Ate 1 t
gspreis:
ſem Erſcheinen vom 1. Mal
eichsmarf und 22 Pfennig.
1 225 Reichsmark, durch die
arl frel Haus. Poſtbezugspreis
Id monatich 2.45 Reichsmark.
Nuſahme von Anzeigen an
d nicht übernommen.
Nicht=
mei infolge höherer Gewalt
r nſcht zur Kürzung des
gen und Abbeſtellungen durch
hielt für uns. Poſiſcheckkonio
a. M. 13041.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 134
Donnerstag, den 15. Mai 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspifg.
zele 300 Reſchemar. Alle Preſe in Reſcheman
ſ4 Dolſar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſtrcge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutiſche Bank und
Darm=
ſtädter und Naiſonalbank.
ler öffenklich=rechtlichen Ausgaben für ſoziale Zwecke, allgemeine Fürſorge, Gehälker und
Fenwärtige
stadtii
bie
e Bahn und Poſt. — Etwa 20 Prozenl der Geſamtbevölkerung werden aus öffenklich=
rechk=
unkerſtüht. — Die Arbeitsloſenverſicherung eine gefährliche Belaſtung für den Reichsekak.
kung der Geſamtausgaben in der Kranken=,
Un=
fall= und Invalidenverſicherung iſt für die
näch=
iozialetak des Reiches.
ſten Jahre unmöglich, allenfalls bei der
Krankenverſiche=
rung. Die Invalidenverſicherung wird in einigen
ber die Sanierung der Arbeilsloſen- Jahren um eine größere Beitragserhöhung nicht
herumkommen. Erſparniſſe bei der Arbeitsloſenverſicherung
rung in den nächſten Wochen.
bedingen zuvor günſtigere und gefeſtigtere Wirtſchaftsverhält=
behh
Berlin, 14. Mai.
Haushaltsausſchuß des Reichstages bei Be=
Zhalts des Reichsarbeitsminiſteriums Auf=
Zerichterſtatter bemerkt hatte, die Kürzungen
ialverſicherung gingen auf Koſten der
Ver=
zt eingeſtellten Mittel würden kaum ausreichen,
oſendurchſchnitt 1,2 Millionen betrage und ſich
iter erhöhen werde, führte
Reichsarbeits=
tegerwald aus: Größere Mehrausgaben
he der Arbeitsloſen, der Invalidenrentner,
Triegsbeſchädigten erfordern. Die
öffent=
ausgaben (Reich, Länder, Provinzen,
Ge=
ſicherung, Kirchen uſw.) betragen rund 23
Davon ſcheiden gut drei Milliarden
nen und Schuldentilgung in den
unſerm Einfluß aus. Von den reſtlichen 20
i auf Sozialverſicherung ſechs, Kriegsbeſchä=
Offizierspenſionen 1,4, Wohlfahrtspflege 1,3,
Geſundheitsweſen ½, Beamtenpenſionen und
ge 19, Beamtengehälter ohne Bahn und
i, ſo daß fürſoziale Zwecke, Allgemeine
denſionen und Gehälter 83 Prozent aller
lichen Ausgaben benötigt werden.
Nilliaxden wird für Landſtraßen und
Waſſer=
den) für Induſtrie und Landwirtſchaft (400
Sachausgaben für kulturelle Zweche, innere
verwaltung, Fuſtiz, Heer, Polizei mit 1,4
Mil=
echtlichen Mitteln werden (renten= und unter=
Familienangehörige einbegriffen) unterſtützt
tsloſe, 3,8 Millionen Rentner aus der In=
2 i= und Knappſchaftsverſicherung, 3,4 Millionen
15 Millionen Wohlfahrtspflegebedürftige,
itner und ebenſoviel Penſionäre, zuſammen
Etwa 20 Prozent der Geſamtbevölkerung.
Zahl noch größer, weil bei den Beamten=
Ziffern fehlen. Von den
ben für Sozialverſicherung
rozent auf Arzthonorare, Arznei, Heilbehand=
Arbeitsvermittlung, Berufsberatung,
wert=
ſenfürſorge uſw., alles Ausgaben, die mit
S zu tun haben, ſo daß auf Renten und
der ganzen Sozialverſicherung etwa 3,5
Mil=
ihrend Beamtenpenſionäre, Kriegsbeſchädigte
herungspflichtige Kleinrentner etwa 3,7 Mil=
und Unterſtützungen beziehen. Ueber die
aben verfügen das Reich, 17 Länder, über
00 Krankenkaſſen, 106 Berufsgenoſſenſchaften
9Sanſtalten uſw. Unſere
Ausgabenſenkungs=
kommen, ſollen in dieſe Dinge eindringen.
rbeitsloſigkeit weſentlich grö=
Schon weil bisher 1930 für die
Bauwirt=
arden weniger als 1929 verfügbar ſind. Die
Städte bauen nicht mehr. Die Regierung
ung der Bauwirtſchaft aufbieten. Die
Ka=
uer für feſtverzinsliche P,piere
Itigt, und über die Mobiliſierung
ten Reichsſchatzanweiſungen der
icherung und der 150 Milionen
zugsaktien wird ſchon verhandelt.
den zwei Milliarden für die Bauwirtſchaft
Albe Million Arbeitsloſen, was ſtark auf den
Aberſicherung zurückwirkt. Dem
Arbeifsloſenproblen
Mand mit Steuer= und Sozialverſicherungs=
Zukommen. Milliarden=Anleihen auf dem
Legenwärtig erſchwert, und im Innern ſtellt
Landwirtſchaft des Oſtens große Kapital=
DDerzeugter Anhänger aller Maßnahmen zur
bilität für die deutſche Landwirtſchaft. Wir
überſehen, wo wir jetzt geſamtwirtſchaftlich
Tſchaft ſchafft 12 bis 13 Milliarden Jahres=
Ausfuhr beträgt 13 bis 14. Die Summe der
In Deutſchland 46 Milliarden. Dieſe Zahlen
8 als Kaufkraft für die deutſche Volkswirt=
„arden bringen die Arbeitgeber= und Ar=
De Sozialverſicherung auf, ein Lohn=
Dangen für die Sozialverſicherung
ue Algemeine Steuererhöhung, die keine Re=
Saan, Dder die Erhöhung der Sozialverſiche=
De ich auch ſtarke Bedenken habe. Gleich=
Ie borübergehende Beitragser=
Arbeitsloſenverſicherung im
1rumzukommen ſein. Eine Sen=
niſſe.
Für Arbeitsloſe und Wohlfahrksunkerſtühke müſſen
1930 drei Milliarden aufgewendek werden.
Davon kann bei Bewältigung des Arbeitsloſenproblems rund
die Hälfte geſpart werden. In den 1,9 Milliarden Penſionen uſw.
kann beſonders im Hinblick auf die vielen Doppelverdiener uſw.
ebenſoviel erſpart werden wie in der Sozialverſicherung. Zur
Abhilfe des Wohnungsnotſtandes müſſen wir Mittel und Wege
finden. —
Der Sozialdemokrat Graßmann wendete ſich gegen
die Beſtrebungen auf Lohnabbau und Arbeitszeitverlängerung.
— Schröder=Merſeburg (K.) begründete Anträge auf
Erhöhung der Sozialzuſchüſſe. — Nach dem Demokraten
Schneider=Berlin, der ſchärfere Kontrolle fordert, wird
die Arbeitsloſenverſicherung nie ſaniert werden können, wenn
die Saiſonberufe dreimal ſoviel aus der
Ver=
ſicherung herausholen wie ſie einzahlten. — Dr.
Brauns (Zentrum) meint, daß bei richtiger
Behand=
lung der Krankenverſicherung größere
Sum=
men für die Arbeitsloſenverſicherung
heraus=
zuh.olen ſeien, ohne das Nötige für die Geſundheitsfürſorge
zu ſchmälern.
Beitragserhöhung für die Arbeitsloſenverſicherung
um mehr als ein Bierkel Prozenk.
Miniſter Dr. Stegerwald ſtellte für die nächſten Wochen
die Entſcheidung über die Sanierung der
Ar=
beitsloſenverſicherung in Ausſicht. Die
Beitrags=
erhöhung werde mehr als ein Viertelprozent
be=
tragen. Man werde auch die Finanzierung der
Kri=
ſenfürſorge erörtern und die Fragen der
wertſchaffen=
den Arbeitsloſenfürſorge. Der Miniſter ſtellt in
Ab=
rede, daß ſeine, übrigens entſtellt kölportierten Dortmunder
Aus=
führungen die Sozialverſicherung diskreditiert hätten. Es ſei
nötig, die demnächſt in den öffentlichen Erörterungen ſtärker
her=
vortretende Frage der Arbeitszeitverkürzung im
Zu=
ſammenhange mit dem Produktionsproblem zu
ſehen.
Nach dem Abg. Thiel ſei die Deutſche
Volkspar=
tei keineswegs grundſätzlicher Gegner einer Beitragserhöhung
für die Arbeitsloſenverſicherung, ſofern ſie durch vernünftige
Or=
ganiſierung dieſer Verſicherung zur Geſundung der Inſtitution
führe. Die bisherigen Vorſchläge genügten nicht. Der Abg.
Schwarzer (B. V. P.) betonte ſein Vertrauen zum
Reichs=
arbeitsminiſter, daß dieſer den in Deutſchland vorhandenen
ſozia=
len Fortſchritt auch weiter fördern werde. Der
Wirtſchafts=
parteiler Beier fordert, daß man der Arbeitsloſigkeir
durch Schaffung von Arbeitsgelegenheiten zu Leibe gehe, die man
fördere, indem man Handel, Gewerbe und Wirtſchaft nicht unter
öffentlichen Laſten zuſammenbrechen laſſe. Nötig ſei die
Einfüh=
rung einer geſetzlichen Arbeitspflichtleiſtung. Miniſter Dr.
Ste=
gerwald erklärte dann noch, man erwäge die Einſparung der
ge=
ſetzlich vorgeſchriebenen Abfindung der dem Abbau verfallenen
gewerblichen Stellenvermittlungen dadurch, daß man dieſe
Ver=
mittlungen noch einige Zeit beſtehen laſſe.
* Im Haushaltsausſchuß hat am Mittwoch derArbeitsminiſter
Stegerwald den Etat für die ſozialen Ausgaben in ausführlicher
Weiſe behandelt und zum Ausdruck gebracht, daß heute ein
Fünftel des geſamten Volkes dem Staat und
da=
mit den Steuerzahlern auf der Taſche liegt. Die
größte Sorge bereitet der Regierung die Arbeitsloſenverſicherung.
Der Miniſter hat ſich über die Reform der Verſicherung ziemlich
leicht hinweggeſetzt und ſich nicht einmal für grundlegende
Aen=
derungen ausgeſprochen. Das hängt wohl auch mit der Sitzung
des Verwaltungsrates der
Verſicherungs=
anſtalt zuſammen, die erſt am Mittwoch abend ihr Ende
ge=
funden hat. Früheſtens am Donnerstag wird alſo der Miniſter
wiſſen, welche Reformvorſchläge zur Debatte geſtanden haben.
Aus dem „Deutſchen”, dem Organ der Chriſtlichen Gewerkſchaften,
geht hervor, daß in den Kreiſen des Deutſchen
Ge=
werkſchaftsbundes Sympathie dafür beſteht, den
Beitrag für die Arbeitsloſenverſicherung in
drei Teile zu zerlegen: Arbeitgeber und Arbeitnehmer
ſollen je 1½ Prozent zahlen, während das Reich ebenfalls mit
1), herangezogen werden ſoll. Dadurch würde für das Reich eine
jährliche Belaſtung von 435 Millionen feſtgelegt werden. Eine
Anregung, gegen die ſich der Finanzminiſter im Zeichen der
Aus=
gabenſenkung beſtimmt wenden wird. Nicht unintereſſant iſt
da=
gegen eine Anregung des Deutſchnationlen
Hand=
lungsgehilfenverbandes der das
Reichsarbeitsmini=
ſterium aufgefordert hat, Erſatzkaſſen in der
Arbeits=
loſenverſicherung zuzulaſſen. Es iſt nicht
ausgeſchloſ=
ſen, daß auch dieſe Anregung von dem Vorſtand der
Arbeitsloſen=
verſicherung an das Kabinett weitergeleitet wird, ebenſo auch eine
andere, die eine ſtärkere Selbſtverwaltung der
An=
ſtalt fordert.
Dom Rangterdähehof.
Von unſerm H=Korreſpondenten.
Rom, Mitte Mai.
In dieſen Tagen wurde in Berlin entſchieden, wer in der
Folgezeit den Poſten des deutſchen Botſchafters beim Quirinal
in Rom innehaben wird. Alſo eine Sache, die den römiſchen
Chroniſten in ſtärkſtem Maße intereſſiert. Denn der deutſche
Jour=
naliſt in Rom iſt in ſeiner Arbeit und ſeiner Beurteilung nicht
nur von den Tatſachen abhängig, wie ſie ihm die italieniſche
Regierung und die fasciſtiſche Preſſe bieten, ſondern auch in
ge=
wiſſem Grade davon, wie er in der Unterhaltung mit den
deut=
ſchen Diplomaten in Rom in ſeinen Auffaſſungen und
Beur=
teilungen der Dinge unterſtützt, korrigiert und — beeinflußt wird.
Denn es iſt doch ganz klar — auch wenn es manche Journaliſten
nicht gern zugeben wollen, — daß trotz aller fachlichen
Tüchtig=
keit des Zeitungsſchreibers einem Botſchafter oder Geſandten
mancherlei Quellen zur Verfügung ſtehen, die der Journaliſt
vielleicht ebenfalls kennt und benutzt, bei denen ihm aber nicht
die pupillariſche Sicherheit bei Nachfragen und Antworten
zugute=
kommt, die der Botſchafter bei einer Antwort aus Kreiſen der
italieniſchen Regierung erwarten darf. Denn einen Journaliſten
zu beſchwindeln mag manchmal nötig, nützlich oder unumgänglich
ſein. Einer ernſthaften Anfrage eines Botſchafters aber kann
ein vernünſtiger Außenminiſter wohl eine ausweichende
Ant=
wort, nicht aber eine glatte fauſtdicke Lüge entgegenſtellen. Auch
für den tüchtigſten Journaliſten kommen alſo Anläſſe, bei denen
er ſich nur bei ſeiner Botſchaft ein endgültiges Urteil bilden kann.
Wenn aber dann auf dem Poſten des Botſchafters ein Mann ſitzt,
der lieber ſich um die Wahrheit herumdrückt, als klaren Wein
ein=
ſchenkt, ſo kann allerlei geſchehen, was weder für die eine Partei,
Deutſchland, noch für die andere, die des Gaſtlandes erfreulich
iſt. Wir haben demnach hier ein lebhaftes Intereſſe daran, ob
Herr von Neurath geht, oder ob das „Revirement” noch weiter
auf dem diplomatiſchen Nangierbahnhof nur unnützen Lärm
machen wird, ſo wie es ſchon ſeit Jahresfriſt immer wieder
durch vorzeitige Meldungen zu Unruhe und überflüſſigem
Ge=
ſchrei Anlaß gegeben hat.
Hat denn eigentlich niemand in Deutſchland eine Ahnung
davon, wie ſchädlich es für die deutſche Außenpolitik iſt, wenn
ſchon Monate lang vorher — im jetzigen Falle ſind es ſogar
Monate und ein Jahr, — von dem „Revirement” in der
Oeffent=
lichkeit der Preſſe die Rede iſt? Ein Botſchafer oder Geſander,
von dem bekannt wird, daß ſeine Tage in ſeinem Wirkungskreis
gezählt ſind, kann unmöglich ſeinen vollen Einfluß bei der
Re=
gierung aufrecht erhalten, in deren Land er akkreditiert iſt. Wenn
man weiß, daß ein Mann binnen kurzem ſeinen Poſten verlaſſen
muß, ſo wird ſich keine Regierung finden, die mit ihm noch eine
auf längere Sicht geplante politiſche Aktion einleitet. Ein
Diplo=
mat, der öffentlich in dem Trubel des Rangierbahnhofs des
Aus=
wärtigen Amts genannt wird, erfährt auf ſeinem Poſtei allzu
leicht eine ganz überflüſſige Wertminderung.
Und glaubt man denn, daß es wirklich zuträglich iſt, wenn, wiees
jetzt grade geſchieht, von einem Anwärter in der deutſchen Preſſe
erzählt wird, daß er nach Xdorf deshalb nicht gehen kann, weil
die dortige Schulzenfrau aus kleinſtädtiſchen perſönlichen Gründen
Anſtoß an ihm oder ſeiner Frau nimmt. Wird dann die
Schulzen=
frau, in deren Ydorf dieſer Mann nun kommen foll, ſich nicht
verärgert oder weniger hoch geſchätzt fühlen, und der in Xdorf
abgelehnten Frau Botſchafterin in Ydorf beſondere Herzlichkeiten
erzeigen? So töricht, die eignen Leute vorher in der Fremde
madig zu machen, ſollte nicht einmal ein deutſches Publikum
oder ſeine offiziöſen Infomatoren ſein. Schmutzige Wäſche oder
auch nur ſchlecht geplättete braucht man doch nicht in aller
Oeffent=
lichkeit vor dem Auslande auszubreiten. Dabei handelt es ſich
nicht um die Perſönlichkeiten — wer halt in der Oeffentlichkeit
ſteht, muß mit derartigen Dingen rechnen — ſondern es handelt
ſich ausſchließlich um die Wirkungsmöglichkeit dieſer Männer,
deren Einfluß allzu leicht ſchon vor Beginn ihrer Tätigkeit
herab=
geſetzt wird. Die Kritik der Preſſe iſt notwendig, wenn es ſich
um die Politik handelt, aber ſie muß daran denken, ob ſie bei
aller Prophylaxe nicht auch einmal das Kind mit dem Bade
ausſchüttet.
Ein typiſches Beiſpiel, wie es nicht ſein ſollte, war im
ver=
gangenen Jahr auch der „Fall Neurath”. Man erinnert ſich,
daß dieſem Botſchafter in verſchiedenen deutſchen Blättern
vor=
geworfen wurde, daß er in kulturellen Fragen ſich nicht ſo
auf=
merkſam gezeigt habe, wie man es im Intereſſe Deutſchlands
erwarten muß. Es handelte ſich dabei um Emil Ludwig und
Gerhart Hauptmann. Die Angelegenheit mit Ludwig hat ſich,
wie Eingeweihte (darunter auch ſchärfſte Kritiker) wiſſen,
inzwi=
ſchen ſozuſagen erledigt, weil offenbar auch Ludwig ſelbſt
ein=
geſehen hat, daß er bei der ganzen Sache hereingelegt wurde.
Ganz abgeſehen davon, daß es immerhin doch Anſichtsſache ſein
darf, ob Ludwig zu jenen „großen‟ Deutſchen gehört, die man im
Auslande unbedingt feiern muß, auch wenn ſie in erſter Linie
auf Propagandafahrt für ihren Verleger unterwegs ſind, ſo war
der Fall Ludwig dadurch ſchon aus dem Bereich der Betätigung
der deutſchen Botſchaft ausgeſchaltet, weil Ludwig ſich von
aus=
geſprochen deutſchfeindlichen italieniſchen literariſchen Kreiſen
feiern ließ, deren Gaſtfreundſchaft der Botſchafter beim beſten
Willen nicht annehmen konnte. Das Witzigſte aber war, daß Herr
von Neurath in jenen Tagen, als Ludwig in Rom war, gar nicht
ſelbſt in Rom weilte, ſondern auf einer Dienſtreiſe in Florenz
Ordnung in dem dortigen Durcheinander der deutſchen kulturellen
Angelegenheiten ſchaffen mußte. Herr von Neurath hätte alſo
auch, wenn ſonſt kein Hinderungsgrund geweſen wäre, ſich um
Ludwig nicht offiziell kümmern können. Weil Herr von Neurath
aber noch ein Mann von alter Ehrauffaſſung iſt, der als Chef
die Maßnahmen ſeiner ihm unterſtellten Botſchaft
ſelbſtverſtänd=
lich deckt, ſo hat er ſeine Abweſenheit bei ſeiner Darſtellung des
Falles überhaupt nicht erwähnt und ſich nicht hinter billige
Aus=
flüchte verſteckt. Der „Fall Lundwig” aber hat ihn in der deutſchen
Oeffentlichkeit in den falſchen Geruch eines törichten Reaktionärs
gebracht.
Man kann ihm dabei nicht den Vorwurf erſparen, daß er ſich
bisher zu wenig um die öffentliche Meinung gekümmert hat. Er
glaubt, daß es genügt, wenn man wirklich anſtändig iſt, und daß
Seite 2
Donnerstag, den 15. Mai 1930
man dieſe Selbſtverſtändlichkeit nicht öffentlich erzählen laſſen
muß. Nun kam aber, wie ſo oft, die Duplizität der Ereigniſſe.
Nach dem „Fall Ludwig” gab es einen „Fall Hauptmann‟. Da
der Chroniſt ſeit Jahren ſich der Bekanntſchaft mit Gerhart
Haupt=
mann erfreuen darf, kann dieſer Fall kurz aus perſönlicher
Er=
fahrung ſkizziert werden. Dabei muß leider feſtgeſtellt werden,
daß offenbar Hauptmann möglichſt ungeſehen in Rom ſein wollte,
Denn trotz eines nur wenige Monate vorher abgegebenen
Ver=
ſprechens, ſich mit dem Chroniſten in Rom zu treffen, hat auch
dieſer Chroniſt nicht die Freude gehabt, Hauptmann in Rom zu
ſehen. Aus den Zeitungen war nur zu vernehmen, daß der Autor
der Oper „Die verſunkene Glocke” in Rom eingetroffen ſei, und
der Opernautor iſt Reſpighi, nicht Hauptmann. Er blieb
ſozu=
ſagen in cognito, gerade ſo, wie es ihm in Mailand erging, wo
er nach der Aufführung ſeiner „Verſunkenen Glocke”
mutterſeelen=
allein im Bierhaus ſaß, ohne daß jemand von ihm Notiz
ge=
nommen hätte. Und dabei lebt in Mailand ein Generalkonſul,
der zugleich ein recht guter Romanſchriftſteller iſt. Welche Freude
wäre es für ihn geweſen, Hauptmann bei ſich zu ſehen. Aber
Hauptmann kam aus Rapallo nach Mailand „herüber”, ohne daß
man es wußte. Er war ja den Winter über wie ſeit Jahren
ſo=
wieſo in Italien. Im Falle Hauptmann lag alſo ein
unglück=
liches Zuſammentreffen von Umſtänden vor, an denen Hauptmann
zweifellos ſelbſt nicht unſchuldig iſt. Denn auch den Bemühungen
des Botſchaftersrats in Rom gelang es nicht, rechtzeitig mit
Hauptmann in Kontakt zu kommen.
Dieſe „kulturellen Verfehlungen” ſind nun Herrn von
Neu=
rath ſchwer zum Vorwurf gemacht worden. Man hat ihm
nach=
geſagt, daß er deshalb für einen andern Poſten nicht geeignet
ſei. Er hat keine gute Preſſe gehabt. Daran iſt er zum Teil
ſelbſt ſchuld, weil er nicht erkannt hat, daß auch ein tüchtiger
Mann auf die Oeffentlichkeit mehr Rückſicht nehmen muß. Zum
Teil liegt daß auch daran, daß es ihm tatſächlich nicht immer
ge=
lungen iſt, die Preſſebeziehungen zu den deutſchen Journaliſten
beſonders herzlich zu geſtalten. Er hat in vorbildlicher Weiſe die
Intereſſen der deutſchen Journaliſten ohne Anſehen der Perſon
geſchützt, und mehrere Leute vor der drohenden Ausweiſung durch
ſeinen wirkſamen Einſpruch bei Muſſolini bewahrt, er hat es
ſogar durchgeſetzt, daß der Duce verſprochen hat, keinerlei
Aus=
weiſungen deutſcher Journaliſten vorzunehmen, ohne daß er
vor=
her mit dem Botſchafter Rückſprache genommen hätte. Wenn
gegenüber der deutſchen Journaliſtik in Rom manches zu beſſern
wäre, ſo muß man auch nicht vergeſſen, daß die hieſigen Kollegen
ſchließlich auch unter einem Druck ſtehen, der eben dort auf Arbeit
und Wert laſtet, wo es keine Preßfreiheit gibt. Der Preſſemann
hat es dann nicht leicht, der Botſchafter aber auch nicht.
Aber ſelbſt wenn Herr von Neurath in der Behandlung
„großer” deutſcher Dichter und Denker Fehler begangen hätte,
würde dies ihn denn als Diplomaten im Dienſte ſeines Staates
wirklich ſehr entwerten? Die „kulturelle Arbeit” in Rom iſt doch
ſchließlich nicht die Hauptſache für einen Diplomaten. In einem
Lande, das alljährlich derart von Deutſchen überſchwemmt wird,
braucht man ja nicht ſo ſehr viel Propaganda für den deutſchen
Geiſt zu machen. Die Mark iſt den Italienern weſentlich lieber
als die kulturelle deutſche Durchdringung. Davon iſt ihnen ſchon
herzlich bange. Iſt es denn nicht wirklich wertvoller, daß dieſer
kulturloſe Herr von Neurath der einzige von allen Botſchaftern
iſt, der einen anerkannten Einfluß auf den Leiter der italieniſchen
Politik hat? Konſtantin von Neurath hat es in den langen Jahren
ſeiner Tätigkeit in Rom fertig gebracht, die Intereſſen
Deutſch=
lands in Italien reibungslos oder nur mit geringen Störungen
zu wahren, in einer Umgebung, in der das Temperament
Muſſo=
linis ud ſeine Sprunghaftigkeit nur durch den überragenden
Reſpekt vor der Perſönlichkeit dieſes Botſchafters gebändigt
wurde. Weil Neurath ein aufrechter, geſunder und bis ins Letzte
ehrlicher Mann iſt, weil er Mut und Charakter hat, verbunden
mit einer unbeirrbaren Ruhe und einem überlegenen Humor,
vor allem weil er eben eine Perſönlichkeit iſt, die Vertrauen
er=
weckt, hat er ſeinem Vaterlande mehr in Rom genutzt, als die
Oeffentlichkeit je erfahren wird. Neurath, abhold jeder
Re=
klame, darin gerade das Gegenſtück ſeines Partners in Rom,
hinterläßt, wenn er von Rom ſcheidet, eine große Lücke. London
könnte froh ſein, ihn zu den Seinen zu zählen.
Wiederzuſammenkrikt des Reichstages
am Donnerstag.
Der Reichstag tritt am Donnerstag, um 15 Uhr, wieder
zuſammen, um nunmehr die zweite Beratung des Etats
für 1930 in Angriff zu nehmen. Der Haushaltsausſchuß hat
bereits eine große Anzahl Einzeletats erledigt, darunter die Etats
der Reichswehr und Marine, den Juſtizetat, den Etat des
Ver=
kehrsminiſteriums und den Etat des Wirtſchaftsminiſteriums.
Auf der Tagesordnung der morgigen Reichstagsſitzung
ſteht zunächſt die erſte Beratung einiger
Geſetz=
entwürfe, ſo der Kleinen Juſtizreform, der Geſetzentwurf über
ſteuerliche Erleichterungen zur Verbilligung der Kreditverſorgung
der Wirtſchaft, über die Liquidierung der Bank für deutſche
Indu=
ſtrieobligationen uſw.
