von George
Grofz mit ſeiner blasphemiſchen Chriſtusdarſtellung abrückt. —
— Der Kriegsroman des M. d. R., Profeſſor Defſauer (unter dem
Pſeudonym Jakob Stab) „Die Verſuchung des Prieſters Anton Berg”
findet ungewöhnlich ſtarkes Intereſſe. In knapp 3 Monaten war die
2. Auflage vergriffen, eine neue größere iſt, wie der Verlag (Carolus=
Druckerei Frankfurt a. M.) mitteilt, ſoeben ausgegeben worden. Es iſt
dies ein außerordentlich gutes Zeugnis für den literariſchen Geſchmach
des deutſchen Leſerpublikums.
Statt Karten.
Ihre Vermählung
beehren sich anzuzeigen
Ingenieur Josef Maria Becker
und Frau Wictoria, geb. Müller.
Darmstadt, den 21. Mai 1930.
Landwehrstr. 4.
Kirchliche Trauung: 2 Uhr in der St. Elisabethenkirche.
Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. Ernſt Eckſtein
Eliſabeth Eckſtein
geb. von Bechtold
Heppenheim, 20. Mai 1930.
leicht, kleidsam, regenfest
Dürerhaus, Darmstadt
Sasthate
Elisabethenstraße 25½
(6855a
Herr Philipp Hamm, Landwirt
Weiterstadt, und seine Ehetrau
Elisabeth, geb. Petri, feiern
am 21. Mai das Fest der
Silbernen Hochzeit.
8148
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden meines lieben (
Ent=
ſchlafenen
Herrn Heinrich Bendheim
ſage Allen herzlichen Dank
Im Namen der Trauernden:
Frieda Bendheim, geb. Kapp.
Darmſiadt, den 20. Mai 1930.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem herben Verluſte unſeres
lieben, unvergeßlichen Vaters, ſowie
für die vielen ſchönen Kranz= und
Blu=
menſpenden als letzter Gruß ſagen wir
Allen unſeren tiefgefühlten, innigſien
Dank. Beſonders danken wir für die
überaus liebevolle Pfiege des Ehrw.
Bruders Erasmus des Herz=Jeſu=
Hoſpitals, den Barmherzigen Schweſtern
von St. Eliſabeth, Herrn Dr. Schneider
und Allen, die uns in ſchwerſter Stunde
treu zur Seite ſianden. Auch ſprechen
wir dem katholiſchen Geſellenverein
unſeren herzlichſien Dank aus für die
letzte Ehre, die er dem Verſtorbenen
erwieſen hat.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Geſchwiſter Balles
8136) und Angehörige.
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Wer mäht gegen
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er=
fahren, daß wir nur auf dieſem Wege unſeren A
tiefgefühlten Dank ausſprechen können (8141
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April 1930 hat b
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vom 16. April 12
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27. Februar 193
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Leo Vogel, Fabr
Geſchäftsführer !
Darmſtadt, d
Am
Die Gemeir
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Lebendgewicht
23. Mai 1930,
verſchloſſen und
ſchrift verſehen
einzureichen.
Groß=Zimm
Hefſiſche Bürger
Daßt
zu 8% Zinſen
p=
u. dgl. erhalten
Eliſabethenſtr. 2
Dienstag, den 20. Mai 1930
Seite 5
ſen
Nru
der
2
ſt
der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 20 Mai.
efreiungsdenkmal in Mginz.
band bildender Künſtler hat nachſtehenden
iſche Miniſterium des Innern gerichtet: „Durch
Mitteilung des Innenminiſteriums, daß es
ceiſchaffenden Künſtler Elkan mit der
reiungsmals in Mainz beauftragt habe. Die
ſteriums wurden aus unerklärlichen Gründen
ſtlern vorenthalten, während man den
Frank=
eitig verſtändigt haben muß, daß er das Werk
eier fertig zu ſtellen vermag. Der
Reichsver=
nſtler Deutſchlands, Gau Heſſen, muß ge en
orierung und Brüskierung heſſiſcher Künſtler
Schätzt man die Leiſtungsfähigkeit heſſiſcher
ein, daß für ſie von vornherein eine
Beteili=
igeren Wettbewerb für überflüſſig gehalten
fähigkeit eines nichtheſſiſchen Künſtlers
Privat=
v von ihm zu ſchaffendes Werk veranſtalten zu
ftragerteilung das Ausſchlaggebende ſein?
es unverſtändlich, warum man die heſſiſche
Oeffentlichkeit im letzten Augenblick vor
vollen=
te und warum man die heſſiſchen Künſtler
gr Aufgabe von vornherein ausſchloß.
Auf=
ache tut not; der R. V.b.K.D. Gau Heſſen hat
miniſterium mit einer Anfrage zur Klärung
ndt.,
waltungsakademie in Darmſtadt. Am Dienstag,
h. den 21. Mai ds. Js., um 8 Uhr abends, ſpricht
Bergſträßer im Hörſaal 138 der Techniſchen
adt über „Die großen Parteien in Deutſchland”.
es bekannten Gelehrten von allgemeinem Intereſſe
nders hingewieſen. Die Gebühr für beide Abende
inlaßkarten ſind am Saaleingang erhältlich. Die
inn geſtattet.
er Volksdienſt. Die letzte Mitgliederverſammlung
ei Teilnehmern Berichte über die Reichstagung in
eſchäftigte ſich dann mit Organiſationsfragen.
Be=
jeſchluß, daß in jedem Monat eine
Mitgliederver=
ſoll, zu der das Mitbringen zuverläſſiger
Geſin=
wird. Die nächſte Mitgliederverſammlung findet
en 10. Juni, im „Feierabend” ſtatt.
riter=Kolonne. Am Sonntag nachmittag fand die
g. der Kurſusteilnehmer des Ausbildungskurſus
ter=Kolonne Darmſtadt unter der bewährten
Lei=
drode ſtatt. Sämtliche Kurſusteilnehmer
beſtan=
denheit der Leitung ihre Prüfung. — Der nächſte
bſt ſtatt, und iſt zu erwarten, daß ſich wieder eine
en und Männer zur Anmeldung einzeichnen.
ßhaus. Mit der Freigabe des Griesheimer
Schieß=
cken der Franzoſen iſt auch das neue Schießhaus
eicher Beſucher geworden. Da von der Beſatzung
hkeiten mehr zu befürchten ſind und zumal der
= Gaſträume ſehr hübſch und gemütlich hat
her=
das Schießhaus wieder zu einer der beſuchteſten
Im Sonntag waren ſowohl der große geräumige
keſtaurationsräume voll beſetzt. Die „Privilegierte
it ihren Schießbetrieb an den Schießſtänden
eben=
amen, nachdem jahrelang infolge der
Schwierig=
ig mit ſich brachte, die Schießſtände vernachläſſigt
eterverſammlung. Der Mieterverein E.V. Darm=
Nittwoch, den 21. Mai, abends im Feierabendſaal
öffentliche Mieterverſammlung. Der
Geſchäfts=
zvereins Offenbach, Herr Senzig, wird ſprechen
äße Thema „Der Mieterſchutz in
Ge=
der Vorſitzende des Vereins, Herr Arbeiterſekretär
age der Einführung der Mietberechtigungskarte
z nehmen. (Siehe Anzeige.)
ige Venedig=Fahrten! Wie uns die Vertretung
Reiſebureaus, das hieſige Verkehrsbureau,
mit=
alieniſchen Staatsbahnen entſchloſſen, ſchon von
vember d. Js. die Ausgabe ermäßigter
Hin=
ach Venedig zuzulaſſen, deren Verbilligung, je
in die Haupt= oder Nachſaiſon fällt, 30 bzw. 50
ber das obengenannte Reiſebureau Auskunft
er=
ſind, wenn im Auslande (alſo z. B. in
Deutſch=
zültig. Im übrigen können die Venedig=Fahrten
Conza (Mailand) verbunden werden, wofür
gleich=
ſigungen (30 Prozent) gewährt werden.
m Werk. Am 13. 5. 1930, vermutlich zwiſchen 13
n der St. Ludwigskirche drei hölzerne Opferſtöcke
erbrochen und der Inhalt geſtohlen. Verdächtig
am 9. 5. 30 vor der Kirche herumtrieb, und der
die Erde fallen ließ. Beſchreibung: 33 bis 36
groß, ſchw. Schnurrbärtchen und verwahrloſtes
rauen Rock, dunkle Hoſe, dunklen alten Filzhut
rüche. In der Nacht vom 13. auf 14. und 14. auf
in den Kleingärten am Sensfelderweg mehrere
derübt. Geſtohlen wurden: Kleidungsſtücke, ein
Sfel und ſonſtige Gartengeräte, darunter ein roter
on 8 Meter Länge. Perſonen, die etwaige Wahr=
Sater oder den Verbleib der geſtohlenen
Gegen=
werden gebeten, auf der Krim.=Abteilung, Hügel=
2, vorzuſprechen. Mitteilungen werden ſtreng
h Holland. Wie uns das Verkehrsbureau
b. Juni, Abfahrt ab Frankfurt um 8.20 Uhr, ein
Daag—Scheveningen. Der fünftägige Aufenthalt
Pbflegung und Unterkunft koſtet ab Mainz in der
in der dritten Klaſſe 116 Mark. Anmeldungen,
kte beim Verkehrsbureau.
Das Echo aus Frankfurk.
Die Vereinigte Reichsbahndirektion ſoll nach Mainz.
Auf eine Aeußerung in der „Frankfurter Zeitung” hin, die
einen Vorſtoß gegen die Exiſtenz der Reichsbahndirektion in
Mainz darſtellt, war in der heſſiſchen Preſſe einmütige
Zurück=
weiſung zum Ausdruck gekommen. In ihrer Sonntagsnummer
antwortet die „F. 3.” nunmehr u. a.: „Es iſt kein Geheimnis,
und wir haben es ſchon dutzendmal offen ausgeſprochen, daß wir
vernünftigerweiſe für eine Zuſammenlegung der
Mainzer und Frankfurter Direktion ſind. Die
Mainlinie zwiſchen Mainz und Hanau iſt die wichtige
Ver=
knüpfungsſtelle des nord= und ſüddeutſchen Verkehrs, und die in
der hiſtoriſchen Entwicklung des Eiſenbahnnetzes entſtandene enge
Verflechtung des Verkehrs der verſchiedenen
Strömungsrichtun=
gen an der Mainlinie kann nur von einem Ort an dieſer Stelle
einheitlich im rechten Fluß gehalten werden. Es iſt alſo einerlei,
ob dieſe Einheitsdirektion in Mainz oder in Frankfurt oder in
Hanau ſitzt. Deshalb haben wir bisher gar keinen Grund gehabt,
etwa für die Zuſammenlegung nach Frankfurt einzutreten, und
haben dies auch niemals getan. Zuſammenlegung aber
unter allen Umſtänden! Und auf die Gefahr hin, bei
Frankfurter Stellen Mißvergnügen zu erregen, möchten wir ſogar
als unſere ganz perſönliche Meinung zum Ausdruck bringen, daß
uns einige gewichtige taktiſche und
pſycholo=
giſche Ueberlegungen, die nicht außer Betracht
bleiben können, für eine Zuſammenlegung der
Direktionen in Mainz zu ſprechen ſcheinen.”
Wir begrüßen dieſe Aeußerung umſomehr, als die von uns
zitierte Veröffentlichung eine andere Deutung als die, welche
wir ihr gaben, nicht zuzulaſſen ſchien.
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— Hohes Alter. Mittwoch, den 21. Mai, begeht Frau Luiſe
Michel geb. Geher, Alte Niederſtraße 10, ihren 92. Geburtstag.
— Kleine Berichtigung, Als lapsus tFpographicus rulgaris
bezeich=
net uns der Einſender des Sonntag=Artikels „Evang. Markusgemeinde‟
eine bedauerliche Wortverwechſlung gegen das Manuſkript; in der erſten
Hälfte muß es nicht heißen „Wiedergeburt”, ſondern „Wiederkunft
Chriſti”
Reiſender Darlehensbetrüger. Am Mittwoch, den 14. 5. 30, iſt in
Darmſtadt bei einer Familie ein Betrüger erſchienen, der angab, aus der
Heimat des Wohnungsinhabers zu ſein. Er erklärte ferner, ſein Geld ſei
ihm ausgegangen und er könne nun nicht wieder nach Hauſe fahren. Es
gelang ihm, 30 RM. zu erſchwindeln. Der Unbekannte wird wie folgt
beſchrieben: 45 bis 47 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß, blondes
Haar, von ziemlich kräftiger Statur, ſtarke fleiſchige Hände. Bekleidet
war er mit dunkelblauem Anzug, graubl. Gummimantel, trug grauen
Filzhut und ſchwarze Stiefel. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der
Be=
trüger noch weitere Opfer ſuchen wird.
Polizeibericht. Geſtohlen: am 7. 5. 30 aus der Hofreite
Marktplatz Nr. 7 ein Herrenfahrrad, Marke Opel, Fabr.=Nr. 1 462 966,
ſchw. Rahmen mit grünem Stern; am 8. 5. 30 aus dem Hauseingang
Eliſabethenſtraße Nr. 25½, ein Herrenfahrrad, Marke Edelweiß, ſchw.
Felgen mit grünen Streifen; vom 8. auf 9. 5. 30 aus dem Hofe des
Hauſes Poſtſtraße Nr. 5, ein Herrenfahrrad, Marke Franklin, Fabr.=Nr.
7463; vom 12. auf 13. 5. 30 aus dem Hauſe Jahnſtraße Nr. 103, ein
Her=
renfahrrad, Marke Brennabor, Fabr.=Nr. 1454 814, ſchwarzer Rahmen
mit blauem Steuerkopf; vom 14. auf 15. 5. 30 aus dem Vorkeller des
Hauſes Mornewegſtraße Nr. 29, ein faſt neues Damenfahrrad, Marke
Liermann, Fabr.=Nr. 516 334; am 15. 5. 30 aus dem Voxgarten des
Hauſes Heidelbergerſtraße Nr. 3, ein Herrenfahrrad, Marke Viktoria,
Fabr.=Nr. 837 465, ſchwarzer Rahmen mit goldgelbem Steuerkopf; am
16. 5. 30 aus dem Hofe Bleichſtraße Nr. 41, ein Herrenfahrrad, Marke
Diamant, Fabr.=Nr. 394 519; am 16. 5. 30 aus dem Hofe Bleichſtraße Nr.
46, ein Herrenfahrrad. Fabr.=Nr. 298937, und ein Damenfahrrad; am
16. 5. 30 aus dem Hofe Rheinſtraße Nr. 47, ein Herrenfahrrad, Marke
Saalburg, Fabr.=Nr. 825 978; am 17. 5. 30 am Städt. Hallenſchwimmbad
ein Herrenfahrrad, Marke Schwalbe, ſchwarzer Rahmen mit blauem
Stern. Außerdem wurde am 17. 5. 30 am Städt. Hallenſchwimmbad ein
Motorrad, Marke Zündapp, Fabr.=Nr. 65 398, mit dem pol. Kennz. VS
3222, enwendet. — Perſonen, die zu den Diebſtählen irgendwelche
ſach=
dienliche Angaben machen können, werden gebeten, auf dem Polizeiamt,
Zimmer 26, vorzuſprechen.
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ndch der Mode dekleider wählkt
dazu die passenden Schuhe die
sich durch apdrte Formenschönheit
Fodellosen Sitz, beste Verdrbeitung
und zuletzt duch durch große Preis
würdigkeitrauszeichnen.Alle diese
An-
forderungen erfüllt in vollstem Maße
* Haupkverſammlung des heſſiſchen Lehrerinnen=
Verbandes.
r. Bad=Nauheim, 18. Mai.
Der Heſſ. Lehrerinnen=Verband hielt geſtern und heute im
Teich=
haus ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab, die ſehr gut
beſucht war. In der geſtern abend ſtattgefundenen öffentlichen
Verſammlung gedachte die Vorſitzende, Frl. Pfnorr=
Darm=
ſtadt, nachdem ſie beſonders die Vertreter der Behörden und
befreun=
deter Vereine begrüßt hatte, in einem warm empfundenen Nachruf der
verſtorbenen Frauenführerin Helene Lange, der Gründerin des
Allge=
meinen Deutſchen Lehrerinnen=Vereins. Zu einem tiefen Erlebnis, das
aufrüttelte und zum tiefen Nachdenken anregte, wurde der im
Mittel=
punkte des Abends ſtehende Vortrag von Frau Prof, Kuntze von
der Pädagogiſchen Akademie in Frankfurt a. M. über
„Erziehungsnot”.
