Einzelnummer 10 Pfennige
zugspreis:
eligem Erſcheinen vom 4. Mal
Reſchemark und 22 Pfennig.
zolt 225 Reichsmark, durch die
mark ſrel Haus. Poſſbezugspreis
lgeſd monailſch 2.25 Reichsmarl.
Aufnahme von Anzeigen an
urd nicht übernommen.
Nicht=
ummem infolge höherer Gewalt
her nſcht zur Kürzung des
ungen und Abbeſtellungen durch
blichlelt für uns. Poſtiſcheckonto
ur a. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geitanet.
Nummer 135
193. Jahrgang
Freitag, den 16. Mai 1930.
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
FinanzAnzelgen 60 Reſchspſg. 92mm breiſte
Rellames=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(41 Dollar — 420 Markl. — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällit ſeder
Rabatt weg. Banktonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Brurzgſäniintenntiit ves keicnägen.
weiten Leſung des Ekats erſt am Freikag. — Eine Regierungsvorlage einſtimmig abgelehnt.
usarbeitung des Arbeiksloſenverſicherungsgeſekzes im Reichsarbeiksminiſterium.
Die Anregungen der Induſtrie zur Durchführung des Oſtprogramms.
von ſich aus bereit, die Vorſchläge, die vom Vorſtand der
Arbeits=
loſenverſicherungsanſtalt ausgearbeitet worden ſind, zur Grund=
Mäne des Reichskags.
lage ſeines Entwurfes zu machen, wenn er gewiß iſt, daß er eine
Mehrheit bekommt, die aber nach den Abſtimmungsverhältniſſen
28 Glals, der Oſthufe und der Arbeils= im Vorſtand der Verſicherungsanſtalt nur gegen die Sozialdemo=
rſicherungsreform in 14 Tagen?
* Berlin, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
ghat ſeine Oſterfereien etwas lange ausgedehnt
ſonnerstag unterbrochen. Er trägt ſich aber mit
eits Ende Mai mit den Pfingſtferien
dis Mitte Juni dauern ſollen. Das Plenum
agen mit dem Etat, dem Oſthilfeprogramm und
erſicherung fertig werden, ſo daß man alſo
wirk=
i in Ferien gehen kann.
g hat mit der Etatberatung am
Don=
begonnen, will ſie vielmehr erſt am
Frei=
ehmen. Wie gewöhnlich war der erſte Tag im
nderlich arbeitsreich. Es ereignete ſich ein in
ſchichte wohl noch nicht dageweſener Fall, daß
ngsvorlage einſtimmig abgelehnt
aupt im Ausſchuß geweſen zu ſein. Am Freitag
eſung des Etats beim Kapitel des
Reichspräſi=
ſitreform vom Reichskag abgelehnk.
Berlin, 15. Mai,
(Zentr.), der heute 60 Jahre alt geworden iſt,
m Reichstag mit Blumen geſchmückt. Der Prä=
Lusdruck des Beileids des Häuſes an den
nor=
en aus Anlaß des Todes Nanſens mit. Die
vorliegende Novelle zum Gerichtsver=
und einigen Vorſchriften über
n in bürgerlichen
Rechtsſtreitig=
über die Rechtsanwaltsgebühren
r die Zuſtändigkeit der Gerichte und die
Beru=
die Armenanwaltsgebühren herabſetzen. Abg.
lehnt dieſe Gebührenherabſetzung und dieſe
ab, die den Rechtsſchutz des kleinen Mannes
Deutſchnationale Dr. Hanemann
r Freunde dieſe „angebliche‟ Reform ebenfalls
r Köln (Zentr.) will die Vorlage nicht
irwerfen, ſondern erſt prüfen, ob die
finan=
gen die Bedenken der Novelle überwiegen.
zminiſter Bredt ſieht in dem ſo wenig
Entwurf einen Ausgleich zwiſchen der Pflicht
ſemeſſene Rechtspflege und der Finanznot der
gaben für Armenanwaltsgebühren ſeien für
2 106 auf 19,5 Millionen geſtiegen. Das
Armen=
n Gemeinden zu leicht bewilligt. Man möge
auer Beratung an den Ausſchuß verweiſen.
g. Dingeldey (D. V. P.) iſt dieſe
Juſtiz=
iskaliſchen Geſichtspunkten aufgeſtellt, ein
Feh=
die Rechtsgüter des Volkes handelt. Die
Vor=
die Rechtspflege auf dem Rücken des
Mittel=
hlichung der Juſtiz ſei nötig. Der
tonale von Lindeiner=Wildau iſt
ſtireform, lehnt aber eine fiskaliſche Reform
cer Regierungsvertreter bittet um
en Rechtsausſchuß zu genauer Prüfung. Nach
n Ehlermann widerſpreche die Vorlage
Rationaliſierung der Geſetzgebung, woran auch
Ing nichts ändere. Er lehnt es ab, durch eine
lorm nebenbei den Einzelrichter zur Regel zu
iktſchaftsparteiler Drewitz lehnt
Den Entwurf als mittelſtandsfeindlich ab. Die
en auch in Armenſachen angemeſſen bezahlt
ger (B. P.) lehnt ab, weil der Entwurf die
für das flache Land verſchlechtere. In der ſo=
Ipeiten Leſung wird mit großer
Hei=
a5 nicht ein einziger Abgeordneter ſich für die
2amit iſt der Entwurf einſtimmig
5 und Induſtrieobliggkionengeſek
N Ausſchuß überwieſen.
lung des Ermächtigungsgeſetzes für Steuer=
Lrditverſorgung äußert Keil (S.D.) ſchärfte
u. die Vorlage für unannehmbar, weil ſie
en nur für die Beſitzenden bringe.
Luniſter Dr. Moldenhauer erwidert: Die
Luc weil man heute noch nicht die Finanz=
Dicklung überſehe, alſo noch keine beſtimmten
Dme, Steuerausſchuß und Reichsrat würden
eden. Der Entwurf ſei noch von der alten
Darden, der auch die Sozialdemokraten an=
Irt
etz und Induſtrieobligationengeſetz werden
LiSchuß überwieſen, und das Haus vertagt ſich
au
Freitag nachmittag 3 Uhr, mit der
Tages=
es Reichspräſdenten, des Reichskanzlers
ſteriums.
De Abeiksloſenverſicherungsreform.
Berlin, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
ie Arbeitsloſenverſicherung wird zurzeit im
Lafih usgearbeitet. Herr Stegerwald hat die
e
den Parteien aufgenommen. Er wäre
kraten zuſtande kommen kann. Es würde ſich alſo praktiſch darum
handeln, ob die Deutſchnationalen bereit ſind, mit den
Regie=
rungsparteien gegen die Sozialdemokratie eine Reform der
Arbeitsloſenverſicherung zu machen.
Induſtrie und Oſthilfe.
Berlin, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
Der Präſident des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie
hat in einem Schreiben an die Reichsregierung die
Gedanken=
gänge niedergelegt, die in einer Präſidialſitzung des
Reichsver=
bandes über die Durchführung des Oſtprogramms zutage
ge=
treten ſind. Man geht davon aus, daß im Beſitze der Bank für
Induſtrieobligationen ſich erhebliche Geldmittel befinden, die für
den Oſten nutzbar gemacht werden müßten, um Wirtſchaft und
Landwirtſchaft zu beleben und dadurch der Geſamtwirtſchaft
einen wertvollen Dienſt zu leiſten. Es wird allerdings vorher
zum Ausdruck gebracht, daß die Gelder der
Induſtrie=
bankEigentumder Aufbringepflichtigen ſind. Nach
Aufhebung der Reparationsverpflichtung ſollte
das Vermögen in ein Zweckvermögen umgewandelt werden und
für zwei beſonders wichtige Aufgaben im Oſtprogramm benutzt
werden: Wiederherſtellung des Realkredits der
Klein= und Mittelinduſtrie, zum andern zu
Gun=
ſten der Umſchuldung gefährdeter Betriebe im
Oſten. Nach dem Geſetz hat die Induſtrie 350 Millionen
auf=
zubringen. 70 davon ſind von der Reichsregierung übernommen
worden. Es verbleiben davon alſo 280 Millionen. Aus der
Aufbringungspflicht ſollen nun zunächſt die kleineren und
mitt=
leren Betriebe entlaſſen werden. Das wären 88 Prozent, die
reſtlichen 12 Prozent hätten etwa 200 Millionen aufzubringen,
ohne das ſich der Aufbringungsſchlüſſel verändert. Bis zum
Jahre 1935 müßten alſo jährlich die 200 Millionen um 40
Mil=
lionen ermäßigt werden und 1935 gänzlich aufhören. Die
Geld=
mittel, die bis dahin aufgebracht werden, ſollen nun aber
Eigen=
tum der Aufbringungspflichtigen bleiben. 40 Prozent werden
dem Realkredit und 60 Prozent der Umſchuldung dienſtbar
ge=
macht. Alle Zinſen und Rückzahlungen müßten dann aber wieder
nach Abdeckung der Geſchäftsunkoſten den gleichen Zwecken
zu=
geführt werden. Das bedeutete alſo, daß den
Aufbringungs=
pflichtigen ein zinsloſes Kapital für den notleidenden Oſten
zur Verfügung geſtellt wird. Infolgedeſſen könnte man auf dieſe
Weiſe eine praktiſche Zinsverbilligung herbeiführen. Es
ver=
ſteht ſich aber von ſelbſt, daß die Geldmittel nur nach
Unter=
ſuchung durch eine neutrale und vollkommen unabhängige
Per=
ſönlichkeit vergeben werden können. Subventionen ſollen unter
keinen Umſtänden gegeben werden. Da nach den bisherigen
Mit=
teilungen das Oſtprogramm die Verpflichtung des
Rei=
ches enthalten ſoll, Teile der realſteuerbedrängten
Betriebe zu übernehmen, ſoll eine Sicherung
ge=
gen dann ſicherlich zu erwartende
Hinaufſetzun=
gen der Realſteuern durch die Gemeinden
ge=
troffen werden. In dem Schreiben wird weiter darauf
hingewieſen, daß eine neue Ablöſungsbank oder ein ſonſtiges
Bankinſtitut nicht geſchaffen werden darf, vielmehr müßten die
beſtehenden Organiſationen herangezogen werden.
Aus dem Reichsſparprogramm.
* Berlin, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
In dem vom Reichsfinanzminiſter Moldenhauer
angekündig=
ten Ausgabenſenkungsgeſetz ſollen nach allem, was
man hört, die Grenzen möglichſt umfaſſend gezogen werden. Der
Miniſter denkt offenbar daran, die von ihm ins Auge gefaßten
Sparmaßnahmen bis auf die letzte Gemeinde
auszudehnen. Infolgedeſſen wird, wenn nicht vorzeitig die
Län=
der dazwiſchenfunken und Oppoſition treiben, mit einem recht
umfangreichen Geſetzentwurf zu rechnen ſein. Wir haben ſchon
einmal mitgeteilt, daß auch die Parlamente im
Aus=
gabenſenkungsprogramm eine Rolle ſpielen ſollen.
Zugleich ſtrebt der Miniſter eine Verringerung der Zahl
der Reichsbehörden an, Auflöſung des
Miniſte=
riums für die beſetzten Gebiete Verringerung
der Landesfinanzämter und Finanzämter. Er
denkt aber auch an eine Vereinfachung der
Juſtiz=
behörden in den Ländern, namentlich an eine
Verringe=
rung der Amtsgerichte. Angehängt ſoll auch die
Reichspoſt werden, ſie ſoll Oberpoſtdirektionen
und Poſtdirektionen zuſammenlegen und auf dieſe
Weiſe Perſonal und Ausgaben ſparen. Nicht unweſentlich iſt
eine, offenbar aus den Ländern gekommene. Anregung, die
Dienſtaltersgrenze von 65 auf 68 Jahre
hinauf=
zuſetzen, wo die Beamten dann in den Ruheſtand verſetzt
wer=
den müſſen. Man hofft, dadurch zu einer ganz
beträcht=
lichen Einſparung der Penſionslaſten zu kommen.
Auch die Sonderzuſchläge ſollen im Verlaufe einer
Reihe von Jahren abgebaut werden. Wie ſchon angedeutet,
iſt auch die Anregung gegeben worden, die Doppelverdiener bei
den Penſionsempfängern über 6000 RM. zu erfaſſen. Das wird
aber nicht möglich ſein, da hier verfaſſungsmäßige Schranken der
„wohlerworbenen Rechte” beſtehen. Eine von anderer Seite
be=
hauptete Kürzung der Rechte für Kriegsbeſchädigte iſt nicht
ge=
plant, wohl aber wird man den weiteren Zuzug von
Renten=
empfängern etwas erſchweren. Natürlich wird ſich das
Ausgaben=
ſenkungsprogramm über einen längeren Zeitpunkt erſtrecken und
iſt es auf Einſparungen eingeſtellt, die im Laufe der Zeit viele
hundert Millionen ausmachen.
Seidſthnſe ver Lanelsierſchaft iar Hot=
— Zweifellos haben die Bemühungen der Regierung, die
Einfuhr ausländiſchen Getreides, ſoweit es entbehrlich iſt, vom
deutſchen Markt fernzuhalten, nach den bisher vorliegenden
Er=
gebniſſen einen ins Gewicht fallenden Erfolg gehabt. Die
Maß=
nahmen der Regierung auf dem Gebiete der Zoll= und
Handels=
politik haben keine allgemeine Zuſtimmung bei der deutſchen
Wirt=
ſchaft in ihrer Geſamtheit gefunden; aber die
Schickſalsverbun=
denheit von Landwirtſchaft und Gewerbe iſt in letzter Zeit oft
genug betont worden. Wenn ſeitens eines bedeutenden
Ver=
treters der Schwerinduſtrie angeregt worden iſt, die
Induſtrie=
belaſtung vorerſt noch nicht zu beſeitigen, ſondern die dadurch
aufgebrachten Summen der Landwirtſchaft für ihren
Wiederauf=
bau zur Verfügung zu ſtellen, ſo zeugt dieſe Einſtellung für ihre
Anerkennung als weſentlichen Beſtandteil der deutſchen
Volks=
wirtſchaft, der ſich gegenüber der Induſtrie als beſtimmender
Fak=
tor für die ſo notwendige Entwicklung eines aufnahmefähigen
Binnenmarktes darſtellt. Man ſollte andererſeits von der
Land=
wirtſchaft die gleiche, auf den großen Zuſammenhang der
ge=
ſamten Volkswirtſchaft gerichtete Einſtellung erwarten, die ihre
eigenen Intereſſen nicht als das Primäre anſieht, ſondern ſie nur
in dem von der Rückſicht auf die Geſamtheit gezogenen und damit
vertretbaren Rahmen wahrzunehmen und durchzuſetzen beſtrebt
iſt. Wir haben jetzt eine Zollpolitik, die ſich angeſichts der ſchweren
Kriſe der Landwirtſchaft nicht mehr aufſchieben ließ und den
Schutz der Landwirtſchaft in den Vordergrund ſtellt, ohne die
ſich aus der Geſamtſtruktur des deutſchen Außenhandels
ergeben=
den Bedenken gegen eine Uebertreibung genügend zu
berückſich=
tigen. Die Spitzenverbände der Wirtſchaft haben bereits ihre
warnende Stimme erhoben, und mit einer gewiſſen Spannung
wartet man auf die Denkſchrift des Reichsverbandes der
Deut=
ſchen Induſtrie, die die Vorſchläge zur Agrarreform bzw. das
Agrarprogramm dieſes größten Exponenten der deutſchen
Volks=
wirtſchaft enthalten wird.
Wenn die deutſche Landwirtſchaft jetzt durch die Hilfe des
Staates den Schutz, den ſie gegenüber der ausländiſchen Einfuhr
braucht, erhalten hat, wenn alſo durch die Einwirkung des Staates
eine Wendung zum Beſſeren herbeigeführt worden iſt, ſo muß
gerade jetzt nachdrücklichſt gefordert werden, daß die
Landwirt=
ſchaft die Maßnahmen aus ſich ſelbſt heraus ergreift, die
notwen=
dig ſind, um den vorliegenden Erfolg zu einem dauernden zu
machen. Der unerbittliche Zwang zur Selbſthilfe nach der alten
Bauernregel: „Hilf dir ſelbſt, ſo hilft dir Gott” beſteht um ſo
mehr, als der ſtaatlichen Einwirkung erſt dann die wirtſchaftliche
Berechtigung gegeben wird, wenn die Landwirtſchaft den Weg
der Selbſthilfe beſchreitet, der die Erzeugung an die veränderten
Abſatzverhältniſſe anzupaſſen verſucht. Man kann nicht ſagen,
daß in der ſo überragend wichtigen Frage der Veredelung der
landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, wie überhaupt der
Rationali=
ſierung innerhalb der deutſchen Landwirtſchaft bisher die
notwen=
digen Schritte unternommen worden ſind, obgleich ein Blick auf
die günſtigen Verhältniſſe der Landwirtſchaft in den uns
unmit=
telbar im Weſten und Norden benachbarten Ländern genügt, um
zu ſehen, wieviel mit Rationaliſierungsmaßnahmen erreicht
wer=
den kann. Gewiß haben Kapitalmangel, die allgemeine Ungunſt
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die dauernde Unruhe auf
politi=
ſchem Gebiet hemmend gewirkt und ſind für manche
Unterlaſſungs=
ſünden verantwortlich zu machen. Aber heute, wo eine
ge=
wiſſe Beruhigung eingetreten und eine feſte Grundlage als
Vor=
ausſetzung einer ſtetigen Entwicklung geſchaffen worden iſt, wo
ſich durch die endlich erreichte Stabiliſierung der finanzpolitiſchen
Verhältniſſe der Weg zu bisher nicht gekannten Möglichkeiten
einer allgemeinen Laſtenſenkung bei der Wirtſchaft in Ausſicht
ſteht, muß endlich gehandelt werden, und es iſt höchſte Zeit, daß
ſich nunmehr die Landwirtſchaft auf ſich ſelbſt beſinnt, um die
agrarwirtſchaftlichen Grundlagen unter dem Schutze der
um=
fangreichen Staatshilfe zu bilden, von denen aus die Kriſe
be=
kämpft und für die Dauer behoben werden kann.
Unter dieſen Umſtänden muß es außerordentlich begrüßt
werden, daß ſozuſagen zur rechten Stunde ein Vertreter des
Großkapitals, der an verantwortlicher und leitender Stelle der
größten deutſchen Bank ſitzt, Dr. Georg Solmſſen, den Entwurf
eines Reichsgeſetzes zur Regelung des Lagerhausweſens
für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe vorliegt. Bekanntlich iſt Dr.
Solmſſen bereits auf dem letzten deutſchen Bankiertag im Herbſt
1928 mit Vorſchlägen über die Grundlage einer
Lagerhaus=
geſetzgebung zwecks Mobiliſierung der in den landwirtſchaftlichen
Erzeugniſſen ruhenden Werte an die Oeffentlichkeit getreten, und
der damalige Reichsbankpräſident Dr. Schacht hatte der
Ver=
wirklichung dieſes epochemachenden Gedankens die volle
Unter=
ſtützung der Reichsbank zugeſagt. Von Regierungsſeite wurde
eine Kommiſſion zur Erörterung dieſer Fragen einberufen, ohne
daß aber die Regierung zu einem poſitiven Ergebnis ihrer Arbeit
gekommen wäre. Die Veröffentlichung eines fertigen
Geſetz=
entwurfes von Privater Seite ſtellt ſich daher als ein Akt der
Selbſthilfe dar, durch den erreicht werden ſoll, daß nun endlich die
erforderlichen geſetzgeberiſchen Maßnahmen ergriffen werden.
Die Regelung des Lagerhausweſens iſt aber deswegen ſo wichtig
und notwendig, weil ohne Schaffung eines geeigneten
Lagerhaus=
rechts für Agrarprodukte die Standardiſierungsbewegung, oder
mit anderen Worten, die Anpaſſung der landwirtſchaftlichen
Er=
zeugniſſe an die Bedürfniſſe des Marktes nicht in Gang kommen
kann. Man ſieht daraus, daß ein weiteres Hinausſchieben dieſer
der Mobiliſierung landwirtſchaftlicher Werte dienenden
Einrich=
tungen zum Schaden für die deutſche Agrarwirtſchaft und nicht
zuletzt für die deutſche Handlungs= und Zahlungsbilanz gereichen
muß. Dr. Solmſſen geht davon aus, daß das Ideal für die
Anpackung des Agrarproblems die Nahrungsfreiheit Deutſchlands
ſei. Man proklamiere dieſes Ziel, zwinge alles und alle
rück=
ſichtlos in den Dienſt der Erreichung dieſes politiſch und
wirt=
ſchaftlich jedem Volksangehörigen begreiflichen Ideals, und man
wird erſtaunt ſein, welche Begeiſterung ſich für ein unter dieſer
Titelüberſchrift marſchierendes Agrarprogramm wecken läßt,
zu=
mal, wenn es ſich in ein von gleich großen Geſichtspunkten
ge=
tragenes Finanz= und Verwaltungsprogramm einfügt. Im
übrigen verſucht Solmſſen, die Lage der deutſchen Landwirtſchaft
aus der Geſtaltung der Weltwirtſchaft zu verſtehen und die
Fol=
gerungen für ihre Anpaſſung an die Weltwirtſchaft zu ziehen,
Seite 2
Freitag, den 16. Mai 1930
da ſie ſonſt trotz allen Zollſchutzes von ihrer weltwirtſchaftlichen
Konkurrenz überrannt zu werden drohe. Die Agrarfrage iſt
alſo nur unter Berückſichtigung weltwirtſchaftlicher
Geſichts=
punkte zu löſen, und die Verkennung dieſer Tatſache, das
Sträu=
ben gegen die Einſicht, daß Deutſchland ein Teil der
Weltwirt=
ſchaft iſt, hat in erſter Linie die Ungunſt der deutſchen
Agrar=
poſition verſchuldet. Dieſe ſo offen und ohne Rückſicht auf
parteipolitiſche oder perſönliche Rückſichten ausgeſprochene
Er=
kenntnis iſt von weittragender Bedeutung, gerade in einem
Zeit=
punkt, wo, wie oben geſagt, die Zollpolitik den Schutz der
Land=
wirtſchaft in den Vordergrund ſtellt. Was die Schaffung eines
Lagerſcheinrechtes nach dem vorgeſchlagenen Geſetzentwurf
an=
belangt, ſo iſt der Gedankengang kurz der, daß der durch das
landwirtſchaftliche Erzeugnis gedeckte Warenkredit einen Ausweg
für die Ernteſinanzierung biete, und daß es auf Grundlage einer
durchdachten Lagerhaus= und Lagerſcheingeſetzgebung möglich
ſei, dem Landwirt die Geldbeſchaffung auf das eingelagerte
Pro=
dukt noch vor deſſen Verkauf zu ermöglichen und dieſe
Finan=
zierung für den Geldgeber auf völlig ſichere Grundlage zu
ſtellen. Weſentliche Vorausſetzung für die Durchführung des
Ge=
dankens, die Kreditgewährung von der Perſon des
landwirt=
ſchaftlichen Kreditnehmers loszulöſen und ſie mit der Ware als
Kreditunterlage zu verknüpfen, ſei aber, daß die Ware auf
Quali=
tät abgeſtellt und ſtandardiſiert werde. Hierin liegt die große
wirtſchaftliche Bedeutung des Vorſchlages, und zwar in
zweier=
lei Richtung, als Kreditinſtrument und als landwirtſchaftliches
Erziehungsinſtrument. Aus dieſem Grunde geht ſein Wert für
die Löſung der Agrarfrage auch weit über die Technik des
Lager=
hausweſens an ſich hinaus. Solmſſen ſagt, es ſei müßig zu
verſuchen, die landwirtſchaftliche Bevölkerung zur Annahme von
Standardiſierungvorſchriften zu bewegen, wenn ihr nicht
greif=
bare Vorteile der damit verbundenen Umwandlung der
Produk=
tions= und Abſatzmethoden vor Augen geführt würden. Die
durch den handelbaren, mit geſetzlichen Kautelen ausgeſtatteten
Lagerſchein ermöglichte Mobiliſierung der in den
landwirtſchaft=
lichen Erzeugniſſen gebundenen Werte und der ſich aus dieſer
Möglichkeit ergebende Zwang zur Standardiſierung ſeien das
beſte Mittel, um die Landwirtſchaft dazu zu bringen, ihres
eige=
uen Vorteils wegen in Produktion und Abſatz auf
Quali=
tätsware und Handelsklaſſe zu arbeiten und ihre dieſem
Ge=
danken fernbleibenden Kreiſe zu diſtanzieren. Dieſe
verhältwis=
mäßig einfache Geſetzgebung öffne die Pforte zu einer neuen
Entwicklung, die zur Verwirklichung dränge, weil die
Landwirt=
ſchaft ſonſt an ihren undiſziplinierten Produktions= und
Abſatz=
methoden zugrunde gehe. Alſo, was kein Zwangsgebot erreichen
kann, ſoll hier die Erkenntnis der Vorteile zuwege bringen, die
für den Landwirt greifbar werden, wenn er nur noch Produkte
ſolcher Qualitäten erzeugt, die den feſtgeſetzten Handelsklaſſen
entſprechen.
Es kann nicht Aufgabe dieſer Ausführungen ſein, auf den
nur 8 Parographen enthaltenen Geſetzentwurf, dem auch
Nor=
mativbeſtimmungen für die Einlagerung von Getreide nach einem
feſten Standardſchema beigegeben ſind, des Näheren einzugehen.
Jedenfalls iſt aber hier ein Vorſchlag gemacht worden, auf Grund
deſſen eine feſte und geſetzliche Regelung der Warenbewegung
landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe zum Beſten der deutſchen
Land=
wirtſchaft vorgenommen werden kann. Die Schwierigkeiten, die
ſich der praktiſchen Durchführung des Vorſchlages
entgegenſtel=
len, liegen vor allem darin, daß es ſich bei dieſem Syſtem um
ein auf amerikaniſche, aber nicht auf deutſche Verhältniſſe
zuge=
ſchnittenes Verfahren handelt. Gewiß verfügt Deutſchland, wie
aus einer kürzlich veröffentlichten Erhebung des Statiſtiſchen
Reichsamtes hervorgeht, über genügend Getreidelagerhäuſer, die
aber auf die Einlagerung ausländiſchen Getreides, nicht
deut=
ſchen mit ſeiner unterſchiedlichen Qualität eingeſtellt ſind. Zu
bedenken iſt auch, daß die Verteilung der Getreidelagerhäuſer
über das Reichsgebiet nicht in erſter Linie durch den
Getreide=
anbau und den unmittelbaren Verbrauch von Getreide und
Ge=
treideerzeugniſſen beſtimmt iſt, ſondern durch den
Getreideum=
ſchlag und die Getreideverarbeitung. Zu berückſichtigen ſind auch
die Transport= und Verladekoſten zu und von den Lagerhäuſern,
die gerade bei Getreide eine große preisliche Rolle ſpielen. Die
größte Schwierigkeit ſcheint u. E. aber die als unbedingte
Vor=
ausſetzung anzuſehende Einführung eines
Standardiſierungs=
ſchemas zu bieten, das bei der durch die große
Verſchiedenartig=
keit der klimatiſchen und geographiſchen Verhältniſſe beſtehenden
Uneinheitlichkeit der Getreideſorten nur ſchwer und in einer
langen Zeitſpanne durchzuführen iſt.
Entgegen anders lautenden Meldungen teilte das franzöſiſche
Oberkommando in Mainz dem Präſidenten der
Reichsvermögens=
verwaltung auf Anfrage mit, daß bei ihm noch kein
Räumungs=
befehl eingetroffen ſei.
Der Reichsrat genehmigte in ſeiner Vollſitzung am
Donnerstag die Novelle zum Bankgeſetz, die eine
Neu=
verteilung des Reingewinns der Reichsbank vorſchlägt.
Insgeſamt 33 Nationen haben gegen die
ge=
plante Erhöhung in der Zolltariffrage der
Vereinigten Staaten Proteſt eingelegt.
Haratg d. eichfteatg sanf To. Gebartstag
Der 17. Mai iſt der Tag, an dem Nataly von Eſchſtruth, noch
immer eine der beliebteſten und am meiſten verehrten deutſchen
Schriftſtellerinnen, das Feſt ihres 70. Geburtstages feiert. In
Hofgeismar bei Kaſſel kam ſie im Jahre 1860 als Kind eines
heſſiſchen Offiziers und deſſen Gattin, einer geborenen Freiin
Schenk zu Schweinsberg, zur Welt. Früh fchon zeigten ſich bei
ihr künſtleriſche Neigung und Begabung und eine ungewöhnliche
Phantaſie. Manch hübſches kleines Gelegenheitsgedicht entſtand in
ihrer Kinderzeit; während eines Penſionsaufenthaltes in der
Schweiz ſchrieb ſie — erſt vierzehnjährig — ſogar ſchon kleine
Novellen, die ihren Weg in die Oeffentlichkeit fanden und deren
feſſelnde Darſtellung ſofort das Intereſſe des Publikums erregte.
Mit 20 Jahren, alſo in einem Alter, in dem die meiſten
Schrift=
ſteller ihre erſten unſicheren Gehverſuche machen, galt ſie bereits
als eime literariſche Perſönlichkeit, der vor allem die weibliche
Leſerwelt laut und freudig zujubelte. Ein Dichter von Rang und
Ruf, der ſich von Anfang an lebhaft für ſie intereſſierte, war
Joſef Viktor von Scheffel, der, ſolange er lebte, der
liebenswür=
digen Kollegin naheſtand und dem ſie, nach dem eigenen
Be=
kenntnis, reiche Förderung verdankte. Es war nicht nur das
Ge=
biet des Romans und der Novelle, das Nataly vonEſchſtruthpflegte,
ſondern auch die Bühne wußte ſie ſich zu erobern. Unermüdlich
war die Feder der Verfaſſerin, wovon die Romane „Polniſch
Blut”, „Gänſelieſel” „Jung gefreit”, „Der Mühlenprinz”
„Nachtſchatten”, „In Ungnade”, „Im Schellenhemd”, „Am Ziel”,
und zahlreiche andere beredtes Zeugnis ablegen. Der Abſatz
die=
ſer Werke in Deutſchland war außerordentlich groß, und in faſt
alle Kulturſprachen wurden ſie überſetzt. Im Verlaufe weniger
Jahre lagen auf allen Büchertiſchen der Welt Eſchſtruth=Bände,
ſo daß der „Deutſche Schriftſtellerverband” 1895 offiziell erklärte,
die Verfaſſerin ſei die „beliebteſte Schriftſtellerin ihrer Zeit”
Viel=
leicht den allergrößten Erfolg hatte ſie jedoch mit dem Roman
„Die Bären von Hoheneſp” für den ihr die „große Medaille für
Kunſt und Wiſſenſchaft” zuerkannt wurde. Uebrigens nicht die
einzige Dekoration, durch die ihr Schaffen geehrt worden iſt.
Nataly von Eſchſtruth ſchildert in den meiſten ihrer Werke das
Leben der höheren und höchſten Geſellſchaftskreiſe des
ausgehen=
den 19. Jahrhunderts. Sie tut es mit einem ſcharfen Blick für
deren mannigfache Vorzüge und Schwächen, niemals aber in
auf=
dringlichparteiiſcher Weiſe. So beſitzen ihre Schöpfungen,
abge=
ſehen davon, daß ſie angenehm unterhalten, auch einen
beacht=
lichen Kulturhiſtoriſchen Wert.
Abſchluß der Genfer Ratstag
Ueberweiſung der Ergebniſſe der Sicherheitsverhandlungen an die Bollverſammlung.
oberſchleſiſcher Beſchwerden bis zum Herbſt. — Forkſehung der Genfer
Verhandlungen auf diplomakiſchem Wege.
faſſen. Er, Curtius, halte ſich daher für verpfl
Negierung zu bitten, unverzüglich das geſamt
Curkius mahnk zur Abrüſtung.
terial dem Völkerbundsrat vorzulegen.
Curtius beleuchtete dann grundſätzlich
Grandi gegen Henderſon.
politik und die Stellung des Völkerbundsfſ.
Genf, 15. Mai.
Minderheitenfrage. Er teilte mit, daß ſich iu
Der Völkerbundsrat nahm am Donnerstag vormittag den
Bericht über die letzte Tagung des Sicherheitsausſchuſſes entgegen.
Der Rat beſchloß die formelle Ueberweiſung der Richtlinien für
die Einrichtung des Kriſenluftverkehrs des Völkerbundes, des
Abkommensentwurfs über die Finanzhilfe für angegriffene oder
bedrohte Staaten ſowie des Vorentwurfs über die
Kriegsver=
hütung an die Völkerbundsverſammlung im September. Bei
die=
ſer Gelegenheit richtete das deutſche Ratsmitglied
Reichsaußen=
miniſter Dr. Curtius einen dringenden Appell an alle
Staaten, ſie möchten bis zur nächſten Völkerbundstagung alle
Anſtrengungen machen, um in dem großen Fragenkomplex der
Organiſierung des Friedens zu brauchbaren Vorſchlägen zu
kommen. Der Antrag des Internationalen Arbeitsamtes zur
Einholung eines Rechtsgutachtens beim Ständigen Haager
Ge=
richtshof, betreffend das Geſuch der Freien Stadt Danzig um
Aufnahme in die Internationale Arbeitsorganiſation wurde
debattelos genehmigt.
Zu dem engliſchen Antrag der Einberufung einer beſonderen
Konferenz der Waffenhandelskonvention von 1925 ſtellte der
italieniſche Außenminiſter den Gegenantrag, alle mit der
Abrü=
ſtungsfrage zuſammenhängenden Teilprobleme, und damit auch
die Frage des Inkrafttretens der Waffenhandelskonvention im
Völkerbundsausſchuß zur Vorbereitung der Internationalen
Ab=
rüſtungskonferenz behandeln zu laſſen. Henderſon beſtand unter
dieſen Umſtänden nicht auf ſeinem Antrag. Von Intereſſe war
weiterhin eine Erklärung des engliſchen Außenminiſters über die
Lage in Paläſtina. Die engliſche Regierung habe ſich in
Ver=
handlungen mit einer arabiſchen Delegation aus Paläſtina über
die Intereſſen und Anſprüche ihrer Stammesgenoſſen unterrichtet
und prüfe jetzt die Mittel, wie im Rahmen des Mandats ihre
legitimen Anſprüche gewährleiſtet und jede noch beſtehende
Be=
ſorgnis behoben werden könne.
Der Reichsaußenminiſter prokeſtierk gegen die erneuke
Verſchleppung oberſchleſiſcher
Minderheiken=
beſchwerden.