Ich gehe durch den Frühling.
Von Wilhelm Michel.
Jetzt haben die Tannen und Fichten die jungen Sproſſen
her=
vorgetrieben — und das iſt, als hätte wan endloſe Ketten von
thantaſtiſchen Perlgirlanden über das Nadelgrün hingeſtreut.
Als Pinſelchen, als niedliche, klotzige Lämmerſchwänzchen, vielfach
als aufrecht ſtehende kleine Kerzen ſchmücken ſie Baum um Baum,
ganze Schläge und Wälder hindurch — das Jüngſte und Grünſte,
das ſich denken läßt, ſo daß das Uralte und Eisgraue, das im
Menſchen ſitzt, täppiſch davorſteht, ohne eine andere Wahl als
Staunen und Liebesglut oder Blindheit und Abwehr. Am
Philipp=Walther=Weg, zwiſchen Wilbrandshöhe und Prinzenberg,
wo die hundert Sorten Tannen ſtehen, ſieht man die Pracht am
ſchönſten. Es iſt eine Allee von lquter Weihnachtsbäumen. Bei
den jüngſten Blautannen ſtecken die Sproſſen noch unter einem
braungoldenen Baſthäubchen, als hätte man die Zweige mit
tau=
ſend goldköpfigen Nadeln beſteckt. Bäume im Blau und Gold!
Bäume in Grün und Silber —, denn das helle Grün der
Sproſ=
ſem bekommt im Dunkel der alten Nadeln einen Silberglanz, als
ſpringe blitzendes Waſſer heraus. Nicht genug damit: einige
Tannenarten treiben den Ueberſchwang ſo weit, daß ſie am den
Spitzen der Aeſte dicke, karminrote Zapfen aufſtecken, unbegreiflich
mit Leben geladen, das in glasklaren Tropfen an ihnen funkelt.
Was die alles in ſich haben! Unerſchöpflich könnten ſie auspacken.
Es iſt ein Lachen in den Tannen, ein Ueberſchwang, eine
Zuverſicht. Man ſpürt vor allem, wie eine neue Entdeckung: das
Lebem iſt ſtark. Und — Laotſe hat recht — die größte Stärke iſt
nicht in den alten, hart gewordenen Bildungen, ſondern in den
jungen und zarten Dingen. Ueberall im Leben iſt Kraft, aber
am beſtürzendſten iſt ſie da, wo Wurzeln in die Erde geſchlagen
werden, wo das unabſehbare Unternehmen eines Baumes
begon=
nen wird, wo die jungen Triebe herausblitzen, ins Ungewiſſe
hinaus: Wohlauf, wohlan! Neue Wende, neues Jahr — mit
uns wachſe, was noch wachſen und wagen kann.
Ich wollte neulich eine alte Kaſtanie aufheben, die draußen
am Waldrand liegen geblieben war. Nichts mehr von dem
blanken Nußholzglanz, mit dem ſie einſt aus der Hülle geſprungen
war. Verregnet den Winter über, verſchmutzt, ein blindes, totes
Ding; ein Wunder, daß ſie nicht längſt in die Erde getreten war,
Aber als ich dieſes Ding aufheben wollte, da ging es nicht. Als
Der Kampf um die Oſth
Kabinektsbeſprechung am Donnerskag. — Preußens Mikarbeit am Oſtprogramm. — Tſchshiſe
von 621 Millionen in ſechs Jahren. — Ausfallbürgſchaft des Reiches in Höhe von 5o Mü
Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie forderk produkkive Agrarl fe.
Dieſe Forderungen werden dann „h bei
Agrarprodukten ergänzt und entwickelt. ( liſt vorau
vor der endſcheidenden Baorhertentchang, dieſe Veröffentlichung das größte Aufſh ertant
die Induſtrie hierbei in aller Offenheit d bisher
Keine Ueberſchreikung des Ekals.
Methoden geißelt. Da jedoch an der Aus beitung
* Berlin, 14. Mai. (Priv.=Tel.)
Kaum wirft der Reichstag wieder ſeine Schatten über die
Poli=
tik, da beginnen auch ſchon von allen Seiten die Gerüchte über
Kriſen und Unſtimmigkeiten im Kabinett herumzuſchwirren. Etwas
ſtutzig, konnte es machen, daß die Beſprechung derOſthilfe,
die für Mittwoch nachmittag angeſetzt war, im letzten Augenblick
auf Donnerstag verſchoben wurde, während
gleichzei=
tig von einer Erkrankung des Wirtſchaftsminiſters Dietrich die
Rede war. Soweit wir wiſſen, iſt Dr. Dietrich tatſächlich leicht
erkältet. Darüber hinaus hat er wohl noch den Wunſch gehabt,
ſich mit der preußiſchen Regierung über die
Mitar=
beit an der Oſthilfe in Verbindung zu ſetzen. Er hatte zu
dieſem Zweck auch eine Beſprechung mit ſeinem Parteigenoſſen,
dem Finanzminiſter Hoepker=Aſchoff. Da Herr Schiele
entſchei=
dendes Gewicht darauf legt, die Oſthilfe nicht in Abweſenheit
des Wirtſchaftsminiſters verabſchieden zu laſſen, wird nun erſt
am Donnerstag die inzwiſchen vom Reichsinnenminiſterium
fer=
tiggeſtellte Vorlage auf der Tagesordnung des Kabinetts ſtehen.
Das Oſthilfeprogramm des Reichskabineits
hält ſachlich im weſentlichen an den Grundlagen der früheren
Entwürfe feſt. Geſetzestechniſch iſt allerdings eine
Umgrup=
pierung inſofern erfolgt, als das Rahmengeſetz
gefal=
len iſt. Der ganze Komplex zerfällt in zwei Geſetze: ein
Hauptgeſetz und ein Sondergeſetz über die
Ab=
löſungsbank. Das Hauptgeſetz enthält die generelle
Rege=
lung und iſt in einzelne Abteilungen gegliedert:
Laſtenſen=
kung, Siedlung, Beſitzſicherung, Umſchuldung,
Vollſtreckungsſchutz, Verkehrsfragen, ſoziale
und hygieniſche Fragen, was alles in 43 Paragraphen
zuſammengefaßt iſt. Sachliche Aenderungen ſind nur inſoweit
getroffen, als feſte Mindeſtbeträge über das erſte
Jahr hinaus für weitere fünf Jahre vorgeſehen
ſind, und zwar zweckgebunden für Umſchuldung, Betriebsſicherung
und Siedlung. Im erſten Jahr ſind insgeſamt 160
Millionen angefordert, von denen 51 Millionen aus den
be=
reits im Etat enthaltenen Poſten gewonnen werden, dann
20 Millionen aus der Bank für Induſtrieobligationen, 35 aus der
Veräußerung von reichseigenen Grundſtücken und 10 Millionen
aus der produktiven Erwerbsloſenfürſorge. In den nächſten fünf
Jahren werden mindeſtens je 101 Millionen beanſprucht, ſo daß
die vom Reich zur Verfügung geſtellten Mittel für ſechs
Jahre insgeſamt 6 21 Millionen betragen.
Dazu kommt noch eine Ausfallbürgſchaft des Reiches
in Höhe von 750 Millionen, die aber nur der
Ab=
löſungsbank als Rückendeckung dienen ſoll. Die Ablöſungsbank
ſoll bei einem Kapital von rund 50 Millionen zum Teil vom
Reich, von der Rentenbankkreditanſtalt und von der Bank für
Induſtrieobligationen gegründet werden. Ihr Zweck iſt im
weſent=
lichen die Umſchuldung und bankmäßige Durchführung der
Um=
ſchuldung. Die Zinsſätze ſind bei Siedlungen auf 4½ Prozent, bei
Umſchuldungen auf 7 Prozent feſtgeſetzt. Für den
Vollſtreckungs=
ſchutz ſollen provinzmäßig beſondere Landſtellen eingerichtet
wer=
den. Alle Einzelheiten bleiben den Ausführungsbeſtimmungen
vorbehalten, für die beſondere Richtlinien feſtgelegt wurden.
Auch die Errichtung eines beſonderen
Reichskom=
miſſars für die Oſthilfe bleibt eine Kann=Vorſchrift. In
dieſem Zuſammenhang gewinnt nun das
Agrarprogramm des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſkrie
an Bedeutung, das morgen veröffentlicht werden ſoll und in der
Forderung gipfelt, die Agrarhilfe produktiv zu geſtalten.
Das 16 Druckſeiten umfaſſende Programm nimmt auch zu der
Oſt=
hilfe Stellung und behandelt dann im einzelnen di: Vorſchläge
der letzten zwei Monate, die es am zweckmäßigſten zur Hebung
der Agrarnot hinſtellt. In erſter Linie iſt eine beſſere
Or=
ganiſation des Abſatzes vorgeſehen, ferner Senkung
der Geſtehungskoſten, Steigerung und
Verbeſ=
ſerung der Erzeugung.
Die Reformvorſchläge des Borſtt des de
loſenverſicherun
ſtückes die führenden Vertreter der Wit haft und
ſchaft ſich beteiligt haben, kann man ge ß ſein.
ſchlag des Reichsverbandes nach jeder Iſtung hi
aus zu rechtfertigende Grundlage hat. ſnwiewe
gungen des Reichsverbands der Induſtri ſinſichtlie
gramms auch auf die Kabinettsberatunge won Ein
den, läßt ſich noch nicht überblicken, imme m werden
eine gewiſſe Rolle ſpielen, zumal da im „binett do
mung vorhanden iſt, die, wie das heute uch au=
Miniſters Stegerwald im Hauptausſchuß es Reick
lich wurde, auf einer Verbindung (ler Win
fragen beſteht.
Durch das Geſetz zur Vorbereitung er Finat
20. April 1930 iſt dem Vorſtand der R )Sanſtalt
vermittlung und Arbeitsloſenverſicherur vom 0
Auftrag erteilt worden, der Reichsregie ng Vorf
machen, um einen Ausgleich zwichen El
und Ausgaben der Reichsanſtſt zu en
In Beratungen vom 8. bis 14. Mai iſt / Vorſtun
chenden Vorlagen gelamgt. Mit Rückſicht af die jünln
lung des Arbeitsmarktes mußte der Vſtand mit
lionen Hauptunterſtützungser) fängettnne
resdurchſchnitt rechnen. Es galt, emnnach 4-ücß
betrag von 335 Millionen aßzugleiche nü g
Fehlbetrag würde ſich nach de Worſchkih
Vorſtandes umrund 260 Millinenvef.0
Es blieben dann noch etwa 75 Miſkonen
Falls die Vorſchläge des Vorſtandes zun ßeſetz erht
könnten ſie ſich allerdings vorausſichtli ſerſt ab
nur für ½ des Haushaltsjahres 1930 au bürken.
Mit der Verminderung der Ausg en ſoll
Senkung der Hauptunterſtütz tg fürlMf
rige der 5 oberen Lohnklaſſenufdie
Sätze der Kriſenunterſtützungedoch erfſiMl!
kung nur, inſoweit der Arbeitsloſe kein Tes Jahreich
ſtanden hat. Die Familienzuſchläge ſolle nuicht ben m
dem. Dieſe Regelung für alle Arbeitsl) mit ku.
ſchaften ſchließt die Sonderregelug des (n
beiterproblems in ſich. Mit dieſer Forſchläg
kungder Leiſtungen verbindet der Forſtand
den Beitrag in Notzeiten auf= H. d74,
entgeltes zu erhöhen. Die Ausc en ſollen
Begrenzung des Unterſtützugsanſt
Arbeitsloſe im Alter zwiſcherl7 undt
vermindert werden, jedoch ſoll die unt Höchſtol
lange gelten, als in dem nächſtem Jahre ſder All
Jugendlichen, durch den Geburtenausfa /der Krt
Entlaſtung erfährt. Zur Erleichteingden
ches zwiſchen Stadt und Land. cien diel
des ländlichen Geſindes, ſoweit es nich kuuf Jahl”
ſchäftigt wird, in die Arbeitsloſenverſich ang gebo.
Weitere Anregungen betrafen d!
Ve=
freiheit der geringfügigen ſeſchäft
das Verhältnis zur gemeindlichen Arbeitsſl.
Dauer des Bezugs von Arbeitsloſenunte ſitzung
gehendem Bezug der Kriſenunterſtützun and
Arbeitsloſenunterſtützung bei gleichzeiti=/ Arbeis
derloſer Ehegatten. Zur Kriſenunterſtüſig h
ſtand die Uebernahme des Gemeindefü els aul
geboten. Er ſprach ſich im Hinblicka' die
Arbeitsmarktlage für eine lusde
Kriſenunterſtützung aus und uF au
menhänge mit der gemeindlien
pflege und die Notwendigkeit, Ee
gung beim Finanzausgleich I½ M
ſchlüſſe wurden mit verſchieden ſtarken ſehrhei
gegen eine große Minderheit gefaßt.
ſei ſie am Boden angenagelt; oder als hielte ſie unten einer feſt.
Ich lüfte ſie vorſichtig an einer Seite. Siehe da, es hielt ſie
wirklich einer feſt; nämlich der ſtarke, junge Keim, der das braune
Leder durchbrochen hatte und dief in die Erde gedrungen war.
Hart am Weg, ſtets in Gefahr des Zertretenwerdens: da will
die=
ſes Ding ein Baum werden. Hatte ich nicht recht, den Kopf zu
ſchütteln über ſoviel Unverſtand und ſträflichen Leichtſinn? Leben,
Leben, ihr Kinder alle und all ihr jungen Bäume — ſo dachte das
Uralte und Eisgraue in mir — wann werdet ihr je vernünftig
werden und die Sache etwas beſonnener anfangen? Denn erſtens
— römiſch Eins — iſt es überhaupt fraglich, ob bei dem
ſoge=
nannten Exiſtieren etwas herauskommt. Des weiteren — römiſch
Zwei — iſt hier am Weg die Ausſicht, in zartem Alter von einer
Kuh gefreſſen zu werden, etwa 80mal größer als die Ausſicht, zum
Baum zu erwachſen. Wozu — a, b und e — noch eine Reihe von
Fragen kommt, über die die älteſten Kaſtanienbäume noch voller
Zweifel die Häupter ſchütteln — aber da fällt mir ein: bis ich
dieſe Fragen dem jungen Keim auch nur alle aufgezählt hätte,
würden mir längſt ſeine erſten Kaſtanien auf den Kopf fallen.
Und ſo wüſſen wir — ich meine das Uralte und Eisgraue, das
in jedem von uns ſitzt — das allgemeine Wachſen weitergehen
laſſen, halb im Brummen böſer Prophezeiungen und
Zauber=
ſprüche, halb in einem uneingeſtandenen Glück und Dank. Ja,
dieſes Glück und dieſer Dank können uns manchmal neben den
Zweifeln ſo die Bruſt bedrängen, daß wir ſie als wunderbare
Frühlingskrankheiten zu ſpüren bekommen.
Es ſcheint überhaupt, als ſei dieſes Jahr dem Werden junger
Bäume beſonders günſtig. Wohin man im Walde blickt: auf den
hartgetretenen Wegen, im tiefen vorjährigen Laub, überall ſitzen
die jungen Buchenſpröſſer, als zweiſtöckige Schmetterlinge, mit
dem Keimblatt und den erſten Laubblättern darüber.
Unerfind=
lich, wie das die winzigen, zarten Triebe machen. Erſt in den
Boden hinunter, und dann wieder herauf. Und daß ſie alle
wiſ=
ſen, wo das Licht iſt und was eine Senkrechte iſt (denn ſie ſtehen
kerzengerade). Und daß ſie nicht ſchon alle als Bucheckern
auf=
gepickt, zertreten, verzehrt worden ſind (ich eſſe ſie ſelber ſehr
gerne). Und daß nicht wenige, nein, ganze Scharen, ganze
Wagenladungem von ihnen dieſe Gefahren glücklich überſtanden
haben und nun keck da herumſtehen: Hoppla, jetzt ſind wir
Bäume, und vorher waren wir bloß Nüſſe!
Es iſt ein gutes Baumjahr, und wenn die weiſe
Forſtverwal=
tung nichts anderes über den jungen Wuchs beſchloſſen hat, werden
um die Ludwigshöhe, ums Böllenfalltor herum, in 30, 40 Jahren
uinſere Nachkommen durch einen Wald laufen, der im
Jubiläums=
jahr der guten Hauptſtadt das Licht der Welt erblickt hat.
Den Blick von der Marienhöhe übe ſe R9
gönne ich mir jedesmal als eine feſt ſe,
Freude. Ich drehe mich beim Anſtieg !"t un
oben bin, wo früher das Holztempelche ſtan.
ſchöne, wundervolle Weite hinaus. Rech uind
die hohen Baumgruppen vor, aber dazw en iſt.
waagrechte Fließen, die Feierlichkeit d abſol
Horizontale im ſanften Dröhnen der V Henfolg
von Kiefernwäldern füllt den ungeheure Ktaum.
ſten Leben und löſt ſich auf in den Dämp Ddel
nur noch mit einem ſcharfen Leuchten das Eu
rheins heraufblitzt. Man ſpürt mit eine Bi0
rechte Linie für eine endgültige Erſchein
luten Ruhens und Lagerns, Linie des Euuie
Waſſers und der Erde, Linie des erfüllte
Atemholens.
Ein ſolcher Blick in die lagernde K.
Brot für das Elementare in uns: für d.
im Menſchen lebt, ſo wie das Meer ſeel
Natur. Im täglichen Leben von Stun 7
Geſchäft zu Geſchäft merken wir wenig b
hörlichen Erregungen, die unſere Seele
gehorſam wie Waſſer und Laubwerk und ſa‟.
ſie ſtreift. Aber hier oben, das Auge 19
ſchönen Bild der Ruhe, bekommen wi
ſpüren, weil ſie ſich plötzlich entſpannen
Kämpfen in uns war, an der Stille, in
Ein Zittern hört auf, eine Verknotung !!
frei, das bisher gebunden war: eine nat
borene Freude am Grund unſeres Weſen ?
Glück, die in uns allen wohnen, gleich!
aus dem wir erbaut ſind, und die wir n
um ihrer inne zu werden.
Aber wir ſperren ſie ein, nicht aus B
heit, und wir hätten ſie ſchon lange ver!
Jahr die Frühlinge mit ihrer Weisheit
auf die Berge und zeigten uns die ſchor
das Herausgehen der Keime, das Wagn!
heit aller Entfaltung und Aufſchließung.
In eine geſchloſſene Hand kann me
Das iſt eins der wichtigſten Dinge, die d
Und das zweitwichtigſte: die Hände au
Namen beſchenken laſſen.
Donnerstng, den 15. Mai 1930
Seite 3
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Vorbereitung )
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Reichsanftal
14.
Mit Rückſicht ar
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II die und
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jer Verhandlungen in Genſ.
chien auf eine Verſtändigung zwiſchen
Frankreich und Italien.
„nſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. Mai.
„Verhandlungen in Genf zwiſchen Henderſon,
ndi ſtehen im Vordergrund des allgemeinen
In=
gliſche Außenminiſter ſpielt die Rolle des Ver=
, Frankreich und Italien. Das Intereſſe
Eng=
evident. Ein italieniſch=franzöſiſches Wettrüſten
reierpakt gefährden, und außerdem liegt es kei=
Abſicht Englands, das Verhältnis zwiſchen Paris
gehr zu verſchärfen. Sobald die Gegenſätze akut
die engliſche Vermittlung. Man könnte den Satz
abald England am Mittelmeer zu vermitteln be=
„rt ſich das franzöſiſch=italieniſche Verhältnis.
die Lage wirklich ſehr ernſt. Italien zeigt ſich
giebig, und die fortwährenden Angriffe der
fas=
nuf Frankreich ſowie die offiziöſe italieniſche
Er=
italieniſche Rüſtungsprogramm dem
franzöſi=
i. machen die Chancen der Verſtändigung nicht
ig beruhigende, was von italieniſcher Seite in
u hören war, war das Bekenntnis Grandis zum
Rahmen einer, übrigens gar nicht beruhigenden
Genf unbedingt zu einer gewiſſen Entſpannung
eine Notwendigkeit für die Ruhe Europas.
All=
e Entſpannung kaum gehen; dazu iſt die Lage
Ein Mittelmeer=Locarno mit der Teilnahme
n Mächte, alſo Englands, Frankreichs, Italiens,
enlands, Jugoſlawiens und der Türkei wird von
Unter den kleinen Mächten ſoll dieſe Idee
Aber erſtens würde eine ſolche allgemeine
Ver=
äußerſt tiefgehende Vorbereitungsarbeit
benö=
müßten ſich in dieſem Falle alle intereſſierten
status quo befreunden, und davon iſt man noch
. Vor allem wäre es ſchwer, ſich zu denken, wie
ſanguiniſchen Zukunftsträume verzichten würde,
ich ſich zu weitgehenden Opfern für die
Verſtän=
en entſchließen könnte. Die Ausſichten für ein
o ſind nicht günſtig, jedenfalls müßte man ſich
wahrhaft heroiſchen Anſtrengung entſchließen.
rt iſt, daß hier gewiſſe Kreiſe auf eine
Weiter=
deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung in Genf
ſon entgegenlautenden Gerüchten gar nicht
ent=
dung Briand-Grandi. — Peſſimiſtiſche
keilung der Berhandlungen.
iterredung zwiſchen Briand und Grandi hat am
tag ſtattgefunden. Dieſe Unterredung wird
vor=
ein, da Grandi bereits am Donnerstag
nach=
abreiſt.
her Seite wird nachdrücklich der Standpunkt
iſchen der italieniſchen Forderung auf
Flotten=
inkreich und den zwiſchen Italien und
Frank=
politiſchen Fragen keinerlei Zuſammenhänge
rlieniſche Forderung auf Flottengleichheit dürfe
wiſchen ndelsobjekt angeſehen werden. Die politiſchen
gegenwärtig zur Verhandlung ſtehen, ſind
ſſengebiete der beiden Länder auf dem Balkan
a ſugehörigkeit der italieniſchen Kolonie in Tunis.
Idoner Abkommen im Jahre 1915 Italien von
Regierung zugeſagten Regulierungen an der
renze.
ſtiſche Bewegung in Frankreich ſpielt in den
ine Rolle mehr.
* für einen Erfolg der Verhandlungen werden
eurteilt. Die Streitfragen werden als ſo
tief=
daß ohne eine grundſätzliche Aenderung der
Abolitik kaum eine Einigung möglich erſcheint.
errede Grandis vertretene Auffaſſung, daß die
erträge der Kriegsepoche einer grundlegenden
Neugeſtaltung bedürfen und der damit
ver=
einer Reform des in Verſailles geſchaffenen
ndes auf der Grundlage der Gleichberechtigung
auf franzöſiſcher Seite als völlig untragbar ab=
er „Skaatsoper=Reinhardt-
Gruppe‟.
Perimente der Verliner Staatsoper mit dem
Is Filmbegeiſterung. — Die Organiſation des
neuen Tonfilm=Konzerns.
Onflminduſtrie iſt durch eine bedeutſame neue
Gert worden, nämlich durch die „
Staatsoper=
die 51 Prozent der Terra=Film=
Aktiengeſell=
ſitze der 8. 6. Farben übernommen hat. Das
kal beträgt drei Millionen Mark. Der größte
„üDer ſich in den Händen der berühmten Holly=
4mited Artiſts”, zu der Fairbanks, Pickford,
Noße Filmſtars gehören. Der Repräſentant
s iſt Raimund von Hofmannsthal, ein Sohn
Lichers Hugo von Hofmannsthal, der ſeit vier
*Meur in Hollywood mit Unterbrechungen
Lutſche Tonfilmorganiſation iſt alſo ziemlich
Rdeutendſten Unternehmen Amerikas ver=
Sogsoper hat ſchon des öfteren Filmerperi=
2u drei Jahren wurde in der Oper „Royal
„Ibendet und erſt jüngſt ſpielte er bei der
Dlmbus” von Mihaud eine große Rolle.
Pro=
ireſtor der Staatsoper, machte ganz neuartige
Oonäre in der Oper durch den Film zum
Zen Dder ſymboliſche Szenen, wie die weiße
Jerswogen, darzuſtellen. Die Filmaufnah=
Der Staatsoper ſelbſt ſtatt. Zu dieſem
Llab der Opernbühne ein vorzügliches Film=
* Filmregie führte Profeſſor Hörth, die
rache Berner Brandes und der Aufnahme=
Hinungschef der Staatsoper Aravantino. Auch
* pekamntlich ſchon ſeit langem eine große Vor=
7.
S* bar ſogar bereits einmal längere Zeit
La mit Lilian Giſh einen Film „Das Mirakel”
iS Dnen dieſe erſten Anläufe erfolglos, denn
Snße ich nicht damit befreunden, auf ſeine
Albſten der größeren Einnahmen der
Film=
enes lachdem ihm die Filmdirekion bedeutet.
Sſcwiche Publikum für die Ideen Mar Rein=
in Baſel.
Die deutſchen B33.-Verkreker lehnen eine Garankie
leiſtung durch Reichsbahn und Reichspoſt ab.
EP. Baſel, 14. Mai.
Die am Donnerstag in Baſel zuſammentretende Konferenz
der Bankiers wird Stellung zu den Ergebniſſen der Beſprechungen
der Schatzämterkonferenz in Paris, insbeſondere zu den von
deut=
ſcher Seite vorgetragenen Wünſchen zur Ausſtattung der
Repa=
rationsanleihe, nehmen. Die Schatzämter=Kanferenz in Paris
hatte einſtimmig beſchloſſen, einen 5½prozentigen Emiſſionstyp
und eine Netto=Rendite von nicht mehr als 6 Prozent
anzuneh=
men. Seitens eines Teiles der beteiligten Bankiers wird jedoch
eine Netto=Verzinſung von 6½½ bis 6½ v. H. verlangt. Es iſt
aber anzunehmen, daß ſich die Forderung der Schatzämter in der
Baſeler Konferenz vom Donnerstag durchſetzen wird.
Von beſonderer Bedeutung für die deutſchen Intereſſen iſt
die von einem Teil der Bankiers erhobene Forderung, daß für
die Zinſen und für die Amortiſation des 100 Millionen Dollar
betragenden deutſchen Anteils Garantien von der Deutſchen
Reichsbahn und von der Deutſchen Reichspoſt zu leiſten ſeien.
Die Vertreter des deutſchen Reichsfinanzminiſteriums, die an
der Baſeler Konferenz teilnehmen, vertreten jedoch mit
Entſchie=
denheit den Standpunkt, daß es ſich nicht um eine
An=
leihe der Deutſchen Reichspoſt und der
Reichs=
bahn handelt, ſondern um eine Anleihe des
Deut=
ſchen Reichs, für die beſondere Garantien nicht
geſtellt werden können. Die deutſchen Vertreter ſehen
ſich außer Stande, eine ſolche Forderung zu bewilligen, ſelbſt auf
die Gefahr hin, daß dadurch eine Vertagung der Anleihe=Emiſſion
notwendig werden könnte.
Ferner wird ſich die Bankierkonferenz mit dem von der
Schatz=
ämterkonferenz in Paris gefaßten Beſchluß, daß auch der Rückkauf
der Titel unter pari zuläſſig ſein kann, zu befaſſen haben.