Die Rednerin, die mit der Statiſtik der Wohlfahrts= und
Berufs=
beratungsämter nachweiſen konnte, daß es neben der allgemeinen
Wirt=
ſchaftsnot auch eine wirkliche Erziehungsnot gibt, zeigte in
Gedanken=
gängen, die in die Tiefe pſychologiſcher und pädagogiſcher Wiſſenſchaft
führten, klar und anſchaulich die inneren und äußeren Gründe auf, die
die herrſchende Erziehungsnot verurſachen. Die äußeren Gründe ſind
teils wirtſchaftlicher, teils ſchul= und kulturpolitiſcher Art. Vertiefte
Erziehung durch längere Schulung der Schüler und vor allem auch der
Schülerinnen der Volks= und Berufsſchulen, Ausgeſtaltung der
Frei=
zeiten, Verminderung der Klaſſenfrequenzen, Vermehrung von
Schul=
raum und Schulmaterial, beweglicherer Oberbau der höheren Schulen
und Vermehrung des weiblichen Einfluſſes auf die Erziehung der
Mäd=
chen erſcheinen der Rednerin als geeignete Maßnahmen zur Linderung
der Not, die von innen heraus auch ſtark bedingt iſt durch die
Umfor=
mung des Familienlebens. Infolge des Einkinderſyſtems iſt anſtelle der
naturverwachſenen Familiengemeinſchaft die Kulturgemeinſchaft als
Er=
ziehungsfaktor getreten, und Aufgabe von Schule und
Erziehungsberech=
tigten ſei es daher dem Bedürfnis nach Erſatzgemeinſchaften Rechnung
zu tragen. Das Recht auf Geſtaltung ihres Lebens müſſe der Jugend
zugeſtanden werden; natürlich dürfe das in der Praxis nicht ſo weit
führen, daß die ältere Generation von der Jugend, die auch noch Führer
brauche, kapituliere. Die Kulturkriſe der Gegenwart habe eine gewiſſe
Unſicherheit und Zaghaftigkeit in die Pädagogik hineingetragen, die
un=
bedingt zu beſeitigen ſeien.
Der Vortrag fand ſtärkſten Beifall und den beſonderen Dank der
Verſammlungsleiterin. — In der Ausſprache erkannte der Vorſitzende
des Heſſiſchen Beamtenbundes, Rektor Dr. Claß=Darmſtadt, die große,
Bedeutung der Frau für die Erziehung an und dankte der Rednerin.
für die tiefangelegten Ausführungen auch ſeitens der von ihm
ver=
tretenen Organiſationen.
Die heutigen Verhandlungen der Tagung waren nicht öffentlich. Sie
befaßten ſich mit internen Verbandsangelegenheiten, ſowie mit ideellen
und wirtſchaftlichen Standes= und Berufsfragen.
— Die Rechtsanwalts= und Notariatsangeſtellten Heſſens hielten am
Sonntag, 18. Mai, in der „Krone” in Darmſtadt eine Tagung ab. Nach
einem Referat des Reichsgruppenleiters Herrn Krempel=Berlin
wurde beſchloſſen, die Vereinigung des Rechtsanwalts= und
Notariats=
angeſtellten für Heſſen zu gründen. Die Tagung war aus allen Teilen
Heſſens beſchickt. Die Vertreter hatten in einer ſehr lebhaften
Aus=
ſprache zu den Ausführungen des Reichsgruppenleiters Stellung
ge=
nommen. Es wurde von allen Seiten anerkannt, daß die
Reichsver=
einigung der Rechtsanwalts= und Notariatsangeſtellten im G.D.A. die
Organiſation iſt, die für dieſe Angeſtellten nur allein in Frage kommen
kann. Es wurde dann beſchloſſen, den Gaubezirk Heſſen zu gründen.
Herr Walther=Darmſtadt wurde nebſt einigen weiteren Kolleginnen
und Kollegen zum vorläufigen Vorſtand gewählt. Mit herzlichen
Dan=
kesworten an den Redner Herrn Krempel, ſowie ganz beſonderen Dank
an Herrn Walther für ſeine mühevolle Arbeit wurde die Tagung
ge=
ſchloſſen. — Nähere Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle des
Einheits=
verbandes der Angeſtellten, des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten
(G. D.A.), Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 34, I.
— Don=Koſaken. Auf das heute Dienstag, abends 8 Uhr, im
Städtiſchen Saalbau ſtattfindende Konzert der Don=Koſaken ſei hiermit
nochmals hingewieſen. Karten bei Klavier=Arnold, Eliſabethenſtraße 28
(Telefon 2560), und an der Abendkaſſe.
Heſiſches Landeskhealer.
Großes Haus Kleines Haus Dienstag,20. Mai 20—22.30 Uhr. (A 28)
Zu ebener Erde und
im erſten Stock 20—22.30 Uhr. (Bſ.=M. VI11
F 11, Dſt. Volksb. Gr. 3 u. 4)
Die Pilger von Mekka Mittwoch,
21. Mai Keine Vorſtellung 20—22.30 Uhr. (Bſ.=M. I11)
Die Kaſſette Donnerstag,
22. Mai 20—22.30 Uhr
G16 Darmſt. Volksb. Gr. 1-4
Rivalen Keine Vorſtellung Freitag;
23. Mai Keine Vorſtellung 20—22,30 Uhr. (Zuſ.=Mieke
VII. 12)
Die Kaſſette Samstag,
24. Mai 19—22.15 Uhr (0. 25)
Zum erſten Male
Das Leben des Dreſt . 20—22.15 Uhr
(Volksvorſt., T Gr. 1 bis 5)
Der Kaiſer, von Amerika Sonntag,
25. Mai 18.30—22.15 Uhr. /Heſſland=
Miete 11 12, III 12)
Tannhäuſer 20—22.30 Uhr
Zuſatzmiete III 11
Die Kaſſette
Generalintendant Profeſſor Ebert iſt es gelungen, den Breslauer
Vertrag des Kapellmeiſters Karl Maria Zwißler zu löſen und Zwißler
für zwei weitere Jahre als erſten Kapellmeiſter dem Heſſiſchen
Landes=
theater zu verpflichten. Kapellmeiſter Zwißler wird auch mehrere Opern
ſelbſt inſzenieren.
Arthur Maria Nabenalt wurde von der
Generalinten=
danz der Berliner Staatsoper eingeladen, anläßlich der diesjährigen
Kunſtwochen in der Preußiſchen Staatsoper die Erſtaufführung der
Schönberg=Opern „Die glückliche Hand” und „Die Erwartung” zu
inſzenieren.
GROSSEN DEUTSCHEN
ERZEUGNIS
Darmstadt
traße 13
SCHUHEABRIK
Ludwigstraße 13
Seite 6
Dienstag, den 20. Mai 1930
5. Gau=Liederkag des Gaues Darmſtadk=Land
(Heſ. Hangerbund) zu Erzyaufen am 18. Mar 1930.
Ak. Der diesjährige Gauliedertag war verbunden mit der Feier des
55jährigen Beſtehens des Geſangvereins „Germania” Erzhauſen.
Ein=
geleitet wurde der Liedertag am Samstag abend mit einem
Jubiläums=
konzert dieſes Vereins im Gaſthaus „Zur Krone‟. Der Verein, der
un=
ter der Leitung des Chormeiſters Herrn H. J. Staudt=Frankfurt
a. M. ſteht, leiſtete hierbei ganz Vorzügliches. Der mächtige Chor
„Flamme empor” von Trunk unter Begleitung eines Blasorcheſters,
ge=
ſtellt von der Zivilkapelle Erzhauſen, machte durch ſeinen wuchtigen
Vor=
trag bei den zahlreichen Zuhörern mächtigen Eindruck. Auch die übrigen
zum Vortrag gebrachten 6 Chöre legten Zeugnis ab, von der Tüchtigkeit
des Chorleiters und ſeiner mit ihm durch dick und dünn gehenden
Sänger. Einen ganz prächtigen Abſchluß des Konzertes bildete der
Männerchor mit Blasorcheſter „Deutſches Lied, deutſchem Land” von
Eckell. Der mitwirkende Soliſt, Herr P. Jourdan (Bariton),
Frank=
furt a. M., erntete mit ſeinen geradezu grandios vorgetragenen Liedern
den reichlichen, aber auch wohlverdienten Beifall der Zuhörer. Im Laufe
des Abends nahm der Vorſitzende des Gaues, Herr
Bürgermeiſtereiſekre=
tär Steuernagel aus Nieder=Ramſtadt, Gelegenheit, dem
Jubelver=
ein die Glückwünſche des Gaues zu übermitteln, dabei hinweiſend auf die
großen Erfolge des Vereins. Der Sonntag vormittag brachte alsdann
den eigentlichen Gauliedertag. Erfreulicherweiſe hatten ſich in dieſem
Jahre alle Gauvereine, mit Ausnahme des durch Unabkömmlichkeit des
Dirigenten verhinderten Sängerbundes Griesheim, an dem friedlichen
Wettkampf beteiligt. Geſungen wurde diesmal in zwei Abteilungen,
und zwar in den geräumigen Sälen der Gaſthäuſer „Zur Krone” und
Zur Linde‟. Das Amt der Geſangsrichter war übertragen für
Ab=
teilung 1 Herrn Muſikdirektor Sonntag=Frankfurt a. M., und für
Abteilung 2 Herrn Hofrat Ottenheimer=Darmſtadt. Als
Pflicht=
chor war allen Vereinen die eigens zu dieſem Zwecke von dem
Frank=
furter Tonſetzer C. Kern vertonte „Rheinbefreiung” vorgeſchrieben.
Außer dieſem hatte jeder Verein einen Chor nach eigener Wahl zu
ſin=
gen. In der Vortragsfolge ſangen in Abteilung 1: 1. Sängerluſt Hahn
(Chorleiter W. Becker): „Frühlingsglaube” von Schubert, 2. Liederkranz
Nieder=Modau (Chorleiter L. Jung): „Ich geh durch einen grasgrünen
Wald” von Berg; 3. Konkordia Ober=Ramſtadt (Chorleiter H. Samper);
4. Sängerluſt Traiſa (Chorleiter A. Born); „Gotentreue” von Wagner;
5. Germania Erzhauſen (Chorleiter H. J. Staudt); „Flamme empor”
von Trunk; 6. Sängerluſt Roßdorf (Chorleiter W. Heß): „
Heidenrös=
lein” von Verkoyen; 7. Sängerbund Meſſel (Chorleiter H. Ormanns):
„Maiennacht” von Seibert; 8. Harmonie Nieder=Ramſtadt (Chorleiter H.
Samper): „Es ritt ein Jäger wohlgemut” von Rein; 9. Germania
Weiterſtadt (Chorleiter H. Samper); 10. Sängervereinigung
Weiter=
ſtadt (Chorleiter Müller): „Blütenfee” von Hegar; in Abteilung 2:
1. Eintracht Ober=Ramſtadt (Chorleiter O. Emich): „Es ſteht eine Lind”
von Forſchner; 2. Frohſinn Nieder=Beerbach (Chorleiter Jordan):
„Abendfriede am Rhein” von Neumann; 3. Harmonie Pfungſtadt (
Chor=
leiter J. Hofmann): „Der Frühlingsreiter” von A. Neff; 4. Liedertafel
Griesheim (Chorleiter A. Merker): „Gotentreue” von Wagner; 5.
Ein=
tracht Nieder=Ramſtadt (Chorleiter J. Kehr): „An einem Bächlein” von
Waelrant; 6. Konkordia Roßdorf (Chorleiter G. Hackemer): „Am
Berg=
ſtrom” von Köllner; 7. Männerquartett Pfungſtadt (Chorleiter P.
Vet=
ter): „In der Fremde” von Wohlgemut; 8. Germania Eberſtadt (
Chor=
leiter” R. Metzner): „Deutſcher Wald nun lebe wohl” von Werth;
9. Germania Ober=Ramſtadt (Chorleiter R. Metzner): „Der Wagen
rollt” von Kämpf; 10. Germania Griesheim (Chorleiter A.
Simmer=
macher): „Der Feuerreiter” von Neumann. Ohne den berufenen
Kriti=
kern vorgreifen zu wollen, darf man ſagen, daß im allgemeinen ganz
vorzüglich geſungen wurde, zum Teil ſtanden die Leiſtungen geradezu auf
einer künſtleriſchen Höhe. Rhythmik und Dynamik, Chorklang und
Stimmenausgleich, chromatiſche und Ausſprachebehandlung, gaben
Be=
weis von der Hingabe der Sänger und Dirigenten, von der Freude zum
Sang. Dies ſtellten auch die Herren Geſangsrichter in der ſich
anſchlie=
ßenden mündlichen Kritik ausdrücklich feſt. Es kam hierbei zum
Aus=
druck, daß die Leiſtungen im Gau Darmſtadt=Land auf einer
beachtens=
werten Stufe ſtehen, die ſich von Jahr zu Jahr ſichtlich beſſern und daß
der Gau auf dem beſten Wege iſt, zu einem der führenden im ganzen
Bunde zu werden. Das Schlußwort eines der Herren Geſangsrichter:
„Weiter ſo auf dieſem Wege”, möge allen Gauvereinen ein Anſporn ſein
zu weiterer Vervollkommnung und zum weiteren Vorwärtsſchreiten.
Nachmittags 2,30 Uhr fand alsdann durch die reich beflaggten
Orts=
ſtraßen eim Umzug nach dem freien Platze vor der Kirche ſtatt, an dem
ſämtliche Gauvereine und auch mehrere Ortsvereine teilnahmen. Unter
der Leitung des Gauchormeiſters, Herrn P. Vetter, gelangten der
Sängergruß und die beiden Chöre „Wo gen Himmel Eichen ragen” und
Rheinbefreiung” ganz machtvoll zum Vortrag. Namens des
feſtgeben=
den Vereins ſprach Herr Studienrat Dr. Lotz Worte der Begrüßung,
dabei einen kurzen Rückblick werfend auf die Geſchichte des Vereins und
auf die Bedeutung des Volksliedes im allgemeinen. Herr Bürgermeiſter
Lorenz=Erzhauſen übermittelte in ſchlichten Worten die Grüße der
Gemeinde, unter beſonderer Betonung der Sangesfreudigkeit der
geſam=
ten Bevölkerung. Der Gauvorſitzende Herr Steuernagel, ſprach
Worte des Dankes an den feſtgebenden Verein für die gute Vorbereitung,
an die Einwohnerſchaft von Erzhauſen für die rege Anteilnahme und
den warmen Empfang. Auch er ermahnte die Sänger zur Treue im
Dienſte des deutſchen Liedes und erwähnte die Gefahren, die unſerem
Volksliede, jener unerſchöpflichen Fundgrube deutſchen Gemütes, drohen.
Der am 29. Juni I. J. von ſeiten des deutſchem Sängerbundes angeſetzte
allgemeine Gauliedertag müſſe zu einer machtvollen Kundgebung für das
deutſche Lied werden. Zur Verwirklichung dieſes Gedankens appellierte
er an die Vorſtände und Chorleiter der Vereine, ja alles zu tun, daß an
dieſem Tage das ganze Land vom deutſchen Liede widerhalle. In ſeinen
Schlußworten gedachte er noch des durch die ungeheure Beſatzungsnot
ſchwer bedrängten Rheinlandes, das nunmehr in aller Kürze ſeiner
Be=
freiung harre. Und wenn der ſo machtvoll vorgetragene Maſſenchor
„Rheinbefreiung” von Kern mit dem Schlußakkord „Frei der Rhein”
endete, ſo war dies als ein Gruß der geſamten Sängerſchaft des Gaues
zu betrachten für das geſamte Rheinland, der aus freudigem Herzen
übermittelt wurde, froh der Stunde, die die endgültige Befreiung bringt.
Der Vertreter des Hauptvorſtandes im Heſſiſchen Sängerbund. Herr
Mosberger aus Offenbach a. M., überbrachte noch die Grüße der
Bundesleitung und ging in ſeinen weiteren Ausführungen noch auf die
Bedeutung des Männergefanges im menſchlichen Leben und auf die
Be=
ſtrebungen der Sängerbewegung ein. Damit ſchloß die eigentliche Feier.
Der 5. Gauliedertag kann ſich würdig den vorausgegangenen anreihen.
Warnung vor einem Kautionsbetrüger. In der letzten Zeit iſt in
mehreren Städten ein Schwindler aufgetreten, der durch Zeitungsinſerate
eine Geſchäftsleiterin für ſein Kaffee ſuchte, die 500 RM. Kaution ſtellen
ſollte. Er nannte ſich H. Müller, Konditormeiſter.
Vereinigungen, Sitz Darmſtadk.
v. Bad=Nauheim, 18. Mai.
Der Heſſiſche Landesverband evangeliſcher
Män=
nervereine hielt geſtern und heute hier ſeine diesjährige
Dele=
gierten= und Hauptverſammlung unter dem Vorſitz von
Miniſterialrat Dr. Urſtadt=Darmſtadt bei ſehr guter Beteiligung
aus dem ganzen Lande ab. Der Delegiertenverſammlung, die geſtern
abend im Evangeliſchen Gemeindehaus ſtattfand, wohnten etwa vierzig
Delegierte bei. Mit ganz wenigen Ausnahmen waren alle Vereine des
Landes vertreten. Miniſterialrat Dr. Urſtadt entbot herzlichen Gruß.
Der umfangreiche Jahresbericht, den der Verbandsſchriftführer,
Kaufmann A. Dillmann=Darmſtadt, erſtattete, gab ein anſchauliches
Bild von den idealen Beſtrebungen, des Verbandes und von der Fülle
der geleiſteten Arbeit. Nachdem im letzten Jahre drei neue Vereine
dem Verband beigetreten ſind, iſt die ſtattliche Zahl von nahezu 5000
Mitgliedern erreicht. Bericht und die ſich anſchließende ſehr rege
Aus=
ſprache konnten feſtſtellen, daß der Verband mit ſeiner Arbeit im letzten
Jahre wieder ein gut Stück vorangekommen iſt, wenn auch noch nicht
alle Ziele erreicht ſind, die ſich die vorjährige Hauptverſammlung in
Bingen geſteckt hat. Hauptziele des Verbandes bleiben:
Zuſammen=
ſchluß aller evangeliſchen Männer zu gemeinſamer Abwehr gegen
Un=
glauben und Religionsverneinung, rege Arbeit im ſozialen Leben,
Hel=
ferdienſte in den Gemeinden, Förderung von Alters=, Jugend= und
Lehrlingsheimen, Ausbau einer chriſtlichen Volksbücherei.