Schließlich wurden die beiden oberſchleſiſchen
Minderheiten=
beſchwerden in der öffentlichen Sitzung des Völkerbundsrates,
nachdem die Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und der
pol=
niſchen Abordnung noch bis zum letzten Augenblick andauerten,
in der allerletzten Stunde auf die nächſte Ratstagung im
Sep=
tember verſchoben, ohne daß eine Entſcheidung gefallen iſt.
Zu der Beſchwerde der Kaſſenärzte von
Ober=
ſchleſien machte der japaniſche Berichterſtatter den Vorſchlag, im
Hinblick auf die noch ungeklärten Rechtsfragen zunächſt ein
Gut=
achten eines Juriſtenausſchuſſes einzuholen.
Reichsaußenminiſter Curtius gab hierzu eine
Er=
klärung ab. Nach ſeinem perſönlichen Urteil wäre dieſe
Ange=
legenheit zu einer Entſcheidung reif. Er bedauere außerordentlich,
daß ſich der Rat nicht in der Lage ſehe, eine Entſcheidung zu
fällen. Er bedquere dies um ſo mehr, da die polniſche Regierung
ſich geweigert habe, die Vorſchläge des Präſidenten Calonder
anzunehmen und die deutſchen Kaſſenärzte wieder in ihre
Stel=
lung einzuſetzen. Er beuge ſich aber dem
Verantwortungsbewußt=
ſein des japaniſchen Berichterſtatters und nehme die Vertagung
der Beſchwerde auf den September an.
Die zweite oberſchleſiſche Beſchwerde
Ock=
mann wurde ſodann gleichfalls auf September vertagt, da die
polniſche Regierung verlangt hatte, daß ihr noch die Möglichkeit
gegeben würde, weiteres Material vorzulegen. Auch hierzu gab
Curtius eine Erklärung ab. Er erwarte jetzt dringend, daß die
polniſche Regierung in möglichſt kurzer Zeit dem Rat eingehendes
und vollſtändiges Material hierüber vorlege. Die Beſchwerde
liege bereits ſeit 2½ Jahren vor dem Völkerbundsrat. Präſident
Calonder habe 16 Monate gebraucht, um ſich auf Grund der
Be=
ſchwerde des Appellationshofes mit dieſer Angelegenheit zu be=
Generalſekretärs an den Völkerbundsrat v.
Reihe von Auslaſſungen befinden. Aus der
polniſchen Regierung habe er erſehen können
dieſen Auslaſſungen um ein vertrauliches Ma
der Generalſekretär des Völkerbundes dem Vi
vorgelegt hat. Es entſtehe hierbei die a
wie weit eine Verpflichtung des Generalſel s
Mitgliedern des Völkerbundsrates vertrauli
ſ=
zuenthalten. Dieſe Frage werde für die 3E
Bedeutung haben. Unter dieſen Umſtänder
ſich verflichtet darauf zu dringen, daß das ge
allem auch das vertrauliche Material 1
den Ratsmitgliedern übermittelt und in die
würde, damit der Rat in der Lage ſei, unne
ſamten vertraulichen Materials über die Lag
Zum Schluß erklärte Curtius, daß er ſi
bung der genannten Beſchwerden auf die S
unter der Bedingung einverſtanden erkläre, 1ſ.
gen der polniſchen Regierung nunmehr ſo ſ=
und ſo vollſtändig wie möglich zum Abſchl Ef
Einige Minuten nach 1 Uhr ſchloß die S
59. Tagung des Völkerbundsrats, die an ihr
ren Flucht der Ratsmitglieder aus Genf gl=
Die lehken Beſprechungen Curkiu, l
Henderſon, Grandi und
Der deutſche Außenminiſter hatte von 6 10
nerstag abend eine neue Beſprechung 1E
Unterhaltung erſtreckte ſich in Verbindung 1n
Zeppelinhalle in Trier durch die Beſatzun K-örd0
Frage, in welchem Umfange Zerſtörungsarb
Verſailler Vertrages in der entmilitariſierE
noch zuläſſig ſind. Wie man aus franzi m 5
konnte, vertritt hier Briand einen von dEl
ſatzungsbehörden völlig abweichenden Stand
der Luiquidationen, die nach dem Abzug de
entſtehen, wurde behandelt. Die Verhe
den durch den Botſchafter in Paſ
führt. Es wird wahrſcheinlich zu einem Lahe
wie bei der Räumung der 2. Zone und der T ſrun
durch die Engländer kommen.
Mit dem engliſchen Außenm
ſon, der am Donnerstag abend Genf
Dr. Curtius ebenfalls über die F
über Fragen des Völkerbundes und der L
renz. Auf deutſcher Seite hat man von dieſ /
wie von der Unterhaltung mit del
Außenminiſter Grandi über eine R
bleme den denkbar beſten Eindruck empfane
Bei der Unterhaltung mit Zaleſki hat Ei.
Frage der Ratifizierung des deſche
Handelsvertrags durch Polen au
leſki auf die am 24. Mai beginnende Tagu
ohne allerdings eine beſtimmte Zuſicherung
die innerpolitiſchen Schwierigkeiten der R
hemmend im Wege ſtehen. Dagegen hat
Reihe polniſcher Beſchwerden i!
gebracht. Von deutſcher Seite wurde darau
zelnen Zollerhöhungen, wie für Eier, Ros
derartiges Ausmaß angenommen, daß dadt
einbarungen grundlegend verändert werde.
chungen ſteht der Geſandte in Warſchau de
zur Verfügung, da ſie aufgefordert wurde,
Wünſche noch einmal einer Nachprüfung
Nataly von Eſchſtruth, die im Jahre 1890 ſich mit dem
dama=
ligen Premierleutnant Franz von Knobelsdorff=Brenkenhof
ver=
mählte, verlebt, umgeben von ihren Kindern, ihren Lebensabend in
Schwerin in Mecklenburg. Sie darf auf ein Leben zurückblicken,
das köſtlich war, weil es reich an Mühe und Arbeit geweſen iſt,
aber auch auf eines, das reicher an Ehren und Erfolgen war,
als das der meiſten Menſchen. Mit faſt allen führenden Geiſtern
ihrer Zeit ſtand ſie in Verbindung. Niemals jedoch verlor ſie,
ob ſie auf den Höhen des Lebens wandelte, den Blick für die
kleinſten Regungen des Daſeins. Gern werden viele, denen
ſie manche Stunde erhellte, an ihrem Ehrentage der Jubilarin
gedenken, werden ihr auch von Herzen wünſchen, der Ausklang
ihres Lebens möge ebenſo harmoniſch ſein, wie deſſen ganzer
Verlauf.
* Atlantis — Länder, Völker, Reiſen. Atlantis=Verlag, Berlin.
Dieſe Monatsſchrift, ſeit anderthalb Jahren von dem
be=
kannten Weltreiſenden und Photographen Martin. Hürlimann
herausgegeben, hat einen eigenartigen und glücklichen Weg
gefun=
den, ihre Leſer und Betrachter (das Hauptgewicht liegt im Bild)
über Völker, Länder und Reiſen in einer Form zu unterrichten,
die mit der Zuverläſſigkeit des wiſſenſchaftlichen Berichts die
Buntheit und Anſchaulichkeit eines Magazins vereint. Nur
erſt=
klaſſiges und meiſt unbekanntes Bildermaterial zu zeigen und nur
ſachverſtändige und gute Autoren zu Wor
iſt ein Grundſatz, der bisher nie verletzt
ſchrift zu vielerlei bringt, iſt der einzige C
mit gründlichen Neigungen vielleicht erhe
auf ſolche Leſer wird durch häufige Lite
genommen. — Unter den letzten Nummern
Heft 2 hingewieſen, das in der Hauptſach
Der ehemalige deutſche Botſchafter in Tok;
in einer kurzen Einleitung über den japan
dem Vorurteil entgegen, daß Japans K=
und ohne Eigenart ſei. Einen außerorde
gibt der franzöſiſche Botſchafter und eur!
Claudel über die Seele Japans, die er mit
Tiefe dichteriſcher Einfühlung erfaßt hat.
und beſonders eine Anzahl guter Wiedergal
landſchaften, die mit den Mitteln eines e!
einer uns fremdartigen ſeeliſchen Haltun
und eine Reihe entzückender Tierkarikatu,
Leichtigkeit niedergeſchrieben ſind, vervo
Einige moderne Lichtbilder von Schmette
zeigen die andersartige Vollkommenheit *
Um die Vielſeitigkeit zu zeigen; das glei
illuſtrierten Aufſatz über Carcaſonne, das
alter am Fuß der Pyrenäen liegt: Kaſimir
Schiffbruch in Madagaskar: Profeſſor Beh
neue Ausgrabungen in Alzey; von den 1
von chineſiſchen Münzen, von alten Gra.
Föhr erzählen andere Aufſätze und Bilder
ſächlich der Welt des Iſlam, Heft 4 ſteht in
deſſen Lob Ricarda Huch einen ſehr kent
Beitrag geſchrieben hat. Im gleichen Hel
und prachtvolle Bilder von der Akropolis=
Heft 5 enthält neben vielem anderen eine.
ſer Bilderbogen mit vielen Aufnahmen
von Montmartre und Montparnaſſe.
* Paul Cohen=Portheim: Paris. Klinkhardt.*
Dies kleine Buch iſt mit viel Wiſſen und
trachtet Paris nicht von einem beſtimmtel.
es von möglichſt vielen Aſpekten zu zeige."
ſtadt, als Mittelpunkt Frankreichs und we
architektoniſches Kunſtwerk und Paradies dei ſ4
Gärten und Parks, ſeine Geſchichte, ſein Buc, N.
geiſtige und künſtleriſche Art wird mit eill.
und durchaus nicht blinden Liebe geplaudert. eines Führers vereint ſich mit der uner.
Erzählers zu anſchaulicher Schilderung. 2
mal nicht: man lernt Paris lieben und beile.
man vor, während, oder nach einer Parie.
gnügen und Gewinn leſen wird. 16 Photde
nette Beigabe zu dem hübſchen Taſchenhai:
Freitag, den 16. Mai 1930
Seite 3
Amtiiiiſter Mtoeiger der den gadtage
raung des Gials 1930. — 6,9 Millionen Mark Fehlbekrag im Etak des Uebergangs. — Deſitzikbeſeiligung die Schickſalsfrage der Regierung.
wen zur Kranigang der Finanzen ohne Diskreditierung des Anſehens und der Ordnung des Landes. — Was die Oppoſikion zu fagen weiß.
men und Ausgaben zu gegenſeitiger Deckung zu bringen. Er ſchließt Abſatzmarkt fand. Die Not der deutſchen Landwirtſchaft drückt unge=
Garnikear hal das Work.
noch mit einem Fehlbetrag von 6,9 Millionen ab, der erheblich geringer heuer ſchwer auf unſer Wirtſchaftsleben, und es iſt nur zu wünſchen,
leitek-n
get
1OI
nicht in Preußen unkergehen.
m Verſpätung kam der Heſſiſche Landtag geſtern zu
bei Beginn der Ctatberatung. Senſationen waren
des Staatsvoranſchlages im Ausſchuß nicht zu
er=
de, mit der Finanzminiſter Kirnberger die
chte keine Ueberraſchungen mehr. Bemerkenswert
kehr von dem demokratiſchen Gedanken der Flucht
preußiſchen Armen und die ſtarke Betonung der
eſſiſchen Finanzausgleiches. Dann ſtartete die erſte
Reigen Abg. Kaul von den Sozialdemokraten
er=
er ein guter Taktiker des parlamentariſchen
Ge=
urte waren weniger gewichtig als die Zahl ſeiner
nmerhin lehnte er den Anſchluß an ſeine
preußi=
ru dem Zwang finanzieller oder kultureller Not ab.
ſparprogramm ein Fortſchritt, deſſen Durchführung
Iltungsreform auch die Velängerung des Landtags
trumsredner, Miniſterialrat Dr. Hofmann, ritt
wen den „Untergang Heſſens in Preußen”, den man
Parteitagen traktiert habe, denn Heſſen ſei finan=
Initiative zur Reichsreform habe man fälſchlich
tbe an Preußen umgedeutet. — Von den
Par=
prach nach dem Landbündler Dr. Leuchtgens die
deren Fraktionsführer Dr. Keller unter größter
auſes den Koalitionsparteien, trotz deren oft
Vergangenheit, in ſachlicher Ruhe und Offenheit
verk” ihrer jüngſten Politik herausarbeitete der
Koalition die aus verantwortungsbewußter
Oppo=
naßnahmen, der Volkspartei oft abgelehnt und
äge eingebracht und angenommen habe. Seine
üblen Folgewirkungen einer Beamtenpolitik nach
nicht ungehört verhallen. — Am Freitag werden
ihr Sprüchlein aufſagen.
eröffnet die 63. Sitzung um 10.30 Uhr. Das
Ka=
chienen, der Saal füllt ſich aber erſt während der
r8.
ofort
anzminiſter Kirnberger
der er u. a. ausführte:
durch den Youngplan und die neue
Reichsfinanz=
ültige Ordnung der Reichsfinanzen in die Wege
Grundlage für den endgültigen Finanzausgleich
die Befreiung des beſetzten Gebietes in greifbare
s Gutachten des Reichsſparkommiſſars
abgeſchloſ=
wiſſe Vorausſetzungen gebieteriſch, daß die
Fehl=
hen Voranſchlag verſchwinden. Ich glaube nicht.
1 dieſer Forderung werden entziehen können. Ich
Vorausſetzungen bis jetzt noch mehr moraliſcher
ind. Die baldige Beſeitigung der Fehlbeträge iſt
nur jeder heſſiſchen Regierung, ſondern des
icherheit in der Höhe der Reichsſteuer=
Ueberwei=
teht weiter. Auch mit der Befreiung des beſetzten
enigſtens in der Uebergangszeit, große
Schwierig=
hat das Reich in dankenswerter Weiſe für die
Bebietes wie auch für die durch Nuhrkampf und
Sorgen volles Verſtändnis gezeigt. Ich darf
er=
rhin ſeine Hilfe nicht verſagen wird, vor allem
e Tatkraft der Bevölkerung im beſetzten Gebiet,
ſe ihre vaterländiſche Pflicht erfüllt hat und nun
n Wiederaufbau gehen wird, zumal die Ausſicht
nd Kultur auch in dieſen Teilen unſeres Landes
und entwickeln können. Es drängt mich, in
die=
er Stelle dem beſetzten Gebiet und allen ſeinen
Be=
er, die ſie bringen mußten, Dank zu ſagen.
verte Arbeit des Reichsſparkommiſſars iſt eine
Inregungen für den Ausgleich von Einnahmen
und ohne Zweifel eine brauchbare Grundlage
naßnahmen geſchaffen. Es wird ernſt zu prüfen
ien Vorſchläge für die heſſiſchen Verhältniſſe
ge=
wältigende Arbeit darf keinesfalls, mehr länger
Im Intereſſe des Landes, ſeines politiſchen
iellen und wirtſchaftlichen Kredits liegt es, den
en Geſundheit und Lebensfähigkeit zu erbringen.
lag für 1930 möchte ich als einen Voranſchlag
en, inſofern er zwar auf einſchneidenden
Spar=
iſt und dadurch den zu erwartenden Fehlbetrag
ofern es ihm aber, noch nicht gelungen iſt und
iſſe auch gar nicht gelingen konnte, die Einnah=
iſt wie der der beiden Vorjahre (11.,7 und 114 Mill.). Wenn der im
Voranſchlag 1930 beſchrittene Weg entſchieden fortgeſetzt wird, iſt zu
hof=
fen, daß dem Landtag bald ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt
wer=
den kann.
Die Regierung ſah ſich gezwungen, unabhängig von dieſem
Gut=
achten des Sparkommiſſars, zunächſt ein eigenes Finanzprogramm
vor=
zuſchlagen, das als Notprogramm in den Entwurf des Voranſchlags
1930 eingearbeitet iſt. Die Regierung hat dabei die möglichen drei Wege
eingeſchlagen: Senkung der Ausgaben, Steigerung der Einnahmen und
Aenderung des inneren Finanzausgleichs, letzteres allerdings noch ſehr
zaghaft.
Bei den Sparmaßnahmen muß jedoch zweierlei im Auge behalten
werden; ſie müſſen wirklich dazu dienen, unſere Finanzen zu kräftigen,
ſie dürfen dabei aber nicht von der Art ſein, daß ſie die ſtaatliche
Drd=
nung gefährden und das Anſehen des Landes diskreditieren. Eine
Kür=
zung der Beamtenbeſoldung in Heſſen allein konnte — ganz abgeſehen
davon, daß ihr die Reichsverfaſſung entgegenſteht — die Regierung nicht
vornehmen. Auch die völlige Streichung der Kinderzuſchläge für Kinder
über 16 Jahre würde ich aufs tiefſte bedauert haben. Die
Beamten=
ſchaft, der ich an dieſer Stelle meinen Dank für ihre pflichttreue Arbeit,
ihre ſtaatstreue Geſinnung und für ihre verſtändnisvolle Haltung bei
der Aufhebung der örtlichen Sonderzulagen ausſprechen möchte, kennt
die Notlage weiter Bevölkerungsſchichten und iſt zu Opfern bereit. Sie
kann aber m. E. mit Recht verlangen, daß ſie nicht unter
Ausnahme=
leiſtungen geſtellt wird.
Ebenſowenig ſind auf die Dauer Sparmaßnahmen zu vertreten, die
das Wirtſchaftsleben empfindlich treffen und die damit wieder auf die
Finanzen ſchwächend zurückwirken. Wenn ſich die Regierung trotzdem
entſchloſſen hat, für die Zwecke des Wohnungsbaues aus der
Gebäude=
ſonderſteuer für 1930 nur rund 11 Millionen ſtatt 12 zur Verfügung zu
ſtellen, ſo deshalb, weil ſie glaubt, daß in Anbetracht der Entwicklung
des zukünftigen Wohnungsmarktes das Bautempo eine Verlangſamung
vertragen kann, ja daß ſie mit dazu beitragen wird, die Wirtſchaft vor
einer Kataſtrophe zu bewahren. Im beſetzten Gebiet werden in Bälde
viele Wohnungen frei, außerdem iſt damit zu rechnen, daß bei dem
ſtar=
ken Geburtenrückgang bereits in einem Jahrzehnt der Wohnungsbedarf
nur noch ſehr gering iſt.
Bei den von der Regierung vorgeſchlagenen Sparmaßnahmen
han=
delt es ſich in erſter Linie um die Verminderung von Stellen. Die
Vor=
ſchläge ſind zum Teil ſolche, die ſofort in Erſcheinung treten und zum
Teil ſolche, die ſich, da organiſatoriſcher Art, erſt im Lauf einiger Jahre
auswirken. Die Regierung bemüht ſich ſelbſtverſtändlich, bei der
Durch=
führung alle Härten ſoweit irgend möglich zu lindern.
Die Erſparnismaßnahmen bei den Schulen haben den ſtärkſten
Widerſtand gefunden. Bei den Volksſchulen ſollen durch Erhöhung
der durchſchnittlichen Klaſſenſtärke von 39 auf 44 Schüler 205 Stellen
ein=
geſpart werden, was ungefähr einem Betrag von 640 000 RM.
gleich=
kommt. Dazu kommen noch 100 000 NM. Erſparnis bei nebenamtlichem
und Handarbeitsunterricht, ſowie Stellvertretungskoſten; weitere 100 000
NM. Erſparnis bei den Fortbildungsſchulen und 280 000 RM. bei den
höheren Lehranſtalten, Bürger= und gewerblichen Schulen. Bisher
waren die vorbildlichen Schuleinrichtungen der Stolz Heſſens, und
Heſ=
ſen wird auch weiterhin mit an der Spitze der Länder marſchieren. Die
geplanten Maßnahmen ſind auch inſofern tragbar, als darch ſie nicht, wie
das behauptet worden iſt, angeſtellte Lehrer auf die Straße geſetzt
wer=
den, ſondern nur die jungen Lehrer künftig etwas langſamer in die
Verwendung kommen.
Bei der Polizei, Juſtiz Forſt= und Bauverwaltung und im
Ver=
meſſungsweſen ſollen, in erſter Linie durch Verminderung der
Stellen=
zahl, 550 000 RM. erſpart werden. Außerdem werden planmäßige
Stel=
len auf den Inhaber geſetzt.
Neben dieſem Stellenabbau ſind Erſparniſſe an ſachlichen Ausgaben
in Höhe von rund 3 500 000 NM. vorgeſchlagen: Herabſetzung des
ſtaat=
lichen Beitrags bei Straßenunterhaltung um 200 000 RM., Herabſetzung
des Staatszuſchuſſes für das Landestheater um 200 000 RM., Wegfall
des Zuſchuſſes zur Verſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamte von
170 000 RM. Herabſetzung von Ausgaben bei den beiden Hochſchulen 4
um 230 000 RM., Herabſetzung, der Gebäudeunterhaltungskoſten um ein
Drittel, d. i. um 745000 RM. und die Verminderung der Zuſchüſſe zum
Wohnungsbau aus der Sondergebäudeſteuer um 125 Millionen RM.
Insgeſamt ſollen durch die Erſparniſſe die Ausgaben um über 5 Mil= f
lionen RM. vermindert werden.
Der zweite Weg zur Verringerung des Fehlbetrags iſt die Er= u
höhung der Einnahmen. Eine unwillürliche Steigerung der
Steuer=
erträge durch ſtärkere Entfaltung des Wirtſchaftslebens iſt für 1930 nicht
zu erwarten. Hoffentlich iſt der wirtſchaftliche Tieftand erreicht. Für
die geſunden Verhältniſſe unſerer Wirtſchaft ſpricht, daß die Produk= 7
tionsziffern im Jahr 1929 nicht zurückgegangen ſind, daß der
Güterver=
kehr ſtieg, daß unſere Handelsbilanz, wenn auch nur in ganz geringem 5
Maß, aktiv geworden iſt, ſowie die Abſchlüſſe der Banken. Wenn trotz E
der außerordentlichen techniſchen und organiſatoriſchen Fortſchritte
un=
ſerer Wirtſchaft nicht der volle Erfolg beſchieden war, ſo deshalb, weil
ſie gegenüber den ſteigenden Produktionskoſten, den enormen Zinſen,
öffentlichen Laſten uſw. nicht die entſprechenden Preiſe und den nötigen
daß die von der Reichsregierung nunmehr getroffenen Maßnahmen auch
der heſſiſchen Landwirtſchaft aufhelfen möchten. Die heſſiſche Regierung
wird weiter alles tun, um der Landwirtſchaft zu helfen. Ich darf hier
an die weitgehende Stundung der Landesſteuern und den Erlaß in
Not=
fällen erinnern, an die Hilfe bei Froſt= und Unwetterſchäden, die
ſtaat=
lichen Aufwendungen für die Zwecke der Landwirtſchaft allgemein und
für beſondere Zwecke, vor allem für die Meliorationen und die
Zins=
verbilligung für die Feldbereinigung.
Wenn trotzdem in dem Voranſchlag für 1930 der in 1929 erwartete
Betrag der Reichsſteuerüberweiſungen wiederum eingeſetzt wird, ſo iſt
das gerechtfertigt, weil ein etwaiger Ausfall gedeckt wird durch den
An=
teil an den jetzt beſchloſſenen neuen Reichsſteuern.
Die ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe waren auch der Anlaß,
daß für dieſes Jahr im Gegenſatz zu anderen Ländern, auch ſolchen, die
finanziell beſſer ſtehen wie wir, eine Erhöhung der Landesſteuer nicht
erwogen wurde. Mehrerträge ließen ſich lediglich da einſtellen, wo ſie nach
den ſeitherigen Ergebniſſen oder der fonſtigen Entwicklung der
Verhält=
niſſe als wahrſcheinlich zu erwarten ſind. Ob Heſſen künftig ohne
ſtär=
kere Heranziehung der ihm verbliebenen Steuerquellen auskommt, wird
von der Geſtaltung des Finanzausgleichs abhängen. Es darf aber
ge=
ſagt werden, daß entgegen den immer wiederkehrendem Behauptungen
Heſſen bei einem Vergleich ſeiner Steuern mit den übrigen Ländern
durchaus nicht über den Durchſchnitt ſich erhebt. Staats= und
Gemeinde=
belaſtung zuſammen ergeben eine Kopfbelaſtung von rund 51 RM., was
genau dem Länderdurchſchnitt entſpricht und von Preußen und Baden
nicht unerheblich übertroffen wird.
Weitere Einnahmen wurden dadurch erſchloſſen, daß die
Pflegegeld=
ſätze bei den Heil= und Pflegeanſtalten den Sätzen in anderen Ländern
angeglichen wurden; die Schulgelderhöhung wird eine Verminderung
des Staatszuſchuſſes zu den höheren Schulen mit ſich bringen. Der
Ver=
zicht auf eine Ablieferung von Bad=Nauheim an den Erneuerungsſtock
bringt der Staatskaſſe eine einmalige Mehreinnahme von 300 000 RM.
Von ganz beſonderer Wichtigkeit wird aber künftig die Frage des
inneren Finanzausgleichs ſein. Dieſe Aufgabe muß ſelbſtverſtändlich mit
aller Rückſicht auf die notwendigen Bedürfniſſe der Gemeinden,
insbe=
ſondere auf diejenigen mit hohen ſozialen Laſten in Angriff genommen
werden. Nach den ſtatiſtiſchen Unterlagen iſt kaum in einem anderen
Land die Verteilung der Laſten einerſeits und der Anteil an den
Neichs=
ſteuern andererſeits zwiſchen Land und Gemeinden ſo ungünſtig als in
Heſſen. Wenn Gemeinden, die geſunde finanzielle Verhältniſſe haben,
zu reich dotiert ſind, ſo beſteht die Gefahr, daß ſie mit den öffentlichen
Geldern nicht ſparſam genug haushalten. Wenn dem Land die zu ſeiner
Verwaltung nötigen Einnahmen nicht in ausreichendem Maß zufließen,
dann iſt es gezwungen, ſich neue Einnahmeenuellen zu erſchließen. Beides
geht auf Koſten des Steuerzahlers, der deshalb an der richtigen
Ver=
teilung der Gelder intereſſiert ſein muß.
Wie ſich die Dinge in Heſſen entwickelt haben, dafür einige Zahlen:
Die geſamten perſönlichen Volksſchullaſten werden in Heſſen vom Staat
getragen; früher hatten die Gemeinden für jede Stelle den Grundgehalt
mit 1200 oder 1500 RM. zu leiſten, das war im Verhältnis zu den
da=
maligen Gehalten ein recht erheblicher Betrag. Heute entfallen von den
geſamten perſönlichen und ſachlichen Volksſchulkoſten in Heſſen rund
83 Prozent auf den Staat, ſoviel wie in keinem anderen Land. In
Baden und Bahern nur 74 bzw. 72 Prozent, in Sachſen und Thüringen
58 bzw. 57 Prozent, in Württemberg und Preußen 45 bzw. 44 Prozent,
im Durchſchnitt aller Länder ſind es 59 Prozent. Von den Koſten der
höheren Schulen trägt in Heſſen der Staat 64 Prozent, in Preußen, wo
dieſe Schulen meiſt Gemeindeanſtalten ſind, nur 26 Prozent: im
Durch=
ſchnitt aller Länder nur 39 Prozent. — Die Koſten des Wohlfahrts,
weſens werden in Heſſen mit 26 Prozent vom Staat beſtritten, in
Preu=
ßen nur mit 8 Prozent, im Durchſchnitt aller Länder mit rund 12
Pro=
zent. Wäre der Verteilungsmaßſtab für die Polizeikoſten in Heſſen der
gleiche wie z. B. in Württemberg, ſo hätten die Gemeinden nicht 1200
RM. jie Stelle beizutragen, ſondern 1860 RM. Dadurch würde in
Heſſen die Staatskaſſe um 420 000 RM. entlaſtet. Für die
Kulturunter=
nehmen der Gemeinden und Genoſſenſchaften trägt der Staat mindeſtens
die ganzen Koſten der Leitung und legt das Geld oft jahrelang vor mit
dem Ergebnis, daß von den ſeit 1924 ſchuldigen Erſatzleiſtungen in Höhe
von 4,4 Millionen RM. nur etwa ein Viertel bezahlt wurden. Bei einer
Zuſammenfaſſung des Aufwands für das geſamte Schulweſen, das
Wohl=
fahrts= und Verehrsweſen und der Polizei kommt man zu dem
Ergeb=
nis, daß der heſſiſche Staat rund 19 Millionen weniger zu tragen hätte
und dementſprechend die Gemeinden ebenſoviel Millionen mehr, wenn
die Verhältniſſe nach dem Muſter Preußens geregelt wären. Würbe
umaekehrt die Vertzilung der Steuern zwiſchen Land und Gemeinden
in Heſſen ähnlich wie in Preußen ſein, ſo würde in Heſfen das Land
7 Millionen weniger erhalten als jetzt. Ein Weniger an Laſten von
19 Millionen und ein nur weniger an Einnahmen um 7 Millionen
be=
deutet aber für das Land, eine Verbefſerung rum 12 Millionen, eine
Summe, die allein genügen würde, um mit einem Schlag die heſſiſchen
Finanzen zu ſanieren. Nach württembergiſchen Muſter würden dem
Land 11 Millionen mehr zufallen, nach bayeriſchem 6 Millionen mehr.
Nur der badiſche Finanzausgleich iſt noch ſchlechter als der heſſiſche, aber
auch Baden macht bereits Anſätze, dieſen Zuſtand zu ändern. Legt man
Fnich
R.113
Grä- 3
ſch. 4
ſeignt
Wbed f
ſinest
MS
ſtaft-4
0 im
i0
Ourd
Dirtizt
der1
fr1;
*9
U
4
1-M
ichst
Ra w
(),
*
1
ſa4h
jammermuſik Abend.
zuoft Gelegenheit, Sonaten für Klavier und
och gibt es eine zahlreiche Literatur, und die
haben für dieſes im Klang ſo wundervolle
n. Geſtern abend hatte man Gelegenheit,
der Sandſtraße drei Klavier=Cello=Sonaten
in einer Ausführung, die einen volleren
Dieſe Leere war auch der Akuſtik nicht
und Widerhall ging manche Feinheit des
drum! Die, wie wir hören, aus Bensheim
ierpädagogin in Frankfurt wirkende Frl.
1 als ganz vorzügliche Pianiſtin; ſie hatte
ht leicht gemacht. Beethovens Opus 69
n Abend, und ſchon hier ließ die Gewandt=
Sicherheit der Wiedergabe, namentlich des
* aufhorchen. Dieſer günſtige Eindruck ver=
Vortrag der Brahms=Sonate Opus 38; dies
Kammermuſikwerk wurde ebenſo kraftvoll
lierten Allegro, das der Ausführung große
drucksvollſter Weiſe geſteigert. Gleiches gilt
(4=Moll=Sonate), die die Künſtlerin in
Weiſe zu bringen verſtand. Sie hatte in dem
nkſurter Oper Franz Engert einen
aus=
iſch routinierten Partner, der uns nur
en großen Ton zu ziehen, des Guten zuviel
interließ auch ſeine Geſamtleiſtung, in der
heit ebenſo, wie im techniſchen Können,
Auch die Konzertſängerin Anni Sem=
Sshaden gewann durch die Schönheit ihrer
Lusgeglichenen Sopranſtimme durch die mu=
2prache und durch gewinnend
liebenswür=
inf Liedern von Brahms und einer Anzahl
eder mit Recht freundlichſten Beifall. O.
e der Marburger Feſtſpiele.
Premiere am Pfingſtſonntag.
Ic langen Beratungen ſind die Termine
Dielpremieren jetzt endgültig
feſtge=
m das Enſemble gewählt iſt und die
Vor=
roben begonnen haben. Die erſte
Feſtſpiel=
den Pfingſtſonntag, nachmittags 17
ar die Aufführung von Hugo von Hofmanns=
„Dedermann”. Als zweite Erſtauffüh=
Te „Kaufmann von Venedig” mit
Helene Lange †.
Dr. Helene Lange,
die Vorkämpferin, für Gymnaſial= und Univerſitätsbildung der
Frau, Mitbegründerin und Vorſitzende des Allgemeinen Deutſchen
Lehrerinnenvereins, iſt im Alter von 82 Jahren in Berlin
ver=
ſtorben. In unermüdlicher Tätigkeit kämpfte Helene Lange durch
Schrift und Wort für die Frauenbewegung und Frauenbildung.
Ihr publiziſtiſches Organ war vor allem die Zeitſchrift „Die Frau”,
die ſie herausgab.
Ludwig Wüllner als Shylock am 14. Juni, und zwar als
Abendaufführung 20.30 Uhr. Schließlich wird die erſte Aufführung
von Goethes „Götz” mit Friedrich Kayßler in der
Titel=
rolle zu dem 22 Juni, 17 Uhr, vorbereitet.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M.: Die Straßburger Wiſſenſchaftliche Geſellſchaft hat
die Univerſitätsprofeſſoren ebenda Geh. Medizinalrat, Dr. Ludwig
Rehn, Dr. Karl Reinhardt, Dr. Kurt Riezler und Dr. Karl
Pribeam zu Mitgliedern gewählt — Die naturwiſſenſchaftliche
Fa=
kultät der Univerſität hat zum 75. Geburtstag dem Profeſſor Dr.=Ing.
e. h. Bernhard Salomon in Frankfurt a. M., der zuerſt als Dozent an
der Techniſchen Hochſchule Aachen, dann ſeit 40 Jahren in der Induſtrie,
davon über 30 Jahre an der Spitze eines der größten Werke Frankfurts
und einer der erſten Firmen Deutſchlands tätig war, gleich führend in
der Technik, dem Verkehr und dem Handel, der die techniſche Phyſik in
wiſſenſchaftlich praktiſcher und organiſatoriſcher Hinſicht entſcheidend
ge=
fördert hat, ehrenhalber Titel und Würde eines Doktors der
Naturwiſ=
ſenſchaften (Doctor philosophige naturalis honoris eausa) verliehen.
Freiburg, Br.: Profeſſor Dr. Hans Eppinger, Direktor der
Mediziniſchen Klinik, hat den an ihn ergangenen Ruf auf den
Lehr=
ſtuhl der inneren Medizin in Köln als Nachfolger des emerit. Geheimen
Medizinalrats Friedrich Moritz angenommen.
Marburg: Ernannt wurde der o. Profeſſor Dr. Leo Spitzer zum
Ordingrius der romaniſchen Philologie an, der Univerſität Köln als
Nachfolger von Profeſſor S. Lorck.