Die Bankiers hatten in Brüſſel gewünſcht, daß die
Amorti=
ſation durch Ausloſung erfolgen ſollte. Dieſe drei Hauptpunkte
werden jedenfalls in Baſel den Inhalt des Programms der
Ban=
kierkonferenz bilden. Es iſt wahrſcheinlich, daß nach der Baſeler
Konferenz noch einmal die Vertreter der Schatzämter
zuſammen=
kommen werden, um, wenn im Verlauf dieſer Woche in Baſel
eine Einigung zwiſchen den Schatzämtern und den Bankiers
er=
folgen ſollte, der B. J. Z. den offiziellen Auftrag zum Abſchluß
des Emiſſionsvertrages zu erteilen.
Der von der B. J. Z. eingeſetzte Sonderausſchuß für die
Mobiliſierung hat ſich am Dienstag und Mittwoch in Baſel mit
der Währungsfrage für die Anleihetitel beſchäftigt und ſeine
diesbezüglichen Arbeiten abgeſchloſſen. Gemäß Beſchluß des
Ko=
mitees würde ſich die Bankleitung genau an die Beſtimmungen
des Young=Planes halten und Geldtitel auf den Markt bringen,
die in der Währung des Landes, in dem ſie ausgegeben werden,
gezeichnet und zurückgezahlt werden ſollen. Auch dieſes Programm
wird am Donnerstag den Vertretern der Bankiers und
Schatz=
ämter vorgelegt werden.
*
Der Dreierausſchuß des Völkerbundsrats, der ſich mit der
Beſchwerde der deutſchen Minderheit in Polen
über die Durchführung der polniſchen
Agrar=
geſetze befaßt, hat beſchloſſen, zunächſt noch keine endgültige
Entſcheidung zu treffen, ſondern die polniſche Regierung
aufzufor=
dern, von neuem zu dem vorliegenden Beſchwerdematerial
Stel=
lung zu nehmen.
Der Völkerbundsrat ehrte in ſeiner geſtrigen
Vormit=
tagsſitzung das Andenken Fritjof Nanſens durch eine kurze
Kundgebung.
Das Memorandum Briands über einen Vorentwurf
für einen europäiſchen Staatenbund wird den 26
euro=
päiſchen Regierungen auf dem übrigen diplomatiſchen Wege
über=
mittelt und den Vereinigten Staaten zur Information mitgeteilt
werden. Die Veröffentlichung wird erfolgen, ſobald das
Doku=
ment im Beſitze der Regierungen iſt, vorausſichtlich am Samstag
oder Sonntag.
Mehrere hundert indiſche Kongreßfreiwillige unternahmen
einen Sturm auf das Salzdepot in Shiroda. Die zum Schutze des
Salzdepots aufgebotene Polizei, verhaftete 158 Perſonen. Bei
dem Handgemenge mit der Polizei wurden ſechzehn Perſonen
verletzt.
Kleine Porlagen im Landtag.
Aufwerkungsfragen. — Skenerhinkerziehungen. — Die Wormſer Unrnhen.
Abg. Axt=V. R.P. wünſcht einen Ausgleichsſtock für
aufwertungs=
geſchädigte Elſaß=Lothringer
Am Donnerskag Beginn der Etak=
Abg. Dr. Niepoth=D.V.P. erklärt, die Erhöhung des
Aufwer=
tungszinsſatzes ſoll gerade den noch lebenden Inflationsgeſchädigten
zu=
gute kommen. Erfreulich iſt die heſſiſche Regelung, die einen Mindeſtſatz
verutang.
der Aufwertung feſtlegt, aber den Sparkaſſen ermöglicht, wie z. B. in
* In ſeiner Mittwochſitzung behandelte der Landtag etwa 2 Dutzend
kleinere Anträge der verſchiedenen Parteien. Am Donnerstag wird
nun=
mehr Finanzminiſter Kirnberger die Etatberatung mit einer Rede über
die Finanzlage des Landes einleiten.
Die 62. Sitzung
wird von Präſident Delp pünktlich um 10,30 Uhr eröffnet. Auf der
Tagesordnung ſteht eine Reihe kleinerer Anträge.
Abgelehnt werden zunächſt zwei kommuniſtiſche Anträge, im beſetzten
Gebiet frei werdende Kaſernen nicht an Private zu verkaufen,
ſon=
dern zu Wohnungen umzubauen, und aus kommunalen Mitteln erſtellte
Wohnhäuſer nicht an Private abzugeben. — Abg. Ille (Ztr.)
nimmt dabei die Franziskanerinnen in Mainz gegen unberechtigte
kom=
muniſtiſche Angriffe in Schutz.
Es folgen verſchiedene Anträge aus dem Gebiete der
Aufwer=
tung, und zwar ein Antrag der V.R.P. auf Erhöhung des Zinsſatzes
für die Aufwertungsguthaben bei Sparkaſſen und Erſatz der 1.
Verord=
nung zur Durchführung der Aufwertung von Sparguthaben vom 27. 10.
26, ſowie ein volksparteilicher Antrag auf weitere Ausſchüttung von
Liquidations=Goldpfandbriefen und Gold=Kommunglobligationen durch
die Landeshypothekenbank.
Abg. Dr. Beſt=V. R.P. plädiert für die Annahme ſeiner Anträge.
Abg. Böhm=Dntl. bittet um Auskunft, ob die von dem Vorredner
angegebenen Ziffern zutreffend ſeien, ſonſt ſtehe er den Anträgen
ſym=
pathiſch gegenüber.
Min.=Direktor Reitz weiſt die Angriffe gegen den 8 1 der Heſſ.
Ausführungsverordnung zurück, der die Anordnung eines Einheitsſatzes
enthält, woran alle Auslegungsverſuche nichts ändern können. Die
Ver=
ordnung iſt rechtsgültig und entſpricht allen reichsgeſetzlichen
Geſichts=
punkten, über die wir nicht herumkommen. Auf die Finanzlage der
Ge=
meinden muß ebenfalls Rückſicht genommen werden. Die meiſten heſſiſchen
Gemeinden ſind über den 12,5prozentigen Durchſchnittsſatz
hinausgegan=
gen. Gerade aus den Schutzmaßnahmen der heſſ. Verordnung für die
Sparkaſſengläubiger leitet Abg. Beſt ſeine Angriffe ab.
Es geht ein Antrag der D.V.P. und der V.R.P. ein, die Regierung
möge auf die Landeshypothekenbank einwirken, Mittel
be=
reitzuſtellen, um jedem über 65 Jahre alten Beſitzer von
Pfandbriefen oder Kommunal=Obligationen der Bank auf Antrag eine
angemeſſene Barabfindung zu gewähren. Die Regierung erklärt
ſich einverſtanden.
Darmſtadt 28 Prozent, in Mainz 30 Prozent auszuſchütten.
Angenommen wird eine Entſchließung: um dem
Rechtsemp=
finden Genüge zu tun, ſollten die heſſ. genoſſenſchaftlichen
Sparkaſſen und die zur Aufwertung nicht verpflichteten
Kredit=
inſtitute, eine Ausſchüttung aus einer zu bildenden Maſſe
vorneh=
men. Die anderen Anträge werden abgelehnt, bzw. für erledigt erklärt.
Der Landbund=Antrag auf Stundung von Landesſteuern
bei landwirtſchaftlichen Steuerpflichtigen wird durch die
entgegenkom=
mende Regierungsantwort für erledigt erklärt. Das gleiche geſchieht mit
einem kommuniſtiſchen Antrag, betr. Pfändung
kleinbäuer=
licher Betriebe. Auf die Vorwürfe der Komm. Hammann und
Angermeier erklärt Miniſter Korell, daß im Einvernehmen mit
dem Finanzminiſter die Finanzämter angewieſen ſeien, bei
Landwirten Pfändungen und
Zwangsverſteigerun=
gen wegen rückſtändiger Landesſteuern bis zum Oktober nicht
vorzunehmen. Ein Zentrumsantrag, bei der Reichsregierung auf
zahlreiche Aenderungen beim Tarifvertrags=,
Arbeits=
vertrags= und Betriebsrätegeſetz uſw. hinzuwirken, wird
von Abg. Weſp begründet. Er ſetzt ſich dabei mit den Verfaſſern
ver=
ſchiedener ſozialpolitiſcher Schriften, insbeſondere mit Prof. Horneffer=
Gießen, auseinander, der Sozialreaktionär ſchlimmſter Art ſei.
Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.) ſtellt feſt, daß Prof. Horneffer kein
Mitglied der Deutſchnationalen Partei iſt. Prof. Horneffer ſei als
Ge=
lehrter eine anerkannte Potenz, ſeine Kritik an der Sozialpolitik werde
auch von anderer Seite und durch die offenkundige Kriſe der
Sozial=
politik beſtätigt.
Miniſter Korell weiſt zurück, daß Horneffer der Demokratiſchen
Partei angehört. „Wenn er Mitglied wäre, hätte ich ſeinen Ausſchluß!
beantragt. Ich bedauere auf das ſtärkſte, daß ein Mann an der heſſiſchen
Univerſität Gießen lehren kann, der zu ſolchen Verzerrungen einer be=/
rechtigten Kritik an der Sozialpolitik greift, der ſich nicht ſcheut, in ausz
geſprochenen Scharfmacherverbänden ſchwerſte Beleidigungen gegen die
deutſche Arbeiterſchaft zu gebrauchen.”
Nach Bemerkungen der Abg. Galm (Komm. Opp.) und Roß(Soz.)
wird der Antrag teils für erledigt erklärt, teils als Material der
Reichs=
regierung überwieſen.
Verſchiedene Anträge auf Tarifermäßigung für
land=
wirtſchaftliche Produkte, auf Verkehrsverbeſſerung
im Odenwald und Gewährung von Wochenkarten für Arbeiter
hardts keinen Sinn haben werde. Damit waren aber die
Be=
ſtrebungen Reinhardts, ſich dem Film zu nähern, noch nicht
ab=
geſchloſſen. Er benutzte darum jetzt die Gelegenheit, die
Majori=
tät der Terra=Aktien zu erwerben, zumal die Beteiligung der
Staatsoper das Unternehmen intereſſant geſtalten muß. Die
geſchäftliche Verbindung mit Amerika wird allem Anſcheine nach
Generalintendant Tietjen
Max Reinhardt
weiter durch den Beauftragten der United Artiſts und Berliner
Leiter der deutſchen Niederlaſſung dieſer Filmfirma Curtis
Mell=
nitz aufrecht erhalten werden. Curtis Mellnitz hat ſchon bisher
mit der Terra=Film=Aktiengeſellſchaft enge Beziehungen aufrecht
erhalten, da in ſeinen Händen zugleich der Verleih der Terra=
Film und der United=Artiſts=Film lag.
Die Beteiligung der Staatsoper, an dieſem
Tonfilmunter=
nehmen dürfte allerdings nicht überall reine Freude auslöſen.
Zwwar wird geſagt, daß die Tonfilmopern, die mit Hilfe des
Per=
ſonals der Staatsopern hergeſtellt werden ſollten, kleineren
Operbühnen zur Verfügung geſtellt werden ſollen, um auf dieſe
Weiſe dieſen Theatern die Möglichkeit der künſtleriſchen
Darbie=
tungen zu geben. Aber es ſind doch mehrere Bedenken
vorhan=
den, die nicht ſo leicht aus der Welt zu ſchaffen ſind. Erſtens
muß darauf hingewieſen werden, daß die Aufgabe der
Staats=
opernintendantur nur darin beſteht, ſich an Filmgeſchäften zu be=
teiligen, deren Ergebnis noch durchaus fraglich iſt. Noch iſt die
Frage nicht geklärt, ob alle drei Berliner Opernbühnen beſtehen
können, und darum iſt es augenblicklich nicht an der Zeit, ein
neues Unternehmen der Intendantur anzugliedern. Ungewiß iſt
auch, wer die Verluſte tragen ſoll, falls ſolche entſtehen, denn die
Opernfilme ſind ſehr teuer, und eine geeignete Organiſation zum
Vertrieb iſt augenblicklich noch nicht vorhanden. Sie kann
aller=
dings geſchaffen werden, dürfte aber vorderhand kaum über die
Erfahrungen der alten beſtehenden Betriebe verfügen und darin
vielleicht ins Hintertreffen geraten. Endlich iſt noch zu erwägen,
wie die Verträge mit den Künſtlern der Staatsoper ausgeſtattet
ſein ſollen. Es wäre naürlich leicht, die Künſtler nur für die
neuen Tonfilme zu verpflichten. Damit wird man aber nur
mittelmäßige Kräfte bekommen können, denn die hervorragenden
Sänger und Sängerinnen von internationalem Ruf werden
der=
artige Bindungen nicht eingehen, da die amerikaniſchen
Tonfilm=
geſellſchaften Honorare bieten, die für die deutſche Staatsoper
wohl kaum möglich ſind. Entweder werden ſie alſo ungeheure
Gehälter beziehen müſſen, die den Betrieb unrentabel geſtalten
können, oder ſie werden nur Kräfte zweiten Ranges beſchäftigen
können.
1.
* Dr. Carl Hamburger: Selbſtheilung hoffnungsloſer Krankheiten.
Guſtav Fiſcher, Jena.
Unter Selbſtheilungen ſind hier Heilwirkungen verſtanden, die die
Natur mitunter in Fällen vollbringt, die nach bisherigen Kenntniſſen
und Erfahrungen als hoffnungslos gelten mußten. Es werden eine große
Anzahl ſolche Fälle aus dem Gebiet der Augenheilkunde berichtet und
zu=
gleich verſucht, aus dem Studium ſolcher Naturheilungen allgemeine
therapeutiſche Erkentniſſe zu gewinnen. Das Ergebnis lautet
zuſammen=
gefaßt, daß ſowohl chroniſche Entzündungen (z. B. Tuberkuloſe des
Auges, ägyptiſche Augenentzündung) als auch andere chroniſche Leiden
(Altersſtar, Glaukom uſw.) infolge einer Ablöſung durch eine akute
Ent=
zündung heilen können. Dieſe Wirkungen laſſen den Verfaſſer in der
Entzündung ein Hauptprinzip der geſamten Medizin ſehen; als praktiſch
beſonders notwendig, fordert er das Studium ſolcher Krankheiten, die
ſich gegenſeitig ausſchließen und verdrängen.
n.
Zur 125. Wiederkehr von Schillers Todestag am 9. Mai 1930 iſt im
Ver=
lag von Ad. Bonz u. Comp., Stuttgart, ſoeben die Neubearbeitung
eines ſehr volkstümlichen Büchleins erſchienen: Friedrich Schiller für
Deutſchlands Jugend und Volk dargeſtellt von Dr. Hermann Moſapp.
131.—140. Tauſend, mit 16 Bildern. 94 Seiten. Preis nur 60 Pfg.
Das ſpannend und flott geſchriebene Werkchen gliedert ſich in zwei
Hauptteile: 1. Schillers Leben; 2. Aus Schillers Werken. Es iſt auf gutes
Papier ſauber gedruckt und wird deshalb, zumal bei dem niederen Preis,
ſicherlich im ganzen Volk Anklang finden.
Seite 4
Donnerstag, den 15. Mai 1930
kei
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Nödli
* von
wurde
weil
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Erlei
rg10
GAnſt
u:d Erwerbsloſe auf der Reichsbahn werden größtenteils gebilligt bzw.
zur weiteren Erledigung angenommen.
Von der Regierung wird auf kommuniſtiſchen Antrag erklärt, daß
in Wölfersheim ſtreng auf die Einhaltung der
Unfallverhütungs=
vorſchriften geachtet werde. Die Unfälle ernſterer Art ſind nicht größer
als in anderen Ländern. Die beiden tötlichen Unfälle ſind durch die
Un=
achtſamkeit eines Arbeiters beim Aufſtellen eines großen Gittermaſtes
entſtanden. Die Regierung wird noch eine Aufſtellung über die Unfälle
vorlegen. Den kommuniſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Sprechern iſt
die Zahl der Unfälle noch etwas zu hoch.
Auf eine kommuniſtiſche Kleine Anfrage wegen
der Anruhen in Worms
erklärt Miniſter Leuſchner u. a.:
„Die Sachdarſtellung, die von den bekannten Wormſer Vorgängen
gegeben wird, iſt in entſcheidenden Punkten unrichtig. Sie widerſpricht
insbeſondere auch dem Ergebnis der inzwiſchen vor dem
Bezirksſchöffen=
gericht in Darmſtadt ſtattgehabten Hauptverhandlung, auf Grund deren
der preußiſche kommuniſtiſche Abgeordnete Oskar Müller wegen
Auffor=
derung zum Ungehorſam gegen das Geſetz ſowie wegen Aufruhrs als
Rädelsführer zu einer Geſamtſtrafe von 1 Jahr und 3 Monaten
Ge=
fängnis, das Wormſer kommuniſtiſche Stadtratsmitglied Haas wegen
Aufforderung zum Ungehorſam gegen das Geſetz zu 9 Monaten
Ge=
fängnis und eine Anzahl anderer Teilnehmer an den Unruhen zu
Ge=
fängnisſtrafen von 3 Monaten bis zu 1 Jahr verurteilt worden ſind.
Bei den von den kommuniſtiſchen Führern verſchuldeten Wormſer
Unruhen hat die Polizeinur ihre Pflicht erfüllt, für
Aufrecht=
erhaltung der aufs äußerſte bedrohten öffentlichen Ordnung und
Sicher=
heit Sorge zu tragen. Die Maßnahmen, die ſie nach eigenem pflichtgemäßen
Ermeſſen zur Wiederherſtellung der öffentlichen Ordnung getroffen hat,
hielten ſich nach der Feſtſtellung des Urteils des Bezirksſchöffengerichts
Darmſtadt im Rahmen ihrer geſetzlichen Zuſtändigkeit. Die in grob=
verletzender Form gegen die Polizei erhobenen Vorwürfe werden
entſchieden zurückgewieſen.
Die Regierung wird Abgeordnete in der rechtmäßigen Ausübung
ihrer Abgeordnetenrechte jederzeit ſchützen.”
Auf eine Kleine Anfrage wegen der
Skeuerhinkerziehungen in Heſſen
erwidert der Finanzminiſter:
In den Jahren 1927 und 1928 ſind in Heſſen auf dem Gebiet
der direkten Reichs= und Landesſteuern an Geldſtrafen rund
208 000 bzw. 242 000 RM. rechtskräftig feſtgeſetzt worden. Auf dem
Gebiete der Zölle und Verbrauchsabgaben wurden in 1927 rund
84 Millionen und in 1928 rund 2 Millionen Geldſtrafen erkannt;
von dem letztgenannten Betrag mußte allerdings etwa die Hälfte
wieder erlaſſen werden.
Den Betrag der Mehrſteuern aus Anlaß der
Steuerſtraf=
verfahren kann ich zu meinem Bedauern nicht angeben, weil
An=
ſchreibungen darüber in den vom Reichsfinanzminiſter
vorgeſchrie=
benen Nachweiſungen über Geldſtrafen nicht ſtattfinden.
Nachträg=
liche Feſtſtellungen würden nach der Auffaſſung des
Landesfinanz=
imtes Darmſtadt auf erhebliche Schwierigkeiten ſtoßen. Auch die
Angaben der Erfolgsſtatiſtik des Steueraußendienſtes einſchließlich
Steuerſtrafſachen und der Ergebnisüberſicht der Buch= und
Be=
triebsprüfung können nicht ohne weiteres als Unterlagen für die
Feſtſtellung der Geſamthöhe der Steuerhinterziehungen verwendet
werden, denn die dort angeführten Mehrſteuerbeträge ſind nicht
ausſchließlich hinterzogene Steuerbeträge, ſondern betreffen auch
— ſogar in überwiegendem Umfange — Mehrſteuern, die auf
Grund anderer Rechtsauffaſſungen, insbeſondere zum Beiſpiel in
der Frage der Bewertung, zur Nacherhebung gelangt ſind. Nach
der zuletzt genannten Ergebnisüberſicht betragen die Mehrſteuern
im ganzen im Jahre 1927 rund 1½ Millionen RM. Reichs= und
rd 85 000 RM. Landesſteuern: im Jahre 1928 rd. 5 Millionen
RM. Reichs= und 135 000 RM. Landesſteuern.
Dieſe Zahlen enthalten alſo nicht nur
dern alle Steuerbeträge, deren Nacherheb
der Buch= und Betriebsprüfungsſtellen au
den erforderlich wurden. Ich habe aber
bungen über hinterzogene Mehrſteuern in
Für das Jahr 1929 ſind die gewünſch
möglich, weil über dieſes Rechnungsjahr 1
liegen.
Auf Grund des § 10 der R.A.O. iſt
derjenigen Steuerpflichtigen, die ſich ei
ſchuldig gemacht haben und der gegen ſie
möglich. Der auffallend hohe Betrag der
der Zölle und Verbrauchsabgaben im Ree
auf zurückzuführen, daß ſich darunter der
befindet, in dem allein auf Strafen in
lionen Reichsmark durch das Gericht erka
men zu nennen, iſt mir nur deshalb mog.
Falle, Nödling auf Grund einer öffentlic
verhangt worden ſind; mit dem Eingang
verſtändlich nicht zu rechnen.
Der volksparteiliche Antrag, betreffend (
ſchaftskonzeſſionen, wird durch die
rungsantwort für erledigt erklärt.
Der Landtag erklärt ſich für unzuſtänd
Antrag auf ſofortige Dienſtentlaſſung des W.
lizeidirektors Klapproth. zu bera
Die Abgabe von religiöſen Wochenſch
fangene wird von der Regierung zugeſa
Ein Antrag auf Auszeichnung au
in Verkaufsſtellen wird der Regierung zur 9
Eine Reihe kommuniſtiſcher Anträge wir!
gaben finden entſprechend den Ausſchußbeſchli
Um 343 Uhr wird die Sitzung auf
Donn=
ginn der Etatberatung.
Sally Oahn
Henny Oahn
geb. Collin
Vermählte
Trauung: Freitag, den 16. Mai 1930,
mittags 1 Uhr, in der Synagoge zu
Gräfenhausen.
Für die uns anläßlich unserer Vermählung
er-
wiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir hiermit
unseren herzlichsten Dank.
Architekt Herbert B. Blokesch
und Frau Martha
geb. Bingenheimer.
7881
Todes=Anzeige.
Heute Abend verſchied plötzlich infolge Herzſchlags
mein lieber, guter Mann, mein treuſorgender Vater,
Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Zehumn Tennämnn
Verwalt.=Oberaſſiſtent
im Alter von 56 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fanny Weinmann, geb. Junkersdorff
Franz Weinmann, z. Zt. Verden (Aller).
Darmſtadt, Verden (Aller), den 13. Mai 1930.
Heidelbergerſtr. 46.
Die Beerdigung findet Freitag, den 16. Mai,
nach=
mittags 3 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofs
aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Heute entſchlief unerwartet nach kurzem Leiden
infolge eines Schlaganfalles meine liebe Frau,
unſere treuſorgende Mutter
Hrau Multe Suner
geb. Müller
im 30. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Karl Walter
Beigeordneter.
Lengfeld, den 14. Mai 1930.
(7880
Die Beerdigung findet Freitag, den 16. Mai,
nach=
mittags 3½ Uhr ſiatt.
Reichsbund der
Zivildienſtberechtigten
Verein Darmſtadt.
Nachruf.
Plötzlich und unerwartet wurde
am 13. Mai unſer lieber Kamerad
aus unſerer Mitte geriſſen. Wir
verlieren in dem
Dahingeſchiede=
nen einen lieben Kameraden,
deſ=
ſen Andenken wir ſtets in Ehren
halten werden.
Die Beerdigung findet Freitag,
16. Mai 1930, 15 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt. Wir bitten
um zahlreiche Beteiligung.
Der Vorſtand.
7882)
Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen,
meinen lieben Gatten, unſeren guten Vater,
Groß=
vater, Bruder, Schwager und Oheim
Geheimer Juſtizrat
D. Suuloig Gifger
Amtsgerichtsdirektor i. R.
heute früh 9¼ Uhr, nach kurzem Leiden im
75, Lebensjahre in die Ewigkeit abzurufen. (7900
In tiefer Trauer:
Emma Fiſcher, geb. Wallenfels
Elſe Kramer, geb. Fiſcher
Annh Fiſcher
Gertrud Kramer, geb. Fiſcher
Joh. Kramer
und 3 Enkelkinder
Anna Fiſcher
pfarrer Otto Fiſcher und Familie
Krankenhausdirektor Dr. Fiſcher und Familie.
Die Beerdigung findet ſtatt in Lorſch, Samstag,
den 17. Mai, nachmittags ½5 Uhr von der evang,
Kirche aus.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
des Guff A
Dankſagung.
Für die unzähligen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
und ehrenden Gedenkens anläßlich des Heimganges
meines lieben Mannes
Auguſt Schäfer, Rektor i. R.
ſagen wir an dieſer Stelle tiefempfundenen Dank, M
insbeſondere Herrn Pfarrer Bergér für ſeine
er=
greifende Grabrede, der geſamten Gemeinde König,
der Schule und allen Vereinen und ihren Vertretern,
ſowie den Herren des Odenwaldklubs, des
Lehrer=
vereins, des Jugendherbergenverbandes und aller
übrigen Körperſchaften.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Käthchen Schäfer, geb. Günther.
König i. O., den 14. Mai 1930.
Zu Frühjahrs=Kuren:
Blutreinigende Kräutertees,
Wacholder=Extrakt, loſe und Packungen,
Medizinal=
be: Fr. Beckenhaub, Drogerie,
Schulſtraße (Ecke Kirchſtr.). (7284a
(7877
fahrraddecken
und Schläuche
am billigſten bei
B. Orio,
Karl=
ſtr. 14/16. (2265a
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben Kameraden
Herrn
Johannes Weinmann
Verwaltungsoberafſiſtent
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Beiſetzung: Freitag, den 16 Mai,
nachmittags 3 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof.
Wir bitten, dem Verſtorbenen recht
zahlreich die letzte Ehre zu erweiſen.
Treffpunkt 2¾4 Uhr am
Haupt=
portal
Verein ehemal. Angehöriger
des Großh. Artilleriekorps.
Der Vorſiand.
7876)
Trauergarderoben
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
Reingold
Kranichſteinerſtr. 28
Eliſabethenſtr 4
(Huthaus Titze)
Telephon 736
Telephon 736
Marktpaſſage
307a
Bitte genau auf Firma und Straße zu achten
Todes=Anzeige.
Gott derHerr erlöſte heute meine
liebe Frau, unſere gute,
treu=
beſorgte Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Frau Angelita Heß
geb. Görich
infolge eines Schlaganfalles im
71. Lebensjahre.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Andreas Heß
Familie Philipp Feldmann
u. Frau Katharina, geb. Heß
Chriſtian Krämer und Frau
Ellſabeth, geb. Heß
und Enkelkinder. (7884
Beiterſtidt, den 14. Mai 1930.
Die Beerdigung findet Freitag,
16. Mai, nachm. 4 Uhr, ſtatt.
*
( Unſerem lieben
Ferdi
zum
Geburtstage
dreifach
„Gut Holz".
Die Zwölfer.