Nach Prüfung der Rechnung und Entlaſtung des Rechners wurden
einige Anträge beſprochen, die u. a. auch das Verhältnis zwiſchen
Landesverband und Evangeliſchem Bund betrafen. Eine regere
Werbe=
tätigkeit ſoll entfaltet werden. Eine größere Zahl von Rednern hat ſich
bereit erklärt, in den Vereinen Vorträge auf den verſchiedenſten
Gebie=
ten zu halten. Beſprochen wurde auch die Stellungnahme der
Evange=
liſchen Männervereinigung zum Sozialen Volksdienſt, ohne daß ein
Beſchluß darüber gefaßt wurde. — Die nächſtjährige Tagung findet in
Rüſſelsheim ſtatt.
Die heutige Hauptverſammlung brachte einen ſtarken Beſuch. In
dem durch Liedervorträge des Kirchenchors verſchönten
Feſtgottes=
dienſt in der Dankeskirche hielt Pfarrer Schäfer die Feſtpredigt
im Anſchluß an 1. Kor. 16, Vers 13. In einer öffentlichen
Verſamm=
lung am Nachmittag ſprach Prof. Cahn=Frankfurt a. M. in
tiefſchür=
fenden Ausführungen zu dem Thema „Moral ohne Gott‟. Der
Redner gab zunächſt einen geſchichtlichen Ueberblick über die
Zuſammen=
hänge von Religion und Sittlichkeit und zeigte dann, ſich an ein Wort
Nietzſches anlehnend, daß wir jetzt an dem Punkte angekommen ſeien,
wo die religiöſe Kraft in weiten Kreiſen des Volkes unwirkſam
gewor=
den ſei und nur die Sittlichkeit im Lichtſchein vergangener Religion
noch nachwirke. Der Redner iſt der Meinung, daß auf die Dauer in
einem Volke Moral ohne Gott unmöglich ſei, denn einmal komme der
Augenblick, daß das Licht nicht mehr nachwirke. Wir müßten zu einer
neuen Frömmigkeit kommen. — Die ſehr ausgiebige Ausſprache ſtimmte
im weſentlichen den Ausführungen des Redners zu. Es wurde vor
allem die Frage beſprochen, was praktiſch zu tun iſt.
Unter ſachkundiger Führung durch Oberbaurat Berck lernten die
Tagungsbeſucher den intereſſanten Betrieb des Bades kennen.
D. R. P. — viel gelobt undärztlich empfohlen bei:
Rheumatismus, Ischigs, gichtischen
Affektionen, Hexenschuß, Migräne,
Kreuzschmerzen,Neuralgien aller Art
sowie als kräftigendes u. wohltuendes
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Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritl.
— Bund Königin Luiſe, Ortsgruppe Darmſtadt. Wir
er=
innern die Kameradinnen an die Pflichtverſammlung Mittwoch, den
21. Mai, bei Sitte, gelber Saal: Bericht über die Tagung des
Landes=
verbandes Heſſen in Kaſſel. Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. Gäſte
ſind freundl. eingeladen. Ferner teilen wir noch mit, daß der
Stahl=
helm, Bund der Frontſoldaten, uns zu Donnerstag, den 22. Mai, zu
dem Vortrag des Herrn Dr. Babinger über Stahlhelm=Selbſthilfe
ein=
geladen hat.
Aus den Parkeien.
— Volksnationale Reichsvereinigung, Ortsgruppe
Darmſtadt. Am Donnerstag, den 22. Mai d. J., 20,30 Uhr, findet im
Fürſtenſaal, Grafenſtr., ein Ausſprache=Abend ſtatt. Für, Mitglieder
Pflicht. Staatsbürger, die ihr Intereſſe für die V.R. mitteilten, bitten
wir zu erſcheinen.
— Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler.
Heute abend ſpricht im Jagdzimmer des Saalbaues Bürgermeiſter Dr.
Niepoth, M. d. L., über finanzpolitiſche Fragen im Rahmen des
Aus=
ſpracheabends. Beginn 20 Uhr. Gäſte herzlich willkommen.
Tageskalender für Dienstag, den 20. Mai 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, A. 23: „Zu
ebener Erde und im erſten Stock”. — Kleines Haus, 20 Uhr,
VT 11: „Die Pilger von Mekka”. — Orpheum: Geſchloſſen.
— Konzexte: Schloßkeller, Hotel Schmitz, Theater=
Reſtau=
rant, Spaniſche Bodega. — Städt. Saalbau, 20 Uhr:
Don=Koſaken=Chor.
Aus Heſſen.
* Schweres Exploſionsunglück in g
Zwei Tote, vier Schwerverletzte
Offe
In einer Drogerie in der Geleitſtraße explo
gegen 7 Uhr in den Kellerräumen aus bishern.
Urſache eine Sauerſtoff=Flaſche. Eine Stichflamt
Fenſter, und in wenigen Sekunden war der
ſchwaden gehüllt. Im Keller befanden ſich vier
zwei weitere, darunter die Frau des Beſitzers.
ten, aber von den Flammen bedroht wurden.
rufend auf die Straße. Die Frau erlitt ſchwe
Drei Angeſtellte, Lehrlinge und Gehilfen, wur
Teil ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Gehilfen konnte nur noch der Tod feſtgeſtellt
ſitzer, der heute mittag zu einer Autotour nach
war, konnte benachrichtigt werden. Polizei
waren ſofort zur Stelle. Die Bergungsarbei
ſehr ſchwierig, da der ſich entwickelnde Rauch
den Keller faſt unmöglich machte. Nur mit Gas
Feuerwehr ſchließlich an den Exploſionsherd
Flammen löſchen. Eine dichte Menſchenmen
Straßenteil, der bis in die ſpäten Nachtſt
ſperrt war.
Cp. Pfungſtadt, 19. Mai. Grasverſteige
tag, den 20. Mai, vormittags und nachmittags, w
Grasnutzungen durch die Gemeinde zur Verſteigerur
* Traiſa, 19. Mai. Gemeinderatsberi
Gemeinderatsſitzung lagen von ſeiten der Heag die
bau der elektriſchen Straßenbahn Böllenfalltor—Ob
ſicht des Gemeinderates offen. Von der Heag iſt
folgendermaßen gedacht: ab Böllenfalltor-Kurhau
wälder Hartſteininduſtrie—Traiſaer Hohl—Kilianſt=
Der Gemeinderat lehnte einſtimmig die Linienführ
beim Miniſterium dagegen Einſpruch zu erheben
ſchloſſen, für dieſes Projekt keinerlei Garantie ur
Verfügung zu ſtellen. — Zur Renovierung des S
Bürgermeiſter beauftragt, Offerten über den Bezu
zuholen. — Das Siedlungsgrundſtück der Frau L.
der Gemeinde angekauft und demnächſt wieder a
Einwohner verloſt. — Der Gemeindevoranſchlag fü
und genehmigt. — Die Steuerſätze für Sonderg
ſteuer, Gewerbekapital und Gewerbeertrag bleiben
er. Brensbach, 19. Mai. Am Sonntag, nachm
unſerer Gemarkung ein ſchweres wolkenbrucharti
Die Waſſermaſſen ſtrömten in förmlichen Bächen
und drangen in den niedrig gelegenen Hofreiten ir
Die Kornfelder liegen zum größten Teil wie gewe
infolgedeſſen mit einem geringeren Körnerertrag z
Korn noch nicht in der Blüte ſtand. Die übrigen
in ihrem Wuchs noch zurück ſind, erlitten keinen
kürzlich beſtellten Dickwurz=Felder ſind vielfach t
Landwirten manch unliebſame Nacharbeit bereitet.
ſichten ſind in dieſem Jahre für den erſten Schnit
zeichnen, wodurch etliche Betriebe die Erweiterun
wahrnehmen, im Ankauf von Einſtellvieh.
Bm. Hofheim (Ried), 19. Mai. Autounfa
ſ=
tag. Als vorgeſtern nachmittag der hieſige Autot ſ
mit einem kurz vorher getrauten Hochzeitspaar,
angeſtellten Martin Ferbert und ſeiner jungen Fri /
nebſt deſſen Schwager, dem erſt kürzlich verwitwete m
hier, ſowie der Schneiderin der Braut, einer Da
vom Photographen in Worms nach hier zurückful
unweit unſeres Ortes gegen einen Straßenbaun
inſaſſen, wie auch der Fahrer, erlitten erhebliche 9
ten ſich ſofort in ärztliche Behandlung begeben,
ziemlich demoliert und wurde nach polizeilicher
abend abgeſchleppt.
D Groß=Gerau, W. Mai. Das Verbot!
tes in Groß=Gerau iſt wieder aufgeho
nächſte Markt am Mittwoch, den 21. Mai, ſtatt.
Ck. Trebur, 19. Mai. Ehrung eines
Schulmannes. Zu Ehren von Rektor Acker
den Ruheſtand tritt, fand am Samstag nachmitte
zu Trebur eine Feier ſtatt, zu der der Bezirkslek
eingeladen hatte. An 40 Lehrer, zum Teil eh
Rektor Acker aus Mainz und Worms, hatten ſich
eingefunden, die durch Lehrer Heldmann=Trebur
muth=Trebur (Violine) und Lehrer Krapp=Groß=G
Muſikvortrag eröffnet wurde. Lehrer
Hefermehl=
den Bezirkslehrerverein herzliche Worte der Beg
Perſönlichkeit des Geehrten zu feiern. Auch Kr
Gerau fand ehrende Worte für den verdienſtvoller
35 Jahre lang in Trebur gewirkt hat und ſich
maliger Leiter des Kriegerverein und als lane
Ortsſparkaſſe Trebur Ehren und Freunde erwar
nahm dann ebenfalls das Wort, um für die i
Chrungen Dank zu ſagen und die jüngeren ſein
Schilderung ſeines Lebenslaufes zur Nacheiferun
a. Offenbach, 19. Mai. Als vor zwei Jah
Arbeitsamt Reichsanſtalt wurde, behielt
Zſchech, ſchon damals ſozialdemokratiſches Mitgli
innerhalb eines Zeitraumes von zwei Jahren wiel
zurückzutreten. Die Leitung unſeres Arbeitsamte
nisgründen einem mittleren Beamten übertrager
halb für Direktor Zſchech hier keine Verwendung.
dienſt mehr wäre, ſo müßte er nach auswärts, v
heſſiſche Stadt, verſetzt werden. Regierungsrat 2
ein Siedlungshaus, iſt auch zweiter Vorſitzender
tenbundes. Da ihm bei ſeiner Verſetzung auch
an Einkommen entſtände, hat ſich Regierungsr
wieder in ſtädtiſchen Dienſt zurückzutreten. Er
mann beim Gas= und Waſſerwerk werden.
— Gernsheim, 19. Mai. Waſſerſtand
18. Mai: 3,63 Meter; am 19. Mai. 3,97 Meter.
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Dienstag, den 20. Mai 1930
icher Gemüſebautag 1930 in Mainz.
tſches Gemüſe. — Zollſchuß gegen die Ueberſchwemmung mit ausländiſchen Erzeugniſſen.
stc
S
ez
1
Der große Gartenbautag fällt in dieſem
erſammeln ſich die einzelnen Berufsgruppen,
und Pflanzenzüchter, die
Gartenausführen=
rtner Ende Auguſt in Quedlinburg, die
Obſt=
ember in Naumburg und in dieſen Tagen
bautag in Mainz ſtatt. Nach
vorausge=
der Sonderausſchüſſe für Marktgemüſebau
des Fachausſchuſſes für Gemüſebau und des
Feldgemüſebau am Samstag bzw. Sonntag
Begrüßungsabend am Samstag abend, bei
Landesobſtbauinſpektor Pfeiffer von der
er für Heſſen einen intereſſanten Lichtbilder=
Hemüſebau im heſſiſchen
Staats=
de Sonntag nachmittag unter guter
Betei=
e Gemüſebautag 1930 abgehalten. Der
tusſchuſſes für Gemüſebau im Reichsverband
tbaues, H. Tenhaeff=Straelen eröffnete
der Begrüßung. Anſchließend gab er einen
r die kritiſche wirtſchaftliche Lage des deut=
Ein Hauptübel unſerer Zeit ſei die
Plan=
r Produktions= und Abſatzförderung dadurch
iß welche Perſonen und Stellen ſich berufen
ebenswichtigen Gebiete des Berufsſtandes
men”. Mit „Rentabilitätsbeweiſen” werde
den Gemüſebau oder für ein Abſatzunter=
II. Sand in die Augen geſtreut.
Demgegen=
ichſt gefordert werden, daß der
Produktions=
im Gemüſebau öffentliche Mittel nur noch
üfung aller Einzelfälle mit dem Ziele zur
ſerden, auf berufsſtändiſcher Grundlage an
t kommenden Stellen des Deutſchen Reiches
y große leiſtungsfähige Anbau= und Abſatz=
Erſte Vorausſetzung für die
Er=
hr noch für jede Vermehrung der
ng ſei eine den
Lebensnotwen=
eutſchen Wirtſchaftspraxis ge=
Zollpolitik. Bezüglich deſſen, worauf
üſebau in erſter Linie ankommt, ſchließe ſich
m Endergebnis an, zu dem der Bericht des
. a. über den deutſchen Gemüſebau kommt.
nder Grobbe=Altlangſor bei Frankfurt
die Grüße des Reichsverbandes, gleichzeitig
ung des beſetzten Gebietes.
jaglsminiſter Korell
der heſſiſchen Staatsregierung, gleichzeitig
taatsbehörden. Er betonte, daß die heſſiſche
ringendes Intereſſe habe, die wichtigen
Be=
d Gartenbaues zu beachten, denn Heſſen er=
Deutſchland als der Mittelpunkt des
Ge=
artenbaues. Er legte dies unter Nennung
erklärte dann im Namen der heſſiſchen Re=
Wünſche um genügenden
Zoll=
isher und immer ſo jetzt auch die
ngen im Reichsrat unterſtützen
verſtändlich, wenn man die vom Klima am
heimiſche Produktion ohne Zollſchutz laſſen
dern, die durch ihr Klima uſw. einen
Vor=
eiteres komme hinzu: Der Gartenbau
mſchlagsbahnhof Frankfurt auf
ſchädigt. Wir müßten uns ſchon be=
Produktion, ſo weit als möglich ſo zu
ten kann. Daß es dabei insbeſondere mit
die wir auch ein ſtarkes Exportintereſſe
hwierigkeiten gehen wurde, darüber müſſe
Ein berühmter deutſcher Volkswirtſchaftler
habe ausgeſprochen, daß gerade der Obſt=, Garten= und Weinbau
in der neuen Zollpolitik am ſchlechteſten abgeſchnitten hätten. Zu
der Staatshilfe müſſe auch die Selbſthilfe kommen durch
Anwen=
dung aller bewährten Methoden betriebswirtſchaftlicher Art.
Landesökonomierat Heſſel ſprach für die heſſiſche
Landwirt=
ſchaftskammer und übermittelte gleichzeitig die Grüße des
Deut=
ſchen Landwirtſchaftsrates. — Ueber die am Vortage
ſtattgefun=
dene Sitzung des Fachausſchuſſes für Gemüſebau berichtete Dr.
Ebert=Berlin folgendes: Der Fachausſchuß für Gemüſebau als
Vertreterverſammlung des deutſchen Gemüſebaues und ſeiner
Sonderausſchüſſe, ſo Marktgemüſebau, Treibgemüſebau und
Feld=
gemüſebau hat in eingehenden Verhandlungen über die
handels=
politiſchen Fragen und Forderungen beraten, dann aber auch
über Fragen der Selbſthilfe. Nachdem in den letzten beiden Jahren
Qualitäts= und Sortierungsbeſtimmungen für Obſt= und
Kon=
ſervengemüſe in gemeinſamer Arbeit mit der
Verwertungsin=
duſtrie aufgeſtellt wurden, iſt nun die Aufſtellung von Qualitäts=,
Sortierungs= und Verpackungsvorſchriften für Marktgemüſe in
Angriff genommen. — Zum Thema: „Gemüſebau und
Zollfrage” ſprach als erſter der Direktor des Reichsverbandes,
K. Fachmann=Berlin. Seine Ausführungen kurz umriſſen
geben folgende Darſtellung: Die wirtſchaftliche Lage des
ein=
heimiſchen Gartenbaues iſt gekennzeichnet durch die Tatſache, daß
im Laufe des Jahres 1929 und zu Beginn des Jahres 1930 die
Preiſe der wichtigſten Erzeugniſſe unter die Vorkriegshöhe
ge=
ſunken ſind. Darüber hinaus konnte die in den letzten Jahren
ge=
ſteigerte einheimiſche Erzeugung an wichtigen Produkten teilweiſe
überhaupt nicht verwertet werden; das Angebot an
Wirtſchafts=
obſt war nur außerordentlich ſchwer unterzubringen und auch in
den Erzeugniſſen des Blumen= und Pflanzenbaues blieb die durch
die ſchwache Kaufkraft bedingte Nachfrage weit hinter dem
An=
gebot zurück. Die Preiſe für die erſten deutſchen Frühgemüſe
lagen in den letzten Wochen weit unter der Rentabilitätsgrenze.