Regensburg: Hier iſt der ord. Profeſſor der Bautechnik an der
Tech=
niſchen Hochſchule in Graz Dr.=Ing. Heinrich Leitz im Alter von 44
Jahren geſtorben.
Jena: Der außerordentliche Profeſſor Dr. Eberhard Griſebach
iſt beauftragt worden, im Sommerſemeſter 1930 den durch den
Weg=
gang des Profeſſors M. Wundt aus Jena freigewordenen Lehrſtuhl für
Philoſophie vertretungsweiſe zu verwalten.
Köln: Der an der hieſigen Univerſität neu errichtete Lehrſtuhl für
Völkerrecht iſt dem ordentlichen Profeſſor Dr. Hans Kelſen an der
Univerſität Wien angeboten worden.
Handels=Hochſchule Leipzig. Das Sächſiſche Wirtſchaftsminiſterium
erteilte im Einvernehmen mit dem Miniſterium für Volksbildung der
Handels=Hochſchule Leipzig unter dem 13. Mai 1930 das Recht, die
Würde eines „Doktor der Wirtſchaftswiſſenſchaften‟ (Dr. rer, oec.) zu
verleihen.
Braunſchweig: Hier ſtarb am 6. Mai der Ehrenſenator der
Tech=
niſchen Hochſchule, Stadtbaurat i. R., Geh. Baurat Ludwig Winter,
im Alter von 88 Jahren. Geheimrat Winter dozierte früher an der
Braunſchweiger Hochſchule romaniſche und gotiſche Baukunſt.
Berlin: Staatsminiſter a. D. Profeſſor D. Dr. Becker hat den
Ruf auf den Lehrſtuhl der Iſlamwiſſenſchaft an der hieſigen
Univer=
ſtät angenommen.
Wien: Amtlich wird die Ernennung des ordentlichen Profeſſors
Dr. Franz Hamburger von der Univerſität Graz zum ordentlichen
Profeſſor der Kinderheilkunde an der hieſigen Univerſität als
Nach=
folger von Profeſſor Pirquet beſtätigt.
Seite 4
Freitag, den 16. Mat 1930
den Durchſchnitt aller Länder zugrunde, ſo würde in Heſſen der Staat
8,4 Millionen mehr und die Gemeinden 8,4 Millionen weniger erhalten
als jetzt. Dabei ſind die Gebühren in den einzelnen Ländern, die in
ebenfalls in verſchiedener Höhe erhoben werden, berückſichtigt.
Auch das Gutachten des Reichsſparkommiſſars kommt zu dem
Er=
gebnis, daß zur Geſundung der heſſiſchen Finanzen eine Aenderung des
inneren Finanzausgleichs unvermeidlich iſt. Gegenüber der ſehr mäßigen
Heranziehung der Gemeinden zu den perſönlichen Volksſchulaſten
ver=
langt der Reichsſparkommiſſar ſogar eine Mehrbelaſtung der Gemeinden
von 5,7 Millionen RM., dazu die Hinaufſetzung des
Polizeikoſtenbei=
trags der Gemeinden um 200 000 RM., entſprechend einer Erhöhung des
Satzes von 1200 RM. auf etwa 1500 RM. je Stelle. Dieſer Forderung
des Sparkommiſſars von zuſammen 5,9 Mill. RM. zu Laſten der
Ge=
meinden, die, weil nach dem Voranſchlag 1927 bemeſſen, nach der
Be=
ſoldungserhöhung heute etwa 7 Millionen RM. ausmachen würde, ſtehen
die Vorſchläge der Regierung von nur 734 000 RM. für die Volksſchulen
gegenüber.
Hoffentlich glückt es, den bisher eingeſchlagenen Weg weiter
auszu=
bauen, daß bald die heſſiſchen Finanzen endgültig ausgeglichen werden
können. Der gegenwärtige Zuſtand hat manche unerfreuliche Folgen
ge=
zeitigt, auch auf dem Gebiet der allgemeinen Politik. Man hat unſere
Finanzlage in Verbindung gebracht mit der Kleinheit des Landes und
geglaubt, unſerem Land die Lebensfähigkeit abſprechen zu müſſen. Das
iſt auf keinen Fall richtig. Heſſen iſt wirtſchaftlich geſund und iſt auch
in der Lage, die augenblickliche finanzielle Not zu überwinden. Die
politiſche Lage der Neugliederung des Reichs und des zukünftigen
Schick=
ſals unſeres Landes darf nicht in Zuſammenhang gebracht werden mit
unſeren finanziellen Verhältniſſen. Wenn in Heſſen jemand wirklich
glauben ſollte, daß die politiſche Selbſtändigkeit des Landes im Intereſſe
des Reichs aufgegeben werden müſſe, ſo müßte er wünſchen, daß dies aus
innerer Freiheit geſchähe und nicht, weil dem Land finanziell der Atem
ausgeht. Die finanzielle Ordnung iſt deshalb, ſo unbedingt notwendig,
damit dem Land ſein Glaube an ſich ſelbſt erhalten wird. Wenn dieſer
Glaube fehlt, dann iſt auf die Dauer auch keine geſunde und
leiſtungs=
fähige Verwaltung mehr möglich. Der Pefſimismus muß ſich lähmend
und erſchlaffend allmählich auf die geſamte Bevölkerung legen, die
Wirt=
ſchaft wird mit in erſter Linie von dieſer Stimmung getroffen. Für ein
Land, das an ſich ſelbſt nicht mehr zu glauben wagt, werden bald auch
alle Hilfsquellen verſiechen. Dagegen müſſen wir uns anſtemmen. Ich
bin überzeugt, daß Sie ſich den Lebensnotwendigkeiten unſeres Staates
nicht verſchließen und mit der Regierung gemeinſam ihre ganze Kraft
einſetzen, um das heſſiſche Budget ſeinem Ausgleich entgegenzuführen.”
Abg. Kaul (Soz.):
Bei der Beratung ſteht für uns im Vordergrund die Tatſache, daß
nach Beendigung unſerer Arbeit das beſetzte Gebiet geräumt ſein wird.
Hierin erblicken wir einen Erfolg Dr. Streſemanns und ſeiner
Außen=
politik der Weimarer Parteien. In dieſe Freude miſcht ſich aber der
Wermuth der hinausgeſchobenen Weſthilfe zugunſten einer alleinigen
Oſthilfe, deren Notwendigkeit wir gewiß nicht beſtreiten. Wir haben das
Vertrauen, daß die Landesregierung alles tun wird, um zuſammen
mit dem Reich die beſonders kataſtrophale Not vieler Gemeinden, z. B.
Offenbachs und in Rheinheſſen, zu lindern. Zur Frage der Reichsreform
iſt der Gang über Preußen unter einem Zwang finanzieler oder
kul=
tureller Not für uns untragbar, ganz abgefehen von außenpolitiſchen
Gründen und der Rückſicht auf Oeſterreich. Eine Aenderung des
Reichs=
finanzausgleichs und unferes innerheſſiſchen Finanzausgleichs unter
Be=
rückſichtigung der mit Soziallaſten beſonders bedrückten Gemeinden iſt
notwendig. Sparſamkeit iſt uns nur Mittel zum Zweck. Wir ſind für
die unteren und mittleren Beamten ſtets eingetreten. Eine ſtärkere
Her=
anziehung der großen Einkommem und Vermögen zur direkten Steuer
geſetzes notwendig.
Abg. Dr. Hoffmann (Zentr.):
Die pefſimiſtiſche Darſtellung, daß nur der Untergang in Preußen,
der ſogar auf beſonderen Parteitagen traktiert worden iſt, uns als All=
heilmittel bleibt, iſt unverantwortlich und macht alle Bemühungen auf
eine organiſche Reichsreform illuſoriſch. Dieſe glücklicherweiſe nur
weni=
gen Stimmen entſpringen der allgemeinen Parteikriſe, der reinen
In=
tereſſenmoral vieler Parteien, denen alle idealen Ziele verloren gingen.
Notwendig iſt eine ernſte Einwirkung auf die Wählermaſſen im Sinne
rein ſachlicher und im Geſamtintereſſe liegender Politik. Die Zahl der
Miniſterien iſt in den Ländern an die Zahl der Regierungsparteien
ge=
bunden. Wenn der Kredit der Demokratie ſo tief geſunken iſt, ſo liegt
das auch darin, daß die ihr weſensgleichen Parteien zu wenig
republi=
kaniſch handeln. Unſer heſſiſcher Beamtenapparat iſt etwas aufgebläht,
und wir werden uns für eine Verringerung einſetzen. Die allgemeine
Wirtſchaftsdepreſſion beruht im letzten Grunde auf dem Verſailler
Frie=
densdiktat mit ſeiner erzwungenen Kriegsſchuldlüge, gegen die wir ſtets
ankämpfen werden. Was die Reichsreform betrifft, ſo warnen wir vor
einer Verwaltungsgemeinſchaft mit Preußen. So ehrlich die Worte des
Frankfurter Oberbürgermeiſters Dr. Landmann auch gemeint ſind, wir
haben den Frankfurter Imperialismus oft genug am Werke geſehen. Die
Reden im preußiſchen Landtag, namentlich die des Miniſterpräſidenten
Vraun, beweiſen: wer Preußen auch nur den kleinen Finger reicht, hat
ſchon die ganze Hand verloren. Daß das Verſorgungsamt in Mainz
blieb, war ſachlich völlig gerechtfertigt, fand aber in Preußen ein Echo,
das nicht der beiderſeits gewünſchten „freundnachbarlichen Einſtellung”
entſpricht. Als das Landesarbeitsamt Heſſen in Frankfurt nur mit
preu=
ßiſchen Beamten beſetzt wurde, fand man dies vollkommen im Ordnung.
Das Referat des Verfaſſungsausſchuſſes der Länderkonferenz iſt
unzu=
länglich und beinahe ungangbar. Von den drei Möglichkeiten für Heſſen
— Preußenanſchluß, der aber jede vernünftige Reichsreform verhindert,
Beachtung aller Möglichkeiten bei Entſtehung eines ſüdweſtdeutſchen
Staates und Abwarten einer Feldbereinigung durch das Reich, deſſen
Gewalt geſtärkt werden müſſe — ſcheint für uns die letzte am beſten zu
ſein. Wir wollen ruhig abwarten und nicht von hier aus die Frage des
Anſchluſſes aufwerfen, man wird uns das ſonſt wieder völlig falſch
aus=
legen. Heſſen iſt geſund, kann ſeine Finanzen in Ordnung bringen, und
wir ſind überzeugt, daß das noch beſtehende Defizit ausgeglichen wird.
Abg. Dr. Leuchtgens (Landbund):
Die letzten 6 Jahre Pumpwirtſchaft haben uns in die
Feſſeln des ausländiſchen Kapitals gebracht. Die Auslandsanleihen
be=
wirkten eine Scheinblüte unſerer Wirtſchaft und ſteigerten die
perſön=
lichen Lebensbedürfniſſe jedes einzelnen, wie der Gemeinden und
Län=
der ganz ungeheuerlich. Den Lebensſtandard herabzuſchrauben auf das
Maß, das ſich ein armes und beſiegtes Volk noch erlauben kann, wird
politiſch ſehr ſchwer ſein. Gleichzeitig ließ man einen der größten
Wirt=
ſchaftszweige, die Landwirtſchaft, bis an den Rand des
Zuſammen=
bruches kommen. Endlich hat eine Reichsregierung ſich an die
Beſeiti=
gung der ungeheuren Landwirtſchaftsnot herangemacht, wofür ihr Dank
gebührt. — Das heſſiſche Sofortprogramm bringt keine echten
Erſpar=
niſſe, und alles Heil von einem Anſchluß an Preußen zu erwarten,
können nur finanziell Unerfahrene ſich erlauben. Ob allerdings in
Zukunft Heſſen ſeine Einrichtungen und Aufgaben im jetzigen Umfange
bei Beſeitigung des Defizits aufrechterhalten kann, darüber wird noch
zu ſprechen ſein. Die Finanzbaſis Heſſens iſt geſund. Von den 75 Mill.
heſſiſchen Schulden ſind ſeit 1924 allein 35 Mill. für laufende
Aus=
gaben aufgenommen worden. Dadurch ſtieg unſere Zinſenlaſt von 1,2
auf 4 Millionen. Das Spargutachten iſt für uns nicht autoritär und in
ſeiner „Berliner” Betrachtungsweiſe unmaßgeblich. Wir werden es nicht
mitmachen, daß die Koalition ſich einmal auf das Gutachten beruft,
wenn es ihr paßt, und im anderen Fall es in der Schublade läßt.. Wir
können und wollen unſere Finanzen ſelbſt ordnen. Dazu gehört: Abbau
der vom Staat übernommenen nicht notwendigen Aufgaben, Beſeitigung
des Defizits im Etat, Abbau an den Zentralverwaltungen in allen
Gruppen und Einſparungen bei den Hochſchulen und höheren Schulen.
Die Worte des Miniſters über den Finanzausgleich ſind eine ſchwere
Kritik an der Politik ſeines Vorgängers. Heute bevorzugt der Staat
die Städte zu Ungunſten der Landgemeinden. Er ſchenkt den Städten
für die Ortspolizei glatte 3—4 Millionen, während
Ortspolizei ſelbſt bezahlen müſſen. Bei 90 Millione
geben iſt eine Aenderung der Beamtenbeſoldung un
geſetzes notwendig. Die Haltung der Beamten gege
Zeit angemeſſene kleine Herabſetzung ihres Gehe
Lebenszeit geſicherten Stellung oder ein Notopfer
geben, ihr oft beteuertes ſoziales Denken als Schaum
Abg. Dr. Keller (Deutſche Volksp
Die Ausführungen des Finanzminiſters haben
lich neues gebracht. Gerade in Heſſen hat Dr.
treueſten Freunde gehabt, und wir hoffen, daß ay
hier einig ſein werden in der Freude, daß unſer be
die langerſehnte und erkämpfte Freiheit zurücker!
vorgelegten Etat und ſeinem Sofort=Programm
doch um einen ſchwer erkämpften „Sieg” der Kogli
handlungsmethoden iſt man ſich noch nicht einig
empfiehlt uns alle möglichen homöopathiſchen und
iſt berechtigt, bei dem Sparprogramm von einem
zu ſprechen, das meiſt Laſtenverſchiebungen und nei
gen bringt, die häufig auf die wirtſchaftlich Schwa
gelderhöhung, Erhöhung der Pflegegeldſätze, Vermi
und Wohnungsbauprogramms. Wirkliche und zum
bare Erſparnismaßnahmen treffen nur Schule und
bei der Polizei mit dem Abbau gleichzeitig eine „Se
will, um ſpäter genehmere Elemente hereinnehm
müſſen wir dagegen proteſtieren. Es genügt or h
Beamter ſtaatstreu iſt, ohne daß er Sozialdemol
Nach der Befreiung Rheinheſſens benötigen wir
denn das zu betreuende Gebiet wird um ein Viertel 5
die Beſtrebungen gegen den Beſtand des Staates g
Seiten kommen. Die Hochſchulen und auch das
man früher völlige Handlungsfreiheit in der O
öffentlichen Mitteln ließ, können mit den ihnen
auskommen. Schwerſte Bedenken haben wir gege m
Volks= und den höheren Schulen. Als Oppoſition /
antwortungsbewußt eingeſtellt, hat man uns brü
drückt, ſo daß wir eigentlich darauf verzichten
Beſſerung zu benennen. Wir haben mitgearbeite
anträge wurden von der Koalition niedergeſtimn
aber als „eigene” Anträge aufgenommen und, vie
genommen. Die Darſtellung, als hätte die Vol
handlung der Verlängerung der Landtagsperiode
getrieben, iſt ein ein grober und unbeweisbare
ſchärferes unparlamentariſches Wort zu gebrau
Oppoſitionsparteien hatte es abgelehnt, mit uns 4
um die Zweidrittelmehrheit unmöglich zu
mache=
hinausgegangen wären, hätte man uns vorgewo
drücken wollen. Darum ſtimmten wir gegen die
ſchen mehr Beſchränkung der Beamtenſtellen auf
gaben, Abbau der Miniſterien, Abbau der Berlin/
bisher ſind die Reiſen der Miniſter und Räte nach
geworden, Abbau auch in den Zentralſtellen. AE
den hefſiſchen Beamten in eine Paria=Stellung g Eih
übrigen Landes= und Kommunalbeamten hineinz R
Beſchlüſſe der Koalitionsparteien zeigen keine S) po=
War in den Vorjahren die Beamtenpolitik der Re/ mng
ſo iſt ſie in der jüngſten Vergangenheit noch ſchlit
die Beſetzung gilt nicht Befähigung, nicht
Vorb=
nicht Dienſtführung, ſondern lediglich der Partei erz
zut bezahlten Stellen. Ihre Politik muß zu einer
erweichung führen, mit böſen Folgen für die 4 Fen
Staat, wie wir es ſchon erlebt haben.
Nach einer kommuniſtiſchen Anfrage vertagt V
Sitzung um 2½ Uhr auf Freitag 10 Uhr. Tages
der Etatausſprache.
Durch Großeinkauf
allerbilligſte Preiſe
Laufdecken
Mk. 2.50, 3.50, 4.50
Luftſchlänche
Mk. 1.20, 1.50, 2.—
Pedale Paar Mk. 1.70
Ketten Mk. 1.70
Sättel, gelb, Mk. 3.50
Kleidernetze 70 Pfg.
Reparatur, ſchnell u. billig
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20/22.
(7141aſ
todesfallsh. zu vkf.
an Private gegen!
Ratenzahlg. Ang. u.
G. 76 an Geſchſt. (*
Kleiderheß liefert Ware
besser und billiger denn
je!
Kleiderheß freut sich dieser
Anerkennung Seiner
urnfangreichen Bernühungen!
Mittag= und
Abendtiſch
von 50 bis 95 Pfg.,
vegetariſche und
Fleiſchküche. (237a
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4. I.
Motorrad
N. S. U. 250 ccm
215 Mark.
Pfungſtadt,
Mühlbergſtraße 22.*
Motorrad, 500 ccm
gegen bar billig zu
verkf.
Liebfrauen=
ſtraße 81. part.
Standard Sport
mit elektriſch. Licht
billig zu verkaufen.
Kahlertſtraße 1.
D. K. W.
ſtener=u. führerſchein
frei, m. el. Licht, ſehr
billig zu verkaufen.
Kahlertſtraße 12. (*
3X4=Zimmer=Haus,
gute Lage ℳ22 000.
Haus mit beziehb.
3=Zimm.=Wohnung
(Johannesviertel),
ℳ 14 000. 1X3,
1X4=Zimmer=Haus,
etwas Garten, bez. Wohng. (Beſſ.
Stadtteil), ℳ16000.
4X3=Zimmer=Haus
(Nähe Rhönring),
ℳ 12 000. 3½ſtöck.
4=Zimmer=Haus,
ſchön. Garten (Nähe
Bismarckſtr.), 22000
ℳ. Beziehb.
Land=
häuſer zu verkauf.
Anzahl. n.
Verein=
barung. Näheres:
Adolf Dingeldein
ſenior, nur
Land=
wehrſtr. 39 T. 2067.
(7938)
Regen-Mantel schon
für 17 Abt. Ein flotter
Trench-Coat schon
für 9 Hauter Ein schöner
Gabardine-Mantel schon
für 38. Ein eleganter
Aquatite schon
für u0." Ein moderner
Sacco-Anzug schon
für 19 Abt. Ein blauer
Sacco-Anzug schon
für 20 Haage Ein 2 Hosen
Sport-Anzug schon
für U0.* Ein reinwollener
Kammgarn-Anzug schon
für 10. Abt.
Knaben-
Kleidung In gesonderten
vergrößerten Räumen e
Führendes Haus
fÜr
gepflegte
Fertigkleidung
i7 Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 16. Mai.
ſchule Darmſtadt. Der ordentliche Profeſſor
und Vorſtand der Materialprüfungsanſtalt,
hat einen ehrenvollen Ruf unter äußerſt
n an die Techniſche Hochſchule Stuttgart
er=
ſeiſe iſt es den Bemühungen der Heſſiſchen
rechniſchen Hochſchule gelungen, dieſen her=
7 der Darmſtädter Hochſchule zu erhalten.
purde das Bildnis einer Darmſtädter Aerz=
„Charakterköpfe berufstätiger deutſcher
it dem erſten Preis.
orgung der in öffentlicher Fürſorge
ſtehen=
rhandlungen mit dem Verbande der
Kaſſen=
m Abſchluß eines neuen Vertrages geführt.
nt die Behandlung ab 16. Mai 1930
wie=
jeſſen, Bund „Königin Luiſe‟. Die diesjährige
andes Heſſen, Bund „Königin Luiſe” fand in
zrerin von Südheſſen, Frau Stiebler, Eberſtadt,
hrerin vom Main=Gau, Frau Spieß=Frankfurt
Sgruppenführerinnen und viele Kameradinnen
Tagung ſollte uns heſſiſche Kameradinnen
ein=
bezweckte, tiefere Fühlung mit unſerer
Landes=
von Ulrich, zu nehmen. Die große Werbefeier
abgehalten. Den Feſtabend leitete die
Landes=
von Ulrich mit herzlichen Begrüßungsworten
Muſikſtücke, Geſänge und Gedichtvorträge, mit
muſikkapelle und Kameradinnen erfreuten. Den
bildete der tiefergreifende Vortrag unſerer
jetz=Halle, über „Die Nor im Oſten”. Sie
ſchil=
elen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten und Nöte,
ſchen Landwirte zu kämpfen haben, und welch
nicht zu verzweifeln. Die Vortragende legte
eine echt deutſche Erziehung unſerer Jugend,
deute. Nach der Pauſe wurde an Hand
leben=
id vorgetragener Dichtung, Freud und Leid im
Augen geführt. Die Schlußworte ſprach die
rbandsführerin, Frau von Collas. Ein
Abend=
er auswärtigen Ortsgruppe, beendete die
ein=
irnerſchaft E. V. (angeſchloſſen die Vereine:
adt 1846. Turngemeinde Beſſungen 1865,
ſtadt 1875, Eiſenbahn=Turnverein und die
bindungen). Zu der am Samstag, dem
ittfindenden Hauptverſammlung der
Darm=
den wir alle Mitglieder der angeſchloſſenen
Die Tagesordnung iſt ſehr reichhaltig und
u wünſchen. Die Verſammlung findet im
ſellſchaft 1875 in der Dieburger Straße 26
h darauf hin, daß alle Mitglieder Zutritt
der Darmſtädter Turnerſchaft ſetzt ſich nach
Wahlen wie folgt zuſammen: 1. Vorſitzen=
(bhenn, 2. Vorſitzender Lehmann, Rechner
Emig und Oberturnwart Biſchof.
Frühjahrsmeſſe auf dem Mercksplatz hat
rfeier der Stadt Darmſtadt ein beſonders
nommen und bietet mit ihren neuzeitlichen
ften den Beſuchern in reichem Maße Gele=
Alltags zu vergeſſen. Leider war es den
ſchlechten Witterungsverhältniſſe bis jetzt
ſen, ihre Geſchäfte in vollem Umfange
aus=
icht geringen Unkoſten zu decken. Es wäre
z in den letzten Tagen, ſelbſt wenn die
er=
ing ſich nicht einſtellen ſollte, ein recht reger
en möge. Ein Gang durch die kleine
Meſſe=
den Kindern eine liebevolle Abwechſelung,
ruch für jeden, der dem alten Markt= und
ade abhold iſt.
Blindenarbeit. Aus Blindenkreiſen wird
Im die ſteigende Beläſtigung des Publikums
ich der Blindenbeſchäftigungsverein
Darm=
beſchäftigungsanſtalt. Mainz über die
Ab=
gebiete geeinigt. Kein Verein wird
ferner=
iet arbeiten laſſen. Wenn nun gegenwärtig
von Mainz aus mit Blindenware beſucht
hier nur um ein Privatunternehmen
han=
chen zu ſeinem Vorteil ausnützt. Zumeiſt
n Fällen um Bürſtenwaren, die von
Sehen=
luch in Darmſtadt hat kürzlich ein Unter=
Reiſedamen engagiert, die angebliche
Blin=
h höheren Preiſen verkauften. Der Dürener
h eingezogenen Erkundigungen gar nichts
Es werden die unmöglichſten Dinge als
ſten. Alle wollen mit dem Gebrechen der
machen. Es kann nur wiederholt darauf
aß unter Blindenware nur Bürſten, Beſen
ſind und daß die Bürſten und Beſen durch
eingezogen ſind, ein Bündel iſt mit dem
Das Blindengewerbe führt einen harten
iſt tieftraurig, daß ſehende Unternehmer
ützen. Deshalb bitten die Blinden, ihrer
und Vertrauen entgegenzubringen. Zum
deit hat die Arbeitsgemeinſchaft
des Blindengewerbes ein
Zei=
as ſich alle Käufer von Blindenware genau
) ſelbſt vor ſchlechter Ware und
Mitleids=
s Zeichen wird von den reell arbeitenden
Waren aufgedrückt. Es ſtellt zwei
ſtili=
die ſich nebeneinander den Strahlen der
gleichſam den Gedanken ſymboliſieren, daß
eit Licht und Freude am Daſein bedeutet.
Intereſſe die Ausweiſe der Verkäufer über
Anſtalt genau, ebenſo ihre Ausweiſe über
dürfte es Pflicht ſein, zunächſt nur die für
13 zuſtändige Blindenorganiſation (für die
den Blindenbeſchäftigungsverein, Darm=
Frühlingszauber in Kranichſtein.
Von Gerhard Heſſe.
der Hrine a chie efſe ei ere Luichein Gue
kelndes Gold umflutet ihr gleißender Märchenſchein noch einmal
liebkoſend das friſchzarte, ſonnengoldfarbene Grün der
manns=
hohen Larchen, gleitet darauf gedankenſchnell hinüber zu den
ver=
träumten Hängebirken, läßt ihre ſchwarzweiße Rinde noch einmal
in ihrer ganzen maleriſchen Pracht aufleuchten und verleiht den
zierlichen. mattgrünen Blättchen noch einmal einen ſeltſam
glitzern=
den Zauberglanz.
Zum letzten Male ſchmücken die ſtolzen, rauhknorrigen
Alt=
kiefern ihre rotbraune, riſſige Borke mit grell lodernden
Flam=
menzeichen, hier und da ſpielt noch ein zauberhaft leuchtender
Sonnenfleck unruhig auf dem fahlen, von langen blaugrauen
Schlagſchatten gemuſterten Vorjahrslaube oder umflimmert
zit=
ternd eines der großen, lichtgrünen Moospolſter am bunten
Schnei=
ſenrande. Noch einmal hüllen ſich die aſchgrauen, ſchwarzfleckigen
Rotbuchen in blinkendes Silber, noch einmal huſcht ein
ſekunden=
langes Sonnenleuchten auf die kleine Fichtengruppe dort drüben,
und noch einmal zieren den verwitterten, flechtenumwucherten
Stamm des krauſen, knorräſtigen Eichenüberhälters feurig
flackernde Runen.
Regungslos liege ich lang ausgeſtreckt in dem flachen, ſteinigen
Randgraben der kleinen, von bunter Blütenpracht überſäten
Wald=
wieſe und lauere auf den heimlichen Bock, der da hinten in dem
einſamen, unzugänglichen Fichtenſchlage ſeinen feſten Stand hat,
und der jeden Abend dort drüben dicht neben dem hohen,
ſchnee=
weißſchimmernden Schlehenbuſch auf die bunte Wieſe tritt.
Nun iſt die goldene Sonne gänzlich hinter dem
geheimnis=
bergenden, ſchweigenden Dämmerdunkel der finſteren Altfichten
verſunken, doch gleich wie zum letzten hoffenden Abſchiedsgruß
hüllt ſie noch einmal den tiefblauen, zartbewölkten Abendhimmel
weithin in ein ſeichtes Märchenroſarot.
Noch immer liege ich regungslos, auf der harten, ſchmalen
Grabenſohle und laſſe meine ſcharfen Augen durch, das dichte,
Deckung gewährende Blätterwirrwarr des niederen
Haſelnuß=
ſtrauches hinüberſchweifen nach der Stelle wo der ſtarke Bock
er=
ſcheinen muß. Hinter mir im raumen Altholz verſtummt nach und
nach das rege, muntere Treiben der ſonnigen Nachmittagsſtunden.
Allmählich verlieren ſich die unzähligen, ſchwirrenden,
ſchwatzen=
den Laute im lichtgrünen Blattwerk ringsumher. Ein leiſes,
traumverlorenes Summen geht durch den heimlichen
Frühlings=
wald. Des ſtolzen, rotköpfigen Schwarzſpechtes ſilberheller
Zauber=
glockenruf verhallt, der ſcheue Kuckuck ſtellt mit einem Male ſein
eintöniges Geläute ein, die immer luſtigen, munteren Häher
werden ſtill, und jäh bricht der ſcharfäugige Ringeltauber ſein
dumpfes ſtürmiſches Heulen ab. Heiſer quarrend ſtreichen die
letz=
ten Krähen über mich hin. Blitzende Schwebefliegen tanzen dicht
vor mir ihren ſonderbaren Reigen. Ein großer, hellbrüſtiger
Buſſard wiegt ſich über mir im weichen, warmen Abendwind,
ſen=
det noch einmal ſeinen gellenden Katzenſchrei weithin über die
raunenden, flüſternden Kronen und rudert dann mit trägem,
weitausholendem Schwingenſchlage ſeinem nahen Schlafbaum zu.
Mattviolette Wolkenſchleier umrahmen das ſeichte
ſchim=
mernde Märchenband im fernen Weſten, ſchieben ſich enger
zu=
ſammen und machen allmählich dem roſigen, bezaubernden
Leuch=
ten ein Ende.
Zarte, blaugrüne Dunſtſchwaden breiten ſich über, der kleinen
Wieſe aus, umſchweben die hochragenden, graudüſteren Stämme
der alten Rotbuchen und legen ſich geſpenſterhaft über die
gras=
beſtandene Schneiſe. Im lichten Unterholz tickt leiſe ein
Rotkehl=
chen, der winzige Zaunkönig ſtellt ſein furchtſames Warngezeter
ein, der letzten Droſſel rollender Flötenruf verhallt, Spitzmäuſe
haſten quickend und zwitſchernd, über das dürre Fallaub, dicke
Käfer umſurren brummenden Fluges die mattſchimmernde
Fege=
ſtelle an der ſchlanken Jungeiche, und ſchon ſchallt aus der
geheim=
nisvollen Tiefe des hohen Holzes der erſte gellende, wild
jauch=
zende Eulenruf zu mir herüber.
Da — eben bricht es leiſe dort in den niederen Fichten, aber
gleich darauf iſt wieder alles ſtill. Eine geraume Weile vergeht.
Immer dunkler wird es ringsum. Wieder bricht es dort drüben.
Warnend zetert eine Amſel, und plötzlich taucht dicht neben der
ſchwach ſchimmernden Schwarzdornhecke ein dunkler Fleck auf.
Langſam führe ich das Glas an die Augen. Unbeweglich ſteht der
Starke da, läßt kaum merkbar die breiten Lauſcher ſpielen und
äugt ſtarr zu mir herüber. Nur undeutlich kann ich die ſechs
lan=
gen, hellen Enden erkennen.
Zuſehends breitet die laue Frühlingsnacht ihren ſchwarzen,
alles umſpannenden Schleier aus, verwiſcht allmählich die zarten
Umriſſe von Baum und Strauch, die ſchneeweißen Blüten der
Sternmieren tauchen in dem ſchweigenden Dunkel unter, am tief
ſchwarzblauen Himmel leuchtet ein blinkender Stern nach dem
anderen auf, und mattkalt ſchimmert des Mondes blanke Sichel
durch das zauberhafte Düſter der mächtigen, ſchwarzgrauen
Stämme.
Endlich kommt Bewegung in den tiefdunklen Fleck, vor den
niederen Fichten. In verhaltener Flucht nimmt der Starke den
breiten Randgraben, verhofft ſekundenlang und zieht dann in die
Wieſe.
Lebhafter wird das ſchrille Gezwitſcher und leichtfüßige Gehaſte
der ſcheuen Spitzmäuſe, das Brummen und Surren der Käfer
ver=
ſtärkt ſich, eine geſpenſtige Fledermaus huſcht gaukelnden Fluges
vorbei, dicke Nachtfalter ſummen über mich hin, und lauter und
gellender ruft die Eule ihr wildſchauriges Lied.
Langſam ſtehe ich auf, ſchleiche geräuſchlos in dem ſchmalen
Rand=
graben zurück zur Schneiſe und trete gemächlich den weiten
Heim=
weg an durch den geheimnisvoll raunenden, flüſternden
Frühlings=
wald mit ſeinem eigenartigen Zauber.
— Pünktlich auf die Minute iſt für Darmſtadt am geſtrigen
Mor=
gen der Bezirkseilverkehr eröffnet worden. Der Eilzug 342 aus
Frank=
furt, ab 8,27 Uhr, mit günſtigen Anſchlüſſen aus Oberheſſen und von
Offenbach lief plangemäß nach einer Fahrzeit von nur 24 Minuten um
8,51 Uhr mit 64 Reiſenden im Darmſtädter Hauptbahnhof ein; ein
guter Anfang dieſer grundlegenden Verkehrsverbeſſerungen im Rhein=
Main=Gebiet, der zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigt!
— Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtr. Nr. 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 17. Mai, vorm. 9,15 Uhr: Vorentſcheidung
gegen den Lehrer Georg Thon in Jugenheim; vorm. 10,15 Uhr:
Vor=
entſcheidung gegen die Polizeihauptmachtmeiſter Kinſinger und Müller
in Mainz.
Ubermorgen
Taantaas =ansſie
Heute
Darmstädter Fahrplanbuch
Sommerausgabe, gültig ab 15. Mai, kaufen.
Erhältlich zum Preise von 80 Pfennig in den
Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofsbuchhand-
lungen, der Geschäftsstelle, Rheinstr. 23 und
bei den Agenturen des „Darmstädter Tagblatt‟
— Die 4. Handelsſchau wurde geſtern abend geſchloſſen. Der
letzte Tag hatte noch einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen. Alle
Beſucher waren von dem Dargebotenen voll befriedigt. Geſtern
wurden folgende Prämien auf die Eintrittskarten gezogen: Nr.
17 222 ein Photopyarat. Nr. 7040, 7355, 7598, 7650, 7626, 6894,
6767, 6854, 6924, 6759, 7274, 6530, 7584, 17 121, 16 769, 17 335,
6846, 6823, 7298, 7594 je ein Gutſchein im Werte von fünf Mark.