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Schwechten . 750 ℳ
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11 15 23 24
76 78 88 92
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39 45 48 59 (
22 29 33 3=
603 5 18 52
81 84 85 86 9.F
40 46 81 83 929 5
15 18 24 41 6D 8
24 30 32 34 4—
1210 13 73 90 18 92
12 13 16 18 2D 34
71 75 80 91 95 F 1510
37 44 46 54 159 9
42 48 53 69 71/ 76
35 38 58 74 7 5 92
19 20 22 28 B9 191
44 47 51 52 5 5 93
14 68 84 2103 219 26
58 69 2204 8 *
86 92 93 94 2: 37
70 83 95 2402
54 64 65 69 8
2616 28 29 4=
89 92 93 99 2:H
74 82 87 2803 —5
48 59 60 65 7.
26 43 45 68 7
2 16 24 36 40
3101 2 10 12
83 85 92 94 9
60 80 3308 14
3403 27 36 44
49 50 51 88 8
77 78 84 3701
84 86 88 94 3
2 4 30 43 50 5
97 99 4002 10
4100 16 17 27
15 17. 25 33
82 90 92 96
41 52 54 71 7
48 52 60 69
41 49 51 65 7. 24
98 4713 29 36 6
7 20 58 60 67
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gen 30
K
das neu
Für so wenis Geld wutd
noch nie so viel gebofel
Jeder kann sich dieses Ka
leisten.
Haas & Bernhart
Donnerstag, den 15. Mai 1930
Seitei5
Sder Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 15. Mai.
Jahr Zeiet der Stadl Darmſtadt.
„jert bekanntlich in dieſem Jahre ihr 600jähriges
da ihr am 23. Juli 1330 durch Kaiſer Ludwig den
t= und Marktrecht verliehen wurde. Mit Rückſicht
Zeit hat der Stadtrat beſchloſſen, die offiziellen
n einfachſter Form abzuhalten. Da im Juli an
Jubiläumstag Theater und Schulen geſchloſſen
er am 14.15. Juni abgehalten werden und ſich in
abſpielen:
rstag, dem 14. Juni, vormittags 11 Uhr, Akade=
Hierbei wirken mit das Orcheſter (
Inſtrumental=
iſchen Akademie für Tonkunſt unter Leitung des
tors Schmitt und Studierende der Akademie. Es
ikſtücke und Lieder von Darmſtädter Komponiſten
„. Während des Feſtaktes werden die offiziellen
gen erfolgen.
Plätze des Theaters nicht durch die eingeladenen
t werden, ſtehen ſie der Bevölkerung zu
unent=
ung zur Verfügung. Näheres hierüber wird noch
mitag des 14. Juni, 16 Uhr, finden auf dem
Exer=
che und ſportliche Vorführungen aller Art durch
n= und Sportvereine auf dem Sportplatz des
ns ſtatt. Die Leitung hat das Amt für Leibes=
Zutritt iſt unentgeltlich.
atz öſtlich der Feſthalle werden zu gleicher Zeit
Art unter Leitung des Herrn Rektors Link
e Kinder erhalten Brezeln, Fähnchen und kleine
ſik zu den beiden Veranſtaltungen ſtellt das
d des 14. Juni, um 20 Uhr, findet in der
Feſt=
ümliche Feier ſtatt. Das Programm ſieht im
öre der Sängerſchaft des Gaues Darmſtadt und
hors Darmſtadt vor. Im 2. Teil werden
tur=
inaſtiſche Vorführungen der Turn= und Sport=
Es wirkt das Stadtorcheſter unter Leitung
ters, Herrn Schlupp, mit. Der Eintritt iſt an ſich
n aber einer Ueberfüllung der Feſthalle
vorzu=
zum Eintritt nur der Erwerb eines Programms
e Perſon.
tag, dem 15 Juni, treffen die Teilnehmer an der
tomobilklubs (Heſſ. Automobilklub, Darmſtädter
ſeutſcher Touringclub und Starkenburger
Auto=
in. Ziel iſt der Marienplatz, woſelbſt die
Kon=
gſtattfindet. Am Nachmittag um 4 Uhr iſt
Preis=
onzert im Orangeriegarten.
nittags treffen die Reiterſtafetten der heſſiſchen
den drei heſſiſchen Provinzen auf dem
Markt=
haus ein. Sie übergeben dort dem Herrn Ober=
Beglückwünſchungsadreſſen und werden durch
aus dem ſilbernen, im Jahre 1754 der Stadt von
IIII. geſtifteten Pokal geehrt. Gleichzeitig
Narktplatz Platzkonzert durch das Stadtorcheſter
tt.
rd aus Anlaß ihres Jubiläums die Rheinſtraße
zum Schloß mit reichem Fahnenſchmuck verſehen
hnenſchmuck ſoll auch für die ſpäter
ſtattfinden=
irtfeſtlichkeiten (Bezirksturnfeſt des
Arbeiter=
undes, Akademiſche Internationale
Weltmeiſter=
ung finden.
hulen iſt am Montag, dem 16. Juni, vormittags,
is Anlaß des Stadtjubiläums und dann Schul=
Tag vorgeſehen. Den Schülern der höheren
= und höheren Schulen ſoll bei dieſer Schulfeier
adtarchivar Dr. A. Müller verfaßte volkstümlich
„Aus Darmſtadts Vergangenheit” überreicht
ſochſchule Darmſtadt. Herrn Dr.=Ing. Hermann
ankfurt a. M. wurde die venia legendi für das
e Elaſtoſtatik und Plaſtoſtatik in Anwendung
feurweſen” an der Techniſchen Hochſchule Darm=
1. Juni 1930. Das Heſſiſche Rote Kreuz (
Lan=
ce=Frauenverein) bittet diejenigen jungen
Da=
die am vorjährigen Rotkreuztag in ſo
liebens=
bei den Straßenſammlungen geholfen haben,
en vorjährigen Bezirken, oder auf der
Geſchäfts=
reuzes, Paradeplatz 4, zu melden; daſelbſt
wer=
neldungen gerne entgegengenommen.
UIfred Bodenheimer. Auf wiederholte Anfrage wird
im Rahmen der Veranſtaltungen der Bücherſtube
Rdende Rezitationsabend von Bernhard
Mi=
den 19. Mai, in der „Traube” jedem zugänglich
7 bringt Lyrik von Schiller, Brecht, Weltenkamp,
ichner, Proſa von Klabund, Gottfried Benn, Döblin
Don Mehring und Robert Neumann. Der Bern=
Abend bildet den Abſchluß der Vortragsreihe der
130.
Darmſtadt im neuen Fahrplan.
mehrere Anſchlüſſe an wichtige Fernverbindungen nach dem
Rhein=
land, dem Induſtriebezirk und nach Holland (—England). In
Die bedeukendſten Bezirks=Eilzüge.
Mainz=H. Uebergang auf den linksrheiniſchen dreiklaſſigen Schnell=
Die Induſtrie=und Handelskammer Darmſtadt
teilt mit: Von den Bezirkseilzügen, die erſtmals mit
dem heutigen Tage verkehren, ſind für Darmſtadt die nachſtehend
aufgeführten Züge von beſonderer Bedeutung:
1. Strecke Darmſtadt—Frankfurt:
E 43. Darmſtadt=H. ab 12.57, nach Halt in Langen 13.11,
Frankfurt=H. an 13.25; dieſer Zug erreicht in Frankfurt noch die
Anſchlüſſe an die unverändert 12.23 und 12.32 durchfahrenden
Schnellzüge D 43 (ab Frankfurt) nach Berlin, ſowie D 85 nach
Hamburg und Bremen, die infolge Wagenumſtellung in
Frank=
furt=H. einen längeren Aufenthalt benötigen. Der Anſchluß an
D 243, Frankfurt—Leipzig, wird durch den neuen Eilzug hingegen
nicht mehr erreicht. Ferner wird der Anſchluß an den
beſchleu=
nigt geführten Perſonenzug 375 nach Gießen—Siegen-Hagen—
Eſſen wahrgenommen, wodurch eine beſonders günſtige
Frühnach=
mittagsverbindung zwiſchen Darmſtadt und Oberheſſen erzielt
wird.
E 97, Darmſtadt=H. ab 18.09, Frankfurt=H. an 18.33, wird, wie
im vergangenen Jahr, den Sommer über als durchgehender
Eil=
zug aus Freiburg über Heidelberg und die Bergſtraße,
Darm=
ſtadt=H. an 18.06, gefahren. Dieſer Zug erreicht in Frankfurt den
Anſchluß an E 61 nach Offenbach-Hanau-Bebra, mit Uebergang
in Gelnhauſen nach dem ſüdlichen Oberheſſen.
E 349, Darmſtadt=H. ab 19.10, Frankfurt=H. an 19.34, mit
un=
mittelbarem Uebergang auf E 71, ab 19.40, nach Gießen-Kaſſel,
nach Herſtellung einer beſonders günſtigen Abendverbindung von
der heſſiſchen Landeshauptſtadt nach Oberheſſen. F 349 nimmt in
Darmſtadt=H. auf dem gleichen Bahnſteig den Anſchluß des
Per=
ſonenzugs 961 von der Bergſtraße, Darmſtadt=H. an 19.07, auf.
In umgekehrter Richtung von Frankfurt nach
Darm=
ſtadt verkehrt ein neuer Eilzug E 342, Frankfurt=H. ab 8.27,
Darmſtadt=H. an 8.51. Dieſer Zug nimmt den Anſchluß von dem
nördlich von Frankfurt ganzjährig verkehrenden Nachtſchnellzug
D 180 aus Berlin=P über Kaſſel—Gießen auf, wodurch eine
be=
ſonders günſtige Frühverbindung zwiſchen Oberheſſen und
Darm=
ſtadt hergeſtellt iſt. Weiter iſt es erfreulicherweiſe gelungen,
die=
ſen Zug mit dem neuen, beſchleunigt geführten Zug 836 aus
Hanau=H. über Offenbach=H., Frankfurt an 8.21,
zuſammenzu=
ſchließen. Hierdurch wird es möglich, bei einer Abfahrt um 8.06
in Offenbach nach einer Reiſe von nur 45 Minuten in Darmſtadt
einzutreffen.
E 98, Frankfurt=H. an 15.51, Darmſtadt=H. an 16.16, wird,
16.19 weiterfahrend, wie im vergangenen Sommer auch in den
diesjährigen Sommermonaten über die Bergſtraße—Heidelberg
bis Freiburg durchgeführt.
E 346, Frankfurt=H. ab 18.29, Langen 18.44 Darmſtadt=H an
18.58 wird für Berufsreiſende von beſonderer Bedeutung werden,
desgleichen E 348, FrankfurtH. ab 20.47, Darmſtadt=H. an 21.11.
2. Strecke Darmſtadt—Groß=Gerau—Mainz—Wiesbaden.
E 287, Darmſtadt=H. ab 13.32 nach Aufnahme des Anſchluſſes
des Zuges 941 von der Bergſtraße, hat eine beſonders große
Be=
deutung für Darmſtadt: er vermittelt in Mainz und Wiesbaden
zug D 251 nach Köln—Dortmund, ab 14.18; auf den
Rheingold=
zug FRD 101, Mainz=H. ab 14.29; in Wiesbaden Uebergang auf
den beſonders beſchleunigten rechtsrheiniſchen, dreiklaſſigen
Schnell=
zug Schweiz-Holland, ab 14.55.
E 197 wie im vergangenen Sommer, Darmſtadt=H. ab 18.12,
im Anſchluß an E 97 aus Freiburg, mit Anſchlüſſen in Mainz=H.
an E 111 nach Köln-Barmen und in Wiesbaden an E 291 nach
Köln-—Krefeld.
E 279, Darmſtadt=H. ab 20.34 nimmt in Darmſtadt die
An=
ſchlüſſe mehrerer wichtiger Schnellzüge der Main-Neckar=Bahn
auf: des D 75 aus Baſel, des D 175 aus München und
Friedrichs=
hafen und, während der Hauptreiſezeit, des D 179 aus Baſel. Von
dem letzteren Zug werden für die Zeit ſeines Verkehrens
durch=
gehende Wagen nach Mainz—Wiesbaden auf den Eilzug
über=
geführt. Weiter bewirkt E 279 eine Abkürzung der
Abendver=
bindungen zwiſchen der Bergſtraße und Mainz—Wiesbaden, bei
Benützung des Uebergangs von Zug 967, Darmſtadt=H. an 20.13.
Der beſchleunigt geführte Perſonenzug 605 Darmſtadt=H. ab
16,12, erreicht in Mainz einen neuen, unmittelbaren Anſchluß an
E 146 in Richtung Bingen-Bingerbrück-Bad Kreuznach—
Saar=
brücken.
In der umgekehrten Richtung verkehrt F 280 aus
Wies=
baden—Mainz, Darmſtadt=H. an 8,56, zum Anſchluß an den
wäh=
rend der Hauptreiſezeit verkehrenden D 180 nter Uebergang von
Wagen aus Wiesbaden—Mainz.
E 286, Darmſtadt=H. an 14,38, nimmt in Wiesbaden den
un=
mittelbaren Anſchluß von R 294 aus Krefeld=Koln, in Mainz den
knappen Uebergang vom Rheingoldzug EFD 102, an 14,0, auf
und trifft 14,38 in Darmſtadt ein, wo unmittelbarer Uebergang
auf Zug 642, ab 14,40, in Richtung nach Aſchaffenburg iſt.
In der bisherigen Lage des beſchleunigten Zuges 604
ver=
kehrt E 198, Darmſtadt=H. an 16 06, mit unmittelbarem
An=
ſchluß an E 98 nach Heidelberg—Freiburg über die Bergſtraße.
Einem beſonderen Wunſche der Verkehrsintereſſenten nach
einer Verbeſſerung der Abendverbindungen vom
Rhein iſt in dankenswerter Weiſe dadurch entſprochen worden,
daß die Leiſtung des beſchleunigten Zuges 604 auf den Abend
verlegt worden iſt. Dieſer Zug nimmt in Mainz den Anſchluß
von dem dreiklaſſigen Schnellzug Holland—Frankfurt, an 22,04, auf.
um bei einer Abfahrt in Mainz=H. um 22,13 bereits um 22,53
in Darmſtadt einzutreffen, mit Uebergang in Richtung
Aſchaffen=
burg auf Zug 658.
Für den Bezirk der Induſtrie= und Handelskammer
Darm=
ſtadt ſind ferner von Bedeutung die neuen, in Rüſſelsheim
haltenden Eilzüge der Strecke Wiesbaden—Mainz=H—Frankfurt,
in der Richtung nach Frankfurt Rüſſelsheim ab 8,0 und 10.26,
in der Gegenrichtung Rüſſelsheim ab 12,32 und 19,44.
Nach langjährigen Bemühungen iſt es nunmehr gelungen, die
Reichsbahnverwaltung zur Einführung einer zunächſt nur
be=
ſchränkten Anzahl ſchnellfahrender Bezirkseilzüge zu
entſprechen=
den Fahrpreiſen zu veranlaſſen. Im allgemeinen Intereſſe iſt es
gelegen, wenn gerade die neuen, beſonders günſtigen Züge
eine ausreichende Beſetzung aufweiſen, damit in dem
dringend notwendigen weiteren Ausbau des
Bezirkseilverkehrs ſobald wie möglich weiter
fortgeſchritten wird.
— Jungdeutſcher Orden e. V., Bruderſchaft Darmſtadt. Die
ange=
ſetzte Wanderung der Wanderabteilung kann trotz ſtrömenden Regens
als großer Erfolg gebucht werden. Es war eine Freude über das
Durch=
halten, das Stählen des Körpers im Dienſt, das Erreichen des geſteckten
Zieles. Nach der Verpflichtung von Ordensbrüdern in Gadernheim
zög die Abteilung in der Dämmerung wieder ab mit dem Geſang von
friſchen Wander= und Heimatliedern.
Das
Darmſtädter Fahrplanbuch
iſt ab
Renste
an ellen bekannten Verkaufsſiellen zum Preiſe von
80 Pfenaig
erhältlich.
Frauenverein der Paulusgemeinde. Der für heute geplante
Aus=
flug des Frauenvereins auf die Ludwigshöhe wird wegen der
ungünſti=
gen Witterung um 8 Tage, alſo auf den 22. Mai, verſchoben. Die
be=
reits gelöſten Karten behalten ihre Gültigkeit. Weitere Karten ſollen bis
zum 21. Mai beim Kirchendiener gelöſt werden.
beteiligen, gilt es doch, in möglichſt großer Zahl zu erſcheinen. Die
Schlüchterner lieben Wanderfreunde ſind uns ja zur Genüge be=
verein Schlüchtern ein Gegenbeſuch abgeſtattet werden. Alle
V.H. C.er, die ſich frei machen können, wollen ſich an dieſer Fahrt
kannt und wird dort für beſte Unterkunft Sorge getragen. Die
Geſangsabteilung ſchließt ſich an und ſteht mancher Genuß bevor.
Daher auf zur Wanderung nach Schlüchtern! Anmeldungen der
Quartiere ſind bis zum 17. Mai d. I bei Mitglied Neudecker,
Ernſt=Ludwig=Straße, vorzunehmen. (Vergl. auch heutige Anz.)
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus Kleines Haus Donnerstag,15. Mai 20,00—22.30 Uhr. C23, M5,
Gr. 1—4, (Darmſt. Volksb.)
Tiefland 20—2ago uhr
Der Lumbeawend
oder Mann is Mann Freitag;
18. Mai 20—22.30 Uhr. (B 22)
Rivalen 20—22.30 Uhr. (G15,Darmſt.
Volksb. Gr. 1 u. 2.T, Gr. 4.)
Dreimal Offenbach Samstag, 19.30—22 Uhr. (. 2, T, Gr.
1 u. 2.)
17. Mai Zu ebener Erde und im
erſten Stock 20—22.30 Uhr. (G 15, Dſt.
Volksb. Gr. 3 u. 4 T, Gr. 5)
Die Pilger von Mekka Sonntag,
18. Mai 18.30—22 Uhr
E 24, T, Gruppe 7 und 8
Tannhäuſer 20—22.30 Uhr
Zuſ.=M. IV 11, T, Gr. 6
Der Kaiſer von Amerika Montag,
19. Mai Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung Dienstag,
20. Mai 20—22.30 Uhr. (A 23)
Zu ebener Erde und
im erſten Stock 20—22.30 Uhr. (F 11. Dſt.
Volksb. Gr. 3 u. 4)
Die Pilger von Mekka [ ← ][ ][ → ]
Seite 6
Donnerstag, den 15. Mai 1930
Prefſebeſprechung im Stadthaus.
Der 9berbürgermeiſker für Annahme der
Ruhraas=
verkräge. — Realfteuererhöhung. — Kopffkeuer
oder Gaspreiserhöhung?
In einer Preſſebeſprechung bei Oberbürgermeiſter Mueller
wurde auch zur Frage der Ruhrgasverträge Stellung genommen,
deren Annahme der Oberbürgermeiſter befürwortete, unter dem
Geſichtspunkt, daß die heſſiſchen Nachbarſtädte. Worms, Gießen,
Offenbach uſw. aller Vorausſicht nach dem Anſchluß zuſtimmen
und der Eigenbetrieb des Darmſtädter Gaswerks ja vertraglich
gewährleiſtet ſei. Die Entſcheidung über den
An=
ſchluß an die Ruhr werde in Mainz am Mittwoch
nächſter Woche fallen.
Zum Ausgleich des Fehlbetrags im Darmſtädter
Haushalt, der 1,8 Mill. RM. ausmacht, ſchlug der
Oberbürger=
meiſter zwei Möglichkeiten vor: Einmal eine mäßige Erhöhung
der Realſteuern, der ſich aber die Wirtſchaftsverbände energiſch
widerſetzen, und zum anderen die Erhebung einer Kopfſteuer von
etwpa 19 Mark, die eine Einnahme von 400 000 Mark unter
Berückſichtigung der nicht zahlungsfähigen Erwerbsloſen uſw
bringen würde. Dieſe Steuer ſtößt bei den Sozialdemokraten auf
ſtarken Widerſtand; evtl. ſei dann eine Gaspreiserhöhung um
2 Pf. (das würde 240 000 Mark ausmachen) vorgeſehen.
Inſktandſekung des Pglaisgarkens.
Die Inſtandſetzung des Palaisgartens ſoll zur Tatſache
wer=
fen. Zu dieſem Zweck wird der Garten auf vier Wochen
ge=
ſchloſſen werden. In der Nähe des Springbrunnens wird ein
Kin=
derſpielplatz angelegt. Gepflegte Wege werden unter den ſchönen
alten Bäumen durch grüne Raſenflächen führen. Das kleine Tor
in der Eliſabethenſtraße wird durch ein durchſichtiges Eiſengitter
erſetzt, an der Ecke Luiſen=Eliſabethenſtraße ſoll ein Durchgang
geſchaffen werden. Die Wiedereröffnung des Gartens erfolgt zur
Feier des 600=Jahrjubiläums am 15. Juni.
— Heſſiſches Landestheater. „Tiefland”, Oper von
d’Albert, gelangt heute Donnerstag im Großen Haus,
voraus=
ſichtlich zum letzten Male in dieſer Spielzeit, zur Aufführung.
Mu=
ſikaliſche Leitung: Carl Bamberger. In den Hauptrollen: Grahl,
Landwehr, Stralendorf, Kienzl.
Morgen Freitag findet im Großen Haus die vorausſichtlich
letzte Aufführung des Schauſpiels Rivalen” in der
Bearbei=
tung von Carl Zuckmayer ſtatt. Sonja Karzau ſpielt erſtmalig
die Rolle der Charmaine. Heinz Wemper die Rolle des Flagg;
als Quirt gaſtiert Joſef Keim vom Breslauer Lobe=Theater.
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft veranſtaltet heute
Donnerstag im Kleinen Haus die letzte Aufführung der beliebten
Dialektpoſſe Der Lumbeawend” von Dr. Georg Büchner
und Robert Schneider. Die Vorſtellung findet zu ganz kleinen
Preiſen (0,50—2,50 RM.) ſtatt.
— Frühlingsfeſt der Gaſtwirte=Innung Heſſen, Sitz Darmſtadt.
Im Feſtſaal der Ludwigshöhe hielt am Dienstag abend die
Gaſt=
wirte=Innung Heſſen — Sitz Darmſtadt — ein Frühlingsfeſt,
ver=
bunden mit Prämiierung von Kollegen und treudienenden
An=
geſtellten, ab. Der 1. Vorſitzende, Herr Mund, begrüßte die
An=
weſenden und leitete mit der Ankündigung der Fräulein Cilly
Bauer, die ſich als ausgezeichnete und humorvolle
Vortragskünſt=
lerin produzierte, zum unterhaltenden Teil über. Nach
anſchlie=
ßenden muſikaliſchen Vorträgen, ausgeführt von Mitgliedern des
Stadtorcheſters, die im übrigen erheblich zur Bereicherung des
Frühlingsfeſtes und der Stimmung beitrugen, erfolgte durch den
Vorſitzenden der Innung die Ehrung alter, verdienſtvoller
Kolle=
gen, und zwar wurden zu Ehrenmitgliedern der Gaſtwirte=
Innung die Kollegen Philipp Rummel=Darmſtadt und Theodor
Schabacker=Babenhauſen ernannt. Herr Tiſchler, als Vorſitzender
des Rhein=Main=Gaſtwirte=Verbandes, nahm die für die Kollegen
und Angeſtellten von dem Deutſchen Gaſtwirts=Verband, Berlin,
zugedachten Ehrungen vor. Anläßlich 25jähriger
Verbandsmit=
gliedſchaft wurde Kollege Karl Braun Heinrichſtraße, und
an=
läßlich 25jähriger Geſchäftstätigkeit die Kollegin Hedderich,
Bleich=
ſtraße beide in Form einer ſilbernen Nadel, geehrt. Ehrungen
von Angeſtellten anläßlich langjähriger treuer Dienſtzeit, eine
ſilberne Chatelaine mit Widmung des Deutſchen Gaſtwirts=
Ver=
bandes, Berlin, und Inhaberzeugnis: Adam Edelmann, Auguſt
Ullius Julius Kühler und Wilhelm Diefenbach, bei Herrn
Wil=
helm Brauer, Brauereiausſchank zur goldenen Krone, Leonhard
Uffelmann, Jakob Hönig, bei Herrn Willi Wenz, Ludwigshöhe,
Adam Kinkel, bei Herrn Franz Sitte, Reſtaurant Sitte: eine
ſilberne Denkmünze mit Halskette und Inhaberzeugnis:
Marga=
rethe Fiſcher, bei Herrn Michael Schnellbacher, „Hotel Prinz
Karl”. Anna Geiſt, Barbare Dorlam, „Hotel Krone” in
Jugen=
heim, Marie Killmer, bei Herrn Nicklas, Kranichſtein, und
Katharina Müller, bei Frau Sauerburger, Tannenſtraße 21. Als
Abſchluß des Frühlingsfeſtes folgte dann der Tanz, dem alt und
jung unermüdlich huldigten und der im Verein mit animierter
Frühlingsſtimmung einen höchſt harmoniſchen Verlauf des Abends
gewährleiſtete.
— Probleme des Religionsunterrichts der Gegenwart. Dies Thema
bildete den Gegenſtand der Verhandlungen der diesjährigen Konferenz
der evangeliſchen Religionslehrer des Dekanates Darmſtadt, die am
Montag nachmittag im Gemeindehaus in der Kiesſtraße ſtattfand. Der
große Saal war übervoll, was namentlich der Perſönlichkeit des durch
ſeine wiſſenſchaftlichen Veröffentlichungen zu dem Problem des
Reli=
gionsunterrichtes beſtens bekannten Redners, des Herrn
Oberſtudien=
direktors Profeſſor Dr. Eberhard, Neuendorf bei Berlin, zu danken war,
Nach einleitenden Worten des Verſammlungsleiters, Herrn Dekan
Zim=
mermann=Darmſtadt, wurde die Verſammlung, an der die
Religions=
lehrer der höheren Schulen und der Volksſchulen ſowie die
Religions=
unterricht erteilenden Pfarrer teilnahmen, eröffnet. Dann ſprach der
Redner zu dem obengenannten Thema. In einem erſten Teil gab er die
theologiſche Fundierung ſeiner Poſition. Er zeigte an Barth, Natorp,
Otto u. a. wie die geiſtige Poſition in der letzten Zeit ſich verſchoben hat
und ſich vom Rationalen mit Entſchiedenheit dem Irrationalen zuwendet.
Ein gläubiger Realismus genügt der jungen Generation nicht mehr.