Seit 1924 iſt der ausländiſche Wettbewerb immer gefährlicher
geworden, es haben ſich eine ganze Anzahl neuer
Wettbewerbs=
länder neben den ſchon vor dem Kriege nach Deutſchland
liefern=
den Staaten entwickelt, die nach ihren eigenen Berichten faſt
ſämtlich ihren Abſatz nach Deutſchland vorzunehmen beabſichtigen.
Die Folge davon iſt, daß die Einfuhr an Gartenbauerzeugniſſen
einſchließlich Südfrüchten in den letzten beiden Jahren im
Durch=
ſchnitt nahezu 650 Millionen RM. betrug, während der
Geſamt=
wert der jährlichen einheimiſchen Erzeugung auf 2 Milliarden
RM. veranſchlagt wird. Angeſichts der dauernd
ge=
ſtiegenen Einfuhr iſt erwieſen, daß die in den
Handelsverträgen feſtgelegten
Vertragszoll=
ſätze unwirkſam ſind. Das Agrarſchutzgeſetz des Kabinettes
Brüning hat zunächſt eine greifbare Hilfe für den ſchwer
be=
drohten Gartenbau nicht gebracht. Angeſichts der Tatſache, daß
die Zollſätze vertragsmäßig gebunden ſind, iſt der Regierung
lediglich durch Annahme einer Entſchließung die Auflage gemacht
worden, im Verhandlungswege ausreichende Zollſätze anzuſtreben.
Weiterhin hat der Reichsminiſter für Ernährung und
Landwirt=
ſchaft im handelspolitiſchen Ausſchuß des Reichstages die
Er=
klärung abgegeben, die Reichsregierung beabſichtige, auf dem
Ge=
biet des Gartenbaues mit Mitteln aus den Erträgniſſen des
Mais=
monopols organiſatoriſche und techniſche Maßnahmen
durchzu=
führen. Dieſe Abſicht der Reichsregierung iſt zu begrüßen — Als
zweiter Redner führte Dr. Walter Naegeli=Mainz,
Vorſitzen=
der des Vereins der Konſerveninduſtriellen, etwa aus:
Gemüſe=
bauer und Induſtrielle empfinden es von Tag zu Tag ſchwerer,
daß ſie bei der ſoeben abgeſchloſſenen agrarpolitiſchen Aktion zum
Schutze deutſcher Arbeit unberückſichtigt geblieben ſind. Es iſt
Pflicht, wo gemeinſame Sorgen vorhanden ſind, auch gemeinſam
den Staat darauf hinzuweiſen. Gemüſebau und Obſtbau und die
Konſerveninduſtrie erheben die Forderung an den Staat, ſie gegen
eine übermächtige Konkurrenz des Auslandes ausreichend zu
ſchützen. Die Lage in der Konſerveninduſtrie verſchärft ſich bis
zur Kataſtrophe, und Zuſammenlegung und Stillegung und Feier=
Seite 7
ſchichten ſind an der Tagesordnung. Die weſentliche Schuld an
der ungeſunden Entwicklung tragen die Händelsabkommen mit
Italien, Frankreich und Belgien und die Gewährung der dieſen
Staaten zugeſtandenen niedrigen Zölle. Dazu kommt, daß das
Lohnniveau der deutſchen Verwertungsinduſtrie über dem
Lohn=
niveau vorgenannter Lieferſtaaten liegt, ſo daß eine Abſatzkriſe
von noch nicht dageweſener Schärfe dazu geführt hat, daß kaum
eine Fabrik ohne alte Beſtände in die neue Kampagne geht. —
Einmutig fand folgende Entſchließung Annahme: „Die ſeit
1925 getätigten Handelsabkommen mit Italien, Belgien und
Frankreich hatten dem deutſchen Gartenbau und der
Verwertungs=
induſtrie ſchwerſte Opfer auferlegt. Die weitere wirtſchaftliche
Entwicklung und das Verhalten der Vertragsſtaaten, die ihre
Zollmauern fortgeſetzt erhöht haben, zwingen Gartenbau und
Konſerveninduſtrie, von der Reichsregierung zu verlangen, daß
jetzt auch dieſen lebenswichtigen Erwerbsſtänden der nötige Schutz
zuteil wird, ehe ſie zum Erliegen gebracht werden. Die auf dem
„Deutſchen Gemüſebautag” verſammelten Vertreter des
Reichs=
verbandes des deutſchen Gartenbaues und der Wirtſchaftlichen
Vereinigung der Konſerveninduſtrie und der den beiden
Ver=
bänden körperſchaftlich angeſchloſſenen Vereine fordern von der
Reichsregierung geeignete Maßnahmen gegen die ſtändig wachſende
und ſchon jetzt unmäßige Einfuhr von Gartenbauerzeugniſſen. In
Anſehung der Tatſache, daß die in den laufenden
Handelsver=
trägen gebundenen Zollſätze, namentlich die Zeitzölle, völlig
unzureichend ſind, iſt es zwingend notwendig, 1. den deutſch=
ita=
lieniſchen Handelsvertrag am 15. Juni zum 15. Dezember d. J.
zu kündigen; 2. alle diejenigen Handelsverträge zum früheſt
mög=
lichen Zeitpunkt zu kündigen, in denen weſentliche Erzeugniſſe des
Gemüſebaues vertragsmäßig gebunden ſind: 3. Sicherheit dafür
zu geben, daß in neuen Verträgen die Zollſätze ein feſtzulegendes
Mindeſtmaß nicht unterſchreiten und 4. die in Ausſicht geſtellte
Neufaſſung des deutſchen autonomen Zolltarifes baldmöglichſt
vorzunehmen. In der Entſchließung wird weiter die Bereitſtellung
erheblicher Mittel zur Durchführung der von den Verbänden
ein=
gereichten Vorſchläge organiſatoriſcher und techniſcher Maßnahmen
gefordert.”
Anſchließend folgten zwei ſehr inſtruktive Fachvorträge. Dr.
Lieſegang=Berlin ſprach über das Thema: „Zu welchen
Zeiten ſtellen die wichtigſten Gemüſearten ihre
Hauptanſprüche an die verſchiedenſten
Nähr=
ſtoffe‟. Direktor Kratz=Fiſchenich referierte über das Thema:
Praktiſche Erfahrungen in der Düngung der
Treibgemüſe‟. Der Montag brachte Beſichtigungsfahrten ins
Gemüſe= und Obſtbaugebiet zwiſchen Mainz und Bingen und nach
Starkenburg. Außerdem fand am Montag im Betriebe der
Ver=
ſuchs= und Beiſpielwirtſchaft der Landwirtſchaftskammer in Groß=
Umſtadt ein Lehrgang für Treibgemüſebau ſtatt.
Für die Hausfrau.
In der letzten Zeit hat man öfter die Aufforderung geleſen, im
Intereſſe unſerer Landwirtſchaft wieder mehr Grünkern zu kochen.
Was iſt Grünkern? Es iſt der vor der Reife geſchnittene, mit den Aehren
auf der Darre oder im Ofen gedörrte und dann ausgedroſchene Dinkel,
der beſonders in Süddeutſchland angebaut wird und beliebt iſt. Kenner
ſchätzen namentlich die Grünkernſuppe, und mit Recht. Iſt ſie doch
wegen ihres Nährwertes, ihrer Bekömmlichkeit und ihres lieblichen
Ge=
ſchmacks nicht nur für Geſunde, ſondern auch für Kranke ſehr zu
emp=
fehlen. Auf einfachſte Weiſe, ſchnell und billig ſtellt man ſie aus Maggi’s
Grünkernſuppe her, die in hohem Maße alle Eigenſchaften einer ſelbſt
zubereiteten beſitzt.
Hauptſchriftlenung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
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Versuchl es mit Kruschen!
Du wirst staunen und bald froh
sein, es probiert zu haben!
Unübertroffen und
geradezu fabelhaft!
Frau Tilly Sch .... Frankfurt am Mein, schreibt am
19 März 1930 wörtlich wie folgt:
Auch jch muß mich den vielen Lobpreisungen über
Neo-Kruschen-Salz anschließen und kann Ihnen
be-
stätigen, daß ich über die Wirkung desselben
ein-
fach verblüfft bin. Seit ½ Jahr nehme ich Neo-
Kruschen-Salz, mit dessen Erfolg ich außerordentlich
zufrieden bin, — wie neugeboren komme ich mir vor
und werde nun stets und ständig mich an Neo-
Kruschen-Salz halten. Unzähliges habe ich schon
versucht, — aber Neo-Kruschen-Salz ist
unüber-
troffen und geradem fabelhaft.
Jedem, der an irgendwelchen Uebeln, seien diese
klein oder groß, leidet, die das Allgemeinbefinden
stören, rufe ich m: Versuch’ es mit Krusahen und
Du wirst staunen und bald froh sein, es probiert z
haben! Wenn ich auch erst ½ Jahr die Krusahen-
Kur mitmache, so bann ich doch obiges mit gutem
Gewissen behaupten. Das Salz habe ich schon einem
greßen Bekanntenkreis empfohlen. . . ."
gez. Unterechrift.
(Orügünalsahreiben liegt vor und kamn eingeseben
werden.)
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ahmungen mit ähnlich klingendem Namen. Achten
Sie auf die gelb-schwarze Packung und den Namen
„Neo-Kruschen-Salz” Kruschen genießt
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nalen Ruf. Kein Land der Ende obne Krusoben.
Seite 8
Dienstag, den 20. Mai 1930
Reich und Ausland.
Zwei Todesopfer des Paddelſports im Main.
Frankfurt a. M. Am Sonntag” abend
gegen 18 Uhr, kurz nach dem ſchweren
Wolken=
bruch, ereignete ſich auf dem Main gegenüber
der Gerbermühle ein Paddelbootunglück, dem
zwei junge Menſchenleben zum Opfer fielen. Die
beiden Inſaſſen verſuchten mit dem Paddelboot
„Libelle” durch die Floßrinne, die ſich gegenüber
der Gerbermühle befindet, zu fahren. Das Boot
kenterte jedoch, wobei die beiden Inſaſſen ins
Waſſer fielen. Ehe Hilfe zur Stelle war, war
das Paar bereits ertrunken. Die Leichen konnten
bisher noch nicht geborgen werden. Es handelt
ſich nach dem Polizeibericht um das
jungverhei=
ratete Ehepaar Baumann.
Schwerer Zugzuſammenſtoß auf der
Bergbahn=
ſtrecke Homburg— Saalburg. — Zwei Tote.
Homburg. Der Wolkenbruch, der über
Frankfurt a. M. und dem Taunus niederging,
hatte ein ſchweres Straßenbahnunglück auf der
Saalburgſtrecke zur Folge. Infolge der Glätte
der Schienen ſauſte ein Zug der Strecke Homburg
—Saalburg mit größter Schnelligkeit nach
Hom=
burg hinein und ſtieß unterwegs infolge falſcher
Weichenſtellung, die ebenfalls auf den ſtarken
Regen zurückzuführen iſt, an einen aufwärts
fahrenden Zug. Der Anprall war
außerordent=
lich ſtark. Sämtliche Perſonen, die auf der
Platt=
form des aufwärts fahrenden Zuges ſtanden—
die beiden Züge waren infolge des Regenwetters
ſtark beſetzt —, erlitten ſchwere Verletzungen.
Der Zugführer wurde getötet. Einem Paſſanten
wurden beide Beine abgequetſcht. Er ſtarb auf
dem Wege ins Krankenhaus. Etwa ein Dutzend
Perſonen wurden mehr oder minder ſchwer
ver=
letzt und wurden in das Homburger
Kranken=
haus gebracht.
Ein Durchgangsbahnhof für Heidelberg
gefordert.
Heidelberg. Die Generalverſammlung
des Heidelberger Verkehrsvereins weiſt mit aller
Entſchiedenheit darauf hin, daß für das geſamte
Wirtſchaftsleben Heidelbergs, ganz beſonders für
die Bewältigung des großen Fremdenverkehrs,
die Schaffung eines neuen Durchgangsbahnhofs,
der Heidelberg bereits im Jahre 1913 verträglich
zugeſichert wurde, unbedingt gefordert werden
muß, und erſucht die Stadtverwaltung, alles zu
tun, um dieſe alte Forderung durchzuſetzen.
Schwere Unwetterſchäden bei Hannover.
Zwei Tote, mehrere Schwerverletzte.
Hannover. Das ſchwere Unwetter, das in
der Umgegend von Hannover am Spätnachmittag
des Sonntags niedergegangen iſt, hat in
Kirch=
dorf bei Barſinghauſen ſchweren Schaden
ange=
richtet. Dort hatten ſich mehrere hundert
Per=
ſonen zur Feier des Kriegerverbandsfeſtes in
großen Zelten zuſammengefunden, als ein
ſchwerer Sturm mit wolkenbruchartigem Regen.
einſetzte. Im Umſehen waren die Zelte in die
Luft gehoben worden. Eine große Panik
be=
mächtigte ſich der wild durcheinanderlaufenden
Menſchen. Von herunterſtürzenden Balken
wur=
den 14 Perſonen verletzt, davon einige ſchwer.
Ein dreijähriger Junge, der ſich unter den
Schwerverletzten befand, iſt ſeinen Verletzungen
bereits erlegen. Aerzte und Sanitätsperſonal
waren bald zur Stelle. Vier Perſonen mußten
in das Krankenhaus nach Hannover gebracht
werden. In den Wäldern hat der Sturm arg
gewütet. In dem Dorfe Wendhauſen bei
Hildes=
heim wurde ein Kraftwagen von dichten
Staub=
wolken völlig eingehüllt und fuhr infolgedeſſen
in eine Gruppe junger Leute, von denen einer
getötet wurde. Auf den Feldern in der
Um=
gebung Hannovers wurden die Halmfrüchte
nie=
dergeworfen. Auf weiten Strecken liegt das
Ge=
treide am Boden.
Das Waſſer im Kaliſchacht ſteigt.
Neue Trichter. — Neue Erdriſſe.
Vienenburg. An der Landſtraße nach
Oſterwieck hat ſich in einem Kornfeld ein neuer
Trichter gebildet, der einen Durchmeſſer von drei
Metern und eine Tiefe von zwei Metern hat.
Zahlreiche Ausſtrahlungen von Erdriſſen
um=
geben den Trichter, der ſich an einer Stelle
be=
findet, wo vor 45 Jahren bereits Bohrungen
ausgeführt wurden. Ein weiterer Einſturz
er=
eignete ſich in einem Gemüſegarten der
Zucker=
fabrik, etwa 50 Meter nördlich von dem erſten
Einſturz. Der Trichter hat drei Meter
Durch=
meſſer und iſt acht Meter tief. Die
Aufſchüt=
tungsarbeiten ſind bereits in Angriff genommen.
Im Kaliwerk Vienenburg ſelbſt ſind die
Laugen=
waſſer weiter angeſtiegen. So ſteht das Waſſer
im Schacht II und III bereits 175 Meter über
der 6. Sole. — Wirtſchaftlich hat ſich die
Kata=
ſtrophe nunmehr dahin ausgewirkt, daß vier
leitende Beamte des Kaliwerkes nach
Obern=
kirchen, Bleicherode und Klein=Bodungen
ver=
ſetzt worden ſind. Bis zur Beendigung der
Wie=
derherſtellungsarbeiten, für die mit einer
Dauer von zwei Jahren gerechnet wird, erfolgt
die Kaligewinnung in ſtärkerem Umfange im
Kalibergwerk Bleicherode, das ſeit 1927 in
Re=
ſerve ſteht. Dort ſind bereits 100 Arbeiter der
insgeſamt 450 Mann betragenden Vienenburger
Belegſchaft untergebracht worden. Abgeſehen von
etwa 100 zur Entlaſſung kommenden Arbeitern,
die die Invaliditätsgrenze erreicht haben, oder
demnächſt erreichen, wird der Reſt der Belegſchaft
für die Aufbauarbeiten, insbeſondere für die
Abtäufarbeiten verwendet. Die Errichtung eines
neuen Bahndammes für die
Güterumgehungs=
bahn Vienenburg—Grauhof wird allein 75
Ar=
beitskräfte in Anſpruch nehmen.
Raub auf einer Dresdener Straße.
Dresden. Am Montag früh wurde in der
Theaterſtraße ein Raubüberfall auf einen
Geld=
transport der Straßenbahn ausgeführt. Das
Geld befand ſich in einer ſchwarzen Ledertaſche.
Die Täter, die Schußwaffen bei ſich hatten,
flüchteten mit ihrer Beute in einem Automobil.
Zugunglück. — 13 Verletzte.
Paris. Im Bahnhof St. Lazare fuhr ein
Perſonenzug gegen den Prellbock. Bei dem
wuchtigen Anprall wurden 13 Reiſende verletzt.
Blick auf Bergen (Norwegen),
deſſen älteſtes Stadtviertel, die ſogenannte „Schottenſtadt” durch eine Feuersbrunſt völlig vernichtet
wurde. Glücklicherweiſe ſind Menſchenleben nicht zu beklagen, doch wird der Schaden auf drei
Mil=
lionen Kronen veranſchlagt. Die Urſache der Kataſtrophe iſt, wie bei dem Rieſenbrand von 1916,
darin zu ſehen, daß die Häuſer völlig aus Holz gebaut waren und in dem alten Stadtteil äußerſt
eng aneinander grenzten.
Erſtes Bild von dem Rieſen=Oelbrand in New Verſey.
Die in Qualm und Flammen gehüllten Oeltanks.