— Jazz=Frühling in Darmſtadt. Im Orpheum gaſtiert
Bob=
bie Hind mit ſeinem glänzenden Jazz=Orcheſter nebſt
Bühnen=
ſchau noch für drei Tage: heute Freitag, morgen Samstag, ſowie
am Sonntag (16., 17., 18 Mai). — Der begeiſterte Beifall, den
dieſe glänzende, aus 14 Soliſten beſtehende Band hier wie
aller=
wärts findet darf als Beweis dafür gelten, daß es künſtleriſche
Präziſionsleiſtungen erſten Ranges ſind, die hier geboten werden.
— Die „London Sonora Band” dürfte übrigens den deutſchen
Radiohörern durch die Uebertragungen aus dem Londoner
Savoy=Hotel nicht unbekannt ſein. Anfang 8,30 Uhr. Kleine
Preiſe. (Siehe Anzeige.)
— Erhöhung der Fleiſchpreiſe. Die Ochſen= und
Kalbfleiſch=
preiſe werden, wie aus einer heutigen Anzeige der Fleiſchmetzger
Darmſtadts zu erſehen iſt, ab Samstag um 10 Pf. pro Pfund
erhöht.
Heſſiſches Landeskheaker.
16. Mai 20—22.30 Uhr. (B 22)
Rivalen 20—22.30 Uhr. (G 15,Darmſt.
Volksb. Gr. 1 u. 2.7, Gr. 4.)
Dreimal Offenbach Samstag,
17. Mai 19.30—22 Uhr. (l 24, T, Gr.
1 u. 2.)
Zu ebener Erde und im
erſten Stock 20—22.30 Uhr. (G 15, Dſt.
Volksb. Gr. 3 u. 4 T, Gr. 5)
Die Pilger von Mekka Sonntag,
18. Mai 18.30—22 Uhr
E 24, T, Gruppe 7 und 8
Tannhäuſer 20—22.30 Uhr
Zuſ.=M. IV 11, T, Gr. 6
Der Kaiſer von Amerika Montag,
19. Mai Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung Dienstag,
20. Mai 20—22.30 Uhr. (4 23)
Zu ebener Erde und
im erſten Stock 0—22.,30 Uhr. (F 11. Dſt.
Volksb. Gr. 3 u. 4)
Die Pilger von Mekka Mittwoch,
21. Mai Keine Vorſtellung 20—22.30 Uhr. (Zſ.=M. II 11)
Die Kaſſette
— Heſſiſches Landestheater. „Dreimal Offenbach”, der
erfolgreiche Operettenabend des Kleinen Hauſes, wird heute
Frei=
tag unter muſikaliſcher Leitung von Fritz Bohne wiederholt. In
den Hauptrollen: Bunſel, Harre, Jacobs, Kuhn, Philipps, Kienzl,
Vogt, Ney, Jürgas. — In der heutigen Aufführung des
Schau=
ſpiels „Rivalen” im Großen Haus gaſtiert Joſef Keim vom
Breslauer Lobe=Theater als Quirt, Sonja Karzau ſpielt die Rolle
der Charmaine, Heinz Wemper die Rolle des Flaag. — Die erſte
Wiederholung der am Mittwoch wegen mehrfacher Erkrankungen
abgeſagten komiſchen Oper „Die Pilger von Mekka” von
Gluck findet morgen Samstag im Kleinen Haus ſtatt. — Bernard
Shaws politiſche Komödie „Der Kaiſer von Amerika” wird
Sonn=
tag, den 18. Mai, vorausſichtlich zum letzten Male, im Kleinen
Haus in Szene gehen.
E MOOO
Verlässigste Motorrad zu neuen, niedrigeren Preisen!
Nann wird Ihnen sagen, daß Opel-Motoclub die einfachste,
un-
erlässige Ventilsteuerung hat, und daß sich diese Maschine
In allen Teilen durch bewährte Konstruktion auszeichnet.
MRIGERE PREISE -BFOUEME ZAHLUNGSBEDINGUNGEN.
9efen Preisen ist die vollständige elektrische Ausrüstung enthalten!
121,300ccm Tourenmodell Opel-Motoclub SS,Sooccm Sportmodell
len gesteuert, komplett 1,9/22 PS, oben gesteuert, komplett
Er Lichfanloge und Horn, mit elektrischer Lichtanlage und Horn,
RM 1265.-
RM 1165.-
LOtahrer die Herren der Landstrasse.
Stellerin der bekannten 4- und 8 PS Wagen.
Lassen Sie sich von den Händlern die
Maschinen vorführen, verlangen Sie
Prospekte oder schreiben Sie direkt
an die Adam Opel A. G.,
Motorrad-
abteilung, Rüsselsheim am Main.
Seite 6
Freitag, den 16. Mai 1930
* Skeuer= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 31. Mai 1930.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
15. Mai: Hinſichtlich der an dieſem Tag fälligen Termine
ver=
gleiche den Steuerkalender für die erſte Maihälfte in
Nr. 120 des „Darmſtädter Tagblatts” vom 1. Mai 1930.
20. Mai: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. Mai 1930 erfolgten Lohnzahlungen im
Mar=
kenverfahren und im Ueberweiſungsverfahren; im
letz=
teren jedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte
des Kalendermonats einbehaltenen Lohnſteuerbeträge
für ſämtliche in einem Betriebe beſchäftigten
Arbeit=
nehmer den Betrag von 200.— RM. überſtiegen haben.
(Keine Schonfriſt.)
1. Ziel der Gemeinde=, Kreis= und Provinzialumlagen
für das Rechnungsjahr 1930, desgleichen
1. Ziel der Müllabfuhr=, Straßenreinigungs= und
Kanalbenutzungsgebühr in der Stadt Darmſtadt
und
1. Ziel der Filialſteuer in Darmſtadt.
Dieſe eigentlich am 25. Mai 1930 fälligen Steuern und
Gebühren ſind vorerſt nicht ſondern erſt nach
Er=
halt der Steuer= bzw. Gebührenbeſcheide zu bezahlen.
Kirchen= und Kultusſteuer: Die Steuerbeſcheide
konnten in Darmſtadt erſt teilweiſe zugeſtellt werden.
Es wird empfohlen, das am 15. Mai 1930 fällig
ge=
weſene 1. Ziel alsbald, ſpäteſtens innerhalb 14 Tagen
nach Erhalt des Steuerbeſcheides für 1930/31 zu be=
H. W. Wohmann.
zahlen.
— Der Heſſiſche Landes=Lehrerinnenverband widmet der
ver=
ſtorbenen Dr. h. c. Helene Lange folgenden Nachruf: Dr. h. c.
Helene Lange iſt verſchieden! Voll Trauer gedenken wir ihrer in
tiefſter Dankbarkeit. Ihr Leben war: Glauben an die deutſche
Frau — ihr Leben war: Wagen für die deutſche Frau — und ihr
Leben war: Beglückende Erfüllung deſſen, was ihr großer Geiſt,
ihr Herz ſie tun hieß. Helene Lange war und blieb ihr ganzes
Leben hindurch Führerin der deutſchen Frauenbewegung. Sie
war Mitbegründerin und langjährige Vorſitzende des Allgemeinen
Deutſchen Lehrerinnenvereins, der jetzt 40 000 Mitglieder umfaßt;
ſie war lange Jahre Führerin des Allgemeinen Deutſchen
Frauen=
vereins, deſſen Ziel war: Erlangung der Bürgerrechte und der
Bürgerpflichten und damit tatſächlicher Fraueneinfluß in der
Oeffentlichkeit; ſie war Begründerin der bedeutendſten
Frauenzeit=
ſchrift „Die Frau” in der bis in die letzte Zeit Aufſätze aus ihrer
Feder zu leſen waren; ſie war Bahnbrecherin des Frauenſtudiums
durch die Gründung der Real= und Gymnaſialkurſe. Die
Univer=
ſität Tübingen hat ihr die höchſten Ehren gezollt und ſie zum
Ehrendoktor der Staatswiſſenſchaft ernannt — 5 Schulen tragen
ihren Namen — ihre Worte und ihre Schriften ſind in ganz
Deutſchland und weit über ſeine Grenzen hinaus bekannt — und
wer auf den eindrucksvollen Tagungen des Allgemeinen Deutſchen
Lehrerinnenvereins Helene Lange miterleben durfte — noch im
vergangenen Jahre nahm ſie, 81jährig, an der großen Tagung
in Wien teil — der fühlt ſich zutiefſt erfaßt von Helene Langes
ſeltener Perſönlichkeit, von ihrem Geiſt der Tapferkeit, der
Klar=
heit, von der Höhe ihrer Anſchauungen und von ihrem
unvergeß=
lichen und unvergleichlichen Humor. Das Werk von Helene Lange
iſt den deutſchen Frauen Erfüllung und eine Verheißung für
Gegenwart und Zukunft. Wir gedenken ihrer voll tiefer Trauer
— voll tiefſten Dankes!
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Hedwig Kaufmann
Schülerin der Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt
Geſangsklaſſe Profeſſor C. Beines) erhielt anläßlich der
Auffüh=
rung „Aida, in München=Gladbach nachſtehende Kritiken: „
Mün=
chen=Gladbacher Zeitung: Hedwig Kaufmann zeigte
als Amneris in bis zum Schluß währender Steigerung ein
aus=
gezeichnetes Können. In ihrem Kampf mit Aida um den Geliebten
blieb ihre Haltung bei aller weiblichen Schwäche majeſtätiſch
er=
haben. Voll innerer Glut war ihre Verzweiflung im letzten Bild.
geſanglich auch überzeugend wahr. „Weſtdeutſche
Landes=
zeitung”: In der „Alda”=Aufführung des Gladbacher
Stadt=
theaters am Samstag ſang Hedwig Kaufmann die Partie der
Amneris. Ihre prachtvolle Altſtimme beherrſchte mühelos die ihr
geſtellte Aufgabe. Ihre ſchauſpieleriſche Leiſtung ſtand in nichts
ihrem geſanglichen Können nach. — Annemarie Kaiſer,
Schü=
lerin der Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt (
Ge=
ſangsklaſſe Profeſſor C. Beines) erhielt anläßlich der Premiere
von „Friederike” in Koblenz nachſtehende Kritik: „Koblenzer
Volkszeitung”: Annemarie Kaiſer war eine entzückende
Friederike, ein ſonniges Geſchöpf, voller Anmut und Güte, warm
und lauter von innen heraus geſtaltet, in ihrem ganzen Weſen ein
Bild nach den Worten Goethes, eine Friederike, die lebte und
nicht geſchauſpielert wurde. Auch aus ihrem Geſang ſprach das
Herz, aus der tonerfüllten Kantilene die Innigkeit des
Liebes=
glückes und nach der Trennung der Harm der Entſagung. Es
wäre wirklich ein Verluſt für die Koblenzer Bühne, wenn die
Abbaumaßnahmen das Ausſcheiden der Künſtlerin bewirken
ſoll=
ten, die ihrem Fach das gegeben hat, was wir früher darin oft
vermiſſen mußten: Wahrheit ohne Mache, Gewandtheit ohne
Schablone, Anmut ohne Angelerntheit. Mondän ohne
Frivo=
lität.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Die vom 2. bis 9. April
dieſes Jahres im Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues
ſtattgehab=
ten Schülerprüfungen der Dilettantenklaſſen haben durchweg einen
überaus gunſtigen Verlauf genommen; beſonderem Intereſſe
be=
gegneten die Enſembleklaſſen auf mehreren Klavieren, die, wieder
neu in den Lehrplan aufgenommen, bei dieſen Prüfungen zum
erſten Male nach mehreren Jahren in größerem Umfange, dem
Publikum vorgeführt wurden. Für die beſten Leiſtungen im
Klavierſpiel wurden von der Direktion Prämien in Geſtalt je
eines Bandes der Klavierſonaten und der Klavier=Violin=
Sona=
ten von Beethoven verteilt. Das Prämium für Klavier erhielt
Fräulein Lotti Drechsler (Schülerin der Klavierklaſſen von
Fraulein Hedwig Schmidt) das Prämium für Violine Herr
Bruno Oelsner (Schüler der Violinklaſſen von Herrn Otto
Krebs). Dieſe Prämien ſollen in Zukunft alljährlich bei, den
Schülerprüfungen zur Verteilung kommen, um die Schüler im
Studium anzueifern.
— Oſcheladas im Frankfurter Zoo. Eine ſehenswerte Bereicherung
der Affenſammlung des Frankfurter Zoo bilden die drei kürzlich
einge=
troffenen Dſcheladas, auch Nacktbruſt=Paviane genannt.
Namentlich die beiden erwachſenen Männchen ſind ungemein ſtattliche
Tiere, die mit ihrer langen, mähnenartigen Behaarung, dem kräftigen
Gebiß und den krallenartig bewehrten Händen einen ganz eigentümlichen
Eindruck machen. Beſonders auffallend ſind zwei dreieckige nackte
Fel=
der von hochroter Farbe auf Vorderhals und Bruſt. Dieſe merkwürdige
Affenart lebt in den Hochländern Abeſſiniens zumeiſt in Höhen über 2000
Meter. Dort wurde ſie vor faſt hundert Jahren von dem berühmten
Frankfurter Zoologen Eduard Rüppell entdeckt; in den Tiergärten
ge=
hörten ſie bis in die letzte Zeit zu den Seltenheiten. — Einen beſonderen
Anziehungspunkt für die Beſucher bildet das überaus muntere, in
luſti=
gen Sprüngen in ſeinem Gehege herumtobende Kamel=Baby.
Hin=
gewieſen ſei noch auf die koſtenlos für alle Beſucher zugängliche
Ausſtel=
lung von Kunſtblättern des Münchener Tiermalers Meyer=Eberhardt in
den unteren nördlichen Räumen des Geſellſchaftshauſes.
Schlägermenſur mit ködlichem Ausgang.
* Die Aukoüberfälle bei Grieshein
Eigene Fahrläſſigkeit des Verletzten.
ös. Eine Schlägermenſur zwiſchen zwei Heidelberger
Studen=
ten beſchäftigte am 6. Mai 1930 den 1. Strafſenat des
Reichs=
gerichts. Der Student Neuhof war bei der Menſur verletzt
wor=
den. Durch eigenes törichtes Benehmen (er hat mit den
unge=
waſchenen Händen wiederholt in die Wunde gegriffen) traten
Komplikationen ein, die den Tod des Neuhof herbeiführten. Das
Schöffengericht Heidelberg verurteilte darauf den
Menſur=
gegner, den Studenten Wilh. Wenzel in Heidelberg, wegen
Zwei=
kampfes (§ 205 StGB.) zu 6 Monaten Feſtung. Eine
Verur=
teilung aus § 206 StGB. (Zweikampf mit tödlichem Ausgang)
lehnte das Schöffengericht ab, da der Angeklagte für den tödlichen
Ausgang nicht verantwortlich ſei, weil der Kauſal= (urſächliche)
Zuſammenhang zwiſchen dem Handeln des Angeklagten und dem
eingetretenen Erfolge durch das eigene willkürliche Verhalten des
Verletzten, der die Wunde berührt und ſich dadurch infiziert habe,
unterbrochen worden ſei. — Gegen dieſes Urteil legte die
Staats=
anwaltſchaft Sprungreviſion beim Reichsgericht ein mit
dem Zweck, daß der Angeklagte auch aus § 206 StGB. verurteilt
werde. Entgegen den Darlegungen des Reichsanwalts, der die
Anſicht der Staatsanwaltſchaft vertrat und Aufhebung des Urteils
beantragte, hat der 1. Strafſenat die Reviſion der
Staatsanwalt=
ſchaft mit folgender Begründung verworfen: Bei Prüfung der
Anwendbarkeit des § 206 StGB. iſt auch dem allgemeinen
Sprach=
gebrauch eine Bedeutung beizumeſſen. Dem Sprachgebrauch würde
es aber widerſprechen, ein „Töten im Zweikampf” anzunehmen,
wenn der Verletzte oder ein Dritter fahrläſſig oder vorſätzlich in
den Verlauf eingegriffen und dadurch erſt den tödlichen Erfolg
bedingt hätten. Im Gegenteil ſpricht der Umſtand, daß ein
Zwei=
kampf ein Kampf mit tödlichen Waffen iſt, dafür, daß der
Geſetz=
geber bei Schaffung des § 206 StGB. den tödlichen Erfolg im
Auge hatte, der aus dem Zweikampf an ſich hervorgeht und nicht
erſt durch das Eingreifen eines fahrläſſig oder vorſätzlich
Handeln=
den mit herbeigeführt wird. Darnach findet § 206 StGB. auf den
vorliegenden Fall keine Anwendung. „Reichsgerichtsbriefe‟. (1 D
380/30. — Urteil des RG. vom 6. Mai 1930.)
Iſt Weizenbroigenuß ein Kulkurforkſchrikk?
Die ernährungswiſſenſchaftliche Zeitung „Die Volksernährung”, weiſt
in ihrer Nummer vom 20. April darauf hin, daß ein erhöhter
Weizen=
verzehr, wie zuweilen betont, wirklich nichts mit einer erhöhten Kultur
der Maſſen zu tun habe. Wenn der Verbrauch von Weizenbrot
maß=
gebend ſei, für die Kultur eines Landes, dann müßten allerdings
Argen=
tinien und Kanada in der Kultur weit über Deutſchland ſtehende Länder
ſein, ganz beſonders gegnüber jenen Zeiten Deutſchlands, da nur
Rog=
genbrot gegeſſen wurde und da noch ein Goethe und andere wahre
Kul=
turträger Deutſchlands lebten.
— Der Deutſche Bankbeamtenverein, Zweigverein Darmſtadt,
begeht am Samstag das Jubiläum ſeines 25jährigen Beſtehens.
Aus dieſem Anlaß findet in der Vereinigten Geſellſchaft abends
eine Feier ſtatt, zu der ein auserleſenes Programm
zuſammen=
geſtellt wurde. Geſangs= und muſikaliſche Darbietungen werden
den Abend verſchönern. Ein Feſtball bildet den Abſchluß.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Im Anſchluß an das ſo
ſchön verlaufene Frühlingsfeſt hat der Wanderausſchuß für
näch=
ſten Sonntag, den 18. Mai, als kleine Nachfeier einen
Nachmittags=
ſpäziergang nach Traiſa feſtgeſetzt. Gleichzeitig werden an dieſem
Tage die eifrigſten Wanderer des verfloſſenen Wanderjahres
mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Es iſt dafür Sorge getragen,
daß einige Abwechſelung geboten werden kann, und iſt ein recht
genußreicher Nachmittag zu erwarten. Auch Gaſtwirt Heß Zur
Starkenburg” wird aus Küche und Keller Gutes hervorzuholen
wiſſen. Der Abmarſch iſt auf 2 Uhr am Tierbrunnen in der
Nieder=)amſtädter Straße feſtgeſetzt. Alle Mitglieder ſind
herz=
lichſt eingeladen.
— Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft E. V. veranſtaltet
am kommenden Samstag, den 17. d. M., von abends 8 Uhr ab,
im „Fürſtenſaal”, Grafenſtraße, eine Tanz=Unterhaltung. Die Diplome
und Ehrenpreiſe der letzten Wettſchreiben uſw. werden bei dieſer
Ge=
legenheit zur Verteilung gebracht.
— Hausfrauenbund. Es iſt beabſichtigt, die große
Ausſtel=
lung des Hausfrauenbundes in Frankfurt a. M., Große
Fried=
berger Straße 43. „Die große Schau vom Kind zur Frau”, am
Dienstag, dem 20. Mai, gemeinſam zu beſuchen. Abfahrt 1,43
Uhr. Anmeldungen bis Montag in der Geſchäftsſtelle in den
Sprechſtunden.
— Guſtav=Adolf=Frauenverein. In der geſtrigen Nummer
unſeres Blattes iſt die Gewinnliſte der Verloſung abgedruckt. Die
Gewinne bittet man heute Freitag und morgen
Sams=
tag, jedesmal vormittags von 9,30—12,30 Uhr, und nachmittags
von 3—6,30 Uhr abholen zu wollen. Was an dieſen Tagen nicht
abgeholt wird, fällt dem Verein zu, wie dies bei allen Vereinen
Brauch iſt, bei denen das Lokal geräumt werden muß.
— Modernes Kochen. Heute Freitag abend findet bei Schaaf,
Ernſt=Ludwig=Straße 20, ein Lehrvortrag über moderne
Koch=
weiſe unter beſonderer Berückſichtigung des derzeit viel
beachte=
ten Vitaminproblems ſtatt. Den Vortrag hält Frau Leithold
aus Geislingen. Eintritt frei. (Siehe Anzeige.)
SVZ. Italieniſch=ſchweizeriſcher Grenzverkehr. Laut
Mittei=
lungen des Eidg. Politiſchen Departements wird der
italieniſch=
ſchweizeriſche Grenzverkehr mit Ausnahme folgender Aenderungen
in gleicher Weiſe wie im Jahre 1929 aufrecht erhalten: a) Von
den erlaubten Uebergängen werden geſtrichen: Bocca di
Ori=
mento und Fascognapaß. b) Dem Touriſtenverkehr
wer=
den während der Sommermonate folgende Päſſe freigegeben:
der San Giacomopaß (von Airolo nach dem Formazzatal)
und der Theodulpaß (von Zermatt nach dem Tournanchetal).
Die Schweizeriſche Verkehrszentrale hat ſpezielle Liſten über den
italieniſch=ſchweizeriſchen Grenzverkehr in deutſch und franzöſiſch
aufgeſtellt, die auf Anfragen hin koſtenlos abgegeben werden.
Tageskalender für Freitag, den 16. Mai 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, B 22: „
Riva=
len”. — Kleines Haus, 20 Uhr, G 15: „Dreimal Offenbach”,
Orpheum, 20½ Uhr: Gaſtſpiel Bobbie Hind. — Konzerte:
Schloßkeller, Hotel Schmitz, Theater=Reſtaurant, Spaniſche
Bodega. — Herrngartenkaffee 16 Uhr: Konzert.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele,
Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 16, Mai: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 17. Mai: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min,
— Sabbatausgang 9 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uhr 00 Min. — Abends 9 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft .
Samstag, den 17. Mai: Vorabend 7 Uhr 30 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Sabbatausgang 9 Uhr 00 Min,
Wochentags: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Abends 7 Uhr 45 Min:
Aw. Wegen Einbruchs und verſuchten Raube
Leute aus Griesheim am Donnerstag vor dem 9
verantworten, und zwar ein 20jähriger Gärtne.
Schreibgehilfe, ein 18jähriger Schneider und ei=
Sie hatten ſich in Griesheim zuſammengefunden
des 21. Februar, mit einem Flobert und zwei
waffnet, auf den Vorſchlag des zweiten Angekl
ſchlößchen”, um von dort ſtehenden Autos Koff
keine Autos vorfanden, überſtiegen ſie den Zau
genden Anweſens der Mainzer Aktienbrauerei,
verſucht hatten, das Tor einzudrücken. Der er
geklagte erbrachen das Vorhängeſchloß des über
lichen Schuppens, fanden aber kein Bier. Die
nur an Ort und Stelle Bier trinken wollen, kan
werden, ſo daß von den vier Angeklagten in die
wegen einfachen Diebſtahls eines Bierkrugs, den
und die anderen wegen Beihilfe verurteilt
werd=
ten ſie aber zu Taten, die in Darmſtadt ſeinerz
regten und heute den Hauptpunkt der Verhandl=
Eiskeller aus gingen ſie auf die Landſtraße, die
und verſuchten, die herankommenden Autos a
Auto kam, ſtellten ſie ſich auf die Straße und n
halten zu bringen. Aber keines der vier in Bet f.
hielt an. Darauf ſchoſſen ſie hinter den Wage
drang das Flobertgeſchoß durch das Wagenve
eines am Steuer ſitzenden Kaufmanns aus Wiesl
Auto ſchoſſen ſie ſchon beim Herannahen, vor
einen Prügel, um es anzuhalten. Sämtliche
Lage für ſehr ernſt und hielten nicht an. A=
Auto kommen ſahen, das ſich durch ungewöhn
auszeichnete, und in dem ſie das Ueberfallkom
fernten ſie ſich. Die Darmſtädter Kriminalpoli
an und kam bald auf eine Spur, was den zt
anlaßte, ſich ſelbſt zu ſtellen. Er war wahrſchei /
der ganzen Sache und gab an, man habe keiner n
dern den Autofahrern nur einen Schabernack ſpi
w=
ſo viel von Abenteuern und Senſationen gele
danke gekommen wäre, auch mal ſo etwas zu
geklagten kann der Beweis nicht erbracht werder
habe. Er will zwar dabeigeweſen ſein, ſich
Entfernung gehalten haben. Der Vertreter de
antragt gegen ihn Freiſprechung, gegen die übr b
ſchaftlich verübtem Nötigungsverſuch in Tatei
des § 367 Ziffer 8 (weil ſie ohne polizeiliche Erle 6
beſuchten Orten mit Schießwerkzeugen hantiert
von je vier Monaten. Das Urteil lautet: Geger
Angeklagten wegen Beihilfe zu einfachem Dieb
wegen des vom Staatsanwalt zitierten Verbreck
geſamt je fünf Monate und fünf Tage
den dritten Angeklagten wegen einfachen Die
vier Monate und eine Woche Gefängnis. Gege
ten wegen Beihilfe zu einfachem Diebſtahl eine
beiden erſten Angeklagten erhielten höhere St
Flobert geſchoſſen hatten, während der dritte n
verwandte. Das Gericht war ſich bewußt, daß
dem Ueberfall der Autos um einen Dummenfung
die Angeklagten ſind alt genug, um zu wiſſen,
fährdung der Autoinſaſſen herbeiführten. Sie
angaben, in die Luft geſchoſſen, ſondern direkt
Skimmen aus dem Leſe
(Für die Veröffenilichungen unter dieſer Ueberſchrift übernime
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des P
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht v
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begrür
— Am Luiſenplatz, dem Hauptverkehr
eine Uhr. Die billigſte Löſung wäre die 2
an der Poſtz in zweiter Linie käme der Telep
ſtelle in Betracht, oder das Parlamentsgebäude
die Aufſtellung einer paſſenden Reklame=!
Briefkaſten.
Jeder Anfrage ift die letzie Bezugsquſtung beizufügen.
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne P
H., hier. Die gewünſchte Anſchrift können
die Tätigkeit aber in Ihrem Reiſeziel für A
iſt, könnte doch nur eine Unterſtützung ſeitens /
ſchen Vertretung in der ausländiſchen Hauptſ /
Dieſe Anſchrift wird das Staatsminiſterium, 9 P
zuteilen in der Lage ſein.
W., hier. 1. Das Mieterſchutzgeſetz findet k
durch Teilung einer benutzten Wohnung von 5 E
im Einverſtändnis mit den Mietern eine neue
lich ſelbſtändige Wohnung hergeſtellt wird. (
neuen Wohnung iſt nicht zuläſſig. Der Mie
nehmigung des Wohnungsamts. Auch unterſteh
nung nicht dem Reichsmietengeſetz.
2. Nach § 1040 der Gewerbeordnung, in
hat die Handwerkskammer ein Verzeichnis zu ſ
Gewerbetreibenden einzutragen ſind, die in den
kammer ſelbſtändig ein Handwerk als ſtehendes
ſes Verzeichnis iſt die Handwerksrolle. Die He
Gewerbetreibenden die beabſichtigte Eintragung
hinzuweiſen, daß die Eintragung erfolgen könr
einer Friſt von zwei Monaten Einſpruch eing
werksrolle ſelbſt wird von der Kammer in de
meinden des Kammerbezirks gegliederten Karte
B., hier. Waſſergeld war bis zum 31. 9
Wir verweiſen auf unſere Nr. 359 vom 28. De;
Müllabfuhr wollen Sie die Ortsſatzung, die n.
öffentlicht haben, nachleſen.
G. K., Pf. Es ſind 5000 Sitzplätze.
V., hier. Der Kreis dieſer Fürſorge=Empf
alte oder erwerbsunfähige Perſonen, die infol
Vorſorge ohne die eingetretene Geldentwert,
Kriegsfolgen nicht auf die öffentliche Fürſorge
empfehlen, ſich an das ſtädtiſche Wohlfahrtsamt
K. Der Waſſerlieferungsvertrag unterſtel
von Waſſer gegen Entgelt zum Gegenſtand
ha=
des Kaufvertrags. Der Unternehmer, der L
er die Waſſerlieferung gewerbsmäßig betreibt,
Handelsgeſetzbuchs. Die Anſprüche eines ſolche:
verjähren, wenn die Leiſtung, wie im Fragefaule
des Schuldners erfolgt, in 4 Jahren. Daher w.
nicht eingetreten. Im übrigen werden wohl au
gen über die Abgabe von Waſſer beſtehen, die
Erſt nach deren Einſichtnahme wäre ein abſchl
der Fragen 1 und 3 möglich. Wir behalten die
zurück.
B. D. Wir glauben nicht, daß ein ſolches
den kann, inſolange die Poſt auf anderem Weg
gen in der Lage ſein ſollte. 8 906. BGB. ſchei
vom Nachbargrundſtück aus ja nicht in.
In den ersten 10 Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind
aus-
schließlich mit der reinen, milden
MNAVEA
KINDERSEIFE
waschen und baden. Dem
Kind wird dadurch später
manche Sorge um die
Er-
haltung seines guten Teints
erspart bleiben Nivea-
Kinderseife ist überfettet
und nach ärztlicher
Vor-
schrift besonders für, die
empfindliche Haut der
Kinder hergestellt. 2
Bene
Freilicht, Freiluft und Sonne! U7
DAUA
Das gibt gesunde Haut und schön gebräuntes Aus‟
bei bedecktem Himmel; denn auch Wind und Lit
Körper. Aber trocken muss Ihr Körper sein bei dlr
bestrahlung. Und gut mit Nivea-Creme vorkel *
vermindern dadurch die Gefahr schmerzhaften 2
Dank des nur ihr eigenen Gehalts an Eucerit drin8!
leicht in die Haut ein, und erst die
einge-
drungene Creme kann ihre wohltuende
Wirkung voll zur Geltung bringen. / Also
Mvea-Creme auch bei bedecktem Himmel!
In Dosen: RM o.20, o.50, o.60 und 1.20
In Tuben aus reinem Zinn: RM o.60 u. 1.—
Aus Heſſen.
n. 15. Mai. Brotpreiserhöhung. Hier
Woche der Preis für den Laib Roggenbrot im
Ffund von 75 auf 80 Pf., für den Laib Miſchbrot
wicht von 92 auf 96 Pf. erhöht. — An dem
es Arbeiter=Turn= und
Sportbun=
n Darmſtadt am 19., 20. und 21. Juli wird ſich
rbeiter=Turn= und Sportverein in ſeiner ganzen
Die Jugend des Vereins wird am Sonntag
3. Juli, im Feſtzuge der Kinder teilnehmen.
Geburtstagsfeiern werden hier von
ind 60=Jährigen vorbereitet, und ſind bei dieſen
auch die auswärts geborenen Altersgenoſſen
en.
15. Mai. Der Kommandant des
Truppenübungs=
er Tage auf der hieſigen Bürgermeiſterei und teilte
ſiſche Beſatzungsbehörde den bisher beſchlagnahmten
jedhofes an die Gemeinde zurückgebe. Insgeſamt
ten Friedhof noch neun franzöſiſche Soldaten; zwei
Religion ſind in den Reihengräbern gebettet, ſieben
d auf dem bisher beſchlagnahmten Platz auf dem
es Friedhofes beerdigt. Aus verſchiedenen
Maßnah=
daß die franzöſiſchen Beſatzungstruppen, außer den
bereits am Samstag das Lager verlaſſen. — Mit
des neuen Fahrplanes der elektriſchen Straßenbahn
IU wegen zu geringen Verkehrs nach 8.47 Uhr abends
9.15 Uhr abends ab Darmſtadt ſtündlicher, ſtatt des
plichen Wagenverkehrs eingerichtet werden. Ausge=
Einſchränkung ſind der Samstag und Sonntag. —
tppe des Odenwaldklubs unternimmt ſeine nächſte
nntag, den 18. Mai, nach Eberbach-Wolfsſchlucht—
5.17 Uhr mit der elektriſchen Straßenbahn.
Nai. Im Rahmen eines Turnabends
ver=
ge Turnverein am vergangenen Sonntag einen
kampf zwiſchen der 1. Riege des Männerturn=
und ſeiner 1. Riege. Nachdem, nach
einleiten=
ig des Geſangvereins Sängerluſt, der 1. Sprecher
nitglieder, die Kampfrichter und Gäſte, ſowie
ienenen Zuſchauer begrüßt und einen kurzen
e Bedeutung des Geräteturnens und die Ziele
nerſchaft gegeben hatte, überreichte der Gauver=
Turnbruder Georg Löffler die
Ernennungs=
hrenmitglied. Er gedachte dabei der Verdienſte,
den Main—Rhein=Gau und die Deutſche Turn=
und ermahnt ihn zu treuer und eifriger Wei=
Ile ſeines Vereins, ſeines Verbandes und ſeines
ikesworten Löfflers wurde in den turneriſchen
eingetreten, in dem zunächſt die Jüngſten des
orf, die Schüler, Proben ihres Könnens gaben.
n ſich dann die beiden Kampfmannſchaften den
ervorragendes turneriſches Können wurde ge=
Icht anders zu erwarten, gingen die Gäſte als
ampf hervor. Sind doch die Turner der 1. Riege
reins Urberach weit über die Gaugrenzen
hin=
nete Geräteturner bekannt. Die Zuſchauer
folg=
einzelnen Uebungen und kargten nicht mit
Bei=
en gaben die Turnerinnen Proben ihres
Kön=
ſangverein Sängerluſt und Sänger Reinfrank
r= und Einzelvorträge für Abwechſlung. Die
ſon dem Abend voll befriedigt, und der
Turn=
t wieder einen ideellen Erfolg errungen.
g a. d. B., 15. Mai. Auf Veranlaſſung des
im wird von der Bürgermeiſterei wiederholt
gemacht, daß die Abholung des gefallenen
Kraftwagen der Kreisabdeckerei vollſtändig
Das Verenden eines Stück Viehes iſt lediglich
i zu melden, die alles weitere veranlaßt. Wer
rt. macht ſich ſtrafbar. —
Betriebsein=
eſigen Rüth u. Reinmuthſchen Steinbruch
wur=
rübergehend entlaſſen.
15. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
am 15. Mai 2,25 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Freitag, den 16. Mai 1930
* Gräßlicher Doppelſelbſtmord eines Liebespaares.