Sie ſucht die letzte Wirklichkeit, die ihr unabhängig vom menſchlichen
Denken entgegentritt. Bei dieſer geiſtigen Lage ſucht der
Religionsunter=
richt, unbefriedigt von der ſeitherigen realienmäßigen Behandlung, eine
Beſeelung und Beſinnung, eine neue Syntheſe Religion iſt nicht
lehr=
bar, aber übertragbar. Die Geſetze der Uebertragbarkeit aber müſſen
aus der Gefühlspſychologie gewonnen werden. Nicht die Belehrung, die
ſchulmäßige Behandlung genügen da, die Mittel der Uebertragung ſind
vielmehr das Myſteriöſe, das Erhabene, das Schweigen, die heilige
Si=
tuation. Darum müſſen der rechten Feier, dem Kultiſchen, dem Beten
und Singen im Religionsunterricht wieder mehr Platz eingeräumt
wer=
den. In der Stoffdarbietung aber iſt wichtig zu wiſſen, daß das Heilige
auch in heiliger Weiſe übermittelt werden muß. Der Lehrende muß ſich
von der letzten Wirklichkeit ſelbſt erfaßt fühlen. — In einem zweiten
Teil wurden praktiſche Forderungen für den Unterricht anſchaulich
ent=
wickelt. Als ſolche wurden genannt: der Unterricht muß
Wirklichkeits=
nahe ſein, er muß von lauterer Sachlichkeit getragen ſein und der
Pro=
blematik des Lebens klar ins Auge ſehen, er muß eine beſſere Sprache
zu ſprechen ſich bemühen, als die bloße Uebernahme des Herkömmlichen,
ſondern wirklich gelebtes Leben darſtellen. — Endlich wurde die
ſeel=
ſorgerliche Aufgabe des Religionsunterrichts gezeigt, die um ſo größer
wird, je mehr Vater und Mutter dieſe Aufgabe nicht mehr löſen.
Zu=
ſammenfaſſend betont der Redner, daß es um eine Syntheſe aller
alt=
erprobten und neugewonnenen pädagogiſchen Erkenntniſſe gehe, um zu
einem Religionsunterricht zu kommen, deſſen Weſen mit den Worten;
Weihe, Stille, Wertſchätzung, Gemeinſchaftsbildung. Selbſttätigkeit.
Le=
benserziehung gekennzeichnet ſei. Aber ſchließlich iſt nicht die Religion
das Letzte, ſondern Gott ſelbſt, über den man nicht reden ſoll, ſondern
den man erleben muß. — Unter dem tiefen Eindruck der Rede wurde
nachdem der Superintendent von Starkenburg, Oberkirchenrat Dr.
Mül=
ler, geſprochen, auf eine weitere Ausſprache verzichtet.
— Autobusrundfahrten durch den Odenwald. Die Heſſ.
Auto=
hus=Verkehrs=Geſellſchaft in Darmſtadt. Wilhelminenſtraße 13,
Tel. 134, teilt mit, daß die regelmäßigen Autobus=Rundfahrten
durch den Odenwald”, die bisher wegen des ſchlechten Wetters
nicht ſtattfinden konnten, beſtimmt ab 19. Mai beginnen.
Aus=
künfte und Proſpekte auch durch das Verkehrsbüro. Darmſtadt,
Tel. 582.
— Ma=kusgemeinde. In dem Vortragsabend am Donnerstag.
15. Mai, um 8 Uhr. im Gemeindehaus. Kiesſtraße 17, wird Herr
Pfarxer Vogel über „Abendmahlsfeiern einſt und jetzt”
ſpre=
chen. Zu reger Beteiligung wird herzlich eingeladen.
Tagung der Reichsarbeitsgemeinſchaft kechniſcher
Beamkenverbände.
Der diesjährige Vertretertag der Reichsarbeitsgemeinſchaft
techniſcher Beamtenverbände, die ſo gut wie ſämtliche techniſchen
Beamten in Reich, Ländern und Gemeinden umfaßt und dem
Deutſchen Beamtenbund angeſchloſſen iſt, findet am Freitag, dem
30., und Samstag, dem 31. Mai d. J., in Darmſtadt ſtatt. Der
Vertretertag wird ſich mit der Frage der Organiſation der
öffent=
lichen Betriebe und der Behörden, mit der Aus= und
Vorbildungs=
frage und anderen wichtigen Standes= und Berufsfragen
beſchäf=
tigen; außerdem mit der allgemeinen Verwaltungsreform und
der Frage der Erhaltung des Berufsbeamtentums. Am 30. Mai,
abends, findet eine öffentliche Kundgebung ſtatt, in der
Regie=
rungs= und Baurat Marcinowſki über „Die techniſchen
Ver=
waltungen und öffentlichen Betriebe in Gegenwart und Zukunft”
und der Reichstagsabgeordnete Univerſitätsprofeſſor Dr.
Deſſauer über „Der Tag der Technik iſt gekommen” ſprechen
werden. Am Freitag vormittag hält Prof. Dr.=Ing.
Gerſten=
berg, der Vorſitzende des Reichsbundes Deutſcher Technik, einen
Vortrag über „Die Pionierarbeit des Reichsbundes. Deutſcher
Technik”.
* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Zwei Verkehrsunfälle beſchäftigten das
Bezirksſchöffen=
gericht am Mittwoch. Auf der Straße zwiſchen Langen und
Baierseich fuhren in der Nacht vom 23. Oktober auf den
24. Oktober 1929 ein Perſonenauto und ein Motorrad
inein=
ander. Der Motorradfahrer ein Fahrradhändler aus Arheilgen,
und ſein Soziusfahrer, ein Schloſſer aus Wixhauſen, wurden auf
die Straße geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß der
Fahrrad=
händler im Langener Krankenhaus noch in derſelben Nacht ſtarb.
Wegen fahrläſſiger Tötung in Tateinheit mit fahrläſſiger
Körper=
verletzung war gegen den Autoführer Anklage erhoben. Er iſt
Berufsfahrer und fährt ſeit 1912, ohne bisher jemals mit dem
Geſetz in Konflikt gekommen zu ſein. Er fuhr am Tage der Tat,
von Stuttgart kommend, bei ſtarkem Nebel auf der
Straßen=
mitte, obwohl er ſich gerade bei dem unſichtigen Wetter ſtreng
hätte rechts halten müſſen. Zu hohe Geſchwindigkeit konnte ihm
nicht nachgewieſen werden. Die Hauptſchuld an dem
Zuſammen=
ſtoß trifft wohl den Getöteten, der, wie der verletzte.
Sozius=
fahrer in der Verhandlung angab, bei dem ſtark nebeligen
Wet=
ter mit einer Stundengeſchwindigkeit von 35 Kilometern
gefah=
ren war. Wahrſcheinlich hat auch unmittelbar vor dem
Zuſam=
menſtoß ſein Licht infolge Umſchaltens einen Augenblick verſagt.
Das Gericht berückſichtigte alle dieſe Umſtände und verurteilte den
Angeklagten an Stelle von zwei Monaten Gefängnis zu 600 Mark
Geldſtrafe.
Am 21. November 1929 ſtießen an der Ecke Nieder=
Ram=
ſtädter Straße und Heinrichſtraße ein Verkehrsomnibus der Heag
und ein Perſonenauto zuſammen. Das Auto wurde umgeworfen
und ein Inſaſſe, ein 79jähriger penſionierter Zugführer, vrach
da=
bei einen Arm. Der Führer des Autos, ein 73jähriger Mann,
fährt ſeit 22 Jahren und hat erſt vor ganz kurzer Zeit eine Strafe
wegen einer ähnlichen Sache bekommen. Der Omnibus kam vom
Friedhof und hatte Vorfahrtrecht. Der Angeklagte, der die
Hein=
richſtraße heraufkam, verſuchte noch raſch vorbeizukommen, wurde
aber am Hinterrad noch von dem Omnibus gefaßt. Er hätte
vor=
ſichtiger ſein müſſen. Da aber auch eine Mitſchuld des
Omnibus=
führers vorliegt und in Anbetracht des hohen Alters des
Ange=
klagten erkannte das Gericht auf nur 25 Mark Geldſtrafe.
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45
— Koſtenaufbringung für ärztliche Gutachten in
Verſorgungsange=
legenheiten der Kriegsbeſchädigten. Der Verband der Kriegsbeſchädigten
und Kriegerhinterbliebenen in der Kriegerkameradſchaft
Haſſia — Landesgruppe Heſſen im deutſchen Reichskriegerbund
Kyff=
häuſer — Darmſtadt, Ahaſtraße 5, Telephon Nr. 3574, hat uns gebeten.
Nachſtehendes mitzuteilen: Bei Durchführung von Berufungs= und
Re=
kursangelegenheiten vor dem Verſorgungsgericht bzw.
Reichsverſorgungs=
gericht uſw. iſt die Klärung der Dienſtbeſchädigungsfragen bzw. des
Nachweiſes der Verſchlimmerung des anerkannten Leidens vom ärztlichen
Standpunkt aus von weſentlichſter Bedeutung. Nach § 104 des Geſetzes
iber das Verfahren in Verſorgungsſachen kann vor dem
Verſorgungs=
gericht bzw. Reichsverſorgungsgericht der Beſchädigte — Kläger —
jeder=
zeit die Unterſuchung durch einen von ihm zu beſtimmenden Arzt
ver=
langen. Wenn das Verſorgungsgericht den Fall aber für geklärt hält,
und die Heranziehung des Arztes für nicht mehr notwendig erachtet, ſo
wird in der Regel dem Kriegsbeſchädigten uſw. die Erſtattung der oft
nicht unerheblichen Koſten zur Anhörung dieſes Arztes vorſchußweiſe
auferlegt. Unterliegt er im Verfahren, ſo muß der Beſchädigte die Koſten
endgültig tragen. Hierzu ſind viele Kriegsbeſchädigte nicht in der Lage
und ſtellen daher bei den Fürſorgeſtellen entſprechende Anträge. Bei
ſtattgehabten Ausſprachen mit Vertretern der Fürſorgeſtellen wurde
feſt=
geſtellt, daß die Fürſorgeſtellen zur Uebernahme der hieraus
entſtehen=
den Koſten zwar nicht verpflichtet ſind, daß es aber in beſonderen Fällen
zweckmäßig wäre, ſich an den Koſten zu beteiligen, wenn nach Anſicht des
beratenden Arztes der Fürſorgeſtelle durch Heranziehung eines weiteren
ärztlichen Gutachtens eine weſentliche Klärung des Falles möglich iſt.
Es dürfte daher als beſonders notwendig anzuſehen ſein, in beſonderen
Ausnahmefällen zur teilweiſen Bezahlung ſolcher Gutachten aus ſozialen
Mitteln Vorſchüſſe zu gewähren. Im Falle des Unterliegens des
Kriegs=
beſchädigten werden die Koſten in Ausgabe verbleiben müſſen bzw. dürfte
eine bereitwillige Mithilfe der Fürſorgeſtellen dringend notwendig
er=
ſcheinen, mindeſtens die Hälfte der Mittel für koſtſpielige
Einzelmaß=
nahmen zu übernehmen. Der Verband der Kriegsbeſchädigten und
Krie=
gerhinterbliebenen der Kriegerkameradſchaft Haſſia iſt erneut mit den
entſprechenden Stellen in Verbindung getreten mit de Erſuchen, zum
Wohle der Kriegsbeſchädigten im obigen Sinne einwirken zu wollen.
— Ortsverband Evang. Männervereinigung Darmſtadts E. V.
Die diesjährige Tagung, Delegiertentag und Hauptverſammlung,
des Landesverbandes Heſſ. Evang. Männervereinigungen findet
Sonntag. 18. Mai d. J. hzw. Samstag, 17. Mai, in Bad=Nauheim
ſtatt. Ein „Neuland‟! Da in Oberheſſen bis jetzt der Gedanke
der Männververeinigungen noch nicht ſo recht Boden gewonnen
hat. Schon aus dieſem Grunde müſſen wir bei dieſer Tagung
Wegebereiter werden und in äußerſt zahlreicher Beteiligung unſer
Intereſſe an den Zielen und Beſtrebungen der
Männervereini=
gungen bekunden. Die Evang. Männervereinigungen wollen das
religiös=kirchliche Leben innerhalb der Einzelgemeinden wecken,
pflegen und fördern, ſie wollen insbeſondere alle evangeliſchen
Männer zur Aktivität, zur lebendigen Anteilnahme am kirchlichen
Leben aufrufen, um ſo ein feſtes Bollwerk und eine Abwehrfront
gegen alle kirchenfeindlichen Beſtrebungen und Anſtürme zu
bil=
den. Sie wollen alſo Gott und die Religion wieder in die
Ge=
meinde hineinſtellen und ſo unſer Volk vor ſittlichem Verfall und
Gottentfremdung bewahren. Ernſte Aufgaben, wahrlich gerade
für die gegenwärtige Zeit, an denen alle, hoch wie niedria, reich
wie arm, ohne Rückſicht auf politiſche oder wirtſchaftliche
Einſtel=
lung, die von dem Ernſt für die religiös=ſittliche Erziehung gerade
des heranwachſenden Geſchlechts durchdrungen ſind, mithelfen
ſoll=
ten und mithelfen könnten! Aus dieſen Erwägungen heraus
ſoll=
ten alle evangeliſchen Männer, die es tren mit ihrer Kirche und
mit ihrem Volke meinen, ſich einer der ſieben hier ſchon
beſtehen=
den Männervereinigungen anſchließen und an ihren Aufgaben und
Beſtrebungen regen, tatkräftigen Anteil nehmen, um auch da
durch die ſozialen Nöte unſerer Volksgenoſſen lindern und beſeiti
gen zu helfen. Wir bitten deshalb herzlich, die Nauheimer
T=
aung recht zahlreich beſuchen zu wollen, die außerdem noch die
Ge=
legenheit bietet, einen reizenden Fleck heimatlicher Erde.
ausge=
ſtattet mit ſeltenen Naturſchönheiten und Naturgaben zu Wohl
der leidenden Menſchheit, kennen zu lernen!
Der Verband der weiblichen Handels= und
Büiroangeſtell=
ten E. V., Ortsaruppe Darmſtadt. Es wird nochmals daran
erin=
nert, daß der Vortrag von Frau Magiſtratsrat Dr. Anna
Schultz=Frankfurt a. M. über „Frquenſuchen ihr Recht
beute abend 8 Uhr im Weißen Saal bei Chriſt, Grafenſtraße 18,
ſtattfindet. Wir bitten um zahlreichen Beſuch.
* Aus den Darmſtädker Lichtſt
Helia.
„Der Sträfling aus Stambul”, iſt ein reg
ſchaufpieleriſch recht guter Film nach dem Romg
beltitz: „Das Fräulein und der Levantiner”,
mas Zezi, ein brutaler, aber gutmütiger Menſch,
längeren Gefängnisſtrafe wegen Schmuggels in
kehrt, dort ſeinen Freund und ſeine Geliebte,
griffen haben, ihn zu hintergehen. Erbittert n
findet einen raſchen Erſatz in Hilde Wollwarth.
Mädchen, das eine derartige Umwandlung ſeine
er ſie heiratet. Nach der Trauung drängen ſich
ſeine rachſüchtigen Freunde zwiſchen ſie, und es
preſſeriſche Drohungen das Glück der beiden z
deſſen Handlung, wie man ſieht, ziemlich kolpor 5
ſehenswert, hauptſächlich infolge des ſympathi
Amann und der vorzüglichen Leiſtungen He
prachtvoll iſt in ſeinen Ausbrüchen von Vitalit
Das Beiprogramm bringt einen ſehr guten Fil
und Landſchaften mit bisher wenig geſehenen A „Eme
Union=Theater.
„Hay Tang”. Wäre dies ſtatt eines
Film (O, wäre er es!), ſo hätte wahrſchein! das
liche Spiel und ſchon das Vorhandenſein
Wong, die ihre ſtärkſten Effekte durch A
nügt, um ihn ſehenswert erſcheinen zu laſſ
Schwächen zu vergeſſen. Leider iſt der Fi
nich=
dern ein 100prozentiger Ton= und Sprechfiln
es noch ein paar Prozent mehr infolge
manchmal erheblich weniger, wenn etwa ei
los ausgegoſſen wird, was geſpenſtiſch wirk
los, ſich bei der Kritik von Einzelheiten auf
Ganze noch derart unbefriedigend iſt. Nicht
liche Stimme ſtatt aus dem Mund aus ein V
der Füße hervorzudringen ſcheint, daß ein
mit Holzlöffeln geſchlagen, daß Liebesgeflü
Megaphon eines Marktſchreiers dröhnt, wa
rechtigtem Lachen reizte, und daß die Sekur
Mundbewegung und Schall genugt, um alle=
Ganze iſt ein ſolches Durcheinander von fal
natürlichen, unechten Tönen und Geräuſchenrßm
film in dieſem techniſchen Zuſtande nur di
Experiments zugeſtehen kann. — Eine w ſche
draſtiſchen, aber wirkungsvollen Mitteln
„Micky. Lola Kreutzberg ſollte für ihr
der von einer Geſellſchaftsreiſe nicht den „Irnmiſti
„Zur Wiege der Welt” wählen.
„Sähze
-Ber
on
Aſſen.
und ſe
plau=
wie
—s Par
Differe
verzel
T. ve
ered
Der
rſprug
— Das einzige Konzert des Don=Koſake; pors,
reits berichtet, am Dienstag, dem 20. Mai ends
Städtiſchen Saalbau ſtattfindet, dürfte ſich nerz
eriſchen und geſellſchaftlichen Ereignis geſt rr. S
der berühmte Dirigent des Chors, hat für di Aben
Programm zuſammengeſtellt, das in Deutſchl moch
ruſſiſche Volkslieder und Kirchengeſänge en rt.
ſich, die Eintrittskarten möglichſt bald im Vo xkauf1.
Arnold, Eliſabethenſtraße 28 (Telephon 2560 beſort
— Bobbie Hind bleibt bis Sonntag it Darmſt
triumphale Erfolg der Bobbie Hind Band. Die
Orpheums veranlaßt, dieſes ſeltene Gaſtſp TBis
18. Mai, zu verlängern. Es iſt ſomit Gel frheit
usgezeichneten Leiſtungen dieſes SoliſterDrche
weitere drei Tage (Freitag, Samstag und Fritag.”
Mai) zu hören. Man nütze dieſe Gelegenh (Siel
Goldene Medaille. Die Firma Gebrüder Hau frn,
Hartmann, hier, Alexanderſtraße 4, Geſchäftsh fü
Konditorei= und Gaſtſtättengewerbe, wurde auf d./ e
wirtsmeſſe in Mainz mit der goldenen Medaille [ezei
heit brachte ſie u. a. einen Trockeneis=Eis Ea
und Haushalt ſowie einen Trockeneis=ᛋF
Speiſeeis, die beide mit Kohlenſäureeis geſt Kver
großes Intereſſe erweckten. Der Schrank wird pent
Kohlenſäureeis verſehen, braucht ſonſt keinerle Eart
Motor, ohne Elektrizität und ohne T
fungspreis iſt billig zu nennen. Beſichtigung k
räumen der Firma Gebr. Hartmann,
Alexanderſ=
den Intereſſenten gerne dazu eingeladen.
Schlußtag der 4. Handelsſchau. Wir me
ſam, daß heute der Schlußtag der 4. Handel fru
ſtellung in der Feſthalle iſt nochmals den ge fr Lad
9 bis 19 Uhr (7 Uhr abends) geöffnet.
kommen eine Anzahl Prämien auf die Ein skart
loſung und bitten wir, die heutige Anzeige beg”
Geſtern wurden folgende Eintrittskarte
dacht: Nr. 5600 eine elektriſche Stehlampe
17 054, 6593, 16 631, 5708, 16 978, 6195, 1692 5
gutſchein im Werte von je 10 Mark.
Vermißt. Seit dem 9. Mai 1930 wi
wig Scharmann, geb. 6. Oktober 1891 zu
Darmſtadt, vermißt. Beſchreibung: 1,65
Me=
ſtalt, längliches, blaſſes Geſicht, blondes, zu El
Haar braune Augen, bartlos. Beſondere FEi.
am Knie, ſteifes linkes Knie, Narbe an di Ee
Bekleidung: Brauner Hut, dunkelblauer Ar
mantel, ſchwarze Schnürſchuhe, Zephirhemd
Wäſchezeichen L. Sch.
Nächſte Dampferabfahrten der Ham
Nach New York: D. „Albert Ballin a
Cuxhaven 16. 5., D. „Cleveland” ab Hambur
21. 5., D. „New York” ab Hamburg 22.
D. „Deutſchland” ab Hamburg 29. 5., ab C:E
„St. Louis” ab Hamburg 3. 6., ab Cuxhaven
ab Hamburg 5. 6., ab Cuxhaven 6. 6., D. „Al.
burg 12. 6., ab Cuxhaven 13. 6., D. „Relianc,
Nach Boſton Philadelphia, Balt
D. „Eifel” ab Hamburg 16. 5., D. „Amaſis
D. „Hagen” ab Hamburg 13. 6., D. „Franke
27. 6. Nach der Weſtküſte Nordame /
land, ab Hamburg 24. 5., D. „Vancouver
M.=S. „Seattle, ab Hamburg 14. 6., M.=S.
burg 28. 6. Nach Kanada: D. „Clevelani
D. „Kings County” ab Hamburg 23. 5., 2
Hamburg 4. 6., D. „Kent County” ab Hambu
indien, Weſtkuſte Zentral=Amer
lena” ab Hamburg 17. 5., M.=S. „Patricia
D. „Teutonia” ab Hamburg 31. 5., M.=S. „L
burg 7. 6., M.=S. „Orinoco” ab Hamburg I.
ab Hamburg 21. 6., D. „Galicia” ab Hamb
Horn” ab Hamburg 5. 7 Nachden Weſti
D. „Feodoſia” ab Hamburg 20. 5., M.=S. „9*
burg 3. 6., D. „Georgia, ab Hamburg 17.
am Hamburg 1. 7. Nach Cuba: D. „Al
11. 6., M.=S. „Phoenicia” ab Hamburg 12.
Hamburg 9. 8. Nach Mexiko: M.=S.
durg 24. 5., M.=S. „Phrygia” ab Hamburg
wig” ab Hamburg 14. 6., D. „Eupatoria: a0
der Oſtküſte Südamerika: D. „Gene
Hamburg 22. 5., D. „Niederwald” ab Hambr
ſtein” ab Hamburg 31. 5., D. „Bayern” ab
der Weſtküſte Südamerika: D. „Alk
burg 17. 5., D. „Wido” ab Hamburg 21. 2=
Hamburg 28. 5., D. Poſeidon” ab Hambuk!
derländiſch=Indien: D. „Jaſon‟ 4b
„Caſſel” ab Rotterdam 27 5., D. „Kurmar!
ein Dampfer ab Hamburg 18. 6. Nach Auſ
ab Hamburg 20. 5., D. Bitterfeld” ab Ham
ab Hamburg 14. 6., ein Dampfer ab Hamon.
afrika: D. „Rendsburg ab Hamburg *=
Hamburg 19. 7. Nach Oſtaſien: M=
S=
burg 17. 5., D. „Preußen” ab Hamburg. —4 Hamburg 31. 5., D. „Scheer” ab Hamblt
hurg” ab Hamburg 14. 6. M.=S. „Münſterla!
Hamburg=Rhein=Linie: D. „Koin.
13. 5., D. „Frankfurt” ab Hamburg zirfa. ſhb
ab Hamburg zirka 20. 5., D, „Straßhurg. 44
Hamburg=London=Linie: Wöchen.
Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung:
Zaun, Luiſenplatz 1, Telephon 1308/09=
Donnerstag, den 15. Mai 1930
Seite 7
heaie
heinen
die heimak am ſchönſten iſt.
auf ſolche Frage iſt nicht glattweg zu erteilen:
on aus dem Grunde nicht allgemeinbindend, weil
as des Anderen Nachtigall . . . Feſt ſteht aber,
nſerer heſſiſchen Heimat ſo voll der ſeltenſten und
jze ſind, daß wir wohl von bevorzugten Teilen,
em ſchönſten Teil der Heimat ſprechen können.
ſonders liebliche Teile des Odenwaldes ſoll
nach=
werden, der nur ſtreckenweiſe zu den bekannten
ehört und dennoch zu den eindruckreichſten
Fahr=
n durch den Odenwald unternehmen kann.
t wird der Kraftwagen beſtiegen, der mit leiſem
tors ſeine Frühlingsmelodie ſingt, die ein
Nicht=
nas ſchwerlich verſtehen wird. Er darf ſich aber
dernen Kraftverkehrsmittel anvertrauen, denn
n des eilfertigſten Motors wird vor den Toren
ald unterdrückt von dem großen Lobgeſang der
rden ſtehenden Natur. In der
Mittagsſonnen=
as Waldmärchen „Steinbrücker Teich” unbeküm=
und Treiben der nahen Stadt. Das im leichten
nde Waſſer miſcht das große Farbenſpiel der
auf ſeiner Spiegelpalette, das leuchtende Blau
das lockende Grun des Waldſaumes, nimmt noch
en ziehenden Wolken hinzu, etwas grau von
je vermag.. . . Vorüber am Teich geht die Fahrt
en Laubwald, der Kilometer um Kilometer die
mt. Das wechſelnde Grün von Buchen, Eichen
ſich in herrlichſter Pracht, wie ſie die Natur ſo
t. ſo voll friſchen Werdens nur im Maimonat
ermag. Kurz vor Dieburg weitet ſich der Blick
s zeichnet die Veſte Otzberg in der Ferne ihre
rs dro
daß di
enügt,
an
hlingshimmel; links aber des Weges, beſonders
etet ſich ein prächtiger Ausblick auf die
nörd=
es Odenwaldes, der in ſanfter Wellenlinie zum
t vorſtößt. Ueber Groß=Umſtadt führen
über=
auf die Höhe zum Rondell, das als
Waſſer=
eſprenz und Mümling wieder köſtliche Ausblicke
„nenüberfluteten Täler. Dörfer ſchmiegen ſich
en Bild eng an die grünende Landſchaft, die
er wetteifern mit dem werdenden Laub der
wege und weiße Kunſtſtraßen teilen das Land,
Vielheit prägt ſich jedem Auge unvergeßlich ein.
die Fahrt faſt bis zum Endziel über Höhen
en Kuppen vorüber mit himmelwärts
klettern=
alter Burgen, die einſt das Land geſchirmt,
n deutſchen Vergangenheit. Geſchichte und
My=
manchen Berg.
igenartige an der Schönheit des Odenwaldes:
haftsbild ſich äußerlich durch die Kuppenform
hnelt, wirkt er niemals uniform, bietet
viel=
r neue und bisher ungeſchaute Reize. Und ſo
des Don=Koſt
t, die dem Mümlingtal bis Michelſtadt folgt
ß Fürſtenau vorüber auf die Spreng und die
ie der lohnendſten, die der Odenwald zu bieten
ende Abfahrt ins tiefgelegene Kirch=Beerfurt
f die bekannte Wegſcheide werden jedem
Fahrt=
rgeſſen bleiben wie die Weiterfahrt, die
idyl=
d gelegene JTägersburg”, der bewährte
Geſund=
ngsbedürftige Städter, berührend, über Weſch=
Brandau, Ernſthofen zum Endziel Darmſtadt.
rch ſtille und reizvolle Teile des Odenwaldes
vird am kommenden Sonntag der
Starken=
obilclub e. V., Sitz Darmſtadt (ADAC.),
ztenfahrt” unternehmen. Die Ortsgruppen
alten am gleichen Tage im ganzen Gaugebiet
urch die ſchönſten Teile der Heimat, um ſo den
ine Gelegenheit zu geben, auch ſolche Fleckchen
e ſonſt kraft ihrer Leiden, ihrer ſozialen Lage
nden heraus niemals zu ſehen bekommen
wür=
terweiſe hat es der St. A. C. verſtanden, eine
Ulen, die beſonders reizvolle Teile der Heimat
r auch faſt nur durchweg gute Straßen benutzt
ſege meidet! Der ſtarke Sonntagsverkehr
er=
ſe keine unnütze Sonderbelaſtung. Wenn das
g etwas Rückſicht nimmt und ein freundliches
ht den teilnehmenden Kriegsbeſchädigten an
L. ein Erlebnis bevor, das ſie noch recht lange
den 18. Mai 1930 erinnern wird.