Ein rieſiger Oelbrand wütete 13 Stunden lang in Bayonne, Staat New Yerſey (U. S. A.) Die
Tanks brannten vollſtändig nieder, 100 Perſonen wurden verletzt, der Schaden beträgt 12 Millionen
Mark.
Berliner Poſt in ſieben Tagen in Südamerika.
Das Flugzeug des franzöſiſchen Rekordfliegers Mermoz. — Im Kreis: Mermoz.
Der Südamerikaflug des franzöſiſchen Fliegers Mermoz hat es ermöglicht, die Poſtverbindung
zwiſchen Deutſchland und Braſilien, die bisher auf dem Seewege 18 Tage beanſpruchte, auf 7 Tage,
alſo beinahe ein Drittel der Zeit, zu kürzen. 58 Stunden nach dem Start des Piloten von St. Louis
in Senegal (Südafrika), wohin die Berliner Poſt gleichfalls im Flugzeug geſchafft worden war,
konnten die Briefe bereits in Braſilien ausgetragen werden.
Folgenſchwere Exploſion im rumäniſchen
Erdölgebiet.
London. Wie aus Bukareſt gemeldet wird,
ereignete ſich am Samstag eine ſchwere
Explo=
ſion auf den Oelfeldern von Prahovo. Ein
Ge=
biet von 800 Quadratmeter ſteht in Flammen.
Das geſamte Oelgebiet iſt ernſtlich gefährdet.
Benachbarte Wälder ſtehen ebenfalls in Brand.
Ein Mann wurde getötet; der Schaden iſt
außer=
ordentlich groß.
Schwere Tornadoſchäden im Miſſiſſippi=Gebiet.
New York. In Memphis (Tenneſſee)
wur=
den durch einen Tornado 16 Neger getötet und
100 verletzt. Der Tornado dehnte ſich über
He=
lena (Arkanſas) und Texarkana nach Texas aus.
Nähere Nachrichten über den angerichteten
Scha=
den und über die weitere Zahl der Opfer fehlen
noch. — In Eldorado (Arkanſos) hat eine
Rie=
ſenflut 30 Quadratmeilen Land unter Waſſer
geſetzt. Ueber 100 Perſonen ſind obdachlos.
Sevilla, die erf
glücklich er
Der erſte Teil der
„Graf Zeppelin”, der die
eines herrlichen Sonnenunt
raſch von ſtatten. In der
tales ſetzten ſchon die erſter
Gegenwinde machten ſich
Schiffsleitung unter der
Dr. Eckeners meiſterte alle
dings mußte von dem Kur
Frankreichs abgewichen
we=
dieſer Abſchwenkung, auße
mand. Ein kleiner Umwe
erwünſchte Verlängerung
1 Uhr kamen über dem M
in Sicht: die Blinkfeuer au
fing man die erſten Wette
nien auf, die nicht allzu
Wieder Kursänderung. St
zuſteuern, ſah ſich Dr.
Eck=
großen Bogen zu ſchlager
afrikaniſchen Küſte. Tang
von hier der Kurs auf
Etappe genommen. In de
lag das Ziel greifbar nahe
bot das Bild eines wimmel
Was Beine hatte, war a
den Dächern der fahnengeſ
laufen konnte, war herbeig
ſchen Augenblick der Landu
einmal die gerade irrſinni
Begeiſterung abzuſchwächen
als das erſte Brummen
und bald darauf der ſilbe
ſchiffes ſich über der Stadt
Landung war vorläufig
Dr. Eckener kreuzte noch
aber dann gegen 6 Uhr
ſein Schiff in der gewohnte
ſam und ſicher auf den
Bo=
von den Hochrufen der ga
mit echt ſüdländiſchem Te
ſchiff einen Empfang ber
dieſen Breitengraden mögl
Erſtes Ergebnis der Un
Lübeck. Das Geſundh
den mit dem Calmette=Se
dern ſind zwölf geſtorben
Senat iſt damit einverſtan
Kinder im Kinderhoſpita
delt werden. Profeſſor D
Reichsgeſundheitsamt und
Lange vom Kochſchen In
folgendes feſtgeſtellt: Die
krankungsfälle ſind auf
einem Tuberkuloſe=Mitte
Tuberkelbazillen waren of
des Verfahrens in Lübee
halten. Ein Nachweis, da
der Kulturen oder eine
triebe des Krankenhaus.
funden hat, hat ſich bisher
Die endgültige Aufklärut
überhaupt möglich ſein w
gehende Laboratoriumsun
Wochen erſtreckt.
Zwei Tote und fünf
Autoun
Schkölen bei Zeitz.
zeitsgeſellſchaft unternahn
hobener Stimmung in eit
vier Perſonen beſtimmt
Während der Fahrt löſte
Geſchwindigkeit ein Rad
umſchlug und die Inſaſſen
Mutter mit ihrem 12 J
fanden den Tod, vier we
erhebliche Verletzungen.
konnte rechtzeitig aus de
kam unverletzt davon. D
ſchuldige Fahrer flüchte
aber ſpäter ſelbſt der Pol
Plünderer von S
Paris. Vier Verbre
von Vaux und Bezonvau
rend des Weltkrieges ge
gruben und ſie beraubten
haftet werden. Es hand
in deren Behauſungen go
und Silbermünzen und U
Die Leichenſchänder ſind r
von Charny gebracht wo
Raubüberfall auf eit
Paris. Havas meld
ſika: Sonntag vormittag,
Kilometer von Lopogna !
—Lopogna von Räubern
das Begleitperſonal und
ſich unter den Reiſenden,
ſich der Poſt und ſetzten
Schwere Naturkataſtrop
der U
New York. Tornal
Ueberſchwemmungen ver
in mehreren Südſtaaten
Menſchenleben und gr
Somerville und Tenneſſ
Anzahl Perſonen durch
der mitten durch die Sta
verwüſtete der Tornadd
ſechszehn Neger getötet,
den. Der Nordoſten vo!
weſten von Arkanſas ſin
Ueberſchwemmung bedrol
Pompeji
Auf der Inſel Java
Vulkans Telemojo eine
ſacht. Ueber die Ortſchal
ergoſſen ſich rieſige Sch
Ort gänzlich zerſtört w.
wohnern der Ortſchaft 1
Brücken und Straßen i!
ſind zerſtört.
Dienstag, den 20. Mai 1930
Seite 9
Geſchichten aus aller Welt
*
H1
* Kaiſer der Sahara.
ute erſt, nach 30 Jahren, wird ein
Wüſten=
s einſt mehreren Offizieren das Leben
rz eines franzöſiſchen Kriegsminiſters
ver=
zres 1899 ſchickte die franzöſiſche Armee eine
ſebiete oſtwärts vom Niger zum Tſchadſee.
nternehmens lag in den Händen der
Capi=
hanoine, ſowie der Leutnants Pallier und
e iſt jetzt General Joalland, der vor einiger
gen Alters ausſchied und nun die ganze
Ge=
führte die Expedition mit ſich. Nun war
erneur die Meldung gelangt, daß Voulet
bare Grauſamkeiten an Eingeborenen be=
Aufklärung dieſer Vorwürfe, ſchickte der
nverzüglich der Expedition die beiden Offi=
„nier nach. Koob ſollte die Leitung des
hmen.
hochſommerlichen Wüſtenhitze bei der
Ex=
ihm Voulet mitteilen, daß er ihn
umbrin=
verſuchen ſollte, das Kommando anzutreten.
„iz von der Drohung. Aber da Voulet noch
der Eingeborenen der Leiter der Truppe
er es befahl, auf Koob, der, von fünf
Ku=
nenbrach.
ihrte natürlich zu einem wahren Aufſtand
ief die Offiziere zuſammen und teilte ihnen
chießen ließ, weil dieſer ihm höchſtens
hin=
nen in ſeinem Plan — ein Kaiſerreich in
en. „Ich habe die Truppen in der Hand”
n eigener Herr, und wenn ich will, ich bin
a. Seid ihr für mich, oder gegen mich!?"
gen Offiziere in Furcht vor einer weiteren
diegen, erbat ſich Joalland eine Bedenkzeit
Im Laufe der Nacht aber gewann er 80
und entfloh beim Morgengrauen aus dem
einem Beſchluß, Kaiſer der Sahara zu ſein,
rer und Dolmetſcher der Neger zu ſich und
ende Vorſchläge. Anſcheinend merkten aber
oulet irrſinnig geworden war, und rückten
id ſie abzogen, lief ihnen plötzlich Chanoine
gen wollte. Jedenfalls wurde er in dieſem
annter Seite erſchoſſen. Voulet, der nun
lieben war, zog mit einer Negerin in die
* die Truppe von Meynier und Joalland
erkten die Schildwachen mehrfach, daß ſich
ger herumtrieb. Eines Abends wurde er
gelangen. Zu welchem Zwecke, iſt unklar.
Jahre konnte endlich dieſe Expedition zu
Kriegsminiſter war Chanoine, der Vater
je geſchildert, in der Wüſte erſchoſſen wurde.
rſuchte, den Skandal zu vertuſchen. Es
ge=
ſamals war es aller Welt ein Rätſel,
wes=
ig. Heute erſt kennt man das Drama
ſei=
anderen Offiziere, die mitten in der Wüſte
über einen wahnſinnigen Kameraden
n? — Die unbekannte Sprache.
rſter Sprachwiſſenſchaftler wurde in Rocheſter
der ſich dadurch auszeichnete, daß die
Schau=
iche, aber vollkommen unverſtändliche und un=
Nach langer Ueberlegung, die ohne Ergebnis
ofeſſoren mit, daß es ſich um einen Tonfilm
elaufen war ..
und als Lebensrekker.
1
2
f
.
Re
Hs
haben ſchon in zahlreichen Fällen das Leben
In Sofia hat nun ein kleines Salonhündchen
Gifttode bewahrt. Fräulein H. hatte einen
m Maße bezeugte. Dieſe nahm die
ehebreche=
e Gewiſſenbiſſe hin, dagegen bereitete es ihr
Uhr Liebhaber nicht nur bigam, ſondern
durch=
bar. Sie hielt mit ihrer Meinung nicht zurück
uel ſeiner Enttäuſchung erleben, daß die ſo trau=
: Fräulein H. mehr und mehr zu herzerweichen=
7. Fräulein H., die ſich verraten und betrogen
igen, wenn ſich Herr N. in Zukunft nicht darauf
ſeine Frau, nicht aber auch ſeine „einzige
Ge=
ſcheinend hatte N., der in Sofia eine angeſehene
en angedrohten Enthüllungen allerhand zu
be=
ſich folgendes: Fräulein H. ſaß gerade vor dem
—id bereitete ſich auf einen Ausgang vor, als ihr
gebracht wurde, dazu die mündliche Beſtellung
n Lauſe des Nachmittags zu Beſuch kommen.
dem angeſagten Beſuch ſehr erfreut war, iſt
ſetzte ſie ihre Toilette fort und wurde darin
Zeſtört, das mutwillig um ſie herumſprang und
Tortenpaket warf. Vielleicht dachte nun
Fräu=
bon Aerger, — ſei es über den unruhigen
ngetreuen Freund — daß die Törtchen gerade
ſeien. Kurz und gut, ſie riß das Paket auf
dem Gebäck zu. Der Erfolg war verblüffend.
bekam der Hund Magenkrämpfe, wand ſich in
einiger Zeit tot. Nun wurde nach der Polizei
* übrig gebliebenen Tortenſtücke unterſucht und
Engen gefunden, die für die Vergiftung mehrerer
gereicht hätten. Der Verdacht lenkte ſich raſch
daber, deſſen Frau ſo auch ohne Fräulein H.8
Seitenſprünge ihres Gatten ſozuſagen auf dem
uurde. Ob die Seitenſprünge den vermuteten
ken, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, weil
der Kauf von Gift noch von Torten nachge=
2 der Bote, der die Kuchen mit der Beſtellung
9 gemacht wurde. Die Polizei ſetzt ihre Nach=
Frau N. bemüht iſt, die ihr noch unbekannten
n feſtzuſtellen, um das Material für den
Schei=
indigen.
im Waldobſervakorium.
ngeheurer Schaden iſt in den amerikaniſchen
durch die großen Waldbrände entſtanden.
Nadioſtationen traten in Tätigkeit, um
Eeigniſſen unterrichtet zu ſein und dem Feuer
Doch alle dieſe Mittel waren nicht
wirkungs=
rande meiſt zu ſpät bemerkte. Jetzt hat man
ogenannten Waldobſervatorien entſchloſſen.
aber ſtabilen Stahlmaſten werden kleine
eſe Käfige tragen drehbare Fernrohre. Ab=
Einer der von der Regierung angeſtellten
agen in das Häuschen und ſchaut bis zu 30
Eſnem Feuer aus. Die großen Waldungen
en Monate ſo mit Obſervatorien durchſetzt
geſehen werden muß. Durch ein weiteres
Die Möglichkeit geſchaffen worden,
funken=
niſch mit der nächſten Stadt in Verbindung
1 Hilfe anzufordern. Anfangs hatte man
kabber, die gewohnt waren, auf dem Rücken
Ader und über die Prärie zu ſtreifen, nicht
würden. Aber man hat ſich getäuſcht: die
Eeiſterte Beobachter erwieſen, die teilweiſe viel
Sie ſagen, einmal ſei es ſo ſchön auf dem
eun feſſele die Natur aus 60 Meter Höhe
Lten. Die Waldobſervatorien von Amerita
Aroſſe, auf denen die Cowboys und
Regie=
aten vollbringen können.
Der Sommerpalaſt der Kaiſerin von China
iſt zu vermielen.
(c) Tientſin. Peking hat eine Senſation. Der prachtvolle
Sommerpalaſt der Kaiſerin=Witwe von China, Tſu Hſi, iſt zu vermieten.
In den chineſiſchen und in den engliſch geſchriebenen Zeitungen Pekings
erſchien in dieſen Tagen ein Inſerat:
„Zu vermieten — Große Anlage mit mehreren Gebäuden als
Sommerwohnung, in prachtvoller Umgebung. Ein Teil der
Ge=
bäude iſt auf einem Hügel gelegen, ein anderer direkt am See.
Auch geteilte Vermietung. Anfragen an die ſtädtiſche
Verwal=
tung von Peking.”
Kaiſerin=Witwe Tſu Hſi beherrſchte vierzig Jahre lang China als
große Deſpotin. Und ihr Sommerpalaſt war ihr größter Stolz. Sie
war ſo vernarrt in ihren Palaſt, daß ſie ſogar Millionenbeträge, die
urſprünglich zur Ausgeſtaltung der Flotte verwandt werden ſollten,
in dieſe wundervollen Anlagen hineinſteckte. Heute behaupten die
Hiſto=
riker ſogar, daß dieſe Verſchwendung und dieſe Entziehung wichtiger
Flottengelder die ſpätere Niederlage Chinas gegen die Japaner
ver=
irſacht habe, indem die Flotte nicht mehr in der weiteren Aufrüſtung
Schritt halten konnte und daher als Kriegswaffe vollkommen verſagte.
Mehrere Monate in jedem Jahre weilte die Kaiſerin=Witwe in ihrer
Sommerreſidenz, umgeben von den alten und jungen Hofſchranzen,
um=
dienert von Hofdamen und hohen Beamten. Die Kaiſerin und ihre
Höflinge verfaßten in dieſer ſchönen Welt manches Dekret, das ſich
ſpäter als haarſträubender Unſinn herausſtellte und über das die
wirk=
lichen Regenten von China den Kopf ſchüttelten. Nachher betrachtete
man Tſu Hſi nur als eine launiſche alte Dame, der man alles
ver=
zeihen mußte.
Der Palaſt liegt knapp eine Stunde vor den Toren von Peking.
Der dazu gehörende Park wird von einer rieſigen, 6 Meter hohen
Sport, Spiel
Handball.
rt worden, ob er ſich ihnen anſchließen oder 4 Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt im Schlupſpiel
um die Deutſche Hochſchul=Handballmeiſterſchaft.
Das geſtern nachmittag auf dem Hochſchul=Stadion
ausgetra=
d als die gleiche Expedition erneut in die gene Spiel in der Vorſchlußrunde um die Handballmeiſterſchaft der
deutſchen Hochſchulen konnte die Techniſche Hochſchule Darmſtadt
gegen die Univerſität Bonn mit 10:6 Toren für ſich entſcheiden.
den Toten unterſuchte, ſtellte man feſt, daß Das Spiel wurde von der Bonner Hintermannſchaft ziemlich hart
vollkommen verwahrloſt, ſcheinbar verſucht durchgeführt, weshalb ſich vornehmlich der Darmſtädter Sturm
von dem körperlichen Kampf zurückhielt, ſonſt wäre das
Torver=
hältnis wohl noch höher ausgefallen. Der Schiedsrichter konnte
mit ſeinen Entſcheidungen nicht immer voll befriedigen.
Alemannia Aachen — Pol. Sp. V. Darmſtadk 8:7 (5:5)
e. Aber trotz allem mußte er von ſeinem Die Poliziſten mußten, einer alten Rückſpielverpflichtung
nachkom=
mend, gegen Alemannia Aachen antreten. Bei herrlichem Handballwetter
traten die Mannſchaften vor 5—6000 Zuſchauern an. Aachen kompl., wie
ſie ihre letzten Spiele beſtritten. Darmſtadt ohne Bordt, den Otto
er=
ſetzen mußte. Die Poliziſten waren hierdurch ſchon etwas im Nachteil.