Mainz, 15. Mai. Von der Reichsbahndirektion Mainz wird uns
mitgeteilt: Donnerstag früh um 1.30 Uhr wurde von dem Führer des
Triebwagens 1601 zwiſchen der Fabrik Römheld und der Einfahrt der
Kaiſerbrücke auf dem Gleis Mainz—Wiesbaden ein junges Paar tot
aufgefunden. Die beiden hatten ſich von einem Zug überfahren laſſen
und waren gräßlich verſtümmelt. Wir erfahren über die gräßliche
Lie=
bestragödie noch folgendes:
In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurden auf der
Eiſen=
bahnſtrecke Mainz—Wiesbaden, in der Nähe der Oberen Auſtraße, eine
männliche und eine weibliche Perſon, anſcheinend ein Liebespaar, tot
aufgefunden. Beiden waren durch Ueberfahren die Köpfe vollſtändig
zer=
malmt. Nach dem Befund liegt Selbſtmord vor. Bei den Leichen
wur=
den Ausweispapiere nicht vorgefunden, doch befand ſich bei dem
männ=
lichen Toten ein Zettel, worauf die Namen Fritz Räker, 1909 geboren
in Wiesbaden, und Elſa Kugelſtadt ſtanden. Es wird vermutet, daß dies
die Namen des Paares ſind. Die Kriminalpolizei iſt mit der Feſtſtellung
der Perſonalien der Toten beſchäftigt. Die Leichen wurden auf den
Friedhof gebracht.
Ck. Trebur, 14. Mai. Gau=Liedertag in Trebur.
Der Gau Mainſpitze des Heſſiſchen Sängerbundes hält am
Sonn=
tag, dem 1. Juni, in Treburg ſeinen 3. Gau=Liedertag ab.
Vor=
geſehen iſt für den Sonntag=Vormittag ein Kritikſingen, für
nach=
mittags eine große Kundgebung für das deutſche Lied. Zu dem
Kritikſingen haben folgende Vereine ihre Teilnahme feſt
zuge=
ſagt: Arion”=Biſchofsheim (20 Sänger) mit Chormeiſter
Ber=
nius=Biſchofsheim. Eintracht”=Nauheim (35 Sänger) mit
Chor=
direktor Reviol=Walldorf, Deutſcher Männergeſangverein Trebur
(35 Sänger) mit Lehrer Heldmann=Trebur, „Teutonia”=
Kelſter=
bach (45 Sänger) mit Chormeiſter Bechtolf=Frankfurt a. M.,
„Frohſinn =Königſtädten (35 Sänger) mit Chormeiſter Foßhag=
Königſtädten, „Liederkranz =Rüſſelsheim (40 Sänger) mit
Chor=
meiſter Bernius=Biſchofsheim, „Harmonie =Rüſſelsheim (50
Sän=
ger) mit Chormeiſter Heuß=Rüſſelsheim, „Germania=Nauheim (50
Sänger) mit Komponiſt K. Grim=Darmſtadt, „Männerchor”=
Rüſſelsheim (60 Sänger) mit Muſikdirektor Schucht=Frankfurt
am Main, „Germania”=Raunheim (50 Sänger) mit Chormeiſter
Behne=Mainz, „Sängervereinigung”=Mainz=Ginsheim (70
Sän=
ger) mit Chormeiſter Bernius=Biſchofsheim, „Sängerluſt”=
Wall=
dorf (90 Sänger) mit Staatl. Muſikdirektor Biſchof=Frankfurt
am Main, „Germania”=Biſchofsheim (100 Sänger) mit
Muſik=
direktor Specht=Frankfurt a. M., „Liederkranz”=Biſchofsheim (100
Sänger) mit Chormeiſter Berg=Mainz. Ueber 700 aktive Sänger
werden alſo in Trebur zuſammenkommen und bei der
Kund=
gebung am Nachmittag im Maſſenchor zuſammenwirken. Die
Feſtrede hat der Bundesſchatzmeiſter des Heſſiſchen Sängerbundes,
Bitter=Darmſtadt, übernommen. Der Maſſenchor wird von
Gau=Chormeiſter Muſikdirektor Specht=Frankfurt a. M. geleitet
werden, als Kritiker wurde Profeſſor Dr. Noack=Darmſtadt
gewonnen.
Cd. Michelſtadt, 15. Mai. Nochmals die
Beigeordneten=
wahl. Nach dem nunmehr amtlich herausgekommenen Ergebnis
der Beigeordnetenwahl, ergibt ſich gegenüber den in unſerer
Mon=
tagsnummer genannten Zahlen noch eine kleine Verſchiebung zugunſten
Nords. Die einzelnen Kandidaten erhielten: Gg. Nord 1379, Johann
Geiſt 776 und Berthold Weber 103 Stimmen, Gg. Nord hat mehr als
die Hälfte aller gültigen Stimmen erhalten und iſt ſomit als
Beigeord=
neter gewählt. Die Wahl= und Abſtimmungsprotokolle mit den
zuge=
hörigen Schriftſtücken liegen von Mittwoch, den 14. Mai, bis Freitag,
den 16. Mai, auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht der Stimmberechtigten
offen. — Herabſetzung des Milchpreiſes. Vom
vergange=
nen Montag ab wurde von den die Einwohnerſchaft Michelſtadts
be=
liefernden Milchhändlern der Milchpreis auf 25 Pfg. pro Liter
feſt=
geſetzt. Der ſeitherige Preis war 30 Pfg.
— Hirſchhorn, 15. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
14. Mai 1,56 Meter, am 15. Mai 2,74 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Offenbach a. M., 14. Mai. Die Angehörigen des ehemaligen
Reſerve=Infanterie=Regiments 221 beabſichtigen,
an der Befreiungsfeier in Mainz teilzunehmen. Die
Organiſation der Teilnahme liegt in den Händen des Herrn Guſtav
Engel., Offenbach a. M., Gerhart=Hauptmann=Straße 24, an den
ſich alle ehemaligen Angehörigen des Regiments,, die an der Feier
teilnehmen wollen, wenden können.
Seite 7
Selbſtmordverſuch durch Sprung aus dem Zug.
Mittwoch 12½ Uhr ſprang ein junges Mädchen zwiſchen den
Sta=
tionen Budenheim und Uhlerborn aus dem fahrenden Perſonenzug 1289
und blieb bewußtlos auf den Schienen liegen. Die Mitreiſenden zogen
die Notbremſe und brachten den Zug zum Halten. Die Verletzte wurde
ins Krankenhaus nach Ingelheim verbracht. Sie hatte eine Fahrkarte
Wiesbaden—Niederheimbach bei ſich. In ihrer Handtaſche befand ſich ein
Zettel mit den Worten: „Liebe Mutter, ich mache meinem Leben ein
Ende. Sie haben mich wahnſinnig gemacht, wo ich war. Alma.” Es
handelt ſich um die Mitte der zwanziger Jahre ſtehende Hausangeſtellte
Alma E. aus Niederheimbach, die in Wiesaden in Stellung war.
Ner=
vöſe Ueberreizung ſcheint ſie zu der Tat getrieben zu haben. Die
Ver=
letzungen ſind nicht ſo ſchwer, wie es zuerſt den Anſchein hatte, ſo daß
Hoffnung auf baldige Wiederherſtellung beſteht.
h. Nidda, 14. Mai. Eines der bedeutendſten Geldinſtitute der
hieſigen Gegend, die Bezirksſparkaſſe Nidda, hielt unter
dem Vorſitz von Direktor Gatzert und im Beiſein von
Kreisdirek=
tor Dr. Gaßner=Büdingen und Juſtizrat Dr. Reh=Darmſtadt ihre
Mitgliederverſammlung ab. Die Rechnungsablage von 1929
er=
gab eine Einnahme von 10 441 801 Mark und eine Ausgabe von
10 394 821 Mark. Die Bilanzſumme betrug 2 333 000 Mark, der
Reingewinn belief ſich auf 15 810 Mark. Die Spareinlagen ſtiegen
auf über 134 Millionen Mark, die Zahl der Sparbücher wuchs
auf 2430 an und ſtieg um 295 Stück. Die Bezirksſparkaſſe
ver=
größert ihr Verwaltungsgebäude durch einen Anbau, auch werden
bedeutende Umbauarbeiten zurzeit daran vorgenommen.
h. Gießen, 14. Mai. Eine Handwerkerkundgebung
für den Kreis Gießen fand unter Leitung des Gewerbeſchulrates
Dr. Bünnings, Direktor der Gewerbeſchule zu Gießen, in
Großen=
buſeck ſtatt. Syndikus Röhr ſprach über die ſchwere Steuerbelaſtung
im Handwerk, die ſchier untragbar ſei, hier könne nur eine feſte
Organiſation des Handwerkes Milderungen ſchaffen. Es wurde
ein Handwerkerverein Großenbuſeck gegründet.
h. Gießen, 12. Mai. Wertvolle Liebig=Erinnerungen
geſtiftet. Die Geſellſchaft Liebig=Muſeum hielt geſtern bei gutem
Veſuch eine außerordentliche Verſammlung auf der Liebigshöhe ab. Es
lagen mehrere wertvolle Erwerbungen des Muſeums vor, u. a. hatten
die hier wohnenden Nachkommen des Architekten Johannes Körner,
Agathe und Minna Körner, dem Leiter des Muſeums, Geheimrat
Som=
mer, einen Plan der Liebiganlagen und ein Zeugnis Liebigs für ihren
Vater überreicht. Der großangelegte Plan gab Geheimrat Profeſſor
Dr. Sommer Veranlaſſung zu dem Vortrag: „Die Liebigshöhe um 1850
nach dem Plan von Johannes Körner”. Zugleich legte er den
Kaufver=
trag über das Gelände vor, der zwiſchen Freiherrn Juſtus von Liebig
zu Gießen und ſeiner Ehefrau Henriette, geb. Moldenhauer, einerſeits
und den Gärtnern Kaſpar und Philipp Kappes andererſeits zum
Ab=
ſchluß kam, der Kaufpreis war 4000 Gulden, die Fläche betrug rund 6130
Quadrat=Klafter. Der Kaufvertrag wurde 1848 abgeſchloſſen. Im
An=
ſchluß an den Vortrag erfolgte ein Rundgang um das Gelände; wobei
Geheimrat Sommer die Geſamtanlage, die Grenzen und die Bebauung
erklärte. Die Stiftungsurkunde zu dem Plan der Liebigshöhe lautet:
Plan der Liebigshöhe nebſt Skizze des Hauſes für Profeſſor Freiherr
Juſtus von Liebig von unſerem Vater Johannes Körner,
Bezirksbau=
meiſter und Architekt in Gießen, aus den Jahren 1840—1850 dem Liebig=
Muſeum geſtiftet von Agathe und Minna Körner. Gießen, 15. 2. 1930.
— Wetzlar, 13. Mai. Am Sonntag wurde durch einen
Feſtgottes=
dienſt in Anweſenheit des Generalſuperintendenten D. Stoltenhoff=
Koblenz die Stadtkirche im früheren Franziskanerkloſter eingeweiht. Zur
Einweihung hatten ſich zahlreiche Gläubige eingefunden.
h. Vom Vogelsberg, 14. Mai. Ein ſangesfroher Sommev
ſteht unſerem Heimatgebirge bevor. Drei der älteſten Männerchöre
kön=
nen ihr 90jähriges Jubiläum in Verbindung mit Gau= bzw.
Bundesfeſten feierlich begehen, nämlich „Frohſinn” Ortenberg am 15.
Jnni, „Liederluſt” Ober=Seemen am 29. Juni, und „Liederkranz”
Büdin=
gen am 13. Juli. In Freienſeen veranſtaltet der Gau Ohm=
Lumda=Tal am 25. Mai einen Gau=Liedertag. Eine große
Kund=
gebung für das „Deutſche Lied” hält der Gau Vogelsberg=Nord
in Lauterbach am 25. Mai ab. Weitere Sängerfeſte ſtehen bevor:
25. Mai Bobenhauſen 1 50 Jahre, Rudingshain bei Schotten 60jähriges
Inbiläum, 13. Juli Steinberg 25jähriges Jubiläum.
Seit
Freitag, den 16. Mai 1930
das führende Schuhwarenhaus
Darmstadt nur Ludwigstraße 16
7950
OM
Darmſtadt, den 14. Mai 1930.
Wenckſtr. 43.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute
nach=
mittag 4 Uhr unſeren lieben, guten, ſtets
treuſorgen=
den Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und
Schwager
Herrn Georg Peter Balles
im 84, Lebensjahre, wohlverſehen mit den hl.
Sterbe=
ſakramenten, aus dieſem Leben abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebeneu:
Georg Balles
Katharine Balles
Juliane Balles
Familie Luttermann
Familie Heinbüchner.
(7917
Die Beerdigung findet Samstag, den 17. Mai,
nach=
mittags ½4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Das Seelenamt iſt am Montag, den 19. Mai, 7 Uhr,
in der Eliſabethenkirche
Nach kurzer Krankheit verſchied unerwartet
am Mittwoch, den 14. Mai, mittags 12 Uhr,
meine liebe Frau, unſere gute, treubeſorgte
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau
geb. Maurer
im vollendeten 63. Lebensjahre, verſehen mit
den hl. Sterbeſakramenten.
Heinrich Weingärtner
Familie Max Knothe.
Traiſa, den 15. Mai 1930.
(7935
Die Beerdigung, findet Samstag, den 17. Mai,
nach=
mittags 3 Uhr ſiait.
Statt beſonderer Anzeige.
Nach Gottes Fügung wurde heute Nacht
unerwartet nach kurzer ſchwerer Krankheit
meine innig geliebte unvergeßliche Tochter
unſre Schweſter und Nichte
Aiinente Magell
im Alter von 12 Jahren in die Ewigkeit
abgerufen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1930.
Schulſtraße 4.
Für die Hinterbliebenen
Oskar Matzelt.
Die Beiſetzung findet ſtatt Samstag, den 17. Mai,
nachmittags 2 Uhr, von der Kapelle des alten
Friedhofes aus.
(7921
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht,
daß heute unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Frau Marie Zieſchhut
geb. Horſt
nach langem ſchweren Leiden, im Alter von 78 Jahren
von uns gegangen iſt.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Familie peter Jal. Fleſchhut
Familie Hch. Fleſchhut
Familie Gg. Fleſchhut
Reinheim, Ffm.=Eſchersheim, den 15. Mai 1930.
Dampfziegelei)
Die Beerdigung findet am Samstag, den 17. ds.
Mts., nachm. 3 Uhr, vom Sterbehauſe aus ſtatt
Dankſagung.
Für die überaus vielen Beweiſe herzlicher Teilnaht
die vielen Kranz= und Blumenſpenden bei dem Heime
lieben Entſchlafenen
Herrn Peter Gräl
Metzgermeiſter
ſagen wir allen unſeren herzlichen Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer Heß für ſeit
Worte, den barmherzigen Brüdern für die liebevolle
allen ſeinen Freunden und Bekannten, der Metzger=Innu
Geſangs=Abteilung für die Kranzniederlegung und den
ſowie für den ehrenden Nachruf an ſeinem Grabe.
Im Namen der trauernden Hi
Charlotte Gräbe
Darmſtadt, Schuſtergaſſe 11, den 15. Mai 1930.
Am 15. Mai 1930 verſchied plötzlich und unerwartet
meine ſtets treubeſorgte Gattin. Schweſter.
Schwä=
gerin und Tante
geb. Krug
im Alter von 46 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Emil Neeb.
Darmſtadt. Hochſtraße 4, II.
Die Einäſcherung findet Samstag, den 17. Mai
nachm. 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. (7959
Dankſagung.
Für die mir beim Ableben
meines geliebten Mannes er.
wieſenen zahlreichen Beweiſe
der Teilnahme ſage ich
herz=
lichſien Dank
Frau Klara Lippmann
Schleiermacherſtr 12
faf Zeul. ſce
rantie 65 Mark.
Gütting,
Schuchard=
ſtraße 10. (7821
A
auch in den hart:
in einigen Tager
das echte unſchädlich
mittel „Venus” St0
Schälkur Pr. /2=
Gegen Pickel,
Parfümerie Th. Franß,
Drogen=Liebig, Lufſeii!
Friedrich Schaefer, Luid
Parfümerie Fr. Tillman
Freitag, den 16. Mai 1930
Seite 9
UDrvert
P derr Ve
nur zum
niedrigen Jielz-reis
Wir unterhalten in den letzten Neuheiten, insbesondere in
Sommer-Kleider
Complets und
Ubergangs-Mäntel
außerordentlich große Sortimente. Die ausgesucht
hübsche Auswahl modernster Schöpfungen in den
neuesten Stoftbindungen wie Georgette, Voile aus
Seide, Wolle oder Kunstseide, dürfte auch Sie
veran-
lassen, vor einem Kauf die Neuheiten unserer grollen
Spezialabteilung zu besichtigen. Wir sind überzeugt, daß
Sie auch das Richtige, das Passende bei uns finden
werden. Deshalb
7919
Zuert
Zu
DA
Vornehm möblierte
Zimmer
lot beziehb
Hügel=
ſtr. 15, Laden.
Täg=
lich ab 11—19 Uhr.
(317a)
Kaſinoſtraße 30,III.
freundl. möb. Zim.
an berufst. Herrn
3. 1. 6. zu vm. (*fs
Eliſabethenſtr. 52, I.
2 gut möbl. Zim. m.
2 Bett. an ſol. beſſ.
Hrn. od. Ehep. z. v.
(7143a)
Mathildenſtr. 10, I.
Gut möbl. Zimmer
abzugeben.
Luiſenſtr. 36, II.
gut mb. frdl. Zim.,
kl. Familie z. vm.
Saalbauſtr. 61, II.
Gut möbl. Zimmer
ſofort zu verm.
Heidelbergerſtr. 9,II.
Gut möbl. Zimmer
ſofort zu verm.
Gr. Bachgaſſe 5, II.
Kleines mbl. Zim.
zu vermieten.
W.=Gläſſingſtr. 31
Möbliert. Zimmer
a. berufst. Herrn o.
Dame zu vermiet.*
Wenckſtr. 6, I. g. m.
Zim. ev. Ehep. m.
Küchenbenutzung. (*
Ludwigſtr. 17, II.
Möbl. Zimmer, el.
L.. Schreibt., Telef.
ſofort zu vm. (*fs
Geſucht: Abgeſchloſſ.
ger 2=Z.=Whg. m.
Keller u. Bodenk.
in gt. Zuſt., el. L.,
in fr. Lage.
Miet=
preis 30 Mk.
Geboten: Ger. 4=Z.
Whg. m. Bad, el.
Licht, in gt. Zuſt.,
in ſonn. fr. Lage.
Mietpreis 60 Mk.
Entſch w. vl. Ang.
u. G. 102 a. Geſchſt.
Wohngs. Tauſch
Freundl. 2=Zimmer=
Wohnung gegen 1=
Zimmer=Whnung z.
auſchen geſ. Angb.
unt. G. 68 Gſchſt. (*
Schönes großes
leeres Zimmer
nit el. L., an einz.
berufst Perſon zu
vm. Näh. Gſchſt. (*
Gr. leer. Zimmer z.
vermieten, ev. mit
Nebenraum. Off u.
5. 96 a. d. Geſch.
In Alsbach a. d. B.
beſchlagnahmefreie
ſchöne 3=Zimmer=
Wohnung in noch
neuem Hauſe in
ſtaubfreier Lage,
Nähe Bahnhof und
Halteſtelle d.
Auto=
bus, ab 1. Juli, ev.
auch früher z. verm.
Näh.: Alsbach,
Bahnhofſtr. 43.
A
Luiſenpl. 1, II. H. I.
Bureau
Ztr., Telephon, el.
Licht, ſof. zu vm. (*
Parl. Stock
beſtehend a. 1 ger.
Laden mit anſchl.
Wohnung und ger.
Werkſtätte (geeign.
als Lagerraum)
ſo=
fort zu verm. Ang.
unter G. 100 an d.
Geſchäftsſtelle.
DAAMAOTT
AALLRIA
vorhindert Zahnstelnansatz, Lockerwerden der
Zähne, Sprltzt nicht und Ist
hochkon-
zontriert, daher sparsamer. Eine Tube reicht
3mal solange- Vlele Zahnärzte bezeichnen
BIOX-ULTRA als bestes Zahnpflegemlttel. Dr. 12990.
ftszwecken Nd.=Ramſtädterſtr.
53, I. gut möbl. Z.,
od. W.= u. Schlafz.,
nächſt Ztr., zu v. (4080a
äftsſt. Heidelbergerſt. 73
möbl. Zimmer mit
Küchenben. an ſol. berufstät. Frau od.
Fräul. bei alleinſt.
alter. Dame zu vm.
(B.7923) Behagl. ſchön möbl.
Zim. mit el. L. an
berufst. H. o. D. zu
vm. Näh. Bäck. Heiß
Alexanderſtr. 19,(* Neckarſtr. 16 ( Lud=
wig) 2—3 möbliert.
Zim., ev. Küchenb.
ſofort zu v. (7035a
Telephonanſchluß. Grafenſtr. 27, Sb. r.
2. St. freundl. mbl.
Zimmer zu verm. Einfach möbliertes
Manſardenzimmer
ſofort zu vermiet.
Näheres Geſchſt. Beſſungerſtr. 1, I.
(Ecke Hermannſtr.)
2—3 tlw. mbl. Z.,
Küchenb., Kell., bei
einz. D. z. 1. 7. z. v.*
Far Ihze Fäß
bei Spreix- bei Ballen- bei Senk- une bei Knöchel- fuß oderErmädung beschwerden Kmickfuß schwäche
ap-A udbanden
werden nach sorgfältlger Prüfung
Ihrer Füße im May-Fußspiegel von
einer staatl. geprüften Schwester
In unserem Supinatorlum
sorgfältigst verpasst.
Reformhaus
Eos-Thalysia
Ecke Elisabethen- u. Luisenstraße
(7934,
Mühlſtr. 52, I.
(Woogsplatz) 2 gut
möbl. 3. (Wohn= u.
Schlz.) m. 1-2 B. u.
Bed. ſof. o. ſp. z. vm.
(7898b)
Gut möbl. Zim. od.
W.= u. Schlz. i. günſt.
Lage nächſt Ztr., a.
berufstät. Herrn o.
Dame zu vermiet. (*
Näheres Geſchſtelle.
Beſſungerſtraße 39.
2 möbl. Zimmer
mit Penſion
zu verm. (B,7924
Zu erfragen in der
Reſtauration.
Wer hat Intereſſe
an ein. Garage zw.
Kaſino u. Landgr.=
Philipp=Anlage?
Geſchätzte Adr. unt.
G. 112 a. d. Geſch.
sind begeistert
Necetin
von der Überraschenden Wirkung
unseres Necetin. Es macht durch
einfaches Durchbürsten alte
Klei-
dungsstücke wie neu! Necetin
ent-
fernt spielend abgetragenen
Glanz, Schmutz und Flecken,
frischt gleichzeitig die Farben auf
und gibt den Stoffen neue
Appre-
tur. Garantiert unsckädlich!
Deutsches Reichspatent!
Ein-
fachste Anwendung! Versuchen
Sie noch heutel
Eine Schachtel, für einen
kom-
pletten Anzug usw. ausreichend,
kostet nur 75 Pfg.
Inallen Drogerien eto.
erhältlich..
Necetin-Gesellschaft
Leipzig C 1.
Seite 10
Freitag, den 16. Mai 1930
Sport, Spiel und Turnen.
Der Spork des 50
Der Kampf um die Fußball=Mei
Leichkathlekik= Ciabkampf Sp. B. 98
gegen Akad. Spork=Club.
Deutſche Hochſchul=Meiſterſchaft
im Handball.
Wie bereits angekündigt, findet am kommenden Sonntag,
14.30 Uhr, auf dem Hochſchulſtadion der zweite Klubkampf Spv. 98
— A. S.C. ſtatt. Er verſpricht in dieſem Jahre beſonders
ſpan=
nend zu werden, da beide Mannſchaften in denkbar guter und
gleichwertiger Aufſtellung antreten. Es ſtarten:
100 Meter: Haux, Mohr (A.S. C.) — Gunſt, Münz (Spv. 98).
200 Meter: Haux, Heil (A.S.C.) — Eiſenhauer, Münz (Spv. 98).
400 Meter: Schilgen, Stepp (A. S.C.) — Gunſt, Schupp (Spv. 98).
800 Meter: Gaß, Stepp (A.S.C.) — Lindner, Pulg (Spv. 98).
5000 Meter: Schilgen, Baath (ASC.)— Habich, Gellweiler (Spp.)
4X100=Meter=Staffel: Haux, Heil, Mohr Schott (A.S.C.)
Eiſenhauer, Gunſt, Münz, Allwohn (Spv. 98).
4X1500=Meter=Staffel: Gaß, Hauck, Luley, Martinaglia (A. S. C.)
— Krauth, Bernſee, Hebel, Lindner (Spv. 98).
Hochſprung: 2 2 (A.S.C.) — Hubmann, Schupp (Spv. 98.)
Kugelſtoßen: Söllinger, Leuchs (A. S.C.) — Allwohn, Ortelbach
(Sportverein 1898).
Diskuswerfen: Leuchs, Schott (A. S.C.) — Allwohn, Wehr (Spv.)
Hammerwerfen: Oeſtreich, Schott (A.S.C.) — Krichel, Wehr
(Sportverein 1898).
Speerwerfen: Neff, Söllinger (A.S.C.) — Krichel, Ortelbach
(Sportverein 1898),
Als Abſchluß eine 20X½=Rde.=Staffel!
Wertung: Einzelkämpfe 4:3:2:1.
Staffeln 4:2.
Jeder Teilnehmer darf außer einer Staffel nur zwei
Einzel=
kämpfe beſtreiten!
In den Kurzſtrecken dürfte der Sportverein 98 dominieren,
während in den Mittelſtrecken das Ergebnis ziemlich offen iſt.
Im 400=Meter=Lauf wird ſich ein harter Kampf zwiſchen Gunſt
und Schilgen entſpinnen, und den 5000=Meter=Lauf kann Schilgen
bei guter Dispoſition gegen Habich gewinnen. So ſicher wie
All=
wohn im Diskuswerfen ſiegen wird, wird Söllinger im
Kugel=
ſtoßen überzeugen. Die 4X100=Meter=Staffel wird ſich der Spp.
nicht nehmen laſſen, dagegen iſt der Ausgang der beiden anderen
Staffeln ſchwer vorzauszuſagen.
Der Klubkampf wird umrahmt von zwei Vorrundenſpielen
um die Deutſche Hochſchul=Handballmeiſterſchaft.
Zuerſt treten (14.30 Uhr) an:
Techniſche Hochſchule Hannover — Univerſität Bonn.
Hannover gilt als ſehr ſpielſtarke Mannſchaft, während, für
Bonn Spieler wie Bretthauer (Sp.=Fr. Siegen) und Mertens
(Alemannia Aachen) ſtarten. Nach dem Leichtathletik=Klubkampf
ſtellen ſich dann:
Techniſche Hochſchule Darmſtadt — Univerſität Würzburg.
Die Würzburger Mannſchaft ſetzt ſich zum großen Teil aus
Spielern der Würzburger Kickers zuſammen. Darmſtadt tritt in
folgender Aufſtellung an:
Irion,
(F.=Sp.=V. Frankfurt)
Rothenburger,
Helfmann,
(F.=Sp.=V. Frankfur)t
(Spv. 98)
Leber,
Becker,
Wehr,
(Spv. 98)
(Haſſia Bingen)
(Spv. 98)
Feick, Freund.
Leonhardt,
Werner,
Repp,
(Spp. 98)
(Arheilgen) (Spv. 98) (F.=Spv. Frankf.)
Hiervon gehören fünf Spieler der ſüddeutſchen
Meiſtermann=
ſchaft an, für das hieſige Publikum eine beſondere
Anziehungs=
kraft.
Die Sieger aus den beiden Spielen treten am
Montag=
zur Entſcheidung an, die als Zwiſchenrunde um die Deutſche
Hochſchulmeiſterſchaft gilt. In Roſtock findet zur gleichen Zeit für
alle Hochſchulen öſtlich der Elbe eine gleiche Vor= und
Zwiſchen=
runde ſtatt. Die jeweiligen Sieger der Zwiſchenrunden werden
dann im Auguſt, anläßlich der Studentiſchen Weltmeiſterſchaften,
zum Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft antreten.
Der Beginn der Kämpfe am Sonntag im auf 14. 30
Uhr feſtgeſetzt. Der Eintrittspreis iſt ſehr niedrig gehalten.
Schüler und Arbeitsloſe zahlen die Hälfte. Studenten haben
gegen Vorzeigung der Studentenkarte freien Eintritt.
Die ſechſte Etappe der Deutſchland=
Rund=
fahrt von München nach Stuttgart, über 235 Kilometer, wurde
von Buſe=Berlin in 7:46,05 Stunden von Stübecke=Weſtig und
Thierbach=Dresden gewonnen.
Bei der Sechstagefahrt für Motorräder ſind noch 38 Fahrer
im Rennen, von denen noch 23 ſtrafpunktfrei ſind.
In der zweiten Runde zum Davispokal führt Auſtralien
ge=
gen Irland 1:0, Japan gegen Indien 2:0.
Gerätewetkkampf Arheilgen-Aſchaffenburg.
Wie bereits ſchon mitgeteilt, rüſtet Arheilgen zu einem
Geräte=
wettkampf, der zu einem turneriſchen Ereignis für den aufwärts
ſtre=
benden Arheilger Turnverein nicht nur allein, ſondern auch für die
Umgebung zu werden verſpricht. Zum Gegner hat ſich die Arheilger
Turnerſchaft einen ſehr beachtenswerten aus dem Mittelrheinkreis, den
TV. Aſchaffenburg 1863, auserkoren und will damit unter Beweis
ſtellen, daß er, vertrauend auf ſeine derzeitigen Kräfte, in der Lage iſt,
auch einem Gegner, dem ein guter Ruf auf dem Gebiete der
Geräte=
kunſt vorausgeht, ſich gewachſen zu fühlen vermag. Wie die
gegen=
ſeitigen Leiſtungen ſind, dürfte daher erſt das Ergebnis an dem
Wett=
kampftage, Samstag, den 17. Mai, abends 8 Uhr, bringen. Der
Wett=
kampf ſelbſt beſteht aus freigewählten Uebungen an den drei
Haupt=
geräten Reck, Barren, Pferd (lang und quer) ſowie einer Freiübung,
die von je drei Abteilungen: Turner, Turnerinnen und Altersturner
zu turnen ſind. Nun ſind auch inzwiſchen die Namen der
Aſchaf=
fenburger Turner bekannt geworden. Es iſt mit einer Ausnahme
die alte Mannſchaft, die ſchon 1926 verſchiedene Wettkämpfe austrug,
gegen die Darmſtädter Turngeſellſchaft in vorgenanntem Jahr
erfolg=
reich blieb. Unter der Sechſer=Mannſchaft der Turner werden Schorck
und Merkl überragen und ſchwerlich zu übertreffen ſein. Wißler
und Weiſer ſtehen wohl etwas zurück, ſind aber in den Leiſtungen
einander gleichwertig. Pommer erreichte nicht immer die Leiſtungen
der beiden vorgenannten. Wie ſich der neue Mann, Wünz,
aus=
nimmt, muß der Kampf ergeben. Auf welcher Stufe die Leiſtungen
der Aſchaffenburger Altersturner: Freund und Reichenbach ſtehen, kann
nicht mit Sicherheit angegeben werden. Auch über die
Turnerinnen=
mannſchaft ein Urteil zu fällen, wäre verfrüht. Aſchaffenburg ſcheint
eine Auswahl zwiſchen zwei Turnerinnen, Middowſky und Weber, noch
vorzunehmen, während die Namen Rodemich und Maier feſtſtehen. Dem
Gerätekampf der Arheilger gegen Aſchaffenburg ſieht man mit der
größten Spannung entgegen, und er hat lebhaftes Intereſſe
hervor=
gerufen. Aber auch denjenigen, die der Geräteturnkunſt noch fernſtehen,
ſei ein Beſuch des Wettkampfabends auf das wärmſte empfholen.
Spielmannszüge in der D.T.
Eine Gau=Uebungsſtunde für Spielleute und Zugführer des Main=
Rhein=Gaues findet am Sonntag, den 18. Mai, nachmittags 3 Uhr, im
Hauſe der Turngemeinde Sprendlingen ſtatt. Am Sonntag, den
1. Juni, wird eine Kreis=Uebungsſtunde des Kreiſes Mittelrhein in
Frankfurt a. M., vormittags 10 Uhr, in der Turnhalle des Turnvereins
1860, Sandweg 4, abgehalten. Der Beſuch wird empfohlen.
England - geſterreich 0:0.
Das Spiel ließ die hohe Klaſſe, die man von beiden
Mann=
ſchaften gewöhnt iſt, zum Teil vermiſſen. Auf beiden Seiten war
man ſichtlich nervös, ſo daß kein rechter Schwung in die Aktion
kam. Die Engländer zeichneten ſich durch eine außerordentliche
techniſche Ballbeherrſchung, Kombinationen und hervorragenden
Fleiß aus, indem ſie ſelbſt in ausſichtlos ſcheinenden Situationen
dem Ball nachliefen. Dadurch gewannen ſie viel an Schnelligkeit.
In der Strümerreihe flaute jedoch die Angriffsluſt ſehr ab. Die
Schüſſe waren nicht präziſe und nicht energiſch. Die Hauptſtärke
der Oeſterreicher lag in ihrer Verteidigung. Im allgemeinen kann
man ſagen, daß das Spiel der Engländer etwas höher war, als
das der Oeſterreicher. Dem Spiel wohnte auch der öſterreichiſche
Bundespräſident Miklas bei. In der 10. Minute vor Schluß ſchied
Watſon verletzt aus.
Alljährlich bilden im deutſchen Fuf
die Meiſterſchaft den Höhepunkt der Saiſ.
Spannung verfolgt, die ſelbſt ein Länder
land nicht auslöſen kann. Das iſt verſtär
einer Deutſchen Meiſterſchaft bildet die
Punktkämpfe in den einzelnen Grupper
nervenfreſſenden Wettlaufs um die Teilt
16 Vereine beſtreiten nun an dieſem Tag
dies in Frankfurt: Eintracht
Nürnberg; Sp.Vg. Fürth—Tennis
lau: Sportfr. Breslau—1. FC. Nürn.
BSC. Berlin-Beuthen 09; Bochum
Hannover; Halle: Dresdener SC.
burg: Holſtein, Kiel—VfB. Leipzie S
Stettin-Köln=Sülz 07.