Konzert. Am Donnerstag, dem 15. Mai, von
5 Stadtorcheſter unter Leitung ſeines
Kapell=
am Marienplatz nach folgendem Programm:
raunſchweig, Armeemarſch, 2. Ouvertüre zur
Flotow. 3. Wo die Zitronen blüh’n, Wal=
Lolonäſe A=Dur von Chopin, 5. Ein
Immor=
zings Grab von Roſenkranz, 6. Alexander=
2
er für Donnerstag, den 15. Mai 1930.
ater, Großes Haus, 20 Uhr, C 23: „Tief=
Haus, 20 Uhr: „Der Lumbeabend” oder
—Orpheum 20½ Uhr: Gaſtſpiel Bobbie
rte: Schloßkeller, Hotel Schmitz, Spaniſche
Reſtaurant. — Herrngartenkaffee
Weißer Saal, Grafenſtr., 20 Uhr:
ſuchen ihr Recht” — Kinovorſtel=
Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
1—19 Uhr: Handelsſchau.
Aus Heſſen.
Befreiungsfeier in den hefſiſchen Schulen.
Der Miniſter für Kultus und Bildungsweſen hat ſoeben
angeordnet: Mit dem 30. Juni d. J. werden die letzten
Be=
ſatzungstruppen das ſeither beſetzte Gebiet verlaſſen haben, ſo
daß mit dem 1. Juli 1930 auch unſer geſamtes Heſſenland frei
ſein wird. Dieſer höchſt bedeutſame Tag ſoll der heſſiſchen Jugend
Anlaß zu einer frohen und eindrucksvollen Feier werden. Es
wird daher angeordnet, den diesjährigen Jugendtag
nicht wie üblich am 24. Juni, ſondern am 1. Juli ſtattfinden zu
laſſen und ihn unter den Geſichtspunkt der
Rheinland=
befreiung zu ſtellen.
Weiterſtadt, 14. Mai. Spar= und Leihkaſſe in
Wei=
terſtadt. Die hieſige Sparkaſſe hielt im Gaſthaus zum
Darm=
ſtädter Hof hier ihre 60, ordentliche Generalverſammlung ab. Der
Vorſitzende des Aufſichtsrates, Herr Pfarrer Uhl, eröffnete gegen
5 Uhr die Verſammlung, begrüßte mit herzlichen Worten die
Er=
ſchienenen ſowie Vertreter unſerer Schweſtergenoſſenſchaft von
Gräfenhauſen und dankte ihnen für ihr Erſcheinen. Am Schluſſe
ſeiner Eröffnungsanſprache dankte er dem Vorſtand für ſeine
zehnjährige Tätigkeit. Zu Punkt 1 der Tagesordnung,
Geſchäfts=
bericht des Direktors, erſtattete Direktor Bürgermeiſter Meinhardt
in lebhaften Worten den Bericht über das abgelaufene
Geſchäfts=
jahr und ſtellte feſt, daß in allen Zweigen unſeres
Geſchäftsbetrie=
bes eine Zunahme zu verzeichnen war, was der Mehrumſatz von
rund 2 Millionen RM. beweiſe. Der Umſatz im abgelaufenen Jahr
beträgt rund 6 Millionen. Die Spareinlagen haben gegenüber
dem Vorjahr um 100 000 RM. zugenommen und haben ſich auf
über 400 000 RM. erhöht. Der erzielte Reingewinn beträgt
8241,57 RM., wovon den Reſerven 4000 RM. zugewieſen wurden,
ſo daß ſich dieſelben auf 20 000 RM. erhöht haben, dem Baufonds
wurden 1000 RM. zugewieſen, welcher jetzt den Stand von 2000
RM. ereicht hat, ferner eine 15proz. Verzinſung der
Geſchäfts=
anteile, welches einen Betrag von 1539,45 RM. ausmacht, der
Ge=
meinde Weiterſtadt wurden 1000 RM. zugewieſen für die z. Zt. im
Bau befindliche Kochküche, und der Reſt von 702,12 RM. wurde der
Betriebsrücklage zugeteilt, welche ſomit die Höhe von 9067,66 RM.
erreicht hat. Der Stand der Mitglieder hat ſich im abgelaufenen
Geſchäftsjahr von 181 auf 186 erhöht. Anſchließend ſchritt man
zur Wahl für die Verwaltungsorgane. Satzungsgemäß ſcheiden
aus dem Vorſtand aus die Herren Bürgermeiſter Meinhardt und
Georg Laumann 1., aus dem Aufſichtsrat die Herren Pfarrer Uhl
und Michael Petri 3. Die Betreffenden wurden durch Zuruf
wiedergewählt. Zu Punkt Verſchiedenes gab der Vorſitzende, Herr
Pfarrer Uhl, die Staffelung zu der in der Generalverſammlung
1928 beſchloſſenen Sterbekaſſe bekannt, nach vollendeter
Mitglied=
ſchaft von 1 bis 5 Jahren 100 RM., je weiteren 5 Jahren 25 RM.
mehr bis zum Höchſtſatze von 200 RM. Die Sterbekaſſe wird aus
den Einnahmen der Fuhrwerkswaage, welche die Sparkaſſe am
Platze beſitzt, finanziert, der derzeitige Stand beträgt 1800 RM.
Gegen 8 Uhr ſchloß der Vorſitzende die etwas angeregte
Verſamm=
lung, welche trotzdem am Schluſſe wieder einen harmoniſchen
Klang anſchlug, mit den Worten des Dankes für die
Aufmerk=
ſamkeit.
Gelbe Raucherzähne. „Nach langem Suchen endlich das Richtige für
meine Zähne. Nach dreimaligem Gebrauch blendend weiße Zähne, trotzdem
dieſelben durch vieles Rauchen braun und unſchön wirkten. Ich werde nichts
anderes mehr gebrauchen, als Chlorodont.” B., Horſt Berg. — Chlorodont:
Zahnpaſte, Zahnbürſten, Mundwaſſer Einheitspreis 1 Mk. bei höchſter
Qualität. In allen Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben.
(I Dr 1097)
O. Erzhauſen, 14. Mai. Der Heſſiſche Sängerbund, Gau Darmſtadt=
Land, veranſtaltet am nächſten Sonntag, den 18. Mai, in Erzhauſen ein
Wertungsſingen, wozu alle Vorkehrungen bereits getroffen ſind. Das
Wertungsſingen beginnt früh um 10 Uhr in der „Krone” und „Zur
Linde‟. Es beteiligen ſich zwanzig Vereine von auswärts. Verbunden
mit dem Wertungsſingen iſt die 55jährige Jubiläumsfeier des
Geſangver=
eins „Germania”.
J. Griesheim, 14. Mai. Das Landwirtſchaftliche
Reit= und Fahrturnier des Junglandbundes der
Provinz Starkenburg findet am Sonntag, den 1. Juni d. J.,
nach=
mittags 2 Uhr beginnend, auf dem hieſigen Truppenübungsplatz
ſtatt. Die Vorarbeiten hierzu ſind dem hieſigen Junglandbund
übertragen worden. Die Beteiligung verſpricht eine recht
zahl=
reiche zu werden, da viele Vereine ihre Beteiligung bereits
zu=
geſagt haben und ein beſſerer und idealer gelegener Platz für eine
derartige Veranſtaltung wohl in der ganzen Provinz Starkenburg
nicht zu finden iſt. Jedenfalls ſteht für dieſen Tag unſerem Ort ein
ſehr großer Beſuch von auswärts bevor, vorausgeſetzt, daß die
Witterung günſtig iſt. Zu dem Turnier ſind bereits eine große
Anzahl von Ehrenpreiſen geſtiftet worden. — Volksbücherei.
Die Bücherausgabe am Sonntag fällt von jetzt ab, während der
Sommermonate aus. Die Ausgabe Mittwochs abends, von 8 bis
9 Uhr, wird vorläufig beibehalten. — Die Vorſtände der
Frank=
furter Marktvereine 1, 2 und 3 geben bekannt, daß von
jetzt ab in den Sommermonaten nachmittags von 4 bis 6 Uhr,
bei der Staatsbahn Markt eingeladen wird.
F Eberſtadt, 13. Mai. Statiſtiſches ausder
Volks=
ſchule. Im neuen Schuljahr umfaßt die hieſige Volksſchule
22 Klaſſen, in denen insgeſamt 440 Knaben und 461 Mädchen
unterrichtet werden. Von dieſen im ganzen 901 ſchulpflichtigen
Kindern ſind 836 (410 und 426) evangeliſch, 52 (26 und 26)
katho=
liſch, 1 iſraelitiſch (1 und 0), 8 freireligios (2 und 6), 4 andere
Konfeſſionen (2 und 2). Nach Schuljahren verteilt, ergeben ſich
folgende Zahlen: 1. Schuljahr 126 (62 und 64), jetzt neu
aufge=
nommen, 2. Schuljahr 131 (63 und 68), 3. Schuljahr: 139 (64 und
75), 4. Schuljahr 165 (83 und 82), 5. Schuljahr 139 (64 und 75),
6. Schuljahr 64 (36 und 28), 7. Schuljahr 65 (37 und 28), 8.
Schul=
jahr 72 (31 und 41). Die Knabenfortbildungsſchule zählt in ſechs
Klaſſen 116 Schüler. Die Mädchenfortbildungsſchule umfaßt ſieben
Klaſſen mit insgeſamt 139 Schülerinnen. —
Volksbiblio=
thek. Um eine Prüfung der Bücherbeſtände vornehmen zu können,
iſt die Bibliothek jetzt geſchloſſen. Am Freitag, den 16. d. M.,
nachmittags von 5½ bis 6½ Uhr, ſind alle noch im Beſitz der Leſer
befindlichen Bücher der Bibliothek in der Georgſchule (Saal 1)
abzuliefern.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Mai. Vierzigjährige
Jubel=
feier des Militärvereins „Germania Ober=
Ramſtadt. Am nächſten Sonntag, den 18. Mai, feiert der
hie=
ſige Militärverein „Germania” im Saale des „Löwen” ſein
vier=
zigjähriges Beſtehen. Das 25jährige Beſtehen wurde 1915 in
engem Kreiſe, der Kriegsverhältniſſe halber, in der alten „Traube
bei Uhrmacher Weber gefeiert, zum dreißigjährigen war auch kein
Geld vorhanden. Da auch heute ſich große Feſte bei der
vielſei=
igen Not von ſelbſt verbieten, findet das Feſt nur am Sonntag
ſtatt. Morgens 9 Uhr treten alle Mitglieder am Marktplatz zum
gemeinſamen Kirchgang an; anſchließend an den Gottesdienſt
wird an beiden Kriegerdenkmälern je ein Kranz niedergelegt. Der
Poſaunenchor wird ſowohl den Gottesdienſt, als auch die beiden
kurzen Feiern an den Kriegerdenkmälern verſchönen. Die
Ange=
hörigen der Gefallenen unſerer Gemeinde werden hiermit ſowohl
zu den Morgenfeiern, als auch zur Feier am Nachmittag herzlich
eingeladen. Zur Nachmittagsfeier (beginnend um 3 Uhr im
„Löwen”) ſtellt die Kapelle Sauerwein eine ſtark beſetzte Muſik.
Ein ſehr abwechſlungsreiches, ſchönes Programm iſt
zuſammen=
geſtellt. Abends ab 8 Uhr findet im „Löwen” der mit Recht ſo
beliebte Militärvereinsball ſtatt.
Gernsheim a. Rh., 14. Mai. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel in Gernsheim am 13. Mai 1,74 Meter, am 14. Mai
1,90 Meter (morgens 5.30 Uhr).
Rheinheſſen.
Mainz, 14. Mai. Der Deutſche Gemüſebautag 1930
findet Sonntag, den 18. Mai, 14.30 Uhr, in der Feſthalle zu Mainz
ſtatt. Am Samstag, den 17. Mai, 19.30 Uhr, findet im
Rheingold=
ſaal der Feſthalle ein Begrüßungsabend ſtatt, zu dem wir
gleich=
falls höflichſt einladen.
Oberheſſen.
— Friedberg, 14. Mai. Der 3. Oberheſſiſche Kolonnenführer= und
Aerztetag der Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz fand hier im „
Deut=
ſchen Haus” unter dem Vorſitz des Provinzialinſpektors San.=Rat Dr.
Hahn=Bad=Nauheim ſtatt. Eine beſondere Note erhielt die Tagung durch
die Teilnahme des Vorſitzenden des Heſſ. Landesvereins, Geh. Reg.=Rat
von Hahn=Darmſtadt, der den Beratungen mit ſichtlichem Intereſſe
folgte. Dr. Rau=Butzbach hielt das erſte Referat über „Die erſte Hilfe
bei Unglücksfällen durch elektriſche Hochſpannung‟. Der über große
Er=
fahrungen im Gasrettungsweſen verfügende Kolonnenführer Kratz=
Gießen ſprach über „Die notwendigen Rettungsapparate für
Sanitäts=
kolonnen”, wobei er die verſchiedenen Anwendungsmöglichkeiten für
Gas=
masken und Sauerſtoffapparate anführte und die größere Bedeutung der
Sauerſtoffapparate gegenüber den Gasmasken klarlegte, wobei er die
Zu=
ſtimmung von San.=Rat Dr. Hahn fand. Es wurde angeregt,
zuſam=
ien mit der Feuerwehr über die Anſchaffung geeigneter Apparate zu
verhandeln. San.=Rat Dr. Hahn hielt einen Vortrag über „Lobelin=
Einſpritzungen durch geeignete Kolonnenmitglieder”, wobei er dieſes als
Erſatz für Kampfer forderte, und auf größte Vorſicht bei der Anwendung
hinwies, da es auch dafür eine Maximaldoſis gebe. Zur Einſpritzung
ſollen geeignete Mitglieder herangebildet werden. Weiterhin wurden
die Verhandlungen mit den Automobil= und Motorradfahrer=
Organiſa=
tionen zur Einrichtung eines Straßenhilfsdienſtes durch Unfallmelde= und
Unfall=Hilfsſtationen bekannt gegeben, wobei für Oberheſſen auf der
Strecke Frankfurt—Gießen die erſte Station in Frage käme. Die
dies=
jährige Uebung im Sommer ſoll im nördlichen Vogelsberg, in Mücke, die
nächſte Führertagung in Schotten abgehalten werden. Kolonnenarzt Dr.
Goebel=Friedberg ſprach dann über die „Anſeiltechnik‟. Es wurden
ver=
ſchiedene Mitteilungen über die Reichsverbandstagung in Stuttgart,
den Rote=Kreuz=Tag am 1. Juni, für den große Beachtung erbeten
wurde, u. a., gemacht. Am Nachmittag fand eine Uebung der
Friedber=
ger Kolonne ſtatt.
— Schwickartshauſen, 13. Mai. Am 1. Juni wird Herr Pfarrer
Naumann unter Anerkennung langjähriger treuer Dienſte in den
wohl=
verdienten Ruheſtand verſetzt. Sein ſchweres Herzleiden behinderte ihn
gar oft im Dienſt, und war es ihm nicht mehr möglich, wollte er ſeine
Geſundheit nicht ganz aufs Spiel ſetzen, länger im Amte zu verbleiben.
Geſtern iſt er mit ſeiner Frau nach Darmſtadt übergeſiedelt, wo ſie ihren
Lebensabend verbringen wollen. Herr Pfarrer Naumann war zwei
Jahrzehnte hier tätig und hat während dieſer Zeit unermüdlich zum
Segen der Gemeinde gewirkt. Die Kirchengemeinde hat ihm für gar
vieles zu danken, für die Neuherſtellung der Kirche und anderes mehr.
Er hat immer offene Hand gehabt, was gar viele vermiſſen werden: es
hieß immer, im Pfarrhauſe geht man nicht fehl. Viele Anhänger und
Freunde hat er ſich im ganzen Kirchſpiel erworben. Ein Beweis treuer
Anhänglichkeit iſt, daß der Muſikverein Eckartsborn und der
Geſang=
verein Bobenhauſen am Samstag abend den Scheidenden durch Muſik=,
Geſangsvorträge und anerkennende Anſprachen unter leuchtenden
Lam=
pions ein Ständchen brachten. Der Geſangverein Bobenhauſen
er=
nannte den Herrn Pfarrer zu ſeinem Ehrenmitgliede, wobei der
Diri=
gent, Herr Carl, eine ſchöne Ehrenurkunde überreichte, wofür Herr
Pfarrer Naumann in bewegten Worten dankte.
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Auskunft erteilt
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meiſter Gardt daſelbſt. (694a.
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5
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Maenct.
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Donnerstng, den 15. Mai 1930
Seite 8
Aoigendargs Mieeriſches Pingitieft.
Boykokl,
Die kleinen Rothenburger beim Schäfertanz.
Alljährlich am Pfingſtmontag finden in Rothenburg ob der Tauber prächtige Feſtſpiele zur
Erinnerung an die Belagerung der Stadt durch Tilly (1631) ſtatt. Umzüge und Tänze auf Plätzen
und Gäßchen der alten deutſchen Stadt bieten ein reizvolles Bild.
Indiſches Volk — kauft keine engliſchen Waren!
Zwei Plakate, wie ſie in Indien überall zu ſehen ſind: Aufforderung in
dem Boykott gegen die engliſchen Waren anzuſchließen und der einheimiſche Tduſti
zu geben.
Heic and Aubland.
Zur Eröffnung der Dresdner Hygiene=Ausſkellung.
Ausſtellung: „Deutſche Fronk”
in Frankfurk.
Wie wir hören, iſt die im Hauſe „Werkbund”
befindliche Ausſtellung noch bis Sonntag, den
18. d. M., verlängert. Dies wird für die
ehema=
ligen Angehörigen der 25. Inf.=Div., der 25.
Reſ.=Div. und der anderen Diviſionen, die vor
Verdun gefochten haben und noch keine
Gele=
genheit hatten, die Ausſtellung zu beſuchen, von
Intereſſe ſein. Denn gerade dies Gelände iſt
unter den vorzüglichen Reliefs, die zu
beſich=
tigen ſind und erklärt werden. Der plaſtiſche
Plan der Gegend um Verdun, im Maßſtab
1:5000 zeigt alle Dörfer, Berge, Höhen,
Schluch=
ten und Wälder, ebenſo die Forts, um die
ge=
kämpft worden iſt. Wie vom Flugzeug aus
ge=
ſehen liegt das Land vor uns. Heute können
wir aber auch uns die Sache von der feindlichen
Seite aus anſehen. Der Herſteller der Reliefs,
Profeſſor Seyferle, der die Studien an Ort
und Stelle gemacht hat, bringt in ſeinem von
Herzen kommenden Vortrag die Kampfſtunden,
=Tage und auch =Wochen wieder lebhaft in
Erin=
nerung, und wir gedenken der Helden, die dort
geblieben ſind! Wenn dann bei der Erklärung
die Namen der Dörfer, Wälder uſw. genannt
werden, wie Caures=Wald, Wavrille=Wald,
Beaumont, Louvemont, Douaumont uſw. (der
Raum hier reicht nicht aus, alles zu nennen, wo
Heſſenblut gefloſſen), ſo leuchten an den
ange=
gebenen Stellen kleine rote= grüne oder weiße
Lämpchen auf, und man kann ſich im
Augen=
blick vorzüglich zurechtfinden. Die hier
ausge=
ſtellten Reliefs ſind nun eine Ehrung für unſere
Brüder, die dort für uns ihr Leben ließen und
die Heimat bewahrten, namentlich unſer
Rheinland, auch zum Kriegsgebiet zu
werden. Außer dem großen Plan der
Verdun=
gegend, 12 zu 12 Meter im Geviert, ſind noch,
in ähnlichen Abmeſſungen die Kampfgebiete in
den Vogeſen, bei Arras und bei Ypern
dargeſtellt, bei denen ebenfalls Vorträge wie
über Verdun gehalten werden. Die Ausſtellung
iſt durchgehend geöffnet von 9½ bis 20 Uhr,
die Vorträge ſind um 10, 16 und 18 Uhr.
Das Urteil im Fi=Sü=Prozeß.
Frankfurt a. M. Im Fi=Sü=Prozeß iſt
folgendes Urteil ergangen: Direktor Fiſcher wird
wegen fortgeſetzten Betrugs, in teilweiſer
Tat=
einheit mit Anſtiftung zum Betrug, wegen
Ver=
gehens gegen das Geſetz gegen den unlauteren
Wettbewerb und der Geſetze zur Bekämpfung
der Geſchlechtskrankheiten zu einer Geſamtſtrafe
von 9 Monaten Gefängnis und zu 30 000 RM.
Geldſtrafe, hilfsweiſe zu weiteren 100 Tagen
Gefängnis verurteilt; ferner wegen Anſtiftung
zur Uebertretung der Gewerbeordnung zu 330
RM. Geldſtrafe und in die Koſten des
Verfah=
rens. Der Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten.
Der Angeklagte Sünſke erhielt zwei Monate
Gefängnis und 5000 RM. Geldſtrafe, hilfsweiſe
weitere 25 Tage Gefängnis, Schönherr an Stelle
einer verwirkten Gefängnisſtrafe von einem
Monat 3000 RM. Geldſtrafe. Die Angeklagte
Foſhag wird mangels ausreichender Beweiſe
freigeſprochen. Gegen vier Angeklagte, die zu
dem Termin nicht erſchienen ſind, iſt das
Ver=
fahren abgetrennt worden.
Ein zweites Opfer des Rauſchgiftes.
Frankfurt a. M. Der 70jährige
Eng=
länder William Peel, der, wie geſtern gemeldet.
in einem hieſigen Hotel nach dem Genuß einer
zu großen Doſis Veronal bewußtlos
aufgefun=
den wurde, iſt vorgeſtern abend im Krankenhaus
geſtorben. Dr. Neuburger, der dem Engländer
offenbar im Rauſch eine zu große Doſis gegeben
hat und ſich dann mit Zyankali vergiftete, war
ein unheilbarer Morphiniſt, der trotz mehrfacher
Behandlung immer wieder in ſeine alte
Lei=
denſchaft verfiel. Die beiden Opfer des
Rauſch=
giftes waren durch ihre gemeinſame Leidenſchaft
eng miteinander befreundet.
Oben: Männer, die am Zuſtandekommen der Ausſtellung hervorragend beteiligt waren. Von links
nach rechts: Prof. Kreis (Düſſeldorf), der Erbauer der Ausſtellung, Dr. Blüher, der
Oberbürger=
meiſter von Dresden, Miniſter a. D. Dr. Külz, der Reichskommiſſar für die Hygiene=Ausſtellung.
Unten: Das Hygiene=Muſeum, der Mittelpunkt der Ausſtellung, links und rechts die
Porzellan=
medaille, die die Meißner Porzellanmanufaktur zur Ausſtellungseröffnung herausbringt.
General d. Inf. a. D. Dr. e. h. Graf Max
Montgelas 70 Jahre alt.
Am 23. Mai d. J. wird General d. Inf.
a. D. Dr. e. h. Graf Max Montgelas 70 Jahre
alt. Er hat ſich große Verdienſte um die
Be=
kämpfung der Kriegsſchuldlüge erworben und iſt
als deutſcher Sachverſtändiger im Weltverband
der Völkerbundgeſellſchaften bei den Beratungen
über Fragen der Abrüſtung und der
internatio=
nalen Schiedsgerichtsbarkeit, ſowie auf vielen
anderen Gebieten wiſſenſchaftlicher und
politi=
ſcher Art vielfach hervorgetreten. Der
Arbeits=
ausſchuß deutſcher Verbände wird im Benehmen
mit anderen Organiſationen zu ſeinen Ehren
eine beſondere Feier veranſtalten.
Schacht III in Vienenburg endgültig verloren.
Vienenburg. Das Laugenwaſſer in den
Schächten II und III iſt weiter ſo angeſtiegen,
daß der Sicherungsmauerklotz in Schacht III
etwa 100 Meter höher in der vierten Sohle
eingeſetzt werden mußte. Vorgeſtern Nacht
mußte man Schacht III als endgültig verloren
aufgeben und die Spezialarbeiter wieder
zurück=
ziehen. In dem großen Krater an der
Grau=
höfer Güterzugſtrecke dauern die erheblichen
Erdnachſtürze an. Hierdurch iſt jetzt der Krater
nach unten faſt verſtopft, und es bildet ſich ein
immer höher ſteigender See. Es iſt beabſichtigt,
Schacht III bis zur vierten Sohle zuzuſchütten
und mit einem etwa 30 Meter hohen
Beton=
klotz abzuſchließen. Der vorgeſtern nachmittag
infolge der Erdrutſche unterbrochene
Eiſenbahn=
verkehr Vienenburg-Braunſchweig iſt durch
Umleitung über ein Nebengleis wieder
aufge=
nommen worden.
„D 2000” zu einem größeren Werkflug geſtartet.
Deſſau. Das Junkersflugzeug „D 2000‟
Type G 38, bekanntlich das größte
Landflug=
zeug der Welt, iſt zu einem größeren Werkflug
geſtartet.
Das Großflugzeug „D 2000” iſt um 16.,30 Uhr
nach einem im ganzen 10½ſtündigen, ohne
Stö=
rung verlaufenen Flug auf dem Tempelhofer
Feld glatt gelandet und wurde dort u. a. von
dem Reichsverkehrsminiſter v. Guérard und von
Profeſſor Junkers feierlichſt begrüßt.
Frau Schmeling in Montevideo verhaftet.
Berlin. Wie erinnerlich, hatte vor etwa
acht Wochen die Abreiſe einer Tanztruppe nach
Südamerika unter Leitung einer Frau
Schme=
ling ganz Berlin in Aufruhr gebracht, weil Frau
Schmeling unter dem dringenden Verdacht des
Mädchenhandels ſtand. Die deutſchen Behörden
beſaßen jedoch keinerlei Handhabe, die Ausreiſe
zu verhindern. Geſtern veröffentlicht nun die
„Morgenpoſt”, das Schreiben eines Mädchens
aus dem „Ballett Schmeling” an ihren Vater,
das über das weitere Schickſal der Truppe
Aus=
kunft gibt. Man erfährt die überraſchende
Tat=
ſache, daß die „Leiterin” der Truppe, Frau
Schmeling, von der Polizei in Montevideo, der
Hauptſtadt Uruguays, wegen Mädchenhandels
verhaftet worden iſt und nach Buenos Aires
(Argentinien) übergeführt worden ſei. Die
deutſchen Auslandsvertreter und die
ſüdameri=
kaniſchen Behörden haben ſich der verlaſſenen
Berlinerinnen angenommen. Sie treten in einem
richtigen Theater auf, und nicht in Lokalen, für
die ſie von Frau Schmeling auserſehen waren
Neues Grubenungli n!