Vom Anpfiff an führte die Polizei ein Spiel vor, das die Zuſchauer
be=
geiſterte. Darmſtadt ging auch ſofort in Führung. Die Alemannen
hol=
ten aber prompt auf. Der Kampf wurde immer ſchneller; die Angriffe
der Gäſte wurden muſtergültig eingeleitet und vorgetragen, aber der
Tormann der Alemannen hielt prachtvoll und mußte ſich erſt nach zehn
Minuten Spielzeit wieder geſchlagen bekennen. Jetzt werden auch die
Angriffe der Alemannen gefährlicher, und in der 15. Minute erzielte der
Halbrechte den Ausgleich. Die Polizei ſpielte nun wie in ihrer beſten
Zeit und legte zwei Tore vor. Doch die Freude der Darmſtädter dauerte
nicht lange, in ganz kurzer Zeit holte Aachen auf, hervorgerufen durch
Deckungsfehler der Darmſtädter Verteidigung. Die Polizei dreht immer
mehr auf und ſchoß in der 27. Minute das 5. Tor. Aachen konnte dann
in der 29. Minute durch Strafwurf abermals ausgleichen. Halbzeit 5:5.
Eine kurze Pauſe, und das raſante und ſtets faire Spiel ging weiter.
Der Schiedsrichter, ein Herr aus Köln, der bis zur Halbzeit
einwand=
frei amtierte, wurde nun ein wenig parteiiſch für ſeine Landsleute. Das
obwohl verheiratet, der jungen Dame H. ſeine Spiel blieb weiter äußerſt ſchnell, und Darmſtadt ging abermals in
Füh=
rung. Die Hintermannſchaft der Alemannen wurde härter; denn man
wöllte unter keinen Umſtänden verlieren. Zwei 13 Meterwürfe wurden
durch abſichtliches Zurückgehen der Alemannen=Verteidigung und Fangen
des Balles durch den Tormann fällig. Der „Unparteiiſche” gab aber
un=
ter Pfeifen des Publikums Strafſtoß gegen die Poliziſten. Der Kampf
tobte auf und ab, und beide Mannſchaften ſchoſſen bis 1 Minute vor
Schluß noch 2 Tore. Das achte Tor, das die Poliziſten ſchoſſen, wurde
von dem Schiedsrichter zunächſt gegeben; auf Proteſt des Tormannes hin
entſchied der Schiedsrichter abermals Tor und gab das Zeichen zum
An=
ſpiel. Auf nochmaligen Einſpruch des Tormannes entſchied der „
Un=
parteiiſche” Torabwurf. Selbſt das Aachener Sportpublikum hatte
hier=
für kein Verſtändnis und gab dies durch Zurufe kund. In der letzten
Minute ſchießt der Halbrechte von Aachen bei ſtarker Dunkelheit aus 35
Meter, für Otto ganz unerwartet, in die obere rechte Ecke das Siegestor.
Das ſchöne und faire Spiel hatte ſein Ende gefunden und der
Glück=
lichere war Sieger.
Um den Darmſtädter Handballanhängern Gelegenheit zu geben, die
Alemannen in ihrer derzeitigen Hochform zu ſehen, findet ein
Freundſchaftsſpiel am Sonntag, den 1. Juni, 3 Uhr nachmittags, auf dem
Polizeiſportplatz ſtatt.
*
Chuchra geht zur Polizei=Berlin. Einen ſchweren
Verluſt erlitt die Handball=Abteilung des SC. Charlottenburg, da
Deutſchlands bekannteſter internationaler Handballtorwart Chuchra
ſei=
nen Verein verlaffen hat. Chuchra ſchließt ſich dem Polizei=S.V. an und
bedeutet unzweifelhaft für den deutſchen Meiſter eine weſentliche
Ver=
ſtärkung. Ob Chuchra bereits am kommenden Sonntag in Leipzig
mit=
wirkt, iſt noch unſicher.
Um die deutſche Fußball=Meiſterſchaft.
Sp. Vg. Fürth — Tennis=Borufſia Berlin 4:1 (3:0).
Dieſen überaus flotten Kampf haben die Fürther unbedingt verdient
gewonnen. Die Fürther beſtritten dieſen wichtigen Kampf mit folgender
Mannſchaft: Neger; Hagen, Kleinlein; Fürtſch, Leinberger, Kraus 2;
Franz, Ruppecht, Fauſt, Frank, Kießling. Die Verteidigung erwies ſich als
durchaus einwandfrei, Hagen und Kleinlein ſchlugen ſich, wie auch Neger
im Tor, ſehr gut. In der Läuferreihe gefielen vor allem Leinberger
und Kraus 2, aber auch der Erſatzmann Fürtſch. Im Sturm war der
linke Flügel ganz hervorragend, aber auch der alte Internationale
Franz füllte, wenn er auch nicht mehr ſo wendig war, ſeinen Platz doch
ſehr gut aus. Rupprecht und Fauſt waren dagegen nur mittelmäßig.
Bei Berlin enttäuſchte die Verteidigung während der erſten
Halb=
zeit, ſpäterhin lieferte vor allem Runke eine ganz große Partie. In der
Läuferreihe überragte der Mittelläufer Lux. Im Angriff bewährten ſich
vor allem die Flügelleute, und insbeſondere Talke. Herberger war als
Mittelſtürmer recht gut, konnte ſich aber gegen die gute Deckung der
Fürther doch nicht durchſetzen. Das Spiel ſtand unter der Leitung von
Manger=Düſſeldorf, der wiederholt Widerſpruch bei Spielern und
Publi=
kum hervorrief.
Das Spiel wurde zu einem ſpannenden Kampf, bei dem zunächſt
beiderſeits die Verteidigungen einzugreifen haben. In der 20. Minute
geht Fürth in Führung, als Rupprecht eine Flanke von Kießling mit
Kopfball verwandelte. 8 Minuten ſpäter bekommen die Fürther wegen
regelwidrigen Spieles des rechten Läufers Schumann einen Elfmeter
zu=
geſprochen, der von Franz ſicher verwandelt wird. 2:0. Bald darauf
er=
zielt Frank auf Zuſpiel von Fauſt den dritten Treffer.
Nach der Pauſe legt Berlin mächtig los. In der 7. Minute gibt es
einen Freiſtoß im Fürther Strafraum, in deſſen Verlauf Palke wuchtig
unter die Latte ſchießt. 3:1. In der 14. Minute erzielt aber dann Franz
den vierten Erfolg, und ſtellt damit den Sieg der Fürther ſicher.
Beider=
ſeits ergeben ſich zwar noch wiederholt Torgelegenheiten, aber die guten
Verteidigungen und die zuverläſſigen Schlußläufer laſſen weitere Erfolge
nicht zu. Fürth hat den Kampf durchaus erdient gewonnen, und
hinter=
ließ einen ſehr guten Geſamteindruck.
Mauer umgeben. In dem See hat man auch eine künſtliche Inſel
er=
baut. Und auf dieſer Inſel ſtehen lauter kleine Holzhäuschen, in denen
die Kaiſerin bei ganz gutem Wetter in der Sommerhitze mit ihrer
nächſten Umgebung wohnte.
Kurzum, die Kaiſerin verſtand es, ſich das Leben ſo angenehm zu
machen, wie ſie den Behörden in Peking das Daſein durch ihre
Ver=
fügungen ſchwer machte. Die Zeiten ſind ſchon längſt verklungen. Heute
werden die Häuslein verkauft. Andere, reiche Chineſen oder vielleicht
auch alte Amerikanerinnen, die etwas beſonderes ſuchen auf dieſer Welt,
werden in den Holzhäuſern wohnen, in denen einſt die Kaiſerin=Witwe
Tſu Hſi ihre langen, kurzen Tage verbrachte.
Wenn die Druckerei nicht gedruckk wird.
(a) New York. Die Bronſon Canode Printing Corporation iſt
eine alteingeſeſſene, angeſehene Buch= und Steindruckerei in Chicago.
Als nun kürzlich die vorjährigen Telephonbücher gegen die neuen
um=
getauſcht wurden, merkten die Inhaber zu ihrer Verwunderung, daß
ihre Firma im neuen amtlichen Telephonverzeichnis nicht vermerkt war.
So ließ man ſchleunigſt ein Rundſchreiben drucken, in dem man der
Kundſchaft und aller Welt mitteilte, daß die Druckerei keineswegs
ein=
gegangen und das Verſchwinden aus dem amtlichen Regiſter lediglich
auf den Leichtſinn eines Korrektors zurückzuführen ſei. Dieſe
Berich=
tigung half nichts. Die Druckerei hatte einen Teil ihrer Kundſchaft
glatt eingebüßt, und die Aufträge der ſogenannten „laufenden”
Kund=
ſchaft fielen vollkommen aus, was lediglich dadurch kam, daß ſich die
Leute keine Mühe nahmen, die im Telephonbuche nicht gedruckte
Druckerei erſt durch die Auskunft ausfindig zu machen. Der poſitive
Schaden ſoll nicht weniger als 25 000 Dollar betragen, ebenſoviel
ver=
langt die Druckerei als Schadenerſatz für Geſchäftsſchädigung. Aller
Wahrſcheinlichkeit nach werden die Fernſprechgeſellſchaft und die
Druckerei, die die lückenhaften Bücher herſtellte, zur Zahlung
ver=
urteilt. Dem Ausgang des eigenartigen Prozeſſes ſehen weitere
Fir=
men mit geſpanntem Intereſſe entgegen, die man ebenfalls
verſehent=
lich ausgelaſſen ode: falſch vermerkt hat. Jedenfalls wäre die
Telephon=
geſellſchaft vermutlich beſſer davongekommen, wenn ſie den
Druckauf=
trag ihrer Bücher der Bronſon Canode Printing Corporation
über=
tragen hätte . ..
und Tarnen.
* Kreisliga Südheſſen.
Große Ueberraſchungen!
Bei den Freundſchaftsſpielen überraſcht vor allem der Sieg der
Bür=
ſtädter Raſenſpieler über Wormatia Worms in einem Abendſpiel.
Sen=
ſationell iſt auch der glatte Sieg der Bibliſer über die ſtarke
Kreisliga=
mannſchaft von 1913 Mannheim und der hohe Ausgang des Treffens in
Gernsheim, wo ſich die beiden A=Meiſter einen harten, aber trotzdem recht
fairen Kampf Referten. Die Reſultate lauten:
Wormatia Worms — VfR. Bürſtadt 1:4 (Abendſpiel); VfR.
Bür=
ſtadt — Olympia Weiſenau 0:0 (abgebr.); Olympia Lampertheim —
Phönix Ludwigshafen (Reſ.) 3:1 (Abendſpiel); Olympia Lampertheim —
Sppg. Arheilgen 2:1 (abgebr.); FV. Biblis — 1913 Mannheim 4:0;
Viktoria Neuhauſen — Normannia Pfiffligheim 2:5; Conc. Gernsheim
— Spv. Abenheim 6:2; Spv. Leiſelheim — Spv. Hochheim 1:6; Spv.
Herrnsheim — Olympia Worms komb. 2:2.
Die Bürſtädter Raſenſpieler haben wieder einmal ein ganz
beacht=
liches Reſultat aufgeſtellt, indem ſie die faſt komplette Mannſchaft des
Heſſenmeiſters überzeugend abfertigten. Das Spiel gegen Weiſenau
mußte wegen ſtarken Regens abgebrochen werden. Olympia
Lampert=
heim hat zwei ehrenvolle Siege erzielt. Die Leiſtungen waren allerdings
im zweiten Spiele ziemlich mäßig. Bei den Bibliſern macht ſich
allmäh=
lich das intenſive Training bemerkbar. Die Gefamtleiſtung der
Mann=
ſchaft war ſehr gut; die eingeſtellten jungen Kräfte haben ſich ſehr ſchön
zurechtgefunden. Die Pfiffligheimer Normannen ſind in letzter Zeit
wieder in Hochform, was ſie auch in dieſem Spiel wieder
dokumentier=
ten. Concordia Gernsheim ſchuf eine Prachtleiſtung, indem ſie den A=
Meiſter Abenheim glatt abfertigte. Bei dem Stiftungsfeſt in Leiſelheim
verlor der feſtgebende Verein gegen Spv. Hochheim ziemlich hoch. Ein
ſchönes Spiel zwiſchen einer komb. Olympia=Mannſchaft und Herrnsheim
endete unentſchieden, ſo am beſten dem Spielverlauf entſprechend.
Viktoria Griesheim — Stockſtadt a. M. 1:5.
Griesheim weilte am Sonntag in Stockſtadt am Main, um das
fäl=
lige Rückſpiel auszutragen. Was ſich der Gaſtgeber an Fouls erlaubte,
war unglaublich. Auch als der Schiedsrichter zwei Spieler Stockſtadts
vom Felde ſtellte, wurde es nicht beſſer. Daß unter dieſen Umſtänden ein
Sieg Griesheims niemals in Frage ſtand, iſt zu begreifen. Der
Schieds=
richter hatte auch bei dem Publikum einen ſehr ſchweren Stand.
Deutſcher Ringerſieg in Prag.
In Anweſenheit des deutſchen Geſandten wurde im Prager Luzerner
Saal vor etwa 2500 Zuſchauern der Länderkampf Deutſchland—
Tſchecho=
ſlowakei im Ringen ausgetragen. Nach ungemein ſpannenden Kämpfen
errang Deutſchland einen knappen Sieg mit 4:3.
Im Weltergewicht gab es eine große Ueberraſchung durch den
Punkt=
ſieg des Tſchechen Vavra über Foeldeak. Die zweite Niederlage erlitt
Deutſchland im Bantamgewicht. Fiſcher=Cannſtatt unterlag dem
Tſche=
chen Nie in der 7. Minute, als ihm ein Angriff mißlang. Den dritten
Verluſtpunkt gab es im Schwergewicht, wo der Kreuznacher Müller den
Tſchechen Urban zum Gegner hatte, der in der achten Minute nach einem
riskanten Schleuder des Deutſchen einen Fallſieg landete. Meyer=
Dort=
mund errang den entſcheidenden Sieg gegen Janda durch Ueberwurf in
der 6. Minute. Sperling=Dortmund wurde überlegener Punktſieger im
Leichtgewicht gegen Kratochvill. Knapp war das Ende im Mittelgewicht,
wo Krämer=Duisburg dem ausgezeichneten Hala nach Punkten das
Nach=
ſehen gab. Den vierten Erfolg für Deutſchland holte der Mannheimer
Rupp im Halbſchwergewicht heraus. Der Tſcheche Norek verteidigte ſich
zwar ſehr geſchickt, konnte aber eine Punktniederlage nicht vermeiden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 20. Mai. 16: Nachmittag des Frankfurter
Haus=
frauenvereins
Kochtante: Unſere Frühgemüſe. — K. Stricker:
Bewegung und Ruhe im Kinderleben. O 17: Kurhaus Freudenſtadt:
Tanzmuſik. 18.05: Gedichte von Henri Guilbeaux. o 18.35:
Stuttgart: Dr. Klingenfuß: Deutſche Jugendbewegung im
Aus=
land. o 19.05: Stuttgart: Min.=Rat Goslar: Journaliſt oder
Literat? o 19.30: A. Goldſchmidt: Mexiko geſtern und heute.
20.30: Köln: Schlager. Ein ſatiriſches Hörſpiel von Fr.
War=
ſchauer und J. Stein. Muſik von L. Eyſoldt. O 22.20:
Kammer=
muſik. Beethoven: Große Fuge in B=dur; Kreutzer=Sonate. 0 23.20:
Funkverſuch: Das Mikrophon belauſcht eine Nachtigall.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 20. Mat. 9: Ueberraſchungen im
Grunewald. O 10: Beſuch einer Kölner Parfümfabrik. 0 12:
Fran=
föſiſch für Schüler. o 14.30: Kinderſtunde. O 15: Schallplatten.
15.45: Künſtleriſche Handarbeiten „Die Ampel für den Balkon.
16.30: Leipzig: Konzert. O 17.30: P. Wittko: Hamburgs Anteil
an Deutſchlands Kultur O 17.55: W. Hofmann: Die öffentliche
Bücherei der Gegenwart. O 18.20: Gefahren der Straße. o 18.40:
Franzöſiſch für Anfänger. o 1905: Dr. Speier: Schöpferiſche
Freundſchaften: Marx und Engels. o 19.30: O. Theil: Wie foll
Vogelſchutz betrieben werden? O 20: Aus der Philharmonte Berlin:
The Hampton Inſtitute Choir: Negermuſik. o 21.30: Breslau:
Licht und Schatten. Staffelreportage aus einer Großſtadtnacht,
litiſche Zeitungsſchau. O Danach: Zeit. Wetter.
Weikerbericht.
Nachdem durch die Nordmeerſtörung kühle Luft nach dem Feſtland
vorgedrungen iſt, welche in den geſtrigen Nachmittags= und Abendſtunden
zu verbreiteten Gewitterſtörungen mit Niederſchlägen führte, hat
merk=
licher Temperaturrückgang eingeſetzt. In den heutigen Morgenſtunden
lagen die Temperaturen 5—8 Grad niedriger als vor 24 Stunden. Mit
der Weiterbewegung der Störung nach Skandinavien hat ſich der hohe
Druck über der Biskaya mehr nordöſtlich bis über Deutſchland
ausge=
breitet. Trotzdem wird die zurzeit b ſtehende Weſtſtrömung zur
Aus=
wirkung kommen, die noch Bewölkung und vereinzelte Niederſchläge mit
ſich führt.