Der DFB. hat, wie aus dieſer Aufſt
lichſt immer einen ſtärkeren mit einem ſa he
Dennoch wäre es grundverkehrt, dieſe
Kä=
ten und mit einem glatten Sieg der rou
rechnen. Die Erfahrung lehrte, daß ge
von ſonſt weniger hervorgetretenen Teiln
raſchungen kamen. Dennoch iſt, normal f
mit einem Sieg folgender Mannſchafter
Frankfurt, Sp.Vg. Fürth, Hertha/BSC.,
04, Dresdener SC. Holſtein Kiel und K
Von Bedeutung ſind auch die Aufs
deutſchen Kreisligameiſter, die jetzt in
da ja die Endſieger in der nächſten Spie
o=
der Bezirksliga geben. Daß natürlich
ſpiele ausgetragen werden, iſt verſtäch
Möglichkeit, etwaiges neues Spielerma al
dungsfähigkeit zu prüfen und — die
etwas aufzubeſſern. Von den außerdeu
kommen den Länderſpielen zwiſch
land in Paris, ſowie zwiſchen Belgien 5
eine beſondere Bedeutung zu. In beide
mannſchaften, alſo Schottland und Hol
gehen.
Rugby: Deutſchland gen
Der Abſchluß der Rugby=Saiſon br.
einen Rugby=Länderkampf zwiſchen D
Warum eigentlich Dresden als Austragu
ſt nicht recht verſtändlich. Denn einmal
nach Deutſchland an ſich ſchon ſehr lang
den weiten Weg nach Dresden immerhin
können, ferner hat Dresden ſo gut wie ke
zuweiſen, wodurch eine finanzielle
Plei=
gerade kapitalkräftigen Rugby=Verband ſuu
Zum Spiel ſelbſt iſt wenig zu bemerken, den
erſchwerenden Umſtänden Spanien ir arc
konnte ſchlagen. Etwaige Revanchegelüſt ſr
lich keinen Erfolg haben.
Turnen.
Die Deutſche Turnerſchaft bringt am ar
Spiele um die Handball=Meiſterſchaft me
der ein Stück weiter In Frankf=
Frankfurt und TV. Frieſenheim zuſam
Rol=Weiß — Einkracht.
Am Samstag abend 6 Uhr treffen ſich auf dem Rot=Weiß=
Platz obige Mannſchaften zu einem Freundſchaftskampf. FC. Eintracht
tritt zu dieſem Spiel mit der ſtärkſten Aufſtellung an und wird
ver=
ſuchen, ſeine Anhänger davon zu überzeugen, daß die errungenen
Er=
folge in letzter Zeit eine Formverbeſſerung ihrer Elf bedeuten. Rot=
Weiß, VfR. wird ſich anſtrengen müſſen, einen Erfolg der Gäſte zu
verhindern, zumal der Sturm ohne Vogelmann geſchwächt iſt und
Ein=
tracht gerade in dieſen Spielen immer ſein Beſtes zeigt. Die
Beziehun=
gen der beiden früheren Rivalen aus der A=Klaſſenzeit ſind die denkbar
beſten, ſo daß man mit einem wahren Freundſchaftsſpiel rechnen kann.
Der Eintrittspreis iſt niedrig gehalten, um es jedermann möglich zu
machen, das Abendſpiel zu beſuchen.
Am Sonntag ſpielt die Erſatzmannſchaft nachmittags um ½3 Uhr
(hier) gegen die gleiche Mannſchaft von Viktoria Griesheim, während
die Alten Herren gegen die erſte Mannſchaft des Sportvereins Seeheim
(dort) antreten.
Handball.
Turner=Stadtmannſchaft — Griesheim.
Am Samstag abend 6.30 Uhr ſpielt eine Städtemannſchaft
der Darmſtädter Turnerſchaft auf dem Sportplatz am Oſtbahnhof
gegen die 1. Mannſchaft der Turnerſchaft Griesheim b. D. Die
Mannſchaft der Darmſtädter Turnerſchaft ſetzt ſich wie folgt
zu=
ſammen: Trinkhaus (Reichsbahn); Schmidt (Tgd. Beſſungen),
Grün (Tgſ. 1875 Darmſtadt); Schnellbächer (Tgd. 46 Darmſt.),
Holletſchek (Tgd. Beſſ.), Spahn (Tgſ. 75: Fornoff (Reichsbahn),
Geyer (Tgd. Beſſ.) Neutzſch (Tgſ. 75), Geduldig (Tgd. 46),
Kal=
tenbach (Tgd. Beſſ.). — Die Griesheimer Mannſchaft ſpielt
Gau=
ſonderklaſſe und tritt in ſtärkſter Aufſtellung an. Der Beſuch des
Spieles lohnt ſich, denn die Handball=Anhänger Darmſtadts
dürf=
ten in den Genuß eines ſchönen Handballſpieles kommen.
der Damen in Ulm vom Tbd. Ulm u
beſtritten wird.
Radſport,
Sehr umfangreich, iſt das Progran
Mittelpunkt ſteht die Deutſchland
7. Etappe von Stuttgart nach F
wird. Dazu kommen mehrere Stra
Bahnrennen ſind ſehr zahlreich ver
Motorſpor
Von den motorſportlichen Veranſtal ß
Zuverläſſigkeitsfahrt, ſowie das Lück Ei
Hauptereigniſſe in Deutſchland. Von hu
rennen in Rom um den italieniſchen
§g=
reichiſche Touriſt=Trophy in Wien.
Leichtathlet
Die Vereinigten Münchener Leich
die Saiſon mit einem internationalen
ſchlußreiche Ergebniſſe bringen wird. T
lands Elite, ſondern auch bekannte Leid
Reich haben ihre Meldungen abgegeben
Tennis.
Wenn auch Deutſchland, bereits in
Kämpfen um den Davis=Cup hatte ausſ
noch die weiteren Ergebniſſe dieſer inte
auch für den deutſchen Tennisſport von
hagen trifft Dänemark auf die
Tſchech=
gegen Norwegen in Oslo und Finnlau
ſterdam. Außerdem ſteigt noch in
intereſſanter Tennis=Länderkampf zwiſ
land.
Pferdeſpor
Der deutſche Pferdeſport hat in de
ſtark nachlaſſendes Intereſſe zu klagen.
infolge der ſchwierigen wirtſchaftlichen
tage ganz geſtrichen wurden oder die
Dieſe Erſcheinungen ſind im Intereſſe
außerordentlich bedauerlich. Doch iſt
Beſſerung eintritt. — Am nächſten So
nen gelaufen in Hoppegarten, Dresden,
in Gelſenkirchen. Dazu kommt das Pa=
Rohnt es darauf an
wo Sie Ihren Anzug oder Mantel kaufen. Gehen Sie unbedingt zu Deuster
Die guten Deuster-Oualitäten und die billigen Deuster-Preise sind stadtbekannt
reines Kammgarn, hochelegante Muster, prima Verarbeitung
78
G8.
H8.-
Herren-Anzüge 48.-
Herren Sacto- und Sport-Anzüge
aus englisch gemnsterten Stoffen 2B.- 38.- 42.- 4S.- 48.- 5
aus Covercoat, Gabardine, auch uni blau, Trenen
Uebergangs-Mäntel 28.- 38.- 48
Tennis-Hosen
9.50 12.- 14.- 16.- 18.-
Aasch-Saccos
2.95 3.95 4.95, 6.-, 7.- usw.
Lüster-Saccos
8.50 10.50 12.- 14.- 15.-
Marktplatz
STbdlAtu
[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 16. Mat 1930
Seite 11
Marum Tögern Sie
Ihre ausgedehnten, vielversprechend. Beziehungen
auszuwerten
im Neben- oder Hauptberuf zu einer ausgiebigen
Einnahmequelle zu gestalten? Sie erhalten von
uns zweckdienliche Richtlinien und jede
erforder-
liche Unterstützung, ohne daß die Tätigkeit
viel-
fach Ihr persönliches Hervortreten notwendig
macht.
(1.7901
Senden Sie Ihre Adresse, die
selbstverständ-
lich versch wiegen behandelt wird, und. P. L.. D.
371 durch Rudolf Mosse, Frankfurt a. M.
Aus gt. Hauſe geſ. Tücht. Schneiderin
Kräftiger Junge
als Schreinerlehrlg.
geſucht. Vorzuſtellen
Dieburgerſtraße 4
—
igsgeſellſchaft ſucht. f
eVertreter für
Branche. Durch
Trkassen
htert. Sofortige Ver=
Beſtände ſtehen zur
Verfügung. Angebote
Geſchäftsſtelle.
GeGidkedlers
Aeoſolo
9423, ſuchen wir
Vertreter
ebildet, gegen gute
(IV.7967
ung.
re Generalvertretung
utzkowſtr. 4, erbeten.
vſolo G.m.b. H.
elmshöhe.
rägliche Exiſtenz?
Herren können durch
eſchäftsſtelle
monat=
r verdienen. Kein
gsraum
erforder=
ſareinnahme. Aus=
E.G. 587 an „Ala”
Leipzig. II L.7955
für unſere
büchſen=
erung
ekaſſe wird
koſtenlos
ſen).
ſyſtematiſch
eſtende.
chkeit,
ick zur
Gewin=
ildung
brauch=
alſo
Organi=
beſitzen muß,
Exiſtenzaufbau”
Rudolf Moſſe,
(I.7902
Friſeur=Lehrlg.
geſucht (nicht von
auswärts). Damen=
und Herrenſalon
W. Schreiber,
Theaterfriſeur,
Kiesſtraße 35.
WeiBtich
Solides zuverläſ
Mädchen
mit guten Zeugn.,
tgsüb. in kl.
Haus=
halt geſ. Näh. Gſt.*
für feine Damen=
Kinderfräulein ſchneiderei geſ. Ang.
zu 3 Kind. für In= m. Lohnanſprüch. u.
ſtandhalt. d. Wäſche G. 87 a. d. Gſchſt.
u. Kinderzim. Beſ.) Friſeur=
Wert w. auf heiter. Lehrfräulein
Weſen und gt. Ref. geſucht. Angebote
gel. Vorerſt kompl. unter G. 108 an d.
ſchriftl. Bewb. mit /Geſchäftsſtelle.
Bild u. G. 106. Gſt. (
Putzfrau
für 2 Morgenſtund
täglich geſucht.
Alfr.=Meſſelweg 36.
Zum 1. 6. zuverläſſ.
Mädchen
geſucht, das ſchon i.
Haushalt tätig w.
Frau Dr. Th. Tenner
Wilhelminenpl. 17.
Adlerapotheke. (7941
Geſucht ein fleißig.
ſauberes Mädchen
tagsüber.
Hotel Prinz Karl,
Darmſtadt.
Kud
WElBLICH
Tücht. Hausmädch.
das ſchon in beſſer.
Hauſern gedient, p.
ſofort geſucht.
Näheres Geſchſtelle.
Empf.:
Herrſchafts=
köch., Stütze,
Haus=
mädch., d. näh., büg.
u. ſerv. k.,
Kinder=
gärtn. u. m. tücht.
Alleinmädch. ſ. Stll.
Karolina Beck, gew.
Stellenvermittlerin
Karlſtraße 25
hat noue
Nadz
Jugend-Rad . M62,-
Tourenrad ... M85,-
Damen-Rad.. M89,-
Halbrenner . . M98,-
Halbrenner . . M115.-
(Aussenlötung)
Heisterschaftsmodell M165.-
Gstige Tellzahlangebedingunge
gege” verisger Aufs änlag
MlPA-FABRIK-VäRkAUTSTEUIE
Darmstadt
Georg Moll Srsfenst. 4
gratis
Kd.-Gärknerin
19 J.. welche ſchor
mehrere Jahre tät.
war, ſucht tagsüber
Stellung. Ang. u.
G. 107 Geſch. (7926
Suche f. m. Nichte,
17 Jahre Stelle a.
Haustochter m. F.=
Anſchl. Schulzeugn.
vorhanden. Ang. u
G. 92 a. d. Geſch. (
SelIelIoOert OIIIA
unsere ReklamerTage! Ab heute bringen wir etwas
ganz besonderes. Sie sehen! Sie staunen! Und Sie kaufen!
Mädchen v. Lande,
18 J. alt, das ſchon Daſchen”puhen
in gutem Hauſe in
Stellung war, ſucht
z. 1. 6. Stelle nur
in gutem Hauſe. (
Angebote u. G. 80
an die Geſchäftsſt.
Ein Posten sehr schicke
Nauen Sragenschuide a. iocen
Kombinationen . . . jedes Paar nur
Ein Posten elegante
in braun,
Damen-spangenschuhe schwars
und in Lack . . . . . . . 6.50, 5.50,
Ein Restposten
o mit bequemem
Fraden-Haupschädte, Absats
jedes Paar nur
Großellengen Kinder-Spangenschuhe
S0Wie Stiefel und Halbschuhe
in schwarz und tarbig . . . 4.50, 3.50,
Einige hundert Paar Tannis- und
Strandschuhe für Damen und
Her-
ren, zum Aussuchen, jedes Paar
solange Vorrat reicht, nur
Ferner offerieren wir in riesengroßer
Auswahl die modernsten
Herren-
g vom eintachsten bis zum
HaldSchühe besten 12.50. 10.50, 8.50
Nar bei uns kaufen Sie gute Sohuhe billig! Haus für Haus hönnen Sie dieselben loben hören
Aehten Sie Bitte auf ungere genade Adresse
Bailatltädd Säuu
nur Ernst-Ludwigstr. 19 Darmstadt
nur Ernst-Ludwigstr. 19
Perfekte
Stenotypiſtin
mit höh. Schulbild.
ſucht ſich zum 1. 8
zu verändern. Ang
u. G. 90 Geſchſt. C
Fräulein,
21 J. alt, das die
Aliceſchule beſucht
hat und mit allen
Hausarbeiten vertr.
iſt, ſucht Stelle als
Stütze o. Haustocht.
Angeb. unter G. 98
a. d. Geſchäftsſt. (*
Aelt. zuverl.
Mäd=
chen ſucht ſtundenw.
Beſchäft. od. b. n
dem Spülen. Ang.
u. G. 69 a. Gſchſt. (*
15jährig. Mädchen
ucht Lehrſtelle als
Verkäuferin gl. w.
Branche. Angeb. u
G. 73 a. Geſchſt. (*
Mädchen
26
ſucht Stelle
für Küche u.
Haus=
arbeit. Angeb. unt.
G. 88 a. d. Geſch. (*
Fräulein
ſucht Stellung in kl.
Haushalt. Angeb. u.
G93 a. d. Geſchſt.
Aelter. Mädchen
ſucht leichte Stellg.
geg. ger. Lohn bei
zuter Behandlg (*
Näh. Aliceſtr. 2, II.
Tücht. Schneiderin
empfiehlt ſich
pro Tag 4 Mark. (
Angebote unt. G. 81
an die Geſchäftsſt.
ſeht FrauDeilacher,
Kiesſtr. 5, I. Vdh. (*
MäNMLIcR
300 ℳ Belohnung
demjen., d. tüchtig.,
gewiſſenhaft. (*mf
Bilanz=Buchhalter
eine paſſde. Stellg.
verſchafft. Ia Ref. u.
gute Zeugn. vorhd.
Angb. G. 19 Geſchſt.
Junger fleißiger
Autoſchloſſer ſucht
bald Arbeit in
Re=
paraturwerkſtätte o.
als Chauffeur geg.
mäßige Vergütung.
Ag. u. G. 105 Gſt.
8 Tage alte Kücken
weiß amer. Leghorn
z. vk. Krahn (*fg
Arheilgerſtr. 54. H.
Gelegenheitskauf!
20 Stück w. amerik.
Leghorn, alle prima
Leger, 29ser Brut,
billig abzugeben. (*
TauſcheSchlachtgefl.
Schröder,
Kiesſtraße Nr. 15.
Weiße hornloſe
friſchmelkende Ziege
zu verkaufen.
L. Landau,
Alexanderſtraße 11.
Tel. 2077.
Erſtklaſſige 3jährig.
Milchziege
—8 Schoppen
täg=
lich zu verkaufen.
Pfungſtadt,
Sandſtraße 24.
Jg. Schäferhund
in gute Hände
ab=
zugeb. Näheres
Pankratiusſtr. 33, III.
Tüchtigen
Herren= und
Damen=Friſeur
geſucht.
Hans Streckert
Rheinſtraße 31. (*
Dienſtmächen
mit guten Zeugn.,
nicht unter 18 J.,
für ganz oder
tags=
über geſucht. Zu
er=
fragen in der
Ge=
ſchäftsſtelle.
Tichk. Mädcher
ſofort geſucht.
Näher. Geſchäftsſt.
Mädchen
für Küche u. Haus
zum 1. 6. geſucht. ”
FrauDr. Schuchardt,
Dieburgerſtr. 144.
Ordentliches, ehrl.
Mädchen b. nach d.
Spülen für ſofort
geſ.
Wilhelminen=
ſtr. 16. Erdgeſch. (*
Das S &F-Sparbuch ist
Sparkasse der klugen Hausfrau
mit S & F- Sparmarken gefüllte Sparbuch erhalten Sle
jederzeit 3 Mark in bar.
SOL SAOTET
ZU SONDERPREISEN
Zur Arſrisung
7 Unban
ngs-Waffeln/t. -,25
de-Waffeln st. —40
chung .- 1/4 P4 —, 25
Weslate
de-Sortim. 00g.-,55
Milchschokol. -.74
alinen ... 14 Pſ4 -.19
Süsse Kirschen.... 1/4 P4-,25
1 Rolle saure Drops....—.10
Eisbonbons Celophanbeuteln -,25
Sür Kindun
Waffel-Puppen ....., Stck. —. 15
Waffel-Pfeifen —t... Stck. 2,05
Kokosflocken ... 14 Pfd. -, 17
S & F das Zeichen
S4F-Kaffee für Kaftee ohneglelchen
Pfd. 1.10 —.95 —.85 —.75 — 65 —.60
HAalottT
Egenwasser zum Kaffee-Kochen?
Das wäre eigentlich richtig!
Denn Leitungswasser ist kalkhaltig und hartz.
damit können Sie keinen wirklich guten Kaffee
machen. Kalkhaltiges Wasser wertet die Bohnen
schlecht aus, das ist ganz natürlich.
Aber: nehmen Sie „Webers Carlsbader” zum
Kaffee. Das macht Ihr Leitungswasser zum Kochen
tauglich, wertet die Bohnen besser aus und hält
die Duftstoffe zusammen!
So gelangt das ganze köstliche Kaffee-Aroma bis
in die Tasse — bis auf den Tisch.
Das ist so!. Das merken Si
beim ersten Schluck.
IIDr9
5% Rückvergütung
Vebers macht den Haffee besser- das steht fest!
[ ← ][ ][ → ]Nummer 135
Freitag
Der deutſche Außenhandel im April 1930.
Rückgang des Ausfuhrüberſchuſſes. — Wenig veränderke Einfuhr.
Auch im April ſchließt der deutſche Außenhandel mit einem
Ausfuhrüberſchuß ab, der in dieſem Monat 88,5 RM. beträgt.
Die Einfuhr iſt mit 888,2 Mill. RM. ausgewieſen, alſo faſt genau
mit dem gleichen Betrag wie im Vormonat (883,6 Mill. RM.).
Größere Korrekturen an den Zahlen infolge des
Abrechnungsver=
kehrs ſind im April nicht erforderlich, da der Umfang der kleinen
Vierteljahrsabrechnungen ungefähr der monatlichen Einfuhr aus
Niederlagen o. a. M. entſpricht. Die Ausfuhr hat die Höhe des
Vormonats nicht erreicht; ihr Ausweis mit 976,7 Mill. RM.
bleibt um 127,3 Mill. RM. hinter der Ausfuhr im März zurück.
Der Anteil der Reparations=Sachlieferungen an der Ausfuhr im
April beträgt 50,8 Mill. RM. (Vormonat 61,2 Mill. RM.).
Bedeutende Veränderungen in der Zuſammenſetzung der
Einfuhr ſind gegenüber dem Vormonat nicht zu verzeichnen. Die
Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken weiſt eine Zunahme
von 28 Mill. RM. auf, die Einfuhr von Rohſtoffen und
halbfer=
tigen Waren iſt um 13,6 Mill. RM., die Fertigwareneinfuhr um
9 Mill. RM. zurückgegangen.
Zum Vergleich ſei die Bewegung des Außenhandels im
glei=
chen Monat der Vorjahre eingeſetzt. Die Einfuhr belief ſich im
April 1928 auf 1174,9 Mill. RM. (davon, alles in Mill. RM.,
Lebensmittel 338,8 Rohſtoffe 609,8, Fertigwaren 215,1), für
April 1929 auf 1255,3 Mill. RM. (davon für Lebensmittel 350,8,
Rohſtoffe 691,8, Fertigwaren 200,2) die Ausfuhr für April 1929,
die Zahlen für April 1928 ſind in Klammern beigefügt, belief ſich
auf 1226,9 Mill. RM. (977.9), davon Lebensmittel 79,5 (51,6),
Rohſtoffe 269,5 (228,4), Fertigwaren 876.3 (696,2).
An der Zunahme der Einfuhr von Lebensmitteln ſind
vorwiegend Weizen (+ 12,9 Mill. RM.) und Eier (+ 7,5 Mill.
RM.) beteiligt; der um 9,9 Mill. RM. höhere Ausweis der
Ein=
fuhr von Gerſte iſt faſt ausſchließlich auf die das erſte Viertel=
Zur Diskonkermäßigung.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 15. Mai. Die
Forderun=
gen des Auslandes ſind unverändert. In Inlandsweizen blieb
das Angebot klein. Der Konſum iſt im Einkauf fortgeſetzt
außer=
ordentlich zurückhaltend. Die Allgemeintendenz iſt ruhig. Im
nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen 12.30 Uhr in RM. pro
100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 30,50—30,75, ausl.
31,25—34. Roggen inl. 18,25—18,50, Hafer inl. 18—19 Braugerſte
je nach Herkunft 22—24, Futtergerſte 17—19, ſüdd. Weizenmehl,
Spezial Null 45, ſüdd. Weizenauszugsmehl 49, ſüdd.
Roggen=
mehl 70—60proz Ausmahlung 25,75—30. Weizenkleie 7—7,25,
Biertreber mit Sack 11—11,25, Leinſaat 40.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 15. Mai. Aufgetrieben waren: 11 Ochſen,
150 Kälber, 4 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber: a) 76—82,
b) 69—75, C) 62—68 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf: lebhaft, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 15. Mai. Dem heutigen
Mann=
heimer Kleinviehmarkte waren zugefahren: 109 Kälber, 64
Schweine, 582 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für Kälber
64—84, Ferkel bis vier Wochen 35—40 über vier Wochen 43—48,
Läufer 50—62. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig,
lang=
ſam geräumt: mit Ferkeln und Läufern lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 15. Mai. Der Auftrieb des
heu=
tigen Nebenmarktes beſtand aus 127 Rindern, 1103 Kälbern, 80
Schafen und 876 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des
vergangenen Nebenmarktes waren 11 Rinder und 14 Schafe
weniger am Markt, während 143 Kälber und 417 Schweine mehr
zum Verkauf ſtanden. Marktverlauf: Kälber und Schafe rege,
ausverkauft; Schweine ruhig, geräumt; „Schafe und Schweine
nicht notiert. Es notierten: Kälber b) 82—86, c) 76—81, d) 70
bis 75. Kälber lagen gegen den letzten Nebenmarkt bis 1 Mark
höher. — Fleiſchgroßmarkt. Preis für 1 Zentner friſches
Fleiſch in Mark: Ochſen= und Rindfleiſch 1. 90—100, 2. 80—90,
Bullenfleiſch 88—94, Kuhfleiſch 2. 70—80, 3. 60—70 Kalbfleiſch 1.
115—125, 2. 100—110 Schaffleiſch nicht notiert Schweinefleiſch 1.
85—88. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel 58.
Hinter=
viertel 65 Mark zollfrei. Geſchäftsgang des Fleiſchgroßmarktes:
lebhaft.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Mitteleuropäiſche Binnenſchiffahrtsverband
hervorge=
gangen aus dem im Jahre 1896 gegründeten Deutſch=
Oeſterrei=
chiſch=Ungariſch=Schweizeriſchen Verband für Binnenſchiffahrt,
hält ſeinen erſten Verbandstag vom 15. bis 17. Mai 1930 in
Stuttgart ab.
Am 15. Mai begeht der bekannte rheiniſche Wirtſchaftsführer
Geheimrat Louis Hagen ſeinen 75. Geburtstag. Auf
ausdrück=
lichen Wunſch des Jubilars wird von einer allgemeinen Feier
abgeſehen.
Die Raiffeiſen=Genoſſenſchaftler aus Oberheſſen und dem
Kreiſe Wetzlar hielten in Gießen unter dem Vorſitz von
Haupt=
geſchäftsführer Beck=Frankfurt eine Tagung ab.
Die G.V. der Hartmann u. Braun A. G., Frankfurt a. M.,
genehmigte ohne Erörterung den Abſchluß mit wieder 10 Prozent
Dividende auf die Stammaktien. Vertreten waren 1,63 Mill.
RM. Aktien durch 11 Aktionäre.
Infolge des erheblich zurückgegangenen Beſchäftigungsgrades
und des ſchlechten Geſchäftsganges in den letzten Monaten ſind
die Läger der Oberſteiner Aluminiuminduſtrie überfüllt. Seit
einiger Zeit macht ſich im Abſatz eine leichte Belebung
bemerk=
bar. Das Inlandsgeſchäft bleibt weiterhin gering. Der
Aus=
landsabſatz leidet unter ſcharfer Konkurrenz.
Die Pariſer Untergrundbahngeſellſchaft Métropolitaine
(Empain) verteilt aus einem Reingewinn von 13 894 000 (i. V.
13 895 000) Fr. wieder eine Dividende von 35 Fr., entſprechend
14 Prozent, auf die Kapitalaktien, und von 27,50 Fr. (gleich
11 Prozent) auf die Genußaktien. Das Aktienkapital iſt von
75 Millionen Franken im Laufe des Geſchäftsjahres auf 101,7
Millionen Franken erhöht worden.
Die Metallurgique du Hainaut verteilt aus 34,55 (i. V.
30,11) Millionen Franken Reingewinn wieder eine
Bruttodivi=
dende von 35 Franken und verwendet rund 20 Millionen Franken
zu Abſchreibungen.
Die Schiffahrt auf dem Rhein mußte infolge des
außer=
gewöhnlichen Hochwaſſers eingeſtellt werden. Der Rhein iſt vom
13. bis 15. Mai früh um 1,80 Meter geſtiegen.
Der jetzt vorliegende Abſchluß der Standard Oil of New Yerſey
zeigt für 1929 einen ſtark erhöhten Reingewinn von 121 (108)
Mill. Dollar oder 4,75 (4,43) Dollar pro Aktie. Präſident Taegele
äußerte ſich zu dem Problem der Ueberproduktion in der
Oel=
induſtrie und über den Ausgleich zur Nachfrage.
jahr betreffenden Zollabrechnungen für Futtergerſte (8,7 Mill.
RM.) zurückzuführen. Unter den R.ohſtoffen hat abgenommen
namentlich die Einfuhr von Oelfrüchten und Oelſaaten (— 14,6
Mill. RM.), zugenommen die Einfuhr von Mineralölen (+ 19,2
Mill. RM., wovon 9 Mill. RM. auf den Abrechnungsverkehr
entfallen).
Der Rückgang der Ausfuhr entfällt überwiegend auf die
Fertigwarenausfuhr, die um 99 Mill. RM. hinter der
Aus=
fuhr im Vormonat zurückgeblieben iſt. An der Abnahme ſind
die meiſten Induſtriegruppen beteiligt; es beträgt der Rückgang
der Ausfuhr von Textilfertigwaren 23,7 Mill. RM. (darunter
Gewebe aus Baumwolle — 7,5. aus Wolle und anderen
Tier=
haaren — 5,9, Kleidung und Wäſche — 3,8 Mill. RM.), von
Walzwerkserzeugniſſen und ſonſtigen Eiſenwaren 184 Mill. RM.,
von Maſchinen (ohne elektriſche Maſchinen) 15,9 Mill. RM.
Zu=
genommen hat dagegen die Ausfuhr von ſchwefelſaurem Kali und
Chlorkalcium (+ 6,2 Mill. RM.).
Weniger ins Gewicht fällt die Abnahme der Ausfuhr von
Rohſtoffen und halbfertigen Waren (—20,8 Mill.
RM.), ſowie von Lebensmitteln und Getränken (—9,6 Mill.
RM.). Unter den Rohſtoffen zeigen insbeſondere Steinkohlen und
Koks ſowie nicht ölhaltige Sämereien eine geringere, Kaliſalze
eine höhere Ausfuhr als im Vormonat. Die Abnahme der
Aus=
fuhr von Lebensmitteln betrifft vornehmlich Hafer, ſowie
pflanzliche Oele und Fette.
Von den wichtigen Reparations=
Sachlieferun=
gen im April gehören zu der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige
Waren: Steinkohlen mit 7,6 Mill. RM., zu der Gruppe
Fertig=
waren: Eiſenwaren mit 10,2, Maſchinen (ohne elektriſche) mit
9,4 und Eiſenbahnwagen mit 6,4 Mill. RM.
markt lag das Pfund international etwa
Dollar 4,1902½, gegen Pfunde 20,36½.
— Paris 123,87. — Mailand 92,67, — Ma
25,1234, — Holland 12,08¾.
Die Abendbörſe ſetzte zunächſt zu
kurſen behauptet ein. Die Umſatztätigkeit
ginn ſehr gering und konnte ſich erſt, ohn
erkennbar wurden, zum Schluß lebhafter
lich war der Farbenmarkt ziemlich lebhaf
zu Rückdeckungen ſchritt. Man will Inte
Großbnken beobachtet haben. J. G. Farb
Verlaufe bis 185,75 erholt. Die Abend
freundlicher, iſt allerdings ſehr ſtill.
Nachdem man vormittags recht zuverſ
löſte die anhaltende Orderloſigkeit ſchon
gewiſſe Enttäuſchung aus. Hinzu kam die
Erwartungen der geſtrigen Abendbörſe —
berufung des Zentralausſchuſſes der Reich 1
fangsniveau überwiegend etwas niedriger
tendenz mußte als geſchäftslos bezeichnet.
Markt hatte lebhaftere Umſatztätigkeit auf
bröckelten die Kurſe zunächſt weiter um
zentes ab. Später bot die feſte Haltune
zirka bis 2 Prozent avancierten, der Bör
wurde allgemein etwas freundlicher, zume
delsbilanz per April 1930 einen Ausfuhrü h
lionen auswies, eine Tatſache, die zwar
nommen wurde, aber im übrigen keine ſt
Für Montane regte der Geſchäftsbericht
etwas an.
Mekallnokierunge
Entgegen Gerüchten, die auch an der Frankfurter
Abend=
börſe in ziemlich poſitiver Form umliefen, daß bereits eine
Ein=
berufung des Zentralausſchuſſes erfolgt ſei, erfahren wir, daß
dies nicht der Fall iſt. Die Entwicklung der letzten Tage, die
auch einen weiteren Goldkauf für deutſche Rechnung in London
mit ſich brachte, läßt aber den Schluß zu, daß eine
Diskontermäßi=
gung nahe bevorſteht. Es erſcheint ſogar nicht ausgeſchloſſen,
daß dieſe Ermäßigung das Ausmaß von 1 Prozent nimmt, da
auch eine Spanne von 1½ Prozent zwiſchen dem Londoner und
Berliner Satz noch als zu groß erachtet wird, um die
beabſich=
tigte Wirkung, die Goldabundanz an den „Weltmärkten von
Deutſchland fernzuhalten, zu erreichen. Man wird nicht
fehl=
gehen in der Annahme, daß die Reichsbank zunächſt die
definiti=
ven Beſchlüſſe über die Ausgeſtaltung der Reparationsanleihe
abwarten will, bis ſie ihre Maßnahmen trifft.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. Mai.
Im heutigen Vormittagsverkehr war die Stimmung
zuver=
ſichtlich, da die Hoffnung auf eine Diskontermäßigung der
Reichs=
bank anregte. Die ſchon etwas höheren Kurſe der geſtrigen
Abendbörſe wurden Geld genannt. Zu Beginn des offiziellen
Marktes machte ſich jedoch wieder eine ſtärkere Zurückhaltung
be=
merkbar, was in der Hauptſache auf die anhaltende
Orderloſig=
keit zurückzuführen war. Aber auch die bevorſtehende Auflegung
der Young=Anleihe in den einzelnen Staaten wurde als
geſchäfts=
hemmend empfunden. Die wieder etwas gebeſſerte Tendenz der
geſtrigen New Yorker Börſe blieb auf der anderen Seite ohne
Einfluß. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren die erſten
Kurſe zumeiſt etwas niedriger. Nur einige Spezialmärkte hatten
bei kleinen Kursbeſſerungen etwas Geſchäft. So konnten am
Chemiemarkt Holzverkohlung 1½ Prozent anziehen, während
J. G. Farben leicht gedrückt waren. Die Elektrowerte lagen
durchweg bis zu 1 Prozent niedriger; nur Siemens waren gut
behauptet. Etwas mehr Intereſſe beſtand weiter für Bemberg,
die 2 Prozent gewannen. Bauunternehmungen bis zu 1 Prozent
höher. Montanwerte vernachläſſigt. Nur Phönix etwas gefragt
und leicht erhöht. In der Hoffnung, daß die reſtliche Freigabe
bald erfolgen dürfte, lagen Schiffahrtswerte leicht gebeſſert.
Ban=
ken zumeiſt bis zu 1 Prozent niedriger. Am Rentenmarkt waren
Schutzgebiete bevorzugt und leicht erhöht. Von Ausländern
Bag=
dad etwas gebeſſert.
Im Verlaufe wurde die Tendenz etwas freundlicher. Auf
Deckungen der Kuliſſe wurden die anfänglichen Verluſte zumeiſt
ausgeglichen. Montanwerte, J. G. Farben und Schiffahrtsaktien
fanden mehr Beachtung. Feſt und geſucht waren J. G. Chemie
Baſel 50proz. mit 209 Geld. Der Schluß war weiterhin
allge=
mein freundlich und namentlich J. G. Farben blieben geſucht.
Am Geldmarkt war Tagesgeld im Zuſammenhang mit dem Medio
geſucht. Der Satz wurde auf 4½ Prozent erhöht. Am Deviſen=
Berliner Kursbericht
vom 15. Mai 1930
Die Berliner Metallnotierungen vom
ſich für Elektrolytkupfer auf 194, Origin
desgl. 194, Reinnickel 350, Antimon Reg=
56.50—58.50 RM.