Gleiwitz. Auf der m
bau gehörigen Zechenan!
witz ereignete ſich vorge
glück, das höchſtwahrſche G dre
forderte. Um 1½4 Uhr g. Em
Pfeiler zu Bruch, wodurd eiMa
wurden. In der vorver ſenens
es, einen Heuer tot zu be fr, wä.
den anderen, zwei Förde Ee,n
ſen ſind. Anzeichen, daß Loch a
liegen noch nicht vor. h
Laufe des heutigen 9xitte
können. — Auf der 365
Eer=
dreas=Flözes der Concor FSruhe
am Montag die ſchwere Egwe
ereignete, verunglückte a Diens
tige Gaſe der Maſchiniſt ItS
rau (N.=L.) tödlich. — Vben
letzten, die die Schlagwe Eata
Concordia=Grube am MS
geſtern nachmittag ein
Ke=
zungen erlegen. Bei den
verletzten iſt inzwiſchen
treten, und man hofft, En
zu können.
Vom deutſchen Leb mm
berichten die Turner ar E
Deutſchtum in Auſtralie
vor dem Kriege eine ſtar
Gedankens. Man ſchloß Xn
einen zuſammen. Es m. n
wußtes, auf Deutſchland A
haben. Während des
K=
ſche Vereinsweſen, jetzt In
der der Aufbau. Nur IE
Nebeneinanderarbeiten.
ſchaftliche Trennungslini FEn
handen. Es fehlt die gre
genſatz zu den deutſchen
Alliance Frangaiſe” ein
Allerdings iſt ja Frank
„befreundete Nation”.
der vor allem die inte E.
belgiſchen und profrar 5
mengeſchloſſen ſind, genie ſi
einen hohen Ruf und ha/
den franzöſiſchen Unterri /T
das Konſulat einen gen
Zuſammenſetzung der De
an etwas Gleichartiges A
Es fehlt in Auſtralien E
zwiſchen deutſchen Kau
Handwerkern. Das aber
für ein kräftiges Auftr
Der Bilderfälſchung
Paris. In der An / enl
ten Millets hat ſich vorg / 7
det, der ausſagte, daß (i
Auftrag des Malers E
rungen Bilder der Schu!
kauft habe. Cazeau habe
alten Bilder übermale. *
Zeugen geben eine Erkl
daß es den Fälſchern
mö=
hältnismäßig kurzer Zei
herzuſtellen und in den
Die Polizei hat in der
zahlreiche Fälſchungen
nahmt.
Eine neue 2
Paris. Eine neu
aus Nizza gemeldet. Do
öſterreichiſche Baronin /6
haben, einem amerikaniſ
ſtus und die Ehebrecher
als ein Meiſterwerk Ti
1½ Millionen Franken
der Direktor des Har
muſeums, Dorner, das
Sammlung Oppermann
bezeichnete, erklärte ein
ſtändiger es als wertlo)
Anilinfarben gemalt ſei
alt ſein könne. Der Ame
Anzeige gegen die Barl
franzöſiſcher Blätter, al
München und Hannove!
ſcherbande in Frankreich
Staatsanwalt hat das
und ein Sachverſtändige
geholt.
Donnerstag, den 15. Mai 1930
Seite9
SC. Wiesbaden 1911 — Rot=Weiß (Jugend).
830 Uhr, ſtehen ſich in der großen Halle des
Städti=
es die 2. Jugendmannſchaften beider Vereine und
Sugendmannſchaften gegenüber. Wiesbaden ſtellt von
ſten Jugendmannſchaften des Gau 5 (beſetztes Gebiet)
ſchland, und dürfte gerade der Rot=Weiß=Jugend, die
Zieger aus den Gauſpielen hervorging, in der Halle
Gegner abgeben. Geſpannt darf man auch auf das
weiten Rot=Weiß=Jugend ſein, die ſchnelle Leute in
Den Beginn der Veranſtaltung macht eine 3mal 200
ilſtaffel, die Wiesbaden nur gewinnen kann, wenn es
ußmann den beſſeren Durchſchnitt entgegenſtellt. Die
ugendfreiſtilſtaffel dagegen iſt völlig offen. Die
Ver=
n einen intereſſanten Abſchluß des Winterhalbjahres.
Freunde werden um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
al im Odenwald=Gau der 9.T.
r Sonntag ſpielen: Erbach 1. — Langen 1. um 2.30
i 1. — Tgde. Darmſtadt 1., Groß=Zimmern 2. —
König 1. — Griesheim 1. um 1.30 Uhr, König 2.
: 2.30 Uhr, Lengfeld 1. — Hergershauſen 1. um 3.00
n 1. — Erbach 2. um 1.30 Uhr, Altheim 1. — Sicken=
Uhr, Altheim 2. — Schlierbach 2. um 2.00 Uhr,
ig=Umſtadt 1. um 3.00 Uhr, Erbach 3. — Steinbach 1.
— Höchſt 1. um 2.30 Uhr, Zell 2. — Groß=Um=
Uhr, Reinheim 1. — Habitzheim 1. um 3.00 Uhr,
itzheim 2. um 2.00 Uhr, Heubach — Groß=Bieberau 2.
ſershauſen 2. — Oberroden 2. um 3.00 Uhr,
Kirch=
ein=Umſtadt 1. um 3.00 Uhr, Kirch=Brombach 2. —
n 200 Uhr, Klein=Zimmern 1. — Nieder=Klingen 1.
n=Zimmern 2. — Nieder=Klingen 2. um 2.30 Uhr,
Hainſtadt 1. um 2.00 Uhr.
n=Gau iſt mit 3 ſpielſtarken Mannſchaften im Oden=
Langen wird wohl alles daran ſetzen, ſeine Nieder=
Darmſtadt und Griesheim erzielten in den Vor=
Siege. Es dürften ſomit ſpannende Kämpfe zu
Deutſche Hochſchul=Handballmeiſterſchaft.
wird in Darmſtadt am kommenden Samstag und
ind Zwiſchenrunde um die Deutſche Hochſchul=
Hand=
getragen. Beteiligt ſind die Univerſitäten Würz=
und die Techniſchen Hochſchulen Darmſtadt und
Spiele werden auf dem Hochſchulplatze oder im
n ausgetragen.
gland — Oeſterreich 0:0.
reffen England — Oeſterreich auf der Hohen Warte
60 000 Zuſchauer eingefunden. Das Spiel endete
Fußball=Sportverein ſpielte geſtern gegen Sparta
ſch mit 1:6 Toren.
fkagefahrt der Mokorräder.
er Sechstagefahrt für Motorräder gingen
ten befindlichen 51 ſtrafpunktfreien Fahrer in
irgens um 1 Uhr vom Start. Insgeſamt ſind am
Fahrer ausgefallen. Strafpunkte erhielten bei der
Von den Fabrikteams ſind noch die Puch=
„K.W. in der 300= und Triumph in der 350=
Kubik=
t je 0 Punkten an erſter Stelle. Es folgt dann
=Rad mit 11 Punkten. Alle übrigen Fabrikteams
Strafpunktfrei ſind von den Fahrern noch 31.
A. 9.A. C.-=Auslandskourenfahrten.
Die Etappe Malaga—Sevilla, die die A. D.A. C.=Spanienfahrer bei
herrlichſtem Wetter und ſehr guten Straßen zurücklegten, wurde eine
der ſchönſten. In Sevilla wurden die Teilnehmer herzlichſt begrüßt.
Der Bürgermeiſter der Stadt bereitete ihnen einen feſtlichen Empfang.
Dann wurde der dortigen ibero=amerikaniſchen Ausſtellung ein Beſuch
abgeſtattet. Am darauffolgenden Tage führte der Weg nach Madrid.
Es war die längſte Tagesetappe, denn 541 Kilometer mußten bewältigt
werden. Auch in der ſpaniſchen Hauptſtadt fanden die deutſchen
Auto=
mobiliſten eine gaſtliche Aufnahme. Beſonders nahm ſich der deutſche
Botſchafter Welczeck ſeiner Landsleute an. Am Montag erfolgte die
Weiterfahrt nach der franzöſiſchen Grenze. Leider ereignete ſich bei dem
Orte Viktoria ein bedauerlicher Unfall. Ein Bauer lief vor den
Wagen der Frau Geigenmüller, wurde zu Boden geſchleudert und erlitt
ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf berſchied. Die ſogleich
her=
beigeeilten ſpaniſchen Behörden ſtellten feſt, daß die Fahrerin ſchuldlos
war, ſo daß ſie am folgenden Tage ihre Reiſe fortſetzen konnte. Die
Etappen in Frankreich wurden etwas geändert. Der Weg führt jetzt
die Teilnehmer über Lourdes und Tours nach Paris, wo zwei
Ruhe=
tage vorgeſehen ſind. Am 18. Mai wird die Fahrt dann in Trier ihren
Abſchluß finden.
Die 9pelbahnrennen.
Die Endergebniſſe vom vergangenen Sonntag ſind im
einzelnen:
Motorräder: Bis 500 Kubikzentimeter, Ausweisfahrer (22,5
Kilo=
meter: 1. Heide=Weidenau (BMW), 11:05,4 (Stundenmitel 121,8
Kilo=
meter): 2. Ketterl=Oggersheim (AJS), 11:15,2; 3. Lederer=Frankfurt
(BMW), 12:16. Bis 250 Kubikzentimeter, Lizenzfahrer (22,5
Kilo=
meter): 1. Soenius=Köln (Soenius=Spezial), 11:16 (119,8 Kilometer);
2. Bartels=Waldkirchen (DKW), 12:17,4; 3. Kürten=Düſſeldorf (Tornax),
12:18,1. — Bis 350 Kubikzentimeter, Lizenzfahrer (22,5 Kilometer):
1. Ley=Nürnberg (Triumph), 10:18,2 (131,6 Kilometer); 2. Zündorf=Köln
(DKW), 10:55; 3. Hiller=Feuerbach (Montgormery), 10:58. — Ueber
500 Kubikzentimeter, Lizenzfahrer (30 Kilometer): 1. Zündorf=Köln
(DKW), 12:45,3 (140,5 Kilometer, beſte Zeit des Tages); 2. Soenius=
Köln (Norton), 12:50,2; 3. Ley=Nürnberg, 13:47,2.
Motorräder mit Seitenwagen: Ausweisfahrer, bis 600
Kubikzenti=
meter (18 Kilometer): 1. Reinfurt=Würzburg (Standard), 11:16 (95,8
Kilometer); 2. Soſtmann=Frankfurt (Norton), 11:35; 3. Wallenſtein=
Frankfurt (Imperia), 11:59. — Lizenzfahrer, bis 1000 Kubikzentimeter
(18 Kilometer): 1. Dobler=Stuttgart (Brough=Superior), 9:43,1 (111,1
Kilometer); 2. Ley=Nürnberg (Triumph), 9:49,2; 3. Sonntag=Hohendorf
(OD), 10:08,4; 4. Kahrmann=Fulda (Horex) erhielt einen Zuſatzpreis,
da nur 490=Kubikzentimeter=Maſchine.
Wagen: 500—750 Kubikzentimeter (15 Kilometer): 1. Glöckler=
Frankfurt (BMW), 12:08,2 (74,1 Kilometer); 2. Ehrlich=Frankfurt
(BMW), 13:00. — 750—1100 Kubikzentimeter: 1. Soenius=Köln
(Amilcar=Kompr.), 17:20,4 (103,6 Kilometer).
Geſchäfliches.
Geſundheitliche Fußbodenpflege.
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 15. Mai. 13.30: Schallplatten. O 15:
Ludwigs=
burg: Jugendſtunde. Beſuch bei einer Kinderfreundin.
Mikrophon=
reportage. o 16: Stuttgart: Konzert. Mozart: Ouv. zu „Die
Entführung aus dem Serail”: Fant. aus „Don Juan”; Arie aus
„Die Entführung aus dem Serail”: Menuett aus dem Diverti=
ſiſcher”. — Gounod: Marſch aus „Die Königin von Saba‟. —
Suppé: Türkiſcher Marſch aus „Fatinitza” — Millöcker: Am
himmelblauen See. — Lindemann: Alle Hampelmänner Tanzen. —
O. Straus: Love me! — Eysler: Weinlied aus „Der lachende
hemann” — Holländer: Der Vorſchuß auf die Seligkeit. —
Souſa: Kadettenmarſch. o 17.50: Zehn Minuten
Wanderrat=
ſchläge des Taunusclubs Frankfurt a. M. o 18.05: Zeitfragen.
O 18.36: H. Furtwängler: Gandhi und die indiſche
Freiheits=
bewegung”. O 19.05: Franzöſiſch. O 19.30: Lothringer
Volkslieder=
abend. O. 20.15: Berliner Philharmonie: Konzert, anläßlich des
fünfjährigen Beſtehens der Reichs=Rundfunk=Geſellſchaft. Häffer:
Feſt=
liches Vorſpiel. — Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5. — Reger:
Variationen über ein Thema von Mozart. 22: Indianiſcher Abend.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Donnerstag, 15. Mai. 9: Das Volkslied in
der Schule. O 9.30: Stud.=Rat Thiel: Rätſel des Filmes. O 10.35:
Mitteil, des Verb. der Preuß, Landgemeinden. O 14.30:
Jugend=
ſtunde. O 15: Deutſch für Ausländer. o 15.45: Dr. med. Prüfer:
Warum Roggenbrot? 16: Prof. Dr. Ottendorf: 50. Jahre
po
Orient. O 18.40: Spaniſch für Fortgeſchr. O 19.05: Dr. Preller:
Internationalismus als geſchichtliche Tatſache. o 19.30:
Wander=
ausſtellung der deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft in Köln. O 19.55:
H. Kyſer: Die unſichtbare Welt. O 20.15: Aus der Philharmonie:
Konzert anläßlich des 5jährigen Beſtehens der Reichs=Rundfunk=
Heſellſchaft. Höffer: Feſtliches Vorſpiel. — Beethoven:
Klavier=
konzert Nr. 5, Es=dur. — Reger: Variationen über ein Thema von
Mozart. O Anſchl.: Zeit. Wetter. O Danach: Tanzmuſik.
Wekterbericht.
Unter Erwärmung und reger Niederſchlagstätigkeit iſt wieder eine
Störungswelle über unſer Gebiet hingezogen. Wenn auch an ihrer
Rückſeite vorübergehend eine Beruhigung und ſtellenweiſe ſogar
Auf=
heiterung eintreten dürfte, ſo bleibt im allgemeinen doch noch das
wechſelhafte Weſtwetter erhalten. An der Südſeite der nördlichen
Tief=
druckrinne, die ſich in weſtöſtlicher Richtung erſtreckt, dringen immer
wieder Ausläufer ſüdlich vor und laſſen durch die dauernde Zufuhr
feuchter ozeaniſcher Luftmaſſen zunächſt keine Beſtändigkeit aufkommen.
Ausſichten für Donnerstag, den 15. Mai: Wechſelnde Bewölkung mit
vorübergehender Aufheiterung, Temperaturen wenig verändert,
vereinzelte Riederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 16. Mai 1930: Noch kein beſtändiges
Wetter.
Hauptſchriftteitung: Rudolf Mauve
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
fürs den Inferatentell und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuble,
*Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten
beiten.
= und
Maurerarbei=
verarbeiten beim Um=
Fgebäudes des
Ohly=
ſen ſollen auf Grund
igsordnung vergeben
en liegen bei dem
e, Grafenſtr. Nr. 30
offen.
dis Samstag, den
Uhr, bei dem Städt.
tadt, Grafenſtraße 30,
inzureichen. (st7897
14. Mai 1930.
Aſchbauamt.
gerung!
17. ds. Mts.,
ver=
efl. Auftrag,
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120 AArheilgen)
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Am Freitag, den 16. Mai 1930,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale, hier, Hügelſtr. 27,
verſchiedene Gegenſtände öffentlich
wangsweiſe gegen Barzahlung. (7893
Portner
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Freitag, den 16. Mai 1930,
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Regu=
lator, 1 Bild, 1 Kleiderſtänder, 1
Ser=
vierbrett, 2 Papierkörbe, 1 Ruhebett
1 Büchergeſtell, 1 Bild, 1 Schreibtiſch
mit Seſſel, 1 Plüſchſeſſel, 1
Bücher=
ſchrank, 2. Kleiderſchränke, 3 Bilder,
1 Seſſel, 3 kleine Schränkchen, 1
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derſtänder, 1 Küchentiſch, 1 Stuhl, ein
Notentiſch, 1 Rohrſeſſel, 1 Anrichte, ein
Gasherd, 1 Küchenſchr., 1 Schlüſſelbrett.
Ferner nachmitttags 4 Uhr an
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Darmſtadt, den 14. Mai 1930.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Nummer 134
Donnerstag
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Die Lage der deutſchen Maſchinenindnſtrie
im April 1930.
Erneute Abſchwüchung des Inlands= und Auslandsgeſchäftes.
Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten, dem
Spitzen=
rerband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben:
Die im März beobachteten geringen Anſätze zu einer
Ge=
ſchäftsbelebung haben ſich im April nicht weiter entwickelt, im
Gegenteil war der Auftragseingang aus dem In= und Ausland
ſchwächer als im Vormonat. Die Inlandskundſchaft hielt auch
mit Anfragen wieder ſtärker zurück; etwas mehr Intereſſe zeigte
das Ausland in ſeiner Anfragetätigkeit.
Auch beim Beſchäftigungsgrad hat die Abwärtsbewegung ſich
im April noch weiter fortgeſetzt. Ebenſo lag die Dauer der
Ar=
beitszeit noch etwas unter der vom März.
Im Werkzeugmaſchinenbau war nur im „Auslandsgeſchäft
eine kleine Zunahme der Aufträge zu verzeichnen. Die
Beſtellun=
gen auf Landmaſchinen nahmen nur ſehr zögernd zu. Die
Land=
maſchinenfirmen rechnen mit ſtärkerer Zunahme des
Auftrags=
eingangs erſt im Mai und Juni, da ihre Kundſchaft, alter
Ge=
wohnheit folgend — aber zum Nachteil von Beſteller und
Liefe=
rer ihren Bedarf erſt im letzten Augenblick anzumelden
pflegt.
In Dampf= und Verbrennungskraftmaſchinen war das
April=
geſchäft im ganzen ſchwächer, in Waſſerkraftmaſchinen, dagegen
etwas beſſer als im Vormonat. Im Pumpen= und
Kompreſſoren=
bau ſowie im Ventilatorenbau war der „Auftragseingang im
April im ganzen wenig befriedigend, jedoch nicht ſchlechter als
im März. In Bergwerksmaſchinen kamen weniger Abſchlüſſe
zu=
ſtande als im vorhergehenden Monat. Im Walzwerksbau war
das Inlandsgeſchäft weiter flau, dagegen war eine Beſſerung des
Auslandsgeſchäfts zu verzeichnen. Im Bau von mechaniſchen
Fördermitteln (Kranen, Aufzügen uſw.) und Waagen blieb der
Auftragseingang im April noch unbefriedigend. Im
Zerkleine=
rungs= und Aufbereitungsmaſchinenbau war das April=Ergebnis
von Inlands= und Auslandsaufträgen im ganzen ſchlechter als
das des Vormonats, dagegen hatte der Zementmaſchinenbau ein
beſſeres Auslandsgeſchäft.
Nach wie vor wartet die Wirtſchaft auf durchgreifende
Maß=
nahmen zum Abbau der Ueberlaſtungen, die der weſentlichſte
Grund für ihre wachſende Notlage ſind. Nachdem die ſeit langem
verſprochenen Steuererleichterungen immer noch nicht eingetreten
ſind, wird die Wirtſchaft bereits wieder durch
Tariferhöhungs=
pläne der Reichsbahn beunruhigt nud durch beabſichtigte
Bela=
ſtungen des Kraftwagenverkehrs, der ſich mehr und mehr zu einer
unentbehrlichen Ergänzung des Eiſenbahnverkehrs entwickelt hat.
Eine Beſſerung der Lage und eine Minderung der
Arbeitsloſig=
keit kann nur erfolgen, wenn endlich die Wirtſchaftspolitik
ener=
giſch an einen Abbau der Koſtenfaktoren der Wirtſchaft herangeht.
Wirtſchaffliche Kundſchau.
Schiffahrtsfreigabe noch im Mai. Von ſeiten des amerikaniſchen
Schiedsrichters iſt nach den hier vorliegenden Nachrichten beabſichtigt,
bis zum 25. ds. Mts. die Entſcheidung über die Höhe der auf die
ein=
zelnen Schiffahrtsgeſellſchaften entfallenden Freigabebeträge zu treffen.
Die in Frage kommenden deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften haben noch
keine Beſchlüſſe gefaßt, in welcher Höhe und in welcher Weiſe eine
Um=
legung der Freigabeguthaben auf die Aktionäre der Geſellſchaft erfolgen
ſoll. In gut unterrichteten Kreiſen rechnet man für die beiden
Groß=
ſchiffahrtsgeſellſchaften Hapag und Norddeutſcher Lloyd mit einer
Frei=
gabeſumme von etwa 60 Mill. RM.
Das kontinentale Waggonkartell. Das Syndikat ſoll zum 1. Juni
1930 in Kraft treten. Als Laufzeit iſt zunächſt ein Jahr in Ausſicht
genommen. Ueber die Hauptpunkte der kontinentalen
Waggonverſtän=
digung iſt eine Einigung erfolgt. Die Quoten=Feſtſetzung iſt folgende:
Belgien 34,6, Deutſchland 28,8, Frankreich 13.9, Italien 10,5, Tſchecho=
Slovakei 6,9, Ungarn 2,4, Oeſterreich 2,2, Schweiz 0,7. Dieſe Quoten
ſind als Exportquoten gedacht und ſtellen die rechneriſchen Anteile der
Länder am Weltgeſchäft dar. In dieſem Syndikat tritt die deutſche
Induſtrie geſchloſſen auf. Bezüglich der deutſchen
Reparationslieferun=
gen hat man ſich grundſätzlich dahin geeinigt, daß der größere Teil der
Reparationslieferungen frei bleibt und nur ein kleiner Teil auf die
Quote angerechnet wird.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 102½, Juli 103, September 105¾,
Dezember 110.25: Mais: Mai 78½, Juli 79.50, September 80.50,
Dezember 75: Hafer: Mai 41½, Juli 41½, September 40.25.
De=
zember 4258; Roggen: Mai 58,75, Juli 62.50, September 66.50,
Dezember 70.25.
Schmalz: Mai 10,30, Juli 10,32½, September 10,55.
Speck, loko 14,00.
Schweine, leichte 9,85—10,35, ſchwere 9,75—10,25;
Schweine=
zufuhren: Chicago 12 000, im Weſten 93 000.
Baumwolle: Mai 15,85, Juli 15,95.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 14. Mai:
Schmalz: Prima Weſtern 11; Talg, extra, loſe 6.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 123, Hartwinter
110½: Mais 8958, Mehl 5,40—5,60; Getreidefracht: nach
Eng=
land 1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8 Cents.
Kakao. Tendenz: willig; Umſätze: 112; Loko: 8; Mai 7.35,
Juni 7,39, Juli 7,60, September 7.90, Oktober 7.98. Dezember
7,92.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Im März 1930 wurden, in Rohzuckerwert berechnet, noch 58 577 Dz.
Rübenzucker erzeugt. Laut „Wirtſchaft und Statiſtik” belief ſich die
ge=
ſamte Herſtellung in der Zeit vom 1. September 1929 bis 31. März 1930
in Rohzuckerwert auf 19 567 119 Dz., dagegen vom 1. September 1928
bis 31. März 1929 auf 18 386 908 Dz.
Die ſüddeutſche Zinkblechhändlerbereinigung ermäßigte ab 14. ds.
Mts. ihre Preiſe um rund 4½ Prozent, nachdem zuletzt am 12. ds. Mts.
eine Heraufſetzung von 2½ Prozent erfolgt war.
In Frankfurt a. M. beſchloſſen die Allgemeine Elſäſſiſche
Bank=
geſellſchaft, die Kommerz= und Privatbank, der Barmer Bankverein,
die D.L. Bank, die Dresdner Bank und die Effekten= und Wechſelbank,
ab Montag ihre Schalter von 9—13.30 Uhr und von 15—17 Uhr
ge=
öffnet zu halten.
Produktion und Abfatz in der Kraftfahrzeuginduſtrie haben im
März, der jahreszeitlichen Konjunktur entſprechend, weiterhin
zugenom=
men. Die Steigerung iſt in der Hauptſache in der
Perſonenkraftwagen=
induſtrie eingetreten; in der Laſtwagen= und Kraftradinduſtrie iſt die
Abſatzerhöhung hinter der erwarteten Zunahme beträchtlich
zurück=
geblieben.
In der heutigen Aufſichtsratsſitzung der Th. Goldſchmidt A.=G.
Eſſen, wurde die Bilanz für 1929, die mit einem Reingewinn von 194 755
RM. abſchließt, genehmigt und beſchloſſen, die Ausſchüttung einer
Divi=
dende von wieder 5 Prozent auf die Stammaktien vorzuſchlagen.
Die Zahlungsſchwierigkeit der Eſchersheimer Lederwerke Julius
Anathan A.=G., Frankfurt a. M., führte jetzt zur Konkurseröffnung,
aus der nur eine geringe Quote erwartet wird.
Die Gartenſtadt=Geſellſchaft Frankfurt a. M. A.=G. beſchloß Er
höhung des Aktienkapitals der Geſellſchaft von 1 auf 2 Mill. RM. Die
neuen 1 Mill. RM. Aktien werden unter Ausſchluß des geſetzlichen
Be=
zugsrechts der Aktionäre der Stadt Frankfurt a. M. zu pari angeboten.
Bei der Schneider=Opel A.=G., Frankfurt a. M., wird für 1929
eit=
geringer Reingewinn ausgewieſen. Die G.V. am 3. Juni ſoll noch über
Verlängerung der Mitte Juni 1929 beſchloſſenen Kapitalerhöhung von
300 000 RM. auf 1 Mill. RM. in der Durchführung bis Ende 1930
be=
ſchließen
Tach einer Mitteilung des engliſchen Arbeitsminiſteriums betrug
die Zahl der Arbeitsloſen in der am 5. Mai zu Ende gegangenen Woch=
1 712000, was gegenüber der Vorwoche eine Vermehrung um 13000
bedeutet.
Frankfurker und Berliner Effeklenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. Mai.
Auch die heutige Börſe eröffnete in nicht unfreundlicher Haltung.
Das Geſchäft war aber noch geringer als ſeither; die zweite Hand blieb
heute faſt vollkommen fern. Von der feſteren geſtrigen New Yorker
Börſe ging keine nennenswerte Anregung aus. Im Vormittagsverkehr
wurden überwiegend höhere Kurſe genannt, die ſich aber bei Feftſetzung
der erſten Kurſe nicht voll behaupten konnten. Die Spekulation
bekun=
dete eine große Zurückhaltung und vereinzelte Märkte lagen faſt
ge=
ſchäftslos. Im Grundton der Börſe war aber eine gewiſſe
Widerſtands=
fähigkeit nicht zu verkennen. Beſonders die ſchon in den letzten Tagen
bevorzugten Papiere erfreuten ſich weiter einiger Nachfrage und waren
gegen die geſtrige Abendbörſe überwiegend etwas feſter. Vor allem
tra=
ten Schiffahrtsaktien etwas ſtärker in den Vordergrund. Nordd. Lloyd
gewannen faſt 2 Prozent. Von Rheinlandſeite ſoll am Montanmarkt
für Phönix einige Nachfrage beſtanden haben (plus 1 Prozent). Trotz
der auf dem wieder höheren Stand behaupteten Kupferpreiſe waren
Otavi=Minen leicht gedrückt. Am Elektromarkt eröffneten Licht und Kraft
etwas höher, Siemens gut behauptet, während A. E.G. ½ Prozent und
Chadeaktien 1 RM. nachgaben. Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben
leicht gebeſſert, Goldſchmidt etwas niedriger. Bankem unverändert. Von
Lokalpapieren machte ſich für Metallgeſellſchaft mit plus 134 Prozent
mehr Intereſſe geltend. Bauunternehmungen uneinheitlich. Am
Ren=
tenmarkt konnten Schutzgebiete wieder etwas anziehen, Altbeſitz dagegen
erneut gedrückt.