Ausſichten für Dienstag, den 20. Mai: Allmählich wieder wärmer, wolkig
und aufheiternd, einzelne Niederſchläge, zum Teil gewitterhafter Art.
Ausſichten für Mittwoch, den 21. Mai: Weitere Erwärmung und
Ge=
witterſtörungen wahrſcheinlich.
Nummer 139
blatte
Dienstag,
Diskontſenkung der Reichsbank.
Ermäßigung des Wechſeldiskonks auf 4½2 Prozent, des Lombardzinsfußes auf 5½2 Prozenk.
Die Begründung der Diskonkherabſehung.
Die Reichsbank hat mit Wirkung vom 20. Mai den
Wechſel=
diskontſatz von 5 auf 4½ Prozent und den Lombardzinsfuß von 6
auf 5½ Prozent herabgeſetzt.
In der geſtrigen Sitzung des Zentralausſchuſſes der
Reichs=
bank begründete der Vorſitzende, Reichsbankpräſident Dr. Luther,
die vom Reichsbankdirektorium mit Wirkung vom 20. d. M.
be=
ſchloſſene Herabſetzung des Diskontſatzes der Reichsbank von 5 auf
4½ Prozent und des Lombardſatzes von 6 auf 5½ Prozent wie
folgt:
Unter dem Einfluß der Depreſſion der Weltwirtſchaft hat ſich
die ſeit langem beſtehende Flüſſigkeit an allen wichtigeren
aus=
ländiſchen Geldmärkten ſchärfer ausgeprägt und dort ſchon anfangs
dieſes Monats zu neuen Senkungen der offiziellen Diskontraten
geführt. Für die Reichsbank beſtanden aus Gründen der
inner=
deutſchen Geld= und Kapitalverhältniſſe Bedenken, dieſem Beiſpiel
ſofort zu folgen. Die Entwicklung der Deviſenkurſe, die in den
zurückliegenden Wochen Goldbewegungen von irgendwelcher
Be=
deutung nicht aufkommen ließ, hat die Berechtigung der
Zurück=
haltung beſtätigt. Nachdem der deutſche Geldmarkt indeſſen noch
flüſſiger geworden iſt und dadurch die Fühlung der Reichsbank mit
dem offenen Markt ſich allzu ſehr gelockert hat, erſcheint eine
Sen=
kung des Diskontſatzes nunmehr geboten.
Die fortſchreitende Verflüſſigung des Geldmarktes ergibt ſich
neben den Verhältniſſen am offenen Markt auch aus der
Inan=
ſpruchnahme der Reichsbank. So haben ſich die täglich fälligen
Verbindlichkeiten der Reichsbank die am 15. März 459 Mill. RM.
betragen haben, bis auf 556 Mill., RM. am 15. Mai gehoben.
Die noch höhere Zahl des 15. April von 638 Mill. RM. erklärt
ſich aus den beſonderen Verhältniſſen, in der Mitte des erſten
Quartalsmonats. Beſonders aber mußte vom Reichsbankdirekto=
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Zinſenermäßigung bei der Berliner Stempelvereinigung. Im
Hin=
blick auf die mit Wirkung vom 20. Mai 1930 erfolgende
Reichsbankdis=
kontermäßigung von 5 Prozent. p. a. auf 4½ Prozent p. a. hat die
Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers beſchloſſen, mit
Wir=
kung vom gleichen Tage den Zinsſatz für täglich fällige Gelder in
pro=
viſionsfreier Nechnung von 2½ auf 2 Prozent p. a. zu ermäßigen,
hin=
gegen den Satz für tägliche Gelder in proviſionspflichtiger Rechnung
mit 3 Prozent p. a. unverändert beizubehalten. Desgleichen ſoll der
Zinsſatz für Einlagen auf Sparkonto mit 5 Prozent pro Jahr
voxläu=
fig unverändert beſtehen bleiben. Die Sollzinſen ermäßigen ſich
gleich=
falls mit Wirkung vom 20. Mai um ein halbes Prozent.
Metallgeſellſchaft A.G., Frankfurt a. M. Wie wir erfahren, ſind
bei der Metallgeſellſchaft A. G. faſt 2 Millionen RM.
Entſchädigungs=
zahlungen für in Amerika entſtandene Schäden eingegangen. Ueber die
Verwendung dieſer Beträge iſt ein Beſchluß von der Verwaltung noch
nicht gefaßt worden. Entgegen den an der Börſe verbreiteten
Gerüch=
ten dürfte eine Ausſchüttung an die Aktionäre jedoch nicht in Frage
kommen; man wird die Summe wahrſcheinlich zur Stärkung der
Reſer=
ven verwenden.
Produkkenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 19. Mai. Infolge der heute
ſtattgefundenen Generalverſammlung der Mannheimer Produktenbörſe
fiel der Vormittagsverkehr aus, und es war nicht möglich, irgendwelche
Vorkurſe zu erhalten. Die Stimmung iſt feſt.
Frankfurter Produktenbericht vom 19. Mai. Der Frankfurter
Pro=
duktenmarkt eröffnete auch die neue Woche in ruhiger und zumeiſt
wei=
ter etwas ſchwächerer Haltung. Lediglich für Weizen erhielt ſich bei
kleinem Angebot etwas Intereſſe, was in der Hauptſache auf das
Ge=
rücht, wonach auch im Monat Juni der 50prozentige
Vermahlungs=
zwang beibehalten werden ſoll, zurückzuführen war. Die
Weizenmehl=
preiſe wurden von den rheiniſchen Großmühlen um weitere 50 Pfg.
er=
höht; das Geſchäft war hier ſowohl, als auch für Roggenmehl nur ſehr
gering. Futtermittel ſetzten ihre Abwärtsbewegung fort, doch waren
die Einbußen heute kleiner. Hülſenfrüchte und Kartoffeln unverändert
bei ruhigem Geſchäft. Rauhfuttermittel und Treber ebenfalls
nach=
gebend. Es notierten Getreide pro Tonne, alles übrige pro 100 Kilo,
in Mark: Weizen 302,50—305,00, Roggen 180, Gerſte 205, Hafer 177,5
bis 180, Weizenmehl ſüdd. 44,50—45,50, desgl. niedrrhein. 44,25—45,25,
Roggenmehl 26,25—27,50, Weizenkleie 7—7,10, Roggenkleie 8,00, Erbſen
26—35, Linſen 38—80, Heu 8,00, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt
4,75, desgl. gebündelt 5, Treber 10,50. Kartoffeln pro Zentner:
Indu=
ſtrie hieſiger Gegend 3,00—3,10 RM.
Diehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 19. Mai. Dem heutigen
Großvieh=
markt waren zugefahren und wurden je 50 Kilo Lebendgewicht
gehan=
delt: 209 Ochſen 40—60, 173 Bullen 44—54, 262 Kühe von 18—51, 405
Färſen 45—61, 767 Kälber 55—84, 3 Schafe 48—52 3050 Schweine 52
bis 68, 13 Ziegen 12—24. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, kleiner
Ueberſtand; Kälber mittelmäßig, geräumt; Schweine ruhig, langſam
geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 19. Mai. Dem Frankfurter
Großvieh=
markt waren zugeführt: 1415 Rinder, 435 Ochſen, 105 Bullen, 484 Kühe,
391 Färſen, 478 Kälber, 46 Schafe und 4607 Schweine. Bezahlt wurden
pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen a) 1. 58—60, 2. 53—57, b) 47—52;
Bullen a) 54—57, b) 49—53; Kühe a) 47—51, b) 43—46, c) 38—44,
d) 32—37; Färſen a) 58—61, b) 54—57, c) 48—53; Kälber b) 82—85,
c) 77—81, d) 70—76; Schafe nicht notiert; Schweine b) 63—66, c) und
d),67—71, e) 63—66. Der Marktverlauf war mit Rindern ruhig, nahezu
ausverkauft; Schweine mäßig, geringer Ueberſtand; Fettſchweine ſchwer
verkäuflich; Kälber und Schafe ruhig, geräumt. —
Fleiſchgroßhandels=
preiſe: Ochſenfleiſch 1. 90—100 2. 80—90, Bullenfleiſch 88—93,
Kuh=
fleiſch 2. 70—80, d. 60—70; Kalbfleiſch 1. 115—125, 2. 100—110;
Schweine=
fleiſch 1. 85—90. Gefrierfleiſch: Vorderviertel 58, Hinterviertel 65. —
Geſchäftsgang ſchleppend.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Es laufen Gerüchte um, daß Ivar Kreuger von der Leitung des
Zündholztruſtes zurücktreten werde. Herr Jvar Kreuger=Stockholm
ermächtigt zu der Mitteilung, daß dieſe Gerüchte jeglicher Grundlage
entbehren.
Die Hoffnungen, die durch Belebung des Zementabſatzes in der
zweiten Hälfte des Monats März ausgelöſt worden waren, haben ſich
nicht erfüllt. Der Verſand im April liegt mit 570 000 Tonnen ſogar
noch niedriger als im März. Im Vergleich zum April 1929, der einen
Abſatz von 816 000 Tonnen brachte, muß das diesmalige Aprilergebnis
als außerordentlich ungünſtig bezeichnet werden.
In der letzten Zeit iſt in der deutſchen Lederwirtſchaft eine kleine
Beſſerung eingetreten. In der Lederinduſtrie arbeiten die Betriebe für
Schuh=Ober= und Unterleder in dem bisherigen Umfange oder nur ein
wenig verſtärkt. Eine volle Ausnutzung der Betriebe beſteht noch nicht.
Die Verwaltung der Mannheimer Motorenwerke, Mannheim, teilt
mit, daß das Geſchäftsjahr 1929 mit 371 978 M. Reingewinn abſchließt,
ſo daß der Verluſtvortrag des Vorjahres von 896 571 M. auf zirka
500 000 M. herabgemindert werden kann. (Generalverſammlung am
21. Juni.)
Die Interbention des engliſchen Arbeitsminiſters M. Bondfield in
dem Arbeitskonflikt in der Baumwollinduſtrie des Yorkſhire=Bezirks,
wo Tauſende von Textilarbeitern wegen der Ablehnung der
Lohnkür=
gungen ſich im Ausſtand befinden, iſt erfolglos geblieben. Es iſt daher
damit zu rechnen, daß der Ausſtand mehr als ſechs Wochen dauern wird.
Mit einem Dekret des italieniſchen Finanzminiſters wird der
Dis=
kontſatz und der Lombardzins der Bank von Italien auf 5½ Prozent
herabgeſetzt, nachdem die letzte Ermäßigung auf 24. April erfolgt war.
rium beachtet werden, daß die Summe der Wechſel, die am 15.
März 1639 Mill. und am 15. April 1766 Mill. RM. betragen hat,
am 15. Mai nur noch 1585 Mill. RM. ausmacht. Der Beſtand der
Reichsbank an Gold und Deckungsdeviſen ſtellte ſich am 15. Mai
auf 2875 Mill. RM. gegen 2892 Mill. RM. am 15. März dieſes
Jahres und 2908 Mill. RM. am 15. April, die Deckung der
um=
laufenden Reichsbanknoten durch Gold und Deckungsdeviſen auf
68,5 Prozent (bzw. 67,8 Prozent am 15. März und 67.5 Prozent
am 15. April).
Die Reichsbank hofft, durch die als Folge der Diskontſenkung
eintretende Laſtenverminderung für die in der Depreſſion ſchwer
kämpfende deutſche Wirtſchaft eine Erleichterung und
Antriebs=
möglichkeiten zu ſchaffen, und hofft auch, daß die Senkung der
Zinsſätze am offenen Markt die Geneſungstendenzen des
Kapital=
marktes in einer Weiſe unterſtützt, die eine ſtetige Entwicklung
begünſtigt. Wenn die Diskontſenkung auf ein halbes Prozent
be=
ſchränkt bleibt, ſo trägt die Reichsbank damit der Höhe
kurzfriſti=
ger Auslandsverſchuldung und der dadurch bedingten Abhängigkeit
von fremden Märkten Rechnung
Nachdem der Reichsbankpräſident nachrichtlich hinzugefügt
hatte, daß die Deutſche Golddiskontbank ihren Zinsfuß gleichfalls
von 5 auf 4½ Prozent vermindert, ſprach er noch aus, wie
ſach=
förderlich die umfaſſende und alle Geſichtspunkte im Auge
behal=
tende Arbeit geweſen ſei, die die deutſche Preſſe durch ihre
Unter=
ſuchungen über die Diskontfrage gerade auch in den letzten Wochen
geleiſtet habe.
An der Berliner Montagsbörſe wurde der Satz für
Privat=
diskonte um /s v. H. auf 3¾4 v. H. herabgeſetzt. Die Spanne
zwi=
ſchen dem Reichsbankſatz und dem Privatdiskont beträgt alſo jetzt
4 v. H.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 19. Mai.
Auch zu Beginn der neuen Woche war man eher enttäuſcht. Man
hatte damit gerechnet, daß nach der heute vorgenommenen
Diskontſen=
kung der Reichsbank von 5 auf 4½ Prozent eine weſentliche Belebung
des Geſchäfts eintreten würde. Auch glaubte man aus dem ziemlich
optimiſtiſchen Bankbericht der DD.=Banken einen Nutzen ziehen zu
können; das Geſchäft blieb aber nach wie vor verhältnismäßig ruhig
und beſchränkte ſich nur auf einige Spezialwerte, in denen Aufträge
von Publikumsſeite eingetroffen waren. Die Kuliſſe bekundete
Zurück=
haltung, doch war die Stimmung freundlich. Bei feſterer Tendenz
er=
gaben ſich gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag teilweiſe ganz
erhebliche Beſſerungen. Vor allem für Kaliaktien machte ſich lebhaftere
Nachfrage bemerkbar. Aſchersleben gewannen 5 Prozent, Salzdetfurth
4 Prozent und Weſteregeln 2,5 Prozent. Bei ſtillerem Geſchäft waren
am Montanmarkt bis zu 1,5 Proz. feſtere Kurſe zu verzeichnen.
Rhein=
ſtahl traten etwas mehr in Erſcheinung. Am Elektromarkt wieſen
Sie=
mens einen Spitzengewinn von 5 Prozent auf. Schuckert, A. E. G. und
Licht u. Kraft waren bis zu 1 Prozent höher. Durch einen Gewinn
von 5 Prozent fielen noch Deutſche Linoleum auf. Am Chemiemarkt
eröffneten J.G. Farben 1,25 Prozent feſter. Deutſche Erdöl leicht
ge=
drückt. Schiffahrtswerte nachgebend, aber A.G. für Verkehrsweſen 1,5
Prozent höher. Von Bauunternehmungen zogen Holzmann 2 Proz. an.
Der Rentenmarkt konnte von der Diskontermäßigung etwas mehr
pro=
fitieren. Alt= und Neubeſitzanleihe hatten lebhafteres Geſchäft, und
erſtere lagen bis zu 0,60 Prozent feſter. Schutzgebiete dagegen
ange=
boten und leicht nachgebend. Ausländer gehalten. Im Verlaufe war
das Geſchäft wieder ſtiller. Auf Gewinnmitnahmen der Spekulation
konnten ſich die Anfangskurſe nicht immer voll behaupten. Die Tendenz
jedoch blieb freundlich. Am Geldmarkt wurde der Satz für Tagesgeld
auf 3,5 Prozent ermäßigt. Am Deviſenmarkt nar
Dollar 4,1920, gegen Pfunde 20.3725, London—
123.87, —Mailand 92.68, —Madrid 39.75, —
12.08½.
An der Abendbörſe war die Tendenz bei in
ſtillem Geſchäft behauptet. Für einige Spezialwe
regere Nachfrage bemerkbar, namentlich für Bahe=
Wechſelbank, die 1,5 Prozent anzogen. J.G.
ändert. Metallgeſellſchaft lagen dagegen im Ane
ſchwächer auf die Mitteilung, daß die amerikan
gelder nicht an die Aktionäre ausgeſchüttet werden
die Kurſe an den Aktienmärkten kaum veränder
waren Altbeſitz weiter gefragt und bis 60 Pro
11.85, Altbeſitz 60—59,90.
Nach der Diskontſenkung der Neichsbank vo
hatte man im Vormittagsverkehr für die Eröffnu
etwas hochgeſpannte Erwartungen. Dieſe wurd
da der Ordereingang bei den Banken immer ne
übrig ließ und Intereſſe nur für einige Spezi
günſtige Monatsbericht der Dedibank, in dem beſ.
die deutſche Wirtſchaft, auch unabhängig von eine
konjunktur, Chancen habe, Beachtung fand hatte
kleine Zunahme der Publikumsaufträge hervor
traten ungünſtige Momente, wie die Mitteilur
waltung von einer Frachterhöhung zum 1. Jur
meldung, die von einer Auflegung der amer
Younganleihe zu 90 Prozent wiſſen wollte, meh
Die Beſſerungen gingen im allgemeinen bis zu 2
wurde es dann allgemein lebhafter, und Spezio
mens, Schultheiß, Conti Gummi uſw. gewannen
ließ das Geſchäft etwas nach; die Höchſtkurſe ko
behaupten, die Grundſtimmung blieb jedoch
kaum verändert. Die Diskontſenkung wirkte ſie
Pfandbriefmarkt bereits heute ſtärker aus, obwr
Kraft tritt Reichsſchuldbuchforderungen und
zeichneten ſich. hierbei durch beſonders lebhaftes
Deviſenkurſe zogen, durch die Diskontſenkung
Paris tendierte international ſchwächer.