Die Bexliner Metalltermine vom 15.
für Kupfer: Januar 107.50 (107.50)
März und April 107.25 (107.50), Mai 107
Juli 107 (109), Auguſt und September 10.
November 107.50 (108), Dezember 197.
ſchwach. — Für Blei: Januar und Fel
35 (35.50), April 35.25 (35.50), Mai 35.
(35.50), Juli und Auguſt 34.25 (35.50), E
Oktober und November 35 (35.50), Dezer
denz: kaum behauptet. — Für Zink:
Februar 35.75 (36.50), März und April
(33), Juni 32.50 (32.75), Juli 33 (33.50),
tember 34 (34.75), Oktober 34.50 (35.50),
Dezember 35.25 (36). Tendenz: ſtetig.
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnat
Es notierten nach Meldungen aus C.
Getreide. Weizen: Mai 10338, Juli
Dezember 101.50; Mais: Mai 79, Juli
ber 75.25; Hafer: Mai 41½, Juli 41½, S
ber 4278; Roggen: Mai 59.25, Juli 63.21
zember 71.
Schmalz: Mai 10,27½, Juli 10,30, Se
Speck, loko 14.
Schweine, leichte 9,75—10.30, ſchwere
zufuhren: Chicago 22 000, im Weſten 900
Baumwolle: Mai 15,80, Juli 16.
Es notierten nach Meldungen aus Ne
Schmalz: Prima Weſtern 11,00; Tal ſt
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Eiſt
111.50; Mais 90, Mehl 5,40—5,61; Getre
1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent
Me Hue
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag”
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
7
Mre
141.75
143.—
116.375
174.—
116.625
170.—
86.50
127.50
185.—
71.50
73.—
168.75
101.—
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben.
Gelſenk. Bergw.
Geſ.f.elektn. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen ..!
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Baw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe!l
Vffä
184.375
139.50
168.50
126.—
107.75
100.—
222.50
100.25
105.—
105.625
53.50
89.50
109.875
83.75
Polyphonwerke
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Ka =
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalil=
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.
Veie
70.—
394.25
150 50
149.50
96.50
224.—
78.—
33.50
66.125
a
75.—
164.50
18.50
80.25
49.50
Helſingfor?
Wien
Prag
Budapell
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aire‟
New York.
Belgien.
Italien
Paris
ährungGeld
100 finn. Mk.
100 Schillin,
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen 1
100 Kronen
1 S.Stg.
1 Pap. Peſ=
1 Dollar.
100 Belga
100 Lire 3
100 Franes 1
10.542
59,025
12.404
73.14
3.035
168.35
111.89
112.02
112.221
20.343
1.599
4.186
58.42
21.955/4
16.42
Brieſſ
10.562
5159.145
12.124
73.28
3.041
168.69
112.21
112.24
112.44
20.383
4.194
58.54
2i.895
16.46 Riga
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Jar
MFugoſlawi
Portuga
Athen
Konſtontin
Kairo.
1.602/Kanada
uruguay
Fsland.
Tallinn
Frankfurter Kursbericht vom 15. Mai 1930.
72Dtſch. Reichsanl.)
69
6% Baden.. ....
88 Baher.. ...!.
68
„..
82 Heſſen v. 28
820
v. 29
6%0 Preuß.
Staats=
anl.. . . . . . . .
880 Sachſen .....
..
7% Thüringen:
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 1
Ablöſungsanl. .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe ....
8% Baden=Baden
630 Berlin ......
89 Darmſtadt v. 26
b.28
Frankf. a. M.
8% Mainz. ...7.
8%0 Mannheim..
89 Nürnberg. ..
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. ..
„ „Goldobl.
4½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . ... . . . .
%0 Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . ..!
„ „ Goldobl.
89 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8%Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
108
85
83,
100.55
85
931).
94
94.5
100),
82
86
93
81.5
*
93.5
93.75
33.5
81.75
101
96
„88 Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . .. .
4½% „ Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
„ Ser.III
Ot. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz),
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½% „Ligu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk.,
4½%0 „ Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.!/1
„ Lig.Pſbr.
83 Mein. Hyp.=Bk.
4).
Lig. Pfbr..
8% Pfälz. Hhyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
3% Preuß. Boden=)
cred.=Bank .. . .!1
4½% „ Lig. Pfbr. .
8% Preuß. Centrl.=).
Bodener.=Bank.
4½% n Lig.Pfbr.
8% Rhein. Hhyp.Bk.!1
4½%0 n Lig.Pfbr.,
8%o Rhein.=Weſtf.=).
Bd.=Fredit . ....
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
4½% n Lig. Pfbr.
8% Württ, Hyp.=B.
100
81.75
% Daimler=Benz
82 Dt. Linol.Werke
2 Klöchner=Werke
% Mainkraftwerke
7% Mitteld.
Stahl=
werke ........"
18½ Salzmannu. Co.
2Ver. Stahlwerkel
VoigtcHäffner!
1100.5
84.75
100.5
85.15
100.5
86.5
100.5
851),
1100.5
86.5
100
87.25
101
83.75
100.5
86
10:
zou
841,
101
75.5
92.75
95
896.5
89.75
80
80.25
95.5
J. 6. Farben Bonds /111.5
5% Bosn. L.E.B. 34.5
„ L.Inveſt. 34.5
4½% Oſt.
Schatz=
anw. . . . . . . . . . . 38.25
4%o Oſt. Goldrente
6 Bvereinh. Rumän! 9.8
4½½
16.85
8.15
48 Türk. Admin.
1% „ 1. Bagdad
„ Zollanl.
2%o Ungarn 1918
19141 26.25
Goldr.
19101 20.75
Aktien
Ala. Kunſtzüide unte 110
AEG. Stamm.. . . 1115
AndregeNoris Bahn 123.5
Baſt Nürnberg
Bemberg J. P..:. /130
Bergm. Gl.=Werke.
BrownBoverickCie. 1120.5
Brüning & Sohn".
(Buderus Eiſen.. .. 70
Cemen: Heidelberg /135.25
Karlſtadt
144
J. G. Chemie, Baſel /204.75
hem. Werke Albert
WChade .... . . . . . . 1346
ſContin. Gummiw. 171
„ Linoleum
Daimler=Benz A. 0. 138.*
Ot. Atl. Telegr. . . /128
Eiſenh. Berlin. 7
Erdöl ....... 104
Gold= u. Silb.=Anſtalt. 154
Linoleumwerk
Dyckerhoff u.
Wid=
mann ..
(Eichbaum=Werger /173.5
Elektr. Licht u. Kraft 166
Liefer=Geſ 156.25
„Eſchw. Bergwert.
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinneret
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillegum.
Frkft. Gas ......."
Koſ..
Geiling E Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen ..
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
3lſe Bergb. Stamn
Genüfſ
Junghans Stamm
Kali Chemte. .
Aſchersleben
Salzdetfurth.
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.....
Klein, Schanzlin .. 1
Klöcknerwerke.
Lahmeher & Co
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höck,ſt
Mainz Alt. Br. 1
R12
52.5
189
1841/,
88"
36.75
Ra
105
215
121
154
220.!
392.2
223.5
101
133.25
119.5
Mannesm.=Röhren);
Mansfeld Bergb..
Metallgeſ. Frankf.).
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Mieolayz, Hofbr. ..
Nürnberger Brauh.
139 pberbedarf ....!
Otavi Minen ...
Phönix Bergbau
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke. . ./
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ...
Sachtleben A. 6. .I
Salzw. Heilbronn. .
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. .
Schwarz=Storchen.!
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel
Strohſtoff. Ver. .11
Südd Zmmobilien
Zucker=A. 6./1
Spenska Tändſticks
Tellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ.=
Tucher=Brauerei./1
unterfranken
Beithwerke.
Ver. f. Chem. Ind
Laurahütte ...
Stahlwerke
Ultramarin ..
Zellſt. Berlin.
Kogtländ. Maſchin.!
Zoigt & Hgeffner.
1052
4u6,s5
122,5
53.5
49.5
117.5
113
143,5
119
107.5
103
69.2
165
207
272
75
1121.5
191.5
136.5
180
49.21
161
gePreise
Seite 13
Wo gibt es
KAFFEE HAG
den coffeinfreien Bohnenkaffee?
Lonrad Berg Pallaswiesenstr. 44
0. Brachat Nka. I. Held, Rheinstraße 20
I. Braunwarth Ernst-Ludwigstr. 3
E. Gramer Spessartring 16
Dammler & Halther, Kiesstraße 80
August Doerner Saalbaustr. 29 1.37
Carl Dreste Heidelbergerstr. 25
Drogen-Liebig Luisenstraße 4
Drogerie Steinhäuser, Mühlstraße 78
Kranichsteinerstr. 5t
LI. Eydel
. B. Lyden Heidelbergerstr. 96
L. Padbender Ludwigstraße 6
Martin Pischer
lohann Pornoft
A. Priek
dam Gaertner
Georg Germann
Karl d. Groebe
Haolf Haag
Peier Harres
H. Hartlauh
Wilhelm Hauft
Helfrich-Frey
Moosbergstraße 49
Taunusstraße 15
Fiedlerneg 1
Pallaswiesenstr. 34
Lrafenstrade 35
Harlstraße 99
Viktoriastraße 87
Kiesstraße 29
Bessungerstrade 1
Wenekstraße 37
Id.-Ramstädt. Str.29
Heinrich Hofmann Id.-Ramstädt. Str.61
Ph. Auwerth Roßdörferstrade 21
I. Jung-Diefenhach Crüner Weg 36
lans Kappel
K. Kleinschnita
F. Küing
Hermann Klös
Wilhelm Kölh
L. Kramer
Brund Krehs
Wilhelm Kühler
II. Laufz
Philipp Link
. Maniel
D. & E. Matzelt
II. Ormanns
Hermann Pohl
Hans Pommer
I. H. Prassel
Milhelm Reity
Hahlerstraße 31
Saalhaustraße 63½=
Tannenstraße 22
Bleichstraße 45
Harlstrade 69
Jahnstraße 69
Schustergasse 16
Heinrichstrade 113
Ahastraße 8
Heskarstrade 28
Schulstraße 4
Kiesstrade 66
Landwehrstrade 13
Liebfrauenstr. 15
Schulstraße 10
Soderstrade 102
Milhelm Ritsert jr., Grüner Weg 30
Schlodgartenstr. 43
Abert Roth
(Stadt-Allee 22
Heinrich Roßmann, Inselstraße 29
II. Roih Wwe. Jahnstraße 39
I. Sommer Ahönring 121
Ph. Socker Nfg. Ludwigshöhstr. 1
I. I. Supp Elisabethenstr. 25½
Jacoh Schellhags Karlstraße 50
Fr. Schmunk Mollerstrade 1
I. Schneider Roddörferstrade 52
Schulz & Bernhardt, Karlstraße 102
Schulz & Bernhardt, Viktoriastraße 52
Ludwig Starck Holzstraße
Theodor Stemmer Elisahethenstr. 14
ugust Stöhr Diehurgerstr. 52
Karl Streicher Migneg 30
Jacoh Veiter
Karl Aaaner
Johann Maltber
Helu & Ohler
Helz & Ohler
arl Limhrich
Wenckstraße 60
Gralenstrade 10
Wienerstraße 69
Ludwigstrade 8
Casinostraße 12
Soderstraße 16
Herm. Dimmermann, Dieburgerstraße 18
Inzüge
Freitag, den 16. Mai 1930
M Anzüge
-Mänte
irn länte!
Heken
1n (4982a
gteit auf
jadt
ISCHER
asse 19
(1V 4955
Häll
(7911b
Tagon
Formen
Preis
rbach
lafz
koFß-
Ing.
ennſtoffe für das
ſtadt und deſſen
hörden wird
hier=
ben.
Verteilungs=
ingungen können
rto bis ſpäteſtens
erzeichneten Amt
luch die Angebote
1930 vormittags
Nach dieſen
Ter=
orderungen bzw.
tehr berückfichtigt
(7940
stadt.-Stadt
belminenstr. 15
achung.
der
reichsgeſetz=
erab 16. ds. Mts.
Preis für Waſſer
de um 5 Pfg. ab
ihen.
fabrikanten
ts.
bl. Zimmer mit
Licht, ſep. Eing.,
mieten geſucht.
ſeb. m. Preis u
2. a. d. Gſchſt.
Student
t im Herdweg o.
ib. hinaus möb
imer b. erſtklaſſ
tilie, mögl. mit
ſion. Angeb u.
B a. d. Geſch. *1
Michts gilt das Wort,
alles die Tatl
werden oft angeboten, die nur den Schein der
BellaLIe Biligkeit hsben.
die man ansehen, aber nicht tragen kann, solche
SellalIe Ware indet bei uns keine Aufnahme.
die Sie bei uns kaufen, haben drei Vorzüge.
SErlctIe ir gsfanteren für:
Größte Haltbarkeit e Höchste Eleganz o Beste Paßform
für empfindliche Füße haben das
Kennwort: „Cisana‟, „Norisana‟
„Angulus‟ Diese sindorthopädisch
BellaNIe gearbeitet., Ind de Freise 777
Preise für jeden Geldbeutel
Schon ion M. Insd
Jedes Paar Schuhe wird einer genauen Kontrolle unterzogen, jedes Paar Schuhe
wird ganz genau geprüft und nicht einwandtreie Ware, auch solche Schuhe, die nur
ganz kleine Fehler haben, werden rücksichtslos von uns nicht in den
vegulären Verkauf gestellt.
Diese Waren weiden zusammengestellt und gelangen zum Einheitspreis
von Mk.
Tar
zum Verkauf
Das sind
unsere
Einzelpaare
Sehen Sie sich bitte nicht nur die Fenster an, sondern lassen Sie sich unverbindlich
ohne Kaufzwang diese Schuhe zeigen. — Wir tun es gern.
Wir Freuen uns, wenn Sie sich von der Wahrheit unserer Angaben selbst überzeugen wollen.
DTAOod
Darmstadt, Ludwigsplatz 2, Ludwigstr. 6
Kaufmann
ſucht möbl. Zimmer
in nur gut. Hauſe
Zentrum p. 1. 6. mit od. ohne
Pen=
ſion. Preisangeb. u.
G. 94 a. d. Geſch.
Akademiker
ſucht behaglich
ein=
gerichtetes Zimmer
in d. Nähe d.
Hoch=
ſchule. Ausführliche
Ang m. Preis erb.
u. G. 91 Geſchſt.
lats-Kursblatt
W dem Berliner
Börsen-
ktie sowie Anleihe)
nauesten Ueberblier
ursbewegungen. Ein
Int über die
invorgänge
age und Aussichten
— Im Jahresbezug
70 pro Monat.
te bereitwilligst.
Börsen-Berichte,
Prlin C. 2
In bekannter Güte
empfehle:
Nähgarne
Stickgarne
Strickgarne
Häkelgarne
Stopfgarne
zu billigsten
Preisen
Hachenhurger
Nen
Waſſehöhe 299m
Luftwärme 15e C.
Waſſerwärme
vor=
mittags 7 Uhr 130 C.
Woogs=Polizei: Wache
Bubikopf
Ondulieren . 70
Nachſchneiden 70 8
Ia Ausführung.
A. Holler, Friſeur
Luiſenſtr. 38, nächſt
d. Eliſabethenſtr.
Vt
Teilhaber (in)
mit ein. Mille bar
geſ. für ſehr gutes
Geſchäft. Angeb. u.
5. 83 Geſchſt. (*
f
v. mittl. Beamten
auf 1. J. zu leihen
geſucht. Angb. unt
G. 86 an Geſchſt. (*
Geb. Dame i. mittl.
J. find. ab 1. 6. in
Bad=Nauh. f. läng.
d. kürz. 3. b.
allein=
ſteh. Dame als zahl.
Gaſt angen. Heim.
Schriftl. Ang. unt.
Nr. 5789 a. d Geſch.
der Bad=Nauheimer
Zeitung, Bad=Nau=
heim.
(TF79o6
Rheinstr. 1
(794
Erneuerung
Dachrinnen Reparatur
beſtes Material — billigſt — fachgemäß.
Ph. Seeger, Spenglermeiſter.
Teleph. 3019. — Karlſtraße 36.
Loſtenvoranſchlag unverbindlichſt. (7927a
Unser Liefer-Auto ist
Dienstag in Darmstadt!
Schreiben Sie uns, ob wir auch Ihr
Pelz-
werk zur Aufbewahrung abholen sollen.
Als größtes Fachgeschäft mit den
mo-
dernsten Konservierungsräumen können
wir Ihnen sicheren Schutz vor Motten und
Staub garantieren. Gebühren von Mk. 1.—
an, je nach Wert und Gegenstand, einschl.
Versicherung gegen alle Schäden
Größtes Pelzhaus
mit der größten Maßkürschnerei
Frankfurt a. Main
Zeil 109
Freitag, den 16. Mai 1930
II. W
Damen-He
echt Mako,
Mädchen-H
Kunstseide
plattiert, I
Herren-Eine
mit guten
Herren-Sch
lange und
Damen-Unteriacken
gewebte Qualitäten
Damen-Hemdhosen
Windelform
Damen-Schlupfhosen
Kinder-Schlupfhosen
in vielen Farben
Damen-Schlupfhosen
in allen Größen, II. Wahl
DanenSchlupfhosen
aus gestreiftem,
kunst-
seidenem Trikot, II. Wahl
MädchenHemdhosen
Länge 45—55
Herren-Netziacken
Kinder-Röckchen
Kunstseide plattiert, in
hübschen Farben
Kinder-Schlupfhosen
Länge 30, in vielen Farben
Stück
nur
Stück
nur
Stück
nur
Stück
nur
Stüch
Oroße Mengen
TMSS
Aiu
kommen
diesen auffallend billigen
zum Verkauf.
Extra-Auslagen im 1. Stock
Preisen
Es ist lohnend, sich von den
guten Oualitäten zu
überzeugen.
II. Wahl
Herren-Unterhosen
farbig mercerisiert
Herren-Unterhosen
echt Mako
Herren-Tacken
echt Mako
Damen-Schlupfhosen
Kunstseide mit Baumwolle
plattiert
II. Wahl
Herren-Unterhosen
beste Verarbeitg., buntfarbig
Damen-Hemdhosen
Ia Oualität, weiß und farbig
Damen-Unteriacken
mit ½Arm, poröse u.
mako-
artige Oualität
Mädchen-Hem dhosen
Länge 70-80
Herren-Einsatzhemden
Ia Oualität, in allen Größen
Herren-Hemden
mit Doppelbrust, zweifädige
Ware
Damen-Hemdhosen
echt Mako, Achselform
Kunstseid.
oben und
Spitze d1
kleinen P
II. Wahl
Charmense-N., Listra Sehlupfhosen
Damen-Hemdhosen
mit Beinen, kräftige
Makoware
Herren-Unterhosen
poröse u. makoartige Qual.,
Charmeuse
geriat.
Schönheit
Stück
nur
Ket
Stück
Unser billige
Unser
Spezial-Fenster
an der Hauptfront
ist beachtenswert.
f.
Automöbelwagen=
zug,
RichtungLauter=
bach (Oberh. geſucht.
J. Glückert
Abteilg. Möbeltransport
Bleichſtr. 29. (7957
DARMSTADT
Telephon 9884
meretraße 7
AL-LE MED. BADER
zsagen, Wannenbäder, Fußpflege
Aufmerksame Bedlenung. (323a
Der bedeutendste Handels- und Industrieplatz Siü
verlegt.
Den Weg in dieses Ind
wie überhaupt in das
reiche Nord-Baye
An Hiesliarag.
Große Ochsengasse
Schustergasse 6—8
Magere Bauchläppchen ohne Beilage 1.25
Schweinebraten nach Wunsch . . . . 1.20
Westfäl. Bauernbratwurst (Grobschn.) 1.40
Lendchen und Schnitzel . . . . . . 1.70
Dörrfleisch ohne Rippen . . . . . . 1.60
.. . 0.80
Ganzes Schmalz .
von 1.20 an
Prima Aufschnitt
Zur Beachtung! Meine sämtlichen Leber- und
Blut-
wurstsorten sind aus purem Schweinefleisch
her-
gestellt, ohne Innereien (Geraube) von Ochsen, Rind usw.
103
98. Jahrgang
die große, eintlußreiche politische un
Zeitung, als wirksamstes Insertions-Ort
Im Jahre 1929 hatte der Fränkische Kuries
B6STS2O Zeilen den größten Anzel
teil von allen nordbaverischen Tageszeitih
Verlangen Sie Probe-Nummer vom Verle8
Fränkischen Kurier,
Ddergoattat
Blutarmut, Bleichsucht,
VaSchwächezustände.
Koverden erfolgrech bekämpft
(Brader Heirichs.
Elufn erbennakrung.
Zu haben
ber Drogen=Liebig
Gpisenstraßte 3. 300,
Freitag, den 16. Mai 1930
Seite 15
Erſter Großflug des 2.
Erſſe Aufnahmen aus der Dresdner Hygieneſchau.
D. 2000,
s Landflugzeug, von den Junkerswerken als Typ G 38 gebaut, hat ſeinen erſten
größeren Ueberlandflug glücklich zurückgelegt.
nis des Probefluges
„9. 2000‟.
en Probeflug des Junkers=
D 2000” ſind in 10½
Stun=
ometer zurückgelegt worden.
r einer Entfernung zwiſchen
i. Während des Fluges ſind
ungen nicht aufgetreten. Nur
Notor 10 Minuten abgeſtellt
ber dadurch der Flug
beein=
ſäre. Keiner der Fluggäſte
en ſich einſchließlich der
Be=
n — bemerkte überhaupt
110 Ausland.
Opfer des Unglücks auf der
cordiagrube.
Die Hindenburger Opfer
er Concordiagrube werden
Freitag gemeinſam auf dem
igeſetzt werden. Die Leichen
rgleute werden in ihre
Hei=
t. Zur Linderung der wirt=
Hinterbliebenen iſt von den
eine Sammlung eingeleitet
dt mit einem größeren
Be=
bergamtliche Unterſuchung
Unglücks iſt noch nicht zum
ach dem bisherigen
Ergeb=
ſion auf eine durch den
vor=
rgsſchlag ſtark beſchädigte
mpe zurückzuführen ſein.
Törder Setlaczeks verhaftet.
e Kriminalpolizei hat die
nd Leo Scodeczko, aus
Sil=
verhaftet, weil ſie in dem
1t ſtehen, gemeinſam den
ügler Adolf Setlaczek
ver=
n Melchior ein Ausgedinge
1 s Tuberkuloſe=Serum.
glinge geſtorben.
inſtimmigen Beſchluß des
amtes wurde hier vor
eini=
inte Calmette=
Schutzverfah=
kommt dabei ein
Tuber=
vendung, das Kindern im
is zehn Tagen eingegeben
3 Tuberkuloſe immun machen
eit dieſes Schutzmittels war
utoritäten anerkannt wor=
Serum Säuglingen in 246
rden iſt, ſtellt ſich nunmehr
mit dem Schutzmittel
be=
im Laufe der Zeit 23
er=
en ſind. Das Geſundheits=
Einſtellung des
Calmette=
angeordnet und durch ein
in Frage kommenden
In=
rn der mit dem Serum be=
Mitteilung gemacht und ſie
ei Krankheitserſcheinungen
zt zu melden.
Het wird, wurde der Urſtoff
ren von dem Bakteriologen
bezogen. Prof. Dr. Deycke,
deck herſtellte, gab in einer
—itsamtes die Erklärung ab,
der eine nicht richtige
An=
in Irrtum bei der Abſen=
1 in Paris keinesfalls in
iſt zurzeit bemüht, die
Ur=
en feſtzuſtellen.
mit dem
Klemm=
flugzeug.
rukteur Klemm
19 eines Klemm=
Kleinflug=
platz von Böblingen, der
Zen Rekorde des bekannten
19typs wurde.
etwas davon. Der Verbrauch an Brennſtoff
und Schmieröl hielt ſich durchaus in den vorher
geſchätzten Grenzen. Der Brennſtoffverbrauch
dürfte etwa 3500 Liter ausgemacht haben. Im
übrigen war die Maſchine, als ſie gelandet war,
noch durchaus in der Lage, mehrere Stunden zu
fliegen. Ihr Geſamtgewicht betrug beim
Be=
ginn des Fluges über 20 Tonnen. Wenn man
dies berückſichtigt, muß es um ſo mehr in
Ver=
wunderung ſetzen, mit welcher Leichtigkeit das
Flugzeug ſtartete und auch wieder landete. Der
zweite Teil des Fluges berührte nach dem
Ueberfliegen von Berlin, Frankfurt a. O.,
Stet=
tin, Greifswald, Roſtock, Warnemünde,
Trave=
münde, Lübeck und Hamburg. Das Flugzeug
bleibt vorausſichtlich einige Tage in Berlin.
Blick in den „Verſicherungsſaal”,
in dem die Nützlichkeit rechtzeitiger Alters= und Krankheitsverſicherung an anſchaulichen
Dar=
ſtellungen gezeigt wird.
Die Marktfeſtſpiele in Wernigerode vor dem Beginn.
Mitte: Das Rathaus, der Hintergrund der Feſtſpiele.
Links: Szene aus „Romeo und Julia”, rechts: Szene aus „Der Widerſpenſtigen Zähmung”.
Am 20. Juni nehmen die diesjährigen Marktfeſtſpiele in Wernigerode ihren Anfang. Auf dem
Feſtſpielprogramm ſteht u. a.: „Falſtaff in Windſor” von Hans Rothe, Shakeſpeares, König Lear”,
Katharina Knie” von Karl Zuckmayer, „Die Wette mit dem Tode” von Lola Landau. Das
Wernigeroder Rathaus, das älteſte uns erhalten gebliebene Theatergebäude, gibt mit ſeiner
ſpie=
leriſch heiteren Geſtalt den Feſtaufführungen den paſſenden Hintergrund.
Rückblick auf das Leben Fridtiof Nanſens.
Weren
Der Nordpolforſcher, der Friedensfreund, der Gelehrte.
gzifiſten, rechts; im Geſpräch mit Eckener bei der Vorbereitung des Nordpolflugs des „Graf
zppelin”. Unten im Kreis: Eine Aufnahme Nanſens nach der Rückkehr von ſeiner Expedition.
aneben ſeine Unterſchrift. (Die Expeditionsbilder ſtammen aus dem Werk „In Nacht und Eis”,
Verlag Brockhaus, Leipzig.)
Die Gemäldeaffäre von Nizza.
Paris. Zu der Affäre des „gefälſchten
Tiepolo” geben die Blätter eine Erklärung der
Baronin L. wieder, die bekanntlich beſchuldigt
wird, das Gemälde in betrügeriſcher Abſicht
einem reichen Amerikaner zum Kauf angeboten
zu haben. Die Baronin, eine gebürtige Ungarin,
die ſich mit dem Ankauf von Bildern in Deutſch=
land und Oeſterreich, ſowie deren Verkauf in
Frankreich befaßt, proteſtiert gegen dieſe
An=
ſchuldigung. Sie habe dem amerikaniſchen
Käu=
fer nicht verborgen, daß das Gemälde „Chriſtus
und die Ehebrecherin” nicht von dem älteren
Tiepolo, ſondern von ſeinem weniger bekannten
Sohne ſtamme. Das Bild ſei Eigentum der
Galerie Oppermann.
Hochwaſſer in Süddeutſchland
und in der Schweiz.
Freiburg i. B. Die außerordentlichen
Regenfälle der letzten Tage haben beſonders im
Hochſchwarzwald bis zu 100 Millimeter
Nieder=
ſchläge gebracht. Alle Schwarzwaldflüſſe führen
Hochwaſſer, und nicht nur im Elztal, ſondern
auch in den ſüdlicheren und nördlichen Tälern
ſind die Schwarzwaldflüſſe über die Ufer
getre=
ten. Vom Hoch= und Oberrhein wird ein
ſchnel=
les Steigen gemeldet, das vor allem auch durch
die Schneeſchmelze gefördert wird. Der
vor=
geſtern erfolgte Wolkenbruch im Elztal hat zu
einer Ueberſchwemmungskataſtrophe geführt, wie
ſie ſeit Jahren in Oberbaden nicht
vorgekom=
men iſt.
Waldkirch (Elztal). Im Elztal und im
Simonswälder Tal ging ein heftiger
Wolken=
bruch nieder, dem ein mehrſtündiger Dauerregen
folgte. Die Elz führt rieſige Waſſermengen zu
Tak, die teilweiſe über die Ufer getreten ſind
und das etwa einen Kilometer breite Tal unter
Waſſer ſetzten. In den in beiden Tälern
liegen=
den Ortſchaften iſt das Waſſer in viele Häuſer
eingedrungen. Die Felder und Wieſen ſind
völl=
kommen überflutet, die Saaten vernichtet. An
der Elztal=Bahnlinie hat das Unwetter
außer=
ordentlichen Schäden angerichtet. Zwiſchen
Nie=
der=Winden und Ober=Winden, ſowie zwiſchen
Kollnau und Gutach traten Dammrutſche ein, ſo
daß der Perſonenzugverkehr von Kollnau
voll=
kommen lahmgelegt war. Der Perſonenzug 1517,
der Freiburg 16.13 Uhr verließ, konnte noch bis
Bleibach gelangen und lag dort feſt. Er konnte
weder rückwärts, noch vorwärts. Da auch eine
Weiterbeförderung durch Poſtautos infolge der
überſchwemmten Landſtraße nicht möglich iſt,
mußten die Paſſagiere in Bleibach liegen
blei=
ben. Sofort nach Bekanntwerden des Unwetters
wurde die Waſſerwehr alarmiert, die
außeror=
dentlich viel zu tun hatte. Teilweiſe hat das
Unwetter Bäume entwurzelt, und die
Waſſer=
brachten alles mögliche, Bäume, Pflanzen uſw.
zu Tal. Der Schaden iſt ungeheuer groß. Die
Auswirkungen laſſen ſich noch nicht überſehen,
da die betroffenen Gegenden vollkommen vom
Verkehr abgeſchnitten waren.
Zürich. Die ſeit langem andauernden
Regenfälle und die Föhnwitterung haben in
vielen Teilen der Schweiz zu Hochwaſſer und
ſchweren Ueberſchwemmungsſchäden geführt.
Be=
ſonders ſchwer ſind die Schäden im Gebiet des
Berner Oberlandes. Zwiſchen Zweilütſchinen
und Grindelwald wurde die Bahnlinie
ver=
ſchüttet, und der Verkehr muß durch Umſteigen
aufrecht erhalten werden. Auch das
Stockhorn=
gebiet meldet ſchwere Ueberſchwemmungsſchäden.
Die Brücken über den Fallbach mußten
nieder=
gelegt werden, um dem Waſſer und dem Geröll
freien Ablauf zu ſichern. Zwei Häuſer wurden
unterſpült, ſo daß ſie geräumt werden mußten.
Auch in Sundlaunen mußte ein vom Sundbach
unterſpültes Haus geräumt werden. Bedeutend
ſind auch die Schäden im Kanton Freiburg, wo
vor allem die Saane ſtark angeſtiegen iſt.
Ueber=
ſchwemmungen werden weiter aus dem Aargau,
Appenzell und dem Kanton Zürich gemeldet. In
Oben=Toggenburg hat die Thur infolge der
Schneeſchmelze Hochwaſſer und iſt über die Ufer
getreten.
Die Grimſel=Straße durch eine Lawine geſperrt.
Bern. Die Grimſelſtraße im Berner
Ober=
land iſt am Mittwoch zwiſchen Innertkirchen
und Guttannen durch die berüchtigte
Spreit=
lawine geſperrt worden.
125 000 Dollar von Rockefeller zur Bekämpfung
des Mädchenhandels.
Genf. Der Völkerbundsrat hat am
Mitt=
woch eine Stiftung in Höhe von 125 000 Dollar
vom Rockefeller=Inſtitut angenommen, mit
wel=
chen Mitteln eine neue Unterſuchung über den
Frauen= und Kinderhandel im Fernen Oſten
durchgeführt werden ſoll. Dieſe Unterſuchung
wird von drei Völkerbundsſachverſtändigen
vor=
genommen, die von Vertretern der japaniſchen
und der engliſchen Regierung begleitet ſein
werden.
Seite 16
Freitag, den 16. Mai 1930
Geſchichten aus aller Weit.
Geſchäftliches.
Die lehle Glöcknerin son keite dace.
— Paris. Der Fortfchritt unſerer Zeit zertrümmert alle
Tra=
dition. Seit den Anfängen der chriſtlichen Kultur in Europa gab es
eine Figur, die von Legenden umwoben wurde, um die ſich finſtere und
lichte Geſchichten rankten: der Glöckner. Jetzt wird auch jene Glocke,
an der Louis XV. als Pate ſtand, aus der Menſchenhand genommen
und mechaniſiert. Madame Hebert heißt die letzte Glöcknerin von Notre
Dame, die letzte Tochter eines Geſchlechtes, das ſechs Generationen
hin=
durch die Glocken von Notre Dame ihr langes Leben hindurch läutete,
Sie iſt eine einfache Frau, die keine Erinnerungen hat, keine Geſchichte
der Glocken zu ſchreiben vermag. Sie kennt ihre Schnüre, die ſie
ziehen mußte, die „Füße”, die „Arme”, die „Kehle” ihrer Lieblinge.
In Zukunft wird eine rohe Maſchine dieſe Glockenſeelen von Notre
Dame zum Klingen bringen. Das Gefchlecht der Herberts iſt alt und
müde geworden. Mit der letzten Glöcknerin ſtirbt auch die letzte aus
dieſem Hauſe der Glöckner von Notre Dame,
Brakkifc ſei der Menſch!
— Paris. In Paris, in der Nähe der Bank von Frankreich, lebt
ein Kaffeehausbeſitzer, der den Geiſt der Zeit wohl am beſten erfaßt hat
von allen Cafétiers der Stadt an der Seine. Sein Lokal liegt zu ebener
Erde. Wenn der abendliche Rummel zu Ende iſt, dann ſchließt er
ſei=
nen Laden, räumt die Halle aus — und öffnet wieder ſeinen Betrieb.
Nur nehmen jetzt da, wo erſt an Kaffeetiſchen fröhliche und ſchwatzende
Menſchen ſaßen, Automobile Platz. Das Kaffeehaus iſt nachts eben eine
Garage, durch die der Beſitzer ein ſchönes Stück Geld nebenbei verdient.