Im Verlaufe kam die Umſatztätigkeit faſt vollkommen zum
Still=
ſtand. Die Kurſe gaben auf Abgaben der Kuliſſe zumeiſt um Bruchteile
eines Prozentes nach. Bemberg waren etwas ſtärker gedrückt. Am
Geld=
markt war der Satz mit 3½ Prozent leicht erhöht. Am Deviſenmarkt
lagen Schweiz und Holland ſtärker abgeſchwächt, während ſich Paris
wieder etwas erholen konnte. Mark gegen Dollar 4,1903, gegen London
20,3630. London=Kabel 4,8595, —Paris 123,88, —Mailand 92,68,
—Madrid 39,75, —Schweiz 25,13, —Holland 12,085/8.
Die Abendbörſe ſetzte zunächſt wieder ruhig und, gegen den
Mittagsſchluß kaum verändert, teilweiſe nur knapp behauptet ein. Gegen
Schluß der Abendbörſe trat auf das beſtimmte Gerücht einer
Ein=
berufung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank für die Börſe eine
Be=
feſtigung ein. Für die Hauptwerte, beſonders Farben, daneben
Rhein=
ſtahl, Schuckert und Schiffahrtsaktien, konnten Kurserholungen von ½
bis ¼ Prozent verzeichnet werden. Das Geſchäft belebte ſich auf die
Erwartung einer Reichsbankdiskontſenkung zum Schluß ſtärker.
Nach=
börslich hörte man Farben 184½, Rheinſtahl 120¾, Aku 108, Nordlloyd
und Hapag je 116½. Der Anleihemarkt blieb ſehr ruhig und bei
un=
veränderten Kurſen. Von Kurſen ſind zu nennen: D.D.=Bank 142,
Danat 231½, Reichsbank 301, Gelſenkirchen 140,5, Aſchersleben 222,
Rheinſtahl 120,25, Nordlloyd 116,5, A.E.G. 171, Linoleum 246, Farben
184,25, Gesfürel 168,25, Holzmann 100, Waldhof 181,5, Südzucker 161,
Siemens 245.
Berlin, 14. Mai.
Ein Mangel an Anregungen bewirkte vormittags und an
der Vorbörſe eine faſt völlige Geſchäftsſtagnation. Eine
Aus=
nahme machte nur der Schiffahrtsmarkt, an dem Hapag und Lloyd
auf Grund von Preſſekommentaren zu den Freigabeausſichten zu
höheren Kurſen lebhafter gehandelt wurden. Auch zu Beginn
des amtlichen Verkehrs lagen die übrigen Märkte ruhig, doch
war das Kursniveau faſt durchweg gut bebauptet, und
Verände=
rungen von mehr als 1 Prozent gehörten zu den Seltenheiten.
Tendenzſtützend wirkten der feſte Schluß der geſtrigen New
Yor=
ker Börſe, die mit großer Wahrſcheinlichkeit nun dicht
bevor=
ſtehende Diskontſenkung der Reichsbank und die angeblich bereits
vor Auflegung in Paris mehrfach überzeichnete
Reparations=
anleihe. Demgegenüber mahnten neue Stillegungsanträge in
der Metallinduſtrie, die gemeldeten Abſatzſtagnationen bei RWE.
und im Mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau zur Zurückhaltung.
„m Verlaufe wurde es auf Abgaben der Spekulation und der
Arbitrage allgemein etwas ſchwächer. Ein Rückgang der
Bemberg=
aktie um 2½ Prozent verſtimmte, auch Oſtwerke büßten mehr als
2 Prozent ein. Sonſt betrugen die Verluſte nur etwa 1 Prozent.
Später traten kleine Schwankungen ein, bei ſchleppendem
Ge=
ſchäft mußte die Stimmung als luſtlos bezeichnet werden.
Pfalz und Zerngasbeg
Noch keine Einigung Hekoga— m.
In einer Aufſichtsratsſitzung der Pfäl
rierte der Vorſtand eingehend über den Eio
ſorgung. Allgemein vertrat man die Auffe na.
vorliegenden Ferngasangebote nicht geeign eien.
Ferngasverſorgung in der Pfalz näher z reten
auch weiterhin eine abwartende Stellung. tsbeſo
gewartet werden, in welcher Weiſe ſich di fit 8=
Verbänden bereits abgeſchloſſenen Fernga mtrag
Eingehend wurde auch die Preispolitik de Ferna
behandelt und allgemein die Anſicht geäuf; daß
der Ferngasgeſellſchaften, insbeſondere für irmmun
über den Selbſtkoſten der Ferngasgeſellſche n.
noch viel zu hoch ſeien, um zum Ferngasb g zu
Eigenerzeugung von Kommunalgas aufzu en.
der Gruppengasverſorgung ſoll auch in der Ps näh
den. Anſchließend gab Direktor Vieler 1, der
ſchaft Saar Bericht über den Abſchluß vor ſaslie
gen. Danach haben die Verhandlungen n nicht
der beabſichtigten Verträge geführt. Die 2 rgasge
wird den derzeitig vorliegenden Vertragse bürfen
men, da darin die Intereſſen der Saar n) ger
ſeien.
Mekallnokierunge
Die Berliner Metallnotierungen vom — Mai
ſich für Elektrolytkupfer auf 124 RM., Or nalhü
190, desgl. 194, Reinnickel 350, Antimon R Aus
ſilber 56.75 bis 58,75 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 14. ſai 19
für Kupfer: Januar und Februar 110.7 —),
110.25 (110.75), Mai 110 (113), Juni (1
(112), Auguſt 110.50 (111.50), Sept. 110.7 112)
(111.50), November 110 (111.50), Dezembe:D (1.
ſchwach. — Für Blei: Januar und Febr 3
35.75 (36), April 36 (36.25), Mai und J
35.50 (36), Auguſt 35.50 (35.50), Septeml: Okto.
und Dezember: 35.50 (36). — Tendenz: 5geſck
Zink: Januar und Februar 35.50 (36
April 36.25 (36.50), Mai 32 (32.50), Jun 75
(33.25), Auguſt 33.50 (34), September 33.7 F4,50
(35) November 34.50 (35.50). Dezembe (
ſchwächer. — Die erſten Zahlen bedeuten O. d
Brief.
Produkienberichl
Berliner Kursbericht
vom 14. Mai 1930
Frankfurter Produktenbericht vom 14. M/ Enfolge
ſtille und der etwas ſchwächeren Auslandsnot rigen
tenmarkt weiter etwas abgeſchwächt. Die Einb x. ginge
des geringen Angebots nicht über 2½ Mar maus.
ſchwach lag weiter Futterkleie. Es notierte ide
übrige je 100 Kg. ab Frankfurt a. M.: Wei= B0250
Gerſte 25, Hafer 180—182,50, Weizenmehl ſül 4—5?
26,25—27,50, Weizenmehl niederrhein. 43,75— WVeizen
genkleie 8,00.
Berliner Produktenbericht vom 14. Mai. Pr.
ſich die Umſatztätigkeit weiterhin in engen Gre f. Im
Ueberſeemeldungen war die Stimmung heute Es ſchn
landsangebot von Brotgetreide iſt keinesweg, Englich
ließ jedoch nach wie vor zu wünſchen übrig. F Wei
Waggonverladung waren geſtrige Preiſe ſchwe= erziel
net man für Roggen mit weiteren Stützungski E auf
niveau. Am Lieferungsmarkt ſetzte Weizen 1A
den ſpäteren Sichten bis 2½ Mark niedriger
Grund von Interventionen behauptet. Das 9 —eſ0
in Roggenmehl kommt vereinzelt ſtärkeres Sbot
Gebote lauten 25 Pfennig niedriger. Hafer
Zurückhaltung des Konſums und nur vorſicht
porteure ſind die Preiſe rückgängig. Gerſte in
ronto Gefenſcäft
Ri e
Danatbank
Deutſche Bank u
/
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Vff
230.75
141.75
143.75
116.25
161.—
116.—
171.-
127.—
184.—
173,50
168.—
101.50
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppe
Jf
183.75
139.62
167.50
126.75
107.25
100.—
220.50
101.—
105.50
105.50
53.875
88.75
110.—
84.50
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtofi
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Währung)
00 finn. Mk.
100 Schillingl
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
00 Kronen
100 Kronen
E=Stg.
Pap. Peſ=
1 Dollar
100 Belga
00 Lire
100 Francs
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Ja
Jugoſlatv
Portuga
Athen
Konſtanti=
Frankfurter Kursbericht vom 14. Mai 1930.
77Dtſch. Reichsanl.
60 Baden.. ....
8% Bayern....
...
62o
8% Heſſen v. 2
v. 2‟
6% Preuß. Staats=
..
anl. . . .
82 Sachſen ..."
.
72 Thüringen ...
Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. +
Ablöſungsanl. .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
Baden=Baden
6% Berlin ...."
8O‟ Darmſtadt v. 26
Rea
Frankf. a. M.
820 Mainz. ..
8O Mannheim.
8% Nürnberg.
8% Heſſ. Landesbt.
Goldpfbr. ..."
„ „ Goldobl.
1. % Heſſ. 2bs
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . .. . .
% Preuß. Lds.;
pfbr.-Anſt. Gold=
Pfbr. ..... ...."
„ Goldobl
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8¾Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
87
83. 4
100.5
84.75
93
94.4
94.5
100.
82
85.75
58.9
11.65
93
81.5
R3
33.5
93‟,
99
93.5
er.*
101
G
26
98
80 Naſſ. Landesbk.)
Goldpfbr. ...
4½% „ „ Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
80 Berl. Hyp.=Bk.
4½% Ligu.=Pfbr.
80 Frkf. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% „ Pfbr.=Bk
4½%g „ Lig. Pfbr..
82 Mein. Hyp.=Bk.
4½%m Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=Bk
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank ....!
4½%0 „Lig. Pfbr..
8% Preuß. Centrl.,
Bodencr.=Bank.
4½% „ Lia. Pfb=
80 Rhein. Hyp.Bk
/4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Crebit.. . . .
8% Südd. Bob.
Cred.=Bank
O0 „ Lig. Pfbr
82 Rürtt, Ghp.=B.
D Daimler=Ben=
80 Dt. Linol. Werk=
9 Klöchner=Werke
Mainkraftwerk
26 Mitteld.
Stahl=
werke ......."
32 Salzmannn. Co
2 Ver. Stahlwerk
18½ Voigt& Häffner
00
81.75
57
16
100.5
100.5
100.5
87
100.5
87
100.5
86.5
100
86,
101
83.7
100.5
86
101
101
84*
101
75.5
93
977
90
88.75
95
90.5
35
F. G. Farben Bonds!
2o Bosn. L.E.B.
„ L.Inveſt.
412% Oſt.
Schatz=
anw.. ... ......
40 Oſt. Goldrente
Bvereinh. Numän
4½%
4% Türk. Admin.
140 „ 1. Bagdad
48 „ Zollanl.
41% Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
ſAlg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm. . . .
AndregeNoris Zahn
Baſt Nürnberg
fBemberg J. P...
Bergm. El.=Werke.
Brown BoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen...."
Cemen: Heidelberg
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J. G. Chemie, Baſel
CChem. Werke Albert
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Dt. Atl. Telegr. ..
„ Eiſenh. Berlin.
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„ Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dyckerhoff u.
Wid=
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Eichbaum=Werger
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Liefer=Ge
111
39:1,
16.9
8.05
G.4
G.4
26.25
23.7
20.75
107
170.5
23.5
a7
70
135
144
2C2.*
*c6
1(4.
152
173.5
G7
Eſchw. Bergwerk..
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ...
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Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen .. .
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchine,
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
ſammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. ... .
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
zlſe Bergb. Stamml
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Junghans Stamm
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Salzdetfurth
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Lüdenſcheid Metall
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Mainkr.=W. Höchſt
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R
52
90
183:,
86
110
52
33.2*
140.5
36.7
100
110
136
96.5
99.9
R
20
153.5
220.25
224
101
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119.5
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20
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95‟
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin. 68
Voigt & Haeffner. 122.:
Donnerstag, den 15. Mai 1B30
(Seite H1
MUaaafian
TWyMMt
Koman von Hermann Rößler.
pyright by Hermann Rößler, Berlin.
Nachdruck verboten.
mien richtete ſich auf ihrem Sitz auf und blickte
Bullaugenfenſter. Der große Augenblick kam.
Ein Surren, Schnauben und Fauchen ging durch
es Ozeanflugbootes „Wiking” Los! Wie ein
tendes Motorboot glitt es pfeilſchnell ab, ſchlank
es dahin über die grünen Wogen des
Oslo=
zig Stunden würde man, wenn der Flugplan
iſchenlandungslos im Flughafen von Long
Js=
rkeitreffen. Graziös und erſtaunlich leicht für
andte ſich „Wiking” und Ingrid Johanſen ſah
ntende Arme mit weißen Tüchern, eine Brücke,
tter, dann nichts als wirbelnden Schaum und
fem Geyſir grünglänzende Wogenfalten. Dann
er dem Schaumgeſprüh, als es wehte, ſpritzte
tob, am bereits fernen Ufer mitziehende dunkle
von Klippen und zackigem Fichtenwald.
wandte ſich das Flugboot blitzſchnell; die
Land=
wieder ging es ſchnaubend durch einen neuen
n. und wieder wandte ſich das Boot — — dann
hoch und höher aus dem Waſſer, immer höher,
zuft empor . . . ein freudiger Augenblick. Das
erſchien Ingrid wie ein Ungetüm der Urzeit,
dliechäift, r genialen Konſtruktionen künſtlich nachgeſchaf=
Ichthyoſaurus, eine Neuſchöpfung jener in
Ur=
lotierung
esbuchten fliegenden Rieſeneidechſe. Wie vor
ſorhang hob ſich jetzt, nach allen Seiten deutlich
die Fläche Fjord, auf dem das Flugboot
ge=
erwine vom u+ dieſe Landſchaft, die Ingrid gleich den anderen
das Bullauge beobachtete, das ſich neben jedem
erzerrt, denn bald lag der „Wiking” nach rechts
hief in der Kurve jenes
Schraubenwindungs=
n — im Gegenſatz zu den Vögeln — die von
lich konſtruierten Rieſenvögel aufſteigen können.
Ozeanflugboot von Dornier=Superwal=
Kon=
zwei Monaten in regelmäßigem
Paſſagier=
lo und New York.
Is das Flugboot die notwendige Höhe erreicht
uhigem, geradem Flug befand, unten noch ein=
mal die Hauptſtadt Norwegens liegen: weiße und graue
Häuſer=
reihen, über ihnen einer —allerdings vereinfachten — nordiſchen
Akropolis gleich auf einer felſigen Anhöhe und parkumgrünt das
Schloß, ſowie den dunklen Berg Holmenkollen, deſſen Hang ſich
kriechend und raupengleich eine weiße elektriſche Bahn aufwärts
wand. Noch ein Stück Inſelgebröckel des Oslo=Fjord verlor ſich
tief unten in den zarten, mikroſkopiſch kleinen Wogenfalten. Dann
begannen ſich die vorhin blauen und fernen Bergkuliſſen, die
unten vom Waſſer aus ſich als ferne Ränder gezeigt hatten, in
dieſer Höhe als Vorſtufen zu weit höheren Bevgen zu entpuppen,
die man jetzt zu überfliegen gedachte. Man war in dieſem
Som=
mer kühn geworden. Noch vor zwei Jahren hätte kein mit
Paſ=
ſagieren beſetztes Flugboot den Luftweg über eine Strecke
neh=
men dürfen, die nicht über dem Waſſer verlief und ſonnit nicht
ſtändig die Möglichkeit einer Notlandung bot. Aber ſeit
Mona=
ten nahm das Flugboot „Wiking” regelmäißg ſeinen Weg über
die ſüdlichen Gebirgskämme von Norwegen, um ſo ſchneller zum
Ozean zu gelangen und einen Umweg zu ſparen.
Es war ein heller nordiſcher Nachmittag. „Fort”, dachte
In=
grid Johanſen, als ſich unten das letzte Stück Stadt, einem
ver=
wirrten Bauſteinkaſtenaufbau gleich, beim Höherſteigen aus dem
Bild geſchoben hatte und der letzte Streifen Fjord verflimmert
war. Hinter Jugrid Johanſen lag wieder einmal „ein Stück
altes Leben”. Alles war bereit für das, was kam. Neben ihr,
in dem ſchmalen Seitengepäcknetz für das notwendigſte
Hand=
gepäck, lag ihr elegantes Lederköfferchen. Es barg aber nicht,
wie ſonſt für gewöhnlich bei jungen Damen, ein Sammelſurium
von Schminkzeug, Lippenſtiften und anderen unentbehrlichen
Toilettegegenſtänden, ſondern eine zwar zierlich ausſehende, aber
feſt und ſolid konſtruierte Reiſeſchreibmaſchine. Der Bogen war
bereits eingeſpannt — es war wie eine Lokomotive unter Dampf
und harrte ſeines Augenblicks. Alles war bereit.. Der Paß war
in Ordnung: Ingrid Johanſen, norwegiſche Staatsangehörige,
25 Jahre alt, ledig, Augen blau, Haar mittelblond, Größe 1,62,
viele Aus= und Einreiſeſtempel von Grenzſtationen Nord=, Süd=
und Oſteuropas; als letzte Stempelung das Einreiſeviſum der
Vereinigten Staaten. Den Beruf verzeichnete die in Berlin
ausgeſtellte Preſſekarte: Korreſpondenti von „Webbs=Illuftrierte‟,
Die Landſchaft hatte ſich verändert. Bergkuppen lagen unten
wuchtig und ſchwer, Täler öffneten ſich. Braunrote Bauernhäuſer
klebten an den Berghängen; hie und da zeigten ſich an dem
Halb=
grün und Grau der Bergwände ſchillernde Sturzbachfäden.
Da=
zwiſchen lagen Schwaden von Nebenwolken.
„Sie waren ſechs Paſſagiere in dieſer Kabine, der rückwärtigen.
Die vordere war ſtärker beſetzt. Zwiſchen beiden Paſſagierkabinen
befanden ſich Küche, die Funkkabine, verſchiedene andere Räume
und der Aufgang zum wichtigſten: der Pilotenkabine, die nach
allen Seiten Fenſter hatte. Von hier aus wurde das Flugboot
gelenkt, und von hier aus gingen die Nottreppen zu den drei Mo=
toren, von denen ſich einer in der Mitte und die beiden anderen
je auf der rechten und linken Tragfläche befanden, den beiden
Rieſenflügeln, die das Fugboot in der Luft trugen.
Ingrid ſah ſich um. Sie ſtand auf. Rückwärts befand ſich —
ſie bemerkte das erſt jetzt, denn beim Einſteigen war man durch
die Treppe am vorderen Eingang und durch die Vorderkabine
gekommen — eine Tür. Ingrid öffnete ſie und gelangte in einen
kleinen, ſehr engen Gang. Sie öffnete eine zweite, nur mit einer
kleinen Glasluke verſehene Tür. Und jetzt ſtand ſie auf einer
kleinen freien, nur geländerumgebenen Plattform, gewiſſermaßen
dem Achterdeck des fliegenden Schiffes. Das ſauſende und
ſur=
rende Geräuſch der drei Motoren und ihrer Propeller, die ſie
alle nicht ſehen konnte, weil dieſe ſich auf den höher gelegenen
Tragflächen oder bei der ebenfalls höher gelegenen
Piloten=
kabine befanden, durſchnitt wie Geheul die Luft. Streckte man
den Arm hoch, ſo zog man ſofort die Hand zurück, denn der
Luft=
druck der zweihundert Stundenkilometer, mit denen ſich das
Flug=
boot vorwärts bewegte, wirkte ſchneidend. Sonſt aber war man
auf der Plattform von allen Seiten geſchützt. Herrlich war die
friſche Gebirgsluft, die ihr entgegenwehte. Die Tür ging auf.
Ein anderer Fluggaſt ſtand neben ihr. Er war ganz in Leder
gekleidet: Ledermantel von rotbrauner Farbe, Lederkappe,
Sport=
ſchuhe, die ebenſo elegant wie zweckmäßig waren — für einen
Sport. Zum Fliegen brauchte er ſie ja nicht!
Der andere Fluggaſt ſah weltentrückt und nachdenklich in
die Landſchaft. Unten löſten ſich ein paar Wolkenfetzen
phan=
taſtiſch in Figuren auf, Luftdämonen, deren Geſtalt ſich mit jedem
neuen Augenblick änderte.
Dann war es, als wollte der andere etwas ſagen. Aber im
gleichen Augenblick kam ein dritter Paſſagier, und zwar ein
weib=
licher. Es war eine Dame, die den Eindruck einer Anierikanerin
machte, denn ſie trug einen dicken, feudalen Pelz, wie ihn im
Norden um dieſe Jahreszeit nicht einmal ein Eismeerſchiffer
trägt, eine Hornbrille und den unerläßlichen Fernſtecher am
Lederband. Auch ſie ſah in die Landſchaft, weniger verzückt als
lebhaft intereſſiert, denn ſie ſah ſich nach allen Seiten um und
vergaß auch nicht, die beiden Mitpaſſagiere eingehend zu muſtern.
Dann wandte ſie ſich an Ingrid in deutſcher Sprache:
„Herrlich, nicht wahr?”
Ingrid bejahte. Sie erklärte der Dame, daß ſie über
Tele=
marken flogen, und zeigte ihr einige beſonders charakteriſtiſche
Formationen, die in der Ferne ſichtbar wurden. Von den
Glet=
ſcherketten, die ſich in weiterer Ferne, wohl über 100 Kilometer
weit zeigten, glänzte es in wunderbarem Farbenſpiel bläulich
und gelb im Nachmittagslicht.
Fortſetzung folgt.
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u. der Lerantiner” v. Fedorv. Zobeltitz
Regie: Gustav Ueicky
Ein packendes Sittenbild unserer Zeit,
das tiefes soziales Mitempfinden für
jene unglücklichen Menschen auslöst,
die einmal gestrauchelt sind und den
ehrlichen Willen haben,ein neues Leben
zu beginnen. Das Milien
gesinnungs-
mäßiger Verkommenheit, menschlicher
Unmoral wird hier mit sicherem
Geschmack gestaltet und beleuchtet.
In den Hauptrollen wirken mit:
Heinrich George, Paul Hörbiger, Willi
Forst, Betty Amann, Trude Hesterberg,
Lotte Lorring
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm
Ein Großfilm aus dem Berliner Leben
Lee Parry in
Autobus Mr. 2
SicHERHEITS-
SctiNELKOCHER
mit Eritz Kampers, Elza
Temary, Georg Alexander
Nach dem bekannten Roman von
Alfred Schirokauer
Ein echtes Volksstück, in dem das
pulsierende, jagende Tewpo der
Weltstadt Berlin in einem bunten
Wirbel v. Ereignissen geschildert wird.
Heitere Episoden und dramatische
Erlebnisse aus derAutobus-Perspektive
In den Hauptrollen:
Fritz Kampers, Geors
Alexander, Jacob Tiedtke,
Ige Parry und Elza Temary
Dazu das bunte und aktuelle
Beſprogramm.
nachmittag
Autolact
trocknet sofor
uberraschend,
widerstandsfahl
Luisenstr. 4.
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Ernst-Ludwigstr. 20.
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Darmſtadt.
6. Wanderung
am 24, u. 25. Mai
Hteinau —
Schlüchtern.
24. Mai ab Hauptbh.
13 43 Uhr,
Sonntags=
karte Frankfurt a. M.
löſen.
Einzeichnungsliſte
für die
Uebernach=
tung und für das
Mittageſſen liegt bei
Mitglied. Neudecker
bis zum 17. Mai ds.
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Js. bffen.
Achtung!
Tapeten
werden aufgezogen
p. Rolle 70 D, ſow.
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arbeiten v.
Polſter=
möbeln u. Matratz.
Beginn 3½ Uhr.
Der Weg zur Schande
An- und
Verkauf von Brillanten
Gold- Antiken Silbergegenständen 6447a
Kurtz-Wulf, Rheinstr. 22
Anna May Wong spricht und singt deutsch
Begie: Richard Eichberg. Kompositionen: Hans May.
In den Hauptrollen singt:
Anna May Wong: „Nur einmal bläht das Wunder der
Liebe‟
Edlth & Amara: „Wenn Du glanbst ich liebe Dich‟
Franz Lederer: Ohne Weib und ohne Wein, kann
kein Russe sein”
Im Tonfilm-Beiprogramm:
„Micky””, die lustige Tonfilm-Maus in dem reizenden
Kurz-Tonkilm
Im Tier-Varieté
Beginn 3½ Uhr
Haenden augs
Kachen
Räumlichkeiten für größere und kleinere
Kaffee=Geſelſchaften, Kränzchen u dal.
Terraſſe=Garten
Von 12—2 Uhr täglich Mittageſſen
Abendeſſen nach der Karte
Bekannt gute Flaſchen= u. offene Weine
Fah=Bier Spezial
1 Kännchen Kaffee, 2 Stück Kuchen
pro Perſon 1— R.=M.
Penſion bei 4 Mahlzeiten 5,50 R.M,
Omnibus=Halteſtelle am Haus,
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Landestheater
Donnerstag
15. Mai 1930
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Sonntag
25. Maif
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Presse- und
Publikums-Erfolg
veranlassen uns, das
Sensations-Gastspie
Ab
heute
Stimmungs
früh. k. u. k. österr. Hofballmusi
mit seinem Wiener Or
London: . 10000 Zuhörer in de Eve
ToSSeStimmell: „Aibert-Hall” . die „Wiener W
elne triumphvolle Auferstehung . . — Rotterd:
Strauß muß wiederkommen. . Holland wartel
Madrid: . . . 8o kann nur ein Johann Strauß ſel
Breslau: . . .s0 begeistert hat man das Publi / sel
sehen .. . — Mailand: . . . So vollendet hat I
Musik noch nicht gehört ..
In gan
underttausende Herzen im 2½4 Talf! Braus
Kapelle
Otto
Meder
und seine unübertreffliche
London Sonora-Band
15 Jazz-Symfoniker 4
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nur am Weißen Turm.
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Wiener
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Am Sonntag, den 18. Mai, mittags 2 Uhr, fint im
Grafenſtraße 18—20 (im Kaiſerſaafi
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(Händlern iſt der Zutritt verboten)
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Auch am letzten Tag kommen auf die Eintrittskarten noch Prämien zur Verlosung und zwart
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