Amerikaniſche Kabelnacht
Es notierten nach Meldungen aus Ch;
Getreide: Weizen, Mai 104½, Juli 104
112½; Mais, Mai 79½, Juli 81½, Sept. 82
Mai 417, Juli 40½, Sept. 40½, Dez. 427;
Juli 63½, Sept. 67½, Dez. 7134.
Schmalz: Mai 10,225, Juli 10,325, Sept y
Speck: loco 14,00.
Leichte Schweine 9,85—10,40, ſchwere (
Schweinezufuhren Chicago 3800, im Weſten
Chicago Baumwolle: Mai 15,78, Juli
Es notierten nach Meldungen aus Neu
Schmalz: Prima Weſtern 11,00. Talg es
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte
Mais 90½; Mchl 5,40—5,65: Getreidefracht
2,3 sh, nach dem Kontinent 8 C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 75, Loc=
7.63, Juli 7.83, Sept. 8.13, Okt. 8,21, Dez. 8.
Mekallnokierungen
Die Berliner Metall=Termine vom 19.
Kupfer: April 105 (105,25), Mai 103
Juli (105), Auguſt 104,25, September 104,50.
Blei; April 35,75 (36,25) Mai 35,25 (36
Juli (35,75), September 34,75, November 35
(35,75). Tendenz: ruhig. Für Zink: Ja
bruar 36,25 (37), März 36,50 (37), April 7
(34), Juni 32,25 (34), Juli 33,50 (34),
Aug=
tember 34,25 (35.25), Oktober 35,50 (36), N
zember 36,50) Tendenz: feſter. — Die er
Geld, die in Klammern Brief.
Berliner Kursbericht
vom 19. Mai 1930
Danatbank
Vaff
233.— Meie eeue
J. G. Farben. Vef
188.— Ode
Rütgerswerke. Mkrre
70.75 7
Helſingfor Mif
100 finn. Mk Gell
10.543 Ret
10.56* Schweiz Deutſche Bant u.
1 141.75 Gelſenk. Bergw. 140.— Salzdetfurth Ko = 409. Wien
100 Schilling 159.05 59.17 Spanien Disconto=Geſ. Geſ.f.elektr. Untern. 169.50 Leonh. Tietz 161— Prag 100 Tſch. Kr 12.4181 12.43e Danzig Dresdner Ban! 143.— HarpenerBergbau 125.50 Verein. Glanzſtoff 144.— Budapc 100 Pengo 73.1451 73.285 Japan Hapag 115.375 Hoeſch Eiſen 108.625 Verein. Stahlwerke 97.625 Sofig.
100 Leva 3.035 3.041 Mio de Janeu Hanſa Dampfſch 159.— Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke 100.75
Köln=Neueſſ. Bgw. 101.50
229.50 Weſteregeln. Alkali 231.75 Hollant 100 Gulden 168.35 3 168.69 Zugoſlawien Nordd. Lloyzd 115.875 Agsb.=Nrnb. Maſch 80.— Oslo. 100 Kronen 12.02 112.24 MPortuga A. E. G. 173.125 Baſalt Linz 26.50 Kop denhage en 1100 Krone Bahr. Motorenw. 86.50 Berl. Kar Sr. Ind. 69.— Stochoh m. 100 Kr. ronen 12.33 J. P. Bemberg 130.— 1106.25 Hirſch Kupfer 143.25 London. 1 2.Stg. 20.348 2a 3os Mairo. Bergmann Elektr. 188.— Mannesm. Röhr. 110.— Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch. 25.125 Buenos=Aires 1 Pap. Peſt 1.600 1.604 MKanado Berl. Maſch.=Bau 71.- Maſch.=Bau=Untn 54.25 166. New York 1 Dollar 4. 1875 4. jass), uriguan Conti=Gummi. 176.50 Nordd. Wolle 94.— Herm. Poege 18.625 Belgien. 100 Belga 158.42 58.54 Ssland Deutſche Cont. Gas 169.375 Oberſchleſ. Koksw. 111.— VogelTelegr. Draht 77.—
Italien 100 Lire 21.95 21.99 Tallinn Eſtl Deutſche Erdöl. 101.125 Orenſtein & Koppel 84.50 Wanderer=Werke 48.25
Paris 100 Franc? 16.425 16.465 zRiga
Frankfurter Kursbericht vom 19. Mai 1930.
7%Dtſch. Reichsanl.
6% Baben. ..
89 Baher....
...."
88 Heſſen v. 28
v. 29
69 Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . ."
8% Sachſen .....!"
698
..
729 Thüringen ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. * I.
Ablöſungsanl. .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
8% Baden=Baden
6% Berlin ......"
8% Darmſtadt v. 26
v.28
728 Franz. g. M.
8%0 Mainz......
8% Mannheim.
89 Nürnberg.
103
87.25
84—
106.75
85
92.5
8½% Heſſ. Landesbt.
Goldpfbr. .....
„ Goldobl.
4½% Heſſ. Ods.
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . ... . . . . .
%a Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. .
..
Goldobl.
82 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
89Kaſſeler Land. Goldpfbr.
94.75
100.5
82
86
59.6
11.8
2.85
93
81
91
91
88
90.
93
99.5
93.5
25.5
107
96.5
96.75
28.5
2 Naſſ.Landesbk.
Goldpfbr. . ...
Sbl.
4½%
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. 1
„ Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)=
%o Berl. Hyp.=Bk.
½ 8 „Ligu.=Pfbr.
Frkf. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig.Pfbr
Pfbr.=Bk.
%a „Lig.Pfbr.,
83 Mein.=Hyp.=Bk.
/4½%n Lig.Pfbr.
82 Pfälz. Hyp. Bk.
½%0 „ Lig. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
ered.=Bant ....!
4½%0 „ Lig. Pfbr.
%0 Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bant.
4½%0 „ Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp. Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
18% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit . ...
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bont ...
4½% n Lig. Pfbr.
82 Württ. Gyp.=B.
6% Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
820 Klöckner=Weriel
%a Mainkraftwerke
790 Mitteld.
Stahl=
werle ........
182 Salzmannu. Co.
7% Ver. Stahlwerk=
182 Voigtck Häffner
Aann
*
59
74
16
107
88
101
87.25
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100.5
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101
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100.5
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zan
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90
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25.25
.6. Farben Bonds
% Bosn. L. E.B.
L.Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw... . . . . . . . .
42 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
42 Türk. Admin.
%0 „ 1. Bagdad
„ Zollanl.
2o Ungarn 1913
1914
Coldr.
1910
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112
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40
10
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20.5
Alg. Kunſtziide Unie
A EG. Stamm...
AndregeNoris Zahn
ſBaſt Nürnberg
Bemberg 3. P..
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn.
(Buderus Ciſen...
Cemen: Eeidelberg
Karlſtadt.
3. G. Chemie, Baſel
CChem.Verke Abert
ſChade
........"
Contin. Eummiw.
Linoleum
2aimler=Benz A. G.
Dt. Atl. Telegr. ..
Eiſenh. Berlin.
Erdöl .......
Eold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dhckerhoff u. Wid=
(Eichbaum=Werger.
Eleltr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
111
172
123.5
703.
125
183.75
207
175.75
39.1
128
102
15e.*
119‟
167.75
„Eſchwv. Bergwert.,
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerei
F. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkit. Gas ..
Cof..
Geiling & Cie..
Gelſenk. Bergwerk!
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen ...
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frtft.
Hammerſen (Lsn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtieſ Eſen..
Holzmann, Phil.
Holzverl.=Induſtrie
3lie Bergb. Stamm
Genüſſe
Zunghans Stann
Kali Chemie.
Aſchersleben
Salzdetfurth.
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R......
Klein, Sckanzlin ..
Klöcknerwerle
Lahmeyer & Co
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz.Akt.=Br.
212
51.5
185
188
83
110
52
69
357
180.5
115
1(3.5
141.5
96.25
101.5
90.25
216.*
121.5
44.5
153.7
230
407
232
101
137
119.:
252
57
10
92
178
Me He
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
MotorenDarmſtadt
Deutz
Oberurſel
Rieolah, Hofbr.
Nürnberger Brauh. =
Oberbedart ...
Otavi Minen ....
Phönix Bergbau"
Reiniger, Gebb...
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamml=
Stahlwerke. ..
Riebeck Montan.. .
Roeder Gb. Darmſt.!
Rütgerswerle.
Sachtleben 2. 6
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind., /2
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schudert Elektr. 1
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halstels
Strohſtoff. Ver. ..!1
Südd. Hmmobilien!
Zucker=A. 6.
Spenska Tändſticksl3
Tellus Bergbau ...!1
Thür. Lieſer.=Geſ.=/1
Tucher=Brauerei.11
unterfranken 4.
Veithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
„ Laurahütte
Stahlwerke
Utramarin.
Zellſt. Berlin..
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner. 44
157
[ ← ][ ][ → ]Seite 11
M
o4
7
ArSaausig
Katnn
in von Hermann Rößler.
ht by Hermann Rößler, Berlin.
Nachdruck verboten.
verzog wie in knabenhaftem Murren das
ewen Sie mich .. . Aber natürlich,
ſelbſtver=
ein Ingrid, Sie dürfen ſchreiben, was Sie
ies iſt das erſte Interview, das mich nicht
Hand. „Ich werde Ihnen helfen, Ingrid”
Seſſel neben den ihren geſchoben, ſo daß
en. Sacht und diskret zärtlich ſtrich er ihr
es geſchehen und merkte den leiſen Druck
ar in einem ſüßen Rauſch, keinem alkoholi=
Rauſch des Gemüts.
ſar für Ingrid jetzt Millionen Meilen weit
jetzt vorbei. Anſcheinend war er jetzt
ab=
ſchenko ſprang auf und holte den Funker
haben mir die gute Nachricht gebracht. Sie
uns trinken”
rte, er dürfe während des ganzen Fluges
Auf Wlady Wladymitſchenkos dringende
ſch einen kleinen Hocker heran, nahm neben
z und ließ ſich eine heiße Zitrone kommen.
ſtellte ſich der Funker vor. Er war
Finn=
igſam und abwägend, als rücke er mit
Ge=
den Flug bezeichnete er als ausgezeichnet,
Die Luft ſei klar und die Wettermeldungen
Bord von „Winking” bereits ſechzehnmal
gen, oft in ſchwerem Sturm.
Finnland und vom Finnentum. Wlady
einmal im Frühjahr, wo dort im Norden
i zauberhafter Polarhelligkeit herrſcht, eine
e orden mitgemacht, und die ſeltſame Myſtik,
rdlichter und ſeine Bewohner umgab, war
noch lebhaft wach.
Dienstag, den 20. Mai 1930
Der Funker, etwas geſprächiger geworden, ſprach von dem
Aberglauben unter den Abkömmlingen finniſcher Raſſe, die in
der Polarzone leben, den Kvänen. Er erzählte von dem alten
heidniſchen Finnengott, dem „großen Jumala”, der im
Aberglau=
ben nachlebt. Die Lappen, jener ſchwache, entartete und
aus=
ſterbende Sproß der finniſchen Raſſe, fürchteten im geheimen
JJumalas Zorn bei allen Polarunternehmungen. Niemand dürfe
ſich vermeſſen, in das Reich des Jumala, die Polarwelt,
einzu=
dringen. Amundſen ſei ſo vorwitzig geweſen und deshalb der
Rache Jumalas anheimgefallen, ebenſo Andrée und noch viele
Unbekannte, deren Gebein im Polarlande bleicht. Das glaubten
die Lappen und auch viele Kvänen. Die Ozeanflüge, erzählte
der Funker, betrachteten dieſe Nordländer mongoliſchen Blutes
mit abergläubigem Entſetzen, als vorwitzigen Frevel an Jumala.
„Wenn ihr ſüdlich fliegt” hatte ihm ein alter Lappe geſagt, der
mit ſcheuem Mißtrauen Raumo Tälmis Fotos vom Ozeanflug
betrachtet hatte, „dann kann euch vielleicht nichts zuſtoßen. Aber
fliegt nicht ins Polargebiet hinein! Es gibt dort Dinge, die ihr
Ziviliſierten nicht verſtehen wollt. Du brauchſt nicht über Jumala
als Schreckgeſpenſt zu lachen. Er haßt die Flieger und die
Flug=
zeuge. Ich rate euch, bleibt der Polarzone fern.” Tatſächlich, ſo
viel Aberglauben gab es im Norden! Der Funker erzählte dann
Verſchiedenes von jenen Phänomenen, die ſich im Norden
beſon=
ders häufig zeigen; es ſei gerade, als ob die Bevölkerung jener
Landſtriche für dieſe Erſcheinungen beſonders medial veranlagt
wäre. Das „zweite Geſicht” und das „Hellſehen” war dort keine
ſeltene Erſcheinung. Un dann unterhielt ſich Raumo Tälmi mit
Wladymitſchenko wieder über die modernſte Funktechnik, über
Rekordflüge, genau ſo ſachlich, wie er vorhin von „überſinnlichen”
Erſcheinungen geſprochen hatte.
Ingrid ſah dem Funker ins Geſicht. Er machte keine großen
Worte, ſchmückte nichts aus und doch lag in der Art, wie er
er=
zählte, weit mehr als bloße nackte Sachlichkeit. Es war Phantaſie
darin. Er war ein echter Finne, Kind jener aufſtrebenden Raſſe,
die ſich erſt ſeit kurzem von der Lethargie und ſtumpfen
Ver=
träumtheit ihrer Vorväter freigemacht hat und eins der
aufſtre=
bendſten Völker im neuen Europa geworden iſt. In ſeinem Geſicht
hatte Raumo Tälmi allerdings etwas Finſteres, bisweilen
Ver=
kniffenes. Er erinnerte ſie an die meiſt finniſchen Mannſchaften
der großen Eismeer=Fangſchiffe. Leute, die in Oede und
Ein=
ſamkeit der Arktis lange in ihren Leidenſchaften zurückgehalten
werden, bis dieſe plötzlich auflodern.
Dan ging der Funker; er brauchte ſeine Nachtruhe für den
verantwortungsvollen Dienſt, der in ſechs Stunden für ihn
wieder begann.
Ingrid war wieder in dem Bann von Wlady Wladymitſchenko.
Auch hier war etwas von ſchwerer, nordiſcher Raſſe, von
Grübelei, etwas Myſtik und Neigung zum dunkel Verſchleierten.
Aber es hatte ſich in jahrhundertelangen Kulturgenerationen
frei=
gemacht. Wlady Wladymitſchenko war Weltmann geworden,
und von Natur ſchien er dazu geſchaffen zu ſein, ein Ideal zu
verkörpern. Sie betrachtete ſeinen ſchönen, iräftigen Körverbau,
ſeine lebhaften Augen, ſeine Lippen, deren Falten bald von
Kampf mit den unterirdiſchen Mächten des Ichs erzählten, bald
von ſich durchgerungener Lebensbejahung. Die hatte geſiegt.
Er ſprach. Sie hörte ihm zu. Er erklärte, er wolle alles
ber=
ſuchen, ihr weiterzuhelfen. Er dankte ihr für das Vertrauen, mit
dem ſie ihm alles aus ihrem Leben erzählt hatte. Er führte ihre
Hand an die Lippen und preßte ſie in längerem inbrünſtigen Kuß
auf ihren Handrücken. Er ſtreichelte ſacht ihr Knie; ſo wie er e8
tat, lag nichts Obſzöſes in der Geſte. Ingrid kam dieſe Stunde
faſt traumhaft vor. Nie hatte ein Mann ſie ſo verſtanden. Voll
und ganz verſtand ſie dieſer! Seine Reife, ſeine
Weltgewandt=
heit, ſein weites Wiſſen, ſeine kluge Diplomatie, die Brücken
ſchlug, ſeine ſtürmiſche Verehrung, die niemals unzart wurde,
ſondern immer eine Art echte Kavaliersgalanterie blieb — das
alles hörte ſie aus jedem Satz von Wlady Wladymitſchenkos
Reden, ſpürte ſie aus jeder ſeiner Geſten. Sie wußte, Wlady
Wladymitſchenko war ihr wirkliches Ideal — nicht jenes
roman=
hafte Ideal, das man oft in ſentimentaler jugendlicher Vorſtellung
hat, ſondern jenes Mannesbild, das einem jungen Weibe plötzlich,
nachdem es ſchon gar nicht mehr an ſeine Vorhandenheit geglaubt
hat, ins Leben tritt, das plötzlich wie aus fernem Traum heraus
tritt und gleichſam aus webligen Phantiſiegebilden zu Fleiſch
und Blut wird.
Sie hatten die Flaſche geleert. Mehr als eine gab es nach
der ſtrengen Bordordnung nicht. Man fürchtete wohl, vielleicht
nicht ganz zu Unrecht, daß angeheiterte Paſſagiere das Perſonal
in ſeiner aufreibenden Pflichterfüllung während des Ozeanflugs
hindern könnten.
Die Tiſche wurden abgeräumt und die Kabine zum Schlafen
hergerichtet. Durch eine heruntergelaſſene Rollwand teilte man
ſie in zwei Hälften ein. Der rückwärtige Teil der Kabine enthielt
die aufgeklappten Betten für die beiden weiblichen Paſſagiere,
Ingrid und Frau Clancox. Raſch waren überall die Seſſel
um=
geklappt und durch die ſinnreichen Vorrichtungen zu richtigen
Schlaſwagenbetten hergerichtet worden, wie in einem
amerikani=
ſchen Expreßzug. In der Mitte blieb ein allen zugänglicher Gang.
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