Denn was follte er ſonſt anfangen mit ſeinen Räumlichkeiten, in denen
doch nachts niemand erſcheint, um einen Kaffee zu beſtellen . . . Der
Cafétier hat dieſen Nebenbetrieb verpachtet. Sein Reichtum wächſt,
wäh=
rend er friedlich ſchlummert, dieweilen in ſeinem Café die Motoren der
Automobile heulen und ſtöhnen.
der Herzog in den Königskleidern.
(g) Madrid. Vor kurzem iſt in Madrid Herzog Hijar, ein
be=
deutender ſpaniſcher Grande, geſtorben. Sein Tod hat inſofern eine
beſondere Bedeutung, als mit ihm der letzte direkte Abkomme der
Vil=
landrandos dahinging. Ihnen ward nämlich ſeit Jahrhunderten
all=
jährlich eine beſondere Ehrung zuteil. Bei der Belagerung von Toledo
1462 ſoll nämlich einer der Vorfahren Hijars dem als Muſiker
be=
kannten ſpaniſchen König Johann dadurch das Leben gerettet haben,
daß er mit dem König die Kleider wechſelte und ſo ſeine Flucht
ermög=
lichte. Seit dieſem Tage wurde beſtimmt, daß immer am Epiphanias=
Tage die Kleider, die der König von Spanien an dieſem Tage trug,
denen von Villandrandos zum Geſchenk gemacht würden. Immer an
dieſem Tage verließ die ſchönſte ſpaniſche Hofkutſche Madrid und fuhr
zu den Hijars hinaus, als einzige Laſt eine glänzende Robe aus dem
Beſitz des Königs mit ſich führend. Reiter zogen dem Wagen voran,
ſo daß dieſe Kleiderlieferung immer zu einer eindrucksvollen Zeremonie
wurde. Es iſt möglich, daß eines der Familienmitglieder der
Seiten=
linien beſtimmt wird, in Zukunft dieſe Villandrandos=Ehrung
entgegen=
zunehmen.
Omnibus 1313.
(a) London. Die Unglückszahl, die zufällig dieſer Omnibus des
Londoner Wagenparks führt, ſoll ſchuld ſein an dem Unheil, das er
bisher brachte. Drei ſchwere tödliche Unglücksfälle neben vielen anderen
nicht tödlich verlaufenen ſind ſeine Bilanz zweier Jahre. Die
Chauf=
feure weigern ſich, den Wagen zu fahren, der von einem böſen Geiſt
beſeſſen zu ſein ſcheint, denn immer war es unmöglich, eine faßbare
Er=
klärung für die Unglücksfälle beizubringen. Unvorherſehbar, plötzlich
und unvermutet kamen ſie und töteten oder verletzten Menſchen. Bei
einem der letzten Prozeſſe um einen Schadenerſatz brach die Schweſter
eines der Todesopfer des Omnibus 1313 in die Rufe aus: „Mord habt
Ihr begangen! Das Unheil und der Geiſt meines Bruders ſoll Euch
alle verfolgen bis an Euer Ende!” — Die Omnibusgeſellſchaft hat ſich
jetzt entſchloſſen, den Wagen, der ſo viel Unglück brachte, aus dem
Ver=
kehr zu ziehen und ihn ſpäter unter einer anderen Nummer laufen zu
laſſen. Man ſieht, in England muß dem Aberglauben der Vielen
Rech=
nung getragen werden".
Die Brauf des Zigarrenkönigs.
(a) New York. J. D. Plaher, der amerikaniſche Tabakkönig,
follte aus Geſundheitsgründen täglich längere Spaziergänge
unter=
nehmen. Anläßlich eines ſolchen bekam er Appetit auf eine Zigarre.
Da er aber ſeine eigenen zu Hauſe vergaß, wollte er den nächſten
Zigarrenladen betreten. Er ſah ein Schild, trat, ohne ſich näher
um=
zuſehen, ein und befand ſich, da er ſich in der Türe der kleinen,
neben=
einanderliegenden Läden geirrt hatte, plötzlich in einem Hutſalon. Er
ſtand einer entzückenden jungen Dame gegenüber. Er entſchuldigte ſich
höflich. Dann fingen ſie zu plaudern an, und der Beſuch Mr. Players
wiederholte ſich nun öfter. Die junge Dame hieß Leila, war die
Toch=
ter des penſionierten Majors Guy Reynold und arbeitete in dem
Hut=
falon ihrer Freundin, „bis ſie das Glück erreiche, als Girl in einem
Theater anzukommen” Player verliebte ſich in die hübſc und tüichtige
Leila, hielt um ihre Hand an und erhielt ſie. Das junge Paar fuhr
nach London, feierte da ſeine Hochzeit. Nach den glänzenden
Zere=
monien fand ein märchenhaftes Feſt ſtatt, an dem dreihundert geladene
Gäſte teilnahmen. Das junge Paar fuhr nachher nnach Rhodeſia, wo es
ſeine Flitterwochen verleben wird. Und die zeitgemäße Moral von der
Gefchichte? Die hübſchen und tüchtigen jungen Mädchen ſollen ja nicht
verzagen. Auch im zwanzigſten Jahrhundert kommt, wenn ſchon kein
Märchenprinz, ſo doch zumindeſt ein Tabakkönig und fährt ſie im
„goldenen” Sechsſitzer ins Glück".
Wieviel Regen fällk?
(a) New York. Die unbeſtechliche Statiſtik hat berechnet, wieviel
Regen in einem Jahr auf unſere Erde herniederplätſchert. Man iſt zu
der anſehnlichen Zahl von 125000 Kubikkilometer gekommen.
Vor=
ſtellen kann man ſich eine ſolche Waſſermenge jedenfalls nicht. Aber
wenn es einmal wieder Bindfäden regnet, werden wir uns an dieſe
Zahlen gewiß erinnern. Die Statiſtiker haben auch ermittelt, das in
jedem Jahr durch den Regen und das übrige Waſſer rund 7 /ooo eines
Millimeters abgeſpült werden von dem urfeſten Rücken der alten Erde.
Wir hätten alſo bis zur vollkommenen Planierung noch etwa 4
Millio=
nen Jahre Zeit. Bis dahin wird noch mancher Kubikmeter Waſſer auf
die Erde kommen und die Flüſſe hinabfließen. Wir haben noch Zeit,
auf die Berge zu ſteigen, wenn es nicht regnet . . ."
Der Kalkmangel unſerer Nahrung iſt die
Schwächezuſtände. Wiſſenſchaftlich erprobt als zuu
zur Anreicherung der täglichen Nahrung mit Ke
hergeſtellt nach Vorſchrift der Profeſſoren Emn
Man beachte den unſerer heutigen Ausgabe beie
der Firma Johann A. Wülfing, die auch Prober
koſtenlos verſendet.
Wekterbericht.
Obwohl der hohe Druck im Südweſten zu Barometeranſtieg
geführt hat, ſo dürfte durch ihn unſere Wetterlage keine
Be=
ſtändigkeit erhalten. Vielmehr wird der Druckfall im Raume
zwi=
ſchen den britiſchen Inſeln und Island eine weitere
Weſtwetter=
lage ſchaffen. Das Wetter bleibt infolgedeſſen noch
veränder=
lich, wobei zeitweiſe Niederſchläge auftreten. Die Temperaturen
erfahren vorläufig keine merkliche Aenderung.
Ausſichten für Freitag, den 16. Mai: Zeitweiſe Eintrübung und
Niederſchläge, aber auch aufheiternd, keine ſtärkere
Tempe=
raturänderung.
Ausſichten für Samstag, den 17. Mai: Noch kein beſtändiges
Wetter.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 16. Mai. 16: Franzöſiſch=ſpaniſches
Ouv. „Der Guarany”. — Thomas; Frühlingsfei,
— Saraſate: Spaniſcher Tanz. — Delibes: Die 9
Bizet: Die Perlenfiſcher. Fantaſie. — Albenitz: Sy
Debuſſy: Kleine Suite. O 18.05: Buch und Film.
heim: Aerztevortrag: Der Völkerbund im Dienſ
O 19.05: K. Walter: Das Nebeneinander zwei
Elſaß vor der franzöſiſchen Revolution. o 19.30,
Heil Europa. — Strauß: Wein, Weib und Geſa=
Wiener Operettenrevue. O 20: Aus der Lieder
Lieder =und Arien=Abend Heinrich Schlusnus. e 2‟
Kabarett. O 23.30: Mannheim: Eine Stunde Ple
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 16. Mai. 9.30: Hauptm.
lebniſſe auf der Fahrt des Zeppelins nach Sevilla. o
Die Wege, die wir gehen. e 14.30: Kinderſtund
mädchenſtunde. Elly Heuß=Knapp: Erlebnis der
Dr. H. Pundt: Die Bedeutung und Auswertun
Wetterdienſtes für die Stadt= und Landgemeinden.
Die Schallplatte im Dienſte des Unterrichts. o
Konzert. O 17.30: „Der Lufttod” Novelle vo
Rößler. o 17.55: Dr. Plugge: Die Lage der
induſtrie. O 18.20: Prof. Tarachand: Indien,
18.40: Engliſch für Fortgeſchrittene. o 19.0
lehrer Raacke: Mechaniſierung des Bürobetriebe
ſtenz der kaufmänniſchen Angeſtellten. 19.30:
Vortrag für Aerzte. 20: Abendmuſik. Berlio
richter” — Amadei: Der Minneſänger. — Me
lingslied. — Neßler: Behüt dich Gott. — Li
Suite. — Fall: Walzer aus „Der liebe Auguſti
Arie aus der Kantate Nr. 124 „Meinen Jeſum
Rezitativ und Arie aus der Kantate Nr. 20
Donnerwort”. — Brandenburgiſches Konzert N
Arie aus der Kantate Nr. 127 „Herr Jeſu Chri
und Gott”. — Rezitativ und Arie aus der Kanta
iſt erſchienen der Sohn Gottes”. — Kantate Nr.
Hei. und die Kraft”, für Doppelchor und Orck
Zeit, Wetter. Danach: Konzert. Männecke: W
— Amadei: Lied der Quelle. — Lacombe:
— Löwenthal: Deutſches Liederpotp. — Suppé
ſchöne Galathee” — Steindel=Löwenthal: Un peti
Vuppe und Hamelmann. — Maſzkowſki: Sva
Morena: Reife Früchte. — Lindemann: Mai
Manfred: Kopf hoch. Marſch.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: fü
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt:
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. 4
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in De
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung
*
Die heutige Nummer hat 18 C
„Halnen
Katarrhe
Asthma, Herz
Auskunft durch Kurverwaltung Bad SodenNaunus
Verbilligte Psuuſchalkuren vom 15.9.-30,4
Ab 15. Mai
befindet ſich mein
Geſchäft
Sandbergſtraße 6
(nächſt d.
Ludwigs=
höhſtraße)
Handarbeiten,
Kurz=
waren. Annahme v.
Namen=, Weiß= und
Buntſticken
aller Art.
Hedwig Bormet.
Hurtett!
inigung
Abzieh., Abreiben zc.
Ibel & Lotz, Tel.461.
Kte
1395a)
liefert billigſt
Papier-Eifler
Rabattmarken
Mühlstraße 28
I. Rabattkarten
Telephon 1518
Silber, mehrarmige Leuchter
Kaufe (Gerandolen) und
Suppen=
ſchüſſeln (Terrine). Gegenſtände müſſen
über 100 Jahre alt ſein. Angebote unt.
G 70 an die Geſchäftsſtelle.
*td
Feine 4
läßt sofort erkennen, dal E
Blauband” ein wahrhatt
produkt ist.
Jede Hausfrau verwendet1
ein festes, reines Speisetet R
tertes Rinderfett oder eck
oder Palmin, verwendet ei
gen, goldklaren SpeiseöllR
man Salate anrichtet, verWE
Hühnereigelb und Salz —1
Naturstoffe, in edelster Aus /
die wesentlichen Bestand
„Rama im Blauband, d
geschmack und Bekönm?
der Butter erfolgreich wette
hoi
Mn 4
2
az
O
fe
jie
S
S
1tE
V51
Ui
fim
2
Ssrauftig
„Miling
in von Hermann Rößler.
ht by Hermann Rößler, Berlin.
Nachdruck verboten.
dort die Gletſcherkette?” miſchte ſich der
indem er ſich an Ingrid wandte. Sie
er=
e Hardangervidde mit dem Hardangerjökul
Fremde ſprach deutſch gut, aber mit einem
kzent. Etwas in ſeinem Tonfall kam ihr
t erinnerte ſie ſich auch. Sie hatte dieſen
gehört. Sie erkannte jetzt auch ſofort ſein
bekannte Filmſchauſpieler Wlady
Wlady=
atte ihn oft in düſteren und dämoniſchen
dieſer Schauſpieler ebenſogern verkörperte
nartige Charakterfiguren. Wladymitſchenko
dicke Dame die Gebirgslandſchaft, die ſich
lich ausnahm, mit gebührenden Ausrufen
hamlaubte, begab ſie ſich mit Ingrid wieder in
ſchterdeck ſich jetzt dauernd mit Fluggäſten
ſur; elt ſich in der Kajüte mit der dicken Dame,
gemacht hatte, wie gut ſie deutſch ſpräche.
ußer Ingrid der einzige weibliche Fluggaſt
ſchen und ſehr intelligenten Eindruck
ie ſonſt nicht immer miteinander harmo=
I gereiſt zu ſein und hatte einen kundigen
erraten, daß Ingrid „ſchrieb”. Sie ſagte
chreiben” ein Laſter, etwa wie das
Kokain=
n, aber jedenfalls ein ſehr geheimnisvoll=
)t hatte ihr das nicht ſo ſehr ihre „
Men=
rt, ſondern nur der Blick auf den von ihr
reibmaſchinenkoffer. Die Dame erzählte,
igmal geflogen. Bei dem Wort „geflogen”
i wenig lächeln, denn allzuleicht ſtellt man
uck in der Phantaſie einen Menſchen mit
e dicke Dame wirkte bei dieſer Vorſtellung
Sylphide! — Dann gab ſie Ingrid einige
bei eventueller Luftkrankheit zu verhal=
1s junge Norwegerin ſind ja ein
Wikinger=
timmt nicht ſee= oder luftkrank.”
log auch ſie, die Dicke, zum erſtenmal. Es
der ganzen Welt kaum einen Reiſepaſſagier,
dienſt erſt in dieſem Jahr von zwei
Flug=
nördlichen und auf dem ſüdlichen Weg
er=
als einmal den Ozean überflogen hatte.
nen Haufen Geld dafür aus.” (Damit
Nun, wir ſind Idealiſten. Wir verpulvern
einmal den großen Ozeanflug gemacht zu
richtiger geſagt, wir „fliegen” über unſere
ohl darauf, liebes Fräulein!”
jatte ſofort ein Reiſeſchnäpschen zur Hand,
nbot und das feurig durchwärmte.
omiſch.
ein, Sie als Dichterin oder Skribentin
rden es beſſer haben. Die Idealiſten, ich
Freitag, den 16. Mai 1930
meine die wirklichen, denn etwas ſind wir ja alle Idealiſten,
ſelbſt die größten Schieber”, (ſie meinte damit wohl wieder ſich
ſelbſt), „alſo die Idealiſten haben es im Grunde genommen doch
immer beſſer. Und wenn Sie am Ende Zeitungskorreſpondentin
ſind, dann komen Sie natürlich eigentlich umſonſt durch die
ganze Welt. Herrlich! Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, würde
ich es auch ſo machen.”
Sie ſchien ungefähr fünfzig Jahre alt zu ſein, aber „in
ge=
milderter Ausgabe”, wie ſie lachend ſagte.
Als Reiſebekanntſchaft iſt mit ihr auszukommen, dachte Ingrid,
denn die Reiſegenoſſin, die nach dem Firmenaufdruck ihres
vor=
gewieſenen Notizbuches in Wien, Berlin, Prag, Olmutz (wohl
der Stammſitz) und Paris ein Export= und Kommiſſionsgeſchäft
beſaß und von dieſen Orten aus ihr Unweſen trieb, war witzig
und keineswegs aufdringlich. Nachdem ſie Ingrid dieſen
wohl=
wollenden Einblick in ihrer Perſönlichkeit und ihre
Lebens=
philoſophie hatte tun laſſen, ging ſie wieder auf ihren Platz
zu=
rück. Sie erwies ſich als ein Wunder von Fleiß, denn ſofort
öffnete ſie eine ihrer verſchiedenen Ledermappen, die bei ihr das
Netz mit dem Unentbehrlichkeitsgepäck ausfüllten, und vertiefte
ſich in einen raſchelnden Papierwuſt von Korreſpondenzen.
Auch Wlady Wladymitſchenko war auf ſeinem Platz. Die
anderen Paſſagiere dieſer rückwärngen Kabine, drei Herren, waren
noch jeder für ſich.
Ingrid, die noch raſch alles beſichtigen wollte, ehe womöglich
die gefürchtete Luftkrankheit kam, — ſchrecklicher Gedanke bei
einem dreißigſtündigen Ozeanflug! — ging nach vorn durch. Vor
der Funkkabine, die ſie techniſch am meiſten intereſſierte, denn die
Pilotenkabine mit ihren Geheimniſſen war ja den Fluggäſten
ſtreng unzugänglich, blieb ſie ſtehen. Die Tür hatte eine
Glas=
wand, durch einen Klappſchlitz darin konnte man Telegramme
abgeben oder empfangen. Der Funker, ein junger Mann, ſaß,
die Hörer an die Ohren geſchnallt, vor ſeinem Wandſchrank, an
und über dem die Lämpchen gelb, grün und rot ihre
geheimnis=
vollen Zeichen gaben. Neben ihm ſaß noch ein anderer, deſſen
Geſicht ſie nicht ſehen konnte.
Ingrid ging nach vorn. Acht Paſſagiere befanden ſich dort;
einige laſen Zeitungen von rieſigem engliſchem und
ſkandina=
diſchem Format, andere blickten durch die Bullaugen hinaus,
einige ſchliefen, einer hatte als einſamer Trinker einen Cocktail
vor ſich ſtehen.
Sanft und angenehm, eigentlich kaum bemerkbar für jemand,
der an etwas anderes dachte, begann der „Wiking” hie und da
zu ſchwanken und ſich in weiten Schwingungen ein wenig zu
heben und zu ſenken. Ingrid war wieder auf ihrem Platz.
Ein=
mal ging einer der Piloten durch den Raum, ein Mann in dem
aus einem Stück beſtehenden Lederanzug, mit Schutzbrille und
Fliegerkappe, faſt einer Art Taucher gleich.
Dann kam das erſte Erlebnis des Fluges — der Ozean
wurde ſichtbar. Eine nach dem anderen ſtand auf, und man lugte
durch das Glas der breiten Bullaugenfenſter, die feſt
zuge=
ſchraubt und nicht zu öffnen waren. Unten zeigte ſich erſt ein
Gebröckel von Schären und Riffen, oft langen ſteinigen Zungen,
ein Labyrinth an der weſtnorwegiſchen Küſte, das Ingrid öfters
auf dem Laſtdampfer eines ihr befreundeten Kapitäns befahren
hatte. Ueber einen Tag brauchte der Dampfer, um durch dieſen
Archipel zu kommen — das Flugboot „Wiking,, hatte jetzt kaum
nach einer Viertelſtunde das Inſelmeer hinter ſich und den
wei=
ten offenen Ozean unter ſich.
Frei und in voller Größe lag er da.
Seite 17
„Na, jetzt können wir wenigſtens mit gutem Gewiſſen
not=
landen”, ſagte die dicke Dame.
Es war, als beginne der ganze große Ozeanflug jetzt erſt im
Ernſt, denn faſt hörte es ſich ſo an, als würde das Dröhnen der
Motoren, an das ſich das Ohr bereits gewöhnt hatte und das im
der Kabine auch nur gedämpft hörbar war, ſtärker, lebhafter,
pochender, als ſeien Rieſenhämmer am Werk. Ingrid ſpürte
et=
was wie eine elektriſierende Erregung, ein Gefühl, das ſich wohl
den meiſten mitteilte.
Unten rollte ſich beinahe alles ab wie ein Theatereffekt: das
letzte Stück Inſelrand; an dem man in haarſcharfer Sicht die
weiße Brandung gegen die grauen Klippen anrennen ſah, wurde
förmlich weggezogen, fort aus dem Bild, und ringsum war nichts
als Ozean.
Erſt hatte keiner ein Wort geſprochen. Dann löſte ſich die
Stummheit, die Gemeinſamkeit, die auf ſolch einer Reiſe die
Paſſagiere miteinander verbindet, war äußerlich durchgebrochen.
„Es iſt eigentlich ein unerhörtes Wagnis”, ſagte einer. Es
war Wlady Wladymitſchenko.
Einer der beiden anderen Paſſagiere ihrer Kabine, ein
Schwediſch=Amerikaner, mächte einen ſchwungvollen Vergleich mit
„moderner Wikingerfahrt, Wikingertum der Jetzzeit”
Das paßt gut für „Webbs Illuſtrierte”, ging es Ingrid ſofort
im Bewußtſein auft aber ihre Gedanken vermochten ſich auf dieſe
ihre eigentliche Reiſeaufgabe nicht zu konzentrieren. Im
Gegen=
teil „Webbs Illuſtrierte” und Berlin lagen jetzt weit.
Nur eine Perſon ſtand noch vor Ingrids geiſtigem Auge, das
ſich leider nicht ſo automatiſch ſchließen läßt wie das körperliche.
Es war die von Ingrids „Protektor”, Herrn J. P. Aſchkewitz.
Sie ſah ihn vor ſich: mit der ſpitzen Geſichtsbildung von Naſe
und Kinn, die ſeinem Geſicht etwas Geierartiges verlieh, dem
verkniffenen Ausdruck in Lippenfalten und Augenwinkeln, wie
man ſie oft bei Beamten der politiſchen Geheimpolizei europäſcher
Staaten findet, bei Leuten, die beſonders „mit allen Hunden
ge=
hetzt” ſein müſſen.
Aſchkewitz war es.
Er hatte viele Berufe gehabt, meiſt ſolche, die großes Riſiko
erfordern, aber auch großen Gewinn bringen. Was er jetzt
eigent=
lich war wußte niemand. Man munkelte, er ſei diplomatiſcher
Spitzel und Zwiſchenträger oſteuropäiſcher Staaten, eine Art
Spion. Tatſache war, daß Herr Aſchkewitz über ſehr reiche Mittel
verfügte.
Ingrid hatte Aſchkewitz im „Filmklub des Weſtens” kennen
gelernt. Er hatte ſie mit dem Verleger von „Webbs Illuſtrierter”
Herrn Max Webbs, zuſammengebracht, der in allen Dingen
genau das Gegenteil von Aſchkewitz war: grundſolid, anſtändig,
rechtlich denkend, ein Typ des guten alten Deutſchland, wie es
im Zeitalter der Verwäſſerung und kritikloſen Amerikaniſierung
leider immer mehr verſchwand. Herr Webbs hatte Ingrid damit
betraut, einige Berichte von ihrer Amerikareiſe für ſeine
Illu=
ſtrierte zu ſchreiben.
Aber Herr Aſchkewitz war nicht von Ingrids Ferfen
ge=
wichen.
Nur nicht daran denken! Nicht jetzt daran denken! ſchrie es
in Ingrid auf. Und es gelang ihr, die Gedanken wieder ganz auf
Meer und Landſchaft zu konzentrieren.
Erſt das Erblicken des Ozeans aus 1000 Meter Höhe, dann
das Verſchwinden der ſchwimmenden Inſelgebirge, die unten
hinwegzogen, und jetzt dieſes Entgegenfliegen, dem Endloſen, das
alles, ſo fühlte Ingrid, war ein Lebensmoment, wie er nur
weni=
gen beſchert wird und wie man ihn ſelbſt nur ſelten hat.
Fortſetzung folgt.
gegen Barz.
Bland zu kauf. geſ.
Ang. mit Preis u.
G. 89 a. d. Geſch.(*
Ein Geſchäftswagen
zu kaufen geſucht.
Angebote u. G. 104
an die Geſchſt.
Haare
ausgekämmte u.
ab=
geſchnittene, kauft
laufend G. Kanzler,
Friſeur. Schulſtr. 12.
(298a)
Zu Frühjahrs=Kuren:
Blutreinigende Kräutertees,
Wacholder=Extrakt, loſe und Packungen;
Medizinal=
be Fr. Beckenhaub, Drogerie,
Schulſtraße (Ecke Kirchſtr.). (7284a
Ne
„NG — wer Ist nun besser dran:
„Jetzt hast du Zwiebeln,
Sel-
lerie, Lauch, Zitrone und
Gewürze eingekauft. Das
musst du alles einzeln
vor-
bereiten, dann Mehlschwitze
anrühren usw. lch habe es
nicht mehr nötig, weil ich
Knorr-Bratensoße ver-
wende." Alle Bestandteile
einer pikanten Tunke, von
der Mehlschwitze bis zum
feinsten Gewürz, sind in
Knorr-Bratensoße
enthal-
ten, Ein Würtel zu 15Pfennig
gibt ohnejede Zutatensoviel
Soße wie 2 Pfnd Braten.
(I. St.7551
enorm
TapolehrRoste billig!
Tapeten / Linoleum
3802a)
S. m. b. H. Schdlstf.A
1Würfel-½Liter-t5Pf. Versuchen Ste Knorr=
Makkaronl darn!
ige
Tudchs
O leichsverband
AE envereine / St.81
ue4 ken I.-K. Ditzingen”
Solder Reie
us nur Freitag und Samstag gültig
LIhaus
5259a
erneugnisse
d. Feuerwache
Jamilch.
damer 30 Pfg.
1.15, 1.05, 0.95.
M ustfrei),
Qualität:
—75
—.90
—,47
— 50
von 11—1 Uhr
ilch und Rahm
Damen-Strümpfe echt agppt. Macco, Paar 50 -
Herren-Socken schön gemustert . . Paar 38
Seiden-Strümpfé kunstl. Waschseide, Paar 1.95
Waschleder Imit., mit &.
Dam.-Handschuhe Umschlag-Manschette 9S
Seiden-Schlüpfer kanstl. Seide .. Paar 95 ₰
Kdaaat Laa 6
Herr.-Taschentücher , Borduren, Stuck 25
Sommer-Selbstbinder reine Seide . .. 7B
Oberhemden mit schönen Einsätzen . . . . 2.85
Kinder-Puflover schön gemustert . . . .. 1.25
Wasch-Anzüge Einknspter und Flose. .. 2,25
kräftige Baum-
Kinder-Schlupfhosen wolle .. Paar 38 3
epariert
ewährt. Fachmann
1, Tel.4237. (6964a
(7918
1 ſuche zu kaufen
leichſtrom- u.
Orehſtrom=
Mokoren.
u und gebraucht.
ch defekte Ma=
= inen. Gefl.
An=
bote unter G. 111
die Gſchſt. (7942
TOMOTIITeT
Kinderwagen
ſogen. Amerikaner,
guterh., zu kauf. geſ.
Ang. unt. E. G. 988
an die Geſchſt. (7958
obedart
Darmstadt Mannheim
Aheinstrasse e8 + N. 3. 7/8
Tel. 4205
TELI22433
Passende Bilder
für alle Räume
Die besten Einrahmungen bei billigster
Berechnung.
Besonders preiswerte Oelgemälde!
Frahz Lansheins
Darmstadt, Karlstraße 25, Ecke Hölgesstraße
Größtes Spezialgeschäft am Platze
Freitag, den 16. Mai 1930
Fahrradſchläuche
495 Pr.
Fahrraddecken
2.40 Mk.
Lenker 3.90 Mk.
Bedale 2.10 Mk.
Ketten 1.90 Mk
0.95 Mk.
Netze
Sättel 3.50 Mr
Glocken 0.50 Mk.
u. alle Zubehörteile
ſowie (7349b
Reparaturen
ſehr billig und gut!
MOrsterlen
Gtoherl Ure
Sich nicht
Für unſere werten Mitglieder:
GEG Puddingpulver, Vanille uſw.
GEG Puddingpulver, Schokolade
GEG Vanillenzucker . . . .
Himbeerſaft
flaſche eit
Orangeade.
½ Flaſche ein
Zitronade, Kirſchſaft, Limonade, Selterwaſſ
Edamerkäſe, la Qualität . . . . . . . . . Pfd.
Tilſator Käſe
....
Cheeſter Käſe
Doppel=Rahmkäſe „„Alpenroſe‟
a Rahmkäſe „San Stefano‟
Delikateß=Schinken, gekocht.
Mettwurſt . . .
Ia Zervelatwurſt
Fleiſchwurſt, Leberwurſt, Blutwurſt, Preßk
magen, Doſenwurſt, Doſenwürſtd
Schuchardſtraße 10
zum billigen Tagespreis
tägl. friſche Sendung
Joh. Walther
EcheWiener= u.
Roßdörfer=
ſtraße. Tel. 1598./7429a
an der unglaublichen Billigkeit unserer
Anzüge „Rekord‟ Prüfen Sie vielmehr
deren Oualität und Verarbeitung, sehen
Sie sich die vielen hübschen Farben
und Muster an und Sie werden
be-
geistert zugreifen!
in allen Ausführg.
kaufen Sie am
bil=
ligſten im Spezial
Geſchäft
elſahbetcenſtr. Sſ=
Gegen Kaſſe 10
Rabatt, oder auch
auf Teilzahlung.
(7018a)
Aus unseren Fleischabgabeste
straße 82, Tel. 4481 u. Karlstr. 115
ff. Ochſenfleiſch mit nur 100 Gramm Knochenbei
ff. Schweinefleiſch mit nur 100 Gramm Knochen
ff. Kalbfleiſch . . . . . . . . . . . . . . Pfd.
Beſte Friſch= und Dauerwurſt, Schinken,
Aus unserer modernen Großß
Roggenbrot, Roggenſchrotbrot, Miſchbrot, W
Weißbrot, ff. Brötchen, Zwieback, Gebä
AA
Aft
(337a
5‟lo Rückvergütung
auf alle Waren und die geſamte Einkaufs
in einer Stunde
billig und gut.
Nur noch diese Woche
auf Berufs
1o0NoDdte u. Knaben
nur Bleichſtraße 9
Tel. 1912. (7952a
am beſten und
billigſten bei
DAS HAUS FüR GUTE UND
BILLIGE FERTISKLEIDUNG
Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren
8 152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. — Soweit wir Nichtmitg
unſeren Verteilungsſiellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polize
Schuchardſtraße 10.
(7350a)
Täglich friſch:
Hahne=Schichtkäſe
ärztlich empfohleu! (7777b
Gualité
Markenfabr
rung, gute P
Sitz der DI
sowie Lipsi=
Schuhhaus Ei
Ecke Soder-
aus einem Stall,
v. auch geteilt
ab=
zugeben. Näheres
Geſchäftsſt. (7811b
ScHlOSSGRABEN N2. 13 4
DIREKT HINTERM SCHLOSS
Ofenlack
geruchlos, Doſe 30,5 an empf. Drog. Secher
Nachfolger Ludwigshöhſtr. 1 (B5307
Mche
zu verkauf. Wien
ſtraße 95, Htbau
Ein triumphaler Erfolg!
Jagz-Frühling in Darmstadt!
Freitag, 16
Samstag, 17.
Sonntag, 18.
mit seiner weltberühmten
London-Sonora-Band
14 Solisten AUnnenschau
Vre
Rothenberg i. Odw.
500 m ü. M., Gaſthaus und Penſion
„Zur Frischen Quelle‟
Neueingerichtete Fremdenzimmer mit
fließendem Waſſer. Bad im Hauſe.
Penſionspreis: 4 Mahlzeiten M. 4.20
Besitzer: Okto Siefert
Offentl. Fernſprechſtelle im Hauſe (7566a
Bin dem Tele
angeſchloſſen.
noch ei
Schöner, ſe
Kegelbahn
Rest
zum E
(Lini
Bessuns
Wilhelm Pa
geiftſche Beumtendank zu Darmſtadt.
Einladung zur
Außerordentlichen Hauptverſammlung
(Vertreter=Verſammlung)
am Samstag, den 24. Mai 1930, 16 Uhr, im Reichshof. Rheinſtr. 35.
Tagesordnung:
1. Verſchmelzung der Beamtenbank Offenbach e. G. m. b. H.
zu Offenbach a. Main mit der Heſſiſchen Beamtenbank
e. G. m. H. zu Darmſtadt
2. Verſchiedenes. Stimmberechtigt ſind nur die Vertreter
Darmſtadt, den 15. Mai 1930.
Heſſiſche Beamtenbank
eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht zu Darmſtadt
7912
Schäfer.
Burger Hehder
gut erhalten, billig
zu verkf.
Viktoria=
ſtraße 28 part.
6/30, wie neu, ſehr
billig zu verkaufen.
Donges &. Wieſt.
(7878b)
Piang
gespiette Flügel
zum halben Neu-
SICHERHETS=
SChNELKOCHER
Heute
Fremdenzimmer
von Mk. 2.— an.
Gaſthaus Schwanen
Georgenſtr. 1½. Tel. 4565. (4296a
Limusine
6/20,
ausgezeich-
net im Stande,
sehr billig (7844b
Müller & Ober
Rheinstraße 39.
und
gespielte Klaviere
von Mk. 450 an
bei (7947b
Grafenstraße 21
nächst Rheinstraße.
Hotel Deutsches Haus
Bensheim.
Jeden Samstag von 4 Uhr ab
Tanztee
und abends
(7956
Reuhion.
Speisenfolge:
Fleischbrühe
Eisch mit Kartoffeln
Dampfnudein
Slagek
1 Port. Stangenspargel mit Butter oder
sc. mousseline
1 Port. Stangenspargel mit Schnitzel
oder Schinken
Teleton 4 (Eigene Spargelplantage)
Heute Gesellschafts
Kalbsbraten mit
Gemüse
Apfelreis
bei
f. Donges & Wieſt,
Grafenſtr. 43/45.
Ab Samstag, den 17
Ochsenfle
Ernst-Ludwigstr. 20.
Großes Haus
Rivalen
Ein Stück von Andersen und Stallings
Preise 1—10 Mk.
Herz und
Bietet Ruhe,
Prospekt durch den Kurverein
(I. St. (4
Hessisches
Landestheater
Freitag
15. Mai 1930
Dreimal Offenbach
3 kom. Operetten von J. Offenbach
Preise 1.50—7.50 Mk.
Aufarbeiken
Sparge
ich friſch /Matratzen .. 10.
Karlſtraße 50 (7390a Shaiſelongue 15,
11/40, Typ 52, 6fach
bereift, in gut.
Zu=
ſtand, zu verkaufen.
Angebote u. G. 84
a. d. Geſchſt. (7913
Die Fieisczmeigg